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)
'(^7
I>EUTSCHE' ZEITSCHRIFT
FÜR
GESCHICHTSWISSENSCHAFT
HKRAUSGEGEBEN
Vl.)N
3Li. Gi xj I r> r> E.
FÜNFTER BAND.
JAHRGANG 1891, BAND I.
FBEIBÜBO I. B. 1891.
AKADEMISCHE VEBLAOSBÜCHHANDLÜNG VON J. C. B. MOHR
(PAUL SIEBECK).
Druck der Union Dentsche VerlagBgetellschaft in Stuttgart.
Inhalt.
Seite
Abhandlungen nnd Kleine Mittheilnngen.
'Die Schrift des Aristoteles über die Athenische Staatsverfassung.
Von M. Fränkel 164—167
Friede und Recht. Eine rechts- und sprachvergleichende Unter-
suchung. Von Ludwig Huberti 1 — 20
Die Waulsorter Fälschungen. Zur Abwehr. Von £. Sackur . 156—158
Die Lossagung des Bischofs Eusebius von Angers von Berengar
von Tours. Von W. Brock in g 361—865
Bajulus^ PodestlL^ Consules. Von Hans von Kap-herr. . . 21 — 69
Zorn Ursprung der Deutschen Stadtverfassung. Entgegnung.
Von C. Koehne. Mit Replik von G. v. Below . . . 139—156
Zum Deutschen Königsgut. Von J. Fritz 365 — 367
EÜn Venschenalter Florentinischer Geschichte. (1250 — 1292).
VII— VIII. (Schluss). VonO. Hartwig . . . 70—120, 241—800
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate. Von G. 8 o m m e r-
feldt 159-164
Zu Arelat als Reichsland. Von K. Wenck 376
Zu den Pressburger Verhandlungen im April 1429. VonA.Chroust 367 — 871
Vicekanzellariat Schlick's. Nachtrag. Von K. Schell hass 167
Die Inquisition in den Niederlanden während des Mittelalters.
Von M. Philippson 371-374
Elisabeth und Leicester. Von Moritz Brosch 121 — 138
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts. Fortsetzung. Von Fritz
Arnheim 301—360
Paal Usteri über K. E. Oelsner, 1799. Nachtrag zu ,K. E. Oelsner's
Briefe und Tagebücher". Von A. Stern 374-376
Berichte nnd Besprechungen.
Zar Geschichte Islands. Von K. Maurer 168-185
Neuere Literatur zur Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
Von A. Molinier 185-208
Neuere Cxechische Geschichtsforschung. Von H. Vantura . 377—390
Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter. Von
F. Liebermann 390—462
191512
IV Inhalt.
Seite
Nachrichten und Notizen.
Nr. 1-6. Berliner Akademie (5-6. Histor. Institut in Rom). —
7-8. Istituto aastriaco di studi storici in Rom. — 9. Ge-
sellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte.
— 10-18. Deutsche Provinzialvereine : Posen, Niedersachsen,
Westfalen, Berg, Lothringen, Oberfranken, Aargau, Salz-
burg, Böhmen. — 19. Versammlungen. — 20-24. Limes-
conferenz. — 25-31. Universitäten und Unterricht: 27-31.
Unterrichtsreform in Baiern.— 32-88. Zeitschriften. — 39-48.
Lehr- und Handbücher, Nachschlagewerke. — Literatur-
notizen zur ausserdeutschen Geschichte: 49-53. Skandi-
navien; 54-64. Grossbritannien, Neuzeit. — 65-77. Preis-
ausschreiben, Stipendien etc. — 78-88. Personalien . . 209 — 237
Nr. 89-101. MonumentaGennaniae historica. — 102-104. Deutscher
Geographentag (Central- Com mission und Verein für wissen-
schaftliche Landeskunde). — 105-112. Gesellschaft für
Rhein. Geschichtskunde. — 113-119. Deutsche Provinzial-
vereine: Berlin, Breslau, Dresden, Mecklenburg, Osna-
brück, Frankfurt a. M., Kärnten. — 120-128. Auswärtige
Gesellschaften: England, Frankreich, Italien. — 129-145.
Archive, Bibliotheken, Museen. — 146-154. Literatur-
notizen zur ausserdeutschen Geschichte: Spanien (und
Portugal). — 155-160. Personalien. — 161-170. Todeäfälle.
— 171-178. Preisausschreiben und Stipendien .... 463—490
Antiquarische Kataloge 238, 490
Eingelaufene Schriften 238-240
Bitte um Auskunft 240
Bibliographie znr Dentschen Geschichte.
Gruppe I: Literatur von Anfang April bis Ende December 1890.
— Gruppe II und III: Literatur von Ende Juli bis Ende
December 1890. Unter Mitwirkung der Redaction be-
arbeitet von Dr. 0. Mas slow *1 — *59
I. Allgemeines, Nr. 1-88, p. 1-6. — II. Mittelalter, Nr. 89-579,
p. 6-25. — m. Neuzeit, Nr. 580-1360, p. 26-59.
Gruppe n und III: Literatur von Ende December 1890 bis Mitte
März 1891. Unter Mitwirkung der Redaction bearl>eitet
von Dr. 0. Masslow *60-*92
IL Mittelalter, Nr. 1361-1644, p. 60-73. — III. Neuzeit,
Nr. 1645-1988, p. 73-92.
Friede nnd Recht.
Eine rechts- und spraclivergleicliende üntersnclinng.
Von
Ladwig Hnberti.
Die Universalgeschichte und mit ihr die Rechtsgeschichte
hat eine ungeahnte Bereicherung erfahren, seitdem im Gefolge
der übrigen Hilfswissenschaften die Wissenschaft der vergleichen-
den Rechtsgeschichte und die vergleichende Sprachwissenschaft
in den Kreis der historischen Forschung eingetreten sind, und
diese Bereicherung ist in der neuesten Zeit vor allem auch un-
serer Deutschen Rechtsgeschichte zu gute gekommen.
Der Zweck dieser beiden Wissenschaften besteht kurz darin,
auf methodischem Wege die Ausgangspunkte der Entwicklung
des Rechts beziehungsweise der Sprache aufzudecken. Ihre Be-
deutung für die Deutsche Rechtsgeschichte beruht in ihrer kriti-
schen Yerwerthung, um die Lücken in der üeberlieferung des
ältesten Deutschen Rechts auszufüllen. Zeigt sich beispielsweise,
dass ein Rechtsinstitut bei den verschiedenen Stämmen, Völkern,
Völkergruppen oder allen Völkern bei getrennter Rechtsentwick-
long in gleicher Weise vorkommt, so lässt sich unter bestimmten
Voraussetzungen annehmen, dass es in der Zeit vor der Tren-
nung gemeinsames Besitzthum war. Oder lässt sich feststellen,
dass ein gewisser Rechtsausdruck den Nordischen und Deutschen
oder den Gesammtgermanischen oder den Arischen oder allen
Sprachen gemeinsam ist, so liefert diese Thatsache einen be-
achtenswerthen Fingerzeig für das Alter und die Bedeutung der
dadurch bezeichneten Rechtseinrichtung.
Devtsche Zeitochr. f. Oeschichtsw. 1891. V. 1. 1
2 li. Huberti.
Die wesentlichsten Dienste leisten aber bei methodischer
Verwerthung diese Hilfswissenschaften in ihrer Anwendung auf
die Untersuchung des Alters und der Herkunft von Rechtsbe-
griffen; sie füllen also nicht nur die Lücken in der Ueberliefe-
rung des ältesten Rechtes aus durch Herbeiziehung verwandter
Rechtss'ätze in der oben geschilderten Weise, sie gestatten viel-
mehr in dieser Beziehung die Rechtsbegriffe in ihre Urgeschichte
hinein zu verfolgen und so ihre ursprünglichiB Bedeutung auf-
zuklären. Um nicht etwas gut Gesagtes zu wiederholen, sei hier
auf V. Amira's Schrift: Ueber Zweck und Mittel der Germani-
schen Rechtsgeschichte, verwiesen.
Im Folgenden soll nun der Versuch unternommen werden,
die ursprüngliche Bedeutung der Worte Recht und Friede, die
ja die Grundlage aller späteren sich daran anschliessenden Be-
griffe sind, durch Herbeiziehung verwandter Wortwurzeln in den
übrigen Arischen Sprachen aufzuklären und ihre Bedeutung von
ihrem ersten Vorkommen an bis in die jetzt lebenden Sprachen
hinein zu verfolgen. Im Anschluss daran soll dann in kurzer
Uebersicht gezeigt werden, welche Entwicklungsphasen der Friede
thatsächlich bis auf den heutigen Tag durchlaufen hat.
I.
Ob die Worte „Recht** und „Friede** sich auf eine Sanskritwurzel
rij, die von den Indischen Grammatikern auch mit der Bedeutung
fixum esse, valere, aufgeführt wird, bezüglich Sanskritwurzel pri
mit der Bedeutung placere, voluptate frui, sich zurückführen
lassen, ist nur auf Grund der vergleichenden Sprachwissenschaft
festzustellen möglich und muss füglich dieser überlassen werden.
Geht man davon aus, dass sich die Wurzel eines Wortes ergibt,
wenn man den allen Indogermanischen Sprachen gemeinsamen
Theil herausschält, nach Entfernung der einzelnen Endungen,
Affixe, Suffixe, so scheint dies richtig zu sein. (Die näheren
Ausführungen im Sanskritwörterbuch von Böhtlingk und Roth ^
und im vergleichenden Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen
^ Sanskritwörterbuch , herausgegeben von der kaiserlichen Akademi<*
der Wissenschaften, bearbeitet von 0. Böhtlingk und R. Roth. Peters-
burg 1855—1875.
Friede und Recht. 3
Ton Fick *.) Ebenso kann hier nicht eingegangen werden auf
die Frage, die auch im Deutschen Wörterbuch von Grimm auf-
geworfen ist, ob nicht die Vorstellung Friede aus der sinnlichen
des Zaunes und Geheges abgezogen wurde.
Reichere Ausbeute bietet dagegen eine Untersuchung der
Worte in den Arischen Sprachen, die dieselbe Wurzel oder we-
nigstens dieselbe Bedeutung wie unser heutiges Wort Friede
haben.
Im Gothischen wird etpifjvYj (siehe hierüber Curtius *) aus-
gedrückt durch gavairpi, welches dem Althochdeutschen giwurt
(oblectatio) gleicht, aus gafripön (placare) lässt sich aber auch
auf ein Nomen schliessen, das wahrscheinlich fripus lautete und
dem Althochdeutschen fridu entsprach. Uebrigens findet sich
auch im Gothischen das Wort frei«, frijei Freiheit, frei-hals; die
Wurzel prei-, die hieraus wie auch aus dem Gothischen freidjan
schonen, sich enthalten, gafripön versöhnen zu erschliessen ist,
ist identisch mit der aus frijön lieben, frijapwa Liebe sich er-
gebenden Wurzel prei-, sorgen für, lieben (das Nähere bei Schulze ^,
DiefenbachS Meyer ^ Feist ^).
Im Althochdeutschen findet sich das Wort fridu, woraus
dann im Mittelhochdeutschen vride wurde (vergl. Grafi*^ und
Schade ^).
Neben diesem Gothischen fripus und Althochdeutschen fridu
findet sich im Altsächsischen frithu (Schmeller ^) , im Nieder-
ländischen vrede (Dufflaei Etymologicum ^^), im Angelsächsischen
' Fick, Vergleichendes Wörterbuch d. Indogerm. Sprachen, besds.
Theil VII: Wortschatz der German. Spracheinheit. 3. Aufl. 1874.
- Curtius, Grundzüge der Griech. Etymologie. 5. Aufl. 1879.
» E. Schulze, üothisches Glossar, 1847; Gothisches Wörterbuch 1867.
* L. Diefenbach, Vergleichendes Wörterbuch der Gothischen
Sprache. 1861.
* L. Meyer. Die Gothische Sprache, ihre Lautgestaltung insbea. im
Verhältniss zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. 1869.
*^ S. Feist, Grundriss der Gothischen Etymologie. Inaug.-Diss. Strass-
V.urg 1888.
' E. G. Graff, Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der
althochdt. Sprache, 1834 ff. III S. 783 unter fri.
" O. Schade, Althochdeutsches Wörterbuch, 2. Aufl. 1872—1882
(j^teinmeyer und Sievers).
' A. Schmeller, Glossarium Saxonicum. 1840 (Heyne).
'* Kiliani Dufflaei Etymologicum. Ultraj. 1623 (Verwijs en Verdani).
4 L. Huberti.
schwankend fri<lu, daneben freodo, freod, im Englischen erloschen
und durch peace vertreten (EttmüUer ^, Bosworth^ Toller und
Bosworth^ Wright^), im Altnordischen fridr (Möbius^), Schwedisch
frid, fred (Schlyter^), Dänisch fred (Lund').
Diesem Germanischen fripus, fridu steht in urverwandten
Sprachen nichts zur Seite. Der Slavische Ausdruck ist »mir**,
Lett. nieers; ein anderer pokoi, Lit. pakajus, das an pax mahnt,
aber für ein Compositum erklärt und zu einem nirgends erschei-
nenden koi = quies gehalten wird (das Nähere im Lexicon
Palaeoslovenico-Graeco-Latinum ^ und im etymologischen Wörter-
buch der Slavische n Sprachen von Miklosich ^).
Die Lateinischen Ausdrücke pax, pacare, pacisci stimmen
zum Gothischen faheds (gaudium); zu faginön (gaudere). weil
Friede auch Freude, Ruhe, Wonne ist (Vanitschek ^®).
In Betreff der Romanischen Sprachen endlich ist zu ver-
weisen auf Diez ^ ^
Man darf also fripus zum Angelsächsischen frid, Altnordi-
schen fridr nehmen und auf einen Stamm fraipan, fraip, fripum
(fridum) rathen, welchem auch freidjan parcere zufällt, ganz wie
sich sconftn schonen (parcere) mit scöni schön (pulcher) berührt.
Höherer Zusammenhang mit frei und froh kann nach Grimm
nicht wohl geleugnet werden.
Aus dem Althochdeutschen fridu linden wir im Mittelhoch-
deutschen vride (Müller und Zarncke^^, v. Lexer^^), im Mittel-
niederdeutsclien vrede (Schiller und Lübben ^^), bedeutend Friede,
^ Ettmüller, Lex. Anglosaxonicum. 1851 (Grein. Schmid, Groschoi»!»).
- Bosworth. Anglo-Saxon and English Dictionary. 1866.
^ Toller and Bosworth. An Anglo-Saxon Dictionary' based on etr.
1882 tf.
* Wright, AngloS. and old English vocabularic8, 2 ed. byWülcker. 1884.
'• Tb. Möbius, Altnordisches Glossai-. 1866.
•' Schlyter, Ordbok tili Sämlingen af Sweriges gamla Lagar. 1877.
' Lund, Det aeldstc danske Skriftaprogs Ordforraad. 1877.
^ Miklosich, Lexicon Palaeoslovenico-Graeco-Latinmii. 1862 — 1865.
** Miklosich y Etymolog. Wörterbuch der Slavischen Sprachen. 1886.
^'* Vanitschek, Etymolog. Wörterbuch der Griech. und Latein. Sprache.
'' Diez, Etymolog. Wörterbuch der Roman. Sprachen. 4. Aufl. 1878.
'^Müller undZarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 1854 ff.
^^ V. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 1872—78. Hl. Bd.
'* Schiller und Lübben, Mittelniederdeutsches Wörterb., 187-2—81.
Friede und Recht r«
o
Waffenstillstand, Ruhe, Sicherheit, Schutz; Busse für Friedens-
bruch; Einfriedigung, eingehegter Raum, Bezirk. Neben ersterem
Worte bei Heinzelein von Konstanz ^ und Martina von Hugo
von Langenstein' das Wort vrit; als friet in den Chroniken der
Deutschen Städte^. Hervorzuheben ist es in folgenden Formen:
,vride bannen" im jüngeren Titurel* und in der Rabenschlacht ^;
,vride swem**, „vride brechen" im Schwabenspiegel *^; „si ranc nach
satzunge öwecliches friden" im Leben der hl. Elisabeth^); „gotes
vride muoz mit eu sin" bei Apollonius von Tyrland^; „vierzec tage,
daz was eines keisers vride" in den Deutschen Predigten des
13. Jahrhunderts^; »wan ich ez klegehche clage, daz du mich
niht mit vride last" im Trojanischen Krieg von Konrad von Würz-
burg und »des riche mit gemache stat und einen vrien vride hat
an liut^n und an lande" ebendort ^^; „ez sol chain rihter an dem
gerihte sitzen, er habe den frid teusche bl ime geschriben" in
den Monumenta Wittelsbacensia ^ ^ u. A.
In der modernen Sprache findet es sich einmal in der Be-
deutung von Gegensatz des Kriegs = Waffenruhe, Aufhören des
Kriegs; sodann = Ruhe, Stille, Gnade, Freude; endlich = Schirm,
Schutz, Zaun, Gehege (Grimm ^* und Kluge ^^).
* Heinzelein von Konstanz, hrsg. von F. Pfeiffer. Leipzig 1852.
(116. 5, 5.)
- Martina von Hugo von Langenstein, hrsg. von Keller. Stuttgart
18.5f>. (43, 2.)
* Chroniken der Dt. Städte vom 14. bis ins 1(3. Jh. Leipzig 1862 ff.
Bd. VUI S. 76, 9.
* Der jüngere Titurel, hrsg. von Hahn. Quedlinburg 1842. (910.)
•^ Die Rabenech lacht, hrsg. von Martin. Berlin 1866. (228. 469.)
• Der Scbwabenspiegel , hrsg. von Wackernagel. I. Zürich 1840.
m. 5. 205.)
' Das Leben der heiligen Elisabeth, hrsg. von Rieger. Stuttgart
1S»}8. (9028.)
• Apollonius von Tyrland, ged. von Heinrich von Neuenstadt. Gothaer
Handschrift (14968).
• Deutsche Predigten des 13. Jahrhunderts, hrsg. von Grieshaber.
i?iuttgart 1844-46. (2, 84.)
*• Trojanischer Krieg von Konrad von Würzburg, hrsg. von Keller.
J^tuttgart 1858. (19298, 16903.)
" Monumenta Wittelsbacensia, hrsg. V. Witt mann. München 18">7 — Gl.
«59, 32, a. 1255.)
>» J. und W. Grimm, Dt. Wörterbuch. 1854 ff. unter Friede.
" Kluge, Etym. Wörterbuch der Dt. Sprache. 1884.
(j L. Huberti.
In Betreff der Etymologie des Wortes Recht kann ich mich
kürzer fassen unter Hinweis auf die erschöpfende Behandlung
dieses Gegenstandes in der Deutschen Rechtsgeschichte von Brunn er
im Abschnitt über das Recht und seine Erkenntnissquellen und
unter Verweisung auf die einschlägigen Abhandlungen in .den
bereits angeführten etymologischen Wörterbüchern, im Besonderen
aber auf die vortreffliche Zusammenstellung der massgebenden
Ausdrücke bei von Amira in Paul's Grundriss der Germanischen
Philologie ^
Als Bezeichnungen der Rechtsordnung überliefern uns die
Germanischen Sprachen die Ausdrücke lag, ^wa, vitoth.
Während das Hochdeutsche den ersteren Ausdruck nur in
der Zusammensetzung urlac mit der Bedeutung fatuni, decretum
überliefert, ist uns die Wurzel lag in der Bedeutung von lex bei
den Niederdeutschen und Skandinavischen Stämmen bezeugt. Es
ist zu verweisen auf Graff '^; dann für das Altsächsische lag, lagu,
und das Nordische lag und utlogd auf die oben angegebene Li-
teratur; für das Mittelniederdeutsche auf Schiller und Lübben^;
für das Altfriesische laga und lag, log und laow, auf v. Richt-
hofen^ und Doornkaat-Koolman'^: für das Angelsächsische lagli
und utlagare auf Schmid *", für das Englische law auf Bosworth,
Wright: über das nach Jordanes "^ Gothische belagines mit
der Bedeutung Gesetze, welches Wort J. Grimm ^ auf ein Gothi-
sches bilaghian zurückführt und ein Gothisches bilagineis,
Satzungen, vermuthet, vergleiche Brunner •' und v. Amira ^*^;
* H. Paul, Oruntlriss der Germanischen Philologie etc. II. Bd. 2. Abth.
Lf<r- 1- Strassburg 1889. S. 41.
- (iraff, Althochdt. Sprachschatz. IT, 90.
•' Schiller und Lübben, a. a. 0. II. 608.
* K. V. Richthofen, AltfricHisches Wörterbuch. 1840. S. 883.
' J. ten Doornkaat-Koolman. Wörterbuch der Ostfriesisch«'n
Sprache. 1879 tf.
" R. Schraid, Glossar in dessen Gesetze der Anyflosachsen. 1858.
S. 021.
" Jordanes, c. 11: propriis legibus vivere fecit, <iuas ustiue nunc con-
f<criptas belagines nuncupant. Vgl. hierzu vor allem die Krörterunjjfen von
Müllenhof f. (Anmerkungen zu Mommsen's Ausgabe.)
* J. G ri mm, Geschichte der Deutschen Sprache. 1, 453.
» Brunner, Dt. Rechts-G. I, 109. Note 2.
»" V. Amira, a. a. 0. S. 50 und S. 72. Note 95.
Friede und Recht. 7
über das Niederländische gibt Brunner * in dem vierten Bande
der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte fol-
gende Ausführungen: In den Friedloslegungsformeln der beiden
Dingtalen von Dordrecht und von Südholland erscheint die Fried-
loslegung unter der Bezeichnung ^tuntlaghen slants leggen*', welche
dem Anglonormannischen utlagare entspricht. Derselbe Ausdruck
findet sich auch anderwärts in Holland, z. B. in Heusden, also
auf einem Boden, der zweifellos immer Fränkisch war. Im Frie-
sischen kommt das Wort nicht vor, es kann nur Niederfränkisch
sein und setzt die aus dem Nordischen, Friesischen und Angel-
sächsischen bekannte Wurzel lag mit der Bedeutung Recht (lex)
voraus, welche hiermit auch für die Fränkische Rechtssprache
nachgemesen ist.
Ueber die den Nordgermanen fremde, aber allen Westgermanen
gemeinsame Wurzel unseres Wortes Ehe, Gothisch aivs, dem
Lateinischen aevum entsprechend, welche im Sinne von lex Alt-
hochdeutsch als ^wa. Mittelhochdeutsch ewe, 6, friesisch als ä,
e. Angelsächsisch als iaew, se und ä. Altsächsisch als ^o erscheint,
vergleiche Chdmm* und Grein ^.
Als Ausdruck für Gesetz, Norm begegnet uns endlich im Alt-
hochdeutschen wizöd, wizzut; Beispiele hierfür bringt Brunner aus
der Capitularienübersetzung, wie: then vuizzut haue; thie tberu
seinem vuizzidi leuen; vuizzethahtia sala (Boretius, Cap. I. 381);
im Gothischen yitoth, vitöp. Altsächsisch witod, Altfränkisch witut
(vergl. Heyne, Altniederdt. Denkmäler, Glossar unter uuitut, uuitut-
dragere [legislator] und Graff I, 1112).
An Stelle dieser Ausdrücke, von denen sich in unserer Zeit
nur das Wort Ehe in der sehr verengten Bedeutung von matri-
monium und in einigen veralteten Zusammensetzungen bewahrt
hat, ist in der Neuhochdeutschen Sprache das Wort Recht, im
Lateinischen rectum, Mittellat. directum, drictum, Althochdeutsch,
Mittelhochdeutsch und Altsächsisch, Altfränkisch, r6ht, Friesisch
riucht, Angelsächsisch riht, Altnordisch r^ttr, im Gothischen nicht
vorhanden, getreten, welches nach Bruuner verhältnissmässig
jüngeren Ursprungs zu sein scheint und zunächst die durch die
» Brunner, Z. d. Sav.-Stifbg. f. Rechts-G. IV, 237.
- Grimm, Dt. Wörterb. III, 39.
* Grein, Angelsäcbs. Sprachschatz. I, 11. 63.
g L. Huberti.
Rechtsordnung den einzelnen zugewiesene Stellung, den Uechts-
anspruch und die Rechtspflicht, im weiteren Sinne die Rechts-
ordnung überhaupt bezeichnet. (Das Nähere bei Graff, zweiter
Teil, S. 397; v. Richthofen, S. 994; v. Amira, Obligationenrecht,
8. 55 ff.; Grimm, VIII. S. 364. Die weiteren Bezeichnungen
bei V. Amira, II. 2. 3. 41.)
Das Wesen des alten Rechts charakterisirt v. Amira wie
folgt: „ Recht ^, im Deutschen substantivirtes Yerbaladjectiv, ist
zunächst das „Gerichtete", in gehöriger Richtung Befindliche,
Gerade, nämlich das geordnete Lebensverhältniss , wovon das
sogenannte subjective Recht ein Hauptbeispiel. Andererseits ist
Recht die gerade „Richtung*^ eines solchen Verhältnisses, weiter-
hin aber auch der Inbegriff aller so geordneten und n abge-
grenzten*^ Verhältnisse oder der richtigen „Lagen" und insofern
der Inbegriff aller Regel, die sich in diesem Anschaulichen äus-
sert, oder das Recht im objectiven Sinn, daher endlich „das zu
Beobachtende". Noch in der älteren historischen Zeit erschien das
Recht fast nur in der Anwendung und schien es daher dem Volk
in soweit als das „Herkömmliche" so, wie es allererst unter
Blutsverwandten ist, wesswegen es auch mit der Sippe den Namen
iheilte. „Gemachtes^ Recht oder „gesetztes*, beschlossenes, ge-
korenes, vereinbartes in erheblicher Menge wurde erst durch
wirthschaftliche , politische , religiöse Umwälzungen veranlasst.
Und noch später blieb das Recht wenigstens zum grösseren Theil
Gewohnheitsrecht, „Landlauf**, Brauch, Sitte.
Soweit man durch Kombination des analytisch Festgestellten
Schlüsse ziehei\ kann, ergibt sich als Resultat dieser Untersuchung,
einmal dass die Worte Friede und Recht aus getrennten Sprach-
wurzeln hervorgewachsen sind, sodann dass die Begriffe Friede
und Recht sprachlich niemals als gleichbedeutend sich vorfinden.
Mit Nothwendigkeit ergibt sich daraus, dass beiden Worten von
ihrem ersten Vorkommen an eine verschiedene Bedeutung zu
Grunde gelegen haben muss, denn der Sprachgebrauch ist ja,
um ein bekanntes Wort zu gebrauchen, immer philosophisch.
Schon Lehmann * hat auf Grund der Nordgermanischen
Rechtsquellen, die das Wort Friede für Recht schlechthin nie-
mals anwenden, darauf hingewiesen, dass es demnach nicht zu-
* K. Lehmann, Der Königsfriede der Nordgermanen. 1886. S. 2. Notel.
Friede und Recht. 9
treffend sei, wenn Wilda ^ und v. Amira ^ behaupten, Friede und
Recht seien gleichbedeutend. Es gilt dies aber auch allgemein.
Nur scheint mir gegenüber der mehr philosophischen Con-
stmction des Begriffs Friede, beziehungsweise Recht durch Leh-
mann, auf Grund der Sprachgeschichte und Sprachvergleichung
noch eine genauere Abgrenzung der Begriffe Friede und Recht
möglich.
Es besteht ein grundsätzUcher Unterschied zwischen dem
Begriff Friede und dem Begriff Recht von ihrem ersten Vor-
kommen an, entsprechend ihrer Entstammung von verschiedenen
Wurzeln. Erinnert man sich an die o))en angeführten Worte
von Grimm, dass ein höherer Zusammenhang des Wortes „Friede*^
mit frei und froh, in weiterer Ausdehnung Freude, Ruhe, nicht
wohl geleugnet werden könne — so auch Wilda — vielleicht auch
an die Versuche der Zurückführung des Wortes auf die Sanskrit-
worzel pri mit der Bedeutung placere, voluptate frui — so bei
Graff ^ — so wird man nicht fehl gehen, auf seine ursprüngliche
Bedeutung zu schli essen als „Zustand der Ruhe*^, beziehungsweise
«gegenseitige Schonung*. Gegensatz ist der Unfriede, der Frie-
densbruch , der Streit, der Krieg, der Kampf Aller gegen Alle.
Dieser rein thatsächliche Zustand des Ruhens vom Kriege hat
zum Hintergrund die thatsächliche Macht, sei es nun des Ein-
zelnen oder schon von Mehreren. Scheint diese Macht dem sie
Fürchtenden oder ihr schon Unterlegenen nicht mehr stark genug,
so verlockt sie ihn zum Kampfe.
Daneben schafft der Zusammenschluss der Menschen zu
Bechtsgemeinschaften bedingend und bedingt einen rechtlich ge-
schützten Zustand. Die Störung desselben ist Unrecht, Rechts-
bruch, Rechtsverletzung, Verbrechen. Als Stützpunkt dieses Zu-
standes dient der Rechtsgemeinschaft die Rechtsordnung, ^die
Ordnung*, beziehungsweise «die Befugniss*. Dies mag wohl
die ursprüngliche Bedeutung der Worte, die unser heutiges „ Recht '^
* Wilda, Straf recht der Germanen, S. 225, und im Rechtslexikon von
Weiske VI S. 248.
* V. Amira, Das Altnorwegische Vollstreckungsverfahren, ^S. 2. und
Nordgemianisches Obligationenrecht, I S. 141. Paul's Grundries II, 2, S. 41 :
Daher aach , Friede", d. i. die gegenseitige „Schonung" der Menschen, zu
•nnem Namen des Rechtes wird.
* Graff, Althochdt. Sprachschatz III S. .783 vgl. mit S. 794.
10 L. Huberti.
bezeichnen, gewesen sein, wenn man mit der Sprachwissenschaft
sie auf die oben angeführte Wurzel mit der Bedeutung fixuni
esse, valere zurückführte
Das Recht der Rechtsgemeinschaft tritt schützend neben die
thatsächliche Macht der Einzelnen oder Mehreren. Es umfasst
aber nicht alle Beziehungen der Einzelnen zu den Einzelnen und
der Rechtsgemeinschaft zu den Einzelnen oder anderen Gemein-
Schäften, sondern nur einen kleinen abgegrenzten Kreis. Den
Schutz der rechtlich nicht geschützten Einzelbeziehungen im In-
neren überlässt es der persönlichen Macht oder der Macht der
Sippe; nach Aussen hin steht die Rechtsgemeinschaft bald im
Kampfe, bald im thatsächlichen Frieden, verbürgt durch die ge-
schlossene Macht, die hinter ihr steht.
Es herrscht also ein ^ Rechtszustand *", geschützt durch die
Rechtsordnung, und ein ^thatsächlicher Zustand*^ des Friedens, ge-
schützt durch die Macht, neben einander ; Rechtsbrucb und Frie-
densbruch bilden die Kehrseite. Dabei ist ein öfteres Herüber-
und Hinübertreten über die Grenze leicht möglich, da ja kein
Lebensgebiet eines Volkes mechanisch abgeschnitten ist und die
verschiedenen menschlichen Beziehungen einander beeinflussen
oder durchdringen.
Dadurch entsteht eine Uebergangsform, die, je nachdem das
eine oder andere Element überwiegt, bald hierhin bald dorthin
sich neigt, und, bedingend und bedingt dadurch, auch der Unter-
schied zwischen dem sogenannten öflFentlichen und dem soge-
nannten privaten Strafrecht; hinter ersterem der Schutz der
Rechtsordnung, hinter letzterem vor allem die thatsächliche Macht
der Verletzten, und nur eventuell und subsidiär die Rechts-
ordnung.
In fortschreitender Entwicklung sucht dann die Rechts-
ordnung den durch sie geregelten Kreis von Beziehungen aus-
zudehnen; so sucht das öffentliche Strafrecht das sogenannte
private Strafrecht zu absorbiren, oder wenigstens seine Stütze,
die eigene thatsächliche Macht, in gewisse Schranken zu bringen.
Naturgemäss wird dadurch der bisher in eigenartiger absteigen-
der Entwicklung neben dem Rechtszustand einhergehende Frie-
denszustand innerhalb der Rechtsgemeinschaft zurückgedrängt
> Vgl. Graff, a. a, 0. II S. 397.
Friede und Recht H
und mehr und mehr auf das Verhältniss der Rechtsgeroeinschaft
nach Aussen hin, gegenüber den üngenossen, beschränkt.
Diese Ausdehnung gehngt am ersten in Staaten mit stark
centralisirender Tendenz, so in der Fränkischen Monarchie KarFs
de>* Grossen; denn die Karolingische Verfassung bot eine ge-
nügende Handhabe, um die Rechtsordnung wirksam werden zu
lassen. Dagegen führte das Fehlen einer straff gespannten öffent-
lichen Gewalt in der Nachkarolingischen Zeit zuerst in Frank-
reich und theilweise auch in den Nebenländem Italien, Spanien,
England^ und dann in Deutschland mit vorübergehenden Aus-
nahmen zu jenem Rückschlag, als dessen charakteristisches Merk-
mal die sogenannten Friedensbestrebungen des Mittelalters zu
bezeichnen sind, die unter den verschiedensten Namen auftreten,
ich erinnere nur an die wichtigsten, Gottesfrieden und Land-
frieden, denen allen aber gemeinsam ist jene ursprüngliche Be-
deutung, welche dem Worte Friede zu Grunde liegt: „die that-
sächliche Macht** vorwiegend vor der „Rechtsordnung'', natürlich
unbeschadet der mannigfachsten Schattirungen , die in den da-
maligen so verschieden gearteten Zeitverhältnissen nur zu er-
klärlich sind.
Und als dann diese Zeit wenigstens äusserlich ihren Ab-
.>chluss fand in dem ewigen Landfrieden Kaiser Maximilian's im
Jahr 1495, und als im weiteren Verlaufe das Recht alle Be-
ziehungen innerhalb der Rechtsgemeinschaft regelte, einen all-
gemeinen rechtlich geschützten Zustand schuf, soweit dies natür-
lich die jeweilige Lage der Dinge erheischte, verschwindet aus
dem Sprachgebrauch der bisherige Gegensatz zwischen Friedens-
zustand und Rechtszustand für die Beziehungen innerhalb der
Rechtsgemeinschaft (ich verweise auf die oben in reichlichem
Masse angeführten Belegstellen), und es ist von einem Friedens-
zustande nur noch die Rede im Verhältnisse der Rechtsgemein-
schaft nach Aussen hin: ein thatsächlicher Friedenszustand, wenn
Terbürgt durch die geschlossene Macht, mit welcher die Rechts-
gemeinschaft nach Aussen auftritt , ein Kampfeszustand , wie
ehedem zwischen den Einzelnen, wenn dies nicht der Fall.
Eine Schattirung nach der Seite des Rechtes hin, ähnlich
wie die in früherer Zeit schon erwähnten Nüancirungen, ist der
Tölkerrechtliche Friede. Doch für Weiteres verweise ich den
Philosophen vom Fache auf die bekannte Abhandlung von Kant
12 L. Huberti.
zum ewigen Frieden, den Juristen auf die völkerrechtliche
Literatur.
Es hat diese historische und etymologische Untersuchung
der Worte Friede und Recht in Betreff des Begriffes Friede und
hier wieder besonders im Sinne der Friedensbestrebungen des
Mittelalters genau zu dem Endpunkte hingeführt, wie die rechts-
historische und rechtsvergleichende Untersuchung des Gegen-
standes.
Untersucht man in diesem Sinne von dem oben ge-
schilderten Standpunkte aus die Erscheinungen des Mittelalters,
so erscheint die Ansicht derer als völlig unrichtig, welche im
Fehderitter des Mittelalters schlankweg nach dem Geiste unserer
Zeit einen Dieb und Räuber sehen, und die nach den jeweiligen
Zeitverhältnissen so verschiedentlich gearteten Friedensordnungen
als Rechtsordnungen in unserem Sinne betrachten, gerichtet gegen
derlei Rechtsverletzungen. Von ihm aus erscheint vielmehr jene
ganze Bewegung als ein „Kampf ums Recht**. Jene zahlreichen
und in unendliche Schattirungen sich zersplitternden Friedens-
ordnungen suchten jenes Gebiet, das bislang der persönlichen
Macht zum Schutze überlassen war, mit einem Worte, das ganze
Gebiet der Selbsthilfe mit all ihrem nicht geringen Anhängsel
zu verdrängen und dafür einen allgemeinen rechtlich geschützten
Zustand zu schaffen, in dem alle wichtigen menschlichen Be-
ziehungen rechtlich geregelt sind und jede Eigenmacht und Selbst-
hilfe ausgeschlossen erscheint. Daher ihr eigenthümlicher Cha-
rakter, der weniger an unsere modernen Rechtsordnungen und
Reclitssatzungen, als vielmehr an eine Art völkerrechtlicher Rege-
lung gemahnt.
IL
«Friede" und „Recht" sind also nicht gleichbedeutend. Friede
ist ein Zustand und Recht eine Ordnung. Friede ist der rein
thatsächliche Zustand des Ruhens vom Kriege. Als dessen Stütz-
punkt erscheint die thatsächliche Macht. Recht ist selbst Macht.
Recht ist das machtvertheilende Gesetz des menschlichen Gemein-
lebens. Recht ist die anerkannte und durch die Gemeinschaft
geschützte Ordnung der menschlichen Interessen. Das Recht
schafft dann seinerseits einen Rechiszustand , in allgemeinerer
Bezeichnung, und hierin beruht das beiden Begriffen Gemein-
Friede und Recht. 13
^me. einen „Zustand der Ruhe und Ordnung **. Es berühren
Mch demnach lediglich Friedenszustand und Rechtszustand, und
der Sprachgebrauch hat auch, indem er auf Grund des gleichen
Zweckes die beiden Worte Friedenszustand und Rechtszustand
sowohl in cnmulativen als disjunctiven Bezeichnungen identificirte,
neben dem besonderen einen weitem Begriff „Friede* geschaffen.
In diesem Sinne heisst es schon in einzelnen mittelalterlichen
Quellen: der König oder Kaiser habe pacem et iustitiam in
i^einem Reiche hergestellt. Doch hier spielt unwillkürlich noch
der Gedanke herein, dass man als nächsten Zweck, der in dem
Worte Friede angedeutet liegt, die Abschaffung der Fehde be-
trachtet, wenn dieser Begriff hier auch auf andere mehr recht-
liche Zwecke weiter auszudehnen sein wird. Hierher gehört,
was die prosaische Kaiserchronik ^ von Ludwig dem Frommen
erzahlt: „Wir lesen von keiser Ludewige, daz der vride als guot
was bf im, als bi stnem vater.** Ebenso die Stelle im Trojani-
schen Krieg des Konrad von Würzburger „des rtche mit gemache
aiät und einen vrien vride hat an liuten und an lande. '^ Ebenso
die Stelle im Görlitzer Stadtrechtsbuch* von 1434: „Desse noch-
geschrebne gebot und statuta sind alhir zu Görlitz von alders
zu haldin, der stat zu fromen und nutze und zu eren, arm und
reich zu frede und zu gemache gesazt und vorwillet.*"
Der moderne Sprachgebrauch hat dann diese verallgemeinerte
Bedeutung allgemein angenommen, nachdem der geschilderte
Gang der Rechtsentwicklung den Unterschied zwischen Friedens-
zustand und Rechtszustand innerhalb der ßechtsgemeinschaft
hatte verblassen lassen. Dies war der Fall, als das Recht alle
wichtigeren Beziehungen innerhalb der Rechtsgemeinschaft ge-
regelt und einen allgemeinen rechtlich geschützten Zustand ge-
s^chaffen hatte. Mit dem Wegfallen des Scheidungsgrundes
schwand die Scheidung. In diesem allgemeinen Sinne scheint
mir auch die Behauptung v. Jhering's ^ aufzufassen zu sein, dass
^ IL F. Massmann, Der Keiser und der Kunige buoch oder die sog.
Kaiserchronik. Quedlinburg u. Leipzig 1849. III S. 1048.
* Konrad v. Würzburg, Trojanischer Krieg; hrsg. von Keller. Stutt-
gart 1858. 16903.
* G. Ph. Gengier, Dt. Stadtrechte des Mittelalters. Erlangen 1852.
s. l.^4.
* R. V. Jhering, Der Kampf ums Recht. Wien 1889.
14 L. Huberti,
das Recht zwar vielfach aus dem Kampfe hervorgegangen sei,
dass aber als sein Ziel zu bezeichnen sei der ^Friede*"; eine
„friedliche geordnete Gemeinschaft", wie Hugo Grotius sich aus-
drückt. In dem Sinne spricht man gegenwärtig allgemein von
einem „Friedens- und Rechtszustand in Deutschland*". Hierher
gehören auch in gewissem Sinne die „strafbaren Handlungen
gegen den öffentlichen Frieden *", eine Bezeichnung, die sich in
den modernen Strafrechtssystemen anknüpfend an frühere Ver-
hältnisse erhalten hat K
Im völkerrechtlichen Leben dagegen hat das Wort „Friede**
seine ursprüngliche besondere Bedeutung beibehalten. Während
man auf Grund der allgemeinen Bedeutung des Wortes Friede
im modernen Sprachgebrauch von einem „Frieden in Deutsch-
land** sprechen kann, und darunter einen allgemeinen rechtlich
geschützten Zustand der Ruhe und Ordnung versteht, muss man
hier von einem „Friedenszustand zwischen Deutschland und
Frankreich** sprechen, als dessen letzter Stützpunkt doch immer
noch die thatsächliche Macht erscheint.
Dies ist die Entwicklung des Begriffs Friede überhaupt
und seine Abgrenzung gegenüber dem Begriff Recht. In dieser
Abhandlung haben wir uns nur mit der ursprünglichen und
engeren und besonderen Bedeutung des Wortes Friede zu be-
fassen: „Friede ist die Negation der Fehde". Hierher gehören die
technischen Begriffe pax, pacare, pacisci, pacificare, vridebuoch,
vridebrief, vridelös, vride bannen, vride swem, vride brechen,
befrieden, Friedenssatzung, Gottesfriede, Landfriede, Friedens-
gebot, Friedensbruch und andere. Diese Bedeutung liegt zunächst
den mittelalterlichen Rechtsquellen zu Grunde, mit denen wir
uns zu beschäftigen haben.
Wie bei dieser ursprünglichen Bedeutung des Wortes Friede
ein Unterschied zu machen ist zwischen Friedensordnung und
Rechtsordnung, vridebuoch und röhtbuoch, Friedenszustand und
Rechtszustand, friedlos und rechtlos, vridelös und rShtelös, so ist
auch zu unterscheiden zwischen „Friedensbruch** und ^Rechts-
* Das Nähere über diese Eutwicklung Hndet sich bei W i 1 d a in
Weiske's KechUlexikon unter ^Landfriedensbruch", eine Bezeichnung, die
zwar nicht mehr in der ursprünglichen, sondern in ganz bestimmter ein-
gescliränkter Bedeutung heute noch für § 125 R.-St.-(4.-B. in Anwendung? ist.
Friede und Recht. 15
brach". Auf diese Gegenüberstellung haben bereits v. Wächter ^
Wilda-, Maurer^ aufmerksam gemacht. In diesem Sinne kann
man sagen: Die Rechtsordnimg begreift durch ihre positive Aus-
dehnung in sich, wie weit der Friede reicht; sie setzt die Grenzen
fär das Gebiet der Selbsthilfe; aus ihr lässt sich die Unter-
scheidung ge\!^nnen zwischen der Selbsthilfe, die gestattet ist, be-
ziehungsweise, die nur den Frieden verletzt, und jener, die als
widerrechtliche Gewaltthat gilt. Dagegen lässt sich hieraus nicht
der Schluss ziehen, als handle es sich dabei nur um eine Fär-
bung der Ausdrücke.
Als , Friedensbrüche'* im eigentlichen Sinn erscheinen die-
jenigen Verletzungen, die ein Recht der Fehde, eventuell einen
Anspruch auf Busse begründen. Es sind Verletzungen, welche
den Thäter und die Seinen nur der Feindschaft des Verletzten
nnd seiner Sippe preisgeben, so dass es diesen gestattet ist, im
Wege der Selbsthilfe Rache zu üben, ohne dadurch ihrerseits
einen Friedensbruch zu begehen. « Rechtsbrüche ** dagegen sind
normwidrige schuldhafte Handlungen, die wegen ihrer Unverein-
barkeit mit wesentlichen Grundlagen des Gemeinlebens durch das
bestehende Recht mit öffentlicher Strafe bedroht sind. Der Ver-
brecher hat sich die Gesammtheit der Volksgenossen zum Feinde
gemacht.
Charakteristisches Merkmal der ganzen Friedensbewegung
ist nun das Aufgehen der Friedensbrüche in den Rechtsbrüchen.
An Stelle der Fehde und Busse tritt allgemein die öffentliche
Strafe. Und gerade hier ist es sehr bezeichnend, dass auch das
Kechtsbewusstsein des Volkes die allgemeine Einführung der Strafe
auf die Gottesfrieden zurückführt. Es ergibt sich dies aus einer
Stelle in der Kaiserchronik *, in der von Ludwig dem Frommen
erzahlt wird: «Mit rate als6 wösllchen rihte der kunic dö daz
riche . er gebot einen gotis vride: nach dem scächroube irteilde
man die wide, nach dem morde daz rat (hei welich vride dö
wart!), dem roubaere den galgen, dem diebe an die ougen, dem
* V. Wächter, Beilagen zu Vorlesungen über das Dt. Strafrecht.
1>^1- Beil 22: Dtw Germ. Fehderecht und die Compositionen. S. 79.
=* Wilda, Geschichte des Dt. Strafrechts. I S. 268.
' K. Maurer, lieber Angelsächs. Rechtsverhältnisse: 4. Das Fehde- und
Wergeidwesen. Kritische Ueberschau. III S. 30.
* Massmann, Der Keiser und der Kunige buoch. II S. 397 f.
llj L. Huberti.
vridebrechel an die hant, den hals umbe den brant. Der vride
wuoclis dö in dem riebe. *
Es ist dies jedoch nicht so zu verstehen, als ob hier zuni
ersten Male die öffentlichen Strafen überhaupt zur Anwendung^
gekommen wären. Die Anfänge des öffentlichen Strafensjstems
fallen zusammen mit den ersten Anfängen des Staates, des
Rechtes. Es handelt sich hier vielmehr um eine allgemeine An-
wendung und weitere Ausdehnung des öffentlichen Strafensystems
gegenüber dem Fehde- und Bussensystem.
Im einzelnen war sicherlich das Verhältniss weder bei dea
einzelnen Stämmen, noch zu verschiedener Zeit überall gleich.
Im ganzen aber hat je länger desto mehr eine allmähliche Ein-
schränkung stattgefunden, in demselben Mass, in welchem der
Staat zu Kräften kam, bis es endlich — nach der gewöhnlichen
Annahme und rein äus^erlich betrachtet im Jahre 1495 auf denn
Reichstage zu Worms, that sächlich aber und nach der richtigen
Ansicht erst bedeutend später — gelang, das Fehderecht ganz
auszuschliessen. Bestimmungen gegen das Princip der Selbst-
hilfe finden sich beispielsweise noch in Artikel 120 der Consti-
tutio criminalis Carolina und in verschiedenen späteren Reicha-
abschieden, ebenso im westfälischen Frieden (J. P. 0.) V § 1
und XVII § 7.
Die alte volksrechtliche Gesetzgebung war nun in erster
Reihe dem Bedürfniss entsprungen, durch Aufstellung fester
Buss- und Wehrgeldstaxen das Felidewesen, wenn auch nicht recht-
lich, .so doch thatsächlich .einzuschränken" ^ Hand in Hand
damit ging die Ausdehnung des öffentlichen Strafensystems.
Immerhin hat es die volksrechtliche Gesetzgebung auch in dieser
rein thatsächlichen Einschränkung durchaus nicht zu einem ab-
schliessenden Ende gebracht. Die meisten Volksrechte gestatten
in gewissen Fällen und unter gewissen Einschränkungen die
Geltendmachung der Fehde.
Entschiedener ging das KaroHngische Königsrecht gegen
die bis dahin noch allgemein zu Recht bestehende Fehde vor.
Einmal haben die Karolinger die Neuerung eingeführt, dass der
Graf die fehdelustigen Parteien von Amtswegen zum Abschluss
♦'ines Sühnevertrags zwingen dürfe. Gegenüber der volksreoht-
' R. Schröder, Lehrb. der Dt. Rechts-G. Leipzig 1S89. S. liSl u. 614.
Friede und Recht. 17
liehen Anerkennung der Fehde wurden die Beamten angewiesen,
die Sühne zu yermitteln und denjenigen, der die Zahlung des
Wergeids oder die Annahme der Zahlung verweigerte, vor den
König zu bringen, der die Bestrafung des Widerstrebenden seinem
Ermessen vorbehielt. Dem Ungehorsamen wurde insbesonders
Verbannung bis zum Eintritt der Nachgiebigkeit, dem die Zah-
lung weigernden Todtschläger auch Vermögenseinziehung ange-
droht. Eine andere Neuerung ist die, dass die nach Volksrecht
straffreie Fehde durch das Königsrecht mit der Strafe des Banns
bedroht wird. Karl der Grosse droht für die faida als solche
die Strafe des Eönigsbanns von GO solidi, dann auch die Strafe
▼on 100 solidi, ja durch das capitulare Saxonicum von 797 wurde
dem König das Recht, eine noch höhere Strafe bis zu 1000 solidi
ni verhängen, vorbehalten. Ueber das Verhältniss dieser Be-
stimmungen zu der volksrechtlichen Anerkennung des Fehde-
rechts ist zu verweisen auf Sohm ^, Schröder ^ Brunner ^ und
die dort angegebene Literatur.
Diesen Bestimmungen über Fehde entsprechen die analogen
Bestimmungen über die Selbsthilfe im Privatrecht. Sowohl das
Laogobardische als das Sächsische Recht haben noch ein ausser-
gerichtliches Pfändungsrecht des Gläubigers gekannt. Das Fränki-
sche Königsrecht verbot die Ausübung desselben bei Strafe des
Kdnigsbanns. Karl der Grosse setzte in der capitulatio de par-
tibus Saxoniae für Sachsen, Pippin in einem ungefähr gleich-
xeitigen Capitular für Italien die Bannstrafe auf die ausserge-
richtUche Pfändung*.
Doch hat sich das Königsrecht auf die Dauer nicht durch-
zusetzen vermocht. So hat sich in Italien die eigenmächtige
Pfändung trotz des königsrechtlichen Verbots erhalten^. Und
in Nachfränkischer Zeit finden wir gerade in den alten Sitzen
der Salfranken die Geschlechterfehde in vollster Blüthe ^.
Es konnten eben diese königsrechtlichen Reformen im Rechts-
^ R. Sohm, Die Altdeutsche Reichs- und Gerichtsverfassung. Bd. I.
Weimar 1871. S. 104 f. and Anm. 6.
* Schröder, Dt. RechtsG. S. 343 f. und Anm. 76.
* Branner, Dt. Rechts-G. I, 156 f.; 280 f.
* Sohm, Reichs- und Gerichtsverfassung. S. 105 und Anm. 7.
^ Wachy Der Italienische Arrestprocess. S. 24 f.
* Branner, Dt. Rechts-G. I, 281.
I>ritsche Zdtodir. 1 eesehiditsw. 18»1. V. 1. 2
18 L. Huberti.
bewusstsein des Volkes noch nicht durchdringen. Die Gewohn-
heit, sich selbst sein Racherecht zu schaffen, war zu sehr in das
Germanische Blut eingelebt , ebenso wie die Selbsthilfe im
Privatrecht.
Eine andere Erscheinung tritt uns im Mittelalter entgegen,
mit ausgeprägtem Charakter, bestimmte Zeit andauernd, ein fest-
gesetztes Ziel verfolgend : 9 die mittelalterlichen Friedenssatzungen''.
Diese Friedensaufrichtungen bilden einen Theil der Rechts- und
Verfassungsgeschichte des Mittelalters, der zu den wichtigsten
gehört. Sie haben den Ausgangspunkt fQr die mittelalterliche
Reichs- wie Landesgesetzgebung gebildet. Sie erscheinen das
ganze Mittelalter hindurch als der eigentliche Kern der Gesetz-
gebung, um den sich allmählich immer weitere Materien legen,
die in mehr oder weniger losem Zusammenhange mit Friede und
Fehde stehen, zum Theil eines solchen Zusammenhanges ganz
entbehren. So findet sich schon in einer der frühesten Deutschen
Friedensaufrichtungen ^ die uns erhalten sind . dem undatirten
Frieden bei Waitz (ürk. 12), nebenbei ein Verbot des Pferde-
exports, und neben anderem das Gebot, Streitigkeiten um Eigen
und Lehen vor den herzoglichen Beamten zu verhandeln . Be-
stimmungen, die wir später wiederholt in ähnlichem Zusammen-
hange finden werden.
Wenn man von den Friedenssatzungen des Mittelalters spricht,
so hat man vor allem zu unterscheiden zwischen den sogenannten
Gottesftieden und den sogenannten Landfrieden. Letztere eine
mehr Deutsche und mehr von rechtlichen Gesichtspunkten aus
zu betrachtende Institution, erstere eine mehr specifisch Fran-
zosische, mehr unter rein historischen Gesichtspunkten zu be-
trachtende Erscheinung. Beide Institute hängen in manchen Be-
ziehungen ebenso sehr miteinander zusammen, als sie in vielen
Beziehungen scharf von einander zu trennen sind.
Der „Gottesfriede* war eine kirchliche Einrichtung Franzö-
sischen Ursprungs, bestimmt zur Bekämpfung des Fehdewesens,
die Fehde bekämpfend nicht durch gänzliches Verbot . sondern
durch indirecte Beschränkungen, lediglich vertraglicher, nicht
gesetzlicher Natur, bestimmte eigenartige Mittel anwendend, das
' Waitz, Urkunden zur Dt. Verf.-G. im 10.. 11. und 12. Jh. 2. Auti.
1886. S. 30 (Urk. 12).
Friede und Recht. 19
kirchliche Moralgebot der Friedensliebe überführend in das
öfFentliche Recht, weniger durch rechtliche Strafen als durch
kirchliche Disciplinirung wirkend, charakterisirt durch die Be-
friedung gewisser Personen, Gegenstände und Zeiten.
Der , Landfriede" war eine weltliche Einrichtung Deutschen
Ursprungs, dem Gottesfrieden zeitlich nachfolgend, sowohl gegen
die Fehde gerichtet, als besonders in ihrer späteren Entwicklung
lum Theil förmliche Strafgesetzbücher, theils die Fehde indirect
beschrankend durch Befriedung gewisser Personen und Gegen-
stände, selten durch Einführung gewisser Friedetage, theils sie
gänzlich verbietend, vorwiegend gesetzlicher Natur. Das sind
andeutungsweise die Hauptunterschiede.
Diese Friedensordnungen, die man sich nach der gewöhn-
lichen Anschauung als einander völlig ähnlich oder doch wenig-
{itens gleichartig vorstellt, waren jedoch nicht bloss nach diesen
zwei Hauptkategorien, sondern gerade innerhalb derselben durch-
aus verschieden und in unendliche Schattirungen sich zersplitternd.
Pfister* hat Recht, wenn er sagt: „faüte de les avoir distingu^s,
on est tombä dans la confusion*^. Und doch hat das Unter-
Ärheiden von jeher weniger Schaden gebracht als das Zusammen-
werfen.
Besonders innerhalb der zweiten der oben charakterisirten bei-
den grossen Gruppen finden sich noch eine Anzahl der verschieden-
steD Formen, in welche die Friedensbestrebungen sich kleideten,
von beschworenen Friedensvereinigungen bis zu vertragsmässigen
Bündnissen, von landschaftlichen Friedenseinigungen bis zu förm-
lichen Reichsfriedensgesetzen. Es herrschten aber nicht nur ört-
lich die grössten Unterschiede, sondern auch in demselben Ge-
biete griff man in zeitlicher Aufeinanderfolge zu den verschie-
densten Mitteln.
Zum anderen ist man mit der Bezeichnung Gottesfriede und
Landfiriede bislang ganz willkürlich umgesprungen. Beide Namen
finden sich erst von einem ganz bestimmten Zeitpunkt an in
den Quellen, und zwar für ganz bestimmte Verhältnisse. Trotz-
dem hat man sie entgegen dem Sprachgebrauch in den Quellen
schon auf die ersten Anfangsstadien angewendet.
Abgesehen hiervon stösst man bei genauerer Untersuchung
* Pfister, l^tudes sur le regne de Robert le pieux. S. 165.
20 L. HubertL Friede und Recht
noch auf eine Masse ungelöster Fragen. So über die Ursachen
dessen, dass man gerade diesen eigenthümlichen Weg der Be-
friedung einschlug, so über die Arten dieser Friedenssatzungen, ins-
besondere über den Zusammenhang und den Unterschied der Gottes-
frieden und Landfrieden, dann über die Art und Weise ihrer
Entstehung und ihres V erschwindens , über ihre Ausbreitung in
die benachbarten Länder, über ihren Zusammenhang mit früheren
Rechtsinstituten und ihre Fortentwicklung in späteren, über ihre
Wirksamkeit und ihren Ersatz. Was hat das Mittelalter durch
diese Friedenssatzungen zu erreichen gesucht und was hat es
wirklich erreicht?
Die Lösung dieser Fragen und die nähere Ausführung und
Begründung — Fragen, die, wenn auch in gewisser Richtung
ein allgemeines; so doch im besonderen yor allem rechtshistori-
sches Interesse darbieten — , muss ich mir yersparen auf eine
besondere rechtsgeschichtliche Abhandlung über die in der Rechts-
geschichte eine so eigenthümliche Stellung einnehmenden Friedens-
aufrichtungen des Mittelalters, die man gemeinhin unter dem
Namen „Gottesfriede* und „Landfriede* zusammenzufassen pflegt.
Bajulus, Podestä, Gonsules.
Von
Hans You Kap-herr.
Die hier veröflfentlichte Untersuchung ist vor sechs Jahren
geschrieben worden. Sie zeigt, dass die Normannische Ver-
fassung in ünteritalien die Grundsätze der Byzantinischen Pro-
Tincialverfassung beibehalten hat, welche hier vor der Norman-
nischen Herrschaft in Gültigkeit waren. Sie weist sodann nach,
dass Friedrich I. bei seinem Versuche einer Italienischen Staats-
gründung sich den Normannischen Staat zum Vorbild genommen
hat, und zeigt schliesslich, dass auch die Consulatsverfassung von
den Einrichtungen der Süditalienischen Byzantinischen Städte
ihren Ursprung genommen hat.
Als ich diese Abhandlung schrieb, stand ich unter dem Banne
des von Brunner und Sohm in die Wissenschaft eingeführten
Reeeptionsgedankens. Mir ist die Stunde noch in lebhafter Er-
innerung, da Sohm in seinem Colleg über Deutsche Rechtsge-
schichte an die Brunner'schen Forschungen anknüpfend die Ge-
danken entwickelte, welche er in seinen „Prolegomena zur
Deutschen Rechtsgeschichte* ausgeführt hat ^ Fränkisches und
Römisches Recht sind die beiden Weltrechte, welche sich um
ihr Herrschaftsgebiet streiten. Das Recht der Salischen Franken
wird von Frankreich nach Deutschland, nach Italien und nach
England getragen; das Römische Privatrecht, welches sich in
Itahen zunächst dem Fränkischen Rechte gebeugt hatte, gewinnt
hier mit dem 12. Jahrhundert an Boden und nimmt im 10. und
* 2^it8chrift der Savigny-SÜftung. I.
22 H. V. Kap-berr.
17. Jahrhundert im ganzen Abendlande den Kampf mit dem
Fränkischen Rechte auf\ in Italien und Deutschland siegt das
Römische Recht, Frankreich und England wissen sich gegen den
fremden Eindringling zu schützen und tragen ihr einheimisches
Recht in die Neue Welt*.
Dagegen bleibt auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts das
Fränkische Recht unbestrittener Sieger. Die Verfassung der
Franken wird die Verfassung des Französischen und Deutschen
Königreichs. Durch die Normannen wird sie nach England ge-
tragen. Auch nach Italien wird sie durch die Franken und
speciell nach Süditalien durch die Normannen verpflanzt.
Hier hat Brünneck'* den Siegeszug der Fränkischen Ver-
fassung zu verfolgen versucht; er meint, Sicilien sei nach Frän-
kischem Vorbild in Grafschaften getheilt gewesen^, die justi-
ciarii itinerantes, welche Brunner als Nachfolger der Fränkischen
missi dominici auffasst, findet er in Sicilien wieder. Auch darin
erblickt Brünneck '' eine Uebereinstimmung der Französisch- Nor-
mannischen und der Sicilischen Rechtsentwicklung, dass sich in
Sicilien, ähnlich wie in der Normandie, die Umwandlung des
Vicecomitats in das Amt des Bailli vollzogen habe. Brünneck
spricht sich nicht darüber aus, ob er hier auch an eine Re-
ception von Frankreich denkt. Ebenso, wie in Frankreich, so
meint er, sei in Sicilien „mit der Conceutration und Steigerung
der Staatsgewalt das Bedürfniss hervorgetreten, an Stelle der in
Feudalherren umgewandelten vicecomites, Baillis, Amtleute im
eigentlichen Sinne des Wortes*, einzusetzen.
Aehnlich hatte sich auch Brunner ^ über den Ursprung des
Bailliamts ausgesprochen; die Einsetzung von Baillis wird als
eines von den Mitteln betrachtet, durch welche es dem Franzö-
sischen Königthum gelungen ist, den Feudalismus zu brechen'.
* a. a. 0. p. 77.
* a. a. 0. p. 69. Ostindien, Afrika, Australien, Nordamerika stellen
Provinzen Altfranzösischen Rechts dar.
' Brünneck, Siciliens mittelalterliche Stadtrechte. 1881.
* p. 208. * p. 150.
^' Entstehung der Schwurgerichte p. 156—157.
' Vgl. Schmidt. Geschichte von Frankreich, p. 564 ff.: p. 576 ff.:
vgl. auch Ficker. Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte Italiens
I, Prol. XLV.
BajuluB, Podestä, Consules. 23
Die herrschende Ansicht lässt den modernen Staat in continuir-
lieber Folge aus dem mittelalterlichen Staate hervorgehen; der
Uebergang vollzieht sich gleichsam im Rahmen des geltenden
Frankischen Rechts: aus dem Rechte der Salischen Bauern wird
ein Recht, welches den Bedürfnissen städtischer Cultur, auf die
sich das moderne Leben gründet, zu genügen vermag.
Diese letzte Anwendung des Receptionsgedankens hat mir
von vornherein nicht eingeleuchtet.' Sie widersprach meiner Vor-
a-tellung von dem Zusammenhang der Verfassung eines Volkes
mit seiner Cultur. Die Formen des öffentlichen und privaten
Rechts, meinte ich, seien abhängig davon, wie das Volk lebt,
vor allem davon, wie es die einfachsten Bedürinisse befriedigt,
also, wie es geniesst und wie es arbeitet, um zu geniessen. Da
schien es mir nun nicht wahrscheinlich, dass ein Eleid, welches
dem Bauern und dem Lehnsherrn gepasst hat, nun auch dem
Handwerker und dem Kaufmann gepasst haben sollte. Der
S^dter braucht einen neuen Rock aus anderem Tuche als der
Bauer, dem sein Leinenkittel genügt, und auch das ritterliche
Wams wird ihm nicht zusagen.
In dieser Vorstellung wurde ich durch Schmoller bestärkt.
Da ich mich damals für die Frage nach dem Ursprung der
Deutschen Stadtverfassung interessirte , gab mir Schmoller die
Anregung, dem nachzuforschen, wann und wie das feudale Be-
amtenthum in den Deutschen Städten durch Beamte mit Oeld-
besoldung ersetzt worden sei. Schmoller mochte wohl der An-
sicht sein, dass sich auf den Gegensatz von Nationalwirthschaft
und Geldwirthschaft der entscheidende Umschwung zurückführen
lasse, der den mittelalterlichen Bauemstaat von dem modernen
Staate trennt.
Indem ich diesen Gedanken mit dem Receptionsgedanken
combinirte, schloss ich, dass der moderne Staat ein passenderes
Vorbild in dem antiken geldwirthschaftlich organisirten Staats-
wesen gefunden haben möchte, als in dem feudalen Staate des
Mittelalters. Wenn das moderne Leben in Kunst und Wissen-
schaft, wenn es in dem Privatrecht an die Ueberlieferung der
Antike anknüpft, sollte sich nicht auch auf staatlichem Gebiete
eine Periode der Renaissance nachweisen lassen?
Als ich nun in einer Chronik von Bari den Griechischen
Strategen al» bajulus bezeichnet fand, glaubte ich die Brücke
24 H. y. Kap-herr.
gefunden zu haben, die von dem Staate des Altertbums zu dem
Staate der Neuzeit hinüberführt.
So entstand die vorliegende Arbeit.
Weitere Ermittelungen ergaben dann, dass sich der Bailli
in Spanien und Frankreich, in England, ja sogar in Deutschland
und in Polen nachweisen lässt, und zwar so, dass aus dem Vor-
kommen des Namens bajulus in verschiedenen Ländern auf eine
Uebertragung von Verfassungsinstitutionen nicht zu schliessen ist.
Bajulus ist ein vulgär-lateinisches Wort, es bedeutet den
Pfleger, bajula ist die Amme, die das Kind pflegt, bajulus auch
der Erzieher der Kinder und der Vormund, dann weiterhin der-
jenige, dem ein Auftrag zur pflegsamen Ausführung anvertraut
wird, z. B. der Briefträger, der Dienstmann, schliesslich der-
jenige, dem ein Land oder Volk zu Schutz und Pflege anvertraut
wird, der Landpfleger. Bajulus entspricht dem in Deutschen
Quellen üblichen Vogt, es wird ebenso wie dieses Wort sowohl
für das persönliche Verhältniss des Vormunds zum Mündel, als
zur Bezeichnung des Beamten in seinem Verhältniss zu dem
seiner Pflege (bajulia) anvertrauten Volke, als auch zur Bezeich-
nung eines obersten Schutzherrn verwendet. In diesen Bedeu-
tungen lässt sich das Wort in Italien, Spanien, Frankreich und
England, und zwar schon in frühen Documenten nachweisen,
die die Möglichkeit einer Uebertragung des Sprachgebrauchs aus-
schliessen.
Bei diesen Forschungen traten sehr verschiedenartige Formen
der Amtstechnik zu Tage: CoUegialität der Beamten, jährlicher
Wechsel, kurze Amtsdauer, Anstellung auf Lebenszeit, Pacht des
Amtes und feste Besoldung, die Bestimmung, dass der Beamte
nicht aus dem Orte stammen durfte, da er seines Amtes waltete,
und wiederum die entgegengesetzte Bestimmung kehrte zu ver-
schiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wieder; und zwar
80, dass eine Uebertragung ausgeschlossen schien. Wiederum
solche Erscheinungen der Amtstechuik, welche man geneigt ist
für specifisch feudal zu halten: Erblichkeit des Amtes, Besoldung
durch einen Antheil aus dem Ertrage des Amtes fanden sich zu
Zeiten entwickelter Geldwirthschaft.
Die Voraussetzung, dass es ein Amtsrecht für die Periode
der Geldwirthschaft und ein anderes für die Periode der Natural-
wirthschaffc gibt, hat sich nicht bestätigt. Auch unter der Herr-
B^julas, Podesti, Consuies. 25
Schaft der Oeldwirthschaft kommt eine Oewinnbetheiligung der
Beamten, eine Besoldung durch Tantiemen vor, auch hier kann
sicli der Beamte die ihm ursprünglich amtsweise anvertrauten
Rechte und Einkünfte zu eigener Verfügung und zu erblichem
Besitz erwerben.
Es erwies sich, dass die Hilfsmittel der herrschenden histo-
rischen Methode zur Lösung des Problems nicht ausreichten.
Die Methode, welche sich zur Feststellung historischer That-
Sachen bewährt hat, genügt nicht zum Verständniss derselben.
Es konunt nicht bloss darauf an, Thatsachen chronologisch ein-
zureihen, man muss verwandte Thatsachen vergleichen, und zwar
aus verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völkern. Die
Geschichtschreibung muss die systematische Methode neben der
historischen anwenden, wie die Naturgeschichte die historische
Methode neben der systematischen verwendet hat, um zu Ge-
setzen zu gelangen. Denn historische Gesetze gibt es trotz alle-
dem, and es lohnt sich keine historische Forschung, es hat auch
keine historische Forschung gegeben, welche nicht bewusst oder
unbewusst Gesetze gesucht hat.
Die Deutsche Verfassungsgeschichte hat das Gesetz der Ent-
wicklung Deutscher Verfassung in der Eigenthümlichkeit Deut-
schen Geistes gesehen: sie ist beherrscht von dem nationalen
Gedanken, sie sucht in der Deutschen staatlichen Vergangenheit
die Manifestation Deutschen Geistes.
Diese Auffassung ist nun meines Erachtens nicht berechtigt.
In der vergleichenden Betrachtung der verfassungsgeschichtlichen
Entwicklung der Europäischen Culturnationen tritt die Gleichartig-
keit der Institutionen und ihrer Geschichte deutlich zu Tage —
ond zwar eine Gleichartigkeit, die sich nicht etwa auf eine ge-
meinsame Germanische Wurzel zurückführen lässt, oder auf Ent-
faltung gemeingermanischer Rechtsgedanken. Sie findet sich
auch dort, wo nachweislich Germanisches Recht keine Kolle ge-
spielt hat. Dieselben Institutionen lassen sich auch in dem Alt-
römischen Rechtsleben nachweisen. Aber auch auf die Reste
Römischen Lebens, welche sich im Mittelalter erhalten haben,
lässt sie sich nicht zurückführen: wir finden analoge Institutionen
im Skandinavischen Norden wieder. Die Uebereinstimmung in
der Geschichte der Institutionen ergibt sich aus der Gleichartig-
keit der coltiirgeschichtlichen Entwicklung. Nationale Gegen-
2G H» V. Kiip-herr.
Sätze spielen hier zweifellos eine Rolle, aber keineswegs die ent-
scheidende. Ein Volk wird durch die Cultur erzogen, die Gultur
bildet sich den nationalen Charakter, yiel mehr als dass der
nationale Charakter die Cultur und die aus der Cultur erwach-
senden socialen Bildungen bestimmt. Der Volkscharakter spielt
gleichsam die Rolle des Metalls, aus dem das Kunstwerk des
socialen Baues geschmiedet wird.
Ein culturgeschichtlicher Umschwung bedingt nun unzweifel-
haft die verfassungsgeschichtliche Entwicklung, deren erste
Phasen hier gezeichnet sind. Durch den Uebergang von
Naturalwirthschaft zu Oeldwirthschafb wird er nicht ausreichend
charakterisirt. Neben dem Geld spielt die Schrift und das
Rechnen die entscheidende Rolle. Der Germanische Laienstaat,
der sich auf die uncontrolirte Treupflicht seiner Beamten ver-
lassen musste, verschafile sich in Oeld, Schrift und Rechenkunst
die Hilfsmittel der Controle seiner Beamten, die ihm bisher
gefehlt hatte.
Es sind dies Hilfsmittel städtischer Cultur, die er sich mit
dem Aufblühen städtischen Lebens zu eigen machte — auch
ohne Nachahmung eines fremden Vorbildes — auch ohne Re-
ception. Aber allerdings hat die Nachahmung eines fremden
Musters die Entwicklung gefordert und modificirt: sie gibt zwar
nicht den entscheidenden, aber einen mitbestimmenden Factor in
der Entwicklung der Dinge.
Wie die heutige, specifisch so genannte sociale Frage in Eng-
land, Deutschland, Frankreich und Amerika jeweilig verschieden
auftritt, und doch im Wesen dieselbe ist, so ist es auch dieselbe
sociale Bewegung, welche in den verschiedenen Staaten Europas
den Feudalstaat des Mittelalters gestürzt hat. Und wie heute
die Stände verschiedener Staaten, und die Staaten selbst ihre
Einrichtungen gleichsam zur Vereinfachung des Verfahrens nach-
ahmen, so geschah es auch im Mittelalter. Eine viel grössere
Rolle, als die Reception staatlicher Einrichtungen hat die Re-
ception städtischer Verfassung und städtischen Privatrechts von
Stadt zu Stadt, von Land zu Land gespielt: die sociale Frage,
welche damals die Völker bewegte, war zugleich eine Frage der
Organisation staatlicher Arbeit und der Organisation wirthschaft-
licher privater Arbeit. Ihre Lösung fand sie hier wie dort in
einer Aenderung der Verhältnisse von Capital und Arbeit, hier
Bcyalos, Podesta, Consules. 27
in einer Neuordnung der Staats- und Gemeindeverfassung, dort
in einer Neuordnung privaten Rechts.
Die Geschichte dieser socialen Bewegung lässt sich vorläufig
noch nicht schreiben, aber als eine Vorarbeit mag die vorliegende
Arbeit dienlich sein.
L Bajolus und Strategus.
In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts schien es, als ob
die Reste Griechischer Herrschaft in Unteritalien, welche sich in
den Kämpfen mit den Langobarden behauptet hatten, dem Vor-
dringen der Araber und der Franken erliegen sollten. Die Araber
hatten seit 827 in Sicilien Fuss gefasst und die Insel allmählich
erobert, im Jahre 840 war auch in Apulien eine Arabische
Herrschaft aufgerichtet worden: jetzt vermochten die Griechen
nur noch einige Städte zu behaupten. Als dann Kaiser Lud-
wig II. die Arabische Herrschaft in Apulien vernichtete, fand
er Unterstützung durch eine Byzantinische Flotte; aber sogleich
nach der Eroberung von Bari erwachte die Griechische Eifer-
sucht und verbündete sich mit dem Verrath der Langobarden
gegen die Fränkische Vorherrschaft. Die Griechen verstanden
es, sich die Erfolge der Franken zu nutze zu machen, im De-
cember 87ö wurde Bari für die Griechen gewonnen, und von
dort aus drangen sie erobernd vor, bis sie die beiden südlichen
Halbinseln Italiens unterworfen hatten. Diese wurden seitdem
als die Provinzen (Themata) Langobardien und Calabrien von
Griechischen Statthaltern verwaltet.
Der Griechische Feldherr, welcher im Jahre 87<3 Bari ein-
nahm, und später Apulien als Statthalter verwaltete, wird bajulus
genannt. Lupus Protospatharius ^ schreibt: Intraverunt Graeci
in Baro — - Gregorius stratico , qui et bajulus dicebatur.
Erchempertus ^ erwähnt ihn zu dem Jahr 877 als bajulus im-
perialis Grecorum. Denselben Gregorius können wir auch ur-
kundlich nachweisen. Im Jahr 885^ nennt er sich primicerius
imperialis protospatharius et bajulus. Die Urkunde stammt aus
dem Register des Petrus Diaconus; sie ist gleichzeitige ofticielie
* Mon. Germ. SS. V, 52 f.
* Mon. Genn. SS. rer. Langob. p. 249.
^ Trinchera, Syllabus membran. Graec. p. 1.
28 H, V. Kap-herr.
Uebersetzung des Griechischen Originals, wie alle in dem Re-
gister enthaltenen Urkunden, die aus dem Griechischen ünter-
italien stammen K
Im Jahre 888 wird in einer Chronik von Monte Cassino*
ein ^yConstantinus augustorum balivus'' erwähnt.
Im 10. Jahrhundert trat an die Stelle des Strategen der
kaiserlichen Provinz Langobardien der Katapan von Italien^;
auch dieser wird als bajulus bezeichnet. Der Katapan Basilius
schreibt^: ,,haec civitas per multos annos destructa a nobis ba-
julis [statt bajulo ^] domino imperatoris restaurata est ita
nos bajuli [statt bajulus] domini imperatoris divisimus *.
Neben dem Katapan fungirt als Zeuge in der Urkunde ein «Leo
de Maralda bajulus domini imperatoris". Wenn nach Lupus
* Vgl. Trinchera, Proleg. p. XVIII. Im Archiv von Monte Caasino
sind zwei bilingue Originalurkunden erbalten (Trinchera p. 11 und p. 25),
deren Lateinißche Ausfertigung wörtlich mit der im Register erhaltenen Copie
übereinstimmt. Die Urkunde von 885 ist in demselben barbarischen Latein
abgefasst, wie die bilinguen Originalurkunden ; wenn die Uebersetzung von
Petrus Diaconus herrührte, würde er sich eines eleganteren Latein bedient
haben.
2 Mon. Germ. SS. III, 262.
' Den ersten Katapan Italiae finde ich in einer Urkunde von 975
erwähnt, Trinchera p. 5.
* Oder vielmehr der Verfasser der Urkunde lässt ihn schreiben, denn
die Urkunde Trinchera p. 21—22 ist höchstwahrscheinlich eine Fälschung
auf Grund der Urkunde von 1019 (Trinchera p. 19). Die Grenzbeschrei-
bung von Troja stimmt nicht mit der in der vorhergehenden Urkunde
gegebenen, aber die Zeugenreihe ist wörtlich mit allen orthographischen
Fehlem herübergenommen. Die Fälschung ist alt, jedenfalls aus Byzan-
tinischer Zeit, wahrscheinlich nicht sehr spät nach dem Datum der Urkunde;
dies folgt aus dem corrupten Latein der Urkunde und aus dem Umstand,
dass die Jahre der Kaiser richtig angegeben sind. Sie gibt also für die
Erkenntniss der Verfassungsverhältnisse authentisches Zeugniss. Vielleicht
ist sie auch eine Neuanfertigung der Urkunde von 1019 mit Herübemahme
der Zeugenreihe: die Byzantinischen Kanzleigebräuche sind mir nicht bekannt.
Ferd. Hirsch, welcher die Urkunde in den GGA Jg. 1867 p. 136 ver-
dächtigt hatte, hat sie später Forschungen VIII, 249 Note 4 zu vertheidigen
versucht. Die Uebereinstimmung der Zeugen scheint Hirsch übersehen zu
haben.
•'* Wegen der grammatischen Fehler vgl. man die Zeugenunterschriften
der Urkunde und etwa Trinchera p. 20: Cläre facio, quia domni basilii im-
perial! protospatharii et catapano italie, qui et bugyano dicitur, deman-
davit mihi etc.
Bajulus, Podestä, Consules. 29
bajulus ein anderer Ausdruck für OTpaTr^YÖ^ ist, so werden wir
nicht fehl gehen, wenn wir in Leo de Maralda den Strategen
der Byzantinischen Provinz Calabrien erblicken^. Beide sind
Statthalter des Kaisers: bajuli domini imperatoris. Das Wort
bajulus fand gleichermassen auf den Eatapan von Italien
(= Langobardien ^) imd auf den Strategen von Calabrien An-
wendung.
Ebenso sind in der Normannischen Verfassung Stratege,
Bajulus und Eatapan gleichbedeutende Ausdrücke für das-
selbe Amt.
In einer Urkunde vom Jahre 1126^ verspricht Herzog Wil-
helm von Apulien (der Sohn von Herzog Roger) dem Abte von
Monte Cassino: quod nullus straticotus vel balivus aliquis das
Castell betreten solle, welches er dem Kloster schenkt. König
Roger verpflichtet sich in der Stadt Trani keinen straticotus vel
balivus einzusetzen^, der nicht die Rechte der Traneser halten
werde. Im Jahre 1172 gibt Gaufridus Syracusae stratigotus
Rechenschaft de bajulia sua^ Eine Urkunde von 1223^ be-
ginnt: otpaTT^']f6üovTO(; xa[ioü MapTtvoü xal'AvSpdoo; in der Unter-
schrift stehen die Strategen als: Martinus tunc bajulus und
Andreas de Paganoto tunc bajulus. Auf der Rückseite der Ur-
kunde steht: tö iicStXTtxöv toö OTpaTTjYOö x^e.
Den Normannischen Bailli-Strategen finden wir hie und da
auch als Katapan bezeichnet. Aus Oletta haben wir Urkunden
aus den Jahren 1163, 1164, 1170 und 1178; abwechselnd nennt
sich der Bailli Stratege und Katapan.
1163. Temporibus püssimi domini nostri regis Guglielmi
et strategi Olettae magistri Basilii ferrarii filii presbiteri Ni-
colai Capelli'.
^ Das Amt des Katapan von Italien ist nur durch den Titel von dem
Amt des Strategen von Calabrien verschieden: beide sind selbständige
Provinzialstatthalter, vgl. Excors I.
' Vgl. Excurs I.
^ Gattula, Accessiones ad historiam abbatiae Cassinensis p. 231.
* Vania, Cenno storico della citta di Trani. (Barletta 1870) p. 49.
'' Cusa, I diplomi greci ed arabi di Sicilia I, 1 p. 487; Spata, Le
pergamene greche esisteute nel grande archivio di Palermo p. 442.
* Cusa p. 443—445; Spata p. 315.
' Trinchera p. 215.
30 H. V. Kap-herr.
11G4. Temporibus piissimi domini nostri regis Guglielmi
et catapani Olettae Lupini Pappacarbune ^
Im Jahre 1170 war Basilius, welcher das Amt schon 1103
bekleidet hatte, wieder Stratege geworden: eine Urkunde wird
unterschrieben: Temporibus piissimi domini nostri Comitis Orrici
et strategi Olettae magistri Basilii filii presbyteri Nicolai de
Capello ^.
Im Jahre 1178 wird eine Urkunde ausgestellt: temporibus
comitissae nostrae Adelasiae et catapani civitatis Olettae Gu-
glielmi filii Nicolai Thepenti^.
Die Stadt Noha hatte im Jahre 1118 einen Strategen*, im
Jahre 1175 nannte er sich Eatapan\ Der letztere Titel ist in
Normannischen Urkunden viel seltener als der Titel Stratege,
ich finde ihn in Unteritalien ausser in Noha und Oletta nur
noch in Croton**, Acherontia^ Cesina® und Brindisi^
Der Stratege kommt in den frühesten Normannischen Ur-
kunden vor: Urkunde Robert Guiscard's a. 1082: Regii Neapoli-
tani archivii monumenta V p. 100; Herzog Roger a. 1086: Del
Giudice, Codice diplomatico del re Carlo d'Angio app. p. XXV;
a. 1087: Di Meo, Annali critico-diplomatici del regno di Napoli
VIII p. 289; a. 1088: Ughelli, Italia sacra VIII p. 450: Ur-
kunde Sichelgaita^s, der Gemahlin Robert Guißcard^s a. 1089: Pirro,
Sicilia sacra I p. 75; Graf Roger a. 1090: Cusa p. 385; a. 1099:
Pirro II p. 1003.
Selten finden wir in den älteren Urkunden den Titel bajulus.
' Trinchera p. 216.
« Trinchera p. 233.
' Trinchera p. 251.
♦ Trinchera p. 113.
■^ Trinchera p. 241.
'• Trinchera p. 208. ' Trinchera p. 232.
* Trinchera p. 196. Hier ist der Stratege des Jahres mit dem Kata-
pan eines früheren Jahres in einer Urkunde zusammen. Hugo Falcandus
nennt die Katapane auf einer Stufe mit den Justiciarii, Camerarii, Strati-
goti. Del Re, Chronisti napoletani p. 340. Katapane werden erwähnt in
einer Urk. König Roger's a. 1143. Riccio, Saggio di codice diplomatico I
p. 282: neque a nostris judicibus, comitibns, castaldis, catapanis neque a
quibuscunque actoribus. Femer Del Giudice, Codice diplomatico del re
Carlo dAngio app. p. XXIII ein Katapan in der Stellung des bajulus.
^ Winkelmann, Acta imperii. a. 1199. p. 471.
Bajulus, Podesta, Consules. 31
Ich kann ihn zuerst in einer Urkunde Elobert's, Grafen von Lori-
telli, a. 1100 nachweisen^. Im Jahre 1117 nennt sich der Consul
Leo Ton Fundi: dei gratia bajulus Fundanae civitatis^; es folgt
dann die schon erwähnte Urkunde Herzog Wilhelm's von 1126^,
und eine Urkunde König Roger's von 1133*. Häufiger wird
der Titel erst seit König Roger*: in den Normannischen Ge-
setzen^ findet sich nur der Ausdruck bajulus.
Der Name des Normannischen Amtmanns ist aus der Bv-
zantinischen Verfassung entlehnt: es gilt jetzt zu untersuchen,
wie weit das Wesen des Byzantinischen Amtes den Normannen
als Vorbild gedient hat.
n. Byzantinische Provinzialverfassang.
Nach der neuesten Darstellung der „Geschichte des Griechisch-
Romischen Rechts" ^ scheint die Byzantinische Verfassung von
den Grundsätzen modemer Staatsverwaltung nicht weit entfernt
gewesen zu sein. Zachariae findet in dem Griechischen Reich,
wie es sich mit der Einführung der Themenverfassung gestaltet
hatte, ein ausgebildetes System von Fachbeamten, eine dreifache
Eintheilung des Reiches nach den Bedürfnissen der Heeres-, Ge-
richts- und Steuerverwaltung®.
Die ältere Römische Verfassung hatte eine solche scharfe
Scheidung der Competenzen ihrer Beamten nicht gekannt: das
Imperium als eine zeitweilige Uebertragung der Souveränität des
V^olkes umfasste die ganze Regierungsgewalt. Dieses Princip
wurde im Allgemeinen auch in der Kaiserzeit aufrecht erhalten^.
Diocletian und Constantin hatten eine Abtrennung der Militär-
^ Ughelli VIII p. 250. * Monumenta Neapolitana VI, 33.
' Gattula, Acceusiones 231. * Ughelli IX, 32.
^ Daher hat man bisher diesem König die Einsetzung der ersten
Baillis zugeschrieben.
^ Huillard-Bröholles, Historia diplomatica Friderici II. T. IV. 1.
p. 37 ff.
^Zachariae von Lingethal, Geschichte des Griechisch-Römischen
Rechts. 2. Auflage. Berlin 1877. Vgl. jetzt auch Ludo Moriz Hart-
mann. Untersnchangen zur Geschichte der Byzantinischen Verwaltung in
Italien .540—750. Leipzig 1889. Namentlich p. 70 und p. 103 ff.
« p. XI ff.; p. 829 ff.; p. 353 f£.
• Vgl. Bethmann-Hollweg, Handbuch des Civilprocesses IIT p. 39ff.
32 H. V. Kap-herr.
gewalt versucht, Justinian hatte sie im Orient grossentheils wieder
beseitigt, aber für die neuerworbenen westlichen Provinzen bei-
behalten. Zur Zeit des Kaisers Heraklius wurde nun eine Neu-
eintheilung des Reiches nach Themen {^i\Laza) vorgenommen;
jeder dieser militärischen Districte, so meint Zachariae\ wurde
unter einen militärischen Befehlshaber, den Strategen, gestellt.
Das neue Thema umfasste meistens mehrere der alten Provinzen
(licapxtat), welche für Gerichts- und Verwaltungszwecke unter
den xpiTai bestehen blieben, während den finanziellen Abtheilun-
gen (e7rtoxd?|>£i(;) verschiedenartige Beamte, insbesondere Trpdxtopsg
vorstanden.
Diese ganze Auffassung ist verfehlt, es lässt sich in der
Byzantinischen Verfassung keine principielle Abweichung von
dem System Justinian ^s nachweisen.
Zachariae ^ wundert sich selbst , dass in der Notitia des
Philotheus^, welche die kaiserlichen Beamten dem Range nach
aufzählt, die Verwaltungs- und Gerichtsbeamten der Provinzen
gänzlich fehlen. Der Stratege nimmt einen hohen Rang ein,
aber es fehlt der xpiTTjc und auch der TrpdxtcDp *, und doch werden
die xpitat Td>v iTrap/icDV und die TrpdxTOpec häufig genug in den
Gesetzen der Byzantinischen Kaiser erwähnt.
Die Basiliken reproduciren im sechsten Buche '' den grössten
Theil der Justinianeischen Provinzialgesetzgebung. Zachariae wird
dies begreiflich finden ; da die alte Eintheilung in Eparchien f&r
Gerichts- und Verwaltungszwecke nach seiner Meinung erhalten
wurde, konnten auch die alten Gesetze bestehen bleiben. Aber
die Basiliken erneuern auch diejenigen Gesetze Justinian's, welche
für einzelne Orientalische Provinzen eine Vereinigung der Militar-
und Civilgewalt anordnen^. Diese Provinzen werden Sicap^iat
genannt, ihr Vorsteher TrpatTwp: er vereinigt nicht nur Militär-
* Zachariae, Geschichte etc. a. a. 0. ' p. 853.
' Bei Constantinus Porphyrogenitus, De caeremoniis. Editio Bonnensis
p. 712 ff.
* p. 717 sind zwar elf verschiedene Rangclassen von Beamten aufge-
führt, die dem Xo^oO^rrj^ xoü y^vixou unterstellt sind; Zachariae hält sie
für Provinzial-. Steuer-, Zoll- und Domänenbeamte. Wie kommt es" aber,
dass hier der Tcpaxtcup nicht genannt wird?
^ BasUica ed. Heimbach T. I p. 139 ff.
« Basilica p. 180 ff.
Bajalus, Podestu, Consules. 33
und Gerichtsgewalt, auch die Erhebung der Steuern gehört zu
seinen Pflichten ^. Nun hat der Verfasser der Basiliken mit der
dem Byzantiner eigenen Zähigkeit in dem Festhalten veralteter
Ansprüche auch solche Gesetze reproducirt, welche sich auf Pro-
vinzen bezogen, die zur Zeit Kaiser Leo's schon verloren waren,
aber dies gilt nicht von allen: in der notitia des Philotheus,
welche auch aus der Zeit Kaiser Leo's stammt, werden die Statt-
halter von Cappadocien, Armenien, Thracien und Paphlagonien
als Strategen erwähnt*. Sollten diese verschieden sein von den
Prätoren der BasiUken, welche Militär- und Civilverwaltung
der Provinzen vereinigten? Schon in einer Novelle Justiniau's,
welche in die Basiliken aufgenommen ist, wird bemerkt, dass
der Prätor Paphlagoniens auf Griechisch atpatTjö^ genannt
wurde ^; der Griechische Name hatte seit der Zeit Justinian's den
Latemischen aus der Geschäftssprache verdrängt*; in den Ge-
setzen, welche sich genau an die Justinianeischen anschlössen, blieb
der alte Ausdruck bestehen; ebenso ist ^spia nur ein neuer
Name für die alte Eparchie: dieselben Provinzen, welche bei
Constantinus Porphyrogenitus als Themen erscheinen, sind in den
Basiliken als Eparchien aufgeführt^. Das Thema der Insel
Cypern wird auch bei Constantinus Porphyrogenitus ausdrücklich
als Eparchie bezeichnet*.
' z. B. Basilica VI tit. 8, IV, p. 182; tit. 9, V, p. 186. Von dem
Statthalter als einem icpaitiup hören wir auch in der Denkschrift des Michael
Acominatas an Alexius III. (1195 — 1203) beiEllissen, Michael Acominatas
p. 119 ff. Der hier erwähnte icpaixiup ist offenbar der Stratege des Thema
Hellas. £r hat die Steuern zu erheben Auch in den Briefen des Psellus
(geb. 1018) findet sich der itpattcup gleichbedeutend mit oxpdrty^o^ und xptxirj^.
Vgl. Sad-ag, Mesatcüvtyrj ßtßXtoO^xY) Bd. V. Der Brief p. 279 ist an S-rjp6g den
t'ftivr^ Tttiv 9paxT,3t<uv adressirt; p. 282 lautet die Aufschrift: t(f> npatxopt
TÄv Bpopfrjstcüv Tü> Stjoü) ; p. 267 ist adressirt an den xptx-rj^ von Peloponnes
nnd Hellas; p. 344 lautet die Aufschrift: an den Tipattcop von Peloponnes und
Bella«. Seine Provinz wird p. 268 als seine ewap^ta bezeichnet. Dagegen
findet sich p. 276 die Provinz des xptxYj? 'O^J^txtoo als sein ^i\ka,
* Ck)n8tantinu8 Porphyrogenitus, De ceremon. p. 713.
' Nov. 29. Basilica p. 197.
* Constantin. Porphyr., De thematibus. Editio Bonn. p. 13: xal iWr^-
''^CovTs; xol TT^v Tcatptav xal 'Pü>p.aixYjv -^Xuixxav ÄrtoßdXovts;.
■^ Constantin. Porphyr., De themat. p. 17 ff.
^ De thematibus p. 39: O-lixaro xaXo6}jL6vov licap^ia Konpou. Zachariae
P- 330 will die bei Theophanes erwähnten iroXtxtxa d-gfiata , welche zu den
Dsntsche Zeitachr. für Gesohichtsw. 1891. Y. 1. 3
34 H. V. Kap-herr.
Dass diese Provinzen nicht etwa als Ausnahmen zu be-
trachten sind, beweist die Epanagoge legis Basilii et Leonis et
Alexandri vom Jahre 880, welche allgemeine Bestimmungen über
die Provinzialstatthalter gibt ^ Der Titel VI z^y. axXoöc «px^vtcov
reproducirt im wesentlichen den Digestentitel de officio praesidis.
Der Name 5px**^ bedeutet nach der Epanagoge xal oTpatTjYÖv,
%al iv^oTtatov xal :ravTa^ too<; kTzcapyiibv Stotxr^Td;. An erster Stelle
unter den a,oyovT£<; der Eparchie wird also der Stratege ge-
nannt ^ der avdoTtatoc ist nur durch den Titel von ihm ver-
schieden: der Stratege ist der äfz/wv tffi iTrap/ia^, dessen Pflichten
die Epanagoge und ausführlicher Basilika VI tit. 1 ^ darlegen, er
hat für gerechtes Gericht^ und für pünktliche Steuerzahlung*
zu sorgen.
Die Ausdrücke Trpdxtwp und •Kpizrfi sind nicht Titel von be-
stimmten Beamten, sondern bezeichnen höhere und niedere Be-
amte in ihren richterlichen und finanziellen Functionen ^. Die
xaßoXXapixa O-spLaia in Gegensatz gebracht werden, als Verwaltungsbezirke,
Eparchien in seinem Sinne, betrachten. O-sjaci blieb natürlich nach wie vor
auch ein militärischer Terminus, ausser den politischen Themen gab es rein
militärische Themen.
^ Collectio librorum juris Graeco-Romani, ed. Zachariao p. 73.
^ Ebenso z. B. Zachariae, Jus Graeco-Romauum : Novellae. Coli. 11
^o\. 84. p. 181. « p. 189.
* Den Strategen als Richter Rnde ich z. B. Zachariae, Jus Gr.-
Roman.': Novellae. Coli. IT Nov. 44. p. 137.
* z. B. Basilica VI tit. 3 XLIIl, p. 167. Die ^p/ovieg xtuv licapx^«»v sollen
ETcava-fpoitsiv fjj lAv SY|p.ooi(i>y ^optuv eloTcpdJst. Die Strategen als Steuer-
erheber, z. B. Zachariae, Jus Gr. -Roman. : Novellae. Coli. IIl Nov. 49,
p. 429. Constantin. Porphyr., De administr. inip. p. 222—223.
*'• Zachariae, Jus Gr.-Roman. : Novellae. Coli. IV Nov. 49, p. 428.
Eine Novelle Kaisers Johannes trägt folgende Ueberschrift : 'laxivvoo tot>
Kofj.v4jvo'j ypp^aoßoöXXov ^lopiCöfievov p.Yj8ev xi aicaitelv xov Tcpdxxopa ftiri
ixxXTj^'la? xO-s. Im Text heisst es dann: o5x ejlatat xotvov olko too irapovro^ o5t8
xptxat^ of>xs ÄvaYpa^psösiv, ouxs Tipdxxopotv, o5xs ^oö^tv. ooxt oxpaxirjYO-? •> o5xk
TipovoYjXai?, o'Ks oXXoii; xtsl oT^aoaiaxa; ooüXsia^ xO^. Alle diese Beamten
gelten also als Trpdxxop«;: am Schluss werden sie wieder unter der all-
gemeinen Bezeichnung zusammengefasst: p.*^ jjilvxot liz' öcosiag e/etv xöv icpdx-
Topa--. — Eine Novelle Manuel's: Zachariae, Jus Graeco-Romanum :
Novellae. Coli. IV Nov. 61 . p. 454 spricht von den den itpdxtopc^
ö:roxeiji.eva iS-eiiax/. — Ueber den Ausdruck judex vgl. Hegel, Geschichte
der Italienischen Stadtverfassung I, 143 Note 1. Ebenso wird xpix^i^ ge-
braucht, z. B. Zachariae, Jus Gr.-Koman.: Novellae. Coli. II 44, p. 137
Bajulus, Podesta, Consules. 35
Steuererhebung erfolgte auch in Byzantinischer Zeit durch die
Statthalter und die städtischen Behörden auf Betrieb der von
«\*?r Centralbehörde in die Provinzen geschickten Unterbehörden ^.
ni. Die Reception der Byzantinischen Verfassung.
Die wichtigste Quelle für die Normannische Verfassung>-
geschichte ist die Constitutio Sicula Friedrich's IL In ihr sind
mehrere Gesetze ausdrücklich den Normannischen Königen zu-
geschrieben ; aber auch diejenigen , deren Fassung von Kaiser
Friedrich herrührt, sind ihrem Inhalte nach theilweise auf ältere
Gesetze zurückzuführen.
Eine R^ihe von allgemeinen Bestimmungen, welche sich auf
rlie Sicilischen Beamten beziehen, gelten auch für die Byzantini-
schen. Die Beamten Friedrich's IL sind im allgemeinen besoldet *,
sie haben beim Antritt des Amtes einen Eid zu leisten ^ sie
haben Ferien*; das Amtsjahr beginnt mit dem Griechischen
Jahresanfang^, ihr Amt wechselt jährlich**; während der Amts-
dauer sind ihnen alle Geschäfte untersagt, sie dürfen vor allem
keine Güter an dem Sitz ihres Amtes erwerben^; nach Ablauf
des Amtsjahres sollen sie fünfzig Tage an dem Orte ihrer Thätig-
keit bleiben®, um sich wegen Klagen, die etwa gegen sie er-
hoben werden, zu verantworten.
o: TS axpaTtj^ol xa» ol xaiV exct-TYjV eicap^iav xpiiat. Der Stratege von Hellas
führte den Titel xpirrjg "EkkaZo^. Constantin. Porphyr. , De ceremon. II 44,
p. 657. Derselbe kommt auch bei den Italienischen Strategen vor. Trinchera
p. 23: xpttirjg XaY^oJiapoiag xal xaXa^pia^. Ein xptTTf|^ tJ-paxYj^ xal ^axe^oviag:
Zachariae, Jus Gr. -Roman.: Novellae. Coli. IV Nov. 20, p. 348.
^ Bethmann-Hollweg, Civilprocess HI, p. 75 ff. Die bei Constantin.
Porphyr., De ceremon. p. 717 aufgezählten Unterbeamten des Xo-coO-exf];
to"> -^tv.xoD sind Beamte der Centralbehörde, nicht Provinzialbeamte. Vgl.
Mortreuil, Histoire du droit byzantin p. 150. Vgl. Hartmann a. a. 0.
P- 93 ff. Hartmann kommt von anderen Materialien ausgehend zu ana-
logen Resultaten.
' Huillard-Br^hoUes, Historia diplomatica Friederici II. Tom. IV,
1- p. 202. p. 208 u. a.
* Huillard-Breholles p. 41—42.
♦ Huillard-Breholles p. 204.
* Huillard-Bröholles p. 43.
* Huillard-Breholles p. 187—189.
• Huillard-Breholles p. 189.
• Huillard-Breholles p. 188.
36 H. V. Kap-herr.
Alle diese Bestimmungen, von denen sich in Germanischen
Gesetzen nichts findet, lassen sich in Byzantinischen Gesetzen
nachweisen ^ : man kann sagen : die Amtstechnik der Sicilischen
Verfassung ist der Amtstechnik des Römischen Kaiserreichs nach-
gebildet.
Aber der Beamte Friedrich's IL ist nicht ohne Weiteres mit
dem Beamten Robert Guiscard's auf eine Stufe zu stellen. Es
ist bekannt, dass in der Constitutio Sicula sehr viel Römisches
Recht enthalten ist: sollte etwa Friedrich II. ebenso, wie er
privatrechtliche Bestimmungen aus den Römischen Rechtsbüchem
entlehnte, auch die Amts Verfassung Justinian's sich zum Vorbild
genommen haben V In einem Falle lässt sich die spätere Ent-
lehnung einer Römisch - rechtlichen Bestimmung nachweisen.
König Roger hatte auf Bestechlichkeit der Beamten Todesstrafe
gesetzt- — - sein Gesetz ist in die Constitutio aufgenommen — :
Friedrich IL milderte die Härte dieser Satzung, indem er nach
Römischem Vorbild die Strafe des Quadruplum einführte**.
Es gilt, die einzehien Beamten Friedrich's IL in die Norman-
nische Zeit zu verfolgen.
1. Bajulus.
Wir wissen, dass die Namen des Griechischen Statthalters
bajulus, strategus und catapan auf den Normannischen Bailli
übergegangen sind. Aber eine wesentliche Aenderung hat so-
gleich Robert Guiscard an dem Griechischen Amte vorgenommen,
indem er aus dem Provinzialamt ein Stadtamt machte*. Der
Bailli in der Constitutio Sicula ist der städtische Richter für
Civilsachen und kleinere Criminalvergehen, zugleich ist er Finanz-
* Besoldung der Beamten vgl. unten p. 38. — Eid der Beamten: Nov. 8,
c. 7; Ba^ilica VI tit. 1. c. VI. - Ferien: Cod. IH. 12; Dig. U. 12. — Jähr-
lieber Wechsel : vgl. Bethmann-Hollweg, Civilprocess 111 p. 37. — Verbot.
Güter zu erwerben: Ulpian, De jure fi8ci4a; Husckke, Jurisprud. Ante-
Justin, p. 597; Cod. I 53; Baeilica VI tit. 3, c. 51. — Die Bestimmung über
die 50 Tage: Cod. I 49; Nov. 8, c. 9; Basilica VI tit. 3. VIII.
« Huillard-Br^holles p. 117.
» Huillard-BrehoUes p. 184 u. p. 195; Nov. 161, c. 1; Leuncla-
vius II p. 91.
* Schon der erste Normanniöche Stratege, den ich erwähnt finde, ist
ein Stadtbeamt^r : c. ann. 1070. Malaten-a, Historia Sicula II cap. 44.
Muratori V, .573.
Bajulus, Podesta, Consules. 37
beamter ^. Im Griechischen Text wird er durchweg durch
zpdxKop wiedergegeben ^ wie wir wissen : die Bezeichnung des
Griechischen Beamten in seiner finanziellen Thätigkeit. Dieser
Name rührt nicht von Friedrich IL her, er steht auch in den-
jenigen Gesetzen, welche ausdrücklich den Normannischen Königen
zugeschrieben werden^. Auch findet sich :rpdxTa)p für bajulus
schon in Normannischen Urkunden *; in einer bilinguen Urkunde
der Königin Margarita werden die bajuli von St. Marcus durch
rpdxTope^ zffi 'fy^^to,^ 0x7100 Mdpxoo wiedergegeben''. Auch in
Staufischer Zeit kommt der Titel noch vor, vor König Roger
lässt er sich nicht nachweisen.
Es liegt die grösste Schwierigkeit für Untersuchung Nor-
mannischer Verfassungsverhältnisse darin, dass die Beamten in
den Gesetzen oft unter anderen Namen erscheinen, als in den
Urkunden. Wahrscheinlich rührt diese Umänderung von König
Koger her: als dieser die einzelnen Normannischen Reiche, deren
Beamte mit sehr verschiedenen Namen benannt wurden, unter
seiner Herrschaft vereinigte und nun zuerst allgemeine Bestim-
mungen für alle Beamten erliess, fand er es für gut, neue
Namen einzuführen, damit jeder Gastalde, Vicegraf, Stratege und
Emir wisse , dass die neuen Gesetze auch auf ihn Anwendung
fanden: in den Urkunden blieben die alten Namen erhalten.
Bei dem Bailli mochte König Roger einen besonderen Grund
haben, nach einem neuen Namen zu suchen, denn der Griechische
Titel arpaTTjYÖc , der Name des Byzantinischen Feldherrn, ent-
sprach nicht mehr dem Wesen des Amtes, seit dieses seine mili-
tärischen Functionen verloren hatte; der Normannische Bailli
» Huillard-Breholles p. 41 u. 42; p. 73.
- Carcani, Constitutiones regum regni utriusque Siciliae. Neapel 1786.
^ Huillard-Breholles p. 37 tit. 65 ff. Carcani p. 67. An und für
sich igt kein Grund vorhanden, den Griechischen Text derselben für weniger
ursprünglich zu halten, als den Lateinischen, denn da die meisten Urkunden
Kg. Roger's in Griechiücher Sprache abgefasst sind, ist anzunehmen, dass er
auch seine Gesetze Griechisch publicirt habe. Thatsächlich ist das einzige
Gesetz Roger's, welches im Original enthalten ist, in Griechischer Sprache
abgefaast. Gedruckt zuletzt bei Brünneck, Siciliens ma. Stadtr. 1 p. 204.
* A. 1132 Cusa p. 514; a. 1184 Cusa p. 517; a. 1142 Cusa p. 311;
a. 1143 Cusa p. 561; a. 1149 Trinchera p. 514; a. 1198 Cusa p. 439.
'' Cusa p. 421.
38 H. V. Kap-herr.
ist im Gegensatz zu seinem Griechischen Vorbild durchweg Civii-
beamter.
Als aTjOatTjVOi werden in der Constitutio Sicula nur die Baillis
von Messina und Salemo bezeichnet^: sie nehmen eine Aus-
nahmestellung unter den übrigen Baillis ein, da sie die volle
Gerichtsbarkeit in ihrer Stadt ausüben. Die höhere Criminal-
gewalt ist zur Zeit Friedrich's IL im allgemeinen in den Händen
des Justiciarius ^ dessen Amt König Roger geschaffen hatte '.
Nur Messina und Salemo (dazu noch Neapel) waren von der
Gewalt der Justiciarii eximirt *; hier hatte der Stratege mit seinem
alten Namen die volle Amtsgewalt, wie er sie vor der Reform
König Roger's geübt hatte, bewahrt. Den Bailli zur Zeit Robert
Guiscard's haben wir uns, wie den Griechischen Strategen, mit
voller Gerichtsbarkeit zu denken.
Der Bailli erhält sein Amt entweder in credentiam oder in
gabellam, d. h. er bezieht entweder jährlichen Gehalt oder er
verwaltet die Gefälle des Amtes zu eigenem Nutzen und zahlt
einen jährlichen Tribut (= gabella) '*. Der Griechische Stratege
war im allgemeinen besoldeter Beamter*^, aber die Strategen der
westlichen Provinzen nahmen ihr Amt in Pacht ' : für die Ein-
* Huillard-Brehol les p. 44: Carcani p. 72
* Huillard-Bröholles p. 47.
^ Romuald v. Salemo Mon. (.»erni. SS. XIX p. 42^5: Kex autein Koge-
rius - - - pro coniponenda pacu caiiierarios et justiciarios per totam terrain
iiistituit.
* Huillard-Breholles p. 72. Friedrich II. hob dieses Privileg? auf.
Daas alle Strategen vor der Reform Roger's die höhere Gerichtsbarkeit gehabt
haben müssen, folgt daraus, dass es keine höheren Gerichtsbeamten gab.
* Huillard-Breholles p. 87. Für die Bedeutung der Ausdrücke
vgl. z. B. Winkel mann. Acta imperii p. 069. p. 671, p. 682, p. 683.
^' Bethmann-Hollweg 1, 58. Becker-Marquardt 111 p. 302. und
neuerdings J. Merkel, Abhandlungen aus dorn Gebiete des Römischen Rechts,
Heft III.
" Constantin. Pori^hyr.. De cerem. p. 096. gibt eine Liste der Ge-
hälter, welche die Strategen der verschiedenen Provinzen zur Zeit Kaiser
Leo*8 bezogen. Die Strategen des Occidents beziehen keinen Gehalt, o-.ä zh
xax' Eto;. — De administr. imperio c. 27 p. 119: die beiden Italienischen
Strategen sxeaoüv v-ax' ?xo; x(« ßaai/.si xa vsvoaiajjLa X(j> or^aoaio). Das Wort
oüvTj^sta wird meist für Sportel gebraucht, so z. B. Constantin. Porphyr., De
ceremon. p. 708 ff., und in den Novellen Constantin s. Vpl. Zachariae. Jus
Bajulas. Podestti, Consules. 39
küntte der Provinz entrichteten sie jährlich eine feste Geld-
zahlung nach Byzanz: zu ihnen gehörten auch die beiden Ita-
lienischen Strategen: sie verwalteten ihr Amt in gabellam.
Wie für die Griechischen Beamten überhaupt, so war auch
für die Provinzialstatthalter jährlicher Amtswechsel die R^gel ^
Auch der Normannische Bailli verwaltete sein Amt regelmässig
nur ein Jalir lang^.
Gr.-Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 9. Es steht auch für Tribut: Trinchera
p. 22. Es bedeutet überhaupt die gewohnheitsmässige Abgabe : ebenso wird
w vfvo^Gfia gebraucht.
' Dass diese BestimmuDg speciell auch für die Strategen gegolten hat,
beweist eine Stelle aus Constantinus Poiphyrogenitus, De ceremon. II p. 788.
Eü werden die Sportein aufgezählt, welche die Strategen bei ihrem Amts-
antritt zu zahlen haben: wenn sie in ihrem Amte bleiben, fUhrt der Autor
fort, — d. h. über das Amtsjabr hinaus — haben sie dieselben Sportein
zu entrichten. Es hing von der Gnade des Kaisers ab, ob er das Amt
erneuern wollte. Thatsächlich iinden wir die Strategen von Italien und
Calabrien öfters mehrere Jahre hintereinander im Amt. Vgl. auch Psellus'
Briefe bei SdO"»^, MsaauovixTj JitjSX'.ofKjxr^ Bd. 5 p. 423: ein Beamter xax*
tv'.aoTÖv in die /.s'.to'jpY'-* bestellt.
^ In Oletta ist der jährliche Wechsel aus den Urkunden ersichtlich:
a. 1148 Richardus Burreus als Stratege, Trinchera p. 193: a. 1152 Johannes
deCorte. Trinchera p. 196; a. 1160 Basilius de Calo, Trinchera p. 212, p.213;
1161 Leo de Thepento. Trinchera p. 214; 1163 Basilius de Capello, Trinchera
p. 215: 1164Lupinus Pappacarbune. Trinchera p. 216; 1168 Octavianus,
Trinchera p. 228; 1170 wieder Basilius de Capello, Trinchera p. 233: 1178
Goilelmus Thepento, Trinchera p. 251. — Ebenso in Messina: a. 1171 Stepha-
nus, Cusap. 364; a. 1172 wieder Stephan us. Cusa p. 325 u. 330; a. 1176 An-
dreas, Cusa p. 369 u. 371: a. 1177 wieder Andreas. Cusa p. 331; a. 1178 Con-
stantinus. Cusa p. 351; a. 1183 Constantinus und Hugo, Strategen von Messina.
Cusa p. 632; a. 1186 Johannes de Arcara, Cusa p. 336: 1188 Constantinus
deTauromenis, Spata. Diplomi greci di Sicilia. Turin 1871. p. 89; a. 1192
Joannellus, Cusa p. 340; a. 1197 Aberardus, Cusa p. 376; a. 1202 Bonavasallus
Borrellus. Cusa p.354; [a. 1137 Johannes. Cusa p.522; a. 1148 Nicolaus, Cusa
p. 621; a. 1162 Riccardus. Cusa p. 630]. — Das Beispiel von Messina zeigt.
da88 die Strategen dennoch öfters länger als ein Jahr im Amte blieben, die
Enaeuerung des Amtes hing von der Gnade des Fürsten ab. im Normanni-
•chen Reiche eben«o wie in Byzanz, vgl. Constit. Sicula. I tit. 95. Huillard-
Breholles p. 187: Horum officialium omnium tempora --- anni circulo
precipimus terminari, nisi vel eminens administrationis industria vel sub-
■tituendi defectus nobis aliquando - - - temporis spatiinn de necessitate
waeerit prorogandum.
40 H. V. Kap-herr.
2. Judex, Vicecomes und Turmarcha.
Die CoDstitutio Sicula kennt zwei Arten von richterlichen
Unterbeamten des Bailli, die sie theilweise als judices zusammen-
fasst, theilweise als judices et notarii unterscheidet^; die ersteren
werden als judices de questionibus cognoscentes ^, oder als ju-
dices, qui causarum cognitionibus presint ^, die zweiten als judices,
qui gesta conficiant^ oder als notarii actorum bezeichnet^; beide
sind besoldete Beamte ^, die judices wechseln jährlich , während
die Notare auf Lebenszeit ernannt werden ^.
Dieselben Beamten finden wir in der Byzantinischen Ver-
fassung, und zwar in denselben Functionen, wie sie das Gesetz-
buch Friedrich's IL beschreibt; der judex (xpiTT^c), der Nachfolger
des Justinianeischen judex pedaneus ^ begegnet uns häufig in den
Urkunden von Trani bei Geschäften der niederen Gerichtsbarkeit '**,
er ist ein besoldeter, jährlich wechselnder Beamter ^^, wie der
judex, qui causarum cognitionibus presit, in der Constitutio
Sicula; der Notar dagegen, ebenfalls ein besoldeter Beamter*',
bekleidet sein Amt auch schon in Byzantinischer Zeit auf
Lebensdauer *^.
* Huillard-BröhollesV, Ip. 60: bajulusjudexatquenotarius; ebenso
p. 198.
« p. 57-58. » p. 187. -• p. 187.
* p. 198. « p. 202 ff. ' p. 187.
• Den Ausdruck judex pedaneus oder yapLaiotxaoTT^; kann ich in ünter-
italien nicht nachweisen, wohl aber in dem Römischen Fragment, aus dem
10. Jahrh. Mon. Germ. LL. IV, 664. Die hier beschriebene Römische Ge-
richtsverfassung stimmt, wie wir sehen werden, noch vollständig mit der
Byzantinischen überein. Noch in späterer Zeit kommt in Sicilien ein judex
pedaneus vor. Brünneck. Siciliens mittelalterliche Stadtrechte II p. 216
Note 6. Die Justinianeische Gesetzgebung Über den judex pedaneus ist in
den Basiliken wiederholt, vgl. Basilica III tit. 1, p. 240 ff.; vgl. auch Con-
stantin. Porphyr.. De cerem. p. 717 die xpitat tcüv psYsi»>vu>v.
• Beltrani, Documenti Langobardi e Greci p. 4. p. 5-<i, p. 7, p. 8,
p. 13, p. 15, p. 21, p. 26, p. 27, p. 28.
»0 Bethmann-HoUweg III p. 122.
** Ueber die Besoldung der Cohorte des Statthalters vgl. Bethmann-
HoUweg I p. 171-172. Die judices pedanei und die Notare waren bis
auf Kaiser Leo theils auf festen Gehalt, theils auf Sportein angewiesen.
Kaiser Leo schaffte die Sportein für die judices ab. Zachariae, Jus Gr.-
Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 9.
*- Johannes Curcusius fungirt als Notar a. 1033: Trinchera p. 32;
Bajulus, Podestä, CoDsales. 41
Wenn wir bloss die Byzantinische und StauHsche Gesetz-
gebung ins Auge fassen, scheint es, dass die unteren Gerichts-
beamten Siciliens als Nachfolger der Byzantinischen Beamten
aufzufassen sind; um so auffallender ist es nun, dass wir in
Normannischen Urkunden ganz andere Beamte in den Functionen
der judices vorfinden. Hier begegnet uns der vicecomes in den
Geschäften der niederen Gerichtsbarkeit \ und zwar regelmässig
als Unt^rbeamter des Bailli ^. Der Titel kommt auch noch in
Staufischer Zeit, wenn auch selten, vor. Friedrich II. richtet ein
Schreiben an den Castellan, Vicecomes und Prätor (so hiess hier
der Bailli) von Palermo ^, und auch noch im Stadtrecht von
Palermo finden wir vicecomites als die niederen Richter der Stadt,
welche Civilsachen, die einen bestimmten Werth nicht über-
schreiten, zu entscheiden haben ^. Es liegt nahe, anzunehmen,
dass der Titel vicecomes gleichsam nur als eine Erinnerung an
a. 104o: Trinchera p. 42; a. 1047 p. 4:3; a. 1049 p. 45; a. 1062 p. 49; a. 1054
p. 52. Ebenso in Normannificher Zeit: Basilius filius Comitis a. 1134:
Trinchera p. 154; a. 1141 p. 170; a. 1142 p. 175; a. 1148 p. 193; a. 1160
p. 213; a. 11»31 p. 214; a. 1163 p. 215; a. 1164 p. 216; a. 1168 p. 227;
a. 1170 p. 233. — Für den urkundlichen Nachweis, dass die judices in der
Byzantinischen Provinz Italien jälirlich gewechselt, reicht das Material nicht;
eä ist aber kein Grund daran zu zweifeln.
' Cusa 8. 1096 p. 367; a. 1109 p. 404; a. 1112 p. 407; Vicecomites in
Sicilien werden noch erwähnt: Cusa a. 1099 p. 643: a. 1102 p. 551; a. 1146
p. 619: a. 1188 p. 530.
- Trinchera a. 1129 p. 138: temporibus gloriosi nostri comitis
Nicolai et strategi Guilelmi Pepe et vicecomitis ürsi; p. 212: temporibus
püssimi domini nostri regis Guilelmi et strategi Olettae Basilii et vice-
comitis Joannes Gitzi, und so öfters, z. B. Trinchera p. 73, p. 74, p. 137,
p. i:3H, p. 195, p. 212 ff., p. 369; für Sicilien vgl. z. B. Cusa p. 530 a. 1188:
Ausaldus stratigotus Pactensis, Willelmus vicecomes Pactensis. — Gregorio.
und die ihm folgen, Amari, Brünneck, La Lumia (storia da Guilelmo
il bnono p. 25) sind daher im Irrthum, wenn sie bajulus und ricecomes
identificiren. In der von Gregorio p. 147 angeführten späten Urkunde
(sie scheint noch nicht publicirt zu sein) ist Vicecomes wahrscheinlich
Eigenname. Cusa p. 628 nennt sich ein 'fapai oder .papaxi xy,; 3'*^sta?
•Aal ßs'.sxojjLia^ af-^'J Ma'jpo'j, er unterschreibt sich dann einfach als ßs'.oxtupLY); ;
ich kann mir die Stelle nur erklären, wenn ich annehme, dass der Vicecomes
von St. Maums zeitweilig auch das Amt des Bailli bekleidete.
' Huillard-Breholles IV p. 454. Sonst finde ich einen vicecomes
in dieser Zeit nur noch Cusa p. 603 a. 1242.
* Brünneck. Sicilische Stadtrechte I p. 43.
42 H. V. Kap-lierr.
den alten Normannischen Beamtennanien auf den judex über-
gegangen ist, umsoniehr da der neue Normannische vicecomes
die feudalen Gewohnheiten seiner Französischen üeimatli abge-
legt hat, und nur ein Jahr im Amt bleibt, wie ein Byzantinischer
Beamter ^
Aber hier ergibt sich eine neue Schwierigkeit. Gleichbe-
deutend mit vicecomes scheint der Tit^l turmarcha gebraucht zu
werden -. Der Turmarcha ist der dem Byzantinischen Strategen
unterstellte militärische Befehlshaber ^ ; wie kommt der Nor-
mannische Richter dazu, den Namen eines Griechischen Officiers
anzunehmen ?
Wir müssen einen Schritt in die Geschichte der Byzantini-
schen Pro vinzial Verfassung zurückthun, um diese eigenthümliche
Erscheinung zu erklären. Justinian hatte, wie wir wissen, in
Italien ebenso, wie in Sicilien und Afrika die Militärgewalt
von der Civilgewalt getrennt, dem Exarchen von Kavenna
^ So ist z. B. in Oletta im J. 1129 Ursus Vicegraf iTrinchera p. 1:37,
p. lo8): im folgenden Jahre Johannci« filius Boni (Trinchera p. 143); im
J. IIGO Johannes Gitzi (Trinchera p. 212): im J. 1161 Satrianus Proximus
(Trinchera p. 213): a. 11G4 Petrus Gitzi (Trinchera p. 214). der das
Amt im J. 1U>9 (p. 228) wieder bekleidete.
- Wenn der Normannische Fürst einen Privilegirten in seinem Rechte
schützen will, so ergeht sein Befehl entweder an die Strategen und Tur-
marchen iz. B. Trinchera p. 06. p. 69. p. 115). oder an die Strategen
und Vicegrafen (z. B. Trinchera p. 73. p. 137, p. 138. p. 195, p. 212 if.,
p. 369: Pirro, Sicilia Sacra II p. 1022, p. 1028) oder an die Strategen. Vice-
grafen und Turmarchen (z. B, Trinchera p. 74, p. 78, p. 81). In Sicilien,
dessen Verfassung sonst mit der Apulischen übereinstimmt, kann ich nur
einmal einen Turmarcha nachweisen: Cusa p. 643 a. 1099. Sehr häufig
dagegen judex und Vicegraf. In Unteritalien kommt der Turmarcha in
den frühesten Normannischen Urkunden vor; Urk. Robert Guisc^rd's a. 1080
(Gaitula. Accessiones ad bist. abb. Cassin. p. 183: turmarchis seu vice-
comitibus»; gleichzeitig in einer Privaturkunde in Gravina. Monum. Neapol.
V,:^77: a. 1086 in einer Urkunde der Herzogin Sikelgaita, Gattula 1. c. p. 193;
a. 1087 in einer Urkunde Boemund's von Tarent. Trinchera p. 66. Femer
in Urkunden Herzog Roger \s Trinchera p. 69: Mon. Neap. V p. 138. p. 143:
Graf Roger's Trinchera p. 74. p. 78; femer Trinchera j». 81. 115 etc.
' Vgl. z. B. Constantin. Porphyr.. De tliemat. I p. 17: De administr.
imp. p. 2(>1, p. 209. Das i4|jLa {- ^toatr;,' i';) ^***r in militärische Bezirke,
die man ToOpuai nannte, irotheilt. Do adniin. imp. o. 50, p. 224 ff.: 'I-tlov
cToarrjiofj;. Vgl. auch Theophanes contin. p. 125.
Bajulus. Podesta, Consules. 43
waren in den Italienischen Provinzen duces, den duces tribuni
unterstellt, während dem ^praefectus praetorio per Italiam"
praesides oder judices provincianim untergeordnet waren, welche
wiederum in ihren Bezirken judices pedanei für die niedere Ge-
richtsbarkeit bestellten \ Nun hat aber die Trennung der mili-
tärischen und civilen Gewalt nicht lange Bestand gehabt; es
scheint, dass die Officiere die Civilbeamten aus ihren Functionen
verdrängt haben ^. Schon in der Zeit Gregor's des Grössen finden
wir Tribunen in richterlichen Functionen ^; da nun das militärische
Amt des zo'jp\i6Lrjyrfi demjenigen des Justinianeischen tribunus ent-
spricht, so mag es eine Erinnerung an die Vereinigung zweier ur-
sprünglich getrennter Aemter sein, wenn wir in Byzantinischen
Urkunden des 1 1 . Jahrhunderts die Titel turmarcha et judex ver-
einigt finden *. Auch in Normannischen Urkunden findet sich
der Doppeltitel turmarcha et judex ^, daneben auch vicecomes
^ Vgl. über die Verfassung Italiens zur Zeit Justinian's Hegel, Stadt-
verfassung I. p. 127 iF., p. 140, p. 176 ff., p. 222 ff. Die Präfecturen von
Italien, Sicilien und Afrika haben wir uns als Conglomerate von Provinzen
zu denken, die allgemeinen Sätze der Justinianeischen Gesetzgebung über
den praeses provinciae beziehen sich auf die Unterbeamten der Präfecten:
die consulares in Afrika und die judices provinciarum in Italien. — Weder
die Basiliken noch die späteren Novellen kennen einen anderen richterlichen
Vertreter des Statthalters als den assessor und den judex pedaneus; vgl.
z. B. Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 7, p. 257 ff.
^ Dies ist die Ansicht von Hegel p. 181 u. p. 222 ff., mit der auch
Armbrust, Die territoriale Politik der Päpste, Göttingen 1885, p. 86 ff.
übereinstimmt. Vgl. jetzt auch L. M. Hartmann, Untersuchungen zur
Geschichte der Byzantin. Verwaltung in Italien, 540 u. 750. Leipzig 1889.
* Vgl. Armbrust p. 103. Dem Lateinischen tribunus entspricht der
Griechische Tou{>}jLdp»/Yj(;: im J. 999 bestimmt der Katapan Gregorius*, dass
Streitigkeiten des Klerus vom Erzbischof von Bari jxsTa xojv xaxa xov xaipöv
KjiaiTovKov TOüf>|iapy(ov zu entscheiden seien. Beltrani, Documenti Lango-
bardi e Greci 12, vgl. p. 19 und Trinchera p. 20, wo Turmarchen in
richterlicher Thätigkeit. Vgl. auch Hegel p. 181 u. p. 182 Note 2; auch
Armbrust p. 101.
* Beltrani p. 17: Maialdus judex et turmarcha, derselbe p. US einfach
als turmarcha; ein y-y-'r^^ IyjijlyjVuxo; xoopjJiaiiyT); p. 20; lodwYj; 'tK',v,Krpi'.
llaviKo'j 'Aoi xotXTj^ oxs BüCavx-rjo'j xo')f>jJidf»yT|^ p. 29.
* Derselbe Johannes judex et turmarcha, welcher das Amt im J. 1072
unter Byzantinischer Herrschaft bekleidet hatte, führte es im J. 1075 unter
Normannischer Herrschaft (Beltrani p. 29 u. 30). In einer Urkunde des
Grafen Goffrid von Monopolis (Monum. Neapol. V p. 108—109) vom J. 1086
findet *»ich ein Scribo imperialis spatharocandidus et kritis et turmarcha
44 H. V. Kap-herr.
et judex ^ und so kann es wohl nicht zweifelhaft sein, dass der
Normannische Turmarcha-Vicecoraes dem Byzantinischen to'jp-
[jLdpyTjc xai xpiTTTjc entspricht.
Aber der doppelte Titel bezeichnete jetzt keinesfalls mehr die
Vereinigung militärischer und civiler Amtsgewalt: ebensowenig wie
beim Normannischen Bailli, lässt sich beim Normannischen Turmar-
cha eine militärische Stellung nachweisen. Neben dem Byzantinischen
Turmarcha finden wir in den Urkunden noch mehrere xpirat erwähnt^
die bloss diesen Titel führen ^, der Turmarcha ging ihnen, wenn
auch nicht an Competenz, so doch jedenfalls an Rang und An-
sehen^ voran. Ebenso stehen dem Normannischen vicecomes
mehrere judices zur Seite ^, die wohl nur dem Range nach von
ihnen verschieden waren: so ängstlich schlössen sich die Nor-
mannen an die von ihnen vorgefundene Amtsorganisation an,
dass sie den Titel eines Amtes beibehielten, nachdem sie dem
Amte die Eigenschaften genommen hatten, welche in dem Titel
zum Ausdruck kamen.
In der Constitutio Sicula suchen wir vergeblich nach Vice-
comes und Turmarcha. Die späteren Gesetze Friedrichs IL be-
stimmten, dass in einer Stadt nur ein Bailli zu ernennen sei,
dem ein Judex als Assessor beigegeben werden sollte*; die äl-
teren Gesetze gestatteten höchstens drei Baillis und drei Judices ^.
In der frühesten Normannischen Verfassung finden wir auch nur
— vielleicht auch ein früherer Byzantinischer Beamter, aber nicht sicher,
denn die Byzantin. Kaiser pflegten auch die Normannischen Beamten mit
ihren Ehrentiteln zu schmücken, vgl. die Urk. bei Cusa p. 58: vgl. auch
noch Byz. Titel a. 1090: Cusa p. 384; a. 1128: Cusa p. 472: a. 1136 p. 41^.
Trinchera p. 6:.». p. 65, p. 73.
* Trinchera p. 101 : ot3xo|jLT,to'j Kax'.avo'j Kovstavtivou xoD xpitou; p. 136:
'>t3xo|ir,to'j Kovatavtivo'i toö xpito'j.
5 Vgl. die citirten Urkunden bei Beltrani, Documenti Langobardi
e Greci.
* Dies ist aus der Urkunde des Katapan Gregorius. Beltrani p. 12,
die ich eben citirt habe, zu schliessen.
* z. B. Trinchera p. 227.
•• Hnillard-BrehoUes IV. 1. p. 187, p. 198.
« Huillard-Breholles IV. 1. p. 43. p. 54, p. 59-60; p. 60, 1 ist
die Lesart Carcani's herzustellen. Friedrich H. hatte überhaupt das Be-
streben, an Beamten zu sparen: statt der 6 Notare, die er früher gestattet
hatte, erlaubte er später nur :\. Huillard-Breholles p. 54. p. 187.
Bajulus, Podesta, Consules. 45
einen Bailli in jeder Stadt \ ihm waren aber ausser dem Vice-
comes mehrere Judices unterstellt. Nachdem das Bailliamt durch
die Reformen König Roger's seine frühere Bedeutung eingebüsst
hatt«, mochte es zweckmässiger erscheinen in einer Stadt meh-
rere Baillis zu ernennen, denen jetzt je ein Judex beigegeben
wurde ^, So verschwand der Unterschied zwischen judex und
vicecomes, der richterliche Unterbcamte des späteren Bailli
mochte sich nach Belieben judex oder vicecomes nennen.
3. Topoteretes und Castellan.
Neben dem Turmarcha begegnet uns der Topoteretes am
häufigsten in den Urkunden aus der Zeit der Byzantinischen
Herrschaft. Für die Erkenntniss des Wesens des Amtes haben
wir hier nur ein Zeugniss: der totcotyjptJtyj? Leo de Maralda
unterschreibt sich in einer Urkunde als custos civitatis*^. Aber
dieses Zeugniss ist unzweideutig: Wächter der Stadt ist der
Stadt€ommandant, der Befehlshaber der Stadtbesatzung. Damit
stimmt, was wir aus Byzantinischen Schriftstellern und Glossarien
über das Amt erfahren. Wie das Thema in roöppiai, war die
toöp{ta in To;:oTY]p7jatat oder ßdvSa eingetheilt ^ ; ßdtvSov bezeichnet
ebenso wie t>^(ia und toöppia sowohl eine militärische Abtheilung
als einen ländlichen Bezirk, alte Glossen geben es durch %oo-
OTtoS'la wieder'', xoootcoSta ist die Mannschaft, welche das
^ In den älteren Normannischen Urkunden findet sich stets nur ein
Bailli erwähnt; selbst die grössten Handelsstädte Trani, Messina und Salemo
haben nur einen BaiUi. Vgl. das Diplom von 1139 für Trani bei Vania,
Cenno storico della cittä di Trani p. 49. Messina hat nur im J. 1183 vorüber-
gehend 2 Strategen, Cusa p. 632. Ueber die Strategen von Messina und
j^alemo Huillard-Br^holles IV, 1, p. 72.
* Es war dies der Zustand, wie ihn Friedrich II. vorfand. Mehrere
Baillis finden sich z. ß. a. 1183 in Centiripus (Cusa p. 432); a. 1173 und
1178 in Petralia, Cusa p. 654—658.
' Trinchera p. 20. Als eine militärische Charge begegnet uns der
Topoteretes bei Lupus, Mon. Germ. SS. V p. 57 ann. 1018, vgl. auch Ano-
nymus Barensis, Murat. V p. 150.
* Constantin. Porphyr., De admin. imp. c. 50, p. 224 ff.: lateov ßr.
tic't Ajovto^ toü 9tXo)^pioxoü SsaicoToo iico Töü öijjLato? Tu»v BouxeXXapiu>v ei^
xh Ka~icaooxd»y iHpia iircctiö-fjoav T(xöta xd ßdvoa, rixoi 4] xoTcoTTjpY^ata Bap^xa^,
Y| xoÄOXYjpTj3:a BaXßdStüvo^ - - - xal h'^ivovxo xaöta xd enxa pdvoa - - - xoOp|j.a
fiio. r^ vov td xofijtaxa XefoJJLsvr].
' DuCange, Glossarium Gr. Barb. citirt Lexicon Cyrilli etc.: Kou3xu>$ia
xo sxpdxs'jpia, OKEp ol Pü)|j.atoi ßdvSov xsxXYj-syooo'. xal xaXoOai. — Ko'isxtu^ta
46 H. V. Kap-herr.
Stadtgefängniss bewacht * : der 'zoTzozripiizrfi ist der custos civitatis.
Einem custos et munitor civitatis begegnen wir in einer
frühen Normannischen Urkunde-; im Griechischen Text derselben
wird der Titel durch ^oXai übersetzt.
Den (p6Xa£ können wir nun auch in der Constitutio Sicula *
nachweisen, als xaatoo^öXaJ steht er hier in einem Gesetze König
Wilhelm's: im Lateinischen Text wird er durch custos, meist aber
durch castellanus wiedergegeben: er ist wie der Griechische
Topoteretes Befehlshaber der Stadtbesatzung und Hüter des Ge-
fängnisses.
Ein höherer Titel ist magister castronim; als xaareXy.avo^
und \Laioz(ürj xaot^XXoo, oder auch ix zf^^ aarsoc, oder rwv ßoo[>-
ficiDV, auch einfach |iac3Tü>,o begegnet uns der TOTrorr^pY^rr^? häufig in
Normannischen Urkunden^; den Titel zo7:ozr^(Jilzrfi kann ich da-
gegen erst in späten Staufischen Urkunden nachweisen^. Der
alte Name war wahrscheinlich deswegen selten geworden , weil
er in dem Sinne von Stellvertreter gebraucht wurde — der
T07cotY]p7)TT^> galt als der städtische Vertreter des Strategen in
seiner militärischen Eigenschaft; da nun der Normannische Castellan
selbständig neben dem Strategen stand, mochte der Name nicht
mehr der Bedeutung des Amtes entsprechen.
oTpatttoTixöv zvr^^o^J o ßdvoov Pu>|j.alo'. xaXousi. — In der eben citirten Stelle
aus Constantiu. Porphyr, werden die Topoteresien nach Städten benannt. —
Theophanes, Editio Bonn. p. 604: xaaxoov ov» 6::T,p)rev sxslas xo Xrföjjieyov
Lt3*rjpov, fev (p Yjv Toi:oTY|pY,T*rj^ <I>apaap.avio; xi;. — Ebenso finden sich die
Topotereten als Stadtcommandanten bei Anna Comnena, Editio Bonn. III,
9, p. 171.
^ Lexicon Adespota bei Du Cange: Kot>atu>oia to x(^ 0B0}itt>TBpic|>
smxsipieyov sxpdtsüjjLa. * Trinchera p. 98.
' Carcani p. 93. Huillard-Breholles p. 44 ff.
* Im J. 1130 ein |tas2tpoc £x r?,^ aotsoc in Oletta, Trinchera p. 143;
a. 1133 ein pialoxpo*; xasxeXXoo in Stylum. Trinchera p. 153; |tl34 ein
piatGtpo; in Oletta, p. 154; femer p. 170, p. 175; in Acta ein fiaeotuip
xaoxIXXoo p. 167; ein xa3xs'/./.avog in Miletum a. 1182 p. 278; ebenso in
Croton p. 313; in Nicotera p. 331. p. 339; in Squillace p. 341; in Seminarae
p. 393; in Castrum Vetus p. 399. — In Sicilien: a. 1133 Robertus magister
castelli Jacinensis, Pirro II p. 774; {labxwp xaoxeXXoo Tpatva^, Cusa p. 320;
vgl. auch p. 600 u. p. 620, p. 670; «laiaxpoo ßoopYeo'av und xmv 3o?)pYtü>v,
Cusa p. 302, kein Bürgermeister, wie Gregorio p. 204 und Amari wollen;
vgl. noch Cusa p. 85, p. 426, p. 443.
* Trinchera p. 360. p. 362. p. 372. Sollte nicht Cusa p. 327 statt
5koxtj>YjXt,^ xoroxYjO'fjXY,; zu lesen sein?
Bajulus, Podesta, Consules. 47
Das Amt des Castellan wechselt jährlich ^ er ist ein be-
soldeter Beamter^, die unter ihm dienenden servientes sind
Soldaten.
Als ein Feind staatlicher Ordnung, als räuberischer Aben-
teurer, der die Kühe von des Nachbars Weide treibt, um sich
nothdürftigen Unterhalt zu verschaffen, nicht wie ein Mann, der
mit Sorgfalt und Bedacht ein Staatswesen zu begründen gedenkt,
hatte Robert Guiscard seine kriegerische Laufbahn begonnen.
Als dann seine Eroberung von Stadt zu Stadt allmählich vor-
geschritten war, dachte er nicht an eine einheitliche Organisation
des unterworfenen Gebietes^; die Städte seines Reiches sollten
ihm dazu dienen, die Verdienste seiner Getreuen zu belohnen,
oder ihm Mittel zu neuen Eroberungen zu liefern^; die alten
Beamten mochten so lange in ihren Aemtern bleiben, als sie für
pünktliche Zahlung der Tribute sorgten^. Bald aber fand er, dass
er bei einer Verwaltung durch eigene Beamte seine Einkünfte be-
* Auch hier wieder sind uns die Urkondeii von Oletta nützlich. Im
J. 11:33 ist in Oletta Arg}TU8 |i.aecTu>p xenoteXXoo, Trinchera p. 143; a. 1133
Leo filius Nicephori, Trinchera p. 154; a. 1141 Nicolaus filius Leonis
Thepenti p. 170; 1142 filius Nicephori p. 175. — Die Formel xaxä töv
xa'.oov, welche für die jährlich wechselnden Beamten charakteristisch ist,
findet sich Trinchera p. 96 und 98 beim custos civitatis.
* Huillard-Breholles p. 208; vgl. Carcani p. 404 u. p. 410 Ur-
kunden Friedrich'» IL, in welchen Besoldung für den Castellan und seine
servientes angewiesen wird. — Dass die Byzantinischen OfBciere ebenso
wie die Beamten überhaupt und die Soldaten besoldet waren, versteht sich
von selbst; in der pragmatischen Sanction Justinian's für die Provinz Afrika
(Codex I, 27) ist für die militärischen und die civilen ünterbeamten des
Statthalters Gehalt vorgesehen.
* Daraus erklärt sich das eigenthümliche Verfahren bei den Thei-
longen mit seinem Bruder Roger. Als er diesem die Hälfte von Calabrien
abtrat, theilte er nicht etwa das Land in zwei Gebiete, sondern er gab
ihm die Hälfte von jeder Stadt. Malaterra U c. 28 bei Muratori V p. 566 E.
Ebenso theilen die Brüder später Palermo p. 596 E. Natürlich war es
hierbei nur auf die Einkünfte der Städte abgesehen.
* Meist wird den Städten nur tributum und servitium auferlegt.
Malaterra a. a. O. 599 A. Die Malfetaner weigern sich, tributum et servitium
statutum zu zahlen; ebenso p. 581 die Jacenser; dann: Calabrenses coeperunt
servitium, cjuod jurarunt^ et tributum minime persolvere. Guillelmus
Apulus I, Murat. V p. 26, 1 c: Jamque rebellis eis urba Apula nulla remansit,
omnes se dederant aut vectigalia solvunt. * Vgl. p. 43 Note 5.
48 H. V. Kap-herr.
deutend erhöhen könne. Die Quellen charakterisiren diesen üeber-
gang durch den Bau einer Burg neben der Stadt, oder durch
die Verlegung einer Normannischen Besatzung in die vorhandene
Burg^; hier richtete sich der Castellan mit seinen Söldnern ein
und gab den Befehlen und Forderungen des Strategen unten in
der Stadt Nachdruck *.
Die Unteritalienische Stadt stand jetzt in dem gleichen Ver-
hältniss zu den Normannischen Fürsten, wie früher die Unter-
italienische Provinz zu dem Bvzantinischen Kaiser: wie der
Kaiser seine Provinzen, so verpachtete der Herzog seine Städte.
Die Verpachtung der Einkünfte, welche in Byzanz als ein Sym-
ptom des Verfalles der antiken Geldwirthschaft und der auf sie
begründeten Staatsorganisation zu betrachten ist, erleichterte hier
dem ersten modernen Staate den Uebergang zur Geldwirthschaft:
* Robert und Roger hatten die Stadt Geracia unter sich getheilt.
Malaterra p. 566 E; als dann Roger nach einem Aufstande ein CaRtell
neben der Stadt errichten wollte, ut plus ab eis extorqueat (sagt Malaterra).
kaufen sich die Geracenser von dem Bau des Castells los. — Die gewöhnliche
Formel, wenn Robert und Roger eine Stadt in eigene Verwaltung nehmen,
lautet: pro libitu suo disponit. Malaterra 526 A: urbe pro velle suo
firmata custodibus diversis, equestri exercitu apud Messanam relicto; p. 577:
urbem auteni sua in virtute retinens castellis et munitionibus pro libitn
suo aptavit; p. 507 c: Ordinatis itaque rebus suis et urbe melius ad suum
libitum firmata; p. 594: Die Notenser hatUm jährlichen Tribut zu zahlen;
als sie sich nach einem Aufstand im J. 1090 unterwerfen, erlässt ihnen
Roger den Tribut, aber urbe suscepto, castello mimit, proque libitu suo
in patria fidelitate disponit. — Für den Burgenbau Robert Guiscard's vgl.
noch Malaterra II 38, p. 571: turribus et propugnaculis accuratissime fir-
mavit — Dux Robertus — apud Russanam dolentibus urbicolis castellum
tirmavit; III, 1, 3, p. 57G nach der Ergebung von Amalfi: quattuor Castella
in ea firmavit, militibus suis munit. — Guillelmus Apulus lll 467: nach der
Einnahme von Salemo munivit summam fidis custodibus arcem, inferiore
situ fit inexpugnabile castrum.
^ Vielleicht erklärt sich aus der verschiedenen Art und Weise in der
Behandlung der unterworfenen Städte die eigenthümliche Bestimmung, dass
der Bailli nicht aus der Stadt sein durfte, über welche er gesetzt wurde.
Den Normannischen Fürsten , welcher früher die einheimischen Beamten
hatten bestehen lassen, mochte es jetzt darauf ankommen, gerade einen
Fremden einzusetzen, von dem sie nicht zu fürchten brauchten, dass er
mit den Stadtbewohnern gemeinsame Sache machen würde. Bald aber
wurde die Massregel, welche ursprünglich zur Sicherung der Normannischen
Herrschaft hatte dienen sollen, als eine Garantie für die Unbefangenheit
der Beamten betrachtet: so schon in dem Privileg für Trani von 1139.
Bajulus, Podesta, Consules. 49
sie war die bequemste Form der Staatsverwaltung und entsprach
am besten dem unruhigen Geiste der ersten Normannischen
Fürsten. Die directe Besoldungsmethode, wie sie bei den unteren
Beamten: Castellan, Turmarcha und Judex von vornherein be-
standen hatte, wird sich erst allmählig mit der Consolidation
des Reiches auf die oberen Beamten ausgedehnt haben. Fried-
rich IL hat sie für alle Baillis durchzuführen versucht ^ er be-
ruft sich dabei ausdrücklich auf das providum et salubre consi-
lium antiquorum, d. h. seiner Vorgänger im Römischen Reich,
deren Willen er aus der ihm vorliegenden Gesetzessammlung
kennen lernen konnte.
Allmählich verschwand der abenteuerliche Zug, welcher die
Anfänge der Normannischen Staatsgründung charakterisirt hatte.
Eis kam eine Zeit, da der Abendländer mit Neid auf das halb-
orientalische Reich blickte, in dem der Friede eine sichere Stätte
hatte '*. König Roger hatte die einzelnen Normannischen Herr-
schaften zu einem grossen Reiche vereinigt, die Städte, welche
in verschiedenartigem Verhältniss zu der Krone standen, wurden
in Provinzen geordnet und unter ein allgemeines Gesetz ge-
beugt. Schon begann der junge Normannische Staat, welcher
die Elemente geldwirthschaftlicher Staatskunst bei den Griechen
gelernt hatte, sich von seinem Vorbild zu emancipiren Als
König Roger das Amt des Camerarius und Justiciarius einführte,
that er den ersten Schritt zur Ausbildung eines Systems von
provinziellen Fachbeamfcen, wie sie der Byzantinische Staat nicht
gekannt hatte; in der Verfassung Friedrich's II. sind dann die
Geschäfte, welche der Byzantinische Stratege in seiner Person
vereinigt hatte, auf eine Reihe von Fachbeamten, den Justiciarius,
Camerarius, Magister fundicariorum , Magister portulanorum,
»Huillard-Breholles IV, 1, p. 202 ff.
» Vgl. deo Brief Peter*8 vonClugny bei M i go e T. 189 c. 4 Nr. 37 : „Sicilien.
Calabrien, Apulien, vordem Schlupfwinkel der Saracenen und Räuberhöhlen,
mü nun durch Euch Friedenstätten, ein Hafen der Ruhe und das herrlichste
Reich geworden, in welchem gleichsam ein zweiter friedfertiger Salomo
herrscht. Möchten doch auch das arme unglückliche Tuscien und die um-
liegenden Gegenden Eurer Herrschaft hinzugefügt und jene verlorenen
Lander in die Grenzen Eures Friedensreiches gezogen werden*. So übersetzt
die Stelle Giesebrecht IV p. 200. Im Allgem. vgl. Amari, Storia dei
Mufnlmanni III p. 441 ff.
Deatsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. Y. 1. 4
50 H. V. Kap-herr.
Provisor castroruin und die Rationales vertheilt. Immerhin war
auch hier das Byzantinische Beispiel von Bedeutung. Als König
Roger das Amt des Justiciarius einführte, mochte er sich bewusst
sein, dass er damit einen Ersatz für den Byzantinischen Pro-
vinzialstatthalter schaffte, und so w^ar es natürlich, dass er all-
gemeine Vorschriften, wie er sie für diesen in der Justinianeischeu
Gesetzsammlung vorfand, auf den neuen Beamten bezog. Er
verbot ihm z. B. sich einen Vicar zu bestellen M dieselben Er-
mahnungen und Vorschriften, durch welche die Byzantinischen
Kaiser die Integrität des Beamtenthums zu sichern versucht
hatten, finden sich auch in den Sicilischen Gesetzen*.
Neben den Byzantinischen wirkten Arabische Einflüsse auf
die Gestaltung des Normannischen Staatswesens. Amari^ hat
bewiesen, dass die Normannen das Arabische Katasterwesen mit
den Arabischen Beamten übernommen haben. Vielleicht wird
sich die Normannische Provinzialeintheilung Siciliens, vielleicht
auch manche Einrichtung im Zoll- und Steuerwesen auf Arabi-
sches Vorbild zurückführen lassen ; mag nun hier das Griechische
oder das Arabische System überwiegenden Einfluss gehabt haben,
beide gehen in letzter Linie auf die Ueberlieferung der antiken
Cultur zurück. Sowie wir einige Schriften des Aristoteles zuerst
aus Arabischen Uebersetzungen kennen gelernt haben, haben die
Normannen in Sicilien antike Institutionen in Arabischem Gewände
vorgefunden; das Katasterwesen, welches sie von den Arabern
übernahmen, ist charakteristisch für dieses Verhältniss; gerade
so, wie unter Normannischer Herrschaft Arabische Beamte die
Kataster fortführten, sind zur Zeit der Arabischen Eroberung
» Const. Sicula. Huillard-Breholles IV. 1, p. 52 u. p. 178. Vgl.
das in den Novellen häufig wiederkehrende Verbot, sich einen Topotereta zu
bestellen, z. B. Nov. 8 c. 4, Nov. 128 c. 19 u. 20. Nov. 17 c. 10. Nov. 184 c. 1.
- Nov. 8 c. 1 u. 7; Baeil. VI tit. 3, 1 — 6. Epanagoge Basilii Leonis
et Alexandri tit. VII in Collectio libr. juris Graeco-Romani ed. Zachariae
p. 74 ff. - Constit. Sicula. Huillard-Breholles IV, 1, p. 195 u. p. 19H.
* Vgl. die Abhandlung Amari's in der Reale Accademia dei Lincei.
Rom 1878: Su la data degli Sponsali di Arrigo VI. e su i divani; lettera
da 0. Hartwig e memoria daAmari. Schlagend sind die Ansichten von
Stubbs und Hartwig über den Zusammenhang des Englischen scaccarium
mit dem Sicilischen Schatzamt zurückgewiesen. Zu viel will Lumia, Storia
da Guilelmo il Buono p. 32, Arabischem Einfluss zuschreiben.
bajulu8, Podestii, Consules. 51
Syriens die Griechischen Beamten so lange in ihren Aemtern
geblieben, bis die Araber von ihnen die Kunst des Kataster-
wesens gelernt hatten ^
IV. Der Podestä.
Wir haben bisher einen Namen des Normannischen Amt-
manns, der uns schon unter mehrfacher Gestalt begegnet ist,
ausser Acht gelassen. Gleichbedeutend mit orpaTT^YÖc , bajulus,
-pixTcoo und xatarav wird das Wort HooT.a'^zifi gebraucht. In
bilinguen Urkunden finden wir bajulus durch s$0')'3ta'3T'i(5? wieder-
gegeben. So schon im Jahre 1154 in einer Urkunde König
Wilhelm's (Trinchera p. 202): Justiciariis et universis bajulis
— xpirai? xal sco')'3ia(3tatc. In einer bilinguen Urkunde von
1171 (Cusa p. 421) wird bajulus einmal durch -paxrcop und
dann durch hzo'j(iia,ozffi übersetzt; ebenso in einer Urkunde von
1180 (Cusa p. 489): GiofFredus universis bajulis = rdot tolc
Uoootaataii;. Auch für itpaTTjYÖ^ findet sich iSoooia'JtTjc. In
einer Urkunde von 1188 (Cusa p. 432) nennt sich der Amtmann
von Centuripus bald itpanrjYÖc xsvtoopoxoo, bald sSo'joLaoTTj? xev-
Vj'iyjTzoo, Die beiden Strategen der Stadt unterschreiben der
eine als iSoootaanjc , der andere als OTpaTTjYÖc. Ebenso unter-
schreibt sich im Jahre 1198 der im Text als i^o'ioiaotTjc be-
zeichnete Amtmann von Nicotera als strategus Nicoterae (Trin-
chera p. 330). Umgekehrt Wilhelm von Palermo im Jahre 1244
(Trinchera p. 411) im Text als atparrjöv, in der Unterschrift als
Mo'jT.a^TTj^. In der schon früher erwähnten Urkunde von 1224
(Cusa p. 443), in welcher sich die Ausdrücke TCpdtxtcop, aTparirjYÖ^
und bajulus gleichbedeutend gebraucht fanden, fehlt auch nicht
der l|ot>ataan5? : i^jjtetc 8s o». avcoT^pco^ pi^svte^ xpdtxtope^ — .
\\iii^ 5s ol iioryiioLrjzai.
Der Titel s^oootaotTjc begegnet uns in den älteren Norman-
nischen Urkunden, und zwar schon früh, gleichbedeutend mit
it,oatTjöc: wenigstens ist doch wohl anzunehmen, dass der i^oo-
T.aTnj?, den wir im Jahre 1116 in der Stadt Noha finden, mit
dem OTpaojYÖc, der uns zwei Jahre später in derselben Stadt
begegnet (Trinchera p. 106 und p. 118) zu identificiren ist. Viel-
leicht hat das Wort i^oootaotTfJc, welches den Machthaber be-
* Vgl. die eben citirte Abhandlung von Amari p. 22.
52 J^- ^'- Kap-herr.
zeichnet ^ zunächst auf den Normannischen lieamten im Allge-
meinen als den Träger der fürstlichen Gewalt - Anwendung ge-
funden, die Beschränkung auf den Bailli, als den wichtigsten der
Normannischen Beamten, dürfte sich dann erst später ergeben
haben. Die Fassung der ältesten Urkunden , in denen der Titel
vorkommt, legt die allgemeinere Bedeutung nahe. Es sind dies
die folgenden: Urkunde Herzog Rogers a. 1091? 1106? (Trin-
chera p. 08). Urkunden des Grafen Roger a. 1094 (Cusa p. 390):
ßapooveioK;, yopcoordpr^c, 'JTpaTiYOt^ xal ßsTZ-öitr^tac xal TOf>^ xcLiä
-djv 7j|i^pav eSo'iaiaara^; a. 1097 (Trinchera p. 78): ^rparrjwv, t>ia-
xo|tY)Tü)v, TOop|iapyü)v xal At;to)v TcavTcov iJo'j'Jia^Twv ; a. 1101 (Cusa
p. 395): s^ODOLaoTa? oipaTYjYO'j^ xal ßeT/cöitr^Tai;. Urkunden Ade-
lasia's (Cusa p. 402): iJo'^otaaTatc, ßs'jxo'irJTats xal xatts^; a. 1110
(Spata ,Pergamene greche p. 222): Jtspl rwv sJooataoTwv £[1(üv xal
^o'jpr^otaptcov xal XoIttwv: a. 1 112 (Cusa p. 410) sioo-siaotac, Tcpa-
tiYO')^ xal ß60xö|r/;ta(; : a. 1121 (Cusa p. 294): irapa tivöc twv
Tjastspcov £$0'jaia'3Tö)v.
Der Titel i^o'jiia^TT^c findet sich nun auch in der Constitutic
Sicula ^, aber hier auffallenderweise nicht für den bajulus, sondere
für den potestas, den städtischen Beamten, dessen Wahl durcl
die Stadtgemeinden der Kaiser verbietet. Zugleich wird aucl
der Normannische Ho'JO'.aarr]; in einer im Jahre 1235 an-
gefertigten officiellen Uebersetzung einer Urkunde des Grafen
* So z. B. wird Theophanes, Kditio Bonn. p. 562. von einem hoher
Byzantinischen Beamten gesagt, xopiov xal e^oootaarfjv Xiav ovxa alfioßopo'
xal aTCTjVYj. Der Titel 64oü3iaorfj<; wurde in der Byzantinischen Kanzleisprachi
befreundeten auswärtigen Fürsten beigelegt: so wird z. B. der Alanenfürst
der Fürst der Abasgen als e^o'js'.asrfj^ angeredet, vgl. Constantinui
Porphyrogenitus, De cereuioniis II c. 46 p. 679; c. 48 p. 688; vgl. aucl
De administr. imperio c. 10, c. 11, c. 45, c. 46. — In der allgemeinen Be
deutung , Machthaber** scheint das Wort in der Urkunde des Grafen voi
Bulcina (Trinchera p. 122) v. J. 1123 zu stehen; aber die Stelle is
verstümmelt oder falsch gelesen.
' Diese pflegt in den Urkunden als s^ouaia bezeichnet zu werden.
^ Carcani, Constitutiones Siciliae p. 50: 6(>'lCo|i-sv ano toö vuv &4ou3taatal
x6vaoü>.ot xd^. (Huillard-Br^holles IV 1, p. 54). Auch Nicephora
(iregoras IV 5, Bonn. Ausg. p. 97, gibt potestas durch eSooaiaoTYj^ wiedei
Er spricht von den Vorständen der Uandelscolonien in Byzanz: b jjlIv r
BsvsT'la^ xaXslxa: \i.Kfxioiiko^ (bajulus), 6 ^k ex flioarjg xouvaouXo^, 6 8i r
Fevoüag röxeaxaxo^, airep ei? tt^v ''EXXaoa cp(uvY|V iiexaYOfjLSva xö piiv td>y ovo
pidxcuv xaXeixai eicixpoico^, xo os e'fopo^, x^ os e^oo^iaax-fjg.
Bajulus, Podesta, Consules. 53
Roger von 11 lo durch potestas wiedergegeben ^ Berücksichtigen
wir, dass im Jahre 1285 der Titel i^ooo'.aaTr]? für den Bailli
noch durchaus üblich war, dass er sogar in bilinguen Acten gleich-
bedeutend mit bajulus gesetzt wird, so werden wir schliessen
müssen, das.s der üebersetzer der Urkunde sich bewusst war,
einen vielleicht veralteten, aber doch nicht missverständlichen
Ausdruck für den Normannischen Bailli gewählt zu haben.
Potestas ist also nicht bloss die wörtliche und correcte, sondern
auch die thatsächlich übliche Lateinische TJebersetzung des Griechi-
schen i^o'^T-aa-njc. Wenn sich der Titel potestas für bajulus in
den mir bekannten Normannischen Urkunden nicht nachweisen
lässt ^, so ist zu berücksichtigen , dass ISo'ja'.aanjc vornehmlich
in Sicilien vorkommt, wo nur sehr wenige Lateinische Original-
urkunden erhalten sind.
Der kiryiiid'jzifi der Constitutio Sicula ist der gewählte Prä-
sident der Oberitalienischen Stadtrepubliken, der sich zuerst im
Tahre 1135 in Bologna nachweisen lässt. Besteht irgend eine
Gemeinschaft zwischen dem Normannischen I^O'^aiaanjc; und dem
Oberitalienischen Podesta?
Wir haben gesehen, dass die Normannische Amtstechnik
bis ins Einzelnste dem Römischen Vorbild nachgeahmt ist; ein
Satz des Normannischen Staatsrechts scheint dagegen durchaus
den Grundsätzen der Römischen Verwaltung zu widersprechen:
Der Bailli sollte nach der Constitutio Sicula nicht aus der Stadt
gebürtig sein, welcher er als Amtmann vorstand^. Gerade um-
gekehrt hatte Justinian in dem Gesetz, welches die Verwaltung
Italiens ordnete, bestimmt, dass die judices provinciarum nur
aus den Einheimischen genommen werden sollten; hierdurch
glaubte er die Provinzialen am besten vor Erpressung und will-
> Ughelli IX 478.
* Vielleicht steht in den beiden sehr schlecht gelesenen Urkunden
Ighelli VII p. 77 statt praefecti: potestates. Es sind officielle Ueber-
ietzuDgen einer Urkunde des Grafen Claramonte von 1126 und König
Roger 's von 1132, welche im J. 1154 angefertigt wurden. Der Titel praefectus
ist mir in Normannischen Urkunden nicht begegnet.
' Huillard-Breholles IV, 1, p. 198: qui non sint de ipsorum locorum
aliqno monieipes vel etiam oriundi. Diese Bestimmung galt auch für die
Jo^ticiare, sie durften nicht aus der Provinz stammen , der sie vorstanden,
die gleiche Anforderung wurde an den Assessor des Justiciars gemacht.
Huillard-Breholles p. 189—190.
56 H. V. Kap-herr.
mannischen Bailli eine doppelte Besoldungsmethode üblich war»
die Besoldung in credentiam und in gabellam: beide Formen
lassen sich auch beim Podesta nachweisen; die Amtspacht nur
beim kaiserlichen Podesta, und auch hier nur an einem Beispiel \
öfters, wenn auch immerhin selten, bei den consules ^ welche
der Kaiser in gleicher Stellung mit dem Podesta einzusetzen
pflegte. Auch hier scheint der Kaiser mit den Massregeln, die
er nach Normannischem Beispiel einzuführen gedachte, nicht
durchgedrungen zu sein. In den Verträgen, welche Friedrich
mit den ihm befreundeten Städten abzuschliessen pflegte, über-
gab er die Regalien gegen eine jährliche Geldzahlung der
Stadtgemeinde und überliess ihr die Bestellung ihrer eigenen
Beamten ^. Im Frieden von Constanz wurde das Recht der Com-
munen auf Wahl ihrer Beamten allgemein anerkannt. In diesem
Falle haben wir uns die städtischen Podesta und consules als
direct besoldete Beamte zu denken ; auch die kaiserlichen Podesta,
welche Otto IV. und Friedrich II. später einsetzten*, erhielten
eine jährliche Geldbesoldung.
Die charakteristischen Eigenschaften des Normannischen
Bailli: jährlichen Amtswechsel, Geldbesoldung und Amtspacht
finden wir bei dem Podesta wieder. Dazu kommt noch die
eigenthümliche Bestimmung, nach welcher der Podesta nicht aus
der Stadt gebürtig sein durfte, der er vorstand. Ich glaube, es
kann nicht mehr zweifelhaft sein, dass der Oberitalienische
Podesta dem Unteritalienischen Podesta nachgebildet ist, und so
schliesslich auf das Römische Vorbild zurückgeht.
Schon früher ist einmal der Versuch gemacht worden , die
Entstehung des Amtes des Podesta mit Römisch-rechtlichen Ein-
flüssen in Verbindung zu bringen. Hegel* hat gemeint, der
Podesta, der auch rector genannt wird, sei dem rector provinciae,
welchen die gelehrten Bolognesen in den Pandecten beschrieben
fanden, nachgebildet, da dem potestas ebenso, wie dem rector
' Ughelli, It. Sacra JV. 366: Friedrichs Vertraj^ mit Asti von 1159.
* Vgl. Stumpf 3931; 3955; 3990; Acta 227. Zwischen Podestfi und
Consul wurde damals kaum ein Unterschied gemacht. Auch Podesta
wurden in der Mehrzahl bestellt. Vgl. Hegel II p. 244 Note 4 und F ick er
II p. 184.
» Ficker II p. 187.
* a. a. 0. p. 534, III p. 321 ff. "• II p. 247.
Bnjiilus, PodestiV, Consules. 57
provinciae, ein assessor beigegeben zu werden pflegte. Ficker *
dagegen leugnet den Zusammenhang des Amtes des Assessors
mit dem Amte des Podesta, er weist Assessoren schon früher
in geistlichen Gerichten nach, und meint, dass zum wenigsten
der Name hier zuerst im Anschluss an Römisch-rechtliche Stu-
dien Eingang gefunden habe. Vielleicht ist es aber nur Zufall,
dass wir den Assessor zuerst im geistlichen Gericht nachweisen
können, die Assessoren des Erzbischofs von Ravenna sind immer-
hin später als der erste Podesta in Bologna. Jedenfalls verdient
es Beachtung, dass wir in der Constitutio Sicula dem Bailli
geradeso einen Assessor beigesellt finden, wie dem Oberitalieni-
schen Podesta*.
V. Consules.
Für die Geschichte der städtischen Emancipation im 1 1 . und
12. Jahrhundert lässt sich zweifellos ein Zusammenhang zwischen
den revolutionären Vorgängen in den verschiedenen Ländern
Europas wahrnehmen, ein Zusammenhang, wie er in analoger
Weise bei den Staatsumwälzungen der neueren Zeit beobachtet
ist. Es liegen überall der städtischen Bewegung die gleichen
culturgeschichtlichen Voraussetzungen zu Grunde, aber in dem
Portschritt der Bewegung durch die Länder Europas möchte man
meinen, dass der aufrührerische Geist ansteckend gewirkt habe;
vor allem ist dem Beispiel einer fest ausgeprägten Verfassungsform
auf die Nachbarstaaten eine verführerische Kraft zuzuschreiben.
Denn es war niemals leicht, Revolution zu machen, im
Mittelalter so wenig als in der Neuzeit; den herrschenden Mächten.
80 sehr sie mit den Bedürfnissen der Zeit in Widerspruch ge-
rathen sind, steht die mächtige Autorität der Vergangenheit zur
Seite. Dieser gilt es eine neue Autorität in einer Verfassungs-
form entgegenzustellen, die sich anderwärts schon bewährt hat.
Man kennt die Rolle, welche die Französische Verfassung von
1793 in dieser Richtung gespielt hat; eine ähnliche Rolle spielte
in der städtischen Bewegung des Mittelalters die Consulatsver-
fassung in Italien, Südfrankreich und Deutschland.
Die neue Form schloss ein gemeinsames Band um die früher
' III p. 321 ff., vgl. p. 308-315.
- Huillard-Br^holleB IV, 1 p. 198.
58 H. V. Kap-herr.
vereinzelten Bestrebungen städtischer Emancipation , und wirkte
zugleich anregend auf die Entwicklung des einheimischen Ge-
meinwesens. Aber sie konnte nur dort recipii*t werden, wo die
culturgeschichtliche Entwicklung für sie gereift war, und ihren
Ursprung werden wir dort suchen, wo sich am frühesten die
Bedürfnisse städtischen Lebens gezeigt haben.
Den Ursprung der Consulatsverfassung hat man nach den For-
schungen Pavinsk3''s in den Toscanischen Städten, speciell in Pisa
gesucht. Früher als in Mittel- und Oberitalien ist in Venedig
und in den Unteritalienischen Städten, in Neapel, Amalfi, Gaeta,
in Bari und Trani der Handel zur Blüthe gekommen, und hier
begegnen wir thatsächlich den ersten consules civitatis.
Ich citire eine Urkunde aus Siponto vom Jahre 10()8 ^:
In nomine Domini nostri Jesu Christi quarta anno regnante
imperio domno Constantino Duca sanctissimo imperatore nostro
mense Majo 2 indictione. Ideoque nos, quos nomina sumus
Jaquinto filius Ursi, et Urso tili Cotungi judice, et Guisenolfus
fili Guisenolfi, qui sumus Consis civitatis Sipontinae etc. Die
Consuln bezeugen, dass Pandolfus vor seinem Tode sie berufen
habe, um ihnen 50 Schritt fischbaren Wassers im Meer per
fustem zu tradiren, mit der Bestimmung; dass sie der Abtei
von Monte Cassino übergeben würden.
Die Urkunde ist unzweifelhaft echt. Die Daten sind correct,
der in der Urkunde erwähnte Erzbischof Girardus lässt sich auch
sonst nachweisen ^ ; die grammatischen Fehler im Text ent-
sprechen durchaus den Fehlern, wie wir sie auch sonst bei den
Urkunden aus dem Griechischen Unteritalien antreflfen.
In demselben Jahre erlassen die Consuln von Trani die als
Ordinamenti di Trani bekannten handelsrechtlichen Gesetze. Sie
sind uns nur in einer späten Italienischen Uebersetzung über-
liefert, bei weicher aber die alte Lateinische Ueberschrift und
Datumszeile erhalten ist ^. Die Ueberschrift lautet: Ordinamenta
' (jattola, Ad bist. abb. Cassinensis Accessiones. (Venedig 1734)
p. 171 -ex regesto Petri Diaconi Nr. 352 fol. 153 **.
2 UghcUi, Italia sacra VII p. 823.
^ Vgl. P a r d c 8 s u 8, Collection des lois maritimes V, 237 und Allianelli,
Delle antiche consuetudine e leggi maritime nelle prov. nap. p. 53. Die
Authenticität des Datums ist von Volpicella (bei Allianelli p. 25 ff.) be-
zweifelt worden, aber ohne genügenden Grund; vgl. dagegen Allianelli,
Bajulus, Podest4r"i, Consules. 59
et cousuetudo maris edita per consules civ. Trani. In der Datums-
zeile heissen die Gesetzgeber electi consules in arte di mare. im
Text werden sie mehrfach als consules de mari bezeichnet.
Diese consules sind nicht identisch mit den consules der
Italienischen Stadtrepubliken. In diesen finden wir mehrfacli neben
den , consules majores** oder „consules de communi" noch „consules
de mari* oder , consules mercatorum** erwähnt, welche, von Kauf-
leuten gewählt, als Richter und Gesetzgeber in handelsrechtlichen
Streitigkeiten auftreten, gerade so wie die consules de mari in
Trani ^ Es ist nun wohl der Rückschluss gestattet, dass auch
die Consuln in Siponto und Trani nicht von der Gemeinde,
sonderti von den See- und Kaufleuten der Handelsstadt gewählt
wurden; aber trotzdem ist das Byzantinische Meeresconsulat das
Vorbild für das Italienische Stadtconsulat geworden. Der Beweis
liegt in der Byzantinischen Amtstechnik des Italienischen Con-
sulats. Die consules de communi sind besoldete ^ jährlich wech-
selnde Beamte, wie die Byzantinischen Staats- und Gemeinde-
beamten, sie bilden ein CoUegium, wie die Byzantinischen
consules de mari.
Vielleicht lässt sich Gaeta als diejenige Stadt bezeichnen,
in der sich der Uebergang vollzogen hat. Die Zeugnisse über
das Consulat von Gaeta sind freilich sämmtlich jünger als die
frühesten Erwähnungen dieses Amtes in Toscana, zum ersten
CoDjuetudine e statuti napoletane p. 47 ff. und Bei trani, Sugli antichi ordi-
namenti di Trani (Barletta 1873j. — Bas Datum ist jetzt durch die gleich-
zeitige Urkunde aus Siponto vollständig gesichert.
* In einer gefälschten Urkunde für Messina (1129) gestattet Roger:
consules per navigiorum primates et mercatores eligendi. qui cognoscant
de marinis negotiis. Qui consules de usihus marinis et modo regendi curiam
valeant capitula statuere. Lünig, Cod. dipl. Ital. II . 84(3. Ueber den
Zusammenhang der consules mercatorum mit den consules civitatis vgl.
Pflugk-Harttung, Iier Italicum p. 536. Die consules mercatorum von
Cometo a. 1177 heissen a. 1144 (p. 533) einfach consules de Coraeto. Pflugk-
Harttung verrauthet, dass die Monura. hiat. patriae. Chartae II, 997 er-
wähnten consules mercatonim von Rom identisch seien mit den consiliarii,
dem Rath von Rom.
' Vgl. Bona in i, Statuti inediti della cittii di Pisa p. 12: Extra feuduni
meum [d. h. des Consuls] quod erit librarum duodecim. Vgl. auch Ficker.
Forschungen IV p. 162. Die Consuln von Piacenza versprechen den Abt
von S. Sisto cum suis stipendiis zu unterstützen.
00 H. V. Kap-herr.
Mal flüde ich im Jahre 1 1 08 einen Consul in Gaeta ^, den ich
mit Sicherheit für einen Gemeindebeamten erklären möchte.
Dennoch halte ich das Gaetener Consulat für eine frühere Form
des städtischen Consulats, es steht gleichsam in der Mitte zwi-
schen dem Meeresconsulat und dem Consulat de communi.
Ich citire zunächst eine Urkunde vom Jahre 1124 -: in
quinto anno ducatus atque consulatus nostri Riccardi Dei gratia
consul et dux - -. nos quidem Joannes judex et consules Gaetani
videlicet Magnus Fara fracta, Mirus Leonis, Gregorius Castanea
et Constantinus Gattola cum omni populo Gaetano majori atque
minori - -. hanc cartulam plenariae securitatis confirmare facimus
tibi Bello Romano et tuis rebus vestrisque navidiis cum Om-
nibus bonis vestris in perpetuum in mari et in terra, per
pacem et guerram sine omni occasione et in omnibus nostris
pertinentiis et in omni loco, ubi nostra potentia esse videatur
eundo et redeundo, ambulando [etc].
In demselben Jahre schliessen dieselben Consuln mit einem
Gaetaner Bürger einen Vertrag über die Höhe seines Hauses ^
Im folgenden Jahre quittirt ein Bürger von Salerno in
Gegenwart des judex Salernitanus den Consuln und dem Volke
von Gaeta über eine Waarenmasse, welche während eines Krieges
zwischen Gaeta und Salerno mit Beschlag belegt worden ist*.
Aus der Urkunde geht hervor, dass unterdessen die Consuln ge-
wechselt haben.
Im Jahre 1134 schliesst Marinus, Herr von Monte Circejo,
einen Vertrag mit dem judex, den Consuln und dem gesammten
Volk von Gaeta ab, in welchem er den Gaetanern Schutz und
Handelsfreiheit in seinem Gebiet zusichert. Er verpflichtet sich,
ohne Genehmigung der Gaetaner keinen Frieden mit den Terra-
cinensem zu schliessen, im Falle eines Krieges wolle er Gaeta
gegen Terracina Hilfe leisten^. Die Consuln von Gaeta sind
genannt, sie sind verschieden von denjenigen von 1124 und 1125.
Im Jahre 1132 schliesst Gaufrid von Aquila einen Vertrag
mit dem Volk von Gaeta: proclamatione facta consulibus civi-
* Federici, Degli antichi duchi o hypati di Gaeta. Napoli 1791 p. 454.
*Dominici Georgii bist, diplom. Cathedrae episcopalis civitatis
.Setiae (Rom 1751) p. 222 app. V.
' Federici p. 486. * Federici p. 488.
•'' Dominicus Oeorgius p. 225.
Bcgulus, Podesta, Consules. Gl
tatis seu judici. Gaufrid von Aquila war im Kriege mit dem
Herzog von Gaeta, er hatte den Kaufleuten von Gaeta Schaden
zugefügt, und schlo>s nun einen besonderen Vertrag mit den Ver-
tretern der Bürgerschaft ^
Einen ähnlichen Vertrag hatte im Jahre 1129 (oder 1128?)
der Herzog von Neapel mit dem Volke von Gaeta abgeschlossen^:
reclamationem facio aut facere facio judici Gaetae et bonis homi-
uibus. Von dem Herzog von Gaeta ist in dem Vertrage gar
nicht die Rede. Auch nicht in dem Vertrage, durch welchen
im Jahre 1105 Tolomäus Graf von Frascati den Krieg mit dem
Volke von Gaeta beendete^.
Die Consulu bilden in Gaeta ein CoUegium von gewählten *,
jährlich wechselnden Beamten, welche zunächst als Vertreter der
Handelsinteressen der Seestadt, daneben aber auch in polizei-
lichen und administrativen Functionen auftreten. Im Jahre 1187
schreibt der königliche Camerarius ^ an den Bailli und die Con-
suln von Gaeta in einer Zoll- und Steuerangelegenheit; in dem
Privileg König Tancred's von 1101, welches die Vergünstigungen
König Roger's erneuert, wird die Ausprägung der städtischen
Münzen als eine Pflicht der Consuln erwähnt*^. In polizeilichen
Functionen finden wir die Consuln in der erwähnten Urkunde
von 1 124, in welcher die Höhe eines Hauses festgesetzt wird. Die
Consuln von Gaeta haben die Functionen der consules de mari
erweitert, sie vertreten hier nicht mehr die Kaufmannschaft, son-
dern die Gemeinde von Gaeta, eine Gemeinde, welche durchaus
selbständig mit auswärtigen Fürsten verhandelt, selbständig über
Krieg und Frieden verfügt '. Hier scheint mir der Punkt zu
sein, von dem aus sich das Consulat aus einer kaufmännischen
* Federici a. a. 0. p. 501.
- Del Giudice. Codice diplomatico app. p. VII.
» Federici p. 462.
* Die Wahl der consules geht hervor aus der Urk. Kg. Tancreds 1191:
videlicet consulatum commutandum et eligenduni omni tempore sicut
wliti estis pro voluntate vestra tsine licentia curie. Riccio, Codice diplom.
1 p. 285. Ob die Wahl von der Gemeinde oder von der Kaufmannschaft
vorgenommen wurde, ist aus dem mir bekannten Material nicht ersichtlich.
"^ Riccio a. a. 0. Supplem. I p. 21.
* Riccio l p. 285.
^ Gerade so wie die consules mercatorum von Rom selbständig einen
Vertrag mit Genua schliessen. Monumenta bist. i)atriae. Chartae II, 997.
62 H. V. Kap-heiT.
zu einer communalen und wiederum aus einer coramunalen zu
einer staatlichen Behörde umgewandelt hat.
Der Handel war damals in viel höherem Grade als heute
von der Politik abhängig, die Freiheit des Handelsverkehrs in
fremdem Lände war nicht ein allgemein anerkanntes Recht, son-
dern eine Gunst, die oft mit dem Schwerte erkämpft, durch
Verträge gesichert werden musste \ die kaufmännische Waare
^ Ueber solche Handelsverträge vgl. Heyd, Geschichte des Levante-
handele I p. 79, p. 82—83. p. 91 etc. Die stehende Formel in den Handels-
verträgen der Italicnischen Städte lautet etwa: salvabo z. B. Januenses,
et res eorum contra omnes homines defendnin. Beispiele bieten Monumenta
hist. patriae. Chartae I p. 835, p. 858, p. 878; II p. 997. Liber jurium
I p. 123, p. 125, p. 107. p. 171, p. 192 tf. : Verträge zwischen Genua und
Lucca. Mailand, Terdona und (ienua. — Ferner Vertrag zwischen Venedig
u. Bari a. 1122: Muratori SS. XXH col. 964. Vertrag zwischen Pisa und
Amalfi: Archivio storico Ser. III, 8 p. 5 a. 1127. — Makuscev, Monum.
hist. Slav. meridion. J. 1 p. 424: Vertrag zwischen Ancona und Zara: personas
^et res vestras, uti nos ipsos diligere et honorare tenemur. Dies war auch
die Formel, welche bei politischen Bündnissen unter den Städt^in verwendet
wurde: Handelsvertrag und Bundesvertrag war identisch, vgl. die Urkunden
bei Vignati, Storia della lega Lombarda p. 49, p. 52, p. 105, p. 114,
p. 115, p. 127, p. 129, p. 155. Ein solcher Handelsvertrag war es, den
Mailand mit Pavia abschloss, von dem Landulf, Mon. Germ. SS. XX c. 33 p- 34
sagt, dass er das apostolische Ansehen und die kaiserliche Majestät gleich
sehr beeinträchtige (Heyd 1 p. 185). Wenn sich eine Stadt verpflichtete,
eine andere gegen Jedermann zu vertheidigen , so war hier nicht, wie im
Lehensvertrage, der oberste Lehensherr ausgeschlossen. — Ueber Handels-
kriege vgl. W. Heyd, Geschichte des Levantehandels Bd. I p. 203—207,
p. 213. p. 319; vgl. femer Annales Pisani zum Jahre 1144: der Krieg
zwischen Lucca und Pisa wegen des Castellum Aginolii und der via
Francisca. Ueber die Ursachen des Krieges zwischen Mailand und Lodi
Muratori SS. XVHI p. 588; vgl das Privileg für Lodi: Stumpf 3832. —
Durch Handelsverträge wurde der Handel von Concurrenten lahm gelegt,
so z. B. verband sich Venedig mit Rimini, um den Handel von Ancona
lahm zu legen. Dandolo p. 301 ; Chron. di Marco p. 264; so verpflichtet«
sich z. B. König Bareso v. Sardinien gegenüber Genua, die handeltreibenden
Pisaner von seinem Gebiet auszuschliessen. Mon. hist. patr. Chartae II p. 1031.
Die Folge eines Sieges im Handelskriege war eine commercielle Beschrän-
kung der unterliegenden Stadt, oder auch eine vollständige commercielle
Knechtschaft, wie sie z. B. Savona und Nizza durch Genua auferlegt wurde,
Mon. hist. patr. Lib. jur. I p. 166, und wie sie Mailand seinen Nachbarstädten
Como und Lodi aufzulegen versuchte, vgl. Gesta Friderici p. 218 (d. kl.
Ausg.). So wurden durch Handelsbündnisse und Handelskriege Verpflich-
tungen und Abhängigkeiten begründet, welche mit den Verpflichtungen der
Bajulus, Podesta, Consulcs. (j3
musste nicht bloss gegen räuberische Piraten, sondern auch
gegen neidische Concurrenten vertheidigt werden. Die Interessen
des Handels waren mit den wichtigsten Lebensinteressen der
Stadt verknüpft; wo es sich um Krieg und Frieden handelte^
musste die gesammte Gemeinde befragt werden. So wurden die
Vertreter der Kaufmannschaft Vertreter der Gemeinde. Wo aber
eine Gemeinde die Waffen selbständig führt, ist sie von dem
Anspruch auf volle Souveränität nicht mehr weit entfernt.
Diese zweite Umwandlung des Consulats scheint sich in
Toscana vollzogen zu haben. Als einfache Communalbeamte finden
wir die Consuln bei ihrem ersten Auftreten in Pisa; die Herr-
schaft der Markgräfin war noch ungebrochen, als im Jahre 1087 *
der Vicegraf Hugo, „das Haupt der Stadt **, in Gemeinschaft mit
den Consuln den Seekrieg gegen Genua leitete ^. Bei seiner Wande-
rung durch Italien und Deutschland erhebt das Consulat überall
den Anspruch auf municipale Souveränität ^, einen Anspruch, den
es mit grösserem oder geringerem Erfolge durchzuführen weiss.
Städte gegenüber einer einheitlichen Reichsgewalt unvereinbar waren. Die
neuen Verhältnisse von Treue und Unterwürfigkeit zersetzten den Lehens-
verband: auch wenn sie in den alten Formen der Lehenstreue abgeschlossen
Würden, wurde auf den Lehensherm keine Rücksicht mehr genommen, vgl.
z.B. die Urkunde aus Cremona bei Galantino, Storia di Soncino III p. 4:
Die sieben belehnten Ritter verpflichten sich Soncino ,a quolibet mortali
sine differentia personae" zu vertheidigen.
* W ü 8 1 e n f e 1 d citirt in einem Briefe an C a n t ii (Archivio storico, Nuo va
seria XII p. 6 nt. 2) eine Inschi-ift angeblich vom Jahre 1063 bei Gründung von
S.Maria: cum Pisano consule et tota adstante civitate (gedruckt bei Martini^
Theatr. Basil. Pisan.). Die Inschrift erwähnt imperator Henricus augustus,
$ie kann also erst nach 1084 abgefasst sein; fraglich, ob sie überhaupt
echt ist. — Wenn man die Inschrift auch für ein authentisches Zeugniss
för das Vorkommen des Consulats in Pisa im Jahre 1063 halten wollte, so
würde ich doch keinen Augenblick zweifeln, dass das Consulat aus den
Byzantinischen Provinzen entlehnt ist; den Byzantinischen Ursprung be-
veiflt der Amtscharakter.
* VgL Anemüller, Geschichte der Verfg. Mailands (Halle 1881), bes.
po2— 54, der nachweisen will, dass die Consuln noch im Jahre 1112 keine
congules de communi in den späteren Befugnissen gewesen seien. Seine
Gründe sind nicht immer zutreffend. Dazu Wüsten feld in dem Brief
an Cantü.
' Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass ich das Wort Souveränität
nicht in der technischen Bedeutung des heutigen Staatsrechts gebrauche.
£in allgemein gültiger Begriff der Souveränität lässt sich nicht aufstellen.
tJ4 H. V. Kap-herr.
Als Friedrich I. die Reichsrechte in Genua geltend zu machen
versuchte , wurde ihm von den Genuesen erwidert ^ dass sie
diese Hechte nicht anerkennen wollten, da sie vom Reich kein
Stück Land in Besitz hätten, von dem sie leben könnten, sie
müssten ihren Bedarf von weither herbeischaflFen und selbständig
gegen die räuberischen Barbaren vertheidigen; das Reich gebe
ihnen nichts dazu, im Gegentheil, es wäre ihnen Dank dafür
schuldig, dass auf der ganzen Küste zwischen Rom und Barce-
lona jeder friedlich und sicher unter seinem Feigenbaum imd
Weinstock ruhen könne ^.
Wir sehen, die Städte Italiens hatten eine neue Heimatb ge-
funden ', das Reich war nicht mehr der Boden, in dem sie wurzelten;
ihren Erwerb und ihre Sicherheit dankten sie den Handels- und
Kriegsfahrten ihrer Kaufleute. Der neuen Interessen hatten sich
die alten Mächte, Grafschaft, Bisthum und Reich, deren Autorität
wesentlich auf agrarer Grundlage beruhte, nicht zu bemächtigen
verstanden; überall wurden Fehden geführt zur Ausbreitung und
zum Schutze des Handels und der aufblühenden Industrie, Handels-
bündnisse wurden geschlossen und gelöst^: aus neuem Hass und
neuer Liebe war ein junges Staatswesen erwachsen.
Anders war die Entwicklung in Süditalien vor sich ge-
Als Souverän werden wir in den verschiedenen Ländern und Zeiten den-
jenigen betrachten, welcher die grössere Summe der Regierungsgewalt in
sich vereinigt. Die Städte und Fürsten des späteren Mittelalters waren
jedenfalls thatsäcblich in höherem Grade souverän als die jetzigen Deutscheii
Bundesfiirsten.
» Cafaro, M. G. SS. XVIII p. 26.
* Einen Ausdruck für den erwachenden Munici])alpatriotismus finde
ich Liber jur. Genuensium i p. 220: Posthabita etiam fide, qua natural;
jure patriae fuerant obligati. — Das Bürgerrecht ruhte auf der Gemein
Schaft in der Kirche und auf dem Schilfe, vgl. Bonaini, Statuti inedit
p. 18; dem Friedensbrecher wird die Gemeinschaft in ecclesia et na vi ver
sagt. Vgl. auch die Urkunde Liber jur. I p. 190. in welcher die Consuli
von Genua einem Placentiner, welcher eine edle, aber arme Genueserin ge
heirathet hat, facultatem et potestatem mittendi laboratum per mare, quo
cumque voluerit, libras centum quinquaginta singulis annis, also gleichsan
ein beschrilnktes Bürgerrecht ertheilen. — Ueber den Municipalpatriotismu
vgl. Ficker II p. 268.
* Wüstenfeld in dem Briefe bei Galantino, Storia di Soncino 1
p. 492, meint, das Bedürfhiss guter Feldherren in inneren und äussere]
Kriegen habe zur Einrichtung des Consulats geführt, vgl. oben p. G2 Note 1
Bajulus, Podesta, Cousules. g5
gangen. Hier ist es der starken Regierung der Normannen ge-
lungen, die freiheitliche Bewegung im Zaume zu halten. Der
Sieg des Normannischen Fürstenthums war entschieden, als es
die feudalen Traditionen aufgab und eine nach Byzantinischem
Muster organisirte bürgerliche Beamtenschaft einführte. Als
Friedrich I. mit denselben Mitteln das Beispiel der Normannen
in Oberitalien nachzuahmen versuchte, war es schon zu spät,
er unterlag in dem Kampfe mit den Italienischen Communen.
Während Oberitalien durch fortwährende Fehden der Ge-
meinden zerrissen wurde, wetteiferten die Städte Süditaliens in
friedhcher Concurrenz^; die Normannen und Staufer versuchten
hier ein einheitliches Staatswesen herzustellen, ohne die commu-
nale Selbstverwaltung der Städte gänzlich zu beseitigen. Die
stadtischen Obrigkeiten Unteritaliens können wir allerdings erst
in der Constitutio Sicula ^ und deutlicher in den Sicilischen Stadt^
> Vgl. Raumer III p. 261. Urk. K. Roger's für Salerno a. 1237: Ughelli
VII, 399. Die Uandelsvortheile der Salernitaner in Byzanz werden auf die-
jenigen der Sicilianer daselbst ermässigt.
* V-gl. Huillard-Bräholles IV, 1 p. 154. Die hier charakterisirten
Beamten , welche die Verkehr8i>olizei und die Aufsicht über die Gewerbe
inne haben, werden als acathapani bezeichnet, z.B. in Messina, Huillard-
ßreholles V p. 813. In Palermo heissen sie auch magistri plateae ; vgl. Stadt-
recht von Palermo c. 61 bei Brünneck p. 40, c. 81 : ibid. p. 63. Es ist zu
untersachen, ob sie mit den in Normannischen Urkunden mehrfach erwähnten
platearii identisch sind. Ihr Amt entspricht vielleicht den Griechischen
iR(7X8't6'.(; , den episcopi in Dig. L. 4 de muneribus tit. 18 § 7, vgl. bei
Trinchera, p. 20: Falcus turmarcha et episkeptites (a. 1021); Beitran i.
p. 25 (a. 1059) : Maraldus turmarcha et episkeptites. Die bei Constantinus
Porphyr, p. 717 erwähnten tittoxeKtYjxat sind Unterbeamte des Generalpost-
meisters, und p. 718 des Stadtpräfecten von Byzanz, wo die Stadtverwaltung
ebenso wie in Rom durchaus kaiserlich, nicht communal organisirt war. Die
acathapani in Syracus vgl. Brünneck p. 158, in Noti vgl. p. 171. Ueber die
acathapani von Palermo vgl. noch De V i o , Privilegia Panormitana p. 1 14
bij 124 (nach Brünneck). — In Palermo finden sich nach dem Stadtrechte
praefecti vigilum oder xurterii, Brünneck p. 39; nach Hartwig, Stadtr.
V. Messina p. 43, eine Corruption des Arabischen Saheb-es-sciorta , des
Polizeipräfecten ; in Palermo sind sie Nachtwächter. — Femer die magistri
merci, welche die Controle über den Viehhandel ausüben, vgl. Brünneck
p. 52. — Dazu die Jurati, vgl. Brünneck p. 364, welche die Verwaltung
des städt. Steuer- und Kassenwesens inne haben (Brünneck citirt Testa.
Cap. Regni Sic. I p. 106—108, und De Vio, Privil. Panorm. p. 40).
Ueber jurati und o^Äxat vgl. Cusa p. 445 (a. 1223), Trinchera p. 327
and sonst mehrfach. — Kigenthümlich ist die Stellung der syndici von
Deataehe Zeitschr. f. Gesdnchtsw. 1891. V. l. 5
reiLt-e:: i.&'Lr.irri-rL. i'.-rr er :«: krii.»7rzi.: ■: rhanir!:. -»ie nicht
il;* 5r:i. -V.'riiTri. •ra.&t^r-r«: ?.:!:•:•: -r- Brr*i.i: fTiriZrü d-er fV»nstinitio
S::-l& für iir X:r3i.&:::::*.:r.r Zri: ir- l»^ii.-j'rü':hr!2. vielleicht
Crf-ri: ri-r -'.'ZhT äU! Bvzaziriiii-itr G-ezLruir'^'eBJiiTe zurück. Sie
wrrärT- T.'L Z'rT ^.y^rLrzz.'ir üewäii:: '.Uli r-er^.iri- üLd verwalten
ir AiT:: rii: .Täir lang. Dir kiiJzli/rir Bertiiiimngsrrcht ist
rn-v^jj ürrwihr. -. Wir -rLri. L-rr ia- VrrLilnii-r rwischtru Staat
iiii GriEtiEdr :i. irr^rriiTrL Fom ii-r-rr'ii.rT- "Ä-r:«:he im mt^demen
•5 1.
Im 10. Jair'üiiLirr: r.ri-L ^ir -ir KfSTie irr «Jiri-rcbisch^^n Herr-
r-?räf: ir. Itairn in zwei Thrs^fn rir.rr'/iril:. dä> Thriüa von Calabrien
••:-irr >:::ürr- Tird v-::: L&nrrläriirr. *. Im -Tanr i*7-> TÄDohi zuerst
■i-rr Nütr rirr> K&:Äp&:: t.:: 1:^1:^:: au:. Es isi •iie* sur ein neuer
T;t*:1 ör* S:rs:ri^rn v:n Lance 'virürz . irr Käiai^n :>: eicht etwa
«riü LrTirr F-räHiTer . der ül-rr dir Irridri: I:j'-i>.i:rn Themen gesetzt
■wTirlr. ,Län^:l-irdirn* wir :u.r ür •i.-ir.hr:: dir Bezricbnunsj der
Palrr:_ . ^:«irrr-.'r.: :. Tr» '--r: F.r-:;r:.r:k j ^.-. *:r rLifjr.Lhi \<>:l«tdndifi|
Qr-rr'z'.S'rfT. ö-s jT-ukri: uü-i Bjr-ir.Tir :*:h.r:: r. ^;x^; — sx^ixr;- = defensor:
t;:^ K-hn VerfA»?:iEZ I i - 4-*^ !•:»: L 4. 1*. 1?: r^rfrcsore*. quo^ Graeci
svE-i:-::? äi:rllai;:. 8ä«:1>:ö VI. IS, I*:r ^vT:i:.:: v.r. Pilernio Tertreten und
«ILÜUrn dir «»eitrilldr iTriTrCÜ"* rr Urll V r'-rTCTifrrZ. ürT k5&igl. Beamten
I'it* i-: b-zL dii Ail: -irr '.-ri Wirkrlm jee, A::j I Nr. :>Vi p. 2vT: Nr. 811
V ':>> rrwictirrn fvcäi.i. In OWritälieii s-iri dir srnc::: im 12- Jahrhunderl
«f !:■: ritr-rs^TzTr Vertreter irr »iroieiiiir.
■ .^tiidrr. V. PairrEio ;. «x». :. »^1. c. 71. tViist::. SiouJa c»ei Huillard
- Cvii«tartir.u< Porjhyr. . De ädEiit:«:r. ir.:y-. p. HS. p. 225: D<
TirÄ-Ä".. :. .>S. AI« Si-.ijiea von den Ara'-rm ervir-t-n Truroe. siedelte dei
PfiTri.'i-f vor Sioilirü z.joh C./.alrier. üV-er. wrl:ne> :u «einer Provinz ge
h-Tr. i-ÄVir . ■ini ninnte sich «eitdri:: ^tr.i:o^» vjn CÄl^l-rien. Constantin
Pon bjr. y. 2">ö iÄ^ , Cälal rirn wäre früher ein Dii-'-at von Sicilien ge-
wrisen. r»ie Nichriofc: i«: w^hl ätIäuI würdig . olc.rivh icr Zeit Justinian*!
üTsr rin L»ui in :^:ci;irn *:rwe*rE zu «ein scheine Sr^äier al:»er nahm diesei
CrfTL T:*rl rine* PrätecTen und Patricius an. welcher Würde mehrere Dncei
-L'.rrsie^l: z- werden pdefften. Auch der lux vor. Neay-e'j steht unter deni
Patr:-.:*- vs ^icili«l. vg*.. Cod. Carolinus ed. 'aftr ep. n»> p. 2»>9.
Bajulus, Podestii, Consules. (37
Italischen Halbinsel \ seitdem sie zum grössten Theil von den Lango-
barden erobert worden war, daneben blieb der alte Name bestehen;
Calabrien» welches zur Provinz Sicilien gehört hatte, wurde nicht zu
Italien gerechnet -, daher nannte sich Argyrus, welcher zeitweilig die
beiden Themen vereinigte, dux Italiae et Calabriae*; ebenso wird in
der Vita S. Nili £upraxius als xptxirj; haXia? xal KaXaßpta^ bezeichnet*:
auch Robert Guiscard führte noch den Titel dux Italiae et Calabriae ''.
Im Allgemeinen ptlegen die Griechischen Urkunden zwischen den
Themen Langobardia und Calabria zu unterscheiden*: einmal aber
tindet sich auch das Hi^a 'kaXia^ erwiihnt^; da nun ^ejia nicht die
Bezeichnung eines beliebigen Districts, sondern ein scharf abgegrenzter
Begriff ist, lässt sich der Ausdruck nur erklären, wenn er gleich-
bedeutend mit HiioL Xay^op^xphioLi; steht. Dem entsprechend finden wir
in den verhältnissmässig zahlreichen Urkunden , welche uns für die
Griechischen Provinzen Italiens erhalten sind, den Katapan niemals
bei Amtshandlungen in Calabrien. So erklärt es sich, dass der Latei-
nische Titel für den Katapan ^ von Italien und für den Strategen
von Calabrien derselbe war, beide waren bajuli domini imperatoris.
' So in dem Vertrage zwischen Venedig und Byzanz vom Jahre 992.
Zachariae, Jus Gr.-Rom.: Nov. p. 305, und bei Anna Comnena.
* Dieser Sprachgebrauch ist schon von Pellegrinus bemerkt worden.
Tgl. Muratori SS. V p. 43 Note 89 und p. 87 Note 9.
' Trinchera p. 53.
* Acta SS. Sept. 26. Ausgabe von 1867, Bd. VII p. 292B.
' Monumenta archivii Neap. V, 98: Robertus dux Italiae, Calabriae
et Siciliae. Gleichbedeutend ist der Titel dux Apuliae, Calabriae et Siciliae
p. 97 0. p. 99. Ebenso Herzog Roger. In der bilinguen Urkunde, Trinchera
p. 85, steht im Griechischen Text ooi>4 'lTa/.ta$, KaXaflpta^ xal i!ix£Xia(;. im
Latein. Text dux Apuliae. Calabriae. Siciliae.
* Trinchera p. 23, p. 24, p. 57.
' Trinchera p. 11.
" Oefters war allerdings Langobardien und Calabrien unter einem
Strategen vereinigt, so z. B. Trinchera p. 5: Marianus sbrategus Calabriae
et Langobardiae p. 23: Leo xpttirj^ Xa-j'YoßapS'-'*? *«• xaXaßpia^. Ebenso der schon
aof^efQhrte Eupraxius in der vita S. Nili. Eine solche Vereinigung mehrerer
Themen kam auch sonst öfters vor, z. B. Zachariae, Jus Gr.-Rom.: Nov.
rV. 20 p. 348 xpiTTi? Bpaxirj^ xal MaxcSovioe^ : Sympathisius ist gar Stratege
voDThracien, Macedonien, Kephalonien und Langobardien: Trinchera
p. 2. — Der Titel Katapan kommt auch sonst bei den Strategen der
ByzantiniBchen Provinzen vor: ein Katapan von Paphlagonien. Constantinus
Porphyr,, De ceremonüs p. 788, vgl. Anna Comnena, Alexias II, 489. Der
Titel Katapan findet sich auch bei Vorstehern von Städten.
6g H. -.. Kip^h-err.
Exoirs 2.
Ba:alii? in Ensland und in Fra-krrivh.
Di*: Vrrfolarucg Norman cis/ürr -Vaiiätecksik in England und
Frankreich li«rt ausserhalb der Aii£eabe di«&«-r Abhandlung.
Mar^ pdegt anzunehmen, dass diejenii?en Sätze der reformirten
Franz':'>i«oheG Amtsie^hnik. welche mit Rvm:>:-h -rechtlichen Bestim-
mungen übereinkommen, aus dem RC'miäohen Gesetzbuch entnommen
seien, wahrscheinlich ist es aber di'Ch. dass das Vorbild der Norman*
nischen VerCas&unt? . wie tur Friedrich I. . ^' für die Französischen
Kuni;re massgebend gewesen ist. Allerdings aus dem Namen des
Bajulus ist nichts zu schliessec. er ist iz Frankreich viel älter, als
eine Einwirkung der Normannischen Verfassung m>:>glich ist. Er
bezeichnet überhaupt den Beamten und wird im Allgemeinen fOr
den rechenschaftspfliehtigen. absetzbai-en Beamten der Grundherrschaft
Ter wendet. Die neueren Staat^bildungen nehmen in Frankreich,
Spanien und in England ihren Ausgangspackt von der königlichen
Domäne, diese ist nach den Grundsätze n der irrundherrlichen Ver-
fassung organisirt. sie wird von rechenschaftspdichtigen Ministerialen
verwaltet.
Das entscheidende Moment, welkes d^n Uel>rrgang zu den neueren
Staatsbildungen bezeichnet . ist darin ecibalieR . dass mit der Ver-
breitung der Geldwirthsohaft und der Scbriftkundt die Rechensefaafts-
ptlichtigkeit und Controle der Beamten auf weite Gebiete ermöglicht,
und dass so die Organisation eines Grossstaate^ auf neuer Grundlage
erleichtert wurde. Bei diesem Uebergang haben die Grundsätze
Byzantinisch-Normannischer Amtstechnik gute Dienste gethan. In
den Gesetzen Ludwig's d. Heiligen finden wir die Bestimmung, dass
der Bailli. welcher sein Amt theils in Pacht, theiis in Sold verwaltet,
jährlich wechseln soll : er darf während seiner Amtszeit nichts er-
werben, er darf nicht aus dem Lhrte stammen, in welchem er sein
Amt verlieht, er musss sieh beim Antritt seines Amtes verpflichten,
keine Geschenke anzunehmen, ausser etwa Nahrung für einen Tag
igeradeso wie der Sicilische Bailli i: er hat 40 oder 50 Tage nach
Ablauf seines Amtes am Ort zu bleiben . um sich zu verantworten.
r>er Bailli durfte sein Amt erst nach 3 Jahren wieder bekleiden,
eine Bestimmung, die in Sicilien zwar nicht gesetzlich fixirt, aber
thatsäijhlich in Tebung war '.
' Vgl- die Urkunde bei UuilUrd-Breholles IV p. 55: annoales
jadice?. qoi judicatiu offidam anno proximo precedenti noB gewerini, imd
daza Brünneck. Sicilische Stadtrechte p. *2*20. das Citat ans De Vio,
Pririlegia Panorn^itana p. 67. und da^ Stadt recht von Svracus. ConstitaL
B^ulus, Podesta, Consules. 69
Der Sheriff oder Vicecomes nimmt in England eine ähnliche
^^tellung ein, wie in Frankreich der Bajulus; als Bailli wird hier ein
Unterbeamter des Vicecomes bezeichnet, das Wort kommt aber auch
in der allgemeinen Bedeutung für den Beamten überhaupt vor. Die
Provisionen von Oxford, welche Heinrich III. im Jahre 1258 erliess,
enthalten Bestimmungen, die wohl unzweifelhaft mit der Byzantinischen
Amtstechnik in Zusammenhang stehen. Der Sheriflf ist besoldeter
Beamter , sein Amt wechselt jährlich , er leistet einen Eid , dass er
während seiner Amtsthätigkeit keine Geschenke annehmen will \
Noch im 15. Jahrhundert berichtet Fortescue'^, dass das Amt des
?lieriff jährlich wechselt, und dass ein SherifF erst 3 Jahre nach Ab-
lauf des Amtsjahres zu dem gleichen Amte bestellt werden darf.
Sogar bis nach Schottland scheinen diese Bestimmungen gedrungen
zu sein. Das Gesetz „Quoniam attachiamento" bestimmt, dass alle
Beamte, utpot« justitiarii, camerarii, vicecomites, locopositi et ballivi,
^) Tage nach Ablauf ihres Amtes am Orte desselben verbleiben sollen :
,ut pateat omnibus libera facultas contra eos queremoniam commo-
vendi'*.
XXXHI, bei Brünneck a. a. 0. p. 15:J. Vgl. auch Ficker, Forschungen IV
p. 292. Es vird für den bajulus von Assisi im Jahre 1210 bestimmt:
quicooque fuerit bajulus pro segnoria civitatis hoc anno non sit bajulus
(lehinc ad tres annos.
' Vgl. Stubbs, Constitut. history JI, 215, und Select charters p. 395.
- Vgl. Du Cange. ed. Favre VIII, 313 v. Vicecomes.
' Vgl. Skenaeus, Leges Scottiae p. 131. „Quoniam attachia-
mento* c. 101.
Es wird für die Leser dieses Aufsatzes von Interesse sein, zu erfahren,
dass im übernächsten Hefte der Zeitschrift ein kurzer Artikel von R. David-
suhn erscheinen wird, der die Frage der Entstehung des Consulats in Italien
TOD einer anderen Seite angreift. Der Verfasser leitet, gestützt auf urkund-
liches Material, das Consulat im Comitat von Florenz aus ursprünglich
«jermiinischen Einrichtungen ab, die indess auf Italienischem Boden eine
eigenartige Ausgestaltung erfahren haben. Es braucht wohl kaum bemerkt
w werden, d&s^ diese Andeutung nicht etwa auf die lange zuvor ver-
t^hwundenen Scabini als Vorgänger der Consuln hinweisen soll.
Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
(1250—1292.)
Von
0. Hartwig.
(Fortsetzung.)
VII.
Der grosse Reiz, welchen das Studium der Geschichte von
Florenz ausübt, beruht vor allem darauf, dass sich in ihr All-
gemeines und Besonderes wie kaum anderswo durchdringen, dass
hier das Individuelle sich unwillkürlich für das betrachtende Auge
zum allgemeinen Gesetze ausgestaltet und die klar umrissene
Entwicklung eines local und geschichtlich eigenartig bestimmten
kleinen Staatswesens zu einem Paradigma für die Geschichte der
Europäischen Menschheit wird. Die Möglichkeit dieser Entwicklung
beruhte hier neben manchen mehr zufälligen und untergeordneten
Bedingungen ohne Zweifel auf dem uranfänglichen Vorhandensein
eines besonders günstig veranlagten, hochbegabten Menschen-
schlags, welcher in dem Widerspiel der Kräfte und Interessen,
die hier zusammenstiessen, alle Neubildungen des politischen und
socialen Lebens in rascher Folge und in scharfer und reiner Ab-
grenzung liervortrieb, sich selbst aber doch trotz alles Wechsels
der Formen niemals in diesen ganz verlor, vielmehr Jahrhunderte
lang bei aller Ausscheidung nicht mehr brauchbarer Elemente
und trotz zahlloser nicht immer unblutiger Revolutionen und
schwerer äusserer Heimsuchungen sich in seinem inneren Wesen,
ich möchte sagen in seiner geistigen Legirung, rein behauptete
und nur das äussere Gepräge wechselte.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 71
So gewiss wie die beiden grössten Geister, welche Florenz
iler Welt geschenkt hat, und die wie gewaltige Thürhüter an
dem Ein- und Ausgange der grossen selbstheiTÜchen Epoche
der Arnostadt stehen , Dante Aleghieri und Michel Angelo Buo-
narotti, bei aller zeitlich bedingten Verschiedenheit sich in ihrer
geistigen Physiognomie, in ihrem tiefsinnigen Brüten über die
letzten Fragen des menschlichen Seins bei aller fast das
menschliclie Mass überschreitenden Lebensenergie und künstleri-
.scher Gestaltungskraft als die Söhne Einer Mutter ausweisen, so
trägt auch die Gesammtgeschichte dieser Mutter selbst einen
<n'ossen einheitlichen Zug an sich. Und dieser lief darauf hinaus,
die Fesseln, welche die mittelalterliche Cultur um die Euro-
päische Menschheit geschlagen hatte, auf allen Lebensgebieten
zu sprengen und die moderne Welt aus sich heraus zu setzen.
Einem so kleinen Staatswesen, wie Florenz war, und der
Natur seiner örtlichen Bedingungen nach bleiben musste, konnte
das selbstverständlich nicht auf allen Lebensgebieten gelingen.
Aber es gibt kaum eine bedeutende Frage, welche die moderne
Welt in Bewegung gesetzt hat, zu der nicht in der Florentini-
schen Geschichte ein Vorspiel vorhanden wäre. Auf dem Ge-
biete des politischen Lebens gibt es kaum eine Staatsform, zu
der hier am Arno nicht eine analoge Erscheinung nachweisbar
wäre. Allen diesen Entwicklungen aber musste der grosse Act
der Loslösung aus den Banden der mittelalterlichen Feudalwelt
vorausgehen, welchen wir in den Jahrzehnten, die wir zu er-
zählen begonnen haben, wenn auch nicht in allen seinen that-
^ächlichen Consequenzen , so doch im Principe vollständig sich
vollziehen sehen.
Gleichzeitig mit dem Tode Kaiser Friedrich*s IL und dem
Zusammenbruche der ßeichsgewalt in Italien, welche trotz ein-
zeber fast modemer Züge, die ihr letzter grosser Repräsentant
au sich trägt, doch die festeste Stütze des feudalen, jeder ge-
ordneten Staatsgewalt widerstrebenden Adels gebildet hatte, war
das Bürgerthum in Florenz siegreich auf dem Plane erschienen
(1250). Der Volksrath (cousiglio del popolo) löste den Rath der
Stadtgemeinde (consiglio del comune) , in dem der Adel noch
seinen Platz behauptete, an Einfluss und Macht ab. Der Gegen-
schlag gegen diese erste siegreiche Erhebung des Bürgerstandes,
de*' popolo vecohio. durch die bisher herrschenden Gewalten er-
72 0. Hartwig.
folgte fast in vernichtender Weise durch den Sieg der Gegner
bei Montaperti und die Wiederherstellung des aristokratischen
Stadtregiments (1260). Nichtsdestoweniger war nach einem
halben Menschenalter die unaufhaltsam aufstrebende Bürgerschaft
wieder so weit erstarkt, dass sie ohne Blutvergiessen durch die
Einsetzung der Prioren das Stadtregiment vollkommen an sich
brachte (1282). Trotzdem nun der Guelfische Adel in Verbindung
mit der sich ihm anschliessenden Geldaristokratie grossen Einfluss
auf diese neue Signoria gewann und seine äussere Machtstellung
sich durch den letzten grossen und entscheidenden Sieg, den er
in erster Linie über die Ghibellinische Partei Tusciens bei Camp-
aldino (1289) gewann, wieder gehoben hatte, musste er dennoch
wenige Jahre darauf dem unwiderstehlichen Andringen des in
den Zünften organisirten Bürgerthums weichend, ohne ernsten
Widerstand leisten zu können, jene sogenannten Ordnungen der
Gerechtigkeit über sich ergehen lassen, welche ihn als Stand zum
bürgerlichen Tode verurtheilten (1203).
Nachdem wir die beiden ersten Phasen dieser Entwicklung
in diesen Blättern in ihren wichtigsten Wendungen kurz erzählt
haben, bleibt uns jetzt noch die dritte, inhaltsreichste und ent-
scheidendste in ihren Hauptzügen zusammenfassend darzustellen
übrig.
Wie in dem Leben eines jeden aufstrebenden Staatswesens
alle die in ihm in Thätigkeit gesetzten Potenzen einander durch-
dringen und bedingen, die ursprünglich treibenden Kräfte sich
durch die Rückwirkung der erreichten Erfolge auf sie in ihren
Tendenzen verstärken, aber auch modificiren und umbilden, so
sehen wir auch in der, man darf sagen mit wahrhaft staunens-
werther Energie sich emporringenden Volksgemeinde von Florenz
ein Spiel von Wechselwirkungen sich entfalten, das auf manchen
mitlebenden Zeitgenossen nur den Eindruck fieberhafter Unruhe
und krankhafter Hast machen musste, uns aber als die Früh-
lingsstürme einer neuen Zeit erscheint. Und nicht alle sahen
die Entwicklung ihrer Stadt, wie Dante, als die eines Fieber-
kranken an, der auf seinem Pfühle keine Ruhe finden kann.
G. Villani preist im Gegensatz hiermit den Zustand der Stadt
nach der Schlacht von Campaldino als den besten, den sie je
erreicht, und rühmt das Wachsen ihxer Einwohnerzahl und ihres
Reichthums, den sie aus Handel, Industrie und Gewerbe (mer-
Florentiner Geschichte 1250—1292. 73
canzia, arte e mestieri) gewonnen habe. Männer und Frauen
hätten sich dieses Wohlergehens erfreut. Die schönen Maifeste
hätten die jungen Männer an verschiedenen Orten der Stadt in
prächtig ausgestatteten Höfen (Corti) gefeiert, Frauen und Mäd-
chen seien in festlichen Zügen, Blumen in den Haaren und Reigen
tanzend, durch die Strassen gezogen. Und das erzählt der gute,
sonst etwas philisterhafte Popolano, nachdem er kurz vorher be-
richtet hat, wie zahlreiche Kriege, eine arge Hungersnoth (1286)
und Brände und Ueberschwemmungen durch den Arno die Stadt
(1287-88) heimgesucht hätten!
Gewiss hat eine jede dieser Auffassungsweisen, die des
Jessen, persönlich aber tief verstimmten Dichters und die des
wackeren Geschäftsmannes und Chronisten ihre Berechtigung.
Aber so wenig der auf die tiberall herzustellende Gesetzlichkeit
und Gerechtigkeit, auf die Abstellung alles gewaltsamen Wesens
in Staat und Gesellschaft gerichtete Sinn der Florentiner, welcher
sich in das für die Zeitstimmung so tiberaus charakteristische
Schlagwort zusammenfasste, dass die „Raubsucht des Wolfes und
die Zahmheit des Lammes gleichen Schritt halten und beide in
einer Hürde friedlich und ruhig miteinander wohnen sollten" S
eines idealen Hintergrundes entbehrt, und er sich der bei der
Eindämmung alles Frevels nicht zu vermeidenden Härten unbe-
wusst geblieben ist, so wenig ist auch zu verkennen, dass die
Machtentfaltung der Stadt und ihrer Bürgerschaft unmöglich ge-
wesen wäre, wenn diese sich nicht im Besitze grosser äusserer
Mittel befunden hätte, wenn sie nicht in rasch wachsendem
' Zur Motivirung eines [ungedruckten] Statuts von Florenz von 1291
hei*st es:-- - ut cives et comitatini Florentiae non opprimantur, sicut hactenus
oppresßi sunt, et ut hominum fraudibus et malitiis, (lue circa infrascripta
committi solent, debitis remediis obvietur et resistatur, qnod quidem videtur
nallo modo fieri posse^ nisi juxta sapientis doctrinam , dicentis quod con-
traria suia purgantur contrariis^ ideoque volentis lupinas cames salsamentis
caniLis involvi et castigari debere, ita quod lupi rapacitas et agni luau-
«uetudo pari passu ambulent, et in eodem ovili vivant paciiice et quiete,
infrascripte constitutiones - - - edita fuerant. Die Phrase von der raimcitas
lupi et mansuetudo agni, unter der die Gegensätze von Adel und Volk
symbolisirt sind , kehrt in den Einleitungen der Volksstatuten (statuta sa-
crata et sacratissiroa) von Bologna, Pistoja und Prato wieder. In Prato
hatte man auch eine Stadtfahne mit einem Bilde angefertigt, auf dem Wolf
und Lamm zusammen weiden. Wir kommen später hierauf zurück.
74 O. Hartwig.
Wohlstande, ja im Verhältnisse zu anderen gleichzeitigen Staaten
und Comunen, sogar in Reichthum gelebt hätte und sie nicht
für die Ehre, den Uuhni und die Interessen der Heimath die
schwersten Opfer zu bringen bereit gewesen wäre.
Würde es uns nicht von G. Villani ausdrücklich bezeugt *,
dass sich der Wohlstand von Florenz in unserer Epoche sehr
gehoben habe, wir müssten es aus der ganzen Entwicklung der
Stadt erschliessen. Das aber haben wir angesichts dieses Zeug-
nisses nicht nöthig. Wir wissen sogar aus welchen Quellen den
Florentinern jetzt ganz besonders reichlich Schätze zuströmten.
Je näher die Aera der Kreuzzüge ihrem Ende war, desto
mehr verdoppelten die Päpste ihre Anstrengungen, um die letzten
der den Christen im heiligen Lande gebliebenen Reste diesen zu
erhalten. Auf dem Concil von Lyon (1274) hatte sich desshalb
Gregor X. auf eine Reihe von Jahren den Zehnten von allen
geistlichen Einkünften in der Christenheit als Beisteuer zum
Zuge gegen die Ungläubigen bewilligen lassen. Man kann sich
denken, dass dieser Zehnte von der Geistlichkeit im allgemeinen
höchst ungern gezahlt wurde und dass es grosser Künste be-
durfte, um die ungeheuren Geldsummen rechtzeitig und sicher
nach Rom abfliessen zu machen. Waren nun auch hier und da
Geistliche mit der Eintreibung derselben betraut, so mussteu
doch Tuscische, d. h. jetzt vor allem Florentinische Banquiers
Hilfe hierbei leisten. Diese liefen denn auch den grossen Siene-
sischen und Pistojesischen Bankhäusern, den Buonsignori,
Salimbeni u. s. w. bald den Rang ab. Nun wird Niemand
glauben, dass diese zum Theil unsicheren und gefahrlichen Ge-
schäfte von den Mozzi, Frescobaldi, Spigliati, Alfani, Abbati,
Baccarelli und wie diese Florentinischen Geldleute alle heissen
mögen, deren Namen wir in den Registern Hororius* IV. und
seiner Nachfolger aufgezeichnet finden, unternommen worden sind,
ohne dass ein grosser Theil der Summen in ihren Beuteln hängen
geblieben wäre.
Es lässt sich das zum Theile noch genau verfolgen. So
erfahren wir, dass die Alfani, welche für den Papst im Spole-
tanischen und dem südlichen Tuscien, aber auch im fernen Nor-
wegen collectirten , ihren Beuteantheil durch den Ankauf von
' Lib. VII. 132.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 75
Nutzungen des Reichsguts in Sicherheit zu bringen suchten ^.
Nicht minder als die Curie bedurften deren Schützlinge, die
Könige von Neapel, l'ür ihre stets geleerten Kassen der Hilfe
der Florentinischen Geldleute, die auch in Frankreich und Eng-
lantl den Höfen unentbehrlich wurden. Das für ihre Zeit co-
lossale Vermögen der Handelsgesellschaften der Bardi und Pe-
nizzi- begann sich in dieser Zeit zu bilden. Das Banquierhaus
der Cerchi, die aus dem Sievethale gekommen durch ihre Ver-
bindung mit den Scali in die Höhe gekommen waren, stand
schon jetzt als eins der „ersten Geldinstitute der Welt"" da und
hatte seine Filialen in Rom und Frankreich^. Die Verbindung,
in welcher Florenz durch seine Banquiers mit der ganzen Welt
ütand, kam natürlich auch dem gesammten Handel und der sich
grossartig entwickelnden Industrie zu gute. Alle Gewerbe fanden
hier einen goldenen Boden K Selbstbewusstsein, Bürgermuth und
klugen praktischen Sinn finden wir, freilich auch mit dem Revers
dieser Tugenden gepaart, in den Berathungen der Körper-
schaften sich aussprechen, welche die Geschicke der Stadt leiteten.
Denn kein wahrhaft bedeutender Mann hat auch nur für die
' Les Re^stres d'Honorius IV., publ. par M. Prou, LXV. Ficker.
Forschungen IV, 487. Perrens, Histoire de Fl. II. 265, Anm. 1.
" Den ersten Peruzzi, Pazzino Peruzzi, finde ich in den Rathsversamni-
lunj^en, in welchen er als angesehener Mann spricht, zum 27. Juli 1285
{Le Cönsulte I, 267) erwähnt. Ihr Geld machte kurz darauf Philipp dem
Schönen den Ueberfall Bonifacius' VIII. allein möglich. Ueber die Be-
ziehungen der Florentiner zu Frankreich handelt eingehend Perrens II.
354 u. f. Das Handlungshaus der Franzesi spielte hier eine grosse Rolle.
* Die Schilderung, die Villani von den Cerchi gibt (Vlll, 39), zeigt
fiie als rechte Emporkömmlinge, voll von Undankbarkeit, bäurischer Sitte
und Protzenhaftigkeit (bizarra salvatichezza).
* Es könnte dem zu widersprechen scheinen, dass es in der Motiviruug
zur neuen Steuerveranlagung (extimum, estimo) im Jahre 1285 heisst. seit
^er letzten Schätzung, wahrscheinlich 1233, seien Viele reicher, Unzählige
a^>er ärmer geworden (Le Consulte 1, 179). Aber abgesehen davon, dass
^tets in Zeiten wachsenden Wohlstandes die, welche nicht gleichen Schritt
mit den am stärksten Vorangekommenen halten, behaupten, sie seien zurück-
^'ekommen , so verschwinden im Jahre 1288 in derselben Motivirung diese
innuinerabiles und werden einfach auch zu multi. Es ist sicher, dass in
dieser Zeit eine Verschiebung des Vermögensstandes stattfand. Namentlich
zahlreiche adliche Familien waren ärmer geworden. Dante hebt ja auch
wiederholt, z. B. im sechzehnten Gesang des Inferno, dies Wachsen des
Reichthums in Florenz und die mit demselben verbundenen Gefahren her\or.
7t> 0. Hartwig.
Dauer weniger Jahre damals einen bestimmenden Einfluss auf sie
zu gewinnen gewusst. Wie einst in der besten Zeit Roms ging
hier die Bewegung des ganzen Staatswesens nicht von einzelnen
hervorragenden Führern, sondern von einer breiten vorwärts-
drängenden Masse aus.
Die politischen Tendenzen dieses .Popolo" bewegten sich, wie
bei allen vorzugsweise Handel und Gewerbe treibenden Staaten,
in der Richtung auf Erhaltung des Friedens im Innern wie nach
Aussen. Aber so waren die Zeiten nicht geartet, dass man diesen
Frieden ohne schwere und heftige Kämpfe gegen die äusseren
Gegner \ die gewaltthätigen Störer der inneren Ruhe und die
Feinde einer gleichmässigen Vertheilung der Rechte und Pflichten
der Bürger hätte durchsetzen können. Wenn sich unbändige
Leidenschaften des Selbsterhaltungstriebes von der Einen Seite
der Ausgleichung der Stände und der Herstellung einer ge-
sicherten Rechtsordnung entgegenstellten, so überschritten dann
auch von der anderen die hiergegen ergrifl*enen Repressivmass-
regeln selbst jeden Schein der Billigkeit. Es waren wahrlich
keine »Lämmer** mehr, die sich hier den räuberischen „Wölfen*"
zur Wehr entgegensetzten.
Betrachten wir zunächst, wie die Comune ihrer äusseren
Feinde Herr zu werden wusste.
Der nächste Angriff, den die Comune gegen ihre äusseren
Feinde unternahm, war gegen die traurigen Reste der Reichs-
gewalt gerichtet, die in Tuscien noch dann und wann ein Lebens-
zeichen von sich gaben, die aber jetzt schon fast mehr den Ein-
' Als H.Leo in seiner Jugend die Geschichte des Emporkommens der
Italienischen Comune darstellte, imponirte ihm diese Bewegung so ge-
waltig, dmjs er, einseitig wie immer , meinte . die Deutschen Kaiser hätten
ihr gegenüber nur siegreich bleiben können, wenn sie dem Welthandel eine
andere Richtung zu geben im Stande gewesen wären. ^Denn**, so schreibt
der spätere Agrarier, der den Handel, wie Andere nach ihm, für ein un-
productives Gewerbe erklärte und nur noch von einem ackerbautreibenden
Staat etwas wissen wollte, ^Handel und Bildung, also Üeberlegenheit
in pecuniärer und geistiger Hinsicht, sind die Mutter Erde, welche die
bedrohte Nation nur fest unter ihren Füssen zu haben braucht, un^ getrost
die grössten Heeresmassen verlachen zu können, die wohl einen einzelnen
Sieg erfechten, oder auf kurze Zeit zu Boden schlagen, nie aber ganz be-
siegen können, solange jener goldene Bach des Handels immer von Neuem
erfrischende Wellen hervortreibt''. Geschichte Italiens II, 114.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 77
druck eines gespenstigen Wesens, dem das Leben entflohen, als den
einer wirklichen Macht hervorriefen. Doch konnte man sie noch
nicht ganz ignoriren, da sie immer wieder das Bindeglied für die
noch lebenskräftigen Gegner der Comune werden konnten, welche
in Tuscien selbst, im oberen Arnothale und am Ausflusse des
Stromes ins Meer, der Stadt noch immer gefährlich waren.
Hatte Florenz schon den Generallegaten des Königs Rudolf,
der noch dazu mit päpstlicher Unterstützung die Reichsrechte in
ihr hatte geltend machen wollen, schnöde genug behandelt \ so
flösste ihr der von diesem am 28. Mai 1283 bestellte Stadtver-
treter Diethalm von Guttingen womöglich noch weniger Respect
ein. Bei der Berathung neuer Statuten erklärte man die reichs-
unmittelbaren Ortschaften Poggibonzi und Catignano der Juris-
diction von Florenz unterstellt. Nur ganz vereinzelte Stimmen
sprachen sich noch gegen diese Verletzung der Reichsrechte aus*.
Dann, nachdem sich der Generalvicar vergeblich für die beiden
Gemeinden verwendet hatte, und der König selbst, an welchen die
Gemeinden Bitten um Schutz gerichtet hatten, die Comune in
einem Schreiben aufforderte, von ihrem Vorhaben abzustehen,
erklärte man dem Boten Diethalm's, der dieses Schreiben tiber-
brachte, zum Scheine, dem königlichen Gebote nachkommen zu
wollen. Nichtsdestoweniger beschlossen die Florentiner wenige
Monate darauf das Gegentheil. Nirgends tritt aber die Tendenz
der herrschenden Partei gegen das Reich deutlicher hervor, als
in dem Antrage des heissblQtigen Corso Donati vom 26. Februar
VlSi} ^. Er beantragte im Parlamente, alle an das Florentinische
Gebiet grenzenden Ortschaften des Reiches zur Grafschaft der
^ S. oben II, 81 u. 95.
' Le CoDsulte I, 155. Ein Alfani, der eben Reichsnutzungen gekauft,
sprach dagegen. Das hier genannte Catignano, di Gambassi genannt, hatte
eich 1268 an Poggibonzi angeschlossen. Da die Consulte nach dem Stylus
Florentinus datirt sind, müssen die Briefe, die F ick er, Forschungen IV.
483: 484 mittheilt, vorausgegangen sein.
^ Le Consulte I, 169 — 70. C. Donati beantragt: quod omnes terrae que
sunt de Imperio et confinant cum territorio Florentino veniant ad juris:
didionem comunis Florentie, et faciant exercitus et cavalcatas et solvant
libras et factiones cum comuni Florentie. Salvo quod per hec aliquod
JQ» aiicQJus civis Florentini, quod haberet in aliqua dictarum terrarum pro
aliqaa prestancia, qnam fecisset [z. B. jener Alfiani] nee toUatnr sibi nee
$ibi diminuatur.
78 0. Hartwig.
Stadt zu schlagen und nur die Rechte, welche in ihnen einzelne
Florentiner schon erworben hatten, vorzubehalten. Der Führer
der Corso Donati entgegenstehenden Adelspartei, Bonaccorso Bel-
lincioni degli Adiniari, beantragte freilich hiergegen, diese Neue-
iiingen (novitates) nicht sofort durchzuführen, und scheint mit
der Unterstützung Bindo's del Baschiera della Tosa hiermit
durchgedrungen zu sein. Beide betonen aber ausdrücklich, dass
man nur „ad praesens** von diesen Neuerungen, von denen in ihren
Consequenzen vor allem Arezzo betroflFen werden musst^, ab-
stehen wolle. Wie sollte man auch in Florenz Respect vor einem
Könige haben können, der sich seine Statthalter von dem Papste
ernennen liess? Denn kaum ist es zweifelhaft, dass, nachdem
der von König Rudolf zu seinem Generalvicar in Tuscien er-
nannte Johann von Avesnes ^ sein Amt nicht angetreten hatte,
der Papst seinen Capellan, den Subdiakonus Percival de* Fieschi
zum Reichsverweser in Tuscien bestellte und Rudolf diesen, nach-
dem er schon ein Jahr amtirt hatte, dann am 22. November
1285 bestätigte^. Dieser Reichsstatthalter gehörte einer der
ersten Guelfischen Familien Genuas an, und desshalb brachten
ihm die Ghibellinen Tusciens wenig Vertrauen entgegen. Mög-
licherweise war das dem Könige doch auch zu Ohren ge-
kommen und er liess desshalb durch seinen Gesandten an den
Papst, den Bischof Heinrich von Basel, dem Cardinal Matteo
Rosso aus der mächtigen Familie der Orsini das wichtige Amt
anbieten. Aber entweder wollten die Orsini sich jetzt nicht in
diese Händel mischen, oder der Papst erhob Einsprache, Percival
blieb Reichsstatthalter und hatte als solcher die Florentiner zum
Gehorsam gegen das Reich zurückzuführen^. Das war aber
eine unfruchtbare Arbeit. Obwohl Papst Honorius IV. durch
ein Schreiben vom 17. April 1286, das Petrus von Pipemo,
Canonicus von Soissons , überreichte , alle Stände Tusciens auf-
^ 1. Mai 1284. Diethalm von Guttingen amtirte im Sommer des
Jahres ruhig weiter, dann trat, so scheint es, ein Interregnum ein, aus dem
wir nichts wissen. Percival ist in seiner neuen Würde schon im December
1284 nachweisbar.
^ Ficker, Forschungen IV, 485.
^ Vielleicht war schon damals Percival selbst nach Deutschland zu
Rudolf gereist und hatte ihn umgestimmt. Villani VII, 112. Der Cardinal
Orsini war gut Ghibellinisch gesinnt. Bei der Wahl Martin's IV. hatten
ihn die Viterbesen misshandelt.
Florentiner Geschichte 1250—1292. . 79
forderte , dem von dem Könige der Römer Rudolf eingesetzten
General Percival Grafen von Lavagna Gehorsam zu leisten, sah
sich Florenz so wenig als Siena veranlasst, diesem Befehle zu
willfahren ^ Es hlieb dem Vertreter der Reichsgewalt , der im
Hochsommer des Jahres mit Gefolge nach Tuscien gekommen
war und seinen Sitz auf der Reichsburg von San Miniato del
Tedesco aufgeschlagen hatte, dann aber über Lucca * und Florenz^
wo er bei den Mozzi abstieg, nach Arezzo gegangen war, doch
üichts anderes übrig, als Siena und dann Florenz in hohe Geld-
strafen, 30 000 und »jOOOO Mark, zu verurtheilen und in den
Reichsbann zu erklären. Siena und dann auch Florenz, am
2«). October 1280, appellirten hierauf an den Römischen König,
den Papst und jeden anderen zuständigen Richter. Der ganze
Handel nimmt sich wie eine Komödie aus, welche die Florentiner
mit dem Reiche spielten. Denn obwohl sie durch königliche
und päpstliche Schreiben doch zur Genüge von der Bestellung
Percivars zum Reichsvicar unterrichtet waren, stellen sie sich in
ihrer Appellationsschrift an, als ob er lediglich ein Prätendent
dieser Würde sei^. Sie beriefen sich dabei auf angebliche Pri-
vilegien, die uns aber nicht mitgetheilt werden, geschweige denn
erhalten sind. Percival war nicht im Stande, gegen die Floren-
tiner den Reichsbann zu vollstrecken, und verschwand aus Tus-
cien. Er begab sich abermals (?) nach Deutschland zu König
Rudolf, sicher nicht um diesen von der Unhaltbarkeit der Floren-
tinischen Appellationsschrift zu überzeugen, sondern um ihm zu
sagen, dass ohne WaflFengewalt seine „Getreuen** in Tuscien
nicht zum Gehorsam zu bewegen seien.
Diese Reise des Generalvicars, von der die Florentiner Chro-
nisten berichten, scheint sich bis in das Frühjahr 1287 ausge-
dehnt zu haben. Denn erst in^ Sommer erfahren wir etwas von
' In den Registres etc. publ. p. Prou ist dieses Schreiben nicht von
Rom, sondern von Tivoli, und nicht vom 17. April, wie bei Ficker IV, 488,
sondern vom 27. Juni 1286 datirt.
* Nach Ptolemäus von Lucca kaufte damals Lucca die Reichsrechte
vun Percival für zwölftausend Gulden ab. Doch verlegt Ptolemäus in
»emen beiden Werken das nach 1288. Siena hatte auch ein Gebot ge-
macht, tausendfönfhundert Goldgulden, war aber damit abgewiesen worden.
* Ficker IV, 495: qui dicit se pro Romano iraperio in Tuscia vi-
carinm generaleni.
80 ^' Hartwig.
seiner Anwesenheit in Arezzo ^ Dass die Florentiner von seiner
Rückkehr für sich nichts Gutes erwarteten, beweist ihr weiteres
politisches Vorgehen. Auf ihre Anregung hin wurde am 2. April
1287 in der Kirche des heiligen Laurentius zu Castel Fiorentino
von den Vertretern von Siena, Pistoja, Colle, San Gemignano,
Poggibonzi, Volterra und San Miniato ein neuer Bundesvertrag
mit den Florentinischen Gesandten, Rainerius Hostigiarii de Pilliis
und dem bekannten Judex Ildebrandinus de Cerreto unterzeichnet.
Da man, wie sich aus dem Vertrage selbst ergibt, nicht nur den
General vicar , sondern den König selbst in Tuscien erwartete,
schien es den Florentinern sehr gerathen, rasch vorzugehen und
ein möglichst grosses Bundesheer auf die Beine zu bringen.
Lucca, das sich an der Taglia diesmal nicht betheiligt«, weil
es ja die Reichsrechte erworben hatte, soll doch so gut wie
Arezzo zur Theilnahme aufgefordert werden. Ebenso sollen
Montepulciano und Chiusi angegangen werden, zur Erhaltung der
Ehre und des gegenwärtigen Zustandes in Tuscien beizutragen.
Die Florentiner^ sollen hierhin eine Gesandtschaft senden. Andere
Boten sollen an den Papst und die befreundeten Cardinäle gehen,
„occasione adventus regis Alamannorum et vicariatus Tusciae*"
und um anderer gemeinschaftlicher Interessen willen^. Selbst
nach Deutschland wollen die Florentiner zuverlässige Kundschafter
schicken, um die Macht und die Lage des Königs zu erforschen
* Alle Ableitungen der Ueata Florentinorum bringen diese Nachricht
von der Reise fast wörtlich übereinstimmend. Sie variiren nur in Jahren,
bald 1285, bald 128t). Paolino Pieri, der in der Zeit irrt, und der Pseado-
Brunetto Latini (Hartwig. Quellen etc. 11, 229) wissen von seiner Rück-
kehr nach Arezzo im Jahre 1287, wo er Truppen gegen Siena und Florenz
gesammelt habe. Pseudo Brunetto gibt die Strafsummen, die der Vicar
gegen die Tuscischen Städte erkannt habe, auf hundertfünfzigtausend
Mark an.
^ Durch diese Gesandtschaft der Florentiner nach Arezzo wurden viel-
leicht die Verhandlungen mii den Guelfen dieser Stadt angeknüpft, die
dann einige Monate später zu deren Vertreibung fährten. Auch der Zug
der A retiner gegen Chiusi erklärt sich hieraus. Mit den Nachrichten von
der Vertreibung des Podestii Forese degli Adimari, eines Florentiners, aus
Arezzo und der Absendung eines Syndicus von Florenz nach Arezzo (Le
Consulte 1. 273) im August 1285 vermag ich nichts anzufangen. "
^ Uonorius IV. starb einen Tag nach dem Abschlüsse des Bundes und
<?s folgte eine elfmonatliche Sedipvacanz, bis am 22. Februar 1288 Urban IV.
gewählt wurde.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 81
und über seine Ankunil in Tuscien und der Romagna die Bundes-
glieder sofort zu benachrichtigen. Der Bund, welcher seine
.standigen Truppen auf 500 Reiter, und wenn Lucca beitritt, auf
000 Reiter bringt, die man durch Werbung aber auf 1500 Mann
erhöhen wiU, hat den ausgesprochenen Zweck, die Geltend-
machung der Reichsrechte in Tuscien unmöglich zu machen.
Keine Comune darf desshalb einen Podesta, Rector u. s. w.
annehmen, der nicht in herkömmlicher Weise gewählt, sondern
von einem Dritten eingesetzt ist. Niemand soll auch eine solche
Einsetzung annehmen, wie denn überhaupt jede Aufnahme eines
Rectors, dominus u. s. w., welcher behauptet, ein „dominium gene-
rale - oder eine „jurisdictio generalis** in Tuscien zu haben, unter-
sagt wird. Um den Widerstand gegen das Reich durchzusetzen,
geloben die Bundesglieder, einer dem anderen zu Hilfe zu
kommen ; in den Gemeinden selbst soll Friede hergestellt werden
und jede ihre Bürger und Districtualen, die Freunde der Römi-
schen Kirche sind, durch einen Eidschwur zum Frieden oder
doch wenigstens zu einem Waffenstillstand auf fünf Jahre ver-
pflichten. Da Streitigkeiten zwischen dem Kriegshauptmann der
TagUa, Rinuccius Pepponis de Famese, der nur um der Kirche
willen sein Amt verwaltet, und den Comunen von Pistoja, Colle
und Prato bestanden, weil diese ihre Bundescontingente nicht
veriaragsmässig zum Heere gestellt hatten, sollen diese sofort be-
glichen werden ^
Die Florentiner hätten nicht nöthig gehabt, den Abschluss
dieses Vertrages, welchen mit einigen namhaft gemachten Clau-
sein die Vertreter der contrahirenden Comunen unterzeichneten
und durch ihre Rathsversammlungen (consilia opportuna) aner-
kennen zu lassen versprachen, allzu lebhaft zu betreiben. Denn
König Rudolf kam auch dieses Mal nicht nach Italien und sein
Stellvertreter brachte so wenig Truppen mit nach Arezzo, dass
er nichts ausrichten konnte. Im Frühjahr 1288 berief der Papst
dann den Reichsvicar zu sich, der im Mai in Rieti auftaucht,
um Keichsrechte in Prata in der Diöcese von Volterra zu Lehen
zu geben. Ueber einen Brief von ihm, die Guelfen von Chiusi
* Dieser Auszug nach Wüsten fei d, der die im Sieneser Archive vor-
bandene Urkunde ezeerpirt hat.
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. i. 6
82 0. Hartwig.
betreffend , wird dann am 0. August in Perugia verhandelt K
Schliesslich finden wir ihn wieder in Arezzo, wo er am 22. März
1289 ein Hospital in seinen Schutz nimmt. Von diesem Augen-
blick an verschwindet der Reichsstatthalter aus der Geschichte
Tusciens. Zur Zeit der Schlacht von Campaldino ist er vielleicht
schon todt, jedenfalls in Tuscien nicht mehr anwesend gewesen.
Die Florentiner hatten abermals die Einmischung des Reiches in
die Geschicke Tusciens verhindert.
Wollten sie diese aber für immer unschädlich machen, dann
blieb ihnen jedoch nichts anderes übrig, als auch die Comunen
Tusciens, an welchen die Reichsgewalt noch immer eine gewisse
Stütze fand, entweder ganz zu sich herüberzuziehen oder, wo
dieses bei dem grimmigen Partei wesen nicht möglich war, ganz
zu brechen. Das war schon theilweise während der Jahre, da
die machtlosen Stellvertreter des Deutschen Königs in Tuscien
amtirten, geschehen, sollte ihnen aber dann gar bald darauf fast
vollständig gelingen.
Die Guelfische Partei Tusciens, und an ihrer Spitze Florenz,
hatte ihre grossen Erfolge zum guten Theile durch die Ver-
nichtung der Staufischen Herrschaft in Unteritalien errungen.
Der Niedergang der Angiovinischen Sieger durch die Sicilische
Vesper und die Besitzergreifung Siciliens durch die Aragonesen
konnte daher auch nicht ganz ohne Rückwirkung auf die Macht-
verhältnisse der sich befehdenden Parteien Mittelitaliens bleiben.
Nur den Einfluss, dessen sich die Anjous bei allen Guelfen er-
freuten, gewannen die Aragonischen Könige, soweit sie selbst
ihrer Fahne treu blieben, jedoch niemals auf die Ghibellinen. Sie
konnten Ghibellinisch regierte Städte nicht davon abhalten, sich
untereinander in wüthendsten Kämpfen fast bis zur Vernichtung
zu zerfleischen und vermochten siegreichen Parteigenossen, wie
z. B. dem kriegstüchtigen Guido von Montefeltro, keine Unter-
stützung zu gewähren, während die Guelfen überall einander zu
Hilfe kamen und die Streitigkeiten der Ghibellinen zu ihrem
Vortheile ausbeuteten. So wurde der Montefeltrier auf die Bitten
des Papstes Martin IV. hin ^ von den Florentinern mitbekriegt
und besiegt, und in dem Kampfe zwischen den beiden Ghibelli-
' Nach VVü8tenfeld. Siehe die Urkunden bei Ficker IV, 498 u. f.
- L»^ Consulte I. 141 vom 15. April 1288.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 83
nisch regierten Seestädten, Genua und Pisa, wussten sie auch
^ar sehr ihren und ihrer Partei Vortheil zu wahren.
Schon längst lebten die beiden grössten Seemächte des west-
lichen Mitt^lmeerbeckeus, Pisa und Genua, in wüthendster Eifer-
sucht. ^Come per le femmine,* sagt G. Villani. In der ganzen
Levante, wie in Sardinien und Corsika kämpften sie raitein-
antler. Von Sicilien bis zu den Balearischen Inseln war das
Meer von den schnell segelnden PiratenschiflPen der Genuesen
voll, die Ober die Pisanischen Galeeren herfielen und selbst sich
an Schiffen vergriffen, die für den Kirchenstaat bestimmt waren.
Sie waren in Italien, wie auch später, da man ihre Stadt die
Hure Spaniens nannte, verhasst. Die Frage Dante's: Ahi Geno-
vesi perch^ non siete voi del mondo spersi? drückt wohl die
Volksmeinung Tusciens über die gewaltthätigen Beherrscher des
Tyrrhenischen Meeres aus. Aber das Glück war ihnen günstig
und der politische Hass der Guelfischen Städte Tusciens gegen das
Ghibellinische Handelsemporium an der Mündung des Arno noch
lebhafter. Mit wechselndem Glücke war der seit 1282 besonders
wegen Corsika entbrannte Kampf zwischen den beiden See-
städten geführt worden. Da gelang es Genua, seinem Rivalen
einen fast vernichtenden Schlag beizubringen. Am 6. August
1284 wurde die fünfund achtzig Segel starke Flotte Pisas zwi-
schen Livomo und dem Felseneilande Meloria von hundertund-
siehen Genuesischen Schiffen total geschlagen ^. Die Genuesen
erbeuteten neunundzwanzig Galeeren ihrer Gegner und bohrten
sieben in den Grund. Die Zahl der in der Schlacht umgekommenen
Pisaner wird auf eintausend sechshundert bis fünftausend angegeben.
Sicher ist, dass damals über neuntausend Gefangene, unter ihnen
•lie Blüthe des waffenfähigen Adels von Pisa, in die Gefängnisse
nach Genua kamen. Der Genueser Annalist J. Auria (Giovanni
Doria) gedenkt des damals umlaufenden Sprichwortes, dass wer
Pisa sehen wolle, nach Genua kommen müsse. Hatte der Adel
von Pisa, wie die Sage will, in dem Kriegsrath vor der Schlacht
darauf bestanden, den Kampf mit der überlegenen Flotte aufzu-
nehmen, damit es nicht heisse, die Genuesen hätten den Hafen
^ Die Angaben des Tagebuches des Guido de Corvaria (Muratori Sh?.
XXIV, t)92) und die Genueser Annalen (Mon. Germ. SS. XVIIl, 808) stimmen
im wesentlichen überein. Vgl. auch Salimbene, Chronicon p. 305.
84 0. Hartwig.
von Pisa gesperrt, so musste er jetzt schwer für seinen Stolz
büssen. Es erweckt noch heute schmerzliches Mitgefühl, wenn
mau in der Liste Roncioni's bei den Namen so vieler edler Pi-
saner die kurze, aber unsägliches Elend verrathende Notiz: morse
in prigione liest. Dass Tausende gefangener Pisaner in den
Kerkern umkamen, ist aber nur ein Tropfen des Unheils, das
über die Stadt jetzt hereinbrach.
Der Podestä und Admiral der Pisanischen Flotte, ein Moro-
sini aus Venedig, war in die Genuesische Gefangenschaft gefallen.
Sein Sohn, ein junger Mann, sollte nun als Stellvertreter die
fremde Stadt regieren. Das war an sich unmöglich, und wäre
auch unmöglich geblieben, wenn die Genuesen den Pisanem, die
im ersten Schrecken alle Bedingungen ihrer Feinde annehmen
wollten \ den Frieden gewährt hätten. Aber weit hiervon ent-
fernt, schlössen sie am 12. October in Florenz ein Bündniss mit
dieser Stadt und Lucca ab, um die schon halb gebrochene Stadt
nun auch noch vom Lande her einzuschliessen und womöglich
zu erobern. Die Vorverhandlungen zu dieser Allianz waren,
wahrscheinlich auf Ansuchen von Lucca- und der Guelfischen
Partei von Florenz nicht lange nach der Schlacht von Meloria
in Rapallo begonnen worden. Jetzt erfolgte ihr Abschluss in
der Badia zu Florenz. Neben Mainetto Benincasa führte der
gewandteste Florentinische Diplomat seiner Zeit, Brunetto Latini,
die Sache der Stadt, und man schloss ein Bündniss auf fünfund-
zvranzig Jahre ab. Fünfzehn Tage nach dem Abschlüsse des-
selben, sollen die Truppen von Florenz und Lucca gegen Pisa
im Felde stehen. Dann folgen die üblichen Versicherungen, dass
keine der contrahirenden Mächte ohne die andere Frieden schlies-
sen wolle, Bestimmungen über die Vertheilung der zu machenden
^ Der Genueser Annalist erzählt, das sei geschehen, nachdem die Pi-
Baner von dem Bunde Genuas mit Florenz gehört hätten. Es ist möglich.
dasH es nach den Bes2>rechungen von Kapallo geschah. Doch waren die
Anerbietungen der Pisaner auch nicht genügend. Wie sich aus den Floren-
tinischen Consulten ergibt, wollte den Pisanem die Abtretung Sardiniens
lange nicht in den Sinn.
^ Diese Stadt, die Pisa noch feindlicher gesinnt war, hatte schon an]
11. August, fünf Tage nach der Schlacht von Meloria, ihren Syndicus mit
Vollmacht zur Verhandlung mit Genua versehen. Im October verlangte der
Bischof der Stadt von den Pisanern Auslieferung der Castelle, die seinem
Bisthum gehörten. Guido de Corvaria ad. h. ann.; Salimbene p. 307.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 85
Gefangenen und dergleichen mehr. Der Grund, dass der Vertrag
gerade in Florenz abgeschlossen wurde, ist wohl in dem Um-
^tande zu suchen, dass derselbe vielfache Interpretationen und
Modificationen des Handelsvertrages enthielt, der am 7. Fe-
bruar 1281 zwischen Florenz und Genua vereinbart worden war,
zu denen die Einwilligung der Rathsversammlungen von Flo-
renz nothwendig war. Die Handelsinteressen bedingten ja durch-
aus das politische Verhältniss beider Städte. Selbstverständlich
^Tirde der Beitritt zu diesem Bunde den übrigen Mitgliedern der
Tuscischen Taglia, die man im August 1284 zu Siena erneuert
hatte, offen gehalten. Er erfolgte auch von Seiten von Prato,
Pistoja, San Miniato, Poggibonzi, San Gemignano und Siena
am 14., 15. und 20. October. Man hatte aber noch nicht genug
Theilnehmer an ihnen. Zwanzig vornehme Pisaner, von denen
der Graf ügolino de' Gherardeschi und dessen Söhne ^ soweit
sie nicht in der Gefangenschaft der Genuesen waren; und Nino
dei Visconti, der Judex von Gallura auf Sardinien, namentlich
genannt werden, sollen unter gewissen Bedingungen ihm bei-
treten können. Es waren die Häupter der Guelfischen Partei
Pisas, die mit ihrer Vaterstadt schon wiederholt in offener Fehde
gestanden hatten, die man zu sich herüber ziehen wollte *. Oder
wollte der schlaue Brunetto Latini, der die Florentiner lehrte,
ihre Republik „secondo la politica" zu leiten ^, schon nach einer
Anknüpfung mit Pisa suchen, um die für Florenz so wichtige
Seestadt vor der Wuth ihrer Feinde zu retten und sie nur ins
Gueltische Parteilager hinüber zu führen? Fast scheint es in der
That so. Der Graf Ugolino, der sein Judicat in Sardinien statt
von seiner Vaterstadt von Genua zu Lehen nehmen sollte, nahm
fünf Tage nach dem Abschluss des grossen Bündnissvertrags in
Florenz die Würde eines Podesta von Pisa an. Die Stadt war
* Ein .Sohn Ugolino's, Lotto, war nach einer Rathsverhandlung von
Florenz vom 17. Juli 1292 noch mit den Genuesen in Unterhandlung wegen
Auft)ringung seines Lösegeldes, nachdem man ihn in diesem Jahre zum
Bürger von Genua gemacht und mit einer Spinola verheirathet hatte. Er
hatte seine Besitzungen in Genua verkaufen sollen. Die Florentiner stellten
»•inen Bürgen mit tausendfQnfhundert Gulden für ihn.
• Der Vertrag im Liber jnrium II, ♦iO n. f.
» Villani Vlir, 10.
8(3 0. Hartwig.
damit Guelfisch geworden ^ Nichtsdestoweniger begannen die
Alliirten ihren Zug gegen die unglückliche Stadt. Alle Floren-
tiner mussten sie am 10. November verlassen. Unter der Füh-
rung des Hauptmanns der Tuscischen Taglia, Nello J. de* Pan-
nochieschi, zogen die Florentiner und Sienesen von Südwesten
her aus dem Gebiete von Volterra in das Thal der Era,
während die Lucchesen von Nordosten her vordrangen. Zahl-
reiche Burgen und Ortschaften fielen den Alliirten in die Hände.
Der Bischof von Volterra, der von den Pisanem viel zu leiden
gehabt hatte, übergab den Florentinern allein sechsundzwanzig
(.'astelle. Doch kam es beim Herannahen des Winters zu keinem
Angriff mehr auf die Stadt Pisa selbst. Er sollte im nächsten
Frühjahre erfolgen.
Diesem Angriffe die Spitze abzubrechen, war die überau»*^
schwierige Aufgabe des neuen Podestä von Pisa. Er, der Führer
der numerisch schwachen Partei der Guelfen, war zwar jetzt
auch von den in der Genuesischen Gefangenschaft schmachtenden
Ghibellinischen Adlichen als Helfer in der Noth anempfohlen
worden. Aber durfte er seine alten politischen Gegner jetzt so
rasch in die Heimath zurückkehren lassen und hier seine Feinde
damit verstärken? War doch der mächtige Er/bischof der Stadt
ein enragirter Ghibelline. Er that also in dieser Richtung zu-
nächst nichts und suchte nur seine persönliche Stellung zu be-
festigen. Im Februar 1285 liess er sich desshalb zum Podestä
und Volkshauptmann seiner Vjiterstadt auf zehn Jahre ernennen
und nahm gegen das Ende dieses Jahres seinen kaum der Mi-
norennität entwachsenen NeflFen Nino Visconti, Judex von Gallura.
zum Mitherrscher in das Stadtregiment auf. Darauf suchte er
das Bündniss der Feinde seiner Heimath zu lockern. Er begann
bei den Florentinern. Unter ihnen hatte er persönliche Freunde
* Bis 1278 war Ugolino in offener Feindschaft mit Pisa gewesen. Da
hatte unter Anderen der von Dante (Purgatorio c. 6) genannte Rechts-
gelehrte und Dichter Marzucco degli Scomigiani den Frieden mit den
Guelfen Tusciens und seine Aussöhnung mit der Vaterstadt zu Stande ge-
bracht (Fragmenta hist. Pis. bei Muratori S8. XXIV, 646). ügolino hatte
sich in der Schlacht bei Meloiia gerettet. Dass er seine Landsleute hier
verrathen habe, hat nur der Parteihass erfunden. Die Familie war ur-
sprünglich Gliibellinisch, wie denn ein Onkel Ugolino's mit Conradin in
Neapel enthauptet wurde.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 87
von früheren Zeiten her ^ Und die Handelsinteressen ihrer Stadt,
um derentwillen man ausgesprochener Massen den Krieg mit Pisa
allein führen wollte ^ waren sie nicht vielleicht besser geborgen,
wenn unter Ugolino's Leitung die Guelfen dort herrschten, als
wenn sich am Ende die Genuesen dort festsetzten oder die Luc-
(liesen übermächtig würden? Und welche Störungen brachte ein
Auszug des Florentiner Bürgerheeres im Handel und Wandel der
Stadt mit sich! Man musste dann in einer Zeit, in der die
Geschäfte aufblühten, alle Comptoire und Lagerhäuser schliessen ^
und sich den Gefahren eines Feldzuges aussetzen. Alles Gründe,
die dafür sprachen, sich mit Anstand von der Allianz zurück-
zuziehen und den Frieden mit Pisa zu schliessen, wenn man seine
Zwecke doch erreichen könne. Ich glaube, diese Motive haben
auf die Florentiner stärker eingewirkt^ als das Gold, das Ugolino,
nach ViUani, in Flaschen voll goldgelben Weines nach Florenz
zur Bestechung der einflussreichsten Männer geschickt hat. Es
mag sein, dass persönliche Einwirkungen des Herrn von Pisa
auf Guelfische Adliche von Florenz stattgefunden haben. Aber
das Gold in dem goldigen Wein^ sieht doch etwas novelli-
stisch aus.
^ Oben U, 62. Der Führer der Truppen der Tuscischen Taglia im
Jahre 1285 war ein Verwandter seiner Frau, Margherita de' Pannochieschi.
* Le Consulte I, 253: --- quod in honorem oomunis Florentiae et
defensionem mercancie exercitus fiat contra Pisanos ad Portum Pisanum.
Die .Störung der Zufuhr von Wolle , Lebensmitteln u. s. w. für Pisa . und
damit auch für Florenz, welche die Genuesischen Kaperschiffe verursachten,
mochte den Florentinern auch nicht behagen. Man hatte auch mit den
Genuesen allerlei Händel wegen der Salzzufuhr aus der Provence. Le
Consulte I, 244.
' Le Consulte I, 241 : - - - quod placeat vobis facere tirmari onmes et
«inpilas apothecas et fundacos mercatorum et omnium artificum civitatis
Florentie, sine mora, donec moveat exercitus - - - etc.
* Den Vino vemaccio, der in Florenz besonders besteuert war, bezog
man hier allerdings über Pisa, wie manche Provisionen erweisen; die Pi-
•«ner erhielten ihn aus der Nähe von Genua. Am Schluss einer schweren
ßathjjsitzung trank man wohl in Florenz ein Fässchen von ihm , worüber
noch Verwilligungen erhalten sind. Am 24. Juli 1290 wurde ein barile
groseo di vino greco in den Rath des Podesta gebracht, als die Feigen
(wahrscheinlich die ersten) aus Rubbiana angelangt waren und dafür sechs
liibbre verwilligt. Am 5. October 1294 wird festgesetzt ein halbes quar-
tuccio Griechischen Weines düi-fe nicht mehr als achtundzwanzig Denare
88 0. Hartwig.
Die Verhandlungen zur Wiederherstellung des Friedens in
Tuscien wurden auf Betreiben Ugolino's von Florenz aus officiell
geführt und in den Raths Versammlungen discutirt. Man operirte
einstweilen noch nach beiden Seiten. Während im März 1285
noch Vorkehrungen getroffen wurden, die Castelle an der Pisaner
Grenze in Kriegszustand zu setzen, waren gleichzeitig hiermit
schon Friedensverhandlungen im Gange. Die Florentiner, mit
Ugolino schon im Einverständnisse, riethen vertraulich ihrem
alten Parteigenossen, vor allem die Kriegslust der Lucchesen
durch freiwillige Abtretung von Viareggio und Ripafratta zu
massigen. Die Lucchesen frugen auf die hierauf bezüglichen
Anerbietungen Ugolino's hin bei den Florentinern an, ob sie die
Offerte amiehmen sollten. Natürlich bejahten diese das *. Die
Podestaten von Florenz und Lucca hatten eben mit grösserem
Gefolge in Enipoli Raths über diese Angelegenheiten gepflogen.
Eine Gesandtschaft nach Genua wurde gleichzeitig abgeschickt.
Hier war man aber spröde und verlangte namentlich die Aus-
lieferung der Citadelle von Cagliari (Castrum Castri) auf Sar-
dinien, ohne die es keinen Frieden gebe, wie man die Pisaner
wissen Hess *. Die Lucchesen Hessen sich in ihrer stets etwas
kosten. Es gab Verordnungen, welche untersagten bis zu zweihundort
Kllen weit von den Orten, in denen sich die Räthe versammelten. Wein
auszuschenken. Das wurde aber schon am 17. April 1297 wieder auf-
gehoben.
* Le Consulte I, 196 Berathung vom 31. März; I, 216 Beratbung
vom 14. Mai. Nach Ptolemäus von Lucca soll er auch Bieutina damals
an Lucca gegeben haben. Das ist aber unrichtig. Bientina fiel 1285
wohl in die Gewalt der Lucchesen. aber ohne des Grafen Schuld. Wenn
dann Roncioni, Istorie Pisane 1, 630, und nach ihm Andere behaupten,
Ugolino habe gleichzeitig hiermit Santa Maria in Monte, Fucecchio, Cast^l-
l'ranco, Santacroce und Montecalvoli an die Florentiner gegeben, so wissen
weder die gleichzeitigen Florentiner Urkunden und Chronisten, noch die
Pisaner hiervon etwas. Die Angabe wird dadurch geradezu ausgeschlossen»
dass die Florentiner (Lo Consulte L 196) das Cast-ell von Lecore im Arno-
thale in Vertheidigungszustand setzen, was ganz unnöthig gewesen wäre,
wenn sie im Besitz von den w^eiter abwärts gelegenen Burgen gewesen
wären.
- Le Consulte 1 . 216. Da Genua damals von der Ghibellinischen
Partei regiert wurde (J. Auriae annales ad a. 1282), woraus sich die Auf-
stände der Fieschi, Grimaldi. de Castro u. A. im Laufe dieses Jahrzehnts
erklären, so wollte man vielleicht mit dem nun Gueltisch gewordenen Pisa
erst recht unbarmherzig umgehen.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 89
bäurischen Selbstsucht nun zwar die Abtretung jener beiden
wichtigen Küstenorte von Pisa gefallen, machten aber dennoch
auf Antreiben der Genuesen, welche dem Octobervertrage gemäss
eine grosse Flotte zur Eroberung von Porto Pisano ausrüsteten,
auch ihr Heer mobil. Das setzte die Pisaner natürlich in nicht
geringen Schrecken, und sie sandten eine Gesandtschaft nach
Florenz. Hier war man in grosser Verlegenheit, wie man von
dem auf fünfundzwanzig Jahre geschlossenen Octoberbündnisse
schon nach einigen Monaten mit einigem Anstände loskommen
könne. Die Doppelstellung musste vorläufig noch beibehalten
werden: es wurde einerseits beschlossen, die Rüstungen zum Kriege
ihren Gang gehen zu lassen, andererseits aber das Resultat einer
an den Papst abgeschickten Gesandtschaft abzuwarten.
Was war es denn, was man über diese Dinge mit dem
am 2. April dieses Jahres gewählten Honorius IV. schon zu
verhandeln hatte ? Die Sitzungsberichte der Raths Versamm-
lungen geben uns hierüber keinen directen Aufschluss und in
den ausführlichen Registern des Papstes findet sich keine An-
spielung auf diese Abmachungen. Aber der Erfolg beweist zur
Genüge, welche Wege die Florentiner betreten hatten. Konnte
nicht von dem neuen Stellvertreter Gottes auf Erden ein Verbot
des Krieges mit Pisa erwirkt werden? Durfte man dann nicht
den vor sechs Monaten abgeschlossenen Bundesvertrag als un-
ausführbar erklären? Unsicher schwankten die RathscoUegien
in ihren Enischliessungen hin und her. War man am 9. April
noch der Meinung, wegen des bevorstehenden Krieges allen Ver-
kehr mit Pisa abzubrechen, so ist am 8. Mai die Rede davon,
die Rückkehr der Botschafter von der Curie abzuwarten^. Ob-
gleich man nun in ungezählten Rathsversammlungen über die
Modalitäten des Heereszuges gegen Pisa discutirte und nament-
lich die Frage erörterte, ob man mit dem ganzen Heere (eser-
cito) oder nur mit den Reitern (cavalcata) ausrücken solle , war
* Le Consulte l , 205 u. 214. Am 30. März war in einer Raths-
versammlung die Rede davon, eine ständige Gesandtschaft bei der Curie
einzusetzen, welche täglich über die Vorgänge bei ihr und in Unteritalien
berichten solle. — Die Genueser Annalen sagen es ganz bestimmt, dass die
Florentiner die Einmischung des Papstes in diese Angelegenheit provocirt
hätten. Doch möchte ich nicht glauben, dass auch die Lucchesen hierbei
betheiligt waren. Die Initiative ging jedenfalls von Florenz aus.
90 ^^- Hartwig.
man am 4. Juni sicher, dass der Papst Briefe abgesendet hab<
oder senden werde, in denen er der Comune von dem Kriege
gegen Pisa abmahne, so dass man eine legitime Entschuldigung
habe, den Kriogszug nicht zu unternehmen ^ Am 8. Juni warei
diese Schreiben wirklich angelangt und es wurde der Inhalt der-
selben einer Versammlung von Vertrauensmännern des Capitanc
\\. am 11. Juni mitgetheilt ^. Der Ueberbringer der päpstlichei
Willensmeinung war zugleich ein persönlicher Vertrauensmann
der Bischof Jacob von Ferentino, der sich auf seiner Missioi
nach Aragonien befand, wo er den päpstlichen Zehnten einziehei
sollte**. Er traf sich in Florenz mit einer Gesandtschaft de;
Genuesen, welche den Auszug der gesammten Heeresmacht (ex-
ercitus generalis) auf Grund des vorjährigen Vertrages heischte ^
Es war eine bedenkliche Situation und die Stimmung in Floren:
jj noch getheilt. Ein Compromiss wurde jedoch für den Augen-
blick gefunden. Man entsendete eine Gesandtschaft nach Genua
und ))at den Termin des Ausmarsches zu verschieben; bis dej
Bote zurückgekehrt sei, wurde die Entscheidung vertagt. Du
Gesandten von Genua, die nach Lucca weiterzogen, hattei
übrigens ein sehr starkes Pressionsmittel auf diese in ihrer Ge-
walt. Brach man den Bund mit der mächtigen und gewalt-
thätigen Republik, so waren die zahlreichen Florentiner, die siel
in Genua aufhielten , und die grossen Waarendepots derselbe!
dort gefährdet. Die Florentinischen Geschäftsleute in Genus
hatten sich darum auch schon nach der Heimath ängstlich ge-
wendet. Hatten doch auch die Genuesischen Gesandten in Lucca
so scheint es wenigstens, in ihrem Grimme über die Winkelzüg^
ihres Bundesgenossen einen Edelmann aus Florenz misshandell
und beraubt^.
Desshalb durfte man doch noch nicht abbrechen. Die
Raths Versammlungen beschäftigten sich immer wieder mit den
Vorbereitungen zum Heereszuge und die am meisten geängsteten
Kaufleute legten einen Mobilmachungsplan vor*^ Darüber, wie
' Le Consulte I, 275 vom 4. Juni. ^ Le Coiisulte 1. 243.
^ Les Registres publ. p. Prou S. 33. Von den Briefen an Florenz
findet sich hier nicht«. Sie sind wohl als persönliche Schreiben nicht re-
gistrirt.
* Le Consulte I. 240. '' Le Consulte I. 257.
* Le Consulte 1, 241: modus faciendi exercitum.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 91
den Kaufleuteu am besten geholfen werden könne, waren die An-
sichten sehr getheilt. Die einen, z. B. Simone de Salto, schlugen
vor, man möge doch von Seiten der Comune ihnen zwanzig-
tausend Lire beisteuern, damit sie Reiterei und Fussvolk in Sold
nehmen und den Genuesen bei der Belagerung von Porto Pisano
Beistand leisten könnten. R. de' Tornaquinci rieth dagegen, den
Papst nochmals anzurufen; er solle den Genuesen bei Strafe der
Excommunication verbieten , gegen die Comune und die Kauf-
leute von Florenz vorzugehen ^ Am 29. Juni war man schon
so weit, dass in einem Parlamente der Antrag gestellt und auch
wohl angenommen wurde, eine Gesandtschaft nach Pisa abzu-
ordnen und die Stadt aufzufordern, über ihre Streitigkeiten mit
Genua Florenz zum Schiedsrichter zu bestellen und sich dem
Schutze (defensioni et protectioni) dieser Comune anzuvertrauen:
den Genuesen solle dagegen die Versicherung gegeben werden,
dass Florenz das, was es in diesem Jahre aus Mangel an
Kriegsrüstung (defectu apparatus) nicht habe leisten können,
in der Zukunft nachholen werde, und derartiges mehr^. Die
Genuesen, welche seit Juni mit einer grossen Flotte vor der
Arnomündung erschienen waren, sich aber der Unterstützung
ihrer Bundesgenossen bei der Belagerung von Porto Pisano ^ be-
raubt sahen, suchten wenigstens die Lucchesen zur Einhaltung
des Vertrags zu bewegen. Aber diese benahmen sich nach beiden
Seiten noch treuloser als die Florentiner. Nicht genug, dass
sie Viareggio und Ripafratta, die ihnen nur abgetreten waren
für den Fall, dass sie Frieden mit Pisa hielten, wie selbstver-
standUch für sich behielten, zogen sie gegen die Castelle der
Pisaner im Serchiothale , Cuosa und Avana, welche die Pisaner
räumen mussten, um die Besatzung von Porto Pisano zu ver-
stärken. Denn dieses Bollwerk der Pisanischen Macht bedrängten
die Genuesen jetzt von der Seeseite aufs lebhafteste und nahmen
den Leuchtthurm am Hafeneingange. Sie wunien nicht müde.
» Le Consulte I, 252.
* Le Consulte I, 257: et alia dicantur [Pisanis] quae videbuntur con-
venire.
' Die Lage von Porto Pisano ist jetzt bei den grossen Anscliwem-
DiUDgen des Arno kaum noch zu erkennen. Die Hauptfeste lag auf dem
linken Flusaufer, San Rossore gegenüber, an der alten Landstrasse von Pisa
nach Livomo.
92 0. Hartwig.
die Luccheseu selbst nach Monate langem Warten zu einem An-
griffe auf den Hafen von der Landseite zu bewegen. Dazu aber
waren diese nicht zu haben. Der Papst hatte sie ja auch unter-
dessen von der Bekriegung Pisas abmahnen lassen, und so ver-
krochen sie sich hinter ihn und die Florentiner. Diese liesseu
sie Ende Juli in der That zur Theilnahme an dem Zuge auf-
fordern: aber jetzt hatte hier, wie sie wohl wussten, die Friedens-
partei das volle Uebergewicht. Als sich in den ersten Tagen
des August die Rathsversammlungen mit dieser Botschaft be-
schäftigten, beantragte Oddo Altoviti zu erklären, die Floren-
tiner würden gern zu Diensten stehen, wenn sie nicht persönlich
und materiell in der Gewalt des Papstes ständen; die Römische
Curie habe ihnen und ihren Kaufleuten schon den grössten
Schaden zugefügt, und ihr müssten sie gehorchen. Desshalb möge
man sie entschuldigen, wenn sie ihnen dieses Mal nicht zu Willen
seien. Dieser Antrag wurde angenommen und damit hatte die
Sache ein Ende. Am 5. August lichteten die Schiffe der Genue-
sen vor der Arnomündung die Anker und Pisa war gerettete
Das Zureden des päpstlichen Legaten, der sich von Lucca nach
Genua begeben hatte, scheint auf die Entschliessung der Genue-
sen nur geringen oder gar keinen Eindruck gemacht zu haben-,
* he Consuhe I, 271 und die Annalen von Genua ad h. ann. Die
Nachricht Villani's (VII, 98), dass die Sienesen den Pisanern auf Betreiben
Jer Florentiner ihre Reiterei zu Hilfe geschickt, scheint mir nicht verborgt.
Villani ist in der Chronologie der Vorgänge auch sehr unsicher. Die
Sienesen scheinen sich den Pisanem gegenüber eher feindlich benommen
zu haben. Sie hatten sich Vignale's in der Marittima, das den Gherardeschi
gehörte, bemächtigt und wollten dort einen Hafen anlegen (Wüstenfeld).
Die Notiz Tommasi's (Storia di Siena ad h. ann.) ist offenbar Villani
entlehnt.
- So berichtet der Genueser Annalist ausdrücklich. — Ich glaube
nicht, dass der Ausdruck desselben „stetit exercitus in portu Pisano per
40 dies* eine Einnahme der Hafenstadt bedeuten soll. Es ist nur von der
Zerstörung des Leuchtthurmes ^prope ligumam niodico spatio**, wie Pertz
liest, die Rede. Unter ligumam ist wohl sicher Liburnum (Livorno) zu ver-
stehen, wo der Leuchtthurni für die Arnomündung nach der Zerstörung von
1291 auch wieder erbaut wurde. Jedenfalls ist Livorno gemeint, wie ad
a. 1290 unter Lugurnam, Englisch Leghorn, diese Stadt verstanden ist.
1291 eroberten die Genuesen Porto Pisano wirklich. Es gibt in Genua auf
einem Mannorrelief, das Peruzzi, Storia di commercio App. S. 76 hat ab-
bilden lassen, eine Darstellung^ des Hafeneingangs von Porto Pisano.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 93
•
vielmehr die Erkenntniss, dass Porto Pisano, oder gar Pisa selbst,
ohne den Beistand eines grossen Landheeres nicht genommen
werden könne, allein den Ausschlag für den Abbruch der grös-
seren Kriegsoperationen in diesem Jahre gegeben zu haben.
Dieses Mal waren es die Florentiner gewesen, welche ihre
alte, jetzt tief gedemüthigte und heruntergebrachte Rivalin ge-
rettet hatten. Das war nicht aus uninteressirter Liebe geschehen;
sondern kluge Berechnung und Parteitaktik, wenn wir von per-
sönlicher Einwirkung absehen dürfen, hatten dabei den Ausschlag
gegeben. Es wäre wirklich nicht klug gewesen, das grosse
Handelsem porium von ganz Tuscien zum grössten Vortheile der
eifersüchtigen Seestadt Liguriens ganz zu vernichten. Hatte es
doch jetzt auch auf lange Zeit, so schien es wenigstens, einen
Guelfischen Herrn, der mit den vornehmen Familien seiner Partei
aus Florenz schon manchen Waffengang gegen seine Ghibelli-
nische Heimath gemacht hatte. Der Adel von Florenz war es,
der die Entscheidung zu Gunsten Pisas gegeben hatte. In den
Rathssitzungen dieser Zeit sehen wir bei Behandlung der Pi-
saner Frage daher die Tomaquinci, Buondelmonti, Adimari, Do-
iiati und andere Granden das grosse Wort führen, und kaum
wird je um diese Zeit in ihnen so oft auf die Zuziehung der
Magnaten für die Auswahl der Vertrauensmänner verwiesen, als
bei ihr. Die Kaufmannschaft war ja auch in ihrem Interesse ge-
theilt. Denn nachdem man einmal die Curie glücklich in diese
Händel verwickelt hatte, war ein Widerstand gegen diese in mancher
Beziehung gefährlicher als die Feindschaft Genuas: an die Curie
waren doch noch grössere Geldsummen zu verUeren, als Waaren-
vorräthe an die Genuesen. Desshalb einigte man sich schliess-
lich auch dahin, eine Gesandtschaft an den Papst abgehen zu
lassen, damit dieser den Vertrag mit Genua ganz annuUire K Um
sich den Rücken hierbei zu decken, sollte ein Parlament mit den
Abgeordneten des Tuscischen Bundes, namentlich mit Lucca,
abgehalten werden, auf dem die Angelegenheit zu einer ganz
Tuscien verpflichtenden gemacht werde. Der diplomatische Sieg,
den die Florentiner über die Genuesen davon getragen hatten,
war denn auch so vollständig, dass eine Gesandtschaft von diesen,
* Antrag Ruggiero's de' Tomaquinci vom 10. August. Le Consulte
1.276.
94 O. Hartwig.
welche für die Curie bestimmt war, in Florenz im September
vorsprach und sich Empfehlungen au die Botschaft der Floren-
tiner in Tivoli, dem Sitze der Curie, ausbat. Die Rathscollegien
waren hierzu jetzt nicht einmal recht bereit und beschlossen, dort
die Genuesischen Gesandten zwar ehrenvoll empfangen, aber nur
so weit unterstützen zu lassen, als die eigenen Interessen das ge-
statteten K
Das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft von Florenz und vor
allem des Guelfischen Adels war durch den glücklichen Aus-
gang dieser misslichen Angelegenheit nicht wenig gehoben. Und
doch war der Erfolg ein mehr scheinbarer als wirklicher. Hing
er doch ganz von der Entwicklung der Dinge in Pisa ab. Und
diese nahm gar bald einen für die Guelfische Partei nichts
weniger als günstigen Verlauf. Ihr Schützling, der Graf Ugolino
de* Gherardeschi , ein Mann schon ganz von dem Schlage der
Italienischen Tyrannen des 14. und 15. Jahrhunderts, suchte den
Frieden zwischen seiner Vaterstadt und Genua, welchen die in
der Gefangenschaft schmachtenden Pisanischen Adlichen und
deren Angehörige betrieben, so lange als möglich hinauszuschieben.
Die Rückkehr des Ghibellinischen Adels nach Pisa und der Ver-
lust der Basis seiner Machtstellung, welche ihm durch den
Frieden insofern drohte, als er sein Judicat auf Sardinien als
Genuesisches Lehen annehmen sollte, schienen ja dann unver-
meidlich. Das hätte den übermüthigen , hochfahrenden Mann
nun bestimmen dürfen, sich wenigstens mit seineu nicht allzu
zahlreichen Guelfischen Parteigenossen in der Heimath zu ver-
tragen. Aber auch dazu war er zu herrschsüchtig. Kurz nach-
dem endlich im April 1288 der Friede mit Genua zu Stande
gebracht war -, wurde durch seine Ränke und Ungerechtigkeiten
der gleichfalls ehrgeizige Judex von Gallura, Ugolino de' Vis-
conti, aus der Heimath vertrieben^. Dieser floh zu den ihm
* Le Consulte 1, 296 vom 7. September. Man beschloss formell die
Sache dem Podestä, Capitano und den Prioren zu überlassen. Die oben
gegebene Aneicht wurde aber in der Rathsversammlung ausgesprochen und
mrd wohl dem Beschlüsse des Podesta u. s. w. zur Richtschnur gedient
haben.
* Das Friedensinstrument mit den Vorverträgen im Liber jurium von
Genua 11, 114—183.
' Zu dieser Zeit fehlen uns leider alle Consulten und fast alle Pro-
visionen, wir sind also für diese Sache fast ausschliesslich auf die im
Florentiner Geschichte 1250—1292. 95
nahe befreundeten Florentinern und fand die Hilfe der Guel-
fischen Taglia, während Ugohno de' Gherardeschi sich mit seinen
ihm an List und Treulosigkeit gewachsenen neuen Ghibellinischen
Verbündeten in der Heimath überwarf. Nach einem erbitterten
Strassenkampfe blieben die Ghibellinen unter der Führung des
Erzbischofs Ruggiero degli Ubaldini Sieger und Ugolino wurde
mit zwei Söhnen und zwei Enkeln gefangen genommen und in
den Thurm der Gualandi geworfen, in dem er im März 1289
sein grausiges Ende fand.
Die Kräfte der zerrütteten Stadt schienen sich gänzlich auf-
zehren zu müssen. Und das um so mehr, als die Lucchesen und
die Tuscische Eidgenossenschaft in Verbindung mit dem ver-
triebenen Judex von Gallura und anderen Verbannten ihr alle
Besitzungen auf dem Festlande bis auf drei Burgen wegge-
nommen hatten ^ Desshalb beschloss der Erzbischof Ruggiero
den alten, kriegserfahrenen und verschlagenen Ghibellinenführer
der Romagna, den Grafen Guido von Montefeltro, aus seiner frei-
en Verbannung in Asti nach Pisa zu rufen und ihm die
Detail nicht zuverlässigen Berichte der Chronisten angewiesen. Nach einer
Florentiner Provision vom 12. Juli 1288 verwilligt man den Lucchesen und
dem Judex Nino hundert Reiter und dreihundert Fussgänger aus Greti zum
Krieg gegen Pi«a. Am 10. Juli verbietet man auf Verlangen der Lucchesen
allen Florentinern den Verkehr mit Pisa. Der Krieg ist also von Lucca
ausgegangen und die Florentiner schlössen sich dann an.
^ Ueber das Verhältniss der beiden Guelfischen Magnaten von Pisa
zu einander, über ihre in den Jahren 1285—88 in der unglücklichen Stadt
geübte Schreckensherrschaft — Bonaini nennt die von ihnen ausgegangenen
Statuten ,veri codici di tirannia** — ; über die Schicksale Nino's, t 1296, der
sich .Vicecomes, judex Gallurensis et tertie partis regni Kallaretani dominus**
nennt, seiner Frau und seiner einzigen Tochter, vergleiche G. Sforza im
Propugnatore II. 1 S. 46 u. f. und den interessanten Aufsatz Del Lungo's
in seinem Buche: Dante ne' tempi di Dante, S. 273 — 376. — Dante war
mit dem Judex von Gallura wohl bekannt und hat ihm in dem achten Ge-
sänge des Purgatorio ein Denkmal gesetzt. Der Poet fühlte deutlich, dass
er den Verräther seiner eigenen Heimath hätte in das Inferno setzen müssen.
Ingeniös weiss er das zu vertuschen, indem er selbst seine Freude darüber
ausspricht, ihn im Purgatorio zu finden. Der durchaus subjective Charakter
des Urtheils des grossen Poeten über seine Zeitgenossen tritt kaum irgendwo
80 bestimmt hervor wie hier. Der Genuese J. Auria (Doria) meint, der
•Judex habe doch noch ein Gefühl des Schmerzes über die Verwüstung
Pisas im Jahre 1290, an der er theilnahm, gehabt. Monumenta (lerm.
viii. m.
yt) 0. Hartwig.
Vertheidiguug der Stadt anzuvertrauen. Wenige Tage vor dem
Tode Ugolino's de* Gherardeschi kam der Condottiere, den die
Genuesen ruhig aus ihrem Hafen hatten abfahren lassen, in Pisa
an und liess sich auf drei Jahre zum Podesta, Capitano und
Heerführer ernennen. Die Florentiner mussten nun energischer
als bisher in den Krieg eingreifen. Sie beschlossen zweitausend
Pferde auszuheben und eine Anleihe von wenigstens vierzig-
tausend Goldgulden zu erheben, welche durch die Erträge der
neuen Steuerumlage gedeckt werden sollet Es war auch um so
nöthiger, sich zu rüsten, als in Arezzo sich um den Reichsstatt-
halter Percival die Ghibellinische Partei dichter zusammen zu
schaaren begann und den Pisanem von Süden her schon die
Hand zu reichen drohte. Die Siege, welche die Aragonesen über
die Anjous in Unteritalien erfochten hatten, belebten noch einmal
den Muth der Ghibellinen Tusciens.
In Arezzo, einer Stadt, über deren mittelalterliche Geschichte
wir sehr schlecht unterrichtet sind, hatte sich, wie wir sahen,
der Reichsstatthalter Percival de* Fieschi am längsten aufge-
halten. Was ihm die Stadt besonders genehm gemacht hatte,
musste doch deren politische Stellung sein. Sicher war der
Adel in ihr noch mächtiger als in anderen Städten Tusciens.
Hier in der Nähe, im Casentino, im Val d'Ambra und im
Apennin, hatten die Grafen Guidi ihre grossen Besitzungen, im
Amothale unterhalb der Stadt sassen auf zahlreichen Castellen
die Pazzi und andere gewaltthätige Herren vom Adel. Doch
hatte sich das Adelsregiment innerhalb der Stadt nicht
ohne Kämpfe behaupten können. Der greise Bischof der Stadt,
Guglielmo, aus dem Geschlechte der Ubertini, hatte, wetter-
wendisch und treulos, wie er war', es mit allen Parteien ver-
dorben. Er, der die politische Intrigue und das Getümmel des
Feldlagers noch in seinen alten Tagen mehr liebte als die Ge-
* Provision vom 26. August. Wo ich beim Citiren der ProvisioDen
nichts als das Datum beifüge, sind die libri delle provvisioni des Archivs
von Florenz als Quelle gemeint.
' Oben I. 42. Die Ubertini waren eine Seitenlinie der Pazzi di Val-
damo, im Unterschied von den Florentinischen Pazzi so genannt. Dieser
Familienzusammenhang erklärt es . dass der Bischof bald den Pazzi , bald
den Ubertini zugezählt wird. Hierauf hat S. Bongi zuerst im Archivio
stör. Ital. Ser. IV. Vol. VII, 378 aufmerksam gemacht.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 97
!^nge der Chorknaben , niusste sich auf sein Schloss Bibbiena
im Casentino flüchten. Dort belagerten ihn die Aretiner im
Jahre 1284, doch, wie es scheint, ohne Erfolg. Wir erfahren
dann von ihm, dass er im October 1285 mit Hilfe von fünf-
hundert exilirten Ghibellinen das durch seine feste Lage wichtige
Custell von Poggio Santa Cecilia an der Grenze der Grafschaften
von Siena und Arezzo revoltirt habe^. Die Sienesen, denen das
Castell gehörte, obwohl es kirchlich Arezzo unterstellt war,
wandten sich an ihre Tuscischen Bundesgenossen um Beistand.
Im October und November finden wir die Raths Versammlungen
von Florenz in vollster Thätigkeit, um über den den Sienesen
zu leistenden Zuzug zu beschliessen *. Nachdem man Ende No-
vember die Feste zu belagern begonnen hatte, wurde sie mit
Hilfe der Florentiner und der Truppen des Tuscischen Bundes
unter dem Oberbefehl Guido's von Montfort eingeschlossen. Ein
Ent^etzungsversuch des Bischofs schlug fehl, und nun konnten
sich ihre Vertheidiger nicht mehr halten. In der Nacht vor dem
Palmsonntag 1286 stahlen sie sich durch die Belagerungslinie
und nur Wenige von ihnen fielen in die Hände der Sienesen,
die sie als Rebellen hinrichten liessen ^.
Der Kampf um Poggio Santa Cecilia hatte das Signal zu
Unruhen in ganz Tuscien gegeben. Freilich hatten sich die
Sienesen und der mit ihnen verbündete Guelfisch gesinnte Theil
des Grafenhauses der Guidi am 19. December 1286 einander die
Erlaubniss gegeben, mit dem Bischöfe von Arezzo Frieden zu
' Annales Aretini bei Muratori SS. XXIV, 861.
* Le Consulte I, 319; 326; 332; 333; 336.
' Die Einnahme erfolgte am 6. April 1286 nach einer Belagerung von
vier Monaten und achtzehn Tagen , wie Pseudo-Bnmetto Latini berichtet
•Hartwig, Quellen 11, 228). — Während Villani VII, 110 sagt, es seien
bei der Eroberung viele gefangen und getödtet worden, sagt Paolino
Pieri ^andaronsene con poco danno*. Villani ist bei der Erzählung der
Kämpfe mit Arezzo ganz besonders parteiisch. Die Chronik Dino Com-
pagni's ist viel unbefangener, aber, wie sie uns jetzt vorliegt, gibt sie
kein zasammenhängendes Bild der Vorgänge. Der Ueberarbeiter muss hier
sehr stark gekürzt oder umgestellt haben. Versuche, einzelne Fehler der
Erzählung, z. B. den über das Verhältniss von Poggio Santa Cecilia zu
Siena. zu retten, können nur durch gewaltsame Verdrehungen des Textes
gelingen. Scheffer-Boichorst, Zeitschrift für Romanische Philologie
IX. 110.
Deotsche Zeitschr. f. Gesohichtsw. 1891. V. 1. 7
98 0. Hartwig.
schliessen ^ und die Florentiner , die sich schon wiederholt mit
den Angelegenheiten von Arezzo beschäftigt hatten*, waren
augenblicklich nicht so sehr von der Haltung Arezzos abhängig,
als wohl früher. Hatten sie doch, da Siena Guelfisch war, einen
guten Weg nach Rom und dem Süden oflFen. Aber bald nalimen
sie wieder einen sehr lebhaften Antheil an Arezzo, weil sich
diese Stadt in gleicher Weise wie die ihrige demokratisch zu
entwickeln begann, und ihre Händel mit dem Reichsstatthalter
es wünschenswerth machten, dass dieser in Tuscien überhaupt
keinen Stützpunkt für seine Bestrebungen finde. Es hatte sich
nämlich in der sonst aristokratisch regierten Stadt auch eine Volks-
gemeinde, ein Popolo, gebildet, und zwei Lucchesen waren 1287
auf sechs Monate an ihre Spitze berufen worden: Guelfo Falconi
als Capitano oder, wie man hier sagte, als Prior, und Bernardo
Lanfredi als Podesta. Die populäre Verfassung konnte sich nur
im Anschlüsse an die demokratische Vormacht Tusciens, an Flo-
renz, behaupten. Diese Stadt sah jetzt ihre Stellung in Arezzo
nur gesichert, wenn auch hier die Ghibellinen ausgetrieben waren.
Aber der Hass des Guelfischen Adels gegen das Volk war in
Arezzo noch lebhafter als seine Feindschaft gegen die Ghibel-
linen. Beide Adelsfactionen schlössen sich desshalb zusammen,
machten dem Popolo den Garaus und ermordeten seinen „Prior*
in schmählicher Weise. Kaum aber war hier die Adelsherrschafb
wieder hergestellt, so hetzten die Florentiner die Guelfen gegen
die Ghibellinen auf, und diese sahen sich desshalb gezwungen,
den Bischof Guglielmo zurückzurufen, mit dem sie dann ver-
eint die Guelfen aus der Stadt jagten^. Jetzt erstarkte hier die
Florenz feindliche Partei um so mehr, als sich nun auch der
Reichsvicar mit einem Haufen Leute hier niederiiess* und die
* Urkunde darüber im Archiv zu Siena nach Wüsten feld.
' S. oben S. 80. Anm. 2.
* Ich folge in dieser zusammenfassenden Darstellung dem Berichte
Dino Conipagni's, der ausdrücklich sagt, die Guelfen von Florenz hätten
die von Arezzo aufgestachelt (stimolati). Die Ghibellinen von Arezzo
hätten die Uberti, Pazzi und den Bischof erst herbeigerufen, als sie sich
von den die vertriebenen Guelfen beschützenden Florentinern bedroht ge-
sehen hätten. Nach Villani haben natürlich die Ghibellineh die Guelfen
schmählich verrathen.
^ Nach Villani hatte der Reichsvicar alquanta gente mitgebracht,
nach Pseudo-Brunetto Latini dagegen una gran quantitade. Nach Paolino
Florentiner Geschichte 1250—1292. 99
Ghibellinen der Umgegend und die Florentinischeu Exilirten
so einen festen Mittelpunkt fanden. Da die aus Arezzo ver-
triebenen Guelfen, welche sich der Burgen von Rondine und
Monte San Savino bemächtigt hatten, Schutz und Beistand von
Florenz und dem Tuscischen Bunde erhielten ^ bereiteten sich
grössere kriegerische Ereignisse im oberen Arnothale rasch vor.
Die kampflustigen und kriegstüchtigen Schaaren des Ghibellini-
schen Adels, zu denen sich auch Bonconte, der Sohn des Monte-
feltriers gesellte, unternahmen schon im Februar 1288 einen
Ritt in die Grafschaft Florenz; dann zogen sie nach dem Süden
gegen Chiusi, wo die Guelfen aus der Stadt gejagt wurden.
Die Florentiner durften sich die Verwüstung ihrer Grafschaft
nicht gefallen lassen und konnten der immer stärker werdenden
Ansammlung ihrer geschworenen Feinde in einer benachbarten
Grafschaft nicht passiv zusehen. Der Ausbruch eines grossen
Krieges stand für den Sommer 1288 bevor. Vergeblich bemühte
sich der soeben gewählte Papst Nicolaus IV. denselben zu be-
schwören. Im April sendete er seinen Capellan Ruggiero von
Salemo mit Briefen an die Guelfen von Florenz, Siena und
Arezzo und forderte sie auf, Syndici an ihn zu einem Termin
abzusenden, den ihnen sein Bote angeben werde, um seine Ent-
scheidung über die Streitigkeiten und die argen Scandale, die
in der Provinz Tuscien zum Ausbruch gekommen seien, zu ver-
nehmen. In gleicher Weise wurde der Bischof von Arezzo nach
Rom beschieden und dem Reichsstatthalter aufgegeben, sich inner-
halb fünfzehn Tagen persönlich in Rom zu stellen, die feind-
hchen Parteien aber von jedem gewaltsamen Zusammenstoss ab-
zuhalten^. Jetzt waren aber die Florentiner nicht so geneigt
auf die Friedensworte des Papstes zu hören, wie vor drei Jahren.
Sie zogen vielmehr ein grosses Heer aus Tuscien und der Ro-
üiagna zusammen und brachten eine Truppenmacht in Bewegung,
Pieri nahm er cavalieri e pedoni in seinen Sold und bekriegte mit ihnen
Florenz und Siena, d. h. er suchte die Reichsacht zu vollstrecken.
* Am 17. October 1287 kamen die Syndici der verschiedenen Partner
<lö Tuscischen Bundes in San Giovanni in Florenz zusammen und be-
•'chlotsen, den vertriebenen Aretinei-n fünfhundert Reiter zur Unterstützung
*Q geben und ihre Truppenmacht auf die stipulirten tausendfünfhundert
R€iter zu bringen. Salvi, Storia di Pistoja I, 241.
* Vom 13. April. Potthaat Nr. 22 654 u. f.
-. -r
100 0. Hartwig.
wie sie sie seit dem unglückliclien Zuge zur Verproviantirung
Montalcinos im Jahre 12G0 nicht ins Feld gestellt hatten ^ Am
23. Mai wurden die Fahnen der Republik feierlich in das Haupt-
quartier gebracht, das bei der Badia von iiipoli, auf dem linken
Arnoufer wenige Miglien vor den Thoren der Stadt stromaufwärts
aufgeschlagen war. Der Krieg wurde den Aretinern feierlich und
förmlich angesagt. Nochmals versuchte der Papst, der Kriegs-
lust der ^treuesten Söhne* der Kömischen Kirche Einhalt zu
thun. In einem Schreiben vom 20. Mai- forderte er die Floren-
tiner und Sienesen auf, sich jedes Angriffs auf Arezzo zu ent-
halten, da er die Ordnung der Angelegenheiten dieser Stadt
selbst in die Hand genommen habe. Obwohl den Bischöfen von
Florenz und Siena durch besondere Briefe empfohlen worden
war, den Frieden kräftig zu unterstützen . fruchtete jetzt nichts
mehr. Das Heer, zweitausendzweihundert Heiter und zwölf-
tausend Mann Fusstruppen, setzte sich am 1. Juni in Marscli.
Einer solchen Uebt.»rmacht fühlten sicli die Aretiner doch nicht
gewachsen. Sie zogen .sich hinter die Mauern ihrer Stadt zurück.
Diese regelrecht zu belagern, wan*n ihre Gegner zu ungeschickt
und zu schwach, und so begnügten sie sich damit, das flache
Land in der Grafschaft Arezzo und dem den Grafen Guidi ge-
hörigen Val d'Ambra zu verwüsten. Dazu sollen sie vierzig
Burgen und bewaffnete Ortschaften erobert haben. Dass Lupo
degli überti ihnen das wohlverproviantirte Laterina auslieferte,
ist der einzige Makel, der an der Watt'enehre dieser tapferen
Familie haftet. Die Sienesen, die dann noch mit vierhundert
Reitern und dreitausend Mann Fussvolk zu dem Hauptheere stiessen,
fanden kaum noch etwas zu thun, wenn man nicht Arezzo selbst
stürmen wollte. Das war aber eine zu schwere Aufgabe. Die
üblichen Verhöhnungen des Gegners: das Wettlaufen unter den
Mauern der Stadt, die Ertheilung des Ritterschlags an viele
junge Cavaliere und dergleichen mehr Hessen sich leichter vor-
nehmen. Nachdem dies besorgt war, trennten sich die Alliirten.
Die grosse Heeresmasse zog wieder das Arnothal hinab und kam
unversehrt nach Florenz. Schlimmer ging es den Sienesen.
^ Villani Vll . 120. Er zählt die liestandtheile des Heeres einzeln
auf. Die üuelfen von Pisa unter dem Judex von Gallura mit vielen vor-
nehmen Adliclien aus ganz Mittelitalien werden genannt.
- Potthast Nr. 22724 u. f.
» - • • •
Florentiner Geschichte 1250-1292. 101
Kaum vier Miglien von Arezzo entfernt, fielen sie bei Pieve del
Toppo in einen ihnen von den kriegskundigen Aretinem ge-
legten Hinterhalt und wurden trotz heldenuiüthiger Tapferkeit
Einzelner sehr übel zugerichtet. Es blieben allein dreihundert
<ler vornehmsten Adlichen der Stadt und der Landschaft, unter
ihnen der vorjährige Capitano der Tuscischen Taglia, Reinuccio
Farnese, und der durch Dante berühmt gewordene Lano.
Diese empfindliche Niederlage der Sienesen hatte alle Ver-
luste der Aretiner wieder ausgeglichen. Die Florentiner unter-
nahmen desshalb im September einen neuen Zug gegen sie. Das
Heer war dieses Mal nicht so gross wie im Sommer. Immerhin
bestand es aus tausend Reitern und viertausend Fussgängem. Von
Laterina aus, das die Florentiner besetzt gehalten hatten, boten
sie den Aretinem eine Schlacht an. Aber die einen wie die
anderen wollten den Arno nicht durchwaten, obgleich er wenig
Wasser hatte. Nachdem das Heer wieder eine Anzahl Burgen,
namentlich der Pazzi, eingenommen und die Gegend nochmals
verwüstet hatte, ging es nach Hause zurück. Ihm folgte die
Reiterei der Aretiner bald nach. Bis nach Ponte a Sieve, zehn
Miglien von Florenz (13. October 1288) Hessen nun diese die
Grafschaft von Florenz und Fiesole in Rauch aufgehen.
Glücklicher als hier gegen Osten waren die Florentiner im
Westen gewesen. Hatte der Reichsstatthalter nach dem Abzüge
der Florentiner von Arezzo im Sommer des Jahres den von
den Lucchesen und Florentinern hart bedrängten Pisanern etwas
Luft zu schaffen versucht und eine von ihm geworbene Reiter-
abtheilung vom Süden her denselben zu Hilfe geschickt, so war
das erfolglos geblieben. Am 14. August wurde der Befehlshaber
dieser Schaar, der Conticino von Elci aus der Familie Panno-
chieschi, bei CoUe Salvetti in der Maremme von Pisa von den
Tnippen der Tuscischen Taglia schmählich in die Flucht ge-
t^chlagen K Hatte sich der Führer des Reichsvicars in dem
* Die Gesta Florentinorum bringen diese Nachricht, wie wir aus Pao-
lino Pieri und dem Codex Neapolitanus ersehen. Die Fragmenta hist. Pi-
^nae, bei Muratori, SS. XIV, 654, beschuldigen den Conticino der Feigheit
während der Befehlshaber der Florentiner, Bernardo von Rieti, von den
RathscoUegien wegen seines Sieges ein Geschenk von fünfhundert Gold-
gulden erhielt. Provision vom 28. August 1288.
j
102 0. Hartwig.
TreflFen feige gezeigt, so war der Führer der Söldner der Floren-
tiner um so tapferer gewesen.
Der Winter machte hierauf den kriegerischen Operationen
ein Ende. Aber kaum trat das Frühjahrswetter ein, so regten
sich die Ghibellinischen Schaaren von Arezzo. In den Tagen,
in welchen den Guelfen in Guido von Montefeltro in Pisa ein
gefährlicher Feind erwuchs (13. März 1289), zogen die leichten
Truppen von Arezzo gegen Montevarchi und die Burgen des
oberen Arnothaies, drangen sogar bis sieben Miglien von Florenz,
bis San Donato in Collina vor. Wie die Florentiner vor Arezzo
die Stadtulme gefällt hatten, hieben die A retiner auch jetzt hier
das Wahrzeichen des Ortes an. Man sah in Florenz ostwärts
die Rauchsäulen aus dem hochgelegenen Dorfe aufsteigen, rührte
sich aber nicht. Denn die Stadt war so von Parteihader zer-
rissen, dass der Verdacht bestand, die Feinde seien im Einver-
ständniss mit den einheimischen Verräthern so weit gekommen.
Hatte doch der Prior Arrigo di Grazia mit Zustimmung seiner
CoUegen am 28. Februar den Beschluss durchgesetzt, dass eine An-
zahl verdächtiger Personen, namentlich aus der Classe der Mag-
naten theils aus der Grafschaft, theils nur aus der Stadt aus-
gewiesen wurden ^.
Aber solche Streifzüge bis fast vor die Thore ihrer Stadt
durften die Florentiner doch nicht ungerächt geschehen lassen.
Nur hatte es seine schweren Bedenken, einen grossen Heereszug
auch in diesem Jahre wieder zu unternehmen. Einmal hatte die
Stadt schon im vorigen Jahre eine grosse Anleihe aufnehmen
müssen und die Auflagen wurden immer drückender. Durch die An-
häufung von zahlreichen Schaaren adlicher Reiterei schien die Partei
der Magnaten in der Stadt zu sehr die Uebermacht zu gewinnen.
Dazu zeigte sich der Papst sehr übel gesinnt. Hatte er doch
* Es wird berathen und beschlossen im Consiglio des Capitano und
der zwölf Zünfte die Verdächtigen ex majoribus et potentioribus civitatis
auszuweisen. Provision vom 28. Februar 1288 und 1289. Villani weiss
auch etwas von dieser Exilirung. Nach ihm waren es natürlich Ghibellinen
(VII, 127). In dem Volksbeschlusse ist aber von Ghibellinen, die sonst
wohl noch genannt werden (z. B. 14. September 1290. Le Consulte
I, 463), mit keinem Worte die Rede. Dass besonders Grandi ausgewiesen
sind, verschweigt er gänzlich. Der Classenkampf war damals sehr lebhaft
entbrannt. Wir würden hier klarer sehen, wenn uns nicht sämmtliche Con-
sulte und viele Provisionen verloren gegangen wären.
:• .•
* * : i : • • •
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Florentiner Geschichte 1250—1292. 103
einen Führer von vierhundert Reitern, Balduino von Soppino,
welchen Florenz in Sold genommen, verhindert, seinen Zusagen
nachzukommen ^
Aber es blieb doch nichts anderes übrig, als zum Kriege
zu rüsten, und die Ankunft König Karl's II. in Florenz schaffte
der kriegerisch gesinnten Adelspartei vollends das Uebergewicht.
Am 2. Mai 1289 traf der Herrscher von Neapel nach vierjähriger
Gefangenschaft auf seiner Reise von Aragonien in Florenz ein.
Den Sohn des Fürsten, der die Guelfen Italiens zur freilich noch
umstrittenen Oberherrschaft auf der ganzen Halbinsel geführt
hatte, sahen die Florentiner als ihren natürlichen Vorkämpfer und
geborenen Parteichef an. Der Gegensatz gegen das Deutsche
Reich, das noch immer seine Ansprüche, wenn auch in den be-
scheidensten Formen, geltend zu machen versucht hatte, steigerte
jetzt die AnhängUchkeit an den Angiovinen. Darum hatten schon
im vorigen Jahre die Florentiner bei ihrem grossen Auszuge
gegen Arezzo die Standarte des Königs unter ihre Feldzeichen
aufgenommen, während die Aretiner unter dem Reichsadler
fochten. Jetzt baten sie den König ausdrücklich um Verleihung
seiner Fahne und Abtretung eines tüchtigen Heerführers. Solchen
Wünschen kam Karl IL gnädig entgegen und überliess ihnen den
jugendlichen Amerigo (Aymeric) von Nerbona (Narbonne), der mit
einem Haufen von hundert Französischen Rittern unter der Lei-
tung eines ergrauten Kriegsmannes, Guglielmo Berardi von Dur-
fort, in die Dienste der Comune trat *. Nur drei Tage hielt sich
der König in der Stadt auf, durch Geschenke und Feste hoch
geehrt *. Als sich das Gerücht verbreitete, die Aretiner wollten
^ So Dino Compagni. Villani verschweigt die Einmischung des Papstes,
den er nur im allgemeinen als Ghibellinisch bezeichnet. Dass der Papst,
der sich gegen Karl II. sehr gnädig erwies, auf die Florentiner wegen ihres
Ungehorsams im Jahre 1288 nicht gut zu sprechen war, begreift sich leicht.
Der .Guelfismo" Villani*s tritt überall hervor.
- Schon am 4. Januar 1288 hatten die Florentiner durch Ugolino di
Tomaquinci und Francesco di Forte von Certaldo in Neapel um einen von
vier namhaft gemachten Kriegern als Führer der Tuscischen Taglia gebeten.
Damals hatte man es besonders auf Giovanni Novello di G. d'Appia abge-
sehen. Man verlangte einen Franzosen oder einen anderen Ultramontanen.
Provision vom 4. Januar 1287.
* Nach einer Provision vom 5. (?) Mai sollen bis tausendzweihundert
Goldgolden für den Empfang des Königs ausgegeben werden. Es wurden
viele Berathungen hierüber gehalten.
104 0. Hartwig.
den König in der Grafschaft Siena sammt seinem kleinen Ge-
folge aufheben, zog ein Bürgerheer hinter ihm drein und be-
gleitete den königlichen Bundesgenossen bis zur Grenze des
Patrimoniums Petri ^ Triumphirend kehrten diese Schaaren
darauf nach der Heiraath zurück, um sich gegen Arezzo zu
wenden.
Ehe es aber hier zum Schlagen kam, sollte zuvor noch einmal
ein Intriguenstück aufgeführt werden, das uns die tiefe Zerklüf-
tung der Ghibellinischen Partei und die Ursache ihres Unter-
liegens deutlich verräth.
Der alte verschmitzte Bischof Guglielmo von Arezzo wollte
noch einmal die Farbe wechseln, wie er das schon wiederholt
gethan hatte. Er mochte wohl gefunden haben, dass die Guelfi-
sche Partei doch in Tuscien die mächtigere sei, und bei einem
neuen Heereszuge derselben die Verwüstung seiner Burgen und
des Bisthums fürchten. Vielleicht hatte er auch kein Vertrauen zur
Führung seiner Bundesgenossen. Und das mit vollem Rechte.
War doch der Graf Guido Novello Podesta von Arezzo! That-
sache ist, dass er mit den Prioren von Florenz Verhandlungen
anknüpfte ; diesen versprach er mit seinen Leuten Arezzo zu ver-
lassen und ihnen seine Burgen als Unterpfand zu übergeben,
wenn ihm eine Jahresrente von 3000 Goldgulden, die das Bank-
haus der Cerchi verbürgen solle, ausgezahlt werde. Die Signoria
von Florenz war solchen Anträgen gegenüber sehr getheilter
Meinung. Die Kriegs- und die Friedenspartei widerstrebten ein-
ander. Schliesslich siegte die friedliebende Partei der Bürger,
und man einigte sich dahin, die Burgen von dem Bischof anzu-
nehmen und nicht zu zerstören.
Der Prior Dino Campagni wurde mit der Führung der hier-
auf bezüglichen Verhandlungen betraut ^. Dieser sendete den
^ In den Provisionen finden sich zahlreiche Geldanweisungen, die
sich auf dieses Geleite beziehen. Es werden Tagegelder für sieben Tage
angewiesen.
' So liest jetzt Herr J. del Lungo nach der einzig brauchbaren Ash-
bumham'schen Handschrift in der Ausgabe von 1889. Früher las er Dino
di Giovanni, d. i. der Demagoge Dino Pecora, den Herr Perrens ab und zu
mit Dino Conipagni confundirt. Vor einigen Jahron wurde noch sehr zu-
versichtlich behauptet, dass eine auf die Ashburnham'sche Handschrift
zurückgehende Ausgabe der Chronik Dino Compagni's keine sachlichen Ver-
besserungen gegen den textus receptus ergeben werde. Dass die Angaben
Florentiner Geschichte 125C— 1292. 105
M. Durazzo Vecchietti, welchen der Bischof vor nicht langer
Zeit zum Ritter geschlagen hatte, an diesen ab. Das Abkommen
war dem Abschluss nahe. Da theilte der Bischof seine Ver-
handlungen den Führern der Ghibellinischen Partei mit und
forderte sie auf, gleich ihm Frieden zu schliessen; er wolle sein
Schloss Bibbieua im Casentino gegen die Florentiner vertheidigt
sehen, sonst mache er definitiv Frieden mit diesen. Zorn und
Schrecken ergriff die von dieser Kunde Ueberraschten. Man
plante den Treulosen zu erschlagen. Das wollte aber des Bi-
schofs Neffe, Guglielmo de' Pazzi, jetzt nicht mehr zugeben.
Hätte man ihm vorher nichts davon gesagt, meinte er, so würde
er nichts dagegen gehabt haben, so aber wolle er sich nicht mit
einer solchen Blutschuld beladen. * Um den zweifelhaften Bischof
fest zu halten, zogen jetzt die Aretiner ohne weitere Berathung
mit ihrer ganzen Heeresmacht, achthundert Reiter und acht-
tausend Mann Fusstruppen stark, ins Casentino und lagerten sich
hier zwischen dem Heere der Florentiner und dem bischöflichen
Schlosse.
Die Florentiner hatten wieder ein überaus stattliches Heer
ins Feld gestellt. Die Zahl der Ritter betrug dreizehnhundert.
Villani zählt sogar sechshundert mehr. Das Fussvolk war zehn-
tausend Manu stark. Die Guelfen ganz Tusciens, ja darüber
hinaus, die Bolognesen und Romagnolische Edle waren zur Heer-
fahrt erschienen. Am 2. Juni setzte sich von der Badia von
ßipoli aus, wie das Jahr zuvor, der siegreiche Carroccio von
Florenz in Bewegung. Im Kriegsrath der Verbündeten hatten
sich anfänglich zwei verschiedene Ansichten über die einzuhal-
tende Richtung geltend gemacht. Die Einen wollten den sicheren
Weg wählen und im Amothale aufwärts ziehen, die Anderen
über das Gebirge direct ins Casentino hinabsteigen und Arezzo
im Rücken fassen. Die Verhandlungen mit dem Bischof hatten
gezeigt, was diesem besonders am Herzen lag, und so wurde in
geheimer Abstimmung mit Kugeln beschlossen, den beschwer-
lichen und gefährlichen Weg zu wählen und gegen Bibbiena
zu marschiren.
in unserer Chronik , auch wenn ihre heutige Fassung nicht die ursprüng-
liche ist durch diese Lesart an Glaubwürdigkeit sehr gewinnen, unterliegt
keinem Zweifel. Die Namen der Prioren vom 15. April bis 15. Juni 1289
üaselWt p. 19 der neuen Ausgabe.
106 0. Hartwig.
An der Spitze des Florentinischen Heeres stand, wenn in
unserem Sinne von einem Oberbefehlshaber des ganzen Heeres
gesprochen werden kann , Amerigo von Nerbona ^ Aber auch
der Podesta der Stadt, Ugone de* Rossi. befand sich beim Heere.
Die Hilfstruppen der Lucchesen und Pistojesen befehligte der
stürmische Corso Donati aus Florenz, Podesta von Pistoja. Wer
die Aretiner commandirte, ist nicht sicher. Es scheint fast so,
der alte kriegerische Bischof Guglielmo selbst. Doch war er
schon sehr kurzsichtig.
Unter ihm fochten eine ganze Anzahl der kriegskundigsten
Führer der Ghibellinischen Partei, wie vor allem Guglielmo de*
Pazzi aus dem Amothale, der junge Montefeltrier und viele
tapfere Männer, die viel zu gewinnen, aber nichts als das Leben
zu verlieren hatten. Schlimm war es aber, dass man dem
Podesta von Arezzo, dem stolzen und feigen Grafen Guido Novello,
einen Theil der schon schwachen Reiterschaaren hatte unterstellen
müssen.
Die Aretiner fühlten sich dieses Mal dem Feinde gewaclisen.
Im Arnothale, am Fusse des Hügels von Poppi, der die Burg
Guido Novello's noch heute in Trümmern zeigt, stellten sie sich
im Blachfelde von Campaldino zum entscheidenden Kampfe auf.
Am 11. Juni, an dem Tage des heil. Barnabas, wurden die Heere
handgemein. Das Heer der Florentiner war in vier TreflFen ge-
theilt, zunächst die Vorhut, leichte Reiterei und Fussvolk, die
sogenannten Feditori, unter dem tapferen Bankier Vieri de Cerchi;
dann kam das Gros des Heeres; ihm folgte die Masse des die
Bagage führenden und bewachenden Trains. Die Nachhut, etwas
seitwärts aufgestellt, bildete ein Haufen von zweihundert Reitern
und Fussvolk, vorzugsweise Lucchesen und Pistojesen, unter dem
energischen Corso Donati. Aehnlich waren die Aretiner geordnet,
die den Angriff mit ihrer aus den tüchtigsten Soldaten gebildeten
und sehr starken Vorhut eröffneten. Die Florentiner nahmen
ihn ruhig stehend in der Defensive auf. Ihre Vortruppen wurden
von den übermächtig vorstossenden Feinden rasch auf das Haupt-
heer zurückgeworfen, in das die Aretiner siegreich eindrangen,
die Pferde der Reisigen mit Dolchen von unten durchbohrend;
* Pseudo - Brunetto Latini bezeichnet ihn austlrücklich als capitano
generale dell* oste dei Fiorentini. Hartwipr. Quellen II, 230.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 107
das MitteltreflFen der Florentiner wich zurück. Diesen Augen-
blick nahm jedoch Corso Donati wahr, um sich mit der Nach-
hut in das Getümmel zu stürzen. Ihm war bei Todesstrafe ver-
boten, sich ohne Befehl in den Kampf zu werfen. Als er aber
seine Freunde weichen sah, brach er hervor mit dem Rufe:
Werden wir geschlagen, so will ich mit meinen Landsleuten
sterben; siegen wir, so komme Einer nach Pistoja, um mich zu
bestrafen! Sein Angriff entschied die Schlacht, da der Graf
Guido Novello, statt sich ihm entgegen zu werfen, mit seinen
Reisigen davon ritt, um seine Burgen zu schützen. Die Aretiner,
von den beiden Flügeln des Mitteltreffens der weit zahlreicheren
Florentiner umfasst, erlitten eine furchtbare Niederlage. An
siebzehnhundert Todte bedeckten den Kampfplatz. Unter ihnen
befanden sich fast sämmtliche Führer: der alte, fast blinde Bischof
>elbst, sein Neffe Guglielmo de' Pazzi, der Montefeltrier ^ und
zahlreiche Glieder der Familien der überti, Abbati, Griffoni u. A.
Auch der Träger der kaiserlichen Standarte, Guideretto d'Ales-
sandro von Orvieto, fiel, üeber zweitausend Gefangene fielen
in die Hände der Sieger. Doch entwischten von ihnen viele in
der Nacht und es kamen nur siebenhundertundvierzig gefesselt
in die Gefängnisse von Florenz ^.
In den Provisionen sind zahlreiche Beschlüsse enthalten,
die sich auf diese Gefangenen beziehen. Es wird Umtausch
gegen gefangene Sienesen und Florentiner, die in Arezzo sind,
beschlossen, Miethe für Häuser verwilligt, in denen die ge-
fangenen Aretiner untergebracht sind u. s. w. u. s. w. Nach
Paolino Pieri starb die Mehrzahl in der Gefangenschaft. Es
werden aber auch erkrankte Gefangene in die Hospitäler gebracht,
um sie zu curiren.
Die Florentiner büssten nur wenige hervorragende Ritter
ein. Unter ihnen befand sich Guglielmo von Durfort, der Bailly
Amerigos von Nerbona-^
' Dino Compagni nennt zwei Montefeltrier, Buonconte und Loccio.
Letzterer war von Toscanella. Der Helm und das Schwert des Bischofs
^rden fünf Jahrhunderte hindurch in San Giovanni zu Florenz auflje wahrt.
* So Villani. Dino Compagni erzählt, es seien viele von ihnen zum
Schaden von ganz Tuscien nach der Schlacht getödtet worden.
* Ueber das Testament dieses tapferen Condottiere , sein Grabmal
and anderes bandelt Del Lungo. Dante ne' tempi di Dante S. 135 f.
108 ^^' Hartwig.
Die Trümmer des geschlagenen Heeres flüchteten sich, von
den Söldnern der Feinde der Beute wegen eine Strecke verfolgt
nach Arezzo zurück. Die Stadt wurde sofort in Vertheidigungs-
zustand versetzt, so dass, als die Florentiner, welche sich mit
der Eroberung und Zerstörung Bibbienas acht Tage aufgehalten
hatten \ vor deren Mauern erschienen, auf kräftigen Widerstand
stiessen. Von Florenz sandten die Prioren, von denen zwei zum
Heere abgesendet wurden, kräftigen Nachschub, und auch die
Sienesen kamen herbei, um sich an der Belagerung zu betheiligen.
Diese aber machte keine Fortschritte. Ein Sturm auf die Festungs-
werke wurde abgewiesen und die Belagerungsthürme der Floren-
tiner in der darauffolgenden Nacht in Brand gesteckt. So niusst«
^ Dino Compagni setzt die Eroberung Bil»bienas einige Wochen später
an, nach dem Johannestage, offenbar unrichtig. Er hat noch folgende
merkwürdige falsche Angabe. Er sagt, die beiden Prioren . die zum Heer
gegangen seien, wären desshalb lebhaft (forte) getadelt worden ^perche
non era loro ufficio, raa di gentili uomini usi alla guerra"*. Diese beiden
Prioren sollten aber gar nicht in die Krie^^sführung hineinreden und gingen
auch gar nicht auf eigene Faust, sondern in Folge eines Beschlusses des
kleinen Volksrathes vom 21. Juni 1289, der mit fünfundfünfzig gegen sechs
Stimmen gefasst war, und eines fast einstimmigen Beschlus.««es des Consiglio
generale. Die Prioren, die zu Hause blieben, sollten gerade so beschluss-
fähig sein, als wäre die Signoria vollzählig versammelt: et illam eandem
bailiam, auctoritatem et officium habeant in omnibus et singulis illi Priores
qui ibunt, ut praedicitur, ad exercitum, et quod ipsi Priores ituri ad ipsum
exercitum possint eisque liceat ducere in dicto exercitu illam societatem
peditum et equitum quam ipsi domini Priores voluerint, qui equites et
pedites quos ipsi Priore.*« voluerint ire debere ad dictum exercitum efi'ectua-
liter compellaretur ire et stare in dicto exercitu secundum provisionem et
voluntatem ipsorum dominorum Priorum, non obstnute aliquo privilegio et
immunitate Priorum et non obstante aliquo capitulo Constituti in hiia
<luomodolibet contradicente, et hoc cum dicatur ex dicto itinere utilitatem
et honorem dicto Comuni Florentie non modicum obvenire. So der Wort-
laut des Beschlusses. Provvisioni II c. 10 — 11. Wie konnte man also die
beiden Prioren tadeln, da sie nur thaten, was von ihnen mit Aufhebung
ihrer Privilegien von dem Rathe verlangt wurde? Da Dino Compagni, der
bis zum 15. Juni Prior gewesen war, den Beschluss des Käthes gekannt
haben muss, ist seine Angabe um so auffallender. Noch auffallender ist
freilich, dass J. del Lungo, der sonst alles, was mit der Chronik Dino Com-
pagni's auch nur im entferntesten zusammenhängt, aus den Provisionen
herangezogen hat, diesen Rathsbeschluss II, 45 und auch sonst nirgends,
so weit ich sehe, berührt. Die Chronik Dino Compagni's gibt uns mitunter
Räthsel auf. wie die Memoiren des Fürsten Metlernich.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 100
mau sich damit begnügen, eine Anzahl kleinerer Castelle einzu-
nehmen, vor den Mauern der belagerten Stadt die üblichen Um-
züge zur Verhöhnung der eingeschlossenen Gegner vorzunehmen
und die ganze Grafschaft zu verwüstend Am 24. Juli zog das
Heer wieder in Florenz im Triumph ein.
Die leitenden Männer der Comune mochten wohl geglaubt
haben, dass mit dem entscheidenden Siege über die Aretiner die
kriegerische Thätigkeit für dieses Jahr abgeschlossen sei. Der
sieggekrönte Führer der Französischen Söldnerschaar, Amerigo
di Nerbona, trat aus dem Dienst der Republik in den des Tus-
cischen Bundes, zu dessen Hauptmann er am 21. Juni gewählt
wurde, und die Consiglien beschlossen an demselben Tage, Ge-
sandte nach Campanien zu senden, um Verträge mit zwei Con-
dottieren, deren Hilfe man nun nicht mehr nöthig zu haben
glaubte , rückgängig zu machen. Das Geld , das sie schon er-
halten, sollten sie wo möglich zurückzahlen, oder Waffen und
Pferde dafür liefern ^. Aber zwischen diesem Datum und dem
12. Juli scheint der Wind wieder umgeschlagen zu sein. Es
wurde beschlossen, eine neue Anleihe zum Kriege gegen Arezzo
zu machen, und kurz darauf sendete man auf Verlangen der
Lucchesen vierhundert Reiter und zweitausend Fusssoldaten zum
Kampfe gegen Pisa. Es ist begreiflich, dass die Pisaner den
Abzug der Lucchesen gegen Arezzo benutzt hatten, um ver-
schiedene Burgen, welche ihnen entrissen waren, zurück zu er-
obern. Es entsprach das ganz der vorsichtigen Kriegsführung
ßuido*s von Montefeltro, der seine Gegner nicht zur Ruhe kom-
men Hess, aber jeder grösseren Entscheidung hinter den Mauern
Pisas auswich. Er hatte das Castell von Caprona eingenommen.
Nun zogen die Truppen des Tuscischen Bundes herbei, nahmen
dieses Castell nach achttägiger Belagerung am 12. August wieder .
ein, mussten aber nach Verwüstung verschiedener in den Pisani-
' Wie weit Villani's Angabe richtig i%t, die Capitani, die Führer
der Soldtruppen , hätten beim entscheidenden Angriff per quadagneria
zom Rückzuge blasen lassen, darauf sei das popolo nicht mehr geneigt ge-
ves€n zu kämpfen, rauss ich dahin gestellt sein lassen. Die Söldner und
die Bürger werden einander wohl die schwierigsten Aufgaben zugeschoben
haben.
- Prov. von diesem Tage. Die Prov. vom 12. Juli findet sich gednickt
bei Snndbv-Renier, Brunetto Latini S. 239.
110 0. Hartwig.
sehen Bergen gelegener Landstriche und Verhöhnung der Pisaner
von der Belagerung Vico-Pisanos abstehen und nach Hause
gehen. Dieser Kriegszug hatte fünfundzwanzig Tage gedauert.
Da eröflFnete sich plötzlich den Florentinern die Aussicht, Arezzo
durch einen Handstreich zu nehmen. Die Ghibellinen waren
dieses Jahr fast überall und fast vernichtend geschlagen worden.
Waren sie doch auch in Chiusi, wo sich ein Uberti und ein
Buondelnionti einander gegenüberstanden, unterlegen. Da konnten
wohl Bewohner von Arezzo daran denken, ihre Stadt den Floren-
tinern auszuliefern. Tm November wurde auf eine hierüber ein-
gelaufene Nachricht hin die ganze berittene Mannschaft der
Stadt plötzlich aufgeboten und gegen Arezzo in Bewegung ge-
setzt. Schon war die Schaar bis Civitella, neun Miglien von
Arezzo, gekommen, als die Verschwörung in Arezzo durch einen
Zufall entdeckt und unterdrückt wurde. Darauf zogen sich die
Florentiner rasch zurück ^
Nicht einmal den Winter hindurch konnten diese in voller
Ruhe verbringen. Der unglückliche Judex von Gallura benach-
richtigte im Februar die Florentiner von Verhandlungen, die
zwischen Lucca und seiner Vaterstadt geführt würden, und bat
um Rath. Die Pisaner hatten wohl auch versucht, mit ihren
nächsten Feinden Frieden zu schliessen. Denn auch die Volter-
raner sollten sich in Verhandlungen mit ihnen eingelassen haben,
wie in Florenz bekannt wurde -.
Der heimathlose Pisanische Aristokrat ruhte nicht eher, bis
wieder der Krieg gegen seine \ aterstadt in vollem Gange war.
Im März benachrichtigte er im Verein mit den Lucchesen die
Florentiner von Truppenbewegungen zu Gunsten der Pisaner,
dann ist er selbst in Florenz, um den Krieg, der seine persön-
lichsten Angelegenheiten betraf, zu betreiben. An Corso Donati
fand er einen gleichgearteten Freund, der sich seiner Sache warm
* Villani (VII, 178) sagt . nachdem «ie einige Tage in Civitella ge-
ruht hätten. Am 20. Mai 1280 wird den am Zuge Betheiligten nur Sold
für vier Tage ausgezahlt. Prov. zu diesem Tage. Vielleicht hing diese
Verschwörung mit dem Auszug der Pazzi aus der Stadt zusammen. Diese
haben damals Arezzo wirklich verlassen und sich in Verbindung mit Flo-
renz gesetzt, wie aus einer Consulta vom 12. Januar 1290 (Sundby Renier,
Brunetto Latini S. 244) liervorgeht. Ich finde diese Consulta bei Ghe-
rardi nicht.
* T.e Consulte I. H^2 und 870.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 111
aunahm. Da konnte es nicht fehlen, dass die Führer der Volks-
partei anderer Meinung waren und den Krieg mit Arezzo zu-
nächst zu Ende geführt sehen wollten. Doch erhielt der Judex
im Frühjahr und im Sommer eine Schaar von berittenen Söldnern
zu seiner Verfügung, um den Krieg gegen Pisa vertheidigungs-
weise fortzuführen. Er commandirte die Florentinischen Schaaren
im unteren Amothale, wie Amerigo von Nerbona die im oberen
Arnothale gegen Arezzo operirenden.
In dieser Stadt hatten sich die Verhältnisse nach dem un-
glücklichen Ausgange des Krieges natürlich sehr geändert. Die
Ghibellinen hatten eine Gesandtschaft an den Papst geschickt,
der einen neuen Bischof, Ildebrandino von Romena, aus dem
Guelfischen Zweige der Grafen Guidi, eingesetzt hatte, und sich
bereit erklärt, seinen Befehlen zu gehorchen. Darauf hatte der
Papst die vertriebenen Guelfen aufgefordert, einen Bevollmäch-
tigten an ihn abzusenden. Sie fragten desshalb bei den Floren-
tinern an, diese aber antworteten vorsichtig, sie müssten ja am
besten wissen, was ihnen fromme; man sei mit allem einver-
standen, was sie thun würden, wenn nur dadurch die zwischen
ihnen bestehenden Verträge nicht verletzt würden ^ Der Befehls-
haber der Florentinischen Soldtruppen im oberen Arnothale wurde
jedoch angewiesen, den Guelfischen, aus der Stadt verbannten
Aretinem zu Diensten zu stehen. Doch die Verhandlungen der
Parteien zerschlugen sich. Auch die Vermittlungsversuche des
Bischofs von Arezzo hatten keinen Erfolg. Abermals sollte ein
grosser Heereszug des ganzen Tuscischen Bundes gegen Arezzo
unternommen werden. Die Gesandten zum Parlament der Taglia,
das in Empoli im April tagte, wurden dem entsprechend instruirt.
Schon im Mai sollte der Zug nach der Ansicht Einiger unter-
nommen werden. Aber so rasch ging es doch nicht. Am 1. Juni
setete sich das Heer, eintausendfünfhundert Reiter und sechs-
tausend Mann Fusstruppen, in Bewegung. Dieses Mal sollte es
den Arno aufwärts ziehen und die Grafschaft von Arezzo aber-
mals gründlich heimsuchen. So geschah es auch. Der Führer
der Ghibellinen von Arezzo, ein Tarlati, hielt sich in der Stadt,
^ Le Consulte I, 372 u. f. Da diese Vorgänge auf den Gang der
Entwicklung der Stadt nicht von grosser Bedeutung sind, gehe ich hier
ucbt auf alle Einzelheiten ein , welche man aus den Consulten und Pro-
tonen ja entnehmen könnte.
112 0. Hartwig.
welche die Florentiner nicht zu belagern unternahmen ^ Ob
Anghiari anzugreifen sei, also dem Heereszuge eine grössere
Ausdehnung gegeben werden sollte, war der Gegenstand sehr
lebhafter Verhandlungen in den Rathsversammlungen zu Florenz,
als das Heer schon längst im Felde stand -. Schliesslich be-
gnügte man sich damit, die Landschaft zu verwüsten, und auf
dem Rückzuge durch das Casentino die Burgen des Grafen Guido
Novello, darunter Poppi, einzunehmen und zu schleifen *\ Dar-
auf kehrte das Heer nach neun und zwanzig Tagen nach Florenz
zurück.
Für einen Frieden war damit nicht viel gewonnen. Aber
die A retiner Guelfen waren bessere Patrioten als die Pisaner
Aristokraten. Statt die Florentiner immer von Neuem gegen
ihre Vaterstadt aufzureizen, wie dieses der Judex von Gallura
und der nun auch in den Tuscischen Bund aufgenommene Conte
Guelfo de' Gherardeschi, ein Sohn Ugolino's, thaten, suchten sie
Frieden zu stiften. Durch wiederholte Botschaften versuchten
sie die Florentiner zu bestimmen, ihnen zur Aussöhnung mit
den Ghibellinen ihrer Vaterstadt die Erlaubniss zu geben und
Frieden mit dieser zu schliessen. Hatten sie doch ihren eigenen
Podesta und waren durch Vertrag an Florenz gekettet. Sie
stiessen dabei am 13. und 21. September auf Widerstand bei den
Käthen und mussten im November und December neue Ver-
handlungen einleiten*. Erst seit dem 7. Februar 1291 kam
es zu einer Art von Friedensschluss. Die Gefangenen wurden
freigegeben und die Strassen für den Verkehr geöflFnet. Von
^ Le Consulte I, 309.
'^ Le Consulte I, 407. Anghiari liegt im oberen Tibeilhale. Fast
scheint es so, als ob Anghiari damals doch belagert wurde. rseudo-Bru-
netto Latini (bei Hartwig, Quellen II. 271) hat die Nachricht, die Feste
sei nach einer Belagerung von drei Monaten und achtzehn Tagen im Sep-
tember genommen worden.
^ Le Consulte I, 409. Dem Vetter Guido Novellosi. dem Grafen Guido
von Batifolle. welcher den dritten Thoil von Poppi und anderen Castellen
gekauft hatte, werden dreitausend Goldgnlden Schadenersatz hierfür zuge-
sichei-t. Später wurde der Schadenersatz auf tausendzweihundert Gulden
hembgesetzt, aber auch dieser nach einer Bemerkung in dem dritten Bande
der Provisionen vom 5. December 1290 nicht gezahlt.
* Le Consulte I, 461: 4()4: 501: 509; 519. Hier auch die verschiedenen
Gesandten der (^nelfen von Arczzo genannt.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 113
den genommenen Bm*gen blieben wenigstens einzelne im Besitz
der Florentiner. So kam Laterina erst 1304 wieder an Arezzo^
Während nun so im oberen Arnothale der Friede eingezogen
war und die verwüsteten Aecker, abgehauenen Olivenbäume und
verbrannten Weinberge wieder nachwachsen konnten, wüthete
an der Mündung des Flusses der Krieg immer weiter. Die Luc-
chesen hatten einen Vertrag mit den Genuesen abgeschlossen,
nach dem sie einen Theil des Soldes für die Schiffsmannschaft
zahlen und dafür den dritten Theil der Beute und die Hälfte
der Gefangenen erhalten sollten. Nachdem die Insel Elba von den
Genuesen glücklich erobert war-, verständigte man sich über einen
gemeinsamen Angriff auf Porto Pisano. Die Lucchesen wollten
dazu die Landarmee stellen und forderten die Florentiner auf,
ihnen Zuzug zu leisten. Der Judex von Gallura war wiederholt
in Florenz, um die Angelegenheit persönlich zu betreiben und
es wurde schliesslich am 18. August beschlossen, den Capitano
Amerigo di Nerbona mit seinen Schaaren und einer Anzahl Flo-
rentinischer Ritter und tausend Mann auserwählter Fusstruppen
abzusenden. Die Sienesen und Pistojesen sollten aufgefordert
werden, während des Eriegszuges für die Sicherheit der Grafschaft
Florenz zu sorgen^.
Das Resultat dieses Kriegszuges ist bekannt. Die Genuesen
^ Keine Urkunde berichtet, so viel wir wissen, über diesen Frieden.
Die Consulte, die zu dieser Zeit erhalten sind, schweigen über ihn wie
G. Villani. Aber Paolino Pieri ad a. 1291 gibt die Bedingungen an,
die den vorausgegangenen Verhandlungen entsprechen, und Simone della
Tosa hat das genaue Datum, freilich mit der falschen Jahreszahl 1290.
Del Lungo (Dino Compagni I, 74) scheint die Angabe der Chronisten über-
sehen zu haben. Da in den Verhandlungen, welche dem Frieden zwischen
Pisa und Florenz vom 12. Juli 1293 vorausgehen, von dem Verhältnisse zu
Arezzo die Rede ist (J. del Lungo, Dino Compagni I, documenti XXXI u. f.
auch 1, 88) und demnach damals kein Frieden bestand , so scheint es so,
ids ob 1291 mit Arezzo nur eine factische Waffenruhe eingetreten war,
wie sie die Verhandlungen vom December 1290 schon in Aussicht stellten.
Im Jahre 1291 führten die Aretiner nach den Annal. Aret. (Muratori
SS. XXIV, 851) Krieg mit den Sienesen. Ueber den Frieden mit Florenz
1298 finde ich auch nichts.
^ Der Bote, der dieses glückliche Ereignis« in Florenz meldet, erhält
von der Rathsversammlimg am 24. Juli drei Lire zwanzig Soldi ver willigt.
Prov. von diesem Tage.
' Le Consulte 1, 444 -4C.
Deatsdie Zeitschr. t Geschiditsw. 1891. V. i. &
114 <^>- Hartwig?.
forcirten den Hafeneingang von Porto Pisano, eroberten die den-
selben beschützenden Thürme, deren Besatzung in Pisa Weiber
und Kinder als Unterpfänder hatte lassen müssen, dass sie sich
nicht übergeben würden. Damals wurde die Hafenkette, die
man jetzt im Campo Santo in Pisa sieht, im Triumph mit nach
Genua geschleppt und der Hauptarm des Arno durch ein ver-
senktes Schiff gesperrt. Eine Belagerung von l^isa selbst trauten
sich die Verbündeten jedoch nicht zu. und so zogen sie kurz nach
der Mitte September wieder ab ^
Kaum aber hatten die Florentiner sich nach Hause gewendet,
so brach der rastlose Guido von Montefeltro. .,mehr Fuchs als
Löwe** nach Dante, wieder aus Pisa hervor und nahm ihnen
eine der von ihnen eroberten Burgen nach der anderen wieder
weg, so dass sich ihre Söldner nochmals zu einem Kriegszuge
im Spätherbste verstehen mussten.
Dazu kam noch, dass in Volterra ein Streit unter den
Guelfen ausbrach und sich eine Partei derselben um Unter-
stützung nach Florenz wendete. Eilig wurde Amerigo de Ner-
bona mit seinen Schaaren nach dort gesendet, der sich auch der
Stadt bemächtigt hat. Damit war aber dem Hader noch kein
Ziel gesetzt. Schliesslich gelang es aber doch Florenz, sich in der
wichtigen Bischofsstadt, von der aus die Pisanische Maremme
tiberwacht und jeder Zuzug für die bedrängte Stadt von Süden
her abgeschnitten werden konnte, festzusetzen und für die in
sie zu legende Besatzung eine feste Burg (cassero) zu erhalten *.
Gegen Pisa nahm dann der Krieg im Herbste (October)
1291 auf Betreiben der Lucchesen und der Guelfischen Pisaner
seinen Fortgang. Doch erlahmte er ersichtlich. Die Consulten
(z.B. II, 44 vom 10. Juli) zeigen, dass man in den Rathsver-
* Die Florentiner traten bei diesem Heereezuge so gegen die Lucchesen
zurück, dass sie G. Doria iu seiner ausführlichen Beschreibung dieses
Kriegszuges gar nicht erwähnt. Am 13. September war die Nachricht von
der Eroberung der Hafenthürme nach Florenz gekommen, am 20. September
kam die Flotte von Genua in der Heimath an. Le Consulte I. 461; Annal.
Januenses, Mon. Germ. SS. XVIII, 334. Ich lasse mich auf Einzelheiten auch
hier nicht weiter ein.
- Le Consulte I, 481 u. f.; 487; 494 und Pseudo-Brunetto Latini in
Hartwig, Quellen etc. IL 232. Die Anmerkung 3 daselbst erledigt sich
hierdurch von selbst.
Florentiner (jeschichte 1250—1292. 115
Sammlungen die Beschlüsse nicht mehr mit den sonst üblichen
♦rrossen Majoritäten fasste. Welchen Nutzen hatte die Bürgerschaft
von Florenz auch von diesen ewigen Scharmützeln ihrer Söldner mit
Jen Schaaren des Montefeltrier's? Nur Unkosten und nicht selten
Schande. Denn die Bewohner der den Pisanern abgenommenen
Burgen, welche die Florentiner zum Theil noch befestigt und aus-
gebaut hatten, hielten es im Geheimen mit ihren alten Herren und
verriethen diesen die neuen. Die Schattenseiten des Söldnerwesens
zeigten sich jetzt auch schon deutlich. So wurde die von den
Florentinern als neue Grenzfeste angelegte und erweiterte Burg
von Pontedera, von der Villani wohl übertreibend sagt, sie sei
das festeste Castell Italiens von allen in der Ebene gelegenen
gewesen, am 23. December 1291 von Guido von Montefeltro in
der Nacht im Einverständnisse mit einem zur Besatzung ge-
hörigen Pisaner überfallen und genommen, weil der Commandant
kaum den dritten Theil der Truppen effectiv gehalten hatte,
welche er von Florenz bezahlt erhielt. Eine andere Burg,
Vignale di Camporena, war von den Pisanern gleichfalls ge-
nommen worden. Als die Florentiner dann diese den San Minia-
tesen gehörige Burg mit grosser Heeresmacht einschlössen und
ihre Uebergabe bevorstand, gelang es der ganzen Besatzung sich
zur Nachtzeit durch die Reihen der Feinde zu schleichen.
Um diesem unnützen Blutvergi essen ein Ende zu machen,
sandte der Papst eine Gesandtschaft nach Florenz. Ihm lag die
Wiederherstellung des Friedens jetzt doppelt am Herzen. Sein
Bestreben, nach dem Fall von Ptoleniais einen Kreuzzug zu Stande
zu bringen, wurde durch die fortwährenden Kämpfe in seiner
nächsten Nähe von vornherein vereitelt. Am 14. Januar wurde
beschlossen, die Mitglieder des Tuscischen Bundes aufzufordern.
beglaubigte Botschafter nach Florenz zu senden, um über die
Vorschläge der Curie zu verhandeln ^ Darauf werden am 12. April
zwei Syndici für dieses Parlament in Florenz gewählt, M. Ranieri di
Ostigiani de' Pigli und M. Albizzo Corbinelli, der Eine ein Ad-
licher, der Andere ein Rechtsgelehrter ^. Gleichzeitig wird aber
auch dem Podesta, Capitano und den Prioren Vollmacht gegeben,
^ So nach Del Lungo, Dino Compagni I, 82. FiS wird beschlossen,
vier Gesandte an den Papst zu senden. Provisionen vom 8. Februar und
12. April.
« Provision vom 12. April (Tom. III, 57).
11(3 0. Hartwig.
alle Vorbereitungen zu einem Kriegszuge gegen Pisa zu treffen.
Wenn nun gleichzeitig hiermit auch dem Papste versichert wurde,
man werde seinen Befehlen Folge leisten , so kann man Ange-
sichts dieser Rüstungen wohl ermessen, was die damals noch
herrschende Partei gegen Pisa wirklich im Schilde führte. Da
nun Nicolaus IV. schon am 4. April gestorben war, hatten die
Freunde kriegerischer Actionen ganz das Uebergewicht. Im Juni
1292 setzte sich ein Heer gegen Pisa in Bewegung, wie es der
Tuscische Bund kaum je ins Feld gestellt hatte. Nicht weniger
als zweitausendfünfhundert Reiter und achttausend Mann Fuss-
truppen zogen unter Gentile degli Orsini von Rom stromabwärts,
verheerten die Umgebung Pisas von Neuem aufs gründlichste,
kehrten dann aber, nachdem sie dreiunddreissig Tage im Felde
gestanden hatten, wieder nach Hause zurück.
Die Unfruchtbarkeit und Kostspieligkeit einer derartigen,
Jahre hindurch fortgesetzten Kriegsführung musste schliesslich
doch die Mehrzahl der Bürger von Florenz auf den Gedanken
bringen, derselben ein Ende zu machen. So lange man mit
Pisa keinen Frieden hatte, gab es keine Ruhe in der Grafschaft.
Die aus der Stadt Verbannten hatten bei dem Sohne Guido No-
vello's, Manfred, Aufnahme gefunden und beunruhigten von dessen
Burgen Ampinana und Raggiolo aus das Mugello und Casentino.
Wurden diese auch eingenommen und geschleift \ so blieb den
Verbannten doch immer noch Pisa als Schlupfwinkel übrig. Hier
hatten sich die von der Familie Uberti noch überlebenden Männer,
vor allen Tolosato degli Uberti, eine angesehene Stellung er-
kämpft. Mit grossem Erfolge hatte er gegen die abgefallenen
Judices auf Sardinien die Sache Pisa's verfochten ^.
Und wer hatte allein Gewinn von diesen ewigen Scharmützeln
und Kriegsfahrten ? Die Partei in Florenz, die gewaltthätig und
» Prov. vom 27. März, 29. April 1292. Villani Vll, 150.
* Ueber diesen Tolosato degli Uberti, wie über diese ganze Familie
ist jetzt die gründliche Einleitung zu vergleichen, die R. Kenier seiner
Ausgabe der Liriche - - - di Fazio degli Uberti als Capitel 1 vorausgeschickt
hat. Tolosato war nach Fanin eta wohl der bedeutendste Mann dieser Fa-
milie. Ueber den Familien besitz der Familie ausserhalb Florenz hat auch
Renier nichts beigebracht. Ich glaube, die Territorien der Uberti in der
Grafschaft lagen im oberen Amothalo. wo die „Casuberti" uiehrfach in den
Provisionen genannt werden.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 117
herrschsüchtig, wie sie war, keinen Frieden in der Stadt auf-
kommen liess, die, Familie gegen Familie, untereinander sich bis
aufs Blut bekämpften, aber einig waren^ den arbeitsamen, steuer-
zahlenden Bürger hochmüthig und rechtlos zu vergewaltigen.
Diese adlichen Herren, noch dazu nicht immer zuverlässig und
dem Golde der Feinde nicht unzugänglich, wie das Volk glaubte,
hatten ihre gute Bezahlung für ihre Dienste im Kriege, da sie
tür jeden Verlust, der sie an ihren Pferden u. s. w. traf, reich-
lich entschädigt wurden. Sie führten in den Parlamenten das
Sprosse Wort und leiteten die diplomatischen Verhandlungen,
alles Dinge, welche der Masse der Gewerbetreibenden, die daran
waren, der Zügel losigkeit und der Unbotmässigkeit dieser Granden
enge Schranken zu setzen, nicht behagen konnten. Die Friedeus-
partei in der Stadt rausste unter diesen Umständen rasche Fort-
schritte machen. Und das um so mehr, als auch die Pisaner
sich überzeugten, dass sie, wenn es so weiter gehe, dem sicheren
Untergänge verfallen seien. Der grosse Reichthum der Stadt
schwand immer mehr zusammen, die Söldner verzehrten den letzten
Rest der Habe. Von hier aus gingen daher die Friedensanträge
im Winter 1293 aus,
Anfang Februar hatten die Florentiner eine Gesandtschaft
nach San Miniato del Tedesco geschickt, wo eine Verhandlung
zwischen Abgeordneten des Tuscischen Bundes und Vertretern
Ton Pisa und anderen Ghibellinen stattfand. Am 12. Februar
wurde in einer Rathsversammlung auf die Anfrage dieser Ge-
sandten eine Instruction berathen. Es war in der Zeit der höch-
sten Spannung der Parteigegensätze. Giano della Bella trat drei
Tage später in die Signoria, welche die ^Ordnungen der Gerech-
tigkeit" einführen sollte. Dass die Parteigruppirungen in Betreff
der wichtigen inneren Fragen sich auch der äusseren bemäch-
tigen mussten, liegt in der Natur der Dinge. Nur hatten die
ftranden in der Behandlung der äusseren Politik noch viel vor
Jen Popolanen voraus. Sie setzten sich also hier fast stärker
zur Wehre als bei der Einführung jener furchtbaren neuen Ge-
setze. Die Berathungen verliefen daher wiederholt (10. und
U. Februar) resultatlos, und am 22. Februar kam es zu einem
heftigen Conflicte in einer Rathsversammlung zwischen dem hitz-
köpfigen Vertreter der Aristokratie Berto Frescobaldi und dem
,Kleon' von Florenz, Dino di Giovanni genannt Pecora, einem
118 O. Hartwig.
Fleischer. Am 3. und 10. März wurden neue Versammlungen
gehalten, in denen sich vor Allen Dino Compagni, wie
schon früher, vermittelnd und im Interesse des Friedens aus-
sprach. Am 10. März wurden die Streitfragen in Anwesenheit
der drei nach San Miniato abgeschickten Botschafter genauer
präcisirt. Man stritt besonders noch um drei Punkte. Die Pi-
saner wollten den Ort Buti den Lucchesen nicht lassen. Sie
wollten sich auch ihr neues Stadtregiment wählen, so lange ihr
jetziger Podestä Guido von Montefeltro noch da sei, während
der Judex Nino von Gallura, jetzt Befehlshaber des Tuscisihen
Bundes, verlangte, diese Wahl solle erst stattfinden, nachdem
der Graf die Stadt verlassen habe; der dritte Punkt betraf die
Reform von Arezzo, wo die Guelfen noch nicht mit den Ghibel-
linen ausgesöhnt waren, oder sich schon wieder überworfen hatten.
Ueber diese Fragen wurde einzeln abgestimmt. Die Parteien
hielten sich fast das Gleichgewicht; mit verschiedenen zum Theil
winzigen Mehrheiten siegte bald die Friedens- bald die Kriegs-
partei. In einer neuen Versammlung am folgenden Tage drang
aber die Friedenspartei in allen Fragen durch. Damit war frei-
lich der Frieden noch nicht erreicht. Denn die Lucchesen waren
mit diesen Bedingungen keineswegs einverstanden und der Judex
Nino erst recht nicht. Am 19. Mai, am 8. und 12. Juni kam
es zu neuen Verhandlungen, zuletzt in Anwesenheit einer Tusci-
schen Gesandtschaft. Die Friedensaussichten schienen sich zu
verdunkeln. Da brachte der Wechsel der Prioren am 15. Juni,
an deren Spitze als Gonfaloniere dellaGiustizia Dino Compagni stand,
die Entscheidung im friedlichen Sinne. Die Lucchesen hatten
sich durch Vermittlung der Florentiner mit den Pisanem ver-
ständigt, und so kam am 29. Juni in Florenz ein endgültiger Be-
schluss zu stände, auf Grund dessen dann in dem alten Schlosse
von Fucecchio am 12. Juli der definitive Frieden zwischen Pisa
und den Theilhabern des Tuscischen Bundes, Lucca, Florenz,
dem Grafen Ugolino de" Visconti und den Guelfischen Pisanem.
Siena, Pistoja, Volterra, Prato, San Gimignano, San Miniato, Colle
und Poggibonzi, endlich abgeschlossen wurde. Die Contrahenten
geben einander die gemachten Gefangenen frei, die Bürger der
verschiedenen Städte haben Handels- und Bewegungsfreiheit in
Pisa und umgekehrt; die Pisaiier wählen einen Podeste und
Capitan auf ein Jahr aus einer der übrigen Tuscischen Comunen,
Florentiner Geschichte 1250—1292. 119
doch keinen aus den von dort Verbannten; innerhalb eines Mo-
nats verlässt Guido von Montefeltro mit allen in Pisa seit der
Verbannung des Judex von Gallura sich aufhaltenden Ghibellinen
die Stadt; Pisa stellt hierfür fünfundzwanzig Geiseln, die acht
Tage nach dem Ausmarsch des Montefeltrier's und der Einsetzung
der neuen Regierung zurückgegeben werden. Von der Gluth
des Parteihasses, der noch immer in Pisa glimmte, legt die
Thatsache ein beredtes Zeugniss ab, dass sofort im Eingang der
Urkunde die beiden noch lebenden Söhne des verhungerten Ugo-
lino, Lotto und Guelfo, und dessen Enkel und alle Nachkommen
von diesem Frieden ausgeschlossen sind, ebenso wie die Uppe-
zinghi, die Grafen von Collegarli imd Montecucchari. Diese
letzteren können aber von Pisa wieder zugelassen werden, wenn
ihre Burg unter die ßotmässigkeit der Pisaner zurückgekehrt
sein wird ^
Man -wird zugeben müssen, dass diese Friedensbedingungen
für Pisa so günstig wie möglich waren, wenn man auch nicht
sagen kann, dass der Frieden eher von den Ghibellinen dictirt,
als von ihnen angenommen sei ^. Denn es war doch ein grosser
Gewinn für den Tuscischen Bund, dass nun Pisa zur Guelfischen
Partei tibertrat. Freilich wurden durch ihn die Guelfischen
Pisaner aufgeopfert, wie schon Ptolemäus von Lucca richtig her-
vorhebt. Denn wenn es auch dem Grafen Nino freistand, nach
Pisa zurückzukehren, so getraute er sich doch nicht das zu thun,
sondern begab sich nach Genua, wo er sich zum Bürger machen
liess, aber schon 1296 noch jugendlich mit Hinterlassung einer
Wittwe und einer einzigen Tochter starb. Pisa hatte es dem
grossen Geschick Guido's von Montefeltro zu verdanken, dass es
nicht zu Grunde gerichtet worden ist. Wie er die Stadt als
Kriegsherr, „mehr Fuchs als Löwe**, geschickt vertheidigt hatte,
so hat er sie auch bis zuletzt vor den Intriguen der eingeborenen
Guelfen zu bewahren gewusst, die ihr Vaterland den Verbündeten
lieber gefesselt als frei zum Friedensschlüsse ausgeliefert ge-
^ Ich ^be dieses Resum^ nach deu von J. del Lungo a. a. 0. I, 2.
documenti XXII u. f. veröffentlichten Urkunden und der ausführlichen Dar-
•tellang I, 81 u. f.; das Friedensinstrument nach Fl. dalBorgo, Scelti
diplomi Pisani, S. 279 u. f.
* .1. del Lungo, a. a. 0. S. 74.
120 0. Hartwig. Florentiner Geschichte 1250—1292.
sehen hätten ^. Aber auch das grösste politische und militärische
Oenie hätte Pisa nicht retten können, wenn seine Feinde nicht
aus verschiedenen Gründen des Kriegens müde gewesen wären.
Das haben wir jetzt in einem anderen Zusammenhange zu be-
trachten.
^ Die Fragmenta historiae Pisanae, Muratori SS. XXIV, 664 u. f..
handeln ausführlich hiervon. Die Pisaner entliessen ihren Retter mit fest-
lichem Geleite und die Florentiner Hessen ihn friedlich, wenn aach nicht
ohne Argwohn, durch ihr Gebiet ziehen. Guido, des kriegerischen Lebens
müde, trat bekanntlich in den Franciscanerorden und starb 1298, di cui
graziosa fama volö per tutto il mondo. Dino Compagni II, XXXIII. Dante
hat ihn in die Hölle verwiesen, weil er Bonifaz VIII. den bekannten Rath
gab, wie er die Colonna unterwerfen könne.
(Schluss folgt.)
Elisabeth und Leicester.
Von
Moritz Brosch.
Lm die Hand der Königin Elisabeth von England haben
in den ersten zwei Jahren ihrer Herrschaft König Philipp H.
von Spanien, Erzherzog Karl, Kronprinz Erich von Schweden
und der Schottische Graf Arran vom Geschlechte der Hamilton's,
das die Thronfolge nach den Stuart's beanspruchte, sich vergeb-
lich beworben. Ausserdem werden als schneller abgethane Freier
namhaft gemacht: der Herzog Adolf von Holstein und ein Bruder
Johann Friedrich's von Sachsen. Nachdem also Elisabeth ein
halbes Dutzend von Körben ausgetheilt hatte, holte auch das
Französische Königshaus der Valois sich den seinigen. Die Be-
ziehungen zwischen England und Frankreich waren damals
(Ende loOO) der Schottischen Wirren halber so gespannt, dass
die Valois Bedenken trugen, sich der Königin direct mit einem
Heirathsantrag zu nähern. König Franz II. und die ihn be-
tenschenden Guisen schoben den Herzog Emanuel Filibert von
Savoyen als Brautwerber vor. Dieser entsandte Herrn v. Morette
als seinen Botschafter nach England, angeblich mit dem Auf-
trage, der Königin zur Thronbesteigung Glück zu wünschen;
Morette aber hatte auch Befehl, in Elisabeth zu dringen, sie
möge einen Französischen Prinzen heirathen, und zwar den Her-
zog von Nemours K Als Throckmorton, der Englische Gesandte
' Ueber die Sendung Moretle's vgl. Miscellaneous State Papers (Hard-
wicke Pap.) Lond. 1778, I, 146. — Mignet, Hist. de Marie Stuart. Vol. I
tap. 2. — Ricotti, Storia della Monarchia Piemontese. Firenze 1861. 11. 206.
- Calendar of St. Pap. Foreign 1560—1561 p. 545.
122 ^^' Brosch.
an Frankreichs Hofe, den Staatssecretär Cecil von dem Vorhaben
in Kentniss setzte, mit dem Morette nach England gehe, liess
er die Bemerkung einfliessen: die Könige von Spanien und Frank-
reich seien für die Werbung des Herzogs von Nemours: aber
der päpstliche Nuntius habe ihm, dem Throckmorton, gesagt:
Elisabeth stehe auf dem Punkte, ihren Stallmeister zu heirathen.
Und dieser päpstliche Nuntius hatte mit dieser seiner Meinung
in eben dem Zeitpunkte vollkommen Recht.
Der Oberst-Hofstallmeister der Königin war Lord Robert
Dudley, den sie später zum Grafen von Leicester erhoben hat,
unter welchem Namen er durch Schiller unsterblich gemacht
ist. Dieser Lord, der „süsse Robin", wie ihn Elisabeth halb
kosend, halb spottend zu nennen pflegte, war drei Jahre vor ihr,
aber gleichfalls am 7. September und in derselben Tagesstunde
wie sie geboren und in früher Jugend ihr Spielgenosse gewesen.
Die Beiden hatte unter Herrschaft von Elisabeth's älterer Schwester,
der Königin Marie Tudor, ein gemeinsames Schicksal verbunden:
sie sassen im Tower gefangen — er als Sohn jenes Herzogs
von Northumberland , der Johanna Grey auf ein paar Tage zur
Königin gemacht hatte und dafür im Beginne der Regierung
Mariens geköpft worden war ; sie auf Tod und Leben processiert,
weil sie der Theilnahme an einer gegen ihre Schwester gerich-
teten Rebellion verdächtig war. Aller Wahrscheinlichkeit nach
ist Elisabeth im Laufe dieser Gefangenschaft auch von Eros ge-
fesselt worden und in heftiger Liebe zu ihrem Kerkergenossen
entbrannt. Aber die erste urkundliche Erwähnung des Liebes-
verhältnisses zwischen beiden wird uns mehr als vier Jahre
später, in einem Schreiben Feria's, des Spanischen Botschafters
in England, vom April L")r)iM; die zweite, sehr bedeutsame, vom
Mai desselben Jahres datirt, in der Depesche des Venezianischen
Botschafters an Philipp's Hofe, welche die Meldung enthält,
dass Lord Robertos Frau krank sei und leicht sterben könne,
worauf Elisabeth ihn wahrscheinlich zum Manne nehmen würde ^.
Wir ersehen hieraus, dass jenes am Englischen Hofe in Umlauf
gesetzte Gerücht, welches Dudley's Frau krank sagte, um ihren
durch Gift geplanten Tod nicht auffällig erscheinen zu lassen,
* Bei Miguet. a. a. O. l cap. 4: ausführlicher bei Froude, Hist. of
Kngl. since the Fall of Wolsey. VIT, 85.
^ Depesche d. P. Tiepolo, Brüssel 4. Mai 1559, im Venet. Archive.
Elisabeth und Leicester. 123
ein Gerücht, über das Cecil anderthalb Jahre später gegen den
Spanischen Botschafter Quadra sich ausliess, schon damals unter
die Leute gebracht war und seinen Weg bis Brüssel ge-
funden hatte.
Verlieren wir den Gang des Liebeshandels zwischen Elisa-
beth und Dudley vorerst aus dem Auge, und beschäftigen wir
m^ mit diesem Gerüchte. Ganz unfraglich ist, dass es kursirte
und dass Cecil, der Staatssecretär der Königin, es Quadra, dem
Botschafter einer fremden Macht, gegenüber zur Sprache gebracht
hat. Ob jedoch Cecil dies in dem Zusammenhange und mit den
Elisabeth wie Lord Robert gleich sehr blossstellenden Aeusse-
rungen gethan, die sich in Quadra's Depesche finden \ ist eine
offene Frage. Cecil mag über Dudley's grossen und immer wach-
senden Einfluss noch so erbittert gewesen sein, mag noch so
sehr mit dem Gedanken sich getragen haben, seinen Abschied
zu nehmen, die Königin und England und den ihm theuem Pro-
t^antismus ihrem Schicksal zu überlassen: so unvorsichtig, ja
leichtsinnig kann er nicht gewesen sein, dass er den Spanier
zum Vertrauten gewählt und demselben Mittheilungen gemacht
hätte, welche dieser in einem oder dem andern Falle auch gegen
ihn. den Staatssecretär, zu verwerthen in der Lage war. Seine
Wort^ müssen anders gelautet, eine andere, ungleich weniger
schroffe Fassung gehabt haben, als Quadra sie verstanden und
referirt. hat. Wäre aber solch ein Missverständniss von Seite
eines Botschafters in solch einem wichtigen Falle auch nur mög-
lich? — Der Beweis, dass es möglich und durchaus nichts Un-
erhörtes war, lässt sich an einem flagranten Beispiele erbringen.
Der Venezianische Botschafter in Frankreich, Michiel Surian,
berichtet einmal, es habe der dortige Englische Botschafter
(Throckmorton) ihm gesagt, dass eine Heirath seiner Königin
mit dem Prinzen von Oranien, dem grossen Schweiger, im Zuge
*ei. dass die Herzogin von Arschot, Oraniens Schwester, mit
Katharina von Medici in Reims zusammengetrofl^en sei und die
^ Den Text dieser Dep. gibt in Engl. Uebersetzung Froude VII, 277 ff'.
iHe leichten üebersetzungsfehler, die sich bei ihm eingeschlichen haben,
J'ind zu corrigiren nach Gairdner, The Death of Aniy Robsart. in der
Engl, ffistorical. Review, Apr. 1886 p. 235 ff. — Das Spanische Original
üt jetzt allgemein zuganglich, in Kervyn de Lettenhoves Relat. pol.
defi Payp-Bas et de TAnglet. II, 529 ff.
124 M. Brosch.
Sache, die schon weit gediehen wäre , betrieben habe *. So hat
Surian den Engländer verstanden; aber aus einem Schreiben
Throckmorton*3 an Elisabeth, vom gleichen Datum, erhellt, dasa
derselbe nicht also gesprochen haben kann, weil er vielmehr
die Heirath des Oraniers mit Maria Stuart fürchtete und sich
aus dem Grunde an den Besuch der Herzogin von Arschot am
Französischen Hofe stiess -. Surian hat ihn genau so falsch
verstanden, wie Quadra den Staatssecretär Cecil falsch ver-
standen haben kann. Und dies ist beide Male nicht so wunder-
lich, als es auf den ersten Blick aussieht. Surian verkehrte mit
Throckmorton , Quadra mit Cecil in einer Sprache, welche die
Muttersprache keines von ihnen gewesen ist: das in fremder
Sprache Gehörte übersetzten sie dann in ihre heimische und brachten
es so zu Papier. Es liegt auf der Hand, dass bei diesem Ver-
fahren sich Irrthümer nicht nur einschleichen können, sondern
auch gar schwer vermeiden lassen; denn es ist die aus dem Ge-
dächtniss gemachte Uebersetzung eines in fremder Sprache Ge-
hörten, und wer da glaubt, eine solche könne wort- und sinn-
i^etreu ausfallen, könne genau und nur dasjenige wiedergeben,
was zu dem Uebersetzer in fremder Sprache gesprochen wurde,
der setzt bei diesen Diplomaten eine Gedächtnisskraft, eine Ruhe
und Sammlung bei der Abfassung ihrer oft in grosser Eile
niedergeschriebenen Depeschen voraus, über die man billig in
Erstaunen gerathen müsste. Noch erstaunlicher freilich wäre
der Köhlerglaube, den es erfordert, die Aussagen auch der ehr-
lichsten, aber unter so schwierigen Umständen arbeitenden, so
leicht dem Irrthum ausgesetzten Diplomaten für vollgültig und
beweiskräftig anzusehen.
Wenn demnach Quadra dem Englischen Staatssecretär die
Worte in den Mund legt: „Sie geben (und das „sie" scheint auf
Elisabeth und Dudley zu zielen) die Frau Lord Robert's für krank
^ LAmbasciator de Inghilterra, il quäl niette gran diligentia, per
intonder le cose dove la sua Regina puo liaver qualche Interesse, mi ha
fatto iiitender, che si tratta di niaritarla nel principe d'Oranges. - - - Ha
inteso che la duchessa d'Areacot, la quäl e sorella del principe d'Oranges
o stata ultiinamente a Reims, et questo fu credere, che la cosa sia molto
avanti. Dep. Mich. Surian, Paris ult. März 15G1.
- Throckmorton an Elis. 31. März VM: Cal. of St. Pap. For. 1561 bis
1562 p. 45.
Elisabeth und Leicester. 125
aus: aber dieselbe ist gesund und vor einer Vergiftung auf der
Hut; Gott wird dieses Verbrechen nicht zulassen und eine der-
raassen verruchte Verschwörung hintertreiben; Dudley hat sich
zum Gebieter gemacht über den Staat und die Königin; er will
diese heirathen, richtet sie aber unfehlbar zu Grunde** — so sind
Jas eben Ausdrücke, wie Quadra sie sich zurechtgelegt oder sich
ihrer erinnert hat, erinnert haben will. Sie bilden seine
Version von Cecil's Worten und sind nicht die eigenen Worte
des letzteren.
Dass Quadra den Staatssecretär missverstanden, vielleicht
absichtlich missverstanden hat, lässt sich denken und würde mit
des Spaniers vorgefassten Meinungen übereinstimmen. Zählte er
doch zu jenen Spanischen Staatsmännern, die Elisabeth's Hand-
lungen auf die Eingebung nackter Verruchtheit und diabolischer
Berechnung zurückführten, oder auch, sich selbst widersprechend,
als unbegreifliche Thorheiten erkennen wollten. Von einem
Diplomaten dieses Schlages wurde sicherh'ch im schlimmsten
Sinne ausgelegt, was in CeciFs Worten eine doppelte Deutung
zuHess.
Dass aber Cecil die eigene Königin einem fremden Bot-
schafter mittelst durchsichtiger Andeutung als Mitschuldige an
einem geplanten Giftmord oder wenigstens, falls man der Depesche
Quadra's eine mildere Auslegung geben will, als diejenige Person
bezeichnet habe, die aus dem Verbrechen Nutzen zöge, indem
sie den Verbrecher heirathen würde, klingt ganz unglaublich,
ist kaum fKlr möglich anzunehmen. Eine solche Handlungsweise
bei ihm voraussetzen, hiesse alle unsere historische Kenntniss
von seinem Charakter vergessen. Dagegen um Quadra des Miss-
Verständnisses, der Entstellung und Steigerung gehörter Worte,
der kritiklosen Aufnahme jeder Beschuldigung Elisabeth's für
iahig zu halten, bedarf es nur der Auffrischung alles dessen,
was wir von seinem Charakter, seinen Ansichten und Leistungen
wissen. Die Depesche des Spaniers würde nicht den geringsten
Glauben verdienen, wenn ihr am Schlüsse und in einer Nach-
schrift nicht der Bericht über eine Thatsache angehängt wäre,
die den Inhalt des ganzen Schreibens zu bekräftigen scheint.
,Den Tag nach diesem Gespräche (mit Cecil)** — so schreibt
Quadra — n^^gte mir die Königin; von der Jagd zurückkehrend,
dass Lord Robert's Frau todt oder im Sterben sei, und bat mich.
126 M. Brosch.
davon zu schweigen. Es ist sicherlich eine Sache voll Schmach
und Schande . Seitdem dieses hier geschrieben worden, hat
die Königin den Tod von Lord Robertos P'rau öffentlich bekannt
gegeben. Die Königin sagte auf Italienisch, que si ha rotto il
collo: sie hat den Hals gebrochen. Es scheint, dass sie über
eine Treppe hinabgestürtzt sei."
Amy ßobsart, üudley's Frau, hat am S. September ir>00,
auf einem, etwa drei Englische Meilen von Oxford gelegenen
Herreusitz, wo sie getrennt von ihrem Mann lebte, durch einen
Sturz von der Treppe den Tod gefunden. Am 0. oder 10. des-
selben Monats, als die Königin mit dem Botschafter sprach, war
die Sache bloss als Gerücht an den Hof gedrungen, oder aber
wollte Elisabeth sie geheim halten: doch vor Ablauf des 1 1. Sept.,
welches Datum Quadra's Depesche trägt, hat die Königin selbst
die Veröffentlichung der Nachricht angeordnet ^
Es bedarf geringen Scharfsinns, um sich die Meinung zu
bilden , dass diese Thatsachen einer Bestätigung dessen gleich-
kommen, was Quadra über kurz vorher gefallene Aeusserungen
Cecirs berichtet. Der Englische Staatssecretär , heisst es bei
Quadra, habe gesagt, die Frau Lord Robertos nehme sich vor
einer Vergiftung in Acht, und sie hat sich offenbar so gut in
Acht genommen, dass ihr Gift nicht beizubringen war; sie fand
dennoch ein gewaltsames Ende, das Lord Robert, den Cecil durch-
schaut und dem Spanier richtig geschildert hatte, durch eine ihm
befreundete oder von ihm bezahlte Hand ihr bereiten liess. So
viel wäre aus Quadra's Depesche, wenn man sie in Zusammen-
hang bringt mit den soeben verzeichneten Thatsachen, ohne viel
Mühe herauszulesen. Allein, was ohne viel Mühe gewonnen ist,
zerrinnt einem oft zwischen den Fingern; was für eine leicht
fassbare geschichtliche Wahrheit gilt, ist oft nur die Frucht
einer Täuschung, deren wesenloser Bestand sich nach genauer
Prüfung des Objectes herausstellt.
Auch wenn nicht bekannt wäre, dass Robert Dudley von
jeder Schuld am Tode seiner Frau durch gerichtliche Erhebung
entlastet wurde, müsste es auffallen, dass nichts von dem ein-
getreten ist, was mit dem Verbrechen, wenn es begangen wor-
den wäre, beabsichtigt sein konnte. Der einzige Beweggrund,
' Ueber die Chronologie dieflei* Vorgänge 8, Gairdner a. a. O. p. 242.
Elisabeth und Leicester. 127
der Lord Robert zu der grauenvollen That getrieben hätte, wäre
die Hoffnung gewesen, Elisabeth zu heirathen, wenn er erst
zum Wittwer geworden. Nun waren sie am Ziele, er und die
Königin . nun stand ihrer Ehe die Amy Robsart nicht mehr im
Wege: dennoch aber kam es zu dieser Ehe nie. Sich leiden-
schaftlich lieben, aus Leidenschaft ein Verbrechen begehen und,
nachdem es vollendet ist, während die Leidenschaft fortglüht,
die dazu getrieben, nicht die Hand ausstrecken nach dem
Preise, um den man gerungen hatte und der jetzt so leicht zu
erreichen war: alles dieses heisst dem Wilden gleich einen Baum
fallen, um dessen Früchte zu pflücken, aber auch dem rohesten
Wilden sehr ungleich die Früchte liegen lassen, wenn der Baum
schon gefällt ist.
Dudley selbst drang brieflich auf die eingehende Unter-
suchung des tragischen Ereignisses, gab sich mit dem Verdict
der Jury, demzufolge der Tod seiner Frau durch reinen Zufall
herbeigeführt worden, nicht zufrieden, ordnete eine wiederholte
Untersuchung an — und er pries sich glücklich, dass die Jury-
männer, die ihr Verdikt abzugeben hatten, ihm sämmtlich Fremde
seien. Nebstdem sandte er Appleyard, den Halbbruder, und
Arthur Robsart, den Bastardbruder seiner Frau, an Ortjund Stelle,
auf dass sie durch ihre Gegenwart bei Vornahme der Unter-
suchung dem Verdachte, als würde dieselbe zu seinen Gunsten
geführt, zuvorkämen. Dem gegenüber lässt sich nicht sagen,
dass er bei Zusammensetzung der Jury seine Hand im Spiele
gehabt, oder den Spruch, mit dem sie ihre Thätigkeit abschloss,
beeinflusst habe. Und wenn Froude eine nach Jahren gefallene
Äeusserung jenes Appleyard in entgegengesetztem Sinne deutet,
80 ist ihm nachgewiesen worden \ dass diese seine Deutung auf
Heranziehen einer einzelnen Stelle aus einer Handschrift beruhe,
während das Ganze der Handschrift vielmehr den evidenten Be-
weis enthält, dass Appleyard gestanden habe, die Untersuchung
über den Tod seiner Schwester sei mit voller Unparteilichkeit
geführt worden. Wollte man auch alle diese Zeugnisse in den
Wind schlagen, es stünde doch Eines fest: Lord Robert konnte
und durfte in die Untersuchung sich nicht einmischen; denn er
* Von Gairdner a. a. 0. p. 249 fF.
128 M. BroBch.
hatte viele und mächtige Feinde bei Hofe, die aus jedem Ver-
suche seiner Einmischung Kapital gegen ihn geschlagen hätten.
Zieht man heutzutage die über den Fall erhaltenen Nach-
richten unbefangen in Erwägung, so kann man sich der Einsicht
nicht erwehren, dass ein Beweis für Lord Dudley's Schuld nicht
vorliegt. Wie aber dachten Dudley's Zeitgenossen in dem Punkte?'
— Die es zunächst angeht und die ihre Kenntniss aus Berichten
erster Hand schöpfen, nehmen seine Beschuldigung ziemlich un-
gläubig auf; die nach Hörensagen urtheilen, machen Andeutungen,
geben Winke, aus denen sich schliessen lässt, dass sie an seine
Schuld glauben, oder den Glauben an dieselbe vorgeben und bei
anderen voraussetzen. Für beide Sorten fehlt es nicht an, so-
zusagen, classischem Zeugnisse.
Als im Jahre 15ü5 der zum Grafen von Leicester erhobene
Robert Dudley der Königin Maria Stuart von Elisabeth zum
Gemahl vorgeschlagen war, äusserte Chantonnay, der Spanische
Gesandte am Wiener Hofe, zum Kaiser: Es sei anzunehmen, die
Königin von Schottland werde sich des Sturzes erinnern, den die
Frau Mylord Robertos über die Treppe gethan habe. Der Kaiser
erwidert darauf scherzend: Maria Stuart würde einen Gemahl
nicht geschenkt, sondern nur auf einige Zeit geliehen erhalten ^.
Man sieht, dass Chantonnay mit seiner Erwähnung des Treppen-
sturzes auf Leicester's Schuld hinzielt und der Kaiser dies weder
ablehnt noch gutheisst. — Um dieselbe Zeit, in welche dieses
Gespräch fällt, wurden die Unterhandlungen über die Heirath
Erzherzog KarFs mit Elisabeth, auf welch letztere jede Schuld
Leicester's einen Schatten geworfen hätte, kaiserlicherseits wieder
aufgenommen und durch Entsendung eines eigenen Botschafters
nach London ernstlich betrieben.
Als die Statthalterin der Niederlande, Margaretha von Parma,
durch deren Hände die Correspondenz der Spanischen Botschaft
in England mit Philipp II. ging, die Depesche Quadra's vom
II. September zu lesen bekam, hat sie ihre Gedanken darüber
in einem Schreiben an den König Philipp niedergelegt*. Von
Entrüstung oder Erstaunen über den durch Quadra mitgetheilten
' Granvelle, Pap. dEtat, ed. Weiss. IX, 1:.^2.
- S. dasselbe, vom 7. Oct. 1560, bei Gachard, Correspond. de Marg.
d'Autriche, Duchesse de Panne avec Phil. 11. Jiruxelles 1867. I, 310 ff.
Elisabeth und Leicester. 129
Vorsatz einer Ermordung der Frau, die der Ehe Dudley's
mit Elisabetli hinderlich war, zeigt dasselbe kaum eine Spur.
Ebensowenig verräth es von dem Glauben an Quadra's Wahr-
haftigkeit. Elisabeth — so schreibt Margaretha — ist jetzt der
Versuchung ausgesetzt, Dudley zu heirathen; aber sie ist sehr
Teränderlich, ohne sich irgendwie Zügel anzulegen. Wenn man
sie richtig behandelt, wird sie gegen Lord Itobert sich ändern:
König Philipp wolle desshalb Elisabeth ermahnen, einen Prinzen
zu nehmen, dessen Verwandtschaft ihr Unterstützung leihen kann,
wo möglich einen Erzherzog. Ist das, frage ich, ein Rath, den
die Herzogin hätte geben können, wenn ihr Quadrats Insinuation
einer Mitschuld Elisabeth's am Tode von Dudley's Frau auch
nur das Geringste bedeutet hätte? Es wäre dann ein Rath ge-
wesen, der, wenn er befolgt wurde, so gut wie keinen Erfolg
verhiess, und wenn er, wider Erwarten, guten Erfolg gehabt
hätte, dazu führen musste, ein Mitglied des Hauses Habsburg
einer Mörderin zu vermählen. Man kann nicht anders als an-
nehmen, dass Margaretha von Parma durch Quadra's Depesche
nichts weniger als überzeugt worden ist, dass sie Dudley's Schuld
dahingestellt sein und vollends die angebliche Thatsache einer
Mitschuld Elisabeth's ganz ausser jeder Berechnung liess und
als erträumt behandelte.
Kehren wir nach dieser nothgedrungenen Abschweifung zur
Betrachtung der mehr heiteren Seite zurück, welche das Ver-
liältniss Elisabeth's zu ihrem Oberst- Hof Stallmeister darbietet.
Die Königin hatte ihn seit ihrer Thronbesteigung so augenfällig
bevorzugt, dass es in Hof kreisen Aergemiss erregte und bald
auch in Volkskreisen bekannt wurde. Es kam zur Ausstreuung
von Gerüchten, welche zusammengefasst eine Skandalchronik er-
geben, die aus Wahrheit und Dichtung gewoben und in diese
ihre Bestandtheile nicht mehr zerlegbar ist. Elisabeth konnte
nicht umhin, von dem Gerede der bösen Zungen Notiz zu neh-
men, demselben entgegenzutreten, wenn es sich gar zu unbequem
machte; doch es ward ihr die Erfahrung, dass sie zwar über
die Herzen der Engländer herrsche, aber nicht über ihre Zungen,
und dass es vergeblich sei, diesen Ruhe zu gebieten, während
ihnen Stoff zur Bewegung immerfort geliefert wurde.
Einmal will die Königin dem Spanischen Botschafter so
recht vor Augen führen, dass die Fama, welche sie und Lord
I>eBtMche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. i. [)
130 M. Brosch.
Robert schon wie Mann und Frau zusammenleben lasse, über-
treibe: sie zeigt dem Spanier, dass Lord Robertos Schlafzimmer
im Palaste von dem ihrigen entfernt gelegen sei. Was half
dies aber? — sein Schlafzimmer ward kurz darauf feucht
und ungesund befunden und ein anderes ihm angewiesen, nächst
dem ihrigen. Ein andermal, während die Unterhandlung betrefis
der Heirath mit Erzherzog Karl im Zuge war, drückt die Königin
gegen Quadra die Besorgniss aus: wenn der Erzherzog nach
England komme, werde er vielleicht an den Scandalen Anstoss
nehmen, die hier über sie verbreitet würden. Der gewandte
Diplomat redet ihr das aus, findet aber doch für gut, in dem
Berichte, den er an den Kaiser leitet, um diesen nicht kopf-
scheu zu machen, lieber von der Sache zu schweigen. Den
üblen Ausstreuungen zuvor zu kommen, hätte Elisabeth ihrem
Oberst-Hofstallmeister den Abschied geben müssen; allein der
Entschluss dazu ging vielleicht über ihre Kräfte und lag sicher-
lich nicht in ihrem Willen. „Kein Mensch wagt es*, schreibt
Throckmorton an Cecil ^ ,,ihr den Rath zu geben, dass sie von
dieser Thorheit lasse** ; Cecil möge es thun. Aber auch Cecil
liess das fein bleiben. Wer dieses Liebesverhältniss stören wollte,
hielt es noch für das Gerathenste, jeder Einwirkung auf Elisa-
beth zu entsagen und Lord Robert in's Gewissen zu reden oder
ihm Angst zu machen, ihm etwa den Text zu lesen, weil er
sich herausnehme, der Königin beim Ankleiden das Hemd zu
reichen und sie unaufgefordert zu küssen -.
Namentlich der Herzog von Norfolk liess in den Versuchen,
dem Günstlinge Vernunft zu predigen, nicht nach, und Lord
Robert gab sich zuweilen die Miene, auf ihn zu hören, seinen
Ermahnungen Folge zu leisten, sich gar vom Hofe zu entfernen:
aber dies letztere stets nur auf kurze Zeit, nach deren Verlauf
er der Königin doppelt willkommen war. Eine der Scenen zwi-
schen diesen Lords ist zu kostbar, als dass ich sie übergehen
dürfte, was um so weniger gerechtfertigt wäre, als sie bisher
nirgends erzählt ist. Norfolk und andere Herren nahmen Lord
Robert ins Gebet und setzten ihm mit Bitten zu, die auch mit
' Cal. of St. Pap., For. 1560-61 p. 475.
* La Mothe Fen^lon, Corresp. diplom. ed. A. Tenlet. London-Pari^i'
1840. II, 120 f.
Elisabeth und Leicester. X31
Drohungen untermischt waren: er möge in sich gehen und ihre
Majestät durch seine fortwährende Huldigung nicht länger ver-
kindem, einen Gemahl zu wählen, auf dass dem Königreiche
endlich ein legitimer Erbe werde. Gerührt oder eingeschüchtert
zog sich Lord Robert, ,, schmerzerfüllt über den Verlust des An-
blicks einer so grossen Fürstin**, vom Hofe zurück; doch nach
14 Tagen ward ihm seitens der Königin Befehl, wieder zu er-
scheinen. Nun aber bestürmten ihn Norfolk und die übrigen
mit 30 heftigen Vorstellungen, dass er sich neuerdings entfernte
und über einen Monat ausblieb. Als er hierauf zum zweiten
Male wiederkehrte, wollte man bemerken, dass zwischen ihm und
der Königin „die Sachen bedeutend abgekühlt wären; allein viele
glaubten, es sei dies nur scheinbar der Fall**.
So weit der Bericht eines Venezianischen Botschafters in
Frankreich \ dem die Geschichte von dem dort beglaubigten
Englischen anvertraut worden; anderen Nachrichten zufolge wäre
die hier erwähnte zeitweilige Entfernung Lord Robert's aus Eifer-
sucht erfolgt, die er, wirklich oder zum Scheine, auf den Grafen
Onnond geworfen hätte ^. Wie dem auch sein mag, des Günst-
lings Stellung blieb unerschüttert, der Königin Liebe zu ihm
hielt unverändert Stand.
Diese Liebe muss sinnlichen Ursprungs gewesen sein; denn
an ihm war überhaupt nichts als seine Schönheit, und wenn
Schönheit gleich auf den äussern wie den innem Sinn wirkt, „so
flass, wer sie erblickt, sich mit sich selbst und mit der Welt in
üebereinstimmung fühlt und nichts Uebles ihn anwehen kann" ^,
90 stellt sich doch das Uebel von selbst ein und hört jene
üebereinstimmung auf, wenn zur reinen Wirkung der Schönheit
der Reiz der Begierde hinzutritt. Ob nun Elisabeth durch solche
natürliche Begierde auch bis zu sinnlicher Hingebung getrieben
worden, ist keineswegs ausgemacht. Es fehlt nicht an der Behaup-
tung, dass sie des Sinnengenusses dieser Art gar nicht fähig war.
Am deutlichsten und anatomisch am begreiflichsten hat Ben Jonson,
der Zeitgenosse Shakespeare's, dies ausgesprochen ^. Man mus8
' Dep. Giac. Surian, Paris 11. Mai 1566.
' Mignet, Hist. de Mar. Stuart I eh. 4.
' Wahlverwandtschaften I, Cap. 6.
* Notes on Ben Jonson's Conveniations with Will. Druraond. (Lond..
Shakespeare Soc. 1842) p. 23: She had a membrana on her, which made
132 M. Brosch.
sich bescheiden, seine Aussage einfach zu verzeichnen und die
Frage nach Elisabeth*8 Eignung zu Zwecken der Geschlechts-
liebe als ein unlösbares Problem stehen zu lassen. Aber die
Zeitgenossen der Königin haben die Lösung sich sehr leicht ge-
macht: was au Einsicht und Augenschein ihnen fehlte, hatten
sie an Vermuthung und Lästerung die Fülle.
Schon im August 1500 kam das Gerücht auf, dass Elisa-
beth in Folge ihres Verkehrs mit Dudley guter Hoffnung sei ' ;
vom Januar 1568 wird uns der Bericht über eine Untersuchung,
die wegen der verleumderischen Ausstreuung geführt worden,
dass die Königin Lord Robertos Geliebte sei und während ihres
Aufenthalts in Ipswich ein Aussehen gehabt habe, als ob sie
gerade vom Kindbett aufgestanden wäre*; im Jahre 1581 wurden
ihr schon fünf Kinder gegeben, die ihr sämmtlich Graf Leicester
gemacht hätte: wenn sie auf Reisen gehe, so geschehe es nur,
um insgeheim zu entbinden '\ Selbst das absurde Gerücht fand
Gläubige, dass Leicester einen dieser Bastarde zur Thronfolge
bringen wolle; gierig hat der katholische Sander es aufgegriffen
und der kirchliche Annalist Uaynald, welcher das doch besser
wissen konnte, ihm nachgeschrieben **.
Alles solches, das in England bekannt genug war, muss
sclilechterdings auch den vielen fürstlichen Persönlichkeiten, die
sich als Freier um Elisabeth bemühten, zur Kenntniss gekommen
sein: sie mochten es nicht glauben, weil sie vielleicht besser unter-
richtet waren, und wenn sie auch nur den zehnten Theil davon ge-
glaubt hätten, wäre es unerklärlich, dass sie trotzdem nicht nach-
gelassen haben, die Königin mit Heirathsanträgen zu bestürmen.
Das notorische Verhältniss zu Leicester mag ihnen immerhin, wie
Goethe in einem ähnlichen Falle es ausdrückt, eine „harte Mitgift*
her incapable of man, though fbr her delight she tryed iiiany. At the
comming over of Monsieur (Alen^on) ther was a French chirurgion who
took in hand to cut it, yett fear stayed her. and his death — Und daa
klingt etwas wahrscheinlicher als die Aussage des Cardinais D'Ossat, Lett.
ed Amelot de la Houssaie. (Amsterdam 1708) I, 399: Elle n'avait^
point de vulve.
> Cal. of St. Pap., Domest. 1547—80 p. 157.
* Cal. of «t. Pap., Domest. Addenda 1547-65 p. 534.
» St. Pap. Domest. 1581—90 p. 12.
* Annal. ?]ccl. ad a. 1505, § 22.
Elisabeth und Leicester. 133
gewesen sein, aber eine Mitgift, die eben durch grosse Vortheile auf-
gewogen werden kann. Und ob dieses Verhältniss ein reines war
oder nicht, wer konnte es damals wissen und wer weiss es heute?
— Damals vielleicht Frau Ashley, der Königin intimste Vertraute;
heute kein Mensch. Zwar hat Cecil dem Französischen Gesandten
de Foix, als dieser für Karl IX. um Elisabeths Hand geworben
hat, betheuert, dass Leicester von der Königin nur wie ein Bruder
geUebt werde ; ja Elisabeth selbst hätte, wie Quadra vermeldet ^
als sie blatternkrank aus einem Fieberparoxismus erwachte und
sich im Starben wähnte, es ihr erstes Wort sein lassen, dass sie
Lord Robert liebe, aber zwischen ihnen niemals etwas Unschick-
liches vorgekommen sei. Allein Cecil war ganz der Mann, im
Laufe einer diplomatischen Unterhandlung Dinge vorzubringen,
die, auch ohne strict wahr zu sein , ihm zweckdienlich schienen,
und Quadra war ganz der Mann, kritiklos niederzuschreiben, was
ihm erzählt wurde. Nach seinem Berichte hätte Elisabeth,
wieder zu Sinnen gekommen, jenes Wort gesprochen und die
Bitte hinzugefügt, dass Lord Robert nach ihrem Tode zum Pro-
tektor des Königreichs ernannt werde. Eins von beiden muss
da unwahr sein: entweder sie war bei Sinnen, und dann kann
sie die Bitte nicht gestellt haben, weil Lord Robert als Protector
ebenso unmöglich war wie der Papst; oder sie war nicht bei Sinnen,
und dann hat Quadra Erlogenes berichtet, wenn er sagte, dass
sie es sei. Wir stehen demnach rathlos vor der Frage, wie
weit die zwei Liebenden, die Königin und ihr Oberst- Hofstal 1-
meister, sich miteinander eingelassen haben. Wir wissen nur,
dass er ihre Liebe niemals verdient und doch unwandelbar durch
lange Zeit besessen hat.
Nachdem Lord Robert's erste Frau ihr plötzliches Ende
gefunden hatte, mussten diejenigen, welche früher Dudley's Ein-
fluss bekämpft, an seinem Verhältniss zur Königin Aergerniss
genommen hatten , ernstlich mit der Eventualität rechnen , dass
Elisabeth ihn heirathen werde. Die vorsichtigsten unter ihnen
beeilten sich desshalb, ihren Uebergang auf Seite des glücklichen
und, nach ihrer Meinung, zum höchsten Glücke bestimmten Witt-
^ers zu bewerkstelligen, seinen Hoffnungen nicht weiter ent-
gegenzutreten, seine Pläne nicht zu durchkreuzen. Ja, sie
Bei Froude VII, 480.
134 M. Brosch.
scheinen in dem Grade, in welchem sie ehedem sich gegen ihn
erhitzt haben, nun für ihn und seine Sache in Hitze gerathen
zu sein. Was sie nicht hindern konnten, das wollten sie fordern
helfen, um solche Förderung bei dem künftigen Königin-Gemahl
sich als Verdienst anzurechnen.
Cecil machte noch im Todesmonat der Amy Kobsart, Sep-
tember 1560, seinen Frieden mit ihrem Wittwer. Graf Sussex, der
die Heirath Elisabeth's mit ihrem Stallmeister widerrathen und
bekämpft hatte, ward jetzt vorübergehend anderer Meinung und
sprach sich für diese Verbindung aus, um freilich später abermals
mit Leicester zu zerfallen. So oder ähnlich hielten es auch andere.
Im November wollte der Spanische Botschafter, wenn wir ihm
glauben dürfen, von Cecil erfahren haben, dass Elisabeth undDudley,
in Gegenwart eines Bruders des letzteren und zweier Kammer-
frauen, bereits die Ehe geschlossen hätten — was dem Vorhaben
Cecil's, welcher die Königin um die Krone bringen und statt
ihrer den Grafen von Huntingdon auf den Thron setzen wolle,
zu gute kommen werde. Aber ach, wenn ¥rir Quadra glauben
dürften ! Was er von Huntingdon erwähnt, beruht sicherlich auf
einem abermaligen totalen Missverständniss ; nicht weil die.ser
Graf, der ein eingefleischter Protestant war \ dem Staatssecretär
äussersten Falls nicht als König gepasst hätte, sondern weil
Cecil, wenn er in solche hochverrätherische Machenschaften ver-
flochten gewesen wäre, vor allen Dingen Sorge getragen hätte,
dass sie dem Spanier nicht bekannt würden. Was aber Quadra
von Elisabeth's und Lord Robertos geheimer Ehe berichtet, stellte
sich binnen kurzer Frist als unwahr heraus. Zu jener geheimen
Ehe war es nie gekommen, vielmehr wurde alsbald eine öffent-
liche alles Ernstes betrieben.
Dudley's Aussichten hatten sich zwar gebessert, die Reihen
seiner Gegner gelichtet. Aber was von diesen übrig geblieben
war, hielt um so fester zusammen. Es fehlte nicht an ernster
Warnung vor den Gefahren, welche die geplante eheliche Ver-
bindung dem Throne bringen müsse, nicht an der Befürchtung,
^ Huntingdon war dem königl. Hause York verwandt, ein Neffe des
Cardinais Pole und steifer Protestant ; später ein Parteigänger der Puritaner.
Darum nennt ihn Sander, Schisni. Anglic. L. 3: Optimi Card. Poli pessi-
mu8 nepos.
Elisabeth und Leicester. 135
iVass die Warner selbst Hand anlegen würden, solche Gefahren
heraufzubeschwören oder zu erhöhen. Woche um Woche, Monat
um Monat verging, und Lord Robert rückte seinem Ziele nicht
näher. Im Januar 1561 wurde er ungeduldig, Elisabeth wurde es
gleichfalls : die Beiden kamen zu dem Entschlüsse, allen Wider-
stand, dem sie da noch begegneten, mit Hilfe einer auswärtigen
Allianz niederzuwerfen. Durch Vermittlung seiner Schwester,
Lady Sidney, liess Dudlej dem Spanischen Botschafter den An-
trag stellen: Philipp U. möge seine, Lord Robert's Heirath mit
EUsabeth befürworten und vermitteln; dagegen würde die Königin
bereit sein, den Katholicismus wieder herzustellen und eine po-
litische Richtung einzuschlagen, mit der dem Spanischen Herr-
scher gedient wäre. Der Botschafter, es war der oben öfter er-
wähnte Bischof Quadra, legte Elisabeth die Frage vor, ob der
Antrag mit ihrem Einverständniss erfolgt sei, und sie bestätigte
dies oder gab eine Antwort, die als Bestätigung sich wenigstens
deuten liess, wenngleich ihre Versicherungen im Punkte der
Religion nicht so weit gingen, als Quadra gewünscht hätte. Die
Sache wurde natürlich nach Spanien vermeldet, und König Philipp
hatte nun zu überlegen, was er thun solle. Seiner Gewohnheit
gemäss übereilte er sich nicht — erst im März wurden die er-
forderlichen Weisungen nach England gesendet. Sie lauteten
wie folgt:
Elisabeth möge durch eigenhändige schriftliche Erklärung
sich verpflichten, in den Schooss der Kirche zurückzukehren;
möge ferner die auf ihren Befehl gefangen genommenen katholi-
schen Bischöfe in Freiheit setzen und der Feier des katholischen
Gottesdienstes auf Englischem Gebiete stattgeben. Dann werde
der König ihrer Ehe mit Lord Robert alle mögliche Förderung
angedeihen lassen ^. Dass Philipp mit der also getroffenen Ent-
scheidung nur gethan, was er nicht lassen konnte, sagt uns
seine Schwester, Margaretha von Parma, als später das ganze
hei Quadra angeregte Project ins Wasser gefallen, aber doch
noch immer von einer ehelichen Verbindung der Königin mit
ihrem Stallmeister die Rede war: auch wenn Eure Majestät,
^hreibt sie dem Könige, sich in die Sache nicht einmischen, ist
^ doch wahrscheinlich, dass sie zu Stande kommt und die Heirath
'Fronde VII, 308 ff.; 32t^ ff.
136 M. Brosch.
geschlossen wird; sich da den Lord Robert zum Danke ver-
pflichten, wäre doch das kleinere Uebel K
Aber Philipp, Margaretha, Quadra, Lord Robert, sie alle
rechneten mit Wahrscheinlichkeiten, die Königin mit gegebenen
Grössen. Die Bedingungen Philipp's begegneten einer Wendung
der Englischen Politik : Elisabeth verzichtete auf die von ihr ehe-
dem begehrte Heirathsvermittlung, wie auf die Heirath selbst, und
Lord Robert musste sich trösten. Sie liebte ihn, mag ihre Hand
ihm versprochen haben, in der Absicht vielleicht das Versprechen
zu halten; aber ihre Liebe zu ihm kämpfte mit ihrem Hass
gegen den Ehestand und ihrem tiefgehenden Verständniss der
Englischen Interessen. Die Entscheidung dieses Kampfes mag
durch Augenblicke geschwankt haben, nicht weil Elisabeth in
Ungewissheit war, welchen Entschluss sie fassen solle, sondern
weil es ihr widerstrebte, einen von vornherein feststehenden Ent-
schluss auszusprechen. Sie ist unverkennbar eine von jenen
Englischen Damen, deren Byron spottet, weil ihnen die Liebe
im Kopfe sitze ^: im Herzen sass ihr die Herrschsucht. Von
dieser Leidenschaft ganz erfüllt , wollte sie keinen Gatten . der
seinen Theil an der HeiTschaft begehre. So beiläufig äussert
von ihr der Cardinal Bentivoglio \ und er hat in dem Punkte
sehr richtig geurtheilt. Man kann diese Königin so wenig eine
Heilige als eine genusssüchtige Frau nennen. Der Besitz der
Macht war ihr Wirklichkeit, der Liebe Lust und Schmerzen
waren ihr ein Traum. Sie träumte ihn noch durch Jahre mit
Leicestern, dann mehr spielend und zum Zeitvertreib mit Anderen,
aber stets wachenden Auges, das unverwandt hinüberblickte auf
das, was ihr Nutzen bringe und England vor Schaden bewahre.
Als Elisabeth im Jahre lof).") in ernsten Verhandlungen mit
dem Kaiser stand, die den Abschluss einer Ehe zwischen ihr
und dem Erzherzog Karl bezweckten, tröstete man sich am kaiser-
lichen Hofe mit der Nachricht, dass Leicester, der schon graue
Haare bekomme, als Concurrent nicht mehr zu fürchten sei.
Allein die grauen Haare des Grafen hinderten nicht, dass des
' Gachard, Corresp. de Marguerite 1, 546.
3 Don Juan C. 11 st. 34.
' Ella, piena di spiriti dominanti, senza curarsi di prole non haveva
mai voluto ricever compagnia di marito. per non avere appresso di se
compagno di regno. Guerra di Fiandra. P. 3, L. (> in fine.
Elisabeth und Leicester. I37
Erzherzogs grüne Hofinung auch diesmal eine trügerische war:
sie hinderten ebenso wenig, dass die Huld und Gnade der Königin
auch dem Graugewordenen bewahrt blieben. Durch volle 30 Jahre,
bis zu seinem Tode hat er sich seiner bevorzugten Stellungen
und der königlichen Gunst erfreut. Was er immer sündigen
mochte, durch zwei heimliche Vermählungen, die seine Untreue
ausser Zweifel setzten, durch Unbotmässigkeit in politischen
Dingen und Unfähigkeit in militärischen — alles wurde ihm ver-
ziehen. Selbst als Elisabeth's Bedarf an Schwärmerei oder Ge-
uuss durch jüngere Kräfte gedeckt wurde, hat dies an Umfang
und Nutzungen seiner Günstlingschaft nichts geändert. Es ist
unleugbar, dass solches von seiner Seite einige Geschicklichkeit
und Kunst erforderte, auf Elisabeth's Seite aber eine grosse
Liebe zur Voraussetzung hatte — eine Liebe, die dem Spott der
Feinde, der Warnung ergebenster Freunde Trotz geboten, und
was ungleich mehr sagen will, sich stärker erwiesen hat, als die
Wirkungen der Zeit.
Nachdem Voi*stehendes zum Druck gegeben war, kam mir Bekker's
Essay über Elisabeth und Leicester zur Hand ^ Es sei mir desshalb
gestattet, mit dessen Verfasser mich hier in kurzem auseinander-
zusetzen.
Der Punkt von Belang , in dem wir differiren , betrifft den Tod
Amy Robsart's und die Frage nach Leicester's und Elisabeth's Schuld
an demselben. Was Bekker dessfalls aus dem Leieester-Blount'schen
Briefwechsel und den Bekenntnissen Appleyard 's folgert, kann ich
wohl auf sich beruhen lassen. Diese Actenstücke lassen , \vie aus
6airdner*s oben citirteni Aufsatz erhellt, eine der Bekker*schen völlig
entgegengesetzte Auslegung zu , und es will mir scheinen , dass so-
wohl Bekker als auch Gairdner mit ihren Auslegungen einen Beweis
erbringen wollen , für welchen es in den Briefen , wie in dem Be-
IteDntnisse an einem festen, über alle Zweifel erhabenen Anhaltspunkte
fehlt. Wer billig urtheilen will, darf nicht übersehen, dass weder
Froade noch Bekker aus dem Briefwechsel und Appleyard's Confession
ibre Schlüsse auf Leicester's Schuld gezogen hätten, wenn die Aeusse-
* Giessener Studien auf dem Gebiet der Geschichte V: Elisabeth und
Leicester. Beiträge zur Geschichte Englands in den Jahren 15« »0—1562.
Giewen. Ricker. 1890. 131 p. 3 M.
138 J^* Broach. Elisabetli und Leicester.
rangen des Span. Botschafters de Quadra unbekannt geblieben wären.
Ich sehe diese Aeusserungen mit kritischem Auge an, Bekker dagegen
glaubt dem Quadra aufs Wort. Und doch kann uns eine gerade
von Bekker (S. 108) citirte Stelle aus Quadrats Depeschen belehren,
dass dieser Diplomat Irrthtimern, selbst groben Irrthümern unter-
worfen war: wir sehen ihn von einem Bischof von Windsor sprechen —
und es hat niemals einen solchen gegeben; Windsor war kein Bischofs-
sitz. Liegt es da nicht nahe anzunehmen , dass Quadra , wie er in
diesem Falle geirrt, auch in manch' anderem Irrthümliches berichtet
habe? dass die betreffende Aussage Cecil's von ihm falsch verstanden
oder auch maliziös zugerichtet worden? dass Cecil ihm die Nachricht
von dem meuchlerischen Vorhaben gegen Amy Kobsart nicht als
feststehende Thatsache, die er, der Staatssecretär , für wahr halte,
sondern als ein Gerücht mitgetheilt habe, welches in Folge der Inti-
mität zwischen Elisabeth und Leicester seinen Lauf genommen? —
Die Erklärung, wie solche Versehen und Verkehrtheiten in diplo-
matische Depeschen sich einschleichen konnten, glaube ich oben ge-
geben zu haben, wie nicht minder den Beweis, dass sie thatsächlich
vorgekommen sind. Ich halte auch dafür, dass es, behufs Ermitte-
lung der historischen Wahrheit, weniger gefährlich ist, die Aussagen
eines Diplomaten scharf ins Verhör zu nehmen , als — wie Bekker
es thut — der eigenen Phantasie die Zügel schiessen zu lassen. ' Denn
was er (S. 61) als Thatsache gibt, dass die Leiche der Amy Robsart
mit gebrochenem Genick an den Fuss der Treppe gelegt worden, kann
doch nur Ausgeburt der Phantasie sein und entbehrt jedes wie immer
gearteten quellenmässigen Beleges.
Kleine Mittheilungen.
Zum Ursprung der Deutschen Stadty erf assung. £ n t ge g n u n g.
Der im vorletzten Hefte der Deutschen Zeitschrift fiii* Geschichts-
wissenschaft erschienene Aufsatz G. v. B e 1 o w's ist nicht sowohl
eine Kritik meines darin besprochenen Buches, denn der Recensent
wäre Richter in eigener Sache, als viel mehr eine Vertheidigung
gegenüber dem Urtheile, welches ich in ebendiesem Buche über die
Arbeiten des Herrn Prof. v. Below zu fallen gezwungen war. Da
der grösste Theil der Leser dieser Zeitschrift mein Buch schwerlich
gelesen oder bei der Leetüre dieses Below'schen Aufsatzes zur Prüfung
herangezogen hat, so erachte ich es für geboten, die Art etwas näher
m beleuchten, wie v. Bölow meine „Polemik" als „haltlos** zu er-
weisen meint.
Gerade die schwerwiegendsten Beweise für meine Charakteristik
seiner Forschungen hat v. Below überhaupt nicht erwähnt. Ich
habe z. B. S. 378, 379 meiner Arbeit den Nachweis erbracht, dass
V. Below die angebliche Unterwerfung der Sklaven unter das öffent-
liche Gericht im Frankenreiche durch Berufung auf G. Meyer, Sickel
und Schröder zu erweisen sucht , während der erstere Forscher an
dem von Below citirten Orte etwas ganz anderes über diesen Gegen-
stand sagt, Sickel und Schröder aber an den angeführten Stellen
gerade entgegengesetzter Ansicht wie Below sind, üeber diesen
schwerwiegenden Punkt meiner Anklage schweigt v. Below in seiner
Vertheidigungsschrift. Ebenso habe ich behauptet und erwiesen, dass
. ^. Below Röscher als Gegner der Ansichten Gierke*s und Anhänger von
Maurer's hinstellt und sich dafür auf eine Stelle beruft, in welcher
sich der grosse Nationalökonom gerade in entgegengesetzter Weise
ausspricht*; auch hierüber geht die Vertheidigungsschrift schweigend
hinweg.
' S. meine Arbeit (fernerhin als »Ursprung* citirt) S. 380, 381. Gar-
Jiicht erwähnt sind auch die von mir S. .368, 369 nachgewiesene Verzerrung
140 Kleine Mittheilungen.
Noch charakteristischer ist, dass v. Below öfters aus der Art
und Weise , wie er meine Ausführungen bekUmpft , ganz deutlich
erkennen lässt, dass er nichts Stichhaltiges gegen sie einzuwenden
vermag. Als Beispiel diene seine Vertheidigung gegen meine durch
eine Reihe von Beweisstellen gestützte Behauptung, dass er oft als
»herrschende Meinung" darstellt, was nie von einem Forscher ver-
treten ist. Er zweifelt nicht, ,dass der junge Doctor bei weiterer
Ausdehnung seiner Leetüre zu einer anderen Meinung gelangen wird".
Sicherlich hätte v. Below in Bezug auf die S. 382 meiner Arbeit
zusammengestellten Beispiele, in denen er auf die angegebene Art
eine „herrschende Meinung" ganz zu Unrecht constatirt, wenigstens
jetzt Citate gebracht. — wenn nur überhaupt jemals irgend Jemand
die von ihm als „herrschend" bezeichneten thörichten Ansichten ver-
treten hätte ^
Ich hatte mehrfach Gelegenheit zu constatiren, dass v. Below
die Ansichten derjenigen Forscher, gegen welche er polemisirt, sowie
ihre entscheidenden Argumente derart verzerrt, dass sie nicht mehr
zu erkennen sind. So ist es jetzt auch manchen meiner Behauptungen
ergangen. Ich hatte z. ß. S. 379 die That^ache gekennzeichnet, dass
V. Below Lamprecht's Ausführungen über die Vogtei als blosse
Urkundenzusammenstellung charakterisirt ; ich behauptete, dass, wer
diese Ausführungen Lamprecht's oder auch nur die wohlgeordnete
Disposition derselben (Wirthsch.leben Bd. l Th. 2 S. VI, VII) gelesen,
meine Verwunderung über eine derartige Bezeichnung dieser For-
schungen theilen muss. Jetzt spricht Below ^ nur von seinem „ver-
werfenden Urtheil über Lamprecht's Ausführungen über die Vogtei*
und gibt sich den Anschein , seine frühere Behauptung durch den
Hinweis darauf rechtfertigen zu können, — dass Lamprecht's
Forschungsergebnisse in dieser Hinsicht nicht allgemeine Zustimmung
erfahren haben ^.
Auch da, wo überhaupt von einem Versuche, meine Behauptungen
zu widerlegen, ernstlich die Rede sein kann, ist Below wenig glücklich.
der Ansichten Kichhorn'a, Arnolds und Heusler's über die Folgen der
Ottonischen Privilegien , sowie die S. 381 besprochene Veränderung der
von Below unter Anführungszeichen falsch wiedergegebenen Stelle
.Jastrow's etc.
' Ganz ähnlich ist auch die Widerlegung S. 116 Z. 42—44. S. 114
Z. 18—15. 8. 118 Z. 1-4. ' S. 120.
^ Aehnlich ist es zu beurtheilen, dass nach v. Below's Ausführungen
S. 114 und 117 jeder Leser glauben niuss. ich hätte Nitzschs Gildetheorie
ohne Weiteres acceptiert. während ich doch z. B. S. 53 gegen Nilzsch's
Ansicht polemisiere, dass die Gilde eine specifisoh Sächsische Hinrichtung sei.
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung (C. Koehne). 141
1. Ich hatte nachgewiesen, dass Below den von Heusler und
Uierke festgestellten methodischen Grundsatz vielfach verletzt hat,
dass für Fragen der Entstehung der Stadtverfassung nicht erst ganz
spät zur Entwicklung gelangte Flecken und Städtchen herangezogen
werden dürfen , auf welche vielleicht nur das anderwärts selbständig
erwachsene Stadtrecht übertragen ist. Darauf antwortet v. Below
jetzt namentlich durch Berufung auf Sohm, der „in der Benutzung
von Urkunden kleiner Städte aus dem 13. Jahrhundert eher noch
weiter gegangen sei als" Below selbst. Dieser Einwand kann aber
nur bei einer oberiiäch liehen Betrachtung zutreffend scheinen. Bei
Sohm handelt es sich vorzugsweise um die Constatirung von Rechts-
sitten und Rechtsbräuchen, bei denen Nachweise für spätere Zeit, da
der Ursprung in Einrichtungen der Fränkischen Periode überzeugend
dargethan ist, die Nachweisungen für die Zeit der eigentlichen Stadt-
entstehung ergänzen und hie und da wohl auch ersetzen können '.
Der gegen von Below's Methode erhobene Tadel betrifft hingegen
Ausführungen , in denen z. B. eine Stelle des ersten Strassburger
Stadtrechts ohne Weiteres durch die Analogie von Verhältnissen zu
Hameln im 13. Jahrhundert erklärt*, oder der Uebergang von
angeblich den Landgemeinden zustehenden Functionen auf die Stadt-
fifemeinde durch das Beispiel von Lippstadt , Medebach , Emmerich
und Büren ' bewiesen wird. Wendet v. Below ein , dass die bei
letzterer Gelegenheit gegebenen ürkundenstellen nur als Nebenbeispiele
neben den vorher ausführlich behandelten 6 Städten Hameln, Halber-
stadt, Quedlinburg, Soest, Strassburg, Köln fungiren, so sind seine
' Da Sohm das Asylrecht als die Grundlage nachgewiesen hat. auf
welcher das Markt- . resp. Stadtrecht zur Bildung gelangte , so konnte er
üuch (Entsteh, des Dt. Städtew. S. 62 Note 85) in der Frage nach der Zeit
der Entstehung städtischen Gerichtes und Rechtes Below's Behauptungen
gegen meine Ausführungen vertheidigen. Es lagen aber, als ich Below's
Beweisführung aus Gründen der Methode tadelte, diese Forschungen
?^ohm"8. powie die ihnen zu Gmnde liegende Radolfzeller Urkunde noch
nicht vor. Uebrigens ist es zu einem besonderen Gericht über städtische
Immobilien und demnach auch zu einem besonderen städtischen Immobilien-
r»*cht ,in den alten Römerstädten ** , gerade nach Sohm's Ausführungen
iW. JS. 75. 76), erst später, z. Th. nach dem 12. Jahrh. gekommen; dem-
nach werden meine mit denen Below's im Widerspruch stehenden Aus-
fthniDgen über das Verhältniss von Eigenthum und Freiheit in Worms.
^peier und Mainz (11. Jahrh.) durch Sohm's Forschungsergebnisse garnicht
berührt.
* Stadtgem. S. 36, vgl. meine Bemerkung Urspr. S. 49 Note 4.
* Solche Orte, nicht die von Below S. 114 Z. 9 genannten, habe ich
^Is ^Städtchen* bezeichnet.
142 Kleine Mittheilungen.
Ausführungen doch nur bei dem erstgenannten Orte einleuchtend: je
grösser der von Below behandelte Ort ist, desto mehr muss er den
Quellenstellen Gewalt anthun , um sie für seine *rheorie passend zu
machen ^
2. Below führt ferner an, ich selbst hätte diejenige Methode
befolgt, die ich an ihm tadele, weil ich 7Air Erforschung der Gerichte
der Wormser und Mainzer Kaufleute im 11. Jahrhundert eine
gleichzeitige Urkunde des Ortes Allensbach heranziehe, , welcher nie
zu einer wirklichen Stadt geworden ist". Dabei habe ich jedoch
ausdrücklich hervorgehoben, dass ich dazu desshalb berechtigt zu
sein glaube, weil in dieser Urkunde ausdrücklich ausgesprochen ist,
dass alle Kaufleute diejenigen JurisdictioDsrechte haben, welche den
AUensbaehern damals verliehen wurden, und ausserdem speciell Wormser
und Mainzer Recht zum Vergleich herangezogen ist*. Noch weniger
darf darauf hingewiesen werden, dass ich selbst von der Medebacher
Urkunde von 1165 Gebrauch gemacht habe, aus der Below viel zu
weit gehende Analogieschlüsse zieht. Es handelt sich bei mir nur
darum , dass damals zuerst der Name consules für Stadtvorstände
gebraucht ist', während v. Below die Stadt«ntwicklung in Mede-
bach und z. B. Köln für gleichartig hält.
3. Wo V. Below zum Beweise des Hervorgeheus der Stadt aus
der Landgemeinde die dabei zumeist in Betracht kommenden Compe-
tenzen der letzteren festzustellen sucht, hat er sich dazu nur dreier
Quellenstellen bedient , von denen eine dem 13. *, eine andere dem
Ende des 14., die dritte gar dem 17. Jahrhundert angehört*. Meiner
Einwendung, dass aus diesen Stellen gewiss nicht die Befugnisse der
^ Below's Behauptung, dass die Kölner Richerzeche ein Commnnal-
organ und ganz ohne Zusammenhang mit der Gilde sei, wird von dem
neuesten Bearbeiter der Richerzeche (Liese gang in Z. d. Sav.-Stiftg. XI
S. 1 — 61) mit Recht nicht einmal erwähnt. Gegen Below's angebliche
Rechtfertigung seiner Methode (Stadtg. 8. VII), auf die er sich jetzt S. 114
Z. 27 l»eruft, vgl. meine von ihm nicht berücksichtigten Ausführungen
(Urspr. S. 377 Note 1).
- Vgl. Urspr. S. 57. * Ibid. S. 297.
* Sogar diese Stelle ist nach Sohm S. 74 Note 104 für das von Below
Behauptete nicht beweiskräftig, muss also ausgeschieden werden.
' Nur auf Leser, welche die Citate nicht nachschlagen, kann die
beigefügte Bemerkung Eindruck machen, auf die sich jetzt v. Below
S. 115 Note 2 wieder beruft: „Andere Beispiele in den angeführten Werken*.
Es sind eben in diesen keine Beispiele dafür zu finden, dass die Land-
gemeinden die betreffenden Competenzen schon in älterer Zeit besessen
haben; bestätigt wird diese Wahrnehmung dadurch, dass von Below auch
jetzt keine genaneron Citate bringt.
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung (C. Koehne). 143
Landgemeinden zur Zeit der Entstehung der Stadt Verfassung fest-
gestellt werden können, entgegnet er, es verrathe „geringe Kenntniss
unserer Nachrichten über ländliche Verhllltnisse*, wenn ich „Quellen
über die Competenz der Landgemeinden vor dem 13. Jahrhundert*
verlange. Allerdings fehlt es, wahrend aus der Zeit vor dem 13. Jahr-
hundert doch nicht wenige Zeugnisse über die Gemeinwirthschaft der
Markgenossenschaft und daraus unmittelbar entspringende ßefagnisse
dieses Verbandes vorliegen , ganz an solchen , aus denen ein Recht
von Ortfigemeinden, Mass und Gewicht zu ordnen und über falschen
Kauf zu richten, hervorginge. Allein, dass aus dieser Thatsache gerade
folgt , dass die genannten Competenzen der Landgemeinde sich wohl
erst ausgebildet haben , als durch den Einfluss der Städte auch auf
dem Lande die reine Naturalwirthschaft beschränkt wurde, das will
oder kann Below nicht einsehen.
4. Was meine S. 384 gemachte Bemerkung betriflPt, dass es sinnlos
sei. den Kirchspielkirchen Einfluss auf das Aufkommen der Städte
zuzuschreiben , so halte ich dieselbe vollkommen aufrecht Below's
Behauptung wäre ja überhaupt nur dann richtig, wenn mindestens
ein beträchtlicher Theil der Landleute in den Städten eingepfarrt
gewesen wäre. Es genügt auf die Darstellung von Hinschius ^
und Friedberg* zu verweisen, nach welcher die Gründung von
städtischen der von ländlichen Pfarrgemeinden erst geraume Zeit nach-
folgte, indem die letzteren ihre Pfarrkirchen selbstverständlich auf
dem Lande hatten. Dass hie und da Landgemeinden in der Stadt
eingepfarrt waren oder noch sind, kann sicher an der Thatsache nichts
ändern, dass die Deutsche Landbevölkerung bis auf einen ganz unbe-
deutenden Theil, um eine Pfarrkirche zu besuchen, nicht in die Stadt
zu kommen brauchte. Oder hält Below die Darstellung der citirten
Kanonisten für unrichtig?
5. Es bleiben noch die Einwendungen, welche Below S. 115, 116
(in der Note) gegen meine Beweisführung erhebt. Er erklärt hier, ein
Theil der ihm gemachten Vorwürfe erledige sich dadurch, dass mir
»das Verständniss für Ironie" fehle, bei einem anderen lägen „einfach
unrichtige Angaben" meinerseits ,vor". Als Beispiel für ersteren
Theil verweist er auf meine Ausführungen über eine 8. 378 wieder-
gegebene Stelle seines zweiten Aufsatzes. In dieser erweckt Below
die Vorstellung, dass er sich bei einem tadelnden Urtheil über Nitzsch
der Zustimmung SchmoUer's erfreut; dass Schmoller gerade das
Gegen theil von dem sagt, was Below behauptet, wird nur demjenigen
Leser klar, der das Citat Below's nachschlägt. Für diese Ironie
' Kircbenrecht S. 262-69: 2781?. ^ Lehrb. d. Kirchenr. § 71.
144 Kleine Mittheilungen.
fehlt mir wirklich das Verständniss: vielmehr glaube ich, dass wenn
hier die nachträgliche Erklärung, die Stelle sei „selbstverständlich
ironisch gemeint*, bei irgend Jemand helfen könnte, Heinrich Heine
mit der paradoxen Bemerkung recht hätte, man könne »jede Dumm-
heit gleichsam ungeschehen machen und sogar in Weisheit umge-
stalten", wenn man erklärt, „man habe** sie , bloss aus Ironie be-
gangen und gesprochen**. Nicht mehr als von dieser Berufung auf
Ironie ist endlich auch von der auf falsche Angaben meinerseits zu
halten; selbst wenn solche in den S. 116 Note angegebenen Fällen
sämratlich vorliegen würden — was durchaus nicht der Fall ist — ,
so könnte dieser Umstand doch an dem aus meinen Zusammenstel-
lungen sich ergebenden ürtheil über die Below'schen Arbeiten nicht«
ändern \
Ausser durch Einwendungen gegen die einzelnen Ausführungen
meiner Polemik sucht Below dieselbe auch dadurch zu bekämpfen,
dass er ihren Autor als »jungen** Doctor, sein Buch als »erweiterte
Doctordissertation' bezeichnet, indem er sich dafür auf die Biblio-
graphie dieser Zeitschrift beruft. In Hinsicht hierauf brauche ich
den Leser wohl kaum auf die herrlichen Ausführungen Lessing's
im 57. seiner antiquarischen Briefe zu verweisen, in welchem für alle
Zeiten festgestellt ist, dass wer ein Buch wissenschaftlich kriti-
siren will, den Autor nur wegen solcher Thatsachen tadeln darf, die
er aus dem Buche selbst erfahren konnte, üebrigens hätte für
Herrn Prof. von Below ein Blick auf das Titelblatt meines Buches
genügt, um zu erfahren, dass ich ausser in der philosophischen auch
in der juristischen Facultät — beiläufig schon vor 5 Jahren — pro-
moviert bin , ein Blick auf das Deckelblatt , dass das Buch keine
Erstlingsarbeit ist. Also bleibt nur die Thatsache, dass ein Theil
^ Es wird genügen, zur Kennzeichnung dieser Berufung auf , unrichtige
Angaben" meinerseits den von Below S. 116 Z. 14 — 21 erörterten Fall ins
Auge zu fassen. Der Passus, um welchen es sich handelt (Stadtg. 8. 65)
konnte von mir nach dem Zusammenhang, so sehr es Below jetzt auch be-
streitet, doch nur so aufgefasst werden, dass er sich damit in erster Linie
gegen Schmoller's in seiner „ Weber zunft* gemachte Bemerkungen
richtet; denn letztere gehen unmittelbar der betreffenden Stelle voraus, und
ihrem Wortlaut entnimmt Below die „Bussordnungen*, an welche er seine
, Ironie* anknüpft. Es ist ausserdem aber gamicht einzusehen, was geändert
wäre, wenn Below's Polemik sich auf die Stelle in „Strassburgs Blüthe
S. 11* beziehen würde, wie er jetzt behauptet. Hier gibt Schmoller
dem Gedanken Ausdruck , dass das spätere Gewerberecht z. Th. aus dem
geistlichen Gericht über Fälschung erwachsen sei. Das ist doch etwas ganz
anderes, als was Below ihn behaupten lässt.
Zum Ursprang der Deatschen Stadtverfassung (C. Koehne). 145
meines Werkes der hiesigen philosophischen Facultät zu Promotions-
zwecken vorgelegt und von ihr angenommen ist; schwerlich wird dies
bei einem anderen als Below für die Anerkennung wissenschaftlichen
Werthes meiner Arbeit, wofern sie solchen überhaupt besitzt, ein
Hindemiss bilden. Jedoch glaube ich in Hinsicht auf solchen Tadel
berechtigt zu sein, Below vorzuwerfen, dass er statt der Auskunft,
die ihm die Bibliographie dieser Zeitschrift ober den Autor gab, lieber
die in dem Buche selbst klar angegebene Ursache der Entstehung des
seine Arbeiten kritisirenden Anhanges hätte erwähnen sollen. Zur
Ehiblication dieses Anhangs bin ich nämlich durch folgende Thatsachen
gezwungen worden : Damit die Darstellung der Verfassungsentwicklung
der drei Städte Worms, Speier und Mainz die mit der Entstehung
des Deutschen Städtewesens verbundenen wissenschaftlichen Fragen
ihrer Lösung näher bringe, schien es mir nicht zu genügen, alle die-
jenigen Schriften, welche sich mit diesen Fragen beschäftigen, kennen
zu lernen, sondern ich hielt es auch für nöthig, überall da, wo ich
auf Grundlage des vorliegenden Materials von den in diesen Schriften
yertretenen Ansichten abweichen zu müssen glaubte, meine Ausführungen
eingehend zu begründen. Dies Verfahren zeigte sich aber den Auf-
sätzen von Below's zur Stadtverfassung gegenüber, die, während ich
mit dieser Arbeit beschäftigt war, erschienen, als ganz undurchführbar.
Grösstentbeils wohl in Folge der überstürzten Hast, mit der v. Below
nach seiner eigenen Angabe diese Aufisätze veröffentlichte, bestehen
zwischen diesen Veröffentlichungen z. Th. auch von Below selbst
offen eingestandene Widersprüche \ während er sich doch noch fort
und foi-t auf jede seiner früheren Arbeiten beruft, als ob er mit allen
darin vertretenen Ansichten übereinstimme. Ausserdem führten mich
gelegentliche Nachprüfungen einzelner Below'scher Untersuchungen
zu ähnlichen Ergebnissen wie die überzeugenden Nachweise Höniger's
in seinem in der Berliner historischen Gesellschaft am 6. Febr. 1888
über Below's Aufsätze gehaltenen Vortrage*. Leider ist jedoch von
diesem Vortrag nur ein kurzes Referat gedruckt. Femer sah ich
ein, dass die Fadenscheinigkeit der meisten von Below für seine
Behauptungen angeführten Beweise nur denjenigen ohne weiteres ein-
leuchten würde, die Zeit fänden seine Citate nachzuschlagen. Kurz,
ich sah mich gezwungen, mich innerhalb des Bahmens meiner Arbeit
auf die Widerlegung einiger der wichtigsten Behauptungen Below's*
zn beschränken, die Ergebnisse einer eingehenden Untersuchung seiner
' Vgl. Urapr. S. 361, 362.
^ Vgl. die Sitznngsberr. d. Gesellschaft zn diesem Datum.
' Vgl. z. B. S. 49 Note 4; S. 296; S. 354.
i>«Qt8che Zeitochr. f. Oeschichtsw. 1891. V. l. 10
146 Kleine Mitiheilungen.
Forschnogsweise hingegen in einem besonderen Anhange meiner Arbei
mitzugeben.
Below aber erwähnt jetzt zwar, dass seine Aufsätze nach meine
eigenen Angabe ^nur an sehr wenigen Stellen" meiner eigen tlichei
Arbeit , berücksichtigt* sind, verschweigt aber, dass ich mit diesei
Worten nur die Berücksichtigung behufs Widerlegung ab
gelehnt habe, die unnöthig und zu weitläufig erschien.
Endlich enthält der Below'sche Aufsatz auch noch eine Reili(
von Angriffen auf meine eigene Arbeit. Nun ist ja gewiss eine kräftig«
Offensilve oft die beste Vertheidigung und ich war desshalb daran
gefasst, dass meine Arbeit von Below stark getadelt werden würde
Nur das konnte ich nicht erwarten, dass er mir den unwürdigen
und ganz grundlosen Vorwurf machen würde, ich hätte zahlreiche
Ausfuhrungen und Nachweise von ihm übernommen, ohne ihn zv
nennen. Der Vorwurf wäre, wenn berechtigt, so schwerwiegend, da»
ich es als mein Recht und meine Pflicht betrachten muss, alle von
Below zur Bekräftigung dieser Behauptung herangezogenen That
Sachen zu erörtern und ihre völlige Wirkungslosigkeit nachzuweisen,
1. Nur in Bezug auf einen einzigen der von Below erwähntes
Punkte habe ich wirklich eine von ihm schon geltend gemachte Auf
fassung durch meine Specialforschung bestätigt gefunden — ohne
dass mir übrigens der eigentliche Nachweis dadurch von ihm erspart
wäre — , nämlich in Bezug auf die Beurtheilung der Thätigkeit dec
bischöflichen Officialates und des Stadtgerichtes bei Bekundung von
Immobiliengeschäften. Natürlich habe ich auch , was Herr v. Belo^
verschweigt, ausdrücklich und zwar S. 403 Note 3 auf seine Por
schungen verwiesen '.
2. Da V. Maurer und Schaube die Ableitung des Rathes au£
dem Schöffencolleg speciell für Speier desshalb in Abrede stellen, weil
in unserer üeberlieferung an diesem Orte keine Schöffen ausdrücklich
bezeugt sind, so habe ich mich bemüht, diesen Forschern gegenüber
die Existenz eines Schöffencollegs in Speier wahrscheinlich zu machend
Es ist wirklich höchst sonderbar, wenn es v. Below jetzt mit seinen
(nach Maurer's und Schaube's erschienenen) Forschungen in Ver-
bindung bringen will, dass ich anerkannt habe, dass ^von einem Zu-
^ In Hinsicht auf diesen und ein paar andere Fälle, in denen ich
V. Below jedesmal ausdrücklich angeführt habe, bemerkte ich auch bei
Zusammenfassung der Ergebnisse meiner Prüfung der Below*8chen Aufsätze,
dass diese Arbeiten hie und da auf noch nicht genügend berücksichtigte
Probleme aufmerksam machen und auch an einigen Stellen eine wirkliche
Bereicherung unserer Erkenntniss bieten (ß. Urspr. S. 388).
* Ibid. S. 74.
Znm Ursprung der Deutschen Stadtveriassung (C. Koehne). 147
sammeDhange des Batbes mit dem Schöflfencollegium nur da die Eede
sein könne, wo es überhaupt ein ScböffencoUegium gab*.
3. Ebenso kann es doch anch nur komisch wirken, wenn
V. Below mit seinen Arbeiten die Thatsache in Verbindung bringt,
dass ich zwischen bürgerlicher und Kirchspielgemeinde unterscheide.
Es muss dies um so mehr auffallen, als ich S. 81 bei Formulirung
der Frage, ob bei den nach Kirchen genannten Sondergemeinden die
Pfarrgemeinschaft das eigentlich Massgebende ist, ausdrücklich bemerke,
dass Warnkönig diese Frage in Bezug auf die Flandrischen Städte
bejaht, Vollbaum sie in Bezug auf Erfurt verneint. Ich verdanke
also die Hinweisung auf dies Problem den eben genannten Forschern,
während v. Below an der Stelle, die er offenbar im Auge hat —
einer erst während der Drucklegung meiner Arbeit erschienenen
Recension (GGA 1889, S. 841 Note 6) — , nur die von Vollbaum
for Erfurt wahrscheinlich gemachte Thatsache, dass daselbst die
Specialgemeinden , obgleich sie Parochien genannt werden , doch mit
den eigentlichen Kirchspielen nichts zu thun haben , kritiklos verall-
gemeinert.
4. Auch die Thatsache, dass ich die Bedeutung der Ottonischen
Privilegien und des Hofrechts für Ausbildung der Stadt Verfassung
untersucht, hat mit den Below'schen Ausführungen gar nichts zu
tbnn. Bedurfte es, um auch in diesem Punkte die Ansichten der
älteren Literatur einer kritischen Prüfung zu unterziehen, überhaupt
noch einer besonderen Anregung, so würde diese jedenfalls nicht
laf V. Below, sondern auf Höniger zurückzuführen sein, der seit
einer Reihe von Jahren in seinen Vorlesungen und üebungen die
Ansichten der älteren Forschung in Bezug auf Hofrecht und Otto-
nische Privilegien bekämpft. Wie wenig dieser Gelehrte von dem
Einflüss der genannten Momente auf die städtische Entwicklung hält,
geht daraus hervor, dass er in seinem — lange vor v. Below's ein-
schlägigen Untersuchungen erschienenen — Aufsatze ,üeber den Ur-
sprung der Kölner Stadtverfassung" * weder die Ottonischen Privilegien
noch das Hofrecht mit einem Worte zu erwähnen für nöthig hielt.
5. In gleicher Weise ist es endlich auch völlig unberechtigt,
wenn v. Below S. 113 Zeile 2 ff. es als Wiederholung seiner Aus-
führungen zu charakterisiren wagt, dass auch nach meiner Darstellung
^ Nicht ernst zu nehmen ist es, wenn v. Below S. 117 Z. 18 — 20
ndi aof das Urtheil Jastrow'a über diesen Aufsatz beruft, das in der
nicht rechtzeitigen Erwähnung in den Jahresberichten liege. Jastrow hat
diesen Aufsatz, wie er Mitthh. a. d. bist. Lit. XVH S. 108, 109 ausdrücklich
erklärt, nur desshalb nicht erwähnt, weil er ihn übersehen hat. Davon,
dan er ihn für nichterwähnenswerth hielt, kann nicht die Rede sein.
148 Kleine Mittheilungen.
, Handel und Industrie die Grundlage der städtischen Entwicklung
gewesen' seien. Allerdings stehen die Endergebnisse meiner Arbeit
mit dieser Anschauung wenigstens in Zusammenhang. Aber die An-
sicht f die Below jetzt wieder als sein alleiniges Eigentbum in An-
spruch nimmt, war schon der alteren Forschung durchaus nicht fremd,
wie ich gerade im Gegensatz zu Below bewiesen habe * ; ausserdem
beherrscht gerade dieser Gesichtspunkt auch Höniger's Auffassung
der städtischen Entwicklung. Es genügt, dafür auf den erwähnten
Aufsatz über Köln und auf Höniger's kritische Bemerkungen in
seinen wirthschaftsgeschichtlichen Jahresberichten ^ zu verweisen.
So kann denn davon, dass ich .Auffassungen^ oder .Nachweise*
von V. Below übernommen habe, ohne ihn zu erwähnen, gamicht
die Rede sein ; jedoch veranlassen mich die zuletzt besprochenen Punkte
noch ein Wort über mein Verhältniss zu den Forschungen Anderer,
besonders Höniger's hinzuzufügen, da v. Below sich berechtigt
glaubt, meiner Arbeit in Folge zu grosser Abhängigkeit von früheren
Auffassungen das Prädicat der . Unreife" geben zu können. Ich habe
es, wie schon bemerkt, nicht versäumt, die frühere Literatur kennen
zu lernen und bin selbstverständlich älteren Ansichten da gefolgt, wo
die von ihren Vertretern gegebenen Nachweise mich überzeugten oder
das mir vorliegende Quellenmaterial ihre Berechtigung ergab. Dass
ich auf die letztere Weise die Richtigkeit mancher Behauptungen
Höniger's erkannte, zu deren eingehender Begründung er selbst
noch nicht gekommen ist ', kann als Zeichen von Unreife doch gewiss
nicht betrachtet werden.
Im Uebrigen genügt es, wenn ich mich gegenüber v. Below's
in eigener Sache abgegebenem ürtheil über meine Arbeit auf die
Kritik competenterer Becensenten^ berufe. Nur möge es mir, um
' Urspr. S. 384.
* Vgl. z. B. Jbb. f. Nationalök. N. F. VI S. 569 Absatz 2, wo schon
lange vor dem Erscheinen der Below'schen Arbeiten die alte Eintheilung
in Bischofs-, Pfalz- und Landstädte abgelehnt wird. Höniger schlägt daftlr
vor, auch bei der verfassungsgeschichtlichen Gruppirung der Deatschen
Städte von dem Unterschiede zwischen Handels- und Industriestädten aus-
zugehen.
' Vgl. z. B. Urspr. S. 291. In manchen Punkten bin ich auch zu
Ansichten gekommen, die von denen Höniger's ganz abweichen, vgl. z. B.
S. 400—404.
* Sohm, Entsteh, des Städtew. S. 16; AI. Schulte in Z. f. G. d.
Oberrh. V S. 408; Lampreoht in DLZ XI, 1462 ff., vgl. insbes. 1464 Zeile
25 — 28 in Bezug auf die mir von Below vorgeworfene Unreife. Ueber
meine Ausführungen über die Specialgemeinden (Kirchspiele) — auf welchem
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassuug (C. Koehne). 149
ein Beispiel des Werthes von Below's Ausstell angen an einzelnen
Behauptungen meiner Arbeit zu geben, erlaubt sein, zum Schluss die
Aufmerksamkeit noch auf d i e Stelle zu lenken , welche Below *
.selbst für eine Doctordissertation etwas stark* findet. Ich sagte
S. 1 meiner Arbeit: ^Communale Entwicklung, d. h. Ausbildung
einer Gemeindeverfassung finden wir ja auch auf dem Lande'. Um
nur dies zu erwähnen , so ist doch z. B. als hervoiTagend wichtiger
Theil der Ausbildung einer Gemeindeverfassung das Aufkommen eines
ständigen Ausschusses der Gemeindemitglieder zu betrachten ; die Ent-
stehung solcher Ausschüsse fand jedoch nach Lamprecht ^ nicht
vor dem 13. Jahrhundert statt, und auch Below' ist ihm in dieser
Ansicht gefolgt. So finden wir also „communale Entwicklung" im
Sinne der .Ausbildung einer Gemeindeverfassung " auch auf dem
Lande. Below aber citirt den Satz, gegen den er sich wenden will,
unvollständig und legt ihm eine Bedeutung bei, welche er, richtig
citirt, gar nicht haben könnte, um dann mit leichter Mühe gegen ihn
zn polemisiren. So bestätigt v. Below hier und an anderen Stellen
durch die Art, wie er seine tadelnden Bemerkungen gegen meine
Arbeit begründet, nur die Berechtigung aller gegen seine Polemik
erhobenen Einwendungen. C. Koehne.
Replik. Ich könnte mich damit begnügen, die Entgegnung des
Herrn Koehne durch den Hinweis darauf zu erwidern, dass von an-
gesehenster Stelle aus ein ähnliches ürtheil über sein Buch gefällt
worden ist, wie ich es gefällt habe. Prof. Edgar Loening, bekannt-
lich einer unserer angesehensten Juristen, der sich namentlich auch
durch ein allseitig abwägendes Urtheil auszeichnet, hat K.*s Arbeit
in Lit. CBL ^890 , Sp. 1468 ff. eingehend besprochen *. Er gelangt,
indem er im einzelnen K. Anerkennung zu Theil werden lässt, zu
dem Gesammtresultat, dass K. „in den Hauptpunkten die Forschung
nicht gefördert hat**. Er hebt ferner energisch hervor, dass die
Oebiete mir nach Below die einfachsten Kenntnisse fehlen — Sohm a. a. 0.
S. 93 Note 132.
' S. 119. « Dt. Wirthachafbeleben I, 318 ff.
' Stadtgem. S. 9—10.
* K. bemft sich auf die anerkennenden Worte, welche er von Sohm,
^Qlte und Lamprecht erhalten. Loening's Recension, die nur 8 Tage
«»»ch derjenigen Lamprecht*8 erschien, verschweigt er wohlweislich.
* Die Hauptfrage in den Controversen über die Entstehung der Stadt-
Terfassmig lautet: woher stammt die Stadtgemeindegewalt? oder mit an-
dren Worten: ist die Ordnung der wirth schafblichen Verhältnisse im
Mittelalter Sache des Staates (der öffentlichen Gewalt) oder der Gemeinde?
150 Kleine Mittheilungen.
Polemik K.'s gegen mich weder unbefangen noch gerechtfertigt ist.
Und zwar findet er sie um so ungerechtfertigter, als K. von meinen
Untersuchungen „nicht unbeeinflusst sein wird* ^
Wie bemerkt, der Hinweis auf Loening könnte als Replik ge-
nügen. Ich will indessen ein Uebriges thun und K.'s Verfahren
analysiren. Ich muss jedoch die Verantwortung dafür, dass hier der
Polemik so breiter Raum gelassen wird, einzig und allein auf K.
schieben; er hätte, bei grösserer Vorsicht in seinen Aeusserungen,
lange Auseinandersetzungen überflüssig machen können.
1. K. erklärt, dass das, was ich als „herrschende Meinung' be-
kämpft habe, in Wahrheit von Niemand behauptet worden sei; er
bestreitet, dass überhaupt jemals irgend Jemand die von mir als
herrschend bezeichneten „thörichten^ Ansichten vertreten habe. Er be-
streitet (Ursprung S. 382) speciell, dass es eine „herrschende Ansicht
von der massgebenden Bedeutung der Frohnhöfe' gebe, dass Jemand
angenommen habe, „den Grundstock der städtischen Bevölkerung
hätten Hörige gebildet". Kennt K. thatsächlich keinen Schrift-
steller, der diese Anschauung vertreten hat? Ist ihm, um von Nitzsch
und von Schmoller zu schweigen, Arnold 's „Aufkommen des Hand-
werkerstandes im Mittelalter" ' , Stieda's Aufsatz „zur Entstehung des
Deutschen Zunftwesens" unbekannt'? Statt hier mit vielen Citaten
aufzuwarten, will ich nur auf Gothein verweisen, welcher (Wirth-
schafts-G. d. Schwarzwaldes, S. 17) bemerkt: „Am verbreitetsten,
von den hervorragendsten Forschern vertreten, ist die Ansicht, welche
Sohm behauptet das erstere, ich das letztere. K. hat zur Lösung dieser
Frage nichts beigetragen; er wirft sie nicht einmal auf. Er glaubt die
Frage nach der Entstehung der Stadtverfassung mit dem trivialen Satze
beantworten zu können, dass die letzten entscheidenden Gründe die „ Rechts-
anschauungen und Interessen der kaufmännischen Kreise* seien. Damit ist
gar nichts gesagt; denn es handelt sich ja darum, unter wessen Leitung
(des Staates oder der Gemeinde) Handel und Gewerbe sich entwickelt haben.
Uebertreibe ich, wenn ich behaupte, dass dem ürtheil K/s noch die Reife
fehlt?
* So hm. Die Entstehung des Dt. Städtewesens S. 10 Anm. 4, deutet
auch bereits die Abhängigkeit K.'s von meinen Ausführungen an.
^ Arnold vertritt in diesem Büchelchen (Basel 1861) bekanntlich die
Ansicht von dem stufenmässigen Aufsteigen der Handwerker von der Hörig-
keit zur Freiheit.
• Lövinson, Beiträge z. Verf.-G. d. Westf. Reichsstifbsstädte, vertritt
noch heute die Ansicht, dass die Ministerialen massgebende Bedeutung in
den Städten gehabt haben. K. kennt diese Schrift; er lobt sie sogar
(MHL 17, 256). Vgl. dazu freilich DLZ 1889, Sp. 1579 ff., u. W. Schröder,
Die älteste Verfassung der Stadt Minden. Mindener Programm 1890.
Dentsche Stadtverfassung: Replik (G. v. Below). 151
dem Hofrecht der Bischöfe den hauptsächlichen Antheil an der
Entstehung der Zünfte zuschreibt". Während K. einfach bestreitet,
dass dasjenige, was von mir als herrschende Ansicht bekämpft ist,
von Andern behauptet worden sei, findet er es andererseits damit
vereinbar, Höniger das Verdienst zuzuschreiben, „die Ansichten der
älteren Forschung in Bezug auf Hofrecht und Ottonische Privilegien"
beseitigt zu haben. Also nur Höniger hat das Recht, die ältere An-
sicht zu bekämpfen ! Mit der Behauptung, dass Höniger ein Verdienst
auf diesem Gebiete zukomme, steht nun aber K. gewiss allein ^
Sohm hat in seiner Schrift über die , Entstehung des Deutschen
Städtewesens* (S. 1 bis 17) die Arbeiten näher skizzirt, welche in der
neuesten Zeit die Erforschung des Ursprungs der Deutschen Stadt-
yerfassung gefÖrdei-t haben: Höniger's ist darin mit keiner Silbe ge-
dacht. Dagegen findet sich der Satz: .Durch v. Below ist die Ansicht
von Nitzsch, welche die städtische Entwicklung aus dem Hofrecht
abzuleiten sich bemühte, endgültig beseitigt worden" *. Und ähnlich
drückt sich Gothein aus (a. a. 0. 8. 18). K. schiebt freilich die
Vorlesungen und üebungen Höniger's vor. Was darin vorgegangen
ist, entzieht sich natürlich öffentlicher Kenntniss. Ich glaube indessen
doch behaupten zu dürfen, dass K. irrthümlich berichtet sein muss.
Denn Höniger hat die Interpretation des ältesten Strassburger Stadt-
rechtes durch Nitzsch als zutreffend angesehen (Hist. Z. 58, 205
Anna. 2). Wenn K. sich auf Höniger's — übrigens kaum 21 Seiten
langen — Aufsatz über den Ursprung der Kölner Stadtverfassung
beruft, so habe ich mein geringschätziges und bisher nicht bean-
standetes ürtheil über denselben schon in meiner , Stadtgemeinde*
(S. 120) formulirt.
Eine etwas andere Fassung hat Lamprecht in seiner Besprechung
des K.'schen Buches' dem von K. gegen mich erhobenen Vorwurf
' Lamprecht hat in einem Referat über K.'s Buch (DLZ 1890, Sp.
1462 ff.) allerdings anch bemerkt, dass mit der «Meinung, dass das kauf-
iDinnische Dasein die tiefste Kraft der städtischen Entwicklung gestellt
babe, vor K. fast nur Höniger Ernst gemacht hat**. Wenn das der Fall
^äre, 80 hätte Höniger die Ansicht von Nitzsch und Schmoller, dass der
Kaufmann sich am liebsten um den Schöffenstuhl herumdrückte, bekämpfen
nlitten. Das hat er indessen nirgends gethan.
' Und dabei ist K.*s Arbeit vor Sohm^s Buch erschienen! Ich nehme »
jenes Verdienst nicht für mich allein in Anspruch. Hegel hat die Ansicht
▼on Nitzsch für Köln widerlegt Baltzer hat femer gezeigt, dass in Strass-
burg die Ministerialität nicht die Bedeutung gehabt hat, die ihr von der
^ter^ Theorie zugeschrieben worden war.
« DLZ 1890, Sp. 1462 ff.
152 Kleine Mittheilangen.
gegeben. Lamprecht bestreitet nicht, dass die von mir bekämpften
Ansichten thatsächlicb von Anderen aufgestellt worden sind. Aber
er meint, mir komme nur das Verdienst zu, „die Theorien Nitzsch'
für ein grösseres Publicum beseitigt zu haben'*. Er sagt: „Nitzsch
hatte durch seine Forschungen über die Gilde die frühere Stufe seiner
städtegeschichtlichen Anschauungen schon selbst innerlich längst über-
wunden*. Es ist indessen weder richtig, dass die Nitzsch 'sehe Ansicht
nur noch im grossen Publicum, d. h. also doch nicht mehr unt«r
den Gelehrten lebte S noch dass er selbst sie innerlich überwunden
hatte. Jastrow bemerkt in seinem von K. - sehr gelobten biographi-
schen Artikel' über Nitzsch: „Nitzsch ist in der festen üeberzeugung
gestorben, dass der Grundgedanke seiner ,Ministerialität' trotz allen
anfänglichen Widerspruchs schliesslich in allem Wesentlichen so gut
wie allgemeine Annahme gefunden habe". Wenn Lamprecht sich
auf die Aufsätze von Nitzsch über die Gilde beruft, so hat er diese
wohl lange nicht mehr eingesehen; Nitzsch vertritt gerade hier mit
grosser Bestimmtheit die hofrechtliche Hypothese. Er erklärt (Monats-
berichte der Berliner Akademie 1879, S. 11): „Es steht namentlich
für die Städte des Deutschen Südens und Westens die zum grossen
Theil hofrechtliche Verfassung der Gewerbe und ihr unmittelbarer
Zusammenhang mit der herrschaftlichen Hofhaltung fest".
2. Es ist unrichtig, dass ich auf den Einwand hinsichtlich meiner
Methode „namentlich durch Berufung auf Sohm" antworte; ich bitte
meine Worte nachzulesen. Es ist unrichtig, dass Sohm eine andere
Methode wie ich befolgt. Will K. es ignoriren, dass Sohm von den
Urkunden von Medebach und Hameln einen ausgedehnten Gebrauch
(und zwar nicht etwa bloss für die „Constatirung von Rechtssitten
und Rechtsbräuchen") macht? Wesshalb soll es mir ferner verwehrt
sein, Medebacher Urkunden für die Darstellung der Geschichte des
Rathes zu verwerthen, während K. es erlaubt ist?* Wesshalb soll bei
^ Schmoll er sagt eben erst jetzt (Jahrbuch f. Gesetzg. 1890 S. 1002):
„Ich leugne, dass die Ansichten von Nitzsch über den Einfloss der Bischöfe
als grosser Grundherren in den Städten endgültig beseitigt seien*. Schmoller
gehört also auch nicht zu den Lamprecht'schen Gelehrten. Vgl. femer
Gothein a. a. 0. Lamprecht selbst hat in seinen volle tieben Jahre
nach Nitzsch's Tode erschienenen Skizzen zur Rheinischen Geschichte (S. 100)
mit grösstcr Bestimmtheit die hofrechtliche Hypothese vorgetragen. S. auch
Hist. Z. 59, 198 Anm. 2. ' Ursprung S. 385.
' Jahrbuch f. Gesetzg., B. 8 S. 872 f. Jastrow sagt in der Allg.
Dt. Biogr. (Art. Nitzsch, Bd. 23 S. 738) von den Aufsätzen über die Gilde
ganz richtig: „Hiermit knüpfte er wieder an die ,Ministerialität' an*.
* Ueber Menden zieht K. es jetzt vor zu schweigen.
Deutsche Stadtverfassung : Replik (G. v. Below). 153
der Constatirung von , Rechtssitten und Rechtsbräuchen* eine andere
Methode zulässig sein, als bei der von Verfassungseinrichtungen? Es
ist unrichtig, dass ich die Verhältnisse von Hameln für die „Er-
klärung* des ersten Strassburger Stadtrechtes herangezogen habe.
Divon kann schon desshalb keine Rede sein, weil ich das Strassburger
Stadtrecht in der Hist. Z. Bd. 58 ausführlich interpretirt habe, ehe
das Urkundenbuch von Hameln erschienen war ^ Die Behauptung,
dass ich «den Quellenstellen Gewalt anthue*, ist eine eitle Erfindung;
es fehlt jeder Schatten eines Beweises. Wenn K. dann bemerkt:
,?. B. hält die Stadtentwicklung in Medebach und z. B. Köln für
gleichartig*, so weiss ich nicht, für wen eine solche Aeusserung be-
rechnet ist. Ich halte selbstverständlich die Entwicklung aller
Deutschen Städte im Grossen und Ganzen für gleichartig, weil sie
sämmtlich auf denselben Grundlagen erwachsen sind. Aber ich habe
andererseits nirgends behauptet, dass die Entwicklung von Köln und
Medebach in jeder Beziehung gleichartig sei.
3. Es ist unrichtig, dass die von mir citirten Werke keine an-
deren als die von mir mitgetheilten Stellen über die Competenz der
Landgemeinde für Mass und Gewicht enthalten; ich verweise auf
Lamprecht, Deutsches Wirthschaftsleben II S. 481. Es ist auch wenig
loyal, wenn K. mir vorrückt — als ob ich es nicht selbst hervor-
gehoben hätte! — , dass Sohm meine Erklärung des Sachsenspiegels^
* Nachträglich habe ich dann in meiner „Stadtgemeinde* S. 36 be-
merkt, dass ^in Strassburg ganz in derselben Weise wie in Hameln die
bomines ecclesie den Sterbfall zahlen". Davon ist aber meine Interpretation
des Strassburger Stadtrecbtes ganz unabhängig.
' K. meint diesen mit der , Quellenstelle aus dem 13. Jahrhundert".
Ich habe übrigens nicht selbst diese Interpretation aufgestellt, sondei-n mich
nur der von Planck gegebenen angeschlossen. Warum polemisirt nun K.
nicht gegen Planck? Warum nicht gegen Lamprecht? Lamprecht hat es
mir zum schweren Vorwurf gemacht, dass ich ihn nicht als unbedingten
Gesinnungsgenossen aufgeflihrt habe. Vgl. darüber GGA 1890, S. 322
Asm. 3. K. weiss das sehr wohl ; er citirt die betr. Stelle mit der höchsten
Zustimmung (Ursprung S. 380 Anm. 2). Warum rührt er trotzdem gegen
Lamprecht nicht einmal den kleinen Finger und richtet seine Angriffe einzig
imd allein gegen mich? Man sieht eben, wie für K. die Sache hinter der
Person verschvirindet. Dasselbe erkennt man aus K. s Bemerkungen über
Schmoller's Bussordnungstheorie. K. verwirft diese selbst; aber -trotzdem
nicht er Schmoller zu vertheidigen. Dabei wird natürlich auf genaue
Wiedergabe der Worte kein Werth gelegt. Während Schmoller thatsäch-
lich gesagt hat: .aus dem geistlichen Gericht ging der grösste Theil des
«p&teren Gewerbe- und Zunftrechts hervor", lässt K. ihn nur behaupten.
154 Kleine Mitiheilungen.
verwirft. Vor allem aber macht es sich K. mit der Widerlegung
der Ansicht von dem Zusammenhang der Stadt- und der Landgemeinde
gar zu leicht. Forscher wie Sohm und Gothein ^ haben es für nOthig
gehalten, sich mit dieser Ansicht sehr eingehend auseinanderzusetzen.
4. In seinem Buche wusste (S. 384) K. schlechterdings noch
nichts davon, dass es Landgemeinden gegeben hat und noch gibt,
deren Pfarrkirche in einer Stadt liegt. Nachdem ich ihn in meiner
Kritik auf seinen Irrthum aufmerksam gemacht, räumt er jetzt
wenigstens ein', dass ,hie und da'' Landleute zu einer städtischen
Pfarrkirche gehören. Es ist nun freilich nicht bloss „hie und da"
der Fall ; eine Statistik würde das Gegentheil beweisen. Vollkommen
unklar ist aber, was die Berufung auf Hinschius und Friedberg be-
deuten soll. K. hat deren Darstellung, die sich nebenbei nur auf
bischöfliche Städte bezieht, einfach nicht verstanden. Uebrigens habe
ich kein entschiedenes Gewicht auf die Bedeutung der Pfarrkirchen
für das Aufkommen der Städte gelegt, sondern nur bemerkt (Hist.
Z. 58, 224): ,die Kirchspielskirchen haben unendlich viel grössere
Bedeutung für das Aufkommen der Städte als die Frohnhöfe". Die
Frohnhöfe haben nämlich gar keine Bedeutung dafür.
5. Es ist unrichtig, dass ich mich über den unterschied zwischen
bürgerlicher und Kirchspielsgemeinde erst in einer in den GGA
erschienenen Becension geäussert habe. In meiner , Stadtgemeinde'
(S. 54 f.) findet sich eine eingehende Auseinandersetzung darüber.
Daselbst habe ich auch nicht ,nur über Erfurt' gesprochen, vielmehr
von anderen Städten. Von einer .kritiklosen Verallgemeinerung*
ist also nicht die Rede.
6. Ich habe nicht bloss daraufhingewiesen, dass Lamprecht's Ergeb-
nisse nicht allgemeine Zustimmung erfahren haben. Ich habe viel-
mehr E. Schröder citirt, welcher in Uebereinstimmung mit mir ge-
rade die stoffliche Anordnung bei Lamprecht tadelt'.
dass das Gewerberecht ,zum Theil* aas dem geistlichen Gericht erwachsen
sei. — Bei dieser Gelegenheit richte ich an Herrn K. eine dringende Bitte.
Ihm sind «nicht wenige Zeugnisse** über die Gompetenz der Landgemeinden
aus der Zeit vor dem 18. Jahrhundert bekannt. Er hat wohl die Freund-
lichkeit, diese umgehend bekannt zu machen.
^ In seiner Wirthschaftsgeschichte des Schwarzwaldes.
* Er ist jedoch weit entfernt davon, seinen früheren Irrthum einzu-
gestehen.
< Schröder in der SavZ 24 S. 248: ,Ein weiterer Grundfehler be-
ruht darin, dass der Verfasser (Lamprecht) Stiftsvogtei und Schirmvogtei
nicht genügend auseinanderhält, dafür aber nach anderen, weit weniger
charakteristischen Gesichtspunkten verschiedene Vogteiformen unterscheidet*.
Deutsche Stadtverfasaung : Replik (G. v. Below). I55
7. Völlig unverständlich ist mir, was K. mit seinen langen, durch
ein Citat aus Lessing gewürzten Mittheilungen über seine Doctor-
promotion bezweckt. Meine Bemerkung, dass K. ein junger Doctor
sei, sollte selbstverständlich keinen Tadel aussprechen, sondern einen
Mildemngsgrund angeben. Dass K. in zwei Facultäten Doctor ge-
worden, hatte ich dem Titelblatt entnommen. Dass er aber die eine
Doctorwürde schon vor 5 Jahren erworben , konnte ich weder dem
Titelblatt noch dem Umschlag noch dem Inhalt des Buches ent-
nehmen. Da ich nun jedoch davon in Kenntniss gesetzt bin, so lasse
ich jetzt natürlich keine mildernden Umstände mehr gelten.
8. Ich habe Hist. Z. 58, 228 Anm. 1 über meinen ersten Aufsatz
zur Entstehung der Stadtverfassung gesagt: „Mit Arbeiten aus ganz
anderen Gebieten beschäftigt, konnte ich dieser nur wenige freie
Stunden widmen*. Auf Grund dieser Stelle bringt K. es fertig, zu
behaupten: ,v. B. veröffentlichte seine Aufsätze nach seiner eigenen
Angabe mit überstürzter Hast' ! Die anderen Kritiker haben an
meinen Arbeiten jedenfalls nichts von „überstürzter Hast", vielmehr
das Gegen theil wahrgenommen. Vgl. z. B. Lit. CBl. 1889, Sp. 571 f.
und Sohm a. a. 0. Hiernach mag man auch ermessen, ob sich wirk-
lich so namhafte „Widersprüche* in meinen Arbeiten ünden, wie es
K. darzustellen beliebt. Ich habe an einer oder zwei Stellen frühere
Angaben (die für das Ganze der Darstellung ohne Bedeutung sind)
berichtigt, was Niemand auffallend finden wird, da meine Ausfüh-
rangen in drei einzelnen Stücken im Laufe von zwei Jahren gedruckt
worden sind.
Hiermit beschliesse ich meine Replik. Es würde zu geringes
Vertrauen zu meiner Sache verrathen, wenn ich auf alle Einzelheiten
4er K.'schen Ausführungen antworten wollte ^ Dass keine .schwer-
wiegenden Beweise* gegen mich vorliegen, entnehme ich der ein-
müthigen Anerkennung, die meine Arbeiten bei allen unbefangenen
und sachkundigen Forschern gefanden haben. K. freilich scheint zu
fordern, dass ich auf alle einzelnen Punkte Bescheid gebe. Indessen
^ Ich will nur noch hervorheben, dass ich mit keiner Silbe Röscher
als Gegner von Gierke bezeichnet habe, dass K. durch die Vertheidigung
Kber Ansichten über „commanale Entwicklung** seine PositioQ nur ver-
Kblechtert, daas er im übrigen gegen meine Kritik seiner Ansichten
schlechterdings nichts vorbringt^ dass er meine so hart angefochtene Be-
merkimg über das Verhältniss der Sklaven zum öffentlichen Gericht im
wesentlichen selbst theilt (Ursprung S. 48), dass Jastrow, den K. (Ursprung
8. 80 Anm. 2) als Autorität bezeichnet, Höniger's Aufsatz doch wohl nicht
önÜMh i^flbersehen' hätte, wenn derselbe wirklich ein so glänzendes Meteor
w&re, wie K. behauptet.
156 Kleine Mittheilungen.
warum handelt er denn nicht nach diesem Princip? Er hatte mit
Emphase behauptet, dass ich nie Nitzsch citire. Ich hatte ihm dann
nachgewiesen, dass ich das im Gegentheil wiederholt gethan habe.
Hier ist jede subjective Auffassung ausgeschlossen ; es liegt ein ein-
faches Factum vor. Warum gesteht nun K. nicht offen seinen Irr-
thum ein? Warum erneuert er ferner nicht Lamprecht's Zenderei-
theorieV Warum ist er jetzt zu einem so kleinlauten Vertreter der
Gildetheorie geworden?
G. V. Below.
Die Waulsorter Fälschungen« Zur Abwehr. Herr Lahaye,
Conservateur des Staatsarchivs von Naniur, hatte den Druck seiner
, Etüde sur Tabbaye de Waulsort* * nahezu vollendet, als er in den
Besitz meiner in der „Deutschen Zeitschrift für Geschichtswissen-
schaft* n S. 341 ff. veröffentlichten Abhandlung über den Rechts-
streit der Klöster Waulsort und Hastiere gelangte. Da es ein höchst
unerfreuliches Ding ist, im Augenblick der Veröffentlichung einer
grösseren Arbeit die wissenschaftlichen Grundlagen derselben auf-
gewühlt und von der Kritik fast vollständig zerstört zu sehen, so
kann man Herrn Lahaye den ünmuth darüber nicht eben verargen.
Was blieb ihm schliesslich übrig , als einfach alles abzuweisen , was
seinen eben abgeschlossenen Untersuchungen theilweise völlig den
Boden entzog? Lahaye leugnet also alles' und nicht nur das, was
ich über die Urkundenfälschungen und die Hist. Walciod. bemerkt,
sondern auch das, was bereits von Ficker, Giesebrecht und Bernhardi
über die Unechtheit der Urkunde Lothar*s von 1136', von Sickel über
die Interpolation des Privilegs Otto's I. von 969 gesagt worden war
— nicht etwa, weil Herrn Lahaye triftige Gegengründe zu Gebote
* Zuerst im Bulletin de la soci^t^ d'art et d'hist. du dioc^se de Liege
V (1890), dann besonders Liege 1890.
' In einem Excurse betitelt: «La critique allemande et les sources de
l'histoire de Waulsort** S. 284—291.
^ Lahaye meint zwar S. 290, dass das in Namur befindliche Original
dieser Urkunde zu keinen Zweifeln an seiner Authenticität Anlass gäbe.
Ich gestehe, dass mir die einfache Versicherung des Gegners nicht genügt,
bemerke aber schon jetzt, dass auch die Echtheit des Siegels^ die L. betont,
nichts beweisen würde. Denn wenn es vorkam , dass Siegelungen hinter
dem Rücken des Siegelinhabers (vgl. meine Abhandlung S. 849), dass FfBA-
Bchungen in der kaiserlichen Kanzlei selbst erfolgten (Bresslau, Urkunden-
lehre I S. 78, 79), wenn es Thatsache ist, dass Wibald die Siegel Friedrich's I.
selbst anfertigen Hess (Bresslau, Urkundenl. I S. 926), so wären bei den
Beziehungen, die er zum Hofe hatte, in unserem Falle irgendwelche Durch-
stechereien durchaus nicht ausgeschlossen.
Die Waulsorter Fälschungen (E. Sackur). 157
standen, sondern weil ihm bisher ganz entgangen war, dass einige
Deutsche Forscher über einige Kaiserurkunden einmal etwas ge-
schrieben hatten und weil er durch meine Arbeit erst davon Kennt-
niss erhielt zu einer Zeit, als es zu spät war, die Ergebnisse für sein
Buch zu verwerthen. Herr Lahaye wendet sich nun nicht etwa gegen
meine Vorgänger, soweit ich ihnen gefolgt bin, sondern lediglich gegen
mich, einmal verrauthlich weil er nicht in der Lage war, sich um-
gehend ihre Bücher zu beschaffen, dann aber weil es ihm wahr-
scheinlich ungleich leichter schien, gegen meine Person, als gegen
Gelehrte von solchem Ruf, wie Ficker, Sickel, Bernhardi und Giese-
brecht zu polemisiren. Da nun Herr Lahaye in dieser seitenlangen
Verlegenheitspolemik * — soweit überhaupt wesentliche Punkte in
Betracht kommen — nicht ein erhebliches Moment vorbrachte und
ich in den von dem Herrn Archivar von Namur angefochtenen Punkten
nichts zurücknehme, so könnte ich mir gänzlich ersparen auf den
Gegenstand zurückzukommen , wenn mir Herr Lahaye nicht in ver-
steckter Weise den Vorwurf der Fälschung gemacht hätte.
Wenn meinem Gegner in der kleinen Belgischen Provinzialstadt
die neue Ausgabe der Diplome Otto's I. von Sickel nicht zu Gebote stand,
so ist das für ihn als Geschichtsforscher der Ottonischen Zeit sehr
schlimm, aber es wäre immerhin entschuldbar. Wenn er aber den Spiess
umdreht und, statt sich wegen dieses Mangels zu entschuldigen, mir,
der ich natürlich den von Sickel verbesserten Text benutzte, vorwirft,
ich hätte die von den Ausgaben (Herr Lahaye kennt nur die schlechten)
überlieferten Worte willkürlich verändert, so vermeide ich absichtlich
jede Charakterisirung eines derartigen ungerechtfertigten Vorwurfs.
,Nous ne pouvons donc pas*, sagt Herr Lahaye, „nous rallier ä
* Um das Verfahren des Gegners zu charakterisiren, will ich nur auf
^en Punkt hinweisen. Ich hatte gezeigt, dass £ilbert nicht in einer
^zigen authentischen Urkunde des 10. Jahrhunderts comes genannt wird,
zugleich aber selbst auf eine unedirte, in der Form sicher falsche Urkunde
hingewiesen, in der das geschieht. Auf diese Urkunde beruft sich nun Lahaye
gegen mich, ohne mit einer Silbe zu erwähnen, dass und warum ich sie
fiir unecht erklärt hatte. Femer führt er für die Behauptung, dass Eilbert
^n der Mit- und Nachwelt comes genannt worden sei, eine Reihe von
Qoellen an: aber die Quellen, in denen Eilbert als Graf erscheint, sind
Unter solche vom Ende des IL oder 12. Jahrhunderts und in der einzigen
vom Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts, der V. S. Eloquii,
die Herr Lahaye den Lesern vorführt — kommt Eilbert überhaupt
nicht vor! Man erkennt, dass mit einer derartigen Argumentation alles
möglich ist. So geht es durchweg. Meine Argumente werden entweder
verschwiegen oder mit ein paar Phrasen wegdisputirt.
158 Kleine MiUheilangen.
ropinion de M. Saekur, mais ce que nous pouvons moins admettre
encore, c*est le proc^dö dont cet auteur se sert: le diplöme d'Otton
l^ dans sa premiöre partie, parle d'Eilbert en ces termes: »Vir
quidem Eilbertus cum coniuge sna Heresinde«; M. Sackur cite oe
passage et il le modifie ainsi: »Vir quondam Eilbertus«. Pas an
mot pour jnstifier ce changement ; pas an mot pour laisser soupQonner
au lectenr, que M. Sackur le premier de son autorit^ priy^, fait
mourir Eilbert avant 969."
Der erste bin ich allerdings, der Eilbert vor 969 sterben lässt
— und ich freue mich dieser für die Kritik der Hist. Walciod. und
Vita Forannani * höchst wichtigen Entdeckung — allein keineswegs
thue ich das auf Grund meiner „autorit^ privee*. Ich brauche nicht
ausdrücklich zu bemerken, dass die Monumenten ausgäbe so bietet \ wie
ich angegeben, und zwar mit vollem Recht auf Grund der handschrift-
lichen üeberlieferung. Es bleibt also dabei trotz des Herrn Lahaye und
seines gelehrten Buches: Eilbert war 969 bereits todt und alle von
mir aus dieser Thatsache gezogenen Folgerungen bleiben vorläufig
zu Becht bestehen.
Ich bedaure lebhaft, Herrn Lahaye die Freude an seinem neuen
Buche etwas verdorben zu haben: um so lieber gestehe ich zu, dass
es für die späteren Zeiten manches Werthvolle enthält. Eine Menge
Urkunden aus dem Cartular von Waulsort sind beigegeben, ebenso
einige Tafeln mit schönen Stichen von Abtsiegeln.
Ernst Sackur.
* Da ich gerade bei der Sache bin, will ich eine Bemerkung nach-
holen, die ich bei Besprechung der Vita Forannani in meiner Abhandlung
hätte machen sollen. Aaf dem bischöflichen Stuhle von Armagh in Irland
sass vor der Mitte des 9. Jahrhunderts in der That einmal ein Bischof
Faranan (Garns, Ser. episc. p. 206; Archdall, Monasticon Hibemicum
I, 83), der natürlich nicht der Heilige von Waulsort gewesen sein kann.
Sehr leicht möglich ist aber, dass die Irischen Mönche Bischofslisten, Necro-
logien oder Confratemitätsbücher nach Frankreich brachten, denen man
später den Namen dieses Faranan entnahm, um ihn mit dem ähnlich
heissenden Abte von W. zusammenzuwerfen. Die Hypothese wird noch
wahrscheinlicher, wenn man bedenkt, dass der Bischof in der That resignirte.
Die Uebersetzung von Domnachmor mit „ecclesia maior' ist jedenfalls die
richtigere ; in der Grafschaft Antrim gab es mehrere Kirchen mit ähnlicher
Zusammensetzung: Domnachbruin, Domnachcoinre ; auch Domnachmor kommt
vor; vgl. Archdali I p. 10.
' .Quidem" ist zudem sinnlos; höchstens wäre „quidam" möglich,
das aber gar nicht belegt ist. Ich bemerke übrigens, dass das , quondam*
in die Urkunde Konrad's III. ebenfalls übergegangen ist, diese also den
SickeFschen Text voUauf bestätigt.
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate (G. Sommerfeldt). 159
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate. Bis
Tor knrzem lag die Mailänder Chronik des Johannes de Cermenate
nnr in mangelhaften, den Anforderungen der Neuzeit nicht genügenden
Dmcken vor. Diesem Uebelstande ist nun durch Prof. L. A. Perrai's
im Jahre 1889 erschienene, im allgemeinen recht anerkennenswerthe
Ausgabe^ abgeholfen. Was jedoch Ferrai in der ^Prefazione" über
da.s Leben des Mailänder Chronisten sagt, ist zum Theil recht zweifel-
hafter Natur; einige Bemerkungen dürften desshalb hier am Platze sein.
Auf Grund der ziemlich reichlichen Nachrichten, die Cermenate
in seiner Chronik über sein eigenes Leben gibt, ist mehrmals, so
von Muratori, über unsern Notar gehandelt worden ; daneben existiren
urkundliche Erwähnungen und einige Notizen mehr chronistischer Art,
die als Material für die Lebensgeschichte Cermenate's verwandt werden
können.
Betreffs der Abstammung Cermenate 's nun verweist Ferrai ganz
mit Recht als besten Beleg auf den l^amen selbst. Die Familie Cer-
menate stammt unzweifelhaft aus dem gleichnamigen kleinen Ort bei
Como. Ferrai glaubt freilich noch weiteres bezüglich der Herkunft
unseres Autors nachweisen zu können. Insbesondere dass sein Vater
den Namen Lorenzo geführt, sieht er als gesicherte Thatsache an,
während man bisher meinte, einer diesbezüglichen Notiz bei Arge-
lati, Bibliotheca Script. Mediolanensium I p. 410 C wenig Glauben
beimessen zu sollen. Die Zuverlässigkeit der Angabe Argelati's er-
achtet Ferrai als durch einen von ihm gemachten Fund bestätigt. Er
druckt p. xxiij — xxv eine Urkunde vom 9. März 1844, die hand-
schriftlich in zwei Copien des Archivio notarile zu Mailand, gedruckt
io den Miscellanea der Brera-Bibliothek erhalten ist. Den Notar „Jo-
hannes de Cermenate filius quondam Laurentii", der dort begegnet,
identificirt Ferrai unbedenklich mit unserem Autor.
Nun liegt aber ein eigentlicher Grund dazu ausser in dem höchst
bedenklichen Zeugnisse des Argelati nicht vor. Liesse sich nach-
weisen, dass Argelati seine Nachricht alter Mailänder Localtradition
Terdankt , so würde dieselbe etwas gelten , indessen 'nimmt Ferrai
p. xiv Note 2 selbst an , dass Argelati »trasse le notizie - - - da un
instrnmento*. Sollte es nun am Ende dieselbe Urkunde gewesen
»ein, die jetzt Ferrai entdeckt und durch die er es unternimmt, die
Angabe Argelati's zu stützen?
Was die Urkunde selbst anlangt, so scheint mir dieselbe mehr
Merkmale dafür zu enthalten, dass ein anderer Johannes de Cerme-
• Fonti per la atoria d'Italia. Scrittori Nr, II. vgl. Bibliogr. Jg. 1889
Nr. 2902 und Jg. 1890 Nr. 939.
1(50 Kleine Mittheilangen.
nate, als dass unser Autor gemeint ist, wiewobl zuzugeben , dass ao
sich das Jahr 1344 keinen Anstoss zu erregen brauchte , da eine
Reihe anderer Urkundenzeugnisse es allerdings ausser Frage zu stellen
scheinen, dass der Chronist Cermenate ein hohes Alter erreichte.
Das Bedenkliche an der Identificirung ist überdies, dass wedei
der Stand jenes Cermenate noch der Vorname Johannes etwas zui
Unterstützung der Hypothese Ferrai's beitragen. Wie Ferrai selbsl
p. xvj Note 8 anmerkt, lassen sich nicht wenige Beispiele daftii
nachweisen, dass Angehörige der Familie Cermenate sich dem P^rufe
als Notar widmeten, andererseits erhellt aus zwei ebenda von Ferrai
angeführten Beispielen, die sich bei genauerer Forschung wahrschein-
lich noch vermehren Hessen, dass der Name Johannes im Hause Cer-
menate erblich, jedenfalls keine Seltenheit war.
Der Freundlichkeit des Herrn £. Motta in Mailand verdanke
ich die Mittheilung, dass sich am 4. September 1388 dort ein Notai
Johannes de Cermenate nachweisen lasse ^ Ob derselbe identiscb
ist mit dem von Ferrai (a. a. 0.) zum Jahre 1394 erwähnten Gio«
vannino da Cermenate, oder, was wahrscheinlich, als dessen Vater zu
betrachten ist, oder ob er gar identisch ist mit dem zum Jahre 1344
erwähnten , mag späterer Forschung überlassen bleiben ; wir sehen,
dass die Frage der Abstammung des Mailänder Chronisten sich mebi
und mehr zu einer genealogischen zuspitzt, die nicht ohne erneute ein
gehendere Durchforschung der Mailändischen Archive für Zwecke dei
Geschichte des Hauses de Cermenate gelöst werden kann. Insbeson-
dere dürfte dabei der Gesichtspunkt ins Auge zu fassen sein, ob das
* Die betreffende Urkunde findet sich im Mailänder Archivio notarilc
unter den , Acten* des Notars Marcelo Golasecca. Die Unterschrift lautet:
Actum in statione que tenetur per Johannem de Cermenate notarium aitfl
in parochia Sti. Michaelis ad galum porte Cumane Mediolani. Ferrai isl
Überhaupt in der Verwerthung seines auf Cermenate bezüglichen Fundet
nicht mit genügender Sorgfalt verfahren. Seine Mittheilung, dass dieselbi
von neun Notaren unterzeichnet sei, ist falsch, es sind vielmehr acht Dil
beiden von ihm genannten Notare «Jacobus dictus Minitius, Cuminius filiui
quondam Tomasii" vereinigen sich zu einem einzigen: „Jacobus dictui
Minettus Cuminius filius quondam Tomasii". Diese Kenntniss verdankt
ich nächst Herrn Motta auch der gütigen Mittheilung des Herrn P. Ghin
zoni in Mailand, der gleichfalls so freundlich war für mich Naohforschungei
anzustellen. Jene Urkunde hat übrigens die Namen der acht Notare nicht
nur im Texte, sondern ist auch mit den gesonderten Unterschriften eines
jeden von ihnen versehen. — Erwähnt sei hier noch, dass Ferrai's Urkunde
vom Jahre 1344 nicht zu den Acten eines Notars Carlo Ripa di Giovanni
gehört, derselbe vielmehr Carlo Riva di Giovanni heisst.
Zur Lebensgescbichte des Johannes de Cermenate (G. Sommerfeldt). 161
j^anze Geschlecht oder nur einzelne Angehörige desselben ihren Wohn-
sitz in dem nördlichen Theile Mailands in der Nähe der Porta Comana
hatten; dort nämlich soll, nach Argelati's freilich wenig verbürgter
Angabe, der Vater unseres Chronisten [oder gar dieser selbst?] seinen
Wohnsitz gehabt haben und dort finden wir auch jenen Johannes
vom Jahre 1888 und den Giovannino vom Jahre 1394 ansässig, wäh-
rend fiii* den Joannes filius quondam Laurentii das Stadtviertel in
der citirten Urkunde nicht angegeben wird.
Wenn nun Ferrai weiter p. xij Note 7 (vgl. jedoch seine ab-
weichende Bemerkung p. xvj) vermuthet, dass jener angebliche Vater
Lorenzo ursprünglich in Como ansässig gewesen, so ist das eine Be-
hauptung, die anderer Beweise bedarf, als sie von Ferrai hier vor-
gebracht werden. Ferrai's Gründe sind: erstens überhaupt das Vor-
handensein eines Geschlechtes de Cermenate in Como in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts, zweitens die Aehnlichkeit des Berufes
der Mitglieder der Familie in Como, drittens eine Stelle bei Giovio,
(jli uomini della Comasca etc., die direct für Einwanderung aus Como
sprechen soll.
Dass es in Como eine Familie namens Cermenate gegeben, ist
genügend bezeugt. Ausser dem Jacobus und Beltramus, die Ferrai
zü der angegebenen Zeit dort aufweist, hätten sich bei Durchsicht der
Statuten von Como und der dort angefügten, meist der Ambrosiana
entstammenden Urkundenstücke (in Monumenta historiae patriae, edita
jussu Caroli Alberti. T. XVI), die jedoch von Ferrai nicht verwerthet
iVL sein scheinen , zu den Jahren 1282 — 1297 noch ein Ayroldus
[resp. Arialdus] und ein Carolus de Cermenate — letzterer vermuth-
licb ein Sohn des oben genannten Beltramus [richtiger Bertramus] —
nachweisen lassen (vgl. a. a. 0. p. 454, 460 und 467). Ebenda
p. 263 findet sich auch eine Anmerkung A. Ceruti*s, die das Vor-
handensein noch anderer Urkundenbelege betreffs des Beltramus de
Cermenate bezeugt. Dass Ferrai jene Urkunden unbekannt geblieben,
ist in seinem eigenen Interesse um so bedauerlicher, als diejenige von
p. 454 einen immerhin bemerkenswerthen Anhalt für seine Aufstel-
lungen betreffs der Comasker Herkunft der Mailänder de Cermenate
hätte geben können. Dort erscheint am 25. April 1282 jener Ayroldus
äIs eifriger Anhänger der Ghibellinischen Partei der Rusconi, die
wiederholt zu den Mailänder Visconti's in engen Beziehungen ge-
standen.
Auf die Gleichheit des Namens fernjer ist in diesem unseren Falle
nichts zu geben. Die damaligen Familiennamen in Italien sind be-
ständigen Schwankungen unterworfen. Es gehörte keineswegs zu den
Seltenheiten, dass Jemand bei Veränderung des Wohnsitzes seinem bis-
Deatoche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. l. H
1(52 Kleine Mittheilungen.
herigen Namen den Ort des früheren Aufenthaltes oder auch der Ge-
burt einfach zufügte. Als Beispiel dafür, wie wenig de Cermenate
ursprünglich Gentilname war, führe ich an, dass in Urkunde vom
14. November 1283 ^ zu Bulgaro Grasso ein „Martinus Mulinarius
filius quondam Albei*ti de Puteo de Cermenate'' genannt wird, dessen
Zugehörigkeit zu der Comasker Familie man doch unmöglich wird
behaupten wollen.
Nicht viel besser steht es mit den andern Gründen Ferrai's.
Der Aehnlichkeit des Berufes wird man ein grosses Gewicht nicht
beimessen können, weil wir erstens über den Stand jenes angeblichen
Vaters Lorenzo nicht das Mindeste wissen^, zweitens die Zahl der
Familien, aus denen Mitglieder sich dem Notariatsstande widmeten,
in den Lombardischen Städten meist ziemlich gross war und die Be-
schaffenheit unseres Quellenmaterials für diese Zeit es mit sich bringt,
dass uns gerade jene am meisten an die Oeffentlichkeit tretenden
Pei*sonen besonders bekannt werden.
Das Citat endlich aus Giovio hätte Ferrai besser ganz bei
Seite gelassen; dasselbe lässt — eine offenbare Fabel! — nicht den
Lorenzo, sondern unsern Chronisten in Mailand einwandern. Zudem
spricht das Citat, wie mir scheint, sich nicht darüber aus, ob die
Einwanderung von Como oder etwa nur von dem Comasker Districte
her erfolgt sei. Vermuthlich verdankt Giovio seine Weisheit einfach
einer von ihm oder einem seiner Gewährsmänner angestellten Com-
bination aus dem Namen Cermenate's.
Besondere Beweise glaubt dann Ferrai für die Mailänder GebuH
unseres Chronisten [die an sich zwar aus allgemeinen Gründen wahr*
scheinlich, aber keineswegs sicher bezeugt ist, so wenig als etwa die
Comasker Herkunft seines Geschlechtes] anführen zu sollen. Die
Sicherheit, welche er seiner Beweisführung beimisst, leuchte hervor
aus den Worten p. xiv: „Tutto infatti induce a credere che Gio-
vanni da Cermenate non trasportasse gia Tarte sua a Milane, ma vi
sia nato in sullo scorcio del secolo IS''. Er argumentirt: Cermenate
sei von seinen Mitbürgern im Jahre 1313 * [in Wirklichkeit vielmehr
1312!], wie bekannt, mit zwei andern Mailändern zusammen als
Syndicus zum Statthalter Heinrich's VIT. nach Lodi geschickt worden*
' Monumenta hist. patriae a. a. 0. p. 44)1.
^ Wäre Lorenzo gar als Notar schon in Como thätig gewesen, so
könnte man selbst geneigt sein zu vermuthen^ dass seiner zusammen mit
jenem Beltramus in den Statuten Como's Erwähnung gethan wäre, was
jedoch nicht der Fall.
' Vgl. Prefazione p. xiv und xv.
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate (G. Sommerfeldt). 1 ()3
Mit diesem Amte hatte nur Jemand betraut werden können, der seit
lange dem Mailänder Rathe angehörte. Die Zugehörigkeit zum Rathe
setzte Ortsangehörigkeit voraus. Letztere aber wurde nur für be-
sondere Verdienste und zwar, den Mailänder Statuten vom Jahre 1211
zQ Folge, an Auswärtige erst nach SOjährigem Aufenthalte verliehen.
Cermenate aber sei im Jahre 1313 nur etwa 39 Jahre alt gewesen.
Jener ganze scheinbar so sichere Beweis nun stürzt in sich zu-
sammen, auch wenn wir von der ganz willkürlichen Ansetzung von
Cermenate's Lebensalter absehen, durch eine einfache Erwägung:
Cermenate ist damals, im Jahre 1312, nicht in Folge seiner Zugehörig-
keit zum Rathe, dessen Mitglied er allerdings zu jener Zeit schon ge-
wesen sein dürfte, nach Lodi geschickt worden, sondern, wie er selbst
sagt (Cap. XLV p. 101), ,ut syndicus* ; das heisst in jenem Zusammen-
hange als „rechtskundiger Beirath*, eben als Notar*. In der That
ist denn auch nicht er, sondern sein Mitgesandter Francesco da Gar-
bagnate der Sprecher in Lodi. Dass ferner in jenen kampferfüllten
Zeiten der Romfahrt Kaiser Heinrich 's VII. auf Bestimmungen der
Statuten von 1211 wenig oder gar keine Rücksicht genommen wurde,
bedarf nicht des Beweises. Jener Francesco da Garbagnate selbst
war erst durch Matteo Visconti im Jahre 1311 in Mailand zu An-
sehen gelangt, vorher hatte er als wenig bekannter Ghibell inischer
Flüchtling in Padua gelebt (vgl. Cap. XVI p. 30).
Was übrigens die Rathsangehörigkeit unseres Chronisten betrifift,
so dürfte er, wie sein Freund Francesco da Garbagnate, im Jahre
1311 oder 1312 durch den Visconti in den Rath gelangt sein, sicher
nicht fiüher, denn 1302 bis Ende 1310 waren in Mailand die Guelfen
am Ruder, die ein sehr straffes Regiment führten und Männer von
^0 ausgesprochen Ghibellinischer Gesinnung wie Cermenate schwerlich
in den Rath gelangen Hessen.
Wenn Ferrai p. xvj noch die «tradizione costante degli storici
losteriori" für die Mailänder Geburt Cermenate's in Anspruch nimmt,
s>o ist oben am Beispiele des Giovio gezeigt, welcher Art diese „Tra-
dition' ist. Ferrai selbst führt keine Belegstellen an, abgesehen
von dem schon erwähnten Citat aus Argelati, das uns ausser dem
Namen des Vaters gar auch das Geburtshaus unseres Chronisten
kennen lehren will. An jener Stelle dürften Bestandtheile verschie-
schiedener Art und, wie erwähnt, von sehr ungleicher Zuverlässigkeit
durcheinander gearbeitet sein ; diese müssten auf kritischem Wege ge-
^ In derselben Eigenschaft kann er auch von den Gewaltthätigkeiten
^ Victrs Niccolo de"* Bnonsignori, welche er Cap. XIX p. 42 flf. beschreibt,
die persönliche Anschauung gewonnen haben, welche ihm Ferrai zuschreibt.
X(J4 Kleine Mittheilungen.
sondert werden, ehe an eine Verwerthung der Stelle in dem von
Ferrai angestrebten Sinne gedacht werden kann.
Zum Schluss noch eine mehr gelegentliche Bemerkung. Ferrai
rechnet, vielleicht nicht mit Unrecht, unseren Cermenat«, obwohl
dessen Darstellung überall die grösste Leidenschaftlichkeit athmet,
zu der „Schaar jener friedfertigen Ghibellinen", denen der liebe
Friede über alles ging. Als Beweis dafür sieht er an, dass Cerme-
nate im Jahre 1311 (gemäss seiner Angabe in Cap. LXIII p. 126)
sich im Lager Heinrich's VIL vor Brescia aufhielt. Ferrai sagt nicht,
in welcher Weise er sich den Vorgang denkt; und warum jenes ge-
schehen sein soll „coi principali fautori di Matteo Visconti" (Ferrai'
p. xviij— xix), ist mir nicht klar. Die nächstliegende Erklärung
aber dürfte sein, dass Cermenate's Aufenthalt vor Brescia ein unfrei-
williger war und er zu den Geiseln gehörte, die Heinrich VIL aus
Mailand als Bürgschaft für die Erhaltung des Friedens in dieser Stadt
mit sich fühi*te. Das würde darauf führen, dass Oermenate schon
für das Jahr 1311 als eines der einflussreichst'en Häupter der Mai-
länder Ghibellinenpartei anzusehen ist.
G. Sommerfeldt.
Die Schrift des Aristoteles über die Athenische Staats-
verfassung \ Der geschichtlichen Alterthumswissenschaft ist ein
unermessliches, ungeahntes Heil widerfahren: dem zähe bewahrenden
Boden Aegyptens haben wir seit dem Jahre 1847, wo er uns vier
mehr oder weniger vollständige Reden des vorher nur aus einem
Bruchstückhaufen bekannten Hypereides geschenkt hat, für so manches
werth volle Papyrusfragment aus untergegangenen Schriften dankbar
sein müssen ; aber wer hätte zu hoffen gewagt, dass er uns auch das
Werk hergeben würde, das wir uns von allen verschwundenen Quellen
Griechischer Geschichte zuerst gewünscht hätten, wäre uns von einem
Gotte die Wahl frei gestellt worden? Die Bedeutung des neuen
Fundes zu hoch anzuschlagen ist gar nicht möglich, waren doch nahe-
zu die gesammten literarischen Quellen für eine systematische Er-
kenntniss der Attischen Staatsverfassung nichts als durch Schriftsteller
niedrigsten Ranges: Grammatiker, Lexikographen und Scholiasten,
^ 'AO-Y^vaiiüv noK'.xüa. Aristotle on the Constitution of Athens, edited by
F. G. Kenyon. Printed by order of the trustees of the British Museum.
London 189L 8^ 1J190 S. 7 sh. Bd. — [Mit der obigen kurzen Anzeige,
die ursprünglich für die „Nachrichten und Notizen" bestimmt war, hatte
der Herr Verfasser die Güte, einer Bitte der Redaction um schleunige
Abfassung eines Berichtes zu entsprechen.]
Die Schrift des Aristoteles über die Athen. Staatsverfassung (M. Fränkel). 1 (35
übermittelte Fetzen aus dem uns jetzt zu einem grossen Theile wieder-
gegebenen Werke ; jetzt da der Forscher aus dem edlen Strome selbst
schöpfen kann, anstatt aus den schlechten Canälen, in welchen er mit
allerlei argem Schlamm durchsetzt und vielfach ganz verfälscht worden
war, muss diese ganze Disciplin von neuem durchgearbeitet werden:
eine Menge von Streitfragen, über die nie eine Einigung erzielt werden
konnte, erhalten ihre bündige Erledigung und wir empfangen neue
Aufschlüsse, die wir nicht ahnen konnten.
Die Wissenschaft kann sich glücklich schätzen, dass dieser Schatz
gehoben ist, aber auch dass er in Hände fiel, die seiner würdig sind.
Ans welchem Theile Aegyptens das British Museum die kostbare Er-
werbung gemacht hat, wird nicht mitgetheilt; deswegen aber einen
Tadel auszusprechen wäre ein Beweis starker Unbilligkeit oder starker
Unkunde. Denn der Wissenschaft liegt an dieser Kenntniss recht
wenig, aber unendlich viel liegt ihr daran, dass der Wettbewerb der
Alterthumshändler um etwaige weitere Schätze derselben Fundstätte
abgewendet wird, da die Araber in solchen Fällen die Geschäftspraktik
befolgen durch Zerschneiden der Papyri möglichst vielen Kauflustigen
etwas bieten zu können. Wenn sich das British Museum zudem auch
von dem Motiv seines eigenen Nutzens leiten lässt, so ist ihm dies
durchaus nicht zu verdenken ; es ist vielmehr die einfache Pflicht der
Verwaltung und um so mehr auch ihr Recht, als sie das nobile
officium eines solchen Besitzes voll erfüllt: sie hat uns schnell eine
offenbar mit Sorgfalt angefertigte Ausgabe geboten und wird in wenigen
Wochen die Möglichkeit voller wissenschaftlicher Mitarbeit durch Ver-
öffentlichung photographischer Facsimilia gewähren.
Herr Kenyon hat den Text transscribii-t , kleinere Lücken er-
gänzt, manchen Schreibfehler berichtigt und er hat nicht nur eine Ein-
leitung vorausgeschickt, welche die nöthigen thatsächlichen Angaben
über die Papyri und eine üebersicht des Inhalts mittheilt, sondern
auch ziemlich ausführliche Anmerkungen hinzugefügt, welche in über-
aus dankenswerther Weise durch fleissige Zusammenstellung der bis-
herigen antiken Quellen und theilweise auch der modernen Ansichten
die Würdigung des historischen Gewinnes ausserordentlich erleichtern.
Femer gibt er in einem Anhange eine üebersicht über die aus der
Schrift vorher vorhandenen Fragmente nach Rose's Sammlung und
druckt die in dem neu erstandenen Werke nicht erhaltenen ab : von
den gesammten 91 Nummern Rose^s finden sich 78; von den 58,
welche ihre Herkunft ausdrücklich angeben, sind 55 vorhanden.
^Ibstverständlich kann man, nachdem von Kenyon der mühselige
<?fst€ Grund gelegt ist, über das von ihm Gebotene hinauskommen:
manchen Fehler der üeberlieferung wird der kundige Leser sich gleich
IGO Kleine Mittheilungen.
verbessern \ manche weitere Emendatioa und Ergänzung wird durch
eingehende Arbeit gewonnen werden können ; aber der Herausgeber
verdient alles Lob gerade auch dafür, dass er lieber die Gefahr des
Irrthums auf sieh nehmen als das Werk so lange der Allgemeinheit
vorenthalten wollte, bis er diese Gefahr nach Möglichkeit verringert
hätte. Es wäre höchst ungerecht, seine Leistung durch Hervorhebung
der Versehen, wie der für uns auffallenden in den Accenten, herab-
setzen zu wollen.
Die Handschi-ift umfasste, wie die Einleitung bemerkt, nie das
ganze Werk; es fehlte ihr immer der Anfang, da vor der ersten
Columne freier Raum ist. Es sind vier Papyrusrollen : die erste, die
vollständig und 7 (Englische) Fuss 2*12 Zoll lang ist, enthält 11 breite
Columnen Schrift, die späteren in guter Erhaltung, die vorderen oft
schwer zu entziftern. Die zweite Rolle, 5 Fuss 5*/i Zoll lang, hat
13 engere Columnen in durchweg vorzüglichem Zustande. Von der
dritten Rolle, 3 Fuss lang, konnten 6 Columnen aus einer grossen An-
zahl von Fragmenten zusammengesetzt werden, die eine jedoch ist
sehr unvollständig und auch die anderen lückenhaft. Die vierte Rolle
ist ganz fragmentarisch, bis auf die letzte Columne, und die Schrift ist
jämmerlich mitgenommen imd vielfach ganz unlesbar. Die Höhe der
Papyri ist durchgängig etwa 11 Zoll, nur der vierte niisst jetzt kaum
10 Zoll.
Da Wilcken Vorder- und Rückseite eines Papyrus zu unterscheiden
gelehrt hat, ist erkennbar, dass unser Text auf dem Verso steht, und
da der Recto Rechnungen aus dem 11. Jahre des Kaisers Vespasian
enthält, so muss das Exemplar des Aristotelesbuches nach diesem
Jahre geschrieben sein, und zwar hat man einen gewissen Zwischen-
raum anzunehmen, bis jene Abrechnungen werthlos wurden; der
Herausgeber setzt die Handschrift daher in das Ende des ersten oder
den Anfang des zweiten Jahrhunderts*.
* Hier einiges von Andern (vgl. Athenaeum 1891 S. 217 ; 25L Academy
S. 186) meines Wissens noch nicht Veröffentlichte. S. 26, 8 ttvflr('x[Yj icXetajta;.
85. 2 ü)[xal] OYj/.ov: so Papyr. Berol. — 35, 9 (u. öfter) cptXovsixiav. 89, 1 kkftav
[yjv'j^sv oüji^evV 44, 8 exeXsooev. 44, Ende e}JL8tvs [ap)^a>v xal o]t'. 55. 8 xa;
[30v]oir]fi.oxa<;. 74, 9 np»ojxov. 76, 7 timv K&Xsjxuuv(neutr.). 81, 15 1«? oü [iravxa»^] OY|p.o-
TixYjv. 90, 10 ntsi^ocpopov. 98, 8 ÖK'.-^apyioL^. 112, 12 exatepcov [xfJv tt]?. 116. 8
ftp/atpeaioK; (das vomnstehende ?£x ist Dittographie). 117, 13 iav xivo;.
122. 15 S:xa3T[a'l, x'jpta •r^ •k]^[z'.<;. 128, 17 x<»v Xtxdiv. 130, 14 jiapxopia:«
Ä>;/.[a:;] ^,. 1.39, 11 Tv' s-iv xl;. 139, 14 xov Xi^ov, g^p* oh xa xojita. 141, 8
xal 4pyt[t>£u>piv z]üK 158, 5 v.Zfx'(^s\ici. 159, 4 ^'ifJx^ sl^ 3exa ftcpr^.
' Dem Herausgeber fällt es auf, dass der in den Rechnungen auf-
tretende Monat ilsßaoxo; nicht mit dem August identisch ist, sondern dem
Die Schrift des AriRioteles über die Athen. St^iatsverfassung (M. FiHnkel). 1 07
Abgeschlossen ist die Schrift in den letzten Jahren des Stagiriten,
nach dem Jahre 329 v. Chr., dessen Archont Kephisophon angeführt
wird (S. 137). Der Inhalt zerfällt in zwei Theile : der erste enthält die
Entwicklungsgeschichte der Athenischen Verfassung von den ältesten
Zeiten bis zur Vertreibung der Dreissig (S. 1 — 104); den Uebergang
zum nächsten Theile bildet ein zusammenfassender üeberblick über
die elf grossen Veränderungen, welche das Attische Staatswesen im
Laufe der Zeiten erfahren hatte (S. 104 — 107). Das zweite Haupt-
stück enthält eine eingehende systematische Darstellung der im Jahre
des Archonten Enkleides gegebenen und zu Aristoteles* Zeiten in
Kraft stehenden Verfassung (S. 107—170). Die Handschrift beginnt
mit dem Ende des Berichtes über die Verschwörung Kylons und der
kurzen Erwähnung der von Epimenides vorgenommenen religiösen
Reinigung der Stadt und endet mit der sehr verstümmelten Darlegung
des Gerichtsverfahrens. Das Buch gewährt überall den Eindruck,
dass es mit der peinlichsten Genauigkeit aus den urkundlichen Quellen
geschöpft ist, und die Sorgfalt erstreckt sich auch auf die stilistische
Form, die von wundervoller Klarheit und bei Vermeidung des Hiatus
ohne jede erkennbare Künstelei fein durchgebildet ist.
Soviel muss für jetzt genügen, um die ausserordentliche Bedeutung
des neuen Fundes hervortreten zu lassen; den der Wissenschaft er-
blühten Gewinn nur einigermassen im Einzelnen darzulegen, würde
eine nicht so schnell zu lösende Aufgabe sein.
M. Fränkel.
Yicekanzellariat Schlicks« Nachtrag. Laut Mittheilung der
Herren Seeliger in München und Winter in Wien wird Schlick in kgl.
Briefen von 1431 Juli 20 und Okt. 5 „unser vicecancellir" genannt:
Wien Registr.-buch J fol. 150» u. 102^. Seine Erhebung zum Vice-
kanzler fällt demnach zweifellos schon ins Jahr 1431. In der Unter-
schrift eines königl. Briefes vermag ich ihn freilich vor dem 6. Mai
1432 bisher ebenso wenig wie Lindner (Archv. Z. 9, 177) in dieser
Würde nachzuweisen. Lindner hat übrigens in dem angeführten
Aufsatz, der mir leider erst spät zu Gesichte kam, bereits die Züricher
Urkunden benutzt. Sein Versuch , das Auftauchen des Vicekanzler-
titels im Juni mit der bisherigen Annahme in Einklang zu bringen,
wird nunmehr als widerlegt betrachtet werden dürfen.
K. Schellhass.
Aegyptischen Thout entspricht, der erst am 29. August begann. Aber in
Asien beginnt der zu Ehren des ersten Kaisers benannte Monat imd damit
d« Jahr an seinem Geburtstage, dem 23. September : die Aegypter hatten
mit etwas minderer Schmeichelei wenigstens den ereten Monat ihres Jahres,
in welchen der Geburtstag des Angustus fiel, nach ihm benannt.
Berichte und Besprechungen.
Zur Oescliiehte Islands.
Die eigenthümliche Blüthe ihres geistigen Lebens während der
Zeit ihrer Selbständigkeit, dann ihr trauriger Verfall in Folge einer
verkehrten Handelspolitik während ihrer Verbindung mit Norwegen
und Dänemark gibt der Insel Island eine geschichtliche Bedeutung,
welche weit über das ihr mit Rücksicht auf ihre Entlegenheit und
ihre geringe Einwohnerzahl gebührende Mass hinausgeht. Aus diesem
Grunde mag hier einiger neueren Arbeiten gedacht werden, welche
sich in bemerkenswerther Weise mit dieser Geschichte beschäftigen.
1. Oversigt over de geografiske Kundskaber over Island
fer Reformationen, von Th. Thoroddsen (in der Geografisk Tids-
skrift, X, (1889 — 90) S. 103 — 30; ich benütze einen eigens paginirten
Separatabzug). Schon früher hatte man sich mehrfach mit der Ge-
schichte der geographischen Kunde von Island beschäftigt, wie denn
z. B. Chr. U. D. Eggers in seiner Physikalischen und statistischen
Beschreibung von Island (Kopenhagen 1786) S. 21 — 152 sich sehr
eingehend über die von der Insel handelnden Schriften, dann S. 184
bis 217 noch speciell über die Karten derselben und die daselbst
vorgenommenen Vermessungen aussprach, und neuerdings Olafur
Daviclsson in einer eigenen Abhandlung sich mit der Besprechung
Islands und der Isländer in der älteren ausländischen Literatur be-
schäftigte (Timarit hins islenzka bokmentafjelags , VIII S. 100
bis 173, 1887). Jetzt aber gibt der Geognost und Geograph Thor-
valdur Thoroddsen, welchem wir so viele treffliche Arbeiten über die
Topographie und Naturkunde seiner Heimath verdanken, unter obigem
Titel eine sehr interessante Uebersicht der geographischen Vorstel-
lungen, welche von den ältesten Zeiten ab bis auf die Reformations*
zeit herunter über Island herrschten.
Die Frage, ob die Insel Thule des Pytheas mit Island zu identi-
ficiren, und ob somit dieses den Alten bereits bekannt gewesen sei.
Island (K. Maurer). ItiO
erklärt der Verfasser, meines Erachtens mit Recht, für nicht mit
Sicherheit lösbar. Erhalten sind uns die Nachrichten über des Pv-
theas Fahrten eben nur in Angaben aus zweiter und dritter Hand,
welche mehrfach durch spätere Vorstellungen und eigene Ver-
muthungen der Berichterstatter getrübt, und in Folge dessen voller
Widersprüche sind; die späteren Autoren aber bezeichnen als Thule
je das nördlicbste ihnen bekannte Land, also je nach Umständen die
Shetlandsinseln , Theile von Skandinavien, oder selbst die Orkneys.
Beiläufig bemerke ich, dass Jordanes, De origine actibusque Getarum,
cap. 1 (ed. Mommsen, S. 55) nicht etwa die nördlichste unter den
Orkneys als ,Thyle" bezeichnet, wie der Verfasser, S. 3, angibt.
Sondern unter diesem Namen eine Insel versteht, die er zwar zu-
nächst nach den Orkneys nennt, aber doch von diesen unterscheidet.
Ebenso verwirft der Verfasser mit Recht als apokryph die berüch-
tigten Fälschungen des Hamburger Stuhles, welche den Namen der
Insel in einer Zeit nennen, in welcher dieselbe noch nicht bekannt,
oder doch wenigstens noch nicht benannt war, sowie die durch sie
bedingte Angabe späterer Bremischer Quellen, dass schon der heilige
Änskar (f 865) den Isländern das Evangelium verkündigt habe:
femer die Erzählungen des Galfried von Monmouth und gar mancher
späterer Chroniken, Historien oder Romane, welche Island mit ver-
schiedenen Artussagen in Verbindung bringen, — die Legende, welche
den heiligen Ken tigern Missionäre nach Island schicken lässt, und
Dänische Volkslieder, welche oft genug Island und dessen Könige
nennen, — endlich auch den Versuch, die heilige Sunnifa und deren
Bruder Albanus mit der Insel in Verbindung zu bringen. Sieht
man aber von diesen Fabeleien ab, so ist der erste Schriftsteller,
welcher bestimmte Kunde über Island bringt, der Irländer Dicuil
(am 825). Er hatte von einigen Geistlichen gehört, dass sie vor
etwa 30 Jahren eine Insel hoch im Norden besucht hatten, welche
er für Thule hielt, und welche nach ihren sehr bestimmten Angaben
über den Sonnenstand nur Island gewesen sein kann ; hiermit stimmt
anch die Angabe Isländischer Quellen des 12. und 13. Jahrhunderts
überein, dass die ersten Norwegischen Einwanderer auf der Insel
«'bzelne Keltische Christen vorfanden, welche sie Papar, d. h. Pfaffen
nannten. Theils in geschichtlichen Berichten, theils in Ortsnamen
lassen sich die Spuren solcher Papar auch auf den Faröern, auf
%etland und auf den Orkneys nachweisen; allerwärts aber, und so
zumal auch auf Island, zogen sie sich vor den heidnischen Ein-
wanderern sofort zurück. — Bezüglich der Entdeckung Islands durch
& Nordleute, welche von jenen Keltischen Fahrten ganz unabhängig
gewesen zu sein scheint, ist zweifelhaft, ob der Schwede Gardarr
]70 Berichte und Besprechungen.
oder der F(ering Naddo(ir der erste Entdecker war; für den letzteren
spricht nur die auf Sturla Thordarson zurückzuführende ältere Land-
nama, welche sich allerdings auf das Zeugniss des Sa^mundr frodi
beruft, für den ersteren dagegen die Landnuma des Haukr Erlendsson,
eine sämmtlichen Texten der Landnuma gemeinsame gelegentliche
Bemerkung, die Njala, der Mönch Theodorich und das Breve ehro-
nicon Norvegiae, so dass also Gardars Anrecht doch wohl das besser
bezeugte ist. Ihnen folgte Floki Vilgerdarson, von welchem das Land
seinen derzeitigen Namen (Island, d. h. Eisland) erhielt; wenig später
aber, im Jahre 874, nahm Ingolfr Arnarson als der Erste auf der
Insel seinen bleibenden Wohnsitz, und zwischen diesem Jahre und
etwa dem Jahre 930 vollzog sich im wesentlichen die Besiedelung
des Landes, welches um die Mitte des 10. Jahrhunderts schon ziem-
lich in demselben Umfange bewohnt war wie jetzt. Die Ansiedelungen
zogen sich von der Küste über die Niederungen und die Thäler auf-
wärts, während das Hochland im Innern der Insel jederzeit un-
bewohnt blieb, und nur dessen Ränder etwa wie noch heutzutage
als Sommerweide für wildgehende Schafe benutzt wurden. Die
Uusserste Grenze des bewohnten Landes war dabei stets eine schwan-
kende, indem Missjahre, vulkanische Ausbrüche und schwere Epi-
demien gerade hier die schlimmsten Verheerungen anrichteten (Bei-
spiele hiervon siehe S. 9 u. 10) ; die Bergwege aber, welche heutzutage
durch das öde Innere führen, waren auch schon in der Vorzeit be-
kannt und begangen, und einzelne unter ihnen wurden sogar erst
neuerdings wieder entdeckt.
Von jetzt ab kam die Insel bald in vielfache Berührungen mit
dem Auslande. Auf der einen Seite führten Vikingerfahrten , und
mehr noch Handelsreisen und der Besuch auswärtiger Fürstenhöfe,
dann in der christlichen Zeit Pilgerfahrten und Studienreisen wander-
lustige Isländer in grosser Zahl ins Ausland; auf der andern Seite
kamen auch Ausländer schon frühzeitig nach Island, und zwar doch
wohl in grösserer Zahl als der Verfasser dies annehmen will (S. 11,
vgl. S. 14). Dass die Isländischen Sagen oft genug des Besuches
von Angehörigen anderer Nordischer Reiche auf der Insel gedenken,
ist eine bekannte Sache, und nicht minder, dass einheimische wie
ausländische Quellen übereinstimmend von Deutschen, Englischen und
Irischen Missionären, ja selbst von Angehörigen der Orientalischen
Kirche berichten, welche auf der Insel wirkten; von dem ersten Bi-
schofe von Hölar, Jon Ogmundarson (1106—1121) hören wir, dass
er einen Schwedischen und einen Französischen Priester mit dem
Unten-ichte an seiner Domschule betraute, und selbst die Rechts-
bücher nehmen auf die Möglichkeit Rücksicht, dass Ausländer, und
Island (K. Maurer). 171
zwar nicht bloss Nordischer Nationalitilt , auf der Insel eines natür-
lichen Todes starben oder getödtet werden könnten, — sie bestimmen
femer, unter welchen Bedingungen ausländische Bischöfe oder Priester
hier kirchliche Functionen verrichten dürfen, und wenn sie nur den-
jenigen Ausländer zum Richteramte zulassen, der entweder schon in
seiner Kindheit die gemeinsame Sprache des Nordens gelernt, oder
aber seit mindestens drei Jahren im Lande gewohnt hat, so lässt
auch dieses auf öftere und längere Besuche von Fremden schliessen.
Auf beiden Wegen gelangte einerseits die Bekanntschaft mit dem
Aaslande und die Gelehrsamkeit des Südens und Westens nach Is-
land und fasste hier rasch festen Fuss, da die angesehenst-en Häupt-
linge des Landes vielfach ihre Söhne studiren und in den geistlichen
Stand eintreten Hessen, und wurde andererseits auch dem Auslande
manche Nachricht über die Insel zugeführt, wenn dabei auch der
Natur der Sache nach gar mancherlei Miss Verständnisse und Fabeleien
mit unterlaufen mochten. Die Isländischen Quellen aus der frei-
staatlichen Zeit geben zwar im einzelnen gar manche topographisch
und geographisch erhebliche Nachricht, aber keine zusammenhängende
Beschreibung der Insel im Ganzen; erst um die Mitte des 14. Jahr-
hunderts, also gegen den Schluss des ersten Jahrhunderts der Nor-
wegischen Herrschaft, bringt der Abt Arngrimur Jönsson von Thing-
eyrar (t 1361) eine solche am Eingange seiner Bearbeitung der
Gudmundar biskups saga, und zwar schildert er in dieser das Land
nüchtern und richtig so, wie es noch ist. An der Spitze der aus-
ländischen Berichte über die Insel stehen aber zwei, welche beide
aus Deutschland stammen, und beide an die kirchlichen Beziehungen
des Landes mit Deutschland anknüpfen. Den einen bietet Meister
Adam von Bremen in seiner Geschichte der Erzbischöfe von Ham-
burg, welche in den Jahren 1072 — 1076 geschrieben zu sein scheint,
und zwar ist seine Schilderung der Zustände der Insel, obwohl allzu
optimistisch gefärbt und zum Theil auch mit offenbaren Fabeln
vermischt, doch im wesentlichen richtig, was sich ja auch leicht
hegreift, da die betreffenden Angaben recht wohl auf Isleif
Oirurarson zurückgehen mochten, welcher im Jahre 1055 in Bre-
men als Bischof für die Insel geweiht worden war. Den zweiten
Beriebt gibt dagegen das unter dem Namen ,Meregarte" bekannte
Gedicht. Unser Verfasser, S. 5—6, will dasselbe zwar zu den
apokryphen Nachrichten rechnen; indessen doch wohl nicht mit
Recht. Allerdings erzählt der Dichter wunderliche Dinge von der
Insel; aber das Wunderlichste, das brennende Eis nämlich, wird auch
bei dem ziemlich gleichzeitigen Meister Adam erwähnt, — das Fehlen
des Sonnenscheins ist nur eine übertriebene Wiedergabe der schon
172 Berichte und Besprechungen.
bei Plinius und Beda auftretenden Angabe, dass auf der Insel Thule
6 Monate lang keine Sonne scheine, — endlich wird nicht gesagt,
dass Korn, Wein und Holz dort üppig wachse, sondern nur, dass es
reichlich zu haben sei, und da sofort vom Kaufen des Holzes um
theueren Preis die Rede ist, lUsst sich wohl annehmen, dass alle
diese Güter nur als auswärtige Einfuhrartikel erwähnt sein wollen.
Die Bezugnahme auf den Priester Reginbert, welcher selber auf
Island gewesen sei, und die bestimmten Angaben über Ort und Zeit
des Verkehrs mit ihm scheinen vielmehr einige Gewähr für den
Bericht zu geben, dessen fragmentarischer Zustand freilich seinen
Werth sehr beeinträchtigt. Es Hesse sich etwa noch eine dritte
Nachricht beifügen, welche Pertz im Archiv, VI S. 888, aus einer
Leydener Hs. des Solinus aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts mit-
theilt, und welche ebenfalls des brennenden Eises gedenkt. In Nor-
wegen, wo man doch mit der Insel wohl bekannt war, nennt zwar
der Mönch Theodorich (1177 — 1180) Island und die Isländer, aber
ohne eine Beschreibung des Landes zu geben ; dagegen gibt der
Engländer Gerald de Barry (Giraldus Cambrensis) am Schlüsse des
12. Jahrhunderts in seiner „Topographia Hiberniae* einigen Bescheid
über dasselbe, theils auf Grund der von Meister Adam bezogenen
Angaben, theils, wie es scheint, auf Grund anderweitiger Nachrichten,
welche ihm wohl der damals bereits nachweisbare Handelsverkehr
zwischen England und Island geliefert haben mochte; er erwähnt
bereits der Isländischen Falken, aber auch der vulkanischen Aus-
brüche auf der Insel. Wenig später bringt auch der Däne Saxo
Grammaticus einen Bericht über Island, der Wahres und Fabelhaftes
wunderlich mischt; er erwähnt, neben einem feuerspeienden Berge,
auch der heissen Quellen und ihrer versteinernden Kraft, der Spring-
quellen, der Sauerbrunnen u. dgl. Aehnliche Angaben wiederholt
wenig später das Breve Chronicon Norvegiae, sowie auch der Königs-
spiegel; die Walfische der Isländischen See werden in diesem be-
sprochen, sowie die Vulkane, welche hier als die Wohnstätte der
Verdammten bezeichnet werden, während Saxo sie in das Treibeis
verwiesen hatte, — ferner wird der Lavaergüsse und der Erdbeben
gedacht, der heissen Quellen mit ihrer versteinernden Kraft und ihren
Ausbrüchen, der Sauerbrunnen und der Sumpferze, also einer Reihe
von Dingen, welche bei früheren Schriftstellern nur theilweise und
nur vereinzelt erwähnt worden waren. Endlich weiss auch noch die
Chronik von Lanercost einiges Einschlägige zu erzählen, und zwar
auf Grund von Mittheilungen, die Bischof Wilhelm von den Orkneys
im Jahre 1275 gemacht haben sollte; allerdings besteht dabei das
Bedenken, dass damals ein Bischof Peter den Stuhl inne hatte, welcher
Island (K. Maurer). 173
nach den Isländischen Annalen im Jahre 1270 geweiht wurde und
im Jahre 1284 starb; da indessen nach denselben Annalen im Jahre 1310
ein Bischof Wilhelm für die Orkneys geweiht wurde, von dessen im
Jahre zuvor erfolgter Wahl auch eine Urkunde weiss (Diplom, norv.
IX Nr. 83 S. 103—104), wäre immerhin denkbar, dass die Chronik
dem Manne nur zu früh seinen späteren Titel beigelegt hätte.
In Folge der Vereinigung Islands mit Norwegen (1262 — 1264)
^erieth das Land rasch in Verfall. Waren schon zuvor die Handels-
beziehungen der Insel mit Norwegen wiederholt durch vom König
erlassene Verkehrs verböte gestört worden, gegen welche man sich
im Unterwerfungsvertrage vergeblich innerhalb gewisser Grenzen zu
schützen suchte, so ging jetzt die einheimische Schiflffahrt auf Island
wie in Norwegen rasch zurück. Nur ausnahmsweise besuchten noch
einzelne Isländer das Ausland, und zusehends erlahmte das geistige
Leben und die originale Schriftstellerei auf der Insel; des Handels
aber mit derselben bemächtigten sich zunächst die Engländer. Schon
bis über den Schluss des 12. Jahrhunderts lassen sich die Anfänge
des Handelsverkehrs mit England zurückverfolgen , wie denn schon
um das Jahr 1200 (1500 beim Verfasser, S. 24, ist ein Druckfehler),
die Englische »yard" unter dem Namen „stika" auf der Insel als
gesetzliches Normalmass eingeführt wurde. Obwohl der Isländische
Handel schon im 14. Jahrhundert von den Norwegischen Königen
als Regal erklärt und an Bergen als alleinigen Stapelplatz gebunden
worden war, fuhren doch nach wie vor manche Englische Schiffe mit
königlicher Bewilligung, andere aber, und noch weit mehrere ohne
solche nach Island, und vom Anfange des 15. Jahrhunderts an gelangte
der Handel dahin fast ausschliesslich in die Hand der Engländer. Aller-
dings brachte dieser Handel als solcher dem Lande Vortheil; aber
doch war er, zumal soweit er gesetzwidrig betrieben wurde, von gar
manchen Räubereien und anderen Gewaltthaten begleitet, von denen
der Verfasser, zumal Finn Magnüsson's lehrreicher Abhandlung in
der Nordisk Tidsskrift for Oldkyndighed, II S. 112—169 und G. Schanz\s
eingehenden Bemerkungen in seiner Englischen Handelspolitik , I
S. 251—266 folgend, mehrfache Beispiele anführt. Natürlich musste
dieser Verkehr in England bald einige Kunde von Island verbreiten,
von welcher das um 1436 entstandene „Libell of Englishe Polic^'e*
ein deutliches Zeugniss gibt: derselbe setzte sich aber bis in den
Anfang des 16. Jahrhunderts fort, und ihm mag wesentlich auch die
turze Beschreibung von Island zu verdanken sein, welche Andrew
Boorde in „The Fyrst Boke of the Introduction of Knowledge* ge-
geben hat (1547; nach zwei weiteren Auflagen nochmals heraus-
gegeben im Jahre 1814, und neuerdings von F. J. Furniwall für die
174 Berichte und Besprechungen.
Early English text society, 1870). Dor Verfasser bemerkt übrigens,
S. 26 — 27, mit vollem Recht, wie dies schon vor ihm G. Storm in seinen
„Studier over Vinlandsreiserne* (Aarbeger for nordisk Oldkyndigbed
og Historie, 1887, S. 369—371) gethan hatte, dass keinerlei Grund
für die Annahme vorliegt, die Entdeckung Amerikas durch Chr. Co-
lumbus sei durch diese Englischen Handelsverbindungen mit Island
beeinfiusst worden. Die in der Lebensbeschreibung dieses Lietzteren,
welche seinem Sohne Fernando zugeschrieben wird, enthaltene An-
gabe, dass der Entdecker im Februar 1477 volle 100 Meilen nördlich
von „Thule* vorbeigefahren sei, welche Insel von den Engländern
fleissig besucht werde, mag zwar an sich nicht völlig unglaubhaft
sein; sie lässt uns aber darüber ganz im Ungewissen, ob und wo
derselbe auf der Insel gelandet sei, und ob er hier irgendwelche
Nachrichten über die frühere Entdeckung Nordamerikas durch die
Nordleute erhalten habe, während andererseits der von ihm bei seiner
Entdeckungsfahrt eingehaltene Curs deutlich zeigt, dass solche Nach-
richten keinenfalls für ihn bestimmend gewesen sein konnten. —
Noch im 15. Jahrhundert hatten auch die Hanseaten angefangen,
Island zu besegeln, und schon frühzeitig kam es darüber zu erbitterten
Kämpfen zwischen ihnen und den Engländern; in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts gelaugtes ihnen, diese vollständig zu vertreiben,
und damit traten sie in den ausschliesslichen Besitz des Handels auf
Island, welchen sie bis in den Anfang des 17. Jahrhunderts hinein
behaupteten. Die Nachrichten über die Insel aus dem 16. Jahrhundert
sind demnach fast ausschliesslich Deutsche, und zwar zumeist blosse
Schiffernachrichten. Jacob Ziegler's »Schondia'' (zuerst Strassburg,
1532), Sebastian Münster's „Cosmographey" (zuerst Basel, 1544)
und Albert Krantz's „Regnorum aquilonarium Chronica'' (zuerst Strass-
bürg, 1546) geben, soweit sie nicht ältere Quellen wie Adam von
Bremen, Saxo oder Giraldus Cambrensis ausschreiben, nur derartige
Fabeleien. Weit ausführlichere und zum Theil selbständige Nach-
richten über die Insel bringt dagegen der Schwedische Bischof Olaus
Magnus in seiner „Historia de gentibus septentrionalibus'* (zuerst
Rom, 1555); doch sind auch sie vielfach durch Missverständnisse und
Uebertreibungen entstellt, wie denn z. B. die Angabe, dass der Dänen-
könig zum Schutze der Isländer gegen die Gewaltthaten fremder
Kaufleute ein Corps gepanzerter Ritter errichtet hätte, auf einer
missverstandenen Erinnerung an den Eitter Björn Thorleifsson beruhen
mag, welcher im Jahre 1467 bei Rif im Breidifjördur im Kampfe mit
Englischen Kaufleuten gefallen war. Eine ältere von Olaus im
Jahre 1539 veröffentlichte Karte des Nordens, welche auch Island ein-
gehend behandelt, hat erst vor wenigen Jahren Professor 0, Brenner
Island (K. Maurer). 175
dut' der Münchener Hof- und Staatsbibliothek wieder aufgefunden und
in den Verhandlungen der wissenschaftlichen Gesellschaft in Christiania
herausgegeben (1886, Nr. 15).
Einige unsichere und mehr oder minder fabelhafte Heiseberichte
wie die des Nicolaus von Lynn (1360), der Zeni (1390 — 1405), dann des
Johann Scolnus oder Scolvus (1476, vgl. über ihn G. Storm in der
Norwegischen Historisk Tidssknft, IL Reihe V. Band S. 385—400)
erklärt der Verfasser (8. 28 Anm.) ausser Betracht zu lassen, weil
sie keinen unmittelbaren Ertrag für die Kunde von Island abwerfen;
dagegen beschäftigt er sich noch eingehend mit dem Kartenwesen
(S. 19 — 23), nachdem er zuvor schon (S. 13 — 14) einige interessante
Bemerkungen über die Art gemacht hatte, wie die alten Isländer
in Ermangelung aller Instrumente die Polhöhe einzelner Orte be-
stimmten. Als Ausgangspunkt dient dabei der Satz, dass auf Island
wie anderwärts im christlichen Mittelalter für die Anschauungen über
die Gestalt der Erde zunächst die Aussprüche Augustinus und anderer
Kirchenväter bestimmend waren. Demgemäss dachte und zeichnete
man sie allenfalls als eine runde Scheibe, in deren östliche Hälfte
man Asien setzte, während man von der westlichen die obere Hälfte
Europa und die untere Afrika zuwies ; die einzelnen Länder eines jeden
Erdtheiles aber, soweit man sie überhaupt .kannte und bezeichnen zu
sollen glaubte, schied man entweder durch gerade Linien voneinander,
oder man Hess sie auch wohl ganz ohne feste Begrenzung. Einen
ersten Fortschritt in der Kartenzeichnung brachte erst der allgemeine
Gebrauch des Compasses seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts; es
entstanden jetzt Portulane, die aber freilich nur von den Küsten des
Mittelmeeres ein einigermassen leidliches Bild zu geben vermochten,
wogegen das innere Land und entferntere Gegenden von diesem Fort-
sehritte wesentlich unberührt blieben, da man von der Missweisung
des Compasses noch nichts wusste und auch weder astronomische Orts-
bestimmungen noch eine richtige Projectionsmethode kannte. Erst
zu Anfang des 15. Jahrhunderts veranlasste das Bekanntwerden des
Griechischen Textes des Ptolemäus den Versuch, die Länder in Grad-
netze einzutragen und deren wirkliche Lage zu bestimmen. Genauere
Breitebestimmungen ermöglichte sodann zumal die Erfindung des
Jacobsstabes und die Verbesserung des Astrolabiums durch Regio-
montanus (tl476); die nördlichen Meere wurden indessen hierdurch
znnächst nur wenig berührt, und demgemäss geben die Karten des
späteren Mittelalters die Polhöhe Islands noch sehr verschieden an.
We erste wirkliche Berechnung derselben erfolgte erst im Jahre 1585
dnrch Bischof Gudbrandur Thorläksson von Holar, und mit den Längen-
bestimmungen kam man vollends erst im 18. Jahrhundert zu einiger
17(i Berichte und Besprechungen.
Sicherheit, da man vorher verlässiger Instrumente entbehrte, wenn
man auch die richtigen Methoden kannte. Der Verfasser gibt eine
üebersicht über die ihm bekannt gewordenen Karten von Island,
welche freilich auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann,
da ihm umfangreichere Bibliotheken nicht zugänglich waren. Mit
einer Angelsächsischen Karte aus dem 10. Jahrhundert beginnend,
bespricht er, zumeist an Lelewel, Peschel, Rüge und Nordenskjöld
sich anlehnend, eine Reihe von Karten bis in das 16. Jahrhundert
herab, unter welchen die des Edrisi (Mitte des 12. Jahrhunderts) und
des Marino Sanuto (1320), die Catalonische Weltkarte (1375), die
Karte des H. Martellus TAnfang des 15. Jahrhunderts) und des Clau-
dius Clavus (1427), des Fra Mauro (1459) und des Nikolaus Donis
(1482), dann der Globus des Martin Bebaim (1492; vergl. jetzt S.
Günther, Martin Bebaim, 1890, S. 37—44), endUch die Karten des
Laurent Frisius (1522 und 1524) und des Jacob Ziegler (1532) als
die wichtigsten hier genannt werden mögen. Bald unter ihrem wirk-
lichen Namen, bald als Thyle oder als Frislandia bezeichnet, wird die
Insel vielfach hin und her verlegt, und mit den verschiedensten Formen
ausgestattet, bis sie endlich durch Cüavus und Donis einen einiger-
massen richtigen Platz angewiesen erhält.
Zu richtigeren Vorstellungen über Island gelangte man übrigens
im Auslande erst in einer Zeit, auf welche des Verfassers Abhand-
lung sich nicht mehr erstreckt, seit dem Ende des 16. und Anfange
des 17. Jahrhunderts nämlich, als mehrfache, wirkliche oder erdichtete
Reisebeschreibungen den gelehrten Isländer Arngrimur Jonsson (f 1648)
zu eingehenden Widerlegungen veranlassten, und damit zur Darstel-
lung der Geschichte der Insel und ihrer Zustände auf Grund eigener
Anschauung und sorgsamen Studiums der einheimischen Quellen. Es
wäre dringend zu wünschen, dass der ebenso kritische als wohlunter-
richtete Verfasser auch dieser späteren Zeit, der Zeit der Isländischen
Renaissance, eine gründliche Untersuchung zuwenden möchte, deren
sie, nach mehr als einer Richtung hin, ebenso bedürftig als würdig
wäre.
2. Karl Tannen, Island und Grönland zu Anfang des
17. Jahrhunderts kurz und bündig nach wahrhaften Be-
richten beschrieben von David Fabricius, weil. Prediger
und Astronom zu Osteel in Ostfriesland (Bremen 1890).
Vor wenigen Jahren erst hat sich \V. Seelmann das grosse Verdienst
erworben, das zuerst im Jahre 1561 erschienene Gedicht des Gories
Peerse „Van Island** durch einen Wiederabdruck im Jahrbuche des
Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung, Jahrgang 1883, wieder
zugänglich gemacht zu haben: jetzt wird uns ein zweites auf die
Island (K. Maiirer). 177
lüsel bezügliches Werk in Neudruck geboten, welches zuerst im Jahre
1616 YeröfTentUcht und dann nochmals im Jahre 1639 aufgelegt
worden war. Mit Peerse's Gedicht lässt sich dieses Büchlein allerdings
an Werth nicht vergleichen; während jenes schon als die erste er-
haltene Reisebeschreibung über Island, dann aber auch darum von
erheblicher Bedeutung ist, weil es den ersten Anstoss zu der epoche-
machenden Beschäftigung des Arngrimur laerdi mit der Geschichte
und Cultur derselben gab, ist dieses nur die „schlichte Arbeit '^ eines
gelehrten Mannes, der seine Nachrichten aus anderen Quellen (z. B.
Claus Magnus, Münster und Krantz, Gories Peerse, Ditbmar Blefken
XL A.) zusammengetragen, und dabei die wunderlichsten Missverständ-
nisse begangen hat, wie er denn z. B. in Gap. 8 die Entdeckungs-
fahrt, welche Friesische Edelleute nach Adam Brem. IV, Gap. 39 unter
Erzbischof Adalbert's Vorgänger Bezelin Alebrand (1035 — 1043) nach
dem Norden unternahmen , in das Jahr 1400 setzt (vielleicht freilich
nur ein Schreib- oder Druckfehler, 1400 für 1040), und die Isländer,
nach Blefken, im Jahre 1398 unter der Regierung König Valdemar's II.
(1202—1241) zum Christenthum bekehren lässt, u. dergl., was um
so auffälliger ist, weil der Verfasser aus Arngrim's Schriften sich
bereits eines Besseren hätte belehren können. Immerhin scheint der-
selbe indessen auch einige selbständige Nachrichten benutzt zu haben,
was bei dem damaligen lebendigen Verkehre der Hansa mit Island
nicht zu verwundern ist. Die Ausgabe bietet übrigens neben dem
Plattdeutschen Texte (S. 9 — 27) und einer sehr überflüssigen, über-
dies sehr ungenauen Hochdeutschen Uebersetzung (S. 29 — 44), eine
Einleitung (S. 5 — 8), welche über die Person des Verfassers einigen Be-
scheid gibt, und 10 Anmerkungen (S. 45 — 47), von denen die 6 ersten
sich auf die Einleitung beziehen, während von den 4 anderen 3 über
die in der Schrift behandelten Dinge keine oder eine falsche Aus-
kunft geben.
3. Ernst Baasch, Die Islandsfahrt der Deutschen, na-
mentlich der Hamburger, vom 15. bis 17. Jahrhundert.
(Hamburg 1 889, Haupttitel iForschungenzurHamburgischen
Handelsgescbichte, I.) Gben war bereits Gelegenheit, auf die
Bedeutung des Handels hinzuweisen, welchen die Hansestädte im 15.
und 16. Jahrhundert mit Island trieben. Wer Jon Espolin's Isländische
Jahrbücher durchblättert, wird oft genug auf einschlägige Berichte
rtossen ; wer Island bereist, wird selbst heutigen Tages noch in Kirchen
and Privathäusern auf manche Geräthe stossen, welche durch Deutsche
Handelsleute in jener Zeit dahingekommen waren. Dennoch hatte
sich bisher Niemand die Geschichte dieses Handels zum Gegenstande
eingehenderen Studiums gewählt, sei es nun, weil die Aufgabe zu
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. l. 12
r
178 Berichte und Besprechangen.
unbedeutend oder weil sie zu schwierig schien. Herrn Baasch blieb es
vorbehalten, einen ersten Versuch in dieser Richtung zu wagen und
damit zwar nicht eine endgültig abschliessende, aber doch eine tüchtige
vorbereitende Arbeit zu liefern.
In der ersten Hälfte seiner Schrift (S. 1—57) gibt der Verfasser
einen geschichtlichen üeberblick, zu welchem fünf Anhänge
urkundliche Belege bringen (S. 123 — 140). üeber die Zeit des
Isländischen Freistaats und das erste Jahrhundert nach der Unter-
werfung der Insel unter den Norwegischen König ist wenig zu sagen.
Dass schon im 13. Jahrhundert Deutscherseits Handel mit dieser be-
trieben wurde, ist allerdings daraus zu ersehen, dass bereits vom
Jahre 1294 ab in Privilegienbriefen und Verordnungen der Norwegi-
schen Könige der Betrieb dieses Handels nördlich von Bergen, oder
in den königlichen Schatzlanden, oder auch speciell in Island aus-
drücklich verboten wird ; indessen fehlen bestimmtere Zeugnisse über
ihn. Dagegen wissen wir, dass der Handel auf Island, wie auf den
übrigen Schatzlanden Norwegens seit der Mitte des 14. Jahrhunderts
eine sehr eigenthümliche Einrichtung erhalten hatte. Er war zu
einem Regale geworden und durfte darum nur mit besonderer Er-
laubniss des Königs betrieben werden, wogegen der unerlaubte Betrieb
strenger Strafe unterlag; diese Erlaubniss musste ferner durch besondere
Leistungen an des Königs Kammer erkauft werden; endlich bildete
die Stadt Bergen den alleinigen Stapelplatz für diesen Handel, und
nur von ihr aus durfte derselbe betrieben werden. Diese Vorschriften
wirkten nun aber nach verschiedenen Seiten hin in sehr verschiedener
Weise. Die eigenen Unterthanen des Königs, auf Island sowohl als
in Norwegen, zogen sich von der Islandsfahrt mehr und mehr zurück,
wie denn in Norwegen selbst der Handel mehr und mehr in Deutsche
Hand gerietli, und es sind fast nur noch die Schiffe einzelner vor-
nehmer HeiTen oder geistlicher Stifter, welche uns als Island besuchend
genannt werden. Ganz ebenso stand es auch mit Dänemark und
Schweden, zumal seitdem diese Reiche in die Union mit Norwegen
getreten waren. Die Hanseaten, welche sich bereits seit der Mitte
des 13. Jahrhunderts dauernd in Bergen festgesetzt hatten, und deren
Contor daselbst sieh bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts hinauf verfol-
gen lässt, konnten mit der Einrichtung, wie sie sich um dieselbe Zeit
herausgebildet hatte, zunächst ganz zufrieden sein, da die Ooncentrirung
des gesammten Fischhandels von Norwegen und seinen Schatzlanden
in der von ihnen völlig beherrschten Stadt Bergen auch ihnen erheb-
liche Vortheile bot. Anders stand die Sache dagegen für die Eng-
länder. Ausser Stand, in Bergen gegen die Hanse aufzukommen,
soweit diese nicht etwa vorübergehend mit den Unions-Königen auf
Island (K. Maurer). 179
tVindlichem Fasse stand, musste ihnen das Bestreben um so näher
liegen, dnrch directen Verkehr mit Island an dem einträglichen Fisch-
handel Antheil zu gewinnen, zumal da ihre geographische Lage hier-
für günstig war, und der Betrieb der Fischerei sie ohnedies nach der
Insel führte. So kam es, dass die Engländer sich vom Anfange des
15. Jahrhunderts ab mit aller Energie auf den Handel mit Island
verlegten, und zwar betrieben sie diesen vorwiegend widerrechtlich,
d. h. ohne eine Licenz des Unions-Königs einzuholen, und ohne die
ihm gebührenden Abgaben zu entrichten. Wiederholte Reclamationen
hei der Englischen Regierung hatten zur Folge, dass diese ihren Unter-
thanen den Betrieb des Isländischen Handels nur noch unter der Be-
dingung gestattete, dass sie neben der Licenz des Unions-Königs noch
eine zweite von ihr lösten; dem Schleichhandel wurde freilich auch
durch diese Vorschrift kein Ende gemacht. Unter diesen Umständen,
und bei den so vielfach sich kreuzenden Interessen gestalteten sich
nun die Zustände des Isländischen Handels sehr wechselvoll, zumal
da auch die jeweiligen politischen Beziehungen der Unions-Könige
m der Hanse einerseits und zu England andererseits wesentlich auf
dieselben einwirkten. Schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts sehen
wir einzelne Hansische Kaufleute an der Besegelung Islands betheiligt,
und im Jahre 1475 werden zum ersten Male die Hamburger als da-
bei thätig erwähnt; aber deren Fahrten scheinen mit der Licenz der
[Jnions-Könige vor sich gegangen zu sein, welche den Ausländern
nur vei-wehrten, auf der Insel zu überwintern, und Beschwerden gegen
diese Fahrten wurden demnach nur etwa vom Contor zu Bergen, dann
vom Norwegischen Reichsrathe erhoben, wogegen man sich dann
freilich auf des Königs Verwilligungsrecht berief, oder auch von der Be-
völkerung Hamburgs selbst, welche von der Kornausfuhr nach Island
Theuerung befürchtete, oder endlich von der Englischen Regierung
wegen des feindlichen Verhaltens der Deutschen gegen die Engländer,
wobei aber allerdings zuweilen dahinsteht, ob die Beschwerden gegen
Deutsche Kaufleute sich richten, oder gegen Deutsche Freibeuter in
Dänischem Dienste. Während seitens der Hanse wiederholt Verbote
gegen die Islandsfahrt erlassen wurden, sehen wir die Unions-Könige
leitureise sogar generelle Verwilligungen derselben gewähren, wie
denn z. B. König Hans, obwohl er in seiner Handfeste vom 1. Fe-
bruar 1483 sich verpflichtet hatte, den Hansestädten die Besegelung
der Insel nicht zu gestatten, nicht nur den Engländern mittelst eines
Vertrages vom 20. Januar 1490 diese vorbehaltlich der ihm gebüh-
renden Abgaben auf 7 Jahre erlaubte, sondern auch den Holländischen
Städten diese unter dem gleichen Vorbehalte durch Privileg vom
-S. März 1490 verwilligte, und zwar „gelijck anderen der Dudeschen
IgO Berichte und Besprechangen.
hansze kopluden^, worauf dann auch ein Alldingsbescbiuss vom
1. Juli 1490 den Engländern sowohl als den Deutschen, , welche des
Königs Brief für sich haben", den Betrieb des Handels auf der Insel
verstattete. Es begreift sich, dass jetzt auch die Hanse selbst das
Bergener Contor nicht mehr in früherer Weise in Schutz nahm. Auf
den Hansetagen von 1494 und 1505 sehen wir nur noch die Fahrt
nach den Orkneys, Shetland und den Faröern verboten, dagegen nicht
mehr die nach Island; im Jahre 1513 aber sehen wir König Chri-
stian n., und zwar auf Verlangen Lübecks, zwar den Städten wieder
im Interesse des Contors die directe Fahrt zwischen Island und Deutsch-
land verwehren, dagegen aber das Ueberführen des Fisches von
Island nach England gestatten, wie dieses seitdem noch öfter verstattet
wird, — natürlich weil hierdurch nur den Engländern, nicht dem
Bergener Contor, Concurrenz gemacht wurde. Ja durch AUdings-
beschlüsse der Jahre 1526 und 1533 wurde den jungen Deutschen,
welche den dortigen Handelsbetrieb erlernen wollten, sogar der Winter-
aufenthalt auf Island verstattet. Daran ist indessen nicht zu denken,
dass damals den Hanseaten oder anderen Fremden an der Gesetz-
gebung des Landes irgendwelcher Antheil zugestanden hätte, wie der
Verfasser, S. 20, dies annimmt. Wir wissen, und der Verfasser hätte
dies aus Jon Arnason's „Historisk Indledning til den gamle og nye
Islandske Ro?ttergang'' (1762), oder aus Jon Sigurdsson^s Schrift
„Om Islands statsretlige Forhold '^ (1855) ersehen können, dass die
gesetzgebende Gewalt damals theils vom König, theils vom Allding
im Vereine mit dem Statthalter und den Lögmännern des Königs aus-
geübt wurde, und dass letzteren Falls seitens des Alldings zunächst
die „lögr^tta", und neben ihr allenfalls auch noch die übrige Lands-
gemeinde die Beschlüsse zu fassen hatte. Für ausländische Kauflente
war weder dort noch da Kaum zur Betheiligung, wogegen diesen
natürlich unbenommen blieb, in Sachen, welche ihre eigenen Interessen
berührten, sich mit Gesuchen an den König oder an das Allding zu
wenden, und allenfalls auch überlassen werden konnte, die vom König
oder Allding erlassenen Satzungen ihren eigenen Angehörigen zu
publiciren. Wenn ferner Erzbischof Olaf von Drontheim in den Jahren
1531 und 1532 sich über eine „Verlehnung^ Islands an die Ham-
burger beschwert, so kann hierunter wohl nur die Ver willigung des
(ausschliesslichen?) Handelsbetriebes gegen eine bestimmte Abgabe
zu verstehen sein, da als Grund der Beschwerde angeführt wird, dass
der Entgang der Isländischen Waaren Norwegen sehr beschwerlich
falle (Diplom, norv. VIII, Nr. 707 S. 746 und IX, Nr. 670 S. 682),
und überdies das Amt des Statthalters zu jener Zeit nachweisbar
nicht in der Hand der Hamburger war (vgl. des Propstes Jon Hall-
Island (K. Maurer), 181
dörsson Hirdstjöra annäll, im Safn til sögu Islands II S. 668—675;
Finniir Jonsson, Rist, eccles. II S. 255—256 und S. 264—265). —
War dazumal das Verhältniss der Hanseaten auf Island zum Dänen-
könige ein friedliches, so entstanden dafür blutige Kämpfe derselben
mit den Engländern, wobei aber des Königs Beamte auf Deutscher
Seite standen; der Rath vom Hamburg sah sich im Juli 1533 durch
solche Gewaltthätigkeiten sogar zum Erlassen eines eigenen Reglements
für den Betrieb des Handels und der Fischerei auf Island veranlasst,
welches der Anhang mittheilt. Ganz offen und ungestört wird jetzt
von Deutschen wie von Engländern der Handel daselbst betrieben,
und unter den Winterliegern werden auch andere als Kaufleute er-
wähnt; Jon Espolin z. B. erwähnt in den Jahren 1528 und 1538 einen
Deutschen Bartscherer ' oder Arzt, Lazarus Mattheusson, welcher eine
Isländerin heirathete und auf Island sich niederliess (III. Cap. 65
S. 90 und Cap. 87 S. 116), und im Jahre 1587 wird wieder ein solcher,
M. Hans Thyskur, als Heilkünstler dort genannt (Annälar Björns d
Skardsa, I. S. 296), während ein Alldingsbeschluss vom 30. Juni 1545
gerade die Bartscherer von dem Verbote des Wintersitzens ausnimmt
(Lovsamling for Island, I. S. 63). Bald trat nun aber eine Wendung
in den Verhältnissen ein und zwar in zweifacher Richtung. Einer-
seits traten bereits in den Jahren 1538—1589 die ersten Spuren einer
feindlichen Concurrenz der Hamburger, welche neben den Bremern
den Isländischen Handel vorzugsweise betrieben, mit den Lübeckern
auf, und ein Hamburgischer Recess aus dem Jahre 1548 bestimmt
geradezu, dass Hamburgische Schiffe nur nach Hamburg von Island
ans fahren, und den Isländischen Fisch nur dann anderswohin ver-
handeln dürfen, wenn er vorher in Hamburg vergeblich ausgeboten
worden sei, — dass ferner kein Hamburger anderswohin, und sei es
auch in eine andere Hansestadt verziehen dürfe, um von dort aus
nach Island Handel zu treiben. Damit war aber, wie der Verfasser
S. 38 sehr richtig bemerkt, mit der alten genossenschaftlichen Politik
der Hanse formell gebrochen und zumal die Lübischen Islandsfahrer
hatten sofort wieder bitter über Chicanen der Hamburger zu klagen.
Andererseits suchten die Dänen-Könige den Isländischen Handel ihren
eigenen ünterthanen zu sichern. Schon im Jahre 1547 verpachtete
König Christian IIL (1534-1559) die Insel auf 10 Jahre der Stadt
Kopenhagen, und wenn sich zwar diese Verlehnung nicht aufrecht
halten liess, weil die Vögte der Stadt bei den Isländern so wenig wie
hei den Deutschen Kaufleuten Achtung fanden, so war doch immer-
hin bedeutsam, dass in den Verhandlungen mit den widerspenstigen
Hamburgern seitens des Königs seit langer Zeit zum erstenmale
^eder auf die alte Regalität des Isländischen Handels mit Bergen als
182 Berichte und Besprechungen.
alleinigem Stapelplatze und der Beschränkung des Handelsbetriel
auf die besonders Concessionirten zurückgegriflfen wurde. Schärf
Angriffe erfolgten unter König Friedrich II. (1559—1588). Zünfte!
beschloss dieser, die Ausfuhr des Schwefels aus Island ausschliessl
sich selber vorzubehalten (1561); dann erfolgte derselbe Schritt
züglich des Thranes (1562), und endlich auch bezüglich der Pfer
der Fuchsbälge und der Bärenfelle, sowie bezüglich der Walrc
Zähne (1563). Natürlich handelte es sich dabei für den König i
um eine Finanzoperation, ganz ebenso wie bei seiner späteren Drohui
den Hamburgern die Islandsfahrt ganz zu verbieten, oder bei sein
Vorschlage, ihnen gegen ein Darlehen von 100000 Thalern 10 Hä
auf der Insel zu öffnen; immerhin liegt aber allen diesen Massreg*
ein principielles Zurückgreifen auf die alte Regalität des Isländiscl
Handels zu Grunde. Bemerkenswerth ist ferner, dass an die Stc
der früheren generellen Concessionen zum Betriebe dieses Hand
jetzt die besondere Verwilligung einzelner Häfen an einzelne Berechtij
tritt. Natürlich sollte damit die bessere üeberwachung des Islän
sehen Handels ermöglicht werden, nachdem sich Bergen als alleini|
Stapelplatz für denselben nicht mehr aufrecht erhalten Hess ; die Neuem
fühi-te aber zu vielfachen Streitigkeiten zwischen den Hamburg«
und den Bremern oder Lübeckern sowohl als auch zu zahlreich
Conflicten mit den Dänischen Beamten. Ueberdies wurden gelege
lieh einzelne Häfen den Hamburgern abgenommen und Däniscl
Kaufleuten zugewiesen, welche jetzt anfingen, sich häufiger an <
Besegelung Islands zu betheiligen, oder es wurde diese auch wohl c
Hamburgern ganz verwehrt (1574), bis endlich die Verträge \
Flensburg und von Kiel vom 5. Juli 1579 und 8. September 15
wieder einen leidlicheren Zustand herstellten. Von durchgreifender 1
deutung war aber die Regierung König Christian's IV. (1588 — 164
Schon im Jahre 1601, also fünf Jahre nach seinem Begierungsantril
eröffnete er den Städten Hamburg und Bremen, dass er beabsichti
den Isländischen Handel ausschliesslich seinen eigenen Unterthai
vorzubehalten, und am 20. April 1602 wurde wirklich den drei St^l
Kopenhagen, MalmÖ und Helsingör der Monopolhandel auf der In
eingeräumt, und zwar für jeden einzelnen Hafen je von dem Z<
punkte an, in welchem die betreffenden Privilegien der Deutschen Ka
leute abgelaufen sein würden. Natürlich fügten sich die Hanseal
nicht sofort gutwillig der Neuerung; es kam zunächst zu vielen geg
seitigen Klagen, und wiederholt regte Hamburg die Wiederherstellu
des früheren Zustandes an. Aber der König blieb unerschütterlic
im Jahre 1614 erneuerte er den Vertrag mit den drei Dänischen Städl
und am 10. December 1619 errichtete er die Isländische Compagi
Island (K. Maurer). 183
in Kopenbagen ; der gesetzliche directe Handel der Hamburger hatte
damit sein Ende ge fanden. Dagegen erhielt sich nicht nur ein Deut-
scher sowohl als ein Englischer und Holländischer Schleichhandel nach
der Insel, sondern es fuhren auch Hamburger Schiffe noch auf Dänische
Bechnung dahin, theilweise sogar direct von Hamburg aus, gleichwie
der König auch Dänischen Schiffen die directe Fahrt von Island aus
nach Hamburg gestattete : doch suchte dieser der Verwendung fremder
Schiffe oder doch deren Auslaufen von fremden Häfen aus, ja sogar
dem Verkaufe Isländischer Waaren in Hamburg, möglichst entgegen-
zuwirken. Nachdem er Glückstadt angelegt hatte (1616), erklärte er
diese Holsteinische Stadt zum Stapelplatz für alle Isländischen Waaren
(1623), und hier sollten, seit 1645, alle Islandsfahrer ihre Waaren
niederlegen und verkaufen; aber auch dieses Hinderniss wussten die
Hamburger zu umgehen, und im 18. Jahrhundert traten dieselben
sogar ganz offenkundig in ein Vertragsverhältniss zu der Isländischen
Compagnie in Kopenhagen ; im Grunde wurde in neuer Form nur der
alte Handelsbetrieb fortgesetzt.
Die zweite Hälfte der Schrift setzt sich aus sechs Abschnitten
zusammen, welche einzelne Seiten der Islandsfahrt noch besonders ins
Auge fassen. Zuerst wird die Fischerei behandelt (S. 58—61), an
welcher indessen die Deutschen nur geringen Antheil nahmen, wo-
gegen dieselbe vorwiegend in der Hand der Engländer lag, neben
den Isländern selbst. Dann wird der Handel besprochen (S. 61 — 94),
und zwar zuerst die Kaufsetzung mit ihren Waarentaxen, sowie den
Massen und Gewichten, dann die Belastung des Handels durch Steuern
und sonstige Leistungen, endlich der Waarenverkehr ; letzteres
ein ganz besonders lehrreicher Abschnitt. Weiterhin wird von der
Schifffahrt gehandelt (S. 95—105), von den Isländischen Häfen
(S. 105 — 110), wobei auch die Deutsche Kirche im HafnaQördur er-
wähnt wird; dann wird die Gerichtsbarkeit in Rechtssachen, die
sich zwischen Einheimischen und Fremden oder Fremden untereinander
ergaben, besprochen (S. 111 — 112), und schliesslich noch die Islands-
fahrergesellschaft und -Brüderschaft in Hamburg abgehan-
delt (S. 119—121).
Ein Ueberblick über die Arbeit ist damit gegeben ; über die Art
ilirer Ausführung wäre etwa Folgendes zu sagen. Dietrich Schäfer
hat bereit« in einer Besprechung des Werkes (Deutsche Literatur-
zeitung, 11. Jahrgang Nr. 24 S. 890—891) bemerkt, dass der Ver-
fasser nicht nur das gedruckte Material auch aus entlegenen Quellen
herangezogen, sondern auch viel Neues aus Hamburger, Bremer und
Lübecker Archiven beigebracht hat ; aber er hat auch darauf aufmerk-
sam gemacht, dass aus einzelnen Dänischen Werken wohl noch Ein-
184 Berichte und Besprechungen.
zelnes heranzuziehen gewesen wäre, und dass auf Darstellung und
saubere Einzeldurchföhrung noch mehr Fleiss hätte verwendet werden
sollen, insbesondere auch bezüglich der Correctheit der angeführten
Texte. Ich kann mich diesem ürtheile des bewährten Kenners der
Hanseatischen und Dänischen Geschichte nur anschliessen; möchte dem-
selben aber noch einige eigene Bemerkungen beifügen. Sehr fühlbar
macht sich zunächst der Mangel an Beherrschung der Isländischen
Sprache und Literatur, zu welchem der Verfasser sich in seinem Vor-
worte selbst bekennt. Die Isländischen Oertlichkeiten z. B., auf die
er zu sprechen kommt, treten durchaus unter den verunstalteten Be-
zeichnungen auf, welche sie bei Hanseatischen oder Dänischen Schiflfern
führten , und sogar da , wo der Verfasser die von den Deutschen be-
segelten Häfen zusammenstellt (S. 106 — 107), nimmt er sich nicht die
Mühe, sie zu berichtigen, was doch mit Hilfe von Kr. Kaalund's Bi-
drag til en historisk-topogi'afisk Beskrivelse af Island (1877 — 1882)
sehr leicht gewesen wäre ; wer will aber in Akernisse, Bossande, Boden-
stede, Haneforde, Kummer wage, Gronelwick etc. Akranes, Bätsendar,
Büdir, HafnaQördur, Kumbaravogur, Grindavik wiedererkennen?
Die Landsgemeinde der Insel heisst immer der Althing (S. 19, 83
Anm. 3, 63, 64, 111), während doch Thing, Ding, im Isländischen wie
im Deutschen Neutrum ist. Den Statthalter Otte Stigsson nennt der
Verfasser consequent Otto Stiges (S. 63, 67 Anm. 6, 111), weil er
Deutschen, den Tili P^tursson aber Tylius (S. 21 Anm. 2), weil er
Lateinischen Quellen folgt, welch* letzteren er auch die Bezeichnung
„Präfect" fiir den Statthalter entlehnt. Die Isländischen Annalen
sowohl (S. 58), als die Graugans (S. 64), benutzt er in der Lateinischen
Uebersetzung, obwohl er die ersteren nach 6. Storm's Ausgabe citirt,
der keine solche beigegeben ist, H, dgl. m. Schlimmer als solche Aeus-
serlichkeiten sind einzelne sachliche Verstösse, welche die Unbekannt-
schaft mit den Isländischen Quellen verschuldet hat. Den Bischof
Gizur bezeichnet der Verfasser (S. 1) als in Deutschland geboren;
aus der Hüngrvaka, cap. 5, hätte er ersehen können, dass derselbe
vielmehr zu Skälholt auf Island das Licht der Welt erblickte.
S. 64 heisst es, die Graugans wisse nichts von Englischem und Deut-
schem Handel auf Island ; die oben (S. 1 70 — 71) erörterten Bestimmungen
über das Fremdenrecht düi-ften doch ein Anderes zeigen. Wenn S. 73
Anm. 2, von „druttich wete visckes* die Rede ist, so gibt dies nicht
80, sondern 1200 Fische, da deren 40 auf die vaett gehen, üeber
den Handel mit Isländischem Schwefel hätten Isländische Schriften, wie
zumal Fall Vidalin^s „Deo, regi, patriae" (im Auszug erschienen zu
Soröe 1768), S. 223—228, und Bischof Hannes Finnsson's Abhandlung
in den „Rit thess Islenzka Laerdoms-Lista-f^lags", Bd. IV (1784),
Island (K. Maurer). 185
S. 1—48, reiches Material geboten; von einem »ungeheueren* Reichthum
der Insel an Schwefel hätte der Verfasser (S. 81) wohl nicht reden
sollen, u. dgl. m. Auch sonst wären noch manche Flüchtigkeiten zu
rügen. In dem Citate auf S.92 bedeutet »farina* doch wohl Mehl, nicht
Zucker, und auf S. 106 Anm. 10, ,in meridionali littore* an der
Südküste. Auf S. 106 Anm. 18, sagt der Verfasser, dass er „Revet*,
d. h. Rif , im Jahre 1528 zuerst erwähnt finde ; aber gerade hier fiel
Björn riki im Kampfe gegen die Engländer, dessen „Ermordung* auf
S. 6 erwähnt wird, und die Eyrbyggja, Cap. 50 S. 92, lässt bereits
im Jahre 1000 einen Dublinfahrer mit Irischer und Hebridischer Be-
mannung dort liegen. Endlich aber, und dieses Bedenken wiegt ent-
schieden am schwersten, sind die Schätze der Kopenbagener Archive
und Bibliotheken unbenutzt geblieben, ohne deren Benutzung eine
Geschichte des Isländischen Handels schlechterdings unvollständig blei-
ben muss. Indess darf in diesem wie in anderen Fällen der "Wunsch
des Besten nicht die Anerkennung des Guten beeinträchtigen, und trotz
aller einzelnen Ausstellungen fühle ich mich darum gedrungen, dem Ver-
fasser für seine sehr verdienstliche Arbeit meinen Dank auszusprechen.
Zum Schlüsse wäre noch der überaus anregenden Arbeit Vilh.
Finsen's, Om den oprindelige Ordning af nogle af den is-
landske Fristats Institutioner (Vidensk. Selsk. Skr., 6. Raekke,
bist, og philos. Afhdlg., II, 1, 1888), sowie zweier vortreflflicher Ab-
handlungen Björn Magnüsson Olsen's über des Ari frödi Islen-
dingabok (AarbÖger for nordisk Oldkyndighed og Historie, 1885, und
Timarit hins islenzka bökmentaQelags, X. Jahrgang 1889) zu ge-
denken; indessen habe ich über die erste, vorwiegend rechtsgeschicht-
liche Arbeit bereits in der , Kritischen Vierteljahresschrift für Gesetz-
gebung und Rechtswissenschaft*, XXXII, S. 331 — 356 eingehenden
Bericht erstattet, und gedenke mich über die beiden anderen, zunächst
literargeschicht liehen Untersuchungen demnächst in einer unserer Ger-
manistischen Zeitschriften auszusprechen, so dass ich hier füglich nach
beiden Richtungen hin schweigen kann.
München, den 23. November 1890. K. Maurer.
Neuere Literatur znr Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
In dem gegenwärtigen Berichte über die auf Französische Geschichte
des Mittelalters bezüglichen Werke, welche von November 1889 bis
Nov. 1890 erschienen sind, werden wir wie letztes Jahr* alle die-
* Vgl. den Bericht Bd. III p. 143 ff. — Als Erscheinungsjahr ist dieses-
nal 1890 anzunehmen, als Verlagsort Paris, als Format 8^
180 Berichte und Besprechungen.
Jenigen unerwähnt lassen , welche rein localgeschichtl. oder populärer
Natur sind; wir werden vorwiegend Arbeiten anfuhren, durch welche
neue Quellen bekannt gemacht sind oder in denen selbständige Ideen
vorgetragen werden.
I. Bibliographie, Quellenkunde und Hilfswissenschaften. Das
Repertorium von R. de Lasteyrie und Eugene Lefdvre-Pontalis
erscheint weiter, aber ziemlich langsam ^ Ein fünftes Heft, das erste
von Band II, ist 1890 erschienen ; es enthält das Verzeichniss der von
den gelehrten Gesellschaften der folgenden Departements veröffent-
lichten Schriften: Herault, Ille-et-Vilaine, Indre, Indre-et-Loire, Is^re,
Jura, Landes,. Loir- et- Cher, Loire, Loire-Införieure , Haute-Loire,
Loiret, Lot, Lot-et-Garonne, Lozere, Maine-et-Loire. — Für die Inven-
taires sommaires^ des archives departementales communales et ho-
spitalieres fehlen uns genaue Notizen, da der ofiicielle Bericht noch nicht
erschienen ist. Der Handschriftenkatalog' endlich ist um folgende
Bände bereichert worden: Arsenal T. V, Mazarine T. III; Departe-
ments T. XI. Der letztere Band enthält die Handschriften der Biblio-
thek von Chartres, die eine der reichsten in Frankreich ist und dem
alten Ruf der Capitelsschule dieser Stadt durchaus entspricht.
Während diese bibliographischen Arbeiten officiellen Charakters
sind, haben die Belgischen Jesuiten ihrerseits es unternommen, die
hagiographischen Manuscripte der Pariser Nationalbibliothek auszu-
beuten. Der erste Band ist erschienen ** ; er enthält die Beschreibung
von 274 Latein. Mss., mit zahlreichen Verweisungen auf gedruckte
Werke. Im Anhang haben die Herausgeber den Text der wichtigsten
unedirten Stücke, welche sie anführen, mitgetheilt. — Die Arbeit des
Abbe U. Chevalier ist weit specieller; der Autor hat sich begnügt,
liturgischen Büchern und Specialsammlungen, geschriebenen und ge-
druckten, soweit sie ihm zugänglich wurden, die verschiedenen in
der Römischen Kirche üblichen Gesänge^ zu entnehmen und nach
dem Alphabet zu ordnen. Dieses trockene Verzeichniss wird allen
denen gute Dienste leisten, welche sich mit der Geschichte der La-
* Bibliographie des travaux bist, et archl. Vgl. a.a.O. 143 Note 1.
« Vgl. jedoch Bibliogr. '91, 72.
' Catalogue g^nöral des mss. Vgl. Bd. III p. 143 Note 3.
^ Catalogus codd. hagiograph. Latinorum antiquorum saec. 16., qui
asservantur in bibl. nat. Parisiensi. Picard. 600 p. 15 fr.
* Repertorium hymnologicum : catalogue des chants, hymnes, proses,
sequences, tropes en usage dans l'^glise latine. Louvain, Lefever. 1889. 272 p.
10 fr. Vgl. Bibliogr, '90. 3705 d.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 187
tonischen Poesie im Mittelalter beschäftigen. Das erste erschienene
Heft enthält die Buchstaben A — D. — - An dieser Stelle ist zu erwähnen
die sehr wichtige Arbeit Barth^lemy Haureau's \ des einzigen oder
fast des einzigen Gelehrten in Frankreich, welcher sich ernstlich mit
den Lateinischen Schriftstellern des eigentlichen Mittelalters beschäftigt
hat. Dem grossen Publicum sind jene Autoren unbekannt und selbst
von unseren Geistlichen werden dieselben nur selten durchgeblättert. In
der Form von Handschriftenbeschreibungen vereinigt nun Haureau
eine Menge brauchbarer Notizen über diese heutigen Tages sehr ver-
nachlässigte Literatur zu einem ersten Bande. In jenen dunklen
Commentaren und schwer zu verstehenden Tractaten werden die Ge-
danken, die Ideen der Gebildeten des 11. und 12. Jahrhunderts, also
derjenigen, welche damals die Angelegenheiten der Christenheit leiteten,
zu suchen sein.
Das beim Unterrichtsministerium bestehende Comitedestravaux
historiques et scientifiques hat es für nothwendig erachtet, seinen
Provinzialcorrespondenten neue Instructionen zu ertheilen. Zwei Hefte
sind erschienen. Das eine, von L. Delisle, handelt über Literatur
und Geschichte des Mittelalters * ; Verfasser gibt treflPliche Kegeln über
das Aufsuchen und Commentiren unbekannter Documente und ver-
öffentlicht eine gewisse Anzahl von Texten, die aus den Manuscripten
der Nationalbibliothek sorgfältig ausgewählt sind. Das andere, von
£. Leblant verfasst, ist eine Uebersicht über die Regeln der Kritik,
welche heute von den Epigraphikem beim Studium christlicher Denk-
mäler befolgt werden '.
Wir erwähnen noch das Repertoire des sources iraprimees
de la numismatique fran^aise von Engel und Serrure*, wel-
ches nunmehr einschliesslich des Registers vollständig vorliegt; und
eine Untersuchung des Abbe Douais über eine Handschrift der Ge-
schichtswerke des Bernard Gui*, sowie eine Abhandlung desselben
Verfassers über die Handschriften des Schlosses Merville *. In letzterer
findet man mehrere für die Geschichte Südfrankreichs wichtige Stücke
ziemlich ausführlich beschrieben, u. a. auch eine bisher unbekannte
Copie der in Proven^alischer Prosa geschriebenen Chronik des Albi-
genserkrieges.
* Notices et extraits de manuscrits latins de la bibl. nat. I. Klinck-
«eck. 406 p.
* Leroux. 116 p. 3 fr. 50.
* Leroux. HO p. 4 fr. — Vgl. Nachrr. '90, 280.
' Vgl. BibHogr. '89, 1671 u. '90, 4370.
* Vgl. Bibl. '90, 938. « Annales du Midi, fasc. 4 et 5.
Igg Berichte und Besprechungen.
M. Prou's Manuel de paleographie^ tiillt eine empfindliche
Lücke aus. Man hatte in Frankreich bisher kein Buch, welches den
AnlUngern die Elemente dieser so wichtigen Wissenschaft darbot;
die Curse der Paläographie an den Universitäten sind heute noch
wenig Zahlreich, und man kann von einem gewöhnlichen Studenten
doch nicht verlangen, dass er sich in dem umfangreichen Trait^ de
diplomatique der Benedictiner, oder gar in den Elements de paleo-
gi-aphie von N. de Wailly zurechtfinde. Prou's Werk ist ein gutes
Handbuch und steht auf der Höhe der Wissenschaft; man hat ihm
nur den Vorwurf gemacht, dass die Vertheilung des Stoffes wenig über-
sichtlich sei und die mehrmaligen Abschweifungen auf das Gebiet der
Diplomatik oder Chronologie nicht zur Sache gehörten. Bei einer
neuen Auflage wird der Verfasser diese geringfügigen Mängel leicht
beseitigen können. Das Verzeichniss von Abkürzungen, welches den
Band schliesst, wird gleichfalls den Anfilngern gute Dienste leisten,
wenn es sie auch nicht der Mühe überheben wird, auf Special werke,
wie Walther's Lexicon diplomaticum, zurückzugreifen.
Zum Schluss dieses Abschnittes sei noch eine neue Zeitschrift
angezeigt, welche im November 1889 ins Leben trat, die Archives
historiques*. Diese Sammlung wird von zwei ehemaligen Schülern
derEcole des chartes, B. Prost und Welwert, redigirt und scheint
lebenskräftig zu sein. Die Herausgeber wollten eine Zeitschrift-
schaffen, in welcher Jedermann die Documente, auf welche er bei
seinen Forschungen gestossen, ob lang oder kurz, veröffentlichen
könnte. Man kann dem unternehmen nur guten Fortgang wünschen.
Die im 1. Bande erschienenen Artikel sind fast alle beachtenswerth,
für mittelalterliche so gut wie für neuere Geschichte ; und wenn jeder
Band ein sorgfältiges Register erhält, so wird diese Zeitschrift eine
wahre Fundgrube sein und den Gelehrten nur empfohlen werden
können.
n. Allgemeine und Verfassungs-Gesehlehte. Der im April ver-
storbene Ad. Tardif hatte es unternommen, eine Geschichte des
Französischen Rechts zu schreiben, welches er seit nahezu 40 Jahren an
der Ecole des chartes lehrte. Nur zwei Bände konnte er noch erscheinen
lassen, einen über das kanonische Recht (1887), den anderen über
den Römischen Ursprung des Französischen Rechts'. Dieser
letztere ist der weitaus bessere; er zeichnet sich durch klare und
' Vgl. Bibliogi'. '90, 4300 u. die Anzeige Nachrr. '90, 132.
* Monatlich ein Heft. — Vgl. Nachrr. '90, «1 b.
' Vgl. Bibliogr. '90, 3583.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 189
präcise Darstellung aas und bietet jungen Historikern, zumal solchen,
welche sich nicht speciell mit dem Rechtsstudium befasst haben, alle
nur wünschenswerthen Aufschlüsse über die Quellen, die Glossatoren
and die Gomp[ientatoren des Römischen Rechts. Es ist sehr zu be-
dauern, dass der Tod den Verfasser hinwegraffte und uns so des
3. Bandes beraubte, welcher die Quellen des Französischen Gewohnheits-
rechts behandeln sollt«, ein Gebiet, auf welchem Tardif eine staunens-
werthe Kenntniss besass. — Allerdings wird in einem gewissen Masse
das Werk P. Viollet's* diesen 3. Teil von Tardif 's Handbuche er-
setzen können. In einem früheren, sehr beifällig aufgenommenen
Bande hatte der gelehrte Rechtshistoriker das Privatrecht behandelt;
jetzt beschäftigt er sich mit dem Staatsrecht, und der 1. Band
erstreckt sich bis an das Ende der Fränkischen Zeit, d. h. bis
an das Ende des 9. Jahrhunderts. Der Verfasser beherrscht die
Literatur seines Gegenstandes: er hat eine gewaltige Anzahl von
Werken gelesen und die Quellen selbst studirt. Auch dieses Werk
ist in jeder Hinsicht eropfehlenswerth. Man wird wohl über viele
Einzelheiten anderer Ansicht als VioUet sein, gewisse von ihm ent-
wickelte allgemeine Ideen verwerfen, z. B. seine Bewunderung für den
durch den Untergang des Römischen Reiches geschaffenen Zustand
übertrieben finden können, aber selbst die, welche den einen oder den
anderen von diesen Punkten für anfechtbar erklären, werden an dem
Autor die Lauterkeit der Gesinnung und sein Wissen bewundern
miissen und werden seine Auseinandersetzungen mit Nutzen lesen.
Nur wenige Bücher sind gleich anregend und nutzbringend; man
kann dasjenige VioUet's Anfängern empfehlen, sie werden darin viel
Richtiges und eine unparteiische Darstellung finden.
Dagegen wird map derselben Classe von Lesern nicht die Werke
Fastens de Coulanges empfehlen Jcönnen. Ein merkwürdiger
Schriftsteller! Man hat ihn ohne allzu grosse Uebertreibung mit Montes-
quieu verglichen, und er kam sicherlich Guizot gleich; aber er besass
eine solche rein persönliche Arbeitsmethode, eine solche wenigstens
scheinbare Geringschätzung vor ihm erschienener Arbeiten, eine solche
Scheu vor den durch andere Gelehrte entdeckten Wahrheiten, dass
von seinem Geschichtswerk mehr Negatives als Positives übrig bleiben
^rd. Er hat gewiss seine Verdienste, besonders dadurch, dass er die
schwachen Seiten der von ihm bekämpften Theorien aufzeigte, aber
er hat mehr vernichtet als aufgerichtet. Jedoch zeichnen sich die
beiden nach FusteFs Tode von pietätvollen Schülern veröffentlichten
Bände* in dieser Hinsicht vor den vorhergehenden aus. Zwar ver-
' Vgl. Bibliogr. '90, 824. » Vgl. Bibliogr. '90, 77 u. 2786.
190 Berichte and Besprechungen.
liert sich der Verfasser, indem er sich nicht damit begnügt, seine
eigenen Ansichten über den Ursprung des unbeweglichen Eigen-
thums auseinanderzusetzen, in langathmige Erörterungen gegen die
Verfechter eines ursprünglichen CoUectiveigenthums. Aber gerade
die Uebertreibungen in seinem System machen dasselbe wenig gefähr-
lich, und die Ansicht, welche Fustel über den Ursprung des Lehns-
wesens und die Lage von Land und Leuten zur Merovingerzeit
äussert, scheint sich nicht wesentlich von derjenigen zu unterscheiden,
welche G. Waitz aufgestellt hat; und man weiss, dass des Letzteren
System jetzt fast allgemein angenommen worden ist.
Einer der Gegner FusteFs , dem er am übelsten mitspielte , war
E. Glasson, Professor in der Juristenfacultftt zu Paris, der den
Versuch gemacht hat, gegen ihn das Vorhandensein von Gesammt-
eigen in Frankreich zur Merowingerzeit zu erweisen. Die ßeweise
erscheinen ziemlich überzeugend, aber offen gestanden, die Frage ge-
hört kaum in das eigentliche Gebiet der Geschichte *. Das grosse
Werk von H. d'Arbois de Jubainville über den Ursprung der
Ortsnamen in Frankreich* ist sehr wichtig; der gelehrte Verfasser
weist nach, dass die meisten den Namen der ersten Eigenthüraer
der Pundi der Römischen Zeit entlehnt und in gewissen Fällen mit
Gallischen Suffixen versehen worden sind. Diese Thatsache war schon
bekannt, aber man hatte sie nie im Zusammenhang studirt, und die
neuen Gesichtspunkte, welche d'Arbois bezüglich der Beschaffenheit
des Grundeigenthums in der Gallischen und Gallorömischen Zeit er-
öffnet, bestätigen in gewissen Punkten, berichtigen in einigen anderen
die Ansichten seiner Vorgänger.
Das Werk von A. Luchaire über die Französischen Ge-
meinden zur Zeit der Cape tinger ist ein Ueberblick, verfasst
von einem tüchtigen Historiker, der im Stande ist, auf Grund der
in neuester Zeit aufgestellten Theorien über die Entstehung dieser
interessanten Bildungen sich seine eigene Ansicht zu bilden und die-
selbe zum Ausdruck zu bringen ^. Der Verfasser kennt die Begeben-
heiten und die Menschen des 12. Jahrhunderts sehr gut, und versteht
es, unter jenen auszuwählen und diese zu beurtheilen. Selbst die
Gelehrten werden aus der Leetüre dieses Buches, das bescheiden als
populäre Darstellung für das grosse Publicum bezeichnet wird, Nutzen
ziehen. — Weit weniger wichtig ist der dem Kriegsdienst der
Roturiers im 11. und 12. Jahrhundert gewidmete Artikel von M.
' Vgl. Bibliogr. '90, 2797.
2 Vgl. Bibliogr. '90. 2790 a u. '91, 230.
' Vgl. Nachrr. '90, 136 d.
Frankreich, Mittelalter (A. Moünier). 191
Proa*. Das Meiste von dem, was der Verfasser erwähnt, ist längst
bekannt, und der ganze Aufsatz scheint lediglich zu dem Ende ge-
schrieben zu sein, das Buch von Championni^re über den Besitz-
wechsel, ein unvollkommenes, ganz veraltetes Werk, das einige darin
enthaltene originelle Ansichten kaum vor der gänzlichen Vergessen-
heit schützen, in Erinnerung zu. bringen.
Man gestatte dem Verfasser des vorliegenden Berichtes beiläufige
seine eigene Abhandlung über die Französischen Nekrologien
im Mittelalter zu erwähnend Bei diesem Werke, welchem ein
umfangreiches Verzeichniss handschriftlicher und gedruckter Nekro-
logien des alten Franken reichs beigefügt ist, wird der Versuch gemacht,.
Crsprung und Gebrauch jener Register darzulegen und zum Gebrauch
für Gelehrte, welche damit zu thun haben, kritische Grundsätze auf-
zustellen. Ein Theil desselben Gegenstandes ist in einem kürzlich in
Deutschland erschienenen Buche von Ad. Ebner^ behandelt worden ;
der Verfasser schliesst mit der Earolingerzeit, d. h. gerade mit dem
Zeitpunkte, um welchen die Nekrologien zum Vorschein kommen,
ifan wird in dieser Arbeit und in derjenigen von A. Mol inier viel
Verwandtes finden; sie werden sich gegenseitig ergänzen können.
In einer Abhandlung über die Anfänge des Parlamentes^
zeigt Ch. V. Langlois, wie der Hof des Königs, das Parlament des
13. Jahrhunderts, allmählig aus der alten curia regis der ersten
Capetinger, einer Versammlung von Getreuen des Königs, welche
beauftragt sind, die richterliche Gewalt im Namen des Königs aus-
zuüben, hervorgeht. Vom 12. Jahrhundert ab besitzt dieser Gerichts-
hof bereits eine eigene Rechtsprechung und feststehende Satzungen;
im 13. Jahrhundert nimmt seine Zusammensetzung eine bestimmte
Form an, er organisirt sich. Gleichwohl dauert es bis zur Regierung
Philipp's des Schönen, ehe man authentische Bestimmungen über die-
Thätigkeit dieser grossen politischen Körperschaft findet. — F. Au-
bert hat es unternommen, die Geschichte eben dieses Parla-
mentes von 1314 bis 1422 zu schreiben. In einem ersten Bande,
welcher 1887 erschien, hatte er die Organisation des Gerichtshofes
erforscht; der zweite behandelt die Zuständigkeit desselben *. In diesem
Bande, ohne Frage dem besten des Werkes, zeigt Aubert, dass das
Parlanaent von Paris, als Erbe der alten curia regis, zugleich ein.
' Vgl. Bibliogr. '91, 338.
' Impr. nationale. 358 p. 7 fr.
' Vgl. Bibliogr. '90, 3727.
* RH 42, 74-114; vgl. DZG III, 214.
' Vgl. Nachrr. '90, 136h.
192 Berichte und Beeprechungen.
Gerichtshof und ein Verwaltungstribunal ist. Es entscheidet als
oberste Instanz alle Processe des Reiches und gleichzeitig beaufsichtigt
es die Schulen, die Universitäten und die Gemeindeverwaltung von
Paris, beschäftigt sich mit den Hospitälern, dem Strassenwesen und
der Verproviantiining der Hauptstadt. Als eifrige Stütze der Prä-
rogative der Krone kämpft es scharf und ausdauernd gegen den Klerus
und die grossen Herren, und arbeitet mit aller Kraft daran, das
Aufkommen des Absolutismus, den Sieg der Ansprüche des König-
thums vorzubereiten.
Die von A. Franklin veröffentlichten drei Bände über das
Privatleben von ehemals^ ermangeln nicht des Interesses; Ver-
fasser spricht von den Mahlzeiten, von der Lage der Handwerker
und von der Hygiene. Viele der angegebenen Facten datiren aus
den letzten Jahrhunderten, doch hat der Verfasser durchgehends sein
Augenmerk darauf gerichtet, den Ursprung der von ihm mitgeth eilten
Gebräuche zu erforschen. Das Bild, welches er von dem Leben der
Franzosen von ehedem entwirft, ist nicht sehr verführerisch ; dass das-
selbe zutreffend, ist bestritten worden, gleichwohl muss man zugeben,
dass man im Mittelalter gewöhnlich mit den Fingern ass, dass Com-
munalverwaltung und Sanitätswesen auch in den reichsten Städten
viel zu wünschen übrig Hessen, endlich, dass der Handwerker trotz
des Schutzes und der Hilfe, die er durch die Zünfte erhielt, nicht
glücklicher war, als heute.
III. Geschichte einzelner Perioden. Man weiss, wie sehr sich
die Werke über die sogenannte vorgeschichtliche Zeit seit einigen
Jahren vermehrt haben; es wäre an der Zeit, zu versuchen, aus dieser
wirren Masse von gewagten Hypothesen und scharfsinnigen Beob-
achtungen die wirklich annehmbaren Thatsachen hervorzuheben. SaL
Rein ach hat es versucht, in seiner Einleitung zum Katalog der
Alterthümer des Museums von S.-Germain-en-Laye. Seine
lichtvolle, mit peinlicher Kritik verfasste Abhandlung wird ein treff-
licher Führer für die zahlreichen Historiker sein, welche sich mit
diesen entlegenen Zeiten beschäftigen; sie ist ein guter Wegweiser
für das Studium der Anthropologie, soweit es sich dabei um Frank-
reich handelt^.
Christliche Urzeit. Die Untersuchungen des Abb 6 L. Duchesne
über die alten Bischofskataloge der Diöcese Tours' scheinen
über die alten, noch heute von den Anhängern des apostolischen
* Las repas. — Comment on devenait patron. — L'hygiene. Plön, ä 8 fr. 50.
'' Vgl. Nachrr. '89, 223b. » Thorin. 109 p. 5 fr.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 193
UrspiiiDgs der Gallischen Kirchen hartnäckig vertheidigten Legenden
definitiv das Urtheil gesprochen zu haben. Soweit es sich historisch
wahrscheinlich machen lässt, ist der westliche Theil des alten Lyon-
nais erst ziemlich spät christianisirt worden. Der hl. Gatian, der
erste Bischof von Tours, scheint zu Constantin's Zeiten gelebt zu
haben ; der hl. Martin , welcher 397 starb , fand das Heidenthum in
diesem Theile des Kaiserreiches noch in Blüthe, und wenn es in Ar-
morica auch schon früh Christen gab, so sind doch Bischöfe dort erst
ziemlich spät eingesetzt worden: in Rennes und Vannes im 5., in
Alet, Dol etc. im 8. und 9. Jahrhundert. Man darf hofifen, dass der
gelehrte Akademiker derselben kritischen Prüfung aach die Bischofs-
listen der anderen Gallischen Diöcesen wird unterziehen können, z. B.
die von Sens und Reims. — Die Schriften des hl. Avitus sind
erst kürzlich in den Monum. Germ, von Neuem herausgegeben
worden; die neue Ausgabe der Homilien, Gedichte und Briefe
dieses Bischofs von Vienne, welche der Abbe Ul. Chevalier soeben
erscheinen Hess, wird der Französischen Forschung zu gute kommen *.
Die Feststellung des Textes ist mit peinlicher Sorgfalt erfolgt, die
geschichtlichen Erläuterungen sind zahlreich und die Einleitung ist
sehr instructiv; auch für die Geschichte des Königreichs Burgund
wird man gut thun, die Daten, welche der neue Herausgeber für die
Briefe des hl. Avitus gibt, zu beachten.
Die Merowingische Zelt ist der Gegenstand einer Anzahl wei*th-
voller Arbeiten geworden. Die Schrift von Max Bonnet über die
Sprache Gregor's von Tours* ist die wichtigste unter denjenigen,
deren Gegenstand das Werk dieses Vaters der Französischen Geschichts-
schreibung seit einigen Jahren gewesen ist. Vom rein philologischen
Standpunkte aus beleuchtet Bonnet von Neuem die Geschichte des
Vulgärlateins in Gallien im 6. Jahrhundert; er gibt eine Fülle feiner
und treffender Bemerkungen, deren Werth ein bleibender sein wird
und welche ebenso wohl den Historiker wie den Sprachforscher in-
teressiren. — Die Abhandlung von G. Kurth über dieGesta regum
Francorum* ist nicht von derselben Bedeutung, aber sie bietet
einige neue und, wie es scheint, sichere Facten; der Verfasser hat,
wohl schärfer als seine Vorgänger, die der epischen üeberlieferung
entlehnten Theile des Werkes von denjenigen geschieden, welche
jüngere volksthümliche Üeberlieferung enthalten.
Die Reihe der „Questions merovingiennes" von J. Havet
ist 1890 um zwei neue Abhandlungen bereichert worden. Die erste
' Vgl. Bibliogr. '91, 187. '' Vgl. Bibliogr. '90. 2754.
» Vgl. Bibliogr. '90, 46.
Oeotsclie Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. 1. 13
|()4 Berichte und Besprechungen.
behandelt die Anfänge von Saint-Denis * ; Havel stellt hier fest, dass
das Kloster von Dagobert, dem damaligen König von Aastrasien,
zwischen Januar 622 und Juli 625 gegründet wurde und dass die
Uebertragung der Reliquien Dienstag den 22. April 626 stattfand; die
eigentliche Abtei des hl. Dionysius muss von der „basilica S. Dionisii*",
welche Gregor v. Tours wiederholt erwähnt, getrennt werden. Der
hl. Dionysius hätt-e das Mart3rrium in dem Orte Catulliacus, wi*^
Saint-Denis früher hiess, und nicht auf dem Montmartre erlitten.
Alle diese Resultate wird man, scheint es, annehmen müssen, aus-
genommen vielleicht das letzte, das man aus verschiedenen archäo-
logischen Gründen wird bestreiten können. — Tn der zweiten Ab-
handlung ^ zeigt Havet an einigen Beispielen, wie man die Texte
Merowingischer Urkunden mit Hilfe paläographischer Regeln be-
richtigen kann, und stellt die Echtheit einer Urkunde Chlotar's L
von 629, welche alle früheren Herausgeber unter die acta spuria
verwiesen haben, fest.
Charles Nisard, der im Laufe des Jahres 1890 gestorben ist»
hatte zum Gegenstande seiner letzten Arbeiten den Dichter Fortunat
gemacht. Sein Buch, betitelt „Fortunat, panegyriste des rois
merovingiens" ', enthält in ebenso geschmackvoller wie besonnener
Formulirung ein allgemeines Urtheil über den Menschen und den
Dichter. Diese sämmtlichen Arbeiten Nisard's sind jetzt vereinigt in
einem besonderen Bande und unter eigenem Titel erschienen *.
Für die Karolingrische Zeit haben wir nur die Ausgabe der
Gesta Aldrici von den Abbes Charles und Froger*^ anzuführen.
Die Arbeiten Simson's über den Entstehungsort und die Entstehungs-
zeit der falschen Decretalen haben die Aufmerksamkeit der Gelehrten
von Neuem auf diese merkwürdige Quelle gelenkt. Die neue Ausgabe^
welche mit Sorgfalt nach der einzigen in Le Mans aufbewahrten Hand-
schrift veranstaltet ist, wird also willkommen sein, doch haben die
Herausgeber leider nicht versucht, das Echte vom Unechten zu
scheiden. Alderich war zweifellos ein Fälscher, die Geschichte der
Urkunden von Saint-Calais beweist es, aber man weiss noch nicht,,
welche von jenen Stücken er erfunden und welche er nur interpolirt
hat. — Interessant ist die Abhandlung von J. Desilve über die
Klosterschule von Saint-Amand®; man findet dort gute Angaben
über die hervorragenden Schriftsteller, welche ihr im 9. und 10. Jahr-
hundert zum Ruhm gereichten: Milo, Hucbald, Giselbert und Folcuin^
» Vgl. Bibliogr. 'yO, 2759. - Vgl. Bibliogr. '91, 192.
3 Vgl. Bibliogr. '90. 47. ^ Vgl. Bibliogr. 90, 803 a.
'' Vgl. Bibliogr. 90. 2767. « Vgl. Bibliogr. '90, 2780.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 195
auch eine treffliche Studie über die alte Klosterbibliothek, welche
jetzt theils in Valenciennes, theils in der Pariser Nationalbibliothek
aufbewahrt wird. — Führen wir noch eine Abhandlung des Abbe
r. Chevalier an, betitelt: La plus ancienne chronique de
IVglise de Vienne*; sie ist nach einer Handschrift saec. 10 in
Bern wiedergegeben und bietet ein gewisses Interesse für die alte
Geschichte der Provinzen Arles und Vienne.
11. und 12. Jahrhundert. Das Leben des hl. Hugo, Abtes
von Clugny, von P. Lhuillier, ist weniger ein Geschichtsbach
als ein Panegyricus ^. Der Verfasser nimmt ganz in der Auffassungs-
weise älterer Zeit ohne Zaudern die phantastischsten Erfindungen der
Le^endenschreiber des 11 . Jahrhunderts an ; doch ist aus dem dicken
Bande eine gute Studie über Gilo's bis auf Lhuillier nicht benutzte
Biographie des hl. Hugo hervorzuheben. Das Buch ist übrigens in-
teressant zu lesen und gibt eine sehr sorgfältige Uebersicht über die
.'^hriften der alten Hagiographen. — Das Werk P. Ragey's über
den hl. Ansei m* ist wissenschaftlicher; man findet darin zwar breite
und überflüssige Auseinandersetzungen , aber der Verfasser hat es
doch verstanden, ein hinlänglich klares und im ganzen interessantes
Bild von der Thätigkeit dieses grossen Heiligen zu entwerfen, der zu
den regsten Geistern seiner Zeit zählte und noch heute einer der
am besten bekannten Philosophen des Mittelalters ist. — Weniger
wichtig ist sicherlich die Biographie des Dichters und Bischofs von
Rennes, Marbod, von L. Ernault^. Verfasser hat es nicht vermocht,
ein kritisches Verzeichniss der Werke dieses Mannes herzustellen ; doch
muss man anerkennen, dass er umfassender als seine Vorgänger das
I-»eben des Prälaten studirt hat.
Die Jahrbücher der Regierung Ludwig's VI. von Luchaire
nehmen unter den Erscheinungen des Jahres 1890 eine hervorragende
»Stelle ein *. Das Werk besteht aus zwei getrennten Theilen : einer um-
fangreichen Einleitung und Regesten. Diese letzteren sind nicht ganz
vollständig; man merkt, dass der Verfasser sich nicht an jene Genauig-
keit gewöhnt hat, welche man heutzutage von einem Gelehrten
verlangt. In der Anordnung der Verweisungen und in den ürkunden-
anszügen zeigt sich bisweilen eine gewisse ünerfahrenheit. Gleich-
^ Balletin d'histoire eccles. du diocese de Vienne, Valence etc. 1890,
s<pt.-<)Ct.
- Vgl. DZG III, 223 u. Bibliogr. '89, 261 u. "90, 801.
^ Histoire de S. Anselme, archev. de Cantorbery. Paris et Lyon,
Delhomme. 2 vol. 556 ; 499 p.
* Vgl. Nachrr. '90, 136e. * Vgl. Bibliogr. '90, 867.
1<M) Berichte und Besprechungen.
wohl werden diese Regesten, die Frucht langer und ausdauernder
Forschungen, gute Dienste leisten, und die Einleitung ist, alles in
allem, ein vortreffliches Stück geschichtlicher Darstellung, besonnen
und elegant geschrieben; sie ist reich an neuen Anschauungen über
die Geschichte des 12. Jahrhundeiis. Seit Michelet dürfte der Cha-
rakter Ludwig's VI. nie mit gleichem Glück gezeichnet sein und kein
Geschichtschreiber mit gleicher Gründlichkeit die Ursachen der Grösse
des Capetingischen Hauses erforscht haben. Ohne Frage ist es das
beste Werk Luchaire's; wir ziehen es selbst seiner Geschichte der
Französischen Verfassung unter den ersten Capetingern vor. — Die
Geschichte der Ehescheidung Ludwig's VII. und Eleonore's von
Poitou ist noch immer wenig bekannt. Der Abbe Vacandard
hat nun die Rolle, welche das Papstthum in dieser Angelegenheit
spielte, untersucht; seine Resultate sind etwas unbestimmt und er
scheint vergessen zu haben, dass im 12. und 13. Jahrhundert die
Päpste in Angelegenheiten dieser Art sehr oft grösseres Gewicht auf
die Anforderungen der Politik als auf kanonische Fragen legten *.
Selbst die Rolle des hl. Bernhard in dieser Sache ist im Ganzen wenig
bekannt. Uebrigens ist dies nicht der einzige Punkt, welcher in der
Geschichte des Lebens und der Werke des berühmten Schriftstellers
aufgeklärt werden muss; so zeigt z.B. Haureau', dass die nach
Angabe der Zeitgenossen von ihm verfassten Gedichte jedenfalls
verloren sind und dass man dem Stifter von Clairvaux streng
genommen keinen von den jämmerlichen Versen wird zuschreiben
dürfen, welche unter seinem Namen von den sachkundigsten Editoren,
selbst von Mabillon veröffentlicht worden sind.
V. Mortet^s Biographie des Maurice de SuUy, Bischofs
von Paris, Stifters von Notre-Dame und Reformators des Klenis der
Diöcese, ist ein ausgezeichnetes Geschichtswerk '. Ein wissenschaftlich
gebildeter Prälat wird uns hier gezeigt, der es versteht, mit der könig-
lichen Macht auf gutem Fusse zu bleiben und seine Kirche weise zu
leiten , dabei doch seine Tafelgelder vortrefflich verwaltet und ge-
waltige und kostspielige Projecte zu einem guten Ende führt.
Vom 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Universitäts-Ge-
schichte. Die Bemühungen der Behörden um die Reorganisation des
höheren Unterrichtswesens in Prankreich beginnen unleugbar ihre
Früchte zu bringen. Die Geschichte der alten Universitäten steht bei
den Gelehrten in grosser Gunst und wir haben auf diesem Gebiete
' RQH 47, 408-32. ^ Vgl. Bibliogr. '90. 2881.
"^ Vgl. Bibliogr. '91, 3G4.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 197
drei Werke anzuzeigen, von denen zwei im Auftrage der Centralver-
waltung veröffentlicht sind. Das erste und beste ist das Chartu-
larium ani versitatis Parisiensis von H. Denifle und E.
C halte! ain\ Band I erschien und unafasst die Jahre 1200—1286;
vermöge des Interesses, welches die hier veröffentlichten Urkunden
erwecken , und durch die auf ihre Herausgabe verwendete Sorgfalt
ist dieses Werk das beste unter allen, deren Gegenstand die Ge-
jicbichte der alten Pariser Universität seither gewesen ist. Fehler in
grösserer Anzahl hier nachzuweisen, würde schwer halten; die sehr
massvollen und umsichtigen Erläuterungen bekunden die tiefe Gelehr-
samkeit und den guten Geschmack der Herausgeber. — Das zweite
Werk, Die Statuten und Privilegien der Französischen Uni-
versitäten, hrsg. von Marcel Fournier-, ist gleichfalls sehr in-
teressant und wird gute Dienste thun. Aber vielleicht hat der
Herausgeber in dem Wunsche, die Ausgabe zu beschleunigen, nicht
):enug Sorgfalt auf die Auswahl der zu veröffentlichenden Texte und
auf die Correctur verwendet: daher die vielen kleinen Fehler, welche
den schönen Band entstellen, allerdings ohne das Interesse daran
merklich zu schmälern. Man darf erwarten, dass die nächsten Bände
mehr nach Wunsch ausfallen. — Führen wir endlich das Werk des
Abbe Peries über die Pariser Juristenfacultät bis zu ihrer
Aufliebung im Jahre 1793 an^; dasselbe ist interessant, bietet
aber für das Mittelalter am wenigsten Neues. Der Verfasser hat
vorwiegend die neuere Zeit, das 16. und 17. Jahrhundert, studirt.
Für das 13. Jahrhundert haben wir sonst nur einige Zeitschrif-
tenartikel anzuführen; in erster Linie eine Notiz L. Delisle's,
welche die Entdeckung der Fragmente von Verwaltungsberichten
aus der Zeit Ludwig's des Heiligen in Büchereinbänden, die
aus dem Anfang des Jahrhunderts herrühren, meldet^; diese Frag-
mente datiren von 1247 und 1248 und betreffen die Picardie. —
Ch. V. Langlois hat einige Details aus für Frankreich wichtigen
Acten mitgetheilt, welche er In Englischen Bibliotheken und Archiven
gefunden hat*.
Aus der viel reichhaltigeren Historiographie über das 14, Jahr-
Ä KW ^^T^ sei zunächst die Abhandlung Pirenne's über die Schlacht
von Courtrai 1302 erwähnt, in welcher die Französische und
' Vgl. Bibliogr. 90, 128 u. 2892.
- Vgl. Bibliogr. '90, 3770. ' Vgl. Bibliogr. '90, 3771.
* (H de l'acad. des inscriptions. 1890, mars et avril.
* Doenments relat. a lAgenais. au Perigord et a la Saintonge. (BECh
ol> 298-304.)
198 Berichte und Besprechungen.
•
die Vlämis(-he Version des Scblachtberichtes untersucht werden ; beide
geben bis ins 14. Jahrhundert zuiiick *. Hier fuhren wir auch an einen
von Viard sehr sorgfältig veröffentlichten Text'; es ist eine etwa
1329 für die Rechnungskammer angefertigte Liste aller könig-
lichen Beamten in Prankreich mit Angabe der Höhe ihrer Ge-
hälter.
Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts. Einer der Artikel des
Vertrages von Br^tigny (1360) bedang die Freilassung König
Johannas gegen eine hohe Summe aus; als Garantie für die Zah-
lung dieses Lösegeldes stellte der König von Frankreich eine be-
stimmte Anzahl Biii*gen. Sir Duckett hat eine Anzahl inter-
essanter Berichte über die Ausführung dieser Glausel zusammengestellt ;
sie sind theils dem reichen Lyoner Stadtarchiv, theils Documenten
entnommen, welche kürzlich der Herzog de la Tremoille der Pariser
Nationalbibliothek geschenkt hat*. — S. Luce, der wohlbekannte
Herausgeber der Chronik von Froissart, vereinigt jetzt unter einem
Gesammttitel mehrere hier und da von ihm veröffentlichte Abband-
lungen , die sich ausnahmslos auf die Geschichte Frankreichs
während des hundertjährigen Kriegesbeziehen*. Der Verfasser hat
geglaubt, den kritischen Apparat, Anmerkungen und Verweise weg-
lassen zu müssen ; aber trotz dieses Entschlusses wird der Band eben-
sowohl und vielleicht noch mehr das Interesse der Gelehrten als der
Laien erregen. Jede dieser Abhandlungen , für sich genommen , ist
interessant und enthält wichtige Thatsachen und neue Ansiebten.
Man hat aber dem Verfasser die üble Neigung zum Vorwurf gemacht,
auf ganz moderne Vorgänge anzuspielen, zu voreilig vom Besondern
aufs Allgemeine zu schliessen , zu oft — bei jedem Anlass und auch
ohne solchen — seine persönliche Ansicht zu geben.
Die Fragen der Wirihschafts- und Socialgeschichte sind
heute für den Historiker von grossem Interesse; er findet mannig-
fache Belehrung in dem Contobuch der Gebrüder Bonis,
welches E. Forestie veröffentlicht hat\ Die Bonis waren Bankiers
und Commissionäre in Montauban um die Mitte des 14. Jahr-
' Vgl. Bibliogr. '91. 408.
« BECh 51, 238— <)7.
'Original documents relat. to the hostages of John king of
France and the treaty of Bretigny, 1360, ed. by sir G. F. Duckett. Lon-
don, Selbstverl. 78 p.
* Vgl. Nachrr. '90, 136 i u. Bd. IV, 170.
* Livre de coraptes des freres Bonis, marchands montalbanais du
14. siecle. Champion, ccxiij 246 p. 10 fr.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 199
hunderts, und ihre Unternehmungen erstreckten sich auf die ver-
schiedenartigsten Dinge: Ein- und Verkauf von Möbeln, Kleidungs-
stücken und Ausrüstungsgegenständen, von Pferden, Spezereien und
Medicamenten, Darlehen und Einziehung von Steuern und Zinsen.
Ihr von Forestie veröffentlichtes Contobuch wimmelt von werthvoUen
Nachrichten über die Lebensweise der Bewohner von Quercy und
Toulouse in der Zeit von 1345—1368, über Umlauf und Werth der
Münzen und über den Preis der unumgänglich nothwendigen Pro-
ducte, sowie der einheimischen und fremden Marktwaare. Die Vor-
rede des Herausgebers ist sorgfältig und sehr gelehrt; vielleicht
werden seine Folgerungen ein wenig optimistisch erscheinen. Nichts-
destoweniger scheint es sicher, dass dieser Theil Frankreichs zu
jener Zeit sich einer Wohlhabenheit, eines Reichthums erfreute, den
das ganze Land erst viel später gewann.
Die Abhandlung von Fr. Delaborde über die eigentliche
Chronik des Mönchs von Saint-Denis* zeigt, welcher Platz in
der Französischen Historiographie der berühmten Chronik über die
Regierung Karl's VI., deren Autor noch nicht sicher ermittelt
werden konnte, gebührt. Der Verfasser führt den Nachweis, dass
der Mönch von Saint-Denis , ehe er die Geschichte der letzten Jahre
des 14. Jahrhunderts erzählte, eine grosse Universalgeschichte verfasst
hatte : und von dieser Geschichte hat Delaborde zwei wichtige Bnich-
stücke wiedergefunden, von denen das eine von 768 bis 1065, das
andere von 1057 bis 1270 reicht.
De Circourt setzt seine Forschungen über die auswärtige
Politik des Herzogs Louis von Orleans fort^; in einer neuen
Abhandlung beschäftigt er sich mit den Beziehungen dieses Fürsten
zum Hause Luxemburg und zu König Wenzel; man wird darnach
das im vorigen Jahre hier angezeigte Werk von Jarry in einigen
Punkten ergänzen und berichtigen können.
Erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Coville's Werk über den
Pariser Aufstand von 1413 ist zweifellos eines der besten Ge-
schichtswerke, welche in Frankreich innerhalb des verflossenen Jahres
erschienen sind *. Das Buch beginnt mit einem Gesammtbild des
Zustandes des Königreichs in den ersten Jahren des 15. Jahr-
' BECh 51, 93—110.
* Documenta luxembourgeois a Paris concernant le gouvem. du duc
Louii d'Orleans. (Publl. de la sect. bist, de l'institut de Luxembourg,
T. XL [1889]).
* Les Cabochiens et Tordonnance de 1413. Hachette. 1888. xix45Gp.
7 fr. 50. (Erschien erst Dec. 1889).
2()U Berichte und Besprechungen.
hundert«. Man hat dem Verfasser den Vorwurf gemacht, er habe
zu schwarz gemalt. Mag dieser Vorwurf in gewisser Hinsicht be-
giündet sein und Coville sich haben hinreissen lassen, die Angaben
der Quellen zu sehr zu verallgemeinern : nichtsdestoweniger bleibt ein
bemerkenswerthes und, wie es scheint, im Ganzen zutreffendes Bild
bestehen. Weiterhin werden dann die vom Bürgerthum und den
Gebildeten bewirkten , durch die Verordnung vom Jahre 1413 be-
stätigten, aber durch die Gewaltthätigkeiten des Pöbels und die
Intriguen des Herzogs von Burgund , Johann ohne Furcht , wieder
beseitigten Reformen dargelegt. Nie scheiterte eine so weise und
so trefflich angeordnete Reform in einer so kläglichen Weise. Im 15.
wie im 18. Jahrhundert und überhaupt stets führten die Ausschrei-
tungen der rohen Volksmasse die Rückkehr aller Missbräuche und
eine blutige Reaction herbei. — Die Abhandlung Dognon's über
Languedoc während der Jahre 1416 bis 1420* zeigt, in welchen
Zustand das Land bald wieder zurücksank ; durch einen neuen Auf-
stand aus Paris verjagt, musste der Dauphin, der spätere Karl VII.,
im südlichen Frankreich einen Stützpunkt suchen und, von dem Adel
Nordfrankreichs verrathen, sich mit kaum noch Französischen Fürsten^
wie dem Grafen von Foix, verbünden.
Jedes Jahr mehren sich die Forschungen zur Geschichte der
Jeanne d^Arc. Wir haben noch mehrere Werke über diesen Gegen-
stand zu verzeichnen, aber die umfangreichsten sind nicht die be-
deutendsten. Das Buch von H. Blaze de Bury, ein nachge-
lassenes Werk, dessen Herausgabe pietätvolle Hände für nützlich er-
achtet haben , ist ganz und gar werthlos ' ; der Verfasser war alles
eher, denn ein Gelehrter, und das Publicum würde wohl gerne darauf
verzichtet haben , seine Meinung über die Jungfrau von Orleans
kennen zu lernen. — Das Werkchen Lesigne's^ ist nur ein
Paradoxon; der Verfasser, ein hervorragender Philosoph, behaupt-et,
dass Johanna gar nicht in Ronen verbrannt wurde, vielmehr aus der
Gefangenschaft entronnen , später unter dem Namen Jeanne des
Armoises wieder auftauchte, sich verheirathete und Familienmutter
wurde. Wir würden dieses wunderliche Buch gar nicht anfuhren,
hätten es nicht viele Journalisten, Französische wie fremde, ernsthaft
genommen. — Die vier Bände des Capitän Marin* haben ebenso-
' Vgl. Bibliogr. '90. 2953. '' Vgl. Nachrr. '90, 136 k u.Bd.lV, 185.
* La fin d'une liegende. Vie de .leanne d'Arc. ßayle. 152 p. 2 fr. 50:
vgl. DZG IV, 185.
* Jeanne d'Arc, tacticien et strategiste. Baudouin, 4 vol. 321; 330;
322; 324 p. a 3 fr. 50; vgl. DZG IV, 185.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 201
wenig Werth. Dass ein Franzose den Charakter der Jungfrau ver-
heiTÜcht, auch wohl ihren Antheil an den Ereignissen übertreibt, —
nichts naturlicher als das ; aber aus diesem heldenmüthigen Mädchen
eine Heerfiihrerin, eine Schlachtenlenkerin zumachen, diese Zum uthung
ist denn doch zu stark. Der Verfasser kennt übrigens seinen Gegen-
stand nur unvollkommen und sein Werk ist verwoiTen , zu weit-
schweifig und ermüdend zu lesen. Marin's wie Lesigne's Werke
werden hier lediglich erwähnt, um vor ihnen zu warnen. — Inter-
essanter ist die von Lanery d'Arc* veröffentlichte Quellensammlung;
sie enthält die zur Zeit des Rehabilitationsprocesses Johanna's von
den hervorragendsten Kanonisten und Theologen jener Zeit gelieferten
Denkschriften. Viele derselben waren von Quicberat, dem Heraus-
geber der Processacten , mit Fug und Eecht weggelassen worden ;
nichtsdestoweniger verdienen einige die Beachtung der Gelehrten.
Der neue Herausgeber hat den Text ohne jeden kritischen Apparat
gegeben ; er hätte vielleicht noch besser daran gethan , wenn er die
Wiederholungen und den grösseren Theil von dem Gerede seiner
schwatzhaften und über die Massen weitschweifigen Autoren gestrichen
hätte. — Weit wichtiger sind die Ausführungen, welche Ch. de
Beaurepaire, Archivar des Departements Seine-Tnferieure, über die
Richter der Jeanne d'Arc gibt*, ihre Persönlichkeiten schienen
zwar schon hinreichend bekannt, doch haben Beaurepaire's Nach-
forschungen in den ihm unterstellten Archiven es ermöglicht, zu den
älteren Nachrichten viele neue hinzuzufügen. — Unter jenen Richtern
befanden sich mehrere fromme Dominicaner. Diese schon von einigen
Andern bemerkte Thatsache hatte einen der neueren Biographen der
Jungfrau, einen von denjenigen, welche seit Qu ich erat das Meiste zu
unserer Kenntniss der Anfänge der Jeanne d'Arc beigetragen haben,
S. Luce, zu dem Schlüsse geführt, dass der Predigerorden der
Heldin gegenüber stets eine feindselige Haltung beobachtet habe.
Letzteres hat einen Dominicaner, den Pater Chapotin, gewaltig auf-
geregt, so dass er unternommen hat, jene Ausführungen zu wider-
legen '. In mehreren Punkten scheint Chapotin Recht zu haben.
So weist er nach, dass Luce etwas leichthin behauptet habe, dass
* Memoires et consultations en faveur de Jeanne d'Arc par les juges
da proces de rehabilitation , dapres les mss. authentiques. Picard. 1889.
60) p. 9 fr.
^ Notes 8ur les juges et les assesseurs du proces de condamnation de
Jeanne d'Arc. Rouen, Cagniard. 135 p.
' In einer in den Stades historiques sur la province doniinicaine de
France (LecofFre. xx^361 p. 5 fr.) wiederabgedi-uckten Abhandlung.
202 Berichte und Besprechungen.
Jean Petit Predigermönch gewesen sei und dass der genannte Dom
nicanerorden mit Leib und Seele der Sache Burgunds ergeben g<
wesen sei. Aber Ch. hat weder die Väter des Konstanzer Concil
gegen den Vorwurf der Bestechlichkeit rechtfertigen können, noc
das Andenken des dem Johann ohne Furcht mit Leib und Seele ei
gebenen Martin Poiree wieder zu Ehren zu bringen vermocht. Luce'
Buch behält trotz einiger Irrthümer in der Hauptsache seinen volle;
Werth, und es scheint erwiesen, dass wir Jeanne d*Arc den Predigt«
der Minoriten verdanken.
Um mit dem hundertjährigen Kriege zu Ende zu kommei
erwähnen wir noch kurz einige Abhandlungen, welche einzelne Prc
vinzen des Königreiches in der Mitte des 15. Jahrhunderts betreffen
Zuerst eine gute Arbeit Andre Joubert's* über Maine; sodani
eine wichtige Abhandlung de Freminville's über die Schindei
in Burgund"*; ferner einen umfangreichen Aufsatz des Abbe
R. Charles über die Englischen Einfälle in Maine in den
Jahren 1417 bis 1428^; endlich die interessanten Untersuchungen
Gaste's über die Volk sauf st an de in der Normandie. Leti-
terer bespricht ausführlich die Vaux-de-Vire des Olivier Basselin^
Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. G. de Beaucourt, der
den Druck seiner grossen Geschichte Karl's VII. fortsetzt, hat
einige Bruchstücke von Bd. V. ^ veröffentlicht. Er behandelt
darin den Process des Jacques Coeur und sucht nachzuweisen,
dass der König seinen Minister nicht aus Feigheit preisgab. Es
dürfte schwer sein, diesen Theil so getrennt vom Ganzen zu beur
theilen ; der Verfasser kommt zu dem Schluss, dass der Sturz Jacqnes
Ooeur's aus schwer zu ermittelnden politischen Gründen erfolgte.
Dies ist wohl möglich , doch dürfte de Beaucourt in diesem Punkte
wie in der Sache Jeanne d'Arc^s Mühe haben, Karl VII. von jedem
Vorwurf der Undankbarkeit zu reinigen. — Die Beziehungen der
Französischen Könige zu den Italienischen Staaten im 15. Jahrhundert
sind noch lange nicht genügend bekannt; man wird daher die beiden
Abhandlungen P. M. P er r et 's über die Gesandtschaft Jean's
de Cham b res an Venedig (1459)" — der Verfasser veröffentlicM
hier die Berathungen des Venetianischen Senates über die Vorschlägt
des Königs — und über den am 9. Januar 1478 zwischen Ludwig XI
» Vgl. Nachrr. 90, 13tJo.
» Vgl. Nachrr. '89, 143h und Bibliogr. 89, 4750.
» Vgl. Nachrr. '90, 130 n.
* CR de Vac. des sc. mor. et pol. 1889. oct.-doc.
* RQH 47. 433-71. ^ BECh 50, 559-(5«i.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 203
und dieser Republik geschlossenen Frieden \ welcher den langen
Streitigkeiten zwischen Frankreich und Venedig ein Ziel setzte,
mit Interesse lesen.
Unter eben diesem Ludwig XI. wurde die Buchdrucker kutt sf
in Frankreich definitiv eingeführt. Diese Frage war im vergangenen
Jahre der Gegenstand mehrerer werthvoller Arbeiten. An erster
Stelle ist zu erwähnen die grosse Sammlung von Platten, welche
0. Thierry-Poux^ herausgegeben hat. Man findet dort Schrift-
tafeln in Lichtdruck reproducirt, welche den ältesten Französischen
Drucken des 15. Jahrhunderts (1470 — 1500) entlehnt sind. Diese
Sammlung enthält zwar alles, was man heute von den Anfängen der
Buehdruckerkunst in Frankreich weiss, doch jeder Tag bringt neue
Entdeckungen , welche die eben gewonnenen Vorstellungen modi-
ficiren. In Avignon z. B. hat der Abbe Requin Urkunden ge-
funden, aus denen hervorgeht, dass in dieser Stadt 1444 — 1446 ein
gewisser Procope Waldfoghel lebte, welcher zum Zweck der Aus-
übung des Buchdrucks Gehilfen suchte ; er besass Pressen und beweg-
liche Lettern. Wenn man nun auch nicht wird behaupten können,
dass schon von dieser Zeit ab in Avignon Bücher gedruckt worden,
so beweisen diese Quellen doch, dass die neue Erfindung damals
bereits einen ziemlichen Weg zurückgelegt hatte*.
Für die Regierung Ludwig' s XI. haben wir nur noch den
die Jahre 1469 — 72 umfassenden vierten Band der Sendschreiben
dieses Fürsten anzuführen, welche Va es en für die Societe de Thistoire
de France herausgegeben hat*, und eine sehr wichtige Abhandlung
TOD B. de Mandrot über Jacques d'Armagnac, Herzog von
Nemours '\ Ausgedehnte Forschungen haben es dem Verfasser er-
möglicht, ein definitives Urtheil über ihn zu fällen. Er war ein
schwacher, treuloser Charakter, der es weder vermochte, Ludwig XI.
offen zu verrathen, noch getreu sein Glück an dasjenige dieses Fürsten
zu ketten. Er besass allerdings daneben gute Eigenschaften, war auch
sehr gebildet und hatte eine prachtvolle Sammlung von Handschriften,
Ton denen viele noch in Paris sind, zusammengebracht. Aber die
Unentschlossenheit seines Charakters richtete ihn zu Grunde. Ludwig XI.
verzieh ihm zwar ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit wieder-
holt, aber dafür Hess er auch, nachdem er sich einmal entschlossen,
ihn zu strafen, eine ungewöhnliche Strenge und Grausamkeit walten.
' Ebd. 51, 111—35. « Vgl. Bibliogr. ^90, 13080.
' Bibliogr. '90, 3081. — Vgl. L. Duhamel, Les origines de rimprimerie
a Avignon. Avignon, Segain. 15 p. 3 fr.
' Vgl. Bibüogr. '91, 432. * RH 43. 274—31(1. 44, 241-312.
2i)4 Berichte und Besprechungen.
Ohne diese Ausschreitungen vertheidigen zu wollen, muss man freilic
zugeben, dass Jacques de Nemours ein Verrilther war, und dass <
zu einer Zeit, zu welcher auf politische Verbrechen die Todesstral
gesetzt war, sein Schicksal verdient hatte. Ludwig's XI. streng«
Verfahren war um so unpolitischer, als es dem Herzoge von Nemoui
die Sympathien der Zeitgenossen verschaffte und seine Fehler ve:
gessen Hess.
Die Chronik Ludwig's XII. von Jean d'Auton war se:
Anfang des letzten Jahrhundert« nicht wieder in sorgfältiger Weis
edirt worden; die Ausgabe von de Maul de* wird daher willkomme
sein. Die Herstellung des Textes war übrigens ziemlich leicht, den
wir besitzen noch die Originalhandschrift des Werkes. Es handelt
sich also nur darum , dasselbe abzuschreiben und zu erläutern. Di
ErlHuterungen , welche der neue Herausgeber gibt, scheinen etwa
ungleichmässig zu sein : bald sind sie zu zahlreich und überflössig
bald hinwiederum fehlen die Anmerkungen gerade da, wo sie nöthij
wären. Nichtsdestoweniger wird diese Ausgabe erwünscht sein,
zumal der Text unendlich besser als derjenige Godefroy's zu sein
scheint. Demselben de Maulde verdanken wir eine Geschichte
Ludwig's XII. , die umfangreich zu werden verspricht. Die beiden
ersten Bände , die bisher erschienen , reichen bis zu Karl's VIII.
Italienischem Feldzuge *. Verfasser hat viel gelesen und gesammelt,
und veröffentlicht nun das Resultat seiner Forschungen , doch ein
rechtes Buch daraus zu machen , versucht er nicht. Das Werk ist
weitläufig und lässt die Gestalt Ludwig's XII. nicht klar hervortreten.
Es scheint, als wolle de Maulde die gangbaren Ansichten über
Charakter und Bedeutung dieses Fürsten adoptiren , ohne Front zu
machen gegen die herkömmliche Bewunderung für diese in jeder
Hinsicht sehr mittelmässige Persönlichkeit.
Localgeschichte. Des Abbe Lebeuf Geschichte von Stadt
und Diücese Paris wird noch heute von den Gelehrten geschätzt;
zwar ist sie in ihrer Form zerrissen und in ihrer Anordnung unbe*
quem, indess der Verfasser hatte viele Urkunden gesehen und besaas
in nicht geringem Grade Sinn für die alte Zeit. Jedenfalls konnte
es verdienstlich erscheinen , das Werk dem heutigen Stande der
Wissenschaft entsprechend zu vervollständigen. Vor 25 Jahren hatte
dies ohne Erfolg Hippol. Cocheries versucht; seine Arbeit, die übrigens
unvollendet blieb , ist mangelhaft und schlecht entworfen. Bessere
Dienste wird die neue Ausgabe F. Bournon's leisten, von welcher
T. 1. l^urenK. 1889. 414 p. 9 fr. '' Vgl. Bibliogr. '90, 905.
Frankreich, Mittelalter (A. Moiinier). 205
soeben Heft 1 erschien. Die Zusätze des Herausgebers sind bequem
vertfaeilt und beschränken sich in massvolier Weise auf die Haupt-
punkte. Das Werk des Abbe Lebeuf wird aus seinen Händen mehr
als doppelt so stark und unendlich vollständiger hervorgehen K —
Die von E. Coyecque veröffentlichten Texte sind den Berathungs-
protokollen des Capitels von Notre-Dame in Paris entnommen. Sie
werfen ein ganz neues Licht auf die Geschichte des Krankenhauses
der Stadt ^ : der Herausgeber hat die von ihm abgedruckten Urkunden
nicht mit Anmerkungen versehen, doch ist hierfür zu beachten, dass
ein erster Band, der noch erscheinen soll, die Geschichte des Kranken-
hauses bis zum 16. Jahrhundert enthalten wird. Viele der von
Coyecque mitgetheilten Stücke scheinen übrigens von untergeordnetem
Interesse zu sein ; wir haben hier eine ein wenig ins Kleine gehende
Gelehrsamkeit vor uns. — Die Geschichte des Hospitals von
Bicetre von E. Richard' ist anziehend, bietet aber für das
Mittelalter nichts, was man nicht schon anderswoher wüsste. —
Endlich erwähnen wir zur Pariser Provinzi algeschichte noch einen
Artikel L. Sandret's über die Fähre von Conflans-Sainte-
Honorine im Mittelalter*, der Verfasser veröffentlicht hier einen
riemlich interessanten Bericht vom Jahre 1467; ferner die Notes
Mstoriques sur Saint- Man de von Ul. Robert*. Letztere
Arbeit ist eine treffliche Monographie über dieses jetzt zu einem
blühenden Städtchen gewordene Dorf. — Von vielen Benedictiuer-
abteien besitzen wir handschriftlich Geschichten, welche im 17. und
18. Jahrhundert von den Mönchen der Congregation de Saint-Maur
verfasst worden sind. Diese Ausarbeitungen bleiben sich an Werth
flicht überall gleich, man könnte vielleicht bei der Herausgabe der-
selben stark kürzen. Denn diese schriftstellernden Mönche waren so
weitschweifig als nur möglich, und viele der von ihnen mitgetheilten
Details sind jetzt von keinem Interesse. So verhält es sich mit der
Geschichte von Orbais, welche Nicolas du Bout im Jahre
1702 verfasste und E. Heron de Villefosse jetzt veröffentlichte".
IHe Zusätze und Anmerkungen des modernen Schriftstellers sind so
interessant und erheblich , dass sie den Werth des Original Werkes
' Histoire de Paris; rectifications et additions. Champion. 244 p. 10 fr.
* L'H6tel-Dieu de Paris au moyen-ilge; bist, et docc. 1326—1539.
Soc. de l'hist. de Paris et de l'lle de France.) Champion. 449 p. 10 fr.
' .Steinheil. 158 p. i] fr.
* Soc. de rhist. de Paris, Bulletin, 1889, sept. et oet.
* Saint Mande, Beucher. 153 p.
* Histoire de Tabbaye d'Orbais (Manie) par du Bout, publ. d' apres
lern orig. par Et. Heron de Villefosse. Picard. 706 p. 20 fr.
20() Berichte und Besprechungen.
verdoppeln. Man findet namentlich viele interessante Einzelheiten
über die Kirche und die Klostergebäude. — P. Guilhermoz ver-
öifentlichte neue und sehr beachtenswerthe Stücke, die den mutter-
bürtigen Adel in der Champagne betreffen'. Man weiss, was
für Staub jene Frage aufgewirbelt hat. Mehrere Gelehrte glaubten,
dass es sich hier nur um einen privilegirten Bürgerstand handle:
andere dagegen haben behauptet, dass dieser Punkt des Gewohn-
heitsrechtes nie unumstösslich festgestanden habe. Die von Guil-
hermoz mitgetheilten Stücke beweisen nun, dass der fragliche Rechts-
satz zu Anfang des 14. Jahrh. vollkommen anerkannt war und dass
damit die für Leibeigene geltende Regel „le fruit suit le ventre* auch
auf den Adel ausgedehnt war. Es gab also wie Leibeigene so auch
Adlige durch mütterliche Abstammung. — Endlich erwähnen wir für
die Geschichte der Östlichen Provinzen Frankreichs noch die Abhand-
lungen Ch. Pfister's über die Legenden vom hl. Die und vom
hl. Hydulphe'^. Der Verfasser stellt hier als Datum der Gründung
des Klosters Saint-Di^ das Jahr 669 und für das Kloster Moyen-
moiitier den Anfang des 8. Jahrhunderts endgültig fest.
Die Geschichte der Provinz Perche ist bisher ein wenig ver-
nachlässigt worden. Zwei ehemalige Schüler der Ecole des chartes,
0. de Romanet und H. Tournouer, haben zur Ausfüllung dieser
Lücke die periodische Veröffentlichung von Quellen über diese Provinz
unternommen ; diese Hefte erscheinen vierteljährlich. Man findet hier
Arbeiten der alten Geschichtschreiber des Landes, Urkunden und Copial-
bücher, endlich eine Specialbibliographie ^. Die ersten Hefte bieten
manches Interessante. — Für dieselbe Provinz können wir noch das
Chartular der Abtei La Trappe anzeigen, welches die Societe hi-
storique de TOrne^ herausgegeben hat. Der Text ist interessant; un-
glücklicherweise haben aber die Herausgeber dem Chartular selbst
noch neun Stücke nach einer beglaubigten Abschrift vom Jahre 1741
hinzugefügt. Wenigstens eins von den Stücken dieses Anhanges, eine
Urkunde Ludwig's TX. von 1240, ist offenbar untergeschoben. Delisle
hat dies unwiderleglich nachgewiesen. Man begreift kaum , wie die
Herausgeber ein Stück in ihre Sammlung aufnehmen konnten, in
* ün nouvean texte rel. a la noblesse matemelle en Champagne.
(BKCh 50, 509-36).
- Annales de l'Est 1889, juill.-oct.
^ Vgl. Nachrr. '90. 288 b. — Le Chevallier. ä 2 fr. 50.
* Cartulaire de Tabbaye de Notre-Dame de La Trappe, publ. par le
comte de Charencey. Alen^on, Reinaut de Broise. 665 p. 10 fr. — Vgl.
BECh 51, 378 f.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 207
welchem nnt^r diesem Datum von den ^presides summorum senatuum
totius Prancie" gesprochen wird. Die Abhandlung über die historische
Geographie der Bretagne von A. de laBorderie^ ist viel wich-
tiger. Der Verfasser kennt die Provinz, von der er spricht, vortreif-
lich und setzt, ohne das Detail zu vernachlässigen, in vorzüglicher
Darstellung die tiefliegenden Ursachen auseinander, welche im 10. Jahr-
hundert in der Bretagne die Feudalität mit ihren grossen Graf-
schaften und Grenzlehen herbeiführten, und zeigt, wie die Festsetzung
der Einkünfte von Penthiövre die Unterwerfung des Herzogthums
uDter fremden Einfluss bewirkte.
Für das mittlere Frankreich können wir einen guten Bericht
L. Guibert^s über das Chartular von Obazine anführen-. Dieses
Manuscript, das jüngst der Nationalbibliothek geschenkt wurde, ist
sehr werthvoU für die Geschichte von Limousin und La Marche.
Güibert's Abhandlung hebt die Wichtigkeit desselben genugsam
hervor und gibt ein Inhal ts verzeich niss. — Champeval hat die
Veröffentlichung der Chartulare von S. Martin du Tülle' und von
üzerche"*, die beide sehr wichtig sind, fortgesetzt. — Spont's Ar-
tikel über die Steuern in Languedoc von 1490 — 1515 ist eine
}?ut* Einzeluntersuchung über die Französischen Finanzen gegen Ende
des Mittelalters*. Unter Ludwig XL machte Languedoc die Hälfte
des eigentlichen Königreiches und sicherlich die reichere aus. Spont
ist im Stande gewesen , für jedes Jahr die von den Landständen be-
willigte Summe und die vom König verlangten Hilfsgelder zu be-
stimmen. Man sieht, dass die grossartige Politik Ludwig's XI. und
die unsinnigen Feldzüge KarVs VIII. und Ludwig's XII. dem Lande
sehr theuer zu stehen kamen. Frankreich konnte diese Lasten ohne
Nachtheil ertragen dank dem wunderbaren Aufschwung von Industrie
und Handel am Ende des verderblichen 100jährigen Krieges.
Das von dem Domherrn Pottier bearbeitete Verzeichniss von ge-
druckten oder handschriftlichen „Chartes de coutumes** der Ortschaften
des jetzigen Departements Tarn-et-Garonne wird gute Dienste lei-
sten*. Dieselbe Arbeit ist schon für Ariege gethan worden und die Local-
historiker müssten ähnliche Verzeichnisse auch für die übrigen Pro-
' Renne?, Plichon. 1889. 198 p.
' Sog. des lettres etc., de la Correze, (siegeant a Tülle). Bull. 1889.
»vr. 4.
' Soc. archl. de Tam-et-Garonne, Bull., 1889. 4. trimestre.
* Soc des lettres de la Correze, Bull. 1889.
* Ann. du Midi, 1890, juillet.
* Montauban. 29 p. (Soc. archl. de Tam-et-Garonne, Bulletin, 1889.)
208 Berichte und Besprechungen.
viiizeu anlegen. — Wir können hier auch die Abhandlung Rebouis*
über die Coutumes von Agenais* einreihen, welcher zwei unge-
druckte Aufzeichnungen aus den Jahren 1256 und 1358 beigegeben
sind. — Ferner erwähnen wir an dieser Stelle die Untersuchung
A. Du com 's über die Geschichte und Verfassung der Gemeinde Agen
bis zum Vertrag von Bretigny*, und von Abbe Douais die Ausgabe
des Gewohnheitsrechtes von Montoussin, im alten Toulousain west-
lich von der Garonne (1270), nach einer Handschrift des 15. Jahr-
hunderts ^.
Das Syndicatsbuch von Bearn, das L. Cadier* verötfent-
lichte, enthält die Verwaltungsacten der Landstände dieser Provinz
von 1488 bis 1521. Die sehr gelehrte und schön geschriebene Ein-
leitung setzt den Werth dieser Quelle in das gehörige Licht; man
wird sie für die Geschichte der Beziehungen zwischen Frankreich und
Spanien zu Anfang des 16. Jahrhunderts mit Nutzen zu Rathe
ziehen, da die Beherrscher von B^arn bis 1515 das Königreich Navarra
(südlich der Pyrenäen) besassen.
In einer gehaltvollen Abhandlung erzählt uns noch Abbe
J. Chevalier die Geschichte der Kirche von Valence in der
Dauphine unter den Bischöfen Wilhelm und Philipp von Savojen
1226 — 1267 '\ Diese beiden kriegerischen und unruhigen Prälaten
brachten ihr Leben in Streitigkeiten mit ihren Nachbarn hin und
mischten sich in alle politischen Händel ihrer Zeit. Philipp, der
gleichzeitig Bischof von Valence und Erzbischof von Lyon war,
wurde nie zum Priester geweiht, trat nach 25 Pontificatsjahren ins
Weltleben zurück, verheirathete sich und regierte 17 Jahre lang die
Grafschaften Savoyen und Burgund.
Paris, im December 1890. A. Molinien
^ NRH de droit fran9ai8, 1890, mai-juin.
' Sog. d'agriculture etc. d'Agen. (Recueil des travaux. II. 11.)
» NRH de droit 1890, juillet-aoüt.
* Auch, Cocharaux (Paris, Champion). 1889. Iv 199 p. 7 fr.
•• Vgl. Bibliogr. '91, 822.
Nachrichten und Notizen.
Die Redaction der ^Literatur zur ausserdeutsclien Gescliickte" (mit Ausnahme noch
der in diesem Heft gegebenen Zusammen stellang für Grossbritannien, Neuzeit) ist ganz an
Dr. O.Sommer feldt übergegangen. Im übrigen ist für nicht gezeichnete Notizen nach
Tie vor der Herausgeber allein verantwortlich. Für Unterstützung bei Sammlung und
Sichtung des Materials ist die Redaction dem ständigen Mitarbeiter Dr. Striedinger in
Mönchen und ausserdem Dr. Kaufmann in Rom zu Dank verpflichtet.
Berliner Akademie. In der öffentl. Sitzung vom 29. Januar folgten auf
eine Rede Prof. Mommsen's über die wirthschaftl. Politik Friedrich's d. Gr.
die Berichte über die wissenschaftl* Unternehmungen. Von ihnen gelten
halten Geschichte die Griech. Inschriften (Berichterstatter Hr. Kirchhoflf).
die Latein. Inschriften (Hr. Mommsen und Hr. Hirschfeld), die Prosopographie
der Rom. Kaiserzeit (Hr. Mommsen), die Aristoteles-Commentatoren (Hr. Zeller
n. Hr. Diels), das Corpus nummorum (Hr. Mommsen). Hier sei daraus nur
Einzelnes hervorgehoben. Von der Sammlung der Griechischen In-
schriften ist der von Prof. Kaibel redigirte Band, enthaltend die In-
schriften Italiens und Siciliens und in Form eines Anhangs die von Ger-
manien, Gallien, Britannien und Hispanien um die Jahreswende erschienen.
Von den Lateinischen Inschriften ist Bd. VI (Stadtröm. Inachrr.) durch
Dr. Hülsen bis zum 360. Bogen und zum Abschluss der Grabschriften ge-
ordert, Bd. XV (Stadtröm. Instrumentum) durch Dr. Dressel bis zum 66.
Bogen, so dass Th. I, die Ziegel umfassend, demnächst zur Ausgabe ge-
langt Bd. XI, 2 (Ümbria) durch Prof. Bor mann bis zum 104. Bogen. Der
I^ck des XIII. Bandes (Nordgallien und Germanien) dagegen, von dem
^rl889 Nr. 92 berichteten, wird erst begonnen, bezw. weitergeführt werden.
*enn die Herausgeber die von ihnen übernommenen Arbeiten für die Supple-
DJente so weit gefördert haben, dass eine Unterbrechung des Drucks nicht
^ l'efürchten steht. Das Material für das massenhafte Instrumentum von
*>ermanien ist von Prof. Zangemeister in Heidelberg bei einem längeren
Aufenthalte in Holland vervollständigt und von Dr. Bohn, dem die Redac-
^on des Instrumentum dieses Bandes übertragen worden ist, in Bearbeitung
glommen. — Daneben ist die Neubearbeitung des I. Bandes durch Dr. Hül-
len gefordert, Supplemente zu Bd. II (Spanien) von Prof. Hübner u. III
ff'acia, Moeida sup., Dalmatia) von Prof. v. Domaszewski und Prof. Hirsch-
l>eiitsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 18P1. V. l. 14
21() Nachrichten und Notizen Nr. 1 — 8.
feld sind 1891 zu erwarten, ebenso der 1. Halbband des VIIl. Bandes
(Afrikan. Inschrr.) von Prof. Schmidt und Prof. Cagnat. während der
Druck des 1. Suppl. zu Bd. IV (Ponipej. Wachstafeln von Prof. Zange-
meist er) jetzt beginnen soll. — Die Herausgeber der Prosopographie
der Römischen Kaiserzeit, die Herren Klebs, Dessau und v. Roh-
den haben ihre Arbeiten revidirt und vervollständigt. Am 1. April wird
der Druck der 3 Baude beginnen. [1
Ueber die Politische Correftpondenz Frinirich^s d. Gr. berich-
tet(jn die Herren v. Sybel und Schmoller. Mit den Arbeiten war wie bisher
r*rof. Alb. Naude betraut: gegen Ende des Jahres trat zunächst provisorisch
Dr. K. Treusch v. Buttlar als Hilfsarbeit-er ein. Im Juni 1890 erschien von
Bd. 18 der 1. Halbband, dem der 2. im Februar 1891 folgen sollt«. Das
Kriegsjahr 1759 füllt mit polit und militär. Correspondenz beide Halbbände.
Ausser dem Geh. Staats- A. und dem A. des Generalstabs wurden auch fremde
Sammlungen, besonders das Kriegs- A. in Wien, das Staats- A. in Stuttgart,
Bibll. in Darmstadt und Landshut benutzt. — Der 3. Band der Staats-
nchriften, bearb. von Dr. Krauske. wird demnächst erscheinen. Ueber
seinen Inhalt ist früher berichtet. Die Forts, ist vorläufig sistirt, um alle
Kräfte den Acta Borussica und der Corresp. z» widmen. [2
Von den Acta Borussica naht nach dem Bericht derselben beiden
Herren Bd. I (171-322) der 1. Abth. (Acten der Centralverwaltung) , bearb.
V. Dr. Krauske, seiner Vollendung, so dass der Druck bald wird begrinnen
können. Dr. Kr. besuchte Archive in Ostpreussen, Pommern, Magdeburg,
Westfalen, Hannover, Prof. Schmoller (zugleich für allgemeinere Vorar-
beiten, und hauptsächlich um den Nachlass SeckendorflTs zu prüfen) Wien
und Dresden. — Von der 2. Abth. (Preuss. Seidenindustrie des 18. Jh.) sind
die beiden ersten Bände, boarb. v. Dr. 0. Hintze, in der Hauptsache fertig-
gestellt, so dass für März oder April die Ausgabe zu erwarten ist. — Die
Bearbeitung der Preuss. Getreidehandelspolitik ist von Dr. W. Naud^ durch
Arbeiten im Geh.-St.-A., im A. d. Kriegsministeriums und Reisen nach Anrieb,
Münster, Düsseldorf gefördert worden.— Prof. Seh m oll er hat seine Vorarbeiten
bezüglich der Brandenb.- Preuss. Wollindustrie und der Brandenb.-Sächs.
Handelsbeziehungen fortgesetzt, zeitweilig in Dresden durch Dr. Treusch
V. Buttlar unterstützt. — Dr. Hintze wird nach Vollendung der Seiden-
industrie die Bearbeitung der Militärverwaltung beginnen. [3
5 a r ii/ ti y - .S7 ift ung. Die Arbeiten für den Supplement-Band der Acta
nationis Germanicae univ. Bononiensis hat Dr. Knod, jetzt in
Strassburg, fortgesetzt, z. Th. auf einer Reise in Bibll. und Archive Mittel-
und Norddeutschlands. — Zur Vorbereitung einer krit. Ausgabe der Libri
feudorum hat Prof. K. Lehmann eine grosse Zahl von Hss. verglichen
und eine Reise durch Nord-Frankreich und Belgien unternommen. Ein
Verzeichniss der 78 benutzten Hss. s. NA 10, :387-418. — Die Arbeiten
für das Wörterbuch der class. Rechtswissenschaft sind fortgesetzt
worden. [4
Ueber das Historische Institut in Rom berichtete Hr. v. Sybel
für die aus ihm selbst und den Herren Wattenbach und Lenz bestehende
Commission. Die Arbeiten des Instituts haben im Jahre 1890 ihren stetigen
Berliner Akademie, Histor. Institut in Rom. 211
Forlgang gehabt. — Der 1. Assistent Prof. Friedensburg hat die Bearbei-
tung des I, Bandes der Nuntiaturberiehte im wesentlichen vollendet. Näheres
n^jer den Inhalt des Bandes s. in dem Berichte der Münchener bist. Comm.
1890, Nachrr. 230. Der Druck wird , wie schon früher gemeldet, spätestens
im April 1891 beginnen. — Der 2. Assistent, Dr. Hansen, hat mit gleichem
Erfolge der Forschung in den Dt. Nuntiaturberichten aus den Jahren 15t)4
Ms 1585 obgelegen. Es lassen sich hier fortlaufende Serien der Berichte
ijtehender Nuntiaturen und bedeutende Gruppen von Berichten grösserer
^pecialmi^ionen unterscheiden. Eine solche Gruppe, den Kölnischen Krieg
gegen den Kurfürsten Gebhard Truchsess betreffend, hat Dr. Hansen zu-
nächst in Angriff genommen und im Laufe des Jahres zum Abschluss ge-
bracht. Der Druck des sehr stattlich gewordenen Bandes wird um Ostern
beginnen. [Ein vollständigerer Bericht über die Thätigkeit des Instituts, der
•lie seit dem December eingetretenen Veränderungen berücksichtigt, wird
voraussichtlich im nächsten oder übernächsten Hefte folgen können.] [5
Was den Personalbestand des Institutes betrifft, so ist der bisherige
Secretär, Prof. Dr. Schottmüller, als Geh. Reg.-Rath zum Hilfsarbeiter im
liiternchtsniinisterium ernannt worden. An seine Stelle ist Prof. Dr. Quid de
in München, bisher mit der Herausgabe der Dt. Reichstagsacten des 15. Jh.
beschäftigt, seit Anfang Nov. 1890 getreten. Dr. Hansen ist von der Stadt
Köln an Stelle des Prof. Höhlbaum zum städt. Archivar ernannt worden
und wird mit Beginn der Vatic. Ferien, am 1. Juli, Rom verlassen. Es ist
alle Aussicht für die Gewinnung eines tüchtigen Nachfolgers vorhanden. —
Als Volontär ist seit dem October 1890 (u. zwar zunächst für die Zeit 1555 ff.)
Dr. A. Heidenhain beschäftigt. [6
Istitnto Anstriaco di stndii storici in Rom« Ueber die definitive
Hegründung dieses unter der Leitung Hofrath Th. v. SickeTs stehenden
Instituts berichteten wir schon im vorletzten Heft, 1890 Nr. 172. Den MIOG
entnehmen wir nun folgende weitere Angaben. Zunächst sind Dr. Starzer,
i'riv.Doc. Dr. Wahrmund und Gymn.-Prof. Dr. Friedwagner zu ord.
Mittfliedern ernannt worden. Als ao. Mitglieder haben sich die Landes-
»tipendisten aus Böhmen Kollmann und Kratochvil angeschlossen. An
•Stelle von Prof. Friedwagner wird im Febr. Prof. Werunsky aus Prag
treten. Ausserdem wurden für die zweite Hälfte des Studienjahres noch
zvei Staatflstipendisten, Dr. H. Schütter u. Dr. M. Tangl, ernannt, welche
bereits in Rom eingetroffen sind. Diesen Stipendisten ist auch in diesem
Jahre gestattet, von ihnen selbst gewählte Themata zu bearbeiten. Zugleich
haben sie sich aber an den gemeinsamen Arbeiten des Instituts zu be-
theiligen. 17
Waren für diese gemeinsamen Arbeiten bisher Partien aus der (.4.
Oestenreichs im MA. ins Auge gefasst worden, so hat sich immer mehr
herausgestellt, dass eine erschöpfende Behandlung derselben unmöglich ist,
solange nicht auch die grossen Schätze der beiden im Lateran befindlichen
Archive, wie in Aussicht gestellt worden ist, zugänglich gemacht sein wer-
den. Aus diesem Grunde war schon zu Beginn des Jahres 1889 die Anre-
K'"^? gegeben worden zu einem Thema aus der G. Oesterreichs nach 1500
212 Nachrichlen und Notizen Nr. 8—14.
überzugehen, dabei aber auf die schon von anderer Seite bef^onnenen For-
schungen Rücksicht zu nehmen. Prof. v. Ottenthai, welcher im letzten
Winter den Vorstand des Instituts in Rom vertrat, hatte sich schon bei
einem früheren Aufenthalte daselbst (1887—88) über die Hauptbestände der
im Vat. Archive befindlichen diplom. Acten des 16. Jh. orientirt und l)e-
gann nun die besonders zu berücksichtigenden Nuntiaturberichte aus dem
16. Jh. einer vorläufigen Durchsicht zu unterziehen. Mit dieser Arbeit weiter-
liin betraut legte Dr. Starzer seit dem Dec. 1889 ein Repertorium der
betreffenden Nuntiaturberichte an, aus dem sich unter anderm ergab, dass
hier noch reiche Ausbeute für die G. Oesterreichs unter Maximilian II. in
Aussicht steht. Da nach Mittheilungen Prof. v. Ottentlials, welche in dem
der k. Preuss. Ak. d. Wiss. in Berlin am 28. Jan. 1890 erstatteten officiellen
Bericht über die Arbeiten des Preuss. Instituts in Rom und in den Berichten
der Görres-G. ihre Bestätigung fanden, von diesen beiden Seiten die Jahre
1564 — 76 nicht in da« Arbeitsprogramm einbezogen waren, und da von den
einzelnen Forschem, welche in der jüngsten Zeit das Material des Vat.
Archivs für die Jahre 1.564—76 benutzt hatten, ein näheres Eingehen auf
die G. Oesterreichs unter Maximilian II. nicht zu erwarten war, wurde eben
dieses Thema für die gemeinsame Arbeit von Sickel in Vorschlag gebracht
und ^'urde diese Wahl vom Ministerium gutgeheissen. An der Hand der
Notizen Ottenthars und der Starzer'schen Excerpte war schon in Wien der
genaue Arbeitsplan entworfen worden, so dass die Stipendisten, nachdem
Sickel die Erlaubniss zur Benutzung des betreffenden Materials erwirkt
hatte, sofort nach ihrer Ankunft in Rom, d. h. in den ersten Tagen des
October, die ihnen Übertragene Arbeit in Angriff nehmen konnten. [Wie
eich aus einer Vergleichung dieses Berichts mit dem vorhergehenden der
Berl. Akad. Nr. 5 ergibt, ist die Zeit Kaiser Maximilian*s II. also sowohl
vom Preuss. Institut für die Ausgabe der Nuntiaturberichte aus Deutschland
wie vom Oesterreichischen speciell für Oesterreichische Geschichte in An-
griff genommen worden.] [8
Eine Gesellschaft fflr Deutsche Erziehangs- and Schalgeschichte
ist Mitte December 1890 in Berlin gegründet worden: Es gelangt damit
ein schon im J. 1887 auf der Philologen- Versammlung zu Zürich gefasster
Beschluss zur Ausführung. Damals war ein Ausschuss zur Vorbereitung der
Gründung ernannt worden, dem u. a. die Professoren Reifferscheid, Uhlig
u. Dr. Kehrbach angehörten. Der neue Verein hat die von Kehrbach
begründeten Monumenta Germaniae pacdagogica übernommen und
beabsichtigt ausserdem noch die Herausgabe eigener , Mittheilungen''. Unter
Beistand eines Redactionsausschusses wird auch in Zukunft Dr. Kehrbach
«owohl die , Monumenta** als auch die , Mittheilungen' der Gesellschaft
redigiren. [9
Deatsche Provinzialyereine. Die Gen.- Vers, der Historischen
Gesellschaft für die Provinz Posen am 20. Mai vor. J. constatirte
die Zahl von 965 Mitgliedern und eine ansehnliche Vermehrung der Samm-
lungen. Inzwischen hat dann ein weiteres erfreuliches Wachsthum der Ge-
sellschaft stattgefunden und ist die Mitgliederzahl von 1000 überschritten.
Istituto Austriaco, Dt. Gesellschaften u. Vereine. 213
Die Mehreinnahme gegen das Vorjahr betrug 1888-89 reichlich 1000 M.
— Um der Organisation in der Provinz einen weiteren Umfang als bisher
zu geben, wurde eine Anzahl von Männern, die sich bereits Verdienste um
die Gesellschaft erworben, zu Geschäftsführern an den einzelnen Provinzial-
orten ernannt. Ueber den gegenw. Stand der drei grossen V.-Publl. ist zu
f>erichten, dass Bd. I des Urkk.-Buchs zur G. d. Stadt Posen im Druck ziem-
lich weit vorgeschritten ist und wohl schon der im Mai d. J. stattfindenden
Gen.- Vers, wird vorgelegt werden können. Prof. Hockenbeck hat das
,Urkk.-Buch der Köln. Klöster in Polen" fertiggestellt, es fehlen jedoch vor-
läufig die Mittel zur Drucklegung. Zu dem , Sagenbuch der Pr. Posen*
*^(llich sammelt Oberlehrer Knoop das Material. Hervorzuheben ist noch,
ilass der HV für den Netzedistrict, welcher bisher in einem engen Vertrags-
Yerhültniss zu der Posener Ges. stand, dieses seit 1. Januar 1891 gelöst hat.
Vgl. unter Preisausschreiben Nr. 05. [10
Der Historische Verein für Niedersachsen hielt Gen. -Vers, am
12. Nov. 1890 zu Hannover (vgl. ZHVNiedersachsen Jg. 1890). Veröffent-
licht ist der Katalog der V.-Bibl.; Gynwi.-Dir. Sommerbrodt in Lauban
i. Schi, ist mit der Herstellung des Prachtwerks über die Ebstorfer Welt-
karte 80 gut wie fertig; von dem Oppermann'schen Atlas vorgeschtl.
Befestigungen wird Heft 3 in kurzem erscheinen; ebenso ist das 2. Heft
des Hannov. Städtebuchs (Lüneburg, bearb. v. Dr. Jürgens) weit vorge-
schritten. Der V. zählt 371 Mitglieder. Wie auch früher, so wurden wie-
der die Alterthümer und Kunstwerke des Prov.-Museums durch den V. reich-
lich vermehrt. [11
Die Abtheilung Münster des Vereins für G eschichte und Alter-
thumskunde Westfalens hatte bei ihrer Gen.- Vers., die am 25. Juli 1890
unter dem Vorsitz von Domcapitular Tibus stattfand, 366 Mitglieder. Die
Provinz bewilligte dem V. 2000 M. zur Erweiterung des Museums, und
1500 M. zur Herausgabe des Westfill. Urkk.-Buchs. — Die Abth. Paderborn
kaufte für ihre Bibl. verschiedene wichtige Mss. und 100 Kurkölnische ürkk.,
die Westfalen angehen; ein Katalog der V.-Bibl. soll gedruckt werden.
Auch diese Abth. erhielt einen Beitrag von Seiten des Prov. -Land tags und zwar
in der Höhe von 1000 M. In Soest fand die Gen.-Vers. am 9. Sept. 1890
^tatt; die Mitgliederzahl beträgt 326. [12
Der Bergische Geschi chtsverein erhielt im Laufe des J. 1890
einen Zuwachs von 24 ord. Mitgliedern und seine Sammlungen wurden ver-
schiedentlich durch Geschenke bereichert. Der letzten Haupt-Vers, am
14. März 1890 in Elberfeld fehlte der langjährige Vorsitzende C receli us (f).
An seine Stelle trat provisorisch Oberl. Lutsch und nach dessen Beförde-
rung zum Gymn.-Dir. in Kreuznach Gymn.-Lehrer Dr. C. Schmidt; nun-
mehr ist Gymn.-Dir. Prof. L. Scheibe endgültig zum Vorsitzenden gewählt.
IHe Wiederherstellung des Schlosses „Burg", welche auf Anregung und
grösafcentheils auf Kosten des Vereins geschieht, hat bedeutende Forschritte
gemacht imd wird voraussichtlich in etwa zwei JJ, mit einem Aufwand von
etwa 100000 M. beendet sein. [18
Der JB der Gesellschaft für Lothringische Geschichte (Jb.
der Ges. 2, 414-30) ergibt, dass der Verein eine rege Thätigkeit entfaltete.
214 Nachrichten und Notizen Nr. 14 — 21.
namentlich gemeinsame Ausflüge zur Krforschung prähistor. Alterthünie
unternahm und im Laufe des Jahres um 25 Mitglieder zunahm. Zur Honori
rung der für das Jh. bestimmten Beiträge wurde die reichsländische Regierunj
um eine Unterstützung angegangen, mit Hinweis darauf, dass auch die ZGOber
rhein eine fortlaufende Subvention geniesst. Ihre Sammlungen hat die Ges
unter Eigenthumsvorbehalt der Sttidt Metz überwiesen. [14
Dem JB des Historischen Vereins ron Oherf ranken (in AG
Oberfr. 17, 256-8) entnehmen wir, dass derselbe i. J. 1889 seine besd. Thätig
keit der prähistor. Forachung zuwandte, von 52^ Mitgliedern auf 504 zurück
ging, und den Studienlehrer Dr. Brunco anstelle des verstorbenen Obenr
Kckmeyer zum Secretär wählte. [1*>
Die historische desellschaft des Cantons AartinUy die zun
letzten Male am 14. October 1889 zu Laufenburg zusammentnit, beschlos,
ihre Jahres- Versammlung ins Frühjahr zu verlegen und die nächste im Ma
oder Juni 1891 abzuhalten. Ihre antiquarischen Sammlungen erhielten einei
neuen Conservator in I'rof Hunziker, der sofort deren Neuordnung unc
Katalogisirung in Angriff nahm. • Die Bibliothek wurde der des Cantoni
einverleibt. Die Gesellschaft hat die Publication eines , Aargauischen Flur
namenbuches" in Aussicht genommen, wozu die Vorarbeiten schon sei'
Jahren begonnen haben. Geplant wird ferner die Herstellung e. Museum:
und die Restaurirung der Kirche in Königsfelden. [16
Nach 5jUhriger Pause hat die Gesellschaft für Safzhiirtfer Landes
l'unde i. J. 1890 einen neuen, den II. Theil von F. V. Zillner's G. dei
Stadt Salzburg im Druck erscheinen lassen. Die eifrig betriebene Fort
Setzung dieser Stadt-G. macht es dieser Gesellschaft vorläufig unmöglich
den zwei Anregungen zu entsprechen, die gelegentlich ihrer am 9. Oct
abgehaltenen Jahres-Versammlung von einigen Mitgliedern gegeben wurden
ein Salzburger Kegestenwerk, sowie ein Register über die ersten 25 Band«
der M. f. Salzb. Ldkde. herauszugeben. Nichtsdestoweniger stellte Her
Dr. Wiedemann für letzteren Plan seine Kräfte zur Verfügung. [17
Der Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen hat jetz
1263 Mitglieder, also etwas weniger als zur Zeit unseres letzten Bericbtei
[s. '90, Nr. i^'^]. Die dort angezeigten l-ntemehmungen schreiten erfreulicl
vor. Im 28. Vereinsjahr betrug das Vereinsvermögen 10 190 fl. — Einei
wichtigen Schritt hat der Xordböhmische Kxcursionscluh — dessei
M. auch historisch interessante Aufsätze enthalten — gethan. E:
fasste auf Antrag von Prof. Paudler am 27. Februar 1890 verschieden«
Resolutionen, deren Tenor war, es solle nunmehr, angesichts der Begründung
einer Czechischen Akademie in Prag, staatlicherseits auch den Deutsch«
Culturinteressen eine weitergehende Unterstützung zugebilligt werden. Den
entwprechend beschloss man femer, an den Böhmischen Landtag eini
Petition zu richten, es möge auf Landeskoston ein Urkundenverzeichnisi
für die Land- und Lehentafel bis zum J. 1260 sammt Ortsverzeichniss unc
Namenregister hergestellt und gedruckt werden. Eine ähnliche Petitioi
reichte der Verein für G. der Dt. in Böhmen bei derselben Steile ein. Dei
Landtag genehmigte für diesen nicht, wie ursprünglich beantragt, jährlicl
8000 , sondern nur 1500 fi. ; die Petition des Excursionsclubs überwies ei
Deutsche Provinzialvereine, VersamniluDgen. 215
am 21. Nov. dem Landesausschusse zur Begutachtung. — Erwähnt sei hier
noch die unlängst in Prag erfolgte [Begründung einer (4eBell8chaft zur
Förderung Dt. Wissenschaft., Kunst u. Literatur in Böhmen.
Zum Programm dieser Gesellschaft gehört auch die Herausgabe eines
, Jahrbuches*. [18
Yersammlnngen des laufenden Jahres« Die Versammlung des
Hansischen Geschichtsvereins wird in diesem Jahre am 19. Mai in
Lübeck zusammentreten. — Die 4L Versammlung Dt. Philologen und
."^chulmänner findet vom 20.-23. Mai in München statt. Vorträge sind
bis zum L Mai bei dem Präsidium (Prof. Christ u. Gymn.-Rector Arnold),
resp. den Sections Vorsitzenden anzumelden. Die archl. Section ist durch
Prüf. V. Brunn vertreten; eine eigentlich histor. Section fehlte bekanntlich
bei den drei letzten Philologenversammlungen, sie kann jedoch diesmal
noch nachträglich errichtet werden, sobald sich 20 Theilnehmer dafür finden.
-Auch die Historische Commission bei der Münchener Akademie
hat ihre Plenarversammlung. die bisher im Herbst stattfand, auf die Pfingst-
woche verlegt und tagt in diesem Jahr zum ersten Mal in diesem Zeitpunkt.
-Vom 1L-L5. August tagt in Bern ein internationaler geographischer
Congress. verbunden mit einer geogr. Ausstellung (August 1-15). die aus
drei Abtheilungen bestehen soll : intemat. geograph. Schulausstellung, inter-
nal. Alpine Ausstellung, Schweizer, histor.- kartograph. Ausstellung. — Der
9. Dt. Geographentag findet vom 1.-3. April in Wien statt und ist
^{leichfalls mit einer Ausstellung verbunden. — Die Görresgesellschaft
(^?1. '90, 238-45) wird ihre Jahresversammlung im August in Hildesheim
allhalten, der Gcsammt verein der Dt. G.- u. Alth.-Vereine die seine
vom 7.-9. Sept. in Sigmaringen, während der Orientalistencongress
if. '90. 123) im ersten Drittel Sept. in London u. Oxford tagt. [1«
Limesconferenz« Am 28. Dec. 1890 traten in Heidelberg auf Ein-
ladung Prof. Zangemeister's Delegirt« der betheiligten fünf Staaten unter
Prof. Mommsens Vorsitz zu Berathungen über einheitliche Erforschung
«ieg Römischen Limes zusammen. Anwesend waren die Herren Wagner
und Zangemeister für Baden , v. Brunn (Münchener Akademie) für Baiem,
KofltT für Hessen, v. Leszcynski (Gr. Generalstab), Mommsen (Berliner Ak.),
Nii^en für Preussen, v. Herzog und Paulus fiir Württemberg ; verhindert war
Jer Baier. Vertreter Generalmajor Popp ; hinzugezogen wurden noch Kreis-
richter Conrady und Baumeister Jacobi. Die Versammlung nahm das Be-
dürfniss einer einheitlichen Zusammenfassung und Ergänzung der Einzel-
foRchungen. einerlei ob durch das Reich oder durch ein Uebereinkommen
<lfr betheiligten Staaten als anerkannt an und verständigte sich über folgende
VoRchldge. [20
Es soll eine Commission eingesetzt werden, bestehend aus wenigsten:?
aehen Mitgliedern, mit dem Sitz in Heidelberg, die aber, soweit möglich,
onr zu Beginn der Arbeiten zusammentritt und nachher die Angelegenheiten
durch Umlauf erledigt. Die Leitung der Arbeiten wird zwei zu remuneri-
'Widen Dirigenten übertragen, einem Archäologen oder Architekten und
ttnem Militär, von denen der erstere sich in den Ausgrabungszeiten ganz
210 Nachrichten und Notizen Nr. 21—29.
dieser Aufgabe zu widmen hat. Das Liniesgebiet wird, abgesehen von d€
Sonderung in Obergerman. u. Kätischen Limes und von der Scheidung i
die fünf staatlichen Sectionen, in „Strecken" eingetheilt, für welche durc!
die Commission Strecken-Commissarien bestellt werden; diesen liegt di
speciellere Ausführung der Arbeiten und Mitwirkung an dem Gesamml
bericht ob. [21
Es werden ins Auge gefasst: Aufnahme des Limes (mit Längs- un
Quei'profilen), Untersuchung der Castelle, Wachthäuser und Wachtthürmi
der Baulichkeiten ausserhalb der Castelle und der bürgerl. Nieder! assunge
im Rücken des Limes, der Befestigungen und Ansiedlungen jenseits de
Walles resp. der Mauer, und der Strassen (welche parallel mit dem Lime
oder nach auswärts und einwärts fillircn, eventuell die doppelten Linie:
verbinden), soweit diese Ansiedlungen und Strassen in unmittelbarer B<
Ziehung mit dem Limes stehen. Die Direction der Limes-Erforschung so)
das Material für die kartographische Eintragung sämmtlicher Fundstelle;
Rom. Ueberreste liefern, die Fundstücke sollen an den betr. Staat übei
lassen, Abbildungen der wichtigeren dem Centralmuseum in Mainz ein
verleibt werden. Für Erhaltung der Ueberreste, dauernde Freilegung de
wichtigeren, Bezeichnung der zugeschütteten Ruinen etc. ist Fürsorge z
treffen. [22
Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll in Einzel heften über di
einzelnen Strecken, mit Karten, Plänen, Profilen, Abbildungen etc., unte
Nennung des leitenden Streckencommisaars erfolgen. Frühere bezüglich
Forschungen sind dabei nachzuweisen und eventuell zu reproduciren. Fü
alle diese Arbeiten sind fünf Jahre in Aussicht genommen. Eine zusammen
fassende Darlegung der beiden Dirigenten soll dann noch den Abschlus
bilden. Ueber den Fortgang der Arbeiten ist jährlich vor dem 1. Juli de
folgenden Jahres zu berichten. [28
Die im Druck vorliegenden, aber nicht in den Buchhandel gekommene)
Beschlüsse der Conferenz sind begleitet von specielleren Arbeitsplänen uni
Kostenanschlägen, für Baiem der Rätische Limes von K. Popp, Obergemi
Limes von Conrady, Württemberg von E. v. Herzog und E. Paulus
Baden von E. Wagner und K. Zangemeister, Hessen von Fr. Koflei
Preussen von L. Jacobi, und femer von einer Uebersichtskarte. Die Kosten
anschlage sind natürlich nur sehr ungetahre ; sie führen auf eine Gesammt
ausgäbe von gegen 150000 Mark. Man darf wohl erwarten, dass di
Regierungen auf Grund dieser Vorschläge das Werk durchführen werden. [24
UniTersitäten und Unterricht. Im neuen Preussischen Etat ist dii
Errichtung einer ordentl. Professur für neuere G. in Berlin vorgesehen
Es handelt sich dabei um etatsmässige Ordnung der nach Weizsäcker'
Tode erfolgten Berufung zweier Ordinarien. — Daneben findet sich noch eil
neues Extraordinariat für mittlere und neuere G. in Münster in W. [25
An der Johns Hopkins-Universität in Baltimore (Maryland
besteht seit mehreren Jahren ein historisch-politisches Seminar unter d«
Leitung von Prof. H. B. Adams. In demselben werden die Studien nacl
Deutschem Muster betrieben. Die Mitglieder sind zum grössten Theil jung<
Limesconferenz, Universitäten u. Unterricht. 217
Leute, welche die gewöhnlichen Universitätsstudien bereits hinter sich haben.
Zq der regehnässigen Thätigkeit der Mitglieder gehört auch die Bericht-
erstattung über die neuesten Eracheinungen der histor. Literatur unter
Leitung ihrer Lehrer. Ein grosser Theil der Berichte über die historische
Literatur Amerikas in angesehenen Europäischen Zeitschriften sind aus
derartigen Seminararbeiten hervorgegangen. Die bisher nur zerstreut ge-
druckten Referate sind jetzt zu einem Büchlein vereinigt, welches ein
Doppelheft der rühmlichst bekannten «Johns Hopkins University Studies in
historical and political Science** bilden. (Eighth Series. XI-XII. Seminary
Dotes on recent historical literature by Dr. H. B. Adams, Dr. J.M. Vincent,
Dr. W. B. Scaife^ and others. Baltimore, Johns Hopkins Press.) Die
Referate geben ein anschauliches Bild von den gegenwärtigen Strömungen
in der Amerikanischen Geschichtsforschung. J. [20
Unterrichtsreform in Baiern. Zur selben Zeit, in welcher die
Berliner Schulconferenz tagte, trat in München auf Veranlassung des
Coltusministers von Müller der Baierische „Oberschulrath*" zu Verhandlungen
über eine Reform des höheren Schulunterrichts zusammen. Auf Grund der
Bt^schlüsse dieser Versammlung sind dann Ende Januar Bestimmungen er-
lassen, welche sich auf die verschiedensten Fragen des Gymnasialunterrichts
beziehen. [27
Eine der wichtigsten Reformen, welche für die Gestaltung des Ge-
ficbichtsunterrichts auf Baierischen Schulen und für den Betrieb der histori-
schen Studien im Lande von weittiagender Bedeutung werden kann, betrift't
die Prüfungsordnung für das Lehramt der humanist. und techn.
Inter rieh ts ans talten. Bisher hatte der Lehramtscandidat, um an der
^^chule zu den höheren Stellen vorrücken zu können, ein „Hauptexamen* in
den verschiedenen Fächern und dann für die humanist. Studien noch ein
«Specialexamen ** ausschliesslich in class. Philologie zu bestehen. Er konnte
zwar ein Specialexamen auch in Deutach oder Geschichte statt in alten
sprachen ablegen, aber dieses gewährte ihm weiter keinen Vortheil als für
den Deutschen oder historischen Unterricht vor anderen nicht daraus ge-
geprüften Candidaten bevorzugt zu werden, während ihm ohne philologische
Specialprüfung der Zugang zu der Gymnasial-Professur (die dem Preussischen
»Oberlehrer* entspricht) verschlossen blieb. Die Folge war, dass fast Niemand
die .Specialprüfung" in Deutsch oder Geschichte ablegte, der Unterricht
in diesen beiden Fächern vielmehr fast ganz in den Händen der classischen
Philologen ruhte, welche für Deutsch und Geschichte nur die in der „Haupt-
prüfung* geforderten allgemeinen Kenntnisse nachgewiesen hatten. [28
Ein Referat Prof. v. Lexer*s gipfelte nach Darlegung dieser Verhält-
ßiäse in dem Antrage, dass bezügl. der Specialprüfung die Germanisten
nnd Historiker den class. Philologen gleichgestellt, d. h. jenen wie diesen
durch die bestandene Specialprüfung der Zugang zum regulären Gymnasial-
Professor-Ordinariate eröfftiet werden soll. Damit würden, so heisst es
weiter in dem Referat, auch an den Baier. Universitäten die Philologie und
die Geschichte in den Kreis der Berufswissenschaften einrücken und die
betreffenden Studien an Vertiefung gewinnen, was um so nothwendiger er-
scheint, als bei der endgültigen Lösung der schwebenden Schulfrage ohne
218 Nachrichten und Notizen Nr. 29 — 34.
Zweifel in Baiern und anderwärts der Deutsche und geschichtl. Unterricht
mehr aus dem Hintergininde liervortreten und eine Erweiterung und Ver-
tiefung erfahren wird. Man kann und wird einwenden, dass wir auf diese
Weise dem , Fachlehrersystem* zusteuern. Das würde aber nur dann der
Fall sein, wenn auch an den Gymnasien wie an den technischen Unterrichts-
anstalten ein Lehramt der Deutschen Sprache, der Geschieht« und Geographie
eingeführt und eine darauf bezügliche Haupt- und Specialprüfung vor-
geschrieben würde. Der in den Gymnasialclassen thätige Germanist und
Historiker wird aber nach wi<? vor auch zum Unterrichte in philologischen
Lehrfächern verwendet werden müssen, aus denen er die Hauptprüfung be-
standen hat. Zu dem Zwecke aber und damit es nicht den Anschein ge
winne, als ob auf die Ablegimg der Deutschen und historischen Special-
prüfung eine Prämie gesetzt sei, sollen die Candidaten zu dieser Special-
prüfung nur zugelassen werden, wenn sie die Hauptprüfung mit der ersten
oder zweiten (nicht auch mit der dritten) Note bestanden haben. [Die gleiche
Bestimmung gilt nämlich auch für die philolog. Special prüfung.] [29
Diesem Antrage, der noch eine theilweise Ergänzung in einem Referate
Prof. J. V. Müllers erhielt, entsprechen dann die folgenden Bestimmungen:
1. In der Hauptprüfung tritt fortan an die Stelle der mündlichen Prüfung aus
der Geschichte eine schriftliche. Die Aufgabe ist so zu stellen, dass sich
daraus erkennen lässt, ob sich der Candidat ein historisches Urtheil
gebildet hat. II. Mitwirkung ebenfalls schon für das laufende Jahr wird
hinsichtlich der Befähigung zur Verwendung und Anstellung als Ordinarius
in allen Classen eines humanist. und eines Realgymnasiums die Special-
prüfuug aus der Geschichte und jene aus dem Deutschen der
Specialprüfung aus der classischen Philologie gleichgestellt. Die Zu-
lassung zu einer dieser drei Prüfungen mit der vorbezeichneten Wirkung
hat jedoch zur Voraussetzung, da«8 die Candidaten sich vorher in der
Haupt[)rüfung aus den philologisch-historischen Fächern die Note I oder 11
erworben haben. [80
Von den den Schulunterricht direct berührenden Bestimmungen
betrifft dann noch folgende die (Jeschichte: Für die mündliche Absolutorial-
prüfung tritt die Aenderung ein. dass in der Prüfung aus der Geschichte,
abgesehen von einer übersichtlichen Kenntniss der hauptsächlichsten That-
sachen der allgemeinen Geschichte, nicht mehr eine genauere Kenntniss der
Römischen , Griechischen und Deutschen Geschichte, sondern nur eine ge-
nauere Kenntniss der Deutschen Geschichte gefordert wird ; von der Baierischen
Geschichte sind, wie seither, besonders die Partien zu berücksichtigen, welche
in das Gebiet der allgemeinen und Deutschen Geschichte eingreifen. Auch
die Tendenz dieser Aenderung berührt sich mit den in Preussen angestrebten
Reformen, welche wir im vorigen Heft besprachen, nur dass von einer Ver-
bindung mit socialpolitischen Zielen hier nicht die Rede ist. [81
Zeitschriften. In die Redaction des Historischen Jahrbuchs
sind zur Entlastung Prof. Grauert's als Mitherausgeber Prof. Pastor in
Innsbruck und Prof. Schnür er in Freiburg (Schweiz) eingetreten. — Von
der Aenderung in unseren eigenen RedactionsverhäLtnissen sei hier
Schulreform, Zeitachriften, Sammelwerke. 219
auch noch kurz Notiz genommen. Der Herausgeber behält während seines
Römischen Aufenthaltes nur die allgemeine Leitung bei, während der eigent-
liche Sitz der Redaction in München verbleibt, wo Dr. G. Sommerfei dt
den Herausgeber vertritt. Als ständiger Mitarbeiter ist Dr. J. Striedinger
eingetreten. [32
Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft ist
webeD Bd. XI (1888) ausgegeben worden. (Berl., Gärtner. xxl35; 459; 321;
254 p. 30 M.) Es ist mit diesem Bande, der wie schon die früheren J. Jast ro w
zum alleinigen Herausgeber hat, eine Aendenmg in der Vertheilung des
Stoffes eingetreten. Die bisherige im ganzen chronologische Eintheilung wurde
durch eine mehr systematische ersetzt, und zwar traten an Stelle der bis-
herigen drei Hauptabtheilungen Alterthum, Mittelalter, Neue Zeit vier andere :
Älterthum . Deutschland , Ausland , Allgemeines (darin auch Kirchen-G.,
Paläographie, Diplomatik). Die neue Einrichtung dürfte sich als praktisch
bewähren. In mancher Hinsicht wäre freilich zu wünschen gewesen, dass
die Abtheilung , Allgemeines* lieber an der Spitze geblieben und die auf
gewisse einzelne Länder bezüglichen Abschnitte des „Alterthums" der Al>-
theilang ^Ausland" angegliedert worden wären. -- Verbesserungen sind an
dem neuen Bande vielfach wahrnehmbar, so besonders die etwas veränderte
Druckeinrichtung, welche das schärfere Hervortreten der Disposition in den
Referaten bezweckt. Was die Referate selbst angeht, so wird in erster Linie
dasjenige J. Jastrows über Verf.-Geschichte 1887/88 (II, S. 876-453) die Auf-
merksamkeit der Gelehrten auf sich lenken. Neu eingetreten sind Referate
ober Urgeschichte (Dr. R. Scheppig in Kiel), über Niederlande (Dr. Heeres im
Haag), über England, Mittelalter (R. L. Poole u. W. H. Stevenson in
Oxford); der lange vermisste Bericht über die Kreuzzüge erscheint wieder
(Ton Dr. P. Richter) ; wesentlich umgestaltet und z. Th. erweitert sind die
ober Nordamerika und Islam. Von bisher fehlenden Referaten werden
femer für nahe Zukunft in Aussicht gestellt u. a. solche über Russland.
Rumänien, Neugriechenland, über Südslaven, über China und Japan. Die
Zahl der im Bande besprochenen Schriften beträgt »ungefähr 10 000**.
Lücken entstanden durch diesmaligen Ausfall der Referate über Salier,
Brannschweig-Hannover, Böhmen, Byzanz, Indien, Afrika. Sehr dankens-
'erth ist {IV p. 199-243) ein sehr exact gearbeitetes Verzeichniss der c. 1300
Zeitschriften, welche in letzter Zeit histor. Beiträge enthielten, mit Angabe
^on Herausgeber und Verleger. Auch ist das Verzeichniss der Siglen und
Abkürzungen (IV, 244-253) sehr vermehrt, „consequenter durchgeführt und
bereichert«. G. S. [38
Das I.Heft der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde (s. '90,
174) ist kürzlich erschienen. (Berlin, Asher. 127 i>. mit Abbildungen etc.
^ Jg. in 4 Heften 15-16 M.) Sie bezeichnet sich als Neue Folge der Zeit-
schrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft; letztere
^ mit einem Generalregister über die erschienenen 20 Bände abschliessen.
— Die neugegründete Z. wird eingeleitet durch einen Aufsatz des Heraus-
(febera Prof. Wein hold, worin das Programm des Vereins für Volks-
kunde entwickelt und ein durchdachtes, werthvolles Schema für den Arbeiter
>af diesem Gebiete gegeben wird; Prof. Stein thal, der Mitbegründer der
220 Nachrichten und Notizen Nr. 34—89.
früheren Zeitt^chrift, widmet dem neuen Unternehmen einen sympathischei
Artikel und vertritt hierin noch einmal eingehend seine wissenschaftlich
Anschauung über ^Völkeri^sychologie*. Der sonstige Inhalt des Heftes steP
die Eigenart der noch jungen Disciplin vor Augen: Konr. Maurer füh-
uns nach Island, Maria Rehsener nach Tirol, U. Jahn u. A. Mey(
Cohn nach Tommern ; Reinh. Köhler weist für ein anscheinend Deutscl
Märchen ein Französ. Original nach u. s. w. Ständige Rubiiken si
1. Kleine Mittheilungon. 2. Bücheranzeigen und 8. Bibliographie, letzt
bearb. von Friedr. Back. J. Str. []
Der Vorstand der Geographischen (icsellschaft zu Greifswald $^^*bf
seit 1891 ein „Archiv für landes- und volkskundliche Litera^^j,^
der Deutschen Ostseeländer* heraus, worin die gesammte diesbe^»^tLp.
liehe Literatur des vorangegangenen Jahres in übersichtlicher Ordnung g^
geben und namentlich auch Prähistorie, sowie Landes- und Volkssitte bertic^.
sichtigt werden wird. Zusendungen hiefür sind an Prof. Credner in Gr-eify.
wald zu richten. — Ueber verwandte Bestrebungen des Mecklenburg. GV
werden wir im nächsten Heft berichten. [85
Zwei neue periodische Unternehmungen sind in der statifttincAfM
Wissenschaft begründet worden, a) Der Direotor des statistischen Amts
der Stadt Breslau, Dr. M. Neefe, gibt in Verbindung mit Directoren der
statistischen Aemter anderer Grossstädte ein Statistisches Jahrbuch ^ —
Deutscher Städte heraus (Breslau, Korn. Jg. L 0 M. oO). — b) Dr. Georg *j^ -
V. Mayr hat ein Allgemeines statistisches Archiv begründet (Tübing, j^
Lanpp), welches sich zur Aufgabe macht, „einerseits ein literarischer Mittel* .^^'
punkt für wissenschaftliche statistische Thätigkeit zu sein, und andereneüi "»^-^
der fortlaufenden Verarbeitung des heutzutage massenhaft anfallenden atir ■ , ""■
tistischen Materials für einen grösseren Kreis der Gebildeten aus den ve^ ' *^
schiedensten Ständen zu dienen, welche nach Lebensstellung und Beruf du -7 -
Bedürfniss empfinden, in Fühlung mit den hauptsächlichsten Krgebnism ^
der Statistik zu verbleiben.** Der einleitende Aufsatz des Mayrscb«
Archivs, über den Unterricht in der Stiitistik, ist von l^of. v. Inamt- ^
Stern egg verfasst. — Die eigentlich histor. Forschung liegt beiden Untff- '-'
nehmen schon ziemlich fem ; sie sammeln und sichten das Material nr -
G. der Gegenwart. J. [9%
Thvoloyie. Die Zeitschrift für katholische Theologie gab de» *
Schlusshefte ihres 14. Bandes ein Register über Bd. 10-14 (Jg. 1886-90)
bei. — Der Theologische Jahresbericht, hrsg. v. R. A. Lipsius, iit
mit Jg. 9 aus dem Verlage von Mohr in denjenigen von Schwetschke t
Sohn in Braunschweig übergegangen. — Eine Zeitschrift für Theologi*
u. Kirche wird im Verlage von Mohr in Freiburg erscheinen (a Jg. OM)-
Dieselbe richtet ihr Absehen auf .Erfüllung des kirchlichen Zweckes der
Theologie**, auf die Förderung der prakt.-kirchl. Thätigkeit; trotzdem ri»4
in erster Ijinie auch geschichtliche Arbeiten und Betrachtungen in Ausnehfe
genommen. Zu den Herausgebern gehören ausgesprochene und bekannto
K.-Historiker wie Harnack u. Kaftan in Berlin, Seil in Bonn, di©
Redaction führt Prof. J. (i ottschick in Giessen. [S7
Sammelwerke und Zeitschriften. 221
Philologie und LitenUurgeschichte. a) Von Oldenbourg's Verlag (München
U.Leipzig) wird angekündigt ein Krit. Jahresbericht über die Fort-
schritte der Roman. Philologie, hrsg. von Prof. K. Vollmöller in
Göttingen, redigirt von R. Otto in München. Aus dem vorliegenden Pro-
gramm heben wir den Satz hervor, die Romanische Philologie bedürfe mehr
and mehr der Resultate der Grenzwissenschaften, sie werde nicht umhin
kömien. auch von der Theologie, den G.- und Rechtswissenschaften, der
Cultur- und Kunst-G. zu lernen. Der Jahresbericht erscheint jährlich sechs-
mal, jedem Heft ist ein „Anzeigeblatt* beigegeben, das ein Verzeichnis»
der eingelaufenen Schriften und eventuell auch Repliken enthält. — b) Dem
<Toethe-Jb. stellt sich jetzt ein „ Jahr buch der Grillparzer-Gesellschaft**
(Wien, Konegen. a Jg. 5 fl.) an die Seite. Dasselbe nimmt auch Beiträge
zur G. der litei*ar. Zeitgenossen Grillparzer s in Oesterreich auf. — c) Ein
mi Princip gleichartiges Unternehmen wurde für die Portugiesische Lit.
darch Joaquin de Aranjo ins Leben gerufen, nämlich ein ^Circulo
Camoniano*, ausschliesslich dem Studium von Camoens' Leben und Werken
g'ewidmet. — d) Das Magazin für Literatur des In- und Auslandes hat sich
in ein Magazin für Literatur verwandelt und erscheint jetzt bei F. <fe
P. Lehmann in Berlin. Redacteur ist 0. Neumann-Hof er. Seit dem
1. Januar ist mit demselben Organ auch die Wochenschrift .Deutschland*
verBchmolzen worden und gleichzeitig der bisherige Redacteur der letzteren,
P. Mauthner, der Redaction beigetreten. (88
Lehr- und Handbücher. Nachschlagewerke. Besonders in den von
Bedürfnissen des Büchermarktes ausgehenden Sammelwerken, daneben aber
Aach als Einzelpublicationen, sind in der letzten Zeit so viele, z. Th. vortreif-
liche zusammenfassende Darstellungen erschienen, dass man bald nicht
mehr von einem zu ausschliesslichen Ueberwiegen der Einzelforschung bei
^uifi wird spreclien können, wenn allerdings auch den darstellenden Werken
uoch ziemlich viel vom Charakter der Specialforschung anhaften dürfte.
Wir hoffen bald eine Uebersicht über diese Literatur der letzten Jahre,
soweit sie die Deutsche Geschichte betrifft, folgen lassen zu können; — an
'fieser Stelle müssen wir uns im wesentlichen auf die eigentlichen Lehr-
and Handbücher beschränken. — Dass die beiden grossen Weltgeschichten
^Schlosser und Weber in neuer Aufl. vorliegen, zeigt unsere Biblio-
graphie (s. Nr. 78 u. 79), ebenso, dass von dem auf kathol. Standpunkt
Gehenden Weiss* sehen Werke eine neue Auflage im Erscheinen begriffen ist
(*. Bibliogr. '90. 739. '91,80). - Das Oncken'sche Sammelwerk nähert
«ich seinem Abschlüsse, und mit Freuden wird man begrüssen, dass das
Register zu erscheinen beginnt. Der 1. Theil, bearb. von Henne am Rhyn,
*Brde aasgegeben (Bibl. Nr. 101). Auf die zum Abschluss gelangten einzelnen
Thcile dieses Unternehmens, ebenso auf die fertig gewordenen Bände der
Bibliothek Deutscher Geschichte einzugehen, müssen wir uns auf
<^e geplante Uebersicht versparen ; nur im Vorbeigehen sei es auch ge-
stattet, noch darauf hinzuweisen, dass neben diese Sammelwerke sich jetzt
"•* 1. Bande des Lamp recht 'sehen Buches der höchst bemerkenswerthe
^trsuch eines Einzelnen gestellt hat , eine Deutsche Geschichte aus
222 Nachrichten und Notizen Nr. :j9-47.
Einem Gu^!8e zu schatten, welche im Sinne der jüngeren Richtung die nit
Hellen Grundlagen der Entwicklung l>eHonders betont. — Näher liegen
hier die populären Bearbeitungen : eine Dt. G. von K ä m m e 1 (Bibl.
2T2\\ II. '90. 743). der Anfang einer ^bändigen (i. d. Dt. Volkes von (;. Di
mar (Bibl. Nr. 88). deren vollständiges Erscheinen, obschon der Verfas
durch den Tod abgerufen wurde, gesichert ist, und Bd. I einer G. d.
Volkes u. s. Cultur im MA. von (i er des (s. Bibl. Nr. 209), die weder
besonderen) Tadel noch zu grossem Lobe Anlass zu geben scheint. [8i
Mit den Zeiten des späteren Mittelalters beschäftigt sich die jün
erschienene Abtheilung der neuen Ausgabe von Dr. Assmann's Hai
buch d. allg. G. (s. Bibliogr. Nr. 99a). Dass die Herausgeber E. Mej
und L. Viereck durch die Neubearbeitung dieses in den Jahren 1853-1^
erechienenen Handbuches, — eine keineswegs leichte Aufgabe — , sich
Verdienst erworben haben, ist nicht zu verkennen. Wenn aber im Ti
gesagt wird, das Buch solle „zur Förderung des Quellenstudiums,
Studirende und Lehrer der Geschichte, sowie zur Selbstbelehrung fQr i
bildete*^ dienen, so muss betont werden, dass das Werk von diesen Zie
schwerlich eines ganz erreicht. Die Literaturbenutzung ist (speciell v
neuere Literatur betrifft) eine mangelhaile; Zusammenstellungen u
Charakteristiken der Quellen tiir die einzelnen Perioden werden zwar j
Eingange von Hauptabschnitten gegeben, sind aber nicht immer frei >
Einseitigkeit. Das Bestreben, die „Wechselwirkung zwischen Menschenlel
und Natur** in der Geschichte darzuthun. kommt nur an wenigen Stell
zum Ausdruck; übrigens iindet in dieser Abtheilung nur die Geschichte v
Deutschland, Italien und Schweiz Berücksichtigung, die anderen Länc
sind der Schlussabtheilung vorbehalten. G. S. [40
Allg ein ei HC EncyJclopdd i eti. Zum Abschluss gelangt ist ^
kurzem Herbstes bekannte Encyklopädie der neueren Geschieh
(Gotha, Perthes; s. Bibliogr. '89. 533 u. '90, 300), ein vielfach gelobtes u
sehr brauchbar gefundenes Nachschlagewerk. [41
In Griechenland ist das Erscheinen des ersten Conversation
lexicons in Neugriechischer Sprache ein literar. Ereigniss. I
Autor desselben ist N. G. Politea, die unternehmende Verlagsbuch hai
lung Barth & v. Hirst in Athen; der genaue Titel des mit Illustration
versehenen Werkes lautet: Ac^ixov eYxoxXoTiaLoixöv exoi^opLsvcv rj sop.icpd
-oXXu»y s^itoxTjpLovwv üTio N. r. IIoXiTOü. Der bis jetzt vorliegende erste Ba
kostet 22 M. Besonders wichtig sind die auf originaler Forschung 1
ruhenden Artikel über Mittel- und Neugriechische Geschichte. [42
Biblioyraphi schex. a) Unter dem Titel „Wolfs Vadem
cum" ei-scheinen in Leipzig Literaturzusammenstellungen für die y
schiedcnsten Wissenschaften. Nr. X, 1 ist das „historische Vademecui
(189 p. 1 M.75) — , ein verständnissloses, überdies fast nur Literatur des letzt
Jahrzehntes enthaltendes Buch, das für wissenschaftliehe Zwecke nie
empfohlen werden kann. Das relativ Beste daran ist die Zusammenstellu
historischer Zeitschriften p. 175-184. — h) Viel brauchbarer ist die Bibli
theca historica Italica (Catalogo Nr. 68) der Mailänder Buchbax
lung von U. Hoepl i (1891. 380 p ). Auf ein engeres Gebiet (Die G. Italiei
Lehr- und Handbücher. Nachsclilagewerke. 223
beschränkt, ist diese Zusammenstellung, die gar nicht den Anspruch erhebt,
ein witisenschafbliches Handbuch zu sein, wegen ihrer sorgfaltigen Durch-
arbeitung und wegen ihrer Reichhaltigkeit (über 7000 Werke) an Werth
keineswegs unbedeutend. — c) Von Petrik's Bibliographia Hungariae
•=*. "90, 69e) verzeichnen wir Bd. H, Lfg. 2-5 (Sp. 161-960). — Von den
Jahresberichten d. G.-Wiss. war oben die Rede. G. S. [48
BiotjraphtHche Lexica, a) Die laut dem letzten Bericht (s. '90,
2:^2.) verzögerten Lieferungen 147-150 (Schluss v. Bd. 30) der All gem.
Deutschen Biographie wurden Ende 1890 ausgegeben. Seitdem er-
schien Bd. .31 (Lfg. 151-155, bis „K. Schmidt*). — Femer sind zu notiren :
b) Stephen u. Lee, Dict. of national biogr. (s. '89, 128 b u. '90, 133b).
IXIV u. XXV (bis »Henry I.«). 446 u. 458 p. a 15 sh. — c) Bricka,
Dansk biogr. Lexicon (s. '90, 133 c). Hft. 28-33 (bis Art. «Falster"). -
d) Svenskt biografiskt Lexikon. N. F. X. 266 p. Stockh., Beijer.
o Kr. — e) Biogr. Woordenboek der Noord- en Zuidnederlandsche
letterkunde. 2. Aufl. I, Lfg. 1-7. Amsterd., Veen. p. 1-448. 6 fl. 65. [44
Rechts- und Staatswissenschaften, a) Für die Vollendung von
^^tintzing*8 G. d. Dt. Rechtswissenschaft hat die Münchener histor.
Comm. jetzt in Prof. Landsberg in Bonn, einem Schüler St.'s, der
i>. Z. schon die Herausgabe der 2. Abth. aus St.*s Nachlasse besorgte, einen
Bearbeiter gefunden. — Die verschied, lexical. Handbücher werden fortge-
setzt: 1») Handwörterbuch d. Staatswissenschaften (s. '89, 129a
u.H 134 a). Heft 9-11: Bd. II, p. 229-800: Baugenossenschaften—Büsching.
~ c) Staatslexicon der Görresgesellschaft, hrsg. v. A. Bruder (s. '89^
V29CU. '90, LMc). Heft 11-14: Bd. II, Sp. 1-480: Deutschland— Ehrenrechte.
-4)v. Stengel, Wörterbuch d. Dt. Verwaltungsrechts (s. '89, 129b) liegt
löitLfg. 21 abgeschlossen vor (895 u. xvj 1040 p.). — e) Von Say u. Chailley,
N. dict. d'^onomie polit. (s. '90 , Nr. {^&) kam Bd. I : A-H (25 fr.) zum
Abschluss. [45
Theol og is ches, a) Von Wetzer u. Weite's Kirchenlexicon (s. '89,
ISlb u. '90, i:i4b) erschienen Lfg. 69-72 der 2. Auflage bis zum Artikel
Kreuzzüge (Bd. VIT, Sp. 385-1152). — b) 0. Werner hat seinem kathol.
Kirchenatlas (Freib. , Herder. 1888. 14 Karten. 5 M.) einen Commentar
folgen lassen, den unsere Bibliographie unter Nr. 1303 verzeichnet. [46
Wörterbücher, a) Schweizer. Idiotik on (r. '90, 67a). Hft. 18-19
-Bd. II, p. 1329-1648: Buchstabe H. — I)) E. Verwijs en J. Verdam.
^ütelnederlandsch woordenboek. HI, Lfg. 5-6 : Hoere-Hulpi. 'sHage, Nijhotf.
P- 481-736, ä Lfg. 1 fl. — c) Henry Bradley besorgte eine neue Auflage
<1» Mittel englischen Wörterbuchs von Strathmann. (Lond., Clarendon Pr.
1^1. 726 p. 31 sh. 6d.) — d) Von Bosworth's Anglo-Saxon Dict. hat
I^f. T. N. Notter den vierten Band folgen lassen. — e) A. Hatzfeld
D-A. Darmesteter, Dict. gen. de la langue fran^. du commenc. du 17. s.
JQ«qu'a nos jours; avec le concours de M. A. Thomas. Fase. 1-2: Buchstabe A.
Ptris, Delagrave. xxvij p. u. p. 1-144. 1 fr. (vollst, in 30 Lfgn.); das Werk
^ von der Kritik (RC '90, Nr. 28; Ath. Nr. 3292; Bull. crit. 15. sept.)
^Dwtimmig als hervorragend wichtig bezeichnet. — f)Godefroy, Dict. de
l'»nc langue franv. (s. '90, 67 b), fasc. 61-64: Bd. VII, p. 1-820. —
224 Kachrichten und Notizen Nr. 47—50.
g) Szarvas u. Simonyi. Lexicon linguae Hungaricae (s. 'b9, 2
Lfg. 11-13: Bd. 11. Sp. 1-4^0 ((> M.). |
Aus dem Bereiche der eigentlichen historischen H 1 1 fs w i s s en s c h a
sei dieses Mal nur erwähnt, dass F. v. Löher seine früher in der Arcl
und sonst zerstreut ei*schienenen Aufsätze überarbeitet und unter
Titel A r ch i V 1 e h r e zu einem Buche vereinigt hat. Eine kurze Besprec
hoffen wir im nächsten Hefte geben zu können. Auch auf ander<
scheinungen wird sich dann Gelegenheit finden noch einzugehen. |
Literatur znr ansserdentschen Geschichte.
Jahr des Erscheinens : 1890 oder in der Zusanimeustellang über Grossbritannien and
Format: 8", Verlagsort bei Engl. Büchern: London, bei Französ. Paris.
SkandlnaTlen* Schweden (mit Finlaml), Allgemehtei< , Qu
polif. Geschichte, a) Schwedische Literatur bis Ende 1890 stellte C.
verstolpe in Svensk hist. tidskr. Jg. 10-11. bibliografi p. 91-118
sammen. — Einen Bericht über d. Lit. d. J. 1888, von L. Heiander, s.
11. III, 202-213: über 1888-89 von E. Beauvois: KQH 49. 281-9
b)SvensktDiplomatarium (s. '90 Nr. 79c). 111, 4 u. 5. p. 298-528. 2 Ki
3 Kr. — c)Pergamentsbref frän medeltiden i Stockholms rädhusarki
S. ßergh. (Meddelanden frän Svenska riksarkivet 18. 295-305.) [Regei
— d) C. A. Klingspor, Sveriges rikes ridderskaps och adels vapei
Stockh. u. Upsala, Lundeqvist. 50 Kr. — e) R. Kjellen, Om eriksg
Upsala, Hyckerström. 1889. 79 p. 1 Kr. 50. — f) K, Key-Äb
Ytterligare nägra ord om eriksgatan. (Svensk hist. tidskr. 10. 364-^
g) J. Man kell, Öfversigt af Svenska krigens och krigsinrättningamas hi
Hednatiden och medeltiden. Stockh., Milit.-fören. xiv578 p. u. 9 Taf.
— h) Wieseigren, Krönikoma om Gustaf Vasa. (Svensk hist. tidski
4I-(iO.) — 1) Handlingar rörande Sveriges hist. 1. ser.: K. GustJ
registratur genom V. Granlund (s. '90, 79d). XII: 1538-39. 319 u.
5 Kr. 75. — k) Svenska riksdagsakter, ed. E. Hildebrand ({
Nr. 139h). II, 1: 1501-68. 1889. p. 1-180. 3 Kr. 50. - 1) Sveriges t
tater. ed. 0. S. Rydberg (s. '89, 139i). V: 1.572-1009. 160 p. 5 K
m) A. Zettersten, Svenska flottans bist., 1522-1034. Stockh., Selign
XJ511 p. 7 Kr. -- n) S. Ingman, Studien zur G. Nord-Finlands, 159
1635. [Finnisch.] — o) Svenska riksr&dets protokoll (s. Bibl
'89, 2334). VI, 1: 1030. 4C0 p. 5 Kr. 25. — p) L. Grottanelli
regina Cristina di Svezia in Roma. (Sep. a. Rassegna nazion. XII.) Fir
111 p. — q) E. Fries. Erik Oxenstiema; biogr. studie. Stockh., Non
1889. 374 p. 5 Kr. — r) Förteckning öfver Acta Suecica. I: ,a
lection of the state papers of John Thurloe* af Kr. Setterwall [163
00]. (Beigabe zu Svensk hist. tidskr. X.) Stockh., Norstedt. 24 p. — 8
rättelser om Sveriges krig. II: 10.">5-79. (Kongl. bibl. handlingar
Stockh., Kgl. bibl. xij p. und p. 129-218. 2 Kr. — t-n) J. E. Nordi»
Svensk -Ryska underhandlingar före freden i Kardis, 1058—1061.
Upsala, Alniquist k W. xl40 p. — Sverige och Ryssland efter fre<
Kardis. I. (Svensk hist. tidskr. 10, 229-52.) — t) Sveriges riddersli
Literaturnotizen: Schweden (mit Finland). 225
och adels rikdagsprotokoU (s. '90, 79f). XII u. XIII, 1 (JJ. 1739-43.)
mT774 a. 320 p. 9 Kr.; 3 Kr. 50. — w-z) L. Staveno w, Om riksrädsvalen
oflder frihetstiden. Diss. Upsala, Akad. bokh. 156 p. 1 Kr. 50. — Om for-
meraa för utskottsval under frihetstiden. Upsala, Akad. bokh. 40 p. 75 Öre.
— £tt förslag frän frihetstiden om inrättande af en särskild högsta domstol.
<Svensk bist, tidskr. 10. 137-54.) — Till belysning af partistriden vid riksdagen,
1746-47. Upsala, Almquiet & W. 57 p. 1 Kr. . [49
Femer zu Schweden, polit. Geschichte, a) Vessberg, Om Svenska
riksdagen, dess sammansättning och verksamhetsformer, 1772-1809. Akad.
afk Stockholm. Häggström. 1889. 4 ^. 144 p. [Rec. : Svensk bist, tidskr. 10,
Öfvers. 72-76.] — b)Comtesse d'Armaille, La comtesse d'£gmont lille
du marechal de Richelieu d'apres ses lettres k Gustave III. Paris, Perrin
x3ö7p. 3 fr. [Vgl. Svensk bist, tidskr. 10, 155-63.] — c) [A. Hammar-
«kjöld], Gustaf III om 1790 ärs qökrig. (Svensk bist, tidskr. 10, 270-5.)
— d) Sveriges krig ären 1808 och 1809, utg. af generalstabei^s krigshist.
afdeln. I. Stockh., Looström. ix 373 p. m, 25 Beill. 6 Kr. 50. — e) M.
Sandegren, Till historien om statshvälfningen i Sverige 1809. Diss. Göte-
borg. 4°. 86 p. 2 Kr. — f) J. R. Daniels on, Finlands förening med Ryska
liket: med anledning af K. Ordins arbete «Finlands underkufvande''. Borgiä,
^öderström. 196 p. 2 Kr. 75. — g) Bergh, Finlands statsrättsliga utveckling
efter 1808. Helsingf.. Edlund. 1889, 101 p. 2 fr. — h) F. ü. Wrangel,
Frib Jean Bernadotte's ungdom. Stockholm, Norstedt. 107 p. 1 Kr. 50.
|R6c: HZ 66, 186 f. Ambeim.] — 1) Ose. Alin, Den Svensk-Norska Unionen:
npsatser och aktsiycken. I: Unionsfördragens tillkomst. II: Frägor om
üorska grundlagens „ Normal exemplar*. Stockh., Norstedt. 1889 u. 1891.
136; 364; 47 p. (1:6 Kr.) — k) H. Forssell, Minne af statsministern
gref\'e G. af Wetterstedt. (Sep. a. Svenska akad. handlingar '86, III, 53-492.)
Stockh., Norstedt. 1889. [Rec: Svensk. bist, tidskr. 10, 85-106 u. HZ 66,
188 f. Ambeim.] — 1) G. Ljunggreen, Svenska vitterhetens häfder efter
Gustaf IIPs död. IV: Striden mellan gamla och nya skolan, 1809-14. Lund,
Gleerup. 652 p. — m) C. Holmberg-Bältb, Carl XV som enskild man.
konung och konstn&r. Hft. 1-7. Stockh., Fahlcrantz & K. 4®. p. 1-336.
^ Kr. — n) V. £. Svedelius, Representationsreformens bistoria. Stockh.,
Fahlcrantz & K. 1889. 591 p. 7 Kr. 50. — o) In der HZ 66, 182-8 u. 559-67
wcensirte Ambeim folgende von uns früher angeführte Werke: Malm-
«tröm, Smärre skrifter (vgl. Letterstedtska tidskr. '89, 662 f.); Sveriges
traktater ed. Rydberg (vgl. Svensk bist, tidskr. 8, öfvers. 70-80 Hilde-
biand); Svenska riksdagsakter; Schybergson, Finland's bist. (vgl. GBl
B9, 1639). — Vgl. ausserdem Bibliogr. '90, 3214; 67 : 85; S6; 89. 3312-14: 33.
•H45. 3934. 4006. 4346a. 4468. '91, 746-58; 92; 93. 892-4. 965. [60
Hingewiesen sei hier noch auf 0. Blümcke's „Pommern während des
.Nordischen siebeigähr. Krieges*. (Vgl. Bibliogr. Nr. 790). Dasselbe ist eine
redit verdienstvolle Arbeit mit sorgsamer Verwertbung der ausländischen
S^druckten Literatur und von bisher unbenutzten Archivalien aus dem
Stettiner KgL St.-A. und den Stadtarchiven von Stettin, Stralsund und Greifs-
^d. Der abenteuerliche Zug Erich's v. Braunschweig 1563, die Pommerscben
^d kaiserlichen Vermittlungsversuche 1563-70. der Stettiner Friedens-
Bentsche Zeitsehr. f. Oeschicbtsw. 18»1. V. l. 15
226 Nachrichten und Notizen Nr. 50p— 53.
congress, die Nordische Politik der Ponimerschen Fürsten und Städte, voi
allem aber die Beziehungen Erich'a XIV. von Schweden zum Dt. Reiche
spec. zu Pommern erscheinen in durchaus neuer Beleuchtung. Die aussüg
lieh mitgetlieilten Berichte des Hansischen Legaten Georg Strauzitz, eine
Augenzeugen der Absetzung Erich's XIV., ergänzen und berichtigen di<
bisher bekannten Quellen in mehreren wesentlichen Punkten. Die hohe Be
deutung des Krieges für Pommern liegt, wie der Verf. zur £videnz beweist
darin, dass unter Erich XIV. „die ersten Fäden jener Verbindung geknüpft
worden sind, welche später die Schwedische Herrschaft zu einer so gen
begrüssten und so zähe festgehaltenen machen sollten". Der Verf. bestätig!
überhaupt die von uns in dem Aufsatz: Erich XIV. von Schweden ah
Politiker (HZ 64, 430-75) vertretene Auffassung, namentlich da, wo er nichl
sklavisch den neueren Schwedischen Darstellungen folgt. [F. Amheim.] [50p
Schweden, TerritorinUG, u. CulturgeachichtUchv}*. — a-b) Stock
ho 1ms stads jordebok, 1475-98. — Stockholms stads skottebok, 1.502-10,
utg. af kongl. samfundet för utgifvandet af hss. rörande Skandinaviern
bist, genom H. Hildebrand. 1889. a 250 p. ii 3 Kr. 75. — c) G. Djur
k 1 0 u . Arfstvisten mellan Nils Nilssons tili Traneberg och fru Ingegerdc
tili Öja afkomlingar. (Svensk bist, tidskr. 10, 1-21.) — d) V. Örnberg,
Förteckning pä äldre hss. i Strengnäs läroverks bibl. och Södermanlandf
fomminnes förenings samlingar. (Bidr. tili Södermanlands äldre kulturhisi
7, 111-51.) — ©) Bidrag tili kännedom om Göteborgs och Bohusl&nc
forminnen och historia, utg. pä föranstaltande af länets fomminnes-fÖrening.
I-IV. Göteborg, Wettergren ife K. 5 Kr. — f) E.' Sellin, Vadstena,
Omberg och Alvastra. Hist. och topogr. anteckningar. 112 p. Vadstena,
.lansson. 1 Kr. 25. — g) üpsala universitets konstitutioner al
ar 1055, utg. af Annerstedt. (Ups. univ. ärsskr. '90.) Ups., Akad. bokb.
XV 55 p. 1 Kr. 25. — h) Ur Finlands hist.; publl. ur de Alopaeiska
papperen; redig. af A. Neovius. Hft 1-4. Borgä, Söderström. 330 p.
und 2 Taf. 4 Kr. 50. — i) Stan. Bormans, Les Wallons en Suede.
(Bull, de l'hist. archl. li^gois 21, 127 ft'.) — k) 0. Montelius, Ein
Bronzealters-Grab in Südschweden. (Prähist. Bll. 2, 81-4.) — l-m) J. de
Baye, Archeologie scandinave: la necropole d'Habblingbö (Gotland). Sep.
a. Ann. de la soc. d'archl. de Bruxelles. Brux. 1 fr. — Note sur quelques
antiquit^s decouvertes en Suede. Sep. a. Mem. de la soc. des antiqu. de
France. 2 fr. — n) A. U. Bääth, Nordiskt fomtidslif. Stockh. 241 p.
3 Kr. 50. — 0) K. Schuck. Svensk lit.-hist. I. Stockh., Geber. 648 p. 9 Kr.
— p) 0. Quensel, Bidrag tili Svenska liturgiens historia. I. II, 1. Upsala,
Lundeqvist. 137 p. u. p. 1-64. 2 Kr. 50-, 1 Kr. — q) K. Warburg,
Hedlinger. Ett bidrag tili frihetstidens konsthistoria. (Sep. a. Göteborgs
K. Vet. och Vitt. Samh, handl.) Göteborg, Bonnier. 182 p. u. 4 Taf. 3 Kr.
— Vgl. Bibliogr. '90, 3711a; 32; 04; 97. 3947; a; 08; 69. '91, 1321. [61
Dänemark und Norwegen, a) Einen Bericht über neuere Dänische
G.-Lit. gibt J. Steenstrup: RH 44, 136-55; über Dan. u. Norw. G.-Lit
d. J. 1887 berichtet H. Schjöth: JBG 11, Hl, 181-202, des J. 1888
E. Beauvois: RQH 48, 257-70. - b) Literaturübersichten für die JJ. 1888
und 1889 von W. Christensen: Dansk hist. Tidsskr. 2, 166-213 u. 443
Literatumotizen : Schweden etc., Dänemark u. Norwegen. 227
l>b (iL — c) Bibliotheca Danica, udg. ved C. V. Bruun. VII: Hi-
storie. Hft. 2 [bis 1830]. Kopenh., Gyldendal. 4^ 30« p. 5 M. [System.,
äussert wichtiges Verzeichnisa d. Dan. Lit. von d. Anfllngen bis 1830.] —
dl Corpus constitutionum Daniae 1558-1660 (s. '90 Nr. 80d). II.
iT-II: :30 Kr.) — e)H. Matzen, Danske Eongers Haandfaestninger ;
indled. Undersogelser. xy 174 p. [Wahlcapitulationen]. — f) Norske Rigsregi-
^t^anter tUdels i Uddrag, udg. for det Norske bist, kildeskriftfond. XI, 2:
1655-56, udg. ved E. A. Thomlc. Christiania, Mailing. 3 Kr. —
f) Von Thrige's Danmarks Hist. (s. '89, Nr. 140h u. '90. 80 i) ist Bd. II
abschlössen. (9 Kr. 75; Bd. I u. H: 21 Kr.) — h) C. S. Sidgwick,
The Story of Denmark. Lond., Longmans. 314 p. 3 sh. 6 d. — 1) H. Wei-
temeyer, Denmark, its bist, and topogr., language, lit.. fine-arts, social
life and tinance. Kopenh., Host. 278 p. 9 Kr. — k) M. Galscbiot,
Danmark i Skildringer og Billeder af Danske Forfattere og Kunstnere.
U^. 1-41. Kopenh., Philipsen. 4^ a Lfg. 24 p. a 1 Kr. 50. — 1) Kirke-
hiftoriske Samlinger, 4. Raekke, udg. af Selskabet for Danmarks Kirke-
hist. ved H. F. Rerdam. I, 3. Kopenh., Gad. 176 p. 2 Kr. —
B) C. Bruun, Kjobenbavn. Kn illiistr. Skildring af dets Historie
Mindesmaerker og Institutioner. Lfg. 1-30. Kopenh.. Philipsen. a Lfg.
48 p. a 90 Öre. — n) L. Daae, Det gamle Christiania. Med Illustr. og
Karter. Hft. 1. Christ, Cappelen. 64 p. 80 Öre. — o) E. Vedel, Bom-
holmske Undersogelser med saerligt Hensyn til den senere Jemalder.
lAarhoger for Nordisk oldkyndigbed .5, 1-140.) — p)N. Nicolaysen,
Om relikviegjemmer i Norske kirker. (Norsk hist. Tidsskr. 1 , 141-64). —
<0 Jul. Lange, Bemaerkninger om Roskilde Domkirkes alder og stil.
iSep. a.: Aarb. for Nordisk Oldkyndighed 5, 105-84.) — r) H. Petersen,
Hvor laa kongesgarden i Roskilde? (Dansk hist. Tidsskr. 2, 319-58.) —
^1 P. B. d u C h a i 1 1 u , The viking age : the early hist. etc. of the Engl.-
^peakio^ nations. Lond., Murray. 2 vol. xix591; 562 p. 42 sh. [Reich
illuätrirt, meist populär.] — t)G.8torm, En upaagtet beretning om Kampe
mellein Eskimoer etc. paa Grönland. (Norsk hist. Tidsskr. 1, 381-3.) —
■i W. Schar 1 in g, Kirketallet og folktallet i Denmark i det 13. aarhun-
drede. (Dansk hist. Tidsskr. 2, 264-318.) [Antikritik d. statist. Corabina-
tionen Prof. Erslev's.] — v-n) Kr. E r s 1 e v , Erik Plovpenings Strid med
Abel. (Ebd., :359-442.) — Unionsbrevet fra Kalmannodet, 1397. (Aarboger
i Nord. Oldkyndighed 2. 101-48.) [Betr. Echtheit d. Documentes.] —
I) E. 6 e a u v o i 8 , Les voyages transatlantiques des Zeno. (Museon 9,
•'•52-71; 459-74.) [Reisen Venetian. Edelleute; Verkehr zwischen Amerika
^ den Faröer habe im 14. Jh. stattgefunden.] |52
Ferner Dänemark u. Norwegen, Neuzeit, a) Der allmähliche Verfall
Jer kath. Kirche in Dänemark (HPBll 106, 344-51 ; 431-43; 508-20; 659-80.)
~-b)H. F.Rerdam, Hist. Samlinger och Studier verdrorende Danske Forhold
<»g Personligheder isaer i det 17. og 18. Aarh. I, 1. Kopenh., (Jad. 192 p.
Ht. — c) T. H. Aschehoug, Statistiske studier over folkemaengde og
jordbrog i Norges landdistrikter i det 17. og 18. Aarh. Christ.. Aschehoug.
19«)p. 2 Kr. — d)H. C. B. Liisberg, Christian IV., Danmarks og Norges
^'onge. Hft. 1-4. Kopenh., Bojesen. 4". 128 p. 3 Kr. 40. [Populär, doch
228 NachricliUn und Notizen Nr. 53—57.
qn.-mässig.] — e) S. B. Sinitli. Univ .-Matrikel Kjebenhavn's (s. Biblioj
'90. 1913). I. 2-4. — f) J. A. Fridericia. Studier over Kjobenhavns Bef
kninj^fsforholt i det 17. Aarh.. saerlig omkring 1660. (Dansk bist. Tidssl
2, 219-63.) — ?) J. P. Jorgensen, Landsognenes Forvaltning fra 16
til vore Dage. Et kommunal- bist. Bidrag. Kopenb., Gad. 19G p. 2 Kr.
h) C. II. Brascb, Prins Georg af Danmark i bans Aegteskab med Dronnii
Anna af Storbritannien. Kopenb., Rcitzel. 108 p. 3 Kr. 50. — 1) A. Hamms
skjöld, Om TordenakjÖld och svenskarne. (Svensk bist, tidskr. 10,340-^
11, 1-72.) — k) E. Holm. Danmark-Norges Hist. i Frederik IVs. sidste
Regeringsaar, 1720-30. Hft. 1-2. (Aucb u. d. Tit.: Danm.-N. Hist fra d
Store Nordiske Krigs Ölutning til Rigernes Adskillelse, 1720-1814. I. 1-
Kopenb., Gad. a 224 p. ä 3 Kr. — 1) L. Kocb, Bidrag til censurcns Histoi
under Fredrik V. (Dansk bist. Tidsskr. 2, 67-94.) — m) Y.Nielsen, Gr
Herman Wedel Jarlsberg og bans samtid, 1779-1840. 2. Aufl. Hft. 1
Cbrist.. Cammermeyer. p. 1-192. 3 Kr. — n) C. Blangstrup, Cbristian V
og Caroline Matbilde. Kopenh., Gyldendal. 244 p. 5 Kr. [Verfasser, l
kannt als Uebersetzer d. Bucbes Witticb's über Struensee, urtbeilt m
Witticb]. — o)Gregersen, Foredrag over Norges Hist. i 1814, bold<
Trondlyem. Cbrist., Eriksen. 213 p. 2 Kr. — p) Y. Nielsen, Diplomatis
Aktstykker vedkommende Norges Opgjor med Danmark, 1818-19. (Sep.
Cbrist. Videns.-Sels. Forbandlinger.) Cbrist, Dybwad. 77 p. 1 Kr. 25. [Act
gegenseit. Liquidation.] — q) D. Tbrap, Bidrag til den Norske kirkcs hii
i det 19. Aarb. IL Cbrist, Steen. p. 213-402. 2 Kr. 20. [I erschien 188-'
r) C. E. Bardenfletb, Livserin dringer udg. ved J. Bardenfleth. Kopenl
Reitzel. 200 p. 3 Kr. [Minister i. J. 1848.] — s) N. Neergard, Und
Junigrundloven. Hft 4-7. [JJ. 1849 ff.] Kopenh., Pbilipsen. i\ 64 p. m. Ab
a 75 Öre. — Wir erwähnen endlich noch zwei Werke allgem. volkskun
lieben Inhalts: t) Danmarks gamle Folke viser efter Forarbejdef af Sven
Grundtvig, udg. af A. Olrik. V, 2 [Scbluss]. Kopenh. 208 p. m. 3 Bi
— n) E. T. Kristensen, Danskc Ordsprog ag Mundhold. Hft 1-2. Kopenl
Kolding. 400; 274 p. 7 Kr. — Vgl. ausserdem Bibliogr. '90, 2999. 318
3345. 3516; Ö7. 3968; 69; .97. 4377i. 4469. 91, 128. 329. 915: 1'
41. 1028. 1152. 1202-3. 1219. — Vgl. auch oben Nr 44c. [5S
drossbritannien, Neukeit. Allgemeines. Literatur- und QueUe\
nachweise^ QuellenpuhliccUionen, Bei der Ausdehnung unserer Berichtersta
tung zur mittelalt. G. Englands lassen wir hier fast alle allgemeinen Werk
welche zugleich fUr das MA. in Betracht kommen bei Seite. — a) l-eb(
Literatur v. 1886-8 zur G. Englands berichtet L. Mangold: JBG 9, II
163-205. 10, in, 185-242. 11, III, 124-81: J. Moyes: RQH 49. 274-80.-
b) In den Appendices zum 12. Report der Historical Manuscript Commissio
(vgl. '89, 40 u. 141 b) erschien nebst anderem ein Bericht über die Ms
of the House of Lords (hrsg. von E. F. Taylor und F. Skene bis zui
October 1691), endlich der 3. (Schlu8s-)Tb. von Fan es Calendar of the Col
Mss. at Melbourne Hall (für Regierung Annas u. Georgs I.) — c) Die A
meldet« in Nr. 965 die AufKndung wichtiger Mss. aus d. Zeiten von Hell
rieh IV. bis Karl IL zu BarAvick in Norfolk. — d) H. Irwin, War medal
Literaturnotizen: Dänemark u. Nor«>'egen; Grossbritannien, Neuzeit. 229
and decorations issued to the Brit. military and naval forces, 1588-89.
[iill 192 p. 7 sh. 6 d. — e) Fiske, Books printed in Irland 1578-1844;
a 2^ suppl. to the Brit. Mus. Cat. Florence, Le Monnier. 28 p. — f) C. Uhde,
Baudenkmäler in Grossbritannien und Irland (in 4-6 Lfprn.) Lfg. 1. Berl,
Wachsinuth. gr. fol. 25 Bll. 25 M. — Vgl. Bibliogr. '89. 4347. 57. [64
Bearbeitungen, a) Erwähnen swerth ist vor allem, besonders für Deutsch-
land, dass die Lappenberg-Pauli'sche Geschichte von England (in
d. Heeren-Uckert'schen Sammlung bei Perthes in Gotha) eine Fortsetzung
findet, welche Moritz Brosch übernommen hat. Der 1. Bd. (Bd. 6 des
^nzen Werkes xvG48 p. 13 M.) umfasst das 16. Jh., das fast ganz von den
Regierungen Heinrich's Vlll. und Elisabeths ausgefüllt wird: das ZA. der
Reformation, Shakespeare's und der Grundlegung der Engl. Weltstellung.
Wir lassen unten eine kritische Anzeige des Buches folgen. — b) In der ge-
meinsamen mit Powell u. Mackay unternommenen History of England be-
handelte T. F. Tout den 3. Theil: William and Mary to the present time.
Ri\ingtons. 308 p. 2sh. 6d. — c) J. Mackintosh, Scotland from the ear-
lie*t times to the present cent. (Story of the nat.) Fisher Unwin.
xsj3:36 p. 5 sh. — d) Die Engl. Uebers. von Gn eist's Engl. Verf.-G. (von P.
.\. Ashworth) erschien in 2. Aufl. Clowes. 990p. 32 sh. — e) H. R. Clinton,
From Crecy to Assy; being five cent. of the military bist, of England.
Warne. 720 p. 6 sh. — f-g) A. Bellesheim, G. d. kath. K. in Irland
11: 1509-1690. Mainz, Kirchheim. xxxv772 p. 16 M, 60. — Hist. of the cath.
chnrch of Scotland [vgl. Rec: DZG 2, 204], transl. by 0. H. Blair. III.
Blacb^'ood. 1889. 510 p. 12 sh. 6 d. — h) A. H. Drysdale, Hist. of the
presbyterians in England, their rise, decline and fall. Office. 644 p. M. 9. —
Hongm ans* Handbook ofEngl. lit., by R. McWilliam. V: from Burke
to the present time. Longmans. 140 p. ä 1 sh. — k) L. Boucher, Hist.
de la litt, anglaise. Garnier. 512 p. 3 fr. 50. [55
Biographische Sammelwerke, a) In der Sammlung der English Men of
action (Macmillan. ä 2 sh. 6 d.) erschienen: W. Buttler, General Gor-
don. Th. Hughes, Livingstone. G. Hooper, Wellington. J. Corbett,
Monk. A. Lyall, Warren Hastings. W. Besant, Captain Cook. C. Wilson,
Lord Clive. A. J. Church, Henry V. R. Tempi e, Lord Lawrence. C.
Hu8«el,W. Dampier. H. D. Traill, Lord Strafford. W.Stebbing. Peter-
boroogh. A. Forbes, Sir H. Havelock. W. F. Buttler, Sir Charles Napier.
^ b) Auch die Bände der Statesmen Series (Allen ä c. 200-250 p.
^ 2 sh. 6 d.) behandeln fast sämmtlich Staatsmänner der neueren Zeit:
I)unlop, Henry Grattan. A. Hassel, Bolingbroke; Mirabeau; Hamilton;
Palmeraton. F. E. Kebbel, Beaconsfield; Derby. Fr. Hill, Grey. C. B.
Halleson, Mettemich; Wellesley. P. T. Marzials, Gambetta. Mon-
tagne, PeeL L. J. Trotter, Dalhousie. H. 0. Wakeman, Ch. J. Fox.
Ch. M. Yonge, Prince Albert. — Beide Sammlungen haben einen stark popu-
lären Charakter. [5«
Tudors 1485-1603, Quellen, a)Calendar of Letters, Despatches and
^tate Papers relating to the negot. betw. Engl, and Spain, preserv. in the
*«h. at Simancas etc. V, 2 und VI, 1. Henry VIII.: 1536-38; 1538-42;
230 Nachrichten und Notizen Nr. 57 — 61.
ed. by Pasc. deGayanjfos. (Governm. Publl.) a 15 sh. — b) Calendar
of St. Papers and Mss. rel. to Engl, afiairs ezisting in the arch. and collec-
tions of Venice etc. VII: 1558-80; ed. by R. Brown and G. C. Bentinck.
(Gov. Publl.) xxxviy 745 p. 15 sh. — c) Calendar of St. Papers rel. to Ireland.
of the reign of Elizabeth, Oct. 1592— Juni 1596; ed by H. Gl. Hamilton.
(Gov. Publl.) 15 sh. — d) J. R. Dasent, Acts of the Privy Council of England;
N.S. lu.II: 1542-50. (Gov. Publl.) Th.I:620p. ii 10 sh. - e)TheHamilton
Papers; letters and papers illustr. the polit. relations of England and
Scotland in the 16 cent. Vol. 1: 1532-43. ed. by J. Bain. (Gov. PublL:
Scotch Records ) cy770p. 15 8h. — f) Letters and papers, foreign and
domestic of the reign of Henry VllL, arr. and catal. by J. Gairdner. Vol.
XII, 1 (Cal. of St P., Gov. Publl.) xl609 p. 15 sh. - g) Registrum Magiii
Sigilli regum Scotorum, 1593-1608; ed. by. J. M. Thompson. (Gov. Publl.)
1142 p. 15flh. — h) Rotuli scaccarii regum Scotorum, ed. G. Burnett
(«.89,1418). Vol. XII: 1502-7. Ixiy 889 p. lOsh. — I) Aske's examination:
ed. by M. Bateron. (EHR 5, 550-73.) — k) J. 0. Maddox. H. Harvey with
Essex in Irland; extracta from a diary 1559. Smith. 302 p. 7 sh. 6 d. [57
Bearbeitungen, a) R. Bagwell, Ireland under the Tudors. Long-
mans. Vol. III. 510p. 18 8h. ~ b) G.W. Child, Church and stat« under
the Tudors. Longmans. 429 p. 15 sh. — c) H. Worsley, The dawn of
the English reform., its friends and foes. Stock. 392 p. 10 sh. 6 d. — d) F.
A. Gasquet, Henry VIII. and the Engl, monasteries [s. DZG I. 458]. Vol. IL
Hodges. 619 p. 10 sh. — e) F. E. Bridget, Life of Be. J. Fisher, bishop
of Rochester etc. under Henry VIII. Bums & Gates. 508 p. 7 sh. 6 d.
In Französ. Uebers. von J. Cardon. Lille, Soc. de St. Augustin. xx^424p.
4 fr. — f) F. A. Gasquet u. E. Bishop, Edward VI. and the Book ot
Common Prayer. Hodges. 460 p. 12 sh. — g) F. de Schickler, Le r^fugie
Jean Veron collab. des reformateurs angl., 1548-62. (Soc. de Thist du pro-
te8t.fran9. 39, 437-46; 481-93.) — h) J. H. Pollen, Dr. Nicholas Sander.
(EHR 6, 36-47.) — I) H. Brown, G. Buchanan, humanist and reformer;
a biography. Hamilton. 398 p. 12 sh. — k) Th. Gr. Law, A bist, sketch
of the confiicts between Jesuits and Seculars in the reign of Queen Eliza-
beth. Nutt. 320 p. 15 sh. — 1) üeber Bekker, Elisabeth u. Leicest^r (Giessener
Studien V), s. oben p. iJtö. — m) Kcrvyn de Lettenhove, Marie Stuart;
Toeuvre puritain, le proces, le supplice (1585-87). 2 voL Perrin. 1889. 464;
540 p. 15 fr. — n) H. G. Bell, Life of Mary Queen of Scot». 2 vol. Edin-
burgh, Brown. 606 p. 6 sh. — o) H. Glassford, Life of Mary Queen of
Scots. 2 vol. Simpkin. 606 p. 6 sh. — p) Jul. Sharman, The library of
Mar}' Queen of Scots. Stock. 15 sh. — q) E. T. Bradley, Life of Lady
Arabella Stuart. 2 vol. Bentley. 570 p. 24 8h. — r) Cl. R. Markham, Life
of John Davis. (World's great explorers.) Philipp. 4 sh. 6 d. — 8) Th. Ziegler,
Thom. Morus u. s. Schrift v. d. Insel Utopia. Rede. Strasab., Heitz. 1889.
15 p. 50 Pf. — t) Shakespeare's Sonnets, ed. with notes and introd.
by Th. Taylor. Nutt. xix316 p. 8 resp. 12 sh. — n) W. Klöti, Shake-
speare als relig. Dichter. Zürich, Höhr. 107 p. 1 fr. 70. — T) K, Elze,
W. Shakespeare; a liter. biography. Bell. 1889. 5 sh. — w) R. Dickson
u. J. Ph. Edmond, Annais of Scottish printing from the introd. of the
Literatumotizen : Grossbritannien, Neuzeit. 231
art in 1507 to the beginning of the 17. cent. Macmillan 4" x\j580 p. —
Vgl. Bibliogr. Nr. 586. [68
Eine Fortsetzung des Werkes von Lappenberg u. Pauli liefert M. Brosch
mit seiner «Geschichte von England* (vgl. oben 55a). An wissenschaft-
lichem Werth steht das Buch erheblich hinter seinem Vorgänger zurück. Wie
Pauli selbst es beabsichtigt hatte, ist in einem Bande das Zeitalter der
fieformation bis zum Tode Elisabeth's behandelt. Doch gibt der Verf., ohne
zu wesentlichen neuen Resultaten zu gelangen, nur eine Skizze der inhalt-
reichen Geschichte Englands im 16. .lahrh. Er hat sich im allgemeinen
auf die Benutzung des allerdings reichlich vorliegenden gedruckten Materials
beschrankt, und auch die wie in früheren Werken desselben Verf. 's heran-
gezogenen Venetianischen Relationen bereichem nur in einzelnen Fällen unsere
Keuntniss (z. B. S. 388, 422, 471 f., 585, 605, 650). Am ausführlichsten
ist die Darstellung der Geschichte Heinrich's VIIL, am dürftigsten die Regie-
nm^rsgeschichte Maria's behandelt. Am wenigsten ist es wohl dem Verf.
gelungen, die Stellung der Bevölkerung zur kirchlichen Frage in ihren ver-
schiedenen Phasen von der Aufrichtung der königlichen Suprematie durch
Heinrich VlII. bis zur wirklichen Einführung der Reforuiation durch Elisa-
l>eth zum Verständniss des Lesers zu bringen, und gerade die katholische
Reaction unter Maria wird nicht genügend erklärt. Mit einem Gleichniss.
wie der Verf. es auf S. 439 bringt, ist es nicht gethan. [W. Michael.] [69
Stuarts, 1603-1688. Quellen, a) The Register of the Privy Council
ofScotland, ed. by D. Massen. Vol. IX: 1610-13. (Gov. Publl.) 1889.
15 sh. — b) Galen dar of State Papers: Dom. Series, of the reign of
Charles!.; ed. by W. D. Hamilton. Vol. XX: 1644-45. (Gov. Publl.) Stat.
Off. Dg 703 p. 15 sh. — c) S. R. Gardiner, The constit. docc. of the
Puritan revolution, 1628-60. Clarendon press. 442 p. 9 sh. — d) Calendar
of the proceedings of the committee for compounding etc., 1643-60: Cases
164M6ed. byA.Everett Green. (Gov. PubU.) 1635 p. 15 sh.—e)T. Hob bes,
Bebemoth, or the Long Parliament, ed. for the l^h time from the or. ms.
by F. Tonnies. Simpkin. 216 p. 7 sh. 6 d. — f ) Dorothy Osborne,
Letters to Sir W. Temple, 1652-54: ed by Edw. Parry. Griffith & Farran.
816 p. 6 sh. — g) Sam. Pepys, Memoirs; comprising his diary from 1659
to 69. and a selection from his priv. corresp.; ed. by Lord Braybrooke.
Warne. 806 p. 3 sh. 6 d. — h) J. Evelyn, Diary 1641-1705/6, with me-
»oir; ed. by W. Bray. Gibbings. 610 p. 7 sh. 6 d. — - i) Essex papers, ed.
bT Osm. Airy. Vol I: 1672-79. Camden Soc. x|j326 p. [60
Bearbtitungen. a) P. M. Thornton, The Stuart dynasty; short stu-
<üe8 etc. Ridgway. 500 p. 12 sh. - b) C. H. Firth, The last days of John
Hampden. (Ac. Nr. 913 u. 914.) — c) Fei. Salomon, Frankreichs Beziehgn.
w d. Schott Aufstand 1637-40; m. e. Excurs über d. Fälschung d. (xfn.
dlstrades. Berl., Speyer & Peters. 58 p. 1 M. 80. [Besprechung folgt.] —
i] Ch. Borgeaud, Premiers programmes dela d^mocr. moderne en Angle-
terr«, 1647-49. (Ann. de T^cole libre d. sc. pol. 290-325). - e) F. Honig,
Oliver Cromwell. Bd. HI. (Schluss.) Berl., Luckhardt 1889. 399 p. 10 M. —
f) F. D. Palgrave, Ol. Cromwell the Protector. Low. 359 p. 10 sh. 6 d.
-t) St. J. Weymann, Ol. Cromwell's kinsfolk. (EHR 6, 48-60.) — h) C.
232 Nachrichten und Notizen Nr. 61—70.
H. Firtli. A 8peech attrib. to Ol. Cromwoll. (Ac. Nr. 9:>;5, 200-7, bespricl
W. Michaer« Aufsatz in der HZ.) — I) E. Jenks, The constit. experimeni
of thc Commonwealth, 1649-60. (Cambr. Hist. Kssays Nr. 3.) Cambridg«
Warehouse. 140 p. 2 sh. 6 d. — k) AI. C. Fräser, Locke. (Philos. Classics
Blackwood. 308 p. Ssh, 6d. — 1) R. Garnett, Life of John Milien. (Gret
Writers.) Scott. 280 p. 2 8h. 6 d. - Vergl. Bibl. Nr. 746. 810. 813. 865. [61
18. Jahrhundert, a) Calendar of treasury papers, 1720-28, pre
in the Record Office. (Gov. Publl.) 15 sh. — b) Correspondence betwee
the right hon. Will. Pitt and Charles Duke of Rutland, lordlieuten. of Ir
land, 1781-87, with introd. by John Duke of Rutland. Blackwood. 186 |
7 sh. 6 d. — c) S. Osborn, Political and social letters of a lady of tb
18- Cent.. 1721-71; ed. by E. F. D. Osborn. Mit 4 Illustr. Griffith, Farrai
186 p. 21 sh. — d) J. Mc Carthy, A hist. of the four Georges. Vol. I
Chatto & Windus. 402 p. 12 sh. — e) W. E. H. Lecky, Hist. of Eng
in the 18. cent. Vol. VU-VIII. Longmans. 1200 p. 36 sh. — f) Von dei
Verfasser der Juniusbriefe handelte W. Fr. Rae in Ath. Nr. 3270 u. 3276. -
g) G. A. Aitken, The life of Rieh. Steele. 2 vol. Isbister. 1889. 880 i
32 sh. — h) R. Green, John Wesley. Wesleyan Conference office. 198 ]
1 sh. 6 d. — I) A. Join-Lambert, Londres et les Anglais en 1771. d*apr*
des notes de voyage etc. Impr. Roussel. 56 p. — k) France s Burne^
Early diary 1768-78; ed. by A. R. Ellis. 2 vol. Bell. 790 p. 32 sh. -
1) L. J. Trotter, Warren Hastings. Clarendon Press. 220 p. 2 sh. 6 d. -
m) Ch. Chaband-A mault. Les expeditions dlrlande sous le directoin
1796-98. (Univ. cath. 5, 321-52; 526-37.) — n) J. Morley, Walpol
(12 Engl. Statesmen). Macmillan. 251 p. 2 sh. 6 d. — Vgl. Bibliogr. '90, 338
4344 a. -91, 911. 920. 977. 1103. [62
Xeuesfe Zeit. Allgemein, u, polit. Geschichte, a) Lord Melbou
ne's papers, ed. LI. C. Sanders with a preface by Cowper. Longman
552 p. 18 sh. — b) Reports of the state trials; new series II: 1823-31. ed. I
J. Macdon eil. Stat. Off. 10 sh. — c) G. L. Brown, Wellington: publ. am
priv. life etc. Soc. prora. Christ, knowl. xxv381 p. 5 sh. — d) P. H. Sta
hope, Notes of conservation with the duke of Wellington [1831-51]. Mu
ray. 7 sh. 6 d. — e) Stanley Lane-Poole, Life of lord Stratford
Redcliffe. Longmans. 390 p. 7 sh. 6 d. — f) Edw. Hamley, The war
the Crimea. Seeley. 312 p. 5 sh. — g) Zu der Sammlung Queen's Prir:
Ministers (Sampson Low.) gehören: Dunckley, Lord Melbourne. 6 sh. — J.
Froude, Beaconsfield. x268 p. 3 sh. 6 d. — h) A. Lang, Life, letters and dian
of Sir Stafford Northcothe (Earl Iddesleigh). Blackwood. 740 p. 31 sh. 6
— I) J. B. Smith, The life of VV. E. Gladstone. Ward. 604 p. 3 sh. 6 d.
Vgl. Bibliogr. '90. 3446; 58; 59. 3512. '91. 1112; 20; 32a. [6^
Social' u, lAteraturgeschichte d. 19. Jh. a) G. v. Scbulze-GaevC
nitz, Zum socialen Frieden; e. Darstellung der socialpol. Erziehung
Engl. Volkes im 19. Jh. 2 Bde. Lpz.. Duncker & H. xvj367 u. 510 p. 18 M.
b) J. Ashton. Soc. England under the regency. 2 vol. Ward & D. 770
30 sh. — c) LI. Jones, Life of Rob. Owen, ed. by W. E. Jones. I. Sonne
schein. 203 p. 6 sh. — d) W. L. Garrison, The story of his life, 1805-7i
IIMV (1841-79). Fisher Unwin. 30 sh. — e) Diaries of Sir Mose« »«'
Literaturnotizen : Grossbritannien, Neuzeit. 233
LaJy Montefiore etc., 1812-88, ed. by L. Loewe. 2 vol. Griifith. 770 p.
42 sb. — f) G. Saintsbury, Essays in Engl, literature. 1780-1860. London.
PerciTal. — gr) H. Taine, Histoire de la litter. auglaise. V et complemen-
taire: les contemporains. Paris, Hachette. 484 p. 3 fr. 50. — h) H. R. Noel,
Life of Lord Byron. (Great Writers.) Scott. xxxviij216 p. 2 sh. Od. —
fj Early Letters, of Jane Welsh Carlyle, together with a few of later
years, and some of Th. Carlyle, ed. by Dav. G. Ritchie. Sonnenschein.
xii332 p. 12 sh. — k) 0. Browning, Life of George Eliot. (Great Writers.)
Scott. xivl68 p. 2 sh. 6 d. [64
Preisanssehreiben, Stipendien etc. Von der Histor. Gesell-
schaft für Posen wurde der Termin des Preisausschreibens für eine Arbeit
zur Grosspolnischen oder Posen'schen Provinzial-G. bis zum 1. Octobei* ver-
längert, da die beiden eingelaufenen Arbeiten nicht genügten. [65
Erinnert sei an folgende Termine älterer, vor längerer Zeit von uns
erwähnter Ausschreiben: Beneke-Stiftung (s. '89, 192) am 81. Aug. 1891:
Hannover 1806-13. — Jablonowski'sche Gesellschaft (s. '89, 05 u. 193.
'9Ö, 166) am 30. Nov. 1891 : Griech. Genossenschafts- und Vereinswesen; am
3«}. Nov. 1892: Colonisation und Germanisirung der Wettiner Lande; am
30. Nov. 1893: Einführung der Dt. Sprache in die Urkunden. — Verein
für Hamburger Geschichte (s. *89, 160) am 1. Mai 1892: Hamburgs
Antheil an der Dt. Literatur, 1. Hälfte 18. Jahrh. — Wedekind-Stiftung
(s. '89. 63) am 14. März 1895: Ausgabe des Eberhard Windeke und G.
des Hzgth. Schwabens. [66
Studienlehrer u. Privatdocent Dr. K. Krumbacherin München erhielt
ein Reisestipendium im Betrage von 1440 M. ; Studienlehrer Dr. A. Ipfel-
kofer daselbst ein solches von 2160 M. zum Besuche der archäol. Institute
inRoni u. Athen, endlich Dr. J. Striedinger ebendort König Ludwig's 11.
Stipendium zur Förderung des G.-Studiums \J21 M.). — Aus der Albrechts-
«tiftung in Leipzig femer erfolgten Verleihungen an die Historiker Prof.
J)r. W. Busch und Priv.-Doc. Dr. F. Gess. [67
Die Berliner Akademie hat dem Gy mn. -Lehrer Dr. J. Bolte eine
Beihilfe zur Herausgabe einer Sammlung geistlicher Schauspiele des 14. bis
16. Jahrh. bewilligt. [68
Uollanfi, Die Teylersche theologische Ges. zu Haarlem
"«nederholt ihre für 1888 ausgeschriebene Preisaufgabe: ,G. d. Rijnburger
oder Collegianten"; Termin ist der 1. Jan. 1893. [69
Schweden, Der Hist. Tidskr. entnehmen wir folgendes: a) Der König
von Schweden bat bewilligt: 1000 Kr. dem Reichsantiquar H. Hildebrand
Tot lUustrirung seines Werkes über „Gotlands medeltidskonst" ; 500 Kr.
dem Dr. A. Blomberg zu Vorstudien für die Biogr. Delagardie's ; 500 Kr.
dem Kammerherm C. Silfverstolpe zur Fortsetzung des grossen Unter-
nehmens «Förteckning ä tryckta handlingar rör. Sveriges hist. tili 1718*:
^d lOOO Kr. dem Rector H. Hernlund zur Fortführung seines Werkes
.Bidrag tili den Sv. skollagstiftningens historia, 1718-1809". - b) Auch
*Ji der Universität Upsala kamen vei-schiedene Preise zur Vertheilung.
^Geijer sehen Preis, der alle drei Jahre für die beste Univ.schrift (»Gradual-
234 Nachrichten und Notizen Nr. 70 — 82.
abhandluiig') verliehen wird, erhielt K. H. Karlsson für den 1. Band vo
„Den »Svenska konungeni« domsrätt etc. under medeltiden*. Zugleich erhiel
der Docent J. Nord wall in Upsala 300 Kr. tilr die Abhandlung «Svensli
r^'ska underhandlingar före freden i Kardis". Das ebenda bestehend
Docentenstipendium fiel Hm. L. Stavenow zu für seine von uns obe
(Nr. 49 z) erwähnte Abhandlung, mit der gleichzeitigen Bedingung, währen
des Winters über „Oesterreich u. Preussen 1813-15* zu lesen. [70
Frankreich. Wiederum sind zahlreiche Preisverleihungen von Seite
der Academie fran^aise zu erwähnen, a) Prix Bordin vertheilte sie
unter die Literaturhistoriker A. Marc band (150U fr. fQr ,Les poet«s lyrique
de rAutriche"), Paleologue, Abbe Fahre U.G.Sarrazin (je 500 fr.)-
b) Mit dem Preise (iuerin (1500 fr.) wurde de la Sicotiere's ^ Louis d
Frotte* (s. DZG III, 178) preisgekrönt; aus demselben Fonds erhielten Ramo
Fernandez, Phil. Godet. G. Pellissier Preise von je 1000fr. u. d
la Rocheterie (für seine ,Marie-Antoinette* s. Bibl. '90. 1398) einen solche
von 500 fr. - c) Aus dem Concours Montyon gingen als Sieger hervo
Paul Girard (mit 2000 fr. für sein Buch «L'education ath^nienne*
Lacour-Gayet (1500 fr. für „Antonin le Pieux*), Aug. Vita (für sei
, Paris*), de Pomairoles (für , Lamartine*) und Abbe Pauthe (fiir sei
Buch über die la Valliere) ; die drei letztgenannten Preisträger erhielten j
1000 fr. — d) Die Guizot'schen Preise fielen u. a. an J. Delarbre (1000 fi
für das Buch über Tour\ille. s. bei uns III, 172), G. Pallain (500 fi
Talleyrand a Londren. s. 111. 166) und C. Rabaud (500 fr., über denConvenb
deputirten La Source, s. III, 179). [71
Die Academie des sciences morales et politiques hat eine:
Preis der ArVjeit von Deloume über „Manieurs d'argent a Rome* zuerkanni
Der Prix Bordin, welcher für die beste Arbeit über G. und Charakter de
Grundeigenthums bei den Griechen ausgesetzt war, wurde PaulGuirau«
verliehen. [72
Die Academie des inscriptions hat für den 1893 fälligen Prei
Bordin zwei Aufgaben gestellt, erstens: Kritik jener ürkk., welche auf An
leihen der Kreuzfahrer Bezug haben ; und zweitens : Studie über die Französ
Uebersetzungen von Profan-Schriftstellem unter Johann II. und Karl den
Weisen. [78
Die Academie des Arts setzte ihren Bordin-Preis von 1892 aus fÜ
eine Studie über den nationalen Charakter der Französ. Sculptur vom 13. Jb
bis zur Revolution. [74
Vgl. Französ. Preisausschreiben im letzten Jg. Nachrr. 82-84 u. 207-8
BeUjlen. Es sind noch einige Preisaufgaben der Belgischen Aca
demie (s. '90, Nr. 209) nachzutragen. Je 600 fr. sind ausgesetzt für ein«
G. der Bekämpfung der Französ. Politik durch die Spanische in den Nieder
hmden, 1635-1700, und femer für eine Untersuchung über die Stellung de
Grafen von der Zeit Chlodwig's bis zum Vertrag zu Verdun. Der klein«
Preis Stassart von 1000 fr., ist der besten Biographie des Malers u. Bau
meisters Lambert Lombard (150l)-6t») bestimmt. Termin für diese dre
Aufgaben: 1. Febr. 1892. Der grosse Preis Bergmann ist erst i. J. 189'
(Termin: 1. Febr.). und zwar für die best« Brabanter Local-G. föUig. [75
Preisauäscbreiben, Stipendien etc. 235
Italien. Die Accademia di scienze politiche in Neapel hat
den Einlieferungstermin für die Preisaufgabe »Carlo d'Angiö e i suoi tempi*
bis zam SO. Jxmi 1893 hinausgeschoben und ausserdem noch Preise Ton je
5000 fr. för drei weitere Arbeiten ausgeschrieben, die bis zum 80. Juni 1895
einzureichen sind: 1. polit. Doctrinen der Neap. Schriftsteller 15.-18. Jh.;
2. relig. Reformbewegung in den Neap. Pro\inzen, 16 Jh.; 3. Neap. Schulen
im MA. bis zur Gründung der Universität. — Vgl. Ital. Preisausschreiben
im Jg. 1890 Nr. 8(5. 168. 210. [76
Das8 in Spanien zur Centenarfeier der Entdeckung Amerikas grosse
internationale Preise ausgeschrieben sind, für die der Termin am 1. Januar
1892 abläuft, sei nochmals kurz erwähnt; vgl. '89. 198 u. '90, 85. [77
Personalien. Akademien etc. Die Akademie d. Wiss. in Berlin
ernannte den päpstl. Unterarchivar Dr. H. Denifle zum correspond. Mit-
gliede. — Die Pariser Acad^mie des inscriptions zu corresj^ond. Mitgliedern
Geh.-Ratb Prof. W. Watten b ach in Berlin und Prof. H. Schuchardt in
Graz. — Die Academie des sc. morales et politiques in Paris den dortigen
Historiker de Lu^ay und den Hallenser Nat.Oekonomen Prof. J. Conrad.
— Gleichfalls zu corresp. Mitgliedern wählte die Petersburger Akademie
Prof. G. Schmoller in Berlin und P. de Lagard e in Göttingen, femer
den Franzos. Lit.-Historiker Prof. G. Paris und Herrn A. Leroy-Beaulieu
in Paris. — Die Schwedische Vitterhets-Historie-och-Antiquitets-Akademi
nahm als Mitglieder auf Oberbibliothekar Dr. C. Annerstedt und Prof.
0. Alin in Upsala, sowie den Archivar Dr. E. Hildebrand in Stockholm
and den Üniv.-Bibliothekar E. Tegner in Lund. [78
In die Centraldirection der Monumenta Germaniae historica wurde an
Stelle des zurückgetretenen Prof. A. Huber von der Wiener Akademie Prof.
E. Mühlbacher gewählt. — Von den Ernennungen des Deutschen Archl.
Instituts erwähnen wir diejenige Prof. W. Gurlitt's in Graz zum ord.
Mitgliede. [79
Aufzeichnungen. Der Titel eines Geh.-Rathes wurde verliehen dem
Prof. d. Gesch. F. X. v. Wegele in Würzburg, dem Prof. d. Archl. H. v. Brunn
in München und dem ehem. Director des dortigen Nat.-Museums Prof.
Dr. J. H. V. Hefner-Alteneck. — Monsignore J. Wilpert (Katakomben-
forscher) in Rom wurde zum päpstl. Cameriere segreto ernannt. — Nach-
getragen sei hier noch die Verleihung des Prof.titels an Dr. Ad. Wohlwill,
Docenten der Gesch. in Hamburg. Dieselbe ist bereits älteren Datums. [80
Der bekannte Historiker Prof. Pasq. Villari übernahm in dem Italien.
Cabinet Rudini-Nicotera das Ministerium des Unterrichts. [81
Universitäten. Berufen sind: als ord. Prof. Dr. K. Lamprecht
WS Marburg nach Leipzig und Prof. G. v. d. Ropp, der erst vor kurzem
nach Breslau ging, von dort nach Marburg, an seine Stelle nach Breslau
Prof. G. Kaufmann in Münster. — Zum ao. Prof. wurde Privatdocent
Dr. A. Naude in Berlin ernannt. — Der bisherige ao. Prof. A. v. Doma-
««ewski in Heidelberg zum ord. Prof. f. alte G. — Prof. Dr. A. Birch-
Hirschfeld geht aus Giessen nach Leipzig, als Nachfolger Ebert's, da
Schnehardt den dorthin an ihn ergangenen Ruf (vgl. Nachrr. '90. Nr. 308)
"2^ Nachrichten und Notizen Nr. 82—88.
rtbgd«'hnt. — Als ortl. Prof. d. Nat.ökonouiie wurde Prof. Dr. L. Brentano
aus Leipzig nach München berufen, als Honorarprof. für dasselbe Facli»
gleichfalls aus Leipzig nach München, Priv.-Doc. Dr. W. Lotz; als ao. l*rof.
d. Nat.-Oek. Priv.-Doc. Dr. K. J. Fuchs aus Strassburg nach Greifffv^ald ;
forner der ord. Prof. Dr. G. Jellinek aus Basel als Lehrer des Völkerrechtes
nach Heidelberg. — Dr. A. Timon, ord. Prof. f. Ungar. Verf.- u. Rechts-G.,
von Raab nach Budapest. — K. Müller, ord. Prof. d. Kirchen-G., von
Giessen nach Breslau. — Seiu Nachfolger ^'urde der bisherige ao. Prof.
Dr. G. Krüger in Giessen. — Ernannt wurde ferner d. ao. Prof. d. Kirchen-G.
Dr. C. Mirbt in Marburg zum ord. Prof. daselbst. — Gymn.-Lehrer Dr. H.
V. iSchubert in Hamburg zum ordentl. Prof. f. Kirchen-G. in Strassburg.
— Priv.-Doc. Dr. E. Skrochowski in Krakau zum ord. Prof. d. Kirchen-G.
in Lemberg. — Zum ord. Prof. d. K. rechtes in Wtirzburg der dortige ao.
Prof Dr. C. M eurer. — Zu ao. Professoren ernannt wurden die Privat-
docenten Lic. F. Barth und Dr. E. Blösch, beide in der theol. Facultät
zu Bern. — Habilitirt haben sich Dr. E. Liesegang für Geschichte in
Berlin; Dr. B. Bess u. Dr. J. F ick er in Marburg bezw. Halle f. Kirchen-G.;
Dr. F. Leitschuh in Strassburg f. Kunst-G.; Dr. H. Win ekler in Berlin
f. Assyriologie ; Dr. P. Barth in Leipzig f. Philosophie. — Nachträglich
erwähnt sei noch die schon vor längerer Zeit erfolgte Habilitirung Dr. E.
Kruses in Breslau für (ileschichte. [82
Archive. Geh. Staatsarchivar Dr. P. Bailleu in Berlin erhielt den
Titel Archivrath. — Zum Archivar L Classe wurde Archivar Dr. A. Hage-
mann in Wiesbaden ernannt. — In die durch Eicken's Tod erledigte Stelle
eines Staatsarchivars in Aurich rückte Archivar Dr. P. Wagner aus Koblenz
auf. — - An Stelle des letzteren trat der bisherige A.- Assistent Dr. W. Ribbeck
in Düsseldorf. — Nach Düsseldorf kam als A.-A8sistent Dr. 0. Redlich
aus Alarburg. — Dr. J. Kretzschmar trat als Hilfsarbeiter beim Staatfi-A.
zu Marburg ein, desgleichen beim Staats- .\. zu Münster Dr. R. Krumbholtz.
— Ferner wurde jetzt ein Nachfolger Höhlbaum's am Stadt- A. zu Köln
ernannt, A. -Assistent Dr. J. Hansen, zur Zeit am Preuss. bist. Institut in
Rom thätig. — Archivar der Stadt Krakau wurde Dr. St. Krzyzanowski.
— AVir erwähnen noch, dass Archivrath E. v. Destouches in München
seinen erbetenen Abschied aus der Stellung als Geh.Secretär beim k. Geh.-
Staats-A. erhalten und dass Dr. M. Mayer in die bisher gleichfalls von
Destouches innegehabte Stellung als Secretär des Baier. Hausritterordens
S. Georg eingerückt ist. — Dem Director des Münchener Staatsarchives,
Dr. L. Trost, wurde der Titel eines Geh.-Legationsrathes verliehen. [88
Bibliotheketi, Zum Nachfolger des Wirkl. Geh.-Rathes Dr. Greiff
als Vorsitzenden des Curatoriums der k. Bibl. zu Berlin wurde Minist.-
Director de la Croix ernannt. — Eine sehr wichtige Veränderung ist
femer der Rücktritt des Directors der Wiener Hofbibl. E. v. Birk und die
Ernennung Hofrath Dr. W. v. HartePs zum Leiter dieses Instituts. —
Dem Vorstand der Erlanger Univ.-BibL Dr. M. Zucker wurde der Titel
eines Oberbibliothekars verliehen. — Denselben Titel erhielt der Bibliothekar
l*rof. Dr. 0. Gilbert in Greifswald, während der dortige erste Custos
Dr. W. Mulden er zum Bibliothekar ernannt wurde. — Als OberbibHothekar
Personalien. 237
nach Königsl^erg kam der Bibliothekar Dr. K. Gerhard in Münster, als
Öibliothekar nach Münater der Custos Dr. C. Molitor in Göttinj^en. -
An der Landesbibl. zu Detmold hat Geh. Oberjustizrath 0. Preuss sein
Amt als Bibliothekar niedergelegt und wurde zu seinem Nachfolger Gynm.-
Lehrer Dr. E. Anemüller daselbst ernannt. — An der städt. Bibliothek
zo Wien wurde Dr. K. Schalk zum Custos. W. Engelmann zum Scriptor
ernannt: Dr. H. Viebig trat ebenda als Volontär ein. — Zum Amanuensis
an der Univ.-Bibl. in Wien rückte Dr. J. Donabaum auf, zum Praktikanten
daselbst Dr. A. Schnerich. [ft4
Museen. Geh. Reg.-Rath Dr. W. Bodo trat in die erledigte Director-
stelle an der Berliner Gemäldegalerie ein ; derselbe führt daneben auch die
Direction der Abtheilung für Bildwerke des christl. ZA. fort. — Dem
Director des Grünen Gewölbes und des Münzcabinets in Dresden, Hofrath
Dr. J. Erbstein, wurde die dortige Porzellansammlung unterstellt. — Zum
Director des bist. Museums und der (Tewehrgalerie ebenda wurde der
Hauptmann z. D. v. Ehren thal ernannt. — Der Bibliothekar am kgl. Kunst-
muaeura zu Berlin, Dr. Max Fränkel erhielt den Tit^l Professor. — Dr. E.
Wem icke in Breslau wurde als Secretär in das kgl. Heroldsamt nach
Berlin berufen; in die von ihm bisher innegehabte Stellung e. Assistenten
am Museum Schles. Althh. zu Breslau trat Dr. J. Seger ein. [85
Hi^or, Institute u. Unternehmungen, An das Histor. Institut d. Görres-
öes. in Rom wurde Dr. H. V. S au er 1 and, z. Z. in Trier, berufen. Auch
Dr. K. Hayn wird am 1. April seine Stellung an diesem Institute wieder
einnehmen. — Zu den Personalien d. Preuss. Instituts (s. oben Nr. 5 u. 6)
ist noch nachzutragen, dass Archivar Dr. R. Arnold aus Berlin von Ostern
an för den Rest der Arbeitsperiode dem Preuss. Institut mit einem Special-
auftrage för Preuss. G. beigegeben wurde. — Bei der Redaction der Dt.
Reichstagsacten (ältere Serie) ist in München seit Ende 1890 Dr. H. Herre
aus Dessau thätig; am 1. Mai wird Dr. G. Beckmann, z. Z. in Osnabrück.
bei dem Unternehmen eintreten und in Rom arbeitet z. Z. Dr. J. Kauf-
mann für dasselbe. [80
Schulen. Studienlehrer Dr. G. Schepss in Würzburg wurde zum
Gymn.-Prof. in Speier ernannt. — Gymn.-Lehrer Dr. W. V arg es in Frank-
fort a. M. ist nach Ruhrort versetzt. [87
Juhilüen etc. Geh.-Rath A. v. Arneth in Wien feierte am 27. Dec. 1890
sein öOjähr. Amtsjubiläum. Eine mit zahlreichen Unterschriften bedeckte
Adresse huldigte dem berühmten Gelehrten, und durch eine Medaille mit
seinem Bildniss wurde das Gedächtniss des Tages festgehalten. — Eine
^ümliche Feier des Rückblickes auf eine segensreiche, von allen Seiten an-
vkannte Wirksamkeit konnte Dr. A. v. Essenwein am 1. März, dem
^. Jahrestage seiner Ernennung zum Director des German. Museums in
Nürnberg, begehen. — Das Fest seines 90. Geburtstages feierte am 8. Dec. 1890
Prof. A. Jäger, früher Director des Instituts für Oesterr. G.forschung. —
1ä den Ruhestand getreten unter Verleihung des Titels eines Geh.-Rathes
ist der Orientalist Prof. Dr. F. v. Spiegel in Erlangen. [88
TodesfdUe stellen wir für das nächste Heft zurück.
238
Antiquarische Kataloge. — Eingelaufene Schriften.
Antiquarische Kataloge.
Nach I^üttheilungen von W. Koch in Königsberg.
Th. Ackermann, München. Kat.
30:3 a: G. u. Geogr. 38 p.
L. Auer, Donauwörth. Kat. 103:
G. u. Geogr. 1968 Nrr.
J. Baer, Frankfurt a. M. Kat. 272:
Rheinland u. Westphalen. 791 Nrr.
— 273: Bibliothekswerke, Abth. IV:
300 Nrr. — 274: Kunstarchäologie
des Alth. 1236 Nrr. — Anzeiger 409:
Miscellanea, z. Th. Gesch. 598 Nrr. —
410: Kunst-G. Frankreichs. 8230 Nrr.
Th. Bertling, Danzig. Kat. 80:
G. m. Hilfswiss. 1917 Nrr.
Carlberg, Stockholm. Kat. 18:
Historia, Geografi, Resor. 1809 Nrr.
L. Clouzot, Nioi-t (Deux-Sevres).
Cat. 239: Ouvrages rel. a lAngou-
mois, a la Saintonge, au Poitou etc.
1575 Nrr.
Dittmer, Lübeck. Kat. 2: G.
nebst Hilfswiss. 1695 Nrr.
C. Dülfer, Breslau. Kat. 3: Ver-
sehiedenes, z. Th. G. u. Silesiaca.
1220 Nrr.
J. Eisenstein, Wien. Kat. 9:
6500 Werke (darin 68 p. G.)
G. Fock, Leipzig. Kat. 46: Staats-
wiss. 2419 Nrr.
J. St. Goar, Frankfurt a. M. Kat.
81 : Miscell. (meist Cultur-G.) 714 Nrr.
0. Harrassowitz, Leipzig. Kat.
171 : Mss., Incunabeln , Holzschnitt-
werke. 586 Nrr.
C. Haugg, Augsburg. Kat. 106:
Versch.. meist Cultur-G. 1143 Nrr.
H. Helbing, München. Kat. 12:
Portrats. 1497 Nrr.
ü. Hoc pH. Mailand. Cat. (}S:
Storia d'italia. 7101 Nrr.
Th. Kampffmeyer, Berlin. Kat.
322: G.-Werke. Militärwissenschaften
u. Kriegs-G. 72 p.
23J
23(
Ka
Kirchhoff & Wigand, Leipzi
Kat. 866-869: G. I (Allgemeines
Hilfswiss.). II (Dtld.), III (Ande
Europ Staaten) u. IV (Ausserearo
Länder u. Byzanz). 1352; 2657; 216»
718 Nrr.
W. Köbner, Breslau. Kat.
Verschiedenes (499 Nrr. G.).
H. Lesser, Breslau. Kat.
Histor. Hilfswiss. 562 Nrr. —
Kunst-li. 550 Nrr.
List & Franke, Leipzig.
224: Dt. G. 3079 Nit.
P.Neubner,Köln. Kat.29: Cultui
Sitten- u. Rechts- G. 4788 Nrr.
Otto, Erfurt. Kat. 422: Gesc
1280 Nrr. —423: Kriegs-G.. Atlant«
u. Karten. 550 Nrr.
A. Picard, Paris. Cat. 52: Diese
tationen etc. 1708 Nrr.
R. L. Prager, Berlin. Kat. IIJ
Dt. Rechts- u. Cultur-G. 1699 Nrr.
F. Rohracher, Lienz. Kat. 2J
II. Ungarns G. et<j. 425 Nrr.
A. Schulz, Paris. Cat. 1: Livr<
d'occasion (c. 300 Nrr. Gesch.)
R. Siebert, Berlin. Kat. 20^
Biografik. 2207 Nrr.
J.A.Stargard, Berlin. Kat. 18J
Numismatik, Sphragistik. 589 Nrr.
A. Unf lad, München. Kat. 15(
G., Geogr., Reisen.
P. Vergani, Milano. Cat. 61
Verscli. (435 Nrr. Gesch.).
H. Welt er, Leipzig. Kat. 4: (
u. (5eogr. 1236 Nrr.
H. Weite r, Paris. Cat. 50: 114
Nrr. (meist Gesch.)
A. Westphalen, Flensburg. Ka
40: Schleswig- Holstein, Lauenburg
Hamburg u. Lübeck. 33 p.
Eingelaufene Schriften.
Das letzte derartige Vei-zeiohniss siehe Band III p. 457 f. Von den seitdem b
Ende December 1890 eingelaufenen Schriften geben wir hier nnr ein Nachtragsverzeiclmi«
denn die schon im vorigen Jaiire redaoUonell berücksichtigten Schriften stehen i
Register des letzten Jahrganges und sind desshalb hier nicht aafgeführt. Ebenso werde
wir in diesem Jahre verfahren.
0. Adamek, Beitrr. z. (x. d. Byzant. Kaisers Mauricius, 582-601
Th. L Progr. Graz. 32 p. — W. Assmann, G. d. MA. 2. Autl. Abtl
111, 1, 8. ßibliogr. Nr. 99a u. Nachrr. Nr. 40. — A. Bachmann, Zur D
Königswahl Maxiuiilian's I., s. BibL Nr. 451. — K. Bekker, Elisabet
Eingelaufene Schritten. 239
u. Leicester (Giessener Studien auf d. Gebiet d. G., V.), s. oben p. 138. —
ßelow. Jena, s. Bibl. Nr. 1114. — G. v. Below, G. d. directen Staatssteuem
in Jülich u. Berg. I., s. Bibl. Nr. 476. — J. Bernays, Petrus Martyr, s. Bibl.
Nr. 4S4. — Prähistor. Blätter (s. Bibl. Nr. 105). II. 5-6. p. 65-96. —
Blätter f. Württ«nib. K.-G. (s. Bibl. *89, 1155 u. '90, 4167). V, 11-VI, 1.
1>. 81-96; 1-8. — 0. Blümcke, Pommern während des nordischen 7 jähr.
Krieges, s. Bibl. Nr. 790 u. Nachrr. Nr. 50p. — M. Brosch, G. v. England. VI,
? Nachrr. Nr. 59. — W. Burghard , Die Gegenref. auf d. Eichstelde, s. Bibl.
Nr.804.— Joan. Canabutzae inDionysiumHalic. comment. ed.M.Lehnerdt.
Lpz.. Teubner. X3y97 p. — Ces. Cantii. Storia univers., 10. ed. Disp. 169
a. 174, 8. Bibl. Nr. 82 — Chiniqui, 50 JJ. in d. Rom. K. Barmen, Wiemann.
it8.V{ p. 9 M. — A. Crivellucci, Della fede stör, di Eusebio. Livorno,
Giusti. IHSS. 145 p. — H. Diemar, üntersuchgn. über d. Schlacht bei Lützen^
s. Bibl. Nr. 752. — Original Do cum ents relat. to the hostages of John
king of France etc. edited by G. F. Duckett, s. oben p. 198. —
■l T. DöUinger, Die Papstfabeln d. MA.; e. Beitr. z. K.-G. 2. Aufl., hrsg.
v.J. Friedrich. Stuttg., Cotta. 3 M. 80. — Kleinere Schriften, hrsg. von
F.H. Reusch. Stuttg., Cotta. 11 M. 80. - A. Dresdner, Cultur- u. Sitten-G.
d. Ital, Geistlichkeit im 10. u. 11. Jh., s. Bibl. Nr. 276. - ij. F. Duckett,
Visitations of Engl. Cluniac foundations. Lond., Paul. 52 p. — Rieh. Gf.
Du Moulin-Eckart, Leudegar, Bisch, v. Autun, s. Bibl. Nr. 197. —
R. Fester, Rousseau u. d. Dt. G.-Philosophie, s. Bibl. Nr. 3. — Dav. Gans'
• hronikartige Welt-G., s. Bibl. Nr. 722. — Georgii Cyprii descriptio
orhLs Roniani, ed. H. Geiz er. Lpz. , Teubner. 3 M. — Ch. Gross, The
gild merchant : a contribution to Brit. municipul bist. 2 vol. Oxf., Clarendon
Press. ixij332 u. ij447. — D. Haek, Justus van den Vondel, s. Bibl.
Nr. 1)79. — C. Henner, Beitrr. z. Organisation u. Competenz d. päpstl.
Ketzergerichte. Lpz., Duncker & H. 8 M. 80. — H. Herre, llsenburger
Ann. als Q. d. Pöhlder Chronik, s. Bibl. Nr. 300. ~ H. Houssaye, Aspasie,
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Nr. 640. — S. Widmaun, Geschichtsei, e. Bibl. Nr. 25.
Bitte um Auskunft. Am Schluss des III. Bandes brachten wir i
Bitte des Herrn Dr. £. Marcks in Berlin um Auskunft über den Verb
eines Briefes von ^ Albanas" (betr. Ermordung des Franz v. Guise l^i
zum Abdruck. Ueber jenen Brief handelt jetzt ein Aufsatz Dr. M.'s
Bull, de la soc. de l'hist. du protest. fran^ais v. 15. März 1891 (xl p
p. 144-64). und dort ist p. 144-152 der Brief sammt Französischer Uel
Setzung abgedruckt. Indem wir auf diese Publication verweisen, emen
wir die Bitte, dem Original des Briefes nachzuforschen.
Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
(1250—1292.)
Von
0, Hartwig,
(Schlu88.)
VIII.
Die FloreDtiner führten in der zweiten Hälfte des drei-
zehnten Jahrhunderts ihre zahlreichen grösseren Kriege mit
Neeresmassen , welche sich aus drei Bestandtheilen zusammen-
setzten. Das eigentliche Gros der Armee bildete die waffenfähige
städtische Bürgerschaft. Diese zog theils als einfache Infanterie
iiL<i Feld, theils zu Special Waffendienst ausgebildet. Daneben
j^b es aber auch eine Reiterei von Bürgern, in der nach
Villani die Blüthe des Adels, il fiore della buona gente di
Firenze, diente. Diese R^iterschaar wurde dadurch gebildet,
dass lier>'orragenden Bürgern der Stadt das Halten eines oder
niehrerer Pferde zum Kriegsdienste gegen Entschädigung, na-
nientlich bei dem Verluste der Pferde, auferlegt wurde. Es
^aren nicht mehr die alten milites, welche hoch zu Rosse ins
Feld zogen , sondern städtische Reiterschaaren , unter denen die
Sohne des alten Geschlechtsadels neben den Sprösslingen der
J^gen bürgerlichen Aristokratie einherritten.
Bei dem sich durch viele Jahre hinziehenden Kriegszustande,
in dem sich die Comune mit den ihr feindlichen Nachbar-
Stadien befand, und bei der grösseren Schlagfertigkeit, die sich
^ie Deutschen , Französischen und später auch die Spanischen
Berufssoldaten angeeignet hatten, wäre es ncithig gewesen, dass
^t»che Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. IH
242 0. Hartwig.
Florenz, stets einen Theil seiner Bürgerschaft unter Waffen gc
halten hätte, um die Grenzfesten besetzt zu halten und de
plötzlichen Einfällen von feindlichen Reiterschaaren und fliegen
den Corps mit Erfolg entgegenzutreten. Das war aber nicl
nach dem Sinn der grossen Masse der Bürgerschaft. War dies
auch wohl noch zu bewegen, auf einige Wochen sich aus eine
gewerbetreibenden Bevölkerung einer Industriestadt in ei
tapferes Kriegsheer zu verwandeln, so war sie doch durchau
nicht gewillt, diesen Kriegsdienst Jahre hindurch auf sich z
nehmen und sich im Sommer und Winter den Feinden zu steller
Der Uebergang, der sich in der Cultur der Stadtbevölkerunj
im allgemeinen vollzog, und der darauf hinaus lief, überal
grössere Stetigkeit und Gesetzlichkeit in alle Verhältnisse zi
bringen und die Standesunterschiede auszugleichen, wirkte vo
allem auf die Ausbildung des Militärwesens zurück. W^ie mai
aber in der Ordnung der gesammten politischen Institutionei
nicht zu der Idee einer wirklichen Repräsentativverfassung ge-
langen konnte, sondern bei der Bildung von politischen Körper-
schaften stehen blieb, die aus der Vertretung von kleineren, sei
es localen, sei es berufsmässigen Corporationen erwachsen wareOf
so vermochte man auch nicht, nachdem sich die alte Ordnung
des Kriegswesens mit den neuen Culturbedingungen als unver-
einbar herausgestellt hatte, eine Organisation eines comunalen
Wehrsystems zu schaffen , das die Vertheidigung der Heimatk
in neuen Formen auf die Schultern der Bürgerschaft gelegt hätte-
Dem bedenklichen Auskunftsmittel, das bei den zurückgeblie-
benen Zuständen der Nachbarvölker nahe lag und das überall
da ergriffen worden ist, wo rasch aufblühender Handel und
Gewerbfleiss eine grosse pecuniäre Ueberlegenheit und eine ein-
seitige Pflege dieser Ueberlegenheit hervorgerufen hat, ist auch
Florenz erlegen: es nahm Söldner in seinen Dienst. Waren
die Schaaren des tüchtigen popolo vecchio bei Montaperti vor
allem den Streichen der kleinen reisigen Schaar, die König
Manfred nach Siena entsendet hatte, erlegen, so suchte man
jetzt, diesen gefürchteten Deutschen Geschwadern die Haufen
von gemietheten Französischen und anderen „ultramontanen*
Reitern entgegenzustellen, die jahraus jahrein im Dienste da
Comune den Angriffen der Feinde entgegentreten und be'
grösseren Kriegsfahrten den Kern des Heeres bilden sollten
Florentiner Geschichte 1250—1292. 243
Die Existenz des Bundes der Guelfischen Städte Tusciens be-
günstigte hier in mancher Beziehung noch die frühe Ausbildung
des Söldner- und Condottieriwesens. Es war viel einfacher, die
Contingente der einzelnen Bundesglieder zusammen zu halten,
wenn diese aus Soldti-uppen bestanden, als wenn die Bürger-
heere der verschiedenen Städte ins Feld ziehen mussten. Denn
waren diese wohl für die eigene Heimath noch in Bewegung
zu setzen, so versagten sie doch zu leicht, wenn sie zur Verthei-
digung einer gar häufig noch mit Eifersucht und stiller Furcht
betrachteten Bundesgenossin ins Feld ziehen sollten. Darum
hat auch Florenz von dem Zuzüge der Bürgerheere seiner Ver-
bündeten, welche bei jeder grösseren Expedition den dritten
Bestandtheil des Heeres bildeten und mit der Hauptmacht nur
in einem losen Verband standen, wenig wirkliche Unterstützung
gehabt. Nur wenn derartige Hilfstruppen zufällig unter dem
Befehl tapferer Florentiner standen, wie bei Campaldino, wo
Corso Donati als Podestä von Pistoja die Schaaren dieser Stadt
und die Lucchesen commandirte, war effectiver Beistand in
der Stunde der Gefahr zu erwarten ^. Vollzog sich daher die
Ausbildung des Söldnerwesens für Florenz mit einer Art von
Xatumothwendigkeit als das Product der merkantilen Entwick-
lung der Stadt, so wirkte dieselbe umgekehrt dann wieder mit
derselben Nothwendigkeit als ein wesentlicher Factor auf die
ganze innere Organisation der Comune zurück. Hatten die
Bürger nicht mehr die Neigung und auch in ihrem grösseren
Theile nicht mehr die Fähigkeit, sich persönlich für ihre Stadt
zu schlagen und ihr Opfer an Zeit und Blut zu bringen, so
niussten sie jetzt hierfür mehr von dem geben, was sie hatten,
* Ueber die Organisation der Heeresverfassung und -Verwaltung von
Florenz aus dem Anfange unserer Periode (1260) sind wir jetzt durch die
Ausgezeichnete Publication des sog. Libro di Montaperti durch C. Paoli
^ 9. Bande der Documenti di Storia Italiana - - - per le provincie di
To«cana *o genau unterrichtet wie über die keiner anderen Comune den
Mittelalters. Denn dieser Libro di Montaperti enthält, wenn auch nicht
vollständig, die Acten über die Mobilisirung der grossen Florentinisoheu
•^nnee. welche sich 1200 zur Verproviantirung von Montalcino gegen Siena
DJ Bewegung setzte, bis zum Tage vor der Schlacht. Ich habe auf Grund
^Iben Materials unter dem Titel: „Eine Mobilmachung in Florenz* u. s. w,
»öden «Quellen und Forschungen"* 11, 297 ff. einen Auszug hiervon zu
?«^n versucht. Vgl. oben Band IV S. :542--4r,.
244 0. Hiirtwi«;.
sie mu-ssteii stärker für die Comune zahlen. Es ist ganz be-
zeichnend, dass die erste genauere Nachricht, welche wir ül>er
des Florentinische Steuerwesen von einem Chronisten überHeferf
erhalten haben, in Verbindung mit einer Nachricht über die
Bezahlung von Reiterschaaren auftaucht, die zum Theile sicher
Soldtruppen waren. Das führt uns zu einer Betrachtung des
Finanzwesens der Comune in dieser Periode überhaupt ^
* Die Finanzgeschichte irgend einer mittelalterlichen Comune Italient,
f^eschweige denn die irgend einer Periode der Italienischen Geschicbte, i.^t
noch nicht geschrieben. Die bis in unsere Tage herabreichende Zerstückelung
des Landes, in welchem die ersten Versuche zu statistischen Ermittelungen
und zur Verwerthung derselben für das Staatsleben gemacht worden sind, trägt
einen guten Theil der Schuld hiervon. Wenn man aber, was zunächst uöthig
gewesen sein würde, noch keine wissenschaftlichen Einzeluntersuchungen in
dieser Richtung angestellt hat, so hat das verschiedene Ursachen. Dass in
dem Königreiche Neapel vor 1800 keine wissenschaftlich freie Untersuchung
Über das Finanzwesen des Landes angestellt werden konnte, begreift sich
leicht. Das Werk von Bianchini, das wir darüber besitzen, beweist das
deutlich. Die tiscalischen Tendenzen desselben sind so stark als die Quellen-
forschung schwach. Für den Kirchenstaat eine Finanzgeschichte zu schreiben,
dürfte allerdings zu den kaum lösbaren Aufgaben gehören; dagegen würden
wir wohl eine, wenn auch nicht allen berechtigten Ansprüchen genügende
Darstellung, wenigstens eines Theiles von Florenz und Toscana, erhalten
haben, wenn es Giuseppe Canestrini vergönnt gewesen wäre, sein aller-
dings von vornherein zu weitläufig angelegtes Werk: La Scienza e l'arte
di Stato (1862) zu vollenden. Was jetzt nämlich von ihm vorliegt^ ist nur
ein Theil eines Theiles von ihm. indem von dem Finanzwesen nur der erste
Band erschienen ist, welcher von der Besteuerung (Imposta) des beweglichen
und unbeweglichen Vermögens in Florenz bis in die Zeit der Mediceischen
Grossherzöge hinein handelt. Canestrini, der sein Buch auf eine Auf-
forderung der provisorischen Regierung von Toscana hin im Jahre lÄJO
auszuarbeiten begonnen hatte, war freilich in dem Actenmateriale des
grossen Staatsarchives zu Florenz wohl zu Hause, jedoch besser in dem der
späteren Mediceischen Zeit, als in dem der älteren Republik. Da wir «
hier aber nur mit den Anfängen zu thun haben, hat das Werk Cane-
strini's auch nicht zu viel Ausbeute geliefert. Wichtiger als dieses gan**
Werk war für diese Untersuchung die Abhandlung von A. Gherardi*
L'antica camera del Comune di Firenze e un quademo d'uscita de* £"öi
camarlinghi dell' anno 1308. Archivio storico Italiano. Ser. IV, T. XVI.
Zur Vergleichung war wichtig die Abhandlung, die in derselben Zeitschrift
Ser. III, T. VII, 2 S. .53 u. f. L. Banchi unter dem Titel: La lira. la
tuvola delle possessioni e le preste nella republilica di Siena veröffentlicht
hat. In Siena sind die Urkunden der älteren Zeit viel vollständiger er
halten als in Florenz und geben uns über manche Zu.stunde, die in allf^*
Florentiner Geschichte 1250-1292. 245
Stadt Florenz bestritt in der Zeit, von welcher wir
echen, ihre Ausgaben aus denselben Einnahmequellen,
loch heutigen Tages von den modernen Staaten in An-
genommen werden: durch directe und indirecte Be-
5 ihrer Bürger, durch Anleihen und durch Einnahmen
lem Besitz. Wir finden die verschiedenen Besteuerungs-
chon am Anfange unserer Epoche vor. Es ist nur die
rann und wie sie entstanden sind.
können uns hier nicht tiefer auf die Controverse ein-
«velche sofort bei dem Eintritt in diese Untersuchung
^i-scher winkt und die desshalb um so unerquicklicher
1 sie theilweise wenigstens mit nationalen Vorur-
su kämpfen hat. Denn es erhebt sich hier sofort die
ach dem Fortleben der Römischen Municipalverfassung
\ Römischen Steuerwesens in den mittelalterlichen
i. Sind die Italiener im allgemeinen leicht bereit, die
len Bildungen ihrer mittelalterlichen Geschichte in die
'erbindung mit dem antiken Römischen Staatswesen zu
schon weil ihnen das aus ihrem nationalsten Dichter
äufig ist, so haben sie in dieser Auffassung bekanntlich
1 auswärts die kräftigste Unterstützung erhalten. Wenn
h eine eindringendere Forschung gezeigt hat, auf wie
m Füssen die Beweisführung von dem Fortwirken der
en Triebkraft des antiken Roms in den mittelalterlichen
i Italiens beruht, und es meines Erachtens kaum
ist. dass es für die Italienische Nation ehrenvoller sei,
idlagen des modernen Staatswesens aus sich heraus neu
statt sie von Rom oder richtiger von Byzanz ererbt zu
o kann man doch nicht sicher darauf rechnen, dass eine
historische Forschung einem bestehenden nationalen
?ile gegenüber leicht durchdringen wird. Völker sind,
Individuen vielfach, auf ererbten Besitz noch stolzer
selbst erworbenen. So stösst man denn auch an der
Tusciens ziemlich gleichartig waren, erwünschten Aufschluss.
ist in geinem weitschweifigen Werke: Histoire de Florenee der
ofgabe. eine Finanzgeschichte der Comune zu geben, ganz aus
e gegangen und bringt wie (Jins. Capponi erst für eine spiltere.
ickeltere Periode einige Canestrini entnommene Notizen. Vol. IV
m .Tahre 1.S58.
246 0. Hartwig.
Schwelle des Werkes von Canestrini sofort auf die Behauptui
von dem Fortwirken und Wiederaufleben der hier im Herz<
Italiens niemals erloschenen Römischen Tradition, wenn er d
auch weniger direct behauptet als manche Andere, welche d
Fortleben der Kömischen Municipalverfassung mit den schol
und coUegia u. s. w. in Florenz fast als selbstverständlich ansehe
Denn er sagt nur: sembra ch' abbia voluto rinnovare [in Floren
la forma e la base dell' antico censo romano con quelle istituzio
che chiamö allibrazione lira o estimo ^ Aber auch dieser Sehe
ist trügerisch. Ohne in Abrede stellen zu wollen, dass sich
einzelnen Gegenden Italiens das Römisch-Byzantinische Steue
System bis ins Mittelalter hinein erhalten hat, ist so viel siehe
dass es in Florenz nicht fortgelebt hat. In einer Stadt, welch
wie jetzt auch Ausgrabungen unwiderleglich bewiesen zu habe
scheinen, an zwei Jahrhunderte in Trümmer gelegen haben mus
und nur sehr schwach bevölkert gewesen sein kann^, könnei
sich unter der Herrschaft der Langobarden unmöglich Römischi
Traditionen lebendig oder gar in praktischer Uebung erhaltei
haben. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass auch hiei
die ältesten städtischen Steuern als Abgaben entstanden sind, dii
an die Markgrafen und dann an das Reich zu entrichten waren
Wir besitzen allerdings keine dieses beweisende Urkunde. Aba
warum sollte es hier anders gewesen sein als z. B. in Luc»
wo 11(30 die markgräflichen Rechte und 11()2 die Regaliei
gegen eine jährliche Geldzahlung abgelöst wurden ^. Dass ö
* Ciinestrini, La scienza e l'arte di Stato I 8. 15, die Nachahmanj
betzt doch Keiintniss \orau8, die man dann schwerlich aus Blichen
Hchöpfen konnte.
' Es finden ^ich, wie neueste Ausgrabungen im Centruni der Kömische:
Stadt erweisen, über Römischen Mauerresten Ablagerungen des Arno, welch
nur sehr allm'ahlig enti>tanden sein können. Von der Geschichte von Floren
von 558 bis tief in das 8. Jahrhundert hinein weiss man auch gar nicht«
Auch auf Florenz passt das Wort des Agnellus vollkommen: „ A Basilii namqa
tempore consulatum agentis (541) usque ad Narsetam patricium provincialc
Romani ubique ad nihilum redacti sunt" (Liber Pontiiicalis etc. in de
Mon. Germaniae SS. rer. Langob. S. 338), und das andre: .Narses gessit nioltl
Victorias in Italia cum denutatione omnium Romanorum Italiae*. Das Wiede
aufleben der Italienischen Race im 12. und 13. Jahrhundert geht von de
unteren Volksschichten aus. Dante klagt genug über die zugezog«iN
Bauern. ' Memorie di Lucca I, 174 u. ISÜ.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 247
iii Florenz im 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
schon städtische Umlagen gab, geht übrigens aus zahlreichen
Urkunden hervor, nach denen sich Comunen und Ortschaften
und Burgen der Grafschaft nur unter der Bedingung unter-
warfen, dass sie von der städtischen libra oder dem estimo
befreit blieben ^ Schon 1203 wurden alle Geistlichen und
Laien der Grafschaft besteuert und 1208 wird schon ein um die
Coraune verdienter Mann von allen Abgaben auf ewige Zeiten
befreit. Jeder Heerd (focolare) und so jede Haushaltung der Graf-
schaft hatte um diese Zeit sechsundzwanzig Denare jährlich als
Herdsteuer zu zahlen -. Die erste systematisch durchgeführte Ein-
schätzung aller Grafschaftsbewohner (libbra, lira, allibratio, ex-
timum) ist wolil mit der Volkszählung im Frühjahr 1233 ver-
bunden gewesen. Ein Capitel der Statuten von Florenz, das am
24. Februar 1233 beschlossen wurde, ordnete an, dass im Mai
dieses Jahres sich alle Bewohner der Grafschaft nach der Stadt
zu begeben hätten und dort vor dem dazu bestimmten Notare
des Sesto, zu dem die Ortschaft des Declarirenden gehörte, zu
erklaren hätten, ob sie milites aut nobiles, factitii vel alloterii
seien ^. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass dieser
Standeserklärung und Volkszählung der Bewohner der Grafschaft
eine ähnliche Aufnahme der Stadtbevölkerung vorausgegangen
sein wird, und dass diese nicht aus rein statistischen Interessen
* Canestrini a. a. O. S. 16. In Siena hat die erste Lira, d. li. Steuer-
anlegung 1198 stattgefunden u. 1208 bezahlte man zuei-st die nach ihr gleich-
falls Lira genannte erst« Steuerquot«. Banchi a. a. 0. S. 54 u. 55.
* Wenn von dem Fortleben einer Römisch-Byzantinischen Steuer die
liede .sein kann, so ist das m. E. bei der sogen. Herdsteuer der Fall. Denn
ich möchte in ihr die B^-zantinisehe Rauchsteuer (xasvixfiv) wieder erkennen,
welche als üeberrest der alten Kopfsteuer von jeder Feuerstelle der ple-
^ischen Familien auf dem Land erhoben wurde. Zachariae v. Lingen-
tbal. Memoires de rAcademie de St. Petersl)ourg. VII. Ser. T. VI. Nr. 9.
^- 13, 14. Diese Steuer war in ganz Mittelitalien und der Romagna ver-
^•reitet.
' Rondoni. I piü antichi frammenti del Costituto Fiorentino S. ItJ;
Hartwig, Quellen etc. II, 90. Ich bemerke noch, dass in der Steuerbe-
freiung von 1202 (Delizie degli Erud. Tose. VII, 179) noch von keiner Lira,
»ondem von einem datium, accatus u. prestantia gesprochen ist; der Sache
Bach mag es dasselbe gewesen sein wie die Lira, aber die neue Form der
Einschätzung war wohl noch nicht da.
248 0- Hartwig.
hervorgegangen ist, vielmehr mit einer Hegelung der directeii
Abgaben zusammenhängt. Die Stadt halte ja auch damals
grosse Ausgaben zu den Kämpfen mit Siena zu machen und
später hat sie Kaiser Friedrich IL ordentlich in Contri-
bution genommen. Denn zu der Zeit, als dieser die Verwal-
tung Tusciens neu ordnete (1238), war ja auch Florenz ihm
unter Worten mid hatte direct Podestaten von ihm eingesetzt er-
halten ^. Der Podesta musste sammt seinen Truppen von der
Stadt bezahlt werden, und der Kaiser forderte ausser einem
Hilfscorps, z. B. zur Belagerung von Faenza, noch die Abliefe-
rung der Keichssteueni in seine Kasse. Da damals die Ghi-
bellinische Partei die herrschende in der Stadt war, fiel das
Odium dieser Abgaben ihr zur Last, obwohl der Kaiser es war,
der sie verlangte und verbrauchte. Villani gibt daher als Ur-
sache der ersten und entscheidenden Umwälzung in der Stadf:
und der Bildung der alten Volksgemeinde (popolo vecchio) die
Bedrückung der Comune durch unerträgliche „gravezze, libbre
ed imposte** von Seite der Ghibellinen an. Libbra oder Lira
ist aber der technische Ausdruck sowohl für die Steuerveran-
lagung als für die auf Grund dieser Veranlagimg von den Ein-
wohnern der Stadt und Grafschaft von allem Einkommen vob
beweglicher und unbeweglicher Habe erhobene Steuer selbst*.
Diese libbra schaffte man nun aber nach Beseitigung des kai-
serlichen Regiments 1250 keineswegs ab. Denn wir find^ft
dieselben technischen Ausdrücke in Urkunden von 1254 xxtA
125(5 wieder, nach denen der Bischof von Florenz für sei^i-
Güter mit 30000 Lire jährlicher Einkünfte eingeschätzt war xjl^^
dem Einsammler der Lira im Jahre 1250 300 Lire nachzahX^"
musste, zu denen er 1254 bei einer Umlage „ad rationem soldor'«-^©
viginti pro centenario sine quarto** herangezogen war, die er at^r
bis dahin noch nicht gezahlt hatte. Und in demselben Jat»i*
zahlte der Kämmerer des Bischofs dem Erheber der Lira fl^
das Sesto der Porta del Duonio 125 Lire als Quote für da»
Jahr 1250^
Wenn G. Villani nun als Grund der Unzufriedenheit n^'*'
' Hartwig, yuollen 11, 174.
- Hanclii a. a. 0. S. 55, Canestrini a. a. 0. S. 18.
•* Lami. Lezioni S. CXXV.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 241^
dem, Regimente des Generalvicars von Tuscien , dem Grafen
Guido Novello, die Umlage einer Lira von 10 Soldi auf das
Hundert angibt, so kann das nur ein Vorwand gewesen sein.
Wenn der Graf nicht kurz zuvor schon einmal dieselbe Steuer
ausgeschrieben hatte ^ Denn 1254 hatte man ja 20 Soldi vom
Hundert eingetrieben. Doch scheint es so, dass diese Steuer
besonders verhasst war. Denn das Colleg der sechsunddreissig
Rathsmänner, aus den sieben oberen Zünften gebildet, um für
die Geldbedürfnisse der Comune zu sorgen, war ja bereit, das
zur Bezahlung der Reiterschaaren nöthige Geld auf andere Weise
als durch eine Lira zu beschaffen. Wahrscheinlich wurde be-
sonders die Ausführung der Umlage als eine ungerechte em-
pfunden, denn ihre Neugestaltung bildete auch einen Theil des
Retormprogrammes des Cardinais Latinus vom Jahre 1280, der
aber auch nicht sofort zur Ausführung kam ^. Denn erst ein
Beschluss des Parlaments, welcher am 20. Februar 1285 auf
Antrag des Dominus Bindo del Baschiera della Tosa und des
Schusters Neri in der Kirche Santa Reparata gefasst wurde,
brachte die Angelegenheit in Fluss^. Am 13. März 1285 be-
gannen die Verhandlungen über die wichtige Angelegenheit in
einer Sitzung der Vorstände der oberen zwölf Zünfte und zahl-
reicher Rathsmänner in Anwesenheit des Volkshauptmanns und
Jer Prioren. Es müsse eine neue Einschätzung (extimum, estimo)
in Stadt und Grafschaft vorgenommen werden, so wurde hier
ausgeführt, damit die Umlagen (libbre) und Anleihen (prestanzie)
gerechter vertheilt werden könnten; die zur Zeit noch geltende
Einschätzung sei vor langer Zeit (diu) gemacht, und seitdem
habe sich der Besitzstand der Bürger stark verändert; viele
seien reicher, unzählige ärmer geworden. Die grossen Geldbe-
tonisse der Stadt veranlassten daher viele Ungerechtigkeiten
in der Besteuerung der Einzelnen und hätten d esshalb endlose
Beschwerden in den Rathsversammlungen hervorgerufen; eine
neue Steuerveranlagung sei daher für die Comune durchaus
nützlich und nothw endig; der Capitano (Balduino degli Ugoni)
verlange daher den Rathschlag der Anwesenden : quid, quomodo
' Villani VII. 17 u. 13. «. oben I S. 45.
* Rondoni a. a. 0. S. 38. Oben II, 77.
' Le CoDftulte I, 170. Bindo fiel in der Schlacht von Campaldino.
250 0. Hartwig.
et qualiter et qua forma videtur et placet Consilio proydei
et provideri debere utilius pro Couiuni predicto in predictis \
circa predicta ^.
Die verschiedensten Ansichten machten sich bei der B<
rathung sofort geltend. Die Technik des Einschätzungsverfahrei
war in Vergessenheit gerathen, was nicht Wunder nehmen kam
wenn die letzte Veranlagung, die ja vor langer Zeit (diu) stattg<
funden hatte, im Jahre 1233 ins Werk gesetzt worden wa
Es wurde desshalb wiederholt der Antrag gestellt, es möge eit
Commission nach Lucca, Siena, Pistoja, Arezzo u. s. w. gc
sendet werden, welche die dort üblichen Methoden der Steuei
Veranlagung studiren solle; erst wenn dieses geschehen sei, soll
man Beschlüsse fassen ^. In der That war es hier auch noc
besonders schwer, einen gerechten Besteuerungsmodus zu findei
Denn die Bürgerschaft war noch keineswegs eine einheitlich!
sondern in Classen geschiedene. Die Versammlung, welche jets
über die neue Steuerveranlagung beschloss, gehörte ausschliessUc
den Zünften und der Bürgerschaft an, in welche sich wol
einzelne Adliche hatten aufnehmen lassen. In ihr, sowie in den
Rath der Comune (des Podesta) bildete der Adel uumeriscl
einen verschwindenden, vielleicht den sechsten Theil der Mit-
glieder. Die Magnaten schätzten sich desshalb selbst ein und
verhandelten mit der Bürgerschaft über die von ihnen aufzu-
bringende Quote ^. Nicht weniger hatte die Volksgemeinde in
Verbindung mit dem Rath des Podesta über den Antheil an der
Steuersumme, die umgelegt werden sollte, für die Grafschaft zu
befinden, und man kann sich leicht denken, dass bei der herr*
' So die Boleiine Formel. Le Consulte 1, 179.
' Le Consulte 1, 780 u. 84: mittatur Lucain etc. et habeatur copi«
et exeinplum forme et modi servati in extimo suo faciendo. Im Archiv von
Florenz befindet sich noch eine Veranlagung von Volterra vom 30. Octobei
126^), welche vielleicht damals eingezogen wurde.
' Le Consulte I, 180 und 189 '• et coram eis [magnatibus] dicatur
quod extimum vult fieri, et ab eis habeatur consilium de dieto extimo ei
parte extimi dandi inter magnates. Et intclligantur magnates illi, qoi
satis dant apud Comune pro magnatibus, d. h. die untereinander im GegeO'
satz zu der in Zünften geordneten Bürgerschaft in Geschlechts verbänden
standen und der Comune füreinander Bürgschaft leisten mussten. -*
Später wurden die Magnaten häufig doppelt so hoch besteuert als die Bfirgef
von Florenz.
ilorentiner Geschichte 1250—1292. 251
sehenden Selbstsucht man mit dieser nicht allzu glimpflich
umging. Sollte z. B. eine Umlage von 20000 Goldgulden ge-
macht werden, so wurde beantragt, hiervon 11000 Gulden auf
die Stadt zu werfen und 9000 Gulden auf die Grafschaft, eine
Vertheilung der Lasten, die sicher ganz ungerecht war.
Die Verhandlungen über die neue Einschätzung verloren sich
seit dem März ganz ins Detail. Schliesslich einigte man sich
jedoch darüber, dass eine neue Veranlagung nothwendig sei,
dass bei ihr alle Constitution eilen Factoren, die „consiglia oppor-
tuiia**, mitzuwirken hätten, zunächst aber eine Volkszählung und
Aufzeichnung auch alles Hausgeräthes (massaricie) vorzunehmen
sei. Erst nachdem diese stattgefunden habe, sollte über die
Huhe der aufzubringenden Umlage, deren Veranlagung und Ver-
theilung beschlossen werden. Der Podestä, der Capitano, die
Prioren und die von fern zuziehenden Rathsherren sollten alles
vorbereiten ^.
Die ganze Angelegenheit wurde auf diese Weise in die
Lauge gezogen und verschleppt. Im Juli 1285 wollen Einige,
dass Geldsummen noch nach der alten Einschätzung aufgebracht
werden sollen, während Andere dieses ganz unbestimmt auf die
Zeit verlegt sehen wollen, bis die neue Veranlagung vollendet
sein werde ^. Diese aber Hess auf sich warten. Leider lassen
uns für die nächsten Jahre die Bücher der Consulte sowohl als
die Provisionen im Stiche. Sie sind verloren gegangen. Nur
das eine wissen wir indirect, dass im April 1280 ein wichtiger
Beschluss in BetreflF der Steuerverhältnisse gefasst sein muss.
Denn in zahlreichen späteren Rathsbeschlüsaen wird der April
1280 als die Grenze für die Eintreibung der noch nicht be-
zahlten directen Steuern festgehalten, während die vor diesem
Xormaltermin rückständigen Abgaben fallen gelassen werden^.
■' I.e Consulte I, 190—91.
^ Le Consulte 1, 234 u. 249: quando libra nova facta fuerit.
' Beschlüsse vom 9. April 1294, 24. Mai 1294, 28. Juni 1296 u. 24. Juli
1298. — Alle Steuern und Abgaben gingen in Florenz nur theilweise und
*«^r schwer ein. Den Erhebem (executores) der libbra, der Zölle und
*J€ldbu&jien wird ohne Unterlass eingeschärft, streng und rücksichtslos vor-
^'Jg<^ben. Rückständige Schuldner werden schliesslich befreit, wenn sie nur
willen Theil der Summen bis zu einem bestimmten Termine zahlen. Den
achtem der indirecten Steuern werden beträchtliche Summen nachgelassen.
252 O- Hartwig.
Walirsclieinlich hat man damals aber nur beschlossen, die alte
Steuerveranlagung von ihren gröbsten Fehlern zu reinigen.
Denn es werden in einer Urkunde Beamte aufgeführt, die hierzu
bestellt waren ^ Offenbar war das Widerstreben eines grossen
Theiles der Bürgerschaft gegen eine ganz neue Steuerveran-
lagung sehr lebhaft. Da aber die Käthe, worüber auch jetzt
schon, wie spater, lebhaft geklagt wird, bei Verwilligung von
Ausgaben sehr freigebig waren, mussten sie doch auch wieder
Geld herbeischaffen. Es half .nichts, da auch die zu den Kriegen
gegen Arezzo und Pisa nöthigen Geldsummen stets anwuchsen,
man musste eine neue Steuerveranlagung über sich ergehen
lassen. Nachdem schon im Sommer 1288 verschiedene Beschlüsse
in Betreff der Beitreibung der rückständigen Steuern gefasst
worden waren (z. B. am 20. Juli), welche aber wenig gefruchtet
haben werden, und die Aufnahme einer Anleihe (?) von 40000 Gold-
gulden, zu der der Adel der Grafschaft „50 solidi pro centenaro*,
beisteuern sollte und „animo et spe rehabendi** zahlte-, decretirt
worden war, trat man am 5. August in die Berathung über
die für nothwendig erklärte Reform der alten Steueranlage
wieder ein. Die Partei, welche gegen dieselbe war, gab aber
auch jetzt noch ihren Widerstand nicht auf. Es erhoben sich
verschiedene Redner, welche die Beschlussfassung bis zum Aller-
heiligentage verschoben sehen und abermals die Einschätzungs-
methode benachbarter Tuscischer Städte studirt wissen wollten.
Andere Redner gefielen sich in Empfehlungen sehr verschiedener
und künstlicher Veranlagungsweisen. Schliesslich beschloss der
Rath. wie vor drei Jahren, dass eine neue Einschätzung vorge-
nommen werde, den Modus derselben aber der Podesta, der
Capitano, die Prioren und die von ihnen nach Belieben zu wäh-
lenden Vertrauensmänner (buoni uomini) ausarbeiten und den
wenn sie vor dem Verfalltermin zahlen, was häutig mit Hilfe von Banquiers
die Zinsen erhalten, geschieht. Alle derartigen Geldgeschäfte dürfen aber
nur mit Zustimmung der Consiglicn gemacht werden, so dass wir über
Kahllose Einzelheiten der Finanzverwaltung unterrichtet sind, wahrend die
wichtigsten Vorgänge uns unklar bleiben, weil die Acten über sie verloren
gegangen sind. Wir wissen z. B. von ungezählten Abschriften von Statuten
de» Podestu und des Capitano. wieviel deren Anfertigung gekostet hat, keine
dieser Abschriften aber ist erhalten.
* Nach einer bei Canestrini S. 18 citii-ten Urkunde von 1304.
' Delizie degli Eruditi Tosoani X, 22t).
Florentiner Geschichte 12.50—1292. 253
beiden Käthen des Capitanos und der Zünfte (Consilium generale
et speciale) zur endgültigen Beschlussfassung vorlegen sollen.
Jetzt ging man endlich auch ans Werk.
Ob schon bei dieser Einschätzung der später sicher Übliche
Modus beliebt wurde, wage ich nicht mit Bestimmtheit zu be-
haupten. Doch ist es wahrscheinlich. Dieser Modus ist nun
folgender. Von bestimmten dazu ernannten und bezahlten
Beamten (üfficiales deputati ad allibrandum) wurden alle Im-
mobilien und Mobilien auf ihren jährlichen Ertrag nach Gut-
dünken niedrig eingeschätzt. Dieser Ertrag wurde zu fünf oder
sechs Procent capitalisirt. Hatte man so das Vermögenscapital
(valsente) gefunden, so gewann man die Steuereinheit (das
Siraplum), indem man ^/i bis 1 Procent, in der Regel ^'e Procent,
oder wie man es ausdrückte : denari due per lira (nach Karolingi-
«chem Münzfusse: 1 Lira = 20 soldi = 240 denari) hiervon
als Einheit annahm und dann diese je nach der Höhe des
taxirten Vermögens vervielfachte. Diese so gewonnene Summe
wurde in den Büchern der Einschätzer (AUibratoren) zu den
Namen der Steuerzahler gesetzt und diente als Basis (regula,
lume) der nach der Gesammtsumme der aufzubringenden Steuer
(Ura) oder Anleihe (prestanza) für den einzelnen Fall zu zah-
lenden effectiven Abgaben ^ In der Regel betrug die Steuer-
^ So Canestrini S. 17 — 27: Facevasi la stiraa di tutti i beni mobili
t immobili al piü basso valore, calcolandone la rendita e da queeta tro-
vando il valsente o capitale a ragione di cinque ed anche di sei per conto,
♦^1 allibravasi cioe registravasi alla respettiva posta il i^roprio estinio, a
ragione genei-almente deir uno per cento, tal volta anche dei tre quarti per
(^to, ma per lo piü, stando alle cifre dei documenti . a ragione di denari
<lue per lira o circa cinque sesti per cento, perche 2 : 240 = 1 : 120. Nach
LBanchi a. a. 0. S. 55 u. f. ernannten die Sienesen allibratores nach den
r^rzi der Stadt, biß zur Zahl 150. Diesen musston alle P]inwohner der
^tadt und der Grafschaft (die cives silvestres) unter Eidschwur allen beweg-
^chen und unbeweglichen Besitzstand angeben. Selbst die Vermögens-
»usö^de, auch wenn sie für verloren galten, mussten genannt werden.
%ezogen durfte werden, was für die Erhaltung des Hausstandes und den
«ftw^dienst, also auch die Kriegsrosse, erforderlich war. Diese Angaben
^rden von den AUibratoren in ihre Bücher notirt und den Allibrirten
*^d hiergegen Einspruchsrecht zu. Diese Einschätzung wurde in Siena
*^1^ zwanzig, später alle fünf Jahre vorgenommen. Nach einer "Verordnung
^^Q 1292 mussten die alten Einschätzungsbüchcr nach Herstellung der neuen
^•"rbrannt werden. Auf Orund dieser Aufzeichnungen >vurden dann die
254 0. Hartwi^r.
Umlage den zehnten Theil der eingeschätzten Rente, oder wie
man es ausdrückte, dieci lire la lira. Später wurde die Steuer
auf 2 Denare für den Gulden festgelegt und es waren alle Köpfe
vom 15. bis 70. Jahre taxirt^
Man kann sich leicht denken, dass bei dem herrschenden
Parteigeiste und der ungewohnten Arbeit viele Fehler und Un-
gerechtigkeiten bei dieser Einschätzung begangen wurden -.
Nachtragsbestimmungen und Verbesserungen wurden sofort
nöthig. Davon sind uns aber nur einzelne bekannt geblieben,
z. B. die, dass die Leistungen der Gemeinden, welche das von
den Pisanern erworbene Pontedera bewacht und besetzt gehalten
hatten, bei der Besteuerung in Anschlag gebracht werden sollen
(25. August 1288). Man kam daher mit der definitiven Fest-
setzung auch keineswegs rasch zu Ende. Wir haben zwar ein
Zeugniss, dass im Mai 1289 eine zum Sesto del Duomo ge-
hörige Ortschaft eingeschätzt war**, aber aus einer Provision
vom 12. Juli d. J. ergibt sich, dass die neue Einschätzung noch
nicht überall durchgeführt ist. Erst im Jahre 1290 scheint
dieselbe ganz durchgeführt gewesen zu sein. Doch war man
keineswegs einig, die neue Veranlagung sofort ganz durch-
greifend anzuwenden. In einer Berathung des Volksrathes am
25. October wurde vorgeschlagen, die Hälfte der Steuer nach
dem alten, den Rest nach der neuen Veranlagung einzuziehen,
und dergleichen mehr. Da man sich nicht einigen konnte,
beschliesst man, die Sache dem Podesta, dem Capitano, den
Prioren und ihren Vertrauensmännern zu überlassen *. Fest steht
Umlagen gemacht. In Siena waren die reichen Bürger gegen die neuen
Einschätzungen, von denen sie Steuererhöhungen zu befürchten hatten. In
Florenz führte man erst zwei .lahrhunderte später (1427) die Katastrinin^
aller Habe durch.
^ Das Nähere bei Canestrini S. 28.
* Um dem Leser ein lebendiges Bild von den Verhandlungen dw
Räthe über diese Einschätzung zu geben, lasse ich die, soviel ich sehe,
ungedruckte Provision vom 5. August 1288, in welche die Verhandlungen
aufgenommen sind, am Schlüsse als Beilage abdrucken.
» Delizie degli Erud. Tose. X, 227.
* Le Consulte I, 486. Einer schlug auch vor, die Stadt nach der
neuen, die Grafschaft nach der alten Schätzung zu veranlagen. Im November
(Ebd. 491—92) kehren dieselben Vorschläge wieder. Es ist da die Bede
von der „libra. quam habent illi de comitatu* im Gegensatz zur ,libra novft
Florentiner Geschichte 1250-1292. 255
nur, dass mau deu Kriegszug gegen Arezzo (1289) durch eine
Libbra deckte, die über 36000 Goldgulden eintrug.
Diese Summe ist gewiss eine hohe, und sicher waren schon
jetzt die Einnahmen der Stadt Florenz so gross, wie die manches
Königreichs, mit denen sie Yillani ein Menschenalter später zu-
sammenstellte Und doch genügten sie nicht in diesen Zeiten
eines fast permanenten Kriegszustandes und bei der leichtsinni-
gen und unüberlegten Verwilligung von Ausgaben, für die man
dann keine Deckung zu schaffen wusste. Hiergegen musste sich
aLjo, wenn dem üebel gesteuert werden sollte, zunächst eine
Reaction geltend machen. Es geschah dies auf eine, nach un-
seren BegriflFen höchst merkwürdige Weise. Denn man sollte
denken, die Florentiner hätten mit ihren Kathsversammlungen,
von denen wir, ausser Vorbesprechungen und dem Parlamente,
die beiden Räthe des Capitano und des Podestä in fortwährender
Thätigkeit sehen, wirklich genug gehabt, und es hätte bei ihrer
sonstigen Sparsamkeit mit der Zeit, die sie dazu trieb, sich alle
Mühewaltungen für die Comune in klingender Münze bezahlen
zu lassen , kein Verlangen bestanden , noch ein neues Raths-
coUegium einzurichten. Aber fast noch merkwürdiger ist, dass
von der Gründung des Rathes der Hundert, der für die Be-
handlung aller finanziellen, ja aller wichtigen Fragen zu der
Comune für die nächste Zeit von der grössten Bedeutung
wurde, weder bei den zeitgenossischen Chronisten, noch den
neueren Historikern der Stadt die Rede ist^. Und doch datirt
in civitate**. Die erste war vielleicht immer noch nicht fertig; die Kriegs-
wge kamen dazwischen. In einer Provision vom 10. April 1297 ist die
^e vom extimum vetus von 1288 und dem von 1289 als von zwei ver
»chiedenen. — Die Gesammtsumme der Lira von 1289 oder 90 nach Vil-
laniVII, 132: tutta la spesa della detta oste si fomi - - - per una libbra
<Ü libbre sei e soldi cinque il centinaio. Ich möchte das für eine Zwangs-
•mleihe halten. Villani rühmt dabei, wie der estimo und die anderen
wnkünfte der Stadt wohl geordnet gewesen seien.
* Villani XI, 92. Der Banquier Villani versichert, die Könige von
^^P^l, Sicilien und Aragonien hätten keine so hohen Geldeinnahmen gehabt,
^ die Comune Florenz.
' Die Verfassungsgeschichte von Florenz, namentlich die des Verhält-
"^^ der verschiedenen Consiglien zu einander, ist für unsere Zeit durch
*« falsche Angabe Villani's (VII, lö) verdunkelt worden, dass der Rath
^Hundert schon 1267 reformirt worden sei, während an ihn vor 1287
256 0. Hartwipr.
die Entstehung des Rathes der Hundert aus dem September 1289.
Wir wissen nicht, von wem die Bildung dieser vorberathenden
Finanzcomraission der Comune ausgegangen ist, kennen aber
sehr wohl die hierbei massgebende Tendenz. „Da die allzu
schweren und grossen Geldausgaben, welche der Comune Florenz
häufig wegen der unvorsichtig und in vielleicht schlecht besuchten
Raths Versammlungen beschlossenen Ausgaben erwachsen" , .so
heisst es in der Einleitung der Rubrica 14 der von Gherardi
auszugsweise nütgetheilten Kämmereiordnung von 1289, „die
Taschen der Bürger fast unerträglich leeren, und es billig er-
scheint, dass die zunächst die Nützlichkeit der Ausgaben genau
prüfen, welche wohlhabend die Lasten der Ausgaben vorzugs-
weise zu tragen haben, so wird beschlossen* u. s. w. ^. Hier
wird, so weit ich sehe, zum ersten male im Mittelalter, ein
steuerpolitisches Princip theoretisch ausgesprochen, das die Ent-
wicklung nicht nur der Stadt Florenz, sondern aller modernen
Verfassungsstaaten aufs Tiefste beeinflusst hat: die Einwirkung,
welche die verschiedenen Classen der bürgerlichen Gesellschaft
auf die Leitung der Staatsangelegenheiten direct oder indirect
dadurch ausüben, dass sie die Steuerbewilligung in die Hand
bekommen, ist nicht mehr abhängig von der Angehörigkeit der
Bürger an einen durch Geburt oder sonst wie bedingten Stand
Niemand gedacht hat. In den Consuhen kommt er bis dahin nie vor. Da
dieselben aber von 1280—90 eine grosse Lücke haben, erfahren wir leider
nichtis von den Verhandlungen über seine Einsetzung. In den erhaltenen
Consulten wird zuerst zum 13. Januar 1290 eine Verhandlung von ihm mit-
getheilt (I, 347), dann sehr viele andere weiterhin. Wenn man die Ver-
wirrung sieht, die diese falsche Angabe Villani's bei den Historikern von
Florenz, z. B. Perrens, ungerichtet hat, wird man doppelt dankbar gegen
A. Gherardi, der durch seinen Aufsatz: L*antica camera del Comune di
Firenze etc. im Arch. stör. ital. Ser. IV. T. 16 und seine Auszüge aus der
Handschrift, welche die Provvisioni canonizzate della Camera enthält, zueret
Licht in diese Materie gebracht hat. Dieser Rath der Hundert, bestand bi^
zum Jahre 1329, wo die fünf Räthe dann in zwei, die des Capitaco und
des Podestii, zusammengezogen wurden. Gherardi a. a. 0. S. 324 Anm. 2:
Perrens IV. 155. Das Parlament sollte unter jedem Priorate nach den
Statuten einmal wenigstens zusammen berufen werden. Doch wurde dorcii
Rathsbeschlüsse die Signoria häufig hiervon entbunden.
* De Consilio Centum virorum super deliberatione expensarura ed ar-
duorum negotiorum ist diese Rubrik überschrieben. Ghe rard i a. a. 0. S. 32-
Anm. 2.
Florentiner Geschiclite 1250—1292. 257
derselben, sondern von der Höhe der von ihnen individuell ge-
leisteten Geldbeiträge zur Erhaltung des Staatshaushaltes.
Damit ist ein Census für die Wahlen eingeführt ^ Dem ent-
sprechend wird der Rath der Hundert von den Prioren nach
den Sesti aus den Bürgern auf sechs Monate gewählt, die mit
UM) Lire oder höher eingeschätzt und mit ihren Steuern nicht
ini Rückstande waren. Zu einer gültigen Beschlussfassung
mussten von ihnen Siebenzig in der Sitzung anwesend sein^.
Sie mussten jedesmal zusammengerufen werden, wenn es sich
um Ausgaben handelte, die die Kämmerer zu leisten hatten und
die denselben nicht ausdrücklich durch die Kämmereiordnung zu
machen erlaubt war. Diese Zahlungen sind einzeln genannt und
beziehen sich nur auf die Gehalte der ständigen und unständigen
Beamten der Comune, gewisse Ehrenausgaben für die Stadt
und für Wohlthätigkeitszwecke. Für den Titel: Insgemein, wie
wir etwa sagen würden, oder für die spese facoltative, wie die
Italiener heutigen Tages sagen, also für unvorhergesehene Aus-
gaben, die der Kämmerei zu leisten erlaubt waren, sind täglich
nur zehn Soldi zu machen gestattet, so jedoch, dass dieselben
Ton einem Tag auf den andern übertragbar waren ^. Jede
andere Ausgabe musste durch die Majorität der anwesenden
Mitgheder des Rathes der Hundert durch geheime, sorgfältig
überwachte Abstimmung mit Kugeln beschlossen werden. Gewann
e'm Antrag nicht die Mehrzahl der Kugeln, so durfte er gar nicht
an die andern Rathsversammlungen gebracht werden und auch
nicht vor sechs Monaten, also nicht bei denselben Rathsherren, die
^ Ich vermuthe, dass Brunetto Latini, der dem ersten Collegium der
C«Dtü angehörte und in ihm sehr oft das Wort ergriff, bei der Bildung
^^ neuen Rathes lebhaft betheiligt war. £& ist nicht unmöglich, dass
mittelbar Theoreme des Alterthums, z. B. des Aristoteles, bei dieser Ein-
^^ng des Census mitgewirkt haben.
' In den uns erhaltenen Consulten des Rathes der Hundert sind daher
^i^ Abfltimmungsverhältnisse genau bemerkt, um die Legalität derselben
abzuweisen. Im Laufe der Zeiten stellte sich aber auch bei diesem Rath
^wacher Besuch ein. Am 6. Mai 1298 wird desshalb der Signoria Voll-
niacht gegeben, dem Rathe neue Mitglieder bis zur Höhe von fünfundzwanzig
^tt S'ttbstituiren.
' Die regelmässigen Ausgaben der Kämmerei sind in der Rul:)rik 13
^* Prowisioni canonizzate zusammengestellt und Gherardi gibt sie a. a. 0.
^' '^20-22 wieder.
Mache Zeitschr. f. Geschiohtsw. 1891. V. 2. 17
258 0. Hartwig.
schon einmal über ihn abgestimmt hatten, neu eingebracht werden.
In dringenden Fällen konnten die Prioren mit dem Ratli der
Hundert, ohne die anderen Kathsversammlungen zu fragen, die
Auszahlung von 25 Lire verfügen. Doch durften in einem
Monat nicht mehr als 100 Lire angewiesen werden.
Damit hatten die Prioren sich einen Rath geschaffen, der,
aus den Höchstbesteuerten der Stadt zusammengesetzt, nicht
nur in die Finanzangelegenheiten derselben wirksam retardirend
eingriff, sondern auch bald fast alle wichtigeren Angelegenheiten
vor sein Forum zog. Um seinen Bestand zu sichern, wurde
sein Fundament, die Eämmereiordnung, mit ganz ausserordent-
lichen Garantien umgeben: Alle Behörden, Podesta, Capitano
und Prioren waren gehalten, sie unverbrüchlich zu beobachten^
und jeder, der etwas unternehme oder nur anrathe, das ihnen zum
Abbruch gereichen könne, in eine Strafe bis zu 500 Lire ver-
fallen und für immer infam erklärt; die Vorstände der zwölf
oberen Zünfte wurden in einem festgesetzten Turnus für die
Vertheidigung derselben ganz besonders verpflichtet und jede
Zunft erhielt desshalb eine Abschrift derselben ^
Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, dass der Ratb
der Hundert, wenigstens in seinen Anfängen, der ihm gewordenen
Aufgabe, die Ausgaben der Comune in etwas einzuschränken
und in ein besseres Verhältniss zu den Einnahmen zu bringen,
entsprochen haben wird. Gehörten ihm doch auch von seiner
Entstehung an die einflussreichsten Berather der Comune an.
Brunetto Latini ergriff im ersten halben Jahre fast in allen
Zusammenkünften das Wort; neben ihm Paccino Peruzzi, ein
Tornaquinci, der sich aus der Reihe der Granden einer Zuntt
angeschlossen hatte. Dass der Rath der Hundert bei seinen
Geldbewilligungen aber nicht kleinlich und knauserig verfuhr,
beweisen die grossen, ja übergrossen Summen, welche in den
nächsten Jahrzehnten nicht nur für die Bezahlung der Sold-
truppen, sondern vor allem zur Herstellung der neuen Stadt-
mauern, zum Umbau und der Wiederherstellung der Amobrücken,.
zur Verbreiterung und Canalisirung zahlreicher Strassen und
^ Gherardi a. a. 0. S.324. Der Ausdruck ordinainenta canonizzata iBr
solche Ordnungen, die als besonders wichtig doppelt geschätzt wurden, kehrt
auch bei den Ordnungen der Gerechtigkeit wieder. Er war damals in Mittel-
italien mehrfach gebraucht, wie etwa in unserem Jahrhundert Grundrechte*
Florentiner Geschichte 1250—1292. 259
ütlentlicber Plätze und Erbauung der öffentlichen Paläste und
Kirchen, die den architektonischen Charakter der schönen Arno-
stadt bis auf den heutigen Tag bestimmt haben, durch den
Kath der Hundert neben vielem Anderen, das in anderen
Landern erst in viel späterer Zeit Berücksichtigung fand , mit
Jessen Majoritäten genehmigt worden sind. So wenig die ein-
zeben Bürger geneigt sein mochten, ihre Dienste unentgeltlich
Her Comune zu widmen^, und so viele Abgaben, Strafgelder
u. s. w. an die Kämmerei nicht freiwillig eingezahlt, sondern
durch die härtesten StralTDestimmungen beigetrieben werden muss-
ten, es geht in diesen Jahrzehnten doch durch die ganze Ver-
waltung der Comune, man kann nicht anders sagen, ein gross-
artiger, rastlos vorwärts drängender Zug, der alle Kräfte zur
Hebung und Ausschmückung der Vaterstadt einsetzen lässt*.
^ Dass die Besitzer von kriegstauglichen Pferden, deren um diese Zeit
2uOO in der Stadt pnd Grafschaft waren, diese im Verlust- und Beschädigungs-
falle von der Comune ersetzt erhielten, wird man bei dem hohen Preise
dieser Thiere, die bis zu 70 Goldgulden bezahlt wurden, begreiflich
linden. Dass aber auch die Behörde, welche diese Verluste abschätzte und
zuweilen nur über ein oder wenige Pferde zu taxiren hatte, von den Raths-
versammlungen fär ihr kaum mühsames Geschäft Zahlungsanweisungen er-
hielt, erscheint doch kleinlich.
' Man weiss ja, wie Dante diese Zeiten in den Schlussterzinen des
*i. Gesangs des Purgatorio beurtheilt hat. Sicherlich haben sich in ihnen
nicht allzuviel Florentiner persönlich ganz wohl gefiihlt. Die fieber-
luifte Gesetzmacherei , der Umschwimg in allen socialen Verhältnissen
<lie sich stets steigernden Geldbedürfnisse der Comune haben das Volk
nicht zam Genüsse schon erworbener Güter kommen lassen. Nichtsdesto-
weniger war es eine Zeit grossartigen Aufschwungs der Comune. Das,
wa« von ihr übrig geblieben ist, beweist das. Nicht zum Wenigsten der
Dichter selbst, der mit seiner rastlos arbeitenden Phantasie ein Bild dieser
gäbrenden Zeit war und auch in der Beziehung ihr echter Sohn ist, als er,
noch ganz ein Kind des Mittelalters, doch schon über es hinaus in eine
neue Zeit hineinragt. Der Vorwurf, dass viele sich weigerten, öffentliche,
Dienste auf sich zu nehmen und das Volk stets mit dem Rufe „Jo mi
lobbarco' bereit sei, alles, Steuern u. s. w. , über sich ergehen zu lassen
kann sich nicht auf unsere Zeit, sondern nur auf eine etwas spätere beziehen.
Da Dante unter den Dingen, welche in ewigem Wechsel begriffen seien,
aoch das Geld, die nioneta, nennt, während doch der Goldgulden eine für
i^eZeit ganz ausserordentlich feststehende und sichere Münze war, kann
ach der Tadel des Dichters nur auf das allerdings sehr schwankende Ver-
taltniss der Scheidemünze zum Gold beziehen. Da hier doch einmal von
^ Finanzen, also auch vom Geldwesen der Comune die Rede ist, mögen
260 ^' Hartwig.
Wie es aber in der Regel der Fall ist, dass, wenn neue Finanz-
massregeln getroffen werden, es zunächst ein Deficit zu decken
einige Daten über diese Valutaschwankungen beigebnicht werden, nament-
lich da sich in manchen Werken falsche Angaben hierüber linden.
Der Goldgulden sollte ursprünglich gleich einer nominellen Lira oder
zwei Silbergulden oder 20 Solidi oder 240 Denaren sein. (Die Angabe
oben I S. 9. dass er 120 Denare gezählt habe, ist ein Schreibfehler. Die
Lii-a war eine imaginäre Münze, welche erst 1539 unter diesem Namen
ausgeprägt wurde. Peruzzi, Storia di commercio di Firenze S. 100.) Das
Verhältniss von Gold- und Silbermünzen behauptete sich aber nicht in
dieser Weise. Schon 1271 stand der Goldgulden 30 (für 20) Solidi. Es
traten daher die fünf Zünfte der Kaufmannschaft zusammen und fixirten
den Curs des Goldguldens auf 29 Solidi und verordneten, dass man diese
fiorini piccioli nenne. Ordinaro corso al fiorino di soldi ventinove e che si
chiamassero e dicessero fiorini, fiorini piccioli quelli. Et incominciaro ad
mercatare ad fiorini ed ordinaro di non fare mercato se non ad quella
moneta, e cos'i d'allora innauzi mercataro ad fiorini, e cosi ebbe corsi»
(Paolino Pieri ad a. 1271). Aber der Goldgulden that, oflFenbar in Folge
der starken Nachfrage von Aussen, den Herren Zunftvorstehem nicht
den Gefallen, auf 29 Soldi stehen zu bleiben. Nach einem Paragraphen
des Statuto des Capitano galt er vom 14. Juli 1279 an schon 83 Soldi
1290 46 Soldi, dann bis 1296 42 Soldi, dann bis zu dem unbekannten
Datum des Statuts, dem diese Angaben entnommen sind, 48 Vs Soldi
und 1808 schon 52 Soldi. (Rondoni a. a. 0. S. 189 u. 66.) Man kann
sich vorstellen, dass bei derartigen Schwankungen das ganze RechnungK-
wesen ungemein erschwert war. wesshalb auch die Capitani von Or San
Michele diesen Stand des Goldguldens in ihr Statut aufnahmen, damit
die zu verschiedenen Terminen in kleiner Münze contrahirten Schulden
richtig in Goldgulden umgewandelt werden könnten. Um diese Schwankungen
einzuschränken, bescliloss man, einen dem Goldgulden ähnlichen Silbergalden
aus feinem Silber gleich der venetianischen Legirung zu prägen, der «wei
soldi de fioiini piccioli werth sei. Die Bürger, welche Silber in die Mün«e
liefern, erhalten das Pfund Silber mit 18 Soldi und 11 Denaren besahlt
Ausgeprägt sollte das Pfund Silber einen Werth von 14 Soldi und 3 Denaren
haben, also von jedem Pfund nur 4 Denare Prägegeld genommen werden
(Provision vom 4. October 1296). Am 18. März 1297 traten die Signoren
und 19 der ersten Handelsherren der Stadt zusammen und schlagen vor,
1. dass der neuzuprägende Silbergulden gleich 2 Soldi di fiorini piccoli »ei,
2. dass der Goldgulden keinen festen Werth haben sollte. Hierfür erklärten
sich 12 Stimmen, während 7 Stimmen für Festlegung des Goldguldens aof
40 Soldi waren. Die Silbermünzen von Cortona und Volterra, die Turoneaa
und die Silbercarline sollten an dem Tage ausser Curs gesetzt werden, a^
dem die neue Münze ausgegeben wird (Provision vom 18. März 12&7)-
An demselben Tage berathen auch die Häupter der 21 Zünfte mit der
Signoria über diese Angelegenheit. Es sei nur noch bemerkt, dass di©
Florentiner Geschichte 1250—1292. 201
gibt, so hatten auch die Hundertmänner, welche am 1. October
1289 den neuen Rath eröflfneteu, sich mit Anleihen zu befassen,
welche die Diflferenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben
ausgleichen sollten. Man stand im Februar 1290 vor einem
Deficit von mehr als 20000 Gulden, und Geld zur Bezahlung der
Soldtruppen war nicht vorhanden. Die zunächst liegende Aus-
hilfe war, eine solche Summe bei dem Schatz der Parte Guelfa
zu borgen. Erhielt diese doch auch relativ geringe Zinsen.
Aber auch diese reiche Kasse war zu leeren. Dann kamen die
grossen Geldcompagnien in Betracht. Diese nahmen schon
höhere Zinsen in Anspruch und verlangten Sicherheiten, z. B.
Anweisungen auf fällige Zolleinnahmen u. dgl. Versagten auch
diese, dann blieb nichts anderes übrig, als eine Zwangsanleihe
zu machen, welche fast nur eine Nebenform der gewöhnlichen
Umlage war und sich von dieser, welche ja auch nicht in regel-
mässigen Zwischenräumen erhoben wurde, dadurch unterschied,
dass sie höher gegriffen war als diese und zurückgezahlt werden
sollte. Ob dieses regelmässig gehalten worden ist, möchte ich
bezweifeln, und man griff desshalb auch nur im äussersten Noth-
falle zu einer prestancia. Am 22. Februar 1289 rieth Brunetto
Latini unter der Beistimmung fast aller Hundertmänner, von
einer Zwangsanleihe abzusehen und dem Podesta, Capitano und
den Prioren das gewiss nicht leichte Geschäft, Geld zu finden,
zu überlassen ; sie sollten den Banquiers Anweisungen auf die
Einkünfte und Zölle der Comune geben dürfen und so viel
Zinsen verwilligen , als ihnen gut scheine ^ In der That hatte
Versuche, die Zahlungen der Comune immer mehr auf den Silbergulden
w bringen und nur gewisse in (^oldgulden zu belassen, in der nächsten
Zeit immer scheiterten. Von der Prägung der Goldgulden hatte die Co-
Dune übrigens eine schöne Einnahme. Von jeder Unze Gold mussten nach
<i«r Provision vom 24. März 1299 2 Soldi abgegeben werden und von
Wer Unze geprägter Goldgulden (florenorum auri incisorum) 2 Soldi
fiorenorum parvorum. Wie viel auf diese Weise einkam, wissen wir nicht
ftf unsere Zeit. 1386 kamen aus der Münze von der Prägung der Gold-
gulden 2300 Goldgulden, aus der des Silbers und Kupfers nur 1500. Das
Gewicht des Goldguldens wurde auch um 1300 von 72 Gramm auf 70 V^
abgesetzt. Der Beamte, der die Goldmünzen auf ihren Gehalt und üe-
*icht prüfte, erhielt mit seinem Gehilfen und den Lehrlingen jährlich bis
^ Gulden Gehalt (Provision vom 27. Juli 1299).
' Bei Gelegenheit der Verhandlungen über die Beschattung der 20000
Goldgnlden für rückständigen Sold, die sich durch die verschiedenen Käthe
2r>2 0. Hartwig.
die Comune aus Zöllen und anderen Quellen hohe regelmässig
Einnahmen. Ich will dieselben jetzt hier in der Reihenfol^
aufzählen , in der sie in den Einnahmeregistern der Kämme^i
gebucht wurden ^
Da sind zuerst genannt die Einkünfte aus den Strafzahlun^
der Verurtheilten, die Erträge aus den Gütern der Verurtheilt-i
und Vertriebenen, die Loskaufsummen (riscatti) für die zur V e
Wüstung verurtheilten Besitzungen und die Taxen für die liüe]
kehr der Ausgewiesenen und Verurtheilten. Die widerwärtig-.s
Seite des politischen Lebens der Comune tritt uns mit ihnc
entgegen. Denn abgesehen davon, dass die fiscalischen Zweck
der Rechtsprechung, welche nur zu deutlich aus den Straf be
Stimmungen des Criminalrechts der Zeit sprechen, sich hier voj
allem bemerklich machen, werden wir durch sie an die jedem
höheren Rechte hohnsprechenden barbarischen Massregeln er-
innert, welche die herrschenden Parteien gegen die ihr unter-
legenen Opfer zu ergreifen pflegten. Sind die Strafsätze für
reine Polizeistrafen schon hoch gegriffen, so überschreiten die
Strafgesetze für politische Vergehen fast alles Mass, namentlich
wenn sie gegen die Magnaten in Anwendung kamen. Doch
werden wir hierüber in einem anderen Zusammenhange zu reden
haben. Hier, wo wir nur von der finanziellen Seite dieser Zu-
stände sprechen wollen, mögen folgende Bemerkungen genüjjeii.
Wir wissen für unsere Zeit nicht, wie hoch sich der aus diesen
Strafen für den Stadtsäckel ergebende Reinertrag belief. Dasi»
er in ihnen, wo noch so viele Ghibellinen ausserhalb der Stadt
lebten, nicht gering war, lässt sicli aber leicht denken. Wenn
vom 5. Januar bis zum 22. Februar (Consulte 1, 352 — 67) hinziehen,
sieht man deutlich in die Finanzlage der Stadt hinein. Wenn Canestrini
a. a. 0. S. 32 sagt, dass die prestanze in die Bücher des Monte Comune ein-
getragen seien und Zinsen getragen hatten, so bezieht sich da« nicht auf
unsere Zeit. Denn der Monte C. wurde ja erst 1345 ins Leben gerufen. -—
Die Parte Guelfa musste zuweilen Capital vorstrecken, ohne Zinsen ^^
erhalten (Provision vom 22. Januar 1288). Am 10. April 1290 werden
ihr dagegen 13000 Goldgulden Capital und 1300 Gulden Zinsen zurück-
gezahlt, hatte man damals doch auch eine Umlage ^soldoram cento pi^
centenario* gemacht (Le Consulte II, 8—9). Später stiegen die Zinsen weit
höher. Als man die Juden nach Florenz berief, um den Wucherzinsen «^
fiteuem, wurde ihnen nur 20 % Zinsen zu nehmen gestattet.
^ Gherardi a. a. 0. S. Ml.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 203
man nur liest, dass im Jahre 1291 dem Notar Tommaso di
Afatteo für die Anlage einer vollständigen actenmässigen Zu-
s^ammenstellung der seit 1279 Verbannten die Summe von
-lr(> Goldgulden ausgezahlt wird, dann mag man sich eine Vor-
f^tellung davon machen, wie viele dieser Unglücklichen gewesen
sein mögen. Natürlich wurden auch über die Personen, welche
KU reinen Geldstrafen aus irgend welchen Gründen verurtheilt
kvaren, Bücher geführt. Nur die Namen derer, die zu einer
Strafe unt^r 25 Lire verurtheilt waren, wurden in diese nicht
aufgenommen, wenn sie ihre Busse sofort erlegten. Die der
r^omune aus diesen trüben Quellen erwachsende Gesammtein-
nähme betrug ein Menschenalter später, als die alten Par-
teiungen sich fast gelegt hatten, 7000 Goldgulden jährlich aus
den Gütern der Verbannten und 20000 Goldgulden aus den
Strafgeldern. Die Einnahmen aus der Justizverwaltung lieferten
li^38 fast den zehnten Theil der gesammten Einkünfte!
War diese höchste Strafgewalt, welche die Comune seit
der Vernichtung der Deutschen Reichsgewalt an sich gebracht
hatte, mit ihren Geldbussen zum Besten der Stadtkasse früher
eine Regal gewesen, so waren dieses auch die in den folgenden
Rubriken eingetragenen Einnahmeposten aus der Münzprägung,
über die schon gehandelt ist, und aus dem Ertrag der Salinen
und des Salzmonopols. Hatte man dieses früher so gehandhabt,
dass man Salzmagazine anlegte, welche auf Kosten der Comune
namentlich mit Seesalz aus der Provence und der Romagna
gefüllt wurden ^ , und aus denen jeder Bürger der Stadt und
Bewohner des Contados seinen Bedarf entnehmen musste, so
verpachtete man schon 1299 den Salzverkauf an einzelne Bürger
und Gesellschaften und setzte einen Maximalpreis, 12 Soldi
Heiner Münze für den ScheflFel, fest, zu dem die Pächter das
Salz hefem mussten. Sechsmal musste diese Verpachtung aus-
geschrieben und dann dem Höchstbietenden zugesprochen werden.
Jeder Salzschmuggler hat 100 Lire Strafe zu zahlen, von
denen die eine Hälfte an die Comune, die andere an den
Pachter des Monopols zu entrichten war. Später stieg der
Preis des Salzes auf 40 Soldi für die Stadtbewohner und 20
* Siehe die Verhandlungen hierüber von 20. Juli 12S5 in Le Consultel,
*268; II. 52. Die Prioren hatten das Salz jyekauft.
264 0. Hartwig.
für die Landbevölkerung, und das Salznionopol warf ein Viertel
Jahrhundert darauf jährlich 14 350 Goldguldeu ab.
Der Weinzoll, der in der folgenden Rubrik der Einnahme
figurirt, wurde von allem in Florenz ausgeschenkten Weine er
hoben. Ein gewisses Quantum Wein durfte sich jeder vor der
1. November einlegen; vom 1. November an, an welchem Tag
der neue Wein zuerst verschenkt werden durfte , hatten di
Weinwirthe Taxen, die nach den Terminen, bis zum 1. Februaj
1. Mai und 1. November festgesetzt waren ^ Später war di
Weinsteuer verpachtet und trug z. B. im Jahre 1298 nich
weniger als 11225 Lire ein*. Im folgenden Jahre, so schein
es wenigstens, ging man zu einem anderen Erhebungsverfahrei
über. Man setzte fest, dass von jedem Fass (congio) Wein s<
viele Soldi Kleinmünze zu zahlen sei, als das Quart Wein Denar<
koste. Nur für den Wein aus Griechenland, den Vino vemaccii
und den der Riviera, die übrigens nicht in unbeschränkter Quantität
an die Einzelnen ausgeschenkt werden durften, wurden höhere
Abgaben normirt. Für jede Salma von dem Vernaccia waren
20, für den Griechischen und den Rivierawein 10 Lire zu zahlen.
Im Jahre 1328 warf dieser WeinzoU jährlich 58300 Gold-
gulden ab.
Eine weitere Rubrik nahm die Einkünfte auf, welche aus der
.,vendita dei mercati e di quella dei divieti*, wie es bei Gheranh*
heis8t^ einkamen. Unzweifelhaft, wenn man Abgabenverzeich-
nisse späterer Zeiten damit vergleicht, erwuchs diese Einnahme
aus dem Verkaufe von Marktgerechtigkeiten an die Orte der
Grafschaft, die auch Wochenmärkte hielten, und aus den Ge-
bühren, welche die Verkäufer namentlich von lebenden Thieren
dort entrichten mussten. Die Erhebung dieser Abgaben wurde
jährlich an die Höchstbietenden verpachtet^. Einen der wich-
^ Weitläufige Verhandlongen hierüber am 14., 18. und 20. Juli 1285.
Consultel, 261; 266—68. II. 57. S. auch J. dei Lungo, Dino Compagni H
H. 150 Anni. 14. Einige Sorten Wein, z. B. Vinum tribianum (von Trebbio im
Chianti?), wurde erst im März ausgeschenkt (Consulte vom 12. März 1292).
^ Provision vom 14. Februar 1298. ' Gherardi a.a.O. S. 3lB.
* Es war mancherlei in den Comunen verboten, was man durcb
t»«:zahlung einer Geldsumme erlaubt erhielt, z. B. das Tragen von Waffen-
Ab*T vielleicht sind auch Polizeistrafen hier zu verstehen, die sich »o*
g^;wi>j8e Verbote, z. B. in einer Kneipe (tabema) zu speisen, bezogen. Doch
irtt mir nicht klar, wie hier diese Strafsummen verpachtet werden koimteo.
Florentiner Geschichte 12.50—1292. 205
tigsten Eiimahmeposteu bildeten aber die Abgaben, welche von
(leu in die Stadt eingeführten und ausgesandten Waaren erhoben
wurden. Jeder Fremde, der Waaren ein- und ausführte und
keine directe Steuer (Lira) in Florenz zahlte, musste den Zoll
für seine Waaren entrichten, welchen seine Vaterstadt er-
hob und das Pedagiuni bezahlen ^ Die einzelnen Gegenstände^
welche bei ihrem Eingang in die Stadt verzollt werden mussten,
hier aufzuzählen , würde zu weit führen. Es war in der That
fast nichts ausgenommen^. Dafür warf dieser Thorzoll aber
auch l:U^8 mehr als 90000 Goldgulden ab.
Wenn man glauben wollte, dass mit diesen Einnahmen alle
Abgaben, welche die Florentiner am Ausgange des 13. Jahr-
hunderts in klingender Münze zu zahlen hatten, erschöpft seien,
•^0 würde das ein grosser Irrthum sein. Abgesehen von Ein-
uahmen, welche die Stadt aus Verkauf von eigenem Grundbesitz
und Verpachtung von Häusern, Lagerstätten, Ländereien, den
Boutiquen auf den Arnobrücken •* , Bogengängen und Vorbauen
über die Strassen hatte, kamen noch bedeutende Summen aus
allen möglichen Steuern ein. So wurde eine Abgabe von jedem
öffentlichen Verkaufe von Grundstücken und Häusern erhoben;
von einer Mitgift, die eine Frau mit in die Ehe brachte, musste
Jer Gatte drei Denare von jeder Lira zahlen ; für das Tragen
von Pretiosen, Perlen und edlen Metallen in der Form von
Kronen und in anderen Fassungen hatte jede Florentinerin jähr-
lich ')() Lire zu entrichten, auch wenn die Kostbarkeiten nach-
gemacht waren; alle Empfänger von Geldsummen aus der
Kammerei mit Ausschluss der höchsten Beamten, hatten eine
Art Zählgeld zu entrichten, indem sie von jeder ausgezahlten
Lira 4 Denare abzugeben hatten; jeder, der mit einem andern
handgemein geworden war, jedoch ohne dass es zur Anwendung
von Waffen und anderen Werkzeugen gekommen war, musste.
' Am 20. September 1298 hob man das für die Lucchesen und Pisto-
l^D auf. so lange ihre Heimath Reciprozität übte.
^ Vergleiche auch Pertile a. a. 0. II, 1 S. 449.
* Der Facht der Boutiquen u. s. w. war 1299 nach Quadratellen des
•^«ithenraumg festgesetzt und variirte nach der Lage der vermietheten
"^e. Früher wurden die Boutiquen auf der Amobrücke insgesammt auf
^'^'i^tete Jahre an einen Pächter vermiethet. So im Jahre 1288 auf drei
*4hw für 1()00 Lira Kleingulden (tiorini piccioli).
«.«zeige «e»^ ^at , *" . ufo^W«»« «"
^'^^ !Uvv-««\TcU ^\*XxV-<;f oder ^»*
'^^^^ Itl\)e «W 3«*^' ^ ftossen ^\ *1 votW^et ^*^ 4 j^ «
axt^"^«^' r e^net ^et« J^^^^ ^^^%auer v^vre« ^^^t. p«,«
.et- ^\;, Ge\^a\t u.J- ^^^,^^ed.
<^ rXie-^'^^'^^'^nlaW«^^" t u^* j-^^'to^une ge«^«^*
^rfüWetv XU ^ ^^ettv ev«g ^.^ ScV»«^ stadj ^
?^Ä: <^etvef:: V?^:^.^-"^
*'^ \n den de««^^^^ ^e« g^^^^'f^et ^i««^"'* Ix^uU^«^
Florentiner Geschichte 1250—1292. 2(37
zustreben. Der Kampf gegen die Privilegirten wurde dadurch
auch auf diesem Gebiete entzündet. Den Beamten, welche mit
Veranlagung und Beitreibung der Umlagen beauftragt waren,
wird nichts mehr eingeschärft, als alle vermeintlichen Privilegien
aufc Sorgfaltigste zu prüfen und gegen die mit Strafen vorzu-
gehen, die um ihrer vermeintlichen Privilegien willen Steuern
hinterzögen. Dass die Beamten hierbei gegen die Magnaten,
namentlich in der Grafschaft nicht immer gerecht und billig
vorgegangen sein werden, lässt sich bei dem Charakter dieser
l'ummissare aus der Bürgerschaft und dem hochfahrenden und
gewaltthätigen Sinne dieses in ganz anderen Traditionen aufge-
wachsenen Adels leicht begreifen. Die alten Parteigegensätze
zwischen Guelfischen und Ghibelhnischen Familien, und solche
gab es auch unter der Bürgerschaft, haben gewiss auch nicht
dazu beigetragen, dem Laufe der Gerechtigkeit die Bahnen zu
ebnen. Wie entschlossen die Bürgerschaft aber war, da, wo
wirkliche Ungerechtigkeiten und Ungesetzlichkeiten begangen
wurden, Wandel zu schaffen, ersieht man aufs Deutlichste aus
dem allerdings nicht gelungenen Versuche, die sich immer mehr
J^eigemden Missbräuche, welche aus der rechtlichen Sonder-
stellung der Geistlichkeit erwuchsen, einzuschränken.
In Florenz bedeutete ein guter Bürger so viel als ein Freund
der Römischen Kirche. Alle höheren Beamten der Comune
mussten schwören, gute Guelfen und Freunde der Komischen
Kirche zu sein. Das verhinderte aber die Bürgerschaft nicht,
ober ihre Rechte, oder richtiger gesagt, was sie für ihr gutes
Recht hielt, eifersüchtig zu wachen. Zu diesen Rechten gehörte,
4a8s die Comune Eigenthümerin des Kirchengutes war und
iu Folge davon weder der Bischof der Stadt noch irgend eine
geistUche Corporation etwas von dem Kirchengut veräussern
ocler vertauschen durfte, wozu nicht die Comune ihre Ein-
willigung gegeben hatt^ ^ Früher hatten , so scheint es , die
öeistlichen auch in Florenz, wie in anderen Tuscischen Städten,
wegen Vergehen oder in Vermögenssachen keinen eximirten
* Die Comune hatte wiederholt dem Bischof Geld gegeben, um
%r, z. B. des Grafen Guidi, für die Kirche zu erwerben. Lami, Monu-
*»ta II, 862: Lezioni CXXIV. Hatten Unterthanen des Bischofs Streit
■Qt ihren Grundherren, so erkannte hierüber der Podesta. Der Bischof z«ihlte
■
J> aoch die Lira von dem Kirchengut.
2(58 0. Hartwig.
Gerichtsstand gehabt. Das war aber im Laufe der Zeiteu anders
geworden. Die Geistlichkeit suchte ihren Gerichtsstand überall
auszudehnen: die Laien in Sachen, welche früher den geist-
lichen Gerichten nicht unterstellt gewesen waren, sich zu unter-
werfen , sich selbst aber von den weltlichen Gerichten immer
mehr zu emancipiren. Die Heranziehung der Geistlichkeit zu
den Staatsabgaben wurde auch der Gegenstand von Streitigkeiten ^
Brachen diese nun irgendwo zwischen der Comune und der
Klerisei aus, so pflegte diese mit ihren geistlichen Waffen sofort
gegen die Vertreter der Rechte der Comunen vorzugehen und
sie mit ihren Censuren zu belegen , nöthigeufalls diese über die
ganze Comune zu verhängen, worauf diese dann mit der Er-
klärung der Friedlosigkeit über die Geistlichkeit zu antworten
pflegte. Bis zu welchem Grade nicht selten die Gereiztheit
zwischen der Bürgerschaft und der Geistlichkeit in dieser Zeit
anwuchs, beweist der bekannte Beschluss des Käthes von Padua,
der auf die Ermordung eines Klerikers die Strafe von 32 Denaren
festsetzte, worauf eine Menge Geistlicher erschlagen wurden -.
In der That waren die Zustände, welche sich aus dem
Zusammenwohnen von zwei Classen von Bürgern ergaben, die
ganz verschiedenen Gesetzen unterstanden und von verschiedenen
Personen ihr Recht empfingen, selbst in dem Falle ganz ausser-
ordentlich schwierige, wenn von beiden Seiten die bestehenden
gesetzlichen Bestimmungen ganz legal innegehalten und ange-
wendet wurden. Wie aber jedes Privilegium Auswüchse erzeugt,
die es dem von ihm nicht Geschützten noch verhasster machen
müssen, so war auch in den mittelalterlichen Städten durch die
Vorrechte, die die Kleriker genossen, ein Unfug eingerissen, der
' Ueber manche dieser Dinge sind wir wegen des Fehlens älterer*
Statuten nicht sicher unterrichtet. In Bologna waren die Geistlichen vor\
ihrem Privatvermögen in der Mitte des 13. Jahrhunderts besteuert. Statuti
del popolo di Bologna pubbl. p. c. di A. Gaudenzi S. 10. Das Anwachsen
des Privilegium fori seit der Zeit Alexander*s III. kann man am besten vei^
folgen, wenn man die Statuten einer Stadt, z. B. die Pistojas, aus dem
12. Jahrhundert mit dem aus dem Ende des 13. vergleicht. In Bologna
wurden die Geistlichen, welche sich an einem Popolano vergriffen und dem
Podesta der Stadt nicht zu Recht stehen wollen, für friedlos erklärt, durch
die Statuten von 1282. Statuti del popolo di Bologna p. p. c. di A. Gau-
denzi S. 24.
' Pertile, Storia del diritto Ital. 111. 140.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 269
allen enisten und die Gerechtigkeit liebenden Männern uner-
träglich werden niusste. Jedermann kennt ja die Praclitexemplare
von Pfafifen, die Boccaccio verewigt hat. Gab es deren schon
genug unter den wirklichen Geistlichen, so waren die „falschen
und erdichteten*' Pfaffen noch viel schlimmer. Sie waren eine
wahre Landplage für die Städte und die Grafschaften und
werden desshalb in den Statuten der verschiedensten Comunen,
z. B. in denen von Bologna, geradezu für rechtlos erklärt. Es
waren diese „clerici falsi et ficticii" Menschen, die, wenn sie
irgendwo die unteren Weihen empfangen und nicht die Urkunden
hierüber gefälscht hatten, nur von den Vorrechten ihres Standes
Gebrauch machten und sich dem Arme der weltlichen Obrigkeit
entzogen, wenn sie irgend ein Verbrechen begangen oder
Bankerott gemacht hatten ^ Waren sie in allen Comunen der
damaligen Zeit verbreitet, so hatten sie in Florenz, wo die
kirchUche Disciplin durch eine lange Sedisvacanz des bischöf-
lichen Stuhles stark gelockert sein musste^, um diese Zeit be-
sonders grosses Aergerniss gegeben. Es ist von den „malleficia
^ In den Statut! del popolo di Bologna. Gii ordinamenti i^acrati e
sacratisöiiiii pubbl. p. c. di A. Gaudenzi S. 89: „De ficticiis clericis et con-
vendfi'' wird gesagt, dass ^multi de civitate et districtu faciant sibi instrumenta
clericatus et conversarie (?) in fraudem comunis*. Sie werden ^excepti ex
protectione comunis B.**, wenn sie nicht innerhalb fünfzehn Tagen vor
einem Notare des Capitanes auf ihre geistliche Würde verzichten oder nicht
wirkliche Geistliche sind. In einer Rathsversammlung von Florenz definirt
»'in Redner die «clerici falsi et ficticii et simulati" als solche „qui non stant
in ecclesiis continue tamquam rectores vel canonici et deferentes anna et
non portantes habitum clericalem et tonsuram et etiam nescientes officium
•linnum*. Consulte I, 288.
' Ughelli, Italia sacra. III, 166; Lami, Monumenta I, 80. Die hier
gegebenen Daten sind nicht genau. Die Sedisvacanz in Florenz dauerte
1274 bis 1286, weil das Domcapitel, in Ghibellinen und Weifen gespalten,
^sich über keinen Candidaten einigen konnte. Die Einen wollten einen
^bldini, die Anderen einen aus der Familie della Tosa wählen. In
itn Domcapiteln hatte sich der Adel noch fest erhalten. In der Stadt
tßipfand man die Sedisvacanz sehr unangenehm. Im Parlament vom 26.
'ftbruar 1285 beschloss man einen Gesandten pro habendo episcopo an den
***pst zu schicken. Le Consulte I, 170. Der vom Papste ernannte Bischof
Jacob von Perugia muss bald gestorben sein. Delizie degli Erud. Tose. X,
^4. Sein Nachfolger Andreas gehörte der Familie Mozzi an. Er wird am
'-*6. December 1286 ernannt. Vgl. auch Pro u, Les registres de Honorius IV,
'^-^"i nnd .502.
270 0. Hartwig.
et enormia delicta** dieser falschen Priester in den Debatten der
Rathsherren von Florenz wiederholt die Rede, und man scheint
kurz vor 1280 in den Statuten der Stadt besonders scharfe Be-
stimmungen gegen sie aufgenommen zu haben. Denn der Car-
dinal Latinus, ein unzweifelhaft frommer, aber doch von den
hierarchischen Ideen seiner Zeit erfüllter Priester, fand in seinem
„Frieden" für nöthig, alle gegen die kirchlichen Freiheiten etwa
gerichteten Bestimmungen der Statuten für aufgehoben zu erklären.
Wenn nun schon in einem Paragraphen dieses Statuts, von
dem uns eine Abschrift aus dem Jahre 12(57 vorliegt*; fest-
gesetzt war, dass kein Podestä oder Richter einen Geistlichen
in Civil- oder Criminalsachen vor sein Forum ziehen dürfe,
wenn es sich nicht um Processe wegen Schulden, die vor dem
Eintritte in den geistlichen Stand contraliirt seien, handle, sondern
ihn seinem Bischöfe zur Verurtheilung überlassen müsse, und
dass kein Podesta einen Geistlichen gegen den Willen des
Bischofs in den Klöstern verhaften lassen solle, so hatte man
sich wohl zur Zeit des Friedens des Cardinais Latinus nicht
um die Statutenparagraphen gekümmert und ihn vielleicht durch
einen neueren anderen ersetzt, der ihn beschränkte oder aufhob.
Wie nun auch das ganze Friedenswerk des Cardinals nicht von
langer Dauer war, so blieben auch den thatsächlichen Verhält-
nissen gegenüber seine Cautelen gegen die Beschränkungen der
kirchlichen Freiheiten nicht von Bestand. Die Bürgerschaft
war über das Treiben der unwürdigen Geistlichen, die sich in
den Kneipen herumtrieben, würfelten und nicht nur allerlei
Unfug, sondern auch schwere Verbrechen begingen, so empört,
dass bei der Berathung der neuen Statuten sofort Anträge auf-
tauchten, diese übertriebenen Freiheiten des Klerus einzu-
schränken.
Als am 20. März 1281 eine Statutenberathung vor dem
Stadtrath und den Vorständen der sieben oberen Zünfte stattfand,
stiess man auf das heikle Capitel, das De facto clericorum
' Rondoni a.a.O. S. 37. Wenn Per tile a. a.0.m S. 139 Anm. 17, ohne
eine Quelle anzuführen, sagt, i. J. 1224 hätten die Florentiner die Vorrechte
der Geistlichkeit beschränkt, so weiss ich nicht, ob diese Angabe begründet
«
ist. In dieseiij Jahre hatten die Florentiner meines Wissens nur einen
Handel mit dem Bischöfe von Fiesole. Die Podestaten beschworen bei ihrem
Amtsantritte, die Freiheiten der Kirche zu wahren.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 271
handelt^. Ueber den Inhalt dieses Paragraphen sind wir leider
nicht unterrichtet. Wir können denselben nur aus der Dis-
Gussion erschliessen. Zwei Parteien standen einander gegenüber:
Gegner und Vertheidiger der klerikalen Ansprüche. Von diesen
macht Simone di Salto geltend, das Statut, das mit den Worten
, anhebe ,Ne nostra jura municipalia" sei zu tilgen, da es gegen
die kirchlichen Freiheiten Verstösse. Ihm entgegen rieth ein in
Ratli2>yersammlungen damals häufig auftretender Redner, Lotto
degli Ägli , diesen Paragraphen nicht nur bestehen zu lassen,^
sondern auch alle ihm entgegenstehenden übrigen Bestimmungen
aufzuheben. Dieser Meinung war auch ein Grande Adimare
degli Adimari. Schliesslich einigte man sich, wie es öfter zu
ge^ichehen pflegte , wenn man über die Sache selbst nicht zur
Uebereinstimmung kommen konnte, dahin, die Angelegenheit
der Executive, dem Podesta, Capitano u. s. w. zur Vorberathung
zu überlassen: die von diesen gefassten Beschlüsse sollten dann
dem Stadtrath zur definitiven Beschlussfassung vorgelegt werden.
Am 81. März wurde dann weiter beschlossen, an den Papst
einen Svndicus der Comune abzusenden, der Briefe zur Ver-^
theidigung der Comune und ihrer Rechte gegen alle wider sie
erhobenen Angriffe erhalte.
Wir wissen nicht, ob dieser Syndicus wirklich abgegangen
ist: die ganze Angelegenheit scheint ihre praktische Bedeutung
verloren zu haben, wenn selbstverständlich auch in den Statuten
etwas festgesetzt sein musste. Ich möchte glauben, dass die
üerikale Partei den Sieg damals davongetragen hat. Denn sonst
tätte der Streit einige Jahre später nicht wieder so heftig ent-
brennen können. Wenn auch das Object 1285 nicht mehr ganz
dasselbe war, wie 1281 , sondern sich auf die „clerici ficticii**
beschränkte, so erwuchs der Streit doch aus derselben Quelle und
entzündete sich wieder bei der Berathung der Statuten am
^^- Juni 1285. Die Bürgerschaft im engeren Sinne nahm sich
diesmal der Sache und zwar mit Eifer an. Die Beschluss-
'assung musste freilich bis auf den 1. September vertagt werden.
AWr schon am 28. August kam es zu anderen Verhandlungen,
deren gereizter Ton das Rubrum des Protokolls zur Genüge
^^^rrath. Man discutirt ^ super facto clericorum ficticiorum et
' Le Consulte I. 04
272 O. Hartwig.
comittentium malleticia et alia eiiormia delicta, volentiuin se
defendere praetextu clericalis beneficii'' ^ Ein durch eiueu un-
genannten Kleriker begangenes Verbrechen hat offenbar den
Eifer des Volksraths angefacht. Der Pfaffe, der sich in der
Gewalt des Podesta befand und den der Bischof von Volterra
aus dem Klerus stossen sollte, wurde von der weltlichen Obrig-
keit mit Strafe bedroht. Schon am 28. August rieth einer der
Rathsherren, wenn der Bischof den verhafteten und geständigen
Verbrecher nicht aus dem ordo entferne, mit ihm lediglich als
einem Laien zu verfahren. Der Klerus war darüber aufgebracht
und griff zu den üblichen Hilfsmitteln zur Vertheidigung seiner
Vorrechte, und drohte die Executivbeamten der Stadt, den
Podesta und seine Käthe u. s. w., und dann die Stadt selbst mit
den kirchlichen Censuren zu belegen. Jetzt wurden üathsver-
sammlungen über Hathsversammlungen gehalten, zu denen vor-
zugsweise Kenner des bürgerlichen und canonischen Uecht-es
zugezogen wurden. Aber auch Adliche, Kaufleute und Hand-
werker ergreifen das Wort. Die Magnaten stehen meistens auf
Seiten des Klerus. Nur Bonaccorso Bellincioni degli Adimari
räth zur kräftigsten Abwehr der geistlichen Ansprüche. Dabei
wird er von dem fortgeschrittensten Mitglied der damaligen
Popolanen, dem Schlachthausbesitzer Dino di Giovanni, genannt
Pecora, aufs Kräftigste unterstützt. Dieser rieth schon am
30. August, allen Staatsangehörigen zu untersagen, den Kle-
rikern ihre Ländereien zu bebauen und in deren Häusern zu
wohnen; den verbrecherischen Pfaffen, den man in der Hand
habe, solle man nach dem Rechte strafen*. Noch kräftigere
Massregeln schlägt er am 10. September vor. Wenn die
Kleriker nicht binnen drei Tagen den Process zurückzögen,
den sie gegen die Comune angestrengt haben sollten, so möge
man ihnen den Rechtsschutz der Comune entziehen, so dass
sich jeder an ihnen vergreifen könne ^. Soweit beabsichtigte
aber die Mehrheit der Rathsherren keineswegs zu gehen. Die
Geistlichkeit, welche besonders darüber aufgebracht war, dass
man jene Paragraphen der Statuten, die von ihren Privilegien
handelten, getilgt hatte, schritt dagegen zum Aeussersten und
' U Consulte I, 258 u. 284. - Le Consulte I. 287.
'' Le Consulte I, 2Ui<.
Floreutiiier Geschichte 1250—1292. 273
verbängte das Interdict über die Stadt. Keine Messe wurde
gelesen. Doch der Papst hatte noch nicht gesprochen und
feen zu gewinnen war das Bestreben der Mittelpartei. Denn
in dieser Weise pflegten häufig Conflicte zwischen den Städten
und ihrem Klerus beigelegt zu werden, dass man die Curie
für sich gewann und dann die kirchlichen Censuren aufgehoben
. wurden. Da in der Regel eine derartige Mediation nicht ohne
bedeutende Geldopfer von Seiten der Comune zu Stande kam,
war es doch vielleicht kürzer, sich untereinander zu verständigen.
Aber wer sollte den Anfang machen? Die Comune mit der
Zurückziehung der Streichung des Statutenparagraphen oder
der Klerus mit Zurückziehung der geistlichen Censuren? So
gerieth die Streitfrage immer mehr in die Hände der Juristen,
wenn auch einzelne Geschäftsmänner, wie der tüchtige Seiden-
händler und Prior Dino Compagni, nicht ohne Erfolg sich um
sie bemühten. In Conferenzen der Sachwalter der Comune
mit dem Propste und bischöflichen Vicare kam es zu einem
Vergleich. Dieser stand am 22. October im Grossen Rathe des
Gapitans zur Verhandlung. Nach ausführlichen Mittheilungen
über den Verlauf jener Conferenzen und der Vorschläge des
Capitels der Florentinischen Kirche machten sich zwar noch
verschiedene Ansichten geltend, aber es überwog doch das Frie-
densbedürfniss. Ein Rathsherr wollte sofort zu den Klerikern
geschickt sehen, damit noch an demselben Tage die Messe
wieder gelesen werde. Schliesslich übertrug man den Rectoren,
Prioren und Rathsherren die Reformation des Statuts, von dem
der ganze Streit ausgegangen war. Dafür hatte sich das Capitel
herbeigelassen, eine Verordnung gegen die clerici ficticii zu er-
lassen. Der gegen dieses Statut Zuwiderhandelnde könne die Hilfe
des Capitels nicht anrufen, so wird am Schlüsse desselben erklärt,
nachdem vorher im Einzelnen aufgezählt ist, was diesen Priestern
alles verboten ist: das Tragen von Waffen, das Betreiben welt-
licher Geschäfte u. s. w. Dieses Zugeständniss des Klerus an
Idie bürgerUche Rechtsordnung wurde in die Statuten der Conmne
aofgenommen und hat in allen späteren Redactionen derselben,
z- B. von 1324 und 1355, seine Stelle behauptet ^ Damit aber
^ Abgedruckt bei J. del Lungo, Dino Compagni T, 55 Anm. In der
'^'g. Caatrenaisehen Ausgabe der Statuten Lib. III, 43.
I^che Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 1^
274 0. Hartwig'.
war der Streit nocli keineswe<^s zu Ende. Der Klerus verlangte
eine feierliche Erklärung von den Stadthäuptern, dass sie seinen
Befehlen (mandatis) in Betreff der streitigen Paragraphen der
Statuten Folge gegeben. Noch einmal machten sich die alten
Gegensätze in einer Kathsversammlung im Priorenpalaste am
4. November geltend ^ Francesco Torselli rieth, Gewalt gegen
die Kleriker zu gebrauchen und alle Rechtsfragen bei Seite
zu lassen, da diese gegen alles Recht ihre Sentenz gegen die
Rectoren der Comune und diese selbst geschleudert hätten.
Wieder riethen einige Adliche zur Nachgiebigkeit, doch überwog
jetzt die Ansicht, wirklich eine Gesandtschaft an den Papst zu
senden und diesem den Thatbestand klar zu legen. Das scheint
jedoch nicht nöthig geworden zu sein. Der Papst, bei dem sich
eine Abordnung des Klerus aufhielt, die, wie man schon am
4. November wusste, Briefe, wenn auch noch nicht untersiegelte,
für die Comune erhalten habe, sendete am 5. November Ray-
mund Algier, Decan von Puy ^ als seinen Legaten nach Florenz.
Dieser sollte die Stadt, welche sich neuerdings Statuten gegeben
habe, die den kirchlichen Rechten zuwider seien, auffordern,
binnen vierzehn Tagen durch Gesandte sich vor ihm in Rom
zu verantworten. Am 28. November fand in dem Hause der
Prioren eine sehr besuchte Rathsversammlung statt, in welcher
Lapo Saltarelli^, ein in jener Zeit viel genannter eleganter
Jurist, es durchsetzte, dass eine Deputation von sechs Ver-
trauensmännern (sapientes) an den Legaten abgeschickt werde ^
welche demselben in Anwesenheit der Canonici ihre Vergleichs-
vorschläge so zu unterbreiten hätten, dass auch diese erklärten^
sie seien mit der Comune im Einverständnisse. Daraufhin kam
denn auch der Frieden jetzt zu Stande: der Klerus concedirte
seinen Erlass gegen die clerici ficticii, welcher im Grunde selbst-
verständlich war, und die Comune opferte ihren Statutenpara-
graphen, der gegen die Freiheiten und Rechte der Kirche Verstössen
sollte. Freilich war auch hiermit kein dauernder Frieden zwischen
' Le Consulte 1, 321.
- Pott hast, RegestaNr. 22319; Les Registrea etc. par l'rou Nr.ltJV
u. S. LXXXVJ.
' Dimte kennt ihn und scheint sehr wenig von dem stutzerhaften
.Juristen zu halten. Paradiso XV. 126; Dino Compagni 1. 20; Le Cou-
sulte I, o37.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 275
den beiden Gewalten hergestellt. Einige Jahre später mussten die
Florentiner längere Zeit Gesandte bei der Curie halten, die sie
in den Händeln mit der Klerisei vertreten sollten ^ Und ein
Xothbehelf und der ganzen Richtung der sonstigen Rechtsent-
wicklung der Comune widersprechend war auch die Auskunft,
die man jetzt dahin traf, dass wenn ein Geistlicher (praesbiter,
clericus vel religiosa persona) einen Laien aus der Stadt , . der
Grafschaft und dem Districte angegriffen habe oder habe an-
greifen lassen, sein Vater, Bruder, Sohn, Neffe oder Onkel,
wenn er solche Verwandte habe, die Strafsumme, welche der
Angreifer hätte zahlen müssen, wenn er ein Laie gewesen wäre,
aufbringen musste ^.
Florenz befand sich damals nicht in einem Zustande, welcher
ihm einen Sieg über die einer bürgerlichen Rechtsordnung wider-
4rebenden Elemente des Klerus hätte sichern können. Finanziell
war ein guter Theil der Bürgerschaft von der mächtigen Be-
schützerin aller Sonderrechte der Klerisei, der Römischen Curie,
abhängig. Und wenn einmal das umgekehrte Verhältniss eintrat,
und diese momentan die Unterstützung der geldkräftigen Stadt
dringend bedurfte, wie zur Zeit, als Bonifacius VIII. in seinem
Kampfe gegen die Colonnas sich auf die Beihilfe von Florenz
angewiesen sah, und die Comune dann diese Situation sofort
auch für ihren Kampf gegen die Durchbrecher aller Rechts-
ordnung mit Erfolg auszubeuten verstand, so war dieser Vortheil
doch nur ein vorübergehender. In einem Moment, in dem sich
der Papst anschickte, alle Consequenzen des Systems zu ziehen,
das den Sturz der Reichsgewalt herbeigeführt hatte, konnte sich
' Provision vom 6. und 25. August. Es werden 25 Libre für zwei
^yndici der Comune, Reddito und Todino, welche die Comune in Rom
vertraten, bewilligt. Le Consulte II, 55. Hier ist eine Lücke im Texte. —
^ni 22. October 1293 erhielt die Signoria die Ermächtiguug, Ordnungen
?^ die Kleriker zu machen, welche behaupten, sie seien der Jurisdiction
<J«r Comune nicht unterstellt und desshalb die Rectoren nicht anerkennen.
^ch diese Entwicklung gehört schon der folgenden Periode an.
* Statuta populi Florentiae, Lib. III, 44; Tom. IS. 261. Dass diese
Kimmung schon damals getroffen wurde, geht daraus hervor, dass sie
*ich in den nach den Florentiner Statuten gearbeiteten Statuten von Pistoja
^onl296 findet. Statutum potestatis Pistorii, ed. Zdekauer S. 149. —
^äh griff damit auf eine Germanische Rechtsidee zurück; bei den Mag-
''iten ergab sich diese von selbst, aber nicht für jeden Florentiner.
270 0. Hartwig.
keine auch noch so lebensvolle und kräftig aufblühende Stadt
den praktischen Folgen desselben entziehen, und waren es
nicht gerade die Florentiner gewesen, welche, so viel an ihnen
lag, der Kirche zu ihrem Siege über das weltliche Regiment
verholfen hatten? Freilich hatten sie sich nicht der Politik
der Curie auf Gnade und Ungnade ausliefern wollen, hatten ge-
legentlich den Päpsten Trotz geboten und sich sogar an so
vornehmen Geistlichen, wie dem Abte von Vallombrosa vergriflen.
Das aber hatten sie gethan , als der Kampf der Curie mit den
JStaufem noch nicht beendet war, und mit der Erschlagung eines
vermeintlich Ghibellinisch gesinnten Abtes hatte die fanatisirte
Masse wohl noch ein gottgefälliges Werk zu thun geglaubt. Jetzt"
aber, nachdem die Curie fast in ganz Italien Siegerin geblieben,
war und auch noch hoffen durfte, in Sicilien die letzten schwachem
Sprossen des Staufischen Hauses zu knicken, mussten auch die
Florentiner die Consequenzen ihres eigenen Thuns tragen undi
auf eine Herstellung geordneter Rechtszustände in ihrer Stadt,
so weit der Klerus dabei in Betracht kam, verzichten. Der
überlegene Florentinische Geist hat sich dafür an den Siegen«
gerächt, dass er sie durch Boccaccio der Welt auf ewige Zeitea
lächerlich gemacht hat. Dante hat die letzten Gründe derar—
tigen Streites grimmiger an ihren Wurzeln angegriffen, aber
auch nichts ausgerichtet.
Viel günstiger als in diesem Zwiste mit der Klerisei lagen
von vorneherein die Chancen der Bürgerschaft in deren Kampfe
mit den Magnaten oder Granden der Stadt und der Grafschaft.
Denn einmal hatten diese Vertreter der Germanisch-mittelalter-
lichen Gesellschaftverfassung keinen Rückhalt mehr an der
Deutschen Kaisermacht, und dann hatte der Adel durch seine
vStreitigkeiten und Kämpfe untereinander sich so geschwächt
und herabgebracht, dass er der geldmächtigen, nach einer durch
Gesetze und nicht nach persönlicher Willkür regierten Bürger-
schaft als Stand ganz unterliegen musste. Trotzdem dass jeder
umsichtige Mann von Adel leicht wissen konnte, wohinaus die
Entwicklung, welche die Stadt seit einem Menschenalter ge-
nommen, dränge, und dass man dem drohenden Untergang nur
dann entgehen könne, wenn man sich einmüthig verbunden der
drohenden Gefahr entgegenstelle, so herrschte jetzt nach wie
vor der grösste Zwiespalt unter diesen dem Untergang geweihten
Florentiner Geschichte 1250—1292. 277
Familien. Villani liat uns die Namen der miteinander hadernden
Geschlechter, von denen sogar einzelne gespaltene Sippen ein-
ander in tödtlichem Hasse verfolgten, aufbewahrt ^ Die Comune
uiusste sich in einzelnen Fällen in diese Fehden vermittelnd ein-
mischen. So sind uns in den Consulten und Provisionen zahl-
reiche und genaue Nachrichten über einen langjährigen Streit
enthalten, den die Guelfischeu Familien della Tosa mit den we-
nigstens früher gut Ghibellinisch gesinnten und jetzt im Aus-
sterben begriÖ'enen Lamberti wegen einiger Ortschaften (terrae)
tuhrten. Die Bürgerschaft Hess sich den Abschluss des Friedens
noch Geld kosten^. Denn derartige Händel störten die Ruhe
in den Strassen der Stadt und erfüllten die Grafschaft mit
Mord und Todtschlag. Aber noch schlimmer als diese Friedens-
stöningen aus den Zerwürfnissen der Geschlechter waren die
Ctewaltthätigkeiten, welche sich die auf ihre Geburt stolzen und
«lurch ewige Kriege noch dazu verwilderten Adlichen gegen die
Bürger und das Volk erlaubten. Man kann sich den Ueber-
muth, die Roheit und Rachsucht namentlich der adlichen Jugend
schwerlich zu arg vorstellen. Hätten wir hierüber directe Zeug-
nisse nicht genügt, so würde man den Grad derselben schon
' (t. Villani VIII, 1.
^ Le Consulte I, 360; 362; 3U5; 396 u. s. w. Der Frieden soll
durch Eheböndnisse, zu deren Ausstattung die Comune 1400 Lire bei-
steuerte, besiegelt werden. Man weiss auch, welches Salair die 4 Advo-
catcn. die zu dieser glücklichen Transaction mitwirkten, von der Comune
ffhWt^n: 30 Lire. Provision vom 11. u. 14. April u. 4. August 1290.
' Hegel, Geschichte der Städte Verfassung II, 275 u. JI, 164, wo aus
Jem Manipolus Florum des Galvaneus Flamma c. 145 mitgetheilt wird,
vie der Mailänder Adel sich an dem Ritter Lungo, der das Volk gegen ihn
geführt hatte, gerächt haben soll: et cum tecti tegula stercoribus plena
hmnanis guttur ejus impletur et dictum est ei : Cum stercore in populo con-
jnnctns ftiisti. cum stercore coenabis! Vgl. auch Galvaneus Flamma c. 291,
»0 erzählt wird, wie ein Adlicher einen Popolanen, dem er viel Geld
schuldet^ zum Essen einladet, dann aber erschlägt und den Leichnam ver-
•t*ckt; wie dann das Volk diesen findet, ihn in die Stadt schleppt und ruft:
Wehel So mordet man die Menschen, die ihr Recht suchen!, worauf dann
^ Erzbischof und der Adel vertrieben werden. Wie diese Barone in
Florenz hausten, wenn sie nur konnten, davon erzählt uns Dino Com-
P*pii n, 30 erbauliche Beispiele aus der Zeit der Vertreibung der Weissen
*^ der Stadt Die Bostichi Hessen in ihrem Hofe köpfen und foltern, als
totten sie hohe Gerichtsbarkeit.
278 0. Hartwig.
aus der Erbitterung und der Ungereclitigkeit schliessen können,
mit der die Bürgerschaft die Magnaten behandelte, nachdem sie
ihrer einmal Herr geworden war. Die Florentiner sind gegen
ihren Adel übrigens nicht h'ärter verfahren als die Bürger an-
derer Italienischer Comunen. Ja sie haben das Vorbild zu der
Gesetzgebung, durch welche sie ihren Adel knebelten, von
Aussen empfangen. Durch die Geschichtschreiber, welche sehr
viel zur Verherrlichung ihrer Vaterstadt vor allen Städten Italiens
beigetragen haben, ist die Kunde von den überaus hart<jn Mass-
regeln, welche die Bürgerschaft der Stadt gegen den Adel
ergrifif und die schon ein zeitgenössischer Annalist nicht ordinamentji
justitiae, sondern tristitiae nannte ^ nur weiter als die ganz
ähnlichen Satzungen anderer Comunen in alle Welt getragen
worden.
Schon zum Jahre 128i) ist bemerkt worden-, dass der
sog. Frieden des Cardinais Latinus im wesentlichen nur eine
Copie des Versöhnungsversuches war, welchen der fromme
Kirchenfürst in derselben Zeit in Bologna angestellt hatte.
Die politischen Zustände in beiden Städten hatten auch trotz
der Verschiedenheit der socialen Bedingungen derselben, — dort
die grosse Universität, hier die grossen Kaufherren und Fabri-
' Paolino Pieri ad a. 1298 : — fecero certi ordinamenti, li quali ft^cero
chiamare di giustizia, avvegnache di vero si potier.o dire di tristizia pex~
quella che n'e sequitato.
* S. oben II, 70 Anm. Die Beziehungen zwischen der Gesetzgebung vorx
Bologna und den sog. Ordnungen der Gerechtigkeit in Florenz hat zuers-t:.
80 viel ich sehe, Per tilc a. a. 0. II, 216 bemerkt. Er bezieht sich hierfür auf
Statuten von Bologna aus den Jahren von 1271 u. 74. welche noch Savioli
gekannt hat, die aber Gaudenzi nicht mehr hat auffinden können (Statu ti
del popolo di Bologna ed. A. Gaudenzi S. V Anm. 1). Die Aehnlichk^it
in der Methode, den gewaltthiltigen Adlichen beizukommen, die in Bolo^^*
und Florenz eingeschlagen wurde, ergibt sich dagegen jetzt klar aus den
von Gaudenzi zum ersten Male (1888) veröffentlichten Statuti del popolo
von 1282 mit ihren Ergänzungen von 1284. Wenn man nun auch das \Vort
des Odofredus über die Statutenmacherei der Bolognesen kennt — non p^**^
vocant prudentes quam asinos et ideo ipsi faciunt talia statuta quae d^
habent Latinum nee sententiam — und desshalb sicher annehmen dari»
dass auch diese Statuten von 1282 nicht gerade mustergültig redigirt si^^"
und der Abschreiber des erhaltenen Exemplars oft gedankenlos copirt v^"
sich verschneiden hat (s. S. 56 Anm. 1), so sind sie doch auch von Gauden»'
nicht mustergültig herausgegeben.
1
Florentiner Geschichte 12.50—1292. 279
kanten, — viel Aehnliches. Es soll dieses hier nicht im ein-
zelnen verfolgt und die analogen Erscheinungen in der Ent-
\ricklung nicht nachgewiesen, sondern nur hervorgehoben werden,
dass die demokratische Bewegung in Bologna im allgemeinen
der von Florenz um einige Jahre voraus war. Hatte sich doch
auch Bologna siegreich gegen Kaiser Friedrich II. zu behaupten
vennocht, während ihm Florenz unterlag. In Bologna wurde
daher auch die Friedensstiftung des Cardinais Latinus, kaum
dajis sie abgeschlossen war, durch die gewaltsame Austreibung
der Ghibellinischen Lambertazzi wieder zu nichte gemacht, und
da.^ Volk der Stadt gab sich in demselben Jahre, in welchem
raau in Florenz das Priorat einführte (1282), Statuten, welche
schon Bestimmungen in Betreff der von den Adlichen gegen das
Volk begangenen Gewaltthätigkeiten enthielten, die an Härte
den in Florenz 11 Jahre später erlassenen in nichts nachstehen.
Das wird ein kurzer Auszug aus ihnen erweisen. Wenn irgend
ein Angehöriger des Volks von Bologna, — so heisst es in der
Rubrik der Statuten, welche von den Processen des Adels und
des Klerus handeln, die ein Mitglied der Volksgenossenschaften
f>ocietates) angegriffen haben — von einem Magnaten oder
Adlichen überhaupt oder den Söhnen und Brüdern eines solchen
Verwundet, getödtet oder gefangen genommen ist, so soll der
Podesta so rasch als möglich, womöglich noch an dem Tage,
an welchem die That begangen ist, eine Untersuchung anstellen
Und das Zeugniss des Angegriffenen soll gegen den Angreifer,
j^eine Helfer und Hintermänner gültig sein. Der Magnat wird
nach dem Grade der Verwundung des Bürgers in eine Strafe
von lOOO, 500 oder 300 Pfund Lire Bologneser Münze verur-
theilt. Ist der Popolano erschlagen , so soll dessen Erben , be-
ziehungsweise seinem Sohne, Bruder, Verwandten oder Zunft-
genossen Glauben geschenkt werden. Erfolgt, von den zur
Anzeige Verpflichteten diese nicht, so werden sie von den Capi-
tano in Strafe genommen. Das Haus dessen, der einen Ver-
brecher aufnimmt und nicht ausliefert, wird zerstört und nicht
nieder aufgebaut und der Besitzer bestraft, als hätte er selbst das
Verbrechen begangen. Ebenso wird der Sohn oder Bruder
oder ein dem vornehmen Geschlecht Angehöriger an Stelle des
Üebelthäters bestraft. Aber auch die Magnaten, welche einen
Popolano nur mit Worten beleidigen, werden hart bestraft und
280 0. Hai-twi^r.
der Podestä von Bologna, der acht Ta^e nach der Anzeige des
Verbrechens die hier angeordneten Bestinnnungen gegen den
Schuldigen nicht angewendet hat, um oOO Lire gebüsst und
abgesetzt. An seine Stelle tritt der Capitano und wenn auch
ilieser säumig ist, die Zunftvorstände. Alle öffentlichen Geschäfte
werden inhibirt, bis dem Rechte Genüge geschehen ist. Und
wenn ein derartiger Verbrecher nicht in die Gewalt der Obrig-
keit kommt, wird er von dem Podesta in den Bann gethan.
aus dem er unter keinen Umständen gelöst werden kann, und
sein Namen ins Buch der Verbannten eingetragen.
Nicht weniger scharf sind andere Strafbestimmungen dieser
ordinamenta sacrata et sacratissima Bolognas zum Schutze von
Wittwen und Waisen der Volksangehörigen und der Klöster
und der Bauern. Der Umstand, dass sie gleichzeitig gegen den
Adel und den Klerus gerichtet sind, beweist, dass man es hier,
wie in Florenz, mit einer Zeitströmung zu thun hat, welche auf
die Durchführung gesetzlicher, von der Obrigkeit gegen die
privilegirten Stände auf alle Weise zu beobachtender Ordnungen
gerichtet war. Desshalb mussten auch die Angehörigen des
Adels, deren Namen in dem Statut selbst aufgezeichnet sind,
dem Podesta für sich und ihre Angehörigen, Väter, Söhne«
Brüder und Enkel, für 1000 Lire Bologneser Münze und darüber
nach dem Willen des Podesta diesem innerhalb eines Monats
nach der Publication dieser Ordnungen gute und sichere Bürg-
schaft stellen, dass sie alles das beobachten wollen, widrigenfalls
sie verbannt werden sollen ^
Ich habe hier diesen kurzen Auszug aus den umfangreichen
Statuten des Volks von Bologna aus dem Jahre 1282 nur ge-
geben, um zu zeigen, dass nicht die Florentiner allein gegen
ihren Adel mit den schärfsten Strafmassregeln vorgingen,
sondern dass nach dem Schlagworte dieser Zeit, dass der räu-
berische Wolf und das zahme Lamm gleichen Schritt halten
sollen ^ überall da, wo dieselben Uebelstände bestanden, in ganz
gleicher Weise gegen die Urheber derselben vorgegangen wurde.
* Statuti (lel popolo di Bologna a. a. 0. S. 21—27; 32; 40 ii. s. w. Diese
Statuten gelten für die nächsten zehn Jahre mit Aufhebung aller entgegen-
stehenden Statuten. S. 49.
2 Volentes et intendentes quod lupi rapaces et agni niansueti ambu-
lant pari gradn providorunt, ordinaverunt otc. a. a. 0. S. :>2.
Florentiner Geschichte 1250—12^2. 281
Der hier sich entzündende Kampf ums Recht, d. h. um die Her-
stellung geregelter Rechtszustände musste einmal ausgefochten
werden. Es war dazu nothig, alle von den Gewaltthätern Ge-
schädigten zu zwingen, ihr Recht zu suchen und ihnen die
Beschaffung von Zeugen zu erleichtern, den Uebelthätem aber
jede Unterstützung durch Helfershelfer und durch säumige und
pflichtvergessene Beamte zu entziehen. Es waren revolutionäre,
unsichere Zustände, aus denen sich eine neue sociale Gestaltung
der Gesellschaft und eine wenn auch immerhin unvollkommene
Rechtsordnung entwickeln wollten ^.
Wie es nun überall in solchen Zeiten zu geschehen pHegt,
'las.s, wenn einmal irgendwo ein Heilmittel gegen die vorhandenen
Uebel gefunden zu sein scheint, dieses leicht überall zum Gebrauch
anlockt, so mag wohl auch die Einführung der ordinamenta
sacrata et sacratissima in Bologna ihre Rückwirkung auf Florenz
ausgeübt haben. Bei der engen Verbindung, in welcher die
beiden grossen Guelfischen Städte diesseits und jenseits des
Apennin standen und die sich auch darin ausdrückt, dass
r
' Wie die sociale Lage zahlreicher Bewohner der Grafschaft von dei-
Entwicklung der grossen Ereignisse abhing, mag aus folgendem Beispiel er-
hellen, das ich einer Provision vom 5. Oct. 1294 entnehme. (Delizie degli
Ernditi Tose. VIII, 282 findet sich ein Auszug hieraus, der aber die Namen
der Einzelnen nicht enthält.) Nach der Schlacht von Montaperti hatten die
GhibelHnen Casteluuovo d'Avane im Amothale arg heimgesucht, die Pazzi
hier viele freie Einwohner durch Drohungen und Gewaltthaten sich unter-
thänig gemacht und das auch durch einen Schiedsspruch des Durazzo di
M. «juidelotto de' Vecchiatti, eines Freundes des Bischofs von Arezzo und
der Pazzi (s. oben S. 105), bestätigen lassen. Nach der Schlacht von Benevent
nnd Tagliacozzo erhoben sich nun diese Bewohner von Castelnuovo gegen ihre
Bedränger, die Pazzi zogen aber mit Heeresmacht gegen sie, Hessen sechs
'befangene vor den Mauern der Stadt, die ihnen ihre Thore nicht öffnen
wollte, hinrichten , worauf der Bischof Wilhelm von Arezzo zum Schieds-
richter gewählt wurde. Dieser erkannte natürlich für seine Vettern, und
die Bürger von Castehauovo bezahlten nun bis 1294 ihre Abgaben u. s. w.
w die Pazzi. Nach der Einführung der Ordnungen der Gerechtigkeit
»andten sich die Unterdrückten nach Florenz. Die Prioren machten jetzt
kurzen Process, entzogen die Sachen den Gerichten, da diese auf Grund
der beiden Schiedssprüche gegen die Castelnuovesen erkennen könnten,
«klärten diese für freie Leute, schlugen die zwischen ihnen und den Pazzi
schwebenden Processe nieder und bedrohten diese mit Strafen, wenn sie
die Bürger von Castelnuovo fernerhin als ihre Vasallen ansehen und be
handeln würden.
282 O. HartwiK.
Bologna wiederholt Podestaten und Capitani , z. B.
Donati (1285), von Florenz verschrieb, kann das gar
anders gewesen sein. Aber wenn man sagt, die Ordni
der Gerechtigkeit seien, wie alle Institutionen in Florenz
Nachahmungen (imitazioni) von Bologneser Einrichtungen
geht man viel zu weit. Das beweist schon die allmä
Entstehung der Ordnungen der Gerechtigkeit. Und auch
ihrer formellen Seite hin sind sie keine „Nachahmung'' de
geschlachten Bolognesischen Statuten.
Die ersten Massregeln gegen die sich immer mehr steige
Verbrechen, die wegen der Schwäche der von ihnen Betro
ungestraft blieben, stellte am 7. Juni 1285 der Prior
degli Agli^. Er beantragte, dem Volkshauptmann Balc
degli Ugoni bis zum 1. September des Jahres Vollmac
geben, jedes Verbrechen zu untersuchen und nach den B(
mungen der Statuten oder nach eigenem Ennessen zu best
wenn der betreffende Fall in diesen nicht vorgesehen sei.
ofienbar in die richterlichen Befugnisse des Podesta eingrei
Bestimmung wurde von den Volksräthen nicht fiir schoi
gangene, sondern für zukünftig stattfindende Verbrechen
nommen, und man befand die Massregel so praktisch, da
imi 7. Juli bis zum 1. October und am 2. October bis
1. November verlängeii; wurde. Gleichzeitig wurden die I
bestimmungen in Betreff der mit Verbannung Bestraften gesc
Doch genügten diese Verordnungen nicht. Gerade ein Jahr
dem letzten der hier angezogenen Kathsbeschlüsse ging
gegen den Adel systematisch vor^, indem man dem Ca{
Monaldo dei Monaldeschi von Orvieto bis zum 1. Janua
* Guudenzi II. a. 0. hierüber S. V: in genere i rivolgimenti e gli
di Firenze non furono che Timitazione di quelli di Bologna.
« Le Consulte I, 237, 283, 308. Bei der Kürze der Fassung
Sitzungsberichte würden wir nicht erkennen, um was es sich hier geh!
hat, wenn uns nicht die Provisionen in dem (ersten Bande derselbe
den genannten Tagen erhalten wären.
^ Dieses hier angezogene Statut über die vom Adel zu leist
Bürgschaften kann übrigens nicht das früheste gewesen sein. Denn
oben ist auf eine Consulta vom 1.5. März 1285 hingewiesen, nacl
die adlichen Familien für ihre Mitglieder Bürgschaft stellten,
dieses zuerst eingeführt ist und in welchem Zusammenhang, wissei
aber nicht.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 283
Vollmacht ertheilte, alle die Magnaten, welche einen Popolano
injuriirten oder in der Bewohnung ihrer Häuser und Bebauung
der Ländereien belästigten, persönlich und an Hab und Gut
(personaliter et realiter) zu strafen und sie zu zwingen, jenen
das strittige Object zu einem angemessenen Preise abzukaufen.
Die einfache , durch enien Eidschwur bekräftigte Aussage des
Popolano genügte als Beweismittel gegen den Magnaten. Gleich-
zeitig wurde verfügt, dass alle Adlichen, deren Namen aufge-
zahlt waren, für sich, ihre -Söhne und Brüder, die 15 Jahre
alt, eine Bürgschaft über 200Ö Lire zu deponiren haben und
versprechen müssen, diesem Statut unverbrüchlichen Gehorsam zu
leisten. Verschiedene Strafen wurden gegen die Uebertretungen
und Umgehungen desselben festgesetzt ^ Zehn Tage darauf
wurden diese Massregeln gegen die Magnaten noch weiter aus-
gedehnt, wenn sie den Verkauf von Grundstücken, auf die sie,
angebhch mit Unrecht, Rechtsansprüche erhöben, verhinderten.
Einstimmig nahmen die Volksräthe die hierzu nöthigen Statuten-
' Wir haben hierüber in den Provinioneu Lib. I, 27 — 31 ein sehr
ausführliches Statut, das jedoch nicht mehr vollständig erhalten ist, da drei
Blätter herausgeschnitten sind. — Das was unser Rcchtsgefül am stärksten
an diesem Statut verletzt , ist das einseitige Werthlegen auf das Zeugniss
de« Klägers. Das machte sich auch damals sofort sichthar. Denn es traten
viele falsche Ankläger auf und es wurden zahlreiche Meineide geschworen.
In den Käthen wurde vielfach über die falschen Anklagen verhandelt. Und
<loch lif'ss man es bei diesem Verfahren, nur dass man die Zeugenzahl
«päter doch erhöhte. Wer da weiss, wie es der heutigen Justizverwaltung
in Italien, vor allem aber in Unteritalien, unendlich schwer geworden ist,
M den schw^ersten, am hellen Tage, auf offener Strasse begangenen Ver-
gehen Zeugen aufzutreiben, wird es leicht verstehen, warum am Ende
^^ 18. Jahrhunderts in Florenz die Männer, welche gesetzliche Zustände
einfuhren wollten, sich mit so geringem Beweismaterial begnügen mussten.
Es war eben sehr schwer, wenn nicht unmöglich, gegen die gewaltthätigen
'branden Zeugen zu finden. — Dass man die adlichen Familien eine Art
^'esamnitbürgschafl; für ihre (ilieder übernehmen liess, hat auch nichts allzu
Anffallendes. Die Familien lebten sehr häufig noch mit ungetheiltem Ver-
'''ögen zusammen, jede Beleidigung, die ein Glied der Sippe traf, wurde
TOD der Familie gerächt. Der Germanische Geschlechterverband hatte sich
°ier in seinen Ausläufern noch erhalten. Vgl. hieiüber Villari in der Nuova
Antologia XI S. 451. (Die Abhandlungen, welche Villari in dem Journal
^ Politecnico 1867 über diese Zeit veröffentlicht hat, habe ich leider
^cht einsehen können. Doch ist wohl in dem hier citirten Aufsatze: La
'^ttbUica Fiorentina al tempo di Dante die Quintessenz derselben enthalten.)
284 ^' Hartwiiijr.
Veränderungen an. Die Rätlie des Podesta, in denen die Maj
nateu noch Sitz und Stimme hatten , wurden , soviel ieh seh
nidit gefragt.
Man wird es dem Adel nicht verübeln dürfen, wenn
sich gegen diese Vergewaltigung erhob. Der Podesta und d
Capitano und deren Gefolge wurde von ilim insultirt. Aber
kräftig erwies sich das Stadtregiment, dass der Podesta Bertoh
degli Stefani von Rom und der Capitan an demselben Tag
wo diese Excesse begangen waren , am oU. October , noch d
Consiglien des Podesta und des Capitano zusammenberiefen, ur
der Capitano in denen des Podesta und dieser in denen Jen«
Anträge stellten, nach denen einige Statutenparagraphen b
zum 1. Januar 1287 aufgehoben werden sollten, durch welcl
sie in ihren richterlichen Machtbefugnissen gegen die Magnat«
eingeschränkt wurden, und verlangten, dass man sie am Schlua
ihrer Amtsperiode nicht wegen ihres Vorgehens gegen die
belangen dürfe. Das wurde beschlossen, ohne dass, wie i
scheint, der Adel irgend welchen Einspruch erhob. Ai
18. Januar 1287 wurden diese Ordnungen verlängert, jedoci
nicht ohne dass man sie in einigen Punkten wenigstens modi-
ficirte. Man fand sie doch zu hart und unausführbar. Namentlicl
wurden die Satzungen über die Bürgschaft reformirt. Wenn dei
Vater für den Sohn und der Bruder für den Bruder und umgekehri
gebürgt hatten, so sollte dann je Eine Bürgschaft genügend
Mit diesen Bestimmungen scheint man sich die nächster
Jahre beholfen zu haben. Es sind uns wenigstens keine Ab-
änderungen derselben bekannt. Die kriegerischen Ereignisse
welche sich in dieser Zeit abspielten, hatten die Gedanken dei
Bürgerschaft auch mehr nach Aussen gelenkt. Aber gerad<
durch Erfolge im Felde musste ja die Macht und das Ansehei
der Granden, die noch immer die geborenen Führer im Feld
lager und bei den diplomatischen Verhandlungen waren, sie
von selbst wiederherstellen und von Neuem kräftigen. Und s
^ Wiuuni man gegen die Regel zuerst den Rath des Podesta befragt
ist unsicher. Vielleicht weil man ihn früher gar nicht befragt halt
Perrens II S. 346 Anm. 1, wo auch die Belegstellen aus den Acten citi
sind, meint, man habe die Sache überstürzen wollen. Die von den Magnat»
deponirten Bürgschaften hatten eine besondere Verwaltung, über der
Wahl und Bedeutung sich in den Provisionen mancherlei Material find«
Florentiner Geschichte 1250—1202. 285
Mchali es auch jetzt. Die beiden Chronisten der Zeit,
Villani und Dino Compagni, stimmen darin j^anz überein,
SS der Guelfische Adel durch die Siege über Arezzo und Pisa
ch hoclimüthiger und gewaltthätiger geworden, das Volk
ber das gewohnte Mass hinaus'^ belästigt habe. Die beiden
ronisten sind allerdings gute Popolani und parteiisch gesinnt ^
er die Logik der Thatsachen spricht für die Richtigkeit ihrer
lauptungen. Um die Macht der adlichen Familien zu brechen
das Uebel mit der Wurzel auszurotten, beschlossen die
irer der Volkspartei daher zunächst, die Bewohner der Graf-
itl für sich ganz zu gewinnen , indem sie die am härtesten
i Adel Gedrückten aus der Knechtschaft desselben befreiten.
i*i Monate nach dem Siege von Campaldino ^nirde am
August 1289 durch einen im Hause des Giani Forese ge-
ten Bescliluss der Prioren und Rathsmänner, denen durch
Consiglien liierzu Vollmacht gegeben war, die Leibeigenschaft
Machtbereiche der Coraune aufgehoben. „Denn die Freiheit",
lebt dieses Statut an, „durch welche eines Jeden Willen nicht
einem fremden, sondern von dem eigenen Gutdünken abhängt,
1 durch das natürliche Recht vielfach verherrlicht, durch sie
den Staaten und Völker (civitates et populi) vor Unter-
:kung bewahrt und in ihrem Rechte geschützt und vermehrt.**
shalb soll Niemand auf irgend eine Weise weder für immer
h auf Zeit hörige oder sonst wie abhängige und unfreie
ite kaufen, und Niemand, welchem Stand er auch angehören
;e, derartige Leute verkaufen. Alle Verträge hierüber sind
sich nichtig und rechtswidrig und die, im Betreff' deren sie
feschlossen, für sich und ihre Nachkommen freie Leute,
e Richter und Notare und Zeugen, welche bei der Ausfertigung
1 Urkunden über derartige Verkäufe mitwirken , werden um
•K) Lire Kleinmünze gestraft. Dagegen kann Jeder der
mune von Florenz Hörige u. s. w. verkaufen und seine Rechte
ilmen übertragen, wie sich denn auch die Hörigen von ihren
'rren loskaufen können und diese ihre Hörigen zu diesem Zwecke
kaufen und für frei erklären können. Dieses Gesetz soll seine
Ütigkeit vom 1. Januar 1289 an haben ^.
' Villani VII, 132; Dino Compagni 1, 5 u. 11.
' Die Urkunde ist schon wiederholt gedruckt, am besten bei Kuniohr,
sprang der Besitzlosigkeit der Colonen im neueren Toscana S. 100. Die
28Ü 0. Hartwig-.
Hiermit waren die Baude , welche die Hörigen u. s. w. ai
die Scholle gefesselt, gesprengt, der Zuzug zur Stadt freige-
geben und der Mobihsirung des Grund und Bodens freies Feh
geöftiiet. Denn wie Viele wollten denn noch als Hörige denr:::
Adel und Klerus die Felder bestellen? Und diese sahen sicbri
desshalb gezwungen, ihre Grundstücke an die Stadt oder di^^
Städter, welche sie bezahlen konnten und durch freie Arbeiter ^
sie bestellen liessen , zu verkaufen. Dem Besitzstand des Adel _,
war damit eine nie wieder vernarbende Wunde geschlagen.
Doch damit glaubte man noch nicht genug gethan zu habei
um die bisher geübte Präpotenz des Adels zu brechen. War^
doch viele dieser freien Herren im Besitze von kaiserlichen ui^_ ^
anderen Privilegien, welche ihnen einen besonderen Gerichtsstand fj
gewährten und die Leute ihrer Güter und Ortschaften ihrem.ii
Gerichtsstand unterstellten. Auch diese Ausnalimestellung wollt*=?u
die Bürger von Florenz nicht mehr ertragen, und so wurde denn
am 31. Januar 1201 ein sehr ausführliches Statut in zeha
Rubriken gegen alle die, welche den Gerichtsstand des Podesta,
des Capitano und der übrigen Beamten der Comune nicht als
den ihrigen und einzig gesetzmässigen anerkennen wollten, «zu
Ehren und zur Stärkung des Regiments des Herrn Podesta und
des Capitano und des Amtes der Herren Prioren der Zünfte,
und zur Stärkung und Vertheidigung der Handwerker (artificuni)
und Zünfte, und damit die Bürger und Grafschaftsbewohner
nicht femer, w^ie bisher geschehen, unterdrückt würden", erlassen.
Das Gefühl, dass mit diesen sehr ausführlichen, ins Detail nach
allen Möglichkeiten eingehenden Bestimmungen doch des Guten
etwas zu viel geschehen sei, scheint den Redactoreu derselben
doch vorgeschwebt zu haben. Denn sie berufen sich auf den
Satz eines Weisen, nach dem man nur «Widriges mit dem
Widrigen"^ austreiben könne. Auch hier werden die Geschlechts-
Stadt kaufte die Hörigen auf, um sie gegen das Kaufgeld frei zu lasRCO-
Im Februar 1291 verkauften die Domherren von Florenz unter diesem sanfte**
Drucke ihre Güter und deren Angehörige in Mugello (Provision vom 3. Febr*
1291 im 2. Band der P. c. 162 tergo u. Rumohr S. 103). — Durch d^
Statut wurde übrigens nur eine Bewegung, die schon im Gang war, legal*'
sirt. Denn schon im Juli 1289 bitten einige <jemeinden im Mugello, welcb^
an die Ubaldini verkauft werden sollten, um Ankauf durch die Comun^'
* S. oben S. 73 Anm. 1 den einen Theil der Einleitung dieses Statuts iit»
Wortlaute. E^ steht in Band 2 der Provisionen S. 175 u. f. Dies Statai^
Florentiner Geschichte 1250-1292. 287
n gegenseitig für einander verantwortlich gemacht und
itenten mit harten Strafen belegt und für rechtlos erklärt,
igesichts dieser Statuten und der Thatsache, dass die
1 keine Versuche machten, diese Gesetzgebung principiell
mpfen, könnte es scheinen, dass nur die innere Consequenz
mal eingeschlagenen Richtung oder Schlimmeres , das
;en nach Rache und kein wirkliclies, begründetes Bedürf-
3 Führer der Volkspartei angetrieben habe , noch weiter
Beschränkung und Vernichtung der Privilegien des
eu gehen. Und doch möchten hier die Dinge etwas
liegen, wenn auch keineswegs geleugnet werden soll,
damals schon in Florenz gewissenlose Demagogen und
echtsfanatiker gegeben hat. Da der Adel in den Käthen
•itano und des Podesta entweder gar nicht zum Worte
3r doch stets in der Minorität blieb, desshalb also auf die
Bekämpfung dieser Statuten keinen Werth legen konnte^
i das, abgesehen seiner inneren Zerklüftung und seiner abso-
imerischen Schwäche^, zu einer um so erbitterteren per-
n Bekämpfung dieser neuen Ordnungen auf Nebenwegen
f den Bahnen der Gewalt. Die Ausführung der Gesetze
ie Beamten der Comune Hess jedenfalls viel zu wünschen
Wozu wären auch sonst die harten Strafandrohungen
ie in jedem Gesetze nöthig gewesen ? Manche Magistrate
tnOdend weitschweifig und detaillirt, dass sogar den Bartkratzern
soribus) und ähnlichen Gewerbetreibenden bei 25 Lire Kleinmünze
wird, die renitenten Privilegirten zu bedienen,
»"^enn an irgend einer Stelle das Fehlen der alten Florentiner
recht unangenehm sich bemerkbar macht, so ist es hier. Wie in
uten des Capitano von Bologna die Namen der Familien der
genannt w^aren, so auch in denen von Florenz. Das sagen die
jnta justitiae ed. Bonaini (Archivio stör. ital. N. S. Vol. I S. 66)
timmt. Desshalb zählen sie sie nicht auf. Da wir diese Statuten
Den und die Chronisten sie nicht nennen, so kennen wir ihre Zahl
lier. J. del Lungo hat zu Dino Compagni die hierüber erhaltenen
[I, ,>0 Anm. 17 zusammengestellt. Darnach schwanken die Angaben
33 oder 37 und 59—60. Da die in den Delizie degli Kruditi
IX, 279 aufgezählten Namen notorisch solche enthalten, z. B. die
die damals gar nicht in Florenz existirten, hat man es wohl mit
ten zu thun, von denen die kürzere nur die Namen der wirklich
IE domicilirten Granden enthielt. Mit dem bis jetzt bekannten
kann man nicht weiter kommen.
•288 0. Hartvi-ig.
ischeinen freilieb höchst summarisch alle ihnen zur Aburtheiluu
Zugewiesenen bestraft zu haben, so dass dann die Processe dr -^.
Verurtheilten wieder aufgenommen werden musst^n. Ob diw.
Herabsetzung der Amtsdauer des Podesta, die im Sommer 1281^3
ohne dass wir etwas Näheres darüber erfahren, von einem Jal^^
auf G Monate bleibend verringert wurde, mit derartigen Dinge r^
zusammenhängt, die uns die Provisionen ^ melden, bleibt ungewis^ -
Jedenfalls gestattete die von Dino Compagni mit den stärkste
Ausdrücken gebrandmarkte Nichtswürdigkeit vieler Richter de
Adel leicht und oft, die Statuten zu umgehen. Einzelne Grand
mochten es wohl auch nicht für unmöglich halten, durch ihr*
Einfluss und ihr Ansehen bei dem niederen Volke zu gelegen
Zeit diese ganze Gesetzgebung über den Haufen zu werfe:^^i.
Wenn der hochmüthige und zu jeder Gewaltthat und Intriguzae
fähige Corso Donati auf stolzem Streitrosse durch die Stadt rifcl;,
und die Volkshaufen: Der Baron, der Baron! ihm zuriefen, c3i8
mochte der scrupellose Aristokrat wohl hoffen, mit den Woll-
krätzern und Plusmachern eines schönen Tages noch grtindlicrli
abzurechnen. Und er hat das in seiner Weise, jedoch ohne
seine letzten Zwecke zu erreichen, auch gethan. Aber gerade
derartige Erscheinungen Hessen die Führer der Bürgerschaft ;
nicht mit dem schon Erreichten sich begnügen, sondern nach
noch stärkeren Sicherheiten für ihre Errungenschaften trachten.
Sie fanden dazu auch, wie es häufig in solchen Zeiten der
Classenkämpfe geschehen ist, einen der Aristokratie angehörigen
Mann, der sich an die Spitze der populären Bewegung gegen
den Adel stellte.
Giano di Messer Tedaldo della Bella gehörte einem der
sieben ältesten Adelsgeschlechter von Florenz an, welche in
der Badia von Florenz ihr Erbbegräbniss hatten. Die Familie
war ursprünglich Ghibellinisch gewesen, Giano hatte sich aber
in eine Zunft eintragen lassen und war Guelfisch gew^ordeu-
In der Schlacht von Campaldino hatte er Ritterdienste ge-*
than und sein Pferd verloren. Verschiedene Impulse bewegte«*
seine Seele. Er war von einem lebhaften Selbstbewusstseii'*
* Provision vom 10. und 11. Juli 1289. Am 27. Juli werden scho^»
die Syndici bezahlt, die den PodestA Rosso de' Gabrielli, den letzten ?(^^
desta mit einjähriger Amtsdauer, revidirt hatten.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 289
beherrscht und daher empfindlich für Kränkungen und zu
Rachsucht geneigt. Dagegen aber auch uneigennützig und ein
Jreund der Gerechtigkeit. „Gern vertheidigte er, was Andere
aufgaben, und sprach aus, was Andere verschwiegen; die Rec-
toren der Comune fürchteten ihn so, dass sie sich hüteten, die
Terbrecher ungestraft zu lassen* ^ Kurz, eine herrische, ihres
guten Willens sich bewusste Natur, ohne hervorragende poli-
tische Begabung. Vielleicht hatte den stolzen Mann eine schwere
Beleidigung, welche ihm einer der vornehmsten und hitz-
köpfigsten Granden, Betto de' Frescobaldi, in (einer Rathsver-
äsammlung?) der Santa Reparata damit zugefügt hatte, dass er
ihn an der Nase ergriff und sie abzuschneiden drohte, wenn er
auf einer Privatforderung bestehe, ganz in das Lager der
eifrigsten Popolanen und schlimmsten Feinde der Granden ge-
trieben*. Durch seine Verwandtschaft mit den einflussreichen
Magalotti, die sehr eifrige Popolanen waren, wurde er vielleicht
auch noch bestimmt. Nachdem er 1289 vom 15. August an
dem PriorencoUeg angehört hatte und zu grossem Ansehen
bei der Bürgerschaft gelangt war, trat er in Verbindung mit
den Führern der Volkspartei, unter denen uns namentlich
Duccio und Cione Magalotti, Corso Mancini, Lapo Talenti,
Donato Alberti, Albizzo Corbinelli, ßoninsegna Beccanugi, Baldo
RuffoU, Giova Aglioni, Rosso Bacherelli unter vielen anderen
vornehmen Popolanen namentlich überliefert sind^. Eine Codi-
' Dino Compagni I, 12. G. Villani Vlll, 8, der Giano sonst preist,
hebt seine Rachsocht besonders hervor. Ebenso der von Villani ganz unaV>-
hängige Pseudo-Brunetto Latini. Hartwig, Quellen II, 234. Sein rasch
zugreifendes Wesen hat ihm auch seine Excommunication von Seiten des
Bischofs von Pistoja zugezogen, als er dort 1294 als Podesta fungirte und
iDthrere Kleriker in Strafe genommen hatte. Er musste Pistoja verlassen,
oW die Amtszeit ausgehalten zu haben. Am 5. October 1294 ertheilten
^ die Florentiner Repressaliem-echt gegen die Pistojesen, welche ihn
ucht vollkommen bezahlt und versprochen hatten, die Aufhebung seiner
ucommunication zu erwirken, ohne das zu halten. Diese Repressalien-
*rtheilung wurde nach seinem Sturze, am 12. April 1295, zurückgezogen.
* Dieses Vorkonunniss erzählt nur Pseudo-Brunetto Latini a. a. 0.
' Diese Namen sind uns allein von Pseudo-Brunetto Latini a. a. 0. S. 288
Scannt. Es sind die Namen von Popolanen, die in jener Zeit viel genannt
^^, zum Theil die Priorenwürde bekleidet und sich in den Geschäften
^ Comune hervorgethan haben, üeber ihre Geschicke und spätere Partei-
«telliing gegen Giano della Bella gibt J. del Lungo in seinem Werke über
l)«itache Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 19
290 0. Hartwig.
Hcation der einzelnen Kathsbeschlüsse, welche das V^olk gej
die Unterdrückung durch die Granden schützen sollten, e
weitere Ausdehnung und Verschärfung derselben in den Strafl
Stimmungen gegen die Qranden und in Verbindung hiermit e
neue Redaction aller der Bestimmungen, welche seit der E
l'ührung des Priorats die Herrschaft des Popolo befestigt hatt
erschien diesen Männern als das zu erstrebende Ziel. 6e{
das Ende des Jahres muss die volksthümliche Bewegung ihres ]
feiges sicher gewesen sein, denn die letzten Prioren dieses Jahi
unter denen sich jedoch keiner der genannten Freunde Gian
befand, brachten einen Entwurf von Ordinamenta canonizz;
am 10. Januar 1203 im Käthe der Hundert ein, welchen
ihrem oder ihrer Amtsvorgänger Auftrag drei Rechtsgelehr
Donato di M. Alberto Ristori, M. Ubertino della Strozza u
M. Baldo Aguglioni ^ ausgearbeitet hatten. Sofort wurde
Rathe der Hundert mit 72 gegen 2 Stimmen der Entwurf r
einigen Abänderungen genehmigt und am 18. Januar nach seil
Annahme in den übrigen Räthen zum ewigen Gesetze (
Oomune Florenz erhoben. Dieser Entwurf enthielt die Or<
namenta justitiae, wie sie jetzt genannt wurden. War bei i
Redaction derselben ein näherer Parteigenosse Giano's, Albei
Ristori, in erster Linie thätig gewesen, so wurde er selbst n
zwei anderen Freunden, M. Albizzo Corbinelli und Baldo <
Ruffoli, in die nächste Signoria am 15. Februar 1293 gewäl
Baldo bekleidete das erste Gonfalonierat der Gerechtigke
eine Würde, welche durch diese Ordnungen mit grossen Macl
befugnissen ausgestattet, ins Leben gerufen wurde. Der Podei
Tebaldo Brusciati von Brescia und der Capitano Corrado de Son
cina waren der Neuerung offenbar günstig gestimmt.
Dino Compagni genügende Auskunft. Der einzige, der von ihm nicht
wilhnt wird, ist Corso Mancini, der aber bei Lami, Monumenta 1,401 v
Jahre 1294 als Mitglied einer Florentinischen Gesandtschaft' genannt wi
* Diese drei Redactoren von Dino Compagni genannt I, 12. Der er
von ihnen war später ein hervorragender Parteigenosse Dante's, fiel c
Florentinern aber in die Hände und wurde 1303 schmählich hingericfal
Dino Compagni II, 30. Der dritte ist Dante besonders verhaest (Paradiso X'
und sicher einer jener Florentinischen Juristen , deren weites Gewissen i
dem Wachsen ihres Scharfsinns gleichen Schritt hielt. Er gehörte 12
auch der Verschwörung gegen Giano della Bella an. Die Daten na
Honaini im Archivio stör. ital. N. S. I, 8 u. 78.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 291
Sind diese Ordnungen auch nicht genau in der Fassung
erhalten, in welcher sie aus den Consiglien am 18. Januar 1293
hervorgingen, so sind wir doch so vollständig über sie unter-
richtet, wie kaum über irgend ein anderes Product der gesetz-
geberischen Thätigkeit der Florentiner. Denn wir besitzen noch
'len Entwurf derselben, wie er den Käthen vorgelegt wurde, und
eine Ausfertigung aus dem Jahre 1295, welche sich von der
am 18. Januar 1293 genehmigten nur durch einige wenige Ab-
änderungen unterscheidet. Jener liegt in dem Abdrucke vor,
den uns Bonaini im Archivio storico zugänglich gemacht hat,
diese in der Ausgabe von Fineschi ^.
In den achtundzwanzig Rubriken, in denen der nicht ganz
Ijoniogene Stoff dieser Ordinamenta justitiae untergebracht ist,
vrerden zunächst die einundzwanzig Zünfte * , die zwölf oberen
und neun unteren, der Reihe nach aufgezählt und diese aufge-
fordert, durch einen Eidschwur ihrer Syndici die Aufrechter-
lialtung dieser Ordnungen feierlich zu geloben und zur Aus-
führung derselben auch dadurch bereitwillig mitzuwirken , dass
sie jede einem ihrer Zunftgenossen angethane Beleidigung zur
Anzeige zu bringen versprechen. Ausser dieser beschworenen
Einigung sollen bei schweren Strafen keine anderen Verbin-
dungen und Eidgenossenschaften unter den Zünften erlaubt sein.
Der folgende Artikel handelt von der Wahl der Prioren und ist
von der einschneidendsten Bedeutung. Denn hier wird fest-
gesetzt, dass Niemand zum Prior gewählt werden könne, der
^ Ich nnterlaese es, auf das Detail hier einzugehen^ da über die hier
in Betracht kommenden Fragen Hegel, Die Ordnungen der Gerechtigkeit
in der Florentinischen Republik : Universitätsprogramm von Erlangen 1867,
«ndVillari, N. Antologia XI, 456 u. f. (1869) gehandelt haben. Der be-
«l^ütendste Unterschied zwischen den Fassungen von 1293 und 1295 besteht
<larii). dass die i. J. 1293 auf zwei festgestellte Zahl der Zeugen gegen die
'»randen auf drei erhöht wird, während der ursprüngliche Entwurf noch
keine Zahl genannt hatte. — Fineschi hat seine Ausgabe in den Memorie
istoriche degli uomini illustri del Convento di S. Maria Novell a di Firenze
S. 186 u. f. veröffentlicht. Eine officielle Uebersetzung der Statuten ins
Italienische vom Jahre 1324 hat P. E. Giudici im Appendix zu seiner
^ria dei Municipi italiani S. 803 u. f. publicirt.
* Dino Compagni hat vierundzwanzig Zünfte. Dieses ist sicher falsch ;
^ 1378 zur Zeit des Aufstandes der Ciompi die Zünfte vorübergehend auf
^e Zahl von viemndzwanzig erhöht wurden, muss die Ueberarbeitung der
^ronik nach dieser Zeit gesetzt werden.
292 <^- Hartwig.
nicht ein Handwerk wirklich dauernd betreibe und einer Zui
angehöre, und Niemand, der ein Ritter (miles) sei ^ Damit ^
der Adel dauernd von der Betheiligung an der Signoria, der i
besonderer Bannerherr der Gerechtigkeit (vexillifer justitiae) hinz
gefügt wird, ausgeschlossen *. Dieser Gonfaloniere wird besondc
gewählt, hat aber Sitz und Stimme in der Signoria wie (
übrigen sechs Prioren. Seine Aufgabe war die Aufrechterhaltu
der Ordnung der Gerechtigkeit gegen die Magnaten mit der il
jährlich zur Verfügung gesCfeUten Schtiar von tausend erlesen
Popolanen zu erwirken. Hatte man sich durch diese l)ewaffn(
Truppe, die von der von dem Capitano befehligten Bürgerwe
der Zünfte streng geschieden ist, ein Instrument geschafiFen, d
Gewaltthaten des Adels entgegenzutreten, so Hess man ni
diese auch das Uebergewicht einer in den Besitz der Aller
herrschaft gekommenen Partei recht hart empfinden.
Jede Tödtung oder tödtliche Verwundung eines Popolan«
durch einen Magnaten bestraft der Podestä mit Hinrichtung d
Thäters und Zerstörung oder Einziehung seiner Habe. Ist dies
* Eine der ersten Vorbedingungen des Sieges des Popolo über d
Adel war die Einigkeit der Zünfte untereinander und der Friede innerha
der einzelnen Zünfte. Daher finden wir das Bestreben der Signoria in dies
Zeit immer auf diese beiden Punkte gerichtet. Als die Zunft der Kaufleu
di Porta S. Maria und die Seidenweberzunft 1288 in Streitigkeiten gerath*
sind, mischt sich der Capitano ein und stiftet Frieden (Provision vo
5. August 1288). Als die reichen Kauf leute Abmachungen untereinand
schlössen, die Preise der Waaren zu binden und die ärmeren Zunftgenos»
zu drücken — wir würden sagen »Ringe" bildeten — , wurde officiell hi<
gegen eingeschritten und Spione in den Dienst genommen, die derartige V(
schwörungen aufspüren und anzeigen sollten (Provision vom «SO. Juni 129<
' Die übrigen Bestimmungen dieser Rubriken über die Wahl d
Prioren, der Gonfalonieren di giustizia u. s. w. sind nicht von lange
Bestände gewesen. Wenige Jahre darauf wurde erst am letzten Tage v
Ablauf einer Signoria, also am 14. des betrefTenden Monats, der Wahlmod
für die am folgenden Tage stattfindende Priorenwahl festgesetzt, offenbi
um Wahlmanöver nicht aufkommen zu lassen. Andere Bestimmungen sii
hier nur aus früheren Consiglienbeschlüssen aufgenommen. So war d
auch hier decretirte Ausschliessung eines Priors von der Wiederwahl a
drei Jahre festgesetzt, wie dieses schon am 27. Juli 1290 bestimmt wa
Früher genügten zwei Jahre. Ich kann nicht auf alle Einzelheiten d<
Ordinamenta hier eingehen. Es kommt mir nur darauf an, die Bestie
mungen hervorzuheben, welche die in ihnen zum Ausdruck gekommei
politische Richtung besonders kennzeichnete.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 293
entflohen, so ist sein Bürge für die Strafsumme haftbar, kann
sich dafür aber an den Gütern des Thäters schadlos halten.
Ist ein Popolano von mehreren Magnaten erschlagen, so werden
auf die Anzeige der Angehörigen des Ermordeten der Urheber
des Anfalls und der Todtschläger mit dem Tode, die übrigen
mit schweren Geldbussen bestraft. Unterlassen die Angehörigen
4iie Anzeige , so haben die Rectoren einzuschreiten ^. Verwun-
ilungen eines Popolano durch einen Magnaten werden je nach
ilem Grade der Verwundung durch. Strafen bis zu 2000 Gulden
Kleinmünze gebüsst. Diese Strafen werden kurzer Hand von
dem Podesta auf Anzeige des Geschädigten oder wenn er ge-
tödtet ist, auf die Aussagen seiner Angehörigen oder zweier
glaubwürdiger Zeugen* erkannt. Jede friedliche Privat Verstän-
digung (pax) der in Händel Gerathenen ist diesen Bestimmungen
gegenüber als nicht vorhanden zu betrachten. Wenn ein
Popolano sich in Händel der Magnaten einlässt und dabei ver-
wundet wird oder als Diener eines solchen von diesem verletzt
ist, hat der Podesta nach dem gemeinen Strafrecht zu er-
kennen.
Wie in Bologna hat der Capitano, wenn der Podesta nicht
gegen die Magnaten einschreitet, den Process gegen sie zu
ftihren und das Urtheil zu vollstrecken. Versäumen beide
Rectoren ihre Pflicht, so tritt der Gonfaloniere di Giustizia ein,
beide Rectoren werden abgesetzt und hart bestraft. Bis die
Vollstreckung des Urtheils durch den Gonfaloniere vollzogen ist,
schliessen dann alle Zunftgenossen ihre Magazine (apothecae)
und treten unter die WaJBFen. Andere Bestimmungen sind gegen
die Vergewaltigungen des Volks durch die Magnaten in Betrefi'
des Grundbesitzes gerichtet. Den Magnaten wird zu Gunsten
4er Popolanen der Erwerb von Grund und Boden erschwert.
Zur Berichtigung von Geldbussen darf kein Popolano einem
Adlichen Geld leihen und jeder Popolano ist bei Geldstrafe ver-
pftichtet, jede Vergewaltigung von Seiten eines Magnaten zur
Anzeige zu bringen. Die Rectoren sollen durch Kundschafter
^e Befolgung dieser Anordnung überwachen lassen und anonyme
^ Diese Bestiinmung fehlte im Entwürfe.
' Später (1295) wurden es drei Zeugen. Damals wurde auch die
*^iwn im April 1293 erhöhte Mannschaft des Gonfaloniere nochmals gemehrt.
294 O. Hartwig.
Denunciatioueii , die in zwei Kästen deponirt werden könne-
annehmeu. Falsche Angaben und falsche Zeugen sollen bestrsH
werden. Das nahm man gegen den ursprünglichen Entwia
doch in die Ordinamenta auf. Aber bezeichnend genug überlie-
man die Festsetzung des Strafmasses den Rectoren ^.
Um die den Magnaten angedrohten Strafen, wenn au—
nicht sämmtlich, so doch zum guten Theile vollstrecken
können, haben sämmtliche Magnaten vom 15. bis 70. Lebe
jähre, deren Geschlechtsnamen in den ofticiellen Magnatenv(
zeichnissen eingetragen sind, jährlich am 1. Januar Bürgsch
zu leisten, wie dieses schon in dem Statut der Comune (
2. üctober 1286) vorgesehen war'. Keinem der wegen ei
Vergehens gegen einen Popolanen bestraften Magnaten d«:
diese Strafe erlassen werden; sell>8t das Begnadigungsrecht 3
Comune, welche alljährlich mehrmals an kirchlichen Feiertag"-
dem Schutzpatrone der Stadt zu Ehren Gefangene frei g«i
wurde für sie ausgeschlossen.
Ausser diesen hier nur in ihren wichtigsten politisel:i€
Bestimmungen kurz wiedergegebenen Festsetzungen finden wii
noch einige andere Massregeln angeordnet, die sich nur zum
Theile noch auf die Magnaten direct beziehen. Sie dürfen sici
* Das Spionenwesen war in Florenz schon jetzt sehr ausgebildet
Gegen die feindlichen Nachbarcomunen waren immer Spionen im Felde,
wie wir aus den ihnen angewiesenen Geldanweisungen ersehen. Sie werden
ja bis nach Deutschland geschickt. Aber auch innerhalb der Stadt fungirten
zahlreiche Geheimpolizisten gegen Steuer- und Zolldefraudationen und
verbotene Associationen (s. S. 292 Anm. 1). Wenn nun auch gegen die
Magnaten Si^ione bezahlt werden, so hat das nichts Auffallendes und ve^
räth keine besondere Härte gegen sie.
'^ Es wird hier Bezug genommen auf ein Statut der Comune, das aus
der Provision des genannten Tages hervorgegangen ist und mit den Wortei^
begann ,Ut in effrenata praecij^ue Magnatum*. Es trug die Ueberechri**
,De securitatibus praestandis a Magnatibus Civitatis Florentiae*. Es b^^
seinen Platz in den Statuten mit den nöthigen Veiünderungen auch för d»'
Folgezeit behauptet und ist auch in der sog. Castrensischen Ausgabe de'
selben I S. 448 abgedruckt. Die Namen der Magnatenfamilien sind hi^
weggelassen — sie existirten schon nicht mehr — , und wer weiss, ob nie»'
ihre Nennung in der Handschrift des Provisionenbandes I c. 32 die UrsacJ'
der Verstümmelung desselben gewesen ist. — Von dem Magnatenverzeic^
nisse wurden jährlich vier Abschriften genommen und an die verschieden^
Behörden vertheilt. (s. oben S. 287 Anm. 1.)
Florentiner Geschichte 1250—1292. 295
ohne besondere Erlaubniss nicht an dem Orte zeigen, wo die
Rathsversaramlungen des Capitano gehalten werden; beleidigen
sie ein Mitglied der Signoria und deren Beamte, so werden sie
mit der doppelten Strafe belegt, welche gegen sie erkannt
worden wäre, wenn sie einen einfachen Popolano angegriffen
(offendere) hätten. Verbalinjurien der Magnaten gegen die
Rectoren der Stadt, in deren Anwesenheit oder dritten Personen
gegenüber oder in Rathsversammlungen begangen, werden von
Jiesen nach Gutdünken mit bleibender oder vorübergehender
Ausweisung bestraft. Um sich die ihnen auferlegten Straf-
summen zu verschaff'en, darf kein Magnat eine Anleihe bei
Strafe bei einem Popolano machen. Ob die Bestimmungen,
welche gegen die Corruption der Bürgerschaft erlassen wurden,
und durch die ein jeder, der Bestechung und Betrug und
Verrath ^ an der Comune begangen hatte , für unwürdig erklärt
wurde, ein Amt der Republik zu bekleiden, und allen nicht in
Florenz Geborenen verboten war, als Anwalt in der Stadt auf-
zutreten, mit den nächsten Aufgaben der Ordinamenta näher
zusammenhängen, oder mehr zufällig in diese Sammlung ge-
rathen sind, mag dahingestellt bleiben. Vielleicht täuschten sich
die Gesetzgeber auch nicht über die moralischen Wirkungen,
die diese Kampfgesetze gegen die Gewaltthätigkeit^n des Adels
heraufbeschwören mussten, und man wollte damit allen Um-
gehungen derselben durch bedenkliche Auslegungen und Be-
stechungen des Richterstandes einen Riegel vorschieben. Die
Stellung dieser Bestimmungen an den Schluss der Ordinamenta,
denen dann in einer Constitutio generalis der Vorrang vor allen
übrigen Gesetzen der Comune, ihre Rechtsbeständigkeit und
Cnveränderlichkeit für alle Zeiten in den stärksten Ausdrücken
und unter den schwersten Strafandrohungen feierlich bestätigt
und zugesichert wird, macht es wahrscheinlich, dass auch sie
als Bollwerke für die legale Durchführung des Gesetzeswerkes
lienen sollten.
Mit dem Inkrafttreten dieser Ordnungen der Gerechtigkeit ist
«ine Entwicklungsperiode der Geschichte von Florenz zum Abschlüsse
gekommen, in welcher diese Comune aus einer von feudalen In-
stituten ganz durchsetzten Gemeinde zu einem, wenn auch nicht
Alles das schliesst das Wort baratteria in sich ein.
296 0. Hartwig.
durch überall billige und gerechte Gesetze, immerhin aber doch durch
Gesetze gebundenen Staatswesen sich in überschiessender Lebens-
kraft hindurch gekämpft hat. Es ist die Epoche, in der Dante Alli-
ghieri geboren wurde und heranwuchs, der Mann, der diesem Ge-
meinwesen noch das Zweite, das nach Thomas von Aquino neben
dem Bestände von geordneten Rechtsverhältnissen zur Bildung eines
Culturstaates nöthig ist, die Literatur in der Volkssprache, in nie
übertroflFener Grösse schuf. Wie aber dieser gewaltige Geist, der
mit allen Fasern seines geistigen Seins im Mittelalter wurzelte, sich
mit der ihm zeitgenössischen Entwicklung seiner heissgeliebten
Vaterstadt nicht befreunden konnte, so wollten auch die mittel-
alterlichen Herren dieser Stadt, die »räuberischen Wölfe*, sich
nicht von den „zahmen Lämmern" durch eine schwere HOrd*
festgefügter und harter Gesetzesbestimmungen, die man über sift
geworfen hatte, ersticken lassen. Der Kampf um den Bestand
der Ordnungen der Gerechtigkeit bestimmte den Charakter der
folgenden Epoche der Florentinischen Geschichte.
i
I
Beilage. |
Beschluss des Käthes der Stadt Florenz betreffs der ^
Steuerveranlagung. 1288 August 5.
Archivio di Stato di Firenze. Archivio della Repubblica. ProvvisionL
Libro 1^ Carte 92 (tergo).
im
In dei nomine amen, anno sue salutifere incarnationis milledmo .i^
cc^lxxxviij<>, indictione prima, die quinto intrante mense augnsti. |v
Precona convocatione campaneque sonitu nobilis vir dominus Gerardt» j,
de Josano de Cremona defensor aHificum et aii:ium capitaneus et "
conservator pacis civitatis Florentie suum coasiliam speciale et capi" ^
tudinum duodecim majorum artium civitatis predicte in eccleeii^
Sancti Petri Scheradii fecit more solito congregari. in quo quide»
consilio, presentibus et volentibus dominis prioribus artium, poit
debitam provisionem super infrascriptis per ipsos dominos priores
solemniter factam predictus dominus defensor et capitaneus infrascripi^
proponens , consilium sibi pro communi petiit exiberi , videlicet d
videtur dicto consilio et capitudinibus utile fore pro communi Florentit
teneri et fieri opportuna consilia super extimo et de extimo de nofo
per commune Florentie presentialiter faciendo vel saltem de refor*
mando et reaptando extimum , (luod nunc est in dicto communi, et
Florentiner Geschichte 1250—1292. 297
hoc t-um dicatur, predicta fore ntilia immo expedientia dicto com-
muni multis rationibus et causis et maxime eo, quod dictum presens
extimiim editum et factum fuit nullis in eo ordine Justitiar vel equali-
iäte servatis, et quia multi a tempore citra, quo ipsum extimum
factum fuit, valde ditiores effecti sunt et e contra multi, qui tunc
in divitiis abundabant, a dicto tempore cito effecti sunt pauperes et
egeni.
Dominus Ugho Altoviti judex surexit et arengando consuluit,
utile fore pro communi Florentie teneri et fieri opportuna consilia
super predictis supra propositis, secundum quod in ipsa propositione
plenius continetur.
In reformatione cujus consilii preaudito consilio in predictis exi-
l»itö et demum per ipsum dominum defensorem et capitaneum ex-
«-inisita voluntate dicti consilii et capitudinum, primo faciendo partitum
ad sedendum et levandum et postmodum ad pissides et ballottas
STiper predictis supra propositis secundum formam statutorum placuit
et Visum fuit xxxv® ex dictis consiliariis et capitudinibus, utile fore
pro communi predicto teneri et fieri opportuna consilia super pre-
<iictis supra expressis secundum formam propositionis jamdicte; nam
ipsi XXX® hoc volentes posuerunt ballottas in pisside albo, in quo
SKiriptum est »sie", illi vero, quibus predicta displicuerunt , ponentes
ballottas in pisside rubro, in quo scriptum est »non*, in contrarium
fnere solummodo xj^™ numero computati, extractis de dictis pissidibus
visis et numeratis dictis ballottis in ipsius consilii presentia et con-
speitu.
Item incontinenti et immediate die predicta in consilio generali
^t speciali ejusdem domini defensoris et capitanei et capitudinum
axtinm predictorum precona convocatione campaneque sonitu mandato
^icti domini defensoris in dicta ecclesia more solito congregatis,
presentibus et volentibus dominis prioribus artium, predictus dominus
defensor et capitaneus predicta omnia et singula in predicto consilio
speciali et capitudinum supra proposita provisa et deliberata proposuit,
«ttpra hiis consilium pro communi sibi petens: videlicet quid et
quomodo videtur et placet dicto presenti consilio in predictis et de^
predictis providere et firmare utile pro communi.
Item proposuit dictus dominus defensor et capitaneus et sibi pro
<^nimuni consilium petiit exiberi, quomodo et qua forma eligi debeant
^r officiales per formam statutorum communis eligendi ad pen-
^dam pro ipso communi granum et bladum et etiam farinam, quod
^ q^e pensatur et pensari debet ad pensas dicti communis, dummodo
^0 ipsa electione servetur forma ordinata super hujusmodi officialium
«ectionem per formam statuti nuper editi in predictis.
298 ^- Hartwig.
Ser Cione Balliouis [?] surexit et areiigando coiisuluit, qu
presenti consilio firmetur de novo extimo faciendo per coir
Florentie et quod iiij^^ extima fiant, item tjuod ipsi official
pensas communis elipendi, ut dictum est, eli^antur hoc modo: s
quod tres ex ipsis officialibus eligantur pro quolibet sextu, secu
quod consiliarii et capitudiues sextuuni super ipsa electione fa<
concordes fuerint.
Bindus Nigri Ambroxii surexit et arenpando consuluit,
per commune Florentie fiant solum tria extima, quorum quo
duret solummodo per unum annum, et dirimatur brevium sor
quod ipsorum extimorum primo anno et ad quod secundo ar
ad quod tertio anno libre imponi debeant pro communi pn
dummodo anno finito incontinenti comburatur extimum, ad quc
ipso tunc preterito anno impositiones librarum facte fuerint, et
ad ipsa tria extima facienda procedatur hoc modo : videlicet qu<
dominos priores artium eligantur iiij"^* pro canonica et du(
cappella ad quodlibet ipsorum extimorum faciendum.
Ser Torna de Kemulo notarius surexit et arengando cons
quod in presenti consilio firmetur de novo extimo per com
Florentie faciendo, verumtamen modus, via et forma faciendi :
extimum liberaliter et totaliter remaneat et sit in dominis pot^
capitaneo et officio dominorum priorum artium et sapientium vin
quos et quot semel et pluries habere voluerint ad predicta, et ^
et teneat et firmum sit, quod fecerint in predictis, ac si per p:
consiiium factum esset.
Dominus Bardus Angiolerii judex surexit et arengando cons
quod ad presens supersedeatur in dicto extimo faciendo de nc
hoc differratur usque ad festum omnium sanctorum; tamen in
exquiratur et procuretur de habendis modis et formis, quos et
communia Luce Senarum Pistorii et Prati servant in eorum
faciendis, et interim etiam provideatur de quantitate extimi ci\
et comitatus et quomodo dividi et partiri debeat inter magna
populäres.
Dinus filius Jannis surexit et arengando consuluit super prc
supra propositis, (juod in presenti consilio firmetur de extimo de
faciendo, et sit et fiat dictum extimum ita, quod sit in quan
et secundum qua est presens extimum tam in civitate quam
tatn ; et ad ipsum extimum faciendum hoc modo procedatur:
licet quod per dominos priores artium eligantur sex boni et di
viri populäres et artifices pro quolibet sextu, qui provideant vi
modum, secundum quem et quam dictum extimum fieri debe
partiri, et totidem sapientes et boni viri eodem modo ad pn
Florentiner Geschichte 1250—1292. 299
providenda i>er ipsos priores de magnatibus civitatis Florentie eligantur,
4|Uoruni provisiones ad simile consilium reducantur et tunc secundum
voluntatem dicti consilii procedatur.
Cinus Paganuccii surexit et arengando consuluit, quod extimum
de novo fiat et fiant xij*^*"* extima, ita tarnen quod nitro unain libram
non possit imponi ad alitiuod ipsorum extiroorum ; et ßant ipsa extima
hoc modo : scilicet quod quodlibet eorum fiat per xij*'"" iiij*^'^ * pro
canonica et per xij""" coppias pro cappella; quibus extimis factis
deponantur ipsa extima apud aliquod locum religiosum.
Xoffus Quintavalle surexit et arengando consuluit, quod extimum
de novo fiat, tarnen non fiat certa summa extimi et etiam aliqua
divisio non fiat inter sextus vel populos.
Miglacius Pelliparius surexit et arengando consuluit, quod super
modo et forma dicti extimi faciendi capitudines xij^"" majorum artium
habeant consilia suarum artium, que consilia supra predictis per ipsas
artes exibenda reducantur in scriptis et postniodum ad presens con-
i>ilium reducantur, et secundum quod tunc dicto consilio placuerit, in
predictis procedatur.
Albiczus Orlandini surexit et arengando consuluit, ((uod extimum
de novo fiat et sit ipsum extimum in summa triginta centonar. miliar. ;
et de ipsa quantitate extimi predicti fiat divisio inter civitatem et
comitatum, secundum quod videbitur dominis prioribus artium et
sapientibus viris, quos ad hoc eligere voluerint; et in dicta summa
et quantitate fiant iiij<>^ extima per illos, quos et quot domini priores
ad hoc eligere voluerint et habere ; et non possit imponi nisi una
Hbra pro quolibet ipsorum extimorum, ita quod ad ipsa extima exactis
iiij**^ libris ipsa extima sint cassa et vana, et tunc ad extimum de
novo faciendum procedatur.
Dominus Lapus Saltarelli surexit et arengando consuluit, quod
super predictis supra propositis hoc modo procedatur: scilicet quod
per dominos priores artium eligantur xviij^ vel xxiiij^^* boni et legales
viri magnates, populäres et artifices et coram eis proponatur, si eis
^detur et placet, quod extimum de novo fiat; et si eis videbitur,
provideant modum et formam, secundum quem et quam dictum ex-
^um fiat; et quod per eos in hiis provisum fuerit, reducatur ad
presens consilium.
In reformatione cujus consilii, preaudito consilio in predictis
<:iibito et demum per ipsum dominum defensorem et capitaneum
fwtis et revolutis partitis ad sedendum et levandum, super predictis
^ni propositis particulariter secundum formam statutorum placuit
* Wahrscheinlich : quaternas.
300 0. Hartwig. Florentiner Geschichte 1250—1292.
decem partibus et ultro jamdicti consilii et per eos obtentum et
matam fuit, quod hujns consilii auctoritate firmum sit de novo
timo ad presens per commune Florentie faciendo ; verumtamen mo<
forma et via ip^ius novi extimi faciendi, et que circa predicta pr
denda et facienda sint, pro dicto extimo bene et equaliter facie
remaneant et sint in provisione et determinatione dominorum potc
tis, defensoris et capitanei et dominorum priorum artium present
vel futurorum una cum illis sapientibus et bonis viris, quos et (\
ad predicta semel et pluries et quotiens eligere voluerint et hab
per quos possint et debeant presentis consilii auctoritate provider
firmari in predictis et circa predicta, quecumque eisdem placue
et secundum quod eis videbitur convenire, dumtamen omnia et sing
per eos in predictis providenda et facienda reducantur et proponai
ad generale et speciale consilium domini defensoris et capitudii
artium predictarum, et secundum quod tunc per ipsum consil
pro Visum fuerit, firmitatem habeat et eflfectualiter observetur.
Item quod predicti xviij^ officiales eligendi ad pensas commi
Florentie, ut dictum est, eligantur hoc modo et forma: scilicet q
tres ex ipsis ofßcialibus eligantur per consiliarios et capitudines cu
übet sextus presentis consilii, secundum quod concordes fuerint
ipsa electione facienda, dummodo in hoc servetur forma super hn.
modi electione officialium ordinata.
Presentibus testibus domino Bonaccurso de Cremona milite m
tanei et Daviczo BoUietti precone dicti domini defensoris et aliis.
ego Bonsegnore olim Gueczi civis Mutinensis imperiali auctorit
notarius et nunc consiliorum communis Florentie et domini defense
scriba hiis omnibus interfui et ea publice scripsi.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Von
Fritz Arnheim«
(Fortsetzung.)
m.
Das Russisclie Project einer Nordischen Allianz nnd die Parteien
in Schweden ^
Die Annäherung der Freiheitspartei an die Königin Ulrike
im späteren Verlaufe des Stockholmer Reichstages 1760 — 02
Iiatte den lebhaftesten Unwillen der Französischen Regierung
erregt, welche ihre ehemaligen Anhänger laut des Verraths und
des Abfalls von den ehemaligen Principien beschuldigte und von
jeder Rücksichtnahme auf die früher mit Schweden eingegangenen
feierlichen Verpflichtungen und Verträge sich frei und ledig
erachtete. Zwar war der langjährige Vertreter Frankreichs zu
Stockholm, Marquis d'Havrincourt, uneigennützig genug, die
Wiederversöhnung seiner Freunde mit der Schwedischen Königin
nach Kräften zu fördern *. Aber ein Augenzeuge der völligen
' Für die folgenden Capitel habe ich mein Material beträchtlich
^«jnnehren können, theils durch Benutzung verschiedener Publicationen in
'^oasischer Sprache, theils durch Verwerthung der im Berliner Geheimen
Staatsarchiv befindlichen Depeschen der Preussischen Gesandten in Stock-
^^, sowie der an dieselben gerichteten Mediat- und Immediat erlasse
'fiedricbs d. Grossen, deren Durchsicht Herr Wirkl. Geh. Oberregierungsrath
^f. H. V. Sybel gütigst mir gestattet hat. Cap. I u. II s. Bd. II j). 410 ff.
' Am 16. August 1762 schreibt d'Havr. an den Schwedischen Kanzlei-
l^identen Cl. Ekeblad: ,V. Exe. - - - sait que labandon, la trahison de
302 ^^ Arnheim.
Vernichtung des von ihm zur Blüthe gebrachten Französisch
Systems wollte er nicht sein, bat um seine Abberufung u
verliess schon Oktober 1702 die Schwedische Hauptstadt. ,
die Stelle der früheren Intimität zwischen dem Versailler H(
und der Schwedischen Regierung trat darauf eine gleichgültij
fast feindselige Kühle ^ Der Botschafterposten in Stockho
blieb unbesetzt und die vertragsmässige Subsidienzahlung wni
von Frankreich gänzlich eingestellt-.
Ein fühlbarerer Schlag konnte die Schwedische Kegierunj
partei kaum treffen. Denn der mit Preussen leichtfertig l
gonnene Krieg hatte das ohnehin arme Land in eine so beträcl
liehe Schuldenlast verwickelt, dass ein Staatsbankerott fast u
vermeidlich erschien. Desshalb Hess der Schwedische Botschaf
am Pariser Hofe, Ulr. ScheflFer, es auch nicht an Vorstellung
und Bitten fehlen, um die Auszahlung der rückständigen Sl
sidiensummen zu erwirken. Aber der Herzog v. Praslin (Choise
wollte sich nur zu einem neuen zehnjährigen, von 1704 an {
rechneten Bündniss verstehen, laut welchem Frankreich sich 2
Zahlung von einer Million Livres für 1708 und von andertha
Millionen für die folgenden zehn Jahre verpflichten, Schwad«
hingegen für den Kriegsfall zwölf Kriegsschiffe der Französisch«
Regierung zur Verfügung stellen sollte. Dieser Französiscl
Vorschlag erregte in Schweden überall den lebhaftesten Unwille;
Er wurde Sept. 1703 von dem Reichsrath verworfen, und ms
beschloss einstimmig, an den alten Forderungen festzuhalten ur
quelques gens regardes longtemps comme amis, l'indiö'^rence de quelqi^
autres, si peu analogue a mes sentiments pour eux, n'ont pas ete les moi
sensibles de mes chagrins**. Stockh. Reichsarch.
^ Graf Bemstortf schreibt am 19. Februar 1703 dem Dänischen (
sandten Schack zu Stockholm : ,Depuis quelquc temps deja le Koi 8'aper9
ou croit s'apercevoir que le Miniatere de France - - - se lasse de la Su^
ou au moins du parti qu'il y a eu jusqu'ici et qu'il juge que la forme
Gouvernement, teile qu*elle est etablie aiyourd'hui dans ce Royaume,
rend son alliance peu utile"*. Correspondance ministerielle du Comte I.
E. BemstorfF 1751—1770, p. p. P. Vedel Tf, lU (Kopenhagen 1882).
- Den Depeschen Schack's (18. Januar u. 1. März 1763) zufolge sei
der Herzog v. Praslin geäussert haben, ^dass es sich nicht lohne,
Schweden Subsidien zu zahlen, so lange dieses Land seine jetzige unbrau«
bare Regierungsform behalte"*. Grev v. d. Ostens Gesandtskaber in: Dar
Hist. Tidskr. Raekke IV. Bind 1, 013—14 (Kopenhagen 1869—70).
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. QQ'd
einen ausserordentlichen Reichstag einzuberufen, wofern der nach
Paris abgesandte Kurier mit einer abschlägigen oder unbefrie-
digenden Antwort des Herzogs zurückkehren würde '.
Wenn man erwägt, dass Panin, der allmächtige Günstling
der Kaiserin Katharina, bereits als Gesandter am Stockholmer
Hofe den Hass gegen das Französische System in vollen Zügen
eingesogen hatte, dass sein ganzes politisches Glaubensbekenntniss
in der Abneigung gegen Frankreich und in der Ueberzeugung
j^pfelte, ein Kampf gegen dieses Reich sei geradezu unver-
meidlich, so erscheint es begreiflich, dass die im Sept. 1763
auftauchenden Schwedisch-Französischen Allianzgerüchte in der
Kussischen Hauptstadt nicht geringe Bestürzung hervorriefen^;
um so mehr, als gleichzeitig auch aus Stockholm eine Depesclie
eintraf, in welcher Graf Osterman auf Grund einer Unterredung
mit dem Reichsrath Löwenhjelm die Einberufung eines ausser-
ordentlichen Schwedischen Reichstages als eine Angelegenheit
,voü sehr delikater Natur" bezeichnete ^.
Am 13. Oct. 1763 fand in Petersburg unter dem Vorsitze
der Kaiserin eine Conferenz statt, an welcher u. a. Bestuchew-
Rjumin, Panin und der Vicekanzler Galitzin theilnahmen, und
in welcher nach Verlesung einer Anzahl von Stockholmer Ge-
«andtschaftsberichten sowie nach langer, lebhafter Diskussion
«hliesslich einstimmig verschiedene Beschlüsse gefasst wurden **,
welche der nordischen Politik Russlands ein gänzlich verän-
dertes Aussehen gaben, was am deutlichsten in den Rescripten
zu Tage tritt, die gleichzeitig (2. Nov.) an die Russischen Be-
vollmächtigten in Stockholm, Kopenhagen und London abgingen.
^ Vgl. Malmströni, Sveriges politiska historia etc. V, 239 — 47
«Stockholm 1877).
' Am 4./15. October 1763 schreibt der Preussische Gesandte Graf Solms
*^ Petersburg, Panin habe ihm von den Französischen Allianzvorschlägen
tt Schweden Mittheilung gemacht und hinzugefügt: ,qu'il sera tres neces-
®ire de prendre un concert pour prevenir ce coup". Sbomik imperators-
^0 nisskago istoritscheskago obschtschestwa XXII, 127 (Petersburg 1878).
' Depesche Osterman's, Stockholm, 26. Augu8t/6. September 1763; ab-
knickt bei Solowjew, Istorija Rossiji sdrewnjäischich wremjen. XXV,
•>^-31 [Russ.] (Moskau 1881, 2. Aufl.).
* Das ConferenzprotokoU vom 2./13. October findet sich abgedruckt im.
^^»ondk etc. LI, 1-3 [Russ.] (Petersburg 1886).
304 ^ • Arnheim.
Mit Hinweis auf die Französischen Intriguen in Schwed
und die drohende Einberufung eines ausserordentlichen Reicl]
tages hiess es in dem Erlasse an Osterman, er solle zur f
raunterung der ^wohlgesinnten Patrioten** sowie zum Bewe:
der aufrichtigen Freundschaft des Russischen Hofes die Bere
Willigkeit der Kaiserin betonen, die seit 1746 rückständig
Subsidiengeider im Betrage von 300000 Rubeln raten w^eise a
zuzahlen, und die „Patrioten** des kräftigsten Beistandes vi
sichern , wenn sie sich bestreben wollten , auf einem etwaig
ausserordentlichen Reichstage das Gleichgewicht zwischen Eon
Reichsrath und Reichsständen den alten Fundamentalgeseta
gemäss aufrecht zu erhalten. Auch wurden ihm zur ^Aufini.
t^rung** seiner Freunde 30000, an Tischgeldern monatlich 5*
zur Reichstagszeit 1000 Rubel zugesichert, damit er „dm
häufige Gastmähler und andere Lockmittel** neue Freunde j
winnen und den Plänen Russlands geneigt machen könne ^
Vorsichtiger musste man in Dänemark zu Werke geb<
da Frankreich dort noch immer über zahlreiche Freunde ve
fügte. Desshalb begnügte sich die Russische Regierung aa<
zunächst damit, dem durch sein brutales Benehmen in Stockhol
uns schon bekannten Freiherrn v. KorflF den Befehl zu übei
mittein, er solle beim Kopenhagener Hofe in diskreter Weii
insinuiren, dass die vereinten Bemühungen Russlands und Dän(
marks am ehesten die von Dänemark so sehr geftirchtete Wiede:
herstellung der Souveränität in Schweden verhindern könnte
und dass die beiden Länder infolge ihrer übereinstimmend«
Interessen in gleicher Weise auf Erreichung dieses Zieles kräft
hinarbeiten müssten *.
Die allerschwierigste Aufgabe harrte der Russischen Dipl
matie aber in England, wo, wie schon im zweiten Kapitel e
wähnt, noch wenige Wochen zuvor ein Bündniss mit Russla
hauptsächlich an dem auf Schweden bezüglichen Geheimartil
gescheitert war, so dass man kaum hoffen durfte, das London
Ministerium werde sich zu einem einträchtigen Zusamme
wirken mit Russland behufs Aufrechterhaltung der Schwedisch
Regierungsform von 1720 und zur Aufwendung von Geldern
^ Petersburg 22. October/2. November [Russ.], Sbomik LT, 44 — 49.
* Petersburg 22. October/2. November [Russ.j, Sbomik LT, 49-50.
:
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 305
diesem Zwecke verstehen. Gleichwohl Hess die Kaiserin Katha-
rina nichts unversucht, was eine lebhaftere Betheiligung Englands
an den Schwedischen Angelegenheiten herbeiführen konnte, und
ertlieilte ihrem Gesandten A. Woronzow den Befehl, die Auf-
merksamkeit des Grossbritaunischen Hofes auf die verzweifelte
Lage Schwedens und die für England so nachtheiligen Französi-
schen Allianzvorschläge zu lenken, um, wenn möglich, durch
solche Insinuationen die Englische Regierung wenigstens zur
Absendung eines Bevollmächtigten nach Stockholm zu veran-
lassen^. Die Nachrichten Woronzow's lauteten freilich wenig
tröstüch. Ein Englischer Gesandter ohne Subsidien werde kaum
den Abschluss einer Französisch-Schwedischen Allianz verhindern
können, und auf Subsidien Englischerseits sei um so weniger zu
rechnen, als das Londoner Ministerium vom Parlamente keinen
Oedit zu fordern wage*. Auch persönliche Interventionen in
Petersburg bei dem Gesandten Buckingham hatten wenig Erfolg '\
und es hatte den Anschein, als werde Russland bei seinen Be-
strebungen zur Aufrechterhaltung der Schwedischen Verfassung
auf Englische Hilfe gänzlich verzichten müssen. Aber wider
Erwarten erstand den Russen in ihren Todfeinden, den Franzosen,
ein unfreiwilliger, aber wirksamer Helfer.
Die energische Antwort der Schwedischen Regierung auf
<lie Französischen Bündnissvorschläge machte nämlich in Paris
einen nachhaltigen Eindruck, da ein ausserordentlicher Reichstag
in Stockholm unt^r den obwaltenden Umständen nichts anderes
als den völligen Sturz des Französischen Systems in Schweden
kedeutete. Der Herzog v. Praslin sah sich desshalb zur Nach-
giebigkeit den Schwedischen Forderungen gegenüber genöthigt
^ Reacript vom 22. October/2. November [Russ.], Sbomik LI, 50—51.
' Solowjew XXV, 340—341.
' Am 4. November schreibt B. an den Staatesecretär Sandwich, Be-
«tuchew habe ihm erklärt, ,that the Empress is determined to oppose the
^3 of the French in Sweden and hoped for the concurrence of Jlngland.
neaLjo conßrmed. what I had already heard from another quarter, that
^«^ is sending remittances to that Country". Am 23. November berichtet
Wlbe von einer Unterredung mit Panin, der ihn fragte, ,if I thought my
Court might be induced to assist Her Imp. Maj. with 80me sums of money"*
N in Folge der ablehnenden Haltung B.'s bemerkte, „that eurely it was
^'i object to prevent Sweden from becomiug an absolute Monarchy**.
•^mik XII, 141 u. 145 (Petersburg 1873).
^^«Btsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. 2. 20
;30ti F. Arnheiin.
und erbot sich, auch uline Abschluss einer Allianz, zur B
Zahlung von einer Million Livres für 17(33 und von zwei Million
für das folgende Jahr, unter der einzigen Bedingung, dass d
Einberufung eines Reichstages um jeden Preis vermieden würc
Ja, bevor es den Anhängern Frankreichs gelungen, einen d
Wünschen des Herzogs entsprechenden Beschluss im Reichsra
zu erzielen, wurde der Stockholmer Botschafterposten von neu€
besetzt, und zwar mit dem ehemaligen Bevollmächtigten s
Petersburger Hofe, Baron Breteuil, einer Persönlichkeit, welc
zur Gentige bewies, dass der Versailler Hof sein ungetheiL
Interesse den Schwedischen Angelegenheiten wieder zu widnz^
gewillt war ^.
Die Nachricht von der Absendung Breteuil's rüttelte ci
Englische Ministerium aus seiner Unthätigkeit auf. Denn jxh
erkannte in London, wie sehr es bei der täglich sich vej
grössernden Spannung zwischen England und den Kontrahente:
des Bourbonischen Familientractats noth wendig war, von dei
Machinationen Frankreichs in Stockholm durch an Ort und
Stelle abgefasste Berichte authentische Kunde zu erhalten.
Nachdem daher auf Veranlassung Osterman's und durch Ver-
mittlung der „Patrioten** die Ernennung des Freiherm v. Nolcken
zum Schwedischen Gesandten am Londoner Hofe erfolgt war
(Nov. 17G3), säumte das Groasbritannische Ministerium nicht
länger, zum Vertreter für den seit 1748 verwaisten Stockholmer
Gesandtschaftsposten den Chevalier Goodricke zu ernennen, der
bereits 1758 für diesen Posten in Aussicht genommen war, und,
nachdem die Versuche zur Wiederanknüpfung der alten Bezieh-
ungen gescheitert, in Kopenhagen sich aufhielt-.
» Vgl. Malmström V, 247 u. 248. Die Instruction för Breteuil vom
8. October 176:J ist neuerdings abgedr. in: Recueil des instructions, donn^
aux Ambassadeurs et Ministres de France etc. II. Suede, p. p. A. GeffroJ
S. 402—6 (Paris 1885).
3 Vgl. Malmström IV, 347 u. V, 248. — In dem Rescript an Oster
man vom 24. October/'4. November [Russ.] heisst es, er solle in Stock-
holm die sofortige Absendung eines Bevoll milchtigten nach London anregw»
da „die Anwesenheit eines Englischen Gesandten in Stockholm durchftO*
Unsem Absichten und Interessen entspricht**, Sbornik LI, 56. — Aus An*
lass der Ernennung Ooodricke's schreibt »Sandwich an Buckingham: fYoO
will take the earliest opportunity of acquainting the Czarina with the fto»
~<1
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 307
Die Absendung Breteuirs und Goodricke's musste um so
eher aUgemein die Vemiuthung erwecken, dass in Schweden
eine grosse Aktion der Europäischen Mächte sich vorbereite,
als man gleichzeitig vernahm , auch der Preussische König be-
absichtige, wieder einen Bevollmächtigten nach Stockholm zu
entsenden.
Seit dem Sommer 1757 hatte eine diplomatische Vertretung
Preussens in Schweden nicht bestanden, und noch im August
1702 erklärte Friedrich der Grosse auf eine diesbezügliche An-
frage seiner Schwester das Halten einer ständigen Gesandtschaft
am Stockholmer Hofe als für die Preussischen Finanzen vor-
läufig zu kostspielig ^ Das Verlangen Ulrikens wäre daher auch
Mcherlich noch längere Zeit unerfüllt geblieben, hätte nicht,
wie im vorigen Capitel gezeigt worden, die Mitwirkung Preussens
in Schweden bei den Allianzverhandlungen mit Russland eine
so hervorragende Rolle gespielt, und hätte König Friedrich sich
nicht so bereitwillig den Wünschen der Russischen Regierung
gefügt^, um die Kaiserin Katharina möglichst eng an seine
Seite zu fesseln. Besonders charakteristisch für die Haltung,
welche er in Schweden zu beobachten gedachte, erscheint seine
Instruktion für den nach Stockholm als Gesandten beorderten
Generallieutenant Baron Cocceiji, in welcher er diesen davor
warnte, die persönlichen Absichten des Schwedischen Königs-
hofea bezüglich der Wiedereinführung der Souveränität zu be-
günstigen, während er ihm gleichzeitig einen freundschaftlichen
Verkehr mit dem Grafen Osterman anempfahl, wie dies dem
Biark of His Majestys friendship and His attention to what She judges so
•^ntial to the interests of Her Crown*. Sbomik XII, 149.
* Friedrich an Ulrike, 20. August 1762: ,.le sens bien qu'il serait bon
«envoyer de ma part un Ministre en Suede, mais dans ce temps-ci cela ne
Wt qu'une grande depense et nous ne sommes pas assez riches pour
y«ibvenir*. Abgedr. inFersens Historiska Skrifter, utg. af Klinckow-
itröm Vm, 298 (Stockholm 1872).
^ Solms schreibt am 12./23. September 17t)3 aus Petersburg: ,Pour ce
^ regarde les affaires de Suede, le Gomte Panin se trouve flatt^ que
'^- ^. [Prussienne] approuve ses idees par rapport ä Tetablissement d'un
P*rti oppose ä celui de France. II est persuade qu'il prendra bientöt de
* coittideration des qu'on verra les deux Ministres agir de concert, tenir le
^^ langage et fr^quenter les memes personnes". Sbomik XXII, 120.
308 ^'* Arnheim.
guten Einvernehmen zwischen i^reusäen und Uussland ent-
spräche ^
Bei der Ankunft Cocceiji's (22. Febr. 1704) hatte die Ver-
wirrung der Parteien in Schweden ihren Höhepunkt erreicht.
Hüte und Mützen befehdeten einander heftiger denn je zuvor,
und die Zersplitterung innerhalb der einzelnen Parteien machte
täglich reissende Fortschritte. Um die Gunst der Königin
Ulrike buhlten sie alle, theib aus Furcht vor ihren Intriguen,
tlieils in der Hoffiiung, durch Entgegenkommen und Nach-
giebigkeit sie den eigenen Interessen dienstbar zu machen.
Aber sie fanden in der Königin ihre Meisterin. Denn sie vor
allen verstand es , alle Wege sich oö'en zu erhalten , indem sie
Versprechungen und Zusicherungen freigebig nach allen Seiten
liin ertheilte, gegen jeden Vertraulichkeit erheuchelte und sogar
ihre früheren Gegner mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit und
Zuvorkommenheit behandelte -. Vergebens warnte Panin die
* In dieser Instruction (Concept vom 7. November 17t)3) heisst es u. A.:
Cocce\ji solle versuchen „de gagner la coniiance de la Reine Ma Soeur';
denn hierdurch werde es ihm leicht gelingen ^d*apprendre ce qui sepasw
a la Conr de Stockholm et ce scra meme la le mcilleur moyen d'y meoager
Mes int^rets avec succes**. Doch solle er es vermeiden ,d'entrer dans les vuei
particulieres que la Cour pourrait avoir relativement i\ la Souverainete on
a d'autres arrangeraents interieurs du Royaume** und sich zu keinem
Schritte fortreissen lassen ,qui pourrait indisposer la Nation contre Moi
ou Me commettre avec les Puissances voisines, interessees au maintien de«
constitutions de la Suede". Mit allen Gesandten solle er einen , commerce
de politesse et de societe** unterhalten, aber mit keinem «d'une manier«
particuliere* sich liiren ,a l'exception du Ministre de Russie - - -, auqüel
il [Cocc] lera bien de dire dans sa promiere visite, qu il avait ordre d'entre-
tenir les liaisons les plus etroites avec lui et de lui marquer une con-
üance conforme aux nentiments d'amitie et a Fheureuse intelligence entre
les deux Cours*.
» Schon am 27. December 17G3 schreibt Schack an Bemstorff, Ulr*^
gäbe den Hüten fortdauernd „mille demonstrations de bienveillance • • '
II est naturel de juger qu'il s'agira d'accorder de certains avantages a 1*
Cour, car pourquoi changerait-Elle de principes, si Elle n'avait [pas] cette
esperance?** 0. Nilsson, Blad ur Konung Gustaf lll's och Drottning Soli*
Magdalenas giftermalshistoria in: Svenskt Historiskt Bibliotek, utg. »^
C. Silfverstolpe V, 124—25 (Stockholm 1879). — Auch der Preussischc
Gesandte schreibt am 13. März 1764: ,La moderation avec laquelle S. tf-
la Reine pense presentement, ne peut faire qu'un tres bon cffet sor 1*
Nation. Bien loin de traiter durement ceux dont Elle a sujet de n'^tr«
Beitr&ge zur Geschichte der Nordischen Frage. 309
1 vor der , Dissimulation** Ulrikeus und der Unwahr-
feit „ihrer Sentiments*. Seine „getreuen Patrioten* liessen
ennoch anfangs von ihr täuschen und priesen ihr Lob in
Tonarten ^
a der ungewisse Ausgang der Polnischen Frage die Auf-
imkeit Russlands noch in vollstem Masse beanspruchte,
der Grosskanzler Panin am 21. März 1764 den Grafen
lan angewiesen, hinsichtlich des von den „Patrioten** häufig
prochenen Wunsches nach Einberufung eines ausserordent-
ßeichstages wie „ein guter Hausvater** zu verfahren,
nicht ohne „die äusserste Noth wendigkeit** „entschiedene
jgeln zu ergreifen**, sondern, wenn möglich, durch weise Ver-
ig zwischen den Parteien die Einberufung eines solchen
tages zu hintertreiben^. Osterman handelte demgemäss;
iv erwarb sich hiermit bei seinen Freunden wenig Dank,
ie von einem ausserordentlichen Reichstage grosse Vor-
för sich erhoflften; und sicherlich wäre das geschehen,
min unter allen Umständen vermieden zu sehen wünschte,
nicht die Anhänger Frankreichs nochmals als Helfer in
3th erschienen, indem die Französisch gesinnte Mehrheit
'.hwedischen Reichsrath am 1. Mai mit einer Stimme
tat den Beschluss durchsetzte, die Reichstagsfrage bis zum
; gänzlich ruhen zu lassen, womit die Gefahr vorläufig
gt war».
reilich hatte Russland nur wenig durch diesen Beschluss
nen. Ja, der Umstand, dass König Adolf Friedrich mit
nderheit, d. h. den Mützen, stimmte, zeigte die bedenkliche
lelpolitik des Schwedischen Hofes in klarstem Lichte,
gleichzeitig sah man seine Gemahlin die Freunde Frank-
und den Baron Breteuil durch liebenswürdiges Entgegen-
en und Gunstbezeugungen aller Art besonders auszeichnen *.
itente - - -, Elle use d'une politesse generale qui ne peut que Lui
les Coeurs".
Solowjew XXVI, 94—95 (Moskau, 1883; 2. Aufl.).
Reacript vom 10. 21. März 1764 [Russ.]. Sbomik LI, 231 f. Vgl. auch
iew XXVI. 95 f.
Malmström V, 249.
Es ist an dieser Stelle geradezu unmöglich, die verschiedenen hoch-
anten Phasen des sog. , Part ei Wirrwarrs 1763 u. 1764** im einzelnen
310 F. Arnheim.
Wie wir früher gesehen, hatte Frankreich in Schweden
stets die Gegner einer Vermehrung der königlichen Machtbe-
fugnisse unterstützt, indem es von dem Grundsatze ausging, dass
eine Schwächung der königlichen Gewalt ihm weit bessere Ge-
legenheit zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten
Schwedens und zur Erhöhung seines dortigen Einflusses ge-
währe. Aber die letzten Jahre hatten mit vernichtender Klarheit
die Fehlerhaftigkeit dieses Princips erwiesen. Grosse Geldsummen
waren an die Freiheitspartei verschwendet worden, ohne ein
anderes Resultat, als dass das Schwedische Königthum, nur
wenig geschwächt , mit Kussland liebäugelte , der Französische
Eintluss aber mit jedem Tage mehr an Bedeutung verlor. Man
musste sich daher nothgedrungen in Frankreich die Frage vor-
legen, ob nicht vielleicht mit Hilfe des Köuigthums besser und
schneller das zu erreichen sei, was doch unbedingt als die
Hauptaufgabe Frankreichs in Schweden zu betrachten war:
Die Vernichtung des täglich wachsenden Russischen Einflusses.
In der That sehen wir den Herzog v. Prasliu bald zu
Breteuil äussern, er solle, da die A ermehrung der Königsmacht
in Schweden „nützlich und nothwendig** erscheine, „unmerklich
und mit weisester Umsicht** die Gemüther hierzu bearbeiten, und
auch die Anhänger des Französischen Systems in Schweden er-
achteten es für „unerlässlich*", „einige Veränderungen zu treffeii,
welche gewissermassen dem Hofe zum Vortheil gereichen'' \
Demgemäss suchte sich Breteuil der Königin zu nähern, freiUch
nur mit der grössten Vorsicht, da er von vornherein ihren Zu-
sicherungen und Versprechungen^ nicht recht traute, und ihr
zu verfolgen. Schon am 11. Februar 17(>4 schreibt Bematorff an Schack über
die Schaukelpolitik Adolf Friedrich's und Ulrikens: „La pretendue mes-
intelligence ou division de principes entre lo Roi Son ^poux et Elle m'est
un nouveau motif de soup^on. Cette division n'est pas naturelle pour qo*
connait l'ascendant pris d'une part et la difference de genie de l'autre, «?*
ne me parait par consequent qu'un jeu concerte entre Eux pour essayer ^^
S'acquerir par lä du credit dans les deux partis et d'en r^unir le benefic*
en faveur de l'autorite Royale". Corr. minist. II. 162.
* Depesche BreteuiFs vom 12. Februar 1764; citirt bei Malmströx*^
V, 257 Anm. 3 und bei Raumer, Beiträge zur neueren Geschichte III, 21^
Ann». (Leipzig 1839).
* Anfang Januar 1764 äusserte er zu Schack: ,Que la Reine tenai*
en toutes occasions des propos tres convenables, excusant Sa conduite pass«^
Beiträge zur Geschiclite der Nordischen Frage. 311
vertraulicher Umgang mit dem Englischen Gesandten Goodricke,
ihre eifrige Befürwortung eines ausserordentlichen Reichstage.s
(Frühjahr 1704)^ seine Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit noch er-
heblich vermehren musste. Aber gerade dieses zurückhaltende
Benehmen des Französischen Gesandten gegenüber der Schwe-
dischen Königin verdoppelte den Argwohn der fremden Regie-
rungen, namentlich der Dänischen* und der Russischen, welch*
letztere der Ansicht Osterman*s, die Zurückhaltung BreteuiVs sei
nur Verstellung, völlig beipflichtete und seine Besorgniss theilte,
Frankreich werde durch seine scheinbare Unthätigkeit alle „ein-
schläfern'' , dann aber plötzlich sein eigenes System mit dem-
jenigen der Hofpartei in Einklang bringen und so der Königin
.unmerklich* die Mittel zur Habhaftwerdung der Souveränität
in die Hand legen; wesshalb man ihm aufs dringendste anbefahl,
mit Hilfe seines Credits bei der Hofpartei Ulrike davon abzu-
bringen, in die von Breteuil und seinen Freunden gestellte Falle
zu gehen, den „wohlgesinnten Patrioten*" aber davon abzurathen,
ihrem etwaigen Groll gegen den Hof schon jetzt freien Lauf
zu lassen^. Beides gelang ihm scheinbar mit leichter Mühe.
Denn Mitte Juli versicherte ihm die Königin in einer Unter-
redung „unter den kräftigsten Ausdrücken** ihre unbegrenzte
Verehrung für Katharina und ihren sehnlichen Wunsch, sich
die werth volle Freundschaft derselben zu sichern, und auch die
ii lear [Chax)eaux] egard par la fougue de la jeunesse, qui L'avait emportee,
par la vivacite de Son caractere et par les prejug«^ qu'on Lui avait insph-es,
H promettant de redresser le toat par hi conduite qu*Elle tiendrait ä
Vavenir. qui serait entierenient conforme aux principes qu'on d^sirait
qn'Elle Buivit, et de la verit^ et de la justice desqueU Elle ne pouvait
<iw convenir*. Corr. minist. IF, 162 Anm. 1.
* Cocceyi berichtet am 13. März 1704 über ,1a future diete* folgender-
'Dassen: ,La Cour travaille - - - a la faire ouvrir des leprintemps [1765] et
*Üe se proraet de grands avantages de cette antieipation. Le grand but
<iw S. M. [Ulrike] Se propose, est la reunion des esprits".
* Bemstorff an Schack, 11. Februar 1764: Er befürchte ,que la Reine,
^tiattant d'abord les amis de la France et puis la France ellemenie, ne
I*rvienne enfin a pereuader ä cette Puissance qu*il est de son interet reel
^'augmenter le pouvoir Royal en Suedc". Man müsse daher Breteuil
'^wUchten und versuchen ^de decouvrir jusqu'oü les avances et les cajo«
'«ries de la Reine feront impression sur lui". Corr. minist. II, 163.
' Rescript vom 3./14. Mai [Russ.]. (Antwort auf O.'s Depesche vom
W.'3ö. März), Sbomik LI, 332-35. Vgl. auch Solowjew XXYI, 96.
312 F. ArDheim.
Mützen erklärten ihm feierlich, sie setzten volles Vertrauen in
Ulrike, welche in den früheren Jahren hinreichend die ünzu-
verlässigkeit der Französischen Verführungskünste erprobt habe
und desshalb ihre Hoffnungen stets allein auf die Russische
Kaiserin setzen werde, wie sehr man sie auch Französiscliei'seits:
zu einer Meinungsänderung zu bestimmen suche ^ GleichwoM
konnte man sich am Petersburger Hofe nicht länger verheliJeu,
dass die Dinge in Schweden mehr und mehr einer schweren
Krisis entgegentrieben, die für Russland um so gefährlicher er-
schien, als gleichzeitig auch die Frage der Polnischen Königs-
wahl noch immer ihrer Lösung entgegensah.
Am 7. Sept. 1704 fiel in Polen die Entscheidung, indem
der Russische Candidat, Fürst Stanislaus Poniatowski, zum König
erwählt wurde, ein Ereigniss, dessen Rückwirkung auf Schweden
nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Denn jetzt hatte
die Russische liegierung wieder freie Hände, jetzt konnte sie
von neuem eine active Politik in Stockholm beginnen und die
alten Pläne zur Bildung einer „Nordischen Allianz" mit ver-
stärktem Eifer und erneuter Kraft in Angriff nehmen.
Der erste Gedanke einer „Nordischen Allianz** wird Russi-
scherseits dem Gesandten Baron von KorflF in Kopenhagen zu-
geschrieben, der in seiner Depesche vom 7. März 1704 — wie
er seibat sagt, nach mehr als zweijährigem Nachdenken — die
Frage aufwarf, ob man nicht gegen den Bourbonischen Familien-
traktat, welcher wahrscheinlich binnen kurzem durch den Beitritt
Oesterreichs noch einen weiteren Zuwachs erhalten werde, ein
grosses Bündniss aller Nordischen Mächte unter den Auspicien
der Kaiserin Katharina zu Stande bringen könne ^. Wir selbst
glauben freilich, dass nicht KorflF, sondern Panin der Vater des
, Nordischen Systems** gewesen. Denn gleichzeitig mit dem
steigenden Einflüsse des letzteren sind die ersten Anzeichen eine»
» Solowjew XXVI, 9f) u. 97.
' Depesche KorflP's vom 25. Februar/7. März 1704. Solowjew
XXVI, 105. — Prof. Hiilrne in ^Öfversigt af Sveriges etällning tili frim-
luande niakter vid tiden tör 1772 ärs stutahvälfning* (UpsaJa 1884) S. ^
Anm. 1 citirt eine Depesche KorfF's vom 23. Februar 1768 nach Solowje^
XXVI, 110. Vermuthlich hat Hiärne die erste Auflage benutzt, während
uns bereits die zweite, verbesserte zu Gebote stand. Alle Schlussfolgeroo^
Hiöme's aus der Depesche vom 23. Februar 1763 sind natürlich hinftll'?*
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 313
bestimmt formulirten Nordischen Programms bei der Russischen
Regierung wahrzunehmen.
Schon gelegentlich der Preussisch- Russischen Allianzver-
handlungen im Herbst 1703 hatte Panin dem Grafen Solms
vorgestellt, ob man nicht England in dieses Bündniss hinein-
ziehen und eine Tripelallianz schliessen könne ^ Aber König
Friedrich war keineswegs geneigt, mit einem Ministerium neue
Verbindungen einzugehen, dessen „Infamie** er noch vor kurzem
zur Genüge kennen gelernt hatte, und er liess daher erwidern,
er wünsche keine Allianz mit England; wenigstens, solange
dort nicht ein Ministerwechsel eingetreten oder die Europäische
Lage mehr geklärt sei*.
Aber Panin liess sich durch die Zurückhaltung Preussens
nicht entmuthigen, die er um so leichter zu überwinden hoffte,
als er der festen Ueberzeugung lebte, England, Schweden, die
protestantischen Fürsten Deutschlands und Dänemark würden
nach Abschluss der Preussisch-Russischen Allianz freiwillig
Schritte unternehmen, um dem Doppelbunde beizutreten. Genug,
nach wie vor arbeitete er aufs eifrigste an dem Zustandekommen
4es Vertrages mit Preussen , der den anderen gewissermassen
als ^Modell und Muster*^ dienen sollte, und suchte zu gleicher Zeit
an den verschiedenen Europäischen Fürstenhöfen für seine Nor-
'lijschen Pläne Propaganda zu machen ^.
In Uebereinstimmung mit dem früher erwähnten Rescript
vom 2. Nov. 1763 hatte Korff (Anfang Dec.) dem Grafen
Bemstorff in einer Unterredung die Erneuerung des Dänisch -
Russischen Traktats von 174G und ein gemeinsames Vorgehen
* Solins an Friedrich, 25. November/ (3. December 1763. Sbornik
XXll. 168.
' Friedrieh an Solms, 23. December 1763: Im Hinblick auf die En^-
li^chen Parteikämpfe, die zurückhaltende auswärtige Politik des dortigen
Ministeriums und ,1a grande ligue qui semble etre formee contre l'Angle-
^e par les liaisons des diflferentes branches de la Maison de Bourbon avec
^Ue d'Autriche* erachte er für das Beste ^d'attendre a voix plus claire
^ la toumure que prendra le Systeme de lEurope avaut que de renou-
^eler Mes liaisons avec F Angleterre* . Sbornik XXII, 174.
'Solms an Friedrich, 2./13. März 1764: .L'ambition du Cte. Panin
^ de rendre sa Cour le mobile de la baJance entre les Puissances Euro-
P^es; il soohaiterait de pouvoir opposer a cette ligue du Sud une uniou
'Itt Puissances du Nord*. Sbornik XXII, 221.
314 ^'- Arnheiin.
in Schweden vorgeschlagen. Wenn man erwägt, dass diese
Insinuation zu einer Zeit geschah, wo die Gerüchte von einem
geheimen Einverständniss zwischen Ulrike und Katharina, einer
Preussisch-Russisch-Schwedischen Tripelallianz u. s. w., wie wir
im vorigen Capitel ausgeführt haben, allgemein geglaubt wurden \
so kann es nicht befremden, dass Bernstorff anfangs die Auf-
richtigkeit der Russischen Vorschläge bezweifelte. Doch gelang
es Korlf, im Verlaufe ihres Gespräches* alle Bedenken zu be-
seitigen, und am 7. Jan. 1704 erhielt der Dänische Gesandte
Osten die Weisung, bei der Russischen Regierung die Enieue-
rung des früheren Defensivbündnisses zu beantragen und über
das Zusammenwirken in Schweden Näheres zu vereinbaren.
Natürlich war Panin über das unverhofft günstige Ergebnis«
der Bemühungen KorlFs hocherfreut, überschüttete ihn mit
Lobesworten und versprach bei Erneuerung der Allianz auf die
Dänischen Wünsche möglichste Rücksicht nehmen zu wollen*. ^
Seine Freude war indessen nur von kurzer Dauer. Denn j
schon nach wenigen Tagen stellte es sich heraus, wie sehr man ^
die Macht der Anhänger Frankreichs am Dänischen Königshofe ^*
unterschätzt hatte. Man erfuhr nämlich, dass der Oberhof-
niarschall Graf Moltke von dem Inhalt der Unterredung zwischoi
Korff und Bernstorff dem Französischen Gesandten Ogier ift
Kopenhagen Mittheilung gemacht hatte, welcher sofort dai
Baron Breteuil hievon benachrichtigte, so dass man befürchtea
musste, letzterer werde die günstige Gelegenheit benutzen, nia
der Königin Ulrike Misstrauen gegen die Absichten Russland»
einzuflössen und in Schweden allgemeine Beunruhigung zu er^
regen.
Natürlich war man in Petersburg über diesen Vertrauensbrud»
tief empört. Sogleich wurde Korff angewiesen, in scharfe!»
Worten bei Bernstorff über das zum mindesten unüberlegte
Verfahren Moltke's Klage zu führen und darauf hinzuweisea»
dass eine so frühzeitige Offenbarung der beiderseitigen Unter-*
* Noch am 5. November 1763 schreibt Bernstorff: ,Le Roi soabiifti^
vivement l'amitie et ralliance de Vlmperatrice , mais c'est la r^lit^ qulX
en souhaite et non Tapparence*. Corr. minist. II, 164 Anm.
* Ueber dieses Gespräch vgl. Solowjew XXV, 333.
' Rescript an Korff vom 27. Januar/7. Februar [Russ.], Sbomik LV'
A(äA 44'
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 315
bandlungen dem Abschluss einer Allianz zweifelsohne schwere
Hindernisse in den Weg legen, das Misstrauen des Schwedischen
Hofes gegen die Kussische Kaiserin noch steigern und vielleicht
sogar den Anhängern Frankreichs in Schweden die beste Ge-
legenheit zur Ausführung ihrer schändlichen und schädlichen
Absichten gewähren werde. Gleichzeitig aber — um nach
Möglichkeit den etwaigen üblen Folgen dieser Indiscretion vor-
zubeugen — erhielt Osterman die Weisung, nöthigenfalls in-
direct durch einen seiner Freunde in der Hofpartei oder direct
in einer Audienz dem Schwedischen Königspaar zu erklären, dass
überhaupt keine Allianzverhandlungen zwischen den Höfen von
Petersburg und Kopenhagen stattgefunden, sondern einzig die
Gerüchte von der Einberufung eines ausserordentlichen Reichs-
tags zu jener Unterredung Veranlassung gegeben hätten ^
Die Befürchtungen Panin's erwiesen sich in der Folge als
nicht unbegründet^. Sie genügten, um auf die Verhandlungen
2wischen den Höfen von Petersburg und Kopenhagen zunächst
lähmend einzuwirken, und erst nach Abschluss des Bündnisses
mit Preussen sehen wir das Kussische Project einer Nordischen
Allianz von neuem auftauchen.
Ende April 1764 hatte nämlich Panin eine Unterredung
mit Solms, in welcher er die Nordische Allianz als eine „Idee"
bezeichnete, „die von ihm allein herrühre", und deren Hauptzweck
•die Bewahrung der Ruhe und des Friedens im Norden** sein
sollte. Nach seiner Ansicht unterliege die Nützlichkeit eines
* Ueber diesen Zwischenfall vgl. die Rescripte an KorfF und Osterman
vom 24. Februar/6. März [Russ.]. Sbomik LI, 220—22.
* In einem undatirten, ganz neuerdings im Stockholmer Reichsarchiv
Aufgefundenen Schreiben (Ende Februar oder Anfang März 17(54) des Teters-
»'arger Specialgesandten ülrikens, C. W. v. Düben, an den Grafen N. Gylden-
^Ipe heisst es nämlich, Panin habe versucht, die Nachricht Ogiers an
"^etenil hinsichtlich eines Dänisch-Russischen Einverständnisses als ^nouvelle
^*W8e' hinzustellen. ,11 [Panin] reitera a cette occasion les assurances les
\^^ fortes Rur Tintention oü etait l'lmperatrice de concourir avec le Ro
^ tont ce qui pourra rendre sa Situation plus favorable et mettre nos
*^^ure8 rar un pied solide et durable. Je le remerciais beaucoup de la
<^nfidence qu'il m'avait faite - - • Mr. Panin protesta que rien n*t$tait plus
'^l qoe rintention oü etait Tlmperatrice de retablir l'autorite du Roi et
^« remÄiier aux inconvenients de notre Constitution qu'il convint Otre
^*Q«»e de toute fa^on*.
316 ^'- Amheini.
derartigen , Systems** keinem Zweifel und handele es sich m
um eine nähere Prüfung der Höfe, welche bei der Bilduo
dieser Allianz in erster Linie zu berücksichtigen seien *. Be
sonders viel verspräche er sich von einer Mitwirkung Dänemark:
mit dessen Beistand es ein Leichtes sein werde, den Französische
Einfluss in Schweden zu brechen und ein System zu begründen
welches dieses Land zu ^einem der wichtigsten Glieder** de
grossen Nordischen Allianz machen könne. Und zwar hoffe ei
um so eher auf den Anschluss des Kopenhagener Hofes, als
Verhandlungen mit demselben bereits eingeleitet seien und
Russland ausserdem in Gestalt der Holsteinischen Frage ein
vorzügliches Mittel in Händen habe, um die Dänische Kegienii^
gefügig zu machen. Schwieriger stehe es mit Schweden, in Folge
des Uebergewichts der Freunde Frankreichs, die sicherlich mit
aller Kraft einer Nordischen Allianz sich widersetzen würden.
Jedoch glaube er, auch diesen Widerstand mit Dänischer Hilfe
überwinden zu können, wofern es nur erst gelungen sei, in
Uebereinstimmung mit dem soeben zwischen Preussen und
Kussland vereinbarten, auf Schweden bezüglichen Geheimartikel
eine Antifranzösische Partei daselbst zu gründen. Am wenigsten
rechne er auf England. Gleichwohl sei es immerhin möglich,
dass auch diese Nation schliesslich die Augen öffnen, die Gefahr
ihrer Isolirung bemerken und freiwillig Schritte zum Anschluss
an die Nordische Allianz unternehmen werde, für welche sie
„nicht nur durch ihre thatsächlichen Kräfte, sondern auch durch
ihr Geld* „ein nützliches Mitglied** werden könne ^.
Die Hauptschwierigkeit, welche sich der Ausführung dieser
„Idee** entgegenstellte, war die schon früher erwähnte heftige
Abneigung Friedrich's des Grossen gegen ein Bündniss mit Eng-
land und seine kühle Zurückhaltung gegen Dänemark*. Denn
ohne Preussen war eine „Nordische Allianz** nur ein Phantasie-
* Bezüglich dieser Allianz heisst es u. a.: „L^alliance conclue dg*
entre V. M. et la Russie servirait de fondement a cet edifice. Celles q^*
se feront u Tavenir avec les autres Coura, seraient reglees aar le lueme pied •
- Die obige Schilderung gründet sich auf die Depesche von Sointf ^
Friedrich vom 28. April. Sbornik XXII, 241—46.
' Friedrich an Solms, 18. April 1764: „Une alliance de la Russie »^
le Danemurc ne saura nuire, mai^ ne pas aussi procurer grand bie*^ •
Sbornik XXII, 224.
Beiträge zur Geschiebte der Nordischen Frage. 317
gebilde. Mithin galt es vor allem, den Widerstand und die
Bedenken des Preussisclien Königs zu beseitigen, indem man
unter sorgfältiger Schonung seiner Empfindlichkeit ihm die Ge-
neigtheit der übrigen Mächte für ein Nordisches System in
allerrosigstem Lichte zeigte.
Dies geschah in einer zweiten Unterredung mit Solms
(Ende Juli), in welcher Panin zunächst erklärte, England sei,
nachdem das Bündniss zwischen Frankreich, Oesterreich und
Spanien bekannt geworden, weit mehr geneigt, sich mit Russland
zu verbünden und seine guten Dienste sowie Gelder zur Unter-
stützung der Antifranzösischen Partei in Schweden anzubieten.
Buckingham habe Vorschläge gemacht und Erklärungen verlangt,
welche deutlich bewiesen, dass man in London zur Begründung
eines »guten Systems** in Schweden und sogar zur Verschaffung
Ton Vortheilen für den dortigen Hof beitragen Avolle. Trotz
aller dieser „Avancen" sei er jedoch gleich dem Preussischen
König der Meinung, dass man sich hiermit nicht zu übereilen
brauche, zumal das Englische Ministerium zur Zeit selbst das
Bedürfniss fühle, „sich auf gute Allianzen im Norden zu stützen*,
und er gäbe die feierliche Versicherung, dass Russland niemals
mit England sich verbünden werde, bevor dieses nicht 500000 Rubel
dem Chevalier Goodricke zur Beffirderung der gemeinsamen In-
teressen in Schweden übersandt habe. Nachdem das Gespräch
auf die Verhandlungen mit Dänemark gekommen, äusserte Solms
ToUer Besorgniss, ob Russland sich nicht der Gefahr aussetze,
allzusehr „den Hochherzigen gegen den Kopenhagener Hof zu
spielen*" , der eine ersichtliche Vorliebe für Frankreich zu be-
kunden scheine, — worauf Panin entgegnete, er werde sofort alle
Unterhandlungen abbrechen, wenn das Dänische Ministerium
bezüglich der Schwedischen Angelegenheiten Ausflüchte zu
machen suche. Völlig einverstanden erklärte er sich mit dem
Preussischen Vorschlage, in ein Russisch-Dänisches Bündniss
eventuell einen Geheimartikel einzufügen, laut welchem Däne-
niark sich verpflichten sollte, auf dem zukünftigen Schwedischen
Reichstage im Einverständniss mit Russland die Regierungsform
Ton 1720 wiederherzustellen, indem er gleichzeitig zur Beschwich-
tigung von angeblichen Besorgnissen des Dänischen Ministeriums
eme Erklärung befürwortete, dass weder Russland noch Preussen
noch England zur Einführung der Souveränität in Schweden
318 F. Arnheini.
jemals die Hand bieten würden, sondern nur «gemiiss den alten
Gesetzen und Gewohnheiten dieses Landes" ,ein vernünftiges
Gleichgewicht zwischen der königlichen und der reichsräthlichen
Gewalt zu schaffen beabsichtigten** ^
Gleichzeitig mit seinem Bericht über diese Unterredung
übersandte Solms auf Wunsch der Preussischen Regierung ein
von ihm ausgearbeitetes Promemoria, in welchem er die Nor-
dische Politik Panin's in knappen, treffenden Zügen zeichnete.
Der Grosskanzler — so führte er aus — glaube, die Verhütung
einer Wiedereinführung der Souveränität in Schweden liege
um so mehr im Interesse der beiden Alliirten, als zu befürchten
sei, dass die Französische Regierung eine solche Wiederein-
führung sogar begünstigen werde, da sie durch die Erfahrung
belehrt worden, wie wenig die Anhänger Frankreichs der Hof-
partei gewachsen seien. Demnach käme es zur Zeit vor allem
darauf an, Dänemark von den redlichen Absichten der Alliirten
zu überzeugen und auf dem nächsten Schwedischen Reichstage
zur Mitwirkung behufs Wiederherstellung der Regierungsform
von 1720 und Annäherung Schwedens an das Preussisch-
Russische System zu bestimmen, um dieses Reich «zu einem
interessirten und nützlichen Mitglied" der Nordischen Allianz za
machen. Hinsichtlich des ersten Punktes habe Panin vorge-
schlagen, auf dem kommenden Reichstage die Verfassungsbe-
stimmung, welche den Reichsständen das Recht zur gänzlichen
Umwandlung und Umwälzung der Regierungsform verleihe,
dahin abzuändern, dass diese Clausel in Zukunft nur für for-
melle Bestimmungen, nicht aber für solche Paragraphen gelten
solle, ,die recht eigentlich die Machtvertheilung zwischen König
und Reichsrath festsetzen** und daher „als ewiges, unabänder-
liches Gesetz" bestehen bleiben müssten, sowie alles das rück-
gängig zu machen, was auf dem Reichstage 1755 — 50 von deft
Ständen gegen den König beschlossen und veröffentlicht worden.
Denn nur hierdurch könne man sich die Zuneigung des Hofe»
erwerben und eine Partei in Schweden schaffen, welche d^^
Freunden Frankreichs das Gleichgewicht zu bieten und schliess*
lieh auch auf dem Reichstage das Uebergewicht zu erlang^^
* Ueber dieses Gespräch handelt der Bericht Solm«' vom lo./24. Jal^
Sbomik XXll, 271—75.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 31 (>
vermöge. Schwieriger gestalte sieb die Ausführung des zweiten
Punktes, die auf der Geschicklichkeit und dem harmonischen
Zusammenwirken der Gesandten Preussens, Russlands und Eng-
lands, besonders aber auf einer j'ährlichen Subsidienzahlung des
Londoner Hofes an Schweden beruhe. Denn ohne Subsidien
werde Schweden niemals auf die Vortheile verzichten, welche
eine Allianz mit Frankreich ihm gewähre. Russland und Eng-
land trügen sich daher mit der Absicht, zunächst ihre Bevoll-
mächtigten am Stockholmer Hofe mit Geldern zur Bestechung
solcher hervorragenden Persönlichkeiten zu versehen, „die aus
dem Verkauf ihrer Stimmen ein Gewerbe machen'*, während
man von der „Güte** des Preussischen Köm'gs erhofle, er werde
durch wiederholentliche, freundschaftliche Rathschläge und Vor-
stellungen * seine Schwester Ulrike von der Noth wendigkeit zu
überzeugen wissen, von dem Parteigetriebe fern zu bleiben und
alle Thätigkeit ihren Freunden und den Gesandten der drei
Höfe zu überlassen, die mit gleichem Eifer und besserem Er-
folge an der Vollendung des geplanten Werkes arbeiten würden -.
So ungefähr lauteten die Vorschläge, welche Panin durch
Vermittlung des Preussischen Gesandten Friedrich dem Grossen
unterbreiten Hess. Dieser war mit der dem ersten Punkte zu
Grunde liegenden Idee völlig einverstanden, weil sie dem Inhalt
des Geheimartikels in dem Preussisch-Russischen Bündniss von
17(14 durchaus entsprach, und weil er mit gutem Grunde hoflPen
durfte, seine Schwester werde die Vortheile zu würdigen wissen,
welche die Abschaffung der Reichstagsbeschlüsse 1755 — 50 für
die Erweiterung der königlichen Machtbefugnisse in sich schloss.
Für eine Annäherung Schwedens an das „Nordische System**
oder für eine grosse Nordische Allianz vermochte er hingegen-
* Wortlich: ,En Lui representant la necessite absolue de Se tenir
^«toquille, de ne point paraitre ouvertement dans les manigances qu'on
^ öblige de faire, de ne point outrer Ses pretensions, de ne pas Se
fcnner un parti separe qu'Elle pretend gouverner seule, de ne pas donner
^ \i sujet ä des scissions dans le parti g^neral, de ne pas faire ä Sa
^<ȟT des distinctions trop marquees entre les personnes des factions diffe-
^tes et, en un mot, de Se tenir entierement hors du jeu".
• .Memoire sur les affaires de Suede" (Beilage zur Depesche vom
1*^24. Juli, auf Grund der Preussischen Mediaterlasse vom 23. Juni und.
^ % abgedr. in: Sboraik XXII, 277—81.
;i20 ^'- Araheim.
sich ebensowenig wie früher zu erwärmen. Da aber Panin zi
Solms im Verlaufe der zweiten Unterredung selbst kleinlaut ge
äussert hatte, jene Allianz werde wohl „Jahre" bis zu ihrei
Vollendung erfordern, so hütete der Preussische König sich wohl-
weislich, seine wahre Gesinnung schon jetzt kund zu thun. Im
Gegontheil Hess er in seinen Schreiben nach Petersburg den
Wunsch durchblicken, England möge zu den Kosten des WahJ-
feldzuges in Schweden freigebig beisteuern und in treuer Gemein-
schaft mit Kussland dem Französischen Einfluss ein Ziel setzen ^
und erschöpfte sich in Liebenswürdigkeiten gegen Panin, indem
er ihm die Berichte Cocceiji's abschriftlich übersandte- und
diesem nochmals einschärfte, mit Osterman einen freundschaft-
lichen Verkehr zu pflegen und, wofern Frankreich in der That
den Schwedischen Hof mit gutem Erfolg durch , chimärische
Hoffnungen" zu „ködern" versuche, mit den Majestäten ver-
traulich zu reden und sie „auf gute Weise" von „Projecten*
abzubringen, „die, anstatt ihre Lage zu bessern, ihnen nur die
ärgerlichsten Ungelegenheiten zuziehen könnten" ^.
Dieses Vorgehen des Preussischen Monarchen erregte in
Petersburg, wo es Anfang September bekannt wurde ^, allenthalben
lebhafteste Befriedigung, zumal schon wenige Tage später aus
Stockholm die Kunde eintraf, dass der Zusammentritt eines
ausserordentlichen Reichstages vom Reichsrath endgültig auf den
15. Jan. 1765 anberaumt worden war^ Denn jetzt galt es
^ Preussische Ministerialnote, 24 September (über ,les affaires de
Siiede**): ,11 n'est pas douteux qu'elles ne soyent d'une bien plus grande
importance pour TAngleterre que pour la Russie et qu'il ne serait pasjuste
que celle-ci y mit seule les frais qui devaient bien plus naturellement re-
tombor sur la premiere.* Forschungen zur Deutschen Gesch. IX. 123. —
Friedrich an Solms, 9. September: ,Je suis charm^ de la fa^on de penser
du Cte. Panin sur les affaires de la Suede, par Tintäret que j'y prendi« i
cause de la Reine Ma Soeur, et il serait a souhaiter que TAngleterre p»*
en Otre melee*. Sbomik XXII. 311.
- Bernstorff an Schack, 22. September. Corr. minist. II, 181.
' Preussische Ministerialnote vom 19. October an Cocceyi.
* Vgl. den (tesandtschaftsbericht aus Petei*sburg vom 4. September l»e»
Räume r III, 380.
•• Der Reichstag 17(50—62 hatte die Eröffnung des Reichstages ewt
für Mitte October 1705 festgesetzt, und die Hüte versuchten alles, um «ein«
^Anticipation** zu verhindern. Aber die Finanznoth Schwedens zwang ao^b
sie schliesslich, einer verfrühten Einberufung zuzustimmen, so dass derBe*
Beitnlge zur Geschichte der Nordwehen Frage. 321
iHr Uusslaud, schnell den gesammten diplomatischen Apparat
in Bewegung zu setzen und unter Berufung auf die Bereit-
willigkeit Preussens auch Dänemark und England zu thätigem
Beistand auf dem neuen Reichstage zu veranlassen, um, wenn
möglich, dem Französischen System in Schweden den Todes-
ßtreich zu versetzen.
Anfang September richtete Korif an die Dänische Regierung
unter der Hand die Anfrage, ob sie mit Russland, Preussen und
England in nähere Verbindung zu treten geneigt sei, um auf
dem neuen Schwedischen Reichstage die Verfassungszusätze von
1756 abzuschaffen und „das wahre Schwedische Grundgesetz *"
von 1720 wiederherzustellen. Zunächst verhielt Bernstorff sich
dem Vorschlage Panin's gegenüber kühl und misstrauisch, da er
aus demselben schliessen zu müssen glaubte, es sei der Königin
Ulrike gelungen, nicht nur Preussen und Russland zu täuschen
und zur Beförderung ihrer Interessen und „ Passionen*^ zu be-
stimmen, sondern auch „die Führer der guten Partei* völlig
einzuschläfern, um sie alsdann in dem Augenblick, wo sie sich
am sichersten fühlten , aufs schmählichste zu verrathen ^ Wie
weit seine Befürchtungen gingen, erhellt aus dem Umstand, dass
er es nicht verabsäumte, seine Freunde in Schweden eindringlich
Tor den Ränken und Schlichen ihrer Königin zu warnen und
M gleichzeitig seines Beistandes gegen die Einführung der Sou-
▼eräniUit zu vergewissem. Als aber Adolf Friedrich und seine
^mahlin feierlich ihre Unschuld betonten und durch ihre lel)-
bafte Unruhe bekundeten, dass sie von den Plänen ihrer kaiser-
lichen Nichte zum mindesten eine nur unvollkommene Kenntniss
besassen^, als der mit Bernstorff' innig befreundete Reichsrath
^hlusä einstimmig erfolgte. Vgl. N. Tengberg, Om kejsarinnan Catha-
m IV% äsyftade stora nordiska AUiance. S. 29 (Lund, 18H3).
^ Bernstorff an Schack, 22. September. Corr. minist. II, 179—81.
' Tengberg a. a. 0. S. 30 behauptet, dass Adolf Friedrich und Ulrike
«^on dem ganzen Plan überhaupt keine Kenntniss besassen". Dies geht
'ohl allzu weit. Wenigstens berichtet Cocceiji am 2. November: ,S. M. la
^e dans un des premiers entretiens - - - me demanda jusqu'ii quel
Point de vue je croyais que V. M. fut bien aise de voir Tautorite Koyale
^^Diiae en Suede. Je ne balan9ai pas ä Lui repondre que Vous regardiez,
^^ le r^glement de Tannee 20 comme la base fondamentale du Gouverne-
•*t'. Femer geht uns aus den Depeschen Cocceijrs vom 29. Mai und
^September sowie dem Berichte Osterman's vom 24. Augu8t/4. September
l)«iUehe Zeitschr. för Oeschichtsw. 1891. Y. 2. 21
322 F. Amheim.
K. Scheffer zu Gunsten des Scliwedischen Königspaares in die
Schranken trat ^, und als auch der Dänische Gesandte v. d. Osten
in seinen Petersburger Berichten ^ fortwährend betonte, dass die
Vorschläge der Russischen Regierung ernst und ehrlich gemeint
seien, — da musste der Leiter der Dänischen Politik die Grund-
losigkeit seiner Befürchtungen einsehen. Er gab daher seine
Zurückhaltung auf, indem er in einem Schreiben an Osten
(Ende Oct.) die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen
König und Reichsrath als das Hauptziel der Dänischen Politik
in Schweden hinstellte^. Schlagender konnte kaum bewiesen
werden, dass Russland und Dänemark, im Grunde genommen^
in Schweden gleiche Interessen verfochten. Genug, es kam bald
in Petersburg zwischen den beiden Mächten zu Besprechungen
und Verhandlungen, deren erstes Ergebniss ein Russisches
Contraproject ^ zu dem Dänischen Allianzvorschlag bildete,
welches einen von Katharina eigenhändig verfassten, auf die
Schwedische Regierungsform bezüglichen Geheimartikel enthieli
und am 3. Dec. von Panin dem Dänischen Gesandten überreicht
wurde. Auch erhielt Korff wenige Tage später die Weisung,
den Kopenhagener Hof von seinen „trügerischen Illusionen* be-
züglich Frankreichs abzubringen und zu versichern, Russlaod
wünsche nicht minder, dass in Schweden weder König noch
Reichsrath noch einer der vier Reichsstände das Uebergewicht
erhielten, sondern dass alle „das Gleichgewicht gegen einander
behaupten und so alle Versuche des einen oder anderen tat
Verletzung der Regierungsform verhüten und zunichte machen*
könnten ^.
Gleichzeitig sehen wir die Russische Diplomatie auch in
eifrigster Thätigkeit, um England zu einem energischen Eingreifen
in Schweden zu veranlassen.
In einer Unterredung mit Buckingham (Anfang Sept)
(Solowje w XXVI, 97) hervor, dass Ulrike von dem Inhalt des auf Schweden
bezüglichen Geheimartikels in dem Preussisch-Russischen Bündniss Kamtiat»
erhalten hat.
* Vgl. V. d. Ostens öesandtskaber in: Dansk Hist. Tidskr. IV, 1 p. 626^
' Dieselben sind bei Tengberg S. 30 citirt
' Vom 27. October. Corr. minist. II, 184.
* Abgedr. in: Sbomik LVII, 109—12.
^' Rescript vom 28. November/9. December [Russ.], Sbomik LVII, llö-lS-
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 323
bezeichnete Panin das Gleichgewicht zwischen König und Reichs-
rath in Schweden und demzufolge die Wiederherstellung der
Regierungsform von 1720, ohne die Zusätze von 1756, als ein
gemeinsames Interesse Russlands und Englands. Als er aber
weiter insinuirte, England solle behufs Errichtung eines festen
Systems im Norden die Subsidienzahlung auf sich nehmen,
welche Frankreich bisher an Schweden geleistet, erklärte der
Gesandte freimüthig, die Englischen Finanzen seien derart ^er-
schöpft* , dass man „ohne die dringendste Nothwendigkeit**
$ich niemals zu einer derartigen Subsidienzahlung verstehen
werde ^
Unterdessen waren aber Depeschen ^ des seit Ende April
in Stockholm residirenden Englischen Gesandten Goodricke in
London eingetroffen, welche die nachtheiligen Folgen eines
Französich- Schwedischen Bündnisses fUr England in grellen
Farben schilderten und in Folge der Käuflichkeit der Parteien eine
Vereitelung dieses Projects ohne Vertheilung beträchtlicher Geld-
summen als ganz unmöglich bezeichneten. Wenn man erwägt,
dass das Hauptziel der Englischen Politik in Schweden in der
Temichtung des dortigen Französischen Einflusses bestand und
dass der Französische Allianzvorschlag von 1763 mit seiner
Forderung von Schwedischen Schiffen für den Fall eines Krieges
eine indirecte Drohung gegen den Grossbritannischen Hof ent-
bleit, so erscheint es begreiflich, dass die Allarmnachrichten
Goodricke's keineswegs in den Wind gesprochen waren, sondern
dass der Staatssecretär Sandwich schon Mitte September dem
Russischen Gesandten Gross die Bereitwilligkeit Englands er-
klärte, die Hälfte der Ausgaben übernehmen zu wollen, welche
fie Hintertreibung der Absichten des Versailler Hofes erfordere ^,
während zugleich ausführliche Instructionen in ähnlichem Sinne
ui Buckingham ergingen, der am 15. Oct. in einer längeren
Konferenz ihren Inhalt zur Kenntniss des Russischen Vicekanzlers
Wfein brachte. Dieser äusserte sich freilich bezüglich der
^ Bericht Buckingham's vom 8. September. Sbomik XII, 180—82. —
l^ebrigens heisst es bereits in dem Immediaterlass Priedrich's an Cocceiji
'oittS. Juli: «J'avoue que J*ai peu d^esperance que l'Angleterre voudrait
^^ de Targent aoz Suedois*.
' Vom 31. August u. 28. September; abgedr. bei Raumer III, 209.
'Vgl. Solowjew XXVI, 111.
324 F> Amheim.
•
Englischen Vorschläge in ziemlich zurückhaltender Weise, ind<
er dieselben zwar nicht als unannehmbar bezeichnete, aber se
energisch betonte , dass der Londoner Hof weit mehr als d
Petersburger ein Interesse an der Verhinderung der Frauzosisc
Schwedischen Allianz besitze, was sich wohl kaum ohne ei
bedeutende Subsidienzahlung Englands an Schweden bewer
stelligen liesse ^
Die Zurückhaltung Galitzin's erklärt sich leicht darai
dass die Kussische Regierung sich der ^ Krämerpolitik *" ^ d
Londoner Ministeriums wohl bewusst war, welches nicht n
mit möglichst geringem Kostenaufwand ein Bündniss zwisch<
Frankreich und Schweden zu vereiteln, sondern namentlich au(
einen Handelsvertrag mit Russland abzuschliessen beabsichtigt
um dort das Erbe der Holländer anzutreten, die bis zur grosse
Amsterdamer Handelskrise von 1763 den Kussischen Handel fai
ausschliesslich beherrscht hatten. Man suchte daher in Pettfc
bürg seinen Beistand möglichst theuer zu verkaufen, zumal ma
von der Erwartung ausging, die seit Herbst 1764 von den Eng
Ländern regelmässig aufgefangenen Französischen Gesandtschafb
berichte aus Stockholm und Petersburg mit ihrem für di
Grossbritannischen Interessen ungünstigen Inhalt würden da
Londoner Hof zu weiteren Concessionen bewegen '. Und in dei
That erwiesen die neuen Verhaltungsbefehle an Buckingham'
auf Grund seiner Schilderung der Conferenz mit Galitzin, wv
richtig die Berechnung der Russischen Regierung gewesen
Denn nunmehr äusserte sich Sandwich bezüglich der Subsidien
frage noch entgegenkommender als früher und sprach sogar voi
einer gemeinsamen Englisch-Russischen Action auf dem kom
menden Schwedischen Reichstage, als deren Hauptpunkt« er di
* Vgl. Solowjew XXVI, 108. — In Bezug auf diese CoDferenz hei*
es in der Preussiscken Ministerialnote an Gocce\ji vom 10. November : «Paul
pense d'ailleurs que ce n'est pas tant ä la Russie qu'k TAngleterre ikhb
des efforts pour Tetablissement d'un Systeme en Su^de, dont ceDe-lä taieift
seule le plus d'utilite'» eine Reflexion, die durchaus Juste** erscheine. Vg
auch Ministerialnote vom 13. November.
' Bezüglich des Englischen Vorschlags einer Kostentheilung zwisehc
Ruselond und England bemerkt Panin beissend: „C'est ce qu*on dit negocii
en vrai marchand". Solowjew XXVI, 112.
' Vgl. die ausführliche Darstellung bei Malmström V, 266 u. 267.
* Vom 12. October. Sbomik XII, 183—87.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 325
Landmarschallswabl , die SchafiPung einer Antifranzösischen
Majorität im Geheimen Ausschuss und die Hintertreibnng einer
Französisch-Schwedischen Allianz bezeichnete.
Während diese Verhandlungen sich abspielten, waren die
fremden Gesandten in der Schwedischen Hauptstadt geschäftig,
sich der Unterstützung der Königin Ulrike und ihrer Freunde
zu vergewissern, um mit deren Beistand einen den Wünschen
ihrer Regierungen möglichst entsprechenden Reichstag zu Stande
zu bringen *. Einen günstigen Ausgang versprachen anfangs
die Bemühungen Qoodricke's, der von seinem Kopenhagener
Aufenthalt her bei Ulrike persona gratissima war^. Anfang
Juli hatte derselbe durch Vermittlung Cocceiji's auf dem Schlosse
Karlberg eine lange geheime Unterredung mit der Königin, die
Qber ihre Stellung zu den Parteien und über ihre Zukunftspläne
sich in so massvoller Weise äusserte, dass Goodricke später
hochbefriedigt dem Preussischen Gesandten erklärte, er werde
sofort bei dem Londoner Ministerium die Nothwendigkeit einer
Wirbamen Unterstützung des Schwedischen Königspaares ener-
gisch betonen^. Aber in London war man anderer Meinung^,
und zwar mit Recht. Denn schon nach wenigen Wochen stellte
es sich heraus, dass die friedlichen Versicherungen Ulrikens
nichts weiter als eitles Blendwerk gewesen. Auf Befragen
Osterman's musste nämlich ein hervorragender Führer der Hof-
' Wenige Wochen, nachdem wir die obigen Zeilen niedergeschrieben,
Uk dem Stockholmer Reichsarchiv eine grössere Anzahl von bisher unbekann-
ten, höchst werthvollen Actenstücken überwiesen worden, ans denen u. a. zur
Evidenz hervorgeht, dass zwischen der Königin Ulrike nnd der Kaiserin
Katharina 1764 nnd 1765 geheime Unterhandlungen behufs Erweiterung
der königlichen Machtbefugnisse in Schweden stattgefunden haben. Als
Vermittler fongirte anfangs der Russe Stachiew, später der Schwedische
Ge»ndte, Graf C. W. Düben in Petersburg, welcher mit dem Vertrauens-
JMnn Ulrikens, dem Kammerherrn N. Ph. Gyldenstolpe, einen eifrigen Brief-
wechsel in Chiffem unterhielt.
* Friedrich an Cocceiji, 28. April: Goodricke habe zu dem Preussischen
Gesandten Borcke in Kopenhagen geäussert, er glaube sich «autorisirt" „a
wdwrcher antant qu'il est possible, les bonnes graces de Ma Soeur**.
* Bericht CJocceiji's vom 6. Jnli. Vgl. auch die Ausführungen Malni-
»tröm'a V, 256 — 57 auf Grund der Depeschen Goodricke's.
* Friedrich an Cocceiji, 9. August: ,Le Gouvernement pr^ent de
'"Anglcterre n'a du tout envie de Ificher de Targent ä la Cour de Su^de,
^ wrte que vons ne laisserez pas d'en pr^venir convenablement Ma Soeur*:
326 i'. Arnheim.
partei, Iteichsrath Graf Löwenhjelm , eingestehen, dass er
seinem Vorschlage, den Hof bei den bevorstehenden R«ichta
wählen zu strenger Neutralität zu veranlassen, bei Ulrike
wenig Anklang gefunden und sogar wahrgenommen habe, d
dieselbe mehr denn je zuvor den Einflüsterungen der Auhan
Frankreichs, insbesondere des Grafen Fersen, Gehör schenk
eine Wahrnehmung, die bald auch von anderen Seiten bestat
wurde ^.
In der That hatte die Französische Regierung der Könij
eine grosse Geldsumme für den Fall angeboten, dass sie u
ihre Anhänger Frankreich ihren Beistand leihen wollten, und
war um so mehr zu befürchten, der Hof werde seiner betracl
liehen Schulden wegen auf dieses Anerbieten eingehen^, J
Ulrike in jener Zeit einmal zu Löwenhjelm äusserte, sie kdni
in der Russischerseits versprochenen Wiederherstellung der R
gierungsform von 1720 allein keine wesentlichen Vortheile f
sich erblicken und werde daher vorzugsweise alle die unte
stützen, welche weit mehr als Russland zum Vortheil des Hof
beitragen zu wollen versprächen*.
Voraehmlich war die Missstimmung Ulrikens wohl dun
das Betragen Goodricke's hervorgerufen worden, der seit Anfai
September seinen Instructionen gemäss^ im Einvernehmen n
Osterman häufig ihren persönlichen Interessen entgegenarbeitet
In heftigen W^orten beklagte sie sich bei Cocceiji über den Enj
lischen Gesandten, weil er ohne ihre Genehmigung mit der Nati(
' Vgl. Solowjew XXVI, 98.
* Beispielsweise berichtet Cocceiji am 2(3. October: ,Le G&xh
Fersen - - - est rentre en ville. 11 conserve les dchors avec la Cour et i
frequentes all^es et venues a Drottningholm nie fönt 8oup9onner qu'il &*<
charg^ de faire des propositions. C'est un homme iin et ambitieux,
fond du coeur le partisan le plus zele de la France; on ne saurait ^1
assez en garde**.
* Vgl. Räumer III, 211 und die Depesche Cocceiji's vom 2. Novemb
* Vgl. Solowjew XXVI, 100 u. 101.
* Sandwich an Macartney in Petersburg (26. Februar 1765): ,T
Orders which have been from time to time sent to that Minister [Good
have been uniformly and steadily tlie same, always tending to coopers
with the Court of Russia, to proceed with them pari passu in every pl
of Operations, for the common good". Sbomik XII, 196; vgl. 187 (Sandwi
an Buckingham. 12. October 1764). Das Datum der veränderten Haltu
G.'s ergiebt sich aus der Depesche Cocceyi*8 vom 4. September.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 327
Terhandle und Geld unter ihre Gegner vertheile, sowie nicht
minder über die Mützen, „die nach einander Engländer, Russen,
Xationalpartei und Hofpartei gewesen wären, aber trotz aller
dieser Veränderungen stets nur den eigenen Nutzen im Auge
gehabt hätten '^ , und sie schloss ihre Rede mit einer Drohung:
Bisher habe sie noch nichts Bindendes mit der Französischen
Regierung abgeschlossen und werde dies auch nur ungern
thun. Wenn sie sich aber einmal genöthigt sähe, einen ent-
scheidenden Entschluss zu fassen, so werde sie sich auf die
Seite stellen, wo sie die grösste Sicherheit fände. Vergebens
betheuerte der Preussische Gesandte die Unschuld der Mützen
und Goodricke's, vergebens versicherte dieser, „der einzige Zweck
seiner Mission sei die Vernichtung des Französischen Systems* und
er werde getreulich zu des Hofes Gunsten wirken, „wofern der-
selbe sich nicht auf die Seite der Französischen Partei schlage", —
die , Wärme*, mit welcher Ulrike wiederholentlich erklärte, man
werde sie zu einem entscheidenden Schritte zwingen, Hess nur
allzu deutlich ihre Geneigtheit zur endgültigen Annahme der
Französischen Propositionen erkennen ^.
Kaum waren freilich die von der Russischen Regierung
,zur Förderung der Operationen" bestimmten 50000 Rubel in
Stockholm angelangt^, als (23. Nov.) der Oberst Sinklaire, der
beste Vertraute Ulrikens und das einflussreichste Mitglied der
Hofpartei ^ sich bei Osterman einfand, dem er im Namen des
Konigspaares eidlich versicherte, dasselbe traue keineswegs den
Einflüsterungen der Freunde Frankreichs, werde mit ihnen binnen
kurzem gänzlich brechen und alle späteren Schritte mit den
Forderungen und Wünschen der Russischen Kaiserin in Einklang
bringen. Da er gleichzeitig darauf hinwies, dass man Fran-
rösischerseits unverzüglich mit Bestechungsversuchen beim Adel
beginnen werde, wesshalb der Hof ein gleiches Mittel in Bereit-
* Vgl. die Depesche Cocceiji's vom 13. November und den Bericht
tioodricke*8 gleichen Datums bei Raum er III, 211 u. 212.
'Vgl. das Rescript vom 28. October/8. November [Russ.]. Sbornik
LVH 51. — Ueber das Datum der Ankunft s. Malmström V, 265 Anm. 3.
* Cocceüi berichtet am 28. Februar, schon bei der ersten Audienz
W» Ulrike ihm gesagt, ,que le Colonel Sinklaire etait un homme de con-
^ce i qui je pourrais m*adresser toutes les fois que j'aurais quelque chose
* W faire panrenir* .
328 F- Arnheim.
Schaft halten müsse, so erachtete der Russische Gesandte es f!
angemessen, dem Abgesandten der Königin 24000 Thal«
(Kupfermünze) für diesen Zweck mitzugeben, indem er ausserde
in Gemeinschaft mit Goodricke * am Anfang der folgenden Wocl
die doppelte Summe auszahlen zu wollen versprach, was dei
auch in der That geschah*.
Zuerst hatte es den Anschein, als seien die Versicherung«
Sinklaire's wahrheitsgetreu gewesen, und als sei das Königspa
wirklich gesonnen, den Anhängern des Französischen Systei
für immer den Rücken zu kehren. Denn als der Reichsral
Ende November nach heftigen Kämpfen und Debatten mit ein*
Mehrheit von nur einer Stimme die Verlängerung des 1768 al
laufenden Schwedisch-Französischen Allianzvei*trages bis zu:
Jahre 1772 gegen die Verpflichtung Frankreichs zur Zahlun
von 12 Millionen Livres in jälirlichen Raten genehmigte^, befan
sich König Adolf Friedrich mit seinen beiden Stimmen unte
der Minderheit, und als Goodricke*, Osterman und die Mützei
mit den Bestechungsversuchen für die Reichstagswahlen be-
gannen, fanden sie in Sinklaire**^ einen scheinbar aufrichtigen
Förderer ihrer Absichten. Wir sagen: scheinbar; denn dem
Baron Breteuil erklärte er, die Russischen Gelder nur desshalb
angenommen zu haben, um die Intriguen Osterman's und die
gefährlichen Projecte der Russischen Kaiserin vereiteln zu können.
^ 4000 Pf. St. waren ihm von London aus designirt worden.
* Nach Solowjew XXVI, 101 u. 102 soll Osterman zuerst 20000,
dann 24000 Thaler (6000 Platten) gegeben haben. Die letztere, auch von
Cocceyi in seinen Berichten vom 11. u. 18. December genannte Summe ist
wohl die riclitige. Ob Goodrike, wie Cocceyi am 11. December meldet,
schon das erste Mal 24000 Thaler gegeben, muss dahingestellt bleiben.
Nach Solowjew XXVI, 101 wenigstens hat er das Verlangen Sinklaire'»
damals mit der Begründung abgewiesen, er dürfe ohne vorherige Verab-
redung mit Osterman nichts auszahlen.
» Ausführlicher bei Malmström V, 261— 1)4.
* Cocceiji schildert ihn am 4. September folgendermassen : »C'est do
homme tres capable. Comme il s'est beaucop mel6 des ^lections en Angi**
terre, les menees et les tracasseries de ce pays-ci [Suede] ne lui sont pa^
etrang^res et, si on lui foumit de l'argent, ce qui n'est pas incroyable, et
qu'il se trouve ^panl6 par la Cour et par le Ministre de Russie, je ne doute
pas qn'il ne taille de la besogne a TAmbassadeur [Breteuil]."
* Am 23. März sagt Cocceyi, Sinklaire besitze „une grande connW'
sance du manege des dietes**.
Beita^e zur Geschichte der Nordischen t'rage. 329
Den Hfiten aber, die sich durch das Verhalten des Königs schwer
gekrankt fühlten, beiheuerte Ulrike, die Abstimmung ihres 6e-
mhls sei gegen ihren persönlichen Willen erfolgt, und sie selbst
werde die Sache der Französischen Partei völlig zu der ihrigen
machen ^
Freilich konnte diese Zweideutigkeit nicht lange unbemerkt
Weihen. Die nach wie vor von den Engländern aufgefangenen
Berichte Breteuil's, welche ausführliche Nachrichten über seine
Verhandlungen mit der Königin und Sinklaire enthielten, waren
krineswegs geeignet, dem Londoner und Petersburger Ministerium
Zutrauen hinsichtlich der Aufrichtigkeit des Stockholmer Hofes
einznflössen, und es erscheint daher auch völlig begreiflich,
wenn Osterman und Goodricke, weit entfernt davon, dem
Wunsche Ulrikens nach „absolut freier Verfügung** über die
lestechungskasse Statt zu geben, sich Anfang Jan. 1765 sogar
Teranlasst sahen, Sinklaire von der Verwaltung der Russisch-
Eoglisehen Gelder gänzlich auszuschliessen ^.
Ungeföhr zu gleicher Zeit trafen endlich aus Petersburg
die von Osterman langersehnten Verhaltungsbefehle für den
; whe bevorstehenden Reichstag ein, in denen „die unverbrüch-
Bche Aufrechterhaltung der gesetzlich festgestellten freien Re-
gieningsform von 1720", der „Widerstand gegen die Einführung
kr Souveränität* sowie 1755 — 56 die Abschaffung der Reichs-
tagsbeschlüsse von 1756 als das Hauptinteresse Russlands be-
ttichnet, «jede weitere Verbesserung der Regierungsform* hin-
[ J^en „bei der gegenwärtigen verwickelten Lage Schwedens
^ licht nur für unnütz, sondern sogar für die nationale Freiheit
•Aidlich* erachtet wurde. Femer enthielt die Instruction den
Befehl für Osterman, mit Goodricke und Cocceiji gute Freund-
«chaft zu pflegen, die Schritte des ersteren zu unterstützen und
ias Vertrauen des letzteren zu erlangen, „der den Befehl er-
küten hat, mit Euch in allem übereinstimmend zu handeln und
te Euch besonders bei der Beruhigung und Zurückhaltung der
SAwedischen Königin dienlich sein kann*. Eine derartige Zu-
* Vgl. den Immediatbericht Cocceijrs vom 22. Febniar 1765 auf Grund
^ von Goodricke ihm vorgelegten Copien von Breteuirs Depeschen an
•* Henog V. Praslin.
^ Cocceijji, 8. Januar 1765.
i
330 i?'. Arnheim.
rückhaltuug erscheine nämlich äusserst uothwendig, da jede
directe Thätigkeit des Hofes bei der Nation Verdacht errege,
und^chon der Name „ Hofpartei " dazu geführt habe, verschiedene
^unabhängige** Patrioten den königUchen Interessen abtrünnig
zu machen. Um so mehr erfordere daher die aufrichtige Freund-
schaft der Kussischen Kaiserin, den Schwedischen Majestäten
von jeder Einmischung in das Parteigetriebe und von jeglichem.
Misstrauen gegen die Absichten der ^wahren und wohlgesinntei^
Patrioten'* abzurathen. Letztere, so hiess es schliesslich, soll^
Osterman ,, nicht nur durch Rathschläge, sondern auch durc^
Geld* auf alle Weise unterstützen und zu einer besonderen,
mächtigen Partei vereinigen, deren Führung dem Grafen Löwen*
hjelm, als dem «klügsten und am meisten erfahrenen'' der
„Patrioten**, übertragen werden solle und mit deren Beistand er
«ich bemühen müsse, „den Uebermiith der Hofpartei, besonders
ihres Chefs, des Obersten Sinklaire, zu zügeln**, den Geheimen
Ausschuss mit „redlichen und erfahrenen Männern** zu besetzen
und so dem Französischen System in Schweden den Todesstoss
zu versetzen ^. \
Wenn wir uns den Charakter und die Bestrebungen Ulrikens
vergegenwärtigen , so werden wir es verstehen können , dass die
' Diese Instruction vom 29. November/ 10. December 1764 (an»-
gefertigt am 9./20. December) [Russ.] findet sich abgedr. in: SbomikLVII»
126—32, auszüglich bei Solowjew XXVI, 98—100. — Wenn Malm-
dtröm V, 268 sagt, dass diese Instruction «dem Englischen Cabinet mit-
gethoilt wurde", so erscheint mir dies nicht zutreit'end. Denn das Resciip^
Panin's an Gross vom 13./24. November ([Russ.], Sbomik LVil, 90-95).
welches zur Kenntniss des Londoner Ministeriums gelangen sollte, entbll^
nur einen ^ theilweise sogar abweichenden Auszug aus der einige Wocheü*
später an Osterman übersandten Instruction. Viel schärfer ist in de**
Depesche an Gross die Stellung des Petersburger Hofes zu Ulrike präciBiH-
Es heisst (S. 91): ,Da das Temperament Ihrer Majestät der Königin und
Ihre bekannten Projecte zur Erlangung der Souveränität - - - mit Recb*
befürchten lassen, dass diese Fürstin - • • alle Ihre Kräfte und die Ihrer
Anhänger zur Erweiterung der königlichen Gewalt über die festgestelltes
Grenzen der Regierungsform hinaus verwenden wird**, so solle Ostermi*
zwar für den Vortheil des Hofes wirken, ^aber unabhängig von der Königi*
und zusammen mit den aufrichtigen Schwedischen Patrioten, welche wedtr ;
eine Vergröaserung noch Verringerung der Königsgewalt über jene Grentfi
hinaus wünschen und desshalb den Hof und seine Partei gewissennaiMi
im Zaume halten wollen''.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 331
in dieser Instruction ausgesprochenen Grundsätze, welche ja die
Königin u. a. von jeder Theilnahme an den Reichstagsangelegen-
heiten ausschlössen, ihren Beifall nicht finden konnten und früher
oder später eine Krisis herbeiführen mussten. Zeigte sich doch
gerade damals, wie sehr es den Hetzreden Sinklaire's, der über
seinen Ausschluss von der Parteikasse der Mützen tiefen Un-
willen empfand, und den Intriguen eines Fersen und Her-
mansson, der treuen Freunde Frankreichs^, gelungen war, der
Königin unüberwindhches Misstrauen gegen England, llussland
und die Mützen einzuflössen und sie zur Annäherung an das
Französische System zu bestimmen. In einer Unterredung mit
Cocceiji (Anfang Jan.) erneuerte sie mit grosser Heftigkeit ihre
früheren Klagen gegen Goodricke, den sie sogar der Falschheit
bezichtigte, gab lebhaften Argwohn gegen die Pläne Panin's
und üsterman's zu erkennen, bezeichnete die Mützen mit Aus-
nahme weniger als „ein Gemisch (rassemblage) von Leuten ohne
Verstand (t^te), ohne Benehmen, ohne Plan und ohne System",
«dass mit ihnen verhandeln nichts Anderes hiesse, als sich an
die Spitze von Narren und Aufrührern stellen", und dem wolle
i>ie sich keineswegs aussetzen, und schloss mit der Drohung:
,in drei Tagen werde ich mit den Mützen brechen" *, eine
Drohung, die sie buchstäblich wahr machte, indem sie am
11. Januar dem Baron Breteuil gelobte, auf dem neuen Reichstage
die Französische Partei unterstützen und dem Russischen Svstem
9'
entgegenarbeiten zu wollen^.
So standen die Dinge bei Eröflfeung des Stockholmer
Reichstages. Ohne einer Uebertreibung sich schuldig zu machen,
darf man sagen, dass die Blicke von ganz Europa am 15. Januar 1765
»uf die Schwedische Hauptstadt gerichtet waren. Denn dort
^ Friedrich an Cocceiji, 5. Januar 1765: «Les amis damn^s de la
France*.
* Die letzten Worte nach dem Immediatbericht Cocceyi's vom 18. Januar,
<lfcr übrige Inhalt der Unterredung nach seiner Depesche vom 8. Januar 1765.
* Da« Datum ergibt sich aus Breteuil's Deijesche vom 11. Januar
(Malmström V, 268 Anm. 6) und aus einer Preussischen Ministerialnote
^om 18. Mai 1765 an Cocceiji, in welcher es heisst: „On pretend - • - k
Petersbourg que la Reine Ma Soeur s'est engagäe quatre jours avant la
diete envers FAmbassadeur de France ä y favoriser de Son mieux le parti
^^ sa Cour et ä agir d'une mani^re tres contraire au Systeme adopte par
^ Ru88ie. On en a ete informö par une piece interceptee [Breteuirs]*.
332 1*'. Arnheim.
sollte jetzt der grosse Kampf zwischen Frankreich und Kussland-
England zum Austrag gebracht werden. Mit anderen Worten:
der Sieg des Französischen oder Russisch-Englischen Systems
in Schweden hatte eine weit mehr als locale, eine Europäische
Bedeutung.
IV.
Der Stockholmer Reichstag 1765—66 und die Enropaisclien Hackte.
Mit einem glänzenden Erfolge der Russen begann die
Reichstagssession. Denn bei den Sprecherwahlen siegten ihre
Candidaten in allen vier Ständen mit grosser Mehrheit, und die
wenigen Anhänger Frankreichs, die — wie z. B. der bei der
Landmarschallswahl unterlegene Graf Fersen — in den Geheimen
Ausschuss Eingang fanden , verdankten Sitz und Stimme einzig
der Gnade ihrer Gegner, welche hierdurch erweisen wollten, dass
bei ihnen nicht „der Geist der Verfolgung und persönlichen
Hasses" , sondern „die wahre patriotische Richtung* vorherr-
schend sei ^
Dieser Sieg des Antifranzösischeu Systems in Schweden
wurde für die Haltung Dänemarks zum. Petersburger Hofe ent-
scheidend. Bereits Ende Januar versicherte Graf Bemstorff ui
klarer Erkenntniss der neuen Sachlage, er sei jetzt der Sorge
völlig überhoben, dass Russland in Schweden die Souveränität
wiederherzustellen beabsichtige ^ und die beiderseitigen Verhand-
lungen gingen glatt von statten, da die Dänische Regierung an
dem Russischen Contraproject vom 3. Dezember 1764 nur wenig
auszusetzen fand ^.
Am 1 1 . März wurde zu Petersbiu-g der Allianztractat unter-
zeichnet, welcher einen für die Geschichte der „Nordischen Frage*
hochbedeutsamen Geheimartikel enthielt. In Anbetracht der
Störung nämlich, „welche das gesetzmässige Gleichgewicht
zwischen den drei Hauptständen* in Schweden „durch die seit
einiger Zeit in sothanem Reiche eingerissene fremde Influenz in
dessen Geschäften*" erfahren, und mit Rücksicht auf die Gefahr
* Rescriptan Osterman vom 17./28. März 1765 [Rubs.], Sbomik LVII,2()2-
^ Bemstorff an Schack^ 29. Januar, Corr. minist. II, 191.
' Ueber diese Einwände vgl. die Kussische Note an den Dänischen
Hof vom 21. Februar/4. März [Franz.], Sbomik LVII, 184—86.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 333
einer völligen Zerrüttung" der „in Betracht der Nationalfreiheit
und der Reichsimmunitäten ebenso heiligen als für die Nachbarn
wichtigen und unveränderlichen Constitution" verbanden sich die
beiden Contrahenten „ einstimmig und einmüthig, darauf bedacht
zu sein, dass eine solche der unwandelbaren Fundamentalcon-
stitution des Schwedischen Reichs bevorstehende Zerrüttung nach
dem wahren Sinn und den Grundsätzen solcher Legislation in
die gehörige Ordnung gebracht werde" ^
Mit R«cht ist dieser Vertrag als „der zweite Schritt Katha-
rina's auf dem Wege zur Herrschaft im Norden" bezeichnet
worden, „auf welchem die Preussisch-Russische Allianz der erst^
Schritt gewesen" *. Denn durch ihn war der „fremden Influenz"
Frankreichs ein zweiter Riegel vorgeschoben worden, durch ihn
hatten die Bestrebungen der Russischen Kaiserin — „sich so
viel als möglich mit den Nordischen Mächten durch unmittelbare
Bündnisse zu vereinigen und hierdurch mit üebergehung der
Höfe von Bourbon und Oesterreich ein festes Gleichgewicht in
den Europäischen Angelegenheiten zu begründen" ^ — einen
neuen glänzenden Sieg erfochten.
Inzwischen hatten freilich die Dinge in Schweden eine be-
drohliche Wendung genommen. Anstatt sich nämlich mit den
Siegern auszusöhnen, die früher grösstentheils zu den eifrigsten
Anhängern des Hofes gezählt und, wie der neugewählte „wür-
dige* * Landmarschall Rudbeck, bei der Verschwörung von 1756
in entscheidender Weise mitgewirkt hatten, begegnete die
Königin am Tage nach der Landmarschallswahl dem Obersten
Rudbeck bei seiner Antrittsaudienz mit ausgesuchter SchroflFlieit *,
erklarte kurz darauf „ganz trocken", sie verlange die Anwesen-
heit von sechs Mitgliedern der Französischen Partei im Geheimen
* Der Wortlaut des dritten Geheimartikels bei Tengberg (Beilage C).
* Tengberg S. 35.
' So heisst es in einem Rescript Panin's vom 10./21. November 1764
[Haas.]. Sbomik LVII, 63.
* Rescript an Osterman vom 7./18. Februar 1765 [Russ.], Sbomik
^^Ü, 172. Die Berechtigung dieses Ehrentitels erweisen die Worte Good-
rickes vom 11. Mai 1764 (Malmström V, 280 Anm.) und die Aeusserung
Cocceyi'g vom 6. November 1764: ^Quelqu'un en me parlant de lui [Rudbeck],
^^' dit que le Roi de France n'etait pas assez riche pour racheter.**
'Vgl. Solowjew XXVI, 182.
334 i*'. Arnheiin.
Ausschuss oder sie werde sofort Stockholm verlassen, und ferti
die Einwände Cocceiji's durch die beissende Antwort ab, sie h;
ja jederzeit das Unglück gehabt, die Gesandten ihres königlicl
Bruders eine von der ihrigen abweichende Meinung vertreten
sehen ^.
Vergebens bemühte sich der Preussische Gesandte wied
holentlich auf Befehl seiner Regierung und auf Wunsch
Petersburger Hofes, durch geschickte Insinuationen die V
Stellungen Osterman's und Goodricke's bei der Königin zu unt
stützen und dieselbe von der Nothwendigkeit einer besonnen
massvollen Haltung zu überzeugen ^. Vergebens suchte Kö
Friedrich in zahlreichen Schreiben seiner Schwester die Laut
keit der Absichten Russlands und Englands und ihren ehrlicl
Wunsch nach Wiederherstellung der Privilegien des Schwediscl
Königs zu beweisen^. Vergebens endlich bemühten sieh v
schiedene ehemalige Anhänger Ulrikens , wie die Grafen Bie
und Hörn, zwischen den beiden feindlichen Parteien zu vermittel
Die zwischen dem Hofe und der Russisch-Englischen Partei 1
stehende Kluft erweiterte sich trotz alledem mit jedem Ta
und Anfang März begaben sich König und Königin, wie
früher angedroht hatten, nach dem Lustschlosse Ulriksdal, i
geblich, um »die grossen Fasten** dort zu verbringen und c
Prinzen Karl in aller Stille zur Communion vorbereiten zu lass
in Wahrheit jedoch, um dem Stockholmer Publicum ihr Mii
vergnügen über die Erfolge der Mützen zu bekunden ^.
In Petersburg war man über das Benehmen Ulrikens u
den Aufbruch des Hofes nach Ulriksdal im höchsten Grade u
* Cocceiji, 22. Januar, vgl. Solowjew XXVI, 182.
* Friedrich an Cocceiji, 5. und 29. Januar, 2. Februar; Preussisc
Ministerialnote an Cocceyi, 22. Januar; vgl. Solms an Friedrich 15./26. Janui
Sbornik XXII, 358, sowie Rescript an Osterman vom 7./18.. Februar [Ru«
Sbornik LVII, 422 (Antwort auf O.'s Depesche vom 14./25. Januar).
* Vgl. die neuerdings im Stockholmer Reichsarchiv aufgefündeii<
Briefe des Preussischen Königs an Ulrike vom 27. December 1764. 26. Janui
und 3. März 1765. Der in Fersen's Bist. Skrift. III, 330—31 (Stockhol
1869) abgedruckte Brief ist derjenige vom 3. März 1765.
* Cocceiji, 11. u. 29. Januar, I.März; Preussische Ministerialnote vo
9. März an Cocce\ji.
'' Bericht Osterman's, citirt bei Solowjew XXVI, 184.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 335
gehalten \ wie namentlich aus einem eigenhändigen Billet Katha-
rina's^ an Panin hervorgeht, in welchem sie diesen beauftragte^
,durch dritte Hand" den Schwedischen Majestäten zu eröflnen»
sie habe wegen der ^inconsequenten Reise" derselben nach Ul-
riksdal den Grafen Osterman angewiesen, in Zukunft nicht mehr
zu Gunsten der königlichen Interessen „einen unnützen oder
compromittirenden Schritt zu unternehmen"^. Ja noch mehr!
Wenige Wochen später beschwerte sie sich bei König Friedrich
über die «Intriguen'' Sinklaire's „gegen ihre guten und aufrich-
tigen Intentionen" für den Schwedischen Hof, beklagte die
^Irrungen" des Königspaares, sprach die Befürchtung aus, das
perfide Benehmen Sinklaire's werde „die gute Partei" gegen die
Majestäten vollends „aufbringen" , sie selbst aber ausser Stand
setzen, denselben nützlich zu sein, und ersuchte daher den
Preussischen Monarchen, bei seiner Schwester die Entfernung
eines Mannes durchzusetzen, der sie und ihren Gemahl noch ins
Verderben stürzen werde*.
Friedrich der Grosse, welcher von der Verstimmung des
Petersburger Hofes durch die Depeschen des Grafen Solms-
bereits wohl unterrichtet war ^ gerieth bei Ankunft des Schreibens
^ Depesche Osterman's vom 24. Februar/7. März: Die Insinuationen.
<lie er auf Grund des Rescripts vom 26. Januar/6. Februar über die Un-
zaverlässigkeit der Französischen Versprechungen gemacht, seien vom Königs-
paar sehr kalt und misstrauisch aufgenommen worden. Sbomik LVII, 231.
vgl. auch Solowjew XXVI, 182-83, sowie Cocceyi, 22. Februar u. 1. März.
' Abgedr. in Französischer Sprache in: Sbomik LVII, 232.
' Das Rillet schloss mit den Worten: ,Si vous desapprouvez cela^
^^birez ce billet!* Panin zerriss das Billet jedoch nicht, sondern sandte
^ 8.;'19. April ein Rescript [Russ.] an Osterman, in welchem er, mit Rück-
sicht darauf, dass ,die Schwedischen Majestäten" niemals aufhören würden^
»öch durch die trügerischen Versprechungen der Creaturen der Französischen
Partei fangen zu lassen', die Gründung einer der Französischen überlegenen
»patriotischen ' Partei auf dem Reichstage und die Erlangung der Stimmen-
Arbeit im Reichsrath behufs Bewahrung des Uebergewichts auch nach
ueicbtagsschluss als die Hauptziele der Russischen Politik in Schweden
^ichnete und erklärte, es den Mützen völlig anheim zu stellen, ob sie
^ der feindseligen Haltung des Königs noch jetzt um Wiedererlangung
^«r ihm zustehenden Rechte und Privilegien sich bemühen wollten. Sbomik
^^I, 232-35.
* Katharina an Friedrich, 4. Mai, Sbornik XX, 218-19 (Petersburg 1877).
' Am 16. April meldete Solms, Panin habe bei ihm über das Betragen
Sinkens Klage geführt, die nach wie vor in Schweden eine besondere dritte
33(> i^ Arnheim.
seiner kaiserlichen Bundesgenossin in lebhafte Unruhe, betont
in seiner Antwort seinen „tödtlichen Schmerz* über das B€
nehmen Ulrikens, welche ^infolge einer Art von momentane
Oeistes Verwirrung'* (par je ne sais quel esprit de vertige) sie
den heilsamen Absichten Russlands widersetze, sprach von seinei
zahlreichen Ermahnungsbriefen, deren Fruchtlosigkeit ihm di
Wahrheit des alten Satzes gezeigt, „dass die Abwesenden Un
recht haben'', versprach, wenn irgend möglich, den „Zauberbann
brechen zu wollen , welcher den Hof seinen eigenen Feinden k
die Arme treibe , und schloss mit der Bitte , die Kaiserin möge
wenigstens vorläufig ihre Gunst noch nicht seiner Schwester
entziehen, die er durch Vorstellungen und Ermahnungen von
ihrer „verhängnissvollen Verblendung" zu erretten hoflfe ^
Dass diese Versprechungen ernst und ehrlich gemeint waroi,
bewies der Brief, den er schon am folgenden Tage zusammen
mit einem Auszug des kaiserlichen Schreibens der Königin über-
sandte, und in welchem er ihr in herzbewegenden Worten die
Gefahren vorstellte, welche ihr und ihrer Familie bevorständeoi
wenn sie noch weiter den Plänen Russlands entgegenarbeite.
Ihre Verbindungen mit der Französischen Partei seien durch dk
aufgefangenen Depeschen Breteuil's überall bekannt gewordea
und er selbst habe aus denselben zu seinem Bedauern ersehen
dass sie ihr Vertrauen Leuten schenke, die nur ein frivote
Spiel mit ihr trieben -. Um alles in der Welt beschwöre er sie
den Russischen Hof nicht noch mehr zu erzürnen, denn ai
drohendes Unwetter sei gegen sie im Anzüge, welches n»
dadurch beschworen werden könne, dass sie fortan jeden bösei
Partei unterhalten wolle, bei keiner Gelegenheit ilir Missvergnügen übe
ihre Ausschliessung von der Parteikasse verhehle und mit der FranzdsisdMS
Partei noch immer Verbindungen unterhalte. Er werde sich daher genötlii^
sehen «pour ne pas x)erdre les avantages qu*il esperait d'obtenir - - • d
laisser le Roi dans les bomes oü la diete de 175() L'avait mis*. Ami. Mi
übersandte Friedrich einen ^extrait sommaire*^ dieses Berichts an Coooai
zur Uebergabe an Ulrike ^atin qu'Elle y r^flechisse a Son gre*. Dieser fO
der Depesche Solms' ein wenig abweichende Extrait ist kürzlich im Stocl
holmer Reichsarchiv aufgefunden worden.
* Friedrich an Katharina, 1. Juni, Sbornik XX, 223 — 24.
* Der Immediatbericht Cocceiji's vom 22. Februar und die PreuBsifld
Ministerialnote an Coeceiji vom 18. Mai ergeben, dass Friedrich in di
That von dem Inhalt der Depeschen BreteuiPs Kenntniss erhalten.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 337
Schein meide und einen Unterschied zwischen denen mache,
die ernstlich in ihrem Interesse arbeiten wollten, und denen, die
durch eine perfide Sprache sie zu hintergehen trachteten ^
Am 14. Juni Nachmittags 4 Uhr traf das Schreiben des
Königs per Courier in der Schwedischen Hauptstadt ein und
wurde noch am Abend von Cocceiji dem Oberkammerherrn
Grafen Gyldenstolpe übergeben, einem von Ulrike häufig zu
vertraulichen Aufträgen benutzten Führer der nach Beginn des
Reichstags reorganisirten Hofpartei. Die Schwedische Königin
war sich des Ernstes der Situation völlig bewusst, liess dem
Preussischen Gesandten sagen, er möge sich ein wenig gedulden,
da der Brief ihres Bruders «Dinge enthalte, welche Nachdenken
erforderten" , und entbot, da Gyldenstolpe inzwischen erkrankt,
ihre Vertrauten Sinklaire und Schwerin zu sich, um mit ihnen
über weitere Schritte zu berathen^. Schlechter konnte sie
freilich bei der Wahl ihrer Rathgeber kaum verfahren; denn
gerade Sinklaire war es ja, dessen Beseitigung Katharina vor
allem verlangt hatte, und der desshalb natürlich eine Wieder-
versöhuung zwischen Kaiserin und Königin unter allen Umständen
zu hintertreiben suchte; und zwar mit gutem Erfolge. Denn
in ihrem Antwortschreiben an Friedrich schlug Ulrike einen
hochfahrenden, anklägerischen Ton an, bestritt die Echtheit der
aufgefangenen Depeschen Breteuil's, bezeichnete ihre angeblichen
Unterhandlungen mit demselben als leeres Gerede und erklärte
schliesslich, sie sei nur Gott und ihrem Gemahl, nicht aber auch
Jer Russischen Kaiserin über ihr Benehmen Rechenschaft
schuldig und werde niemals einen Eingriff in ihre königlichen
Rechte dulden, welche ihr völlige Freiheit in der Wahl ihrer
Vertrauten gewährten'. •
' Friedrich an Ulrike, 2. Juni. Fersen's Hist. Skrift. III 331—33.
»wht interessant ist auch das Schreiben Friedrich's an seine Sclfwester vom
25. April 1765 (Fersen's Hist. Skrift. III, 324—25), welches nach Ansicht
^linckowström's vom Jahre 1762 (!) datirt sein soll. Dieser Brief, so^^'ie
ßriefconcepte ülrikens an ihren Bruder vom 12. Februar, 12. April und
«• Mai 1765 befinden sich unter den dem Stockholmer Reichsarchiv neuer-
aings überwiesenen Acten.
^ Cocceyi, 14. Juni, und ein undatirtes Billet ülrikens an Gyldenstolpe,
"i welchem es zum Schlüsse heisst: ,Dieu sait oü tout cela nous raeneral**
^kholmer königl. Bibl.
'Das Concept abgedr. in Fersen's Hist. Skrift. Hl, 333-35. —
^tsche Zeitschr. f. Gesohichtsw. 1891, V. 2. 22
338 t'. Ainheini.
Die GrUnde, welche ausser der Rücksicht auf Sinklaire d;
Verhalten ülrikens in jenen Tagen bestimmten, waren ihr Ui
wille über den gleichsam in der Luft schwebenden Angriff d
Freunde Kusslands auf die Französisch gesinnte Mehrheit i
Reichsrath und ihre Besorgniss vor der Verwirklichung d
Heirathsprojects zwischen ihrem Sohne Gustav und der Dänisch«
Prinzessin Sophia Magdalena.
Bereits Ende April tauchte in der Schwedischen Hauptsta*
das Gerücht auf, die Führer der Mützen hätten in einer Coi
ferenz auf Veranlassung Osterman's die Absetzung von secl
Franzosenfreundlich gesinnten Reichsräthen beschlossen, ein G<
rücht, welches sich bald bestätigte, obwohl der Russische G<
sandte die ihm zugeschriebenen Absichten feierlich dementirte
Tn der ersten Erregung erklärte die Königin, sie werde unt*
keinen Umständen dulden, dass die etwa iilr schuldig befundene
Reichsräthe Männer zu Nachfolgern erhielten, die dem Russi
sehen System geneigt seien *. Aber bald erkannte sie, das
durch Gewalt nichts, durch List vielleicht alles zu erreichen se
und ersann daher einen anderen Plan. Anstatt sich nämb'c
an Osterman persönlich zu wenden, befahl sie den seit Anfaa
Februar zu Stockholm befindlichen Ministerresidenten A. Stachiew
der in Schweden als Gesandtschaftssecretär bereits unter Panin
thätig gewesen und mit diesem innig befreundet war, am
21. Juni zu sich nach Drottningholm und bat ihn in einer
Unterredung, an welcher auch ihr Gemahl Theil nahm, unter
Ableugnung jeglichen Wunsches nach Wiedererlangung der
Souveränität und jeden Einverständnisses mit den Hüten, unter
lebhafter Betheuerung ihrer Ergebenheit gegen Katharina, sowie
unt^r heftigen Ausfällen gegen Osterman um seine Vermittlung
bei letzterem, damit derselbe den „fanatischen Jähzorn" der Mützen
bändige und die Ausstossung der Anhänger Frankreichs aus dem
Senat verhindere*.
Zwar hatte Ulrike die Genugthuung, dass Stachiew bei seinem
Malm ström V, 317 Anm, deutet mit Recht an, dass das Original vom
20. Juni eine weniger schroffe Fassung erhielt. Das Datum des Briefen
*:'rgibt sich aus der Depesche Cocceiji's vom 21. Juni, vgl. auch Osterman*
Bericht vom 10./21. Juni [Russ.], Sbornik LVII, 429—30.
' Cocceiji, 3. Mai. * Cocceyi, 14. Juni.
» Vgl. Solowjew XXVI, 188—90 und Cocceyi, 25. Juni.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 339
Collegen und bei Panin sich zu ihren Gunsten verwenden zu
wollen versprach. Aber sie hatte die Rechnung ohne den Wirth
gemacht. War Osterman schon über die ersten Zomesworte
der Königin ^sehr pikirt* gewesen ^ so wurde er von noch viel
heftigerem Unwillen erfasst, als er vernahm, dass sie mit Ueber-
gehung seiner Person sich an seinen ^Subdelegirten" gewandt,
beklagte sich bei Cocceiji bitter über Stachiew, „der mit
verdächtigen Personen liirt sei" und ihn bei dem Königspaar
.auszustechen* (supplanter) suche, wies die von Ulrike vor-
geschlagenen Vermittler Schwerin und Gyldenstolpe wegen
ihrer Zugehörigkeit zur Französischen Partei zurück, und er-
klärte «kurz und bündig" (nettement), er werde in Anbetracht
der , gegenwärtigen Disposition" des Hofes keinesfalls vor Ab-
schluss der Reichsrathsangelegenheit einen Schritt zu Gunsten
der königlichen Interessen unternehmen^; eine Erklärung, die
er um so eher abgeben durfte, als er vor kurzem ein in noch
viel schärferer Tonart abgefasstes Rescript aus Petersburg er-
halten hatte ^.
So erhob sich denn ein erbitterter Streit zwischen den
Motzen, welche schonungslos gegen die Franzosenfreunde im
Senat vorzugehen beabsichtigten, und den Hüten, welche den
Kampf energisch aufzunehmen gewillt waren und von mehreren
Seiten kräftigen Beistand erhielten, so von der Dänischen Re-
gierang, welche trotz des wenige Monate zuvor mit Russland
^ So sagt Cocceyi in der Depesche vom 14. Juni.
* Cocceiji, 25. Juni, 2., 5. und 16. Juli.
^ In dem Rescript vom 28. Mai/8. Juni [Russ.] heisst es: ,ln gleicher
^VeUe sehen Wir einen nicht geringen Nutzen für die Zukunft auch darin,
^ die Hauptstützen Frankreichs, die Senatoren Ekeblad und Scheffer,
t^ dem Senat aasgeschlossen und andere aus der Zahl der Wohlgesinnten
*D ihrer Stelle gewählt würden. Durch eine solche Operation und den
Freiwilligen Abgang gewisser anderer aus der Französischen Partei werden
^ Wohlgesinnten überall das Uebergewicht behalten." Sbomik LVIl,
2^70. — In einem späteren Erlass (30. Juli/10. August [Russ.]) wird
*»ar ,die kluge Antwort* Stachiew's auf die Aeusserungen des Königspaares
^i%t, gleichzeitig aber bezweifelt, „dass diese Worte eine Wendung
«mn Bessern in den Ideen und dem Benehmen Ihrer Majestäten herbeiführen
^ttden*. 0. erhält daher die Weisung, dieselben ihrem Loose zu über-
■*€n und sich einzig um die Aufrechterhaltung des Uebergewichts der
«wohlgesinnten Partei* zu bemühen, wozu namentlich die Stimmenmehrheit
"»Keichsrath beitragen könne. Sbomik LVII, 430.
340 ^' Arnheiiu.
abgeschlossenen Traktats 400 000 Thaler (Kupfermünze) ai
alter Anhänglichkeit zur Rettung der Reichsräthe Scheffe
Ekeblad und Fleming heimlich dem Französischen Botschaft
übermitteln liess^, so von diesem selbst, welcher die ihm vo
Versailler Hofe übersandten Gelder mit vollen Händen ausstreut
um die Mehrheit in den vier R^ichsständen den Mützen abtrünn:
zu machen ^, so endlich von der Königin , die schon Mitt« Ju
sich durch einen förmlichen Vertrag mit Breteuil zur Aufrech
erhaltung des Französischen Systems verpflichtet hatte ^ ui
nicht nur den Obersten Sinklaire anwies, mit der einige 70 Stimme
zählenden Hofpartei für die bedrohten Reichsräthe zu stimme]
sondern auch durch persönliche Intervention bei dem Lanc
marschall Rudbeck und seiner Gemahlin — freilich vergebens -
das Loos jener zu mildern suchte*.
Nur an einem Haar hing die schliessliche Entscheidung, d
die von den Freunden der Reichsräthe vertheilten Geldsumme
eine so beträchtliche Anzahl von Mützen ins eigene Lager hii
überzulocken vermocht hatten, dass am 17. August bei der AI
Stimmung des Adels die Französische Partei mit grosser Mehrhe
siegte, im Bürgerstand nur zwei Stimmen weniger als die Gegne
aufwies, während bei den Priestern sich Stimmengleichhei
herausstellte und bei den Bauern überhaupt kein Beschluss
erzielt wurde. Der folgende Tag aber war ein Sonntag, und in
diesen 24 Stunden setzten die Mützen Himmel und Hölle in
Bewegung, um den früheren Beschluss wieder rückgängig zn
machen. Mit welchen Mitteln sie arbeiteten, das erwiesen die
triumphirenden Worte Goodricke's vom 19. August, die Priester
seien von Neuem gewonnen*; mit welchem Erfolge, das zeigte
die neue Abstimmung am Montag, wo die Mützen in den drei
unteren Ständen einen so glänzenden Sieg davontrugen, dass die
Reichsräthe Rosen, Seth, Hamilton und Fleming sich bald
(27. Aug.) veranlasst sahen, dem Beispiel Ekeblad's und
» Vgl. F. Vedel, Den äldre Grev Berastorffs Ministerium, S. 269-71
(Kopenhagen 1882).
« Malmström V, 320 Anm. und Solowjew XXVI, 186—87.
» Ausführlicher bei Malmström V, 317—18.
* Cocceiji, 26. u. 80. Juli, 2. August, vgl. Solowjew XXVI. 185-86,
* Vgl. Malmström V, 330 Anm.
Beiträge zar Geschichte der Nordischen Frage. 341
Scheffer's zu folgen, die schon am 5. August ihre Entlassung ge-
nommen ^.
Nachdem der Sturz des Französischen Systems somit end-
gültig besiegelt, säumten die Mützen auch nicht länger, von ihrer
Uebermacht Gebrauch zu machen, erkoren einen der Ihrigen,
den klugen und energischen, seit langer Zeit in Russischem
Solde stehenden Reichsrath Grafen Löwenhjelm ^ zum Canzlei-
präsidenten, d. h. zum Leiter der auswärtigen Politik Schwedens
(2. Sept.) und zwangen Adolf Friedrich, die leergewordenen
Reichsrathssitze mit Angehörigen der Russischen Partei zu be-
setzen.
Gleichzeitig mit diesen Kämpfen spielte sich in Schweden
m Vorgang ab, der mit dem Parteienstreit zwar in keinem
Zusammenhang stand, aber nichtsdestoweniger viel Staub auf-
^ Eine eingehende Darstellung bei Malm ström V, 320—34.
^ Malmström V, 335 glaubt nicht an die Bestechlichkeit L.'s, nennt
dieses Gerächt „sicherlich übertrieben* und sucht V, 336 Anm. 9 zu be-
weisen, dass er „viele Beschuldigungen gegen L., aber wenige Beweise in
den Acten gefunden*. Aus den neuerdings im Sbomik veröfiTentlichten
Acten ergibt sich indessen zur Evidenz, dass L. in Russischem Solde
gestanden. Auf Grund einer Relation O.'s vom 19./30. März 1764 spricht
Dämlich Panin von der Noth wendigkeit, L. in Abhängigkeit von der
Russischen Regierung zu erhalten. ,Er ist unter den Frankreich nicht Er-
gebenen der Einzige mit geradem Verstand, hervorragenden Eigenschaften
und ein gediegener Mensch. Aber es ist unmöglich, ihn anders als durch eine
jährliche Pension an Uns zu fesseln*, worauf Katharina vom 12./23. April eigen-
l^dig bemerkt: ,Ich willige stets in alles, was das Landes in teresse bedingt **.
[Rngs.], Sbomik LI, 296. In dem Re^cript an 0. vom 3./14. Mai [Russ.]
^ der ^patriotischen Sentiments* L.'s rühmend gedacht und der Wunsch
^tgesprochen , „diesen klugen Senator in Abhängigkeit von Uns zu er-
sten*. 0. solle desshalb sondiren, ,mit welcher Pension er zufrieden-
g«rtellt w^erden könne*, abgesehen von einer „genügenden Unterstützung*
ZQ Tafelgeldem während des Reichstages. Sbomik LI, 335. Nach der
Inrtruction itlr 0. vom 29. Noveniber/10. December [Russ.] belief sich
die Pension L.'s anfangs auf 6000 Platten = 3000 (?) Rubel. Sbomik LVII,
132. Ein halbes Jahr später hebt 0. die Noth wendigkeit hervor, die
Pension von „Nr. 1* (ChiiTre für L.) auf 5000 Rubel zu erhöhen, was Panin
*ni 15.,/26. October 1765 mit dem Zusatz genehmigt, L. könne „weitere
^«weise Unserer Milde und Unserer Protection erwarten*. SbornikLVlI, 382
^gl. 419. Zur Ergänzung der Notiz bei Malmström V, 489 Anm. sei
^^Ueaslich noch bemerkt, dass auch Reichsrath Friesendorft' eine Russische
Pension erhalten hat. Sbomik LVII, 382 u. 419.
342 1*. Arnbeira.
wirbelte, da es sich um die persiiiilichsten Interessen und Wünscl
Ulrikens handelte.
Schon im Winter 1750 — 51 war nach langem, vergebliche
Widerstände des damaligen Throufolgerpaares die Verlobui
des Schwedischen Erbprinzen Gustav mit der Dänischen Prii
zessin Sophia Magdalena zwischen den Höfen von Stockholm ui
Kopenhagen rechtskräftig verabredet worden. Je näher indess<
der Zeitpunkt heranrückte, wo entweder eine oßicielle Verlobui
oder eine endgültige Absage erfolgen musste, desto heftigeri
Widerwillen äusserten Adolf Friedrich, Ulrike und vor alle
Kronprinz Gustav gegen die geplante Ehe ^ , und im Somm
1704 wandte sich die Königin unter bitteren Klagen über d
ihr so verhasste Dänische Heirath an ihren Bruder Friedric
um durch seine Vermittlung die Verlobung Gustav's mit ein
Preussischen Prinzessin herbeizuführen , entweder der dama
dreizehnjährigen Wilhelmine, Tochter ihres Bruders Augu
Wilhelm, oder ihrer Nichte Philippine von Schwedt. Aus d(
Antwort des Preussischen Königs scheint hervorzugehen, dass e
einer Verbindung des Schwedischen Kronprinzen mit Philippir
nicht abgeneigt war, und dass deren Mutter Sophie eine solch
Heirath sogar sehnlichst wünschte -. Ein energisches Eingreife
seinerseits war aber um so weniger zu erwarten, als sich täglic
die Anzeichen dafür mehrten , dass der Kopenhagener Hof ih
des geheimen Einverständnisses mit seiner Schwester beschui
digte und die Heirath nöthigenfalls mit Gewalt zu erzwingei
gedachte '\
In heftigen Klagen erging sich Bemstorif über Ulrike wi<
über das Schwedische Ministerium, welches aus niedrigei
Schmeichelei die Vermählung Gustav's mit einer nach Preussi-
' So berichtet Cocceiji am 20. Juli 1704.
^ Ulrike an Friedrich, 12. August 1764 (Concept), Stockholmer Reichs
archiv, erst neuerdings aufgefunden. Antwort Friedrich's vom 7. Sep
iember [1764]. Fersen's Hist. Skrift. 111, 850—51. Die von TJlrike spät«
hinzugefügte Jahreszahl 1766 und die von Malmström V, 37»3 Anm. au*
gesprochene Verniuthung, es müsse 1765 heissen, sind demnach in gleiche
Weise irrig. Das richtige Datum erhellt übrigens schon aus dem Inhal
des Schreibens selbst und aus der Depesche Cocceiji's vom 28. September 176^
' Preussische Ministerialnoten an Cocceiji vom 3. Juli, 31. October »
8. November 1764. auf Gmnd der Preussischen Gesandtschaftsljerichte afl
Kopenhagen.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 343
sehen Grundsätzen erzogenen und von den Decreten des Berliner
Hofes abhängigen Prinzessin begünstige ; und da er der Meinung
war, dass man, es koste, was es wolle, „einen so unbilligen und
tür die Ruhe im Norden so gefährlichen Plan** vereiteln müsse,
,der augenscheinlich nur die Befestigung und andauernde Er-
haltung der Preussischen Vorherrschaft in Schweden bezwecke** \
ersuchte er Anfang März durch Osten die Russische Regierung
mit ,grösster OflFenherzigkeit" , sie möge aus „Gerechtigkeits-
liebe*, „Grossmuth* und mit Rücksicht auf die Bewahrung der
Ruhe im Norden den Grafen Osterman mit „hinreichenden* In-
structionen versehen, damit derselbe die Intriguen der Königin
m Geheimen Ausschuss hintertreiben und dessen Mitglieder ver-
anlassen könne, die Verwirklichung des Heirathsprojects bei
<iem Königspaar aufs dringendste zu befürworten ^.
In Petersburg war man anfangs über diese Insinuation
'vveuig erfreut, und Panin äusserte vertraulich zu Solms, seine
Monarchin wolle „in jener AfiFaire völlig neutral bleiben" *.
Bald aber machte sich die Erwägung geltend, ob man nicht aus
Dankbarkeit und zur Belohnung für den Abschluss des Traktate
Tom 11. März wenigstens zur moralischen Unterstützung des
Kopenhagener Hofes verpflichtet sei, und so liess man dem
Grafen Osterman die Weisung zukommen, er möge seinen
Freunden im Geheimen Ausschuss „in Form eines vertraulichen
Baths'' erklären, die Russische Regierung wünsche dringend die
Vollziehung der früher festgesetzten Ehe, wofern der Kron-
prinz nicht einen natürlichen Widerwillen dagegen bekunde^.
' Bernstorff an Schack, 9. März 1765. Corr. minist. II, 197—204.
* Rescript an Osterman vom 30. MÄrs/lO. April [Russ.], Sbomik LVII, 228.
^ Friedrich an Cocceiji, 8. April, auf Grund d. Mittheilungen von Sohns.
^gl. Preussische Ministerialnote an Cocceiji vom 9. April. — Am 23. April
Q^eldet Cocceiji. welcher den Befehl erhalten, die Aensserungen Katharina's
^^ Königin mündlich oder schriftlich mitzutheilen, er habe Ulrike schrift-
lich hiervon in Kenntuiss gesetzt, ohne jedoch seine Quelle zu verrathen.
* Rescript vom 30. März/lO. April [Russ.], Sbomik LVII, 229, vgl. 425.
" Am 24. April/5. Mai ging ein Erlass [Deutsch] an KorflF : Es sei auch
^hon Graf Osterman „mit denen gemessensten Verhaltungsbefehlen ver-
*hen worden, und es wird selbiger in Gefolge dessen es an seiner sorg-
*l%n Bestrebung, so viel es in einer so delicaten Sache mit Anständig-
«it-.-nur immer thunlich sein wird, gewiss nicht ermangeln lassen *'.
Sbomik LVII, 243.
344 ^' Arnheini.
Kaum hatte indessen diese Instruction den Boden Uusslaud
verlassen, als aus Stockholm eine Depesche eintraf, des Inhalts
Gustav sei nach wie vor zur Vermählung mit So))hia Magdalen;
wenig geneigt und wünsche weit mehr eine eheliche Verbindunj
mit einer Brandenburgischen, Braunschweigischen oder £nglische:
Prinzessin. Mit dieser Nachricht trat die lleirathsfrage für de:
Petersburger Hof in ein völlig neues Stadium. Die Kaiseri:
schrieb an den Rand der Depesche: „Die beste der drei Braut
ist anscheinend die Englische. Das ist den Intentionen Frank
reichs diametral entgegengesetzt *" ^ , und in ähnlichem Sinn
äusserte Panin zu Osterman, er solle, „wofern die Dänische
Bemühungen nicht schliesslich die Abneigung Ihrer Schwedische
Majestäten überwinden**, „insgeheim" bei Goodricke insinuirer
„ob der Londoner Hof nicht Lust habe, aus einem solchen Um
stände Nutzen zu ziehen und den Schwedischen Kronprinzen mi
einer der eigenen königlichen Prinzessinnen zu verheirathen*
worüber man sich in Dänemark um so eher zu trösten wissei
werde, als Kronprinz Christian ja mit einer Englischen Prin
zessin verlobt sei, und man ausserdem dann nicht mehr ii
Kopenhagen die Verbindung Gustav's mit einer UohenzoUern
Prinzessin zu befürchten brauche-.
Sicherlich würde Panin einen viel schärferen Ton ange
schlagen haben, hätte er etwas von dem schweren Vertragsbruc
geahnt, den, wie früher erwähnt, gerade in jenen Tagen Beru-
storff sich zu Schulden kommen Hess , indem er eine grosse
Geldsumme heimlich dem Französischen Botschafter zur Rettuig
Ekeblad's und ScheflFer's anwies. Denn als man Anfang August
durch den Umweg über England von jener Geldsendung am
Petersburger Hofe Kunde erhielt, erhob sich in Russland eiu
walirer Sturm der Entrüstung. Panin , welcher das Beneluiien
der Dänischen Regierung um so weniger entschuldbar erachtete,
als Russland dieselbe in der Heirathsangelegenheit jederzeit ,auf
alle mögliche Art und Weise** unterstützt habe, sprach grollend
davon, in Zukunft „auf den Dänischen Hof nicht weiter 2»^
' Ein Auszug aus O.s Relation vom 8./19. April und die halb Russiscbt
halb Französische Randbemerkung Katharina's abgedr. in: Sbomik LVlJ
271-72.
2 Rescript vom 28. Mai/8. Juni [Russ.]. Sbomik LVII, 207-68.
Beiträge zur Geschichte der Kordischen Frage. 34^
redmen'', da man ja jetzt gesehen, ,,dass weder auf sein Be-
jahen nocb Leugnen ein sicherer Fond zu machen sei*" , und
erklärte, „dass gewiss kein ander Mittel sei, diese Scharte aus-
zuwetzen^ als dass der [Dänische] König . . . wenigstens
40—50000 Thaler Banko nach denen Absichten des hiesigen
Hofes gleichfalls in Schweden verwenden müsse, um den Schaden,
welchen das Dänische Geld dem hiesigen Hofe verursachet,
dadurch wiederum zu vergüten" \ Zwar entfaltete Bernstorff
seine ganze diplomatische Begabung, um sein Vorgehen zu recht-
fertigen, erging sich in versteckten Anklagen gegen Osterman, dem
die Hauptschuld an dem gespannten , wenig vertraulichen Ver-
hältniss der beiderseitigen Gesandten in Stockholm zuzuschreiben
sei, und betonte ausserdem das Demüthigende der Kussischen
Forderung für seinen Monarchen -. Aber Panin beharrte bei
seiner Forderung und versicherte kurz und bündig, „dass dem
Dänischen Hofe, es mag derselbe so viel Winkelzüge macheu,
wie er wolle, und ebenso viel weit hergesuchte Ausflüchte er-
sinnen, um sein schändliches Betragen zu beschönigen, dennoch
kein anderes Mittel übrig bleibet, das Vergangene wieder gut zu
Hiachen*'. Nur hinsichtlich der Form wollte er sich zu Con-
cessionen herbeilassen, da es ja gleichgültig sei, „unter was für
einer Kubrik* die Dänische Regierung „ünserm Verlangen ein
Genüge leisten wolle* ^.
Den Bemühungen des Holsteinischen Günstlings der Kaiserin,.
K. V. Salden! , und des neuen Dänischen Gesandten am Peters-
burger Hofe, Graf Asseburg, gelang es jedoch bald, den Sturm
^ beschwichtigen, und schon Ende October zog Panin in einem
Erlasse, der dem Kopenhagener Hofe zur Kenntnissnahme unter-
breitet werden sollte, weit mildere Saiten auf. Er gab nämlich
die Versicherung, an dem dritten Geheimartikel des Traktats
^om 11. März unverbrüchlich festhalten zu wollen, welcher ja
^or allem die Zerstörung des fremden, d. h. Französischen Ein-
gusses in Schweden bezwecke, wies nicht ohne Ironie darauf
*^i dass die dem Baron Breteuil zur Rettung der drei Reichs-
* Panin an Korff, 5./16. August [Deutsch], Sbornik LVII, 302-10.
* B. an Dreyer in Petersburg, 31. August und 21. September, Corr.
"^t. U, 230—34, 238—46.
' Depesche an Korff (October?) [Deutsch], Sbornik LVII, 373-77.
^40 F- Arnheim.
räthe zur Verfügung gestellte Summe wohl kaum zum Vcrth
der Aiitifranzösisch gesinnten Mützen beigetragen habe, h
wahrheit^gemäss hervor, dass Osterman erst vor wenigen Tag
mit ,.noch viel positiveren Instructionen" zur Förderung d
Dänischen Heirathsprojects versehen worden sei ^, da man
Erfahrung gebracht habe, dass Gustav trotz aller Intriguen u
Bemühungen seiner Eltern die Zustimmung zu der geplant
Ehe nicht mehr versagen wolle, und verlangte schliesslich c
Auszalilung der 50000 Thaler als des besten Mittels zur schnell
und wirksamen Durchführung des dritten Geheimartikels u
zur Consolidirung des guten Einverständnisses zwischen der D
uischen und Russischen Regierung-.
Diese massvollen Worte übten auf BernstorflF die günstige
Wirkung. Er zögerte nicht länger, die Forderung Panin's
befriedigen^, und das Endergebniss des Zwischenfalls war ei
noch festere Verbindung, eine noch innigere Harmonie zwisch
den Höfen von Petersburg und Kopenhagen in der Heirath
frage *.
Unter solchen Umständen wäre es sicherlich für Ulrike d
Beste gewesen, dem Beispiel ihres Sohnes Gustav zu folgen, welch
Ende September endlich gute Miene zum bösen Spiel gemaci
und seine Zustimmung zu der beabsichtigten Ehe gegeben hatte
* Rescript an 0. vom 1.5./26. October [Russ.]: Er solle die Diinisc]
Werbung iinterBtützen , damit der Versailler Hof nicht nach Schlass d
Reichstages die Heirathsaffaire benutzen könne, ^um zwischen Schwedt
und Dänemark unangenehme Scherereien herbeizuführen, aus denen f
beide Seiten schlimme Folgen, tlir Uns aber neue Sorgen entstehen könnten
Sbomik LVII, 379—381. In einem Privatschreiben Panin's an 0. gleicht
Datums [Russ.] heisst es: 0. solle den ^Majestäten** zeigen, dass, hätti
Sie nicht durch Ihr Benehmen die freundschaftliche Mitwirkung d
Kaiserin verscherzt, sicherlich nichts zu einer Heimth Sie hätte nöthig«
können, die Ihnen so zuwider sei. Sbomik LVII. 381, vgl. Solowje
XXVI, 191.
« Panin an Korff, 20,'31. October [Franz.], Sbomik LVII 38t5— 97.
» Panin an Korff, 15./26. Januar 1766 [Deutsch]: Die Dänischen Geld
seien «würklich nach Stockholm remittiret*. Sbomik LVII, 436.
* Bemstorff an Schack, 3. December: ,Cette tracasserie, en nc
engageant a des explications avec la Russie, nous a uni plus forteme
avec eile." Corr. minist. II, 253 Anm., vgl. P. Vedel a. a. 0. S. 271—7
^ Gustav an Bielke, 20. September, Gustavianska Sämlingen. Ui)8a]en»
Universitätsbibliothek. — Auszüglich bei E. G. Geijer, Des Königs Gustaf II
nachgelassene - - - Papiere, 1 , 40 — 42 (Hamburg 1843).
Beitiftge zur Geschichte der Nordischen Frage. 347
Aber der Unwille der Königin war stärker als ihre Selbstbe-
benrschung. Der Abneigung gegen Sophia Magdalena lieh sie
nach wie vor in ungeschminkten Worten Ausdruck, und in ihrem
Auftrage musste sich Gyldenstolpe zu Cocceiji und Stachiew be-
geben, um über die Absichten Preussens und Uusslands in der
Heirathsaffaire nähere Kunde einzuholen. Freilich konnte jener
über das Resultat seiner Nachforschungen nur wenig Erfreu-
liches berichten. Denn der Preussische Gesandte erklärte ihm
trocken, die Königin sei vermuthlich durch die Privatbriefe
ihres Bruders über dessen Absichten weit besser als er selbst
unterrichtet, und Stachiew versicherte zwar, Katharina habe ihm
noch kurz vor seiner Abreise erklärt, sie beabsichtige „in keiner
Weise dem Geschmack des Prinzen einen Zwang anzuthun*,
und sprach die Hoffnung aus, seine Monarchin werde bald „von
den Vorurtheilen zurückkommen** , welche die „stark aufgetra-
geneu *" Berichte Osterman's ihr eingeflösst hätten, betonte aber
gleichzeitig die Nothwendigkeit weiterer Auseinandersetzungen
mit letzterem , da er selbst nur wenig auszurichten vermöge ^
Die mehrfachen Unterredungen freilich, welche, wie Stachiew
angerathen, zwischen dem Russischen Gesandten und verschie-
denen Persönlichkeiten des Hofes im Verlaufe des October statt-
fanden ^ verliefen sämmtlich resultatlos, da das Königspaar unter
keinen Umständen das Verlangen der Kaiserin nach sofortiger
Entfernung des Obersten Sinklaire erfüllen wollte, während die
Schwedische Forderung, die Russische Regierung solle öffentlich
erklären, dass sie niemals die Vermählung Gustav's mit einer
* Gyldenstolpe an Ulrike, 25. September, Fersen'« Hist. Skrift. III
•^40-43, vgl. Cocceiji, 24. September.
* Am 15. November 1765 schreibt Düben aus Petersburg hierüber an
^'jldenst^jlpe : Mit grossem Bedauern habe er von diesem ^Schritte" ver-
kommen, ,qui non seulement est inutile, mais qui ne fera que compromettre
^^' MM. d*une maniere d^agreable, puisque cette Cour, loin de vouloir
*oppo8er ä une affaire qu'Elle regarde comme avantageuse 51 la Suede et
propre ä consolider la tranquillite du Nord, tächera au contraire d'y con-
tribuer et de s'en faire un merite aupr^s de la Cour du Danemarc, qui d'un
»ötw c6te, instruite de cette tentative, ne pourra qu*en Otre fort irritee*.
^i« Antwort Gyldenstolpe's vom 28. Januar 1766 ist in sehr heftigem Tone
R^iwlten. Beide Schreiben finden sich in der oft genannten, die geheimen
* whandlungen zwischen dem Stockholmer und Petersburger Hofe betreffen-
^^ Acteniammlung im Stockholmer Reichsarchiv.
348 ^'« Arnheiin.
Dänischen Prinzessin gestatten werde, naturgemäss in Peter
bürg auf den heftigsten Widerstand stiess^. Genug, seit Mit
November sehen wir den Grafen üsterinan in treuer Gemeinschf
mit Schack und den Mützen das Dänische Heirathsproject a
dem Stockholmer Reichstage betreiben, und der Widersta
Ulrikens musste um so schneller erlahmen, als binnen kurz
Zeit es sich deutlich herausstellte, dass sogar ihre eigen
Freunde eine Heirathsverbindung mit Dänemark für Schwed
vortheilhaft erachteten, und dass Friedrich der Grosse keineswe
gewillt war, aus der bisher von ihm beobachteten Zurückhaltu
zu Gunsten seiner Schwester herauszutreten -. Kein Wund
daher auch, dass die von Russland kräftig unterstützten ^ Wünsc
Dänemarks eine schnelle und günstige Erledigung fanden. A
4. Februar 17G6 erklärte der Geheime Ausschuss die von de
Königspaar 1750 — 51 eingegangenen Verpflichtungen für bindei
und rechtskräftig, und am 3. April wurde die Verlobung in d<
Schwedischen und Dänischen Hauptstadt feierlich verkündet*.
Es ist eine eigenthümliche Fügung des Schicksals, dass ur
mittelbar, nachdem durch das Eingreifen des Geheimen Am
Schusses die Heirathsfrage in Dänischem Sinne entschiede
worden, sich in der Schwedischen Hauptstadt ein anderer für dii
Entwicklung der Nordischen Frage hochbedeutsamer Act vollzog
der Abschluss eines Englisch-Schwedischen Bündnisses, mit dessen
» Gyldenstolpe an Ulrike, 4. Octobcr, Fersen's Hist. Skrift. III, S43-45,
vgl. Cocceiji, 4., 18., 25. u. 29. October.
^ Priedrich an Cocceiji, 31. October: ,Vou8 devez bien obsener ä
reeter tout-ii-fait neutre dans tout ce dont il s'agit entre le Cte. Osterman
avec le Sr. Gyldenstolpe et sur ce qui regarde las insinuations qu'on voui
fait relativement au mariage du Prince Royal de Suede.* Vgl. Friedrid
an Cocceji, 30. November; Cocceiji, 22. October, 12. u. 15. November.
' Vgl. z. B. das Schreiben an Osterman vom 6./17. Januar 1766 [Robs-J
Sbomik LVII, 432—33. Auszüglich bei Solowjew, Istorija Rossii [Rua«
XXVII, 204 (2. Aufl. Moskau 1884).
* £s hätte an dieser Stelle zu weit geführt, die verschiedenen hod
interessanten Phasen der Heirathsangelegenheit bis ins Einzelne zu v6
folgen. In einer grösseren Monographie Über die Königin Ulrike hoffe ic
bald das Versäumte nachholen zu können. Einen trefiflichen UeberblU
über die ganze Frage auf Grund Dänischer Archivalien gibt 0. Nilsso'
Blad ur Konung Gustaf IIPs och Drottning Sofia Magdalenas giftermU
historia, in: Svensk Historiskt Bibliotek, utg. af C. Silfverstolpe, Bd.
und VI (Stockholm 1879).
Beitrilge zur Geschichte der Nordischen Frage. 349
Vorgeschichte wir uns um so eingehender zu beschäftigen haben,
als dieselbe einen vorzüglichen Einblick in die so mannig-
faltigen Nordischen Interessen der Europäischen Mächte gewährt.
Wie früher erwähnt, waren England und Russland schon
Tor Beginn des Reichstages darin einig gewesen, dass man unter
jeder Bedingung dem Französischen Einfluss in Schweden
Schranken setzen müsse. Aber hinsichtlich der Massregeln zur
Erreichung des gemeinsamen Zieles herrschte die grösste Mei-
nungsverschiedenheit. Denn weder in Petersburg noch in London
war man geneigt, die Subsidienzahlung zu übernehmen, welche
Frankreich bisher an Schweden geleistet, und ohne welche dieses
Reich für die AUiirten nur einen unnützen, ja gefährlichen
Ballast bildete; und während das Grossbritannische Ministerium
erklärte, es wolle in der Subsidienfrage gern dem Petersburger
Hofe den Vorrang überlassen, behauptete dieser, der Londoner
Hof habe an einer Systemsänderung in Schweden ein weit be-
deutenderes Interesse als Russland und sei daher auch zu grös-
seren Oeldopfem verpflichtet *. Wie wenig die Vorstellungen
Panin's bei dem Englischen Ministerium anfangs fruchteten, das
erweisen die Vorgänge bei Beginn des Reichstages. Denn wenn
Goodricke seinen Russischen Collegen auch durch Rathschläge
und durch Mittheilung der aufgefangenen Berichte Breteuil's in
dankenswerther Weise unterstützte, so vermochte er doch nicht
einen Pfennig in die gemeinsame Bestechungskasse abzuliefern,
da er seit der Sendung von 4000 Pf. St. im November 1764 von
seinem Ministerium trotz wiederholter Bitten nichts erhalten
hatte und sich daher seit Anfang Februar 1765 selbst völlig
»auf dem Trockenen* befand^. Ja, die Indolenz des Gross-
' Preussische Ministerialnote an Cocceyi vom 18. December 1764.
^^scripte an Gross vom 13./24. November und an Osterman vom 5./16. De-
Cftnber [Riiss.j, Sbomik LVII, 91—93, 125. Buckingham schreibt am
ß- November an Sandwich: ,It is evident from all my conversations with
«• Panin, that, though he is very desirous of uniting the Powers of the
^oitli to awe the House of Bourbon, yet he is determined to throw as
»»ach of the expense as possible upon England". Sbomik XII, 188.
' Cocceyi, 5. Februar 1765: Der letzte Courier für Goodrike ,au lieu
^ Ini porter de Targent, n'a apporte que de nouvelles difficultes sur le
P^ propos^ par la Russie. Le Chev. G. se tr'ouve ä sec • - -. Le Cte.
^^"^an reste seul Charge de la d^pense • - -*.
350 t- Arnheim.
britaunischen Miuisteriunis ging so weit, da.ss Lonl Sandw
Mitte Januar dem Russischen Gesandten in London erklärte,
sei ihm völh'g gleichgültig, ob die Franzöaisch-Schwedis<
Allianz zu Stande käme, da er jederzeit in der Lage sei,
von Schweden den Franzosen versprochene Hilfe zur See dui
die Englische Flotte unwirksam zu machen^; wesshalb Panin s
bereits mit dem Gedanken einer Erneuerung der Schw^edist
Französischen Allianz vertraut machte und für diesen «äussers
Fall* den Grafen Osterman anwies, bei den , Wohlgesinnte
dahin zu wirken, dass der neue Vertrag Schweden nur z
Beistand zur See verpflichten solle, da eine solche Verpfli<
tung sich , weniger direct** auf Russland beziehe und ausserd
der Englischen Regierung einen heilsamen Schrecken einflöss
könne -.
Die glänzenden Erfolge indessen, welche Russlaud in d
ersten Wochen der Reich tagssession davontrug, machten d
Londoner Hof bald gefügiger, und Mitte März erkundigte si
der neue Gesandte in Petersburg, Macartney, im Auftrage sein
Regierung, eine wie grosse Summe wohl jährlich nothwendig a
wenn England behufs Aufrechterhaltung des Nordischen Systen
ein Bündniss nebst Subsidienvertrag mit Schweden abschliessc
wolle; worauf Panin ihm erwiderte, ausser den Einzelpensionc
würden wohl 200—250000 Rubel genügend
Es hatte in der That den Anschein, als sei mau in Londo
ernstlich gesonnen, den früheren Fehler wieder gut zu mache
und das Versäumte nachzuholen, zumal Anfang April ein Rescrij
nach Petersburg abging, in welchem Sandwich mittheilte, das
Goodricke „mit Vollmachten und Instructionen* versehen worde
sei, um „unverzüglich** „unter Beiseitelassen aller unnöthige
und heiklen (embarassing) Punkte** eine solche Defensivallian
mit Schweden abzuschliessen , wie sie am besten sich mit de
Absicht einer Vereinigung mit Russland und einer „respectable
Nordischen Allianz" vertrüge '.
^ Kescript an Osterman vom 7.; 18. Februar [Russ.], Depesche GaliteiD
an Gross, 8./19. Februar [Franz.], Sbomik LVIJ, 173—77.
- Brief Panin's an Osterman, 7./ 18. Februar [Russ.], Sbomik LVII, 421-21
^ Rescript an Osterman, 17.; 28. März und Depesche Oalitzin» a
Gross, 19.y30. März [Russ.], Sbomik LVII, 206—8. 217.
* ;S. an Mac, 9. April, Sbomik XII, 197—98.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 351
unter diesen Umständen war es kein Wunder, wenn in Peters-^
bürg anfangs heller Jubel herrschte, wenn Panin seinen Lieblings-
traum einer Nordischen Allianz der Verwirklichung nahe wähnte und
daher dem Grafen Osterman befahl, bei den Wohlgesinnten auf so-
fortige Annahme der Englischen Bündnisspropositionen hinzu-
wirken ^ Nur die Preussische Regierung bezweifelte in Anbetracht
der n Indolenz '^ des Londoner Ministeriums in der auswärtigen
Politik und mitRücksicht auf die starke parlamentarische Opposition
in England von vornherein die Aufrichtigkeit der Englischen
Vorschläge^, und zwar mit Recht. Denn es stellte sich bald
heraus, dass Qoodricke von seiner Regierung nur 2000 Pf. St.
sowie den ausdrücklichen Befehl erhalten hatte, den Schweden
keine Aussicht auf Bewilligung von Subsidien zu geben ^, und
dass es dem Grossbritannischen Ministerium weit mehr um den
Abschluss des Handelsvertrages mit Russland, als der Defensiv-
allianz mit Schweden zu thun war.
Erst nachdem zu London ein Ministerwechsel erfolgt
und Herzog Orafton als Staatssecretär an die Spitze des Nor-
dischen Departements getreten war, schien sich ein etwas
frischerer Zug in der Englischen auswärtigen Politik geltend zu
inachen. Denn abgesehen davon, dass schon im August eine —
freilich geringe — Geldsendung aus England nach Stockholm
abging, und dass Grafton in Bälde „neue Mittel zur Förderung
der Schwedischen Angelegenheiten** an Goodricke senden zu
wollen versprach *, so kam endlich auch (Mitte Aug.), namentlich
^ Folge der Bemühungen des Russenfreundlichen Gesandten
Macartney^, in Petersburg ein Handelsvertrag zwischen England
^ Reacript vom 8./19. April [Rqss.], Sbornik LVII, 235—37.
' PreussiBche Ministerialnote an Cocceiji vom 6. April.
'Relation Osterman s vom 3./14. März [Russ.], Sbornik LVII, 232.
A^h Cocceyi schreibt am 19. April: ^Le langage que le Chev. Goodricke
^ tieot et toutes ses d^marches ne me donnent pas le moindre Heu de
Cfoire que sa Cour veuille accorder des subsides a la Su^de. Tout au
^traire c'est lui qui souhaite que cette Couronne prenne la resolution de
'^pasHcr entierement*.
* Cocceiji, 27. August, und Brief Panin's an Osterman, 2./13. October
P^l, auf Grund der Mittheilungen von Gross, Sbornik, LVII, 372.
* Panin an Gross, 24. Augu8t/4. September [Russ.J: Macartney sei
»^ Minister mit ganz vortrefflichen Eigenschaften, erfüllt von patriotischen
^^en för beide Höfe und von rühmenswerthem Eifer Tür die Bewahrung
;352 ^' Arnheim.
und Russlaiid zu Stande, und Panin, welcher nunmehr alle
Schwierigkeiten für gehoben erachtete, ertheilte Gross di«
Weisung, bei Grafton zu insinuiren, „dass jetzt die best^ Zei
zur Erneuerung des Englisch-Kussischen Bündnisses gekommei
sei, und dass der Londoner Hof behufs eines schnelleren Ab
Schlusses der Defensivallianz mit Schweden seinen Gesandte
in Stockholm mit wenigstens 40 000 Pf. St. versehen müsse"
Aber wiederum war die Freude in Petersburg nur vo«
kurzer Dauer. Denn der neue Staatssecretär lobte und billigt^
zwar den Russischen Vorschlag einer Nordischen Allianz r
überschwenglichen Worten, bezeichnete aber gleichzeitig die xc
Panin gemäss den früheren Verträgen mit Preussen und Dan
mark geforderte Subsidienzahlung an Russland im Falle eiii^
Türkischen AngriflTskrieges als für den Londoner Hof unannehL;
bar, da sie die Englischen Handelsinteressen schädige^, und 1^
fahl dem Gesandten Goodricke, entgegen seinen früheren V^
sprechungen, mit Eröffnung der Allianzverhandlungen so lange z
zögern, bis er von Macartney „die Nachricht von dem wirkhcliej
Austausch der auf den neuen Handelsvertrag bezüglichen Rati-
ficationen" erhalten, ein deutlicher Beweis, wie geringen Wertli
er einem Englisch-Schwedischen Defensivbündniss beimass^.
Natürlich war man am Petersburger Hofe über diese neue
Verzögerung sehr ungehalten, und die Russische Kaiserin lieh
ihrem Unwillen in scharfen Worten Ausdruck, indem sie an
Panin schrieb, er solle sich bemühen, dass Goodricke endlich
„angemessene Instructionen" empfinge, und ausserdem Macartney
sagen, dass die Engländer „alles Gute, was Wir auch immer
anfangen, mit ihren Krämerseelen verderben"*. Gleichwohl
erhielt Goodricke erst Anfang December endlich die Erlaubniss zur
ihrer beiderseitigen Freundschaft und Allianz. Ich persönlich kann mi<^"
seines Vertrauens rühmen - - - und freue mich übrigens, dass ich es n*^'
einem so redlichen und aufgeklärten Manne zu thun habe'. Sbomik LV"
331, vgl. 314 u. 344.
' Panin an Gross, 9,/20. August [Russ.], Sbomik LVII. 314.
* Vgl. Solowjew XXVI, 193 und Tengberg a. a. 0. S. 51-52.
' Rescripte an Gross und Osterman, 4..'15. u. 15./26. November [Rus^-
Sbomik LVII. 404—9.
* Eigenhändige Russische Randbemerkung auf der Depesche Ost^rma^
vom 18./29. November, Sbomik LVII, 412—13. •
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 353
Eröfihong der Unterhandlungen und ausserdem eine Summe von
20OO Pf. St., jedoch mit dem ausdrücklichen Befehl, dieselbe
erst nach Unterzeichnung des Vertrages auszutheilen ^. Was
das Englische Allianzproject selbst angeht, so war es ungemein
farblos gehalten und entsprach so am besten den Wünschen der
Schwedischen Regierung, welche, wenn irgend möglich, einen
Bruch mit Frankreich vermeiden wollte. Desshalb nahmen auch
die Verhandlungen einen schnellen Verlauf, und schon am
-). Februar 1766 wurde das Defensivbündniss unterzeichnet, in
welchem die beiden Contrahenten sich lediglich zur eventuellen
Leistung der „bona officia*^ verpflichteten, und in welchem
Ton einer Subsidienzahlung Englischerseits gar nicht die
E^de war*.
Die Kunde von dem Abschluss der Schwedisch-Englischen
Defensivallianz erregte am Petersburger Hofe lebhafte Befriedi-
gung, und sogar die übermüthige Antwort Grafton's auf die Glück-
wünsche des Russischen Gesandten ^ vermochte dieser Freude nur
geringen Abbruch zu thun, da man der Meinung war, dass jenes
Bündniss immerhin einen nicht unwichtigen Schritt auf dem Wege
zur grossen „Nordischen Allianz" bedeute, einer Meinung, welche
durch andere günstige Umstände, wie die Thronbesteigung des
mit einer Englischen Prinzessin verlobten Dänischen Kronprinzen
Christian und die bevorstehende Verlobung Gustav's mit Sofia
Magdalena, noch neue Nahrung erhielt. Kein Wunder daher
&Qch, dass Panin seine alten Lieblingspläne, welche durch die
Vorgänge auf dem Schwedischen Reichstage einstweilen in den
Hintergrund zurückgedrängt waren, nunmehr mit frischen Kräften
wieder aufnahm und für die „Nordische Allianz** überall Stim-
"■ßong zu machen suchte.
Das Haupthindemiss , welches sich bisher einer Verwirk-
* Cocceyi, 17. Januar 1766. Vgl. die sehr interessante Depesche Oster-
«an'8 vom 1./12. December 1765 [Russ.], Sbornik LVII, 414—15.
' Äusftihrlicheres über die Englisch-Schwedischen Verhandlungen bei
IJalmström V, 378-79.
' Depesche von Gross, 17./28. Februar 1766 [Franz.] : Grafton habe ihm
»frauchement* erklärt, ,que la nouvelle de la signature du traite en question
lenr^tait des plus indifferentes*. Katharina schrieb an den Hand: „Tout cela
^ fier et rodomont." Sbornik LVII, 472, vgl. auch die scharfe Antwort
Panin's vom 27. Marz/7. April [Russ.], Sbornik LVII, 491.
I^^Qtiche Zeitodir. f. Oeschichtew. 1891. Y. 2. 28
354 ^' Amheini.
lichung seiner Idee eines Nordischen Systems entgegeugeste
hatte, war, wie schon früher erwähnt, die andauernd heflij
Spannung zwischen den Höfen von Berlin und London gewese
Ja, der Hass gegen Preussen bildete einen so wichtigen Fact
der damaligen Englischen Politik, dass eine Versöhnung der beid«
Gegner als eine Herkulesarbeit, wenn nicht als gänzlich au
geschlossen erscheinen musste.
In der That erwiesen sich die Russischen Vermittelung
versuche im Jahre 1765 als wenig wirksam. Denn das Gros
britannische Ministerium suchte, freilich vergebens, dem Graf<
Panin zu beweisen, wie wenig Verlass auf den Preussischen Kön
und wie nothwendig es daher für Russland sei, sich durch e
Bündniss mit England „zu stärken** \ während Friedrich di
Grosse eine solche Allianz unter allen Umständen vermieden 2
sehen wünschte und beispielsweise nach Bekanntwerden dt
Russisch-Englischen Handelsvertrages dem Grafen Solms schriel
es sei nicht im geringsten daran zu denken, dass er seinerseii
neue Verbindungen mit England eingehen werde, bevor sich nicl
ein „sohder Ministerwechsel* in London vollzogen habe -.
Aber je mehr sich Graf Panin von der Abneigung de
Preussischen Königs gegen England und überhaupt gegen ei:
„Nordisches System** überzeugen musste, desto eifriger bemüht
er sich, demselben die Nothwendigkeit und Nützlichkeit eine
solchen Systems begreiflich zu machen. So äusserte er Anfang
Februar 1766 zu Solms, nach seiner Ansicht müsse man in
die Preussisch-Russische Allianz alle Mächte und Fürsten auf-
nehmen, welche zu Gegenmassregeln gegen die Pläne der Häuser
Bourbon und Oesterreich ihre Hand bieten wollten*, und wenige
Wochen später erhielt der Günstling Katharina's, der uns schon
bekannte Kaspar v. Saldern, den Befehl, bei seiner Reise über
Polen nach Dänemark in Berlin Halt zu machen, um dort König
Friedrich zu den Ideen der Russischen Regierung zu bekehrent
eine Aufgabe, die um so schwieriger erschien, als schon wenige
* Englischer Gesandtschaftsbericht, Petersburg, 20. September: b«
Kaum er a. a. 0. III, 408.
* Friedrich an Solms, 5. September, Sbornik XXII, 408, vgl. Macartney
an Grafton, 23. Augu8t/3. September, Sbornik XII, 219—20.
' Solms an Friedrich, 26. Januar/6. Februar 1766. Sbornik XiHf
429—30.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 355
Tage nach seiner Abreise ein umfangreiches Schriftstück in
Petersburg eintraf, in welchem der Preussische Monarch auf
Grund der Unterredung zwischen Panin und Solms im Anfang
Februar die einzebien Fürsten und Mächte Revue passiren Hess,
mit denen Preussen-Russland eventuell eine gegen den Bourboni-
:ichen Familientractat gerichtete Allianz eingehen könne, und in
welchem er zu dem betrübenden Resultat gelangte, dass ausser Polen
keine Macht in Europa gegenwärtig für einen engeren Anschluss
au das Preussisch- Russische Bündniss geeignet sei ^ Aber der Opti-
mismus war nun einmal am Petersburger Hofe unausrottbar, und
die Russische Kaiserin hoffte ihren Bundesgenossen durch eigen-
händige „Me'ditations" zu dessen «Observations** eines Besseren
belehren zu können, die sie am 29. April nebst dem Original
•lern Grafen Solms zur Weiterbeförderung übermitteln und an
demselben Tage ihrem Bevollmächtigten Saldern als Richtschnur
tür seine Konferenzen mit Friedrich dem Grossen abschriftlich
zustellen liess^.
Am 19. Mai hatte Saldem in Charlottenburg seine erste
Audienz bei dem Preussischen Könige, welcher ihn zunächst über
die Zustände in Polen ausforschte und dann eingehend erörterte,
dass Russland und Preussen keiner weiteren Allianz bedürften,
während der Russische Abgesandte mit Hinweis auf die Ver-
bindung der Häuser Bourbon und Oesterreich energisch die ent-
gegengesetzte Meinung vertrat und in längerer Rede die Noth-
wendigkeit und Nützlichkeit einer Nordischen Allianz darzulegen
suchte. Als er aber u. a. Preussen, Russland und England
als die »drei aktiven Mächte** des Nordens bezeichnete, rief
Friedrich lachend, der Englische König sei „der schwächste
Mensch von der Welt**, „wechsle seine Minister, wie er seine
' Dieses bekannte Actenstück ist abgedr. in Forschungen z. Deutschen
''Schichte IX, 169—71 und in : Sbornik XXII, 439-44. Noch weit schärfer
iosäert sich Friedrich in seinem Erlasse an Solms vom 25. März über die
Gordische Allianz, indem er u.a. sagt: , Celle des Kusses me suffit; car---,
*i je reste uni avec la Russie, tout le raonde me laissera intaet et je conserve
'* paix.* Forschungen z. Deutschen Geschichte IX, 185 und Schlözer,
^edrich d. Gr. und Katharina II, 185—86 (Beriin 1859).
* Die Absendung einer Copie der ^Observations* Friedrich's und der
•^tditations* Katharina's ergibt sich aus dem Französischen Postscriptum
^«ning an Saldem vom 18./29. April. Sbornik LVII, 509.
*Sb6 ^'- Arnheim.
Hemden wechsle*^, und auf das Grossbritannische Ministerium i
erst recht kein Verlass. Vergebens versicherte Saldern, es kön
eine Zeit kommen, wo England anderen Ansichten huldig
werde, und lenkte die Aufmerksamkeit des Königs auf Schwede
Dänemark, Hessen, Braunschweig und Sachsen, die mau f
,, passive Kräfte" für ein Nordisches System bezeichnen dür
Kaum hatte Friedrich den Namen Sachsens vernommen, als
unwillig auffuhr und „mit blitzenden Augen* erklärte, d
Dresdener Hof stehe mit Oesterreich und den Bourbonen in
enger Verbindung, dass ein solcher Plan als „Chimäre^ bezeichi
werden müsse. Genug, die Unterredung verlief in ihrem letzte
Theile äusserst gereizt und völlig resultatlos ^.
Noch geringeren Erfolg erzielte eine zweite Audienz a
24. Mai, deren Gedankengang völlig dem Schriftstück entsprac
welches, wie oben erwähnt, Friedrich im März an Katharii
übersandt hatte. Wiederum erklärte der Preussische König, da
von Oesterreich und seinen Verbündeten wenig zu befürchte
und eine Erweiterung der Russisch-Preussischen Allianz dah<
unnöthig sei. Wiederum bezweifelte er den Anschluss Dänemari
wegen seiner kläglichen Finanzlage und eine Theilnahme d^
Deutschen Fürsten aus gleichem Grunde, denn „kein Geld, keix
Deutschen*. Ja, er nannte die „Krämerrepublik* England ob
ihre Bewohner „miserabel* und sagte höhnisch, als die Rede ai
die Schweden kam, man dürfe denselben nicht die Ehre anthui
sie überhaupt als „Nation* zu rechnen; so tief seien sie gesunkei
Vergebens suchte Saldern durch seine Einwendungen die Vor
urtheile Friedrich's zu besiegen. Hartnäckig beharrte derselbe
bei seinen Ansichten, und, als der Abgesandte gar die Un-
geschicklichkeit beging, im Namen Katharina's ihm „gute Nach-
barschaft* mit dem Dresdener Hofe zu empfehlen, da kannte der
Zorn des Königs keine Grenzen. In den heftigsten Worten
äusserte er seinen Groll gegen Sachsen und verabschiedete Saldern
mit den Worten: „Mein Herr, ich glaube, Sie haben es eilig»
und wünsche Ihnen daher eine glückliche Reise*!*
' Vgl. den Bericht Saldern's [Russ.] bei Solowjew XXVII, 191-^-
* Depesche Saldern's bei Solowjew XXVII, 194—99. Dieselbe wurde
später dem Dänischen Kabinetssecretär Schuhmacher in Petersburg vorgelef?*
und von diesem, mit einigen gehässigen Ausschmückungen und Yeriüid^
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 357
Höflicher; aber gleichfalls durchaus ablehnend waren die
Worte des Schreibens, welches er noch am Tage dieser Unter-
redung an die Russische Kaiserin richtetet Und konnten seine
Worte etwa anders lauten, wenn wir in seinen Memoiren lesen,
dass er eine Nordische Allianz für unvereinbar mit den Interessen
Preussens, einen Anschluss Schwedens, Dänemarks und Sachsens
an das Preussisch-Russische Bündniss ohne eine Subsidienbeihilfe
fOr «nichtig" erachtete, dass er mit dem „perfiden** England
keinesfalls eine engere Verbindung eingehen und seinen Einfluss
auf Katharina mit Niemandem theilen wollte^?
So scheiterte denn die Mission Saldern's in kläglicher Weise.
Auch zu Stockholm hatten gerade in jenen Tagen die Dinge
eine für Russland ungünstigere Wendung genommen. Es machte
sich eben die alte Erfahrung geltend, dass die siegreiche Partei
in Schweden nur so lange fest und treu zusammenhielt, als sie
sich einer starken parlamentarischen Opposition gegenüber be-
fand. Genug, schon im Herbst 1765 gewannen persönliche
Interessen bei den Mützen die Oberhand, und die Hüte sowie
Hrike hatten leichtes Spiel, die Uneinigkeit bei den Gegnern
kräftig zu schüren und zu heller Flamme zu entfachen. Zwar
Tertheilte der Russische Gesandte nach wie vor beträchtliche
Geldsummen ^ um seine Freunde bei guter Laune zu erhalten;
aber dennoch konnte er es nicht verhindern, dass viele derselben
im Laufe der nächsten Monate ins Lager des Hofes übergingen,
so dass beispielsweise die Absetzung K. Rudenschölds, der letzten
StQtze der Französischen Partei im Reichsrath, erst nach den
heftigsten Kämpfen und mit knapper Mehrheit erfolgte
(13. Mai 1766).
Longen versehen, nach Kopenhagen abgesandt Der Bericht Sch.'s in Fran-
i^ber Sprache findet sich abgedr. als Beilage zu dem Aufsatz von £.
Holm, Caspar v. Saldem och den dansk-norske regering, in: Dansk His-
torisk Tidskrift, Raekke IV Bind 3. S. 188—90 (Kopenhagen 1872—73).
' Begleitschreiben Katharina's für Saldern, 12. April, und Antwort des
Königs vom 24. Mai, Sbomik XX, 230—33.
* Oeuvres de Frederic le Grand VI, 14. Von Saldem heisst es, er sei
^ Mann gewesen ,qui n^avait ni manieres ni souplesse dans resprit**.
' Nach den Rescripten an Osterman beliefen sich die Ausgaben Russ-
«idg (ausser den Pensionen) während des Reichstages bis £nde Mai 1766
»«f 325 000 Rubel.
358 F. Arnheim.
Unter solchen Umständen kann es nicht befremden, dat
die Russische Partei und Osterman von panischem Schrecken ei
griffen wurden, als am IG. Mai die Kunde vom Ausbruch ein<
Bauernaufruhrs in Westergötland nach Stockholm gelangte. Ol
wohl der Aufstand durchaus ungefährlich und schon nach vii
Tagen unterdrückt war, glaubte der Russische Gesandte in den
selben das erste Anzeichen einer grossen Revolution in Schwede
erblicken zu müssen und versicherte seiner Regierung, das einzig
Mittel zum Schutze der bestehenden Verfassung sei die Uebe
gäbe einer gemeinsamen Declaration Russlands, Preussens, Enj
lands und Dänemarks \ während die drei unteren Stände in d<
ersten Bestürzung die Einsetzung einer ausserordentlichen Stände
commission zur Aburtheilung der Empörer beschlossen. Diesi
gesetzwidrige Beschluss beschwor die heftigsten Scenen i:
Reichstage herauf. Denn das in seiner Mehrheit nunmehr ai
Anhängern Frankreichs bestehende Ritterhaus versagte hari
nackig seine Zustimmung, da es in jener Commission mit R«cl
nichts Anderes als eine gegen die eigene Partei gerichtete Waf
erblickte.
Binnen kurzem gewann jedoch bei den Führern der beide
feindlichen Parteien eine versöhnlichere Stimmung die Oberhani
theils infolge der allgemeinen Reichstagsmüdigkeit, theils infolg
der Erkenntniss, wie noth wendig die friedliche Beilegung eine
Zwistes war, der zu den schärfsten Verfassungsconflict^n un
vielleicht sogar zur Einmischung des Auslandes führen konnti
So kam denn ein Compromiss zu Stande, indem die Hüte ihre
Widerstand fallen liessen, die Mützen dagegen den Wirkung?
kreis der Commission eng begrenzten; und als aus London un
Kopenhagen die Erlaubniss für Goodricke ^ und Schack ^ eintra
^ Depesche O/s vom 8./I9. Mai [Russ.], Sbornik LVII, 537—38.
' Cocceiji, 8. Juli: „Le dernier Courier arrive au Chev. Goodr. de
lui avoir port^ Tordre d'appuyer la declaration que le Cte. Oaterman ets
intentionne de faire, en ca« que les etat« se fussent port^s a commettre d
violences les uns contre les autres".
* Schack hatte schon am 8. März und 24. Mai die Weisung erhalte
„a concerter avec le bon paiti - - - et avec le Cte. Osterman les mesui
qu'il serait n^cessaire de prendre", für den Fall ^que la Cour et ses a
herent« meditent de porter, surtout a l'aide de quelque erneute pop
laire, du changement a la Constitution de l'Ktat et ii la forme du Go
Beiti^e zur Geschichte der Nordischen Frage. 359
im Einvernehmen mit Osterman die zum Schutze der Schwedischen
Regierungsform nothwendigen Massregeln zu ergreifen, als dieser
aus Petersburg endlich den Wortlaut der Declaration nebst
weiteren Verhaltungsbefehlen erhielt ^ herrschte auf dem Reichs-
tage bei den Verhandlungen eine derartige Ruhe, dass die üeber-
lieferung der Declaration als gänzlich überflüssig erscheinen
musste und daher bis auf weiteres unterblieb*.
Dies war das letzte Aufflackern des Parteikampfes während
^es Reichstages. Denn die in den folgenden Monaten von den
Nützen vorgeschlagenen Verfassungsänderungen, „welche das In-
siegel auf die Bedeutungslosigkeit der Königsherrschaft in Schweden
drückten" ^, wurden nach kurzer Debatte in allen vier Ständen
zum Beschlüsse erhoben S und am 15. Okt. erfolgte endlich der
von der Russischen Regierung so sehnlich begehrte Schluss der
Eeichstagssession.
vemement*. Am 28. Juni wird dieser Befehl von Bemstorff erneuert. Corr.
minist. II, 273-74, 280.
^ Vgl. Depesche Panin's vom 19./30. Mai [Russ.], Sbomik LVII, 539-41.
In der Declaration selbst (S. 542) heisst es u. a.: ,Que S. M. Imp. — ne
peut voir avec indiff^rence qu*il soit arrive chez une nation voisine et alliee
des troubles qui attaquent la forme legale et la Constitution du Gouveme-
nieot et qui ebranlent imraanquablement le repos g^neral et le bonheur
^e tout le Nord. Qu'enfin , si - - - les esprits turbulents continuent et
poursuivent leurs vues et leurs entreprises pemicieuses, S. M. Imp. - - -
Se croira absolument obligee d'employer tous les moyens que Dieu Lui a
^ODües , a defendre les vrais patriotes et ä retablir en leur faveur les lois,
1« droit et la liberte, afin de detoumer par lä le danger qui menace tout
leNord*. Friedrich d. Gr. scheint eine Betheiligung Preussens an dieser
l^laration nur im äussersten Nothfalle gewünscht zu haben; vgl. die Re-
lation 0.*8 vom 8./19. Mai [Russ.] mit der Französischen Randbemerkung
Katharina's (Sbomik LVII, 536), die obengenannte Depesche Panin*s, den
Bericht Cocceiji's vom 10. Juni und die Preussische Ministerialnote an
<^cceiji vom 21. Juni.
* Ausführlichere Angaben bei Malmström V, 396 — 406 und Teng-
*>efg S. 42-43.
' So heisst es bei Tengberg S. 49.
* Vgl. die Darstellung bei Malmström V, 441—40. Friedrich an
^^iji, 12. September: ,0n derangera et avilira en sorte le Gouvernement
^ la dignit^ du Roi que la Nation n'aura plus aucune consideration dans
*«rterEorope«.
360 F- Amheiin. Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage.
Aber die Zurückhaltung, welche die Hofpartei in ;
Tagen zur Schau trug, war nicht eine Grabesruhe, sondern
Gewitterschwüle, und schon standen am fernen Horizoni
drohenden Wolken eines festgefügten Bündnisses zwischen
Schwedischen Eönigspaar und der Französischen Regiei
welche sich langsam näherten, um sich endlich in wuch
Schlägen über den Anhängern Russlands zu entladen.
(Schluss folgt.)
Kleine Mittheilungen.
Die Lossagung des Bischofs Eusebius yon Angers yon
Berengar yon Tours. In seinen . Studien zur Geschichte des zweiten
Abendmahlstreits* (Leipzig 1887) vertritt L. Schwabe die Ansicht \
dass der Bischof Easebius von Angers, der eine Zeit lang * einer der
(eifrigsten Anhänger der Berengar'schen Abendmahlslehre und der
vornehmste Gönner und Schützer Berengar's von Tours unter der
bohen Geistlichkeit Frankreichs gewesen ist, sich in dem Zeiträume
zwischen 1062 und 1065, also geraume Zeit vor der Römischen Synode
von 1079, welche in Sachen Berengar's das letzte officielle Wort ge-
sprochen hat, von seinem bisherigen Schützlinge losgesagt und damit
die Sache , der er über ein Jahrzehnt so treu ergeben gewesen war,
schmählich preisgegeben habe'. Schwabe bringt diesen Gesinnungs-
wechsel des Bischofs in Zusammenhang mit den politischen Verhält-
iiissen in der Grafschaft Anjou in dem angegebenen Zeiträume und
schildert uns Eusebius als einen Mann, dessen Lehrmeinungen ab-
hängig waren von den politischen Conjuncturen. Er habe sich kein
Gewissen daraus gemacht, wie er einst ein Parteigänger des dem
Berengar günstig gesinnten Grafen Gaufred Martell gewesen war, so-
sich nunmehr in der Zeit bald nach 1062, als der Nachfolger Mar-
t^U's, Gaufred Barbatus, feindselig gegen Berengar von Tours vor-
zugehen begann, dem neuen Herrn zuzuwenden, sich dafür von Be-
rengar abzuwenden und ihn seinem Schicksale zu überlassen^.
Diese Ansicht Schwabens, welche, wie man sieht, den Charakter
Bischofs Eusebius in keinem besonders günstigen Lichte erscheinen
) hat, soviel ich sehe, bisher keinen Widerspruch gefunden. Sie
fordert einen solchen indessen heraus, denn sie stützt sich auf eine
^ S. p. 99 f. * Wie lange, werden wir weiter unten sehen.
* S. Schwabe a. a. 0. p. 100, Note 1.
* a. a. 0.
302 Kleine Mittheilungen.
von Sudendorf in seinem „Berengarius Turonensis" (Hamburg und
Ootha 1850) ausgesprochene Annahme, welche, wie im Folgenden dar-
gelegt werden soll, jeder Begründung entbehrt. Die Lossagnng des
Eusebius von Berengar wird uns nämlich in einem Briefe überliefert,
welchen der Bischof in Beantwortung eines an ihn gerichteten Schrei-
bens Berengar's an diesen gerichtet hat. Der Brief des Eusebius,
auf den es hier bei unserer Untersuchung vor allem ankommt, ist
u. a. gedruckt in „S. Augustini • - - ad versus Julianum - - - libri II
posteriores - - - opera ac studio Claudii Menardi" [ohne Ortsangabe
1616], p. 74 b'. Berengar hatte sich über das Treiben eines Gegners
seiner Abendmahlslehre beschwert ^ der unter den Augen des BischofsS
einem öffentlichen Bekenntnisse zuwider , welches dieser auf einer
kirchlichen Versammlung zu Angers im Jahre 1062** abgelegt, Pro-
paganda mache für die falsche Lehre Lanfranks vom Abendmahl,
und hatte den Eusebius gebeten , ihm mit dem erwähnten Gegner
vor einem von Eusebius zu ernennenden Richter eine Disputation
gestatten. Eusebius antwortet hierauf ablehnend; er geht in seinem
Briefe behutsam über sein von Berengar erwähntes Bekenntniss hi
weg, gibt eine Darlegung seines von dem Berengar'schen abweichende
dogmatischen Standpunktes, erwähnt die Behandlung der Sache a
drei Provinzialsynoden, verweigert kategorisch jede erneute Verhan
lung der Angelegenheit und droht sogar allen denen, welche trot
dem sich zu einer erneuten Verhandlung der Abendmahlslehre v
sammeln würden, mit der Excommunication *, und zwar mit Berufu
auf die dreifache Verhandlung der Angelegenheit vor Provinzi
Synoden und auf eine von einer Römischen Synode unter Vorsitz d e
Papstes gefällte Entscheidung.
Dieser Brief soll nun, wie Sudendorf annimmt, noch vor de- ti
10. Mai des Jahres 1066 geschrieben sein, und zwar einzig und alle ^3i
desshalb, weil der Brief Berengar's an Eusebius noch vor diesem ^äi
Tage geschrieben sei. Nachdem Sudendorf nämlich nachgewiesen ä^d
haben glaubt, dass Berengar's Brief vor dem 10. Mai 1066 geschrieb^^'D
sein müsse, fährt er wörtlich fort: „Vorliegender Brief (Berengar*'^
•
und die Antwort des Eusebius müssen also vor dem 10. M
* Sudendorf citirt — a. a. 0. p. 4 — eine Pariser Ausgabe d
Werkes von 1617 ; in ihr soll sich der Brief p. 499 f. finden.
* S. den Brief Berengar's bei Sudendorf a. a. 0. p. 219 f.
^ Das geht aus dem Briefe hervor.
* S. Sudendorf a. a. 0. p. 140 u. 141.
^ ,.(confluentibu8 humilitatis meae personam subtraham, confligentibL*
audientiam.) perseverantibus communionem". Menardus a. a. 0.
Eusebias v. "Angers u. Berengar v. Tours (W. Bröcking). 3(33
1066 • - - geschrieben sein* *. Dies ist der ganze Beweis, den
Sudendorf für seine Annahme beibringt und den Schwabe principiell,
nur mit Aenderang des Jahres 1066 in 1065 — diese Aenderung
geht auf Bishop zurück ^, — acceptirt '. Thatsächlich ist jene Folge-
rung falsch , selbst wenn die Voraussetzung Sudendorfs , dass Be-
tengar's Brief vor dem genannten Termine geschrieben sei, richtig
v?Äre% denn der Brief des Eusebius bietet nicht den geringsten An-
haltspunkt, um den von Sudendorf beliebten Schluss zuzulassen ^
Wir werden vielmehr sehen, wenn wir nunmehr den Wortlaut des
Briefes des Eusebius genauer ins Auge fassen, dass er bedeutend
später, als Sudendorf und Schwabe annehmen, geschrieben sein muss.
Wie schon erwähnt, spricht Eusebius in seinem Schreiben von
drei Provinzialsynoden , auf welchen über die Berengar'sche Abend-
mahlslehre verhandelt worden sei. Nach Darlegung seiner Auffassung
der Abendmahlslehre sagt der Bischof nämlich: „hoc concilio^ quaeri-
monia, quae in praesentia Domini Gervasii tunc capti apud Turonum
♦'mersit, sedata est. Hoc concilio ^ eodem tumultus, qui in audientia
Domini Eldebranni in eadem civitate eflFerbuit, sopitus est, hac viridica
confessione exactioni principis huius nostri in capellula, cuius in
vestra epistola mentionem fecistis^ satisfactum est et rediviva pestis,
ijuae nescio quorum improbitate exagitata caput extulerat, Domini
Bisonticensis Archiepiscopi - - - auctoritate calcata est" ".
Unter den drei Synoden, von welchen hier die Rede ist, sind,
'ivie Sudendorf überzeugend nachweist *, die von ihm für das Jahr 1050
angesetzte'* Synode von Tours**, ferner die unter Vorsitz Hildebrand's,
' S. Bereng. Türen, p. 141, vgl. auch p. 34, 35.
' S. Bist. Jahrb. d. Görres-Ges. 1 p. 277, Note 1.
' ,Studien» p. 100, Note 1.
* Dass sie es nicht ist und dass der Brief Berengar's gar nicht un-
^ingt vor dem 10. Mai 1066 geschrieben zu sein braucht, gedenke ich in
«iner anderen Untersuchung nachzuweisen.
^ Weder Sudendorf noch Schwabe haben es tür uöthig gehalten,
den Brief daraufhin näher anzusehen.
■^ i. e. consilio, wie Sudendorf a. a. 0. p. 35 u. 30 näher ausführt.
'^ entepricht im folgenden dem „hac viridica confessione**. s. Sudendorf
a.a.O.
' S. Berengar's Brief bei Sud endo rf a. a. 0. p. 220.
" S. Menardus a. a. 0.
' a. a. 0. p. 33, 34, 36, 140, 141. *^ a. a. 0. p. 123.
" Ich denke am anderen Ort meine Ansicht begründen zu können,
^ die Synode im Frühjahr oder im Sommer 1051 gehalten worden ist
3(34 Kleine Mittheilungen.
also im Jahre 1054*, zu Tours gehaltene, und schliesslich die unter
Vorsitz des Erzbischofs Hugo von Besan^on im Jahre 1062 zu Angers
abgehaltene Synode zu verstehen. Auf diese drei Synoden wird nun
am Schlüsse des Briefes noch einmal Bezug genommen' mit den
Worten: ^est enim causa' ter provinciae nostra(e) judicio terminata',
und hinzugefügt wird: ,quarto sedis apostolicae synodi sent^ntia
extincta" *,
Dies ,quarto", welches sich auf das vorhergehende »ter* bezieht,
hat schon ganz seltsame und unmögliche Interpretationen hervor-
gerufen, welche Sudendorf a. a. 0. p. 34 anführt. Es heisst ganz
einfach, wie Sudendorf zuerst richtig hervorgehoben hat*, , viertens*,
„an vierter Stelle", und demgemäss wird also in der soeben im Wort-
laut angeführten Stelle so klar und deutlich, wie man so etwas über-
haupt nur ausdrücken kann, gesagt, dass auf die drei Provinzial-
Synoden , welche die Angelegenheit schon geregelt hätten , viertens
eine Synode des päpstlichen Stuhles gefolgt sei, welche die ganze
Frage endgültig beseitigt habe. Nun fällt die letzte der drei e^
wähnten Provinzialsynoden, wie wir sahen, in das Jahr 1062, es kann
also unter einer Synode des päpstlichen Stuhls, welche die Sache zur
Entscheidung brachte, nur eine solche gemeint sein, welche später
als 1062 stattgefunden hat^ Nach 1062 gibt es aber nur eine
Römische Synode, auf welcher der Berengar'sche Abendmahlsstr^t
noch einmal wieder zur Sprache kam und in einem Berengar felKi^^'
liehen Sinne entschieden wurde, das ist die unter Gregor VH ^»
Ostern (24. März) 1079 zu Rom abgehaltene Synode. Auf ihr lr»at
die Kirche in Sachen Berengar's officiell das letzte Wort gesprocb ^o
und von ihr allein kann man sagen, dass sie den Streit endgül "Ä^l
beigelegt habe^
Wenn nun also in dem Briefe des Eusebius der Römischen Ost:-- -^^
* S. darüber Sudendorf a.a.O. p. 41—47. Vgl. Schwabe, , Studie
p. 81.
' Vgl. Sudendorf a. a. 0. p. 34 oben.
^ d. h. die Abendmahlsstreitigkeit.
* Menardus a. a. 0. * a. a. 0.
^ Es bleibt unverständlich, dass Sudendorf, der das „quarto' ga.'
richtig übersetzt, zu dem Schlüsse kommen konnte, die Römische Syno<9^
von der hier die Rede ist, sei die im Jahre 1059 unter Nicolaus II. gehalte^^®
(s. a. a. 0. p. 84).
^ Hätte Eusebius die Synode von 1059 im Sinne gehabt, so hätte ^f
von ihr füglich nicht sagen können, auf ihr sei der Streit endgültig b^*'
gelegt worden , denn er kennt und erwähnt ja die im Jahre 1062 in de>^
selben Sache abgehaltene Synode von Angers.
Eosebius v. Angers u. Berengar v. Tours (W. Bröcking). 3G5
sjnode von 1079 Erwähnung geschieht, so kann er erst nach Ostern
1079, also nach dem 24. März 1079 geschrieben sein \ Daraus folgt
des Weiteren , dass die ausdrückliche Lossagung des Eusebius von
Berengar nachweislich erst nach dem 24. März 1079 stattgefunden
hat. Ist dies der Fall, so hindert uns — da sonst kein Beweis vom
Gegentheil vorliegt ' — nichts , anzunehmen , dass Eusebius bis zum
Römischen Concile von 1079 noch auf Seiten Berengar's gestanden
und sich erst durch den entscheidenden Spruch dieser Synode, nicht
aber schon bald nach 1062 aus Rücksicht auf den Grafen von Anjou,
veranlasst gesehen hat, die Verbindung mit seinem bisherigen Schütz-
linge Berengar ein für alle Mal zu lösen. Es ist klar, dass darnach
aach der Charakter des Bischofs uns in einem anderen Lichte er-
scheinen muss als in demjenigen , in welchem ihn die Schwabe'sche
Darstellung zeigt.
W. Bröcking.
Zum Deutschen KSnigs^t. Unsere bisher recht mangelhafte
Kenntniss dieses Gegenstandes hat in jüngster Zeit beachtenswerthe
Bereicherung erfahren. A. Meister hat in seiner Schrift „Die
Hohenstaufen im Elsass* (vgl. Bibliographie 1891, Nr. 306) das
königlich Staufische Gut in dieser Westmark des Reiches behandelt.
Torzüge und Mängel dieser Arbeit sind bereits an anderer Stelle be-
sprochen worden (GGA *91, 55—67). Dem kirchlichen Theile des
KöDigsguts und zwar vorerst dem niederen Kirchengut zur Zeit
Friedrich 's IL hat nun H. Geffcken' seine Studien zugewandt.
Doch will er dasselbe nicht nach Lage, Grösse und Umfang
feststellen, sondern nur im allgemeinen die rechtlichen Beziehungen
<ier Krone zu demselben klarlegen.
* Der gleiche Schluse Mabillon's (s. Veter. anal. T. II , p. 485) ist
^wissenschaftlich desshalb ohne Werth, weil er bei falscher Interpretation
^^ .quarto' — M. fasst es als Ordinalzahl und ergänzt dazu aus dem
Vorhergehenden .concilio* , was in diesem Falle grammatisch ganz un-
niöglich ist (s. den Wortlaut der Stelle) — nur durch den zufälligen Um-
^d, dass das Römische Concil von 1079 gerade auch das vierte gegen
"ttengar zu Rom gehaltene ist, ermöglicht wird.
' Ein von Alexander II. zwischen 1061 u. 1068 an Bartholomäus von
Tourg u. Eusebius von Angers gerichteter Brief, den Bishop im Görres-Jahrb.
^ P- 274 edirt hat , würde eher dafür sprechen , dass in der angegebenen
2ttt zwischen Eusebius und Berengar kein gespanntes Verhältniss bestanden
^^ Die Angaben des Briefes genügen aber nicht, um daraus einen sicheren
zu ziehen.
• Vgl. BibHographie '90, 2873 b.
8(iG Kleine Mittlieilungen.
Dass G. die Zeit Friedliches II. gewählt hat, liegt wohl daran,
dass nur für diese eine grössere Vorarbeit, C. Frey's Schicksale des
Königsguts unter dem letzten Hohenstaufen vorliegt. G. constatirt
und beschreibt im I. Theil drei Arten niederen Kirchenguts: 1. Grund-
herrlichkeit und Patronat, 2. Vogtei, 3. Defensio specialis, und schil-
dert im II. Theile die von Friedrich II. gegen sie geübte Güterpolitik.
Während er bezüglich 2 und 3 auf Grund zahlreicher Urkunden
durchaus ein Anwachsen, eine planvoll durch Neuerwerbung oder
Erweiterung erzielte Vermehrung königlichen Besitzes erweisen kann,
muss für die königliche Grundberrlichkeit und Patronat eine ent-
schiedene Minderung durch Friedrich IL und seine Söhne festgestellt
werden. Wie steht es mit diesen Rechten? Verfasser geht im ganzen
von der vielumstrittenen Ficker'schen Ansicht aus, dass dem Gründer
oder Ausstatter kirchlicher Anstalten, besonders also dem König, wo er
dies ist, das volle Obereigenthums- nnd Verfdgungsrecht über die
verschenkten Güter verbleibt. Obwohl der Geistlichkeit oft unbequem
und lästig, überdauerte dies Verhältniss unverändert Jahrhunderte
und selbst „aus tactischen Gründen" die Zeit des Investiturstreites.
Erst nach dem Wormser Concordat tritt immer deutlicher (vor allem
nachdem Alexander III. in seinen aus Anlass Englischer Verwicklungen
erlassenen Decreten das Patronatsrecht als ein jus spirituali annexum
erklärt hatte) das Bestreben der Curie und der Geistlichkeit über-
haupt hervor, dieses Recht zu bestreiten und zu vernichten. Trotzdem
besteht dasselbe noch zu Friedrich 's II. Zeit. Aber Spuren des langen
Kampfes zwischen Germanischer und Römischer Auffassung dieses
Rechtsverhältnisses sind unverkennbar (p. 12). Sie zeigen sich in der
Umwandlung des aus der Grundherrlichkeit folgenden einseitigen Laien-
Pfarrsatzes in ein Vorschlagsrecht des Grundherrn. Der Pfarrsatt
erscheint nicht mehr als eine blosse Vergabung, donatio, sondern der
kirchlichen Anschauung entgegenkommend, spricht Friedrich II. meist
von einer „ordinatio" oder „repraesentatio". Vollständig erhalten aber
ist die Verfügungsfreiheit über den gesammten Grundbesitz der be-
treifenden Kirche, vor allem die unbeschränkte Nutzung kirchlicher
Einkünfte während der Pfarr-Vacanz. Dieses beweist die 1223 er-
folgte Vacanz Verleihung aller königlichen Patronate an den Deutschen
Orden, jenes die zahlreichen meist an kirchliche Institute geschehenen
Vergabungen der Kirchenpatronate selbst durch Friedrich II. un<i
seine Söhne.
Aber warum haben die letzten Staufer dies also noch recht wertb"
volle Recht in solchem Umfange vergabt , dass fast nur noch di«
grossen Reichspropsteien übrig blieben und der Vorwurf grosser Ver
schwendung (p. VJ \\. 55) ein sehr naheliegender wurde? Verf. versucht
Zum Deutschen Königsgui (J. Fritz). 367
die Beantwortung. Jenem allerdings oft erhobenen Vorwurfe kann er
nicht zustimmen. Nicht sinnlose Verschwendung liegt hier vor, son-
dern die ganz verständige Massregel eines Realpolitikers, der es für
besser halten musste, die niederen Kircbenpatronate, solange sie noch
einigermassen werthvoll waren, als freundewerbende Gabe zu ver-
schenken, statt sie im nie erlahmenden Ansturm kirchlicher Ansprüche
allmählig ohne Entgelt zu verlieren (p, 60 if.). Auch die sonstige
Politik Friedrich's II. und seiner Söhne gegen die niederen Kirchen
glaubt Verf. in Schutz nehmen zu müssen. Denn zahlreiche königliche
Gnadener weise an niedere Kirchen seien nur lehnsherrliche Bestäti-
gungen von Vergabungen ministerialer Grundstücke an Kirchen und
somit keine Verringerung königlichen Gutes, andere wirkliche Ver-
schenkungen königlicher Grundstücke, Erlass von Abgaben und dergl.
oft nur specielle Anwendungen allgemein gültiger Exemtionen oder
TJel zu unbedeutend, um mit Rücksicht auf damit erlangte kaiser-
freondlichere Stellung als Minderung königlichen Besitzumfanges gelten
zu können. Zu besserer Oontrole alier Aufstellungen gibt G. im
Anhang eine chronologische und eine systematische Tabelle von 298
bezüglichen Staufei--Urkunden aus den Jahren 1210—1240 (p. 73—108).
Für die ebenfalls noch wenig bekannte Verwaltung des Deutschen
Königsgutes möchte ich auf die interessante Abhandlung des National-
ökonomen Inama-Sternegg (in d. Festschrift f. Hansen, vgl. Bibliogr.
*%, 148) aufmerksam machen, die bereits in den GGA 1889 durch
^^eiland eine sachgemässe Besprechung gefunden hat. Leider sind
anch durch sie die schwebenden Fragen nicht befriedigend gelöst.
J. Fritz.
Zu den Pressburger Yerhandlungen im April 1429. In
dem cod. lat. chart. s. XV. 8^ Nr. 4971 der Wiener Hofbibliothek, der
eine Sammlung der verschiedensten Actenstücke zur Geschichte der
(^ncile des 15. Jahrhunderts enthält, findet sich auf fol. 128 ein
Schreiben der Hussitenführer an König Sigismund, das geeignet scheint
*nf die Friedensverhandlungen, die kurz nach Ostern 1429 zu Press-
Wg zwischen dem König und den Hussiten aller Parteien geführt
^w-den, neues Licht zu werfen.
Wir haben eigentlich nur spärliche und ausserdem einseitige
"«richte über diese ersten Verhandlungen grösseren Stils zwischen
<ien genannten Gegnern, die dem nunmehr zehnjährigen Kampfe, der
»lieh die Kraft der Hussiten allgemach zu erschöpfen begann, ein
Knde bereiten sollten. Unsere Kenntniss davon stammt abgesehen von
^m Wenigen, was die Chronik des Bartoschek bietet, im >vesentlichen
*^s dem Bruchstück der supplementa des Andreas von Regensburg,.
3()8 Kleine Mittheilungen.
das Palacky mitgetheilt (Urkundliche Beiträge zur Geschieht« des
Hussitenkrieges, II, S. 22 ff.) und aus dem dialogus desselben Ver-
fassers, den Höfler herausgegeben hat (Fontes rer. Austr. SS. II,
S. 565 ff.)^; ferner liegen in einer Anzahl Ausschreiben Sigismund's
an verschiedene Reichsstände Aeusserungen über jene fruchtlos ge-
bliebenen Verhandlungen vor (zum Theil gedruckt in Palacky's urkund-
lichen Beiträgen etc. II, S. 27 ff. , hauptsächlich aber im 9. Band
der Deutschen Beichstagsacten S. 290 ff. und S. 306), die aber ganz
allgemein gehalten, von dem Verlauf jener Verhandlungen wenig er-
kennen lassen; dasselbe gilt von dem Bericht der Breslauer Stadt-
boten (RTA IX, S. 294) und dem Schreiben des Kaspar Schlick an
den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg (a. a. 0. S. 303).
In der Hauptsache erfahren wir nur, dass der König den Hos-
siten nahe legte, sich der Entscheidung des künftigen Concils zu unter-
werfen , bis dahin Frieden zu halten und der Krone wie der Kirche
die entrissenen Güter zurückzustellen. Die beiden letzteren Ansinnen
wiesen die Hussiten kurzer Hand von sich , bezüglich des ersteren
Vorschlages verschoben sie eine endgültige Entscheidung bis zum
Prager Landtag im Mai 1429, da die unter Prokop vor Pressbnrg
Lagernden, obgleich unter ihnen alle Parteirichtungen vertreten waren,
sich nicht für berechtigt hielten, ohne Zustimmung der zu Hanse
Gebliebenen Verträge zu schliessen oder Verbindlichkeiten einzugehen.
Nur dann dürften sie es wagen, Sigismund ihre Unterwerfung and
dessen Anerkennung in Böhmen zuzusichern, wenn er die Lehrmeinui^g
der Hussiten annehme. Darüber zerschlugen sich natürlich die Vex-
handlungen, und der König entschloss sich, trotzdem er den Pra^^^
Landtag zu beschicken versprach, gegen den Johannistag einen netB.^^
Feldzug gegen die Hussiten zu unternehmen.
Dieser Sachverhalt, wie ich ihn in den wesentlichsten Züg'^^
darlegte, findet in den von mir aufgefundenen Schreiben der Hussit^^*
führer an Sigismund seine Bestätigung (was für die Glaubwürdigkeit
unserer Hauptquelle, des Andreas von Regensburg, von Belang \Bt)^
in einzelnen , nicht unwichtigen Punkten aber auch eine Ergänzuo^*
Wir erfahren aus jenem Schreiben vom 6. April 1429, dass nicW
lange vor dem Pressburger Tag der König mit den Hussiten an^*'
knüpfen gesucht und versprochen hatte, eine Versammlung der Ht^"
siten zu Krumau, von der wir sonst nichts wissen, zu beschick^**»
was er aber dann unterliess. In Krumau wurden dann Vertreter
der Hussitischen Parteien zu weit-eren Verhandlungen mit dem Kör»i^
* Die auf die Pressburger Verhandlung sich beziehende Stelle begix»^
auf S. 580.
Pressburger Verhandlungen von 1429 (A. Chroust). 369
bevollmäcbtigt, aber nur so weit, dass sie von ihm verlangen sollten,
dass er und seine Unterthanen sich zu den vier Artikeln bekehrten;
wenigstens aber sollten sie als Preis eines Waffen Stillstandes die Ueber-
gäbe aller jener Schlösser verlangen, die Sigismund und sein Schwieger-
sohn Albrecht in Böhmen und Mähren inne hätten, lieber alle anderen
Angelegenheiten, namentlich über die Beschickung eines Concils,
sollten sie sich in keine bindenden Abmachungen einlassen. — Ganz
abgewiesen wird aber die Theilnahme an einer allgemeinen Kirchen-
Tersammlnng schon jetzt nicht, hauptsächlich anstössig ist ihnen die
Uebergewalt des Papstes und des Klerus auf demselben gegenüber
den Weltlichen.
Ueberhaupt hat der Brief wenig oder nichts von jener ablehnenden
Schroffheit an sich, die die Hussiten nach der sonst sehr zuverlässigen
Darstellung des Andreas von Regensburg zur Schau tragen. Man
fühlt, dass es auch den Hussiten daran gelegen war, den Faden der
Unterbandlungen nicht abbrechen zu lassen, darum schliesst das
Schreiben auch mit dem Hinweis auf weitere künftige Verhandlungen,
über deren Zeit und Ort am 6. April noch nichts bestimmt war; die
Bemerkung kann offenbar nur auf den Prager Landtag bezogen
werden. — Aus der Nachschrift geht hervor, dass in Pressburg auch
eine theologische Disputation , wahrscheinlich zwischen den mehr-
fach erwähnten Pariser Doctoren und dem Engländer Payne, statt-
gefunden hat.
Eines auffallenden Mangels möge hier noch Erwähnung geschehen;
^as Schreiben trägt die Unterschrift dreier Hussitenhauptleute , die
zwar eine hervorragende Rolle spielten, keineswegs aber mit ihrem
Knfluss an Prokop oder Meinhard von Neuhaus heranreichten, welche
l>eide mit nach Pressburg gekommen waren; wesshalb die beiden den
Brief nicht mit unterzeichneten, ist mir verborgen geblieben.
Drei genannte Hussitenführer und deren Genossen
schreiben an König Sigismund über die Ausgleichsver-
^andlungen in Krumau und Pressburg und wünschen ins-
besondere Erklärungen wegen des Waffenstillstandes und
des Concils. 1429 April 6 in campis Austrieb
Ao8 der Wiener Hofbibl. cod. lat. 4971, fol. 128-128' mit der fol. 127'
voransgehenden Ueberschrift: Responsio Hussitarum ad regem Ro-
manorum, cum esset in Businio anno dornini 29^^ die quo infra.
^renissime princeps. vestre gratie affectum omnis boni, nuntia-
^"^ quemadmodum nuntios nostros ad vota vestra miseramus ex
P*'^ nostra et aliarum communitatum , que iam in conventione in
^ D. i. in der Ebene von Pressburg.
^Qtsche Zettschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2 24
370 Kleine Mittheilungen.
Cbrunnaw^) cum plena potestate fuerunt in illa dieta digDitatem
vestram expectantium , ita vestra gratia prefigendo illam dietam
neglexit eam. attamen priusquam disgregati fuerunt nobiscum in
illo residerunt. quod si vestra gratia utique affectaret illud, quod
extunc nuntios nostros ad eandem vestram gratiam mitteremos, et
quando vestra gratia illud desideraverit , illud fecimus, qui a nobis
et illis, qui sunt in Bobemia, babuerunt potestatem in commissis,
quod a vestra gratia desiderarent, quod eadem vestra gratia ad veri-
tates dei et signanter ad quatuor articulos, pro quibus omnibus ex
dono dei nos opposuimus, vellet accedere unacum subditis vestris, et
si illud gratie vestre grave videretur ex certis causis, quod tarnen
gratia vestra unacum ßUo vestro duce Austrie disponeret, quod castra,
que in Bobemia et Moravia tenetis, se nobiscum unirent et ad veri-
tates dei accederent et quod super illo vellemus nos cum gratia vestra
et iilio vestro paciiicare ad certum tempus et in illo videre, an cum
adiutorio dei nos iinaliter paciiicare possemus. quod totum vestre
gratie non videbatur acceptandum, quem admodum nuntii nostri no$
de illo informarunt , sed illud vestra gratia a nobis per nostros et
vestros nuntios affectat, quod cum eadem vestra gratia pacem et
treugas iniremus. 2^. affectat vestra gratia, quod ad illam conven*
tionem, que celebrari debebit pro reformatione totius Christianitatis
in illis, qui de illa indigent, nuntios nostros mitteremus. super qno
vestre gratie tale damus responsum, quod vobiscum de illo sine oon-
silio communitatum Bohemie et Moravie ad veritates dei affectantiam
finaliter loqui nescimus. nam in Cbrunnaw et aliis congregationibus
nobis invicem commisimus, quod illas res, que omnes commnnitates
tangunt, unus sine alio non debet peragere; sed illud vestre gratie
scribimus a nobis ipsis in causa, quod vestra gratia desideraret tren-
gas cum Omnibus illis, qui sunt contra vos^) in biis causis, ut, vestr»
gratia, non videtur nobis, quod communitates, que nobiscum ernnt,
in tali conventione ad buiusmodi treugas consentient. 3® <^). siillacon-
gregatio transire debebit solum sub potestate pape et aliorum sacer
dotum, et quod vestra gratia et alii reges et prinoipes non debebont
habere potestatem ad illud , quod certificatum et approbatum fuerit
ex Sacra scriptura et scripturis sanctorum doctoimm, qui veraciter et
invincibiliter se fundant in scripturis legis ^) dei, et quod vestra gratia
non deberet adiuvare contra quemcumque, qui illud approbatum ^
illa generali congregatione acceptare rennuerit, extunc formidamf^r
a) Vormas geht in der Handtichriit n^ich das Wort : Chawnaw ; der Ortsnamen sch^*
dem Abschreiber nicht geläutig gewesen zu sein.
b) cod.: nos. <.) iK'd. : 2*'. d) ccd. : leges.
Pressburger Verhandlungen von 1429 (A. Cbroust). 371
•
qQod communitates difficulter nuntios suos ad illam congregationem
transmittent. idcirco vestra gratia super illo bene deliberet et nobis
significet litteris suis sigillo suo sigillatis. si antem vestre gratie
Don videtnr nobis ad statim litteris suis fore respondendum, attamen
nantiis vestris , quos ad nos super illa dieta destinabit , committat,
quod nos et communitates diserte informent, cum quo treuge esse
debeant, et quibus modis et conditionibus ista congregatio transirc et
qnali ordine illa reformatio disponi debebit. quando autem nostra^)
conventio esse debebit et quo die, illud notificabimus ad Korlstain
domino^') Sedesioro * servitori vestro. datum feria quarta post con-
daetam' pasche in campis Austrie.
Subscriptio: Jacobus de Komessin % Volek de Brezenice*, Fran-
ciscus de Kotbicz*^, capitanei barones milites et clientes in campis
Austrie pro liberatione legis dei iacentes.
Subscriptio^): Serenissimo principi ac domino* domino Sigismundo
Romanomm regi semper augusto Ungarie Croatie Dalmatie regi.
[Nachschrift:] Et scripta, que nostri nuntii dixerunt vestre gratie
Teile transmittere, ut illa daret doctoribus, cum quibus ante vestram
gratiam locuti sunt, ecce illa mittunt nuntium per presentem, prout
*d presens recolligere potuerunt non habentes apud se commoditatera
librorum ; ut confidimus de gratia vestra, prout nuntiis nostris dixit,
quod similiter scripta illorum doctorum per eundem nuntium nostrum
transmittet nobis vice versa.
A. Chroust.
Die Inquisition in den Niederlanden während des Mittel-
alters, Das historische Interesse hat sich neuerdings der Geschichte
fe Inquisition im Mittelalter zugewendet, und zwar um so mehr, als
feelbe auch ein helles Licht auf die Entwicklung der antikirchlichen
Strömungen im Volksleben jener Jahrhunderte wirft. Vor drei Jahren
i) cod. : fol. 128'. b) cod. : dominnR.
c) So die Handschrift and zwar als Ueberschrift inmitten der Zeile.
* Gemeint ist Herr Zdeslav Tluksa von Burenic, der tapfere Ver-
tbeidiger des Karlstein.
' Vgl. den Artikel bei Du Gange II \ 525 womach das Wort gleich-
«•«^«atend ist mit clansum pasche, dem letzten Tag der Osteroetave.
' Jakob Kromesin von Brezovic, vgl. v. Bezold, Reichskriege IL 1G4.
^'175; Palacky, Gesch. Böhmens III, 2, 409; 449.
^ Bolek Kaudelnik von Bfeznic; vgl. Palacky III, 2. S. 449.
^ Franz von Eotwicz, vgl. Palacky a. a. 0.
' Vgl. den dialogus des Andreas v. Regensburg a. a. 0. S. 582 «ipsi
"Q&ite non noroinarunt eum regem sed dominum principem".
372 Kloine Mittheilungen.
erschien das umfassende Werk des Amerikaners Lea über die .Ge-
schichte der Inquisition im Mittelalter" , und die Leser dieser Zeit-
schrift erinnern sich zweifellos mit Vergnügen der Aufsätze von
Herman Haupt über „Waldenserthum und Inquisition im südöst-
lichen Deutschland", die hier in den Jahren 1889 u. 1890 veröffent-
licht wurden. Gerade an das entgegengesetzte Ende des alten Reiches
führt uns der erste Theil des Corpus documentorum inquisitionis
haereticae pravitatis neerlandicae , den Paul Fredericq \ der als
Geschichtschreiber und Lehrer gleich hochverdiente Professor an der
Universität Gent, herausgegeben hat (Gent u. Haag 1889). Dieser
Band umfasst die Jahre 1025—1520, bis zur Reformation und der
Neubegründung der Niederländischen Inquisition durch Kaiser Karl V.
In 446 Nummern werden uns hier zum ersten Male die vollständigen
Materialien zur Geschichte der Ketzerei und ihrer Unterdrückung in
den Niederlanden vorgeführt, gesammelt aus den Archiven von Brüssel,
dem Haag, Lille, Mons, Gent, Brügge, Tournai und Alkmaar, den
Handschriften mehrerer Bibliotheken und 214 gedruckten Werken.
Die Anordnung des Stoffes ist die chronologische, sicher die beste,
ja einzig zulässige tiir ein zusammenhängendes Studium, während ein
sehr vollständiges und sorgfältiges Sach- und Namenregister das Auf-
suchen einzelner Persönlichkeiten und Vorgänge ermöglicht. Ein-
gehende Vorbemerkungen und Zusätze bei jedem der Actenstücke
erläutern dieselben, bringen sie in den richtigen Zusammenhang und
klären jeden Zweifel des Lesers von vornherein auf. Rühmlich ist j
auch der Muth, mit dem Prof. Fredericq, einer der namhaftesten |
literarischen Vorkämpfer Germanischen Wesens in Belgien, den zu-
sätzlichen Text seines Werkes, ohne Rücksicht auf Beschränkung
seines Leserkreises und materielle Opfer, in Niederländischer Sprache
verfasst hat. Nur einen, übrigens nebensächlichen Tadel möchten
wir aussprechen : nämlich dass der Herausgeber eine Reihe von längst
bekannten päpstlichen Bullen, Concilienbeschlüssen, kaiserlichen Con-
stitutionen u. s. w., die sich auf die Ketzerei und deren Untcrdrückting
im allgemeinen richten und keine besondere Beziehung zu den Nieder-
landen haben, noch einmal vollständig zum Abdruck bringt; und
zwar scheint dies um so weniger angemessen, als die Auswahl
solcher Gesetze ziemlich willkürlich ist und mit demselben Rechte
noch weit mehr hätte ausgedehnt werden können. Hier wäre, wenD
überhaupt die Erwähnung nöthig schien, eine kurze, regestenartig«»
aber vollständigere Anführung wohl besser am Platze gewesen.
Die frühesten Spuren der Ketzerei in den Niederlanden tindei*
» Vgl. Bibliügr. '89, 3ü24 und '90, 37:^8.
I
Inquisition in den Niederlanden (M. Philippson). 373
sich schon im ereten Viertel des 11. Jahrhunderts, und scheinen ihre
Lebren aus Italien dorthin verpflanzt worden zu sein. Die Schuldigen
Würden übrigens noch mit grosser Milde behandelt und durch Be-
lehrung in den Sdioss der Kirche zurückgeführt (Nr. 12). Fünfzig
Jahre später üben die geistlichen Behörden bereits grössere Strenge, wie
denn der Bischof von Cambrai 1075 einen gewissen Ilamihrd verbrennen
liess, nur weil er sich weigerte, von Priestern, die in Unzucht und
Simonie lebten, das Abendmahl zu empfangen (Nr. 7). Im Beginne
des 12. Jahrhunderts tritt dann in Flandern und Antwerpen der
rilthselhafte Tranchelm auf, der durch seine hinreissende Beredsamkeit
alles Volk des Küstenlandes bis nach Utrecht hin um sich schaart
und mystische Lehren verbreitet, die unmittelbar gegen die herrschende
Kirclie und deren Organisation gerichtet sind; er wurde schliesslich
1115 von einem Priester ermordet (Nr. 11, 14—22). In der zweiten
Hälfte desselben Jahrhunderts und in der ersten des folgenden er-
scheinen in den Niederlanden zahlreiche Katharer; sie bieten srhon
11*'»2 dem Erzbischof von Reims sechshundert Mark Silber, wenn er
sie in dem zu seiner Kirchenprovinz gehörigen Flandern dulden wollte.
Sechs Männer und zwei Frauen dieser Secte, die sich nach Köln ge-
flüchtet hatten, wurden dort 11G3 durch Erzbischof Reinald verbrannt.
Im Jahre 1182 fand dann eine grosse Verfolgung der Katharer in
Flandern und Artois statt, der auch viele Edelleute und Geistliche
mm Opfer fielen. In Folge der Albigenserkriege flüchtoten sich zahl-
reiche Katharer nach Welschflandern, wo sie auf Anregung der Päpste
mit grösstem Eifer aufgespürt und verbrannt wurden. Der strengste
Inquisitor war ein bekehrter Albigenser, der Dominicaner Robert,
der, obwohl von König Ludwig IX. beschützt, schliesslich seinen Ver-
fol^ngseifer mit dem Leben büsste (Nr. 34. 37. 38. 40. 42. 48. 52.
90. 04—98. 100. 104. 106. 108. 109. 110. 117. 121). In geringerer
Zahl zeigten sieh die Waldenser, seit dem Jahre 1241, zumal in Ant-
werpen, wo ein ehemaliger Domherr, Wilhelm Cornelisz, ihre An-
schauungen zu verbreiten suchte (Nr. 119. 125. 126).
Das 14. Jahrhundert ist in den Niederlanden durch das Wieder-
Wivaehen des Mysticismus gekennzeichnet, der sich damals mit
schlimmster ünsittlichkeit paarte: worüber Prof. Fredericq zahlreiche
höchst belehrende Actenstücke beibringt. Was man zu jener Zeit in
^^n Französisch redenden Landen Vaudoisie nannte, war nichts anderes
als Zauberei und Teufelsdienst und hat mit dem eigentlichen Waldenser-
tbum nichts zu thun. Diese ganze Richtung verschwindet dann im
Ii>. Jahrhundert ; die Secte der „Turlupinen", die noch den Mysticismus
pflegte und deren Führer ein gewisser Alfons von Portugal war,
^mfasste im Grunde ganz friedliche und ungefilhrliche Leute (Nr. 219.
37'1 Kleine Mitthei langen.
332. 333. 336. 348—363). Sehr bemerkenswerth ist im Beginne des
16. Jahrhunderts das Erwachen des kritischen Geistes, der ein Er-
gebniss des Humanismus ist und sich gegen die Gesammtheit der
kirchlichen Lehren kehrt. Hermann von Kyswyck leugnete überhaupt
alles Wunderbare und Uebernatürlichc , das in der Bibel enthalten
ist, und wurde dafür, nachdem er mehrfach mit Kerkerstrafen belegt
worden, im Jahre 1512 im Haag von dem berüchtigten Jakob von
Hoogstraten und dem Dekan Jakob Kuysch dem Feuertode überliefert
(Nr. 400, 417). Geradezu als Vorläufer Luther's ist der Dominicaner
Walther zu betrachten, der schon 1510 in Utrecht ganz im ?>inne
des Reformators predigte (Nr. 40ö).
Diese kurzen Ausführungen werden wenigstens eine Andeutunjj
des reichen Inhaltes des vorliegenden Bandes geben, dem hoffentlich
bald der zweite folgen wird. Möge uns Prof. Fredericq dann auch
eine geschichtliche Darstellung der Inquisition in den Niederlanden
geben, zu deren Abfassung sicherlich Niemand so berufen ist, wie er.
M. Philippson.
Paul Usteri über K. E. Oelsner, 1799. Nachtrag zu dem
Aufsatz: K. E. Oelsner's Briefe und Tagebücher; eine vergessene Quelle
der Geschichte der Französischen Revolution. (Bd. III p. 100 — 127.)
Der Güte von Hrn. Dr. Johannes Strickler in Bern verdanke ich
den Hinweis auf die folgende Stelle aus dem , Neuen Helvetischen
Tagblatt" (Fortsetzung des Schweizerischen Republikaners) heraus-
gegeben von Escher und Usteri, Mitgliedern der gesetzgebenden Räthe
der Helvetischen Republik, Band I, Nr. LXIII vom 24. August 1799,
S. 248 (Bern und Zürich bei H. Gessner 1800J:
„Der helvetische Ami des Loix".
, Dieser mein guter Freund wird seinen alten Bekannten nicht
untreu, wenn er auch neue Allianzen schliesst: er theilt freundlich
seine Gaben zwischen Poultier und Lacombe , damit keiner auf den
andern eifersüchtig werde. In Nr. 1449 des Pariser Blattes (v. 29. Tber-
midor) finde ich folgende Stelle: »»Die Partei der Föderalisten in
Helvetien ist sehr thiltig; man versichert, sie bediene sich als ihres
Agenten eines gewissen 0 eisner, eines Schlesiers und grossen Freundes
des Senator Usteri, welcher die Seele dieser Partei ist. Der Bürger
Oelsner bildet sich ein, bei dem Fränkischen Directorium sehr wohl
angeschrieben zu sein, allein dasselbe wird solchen kleinen Intriguen
kein Gehör geben und unter seinen (rliedern w^ird die föderative Ver-
fassung der Schweiz, die wieder zur oligarchiscben Tyrannei fuhren
würde, keine Anhänger finden. Der Bürger Oelsner kann also seine
Projecte nur aufgeben.'
u u
P. Usteri über K. E. Oelsner 1799 (A. Stern). 375
Der Director Sieyes, der, wenn man gewissen Leuten glauben
soll, mit dem Helvetischen Ami des Loix in einer sehr ununter-
brochenen Correspondenz steht, wird sich bei demselben sonder Zweifel
in seinem nächsten Schreiben für den freundschaftlich warnenden
Wink gar höflich bedanken.
Ich meinerseits finde mich durch die Stelle, die der Ami des Loix
mir anzuweisen beliebt, ungemein geschmeichelt, und will ihm zum
Dank eine kleine Geschichte erzählen. Die alte Zürcher Regierung
hat vor 4 Jahren schon meine Verhältnisse mit Oelsner * gar sehr
verdächtig gefunden. Dieser besuchte mich damals auf meinem kleinen
Landhäuschen am Zürichersee und wir lebten einige der Freundschaft
geweihte köstliche Herbstwochen zusammen. Mein Freund war nur
wenige Tage bei mir, als wir eines Mittags vor einen der ehemaligen
hochgeachten Herren Statthalter gerufen, und von diesem unterrichtet
wurden: ,es wäre diesen Morgen in der Sitzung des geheimen Rathes
von uns die Rede gewesen, und man wünsche zu wissen, was eigentlich
Herr Oelsner bei mir thue; man könne nicht bergen, dass seine An-
kunft aus Paris, die gerade mit der Ankunft verschiedener Ochsen-
händler aus Schwaben zusammentreffe, dem geheimen Rathe sehr ver-
dächtig vorkomme*. Mein Freund, der von Contrebande und von
Ochsenhandel ungefähr so viel verstund, als ich (und wer mich kennt,
der weiss, wie ganz entsetzlich wenig das ist) konnte sich der gra-
vitätischen Perücke, die vor uns über stund, unerachtet, nicht ent-
halten, laut aufzulachen, — und ich danke dem Himmel, dass unser
damaliger Examinator einen der Grundsätze des Helvetischen Ami des
L)ix noch nicht kannte, in Kraft dessen, wer über eine absurde Zu-
rauthung lacht, dadurch seine Schuld beweist; sonst würde ich
« vergebens versucht haben , ihn zu überzeugen , dass mein Freund
dn der Ankunft der Ochsenhändler sehr unschuldig sei. Es gelang
ö»ir für eine Weile, aber am Ende ward es den gnädigen Herren
doch zu lang, Oelsner musste Zürich verlassen; er hielt sich eine
^eile in Bern auf; aber auch da war für den guten Mann kein
langes Bleiben — und so vertrieben die ehemaligen OHgarchen ihren
aufrichtigsten Freund, und Hessen sich nicht träumen, dass er 4 Jahre
* .Oelsner hat seit 1789 beinahe immer in Paris gelebt, und eine Zeit
^g die Interessen der Stadt Frankfurt daselbst besorgt. Er ist einer der
gciitvollsten und scharfsinnigsten Beobachter der Revolution. In den Jähr-
igen 1792 und 93 der Minerva und in der Klio sind zahlreiche Briefe,
die er aus Paris sehrieb, abgedruckt, und überdeni hat er in zwei besonderen
'Werken: Bruchstücke aus den Papieren eines Augenzeugen zur
^ejchichte der Französischen Revolution, seine Erfahrungen und
^bachtungen bekannt gemacht.'*
376 Kleine Mittheilungeii.
später, wenn sie längst gefallen waren, als Agent des Senator Usteri, :
ihre Wiederherstellung beim Fränkischen Directorium arbeiten wür
Doch zum Schlüsse ein kleines Wörtchen ernsthaftem Inhalts
den Helvetischen Ami des Loix: Nur ein Verräther kann in Fra
reich Agenten haben, durch die er, ohne Wissen der Regierung seiv-m«
Vaterlandes, auf die öffentlichen Angelegenheiten desselben Eintl^^j^s
haben will; nur ein Verräther kann den Agenten, die seine Regien», n^
an die Fränkische mit Aufträgen und Vollmachten versehen, abgesax^di
hat, durch besondere Agenten und Correspondenten entgegenzuwirW en
suchen. üsteri.*"
Die Notiz üsteri's bedarf keiner Erläuterung. Nur hinsichtlich
der beiden von ihm erwähnten Franzosen Poultier und Lacombe sei
darauf hingewiesen, dass der erste, der die Pressfreiheit im Rathe
der Fünfhundert vertheidigt, sein Journal ^Ami des Loix" zeitweise
durch Fouche unterdiückt sah, während der zweite, nachdem er sich
als Scherge des Terrorismus in Bordeaux verhasst gemacht hatte, da-
selbst am 15. August 1794 guillotinirt wurde. Höchst bemerkens-
werth ist, dass, wie nunmehr feststeht, Oelsner schon im Jahre 1799
öffentlich als Autor der Bruchstücke und des Lucifer genannt
war, was völlig übersehen oder vergessen wurde. Ich füge noch hinzu,
dass die in meinem Artikel angekündigte Arbeit von Hm. Dr. Kracauer,
die u. a. Oelsner's diplomatische Thätigkeit zu Gunsten der Stadt
Frankfurt a./Main beleuchtet, inzwischen im Archiv für Frank-
furt's Geschichte und Kunst, dritte Folge, dritter Band, S. M'2
bis 216 unter dem Titel , Frankfurt am Main und die Französische
Republik 1795—1797" erschienen ist. Alfred Stern. '
«
Zu Arelat als Reichsland. Paul Foumier, Prof. in Grenoble,
rühmlich bekannt durch ein gutes Buch über die Officialitäten und
durch manche andere Arbeiten rechtsgeschichtlichen und kirchenrecht-
lichen Inhalts, fasste mehrjährige, z. Th. schon in Zeitschriften ver-
öffentlichte Studien über das Königreich Arelat zusammen in dem
kürzlich erschienenen Buche, Le royaume d'Arles et de Vienne,
1138—1378 (s. Bibliogr. Nr. 1477). F. gibt eine G. der kaiserlichen
Autorität über die Länder des Arelat« von der Stauf. Zeit an bis xum
Tode Karrs IV., der als der letzte Dt. Herrscher der kaiserlichen
Gewalt an der Rhone noch einige Geltung verschaffte, aber kun vor
seinem Tode den Französ. Thronfolger zum Reich sstatthalt^r im Arelat
ernannte. In gründlicher und ansprechender Darstellung unter rühmens-
werther Benutzung auch der Dt. Lit. und archv. Materials kommt *•
zu dem Ergebniss, dass die Oberherrlichkeit des Reichs über das Arel»^
die meiste Zeit nur Name und Form war und nur zufällige Beziehung«»
einzelner Herrscher ihnen wirkliche Autorität verliehen.
K. Wenck.
1
■i
j
Berichte und Besprechungen.
Neuere Czeehische Geschichtsforschung.
Es scheint, dass der Schwerpunkt der Czechischen Geschichts-
forschung in den letzten Jahren allmählich in die neuere Periode
nach dem J. 1526 übergeht. Bei diesem Jahre ist Palacky bei seiner
wissenschaftlichen Bearbeitung der Böhm. Geschichte stehen geblieben.
Der beiühmte Böhm. Landeshistoriograph hatte zwar um Fortsetzung
seines Werkes Sorge getragen, indem er zur Sammlung und Sich-
tung des überaus reichen, aber zerstreuten Quellenmaterials im J. 1862
die Giündung des Böhm. Landesarchives bewirkte. Prof. A. Gindely,
damals schon durch seine Geschichte der Böhm. Brüder bekannt,
sollte als Landesarchivar zur künftigen neueren Geschichte Böhmens
wissenschaftliche Vorbereitungen treffen. Bemerkenswerth ist, dass
auch nach dem Tode Palacky's die heimische Geschichtsforschung
die ältere Periode der Böhm. Geschichte mit besonderer Vorliebe
pflegte. So mächtig war der Einfluss des grossen Geschichts Werkes,
in welchem der Glanz der staatlichen Selbstständigkeit und der Ruhm
des reichen geistigen Lebens im 14. — 15. Jahrhundert mit grosser
Kunst und Kraft gezeichnet wurden , dass die besten KrUfte der Böhm.
Historiographie sich der Erweiterung, Vertiefung und Verbesserung
der Ulteren Böhm. Geschichte widmeten (Tomek, Dudik, Goll, Emier).
Ke Sorge um die neuere Geschichte wurde indessen Prof. Gindely
&ls dem Director des Böhm. Landesarchives überlassen. Allein der
^Vunsch Palacky 's bei Gründung dieser Anstalt, dass „das Böhm.
^olk am frühesten den Spiegel seiner ganzen Vergangenheit er-
^»Ite**, wurde bisher nicht erfüllt. Schon zwei Jahre nach seinem
Tode hat Prof. Gindely seiner bist. Forschung engere Grenzen gesetzt.
In der Vorrede zu der Czech. Bearbeitung seiner Geschichte des
•Wjährigen Krieges erklärte der gelehrte Verfasser den Gang der Er-
ttgnisse bis zum Todesjahre Waldstein's hinzuführen; unbestimmt und
^it kargen Worten wurde dabei noch die Bearbeitung des 16. Jahr-
378 Berichte und Besprechungen.
hunder ts als anmittelbare Fortsetzung der monumentalen Geschieht
Palacky's zugesagt. Dass auch nach dieser aufrichtigen £rklänin|
Gindely's die entscheidenden wissenschaftlichen Kreise Böhmens in
Laufe der langen zwölf Jahre keine Vorbereitungen trafen, um be
dem Landesarchive neben Prof. Gindely andere neue frische Kräfte
zu fördern und zu gewinnen zur Weiterführung und Vollendung de;
neueren Böhm. Geschichte, würde uns als ein pures Rätsel erscheinen
wenn uns die Desorganisation der heimischen wissenschaftlichen Arbei
in Böhmen nach dem Tode Palackv*s nicht bekannt wäre. Die»
Nachlässigkeit war desto schädlicher und verhängnissvoller, je grosse:
sich die Bedeutung der neueren Geschichte für die öffentlichen unc
culturellen Zwecke des Böhm. Volkes erweist. Der politische Um
stürz, der in Böhmen durch die absolutistischen Neuerungen Fer
dinand's IL, dem sein Ahne Ferdinand L den Weg bahnte, und durcl
die centrali sirenden Reformen Maria Theresiens und Josefs IL geschah,
hat den Zusammenhang mit dem früheren staatlichen und geistigen
Leben des Böhm. Volkes unterbrochen und ein neu aufgewecktes
Leben auf neue Grundlagen gestellt, auf welchen heutzutage um die
Erhaltung und Förderung seiner nationalen Individualität gestrebt
und gefochten wird.
Während die Deutsche histor. Literatur in Oesterreich für die
neuere Geschichte der Böhm. Länder zahlreiche inhaltsvolle Quellen-
publicationen und wissenschaftliche Bearbeitungen aufweist (d^EIvert,
Hallwich, Chlumecky, Arneth etc.), herrscht in der Czechischen Historio-
graphie für diese Zeit die tiefste Leere und Finsterniss, deren schäd-
liche Wirkungen sich sowohl in der histor. Wissenschaft als auch
in dem ganzen öffentlichen Leben von Tag zu Tag immer schroffer
zeigen. Hyperreligiöse und hypernationale Schulen, deren Verfechter
eine oberflächliche ' wissenschaftliche Ausbildung tragen , verbreiten
indessen falsche Theorien und Anschauungen, erdichten ganze Reihen
von histor. Legenden, begehen zahlreiche Fehler, ja oft sichtbare
histor. Unwahrheiten. Ohne Berücksichtigung der analogen Entwick-
lung der neueren Ungarischen Geschichte, wo durch Erhaltung d«r
alten politischen und religiösen Freiheiten das herrschende Magy»*
rische Volk heutzutage immense materielle und culturelle Fortschritte
macht, sucht in Böhmen eine historische Schule in der Niederlage
der Böhm. Stände auf dem Weissen Berge ein besonderes Glück des
Böhm. Volkes und in der gewaltthätigen katholischen Gegenreform atioa
die zum neuen künftigen Wiederaufleben (!)nöthige Kräftigung. Ohne
Berücksichtigung des grossen Fortschrittes, der sich mit dem Umstur*
der herabgekommenen mittelalterlichen ständischen Verfassung nod
mit deren Ersetzung durch die neuen modernen Einrichtungen des
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 379
politischen und socialen Lebens in Böhmen vollzog, was damals ohne
Centralisation und Befestigung der herrschenden Gewalt nicht ge-
schehen konnte, werden oft die berühmten Reformen Maria Theresiens
und Josefs II. als das muthmassliche Grab der Böhm. Nationalität
dargestellt. Und doch muss man in dem Fortschritte des materiellen
Wohlstandes und in der Herausgabe des Toleranz- und Robotpatentes
K. Josefs II. die Gründe für das Aufleben des Czechischen Geistes
suchen, dem auch die Germanisirenden Tendenzen des Kaisers keinen
besonderen Schaden gethan, ja durch Erweckung der Gegenströmung
einen neuen Aufschwung verliehen hatten.
Allein die Wirkungen eines immer mehr sich erweiternden und
durchgreifenden wissenschaftlichen Lebens in Böhmen, welches durch
die Gründung der Czech. Hochschule in Prag (1882) geweckt wurde,
zeigen sich hoffnungsvoll auch in der neuesten Geschichtsforschung.
Die Stellung der jüngeren Generation der Czech. Gelehrten in dem
wissenschaftlichen Streite um die Echtheit der Königshofer und Grün-
berger Handschrift, von dessen Verlaufe und Erfolge in dieser Zeit-
schrift bereits * ausführlichere Berichte gegeben wurden , kann man
als ein freudiges Symptom der neuen Richtung annehmen: der reinen
wissenschaftlichen Wahrheit werden ohne Erbarmen und Mitleid alle,
selbst die glänzendsten Illusionen und phantastischen Producte der älteren
romantischen Periode geopfert. Aus diesen idealen und aufopfernden
Bestrebungen der jüngeren Czech. Gelehrtenwelt sind auch die neuesten
^ersuche um systematische Bearbeitung der neueren Böhm. Geschichte
hervorgegangen. Es Ist ein grosses Verdienst des Prof. A. Rezek,
^ass er in wahrer Würdigung des dringenden Bedürfnisses einer
neueren Geschichte Böhmens, dieses Schlüssels zum Verständniss der
neueren Entwicklung der politischen und socialen Stellung des Böhm.
Volkes, seine Forschung auf die Periode des 17. und 18. Jahrhunderts
tioncentrirt. Schon in seiner Geschichte der volksthümlichen religiösen
^wegung in Böhmen, deren I. Band die Zeit der gewaltthätigen
ktth. Gegenreformation (1620 — 1781) enthält, wurde das werthvollste
»aterial zur Böhm. Culturgeschichte dieser für das Böhm. Volk so
"taurigen Periode gesammelt und erläutert. In unserem ersten Be-
ichte haben wir auch das andere Unternehmen des fleissigen Ge-
lehrten gewürdigt, die Fortsetzung der Böhmisch- Mährischen
Chronik. Diese Publication, welche jetzt auf einer ganz veränderten
Gnindlage basirt ist, dient nicht nur den früheren Bedürfnissen als
^ für die weitesten Kreise zugängliches Geschichtswerk, sondern bietet
*^h einen Leitfaden für die Czech. Historiker, Literaten und Politiker;
* Siehe Bd. II S. 180—82 u. Bd. IV 8. 144— 4<;.
380 Berichte und BesprechungeD.
den wissenschaftlichen Anforderungen wird Genüge getfaan durch
gewissenhafte Aufzählung der benutzten Quellen. In dem eben be-
endeten 5. Buche* führt Prof. Rezek die Schilderung der Ereignisse
seit dem J. 1627 bis zum Westfälischen Frieden 1648. Aus
dem kostspieligen illustrirten Werke wurde ein Theil in einem be-
sonderen Abdrucke ohne Bilder und im Octavformate herausgegeben.
Auf Grundlage des allseitigen Studiums des gesammten gedruckten
Quellenmaterials wie auch der selbständigen archivalischen Durch-
forschung wird in der Böhm, histor. Literatur von Prof. Rezek zum
ersten Male die systematische Schilderung der letzten 20 Jahre des
30jährigen Krieges unternommen, jener düsteren und traurigen Zeit,
in welcher die Böhm. Emigration mit Hilfe der Sächsischen (1631
bis 1632) und Schwedischen Einfälle (1639, 1642, 1645, 1648) die
letzten verzweifelten Anstrengungen machte, um das neue Staats-
reginie, welches in Böhmen der Weissenberger Sieger aufoctroyirte,
umzustürzen. Durch die heldenmüthige Vertheidigung Prags, wo durch
die Anstrengung des kath. Klerus, besonders des rührigen Jesuiten-
ordens, ein voller Umschwung der religiösen Anschauung der städ-
tischen Bewohner eintrat (1648J und Bürger wie Studenten auf-
opfernde Hilfe leisteten, wurde der schwere Kampf um die Restitution
der alten politischen und religiösen Freiheiten zu Gunsten der neaen
absolutistischen und katholischen Ordnung entschieden, die für das
Schicksal der Czech. Nationalität so verhängnifisvoUe Folgen hatte.
Verarmt und zugleich der Intelligenz und des nationalen Adels beraubt
fiel das Böhm. Baucrnvolk unter das Joch des fremdländischen Adels
und wurde durch die Gewalt der berüchtigten Dragonaden zur An-
nahme der katholischen Religion gezwungen.
Obwohl die Beschreibung der neuen politischen und religiösen
Ordnung nach dem J. 1G27 eine ausfuhrliche ist, wird dadurch die
Schilderung der kriegerischen Ereignisse nicht im geringsten beein-
trächtigt. Gründlich und ausführlich werden da die Einfälle und
Feldzüge der Sachsen und Schweden in den Böhm. Ländern, die
meisterhaften Rückzüge ßanner's, Torstenson's geschildert. Auf Grund-
lage der Kriegspläne und des betreffenden Terrains wird der Verlauf
der grossen Schlachten beschrieben, wobei scharfe, aber verdiente
Kritik an der kaiserlichen Kriegsführung geübt wird. Bei der An*
fühimng der Literatur wird sub linea in zahlreichen Anmerkung^''
^ ÖeskoMoravski'i Kronika (Böhm.-Mähr. Chronik) V. Prag. 1372 P-
14 fl. Separat daraus unter dem Titel Deje Cech a Moravy za krale Ferdi-
nanda III. az de miru Westfalskeho (G. Böhmens und Mährens unter ^
Ferdinand III. bis zum Westf. Frieden). — Vgl. Bibliogr. '90, 328?.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 381
viel werthvolles Material zur Kritik des Theatrum Europaeum bei-
gebracht, zugleich werden sehr viele Fehler und IiTthümer der ver-
schiedenen heimischen und fremden Monographien aufgezeigt und
verbessert. Wenn Prof. Gindely eine nicht hinreichende Berücksich-
tigung der heimischen Geschichtsquellen, sowie auch eine Zersplitteimng
seiner Darstellung, deren Schauplatz weit über die Grenzen der Böhm.
Länder hinausreicht, vorgeworfen wurde, meidet Prof. Rezek in seinem
Werke diese Milngel. Dass aber seine Schilderung nicht auf so vielen
archivalischcn Studien beruht, das muss man durch die Ungunst der
eben herrschenden Böhm. Li terar Verhältnisse erklären. Nur sehr ungern
berühren wir die unheilvolle Folge des unlängst geführten handschrift-
lichen Streites. Die Partei der Strenggläubigen, welche in der Hitze
des Kampfes in der königl. Böhm. Gesellschaft der Wissenschaften dem
berühmten Slavisten Prof. Gebauer die Subvention zur Beendigung
des Altböhmischen Wörterbuches entzog, weil sich dieser nicht fürchtete,
die Wahrheit über die berüchtigten Altböhm. Falsa auszusprechen,
besteht fast aus lauter älteren Böhm. Historikern (Tomek, Gindely,
Emier, Kalousek), beherrscht alle heimischen wissenschaftlichen An-
stalten und zeigt sich, nach erlittenen Niederlagen indolent, apathisch
gegen die Forderungen und Bedürfnisse der jüngeren heimischen Ge-
lehrtenwelt. Prof. Rezek ist einer der hervorragendsten Repräsen-
tanten dieser neueren Richtung und dadurch muss man sich erklären,
dass seine Erforschung und Bearbeitung der neueren Böhm. Geschichte
ohne alle Hilfe der heimischen wissenschaftlichen Institute bleibt.
Bezeichnend ist für unsere gegenwärtige literar. Verhältnisse, dass
Rezek's Geschichte der volksthümlichen religiösen Bewegungen in
Böhmen auf eigene Kosten des Verfassers herausgegeben wurde,
und dass die erste wissenschaftliche Bearbeitung der neueren Ge-
«chicbte Böhmens in die Böhmisch-Mährische Chronik, die eigentlich
ein volksthümliches Geschichtswerk war, Zuflucht nehmen musste.
Allein trotz dieser drückenden Ungunst der Verhältnisse ist der
«rste Versuch einer systematischen Dai-stellung der neueren Böhm. Ge-
«chichte als gelungen und vortrefflich zu bezeichnen. Weitere, aus-
Ährlichere archivalische Studien werden gewiss verschiedenes neues
detail entdecken, neues Material zur ausführlicheren bestimmteren
Charakteristik der hervorragenden histor. Persönlichkeiten liefern,
•Hein wir glauben, dass an der glücklich angelegten und objectiv
vorgenommenen Conception, welche Prof. Rezek von den letzten zwei
öecennien des 30jährigen Krieges entwirft, in der Hauptsache nichts
Gerindert wird.
Bevor Prof. Rezek in der Fortsetzung seines Werkes weiter fort-
schreiten wird, kann man als einen zeitweiligen Ersatz zur Geschichte
384 Berichte und Besprecliuugen.
kein Zweifel, dass die Geschichte des öfifentlichen Rechtes, sowie di'
neuere Böhm. Culturgeschichte, aus dem Geschichts werke Riegers vie
Nutzen schöpfen wird.
Dankenswerthes Material für die neuere Culturgeschichte Böhmen
enthält auch das Werk von Dr. Signa. Winter^ über das Cultui
leben der Böhmischen Städte. Der voluminöse I. Band Schilder
in vier Büchern das öffentliche und private Leben der Böhm. Stadt
zur Zeit der Alleinherrschaft des Böhm. Elementes (1420 — 1620]
Volle Anerkennung verdient der Fleiss des Verfassers, was die Aui
suchung und Ansammlung des Quellenmaterials anbelangt, wenige
hat uns die systematische Anordnung und Bearbeitung befriedigt
auch der Stil ist oft mehr belletristisch und humoristisch als histc
risch gehalten. Mit grösster Spannung erwarten wir die zum Druck
bereits vorbereiteten Werke: von Prof. Rezek die Fortsetzung de
Geschichte der volkst hü ml ich en religiösen Bewegung in Böhmei
nach dem J. 1781, und von dem emeritirton Director Th. Bilek di<
Geschichte der Jesuiten in Böhmen, jenes Ordens, der unter Könij
Ferdinand I. in unser Land kam, hier den Boden für die kath. Gegen
reformation vorbereitete und nach dem J. 1020 lange Zeit hindurcli
hier alleinmilchtig waltete, wobei er auch ein immenses Vermögen
gewann. Der Autor der Böhm. Confiscationen hat auch für dieses
Werk die umfassendsten archivalischen Studien vorgenommen.
Die katholische Gegenreformation im Sinne seines Ordens
hat auch der Jesuitenpriester J. Svoboda behandelte üeber die
Censur, welche in den Böhm. Ländern lange Zeit von dem Jesuiten-
orden ausgeübt wurde, schrieb F. Mencik eine interessante Ab-
handlung e
Die Bearbeitung der älteren Periode der Böhm. Geschichte vor
dem J. 1526 weist in den letzten zwei Jahren kein grösseres Werk
auf. Erst in den letzten Tagen wurde dem Drucke übergeben der
VIIL Band von Tomek's Geschichte Prags, welche die inter
essante Schilderung des grossen durch den Hussitischen Krieg ver
ursachten Umsturzes in der Verwaltung des Böhm. Staates und seiner
Hauptgemeinde und die Zeit des neuen Aufschwunges der haupt-
städtischen Commune unter K. Georg und Wladislaw II. enthalten
wird.
Die Frage über das Verhältniss der Wal denser zu den
* Kulturni obraz ceskych mest. (Ein Culturbild der Böhm. St&dte.)
* Katolickii reformace a Marianskil Druzina v Krälovstvi Ceskem. (Kath.
Reformation und Mariencongregation im K. Böhmen). Vgl. Bibliogr. '89. 31^-
* In dem Vestnik Kr. Ucen^ Spolernosti Ceskc. (Anzeiger der kgl. BöhiO'
Ges. d. Wies.) Vgl. Bibliogr. '90. 1972.
Neuere Czechische GeschichtsforschuDg (H. Van(ura). 383
popravci krajsti (Kreisgericbtsberren) ausgeübt, indem dem vorneb men
im Kreise ansässigen Adel eine gewisse Polizei- und Cii min algerieb ts-
gewalt zufiel. Der zweite Abscbnitt bebandelt die Veränderung,
welcbe die Hussitiscben Kriege in der Kreisverfassung verursacbten,
als vom K. Sigmund anstatt der sistirten Landesbebörden die In-
stitution der Landfrieden mit gewäblten Kreisbauptleuten eingefübrt
wurde, mit deren Amte allmäblig die Gewalt der Kreisgericbtsberren
verscbmolz. unter der Regierung der Jagellonen erreicbte die Kreis-
Yerfassung ibren Gipfelpunkt, indem sie mit ibren Kreisversammlungen,
an denen besonders der niedrigere Adel tbeilnabm, eine breite Grund-
lage tur die Entwicklung der ständiscben Autonomie bildete. In der
dritten Periode wurde diese Blütbezeit der ständiscben Kreisverfassung
von K. Ferdinand I. labmgelegt durcb das Verbot der Kreisversamm-
langen, und umsonst erstrebte der Böbm. Adel bei den Nacbfolgern
Ferdinand's I. die Widerrufung desselben. Die „verneuerte Landes-
ordnung* Ferdinand's II. bestätigte im Gegentbeil dieses Verbot und
in der darauf folgenden absolutistiscben Zeit wurde das Amt der
Kreishauptleute, ursprünglicb eine ständiscbe Einricbtung, immer mebr
der Staatsgewalt unterworfen und ihren Aufgaben dienstbar gemacht,
bis im J. 1740 von der K. Maria Tberesia der letzte Schritt mit
deren gänzlicher Verstaatlicbnng geschah , wovon der ausführlichste
und interessanteste Abscbnitt unseres Werkes bandelt.
Wenn man erwägt, dass der junge Gelehrte sieb auf ein grössten-
tlieils nocb unbebautes Feld wagte, dass er für die neuere Zeit
meisten tbeils selbständige arcbivalische Studien unternehmen musste,
tritt die Bedeutung der vollbracbten Arbeit nocb beller hervor. Es
wird da das wertbvollste Material vorgeführt für die Erkenntniss der
<en Böhm, ständiscben Verfassung, die am Ende des 15. und am
Anfange des 16. Jahrhunderts ibre Blütbezeit erreicbte, aber seit der
Hegierung Ferdinand's I. in unaufhörlichem Verfalle sieb befand, so
^Ms sie den grossen Umwälzungen des 18. Jahrbunderts keinen Wider-
^d zu leisten vermocbte. Mit grösster Hoffnung und Spannung
l^ann man der Fortsetzung der begonnenen Arbeit entgegensehen, die
^s die Einricbtung und Wirksamkeit der Kreisämter in Böhmen im
L«ife eines halben Jabrbunderts (1740 — 1790) schildern wird. In
Grenzen der neuen Kreisverfassung wird man die Belehrung bekommen,
^ der aufgeklärte Absolutismus in seinen Bestrebungen um die
Hebung des materiellen und culturellen Wohlstandes der niederen
stände das Bedürfniss nach neuen Organen fühlte und zu diesem Zwecke
^ mittelalterlicben Formen des ständiscben Staates durchbrach und
^ landesfurstlicbe Bureaukratie schuf, welcbe nocb heutzutage die
^dlage der politischen Verwaltung Oesterreichs bildet. Es ist
386 Berichte und Besprechungen.
Reformation, weil dieser zuerst die Fessel der Lateinischen Gel
Sprache zerschlug und die edlen reformatorischen Gedanken
weitesten Massen des Böhm. Volkes verbreitete.
Einen hochinteressanten Beitrag zur Altböhm. Cultur- und ]
geschichte lieferte Dr. A. Kraus in der Vorrede seiner Ausgj
Altdeutschen Gedichtes Johann von Michalovic*. Es v
die wichtige Frage der culturellen Mission des Deutschen El€
in Böhmen behandelt, ausführlicher über die Wirksamkeit dei
sehen Sänger an den Höfen der Böhm. Könige und des h
Adels berichtet und eingehender der Einfluss der Deutschen Li
auf die Altböhmische Poesie geschildert, wie er sich in der ]
und Form zeigte und auch durch die grosse Hussitische Bei
nicht ganz begraben wurde.
Unter den grossen Quellensammlungen, die in den Böhm. I
erscheinen, verzeichnen wir zunächst den XII. Band des Codex
maticus et epistolaris Moraviae, der vom Mährischen ]
archivar V. Brand 1 auf Kosten des Mähr. Landesausschusses '.
gegebeti wurde*. Von den 565 Urkunden, die grösstentheils Lai
und Deutsch geschrieben sind , sind für die Böhm. Geschieh
jenigen von Bedeutung, die den Streit des K. Wenzel IV. m
Böhm. Herrenstande betreffen, für die Mährische Geschichte
welche den Kampf zwischen den Markgrafen Jodocus und '.
beleuchten.
In Böhmen wurde unter der Redaction Dr. J. Kalousel
IX. Band des Archiv Cesky ' publicirt, welcher aus dem W^itti
und Neuhauser Archive werthvolles Material vorführt, besond
amtliche und private Correspondenz des einstigen Oberstburg
Sdenco Leo von Rozmital aus den JJ. 1508 — 1535 (ed. F. Dvo
die Urkunden des Neuhauser und Rosenberger Hauses (ed. A. I
und F. Tisch er), Auszüge aus den Registern der Kanzlei der (
Grafen und aus den Registerbüchern des Kammergerichtes in
(ed. J. Celakovsky) und die Urkunden des Saarer Kloste
V. Brandl).
Von der grossartigen für die Geschichte des 16. Jahrhu
unerschöpflichen Quellensammlung Snemy ceske (Die Böhm. !
tage) enthält der neue VI. Band"* die Verhandlungen und Besc
der Böhm. Landtage aus den JJ. 1581 — 1585; aus heimische:
' Vgl. Bibliogr. '90, 3058.
' Ebd. 4272.
' Vgl. Bibliogi'. '90, 4260.
* Vgl. Bibliogr. '89, 1610 u. '90, 2668.
Neaere Czechische Geschichtsforschung (H. VanÖura). 387
fremden Archiven wurde auch hier ein reiches einschlägiges Quellen-
matenal zusammengehäuft.
Die Bauern- und Dorfangelegenheiten, sowie das Leben
der anterthänigen Städte in Böhmen erhalten viel Beleuchtung aus
der Quellensammlung, die Dr. J. Kalousek herausgegeben hat^ Be-
merk enswerthe Beiträge zur Geschichte des Bauernvolkes in Böhmen
hat auch J. Peisker geliefert*. Die religiösen Streitigkeiten des
stürmischen 15. und 16. Jahrhunderts in Böhmen stellt uns in klarem
Lichte das Manualbuch des M. Wenzel Koranda^dar. Schon im
Vni. Bande des Archiv Cesky veröffentlichte A. Patera die wichtige
Relation dieses hervorragenden utraquistischen Geistlichen über die
Bemühungen der Böhm. Gesandtschaft K. Georges von Podiebrad in
Rom um Bestätigung der Compactata. Koranda wurde später zum
Haupte der utraquistischen Kirche erwählt und besass diese Würde
in den J. 1471 — 1519. Seine rege literarische Thätigkeit betraf die
Vertbeidigung der alt utraquistischen Kirche gegen die Katholiken
und gegen die Böhm. Brüder. Aus dieser Polemik ist eine ganze
Reihe von Tractaten und Correspondenzen hervorgegangen, die, mit
fremden Schriften vermischt, in einer alten schon vermoderten Hand-
schrift der Prager Universitätsbibliothek aufbewahrt, im J. 1888 vom
Scriptor dieser Bibliothek Jos. Truhlär sorgfältig herausgegeben
wurde.
Studien auf dem Gebiete der Rechtsgeschichte in Böhmen führten
Prof. Dr. Jaromir Celakovsky zur Forschung über die Register
der königl. Böhm. Kanzlei^. Die königl. Registratur in Böhmen
wurde schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch den
berühmten Henricus Italiens gegründet; zur Zeit Karl's IV. war sie
«inige Zeit mit der kaiserlichen Römischen Kanzlei verbunden, aber
im J. 1361 wieder losgetrennt. Neben der berühmten Landtafel
waren die königl. Register ein Kleinod des Königreichs, ein Beweis
der ruhmvollen Theilnahme dieses Landes an den culturellen Bestre-
bungen Mitteleuropas. Von den älteren königl. Registern ist heutzutage
'fenig geblieben. Die bedeutendsten Uebevbleibsel bewahrte das Dresdener
* In den Abhh. der Vgl Böhm. Ges. der Wies. (1890) unter dem Titel:
Ustiny a zapisy Belske o vecech mestsky eh a selskych z let 1345
bi« 1708. (Urkunden und Aufzeichnungen von Weisswasser über Stadt- und
^rfangelegenheiten aus den JJ. 1345—1708.) Vgl. Bibliogr. '90, 4259a.
^ Zadruga im Prachiner Kreise , im Böhm. Athenäum 1889. — Die
^echtschaft in Böhmen, vgl. Bibliogr. '90, 3627 a.
' Manualnik M. Yacslava Korandy.
* 0 registrech domäcich a cizfch (Von den heimischen und fremden
^gistem), in den Abhh. d. Böhm. Ges. d. Wies. 1890. Vgl. Bibl. '90, 4259 d.
388 Berichte und BesprechuDgen.
Staatsarchiv in den Registern der vereinigten Römisch-Böhmischen
Kanzlei Karl's IV., welche 586 Urkunden aus den JJ. 1360 — 1361 ent-
halten, und die fürstlich Lobkovicische Bibliothek zu Raudnitz in dem
originalen Registrum K. Sigmund's, welches 63 Lateinische und 42
Deutsche Urkunden aus den JJ. 1436 — 1437 umfasst. Ausserdem sind
zwei ausfuhrlichere Sammlungen von Excerpten aus den älteren königl.
Registern in dem Elaborate der ständischen Commission aufbewahrt,
welche am Ende des 15. Jahrhunderts die Aufzeichnung der Böhm.
Landesordnung unternahm. Aus den erhaltenen Ueberbleibseln ver-
sucht Dr. J. Celakovsky das Bild der alten königl. Böhm. Register
zu restauriren. Als instructive Belege werden in der l, u. II. Beilage
Excerpte aus den alten Registern des 14. — 15. Jahrhundert angeführt
über die Krön- und Kirchengüter, soweit sich dieselben in etlichen
Handschriften erhalten hatten; die III. Beilage enthält eine sorg-
fältige Abschrift des originalen Registrums K. Sigmund's aus den
JJ. 1486—1437.
Dagegen sind die Register der königl. Böhm. Kanzlei beinahe
in ununterbrochener Reihe seit der Zeit K. Ferdinand's I. in Originalen
oder Abschriften erhalten. Zu diesen überaus reichen Quellen der
heimischen Geschichte tritt noch eine ganze Reihe von Regesten-
büchern, welche bei den neuen königl. Aemtern eingeführt wurden,
besonders bei der königl. Böhm. Kammer und bei der königl. Böhm.
Statthalterei.
Von diesen wichtigen Registerbüchern entdeckte Dr. J. Cela-
kovsky die kleineren Register der königl. Böhm. Kanzlei, in welche
Urkunden mit kleinerem königl. Siegel eingetragen wurden, in
dem Archive der königl. Böhm. Statthalterei \ Nach einer nur obei^
flächlichen Durchsicht fand er da fünf Czech. originale Register der
öffentlichen Briefe oder Patente aus den JJ. 1545 — 1606 und zwei
Deutsche aus den JJ. 1541—1606; von den Registern der Sendbriefe oder
Missive 22 Böhm. Bücher aus den JJ. 1533—1613 und 33 Deutsche
aus den JJ. 1530—1601; ein Theil dieser königl. Böhm. Registratur
aus den JJ. 1554 — 1556 wird in der Prager Universitätsbibliothek,
ein anderer aus den JJ. 1564 — 1566 in dem Wiener Adelsarchive auf-
bewahrt.
* Wir können es nicht unterlassen, der traurigen Ranmverhältnisse de«
Böhm. Statfchaltereiarchives Erwähnung zu thun, dessen für die nenere Ge-
schichte Böhmens unerschöpfliche Quellen in der unterirdischen kalten
Gruft der heil. Niciaskirche auf der Prager Kleinseite aufbewahrt si^d»
80 dass das Quellenstudium hier mit den grössten Schwierigkeiten, beinahe
mit Lebensgefahr verbunden ist.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Yanöura). 389
Nach den grösseren Registern der königl. Böhm. Kanzlei, in
welche Majestäts- und andere Briefe mit grossem königl. Siegel ein-
jjetragen wurden, forschte Dr. Celakovsky längere Zeit erfolglos
nach, bis ihn endlich ein glücklicher Zufall in das Wiener Adelsarchiv
führte.* Von den Originalregistern wurden fünf Czech. Bücher aus
den JJ, 1531 — 1570, von den Deutschen eines aus den JJ. 1580 — 1538
entdeckt; aus den JJ. 1580-1749 sind 76 grosse Folianten aber späterer
Abschriften erhalten. Unbekannt bleibt, wohin die Originalregister
von Majestäten K. Ferdinand's I. (Czech. aus den JJ. 1527 — 1530,
Deutsche aus den JJ. 1527—1529, 1539—1564), ebenso wie die Original-
register der folgenden Jahrhunderte verschwunden sind.
Die Registerbücher der königl. Böhm. Hofkammer und der Böhm.
Stattbalterei nach dem J. 1620 werden heutzutage in dem Böhm.
Blatihaltereiarchiv aufbewahrt.
In dem Wiener Adelsarchive ist noch eine Menge von Register-
büchern der Oesterreichischen Kronländer erhalten, von welchen beson-
ders die Niederösterreichischen von besonderer Wichtigkeit sind;
denn alle Staatsurkunden, welche die Habsburger kraft ihrer könig-
lichen oder ei-zherzoglichen Gewalt ausstellten, und welche alle ihre
Länder betrafen, wie z. B. Friedensurkunden, internationale oder erb-
liche Verträge etc., wurden in diese Bücher eingetragen. Daraus ist
zn ersehen, was für ein riesiges Material für politische Geschichte und
für die Rechtsgeschichte aller Länder der Habsburgffechen Monarchie
Mer aufgespeichert ist.
Auch das Archiv der gewesenen Hofkammer, des jetzigen k. k.
Heichsfinanzministeriums, enthäft eine ungewöhnlich grosse Anzahl
dieser Bücher, von welchen die Böhm. Registratur allein 83 dicke
Folianten zählt, in welchen ein ungemein reiches Material nicht nur
zu der Geschichte der Finanzen und Politik, sondern auch zur R^chts-
und Culturgeschichte der Böhm. Länder enthalten ist. Von diesem
unerschöpflichen Reichthum ausgezeichneter Geschichtsquellen kann
u^an eine genauere Einsicht aus der IV. Beilage des Öelakovsky'schen
Werkes bekommen, welche übersichtliche Vei-zeichnisse der einschlägigen
Archive und deren Registerbücher umfasst.
Durch die Erfolge seiner mühsamen Forschung hat sich Dr. J.
^«lakovsky grossen Dank unserer Geschichtsforscher verdient, welcher
noch gesteigert wird durch die interessante Abhandlung über die
^«schichte der Entwicklung der Registerbücher seit der ältesten Zeit,
*obei den Böhm, und Oesterreich. Verhältnissen die gebührende Auf-
merksamkeit gewidmet wird.
Herbe Verluste erlitt die Böhm. Geschichtsforschung in dem ver-
^f^ssenen Jahre durch den Tod. Am 18. Januar 1890 starb der
i
390 Berichte und Besprechungen.
Mährische Landeshistoriograph Beda Dudik, dessen Verdienste um
Bearbeitung der älteren Mährischen Geschichte wir bereits gewürdigt
hatten. Ihm folgte am 29. Juni 1890 Fr. J. Zoubek, der eifrige
Biograph und begeisterte Dolmetscher Lateinischer Schriften Komensky's.
Noch in den JJ. 1885—1886 veröffentlichte er in der Böhm.* Museal-
zeitschrift eine bemerkenswerthe längere Studie über die theologischen
Polemiken Komensky's. Von ihm wurde auch eine neue ausführliche
Lebensgeschichte des grossen Pädagogen erwartet zur Feier des
800jährigen Geburtstages, zu welcher mit dem Böhm. Volke eine
ganze Reihe von christlichen Völkern Vorbereitungen trifft. Diese
Hoffnung ist leider durch den vorzeitigen Tod des Biographen ge-
scheitert.
Kolin, den ü. Januar 189L Dr. Heinrich Vancura.
Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter.
L Besprechungen einzelner Werke.
Schriften, denen * vorgezeichnet ist, vv'urden der Redaotion oder dem Referenten
eingesandt. Das Format ist, falls nicht Gegentbeü bemerkt wird, 8^.
'^'G. E. Howard, On the development of the king's peace
and the English local peace-magistracy. (Sep. aus Nebrasca-
üniversity-studies I, 1890.) 65 p. — Verf. beginnt mit dem Kampfe
des Staats gegen die Geschlechterfehde, zeigt, wie an die Stelle der
Bache das Wergeid tritt, die Selbsthilfe durchs Gericht eingeengt
wird, das Verbrechen als Beleidigifhg des Gemeinwesens zu gelten,
ein besonderer Schutz das öffentliche Amt zu umgeben beginnt, und
so staatlicher Friede eintritt anstatt der archaischen „Mund" der
Sippe [der Anglonormann. Uebersetzer von 1114 sagt in der That
stets pax für Angelsächsisch mund]. Seit dem 9. Jahrhundert wird
der Volksfriede, den der Fürst bisher nur verwaltet hatte, zum Königs-
frieden. Ein zweiter Abschnitt behandelt ,die Entstehung der Ört-
lichen Friedensverwaltung'' in England seit iEthelstan, anfangs durcb
verschiedentliche Organe, schliesslich, seit 1195, durch besondere Beamte.
Das letzte Capitel „üer Friedensrichter*, seit 1360, reicht bis zur
Gegenwart. — Verf. benutzt verständnissvoll eine weite wohlgewählte
Literatur , auch Deutsche [doch nicht Neuestes wie Brunner und
Schröder; er brauchte Uogge nicht mehr zu bekämpfen]. Die be-
kannten Ergebnisse der Engl. Verfassungsgeschichte, die er gelehrt
mit fremder Culturentwicklung vergleicht , gibt er kurz und toi^
einer Durchsichtigkeit, die juristische Schulung (an seiner Darstellung»
der American. Local Verfassung) verräth.
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 391
Zu p. 6*: mund heisst nie im Angelsächs. Recht: Hand. — Zu p. 9 *: Cnut
ist Quelle fBr Leges Henrici, die nichts autoritativ herstellen, sondern privat
abschreiben. Aethelred VIII, 23 widerspricht nicht II Eadmund 1: denn
dieser entlässt die Sippe ihrer Wergeidpflicht nur, wenn sie sich vom Uebel-
thäter lossagt. Noch lange nach Einführung der Busszahlung konnte Fehde
eintreten, wenn die verletzte Sippe Geld verschmäiite; weigerte der Ver-
brecher aber die Zahlung, so lud er weit Schlimmeres als bloss private
Fehde aof sich. Wite (Strafe) stammt nicht vom Preise für das Schieds-
gericht. Verf. braucht state (Staat) weiblich.
'^Edm. Bassenge, Die Sendung Augustinus zur Bekehrung
der Angelsachsen (596—604). Lpz., Fock. 1890. 75 p. Verf. bevor-
zuj^ mit Recht die Gregorbriefe vor den historiographischen Quellen.
Allein dass der Bnefwechsel vollständig erhalten sei, worauf er
mehrere Schlüsse baut, ist wohl an sich unwahrscheinlich. Mit Ewald
stellt er es als einen Irrthum Beda's hin, wenn dieser als Fundort
seiner Gregorbriefe das Lateranregister nennt; aber die Erzählung
von Nothelm sei keine Fabel: aus den Concepten zu Rom habe dieser
Gewährsmann Beda's geschöpft , und nur dorther kenne Beda die
.Schreiben an iEthelberht, Etherius, Virgilius; für die fünf übrigen
benutze Beda neben Nothelm^s Conceptabschriften die Originalien in
Canterbury. Auch die Quellenuntersuchung über die Viten Gregorys
verdient Beachtung; in Beda's Recapitulatio möchte Verf. Mercische
Annalen aufspüren [?]. Die Gesetze lässt er unerwähnt. Wichtige
Entdeckungen waren auf dem vieldurchfurchten Boden nicht zu er-
warten; die allgemeinen Zustände der Angelsachsen, die rituellen
Gegensätze Roms zu den Briten untersucht Verf. nicht; um so ein-
gehender möchte er in Ort und Zeit und im Persönlichen jede Einzel-
lieit [genauer als die Quellen erlauben] feststellen. Gregor allein
babe die Bekehrung angeregt, ohne jeden [?] Antheil der Königin
Hertha oder der Fränkischen Bischöfe, die, im Gegensatz zu ihren
Fürsten, vielmehr der Mission abhold waren. [Das Fortleben Letard's
^nd Bertba's in der Engl. Hagiologie bliebe unerklärlich, wenn diese
Bicht mindestens den Boden für die Bekehrung bereitet hätten I]
Hyperkritisch will Verf. Gregorys Auftrag zum Ankaufe Englischer
Sklaven behufs Bekehrung nicht als Zeichen eines schon bestehenden
Bekehmngsplanes gelten lassen und in einem also tendenzlosen Los-
kaufe den einzigen [?] historischen Kern der Sage von Gregor's Be-
?^gnung mit Sklaven aus Deira erkennen. [Soll die Zeitangabe vor
Gregor*s Pontificat eine blosse Folgerung aus dem Wortspiel auf
^la sein?] Bedeutend weicht Verf. in der Chronologie von bis-
herigen Darstellern ab: Augustinus erste unvollendete Reise setzt er
J^ni 596 [wohl zu spätj. die Bischofsweihe Ende i^9S , die Taufe
392 Berichte und Besprechungen.
ißtbelberht^s erst 601 ;2 [?], so dass dieser, im Gegensatz zu Chlodo-
vech, nicht seinem Volke bestimmend voranginge; unter Pelagius de
Turnis sei Toulon zu verstehen. [Statt Tanatos lies Thanet; Haddan
and Stubbs, Councils III hätten benutzt werden müssen.]
•H. C. Mareh, An examination of Lord Selborne's Appendix II
on the ancient apportionment of the tithe. Rocbdale. 1887.
24 p. — Verf. vertheidigt gegen Selborne*s „Churcb of England* die
Authenticität des Gesetzes Aethelred's über Dreitheilung des Zehnten,
ein Drittel für die Armen. Mit vollem Recht, theilweise schlagenden,
theilweise aber unglücklichen Gründen! Verführt durch Thorpe's
falsche Angabe, meint er, der betreffende Satz 6 stehe in zwei Hss.
[aber er ist nur in Einer enthalten], und die Latein. Sammel-Ueber-
setzung, der das ganze Aethelred'sche Gesetz fehlt, entstamme dem
13. Jahrhundert und sei eine unter mehreren [sie ist von 1114 und
die einzige]. Das Datum des Gesetzes, 1014, ist Ende des 11. Jahr-
hunderts beigefügt. Verf. folgt auch AUen's Irrthum, wenn er meint,
das Gesetz werde vom Compilator der Leges Henrici benutzt: wo
diese jenem ähneln, fussen sie nur auf Cnut in jener Quadripartitus-
Version von 1114. Auch auf den falschen Ingulf sollte er sich nicht
berufen. In Cnut's Gesetz ist der Norweger-Titel interpolirt. Werth-
voll sind die Parallelen von Geboten zur Armenunterstützung aus
gleichzeitigen Homilien. Und auch darin hat Verf. Recht, dass in
Cnut's NichtWiederholung jenes Satzes keine Spur einer Abwendung
von Aethelred's „gieriger Mönchspartei" sich berge. Der Hauptgrund
für die Echtheit von Aethelred's Zehntgesetz bleibt, dass es den Kanon
Eadgar's wiederholt. — Das Schriftohen dieses Mediciners würde im
ganzen an Schärfe und Fleiss jedem Historiker Ehre machen und
entbehrt nur der Literaturken ntniss.
AelMc's Lives of saints -- ed. from ms. Julius E. VII -- by
W. W. Skeat. Part III, commencing vol. II. Early Engl, text soc.
1890. 224 p. — Unter den Heiligenleben dieses Theiles [Band I er-
schien Id81i5] handelt nur Eines von einem Engländer, Oswald von
Northumbrien, p. 125 — 144. Es war zuerst von Sweet, Anglo-Saxon
reader (5. ed., 1885, p. 98) gedruckt, wird hier in alliterirende Zeilen
getheilt, mit den Hss. Cambridge Univ. Ji 1, 38 und Cotton Vitell.
D 17 verglichen und von Englischer üebersetzung begleitet. Aelfric
citirt dann zweimal Beda und überträgt ihn genau; für , Germania'
(Beda III, 13) setzt er , Francland". Die Peter-Paulskirche zu Win-
chester nennt er Altmünster, im Gegensatz zu Newminster, der Stif-
tung des 10. Jahrhunderts, und bemerkt zum Schluss, dass Oswald'»
Gebeine lange nach Beda's Zeit nach Gloucester in Mercien übertragen
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 393
wurden [vgl. meine , Heiligen in England" II, 5]. Er weiss auch,
ebenfalls aus Beda, dass Cuthberht als Knabe sah, wie Engel Aidan^s
Seele gen Himmel tragen.
*L. Delisle» Littörature latine et histoire du MA. Paris.
1890. 116 p. A. u. d. T.: Instructions du Comit^ des trav. histor.
Das Meiste unter diesen 50 Ineditis betrifft Frankreich, mehreres das
Reich und einiges, theilweise wichtiges, England: Des Pierre le Peintre,
Canonicus von St. Omer, Lobgedicht auf Flandern [1110—8] preist das
Land als .timor Anglorum", Wiege der Mathilde, Gm. Wilhelm's I, also
Ursprungsland der jetzigen Kaiserin [Mathilde]; p. 29. — Das Bestehen
einer Schenkung für La Fleche zu Elemosina legitima, gegen Anfechtung
,in curia Henrici et Alienoris adindicatum fuit Andegavis, audentibus
Hugone de Cleeriis, Chalone preposito Andegavensi" (um 1160); p. 35. —
Ein Schutzbrief Ludwig's VIL beginnt: „Cum Joscinus de Londoniis rediret
lerosolimis, proposuit nobis, quod Guillelmus de Londoniis, filius suus, et
Osbertus de Colecestria, cognatus et alumpnus eins, in terra nostra manere
volebant.* Er privilegirt sie und ihre Erben, aus Liebe zu Joscin, 1175;
p. 38. — Richard I. bestätigt Savigny das von Heinrich II. im Walde des
Passais geschenkte Land, durch Breve an den Seneschall der Normandie,
,apud Marsiliam 5. die Aug.* (1190); p. 50. — Ein [anderen Französ.
Randschreiben verwandter] Bericht über die Schlacht bei Bouvines, damals
aufgenommen ins Obituar von Heilly (bei Corbie), meldet u. a.: Die Ver-
bündeten hatten 4000 Ritter, Philipp II. kämpfte mit 3500, wegen des
Sonntags nur ungern; unter den Gefangenen war Wilhelm Longaspata „et
frat^r eins [Ralf ßigot]*; Hugo de Bova floh; p. 50. — Des Wilhelm von
Drogheda Lehrbuch des kanon. Processes für Engl. Praxis kennt Delisle
p. 67 ans Hs. Tours 655, vom 13. Jahrh. [andere Hss.: Schulte, Quellen
Hnon. Rechts II, 113]; er citirt daraus Formeln von 1239, Breven des »Decanus
Sexon [?]■ an Decan und Cantor von Hereford, mit Siegel „W. de Drokedis,
rectoris ecciesiae de Pethae [?]*, und E[dmund's von Canterbury] an „mag.
W. de Drokede, regenti in legibus Exonie** , was er als Exeter versteht.
Allein Ms. Vatican Palatin 796 liest ,Oxonie% und Schulte kennt Wilhelm
al* Oxforder Legisten. [Offenbar war er identisch mit dem 1245 oder kurz
vorher verstorbenen Advocat<*n für die Coventry'sche Bischofswahl des Ale-
xander von Montpellier 1242—5, den Matheus Paris, ed. Luard IV, 423,
Drouhedale nennt]. — Vom Französ. Lager bei Karthago, 21. Aug. 1270,
Bcbreibt Peter von Conde an St. Denis: Eadward wollte von Aigues-Mortes
ZD Lodwig IX. segeln, soll aber mit Castilien, Portugal u. a. Fürsten [gegen
Frankreich] intriguiren; p. 73. [Edward wollte etwa im Juli allerdings
Castilien besuchen; er traf in Aigues-Mortes erst nach Ludwig's Tode ein.] —
^ Obituar von St. Martin zu Seez, p. 83, gibt u. a. folgende Todesdaten:
30. März »Albert Gresse, frater archiepiscopi [?] Cantuariensis* ; 1. [sie] Mai
fMatiUidis regina Anglorum" [Gm. Stephan's]; 8. Mai „Robertus comes de
Belismo*; 4. Juni „Isabel mater Henrici [III] regis"; 11. Juni „Henricus rex*
[Sohn Heinrich's 11.]; 14. Juli , Roger comes [von Shrewsburj], qui dedit
394 Berichte und Besprechungen.
noble nostram domum Lancastrie; Hugo comes, filius Rogeri comitif
4. Sept. «Ricardus rex* [?]; 7. Sept. ^Gaufridus comes Andegavis [Va^
Heinrich'» IT.]; dedit nobis libertates per totam terram suam**. — Late
Verse eines Mönches von Jumieges beklagen die Niederlage bei Crecy, <
Kinnahme von Calais ^Angla fraude* und den Schwarzen Tod: j). 90.
Die Schott. Garnison zog von Tours ab, nachdem Archibald Graf Doug
Herzog von Touraine am 17. August 1424 bei Vemeuil gefallen war; :
Lieutenant erhielt von Karl VH. 500 Francs, die dieser sich von der Kirc
und der Stadt Tours vorschiessen Hess. Quittung und Befehle stehen p. 1<
Willelmi Malmesblriensls De gestis regum, ed. W. Stub
[genauer Titel DZG II, 467 zur Anzeige des ersten Bandes].
1889. cxlii p. u. p. 283-— 666. — Dieser Band bringt die drei letzt
Bücher der Reges, die Historia novella, einen reichen Index (1
diesem häufig abschweifenden Chronisten besonders erwünscht) m
statt Sachanmerkungen, die die Rolls series verbietet, eine Vorre<
welche an gelehrtem Fleiss, Forschungschärfe, anmuthiger Form u
Wichtigkeit einzelner Ergebnisse sich Stubbs' früheren Meisterwerk
ruhmvoll anreiht. Freilich den Geist eines längeren Zeitabschnii
im Zusammenhang entwickelt er dieses Mal nicht, wie er das :
den Annalen Heinrich's II. und seiner Söhne in Epoche machend
Weise that, sondern untersucht von 82 fp. ix ff. verzeichneten) Ein»
nachrichten Wilhelm's die Quelle und den historischen Werth.
Für Reichsgeschichte* z. B. behandelt er die Frage, welche Hss. d<
Briefe Bonifaz' und Alcuin*s Wilhelm vorlagen; die Fränkischen arg ve
wirrten Nachrichten des 8. — 10. Jahrhunderts; Aelfred's Romreisen und gi
lehrte Freunde Grimbald und Johann; die Sagen von Gerbert, den Wilheli
mit Johann XVI. zusammenwirft, Heinrich HI. * (theilweise vielmehr IV.|
Gregor VI. und Fulda; den (wohl Cluny 'sehen) Bericht von Hildebrand; da
Hagiographen Gozelin von St. Bertin; den Lothringer Walcher, Prior voi
Malvern , einen Mathematiker Arabischer Schule , dessen Uebersetzung voi
Petri Ebrei De dracone vorhanden ist, und der Wilhelmen wohl u. a. voi
Gerbert's Naturkunde und Rheimser Dampforgel erzählte ; Walcher 's Epitapl
steht p. xc. — Des ersten Kreuzzugs Geschichte umschreibt Wilhelm kunst
voll, aber mit wenig eigener Zuthat, aus Fulcher, vielleicht nebenher Gesb
Francorum benutzend. Zu Berengar's Abendmahlstreit citirt er PaschaßiM
Femer braucht er ausser den DZG II, 467 ff.' genannten Quellen: Am
* Dass der als Bischof vielbeschäftigte Hrsg. nicht tiberall neueste Aw
gaben heranzieht, darf nicht auffallen: man weiss, wie langsam f**
"ländische Literatur in England bekannt und von wie wenigfen Bibliothekoi
ausgeliehen wird.
' Die Sage vom Sachs. Kirchhoftanz schrieb eigenhändig auf Ordenci»
Vitalis; vgl. L. Delisle, Ann. Bull. Soc. bist. France I. Vers attrib. ä Or
deric p. 3.
» Das 472, 23 erwähnte Gedicht fand Stubbs bei Dum^ril gedmcW.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 395
bros De obitu Theodosii , Gildas . Bernardi mon. Itinerariuni Hierosolym.,
den Briefwechsel Leo's TII. und Kenulf's, Fulk's von Rheims Empfehlung
Grimbald's, Odo Cluniac. De reversione s. Martini Turon. , Genealogien
Angelsächs. Könige, zum Brande Oxfords 1004 vielleicht die (wohl nur in
der Form) verderbte Urk. Kenible 709. Radulf Glaber, Wilhelm von Poitiers
(vielleicht vollständiger als uns erhalten). Eadmer's Vita Anselmi und Hist.
novorum, Florenz von Worcester [?] oder dessen verlorene Quelle über Eadgar
und Harthacnut. Osbem's V. Duustani, Gozelin's Translatio Augustini und
VV. SS. Mildrethae, Eadgythae. Hist. de s. Cuthberto, vielleicht Biographien
Ton Goar , Kenelm und Wistan . endlich (Gehorsams-) Professiones für den
Erzbischof von Canterbury. Von uns verlorenen Quellen benutzte Wilhelm
eine Version der Angelsächs. Annalen neben denen von Peterborough , Ge-
dichte über j£thelstan (neben dem Carmen, das Stubbs erst um 1000 an-
setzt) und über die Ermordung des Normannenherzogs Wilhelm, femer die
anch Osbert vorliegenden Stoffe zur Biographie Eadburg's und Eadward
deg Bek. (neben Harley 526), sodann Quellen des Chron. Turonense und der
(jesta cons. Andegav., endlich Stiftskalender für Eadward's I. Nachkommen.
Da er Entliehenes zumeist in seine Sprache umformt lassen sich die Quellen
oft nur schwer feststellen. Doch hat er von Werken seines und des vor-
beigehenden Jahrhunderts, die ihm hätten dienen können, sicher nicht ge-
kannt: die früheren Biographen Dunstan's. Oswalds. Cnufs. Wibert von
Nogent, Sigebert und den ihm so vielfach ähnlichen Ordric. Zu Wilhelm*s
Gewährsmännern zählen Kreuzfahrer, ein Klosterbruder aus .\quitanien über
Gerbert, und über Citeaux vielleicht Stephan Harding aus dem Wilhelm
nahen Sherbome. — Die schwierigen Punkte Engl. Gesch. des 8. — 12. Jahr-
bunderts, die Stubbs ausserdem untersucJit, betreflfen: die Nachfolger Wih-
tfied's von Kent, iEthelwult's fromme Stiftung, die als Zehnt missverstanden
^rd, den Unterkönig jEthelstan von Kent. JElfred's Geburtsjahr. Consular-
«chmuck und Indischen Gesandten Sighelm, den Wilhelm mit dem Bischof
^on Sherbome wohl irrig identificirt, Asser, die Neuordnung der Diöcesen
'Qter Eadward, die Angelsächs. Hagiographie und Osbert von Cläre, Prior
von Westminster. Der Abt von MalmesVjury , welcher an Alexander III.
aber Eadward des Bek. Heiligsprechung schreibt . wird ,.G[regorius]'* statt
»Gaillelmus* zu lesen sein. Aus Einer Hs., derjenigen der Petersabtei zu
Gloucester, druckt Stubbs p. 521 deren Beschenkung durch Wilhelm's Patron
^ger von Gloucester, bestätigt von Heinrich I., die dort in die Reges ein-
geschoben wurde.
Wilhelm zeigt reiche literarische Bildung, schreibt Latein leicht
^Dd drückt sich geschickt und rjfters, besonders in epigrammatischen
Ritzen, mit Kraft und Geschmack aus. Zur Sammlung des Stoftes
^s dem Alterthum befähigt ihn eine treffliche Bibliothek und eine
^arme Liebe für alles Antiquarische; über seine Gegenwart vermag
^» wenn er es nur will, durch hohe Freunde Kunde alles Wichtigen
^ erlangen. Mit dem Blick des Menschenkenners durchschaut er
^araktere: mit echt historischer Begabung weiss er aus den Einzel-
396 Berichte und Besprechungen.
erscheinungen die leitenden Strebungen abzuziehen und die Ergebnis
überschauend zu beurtheilen. Allein zum Schaden seines Werth<
als Quelle ist er zu sehr Künstler, um kleine Begebenheiten ohi
inneren Zusammenhang trocken annalistisch aufzureihen; so enttäuscl
er uns gerade im zeitgenössischen Theile seines Werkes, weil er di
allmählich unter der Oberflache wirkenden, für uns heute als wichti
leicht erkennbaren Entwicklungen, wie z. B. die Verschmelzung d(
Normannen und Engländer, noch nicht bemerken konnte und Einze
dat^n, etwa den Aufenthalt des Königs, nicht beachten wollte. Wj
er bringt, ist höchst wichtig, aber — zu wenig. Eine dichterisck
Ader treibt ihn an, sein Werk, statt es nach der Zeitfolge oder stren
logisch zu ordnen, mit bunt wechselnden Blumen der Sage und di
Märchens zu schmücken. Was er da genial einstreut, ein Best fai
bigen Reizes von höchstem Werlh für die Kenntniss damaligen Glauben
und die Erklärung späterer Dichtungstofi'e, der nur nicht in wisset
Schaft liehe Geschichte gehört, hat die Gesta regum für ihre Zeit mnnd
gerecht gemacht. Arthur ist für Wilhelm ein historischer Held, di
Sage von ihm aber nicht glaubwürdig. Auch gegen jene Märchen
wie gegen die Fälschungen von Glastonbury und Malmesbury, di<
nicht etwa er erst erfand, äussert er bisweilen ein leises Misstrauen
Dass in den letzten Jahren Heinrich's I. die Gesta so mager aos<
schauen, mag an Wilhelm 's eifriger Bibliotheksarbeit liegen, die zar
Geschichte keine Müsse Hess; die Historia novella entbehrt der Voll-
endung. Wilhelm ist kein Schmeichler vor dem Hofe [?]; doch über
die Eroberung urtheilt er nur als halber Engländer, angeblich neutral,
thatsächlich schwankend und mit deutlicher Missgunst gegen Godwine
und Harold.
*Hub. Hall, Court life under the Plantagenets (reign
of Henry TL,). With 5 col. plates. London, Sonnenschein li^9ö.
271 p. — Dieses Buch gibt sich bescheiden als historischer Romw,
bietet aber ein Culturbild, bei dem jede einzelne Gruppe und Farbe
aus genau gleichzeitigen Quellen belegt werden kann. Wie unhisto-
Msch Körner's Rosamunde, Scott's Ivanhoe, Meyer's Heilige mit den
Gestalten, den Ideen, dem Kostüm, vollends mit den Thatsachen jener
Zeit umspringen, lehrt jede Seite dieses Werkes. Erfunden ist hier, aber
auf winzigen Raum beschränkt, nur der verbindende Faden, die Reise
eines begüterten Ritters, der alles sieht oder (in etwas alterthümlicher
Sprache) hört oder sagt, was Leser lernen soll: Richard von Anesty
(dessen Autobiographie in Palgrave's , Commonwealth* steht, und der
um 1198 starb) ist dieser Held, und 1177 das Jahr, dessen Zustand
vorgeführt wird, doch so, dass die Redenden, die nur selten handelDf
öfters von den vier vorigen Menschen altern erzählen.
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 397
Von dem Reichthnm des Inhalts gibt leider kein Index und die ein-
silbige Capitelüberschrift selten eine Ahnung: hier einige der behandelten
Themata: Landwirthschafk (p. 8), Steuern (9. 136), Gutsgericht (22), London
(28) mit Bürgerhaus (28), Markt (29) und Hafen (31), Juden (32), Wucher (34),
Londons Privileg (39) und Gilden (40). Fremde (42), Schule (52. 187), Sport
(55. 89. 144), Königspalast zu Westminster (57), Heinrich's II. Erscheinung
(70) und Politik (74), Concilium und Curia regis (81. 88), Straf- und Im-
mobiliari)roces8 (92. 98), Einzahlung, Abrechnung und Münzprüfung am
Ezchequer (114. 131. 140), Offenbarung der Amphibalus-Reliquien (171) und
Klosterleben zu St. Alban's (175. 189. 194), Pharmako- und Dämonologie
(181—4). Grössere wörtliche Uebersetzungen sind eingeflochten aus dem
Dialogus de Scaccario (c. 9) , ungedruckten Pipe-RoUeu , Anesty , Walter
Map (64. 76), Jordan Fantosme (152), Alexander Neckam (177), der Gesch.
von Waltham (160), Passio s. Albani (192. 198j. Vita s. Godrici (195) und
dem Mirakelspiel vom h. Nikolaus (48).
Dass romantische Seelen das Liebespaar und den irrenden Ritter
Yermissen werden, entschuldigt Verf. damit, dass seine Quellen nichts
davon melden, und dass Heinrich's Regierung weiblichen Einfluss
ausschloss. [Allein Rosamunde, auf die Verf. nur einmal vei-steckt
hindeutet, ist historisch, und gerade als Frau scheint Königin Eleonore
sich beleidigt gefühlt und zur Zerstörung des Plantagenetischen Reiches
desshalb den ersten Anstoss gegeben zu haben. Vgl. Heinrich's Un-
treue in Garnier.]
Dass England nur einen Theil des mächtigsten Reiches in West-
europa ausmachte, in seiner höfischen Bildung und Sprache (von der
^erf. nichts sagt) gänzlich von Frankreich abhing, den tragischen
Zwist in der reich begabten Dynastie, den Streit zwischen Kirche und
Staat, die grösste Dichtergestalt unter Heinrich's ünterthanen Bei*tran
^e Born — all' das kann der Leser leicht aus vielen Büchern er-
^nzen. Was hier der kenntnissreiche Londoner Staats- Archivar aus
^en ihm naheliegenden, z. Th. trocken geschäftlichen, Quellen glück-
lich zu beleben weiss, ist gerade jene weit schwerer zu erforschende
Grundlage der Wirthschaft und des Rechts, an denen oberflächliche
festyist^n gerne vorbeischlüpfen. — unter den Tafeln gehen den
Pal&ographen an : Facsimiles jener [wohl nicht autographen] Process-
fiolle Anesty's, einer Bulle Alexander's III. für ihn, des Chirographs
[fe gewöhnlich nicht Shtarra heisst] eines Juden von 1206 (p. 231
^Wsetzt) , und einer Seite aus Faustina B IV um 1200 [aus Holm-
<*ltram, also nicht das Exemplar von St. Alban's, geschweige Auto-
|jr»ph]. Die 40 Bilder sind grossentheils geschickt gewählt; nur die
Hummern I, 1. 2; 12. 35 können verleiten, zu 1177 die Haartracht,
Helmform und Heraldik von etwa 1300 anzusetzen. — Des Verfassers
'^gwissenschaftliche Forschung zeigt sich in der Appendix von
398 Berichte und Besprechungen.
unschätzbarem Werthe (mehr als ' 3 des Werkes), wo er ungedruck
Archivalien erklärt oder zu statistischen Tabellen und für die Ve
fassungsgeschichte wichtigen Schlüssen verwerthet.
Er behandelt da den Stammbaum der Anesty (2091. das befestigte, do<
nicht ganz burgartige Herrenhaus (218). Wilhelm den Engländer (Richa:
Fitz Neal's Bruder), CTUtswirthschaft um l:JoO (217), Preise von Vieh, G
treide u. Kilse für 1I«0— 87 (221), den Wucher (230), die Pflugsteuer (.22:-
des Königs Recht an Urund und Boden (13:^) , die 29 Städte, wo dama
Juden wohnten (234; die früheste Erwähnung eines Königs- Almosens f
getaufte findet Verf. unter 1188; p. 23o); Westminsters damalige Baulic
keiten (236. 2öt)). Als Aufbewahrungsort des Schatzes (262) wird 1156— <
in 29 Fällen Winchester, in 22 Westminster genannt; hier war jedental
seit 1175 das ständige, von Unterbeamten auch in den Ferien bewohn
(259) Hauptquartier fiir Exchequer und Schatz, während in Winchest«
wohl wesentlich die Metallreserven und die (jedenfalls ispäter vom Geldscha*
getrennten) Regalien lagen [vgl. DZG lll, 224]. Aus einer Fronhofrol.
übersetzt Verf. Anesty's Gutsgerichts- Verhandlung von 1360 (226). aus d(
Pipe-Rolle von 1 177 verzeichnet er alle Rechtsfälle und Kanzleigeschäfte, at
denen der Fiscus Einkünfte bezog. Ferner übersetzt er p. 244 die Gehältei
liste der Hofl^eamten vom Kanzler bis zum Kücheiyungen, aus dem Libe
niger Scaccarii (ed. Hearne 1728) unter Benutzung des z. Th. besseren Libe
rubeus Scaccarii. — Ref., der dem Buche eine zweite Autlage wünscht, schlÄg'
einige Verbesserungen vor: p. 6 Danalaga als Sonderrecht galt 1050 noch
p. 24. 74. 125. 136 statt .Saxon** lies English; p. 52 .\rfelard, 106 Viterbo,
135 F/canip ; (i). 33) Juden sind in England nicht vor Wilhelm 1. nachweisbar;
(62. 165) die Gesta Henrici hat schwerlich der Peterborougher Abt eigen-
händig abgeschrieben, und Richard Fitz Neal sie nicht verfasst; (152) Fan-
tosme war kein Italiener; (125) Glanvilla compilirte nichts aus Angelsäd».
Gesetzen; dass er die sog. Leges Edwardi Conf. aufnahm, liest man viel-
leicht nur niissverständlich aus Hoveden heraus und ist höchst wahrscheinlich
falsch, ein Regieningsbeamter um 1177 konnte jene vor zwei Menschenaltera
entstandene Privatarbeit nicht für authentisch ausgeben; (150) dass Jer
Aufstand von 1173 für Kirche und Volk kämpfte, konnte Niemand glauben,
und ein Regierungsschreiber wie Walter Map das nicht sagen; (93) in Einem
Strafprocess traten niemals dreierlei Beweismittel: Jury, Keaselfang un<l
Eideshelfer, ein. V^l. Sat. R. 11II90, 271: Elton, Ac. 81190, 92; The Nation
1306: HJb XI, 637; EHR 18^1, 378.
*J. H. Round, Ancient charters, royal and private, prior
to a. D. 1200. Printed from the Originals in the custody of --tb«
Master of the Rolls. (Public, of the Pipe roll society X. Part I.)
London, Wyman. 1888. xiv 133 p. [Vgl. DZG 111, 207.] — Unter diesen
69 Originalurkunden ist nur Eine von Wilhelm 11. , die übrigen g«"
hören dem 12. Jahrhundert an. [Der Eroberer fehlt wohl, weil je^®
Urkunde, die anderswoher kommt als aus dem Staatsarchiv, selW
England, Mittelalter (F. Liebtrmann). 399
ein Original, dem Engl. Recht nicht als Public record gilt.] Ueber
die Hälfte entstammt dem Archiv des einstigen Herzogthums Lan-
easter. Etwa ebensoviele rühren von den Königen und Kaiserin
Mathilde her, die übrigen von Engl. Grundbesitzern, geistlichem und
weltlichem Adel, je eine von der Normandie (Nr. 18) und von Inno-
cenz II. für Farleigh, aus Ronen 10. Mai 1131. [Des Papstes dor-
tigen Aufenthalt bezeugt Jaffe-Löwenfeld , Reg. pont. p. 849.] Der
Inhalt der weitaus meisten Stücke ist ganz neu, der der anderen aus
schlechteren Texten oder Registern nur theilweise bekannt. Der
Facsimile-Druck mit den Siglen, Initialen, Interpunctionen , Wort-
trennungen des Originals liest sich wenigstens anfangs unbequem
[deabet = de Abetot! quietumclamare schon in Einem Wort] und
verbirgt leider des Hrsg.*s Meinung, welche Lesung der Schreiber sich
dachte. [Ein „sie* sollte nur hinter (besser unter) unabsichtlichen
Fehlem stehen (nicht zu relligio, pubblicus), und statt unerklärter
,mxo, s>"onte* lieber m[e]o, s[p]onte mit Noten. Pag. 61, 10 lies sub-
rogare; 60,3 iunco, denn j wird von i damals nicht unterschieden.]
Mit einer für England beispiellosen Sorgfalt und Kenntniss der Einzel-
heiten, mit tadellos sicherer Methode, stellt Verf. die oft recht schwer
zu limitirenden Daten fest und erklärt (z. Th. nur kurz im Index)
die Personen und Orte. Auf die zahllosen neuen Aufschlüsse zur
Gesch. des Anglonormann. Adels, seiner Titel und Baronien, der
Prälaten, der Kirchen und staatlichen Ortsverbände kann hier nur
bewundernd hingewiesen werden. Aber auch für die Geschichte im
grossen Sinne interessirt , erspäht der Hrsg. mit scharfem Blick für
Fehler und Lücken selbst der angesehensten Bücher, aus jeder Ur-
kunde den Gewinn für Itinerar und Politik der Könige, Verfassung,
Recht und Wirthschaft, Gesellschaft und Sitte, Beamtenfolge und
Diplomatik.
Gleichsam in Fortsetzang der Normann. Eroberung bringt der Herzog
<ier Bretagne als Graf von Richmond Bretonen mit nach England (p. 55),
^ folgt ein Normanne dem Eadric, Sohn KetiFs, eines Königsthegns um
1086. im Landeigenthum nach (p. 18). Doch sitzt unter Heinrich 1. Odard,
^hn Ligulfs und Enkel Eadwulfs, als Baron und ISheriff in Northumber-
M; von ihm heissen die Nachkommen le Viscount (p. 33). Schon spaltet
üch eines Anglonormannen Erbe in einen Engl, und einen Normann. Theil
(p- 92). Auf Rassenmischung deutet bei Ralf Fridai wenigstens der Name
(p- 61). Gattunasoca heisst damals noch Gayton , die einst der Gemahlin
^ward's des Bek. gehörige Immunität (p. 55). Neben vielem Gallolatein
^gnen überaus selten Engl. Wörter; ausser den formelhaften infange-
"«theof, saca, s[c]ire, soc, teani, toi, nur roda (p. 105, V* Acker) und (aus Nor-
<^hem) tofta (p. 70, Stück Land) und gersum (Geld, p. 105). Während
<^« Latein. Buchschrift damals noch vielfach die Angelsächs. Buchstaben
400 Berichte und Besprechnngen.
für th, dh, w in Engl. Namen anwendet, finde ich sie hier nirgends: au
dies ein Zeichen, dasB Normann. Schreiber mit der Ueberliefemng Galliscl
Kanzlei diese Urkunden fertigten. — Mehrere Urkunden berühren allgemei
Geschichte: die von 1121 ist datirt anno quo rex duxit in uxorem filis
ducis de Luvain (p. 9). Verfügt die Krone 1121 über Land in Wales,
schreibt sie fidelibus totius Angliae et Waliae (p. 8, auch Nr. 26). M
von Gloucester blieb bis 1139 König Stephan treu (p. 37). Stephan's Fland
scher Condottiere Wilhelm von Ypern bezeugt Urk. Nr. 28 und besehen
ein Londoner Stift (Nr. 32). Als Stephan Roger von Salisbury 1139 ui
dessen Sohn, den Kanzler, stürzte, gab es vielleicht eine Kanzleivaca
(p. 41); er confiscirte damals auch das Bisthum Lincoln, wo Roger^s Ke:
Alexander Bischof war. Als seine Gegnerin Kaiserin Mathilde siegt, unt<
schreiben Roger^s anderer Neffe Nigel von £ly, und Bernhard, einst d
Caplan ihrer Mutter, jetzt Bischof von St. David's, ihre Urkunden (Nr. 2
27). Was sie damals verschleuderte, selbst mit Heinrich^ Beistimmun
nahm dieser nach der Thronbesteigung zurück (p. 47), wie alles zur Z€
«regis Stephani, ablatoiis mei, multa a dominus regni abalienata** (p. Sl
Bisweilen heisst er schon damals Henricus secundus (p. 80. 90j. Er setz
die Beamten des Grossvaters wieder ein (Nr. 36). Die Feinde Beckers steh«
bei einander in der Urk. Nr. 40. 1188 wird datirt „postquam rex cruce
Domini suscepit ad eundum lerusalem" (p. 90). Wer für den (dritten) Kreu
zug Land verpfändet, bleibt zinsfrei (p. 95); die Engl. Grossen des Zugi
Urkunden p. 99. Richard L nennt sich (wie Mathilde »Angloram domina
gewesen) in den Wochen nach des Vorgängers Tode bis zur Krönung d<
minus Anglie (ebenso 1199 Johann). Er entscheidet einen Erbschaftsstrei
mit schamloser Bestechlichkeit (p. 98), stattet von Messina aus seinen Bastard
bruder Wilhelm mit Land aus (p. 95), datirt 16. April 1194 »die 2. coro
nationis nostrae", nennt 15. Juni 1198 sein Chäteau Gaillard: bellum castrun
de Rupe Andelii und lässt 1198 die Urkunden neu bestätigen (p. 112; vgl
DZG III 233); deren 23 zählt Hrsg. p. viy auf. Des Königs Schatzmeister
Richard Fitz Neal heisst weiterhin nur thesaurarius, auch nachdem er Bischof
von London geworden ist (p. 96). Hubert de Burgh, später König Johann's
Minister, ist 1198 dessen Kämmerer (p. 110). — Die Politik der Krone
gegen die Feudalen bleibt die Wilhelm*s I.: sie salvirt sich die FidelitM
auch beim Homagium ligium (p. 8. 47) und hält den Grundsatz des Domesdfty
fest: non licet terram alicui habere nisi regis concessu (p. 2). Sie vergibt
Hand und Erbgut der Tochter ihres Barons (Nr. 6. 22) und erlaubt diesem
über dessen Afterlehnsträger, die auch Barone heissen (p. 9), , custodia« ts*-
letorum et donationes puellarum* (p. 97). Ein Scaccarium hält nicht blo«
der König, sondern auch der Graf von Leicester (p. 60). Auch Private
beschenken Kirchen mit Land in liberam elemosynam (p. 71. 87. 99. 103)-
Selbst die Anhänger werbende Kaiserin verschenkt ^Burgum" nur ,sine forti-
tudine facienda* (p. 46). Basset erhält 1198 vom König das Recht der Jagd
durch ganz England, doch nur auf Fuchs, Hasen und Katze (p. 113). AuA
in England regten sich die Keime zur Erblichkeit der Aemter: Scbati*
meister, Kämmerer, Commandanten von Lincoln entstammen je Einer Familie
England, Mittelalter (F. Liebermann). 401
<p. 97). Ritterdienst als Lehenleistung erscheint seit 1121/3 (p. 9. 19).
Gegenstand eines Lehns bildet eine Mühle mit anhängender Mahlgerech-
tigkeit und Gerichtsfolge (p. 106). Aus Angelsächs. Zeit erhalten ist das
Grafschaftsgericht , vor dem man , ebenso wie vor den neuen Reiserichtem
zu Barking (p. 105), Landschenkungen beurkundet (p. 73). Aus einem
Bezirk „de 7 hundredis de Grimboldes-essa " (die noch bestehende Hundert-
schaft Grimbolds ash hiess im Domesday noch Grimbold's stow) und aus
halimeto (Gutshallen-Gemot) de Hawkesbury (Gloueestershire) wird eine
dortige Londschenkung bezeugt (p. 81). Die that«ächliche Ausdehnung eines
Gutes wird von der nominellen, der zur Grundsteuer eingeschätzten, aus-
drücklich unterschieden (p. 105). Eine Hide in Essex fasst GO Aecker (um
llö5, p. 68). Von Sussex wich die See zurück, denn Salzpfannen standen
am jetzigen Adur (p. 17). Ein Gutsertrag zerfällt in Pacht und Opus. d. h.
Abkaufsrente einstiger Fronden (p. 11). Noch wird oft in Naturalien ge-
zahlt, 1197 mit einem Schimmel und einem Schecken (p. 108). Oefters
wird die Entwicklung Londons erhellt (p. 53): die dortige Knightengilde
übertragt ihren Immunitätsbezirk der Dreifaltigkeits- Chorherren -Priorei
(p. 25). Zu Westminster liegt (nahe dem Königs- und Regierungssitz) domus
Gregorii dapiferi 1141 (p. 41). Londoner Juden wuchern (m einer Hebräisch
indorsirten Urk. Nr. 51) 1185 bis 44% jährlich. Da Wucher dem Christen
verboten ist, nimmt dieser für das zinslose Darlehen (p. 90) Land zu Pfand,
zieht den Nutzen und schreibt dem Schuldner eine nur nominale Kleinigkeit
jährlich gut, so den Sinn des Wucherverbots umgehend. Zur Rechtsgesch.
dient die Land Verpfändung (p. .82. 95), die Bestimmung benannten Wittums
(p. 20), die Ausstattung von Töchteni mit Land fp. 22), die Bestellung eines
Treuhänders an Stelle der Ehefrau, weil an diese ihr Mann nicht Land
verschenken kann (p. 23). Der Vergabendo leistet Gewähr gegen etwaige
Angriffe auf den Rechtstitel des Empfängers (p. 70. 73. 94. 106); damit der
Vertrag [durch Causa zweiseitig] gültig erscheine, empfangt er eine kleine
Gegengabe (p. 67). Bisweilen beschwört er die Schenkung auf Altar und
i^vanj;reliar (p. 70). Eine Schenkung ^donec*, d. h. bis eine andere Ver-
sorgung eintrete, wird 1191 beurkundet (p. 96). Auf die Sitten der Geist-
lichen wirft es Licht, wenn in Sussex ^terram tenent Alwinus presbiter et
filina eius" (p. 10). wenn man die Residenz des Pfarrers fordert (p. 72), und
<üe Abtei in Leicester dort eine Collegiatkirche gründet, deren Klerus „sit
loununis ab omni fomicatione pubblica vel convincibili et ab omni usura" ;
^ite Rente dient ihm ^ad stemendam ecclesiam estate iunco, hieme Stramine"*
(p. 60). Der Erzbischof von Canterbury wagt als Primas t o t i u s Britanniae
toch in der Yorker Provinz Besitz zu bestätigen (p. 16) . er nennt in der
^tomzeile, ebenso wie der Bischof von Chichester in der entsprechenden
S^chzeitigen Urk. von 1121, den Papst. Der Domprior zu Canterbury
betrieb (p. 17) ist wohl Anselm's Secretär [Epist. IV, 42. 52. 70; ein Gedicht
'onihm: Lambeth 59]. Ein Brief seines Nachfolgers Alan steht p. 78; Peter
^onBlois befindet sich 1175 unter Zeugen in Sussex (p. 72); Ralf de Disceto
Wde Disci (p. 77), so dass Hrsg. die Ableitung von Diss (p. 75) für richtig
kWt. — Eine frühe Datirung nach des Königs Regierungsjahr bietet die
l^entodie Zeitsehr. f. Geschichtsw. 1891. V. t. 26
402 Berichte und Besprechungen.
Urk. Nr. 49, von 1181, und ein Breve „Liberale de thesauro" Nr. 58, v(
1191; das erste Liberate-Breve scheint 1184 vorzukommen (p. 97). Richard
spricht von sich im Pluralis majestatis noch nicht 1189, aber 1191 (p. 91. 91
Kleine Kinder bezeugen Urkunden (p. 20).
An der Hand dieses Werkes liesse sich eine Anglonormann. Dipl
matik in Angriff nehmen. Wenn ihr Regesten, zunächst der König
folgten, so würde eine wissenschaftliche Geschichte von England i
12. Jb. allmählig möglich werden, wie sie aus den oftmals ausgeklaubt«
Chroniken allein sich niemals ergeben kann. Vgl. EHR 1891, 376.
♦Select Civil pleas. I: 1200-1203. Ed. for the Seiden so
[deren Band III] by W. P. Baildon. Lond., Quaritch. 1890. 4t\ xxijp
103 Doppelseiten ; p. 104 — 28. — Die hier gedruckten 256 Protokoll
waren bisher nur theilweise bekannt aus einer lücken- und fehle
haften, 1619 — 26 verfassten und 1811 edirten Abbreviatio placitorui
[Concordanz p. xiii]. Sie betreffen die Civilprocesse vor dem König!
gericht, erstens die in Westminster zu Hilarius, Ostern, Trinitati
und Michaelis, zweitens die vor den dorther entsandten Reiserichten
verhandelten; von letzteren sind nur die Assisen zu Launceston (ii
Cornwall), Lincoln, Bedford und Northampton vorhanden. (Jene Ver-
handlungen am Centralgericht heissen jetzt Cur ia-regis- Rollen, die
anderen in den Provinzen: Assize-rolls , various series; Concordani
dieser neuen Eintheilung mit der früheren Coram-rege-Bezeichnung
steht p. xi). Verfahren und Zuständigkeit beider waren gleich. Die
Inrotulirung geht vermuthlich auf den ümbildner des Englischen
Processes, Heinrich II. , zurück ; auf die Rolle de primo anno Ricardi
beruft man sich 1203 (Nr. 155); erhalten sind erst einige etwas spätere
des 12. Jahrhunderts, die die Pipe roll society herausgeben wird.
Einige Protokolle sind auf drei verschiedenen Rollen eingetragen,
deren Lesarten einander ergänzen. [Wurden sie also drei Klerikern
gleichzeitig dictirt? Maitland, Bracton I, 65, bemerkt, dass die Du-
plicate nicht Copien sind.] Kanzlistenfehler begegnen häufig (p. xiv)t
obwohl ein Schreibfehler, wie sororum für socioram, eine Vorladung
ungültig machte. Anordnung und Ausdruck folgen fast stets feste»
Schema. Nur höchst selten wird vom Thema abgewichen mit Notiien,
die man auf ganz anderen Rollen suchen würde: Alanus medicusdat
regi 20 sol. pro licencia remanendi, ne transfretet pro feodo '/2 milift
Nr. 220; verfolgt wird Jemand, der eine Erbtochter aus des König*
Vormundschaft ohne dessen Zustimmung geheirathet hat, Nr. 108; eir
mal ist eine private Verkaufsurk. inrotulirt, 66 ; erst nach 1205 kanH
Nr. 183 notirt sein. Die Sprache ist Latein Nordfranzösiscber Scbulif
fast gänzlich ohne Englische Färbung, mit Ausnahme natürlich 60
Namen und sehr weniger technischer Wörter. Die Siglen der Originale
England, Mittelalter (F. Liebermann). 403
behält dieser Druck bei, normalisirt aber, was der Leser .iankbar
empfindet, die Initialen [p. 75, 3. 2 v. u. lies qn statt qü; letzte Z.
sce; p. 27, 9 debfit]. Dem Texte gegenüber steht eine, die Erklärung
gut ersetzende. Englische üebertragung, die fast überall genau, doch
für den Laien wohl zu wörtlich lautet; sie braucht gern veraltete
und juristische Ausdrücke (wie to defend : ableugnen ; to make the
law: Eidesbeweis erbringen; to remain: unterbleiben). [Für namia
lies: Pfänder, nicht Namen Nr. 9; official statt officer 92; für visnetum:
Ortsgericbt (vgl. I Wil. 21 f; Henr. 78, 2) statt Nachbarschaft i:04.]
Das Glossar umfasst nur 12 Wörter [in portimot ist i nicht Genitiv,
sondern abgeschwächtes ge aus gemot]; um so reicher ist der Index
der Klagen (nach den Brevia zur Processeinleitung), der Beweismittel,
der Gerichtsverfassung, der Einreden und vieler in den Verhandlungen
berührten Rechtssätze und Kategorien von Berufsständen, Dingen,
und Ideen. Für Familien- und Localgeschichte sind reiche Indices
der Personen und Orte beigegeben. Dass dennoch bei manchem Stück
der zu Grunde liegende Sachverhalt dunkel bleibt, liegt an der Lücken-
haftigkeit des Stoffes. [Oeftere Verweisung wäre erwünscht; z. B. ge-
hören Nr. 22 und 30 zusammen.]
Einige Male wird allgemeine Geschichte berührt: Lanfranc heisst
(^pitalis justiciarius 45; eine der letzten Sessionen unter Glanvilla wird
Nr. 250 erwähnt, mit Fehlern in den Namen der Beisitzer; Reginald von
Comwall (t 1175) besass in dieser Grafschaft omnia que ad regem per-
tinebant de vita, membris, aliis rebus, Nr. 188. Auf ein Marschenrecht an
der Tbemsemündung aus Heinrich's IL Zeit bezieht sich Nr. 98. Des (dritten)
Kreuzzages geschieht mehrfach Erwähnung; vgl. Index: Jerusalem. Tempus
qoo b. Thomas martirium suscepit (62) gilt als Epoche, wie König Richard's
nreite Krönung oder die Johann's zu Canterbury (236). Anfang October
1200 ist Graf David [von Huntingdon] der Terminpflicht ledig , weil er [zu
■einem Bruder König Wilhelm] nach Schottland in Königsdienst verreist
iit, Nr. 36.
Im Ganzen scheint die Justiz ordnungsmässig die Geleise, die ihr
Heinrich U. gewiesen, innezuhalten; doch wird königliche Willkür sicher
Öfter eingegriffen haben als man ahnt aus seltenen Protokoll vermerken
wie .das Urtheil schwebt auf Königs Wunsch" , 194. Der fiscale Ertrag
^ Rechtspflege tritt häufig in den Vordergrund : für die Beweismittel und
todere Processvortheile des königlichen Amtsrechts wird Geld geboten
•■d genommen. Die Strafsumme ist oft viel höher als die Entschädigung,
Äi 236. — Weitaus die meisten Parteien gehören dem höheren Mittel-
'^de an und streiten selten um „persönliche* Klagen, meist um Recht an
^•ad, Wasser, nutzbare Gerichtsbarkeit, 183, Marktzoll, 27. 136, Kirchen-
^litronat; nur ist auch darunter mancher Zahlungsunfähige, 213. 218; der
dne Mann, vollends der Bauer, und der Anspruch auf Fahrhabe nnter-
*d zunächst dem Gericht des Orts, Hundred, Lehenguts oder der Graf-
404 Berichte und Besprechungen.
Schaft. Villanes Land, selbst auf Königsdomäne, die doch bereits eine Jury
von Villanen kennt, untersteht dem Manorbrauch (Hofrecht), nicht dem
Reichsrecht, 123. Vor dem Königsgericht gelten Arme und Villane zu
Geschworenen für untauglich, Nr. 126. 221. 253. — Die Richter wenden sich,
wenn unschlüssig, an den König, d. h. wohl immer im Staatarath. oder
den Oberrichter, p. xviij. Die Strafsumme für einen Kronbaron wird zu
Westminster festgesetzt, 224. Selbst kirchliche Stifter streiten um ein
Kirchenpatronat oder eine Einsiedelei vor der Curia regis, Nr. 24. 35. 245.
Sie weist einmal einen Patronatsprocess vor das kirchliche Gericht, wohl
aus besonderen Gründen. Der Sheriff zwingt den landbegüierten Kleriker
durch Execution zum Erscheinen vor den Königsrichtern; an den landlosen
aber muss der Bischof die Citation vermitteln, Nr. 75. Die Gültigkeit einer
Ehe entscheidet zwar der Official der Diöcese (92), selbst dies Urtheil kann
aber im Königsgericht gescholten werden, 109. Der Bischof, der einen vom
Laienpatron pr&sentirten Pfarrer zu bestätigen weigert, wird hier verklagt
und muss sein Erscheinen wie jeder andere verbürgen, 94. Doch darf das
Domcapitel während bischöflicher Vacanz die Antwort weigern, Nr. 232. Ein
Aussätziger erbt nicht und erscheint nicht vor dem weltlichen Gericht,
Nr. 157. Für den Abt tritt öfters der Mönch vor Gericht auf, für andere
nur ein Weltgeistlicher oder Laie. Die Ehefrau vertritt der Mann, Nr. 170,
die Un vermählte meist ein Attomey, doch manche „vult sequi loquelam suam
in propria persona**, 143; eine auf Herausgabe anvertrauter Urkunden Ver-
klagte soll mit 11 Helfern schwören, sie habe die Urkunden nicht erhalten,
137. Die Verhandlungen im Grafschafts tage protokollirt Rotulus vice-
comitis, 231. Vom Grafschaftsgericht wird an das königliche appellirt
(38. 231), von diesem eine Sache in die Grafschaft verwiesen, Nr. 90. Den
Grafschaftspruch recordiren vier Ritter dorther zu Westminster, 38. Ein
Graf mit viceköniglicher Gewalt ,perdonat utlageriam* (hebt die öffentliche
Aechtung durch die Grafschaft auf), aber „non potuit reddere terram quae
fuit escaeta* (heimgefallen an des Verbannten Lebensherm), 188. Wer den
Grafschaftspruch beweislos schilt, verfallt in Strafe. 38. Das Lincolner
Burgmot und das Yorker Portmot werden 226 f., 179 berücksichtigt. Nur
wenn Verklagter den Entscheid im Baronialgericht zur Gewähr zieht, unter-
lägst die Königsassise einen neuen Beweis in der Sache, 22. 169. Kein
Mann darf bürgen zu Gunsten des Processgegners seines Herrn, 129. —
Als Beweismittel erscheint selten die alte Lex Angliae, das einseitige Gottes-
gericht, Nr. 104, im Gegensatz zum oft angebotenen [Normannischen] Zwei-
kampf. Als ein auf Raub Verklagter den Kämpen des Klägers besiegt hat, be-
langt er diesen wegen Verleumdung, da der König die Inzicht aus Missgunst
ent8i)rungen erklärt, Nr. 181. Für das Erscheinen der zum Zweikampf ver-
sprochenen Kämpen muss Bürgschaft gestellt werden. Durch Eideshelfer
wird bewiesen, 137. 146. — Besonders reichen Stoff bietet diese Sammlung
für die frühe Gesch. des Geschworenengerichts; vgl. p. xix. Auf ein vom
Kläger erwirktes Königsbreve an den Sheriff veranlasst dieser, dass in ad-
vcntu justiciarum veniant 4 milites ad eligendum 12 (Nr. 17. 33). Die Ge-
schworenen dürfen den Parteien nicht verwandt (21. 158), ann oder villan
Eogland, Mittelalter (F. Liebermann). 405
sein, brauchen aber nicht milites, .sondern können alii probi et discreti
»ein, 253. Den Spruch einer Jury kann eine andere (grössere, von 24 Rittern)
QiDstossen, 224. Einmal wird eine Jury von 18, je sechs von jeder Partei
und den Richtern, gewählt, 183. Der Beklagte weigert sich, den Wahrspruch
einer Jury anzuerkennen, weil der Gegenstand der Frage 100 — 70 Jahre
zurückliegt, 41. Für falschen Spruch werden die Geschworenen bestraft,
226. Ein Augenzeuge, der seine künftige Abwesenheit bei etwaigem
Fraglichwerden einer Sache voraussieht., kann Wissen und Zeugniss-
pflicht einem anderen urkundlich übertragen, p. xvij. — Vom Erscheinen
vor Gericht entbindet der Königsdienst, auch schon die Entsendung
vertretender Ritter zum Heer, 125; eine missbräuchliche Berufung darauf
deckt des Königs Brief auf, 39. ^Malum lecti^ als Sunne wird ge-
richtlich in Augenschein genommen, 23. Der Kläger der nach Erwirkung
de» Writs den Process nicht verfolgt, verfällt in Strafe, 119. Das Breve
musB genau mit der mündlichen Forderung im Process stimmen, 16: klagen
mehrere Erben, so müssen sie alle im Breve genannt sein, 112. — Zaiil-
reiohe Fälle betreffen Aussteuer. Wittum, Erbrecht: ein Drittel vom Lande
bei Freien gilt als Wittum, Nr. 15, aber nicht von Villanen, Nr. 14. Ein
jüngirer Bruder möchte vergeblich eine Inquisitio von der Curia regis er-
kaufen, ob das väterliche Erbe, das der ältere besetzt hat, nicht theilbar
•fi. Nr. «31. Theilbares Land (Gavelkind, aus Kent bekannt) bemerkt Hrsg.
in Norfolk und Kutland p. xv. Die Sergnnteria [maior] , die ein halbes
Schiff zum Königsdienst stellt, ist nntheilbar und vererbt, wo ein Sohn
fehlt, aul' die älteste Tochter. 112. Der Soim eines Sokmanns und der
Erbin eines Ritters gehört [kraft ritterlichen Landbesitzes] unter Vor-
mundsiiiaft des Herrn des Ritters, Nr. 82. Ein Witwer beansprucht seiner
Frau Aus^^^steuerland als Erbe seines angeblich lebendig gewesenen Sechs-
■onaikindes, bei dessen Geburt die Mutter verstarb, 184. Ein Schuldner
tthlt mit der Hand seiner Erbtochter oder der Nutzung seines Landes, 3.
Verschollen heit für 7 und 20 Jaiire wird als Grund angeführt für die An-
whme der Verstorbenheit. p. xix. Als Auflassungssynibol dient ein zer-
brochenes Messer, p. xvj, als Quittung ein Kerbholz, p. xvij. Zur G. des
Weinbaus siehe 174. der Falknerei 101, der Stadt London 00, der Juden 3,
der Zollfreiheit 27. — Vgl. SatR 281191, 207.
*Bracton's Note book ; a collection of casesdecided in the
. king*s Courts during the reign of Henry IIL , annotated by a
Itwyer of that time, seemingly by Henry of Bratton. Ed. by F. W.
Maitland. 3 Bde. London. 1887. xxiv 337 p.; 720 p.; 723 p. [vgL
iehon DZG II, 231]. — P. Vinogradoff entdeckte 1884 gelehrt und
lehtrfsinnig [v^l. I, 27GJ in der Hs. 12 209 des British Museum
•uw Sammlung von Rechtsfällen , die Heinrich von Bracton , behufs
Bestellung seines Rechtsbuches (des besten aus Englands MA.), aus
fcn Staatsgerichts-RoUen ausziehen Hess. Maitland bietet nun in
Band 2 und 3 den genauen Abdruck jener Original-Hs. und in den
Anmerkungen erhebliche Varianten ihrer Quelle, der Rollen, soweit
406 Bericlite und Besprechungen.
diese noch im Staatsarchiv liegen, ferner Sacherklärung mit besonderer
Rücksicht auf I5racton*s Rechtsbuch und auf noch offene Fragen der
Engl. Rechtsgeschichte. — Der erste Band, Apparatus, beginnt mit
einer Gesch. jener Entdeckung [vgl. I, 12] und schliesst mit sorg-
ftlltigen Orts- und Personenregistern , enthält aber auch wichtige
Tabellen 1. der Richter, die 1218-72 zu Westminster auf der Bank
(später Common pleas genannt) sassen; 2. der von Bracton citirten
Sprüche königlicher Gerichte 1218-62 in chronologischer Ordnung und
mit Angabe, ob und wo sie auch im Notebook oder auf den Archiv-
rollen stehen; 3. der in Fitz Herbert's ^Graunde abridgement* (1514)
citirten Processe von 1217—03, welche zeigen, dass auch dieser, der
die Engl. Rechtsgesch. der Neuzeit einleitet, aus jener Zeit fast nur
das Notebook kannte. Ein fernerer „Index of actions* ordnet die
Nummern des Textes systematisch nach den Klageformeln, mit dem
sich aus dem Writ ergebenden Verfahren und den Einreden, gibt
also den Rahmen zu einem Grundriss des damaligen Rechts, der aas
Beispielen des Notebook leicht herstellbar wäre. Der alphabetische
.^Index of things" genügt dem Erforscher der politischen und allgemeinen
Rechts- und Sittengesch.; der Antiquar und der Philolog würden zahl-
reichere Glossen wünschen, wie dignerium 91G. 1103; esperver 1063;
haybote 691; heriot 1230; hordarius 1237; husbote ()91; lagedag 753;
lex Eideshelferschaft 1436; visnetum 1041. 136; wodeward 1230.
Die fleissige und geistvolle Einleitung weist nach, wie Bracton für
die Engl. Rechtsgesch. Epoche macht. Er fand das Recht in einer
Entwicklung vor, die noch nicht von den festen Klageformeln ein-
geengt war, bevor die Richter von dem auf die Kronjustiz eifer
süchtigen feudalen Parlament gezwungen wurden, dem Geschäftsleben
künstliche Rechtswege zu suchen. Er lernte durch Römisches Recht
hauptsächlich nur das Englische zu verstehen und theoretisch dar-
zustellen.
Sein unvollendetes Rechtsbuch ist zwar neuestens wieder, aber
höchst unkritisch herausgegeben: da sind Spuren noch währender
Nacharbeit, die in frühen Codices am Rande stehen, nach späteren Hss.
in den Text gerathen und bisweilen falsch eingeordnet, ebenso
vielleicht manche spätere Glosse und Interpolation. Eine solche (viel*
leicht unechte, doch vor 1290 entstandene) Einschaltung ist der von
den Rebellen des 17. Jahrh. citirte Satz, der König stehe unter seiner
Adelscurie; denn er widerspricht Bracton's sonstiger Anschauung,
dass der König nur Gott verantwortlich sei, und würde, falls echt,
eine Sinnesänderung, vielleicht nach Montfort's Umwälzung, bezeichnen-
Bracton ist falsche Schreibung für Bratton (bisweilen Brettonji
den IS amen mehrerer Orte in Devonshire. Hier herum wohnten
England, Mittelalter (F. Liebermann). 407
Bracton's Freunde; bei den Assisen des südwestl. Englands wirkte
€1 als Reiserichter ; in Cornwall besass er fund wohl nicht ein Gleich-
namiger) ein Ritterlehen und am Dom zu Exeter erhielt er 1204 den
Erzdiakonat über Bamstaple, dann die Kanzlerwürde, endlich, wohl
1268, kurz vor dem Herbst, jedenfalls vor 1272, Grab und Seel-
stiftung. Er war nie reich wie mancher College, dessen Bestechlichkeit
€r mit Grund beklagt , doch besass er in London ein Haus , ein Ge-
schenk vom König. Als königlicher Richter diente er bei den Reise-
Assisen mindestens 1245 — 67 und Coram rege (beim Gericht, das dem
Hofe folgt und aus besonders tüchtigen Kroujuristen besteht) min-
destens 1248 — 59, dagegen wahrscheinlich niemals auf der Bank zu
^estminster. Er galt als ehrlich , rechtsgelehrt und unparteilich,
ward daher auch 1259 von der Regierung der Barone verwendet und
gehörte im Frühjahr 1267 zur Commission über die Ansprüche der
Enterbten, d. h. der Anhänger Montfort's. (Eine gleichzeitige Staats-
archivalie, welche meldet: Henricus de Brattona interfectus fuit apud
Lewes, meint einen Namensvetter oder, was wahrscheinlicher, ver-
wechselt ihn mit einem der 1264 umgekommenen Königsrichter.)
Sein Rechtsbuch schloss Bracton nicht mit einem Male ab, ver-
sprach vielmehr manches Capitel, das fehlt, für später und trug wieder
anderes erst nach. Doch arbeitete er sicher 1254 daran. [Das Be-
dingungsbeispiel »wenn Richard König der Deutschen wird* stammt
m. E. von Ende 1256 oder Anfang 1257 , war nicht schon seit 1250
för allgemeinen Gebrauch möglich. Ereignisse von 1259 dagegen
«ind dem Verf. an einigen Stellen sicher unbekannt und überall unbe-
rücksichtigt ] In diese unmittelbare Gegenwart, bis 1254, reichen
nun nur äusserst wenige der von Bracton angezogenen Processe hinab;
«r bevorzugt als classischere Beispiele vetera iudicia der Richter
Martin Pateshull (Decan von London, f 1229) und Wilhelm Raleigh,
der bis 1237 in Hofgunst stand , dann gegen des Königs Willen
Bischof von Norwich und später Winchester ward, und 1250 starb.
Ke Rollen dieser beiden , aus denen er geschöpft hatte , musste er
1258 dem Archiv zurückliefern. Diese seltsame Auswahl [aus der
j^och seine Abneigung gegen Segrave's Justiz nicht nothwendig
folgt] eignet nun auch dem Notebook, das Rechtsfälle 1217 — 40 bringt.
Es ist von 4 — 5 Schreibern um 1250 eilig aus den Rollen
«opirt. Der Leiter der Arbeit, der Juristenhand um 1250 schreibt,
^wbesserte und machte Randbemerkungen. Die Originalrollen zeigen
noch die Striche, durch welche er den Abschreibern das fürs Note-
^k Auszuhebende bezeichnete, und bisweilen ein Wörtchen, wodurch
^ die Kategorie angibt, für welche er das Stück brauchte. So konnte
^itland ein verlorenes Blatt des Notebook (von dem auch das erste
408 Berichte und Besprechungen.
Blatt jetzt fortgerissen ist) ans den Rollen ergänzen. Das Notebook
enthält ly82 Nummern, das Kechtsbuch 500 Processe, 200 decken
sieh. Bei der Legion von anderen Processen ist es zu unwahrscheinlich,
dass zwei Autoren unabhängig gerade aus dem vorigen Menschen-
alter dieselben Bf*ispiele herausfischten, denn nicht nur dieselbe Rolle,
sondern dasselbe Zehntel einer Rolle benutzen Notebook und Rechts-
buch. Den Rest der Processe mag Bracton aus einem zweiten uns
verlorenen Bande [oder nur Theile] des Notebook gpschöpft haben.
Kein Rechtsgelehrter ausser Bracton hat damals wissenschaftlich Fälle
gesammelt, und sein Werk ist ohne vorherige Collectaneen nach Art
des Notebook undenkbar; das Notebook ist einzig in seiner Art, mit
der postulirten Vorarbeit Bracton 's also höchst wahrscheinlich identisch.
Innere Gründe beweisen ferner, dass der Text des Notebook:
1240 — 50 und fast gleichzeitig die Randnotirung entstand: der Verf..
der letzteren hat nämlich die ausführliche Gesetzgebung von 125S
bis 1274 nicht berücksichtigt. Er kritisirt scharf und kühn die Urtheil«
als Error oder Optimum , stellt gelehrte Vergleiche an , deckt sich
mit Bracton in der juristischen Anschauung überall, gebraucht mehi^
fach dieselben eigenthümlichen Wendungen, spinnt ähnlich wie Braoto :
denselben Rechtsfall theoretisch weiter und citirt ganz kurz Name»::
die zu Bracton's Kreise \on Orten und Menschen, zu Bracton's Gut^s
besitz und Richterwirksamkeit in Beziehung stehen, endlich verwiri-^
er wie Bracton Datum und Text eines Statuts. Maitland's Beweis-
fuhrung, ein Muster logischen Aufbaus und durchsichtiger Darstellung;
hat nirgends Widerspruch gefunden und wenigstens mich überzeugt,
dass das Notebook von Bracton herrührt.
Sie behandelt nebenher mehrere für die Englische Verfassung des
13. Jahrhunderts wichtige Punkte, so die Echtheit des Statute von
Merton [vgl. Winogradoif. Law Quart. R. 1888. 437] und die Inrotulirunp
der Gesetze p. 105: die königlichen Gerichtshöfe und ihre Rollen p. 57;
die Festsetzung des Brcdpreises Je nach dem Kompreis, die im Latein.
Text auch sonst, hier aber Französisch überliefert ist (das einzige nicht
Latein. Stück des Notebook) p. 82.
Ganz von Bracton abgesehen, bildet das Is'otebook eine wichtige Quell«
für die Engl. G., denn etwa die Hälfte der Rollen, aus denen es abgeschrieben
ward, fehlt jetzt. Ferner erhalten wir hier nicht bloss gleichsam einen Qu^f'
durchschnitt durch das Recht um 1225, sondern dank der Kritik am Rande
blicken wir auch in den lebendigen Meinungsstreit der Gelehrten, in welclie©
es weiter entwickelt wird. Da wenigstens eine der Parteien in den meisten
dieser Processe zu Adel oder Gentry gehört und um Grundbesitz 8treile^
so finden Familien- und Ortsgeschichte liier reichen Stoff; allgerneiD
wichtiger Einzelereignisse 1210—33 geschieht nebenher Erwähnung. J^^t*
land deutet 1. 129 das Merkwürdigste an, ebenso die Nummern, die Keu«*
England, Mittelalter (F. Liebermann). 409
ergeben für die Stellung der Krone besonders zur Justiz, die kirchlichen
nnd Selbstverwal tungs- Gerichte, den Process, das alte Gebrauchsrecht, das
Reclit am Boden und die Klagen auf Land. Ueberall erfasst Maitland die
Einzelheit im Rahmen der grossen Entwicklung; dieser Abschnitt, klar
und kurz dargestellt, lockt zur Uebersetzung, duldet aber keinen Auszug,
Unter den vielen lobenden Kritiken des Buches, wie J. G. Black
(RH 1889, 387), vergleicht Winogradoff (Law Quart. R. 1888, 436) die Eng.
lische mit der Franz. Rechtsentwicklung im 13. Jahrh. C. Elton (EHR
1889, 154) zeigt den Sieg der possessorischen Klage mit der summarischen
königlichen Rechtshilfe über das [Bigenthum petirende] Writ of right,
and geht auf das Erbrecht an Land ein: Jüngstenfolge deutet nicht überall
aof villanen Besitz; Socagium fiel unter Heinrich II. bald dem Aeltesten,
bald dem Jüngsten zu, ward meist nach Gavelkind getheilt, ward dagegen
um 1240 dem Aeltesten zugewendet, wo nicht gegentheiliger Ortsbrauch
(wie in Kent und anderswo) nachgewiesen war. H. Brunner (Sav. Z. f.
Uechtgg. X Germ., 240) betont den Antheil der Engl. Geistlichkeit an
der Entwicklung des nationalen Rechts , vergleicht zur Schelte des Graf-
schal'tsrecords Friesisches Recht, geht auf die Verfolgung des Gestohlenen
lind den Gewährzug ein und hebt eine Inquisitio de odio et athia heraus^
bei der der Gerichtshalter die Anwendung der Jury ohne königlichen
Befehl entschuldigt als nothwendigen Ersatz für das veraltete Ordal.
Ans der Ueberfülle merkwürdiger Einzelheiten sei hier der Beweis
durch vorgeladene Sachverständige (in diesem Fall acht Frauen, über
Schwangerschaft) in Nr. 137 erwähnt. Eine wichtige Geschichtsquelle ging
Unter in dem Grundbuch, worin „episcopus Ricardus [von Winchester,
1174—88, einer der ersten Regierungsbeamten] ad commodnm conventus
[seines Doms] imbreviari fecit quantitates terrarum et nomina tenencium
et ser\icia eorum tam in villenagio quam in libero feodo**, Nr. 1237.
Ueber Villane handeln etwa 70 Processe, aus denen ich folgendes
«rschliesse: Ein Villan heirathet eine Freie (475. 702. 1228); diese erlangt,
sobald sie Witwe wird, das Recht zurück, freies Land zu erben und
vordem Königsgericht zu klagen, welches Recht während der Ehe ruht,
^eil es ein Villan nicht für sie (die der Ehemann vertreten müsste) aus-
üben kann (702. 1010. 1139); sie heirathet sogar einen Ritter, 702. Die
Nachkommenschaft des Villans ist villan , 702. Heirathet ein Freier eine
Villane (1041. 1902), so bleibt seine Nachkommenschaft frei (1041), ausser
*cnn er auf dem villanen Gutshof der Frau haust, 1839. Ein Villan
"ird verkauft C1167) für 40 Shilling, 1103. Mancher kauft sich frei, 31.
^. 1837. 1918. Er kann den Freilasser zwingen , ihm die Freiheit zu
gewahrleisten, die (wie Bracton am Rande gegen seine Collegen bemerkt)
l^gen Jedermann gilt, 1749. Der Villan darf nicht ohne des Herrn Er-
^ubniss Mönch werden (1139) oder in die Stadt ziehen und kann durch
*«inen Herrn binnen Jahresfrist aus der Stadt zurückgefordert werden
(^0 er als Mercator itinerans eine Bürgerstochter geheirathet hatte, 1228).
**ncher Villan besitzt — also unter einem zweiten Herrn — freies Land
"»Pacht (1837) oder sogar als Feodum (63. 1025. 1263, und verleiht Land
410 Berichte und Besprechungen.
pro homagio wie ein Freier 1833). Durch Folch liberum tenementum
wird er rechtsfähig vor dem Königsgericht, 63. 1025. Aber ein Villan
erbt nicht freies Land von Freien, sei es von der freigeborenen Mutter
(702) oder vom freigekauften Bruder, 343. Eines Villanen villanes Land
kann dessen Nachkommenschaft als Erbe gegen den Grundherrn nicht vor
dem Königsgericht einklagen , 225. Ein Freier kann villanes Land, selbst
mit Fronden und Merchet (Abgabe für die zu verheirathende Tochter),
besitzen, ohne dass sein Personenstand leidet, 70. 88. 211. 1411. Wer
ihn als Villanen anspricht (88. 281. 1210. 1242), oder der Villan. der falsch
behauptet, frei zu sein, verfällt in Strafe, 343. 1230. 1885. In den meisten
Fällen bekennt sich der Villan selbst, wohl niemals gerne, zu seinem
Stande (1139. 1914), und er oder ein Nachkomme kann dann durch die
Königsgerichts- Rollen der Unfreiheit überführt werden, 1411. Aber häufig
ist der Stand zweifelhaft (225); die Braut eines Villanen und der
Käufer seines Landes meinen mit einem Freien zu thun zu haben, 1139.
1203. 713. Wer den Verdacht des Villan-Standes abwehren will, erbittet
vom König ein Breve ^üe libertate probanda", umgekehrt der Herr gegen
den Unfreien ein ,De nativo habendo" (I, p. 184). Es gibt deutliche Zeichen
der persönlichen Freiheit bei villanem Besitz, namentlich das Recht,
das villane Land verlassen zu dürfen; und umgekehrt beweist die Ge-
bundenheit an das villane Land persönliche Unfreiheit (70. 88; vgl. L
p. 86). Aber ein in der Fremde arbeitender Handwerker, der [weil land-
los?] nur „redit quando voluerit", bleibt dennoch villan, 632. Die Richter
erklären gern für frei, so wenn der angebliche Herr Jemanden zum Villan
beansprucht und den Termin versäumt (1934) oder Merchet und willkür-
liche Besteuerung (Taille) nicht als Brauch erweisen kann, 1210. 1225.
Sie entscheiden über den Stand, meist auf die Aussage eingeschworener
Nachbaren hin (1167), je nach dem unbezweifelten Stande des Vaters,
Grossvaters und ihrer Nachkommen (1005. 1030. 1041. 1167. 1812. 1885.
1887), nach der Genossenschaft (ob der Mann gemeinschaftlich mit Villanen
für den Herrn front, 1894) und nach dem Besitzrecht. Während nun zum
Erweise freien Besitzrechts das Homagium genügt, erkennt man die villane
Natur des Landes weit schwerer. Villanes Land heisst des Herrn Domäne,
im Gegensatz zu dem, was er zu freiem Besitz ausgeliehen hat, 1701.
Villanes Land kann der Herr zu liberum tenementum (1902), etwa gegen
Zins (1814. 1837) oder Naturalabgabe (1918) umwandeln; seine Urkunde
genügt zum Beweise; der Freilassung des besitzenden Villans bedarf es
nicht. Villanes Land kann wieder über servicia rusticorum suorum, also
über abhängige Hintersassen, gebieten, 1715. Das Yillenagium geräth all-
mählig in Vergessenheit, wenn, besonders während langer Verpachtung,
das Dorf Dienste gegen Geld oder feste Renten abkaufr, 1237. Wohl gelten
Abgaben, besonders von Naturalien (1005. 1210, wie Geflügel und Eiern,
1103. 1819), und noch mehr Fronden als servil (1819), und heisst „defendere
terram per furcam et flagellum" sein Besitzrecht für villan erklären (1419);
allein diese Lasten begegnen auch bei freiem Besitz Freier, 1834. Die
Fronden bestehen in Schmieden (879), Bauen (1661), Botendienst (1041),
Eqgland, Mittelalter (F. Liebermann). 411
Damentlich aber landwirthlicher Beihilfe durch Fahren (1041. 1002), Vieh-
hüten und vor allem Ackerdienst (63. 1030. 1062): bisweilen niuss des
fianern tota fanailia excepta uxore (916. 1661) bei des Herrn Ernte helfen;
und Gebraachsrecht bestimmt, wie weil der Villan, wie weit der Herr die
Arbeiter beköstigt (1819. 1103); so drückend die Dienste sein mügen^ sie
sind rechtlich doch begrenzt. Verbinden sich nun diese Lasten mit der
Ptlicht, vor Verheirathung der Tochter oder Schwester die Einwilligung
des Herrn einzuholen (1062. 1661) oder statt dessen Merchet („gersum** steht
1819, Angelsächs.: Geldabgabe) zu zahlen (03. 70. 88. 916. 1030. 1041. 1210.
1230, was bisweilen eine feste Summe ist, 281. 1003), oder mit der Taille
(Auxilium, 1661), so gilt Villenagium des Bauerhofes als erwiesen. Die
Taille setzt der Herr meist jährlich fest (.524. 784. 1041. 1062), d. h. also
sie wechselt in der Summe, und das Dorf legt sie unter sich um, 70. 88.
1005. 1041. 1167. An sich ist sie selbst in dieser Willkür kein Zeichen
des Villenagium, sondern kann als ^de gracia** (freiwillig) gewährt gelten,
1661; erst wenn „contra voluntatem villanorum* erhoben, beweist sie
Villanität des Landes, 1230. — Eine feste Jahressteuer, in die sie später
meist überging, wird damals der Taille entgegengesetzt, 1210. Mit der
Pacbt fällt sie wenigstens ursprünglich nicht zusammen. Die Gastung
(916. 1103) steht nur neben villanen Lasten, ebenso das Besthaupt zum
Heriot und die Abgabe für das auf des Herrn Weide getriebene Vieh,
1230. 1661. Das Jüngsten -Erbrecht spricht nur dann für Villenagium
eines Hofes, wenn es bei den Villanen der Nachbarschaft herrscht, 1005.
1062. Der Besitzer darf vom V^illenagium ohne des Herrn Erlaubniss
kein Stück Land veräussern (879. 1203), etwa eine Urkunde darüber (1419)
oder Wittum daran bestellen (475), auch bisweilen nicht einen Ochsen
oder ein Hengstfohlen davon verkaufen, 63. 1661. — Verweigert einer
die seinem villanen Gute anhaftenden Lasten, so wird vom Herrn sein
Vieh als Pfand (1062) in Beschlag genommen, oder er wird gefangen ge-
seilt (1041) , oder vom Hofe gejagt. So lange dagegen der Besitzer die
consuetadinee erfüllt, hat er ein Recht auf sein villanes Land, 1103.
Sciiraabt der Herr die willkürliche Taille und Leistungen über das racio-
nabile, so dass divites villani (632) verarmen und gar ihren Hof in Stich
lassen (691), so ist das zwar rechtswidrige „destructio hominum*, wegen
deren er aber nur, falls er zeitweiser Niessnutzer war, vom Grundherrn,
den er vertrat, verklagt werden kann, 485. 574. Das Königsgericht muss
die Klage eines villanen Dorfs gegen dessen Herrn abweisen, ausser wenn
^8 einst zur Krondomäne gehörte, 1237. 1661. Ein Anspruch an villanes
Land ist zunächst beim Hofgericht des Grundherrn anzubringen; hat dieser
aber, gleich als handle es sich um freien Besitz, nicht widersproclien, als
^i« Klage vor die Grafschaft gebracht wurde, so kann er die Sache nicht
«u sein Hofgericht zurückziehen, 1681. Vor dem Künigsgericht klagt der
Villan nicht selbst (1650. 1681), obwohl er jeden ausser seinem Herrn zu
Gewähr ziehen kann (1749). sondern durch seinen Herrn, der ihn und
««in Und gegen Civilklngen vertritt (334. 466. 591. 652. 1411. 1531), auch
für das Lösegeld seines im Bürgerkrieg gefangenen Villans haftet, 713.
412 Berichte and Besprechungen.
Bei einer Land Übertragung heisst es, dass der Veräusserer dem Erwerber
„lecit seisinam de villanis, ita quod [der neue Grundherr] cepit fidelitatem
a villanis et exigebat redditum suum; omnes dederunt aliquid de in-
gressu", 524.
*Flores historlarum. Edited by H. R. Luard. (Rolls series.)
3 Bde. London. 1890. Ivij599; 505; xxj 673 p. Wenn die kleine
Gemeinde der Erforscher des Engl. MA. diese neue Ausgabe Luard's,
vielleicht die schwerste und mühevollste unter seinen bändereichen
Meisterleistungen, mit gespannter Erwartung begrüsste, so bangte
ich, der für Mon. Germ. 28 einiges Wenige multo cum labore non
tarnen sine haesitatione 1884/6 aus den Flores ausgezogen hatte, die
Arbeit von Monaten durch dieses spätere Werk von ebensoviel Jahren
nicht bloss überflüssig gemacht, sondern umgeworfen zu finden : denn
nur wenige Tage hatte ich einige der vielen Hss. einsehen können.
Zum Glück bestätigt Luard 's abschliessende Forschung meinen Ver-
such in allen wesentlichen Zügen: der zu verwerfende Autorenname
Matthaeus von Westminster ruht nur auf Einer Handschrift, um 1400,
und scheint aus Matheus (Paris, — der Vorlage des Werkes) und dem
Orte der Fortsetzung zusammengesetzt. Das Werk ward zu St. Alban's
vor 1259 mit der Schöpfungsgesch. begonnen und ursprünglich bis
1250, dann bis 1265 geführt. In unserer Textgrundlage, der Chetham-
Hs., trug die Annalen 1241—9 des Matheus Paris Schreibgenosse ein
und mehrere Randnoten Matheus selbst. [Ich halte daher Matheus
mindestens für den Veranlasser und allgemeinen Leiter des Werkes.]
Fehler und Widersprüche gegen Matheus' sonstige Werke, Ansichten
und Arbeitsart beweisen aber, dass nicht er der Compilator war.
Dagegen ist dieser vielleicht identisch mit dem ersten , absichtlich
anonymen. Fortsetzer des Matheus, einem Anhänger der Barone, der
für 1259—65 höchst werthvolle genau gleichzeitige Nachrichten bringt,
mit deutlicher Absicht, Matheus wenigstens äusserlich nachzuahmen,
und von den späteren Albanensern (Rishanger und Opus chronicorum)
geplündert wird.
Die Quellen des Compilators sind: Matheus sänimtliche Werke ^ also
Cronica maiora [wie Luard zeigte in beiden Codices]. Historia Anglorum,
Abbreviatio cronicorum , Liber additamentorum und , nach Luard , Gesta
abbatum, ferner die verlorene Vorlage der Wendover-Codices [d. i. nach
Luard eine Conopilation des Abts Johann, m. E. aber nur Wendover's
Autograph], sodann eine grosse Anzahl der Bücher, die schon den Haus-
chronisten in den zwei vergangenen Menschenaltern gedient hatten [näm-
lich ausser den in Mon. Germ, genannten: Isidor, Charta Edwardi Conf. zu
a. 1049, Florenz, Malmesbury. Aelred's Vita Edwardi Cf., Will. Cantuar. Vita
8. Thomae, Robert v. Torigni, Annalen von S. Edmund's und Southwark,
Ralf von Coggeshale],
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 413
Bis 1066 schreibt der Compilator fast nur wöHlicb ab, später
ändert er den Stil, meist um zu kürzen, und bietet bis 121t> äussei-st
wenig Selbständiges , darunter einiges Locale [Luard I , xxxv ff. ; III,
p. xj: zn 1066 gibt Wilbelm's I. Vorgefühl, „progenies regnabit libere
150 annis*, nur M. Paris' Ansicht von Johannas Lehenseid]. 1216—49
begegnen öfter eigene Urtheile als neue Mittheilungen eines Zeit-
genossen, 1250 — 9 ist das Werk blosse Copie aus Abbreviatio und
Cronica des Paris. — Das Chetham-Ms. wanderte nach 1265 nach
Westminster, für welches Stift es vielleicht angelegt war [die fiüheste
Textnotiz für Westminster steht nach Luard zu 1222]. In West-
minster ist das Werk fortgesetzt worden, nicht in Einem Zuge. Der
erste Fortsetzer ist Royalist. Sein Name und die der Fortsetzer bis
1307, wo die meisten Hss. enden, fehlen. — Die hauptsUchliche
Nebenclasse der Hss. neben der Chetham-Hs. vertritt der Etoner
Codex aus Merton, dessen Text also mit jenem nicht vermengt werden
darf. Viele andere Schreiber schwllrzten je ihre Localnachrichten in
die Flores ein.
Hier nun endet meine Uebereinstimmung mit Luard. Ich
behaupte gegen seinen Widerspruch: Hs. Arundel schöpft nicht
allein aus Chetham (vgl. III, 2 Ar. richtig trufatorium, Ch. tran-
satorinm, was Luard in transitorium ändert), und Nero nicht allein
aus Arundel (vgl. III, 83 wo N einige Zeilen mit Eton und B gegen
Ar. bat; auch III, 43 Angliam), und Harley nicht allein aus Eton
(III, 314 weicht es mit der Classe I von ihm ab; deutlicher Mon.
Germ. 28, 502c), und Claudius nicht allein aus Regius (III, 114 über-
springt Cl. mit Chetham Worte offenbar des Autors, die Re. hat). In
diesen vier Fällen nehme ich eine gemeinschaftliche mir unbekannte
Vorlage an, bin also über die nahe Verwandtschaft mit Luard einig.
Meine Argumente hat Luard nicht einmal erwähnt, selbst einen Stamm-
baum der Hss. herzustellen aber nicht versucht. Aus seiner Aus-
gabe einen solchen zu machen, wenn es der Mühe lohnte, wäre zwar
schwer (denn mit Fug und Recht hat er die Variantennoten nicht
mit zahllosen Schreiberfehlern überlasten wollen), ist doch aber fortan
möglich, da man nun Chetham und Eton vollständig gedruckt hat.
Luard*s Classification widerspricht sich selbst; z. B. ordnet er Codices
Bodl. Mus. 149 und Westminster unter Chetham „froni which all the
others have been derived", jedoch ^after 1298 Mus. corresponds more
with Merton (= Eton); from 1298 Westminster follows the other
recension; Merton in many instances gives more correct readings*.
Dass ein Merton er unabhängig die verlorene Vorlage Wendover's
benutzt habe, genügt durchaus nicht zur Erklärung: wieso ahnte er,
welche Stellen daraus der Flores-Compilator ausgewählt haben wollte?
414 Berichte und Besprechungen.
Um ein verlorenes Flores- Autograph, das Chetham und Eton voi
kommt man also nicht herum.
Als (Quellen der zweiten Ausgabe und späteren Bearbeitung^ w
ich das Eton-Ms. halte, nennt Lnard: Prosper. Historia miscella. Sige
Galfrid, Florenz, Huntingdon , Diceto . Coggeshall . Sonthwark [alle c
Werke besass St. AlbairsI], Aurea legenda, Martin [V'incenz?] und
1245 — 59 Matheus Paris. — Ausser den von Luard beschriebenen und groj
theils benutzten 19 Hss. nennt Hardy, Descr. Cat. III, 314 zwei mehr; <
kommen Lambeth 419; Douce 207; College of arms 20. Luard zuerst
die verschiedenen Hände und Absätze in den beiden wichtigsten 2
gesondert und den Saint Alban's-Theil so trefflich herausgearbeitet,
hierfür eine Verbesserung mir nicht möglich scheint. Für den Theil
bis 1307 möchte der Literarhistoriker für die Quellenkunde wohl i
einige Räthsel gelöst haben [Bemont, RC '91, 50 versucht nach den Ja!
anfangen die Verfasser zu sondern]; doch alles irgendwie für die Geschi
selbst Wichtige liegt nunmehr aus zahlreichen Hss. verlässlich gedr
vor. Mit Hilie des trefflichen Index überwindet man leicht den Uebelst
daes man aus eingeklammerten Zeilen oder selbst Worten im Text,
Anmerkungen, aus Anhängen, ja selbst mitten aus der Vorrede I, xxxij
Nachträgen III, 672 die dem Autor fremden Interpolationen der einze
Hss. zusammensuchen muss. Lieber hätte man z. B. die Rochestersi
Nachrichten der dortigen Hs. und die Ostanglischen Fasten der Norwichei
ebenso beisammen, wie Luard Merton's Prioren aus Hs. Eton I, lij
hebt. Die hier meist zuerst gedruckten Einschaltungen bringen viel M
würdiges, auch für Reichsgesch. Z. B. aus Holme: 1134 Kaiserin Math
wollte den Vater morden und tloh vor ihm zum Anjou [ähnliches g(
Heinrich V. legt ihr eine andere Sage zur Last]; aus Rochecter:
xanders IIL Privileg für Rochester, Velletri 0 idus Aprilis 1180; 1237 „Ki
Roffensis ecclesie • - steterunt in curia [Romana], per totum annum
pediti per guerram inter dominum papam et imperatorem Alemannom
aus Westminster: „1261 mense Augusti, 5. die eiusdem, apud Wync
seiam obiit Ricardus, nepos regis Henrici, cognominatus de Paris, eo (j
Parisius natus erat; et sepultus est apud Boloniam^ dithis was a so:
Richard of Cornwall**, Luard). Zu 1239 „Frethericus dotes eeclesiae invad*
bemerkt ein Engländer um 1400: ,Nota Fredericum amicum Wyclyf*
Fast alle Sätze der aus vielen Quellen zusammengestoppelten Par
sehen Edition weist Luard nun aus Hss. nach, ausser der Nachricht,
Grosseteste zu Stradbroke geboren sei.
Aus einem bisher unbekannten Geschichtswerk des Reginald
Wroxham citirt der Holmer Interpolator Stellen die sich mit Matl
Paris' Chronik und Historia decken. Wenn er den Reginald Cresi, Pfa
von Wroxham meint, dessen Tod er zu 1235 bemerkt, so hätten wir
(nach Luard I, xxiij) eine unbekannte Quelle des Matheus.
Von den gesammten Flores ist nur etwa ein Sechstel nicht aus
erhaltenen Büchei*n entlehnt; und dies ist (wie leider auch der frei
Theil) aus den schlechten Ausgaben häufig benutzt worden. Als er
England, Mittelalter (F. Liebermann). 415
aber konnte Luard hier zwei Fortsetzangen von bedeutendem C^aellenwerth
veröffentlichen, nämlich III, 328—48 eine aus Tintern für 1305 — 23 [die
u. a. das Wittum der Alice von Hennegau und Edward's II. Krönung vor
den Fürsten von Savoyen und Brabant meldet] und III, 187—235 die weit
wichtigere aus Westmiuster, bis 1325. Letztere, im Chetham-Ms., ist vom
dort 1325 verstorbenen Mönch Robert von Reading verfasst (mit Ausnahme
der drei letzten Seiten, die aus Murimuth und Higden angehängt sind).
Er nimmt heftig Partei gegen Edward II, üaveston, die Despenser, Erzb.
Reynolds, die Templer und die Dominicaner (vgL I, xiv; III, xvij); sein
dunkler Stil zeigt den Verfall der Engl. Geschichtschreibung des 14. Jahr-
hunderts. Seine Nachrichten für Reichsgeschichte sind: Heinrich's VII.
Bestätigung durch Clemens V. und Vergiftung durch Dominicaner in castro
Pulchchrano bei Pisa, das Concil von Vienne, der Flandrische Krieg 1315,
die Verschwörung der Aussätzigen, Deutschland zu vergiften 1321, Henne-
gau's Parteinahme für Mortimer, Ludwig's IV. Wahl und des Papstes
Intrigae. — Aus dem Liber additamentorum von St. Alban's druckt
Luard III, 349 Alexander's IV. Brief an Heinrich III., Viterbo 22. Dec. 1258,
betreiTs Englischer Schulden bei Italienischen Bankiers des Papstes, und
ein Rundschreiben des Erzb. Bonifaz von Canterbury an den Engl. Klerus
(Lambeih, 16. Juli 1259) über diese für Rom zu sammelnden Gelder.
Nach löblichem Engl. Brauch verschmäht Luard nicht die unsägliche
Mühe, 300 Seiten Index zu liefern, und mit geradezu rührender Bescheiden-
beit entschuldigt er etwaige Fehlerchen. Vgl. SatR 61X90, 301. [Am 29. April
hoffte Luard diese Anzeige, deren CJorrectur er im Bette sah, eingehend
ni beantworten ; am 2. Mai meldete man mir seinen Tod.]
*Sir G. F. Duckett, Visitations of English Cluniac foun-
dations in 1262, 1275 — G, 127i*, translated from the original records
in the National library of France [Nouv. acq. lat. 2280]. London,
Paul, Trench. 1890. 52 p. — Der um Englands Cluniacenser-Gesch. schon
durch andere Arbeiten (vgl. DZG III, 189) verdiente Verf. übersetzt
fe ,dem Sinne nach genauestens** [zu frei: RC 'iO, 278] drei
Rollen, die frühesten Visitationen, die man von England kennt, in
dienen die Visitatoren , je ein Französ. und ein Engl. Prior , den Be-
find von etwa 22 Klöstern berichten. Aus ihnen erhellen die Namen
<l«r Stiftsbeamten, die Anzahl der Mönche, der Gottesdienst, das
innere Klosterleben, die Orts- und Wirth Schaftsgeschichte.
Die Stifter erscheinen vielfach bedeutend verschuldet, darunter Wenlock,
^*il sein Prior den Bischofstuhl von Rochester erstrebt; dieser, der erst
1275 Visitator gewesen, erfuhr nun, 1279, arge Rügen. Der Prior von
Careswell wird, .obwohl ein Engländer**, gelobt. Gänzlicher Verfall wird
"iw einmal, p. 26, gerügt, sonst meist nur hier und da ein kleinerer Ver-
8t088 gegen die Regelstrenge. Doch von Montacute reiten die Mönche im
LÄnde umher, essen und trinken mit Laien, und über des Priors üblen
l^umund kann nur viva voce berichtet werden; aus Thetford werden zwei
L
416 Berichte und Besprechungen.
Mönclie verbannt wegen unanständigen Lebens nnd Dienstboten-Misshanc
lung. Monk-Bretton mnss durch den Sheriff auf des Königs Befehl g(
zwangen werden, die Vieitatoren einzulassen, und wird wegen verweigert!
Auskunft excommunicirt. Im Ganzen erscheint der Zustand dieser KlÖstc
Ende des 13. Jahrhunderts als geordnet und regelgemäss. Ein Procei
gegen das Domcapitel von Lichfield kostet viel^ weil Männer von £ii
lluss und aus des Königs Umgebung darin sitzen. — Verf. übersetzt al
dann eine Uebersicht über Cluny's Britische Töchter aus dem 15. Jah
hundert, die Visitationen von 1298, 1390. 1405 auszieht; und hinter de
fleissigen Index stellt er (nach L. Delisle's Abschrift aus dem Origins
Bibl. nat. , Lat. add. 2566) eine Verfügung des Priors Johann von I
Oharite von 1247: damit ])ro defunctis gebetet werde, wird einer sein<
Mönche zwei Tage nach jedem Todesfall diesen den Französ. Gellen melde
zuletzt Longueville nahe Dieppe; und dieses wird die Nachricht nach Eni
land bringen und dorther die Obitmeldungen Englischer Tociiterstifte 8
La Charit^ befördern. — Eine kurze Einleitung verzeichnet die Eng
Stifter Cluny's und behandelt den Zweck der Visitation und die Entstehuc
der Generalcapitel, meist aus Pignot. Vgl. Antiq. Jul. 90, 38; Ath. 14VI90,76
*Sir G. F. Duckett, Original documents relating to the hostag«
of John king of France and the treaty of Bretigny in 136<
Edited with histor. notices. London, printed for the author. 1890. 78 j
— Nach einer Abschrift L. Pajot*s erscheint hier aus den Originale
im Thouarser Urkundenschatz, den Heraog de la TremoTfUe neuerding
der Bibliotheque Nationale * ül)ergab, 1. ein Befehl Karins V. (vonVincennej
17. Mai [1366]) an [Engerger] d*Amboise, er solle als Geisel in Englaa
ein Jahr lang statt Veit von Blois eintreten [der für die Erfüllunj
des Vertrages von Bretigny unter anderen vornehmen Franzosei
den Engländern haftete]; 2. die ablehnende Antwort und 3. derei
Begründung: Amboise war selbst bei Poitiers 1356 gefangen, hatt<
den Engländern hohes Lösegeld gezahlt, und gegen die Krone Schuld-
forderungen, gegen Blois Klagepunkte. Dieser Widerspruch siegte:
Veit von Blois ward 1367 frei , indem er die Grafschaft Soissons an
Edward III. für dessen Schwiegersohn Ingelram von Coucy übertrug.
Der Wortlaut dieser für Französ. G. wichtigen Urkk. ist Französisch und
in der Einleitung ausführlich mit grossem Fleisse erklärt. Besonders
über Genealogie, Heraldik und Ortsalterthümer zur G. der Mitte des
14. Jh. (um 1340— -70) verbreitet sich Verf. gern; neuere Literatur oder
kritische Methode wendet er nicht überall an. Das weitaus Meiste
betriflft den Französ. Adel, einiges den ihm verschwägerten Lotbringi'
sehen, nur wenig England.
Die Appendix enthält 4 Stücke: „König Johann's Lösegeld" behandeU
den Versuch, diese Rieseneumme aufzubringen, grösstentheils nach Lyoner
* Vgl. Delisle, Catal. des mss. du fonds De la Tremoille. Paris.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 417
Documenten in Guigue's „Querre de cent ans**. „Geiseln aus der Stadt
Lyon** erhielten in England Darlehen vom Antonspital der Londoner City,
«iner Celle des St. Antoine de Viennois (Isere), die 1231 an Stelle einer
%nagoge entstand, und deren Geschichte Verf., z. Th. aus Ungedrucktem, bis
2um 16. Jahrhundert überblickt. Es folgen : „Nachträge aus Rymer's Foedera*
und „Jean le Meingre dit Boucicaut" c. 1364—1421. Ein trefflicher Index
Jiilft durch die Masse der Namen und verschiedenen Dinge durchzufinden.
Vgl. Ath. 13XU90, 812; DZG V. 198.
A. W. PoUard, English Miracle plays, Moralities and
Interludes; specimens of the Pre-Elizabethan drama, edit. with an
introduction . notes and glossavy. Oxford, Clarendon Press. 1890.
Ix u. 250 p. — In einer handlichen Ausgabe erscheinen hier aus der
Zeit vor Heinrich VII.: ,,Lucifer s Fall" aus den Yorkspielen, ,Noah*s
Flmh* und , Opferung Isaak's*^ aus den Chesterspielen , „Anbetung
<ier Hirten* aus Towneley's Hs., , Englischer Gruss" aus den Coventry-
spielen, ^Magdalena*^ aus Digby's Hs., und (nur dies zum ersten Male
gedruckt) »Burg der Beharrlichkeit** aus Macro's, jetzt Gurney's, Hs.
(Deren Bübnenplan von etwa 1450 hätte eine Zeichnung leicht, und
besser als die Beschreibung, veranschaulicht]; ferner in der Appendix:
»Christi Höllenfahrt* (ed. Mall, Berlin. 1871), „Abraham und Isaak*
4US Broome in Suifolk, alles Bisherige im Englisch des 14.-15. Jahr-
hunderts, endlich Lateinisch mit Nordfranzös. Kehrreim: „Ludus s.
Nicolai* des Hilarius, eines (vielleicht Englischen) Schülers von Abe-
lard. Die Einleitung (kurz, aber anschaulich, ohne viel Neues, doch
«tets selbständig prüfend) zeigt die Entwicklung des Engl. Theaters
seit etwa 1100 aus Österlichem Kirchenbrauch; ein Sepulcrum, einst
fär die Bestattung des Crucifixes gebaut, findet sich noch in mancher
Kirche. Eine fast zweihundertjährige, für uns dunkle Kluft trennt
diese Latein. Ritualspiele von den Engl. Aufführungen städtischer
bilden. 48 Gewerke zu York spielten 1415 zu Fronleichnam die
beilige Geschichte von der Schöpfung bis zu Maria Himmelfahrt;
jedes führte ein Bild auf; die Liste steht p. xxxj. Dass man um
1200 Französisch spielte, kann nur vermuthet werden. [Zur Nord-
französ. Bühne des 12. Jahrh.s vgl. W[ilmote] in Moyen-age, 1890,
^9] Hrsg. wählt seine Beispiele, um die Darstellung des Historischen,
Humoristischen, Tragischen im Mirakel vorzuführen; er betrachtet
^en Stoff vom Standpunkt der Bühnengeschichte , ausdrücklich nicht
von dem des Historikers religiöser [und moralischer] Volksanschauun-
gen. Dass auch dieser hier viel zu schöpfen findet, bedarf keines
Erweises; z. B. in „ Jedermann" (c. 1480 — 1500) heisst es stark hier-
archisch: , Priesterschaft übertrifft alles; kein Kaiser hat von Gott
^D Amt so hoch wie der geringste Priester". Vgl. Ac. 8X190, 417;
Hitthh. a. Engl. Spr. '90, 196 ; DLZ 1890, 1762.
Deutsche Zeitsohr. f. Geschichtsw. 1891. V. s. 27
418 Berichte und Besprechungen.
IL Kürze Mittheilnngen über die Literatur von etwa 1888—90.
Fortsetzung zu 1)ZG II, 500 ff. — Eine «^ vor dem Titel bedeutet, dass Referent da« Bu(
nicht selbst eingesehen hat. Ziffemgruppen wie 21XII89 bedeuten Daten (xl.December 1889
VerlagHort, wo nicht das Gegentheil bemerkt wird, ist London.
Bibliographie; Histor. Zeitschriften; Gesellschafteii; Rolls seriei
"The English catalogue oi' books for 1889 [bezw. '90], - - list of all th
books published in Great Britain and Ireland in - - '89 [*90]. — G. W. Portei
List of bibliograph. works in the reading room of tlie British museum,, ga
^G. Fortescue 1890 revidirt heraus. — Books of reference in the reu
ding room of the British museuni, eine treffliche Auswahl von Nachschlage
büchern, begründet von W.Jones, setzte fort Bullen, ®3. ed., 1889. Vgi
DZG III, 261. — Year-book of the scientific and learned societies o
Great Britain and Ireland: comprising lists of the papers read during 188
[bezw. 1888] before societies engaged in all [bezw. 14] departments of rc
search with the names of their authors. [With appendix comprising a lis
of the leading scientific societies throughout the world; dies fehlt 'SS]
Compiled from official sources. V. [bezw. VI.] annual issue. Griffin, 1885
[bezw. 1889] 25G [bezw. 234] p. Für Bril. MA. bieten in ,§1. Science and
literature" die acht Londoner Gesellschaften nichts, jedoch Einiges zur
Prähistorie: 1888, p. 19; '89, p. 16; die 65 der Provinz druckten zwar
theilweise histor. Vorträge, von denen jedoch äusserst wenige aus Autor-
namen oder Titel ürforschung vermuthen lassen; solche, wenn nicht reinlocsl,
ordne ich unten ein. ,§ 6. Economy** bietet nichts, ,10. Law* sehr wenig.
Weitaus das meiste hierher Gehörige steht unter «11. Literature and hisL*
und ,13. Archaeology". Leider fehlen noch bei vielen Gesellschaften die
Titel der Aufsätze, ein Verzeichniss der Verfasser oder der Gegenstände
ihrer Veröffentlichungen. — An index to the Archaeologia or Miscel-
laneous tracts rel. to antiquity from vol. I — L [1887], publ. by the Soc
of antiqu'aries of London (1889, 806 p. 4), grösstentheils von E. Peacock
und M. Stephenson, umfasst nicht nur Namen der Verff. und behandelten
Orte, Personen, Völker, sondern auch citatenreiche Sachartikel, wie archi-
tecture, arms, church, folklore, heraldry, inscriptions, gild, sanctuary. An-
gehängt ist eine Liste der Abbildungen. [Leider fehlt eine Liste der Titel
aller Aufsätze nach Bänden. Ina müsste mit Ini, Ethelred mit J£thelred
zusammengefasst werden.] — Eine gute Bibliographie EngL Gesch^
auch mit Angabe der Recensionen gibt der Jahresbericht über die £^
scheinungen - - der German. Philologie hrsg. Ges. f. Dt. PhiloL su Berlin
I-X: 1879—88 (Berl., bezw. Lpz. 1880-9) unter Cap. 16. Der neueit»
Band über 1889 (1890) citirt bereits oft DZG. — °E. H. Gurney, Referencs
handbook for readers, students and teachers of Engl, bist., Boston 1890. "*
Die An gl ia bringt seit April 1890, von Band 13 (N. F. 1) ab monatlich ein
Beiblatt: „Mittheilungen aus dem gesammten Gebiete der Engl. Sprache
und Litteratur", das öfters Historisches bespricht. — Die Revue de»
questions histor., Tables des t. 1 ä XX (1866—76), Paris 1887, analy
sirt ausführlich für Engl. MA. u. a. folgende Aufsätze: de Neuville über
Xormann. Eroberung; Puymaigre über Blondel; G. Massen über Quell*"
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 419
und neuere Literatur. Wichtiger sind die Arbeiten über zunächst Franzos.
Stoffe, von denen z. B. die Beaucourt's zum 15. Jahrhundert England nahe
angehen. — The Gentleman's magazine library; - - chief contents of
the G. m. 1731-1868, ed. G. L. Gomme. Bibliograph. Notes, ed. A. C.
Bickley ('89 ), betreffen Curiositatenkram ans der Literatur von allen mög-
lichen Ländern , Zeiten und Gegenständen , fleissig gesammelt und sorg-
fältig indicirt, aber Nichts für Brit. MA. — ^Review of reviews, ed.
W. T. Stead, monatlich seit Jan. 1890, beschreibt und zieht kurz aus die
Aafsätze in Zeitschriften Englands und des Auslands; laut Ac. 21X1189,
4öf). — ^Northern notes and queries or the Scottish antiquary, ed.
A.W. C. Hallen, brachten Nr. 9—13 (Edinb. 1890) heraus; sie betreffen
laut Ath. 30 VIII 90, 286 meist nur Schottland. — <^The Critical R. of
theolog. and philosoph. literature (I, 1 Edinburgh. 1891) gibt unpartei-
liche, volksthümliche, wesentlich Schottische Kritiken, seltener über Histo-
risches; ThLZ '91, 1. — Die Archaeological review brachte März 1888
bis Jan. 1890 in 4 Bänden unter Leitung von G. L. Gomme lleiasige
Bibliographie, z. B. die Titel der Artikel in Brit. archl. Zeltschrr. von
1886/7 nach Verfassern geordnet, mehrere hervorragende Forschungen zur
Engl. Verfassungs-G. und Sammlungen histor. Einzelheiten, alles mit über-
sichtlichem Index vor jedem Bande. — Leider verschmolz sie (vgl. Archl. R.
Jan. '90, 447; DZG IV, 408) mit Folk-lore, a quart. R. of myth, tra-
ditio!), institution and custom, incorporating the Archl. R. (V, 1) and the
Folklore Jl. (VIII, 1). Dies erscheint als Organ der Folk-lore soc. , die
A. Lang, Gomme, Jacobs, A. Nutt leiten, bei D. Nutt, London, seit
März 1890. — Ein Folklore congress wird 23.— 27. Sept. 1891 zu London
tagen und Verfassung und Sitte neben Volksliteratnr und Mythos behandeln;
Folkl. Dec. ^90, 507. — The Antiquary wird seit 1890 von J. C. Cox
redigirt, der von The Reliquary zurücktritt; Ac. 16X189, 319. — Die
Scottish bibliograph. society zu Edinburgh bereitet eine vollständige
Bibliographie Schottlands vor, druckt aber ^Verhandlungen nur für ihre
6ö Mitglieder; Ath. 8II90, 181. — Der Royal histor. soc. verlieh die
Königin, ihre Patronin, Corporationsrecht; Ac. 10VIII89, 86; vgl. DZG III,
(40.— Britanniei^p Alterthumsforscher-Vereine haben 15X11888 eine
Einigang erzielt, nach der sie als Societies in Union künftig bei der
Londoner Society of antiquaries ihre Register und Veröffentlichungen
niederlegen. — Weitergehende Wünsche, besonders betr. Orts-Museen und
H»ndbächer, bringt Archl. R. III, 284, Jan. "90,445. — The Henry Brads-
k»w liturg. text soc. wird ma. Ritualien u. a. Stoff zur Vorgesch. des
Book of common prayer drucken; Ath. 15X190,665. Vgl. DZG IV, 146.
V.Nachrr. 58 f. — üeber «The Genealogist s. DZG III, 259. — Die
Rolls series der Brit. Chroniken , trotz Planlosigkeit und vereinzelter
IBttgriffc in der Auswahl der Herausgeber [vgl. DZG IV, 222], weitaus
^ bedeutendste Editionsleistung Grossbritanniens, die Stubbs und Luard
>i Mitarbeitern zählt, ward neuerdings angegriffen, im Bestände bedroht
lArchl. Jl. 45 ('88) 318] und in den Mitteln beschränkt.
Handsohriftenkataloge. The catalogue of [2026] additions to the
"«•.in the British museum [vgl. DZG III, 257] verzeichnet n. a. Gesta
420 Berichte und Besprechuogeii.
Cnutonis und Aellric's Vocabular, beide vom 11. Jahrhundert^ Adam v.
Murimuth 1333 — 46: Chartulare von Cokersand; Furness, Aberbrothoc,
St. James' Hospital bei Canterbury, Urkk. für Burton on Trent und Ed-
ward's d. Bek. für Coventry, s. DZG II, 223. — ®W. D. Macray, Annal»
Ol* the Bodleian library, Oxford, with a notice of the earlier librar}' of
the University [seit 1439]; 2. ed.. contin. 1868—80. Oxford 1890, verzeichnet
die Brit. u. Ir. Stifter, denen die Codd. Bodleiani entstammen; vgl. RC
1891, 7^ L. Delisle, BECh 51, 313; Ath. 20XU90, 848. — '^J. Taylor, Hist.
of the transmission of ancient books to modern times, new ed. 1889.
Gelehrtengeschichte. Von Brit. Erforschern des Engl. MA. starben
du Boys, Burnett, Campkin, Clayton, Edwards, Hardwick, Match, Isewman,
Rogers [vgl. Ac. 18X90, 341; Westminster R. Dec. '90], Selby, Simcox,
Smith [vgl. Antiq. Sept. '90, 94], Vigfusson; vgl. DZG I, 504; IL 5;jd f;
III, 270 f; IV, 237. 418. — R. W. Church, Dechant des Londoner Doms,
Biograph Anselm's, starb 9XII90; vgl. Ac. 13X1190, 565. — Ueber Tlio.
Kerslake, den Erforscher des frühesten südwestl. England, vgl. Ath.
10191; Notes Qr. 17191, 60. — Ueber Green, Grote, Guest, Haddan, Hallam
um! Halliwell -Phillipps handelt L. Stephens and S. Lee, Dictionary of
national biography [vgl. DZG I, 486; III, 444] in Band 23 f. (1890).
Chronologie. 4. A.Timm is, Chronolog., histor. and heraldic chart«
of the royal house of England from K. Egbert to the present time (1890 f.)»
bringt für MA. zahlreiche Fehler [lange Liste in SatR 14VI90, 749], leg*
z. B. den Angelsächs. Königen Wappen bei , bietet aber schöne herald.
Bilder; Ath. 2VIII90, 161. — Ilaydn's Dictionary of dates and universal
information, rel. to all ages and nations [dessen frühere Auflage fürMA.
wenig brauchbar] wurde stark verbessert in der ®19. ed. by B. Vincent,
to 1889. Doch citirt SatR 26X89, 468 arge Schnitzer. — »The bock of
dignities; lists of the ofücial personages of the British empire from the
earliest periods, - - sovereigns and rulers of the world - -, foundcd on Beat
8on*s Political index (1806), remodelled by J. Uaydn; contin. by H.
Ockerby (1890), 1170 p., mit 200 p. Index, bringt Listen von allen Regentea
(von Trapezunt bis Südamerika) und Englands höchsten Beamten, Ad-
lichen , Richtern , Prälaten , Londoner Magistraten , Ritterorden , See- uo4
Heeresofficieren , Präsidenten gelehrter Gesellschaften. Höchst braochbir
für neueste Zeit, sei es für MA. fehler- und lückenhaft; EHR Jan. ^U \
191; SatR. 16VIII90. 210. :
Paläographie. Die Paleograph. soc. brachte Angelsächs. Schrift ^
in ^Ser. IL part 3. — ®M. Prou, Manuel de palcogr. [vgl. DZG IIL 448 t;-j
Bibl. 4300; V, 188], behandelt in c. 1, Tafel 2 Irische und Angels. Sei
genügt aber für Engl. Siglen nicht; J. Taylor Ac. 9VIII90, 113. — ®E. Chat«
lain, Paleogr. des classiques, facsimilirt einen Lucrez des 9. Jahrb.
Correctur Angelsächs. Hand; JBG 1886, II, 358. — ®A. C. Ewald, P«
and parchment [histor.-antiquar. Aufsätze], bespricht die früheren
Stoffe. — ow\ Blades [f April 1890]. Bibliograph, miscellauies, behi
die Blattzeichen in Hss. seit dem 9. Jahrhundert und angekettete Böc
in Wimborne Minster; SatR 12VII90, 60. — *>J. W. Bradley, A
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 421
Dary of miniaturists, Illuminators^ calligraphers and copyists - - to the
18. Cent. - -, from various sources, many hitherto inedited (3 Bde. 1887 — 89),
sichtet den massenhaften Stoff seit den Anfängen der Kirche, auch aus
abgelegenen Klöstern, mit Kunsturtheil , Schriftkunde und eigener Unter-
suchung; Delisle BECh 50, 476; Atli. 81190, 185. — Die Oxforder Claren-
don press wird künftig auf Bestellung Photographien von Codices der
Bodleiana liefern; massigste Preise verzeichnen Ath. 3191, 21; Mitthh.
a. Engl. Spr. '91, Febr. 329.
Münze. W. S. Thorburn, A guide to the coins of Great Britain
aod Ireland from the earliest period (^. ed. 1890). Dies Buch war 1884
ZQr Einführung für spätes MA. höchst praktisch. Die posthume, verb. Auf-
lage sei etwas veraltet; Ath. 61X90, 328. — ^\. de Bartheldmy, Manuel
de nnmism. ancienne, behandelt p. 103 — 29 Kelt. Münzen, auch Britan-
niens: R. Gelt. 11, 375. — °J. A. Bl an eh et, Nouveau manuel de numis-
matique (Paris 1890), stellt in Bd. II die Münzen Englands, Schottlands,
Irlands dar; vgl. M. Prou, Moyen-äge 1890, 123.
Concreto Denkmäler. ^. Ely, Manual of archaeology 1890. —
"W. B. and W. S. Weatherle}', Ancient sepulchral monuments (1887),
darin viele Britische; laut ArchlJl 45, 209. — °J. Hunnewell, Englands
chronicle in stone (1886) beschreibt, laut G. Masson, RQH 44, 066,
nach eigener Anschauung die noch bestehenden Reste von allerlei Bauten
seit Druidenzeit bis Victoria, mit besonderer Rücksicht auf ma. Gesell-
ichaft. — J. R. Allen, The archaeology of lighting appliances (Proc. soc.
wjtiq. Scotl. 22, 1888, 79), schreibt die ö. der Lampe, nicht bloss in Bri-
taonien. — ®R. Brydall, Art in Scotland, its origin and progress (Edinb.
1889), behandelt MA. ganz kurz; Ac. 28X1189, 426.
Sprache. G. Körting, Encyclop. u. Methodol. der Engl. Philologie
(Heilbr. 1888); vgl. CBl '88, 1649. — J. Earle, The philology of the
Eiiglish tongue (4. ed. Oxf. 1887) erzählt die Gesch. der Engl. Sprache
gemeinverständlich, lebendig und geistvoll. Dass Englisch der Name der
gesammten Inselgermanen wurde, liege an dem, namentlich literar., Vor-
wiegen des Anglischen Northumbriens seit Mitte des 7. Jahrh. Die von
Beda gerühmte Nordangl. Lyrik blühe noch in Bums. Auf Northumbr.
Cttltur baue Aclfred's Prosa weiter und nenne sich in Anerkennung dessen
Englisch. Auf dem Markt des 12. Jahrhunderts sprach der Korn- und
Vieh-Verkäufer Englisch, der Käufer Französisch, beide verstanden
beides, wie heute an der Grenze von Wales. Als Französisch in England
Mtt weitesten modern war, um 1350, besass es keine tiefe Wurzel mehr,
»ie ein Fluss oft verflacht, wo er am breitesten sich ausdehnt. Die Engl.
Proclamation von 1258 ist von einem Beamten künstlich aus dem Französ.
ibertragen, archaistisch und nicht der lebenden Unterhaltung entnommen.
Am den Bedeutungen des um 1200 von den Normannen eindringenden
Wortschatzes will Verf. deren rücksichtslose Ehr- und Gewinnsucht heraus-
itten. [? Es folgt nur, dass sie die Herrschaft und den Reichthum besessen. 1
ÖUi besonders betont Verf. den Einfluss des Königshofes und des Hof-
^ters Chancer auf die Sprache; nur so erkläre sich die plötzliche Nieder-
422 Berichte und Besprechungen.
läge der Dialecte, nur daraus die Redensart ^des Königs Englisch" [die
aber mit des Königs Heerstrasse nicht parallel geht] ^ was anfangs die
Sprache der Regierung und Urkunden bedeute. Höchst brauchbare Tabellei
Dänischer Lehnwörter [weshalb foster, slit?] und Französischer um
Indices erleichtern die Uebersicht; so zeigt p. 34 wie für Einen Begrif
die Engl. Sprache drei Wörter, aus German. , Roman, und Renaissance
Cultur^ sich aneignete. Neueste Literatur besonders Deutsche .^ ist nich
überall berücksichtigt. — H. Sweet^ A bist, of English sounds fron
the carliest period with füll word-Iist« (Oxf. 1888), bietet eine Geschieht
der Laute ^ aber auch ihrer Darstellung, also der Schrift ([>. t>4, Runei
p. 95). Dialecte (p. 99. 154)^ EinÜuss des Nordischen (p. L53) und Frauzöf
(p. 156) spiegeln die Verschiedenheit der eingewanderten Rassen wiedei
— "W. W. Skeat, Principles of English etymolog}'; I: native dement
Oxf. 1887. — **A new English dictionary on histor. principles - -, col
by the Philolog. soc. , ed. by J. A. H. Murray (Oxf.) reicht 1890 bis t
— F. Flügel, Allgem. Engl.-Deutsches und Dt.-Engl. Wörterbuch; Lfg. 1-t
Braunschw. 1891. — Ferneres s. unter Keltisch, Angelsächs. .. Anglono
mann., Mitteleuglisch.
Volkskande. Vgl. o. p. 419. — G. L. Gonmie. The Folklore 1
brary, a retrospect. review (Arohl. R. 1, (>2). sammelt aus alten, selten meh
gelesenen Büchern Spuren früheren Volksglaubens. — *Ders. , The band
book of Folklore (1890), erklärt den Begriff der Volkskunde, tliellt sie dum
ein in Aberglauben, der haftet an grossen Naturdingen, PUanzen, Thieren,
Zwergen.) Hexen, in Arzenei^ Zauber., das Leben nach dem Tode, Fe£(-
brauche, Spiele, Ortssagen, Märchen, Räthsel, Kinderreime. Einzelne Capitel
sind von anderen ileissigen Sammlern, wie: Brabrook, Hartland, Jacobä. -•
^J. Jacobs, English folktales, z. Th. für Kinder, nimmt auch Schot-
tisches auf-, SatR 8X190, 537 vergleicht verwandte Märchen. — ^E. S. Hart-
land, English folk and fairy tales ("90), sammelt aus Büchern und Zss., nicht
aus Volksmund, Märchen (meist ohne Orts- und Personennamen) und
Sagen. Dass solche auch im modernisirten England, im Puritan. Wales,
wenn auch nicht so häufig wie im Gael. Schottland und Irland, leben,
behauptet SatR 10V90, 574. — ^'Ders., The science of fairy tales; an
inquiry into fairy mythology. 1891. — R. C. Hope, Holy wells; their legcnds
and supersiitions^ Antiq. ^90, A'X, 30. 40. ü6. 161; XXI, 23. 93. 144. 195.
265. Die Quellen sind nach Grafschaften geordnet; kirchliche Verbote »ie
zu verehren treffen manch* heidnisches üeberlebsel.
Acta sanctorum NoTembris» coli, a C. de Smedt, G. v. Hooffe*
J. de Back er; I (Dies 1—3), (Paris 1887, fol.) bringen Viten der hh. Aedh,
Aidan, Ailtin, Bigill, Brenan, Brugac, Canan . Carprcus, Cill-Tedil, v>^
Colman [150 Heilige des Namens gibt es], Coeraan, Coomhog, Corcunutan,
Cronan, Ercus, Fiuntina, Lonan , Lugad, Martan, Muirdebhar, RumwoWi
Wenefreda. Von den 25 Irischen Geistlichen des Martyrologs ist m^st
nicht einmal der Ort, wo sie lebten, geschweige ihr Zeitalter bekannt
Vgl. Krusch, HZ 63, 98.
Britische Inseln: Allgemeines (F. LiebermAnn). 423
Darstellungen des ganzen Zeitraums. ^£m ertön [vgl. DZG II,
^2Ö] ist ein Schulbuch, das Cultur und Quellen berücksichtigt; Kurth RQH
Jan. '90, 323. — ®G. G. Zerffi, ßtudies on the science of general bist;;
II: mediaeval, wird verurtheilt EHR Oct. '89, 806. — S. R. Maitland,
The Dark ages: essays illustr. - - religion and literat. in the 9. — 12. cent.
'^New ed. by F. Stokes (1889) sei nicht wesentlich verändert, also überholt;
5atR5X89, 388. — A. J. Chureh, Early Britain ward von C. Elton,
Ac. 8II90, 91, mehr gelobt als von EHR July '90, 607; SatR 28X1189,
m: Ath. 151190, 118 und mir DLZ '90, 847. — °D. G. Mitchell,
English lands, letters and kings; from Celt to Tudor (N'York '89) liefert
■einem weiteren Kreise ein geschickt anregendes Lesebuch mit Qnellen-
proben, beschreibt MA. aus Scott und Tennyson [entbehrt also wohl eigener
Forschung]; Mod. lang, notes '90, 45; Kingsford, Ac. 1III90. — ^S. R. Gar-
diner, A stndent's bist, of England from the earliest times to 1885; I:
i). C. 55— 1509 (1890) fand allseitig Beifall. Er bietet, namentlich zum
Examen, etwa der Universitätsreife, die Ergebnisse neuester Forschung
{wie die von Stubbs über Verfassung, von Cunningham über Wirthschaft),
von hohem histor. Standpunkte gesehen, lesbar und (auch durch Biblio-
graphie, Indices, Tabellen und Typenwechsel) höchst übersichtlich. [Die
Ünheile über Thomas von Canterbury und Edward I., angeführt in Ath.
:29XI90, 732, lauten klar und bestimmt.] Die Bilder erhellen besonders
gilt kirchliche Baukunst. Eine Karte fehlt. Ueber genauesten Einzelheiten
soll der Leser den wiclitigsten Fortschritt (nach dem der Raum vertheilt
ist, obwohl die Capitel nach den Königen geordnet sind,) nicht vergessen
Qnd mit dem Stoffe politisches Denken lernen. So Ac. 4X90, 291; Bemont
RH Jan. 1891, 151; SatR 8X190, 539, wo [bei diesem riesigen und dem
Verf. nicht völlig eigenen Felde unvermeidliche] Fehler gebessert sind.
•■ Von E. A. Freeman's Histor. essays, First ser., erschien 1888 4. Ed.
önd üebersetzung „Zur Gesch. des MA.", von C. J. Locher (Strassb. 1886),
^gl. Riess, UZ 63, 291. Hierher gehören daraus: „Myth. and romantic
Clements in early Engl, bist." , bezw. „Folgerichtigkeit der Engl. Gesch.**
und , Beziehung zwischen England und Schottland".
Biographie. Stephen's [s. o. p. 420] Band XXV (1891) umfasst Harris
bis Henry I. — ^L. B. Phillips, Dict. of biograph. reference, new ed. augm.
1889. 8. DZG II, 242. — Wil. Smith and H. Wace, A diction. of Christ,
biography, literature during the first 8 cent., IV (1887): N-Z, enthält Werth-
^olles; z. B. unter N — 0 über Nennius, Ninian [beide Artikel und überhaupt
^l Keltisches von J. Gammack] , Nothelm v. Canterbury , Offa v. Essex,
Ä V. Mercien, Oftfor v. Worcester, Ordbriht v. Westminster, Osa v. Selsey,
^here und Osric v. d. Hwiccii, Oslafe v. Kent, Osmund v. London, Westminster,
Sussex, Osthryd v. Mercien [all' dies von Stubbs], Osfrith, Osmund, Osric,
^ald, Oswy [diese und die meisten Artikel über Nordengländer von
J. Raine]. Diese Probe beweist, dass man früh-Ags. Gesch. nicht ohne
^e« Nachschlagebuch behandeln darf. In der Verfasserliste findet man
*U88erdem Forscher Brit. Gesch., wie Bailey, Bradshaw, Bright, Bryce,
Korbes, Haddan. Mullinger, Reeves. — Ueber Encyclopädien 8. DZG I, 487.
424 Berichte und Besprechungen.
LiteratnrgeBchichte. M. Manitius, Rom. Dichter im MA.: Persius
(Philologus 47, 713-20) wird benutzt bei Aldhelm, Beda, Alcuin, Sedul,
Dudo, Orderic, Wilhelm v. Malmesbuij, Johann v. Salisbury, Peter v. Blois
(diese beiden kannten auch die Vita Persii), Map, Richard v. Devizes,
Rieh. V. London (Itin. Ric), Matheus Paris und R. Baco. — ^'R. M. Moor so m,.
A histor. companion to hymns ancient and modern. Originale, aucb
Deutsche, der noch gesungenen Hymnen, mit chronol. Angabe der Verfasser.
Die Lateinischen des MA. sind meist den Breviarien von Sarum, Hereford,.
York, Aberdeen und dem Diirhamer Age. Hymnar entnommen. So Notes
and Quer. 4190, 19.
Erleg. ^, England's battles by sea «and land; a complete record - -
from the earliest period, 1890. — **C. R. Lo w, Battles of the British army ; - -
continuous bist, of its Services, defeats and victories from the earliest times,.
1889. — ^erre, Les marines de guerre de Tantiquit^ et du MA., R. mari-
time Oct.-Nov. '90.
Wirthschaft. HandeL W. Cunningham, The growth of Englislfc-
industry and commerce during the Early and M.-ages (Cambr. 1890). isb
eine völlige ^Umarbeitung des 1882 erschienenen Werkes. SatR 9VI1I90, 175 p
Ath. 17V90, 634 und L. T. Smith, Ac. 31V90, 364 rühmen den bedeutendem
Fortschritt. Verf. betrachtet echt historisch die Wirthschaft nur als eim
Organ der Politik und bringt daher das gesammte Gesellschafleleben unter*
den Ökonom. Gesichtswinkel: die Erhaltung des Menschenlebens, Familie,
Stadt, Nation. Er verbindet und prüft die meist von anderen aus den Ur-
quellen geholten Factoren überall selbst, wo er aber von Rogers und See-
bohm abweicht, stellt er doch unparteilich deren Theorie dar. Englands
Cultur im frühen MA. knüpft er an Tacitus' Germania an; die Dorfgemein-
Schaft Freier weiche vor der Normann. Eroberung der Gutsherrschaft. Be-
sonders gelobt wird die ausführliche Bibliographie und die Darstellung des
Stadtlebens und auswärtigen Verkehrs. Dies beides zu heben trugen die
Dänen bei. — Edward L richtet die bisher nur der Stadt dienende Oekonomik
auf den Staat. Edwards III. Gesetze wollen den Wohlstand heben durch
billige Einfuhr und die vom Ausland hoch bezahlte Ausfuhr. Er zieht fremde^
Käufer Engl. Wolle an. Darunter litten der Engl. Händler und der Engl, arme-
Verbraucher groben Tuches. Der Schwarze Tod raiFte die halbe Bevölkerung,
2\'2 Million, hin. Die Lohngesetze waren tyrannisch, nur weil die Preise-
in Folge der Münzverschlechterung stiegen. Das 15. Jahrb., das auf Handels-
macht und Geldschatz (nicht wie Edward III. auf Materialfülle) abzielt,
nimmt den Fremden den Handel und gibt ihn dem Engl. Kaufmann. -*'
°J. Mavor, Economic bist, and theory, Edinb. 1890. — Von St. Do well, A
bist, of taxation and taxes in England— 1885, 4 Bde., erschien ^ Aufl.
— W. Götz, Die Verkehrswege im Dienste des Welthandels (Stuttg. 1888)-
fördert Engl. Gesch. bis 1492 nicht. Im Rom. Britannien (p. 351) erscheine
nur London im Strassennetz massgebend ; da Wege an und zu den Küsten
mangelten, gab es noch wenige Häfen oder Seehandel. [Die von Cäsar er-
wähnten Fahrzeuge aus Korbgeflecht, mit Leder überzogen, dienten den
Gaelen fast bis zur Gegenwart J. Für späteres MA. (p. 541. 555) unterschätit
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 425
Verf. Englands Wichtigkeit: er erwähnt nicht einmal Dover, Yarmouth,
Norwjch, die Verbindung mit Normandie und Gascogne, die bekanntesten
Gesetze über Seefahrer, Kaufgilden und Wollausfuhr. — L. Korth, Köln
im MA. (Ann. HV für Niederrhein 50, 1890, p. 8. 15), überblickt Kölns EngU
B«»ziehungen kurz, doch mit gutem Literaturnachweis.
Eirchengesch. des ganzen Zeitraums. °Herb. Story, The church
of Scotland past and present; I: J. Campbell, Römerzeit bis c. 1070, stehe
auf der Höhe neuester Forschung, verarbeite zuerst zahlreiche Z.-Aufsätze
mit VolUtändigkeit und unparteilich: SatR 28VI90, 807; HJb 12, 168. —
Beilesheim. Church of Scotland (4 Bde., 1889 fr.): Ac. 17V90, 334 lobt
'^Blairs Uebersetzung. tadelt aber die Unselbständigkeit des Verf. und seine
Art Kelt. Hagiographie zu benutzen, nachdem er ihr das allzu Groteske
abgestreift hat (vgl. DZG 11, 204. 503). — '»Transactions of the Aberdeen
ecclesiolog. soc. ; IV : "89 (Aberd. '90) behandeln (laut Scot. R.) Kirchen des
MA.. besonders Keltische, und Riten zu Dunkeid u. Deer. — ^A. Beilesheim,
tjesch. der kathol. Kirche in Irland: I: 432-1509 (Mainz 1890); scheint
Pflugk-Harttung GBl 1890. 1729 wegen StoflffÜlle und fleissiger Literatur-
benutzung höchst beachtenswerth ; doch fehle scharfe Quellenkritik an den
Heiligenleben, eigene Vertiefung, freies Urtheil. Selbständigkeit, Genauig-
keit in Chronologie und Textverständniss vermisst Mac Carthy, Ac. 23VTII90y
153. Sonstige Kritiken: AKKR 65, 181 ; HPBll 106. 7, 1890; Lit. Handw. '90,
U; Lit. Rs. kath. '90, 9; HJb 1890, 803; ZKTh 14, 3; DLZ '91, 3. Bd. II
(1890) reicht bis 1690. — ''J. D. Breen, The church of old England 1886;
vgl.O. Zöckler. JBG 'S6. II, 177. — ^?,The church in the British isles
from the earliest times to the Restoration ; lectures in '89 under - - - the
Church club of New York (NT. 1890). — K. H. Digby , Mores catholici or
Ages of faith, ausgezogen in ^A. K ob 1er. Kathol. Leben im MA. (Innsbr»
1887), wird als parteilich und unkritisch gescholten von V. Schnitze, JBG
Ti. IL 181 ; '88, IV, 48.
Wallfahrten. W, G. Hill, Pilgrimages to English shrines in the
M.A.. Newbery house magaz., July '90. — ''R. Röhricht, Bibliotheca geo-
?raph. Palaestinae; chronolog. Verzeichniss der auf die Geographie des h.
Landes bezügl. Literatur 333—1878 (Berl. 1890), erwähnt mit reichster Biblio-
graphie von Quellen des Engl. MA.: Beda, Blickling homilies, Saewulf,
Malmesbury, [sog.] Benedictus, Hoveden, Diceto, Itinerar Ricardi I, Expugn.
Terrae Sanctae. Rad. Niger, Petrus Bles., Gervas. Tilbur., Wendover, Mat.
Paris [zu dessen Karten vgl. Mon. Germ. 28, 100], Baco. Mandeville, Itinerar.
Aöglici a. 1344, Barthol. Glanvilla. Walter Wiburn, Heinrich (IV) Graf
^fby, Thoma.s Brygg et T. Swinbum, Ralf Iklingham, Altengl. Gedicht von
U26, Wilh. Wey, Ynformacion of Hierusalem (Nr. 531) u. a.
Kirchenrecht. Ad. Tardif, Hist. des sources du droit canonique
(Paris 1887). Dieser nützliche Abriss braucht für Brit. MA. meist nur be-
kannteste Literatur [jedoch nicht: Haddan and Stubbs, Councils; Wasser-
»chleben, Irische Canon, in 2. Aufl.; Sebass, Columban]. Die Angaben über
ßrit Bussbücher des 6.— 10. Jahrh.s stehen nicht auf der Höhe der Wissen-
»<ihafl. Schmitz' Meinung von deren Rom. Quelle wird referirt, doch
426 Berichte und Besprechungen.
zweifehid ; allerdings stelle Regino dem Theodor ein Poenit. Roinanui
voran. Der Verf. des Ordo judiciarius Bambergensis sei vielleicht vom Hol
des Erzbischofs von Dublin, den eine seiner Formeln nennt (j). 800). Eigen
Forschung ist zu Theodor, Egbert, Bonifaz, Richard, Gilbert, Alan. Jol
Oualensis, Wilhelm nicht angestellt : aus Schulte fortgelassen sind von Eng
Canonisten Lorenz und Elias. Unter den Concordaten geschieht des Bri
MA.'s keine Erwähnung, auch nicht des Vertrages von 110(5, oder der ai
schliessenden Schriften des Ivo von Chartres und Hugo von Fleury. die da
Wormser Concordat vorbereiten. — ^A. H. Lewis. A critical bist. (
Sunday-legislation 321—1888, 1888; vgl. JBG 88, IV, 28.
Recht und Verfassung. H. G. Stevens and R. W. Haynes, Bibli<
theca legum, a catal. of law books to 1865--- with a suppl. of tL
works publ. 1865-88 (1889). Buchhändlerkatalog für heutige Praxis; Recht
gesch. des MA. fehlt ganz. — Ein Verzeichniss wichtiger Aufsätze zi
Brit. Rechts gesch., geordnet nach Verfassern und Gegenständen, bieten di
Tables de la R. de legislation anc. et mod. et de la NRH de droit fran9a
et etranger (1870—85). Paris 1888. — ^^R. R. Cherry, Lectureson -- erimins
law in ancient [Ir., Agsächs.] communities, 1891. -» Glaser, Handbuch d<
Strafprocesses I, V\0 und Wagner, Handbuch des Seerechts I, bieten trel
liehe Auswahl auch der Brit. Literatur. — ^F. W. Maitland, English legi
bist., Polit. science QR, IV, 496, Sept. '89. — ^J. K. Hosmer, A shoi
bist, of AngloSaxon freedom: the polity of the English speaking race. -
Von T. P. Taswell-Langmead, English constitut. bist, from the Teutoni
conquest to the present time, erschien H. ed.. rev. [mit stark vermehrte
Appendices] by C. H. E. Carmichael, 1890. — **Hanns Taylor, The origin an
growth of the English Constitution, I (1889) : the making of the constitutio
[bis 1485], verarbeite, sorgfältig und ausführlich, doch ohne Originalität, di
beste Literatur zu lesbarem Handbuch ; LawQR April '90, 223 : SatR 24V 9(
646. — G. L. Gomme, The literature oflocal institutions (1886, 248 p.
verzeichnet eine grosse Zahl von Büchern über Englands frühere und heutig
Provinzial- und Ortsregierung. Vollständigkeit erhoffte Verf. selbst nicb
[vgl. G. Gross, RH 36. 195], immerhin bietet er einen höchst willkommene;
Wegweiser. Wenigstens auf dem Festlande wird kein Forscher aus localei
Zss., privaten Publicationen, Regierungs-Reports und alten Drucken nur an
nähernd einen so reichen Katalog zusammenstellen können: die Scottisl
burgh records [seit 1124!] besitzt nicht einmal das British museum. Wichtij
ist natürlich die Liste auch für Literatur der Ortsgesch. : London behandeL
46 Nummern. Obwohl Verf. „Gneist's great work the best account* der all
gemeinen Ortsverwaltung nennt, hat er Deutsche Literatur arg vemach
lässigt. Statt verfrüht Ungarn, Russland und Bengalen zu vergleichen
sollte er sich erst in die Germanistik vertiefen. Es fehlt aber so gut wi«
alles über Agsächs. (geschweige Deutsche) Gesetze. Urkk.. Rechtsgeschichte
Ein glückliches Ahnen und weite Belesenheit in Volkskunde u. Alterthümen
hält zwar den Verf. ab, Coote oder Seebohm den Rom. Ursprung der Engl
Städte, Gilden und Rittergüter zu glauben (nur in London führe neben unc
Über der German. Freien Versammlung ein Rom. Ausschuas ein Schatten
Britische Inseln: Schottland (F. Liebermann). 427
dasein [?]), doch wagt er eigene Theorien über die Verfansungsursprünge
nicht, sondern citirt vorsichtig anerkannte Autoritäten. Gegen radicales
Nivelliren fordert er von den Gesetzgebern zunächst das historisch Er-
wachsene zu verstehen — wohl zu spät. Nach einer Einleitung über das
Zusammenfassen ursprünglich selbständiger Localgewalten in der Central-
regierung (das begünstigt ward durch die Rom. Schulung der Juristen und
deren Unkenntniss von Germ. Recht, sowie durch den Normann. Eroberer)
folgen 7 Capitel je über Gesch., Archive und Literatur der Localverfassung
allf,'emein, der Grafschaft, des Hundert (von 799 Hundred-Namen gehören
nur :^62 gleichzeitig einer Ortschaft: es war anfangs persönlich, nicht
territorial), der Stadt (die mit dem Dorfe das Gemeineigenthum am Lande
theilt), der Gilde (der Familie nachgebildet), des Ritterguts mit den Ge-
richten über Unfreie und Hintersassen, und des Kirchspiels; hier gibt Verf.
Beispiele für Weidegemeinschaft von August bis April auf dem im Sommer
privat besessenen Acker: von aussenliegenden Enclaven waren einige einst
Waldbesitz der Gemeinde. L^ebersichtlich und klar, wird das Büchlein auch
ein weiteres Publicum zur Erhaltung und Erforschung der vielen in unserem
Jahrh. untergehenden Reste z. Th. uralten Gebrauchsrechtes anregen können.
— Ders., Archl. R. I, 77, verzeichnet Glossare fiir Recht und Brauch des
Engl. MA., die anderen Werken angehängt sind. [Es fehlt das wichtigste:
da» in Schmid's Gesetzen der Angelsachsen.]
Schottland. T. Morgan, Early Scottish bist., Jl. Brit. archl. assoc.
Dec.'89, 348; March '90 [p. 29-41 vom 9-14 Jh.!] hält den Ort, wo Egfrith
von Northumbrien fiel für Dunnichen, nördl. vom Firth of Tay, meint, Alfrid
stürzte in Folge seines Widerstandes gegen Wilfrid, glaubt an Ninian's
Romreise und Kentigem's Besuch beim hl. David und siebenfältige Romfahrt
(ohne die längst begründeten Zweifel auch nur zu erwähnen], wird nur
zuletzt etwas ausführlicher, doch ohne Quellenangabe. — °D. Keith. A
Hst. of Scotland, ciWl and eccles. - - to - - 1153 (2 Bde., Edinb. 1890). ein
^mpendium, das neben neuester Forschung Urquellen benutze. Keltisches
zu wenig und Nordischen Einfluss zu stark betone; Notes Quer. III 90,
^Ö. — <*J. Mackintosh, Scotland from the earliest times to the present
<*nt. (Story of the nations, 1890) diene (laut Scot. R., Oct. '90. 390; SatR
1ÖV1190, 91) zur ersten Einführung, sei fürs MA. zu kurz und unbestimmt.
— •Miss Corner, Hist. of Scotland, new ed., [zu wenig] revised, 1889. für
Kinder; SatR 11190,49. — *>J. C. Shairp. Sketches in hist. and poetvy,
^ J. Veitch (Edinb. 1887) behandelt Schott. MA. ohne neue Forschung;
^tR. Jan. '88, 190. — G. Burnett [t], Scotland in times past, Scot. R.
^^•'88, 1, bespricht des °Duke of Argyll „Scotland, as it was and as it
**' (Edinb. 1887), der gegen Landsocialismus das private Grundeigenthum,
dessen Alter und Zweckmässigkeit, mit Benutzung neuester Forschung ver-
Wt, und knüpft daran einen bedeutsamen Abriss der Ethnologie, Ver-
eng, Gesellschaft und Wirthschaft im Schott. MA. : Der Geschlechterstaat
entstand in der Zeit der Weidewii-thschaft und des Mutterrechts und diente
ÄWih den Anfängen des Ackerbaues bis um 1100. Der Häuptling, König
^^ Feldherr, vom Geschlecht beköstigt und später mit Amtsland aus-
428 Berichte und Besprechunj^en.
gestaltet, ward erwählt aus der ältesten Linie unter des Stammvaters N»
kommen. Beim Verlassen des Nomadenzustandes eignete sich das Geschlc
eine bestimmte Landschaft zu, und mit dem Ackerbau bildete es, n
einer Stufe periodischer Ackerverloosung , private« G rundeigen thum j
Dieses richtete sich nach der Grösse der von jeher privat besessenen Heeni
Der ,V'iehherr* erwarb ausschliessliches Eigen an Acker und Weide i
den Häoptlingsrang, indem er die Leute seines Geschlechtes leihweise
Yieh versah und dagegen zu Abgaben, Fronden und Huldigung verpflicht
Er beherrschte ausserdem unterworfene ITnfreie und sippenlose Fremde,
er ansiedelte. Mehrere Geschlecliter bildeten einen Stamm unter eii
erblichen Kleinfürsten. Diese Fürsten, anfangs vielleicht 7, dann 14. wur
allmählig abhängiger vom Oberkönig. Diese Kelt. Verfassung stand i
schon der Feudalität nahe; und bereits das 14. Jahrh. hielt irrig sc!
Malcolm II. (t 1034) für den echten Eigenthümer und Verleiher alles Seh
Bodens. Seit etwa 1058 trieben die Könige 70 Jahre Angelsächs. Poli
bis David I. die Normann. Verfassung einführte. Im 13. Jahrh. ent«tami
der Adel einer Mischung von Kelt., Engl, und Normann. Blute, und
die mittlere, besonders die städtische Classe germanisirt; nur in Ross i
Moray musste man die Kelten über die Berge treiben; sonst fördei
Stifter und Städte (diese durch Flamänder, p. 11) die Cultur friedl
Landschenkungen, an Kirchen schon vorher üblich und ein Beweis
Privatgrundbesitz, wurden seit etwa 1100 beurkundet und bedingten
etwa 1150 feudale Gegenleistung (Ritterdienst). Diese Begrenzung
Dienste fördert« den Frieden, allein die Gastung des Königs, bis um 1
manchmal vorbehalten, veranlasst« noch oft Plünderungen. Jene Kleinfün
wurden im 12. Jahrh. Grafen, vom König zu Rathe gezogen und mit ihi
Stammland belehnt; des Königs Sheriff duldeten sie neben sich als Richi
die Häuptlinge wurden Thane, das Geschlechts-Gemeindeland ward Köu
domäne. Seit Robert I. wurden die Thanschaften zu Ritterlehen. So dr.
die Feudalität, auch mit Afterlehnbnefen, zu den fernsten Hochlanden.
Ackerbau trieb zuerst der Colomba-Mönch , dann der erblich am Bo«
haftende oder persönlich commendirte Leibeigene (der 1200 — 1400 frei w
durch l'ebersiedlung auf Neubruch oder kirchliche Freilassung oder
jährigen Sitz auf Stadtboden) , endlich der freie Erbzinsbauer und
Pächter. Zeitpacht kommt seit 1190 vor. Kirche und Krone hoben
Landwirthschafb, die aber um 1300 mit aller Cultur zurückging. Das
treide bestand zumeist in Hafer, die Ausfuhr in Wolle, besonders n
Flandem. Laut Zollrechnungen besass Schottland um 1350 etwa 1V> Mill
Schafe und nahm etwa £ 10 000 Ausfuhrzoll ein (Vis von Rinderhäui
den Rest von Wolle), der aber seit etwa 1380 mehrere Jahrzehnte h
sank. [Dies und das Gebrauchsrecht der Kronguts-Verpachtung um 1
arbeitet B. aus den ürkk. selbst heraus.] Die Hochlande waren nur
Theorie nach anglonormannisirt. Denn die dortigen Clans, Splitter
einstigen Geschlechter, bewahrten Kelt Wildheit, versanken seit 1384 ü
ein Jahrhundert in die alte Barbarei, plünderten grausam ausser Engli
auch das Schott. Tiefland, noch 1411 in geschlossener Masse, und sich ge^
seitig noch weit später. Der Clanshäuptling, lange von der Krone
Britische Inseln: Kelten (F. Liebenuann). 429
kämpft, ward erst im vorigen Jahrhundert Land verpachtender Gnindeigen-
thümer. — J. Mackenzie, Hist. of Scotland, 1888. — Dass nach König
Ead w ine von Nordhumberland Edinburgh heisse, wird neuerdings bezweifelt,
liegen P. Miller's Erklärung, edin sei Gaelisch Htigelseite, Abhang, wendet
sich mit Recht Antiq., July '90, 32 wegen der Mischung mit dem Angl. burgh.
Vorkeltiscbe Spuren. **H.d'Arbois deJubainville, Lespremiers habitants
de lEurope, 2. ed. 1889; vgl. [ausser DZG III, BibL 749] J. Loth, R. Celt.
11. 228. — **H. Mac Lean, The ancient peoples of Ireland and Scotland,
.11. anthropolog. instit. Nov. '90. — ®J. Beddoe, On the stature of the older
races of England as estimated from the Longbones, ebd. 17, 202. — L. G o ni me,
^rhe conditions for the survival of archaic custom, Archl. R. Jan. '90, 422.
Trotz Fortsehnt der oberen Classen bewahren Unterworfene manchmal prä-
listör. Sitte, so die Iren, wohl theilweise in Folge [?] Nichtarischer Ab-
stammung. — Solche Reste wilder Barbarei dort und in Kelt. Gegenden
Britanniens weist er Archl. R., Dec. *89 nach; unter Römerherrschaft lebte
<lort noch ein neolith. Volk, was Ausgrabungen beweisen. — Präarisch [?]
«cheint ihm, Archl. R. July '89, das Brit. Märchen von Pflanze und Thier. —
^Bryanfs [DZG II, 506] Speculation über Irlands (allerdings Vorkelt.) Ur-
einwohner schilt Nutt (s. u. p. 436) verfrüht und unsicher. — **Sir H. E.
"Maxwell, Studies in the topography of Galiowa y, -- 4000 names of
|jlace.s with remarks on their origin. Edinb. 1887. Laut Scot. R. Oct. '87,
-424 leitet Verf. die Ortsnamen ab aus den Sprachen 1. der Ureinwohner,
schwarzhaariger, langschädliger Iberer, vorchristl. Zeit, die erst nach langem
Kampfe verschwanden; 2. der Goidhelen; 3. der Brythonen, wohl zwischen
€.—11. Jahrhundert aus dem benachbarten Strathclyde eingeführt; 4. der
Angeln; 5. der Skandinaven; 6. der Niederschotten seit 13. Jahrhundert.
Goidhelisch, das man hier bis 1500 sprach, klingen weitaus die n\eisten
Namen. Vielleicht also vor Scoten aus Dairiada [Nordost - Iren] wichen
üie Ureinwohner. Die Sprache der Picten hält Verf. der Dalriada's gleich;
Scot. R. bezweifelt dies: die Picten eroberten Galloway, als dort ein Kelt.
Volk die Orte schon benannt hatte. Vgl. R. Celt. IX, 411. — Auch H.
d Arbois hält die Picten für Kelten und stellt ihre Sprache zwischen Britisch
und Irisch; R. Celt. '91, 173. — Hyde Clarke, The Picts and Preceltic
Britain (Tr. roy. hist. soc, N. S. III, 243), will die Picten den Iberern zuweisen
und ihre Erbfolge durch Exogamie, nicht Polyandrie erklären. Druiden
und ihre Denkmäler seien Piktisch [?]. durch die Kelten nur übernommen.
-*K. Blind, Uralte Germanen in Schottland, MLIA 82 ('88), setzt Picten
gleich Peuken; was Kossinna JBG '88, II, 263 mit verdienten ! ! versieht.
■"Macandrew: The Picts (Tr. Gaelic soc. Inverness 13, 230) seien nicht
^ Nördl. und Südl. gespalten, sondern einheitlich Gaelen nach Stamm [?]
und Spi-ache [Verf. ist nicht Philolog und erklärt Beda und Adamnan
^n. K. unzulässig]. — Auch C Elton, Archl. R. I, 48, hält die Pict. Sprache
<lem Gaelischen verwandt, dagegen A. Macbain (Celtic magaz. '87) dem
^'allisiachen. — D. Mac Ritchie, The Finn-men of Britain (Archl. R.
^K '89) und Earthhouses and their inhabitants (Archl. R. Dec. '89;
^aa. '90). Primitivste Erdwohnungen im nördl. Schottland heissen Häuser
430 Berichte und Besprechungen.
zwergenhafter Picten ; Nord. Sagas erzählen ihre Plünderung durch Norweger.
Diese kleine Rasse gebe Anlass zu den Elfenniärchen [?], sie sei dunkel, den
Finnen verwandt [?], und bestehe gesondert [?J, wenn auch vor den Kelten
weichend, in histor. Zeit. Als Stoffsammlung haben die Aufsätze Werth:
bei der Erklärung springt aber Verf. mit Quellen und Etymologie unwissen-
schaftlich um. Vgl. A. Nutt, Folklore June "90, 259: Ac. 10VIII89, 87.
— J. Rhys: A non-Aryan element in the Celtic family (Scot. R. July '90)
erhelle aus Personennamen in Irland und Nordschottland; sie zeigen Tot^
mismus, namentlich Verehrung des Hundes; H. d'Arbois, R. Celt. Oet. 90,
503, weist aber ähnliche Namen bei vielen anderen Völkern nach. — J. Rhys,
The mythograph. treatment of Celtic ethnology (3. Rhind lecture on archaeo-
logy, Scot. R. Oct. '90, 240). Der vom eingewanderten Arier unterworfene
Eingeborene heisst im Irischen Mythos Emer (= Ever, d. i. Ivemier); er
wird erschlagen vom jüngeren, von Norden kommenden Bruder Erem (d. h.
Pflüger). Der Pictus Nordbritanniens (dies ist nur das Latein für Cruithne,
wie Scottus für CJoidhelj ist, wie seine den Eingeborenen Irlands gleichen
Namen beweisen, ebenfalls Ivemier; nur er, der Heidenthum und Ivem.
Sprache länger bewahrte, behielt auch femer den alten Namen, während
der Dalriader, der andere Theil derselben Rasse, seitdem er KeU. Sprache
und dann das Christenthum annahm, als Goidhel galt. — ^R. Munro, The
lake d wellers of Europe (Rhind lect.) '90. Kelten verpflanzten den befestigten
Holzbau im See aus Mittel-Europa nach Irland und Schottland und ver-
theidigten sich darin von neolith. Zeit bis um 900 gegen Römer. Ang^.'ln,
Picten und Scoten. So SatR 18X90. 454. — R. Henning, Die Germanen
im Verh. zu den Nachbarvölkern (Westdt. Z. 8, 29), meint, die Britischen
Inseln weisen keine Vorkeltischen Spuren auf und seien von den Kelten
wohl zuerst [V] besiedelt. Der Name Welsch, Angelsächs. Wealh, komme
vom Frühgerman. Worte Wolkos, da der Germane die Kelten benenne
nach den Volcae; mit diesen Kelten, an oberem Main und Weser, berühre
er sich zuerst; vgl. Müllenhoff, Deutsche Alterth. II.
Kelten allgemein. Die Anerkennung der jungen Keltologie drückt
sich u. a. darin aus, dass die University of London auch für sie fortan
zum Magister artium graduirt; Ac. 2X189. 287. — Die wichtigste Literatur
zur Gesch. der Kelt. Nebenländer Englands und der Anfange Britanniens
vermerkt bis 1885 G. Dottin, Table des 6 premiers vol. de la Revue Celt.,
hinter deren Band VII. — ^The Celtic magazine, Mtschr. zu Invemess,
seit 1886 unter A. Macbain, behandelt wesentlich Altschott, u. Irische
Literatur, Sprache und Alterthümer; R Celt. III, 129; 145. VII. 449. VlII,
189; 402. IX, 144; 293; 418: 497. — ^W. H. Stevenson. Records of Celtic
occupation in local names, Notes Qr. '89, 9. — J. Rhys, The early eth-
nology of the Brit. Isles; Scot. R. Apr. '90, 233. Vor aller Geschichte
zerfallen die Kelten in zwei Gruppen. Die langschädlige, welche q spricht
(macq. w^o die andere Gruppe p in [m]ap sagt), wandert aus der Arischen
Urheimath (an der Ostsee) zuerst und am weitesten westwärts: ein Theil,
die Goidhelen, nach Irland und Hochschottland, der andere, die Celticaner,
nach West- und Südgallien. Die zweite P-Gmppe drängt den Q-Sprechem
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 431
nach, zu ihr gehören die Gallier, mit den Belgiern, die zu Cäsars Zeit über
die Celticaner herrschen, und die Brythonen in Südbritannien, die Kurz-
schädel aus Vorgerman. Gräbern Englands. — A. Nutt, Folklore June '90,.
248. zählt danach zwar Gallier und Brythonen zur zweiten Kelt. Wanderungs-
welle, zweifelt aber, ob auf Mythos und V^olksbrauch diese Ansicht sich
stützen lasse; vielmehr hänge Irische und Brit. Sage doch wohl ursprünglich
zusammen. — J. Loth, Rapprochement entre Tepopee Irland, et les tra-
ditions Galloises (R. Gelt. 11, 345). Irische Sarre lässt das Eisenhaus, wo
Cuchulinn mit den Ulsterein schläft, glühend machen, und des Riesen Augen
neben der Nase wie zwei Seen um einen Berg erscheinen; beide Züge bietet
auch das Walliser Mabinogi von Branwen. — H. d'Arbois, R. Celt. '9U
102: Donnotarvos, d. i. fürstlicher Stier, heisst das Eroberungsziel im
Ir. Epos Ti'iin bö Cüalgne und ein princeps Helviorum bei Cäsar, B. Gall.
VIT, 05. — J. Rhys: The Eglwys Cymun stone (Archla. Cambr. '89, 225)
zeigt in Rom. Majuskeln die Inschrift: ^Avitoria filia Cunigni" u. in Ogam:
.Avittoriges inigina [Goidhelisch : Tochter] Cunigni**, ein Zeichen Irischer
Besiedlung von Südwales. — H. Omont, Catal. des mss. Celt. de la
Bibliotheque nat. [Paris], R. Celt. Oct. '90, 389 (auch sep., Chartres 1891),
beschreibt von den 29 Irischen Hss., deren weitaus meiste neu sind, ausführ-
lich die älteste , Nr. 1 , vom 14. Jahrhundert , die z. Th. Heiligenlegenden
eDthält. — H. Bradshaw, Oldest written remains of the Welsh language,
CoU. papers [vgl. DZG IV, 146; über den Verf. auch Breul, Engl. Stud.
Xlll. 162] 281. 453. Er zählt älteste Walliser und Breton. Sprachreste
von 820 — 1100 auf aus Hss., Engl., Französ., Irischen, der Lichfielder und
einer Luxemburger, die er genau beschreibt. Er erst erkannte durch Schei-
<lang der Dialekte und Schriftarten manches für Wallisisch Gehaltene als
Bretonisch-Comisch (dessen älteste Niederschrift nicht vor 900 sicher datir-
har ist). Mehrere dieser Untersuchungen betreffen Kelt. Pönitentialien.
Irische Quellen. K. Meyer, Irish mss. at Cheltenham (Ac. 10V90r
•^21), verzeichnet Nr. 9194 Annalen; 9195 Annalen; Book of rights, das mit
dem Vorrecht des Königs von Cashel beginnt. — ^Ders. , Ms. 40 Edinburgh,
Mittelirisch, Celtic Magaz. XII, 208. — M. Nettlau, Irish texte in Dublin
&Dd London mss.; additions to the published lists (B. Celt. X. 456), notirt
meist Dichtungen, auch historische. — G. Jacob, Ein Ar ab. Berichterstatter
ans dem lO./ll. Jahrhundert übertragen (Berlin 1890), übersetzt p. 19
äos dem Kosmographen Qazwlni des 13. Jahrhunderts : „Irlanda". Darüber
sagt ,A1-Udhri (nach p. 7 ein Spanier 1003 — 85): Die Normannen haben
k^en festen Wohnsitz ausser dieser Insel. Die Bewohner stehen unter
^onnann. Herrschaft. Die Vornehmen tragen Mäntel mit Perlen besetzt**.
Er beschreibt dann das Harpuniren der Walfische. [Offenbar sah der Maure
^tr sein Gewährsmann Dublin unter Dan. Königen. Perlen erhielt auch
^Im aus Irland]. — '^Annala Uladh , Annais of Ulster, otherwise An-
D&laSenait, Annais of Senate a chronicle of Irish affairs 431 — 1540, ed. with
a translation and notes by W. M. Hennessy [t]: I: 431—1056, Dubl. 1887.
Hng. zieht der 1826 von O'Conor, Rer. Hib. SS., ungenau gedruckten Raw-
^8on Hg. die Dubliner Trin. H 1, 8 vor. Dies Werk ward Ende de»
i
432 Berichte uud Besprechungen.
15. Jahrhunderts compilirt und bis Mitte 16. Jahrhunderts fortgesetzt. Vo
den z. Th. verlorenen, wie es scheint schon im 7. Jahrhundert gleichzeitige!
Quellen citirt es für 467-028 Cuana aus der Abtei Trevet (t 738). fö
628—1021 Erzb. Dubdalethe v. Armagh (f e. 10615). femer Maucteus, i
Patricii discipulus (f 534 6). Zu Anfang lautet die Sprache fast nur Lateii
aber mit Spuren des frühesten Irisch. So d Arbois, R. Celt. IX, 402; Sati
3191, 22; eine grosse Menge Fehler in Text, üebersetzung und Sacl
bemerkungen besserte W. Stokes. Ac. Sept. Oct. 1889. 207: 228; 241
Dieser behandelte vor der Philological soc. 6V190 [beachtenswerth u. a. fö
G. der Vikinger um 900] sprachliche Entlehnungen in 15 Ir. Annalenwerke;
des 10.— 16. Jh. aus Latein, Normanno-FranzÖsisch . Br^'thoniscb. Pictiscl
Nordisch, Angelsächsisch; Ath. 14VI90, 774; Ac. 21VI90, 431: R. Celt. "9:
172. — Irische Texte mit Uebersetzunaren - - hrsg. von Wh. Stokes i
E. W indisch, 2. Ser. (Lpz. '84 — 1) enthalten zwar keine datirbare Thatsact
zur Irischen Geschichte; aber, neben einer Augustin-Glosse aus Reichen»
und den Troja- und Alexanderromanen [letztere edirt K. Meyer], welche a'^
dem Latein des Vergil, Dares, bezw. Gros, Priscian. Rutin und der falsch«
Alexanderbriefe [nach Zimmer auch dem Agnorm. BenoitV] ruhen, auch weL
Bildung eines Geistlichen um 1000 bezeugen, erscheinen hier zuei*st zuv«
lässig übersetzt mehrere heimische Sagen, meist des Conchobar- Kreises, cZ
öfters Griechische Berichte über Keltische Sitten bestätigen, vorchristlichi.
Ursprung deutlich verrathen und wichtige Angaben, z. B. über älteste Tofc-
graphie, blutige Bankette, Gastung, Ogamschrift, Blutrache.. Brautrai-
lockere Ehe, Kampfsitte zu Wagen, dann zu Pferde, enthalten. Diese >^as
«ind: «Fest des Bricriu", drei Plünderungs- Abenteuer, (nämlich ^Raub c5
Kühe der Dartaid", „Flidais**, und des „Regamon'' [in Vieh, nicht in La.^
besteht der älteste Werth: SatR 3191, 23]), endlich ,Tod der Söhne IT
nech's", der bereits Schottland und Norwegen erwähnt, also nach 800 ^■
vorliegende Form erhielt. Vgl. D[otlinJ, Moyen äge *88, 145. — ^W. Stok ^
Lives of saints from the Book of Lismore (Anecdota Oxon., mediaeval &
V, Oxf. '90 , 4°) , eine vielfach gepriesene Leistung. Das Buch . 1814 y *
mauert gefunden in Lismore Castle, das dem Herzog von Devonshire gelÄ
ward 1450— 1500 für Finghin Mac Carthaigh Riabhach von mehreren Sehe
bern gefertigt. Es vertritt uns das Book of Mounsterboice u. a. Verloren.^
Es enthält Marco Polo, Lombarden-CJesch. , Irische Sage, Dichtung, Recbii
abhandlung. Moralsätze neben den wunderreichen Heiligenieben. Von die»«
edirt St. und übersetzt aus dem Irischen: Patrick, Columba, Brigitta, Sen»^
Finian, Brendain,Ciaran von Clonmacnois, Mochua von Balla und Findchua (d. i
Weisshund, von Brigown, ein kriegerischer Heiliger mit den Zügen der Sag^
beiden : sein Zorn verursacht Feuer, und sein Blick gewinnt die Schlacht). Niu
die Wunder, mit werthvollen Merkmalen für Gesellschaft und Religion d€f
MA., haben originalen Werth; die Biographien sind uns anderswo authen-
tischer überliefert. Oft tritt die Liebe zu den Thieren bei diesen Kelt.
Heiligen her\'or. In der Einleitung geht Hrsg. alles für die Cultur Wichtig*
systematisch durch: p. cv Religion; oxj Familie; cxiij Staat. Vgl. Nutt
Folklore June "90, 247; Rolleston Ac. 27X1190, 609; SatR 19VU9Ö, 83;
R. Celt. XI. 242; Melusine Juni '90. 70; RC 1890, Nr. 49: HJb 1890, ^'
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 433
Ath. 16VIII90, 21S. — Zu den Irischen Heiligenleben aus Salamanca
(DZG II, 466] vgl. Zimmer GGA '91, 154; R. Celt. XI, 374: viel daraus
druckten Haddan und Stubbs. Councils II, 292. — ^R. Atkinson. The
passions and the homilies from the Leal^har breac [der gesprenkelte
LiberJ; text, translation, - - Irish lexicography (R. Irish Acad., Todd ser. II,
% Lond. & Dubl. 1887). Diese 15 Passionen, deren einige Latein und Irisch
mischen , folgen festländ. Latein , z. Th. bekannten Quellen , und betreuen
alle keine Iren. Vgl. R. Celt. IX, 127. Die Uebersetzung besserte Stokes,
Beitr. Indogerm. Spr. XVI. 29 und Tr. Philolog. soc. '89. — ^G. Schirm er,
Die Kreuzes-Legenden im Leabhar breac. Lpz. Diss 1886. — H. Gaidoz,
Le (lebat du corps et de Tarne (R. Celt. XI . 468) und Echos de la litt er.
ant. au MA. (Melusine Oct. '90. 107), druckt die gemeinsame Quelle des
Leabhar. der Latein. Verse Vis io Fulberti und des Angelsächs. Dialogs
der verdammten Seele mit dem abgestreiften Leib. Ilir Schreiber ist Ire, du
»T i hinter den Vocal schiebt (ainima mailis ingreiditur suirgite respoindit);
die Idee begegnet zweimal bei Plutarch , nach welchem Demokrit gegen
die Seele, Theophrast gegen den Leib entschied. — .1. D. Bruce. The
body and soul-poems in English (Mod. lang, notes '90, JH85). vergleicht
Angelsächs. und Mittelengl. Dichtung, mit weiter Benutzung namentlich
Deutscher und Französ. Untersuchungen. — Win di seh, Das Altir. Ge-
dicht im Codex Boemer [Dresden A 145b] und Altir. Zauberformeln
<Berr. Sachs. Ges. Wiss.. Phil. Cl., 1890, I. 88), bringt zwei Strophen ethischen
Inhalts und aus Codex St. Gallen coli. 1395 Besprechungen des Harnzwangs
und Kopfwehs. — Dies übersetzt H. d'Arbois, R. Celt. Jan. '91, 153. —
^W Stokes: Old Irish glosses (Ac. 18190, 46) stehen über Petri epist. II
in Irischer Hand des 9. Jahrhundei-ts im Ms. Turin F 4. 24. aus Bobbio.
•-Wh. Stokes, Hibemica. Z. f. vgl. Sprachforsch. 31, 232, Irische Glossen :
1. zum Psalter Palatin. 68 [vgl. DZG II. 507]: 2. zum Buch von Armagh,
*las Ferdomnach 807 schrieb, im Trinity Coli.. Dublin; 3. Die Notiz des
^ .Jahrhunderts in Hs. Würzburg Mp. th. f. Gl : Sillän, Abt von Bangor,
lernte den Computus von einem Griechen, u. Mo-chuaroc maccu Neth-Semon
*clirieb ihn nieder, auf einer Waldinsel bei Down-patriok ; 4. Im Carlsruher
Beda, aus Reichenau, nennt ein Ire des 9. Jahrhunderts Cromin Sohn Lugaed's,
<^er auch Mochua von Clondalkin heisst. 5. Aus des Marianus Scotus
Aatograph [vgL DZG II, 506]: Irische Königsliste, Verse über Adam,
'^ie Rache gegen den Stamm Benjamin, und Dialog zwischen Patrick
«nd Brigitten [vgl. DZG II, 506]: 6. Glossen aus Bodley 70: 7. aus
Uud 460. [Selbst diese Glossen bringen bisweilen für die Cultur Merk-
^diges: z. B. das dreimalige Untertauchen bei der Taufe. Dies nach
^tR 3191 , 22, die auf gesclfiichtl. Gehalt der Keltologie der letzten .lahr-
^ehnte hinweist.] Vgl. R. Celt. '91, 171. — ^11 codice Irlandese dell' Am-
^rosiana, ed. G. J. Ascoli (Roma 1878 — 89). [Hier seufzt der Schreiber
ober dünne Tinte und mangelhaftes Pergament: ein anderer beklagt (z. B.
^ Bodley Laud 610) Copistenqual und Wassertrinken statt Weines, erstaunt
^ber Märchen im Text oder entrüstet sich über Christi Verleugnung durch
^«tmg; SatR ebd.]. — <»W. M. Hennessy [fj, Mesca Ulad or The intoxi-
<^tion of the Ultonians translated . Dubi. 1889. enthält, laut A. Nutt,
öwtMhe Zeittchr. f. Oeschichtsw. 1891. V. 2. 2>i
434 Berichte und Besprechungen.
Archl. R. III, 206, zwei Irische Bearbeitungen um 700 von einer Helden-
that Cuchulainds. Nutt hält Personen und Begebnisse, aber nicht die Zu-
stände für unhistorisch. — '^H. d'Arbois de Jubainville, L'exil des til»
d'Usnech [vgl. o. p. 482J, R. trad. popul. III. 199, leitet L. Ponsinet's
Uebersetzung dieser r. Sage des Conchobar-Kreises ein. — *^K. Meyer,
Cath Finntraga (Anecd Oxon., Oxf. 1885) bringt „Die Schlacht von Ventry*
aus Hs. ßodley Rawlinson B 487 [vollständigere Texte erwähnt SatR
3191, 24] : Darius greift Irland an, wohin König Finn Mac Cumaill die
Tochter des Königs von Frankreich entführte, wird aber abgeschlagen. —
Ders., The oldest version of Tochmarc Emire (R. Celt Oct. '90, 423) und
The wooing of [um] Emer [durch Cuchulin] (Archl. R. I, C8; 150: 231; 298),
druckt, bezw. übersetzt (aus der Hs. Bodley Rawlinson B 512, vom 15. Jahr-
hundert, die einem Buche des 11. Jahrhunderts folgt) eine der ältesten
Irischen Sagen, deren Form vor dem Eintritte Nord. Einflusses, vielleicht
seit dem 6. Jahrh. aufgezeichnet ward, obwohl sie erst in Hss. des 11. und
13. Jahrh. begegnet. [Interpolirt also wäre eine Strophe, wonach der
Held mit einem Mädchen Nährkind bei Wulfkin dem Sachsen war.] Der
Held Cuchulin aus dem Kreise des Königs Conchobar von Ulster, der um
Christi Geburt gelebt habe, erringt nach vielen Abenteuern (in denen Hrsg.,
Zimmer auch hier gegen Rhys folgend, keinen Sonnenmythos sieht) seine
Braut; sie aber muss zuerst sleep with Conchobar; for with him is the
detlowering of virgins before the men of Ulster ever. [Jus primae noctis!
worüber zuletzt F. Liebrecht, Germania 35, 350.] — Wh. Stokes, R. Celt
Vin, 47, übersetzt aus dem Irischen Book of Leinster (um 1150): Di«
Belagerung von Howth, bei Dublin. Die Helden dieses Kampfes zwischeo
Leinster und Ulster sollen im 1. Jahrhundert gelebt haben, und die barbar.
Cultur in der Sage ist jedenfalls noch heidnisch. — Ders., The voyage of
Mael Du in, R. Celt. IX, 447; X, 50 druckt (aus 4 Hss. seit 1100) nnä
übei-setzt die Seefahrtsage, deren Verf. Aed the Fair, Hauptweiser Irlands,
sein soll. Er scheint Laie zu sein, kennt aber Vulgata und Virgil, und
benutzt hauptsächlich die Latein. Navigatio s. Brendani [s. dagegen unten
Kelt. Kirche, Brendan]. — Ders., The second battle ofMoytura, R. Celt
1891, 52, druckt aus Ms. Harley 5280, vom 15. Jahrb., eine höchst märchen-
hafte Sage in Mittelir. , schon Nordisch beeinflusster, Form , die daher so
nicht älter als 1000, vielleicht selbst 1300, ist, aber Spuren früherer Sprache
und Panarischer Volkskunde birgt: Die Tuath De landen in Irland und
besiegen die Fir Bolg, deren Reste zu den Fomoriem auf den Hebriden
fliehen , wählen Bres zum König , vertreiben ihn aber, als er sie besteuert,
und besiegen die Fomorier, die er zu Hilfe ruft. Eine späte [werthlose]
Randnote setzt diese Schlacht der Zerstörung Troja's gleichzeitig, [unter
den ständigen Beamten des königl. Hofes beim Nationalfest zu Tara ff
scheint auch der Dichter-Chronist.] Ferneres s. unten: Kirchliche Qaelleo«
Literatur über Irlands Mythos und Sage. ^Rhys* Celtic] heatben-
dom [vgl. DZG II. 503] ward analysirt in Scot. R. '88, 190 ; Archla, Cambr.
'88, 358 und von «H. d'Arbois, R. de l'hist. d. relig. 22, 1. Juli '90: Rl^
habe zu viele Sagengestalten in*s Kelt. Pantheon erhoben, wie er deuB _
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 435
Meriin als Brython. Zeus, Arthur als Culturheros, Stonehenge als Kelt.
Zeustempel betrachtet. Jenes Pantheon herzustellen, urtheilt Lotli, R. Celt.
XI, 484. gelingt nicht, so viele Anregung und Einzelnes auch der Sprach-
und Mythosforscher von Rhys gewinne. Mindestens als Versuch bleibt
das Werk Epoche machend. Vgl. JBG 88. ITI, 114. — *»A. Maury, Jl Sav.
f<8, aSO; 429 analysirt: "H. d'Arbois. Cycle mytholog. Irland., '84. —
Dies Gall. System deckt sich wenig mit Rhys' Irischer Mythologie, was
Nutt (Archl. R. II, 110) aus deren heroischer Form erklärt. — Die für
Geschichte weitaus bedeutendsten Fortschritte der Keltologie in den letzten
Jahren bestehen in H. Zimmers Forschungen: Kelt. Studien, Z. ver-
gleich. Spr. 28, 313. 417; Kelt. Beiträge, ZDA 32, 19G; 462. 33; 129;
257 [vgl. JBGerm. Phil. X, 117] und Kritik gegen Nutt [vgl. DZG II, 221]
GGA '90, 488. Die Iren entwickeln sich vor dem Beginne aller Sagen
von den Britanniem gesondert. Ihre älteste Sage, die von Cuchulin, knüpft,
soviel m3rthische Züge ihre Helden auch tragen, an Historisches um Christi
Geburt an. Sie war um 500 stofflich fixirt und mindestens in Theilen
bereits um 650 aufgezeichnet. Aber erdt um 1025 waren die uns verlorenen
Quellen geschrieben (mit Spuren der Sprache von 850J, auf welche unsere
zwei ältesten Dubliner Hss. zurückgehen, die der Ir. Academie, geschrieben
von Moelmuire (1106 zu Clonmacnois) , und die im Trinity College (vor
1160. aus Leinster). Allein schon diese vorchristliche Sage zeigt ihren rein
beimischen Kern organisch durchsetzt mit Erinnerungen an die zweite Ge-
schichts-Periode der Iren, 360-603 (Beda IV, 26), in der sie kriegerisch nach
^ordBritannien übergriffen und hier gegen Römer, Walliser, Picten und
Angeln kämpften. (Sie zeige class. Einflüsse der Herculessage schon seit
etwa 650 [?].) Einen späteren und abtrennbaren Zusatz erhielt sie aus
Nordgerman. Stoffen, seitdem Irische Barden zur Vikingerzeit German.
N'amen, Wörter, Motive und Sagen, z. B. von den Nibelungen, um 1000, auf-
nahmen; auch manch' Irischer Brauch, wie die Blutsbrüderschaft, entstamme
nnr [VJ dem Norden. Die Heroen der Urzeit, ja des Mythos von Lland,
werden unter dieser Umbildung des 9. Jahrhundeii» zu Nordischen Recken.
[K. Meyer bekämpft zwar Zimmer's Theorie vom Teuton. Einfluss philo-
logisch ; aber vom Tochmarc Emire, 0. p. 434 , gibt es eine Vor- und eine
^ftchnordische Form.] Die hier ausführlich dargelegten Beziehungen der
^ zu Insel- und Festlands-Germanen und Nordmannen im 7.— 10. Jahr-
hundert (durch Politik und Heirath der Fürsten, durch Glaubensboten, Lehrer,
Botopilger aus Irland, durch Skalden am Dubliner Skandinavenhofe) machten
solche Entlehnung möglich. [David, Heinrich 's V. Historiograph, ward aber
^t in Irland Bischof.] Der Historiker erhält hier nicht nur eine gelehrte
^ntische Sammlung weithin zerstreuter Einzelheiten (zur Gesch. des Irischen
^erus, der den Hauptantheil hatte an der Aufzeichnung der Volkssage,
^ seiner Mission bis Island hin, zum Exil der Söhne iEdilfrid's in Irland,
2Qr Geschichte Dalriada's) , sondern auch Einzelbegebenheitcn aus Spiege-
lungen in Irischer Sage zuerst nachgewiesen, z. B. die Trennung Nord-
^'litaimieDS durch den Dorsus Britanniae in zwei Reiche der Iroscoten und
^n; so enthält Cath Ruiss den Niederschlag davon, dass Ulster's Clan-
^ptlinge die Jarle der Orkneys zu Hilfe riefen gegen andere Iren.
436 Berichte und Besprechungen.
(Haeredha, in den Ags. Ann. 787 [aber nicht den ältesten!], sei Hardangi
flord [jedenfalls Norweger]). Die Irische r>eudoGcöchichte von grauer l
zeit, abgeschlossen in Nennius. ist ein».* Fälschung der Irischen Gelehrt
des 8.— 10. Jahrhunderts aus der Irischen Mythologie (die ausserdem in 6
Yolkssage steckt): sie stempeln Götter%orstellungen zu vorchristl. Erol
rungen um. [Irlands dreitausendjähriges Alterthum in den Annaleu bei
den heutigen Geschieh täfoi*scher wohl nicht mehr]. Im Gegensatze z
Cuchulin-Sage, die sich um Ulster und dessen Kämpfe in Alba dreht, 1
trifft die weit jüngere Ossiausage Leinster und Munster. Sie knüpft
Finn, den angeblich 273 gefallenen Vater Oissin's. an, entstand erst na
Vikingerzeit , da sie mit Nordischem unentwirrbar verquickt ist. ahi
Cuchulin nach, lebt zwar sicher seit dem 11. Jahrb., lautet aber (mit Ai
nähme kleiner Episoden, die in jenen Sammelhss. stehen) Mittelirisch i
1350: die älteste Hs. ist vom 15. Jahrh. Finn sei [?] der Norweger Cait
Find , 857 vom Dänenfürsten Amlaib von Dublin vernichtet , der Held 6
bald keltisirten Norweger in Südirland, um 900 als heidnisches Nordgermanc
Ideal verherrlicht, um 970 mit Kelt. Sage verbunden und fortan die Panga
Heldengestalt; Fenier (Nordisch: Feind) heisst Wiking [?]. [ZDA 35, 1 m
Verf. dies näher aus.] Arthur (s. u. Wales) ward nur äusserlich in die Fir
sage hineingezogen, wie die Iren sich denn seit 1000 viele Literaturdenkmä"
aneignen, so die von Troja und Alexander (nach dem die Schotten ihr
König nennen; vgl. o. p. 432). Sie übersetzen um 1070 Nennius. horch
um 1400 auf Bovon de Hamtone u. Gui de Warwick und bearVjeiten c
Sagen von Graal. Tafelrunde, Löwenritter im Finn-Stile. Daher sei an d
heutigen Volkserzählung der Gaelen nur weniges uralt und Keltisch, d
meiste aus fremden Büchern, eingemengt durch Erzähler, die phantastisi
frei die Märchen weiterzubilden länger als irgendwo in Europa Zeit hatiei
denn erst seit 1770 wird Gaelisch gedruckt. Des Verf.'s zahlreiche Uebe
Setzungen und Auszüge aus alten Irischen Sagen behalten ihren Werth fö
den Geschichtsforscher, auch abgesehen von den kühnen Combinationen. -
A. Nutt dagegen erblickt (Folklore June '90, 258) in der Irischen Vollü
sage eher die Grundlage [?] als das Ergebniss mittelalt. Epen; er leugnet
(Archl. K., Jan. "90. 448) den Einfluss der German. Heldensage und voUendi
der class. Cultur auf die Keltische: wie der Gallier einen Thor ähnhch«
Donnergott besitzt, mag manches dem Norden Verwandte doch ohne Ent
leimung dorther im Kelt. Mythos stecken (Folklore '90. 248). In zwei klaren,
weitblickenden und unparteilichen Uebersichten „Celtic myth and sag»*
(Archl. R, II, 110 und Folklore June '90. 234) über die neuesten Arbeit«)
von Rhys. Stokes. Zimmer, Gaidoz , d'xYrbois, Paris, Schirmer, O'Korke,
Bryant. Ferguson, Golther, Othmer. Wilde, Macinnes, Curtin. MacRitchie.
Macbain und ihm selbst [Titel z. l'h. oben, z. Th. weiterhin] betont
er mit Recht den unvergleichlichen Werth der Keltensage für Europ»^
•
älteste Volkskunde, Rechtsgesch. und Epik, weil [vielmehr insofern] *•
sich von Hellen, und Hebrä. Einüusse frei erhielt. Er bleibt dabei, da*
Glaube , Brauch und L*ichtung in den Sagen echt Keltisch-heidnisch sei^
und im heutigen unteren Volke Spuren hinterliessen. Um so skeptisch*
gegen die Fabel, bezweifelt er, dass Wirkliches der ältesten Sage zu Gruna*
Britische Inseln : Kelten (F. Liebermann). 437
liege : Conchobar, Cuchulinn, ihren Kreis hält er mit Rhys für mythisch. Die
ausführliche örtlich bestimmbare Erzählung über sie beweise nicht eine
erste rein heimische Periode Irischer Geschichte; vollends darf man nicht
etwa das Wunderbare jenen Gestalten abstreifen und den Rest (kaum mehr
als das Dasein) als historisch betrachten; denn nachweislich ist das Wunder
keine romantische Zuthat, sondern umgekehrt hat die Gelehrsamkeit um
1000 die Sagen rationalisirt und reine Mythen in Annalen gezwängt. Diese
zweifelte denn auch schon Tighemach (f 1088) an. Der Historiker also
dürfe erst für Zimmer's zweite Periode etwas aus den Sagen schöpfen,
und auch da nur Spiegelbilder allgemeinster Umrisse von den Irischen
Seefahrten, Siedelungen in Wales und der Gründung Dalriada's. Ossian sei
ebenso echt Keltische Volksüberlieferung, mindestens schon des 10. Jahr-
hunderts wie sein angebliches Vorbild aus Ulster, berge aber, da die An-
nalen über ihn stark abweichen, auch nicht sicher einen historischen Kern.
— ''.I. Gurt in, Myths and folklore of Ireland (Boston 1890), sammelt aus
dem Munde des Gael. Volkes in Westirland 20 echte, alte, meist nach
Pt^rson und Ort bestimmte. Sagen, die oft die Stoffe des Schott. Hochlandes
variiren [ein Beweis einstiger Volkseinheit, bemerkt Gaidoz, Melusine Oct.
'90. 119]; vgl. Notes Quer. 17V90, 400. Die Parallelen weist A. Nutt,
Folklore June *90 , 256 nach , z. Th. Feniersagen : die Schottensage lautet
malerischer und heldenhafter, durch mehr Berührung mit Germanen oder
ihre wechselreichere, wilde Landschaft. — A. Macbain, The heroic and
Ossian ic literature (Tr. Gaelic soc. of Invemess XII, 180), vergleicht die
Ausgestaltung der drei Goidhel. Sagenkreise bei Schotten und Iren. Mit
dem vielleicht ursprünglich mythischen Fionn verbindet die Volksphantasie
hier den h. Patrick, dort die Nord. Eroberung mit Erinnerung an Magnus
Barfuss (t 1103). Macpherson schöpfte zu seinem Ossian kaum ein Drittel
ans echten Balladen; er schuf seinen Fingal frei dichterisch. [So auch
der», in Celtic magaz. '87.] Die frühesten Jahrhunderte der Irischen An-
malen sind unhistorisch. — '^Lady Wilde, Ancient eures, charms and usages
of Ireland (1890), unterhält anmuthig mit reichem, z. Th.im Kern werthvollem,
J^W künstlerisch ausgeschmücktem Stoff, ohne Kritik oder archäolog. und
literar. Strenge. Vgl. .11. Royal soc. antiq. Irel. '90, 173; Folklore June '90,
2-'»6; F. Myles, Ac. 271X90, 26Ö. — D. Fitzgerald, Le folklore dans
JöJ lies Britann. (R. trad. popul. I, 126), vergleicht gelehrt Volks-Gedichte,
Redensarten, -Sagen, -Glauben und -Bräuche entlegenster Länder. [Zur histor.
Benutzung bedürfte es Ordnung nach Ort und Zeit und Zurückführung auf
Nächstliegendes: so knüpft die Ballade vom Judenmädchen an die Anklagen
gegen Juden auf Kindermord, besonders den Mord Hugos von Lincoln 1244,
^f nicht an Brunnenmythos.] — Ders. , Legendes Celt. (eb. III, C02)
von Goban dem Erbauer der Irischen Rundthürme und Lugh , dem Vater
Cuchalaind's. — ^Ders., Origines de la tradition Celt, eb. V f90), 10. —
^eber Irischen und Breton. Glauben an Werwölfe, im 12. Jahrhundert, vgl.
^ Celt. XI, 242. — '^D. Hyde. Beside the fire; a coUoction of [15] Irish
Gaelic folk stories. Ed., transl. and annot. bv A. Nutt 1891. Vj^r], Folklore
438 Berichte und Besprechungen.
Darstellung Irischer Geschichte. ^\. G. Richey, cd. Kane, A short
bist, of the Irish people down to the - - plantation of Ulster [1000] '87. biete
biß 1172 wenig Eigenes, sei aber für spätere Zeit tüchtig; R. Celt. IX, 147. —
°Bryant, Ireland [vgl. oben p. 429] speculirt über die Vorkelt. Rasse un-
kritisch, stellt wenigstens die Cultur aus nur theilweise alten, dem 9. Jahr-
hundert gehörigen Texten klar zusammen, ist aber von modern er Keltologie
wenig, um so mehr von der Vortrefflichkeit der durch die Eroberer nur
erstickten Irencultur durchdrungen; Folklore June '90, 240; Ac. .31VIIlJ!<9,
128. — *^Lady Ferguson, The story of the Irish before the conque^t;
mythical jif'riod to - - Strongbow (2 ed. rev. Dubl. 1890), für Anfänger, ver-
webt Sage und Dichtung kritiklos in die Geschichte; Ath. 19\ni90, 95;
Folklore June 90, 246. — ^T. O'Rorke, Sligo town and county [vgl. DZG
IV, 203], schildert mit Recht das von Dichtern und Patrioten als golden».-
Zeit gerühmte Alterthum Irlands als Barbarei; nur in den Klöstern fand
der Nordmann Cultur zu vernichten: die Irische Kirche w^ar und blieb imMA.
weltfremd [?] und konnte daher wenig erziehen; ein O'Donnell des 14. Jahr-
hunderts verbrennt in wenigen Monaten 14 Kirchen. So Ath. 3lVIII>f9,
278, wo die Arbeit als fleissig, klar und offen und frei von prähistorischen
Fälschungen gelobt wird.
Insel Man. A. W. Moore: The early connexion of the Isle of Man with
Ireland (EHR Oct. '89, 714) erhellt aus frühester Irensage, aus den gleichen
mythischen Helden und Festen, aus den Ir. Annalen die seit 254 hier Ereig-
nisse datiren, aber freilich für damals unglaubwürdig [s. o. p. 436] sind.
Zu Orosius' Zeit herrschen hier Scoti (d. i. Goidhelen), wohl über Unter-
worfene anderer Rasse. Das Christenthum kam wohl aus Irland (und zwar,
nach V. Patr. tripart., durch einen von Patricius Bekehrten, MacCuil nach
dem viele Manxer Coole heissen); denn älteste Kirchen, kleinsten Umfangs,
also wohl Einsiedeleien, sind Patrick und seinen Nachfolgern geweiht; auch
Rundthurm und älteste Ogamsclirift finden sich hier wie in Irland. Northum-
brien eroberte (neben Anglesey) vielleicht Man [das scheint mir Beda zu
meinen], verlor es aber mit Nordwest-England bald. Man stand im Ganzen
wohl unter Ulster und zahlte noch im 10. Jahrhundert Tribut nach Tara
(laut Book of rights), doch kaum regelmässig. Denn seit 798 erscheinen
Nordmannen und herrschen seit c. 850. Die Skandinav. Dynastie zu Duhhn
trennte Man, selbst wenn sie es nicht beherrschte, jedenfalls von Irland.
Damals besiedeln Nordleute Man; nur vorübergehend holt lOGO Murchadh
von Munster, nachdem er die Dänen aus Dublin verjagt hatte, Tribut
aus Man, das 1079 von Godred Crovan erobert vrird und 1103 den Kelten
Donald (den 109G Murchadh, Irlands Oberkönig, als Vormund für Godred s
»Sohn Olaf eingesetzt hatte) vertreibt. Der Zug Magnus' von Norwegen
befestigt Godred's Dynastie, die sich Irenkönigen als gleich verbündet.
Reginald huldigte 1213 K. Johann, 1270 fällt Man an Schottland. Von
Maus Orts- und Personennamen sind G5V CJoidhelisch, mehr Irischen O"
Schott. Dialekts. 20 ^'o Skandinavisch, der Rest Englisch. Die Sprache steht
dem Schott. Gaeli.sch näher als dem Irischen. — ^Ders.. Manx names»
a handbook of place- and surnames of the Isle of Man, with introd. bv
•%-.
1
i
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 439
Rhys (1890), enthält Wichtiges für Kelt. und Nord. Volkskunde: Spuren
von Sonnendienst und Thieropfer finden sich hier noch im vorigen Jahr-
hundert. An der sandigen Küste sassen im 17. Jahrh. (in dem die Pfarr-
register beginnen) Nachkommen der Vikinger, und im Südwesten, Irland
gegenüber, Hibemisirte Anglonormannen wie MacWilliam. Auf dem Tinwald-
(Thingvöllr-)Hügel wählen die Deemsters am 24. Juni die würdigsten Frei-
sassen zu Gesetzgebern; diese Keise bilden das House of Keys; der Um-
s^tand der Gemeinen bestätigt die Gesetzgebung. Auch methodologisch
empfiehlt dies Buch SatR 131X90, 320; Antiq. Sept. '90, 132; Notes Quer.
UX90, 300. — D. Campbell, The Isle of Man (Tr. Gaelic soc. Inveniess
XII, 167), findet das Volk körperlich dem Walliser ähnlich, Nord. Spuren
nur [?j in Ortsnamen und dem „Andenken tyrannischer [?] Einrichtungen*
(?. dagegen Moore; unten Vikingei], bringt Einiges zur Sprache bei. Über-
blickt die Gesch. nur kurz und erwähnt die Beziehung zur Nord. Kirche
^ar nicht. — J. Rhys, Ogam «tones in the Isle of Man (Ac. 16VIII90, 134).
Eine Inschrift bedeute: „Dovaido Sohn des Druiden"; Reste von Druiden seien
noch jetzt die erblichen und gesellschaftlich wichtigen Besprecher und
Krauterärzte auf Man. [Aehnlich Stokes, Lismore, vgl. 0. p. 432: Der Kelt.
Heilige, Prophet und Wunderarzt ist oft nur ein christlich getünchter Druide.]
— Ueber Man\s Nord. Denkmäler s. unten : Concrete Denkmäler.
Kelt. Nordbritannien. Von W. F. Skene, Celtic Scotland, a bist,
ofancient Alban erschien **neue Ausg., 3 Bde. 1890. — C. Elton, The Picts
öfGalloway, Archl. R. I, 48, behandelt Agricola und Dalriada im G. Jahrh.
— Miss Rüssel, Glasgow and Cumbria (Jl. Brit. archl. ass. March '90, 43),
berührt das 5. — 10. Jahrh. — A. Bisset, The Gael: his characteristics
H'r. Gaelic soc. Inv. XI, 288. XII, 287) seien Frömmigkeit, Treue, Vater-
landsliebe, Tapferkeit [welche Nation rühmt sich dessen nicht?]. — D.Camp-
Wll, The imperial idea in early British bist. (ebd. XIV, 276), leitet Finn-
«nd Arthursage von den Röm.-Brit. Imperatores ab : der Brit. Einheits-
gedanke [?] liabe vielleicht den Carausius zum Ideal des Fionn erlesen ; Finn
lieisse auf Gaelisch Kaiser u. s. w. , ohne Philologie oder Kritik. —
A. Cameron, Gaelic Ossian ballads, collected by John Macdonald 1805,
(ebd. XIII, 297). Kurze Inhaltsangabe steht Englisch vor jedem der 9 Gedichte,
in denen Erinnerung an Nordische Wikinger deutlich nachklingt. — Prof.
Mackinnon, Ossianic ballads [gesammelt in Perths. um 1750] by Jer.
Stone (ebd. XIV, 314), namentlich Heldent baten der Fians u. a. gegen Dänen.
I)ie Gedichte sind Gaelisch, nur die Ueberschriften Engl, übersetzt. —
^aifs and strays [Findlinge] of Celtic tradition; Argyllshire (Folklore soc).
In Band I bringt ^Lord Arch. Campbell 17 Sagen, theilweise von histor.
^lans, ihrer Fehde und Blutrache, Feenmärchen u. dgl. Die Kriegstracht sei
^e des 15. Jahrb., noch ohne Feuerwaffen ; vgl. Hartland, Folklore I. 108 ;
Ath. 22VI89, 790: Gaidoz, Mi^lus. Sept. '89. — II: <>D. Macinnes, Folk
*nd hero tales of Argyllshire with notes by A. Nutt '90. M. gibt
12 Gael. Erzählungen eines Schusters zu Oban (der den Stoff von einem
Schneider auf Mull hatte) und die Uebersetzung. Nutt's treffliche Einleitung
^ vergleichenden Sagengeschichte versucht das Volksmässige vom Lite-
440 Berichte und Besprechungen.
rarischijn zu scheiden. Die Fenier seien zwar keine Irische Heeresorgani-
^ation aus Heidenzeit, aber auch nicht Wikinger. Vielmehr sei die Finnaage
eine rein Gael. Variante des allgemein Arischen Mythos, ums 9. Jahrh. in
Irland euhenierisirt . später l^oliti^ch zugespitzt, als Ende des 10. Jahrh.
Brian Boru die Dänen in Leinster bekänipft^j; vgl. SatR lOVliO. 5*4;
Monthly gaz. liter. Apr. 90, 1 : R. Celt. XI, 242; Melusine Juni '90, 72. —
A. Macbain, Populär tales and Highland superslition , Tr. (4aelic soc.
XIII, 108. XIV, 232. — W. .1. N. Liddale: Kinross-shire place nanies
(Tr. Gaelic soc. XIV, 158) seien rein G oi delisch , was durch die allerdings
auch Brython. Damnonii und Devon nicht erschüttert werde. — "[J.C. Roger],
Celtic mss. in relation to the Macpherson fraud [Pseudo-OssianJ ; with a
review of Freeman's critici>«m of [Du Chaillu's] The Viking age, by the
author of ,Celticism a myth", 1^91.
Walliser Sage. I?puren der Arthursage (seinen ^tuhl, „tumus" und
Glauben, dass er noch lebe) vor Galfrid v. Monmouth weist E. Muret,
Romania Oct. '88. <)Ö3 bei Hermann von Laon (Migne Patrol. 156, 983) nach.
[Vgl. auch Wilhelm von Malmesbury, üben p. 39<3. Des Grafen David
(späteren Königs) von Schottland Urkunde für London. 1108-24, bezeugt
ein Radulfus filius Arth[uri nur ergänzt] bei Bain, Cal. of Scotland I, 557,
Nr. 2. Den Namen Arthur in Ital. Urkk. (DZG 111, 220», letzte Z.) fand
Rajna. Romania XVII, Itil; 355]. — Zu den vier Mabinogion [vgl. DZG
II, 507] und dem anderen Stoffe des Rothen Buches von Hergest, um 1400,
verzeichnet Inhalt und Quellen Zimmer GGA 1890, 488. Diese sind Latein,
und Französ. Sagenbücher. [Ueber die Bruts s. u. Walliser Gesch.] Also
wird künftig vieles daraus zwar dem Brython. Alterthum abgezogen werden
müssen [vgl. DZG III, 227]: das Brython. Grundelement der Arthur- und
Parzivalsagen hält jedoch auch Zimmer fest, obwohl er leugnet, dass Nutt
[DZG II, 221; vgl. Moyen-äge '^9, 1] einen Kymr. Ursprung auch für Jen
Gral aus späten, und daher durch Nichtkeltisch-Fremdes schon \aelleicht
beeinflussten , Quellen erweisen könne. [Nutt, dessen allgemeine Betracli-
tungen wie einzelne Vergleiche auch hier verdiente Anerkennung finden,
wird in R. Celt. 1891 den Kelt. Ursprung der Artusromane gegen Zimmer
und Förster vertheidigen.] Arthur sei nicht Pankeltisch [wie Nutt. Folklore
June '90. 250 wiederholt, weil fast alle Scenen des Arthur-Mythos seit
mindestens dem 11. Jahrh. in Irland nachweisbar sind], sondera eine Britische
Gestalt, erwachsen aus wirklichen Kämpfen Cumbriens gegen die Angel-
sachsen um 500, und 800 — 1100 in Britannien ausgebildet . mit Benutzung
fremder Sagenstoffe; nicht aus dem Keltischen stamme das im Arthur und
Gral mit der Finnsage Parallele [?]: «o sei im Französ. Gral die Alte,
welche gefallene Krieger belebt, die Nordgerman. Hilde. Das spät^ Walliser
Mabinngi hole keinen Altkeit. Stoff selbst herbei, auch nicht zum Perceval
[s. u.], sondern bearbeite fremde Vorlagen. Wohl aber berge die älteste
Arthursage wahrscheinlich manchen Altkeit. Zug: Zu den Blutstropfen im
Schnee, zum Schwert Caliburn, zur Hitze Kei's, zu den Maifesten, zur Tafel-
runde finden sich Irische Parallelen: und Parcival's Jugend ähnelt der
Cuchulinn's. Eine Altkymr. »>age etwa des 10. Jahrb. sei vielleicht Arthur's
Britische Inseln: Kelten (F. Lieberniann). 441
Eberjagd, mit Nennios § 73 zu vergleichen, in der der Held noch kämpft
(nicht, wie im Französ. Ritterroman, den müssigen Grosskönig spielt), und
zwar nicht gegen den Sachsen, sondern gegen ein Ungethüm, gemäss der
Stimmung Vorrömischer Zeit ohne Nationalgegner. Die Nordfranzosen
hörten die Arthursage von Bretonen [solche Armorican. Quellen nimmt
Förster. Litbl. Germ. Philol. '90, 265 jetzt auch an, nicht mehr Galfrid
V. Monmouth allein]; ihnen entnahm Wace die Tafelrunde, die dem ältesten
Kymr. Arthur fehlt; und die Bretonen übermitteln ungeändert ihren Nach-
barn, was sie aus Britannien herübergebracht hatten, dass Arthur zu Carlisle
hauste, während der Walliser, in Folge des ferneren Kampfes gegen Eng-
land, Arthur's Schauplatz nach Caerleon on Usk verschob; Karadigan, das
Crestieus als Arthur's Hof nennt, sei nicht Cardigan, sondern wohl Kaer-agned,
>vie Oppidum montis Agned, jetzt Edinburgh, geheissen haben wird; auch
clie Namen des Französ. Epos stehen dem Breton. Dialekt näher als dem
'Walliser , z. B. Yvain näher zum Breton. Even als zum Walliser Ovein. —
^Ders., Breton. Elemente in der Arthur-Sage des Gottfried von Monmouth,
Z. Französ. Spr. XII, '90. — W. Förster (LBl Germ. Philol. '90, 265) macht
jsregen G. Paris' Ansicht von der U eberlief erung Kelt. Stoffe an die Franzosen
tlnrch Anglonormannen pZG III, 190] geltend, dass die Anglonormannische
I-iteratur um 1150 keine Artusdichtung aufweist, überhaupt nur platt nach-
sah nie, formell und inhaltlich plump und ärmlich, und keine in England
g^eschriebene Hs. eines Französ. Artusromans vorhanden sei. [Diese Gründe
'^'iderlegen Paris nicht. Unglücklich zieht F. Huntingdon heran: dass der
i»i England Über Artus nichts erfahren konnte, beweist nur, dass 1129 die
^age nicht bis Ostengland, die Germanischste Gegend, gedrungen war ; dass
^r aber an der Grenze der Bretagne Über ihn nichts Bretonisches, sondern
«inen Auszug aus Galfrid von Monmouth aufnahm, spräche eher gegen
Breton. Ursprung.] — E. Muret (RC 1890, 66 zui^örster, Yvain [DZG III, 227])
will Paris' Ansicht nur einschränken. [Er stimmt diesem auch DLZ 1890,
1461 bei, dass Gral und Parzival, ursprünglich rein weltlich, erst später zu
*^iner christlichen Legende umgearbeitet wurden.] Und sicher nicht frei
erfunden aus Französ. Geiste des 12. Jahrb., sondern übernommen aus Kelt.
Alterthum, welcher Stamm es auch vermittle, habe Christian neben Namen,
unwichtigen Zuthaten und zerstreuten Einzelheiten (deren er einige anführt)
anch die abenteuerliche Weltanschauung überhaupt: erst als der Kelt.
Koman, der, im Grunde vordeistisch, Menschengeschick durch übernatürliche
Kräfte zweiten Ranges entscheidet, in die Chansons de geste eindringt,
^rd deren Held, der bis etwa 1150 ein ernst aristokratischer, auch national
^d historisch gefärbter, Baron war, zum zwecklos Unerwartetes erlebenden
Liebling der Feen. — A. Nutt (Folklore June '90. 253) gibt zwar die Ueber-
«tznng des Mabinogi aus Christians Erec [DZG III , 227] zu ; jdoch könne
«ntens Christian Kelt. Lais benutzen, und zweitens vermerke Othmer selbst
^lÄigea Selbständige im Mabinogi aus Keltischem Motivschatz. Und dazu
K«höre auch die Heroine, in der älteren Zeit erhaben, erst später [?] als
^Dkeusch satirisirt. [Letzteres gegen Paris' Arthurromane in Hist. litter.
<i^la France XXX ('88), deren allumfassende Gelehrsamkeit und hohe eigene
Deutung er nach Gebühr preist] Er findet (ebd. 251) im Deutschen
442 Berichte uud Besprechungen.
, Manuel** und beim Anglonormannen Andre de Coutances Arthurs Tod durth
eine Katze, bezw. durch Capalu; beides entstammt Walliser Erzählung: eine
Katze wird im ^Merlin" von Arthur, und Cath Palug in Literatur um 120(»
von Arthur bezw. Kai bekämpft. — 4'uech, Les Mabinogion et la legende
Galloise, Ann. de Bretagne IV, Apr. "89, 452. — ^Loth's Französ. Ueber-
setzung und Erklärung der Mabinogion [DZG II, 507] und Parallelisirung
mit Französ. Tafelrunde-Romanen lobt Dottin, Moyen-äge '90, 274. —
^Jacobsmühlen, Charakter des Artus im Altfranzös. Kunstepos, Di^fs.
Marburg 1890. — W. Golther, Chrestien's Graal im Verhältniss zum
Wälschen Peredur und Engl. Sir Perceval (SBMünchener Ak., Phil. 1890.
II, 174: auch sep.) In der Hauptsache sind die Altfranzös. Gedichte die
Quelle der Walliser. Eine Anglonormann. Dichtung nach Keltischer Sage
sei nur für den Tristan Christian's Quelle. Wie den Ywain [vgl. DZG 11.
227] und Erec, so entnahmen die Mabinogion auch den Percival nicht aus
verlorener Anglonormann. Vorlage, wie Paris meint, sondern nur [?] aus
Christian, der volksthümliche und vielleicht gar nicht [?] Kelt. Sagenelemente
literarisch zuerst verarbeitete. Wohl aber kymrisirt der Walliser manchen
Zug, wie er blondes Haar in schwarzes ändert, und schiebt Stücke ein
z. Th. Kymrischer Herkunft, aber ohne Bezug auf Percival (von dem er
nichts Heimisches weiss), z. Th. aus Christian's Fortsetzen!, vielleicht aus
Mennessier, um 1220. Der Engl. Sir Perceval of Galles, dessen Hs. uixi
1440 entstand, ruht auf Christian, entnimmt Abweichendes keinem älterer^
Epos, sondern der Volkserzählung; diese konnte Nutt theilweise mit Kel^.
Sage parallelisiren. — "Ders., Perceval und der Gral, Allgem. Z., Beil. 17 S,
30V1190. — °Ders., Beziehung Französ. und Kelt. Literatur im MA.; En."^-
stehung der Arthur-Epen, Z. f. vergl. Lit.-G. III, leugnet [zu weitgehend] di<
Kelt. Basis des Arthur-Epos [vgl. dagegen J. Rhys, Scot. R. Apr. '90, 240^1-
— Ders., Lohengrin, Roman. Forsch. V, 103, folgt in der Erkläning d-^
Schwanritters HofFory [vgl. DZG II, 502; das Attribut des Vogels legt Heinz. ^
anders aus; Detter DLZ '89. 1609]. Guiot, dem Wolframs Parzival folöT^,
polemisire gegen Christian (neben dem er ältere Quellen brauche) und vt^^r-
knüpfe den Schwanritter mit dem Gral, vielleicht aus Schmeichelei geg^^^
die Anjous: Heinrich's II. Grossvater sass auf dem Throne Gottfried's v<i:>d
Bouillon, an den sich die Schwanrittersage hing. — A. Nutt, Old Iris ^»
Ac. 19X89. 256, findet die Botin des Gralkönigs der Conchobars nachgebilcl- <t
(und zwar noch mehr bei Wolfram, also Guiot, als bei Christian), was aiL ^^'^
für Zusammenhang des Nordfranzös. Stoffes mit Irland, also ttlr Panker*^*-
Herkunft des Arthur-Romans, spreche. — J. Loth: Les noms Tristan **
Iseut en Gallois (Romania 19, 455) seien nicht Gaelisch, bezw. Fränkisch ^'
sondern Wallisisch. — M. Wilmotte, Moyen-fige 1890, 8, bespricht kl ^^
und kurz die Erscheinungen seit 18j:<7 von 'Muret, ^Golther, 'Wamecke u-ä^^^
**Löseth zur Tristansage [für deren Ursprung in England und gegen c'Ä-i^
Verbindung mit der Sigfridsage E. Muret, Moyen-äge '88, 143, eintra*:- 1'
Die Tristan-Gedichte scheide Golther zu streng in zwei Gruppen: die eL^^*®
vertritt B^roul, die andere der u. a. aus Engl. Uebersetzungen herstellb»- "■*
Thomas. Aber im sog. Beroul-Fragment erkennt W. zwei Theile x^^^
schiedener Verfasser, deren Einer zur anderen Gruppe neigt. Dagegen fol J^
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 443
er «Joltber wenigstens einigermasson [nur zu sehr; Nutt, Folklore June '90,
255], indem er manche für Keltisch gehaltene Züge als Panarisch erklärt.
— '*F. Novati, Un nuovo ed un vecchio frammento del Tristran di Tom-
maso [entdeckt zu Turin] (Studi filolog. Romauza, Fase. VI, 369), beweise,
da.«8 Thomas den Galfrid von Monmouth benutzte. Thomas, fügt Wilmotte
ebd. hinzu, lasse Govemal, ebenso wie Christians (VJ ,,Guillaume dEngleterre**
den Wilhelm, als Kaufmann verkleidet in England landen und von der
Königin durch den Ring erkannt werden. In dem Ineditum zeige eich
Thoraas als grosser Psycholog. — John Veitch, Merlin and the Merlinian
I)oems (Jl. Brit. archl. ass. 45, 130. 209), meint, ohne eigene Quellenkritik,
einen wirklichen Merlin, mit starkem Gefühl für Natur und gegen Kirch-
lic'ikeit, aus Gedichten zu entdecken [die ein halbes Jahrtausend und mehr
jünger sind als Arthur!]. — L. Johnson, Ac. 201X90, 238, bemerkt einiges
zum Einflüsse Altkymr. Stoffe auf den Engl. Geist in der neuzeitlichen
Literatur. — K. Blind, Volksmären in Shetland u. Wales (Voss. Ztg. 1890,
Sonnt.-Bl. 5. 9 f.), behandelt Brit. Ethnologie [mit zu viel luftigen Hypothesen]
und Gei-man. Volkskunde in Südwales, namentlich Wassersagen, welche Nord-
männer und die durch Heinrich I. nach Pembroke verj^flanzten Flandrer
mitgebmcht haben sollen. [Schon Wright, Archl. essa^'s II, 142, führt auf
Fläm. Aberglauben zurück die Mädchensitte bei Haverford. sich den Ehe-
Diann aus einer Widderschulter zu prophezeien. Zur Etymologie liegt doch
Englisches näher ; z. B. heisst der Seehund zwar in Pembroke und im Fläm.
»Seekalb*, aber auch sonst in England.] Den Flandrern verdanke das Volk
Doch heute festen Hausbau und Tuchmacherei. [Dies vielleicht gelehrte
Verwechselung mit Niederländ. Webern im England des 14. Jahrb.; denn
Girald Cambr., Mon. Germ. 27, 414. 443. 446 , rühmt nur die Schafzucht
•
JWier Flandrer]. — G. Heeger, Ueber die Trojanersage der Briten,
Münchener Diss. 1886. Die Nennius genannte Compilation, die Verf. um
1025 [m. E. zu spät] zusammengestellt glaubt, birgt eine Historia Britonum
im engeren Sinne, deren zweiter Theil den Ursprung der Briten bifarie be-
handeln will, aber auf viererlei Art erzählt. Also zwei Varianten sind später
hinzugefügt. Dass Nr. 4 die eine Interpolation sei, darüber stimmt Verf.
'öit La Borderie; dieser hält Nr. 3 für die andere, Verf. dagegen Nr. 2, die
^^ch den meisten Hss. fehlt. Auch Nr. 1 und 3 sind nicht gleichzeitig;
'Vielmehr ist 3 der allein ursprüngliche Bericht, und diesem fehlt Troja
^^i' Nr. 3 steht in der Irischen Uebersetzung denn auch vor Nr. 1,
^ermuthlich gemäss einer uns verlorenen besseren Vorlage. Er ist theils der
*ränk. Völkertafel von 520, und zwar in der Reichenauer Form des 8. Jahrb.,
verwandt, theils verquickt er Wallisische und biblische Namen. Dagegen
^« Ureprungsbericht Nr. 1 , die früheste Quelle der Brit. Trojasage. ver-
^uthÜch erst vom Ende 11. Jahrhunderts, citirt Annales Romani nur zur
T^Qschung, ruht theilweis, aber gerade im Trojasttick nicht, auf Hieronynuis.
^f wird um 1130 verbreitet durch Huntingdon und namentlich Galfrid von
Monmouth. [Ein Jahr/.ehnt früher benutzt Malmesburs' den Nennius,
^W Troja zu erwähnen.] Die Walliser Quellen, die bisher als vor Gal-
^^d abgefasst galten, sind vielmehr aus ihm übersetzt. Aber auch die
Ästoria Britannica, die La Borderie neuerdings als Mittelquelle zwischen
444 Berichte und Besprechungen.
Nennius und Galfrid auffasste, ist nur dieser letztere selbst. Auch das
spätere 12. Jahrh. schöpfte den Trojabericht nur aus (ialfrid: die Erzählung
entstammt also nicht früher und echt^ir Kelt. tfa^e, sondern gelehrten Er-
lindem. [Verf. hätte durch Benutzung neuerer Ausgaben, z. B. Huntingdon'.-:,
und Kelt. Forschungen manche Mühe erspart; für die Untersuchung des
Nennius, die erst durch eine kritische Ausgabe zu erledigen ist, und des
Galfrid liefert er dankenswerthe Beiträge.] — ^'Greif, Zur Sage von Troja
im MA., Z. f. vergl. Lit.-G. II, 118. — Loth, Romania 89, 281, bestätigt
nach E. Phillimore (Cymmrodor IX), dass erst späte Walliser Gelehrte die
Fabel von der Abstammung der Briten von Troja einschwärzten. ^ Sayce,
The legend of king Bladud (Cymmrodor X, 207). Nach der Localsage
von Bath ward der aussätzige Prinz Bladud Hirt zu Keynsham, steckte
seine Schweine an, sah sie in warmen Quellen genesen und gründete als
König dort Bath. Gottfried v. Monmouth berichtet nur diese Gründung
und verbindet daftiit Solin's Nachricht vom Minen'atempel. Doch überging
er (wie ausdrücklich bei der Gründung Shaft^sbury's durch Hudibras) die
Sage vielleicht mit Absicht; sie ist zwar erst im 17. Jahrh. nachweisbar,
birgt aber Spuren hohen Alters [?] im Namen Keynsham, worin der der
Brit. Quellen-Heiligen Keyna stecke, ferner in dem Schweine, dem Unter-
weltsthiere des Kelt. Mythos, das die Heilkraft der Erde bezeichne, endlicli
im Brit. Namen Bladud; dieser sei wohl identisch mit dem zu Bath v^m:-
ehrten Brit. Sonnengott. Die Sage konnte, trotz der frühen Eroberung v«3"n
Bath durch Wessex, fortleben in einer benachbarten Walliser Siedelung, cl ie
Verf. aus dem Namen des nahen Walcot (=Wala-cotu) [?] erschliesst.
Walliser Geschichte. ^R. B. Holt, Reliability of the ancient Briti£-b
records; Royal soc. liter. Lond. 1888. — ^Ders., On the culture of the ancient
Britons; ebd. 1887. — Annales Cambriae [vgl. Mon. Germ. 27, 442. »f»
»7 ff.] edirte J. B. Phillimore aus der einzigen Hs. Harley 3859 bucli-
stäblich, Cymmrodor IX. Dies widerholt ^Loth im DZG II, 501, 15 genannten
Buch. — ^Tlie text of the Bruts from the Red book of Hergest; -^J-
J. Rhys and J. G. Evans (Oxf. 1890, Forts, zu dem Werke DZG II, 507, l^)
enthält die Walliser Uebersetzung des Dares und des Galfrid, den Brut- y
tywysogion and Saeson [800—1382; vgl. Mon. Germ. 27, 444], Liste ti*?r
Hundertschaften von Wales, Evans' Vorrede über die Hs., Rhys' Einleitung
über Galfrids Legenden und die Sprache, Facsimiles der beiden Hengwrter
Hss. und der des British museum 19 709 und Index; EHR Jan. 1891, 169. -**
"W. B. Dawkins, The place of the Welsh in the bist, of Britain, 1890. —
W. Edwards, Settlement of Brittany (Armorica, durch Briten), Cymmrodor
Jan. '91, wesentlich nach la Borderie und Loth. — E. MacClure: Early
Welsh (in relation to other Aryan) personal names (Archla. Cambr. 0*-"*-
'90, 257) sind gebildet aus Bezeichnungen für Krieg, Thiere, See, Gestalt
Farbe, gesellschaftliche Beziehungen, Mythologie. Der Gebrauch Keltisch^^r
Namen nimmt seit 1400 immer mehr ab; vgl. H. d'Arbois, R. Celt. '91, l^Ö-
— H. Bradley, The etymology of Lichfield, Ac. 9X189, 305. Dies sei
das Walliser, bisher als Lincoln missverstandene, Cair Luitcoit im 10. Jab^^^-
— G. R, Wright: Aquae Solis (Ath. 30VI1I90, 298), der Rom. Name f^
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermanu). 445
Batb, sei keine Verdrehung von Acumanensis regio, sondern Aquae bedeute
regelrecht: Quellen. W. de G. Birch, ebd.. bleibt dabei, dass Sul die
Minerva bedeut«. — E. Phillimore (Cymmrodor IX) meint, das Wort
Cymry sei zuerst beim Angelsächs. Chronisten i^^thelweard [um 990] zu
875 nachweisbar. [Der übersetzt damit .Strathclyde-Wälsche'* der Angels.
\nnalen, meint also Cumbrier.] — Ferneres s. u. p. 448.
Keltisches Recht. F. Bernhöft, Zur Gesch. des Europ. Familienrechts,
Z. f. vergl. Rechtswiss. I, lül. 384, verzeichnet reiche Brit. Literatur zur
ältesten Irischen Verfassung. Mutterrecht sei zu folgern aus der Vererbung
der Königswürde auf den Neffen bei den Picten, aber nicht aus der Polyandrie,
üie Cäsar [B. Gall. V, 14] den Briten beilegt, in der das Kind dem ersten
Ehemann der Frau folgt. Strabo's Nachricht über Hibemia's Sittenrohheit
sei aber zu bezweifeln [so urtheilt auch Rhys, Celtic Britain 56 über Cäsar!],
'^regor's I. Verfügung an Augustin über Keuschheit in der Ehe entstamme [?]
der Verachtung des Beischlafs in einer Zeit, die noch keine Ehe kenne.
[Andere Erklärungen, so aus Orient. Askese, bleiben unerwähnt]. —
R.Dareste,H. S.Mai ne(Jl.Sav.'89, 54), citirt ausMaine's Rechtsvergleichung,
ila*s in Indien wie in Irland [vgl. ebd. p. 650] die ungetheilte Familiengenossen-
tchaft besteht, der Gläubiger den Schuldner durch Fasten vor dessen Thür
zur Zahlung zwingt, wie bei Iren und Germanen der Todt^chläger Wergeid
an die Familie des Getödteten zahlt, und seine Familie für ihn haftet.
Iren und Gaelen befolgen Tanistry-Erbrecht : nicht der älteste Sohn, sondern
der älteste Agnat folgt in der hausherrlichen Gewalt, die Güter gehören
der Familie gemeinsam. Die Ergreifung eines Pfandes durch den Gläubiger
i^it zur Einleitung eines jeden Processes auch im Irischen, wie im ältesten
Oerroan. Recht nothwendig; ebd. p. 651. — Ders., Etudes d'hist. de droit
(Paris 1889), Nr. 16: Le droit Celtique; llrlande [vgl. auch Jl. Sav. '87. 473],
ü^'erblickt lichtvoll den Geist der Ancient laws of Ireland (1865—79,
4 Bde.) und die Forschungen O'Curry's , Maine's u. d'Arbois\ Das erste
^Verk jener Sammlung ist Senchus Mor ; seine früheste Hs. entstammt erst
^em 14. Jahrli., aber Anfang des 10. Jahrh. ward es schon citirt und es
*ei^ vorchristliche, dem Indischen verwandte Grundzüge, prähistorische
Parallelen zu Irischen Canones des 5. u. 8. Jahrh. und Spuren poetischer
form, mag also Mitte des 5. Jahrh. zuerst redigirt sein [?; um 800 nach
^Arbois, NRH droit franv. IV, 157; 513. VIII, 34], freilich nicht, wie die
Einleitung vorgibt, durch Patrick bald nach 432. Es beginnt mit dem
frocess: Kläger fängt ihn an, indem er dem Beklagten Vieh nimmt, zu-
i^ächst in Sequester, sodann in sein Eigenthum. Dem entgeht Beklagter,
^dem er sich verbürgt zu Recht zu stehen oder durch Zweikampf. Ist
^klagter besitzlos, so wird er gefesselt; ist er höheren Standes, so wird
^" durch des Klägers Fasten vor des Gegners Thür gezwungen, zu Recht zu
^«hen. [Im Lismorebuch (o. p. 432) fastet ein Geistlicher gegen den HeiTgott,
Qtr ihm einen anderen Geistlichen vorzieht, um Gott zur Gerechtigkeit zu
zwingen.] Dadurch gew^innt Kläger Processvortheile oder, wenn er ver-
*^üngert, schuldet Beklagter Wergeid für ihn. Ist Beklagter fremden
stamme«, so fängt Kläger aus diesem Geiseln ab, die sich an ihrem
44G Berichte und Besprechungen.
schuldigen Landsniunn schadlos halten. Das zweite Werk, Aicill, angeblich
theils vom 3. [?] Jahrhundert, ist nur in Hss. des spJiten MA. erhalten,
verräth aber auch Zustände höchsten Alterthums: hier entwickelt sich aus
der Privatrache die Busse [d'Arbois fixirt ihr Alter (vgl. DZG II, 507, 6 und
R. Celt. 8, 158) vor der Möglichkeit German. Einflusses aus der Confessio
Patricii und den Irischen Canones] : diese besteht aus fe.«?tcin Leibgeld, näm-
lich 1 Mann = 7 »Sklavinnen ~ 21 Rinder, und aus der Angesichtsbusse je
nach Rang des Erschlagenen. Die Kinder erzieht im alten Irland meist
nicht der Vater, sondern gegen Nährlohn und Verantwortung ein Fremder
[entlehnt von Nordgermanen?]. Das Land gehört der Gens, deren erwählter
Häuptling es erst veräussern darf, nachdem er es den Mitgliedern angeboten
hat : er vertheilt es ihnen, doch nur zum Besitz. Auch vom Personen- und
Strafrecht zieht Verf. kurz Bezeichnendes aus, häufig im Vergleich mit
anderen Indogerm. Alterthümern. In heidnischer Zeit kannte der Ire eine
Ehe auf ein Jahr, meist vom 1. Mai ab. Die Verwandtschaft ist rein
agnatisch; doch bedeute ,Sohn* hier nicht Einen, sondern alle Söhne. Als
Bild des Stammbaums dient auch hier der menschliche Rumpf mit seinen
Gliedern; die vier Gruppen sind Parentelen. Sodann betrachtet Verf. die
Irischen Kirchenrechtsquellen vom 5.— 8. Jahrb., die, wie das Brehon-Recht»
auch noch Werthe in Sklavinnen ausdrücken (sieben kostet die Verletzun.^
eines Königs oder Bischofs) und ihm auch sonst ähneln, und zum Schliii
das Beweisrecht. — J. Declareuil, La justice dans les coutumes primitiv
(NRH droit fran9. 1:5, 153), berührt auch der Iren Recht. — H. d'Arbo ia
de Jubainville : Termes du droit communs au Celt. et au German. (ebd. Oozst
'90. 704) sind Reich, Amt, Bann, frei. Schalk, Eid, Geisel, leihen, Ertr^e
Werth, magus (Sklave), liugan (heirathen), dulgs (Schuld), Walh (Kel-Ä::«
Romane). Aus Kelt. ambactos (Diener. Trabant) ward Althochdeutsc. -^
ambaht (Diener, Verwalter), daraus Amt. In Britannien bedeuteten. ^^1
unter den Römern die Kelten ihre kriegerische Gewohnheit ablegt^^»
„ambacti" Wagenknechte, jetzt in Wales: Landarbeiter. Die Germanen hätt:- ^
jene Worte vermuthlich den Kelten entlehnt, während sie ihnen unterwort" ^
waren. — Ders. (R. Celt. '91, 160) behandelt die Längenmasse der altir-^^
Iren: 12 Zoll zu 3 Korn machen 1 Fuss, 144 Fuss (aber nach einem ander" ^
Text der Gesetze 576 Fuss) 1 Forrach. 6 Forrach (oder 1 Airchenn) ^r^ ■*
das eine Sklavin werthe Ackerfeld breit, 12 lang. Airchenn scheint C^^
neben eine Fläche zu bedeuten und so dem Gall. arepennis zu ent«prech^2»^^
— Ders., Le duel conventionnel en droit Irlandais et chez les Celtib^rie^^**«
NRH droit fran9. 13, 729. Die Iren kennen den gerichtlichen Zweikan».:^^
nach einem Vertrage, den die Parteien vor Zeugen eingehen, über d^^ffl
Gegenstand des Streites und die Wirkung des Kampfergebnisses auf il»-^
Tödtet der Geforderte den Gegner, so schuldet er kein Wergeid; tödtet 4^''
Forderer, so ist er nur dann der Zahlungspflicht an die Familie des E*^
schlagenen ledig, wenn letztere dem Kampf beiwohnen konnte; ihre B^'
Stimmung war hierfür, wie für das Aufgeben der Freiheit oder des Erb^ö»
nothwendig. Ein solcher vertragsmässiger Zweikampf spiele 206 ▼. d»*'-
zu Carthagena vor Scipio (Africanus): zwei, wohl Celtiberische, Vetter*»
machen aus, dass dem Sieger im Zweikampf die Stadt gehöre; der £i^^
Britische In»eln: Kelten (h\ Liebermann). 447
Corbis trage einen Kelt. Namen. ^ ''Ders., Note de la composition pour
orimes et delitn chez lea Celtes, R. gener. du droit '89, 289. Das Kelt
Recht weist dem Herrn ein Drittheil der Busse der Hörigen zu. Daher [?]
vielleicht stamme derselbe Bussantheil von Freien für den Frankenkönig.
^ ^Ders.. La saisie immobiliere dans le Senchus Mor, R. g6n^r. droit
XIV, 97, auch sep. 1890. ^ *^Ders., Recherches sur lorig. de lapropriet^
fonciere, Paris 1890. Individualeigen an Land lernten die Gallier erst unter
den Römern kennen, da alle Namen bewohnter Orte von Personen- und Ge-
schlechtem hergeleitet und nicht Vorrömisch sind; vgl. oben p. 190; G. Paris,
Romania 19, 464. ^ Ders., R. Celt. XI, 493, citirt aus Fustel de Coulanges
den alten Brauch, dass eine Familie, wo sie ihre Todten begrub, sich das
Land auf ewig zueignete, als Erklärung dattir, dass Coluniba, als er Hy be-
siedelte, einen seiner Mönche aufforderte, sich sofort dort beerdigen zu
lassen. [Spur vom Menschenopfer behufs Baufestigkeit ; Elton, Origins 265.]
— **\V. E. Montgomery, Hist. of land tenure in Ireland (Yorke prize
essay, Cambr. 1888) , laut EHR Apr. 90, 397 mehr weit als tief, beginnt
iiiit dem Landbesitzrecht der Urarier, das im Brehon-Recht ungeändert, ohne
Elinfluss der Römer oder der Kirche, sich wiederlinde. ^ H. Clarke, Pro-
l>€rty in trees (Jl. anthropolog. inst, Nov. "89, 199). In Irland gab es ein
F*Tivateigenthum am Baum auf dem Grund und Boden des Stammes: eine
uralte, wohl Piilkeltische [?] Stufe auf dem Wege zum privaten Landeigen-
thum. ^ H. Gaidoz, Ransom by weight (Cymmrodor X, 1). Als Sühne,
^•Vergeld, Strafgeld für den König, Gelübde Kinderloser für Geburt eines
Lohnes, Abkauf einer Wallfahrt und als Preis für Rettung eines Menschen
^ennt der Altkeit., ursprünglich Indoeurop. Brauch eine Zahlung so vielen
Edelmetalls, als der Geber oder der zu Bezahlende oder der Empfänger
^iegt, oder eines seinem Körper gleich hohen Silberstabes oder eines seinem
Besicht gleich breiten Silberbeckens. Aehnliches fügt R. Celt. XI, 377
hinzu; vgl. Urquell III ('90) 2. [Vgl. Ordric Vital III zu 1066: mater
Ouillelmo duci pro corpore Heraldi par auri pondus obtulit H. Brugsch,
Voss. Ztg., Sonnt 22II91 : Ein Aegypt. König verheirathet die Tochter nur
dem, der sie ihm in Gold aufwiegt.] ^ Auf Verbot der Verwandtenehe
(und auf künstliche Verschwisterung durch Bluttrinken] im ältesten Kelt.
Recht deutet Cuchulaind's Wort, als er die Wunde der ihn Liebenden aus-
lugt: ,Ich werde dich nicht heirathen^ denn ich habe dein Blut gesogen**;
8oSatR 10V90, 574 zu Nutt, Arg}'lesh., vgl. 0. p. 439. — Blutsbrüderschaft
in Irland weist SatR 8191, 23 in Windiscli, Texte (0. p. 432) p. 19 nach,
l^aa mit Annales IV magistr. a. 1015 zu vergleichen) und Irische und Walliser
Nährbrüderschaft auf p. 51. ^ J. Loth, Mabinogi de Kulhwch, R. Celt.
Oct "90, 495: Walliser Edelkindem ward das Haar zum ersten Male vom
Vater oder dem Schutzvater geschnitten. Langes Haar bedeutet Minder-
jährigkeit und Jungfräulichkeit auch bei den Franken [und Angelsachsen u. a.].
"•L. Ä. Gomme: A Highland folk-tale (Folklore June '90, 197) von der
Keule, womit man den Alten tödten soll , der alle Habe den Kindern ab-
getheilt hat, und vom Brauche des Alten, abwechselnd auf den Höfen der
Söhne in leben , mit Parallelen von vielen, auch Deutschen Stämmen. ^
•»The earliest Scottish coronations (Scot R. Jan. '88. 60) bestehen
448 Berichte und besprechungen.
erstens in der Platzergreifung auf einem bestimmten Steine, für Dalriada
auf Dunadd, der einstigen Königsveste bei Crinan (wo der Fels eine Ver-
tiefung für einen rechten Fuss zeigt, wie sie auch sonst gefunden ward),
una für Pictenland in Scone, dessen Krönungsstein dort heimisch sei, weil
[?] sein Mineral auf Dunadd oder Hy fehle; zweitens das kirchliche Cere-
monial erkenne man a) aus König Aidan's Ordination durch Columba, die
früherem Iroscotischen Brauche [?J folge, und b) aus dem Northumbrischen
Pontificale des [sog.] Egbert. Dieses nämlich laute nicht Römisch; nur
durch spätere Einschiebungen [?] erwähnt es, was beides Dalriada fremd [!],
die Anlegung der weltlichen Insignien und die Salbung. Letztere allein
mag Römischem Einfluss entstammen; Gildas bezeugt sie für Britannien
[vielleicht nur rhetorisch]. Dass Northumbrien den König Gaelisch krönte,
folge [?] schon aus seiner Bekehrung durch Hy. [Ref. bezweifelt angesichts
der Verschiedenheit in Rasse und späterem Kirchenbrauch solche Uebe^
tragung; Verf. hat_8ie jedenfalls nicht wahrscheinlich gemacht.] — A. N.
Palmer, Relics of the ancient field-system of North Wales (Archaeol. R.
I, 17) bespricht die noch vorhandenen Quillets (Ackerparzellen) in Erbistock
bei Wrexhani, deren ein Theil (durch die in Wales einst allgemeine Erl»-
theilung unter Söhnen) verschieden , der andere , normale, je ein Cyfar
(= 2560 D Yards) gross ist. Dies Wort heisst Gemeinsam-Pflügen. d. h.
mit einem Gespann, zu dem mehrere die Ochsen stellten. Seit Offa's Zeit
siedelten zwar hier Engländer, die aber seit dem 11. Jahrh. wieder Wallisern
wichen: diese übernahmen von den Merciem nur einige Namen, nicht das
Acker-System. — Fr. Seebohm: The Celtic open-field syst^m (Vortrag
in Cymmrodorion soc. laut Ath. 22II190, 373; Ac. 4190, 14) sei von Deutschen
undurchforscht und von Fustel de Coulanges vergeblich im alten Gallien
gesucht; dieser wollte zuletzt die Ackergemeinschaft als Germanisch er-
klären. Sie bestehe aber im nw. Frankreich vor Frank. Einfluss : denn die
heutige Bewirthschaftung , landwirtschaftl. Ausdrücke und Chartulare der
Bretagne zeigen ein mit Com wall und Wales, dann auch mit Irland, ver-
wandtes, also Keltisches System (das mit dem German. höchstens den Ur-
sprung, in Arierzeit, gemeinsam habe) mit offener Flur. Deren Zeichen
sind: 1. Dauernd eingehegt waren nur die Hofst^llen des Dorfes; 2. ^^■i^^
und Ackerland dienen gemeinsamer Weide, ausser wann Gras und Korn
wachsen ; 3. Ackerland ist Privateigenthum ; 4. Wiese und Acker sind in
Hunderte von schmalen Streifen getheilt, von denen 30 — 60 an verschiedenen
Stellen je einem Dörfler gehören. — H. Lewis [t 1884], ed. J. E. Lloyd.
The ancient laws of Wales, viewed especially in regard to the light thej
throw upon the origin of some English institutions (1889. x\j558p.). ^^
erste Theil, über die alte Walliser Verfassung, ward als wohlgeordnet«
Stoft'sammlung gelobt [SatR 11190, 148; Elton, Ac. 81190,91; Ath. 1XI«Ö.
58: Notes Qr. 18190, 60; Antiq. Febr. ^90, 85]. Verf. nützt mit juristischem
Geist, gründlicher Kenntniss von Wales, [nur zu] grosser Vorliebe dafSr
und langjährigem Fleisse ausser der Urkunde von Camarvon die Kynar.
Gesetzgebung aus, die im 10. Jahrh. noch frühere, aus Kirchenrecht t^
parallelisirende , Zustände tixirte. Sie ward aus drei örtlich geschiedenen
Bearbeitungen, deren früheste Hs. um 1200 datirt, 1841 edirt. Vieles non
I
j
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 449
dieser Schilderung [die an und für sich nach Ath. doch gründlicher
tsserung bedarf] widerspricht manchen allgemein zugegebenen Seiten der
igelsächs. Verfassung deutlich: die Umtheilung des Erbes unter den
ikeln nach Absterben der Söhne, und unter den Urenkeln nach Absterben
!r Enkel ; die Abgabe an den Häuptling (König) bei der Ehe ; das Fehlen
nes Wittums; das eheliche Güterrecht besonders bei der Scheidung; die
rhebung des Concubinats durch siebenjährige Dauer zur rechten Ehe; die
ollfreiheit der Kinder eines Minderfreien aus der Ehe mit einer von ihrer
ippe angetrauten Freien; der Mangel eines [dem Eorl entsprechenden]
^dels zwischen Fürst und Haushaltsvorstand; die Aufnahme zugewanderter
'lüchtlinge erst in da« Recht Beschützter, später der Vollfreien u. s. w.
^eles von England Verschiedene übergeht Verf., wohl unabsichtlich, aus
Mangel an Literaturkenntniss : den ganz andei-s abgestuften Friedensschutz,
den der Walliser König bis herab zum Knecht ertheilt; die Busse des treu
losen Gatten an die Frau : das Fehlen der Todesstrafe ftir die Ehebrecherin ;
die Vormundschaft durch mütterliche Verwandte u. v. a. Ausführlicher
^nachte man die Landeintheilung, -Bewirthschaftung und -Grenzen vor der
Angelfiächs. Zeit festgestellt, weil hierin am ersten deutlich Vorgermanisches
ynd Germanisches sich vergleichen Hesse. Das Verhältniss des Bauern zum
Gutsherrn und zu dessen Gericht schildert Verf. genau : da ergibt sich wohl
Aehnlichkeit Engl. Zustände, aber keine Entlehnung. Aus Mangel an
Kritik und {»hilolog. Schulung benutzt Verf. fragwürdige Quellen und spielt
"lit der Etymologie [gegen beide Schwächen muss schon der Hrag. in Ein-
^itang und Anmerkungen protestiren. Ayve et tray ve (avo et triavo) hängp
B. mit trev. Kj-mr. Gesammtfamilie. zusammen!]. Er ahnt auch wenig
)n neuerer Rechtsgesch. und Reclitsver^leichung : durch einen Blick auch
'r in Grimms RA hätte er sich überzeugt, dass auf seine Gründe hin
"nso gut wie Englands auch ganz Kuro])as Brauch aus Wales geschöpft
fe, dass vielmehr das Verwandte nur jremeinschaftUcher Indogermanischer
lle entfloss. Er kannte weder Deutsch*» Bücher noch die sie benutzende
^te Literatur Englands. Nicht aus Flüchtigkeit, sondern aus der irrigen
ildung, Recht und Sprache der Angelsachsen besser zu verstehen als
vorliegende Erklärungen, geht eine Fülb gröbster Fehler henor: z.B.
the bewitan* bedeuti* «euni quem r«?git*. oder ^bot* [emendatio] sei
*, worauf Verf. dann leere Phantasien stützt. Durch künstliches
n liest er z. B. aus II Eadward 2 und II Cnut 73. 79, Folkland sei von
ndertschaft verliehen und werde, gemäss Walliser Recht, zu farblichem
meigen durch Besitz Einer Generation und falle nur, wenn verla-sen,
late heim. Endlich hätte Verf. den zu vergleichenden Stoft' Englands
kmälem der Angelsachsen, allenfalls noch Urkk. des 12. Jahrh.s, und
Hihtsbüchern des 13. entnehmen sollen. Vom Walliser Recht leitet
Verfasser ab: Englands Hundertschaft. Fronhof, Gutsgericut. Co]»yhold,
aft (= trev), Rechtsbürgschaft . A)»gabe der Hörigen bei Heirath,
»gstenerbrecht , so gut wie (Ueichtheilung und Aeltesten-Erbrecht,
as8 u. v. a. Für die unteren Classen der Briten habe die Unter-
ler regierenden unter den Gt-rnian. Eroberer kaum Verfassung und
tz gestört. [Elton führt mit Recht dagegen an: dann hätte kein
» Zeitachr. f. (Jesehichtsw. I8.»k V 2 2^
450 Berichte and Besprechungen.
Walliser Prophezeiungen erdichtet, dass sein Volk Britannien ausser \Val«*s
verlieren werde.] Wohl überraschen den Leser ursprüngliche Hypothesen:
die drei Hundertschaften, vor denen dreifacher Reinigungseid erfolgt, sollen
z. B. einen dauernden Bezirk bedeuten, der vom Walliser Trichant, gleich
3 CantrevB, stamme und in Riding erhalten sei. Nur schade, dass Angels.
Trithing nicht 3 Hunderte, sondern \'3 heisst, nur in der wenigst Kelt.
(legend Englands, im Nordosten, vorkommt, und in Yorkshire drei Ridings.
aber nicht 9 Hundertschaften bestehen. Ich habe keine einzige Ableitung
erwiesen gefunden und halte den Engl. Rechtsursprttnge betreffenden Theil
des Werkes für verfehlt. — '»H. d'Arbois de Jubainville, R^ume duu
cours de droit Irlandais, (auch R. gener. droit 1888.) Paris 26 p.
Goncrete Alterthümer der Kelten. Vgl. oben p. 439. ^E. Muntz,
Etudes iconograph. et archeolog. sur le MA. (Paris 1887), IV: La miniature
Irlandaisc. Die Band verschlingung komme schon bei Syrern und Römern,
die Spirale (in Hallstatt vielleicht bei Kelten des 2. Jahrh. vor Chr.) bei
Chaldäem u. auf Rhodus vor; R. Gelt. IX, 408. Mit Recht hält A. M., Moyen-
hge 'SSf 80, daran fest, dass Irland nationale Kunst verrathe durch Verbindung
von allerdings Indogerman. Grundstoffen zu eigener Ornamentation. — "J. C.
Roger, Celticism a myth (2. ed. 1890), leugnet der Kelten eigene Kunst
u. Sprache [I]: erst Skandinaven fühi-ten Cultur in Schottland und Irland
ein [?]; SatR 30X189, 626; Notes Qr. 1.5II90, 140. — m. Brydall, Hist. of
art [s. oben p. 421], verzeichnet und beschreibt, voller als Frühere, Künstler
und Kunstwerke Schottlands seit prähistor. Steinen (deren einige von Kelt.
Missionaren nur umgeweiht wurden) und Rundthürmen (seit dem 10. Jahrh.).
In Metallarbeit verräth sich Nord. Einfluss. Der Kelt. Stil weicht seit
David I. dem Normann., und fortan folgt die Schott. Kunst der allgemein-
Europäischen, nur noch weit langsamer als England. Nur die Holzschnitzerei
sondert sich volksthümlich ab. Im 15. Jahrh. zeigt sich Vläm. Einfluss,
besonders in dem mit Brügge handelnden Aberdeen ; die Edinburger Altar-
flügel mit Bildnissen Jacob's III. u. IV. gehören der Zeit und Schule Hugo's
V. d. Goes. Der erste berühmte Schott. Maler ist Jamesone, Rubens*
Schüler; SatR 23VIII90, 236. — G. Bain, The stone circles at Clava
(Nairns.), Tr. Gaelic soc. XIII, 122. — Zu **Pitt-Ri vers' Excavations an
der Grenze von Dorset und Wilts., und zu ^Martin, Sligo pZG II, 501],
vgl. Antiq., Nov. '89, 230, bez. Ath. 17VI1I89, 231 ; JBG '88, I, 8. — ^S. F.
Milligan. Sepulchral structures of ancient Ireland (Belfast nat. hist.
soc, laut Antiq. 19, 227), weist eine über Erwarten grosse Zahl von Crom-
lechs nach, die neueren Handbüchern fehlen. ^ F. W. Stubbs, Antiquities
of Dromiskin, Louth; Jl. hist. assoc. Irel., Oct. 89. 271. ^ G. H. Kinahan,
Ancient structures: Kilmacrenan, co. Donegal, ebd. 277. ^ A. J. Evans:
Stonehenge (Archl. R. II, 312) sei ein Grabmal, theilweise aus fernher
gebrachten Steinen, nicht auf einmal, aber sicher vor dem Schlüsse der Rund-
hügel- und Bronze-Periode um 300 vor Chr. erbaut. Es bezeichne den
Uebergang von der Grabesverehrung zum Ritus; Ac. 19189, 40. ^ Ders..
Laie Celtic pottery from Aylesford, Kent (Soc. Antiq. laut Ac. 21X1189,
410). Diese Urnen, mit Italo-Griech. Bronzen von etwa 100 v. Chr., zeigen
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 451
len Gallisch-Belgischen Typ, der in den Ostalpen Illjro-Ital., hauptsächlich
net., EinfluBS erfuhr. Das Ornament tilhre 4iuf Bronzearbeit zurück,
hrend echt Britische Töpferei Flechtwork mit LehmfQllung nachahme,
t (lieser spätkeit. Urne verbreite sich Leichenbrand (statt früherer Voll-
st:) ttung) von Illyrien durch Gallien. — Zu John Evans, The coins
the ancient Britons, erschien "Supplement 1800. — Th. Rein ach: Les
ars armes de faux (R. Celt. X, 122) der Gallier seien (trotz Frontin und
»la) den Britanniem, die nur Kriegswagen brauchten [über welche d'Arbois
d. IX, 391 handelt], unbekannt. [Scythe chariot kommt aber vor in
Meyer's Uebersetzung (Archl. R. I. 305; vgl. o. p. 434) der uralten Irischen
mer .Sage.] — *H. Balfour, Das Kdt. Pibcorn (Hompfeife); Jl. anthro-
)lojjr. instit. Nov. *90. — AI. Ross, Old Highland industries (Tr. Gaelic
)C. XII, 387), behandelt Spuren höchsten Alterthums in Wohnung, Werk-
eug, Ackerbau, Nahrung, Kleidung, Luxus, Handelsartikeln. — M. R. Allen,
larly Christian symbolism in Great Britain and Ireland before the 13. cent.
Rhind lect. in archaeology for '85; '87), behandelt die Darstellung durch
irsprünglich malerische, dann stereotyiJ gewordene Formen in den Kata-
komben, auf Röm.-Brit. Grabsteinen (50—400) und auf Keltischen (400-1060),
rische Kreuze des 10. Jahrb., Normann. Sculptur an Kirchen des 11. u. 12. Jh.,
um Schluss die Thierbücher des MA., aus deren mystischer Zoologie , die
eit dem 8. Jahrh. zur Erziehung diente, die Thierfiguren an Kirchen er-
dirt werden. Der Kirchenbau ändere unter Edward d. Bek. seinen bisher
Jyzantin. [d. h. altchristl.] Stil, und die Eroberung beschleunige nur diesen
ebergang zum Romanischen. Die Grabsteine zerfallen in rohe Pfeiler,
it XP oder dem Kreuz in Relief, bis etwa 700, und spätere mit ein-
grabenem Ornament. Erstere tragen bisweilen, letztere meist Inschriften :
provinzialer Capitale, öfter in Irischer Unciale. Von diesen finden sich
in Clonmacnoise, davon 80 datirbar: 628—1273. Um 700 wandere ihr
nach Britannien. Vgl. Jl. Brit. archl. ass. 43, 1402; Jl. soc. antiq. Irel.
95, ausführlich, mit Bildern au« dem Werk. — °Ders., The monu-
tal bist, of the early British church (Soc. proni. christ. knowl., *90).
ers.: Early Christian inscribed monumcnts in Scotland (Jl. Brit.
ass. Dec. '89, 299) gibt es wenige, während (und vielleicht weil) viele
Symbole tragen. Nach der Buchstabenform kann man sie gruppiren:
^öm. Capitale von 450 — 650, südlich vom Forth ; 10 mit Ogam, 7.-9. Jh.,
, Shetland, Orkney; 3 Iro-Sächs., 8.-10. Jh.; 2 Röm.-Angl., 8.-9. Jh.;
"n zeigt Anglische Rune; 5, auf den Schott. Inseln, bieten spätere Runen
lenzeit, vom 9.— 11. Jh., und stellen Sigurd, Fafnir. Loki. Wiland
i jede der Gruppen an anderen Orten häufiger nachweisbar ist,
le als in Schottland entstanden gelten. — Ders., Ath. 151II90, 343,
t Vomormann. Steine im westl. Yorkshire, meist um Leeds, deren
*: sonstigem Nordengl. ähnelt und wohl aus Lindisfame stammt,
»tein scheint dem 867 getödteten Osbert zu gehören. — Ders.:
man sculptured stone at Llanrhidian, Gower (Archla. Camb.
•lellt einen Menschen in der Kolt. Weise des Book of Deer (9. Jh.,
dar: geometr. Figuren ersetzen die Zeichnung von Gliedern oder
)ers.: [3] Stones at Llantwit major, (ilamorgan?. (ebd. *89, 118),
452 Berichte und Besprechungen.
Kreuze mit Kelt. Ornament und Kyuir. Minuskel um 900 1 in verderbtem
Latein, errichtet für die eigene Seele oder die eines Verwandten. Die Namen
lauten: Samson, Iltet, Samuel, Ebisar. Houelt [Sohn des] Res (vielleicht der
894 zu Rom f Herr von Glamorgan), Arthmael, König Juthael (von Glaraorgan,
seit 843). — Ders.: The cylindrical pillar [ebendort] (ebd. 320) zeige Flecht-
werk-Ornament in Entartung, nämlich mit Vorkommen eines Ringes, was
der Irische Künstler stets vermeide. Verf. verfolgt die Entwicklung des
Ornaments. ^ Ders. und J. Rh ys : Stones at [1] Egrenjont, Caermarthens. and
[2. 3] at Llandilo, Pembrokes. (ebd. 304. 311) mit Inschriften: 1. Carantacus;
2. Coiraagni fili Caveti: 3. Andagelli iacit fili Caveti, letztere auch in
Ogamschrift: A. macv Cav. — J. L. Robinson. Celtic remains in Eng-
land (Jl. soc. antiq. Irel. '90, 31). schiiesst sich Allen an, dem er auch die
Bilder entnimmt. Schlüsselomanient und Bandverschlingung erhalte der
Angelsachse (dessen Kreuze verglichen werden) vom Iren, der Ire au* dem
Osten; jenes heiTsche noch in Abessynien, China. Japan, diese in der
Nestorian. Kirche; vgl. R. Celt. XI. 379. — A. G. Langdon, Celtic Orna-
ment on the Crossen of Com wall. Jl. Brit. archl. ass. Dec. '89, 318. Die
Bandverschlingung kennen freilich viele Völker, allein nicht als Haupt-
Ornament und nicht so künstlich ausgearbeitet wie die Inselkelten im
9. —11. Jahrh. Die verwickeltsten Muster erscheinen nur auf leicht zu be-
hauendem Stein, nicht auf Granit, wie er in Cornwall herrscht. Die
Gruppirung dieser Schlüssel- und Rollen-Muster, je mit typischem Bild,
scheint ein bedeutender Fortschritt für die Kunstgesch. Die beste Literatur
anderer Brit. Länder ist verglichen. — Ders., Coped stones of Cornwall
(Ath. 29X190, 742). Grabsteine in Form eines umgekehrten Bootes waren
aus Nordengland und Wales bekannt. Die hier vorgeführten drei aus
Granit sind für Cornwall die ersten, die man bemerkt hat: sie sind mit
Bandverschlingung und Schlüsselmuster ornamentirt. — R. Mowat, Epitaphe
Britann. chretienne (R. Celt. XI, 344): „Brigomaglos iacit*. vom 4.-6. Jh..
gefunden zu Chesterholm , der einstigen Hadrianwall-Station Vindolana. —
G. R. Hall, Pre-conquest memorial crosses (Archla. Aeliana '89, 252), io
Nord-England ; sie waren z. Th. aus Stephen's Runic monuments bekannt. —
T. S. Muir sammelte (theilweise schon, aber zerstreut gedruckte) ^Ecclesiolog.
notes on some of the islands of Scotland (Edinb. 1885), archl. und bagio*
grai)h. Werthes, von Forschungsreisen durch 24 Inseln 1850 — 71; R. Celt
IX, 123. — G. F. Browne [vgl. DZG II, 501 f.], Ogams and runes in
Man, Ac. 18X90. 343. Der Stein zu Kirk Michael trägt zwischen 2 Run-
Inschriften eine Ogamschrift und auf der Vorderseite, unter einem Kreui,
ein Ogam-Alphabet. Die Ogamschrift entstamme vielleicht einer Finger-
sprache : ihr Buchstabe bilde in Strichen Zahl und Lage der Finger Einer
Hand nach, die sich an die andere legten. In Malew und Andreas finden
sich Sculpturen der Sigurd-Sage; in Andreas auch Münzen der DublinC'
Dänenkönige, wie Onlaf's. Diese, die auch Northumbrien beherrschten, haben
gewiss auch Man besucht. Auf die Sage von Sigurd, Olafs Ahn, beliebe
sich wohl der Runenstein zu Leeds mit Symbolen und der Inschrift Run:;
Onlaf. Verf. erklärt sich gegen Vigfusson's Runen-Lesung für ®P. Mo. Ke^
mode's Catalogue of the Manx crosses [vgl. DZG II, 221], der 70 Kreitf«
j
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 453
aas der Zeit vor 1266 verzeichnet. 23 tragen Inschriften, theilweise spätere
Wikinger- Ronen , einige stellen die SigurdSage dar; diese alle stammen
aus Nord. Zeit, nach 888, meist nach 1066; Archla. Cambr. '88, 74. — J. R.
Allen: The [50] early Christian monuments of tbe Isle of Man (Jl. Brit.
archl. ass. 43, 240) gehören mit Einer Ausnahme der späteren Kunst, nach
70<). mit Bandverschlingung und Spirale, an ; die stets Nordischen Inschriften
zeigen Irische Minuskel, Angelsächs. Capitale oder Skandinav. Rune. Mit
den übrigen von Nordleuten eroberten Theilen Britanniens besitzt Man
einige von Skandinavien abweichende Runen. Der Inhalt gibt Kelt. und
Nord. Namen des Verstorbenen und des Denkmalsetzers an und ihre \'er-
wandbichafl , mehrfach durch Adoption: »Besser einen guten Fostr-[Nähr-]
söhn als einen schlechten Sohn zu hinterlassen** , lautet eine Inschrift.
Dargestellt ist u. a. die Sigurd-Sage. — G. F. Browne: A sculptured Stone
in the Isle of Man with representation of Sigurd Fafni's bane [Tod], (Proc.
fsoc. ant. Scot. 1887, 325), gefunden zu Kirk Andreas, stellt mitten in Nord
JBand- und Drachen verschlingungen einen Mann dar, der (das Herz Fafni's)"
trat und den Finger zum Munde führt, nebst dem Vogel (dessen Sprache
er dadurch versteht). Sigurd darin zu erkennen, ermöglichen mehrere
f zweifellos gemeinsamem Muster entlehnte] deutlichere Darstellungen der-
selben Sage in Skandinavien und Nord-England. — Sir S. Ferguson [t],
Ogham inscriptions in Ireland, Wales and Scotland, Edinb. 1887 (laut
Archl. Jl. 44. 96 die Rhind-Vorlesungen , die der Präsident der Irischen
Academie 1884 zu Edinburgh hielt). Von den hier vollständigen, etwa
280 Ueider nicht abgebildeten) Inschriften entfallen 200 auf Irland, nur
t auf Südengland. Den Schlüssel zur Schrift gewährt Irische Ueberlieferung
md die Zwiesprachigkeit der Walliser Denkmäler. Ob die Schrift aus Ir-
and und ob sie aus dem Heidenthum stammt, ist fraglich. Scot. R. Oct.
^7,427 glaubt an erst christl. Ursprung. Archla. Cambr. '88, 251 gibt das
^uchstabensystem an, doch seien die Ergebnisse F.'s, der nicht Philolog war,
nsicher. — '^M. Stokes, Art in Iroland [vgl. DZG II, 221] erschien auch
nter den billigen South Kensington museuni art handbooks. Sie behandelt,
it trefilichen Bildern, gedrängt: IIss. (auch festländische), Metall, wie
'ocken (aus Schmiedeeisen seit dem 5. Jh. und Bronzeguss seit 10. Jh.)
d Goldächmiedekunst, Steinkreuze, Dolmen, altchristl. Kirchen und die,
t dem 9. Jh., nach dem Muster festländischer [altchristl.] Kirchen, gegen
Nordmannen erbauten Rundthürme, die zur Wacht und Bewahrung des
äterschatzes , erst später für diu Glocke und zum GefUngniss dienen,
n Vertheidigungszweck beweist die Lage der Thür , 14 Fuss über der
\ Im 11. Jh. beginnt in Irland Roman. Stil. Vgl. Dublin R. Apr. "89, 221.
Brythonische Kirche. ?, Member ofCambrian archl. assoc, Angli-
n and early British Christi an ity, an histor. comparison (Dublin R.
*0, 48), zweifelt nicht [!], dass Eleuther 4 Missionare Ikitischer Nation
irwg, dem Häuptling der Silures, «andte, also die alte Britische Kirche
m abhänge, iin Gegensatz zum Anglicanismus. Verf. sammelt kritiklos
tes über Mönchthum, Heiligen- und Marien Verehrung. Wunder, Fege-
labe, Chrisma in der Altbrit. Kirche: deren .\blehnung Augustinus
454 Berichte und Besprechungen.
sei nur ein Aufruhr gegen Verbesserung von Misäbrüuchen. Kr zählt die
Erwähnungen Roms in den C^uellen Wallisicr Geschichte auf [viele Romrei>en
dichteten aber späte Hagiographen ihren Heiligen an]. Die Antwort Dunawd't
an Augustin ist Fälschung. [In der Grundverschiedenheit der alten Brit.
Kirche von der Anglicanischen des 16. Jhö. hat Verf. Recht.] — M. Manitius.
Philologus 47, 720: Gildas benutze von alten Dichtem nur Vergil. —
Tout, Gildas in Stephen, Dict. ofnat. biogr. — J. Loth : S. Amphibalu.^
(R. Celt. XI, 348j heisst seit Galfrid von Monmouth und dann in St. Alban'«
[vgl. Mon. Germ. 28, G] der (zuerst bei Gildas erwähnte) christliche GJl^l-
freund. für den der von ihm bekehrte Alban das Martvrium duldet, indem
er das Gewand mit jenem tauscht. Amphibalus ist [so erklärt schon l'ssher]
eine Casula ; Galfrid missveratehe das Gewand als einen Eigennamen , ver-
führt durch die falsche Lesart der Epistola Gildae 2: «sub sancto abbate
Amphibalo** statt „sancti abbatis amphil^alo". [F]s fehlt noch ein Glied zur
Kette: die Mittelquelle zwischen Gildas und Galfrid müsste ^amxihibalo"
statt Gildas' „vestibus" gehabt haben.] — Ders., S. Branwalatr (R. Celr.
Oct. '90, 490), handelt, anlässlich meiner ^Heiligen" [vgl. DZG II, 465], v(m
der Verehrung dieses (Bischofs von Dol?) und der hh. Melor, Petroc, Congur,
Judoc in Bretagne. Branwalatr's Reliquien seien wahrscheinlich durch
Armorican., vor den Normannen geflüchtete, Mönche nach England ge-
kommen : K. ^f-thelstan liebte solche Geschenke. ^- *'T. Kerslake [t], Brans-
combe dedication: St. Winfred (The Western antiq., Apr. '83). Diesen
früheren Namen des hl. Bonifaz trägt in Branscombe und Manaton je eine
Kirche, in Crediton, seinem Geburtsort, ein Quell — alle in Devonshire. Brans-
combe kam wohl [!] durch K. iEthelstan an die Kirche Exeter. die den Bonifaz.
ihren Schüler, auch sonst ehrte; der König wandelte dabei wohl [?] den V»isher
Keltischen Schutzheiligen in einen Angels. um. Jener Keltische war [?]
Brangwalator, denn das erkläre vielleicht [I| den Namen Bransconibf,
und i^jthelstan hob unter den Kelten in Süd-Doi-set eine zweite Brang-
walator-Kirche : Middleton (Milton), wo des Heiligen Kopf ruhte*, wohl [I] von
Althelstan dorthin übertragen. — Ders.: S. Sidwell (.\c. 25190. (i5) .sind
Kirchen und eine Quelle zu Exeter geweiht. Sie hiess Sativola, AngcL>.
SidefuUa. [Vgl. meine , Heiligen" p. 17 f.] — E. Peficock, The dedi-
catious of churches (Archaeol. R. 11, 268), stellt aus 14 Gros>britann.
Grafschaften . deren Kirchen patrone in hier eitirter Literatur verzeichnet
sind, die Liste der Heiligen her, denen dort Kirchen geweiht waren, und
7/ählt, wie viele in jeder Gegend, Hagiologie, ferner die Zeit der Kirchen-
gründung, die Art der Ausbreitung des Glaubens finden hier eine wichtigt-
Quelle : so zeigen die Namen der Patrone in Schottland deutlich dessen Be-
kehrung durch Iren. — A. N. Palm er, B an gor Is y Coed (Cymmrodor
X, 12). Die früheste Mönehsniederlassung, die nur ein Menschenalt«r, bis
607 oder 613, dauerte, bestand aus Einzelhütten, ohne Gesammtkloster.
^Bangor" kann Hochchor ))edeuten, aber auch Ruthengeflecht [Kelt. Bauart ;
DZG IT, 502, 1]. Denkmäler oder Ortsnamen geben nicht Eine sichere Spur
von jenem Stift, und nur unrichtig verband die Legende mehrere Walliser
Heilige mit ihm. D»nnoch bleibt Beda's Angabe von 7 Abtheiluugen zu
300 Mönchen glaubhaft [?]. /Ethelfrith von Northurabrien zerstörte zwar
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 455
^as Stift, eroberte aber nicht das Land, vielleicht in Folge einer (von
Wallisem berichteten) Niederlage bei Bangor. Den Namen ihres Gründers,
des Abtes Dunawd, trug die Kirche zu Bangor wohl nicht von Anfang
an. sondern erhielt ihn vielleicht erst in der zweiten Walliser Periode, im
11. Jh., als, nach völliger Anglisirung dieser Gegend im 9. — 10. Jh., das
Walliserthum zurückfluthet«. Darüber s. Ferneres unter 11. Jh. — *^\V. L.
Alexander, Ancient British church, 1889. — ''E. J. Newell, A populär
bist, of the ancient British church , spec. - - Wales (Soc. prom. christ.
knowl.), 1887.
Die Brythonen in Armorica beleuchtet J. Loth, R. Celt. VIII ('87)
158. Vgl. Hagiographie in **R. Kerviler, Repertoire general de bio-biblio-
uraphie Bretonne (Rennes seit 1886), und die Verhandlungen der Versamm-
lung der Cambrian archl. association in Bretagne, Archla. Cambr. '90,
So. 161. — H. Bradshaw, Le ms. Luxemburgeois des Hisperica famina
cum glossis Britann., um 900, R. Celt. XI, 219. — **J. Loth, Chrestomathie
Bretonne, I: Armoricain (Paris 1890). Da von ganz Breton, geschriebenen
Werken das Mysterium von Ste. Nonn des 15. Jh. das älteste ist, so führt
Verf. die frühesten Sprachspuren vor aus Glossen des 9. — 11. Jh. und Namen;
er liefert p. 381 — 430 eine Liste Gallischer Orte und Personen aus Römischen
Inschriften (Frankreichs und Ogamritzungen), aus Breton. Chartularen und
Heiligenleben seit dem 11. Jh. Vgl. Zimmer, DLZ '91, 9; Ann. de Bretagne
IV f. {'89 f.) — Ders.. Les anciennes litanies des saints en Bretagne
(R. Celt. XI, 135), liefert aus 5 gedruckten Quellen des 9. — 11. Jh. eine Liste
Ton 85 Breton, Heiligen, deren ursprüngliche Namen er herstellt, Sie ent-
stammen grossentheils den Brit. Inseln. — F. K. Warren (R. Celt, IX, 88)
druckt aus der Hs. 180 des Salisbur>'er Doms, vom 10. Jh., Litaneien, in
denen sonst unbekannte Breton. Heilige vorkommen; Schrift und Ritual
sind Gallicanisch. — '^F. Piain e, La tres-ancienne Vie in^dite de s. Samson
deDol (Par. 1887; auch Anal. Bolland. VI, 77), Quelle der bisher bekannten.
— ''Ders. edirt Translatio S. Maglorii, einen Reliquiendiebstahl des 9. Jh.
äiüf Serk, zu Gunsten der Mönche von Lehon bei Diuan, aus Hs. des 12. Jh.,
Anal. Bolland. VUL 4, — °C. de Smedt druckt Vita S. Winwaloci auct.
^urdestano, ebd. VII, 1-3 (vgl. DZG II, 505; JBG '88, II, 16: NA XV, 014).
ood Viten Ronan's und der Brüder Gwenole's, Jacu und Guethnoc, im Catal.
Vit. w. Bibl. nat. Paris. I (vgl. R. Celt, XI, 242). — Zu «A. de la Borderie,
^ies de s. Tudual (Paris 1887) bezweifelt H. d'Arbois (R. Celt. '89, 253). ob
der zweite Biograph, der kaum vor 1100 schreibe, wirklich ein Irisches
Leben Tudual's las : ein solches könnte erfunden sein aus dem Beinamen
^tigena, der nur [?] Transmarinus zu bedeuten brauche. — L. Duchesne:
La vie de S. Malo (R. Celt. Jan. '90) ist wichtig wegen ihres Alters (des
höchsten in Breton. Hagiographie ausser Samson) und frühesten Belegs für
Brandan's Seefahrt, aus der, wie aus mancher anderen Legende, Züge auf
Halo übertragen wurden. Zu ^Rennes erschienen 1884 zusammen Maclovii
^h I (um 870 von Bili, dem Diacon von Alet, ed. Plaine) und Vita II (auf
^rich eine Translatio vom Anfang des 10. Jh. bezieht, ed. de la Borderie):
^^^ I war Malo in Britannien nur Priester und ward zu Tours Bischof
4r»<> Berichte und Besprechungen
von Alet. nach II war er in Wales Bischof. Beide Viten folgen Einer
Quelle, der uns verlorenen, von Bili citirten Vita eines Sapiens von etwa
8;J0. für den schon Rom., nicht mehr Gall., Liturgie in Bretagne galt.^
Dieser sjchrieb also lange nach Malo, dem eine Lebenszeit von 133 Jahren, der
mystischen Zahl wegen, nur angelogen werde, ebenso wie die Verwandt-
schaft mit Samson und der ganze Anfang der Legende. Historisch bleibe
nur. dassj Malo aus Kloster Llanearvan kam, in Alet Mönchsthum lehrte,
unter den Bretonen als Bischof wirkte und Schwache gegen Gewalt schirmte,
nach dem Tode König .ludicael's, also nach ÖoT, aus Alet in Frank. Land'
wich, zu Saintes von B. Leontius (t vor 050) empfangen ward und hier
friedlich starb. Dass die Vita II aus Saintes stammt, bezweifelt Verf.
IroBcotiBche Kirche. "J. Malone, Invocation of saints in the
ancient Irish church, Irish eccles. record. Dec. *86. — ^G. T. [so bessere
DZG II, 221] Stokes, Ireland and the Celtic church, nimmt fQr die Kelten
stark Partei und ist nicht vollständig; vgl. JBG '87, 11, 173; Jl. soc. antiq.
Irel. '90, 171. — 'M. Healy, Insula sanctorum et doctorum, or Ireland's
ancient sohools and scholars (Dublin 1890), bringt Biographien von Patrick,
Brigitta. Columba, Colgan, Virgil, Joh. Scotus Er., beschreibt ihre Wirkung??-
stütten und bespricht ihre Schriften und die paläographisch merkwürdigen
IrenMss. von Armagh, Keils, Durrow, Lismore, Bobbio unparteiisch, doch
mehr mit literar. als histor. Kritik; SatR 19VI19Ö, 83; Jl. soc. antiq.
Irel. '90. 170- — *K. Walsh, Fingaland; its churches; an hist. sketch ot
the foundation and struggles ofthe church of Ireland in --Dublin (Dubl.
1888). — The Tripartite life of Patrick, with other doc. rel. to that saint;
ed. \V. Stokes (Rolls ser. 1887). Der hier zuerst gedruckte Irische Text
sei im 11. Jh. compilirt nach Schriften des 10. Jh., erhalten fast nur ia
Hs. Rawlinson B 512, um 1400. Hrsg. beschreibt diese und die Hss., wie
das Buch von Armagh und das Hymnar der Franciscaner, denen er viele
wichtige Zeugnisse von und über Patrick, seit dem 5. .Th., z, Th. zuerst,
entnimmt, genauestens, schildert Patrick's Leben und (was allgemein ge-
rühmt wird) die gesammte Cultur des frühchristlichen Irland [leider aus
Quellen verschiedener Zeitalter ; d'Arbois, R. Celt. X, 249, vgl. 140]. Er be-
antwortet Ac. 10V1II89, SB MacCarthy's Kritik. Von P.'s Schriften hält St filr
echt : Confes.sio.Epist. ad Corotic, Dicta [?] und vielleicht Lorica.^ **E.Hogan.
8. J.. Index et glossar. Hiberii. (IsiiO), ergänzt dies Irische Leben Patrick's, von
dem er aus dem Buch v. Armagh (Anal. Bolland. I. 530. II, 35 ; 213) Bruch-
stücke edirte; vgl. R. Celt. XI, 240: RC *90. Nr. 49. — T. H. H. Wright [und
G. T. Stokes], The writings of Patrick the apostle of Irland: a revised
[erste Ausg. 1887] translation with not es critical and historical (Rehgions
tract soc. 1889); als echt gelten hier Lorica, Confessio, Epist. ad Corotic.
Auch die zweifelhaften Stücke seien (nicht immer genau) übersetzt; die
histor. Bemerkungen zeigen gute Literaturkenntniss ; so Scot. R. July '89, 201;
Ac. 23X189, 337. — ^E. J. Newell, St. Patrick, his life and teaching. Soc.
prom. Christ, knowl. 1890.— ^\. Ryan. St. Patrick, ap. of Lreland 1890.—
B. W. Wells, St. Patrick's earlier life (EHR *90, 475), folgt meist
W. Stokes' Ansicht über die Echtheit der Schriften und Datirung der Quellö>-
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 457
Der Apostel sei identisch mit Palladius bei Prosper, aber nicht mit dem
früheren Sohn des Calphumias, sei um 874 geboren, lande um 397 in
Britannien, besuche Gallien, aber nicht Rom [Prosper verbindet aber
Pallad mit dem Papst persönlich], obwohl er von Cölestin ausgesandt seir
kehre 482 nach Irland zurück. [Die Angels. Annalen dürfen hierfür nicht
citirt werden ; sie übersetzen nur Beda. Verf. hat jene Identität nicht be-
wiesen]. — **Morris, The life of S.Patrick; ,ohne wissenschaftl. Gewinn*,
JBG 'SS, IV. 39. — H. d'Arbois de Jubainville: S. Patrice (R. Celt IX,
111) der Geschichte sei 457 gestorben; dagegen der legendarische Patrick
erst 489 oder 498, 120 oder 122 Jahre alt. Dieses Alter wie viele andere
Züge der phantastischen Irischen Heiligenleben ist nicht aus Vita eines anderen.
Heiligen geschöpft (es gab solcher Vitae um 670, als Patrick's Leben ent-
stand, nur wenige), sondern aus der Bibel. Spätere Hagiographie setzt dann
diesen erdichteten Patrick zum Todestag des echten, dem 17. M&xz, und
nimmt für den geschichtlichen Patricius als Heiligen tag den 24. Aug. an,,
weil ein in Gallien überarbeitetes Martyrologium des Hierohymus, das um
t»00 nach Irland kam, zum 24. Aug. einen zweiten Patricius vermerkte.
Aehnlich wird des Patricius' Lehrer German von Auxerre, t 81VII448. im
Feiire Oengusso mit German von Paris, t 28V576, verwechselt. — Ed. Mall,
Zur G. der Legende vom Purgatorium des hl. Patricius (Rom. Forsch. VII^
130) , druckt die Latein. Quelle des «Purgatoire' der Marie de France nach
Hs. Bamberg und Arundel 292. ^ ^, Brigida, die kathol. Heilige als Eelt.
liöttin dargestellt, Evang. KZ '90, Nr. 8. — Ueber die hh. Erc (B. v. Slane
t 512;'3; und Lugad, Patrick's Schüler, und Abt Aidan in Ulster (blüht 525>
geben Acta ss. Nov. I, 557; 562; 564 keine eigenen Viten, sondern Nachrichten
aas iinderer Literatur. ^ Patrick's Weissagung, Brendan werde 120 Jahre-
nach ihm geboren werden, erklärt R. Celt. X, 143: nasci stehe hier für
heilig werden, sterben [?]. — **J. de Goeje, La legende de s. Brendan
(Leiden 1890, auch Acten des 8. Orientalisten - Congresses Stockholm): in
tfine ältere Vita Brendani seien Episoden eingefügt, u. a. aus Sindbad dem
Seefahrer, etwa durch einen Irischen Orientpilger; R. Celt. '90, 505. —
H.Zimmer: Brendan's Meerfahrt (ZDA 33, 129; 257) beschreibt die Wunder
des O.-eans und das Verheissungsland (die Seeleninsel) nach dem Mythos
vom Eelt. Jenseit«. Die älteste Schiffersage Irlands, Mael Duin [s. o. p. 434]
ist noch wenig christianisirt, die nächste, die Fahrt der O'Corra, schon ganz ;
der Substanz nach gehören beide dem 7. — 8. Jh. Nachdem die westliche
Oceaoreise literarisch verarbeitet und an andere Heilige angeknüpft war,
vard sie um 900 Brandan zugeschrieben. Sie steht noch nicht in der alten
^ita Brandani^ die nur eine Bussfahrt nach Britannien kennt, sondern ist
^ später da eingeschoben. Um 1050 ist die uns erhaltene Navigatio
Brendani verfasst, die um 1100 einer Irischen Erzählung und bald darauf
^ogl., Französ., Deutschen, Latein. Bearbeitern vorlag [vgl. DZG II, 506].^
Sie benutzt den Mittelirischen Hymnus Colman's. Der Aufsatz zählt voll-
ständig die Irischen Meerfahrt-Quellen auf und ist reich an Auszügen und
^ebersetzongen aus jenen und verwandten Irischen Quellen, z. B. aus der
Paradiesfahrt des Book of Lismore, und an allgemein culturgeschichtlichen
Bemerkungen, z. B. über den arg unzüchtigen Zug der Irischen Sage [wohl
458 Berichte und Besprecliungen.
aus der Zeit vor der Ehe]. A. Nutt. Folklore '00, 234. der sou^t stark
von Zimmer abweicht und für die Irische und Britische Heldensage Frei-
heit von fremden Einflüssen. Wirksamkeit auch in Britischer Volkskunde
und Französ. Dichtkunst und Entstehung aus Pankelt. Oötterlehre behauptet,
ehrt sich hier selbst durch freimüthige Anerkennung des Gegners. Er be-
tont, dass die vorchristliche Gultur Irlands zu eigenthümlicher Litenitur
ent^dckelt gewesen sein muss. denn unmöglich konnten Irische Geistliche des
5. — 8. Jh. eine im Ganzen und Einzelnen heidnische Heldensage erfinden,
damit ihre Nachfolger bis zum lo. Jh. die Mühe hätten, dieselbe zu christiani-
siren. — M a c a n d r e w . The early Celtic c h u r c h in S c o 1 1 a n d , Tr. G a elic
80C. of Inverness XII (1886), 15, von Ninian bis Columban. Er versucht
Beda zu kritisiren, aber ohne neueste Forschung zu kennen und mit Hilfe
einer Stelle der Angelsächs. Annalen, die erst im 12. Jh. eingeschoben
ward. Auch unterschätzt er für das H. Jh. die Beziehung zur übrigen
Lateinischen Kirche. — Pinkerton's Vitae sanctoiiim Scotiae, **rev. and
enlarged by W. M. Metcalfe (2 Bde.. Paisley 1889). Die Hss. sind noch-
mals collationirt, die Texte fleissig erklärt. Fast jedes Heiligenleben war
seit Pinkerton von Forbes, Reeve*. Skene, Innes, Hinde neu gedruckt. >o
Ninian, Kentigem, Serf, Margareta : nur einige Bruchstücke und Liturgieen
erscheinen hier zuerst; Ath. 10VIII89, 188. — H. Russell. The earlv church
dedications of the south of Scotland (Archl. R. III, 165), betrifft besonders
S. Ninian zu Whithern. — C. J. Bates. The dedications of the churches
in the diocese of Newcastle (Archla. Aeliana '89. 817)beti*ift\ Hagiologie und
Bekehrung Northumbriens. — "M. T. Hall, Builders of the church in
Northumbria 1890. — A. E. P. Gray, The origin of Christianity in Wirral
[um Birkenhead], Jl. Brit. archl. ass. 44, 29. Kentigem liekehrte hier um
560. Der Glaube hielt sich unter Briten-Resten, als das Land nach 013
Englisch ward, drang zu den Engländern um 650 durch Aidan oder Ceadda
und litt nur eine schnell verwischte Einbusse durch Nord. Einwanderer vor
1000. — J. Rhys (Scot. R. "90, 233) erklärt als Kentigerns Gael. Namen:
Munchu (lieber Hund). Deschu (südlicher Hund) und wohl Glaschu (grauer
Hund), wonach seine Bischofsstadt Glasgow heisse. — Den gewaltigen Ein-
druck von Golumba's Jona beweist die Gaelische Prophezeiung: ,Hi meines
Herzens, Hi meiner Liebe I Ehe die Welt endet, soll Hi werden, wie es war.'
D. Masson, Archl. R. 11, 50. hörte sie am Huronen-See aus dem Munde
eines Mannes von der Hebriden-Insel Mull. Ganz anderen Sinn hat das
Gedicht im Westhochland, vermehrt mit Vers 2: „Statt Mönchsstimme vnid
Kuhgebrüll sein**, wo es als Seufzer Columba's gilt; eb. II. 108. — Ausgakn
und Hss. der Altus-Hymne Columba's bis 1885 notirten Dümmler u. a.
R. Celt. VIL 237. — W. Gundlach, Ueber die Columban-Briefe (NA
XIII, 256. XV, 497). behandelt Ueberlieferung, Echtheit und Entstehung»-
zeit der prosaischen und poetischen Briefe des Gründers von Luxeuil: zQ
ersteren zählt Instmctio c. 5. Hinter dieser l)ietet die Turiner Hs. das
Pönitential [vgl. unten Schmitz]. P. 506 wird Columban's Leben vorgefilhrt.
Auch die poetischen Briefe gehören dem letzteren, nicht etwa Columba von
Hy oder Aldhelm. — *^Suchet, Les poetes Latins a Luxeuil, 6. — 10. s.: Ac
Besanyon 1887. — M. Manitius: Columban's Gedichte (Rhein. Mus. Phil-
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 459
44, 552) empfehlen Weltverachtung, häufig in Citaten aus Horaz, Juveual,
Prudentius; Adonische Verse und Hexameter baut Columban richtig. —
^Stoke8, Columban's Exegese ; The p]xpositor Aug. '89. — H. J. Schmitz,
(AKKR 59, 209 ; vgl. DZG II, 221). Die vermisste Ergänzung des Poenitentiale
steckt nicht im zweiten Theile (von c. 10 an) der Regula coenobialis der
Schottenklöster, deren beide Recensionen, gleich unauthentisch [vgl. dagegen
Hauck, JBG 84. II, 181], obwohl schon im 7. Jh. [!] benutzt, nicht von
Columban verfasst sind ; mit der Observanz Hy's stimmen wesentliche Theile
jener Regel: so steht das über Columba Bekannte mit c. 1. 4 der sog.
Regula Columbani in Einklang. — Ders., Die Bussbücher (1883), fand 1888
bei H. Hahn JBG '83, II, 39 Beistimmung [der ich mich mit Zöckler, ebd.
I, 113, nicht anzuschliessen vermag]. — Der Auffassung A. Hauck's [DZG
II, 223], dass Columbans Irenmönche auch auf das Volk zu wirken suchen,
während bisher die Frank. Klöster nur stille Zufluchtsstätten gewesen,
schliesst sich W. Schultze JBG '87, II, 18 an. — «Healy, St. Cummain the
Tall von Cluainfert, t ö61, Irish eccles. record Jan. '86; ^Monahan,
St. Manchau, 7. Jh., ebd. März. — E. Sackur, Waulsort (DZG II, 341), be-
handelt die Gründung v. St. Michael en Thierache durch Iroscoten, von
denen der Albanier Kadroe [vgl. Haddan and Stubbs, Councils 11, 183] die
Bf;nedictinerregel in Fleury [ein Jahrzehnt vor dem Angelsachsen Oswald,
dem &<päteren Erzb. v. York] lernte. Sie gründeten auch Waulsort am Grabe
des Iren Eloquius, der im 7. Jh. auf dem Festland Klöster gestiftet haben
soll. Die Vita s. Forannani ist lügenhaft, sein Bisthum [nach einem B. Faranan
vönArmagh; oben p. 158] erfunden. — H. Zimmer, Ueber die Bedeutung
des Irischen Elements fOr die ma. Cullur, Pr. Jbb. 59, 27. Gegenüber der
Christenthum und Römercultur zerstörenden Völkerwanderung retten Iren
im 5 —6. Jh. die Griech.-Röm. Bildung in christlicher Form. Um 600 lesen
Scoten noch Griechisch. Verf. beschreibt ihre Mission nach England und
dem Festland. Auch Wictberct, beide Hewald. Willibrord sind, obwohl
Angelsachsen, in Irland theologisch gebildet, wo viele ihrer Landsleute
lernten. Auch die Irischen Lehrer in den Karliugerreichen und ihre
Sichriften, wie Dicuils bis Island reichende Kunde, geht Verf. durch.
(Manches, wie über Vita Findani und Irenhss. in St. Gallen und Reichen au
verräth gründlichste Forschung des Keltologen.] Aus Brodneid wurden
•; diese mit Recht eingebildeten Fremden verspottet; seit Ende 10. Jhs. ist ihre
^ Mission erfüllt. Sodann bespricht Verf. das Schottenkloster in Regensburg,
unil dessen Filialen, die Scot. Wanderungen nach Kiew , Bulganen , Polen
^ 11. — 13. Jh. Diese späten Scoto-Benedictiner aber, streng gegen die
Htimigchen abgeschlossen, (während ihre Vorfahren im Gegentheil den
I^eatschen Platz gemacht hatten, sobald letztere gebildet waren), leisten
^cht mehr wie die festländischen Benedictiner. Sie entarten mit den
'ttztcren gleichzeitig und z. Th. schneller, seitdem Irlands selbständiges
l^l>en durch die Englische Eroberung erstarb. Trunk und Laster verderben
^it 13. Jh. das Schott. Mönchsthum. Im Ganzen seien noch über 200 Manu-
^pte Irischer Hand, davon 33 mit Spuren Irischer Sprache, auf dem Fest-
^d nachweisbar. Ausser Johann Scotus war zwar kein originaler Koj^f
^ter jenen Scoten ; allein als Lehrer begründeten sie höhere Cultur auf dem
460 Berichte und Hesprechuniycen.
Festland. — «E. Boauvois [vgl. DZG II, 504], Les Chretiens d'Ia lande
aux 9 et 10 s., Mus^on VIII f. ('88 f.) studirt, laut Moyen-age '90. 212, das
früheste Nordatlant. Christen thum : Skandinaven [?s. o. p. 169], in Schott-
land, Irland und auf den Hebriden bekehrt, gründeten seit 867 Colonieu anf
Island, die bis zum 10. Jh. christlich blieben. — K. Blind, Irische Spuren in
Amerika (Voss. Ztg., Sonnt. 9X190) behandelt Kelt. Seefahrersagen [die
nicht hierher gehören ; vgl. o. p. 457] und die Berichte der Isländer in Win-
land vom 10. Jh. über ein schon früher von Weissen besiedeltes aGros?-
Irland* weiter südlich. — \i. Storni erklärte dies Gross-Irland für un-
historisch, *•£. Svensen für eine Bezeichnung der Bretagne, laut JBG 'S8,
III, 189; 295. — C. C. Grant, The Cnldees, Scot. R. Apr. '88. 217. Das
Gael. Wort heisst Gottes Verlobter (Commendirter, Zinsbauer auf Herren-
gut). Es Übersetze weder Servus Dei (Mönch) noch Deicola (Einsiedler,,
doch nicht immer) [dies, und dass die Culdeer weder Einsiedler noch Fort-
setzer der Columba-Mönche waren, scheint mir vom Verf. gegen Skene er-
wiesen]. Die Culdeer waren nicht der früheste Iroscot. Clerus; ihr Name
begegnet seit etwa 750. Von Columba's Mönchen unterschieden sie sieb
schon dadurch, dass sie nicht kraft ihres Standes Seelsorge übten, wenn
sie auch Pfarreinkünfte besassen und Beichtväter waren. Sie lebten in
Conventen, mehr stiftsherrlich als mönchisch, und gingen vom 12. — 15. Jh.
meist in Canoniker auf. Sie waren theils Laien, theils in niederen Weihen^
theils Priester, höchstens letztere vielleicht alle ehelos. Dass mehrere
Häuser (deren man in Schottland 13, in Irland 9, in Wales 1, in Yorkshire 1
kennt) zur Congregation sich je verbanden, oder dass sie im Osterstreit auf
Roms Seite traten, ist unerwiesen. Verf. stellt [ohne genügende Beweise}
die Behauptung auf, sie zielten wesentlich auf Kirchengesang imd Armen-
und Krankenpflege und hiessen deshalb Gottes- Verwalter. Vielleicht sei der
hl. Moling, Gründer von St. Mullin's (Carlo w), der 697 starb, ihr Stifter [?)
^ '^J. Jamieson, A histor. account of the uncient Culdees [?] of lona,
Populär ed. 1890.
Irische kirchliche Literatur. W. Stokes, Ac. 22III90, 207: Muircho
benutzte des Josephus Antiq. Juda. in der Vita s. Patricii (ed. Anal. Bolland.
I, 576) zu der Nachricht, dass die Sachs. Königstochter Moneisen Gott er-
kannte aus vemunftmässigem Suchen nach dem Schöpfer der Natur,
„Abraham secuta exemplum*. Also las der Ire des 7. Jh. Griechisch.
R. Celt. XI, 370 findet das möglich. — Ders.: CIIArAIOC CKOTTOC FJ»
EFPAVA, auf einem Griech.-Latein. Psalter des 9. Jh.'s im Arsenal zu Parier
bezeichnet wohl den damaligen Dichter Sedul Scotus; R. Celt. IX, 108.
— *E. Dümmler, Christian v. Stavelot (SB Berl. Ak. '90, 940) nennt neben
diesem die Iren Sedul und Johann Scotus als fast die einzigen Kenner des
Griechischen im Karling. Kreise. Chr. benutzte nur Bedang Commentar
zu Lucas und suchte vergeblich den zu Marcus; der mache ferneres Com*
mentiren überflüssig; p. 950. — A catalogue of the printed books and
mss. in the library of the cathedral church of Lieh fiel d, 1888. Unter de»
80 Handschriften ist B. Chad's [t 672] Evangeliar in Irischer Halbunciale
um 720, früher dem Dom zu Llandaff, seit spätesten? 960 Lichfield g^
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 4G1
hörig, sonst für Mittelalter nichts Historisches oder Weltlichgesetzliches
ausser ,Hist. eccl. Lichfieldensis a. D. 1570*. — '^Codex s. Ceaddae
Latin US, Euangelia • - - complectens, c. 7/8 s. scriptus, in eccl. Lichfieldensi
üervatus. Cum cod. Amiatino contulit F. H. A. Scrivener (Cantabr. 1887.
iol.), niit Facsimile der Schrift, vielleicht Ceadda's [?]. Dieser mit 162
Italalesarten versetzte Vulgatatext bezeiclmet den Uebergang zur Vorherr-
schaft des Hieronymustextes. VgL ThLZ 1890, 80. — 0. v. Heinemann,
Handschriften der herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel I. Cod. Helmstädt 560,
Lex Alaniannorum , zeigt Altirische Schrift des 8. Jahrh.; K. Lehmann,
Mon. Germ. Leg. V, 12, nennt ihn ,A. 8*. ^ Ueber ein Irisches Evangeliar
aus Tours, früher Libri, dann Ashbumham gehörig, um 700 von Hol-
land geschrieben, vgLDelisle, Notices et extr. 31, 1, 19. — ^U. Hagen,
l'eber die krit. Zeichen der alten Berner Horaz- und Servius-Hs. (A^'erhandl.
Dt. Philol. Zürich, Lpz. 1888). Die Hs., facsimilirt bei E. Chatelain, Paleogr.
<les classiques tab. 76 f., ist geschrieben im 9. Jh. von gelehrten Iren der
Oesellschaft, welcher der Dichter Sedulius angehört hatte, tind die jetzt in
Mailand hauste; vgl. W. Wattenbach, .TBG '88, IV, 51; 55. Dieser nennt
<:bd. 54 die Nordfranzös. Schrift des 9. Jh. mit Irischem Ornament, die
Üelisle als Franco-Saxonne bezeichnet (vgl. DZG II, 517), Irisch-Fränkisch
nnd bespricht ebd. '86. II, 359 die Bibel KarVs des Kahlen mit Fränkisch
umgestalteter Ir. Omamentation nnd 357 das Maihinger Evangeliar Irischer
Art. — *M. R.James, Illustration of the Bible in the 9. — 13. cent., Antiq.
'80, 80. 178; vgl. DZG II, 508. — Ueber das Irische Missale, einst zu Stowe,
jetzt im British mnseum, handeln B. MacCarthy, Tr. Ir. Ac. 27, 135, und
Zimmer, Z. f. vergl. Spr. 28, 381. — A. Nürnberger, Würzburger Hs. der
Irischen Kanonensammlung (AKKR 60, 1). Theil I, von Angels. Hand
8. Jhs., enthält einen Auszug aus der von Wasserschieben hrsg. Ir. Kanonen-
Sammlung und zwar fast nur von (nicht allen) Stücken, die aus Ambros.,
Augustin, Gregor I., Gregor Naz., Hieronymus stammen. Verf. vergleicht ihren
Inhalt und den der Hs. München 4592 mit Wass., weist nach, dass die
Hibemensis den vorgratian. Sammlungen und Gratian vorlag. Einen An-
fang dazu bildet Theil IIL der nur durch den Buchbinder jetzt davon ge-
trennt ist, und im Bonifazischen Kreise entstanden scheint. Die Hs. gehört
zum Nachlass der hh. Bonifaz und Burchard. Verf. sucht wahrscheinlich
\ zu machen, dass Bonifaz selbst die Irische Kanonensammlung verfasste
I IH. Hahn, JBG '88, II, 12 nennt dies möglich]. Die Zeit stimmt: denn
'^och Theodor (f 690) wird erwähnt, aber nichts von Beda, und mehrere
Hj"^. entstanden auf dem Festland im 8. Jh. Besonders viel Irische Tendenz,
wonach die Sammlung erst in der Neuzeit Irisch heisst, leugnet Verf., denn
Iriüfche Canones sind von Angelsachsen auch sonst benutzt. [Bonifaz' Corre-
^pondent Pechthelm von "WTiitheme war aber kein Schott«, sondern Angle.
2u verwundem wäre doch, dass Bonifaz in anderen Schriften so selten
'^coten citirt, wenn er jene Kanones selbst gesammelt hätte.] — H. Brad-
^^aw (Collected papers. p. 410) schrieb an Wasserschieben über diese Collectio
^nonum Hibernensis einen Brief, den dieser schon in deren 2. Ausg. 1885
^^'druckte. Br. hielt das Werk für Bretonisch und wollte (p. 420) den DZG
*^' 221 angeführten Colophon zuletzt ^Cucummne ex Darinis* verbessern.
402 Berichte und I3e<?j)rechungen.
Hiervon unabhängigen Werth behalten seine Untersuchungen mehrerer H.?.s.,
p. 487. — B. MacCarthy: The Collectio canonum Hibernensis (Ac.
9X189, 305) rühre nicht her von Cummeanus abbas in Scotia ortus. dem
Verf. des Pönitentials. Dieser ist also nicht identisch mit dem Cucnimne
im eben genannten Colophon: vgl. R. Celt. X. Wd. — H. d'Arbois de
Jubainville: Le jeüne du mercredi et du vendredi chez les Irlandais (R. Celt.
IX, 269) findet sich in der eben genannt«»n Hibernensis, als Fortsetzung de«
bis zu Innocenz I. [.JafFe-Kalten brunner. Reg. pont. iHl] allgemeinen Braudies
der Urkirche.
Nachrichten und Notizen.
Monnmeiita Qeriiianiae historica. Die 17. Plenanersammlung der
Centraldirection wurde vom 9.-11. April in Berlin abpfehalten. Von den
12Mitf:liedem waren 9 erschienen, entschuldigt hatten sichHofr. von Sickel
'ind Prof. Holder-Egger, beide z. Z. in Rom, und Reichs-A.-Dir. von
Hockin^er in München. Prof. B r esslau in Strassburg betheiligte sich
Jie."inial als au.sw. Mitglied und an die Stelle Prof. Huber's war als Vertreter
der Wiener Ak. durch ihre Wahl Prof. Mü hl b acher getreten. Als neues
^litglieil wurde Prof. Scheffer-Boichorst in Berlin gewählt. — Voll-
endet wurden im Laufe des Jahres 1890-91: 1) in der Abth. Auetores
äntiquissimi: IX, 1. enth. Chronica minora saec. 4-7, ed. Mommsen
1 1; ferner in der Abth. Scriptores: 2) Dt. Chroniken V. I, enth. Ottokar's
Oessterr. Reimchronik, von vSeemüller. 1. Halbband; 3) Libelli de lite imp.
^t pontif. saec. 11 et 12, tom. I.; 4) Reginonis abb. Prüm. Chron. cum cont.
Trev., recogn. Kurze in 8°; 5) in der Abth. Leges: Sectio IT, Capitularia
re^'. Franc, ed. Boretius et KrausJO II, 1: 6) als Ergänzung zn allen bis-
herigen Bänden : I n d i c e s eorum quae tomis hucusque editis continentur,
f>crii)s. Holder-Egger et Zeumer; 7) von dem Neuen Archiv der Ges.
Bd. XVI. — Unter der Presse befinden sich 1 Folioband, 14 Quartbände,
1 Octavband. [89
Die Abth. der Aucfo re .«* a nt iq n i x .« / m i nähert sich ihrem Abschluss.
\ on der Ausg. des LhHffiapiuff von Prof. Birt in Marburg ist der Text voll-
endet und ein grosser Theil der umf^glichen Prolegomena gedruckt, mit
f-in-jchluss der Indices kann das Werk bis zum August fertig werden. —
*on CdüsiofJor's ya.na.e ist der Text durch Prof. Mommsen ebenfalls aus-
gedruckt, die ausgedehnten Prolegomena befinden sich im Satz, aber es
fehlen noch einige Anhänge und die unter Mitwirkung Dr. Traube's und
"rof. Schröder'? zu bearbeitenden Indices. — Obgleich von den auf
^deätens 2 Bände zu veranschlagenden kleinen Chroniken, welche wir so
^^"ige schmerzlich vermissen mussten, die 1. Hälfte des 1. Bandes soeben
'^^sgej^eben worden ist . schreitet der Druck dennoch ununterbrochen fort
^^^ wird zunächst Projfper, Polemius SüriHS, Hifdatius umfassen. Einige
^^ergleichungen hat für Spanien Dr. Bernays übernommen. [90
In der Abth. Scriptores [Quartse rie] hat Archivar K r u s eh in
«armover seine Vorarbeiten für die Ausg. d. Meroic. Heiligenleben mit gleichem
404 Nachrichten und Notizen Nr. 91 — 98.
Eifer fortgesetzt und Ol auswärtige Hss. an seinem Wohnorte benutzt, für
deren Beschaffung wir theils dem Ausw. Amte theils den Bibl.-VeriÄ'altungen
zu grösstem Danke verpflichtet sind. Am meisten lieferten Paris u. Brüssel,
aber auch Ha vre, Namur, Turin bot«n etliche sehr werthvolle Stücke dar.
Neben der vorläufigen Bearbeitung einzelner Texte können die Vorbereitungen
auf diesem Wege noch längere Zeit fortgesetzt werden, um endlich, ergänzt
■durch eine Französ. Reise, zum Abschlufes der grossen, auf 2 Bände be-
rechneten Sammlung zu führen. [91
Von den für Kirchen-G. wie für Kirchenrecht überaus wichtigen
Schriften zum Investiturstreite ist der 1. Band, über dessen Inhalt
wir schon im vorigen Jahre berichteten, unter eifriger Mitwirkung der
Herren Hol der- Egger undSackur glücklich an sein Ziel gelangt. Die
bedeutsame Schrift Wido's v, Ferrura de scism. Hildebrandi musste darin
leider nach dem früheren Drucke wiederholt werden, weil die noch 1855
nachweisbare Hs. seitdem verschwunden ist. — Der Druck des 2. Bandes,
welcher durch die Schriften BemolcCSf hri?g. von Prof. Thaner in Graz,
«röffiiet werden soll, steht unmittelbar bevor. Die folgenden Streitschriften,
an deren Herausgabe sich ausser den Mitarbeitern K. Francke und Sackur
namentlich auch Prof. Bernheim in Greifswald u. Dir. Schwenken-
becher in Sprottuu betheiligt haben, sind soweit vorbereitet, dass eine
Unterbrechung des Druckes nicht stattzufinden braucht. [92
In dem 1. Bande der Deutschen Chroniken sind auch die Fort-
setzungen der von Prof. Schröder bearbeiteten Kniserchronik gedruckt
worden und es fehlen daher nur noch Register und Glossar. — Der Druck
der von Prof. Rödiger übernommenen Ausg. des Annoliedes ^ welches sich
unmittelbar daran anschliesäen soll, kann im Sommer beginnen. — Die für
den 3. Band bestimmte, bisher ungedruckte Weltchronik EnikeVs, hrsg. von
Prof. Strauch in Tübingen, wird als 1. grössere Hälfte desselben im Herbst
erscheinen. — An Üttokar's Oesterr. Reimchronik von Prof. Seemüller
in Innsbruck im 5. Bande wird rüstig fortgedruckt: sie soll in einem
2. Halbbande nebst Einleitung und Register zum Abschluss gelangen und
damit eine der neben Cassiodor's Varien am frühesten ins Auge gefassten
und am längsten entbehrten Aufgaben unserer Sammlung. [98
Von der durch Prof. Holder-Egger geleiteten Fo Ho ausgäbe der
Script or es ist der seit 1888 dem Drucke übergebene 29. Band nur lang-
sam vorgerückt, weil die nunmehr vollendeten Isldfid, Excerpte sehr lange
aufhielten. Für die darauf folgenden Auszüge aus Poln. und Ungar,
Chroniken, sowie aus der Hennegauer Chronik des Ja^ues de Guyse und für
die liraunschw. Fürstenchronik ist ein rascherer Fortschritt des Druckes und
vielleicht die Beendigung innerhalb dieses Rechnung^ ahres zu gewärtigen.
— Vornehmlich für die umfangreichen Ital, Chroniken des 13. Jh., welche
den 80. u. 31. Band füllen sollen, hat Prof. Holder-Egger im März eine
mehrmonatliche Reise nach Italien angetreten , auf welcher er gleichzeitig
auch unentbehrliche Vergleichungen für die Leges und Epistolae auszuführen
gedenkt. — Abhandlungen über Joh. Codagnellus und Über mehrere Sachs.
Chroniken im NA dienen diesen Arbeiten zur Ergänzung. (91
Monumenta Germaniae historica. 465
In der Reihe der Handausgaben ist die krit. Bearbeitung der
Chronik Regino*8 von Prüm u. 8, Fortsetzers von Dr. Kurze in Stralsund
erschienen y der neue verbesserte Abdruck der Ann, Ältahenses von Freih.
£. vonOefele beinahe vollendet. Ebenfalls druckfertig ist eine kritische
Ausgabe der Ann, Fuldenses von Dr. Kurze, welche schon seit Jahren
beabsichtigt war und einen völlig umgestalteten Text bringt. [95
In der Abth. der Leg es hat der Druck der von Prof. von Salis
in Basel übernommenen Leges Burgundionum seit kurzem begonnen und
wird noch in diesem Jahre fertig gestellt werden. — Von dem 2. Bande
der CapUularien ist durch Dr. Krause im Anschluss an Prof. Boretius
das 1. Heft ausgegeben worden, welches bis in die Ostfränk. Capitularien
hineinreicht, das 2. und letzte hofft derselbe bis zum October druckfertig
zu machen. — Durch Prof. Zeumer wurde eine Handausgabe der Leges
Eurici und der Lex Reekissiünthiana zum Drucke vorbereitet. — Die 1. Abth.
der Regesten der Gerichtsurkunden Frankreichs und Italiens von Dr. Hübner,
die Vorarbeit einer künftigen Ausgabe, wird als Beilageheft der Z. der
Savignystiftung soeben gedruckt. — Die Sammlung der Reichsgesetze, für
welche noch manche Vergleichungen nachzutragen waren, hofft Prof.
Weiland in Göttingen im Spätsommer der Presse zu übergeben. — Da-
gegen hat der Druck der Synoden des Merow. ZA., unter der Leitung Hofr.
Maassen's von Dr. Bretholz in Wien bearbeitet, schon seit mehreren
Wochen begonnen und dürfte im Laufe des Jahres sein Ende erreichen. [96
In der Abth. Diplomata hat Hofr. von Sickel in Folge seiner
Uebersiedelung nach Rom die Leitung nur noch bis zum Schlüsse der Urkk.
Otto's HL beibehalten, die Ausführung der Arbeit selbst aber grösstentheils
in die Hände von Dr. U h 1 i r z und Dr. Erben gelegt, die den Druck dieses
Halbbandes noch vor dem Ablaufe dieses Jahres zu vollenden hoffen. Das
Register wird von Dr. Tan gl angefertigt. — Für die \jr)sk, Heinrichs II,
hat Prof. Bresslau seine vorbereitenden Arbeiten eifrig fortgesetzt und
auf die ihm zunächst zugänglichen Dt. Archive, vor Allem das so überaus
reiche Münchener, mit dem günstigsten Erfolge erstreckt. Neben den noch
feraer in Deutschland, der Schweiz und Oesterreich vorhandenen, leicht zu-
gänglichen Stücken wird der Rest des Materiales doch erst durch eine
«päter zu unternehmende Ital. Reise erschöpft werden können. — Noch
weniger als an diese ist in Folge der Knappheit unserer Mittel an die
schon längst ersehnte Herausgabe der Karolingerurkunden durch Prof.
Mühlbacher zu denken, welche eine der empfindlichsten Lücken unserer
«Sammlung ausfüllen würde. [97
In der Abth. Epistolae ist der Druck des 1. Bandes, welcher die
ersten 7 Bücher des Registrum Gregorii umfassen soll, durch Dr. L. Hart-
mann in Wien wieder aufgenommen worden, nachdem er Jahre lang ge-
ruht hatte, und wir dürfen seinem Erscheinen in Jahresfrist entgegensehen.
~ In dem 3. Bande befindet sich im Anschluss an die Merow. Briefe der
von Dr. Gundlach bearb. Codex Carolin us unter der Presse, dessen Wiener
Hs. auch nach Jaff^ noch einmal benutzt werden musste. Da ausserdem
nur noch einige kleinere Anhänge fehlen, dürfte dieser Band bis zum Herbst
an's Licht treten. Von dem stetig fortschreitenden 8. und letzten Bande
Dentsche Zeitschr. f. GeschichUw. 1891. V. 2. 30
466 Nachrichten und Notizen Nr. 98—105.
der Epistolae pontificum des 13. Jh. ist durch Dr. Rodenberg etwa gerade-
die Hälfte gedruckt. [98
Von den zu den sogen. Ant iquitates zählenden Partien nähern
eich die Sdlshurger Todtenhiicher (Necrol. Germ. II), hrsg. von Dr. Herz-
berg-Fränkel, langsam ihrem Abschluss. — Von dem 3. Bande der
KaroHng. Dichter, bearb. von Dr. Barster und Dr. Traube, sind eine
Anzahl Bogen gedruckt, welche die bisher meist unbekannten Gredichte aus
St. Riquier und Agius enthalten; die Forts, ist gesichert. [99
Das längst versprochene ausführliche Inhaltsvtrzeichniss sdmmtlicher
Bände, das wir den Herren Holder-Egger und Zeumer verdanken,
selbst ein stattlicher Band, ist vor etlichen Monaten ausgegeben worden. —
Die Redaction des nunmehr auf 16 Bände angewachsenen Seueit Archivs
verbleibt auch ferner in den bewährten Händen Prof. Bresslau's m
Strassburg. [100
Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen
Arbeit^'ahre freundlichst besorgt von den Herren A. Molinier in Paris
und Ch. Molinier in Toulouse, Kaiinka in Paris, £. Ouverleaux
in Brüssel, E. M. Thompson, Jeayes und Wild in London, Quid de
in Rom, Tan gl in Wien, Brambach in Karlsruhe, Simons feld in
München u. s. w. — Hss. wurden theils mittelbar theils unmittelbar aus den
Bibll. auch Belgiens, Frankreichs, Italiens, der Niederlande, Oesterreichs,.
der Schweiz in so grosser Zahl zur Benutzung eingesendet, dass ihre Auf-
zählung hier zu weit führen würde. Die hzgl. Bibl. zu Wolfenbüttel hat
ebenfalls unter angemessenen Vorsichtsmassregeln die Versendung ihrer hs.
Schätze wieder aufgenommen und die Wiener Hofbibl. will unter der neuen
Leitung Hofr. W. von Hart eis in dankenswerthester Weise in unmittel-
baren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten. — So sind auch im
verflossenen Jahre die Arbeiten in allen von uns begonnenen Richtungen rüstig
fortgesetzt worden, aber das Arbeitsfeld selbst ist unabsehbar gross und
eine Erweiterung oder Beschleunigung unserer Thätigkeit^ für welche es an
geeigneten Kräften nicht fehlen dürfte, würde reichere Mittel als die bisher
verfügbaren erfordern. [101
Der 9* Deutsche Geographentag hat in den ersten Tagen des April
in Wien stattgefunden. Verbunden war mit demselben eine unter Prof.
Penck*s Oberleitung arrangirte geograph. Ausstellung, die auch mancherlei
historisch interessante Karten und Pläne seit dem 16. Jh. bot, vorzugsweise
natürlich aus dem jetzigen und früheren Habsburgischen Ländergebiet, da-
neben u. a. auch eine von Prof. Tomaschek veranstaltete Sammlung für die
Balkanhalbinsel. Von den Vorträgen sind hier zu erwähnen deijenige Prof.
W. Tomaschek's über die heutigen Bewohner Macedoniens, der die G.
des Landes von der Römerherrschaft bis auf unsere Tage verfolgte imd
auf Grund von Dialektforschungen die Bevölkerung vorwiegend der Sloveniscli'
Bulgar. Sprachgruppe zuwies ; ferner ein solcher Dr. Oberhummers über
die künftigen Aufgaben der histor. Geographie, der für intensive Pflege
dieser Wissenschaft unter Berücksichtigung der Anthropogeographie , fUr
histor. Quellenstudium der Geographen und histor. Betrieb der sogen, polit
Der 9. Deutsche Geographentag. 467
Geographie eintrat. — Für den nächsten Geographentag, der in den Oster-
tagen 1892 stattfindet, wurde Stuttgart als Ort der Versammlung fest-
gesetzt. [102
Ueber die Arbeiten der Centralcotumission für wiaaenschaftliche
Landeskunde berichtete Prof. Penck. Da die Commission, über deren
Arbeiten und Organisation wir im Jg. 1889 unter Nr. 176-7 (vgl. auch '90, 63)
eine Notiz brachten, jetzt in eine anders geartete Vereinigung überführt
werden soll, sei ein kurzer Rückblick auf ihre bisherige Thätigkeit gestattet.
Sie wurde eingesetzt durch den 2. Dt. Geographentag zu Halle 1882 und
stellte sich in erster Linie zur Aufgabe, die Sammlung von Materialien für
eine landeskundliche Bibliographie Deutschlands anzuregen. Dank dieser
Anregung sind bereite auch schon Qber verschiedene Theile des Dt. Reiches
und Oesterreichs, z. B. über Bayern, Württemberg, Hessen, Sachsen, Mecklen-
burg. Ober-Oesterreich und Steiermark, Bibliographien erschienen, und eine
Bibliographie der auf das Deutsche Reich bezüglichen Arbeiten ist seitens
der Commission selbst in Angriff genommen. Später begann die Commission
mit der Herausgabe der , Forschungen zur Dt. Landes- und Volkskunde", von
welchen nunmehr fünf Bände vorliegen. Dieselben umfassen im wesent-
lichen rein geograph. Aufsätze, von welchen manche auch histor. Interesse
beanspruchen, wie z. B. Bidermann, Die Nationalitäten in Tirol und die
wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung 1886; Wein hold. Die Verbreitung
und Herkunft der Deutschen in Schlesien 1887; Bidermann, Neuere
Slavische Siedlungen auf Süddt. Boden 1888; Krön es. Die Dt. Besiedlung
der östl. Alpenländer 1889; Nordhoff, Haus, Hof, Mark und Gemeinde
Nordwestfalens im histor. üeberblicke 1889; Birlinger, Rechtsrheinisches
Alamannien; Grenze. Sprache, Eigenart 1889 ; Schurtz, Der Seifenbergbau
im Erzgebirge und die Walensagen 1890. [Vgl. unsere Bibliogr. '89, 3888a.
"90. 2181. 3978.] Neben den , Forschungen", welche in zwanglosen Heften
erscheinen, gibt die Commission auch Handbücher zur Deutschen Landes-
und Volkskunde heraus, von welchen bislang E. Richter's Gletscher der
Oatalpen, und zwei Lieferungen einer Geologie von Deutschland von
R. Lepsin s veröffentlicht wurden. [108
Um den „Forschungen* ein bestimmtes Absatzgebiet zu sichern und
am die Forscher enger aneinander zu schliessen, schlug die Commission jetzt
dem Geographentage die Gründung eines Vereines für Deutsche Landes-
kunde vor, welcher Vorschlag zum Beschlüsse erhoben wurde. Dieser Verein
soll sich auf breitester Grandlage aufbauen und über alle Dt. Lande verbreiten,
er soll die Bildung von Gauen zulassen und gestatten, dass sich ihm ganze
Vereine anschliessen. Der Mitgliedbeitrag dürfte auf ca. 5 Mark festgesetzt
werden. [104
Gesellschaft fDr Rheinische Geschlchtsknnde. Am 18. März
wurde die 10. J.-Versammlung in Köln abgehalten. Durch die Berufung
^on Höhlbaum nach Giessen und von Lamp recht nach Marburg verlor
die Gesellschaft ihren 1. Vorsitzenden und ihren Schriftführer; deren
Geschäfte wurden von ihren Stell veiiretem Landesgerichtsrath A. Ratjen
iJ. Geh.-Rath Prof. Dr. H. Lorsch weitergeführt. Die Generalversammlung
468 Nachrichten und Notizen Nr. 105—112.
ergänzte durch Neuwahl von Prof. Dr. E. Gotheiu u. Prof. Dr. R. Koser
den Vorstand, und wählte Höhlbaum zum Ehrenmitglied desselben. —
Als Patron trat der Ges. auch der Kaiser bei. — Conmierz.-R. Dr. G. v.
Mevissen stiftete ein Capital von 30000 M. und schenkte ausserdem noch
die Summe von 3000 M., beides zum Zweck der Ausschreibung von Preis-
aufgaben aus der Rheinisch-Westphäl. Geschichte. [105
Von den wissenschaftlichen Unternehmungen ist zunächst zu berichten,
dass „Die Legende Karls d. Gr." hrsg. v. G. Rauschen, mit einem
Anhang von H. Lorsch, ausgegeben wurde (vgl. Bibl. Nr. 214). — üeber
den Fortgang der sonstigen Unternehmungen, über welche wir schon früher
'90, 115-21) referirten, ergibt sich aus dem der J.-Vers. erstatteten Bericht
das Folgende. [106
Zur Gesammtgeschichte der Rheinprovinz. Prof. C. Menzel
setzte seine Vorarbeiten für die Ausgabe der ältesten Rhein. Urkk. in
Coblenz und Trier fort ; ausserdem wurden im A. zu Luxemburg die Originale
der Echtemacher Urkk. und in der Landesbibl. daselbst die Abschrift des
Liber aureus verglichen. — Für den 1. Bd. der von Geh.-R. Lorsch
geleiteten Ausgabe d. Rhein. Weisthümer konnte d. Mitherausgeber Dr.
P. Wagner die hist.-topogr. Einleitungen noch nicht zum Abschluss bringen.
Es ist aber trotz der Versetzung Dj*. W.'s nach Aurich zu hoffen, dass das
Ms. im Lauf d. Jahres in den Druck gehen kann. Von der Heranziehung
eines ständigen Hilfsarbeiters ist vorläufig abgesehen worden, da sich eine
geeignete Persönlichkeit nicht gefunden hat. — Die Herausgabe der Rhein.
Urbare ist Prof. Lamprecht endgiltig übertragen worden. Zunächst musste
ein Ueberblick über die Ueberlieferung und zwar für den Norden der Provinz
(da für den Süden die Arbeit in L.'s ^Wirthschaftsleben* erledigt ist) ge-
wonnen werden. Die betr. Aufnahmen Prof. L.'s sind in dem Marb. Univ.-
Progr. gedruckt w^orden, s. Bibl. '90, 3(>47a. Seit dem I.Januar haben Dr.
W. Bahr dt aus Göttingen und Dr. Bart el aus Düsseldorf die Bearbeitang
der eigentlichen Ausgabe übernommen. Mit der nördlichen Hälfte der
Provinz ist der Anfang gemacht worden. [107
Die Karte der Rheinlande in der Französ. Zeit, bestimmt für den
geschieht 1. Atlas der Rhein i^rovinz, ist durch Gymn.-Lehrer
Const. Schulteis wissenschaftlich soweit durchgearbeitet, dass die R^
construction der Cantone erfolgen konnte und nur noch vorwiegend tech-
nische Schwierigkeiten zu überwinden sind. Für die Ausarbeitung des
Textes sind zahlreiche Notizen gesammelt. Dr. W. Fabricius in Darm-
stadt bearbeitete für die Karte v. 1789 (also unmittelbar vor der Revolution)
die westl. Theile des Reg.-Bez. Trier und begann dann den Bez. Aachen.
Hauptsächlich benutzt wurden von ihm die Archive in Luxemburg n.
Düsseldorf, sowie Vorarbeiten des Grafen W. v. Mirbach. Seitdem hat Dr. F.
die Kurköln. u. Jülichschen Landestheile im Reg.-Bez. Düsseldorf, sodann
Preuss. Geldern, Kleve, Mors, die Stiftsgebiete von Essen u. Werden be-
arbeitet und mit dem Hzth. Berg begonnen. Es erübrigen noch die im Reg.-
Bez. Köln belegenen Kurköln. u. Jülichschen Aemter, worauf schliesslich eine
Revision des Ganzen folgen soll. — Die Commission ft\r die Denkm&le^
Statistik hat Dr. P. Giemen mit der Beschreibung der Kunstdenkm&ler
Gesellschaft fQr Rheinische (jeschicfatskunde. 469
beauftragt; dieser bereiste, nach Durchsicht der einschlägigen Lit., den
Kreis Kempen und lieferte den Text zu den hier von Baumeister Wiethase
gemachten Aufnahmen, so dass der Druck eines 1. Heftes der Statistik
beginnen kann. Druck und Erscheinen des 2. Heftes, das den Kreis Geldern
umfassen wird, ist fQr die Mitte dieses Jahres in Aussicht genommen.
Kleve u. Mors sollen auch noch 1891 bearbeitet werden. [108
Quellenpublicationen für grossere Territorien. Nach dem
Bericht Prof. Ritter's hat Prof. 6. v. Below nunmehr die abschliessende
Redaction der Jülich-Bergischen Landtagsacten nachdrücklich
in AngrifT genommen, nachdem er seine vorbereitenden Untersuchungen
abgeschlossen und z. Th. schon veröflFentlicht hat (vgl. Bibl. Nr. 476). Er
wird dem 1. Bande eine hierauf fussende Einleitung vorausschicken. —
Für die Geh.-R. Harless übertragene Bearbeitung der H. Abth. der Jülich-
Bergischen Landtagsacten hat im abgelaufenen Jahre wesentliches nicht
geschehen können. Doch ist für 1891 eine entschiedene Förderung der
Arbeiten zu erhoffen. — Für die Regesten der Erzbischöfe von
Köln bis 1500 hat Prof. C. Menzel das ältere Kurköln, ürkk.- u. Kanzlei-
wesen bis 1100 weiter durchforscht: die Arbeiten für das 12. Jahrh. erlitten
darch den Militärdienst Dr. Knipping's eine Unterbrechung, sollen aber
in diesem Jahre fortgesetzt und beendet werden. [109
Zur Geschichte der Stadt Köln, Dr. Höniger beabsichtigt,
das vollständige Ms. für den 2. Bd. der Kölner Schreinsurkk., der
darch mancherlei Schwierigkeiten d. handschr. Ueberlieferung u. der
Registerarbeiten aufgehalten wurde, bis zum Beginn des Wintersemesters
fertig zu stellen. — Hingegen sieht sich Prof. Höhlbaum durch seine
akademische Thätigkeit verhindert, den Erläuterungsband zum
Boche Weinsberg, für den im Laufe des Jahres die Materialsammlung
erheblich vermehrt wurde, noch 1891 zu vollenden. Prof. H. denkt daran,
aus den sehr umfangreichen Sammlungen zur G. d. auswärt, u. allgem.
Beziehungen d. Stadt Köln im 16. Jh. nur einen Theil für den Band
zusammenzufassen, den Rest aber dem Vorstande zu weiterer Verwerthung
zu überlassen. — Derselbe Forscher hat auch die Leitung der Arbeiten der
Zunfturkk. der St. Köln vorläufig beibehalten. Die Sammlung des
Rohstoffes ist durch Herrn K. K e 1 1 e r im wesentlichen abgeschlossen worden.
Die Ausarbeitung aber ist mit grossen Schwierigkeiten verknüpft, z..Th.
in Folge der räumlichen Entfernung zwischen dem Leiter und dem Be-
arbeiter, so dass über die Art «ler Fortführung des Werkes erhebliche
Zweifel bestehen. [110
Von dem L Bande der älteren Matrikeln der Univ. Köln
liegen Matrikeltezt, sämmtliche Tabellen, Beilagen und Register, ebenso die
Erläuterungen druckreif vor. Der Druck wird nach Verarbeitung des für
die Einleitung gesammelten Materials in Bälde >)eginnen, die Publication
ohne Zweifel im Laufe d. Jahres erfolgen. — Als neues Unternehmen
kommt hinzu die Herausgabe einer 2. Aufl. der «Nachrichten von
dem Leben und den Werken Kölnischer Künstler* mit Be-
nützung der hinterlassenen Materialien des verstorbenen Dr. J. J. Merlo. [111
Zur Geschichte der Stadt Aachen, Nachdem die neuen Räumlich-
470 Nachrichten und Notizen Kr. 112—119.
keitcn d. Aachener Stadtarchives im Sommer 1890 bezogen worden, kann nun-
mehr eine Förderung der Ausgabe der Aachener Stadtrechnungen
in Aussicht genommen werden. [112
Deutsche ProrlnslalTerelue* Vom 25. Stiftungsfest des Vereins
für die Geschichte Berti na (s. '90, 24) ist nachzutragen, dass bei
dieser Gelegenheit die Herren Dr. P. Clausewitz, Th. Fontane und
Prof. Dr. A. Stolz el zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt wurden.
Im Laufe des J. fanden regelmässig Vereinssitzungen u. Ausflüge statt; die
Veröffentlichung der , Mittheilungen* wurde fortgesetzt. Andere Unter-
nehmungen, die früher geplant wurden, wie die Fertigung von Abschriften
aus dem Breslauer Archiv und die Ausnutzung der Berliner Hypotheken-
bücher (die jetzt jedoch im Geh. Staats-A. sehr gut aufgehoben und bequem
zugänglich sind) , blieben in den ersten Anfängen stecken. Der Verein,
dessen Mitgliederzahl übrigens wieder gewachsen ist, hat die Initiative zu
der jetzt im Werke befindlichen Errichtung eines Denkmals Kurftirst
Friedrich's I. in Friesack zur Erinnerung an die Bezwingung Dietrich
V. Quitzow's ergriffen. Die durch das Ableben Brose's (s. '90, 311) er-
ledigte Stelle eines Archivares des Vereins wurde neu mit Herrn Wilh.
Weber besetzt. [118
Der Verein für das Museum Schlesiacher Älterthümer
zählt gegenwärtig nahezu 600 Mitglieder. Die Provinz erhöhte ihren Zu-
schuss für denselben von 3000 auf 6000 M., die Stadt Breslau den ihren
von 1200 auf 3000 M.; hierdurch sah sich der Verein in stand gesetzt, an
je einem Tage wöchentlich freien Eintritt ins Museum zu gewähren, wovon
bis Ende 1890 schon 3584 Personen Gebrauch machten. Vergl. auch
Personalien, Nr. 85. [114
Kgl. Sächsischer Alterthumsverein zu Dresden (vgl. '90
Nr. 175). In den während des Winters meist unter Vorsitz des Prinzen
Georg stattgehabten Sitzungen hielten Vorträge Dr. W u 1 1 k e über Sachs.
Wirthschafts Politik unter August dem Starken und den Sächsisch-Preossischen
Handelsvertrag von 1728, Oberregierungsrath Dr. v. Seidlitz über die
Spitzner'sche Sammlung Alt-Meissner Porzellane, Dr. Steche über die
Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler in der Amtshauptmannschafl
Borna, Dr. R. Kade über Winckelmann*8 Aufenthalt in Dresden und R.
Freiherr von Mansberg über die Grafschaften Groitsch und Rochlitz
im Gau Chutizi. [115
In der 1890er Generalversammlung des Vereins für M eckten-
burff, Geschichte und Atterthumskunde, die am 11. Juli zu
Wismar stattfand , regte Pastor Dr. Krüger die Sammlung der Mecklen-
burg. Volksdichtungen u. Volksreime an. Mit anerkennenswerther Schnellig-
keit trat infolge hievon eine Commission zu diesem Zwecke zusammen,
deren 1. Vorsitzender der Staatsminister v. Bülow und deren Secretär
Archivrath Dr. H. Grotefend ist Diese Commission hat dann im Febr.
ds. J. einen Aufruf erlassen, in welchem zur Sammlung der Volksüber-
lieferungen in Sprache und Lied angefeuert wird. In mehreren tausend
Exemplaren wurde dieser Aufruf an alle Personen verschickt, bei denen
Deutsche Provinzialvereine. 471
irgend ein Interesse für die Sache oder ein Einfluss auf weitere Volks-
kreise zu erwarten war; er wurde begleitet von einem Schreiben, das zu
weiterer Verbreitung des Aufrufes aufforderte und zugleich auf die Ankunft
eines Abgesandten des Vereines vorbereitete, der, um alte Lieder, Sagen
und Gebräuche zu sammeln, das Land durchzieht. Diese systematische,
von einem Einzelnen betriebene Forschung, die der Gymn.-Lehrer Wossidlo
in Waren übernommen hat, muss natürlich das feste Rückgrat des Unter-
nehmens bilden, während die unmittelbaren Beiträge Vieler, zu denen der
Aufruf anregt, wohl eine Menge werthvollen Materials, aber für sich allein
doch nur sehr ungleichen und ungesichteten Rohstoff beibringen. [116
Die vom Verein für Geschichte und Landeskunde su Osna-
brück in der Generalvers, vom Dec. 1889 beschlossene Herausgabe der
Osnabrücker Geschichtsquellen ist soweit gediehen, dass im
Herbst d. J. die Latein. Bischofschronik des Bürgermeisters mid bischöfl.
Raths Ertwin Ertman (15. Jh.), hrsg. v. Dr. H. Forst, gleichzeitig die ersten
Lfgn. des Osnabr. ürkundenbuches, bearb. von Dr. Fr. Philippi, im Druck
erscheinen werden, woran sich unmittelbar die Herausgabe der Niederdt.
Uebersetzung und Forts, des E. Ertman durch Dieterich Lilien, bearb.
von Gymn.-Lehrer Fr. Runge, und der Iburger Klosterchronik des Abtes
Maurus Rost, bearb. durch Dr. C. StÜ ve, anschliessen wird. — Aus den im
Winter 1890 — 91 zuerst eingeführten monatl. Sitzungen des genannten
Vereins ist die Bildung eines , Vereins för Erhaltung und Restaurirung der
■Osnabrücker Kunstdenkmäler" , nach dem Vorbild Hildesheims . hen-or-
gegangen. [117
Der Verein für Geschichte m. Älterthumskunde zu Frank-
furt a. M.f über den wir zuletzt im Jg. '90 Nr. 31 berichteten, ist in den
letzten 2 Jahren von 441 auf 421 Mitglieder zurückgegangen. DasJ. 1890 ging
ohne neue Veröffentlichungen vorüber, hingegen erschien schon zu Anfang
des laufenden Jahres Bd. 3 des , Archivs* und zwar mit finanz, Unterstützung
far beigegebene Tafeln aus dem J. F. Böhmer'schen Nachlass. Die städt.
•Sabvention fOr die Herausgabe der Inventare (jährlich 1000 M.) ist auch
för die nächsten Jahre gesichert. Bd. Ill derselben soll Ende 1891 er-
scheinen und die Privilegien, Kaiserschreiben, Copialbücher, Wahltagsacten
und Reichstagsacten bis 1499 enthalten. — Von den Publicationen der
Bdhmer-Administration, die wir '90, 32 erwähnten, ist bisher noch nichts
erschienen. [118
Auf der diesjährigen Gen.-Verslg. d. Kdrntncrischen Geschichts-
tereins berichtete der Ausschuss über die ins Leben getretene neue Organi-
sation der Vereinszeitschrift. Die „Carinthia* erscheint seit Anfang 1891
•{Jg. 81) in zwei selbständigen Theilen, der ,CarinthiaI* für die Mittheilungen
de« G.-V., und der „Carinthia II* für die des naturhistor. Landesmuseums.
Die Carinthia I soll die vor Jahresfrist gegründete und nunmehr als solche
eingehende „Neue Carinthia* (vgl. Nachrr. '90, 37) fortführen; sie steht wie
•diese unter Red. von S. Laschitzer, erscheint aber in zweimonatl. statt
in viertelJährL Heften. — In Angriff genommen wurde ein Urkundenbuch
▼on Gurk, das 1894 zur Ausgabe gelangen soll. Man beschloss Fortsetzung
472 Nachrichten und Notizen Nr. 119—127.
der früheren Aus^abungen in Frögg bei Bosegg. Die Mitgliederzahl be-
trägt 316, das Jahresbiidget für 1890 belief sich auf nahezu 4300 fl. [119
Auswärtige Gesellschaften nnd Institute. Die Arbeiten der
Becord Society (s. '90, 39a u. 124c) leitet C. M. Phillimore. der
bei der Gründung dieser Gesellschaft hervorragend betheiligt war; nach
seinem Plane wird zunächst ein Verzeichniss der von 1383 — 1558 in Somerset-
house notariell beglaubigten Testamentsurkunden durch C. Smith publi-
cirt werden. [120
Eine neugegründete Englische Gesellschaft — sie nennt sich Henry
Bradshaw Society nach einem gelehrten Bibliothekar von Cambridge
— hat sich die Aufgabe gestellt, das ganze Gebiet der christl. Liturgie
allmählig durch den Druck zugänglich zu machen. In erster Linie gedenkt
man natürlich die Englischen Liturgien des MA. aus den Uss. ans Licht
zu ziehen, aber auch die anderer Völker und Zeiten bis herab zu den
, Agenden"* der protest. u. reformirten Kirchen Dtlds. kommen in Betracht.
Die Gesellschaft beschränkt ihre Mitgliederzahl von vornherein auf höchstens
250 und gibt ihre Publicationen nicht in den Handel. [121
Die 1. Provinzialversammlung der von uns früher schon kurz charak-
terisirten Sociriv bibliograjth ique fand vom 18. — 20. Nov. in Caen
unter zahlreicher Betheiligung statt. Die 1868 gegründete Gesellsch. zählt
jetzt 8200 Mitglieder, ihr Vorsitzender ist de Beaucourt, ihr Organ das
Polybiblion; in den Provinzen i.«t sie durch Comites locaux organisirt^
Bisher hielt sie Congresse 1878 u. 1888 in Paris. Die Versammlung theilte
sich in drei Sectionen, eine für Fmgen der Organisation und der Publi-
cationen, eine zweite für wissenschaftliche Angelegenheiten, die dritte för
Propaganda. Zu den Unternehmungen, welche die Gesellsch. fördert, ge-
hören neben dem Polybiblion u. a. die Revue des quest. bist., das Repertoire
des sources bist, du MA. (von U. Chevalier) und V. Gay's Glossaire archl.
du MA. et de la renaissance. Die Verhandlungen der 2. Section leitete der
Historiker P. Allard. Es wurden dort Vorträge gehalten und Berathungen
über Einrichtung von populären Vorlesungskursen und Cantonsbibliotheken
gepflogen. Aus dem etwas schönrednerischen Bericht der RQH (49, 294-8)«
geht hervor, dass die Versammlung im ganzen mehr der kirchlich-politischen
Propaganda als wissenschaftlichen Zwecken diente. — Dieselbe Richtung
vertrat der 2. Congres scientifique internat. des catholiques, der
unter grosser Betheiligung auch von seiten Deutscher Gelehrter voii>
1.-16. April in Paris abgehalten wurde. Derselbe bildete auch eine histor.
Section unter Vorsitz des Abbe Duch^sne. Vgl. Polybibl. 61, 372. [122
Die Commission der Ecoles fran^aisea d' Athene» et de Borne
hat über die Arbeiten der Jahre 1889-90 am 30. Jan. '91 durch Hm. AI fr.
Croiset der Ac. des inscr. et b.-lettres einen Bericht erstatten lasseik
(Druck von Firmin-Didot. 4**. 16 p.). Neben Publicationen vonP. Jamot,
Berard, Legrand, A. Baudrillart, Audollent, welche alle in da»
Gebiet der Archäologie u. der ihr verwandten Wissenschaften gehören,,
wird für G. des MA. u. der Neuzeit nur Jordan's Abhandlung über die-
Finanzverwaltung des Franz Sforza kurz besprochen, an ihr wird die Unter^
Auswärtige Gesellschaften und Institute. 473
suchung gelobt, der Abdruck des zu Grunde liegenden Budgets von 1468
aus der Ambrosiana aber bemängelt. Der Bericht erwähnt endlich den
Rücktritt Foucart's von dem Athen. Directorposten. An seiner Stelle wurde
Th. Homolle ernannt. [128
Ueber die Ecole fran9ai8e de Rome sind wir in der Lage, noch
Näheres mitzutheilen. Während des letzten Winters stand dieselbe wie
im vorigen Jahr unter der Leitung Dir. Geffroy's. Von Historikern (für
mittlere u. neuere G.) gehörten ihr an die Herren Jordan, Guiraud,
Rolland. Hr. Jordan, den wir oben schon erwähnten, ist mit der Publ.
der BuUenregister P. Clemens* IV. beauftragt und beschäftigt sich daneben
mit der G. Karl's v. Anjou, vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der
auswärtigen Politik. Hr. Guiraud hat seine Studien der G. d. Christen-
thums in den ersten Jhh. nach d. Römerherrschaft zugewandt und sich
ganz besonders mit den Pilgerreisen zu den Basiliken u. Katakomben bis
auf Karl d. Gr. abgegeben. Zugleich hat er zahlreiche Urkunden zur G.
d. Papstthums im 14. Jh. gesammelt u. die Publ. der Register Gregorys X.
u. Eugen's IV. unternommen. Hr. Rolland hat sich specieller der G. d.
16. Jh. gewidmet u. kürzlich eine Studie über den Card. Giov. Salviati,
Nuntius bei Franz I., vollendet. — Dazu kommen der Kunsthistoriker
Enlart (der die Entstehung u. Entwicklung d. gothischen Kunst in Italien
studirt) u. drei Archäologen resp. class. Philologen u. Historiker: Toutain,
in Deutschland bekannt als Uebersetzer von Mommsen*s 5. Band, beschäftigt
sich mit Rom. G., speciell der Rom. Civilisation in Nordafrika (Afrika, Numidien,
Mauretanien), Courbaud mit Darstellungen auf Rom. Sarkophagen u.
Grabdenkmälern, und Dorez mit der G. d. Philologie u. der Entwick-
lung der liter. Kritik im MA. u. in der Renaissance. [124
Ohne der Ecole anzugehören, doch in nahen Beziehungen zu ihr,
arbeiteten femer diesen Winter in Rom die Herren Prof. P. Fournier
aus Grenoble und N. Valois vom Pariser Nationalarchiv, gegen Ende 1890
auch zwei Monate lang Hr. d'Herbonnez, ehem. Schüler d. Ecole des
chartes, der als Mitarbeiter d. Hrn. Delaville le Roulx von diesem mit
Sammlung aller in Italien befindl. auf die G. d. Malteserordens bezügl.
Documente beauftragt war, endlich Pater Th^denat, einer der Redacteure
des Bulletin critique u. durch epigraph. u. archl. Arbeiten bekannt. [125
Die letzte Plenarversammlung des Istituto atorico italiano
fand, wie (*90, 182) berichtet, am 3. u. 4. Juni 1890 statt; einen ausführ-
lichen Bericht hierüber brachte nun erst vor kurzem das Bull, deir istit.
(Nr. 10, p. vij-xxxix), woraus wir Folgendes über den Stand der Arbeiten
entnehmen. Veröffentlicht war zur Zeit der Versammlung ausser den von
uns schon genannten Werken Bd. I der Annali genovesi von L. T. Bel-
grano (s. Bibl. Nr. 315). Auch der 1. u. der 3. Bd. der von S. Bongi
herauszugebenden Cronaca del Sercambi sind bereits fertiggestellt; es be-
gann der Druck des Epistolario di Coluccio Salutati, hrsg. v. F. Novati
0. von Bd. II der Statuti bolognesi, hrsg. v. A. Gaudenzi. [126
Nach einem Vorschlag der Societä napoletana wird das Chron. Vultur-
nente nach e. Codex der Barberiana in Rom von Montanari publicirt
werden; mit seiner Hilfe bereitet Cipolla die Neuherausgabe der Hist.
474 Nachrichten und Notizen Nr. 127—134.
des Ferreto Vicentino vor. Ebenso steht eine neue Ausgabe der Chronik
des Giov. Villani in der Bearbeitung von V, Lami in Aussicht. Andere
kritische Neudrucke z. B. des Salimbene und des Sicard sind für fernere
Zukunft ins Auge gefasst. Die Herausgabe der ^Respublica Mutinensis*,
des Diario di Roma von Anton Petri, der versificirten ,.Ck)nqui8ta delle
isole Baleari* und der Spedizione Sforzesca in Francia (1465-66) wurde
zum Beschluss erhoben ; das letztgenannte Werk hat bereits P. G h i n z o n i
übernommen. Endlich wird C. CipoUa eine Ausgabe der Cronaca della
Novalesa besorgen. — Die Geldmittel zur Durchführung all' dieser Projecte
wurd^ pro 1891-92 durch ministerielle VeriÜgung vom 20. Oct. um
6000 L. vermehrt. [127
In Rom ist eine Societä storica italiana unter R. Bonghi's Vor-
sitz in Bildung begriffen. Es handelt sich dabei um eine durchaus private
Vereinigung von Lehrern der Geschichte, welche die histor. Stadien in
Italien fördern und für die zersplitterten Bestrebungen der zahlreichen
Societa di storia patria einen Sammelpunkt abgeben soll. [128
Archire, Bibliotheken n. Museen. Der Münchener Reichsarchiv-
assessor Dr. P. Witt mann hat im vorigen Sommer während einer privaten
Forschungsreise durch Schweden festgestellt, dass in den Archiven und
Bibliotheken dieses Landes Archivalien Bairischer Provenienz, welche
dem Gerüchte nach in grosser Zahl während des dQjähr. Krieges dorthin
verbracht sein sollen, nicht mehr zu finden sind. Hingegen schien sich
ihm zu bestätigen, dass der grösste Theil der Bücher der ehemaligen
Würzburger UniversitätsbibL in Upsala noch vorhanden und in
die dortige Bibliothek eingereiht sei. Mit Hilfe des Oberbibliothekars
Dr. Annerstedt stellte er ein genaues Verzeichniss dieser Bestände
(508 Bände) her, das in seiner Schrift «Würzburger Bücher in üpsala'
(Würzb., Stürtz. 51 p., zugleich AHV Unterfranken 34) zum Abdruck ge-
langte. Angeschlossen hat sich hieran in d. N. Würzb. Ztg. Nr. 95 u. 109
eine Polemik zwischen dem Verf. und Oberbibl. Kerl er, der den Beweis
dafür vermisst, dass diese Bücher, die meist des Fürstbischof Julius Stempel
tragen, der damals überhaupt noch nicht exisürenden Üniv.-Bibl. angehörten,
und sie vielmehr der Hof-Bibl. zuweist. Vgl. auch GBl 690. Zu erklären
bleibt dann aber noch die in Nr. 192 des Verzeichnisses und in einigen
jetzt zu Strengnäs befindlichen Büchern eingezeichnete Signatur ,Bibl.
academiae Herbipol." [121^
Der Ausnutzung Russischer Archive und Bibliotheken sind durch
die Censur besondere Schranken gezogen, die in anderen Ländern fort^
fallen. Neuerdings ist nun den dortigen historischen Zeitschriften noch
besonders eingeschärft worden, die Veröffentlichung von Actenatücken zu
unterlassen, welche dem Ansehen des Kaiserhauses schädlich sein könnten.
Anlass dazu gab der verbotene 2. Band von Bilbassoffs G. d. E. Katharina.
Es stellte sich heraus, dass ein dort abgedrucktes Actenstück, an dem der
Kaiser Anstoss nahm, in dem « Archiv des Fürsten Woronzoff* schon ver
öffentlicht war. [ISO
Soeben geht uns von den schon angekündig^n Archiv es de lliist
Archive und Bibliotheken. 475
de France, hrsg. v. Ch. V. Langlois und H. Stein Fase. 1 zu j(Manuel8
de bibliogr. bist. I. Paris, Picard. xvy 304 p.). Der Halbband behandelt in
4 Capiteln, deren letztes jedoch noch nicht abgeschlossen ist, die Archives
nationales, des ministeres, döpartementales und municipales. Der Schluss
des Buches, c. 400-500 p. soll noch vor Ende des Jahres zur Ausgabe ge-
langen und wird zunächst in der Uebersicht der einheimischen Archive
fortfahren, sodann nach Ländern geordnet die für Französ. G. wichtigen
Archive des Auslandes behandeln und mit einer Uebersicht der bedeutenderen
Französ. u. ausländ. Bibll., soweit sie für archv. Forschung von Wichtigkeit
sind, abscbliessen. Vorausgeschickt ist dem Werke ein kurzer Abriss der
G. Französ. Archiveinrichtungen. Die Bestände jedes Archivs werden dann
charakterisirt, die gedruckten und hs. Inventare verzeichnet und auch die
übrigen einschlägigen Publicationen zusammengestellt. Das anscheinend
sehr sorgfältig gearbeitete Buch wird gewiss ein sehr brauchbares Hilfs-
mittel archival. Forschung werden. [181
Italienische Archive. Seit Jahren brachten zahlreiche Nummern
des A. stör. it. als Beilage je einen Bogen des grossen Katalogs der Carte
Strozziane im Florentiner Staatsarchiv (vgl. Bibl. '89. 79; 1830;
2720)- Dieses Werk wird im Laufe des Jahres mit dem Schluss des 11. Bandes
abgeschlossen vorliegen. Die in Regestenform mitgetheilten Archivalien,
vorunter besds. Papiere der Medici, beziehen sich auf den Zeitraum von
1480-1080 und sind von hoher Wichtigkeit für die Italienische G., theil-
▼eise, vor allem im Anfang des 16. Jh., selbst für allgemeine Europäische
Terhältnisse. [182
In Bergamo sollten, wie durch die Presse lief, durch einen Brand
im Rathhause auch die dort untergebrachten Archive, welche z. Th. unersetz-
liche Urkunden enthielten, vernichtet worden sein. Genauere Erkundigung
«rgab, dass das historische Archiv ohne bemerkenswerthen Schaden ge-
rettet wurde und dass die verbrannten Acten ohnehin bei nächster Gelegen-
heit cassirt werden sollten. [188
In der Beilage zur AZtg Nr. 112 ist ein Arikel über die „Verhältnisse
limVaticanischen geh. Archiv** erschienen , der zunächst ausführt,
^ass die Oeffnung des Archives durch den jetzigen Papst einen alle Er-
wartungen übersteigenden Erfolg erzielte. Die grosse Zahl der Benutzer
und einige ihrer wissenschaftlichen Arbeiten werden erwähnt; dann aber
verbreitet sich der Verf. über die nach dem Tode des Card. Hergenröther
aufgetauchten Befärchtungen, über einen Systemwechsel, der in der Archiv-
\ Verwaltung eintreten könne, über Personalien, die damit zusammenhängen,
1^ ^ allerhand .Vaticanischen Klatsch". Wir erwähnen hier diesen Artikel
besonders, weil der Verf., der zu den augenblicklichen Archivbenutzem ge-
treu will, sich den Anschein gibt, als stehe er mit ,i unserer Preussischen
Histor. Station' in irgend einer Verbindung. Dem gegenüber ist zu constatiren,
^ das Preoss. Institut mit diesem Artikel in keinen wie auch immer ge-
arteten Zusammenhang gebracht werden darf, der Verf. vielmehr augen-
^heinlich mit der Andeutung seiner persönlichen Verhältnisse den Leser nur
irrefahren will. Inzwischen hat auch eine Erklärung H. v. Sybel's in
^'r. 128 der AZtg jede Beziehung des Preuss. Instituts zu dem Artikel ab-
r
476 Nachrichten und Notizen Nr. 184—140.
gelehnt;, der Verf. aber glaubte sich, wohl unter Verkennung der tbat-
sächlichen Verhilltnisse, in Nr. 180 eines Erfolges seines Alarmrufes rühmen
zu können, und liess schliesslich in Nr. 144 noch einen dritten, ähnlichen Artikel
folgen. — Statistische Angaben über die Benützung des Archivs hat man
übrigens demnächst von P. Denifle selbst in einer neuen Französ. Zeit-
schrift für Bibliothekwesen (Jl. des biblioth^ques) zu erwarten. [184
Bibliotheken. Die in dieser Zeitschrift schon mehrfach erwähnte
Verfügung, dass eine Versendung von Handschriften der Wolfen-
büttelerBibliothek künftig nicht mehr stattfinden soll, gestattet, wie
neuerdings bekannt wird, doch gewisse Ausnahmen. Man muss sich aber
mit der Bitte um Versendung nicht an die Bibliotheksverwaltung, sondern
an das hzgl. Ministerium wenden, und dieses entscheidet nach Lage des
einzelnen Falles. — Der Monumentenbericht, den wir oben abdrucken, erwähnt
ausserdem auch, dass die Wiener Hofbibliothek, deren Handschriften
bisher nur durch diplomatische Vermittlung verschickt wurden, in unmittel-
baren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten will. [185
Es wird von einer neuen Entdeckung in der Zwickauer Ratha-
sch ulbibl. berichtet: daselbst fanden sich gelegentlich der Revision durch
Dr. 0. Buchwald eine Anzahl musikalischer Incunabel drucke aus d. 16. Jh.
und andere werthvolle Musikalien, worunt^er, wie Dr. Vogel aus Wien ah
Sachverständiger constatirte, manche Uni ca. Musik-Dir. Vollhardt wird
einen Katalog hievon aufstellen. [136
Eine Zusammenstellung der uns erhaltenen Katalogemi ttelalter^
licherBibliotheken bildet den Kern des mit Unterstützung der Wiener
Ak. erschienenen Werkes von Th. Gottlieb ,üeber ma. Bibliotheken'
(Lpz., Harrassowitz. xij 520 p. 14 M. ; vgl. künftig in I, 2). Der Abschnitt
«Kataloge der Bibll.** (p. 17-278) ist nach Ländern und in diesen territorialen
Untergruppen alphabetisch nach Ortsnamen geordnet. Von den Katalogen
sind Anfangs- und Schlussworte, Quellen und Drucke angegeben. Geschieden
von den Katalogen, Nachlassinventaren etc., welche den Bestand einer Bibl.
vollständig verzeichnen, sind andersgeartete urkundliche Quellen, Theil-
Verzeichnisse, die durch Schenkungen, Ausleihen etc. veranlasst wurden.
Dieselben sind als «Miscellen'' (p. 868-48.5) in ähnlicher Weise wie die
Kataloge geordnet. ,ilndirecte Quellen', d. h. literarische Zeugnisse über
Bücherkenntniss und Bücherbestände behandelt ein anderes Capitel (p. 437
bis 449) nur beispielsweise. Daneben gibt der Autor (p. 881-361) noch
«Beiträge zur G. einiger Bibll.** durch Zusammenstellungen über den Ver-
bleib und Identificirung der Hss., besonders von Lorch, Reims, St. Maximin
und Reichenau, handelt (p. 299-829) von der „Anordnung d. Bibll. im MA.'
und ihrer Katalogisirung (wobei auch verschollene Kataloge zusammengestellt
werden) und gibt (p. 27.5-298) ^Muster zur Herausgabe alter Kataloge*
durch kritischen und erläuterten Abdruck der Kataloge von Stavelot und
Amstein. Ein , Anhang' (p. 451-66) bringt Nachträge und Verbesseruogen;
und weitere Ergänzungen kündigt Verf. für eine Schrift „Krit. Beiträge iii
älteren Bibl.- Verzeichnissen' an. Sorgfältige und ausgiebige Indices (über
Bibliotheken, Namen und Sachen, und benutzte Hss.) machen die Masse da
in dem Buche mit mühsamer Forscherarbeit zusammengetragenen und, wie
-.1
BibUotheken. 477
man sieht, öfter zersplitterten Notizen leichter zugänglich. — Zu erwähnen
ist endlich noch, dass der Verf. dafür eintritt, dass zunächst von allen Seiten
weitere Beobachtungen in den geeigneten Organen (für Deutschland : GBl f.
Biblw.) niederzulegen seien, dann aber «die Herausgabe dieser alten Biblio-
theksdocumente in befriedigender Form durch eine gelehrte Genossenschaft*
zu geschehen habe, «ein Plan, dessen Ausführung von der Redaction der
Mon. Germ, bist ins Auge gefasst war, nach dem Tode Bethmann's aber
fallen gelassen wurde*. [187
Italienische Bibliotheken. Prof. G. Mazzatinti hat den Anfang eines
grösseren Unternehmens erscheinen lassen: Inventari dei mss. delle
biblioteche d*Italia; pubbl. bimestrale. (Jg. I, fasc. 1.) Venezia, Olschki
(in Comm.). 1891, p. 1-48. a Jg. 9 L. Während die vom Ital. Ministerium
hriig. ,Indici e cataloghi* zunächst die grossen Sammlungen katalogisiren,
soll dieses Werk die Inventare der kleineren Bibliotheken enthalten, ähnlich
wie U. Robertos Inventaire sommaire den Catalogue general ergänze. Fasc. 1
bringt Inventare der Bibl. comunale zu Forh. (188
Von einigen Deutschen und Französ. Fachzeitschriften war im vorigen
Jahre berichtet, dass die Bibl. Laurenziana in Florenz einen Zuwachs
von 200 (oder gar 2000) Handschriften aus aufgehobenen Klosterbibliotheken
erhalten habe, dieC. Paoli katalogisiren werde. Das Missverständniss, das
dieser Notiz zu Grimde lag, haben wir nicht aufklären können; nach den
von uns eingezogenen Erkundigungen sind aber weder in die Laurenziana
{deren letzte Erwerbung die Asbumham-Hss. bilden), noch in eine andere
Florentiner Bibl., noch in das dortige Staatsarchiv seit Jahren derartige
Handschriften gekommen. Mit Katalogisirung der Ashbumham-Hss. ist
in der That C. Paoli beschäftigt. — Uebrigens finden gegenwärtig in den
Nel)enräumen der Laurenziana bauliche Veränderungen zu bequemerer und
bi'bäerer Ordnung der Hss.-Schätze statt und in dem berühmten Kuppelraum,
dem Lesesaal, wird man eine kleine Handbibliothek (die erste in Florenz)
aufstellen. — Die Biblioteca nazionale in Florenz hat gegen Ende
vorigen Jahres 3831 Bände und Broschüren, z. Th. seltene Drucke, erworben,
welche sich auf die G. des Risorgimento, d. h. der Italien. Einigungskämpfe
in unserem Jh. beziehen. Die Aussichten auf Errichtung eines Neubaus für
diese Bibl. sollen, seit P. Villari das Unterrichtsministerium übernommen,
sehr gestiegen sein. (180
In Modena, der Stätte von Muratori's langjähriger Wirksamkeit ist
im Anschlüsse an die Biblioteca Estense ein Archivio Mura-
toriano in Gründung begriffen, das alle erreichbaren, auf den Vater der
Italienischen Geschichtswissenscliaft bezüglichen Documente in sich vereinigen
soll. Die Anregrung dazu geht von dem Bibliothekar Cav. Franc. Carta
aas. Das von diesem am 4. März erlassene Rundschreiben hat schon eine
stattliche Zahl von Italienischen und auswärtigen Instituten und Privaten,
wie uns aus Modena berichtet wird, veranlasst, ihre Gaben dem Muratori-
Archiv einzuliefern oder zuzusagen. Aus Briefen M.'s, Porträts und anderen
bildlichen Denkmälern, Publicationen, die ihn betreffen, und Materialien zur
Entstehnngsgeschichte und Kritik seiner Werke, z. Th. in Originalen, z. Th.
in Ck)pien, setzt sich der bisherige Bestand zusammen. Auf Einzelheiten
478 Nachrichten und Notizen Nr. 140—147.
einzugehen, müssen wir uns versagen, gern aber geben wir der Bitte um
Zusendung von einschlägigen Materialien auch unsererseits weitere Ver-
breitung. (140
Museen, Das Märkische Provinzialmuseum in Berlin wird
voraussichtlich in der ehem. Waarenbörse untergebracht werden. — Das im
Entstehen begriffene Braunschweig, vaterländ. Museum bat schon
so viele Zuwendungen erhalten, dass Anfang Februar mit der provisorischen
Aufstellung begonnen werden konnte. — Das histor. Museum in Frank-
furt a. M. erfährt eine ansehnliche Vergrösserung durch Hinzuziehung des
sogen. Leinwandhauses, welches mit dem A.-Gebäude, wo die Sammlungen
jetzt untergebracht sind, durch einen Gang verbunden werden wird. (141
Der Jahresbericht des Römisch-German. Centralmuseunis in
Mainz für 1889/90 gelangte im KBIGV v. Oct. (38, 90-92) zum Abdruck.
Seitdem sind insofern wichtige Neugestaltungen vorgekommen, als die von
der städt. Verwaltung zur Verfügung gestellten zwei neuen Säle bezogen
wurden, in welchen die so reich vertretenen Alterthümer der Völkerwande-
rungszeit (Abth. 4 des Ganzen) Aufstellung fanden. Nach Beendigung dieser
Arbeit hat die Erneuerung der übrigen Sammlungsräume und die Neu-
ordnung der dort aufgestellten Alterthümer (von der Rom. Kaiserzeit an
bis aufwärts in die Zeit vor dem nachweisbaren Gebrauch der Metalle) be-
gonnen, für deren übersichtliche Anordnung jetzt der nothwendige Raum
gewonnen ist. Die Hessische Regierung hat sich bereit erklärt, ihren Zu-
schuss von 1200 auf 3000 M. zu erhöhen. Durch zahlreiche verkäufliche
Nachbildungen gibt das Maseum bekanntlich, was für Unterrichtsanstalten
von besonderem Interesse ist, seinen Schätzen die weiteste Verbreitung. (142
Im Baierischen Nationalmuseum in München waren ursprüng-
lich die Säle des ersten Stocks, welche die Wandgemälde enthalten, nicht
zur Aufnahme von Sammlungen bestimmt; da jedoch der übrige Raam
nicht ausreichte^ mussten sie bereits vor langer Zeit dazu herangezogen
werden. Jetzt ist das ganze Gebäude derart überfüllt, dass schon seit
Jahren grössere Erwerbungen , darunter auch verschiedene Zuwendungen von
privater Seite, nicht aufgestellt werden konnten ; auch fehlt die genügende
Sicherheit gegen Feuersgefahr. Daher tauchte in Landtagskreisen der Plan
auf^ bei passender Gelegenheit die Mittel für einen Neubau zu bewilligen;
indessen hat sich dafür eine sichere Mehrheit nicht gefunden, so daas das
Project fallen gelassen wurde. Man ist freilich der Ueberzeugung . dass
dasselbe in Anbetracht der geschilderten Verhältnisse doch wieder auf-
gegriffen werden muss. — Demselben Museum haben neuerdings acht
Münchener Bürger 5700 M. übergeben zur planmässigen Erweiterung der
Sammlung von Baier. Volkstrachten und Baier. Volksalterthümem. [14S
Ueber den Sitz des Schweizerischen Landesmuseums haben
Ständerath und Nationalrath sich bisher nicht einigen können. Der erstere
entschied sich mit ziemlich erheblicher Melirheit für Zürich (die MindÄ-heit
stimmte für Luzern), in letzterem behielt Bern mit wenigen Stimmen die
Oberhand, und beide Versammlungen blieben in \dermaliger Beschlnss-
fassung bei ihren Voten stehen; doch behielt sich der Nationalrath eine
neue Abstimmung für die Junisession vor. [144
Museen; Literatumotizen : Spanien. 479
Der am 22. Dec. in Kairo verstorbene Genfer Professor G. Revilliod
hat der Stadt Genfein grosses Vermächtniss hinterlassen, dessen Hauptbestand-
theil sein in Varembe unweit Genf gelegenes Museum Ari an a ist. (145
Literatur zur ansserdentsclieii Qescliichte.
Spanien. Allgemeines, a) lieber Literatur zur G. Spaniens be-
richten K. Habler: JBG 11, III, 46-55; R. Altamira: RH 46, 100-23;
A.Rubio y Lluch: R. d'hist. dipl. 5, 143-8. — b) Bd. VII der Bibliotheca
Arabico-Hispana enthält Aben Alfaradhi's Historia virorum doctorum
indalusiae (dictionarium biographicum), hrsg. v. Fr. Godera. I. Madrid,
^larillo. 4^ 428 p. 21 pes. — e) Coleccion de docc. ineditos para la bist,
de Espana (vgl. '89, Nr. 52 u. '90, 165 e). Bd. XCV-XCVIII, s. unten Nr. 151 m; q.
— d) Actas de las Cortes de Castilla. XV-XVIL Madr., Rivadeneyra. 774;
721 ; 602 p. [1596-98 ; femer cedulas reales etc. u. Register über XU bis
XVI.] — e) Historia general de Espana escr. por individuos de nümero de
lareal ac. de la bist, b^o la direcc. de A. Cänovas del Castillo. (Madr.,
Progresso edit. 4?) besteht bis jetzt aus folgenden Einzelpublicationen :
I. J. Vilanova y Piera u. Juan de Dios de la Rada y Delgado,
Geologia y prehistoria ib^ricas ; II. F. Fernandez yGonzales, Primeros
pobladores historicos de la peninsula ib^rica; III. A. Fernandez Guerra
luEduardo de Hinojosa, Hist. de Espana desde la invasion de los
puebloB german. hasta la ruina de la monarquia visigoda. — f) M. Lafuente,
Bist. gen. de Espana (s. '89, Nr. 152b u. '90, 150c), contin. p. J. Valera,
con la colabor. de A. Borrego y A. Pirala. XIX-XXIV. — g) Sabina
de Alvear, Historia Hispano-Americana ; algunas observaciones sobre el ms.
deD. J. Maria Cabrer. (Bol. de la r. ac. de la hist. 18, 1-19.) — h) J. Laurent,
Rejes de Espana ; retratos de los reyes de Espaha desde el rey godo Ataulfo
hasta Alfonso XIII. Madr., Alvarez. 4^ xx 94 p. 5 pes. 50. — i) F. Bar ad o,
Literatura militar espanola. IL Barcelona. 4°. 741 p. 28 M. 50. [I erschien
188ti.] — k)D. AlcaldePrieto, Introducciön al estudio del decrecho
civil espanol. Zaragoza. 4^ 450 p. — 1) AltamirayCrevea, Hist. de la
propriedad comunaL Erweit. Diss. Madr., Camacho. xv366 p. 3 pes. 50. [betr.
Gemeindeland.] — m) J. Puiggari, Estudios de indumentaria esp. concreta
y comparada [besds. 18. u. 14. Jh.]. Barcel.^ Jepus. 4^ x380 p. m. 42 Abb.
26 pes. — Von wichtigeren Hilfsmitteln erwähnen wir: n) F. Fernandez
deBethencourt, Anales de la nobleza de Espana. Madr., Simon. [Dieses
^erk entspricht etwa unserem »Gothaischen Taschenbuch*.] — o) R. del
Castillo, Gran diccion. geogr., estadistico e histor. de Espana y sus pro-
^cias. I: A-D. Barcel., Henrich, foL 752 p. 20 pes. — p) J. Munoz y
Kivero, Chrestomathia palaeogi*., scripturae Hispaniae veteris specimina.
I:Scriptura chartarum. Madr., Hemando. 192 p. 5 pes. — Vgl. auch Nachrr.
'90, 187 e. (146
Der 2. (resp. 5.) Band von Schirrmacher^s Gesch. Spaniens (Gesch.
Spaniens vornehmlich im 14. Jahrb. Gotha, Perthes. xyj538 p. 10 M.)
behandelt den Kampf Aragon^s mit Frankreich am Ende des 13. Jh. u. die
^'Castilieni im 14. Jh. bis zum Tode Peters des Grausamen. Die Regierung
<^^ Herrschers wird besonders ausführlich dargestellt (sie nimmt die Hälfte
480 Nachrichten and Notizen Nr. 147 — 151.
des Bandes ein), da der Verf. ihn gegen Ayala, auf den sich die gangbare
Anschauung stützt, zu vertheidigen sucht : zum Theil mit Glück ; doch fehlt
es auch nicht an advocatorischer Einseitigkeit. Vor Allem vermisst man
ein Eingehen auf die innere Entwicklung des Landes, ohne die ein tieferes
Verständniss der Aufstände, mit denen der König zu kämpfen hatte, un-
möglich ist. Uebrigens ist eine kritische G. Peter's, die neues Material
beibringen wird, von J. Catalina Garcia zu erwarten. [J. B.] [147
Mit reichem Material und grosser Umsicht behandelt H. Ch. Lea,
Chapters from the religious bist, of Spain connected with the Inquisition
(Philadelphia, Lea Brothers a. Co. 1890. 522 p.), zunächst die Ausbildung
der Censur im 16. Jh. und schildert anschaulich die Beschränkungen, denen
sie die Schriftsteller unterwarf. Der zweite Theil ist den Mystikern und
Illuminaten gewidmet und beschreibt das schwankende Verfahren der In-
quisition gegen diese Schwärmer. (Lea hat Martyr's Angaben in ep. 489
über die beata v. Piedrahita übersehen, lieber die iluminadoa von Llerena
enthält die Madrider Nat-Bibl. [Ms. S 121 fol. 54-67] einige weitere An-
gaben; ib. Ms. Cc 42 fol. 196-201 ist im Wesentlichen das bei Barrantes
abgedruckte Stück.) Zum Schluss folgen kleinere Aufsätze Über die Be-
sessenen und die schon veröffentlichten über das santo nino de la Guardia,
den angeblichen Mord eines Christenkindes durch die Juden am Ende des
15. Jh., und über den Process der Brianda de Bardaxi. [J. B.] (148
Die Frage der Entstehung des Consulates des Meeres in Valencia und
Barcelona behandelt A. Schaube, Neue Beitrr. z. G. d. Consulats des
Meeres (Progr. Brieg. 1891. 4°. p. 7-12). Er hält gegen Jastrow daran
fest, dass jene Einrichtung von Valencia auf Barcelona übertragen sei und
im allgemeinen Pisa als Vorbild gedient habe. (149
Ein Werk sorgfältigen Forscherfleisses ist J. Bernays* .Petrus Martyr
Anglerius und sein opus epistolarum" (vgl. Bibliogr. Nr. 484). Seite 1-37
handeln auf Grand reichen Materials über Leben und Charakter Matyn.
Der weitaus grösste Theil des Buches jedoch ist der Kritik erwähnter Brief-
sammlung gewidmet. Anknüpfend an Ranke, Heidenheimer. Gerigk, Marino!
weist B. die Arbeitsmethode unseres Autors, welcher, zuletzt zum Abt ^"00
Jamaica ernannt, im Jahre 1526 starb, als eine höchst leichtfertige nach.
Die Angaben Martyrs führen oft — namentlich auch in chronologischer
Hinsicht — den Leser geradezu irre und bedürfen strengster Controle. J^
Quellen werth des Opus epistolarum ist in mehr als einer Hinsicht nur ein
bedingter. (150
Politisches, a)H. d'Arbois de Jubainville, Notice sur les Gelte«
d'Espagne. (CR 18, 219-29.) — b) H. Sir et, Les coutumes funeraires dei
populations prähist. du midi de TEspagne. (Ann. de Tac. deBelgique5, 431-45.)
— c)M.HernandezVillaescusa, Reccaredo y la nnidad catölica. Barcelona
XJ440 p. 6 pes. — d) C. R. Beazley , James I. of Aragon, the Lotbian. Lond^
Simpkin. 98 p. 2 sh. 6 d. - e) F. Fita, Las cortes de Barcelona enld27.
(Bül. de la r. ac. de la bist. 17, 842-9.) — f) W. H. Prescott, Eist, of Ih«
reigu of Ferdinand and Isabelia. 3 vol. London, Routledge. 6 sh. '^
g) H. Grätz, La police de Tinquisition d'Espagne ä ses debuts [1485 £]•
(R. d. audes juives 20, 237-43.) — h) S. Raineri, Chr. Colombo, la «a»
Liieratumoiizen : Spanien; Allgemeines. 481
•persona ed i suoi ritratti nella letteratura dei secoli. Roma, Forzani. 32 p.
— i) Colecciön de docc. in^ditos relativos al descubrimiento, conquista
y organizadön de las antiguas posesiones espanolas de Ultramar. Segunda
parte (s. '89, Nr. 228 e). V: Los docc. legislativos. Th. 1. 4^ cxxix359 p.
13 pes. 50. [Verfügungen über Verwaltung, bis 1511.] — k) R. Cappa,
Estudios eriticos acerca de la dominacion espanola en America. II, 4 : Las
guerras civiles; III, 5-7 : Industria agricola-pecuaria etc.; Industria fabril etc.
Madr., Murillo. 321 ; 448 ; 401 ; 403 p. ö, 3 pes. — 1) A. Michet, La r^forme
de Teglise en Espagne au 16. siecle. (Pr^cis bist. '89, 389 iF.). — m-n) F. Fita,
San Luis Gonzaga en Zaragoza y Madrid etc. — Alonso de Montalvo y Ignacio
de Loyola. (Bol. de la ac. de la bist. 18, 55-75; 75-79; 167-77.) — o)Cor-
respondenciade los principea de Alemania con Felipe II. y de los embaja-
dores de este en la corte de Viena, 1556-98. T. I : bis Oct. 1563. (Col. de
docc. ined. Bd. XCVm.) Madr. , Murillo. 4°. 526 p. 12 pes. — p) C. F.
Duro, Estudios bist, del reinado de Felipe IL, 1560-61. — A. Perez en
Inglaterra y Francia, 1591-1612. (Col. de escr. castellanos. Vol. LXXXVIII.)
Madr., Murillo. 460 p. 5 pes. — q) F. A. Tello, Crönica miscelanea y
conquista espiritual etc. de la provincia de Xalisco en el nuevo reino de
la Galicia y Nueva Vizcaya, escr. en 1659. Lfg. 16-18. Guadalajara, repubL
literar. 4". p. 481-576. ä 2 pes. 50. — r) M. Gömez Imaz, Algunas
soticias referentes al falledmiento del principe D. Juan y al sepulcro de
Fr. Diego Deza su ayo. Sevilla, Rasco. 1890. 4°. 97 p. — s) Cartas de
D. Pedrode Toledo y Osorio al rey Felipe IIL, 1616-18; cartas de Felipe IV.,
1644-47, relat. a la guerra de Cataluna. (Colecc. de docc. ined. XCVI u.
XCVII.) Madrid, Murillo. 521; 525 p. 12; 13 pes. — t) Cronica escrita
por Miguel Parets, 1626-60. Band III: 1640-41. (Memorial bist, espanol
T. XXII.) Madr., Tello. xxx482 p. 3 pes. 50. — o) Memoria de los
accidentes roäs notables sucedidos en la guerra pasada durante el gobiemo
del dnque de Villabermosa, 1675-8. (Colecc. de docc. ined. XCV.) Madr.,
Mnrillo. 521p. 9 pes. — v) M. Danvila, Cortes de Madrid, 1655-58 y
1660-64. (BoL de la r. ac. de la bist 17, 273-321.) — w) De Courcy,
ün grand inquisiteur ä la cour de France. [Fran9oi8 del Giudice.] — Les
d^butfl d'une nouv. reine. [Maria Anna.] (Le Corresp. 161, 1-29 ; 231-57 etc. ;
981-1015.) — x) A. Morel-Fatio, Grands d'Espagne et petits princes
allemands au 18. siecle d'apr. la corresp. du comte de Fernan Nuhez avec
le prince Emm. de Salm-Salm et la duchesse de Bejar. (Etudes sur TEspagne
n.) Paris, Bouillon. xiv454 p. 5 fr. 50. [Vgl. Nacbrr. '89, 59] — y) A. Paz
jMelia, Conquista de Napoles y Sicilia [1734] y relaciön de Moscovia [1731]
por el duqne de Berwick. (Colecc. de escr. castellanos. LXXXVI1.) Madr.,
Murillo. cvi^468 p. 5 pes. — z) M. Garcia del Barrio, Sucesos milit.
de Galicia en 1809 y operaciones de la presente guerra etc. (Bibl. gallega
XXV.) Coruha, Casa di misericordia. xv204 p. 3 pes. [Wiederabdruck des
Originals ▼. J. 1811.] — zz) Colecciön de los tratados convenios y docc.
intetnacionales, celebr. con los estados extranjeros desde el reinado de dona
Uabel IL, pubL par de Olivart. I: 1834-48. Madr., .Progresso editorial".
4». xxiy429 p. 15 pes. Vgl. femer Bibliogr. '90, 3169. 3299. 3301. 3680.
% 258. 350; 54. 418; 34; 35; 55. 502; 90-4; 96. 605; 14; 17; 82. 744.
DeatKhe Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 31
[
482 Nachrichten und Notizen Nr. 101—157.
814; 78. 1120. 1695. 17;j6; 39; 50 u. Nachrr. '90. 104; Oo. '91, 55a,
63c-d. (161
Literatur- und Kunst-Cienchichte. a) F. Sauchez de Castro,
Locciones de literatura general y espanola. II. Madrid. 4*^. 605 p. 10 M.
[I erschien 1888.] — b) Ad. Schaf fer. G. d. Spanischen Nationaldrauiaa.
I-II: Lope de Vega — Calderon. Lpz., Brockhaus. xv404; 341 p. 10 pes. —
c) Do Puymaigre, Les vieux auteurs castillans; hist. de Tanc. litt, espugn.
2. S^r. Paris, Savine. xiv327 p. 3 fr. 50. — d) Franc. Asenjo Barbieri,
Cancionero musical de los siglos 15 y 10. Madr., Murillo. 4^ 638 p. —
e) Macias y Garcia, Poctas religiosos ined. del siglo 16. Madr. 4^ 193 p.
4 pes. — f) Le gesta del Cid. racc. e ordinate du A. Restori. Milane,
HöplL 772 p. OL. [Span. Text m. Itiil. Noten.] — g) Guill^n de Castro
[1031], Mocedades del Cid. I: publ. d'apr. Ted. princeps par E. Merimee.
Toulouse, Privat. cxvyl67p. 4 fr. — h)0bra8 de Lope de Vega, publ.
por la r. ac. espanola. I: Nueva biograiia por C. Alb. de la Barrera.
Madr., Rivadeneyra. fol. 718 p. 20 pes. — I) A. Retortillo y Tornos,
Poesia lirica espanola del siglo 17; exainen crit. del gongorismo. Disä.
Madr., Fortanet. 4^ 47 p. — k) M. Jose Quintana. Hist. del Grau Capitan;
hrsg. V. Ad. Kressner. (Bibl. Span. Schriftsteller IX.) Lpz., Ringer. 77 p.
1 M. 40. — l-m) A. Baumgartner, Das Wiederaufleben d. Catalanischen
Poesie. — Die Atlantis d. Dichters Jac. Verdaguer. (Laacher St. 39, 61-77
n. 40, 216-32.) — n) J. Fastenrath, Catalan. Troubadours d. Ggw., ver-
deutscht u. m. e. Uebersicht d. Catalan. Lit. eingeleitet. Lpz., Reisaner.
lxx^512p. 8 M. — o) DeOuguella, Gil Vicente. Lisboa, Ferin. 304p.
— p) Mila y Fontanals, Obras completas, por M. Men^ndez y Pelayo.
III. Madr., Murillo. 565 p. 8 pes. 50. — q) J. Perez de Guzmän, La rosa:
manojo de la poesia castellana [16.-19. Jh.] Bd. I. (Colecc. de escr. castell.
LXXXV.) — r) M. Jungbändel, Die Baukunst Spaniens in ihren hervor-
ragendsten Werken dargest. Lfg. 1-4. Dresden. Gilbers. fol. ä 2 p. u.
25 Taf. a 25 M. 60. — s) T. de Wyzeva, Les gi-and» peintres de TEspagne
et de l'Angleterre. Paris, Didot. 0 fr. — Vgl. femer Bibliogr. Nr. 723-
953. 1693. [152
Territoriales, a) A. E. de Molins, Diccionario biogr. y bibliogr.
de escritores y artistas catalanes del siglo 19. I, Lfg. 1-17. , Barcelona. 4^-
p. 1-528. ä Lfg. 1 pes. — b) G. de Beugny d*Hagerue, Les villes arahe«
d'JIspagne: Tolede, S^ville, Cordoue, Granade. Lille, Danel. 19 p. —
c) S. Sampere y Miquel, Topografia antigua de Barcelona. BarceL,
Henrich. 2 vol. 4". 322; 633 p. - d) Ed. Toda y Güell, Bibliografi»
espanola de Cerdena. Madr., Murillo. 4°. 326 p. 6 pes. — e) S. Botety
Sisö, Condado de Gerona, los condes beneficiarios. Ger.. Torres. 4*. 80 p-
2 fr. 25. — fj J. Bassegoda, La catedral de Gerona; apuntes para una
nionografia de este nionumento. Barcelona, Giro. 4°. 83 p. 4 fr. 50. —
g)F. Fita y JuanVilanova, Espolla y Colera, antiguedades de aquell»,
regiön pirenaica. (Bol. de la r. acad. de la hist. 17, 120-52.) — h) J»c
Vilardaga y Canellas, Hist. de Berga y breves noticias de su comard
desde los tiempos primitivos. Barccl. , Tasso. 4®. 376 p. 5 pe«. 50. —
i) M. Pano, NuniismiUica de Urgel y de Rivagorza. (Bol. de la r. acad.
Literaturnotizen: Spanien; Portugal. — Personalien. 483
de la bist. 17, 160-5). — k) A. y P. Gascön de Gotor, Zaragoza artistica,
monumental y hi8t<5rica. Zaragoza, Arino. 4°. Lfg. 1-4. ä 1 pes. —
1) Ti. Tramoyeres Blasco, Instituciones greniiales, su origen etc. en
Valencia [introd. p. Pujol.] Valencia, Domenech. 1889. 444 p. —
m) F. Ci'inovas y CobeÄo, Hist. de la ciudad de Lorca. Lfg. 1-15. Madr.,
Murillo. 4^ p. 1-480. äLfg. 1 pes. 25. — n) E. Hübner, Granada. (Dt.
Rs. 64, 858-77.) — o) C. .lusti, Aus d. Capilla real zu Granada. (Z. f.
chrisjt. Kunst 3, 203-10.) — p) G. Negro, Ingresso deir imperatore Carlo V.
in Granada, 4. giugno 1526. Venezia, Fontana. 4*^. 15 p. — q).J. Mora-
leda 3'Esteban, Numismätica toledana. Madr., Murillo. 30 p. 1 pes. 25.
— T) H. Peiiasco de la Puente, Las sisas de Madri^l/; apuntes para
eüiribir su historia. Madr.. S. Martin. 54 p. 1 pes. [Verbrauchssteuern.]
— s) A. Maestro y Alonso, Paginas de la hist. patria. [Alcala]
(Revista de Espana 133, 102 ff.] — t) M. Anibarro y Rives, Intento de
un diccionario biognif. y bibliograf. de autores de la provincia de Burgos.
Madr., Murillo. 4^ 570p. 10 pes. — n) .1. de Moret, Anales del reino
Jft Navarra. [Neudruck]. I-V. Tolosa. 4^ xvj 383 ; 409 : 412 ; 414 ; 404 p.
k 5 pes. [158
Fortut/al. a) Documents inedits conc. Vasco d<» Gama; relation
aJr. ä Hercule d'Este, duc de Ferrare etc. Macon. Protat. 07 p. — b) G. W.
Towle, Vasco deOania; bis voyages etc. (Heroes of hist) Lond., Nelsons.
W)p. 1 sh. Od. — c) F. H. H. Guillemard, The life of Magellan and
the tirst circumnavigation of the globe, 1480-1521. Lond., Philip. 353 p.
4«h. 6 d. — d) W. Storck, Luis de Camoens' Leben. Paderb., Schöningh.
xvj 702 p. 8 M. — e) J. R a m 0 s - Co el h 0, Hist. do infante D. Duarte, innfto
del rei D. Joäo IV. (s. '90, Nr. 153c). IL 900 p. — f) B. Duhr. Die Be-
richte des k. ^iesandten Starhemberg über den Portug. Hof u. d. 1. Verwaltg.
Pombals. ^Laacher St. 38, 183-95.) — Vsjl. auch Bibliogr. '90, 4004a.
'Ol. 455. (154
Personallen. Akademien, Die Belgische Ak. d. Wiss. ernannte
Prof. E. Hübner in Berlin zu ihrem Mitgliede. — A. Delattre wurde von
derAcad. fran9. zum corresp. Mitgliede gewählt: FL Doniol zum Mitgliede
<ler Ac. des sciences mor. et polit. [165
Universitäten, Prof. Alex. Brückner in Dorpat ist verabschiedet
^^»rden. — Prof. M. P h i 1 i p p s o n hat seine Brüsseler Professur aufgegeben
^nil nimmt vom nächsten Herbst ab seinen Wohnsitz in Berlin. — Die
^pziger Professoren R. So hm und W. Maurenbrecher und Prof.
^f- It. Meyer in Heidelberg erhielten den Titel Geh. Hofrath. [156
Als Nachfolger Prof. Kaufmannes im Ordinariat ist der ao. Prof. G.
^•Below in Königsberg nach Münster berufen worden. Das in M. neu
achtete Extraordinariat wurde dem Privat docenten Dr. H. Finke über-
^gen. — Der Germanist Prof. M. v. Lex er in Würzburg wurde nach
Mönchen berufen. — Oberbibl. Hofrath Prof. K. Zangemoister in Heidel-
berg ist zum 0. Honorarprof. ernannt worden, der ao. Prof. d. class. Archl.
P-Stadniczka in Freiburg i. B. zum o. Prof. — Ebenso d. ao. Prof. d.
^»«ogr. Dr. R. Credner in Greifs wald. — Priv.-Doc. Dr. L. Neuraann in
484 Nachrichten und Notizen Nr. 157 — 162.
Freiburg i. B. zum ao. Prof. d. Geogr. — Der class. Philologe Dr. M. Bonnet
in Montpellier wurde zum Prof. in der dortigen Faculte des lettres befördert
— Der Romanist Priv.-Doc. Dr. K. Appel in Königsberg wurde mit Ver-
tretung des erkrankten Prof. A. Gaspary in Breslau beauftragt. — Prof.
Fr. Novati in Genua wurde als Prof. d. Lit-G. nach Mailand berufen,
G. Salvioni zum Prof. der vergl. Sprachwiss. in Pavia ernannt. [157
Habilitirt haben sich Dr. M. Uerrmann aus Berlin für Dt Lit.-G. in
Berlin, Dr. A. Leitzmann aus Magdeburg in Leipzig für Germ. Philologie
(Probevorlesung über Geo. Forster), Dr. Sartorius aus Erlangen in Bonn
für Kirchen- u. Staatsrecht, Dr. H. S c h u r t z aus Zwickau in Leipzig
für Geographie. [158
Archire, Hihliotheken^ Mutteeu etc. Ernannt wurden: A.-Rath
Dr. Schildt in Schwerin an Stelle des t Dr. Lindig zum Dir. des grossh.
Statist. Amts zu Schwerin; der Assessor am Generallandes-A. zu Karlsruhe,
Dr. K. Obs er, zum A.-Rath; Gymn.- Lehrer Dr. Wold. Lippert in Dresden
zum A.-Secretär am dort Staats- A.; A.-Assistent Dr. H. v. Eglo ff stein
in Magdeburg zum grossh. Bibliothekar in Weimar; J. Ouverleaux an
Ruelens* Stelle zum Couservator d. Uss. an d. Brüsseler Bibl.; C. de Boor,
2. Gustos an d. Bonner Univ.-Bibl. zum 1. Univ.- Bibliothekar in Breslau:
der 1. Secretär Dr. G. Nick in Darmstadt zum Bibliothekar; Dr. H.
Wen dt, bisher Assistent am Germ. Mus. zu Nürnberg, zum Gustos d.
Stadt-Bibl. zu Breslau; Dr. W. Seclmann, bisher 3. Gustos d. Univ.-Bibl.
in Berlin, zum 2. Gustos daselbst; Dr. A. BuchhoUz in Berlin zum
Assistenten an Bibl. u. Archiv d. Stadt Berlin. — Als Volontär trat bei
der Leipz. Univ.-Bibl. Dr. J. Treff tz ein. — An d. Pariser Nat.-Bibl. ist
M. Deprez, Vicepräsident der soc. de Tecole d. chartes, zum Conservator,
L. Auvray zum Unter-Bibl. ernannt, beide im d<§partement des mss. —
Der Director des Städerschen Instituts in Frankfurt a. M., Dr. H. Thode.
legte seine Stelle nieder. — Der Dir. d. Schweriner Kunstsammlungen Hof-
rath Dr. Schlie erhielt den Prof.-Titel; ebenso der Musikschrifbsteller
J. Sittard in Hamburg; endlich Dr. H. Riggauer am Münzcabinet in
München den Titel eines kgl. Gonservators. [159
Schulen, Gymn.-Dir. Dr. A. Proeksch in Eisenach wurde in
gleicher Eigenschaft nach Altenburg versetzt, Gymn.-Lehrer Dr. A. Nürn-
berger desgl. von Neisse nach Breslau. — Ernannt wurden: Gymn.-Dii.
Dr. K. Fischer in Dillenburg zum Dir. des Real-Gymn. in Wiesbaden;
Prof. M. Rottmann er in München zum Rector d. Gymn. in Landshnt:
die Gymn.-Lehrer Dr. G. Hertel in Magdeburg und Dr. Oehlmann in
Hannover zu Oberlehrern ; Hilfslehrer Dr. R. R e e s e in Bielefeld zum Gymn.-
Lehrer; der Hilfslehrer Dr. W. Fuchs zum ord. Lehrer in Memel: der
Lehramtscandidat Jos. Schmidt in Marktbreit zum Assistenten an der
Kreisrealschule in Passau; Dr. Fr. Thunert aus Danzig zum Hilfslehrer
am Schullehrer-Seminar zu Tuchel. — Den Prof.-Titel erhielt Oberlehrer
Dr. R. Hassencamp in Ostrowo. — In den Ruhestand ist Prof. Dr. Don'
dorff am Joachimtharschen Gymn. in Berlin versetzt. [160
Todesfälle« Deutschland tu i t Oesterreich , Schtceis, Ost'
seeprorimen. Am 9. Febr. starb in Hamburg, 79 J. alt, der Senats-
j
Personalien, Todesfälle. 485
secretär und Archivar Dr. 0. A. Beneke. Verf. der culturhist. Studien
,Von unehrl. Leuten" u. der „Hamburg. Geschichten u. Denkwürdigkeiten",
auch Mitarbeiter der ADB. — Am 18. Mai in Wien, 81 J. alt. Geh. Hofrath
E. V. Birk, bis vor kurzem Director d. Wiener Hofbibl., Herausgeber der
Basler Concilschronik des Joh. de Segovia. — Am 5. Febr. in Frankfurt a. M,
der Rabbiner Dr. N. Brüll, Herausgeber der ^Jbb. f. Jüd. G. u. Lif — Am
11. März Dr. F. Budczies, wissenschaftlicher Beirath des Mark. Prov.-
Museums und 2. Vors. des VG Berlins, Verf. von kleineren genealog. und
localhistor. Beitrr. — Am 19. März in Königsberg der Vorstand d. dortigen
Alth.Ge8. Prossia, Prof. Dr. G. Bujack, 55 J. alt. bekannt durch zahl-
reiche, meist locale Arbeiten zur Prähistorie und z. G. d. Dt. Ordens. —
Am 4. April in Friedberg i. H. Gust. Dieffenbach, Erforscher Hess. Althh.
— Am 15. Jan. in Cottbus der dortige Gymn.-Dir. G. Dittmar im 52. Lebensj.,
soeben mit d. Herausgabe e. ,G. d. Dt. Volkes" (s. Nr. 39) beschäftigt. [161
Am 1. Mai ist in München Ferd. Gregorovius, 70 .T. alt. aus dem
Leben geschieden. Die seltene Vereinigung künstlerischer u. historischer
Talente, welche den Geschichtschreiber der Stadt Rom schmückten, hat erst
kürzlich in dieser Zeitschrift an dem Referenten über seine G. d. Stadt
Athen einen begeisterten Lobredner gefunden. Gr. hat bei dieser seiner
eigenthüm liehen Begabung, die doch mehr nach der schriftstellerischen
Thätigkeit hinneigte, das erklärliche Schicksal gehabt, unter den Fach-
genossen nur zögernd und bedingt Anerkennung zu finden. Er war aus
Neidenburg in Ostpreussen gebürtig , studirte in Königsberg Theologie,
wurde von der freiheitl. Bewegung der Zeit lebhaft ergriffen u. ging dann
zur Geschichte Über. Sein erstes grösseres Werk — wenn wir von literari-
schen und poetischen Arbeiten absehen — war eine G. Hadrian's (1851;
2. Aufl. 1884). Seit 1852 weilte er dauernd in Italien, namentlich in Rom.
Die Natur von Land und Volk berührte sympathisch viele Saiten seines
Wesens, während er der Entwicklung der polit. Verhältnisse in der Heimath
lange mit entschiedener Abneigung gegen heri*schende Richtungen und
Persönlichkeiten folgte. So empfänglich er für Anerkennung war. so un-
abhängig erhielt er sich doch in seinen Gesinnungen. Den schönsten Ehren-
titel gab ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Rom, den ^civis Romanus ",
<len er seinem Namen beizusetzen liebte. Erst 1874 siedelte er nach München
über. Aber auch fortan zog es ihn alljährlich über die Alpen. Die Ein-
drücke Italiens verband er mit den Ergebnissen seiner Studien in den
^Wanderjahren in Italien". In Rom selbst wuchs auch sein bekanntes
Hauptwerk heran, die G. der Stadt Rom im MA. (8 Bde. 1859-72 ; 4. Aufl.
1886 ff.); voraus ging ihm eine kleine Schrift „Grabdenkmäler der Päpste"
(1857; 2. Aufl. 1881). Es folgten von grösseren histor. Arbeiten noch:
Lucrezia Borgia (1874), Urban VIII. im Widerspruch zu Spanien und zum
Kaiser (1879)» Athenais (1882) und endlich ein Seitenstück zu seinem Haupt-
werk, die G. der Stadt Athen im MA. (1889). Der Dichtungen Gr.'s zu
gedenken, ist hier nicht der Ort, und auch von Abhandlungen (besds. in
den SBMAk) erwähnen wir nur noch die letzte Rede ü])er die grossen
Monarchien. Sie schloss sein literar. Wirken mit einem al fresco gemalten
welthistorischen Ueberblick ab. |162
486 Nachrichten und Notizen Nr. 10?5-167.
Am 9. .lanuar in Reviil Tb. W. <i veiffenhagen, früher S\Tidicus
uml Stadthaupt in Reval. (30 .1. alt: s^-ine Schriften (^Belagerg. u. Capitul.
RevMls, 1710**. .Confliote ni. «Tust. Adolph"*. , Archangel als Handelsconcnr-
rftntin Revals"*. -Das Esthländ. Oberland^pricht** u. s. f.. vgl. auch Bibl. '89.
1297. 2857. 3401. *Ö0, 432. 1185. 12«;3. 3000. 4004 a) beschäftigen sich
auännhinslos mit Liv- u. Esthländischer *t. — Am 24. April in Kiel Prof.
Dr. (i. H. Handelmann, 64 J. alt. Director d. Schlesw. Holstein. Musemn»
vaterl. Althh.; Verf. werthvoUer localhistor. Arbeiten. — Am 1. Januar in
Chur der Khiltische (».-Forseher Diotr. .Tee kl in; er schrieb: Volksthflm-
liches a. (Traubünden (1874-78), *'I. d. Kirche St. »ieorg bei Razöns (1880),
Sammlung d. Wappen der in Chur verbürgerten Familien. — Am 19. Juni
1890 zu Hofgast^in Frhr. Rup. v. Imhof, f)9 J. alt, Local forscher auf
dem Gebiet der .Salzburger G. u. Ldkde.: t>rwähnt seien seine '„ Beitrr. z. *».
d. Jagdwesens in Salzburg" (1888). — Am 2«k April in Ureifswald Dr. J. W.
Lewis, ord. Prof. d. Jurisprudenz, Verf. von Arbeiten, die sich mehrfach
mit (t. berühren. — Am 7. März in Wien im Alter von 77 J. das Herrenhaus-
mitglied, Hofrath Fr. v. Mi kl os ich. der beste Kenner der Slav. Sprachen,
welcher durch seine Werke, vor allem seine vergleichende Grammatik der
Slav. Sprachen, den Grund zu der heutigen Slav. Philologie gelegt hat. Kr
edirte auch Quellen, so den Russ. Chronisten Nestor u., zusanmien mit
J. Moller. ,Acta et dipll. Graeca medii aevi"* (vgl. DZG 4, 2^7 f.). —
Am 24. April Feldmarsohall Graf H. v. Moltke, 91 J. alt, dessen an dieser
Stelle als Historikers zu gedenken ist wegen seiner Werke über den Russisch-
Türk. Feldzug von 1828 u. 29 (1845. 2. Aufl. 1877) und über die Zustand*
und Begebenheiten in der Türkei 1835-39 (1841, 3. Aufl. 1877). nicht zn
vergessen seines Antheils an den Generalstabsüwerken über die Feldzüge von
1859, 186ti u. 1870-71. — Am 22. Dez. 1890 in Frankfurt a. M. der dortige
Stadtpfarrer geistl. RathE. Münzenberger, 57 J. alt. wohlV>ewandert aufd.
Gebiete ma. Kirchenarchitektur u. hierin auch schriftstellerisch thätig. [16S
Am 2. Februar zu I3op[»ard a. Rh. der Breslauer Univ.-Bibl. Prof. Dr-
H. Oesterley. 57 J. alt, bekannt durch seine beiden Handbücher, deren
sich hoifentlich bald eine andere Hand zur Veranstaltung von zweiten neu-
bearbeiteten Auflagen annimmt, das -Hist.-geogr. Wörterbuch d. MA.* un«J
den ^Wegweiser durch die Lit. d. rrkk.-Sammlgn."* — Am 17. Tan. in
Dresden der frühere Bibliothekar des Königs von Sachsen, Hofrath Dr. J nl-
P e t z h 0 1 d t , 79 J. alt, Bibliograph von Bedeutung („Bibl. bibliographica*;
p Katechismus der Bibl.-Lehre* P>. Aufl. 1877) u. s. w.; schrieb auch „Aus den»
Naclilai=se König Johann s"* (1880). — Am 27. Dec. in Nürnberg, 75 J. ^^^
der Custos der dortigen Stadtbibl. J. P. Priem, der neben poetischen
Erzeugnissen eine ,G. Nürnbergs* (1873) und e. Sammlung von ,Nümb.
Sagen u. (beschichten"' (2. Aufl. 1877) veröffentlicht hat. - Am 15. April
in Strassburg, s6 J. alt, Prof. Dr. Ed. Re u ss, hervorragender prot. Theolog»
Hei-ausgeber der Schriften Calvin'^?, Verf. einer ,Hist. de Tegliae chreti*^nn&
au siecle apostoliciue'* (3. Aufl. 18»:I4). einer ,Cj. d. hl. Schrr.* (vgl. Bibl-
'90. 3701) und anderer Werke zur G. d. irrchristenthums. — Am 23. Mir*
in Eichstiltt der geistl. Rath R a y m. S c h 1 e c h t , 80 J. alt, Verf. einer A ^'
K.-Musik"* (1871) u. noch nicht publicirter localhistor. Aufzeichnungen. (!•♦
Tüdesfitlle. 487-
Am 2Ö. Dec. in Neapel kurz vor Vollendung seines 69. Lebenajahres
Ueinr. Schliemann, weltberühmt durch seine f]rforschung der Schau-
plätze sagenhafter Griechischer Vergangenheit. Geboren am 6. Jan. 1822
zu Neubuckow in Mecklenburg, hatte Schi, nach einem wechselvollen Leben
im kaufmännischen Berufe erst im reifen Manuesalter an seine Lebensauf-
gabe geben können; im J. 1871 begann er mit seinen Ausgrabungen auf
der Stätte des alten Troja. Die überraschenden Ergebnisse dieser Thätig-
keit, das anzügliche Widerstreben besonders der Deutschen Fachkreise,
mit denen der vorwärts stürmende Enthusiasmus des Autodidakten zu
kämpfen hatte, die allmählige Klärung der Ansichten, Schl.'s sich steigernde
Erfolge, die Funde in Mykenae, auf Ithaka, in Orchomenos u. Tiryns, das
alles ist in frischer und allgemeiner Erinnerung. In einer Reihe von
Publicationen sind Schl.'s Forschungen niedergelegt: Ithaka. der Peloponnes
u. Troja (18t)9): Trojan. Alterthümer (1874); Mykenae (1878); llios (1881):
Orchomenos (1881); Reise in d. Troas (1881); Troja (1883): Tiryns (1886).
Auä dem Nachlasse erschien vor kurzem: Ausgrabungen in Troja (1891).
Die Trojan. Sammlungen sind bekanntlich ein Bestandtheil des Berliner
Mus. f. Völkerkunde geworden — eine grossartige Schenkung, durch welche
dieser weltbürgerliche Geist die fortdauernde Anhängliclikeit an die
Deutsche Heimath bethätigte. [165
Am 2. Jan. in Dresden A.-Secretär Dr. L. Schwabe, 29 .1. alt; er
war durch s. Arbeiten üb. d. 2. Abendmahlsstreit u. üb. Sachs. G. im
16. Jh. rasch bekannt geworden. — Am 31. Mai, 65 J. alt, in Leipzig der
Prof. der Kunst- G. Ant. Springer, bekannt durch bist. u. kunsthist. Werke,
auch polit. Schriftsteller. — Am 28. Nov. 1890 in Friedrichshafen, 69 J. alt,
der frühere Gymn.-Prof. Alb. Steudel, ethnolog. u. archäolog. Schrift-
steller. — Am 4. März in Frankfurt a. M. der prakt. Arzt Dr. W. Stricker,
75 J. alt; er schrieb u. a. eine ^G. d. Heilkunde in Frankfurt*. — Am 6. April
in Czemowitz, 81 J. alt, der Finanzrath F. A. Wickenhauser, verdient um
Geschichte d. Bukowina (vgl. Bibliogr. '89, 4332). — Am 7. Jan. in Strassburg
der Prof. der K.-G. R. Zopf fei, 47 J. alt; von seinen rein bist. Werken
nennen wir ,Die Papstwahlen im 1I.-14. Jh." und seine Rectoratsrede über
Joh. Sturm (1887). (166
Skandinavienj England, Sordamerika etc. Am 17. Jan. zu
Washington im Alter von 90 J. der frühere Amerikan. Gesandte in Berlin,
€. Bancroft, der sich um die Verbreitung der Kenntniss Dt. Wissenschaft
in seiner Heimath ausserordentlich verdient gemacht hat: er übersetzte
Heeren*8 Polit. System Europas und schrieb eine grundlegende ,G. der Ver-
einigten Staaten von der Entdeckung Amerikas bis auf die Gegenwart". - —
Am 11. Nov. 1890 in Clifton Archäolog B. H. Black er, 69 J. alt. Gründer
<ler seit 1879 erscheinenden „Gloucestershire's Notes and Queries". — Am
lö. Dec. in London, 76 J. alt, Dr. R. W. Church, Dechant der Londoner
Kathedrale St. Paul, Verf. eines Werkes üb. den hl. Anselm, mehrerer
Esgaya über Dante, Spencer, Bacon u. s. f. — Am 14. Nov.. 97 J. alt. der
*üch historisch thätige Sinologe John Fr. Davis. — Im Nov. Dr. Fr.
ß'Dexter, Amerikanischer K.-Historiker, Verf. v. ^A sketdi of the bist,
of Yale university* (1887). — Am 8. Jan. zu Stockholm der Generaldirector
488 Nachrichten und Notizen Nr. 107—171.
L. B. Falkmann, 82 J. alt; er verfasste ausser anderen, rein statistischen
Werken auch solche üb. Schwedische WirthschaftsG. — Am 4. Jan. in
Kopenhagen Dr. K. G i s 1 a s o n , ord. Prof. d. alt-nord. Sprache an d. dort
Univ., 83 J. alt, Autor zahlreicher Publicationen zur altnord., besds.
Island. Sagen-G. — Ende Dec. in London der Journalist Fr. Hitchmann;
von ihm liegen vor: ,18 cent. studies", und verschiedene Werke zur Zeit-
G., u. a. über Beaconsfield u. Pius IX. — Am 2. Jan. in London A. W.
Kingslake, 89 J. alt, d. Verf. e. stark antifranzös. gefärbten G. d. Krim-
krieges (in 8 Bänden). — Am 1. Mai in Cambridge R. L. Luard, 66 J.
alt, rühmlichst bekannt besonders durch seine zahlreichen und ausgezeich-
neten Qn. -Publicationen zur G. des ilA. Ueber seine letzte Arbeit, die
»Flores historiarum"* vgl. oben S. 412 ff. — Am 19. Dec. in Rochdale der
Canonicus W. N. Molesworth, 7.3 J. alt, Autor einer ,G. England«
1830-74*, e. «G. der Reform-Bill'* u. anderer historischer Schrr. (107
Frankreich ^ Belgien u. Franz, Schweiz. Am 22. Jan. in
Paris der höhere richterl. Beamte Alexandre, erster ÜAbersetzer von
Mommsen's Rom. G., 74 J. alt. — Am 2. Mai in Paris Ad. Cheruel, 82 J,
alt, Prof. d. G. in Ronen, seit 1849 auf dem Gebiete des Französ. Schul-
wesens thätig, Verf. e. „Hist, de Ronen* (2 Bde. 1844) u. vieler, z. Tb. um-
fangreicher Arbeiten zur polit. G. Frankreichs im 17. Jh. üeber seine Ausgabe
d. Mazarinbriele vgl. DZG III, 163 f. — Am 4. Jan. in Schaerbeek (Belgien)
P. de Decker, Staatsmann u. Nat.-Oekonom, 78 J. alt; auch historisch
#
thätig, z. B. als Verf. einer „Etüde polit. sur le vicomte Charles Vilain XI V%
von „Episodes de Thist. de l'art en Belgique* , u. e. .Biogr. de Henri
Conscience*. — Am 10. Jan. in Paris der Senator L. A. Foucher de
C a r e i 1 , im Alter von 64 J. ; er hatte sich ganz der Leibnizforschung ge-
widmet: eine krit. Ausgabe der Werke Leibniz* mit verschiedenen Nach-
trägen von Ineditis, und Studien zu dessen Biographie sind seine hervor-
ragendsten Werke. — Am 13. Jan. in Paris der ehemalige Seine-
präfect G. A. Haussmann, dessen Memoiren 1890 erschienen. — Am
1. April in St. Michel bei Brügge der Präsident der Belgischen bist Com-
mission J. B. M. K. K e r v y n de L e 1 1 e n h o v e , 73 J. alt ; derselbe vrv
seit 1850 Mitglied der Brüsseler Akad., 1870-71 klerikaler Minister des
Innern, ausgezeichneter Kenner der Europ. Archive, verdient besds. durch
zahlr. Editionen. hervon*agend mehr durch schriftstellerische Vorzüge als durch
krit. Forschung. Von seinen grösseren Werken seien angeführt die aHistoire
de Flandre*^^ die Froissart- Ausgabe mit den krit. Studien hierzu, ^Lettres et
negociations de Phil, de Commines** , «Relations des Pays-Bas et de TAn-
gleterre sous Philippe IV.*, , Marie Stuart, oeuvre puritaine**. — Am 17. Febr.
in Paris, fast 90 J. alt, der SecretÄr der Ac. des beaux-arts A. Lenoir,
Verf. von „L'architecture byzant.*, »La statistiqne monumentale" (1867)r
»L'archl. monastique" (1852-56). — Im Jan. in Paris A. Mac^ de Lepi-
nay, von 1849-66 Prof. in Grenoble, Autor von ,De Agobardi archiepii-
copi Lugdunensis vita et operibus" (1846), »Cours d'hist. des tanp»
modernes* (1840), »Des lois agraires chez les Romains**. — Am 8. April
in Paris, 67 J. alt, der Senator Edm. D^choolt de Pressens^, bfr
rühmter prot. Theologe, Kanzelredner u. Politiker; von ihm, dem Gründer
i
Todesfälle; Preisaiisscbreiben. 489
der R. chr^enne u. des Bull, th^olog. , auch bist. Werke, wie «Hist. des
trois Premiers siecles de Teglise chröt.', «Jesiis-Cbrist, son temps, sa vie,
aon Oeuvre", ,Le concil du Vatican". — Am 22. Dec. in Kairo Prof. Gust.
Revilliod aus Genf, Aegyptologe und Verf. verschied. Abhb. zur Schweiz.-
Französ. Secten- u. Ref.-Gescbichte. - Am 8. Dec. 1890 in Brüssel, 70 J.
alt, Ch. Ruelens, Hss.-Conservator der kgl. Bibl. daselbst, Autor mehrerer
Werke üb. Bibl.-Wesen u. über Rubens, ferner einer Schrift betr. Columbus
(1885) u. einer über die Peutinger'sche Karte (1884). [168
Italien. Am 22. Oct. 1890 im 75. Lebensj. zu S. Fiorino bei Codogno
der General Franc. Carrano; seine Werke zur Zeit-G. sind u. a. : La
difesa di Venezia (1850), La vita di Gugl. Pepe (1851), Le ricordanze
stör, del risorgimento italiano (1885). — Am 24. Jan. in Genua Vinc.
Marchese 0. F., Kunsthistoriker u. selbst ausübender Künstler; er ver-
öffentlichte u. a. aMemorie degli artisti dominicani'^ . — Am 22. Febr.,
t>4 J. alt, der Lombard. Localhistoriker Giov. Martinazzi in Mailand.
— Am 1. März in Mailand, 75 J. alt, der Senator Giov. Morelli, be-
kannt als Kunstschriftstell er unter dem Pseudonym Iwan Lermoljefi
durch seine sämmtlich in Dt. Sprache abgefassten u. in Dtld. erschienenen
Schriften : sein berühmtestes Buch »Die Werke Ital. Meister in d. Galerien
von München, Dresden u. Berlin" (1880), womit er der krit. Kunst-G. ganz
neue Wege wies, femer „Die Galerien Borghese u. Doria Pamfili in Rom*
(1890) u. .Die Galerien zu München u. Dresden" (1891). — Am 17. Mai
1890 in Rom, 48 J. alt, Prof. Cam. Re, Herausgeber der „Statuti di Roma*
11. Autor einer Studie Über die ^Regioni di Roma nel m.-evo". — Am
*J. Aug. in Mailand AI. Riccardi, Localhistoriker, speciell für Lodi u.
Umgebung. — Am 14. Febr. in Turin, 67 J. alt, G. Roberti, bekannt
durch seine Forschungen auf d. Gebiet der Ital. Musik-G., darunter ,La
niu.««ica ital. antica a Lipsia". — Am 22. Febr. in Perugia Prof. Ad. Rossi
im 70. J., Verf. von Arbeiten zur Kunst-G. von Foligno u. Perugia. [109
SI arische Länder, Aug. Dozon, Südslavischer Folklorist,
^amiuler Serb. u. Albanes. Volkspoesien, Uebersetzer Bulgar. Lieder ins
Französische. — Am 27. Febr. in Leniberg, 5Ii J. alt, Dr. F. X. Liske.
Prof. d. G. an d. Universität, Autor von „Studien zur G. d. 16. Jh.* u. eines
Werkes über Ausländer in Polen [beide Poln. 1867 u. 76], Editor der Grod-
u. LandgerichtHact4)n a. d. Zeit der Republik und Hrsgeber des Kwartalnik
historyciny, in Dtld. besonders bekannt als langjälir. Mitarbeiter der Ilist. Z.
— Etwa Anfang April in Petersburg der archäolog. u. kunsthistor. Schrift-
steller Peter Nikolaj. Petrow, hervorragendes Mitglied d. Petersb.
hü*t. Gesellschaft. — Am 19. März (n. St.) in Petersburg der Gelehrte u.
Staatsmann P. G. Redkin, Prof. an der Moskauer u. später an der Peters-
burger Univ., S^^ J. alt; er gab seine „Vorlosgn. a. d. G. d. Rechtsphilo-
sophie' in 6 Bänden beraus (1889-91). [170
Preisaasschrelben und Stipendien. Deutschland, Die philos.
Facultät in Göttingen verlangt als neue ^Beneke'sche philosoph. Preis-
aufgabe* eine ,G. der Dt. kaiserlichen Kanzleisprache bis auf Maximilian*.
Einlieferungstermin ist der 31. Aug. 1893; der 1. Preis beträgt 1700, der
zweite 680 M. (Näheres s. GBl 670-72.) [171
490 Nachrichten Nr. 172—173: Preisausschreiben. — Antiquar. Kataloge.
Die phil.-hist. Classe der Berliner Akademie bat bewilligt: 3000 M.
dem Prof. H. Finke in Münster zur Sammlung von ürkk. z. G. d. Kostnitzer
Concils in England, Spanien, Italien u. s. w., femer 1850 M. dem Prof.
E. Hübner in Berlin nir seine Monumenta linguae Ibericae. [172
Belgien, Der König verlieh auf Vorschlag der dafür eingesetzten
Preisgerichte den grand prix für allg. Oeschichte dem Prof. G. Kurth an
der Univ. Lüttich für sein Werk «Les origines de la civiüsation moderne",
den grand prix in Belgischer Geschichte den Herausgebern der Bibliotheca
Belgica (s. Bibl. '89, 1394 u. Bd. IV. 383), F. van der Haeghen, J. Arnold
u. rt. van den Berghe; diese beiden Preise werden nur alle fünf Jahre
vertheilt und betragen je 25 000 fr. — Zu den bereits gemeldeten , 1892
fälligen Preisaufgaben der Belg. Akademie (s. Nr. 75) kommt noch die
folgende : Studie über die staatlichen und privaten Beziehungen zwischen
den Römern und den Juden bis zur Eroberung Jerusalems durch Titus
(Preis: 2750 fr.). [178
Antiqoarlsche Kataloge.
Nach Mittheilungen von
Schweizer. Antiquariat. Zürich,
Kat. 152: Helvetia.
J. B a e r , Frankfurt a. M. Kat. 276 :
G. u. Lit. V. Spanien u. Portugal.
1166 Nrr. — Anzeiger 411: Miscell.
(fast ausschliessl. Gesch.) 585 Nrr. —
412: Gesch. 600 Nrr.
J. L. Beijers, Utrecht. Kat. 132:
Gesch. u. Geographie von Europa;
Heraldik, Genealogie u. Numismatik.
774 Nrr. — 133: Aussereuropäische
Gesch. u. Geographie. 746 Nrr.
C. Gl ausen, Turin. Cat. 88: Storia
d'Italia. 2651 Nrr.
J. Deibler, Wien. Antiq. Verkehr,
Anhang 1 : G. u. Hilfswiss. 1970 Nrr.
Dorbon, Paris. Cat. 92: Livres
d*occasion (meist Gesch.). 859 Nrr.
F. Edelbeck, Münster. Kat 43:
Gesch. etc. 420 Nrr.
L. Gougy, Paris. Cat. 11: Livres
d occasion (meist Gesch.). 676 Nrr.
R. Hachfeld, Potsdam. Kat. 80:
Gesch., Geogr. 197 Nrr.
J.He8S,£llwangen. Kat 32: Gesch.,
Geogr. etc. v. Oesterr.-Üngarn. 806 Nrr.
K. W. Hiersemann, Leipzig.
Kat 76: Trachten. 868 Nrr.
W. Jacobsohn, Breslau. Kat 103:
Vermischtes (22 p. Geogr. u. Gesch.).
S. Kende, Wien. Kat 5 u. 6: Bibl.
d. Gf. Dann u. d. Gf. Sylva-Tarouca.
476 u. 628 Nrr.
Kubasta & Voigt Wien. An-
zeiger 47: Gesch. 53 p.
K. F. Köhler, Leipzig. Kat 503:
Auswahl, darunter 1293 Nrr. Gesch.
G. Lau, München. Kat 13: Por-
traits. 437 Nrr.
W. Koch in Königsberg.
M. Lempertz, Bonn. Kat 180:
Gesch. 4437 Nrr.
R. Levi, Stuttgart Kat 67:
Württembergica. 1321 Nrr.
P. Neubner, Köln. Kat 30: Dt
Gesch. u. Landeskde. 1126 Nrr. —
31 : Dt G. bis z. Untergang d. Mero-
winger. 651 Nrr.
Nicolai, Berlin. Angebote für
Bücherfreunde, Nr. 34: Geschichte u.
Geogr. 751 Nrr.
R. L. Prager, Berlin. Kat 120:
Rechts- u. Staat8wiss., Gesch. 1254 Nrr.
F. Rohracher^ Lienz. Kat 26i
Wissenschaftl. Zeitschriften u. Bibl.-
Werke. 330 Nrr.
L. Rosenthal, München. Kat zur
Bücherauction v. 21-25. Juli. 1369 Nrr-
R. Siebert, Berlin. Kat 205:
Seltenheiten ; wissenschaftl. S^itschrr.
2146 Nrr.
M. Spirgatis, Leipzig. Kat 1:
Vermischtes, z. Th. Gesch. 824 Nrr.
P. Vergani, Milano. Kat. 68:
Versch., worunter Diplomatik, Biblio-
graphie. 1015 Nrr.
K. Th. Völcker, Frankfurt a. M.
Kat 178 u. 179 : G. d. Europ. Staaten.
4478 Nrr. — 180: Kunst-G. 1922 Nrr.
Volckmann&Jerosch, Rostock.
Kat. 6: Mecklenburgica. 420 Nrr.
W. Weber, Berlin. Kat 165:
Gesch. (Bibll. v. Weizsäcker u. M.
Duncker). 135 p.
A. Würzner, Leipzig. Kat 124:
Gesch., Geogr. etc. 16 p.
v. Zahn & J&nsch, Dresden. Kat
34: Versch., meist Gesch. 620 Nzx.
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe I: Literatur von Anfang April bis Ende Deoember 1890.
Gruppe n u. ni: Literatur von Ende Juli bis Ende Deoember 1890.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
TorbemerkoBf. Ueber Plan a. Anordnung der Bibliographie s. in Bd. I, p. 207-8,
^ber die äussere Einrichtung derselben Jahrg. 1890, Bibliogr. p. l. Erscheinungsjahr ist
^^ diesem Heil 1890, in den nächsten Heften 1891, wenn nichts anderes bemerkt ist. Heft 2
^^eses Jahrganges soll Gruppe U u. IH; Heft 3 Gruppe I-UI; Heft 4 Grupi>e lY-YII
bringen. Seitens der Redaction ist Jetzt nicht mehr der Herausgeber, sondern nur noch
^I^. G. Sommerfeldt, unterstätzt von Dr. J. Striedinger als ständigen Mitarbeiter,
^^-n der Bearbeitung der Bibliographie betheiligt. Für regelmässige Beiträge aus einzelnen
-^Seitschrift^n ist die Redaction den Herren Dr. G. Buchholz in Bonn, Dr. J. Fritz in
^^trassburg, Dr. W. Gr otefend in Kassel, Dr. 0. Heuer in Frankfurt a. M., Dr. J. Kauf-
lann z. Z. in Rom und Dr. E. Marcks in Berlin zu Dank verpflichtet.
I. Allgemeines.
• Geschiehtsphiiosophief Me^
thodikf Geschichte der Ge-
schichtswissenschaft.
„ _.-Pliflos. u. allgemeine Staatslehre 1-19;
^^eorie (Methodik) d. G.-Wiss. u. d. Unter-
st chts 20-S8a; Gesch. d. G.-Wiss., Biogra-
phien T. Historikern etc. 39-54.
^ Pflook-Harttano , Geschichtsbe-
^»•«Mihtgn., 8. '90, 678 a, Rec: CBl
1^124; Lit. Hdw. 29, 342 f. Hohoff;
BliLü 540f. Schnitze; HJb 11, 607 f.;
^t. R. 15, IV, 128; RC 30, 191 f.
•^fister; Lpz. Ztg. Beil. 280; Grenzb.
49, IV, 90-3. [1
Berr, H., Essais sur la science de
^'hist. (NR 64, 516-27; 724-46.) [2
Fetter, R., Routiseau u. d. Dt.
^.-Philosophie; c. Beitr. z. G. d. Dt.
IdeaÜsmiis. Stuttg.^ Göschen. z340 p.
^ H. 50. ^Würdigt p. 31-309 den
Deatsofae ZeitMhr. f. Geschichtsw. 1891
Einfluss Roussean's auf Dt. G.-Philo-
sophen (Herder — W. v. Humboldt);
p. 310-832: .die Idee des ewigen
Friedens im 18. Jh.*; p. 333-340:
chronol. Verzeichniss d. benutzten
Qn. (1750-1856). — Vgl. Nr. 5. —
Rec: NtZtg 43, Nr. 630; Ggw. 38,
364; BllLü '91, I, 12 f. Groben. [3
Barth, P., Die G.-Philos. Hegel's
u. d. Hegelianer bis auf Marx u.
Hartmann. Lpz. Habil.schr. Lpz.,
Reisland. 149 p. 3 M. ^Rec: GBl
1363 f.; BllLü652f. Hermann; Jbb.
f. Nat.ök. 21, 523 f. Diehl; Dt.
Warte 10, Nr. 5 Wirth; Selbstanz.:
Vjschr. f. Wissenschaf tl. Philosophie
14, 371. [4
Fester, R., Arth. Schopenhauer n.
d. G.Wissenschaft. (DZ(S 3, 48-64.)
^ Mit Verändergn. wiederabgedr. in
F.'s grösserer Schrift (s. oben Nr. 3). [5
V. 1. 1
Bibliographie Nr. t> — 40.
Niemlrycz, J., Philos. d. G. d. Poln.
Nation. 1. II. [Poln.] Krakau^ Selbst-
Verl. 1888. *Rec.: HZ 64, 361;
Kwart. bist. '88, 61-3 ff. Korzon. [6
Chrzanow8ki, T., Forschgn. aus d.
Historiosophie: I. IL [Poln.] War-
schau & Krakau, Selbstverl. 1888-89.
^Rec: HZ 64, 361 ^mathemat.
Schrulle"; Kwart. hibt. '88, 613-24
Korzon. [7
Federici, R., Les lois du progres.
Paris, Alcan. 1888. 216 p. ^ftec:
RQH 47, 682. [8
Ratzel, F., Die anthropogeogr. Be-
grifife; geschichtl. Tiefe u. Tiefe d.
Menschheit. (Herr. d. Sachs. Ges.
d. Wiss. 41, 301-24.) [9
archieen oder d. Weltreiche in d.
G. Festrede. Münch., Franz. 4^ 26 p.
80 Pf. - Auch AZtg Nr. 319 f. [1^
Zur Geschieht sphilosophie u. allg. Staats-
lehre vgl. '90, 28H«. 356r): 73; 98.
Pollock, F., An introduction to the
bist, of the science of politics. Lond.,
Macroillan. 130 p. 2 sh. 6 d. ^Rec:
Ath. 3291. [10
Hen8chel, Herrn., Allg. Staatslehre.
Lfg. 1: Berl., Siemenroth & W. p. 1
bis 96. 4 M. ^Ersch. in 5 Lfgn.
(2 Bde.); Buch I betr. „die natürl.
Grundlagen d. Staates*. — Rec: Jbb.
f. Nat.-Oek. 21, 325 Löning. [11
Lingg , Em., Empir. Untersuchgn.
z. allgem. Staatslehre. Wien, Holder.
zt236 p. 6 M. ^Rec: CBl f. Rechts-
wiss. 9. 375 f. Rettich. [12
Co8ta-Rosetti, Jul., Die Staatslehre
d. Christi. Philos. (Sep. a.: Philos.
Jb. der Görres-Ges.) Fulda. 91 p.
1 M. 50. ^Rec: StMBCO 11, 708
Kurz. [13
Leroy-Beaulieu, P., L'^tat moderne
et ses fonctions. Paris, Guillaumin.
463 p. 9 fr. -X- Vgl. '89, 2690. —
Rec: Jl. des ^con. 49, 284-9 Du
Pujnode; H. g^n^r. du droit 14» 561-4
Lefort. [14
Waicker, K., Politik d. constitut.
Staaten. Karlsr., Macklot. 300 p.
8 M. [15
Ratto, Lor., Stato e libert^; saggio
di scieiiza politica. Savona, Ricci.
xijllS p. [16
Cappellazzi, Andr., Le moderne
libertä, esaminate secondo i principl
della tilosofia scolastica. Crema,
Caziamalli. 242 p. [17
R08Cher, Wüh., Umrisse z. Katur-
lehre d. Demokratie. (Sep. a. Abhh.
d. Sachs. Ges. d. W.) Lpz., Hirzel.
U8. p. 6 M. [18
»rovius. F., Die grossen Mon-
^'Y'
•^ Bernheim, Lehrb. d. bist. Me-
thode, s. '89. 2691 u. '90, 689. Rec:
MHL 18, 289 92 Krüner; DLZ 11,
1384-7 Klebs; RC 30, 147-9 Lefranc;
RQH 48, 002 Pastor. [20
Rogge, H. C, De wetenschap der
geschiedenis en bare methode. Rede.
Amsterd., Rogge. 42 p. 0,50 11. [21
•^ Bourdeau, L'hlstoire etc., s. 89,
13 u. 1782. Rec: R. philos. 27, 89
bis 94 Seignobos; M.-Age 2, 284;
RQH 47, 682-4. [22
Voltz, H., Ueb. d. bist. Skepsis des
17. u. 18. Jh. in Frankr. u. üb. ihre*
Bedeutg. für die fortschreit. Ent-
wickig. d. histor. Kritik. Progr.
Köln. 4^ 10 p. [23
WeieengrUn, P. , Verschiedene G.-
Auffassgn.; ein Vortr. Lpz., Wigand.
60 p. 80 Pf. «X-Rec: BllLU 731
Schnitze; Lpz. Ztg. Beil. 416. [24
Widmann, S., Geschichtsei; Mies-
verstandenes u. Missverständliches a.
d. G. Paderb., Schöningh. 1891.
xxiij298p. 2 M. 80. ^ Seitenstück
zu: „GeÜügelte Worte** u. ^Treppen-
witz d. Welt-G.* - Rec: Krit. R.
a. Oesterr. Hft. 6, 31 Lederer. [25
Adler, Sigm., Ueb. Striata- u. Ver-
waltungs-G. u. ihre Fliege in Dtld.
etc. (JbGVV 14, IV, 43 58.) [26
Schaffner, S., Zum G.-Unterricht.
Progr. Gumperda. 4*. 10 p. [27
Goldmann, Th., Zum G.-Unterr. d.
Gymn. Progr. Darmst., Winter. 4'.
48 p. 1 M. [2^
Browning, 0., The teaching of hist.
in schools, together with a repori
of the confer. on the teaching of
bist, in schools. Lond., Longmaos.
1887. 20 p. Isb. ^ Rec: MHL 18,
193 f. V. Kalckstein. [29
Schilling, Max, Qn.-Lectüre u. G.«
Unterricht; e. pädag. Zeit- a. Streit-
frage. Berl., Gärtner. 48 p. IM.
i^Rec: DLZ 12, 197 Holländer. [30
Dörpfeld, F. W., Die Gesellschafts-
künde e nothwend. Ergänzg. d. G.-
Unterrichts. Begleitwort zur 3. Autl.
d. „Repetitorinms d. GeselUchafts-
künde**. Gütersloh, Bertel8maDD.40p.
60 Pf. -X-Rec: Lpz. Ztg. Beil. 411. [31
I, 1. 6.-Philo8ophie^ Methodik u. GeBchichte d. G.- Wissenschaft. *3
Maydorn, B., Der G.-Unterr. als
Vorbereitung auf d. prakt. Leben.
(Fädag. A. 32, 226-40.) [32
Lattmann , J. , Eine ausgleichende
Lösung d. Reform bewegungen d.
höh. Schulwesens. Gott.., Vanden-
hoeck & R. 20 p. 60 Pf. -X- p. 6 ff.
üb. G.- Unterricht. [33
Lobr,F.,Archl.Anschauungsunterr.;
zugleich als Beispiel d. Verwendg.
geschichtlicher Heimathskde. (Lehr-
proben u. Lehrgänge Hft. 25.) [34
Asbach, Gliederg. d. Unterr.stofTes
f. d. G. d. neuesten Zeit. Proer.
Prüm. 4^ 8 p. [35
Rauschen, G., Der Unterricht in d.
alten G. auf d. oberen Classen d.
Gymnasiums. I. Progr. Andernach.
4^ 15 p. [36
Haupt, C, Ueber die Verwerthg.
d. Li vius im G.-Unterr. Progr. Witten-
berg. 4°. 62 p. [37
Schmidt, K. A., Beitrr. zu e. Reform
des geschtl. Unterrichts an d. Ober-
realschule. Progr. Wien. 40 p. [38
Gorge, S., Bemerkgn. z. BehandJg.
d. neuer. G. in d. Mittelschule v.
Oesterr. Standpunkte. (Z. f. d. Real-
schul w. 15, Hft. 6.) [38a
Biographien Dt. Historiker in ADB
Bd. XXX (hier nach d. Geburtsj. ge-
ordnet): a) p. 9-11. V. Liebenau,
Melch. Russ. Luzern. Chronist 1450
bis 1499. — b) 197-9. J. Bächtold,
Hans Salat 1498-1552. - c) 62.
Wegele, Geo. Riixner (Rixner). —
d)661f. Wattenbach, H. Schedel
f 1514. — e) 13 f. Carstens, J.
Russe, Dithmars. Chronist 1517 bis
1558. — f) 307 f. Hoche, J. Sam-
bucus 1531-84. — g) 581-3. Eisen-
hart, S. Schard 1535-73. — h) 15 f.
Sc hiemann, B. Russow, Livländ.
Chronist 1540 1601. — 1)495. Mar-
tin, Oseas Schadaeus oder Schad
1586-1626. — k) 345-347. Otto
Seh m id.» Ant. Sander, Belg. Histo-
riogr. 1586-1664. — 1) 459 f. Car-
stens, Petr. Saxe 1597-1648. —
n-n) 615; 171. Wegele, Nicol.
Schaten 1608-76. — Casp. Sagittarius
(Schütze) 1643-94. - 0)172 f. Wagen-
mann, P. Martin Sagittarius 1645
bis 1694. - p) 388. Hoche, Joh.
Sartorius 1656-1729. — q)571. v. L.,
Kirchenhistor. J. M. Schamel 1668
bis 1742. - r) 571 f. v. Schulte,
J. Frdr. Schannat 1683-1739. —
8) 231 f. Hoche, Kirchenhist. Chr.
Aug. Salig 1692-1738. - t) 756 9.
Bernh. Bauer, J. G. Schellhorn
1694-1773. — n) 409 f. Eug. Schnei-
der, Chr. F. Sattler 1705-85. --
V) 710-2. Frensdorff, Chr. Ludw.
Scheidt 1709-61. — ir) 482. Schnorr
V. Carolsfeld, K. A. G. v. Schach-
mann, Namismat. 1725-89. — X) 285 f.
Bergan, J. 0. Salver 1732-88. —
y)390-4. Frensdorff, G. Sartorius
Frhr. v. Waltershausen 1765-1828.
— z) 52 f. Ant. Weis, Kirchen-
hist. J. Ruttenslock 1766-1844. [39
Weiter desgl. ebd. a) 251-3. Schu-
mann, Gf. K. H. V. Salisch 1769
bis 1838. — b) 598 f. Seh äff 1er,
K. G. Scharold 1769-1847. — c) 248 f.
V. Wyss, J. U. D. V. Salis-Seewis,
Graubünd. Histor. 1777-1817. —
d) 102 f. Frensdorff, Frdr. Saal-
feld 1785-1834. — e) 525 f. Haupt,
Heinr. Schäfer 1794-1869. — f ) 145 f.
V. Weech, Rechtshist. R. K. Sachsse
1804 59. — g) 643. Poten, E.
Schaumburg 1807-82. — h) 527.
Flathe, K. W. Schäfer 1807-69.—
I) 63841. Frensdorff, A. F. H.
Schaumann 1809-82. — k) 51. 0.
Schmid, H. G. Rütjes 1811-86. —
1) 19 f. Nottbek, F. W. Russwurm
1812-83 [Balt. G.]. — m) 521-4. As-
bach, Arn. Dietr. Schäfer 1819-83.
— n) 354 f. Eisenhart, Rechts-
hist. G. Sandhaas 1823-65. — o) 177 f.
Hoiawitz.H.F.Sailer 1837-69. [40
B., S., Dom Mabillon u. d. Mau-
rinercongregation (s. '90, 706). Forts,
u. Schluss. (HPBll 105, 412-21', 561
bis 572 etc. 106, 397-417.) [41
Du Boys, Em., Deux correspondants
limousins de Baluze; lettres in^dites
de Pradilhon de St.-Anne et de Malou
du Verdier [1692-95]. Limoges, Du-
courtieux. 32 p. -^Rec: R. de Sain-
tonge. Bull. 11, 80. [42
Knoll, Rob., Herm. Conring als Histo-
riker. Diss. Rostock. 1889. 89 p. [43
INuratori, L. A. , Lettere ined. al
P. Gins. Bianchini. (Atti e mem. *d.
dep. di stör. patr. 5, 413-82.) ^ 1730
bis 1749. — Rec: A. della soc. rom.
13. 253 f. ; Cultura 9, 393 f. Cozzo. [44
Cozzo, S., Lettere de) Muratori a
Gian Maria Mazzucchelli. (Spicil.
Vatic. 1, 143 59.) ^1738-48. [45
-X- Kluckhohn , Lorenz v. Westen-
H
Bibliographie Nr. 46—81.
rieder, 8. '90, 710 a. Rec: AZtg Nr.
87; NtZtg 43, Nr. 509; CBl 849 f.;
Dt. Rs. 64, 317 f. [46
Wolf, G., Alfred Ritter v. Arneth.
(N. freie Presse '90, Nr. 9460 u. NtZtg
48, Nr. 700.) [47
Hart, A. B., Herrn, v. Holst. (Polit.
sc. quart. 5, 677-87.) [47a
Abhandlungen und Aufsätze über
kürzl. verstorb. Historiker, lieber
J. Weissäcker : a) Cornelius (SBM-
Ak '90, n, 34 f.). — üeb. W. r.
Giesebrecht: b) R. Reuss (RH 44, 222
bis 224). — c) E. Ferrero (Atti d.
r. acc. d. sc. di Torino 25, 332-4).
— üeb. J. V. DölHnger: d) Reuss
(RH 44, 224-6). — e) Acton, Döl-
linger's bist, work (EHR 5, 700-44).
— f) Mücke, Erinnerungen an D.
(Ggw. 38, 195-8). - g) E. Z[irn-
gieblj, (Dt. Merkur 21, 25-8 etc.;
129-32). — h) Mc Coli (Contemp.
R. 47, 325-38). — I) Ath. Nr. 3247.
— üeb. V. Hehn: k) Delbrück
(PJbb 66, 32-62). — l)Dehio(Grenzb.
49, III, 309 17). — m) EUinger
(Nation 7, 654-7). - üeb. B, Dudik:
n) Cornelius (SBMAk '90, II, 37
bis 40). - 0) K. , M. , Der Mähr.
Landesbistoriogr. B. D. Brunn, Wi-
niker. 22 p. 1 M. 60. [48
Friedrich Brose, d. Archivar d. V.
f. d. G. Berlins. (MVGBerlin 7,
159 f.) [49
Nagel, A., Dr. Heinr. Alb. v. Erb-
stein. (Bll. f. Münzfreunde 26, 1566
bis 1571.) [50
MQIinen, W. F. v., Todtenschau
Schweizer. Historiker. 1889. (Anz.
f. Schweiz. G. 21, 126-8.) [51
Heusler, Andr. , Wilh. Vischer.
(Basler Jb. '91, 1-9.) [52
Girgensohn, J., Herrn. Hildebrand.
(Balt. Mtschr. 37, 622-33.) [53
Dellsle, L. et P. Meyer, Adolphe
Tardif. (NRH de droit 14, 787
bis 797.) [54
Zur G. d. G.-Wiss. vgl. "90, 4058a; 80.
4S13b; 52 a; 53 C. 4351 C. *9l, 408. 588a. 658 b.
766 e. 842. 9:;6; 4Sa;y; 44C. 1088 V. L276. 1832.
2. Literatur- u. QueUenkund-e»
Bibliographie und Litenturkunde 55-59;
Bibl.wesen (Kataloge) und Archivwesen
(Bepertorien), Quellenkande 60-76.
Jahresberichte d. 6. -Wissenschaft,
8. '89, 4512 u. '90, 721. Rec: The
library Jl. 15, 147; Berl. phil. Wschr.
10, 1215 f. Justi; KBIWZ 9, 231-3;
MHL 18, 292-4 Reth wisch. [55
Pastor, L [Bericht üb. Dt. G.-Lit.] :
RQH 47, 627 34. 48, 60210. [56
<9f Monod, Bibliogr. de Thist. de
France, s. '89, 50 u. '90, 722. Rec:
Bibl. un. 46, 662; Polyb. 58, 260-5;
R. polit. et lit. 43, 448 Rauni^: LBl
f. German. u. Rom. Philol. 10, 36;
Bull, archl. et bist, de la soc. de
Tarn-et-Garonne 17, 141 Rebouis. [57
Laeteyrie, R. de et E. Lefevre-
Pontalie, Bibliogr. des travaux bist,
et archl. (s. '89, 1809). II, 1. p. 1-184.
2 fr. 50. [58
•^ Stein, Invent. somm. des tables
gen. des p^riod. bist, en langue
fran9., s. '89, 1811. (Sep. a. CBl f.
Biblw. V.) Rec: BECh 50, 593-7
Grand. [59
Eyseenhardt, F., M. a. d. Stadtbibl.
zu Hamburg (s. '90, 724). VII. 108 p.
2 M. 40. — Vgl. '90, 3344. 3382. [60
Heinemann, 0. v., Die Hss. d. hzgl.
Bibl. zu Wolfenbüttel (s. '89, 62 u.
2711). IV, Abth.2: Die Augusteischen
Hss. I. Wolfenb., Zwissler. xj321 p.
u. 4Taf. 15 M. i^Kec.: HZ 63, 381
bis 383 Haupt; HPBll 106, 73-80
Grube; CBl. f. Biblw. 7, 556 f. Hart-
wig; CBl '90, 1649 u. '91, 247; R. de
philol. 12, 192 Chatelain. [61
•^KeufTer, Verzeichn. d. Hss. d.
Stadtbibl. Trier. Hft. 1, s. '89, 1816.
Rec: HZ 65, 353 f. Haupt; CBl f.
Biblw. 6, 121 f. G. Meier. [62
Catalogue codicum mss. , qui in
bibl. monast. Mellicensis servantur.
I. Wien, Holder. 1889. xiij362 p.
14 M. ^Rec: StMBCO 11, 159-62
Goldmann; Z. f. Oesterr. Gymn. 41^
623-9 Jungwirth; vgl. ebd. 1060. [63
Haureau, B., Notices et extraits de
quelques mss. latins de la bibl.
nation. I. Paris, Klincksieck. 406 p.
^ Rec. : BECh 51, 528-82 Delisle. [64
Catalogue g^n. de« mss. des bibl.
publ. de France: a) Paria: Bibl. de
r Arsenal (s. '89, 63 u. 2714. '90,
728). T. V. 1889. 487 p. 12 fr. -
b) Departements XI : Chartres. 1889.
1J571 p. 15 fr. - ^Rec: RC 29,
332-7; Polyb. 59, 67 f. Ledos. [65
Catalogue codicum hagiographoram
Latin, antiq. saec. 16., qai asserr. in
bibl. Paris.; edd. hagiographi Bei-
land. I. Paris, Picard. 4^ 606 p. 15 fr.
I, 2-8. Literatur- u. Quellenkunde, Universal-G.
* Rec. : Poly b. 58, 356-8 Douais ; RQH
48, 693 f. Delvigne; Bull. crit. Nr. 7
Duchesne. [66
Catalogue de la bibl. de la ville
d'Auxerre. II: Sect. d'hist., par M.
Quantin et F. Molard. Auxerre,
Gallot. X1828 p. [67
Catalogue of additions to the mss.
of the Brit. Museum in the years
1882-87. London, Brit. Mus. 1889.
XX 1140 p. ^Rec: DLZ 11, 1085 f.
Wattenbach. [68
Palma dl Ceanola, Alesa., Catalogo
dl mss. ital. nel Museo Brit. di Londra.
Torino, Roux. 210 p. 4L. -^ Rec. :
Giorn. stör. d. lett. it. 15, 418 23
Renier; A. stör. lomb. 17, 475-80
Motta; R. crit d. letter. it. 6, 114-7
Frati; R. stör. it. 7, 345 f. ; II biblio-
filo 11, Nr. 4; Gazetta letter. di Torino
14, 127. [69
Indici e cataloghi (s. 90, 729).
ajIV: Gentile, I codici palatini
d. bibl. naz. centr. di Firenze. II, 2.
p. 81-160 [^Rec: Giorn. stör. d.
lett. it. 15, 414-18 Renier; N. Antol.
26, 576 f.-, R. crit. d. lett. it. 6, 54 f.].
— b) V: Mazzatinti, Invent. d.
mss. ital. d. bibll. di Francia. III.
1888. 732 p. 6 L. [-X- Rec: R. crit.
d. lett. ital. 5, Nr. 5 Carini ; Giorn.
stör, della lett. it. 12, 468-71; N.
Antol. 19, 164-71 Torraca.] — c) X:
Bianchi, Relaz. e catal. dei mss.
diFiLPacini. 1889. xxxvj288p. [70
P^liasier, G., Un inventaire des
mss. de la bibl. Corsini k Korne
dresse par la Porte du Theil. (M6-
langes d'arclil. 9, 389-429.) [71
Sackor, Reise nach Frankreich s.
'90, 2694.
inventaire sommaire des archives
d^partement. ant^r. k 1790: Depar-
tero. de la Lorraine, publ. p. Ed.
Sauer. Strassb., Trübner. 4°. 284 p.
^Rec.: DLZ 11, 1056-8 Wiegand. [72
Catalogue des mss. du fonds de
Tremoille, par L. Del i sie. Paris,
Champion. 51 p. [73
SInonsfeld, Reise n. Italien s. '90,
2695.
Bacba, Eug., a) Les collections bist,
des archives du Vatican. — h) Les
archiyes Fam^iennes de Naples.
(CR de la comm. de Belg. 16, 517
bis 528; 529-37.) [74
Carte Strozziane (s. '89, 1830 u.
2720). p. 689-768. (Beil. zum A. stör.
it. Ser. 5, T. IV-VI.) [75
Huggenberger, Joa., Die Pflicht d.
Urkk.-Edition nach d. Reichscivil-
prozessordng. u. d. Entwürfe eines
bürgerl. Gesetzbuches f. d. Dt. Reich;
m. Anhang: A.-Benützg. in München.
München, Ackermann. 1889. 72 p.
1 M.60. ^Rec: GBl 1676. [76
Zur Bibliographie, zum Bibl.- u. Archiv-
wesen vgl. '90, 2900. 9055. 8575; 76. 3618;
28; 87. 3703; 48; 79-83. 3852. 8953. 4012.14;
57; 88; 96; 97 a. 4180. 4216; 26.
3* Universalgeschichte u. allgem.
Deutsche Geschichte,
^ Ranke, Welt-G., s. '89, 82a u.
'90, 735. Rec: PJbb 60, 153-80
Rössler; HZ 65, 288-93 Bresslau;
HZ 65, 293-6 Lehmann; Nation 5,
578 ff. u. 6, 413 f. Stern. - Vgl.
a) Michael, Ranke's Welt-G., s. '90,
735 a. ['X-Rec: RC 29, 392 f. Pfister;
vgl. ebd. 30, 17 f.; HPBll 105, 951 f.;
ThQschr 72, 846 f. Funk ; ZKTh 14,
349-52 Jäger; GBl 1398 f.; MHL 19, 1
W. Schnitze.] [77
Schlosaer, F. C, Welt-G. f. d. Dt.
Volk. 4. Ausg. (s. '89, 83.) 21. Aufl.
1.-79. [Schl.-]Lfg. (Bd. I-XIX). 1889
bis 1890. k Lfg. 1 M. (ä Bd. 5 M. 25.) [78
Weber, Allg. Welt-G. 2. Aufl. (s.'89,
84 u. '90, 736). Register 3 u. 4: zu
Bd. IX-XII u. XIII-XV. 149 u. 147 p.
ä 1 M. 50. -X-Rec: DLZ 12, 130 f.
Köcher. [79
Weltgeachlchte, Allgem., v. Fla the
etc. s. '90. 4424.
Weiss, Welt-G. (s. '90, 739). Lfg. 4
bis 30. Bd. I: Ixxxviij p. u. p. 385
bis 688; Bd. II: 912; Bd. III: 839 p.;
Bd. IV: p. 1-336. ^Rec: Grenzb.
49, II, 527; HJb 11, 796; KBIGV 88,
63 u. 118 f.; HZ 65, 83-85 Neumann;
Lit. Rs. 16, 280 f. Haas. [80
Assmann, Handb. d. allg. G. Tb.
II, 9. Nr. 99a.
Jäger, Welt-G. (s. '89, 86 u. '90,
737). 2: Aufl. II, 8. Nr. 100.
Geschichte, Allgem., in Einzeldar-
stellgn., hrsg. v. Oncken, s. '90,
4412.
Riancey, H. de, Hist. du monde,
continu^e par A. de Riancey et
A. Rastoul. Bd. XI-XU (Schluss).
Paris, Palm6. 1888-90. x531 ; 607 p.
k 6 fr. [81
♦6
Bibliographie Nr. 82-118.
Cantu, C, Storia nnivere. (s. '89,
87 u. '90, 740): Disp. 169-181. (Let-
teratura delle nazioni. T. I-III.)
p. 353-550; 320 p. u. p. 1-254. —
Dt. Uebersetzg. v. M. Brühl. Lfg. 4
bis 36. (Bd.I-VIII). p. 529-723; 684;
932; 1028; 1104; 1076; 796 p. n.
p. 1 48. [82
Lavisae, E., Vue g^n^r. de Thist.
polit. de TEurope. Paris , Colin.
243 p. 3 fr. 50. «X- Rec: HJb 11,
554-64 Grauert; Nation 7, 728; RH
43,97 Monod ; LaCultura 11, Nr. 13 f.
Bonghi. [83
Geschichte der Rurop. Staaten, hrsg.
V. Heeren u. Ukert, s. '90, 4413.
^Stöckel, G. d. HA. u. d. Neu-
zeit, 8. '89, 4531. Rec: Z. f. d.
Gymnw. 44, 153-5 HoflFmann. |84
Seldlitz, V., Porträtwerk (s. '89,
1838 u. '90, 741). Lfg. 111-120
(Schluss). [85
Galleria stör, univers. di ritratti
(s. '89. 1839 u. 4532). disp. 44-54. [86
Bibliothek Dt. G., hrsg. v. Zwie-
dineck-Siidenhorst., s. '90,
4403.
^kämmel, Dt. G., s. '89. 2723 n.
'90, 743. Rec: MIÖG 11. 453-7
V. Krones; MHL 18, 311 Anemüller;
HZ 65. 131 ; Z. f. Gymnw. 44, 767 f.
Bernhard! ; JB Germ. Philol. 11, 57
Böhm ; Bll. f. Bair. Gymnw. 26,375. [87
DIttmar, G., G. d. Dt. Volkes. Lfg.
1 u. 2. Bd. I, 1-240 u. xvj p. Heidelb.,
Winter. 1891. a 1 M. 'X- Erschien
in 3 Banden. — Rec: Mag. f. Lit.
59, 807. [88
n. Mittelalter.
1» Allgemeines»
Monumenta Germaniae historica:
Legum Sectio II, T. II, 1, s. Nr. 200.
— Scriptorum, qui vernacula lingua
usi sunt V, 1, 8. Nr. 388. — Libelli de
lite impp. et pont. I, s. Nr. 284. —
Indices eorum quae mon. Germ,
hist. tomis hucusque ed. continentur;
scrips. 0. Holder-E^ger et G.
Zeumer. Berlin, Weidmann. 4^
xij 254 p. 12 M. [89
Geechichtechrelber, Die, d. Dt. Vor-
zeit (s. '89, 91 u. '90, 2696) : Lfg. 88
bis 89, s. Nr. 314 u. 299. — 2. Ge-
sammtausg. Bd. XXVIII-XXX, s. Nr.
268-70. [90
Königs- u. Papst- Urkunden, Un-
edierte, mitg. v. A. Chroust. (NA
16, 135-68.) ^A\i8 Hs. 5077 d.
Wiener Hofbibl. [91
Schum, W. , Di una raccolta di
pergamene itad. acquist. per la bibl.
univers. di Halle. (A. stör. it. 5,
476-82.) [92
Henning, Rud., Die Ortsnamen auf
•as in d. Latein. Urkk. d. HA. (Z.
f. vergl. Sprachf. 31, 297-308.) [93
INanitius, IN., Geschichtliches aus
alten Bibl.katalogen. (NA 16, 171
bis 174.) [94
Wattenbach, W., Le fonti stör, della
Germania nel m.-evo: versione delle
pagine concern. Tltalia, per L. C.
Baldeschi. Ascoli Piceno, Cardi.
71 p. [95
Battagiino, J. IN. e J. Cailigaris, In-
dices chrono), ad antiq. Ital. Mura-
torii(8. 90,4). Fase. IMIL p. 61-180.
kl L, 50. ^ Rec. : RH 45, 119 f. [96
Carmi m.-evali inediti, pubbl. d»
A. Gaudenzi. (Bull. stör, deirist.
stör. it. 7, 39 9.5.) [97
ifr INas Latrie, de, Tresor de chro-
nol., 8. '89, 4536. Rec: HZ 65, Sß
bis 90 Buchholz; RH 42, 119 f.;
136 f. Reinach u. Monod; Lit. Rs.
16, 174-8 Bäumer; R. de l'hist d.
religions 20, 116 f.; RQH 48, 310 f.;
L'univ. cath. 1, 609-19 Allain. [98
Prutz, H. u. J. V. Pflugi(-Harttunf,
Mittelaller (s. '89, 1847 u. 4537). II
(Allg. Welt-G. V). p. 1 400. [99
Assmann, W., G. d. MA., 375-1492
(Atfsmann, Handb. d. allg. G. Th. U).
2. Aufl. V. E. Meyer. Abth. 3: Die
2 letzten Jhh.; Dtld., Schweis^ Italien
(von E. Meyer u. L. Viereck).
Lfg. 1. Braunschw... Vieweg. 284 p.
5 M. 60. [99a
Jäger, 0., G. d. MA. 2. Aull. (Jäger,
Welt-G. II.) Bielef., Velhagen ä Kl.
561 p. 8 M. [100
Henne am Rhyn, 0., Namen- and
Sachregister z. 2. Hauptabth. (G. d.
MA.) d. Allg. G. in Einseid amtellgn..!
hrsg. V. Onclcen. (Oncken, Allg. 0.
II, 1-2. Hittelttlter, Allgcni eines; Germftniscbe Dneit
Abth. 180.) Berlin, Grote. 160 p.
3 H. tlOl
Uaipr«eU, K., Dt. 0. 1. Berlin,
Uartner. 1891. xvij364p. 6M. * Be-
handelt Urzeit, Välkerwanderung u.
Herovingenretcb ^ unter besd. Beto-
nung ». Verf.-, Geselisch.- u, GeisteB-
leben. Noch 6 Bde. Bollen folgen. —
Reo.; DLZ 12, 165 f. Kap-herr. [2
#Nitzich, K. W., G. d. Dt. Volke«.
Rec: PJbh 66. 215-24 Neuraann. [3
*WeMel, Lehrb. d. G. I, e. 89,
4539. 2 M. 40. Rec: Z. f. Gymnw.
44.561 Brannaann; Lit. Re. 16,312 f.;
R. 9tor. it. 6, 811. [104
VgL "SO, 3i71; Y6; T»; 80; 83; M. 38»7;
3i; m; bi; U; «H; Ot. 9707; U; S9; b8;
10: 15. 3801; t; 17: Mb; 70; 84; »«. 3903;
«; II; 17; M; 17; 46. «IIBb; Mt: W. UM.
2. Urzeit u. FölkerwanderuHff
bis c. JMO.
Prähiatarie 10,1. iO; Germ. DrzEit Itl-ss;
Bcröhr«. m. d. Römeni (Kriege n. RSm. Be-
dedeloBg) 137-.18: VülkerwB.iidt!ninB 1&».(I9;
Klrctaen.Q. 110-18«.
Blätter, Prahistf.r. (g. '90, 2698).
U, 5-6p. 6596: ■) Eulenstein,
Grabbügetrunde a. d. Gegend d. ober.
Dunaulaufes. — b)72-6i 87-94. Ads-
grabgn. nnd Funde. — c) 84-6. L.
Zapf, Ein Bronzefnod ini Ficbtel-
Sebii^e. — 4) 86 f. H. Scheide-
tnantel, Ansgrabg. b. Schrotzhofen.
— Vgl. Nr. 116. 125. 163. [105
HostHann, Chr., Studien z. vor-
feachtl. Archäologie; ges. Abhh., m.
vorw, T. LindenBohini t. Braun-
Hhweig, Vieweg. 221 p. 7 M. [6
^Schrader, gpracbvei^leichg. u.
CrO., B. 90, 747. Rec: A. f. An-
throp. 19, 277-9 Brenner; Z f. ver-
gleich. RecbtBwifls. 9, 203-14 Bem-
höft; GGA 897-827 v. Bradke; Berl.
phil. Wichr. 10, 1565-7 Bruehmann;
». d. antbrop. Ges. Wien 19, 203 f.
Koch; CBl 440. [7
Brwike, P. V., b) Deb. d. Arische
Altb.-wisB. Rede. — b) Beitrüge zur
Kenntn. d. vorhist. Entwickig. uns.
Sprache tarn mea. — ej Ueb. Methode
n. Er^bniese d. Arisch. AUhniss.
CiesMii, Ricker. 1888-90. 52; 38;
uij350p. IM. 20; 2M.; 7 H. 50.
#Rec.: DLZ 11, 1830-2 Hartmaon;
W(chrK]Ph 7, 1362-7 Schrader; LBl
f. Germ. n. Rom. Phjlol. 11, 293-7
Wackernagel. [8
# Taylor, Origin of the Arrian»,
8. 90, 748. Rec: Ath. Nr. 3267;
SatR 69. 22 f.; Berl. phil. Wschr. 10,
1276-80 Juati; RQH48, 244 Moyae;
Lit. World, marcb 21; Christian al
Work, june 19; Science, marcb 28;
N.-Y. Times, june 23; Folk-Lore 1,
395-97 Jacobs. [9
Arbole de Jubalitvllle, Les pre-
miere habitants de l'Etirope, b. '90,
749. — Vgl. a) 8. Reinach, I*b
Hyperbor^ens. (R. cell. 12, 163-6.)
«Rec.: R. celt. 11, 228-35 Loth; R.
arcbl. 13, 122-4 Bertrand; Polyb, '89,
508 f. Gaidoi; RC 27, 497-500; Scott.
R. 3, 437-9; Bull. crit. 10, 291-4 Vao
den Gbeyn. [10
Anders, J., Die RundwUle der
oberen I.AUsiti. (H. d, Nordböhni.
EKurs.-ClubB. 13, 281-6.) [11
Nordhoff, J. B., Das Westfalen-
Land a. d. nrgeBchichtl. Antliropo-
logie. (Römerapuren, Erd- ii. SLein-
denkwnler, Kleinwerke, Höhlen u.
etbnograph.AIthh.), Münster, Regens-
herg. 50 p. m. 1 Kte. 1 U. 60. [12
Bernhardt, C, Lespeuptee pr£hi8t
en Lorraine. Nancy, Cr^pin-Leblond,
163 p. [13
Martimpery de Romeoourt, Edn.,
Lei Bepultures boiib tumuluB de la
Naguee. (M6ni. de la boc. d'archl.
lorraine 17, 75-85.) [14
Reber, B., Die Einwohnerd. Schweiz
in vorgeschichtl. Zeit. Genf, Georg.
22 p. 50 ct. [15
GUrlnoer, H., AuBgrabgn. d. bist.
V. r, Schwaben u. Neubnrg in Augs-
burg. I: Grabhügel bei Bobingen u.
Leipheim {Prähistor. Ell. 2, 1-4; 17
bia 19; 41-3.) [16
Ulrich, A., Die Auegrabgn. auf d.
Lindenberge bei Kempten, 1888-89.
Mit 2 Planen. (Allgäner G.frennd
3, 117-28.) Sep. n. d.Tit.: 2. Bericht
üb. d. V. d. Allgäuer AlthV vorgen.
Auagrabgn. etc. Kempten, Köael. 4^
17p.m.2PlBnen.-«.Vgl.'e9,189I.[16a
Chllngen^perg-Berg, M. v. , Das
Gräberfeld v. Reichenhall in Ober-
baiern. ReichenhalL 164 p. ca. Abb.
-X-Rec: Prähiat. Bll. 2, 76-9 Haue;
Z. f. Elhnol. 22, 105 f. Virchow. [17
Woelnaky, M., Das pr&hiBtoriBche
SchanEwerk v. Lemygel ; Beine Er-
bauer D. Bewohner. I. IL Badap.,
Bibliographie Nr. 118-172.
Kili&n. 1686-90. 96; 221 p. m. 24 a.
28Tar. eu.SM.— Vgl. ■) Vircliow,
Excuraion nach heiaygel. (Verhdign.
d. B«rl. Qea. f. Änthrop. 97-118.)[U8
4e-Zlmner, Die bemalten Tbon-
g«rÄaae Schleeiens &u« vorgeBchll.
Zeit, I. 90, 755. Rec: A. f. Anlhro-
po!.19, 272 f. Buschan; Z. f. Elhool.
22, 44 r. Virchow. [19
Kortlllet, de, Orlgines de la ctiaase,
lie la peche et de Vagriculture.
(Bibl. anthropol. XII.) Paris. Lecros-
nier. xigSiep. 9 fr. #K«c.: KH44,
342 f. HoliDier; Ausland 64, 54-9;
Tl-5 Mestorf. {20
MDilenhoir, K., Dt. Althkde. I. Neuer
verm. Abdruck TOn H. Rödiger.
Berlin , Weidmann, ixxt 544 p.
14 M. » Rec. : RC 30, 501 f. d'Arbois
de Jubainville. [21
BUBChan, Geo., Germanen u. Slaven ;
e. archl.-anthrop. Studie. (Sep. a. ;
Natar u. OITeiibarg. Bd. 36.) Uünet.,
Ascliendor/r. 49 p. m. 1 Kte. u. 4 Taf.
1 H. [22
#LindeRSchnilt, Das Röm.-Iierm.
Centr.-Muaeiim, s. "90, Nr. 6. Rec:
C81 1053 f.; Z. f. Ethnol. 22, 4S f.
Virchow^ R. de l'inslr. publ. en Belg.
83, 59i Bull, des coram. d'art et
d'archl. 28, 299 Piot. [23
4t Henning , Dt. Runendenkmäler,
f. '89, 4544. Kec: KBIWZ 8, 254
bis 257 KoBsina; CBI 704 f.; Jß
German. Phtlol. 1], 53 Harlmann;
A. f. Anthropol. 19, 279-83 Brenner;
Z. f. Ethnol. 22, 76-8ti; HZ 65, 324 f.
Wrede; ZDA 16, 366-79 Hollhauaen;
ZDPh 23, 854-60 Gering. [24
SSderberg, S., Eine nea entdeckte
Allemanuische Runeninscbrift. (Prä-
histor. BN. 2, 33-41; 68.) [25
Meyer, Chr., Die &11. Dt. Anaiedlgn.
als Grundlage d. Dt. Bauernstandes.
(VjschrVPK 27, IV, 43-73.) [26
Hau, H., Gerninn. Althli. in dem
AngelsäcliB. Exodus. Leipz. Diss.
1889. 36 p. [27
Seither, ■) Stadien z. Germ. Sagen-
G. I u. II, s. -89, 2872 u. '90, 765.
[« Rec. : LBl f. Germ. u. Rom. Philol.
11, 213-8 Symons; Bibl.-krit. An», f.
Roman. Spr. 1, 221 f.] — b) I,es mylhes
et les contes des Germains du Nord
(U.-Age 8. 34-7).-Vgl.e)R. Stephen,
Nigra Oerm. mjrter L ny belysniug
(Mord, tidskr. f. vetensk. etc. '89.
291-31 1). [28
Knuffmann, F., Dt. Mythologie.
8tulIg.,Göscben.l07p. 60Pf. «-Rec.:
AZlg Nr. 308 Golther. [29
Knoop , 0. , Die neu entdeckten
Gotterges lallen u. Oütlemamen d.
Norddt. Tiefebene. (Z. f. Vulkskde.
2, 449 (F.) 130
Jäkel, H., ErUia Hludaoe. (ZDPI<
23, 129-46.) [31
Pleljte, W., GeloKesteeu un de
godin Hludana. (Versl. en mededcel.
d. ak. d. wetensch. 6, 58-63.) [32
Weinhold, K., Ueb. d. Mythus vom
Wanenkrieg. (SBBAk 611 25.) [3S
-K- Frani, Mythol. Studien 11, s. '89,
2735. Rec; Berl. pbil. Wschr. 9,
1376 r. Röscher; DLZ 10, 1778 f.
Rödiger; Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 90
CbriBr:R.del'hiBt.d.relig.20,126.[3t
Blind, K., German. Feiierbestaitg.
(N. fr, Presse Nr, 9323.) [35
Barthelemy, F., Haiärianz ponr
eerv. ä l'^tude dea lempa pr^-romains
en Lorraine. (U^m. de la soc. d'archl.
lorraine 17, 141-364.» [36
# HQbner, Rom. Herrschaft in
WesUnropa, 8. '90, 767. Rec: Berl,
phll. Wschr. 10, 857-9 Wolff; Dt
Rs. 64, 477; KC 30, 131 Cagnati
HJb 11, 608. (S7
HIrachfeid, 0., Zur anoalist. Anlage
d. TaciteiBclien U.werkee. (Hermft
25, 363-73.) [38
Liesenberg, Fr., Die Sprache d.
Ammianus Harcellinna. Progr.BlsD-
kenburg. 1888-90. 4°. 33; 21; 17 p.
■X- Rec. ; A. f. lat. Lexikogr. 7, 306. [S9
KItivekorn, H., Die Kämpfe Ciaan
geg. d. Helvetier. 58 v. Chr. Progi.
Lpz, Fock. 1869. 25p. «Rec: MHL
18, 195 Fo8B. [40
Harroy, E., Les Ebnrons k Lin-
bourg: le T^ritable Adnatuca Cattd-
lum. Namur, Roisin. 1689. 108 p-
1 fr. 25. -X-Rec: Bonner Jbb. 8«,
205 f. Scliaafriiausen. [41
Hirsohfeld, 0., Zar 0. d. Pannou.-
Dalmat. Krieges. (Heimes 25. S&l
bis 362) [48
RIeae, AI., Die Sueben. (Rhein.
Museum. 44, 331-46.) «Rec: JB
d. phil. Vereins Berlin '90. 308 An-
dresen. [43
■K- DDnzelmanH , Varosaahlaclit, *.
89, 1874 II. '90, 13. Rec: HZ 6«,
II, 2. BerährnngeD mit ien RämerD ; Volke rwandemng.
[artene; Bll. f. Bair Gjrmnw.
muinerj JBGerm. Pliil. 11,
n; JB pbilol. V. Berlin '90,
nd regen. (144
dar, K., HiBcellen z. Varua-
. Progr. Düren. 4°. 40p. [45
(AHB., Die Varian. Truppen-
j, (KBI d. Dt. Ges. I. An-
20, 57-63.) *Rec.: JB d.
'. Berl. '80, 301 AaitrcBen. f46
ibourg, Oerilichkeit d. Varus-
. 8. 89, 116. Rec: UHL 13,
tbrahani; Bonner Jbb. 8b,
Ihm; Gyuinw. 6, 197 I.
t. [47
', P., Der Dakenkrieg Marc
r. 1. (Sz^adok 22,812-28.)[48
Wer, C, Beitrr. z. G. Cara-
Disa. Harburg. 41 p. -X-Rec:
I, 305 r. Falckenheiner. [49
iMn, Th., Die einheitl. Limee-
(Hation 8, 168-70.) [50
ider, J., a) Heer- n. IlandelB-
. Gernrnnen (s. '89, 1880 u.
). Hrt. 8-9. DüBSeld., Begel,
p. 3 u. 2 M. [*Rec.: GBl
JBGerm. Fliilol. 1 1, 5» Böhm ;
IUdoI. 22, 47 r. Virchow;
il.WBchr. 10, 1538 r.; Cham-
- h) RömerBtrsEBen im Reg.-
Aachen. II. (ZAhcIiGV 12,
[51
W, Rheinlande in d. Römer-
89, 2745 u. '90, 15. Rec:
Jbb. 88, 230 f. Wiedemann;
9, 94-8; JB d. philol. V. z.
0, .S03-5 AndrcBen. ~ Vgl.
le, Üeb. d. Glaubwürdigkeit
18 (KBIWZ 9, 216-80 (52
ar, G. V., Die Bäder d. Ürenz-
(WZ 9, 255-79.) [53
, E., Zur GrantiBsage. (MV
d Aach. Vorz. 2, 21-6.) [54
, K., Karte d. Rum. StraBBen
lerlassgn. in Oberschwaben.
).,Maier. 80 Pf. — Vgl. '90. 16a.
KBIWZ9,196f.; WachrKlPh
493; Berl. phil. Wachr. II,
folSr. [55
ir, F.f Die Seplim er- Strasse;
terenchgn. üb. d. Reste alter
trasBen. (Jb. f. Schweiz. G.
SO.) [56
uewaU, V., Studien zur G.
laprovinsen. I: D. Grenzen v.
superior n. d. Illyr. Grenz-
Archl.-epigr. U. a. Oesterr.-
t, 129-54.) [57
Jenny, S., Bauliche Ueberreste t.
Brigantium. (M. d. Centr.-Comm. 16,
194-6.) *Vgl. '90. 776. [58
#Sldanil Epislulae etc. rec. Luet-
johann. s. '89, 129d.'90, 22. Bec:
Z.r.Oesterr.Gymo.il, 481-97 Engel-
breclit; CBI '88, 1197-9. [59
■StOroiii ad*, paganos lihri VII,
rec. ZangemeiBter, ». '90, 23.
Rec: CBI 559; Berl. phil. Wschr.
10. 626 8 V. Dumaszewsbi ; DLZ 11,
717 f. Kubier; HJb II, 370; NA 16,
208; ClasB. R. 314 Cooke. [60
KUbler, B., Isidorusstudien. (Her-
mes 25, 496-526.) [61
Frick, C, Die Weltchronik v. J.
452, (Rhein. Hub. 46, 106-11.) [62
TrültMh, V., Der Goldfnnd v. Sii-
lagj-Somlfö; Denkm. der Völker-
wanderg. (Prahistor. Bll. 2, 53-60;
67 72.) [68
Weber, Die Hunnen. (KLex 6,
421-9.) [64
Caraccio, Marc., I Germani e la
loro coltura. PadoTa, Sacchetto.
176 p. 5 L. [65
Sickel, W., Die Reiche d. Völker-
wanderg. (WZ 9. 217-54.) [66
Koch, J., Claudian u. d. Ereignisse
d. JJ. 395 8. (Rhein. Uus. 34, 575
bi« 612.) [67
Hüfler, C. V., Kaiser Hon oriu«. (KLex
6, 267 r.) [68
Krilidek, A., Herc;nia, Fergunna,
Krokonose; e. Beitr. i. G. d. Völker-
wanderg. Progr, Kremaier. 25 p. [69
GUMenpennlRg , A., Die K.-G. d.
Theodore! v. Kyrrhoa; eine Ünter-
Buchg. ihr. Qn, Halle. Niemeyer.
10:1 p. 2 M. *R«c.: CBI 1082 f.;
WHchrKlPh 7, 1374 f. Hirsch; Berl.
phil. Wschr. 10, 1648-50 Runie. [70
'»TertulllanI opera, rec. Reiffer-
scheid et WiSBowa. I, b. '90,787.
Rec: TliLZ 15, 801-3 Jülicher; Berl.
phil. Wschr. 10, 822-4 Petscbenig;
CBI 1017 f.; HZ65, 122-5Nöldechen;
RC 30, 114 f, Lejny; Lit. R«. 16,
274 r. Weyman; A. f. lal. Lexihogr.
6, Nr. 3 u. 4 V. Dombart; Z. f. wiss.
Theol. 33, 512 Hilgenfeld; DLZ 11,
1409-12 KUbler. [71
TertulllanI Apologeticas adv. gen-
tes pro Christianis, ed. by T. U.
Bindley. Oxford, Clarend. prew.
10
i#. *. -I '.»£ ' %' i.* Nr. * T"*— ■** .' .
1 ^ rl>. XX X 1 72 : . •, t * r.r*. r-* "
Hartel. W. v.. r%:r-: -r.:!'? ?.
1 M- Vi. *h*; . MJ. i4:i.> f. Tx
Nöldech». E.. T*rr.-.. ti. ^.•-.*.
P*r.:>:*. 4>J : > M. * K^-:.: «. :>.
'j 1 . 1 44 . . : h'- . K Zt? ■:T4 :. Z- / : t .*.• H< v
12- V^j i — V^-.. nV. .TZ > >-T .. 74
AhT.i n. >.•- .i.> . II: * FK*. fi. b^.f-^r
z'i I M i;;. 1 ^,'t \>. 10 M. ^}.
'IfiLZ !•>. v>. :'. h*:-i*'::.: L. i. w.fi.
T.'i»:^:. .i4 . l>>-''7 H,2^r:V.d. —
Vjf:, A; W. Kof/: «;■. D^r Za;.t-Ha.--
r */;* •';;i#; .Str*:.l 'j'i. 0. 'j. d. Le :l*r-*.
K%rof,*. f7r..S'.K »;4. l'>2-57.» 75
Klüger. G., I» l>:'>u:jr. *!. At".a-
u'n>iti^ i'j'j'j. :'. ;.ro\. itif-.f}.. 1»;.
Paret, Fr, l'r;-'ri;!i^j.'ii. t. Ketor-
uthUßF 0. 4. -J;»,. •:. kircuengesful..
h'ihrr. Pri-Cilliin*. W'jrzb.. Studier.
l^'Jl. :j^ii^ j>. »; ü. ;77
Aiüfelineaa, !>; Uii*. copte de «a
MM. rihtion.. ^ort«-ri&rit \«:^ acte? du
'hutiWf. d K|/h^v-, CK Ir. 212-9.) [78
if ROMi, de, Iri-orij,t. Christ, urb.
r.oma#r. II. 1. h. iKi. 7rJ'2 Kec: TliLZ
lo. :W:nO ij. f-ick-r: Tlit^chr 72.
179-208 Klirhard; Lit. Hdw. 29. 239
bis 24;j Kbriiard: IlJb 11. 512-31
KirhCli: Wl^vMr 2. 502-10 Waal:
/KTIi '89. 90-152 OriHar: Report, f.
KiinHtw. 12, 404 f. Kraus. [79
Kraue, Frz. X., Die christl. Inschrr.
d. Rheirilandi«. I: Die rhribtl. Inschrr.
V. d. Anfärif^en d. Christenth.'s bis
Mitte d. 8. Jh. Freib.. Mohr. ^v. 4^
ix 171 u. 8 p. 30 M. «5fHec.: K(^8chr
4. :i83 f. de Waal ^ Biill. crit. 11,
418 r.: Katholik 3, 182«;: HJb 12,
151 KirHi-h. [80
Techirn, Die Kntstehg. d. Köm.
K. im 2. (diristl. Jh. (ZKÜ 12, 215
bJH 247.) |81
«X* Neumann, Der Hörn. Staat n. d.
ullf(. K. bis auf Diocletian I. s. '90,
784. Her.: CBl 954; Aiidov. R. '90,
juiie Ciirtis; llJb 11, ()ü9 f.; Lit. Rs.
IG, 301 f. Funk; DLZ 11, l()82-4
Znpffel; (JGA '91, 23-30 Wissowa;
Z. f. wiHH. Theol. IM, 235-43 Ciörres;
i »esterr. 1 Jt. CHI '90,Nr.l5 Öcherer. [82
. Ftl . a Ej-i:irt L f a«
:• 4.!^".. -:^-:r :"" : r-^:. -
;* 47- >1
AJIart. P.. 1l ;^:>.r:-cT...: if Tjfr
II f-vr.*. Ir-: : f -^ x •. ,-t-:.r' 442 p-
1 -» - JL ^ «■• " - ■ - - "- ^ '«U
Britclur. J. ■- lir :•:-:_: ! Slex
<: 71- il' 'f5
■•Lr>:. Im .--rr :=. ÄA * S". fTTli
•:;'*' : . '>> r:. H
Z-r '- i. Z*::rx^3t* rr: >'. irr a»*
, ; 'j b il'«- kr : : ;; 4- ^ : ♦ >5 : *St:
>:i •;■*;;::!<»». «r i fc i:i. g:l:
i-5 k : i . i? * : i*: ■'^ : i: *? *. *Ai'4 rt. l^t
. N* hrr. X«.-" Nr *»»
i
I
M*n-.'ving*r IST-:;*?: KariÜE^r. we ^y?V
Karolinger. Bearb«:ran^*r r »-ri!': Vnft*-
sune rfS- -if^l : Papccrthdm nci Kirrte dt
bis t''* : lullen 'i^then a. La&^>bArdeB< SA
bi* 2*T.
Avit, eveqne de VIeaae. Oeovrei
completes : p. U. C h e *• a 1 i e r. Lyon,
libr. gener. caih. IxxixdOwi p. #R«''
RH 44. 339 f. Mnlinier: HJb 11
801: StMBCO 11. 708 f. Hureh. [187
•^ Nieard, Le poete Fortonat. s.
90. 803 a. 3 l'r. 50. Rec: RQH48.
r>49 f. Allard; HJb 11. Ö50; RC 30,
447. [88
Corra, G. M., Vita di s. VenaDiio
Fortiinato valdobbiadense , veKOvo
di Poitiers. Padova, lip. del seini-
nario. 19 p. [8^
^Arbeonie vita S. Emmerammi,
ed. Sepp, 8. "90. 48. Notee: Anntl-
Boll. 8, 356 f. — Rec: StMBCO IL
358 f. [«0
Gundlach, W., Der Anhang des
3. Kpistolae-Bandes d. Mon. uenn.
bist.: Epistolae ad res Wisigothorott
perlin. (NA 16, 9-48.) [W
Havet, J., Questions meroving. (**
'89, 155 u. 90, 2759). VI: La donation
d*Etrepaj?ny. (BECh 51, 218^.)
^Rec. V. V: NA 16, 208 f.: RQH
48, 303 de Fontaine ; CBl 1796 f.; BB
45, 212. [^
II, 2-3. Christliche Urzeit, Fränkisches Reich.
11
Prou, M., Invent. somm. des mon-
aies m^roving. de la collect. d*Am^-
durt, acq. par la bibl. nation. (RN
, 145-240; 273-353.) ^Rec: CR 18,
19 f. Delisle. [193
Baifort, A. de, Deecript. g^n6r. d.
lODnaies m^roving. (Ann. de la
oc fran?. de num. 14, 346 91.) [94
Morel-Fatio , A., Catal. raisonn^
e Ja collect, de deniers m^rov. des
. et 8. siecle de la tronvaille de
limiez^ publ. p. A. Chabouillet.
aris^ Rollin & Feuardent. xviij68 p.
t 11 pl. ^Rec: Ann. de la soc.
ran^. de num. 14^ 395 f. de Bel-
[>rt; CR 18, 419 Delisle. [95
Heeger, G., Ueb. die Trojanersagen
1. Franken u. Normannen. Progr.
jandau. 38 p. "^Qn.-Üntersuchgn.
)ctr. Fredegar u. Dudo. [95a
Uppert, Wold., Beitrr. z. alt. 6.
i. Thüringer. III: D. Tod Hermina-
frids. — Zur G. d. hl. Radegunde.
Anhg. — Die Sprache in d. Thüring.
Oedichten d. Venant. Fortunatus.
(ZVThüringG 7, 3 38.) [96
Du Moulm-Eckart, R., Leudegar,
Bischof V, Autun; e. Beitr. z. Frank.
G. d. 7. Jh. Bresl., Köbner. 108 p.
211.80. p. 1-42 Bresl. Diss. ^Von
besond. Interesse in den auf die
(In.frage bezüglichen Theilen^ die
eine neue Auffassg. zu begründen
«Dclien. [97
Goll, J., Samo u. d. Karan tischen
Slavcn. (MIÖG 11, 443-6.) [98
Oeltner, Samo. ( ADB 30, 309 f.) [199
Capitnlaria regum Francorum denuo
ttJid. A. Boretius et V. Krause,
fl, 1. (Mon. Germ. hist. Legum Sectio
IL T. II, 1.) Hannov., Hahn. 4«.
xl92 p. 7 M. [200
Seebass, 0., Ueb. d. Statuta Mur-
)*ien8ia. (ZKG 12, 322-32.) [201
Oiplona di Lodovico Pio e Lotario
iel 10. laglio 826, pubbl. da P.
^ayra. Torino, Bocca. 14 p. [2
#Loiip, Servat, Lettres, s. '89,
%2. (Bibl. de T^cole des hautes
tndes fasc. 77.) 236 p. Reo.: BECh
•0, 97-101 Le Vavasseur; RQH 48,
124 f. Ledos; DZG 3, 149 f. Mo-
mier; GBl '89, 1744; DLZ 12, 274 f.
feyer ▼. Knonau. [3
Mbmker, W., Hucbald. (KLex 6,
»3 f.) [4
Chroütt, A., Za d. „Annales Ful-
denses" [Topogr. Erklärgn. III.] s. *90,
4244. [5
Manitiua, M., Zur Karoling. Poesie.
(NA 16, 175-7.) [6
Serrure, R. , Note sur ane tron-
vaille de monnaies caroling. (Ann.
de la soc. fran^. de num. 14, 339
bis 345.) [7
-^ Richter u. Kohl, Ann. d. Frank.
Reiches, s. '89, 180. Rec: DLZ 9,
809-11 Holder- Egger; Z. f. Gymnw.
32, 495 8 Stöcken ; KBIGV 36, 9 f.;
MHL 19, 9 f. Löwenfeld; MIÖG 12,
181-85 V. Ottenthai. [8
Gerdea, G. d. Dt. Volkes u. s.
Cultur z. Zeit d. Karol. u. Sachs.
Könige (s. '90, 2774). (Gerdes, G.
d. Dt. Volkes im MA. I, 2-13.) xvjp.
u. p. 65-709. 12 M. -^Rec: Lpz.
Ztg. Beil. 272; CBl '91, 197 f. [9
Bröcker, L. 0., G. d. Dt. Volkes u.
Dt. Reiches. II: 882-1024. Braunschw.,
Bruhn. XJ327 p. 2 M. 40. [10
Bröcker, L. 0., Dtld. vor 1000 JJ.;
e. Culturbild. Braunschw., Bruhn.
1889. 85 p. 1 M. ^Rec: Z. f. Dt.
Cultur-G. 1, 110. [11
Melanges Caroliogiene par Bardot,
Pouzefc et Breyton; pr^facc par Ch.
Bayet. (Bibl. de la fac. des lettres
de Lyon VII.) Paris, Leroux: a) G.
Bardot, Remarques sur un passage
de Richer. 39 p. — b) Ph. Po uzet,
La succession de Charleroagne et le
trait^ de Verdun. 92 p. — c) A. Brey-
I ton , Remarques sur la conqu^te
franque en Lombardie. 31 p. [12
Schröra, a) Erzb. Hincmarv. Reims.
— b) Bisch. Hincmar v. Laon. (KLex
6, 8-12; 6-8.) [13
Rauschen, Gerh., Die Legende Karl's
d. Gr. im 11. u. 12. Jh., mit e. An-
hang über Urkk. Karl's d. Gr. u.
Friedrich's I. f. Aachen,v.H. Lorsch.
(Publl. d. Ges. f. Rhein. G.kde. VII.)
Lpz.,Duncker&H. xviij223p. 4M. 80.
<X*Krit. Aus^. d. bald nach 1165 von e.
[Aachener?] Klerik. verf. Vita Karoli;
p. 129-48: Excurse üb. Einzelfragen.
— Rec: HJb 12, 172-82 Grauert. [14
Curicque, J. M., M^m. hist. sur le
culte eccl^s. du bienheureux empe-
reur Charlemagne depuis sa mort
jusqu'ä nos jours. (Sep. a. M^m. de
l'ac. de Metz 67, 216-74.) Metz. 1888.
60 p. -X-Rec: ZAachGV 12, 336
Lorsch. [15
12
Bibliographie Nr. 216-267.
Giemen, P., Die Porträtdarstellgn.
Karl's d. G. (e. '90, 818a u. 2779 b).
m. IV. (ZAachGV 12, 1-147.) 87 p.
auch Strassb. Dies. «^Rec: NA 16,
223; Sammler 12, 124-6. [216
Rhoen, Karol. Pfalz zu Aachen,
8. '89, 4606. Rec: MHL 18, 24-6
Hahn-, NtZtg Nr. 312 Frey. [17
Beiesel, St., Die Sclireibkünstier
an d. Karoling. Hofschule zu Aachen.
(ZAachGV 12, 315-17.) [18
Leitschuh, Frz. Fr., Eine Karoling.
Elfenbeintafel. (M. a. d. Germ. Nat.-
Museum 3, 43-7.) [19
•^Glasson, Hist. du droit etc., s.
'89, 200 u. 4617. Rec: BECh 51,
161 f. Aubert; DZG 3, 146 f. Mo-
linier; R. intern, de l'enseign. 18,
216 f. d'Arvert; SavZ 9, Rom. Abth.
194 Hirschfeld. [20
Platon, G., Le mallas ante theoda
vel thnnginum et le mallus legiti-
mus. Bord., Chollet. 1889. 46 p.
^Rec: RC 29, 352 f. Pfister; SavZ
11, 206 f. Brunner. [21
Brandileone , La rappresent. nei
giudizi sec. il diritto mediev. (s. '90,
81). II. (Studi e docc. 11, 3 23). [22
Brunner, H. , Ueber absichtslose
Missethat im Altdt. Strafreclite.
(SBBAk '90, 815 42.) [23
Opet, 0., GeschlechtSTOrmundschaft
in d. Frank. Volksrechten. (MIÖG
Erg.bd. 3, 1-37.) [24
Needon, R. , Von d. Entstehg. d.
Dt. Königthums. (Lpz. Ztg. Beil.
429-32.) [25
Mommsen, Th., Das Römisch-Germ.
Herrscherjahr. (NA 16, 49-65.) [26
Krause, V., Missi dominici (s. '90,
2795). Beiichtigg. (MIÖG 11, 664.) [27
Patetta, F., Suir introduz. in Italia
della coUez. d' Ansegiso e sulla data
del cosi detto Capitulare Mantuanum
duplex, attrib. all' a. 787. (Sep. a.
Atti d. r. acc. di Torino. XXV, disp.
15.) Torino, Clausen. 42 p. [28
PUckert, Die sogen. Notitia (Con-
stitutio Hludovici Pii) de servitio
roonasteriorum. (Berr. d. Sachs.
Ges. '90, 46-71.) [29
^Arbois de Jubainville et Dottin,
L'origine de la propri6t6 fonci^re
et des noms de lieux habites en
France, s. '90, 2796a. Rec: NRH
de droit 14, 669; Jl. des ^conom.
'90, III, 283-5 Lefort; Romania 19,
464 77 Paris; R. archl. 16, 132; RH
44, 349 f. Monod; RC 30, 439-45
Reinach; Z. f. Roman. Philol. 1.5,
266 9 Thurneysen ; R. celtique 12,
168-70 Cagnat. — Vgl. Arbois de
Jubainville, a-b) Observations sur
les noms de Heu en France. — Gentiles
romains dans les noms de lieu. (CR
17, 6 f.; 27-29.) — c-d) Noms de
lieux frang. en ins (R. de pat. gallo-
rom. 2, 241 56; R. celt. 10, 153 77).
— e) Note snr le nom de Nancv
(R. celt. 10, 229-31). [30
HufTschmid , M. , Die Ostgrenze d.
Lobdengaues im Odenwalde. (ZG-
Oberrh 6, 105-18.) [31
•^Liber diumus, ed. Sickel, 5.
'89, 1995a u. '90, 826. Rec: MHL
18, 216-20 Köhler; HZ 65, 126-9
Kehr; Bibl. d. sc. it. 1, Nr. 7 Ci-
polla; Atti d. acc. dei Lincei 5, 1,
392-4; RH 45, 113 f. Cipolla. [32
Jiilicher, Ad., Zum Liber Diarnas.
(ThLZ 15, 628 30.) [33
Knöpfler, A. , Papst Hormisdai;.
(KLex 6, 281-7.) [34
Hasenstab, B., Studien zu Ennodius;
e. Beitr. z. Volkerwanderg. Progr.
München. 66 p. <9f Rec: HJb 11
801. [35
Feiten, Die Päpste Johann L bis
Joh. X. (KLex 6, 1556-71.) [36
Scheid, N., D. Weltanschauung d.
Boethius u. s. „Trostbuch**. (Lascher
St. 39, 374-92.) [87
Conrad, F., Vigilius a. Justinian
im Dreicapitelstreit; e. Beitr. z. <
PapstÜ. Berl. Diss. 33 p. [33
Grisar, H., a) Rom u. d. Frank.
K., vorn, im 6. Jh. — b) Gregorius
praesul meritis et noraine digon».
— c) Hat Gregor d. Gr. d. K^e-
sang reformirt? (ZKTh 14, 447-98;
552-6; 377-80.) [89
Grisar , H. , Honorias I. (KLex 6,
230-57.) [40
Bassenge, Edm., Die Sendg. Au-
gustinus z. Bekehrg. d. AngelsachseD,
569 604. Diss. Lpz., Fock. 75 P-
1 M. 50. [41
Balan, F., li centenaro di S. Gr^
gorio Magno. Verona, Marchiori.
40 p. [42
Testa, 0. M., La chiesa di Napbli
nei suoi rapporti con papa Ore-
gorio I. (Sep. a. R. stör. il. 7, 457
II, 8. Fränkisches Reich.
13
bis 488.) Torino, Bocca. 2L. ^Rec:
N. Antol. 30, 177-9. [243
^ DopITei, Kaiserth. n .Papstwechsel,
8. *89, 2000 u. '90, 83. Rec: ThLZ
15, 283 f. Hauck; R. de l'hist. d.
religions 20, 361 f.; DLZ 11, 1056
Kaulmann; GGA 609-26 Hartmann;
AZtg Nr. 221; AKKR 65, 154. — Vgl.
DZG 4, 840 f. [44
Pinton, Le donazioni barbariche
ai papi. Roma, Civelli. 4^ 242 p.
6 L. ^ Rec. : N. Antol. 28, 742-5. [45
Loening, L, Die Eutstehg. d. Kon-
stantin. Schenkgsurk. (HZ 65, 193
bis 239.) [46
Patetta, F., 8opra 2 mss. della
collezione ps.-isidoriana. (Sep. a.:
R. ital. di sc. giuridiche X, 1.) Roma,
Loescher. 11 p. [46a
Sinson, B. v., Ein Schreiben Döl-
linger's üb. d. Entstehg. d. Ps.isidor.
Decretelen. (ZKG 12, 208 f.) [47
Thaner, F., Za Pseudoisidor. (MIÖG
11, 626 f.) [48
Pflugk-Harttung, J. v., Ueb. Archiv
u. Registratur d. Päpste, s. künftig
in IV, 3.
Rscber, 0., Der Zeitpunkt d. 1.
Austras. Synode. (DZG 3, 128-34.) [49
Arbeliot, Les sources de Thist. des
origines chrdt. de la Gaule dans
Gregoire de Tours. Limoges, Du-
courtieux. 27 p. ^Rec: R. deSain-
tonge 11, 74. [50
Loeck, Geo., Die Homiliensammlg.
d. Paulus Diaconus, d. unmittelb.
Vorlage d. Otfridischen Evangelien-
bochs. Kieler Diss. Lpz., Fock. 47 p.
1 M. 50. [51
Tesch, L, Zur Entstehgs.-G. d.
E?angel.buches v. Otfried. I. Greifs-
walder Diss. 62 p. [52
Walafridi Strabonis liber de ex-
ordÜB et incrementis quarundara in
obeervationibus eccles. rerum, rec. A.
Knöpf 1er. Münch., Stahl. xviijll4p.
2 M. 40. ^Rec.: HJb 12, 160 f. [53
Dfinnlar, L, Ueber Christian v.
Stavelot u. 8. Auslegung z. Matthäus.
(SBBAk 985-52.) ^Rec: HJb 11,
805 f. [54
'ifr Cbrodegangi Metensis regula
canonicoram , s. '90, 88. Rec. : N.
pbil. Rs. 169 f. Rufs; Lit. Rs. 16,
287 f.; MIÖG 11, 498 f. [55
<)f6aBdiaeh, Streit d. Bisthümer
Arles u. Vienne, s. '89, 2801 u. '90.
835. Rec: CBl 958; RC 29, 503-5
Pfister; MHL 18, 306-10 Stern; Theol.
Qschr. 72, 693-5 Funk; DLZ 11, 1887
Kaltenbrunner. — Vgl. Bemerkg.
Gundlach's. (NA 15, 619.) [56
Ladewfg, P., Die Bischöfe v. Kon-
stanz: a) Salomo I., 838 [839?] -71.
— b) Salomo II., 875 89. — c) Sa-
lomo 111., 890-919. (ADB 30, 275
bis 81. [57
ifr Bradley, Story ot' the Goths, s.
'89, 132. Rec: DLZ 9, 1500 Kauf-
mann; RH 39, 401; The Antiq. 18,
85; SatR 65, 633. [58
Nicastro, G., Teodorico il grande;
studio stor.-crit. I: fino alla presa di
Ravenna. Caltagirone,Scuto. 75 p. [59
Wrede, Ferd., Ueber d. Sprache d.
Ostgothen i. Italien. (Qn. u. Forschgn.,
hrsg. V. ten Brink etc. Uft. 68.)
Strassb., Trübner. 1891. 208p. 4M. [60
Cbrou8t, A., Zu Paulus Diaconus
[Topogr. Erklärgn. I] s. '90, 4244. [61
<^Tama88la, Le fonti deir editto
di Rotari, s. '89, 4643. Rec: A.
giurid. 44, 254; R. stör. it. 7, 136 f.
hiappelli; A. stör. it. 5, 451-4; RH
45, 112 f. Cipolla. [62
N08titz-Rleneck, R. v., Zur Frage
nach d. Existenz e. ^Liber Papiensis"*.
(HJb 11, 687-708.) [63
ifr R08i, Langobardi e chiesa rom..
s. '90, 2819. Rec: A. stör. it. 6,
318-20; R. stör. it. 7, 531 f. Schipa. [64
•^Diehi, L'administr. byzant., s. '89,
2019 u. '90, 843. Rec: HZ 65, 180-9
Geizer; CBl 1124; Studi e docc 11,
115; Bull. crit. 11, 324-33 Fahre; RH
45, 132-41 Fahre. - Vgl. DZG 4, 210
Fischer. [65
^ Hartmann, Byzant. Verwaltg. in
Ital., 8. '89, 2808 u. '90, 844. Rec:
MHL 18, 214 f. Hirsch; EHR 5, 579 f.
Balzani; CBl 1124 f.; DZG 4, 210
Fischer; RC 30, 175-7 Diehl; HZ 65,
368 f. Hirsch ; RH 45, 141-4 Diehl. [66
^Te8ta, 0. M., II ducato di Napoli
nella prima met& del 9. secolo. Nap.,
Detken. 1887. 109 p. Rec: N. AntoL
30, 179 f.; R. stör. it. 6, 530 f. Ca-
passo. [267
Vgl. '90, 3727. 3859a. 4048a. 4109 b-d.
'91, M. 102; 26; 27; 33; 66; 80.268; 79. 332.
14
Bibliographie Nr. 268-319.
4, Säclisiscfie und Salisclie
Kaiser 91H—1125.
Allgemeines u. 10. Jh. 268-283; 11. (-12.) Jh.
284-898. Verf. u. Rreuzzüge s. in II, 5,
Fortsetzung, Die^ d. R e gi n o ; übers.
V. M. Büdinger. 2. Aofl.; neu be-
arb. V. W. Wattenbach. (G.-Schrr.
d. Dt. Vorz. 2. Ausg. Bd. XXVIII.)
Lpz., Dyk. x42 p. 80 Pf. [268
Ruotger'8 Leben d. Erzb. Bruno
V. Köln., übers, v. J. v. J asm und.
2. Aull., bearb. v. W. Wattenbach.
(G.-Schrr. d. Dt. Vorzeit 2. Ausg.
Bd. XXX.) Lpz., Dyk. xij76 p. 1 M. [69
Au8 Lludprand'8 Werken ; übers, v.
K. V. d. Osten-Sacken. 2. Aufl.:
neu bearb. v. W. Wattenbach.
(G.-Schrr. d. Dt. Vorz. 2. Ausg.
Bd. XXLX.) Lpz., Dyk. xx 94 p.
2 M. 80. [70
Monticolo, 6., I mss. e le fonti
della cronaca del Diacono Giovanni.
(Bull, deir ist. stör. it. 9, 37-328.)
-^fRec: R. stör. it. 7, 678-80 Cipolla;
N. Antologia 29, 174-8. [70a
Lippert, W., Ein Diplom K. Rudolfs
V. Westfrancien f. Orleans. (MIÖG 11,
446 f.) [71
Wichmann, Adelbero's I. Schenkgs.-
Urk. für d. Arnulfs-Kl. u. ihreFälschg.
(Jb. f. Lothr. G. 2, 306-19.) [72
Schreiben, Ein, über d. Tod d.
Majolus V. Cluny ; mitg. v. E.Sack ur.
(NA 16, 180 f.) [73
Sici(ei, Th. v.. Zur Urk. K. Otto III.
f. d. Bischöfe v. Halberstadt v. 20. April
997. (ZHarzV 23, 351-3.) [74
Gedichte, Zwei, an e. Bischof; aus
e. Trierer Hs. mitg. v. H. V. Sauer-
land. (NA 16, 178 f.) *Vermuth.
lieh an Heribert v. Köln. [75
Dresdner, Alb., Cultur- n. Sitten-G.
d. Italien. Geistlichkeit i. 10. u. 11. Jh.
Bresl., Köbner. xvj 392 p. 10 M. —
32 p. Berl. Diss. -^Schätzenswerther,
auf gründl. Qn. -Studium beruh. Bei-
trag; erwünscht wäre noch gross. An-
passung a. Verständn. weiterer Kreise
gewesen. [Red.] — Rec. : NtZtg 44,
Nr. 32 u. 38 Seeliger; GBl '91, 229 f.;
BllLU '91, I, 76 W. Schnitze. [76
Kauien, Der Investiturstreit. (KLex
6, 844-63.) [77
Feiten, Die Päpste Johann XI. bis
Joh. XVI. (Ebd. 1572-80.) [78
Wagner, P., Erzbischof Rutger
Ruotger] v. Trier. (ADB30, 39-41.*) [79
Bettoni-Cazzago, F., GH Ottoni e
le origini del comune bresciano.
(Ateneo di Brescia '89, 8-14.) ^ Ans
seiner G. Brescias. [80
j ^Jörres, Die 6656 Hufen d. Abtei
! St. Maximin (s. '90, 150). Rec:
MIÖG 11, 502 f. [81
Lot, F., Geoffroi Grisegonelle dans
r^pop^e. (Romania 19, 377-93.) [82
Sici(el, Th. v.. Die Anfänge Ats
Klosters Heeslingen. (ZHVNieders.
'90, 1-20.) [83
iNonumenta Germaniae : Libelli de
lite imperatorum et pontificum saec.
11. et 12. conscripti. I. Hann., Hahn,
gr. 4«. 666 p. m. 2 Taf. 24 M. [84
Uri(unden, Lombardische, d. 11. Jh.,
aus d. Sammig. Morbio auf d. Univ.-
Bibl. zu Halle, hrsg. v. A. Hortz-
schansky u. M. Perlbach. Halle,
Niemeyer. x98 p. 2 M. 80. [84&
Gorgas, R., lieber d. kürzeren Text
V. Anselm's Gesta pontificum Leo-
diensium. Hallenser Diss. 37 p. [85
Löwenfeid, S., Der Dictatus Gre-
gorys VII. u. e. Ueberarbeitg. deas.
im 12. Jh. (NA 16, 193-202.) [86
•^Sdralek, Altmann v. Passaa u.
Wezilo V. Mainz, s. '90, 2883. Rec:
DLZ 11, 1613 f. Bemheim; ThQschr
72, 692 f. Funk; Lit. Rs. 16, 3025
Feiten ; Anzeige-Bll. f. d. kath. Klerus
V. Paderb. '90, Nr. 3; Laacher 8t.
40, 130; MHL 19, 15 f. Volkmar;
ThLZ 16, 13-6 Mirbt; CBl ^91, 164;
Lit. Anz. f. d. kath. Oesterr. 15. Nov.
V. Haas. — VgL a) Em. Michael,
Prof. Sdralek üb. Altmann v. Passaa
u. Gregor VII. (ZKTh 15, 81 ff.) [87
^Slgeboto'8 Vita Panlinae, 8.'89,
2825 u. '90, 2834. Rec: ThQscbr
72, 691 Funk; HZ 65, 354-7 Buch-
holz; L'univers. cath. 4, Hft. 6 Pon-
celet ; DLZl 1, 1803 f. Holder-Egger.[88
iNittermUiler, Hugo ▼. Flayigny.
(KLex 6, 387 f.) [89
Teige, J., Einige Bemerkgn. Qb. d.
1. Fortsetzer d. Cosmas [Tschech.].
(SB d. Böhm. Ges. *89, 311-16.) [90
Feiten, Die Päpste Joh. XVII. bis
Joh. XIX. (KLex 6, 1580 3.) [91
Grosch, H., Bnrchard I., Bisch, v.
Worms. Lpz. Diss. 82 p. [92
Bäumer, Hugo d. Gr., Abt v. Clony.
(KLex 6, 372-82.) [93
Tumbült, G., Qu Eberh. v. NeUen
i
IJL, 4-5. Sächsische, Salische, Staafische Kaiser.
16
barg, d. Stifter v. Allerheiligen in
Schaflrhau8en.(ZGOberrh5,426-42.)[94
MolTat, A crisis in the m.-ages.
(Papers of the Americ. soc. of chorch
hist 1, 175-81.) ^Canossa. [295
3i: Ohiy, Königth. n. Fürsten z. Zeit
Heinrich's IV., I, s. '89, 2831. Reo.:
MHL 18, 196 f. Fossi HZ 65, 330 f.
Ausfeld. [96
Bockenbeimer, Erzbisch. Ruthard
V. Mainz. (ADB 30, 44 f.) [97
Pailler, Zur Eroberg. Croatiens u.
Dalmatiens (s. 90, 865). II. (Szazadok
22, 320-34.) [298
Vgl. 'dO, S856k. 42<U. 4S4XC. '91, 94. 209;
10; U; 31; 359 a.
5. StaiMfisehe Epoche
1125-1254.
Allgemeines u. 12. Jh. 299-313 : 13. Jh. 314
bis 329 ; Verfassung 330-340 ; Kreuzzüge n.
Orden 341-359 a; Geistiges Leben 10.-18. Jh.
360-387.
Albert v. Stade, Chronik, übers, v.
Frz. Wächter. (G.-Schrr. d. Dt.
Vorz. Lfg. 89.) Lpz., Dyk. 133 p.
l M. 80. [299
Herre, Herrn., Ilsen burger Annalen
als Q. d. Pöhlder Chronik ; e. Beitr.
z. Kritik ma. G.-Qn. Lpz., Hinrichs.
107 p. 2 M. <K>Mit Benutzg. d Ox-
forder Orig.-Hs.; Rosenf. od. Nien-
barg.Ann. liegen nicht zuGrunde. [300
Liadner, Th., Zum Chronicon Ur-
gpergense. (NA 16, 115-34.) [301
Kafoerarkanden , Die, des Germ.
Kat.-Musenms. I. U: hrsg. v. M. Ben-
diner; III; hrsg. V. H. Wendt.
(M. a. d. Germ. Nat.Mns. B, 1-14;
30-40; 73-96.) ^ Bis 1410. — Rec:
ZGOberrh 6, 188; NA 15, 621 u. 16,
218. [2
Brief, Ein an bekannter, d. Pisaner
an Konrad III., mitg. y. L. v. H ei n e-
mann. (NA 16, 182 f.) ^1151. [3
Urkande, Ungedr., Heinrich's VI.;
mitg. V. W. S c h u m. (Ebd. 184 f.) [4
Brischar, J. N., a) Honorius II. —
b) Innocenz II. (KLez 6, 257 60;
722-6.) [5
Meister, AI., Die Hohenstanfen im
Elsass; m. bes. Berücks. d. Reichs-
besitzes u. d. Familiengutes derselben
im Elsass, 1079-1255. Strassb. Diss.
Straesb., Trübner. 159 p. 3 M. 50.
•9f Enth. mancherlei topogr. u. sachl.
Fehler: namentl. Ueberschätzg. d.
Privat- u. falsche Beurtheilg. des
Königsgutes. Die Beill. enthalten
ungedr. Urkk. u. Regesten. [Red.] —
Rec: RQH 48, 603 Pastor; ZGOberrh
5, 544 f.; HJb 11, 818 f.; CBl '91, 6
GGA '91, 55-67 Fritz. [6
Boeeert, G., Die Ministerialen d.
Staufer in ihr. Schwab. Üeimath u.
in Franken. (Württ. Vjhfte 13, 76
bis 80.) [7
Hug, K. W., Die Kinder Friedr.
Barbarossa's. Heidelb. Diss. Würzb.,
Röhrl. 58p. m.lTab. i^Rec: MIÖG
11, 634-42 Scheffer- Boichorst. [8
3ic INenadier, Denkmünze üeinr. d.
Löwen, 8. '89, 2847. Rec: A. f.
Bracteatenkde. 1, 332-5 Höfken. [9
Hellwig, L, Löwenstadt. (AVG
Lanenburg 3, 50-61.) ^1156. [10
Spagnoiettl, R.O., Ruggiero, ultimo
conte normanno di Andria. (Sep. a.
Rassegna Pugliese.) Trani, Vecchi.
62 p. 1 L. 'X- Rec. : N. Antol. 26,
372 4; A. stör, napol. 15, 691-3 [11
Perlbach, IN., Sambor I., Fürst v.
Pomroereilen. (ADB 30, 306.) [12
Briechar, J. N., Innocenz III. (KLex
6, 726-36.) [13
Matthäue v. Paris, Auszüge a. d.
gross. Chronik ; übers.v.G.G r a n d a u r
u. W. Wattenbach. (G.-Schrr. d.
Dt. Vorz. Lfg. 88.) Lpz., Dyk. ix
311 p. 4 M. [14
Annali genovesi di Caffaro e dei
suoi continuatori (1099-1213), ed.
L. T. Belgrano. I. (Fonti per la
storiadltalia.Scrittori Nr. XI). Roma,
Istituto. (Löscher), cviij 266 p. 16L.50.
-X-Rec: A. stör. it. 6, 320-2 Rossi;
N. Antol. 29, 371-3; R. stör. it. 7,
683-9 Cipolla. [15
'^Liber censuum de T^gl. rom. de
Cencius Camerarius, ed. P. Fahre,
s. '89, 4688. Rec: RC 29, 444 f.; R.
stör. it. 7, 50-2 Cipolla; MIÖG 11,
505 f.; BECh 51, 536-8 Berger; RH
45. 114 f. Cipolla. [16
H: Regletri dei cardin. Ugolino
d'Ostia e Ottaviano degli Ubaldini,
s. '90, 2865. Rec. : N. Antol. 28, 745-7 ;
NA 16, 217; HJb 11, 809; R. stör. it.
7, 681 f. Cipolla. [17
^Marx, Die Vita Gregorii IX., s.
'90, 131. Rec: MHL 18, 130 Noel ;
LaacherSt. 38, 600 f. ZKTh 14, 352 6
Blötzer ; R. stör. it. 7, 814 Tocco. [18
<^ Halbe, Friedr. II. u. d. Päpste^
-•in. \.
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NooBeweg. H.. JEine neae xsr.^
Off KiilntT Domschola^terf Ol:^*^-
tJ^n lSt>-H2.) .45
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5. Staufer, Kreazzüge, Verfassung, geist. Leben i. 10.-13. Jh. *17
6., Robert CourteHeuse a
isade. (CR 18, 207-12.) [346
u^ A., Das Verb, des Serbisch,
hams zu Ungarn u. Byzanz
. 12. Jh. (Törtenelmi Tiir 12,
i. 208-29.) [47
Mfeg, H., Die Kreuzpredigt d.
in Dtld. mit bes. Rücksicht
Erzdiöcese Köln. (DZG 4,
[48
, H., Der Longobardenkrieg
ern, 1229-33: mit bes. Be-
tig, d. gestes des Chiprois
lippe de Novaire. Hallenser
5 p. [49
iht, R., Der Kreuzzug König
:. V. Aragonien, 12t)9. (MIÖG
95.) [50
and, J., Le commerce de Mar-
ie Levant pend. les croisades.
tarlatier 6l B. 48 p. [51
F., Recherches sur les opi-
:lig. des Templiers. Nimes..
ier. 54 p. [52
ibeck, C. A., La justification
ipliers. (R. d. Belgique 60,
[53
lert, Des Ritterordens v. San-
lätigk. f. d. hl. Land, s. '90.
ic: ThLBl 211 f.; BECh 51^
iville Le Roulx; RC 30, 470 f.
[54
rn, G., Die Culturthätigk. d.
?nser in Niedersachsen. (ZHV
'90, 84-110.) * [55
ngsbrief d. Scliottenklosters
euz in Eichstädt. (Sammelbl.
,ichstätt4, 1-3.) ^1194. [56
itlltlonen, Die, d. Prediger-
in d. Redact. Raimund's v.
t; veröflF. v. H. Denifle. (A.
.. K.-G. d. MA. 5, 530 64.) |57
r, L., üeber d. Ursprung d.
d. regulirten Chorherren v.
istin. (StMBCO 11,407-13.) [58
r, M., Fragm. e. Lorsciier
mtariums in der Erlanger
>1. (Repert. f. Kunstw. 14,
[59
eim, E., Zur Sage v. d. Päpstin
.. (DZG 3, 412 u. 4, :342.)
N. Antol. 29, 779. r59a
rdl, PetrI, Planctus I- VI ; hrsg.
syer. Erlangen, Junge. 19 p.
f-Rec; CBl 1745. [60
B, R., Abälard's verloren ge-
clie Zeitsehr. f. Oeschichtsw. 1891.
glaubter Traktat ,De unitate et trini-
tate divina-. (HJb 11, 673-86.) [61
Meyer, E. H., Völuspa. BerL, Mayer
&M. 1889. 298 p. 6 M. 50. ^Rec:
Anz. f. Dt. Alth. 16, 341-9 Heinzel ;
Lit. Rs. 17, 18-21 Baamgartner. [62
Gebhart, E., Lltalie mystique;
hist. de la renaiss. relig. aa HA.
Paris , Hachette. 327 p. 3 fr. 50.
^Rec: RH 43, 371-3 Monod; S^n-
ces et trav. 34, 248 f.; R. de Tart
ehret. 1, 254; RQH 48, 674 f.; Ath.
Nr. 3281 : Ac. Nr. 941 ; ^tudes relig.
90, aoüt Riviöre; RC 30, 375 f.
P^lissier; Giorn. stör. d. lett. it. 16,
470 f. ; Fanfulla della Domencia XII,
Nr. 37 u. 40 Salvadori ; La bibL d.
souole it. II, Hft. 11; R. polit. et
litt^r. 45, Nr. 16 Barine. [63
Mortet, V., Maurice de SuUy,
evdque de Paris, 1160-96; ^tade sur
Tadministr. episc. pend. la 2. moitie
du 12. s. (Mem. de la soc. de l'hist.
de Paris 16, 105-318.) [64
Digard, G., La papaut^ et Tetude
du droit romain au 13. s., ä propos
de la fausse bulle dlnnocent IV.
JDolentes". (BECh 51, 381-419.) [65
Berilire, D. U., Le moine Baadoin
d'Alne. (Ann. du cercle archl. de
Mons 22, 487-96.) [^
Antoniades, B., Die Staatslehre d.
Thomas ab Aquino. Lpz., Robolskv.
127 p. 2 M. 50. ^Rec: DLZ 1*1,
1644 f. Baumann; Lpz. Ztg. Beil.
424; Lit. Hdw. 29, 763 6 Esser. —
Vgl. 90, 2896. ^ [67
Zarncke, Beitrr. z. Ecbasis captivi.
(Berr. d. Sachs. Ges. d. W. '90, 109
bis 126.) [68
Martin, E., Zum Hildebrandsliede.
(ZDA 34, 280 f.) — Vgl. a) M. Ru-
d iger, Nochmals z. Hildebrandsliede.
(Ebd. 35, 174 6.) [69
Nibelungen-Lied; the lall of the
Nibelungers, transl. by W. N. Lett-
90 m. 3. ed. Lond., Williams & N.
7 sh. 6 d. ^ [70
Kettner, E., Der Eintluss d. Nibe-
lungenliedes auf d. Gudrun. (ZDPh
23, 145-217.) [71
Hartmann v. d. Aue; hrsg. v. Fed.
Bech. II: Lieder; Die Klage; Büch-
lein; Gregorjus; Der arme Heinrich.
(Dt. Classiker d. MA., begrund. v.
Pfeiffer. V.) Lpz., Brockhaus. 1891.
367 p. 3 M. 50. [72
Sarrazin, G., Zur Geogr. u. G. d.
V. 1. 2
18
Bibliographie Nr. 373—420.
Tristan-Sage. (Roman. Forschgn. 4,
317-32.) [373
«^Stmadt, Der Kirnberg bei Linz
u. d. Küren bergmythus. s. '89^ 4302
u. '90, 922. Rec: DLZ 11, 879 f.
Burdach: LBl f. Germ. u. Roman.
Philol. 11, 218 f. Behaghel; ZDPh
23, 361 f. Vogt. [74
«^Hurch, ZurKrit.d.Kürenberger*8,
8. 90, 922a. Rec: DLZ 11, 880 f.
Burdach; LBl f. Germ. u. Roman.
Philol. 11, 219 Behaghel; BllLU
593 f. Schröter; HZ 65, 333; Z. d.
Ges. etc. V. Freiburg 9, 103-8 PfaflF. [75
^ SchSiibaoh, Walther v. d. Vogel-
weide, 8. '90, 2910. Rec: BllLU
594 Schröter; DLZ 11, 1759 f. Röthe ;
Dt. Rs. 65, 160; NtZtg 43, 505
Werner; Nord u. Süd 55, 285; Lit.
Hb. 17, 52-54 Herter. [76
Burdaoh, a) Hugo v. Salza. —
b) Hartwig v. Rute. — c) Heinr. v.
Sax. — d) [ülr.] v. Sachsendorf.
— e) V. Scharfenberg. (ADB 30,
289. 38. 457 f. 146. 774-7.) [77
Röthe, G. , Der fahrende Sänger
Zielies (Cäcilius) Sayn. (ADB 30,
464.) [78
Dobb«rtln, Aug., Der Gute Gerhard
V. Rud. V. Em8 in s. Beden tg. t*. d.
Sitten G. Rost. Diss. 1889. 52 p. [79
Manlik, Mart. , Die volksthüml.
Grundlagen d. Dichtg. Neidhart's v.
Reuenthal. 1 u. IL Progr. Lands-
kron. 1889 n. 90. 31; 25 p. «3fRec:
Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 378. [80
•^ Keinz, Fr., Helmbrecht u. 8.
Heiniath. Lpz., Hirzel. 1887. Rec:
D. Bayerland 1, 116 ff. Ratzinger. [81
Rauschen, Die Legende Karls d.
Gr. s. Nr. 214.
^ Lecoy de la Manche , A. , Le
13. si^cle, s. '90, 170. Rec: BECh 51,
171-3 Virey; M.-Age 3, 55 f. Muret;
Polyb. 59, 101 f. de Nolhac; R. stör,
it. 7. 737-47 Carotti. [82
Löher, Frz. v., Entstehg. u. Aus-
bildg. d. Roman. Baustils. (AZtg
Nr. 299.) [83
Oechelhäuser, A. v., D. Bilderkreis
zum Wälschen Gaste des Thomasin
von Zerclaere; nach d. vorband. Hss.
beschrieben. Heidelberg, Köster. 4**.
S7 p. m. 8 Tnf. 15 M. [84
Neumann, W. A. , Der Reliquien-
BChatz d. Hauses Braunschweig-Lüne-
rg; ni. 144 Holzschn. v. F. W.
Ider. Wien, Holder. 1891. x368 p.
90 M. HfRec.r Z. f. christl. Knust
3, 293-6 Schnütgen: Dt. Rs. 6ö, 114-7
Lessing; GGA '91. 1-8 Kran«; Oesterr.
Lit. CBl 7, Nr. 17 Schnerich. [85
Harless, Wold. , Ein Recept a. d.
9.-12. Jh. (Alem. 18, 138 f.) [86
! Weiland, L., Beitr. z. Hezenglanben
1 im MA. (ZKG 12, :332-4.) [387
' Vgl. '90. 3Cil; 22. a8ioa:d; 2oa: b:3«;
I .51 f; 57b; f. 4071c. 4l«M>d; 2d; i; 15o; «6t;
; 39 d; (>()li; f; i; k. 4293. 4343b; 45i; n;
I t;v;x. '91, H4. 126. 221; 23; 63; H«. 481; 93.
I
6*. Vota liUerreffnuiu bis zum
grfßssen Schisma 12S4~1378*
Interr. bis Heinr. VIL 388-410; Ludw. d. B.
u. Karl IV. 411-420; Verfassung etc. s. in
Gruppe II, 7.
Ottokar's Oesterr. Reimchronik:
nach d. Abschrr. F. Lichtenstein'ä
hrsg. V. J. Seemüller. 1. Halbbd.
(Mon. Germ, bist.. Dt Chroniken d.
MA. V, 1.) Hannov., Hahn. 4«. 72Öp.
24 M. [388
Flores historiarum ., ed. by H. R.
Luard (s. 90, 2856). IIT: 1265-1326.
xxj673p. lOsh. ^Hec: RC31, 50-57
B^mont. [89
Finke, H., Eine Papstchronik des
15. Jh. (RQschr 4, 340-62.) [90
Wolfram, 6., Eine Hs. v. KöDigs-
holen's Strassburger Chronik. (ZG-
Oberrh 6, 98-104.) [91
Lami, Vitt., Di un compendio ined.
della croniea di Giov. Villani nelle
sue relaz. con la stör, fiorent. mali-
spiniana. (A. stör. it. 5, 369-416.) [92
Registres, Les^ de Nicolaus IV.:
par E. Langlois (6. '89^363>,fasc.4.
(Bibl. des ec. frany. d'Ath^nes et de
Rome 2. ser. V^ 4.) Paris, Thorin.
4^ p. 401-544. 10 fr. 80. *Rec.:
Jl. des savants '90, 498 505 n. 784 f.
Haur<^au. [93
Denkschriften, Die, der Colonns
ge%. Bonitaz VIIL u. d. Cardinlle
geg. die Colonna, mitg. v. H. De-
nille. (A. f. Lit.- u. K.-G. d. MA.
5, 493-529.) [94
Doninicanerbriefe aus d. 13. Jb.,
mitg. V. H. Finke. (ZGOberrh 5,
534-40.) * 1270-94. [95
Warschauer, A., Mitthh. a. e. nia.
Formelbuche. (ZGJuden 4, 275 bis
280.) [96
«^ Zeller, Les empereurs du 14.8.,
8. '90, 2920. Rec.: RH 44, 344 f.
IL 6. Vom Interregnum bis zam grossen Schisma.
19
Monod; RC30, 228-33 Pfister-, Polyb.
59, 255 f. [397
Brischar, J. N., a) Innocenz V. —
b) Honorius IV. (KLex 6, 743 f.;
625-7.) [98
Bethaz, P. J., Le pape Innocent V.,
est-il franyais ou Italien? reponse u
Borrel. Aoste^ Mensio. 62 p. —
Vgl. a) J. E. Borrel, Patrie du
pape Innoc. V.; 2. reponse a M.
Bethaz. Moutiers, Garnet. 47 p. —
-X^Vgl. '90, 934. [399
Sanesi, J., Giov. di Procida e il
vespro siciliano. (R. stör. it. 7, 489
l.is 519.) [400
-X^Schipa, Carlo Martello, s. '90,
935. Sep. Napoli. Giannini. 226 p.
Reo.: N. Antol. 27, 781-3; R. stör,
it. 7, 552-6 Capasso. [401
Sussann, Herrn., Adolf v. Nassau
u. Aibr. V. Oesterreich vor Kenzingen.
(Z. d. Ges. etc. v. Freiburg 9, 47
bis 70.) [2
Widnann, Wernher v. Saulheim
[Sauwilnheim]. (ADB 30, 417 f.) [3
Fischer, Th. , Heinr. d. Löwe v.
Mecklenburg. Rostocker Diss. 1889.
75 p. — Vgl. a) K. Koppmann^
D. Erwerbung d. Landes Stargard
durch Fürst Heinr. IL (Jbb. d. V.
f. Mecklenb. G. 55, 197-236.) [4
Mlrbach, W. v., Beitrr. z. G. d.
Gff. V. Jülich (ö. '90, 2416 f). VIL
VIII: 1283-1328. (ZAachGV 12, 163
bis 226.) [5
Cattier, FeL, La guerre privee
(lans le comte de Hainaut aux 13.
et 14. siecles. (Sep. a. Ann. de la
lac. de phlL de Brux. 1 , 197-292.)
Brux., Weissenbruch. 3 fr. [6
Funk, Zur Bulle „Unam Sanctam**.
(ThQschr 72. 640-7.) [7
Pireniie, H., La version tlamande
et la Version fran^aise de la bataille
de Courtrai,1302. (Sep. a. CR de la
comm. royale d'histoire de Belg.
17. 11-50.) Bruxelles, Hayez. 42 p.
*Rec.: RC 30, 44 Chuquet; BECh
51, 321 f. Langlois; NA 16, 212;
Mess. des sc. bist. 232 f. Bergroans;
RQH 48, 614 f. Lahaye. [8
Cipolla, C. e Giov. FIlippi, Diplomi
inediti di Enrico VII. e di Lodovico
il Bavaro, tolti dalF a. comunale di
Savona (Sep. a. Atti e mem. d. soc.
savonese. II). Savona, Bertolotto. 46 p.
^Rec: Giorn. ligustico 17, 400. [9
Seeliger, Gerli., Kanzieistudien. II:
Das Kammernotariat u. d. archv.
Nachlass Heinrich's VIL (MIOG 11,
396-442.) *Rec.: NA 16, 218 f.
Bresslau. [10
Ferra! , L. A., a) Gli , Annales
Mediolanenses"" e i cronisti lombardi
del sec. 14. (A. stör. lomb. 7, 277
bis 313.) — b) Benzo d'Alessandria
e i cronisti milanesi del sec. 14.
(Bull, deir ist. stör. it. 7, 97-137.)
— c) Le cronache di Giov. Fiamma
e le fonti della Galvagnana. (Ebd.
10, 93-128.) 'X'Rec. v. a u. b: R. stör,
it. 7, 671-3 Cipolla; La letteratura V,
Nr. 14. [11
^Epistolarlo di Cola di Rienzo,
a cura di A. Gabrielli, s. '90,
2938. Rec.: N. Antol. 28, 367-9;
HJb 11, 833; CBl 1798; BECh 51,
547-51 Auvray; Giorn. stör. d. lett.
it. 16, 401-6 Ferrai; R. stör. it. 7,
664-71 Cipolla. - Vgl. Cipolla,
a) Cola di Rienzo e il movimento
francescano. — b) Cola di Rienzo
mattoide. (Fanfulla della Domenica
5. Oct. u. 9. Nov.) [12
Sinonsfeld, H. , Beitrr. z. päpstl.
Kanzleiwesen im MA. u. z. Dt. G. im
14. Jahrb. (SBMAk '90, II, 218-84.)
Münch., Franz. 57 p. *Rec.: MIÖ(t
12, 187 91 Tang). [13
Feiten, Job. XXII. (KLex 6, 1584
bis 1595.) [14
Finke, H., Die Stellg. d. Westtäl.
Bischöfe u. Herren im Kampfe Lud-
wig's d. Baiern mit Job, XXII.
(ZVtG [Westfalens] 48, 1, 209-31.) [15
Blösoh, E., Rudolf V. Erlach bei
Laupen. Bern, VVyss. 44 p. 80 ct.
^Rec: HJb 12, 188. [16
Mahille, P., Petrarque et Temper.
CharlesIV [CorrespondanceJ. Angers,
Lachese A: D. 181 p. [17
Höfler, C. V., Kais. Karl IV. n.
Kais. Karl V.; e. Parallele. (MVGD-
Böhmen 29, 30-49.) fl8
Brischar, J. N., Innocenz VI. (K.-
Lex 6, 744-6.) [19
Krones, F. v., Ül'. Ulrich I. v.
Schaunberg. (ADB 30, 644-6.) [420
Vgl. '90, 4041 a; 71 o; 87. 4112 f; 42 b; 43 a;
66k; 77; 78; 91a. 4206 b; 53 a. 4317. '91. 99.
302; 24; 27; 39. 421; 22; S9.
♦*
20
Bibliographie Nr. 421—472.
7. Fom grossen Schismabis zur
Reformation 1378-1517.
Wenzel, Buprecht, Sigmund 421-431; Al-
brecht . Friedricli IJI., Maximilian 4»2-464 ;
Recht, Verfassung, Wirthschaft im 13. -lä. Jh.
465-509; kirchl. Entwickig. im 13.-15. Jahrh.
510 536 ; Bildung, Literatur (mit Buchdruck),
Kunst etc. 537-57».
Tummulillis, A. de, Notabilia tem-
porum^ a cura di Const. Corvi-
sieri. (Fonti per la stör. d'It. Scrit-
tori, sec. 15, Nr. VII.) Koma^ Istit.
fltor. it. (Löscher). xv309 p. 7 L.
*Rec.; N. Antol. 28, 561 f.; HJb 11,
833 f.; A. stör. napoL 15, 693-9; R.
stör. it. 7, 683 Cipolla. Vgl. Nach-
richten '90, 204 i. [421
Ebendorfer'8, Thom., Chronica reg.
Romanorum; hrsg.v. A. F. Pribram.
(MIÖG Erg.-Bd. 3, 38-213.) «3f Reo.:
DLZ 12, :340 f. Bachmann. [22
Monumenta Vaticana bist, regni
Hungariae illustr. (vgl. '90, 2682).
1. Ser. ITI u. IV: Bullae Bonifacii IX.,
1389-1404. Budap., Franklin. 1889-90.
xxxviij365; 655 p. 5; 6 11. [23
Katzerowsky, W. , Formelbnch a.
d. 14. Jh. (MVÜDBöhmen 29, 1
bis 30.) [24
Lövinson, Herrn., Die Minden'sciie
Chronik des Busso Watensted; e.
Fälschung Pauli ini's. Paderborn,
Schöningh. xij64 p. ^ Mit Vorwort,
das %tg, Below gerichtet; Anhang üb.
d. Fälscher des Chron. Corbejense. [25
Weizsäcker, J., Zur Absetzg. K.
Wenzels; a. d. Nachl. mitg. v. L.
Q u i d d e. (DZG 3, 134-40.) [26
Finke, H., Ein Gutachten Zara-
bellas üb. d. Absetzg. d. Rom. Königs
Wenzel. (MIÖG 11, 631 f.) [27
Pyl, Th., Karsten Sarnow, Bürger-
meister V. Stralsund. (ADB 30, 374
bis 376.) [28
Brandenburg, Er., Kg. Sigmund u.
Kl*. Friedr. I. v. Brandenb., e. Beitr.
z. G. d. Dt. Reiches. Berl., Mayer &
Müller. 1891. 220 p. 4 M. — 34 p.
Berl. Diss. [29
Romano, G., Filippo Maria Visconti
€ i Turchi. (A. stör. lomb. 7, 585
bis 618.) [30
Lohmeyer, Paul v. Russdorf, Hochm.
d. Dt. Ordens. (ADB 30, 1M3.) [31
Louis XI., Lettres; publ. par J.
Vaesen et E. Charavay. IV: 1469
bis 1472; publ. p. J. Vaesen. (Pub-
lic, de la soc. de l'hist. de France.)
Paris, Laurens. 382 p. 9 fr. [32
Knuth, C, Beitrr. z. Kritik d. G.-
schreibers Jean d'Auton. Hofhisto-
riograph Louis' XII. v. Frankreich.
Greifs w. Diss. 46 p. [33
Bernays, J., Petrus Martyr Angle-
rius u. s. opus epistolarum. Strassb.,
Trübner. 1891. xvj247 p. 6 M. *Rec.:
DLZ 12, 307 Bernhardi. [34
Gerigl(, J. , Das Leben des Petrus
Martyr, vorzügl. nach s. opus epi-
stolarum. I. Progr. Posen. 33 p. [35
Sanuto Marino, I diarl (s. 89. 448
u. '90, 2960). T. XXVIII-XXX, fasc.
129-34. col. 593-768: 1-672; 1-288. [36
Perret, P. M., Les regles de Cicco
Simonetta pour le dechiffrement des
ecrit. secretes. (BECh 51, 516-525.)
^Schlüssel zu Ital. Depeschen. [^37
Hanserecesse, hrsg. v. V. f. Hans.
G. 2. Abth.: 1431-76. bearb. v. ü.
V. d. Ropp (8. '89, 2138 u. 4752).
Bd. VI: 1466 ff. xiij634 p. 22 M.
* Rec. : Altpr. Mtschr. 27 , 662 f.
Perlbach ; von 1. Abth. VI (hrsg. v.
Koppmann): HZ 65,509; v. 3. Abth.
IV (hrsg. V. Schäfer): CBl 957 f.;
Altpr. Mtschr. 27 , 149 f. u. 661 f.
Perlbach; MHL 18, 341-43 Fischer. [38
Kraus , V. v. , Dt. G. im Ausg. d.
MA., 1438-1519 (s. '89, 451). Lfg. 2.
(Bibl. Dt. G. Lfg. 57.) p. 81-160. (39
«^Gälitgens, Beziehgn. zw. Bran-
denburg u. Pommern unter Kurf.
Friedr. IL, s. '90, 2967 (wo falsch:
Preussen statt Pommern). Strassb.
Diss. Rec. : FBPG 3, 634 f. [40
Finot, J., Projet d'exp^. contre
les Turcs pr^par^ par les couseillers
du duc de Bourgogne , Philippe le
Bon, janv. 1457. (Sep. a. M^m. de
la soc. des sc. de Lille.) Lüle.
Quarre. 51 p. [41
CsÄnkl, D., Magyarorszag törte-
nelmi földrajza [Histor. Geogr. Un-
garns im ZA. d. Hunyady]. Badap..
Akad. 788 p. [42
Fraknöi, V., Hunyadi Mätyäs, 1458
bis 1490 : G. des Königs Math. Ha*
nyadi I. Hft. 1. Budap., Mehner.
p. 1-136. 3 M. [43
Rachfalil, F., Der Stettiner £rl>-
folgestreit, 1464-72. Bresl., Köbncr.
xij299 p. 40 p. 8 M. Bresl. Diss.
^ Vereinigung Pommerns mit der
Mark ; nach reichhaltigen Acten. [44
Sclienk-Geyern, Rud. v.. Die Wahl
II, 7. Vom grossen Schisma bis zur Reformation.
21
d. Bisch. Wilhelm v. Reichenau im
J. 1464. (Sammelbl. d. HVEichstätt
4, 102-5.) [445
Ghinzoni, P., Spedizione sforzesca
in Francia, 1465-66. (A. stör. lomb.
17, 314-45.) [46
<9f Witte, H., a) Die Armagnaken
im Elsass, s. '90, 227. Rec: DLZ
11, 713 f. Holländer; CBl 990: HZ
66, 100 f. — b) Lothringen u. Bur-
gnnd. [Karl d. Kühne.] (Jb. f.
Lothr. G. 2, MOO.). — c) Zur G.
d. Burgunderkriege; d. Konstanzer
Richtg. u. d. Kriegs-J. 1474. (ZG-
Oberrh 6, 1-81.) [47
Frederichs, J., Une lettre de Marie
de Bourgogne au parlement de
Malines. (Mess. d. sc. hist. 354-6.) [48
Pill(, G., Der Uebert'all in Kessel,
1475. (M. d. Nordböhm. Excurs.-Club
13, 316-20.) [49
Krones, a) Graf Bernhard IX. v.
Schaunberg. — b) Gf. Ulrich III. v.
Schaunberg. (ADB 30, 644; 646 f.) [50
Bachmann, Ad., Zur Dt. Köni^s-
wahl Maximilian's I. (Sep. a. AUG
76, 557-606.) Wien, Tempsky. 80 Pf.
"^Friedrich III. nie Gegner d. Wahl,
trat seit Sommer 1485 bei Aussicht
auf Erfolg offen für sie ein. [51
Striedinger, J., Der Kampf um
Regensburg, 1486-92. Th. 1. (Ver-
hlgn. d. HV V. Oberpfalz u. Regensb.
44, 1-88.) — Auch Münchener Diss.
*Rec.: HJb 12, 184. [52
Wotschltzicy , F., Beitrr. z. G. d.
Krieges Erzhz. Siegmund's mit Ve-
nedig, 1487. Progr. Bielitz. 43 p. [53
Maralt, E. v., Hans Waldmann's
Ende; nach bisher ungedr. Berr.
(Anz. f. Schweiz. G. 21, 75-8.) [54
Baum, Aug., Die DemarcationsHnie
Papst Alexander's VI. u. ihre Folgen.
Bonnenser Diss. 54 p. [55
Luzio, Aless. e Rod. Renier, a) Fran-
cesco Gonzaga alla battaglia di For-
novo (1495) sec. i docc. mantovani.
(A. stör. it. 6, 205-46.) — b) Delle
relazioni di Isabella d'Este Gonzaga
con Ludov. e Beatrice Sforza. (A.
«tor. lomb. 17, 346-99; 619-74.) [56
Kindt, B., Die Katastrophe Ludo-
▼ico Moro's in Novara im Apr. 1500 ;
e. qn.krit. üntersuchg. Greifs w. Diss.
Halle, Niemeyer. 100p. 2M. ^Schilde-
rung d. Ereignisse Jan. — April 1500;
übt besds. an Morone Qn.-kritik. [57
Seillecbt, Jos., Ein Ablassbrief
Julius' IL f. Maximilian I. (RQsehr
4, 278) *4. Mai 1507. [58
<^ Ulmann, Max.*s Absichten auf
d. Papstthum, s. '89, 464 u. 2148.
Rec: MIÖG 10, 332 f. Huber; HJb
9, 576; RH 44, 175 f. Blondel. [58a
Maulde, R. de, L'entrevue deSavone,
1507. (H. d'hist. dipl. 4, 583-90.) [59
Fllippi, G., a) II convegno in Savona
tra Luigi XII. e Ferdinando il Cat-
tolico. — b) Ancora del convegno di
Savona. Savona, Bertolotto. 1890-91.
40: 6 p. [60
Voltelini, H. v. , Die Bestrebgn.
Maximilian's I. um d. Kaiserkrone,
1518 (s. '90, 970). n. (MIÖG 11, 574
bis 626.) [61
Fllser, W., Kais. Maximilian I. in
Kaufbeuren. (Allgäuer G. freund 3,
90-4.) [62
Becic, P., Heerfniirer Hans Ulr. v.
Schellenberg. (ADB 30, 767 f.) [63
Fischer, Jos., Domherr Bernhard
Adelmann von Adelmannsfelden,
t 1523. (Sammelbl. d. HVEichstätt,
4, 4-15.) [64
Schum , W. , Rom. Recht in Thü-
ringen um 1300. (SavZ Rom. Abth.
IL 304-6.) [65
Sammlung alt. nach Eisleben er-
gangener Rechtsbescheide d. Magdeb.
Schoppenstuhls; mitg. v. H. Gröss-
ler. (ZHarzV 23, 171-201.) [m
Dingbrief, Der sog. Leidringer, v.
1399; nach e. im Staats- A. beßndl.
Abschr. d. 16. Jh. mitg. v. v. Al-
berti. (Württ.Vjhfte 13,137-42.) [67
Meuienaere, 0. de, Docc ined. p.
servir a la biogr. de Jehan Bou-
tillier, auteur de la „Somme Rurale".
(CR de la comm. de ßelg. 17, 220
bis 267.) [68
Lindner, Th., Die Vemeprocesse
geg. Hz. Heinr. d. Reichen. (DZG
3, 65-99.) [69
Zarncice, Fr., Causa Nicolai Winter;
e. Bagatellprocess bei d. Univ. Leip-
zig, Mitte d. 15. Jh. (Sep. a. Abh.
Sachs. Ges. d. Wiss.) Lpz., Hirzel.
114 p. 4 M. [70
"^ Seeliger, Erzkanzler u. Reichs-
kanzleien, s. '89, 2979. Rec: DLZ 11,
556 f. Schum: CBl 923 f.; MHL 18,
327-30 Volkmar. [71
Krzyzanowski, S., Dyplomy i kance-
laryja Przemyslawa II. [D. Urkk.-
wesen u. d. Kanzlei Przemyslaw's II.
*22
Bibliographie Nr. 472-530.
V. Grosspolen.] (Denkschrr. d. Krak.
Ak. 8, 122-92 m. 12 Taff.) -X- Rec:
Anz. d. Ak. d. Wiss. in Krakau '90^
206-14. [472
•^ Müller , Entwickig. d. Landes-
hoheit in Geldern, s. '90, 279. Rec:
CBl 1029; MHL 18, 340 f. Rütten;
HZ 65, 499 f. [73
Heldmann, A. , Die Hess. Pfand-
schaften im Köln. Westfalen im 15.
u. 16. Jh. (ZVtG [Westfalens] 48,
II, 3-78.) [74
<^Mack, Finanzverwaltg. d. St.
Braunschweig, s. '90, 285. — 38 p.
auch Berl. Diss. 1889. — Rec: DLZ
11, 959 f. V. Below; MHL 18, 324
bis 327 u. KBIGV 38, 119 f. Schaer. [75
Below, G. V., G. d. directen Staats-
steuern in Jülich u. Berg bis z.
Geldr. Erb folgekriege [Ende 14. Jh.] ;
e. Beitr. z. alt. Staatsrecht u. z.
Wirthsch.-G. Dtlds. (ZBergGV26, 1 bis
84). Sep. Düsseid., Voss. 3 M. [76
Heberegister u. Rechngn. d. Augu-
stiner-Chorherrenstifts in Seeberg a.
d. 15. Jh.; mitg. v. Jellinghaus.
(ZSchlesw.- Holst. -LauenbG 20, 55
bis 79.) [77
Luschin v. Ebengreutli, A., Kleine
Beitrr. z. Oesterr. Münzkde. d. 15. Jh.
(NZ 21, 459-80.) [78
Lampel, Jos., Salzburger Goldwerth
um 1284. (M. d. Ges. f. Salzb. Ldkde.
30, 114-34.) [79
PI llc,G., 2 Falschmünzer Werkstätten.
(M. d. Nordböhm. Excurs.-Clubs 13,
219-22.) ^ Mitte 15. Jh. [80
Liesegang, Er., Zur Verf.G. v.
Magdeb. u. Salzwedel. (FBPG 3,
329-97.) ^Rec: AZtg '91, Nr. 29
Egelhaaf. [81
Sello, G., Magdeburger Festungs-
inventarien des 15. Jh. (GBU für
Magdeb. 25, 253-6.) [82
Tecklenburg, Aug., Wie die Harz-
burg unter die Göttingcn'sche Lehns-
hoheit kam. (Harzer Mthfte. 82 f.) [83
Krause, Dietr. Schaper. (ADB30,
672-75.) ^Lüneb. Prälatenkrieg. [84
Krause, K. E. H., Zur Entwicklgs.-
G. d. Lüneb. Sülze. Vortr. (10.-13. JB
d. Mus.-V. f. Lünebg. 1-20.) «3f Salz-
quelle. [85
Stadtbuch, Das ült. Stader. hrsg.
V. V. f. G. u. Althk. zu Stade. Hft. 2:
1322.39. Stade, Pockwitz. p. 145
bis 292. [86
Lange, Rud. , Hans Runge u. d.
inneren Kämpfe in Rostock z. Z.
d. Domfehde. (HansGBU '88, 99
j bis 132.) [87
" Techen, F., Die Wismarscben L"n-
ruhen im 1. Drittel d. 1.5. Jh. (Jbb.
d. V. f. Mecklenb. G. 55, 1-138.) [88
Vander Linden, H., R6volution d^-
mocrat. du 14. siecle ä Louvain.
Louv., Fonteyn.44p. «^Rec; BECh
51, 322 f. u. RC 31, 39 Prou. [89
Geuer, F., Der Kampf um die
Essendische Vogtei. (Festschr. d.
Essener Realgymn. p. 60-99.) [90
Felicis Fabri tractatus de civitate
Uhnensi , de ejus origine , ordine,
regimine etc.; hrsg.v.Gust. Vecsen-
meyer. (Bibl. d. lit. V. in Stuttg.
CLXXXVl.) Tübing., Verein. 1889.
xi.j251 p. *Rec.: NA 16, 214. [91
Landau, E., Aus d. Ratbs- n. Ge-
richtsbüchern V. Zürich. (ZGJuden
4, 281 f.) [92
Maurer, H., Ursprg. d. Adels in
Freiburg i. B. (ZGOberrh 5, 474
bis 504.) [93
Bachmann , Ad. , Dt. Adelsnamen
in Böhmen im 15. Jh. (M. d. Nord-
böhm. Excurs.-Clubs 13, 105-12.) [94
Klimesch, J. M., Die alt. Sitze der
Harracher. (MVGDBöhmen 29, 158
bis 182.) [95
Stavenhagen, Ose, Freibauern u.
Landfreie in Livland währ. d. Ordens-
herrsch. I: bis z. Mitte d. 14. Jb.
(Beitrr. z. Kde. Esth-Liv. u. Korltodf*
4, 295-335.) [96
•$f Keutgen, F., Beziehgn. d. Hans«
zu England, s. *90, 2998. Strassb.
(nicht Götting.) Diss. [97
Berg, GusL, Lübecks Stellg. in d.
Hansa bis z. Mitte d. 14. Jh. Ro-
stocker Diss. 1889. 58 p. [98
Nirrnheim, Hans, Hamburg u. Ost-
friesl. in d. 1. Hälfte d. 15. Jh.; e.
Beitr. z. Hans.-Fries. G. Strassb.
Diss. Hamburg, Meissner. 157 p-
2 M. ^Schildert d. zeitweil. BesiU-
ergreifg. Ostfrieslands durch Harn-
burg,dortigemSeeräaberwe8en wurde
gesteuert. [499
Ordnungen, 2, d. Rathes su Ro-
stock für 8. Kaufleute in Oslo n*
Tönsberg, mitg. v. K. Koppmann.
(HansGBll '88, 163-7.) * 1452 n-
1472. [500
Rüge, S., Storia delPepoca delle
scoperte^ versioue ital. di D. Val*
II, 7. Verfassung, Wirtlischaft, Kirche i. 13.-15. Jh.
*23
biisa. (Oncken, Storia univers.
fasc. 210-13). Milano, Vallardi. 1891.
4°. 708 p. 21 L. [501
Belloy, A. de, Chr. Colomb et la
decouv. du nouveau monde. Lyon,
Pitrat. 4^ 255 p. 'X-Rec: R. stör,
it. 7, 567-9 Tarducci. [2
Harrisae, H., Le lieu d'origine de
Chr. Colomb. (RH 42, 182-4.) *Vgl.
RH 44. 87-9 [betr. Brief Peretti's]. [3
Desimoni, Corn., Di alcuni recenti
gindizi intorno alla patria di Crist.
Uolombo. Genova, Sordomuti. 96 p.
2 L. [4
Harrisae, H. , Chr. Colomb, les
Corses et le gouvemement fran^ais.
Paris, Welter. 32 p. 3 fr.. <3f Rec:
CBl 91, 42; DLZ 11, 99 Rüge ; Giorn.
Jigust. 17, 240. [5
•^Neuwirth, Wochenrechngn. , s.
'90, 1029. Rec: Repert. f. Kunstw.
13, .320-4 Horcicka; MIÖG 11, 462
bis 466 Horcicka; M. d. Oesterr.
Mus. 5, Nr. 4; Kunstchron. 1, 580 f.;
DLZ 11. 1727-29 A. Schultz; Cßl
1651; KBl f. d. kath. Clerus Oesterr.
^90, Nr. 21. [6
Waraohauer, A., Die alt. Gross-
poln. Innungs-Urk. (ZHGPosen 5,
295-302.) [7
Fritz, Joh., Der Ausstand d. Ober-
rhein. Schuh machergesellen, 1407.
(ZGOberrh 6, 132-40.) ^ Mit bisher
unbek. Belegen d. JJ. 1387-1426. [8
Zeller, Jul. , L'antisemitisme en
Allemagne au 14. si^cle. (S^ances
et travaux 34, 356-76.) [9
Schönhach, A. E. , üeb. e. Grazer
Hs. Lateinisch- Dt. Predigten. Fest-
schr. Graz, Leuschner & L. 143 p.
3 M. 20. «3f Rec: CBl 1613. [10
Predigt auf Johannes d. Täufer,
mitg. V. A. Jeitteles. (Germania
35, 170-81.) *Hs. d. Innsbr. Univ.-
BibL [11
Boaaert, 6., Das Predigtamt in
ßaulgau. (Bll. f. Württemb. KG 5,
56.) [12
Ellbel, C. , Der Registerband des
Card.-Grosspönitentiars Bentevenga
[1279-89]. (AKKR 64, 3-69.) * Buss-
wesen. — Rec: HJb 12, 164. [13
Vamet, F., Martin V. et Bernardin
de Sienne; an chapitre de Thist.
des discussions relig. au 15. si^cle.
(L'üniv, cath. 4, 563-94.) [14
Dräaeke, J., Zu Marcus Eugenicus
V. EphesuB. (ZKG 12, 91-116.) [15
Verkündigungen am Sonntag in d.
Pfarrkirchen ums J. 1500, hrsg. v.
F. F. (Katholik 2, 381-4.) [16
Statuten, Die, d. Prager Erzbisch.
Wolfram v. 1399, mitg. v. J. Emier.
(SB d. Böhm. Ges. '89, 293-310.) [17
Heller, J., a) Die Passauer Diöc-
Synode v. J. 1435. — b) Die Statuten
d. Passauer Diöc-Synode v. J. 1437.
(ZKTh 14, 362-8; 545-552.) [18
Reinfried, K. , Eine Grundonners-
tagsstiftg. f. d. Pfarr-K. zu Ober-
achern, 1470. (Freiburger Diöces.-A.
21, 302-7.) *Fusswaschg. u. Be-
schenkg. d. Armen. [19
Finke, H. , Zur Biogr. d. Domini-
caner Herm. v. Minden, Herm. v.
Lerbeck u. Herm. Korner. (MIÖG
11, 447 50.) [20
Straganz, M., Zur Statistik des
Franziscanerordens im J. 1493. (HJb
11, 729 f.) [21
Henne am Rhyn, 0., Die evang. Ge^
meinden vor d. Ref. (Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 161-87.) [21a
Haupt, H., 2 Tractate geg. Beginen
u. Begharden. (ZKG 12, 85-90.) [22
Lukach, a) Joh. Hus. — b) Husiten
u. Husitenkriege. (KLex 6, 434-69;
470-507.) [23
Krauae, Mag. Nicol. Rutze [Rusj.
(ADB 30, 60-2.) [24
SIee, V., Holland. Priester Herm.
V. Ryswick. (ADB 30, 66 f.) [25
Savonarola, Hier., Ausgewählte
Predigten; m. einleit. Monographie
in Dt. Uebersetzg. hrsg. v. W. v.
Langsdorff. (Äedigt d. Kirche,
hrsg. V. Leonhardi XI.) Lpz., Richter.
xxxijl51 p. 1 M. 60. [26
Valola, N., L'election d'ürbain VL
et les orig. du grand schisme d'Oc-
cident. (RQH 48, 353-420.) [27
<^Hefele, Concilien-G. 2. AuÜ. VI,
8. '90, 3042a. Rec: ThLBl 353 f.;
ThQschr 72, 656-8 Funk; Lit. Ildw.
29, 577-84 Finke; CBr91, 1 ; Laacher
St. 40, 105-13 Pfülf ; MIÖG 12, 201-8
Scheffer -Boichorst (Replik, gegen
Knöpfler). [28
Beaa, B., Joh. Gerson u. d. kirchen-
polit. Parteien Frankreichs vor d.
Concil zu Pisa. Marburger Hab.-Schr.
43 p. [29
Chrouat, A. , Zu den Konstanzer
Concordaten. PZG4, M3; 375.) [30
♦24
Bibliographie Nr. 531—579.
•^ Pastor, G. d. Päpste seit d.
Ausg. d. MA. IL 8. '90, 258 ii. 3049.
Rec: ZKTh 14, 516-27 Rattinger;
NA 16 , 217 : R. de lart ehret. 33,
258 f. ; Etudes relig. philos. etc.,
juin Mury; DLZ 11, 1541-3 Bach-
mann; EHR 5. 782 f. Garnett; MIÖG
11, 656-8 V. Krones: RQscIir 4, 385-8
Finke; ThLZ 15. 425-7 K. Müller:
M.-Age 2, 147; GBl "91, 102 f.; Nation
8, 348. — Bd. I ersch. in Ital. Ueber-
setzg. V. Gl. Benetti. Trento, Arti-
ganelli. xxiv717 p. — Vgl.a) Pastor,
>ie Originalhs. v. Platina's G. d.
Päpste (DZG 4. 350-56). [531
Feiten, Papst Joh. XXI.u.Joh. XXIII.
(KLex 6, 1583 f.; 1595-8.) [32
Valois, N. , Raymond Roger, vi-
comte de Turenne. et les papes
d'Avignon, 1386-1408; d'apr. un doc,
decouv. par Rivain. Paris, Picard.
64 p. [33
Brischar, J. N. , Innocenz VIT. u.
VIII. (KLex 6, 747-50.) [34
Sägmiiller, J. B., Die Papstwahlen
u. die Staaten v. 1447-1555 (Nicol. V.
bis Paul IV.); eine kirchenrechtl.-
histor. Untersuchg. üb. d. Anfg. d.
staatl. Rechtes d. Exclusive in d.
Papstwahl. Tübing., Laupp. 238 p.
4 M. 80. *Rec.: GBl '91, 164 f.: HJb
12, 209-13 Pastor; Thi^schr. 73, 158
bis 60 Kober. [35
Ehrle, Frz., Zur G. d. päpstl. Hof-
ceremoniells im 14. Jh. (A. f. Lit.-
u. K.-G. d. MA. 5, 565-602.) [36
Statuten, Die ältesten, d. theol.
Facult. in Frei bürg; nach d. Orig.-
Hs. hrsg. V. König. (Freiburger
Diöces.-A. 21, 1-23.) [37
Brieger, Th., Die theolog. Promo-
tionen auf d. Univ. Leipzig, 1428
bis 1539. Rectoratsschrift. Leipzig,
Edelmann. 4°. x79 p. 2 M. -X^Rec:
ThLBl 449-51 G. Müller. [38
Volta, Z., Dei gradi acoad. con-
feriti nello „Studio Generale" di
Pavia sotto il dominio visconteo.
(A. stör. lomb. 7, 517-84.) [39
Fournier, M., Les bibliotheques des
Colleges de Tuniv. de Toulouse.
(BECh 51, 443-76.) [40
Lecoy de la Marche, Le baguge
dun etudiant en 1347. (Sep. a.
Mem. . de la soc. nation. des an-
tiquaires de France t. L.) Paris,
Daupeley-Gouverneur. 23 p. [41
LibU88a*8 Wahrsagung, mitg. v.
G. Pilk, 1269. (M. d. Nordböhm.
Excurs.-Club 13, 325 f.) *Acten-
stück im Dresdener Archiv. [42
Seilo , G. , Des PfaflTen Konemann
Gedicht v. Kaland zu Eilenstedt am
Huy. (ZHarzV 23, 98-170.) [43
Zeidler, V., Die Legenden d. hl.
Ludwig V. Toulouse. (ZDA 34. 235
bis 241.) [44
Jostes, F., Die Schrr. d. Gerh. Zer-
boldt V. Zuiphen „De libris Teutoni-
calibus" (nicht Teutonicis. wie falsch
'90, 1000). Schlu.ss. (HJb 11, 709
bis 717.) |45
Zerbolt v. Zutphen, De pretios.
vestibus; medeg. door J. M. Wüsten-
hoff. 'sGravenh.. Nijhoflf. 48 BI.
«SfRec: TiiLB1465f. L.Schulze. [4t>
Biographien v. Dichtern in ADB
.30: a) p. 583 6. F. Hamburger.
Albr. v. Scharfenberg. — b-d) 97
bis 100; 457; 146-52. G. Röthe.
Meister Rumsland. — Bruder Eberh.
V. Sax. — Herrn, v. Sachsenheim. [47
Gedichte, Pseudoovidische, d. MA.;
mitg. v. W. Watten bach. (ZDA
34. 270-80.) [48
Mourek, V. E., a) Prager Bruch-
stück e. Pergament-Hs. d. Rosen-
gartens. — il) Neuhauser Bruch-
stücke e. Pergament-Hs. Altdt Ge-
dichte ernsten Inhalts. (SBBohm.
Ges. '89, 118-30; 131-76.) [49
Meyer, K. , Meister Altswert; e.
lit. Untersuchg. Götting. Diss. 1889.
48 p. [50
Volksbücher, Dt., a. e. Zürcher Hs.
d. 15. Jh.; hrsg. v. A. Bachmann
u. S. Singer. (Bibl. d. lit. V. in
Stuttgart. CLXXXV.) Tübingen. Lit
Verein. 1889. cxx509 p. [51
Liederbuch, Ein Augsburger, r.
J. 1454; mitg. v. J. Bolte. (Ale-
mannia 18, 97-127; 203-37.) [52
Geiger, L, Zur Lit. d. Renales, in
Dtld., Frankr. u. Ital. [Lit.bcr.] (?•
'90, 3062). Forts. (Z. f. vergl. Lit-ü.
4, 145-54.) [53
Funk, [Abhdlg. üb. :] Humanisten.
(KLex 6, 399-411.) [54
Lombarde, Emm., L^nmanesimo in
Italia ed in Germania. Modica,
Avolio. xv31 p. [55
Luzio, A. e R. Renier, 1 Filelfo
e Tumanismo alla corte dei Gonsag*^
(Giorn. stör. d. lett. it. 16. 119
bis 217.) [56
11, 7. Kirche u. geistiges Leben i. 13.-15. Jh.
*25
Aibrecht v. Eyb, Dt. Schrr., hrsg.
V. M. Herrmann (s. '90, 3068). H:
Die Dramenübertragungen Bachides\
Menaechmi^ Philogenia. (Schrr. z.
Germ. Philol., hrsg. v. Rödiger. V.)
xliijl56p. 7 M. — Berichtig, v. Herr-
mann CAnz. f. Dt. Alth. 17, 80). —
*Rec.: CHI 1746. [557
Brief, Ein ungedr. , Reuchlin's;
mitg. V. L. Geiger. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, 154-7.) [58
Hartfelder, K., Zur Gelehrten-G.
Heidelbergs am Ende d. MA. (ZG-
Oberrh 6, 141-71.) ^Pet. Luder;
Matth. V. Kemnat; Job. v. Dalberg
(Camerarius) ; Joh. Vigilius; Pallas
Spangel; Jod. Gallus aus RniTach;
Otmar ^'achtigall (Luscinius); Joh.
Herbst. [59
NefT, Jos., Ulrich Zasius; e. Frei-
burger Humanist. (Z. d. Ges. etc.
V. Freiburg 9, 139.) Auch Freib.
Progr. i^ Rec. : CHI f. Rechtswiss.
10, 10 V. Salis; Berl. phil. Wschr.
IL 183-5. [60
^ Briefsammlung , Die Vadian.,
hrsg. V. Arbenz. I, s. '90, 3070a.
Rec: ZGOberrh 5, 543 Hartfelder;
GGA 992-5 Meyer v. Knonau; CBl
'9L 70-2. [61
Gallois, L. , Les g^ographes alle-
mands de la r^naiss. (Bibl. de la
fac. des lettres de Lyon. XIIl.)
Paris, Leroux. xx270 p. [62
Huber, Alf., Aus d. Leben eines
Professors d. Medicin im 15. Jh.
(Hist. Taschenb. 10, 271-83.) «3f Joh.
Tichtel. [63
Leibarzt d. Gf. Adolf IV. v. Cleve-
Mark, 1412. (ZBergGV 26, 226.)
* Vertrag. [64
Heyck, Ed., Beltrr. z. G. Joh.
Schusters u. Recepte von ihm. (Z.
d. Ges. etc. v. Freiburg 9, 41-6.) [65
Kotelmann, L. , Gesundheitspflege
im MA.; culturgeschtl. Studien nach
Predigten d. 13.-15. Jh. Hamb., Voss.
276 p. 6 M. [Q6
<9f Dziatzko, a) Gutenbergfrage, s.
'89, 2997 u. '90, 3075. Rec: CBl
f. Biblw. 7, 407-24 Wyss. — b) Guten-
bergs früheste Druckerpraxis, s. '90,
1040. Rec: CBl f. Biblw. 7, 425-9
Wyss u. 8, 66-8 Spirgatis; CBl 1812
f. V. Heinemann; ThLBl 408: The
library 435 f. [67
Fauimann, K., Die Erfindung der
Buchdruckerkunst nach d. neuest.
Forschgn. Wien, Hartleben. 1891.
156 p. 4 M. [68
Bruun, Chr., De nyeste underso-
gelser om bogtrykkerkunstens opfm-
delse. Kjobenh., Philipsen. 1889. 4^
92 p. u. 6 Taf. 14 M. [69
Falk, Frz., Die Dt. Sterbebüchlein
von d. alt. Zeit d. Buchdruckes bis
z. J. 1520. (V.-Schr. d. GörresG. '90.
Nr. 2.) Köln, Bachern. 83 p. 1 M.80.
-JfRec: HJb 11, 810; Laacher St.
40, 131. [70
Campbell, M. F. A. 6., Annales de
typographie n^erlandaise au 15. siecle:
4. suppl. LaHaye, Nijhoff. 50 c [71
«^ Castellani, La stampa in Venezia.
s. 90, 1041. Rec: CBl f. Biblw. 7,
332 f.; Ath. Nr. 3283; Arte e storia
9, Nr. 2 Vernarecci ; Bull, du biblio-
phile '90, 93-5 Ephrussi; L'Atteneo
veneto 1, 125-7; RH 45, 238; R. delle
bibl. 2, 180-82 Sacconi. [72
Lehrs, M., Der Dt. u. Niederländ.
Kupferstich d. 15. Jh. in d. kleiner.
Sammlgn. (Repert. f. Kunstw. 14,
9-20.) [73
Csontosi, Bildnisse d. Kg. Matth.
Corvinus u. d. Kgin. Beatrix (s. '90,
3086). Schluss. (Ungar. R. 10, 571
bis 588.) [74
LUbke , W. , Die Wandgemälde in
d. Schlosscapelle zu Obergrombach.
(ZGOberrh 6, 82-97.) [75
Neuwirth, Jos., Beitrr. z. G. d.
Malerei in Böhmen wälir. d. 14. Jh.
(MVGDBöhmen 29, 49-73.) [76
Merlo, J. V., Rutger v. Köln, Bau-
meister in Campen. (ADB 30,
41 f.) [77
Beck, P. , Burkh. Engelberg ii. s.
Schüler Hans Lutz v. Schussenried
in Botzen. (ülmer Münsterbll. 5,
52-64.) [78
Beck, P., Bildschnitzer. Jac. Russ
(Ru[o]s6). (ADB 30, 3-5). [57^
Vgl. '90, 3588 c; 97. 3648; 5L 3722; 31;
40; 92. 3810a; 24; 53c; 56h; 1: 57a; e;
60a; b; e-h; o. »916m; 94k; i»8a. 4003;
5g; 6; 7; 13; 54; 64a; d; e; 66a; 77; 83a;
980 ; 99a. 4100(1; h; k; 1; 12k; 22a; 26 c;
46a; 1; 47a; 56a; 64a; «6a; f; k; 7lc; 77;
91b; 9211 ; 98a; 99. 4209a; b; lOe; 52f;
55e; 58a; b; 59a; 72. 4317; 35; 39d; 4ln;
46b; 48n; äog; 77x. '91, 39a; d ; ^. 302;
25; 32; 33; 55; 65 ; 77 e ; 85; 95; 96. 597.
658 c; i; 68; 88. 713-5; 17; 22.
=2(5
Bibliographie Nr. 580—025.
in. Neuzeit.
1. AUgeineines.
Monod, G. et L. Farges, [Lit.ber.]
France : Hist. relig. et temps moder-
nes. (RH 45, 83-109.) [580
Schilling, M., a) Quellenbuch z. G.
d. Neuzeit. 2. Auü. [^Rec: Polyb.
58, 245 f. Ledos; Nord u. Süd 55,
143 f.; CBl '90, 790]. - b) Ueber-
setzgn. zu d. Qnbuch. Berl., Gärtner.
XVJ496; 70 p. 5 M.: 80 Pf. [81
Reckling, M., Repetitorium d. Qn.
u. Forschgn. z. G. d. Keuzeit für
Studirende. Gotha, Thieuemann.
51 p. 1 M. [82
Bechsteln, L, 300 Bildnisse und
Lebensabrisse berühmter Dt. Männer:
neu bearb. v. G ädert z. 5. Autl. Lpz.,
Wigand. 4^ 5 Bll. 300 p. 8 M. * Rec. :
CBl 1566; NtZtg43, Nr. 639; Sammler
12, 104; 154. [583
Vgl. '90. 8635; «8. 429r>. '91, 81. 1216.
2. Reformatiotiazeit 1517-^ii*
Allgemeines 584-.')90: polit. Entwicklung
591-619; kirchl. Entwicklung, Leben una
Schriften der R^^formatoren etc. 6*0-656;
Wissenschaft, Literatur, Kunst, Handel etc.
657-682; Territoriales 683-720.
Stern, A. , [Lit.ber.] Allemagne:
Publications relat. k Thist. de la
reforme. (RH 44. 384-402.) [584
Winter, Geo., Neuere Darstellgn.
d. ZA. d. Ref. (VjschrVPK 27, IV,
133-54.) [85
Moore, A. L., Lectures and papers
on the hist. of the ref. in Engl,
and on the continent. London,
Trübner. xix525 p. 16 sh. -^fRec:
Ac. Nr. 978 Galton ; Ath. Nr. 3299. [86
Egelhaaf , Dt. G. im 16. Jh. (s.
^89, 540 u. '90. 3095). Lfg. 11-12,
Bd. II. 113-272. (Bibl. Dt. G. Lfg.
54 u. 58.) *Rec.: MHL 18, 343-5
Pistor: DLZ 11, 1764 f. Friedens-
burg. [87
^Janssen, G. d. Dt. Volkes (8.'89,
641 u. '90, 1047a). Rec: HJb 11,
621; HZ 65, 141-52 Ellinger; RQH
46, 291 Pastor; Lit. Rs. 15, 51-4
Haas; L'univers. 3, 613-5 u. 4, 469
bis 472 Allain; BllLU 530-5 Schröter;
NtZtg 43, Nr. 374 Lübke. — Vgl.
a) Reichensperger-Janssen u.
d. Kunsthist. W. Lübke. Frankfurt,
Füsser 1891. 36 p. 50 Pf. — b) F.
Strucks berg, Eine ultramontan.
Textest älschg. oder Pseudoisidorus
redivivus. Flugbl. Auch erweit. sep.
Giessen, Münchow. 15 p. 40 Pf.
[<3f Rec: ThLBl '91, 13 f. u. 56.] [88
Coignet, Mme. C. , La reforme
frnnc, 1512 99. Paris, Fischbacher.
297 p. 3 fr. 50. [89
Wilkens, C. A., G. d. Span. Pro-
testantismus im 16. Jh.; d. Literat,
d. JJ. 1848 88. III. (ZKG 12, 21-66.
— Vgl. 9, 105 ff. u. 341 ff.) [90
Namiche, A. J., Lempereur Char-
les V., et son regne. T. 1-V. Lou-
vain, Fonteyn. 1889. 1921 p. 20 fr.
JkVgl. '89, 4082. — Rec: Polvb.
59, 161-3 Baguenault de Puchesse. [91
Prescott, W. H., Hist. of the reign
of Charles V. (Excelsior series).
2 Vol. Lond., Routledge. 4 sh. [92
Gebwiller, H., Panegyris Carolina,
1520; übers, v. Th. V alpin us.
(Jb. f. G. Els.-Lothr. 6, 5-10.) [93
Mendez de Quijada Karls V. Hayor-
domo u. Vertrauensmann. (HPBll
106, 477-94 etc; 913-28.) [94
Kropf, Ludw., Zur Lebens-G. d.
Maxim. Transylvanus. (Szazadok 23,
52-7.) [9o
Bacha, Eug., Nouv. recherches sur
Adrien d'Utrecht [Papst Hadrian VI.].
(CR de la comm. de Belg. 17, 125
bis 133.) [96
Hänie, S., Die Tödtung d. Gfn.
Joach. V. Oettingen durch Thomas
V. Absberg. (Bayerland 1 , 18 f.;
27 f. etc. 2, 63 f.) [97
Tschackert, P., Frz. v. Sickingen's
, Gehülfen *, welche bei d. Einnahme
V. Landstahl am 6. Mai 1523 ge-
fangen wurden. (ZKG 12, 210 f.)
-df Aus Hs. d. Königsb. Archivs. [98
Brasse, E. , Die G. d. Speierer
Nationalconcils v. 1524. Hall. Diss.
62 p. * Vgl. '90, 3102. [599
Vogt, Wilh., Christ. Schappeler.
(ADB 30, 576-81.) [600
Zwenger, F., Episoden a. d. G. d.
Bauernkrieges in d. StifUlanden ▼.
Fulda u. Hersfeld. (Hessenld. 4, 79
bis 81; 108-11; 123-5.) . [601
III, 1-2. Neuzeit; Reformationszeit, Politisches.
*27
Keller, Ludw., Mich. Sattler, Wort-
führer n. Märtyrer d. Täufer. (ADB
30. 410-3.) [602
Rldder, Alfr. de, Les droits de
Charles V. au duche de Bourgogne;
un chap. de Thist. diplom. du 16.
siecle. (Universit6 de Louvain: Re-
cneil de travaux etc. fasc. 3.) Lou-
vain, Peeters. 160 p. [3
VIrglli, A., Dopo la batlaglia di
Pavia^ marzo-giugno 1525. (A. stör,
it. 6, 247-66.) [4
Negro, C. , Ingresso di Carlo V.
in Granata li 8. giugno 1526. Ve-
nezia, Fontana. 15 p. [5
Analecten z. G. d. Reichstags zu
Speier, 1526; raitg. v. J. Ney. (ZKG
12, :534-61.) [6
Feruccio, Franc, e la guerra di
Firenze del 1529-30, raccolta di scritti
e docc. rar! pubbl. p. cura del comi-
tato per le onoranze a Franc. Fer-
ruci ; pref. di Fr. Carzio. Firenze,
tip. di Pellas. 1889. xviij539 p. u.
9 Taf. [7
Brieger, Th., Beitrr. z. G. d. Augs-
burg. Reichstages v. 1530; archv. M.
I-III: Die Verhdlgn. d. Kaisers u. d.
altkirchl. Mehrheit d. Stänae nach
d. Uebergabe d. evang. Bekennt-
nisses. — Zur Confutatio Pontificia.
— Ein unvollend. Entwurf e. kais.
Edictes geg. Luther. (ZKG 12, 123
bis 126; 136-78; 178-87.) [8
Fioker, Joh., Die Confutation des
Augsb. Bekenntnisses. Hall, üabil.-
Sehr. Lpz., Barth. 1891. 51 p. [9
Rosai, Ag., La elezione di Cosimo
1 Medici; studio stör. (Atti del r.
istit. veneto 38, 369-435.) [10
Rondolino, Ferd., Pietrino Bello;
sua vita e suoi scritti. (Miscell. di
stör. it. 28, 513-76.) [11
Rady, J. B., Die Reformatoren in
ihr. Beziehg. z. Doppelehe d. Ldgfn.
Philipp. Frkf.. Fösser. 131 p. 2 M. 25.
^Rec: Katholik 2, 570-3; Lit. Hdw.
30, 84-6 Moser. [12
Kaulen, Das Regensburger u. Auc^s-
burg. Interim. (KLex 6, 825-9.) [13
Docoments musulmans sur le si6ge
d' Alger en 1541, publ. p. R. Basset.
Paris, Leroux. 48 p. -^fRec: CR 18,
418 f. Barbier de Meynard. [14
Wadner, Eng., 3 Briefe v. Joh.
Hoffmeister. (ZGOberrh 6, 172-7.)
4f Reichstag v. Worms. [15
ISBleib, S., Die Gefangennahme d.
Landgfn. Philipp v. Hessen, 1547.
(NASäclisG 11, 177-244.) [16
Zeller, B. (s. '90, 345 u. 3114),
a) Henri II. et Charles V.; siege de
Metz, bataille de Renty, 1552-55. —
b) Montluc et le siege de Sienne,
abdication de Charles V., trfeve de
Vaucelles, 1554-57. — c) Henri IL,
Philippe IT; bataille de St.-Quentin,
reprise de Calais, 1556-58. [Extraits
de Salignac, de Rabutin, de Mont-
luc etc.J Paris, Hachette. a 191 p.
ä 50 c. ^ Rec. v. '90, 345 : Polyb.
50, 170 f. [17
Brief Mkgf. Albr. d. Jüngeren
zu Brandenb.-Kulmbach vom
13. Juli 1553 nach d. Schlacht v.
Sievershausen; mitg. v. Bossert.
(JB d. HVMittelfranken 43, 113 f.) [18
^ Wolf, Augsburg. Religionsfriede,
8. '90, 3127. IHec: CBl 1669; BllLÜ
684 Sallmann; Grenzb. 49, IV, 140;
Lpz. Ztg. Beil. 388. [19
•^Hefele, Concilien-G. , fortg. v.
Hergen röther. IX, s. '89, 482 u.
*90, 3128. Rec: ThQschr 72, 654-6
Funk; ThLBl '90, »W5-7; MHL 18,
345-8 Schmitz; HPBII 106, 631-40
Beilesheim; AKKR 65, 179 Geigel;
Lit. Handw. .30, 13-16 Pastor; Laacher
St. 40, 233-6 Braunsberger. [20
Brecher , Ablassprediger Beruh.
Samson. (ADB 30, 311 f.) [21
Staupitz, Predigten in Salzburg;
mitg. V. H. Aumüller. Forts. (Jb. f.
G. d. Prot, in Oesterr. 11, 113-32.) [22
i^ Luther'8 Werke; Krit. Ges.ausg.,
s. '89, 2216 u. '90, 1075. Rec: GGA
481-8 Kolde. — Vgl. a) E. Nestle,
Zum 1. Bd. V. Luther's Werken.
(Theol. Stud. aus Württ. '89, 311
bis 313.) 123
Luther'8 Werke f. d. christl. Haus,
hrsg. V. Buchwald, Kawerau,
Köstlin, Rade, Schneider. Hft.l
bis 16: Reform, u. polem. Schrr.
420; 511 ; 449 p. u. p. 1-84. (Bd.I-IV, 1).
Braunschweig, Schwetschke. h. Hft.
50 Pf. *Rec: BllLÜ 586 Sallmann;
Lpz. Ztg. Beil. 159; ThLBl '91, 6 f.
Bossert. [24
Painter, F. V. N., Luther on edu-
cation; a histor. introd. and a trans-
lation of the reformer's 2 most im-
portant educat. treatises. Philad.,
Luth. publ. soc 282 p. 1 Doli. [25
*28
Bibliographie Nr. 026—668.
Beck u. Buchwald, Die Zwickauer
Ratlisschulbibl. u. d. neuesten Luther-
funde. (Lpz. Ztg. Beil. 369 f.) -X-Vjrl.
*90, 3134. [626
Meier, Th., Der Brief Dr. Mart.
Luthers an die Herrn Dt. Ordens
a. d. J. 1523. (SB d. AltliGes. Prus-
sia '89, 30-38.) [27
Nestle, E., Ein verschollener Luther-
brief an H. Honold z. Augsb. v. J.
1530. (Theol. Stud. ans Württ. 89,
301 4.) [28
Lutherbriefe, 3, mitg. v. Enders.
(ThStK '91, 370-4.) <3f An Sixtus
Oelhafen 1539. [29
Warnecke, F., 2 Siegel M. Luthers.
(Dt. Herold 21, 22.) [30
Evers, Martin Luther (s. "89. 2229).
Lfg. 13 (Bd. VI , 1-368). 3 M. 45.
^Rec: CBl ^91, 65 f. [31
Wieser, Joh. , Zur Charakteristik
Luthers. — (ZKTh 14. 017-46.) [32
Walther, Wilh., a) Luther i. neuesten
Rom. Gericiit III: Lutlier's Beruf.
(Schrr. d. V. f. Ref.-G. Nr. 31.) Halle,
Niemeyer. 157 p. 1 M. 20. —- 1)) Luthers
Bibelübersetzg. kein Plagiat, (z. Tii.
aus: N. kirchl. Z.) Leipzig. Deichen.
1891. 47 p. 80 Pf. *Hec,: ThLBl
'91, 37 f. Bossert. [33
Bertheau, C. , Noch einmal die
Lutherische Erklärung d. 4. Bitte.
(ThStK 64, 1, 161-71.) *Vgl. 90,
3147. [34
Steuer, C. 6., Martinus Lutherus
quomodo impugnaverit potestatem
papae inde ab anno 1517 ad a. 1520
explicatur. JenenserProgr. 61p. [35
Reindell, Wilh., Luther, Crotus und
Hütten; e. qn.mässige Darstellg. des
Verh. Luther's z. Humanismus. Mar-
burg, Ehrhardt. 134 p. 2 M. 70.
^Rec: Harzer Mthfte. 2, 20. [36
Haupt, 0., Luther u. Rabelais in
ihren pädagog. Beziehgn. Leipzig,
Diss. 47 p. [37
Majunke, P. , a) Luther's Lebens-
ende, s. '90, 1087. [^ Rec: Allg.
Ev.-Luth. K.-Ztg 1121-3; NtZtg 43,
495.J *— b) Ein letztes Wort an die
Luther-Dichter; nebst neuen Nachtrr.
Mainz, Kupferberg. 52 p. 75 Pf.
[«3f Rec: ThLBl '90, 400.J — Vgl. c)
Kolde, Luther's Selbstmord, s. '90,
1087a. 3. Aull. 45 p. 60 Pf. [<3f Rec:
ThLZ 15, 384 f. Thena; Antw.
Kawerau» ebd. 412; DLZ 11, 1713
Knaake; Dt. Merkur 21, 199 f.; Dt.
R. 15, II, 252 f.: ChristL Welt 4,
308; Lpz. Ztg. Beil. 167; NtZtg 43,
Nr. 495.] - d) Kolde, Noch ein-
mal Luthers Selbstmord, s. '90,
3151. [^ Rec: HJb 11, 811 f.
Grauert.] — e) Kawerau, Luther's
Lebensende, s. 90. 3150. [-JfRec:
BllLU 584 Sallmann: NtZtg 43, Nr.
495.] — f) Sallmann, Luther's an-
gebl. Selbstmord nach F. Maj unke's
(ieschichtslüge. Cassel, Brunnemann.
16 p. 50 Pf. [* Rec. : ThLBl "91. 27 f.
Walther J. — g) E. Blümel, Luther's
Lebensende. Barmen, Klein. 80 p.
75 Pf. f^Rec: Lpz. Ztg. Beil. 581.]
— h) G. Rietschel, Luther's seliger
Heimgang. (Schrr. f. d. Dt. Volk,
hrsg. V. V. f. Ref.-G. Nr. 12.) Halle,
Niemeyer. 35 p. 15 Pf. [38
Schall, Jul., Ulrich v. Hütten; e.
Lebensbild aus d. Zeit d. Reform.
(Schrr. f. d. Dt. Volk, hrsg. v. V.
f. Ref.-G. Nr. 7.) Hall^, Niemeyer.
59 p. 15 Pf. *Rec.: ThLBl '90,
403 Bossert. [39
Votsch, Ulr. V. Hütten nach 8.
Leben u. s. Schriften. Hann., Hahn.
x73p. *B11LU '91, 1.109 Schröter. [40
Melanchthon , Empfehlungsbrief f.
Heinr. Efferen; mitg. v. 0, v. Heine-
mann. (ZKG 12, 213 f.) [41
Briefe, Ungedruckte^ an Melanch-
thon; mitg. V. K. Hart fei der.
(Ebd. 187-207.) * 1531-57. [42
Thieme, C, De normis bonorum
operum quid existimaverit Melanch*
tlion tempore Confessionis Augusts-
nae ejusqae Apologiae. Leipziger
Habil.schr. 50 p. [43
Meinhof, H., Dr. Pommer Bugen-
hagen u. s. Wirken. (Schrr. f. rf-
Dt. Volk; hrsg. v. V, f. Ref.-G. Nr.
9.) Halle, Niemeyer. 40 p. 15 Pf-
^Rec: ThLBl ^90, 403 Bossert. [44
Rost, J. R., Die pädag. Bedeutg.
Bugenhagen's. Leipz. Diss. 74 p. [^
Reformatorenbriefe, 2, mitg. v. B.
Wäschke. (MVAnhaltG. 5, 602 f)
^ Zwingli 1523 u. Oecolampadius
1528. [46
Calvini opera (s. '89, 567 n. ^
3166). XLII-XLIV. (Corpus rcfonn.
LXX-LXXU.) 600; 590; 498 Sp. ^
12 M. [47
Calvijn, Joh., Uitlegging op de
zendbrieven; met register door A.
M. Donner. Lfg. M8 (Bd. iW.
1-114). Leiden, Donner. & 25 ct. [^
j
III, 2. ReformatioDSzeit, kirchl. u. literar. Leben.
'29
Shields, Ch. W., The doctrine of
Calvin concern. Infant salvation.
(Presbyt. and Reform. R. 634-51.) [649
<X> Cornelius, C. A., a) Die Ver-
bannung Calvin's aus Genf 1538.
Manchen 1886. Rec: HZ 64, 301 f.
VVenck. — b) Die Rückkehr Calvin's
nach Genf, 8. '89, 569 u. '90, 1089.
Rec: HZ 65, 472 f. Wenck; GBl
1018 f. [50
Muller, Nie, Ein Beitr. z. G. d.
ältest. prot. Eherechts. (ThStK 64,
374-83.) [51
Mosen, P., Hieron. Emser, d. Vor-
kämpfer Roms geg. die Ref. Lpz.
Diss. 77 p. [52
Janssen, J., Bockspiel Mart. Luther's.
(Katholik '89, I, 184-92.) ^Verf.
Hier. Emser, nicht Cochläus. [53
Hoogeweg, H., Eino Westfäl. Pilger-
fahrt nach d. hl. Lande 1519 (s. '90,
316). Schluss. (ZVtG [Westfalens] 48,
I, 55-84.) [54
Legg, J. W., The divine service in
the 16. Cent.; illustr. by the bre-
viary of the Humiliati in 1548. (Sep.
a. Transaction of the S. Paul's eccles.
80C. 2, 273 93.) Lond., Alabaster. 4^
-^Rec. : GBl f. Biblw. 7, 489 f.
Brambach. [55
Becker, W. , Imroan. Tremellius;
e. Proselyten leben im ZA. d. Ref.
(Schrr. d. Instit. Judaicum in Berlin.
Nr. 8.) 2. Aufl. Lpz., Hinrichs. 1891.
60 p. 75 Pf. *Rec.: ThLBl '90, 434 f.
Bessert; ThLZ 16, 100 f. Dalman. [56
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh.: hrsg. v. M. Herrmann
0. 8. Szamatolski. I: Guilelmus
Gnapheus Acolastus; hrsg. v. Job.
Bolte [*Rec.: GBl 1649J. — II:
Eck i US dedolatus; hrsg. v. S. Sza-
matolski. Berl., Speyer & P. 1891.
xjcvij83; xv52 p. 1 M. 80; 1 M. —
^Vgl. DZG Nachrr. '90, 286 a. [57
Biographien v. Gelehrten, Dichtern
a. Künstlern in ADB XXX : a) p. 566.
Joh. Schneider, Ev. Theol. Mart.
Schalling. - b) 107-11. G. Ellinger,
Philol. u. Neulat. Dichter Geo. Sa-
binus. — c) 369-71. G. Knod, Joh.
Sapidus. — d)461. R. Hoche, Hu-
manist Joh. Saxonius. — e) 417 f.
G. Bauch, Geo. Sauermann. —
f) 721-9. Ph. Strauch, Kaspar
Scheit. - g) 653 f. Röthe, Nürn-
berg. Meistersänger Jörg Schechner.
— h) 39. J. Bächtold, Schweiz.
Dramatiker Hans v. Rute. — I) 624
bis 634. Chr. Mayer, Maler H. L.
Schäufelin. — k) 549 f. W i n 1 1 e r 1 i n,
Maler Mart. Schaffner. — 1) 737-45.
H. S., Maler Sebast. Schel. —
m-n) 653; 310 f. R. Eitner, Com-
ponist Hans Schechinger. — Nieder-
länd. Componist Samson od. Sanson.
— o) 270-2. Schletterer, Sigm.
Salminger. [58
Haupt, K., Der Stand d. geist.
Lebens nn d. Univ. Wittenberg, dar-
gest. an d. Quaestiones u. d. Scripta
publica aus d. JJ. 1530-46. (In :
Festschr. z. Einweihg. d. Gymnas.
zu Wittenberg. 1888.) -X-Hec: HZ
65, 471 f. Kawerau. [59
Köstlin , J. , Die Baccalaurei und
Magistri d. Wittenb. philos. Facul-
tät 1538-46 u. d. veröffentl. Disputa-
tionen derselben JJ. Univers.-Progr.
Halle. 24 p. [60
«^ Raemdonck, G^rard Mercator, s.
'90, 4106 d. Rec: Mess. des sc. bist.
109 f. Bergmans. [61
Fiorini, M. , Gerardo Mercatore e
le sue carte geogr. (Sep. a. Boll. d.
soc. geogr. it. '90, gennaio e febbr.)
Roma, Civelli. 88p. «Sf Rec: Bibliofilo
11, Hft. 5 Lozzi. [62
Heyer, Alfr., 3 Mercator-Karten in
d. Breslauer Stadtbibl. (Z. f. wiss.
Geogr. 7, 380-9; 474-84; 507-28.) [63
Buonanno, G., I due rarissimi globi
di Mercatore nella bibl. govern. di
Cremona. Cremona, ^Interessi cre-
monesi". 39 p. ^ Rec: HJb 11,
843; The library '90, 473. [64
Erichson, A., Ein neues Dokum.
über Beatus Rhenanus. (ZKG 12,
211-3.) ^ Brief d. Sapidus Bucero
1526. [65
Heinrichs, R., Der Niederrhein.
Humanist und Schulmann Mathias
Bredenbach u. s. Urtheil üb. d. Ref.
(Frankf. zeitgem. Broschüren. XI,
12.) Frankf. . Fösser. 30 p. 50 Pf.
*Rec: StMBCO 11, 721. [66
Winckelmann, 0., Keue Beitrr. z.
Lebens-G. Thomas Murners. (ZG-
Oberrh 0, 119-31.) [67
Kawerau, W., Thom. Murner u. d.
Kirche d. MA. (Schrr. d. V. f. Ref.-
G. Nr. 30.) Halle, Niemever. 103 p.
1 M. 20. *Hec: ThLZ 16, 45
Bossert. [68
♦30
Bibliographie Nr. 669-721.
Lauchert, Fr., Studien zu Thoiu.
Murner. (Alem. 18, 139-72; 283-8.
19, 118.) [669
Riess, M. , Qn.studien z. Thoni.
Murner's didact. Dichtgn. I. Diss.
Berl., Heinrieh & K. 37 p. 1 M. 20. 170
Lützelberger, E. K. J., Hans Sachs ;
ö. Leben u. s. Dichtg. 2. Aull., be-
arb. V. C Fromm an n. Nürnberg,
Ballhorn. 1891. xij283 p. 3 M. [71
Drescher, C, a) Studien zu Hans
Sachs I: Hans Sachs u. d. Helden-
sage, Abschn. 1 u. 7 (1. Th.). Berl.
Diss. 39 p. [*Reo.: BIILÜ 470
Kränkel.] — b) Hans Sachs (AZtg
Nr. 307.). [72
Crusius, 0., Zur Comedia Bile u.
zu Hans Sachs. (Hermes 25, 469
bis 471.) [73
Schröder, Edw., Jac. Schöpper v.
Dortmund u. s. Dt. Synonymik.
Marb. Univ.-Schr. 1889. 4«. 37 p. [74
Bongi, S., Annali di Gabr. Giolito
de' Ferrani da Trino di Monfcrrato.
K 1. (Indici e catalogi Nr. 11.)
Roma. cxiiiÖO p. 2 L. 'jif'Rec. : CBl
f. Biblw. 8. 76 f. Hartwig. [75
Lange, Konr. , Der Papstesel; e.
Beitr. z. Cultur- u. Kunst-G. d. Ref.-
ZA. Götting. , Vandenhoeck <fe R.
118 p. 4 M. ^Hec: CBl 1735 f.;
Greiizb. 50, I, 42 f.; ThLZ 16, 42-4
Kawerau. [76
Curtius, A., Zu d. Aufsatz ^Albr.
Dürer in Aachen 1520". (ZAacIiGV
12, 332. * Vgl. dort 9, 149.) [77
Händcke, B., Nicol. Manuel Deutsch
als Künstler. Frauenf., Hnber. 1889.
116 p. m. 4 Taf. 3 M. 20. -X-Hec:
Rep. f. Kunstw. 13, 483-7 Janit-
schek \ M. d. Oesterr. Mus. 5, Hit. 5.
— Vgl. Händcke's Zusätze: Kunst-
chron. 1, 460-2. [78
Hefner-Alteneck, J. H. v.. Dt. Gold-
schmiede-Werke d. 16. Jh. (s. '90,
3188). Lfg. 2-5. p. 9-18 u. Taf. 7
bis 30. [79
Lamprecht, K. , Grosshandel und
Bürgert hum zur Ref.-Zeit. (Z. f.
Handel u. Gewerbe 3, 57-66 u. 91
bis 101.) 'J^ Problem d. Ungunst. Lage
d. Massen im 16. Jh. [80
Ruht, IJeb. d. Hess. Postwesen im
16. Jh. (M. d. V. f. Hess. G. 89,
43-9.) [81 i
Schmidei, Ulr., Reise nach Süd- j
Amerika in d. JJ. 1534-54: nach d.
Manch. Hs. hrsg. v. Val. Lang- 1
mantel. (Bibl. d. lit. V. in Stultg.
CLXXXIV.) Tübing., Verein. 1889.
162 iK ^Rec: CBl 1470. [82
Urkundenbuch z. Ref.-G. d. Hzth.
Preussen, hrsg. v. P. Tschack er t.
I: Einleitg.; II u. IH: Urkk. 1523
bis 1549. (Publl. a. d. k. Preuss.
Staatsarchiven Bd. XLIII-XLV.) Lpz.,
Hirzel. xij389; 436: 373 p. 28 M.
^Selbstanz: GGA ^91, 103-12. [83
Prutz, H., Hrz. Albr. v. Preussen.
Festrede. (PJbb {y{). 184 95.) [84
Joachim , E. , Des Hochmeisters
Albr. V. Preussen erster Versuch e.
Annälierung an Luther. (ZKG 12.,
116-22.) [85
Pyl, Th., Barthol. Sastrow, Bürger-
meister V. Stralsund. (ADB 30. 398
bis 408.) ' [86
Bostel, F., Piotrkower Constitution
V. J. 1525; e. Beitr. z. G. d. Poln.
Handels. Progr. Lemberg. 20 p. [87
-^ Treusch v. Buttlar, Kampf
Joachim's I. v. Branden b. geg. d.
Adel, s. '90, 356. Leipz. Diss. Reo.:
CBl 1287; DLZ 11, 1417 f. Fischer;
HZ 65, 513-5 Heidemann; FBPG 3,
314 f. [88
^HUIsse, Card. Albrecht, Kurf. o.
Erzb. V. Mainz u. Magdeb.., u. Hans
Schleinitz, s. '89, 4869. Sep. 83 p.
Selbstverl. Rec: MHL 18, 164 f.
Zschech. [89
Briefe d. Reformators u. Musikers
Autor Lampadius (Lampe) v. 1587
bis 1550 : mitg. v. E. Jacobs.
(ZHarzV 23, 342-51.) * VgL '90.
1072. [90
Bahrdt, W., G. d. Ref. d. St. Han-
nover. I. Gott. Diss. 1889. 52 p. [91
Krause, Theol. Wilh. Sandfort
(ADB 30, 358 f.) [92
Sarre, Fr., a) Der Fürstenhof la
Wismar u. d. Norddt. Terracotta-
Architectur im ZA. d. Henaiss. m.
Anhg. : Künstler u. Werkmeister i.
Mecklenb., 1550-1600. Berl., Tro-
witzsch. fol. 53 p. u. 17 Taf. 10 M.
t«3fRec.: KB1GV39, 121*.] - b) Die
Renaissance in Mecklenburg. (KBlGV
38, 105-8.) [93
Darpe, Fr., Bochum im 16. Jh.
(ZVtG [Westfalens] 48, II, 79 bis
139.) [94
SIee, V., Joh. Sartorius. Förderer
d. Ref. in d. Niederlanden. (ADB
30, 387 f.) [95
III^ 2. Reformationszeit, Cultur u. Territoriales.
*31
Ris Lambers, C. H. , De kerkher-
vorming op de Veluwe, 1523-78;
bijdr. tot de gesch. v. het proteat.
in Noord-Nederland. Barne veld,Boon-
gtra. 209 u. 405 p. 3 fr. 20. [696
KalfT, G. d. Nederl. letterkunde
(8. '90, 11181. II. 396 p. 3 11. 75.
*Rec.: DLZ'U, 1872 f. Bolte; HJb
11, 639. [97
Kratrt, K., Zur Erinnerg. an Nicol.
Buscoducensis ^ Schulm. u. Super-
intend. zu Wesel im 16. Jh. (ZBerg-
GV 26, 213-25.) [98
Winckelmann, 0., Beitrr. z. G. d.
Staatsrecht!. Beziehgn. Lotbringen's
zum Reich im 16. Jh. [mit Nachtr.
V. G. Wolfram.] CJb. f. Lothr. G.
2, 185-213 u. 214-30.) [699
Braun, F., Zur Lage Memmingens
im Febr. 1529. (Allgäuer G.freund
3, 76-80.) [700
Vogt, Wilh., Gereon Sayler [Sailer].
(ADB 30, 462-4.) [701
Bossert , G. , a) Ein unbekannter
Brief v. Joh. Brenz. [* 21. Juni 1524
an die Städte Rottenburg, Hall etc.]
— b) Zur Ref.G. v. Ravensburg. —
e) Ein Actenstück z. G. Rottweils.
(Bll. f. Württ. KG 5, 70 f.; 63 f.;
64.) [2
Schön, Th. , Beitr. z. G. d. Ver-
breitg. d. protcst. Lehre in Würt-
temberg. (Ebd. 5, 57-60.) [3
Baamgarten, Fr., Wie Wertheim
evangelisch wurde. (Schrr. 1*. d.
Dt. Volk; hrsg. v. V. f. Ref.G. Nr.
8.) Halle, Niemeyer. 66 p. 15 Pf.
^Rec: ThLBl 403 f. Bossert. [4
«^ Gerbert, Strassburger Sectenbe-
wegung, s. *89, 2309 u. '90, 378.
Rec: HZ 64, 289 f. Wrede. — Vgl.
t) G. Bossert^ Hans Bünderlin's
VorG. (Jb. f. G. d. Protest, in
Oesterr. 11, 161.) [5
•^ Holländer, Strassburg im Franz.
Kriege 1552, s. '89, 603 u. '90, 380.
Rec: Ann. de FEst '89, 602 f. Pfister.
— Vgl. a) Holländer, Ein Schrei-
ben d. Connetabel v. Montmorency
an die Stadt Strassb. (ZGOberrh 6,
180-2.) [6
Taniier, A., Die Einführg. d. Ref.
in Genf nach Kampscliulte's Calvin.
(Kathol. Schweizerbll. 90, 532-47.) [7
Linde, A. van der, Michael Server,
e. brandoffer der gereformeerde in-
qnisitie. Groningen, Noord hoff. 326 p.
3 11. 20. [8
Liebenau, Th. v., Hans Junker v.
Rapperswyl. (Anz. f. Schweiz. G.
21, 78-81.) [9
-^ Platter, Thom., Briefe an seinen
Sohn Felix; hrsg. v. Burckhardt^
8. '90, 384. Rec: GBl 693; DLZ 11,
1418 f. Kaufmann; HZ 65, 549 f. u.
ZGOberrh 5, 404 Hartfelder. [10
Bosch, H., D. Nothpfennig d. St.
Ingolstadt. (M. a. d. Germ. Nat.
mus. 3, 51-59.) [11
Weiss, N., Une journ^e k Chamb^ry ;
notes et docc. ined., 1541-57. (Bull,
de la soc. de Thist. du prot. frany.
39, 464-9.) [12
Seh., Niclas 1., Gf. zu Salm. (ADB
30, 258-60.) [13
Jäkel, J., Kirchl. u. relig. Zustände
in Freistadt währ. d. Ref.-ZA. Frei-
stadt. Progr. 1889 u. 90. 30 u. 38 p.
^Vgl. '89, 4884. [14
Penn, H., Primus Trüber, d. Slo-
venische Luther. (Bll. f. Württ.
KG 5, 81 f.; 89-91.) [15-
Acsady, Ign., A magyar nemesseg
s birtovkviszonyai [Der Ungar. Adel
u. 8. Besitzverhh. nach der Schlacht
bei Mohäcs]. Budap., Akad. 84 p. [16
Pettkö, B., Aus d. Nachlasse Sza-
mosközys. (Tört^nelmi Ttir 12, 299
bis 325.) [17
Zsilinszki, Mich., Franz Patocsy.
(Szäzadok 22, 611-22; 714-29.) [18
Kar^CSOnyi, J., Der Geburtsort
Patöcsy's. (Ebd. 23, 121-31.) [19
Schulter, Rieh., Andr. Beuchel ; e.
Beitr. z. Bistritzer Stadt-G. im ZA.
d. Thronstreites zw. Ferdinand 1.
u. Zapolya. (A. f. Siebenb. Ldkde.
23, 5-72.) [720
Vgl. '»0, 3597. 3769. 38Q0C; 56 e; 74.
3915; 16g; n. 4013; 5Hb; c; h; 64a; 66h;
68c-e; 83a; 98h; 99a. 4102e; 26y; 42f.;
46g; 68f; i; 91c; 92g; 4212b. 4344b; 60b;
c. '91, 39b; c; e;i. 418; 34; 35; 61; 63; 64;
74. 560; 61. 722; 32. 805; 11; 15; 28; 31.
3. Oeffenreforniation unil
SOfähr. Krieg 1555-1648.
Gegenref. 721-741; 30jähr. Krieg 742-75»;
Allg. CulturgeschKihtUches 7.59-89; Terri-
toriales und Lorales 7 90- 860.
Ritter, Dt. G. im ZA. d. Gegenref.
u. d. 30j. Kr. (s. '89, 640 u. '90,
3210). Ll'g. 9. Bd. II, 1-80. (Bibl.
Dt. G. l.fg. 55.) *Rec.: NASächsG
11, 333-7 Woll"; Lpz. Ztg. Beil. '90,
63. [721
*82
Bibliographie Nr. 722 — li\b.
Gans', Dav., Chronikartige WeltG.
11. d. Tit. //emach David" verf. 1593;
zum 1. Male in's Dt. übertr. ii. ni.
Ainuerkgii. versehen v. G. Klem-
perer, hrsg. v. M. Grünwald.
Prag, Selbstverl. 186 p. 8 M. 50.
"^Werthvoll wegen einzelnerNotizen,
die von culturhist. Interesse. [722
Loyola, San J. de, Cartas (s. '90,
1186). T. VI. 706 p. 8 pes. — Vgl.
a) F. Fita (Bol. de lar. ac. de la hist.
17, 492-520). [28
Braunsberger, 0., Streiflichter auf
d. schriftstellerische Wirken d. sei.
Petrus Canisius. (ZKTh 14. 720
bis 744.^ [24
^Hefdenhain, Unionspolitik Phi-
lipp's V. Hessen, s. '90, 3211. Rec:
HJb 11, 822; RC 30, 376-8 Pfister;
MHL 19. 40-4 Falckenheiner. [25
^Müller, Th., Conclave Plus* IV.,
ö. '89, 647 u. 4889. Berührt d. ganze
Europ. Politik; M. aus Simancas-
papieren durch Maurenbreoher. —
Rec: RC 30, 132 f. Pfister; ThLBl
468-5; Ev. KZtcr 573-8: Lpz. Ztg. Beil.
319 f.: CBl 1288 f. [26
Dembinski, B. , Rzym i Europa
przed rozpoczei^iem trzeciego okresu
soboru trydenckiego [Rom u. Eu-
ropa vor Eröffng. d. 8. Periode d.
Trienter Concils]. I. Krakau, Akad.
264 p. "^Rec: Anz. d. Krak. Akad.
235-51; HJb 12, 167. [27
B., 0., Zur G. d. Trienter Concils.
(RQschr 4, 279-85.) *Zwei Briefe
a. d. Stadtbibl. zu Trier. [28
Questione, Una, di precedenza al
concilio di Trento; lettera del ve-
scovo di Fiesole al duea di Firenze,
1562. Firenze, tip. cooperativa. 4^
14 p. [29
Hauser, H., Ant. de Bourbon et
rAllemagne, 1560-61. (RH 45, 54
bis 61.) [30
Ruble, A. de, Le coUoque de Poissy,
sept.-oct. 1561. (Sep. a. Mem. de la
soc. de rhist. de Paris. T. XVI.)
Paris^ Champion. 1889. 56 p. «^Rec:
RH 45, 216. [81
^Sylvain, Hist. de St. Charles
Borromee, cardinal-archev^que de
Milan. 8 Vol. Lille. 1884. Rec: ZKTh
14, 5046 Schäfer. [82
Sambeth, J. G. , Die Constanzer
Synode v. 1567. (Freib. Diöces.-A. 21,
50-160.) [88
Krebs, Rieh., Die polit. Publicistik
d. Jesuiten u. ihrer Gegner i. d. letzten
J.zehnten vor Ausbruch d. 30j. Kr.
(Halle'sche Abhh. z. neueren G. XXV.)
248 p. 6 M. ^Erstrebt, wenngleich
nicht immer erfolgreich, Objectivität.
Die Fülle des Materials., das trotz-
dem einer Erweiterung noch fähig,
schadete zuweilen derüebersichtlich-
keit. [ J. S.] — 80 p. Hall. Diss. — Rec. :
CBl 1701 ; MVGDBühmen 29, lit. Beil.
24 f.; ThLHl '91, 38 f. [84
Fossati, Cl., La riviera e la batta-
glia di Lepanto, 1571. Salo, Conler.
4^ 27 p. [:i5
Neri, A., Lettere di Antonio e Gian
Andrea dOria. (Giom. ligust. 16.
890-4.) \m
Aubigne, A. d', Hist. univ. (s. '90.
1145). IV: 1578-5. 898 p. 9 fr. [87
Manfroni, C, Carlo Emanuele I. ed
il trattato di Lione. (R. stör. it. 7,
217-55.) [88
Henri IV., Lettres au comte de La
Rocheport, ambass. en Espaene, 1600
bis 1601; pubL p. P. Laffleur de
Kermaingant Paris. Chamerot.
1889. xvl 17 p. *Rec. : RQH 49,335. [H9
Henri IV., Lettres ined. a M. de
B^thune, ambass. de France k Rome,
2. janv.-25. fevr. 1602; publ. parE.
Ralphen. Paris, Champion. 47 p.
*Rec.: RQH 49, 335. [40
Piolin, P., Le cardinal de Richelieu
dans ses rapports avec les ben^icfcins
de la congreg. de St-Maur, (RQH49,
128-66.) |41
Reitzensteln, K. v.. Der Feldzug d.
J. 1622 am Oberrhein n. in West-
falen bis z. Schlacht v. Wimpfen. I:
Vom Ausg. d. J. 1621 bis z. Hervor
treten d. Mkgf. Geo. Friedr. v. Baden.
Münch.,Zipperer. 1891. 188 p. 2M.80.
<^ Wichtige, sorgfältig gearb. Mono-
graphie, zumeist freilich Actenreferat
[G. S.j — Rec: ZGüberrh 6, 184 f.
Obser; CBl '91,44; HJb 12, 230.-
Vgl. a) P. U., Eine Rettang der 400
Pforzheimer (AZtg Nr. 321.) [42
Weskamp, A., Das Heer der Liga
in Westfalen zur Abwehr d. Ofii.
Mansfeld u. d. Hz. Christian v. Braun-
schweig, 1622-23. Münster, Regens-
berg. 1891. 371 p. 6 M. [48
Van de Castelle, Quelques d^tails
hist. se rapport. k la bataille de
Fleurus, 1622. (Mess. des sc hiBt
197-206.) [44
III, 3. Gegenreformation u. 30jähr. Krieg.
*33
Fagniez, 6., a) Richelieu et TAlle-
magne, 1624-30 (RH 45, 1-40.) -
b) Le p^re Joseph et Richelieu: la
dech^ance polit. et relig. du protest.
et la 1. campagne d'Italie, 1627-38.
(RQH 48, 471-521.) *S. '89, 4899. [745
Rydforss, A., De diplomatiska för-
bindelserna mellan Sverige och Eng-
land, 1624- 1630. üppsalaerDiss. 154p.
1 Kr. 75. [46
Klopp, 0., Die Frage d. Vorranges
zw. Tilly u. Wallenstein im Beginn
d. Dan. Krieges, Ende 1625. (HPBll
107, 20-33.) [47
Ritter, M., Untersuchungen z. G.
WaJlenstein's, 1625-29. (DZG 4, 14
bis 53.) — Vgl. a-b) B. Duhr, Rand-
glossen zur Wallenstein-Lit. — W alleu-
stein's Schuld. (Laacher St. 40, 63-78;
195-206.) [48
Gindely, Ant., Die maritimen Pläne
d. Habsburger u. die Anthei Inahme
K. Ferdinand's 11. am Poln.-Schwed.
Kriege, 1627 9. (Sep. a Denkschrr.
d. Wiener Akad.) Wien, Tempsky.
4*. 54 p. 2 M. 80. [49
^ Rezek, G. d. Sachs. Einfalls in
Böhmen, s. '89, 3086. Rec: MVGD-
Böhmen 27, lit. Beil. 26 f.; HJb 10,
448; MIÖG 11, 487 Mares. [49a
Wittich, K., Dietr. v. Falkenberg.
(GBll f. Magdeb. 25, 129-252.) [50
Bülow, Phil. Sattler, gen. v. Salneck,
Geheimschreiber n.dipl. Agent Gustav
Adolfs. (ADB 30, 413.) [51
Diemar, Herrn., Untersuchgn. aber
d. Schlacht bei Lützen, 16. Nov. 1632.
Marb. Diss. Lpz., Fock. 95 p. IM. 50.
-^Zahlr. kritische Einzelergebnisse,
mit erheblichen Abweichungen von
Broysen. [52
Miller, H., Der Tod Gustav Adolfs.
(Katholik 2, 313-25.) [53
Benoit, A., Les premi^res ann^es
de la guerre de 30 ans dans le Saar-
thal, 1633-40. (Jb. f. Lothr. G. 2,
301-5.) [54
^ Krebs, Hans (Jlr. v. Schaffgotsch,
8. '90, 406 u. 3226. Rec. : HZ 65,
474-6 u. MHL 19, 50-6 E. Fischer. —
Vgl. Krebs, a) Schaffgotsch. (ADB
80, 541-5.) — b) Schaffgotsch bei d.
Zasammenk. d.Waldstein'schen Gene-
rale zu Pilsen. (JB d. Schles. Ges.
f. vaterl. Cultur 66, 239 f.) [55
Bodemann, Ed., Zur G. d. 30j. Kr.
in Niedersacbsen ; e. Schreiben d. Hz.
Wilh. v. Braanschw.-Lüneb. a. seinen
Deutsche 2«eitBchr. f. Geschichtaw. 1891.
Kanzler J. v. Drebber, 1635. (ZHV
Niedersachsen 217-23.) [56
JUdel, Arth., Verhandlgn. über d.
Kurpfalz u. d. Pfalz. Kurwürde v.
Oct. 1641 bis Juli 1642. Hall. Diss.
60 p. [57
Oxenetlerna's Skrifter och bret-
vexling (vgl. '89, 2335) II, 2: Hugo
Grotii bref, 1633-39, red. af J. F. Ny-
ström. 1889. x678 p. 9 Kr. *Rec.
(auch d. früh. Abthlgn.): RH 45, 164 f.
Waddington; HZ 63, 518-22 Irmer;
MIÖG 11, 181-3 u. 12, 193 f. D.Schäfer;
R. d'hist. dipl. 4, 295 f. [.58
Project, Ein finanz- u. socialpolit.,
a. d. 16. Jh. rz. f. d. ges. Staats-
wiss. 46, 717-35.) «K-Berth. Holz-
schuher. [59
Boeeert, G., Zur G. d. Verkehrs-
wesens. (Württ. Vjhfte. 13, 112 f.) [60
Trog, H., Das Reisebüchlein des
Andr. Ryff. (Basler Jb.'91, 182-222.) [61
Schnedermann, Werthsendgn. vor
300 JJ. (Jb. d. Ges. f. bild. Kunst etc.
zu Emden 9, 100-3.) [62
Elkan, Eug., Das Frankf. Gewerbe-
gericht V. 1617-31; e. Beitr. z. G. d.
Gewerberechts im 17. Jh. Tübing.,
Laupp. ix 183 p. 3 M. 60. [6S
Bosch, H., Nürnberger Büchsen-
meister, Büchsenschmiede u. Feuer-
schlossmacher des 16. Jh. (M. a. d.
Germ. Nat.-Mu8eum 3, 70-3.) [64
Biographien von Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern etc. in ADB XXX:
a) p. 161. Jan icke, Siegfr. Sack. —
b) 129 f. A. Schumann. Mich.
Sachs. - c e) 273 f.; 379 f.; 274.
Geo. Müller, Heinr. Salmuth. —
Balth. Sartorins. — Joh. Salmuth. —
f) 170. Krause, Gerh. Sagittarius.
— g-h) 413-5 u. 96 f. Wagenmann,
Joh. Saubert. — Mart. Ruarus. —
i) 272 f. Cuno, Frdr. Salmut. —
k) 339 f. Reusch, Maxim. Sandaeus
(van d. Sandt). — 1) 700-2. Döring,
Christoph Scheibler. — m-r) 688.
173. 172. 466-74. 63. 42-4. R. Hoc he,
Zach. SchelTter. — Thom. Sagittarius.
— Kaspar Sagittarius. — Joseph
Just. Scaliger. — Just. Rycquius. —
Joh. (Janus) Rutgers. — 8) 419 f.
Reimer, Abrah. Sauer. — t-v) 718
bis20;536f.;461. Günther, Christ.
Schleiner. — Adam Joh. Scliall. —
Peter Saxonius. — w) 361. R. Box-
berger, Laz. Sandrub. — x) 208-10.
V. 1. 3
•34
BiblltigrapLie Nr. 705- CIC.
II. ProliJe. Frdr. Saklimniiii, —
J-) 39l> r. It. Jnciiliy, Joli. SftB-
ceridee. [IQ'i
Weiter Avtgl vbenda a«) <il»;
852 r.; liCa; 420; Ue2 f. J. Bulte.
SUIth. Scharsclimid. — Jüli. Siindere.
— Gco. ScIifdiuB. — Andr. Snurius.
— Elias Schedins. ~ f ffl74-6; TJ-85:
M. V. W[ili1l>ere. Mart. Kinckliart.
— Joh. Rist. — hl 397. Carslere.
Sko!. Sase. — I) r>52 f. 0. Wester-
mayer, Sim. Sc liniileiire isser. [litt
Bruno, Glord., ÜTiera laline con-
tcripta, cd. F. Toeco et H. Vilelli.
II. 2 u. III. Florentia«, Lc Moiinier.
18!«-91. mi: IxiijTOtip. [tiT
Bruno's, Gtord-i Ucsnmmelle philo».
Werke. I: Reform d. Himmels, übers.
V.L. Kulileiibeck.l.pi., Kauert u.R.
188D. iv377 II. 15 M. IW
Dreyer, J. L, L, Tycho Kralie; u
jiiclure iif acienlifii' life and work in
llie 10. oentury. Lond.. Black. 41S \>.
12 sh. 6 d. [09
S^llel, GalilBO, Upere; <'diz. naz.
d'Italia. I. Firenze, Barbera. 4".
XXX423 |.. ^ 1.. [70
Wolyuki,A.,GaHle<iGalileiaRijm8,
l'J24. (AHi d. r. iicc. dei Lincei f..
I. r,78-80.) [71
Kelleter, H., Amold Menator. (MV
r. Kde. d. Aaoh. Von. ;l, 47.) [72
Fliihr,Gei>.,Beitr.i.Simplicissinm8-
Viirschg. (llessenld. 4, 27! f.) [73
Paludan, J., Aelten- Di. Dramen in
Ko]>erling. ßiblioll.eken. (ZDI'li 28,
22(1-40.1 [74
Schlne, Joach., Cuinedia Vuii dem
t'rommnen, Uolllürchligcii ii. geliür-
Fameii Isaac. Aller frommen Kinder
n. PehOltr Sjicgel. 1000; hrsg. vnn
F r e V be. (FeslBclir. d. i lynin. zu
rarobini.l l^iorder, Soltau. 88 u. US) p.
*Rec.: Ev. K'/tg "90, 529 f. [75
Geanch d, Univ. Willeuberg nn d.
Kf. Joli. Georg I. zu Sachsen vom
9. Per. 1614 um Befehl zur Ablicl'erg.
V. Siudieiiexemplaren, uiitg. vi)n Fr.
i;r>hlniaiin.(CBir.Biblw.8,64f.)|7ti
Ehrle, F., /.ur U. d. Katalogisjrg.
d. Vnlicnun. (HJb 11, 718-27). [77
Segers, 6., Joosi Vun den Viindel.
Aiivers, Kernes. 399 p. 3 fr. 50. [78
Haek, D., Jusius rnti den Voudel:
V. Hein-, z. U. d. Niederl. SchrilV
ihnmp. (Sammig. gem.-wiM. Vorlir.
Hfl. 108.) HaiDb.. Vert.-Anst. 44 p.
1 U. # Lebensbild , iugtek-h lii.-
Iiislor. Ueberblick. [79
Scheak zu Schwel naberg, G. v-, Hin
unbvkaniiler Harbnrgei Drnrk, 1504.
(Uessenld. 4, IM f.) [80
Biographien von Küni^tlem in ADH
XXX; a-k) p. 62; 253; 454 f.; 167:
168 11. 108 f.; 62 f.; 164-6; 107; 4S5.
WtBsely, Pitt. Corn. v. Rvck. -
Aul. 8. Hollaert. — Hoelandt Savn.
— Piul. Saeureiinm. — Corn. u. Herrn.
Öallkveu. — Dav. Ryokaerl. — Joli.
n. Kapli. n. Kgid. Sadeler. — Jan
Sat'nredam. — Salonion Savrv. —
1) 358 f. W. Slricker, J. v. Saml-
rard. — m-B) 476 f.; 404 f.; 39U;
715 8; 707 f.; 712-4; 494 f. K. Eilu er.
Ani. Scandeilo. — Lanib. de Savvc.
— Paul Sarlorius. - Joh. Henn.
Schein. — lleiur. Scheiüemanii. —
Sam. Silieidi. — Alir. Schadatu!-
(Scliade).-t):)82. Carstens, Erasni.
Sartorius. — n) 162 f. Crriienach.
Thom. SackevilU-. |?I
Roosea, Max, L'oeuvre de f. t.
Hüben?; bist, el deseripl. lU- sw
labh-nuxeldessins.lII.Anvers.HBef.
337 p. (-1 pl 70 250. 40 fr. \^i
*PaMUrek, Karl Screla, s. 90.42*.
Ret.: AZtB Kr. gl Lübke; UVtiP
Uübmeii 2(?, lit. Heil. 62 f.; GreniU
49. II, 95 f.; Uepert. f. Kunstw. U-
480 f. Jnniisc-Iiek ; Kanstchrontli 1.
532 r. l^
Ammann, Joat, Allegorie auf im
Handel, aigenll. Abbildg. d. (-aDtita
gewerbs d. Kaufmaiinschari etc.; nub
d. Orig.-Hohslöcken, Test nacii J-
Urig.Abdr.im Baier. Knt-Mas. Au» i
V, 1022. Mundi., Hirili. 1889- f«l- ■
6 BIl. m. 1 Bl. Text. 4il.5Ö. [**
Brach, C. A. v., Der llessisclieWill- ■
komm, *: Prachtpokal v. 1571 im
Schlosse zu Dessau. Uarb., EI«»"'
32 p. m. 1 Taf, 6 M. |B>
Kade, R., L'lir. Demant. {Vjsthr, .,
f. Uusikwiss. 0. 409-552.) 1^ ,
Selffert, M., Kachlr. tu d. Psalmen- ]
composilionen von Slalius OlOif^'
(Ebd. 4608.) »Vgl. "90. II77. (8i
Budde, K., Ein biebt-r unbek.etn»-
liiirg. (i,-snngbiicli. fZ. f. prakt.ThwI-
12, -2-24-29) ■«■1.S08. ^
Jansaea, I., Zur Sitten-G. d. 16. Jt
(Katholik 89, I, 41-0.) *LmIM-
hafligkeit bdrgerl. Kreise. l&
III, 3. Gegenreformation etc., Cultur u. Locales.
*35
Blumcke, 0., Pommern währ. d.
nordischen 7jähr. Krieges. [1563-70].
(Sep. a. Balt. Stad.) Stettin, Saunier.
445 i>. ^Provinzieller Beitr. z. ü.
d. Balt. Frage, m. Beniitzg. neuer
Archivalien. [790
Diederichs, D. Livländ. Superint.
Herrn. Samson. (A ÜB 30,3125.) [91
Actenstiicke betr. d. Vermittig. d.
Kf. Joh. Georg v. Sachsen in d. Ver-
hdgln. weg. Restituirg. Hz.Wilhelm's
v. Kurland, 1617-19; mitg v. E. Sera-
phim. (M.a.d.Livl.G. 14, 467-88.) [92
Correspondenz, Die, Gustav Adolfs
mit d. St. Riga um d. Zeit d. Be-
lagerg. V. 1621; niitg v. A. Buch-
holtz. (Ebd. 14. 389 409; 515.) [93
Kleinwächter, H., Paulus Gericius,
Dt. Prediger Augsb. Confession; ein
Beitr. z. G. d. Protest, in Posen. (ZHG-
Posen 5, 219-44.) [94
Auszüge a. d. Chronik e. Habel-
schwerdters, nebst Forts, e. Ober-
langeuauers bis 1663, mitg. v. A.
Skalitzky. Forts.: 1622-46. (Vjschr.
f. Glatz 9, 184-90 etc. 10, 183 91.) [95
Schwabe, Ludw., Kursäciis. Kirchen -
Politik im 30). Kr., 1619-22. (NA-
SächsG 11, 282 318.) [96
Bertling, K., Die Dresdener Maler-
Innung. (Ebd. 263-81.) [97
Duncker, H., Beitrr. z. G. d. Anhalt.
Kirche in d. JJ. 1570-1606. (MV-
AnhaltG 5, 557-601.) [98
Förster, H. , Der Magdeburger
Ses.sionsstreit. Bresl. Diss. 115 p.
^ Unter Verarbeitg. der schon von
Ranke herangezogenen Acten des
ila^deb. Archivs. [799
Wittich, a) Magdeburg als kath.
Marienburg: e. Episode a. d. 30j.
Kr. (HZ 65, 415-64 u. 6(y, 52-89.) —
b) Der 1. Versuch z. Wiedererbauung
d. St. MatJ[deb. nach ihrer Zerstörg.,
1631. (GBIl f. Magdeb. 25, 1-14.) [800
Kuhlenbecic, Ludw., M. üb. d. Hzz.
Julius u. Heinr. Jul. v. Braunschw.-
Wolfenbüttel.(Har2erMthfte.'90,85-7
n. 102-4.) [801
Bodemann, Ed., Die Verheirathg.
der Prinz. Sophie Hedwig y. Braun-
»chweig- Wollenbüttel 1577 n. der
firiefwechs. m. ihrem Vater Hz. Julius,
1577-85. (ZHVNieders. 181-216.) [2
Zimnermann, P., Basilius Sattler.
(ADB 30, 408 f.) [3
Burgbard, Wilh., Die Gegenref. auf
d. Eichsfelde. 1574-78. I: Bis zum
iSchlnss d. Regensburger Kurtages,
1575. Marb. Diss. Lpz., Fock. 52 p.
80 Pf. -- Auch in ZHVNieders. 21
bis ijQ. — ^ Verwerthet Materialien
des Marburger Archives. — Th. II
soll in Jahresfrist erscheinen. [4
Pauli, Gust., Die Renaissancebauten
Bremens im Zusammenhang m. d.
Kenaiss. in Nordwestdtl. (Beitrr. z.
Kunst G. N. F. XL) Lpz., Seemann.
120 p. 3 M. [5
Lossen, M., £rzbisch. Heinr. von
Bremen u. d. Haus Oesterreich im
Münsterschen Postulationsstreit, 1579
bis 80. (SBMAk '90, 85-108.) [6
Stiive, C, Briefe d. Osnabrücker
Bürgerm. G. Schepeler a. Münster
i. J. 1647. (MVGOsnabr. 15, 303 39.) [7
Schnedermann, Die Schulden d. St.
Emden um's J. 1581. (Jb. d. Ges.
f. bild. Kunst etc. zu Emden 9,
97100.) [8
Blök, P. J., Lodewijk v. Nassau.
Haag, Nijhoff. 1889. 6 u. 118 p.
1 iL 25. *Kec.: HZ 6t), 126 f. [9
Fruin, R., De Nederlandsche bal-
lingen in Engeland, betrokken in den
opstand hunner landgenooten tegen
Spanje, 1568 70. (Bijdrr. voor vaderl.
gesell, en oudlieidkde. 6, 57-74.) [10
Nameche, A. J., Guillaume le Taci-
turne, prince d'Orange, et la r^vol.
des Pays-Bas au 16. siecle. I. II.
Louvain, Fonteyn. 252; 240 p. 5 fr. [11
Ritter, IM., Wilh. v. Oranien u. d.
Genter Pacification, 1576. (DZG 3,
28-47.) [12
Relations polit des Pays-Bas et de
TAngleterre (s. 89, 707 u. '90, 451).
IX: Gouv. de Don Juan. I: 3. nov.
1576 — 8. octobre 1577. (Collect, de
chroniques beiges ined.) xxxvj 580 p.
*Rec.: HilH 48, 613 Lahaye; HJb
11, 839. [13
Correspondance du card. de Gran-
velle, piibl. p. Ch. Piot (s. '90,
452). Vlll : 1580-81. Ixxij 670 p.
* Reo.: SatR 70, 54; K(^H 48, 612 f.
Lahaye; Bull, de Tac. des sc. de Belg.
20, 151 3 Piot; Jl. des savants 656. |14
Cuno, Fr. W., PVanc. Junius d. alt.,
Pastor u. Prof. d. TheoL, 1545-1602;
s. Leben u. Wirken. Amsterdam,
Scheffer. xj416p. 6 ll. *Rec.; ThLBl
499 Zahn. [15
Bijdragen tot de gesell. d. hervormde
kerk te Gent, 1578 84; medeg. door
V. van der Haeghen. (Bijdrr. en
♦36
Bibliographie 816-874.
mi'ded. v. h. bist, genoolsch. te Ut-
recht 12, 182-280.) * Vgl. a) IL G.
Kley n, Bijvoegsel. (Ebd. 281-3.) [816
Mededeeiingen uit de liandelingen
der classis vau Dordrecht omtrent
d. toestand van hetonderwijs binnen
hare grenzen in d. 1. tijd d. hervor-
ming^ medeg. d. H. G. Kleyn. (Ebd.
284:306.) [17
H., V. V., a) Interrogatoires au
sujet de propos heretiques, 1583. —
b) 8entence capit. rendae contre un
her^tique en 1582. (Messag. des sc.
bist. 360-4; 365 f.) [18
Ciaeys, P., Chanteurs publics au
16. siecle. (Ebd. 340-4.) 119
Martin, E., Bilder z. Siegfriedslied
V. 1580. (Jb. f. G. Els.-Lothr. 6, 84
bis 95.) ^Holzschnitte. [20
Harleaa, W., Elisabeth v. Kuilen-
burg. (ZBergGV 26, 227-33.) [21
Lossen, Salentin, Gl*, v. Isenburg,
Erzbisch, u. Kurf. v. Köln. (ADB 30,
216-24.^ [22
Ribbeck, Gr. Werner v. Salm. (Ebd.
254 f.) [23
Tagebuch, Das, d. Aachener Stadt-
svnd. Melchior Klocker, 1602-8, hrsg.
V. K. Wieth. (MV f. Kde. d. Aach.
Vorz. 3, Ml; 17-24; 33-41.) [24
Schutzbrief d. Gen.-Feldmarschalls
Job. V. Werth für d. Gut Schönau
bei Richterich, hrsg. v. K. Wieth.
(Ebd. 3, 13). * 23. Oct. 1642. [25
Bretagne, A., Medaille de St. Hivier
de 1623. (M^m. de la soc. d'archl.
lorraine 17, 62-4.) [26
Kracauer, Die Juden Frankfurts im
Fettmilch'schenAufstand (s. '90, 3273).
Schi. (ZGJuden 4,319-65. 5, 1-26.) [27
Reimer, Hess. Kanzler Reinhard
Scheffer. (ADB 30, 682 f.) [28
Heidmann, Das Verb. Hessens zu
d. Truchsessischen Wirren im Erz-
stifte Köln, 1582-84. (M. d. V. f.
Hess. G. '89, 50-3.) [29
IMiiller, Gec, Zwei Unterrichtspläne
f. d. Hzz. Joh. Friedr. IV. u. Joh.
zu Sachs.-Weimar. (NASächsG 11,
245-62.) [30
Schneider, Joh., Theol. Mart. Schal-
ling. (ADB 30, 566-9.) [31
Horchier, Ad., Ein Beitr. z. G. d.
J. 1628 in Kempten. (Allgäuer G.-
freund 3, 108-11.) [32
Bessert, G., Eine Frank. Dorfordng.
V. 1595. (Bll. f. Württ. K.-G. 5, 71.) [33
Geschichte, Kurze, der Ein- und
Durchführg. d.Ref. in d.K.-Gemeinde
Neidlingen. v. 19. Juli 1590 an. (Ebd.
65 f.; 73-5.) [34
Adam, A. E., Zur G. d. Bad. Land-
stände. (/ÜOberrh 6, 178-80.) [35
Gessler, Alb., Fei. Platteres Schildrg.
d. Reise d. Mkgf. Geo. Fr. zu Baden
u. Hochberg nach Heebingen zur
Hochzeit d. Gf. Joli. Geo. v. Hohen-
zollern im J. 1.598. (Basler Jb. '91,
104-46.) [36
IMemorabiiia quaedam Argentorati
observata; mitg. v. A.Tille. (Jb. f.
G. Els.-Lothr. 6,62-8.) *1582-1604. [61
Letz, Fr., Auszug a. d. ChronilE d.
St. Ingweiler: Der 30j. Krieg. (Ebd.
69-75.) [38
Wyss, G. V., a) Herkules v. Salis.
— b) Frhr. Rud. v. Salis. — c) Ulysses
V. Salis-Marschlins. (ADB .30, 233
bis 40.) [39
Bernus, A., Pierre Ramns ä Bale,
1568-69. (Bull, de la soc. de Thist
du prot. Irang. 39, 508-23.) [40
Ramus, Lettre a Rod. Gwalter et
Louis Lavater h Zürich, de Bale.
1569, publ. par H. Omont et A.
Bernus. (Ebd. 524-30.) [41
Trog, H., Andreas Ky fr. (ADB 30.
63 f.) [42
Rolian, Heinr. v., Vier Briefe; mitg.
V. Th. V. Li eben au. (Ans. f-
Schweiz. G. 21, 122-4.) [43
Sclileclit, J., Zum Baier. Concordat
V. 1583. (RQschr 4, 363-76.) [44
Cliiapusso, F., Relazione antica
dello stato di Piemonte e Savoia.
1571. (Mise, di stör. it. 28, 577-602.)[45
Sclieiclil, Fr., Bilder a. d. Gegenrtf.
in Oesterr., 1564-1618. Gotha, Perthes.
50 p. 1 M. [46
Seil., Herrn. Chr. Gf. v. Rosworm,
kais. Feldmarsch, n. geh. Rath. (ADB
30, 16-9.) [47
Kaufmann, D., Die letzte Vertreibg.
d. Juden a. Wien u. Niederösterr..
ihre Vor-G. (1625-70) u. ihre Opfer.
Wien,Konegen.l889.228p.3M.60.[48
Safränclc, J., Matthäus Hosios v.
Hohenmauth. [Tschech.] Progr. Koiin.
13 p. * Biogr. Beitr. unter Mit-
theiig. V. Stücken a. Hosins^ ücber
setzg. von Guagnin's Werk üb. Russ-
land. [49
Rebliann, Ant., Armirang, Defen-
dirg. u. Demolirg. d.Brüzer Schlosses,
III^ 8-4. Siebzehntes Jahrhundert.
*c
37
l(;S9-53. I. U. (MVGDBöhmen 29,
79-100; 183-98.) [850
Gradl, Heinr., Das Graslitzer Berg-
buch, 1590-1614. Grasl.^Pohl. *Rec.:
MVGDBöhmen 29, lU. Beil. 30. [51
6indely,A.9 ^ur G. Gabriel Bethlen's.
1: B.'s Ueirath m.Kathar. v. Branden-
burg. — II: Erhebg. Ferdinands III.
auf d. Ungar. Thron. (Ungar. R. 10,
549-t)2.) [52
Gindely, A. u. J. Acsady, Bethlen
Gabor es udvara. [Gabr. Bethlen u.
s. Hof.] (üng.-histor. Biographien,
Jg. 1890.) Budap., Mehner. 264 p. [53
Demkö, Kolom., Beitrr. z. G. Stef.
Bäthorys. (Törtenelmi Tdr 12, 609
bis 26.) [54
Gergely, S., Die diplom. Beziehgn.
Geo. Rdköczy's I. zu Frankreich. I.
(Ebd. 686-707.) [55
Szilagyi, A., Briefe u. Urkk. z. G.
Geo. Rakuczv's II. (Ebd. 326 ff.;
451 ff.: 637 ff*.) [56
Kiirolyi, A., Artikel XXII [1604].
(Ungar. R. 10, 713-60.) [57
Zsilinszky, M., A linczi b^kekötes
fG. d. Lintzer Friedens u. d. kirchen-
polit.Gesetzgebg. v.J. 1647]. Budapest,
Homyänszky. 460 p. 6 M. 40. *Rec.:
ThStK 64. Jg. 1, 199 Szlävik; ThLZ
15, 205 Szlavik. [58
Georg Thurzo, Der Burgherr v.
Arva; e. Bl. a. d. Ungar. Ref.-G.
(Ev. K.-Ztg 557-60.) [59
Barabas, S., Urkk. a. d. Udvar-
helyer Comitats-A. I-II. (Törtenelmi
Tärl2, 119ff.;352ff.)*1615-61. [860
Vgl. '90, S(;48. 3704b. 88.54 g; 56 e; 57 d
60i; 1; 74. 3915; I6d; g; i; 1; 393ob; e
75; 946 ; f. 40050; p; 88a; c; 41b; 44d
48a; 63c; d; 64b; «6g; 67; 7li; k; n
98g. 4100a; b; e; f; 2f-h; 5; 6d; e; 8e
16b: 26q;x; 44a; 46a; d; 47e; .58a; c; 63b
64e; 67; 68c; 91d; e: l ; m. 4213b; 38 f
39g: 5Se; 58e; 61; 67; 4341 a; b; f; 44c
4«i; r; s; 77o. '91, 589. 611; 17 b; c; 63
71; 78; 81; 94; 97. 703; 17. «61; 77. 909
ISa; 16; 14 h; n; u; 50.
4. Fant IVesifiU. Friedete bis z.
Tode KarVs VI. und Friedr.
Wilhelm^s I. 1648-1740.
ADgemeinefl; Beziehgn. zn Frankreich 861
bif 80 ; Tüiisenkriege n. Oesterreicb-Ungam
881-890; Nordische Verhältnisse u. Branden-
borg-Preussen 891-905; Andere Territorien
906-935 ; Allg. Cnlturgescbicbtliches 936-957.
Oflioat, H., Invent. Bomm. des mss.
de la collect. Renaudot, conserv. k
labibl. nation. (BECh51,270-97.) [861
^ Recueil des instruct. donnees aux
ambass. etc. de France (s. '89, 2392
U.90, 3286). Rec. v. Russie I: HZ 66,
153-5 Pribram; Bibl. un. 48, 657 f.-,
RQH 49, 336 f. Martinov; R. de
Saintonge 11, 62 f. — Rec. v. Abth.
Baviöre etc. : EHR 5 , 792-8 Lodce ;
HZ 65, 554-6 Pribram; R. de Sain-
tonge 61 f. [62
Erdmannsdörffer, Dt. G. (s. 89, 722
u. 4938). p. 321 464. (Oncken, Allg.
G. Abth. 181.) Berl., Grote. 6M. [63
Zwiedineck-Sudenhorst, Dt. G. im
Zeitr. d. Griindg. d. Preuss. Kgth.
(8. '89, 723 u. 90, 474). Lfg. 8 u. 9.
Bd. I, p. 561-88 u. xij p. Bd. II, p. 1
bis 112. (Bibl. Dt. G. Lfg. 51 u. 56.)
*Rec.: MHL 18, 351-5 Hirsch; PJbb
m, 301-6 Dangers ; HPBll 105, 852-8;
DLZ 11, 1508 f. Kocher; CBl 1564;
Nation 7, 556. [64
Mahan, A. F., The iniluence of sea
power upon bist., 1660-1783. Lond.,
Low. 557 p. 18 sh. ^ Rec. : Ac.
Nr. 951; SatR69, 778; Edinburgh R.
172, 420-53; Ath. Nr. 3274. [65
^ DiefTenbach , Französ. Einfl. in
Dtld. unt. Ludw. XIV., s. '90, 1229.
Rec: HZ 65, 480 f. Pribram; CBl
1289; B1ILU362 Schnitze; Lpz. Ztg.
Beil. 163 f.; Nation 8, 270 Jeep, [m
Lair, J., Nicol. Foucquet, procureur
g^n^r. etc. de Louis XIV. Paris, Plön.
585; 575 p. 16 fr. * Rec: Bull. crit.
11, 347 ff.; Uuniv. cath. 5, 448-50
Allain. [67
Rousset, Cam., Le surintendant
Foucquet. II: la disgrace. (R. des
2 mondes 102, 840-64.) [68
Heigel, C. Th., Neue Beitrr. zur
Charakteristik K.Leopold'sL(SBMAk
'90, II, 109-47.) [69
Gehrke, K., Joh. Phil. v. Mainz ii.
das Marienbiirger Bündniss, 1671.
Rostocker Diss. 1888. 50 p. [70
Brischar, J. N., Innocenz XI. u.
XIII. (KLex 6. 753-8; 760 f.) [71
Janke, A., Die Belagergn. d. Stadt
Trier 1673-75 u. d. Schlacht an d.
Conzer Brücke, 11. Aug. 1675. Trier,
Lintz. 108 p. 4 M. [72
Pelissier, L. G., Le curd. Henri de
Noris et sa correepondance. (Sep.
a. Studi e docc 11, 25-64; 253-332.)
Rome, impr. du Vaticane. -^Recr
RC 31, 70 r. [73
Greppi, comte, Notes de voyage
du comte Giandemaria, envoye du
♦4U
Bibliographie Nr. 929—96'
Schneider, Eug., Württ. Geheim-
rath Job. Th. v. Scheffer. (ADB 30,
681 f.) [929
Hönes, Buhl contra Wimpfen; ein
ergötz]. Rechtsstreit a. d. Anfang d.
18. Jh. (Württ. Vjhfte. 13, 117-22.) [30
Lieder, Drei, anf StrassburgsUeber-
gabe, 1681; mitg. v. J. Bolte u.
E. Martin. (Jb. f. ü. Els.-Lothr.
6. 76-83.) [31
IMaag, R., Bürgermeister Waser.
(Anz. f. Schweiz. 5. 21, 125 f.) [32
Bernus, A., La famille parisienne
des Formont dans Ic refuge. (Bull,
de la soc. de Thist. du protest. franr.
39, 609-11.) [33
Briefe d. Hzgin. Marie Anna Chri-
stina V. Baiem, vermählt. Dauphine
V. Frankr., mitg. v. L. v. Beckh- i
Widmannstetter. (Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 188-213.) [34
Enscliede, A. J., Les Vaudois 10 ans
apres la gjorieuse rentree; requt>te8
addr. aux Etats-g^neraux deHollande^
1699-1702. (Bull, de la soc. du prot.
Iranv. 39, 469-77.) [35
Kukula, R. C, Die Mauriner Aus-
fabe d. Augustinus; e. Beitr. z. G.
. Lit. u. d. Kirche im ZA Lud-
wigs XIV. I. n. (Sep. a. SBWAk
CXXl.) Wien, Tempsky. 106; 66 p.
1 M. 80; 1 M. 30. *Rec.: HC 30,
189-91; ThLZ 15, 573 Keusch. [36
Frank, Gust, Die Wertheim er Bibel -
übersetzg. vor d. Reichshofratii in
Wien. (ZKG 12, 279-302.) [37
Becker, Bernli., Zinzendorfs Be-
ziehgn. z. Rom. Kirche. (ThStK '91.
321-55.) [38
Reuter, H., Gf. Zinzendorf u. d.
Gründg. d. Brüdergemeinde. (ZKG
12, 1-20.) [39
Carini, l8., Lettere di Em. Schel-
strate. (Spicil. Vatic. 1, 135-40.) [40
Lettres ined. de divers savants de
la tin du 17. et du cnmmenc. du
18. siecle publ. par E. Gigas. I:
Choix de la corresp. de Pierre
Bayle, 1670-1706. Kopenh., Gad.
(Paris, Didot.) 1890. xviij 728 p.
10 Kr. <^>}ach d. Originalen in d.
Kopenhag. Bibl. — Rec: RC 30,
472-5. [41
Laube, G. C, Ein berühmter Zinn-
wälder. (MVGDBöhmen 29, 198-200.)
"^Joh. Christ. Scheider, Prof. d.
Medicin in Leipzig. [42
Biograplilen von Theologen^ Ge-
lehrten, Dichtern und Künstlern in
ADB XXX: ad) 587 f.; 170 f; 586 f.;
.553-5. Wagenmann, Joh.Scharff. —
Joh. Christfried Sagittarius. — Gottfr.
Balth. ScharflT. — Jos. Schaitberger.
— e)337f. E. Friedisn der, Christ.
Sand. — f h) 78 f.; 202 f.; 200 f.
A. Schumann, Joh. Hnr. Kingier.
— Joh. Jac. Salchli. — Joh. Rud.
SalciilL — 1)762. Th. Schott, Joh.
Hnr. Schellenbauer. — k-1) 161 f.;
415 f. P.Zimmermann, Jac. Sack-
mann. — Joh. Saubert. — m) 342 f.
C. A. v. Hase, Beruh, v. Sanden,
d. ältere. — n) 354 f. Carstensi,
Casp. Herm. Sandhagen. — o) 175 f.
Günther, Chr. Sahme. — p) 527 f.
H. A. Li er, Melchior Schäfer. —
q) 199 f. Cuno, Joh. Chr. Salbacli.
— r) 684 f. 0. Schmid, Joh. Jac.
Scheffmaciier. — SV) 363; 395 f.;
570 f.; 614. v. Schulte, Beruh.
Sannig. — Com. tSas. — Joh. Chr.
Schambogen. — Oddo Schanz. —
w-j) 480 f.; 583; 643 f. Eisenhart,
Quir. Sciiacher. — G. K. v. Scharen-
horst. — Joh. Gottfr. Schaumboi^.
— z) 491. Häckermann. Job.
Schack. [43
Ferner ebenda a-b) 561 ; 709 f.
ZöpffeK Joe. Schaller. — Balth.
Scheidt. — cd) 680 f.; 551. R.
Roche, Joh. Gerh. SchefTer. -
P. SchalTshausen. — e) .364. ^^
Winter, Joh. Casp. Santoroc. —
f) 676. Cantor, Mich. Scheffelt. —
g) 676. Pyl, Chr. St. Scheffel. -
h) 712. F. Ratzel, Hier. Scheidt.
— 1)612 f. Bresslau, Karl Sebar-
schmidt. — k) 7:34. Poten, Bemh.
V. Scheither. — 1) 648 f. v. Bülow,
Hnr. Schaevius. — m) 111-3. M. v.
Wal d b e r g, G. W, Sacer. — ii-p) 551 f. \
555; 65. Wessely, G. Schagen. —
G. Schalken. — Piet. Rysbrack. —
q-r) 736 f.; 737. Beneke, Mattb.
Scheits. — Andr. Scheits. — ») 647 f.
P. Beck, Joh. Chr. Schaapp. —
t) 760 f. R. Eitner, Joh. Schelle.
— n) 690-2. H. Welti, Joh. Ad.
Scheibe. [44
Bodemann, Ed., a) Nachtrr. m
„Leibnizens Briefw. m. d. Minister
y. Bernstorf u. andere Leibniz betr.
Briefe". (ZHVNieders. '90, 131-68.)
III, 4. Vom Westf. Frieden bis 1740, Culturgeschichtliches. *41
— b) Briefe Leibnizens o. offic. Acten-
etücke z. G. d. Antoinette Bourignon.
(ZKG 12, 362-80.) [945
Stein, Ludw., Leibniz u. Spinoza;
e. Beitr. z. Entwick1.-6. d. Leibniz.
Philosophie; mit 19 ineditis a. d.
Nachl. V. Leibniz. Berlin, Reimer.
XVJ362 p. 8 M. *Rec.: AZtg Nr.
344. [46
Huygens, Chr., Oeuvres completes,
pnbl. p. la soc. hollandaise des
Sciences. III: correspondance, 1660
bis 1661. La Haye, Nijhoff.4^ 568 p.
m. Abb. 15 11. *Rec.: DLZ12,279f.
Gerland. [47
Hofmanswaldau und Harsdörffer,
Briefwechsel; mitg. v. Jos. Ett-
linger. (Z. f. vergl. Lit.-G. 4, 100
bis 103.) [48
Zschokke, E., Der Toggenburger
Epigrammatiker Joh. Grob, 1643-97.
Züricher Diss. 75 p. [49
Neubaur, L, Georg Greflinger.
(Altpreuss. Mtschr. 27, 476-503.) [50
Kade, R., Sperontes, singende Muse
an der Pleissc, 1736. (Lpz. Ztg. Beil.
421-3.) [51
Pauls, E., Ein Aachener Schul-
drama d. 18. Jh. (MV f. Kde. d.
Aach. Vorz. 2, 75-7.) [52
DessofT, A., Ueb. Spanische, Ital.
u. Franz. Dramen in d. Spielver-
zeichnissen Dt. Wandertruppen. (Z.
f. vergl. Lit.-G. 4, 1-16.) [53
Joiain, H. , Charles le Brun et les
arts sons Louis XIV.; le premier
peintre, sa vie etc. Paris, Laurens.
1889. 4«. 818 p. 60 fr. *Rec.: Po-
lyb. 59, 98:100 de Nolhac. [54
Michel, Em., a) Hobbema et les
paysagistes de son temps en Hol-
lande. — b) Ruysdael et les paysag.
de Tecole de Harlem. (Les Artistes
celibrcs.) Paris, libr. de Tart. 54;
92 p. 2 fr. 50; 3 fr. 50. * Rec:
Polyb. 59, 111 de Nolhac; Mess.
des sc. bist. 114 u. 495-7. [55
Bodenann, Ed., Nicol. Seeländer,
Knrhannov. Biblioth.-Kupferstecher^
1716-44. (ZHVNieders. 90, 169 bis
180.) [56
Schultz, Aiw., Alltagsleben e. Dt.
Frau ZQ Anf. d. 18. Jh. Lpz., Hirzel.
278 p. m. 33 Abb. 6 M. * An-
ziehende, aber nicht immer er-
schöpf. Schrift, vom. auf Grund von
Amaranthes' Frauenzimmer- Lexicon.
[G. S.J — Rec: CBl 91, 72 f. [957
Vgl. '90, 3742; 13. 38541; 57h; 59c; g;p;
s; 60i; 88. 3905; IHa; b; e; h; 30l); 37d;
55h; 94m; 99i. 4004a; 5e; 44h; i; 58d;e;
68f; 64c; 661; 71m; »Hf; h. 4100g; 2h;
26d; 31e;58a; e; Bln. 42a9f; 52a; c: 58d;
74; 77; 84; 85. 4341f; 1; 46 a; 61, '91, 89m-t;
41-44. 765; 66g; 74; 79. 805; 39c; 50; 60.
995. 1001 ; 11; 14.
5. Zeitalter ITriedrlch^s d. Gr.
Allgem. u. KriegB-G. 958-978; Friedr. d. Gr.
u. Preussen 979-998; Oesterreich 999-loii;
Andere Territorien 1012-1027; Geist. Leben
i. 18. (u. Anf. d. 19.) Jh. 1028-1067.
^Kriege, Die, Friedrich's d. Gr.-,
hrsg. V. gross. Generalstabe. I, s.
'90, 3352. Reo.: CBl 1500 f.; Ggw.
38, 166-8 Rosenstein; Dt. R. 15, IV,
126 f.: DLZ 11, 1585 f.; NtZtg 43,
Nr. 520 u. 529; FBPG 3, 640-3;
MHL 19, 61-3 V. Kalckstein; Dt. Rs.
66, 152-4; N. mil. Bll. 38, 177 f. [958
Fränkel, Ludw., Zu d. Sammelbde.
Jud.-Dt. Sehrr. üb. d. 1. u. 2. Schles.
Krieg. (ZGJuden 4, 286-9.) - Vgl.
'90, 17828. [59
Koser, R., Zur Schlacht bei Moll-
witz. (FBPG3,479.91.)* Rec: AZtg
'91, Nr. 29 Egelhaaf. [60
Auszug a. d. K.-Büchern d. evang.
K.' in Ohlau. (Dt Herold 21, 110 f.)
*Bei Mollwitz gefall. Officiere. [61
Volkslieder, Histor., a. d. Oesterr.
Erbfolgekriege; mitg. v. K. Obs er.
(Germania 35, 181-5.) [62
Broglie, Duo de, Etudes diploma-
tiques: Fin de la guerre de la suc-
cession d'Autriche I-III. (R. des
2 mondes 102. 768-808 u. 103, 241-71 ;
524-48.) * Vgl. '90, 527 u. 3356. [63
Naude, A., Die Besetzg. d. Berliner
Commandantenstelle vor d. 7jähr.
Kriege. (FBPG 3, 618 f.) [64
Arnheim, Fr., Preussen u. Schweden
beim Ausbruch d. 7jähr. Kr. (Ebd.
611-8.) [65
Schneider, Mor., Aus d. Nachlass
d. KursJächs. Artilleriehauptm. Joh.
Gottl. Tielke; e. Beitr. z. Qn.kritik
d. G. d. 7jähr. Krieges. (Ebd. 493
bis 554.) [m
Kerlen, Dietr., Aus d. 7jähr. Kriege.
Tagebuch d. Preuss. Musketiers Do-
minicus; nebst ungedr. Kriegs- u.
Soldatenliedern. Münch., Beck. 1891.
xvl25 p. 2 M. 25. ^Sehr dankens-
werthe u. interess. Publication a. d.
*42
Bibliographie Nr. 907—1022.
Würzb. Hibl. ; meist objectiver Bericht.
[G.S.J ~ Rec: Leipz. Ztg. Beil. 588 f.;
N. inil. Bll. 88, 178 f. [907
Winter, Geo., Die Strategie Fried-
rich \s d. Gr. in d. Feldzügen v. 1756
n. 1757. (Hist. Taschenb. 10, 105
bis 185.) [(58
Feldbibliothek, Die, des Fürsten
V. Soubife. (Ürenzb. 49. III, 1(30
bis 167.) 169
La IMorinerie, La prise de Tile
<i*Aix. (R. de Saintonge, Bull. 9,
117-28.) [70
Schenl(, Steph., Descriptiointineris
obsidum rel. mon. Ossecensis a milite
Borussicoabductorum [18. Nov. 1759],
hrsg. V. Ath. Wolf. (StMBOO 11.
47-57; 214-28.) [71
Wieth, K., Der Vogelfang bei
Maxen, 20./21. Nov. 1759. (MV f.
Kde. d. -Aach. Vorz. 2, 80.) -Jf Flie-
gendes Blatt. [72
^Wengen, Karl GW zu Wied, s.
'90. 1802. — Benutzte hs. Material,
z. Th. a. d. Wied'schen A.; wichtig
besds. f. 1760-62. Rec: FRPG 8,
321 f.; Jbb. f. Dt. Armee 76, 99;
BllLU862f. Schnitze;. DLZ 11, 1101 f.;
HJb 11, 863; Lpz. Ztg. Beil. 220;
MHL 19, 16 f. Foss. [78
Voll(8lied, Ein, auf d. Schlacht
bei Freiberg, 29. Oct. 1762: mitg.
V. Ed. Hey den reich. (M. v. Freib.
Alth.-V. 26, 62 f.) (74
Gerlacll, H., Weitere Erinnergn. a. d.
Schlacht beiFreiberg.(Ebd. 26,68.) [75
Barmen im 7j. Kriege; e. Beck-
mann'sche Chronik, hrsg. v. C. Span-
nagel. (ZBergGV 26, 85-212.) [76
(Michael, Woifg., Englands Stellung
z. 1. Theilung Polens. Freiburg.
Habil.schr. Hamb., Voss. 91 p. 2 M.
— "^ Nach Londoner u. Berliner
Arohivalien; betrifft bes. e. Contlict
Friedrich's des Gr. mit England. —
Rec: FBPG 8, 645 f.: BllLU 732
Schultze. [77
Unzer, Ad., Ilertzberg's Antheil
an d. Preuss.-Oesterr. Verhdlgn.,
1778-79. Kieler Habil.-Schr. Frkf.,
Reitz dl- K. 182 p. 4 M. [78
^ Koser, Friedr. d. Gr. I, s. '90,
1311. Rec: HZ 65, 525-8 Fechner;
Mil. Lit.-Zlg. 71, 149 f.; NtZtg 48,
Nr. 1.39: Dt. Rs. 65, 474 f. Naude. [79
Reimann, Ed., Teb. 3 von M. Leh-
mann [HZ 60, 255-68] veröffentl.
Actenstücke Friedr.s d. Gr. (JB d.
Schles. Ges. 67, 206-17.) * Vgl. '89.
827. [SO
Ranice, Leop. v., Gutachten üb. d.
polit. Testamente Friedrichs d. Gr.
(Bänke, Werke Bd. LIII.LIV. 667
bis 670.) 181
Friedrich d. Gr., Musikal. Werke,
hrsg. V. Ph. Spitta (s. 89, 4992).
Lpz., Breitkopf & H. fol. xxij807 p.
40 M. * Rec : FBPG 8, 639 f. —
Vgl. a) Spitta in Vjschr. f. Musikw.
5, 850-62 [auch sep. Lpz., Breit-
kopf Ä' H. 80 Pf.]. — b) Spitta, Zur
Ausg. d. (Kompositionen Friedr.'s d.
Gr. ( Vjschr. f. Musikw. 6, 430-6.) [82
Winterfeld, F. A. v., Friedricirs
d. Gr. Thronbesteigung. (Westerm.
69, 847-56.) [S3
Lavisse, E., Les premi^res annees
du grand Fred(*ric. (R. polit. et litt.
1. u. 8 Nov.) [84
Unter Friedricli dem Gr.; aus d.
Memoiren d. Aeltervaters , 1752-78,
hrsg. V. Helene v. Hülsen. Berl.,
Pätel. 207p. 4M. -)e-Rec: NtZtg48,
Nr. 700; Li>z. Zt^. Beil. 596. [85
Boas, Ludw., Friedr.'s d. Gr. Mass-
nahmen z. Hebg. d. wirthsch. Loge
Westpreussens. Berl. Diss. 32 p. [SrJ
Scliwariz, Frz., Die Prov. Posen
als Schauplatz d. 7jähr. Krieges.
(Sep. a. ZHGPosen 5, 245-94.) Posen.
Jolowicz. 1 M. 20. [87
Grünliagen, Schlesien unt. Friedr.
d. Gr. (s. '90, 589 u. 3369). Lfg. 8
bis 10. Bd. II, p. 1-240. -Jf Rec:
NtZtg 48, Nr. 481; CBl 1669 f.:
FBPG 8, 644 f. Naud6; M VGDBöhraen
29, lit. Beil. 17-9; Dt. Rs. 6ö.
154 f. [83
Grünliagen, Phil. Gotth. Gf. v.
SchafTgotsch, Fürstbisch, v. Breslau.
(ADB 30, 545-8.) [89
{Meissner, H., Die Hzgin. Maria
Anna v. Baiern u. d. Preuss. Reichs-
tagsgesandte V. Schwarzenau; ein
Beitr. z. G. d. Preuss. Diplomatie.
1778-85. Festschr. Jauer. 4°. 34 p. [90
Ring, V., Asiat. Ilandlungscom-
paguien Friedrich's d. Gr.; e. Beitr.
z. G. d. Preuss. Seehandels u. Actien-
Wesens. Berl. , Heymann. 336 p.
4 M. 50. * Rec: FBPG 3, 644:
JbGVV 14, IV, 290-2 SchmoUer;
Grenzb. 49. IV, 200; Selbstani.: A.
f. bürgerl. Recht 4, 402. [91
III, 5. Zeitalter Friedrich'a dos Grossen.
Hi\
Fechner, H., Ursprg. , Wesen n. !
Bedeutg. d. Philosophie Friedrich'» '
d. Gr. (Hist. Taschenb. 10, 187
bis 225.) [992
ThommeiifR., Ein censurirter König.
(Basler Jb. '91, 224-7.) -Jf Friedr. d.
Gr. 1789. [93
eurlltt, C, Friedr. d. Gr. als Archi-
tect. (Westenn. 69, 100-29.) [94
Natzmer, G. E. v., Ein Jugend-
freund Friedrich's d. Gr. : Carl Dubis-
lav V. Natzmer. (FBPG 3, 465-78.)
4f Rec: AZtg'9LNr.29 EgelhaaT. [95
Poten , B. , Die Preuss. Generäle
Fr. Christ, u. VVilh. v. Saldern u.
Const. Nath. v. Saleumon. (ADB 30,
21M6.) [96
üehmann], M., Yorck's Entlassung
aus'd. Preuss. Dienst. (HZ 65, 468 f.)
^Vgl. '90, 3374. [97
Lemcke, P., Die Xordhäuser Gei-
seln in Magdeburg, 1760. (GBll f.
Magdeb. 25, 47- 128.) — Auch ge-
kürzt: ZHarzV 23, 213 34. [98
Streber, Joseph IL (KLex6, 1845
bis 1865.) [999
Freund , Ein . einer Kaiserin.
(Laacher St. 39, 322 6.) * Graf
Sylva-Taronca. [1000
Horväth, Eug. , Der General Frz.
Nädasdy u. die Familienbibl. d. Na-
dasdy. (Szazadnk 22, 412-25.) [1001
Wolfsgruber, Cöl., Chr. Ant. Kardi-
nal 3Iigazzi, Fürsterzbisch. v. Wien.
Lfg. 1. Saulgau, Kitz, xij p. u. p. 1
bis 96. 1 M. 50. ^In 10 Lfgn. [2
Sforza, G., 11 viaggio di Pio VI.
a Vienna. 1782; docc. ined. (Giorn.
ligust. 15, 436-44.) [3
Böhm, F., K. Joseph II. als Refor-
mator d. Oesterr. Volksschulwesens.
Znaim, Fournier & H. 21 p. 40 Pf. [4
Kirchenberger, S., Kais. Joseph II.
als Reformiitor d. Oesterr. Milit.-
Sanitätawesens. Wien . Gräser, xj
108 p. 2 M. *Rec.: BULU 378 f.
Kurs; DLZ 11, 1877 f. Kratter. [5
Szalatnay, J. 6. A., Bilder aus d.
Toleranz-Zeit im Königr. Böhmen.
Barmen. Klein. 99 p. 1 M. 20. *Rec.:
ThLBl 405; BllLU "91, I, 12 Sall-
mann. [6
Maasburg, F. v.. Die Strafe der
SchifTsziehens in ()e8terreich , 1783
bis 1790. Wien, Manz. 92 p. 2 M. 40.
•K^Rec.: HVGDBöhmen 29. lit. Beil.
28 f. [7
Klement, K. , Einige Nutizen üb.
d. Magistrat v. Mährisch-Neustadt
im 17., bes. 18. Jh. Progr. Neu-
stadt. 32 p. [8
Abasi, L , Ein Beitr. z. Hora- Be-
wegung. (Hazänk 8, 157-9.) [9
Szentklaray, Eug., Die socialen u.
culturellen Verhh. d. Torontaler Co-
mitates im verlloss. Jh. "(Ebd. 8, 1
bis 27.) [10
Szerdahelyi , S., Szönyi Benjamin
etc. Benj. Özönyi u. d. Gemeinde
Hudmezövasarhely, 1717-94. Budap.,
Prot.-liter. V. 224 p. [11
Instructionen, Die, d. Baltischen
Ritterschaften f. d. gesetzgeb. Com-
mission v. 1767; mitg. v. R. Hassel-
blatt. (Balt. Mtschr. 37,668-93.) [12
^ Transehe-Roseneck, Gutsherr u.
Bauer in Livland, s. '90, 3325. Rec:
JbGVV 14, IV, 296-8 Schmoller;
Grenzb. 49, IV, 141. — a) Daraus
sep.: Die Reform d. bäuerl. Ver-
hältnisse in Livland, 1765-1804.
Münch. Diss. 63 p. [13
Winkler, Feldmarech. Frdr. Aug.
Gf. Rutowsky. (ADB 30, 51 f.) [14
Bilbassow, B. , Jeanne-Elisabeth,
princesse d'Anhalt-Zerbst, mere de
Catherinen. Petersburg. 1889. 205p.
^ Rec: R. dhist. dipl. 4, 294 f. [15
Flugblatt, Hannoversches, a. d. J.
1740; mitg. v. Ed. Bodemann.
(ZHVNieders. 305-9.) [16
Roten, B. , Geo. Heinr. Albr. v.
Scheither, Braunschweig.-Lüneburg.
(Generalmajor. (ADB 30, 729-31.) [17
Handelmann, Kasp. v. Saldern.
(Ebd. 30, 213 5.) [18
Strack v. Weissenbach, Der regie-
rende Gf. Wilh. zu Schaumburg-
Lippe. Bückeb., Frommhold. 1889.
176 p. 3 M. fl9
NljhofT, D. C, De hertog v. Brun-
swijk: e. bijdr. tot de gesch. van
Nederl., 1750-84. La Have, Nijhoff.
1889. xiv341 p. 3 fl. 60. ^Hec:
HZ 66, 128-31. [20
Du Pac de Bellegarde, Coup d'oeil
sur l'anc. eglisecathol.deHoUandeetc.
sousC16mentXIV.,publ.p. R.J.Hooij-
kaas. La Haye, Nijhoff. 59 p. 60 ct.
*Rec.: RC 30, 68; ThLZ 15, 451
Reusch. [21
Cumont, G. , Medailles jetees au
peuple lorsque Marie-Th^r^se et
Joseph II. prirent possession h Gand
*44
Bibliographie Nr. 1022-1053.
du comtt» de Flaiidre. (K. beige de
nuin. 46, 555-7.) [1022
Rathgeber, Jul., Der letzte Dt. Fürst
V. Hanau-Lichtenberg, Ldgf. Lud w. IX.
V. Hessen- Darmst. Stra88b.,VerL-Anst.
50 p. 60 Pf. [23
Trauer musique zu d. Exequien
Weyland d. Glorwürdigsten Kaisers
Francisci Stephani; mitg. v. Hörn.
(Württ. Vjhfte 13, 114.) [24
Hunzikef, UJyss v. Salis Marschlins.
(ADB 30, 240-4.) [25
Tröltsch, Walt., Beitrr. z. Finanz-G.
Münchens in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.:
Der Stadt. sogen.Bierpfennig. (Finanz-
A. 7, I, 249-315.) [26
Peetz, Hartw. , Der Haushalt d.
Klost. Fölling im 18. Jh.; e. Altbaier.
Wirthsch.- u. Verwaltgs.-Studie. (Jb.
f. Münch. G. 4, 315-404.) [26a
GebQhrenordnung für den Scharf-
richter, 1773: hrsg. v. Ch. Sehne pf.
(Bayerland 2, 48 f.)
12;
Ronning, F., Rational ismeus Tids-
alder, sidste Halvdel af 18. Arh. : en
liter.-hist. Fremstilling. 11: detEwald-
Wesselske Tidsrum, 1770-85. Kopenh..
Schonberg. 492 p, 6 Kr. 50. [28
Wundt, Wilh., Ueber d. Zusammen-
hang d. Philosophie mit d. Zeit-G.;
e.Centenarbetrachtg. Kede.Lpz. 1889.
4^ 32 p. [29
Mahrenholtz, R. , Jean Jacques
Rousseau; Leben, Geistesentwickelg.
u. Hauptwerke. Li»z., Renger. 1889.
176 p. 4 M. *Rec.: LBl f. Germau.
u. Roman. Phil. 11, 339 f. v. Sall-
würk : DLZ 11, 128 9 Wätzoldt; BllLU
'90, 276 f. Groben: Bibl. krit. Anz.
f. Roman. Spr. 1, 265 f. [30
Rohr, P., Platner u. Kant: e. Beitr.
z. G. d. Philos. Lpz. Diss. 70 p. [31
Credaro, L., 1 mss. di Kant. (R
ital. di filosofia 5, 11, 88-102.) [32
Jacoby, Dan., a) Zur Mendelssolm-
Lit. — b) Mendelssohn u. Feder.
(ZG Juden 4, 366-8; 369 f.) [33
Geiger, L., Eine bildl. Darstellg.
M. Mendelssohn^s. (Ebd. 5, 105 f.) [34
Guillaume, J., Pestalozzi ; ^t. biogr.
Paris, Hachette. 455 p. 3 fr. 50. [35
Nietzold, F. F., Wolke am Philan-
thropin zu Dessau; e. Beitr. z. G.
d. Pädagogik im 18. Jh. Lpz. Diss.
143 p. [36
Lötze, Curt, Joach. Heinr. Campe
als Pädagog; e. Beitr. z. G. d. Päda-
gogik im ZA. d. Anfklärg. Lpz. Diss.
Dresden, Beyer. 57 p. 1 M. [37
Biographien von Theologen. Ge-
lehrten, Dichtern und Künstlern in
ADB XXX : a)p.381 f. Wagenmann,
Chr. Frdr. Sartorius. — b d) 203-5;
205-8; 537-9. A. Schumann, Job.
Salchli. — Rud. Nicol. Salchli. —
W. Frdr. Schäffer. — e) 389 f. G.
Winter, Job. Geo. Sartorius. —
f-g) 373 f.: 340-2. 0. Schmid, J. K.
Sardagna. — A. Sandbichler. —
h-k) 178-92; 308 f.; 397 f. Reu seh.
Job. Mich. Sailer. — J. A. Frz. M.
Sambuga. — Rein. Sasserath. —
1-m) 378; 422. v. Schulte, Jos.
Sartori. — Jos. Ant. Sauter. —
n) 708 f. Eisenhart, Hnr. Gottfr.
Scheidemantel. — o) 300. Martin,
Job. Dan. Salzmann. — p) 493 f.
Lienmann, Joh. Bapst. Sehad. —
q-8)460 f.; 768-70; 363 f. R. Hoche,
(5hr. Saxiiis. — J. J. G. Scheller.
— Laur. Santen. — t) 293-7. Binder,
Chr. Gotth. Salzmann. — u) 693.
Günther, Joh. Ephr. Scheibel. —
v-w) 24; 20-4. Ho saus, Joh. Ldw.
Ant. Rust. — Fr. Wilh. Rust. -
X) 361 f. E. S (r h m i d t , C. Fr. Sanger-
hausen. — y) 299 f. Box berger.
Fr. Rud. Salzmann. — z) 245-8. Frey.
Joh. Gaud. v. Salis-Sewis. [38
Weiter ebda: a) 347 f. Brummer,
Chr. Lävin Sander. — b) 672-6.
Wintterlin, Phil. Jac. Scheffauer.
— c) 762-5. C. Brun, Joh. Rudf.
Schellenberg. — d) 226-31. Dietz,
Ant.Salieri. — e)486-9.Schletterer.
Bened. Schack (Cziak). — f) 111.
Schienther, Johanna Sacco. geb.
Richard. [39
Palmleri, Greg., Via^gio in Ger-
mania^ Baviera, Svizzera, Gianda e
Francia, 1761-63; diario del cardin.
Gius. Garampi. Roma., tipogr. Vatic.
1889. xxij328 p. *Rec.: R. stör,
it. 7, 95 f. Tononi ; CBl f. Biblw. 7,
481-5 G. Meier. [40
Ehrle, Frz., Die Uebertragung d.
letzten Restes d. päpstl. Archivs v.
Avignon nachRom. (HJb 1 1, 727-9.)[41
Albreoht, P., Leszings Plagiate.
1-111,1. Hamb., SelbstverL p. 1-1118.
ä Bd. 2 M. *Rec.: DLZ 11, 1833 f.
E. Schmidt. [42
HaufTe, G., Herder in s. Ideen s.
Philos. u. G. d. Menschheit. Borna,
Jahnke. 127 p. 1 M. 50. [43
III^ 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang d. 19. Jahrh/s.
♦45
Grisebach, Ed., Das Goethe'sche
ZA. d . Dt. Dichtg. ; m. Briefen Heinse's
11. Brentano's. Lpz., Engelmann. 1891.
197 p. 3M.50. ^Rec: PJbb67,228;
BllLÜ '91, I, 68-70 Buchner. [1044
Suphan, B., Ans Carl Angust's Früh-
zeit: zwei Briefe an Wieland. (Vjschr.
f. Lit..a. 3, 611-5.) [45
Goethe'8 Werke, hrsg. im Auftr. d.
Grhzgin. Sophie v. Sachsen [kleinere
u. grössere Ausg.]. Weimar, Böhlau.
1887-90: a) Abth. I: Bd. MIX; VI
bis VIII; X; XIV: XV, 1 u. 2: XXVI
bis XXVIII; XLIII; XLIV. — b) Ab-
theil. II: Naturwiss. Schrr.: Bd. MI.
— c) Abth. III: Tagebücher: Bd.MII
(JJ. 1775-87; 1790-1800; 1801-8.) -
d)Abth. IV: Briefe: Bd. I-VI u. VIII
(JJ. 1764 bis Dec. 1784 u. Aug. 1786
bis Juni 1788). *Rec.: /DPh 23,
294-;H9 Düntzer. [46
Schriften d. Goethe-Ges., hrsg. v.
B. Suphan. V: Zur Nach-G. d. Ital.
Reise: Goethe's Briefwechsel mit
Freunden in Italien, 1788-90; hrsg. v.
0. Harnack. Weimar, Goethe-Ges.
xxxvj 259 p. *Rec.: Grenzb. 49, IV,
581-3Stem;NtZtg44Nr.l7Werner.[47
Goethe-Jahrbuch, hrsg. v. Ludw.
Geiger. X u. XI, s. '90, 3403: a) 10,
:^45. Briefe v. Goethe u. Christiane
V. Goethe etc. an Aug. v. Goethe
1808-9, mitg. v. Wein hold. —
b) 46-105. Anfang e. fantast. Ro-
mans V, Lenz, mitg. v. Wein hold. —
c) 106 16. Orig.-M. z. G. d. Theater-
leitg. G.'s, veröff. v. C. A. H, Burk-
hard!. — d) 117-38. Eine Denkschr.
Knebers üb. d. Dt. Lit.; mitg. von
K. E. Franzos. — e) 139 68. M. v.
Zeitgen. üb. Goethe, 1774-1835; mitg.
V. Brahm, Distel etc. - f) 169 95.
H. D e c h e n t, Streitigkeiten d. Frank f.
Geistlichk. m. d. Frankf. gel. Anz.
1772. — g) 196-211. H. Schreyer,
Goethes Arbeit an Hermann u. Doro-
thea. — h) 212-32. J. M i n o r, Classiker
u. Romantiker. - i) 253-6. v. Hoff-
mann, Zu Goeihe's Verwandtenkreis
in Frankf. — k) 11, 3-18. Goethe's
Ghasel auf d. Eilfer in urspr. Ge-
stalt; hrsg. V. K. Burdach. —
1) 24-41. Briefwechsel zw. Goethe
u. V. Diez; hrsg. v. C. Siegfried.
~ m) 42 63. Briefe v. Reinhard an
Kanzler Müller, m. Anm. v. Geiger
u. m. Anh.: Auszüge v. Brr. Rein-
hardts an Wessenberg, hrsg. v. W.
Lang. — II) 64-70. F. Zarncke, Zu
G.'s Schles. Reise, 1790. - o) 71 120.
49 Briefe von, 9 un Goethe, 1 Brief
V. G.'s Eltern u. 1 Brief v. Frau Rath ;
mitg. V. Burckhardt, Elias etc.
— p) 123-34. B. Suphan , Karlsbad,
1785. — q) 135-44. G. v. Löper, Zu
G.'s Sprüchen in Prosa. — r) 145-58.
M. Büsgen, Ueb. G.'s botan. Studien.
— 8) 159 64. H. Dechent, D. Seel-
sorger d. G.'schen Familie. — t) 174-6.
G. V. Löper, Zu Dichtg. u. Wahrh.
— n) 185-92. M. Herrmann, Leipz.
Theater währ. G.'s Studienzeit. —
V) 10, 269-347. 11, 207-79. Biblio-
graphie. [48
Zeitschriften-Aufsätze betr. Goethe:
a) M. K o c h, Neuere Goethe u. Schiller-
Lit. (Berr. d. fr. Dt. Höchst. 6, 547-74.)
Vgl. '90, 1368a. — b-c) L. Geiger,
Französ. Arbeiten über Goethe. —
Goethe's Schwester. (Ggw. 38,218-20.
Westerm. 69, 41-53.) — d) Stamm-
buchbll. a. Goethe'sNachlass; mitg.
V.W. Vulpius. (Dt. Rs. 63,348-63.)
— e) J. R. Haar ha US, Goethe's
Verhältn. zu Käthchen Schönkopf.
(Lpz. Ztg. Beil.497-9.) — f) E.Martin,
D. Goethehügel bei Sesenheim. (Jb.
f. G. Els.-Lothr. 6, 97-108.) - g) 0.
Bulle, Goethe e Tltalia. (N. Antol.
26, 613-36.) — h) G. v. Locella,
Goethe u. Ital. (Berr. d. fr. Dt. Höchst.
7, 28*-46*.) — i) Rh. Köhler,
Goethe u. d. Ital. Dichter Domen.
Batacchi. (Berr. d. Sachs. Ges. d. W.
'90, 72-8.) - k) L. W. Ro gge,
Goethe in Kassel. (Hessenld. 4, <)6-8.)
— 1) Herzfei der, Goethe in Baiern.
(Bayerland 1, 250 f. etc.; 269 f.; vgl.
2, 84.) - m) K. Kochendörffer,
Goethe's Glaubwürdigkeit in Dichtg.
u. Wahrh. (PJbb 66, 539-63.) [49
Goethe*8 Briefwechsel mit e. Kinde,
hrsg. V. Her m. Grimm. Berl., Hertz.
xxxij546p. 6 M. f. 50
Vogel, Th., Goethe's Selbstzeugnisse
üb. s. Ötellg. z. Religion u. z. relig.-
kirchl. Fragen. Lpz., Teubner. 1889.
198 p. 2M. 40. *Rec.: R. de Ihist.
des religions 21, 131 f. [51
Henkel, Herrn., Goethe u. d. Bibel.
Lpz., Biedermann. 84 p. 2 M. -^f Reo.:
GBl 1341 f.: ThLB1373; DLZ 12, .56
Werner. [52
Brunnhofer, Herrn., Goethes Bild-
kraft im Lichte der ethnolog. Sprach-
u. Mythen- Vergleichg. (Neue Goethe-
*48
Bibliographie Nr. 1093—1139.
bis 552; AZtg Kr. 1G2 u. 173; Edinb.
R. 172, 540 ff. 1 1093
<^Forneron, Hist. gener. des emi-
gr68, 8. '90, 1402. Rec. : RQH 48, 059-61
Pierre; RH 45, 97 f. Farges; Le
Corresp. 62, 940-44 Lavollee; Polyb.
59. 52-4 de la Rocheterie. [94
Röpell, R., Zur Genesis d. Verl'g.
Polens V. 3. Mai 1791. (HZ 66, 1
bis 52.) [95
Zöltowski, St. V., Die Finanzen d.
Hzth. Warschau, 1806-15; vorzugsw.
nach archv. Qn. bearb. 1. Leipz.
Diss. 125 p. [96
Hartwig, 0., Zur G.d. Franz. Revol.-
Kriege, 1792-93. (Berr. d. fr. Dt.
Höchst. 6, 476-84.) [97
Foucart, P. et J. Finot, La defense
nation. dans le Nord, 1792-1802. I.
Lille, Lefebvre-Ducrocq. xv675 p.
-X- Rec; Jl. des savants 90, 768. [98
Mirat, P., Verdun en 1792; Epi-
sode hist. et milit. des guerres de
ia r^vol. fran(,\ 2. ed. Verdun, Renv6-
Lallemant. 230 p. [1099
Chuquet, A., Jemappes et la con-
quete de la Belgique, 1792-93. (Chu-
quet, Les guerres de la revol. IV.)
Paris, Cerf. 295 p. 3 fr. 50. i^ Rec. :
RH 45, 99 f. Monod. [1100
Wacker, C, a) Zur G. d. Stadt
Aachen i. J. 1793: St. Beissel u.
Oeneral Dampierre. — b) Ein re-
publicanisches Siegesfest in Aachen,
16. Febr. 1795. (MV f. Kde. d.
AachVorz. 3, 54-63.) [1101
Spalding, Suvöroff. Lond., Chap-
man <k H. 243 p. 6 sh. ^Fach-
männische Darstellg., mit lebhafter,
bisweilen weitgehender Anerkenng.
d. militär. Verdienste. [G. S.] — Rec. :
Ath. Nr. 3291. [2
Browne, G. L. , The public and
private life of Hör. Nelson, viscount
Nelson, as told by himself. Lond.,
Fislier Unwin. xxxj472 p. 18 sh.
*Rec.: Ath.Nr.3295; Ac.Nr.980. [3
PlebanI, C, II generale Fr. Bruno
di Tornalbrte commandantc la for-
tezza di Ceva nel 1796. Torino,
Paravia. 1889. 37 p. [4
Sanesi , G. R. , II generalissimo
Buonaparte a Firenze, 29 giugno
1796. (A. stör. it. 0, 461-4.) [5
Reuter, E. v., Erinnergn. e. Preuss.
Artillerieofficiers, 1798-1815. (Beihft.
a.Mil. Wochenbl. '90, 7.) Berl., Mittler.
p. 239-82. 7r> Pf. *Rec.: MHL 19,
68-70 Kiewning. |6
Dufour, La guerre en Suisse 1799:
bataille de Zürich; invasion russe,
publ. p. Boil lot. Berne, libr. milit.
1891. 32 p. 1 fr. 50. [7
Winkelmann, Fr., 2 Schriftstücke
a. d. Kriegs-J. 1800. (Sammelbl. d.
HV Eichstätt 4. 105 f.) [8
TatistchefT, S., Alexandre I. et
Nnpoi. d'apr. leur corresp. ini^d. de
1801 k 1812. Paris, Perrin. 1891.
600p. 7 fr. 50. [-Jf Rec: Ath. Nr. 3308.]
— Vgl. a) Tatistcheff, Alexandre
I. etc., s. '90, 3444. SchluBs. (NR 6ti,
250-66.) [9
Genard, P., 2 doce. conc. les pro-
jets de fortification d'Anvers de Tem-
pereur Napoleon I. (CR de la comm.
de Belg. 17, 72-80.) [10
Welschlnger, H., L'Europe et l'exe-
cution du duc d'Enghien. (Sep. a.
R. de la soc. des etudes hist 1890.)
Amiens , i nipr i m . Delattre • Lenoel.
47 p. [11
Prothero, G. W. , The battle ot
Tralalgar. (EHR 5, 767-9.) *Brief
V. Badcock. [12
Lettow-Vorbeck, Ose. v.. Der Krieg
V. 1806 u. 1807. I: Jena u. Auer-
stedt. Berl., Mittler. 1891. ziy441 p.
10 M. ^Krit. Darstellg., anschlies-
send an Höpfner's Werk und die
Publicationen Foucart's. — Rec. : CBl
'91, 294. [13
Below, Jena. Vortr. Berl., Mittler.
21p. 50 Pf. "^ Skizze mit patriot.
Tendenz. [14
Foucart, P., Campagne de Prasse,
1806 (s. 89, 887 u. 2523). II:
Prenzlow — Lübeck. Paris , Berger-
Levrault. xxvj960 p. 12 fr. <^Rec.:
DLZ 12. 250 f. [15
Trousset, J., Hist. d'un si^cle (s.
'90, 1392 u. 3441). V-VI: 1807-15.
1890-91. 360; 359 p. a 7 fr. 50. [10
Grabe, Königsberg i. Pr. währ. d.
Schlacht V. Pr.-Eylau. (SB d. AUh-
Ges. Prussia '89, 63-71.) [17
Napoleon u. Alexander in Tilsit
(NtZtg 43, Nr. 567.) «X- Kurze Wieder-
gabe d. tendenz. Darstellg. ▼. W.
Schilder in .Russ. Alth.« [18
Vandal, Alb., Napoleon et Ale-
xandre I.: L'alliance russe soas le
premier empire. I: De Tilsit k Er-
inrt. Paris, Plön. xxiy333 p. 8 fr.
— Vgl. a) Negociations avec l»
III^ 6. Zeitalter der Französ. Revolation u. Napoleons. *49
Kiissie relat. au 2. mariage de Napol.
1. (RH 44, 1-42.) Paris, Daupeley-
Gouverneur. — b) Docc. relat. au
partage de TOrient, n^*gocie entre
Napol. et Alexandre I., 1808. (li.
aiiist. dipl. 4, 421-70.) \IU^
Lagerhjelm, G., Napol. och Wel-
lington pl Pyreneiska hallon, 1808
bis 1810; krigshist. betrak. Stockh.,
Norstedt. 1889. 213 p. [20
Varges, W. , Die Hess. Legion im
J. 180«. (Herr. d. fr. Dt. Höchst.
»N 484-93.) [21
SoliQRac, A. de, La Berezina; Sou-
venirs dun Soldat de la grande
armee. Limoges, Ardunt. 252 p. [22
Schmidt, W. Ad., G. d. Dt. Ver-
i'aj^sungsfrage währ. d. Befreiungs-
kriege u. d. Wiener Congresses,
1812-15; aus d. Nachlasse hrsg. v.
All'r. Stern. Stuttgart, Göschen.
497 p. 7M.50. "^Reiches u. interess.
neues Material in krit. Verarbeitg. —
Üas Schlusscapitel s. in DZG 3, 277
bis 320. - Rec: CBl 1768f.; /G Juden
o, 112: Grenzb.49,IV, 550-4 Schäfer;
Nation 8, 22-4 u. 36-38 Bulle; BllLü
732 f. Schultze. — Vgl. a) G. W in ter,
Zur G. d. Dt. Verf.-frage. (Ggw. 39,
102 f.: 117 21.) [23
4f Boyen, Erinnergn., s. '90, 592
n. 3456. Rec: MHL 18, 3(55-70 v.
Grüner; N. milit. Bll. 37, 241 f.;
Ggw. 38, 184-6 Gebhardt; PJbb 66,
430 f.; VjschrVPK 27, IV, 126-8;
CBl 1437 f., Mil.-Ztg. Nr. 33 u. 34;
Allg. MiL-Ztg. Nr. 33-36; NtZtg 44,
Nr. 47. [24
Förster, G. d. Befreiungskriege
1813-15 (». '89, 903 u. '90, :M57).
Lfg. 56-70. [Schluss.J (Bd. III, 617
bis 1352 u. xvj p.) [25
Bremen, W. v.. Die entscheidenden
Tage vor Leipzig: 4.-14. Oct, 1813.
(Beihft. z. Mil.-Wochenbl. '89, Hft.
9.) Berl., Mittler. 1889. p. 361-88.
60 Pf. * Rec: MHL 18, 364 f.
Hirsch. [26
Davoust, Marechal, prince d*Eck-
miihl. Memoire au roi sur le siege
de la defense de Hambourg. [Nach
e. Pariser Druck v. .J. 1814]. Paris,
War6e. 127 p. [27
6adechen8, C. F., Ueb. d. Verthei-
iligung Hamburgs 1813-14. (MV-
HambG 12, 414-6.) [28
Royge-Ludwig, W., Der Ausniarsch
d. Hess. Truppen i. J. 1814 in dem
D<%at8che Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
Feldzug geg. Frankr. (Hessenld. 4,
5-7; 21-23.) [29
Antheil, Der^ d. Schles. Heeres an
d. Schlacht v. Paris am 30. März
1814 u. an d. ihr vorausgeb. Bewe-
gungen seil d. Schlacht v. Laon.
CKriegsg. Einzelschrr., hrsg. v. Gen.-
Stabe Bd. III, Hft. 13, 5-98.) Berl.,
Mittler. -Jf Rec: CBl 1799 f.; DLZ
12, 317 f. [30
Helfert, v. , 1814: Ausgang d.
Französ. Herrschaft in Ober- Italien
u. Brescia-Mailänder Milit.-Verschwö-
rung. (Sep.a. AÖG.) Wien,Tempsky.
151 p. 2 M. 30. [31
Benaducci, G., La battaglia di
Tolentino, 1815. Tolentino, Filelfo.
44 p. [32
Cappelletti, Lic., Waterloo; a pro-
posito di alcune recenti pubblica-
zioni. (Ann. dei rr. istit. di Livorno.
Vol. VII.) Livorno, Meucci. 55 p. [32a
Gneisenau, 3 Schreiben a. d. Feld-
zuge V. 1815. (HZ 66, 90-4.) [33
V. d. Goltz, Colmar, Rosbach et
Jena; recherches sur T^tat physiquc
et intellect. de l'arm^e pruHS. pend.
l'epoque de transition du 18. au
19. siecle , trad. par C h a b e r t.
Paris, Hinriclisen. 486 p. 10 fr. ^Rec:
Milit. LZ 71, 305. [34
HUfTer, Herrn., Die Cabinetsregierg.
in Preussen u. Joh. Willi. Lombard;
e. Beitr. z. G. d. Preuss. Staates,
vornehml. in d. JJ. 1797-1810. Lpz.,
Duncker & H. xxviij 579 p. 12 M.
-^ Neben Biogr. Lombard's auch G. d.
Cabinet^ bis auf d. neueste Zeit (vgl.
bes. Beil. 29), behand. ferner die polit.
Lit. d. JJ. 1807-9. — Rec: NtZtg 43,
Nr. 644 ; Nation 8, 301 f. Stern. [.35
HUfTer, H., Anast. Ludw. Mencken,
»1. Grossvater d. Fürsten Bismarck
u. die Cabinetsregierg. in Preussen.
Hede. Bonn, Strauss. 27 p. 1 M. [36
Geiger, Ludw., a) Empfang der
Prinzessin Louise durch d. Berliner
Judenscliaft, 1793. — b) Berl. Bürger-
garde, 1809. (ZGJuden 4, 370-2;
372.) [37
Materialien z. Lebensbeschreibg.
d. Gi'. Nikita Petrow^itsch Panin,
hrsg. V. A. Brückner. [Russ.] II.
Petersb. , Akad. xvj 506 p. '^^Rec:
FBPG 3, 646 f. * [38
Cavaignao, G. , La Prusse apr6s
Tilsit. 1 : Les «lebuts de la reforme
V. 1. .1
*n
50
Bibliographie Kr. 11B9— 1187.
sociale. II: La rcforme niilit. (K.
d. 2 raondes 100, 852-76; 101, 387
bis 411.) 11139
Grüner, J. V. , Der Eindruck d.
Schiirschen AnBiiiarsches in Berlin.
(DZG 4, 121-4.) |40
Bornhak, Conr., Die Prenss. Finanz-
reforni von 1810. (FBPCJ 3, 555
bis 608.) HfKoc: AZtg '91. Nr. 29
Egelhaat. [41
Petrich, Herrn., Job. Aug. Sack,
Preuss. Verwaltgs.-Beamter. (AI)B
30, 152 f.) [42
Polen, B., a) Prenss. Cienerallieuten.
(ierh. Joh. Dav. v. Scharnhorst. —
b) Wilh. Karl v. Schack, Preuss.
Gen. major. — c) Gen. Heuten. Ant.
Fr. K. V. Ryssel. (ADB 30, 588-97:
152 f.; 65 f.) |43
Kluckhohn, Aug., Karl v. Clause-
witz. Rede. Gott., Dielerich. 4®.
22 p. [44
Humboldt, Wilh. v., 2 Schreiben
an Altenst/ein u. Hardenberg, 1809
u. 1810, iniig. V. C. Varren trapp.
(HZ 65, 277-84.) [45
Brenning, E., Joh. Geo. SchefTner.
(ADB 30, 685-8.) [46
Wagenmann, J., Theol. Joh. Cilirist.
Salfeld. (Ebd. 30, 224 f.) |47
Paul, Fr., Nordhausen im J. 1806.
(Harzer Mthfte. '90, 53 ff.) [48
Kliigel, A., Friedr. Wilh., Hz. v.
Braun.schw.- Lüneburg -Oels. ( Ebd.
146 ff.) [49
Rogalla v. Bleberstein, A., Das
Königr. Westphalen u. Jerome ßo-
naparte. (Nord u. Süd 54, 825
bis 345.) [50
Bilsch, J. 6., Brief an d. Gesandten
d. Franz. Republik Bourdon, 1798,
mitg. V. 0. Krebs. (MVHambG 12,
351-5.) [51
Geschäftsbrief aus Kopenhagen v.
J. 1801, mitg. V. Th. Schradcr.
(Ebd. 457-62.) [52
Levaux, J., (Quelques mots sur Tar-
restation de Tabbe Jehin. (Bull, de
linst, lieg. 21, 41-50.) * 1786. |53
Naveau, L, 5 decorations incd. de
la revol. liegeoise, 1789-94. (R. beige
de num. 47, 101-18.) [54
Thys, Aug., De l)elgische ccmscrits
in 1798 en 99. Louvain , Peeters.
4:W p. 4 fr. 50. [55
Verhaeghen, A., Le cardinal de
Frankenberg, archevOque de Malines,
172G-1804. Bruges, DescK^e. 429 p.
4 fr. *Reo.: Rl^H 48. 619 Lahaye:
Lit. Hd\v.29, 633-5 Bellcsheim; HJb
12, 169. |5G
Journaal, Politicq, van d. 15. tot
d. 19. Januarij 1795, me<leg. door
L. Wich er 8. (Bijdr. en meded. v.
het genooti»ch. te Utrecht 12, 33
bis 92.) |57
Poten, B., Grosshzl. Hess. General-
lieut. Joii. Geo. Frhr. v. Schäffer-
Bernstein. (ADB 30, 539 41.) [5s
Stamford, C. v., Aibr. Ohr. Lndw.
V. Bardeleben, Kurhess. Gen.lieute-
nant, 1777-1856. (Hessenld. 4, 1-4:
18-21 etc.; 234-6.) |59
Nebelthau, Die Meuterei d. Fuldner
Landwehr- Bataillons, 1814. (M. d.
V. f. Hess. G. '89, 53-5.) [HO
Sauer, W. , Nassau unter d. Mi-
nister V. Marschall. I: K. F. vom
Stein u. d. Entstehg. d. Nase. Verf.:
Die 1. Ständeversammlung 1818.
(AnnVNassAlth 22, 79-117.) [61
Gelger, L, Die Ertheilungd. Bürger-
rechtes an d. Juden in Frankfurt,
1811. (ZGJuden 5, 54-74.) [62
Gelger, Ludw., Lit.-i)olit. Polemik
Rückens a. d. J. 1814. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, 118 f.) -Jf Gegen d. Süd-
deutschen. [6.)
Funk, Zur Vor-G. d. Diöc. Rotten-
burg. (Württ. Vjhfte. 13, 43-6.) [M
Schneider, Eug. , Gf. Georg v.
Scheler. (ADB 30, 755.) [«>•
Weech, F. v., Sigm. Karl Joh. Frli.
V. Reitzenstein, Bad. Staatsminister.
(Ebd. 69 f.) [6(i
Poten, B., Badischer GenerallieoteD.
u. Präsid. d. Kriegsminist. Konr.
Rud. V. Schäffer. (Ebd. 534-6.) [67
Ludwig, Herrn., a) Die letzte Hul-
digung d. Hanauer Ländchens an s.
Landesherrn (27.-29. Mai 1790); «•
Beitr. z. G. Ludwig's (X) 1. v. Hessen-
Darmst. u. d. Hess. Besitzgn. im
Elsass. Strassb., Schmidt. 32 p. 1 ^•
[*Rec.: DLZ 12, 140]. — b-d) Die
Elsäss. Sprachen frage zu Beginn d.
Französ. Revol. — Der Tempel d.
Vernunft in Strassburg; zeitgenö«.
Schildergn. u. Belege. — Eine Ton-
dichtg. d. Strassb. Revol.zeit. (Lpi.
Ztg. Beil. 9-11; 289-92; 562 f.) \^
Znr (i. Französ. Grenzt erritxnrieB vgl.
oben Nr. 1085 u. 1088-92.
Lang, Wilh., K. Fr. Reinhard als
Gesandter in d. Schweiz, 1800-1801
(HZ 65, 385-414.) l^
Ill, 6-7. Revolution n. Napoleon ; KestauratioD.
*51
Meyer v. Knonau, Vinc Rüttimann,
Schiiltheiss v. Luzern. (ADB 80,
57-00.) [1170
Trölt8Ch,W., Montgelas'RechenscIi.-
bericht üb. innere Verwaltg. Baierns.
1799-1817. (AZtg Nr. 322.) [71
^Thiirheim, Ludw. Fürst Starhem-
berp 8. '89, 2585. Rec: MHL 18,
08-70, Bloch: MIüG 11, 345 f. Pri-
bram; HZ 65, 533-5 Tupetz. [72
Geschichte d. k. k. Kriegs-Marine.
II: 1797-1849. Bd. I: G. d. Oesterr.-
Venetian. Kriege- Marine, 1797-1802;
im Auftr. d. Ministeriums verf. v.
Jos. V. Lehn er t. Wien, Gerold.
1891. XVJ464 p. 8 M. [73
Sch., Geo. Frhr. v. Sclieither, k.
k. Generalmajor. (ADB 30, 731
bis 734.) [74
Schz., Karl Frhr. v. Scheibler, k.
k. Feldm.-Lieut. (Ebd. 704-7.) [75
Wiedemann, Th., Die relig. Bewe-
gung in Oberösterreich u. Salzburg
beim Heg. d. 19. Jh. Innsbruck.
Wagner. xij405 p. 6 M. 40. [76
Roller, C. , Welmor, genannt d.
Salzbarger; e. denkw. Charakterbild
a. d. Ende d. letzten u. Anf. dieses
Jh. Heilbr., Weber. 1889. 154 p.
2 M. [1177
Vgl. 90, 3826. 39J)9c. 4U05a: 9b; 66c:
9si;l. ililt; Sla; 46b: I7b; f; 68b; 91n.
12521. 43481; 52 c; 77 q. '91, 3. 23. 16. 993.
1025; 29; 38z. 1216.
7. Neueste Zeit seit IS 15,
Allgemeines, Restaaration , EinheitH- u.
Freiheitsbeweeung 1178-1208; Earop. Verhh.
rl. l!*50-60er JaSire 1209-1214; Begründung d.
Reichs 1215-1218; Kriege v. 1864-70: 1219 bis
1232: Preussen n. d. neue Dt. Reich 1233 bis
1250; Mittelstaaten . Schweiz u. Oesterreich
1251-1285; Culturgeschichtliches 1286-1360.
Debidour, A. , L'hist. diplom. de
TEurope dep. Touverture du congres
de Vienne. 2 vol. Paris, Alcan.
1891. xij456;600p. 18 fr. * In an-
zieh. Darstellung interess. Bild d.
Thätigkeit Europ. Diplomatie ; Verf.
plant e. grösseres Werk üb. d. Gegen-
stend- - Rec: RH 45, 103-6 Monod;
R. de geogr. 14, 75-7 Drapeyron;
Corresp. 161, 1208. |1178
Volz, B., G. Dtlds. im 19. Jh. (s.
90, :U89). Abth. 5-6. p. 417-622.
a 1 M. ;jsRec.: BllLÜ668f. Müller;
Nord u. Süd 55, 142 f.; Westerm. 69,
705 f.; Polyb. 61, 74 f. Spont. [79
<df Biedermann, 25 JJ. Dt. G., s. 90,
615. Rec: CBl 581; BIILÜ 733 f.
Schultze; Lpz. Ztg. Beil. 35 f. u.
507 f.; Z. f. d. Gymnw. 44, 707 f.
Wagner; N. Hannov. Nachrr. Nr.
1413: Nord u. Süd 55, 451 f.; NtZtg
43, Nr. 545 Döhler; Bll. f. Baier.
Gymnw. 26, 495 f. Simonsfeld. —
Rec. V. '89, 970: VjschrVPK 26, I,
106 f. [80
Ranke, L. v., Zur eigenen Lebens-G. ;
hrsg. V. A 1 f r. D o v e. (Ranke's
Werke 2. u. 3. Ges.ausg. Bd. 53 u.
54.) Lpz., Duncker & H. xij731 p.
10 M. -X- Rec: NtZtg 43, 690; 694
Winter. — Vgl. a) Wegele, Kg.
Max II. V. Baiern u. Leop. v. Ranke.
(AZtg '91, Nr. 12.) [81
^Hyde de Neuville, Memoires et
Souvenirs II, s. '90, 1438. Rec: AZtg
Nr. 182; SatR 69, 423; RH 44, 108 f.
Monod; DLZ 11, 1279 f. Stern;
Polyb. 59, 262 f. de la Rocheterie;
R. d'hist. dipl. 4, 486 Pingaud; Bibl.
un. 48, 660; RC 30, 461 f.; HZ m,
168-70 Schulte; RQH 49, 342-4. [82
^ Correspondance dipl. du comte
Pozzo di Borgol, s. '90, 3492. Rec:
RH 45, 106 f. Farges; DLZ 12, 59
Stern; Le Corresp. 160, 1004; RC31,
117f. Decrac — Vgl. a)P.Puglie8i-
Conti, La verit^ sur Tambassadeur
Pozzo di Borgo. (Sep. a. R. de la
France mod., dec) Paris, Schlaeber.
1891. 23 p. - b^ de Valori, Les Czars
et la France. (NR QQ, 225-49.) [83
Maggiolo , A. , Corse , France et
Russie: Pozzo di Borgo, 1764-1842.
Paris, Levy. 450 p. 3 fr. 50. «^fRec:
DLZ 12, 59 f. Stern. [84
Castro, Giov. de, I ricordi auto-
biogr. ined. del marchese Benigno
Rossi. (A. stör. lomb. 17,894-937.) [85
Confalonleri, Fed., Memorio e let-
tere, pubbl. da G. Casati. 2 vol.
Milano, Hoepli, 298; 423 p. 8 L.
-SfRec: AZtg Nr. 270 f.; Nation 8,
311-4 Stern. [86
Orleans, Ferd. Phil, duo d': a) Let-
tres 1825-42, publ. p. ses fils. Paris,
Levy. 1889. xij341 p. 3 fr. 50. —
b) Extr. des lettre»; av. une pref.
de son fils. Paris, Libr. nat. 64 p.
^Hec: HH42, 141 f. Monod; DLZ
11, 511 Stern; Bibl. un. 48, 664 f.;
HZ 66, 177-9. — Vgl. c) 0. de Val-
lee, Pages d'hist.; les lettres du
Bibliographie Nr. 1187-12:12.
duc d 'Orleans (Sep. a. I.e Corresp.
1889. dcc.) Paris, öoye. 27 p. [1187
Baumgarten, H., Knrl Ludw. Sand.
(ADB 30, 338 f.) [88
Revolte, Die, d. Semenow'schen
Garderegimeiits; e. Beitr. z. G. d.
Troppauer Congresses, 1820. (AZtg
'91, Nr. 34.) [89
Thureau-Dangin , P., Ilist. de la
monarchie de juillot. V. Paris, Ploii.
1889. 591 p. 8 fr. *Rec.: HZ 66.
172-7; RH40,127 9Monod; R.dliiet.
dipl. 4, 274 1*. LavoUee; Lit. Rs. 10,
115-7 Haas; DZG 3, 181: RC 28,
511-4 Sorel. — Vgl. a) Etudes siir
Thist. contemporaine; les demieres
annees de la monarchie de jnillet.
(Corresp. 160, 85-109; <341-8Ö-, eW.
IUI, 477-506.) [90
Rossier, Edm., Louis Philipps Ein-
lliiss auf d. äussere Politik Frank-
reichs. Erlanger Diss. 100 p. [91
H-n., Zur Erinnerg. an d. Polen-
revolution, 1830. (AZtg Nr. 329.) [92
Vlclnl, 6., La rivoluz. dell' n. 1831
nello State romano ; memorie stör.
e docc. Imola, Galeati. 1889. xxiv-
454 p. 5 L. 'J^Rec: N. Antol. 25,
825-8; A. d. soc. romana 13, 267
Kontana; A. stör. it. 5, 474 f. Bruni;
R. stör. it. 7, 330 f. Rinaudo. [93
Braun, K., Kais. Augusta u. Arn.
Rüge. (VjschrVPK27,lII,85-9.) [94
Wohlwill, Ad., Nachtrag zu d. M.
üb. d. Hamburg. Zustimmungsadresse
an die 7 Gott. Professoren. (MV-
HambG 12, 387 f.) ^ Vgl. '89,
2596. [95
Stratz, R. , Die Revolutionen d.
JJ. 1848 11. 49 in Europa (s. '89.
972). II: Die Revol.-Ereignisse d.
Kommers 1848. Heidelb. , Winter.
1891. xij350 p. 5 M. [90
^Maurice, C. E., The rcvol. mo-
vement of 1848-49 in Italy, Austria-
llungary, and Germany. London,
Bell. 1887. 540 p. 16 sh. Rec: EIU\
5, 188 f. FyfTe. , [97
Costa de Beauregard, Kpilogue
d'un r^gnc: Les derniOres nnnees du
roi Charles Albert. Paris, Plön, xvj
587 p. *Rec.: RQH 49, 348 f.; R.
stör. it. 7, 774-7^ SatR 69, 750;
Fanfulla d. domenica 12, Nr. 25 Ber-
sezio; Dt. Rs. 66, 318 f. [98
Maai, E., II secreto de! rt Carlo
Alberto. (N. Antol. 29, 201-19; 436-5iS:
637-65.) [1199
Ottolini, V., Lc 5 giornate milanesi,
18.- 22. marzo 1848, con nuovi docc.
e coli' aggiunta delle 5 giom. par-
ticolari di porta Ticinesc. Milane,
Hoepli. 1889. 160 p. 1 L. 50. ^Rec:
DLZ 11, 1581 Stern. [1200
Bortolotti, Y., Storia dell' eserciUj
sardo e dei suoi alleati nelle cam-
pagne di guerra 1848-49, compil.
sopra docc. ined. Torino, Pozzo.
1889. 448 p. 5 L. [1201
Levetzow, F. v., Vor-G. d. Erhebg.
des Hzth. Schlesw-Holstein gegen
Dänemark u. d. Krieg 1848 (s. "90.
1476). Lfg. 2. (Levetzow, Erinnergn.
1, 2.) 1891. p. 151-273. 1 M. 20. [2
Abercron, F. v.. Die Schhicht bei
Idstedt 24.-25. Juli 1850. (Zöchlesw.-
Holst.-LauenbG 20, 283-382.) [3
Poschinger, H. v., Ein 48er: Lothar
Buchers Leben u. Werke, (s. '90,
3503). IL 1891. 362 p. 2 M. 50. [4
Fröbel, Jul., Ein Lebenslauf; Aul-
zeichngn., Erinnergn. u. Bekennt-
nisse. I. Stuttg., Cotta. x598p. 10 M.
^Rec: CBl '91, 8-11; AZtg Nr. 143:
Nation 8, 141 f. [5
Clericus, L., Ein Werthpapier von
1849. (Sammler 12, 65-7.) *, Frei-
will. Anleihe zu Gunsten d. Dt.
Republik**. [♦{
Thim, J., Der Ausbruch d. Serben-
eniporung in Sudungam , 1848.
(Hazank 8, 220-30.) [7
Beer, Ad., Die Dt. Politik d. Fürsten
Schwarzenberg bis zu d. Dresdener
Conferenzen. (Hist. Taschenb. 10.
1-104.) [e
Minghetti, Miei ricordi (s. '89, 2598
n. '90, 1472). III: 1850 59. 607 p.
5 L. * Rec. : NtZtg 43 , Kr. 547:
575; 577; 605: R. stör. it. 7, 777-9
Rinaudo; Fanfulln d. domenica 12,
Nr. 22 Ferrera; Gazetta lett. artist.
6 Kcient. 14, Nr. 41 Frassati. [9
Bulle, G. d. 2. Kaiserreiches u. d.
Kgr. Italien (s. '90, 624 u. 3511).
p. 481-624. (Oncken, Allg. G. Abth.
182.) [10
Maugny , Comte de , Souvenirs du
2. empire: la fin d'une soci^te.
Paris, Kolb. 309 p. 3 fr. 50. ^Rec.-
Ath. Nr. 3297. [11
Herisson , Maur. v. , Tagebnch ».
d. Ital. Feldzuge 1859; aut. Ueber
III, 7. Einheita- u. FreiheitBkampr«^, Neugrüniiung d. Reiches.
pftzf;. AugBb. , Reicliel. zt340 p.
*Vgl. '90, ö26. [1212
Uagdon, W. Gh., lialy and llie
Vatican: Tlie poUt.-eccIesiaBt. policy
of Enron Ricaeoli. (Pnlit. bc. qnar-
terly 5, 487-500.) [13
lankoff, Th., Die Europ. Inter
vention in Mexiko u. d. Annahme
der Hexikan. Kaiserkrone durch
Hnximilian v. Oesterreich. Dif!>.
Bern, Huber. 50 p. 50 Pf. fl4
«Ernst II., Aus meinem Leben,
s. -89, 966 u. 90, 627. Rec: Lpi.
Ztg. Beil. 57-eO. — Engl. Uebersetig.
v.lllu. IVdurcli Andreae. Und..
Reniington. 644 p. 25 sli. [#itec.:
Ath. Nr. 32T2; SatR 69, 679; Ac. Nr.
955 Morris.] — Vgl. a) G. Depping,
L'ne Episode de l'hisL du 2. empire:
L'attentat dOrsini. (R. polit et litttr.
45. Kr. 17.)— b) Schmitz, Ernst IL,
9. 90, 627 d. t*Rec.: CBI 857.] -
VgL auch Grosse. 90, 2270c. [15
Jastrow, J-, G. d. Dt. Einheits-
Iraumcsu.s. Erfailg. 3. Aull. Berl.,
V. f. Dt. Lit. 400 p, 6 M. *Method.
Nflcliweis d, wichtigsten Homenle d.
Entwielilgs.gnngefl von d. Vielheit
lar Einheit. [1(5
-^Sybel, Begründg. d. Dt. Keicbef.
s. '90. 628 u. 3526. Reo.; RQH 48,
.186-001 Spunt; DLZ U, 1652 (.
Koser; Kord u. Sud 55, 430 f.; Lpi.
Ztg. Beil. 145-8, 241-4, 305-8; BDLt!
699-7a? Bienemann; QR 171,329 65.
— Krsch. auch in Lfg.-Auagabe. [17
Eberalein, Alfr. v., Kril. Bemerkgn.
üb. H. V. Sybels Begründg. d. Dt.
Reiches durch Wilhelm I. 2 Thie.
Wieabad.. Schellenberg. 219; 287 p.
9 M. [18
Feitberg, N. L. , En Praeslegaard
i Sundeved nnder Krigen 1864:
Breve. (Sep, a,. „Museum"). Kopen-
hagen, Bergmann. 132 p. 2 Kr. [19
Kunz, Hern., Der Feldzug der
Hainarmee 1666. Berl., Luckhardi.
230 p. 5 M. #Rec.: Milit. LZ 72.
23-6. [20
ZIkaii, H., Der Kampf um die
Adria i. i. 1866. {Streffleurs Z. 31.
III. 158 76.) [21
Fsldziigaplaii Erahenc^s Albrechl;
Stark eTerhältnisse, Schlacht bei Cu-
atona. (Hil.-Zlg. Wien. Nr. 43.) (22
Kriege, Die Dt., in wohlfeil. De-
nrbeitg. nach d, Gen .Stabs werken
(b. '90, 633). III: Krieg zw. Frkr. a.
Dlld. 1870-71, bearb.v.J.Scheibert.
2. Autl. 1891, ix428 p. m. 44 Kto.
etc. u. 22 Porlr. 4 M. 80. #Rec.;
Jbb. f. d. Dt. Armee 74, 140 f.: Lpz.
Zto. Beil. '90. 16; Streffleur'B Z. 32,
I LitBI Nr. 1. [23
Fechner, Der Dt.-Franz. Krieg 1870
bis 1871. 4. Aiill. (s. '90, 1490).
Lfg. 3-7. p. 321-1068. * Rec.: Milit.
LZ 71, 293 f [24
Queanay de Beaurepatre , A. , De
Wissembourg k Ingolstadt. 1870-71,
Paris, Didot. 1891. 313 p. 4 Ir. *ltec.:
RH 45, 109; Polyb. 59. 497 f,
Visenot. [25
Kurz, Herrn., Die Schlacht v. Wörth
6. Aug. 1870. Berlin, Luckhardt.
137 p. 3 M. [26
Tenderlng, Fr., Die Schlacht bei
Spichem am 6. Aug. 1870. Vortr.
2. Aull. Saarbr., Ktingebeil. 32 p.
80 Pf. 127
Orte, F., Combat d'Epinay-sui--
Seine, 30. nov. 1870. Paris, Dupont.
36 p. [28
Operations de la 6. divieion de
cavalerie en Sologne, 6.-16. dec. 1870.
Le dfttachement de BoltenBtein daiiB
la vallee du Loire, 26.-27. dec. 1870
(Uonographies, pabl. par la redactiim
histor.dugrnnditat- major allemand).
trad. p. Ch. Kiissler. Paris, Weet-
hausser. 1889. 94 p. 3 fr. -X- Hec. :
Polyb. 59. Hilf, de Ganniers. [29
Surprise, La. de Fontenoj'-sur-
Moselle (22. janv. 1871); Les com
botB de Failly, Servigny et Nolsse-
ville, 31. autH 1870. (Uonographies
etc.), trad. fran^aise deCh. KuBsIer.
Paris, Weslhausser. 188S. 124 p.
4 Ir. *Rec.: Polyb. 59, 116 f. de
Uanniers, [30
Osterberg, Antheil d. kgl. Würt-
lemb. Felddivision am Kriege 1870
bis 1871. {Würlt. Jbb. f. Statist, u.
Landeskde. W. I. 3.) Stutig., Kohl-
hnmmcr. 4°. 176 p. *Rec.: CBI
91. 1Ü6 f. [31
Kriege -Tagebücher etc. 1870-71:
a)titarcke, Mein Kr.-Tngebuch.
Uelzen , Slarcke. 49 p. 80 Pf. —
b) G. V. NiethaninuT, Feldiugs-
briefe au seine Mutter. (Sep. a.
Wiirtt. Krifßer-Ztg.) Stullg., Kohl-
haminer. xS4 p. 1 M. — [c-ff: Münch.,
♦ r
5(5
Biblio^aphie Nr. 1279—1322.
Migerka, Frz., Skixze d. Entwickig.
d. Industrie u. d. Verkehrs in Oester-
reicli währ. d. letzten 4 Jahrzehnte.
Vortr. Wien. 1888. 29 p. ^Hec:
JbGVV 14, 805 Sohmoller. [1279
Matiekovits, A. v., Die Zollpolitik
d. Oesterr.-Ungur. Monarchie u. d.
Dt. Reiches seit 18G8 u. deren nächste
Zukunft. Lpz., Duncker & H. 1891.
9r.3 p. 21 M. ^Rcc: JbGVV 15,
I, 275-8 Schmoller; CBl '91. 287 f. [80
Sobek, F., Vzpominka na rok 18Gii
[Erinnerg. an 180()]. Progr. Chru-
dim. 1889. 21 p. [81
Schulz, 6., Aus Stollens Chronik.
(M. d. Nordböhm. Excurs.-Cluh 18,
818 f.) '$(►1820-86. 182
Lingg, Em., Die Staatsrecht!. Stellg.
Bosniens u. d. Herzegowina; e. Beitr.
z. Kritik d. Lehre von d. Staaten-
verbindgn. (A. f. off. Recht 5, 480
bis 528.) [S'6
Chelard, R., La Ilongrie contempo-
raine. Paris^ Kugelmann. 882 p 5 fr.
^Rec: AZtg '91, Nr. 88. [84
Teutsch, G. D., Frz. Frhr. v. Salmen.
Gf. d. Sachs. Nation. (Al)B80, 2()0
bis 270.") [85
^Duboc, 100 JJ. Zeitgeist in Dtld.,
8. '89, 8422 u. '90, 1554. Rec:
NtZt^ 48. Nr. 185 Glogau; Grenzb.
49, III, 118-17; Ggw. 88, 288-5
Abel. [86
Eucken, R. , Die Lebensideale zu
Beginn u. am Schluss d. 19. Jh.
(AZtg Beil. '91, Nr. 2 f.) [87
Brie, Siegfr., Die Fortschritte d.
Völkerrechts seit d. Wiener Con-
gress. Rede. Bresl., Schletter. 28 j).
1 M. 20. '^^Rec. : R. de droit intern.
22, 527 Rivier. [88
Laband, Das Staatsrecht d. Dt.
Reiches (s. '89, 1040 u. '90, 8582).
11,2. p. 497-888. SM. *Rec.:Mil.-
LZ 71, 417 f. [89
Schulze-Gävernitz, H., Das Preuss.
Staatsrecht (s. '89, 5126). II, 2.
Schluss. 2. Aull. xj p. u. p. 288-784.
H M. ^Rec: A. 1".' off. Recht 5. 587
bis 589 Störk: CBl 1706 f. [90
Demay, C, llist. de la rolonisation
allemande. Paris, Bavle. 1889. 216 p.
70 c. [91
Catellani, E. L., Ln colonizzazione
tedcHca ed italiana. (Giorn. degli
economisti 5, 72-152.J [92
•^ Block, Les progr^s de la science
econom., s. '90, 1)545. Rec: JbGVV
14, IV. 281-8 Schwiedland; RH 4'».
90 f. Farnes; Polit. sc. quart. 5,
513:5-6 Seligman: Seances et irav.
:yS, 799 f.; Z. f. Privat- u. ÖIT. Recht
18, 273-7 Feilbogen. [98
Ruppert, Job., Das sociale System
Bazard's: Beitr. z. Zcit-G. Erl. Disü.
Würzb., Bucher. 40 p. 60 Pf. [94
VerrIJn Stuart, C. A., Ricardo en
Marx: e. dogm.-hist. Studie, 'sllage.
Nijhoir. 100 p. 1 11. 25. [9.')
Quack, De socialinen (s. '89, 2660).
III, 2. p. 851-752. 8 ll. 75. [90
Savy, Gh., Le social isme en Alle-
mague. (Le Corresp. 160,442-77 ) [97
Schaack, Mich. J., Anarchy and
anarcliists: a bist, of the red terror
aud the social revol. in Americn
and Europe. Chicngo, Schulte. 1889.
698 p. 8 Doli. 50. [98
Grosseteste, Les premieres voies
ferrees en Alsace. Cheiiiin de fer
de Mulhouse u Thnnn. Mulhouse.
Dettlosse. 6 M. [1299
Pfleiderer, 0., The development
of theology in Germany since Kant
etc.-, transl. by J. ¥. Smith. Lond..
Sonnenschein. 402p. 10 sh. Od. [1300
Nippold, llandb. d. neuesten K.-G.
(s.'90, 1566 u. 3549). HI, 6-7. p.401
bis ()2d. ^ Rec. : Allg. Miss.-Z. 18.
42; CBl 91, 291. [1301
^BrQck, G. d. kath. Kirche, s. '89,
1047 u. "90, 1565. Rec: Kalhol.
Schweizerbll. '89, Hft. 4 Stillbauer:
Lit. Rs. DJ, 18<3-8; Theol. Lit.-Ber
Nr. 6; ZKTh 14, 324-8 Schäfer:
Katholik 1, 145*72 Stillbauer; Laa-
eher St. 39, 196-203 Haumgartuer;
HZ i\6, 808 f.; HJb 12, 151. [2
Werner, 0., Orbis terrarum catbo-
licus, sive totius ecclesiae catli. et
occidentis et orieutis compectus geo-
graph. et statisticus. Freib., Herder,
gr. 4^ 266 p. 10 M. ^ Rec: CBl
'91, 2; liJb 12, 150. [8
DUrm, Ch. v., Viciesitudines poht.
du pouvoir temporel des papes de
1790 ä nos jours. Lille, Desclee.
460 p. 4 fr. ^Rec: RC 31, 14 f.
Ptister; R(^H 49, 330. [4
Acta et decreta sacr. oecum. coo-
cilii Vaticani. acced. perwulta alia
docc. (Acta et decreta. Colleciio La*
ceusis. VII). Freiburg, Herder. 4'.
III, 7. Neaeste Zeit : Staat u. Gesellschaft, Kirche, Bildung. *57
XX p. u. 1942 Sp. 26 M. ^Rec. : AKKR
<>.5. 179 f. Geigel; CBl '91, 193 f.;
üniv. cath. 6, 125-3t3; HPBll 107,
356-72 Beilesheim ; Polvb. 6L 47 1*.
Peries. [1305
«X* Dtf llinger , Briefe u. Erklären,
üh. d. Vatican. Decrete, s. '90. 3553.
Reo.: DLZ 11, 1337 f. Weizsäcker;
<:ßl 1361 f.: RC 30, 155 f. Pfister:
PJbb ^, 437 f.; Th. Lit.ber. Nr. 10
V. Rönneke; HJb 11, 814-6 Grauen :
ThLZ 15, 636 Fav; Critic. R. of
theul. 1, Nr. 1; QR 172, 33-64. [6
Hase, K. v., Jugenderinnerungen.
Ideale u. Irrthümer. £riunergn. an
Italien in. Brieten an d. künft. Ge-
liebte. (Ges. Werke XI, 1 [21. Halb-
band].) Lpz., Breitkopf <feH. xiij203
n. 272 p. 5 M. * Rec: CBl '91. 39 f.;
NtZtg 43, Nr. 579. — Vgl. a) A. H.
Braasch, Aus K. v. Hase'a vergess.
Schrr. (Dt. R. 15, II, 117-23.) [7
Delitzsch u. v. Hofmann, Theolog.
Briefe; hrsg. etc. v. W. Volck.
Leipzig. Hinrichs. 1891. xiv233 p.
5 M. 60. *Rec.: ThLBl 441-443
Luthardi. [8
Kleinschmidt, A., D. polit. Glaubens-
bekenntniss v. D. Fr. Strauss. (Dt. R.
15, 111. 244-7.) *1848. [9
(Sreard,0., Cdmond Scherer. Paris,
Haihette. 236 p. 3 fr. 50. [10
^Gnindemann, Entwicklung der
evang. Mission 1878-88, s. '90, 1571.
Rec: ThLBl 235 f.; Allg. Miss. Z.
'90. März, V. Wameck: Z. f. Miss.kde.
•90. Hft. 3 u. Prot. KZtg Nr. 30
Arndt: Verhdlgn. d. Ges. f. Erdkde.
17. 184 f. Büttner. [11
Diesterweg's, Ad., ausgew. Schrr.;
hrsg. V. Ed. Langenberg. 2. Auil.
I. Frkf., Diesterweg. 400 p. 3 M.
— Vgl. a) Langenberg, Meine
Erinnergn. an Ad. Diesterweg. Ebd.
107 p. 1 M. [12
WIlIce, E., Diesterweg u. d. Lehrer-
bildg.: e. Beitr. z. G. d. Volksschul-
leiirerstandes. Berlin, Weidmann.
144 p. 2 M. 50. -X- Rec: CBl 1615;
Grenzb. 49, II, 574. [13
^ Varrentrapp , Joh. Schulze, s.
'90, 1574. Rec: DLZ 11, 1269-73
Hertz; Lpz. Ztg. Beil. '90, 37 1.:
Bcri. phil. Wsehr. 10, 1629-35 Cauer;
Philo». Mtfte. 27, 232-8 Ziegler: HZ
66, 322-5 Hartfelder. — Vgl. a) Fr.
Paulssen, J. Schulze u. d. Preuss.
Deatseha Zaitsohr. f. Oeschichtsw. 1891.
Gymnasien. (Pükdagog. A. 32, 595 bis
609.) [14
Nöldecke, Erinnergn. a. meinen
Lern- n. Lehrer- JJ. Leipziger Progr.
46 p. [15
Pick, Herm., Urkdl. Materialien zu
e. G. d. gtl. Lodron'schen CoUegien,
Marianum u. Rupertinum in Salz-
burg (8. '90, 2607 d) Schluss. (M. d.
Ges. f. Salzb. Ldkde. 30, 1-113; 169
bis 220.) [16
Hartmann, Ed. v., Krit. Wandergn,
durch d. Philos. d. Gegenwart. Lpz.,
Friedrich. 311 p. 6 M. ^ Rec:
BllLÜ 203 Portig: CBl 955 f.; Philos.
Mthfte. 26, 623-6 Melzer. [17
^- JodI, G. d. Ethik. II, s. '89, 3441.
Rec: CBl 388-90; üGA '89, 681-98
V. Gizvcki; Ggw. 37, 168-70 Bolin;
Lit. Rs. '90. Kr. 3 Weiss; Z. f. exacte
Philos. 18, 204-21 Thilo. [18
Briefe, 5, Schopenhauer'^, mitg. v.
M. B r a s c h. (Grenzb. 49, III, 498
bis 505.) [19
Wallace, W., Life of Schopenhauer
(Great writers). Lond., Scott. 218 p.
2 sh. 6 d. ^Rec : Ac Nr. 979. [20
Nybiaeus, A., Den filosofiska fors-
kningen i Sveriga frän slutet at
18. arhund. framstäld i sitt sam-
manhang med filosofiens allmänna
utveckling. III: Jacobi , Schleier-
macher. Biberg. Grubbe. Th. 2.
Lund,Gleerup. j.. 129-320. 3 Kr. [21
Biographien x. Gelehrten, Theo-
logen. Dichtern, Künstlern etc. in
ADB XXX: a) 425-52. E. Lands-
berg. Friedr. K. v. Savigny. —
b) 324 f. Inama. Ad. Samter. —
c) 715. V. Schulte. Joi». Soheill.
— d) 34-6. G. Poten, Frdr. Wilh.
Rüstow. — e-f) 92-4: 350-52. G.
Frank, Joh. Frdr. Röhr. — Imm.
Frdr. Sonder. — g-h) 153-61: 382
bis 387. D. Erdmann. Karl Heinr.
Sack. — Ernst Wilh. Sartorius. —
I) 734-6. Götzinger. Pet. Scheitlin.
— k) 29-;^. Job. Schneider, Is.
Rust. —1)131-3. Dav. Kaufmann,
Mich. Sache. — m) 72-4. E. K a u t z s c h.
Ed. Riehm. -- n-p) «>99 f.: 289 f.;
720. 0. Schmid, Geo. Scheiblein.
— Jos. Salzbacher. — Jos. Scheiner.
— q) 599 f. Linsenmann, Frz.
Ant. Scliarptr. — r-t) 688-90: 649
bis 651: 194-7. Knönller, Pet. Joh.
Schegg. — Lor. Uonst. Frhr. v.
Schäzler. — Jac Salat. — n) 663 f.
V. 2. 5
Bibliographi« Nr. I322-l:jt!0.
Bauinker. Uatth. 3ot. Schetbtn.
— T) 103-C. Siegfried, Jo?. Le^in
Saalschutz. — ir)562 f. Liepmann.
Jul. Sclialler. — x-y) 615 f.; 569 f.
Pro hie, Willi. Schau. — Geo.
Schambach. — t) 356 (. A. Schu-
mann, Melch. Sandmeier. [1322
Weiter deegl. ebd.; m-g] 524 f.:
618 f.; 376; 45-7; 418 f.; 692 f.:
576. Hoche, GotiiV. Hnr. Schäfer.
— J. Chr. Fr. 8chanb. — Gnst. Chr.
Sarpe. — E. Ferd. Rnlhardl. — Gual.
Alb. Sauppe. — K. Fr. Scheibe. -
K, Jul. Hnr. Schaper. — h) 8W-304.
Binder, Joh. Chr. Salimann. —
1) 772-4. Rohmcder, Th. Sthacht.
— k) es f. Ratiel, Fr. Aug. Raven-
Btein. - I-u) 100 f.; 376-8: 3C4-9.
SchlosBar, G. K. W. v. Rumv. —
Fri. Sartori. — Slor. Gotll. Saphir.
— • q) 47-9; 623 f.; 482-6. Wunach-
rnann, Joh. Fr. Ruthe. — Joh. Konr.
Schauer. — Hermann Schacht. —
r) 394 f. V. Gümbel, Wolfg. Frhr.
Sartori US von Wallerahausen. -
8-II) 619 f.; 617 f., 664 f. Günthe
Joh. Konr, Schaubach. — Fri.
Schaub. - L. Scheeffer. — t) 25-1
Gurlt, Joh. Nepom. Rast. — w) 941'.
Bollinger, Fr. Heinr. Roloff. —
X-J) 350; 492 r. Boxberger. Joh.
Dan. Sander. -- Chr. Konr. Scliad.
— I) 85-91. W, V. Biedermann,
Job. Fr. Rochlitz. [23
Weiter desgl. ebd. a-c) 557 f.;
666 f.; 641-3. Brummer, K.Schall.
— K. Scheel«. — Heinr. Schaum-
berger. - d) 667-72. Wolkan,
Leop. Schefer. — e) 560 f. Martin,
Goltfr. Jac, Schaller. — f) 771-91.
J. Braun, Jos. Vict. v. Scheffel. -
ts-m) 498-512; 513 f.; 497. 51-5-20;
0 f. ; 559 I'.
'. Üoi
, Joh.
J'ried Schadow. — K. Zcno Rudf.
Schadow. — Albr, Dietr. Schadow.
- Fr. Wilh. V. Schadow. — Felix
Schadow. — E. Joh. Schaller. —
D-t) 561 f.: 563-5; 558 f.; 362 f.;
173-5; 634-7. Holland. Joh. Kep.
Schaller. — Ld». Schaller. — Kd.
Schaller. — Anl. Schaller. — Franc.
Sanguinetti. — G. H. Sagstatter. —
Hipp. Aug. Schaufert. — o) 683 f.
Krause, Aug. K. Scheffers. -
T-w) 637 i.; 720 C. Lier, H, G.
Schanl'uBS. — K. S. Scheinen. —
X) .i-7. Schlossar. Karl Ruse. —
y) 770-72. P. Beck. Frz. Jos. Sauter-
leute. — I) .529 f. W. Schmidt.
Eog. SchäiTer. — [i4
Weiter desgl. ebd. ■)745-7. Eilner,
Joh. Nepom. Schelble. — b c)52S f.;
Ug. Sc!
- 1)476-
Agnese Schebeot. — d) 4
feld, Emil Scaria. — e) 654-61.
Schietlerer. Nanelle Schechuer-
Wangen. — f) 50 f. Schienther,
Joh. Ferd. Rülhling. — f) 49 f.
Bern fite in. Bernh. Rüthling. -
fc) 71 f. V. Weilen. Julie Rettich,
geb. Glev. [25
Scbwtrtz, K., K. H. G. v. Ueiue-
bach. Lebensnachrr. (b. '90, 1584).
111: Koblenz. 1814-19. IV: Berlin,
1819-47. (AnnyXBMAIth22.1-64.) [36
Steig, R., Wilh. Orimm u. Herder.
(Vjschr, r. Lit,-G. 3, 573-89.) [27
Buch, Vict., Wilh. Scherer et la
philo), allem. {Sep. a. Ann. de TEtt.)
Paris. Berger-Levrault. 1889. 148 1'.
3 ir. 36. #Rec.: Dt, Rs. 64, 473-6
Pniower: Z. f. Oesterr. Gymn. 41,
1014 r. HautTen: DLZ 12. 13-5 Boi-
dacb. [23
Hehn'8, V., Briefe v. 1876 bit in
sein. Tode 23. Uärz 1890 an ieinea
Freund Henn. Wichmann. Stnltg.,
Cotia. 203 p. 3 M. [29
Hartwig, 0. u. A. Mailer, Joh. Gilde-
meisler. fCBI f. Bibiw. 7, 503-9.) [30
Lohde-BUttIcher , dar., Ana dem
Leben Karl Bötticher'a. Gotha, Pa-
thes. 119 p. 2 M. 40. ^ Rec:
BIILII 5.53 f. a&hly; Dl. R. 15, IV.
127. [31
Hülsen, Hei. v., Erinoergn. a. e.
Heinigegangenen (Prof. Ad. Schoti-
niüller). Berl., Eckstein. 56 p. 1 U.
*Belr. Sch.s Berliner Lehrthatirt.
u. poei. Erzeugnisse. [32
Falke, J. v., Joh. Falke: e. Ubeni-
Skizze. (AVGLauenburg 3, 71-8.) [32a
Wolter, E., Litauische ScbrifUtcIler
de.= 19. Jh. 11: Simon Dowkont.
(M. d. Litauischen lit. Ges. 3, 260
bis 312.) [83
Schamberger, G., Ein vergessener
Forscher. (itayerland 2 . 140-2.)
■*Dr. Dom. Metten 1 eiler. [34
Dllling, Gyit., Heinr. Gust. Reichen-
bach: e. Skizze s. Lebens. {Sep. a
Jb. il. Hamburger wiss. Anstalten.)
Hamb., Gräfe. 20 p. 1 U. [35
III, 7. Neueste Zeit: Wissenschal't. Literatur u. Kunst.
*59
Brandes, Geo., Die Lit. d. 19. Jh.
in ihren Hauptströnign. dargest. VI:
Das Junge Dtld. Lpz., Veit. 462 p.
8 M. tJO. — Dasselbe Dänisch: Kopen-
hagen. Gyldendal. 580 p. 7 Kr. -SfRec;
BllLU 91. I. 54 r. Schröter. [1336
Klincksieck, Fr., Zur Entwicklgs-G.
d. Realismus im Französ. Roman d.
19. Jh.: e. lit-hist. Versuch. Marb.,
Elwert; 1891. 56 p. 1 M. 20. [37
Wetzstein, 0., Die relig. Lyrik (L
Deutschen im 19. Jh.; e. Beitr. z.
Lit.-G. d. Neuzeit. Neustrelitz, Barne-
witz. 1891. 336 p. 4 M. [38
Litzmann, C. C. T., Friedr. Hölder-
lin's Leben in Briefen von u. an
Hölderlin. Berl., Hertz. 1x684 p.
10 M. ^Rec: Mag. f. Lit. 60, 5-8
Widmann; Grenzb. 50, L 238 f.; PJbb
67, 226: Nation 7. 248-50; 265-7
Servaes: GBl '91, 385. [39
Wilbrandt, Ad., Fr. Hölderlin. —
Fritz Reuter: 2 Biographien. (Füh-
rende Geister; hrsg. v. A. Bettel-
heim. IL) Dresd., Ehlermann. 146 p.
2 M. ^Rec: BllLü 91, I, 110
Schröter; Nord u. Süd 56, 278; Nation
8. 248-50: 265-7 Servaes. [40
Knaalie, Em., Max v. Schenkendorf,
d. Dt. Kaiserherold; s. Leben u. s.
Bedenig. Tilsit, Reyländer. 49 p.
^Rec: Altpr. Mtschr. 27, 6651'. [41
SeufTert, B., Heine's «Heimkehr".
(Vjschr. f. Lit.-G. 3, 589-601.) [42
Hebbel's, Fr., Briefwechsel m.Freun-
den u. berühmt. Zeitgenossen, hrsg.
V. F. Bamberg. I. BerL, Grote.
xiv460 p. 12 M. *Rep.: AZtg Nr.
313 f.; PJbb 67. 121 f.; NtZtg 43,
Nr. 698. [43
Beyer, C, Frdr. Rückert; e. Lebens-
u. Dichterbild. Stuttg., Süddt. Verl.-
Inst. 52 p. 1 M. 50. -X^Rec: AZtg
Nr. 308 Büchner. [44
Franzos, K. E., a) Aus Briefen von
und an Ernst Schulze. — b) Aus
Briefen Berth. Auerbach's. (ZGJuden
4, 378-84; 385-91.) [45
Mahrenholtz, R., Frz. Grillparzer.
Lpz., Renger. 199p. 4M. 50. «^Rec:
BllLü 91, I, 45 f. Schlossar. [46
Trabert, A. , Frz. Grillparzer; e.
Bild 8. Lebens u. Dichtens. Wien,
Drescher. xij373p. 5 M. 60. -JfRec:
BllLU '91, I, 93 f. Schlossar: Laacher
8t. 40, 239-43 Baumgartner. [47
Spielhagen, Finder u. Erfinder (s.
'90. 1598). IL xj447p. 6 M. ^Rec:
PJbb 66, 105 f.; NtZtg 43 Nr. 371;
BllLU 596 f. Scliröter; Mag. f. Lit.
60, 83-5. [48
Frenzel, C, Dt. Kämpfe. (Ges.
Werke IL) Lpz., Friedrich. 2 Bde.
480; 515 p. ä 5 M. -§(► Rec: AZtg
Nr. 193 Nerriich; NtZtg 43 Nr.
413. [49
Wachenhusen, H. , Aus bewegtem
Leben; Erinnergn. aus 80 Kriegs-
u. Friedensjj. Bd. I u. IL Strassbnrg,
Veri.-Anst. '317; 367 p. 7 M. [50
Kleinert, K. E., Rob. Hamerling.
(Sammlg. gemein v. wiss. Vortrr. Hft.
89.) Hamb., Veri.-Anst. 1889. 63 p.
1 M. [51
Servaes, Frz., Ludw. Anzengruber.
(PJbb 65, 641-65.) [52
Stern, B., Bauernfeld; ein Dichter-
porträt. Lpz., Schulze. 152 p. 2M. [53
Rudall, H. A., Beethoven. (The
great musicians.) Lond., Low. xl65 p.
3 sh. ^Rec: ÖalR 76, 204 f. [54
Briefe, Ungedr. , Mendelssohns,
mitg. V. La Mara. (Lpz. Ztg. Beil.
'90, 129-31.) ^1835 ff. [55
Schumann, Rob., The life ol Rob.
Schumann, Fold in bis letters, transL
from the German by May Herbert.
2 Vol. London, Bentley. 560 p.
21 sh. [56
Schmid,'0. , Edm. Kretschmer; s.
Leben, Schaffen u. Wirken. Dresd.,
Hönsch & T. 161 p. 3 M. 60. [57
Rubinstein, Ant. G., Autobiograph.
Erinnergn. [Russ.] Petersburg. 97 p.
4 M. [58
Holland, Hyac, Theod. Horschelt.
(Baier. BibL XX.) Bamberg, Buchner.
112 p. 1 M. 40. «X-Rec: AZtg '91,
Nr. 5. [59
Krätscliell, Joli., Die V^iederauf-
nahme d. Gothischen Baukunst in
Dtld. im 19. Jh. (Zeitfragen d. christl.
Volkslebens. Hft. 109.) Stuttgart,
Belser. 72 p. 1 M. 20. ^ Rec. :
ThLBl '91, 29 f. V. Schnitze. [1360
Vgl. '90, 3569; 82; 99. 3601-3; 2«; 35;
48 a; b. 3795. 3805; 26; 54 a; (1; i. 3921; 24;
29: 78a. 4004b; 5b; (1; 57a. 4124 f; 42 e; 47(1;
g; 68a: h; 93g. 4203a; Bf; 39d; 54. '91, 4.
5. 14. 18. 39 y; Z. 40. 46-54. 1029; 38h; p;
39a; b;e; 77. 1142; 47; 58; 59; 61; 66; 67;
70: 71.
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe n u. III: Literatur von Ende Dec. 1890 bis Mitte H&rz 1891.
Unter Mitwirkung der Redactiou bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
n. Mittelalter.
i. Allgemeines.
Cipoiia, C, [Lit.-Ber.:] Italie: Publi-
cations relat. ä l'hist. du MA. (RH
45. 11026.) [1361
DSberl, Monumenta Germaniae
selecta^ s. Nr. 1479.
Geschichtschreiber, Die, d. Dt. Vor-
zeit (6. 89, 91 u. '91, 90). Lfg. 90.
ß. Kr. 1574.
Deilsle, L, Litterature latine et
bist, du MA. (Inetr. addr. aux cor-
resp. du min.) Paris, Leroux. 120 p.
3 fr. 50. ^Vgl. DZG 5. 187. [62
Dove, Aifr., Dei Wiedereintritt d.
nationalen Frincips in d. Welt-G.:
Festrede. Bonn, Strauss. 1890. 27 p.
IM. *Kec.: HZ m, 309 T. [63
Langer, 0., Sklaverei in Europa
währ. d. letzten Jhh. d. MA. Progr.
Bautzen. Lpz., Fock. 4^ 46 p. 2 M.
•^Nachweis ausgedehnter Sklaven-
wirthsch. m. kirchl. Bewilligg. [63a
Döllinger, J. v., Die Papstfabeln des
MA. 2. Aull., hrsg. v. J. Friedrich.
Stuttg., Cotta. 1890. 188 p. 3M.80.
^ Vermehrt durch Crgänzgn. u. ein-
zelne Berichtiggn. in d. Anm. — Rec. :
CB1644: AZtgNr.lO; Dt.Merk.22,51f.;
59-61 : ThLZ 16, 151 f. Harnaek. [64
Villari, P., II eomune di Roma del
med. evo. (Villari. Soggi stör, e crit.
97-264.) '^(►AusEncycl.Brit.XX. [64a
-^ Recensionen v. Arbeiten z. allg.
G. d. MA.: a) Pflugk-Harttung,
MA. I, s. ^89. 1847 u. 4537: GBl '90,
924 f.: Dl. LBl 11, 196 f. Pfleiderer.
— b) Zell er, Hist. resuni., s. '89,
98 u. 2730, 729 p.: Pulyb. 58, 54-6
Kurth. — c) Emerton, Introd. to
the study of the MA., s. '89, 127 u.
2728: HZ 64, 262 f. Erhardt; RQH47,
323 Kurth. — d) Lamprecht, Dt
G. I., 8. Nr. 102: Nation 8, 288;
BllLU '91, I, 75 f. W. Schultz«; Z.
f. Dt. Cultur-G. 1, 344 f. Steinhausen;
Dt. Warande 3, 596-602 Bruder; Jb-
GW 15, II. 295-7 öchmoller; GBl
648 f. [1365
2. Urzeit ir. Fölk^rtvatiderung
bis c. 500.
Prähistorie 1SH6-1374; Oerm. Urzeit ISVf
bis 1382: Kriege, Rom. Besiedelung, Völker
wauderungl383-i4oo; Kirchen-G. 140M417.
Scheppig, R., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Ur-G. d. Menschengeschlecht?. (JBG
Bd. 11. I, 1-21.) [1366
Zeitschriftenaufsätze zur Prübi-
storie: [a-m: in Verhdlgn d. Berl.
Ges. f. Anthrop. '89.] a) p. 227-44.
G. Buschan. Anfänge d. Weberei
in d. Vorzeit. — b) 468-74. Mestorf,
Steinaltergräber. — c) 721-4. Alt-
richter. Urnen friedhof bei Leddio
II, 1-2. Mittelalter, Allgemeines; Germanische Urzeit.
'61
(Kr. Ruppiii). - d) 217-23. H. Schu-
mann, Grab v. Lebehn (Pommern).
— e) 752-7. Treichelt, Prähist.
Fundstellen (Berent , Pr.-Stargardt
etc.). — f) 522-5. Virchow, Aus-
grabungen in Ostpreussen. — g^j 110
bis 112. Lemke, Präh. Begräbn.-
Plätze in Kerpen etc. (Ostpreussen).
— h) 355-7. Grempler, Präh. Punde
a. Schlesien. — i) 223-6. Jentsch,
Vorgeschtl. Funde a. Sachsen und
Brandenb. — k) 357-63. Nehring,
Feuerstein-Werkzeuge aus Thiede
(Braunschw.). — 1)443-56. Cermdk,
Präh. Ansiedig. in Czaslau (Böhmen).
— m) 431-3. Ol shausen, Knochen-
perlen V. Nakel in Mähren etc. —
[n-p: in Beitrr. z. Anthrop. u. Ür-G.
Baiems VIII.] ii)p.22-.36. Fr. Weber,
Besiede] nng des Al[)engebiete8. —
o) 127-46. Schneller, Vorgeschtl.
Spaziergänge (bei München). — p)8-21.
H. Schiller. Der Kömerhiigel bei
Kellmünz; e. Begräbn.- Platz. •— [q-r:
in M. d. Centr.Comm. X VI.] q) p. 253.
Spöttel, Funde in Nieder-Oester-
reich. — r) 231-3. Szaraniewicz,
Erdbauten in Galizien. — s) Beltz,
Vorchristi. Funde in Mecklenburg.
(KBIGV 38, 122 30.) - t) Pichler,
Zur L'r-G. v. Gleichenberg. (MHV-
Steiermark 38, 158-78.) — B) A.
Paudler, Vorgeschtl. Funde. (M. d.
Nordb. Exe- Clubs 14, 48-53.) [1367
Rendail , G. H., The cradle of the
Arryans. Lond., Macmillan. 1889.
58 p. 3 sh. ^Rec: Class. R. 4, 46
Jevons. [68
Buschan, 6., Ueb. prähist. Gewebe
u. Gespinnste ; Untersuchungen etc.
Münch. Diss. KieK Gnevkow & v.
G. 1889. 4^ 32 p. 2 M. 50. *Rec.:
KBIGV38,99. — Vgl. auch Buschan,
(A. 1. Anthrop. 18, 235-62). [69
-^ Jentsch , Präh. Althh. Gubens,
8. 89, 3967 u. '90, 750 a. Rec: A.
f. Anthrop. 19, 270 f. Buschan: JB-
Germ. Piniol. 11, .52 f. Böhm. [70
Bissinger, K., Bilder aus d. Ur-G.
d. Badischen Landes. (Bad. Neuj.bll.
Bl. 1.) Karlsr., Braun. 60p. IM. [71
Ohienschlager, F., Prahlst. Karte
▼, Baiern. 5. (Schl.-)Lfg. München,
Lic.-arti6t. Anstalt. 3 Bll. m. 23 p.
Text. 5 M. ^ Rec. : AZtg Nr. 79
Arnold. [72
Radinslcy, V. u. J. Szombathy, Ur-
geschtl. Forschgn. bei Wies in Steier-
mark. (Sep. a. M. d. Anthrop. Ges.
in Wien.) Wien, Holder. 4^ 169 p.
m. 9 Taf. 10 M. [73
Hauser, K., Ueb. d. Methode d. Ur-
gesch.forschg.(Carinthia 80,31-5.) [74
Kossinna, G., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Germ. Urzeit bis 500 n. Chr. (JBG
Bd. 11. II, 260-70.) [75
Bug, Ose, Schles. Heidenschanzen,
ihre Erbauer u. d. Handelsstrassen
d. Alten. 2 Bde. Berlin, Calvary.
1890. 504 p. m. 2 Ktn. 10 M. [76
Zapf, L. , a) Alte Befestiggn. zw.
Fichtelgebirge u. Frankenwald, zw.
Saale und Slain. — b) Slav. Fund-
stätten in Franken. (Beitrr., z. An-
throp. u. Ur-G. Baiems 8, 41-8;
107-15.) [77
Rydberg, V., Undersoekningar i
Germanisk mythologi. Fase. 7-10
(II, 128 512). Stock h.,Bonnier. 1889.
a 2 Kr. ^Rec: A. f. Nordisk filo-
logie 2. 108-12 Detter. [78
Hofrory, Jul., Eddastudien. I. Berl.,
Reimer. 1889. 175 p. m. 3 Taf. 4 M.
-X-Rec: CBl '89, 1417 f.; DLZ 10,
1608 r. Detter. [79
Hirschfeld, M. , Untersuchgn. zur
Lokasenna. (Acta Germanica I, 1.)
Berl., Mayer «k M. 1889. 88 p. 2 M. 50.
*Rec.: GGA "90, 857-62 Heusler;
LBl f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 1-3
Golther; Anz. f. Dt. Alth. 17, 1 f.
Heinzel. [80
Bangert, Fr, Od u. Oda. (ZSchlesw.-
Holbt.-Lauenb.-G. 20, 213-44.) [81
•^ Recensionen v. Arbeiten z. Dt.
Urzeit: a)Toma8chek,Skyth. Nor-
den, s. '89, 106: M. d. geogr. Ges.
Wien 32, .318 f. Rodler; 111. Z. 1*.
Länder- und Völkerkunde 56, 273-7
Sieger. — b) Press 1, Die Skythen-
Saken, s. "89, 4543: Entgegnung
Taylors auf Bunds Rec. u. Antw.
Bl.\s Ac. Nr. 897 u. 98. — c) M ü 1 1 e n-
hoft\ Beovulf. s. '90, 762: ZDPh 23,
110-13 Koppel; LBl f. Germ, und
Roman. Phil. 11, 370-73 Holthau-
sen: M.-Age 3. 266 f. Logeman. —
d) Mehlis, Aelt. G. d. Rheinlande,
s. "89, 1383 u. 4052: Berl. phil. Wschr.
9, 1116-8 WolfT. — e)Kirchmayr,
i^uaden, s. 89, 1862: MVGDBöhmen
28. lit. Beil. 27-32 Werner; Münch.
N. Nachrr. '90, Nr. 593. — fjBugge,
Nord. Götter- u. Heldensagen, s. ">^9^
4546 u. "90, 766: A. f. Anthrop. 19>
Bibliographie Kr. 1382-U20.
. Veckenstedt; Z. f. Oest. Gv
41, 765-81 Deller; Mod. lang, i.tiles
5, 29-33 Grotli. — [Vgl. Sepp, Die '
Kord. Edda u. ilire cliristl. Wui
in AZtg Kr. 80.] [1:
Tcciti Gcrmaiiia:erl.t. Seil weit er-
Sidler. 5. Aul). Halle, Waisenli.
18'jO. x»iijl05p. 2M. #Rec.; Ber).
pliil. Wechr. 10, 1530 Walter ; Wsclir.-
KlPh 8, 44-6 Zerrial ; Z. f. Oeaterr.
Cjmn. 40, 1444 Praramer. — Vgl.
«) C. Tliiaucoun. Sur cc que
Taoite dii des juil's. (K. des H.
juives 20, 312-14.) [83
Welnjierger, Ign., Ui« Frage nach
Entstehg. und Tendenz der Tacit.
Germania. Progr. Olmütz. 1890.
p. 10-30. [84
#HiH:lisrt, Annales de Tacite, e.
'90,2718. Rec: JB PhilV Berlin
'90, 290-2 Andreaen; R. Btor. it. 7.
524-31 Callegari ; R. de phil. 14. 128
Clialelain; K. dl filol. 19, 802-10
Gabotto; Culiura 11, 207-9 Bunghi;
A. d. HOC. rom. 13, 539-44; Studi
e docc. 11, 431. [85
Arbo)« de Jubainvilte, H. d', Kecher-
clies eur la plus ancienne liiac. des
Teiitona. (R. celtique 12, 1-19.) [86
Jelllnghau», H., Arminiua u. Sieg-
fried. Kiel & Leipzig, Lipsius & T.
38 p- IM. #Total verkehrte, ui,-
wias, Sclirifl, die nichlB Neues bringt,
nurVigiuason's Hypothese u.Schieren-
berg's krauae Phanlaaien wiederholt.
[G.]. - Rec: CBl 547. [87
Depps, A., Sommerlager d. Varua
in Dtld., 9 n. Clir, (Bonner Jbb. 89,
72-104.) [88
Tleffenhach, R., Ueb. d. Oerilidi-
keitd. Varua-Schlacht. Berl., Gärtner.
31p. 80 Pf. *Vertlieidigt mit L'm-
eicht u. Klarheit (z. Tb. mit neuen
Gründen) gegenüber Kanke u. Mumm-
Ben die Araiclit Knoke'a. [F.] [89
Kurtz, D. Name Teut im Lippiachen ;
e. Beitr. z. Errorachg. d. Platzes d.
Varua9dilHi.'ht. Düsseld. , Scbrobs-
dorir. 1 M. [90
PatiCb, K., Zur G. d. Legionen
XIII-XX. {WZ 9, 332-9.) — Vgl, «1 A.
V. Domasze»'ski,ZurÜ. d.Legiunen
XIII-XX. (KBIWZ 10, 59-G3.) [91
■X-Bihr, Schlacht auf Indislavi&o,
8. '89, 119: Berl. phil. Wschr. 9,
123 1. Wulff; JB Germ. Philol. 10,
67 Böhm. (92
Zeltachriftenaufaltze Komiaclie Be-
aiedelung etc. betr.: «) Jentscli,
Provinzialrum. Funde in d. Kieder
lausitz. — Gräberfunde bei Reichera-
dorf, Kr. Guben. (Verbdlgn. d. Berl.
Ges. r. Anlhrop. '89,342-52: 659-63.)
— It) V. Roaaler, Bader d. üreni-
casielle (b. Kr. 153). SchluBs. (WZ 9.
31.V32.) — C) Wulff, Rom. L'eber-
reste z. Obercaasel b. Bonn. (Bonner
Jbb. 89, 234-8.) — d) J. Klein.
2 Inschrr. aus Bonn. (Ebd. 210 13.1
— e) Schaaffhausen. Eine Rom.
Aedicula v. Garden a. d. Mosel. (Ebd.
133-50.)— r-r)Uchlis, Ausgrabgn.
auf d. Heidenbnrg bei Kreimbach,
Pfalz. (KBIWZ 9, 242-G-) — Römer
Funde a. d. Vorder]>falz. (Ausland
ß4, 158.) — h) Popp, Römer-CaBtell
bei Pfüni. (Beitrr, z. Antbrop. u.
Ur-G. ßaierns 8, 117-2l>.) — I) H.
Arnold, Denkmale d. Jupiter Do-
lichenUB.(Ebd. 179-201.) -k)Sc hu Cli-
hardt, Ausgrabgn.aufd.Wittekindf-
burg bei Fiulle. (UVGOanabr. 15. 369
bis 88.) [*Rec.: KBIWZ 10, 37-43.]
— 1] A. Riese, Die Sueben; e. Eni-
gegng. (WZ 9, 339-44,) [93
BeschlOaae d. LimeB-Confereni in
Heidelberg am 28. Dec. 1890 mit
11 Belli. Heidetb., r. Emmerling.
4". 28 p, — Vgl, Kachrr. Nr. 20-84;
ferner a) M o m m s en, Elinlieill. Limel-
forschg., s. Kr, 150. Auch in KBIWZ
9, 287-94. . [64
Gimazane, I., Etüde sur le 4. siecle.
Ammien Harcellln , sa vie et sue
Oeuvre. Toulouse, Privat 1889. 4S2p.
*Rec.; RQH 49, 326 f. Allard. [HS
Schneider, J,, Neue Beitrr. t. alten
G. u. Geogr. der Rheinlaode: Üie
alten Grenzwehren im Kr. DusmI-
dorf, (Sep, B, Jb, d. Düsaeld, GV. Y.)
Diieeeld,, Bagel. 1890. 16p. 1 U.50. [96
#Wolf, CaeteUAltebni« bei Köln.
e. '89. 4566. Rec: HZ 65, 497 f.;
KBIWZ 8, 249-53; D. Archiv 2, 505
V. Kalckstein, — Vgl. a) C. Kunen,
Das Verh. d, Alteburg lu d. Rdnier-
lagern etc. [BonnerJbb. 89, 218 bi»
227.) [97
Drexler, W., Der Cultna der AegrpL
Gottheiten in den Donaul&ndem.
(Drexler, Mythol. Beitrr. Hfl. 1.)
Lpz., Teuboer. 1890. 152 p. 4 H. 40.
II, 2. Hörn. Eintlüsse, Völkerwanderung^ Christliche Urzeit. *ßS
-X-Rec: CBl 115-7; WschrKlPh 8,
169 f. Krebs; JBPhilVBerlin 17, 57 f.
Engelmann; Berl. phil. Wschr. 11,
SÖT f. Steuding. [1398
Klee, 6., Die Zeit d. Völkerwan-
derung. (Klee, Bilder a. d. alt. Dt.
G. 2. Reihe). (Vgl. '90, 2704.) xij
400 p. 4 M. ^ Rec: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 28. [1399
Du Chailiu, P., The Vikin^ age:
the early bist. etc. of the English
speaking nations. Lond.., Murray.
1889. xix591 ; 562 p. 42 sh. * Rec. :
<iR 170, 347-69; RQH 48, 245 f.
Moyes; Mag. f. Lit. 59, 558-60 Blind;
Mod. lang, notes 6, 10913 Dodge. —
Vgl. DZG 5, Nachrr. 52 s. [1400
Ludwig, D. A., Quellenbuch z. K.-G.
I: Bis z. Alleinherrsch. Constantin's
d. Gr. Davos, Richter. 331 p. 4 M. 80.
*Rec. : ThLBl 91, 75 V.Schultze. [1401
Justin's d. Märtyrers Apologieen,
hrsg. V. G. Krüger. (Sammlung
ausgew. Qn.schrr. Hft. 1.) Freiburg,
Mohr. x84 p. 1 M. 50. [2
Schmidt, J., Beitr. z Chron. d. Schrr.
Tertullian's u. d. Proconsuln v. Afrika.
<Rhein. Mus. 46, 77-98.) [3
Zahn, G. des neutestamentlichen
Kanons (s. '89, 4573 u. '91, 175). II:
ürkk. u. Belege zu 1 u. III. 2. Hälfte,
1. Abth. p. 409-624. 5 M. 70. ^Rec:
GGA 81-103 Weizsäcker; Ev. KZtg
35 1*. Zöckler; A. f. Lat. Lexicographie
7, 463; ThLZ 16, 220-3 Jülicher. [4
^ Libellus de aleatoribus , ed.
Hilgenfeld, s. '89, 4575 u. '90,
791. Rec: Ath. '90, 30. Aug.; RC
30, 364 f. Lejay. - Vgl. a) Hilgen-
feld, Vom Kriegsschauplatze de
aleat. [geg. Krüger, Jülicher u. LejayJ.
{Z.f.wi8S.Theol.33,382-4u.34,256.)[5
Le Blant, Edm., L'^pigraphie ehret,
en Gaule et dans TAfrique romaine.
^Instr. addr. aux corresp. du minist.)
Paris, Leroux. 1890. 140 p. 5 pl.
4 fr. [6
Courdaveaux, V., Saint Iren^e. (R.
de rhist. d. relig. 21, 149-57.) [7
Ducliesne, Mem. sur Vorig, des
dioc. episcop. dans Tanc. Gaule.
(Sep. a. Mem. de la soc. des anti-
quaires 50.) Paris, Daupeley-Gouver-
neur. 82 p. [8
Schmitz, Herrn. Jos., Das Vikariat
•v. Arles; e. hist.-kirchenrechtl. Unter-
auchg. L (HJb 12, 1-36.) [9
Seefelder, Zur Chronol. d. Päpste
Cornelius u. Luzius I. (ThQschr 73,
68-94.) [10
R[eiohlin v. Meldegg], A[dolfine],
Die Historie v. St. Quirinus. Münch.,
Huttier. 1890. 106 p. 2M.50. -X^Rec:
HPBll 105, 319 f. [11
Klinkenberg, J., Studien z. G. d.
Kölner Wärterinnen (s. '90, 7958).
Forts. (Bonner Jbb. 89, 105-34.) —
Vgl. H. Düntzer, (Ebd. 151-63.) [12
^ S. Silviae Aquitanae peregri-
natio ad loca saneta, ed. J. F. Ua-
murrini. Romae 1887. Rec: PJbb
66. 491-505 Krüger. - Vgl. a) P.
Geyer, Krit. Bemerkgn. z. S. Silvae
Aquitanae peregrinatio. Augsburger
Progr. Lpz., Fock. 1890. 60 p.
1 M. 20. [Rec: A. f. Lat. Lexikogr.
7, 461 f.] [13
Koch, A. , Die Auctorität des hl.
Augustin in d. Lehre v. d. Gnade
u. Prädestination. (ThQschr 73, 95
bis 136.) [14
Thackeray, F. St. J., Translations
from Prudentius. Lond., Bell. 1890.
Ixxiij231 p. 7 sh. 6 d. -Jf Rec: Class.
R. 4, 470-72; SatR 69, 771; Ath.
Nr. 3277; Ac Nr. 952 Ellis. [15
Zaniol, A., Aur. Prudenziano de-
mente poeta eristiano. Venezia, tip.
Emiliana. 1889. 38 p. [16
Kraus, F. X., Christelijke beeid-
werken. (Dl.VVarande3,453-6.) [1417
3. Fränkisches Reich
c. 500—918.
Merovinger U18-U29; Karolinger 1423-1436;
Verfassung, Papstthum u. Kirche 1437-1450 ;
Italien (Crothen u. Langobarden) 1451-1456.
Schultze, W., [Lit. d. J. 1888, betr.] :
Merowinger. (JBG Bd. 11. II, 1
bis 10.) [1418
•^ Bonnet, Le latin de Gregoire
de Tours, s. '90, 2754. Rec: Berl.
phil. Wschr. 11, 209-11 Petschenig;
NA 16, 432-4 Krusch; DLZ 12, 413
bis 417 Meyer-Lübke; DZG 5, 193
Molinier. — Vgl. a) A. Prost, Saint
Servals; examen dune correction etc.
(M6m. de la soc d'antiqu. 50.) Paris,
Daupeley-Gouverneur. 114 p. [19
Zeitschriftenaufsätze zur Mero-
wingerzeit: a) Th. Mommsen, Zu
d. Ann. Vedastini. (NA 16, 430 f.)
— b) B. Krusch, Das Leben des
'64
Bibliographie Nr. 1420-1470.
Bischofs V. Cambrai. (Ebd. 225-34.)
-- c) F. Spencer, The poetry of
the Francs. (Mod. lang, notes 5, 449
bis 469.) — d) Ph. Delamain. Le
cimetiere meroving. d'Herpes. (R.
d. Sainionge 10, :378-82.j — e) Mon-
naies t'ranqiies decouv. dans les
cimetieres d'Eprave. (Ann. de la suc.
archl. de Namur 18, Nr. 4.) —
f) A. Duplan, LIn tiers de sol ined.
(Ann. de la soc. iran^. de nnm. '90.
330 f.) — g) M. De loche, Etudes
sur quelques cachets etc. (s. 89,
1926 n. '90, 58). Forts. (R. archl.
15, 1-7 etc.; 3(55-89.) [1420
Prou, M. , Fabri de Peiresc et la
nuniismat. nuMOv. Toulouse, Privat.
1890. 35 p. *Rec.: RC .30, 344-6;
RN 8, 495 1'. Blanchet. [21
Caraven-Cachln , A. , Les origines
de Gaillac. Le cimetiere merov. du
Gravas. Gaillac. Dugourc. GO p. [22
Hahn, H., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Kainlinger. (JBG Bd. 11. II, 10
hU 30.) [23
-^ Böhmer, Regesta imperii. I:
Karolinger, bearb. v. Mühlbacher,
B, 90, 59. Rec: HZ 65, 326 f.
Rosenmund; CBl 37 f. [24
Hupfeld, D., Bonifatius, d. Apostel
d. Deutschen. (Allg. Missions-Z. "90,
447-58; 481-95.) [25
Adam v. Masmünster, Gedicht an
Karl d. Gr. um 814; übers, v. Th.
Vulpinus. (Jb. f. G. Els.-Lothr.
6, 1 f.) [20
^Gasquet, Lempire byzantin. etc..
8. "89, 1966. Rec: Phil.Wschr. 9.
1001-4 Krumbacher; RC 30, 226-8
Schlumberger; R. de Ihist. d. relig.
22, 233 f. [27
Benoit, A. , Les courses cyncgi-
tiques de Charlemague. (Mem. de Tac.
de Metz C7, 30913.) [28
Ancona, AL d', Tradizioni Caro-
lingie in Italin. (Atti d. ncc. dei
Lincei b, 1, 420 7.) ^Rec: N. Antol.
25, 177 Torraca. [29
Ranke, L. v., Zersetzg. d. Karoling.,
Begründung d. Dt. Reiches. 4. Aull.
(Ranke, Welt-G. VI, 1. 2.) Lpz..
Duncker ii H. 3-37; 278 p. 17 M. [30
^Walahfridi vita b. Galli, hrsg.
V. Thuli, 8. "90, 2780a. Rec: GGA
*90, 990-2 Meyer v. Knonau; CBl
70. [31
Pilloy, Le cimetiere carolingien
d'Essigny-le-Pelit. (Comite des trav.
bist.; bull, archl. '90, Nr. 1.) [-32
Humann, 6., Der Westbau d. Mün-
sters zu Et>sen. Essen, Bädeker.
1890. 4". 44 p. m. 3 Tai*. 4 M.
-äfRec: KBIWZ 9, 285-7 Giemen;
Z. 1". Christi. Kunst 3, 263 Schnütgen;
Laacher St. 39. 454: Lit. Hdw. 29,
488 Reichensperger; Rep. f. Kunstw.
14. 161 3 Dehio. [33
Traube, L., 0 Roma nobilis; philol.
Untersuchgn. a. dem MA. (Sep. a.
AbhMAk XIX, 2.) Münch., Franz.
4'. 99 p. ^Gedichte u. Schriftsteller
vorwiegend d. 9. Jh., besds. Angilben
V. St. Riquier u. Sedulius Scottus. [34
Keary, C. F., The Vikings in western
christendom, 789 888. Lond., Fisher
Unwin. 1890. xiv.510p. 16 sh. ^hec:
SatR Nr. 1836; Ath. Nr. 3308. [^b
Lorange, A. L., Den yngre Jernal-
ders Svaerl: et bidrag til Vikinge
tidens bist, og teknol.; udg. ved
Cb. Delgobe. Bergen, Museum.
1889. 4^ 80 u. 17 p. ^Rec: Z. f.
Ethnol. 22, 30-40 Olshausen; Vidar
89. 284-90 Undset; A. t. Anthrop.
19, 371 r. - Vgl. a) J. de Baye,
Note sur des epees trouvees en Suede
et en Norwege. (Bull, monum. ö,
164-9.) — b) J. Undset, Aus der
jünger. Eisenzeit in Korwegen. (A. f.
Anthrop. 20. 1-16.) [36
Pustel de Couianges, Hist. des in-
stitutions polit, de l'anc France (s.
'89, 1984 u. 90, 2786). La Gaule
romaine, par C. Jullian. xiv333 p.
7 fr. 50. ^Rec früher. Abtheilgn.:
RH 44, 345-52 Monod ; L univ. caih.
5. 435-40 AUain; Jl. des econ. 5.
125-7 Seneuil. [37
Vanderkindere, L., Introduction ^
rhist. des institutions de la Belg.
au MA. jusqu'au traite de Verdun.
Brux., Lebegue. 340 p. 6 fr. [38
Opet, 0., ix. d. Processeinleitg.«.-
Formen im ordentl. Dt. Rechtgang.
Abth. 1 : Zeit d. Volksrechte. Bresl..
Köbner. 1890. xvjl92p. 5M.20. [39
^ Calisse , C. , Diritto ecclesiast.
e diritto longobardo. Roma, Forzani.
1888. 137 p. Rec: A. stör. it. 5.
451 f.: RH 45, 110 f. Cipolla. [40
Kuntze, J. E., Die Dt. StadtgrUn-
düngen od. Römerstädte ii. Dt. Städte
im MA. Lpz., Breitkopf & H. 79 p-
1 M. 50. [41
II, 3. Fränkisches Reich.
'1)5
Erben, Wilh., Die alt. Immunitäten
für Werden ii. Corvei. (MIÖG 12.
46-54.) [1442
^Hauck, K.-G. Dtld.'s, 8.'89, 209
u. 90, 2800. Rec: RC 30, 317-21
Pfi^ter: Th. Lit.ber. "90, 9 Hupfehl;
CBl 90, 17613; ThLZ 16, 126 30
Loofs; MHL 19, 113-16 Hahn. - Vgl.
a)D. Hupfeld, Hauck's K.-G. Dtld.s.
(Allg.Missions-Z. 18,49-63; 131-4.j[43
Legilse, St. Ennodius et la suprem.
pontif. (s. '90, 85). Forts. (LTniv.
cath. 2. 569-93. 3, 513-23. 4, 55-66.)
Auch Sep. Lyon, Vitte. 1890. 86 p. [44
Pfleter, Ch., a) Les legendes de
St. Die et de St. Hidulphe. —
b) Le duch6 merovingien d'Alsace
et la legende de S. Odile. (Ann.
de lEst '89, 377-408; 536-88 u. '90,
433-65.) [45
Günther, 0., Krit. Beitrr. zu den
Acten d. Rom. Synode v. 12. Apr.
732. (NA 16, 235-49.) [46
Schröder, A., Chorbischöfe d. 8. u.
9. Jh. (ZKTh 15, 176-8.) [47
Laville, L , Claude de Turin; et.
sur le protest. au 9. si^cle. Toulouse,
Chauvin. 1889. 84 p. [48
StUckelberg, E. A., Das älteste
Pedum d. Schweiz. (Anz. f. Schweiz.
Althk. 24, 430-32.) [49
Egii, E., Das sog. Fintan-Mnrtyro-
loginm. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
136-41.) [50
Cipolla, C, a) Appnnti sulla storia
di Asti dalla caduta dell* impero
romano sino al princ. del 10. sec.
(Atti del. ist. veneto 38, 345-68;
685-709.) — b) Per la leggenda di
re Teoderico in Verona. (A. stör,
it. 6, 457-61.) [51
Calllgaria, 6., Di un nuovo ms.
della hist. Langob. di Paolo Dia-
cono. (Bull, deir istit. stör. it. 10,
31-92.) ^Rec: R. stör. it. 8, 88-90
Merkel. [52
Pantano, Ad., Paolo Diacono e Ic
compilazioni di Giustiniano. Catania,
Martinez. 21 p. ^ Qn.-krit. Studie. [53
Pellini, S. , La Vendetta di Rosa-
munde. Bologna, Azzoguidi. 1889.
78 p. ^ Rec: RH 45, 11 f. Ci-
polla. [54
Sch., Heriroan; nach e. Mitthlg.Th.
Mommsen's. (ZDA 35, 172-4.) [55
Jenny, A., G. d. Langobard, Hzth.
Spaleto, 570-74. Basler Dias. 1890.
88 p. [1456
4. Sächsische und Salisclie
Kaiser 918—1125.
10. Jb. 1457-1465; 11. (-18.) Jh. 1466-14/4.
Verf. u. Kreuzzüge s. in n, 5.
Ilwof, Fr., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Ottonen, 911-1002. (JBG Bd. 11. II,
30-5.) [1457
^Thietmari chronicon, ed. Kurze,
8. '89, 4647. Rec: BECh 51, 157 f.
Lot; M.-Age 3, 245 f. [58
^ Jacob, E.Arab.Ber.er8tatter,8.'90,
2830. Rec: DLZ 11, 1922 f.; MHL 19,
14 Ilwof; HZ 66, 547 f. Bernheim. [59
Boubnov, N. , La collection des
lettres de Gerbert (s. '89, 2026 u.
90, 102). n, 1. 1889. XX431 p. 10 fr.
^Rec: Polyb. 61, 61-6 Martinov. [60
Caron, E., Monnaies semi-royales
frappees au Puy. (RN 8, 446-51.) [61
Löher, Frz. v., Vtrgrösserung Dtld.s
umd.HälfteimMA. rAZtgNr.43f.)[62
LIppert, Jul., Die Anfänge der
Staatenbildg. in Böhmen. (MVGD-
Böhmen 29, 105-58.) [63
Neumann , W. A. , Bernward v.
Hildesheini in seiner Zeit. (M. d.
Oesterr. Mus. f. Kunst 5, 1-80; 97
bis 104 etc.; 168-73.) [64
Schlumberger , 6., Un empereur
byzantin au 10. si^cle: Nicephore
Phocas. Paris, Didot. 1890. 4". 780 p.
24 fr. *Rec: RQH 49, 206-17
Martinov; Jl. des savauts '91, 30-45
u. 162-74 Girard; Berl. phil. Wschr.
11. 176-9 Krumbacher. [65
DiefTenbacher, J., Lambert v. Hers-
feld als Historiograph ; e. Beitr. zu
S.Kritik. Heidelb. Diss. 1890. 129 p.
*Rec: NA 16, 211; DLZ 12, 460-2
Meyer v. Knonau. [66
Sepp, Bernh., Der Verf. d. Annolie-
des. (Bayerland 2, 106-8.) *Abt
Kuno V. Sifjeberg. [67
Sackur, E., Zu d. Streitschrr. des
Deusdedit u. Hugo v. Fleury. (NA
16, 347-86; 446 f.) [68
Siragusa, G. B., La „brevis histo-
ria liberationis Messanae": ms. del
sec. 16. (A. stör, sicil. 15. 1-21.)
*Rec: A. stör, napol. 16, 219. [69
^ Recenslonen v. Werken betr.
Heinrich IV.: a) Giesebrecht, Dt.
Kaiserzeit HI. 1 u. 2, s. '90, 862a:
*m
Bibliographie Nr. 1470—1520.
DLZ 11, 1907-9 Meyer v. Knonau.
— b) Meyer v. Knonau, Jbb. d.
Dt. Reiches, s. '90, 2841: MHL 19,
16-26 Matthäi; M.-Age 8. 222 f.
Prou: NA 16, 216 u. 222; CBl 451 f.:
DLZ 12, 546-8 Bernheini. — c) Dieck-
mann, Heinrich IV., s, '89, 4667:
HZ 65, 381 Ansfeld. - d) Mirbt,
Absetzg. Heinrichs IV., s. '89. 4668:
R. stör. it. 7, 789 f. — e) Kieme r,
Krieg Heinrich's IV., s. 89, 4669:
MHL 18, 197 Foss. — f) Lnchaire.
Louis VL le Gros, s. '90, 867: HZ
66^ 149 f. Sternfeld: L'univers. cath.
8, 603-6 Allain. [1470
Michael, E., Wie dachte Gregor VII.
über Ursprung u. Wesen d. weltl. Ge-
walt? (ZKTh 15, 164-72.) [71
Martens, W., War Gregor VII.
Mönch? [Ms. gedr.] Danzig. 52 p. [72
Spor, L. , Ueb. d. polit. u. publi-
cist. Wirksamkeit Gebhard's v. Salz-
burg. Hall. Diss. 71 p. [73
Robert, Ul., a)Calixte IL. bullaire:
essai de restitution. MI: 1119-1224.
— b) Hist. du pape Calixte IL Paris,
Picard. c397; 539; xxvij262 p. 30 fr.
^Rec. von a u. b: RH 45, 354 f.
Molinier. [1474
ö. Statifische Epoche
1125-12iU.
Allgemeines u. 12. Jh. 1475-1484; is. Jh.
1485-1493: Verfassung 1494-1.'>06 ; Kreuzzüge
u. Orden 1507-1512; Geistiges Leben, lo. bis
18. Jh 1513-1535.
Schum, W. u. F. Kohlmann, [Lit.
d. J. 1888]: Hohensiaufen, 1125-1273.
(JBG Bd. 11. II, 35-42.) [1475
Holder-Egger , 0., Ueb. d. histor.
Werke d. Joh. Codagnellus v. Pia-
cenza. (NA 16, 251-346.) [76
Fournier, P., Le royaumo d'Arles
et de Vienne, 1138-1378. Paris,
Picard. xxij554p. 12 fr. '^(►Rec.: RH
46, 144-8 Blondel; DZG 5, 376 K.
Wenck. [77
<^ Baer, Beziehgn. Venedigs, s.
'89, 292 u. 2842. Rec: RH 44, 168
bis 170 Blondel. [78
Döberl, Monumenta Germ, selecta
(8. '89, 1842 u. '90, 2835). IV: Zeit
Lothars, Konrad's IIL u. Friedrich's 1.
1890. 307 p. 5 M. 50. [79
Beruatto, S., Arnaldo da Brescia.
Venezia, Sarpi. 1890. 46 p. [80
Hausrath, Ad., Arn. v. Brescia.
(N. Heidelb. Jbb. 1. 72 144.) [81
SchefTer-Boichorst, F., Eine ungedr.
ürk. Friedrich's I. u. e. Zug ins Kgr.
Burgund. (MIÜG 12. 149-54.) [82
Balzani, U., De pace Veneta relatio.
(Bull, dell'ist. stör. it. 10, 7-16.)
"^1177. Correcterer Abdr. als Mon.
Germ. XIX. [83
Delehaye , H. , Pierre de Pavie,
legat d'Alexandre III. en France.
(RQH 49, 5-61.) [84
Registres, Les, d'Innocent IV.; par
E. Berger (s. '89. 312). fasc. 9.
(Bibl. des ec. d'Ath. et de Roroe
2. ser. L 9.) p. 1-152. 9 fr. 50. fS5
Monaci, E., Su la Gemma purpurea
e altri scritti volgari di Guido Fava
o Faba. (Atti d. acc. d. Liucei 4,
IL 399-405.J * Rec: NA 16, 453 f;
Z. f. Roman. Phil. 13, 344 Gröber;
N. Antol. 25, 173 Torraca. [%^
Liblin , J. , Ancien necrologe de
Teglise de Strasbourg, tirv des mss.
de Grandidier. 1181-1293. (R. d'Al-
sace 41, 244-61.) [87
Del Giudice, 6., Rice. Filangieri
al tempo di Federico IL etc. (A. stör,
napol. 15. 766-807. 16, 93-139.) [88
Wertner, Mor., Die hL Elisabeth.,
Ldglin. V. Thüringen. (Dt. Herold
22, 20 2.) ^Aus „Geneal. d. Arpa-
den^. [89
Mollerup, W. , Miniatures repr^s.
la batailie de Bornhöved. (Mem.
de la soc. des nntiqu. du nord '89,
427-38.) [90
Cipolla, C. e C. Merkel, Iscrizione
del 1236 e la origine di Fossano.
Torino, Bocca. 1889. 38 p. ^Rec:
Giorn. ligust. 16, 76-8 Filippi. [91
Macaulay, 6. C. , The capture of
a gen. Council, 1241. (.EHR C. 1
bis 17.) [92
^ Recensionen v. Publicationen z.
G. d. 13. Jh.: a) Röster, Wormser
Annalen, s. '89\ 306: HZ t>4, 489 f.
Wanbald. — bjVernet, Etüde sur
les sermons d'Honor. IIL, 8. "89,
2852: RH 40, 344 Molinier. -
c) Michael. Salimbene u. s. Chro-
nik, s. '89, 2853 u. '90, 876: R. stör,
it. 7, 720-36 Merkel: RH 45, 117 f.
Cipolla: CBl '90, 758-60. - d) Au-
vrav, Les registres de GregoirelX.,
s. '90, 880: RC 30, 149 53 Prou. -
e) Köhler, Friedrich IL, 8. '89, 816
II, 4-5. Sächsische, Salische, Staufische Kaiser.
*67
u. ^90, 129: RH 44. 166-8 Blonde).
— fjBrentari^ Eccelino da Romano,
s. *89, 2064 u. 4696: Giorn, stör. d.
lett. it. 14, 279 f.; RH 45. 116 Cipolia.
— g)Mielke, Zur Biogr. d. hl. Eli-
sabeth, 8. '89, 308: HZ 64, 49C
Wanbald. [1493
Lehmann, K., Die Libri Feudorum.
(NA 16, 387-418.) [94
Inama-Sternegg , C. Th. v.. Dt.
Wirthschafts-G. II: 10.-12. Jh. Lpz.,
Duncker & H. xx518 p. 13 M. [95
Braunholtz, A., Das Dt. Reichszoll-
wesen währ. d. Regierg. d. Hohen-
staufen u. d. Interregnums. Berl,
Diss. 1890. 57 p. [96
Kallsen, 0., Die Dt. Städte im
MA. I: Gründg. u. Entwickig. Halle,
Waisenhaus. x710p. 7M.50. ^Ver-
sucht ,,auf Grund d. vorlieg. Forschgn.
d. Wissenswertheste von unsern ma.
Städten vorzuführen". [97
Kaufmann, G., Zur Entstehg. d.
Städtewesens. I. Münst. Üniv.-Progr.
4'. 30p. *Verh. V.Markt u. Stadt,
anknüpfend besds. an Schulte u.
Sohm. — Rec: ZGOberrh 6, 329 31
Schulte. [98
Kähne, C, Zum Ursprung d. Dt.
Stadt-Verf., Entgegnung; u. Replik
von G. V. Below. (DZG 5, 139
bis 156.) [1499
Obst, A., Ursprg. u. Entwickig. d.
Hamburg. Raths-Verf. bis z. Stadt-
recht V. 1292. Berl. Diss. 82 p. [1500
Schröder, Rieh., Die Landeshoheit
üb. d. Trave. (N. Heidelb. Jbb. 1,
32-51.) [1501
Schwind, E. v.. Zur Entstehgs.G.
der freien Erbleihen in den Rhein-
gegenden u. d. Gebieten d. nördl.
Dt. Colonisation des MA. (Unter-
suchgn. z. Dt. Staats- u. Rechts-G.
Hft. 35.) Bresl., Köbner. x\iijl82p.
5 H. <^ Bei Vorherrschen Jurist. Con-
struction austührl. Zusammenstellg.
bist. Materials. [2
Müller, S., Over claustraliteit;
bijdr. tot d. gesch. v. d. ffrondeigen-
dom in de ma. steden. Amsterdam,
Müller. 1890. 4^ 239 p. 2 11.50. [3
Bretholz, Berth., Studien zu d.
Traditionsbüchern v. S. Emmeram
in Regensburg. (MIÖG 12, 1-45.) [4
Sackur, E., Die Waulsorter Fäl-
schungen; zur Abwehr. (DZG 5, 156
bis 158.) ^Vgl. '90, 895. [5
Luchai re, A., Les communes fran9.
a Tepoque des Cap^tins directs.
Paris, Hachette. 1S90. 299 p. 6 M.
<^Hec.: Mess. des sc. hist. 115; Dt.
Rs. 64, 477 f.; RQH 48, 651 f. La-
bande; L'univ. cath. 5. 446 f. Allain;
CBr91,259f,; EHR6, 375 f. Hitton. [6
Röhricht, R., a) Zur Correspondenz
d. Päpste mit d. Sultanen u. Mon-
golenchanen d. Morgenlandes im ZA.
d. Kreuzzüge. (ThStK '91, 359-69.)
— b) Sagenhaftes aus d. G. d. Kreuz-
züge. (ZDPh 23, 412 21.) [7
Apografo, L\ veronese vaticano
sulla impresa di Saladino contro
Terrasanta. pubbl. da C. Cipolia.
Casale, Cassone. 1890. 22 p. [8
Tibus, Der Gregorianische Zehnte.
(ZVtG [Westf] 48, 1, 235.) [9
Langlois, Ch. V., Le proces des
Tenipliers. (R. des 2 mondes 103,
382-421.) *Zugl. Besprechung d.
Werke v. Schottmüller, Prutz, Lea,
Delisle. [10
Gasparitz, A., Reun im 12. Jh.
(MHVSteiermark 38, 3-25.) [11
Honorius III., Schutzbrief f. Kl.
Allerheiligen auf d. Schwarzwald,
3. Juli 1216; mitg. v. Ph. Rnppert.
(Freiburger Diöces.-A. 21, 311-3.) [12
Schnitzer, Jos., Berengar v. Tours,
s. Leben u. s. Lehre. Diss. Münch.,
Stahl. 1890. XVJ415 p. 6 M. [13
Faivre, E. , La question de Tau-
toriie au MA.: Berenger de Tours.
These. Toulouse, Chauvin. 60 p. [14
Moosherr , Th. , Die Versöhnungs-
lehre d. Anselm v. Ganterbury u.
Thom. v. Aquino. (Jbb. f. prot.
Theol. 16. 167-262.) [15
Feldner, Die Lehre Thomas' v.
Aquino üb. d. Willensfreiheit. Graz,
Moser. 1890. 274p. 4M. ^Rec:
ZKTh 14, 328-47 Kern. [16
Virchow , R. , Slavische Gräber
bei Sobrigau. (Verhdlgn. d. Berl.
Ges. f. Anthrop. '89. 596-8.) [17
Wieth, K., Das Landschiff v. Cor-
neliniünster i. J. 1133. (MV f. Kde.
d. Aach. Vorz. 2, 113-23.) ^Nach
Gesta abb. Trudonen. ad a. 1133. [18
Werner, R. M., Bruchstücke mhdt.
Dichtungen aus Poln. Bibliotheken.
(ZDA 34, 242-63.) [19
Wattenbach, W., Latein. Gedichte
a. Frankreich im 11. Jh. (SB B Ale
Ji
'08
Bibliographie Nr. 1520— 15G0.
97-114.) *ßesdö. Godelrid v. Reims,
aas Berl. u. Luxb. Hs. [1520
Traube, 0 Roma nobilis, s. Nr. 1434.
Nibelungen, Die, hrsg. v. P. Piper.
Bd. II. (Kürschners Dt. Nat.-Lit.
Lfg. 599; 602 u. 622.) Stuttgart,
Union. 1890. p. 1-288. a 50 Pf. [21
Holz , Geo. , Zum Rosengarten ;
Untersuchg. d. Gedichtes. II. Lpz.,
Fock. 1889. 151 p. 4 M. ^ Hec:
Anz. f. Dt. Alth. 17, 35 43 Singer. [22
Zimmer, H., Keltische Beitrr. III:
Nordgerman. Einflüsse in der ältest.
Ueberliel'erg. d. Irischen Heldensage.
(ZDA 35, 1-172.) [23
Wolfram v. Eachenbach, hrsg. v.
P. Piper. Bd. I. (Kürschner Nat.-Lit.
Ltg. 621; 628 f.; 631.) Stuttg., Union.
1890. 376 p. k 50 Pf. [24
Nutt, Aifr., Studies on the legend
of the holy Grail. (Folk-Lore Society
23.) Lond., Nutt. 1888. xvj281 p.
^Rec: GGA '90 ,488-528 Zimmer. [25
Giöde, 0., Noch einmal zur Tristan-
sage. (Germania 35, 344 f.) *Vgl.
90, 176. [26
Böhme, 0., Die Uebereinstimmgn.
zw. d. Wigaloistexte n. d. Lesarten
d. Hss. -Gruppe Bb in Hartmanns
Iwein. (Ebd. 257-86.) [27
Schütze, K., Die Lieder Heinrich's
V. Morungen auf ihre Echtheit ge-
prüft. Kieler Dias. 1890. 83 p. [28
Hamann, E., Der Humor Walters
V. d. Vogelw. Diss. Rostock, Stiller.
1889. 37 p. 1 M. 20. *Rec.: Lit.-
Bl. f. Germ. u. Rom. Phil. 11, 254
Holle. [29
Oehlke, Alfr. , Zu Tannhäuser s
Leben u. Dichtgn. Diss. Königsb.,
Koch. 1890. 71 p. 1 M. 20. [30
Grimme, F., Die Schweizer Minne-
sänger. (Germania .% 302 39. ) [31
Borineki, K., Zur„Wnrnung**. (Ebd.
286-302.) [32
Konrad v. WQrzburg, Engelhard:
e. Erzählung mit Anmerkgn. v. M.
Haupt. 2. Anll.. bes. v. E. Joseph.
Lpz., Hirzel. 1890. xvj320 p. 5 M. [33
Bielechoweky, Alb., G. d. Dt. Dorf-
poesie im 1.3. Jh. 1: Leben u. Diclitt^n
Neidhart's v. Reuenthal. (Acta Ger-
manica. II. 4.) Berl., Mayer d: M.
294 p. *Rec.: CBl '91, 244 f. [34
•^ Recenslonen v. Publicationen z.
geist. Leben d. 10.-13. Jh.: a) Char-
tulariumuniv. Paris., ed. Denifle.
8. 90, 128 u. 2892: RQH 48, 577-86
Douais; EHR 6, 170-72 Hashdall. —
b) Wiesen er. Christi. K. in Pom-
mern, s. *90. 897: AI lg. Miss. Z. W,
Jan. Kasten. — c) Frohschammer,
Philos. d. Thom. v. Aquino, s. '90,
901: DLZ 11, 1043 f. Baumann;
Vjgchr. f. wiss. Philos. 14, 485-94;
ThLZ 15. 444-6 Gottschick; Philos.
Jb.3,Hft.2Guilerbet. - d)Nolens,
Leer van d. hl. Thom. v. Aquino,
B. *90, 902: Laacher St. 39, 102. —
e) Kelle, Die St. Galler Dt. Schrr..
s. '90, 903: GGA '89, 785-91 Wil-
manns: LBl f. Germ. u. Rom. Phil.
12, 52 f. Behaghel ; DLZ 12, 242 f.
Erdmann. — f) Schepss. Conradi
Hirsaug. dialogus, s. '89, 4711 u.
'90, 904: Lit. Hdw. 29, 588 f. Ehr-
hard; ThLBl '90. 428. — g) Gelb-
haus, Freidank's Bescheidenheit,
s. '90, 920: LBl f. Germ. u. Rom.
Phil. 11, 298 f. Leitzmann. — h) Do-
manig, I). Klosenaere Walther's v.
d. Vogelw., s. '89, 4715: ZDPh 23.
479-81 F. Vogt; Z. f. Oesterr. Gyran.
41, 231; JB Germ. Philol. 11, 210
Henrici; Lit. Rs. 17, 52-4 Herter.
— i) Anzoletti, VValther v. d.
Vogelw., 8. "89, 4716: Z. f. Oesterr.
Gymn.41.184f.Khun.— k)Orendel.
hrsg. V. Berger, s. '89, 2089 u. 4719:
ZDPh 22. 468-91 Vogt u. Entgegng.
V. Beer m. Erwiderg. Vogt's ebd. 23,
493-7. — 1) Reinmar's v. Zweter
Gedichte, hrsg. v. Röthe. Lpz. 1887:
Anz. f. Dt. Alth. 16, 97-108 Strauch.
— m) Spitta, Die Muaica enchi-
riadis, b. 90, 930: Vjschr. f. Mus.
Wiss. 6, 293-7 Kornmüller u. Spitta's
Antw. ebd. 297-308. [1535
6'. Tom Interregnuui bis zum
grossen Schisma iÄW-i.V7^.
Bis Heinr. YII. l.'iSe-l.'iiS ; Ludw. d. B. a.
Karl lY. 1549-1557. Verfassung etc. s. in
ünippe II, 7.
Altmann, W., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Habsburger u. Luxemburger, 1273
bis 1400. (JBG Bd. 11. IL 42-48.) [1536
Bussen, Arn., Die Schlacht bei
Alba zw. Konrarlin u. Karl v. Anjou,
1268. (DZG 4. 275-340.) [37
Merkel, C. , Sordello e la sua di-
mora presso Carlo I d'Angio. Torino.
Bona. 1890. 32 p. -JfKec.: Giorn.
ligust. 17, 475-7 Filippi ; Giorn. stör,
d. lett. it. 17, 126-8. [38
II, 5-6. Geist. Leben i. 10.-13. Jh.; Interregnum bis Schisma. *69
Hartwig, 0., Ein Menschenalter
Florentin. G.. 1250-92 (s. ^89, 2105).
Forts, u. Schiuss. (DZG 2, 38-96. b,
70-120; 241-300.) [1539
^ActenstOcke z. (t. d. Dt. Reiches,
hrsg. V. Kulten brunner, s. '90,
181. Rec: RH 45, 116 1. CipoUa;
HJb 11, 819 21. 140
Blume, E. , Quellensätze zur G.
unseres Volkes. III: Von d. Zeit
Rudolfs V. Habsb. bis z. Schlüsse
d. M.A. Cöthen, Schulze. 103: 3ö5 p.
C M. 50. [41
Redlich, Osw., Wien in d. JJ. 1276
bis 1278 u. K. Rudolfs Sladtrechly-
Privilegien. (MIÖG 12, 55-63.) [42
Sticliert., Aug., Nicolaus v. VVerle.
Tli. I. Progr. Rostock. 4^ 30 p.
^.Schildert Streitigkeiten Meklenb.
Dvnasten. [42a
Klndler, E., Benedict XI., 1303-4.
Th. I. Berl., Diss. 32 p. |43
«dfSouchon, Papstwahlen, s. '89,
36U u. '90, 936. Rec: HZ 65, 325
bi5 341 VVenck; GGA '90, 960-68
Finke. [43a
Flamare, de, Le pape Clement V.
k Nevers. (Comit6 des travaux hist.
90. Nr. 1.) * Schreiben v, J. 1306. [44
Sommerfeldt, G., Zur Lebcns-G. d.
Johannes de Cermenate. (DZG 5,
159-64.) [45
Ferrai, L. A., Enrico VII. di Luxem-
burqfo e la repubbl. veneta. (R. stör,
it. 7. 692-714.) [46
Schirmer, W. C, Dante Alighieri's
Stellung zu K. u. Staat., Kaiserth.
u. l'apstth. Düsseid., Schrobsdorff.
35 p. IM. 20. [47
Koppmann, K. , Die Ereignisse in
Roi^iock V. 17. Sept. 1311-21. Jan.
1314. iBegrüssgs.schr. z. General-
ver.*. in Schwerin, 1890.) [48
Weiland, L, Beitrr. z. Kenntniss d.
üter. Thäiigkeit d. Mathias v. Neuen-
burg. (Sep. a. Abhh. d. Gott. Ges.)
Götr., Dieterich. 4^ 29 p. 1 M. 80. [49
Debidour, A., Les chroniqueurs.
2. ser.: Froissaiit, Commines. Paris,
Lecene d: 0. 1890. 239 p. *Rec.:
Ann. de lEst "90, 325-7 Pfister. [50
Kaiser -Urluinden, Dt., mitg. v.
F. VV. E. Roth. [1349-1418]. (NA
16, 435 f.) [51
Regesten d. PfalzgfT. am Rhein,
1214-1400 (8. '89, 362 u. 2115). Lfg.
4 u. 5: 1374-1400. 1890. p. 241-380.
a 4 M. [52
Amabile, A., La corte di Roberto
d'Angio e il secondo viaggio del
Petrarca a Napoli. Nap. , Mornule.
1890. 52 p. [53
Brandt, B., Nuovi mss. delle Con-
siitutic»neb Aegidianae. (Bull. d. ist.
stör. it. lü. 17-29.) |54
Geiser, K., Der Bund d. St. Bern
mit d. Waldstätlen , 6. März 1353.
(Berner Taschenb. 40, 1-25.) [54a
Lindner, Th., Karl IV. u. d. Witteis-
bacher. (MIÖG 12. 64-100.) [55
Noväfcelc, Y. J., K. Kari's IV. Aufent-
halt zu Avignon i. J. 1365. [Tchech.]
(Sep. a. Böhm. Museums-Z. LXIII.)
Prag, Selbstverl. 29 p. [56
<^ Recensionen betr. (jn. z. G. Ludw.
d. B. u. Karls IV.: a) Chronicon
GallVidi le Baker de Swynebroke,
ed. Thompson, s. '90, 940: EHR
5, 775 9 Tout. - b) Böhmer, Re-
gesta imperii. VIII. Addit. 1 , hrsg.
V. Huber, s. '90, 203: CBl '90, 655 1'.
— c) Päpstl. Urkunden u. Re-
gesten 1353-78, ges. v. Kehr und
Schmidt, s. '89, 2116: HZ 63, 339 f.
Flathe^ MHL 18, 137 f. Döbner. —
d) Hansisches Urkundenbuch, be-
arbeitet V. Höhl bäum. III. Halle
1886: MIÖG 11, 653 6 Thlirz. |1557
7. Font grossen Schisma bis zur
lieformatioH i:i7S~iai7.
Wenzel, Ruprecht, Siemand 1.5.58-73; AI-
brecht, Frieurieh III., Maximilian 1.574-91;
Recht, Verfassung, VVirthschaft im 13. -15. Jh.
159a-l602; kirchl. Entwioklg. im 13.-15. Jh.
IGoa-iü; Bildung, Literatur 1611-32; Buch-
dnick 1633-37; Kunst l63»-44.
Altmann, W., Lit.-Bericht 1273-1400,
s. Nr. I53ü.
Bachmann, A., [Lit. d. J. 1888,
betr.]: 15. Jh. (JBG Bd. 11. IL 270
bis 282.) [1558
Buch, Das Rote, v. Weimar: lir^g.
u. erl. V. 0. Franke. (Thüring.-
Sächs. G.bibl. II.) Gotha, Perthes.
168 p. 4 M. «Jf Um 1400 verl*. Auf-
zeichng. d. Be&itzgn. etc., die den
Ldgff. V. Thüringen durch d. Gff. v.
Orlamünde abgetreten wurden. —
Hec: BllLU '91, II, 233 W. Schnitze;
Lpz.Ztg. Beil. 143: Dl. Herold 22,57;
KBIGV 39, ;^9 1'.: ZHarzV23,512. [59
Kaiserurkunden, Die, d. Germ. Nat.-
72
Bibliographie Kr. 1(507—1645.
Saggi 8tor. e crit. 297-308 aus R.
8tor. it. 1884 u. A. stör. it. 1888.)
-X-Vgl. '89, 489. [1607
Dräaeke, Joh. , Der Kircheneini-
gungsversuch K. Michaers III. Pa-
läologüs. (Z. f. wiss. Theol. 34, 325
bis 355.) [8
•^Gottlob, Aus d. Camera apost. d.
15. Jh., s. '90. 259 u. 3048. Rec:
Laacher St. 39, 302-5 Ehrle; R. stör,
it. 7, 561-5 CipoUa; ThQschr 72,
653 f. Funk; RQH 49, 329 f.; Giorn.
ligust. 17, 296 f. Papaleoni; GGA
67-74 Kehr; R. de l'hist. d. relig.
21, 244 f. [9
Joachimaohn, P., Gregor Heimburg.
(Hisl. Abhh. a. d. Münch. Seminar.
Hft. 1.) Bamb., Buchner. xiv228p.
8 M. -^ Umfass. Zeitgemälde : Basler
Concil, kurf. Keutralität, Mantuaner
Congress etc.; bisher ungedr. Acten
im Anhang. — p. 1-79 erschien als
Disö. (vgl. Bibliogr. '90, 261.) [10
Keuasen, H., Die St. Köln als Pa-
tronin ihrer Hochschule. (WZ 9,
844-404.) [11
LIebenau, Th. v., Zur G. d. Univ.
Basel. (Anz. f. Schweiz. G. 22, 149
bis 152.) [12
Heyck, Ed., Aus d. ma. Studenten-
wesen. (Burschensch. Bll. 4, 269
bis 273.) [13
Hartfelder, K., Das Katharinenfest
d. Heidelberger Artistenfacultät. (N.
Heidelb. Jbb. 1, 52-71.) [14
Glorgl, Fr., Hodrigo Borgia (poi
Alessandro VI.) allo studio di Bo-
logna. (Atti e mem. etc. di Ro-
magna 8, 159-95.) [15
Alberti Magni Opera omnia, edd.
Quetif et Echard, rev. Aug.
B 0 rg n e t (s. '90, 3051). Vol. II-VII.
1890 91. 756; 673; 839; 759; 802;
694 p. [16
Bevan, F., Trois amis de Dieu:
Jean Tauler, Nie. de Bäle, Henri
Suso. Lausanne, Mignot. 1890. 360 ]k
8 fr. 50. [17
Seydiltz, R. v., Die Orientfahrt d.
Ritters A. v. Harff. (Z. f. wiss. Geogr.
Erg.hft. 2.) Weimar, Geogr. Inst.
53 p. 3 M. * Rec: AZtg Nr. 23. [18
Peters, E., Heinrich d. Vogler, d.
Verf. V. Dietrich's Flucht u. d. Raben-
schlacht. Progr. Berl., Gärtner. 1890.
4». 24 p. IM. fl9
Rode, Alb., Ueb. d. Margareten-
legende d. Hartwig v. dem Hage.
Kieler Diss. Lpz., Fock. 1890. 58 p.
1 M. 50. [20
Steinhäuser, P., Wernhers Marien-
leben in s. Verh. zum Liber de in-
fantia S. Mariae etc. Rostocker Diss.
Berl., Mayer & M. 1890. 57 p. 1 M. 20.
'JfRee.: A. f. neuere Spr. 85. 320
Weinhold. [21
Brulnler, J. W., Krit. Studien zu
Wemher's Marien liedern. Greifsw.
Diss. 1890. XJ246 p. [22
Herrmann, M., Die letzte Fahrt
Oswald*s V. Wolkeustein. (Vjschr.
f. Lit..G. 3, 602-8.) [23
Jelllnghaus, H., Das Spiel vom
jüngsten Gerichte. (ZDPh 28, 426
bis 436.) [24
Dehler, Die Bedeutg. d. Humanis-
mus f. d. Ref. u. d. Protestantism.
(Prot. KZtg 121-36; 145-58.) [25
Novati, F., Umanitä genovesi dei
sec. 14. (Giorn. ligust. 17, 23-41.) [26
Gabotto, F., II trionfo deir umane-
simo nella Venezia del quattrocento.
(Ateneo veneto 14, II, Hft. 3-4.) [27
Zannoni, G., Per la ^Storia di dne
amanti" di Enea Silvio Piccolomini.
(Aiti della acc. dei Lincei 6, I, 116
bis 127.) [27a
^Recensionen v. Publicationen z.
G. d. Renaiss. etc.: a) Marc-Mon-
nier, Lit.-G., s. '89, 2169 u. 4780:
DLZ 11. 164 f. Wiese; Th. Lit.ber,
12, 67 Riemann. — b) Voigt, 11
risorgimento deir antichitä class.,
s. '90. 3063: Giorn. stör. d. lett. it.
16, 448 f.; N. Antol. 29, 858-60. —
C) Klette. Gelehrt^nrenaiss., 8. '89,
2168 u. '90. 3066: R. crit. d. lett.
it. 6, 20; L'Alighieri 1, 188 Sabba-
dini; RC 29, 75 Nolhac; CBl 90,
1337-9; Berl. phil. Wschr. 10, 1345 f.
- de) Nolhac, Bibl. de F. Orsini,
s. '89, 2965 u. 4788: RC 28, 353 6
Legrand; Z. f. Oesterr. Gvmn. *88,
995-1001 Hauler; RQH 48, 694 f.
Digard. — Erasme en Italic, ß. *89,
496 u. 2967; Giorn. stör. d. lett it.
11, 272 f.: DLZ 9, 632 Horawitz;
Lit. Rs. 16. 58 Kraus. — f) v. Mo-
rawski. Humanismus in Polen, s.
'89, 4781: Berl. phil. Wschr. 10,
1015 f. Hartfelder. — gr) Holstein,
Reuchlin's Comödien, s. *89, 2174 o.
'90, 3072: Anz. f. Dt. Ahh. 17, 43
bis 52 v. Weilen. [28
11^ 7. Vom grossen Schisma bis zur Reformation.
71
1486-92 (8. Nr. 452). II. [Schluss]. (Ver-
handlangen d. HV v. Oberpfalz u.
Regensb. 44, II, 97-205.) — e) K.
Szabo, Aufstand d. Szekler gegen
Stef. Batliory, 1493. (Szäzadok 23,
70MO.) — f)Seb. Brant, Gedicht
an K. Maximil. 1495; übers, v. Th.
Vulpinus. (Jb. f. G. Els.-Lothr.
6, 2-5.). — g) Fr. Sold an. Der
Zweikampf Maximilian's I. zu Worms
fl495]. (Westerm. 69, 665-68.) —
h) P. Ghinzoni, U castello di Cari-
mate. (A. stör. lomb. 17, 789-810.)
— i) L. Beltrami, Notizie sconos-
ciute SU Pavia e Milano al principio
del secolo 16. (Ebd. 408-24.) ~ k) A.
Medin, 2 questioni rel. air assedio
di Padova, 1509. (Sep. aus Atti e
mero. etc. di Padova IV , disp. 3.)
Fad., Randi. 1890. 11 p. [1585
Jean d*Auton, Chroniques de
Louis XII., publ. p. R. de Maul de
La Cla viere. T. I u. II. Paris,
Laurens. 1889-91. 414; 410 p. ä 9 fr.
'JfRec. : Atti d. acc. dei Lincei 6, I,
144; RH 45, 360 f. u. DZG 5, 204
Molinier. [86
Peli88ier, L G., Docc. sur la 1. an-
n^e du regne de Louis XII. Paris,
Leroux. 1890. 78 p. «^Rec: A. stör,
lomb. 17, 955 f. [87
Maulde-La-Clavi^re, R. de, Les ori-
gines de la revol. frang. au 16. siecle.
Paris, Leroux. 1889. ix287 p. 8 fr.
^Rec: Atti d. acc. dei Lincei 6,
I, 145 Geffroy; Jl. des sav. '89, 446;
Bull. cht. 11, 156 60 de Lanzac de
Laborie; RQH 46, 672 4. [88
Maulde-La-Claviere, R. de, La con-
quete du Tessin par les Suisses,
1500-3. Turin, Bocca. 1890. 47 p.
^Rec: RH 45, 91 f. Monod; RQH
49, 299. — VgL a) Ch. Kohler,
La conqu^te du Tessin. (RH 45, 308
bis 323.) [89
Briefe Kasp. Winzerers II u. III;
mitg. v. Aug. Hartmann. (Ober-
baier.^A. 46. 195-217.) [90
Riezier, S. , Der Hochverraths-
process d. hzgl. Baier. Hofmeisters
Hieron. v. Stauf, Reichsfreih. zu
Emfels. (SBM Ak '90, II, 435-506.) [91
Sprengen, a) Verzeichn. v. Stellen-
besitzern in Bardowik, 1450. —
b) Landschatzpflichtige Höfe in d.
Gohen zur Oldenbrügge etc. — c) Der
Goh zu Ebstorf u. d. Vogtei zu Biene-
büttel. (Jb. d. Mus.-Lüneburg 10/13
38-40; 41-56; 57-66.) [92
^ Stadtrecht, Das Freiberger, s.
*90, 279 a. Rec: NASächsG 11, 162
bis 166 Schum; HZ 64, 498 f. v. d.
Ropp; MIÖG 12, 160 f. Lippert. [93
Jecklln, Fr. v.. Die Oeffnung v.
Winkel. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
142-9.) [94
Stöckert, G., Die Reichsunmittel-
barkeit d. Altstadt Magdeburg. (HZ
(}6. 193-240.) [95
Höniger, R., Die Volkszahl Dt.
Städte im MA. (JbGVV 15, I, 103
bis 130.) [96
Stadtrechnungen von Osnabrück,
mitg. V. C. Stüve (s. '90, 286). Forts.
(MVGOsnabr. 15, 75-164.) [97
Rekeningen d. stad Gent: Tijdvak
van Philips v. Artevelde , 1376-89;
mitg. d. J. V u y 1 s t e k e. Lfg. 1.
Gand, Hoste. 256 p. 6 fr. [98
Hanaeacten aus England 1275-1412,
bearb. v. K. Kunze. (Hansische G.-
Qn. VI.) Halle, Waisenhaus, xiv;
xlviij404 p. 8 M. [1599
Oeaterrelch, H., Die Handelsbe-
ziehgn. d. St. Thorn zu Polen. I:
1232-1577. (Z. d. Westpreuss. GV
Hft. 28.) Danzig, Bertling. 1890. ix;
iij91p. 2M. *Vgl."90,3655. [1600
Scheuner, R., Ein Groschen d. St.
Görlitz. (N. Lausitz. Mag. 66, 305
bis 307.) [1601
Monticolo, G. , II pii\ antico regi-
stro uffic. degli statuti delle arte
veneziane. (Bull, deir ist. stör, it.
10, 1-6.) [2
Langer, Sklaverei in Europa, s.
Nr. 1363 a.
Ernsing, R. , Zu dem Leben u. d.
Werken Dietrich Köldes. (HJb 12,
56-68.) [3
WolfTgram, H., Neue Forschgn. z.
W. Rolevincks Leben u. Werken.
(ZVtG [Westf.] 48, 1, 85-136.) ^Vgl.
"90, 3033. [4
WyclIfTe, De dominio divino libri
III, etc., ed. by H.L. Poole. (Wyclif
Soc.) Lond., Trübner. 1890. xlix
492 p. [5
Clark, W. , Savonarola, his life
and limes. Chicago, McClurg. 1890.
352 p. 1 Doli. 50. [6
Villarl, P. , a) Una n. quest. sul
Savonarola. — b) Altre questioni
int. alla storia di Sav. etc. (Villari,
74
Bibliographie Nr. 1046-1687.
2. Reformatiotiszeit 1517 »M.
Allgemeines u. polit. Entwicklnng 1646-64;
kiroli]. Entwieklang , Leben und Schriften
der Reformatoren 1665-72; WiBsenschaft,
Literator, Kunst, etc. 1673*86; Territoriales
1687-92.
Winter, Geo., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Reformation u. Gegenrel*., 1517-1648.
(JBG Bd. 11. II, 48-72.) [1646
Janasen, 6. d. Dt. Volkes (b. 89,
641 u. 91, 588). III: Die polit.-
kirchl. Revol. 15. Aull. xliv792 p.
7 M. [47
Märkel, P., Ref. u. Revolution.
(Sep. a. kirchl. Mtßchr.) BerL, Voss.
22 p. 50 Pf. [48
Arenbergh, van, Charles V. Bd. I.
II. Bruges, Desclee. 198; 214 p. [49
Profeaaione , A. , La politica di
Carlo V. nelle 2 legazioni del Carac-
ciolo e deir Herrera a Venezia e a
Roma. (La bibl. delle scuole it. I,
Nr. 9 n. 10.) [50
Briefe Winzerer's, s. Nr. 1590.
Liebenau, Th. v., Franz v. Sickingen
u. d. Eidgenossen. (Anz. f. Schweiz.
G. 22, 152-4.) [51
Zimmermann, W., Dt. Bauernkrieg,
hrsg. V. Bios (s. '90, 3105). Lfg. 4
bis 26. p. 97-816 u. xvj p. [52
Biedermann, K., Die Bauernartikel
V. 1525. (Z. f. Dt. Culiur-G. 1, 241
bis 269.) [53
Brann, Fr., 3 Actenstücke z. G. d.
Bauernkrieges (s '90. 2460k). Forts.
(Bll. f. Baier. KG 3, 9-16; 24-32.) [54
Guerra, La rustica, nel Trentino,
1525; docc. e note publ. da G. B.
di Sardagna. Venezia. 1890. 4^
406 p. — Vgl. a) Documenti per
la storia della guerra rustica nelT
Trentino, 1525. (A. trentino 3, 94
bis 166 etc.; 9, 5-48.) [55
Alfoneo d'Este, [Schreiben an s.
Gesandten bei Karl V.; mitg. v. A.
Neri]. (Giorn. ligust. 15, 202-5.) [56
R-Ch, 0., Das Marburger Religions-
gespräch, 1529. Christi. Welt '91,
123-6 etc.; 211-16.) [57
Villari, P., Un n. libro snir assedio
di Firenze [1529-30]. (Villari, Saggi
stör, e crit., aus N. Antol. 1886.) [58
Renier, R., Lettere di 2 fuorusciti
fiorent. del sec. 16. (Giorn. ligust.
15. 194-202.) [59
Catalogue dbs actes de Fran^ois I.
(s. 89, 2260 u. 4851). T. III u. IV:
1535-1545. 1890. 773:792p. -K-Rec:
R. de Saintonge, Bull. 9. 45 f. u^
400 f. — Vgl. a) H. Lemmonier^
Quest. d'hist. ä propos de Frangois I.
(R. intern, de renseignem.21, 1-20.) [60
Le Mang, R. , Die Darstellung d.
Schmalkald. Krieges in d. Denk-
würdigkeiten K. Karrs V. I. Lpz.
Diss. 1890. 87 p. [61
Fieoher, Gerh., Die persönl. Stelig.
u. polit. Lage Ferdinand's I. vor u.
währ. d. Passauer Verhdlgn. d. J.
1552. Diss. Königsb. . Koch. 71 p.
1 M 20. [62
Griesedorf, J., Der Zug K. KarPs V.
geg. Metz, 1552. (Ualle'sche Abhh.
z. neuer. G. Hft. 26.) Halle, Nie-
mej'er. 55 p. 1 M. 20. — 32 p. auch
Hallenser Diss. [63
TrefTtz, Job., Kursachsen u. Frankr.^
1552-57. Diss. Lpz. , Fock. 164 p.
2 M. 50. [64
Denie, Fin de Tindependance bo-
h#me e. Nr. 1576.
Luther'e Briefwechsel^ bearb. v.
Enders (s. '89. 2218 u. '90, 1077).
IV : Sept. 1522 bis Aug. 24. 883 p.
4 M. 50. [65
Pone, Bart., Hart. Lutero rifor-
matore, la sua vita etc. Firenze,
tip. Claudiana. 1890. 428 p. 3L.50.
«X^Rec: ThLBl 89 f.; Italia evang.
19. Jan. Comba. [66
Pauiua, N., Zu Luther's Romreise.
(HJb 12, 68-75.) ^ 1511. [67
Kolbe, Ai., Beitrr. z. Würdigg. d.
Dt. Bibel u. d. kleinen Katechismus
Luthers. Progr. Treptow. Leipz.,
Fock. 4^ 16 p. 60 Pf. * Rec:
ThLBl 118. [6&
Franke, C, Luthers Streitschrr.
tZ. f. d. Dt. Unterr. '90, 524-33.) [69
Katechismen, 2 älteste, d. Loth.
Ref. (v. P. Schulz u. Chr. Hegen-
dorQ; neu hrsg. v. G. Kaweran.
(Neudr. Dt. Lit. werke d. 16. u. 17. Jh.
92.) Halle, Niemeyer. 60 p. 60 Pf-
-X-Rec: ThLBl 115 f. Müller. [70
Lecoultre, H. , Calvin d'apr. bod
commentaire sur le de Clemenlia de
S4neque, 1582. (R. de th^oL et de
philos. 91, 51-77.) [71
•^ Recensionen von Pablicationen
zum Leben der Reformatoren etc.:
a) Schaub, Niederdt. Uebertram.
d. Luth. Uebersetzg. d. N. T.^ e.lsdf
3022; auch Greifsw. Dias. 1889: Am.
Ill, 1-2. Neuzeit; Reformationszeit.
75
f. Dt. Alth. 15, 370 Unruh; LBl i'.
Germ. u. Rom. Pbilol. 11^ 385 Jostes.
— b) Tschackert, Predigten Lu-
ther», 8. '89, 549 u. 2220: CBl '90,
937. — c) Luther u. Emser, Streit-
schriften, 8. "90, 324: CBl "90, 1052.
— d) Kolde, Luther, s. '89, 2227
n. 4836: CBl 89, 1698. — e) Keller,
SUupitz, 8. '89, 553 u. 90, 3130:
ThLZ 15, 632-6 Enders. - f) Frey-
tag, Lutherus quemadm. in Cae-
sarem se gesserit, 8. '90, 329 : HZ 65,
155 f. - g) Di eck hoff, Luther's
Lehre, 8. 89, 554: ThLZ 15, 565-8
Rawerau. ~ h) Ritschi, Christi.
Lebensideal etc., s.'89, 3025: ThLBl
'89, 413 Schmidt; Th. Lit.-Ber. 12,
323. — I) Franke, Schriftsprache
Luther's, s. *89, 2241 u.4842: ThLBl
'90, 191 Bossert. — k) K ö 1 tz s c h,
Melanchthon's Ethik, s. '90, 339:
DLZ 11, 946-8 Ziegler. — 1) Hart-
fei der, Aberglaube Melanchthon's
8. '89, 559: Z. f. vergl. Lit.-G. 3,
264 Geiger. — m) Bugenha-
ge n's Briefwechsel, s. '89, 560 u.
'90, 3156: MIÖG 12, 191-3 Thom-
men. [Vgl. Thommen, 3 Briefe
Bugenhagen's ebd. 12, 154-9.] —
n) Hering, Bugenhagen, s. '89, 561
u. 4846: Mibl. d. Ges. f. Pomm. G.
'89, 15 f.; Prot. KZtg. '88, Nr. 32
Vogt. — 0) Baur, Zwingli's Theol.,
8. 89, 2250 u. '90, 3157: DLZ 12,
81-3 Holtzmann. — p) Calvin, In-
stitution de la relig. ehret. , ed.
Banmgartner, s. '89, 2253: ThLZ
15, 203 Lobstein. — q) Lefranc,
La jeunesse de Calvin , s. '89 , 568
n. 2254: ThLZ 15, 240-42 Schott;
RC 28, 257-61 ; R. polit. et litt. 44,
711-15 Vigni^. —r)Str ick er, Calvin
als Pfarrer zu Strassb., s. '90, 3167:
ThLZ 15, 592 Schott; ThLBl '90,
452. [1672
^Briefwechsel d.BeatusRhenanus,
hrsg. V. A. Horawitz u. K. Hart-
fclder. Lpz.. Teubner. 1886. Rec:
HJb 11, 731-42 J. Schmid. [73
ScbultheiM, A., Pietro Aretino als
Stammvater d. mod. Literatenthnms.
(Sammig. gemein v. Vortrr. Hft. 114.)
Hamb., Verl.anst. 1890. 48p. IM. [74
GOMer, Conr., Lettre k Dav. Chy-
traeas, 1543; pabl. p. H. Omont.
(CBl f. Biblw. 8, 122 f.) [75
Wolkan, Böhmens Antheil an d.
Dt. Lit. d. 16. Jh. (s. '90, 3172) II:
Ausgew. Texte, ix 208 p. 5 M. 20.
«K^Rec: MVGDBöhmen 29, lit. Beil.
8; Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 50-52
Hauffen; Dt. R. 16, II, 128; 255. [76
Holstein, H. , Zur Lit. d. Latein.
Schauspiels d. 16. Jh. (ZDPh 23,
436-51.) [77
Götze, Edm., Hans Sachs. (Baier.
Bibl. XIX.) Bamb., Buchner. 1890.
76 p. 1 M. 40. [78
Drescher, Studien zu H. Sachs. L
(Acta German. II, 3.) Berl., Mayer
AM. 105p. 3M. 'X-VgLNr.672. [79
Dürer,Albr., a)Kupferstiche. Marien-
bilder. — b) Passion Christi. Nürnb.,
Stein. 1890. fol. in 17 resp. 16 Mo-
tiven u. je 2 Bl. Text. 12 u. 9 M.
*Rec.: ThLBl 93. [8Ö
Cantor, M., Albr. Dürer als Schrift-
steller. (N. Heidelb. Jbb. 17-31.) [81
<df erfln, Skizzenbucb, s. '90. 1068.
Rec: Z. f. bild. Kunst 24, 289-93
Stiassny. — Vgl. a) Händke, Einige
Handzeichngn. v. H. Bald. Grün.
(Kunstchron. 24, 465-7.) [82
Wolfrum, Ph., Die Entstehg. etc.
des Dt. evang. K.-Liedes in musik.
Beziehg. Lpz., Breitk. ä H. 1890.
xiv250 p. 5 M. [83
Prüfer, A., Untersucbgn. üb. ausser-
kirchl. Kunstgesang in d. evang.
Schulen d. 16. Jh. Lpz., Fock. 1890.
67; 236 p. 4 M. «Jf Rec: Vjschr. f.
Mu8ikw.7, 126-31 v.Liliencron;Mthfte.
f. Musik-G. 23, 30-32. [84
Mohl, R. V., Sitten u. Betragen d.
Tübing. Studirenden i. 16. Jh. 2. Aufl.
Freib., Mohr. 79 p. 1 M. [85
BazzI, T., Da un processo di streghe.
(A. stör. lomb. 7, 879-93.) [86
Zeltachriftenaufaätze zur Territo-
rial-G. d. Zeitraums: a) Th. v. Riek-
hoff, Studien d. Lit. Altlivlands.
(Balt. Mtechr. 38, 47-70.) — b) F.
Friedensburg, Schles. Münzen K.
Ferdinand's vor 1546 (s. '90, 3192).
Nachtr. (ZN 17, 282-4.) - c) Baum-
gär tel, Beitrr. z. Ref.-G. Bautzens.
(NLaus. Mae. 66, 200-8.) — d) ^d.
V. Even, Kenseignements inconn.
sur Pierre Phalese, imprimeur de
musique k Louvain, 1546-73. (Bull,
de l'ac. des sc. de Belg. 20, 200-15.)
— e) Capitulum Coloniense, an
episode in the ref. (Church QR Jan.
419-87.) — f) Ad. Horchler, Eine
*76
Biblioeraphie Kr. 1687— ITIT.
Aügäuer HU DI verein igUDK «. 1553.
(Allß. G.rrennd 3, 85-0.) - ?) J.
Schall, Anna Uarie.GemBlilinHzg.
Chrisloph'B. (Bll. r, Württemb. K.-ti.
6, 5-8.) — h) G. Boflsert, Theolog
u. Reformator Ulms, Konr. Salm.
{ADB30, 304-6.) — i) C. Conrad,
Uartiii Butler, e. ßefomiBtor StriM-
burg?. (Schrr. d, prot. über. V. in
ElsHSB-Lothr. Nr. 35.) Slraasburg,
Treutlel 4 W. 1890. 50 p. 50 Pf.
— k) C. Schmidt, Laurent Fries,
de Cnlmar, midecin etc. (Ann. de
l'Est '90, 523-750 — 1) Hans SacU-
■ens bjslier verachoUener Lobsprueli
d. St. München, lirsg. v. K. Traut-
mann. (Jb. f. Uünnh.-G. 4, 429-31.)
— m) L. Zapf, BuBchklepperlhum
im 16. Jh. {Bayerland 1, 273-5.1 [1687
Seklucyaita, i., Oeconomia albo
Gospodarstwo , 1546, wj-dal Zygm.
Celichowski. (Bibliot. pisarij pols-
kkh Livr. 9.) Cracovie. 1890. 78 p.
*Ree.: Anr. d. Krak. Ak. '91. 3 f. [88
Holzhaus, C. A., Hz. Heinrich der
Fromme, d. Gründer UarienbergB.
Harienb., F.ngelmann. 1B89. 89 p.
»Rec: UlüG 12, 162f. Li|.pert [89
GDnthBr, C, Zur Culiur-G. Lanen-
burgs im lö. Jh. Progr. Lauenburg
1890. p. 49-70. 'K'Kach gedr. Uate-
riiil; besd». StrafrechtepU^e. [90
B«low, V., G. d. directen Staats-
steuern, b. Nr. 47(J.
#LelBt, Answärtige Vertretung
Baiern«, b. '89. 4883. Rec: BlILU
'90, 362 Scliultze; Bayertand 2,
214 f. Achleitiier; D. Archiv 3, 167
Filly. [91
Schnller, R., Wolfg. Förster; Bi-
Stritzer Stadtgeachichten a. d. Anl'g.
d. 16. Jh. Progr. Schasabiirg. 1890.
4». 41 p. [1HÜ2
■V. Oeffenreformatlon und
äOJähr. Krieg JS65-1G4S.
Gegenier. müS-lTM: »"jähr. Krieg UW-l«;
A^. CultuineBchii-htllchei Wl'-t»; Terri-
torials» und Lai-aleB lTSI-43.
Wlntar, [Lit. d. J. 1888], s. Kr. 1646.
Clalr, C, La Vie de 8. Ignace de
Loyola d'apr. Pierre RibadeneJra,
eon premier hiatorien. Paria. Plön.
1890. 458p.u.l5pl. 20U. #Prachi-
werk, Text des R. mit Commentar.
— Reo.: Correap. 62, 786; Polyb.
S9, 489 f. Viaenot; Laacher 6l. 40,
363 f.; Univ. caih. 6. 452 f. Allain.
- Vgl. a)K. Killes. AMeriaken a.
G. d. Ordination d. hl. Ignatina t.
LoyülB[1537].(ZKTli 15.146-59.) [1698
Falk, F., Zu Wiiiel'a [Wieeliua]
Monographie. (Katholik 3, 129 h\f
138.) [94
Tretrtl, Kiirsachsen u, Frankreich,
8. Kr. I.iö4.
Zeller. B. (s. 90, 345 n. 91, 617),
a) Larefurme; laconraous Henri II.;
paixdeCateau-CambTdflis. — b)Fran-
^Oia II., 1559-60. — [Extraiis du
liriurgeoiB de Paris, Louis Rcgnier
de 1h Planche etc.] 189: 180 p.
k 50 c[. [95
Wahrmund, L, Beiirr. i. G. d. Ei-
clusionarechtee bei d. Papalnalilen
ans Rom. Archiven. (Sep. a. SBWAk
Bd. CXXII.) Wien, Temp?kv. 1890.
54 p. 1 M. *Rec.: HJb 12. 213 f.
Sägmüller. [96
Plerling, P., L'n arbitrage pODtif.
au 16. siecle entre la Pologne et
la Rusaie; misBioii diplom. de P.
PoBsevino, 1.^81-84. Brux., aoc. beige
de libr. 1890. 274 p. 3 L. [97
Haag, R., Ein Project betr. d.
FrancUe-Corol«. (Anz. f. Schweix
G. 22. 159 f.) [98
Gontaut BIron, Jeaa de, baron de
Salignac, Ambassade ea Turquie,
1605-10; corresp. dipl. etc. publ. p.
Th. deüontaut-Biron. (Archive*
hlBt. de la Gaacogne '89, fasc. 19.)
Paria, Champion. 1890. xiv451 p.
12 fr. * Rec: RQH 48. 226-31
Pingaiid. (1699
Patsch, K., Alb. v. Watdatein'g
I. Heiratli. [1608.] Prag, Ehrlieh,
1889. 16 p. 50 PL *Rec.: HZ 65,
474: MVGDHobmen 28, liter. BeU.
4 f. [1700
Ovary, LIp., Ueb. d. diplom. Ver-
bindnngen Gabriel Bethlen'a. [Cng.]
Budap., Akad. 1889. 86 p. [1701
Pribram, A. F., [Lit. d. J. 18BS,
betr.]: 30jBhr. Krieg. (JBG Bd. II.
II, 72 5.) [S
Denis, Fiii de rind^pendance bo-
heme s. Nr. 1576.
Klopp, 0., D. 30j. Krieg bis t. Tod*
Guei. Adolf». 1632. L (2. Auig. d.
Werkes: Tillv im 30j. Kr.) Paderb,
Schöningh. xut638[>. 10 H. *Vm-
arbeilg. u. Brweiterg.; neuea Maierlal
III, 3. Gegenreformation u. SOjähr. Krieg.
77
wird in nenneDSwerthem Umfange
nicht beieebracht. [R.] [1703
Voft, H., Dt. Reiterleben im 30j.
Krieg. (Vogt, G. d. Dt. Reiterei Hft. 5.)
Rathenow , Babenzieu. p. 137-75.
1 M. [4
Hamann, K., Bildnisse einiger be-
rühmter Persönlichkeiten d. 30jähr.
Krieges auf Münzen u. Medaillen.
Progr. Hamb., Herold. 4^ 11 p. 2 M. [5
«^ Reeenaionen v. Publicationen z.
G. d. 30.1ähr. Kr.: a) Tröger, Me-
moiren d. Marsch, v. Grammont, s.
'89, 2336: HZ 63, 151. — b) Cor-
respondance in^d. du comte
d'Avaux, publ. p. Boppe. Paris,
Plön. 1887: R. d'hist. dipl. 4, 279
bis 281 Bertrand. — c) Bälde, Der
wieder z. Leben erwachte Tilly, s.
'89, 3087: MHL 18, 51-3 Fischer;
Bll. f. Baier. Gvmnw. 26, 199 f. —
d) Gindely, Wnldstein's Vertrag m.
d. Kais., s. '90. 401 : RC 30, 91-3. -
e) Täglichsbeck. Gefechte bei
Steinau, s. '90, 402: MHL 18, 255-7
Fischer; FBPG 3, 315. — f) Laugel,
Henri de Rohan, s. '89, 4900 u. '90,
1154: Edinb. R. 171, 389-428; Soc.
de rhist. du prot. fran9. Bull. 39,
493-6 Weiss; HZ 66, 330 f. Mayr-
Deisinger; SatR Nr. 1838. - g) Des
Robert. Campagne de Charles IV.,
8, "89, 2349 u. '90, 1155: Ann. de
PEst '89, 283 f. Parisot. — h) Lam-
me rt, G. d. Seuchen etc., s. '90,
410 u. 3229: HJb 11, 843 f.; BllLÜ
'90, 749 Bienemann; CBl 136 f.; HZ
66, 528 E. Fischer. [6
Fletcher, C. R. de, Gust. Adolphus
and the struggle of protest. for
ejListence. London, Arnold. 1890.
xviij316 p. 5 sh. -S^Rec. : Ac. Nr.
979; Ath. Nr. 3300. [7
Bratt, C, Gustaf II. Adolf som
fältherre, försök tili karakteristik.
Stockh., Norstedt. 120 p. 1 Kr. 75. [8
R9ckl,S., Qn.-Beitrr. z. G. d. krieger.
ThätigkeitPappenheim's. [Breitenfeld
bis Lützen.] Progr. München. 1889.
82 p. * Rec: HPBU 106, 554-6:
HJb 12, 230 f. [9
FSrteckning öfver rikskansleren
Axel Oxenstiernas skrifv eiser tili
regeringen och rädet, Nov. 1632 tili
Juni 1^6, nppr. af Per Sonden.
(Meddelanden frän Svenska riksarki-
vet 13, 306-45 o. 14. 377-410.) Stock-
holm, Norstedt. 1889 u. 1891. 2 Kr. [10
Oxenatierna'a Skrifter och bref-
vexling (vgl. '89, 2335 u. '91, 758):
III, 1: Gabriel Gustafsson O.'s bref
1611-40; III, 2: Per Brahes bref,
1633-51. 597 p. 8 Kr. [11
Baln, F. W. , Christina, queen of
Sweden. Lond., Allen. 1890. xxiij
382 p. 7 sh. 6 d. ^Rec.:RC31,
110-12 Auerbach. [12
Riksrädeta Protokoll, Svenska (s.
'89,2334). VI, 1: 1636. 1889. 400 p.
5 Kr. 25. *Rec. v. IV u. V: HZ
66. 348 Arnheiro. [13
Avenel, 6. d', Richelieu et la roo-
narchie absolue. Paris, Plön. 4 Bde,
1884-90. Bd. IV. 435 p. 7 fr. 50.
-X-Rec: RC 29, 374-9; RH 43, 109 f.
Farges; DLZ 11, 884 f. Schirren. [14
WIedemann, Th., Ueb. d. Zeit der
Abfassung d. Schrift Rohan*s: De
Tinterest des Princes et Estats de la
Chrestiente. (HZ 66, 496-9.) [15
Briachar, J. N., Innocenz X. (KLex
6, 751 f.) [16
Zeltachriftenaufaätze betr. Cultur-
Gesch. d. Zeitraums: a) H. Grotii
oratio in landem navigationis; een
onbek. werk uit zijn vroege jeugd;
door J. Soutendam. (Oud-HoUand
10,293-7.) — b)Th. Funck-Bren-
tano, Le fondateur de l'^con. polit.,
Anth.Montchr^tien; son trait^, 1615.
(R. pol. et litt. 44, 340-5; 371-4.)
— c) A. Favaro, Intorno ai ser-
vigi prestati alla repnbl. veneta da
Gal. Galilei. (Atti del ist. veneto
38, 91-109.) — d) C. Le Paige, Un
astronome beige au 17. siecle: uodefr.
Wendelin. (Bull, de l'ac. de Belg.
20,709-28.) — e) L. A Ilacio, Lettre
relat. au transport ä Rome de la
bibl. de Heidelberg; publ. p. H.
Omont. (CBl f. Biblw. 8, 123 f.)
— f)A.En giert. Zum Glückhaftem
Schif Fischart's. (Alem. 18, 238-44.)
— g) M. Beck, P. Fleming's Eis-
chen. (Lpz. Ztg. Beil. '90, 417-20.)
— h) R. Buch holz, Erklärgn. u.
Emendationen zu d. 3 Königsberger
Zwischenspielen, 1644. (Altpreuss.
Mtschr. 27, 585-98.) [Vgl. '90, 3247.)
— I) H. F. WTagner, Das Schul-
drama in Salzburg. (Z. d. Salzb.
Lehrer-V.) Salzb., Dieter. 1890. 7 p.
0,30 11. [*Rec.: Anz. f. Dt. Alth.
17, 75 f. Werner.] - k) J. Favier,
Jean Appier et J. Appier dit Hanzelet,
78
Bibliographie Nr. 1717—1740.
ffraveurs lorrains. (M^m. de la soc.
d'archl. Corr. 1890.) Nancy, Sidot.
47 p. et 4 grav. — 1) F. Ritter,
Ueb. einige Scheibenrisse v. Dan.
Lindtmayer. (M. d. Oesterr. Mus.
49, 5-11.) — m) J. Galle, La trans-
posilion du clavier 1626*33; publ.
p. Van de Casteele. (Mess. des sc.
hist. '90, 308-18.) [1717
TOCOO, F., Le opere latine di Giord.
Bruno, confr. con le italiane. (Real
ist. di studt super.) Firenze, Le
Monnier. 1889. 420 p. 10 L. ^Rec:
Atti d. acc. dei Lincei 5, 1, 918 f.:
La Cultnra 11, 43-5 Bonghi. [18
Martinis, R. de, Giord. Bruno.
Napoli, Accattoncelli. 1889. 272 p.
^ Rec: La Cultura 10, 585 f.
Bonghi. [19
«X^BiactiofT, J. B. Schupp, s. '90.
8235. Rec: HZ 65, 476 f. Fischer;
DLZ 11, 1614 f. Ziegler; CBl '90,
1484 f.; Th. Litber. '90, Nr. 8. —
Vgl. a) P. Stötzner, Beitrr. zur
W' ürdigg. V. J. B. Schnpp's lehrreichen
Schrr. Lpz., Richter. 95 p. 1 M. 80. [20
^Bergmana, L'autobiographie de
Juste Lipse, s. '89, 4904 u. '90, 416.
Auch sep. Gand, Van der Haeghen.
1889. 69 p. 2 fr. 50. Rec: RC 30,
8 f. Lejay; CBl '90, 1137; Mess. d.
sc. hist. '90, 47-57. [21
Waldberg, M. v., Die Dt. Renais-
sance-Lyrik. Berl., Hertz. 1888. 247 p.
4 M. 60. * Rec : Z. f. Oesterr.
Gymn. 40, 664 Minor; Lit.Bl. f.
Germ. u. Rom. Phil. 10, 409 f.Frey. [22
«^ Stricker, DeDüdescheSchlömer
hrsg. V. Bolte, s. '89, 4906. Rec:
Anz. f. Dt. Alih. 16, 329 f.; RC 30,
86 f. Chaquet; Lit.-Bl. f. Germ. u.
Rom. Phil. 11, 335 f. Sprenger. —
Vgl.a)R.Sprenger, ZumDüdeschen
Schlömer. (Jb. d. V. f. Niederdt.
Sprachforschg. 15, 91-4.) [23
Jeep, E. , Hans Fr. v. Schönberg,
d. Verf. d. Schildbürgerbuches u.
d. Grillenvertreibers. Wolfenbüttel,
Zwissler. 1890. xivl48 p. 3 M. —
69 p. auch Götting. Diss. 1889. [24
Eyaaenliardt, Frz., Arzneikunst u.
Alchemie im 17. Jh. (Sammig. ge-
meinv. wiss. Vortr. Hft. 96.) Hamb.,
Verl.-Anst. 32 p. 60 Pf. [25
Schaubacli, H., Eucharius Eyring
u. 8. Sprüchwörtersaramlg. I. Progr.
Hildburghausen. 1890. 4^ 32 p. [26
Zeitactiriftenanfaätze zur Terri-
torial-G.: a) C. Stichler, Aus d.
Vorzeit Brand. -Preuss. Heeresent-
stehg. [1638]. (N. mil. B11.38, 10-13.)
— b) J. Sembrzycki, Die Reise
d. Vergerius nach Polen, 1556-57,
8. Freundeskreis u. s. Königsb. Flug-
schrr. (Sep. a. Altpr. Mtschr. 27, 513
bis 584.) Königsberg, Beyer. 72 p.
1 M. 80. — C) R. Fischer, Der
Preuss. Nusskrieg 1563. [Zug Erich's
V. Braunschweig; archv. Material.]
(Altpreuss. Mtschr. 28, 38-75.) —
d) DanneiL Ein Görlitzer Straf-
process, 1575. (N. Laus. Mag. 66,
283-99.) - e) Gf. [Joach. Andr.]
Schlick an die Oberlausitz [20. Sept.
1620]. (M. d. Nordböhm. E^curs.-
Clubs 13, 273 f.) — f) A. W. Stell-
zig. Superint. H. Opitius a. Lobendau
[•M5911. (Ebd. 32-6.) — g) A.Schir-
me r. Eisenberg im 30 j. Krieg. (M.
d. GVEisenberg 6, 1-81.) — h) J.
Skenaeus, Lettre a Th. de Beze:
Le duc d'Anjou ä Wittemberg, 1574;
publ. p. N. Weiss. (Bull, de la soc.
du prot. fran?. 39, 416 f.) — I) D.
Kaufmann, La truie de Witten-
berg. TR. des ^t. juives 20, 269-74.)
— k) Sam. Walther, Hist. littcr.
excidii Magdeburgici; hrsg. v. M.
Dittmar. (GBllMagdeb. 25. 364
bis 428.) - I) W. Zahn, Zur G. d.
Kipper u. Wipper im Erzst. Magdeb.
(Ebd. 325-34.) - m) 3 Schrift-
stücke z. G. Lüneburgs im 30j.
Kr. (JBd. Mus.-V. f. Lüneburg 10/13,
213.) - n) H. Forst, Bischof
Johann IV. v. Osnabrück in Unter-
handlungen m. Elisabeth v. Engl.,
1560. (MVGOsnabr. 15, 397-9.) -
o) H. Veitmann, Aufzeichngn. üb.
alte , jetzt verschwundene Uhren d
St. Osnabr. (Ebd. 232-302.) — p) P.
G6nard, 2 docc. conc. la famille
d*Egmont. (CR de la comm. de
Belg. 17, 213-19.) — q) E. Feys,
Les d^put^s de la Flandre ä Madrid,
1572. (Ann. de la soc. d'^mnl. de
la Flandre 2, 1-51.) — r)M.Keuffer,
6 Briefe in Niederdt. Sprache. (KBl*
WZ 9, 200-6.) — 8) Reusch, Mart
Rythovius, Bisch, v. Ypem. (ADB
30, 67 f.) - t) van Slee, Karl
Rvckewaert, Prediger zu Utrecht.
(Ebd. 64 f.) — u) N. Beets, Qvcr
Jan van Foreest, Latijnsch dichter.
(Versl. en meded. d. ak. d. wetensch.
III, 3. Gegenreformation u. 30jähr. Krieg.
79
15, 154-65.) - T) J. Th. de Raadt,
Albert, etc. de Berg, marqnis de
Berg'Op-Zoom. (Mess, des sc. hist.
"90, 356-9.) — w) F. Falk, Wie Kf.
Fried r. III. v. d. Pfalz in d. vorderen
Ofecb. Sponheim d. Calvinismus ein-
führen wollte. 1. (HJb 12, 37-55.)
— x) XX, Joh. Joach. v. Rusdorf,
Staatsm. a. Diplomat. (ADB 30, 1-3.)
— y) Philipp! Heinhofer's pa-
iricii Augnstani Bedencken über
^ebeuw za Bibliotheck, Kunst- u.
Rnst-Kammem, mitg. v.O s c. D ö r i n g.
11615.] (Sammler 12, 87 f.) [1727
Ferner: a) G. Bossert, Die Visi-
tationsprotokolle d. Diöc. Konstanz,
1574-81. (Bll. f. Württ. KG 6, 1-5;
17-19.) —- b) Bilder aus Württem-
bergs Leidens-G. nach d. Schlacht
bei Nördlingen. (Ebd. 20 f.) —
<) Fr. Schmidt, üeb. d. auf Er-
ziehg. der Prinzen d. Baier. Regenten-
hauses sich beziehenden Instruc-
tionen. (Bll. f. d. Baier. Gymnw. 26,
121-42.) — d-h) K. v. Reinhard-
^stöttner. Zur G. d. Humanismus
in München unter Albrecht V. —
Georgius Balticus. — K. Traut-
mann, Aus Hz. Wilhelm's V. Drucker-
werkstatt. — J. B ölte, Fried r. Ger-
schow üb. München, 1603. — Ad.
Buff, Der Witteisbacher Brunnen
in München u. d. Augsb. Rothgiesser
Hans Reisinger. (Jb. f. Münch. G.
4, 45-174; 437 f.: 405 22; 423-7; 2
bis 14.) - i) Höfler, Die Pest in
Oberbaiern [1633-4]. (Bayerland 2,
^1-4.) — k) A. Ilg, Urkundliche«
z. Kunst-G. v. Klosterneuburg^ 1616
bis 1629. (Berr. u. M. d. Alth.-V.
Wien 26, 105-28; 161 f.) — I) J.
Wa8tler,Die prot. K. zu Scharfenau.
<MHVSteiermark 38, 123-43.) —
jd) A. Luschin v. Ebengreuth,
Das lange Geld oder d. Kipperzeit
in Steiermark. (Ebd. 26-58.) —
b) H. Tauber, Beschreibg. d. Steier.
Münzen , 1617-28. (Ebd. 59 75.) —
•o) V. Zirbt, Correspondenzen betr.
•d. Verkauf u. d. Verschiffeu v. Salz
«uf d. Moldau 1591-99. (SB d. Böhm.
•Ges. '89, 317-407.) — p) A.Paudler,
Aas Frumald's Wetterberr., 1589
6is 1604. (M. d. Kordböhm. Excurs.-
Clubs 13, 40-4.) — q)S.Rakov8zky,
Tagebuch d. Joh. Guzics. (Törtenelmi
Tdr 12, 434-50.) --r)A.Komäromy,
Die Amnierg. d. Festg. Sempte u.
Galgocz 1622. (Szdzadok 23, 410-6.)
— n-t) L. Kem^ny, Ein Kaschauer
Buchdrucker. [Valent.Gevers.] (Ebd.
779-81.) — Zur G. d. Buchdr.kunst.
CTörtenelmi Tar 12, 200.) [28
Lohmeyer, K., E. polit. Flugschr.
a. d. 1. Zeit Hz. Albr. Friedrich's
v. Preussen. Königsberg, Härtung.
24 p. -^ 1575. — Aus d. Berliner
Staats-A. [29
Katechismus, Der, d. Jac. Ledesma,
hrsg. V. J. Bvstroh. Krakau. 1890.
4^ 131p. *'Rec.: Altpr. Mtschr. 27,
360 f. Sembrzycki. [30
Bodeckers Chronik Livl. u. Riga-
scher Ereignisse, 1593-1638; bearb.
V, J. G. L. Napierskv. Riga, Kym-
mel. 1890. xixl58 p." 4M. -JfRec.:
Bali. Mtschr. 38, 73-8. [31
Tiesenhausen, Heinr. v., d. Aelteren
V. Berson, ausgew. Schrr. u. Auf-
zeichngn. Lpz., Hobbing. 1890. 4^
xxxvj, xxvij, 100; xxvij, xix, 185 p.
30 M. [32
^Ruge, Landesvermessg. Sachsens,
s. '90, 434. Rec: NASächsG 11,
319-32 Kirchhoff; Lpz. Ztg. Beil. '90,
131 f.; MIÖG 12, 171 Lippert. [33
Eulitz, E., Schloss Waldheim, 1588
bis 1716. Waldh., Seidel. 1889. 46 p.
-X'Rec.: MIÖG 12, 165 f. Lippert. [34
Kreyenberg, 6., Ernst d. Fromme;
ein Lebens- u. Culturbild. Frkf.,
Diester weg. 1890. 104 p. 1 M. [35
«^RObaam, Joh. Bapt. v. Taxis,
8. '90, 1206. Rec: StMBCO 11, 359
bis 361 Kinter; Laacher St. 39, 94
bis 96 Spillmann; GBl 1055 f.; Po lyb.
58, 347-9 Kurth; CR de la comm.
roy. 17, 8-10 Piot; RQH 48, 672 f.
Ledos; HZ 66, 179-82 Lossen; AZtg
'90, Nr. 352 Hassencamp; Lit. Rs.
17, 111-4 Schmidt. [36
Ulrich, W., Sind die Zweifel an
d. Ehrenhaftigkeit d. Philip v. Marnix,
Baron v. St. Aldegonde begründet?
Berner Diss. 1890. 38 p. [37
Lhermite, Jeh., Le passetemps de;
publ. p. Ch. Ruelens. I. Anvers,
Busscbmann. 1890. xliv314 p. [38
Vincart, El coronel Franc. Ver-
dugo, 1537-98: nuevos datos biograf.
V relacion de la campana de Flandes
de 1641; publ. p. A. R. Villa. Ma-
drid. 1890. *Rec.: Bull, de l'ac.
de Belg. 20, 153-5 Piot. [39
Veen, S. D. van, Zondagsrnst en
zondagsheiliging in 17. eeuw. Nij-
♦80
Bibliographie Nr. 1740—1780.
kerk,Callenbach. 1889. 190 p. llr.50.
*Rec.: ThLZ 15, 576 f. Eck. [1740
Herold, M., Alt-Nürnberg in sein.
Gottesdiensten; ein Beitr. z. G. d.
Sitte u. d. Cultus. Gütersloh, Bertels-
mann. 1890. 333 p. 4 M. *Rec.:
ThLBl '90, 452 1. Lindenborn: AZtg
Beil. '90, Nr. 342 v. Liliencron. [41
Daszynska, S., Zürichs Bevölkerg.
im 17. Jh.: e. Beitr. z. Kenntn. d.
hist. Stadtestatistik. Bern, 1889. 4^
47 p. *Rec.: Jbb. f. Nat.-ök. 56.
134-6 Höniger. [42
Neudegger, Die Hot- u. Staats-
Personaletats d.VVittelsbacher. Abth. I
(8. 90, 385). Forts. (Verhdlgn. d.HV
f. Niederbaiern 26, II, 1-173.) Sep.
als Beitrr. (s. "89, 2304). III. 333 p.
10 M. * Rec: HJb 11, 847: CBl
230. [1743
4. Vom fVeMfüf. Frieden bis z.
Tode Karins VI. nml Friedr.
nHlielm'8 I. 1648-1740.
Allgemeines n. Beziehgn. zu Frankreich 1744
bis 52 ; Türkenkriege u. Oesterreich-Ungam
1753-62; Nordische Verhältnisse u. Branaen-
bnrg-Preussen 1763-69; Andere Territorien
1770-79; Allg. Culturgeschichtliches 1780-92.
Pribram, A. F., [Lit. d. J. 1888,
betr.]: Das Jh. nach d. Westfäl.
Frieden, 1648-1740. (JBG Bd. 11.
II, 282 92.) [1744
Bliard, P. , Les memoires de St.-
Simon et le Pere Le Tellier, con-
fesseur de Louis XIV. Paris, Plön.
431 j). 7 fr. 50. [45
GeradorfT, G. v., Die Memoiren d.
Marquis de Montglat; e. Beitr. z.
Qn.kde d. Französ. G. im 17. Jh.
Hall. Diss. 1890. 46 p. [46
Mazarin, Lettres pend. son mini-
st^re (s. 89, 3168). VI: Sept. 1653
bis juin .55. (Coli, de docc. ined.
1 ser.) xiv771 p. 12 fr. * Vgl. DZG
3, 163 f. Farges. [47
Parnell, Arth., Dean Swift and the
memoirs of captain Carleton. (EHR
6, 97-151.) [48
Prutz, H., Umvois u. d. Verwüstg.
d. Pfalz, 1688-89. (DZG 4. 239-74.)
*Rec.:ZGOberrh 6,326 f.Sciiulte. [49
^ Landau, Karl VI. als Kg. v.
Spanien, s. '90, 488. Rec: MHL 19,
58 f. Hirsch: HZ 66, 335-7 Häbler;
CBl "90, 886 f.; NiZtg 43. Nr. 254
Wolf; DZG 3, 448 f. [50
Wieth, K., Die Belagerg. v. Lille
(MV f. Kde. d. Aach. Vorz. 3, 31 f.)
^Volkslied 1711. [51
Weber, Ottok., Der Friede v. Ut-
recht: Verhdlgn. zw. England, Frank-
reich, d. Kaiser u. d. Generalstaaten,
1710-13. Gotha, Perthes. xv485 p.
9 M. *Rec.: Norddt. AZtg30, 199. [52
Kriegs - Chronik , Oesterr.-Ungarns,
III (s. '89, 2414 u. "90, 494). Forts.
(M. d. k. k. Kriegs- A. 5, 225-318.)
* 1709-91. [53
Feldzilge Eugens v. Savoyen (s.
'89. 744 u. 3182). XVI u. XVII: L.
Matuschka, Der Turkenkrieg 1716
bis 1718. 374 u. 184; x490 u. 273 p.
60 M. *Rec.: HZ 63. 131 f. u. 65,
531 i*. Tupetz; Mil. LZ 71, 139-41. [54
•df Nottebohm, W., Montecuccoli u,
d. Legende v. St. Gotthard , 1664.
Progr. Berlin. 1887. Rec: HZ 65,
482 Meinecke. [.55
Kaufmann, D., Les victimes de la
prise dOfen, 1681. (R. des et. juives
31, 133-40.) [56
Zahn, Die Malerconfraternität zq
Graz wider Joh. Miessl. (MHVSteier-
mark 38, 144-52.) [57
Kootz, J., K.- Visitationen im Sieben-
bürg.-Dt. ünterwald; ein Beitr. i.
G. d. 17. Jh. Progr. Mühlbach. 1890.
4^ 32 p. [58
Kropf, L., Zur Biugr. d. Js. Basi-
rius. (Törtenelmi Tär 12,491-500.) [5^
Kvacaala, J., Ein falscher Prophet
d. 17. Jh. (Szäzadok 23, 745-67.)
*Xic. Drabnik. [60
Majiäth, B., Zur G. d. Burg Regeci
in d. 2. Hälfte d. 17. Jh. (Törte-
nelmi Tär 12, 1-26.) [61
Baliagi, A., Budapest vor 170 JJ.
(l'ngar. R. 11, 75-82.) [62
Berichte d. Schwed. Geschäfts-
trägers Bened. Skytte ans Sieben-
bürgen 1651-52. (Ung. R. 10, 841
bis 858.) [6S
Nordwail, J. E., Sverige och Ryss-
land efter freden i Kardia. (Svensk
hidt. tidskr. 10, 229-52.) [64
Brock, L., Das Brandenb. Heer in
d. Krif^gt-n 1688-97 (s. '89, 2425).
III. Progr. Königshütte. 4^ 40 p. [65
Basicakow, W., Der Nordische Krieg
1700-1721: Grodno bis Poltawa, 1706
bis 1709. [Russ.] Lfg. 1. Petersburg.
1890. 264 p. [66
m, 4. Vom Westfäl. Frieden bis z. Tode KarFs VI.
*81
Dlederich8, H., Hz. Jacob's v. Kur-
land Colonien an d. Westküste v.
Afrika. (Festscbr. d. Kurland. Ges.)
Hitau, StelTenhagen. 1890. 4^ 71 p.
*Rec.: Balt. Mtschr. 38, 71-3. [1767
Cabinetaordres Kg. Fr. Wilh. s I.
(s. '90, 1259 a). Forts. (MVGBerlin 7,
105 f. etc.; 8, 51 f.) [68
«^ Reoensionen v. Pnblicationen z.
G. d. Kordischen Verhältnisse etc.:
a) Hoppe, G. d. 1. Schwed.-Poln.
Krieges in Preussen, s. '89, 694 u.
4912: Svensk bist, tidskr. 10, 13-6
Sonden. — b) Stille, Danmarks
Politik, s. '89, 4960 u. '90, 1258:
HZ66, 185 f. Arnheim. — c) Jungfer,
Kriegsdienste Friedr.'s v. Homburg,
8. ^89, 761 n. 2423: MHL 17, 365 f.
Pistor. — d) Schuck, Colonialpoli-
tik, s. '90, 500 u. 3316: Z. f. d. ges.
Staatsw. 46, 602 f.; JbGVV 14, IV,
289 f. Schmoller; A. f. bürgerl.
Recht 4, 400-2 Ring. — e) Belli ng,
Der Gr. Kurf., s. '89, 3200: DLZ 10,
1272 f. Schüddekopf. — f) v. Fried-
berg, Crimlnalproc. wid. Mich. v.
Klement, s. '89, 4957: AZtg '90, 260.
— g) Breysig, Process gegen
Danckelroan, s. '89, 2429 u. 4962:
HZ 65, 363 f. Meinecke; DLZ 11,
1347-9 Brode; VjschrVPK 27 , I,
231 f. [69
ZeitachriflenaufBätze betr. Terri-
torien: a) B. Poten, Braunschw.
Gen.lieuten. Amaury de Farcy de
St.-Laurent. (ADB 30, 192 f.) —
b) Krause, Geli.-Rath Job. £.
Schaper. (Ebd. 375.) — c) St[üveJ,
Brief des Pfalzgrafen Karl Ludwig
an Abt Jac. Thorwarth. (MVGOsna-
brück 15, 411 f.) — d) A. Chenot,
Un catholique fran^. r^fugi^ en Hol-
lande. (Soc. du prot. fran^. , Buli.
50, 51-3.) — e) L. Vignolo, Un
projet fran^. pour enlever aux Hol-
landais leur colonie du cap etc.
[1716J. (R. d. g^ogr. 14, 43-8.) —
f) J. Rouyer, Points divers de
rhist. metalliqne des Pays-Bas. (R.
beige de num. 47, 25-87.) — g) S.
Günther, Der Begründer d. Frank.
Geognosie [J. J. Baier in Altdorf].
(Bayerland 2, 53-56.) — h) A.
Benoit, Jean Vi van t, suffragant de
Strasbourg. (R. d'Alsace 41, 237
bis 243.) — 1-k) H. Türler, Der
Process geg. Landvogt S. Tribolet,
1653-54. — Culturffeschtl. Notizen
a. d. Bern. Staats-A. ^Bemer Taschenr
buch 40 , 143-81 ; 234-44.) — 1) A.
Maag, Buchdrucker in d. St. Biel.
(Ebd. 55-76.) — m) D. Kaufmann,
Une famille de m^decins inifs de
Vienne et de Posen. (R. d. et. juives
20, 275-86.) [* L. Winkler-Löb.] [70
^ Acta quae in archivio minist,
rerum exter. Gallici ad Joannis III.
regnum spectant, 1677-83, ed. C.
Waliszewski. (Acta bist, res geslas
Poloniae illustr. IIL V. VIT.) Krakau,
Friedlein. 1879-84. Rec: R. d'hist.
dipl. 4, 471-83. [71
Kraushar, AI., Sprawa Zygmunta
Unruga; epizod bist, z czasow Sas-
kich, 1715-40. Cracow, Gebethner.
1890. 274; 252 p. -^fRec: Ac. Nr.
959 n. 962 Morßll u. 961 Naake. [72
Toliln, H., Die Hugenotten in Magde-
bürg. (G.bll. d. Dt. Hugenotten- V,
Hft. 1.) Magdeb., Faber. 1890. 40 p.
^ Populär; interess. Erzählg. von
Einwanderg., Gründg. d. Colonie u,
den dem Lande erwachsenen Vor-
theilen. [H.] [73
MitaukurI, 6., Engl.-Niederländ.
Unionsbestrebgn. im ZA. Cromweirs.
Tüb., Laupp. 107 p. 2 M. [74
Eiaevier, D. , Brieven aan Nicol.
Heinsius 9. Mei 1675—1. Juli 79.
Amsterd., v. Kampen. 1890. 95 p.
•^Rec: Berlin, philos. Wschr. 11,
216 f. [75
Pringaheim, 0., Beitrr. z. wirthsch.
Entwicklgs.-G. der Niederlande im
17. u. 18. Jh. (Staats- u. socialw.
Forschgn. X, 3.) Lpz., Duncker k H,
1890. 126 p. 2 M. 80. *Rec.: CBl
415 f. [76
Pelisaier, L. L, Documents annotes.
Dijon. 72 p. ^ Correspondenz d. JJ.
1677-1701. [77
^ Sammlung, Amtl., d. alt. eid-
genöss. Abschiede, hrsg. v. J. K ai s e r.
VI, 2. Einsied., Wyss. 1882-83. Rec:
HZ 65, 543 f. Meyer v. Knonau. [78
Geiaer, K. , Beitrr. z. Bemischen
Cultur-G. d. 18. Jh. (Neui.-Bl. d. lit.
Ges. Bern, 1891.) Bern, Wysp. 1890.
4^ 42 p. 1 M. 20. [79
Zeltachrlftenaufaätze betr. Cnltur-
ffeschichtliches des Zeitraums : a) M.
Keyserling, Lee hebraissants clir6-
tiens du 17.si6cle. [Scaliger etc.] (R. d.
et. juives 20, 261-8.) - bc) R. M.
♦82
Bibliographie Nr. 1780-1824.
Werner^ Abraham a Sta Clara als
Kanzeiredner. — Aas e. Stammbuch
d. 17. Jh. (Vjschr. f. Lit.-G. 3, 60811
n. 4, 155 f.) — d) E. Krause, Ueb.
d. Ursprung d. K.-Liedes: «Nun Gott-
lob« etc. CEv. KZtg '90, 891-3.) [H.
Schenck.] — e) J. P. N. Land,
A. Geulincx u. d. Ges.-Ausgabe s.
Werke. (AG-Philos. 4, 86-108 ; Mind
16, 223-42.) — f) M.Jellinek, Hoflf-
mannswaldau^s Heldenbriefe. (Vjschr.
f.Lit.-G.4,l-40.)-g)K.Trautmann,
Faustanfführgn. in Basel u. Nürn-
berg. (Ebd. 156-9.) — h) J. Ber-
thold, Bibliogr. Beitrr. z. Frage üb.
d. Entwickig. d. lOOj. Kalenders.
(CBl f. Biblw. 8, 89-122.) [1780
^ Kawerau, Aus Halles Lit.leben,
8. '89, 2479. 1888. 360 p. Rec:
HZ 63, 840 i\ Flathe; CBl '89, 1348;
RC 29, 34 f. Chuquet; AZtg '90,
Nr. 305 Geiger. [81
Stephan, J. 6., Urkdl. Beitrr. zur
Praxis d. Volksschulunterr. im 18. Jh.
Progr. Nossen. 1889. 40 p. * Rec:
KASächsG 11, 337 f. Müller. [82
Gramer, J. A. , Abr. Heidanus en
sijn Cartesianisme. Th^se. Utrecht.
1889. -K^Rec: R. de l'hist. d. relig.
20, 106 f. [83
•^^Bodemann, Briefwechsel Leib-
niz's, 8. '89, 4973. Rec: RC 29, 435
bis 438 Herr; HZ 65, 479 f. Köcher;
DLZ 11, 1797-9 L. Stein. — Vgl.
a) K. J. Gerhardt, Leibniz in Lon-
don. (SBBAk 157-76.) - b) B.
Deppe, Leibniz üb. d. Studium d.
Wiss. in d. Klöstern. (Katholik 3,
97-129.) [84
Zimmermann, R., Leibnitz bei Spi-
noza; e. Belenchtg. d. Streitfrage.
(Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempsky.
1890. 64 p. 1 M. 20. [85
Dräeeke, J., Joh. Rist als kais. Hof-
u. Pfalzgraf. Progr. Wandsbeck. 1890.
4*. 22 p. [86
Ulrich, W., Ueb. d. Zustand der
dram. Poesie Dtid.'s in d. 2. Hälfte
d. 17. Jh. Leipz., Friedrich. 44 p.
IM.* Rec.: BllLU '91,1,295. Lier. [87
Gehmllch, E. , Christ. Reuter, d.
Dichter d. SchelmufTsky. Leipzig,
Richter. 59 p. 1 M. 20. stsRec: CBl
507 f.; BllLU '91, 1, 295 f. Lier. [88
Heitmilller, Ferd., Hamburg. Dra-
matiker z. Z. Gottscheds u. ihre Be-
ziehgn. zu ihm. Jenenser Diss. Dres-
den, Pierson. 1890. 101p. 2M.40. [89
Schachinger, R., Die Bemühgn.
P. Placidus Amon's um d. Dt. Sprache
u. Lit. Progr. Melk. 1888. 50 p.
•^ Rec: Z. f. Oesterr. Gymn. 42,
88 f. Prosch. [90
Block, J. C, Das Kupferstich- Werk
V. Wilh. Hondius. Danzig, Kafe-
mann. 1890. 80 p. 10 M. -^Uit
Reprodnctionen. [91
Zelle, Fr., J. W. Franck; e. Beitr.
z. G. d. Dt. Oper. Progr. Berl., Gärtner.
1889. 24 p. 1 M. [1792
ö. ZeitaUer FHedrlch's d. Gr.
1740^1789.
Allgem. u. KriegB-G. 179S-1804 ; Friedr. d. Gr.
n. Preossen 1»05-U; Oesterreich l8i6-to;
Andere Territorien 1821-31: Geist. Leben
im 18. (n. Anf. d. 19.) Jh. IHSS-S.*).
Schuitze, W., fLit. d. J. 1888, betr.]:
Niedergang d. Reichs; Aufkommen
Preussen's, 1740-1815. (JBG Bd. 11.
II, 75 91.) [1793
Actenstiicke, Milit. n. polit.. x. G.
d, 1. Schles. Krieges 1741, hrsg. v.
Duncker (s. '89, 782 u. 2440).
Forts. (M. d. k. k. Kriegs-A. 5, 209
bis 839.) [94
Alexich, Die freiwill. Aufgebote
a. d. Ländern d. Ungar. Krone (s.
'90, 525). H: Pressburger Landt.-
beschlüsse etc. 1741/42. (Ebd. 109
bis 207.) «K-Rec: Jbb. f. Dt. Armee
75, 124. [95
Röesler, A. v., a) Die Angriffspl&ne
Friedrich's d. Gr. in d. 2 ersten
Schles. Kriegen. — b) Die Vertheidi-
gungspläne Friedrich's d. Gr. etc. (Bei-
heft z. Mil.-Wochenbl. Hft. 8, p. 67
bis 98.) Berl., Mittler. 75 Pf. [96
Wagner, F., Der Mähr. Feldiog
Friedr.'s H., 1741-42. Marb. Diss.
97 p. [97
Czekellue, Die Theilnahme d. Sie-
ben b. Sachsen an d. Schles. Kriegen,
1741-46 (s. '90, 526). Schluss. Progr.
Herroannstadt. 1890. 4^ 34 p. |>^
Volkmer, Aus d. Tagebache Peter
Treffner's, 1742. (Vjschr. f. Glati
10, 91 f.; 174-6.) [1799
Robertl, M. 6., Carlo Emmanuele
ni. e la Corsica al tempo della
guerra di success. austriaca. Turin,
occa. 1890. 84 p. [1800
IIL, 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen.
*83
-df Danielson, Nord. Frage 1746-51,
6. 'H9, 788 u. '90, 528. Rec: MHL
19. 184(j Voigt; Letterst. tidskr.
^89, 52-67 Hjäme. — Vgl. a) Hjärne,
Storpolit. villobilder frän irihets-
tiden. (Nord, tidskr. f. vetensk. 2,
27-43; 89-102.) [1801
Recueil des instruct. donn^es aux
ambass. etc. de France (s. '89, 2392
o. '91, 862). IX: Kassie II, 1749-89.
622 p. 25 fr. -^ Rec: SatR Kr.
1840; Polyb. 61, 342 f. Pierling. [2
MasslowskI, Der 7j. Krieg nach
Russ. Darstellg. (s. '89, 2446 n.
'90, 1306). II: D. Feldx. d. Gf. Fer-
mor 1757/59, übers, v. A. v. Dry-
g a 1 s k i. Berl., Eisenschxnidt. xv391 p.
12 M. 13
L, Gr., Des grossen Königs Winter-
quartier 1758-59. (N. milit. Bll. 38,
1-9.) [4
Lavisse, E., La jeunesse da grand
Fr^d^ric. Paris, Hachette. xv452 p.
7 fr. 50. — Vgl. a) Gr. L., Friedr.'s
d. Gr. kronprinzl. Avancement. (N.
milit. Bll. 38, 86.) [5
Taysen, A. v., Die äassere Erscheing.
Friedrich's d. Gr. n. d. nächsten An-
gehörigen s. Hauses. Berl., Mittler.
Lex. 8^. 60 p. 6 M. * Ffihrt, ohne
VoUständigk. zu erstreben «dem G.-
u. Vaterlandsfreande die Gestalt d.
Königs vor Augen". [6
Winter, F., Ein Gedicht d. Neuberin
auf d. Vermählg. Friedrich's d. Gr.
(Vjschr. f. Lit.-G. 4, 159 66.) f6a
Dickel, K., Fried r. d. Gr. u. die
Processe d. Müllers Arnold. (Dickel,
Beitrr. z. Preuss. Rechte, Hft. 1.)
Marb., Ehrhardt. xijl47 p. 3 M. [7
Mommsen, Th., Die volkswirth-
schafll. Politik Friedr.'sd. Gr. (SBBAk
77-85 u. JbGVV 15, II, 1-9.) [8
Scharfenort, v., Friedr. d. Gr. u.
d. Erziehg. d. milit. Jugend. (Sep.
a. Mil.-Wochenbl.) Berl. , Mittler.
35 p. 60 Pf. [9
Edlct Friedr.'s d. Gr. wider d.
Missbrauch d. Studirens. (Pädag. A.
32, 286.) [10
-^ Recenslonen v. Pnblicationen z.
G. Friedr.'s d. Gr.: a) Bratuschek,
Erziehg. Fr.'s d. Gr. Berl., Reimer.
1885: HZ 65, 523 5 Fechner. —
b) Scheele, Die „lettres d'un offi-
cierpruss.*, s.'90, 1315. [Auch Strass-
barger Diss. 1889]: FBPG 3, 320 f.;
CBl '90, 959 f. — c) Stadelmann,
Aus d. Reg.thäiigk. , s. '90, 1312 u.
3368: CBl '90, 1501; DLZ 12, 98 f.
Naud6. - d) Wiegand, Fr. d. Gr.
im ürth. d. Nachwelt, s. '89. 824:
MHL17,367Naud^.— e)Burchardi,
Preuss. Festungssyst. unter Fr. d.
Gr., s. '89, 3256: MilLZ 70, 196 f.;
Jbb. f. Dt. Armee 72, 326. [11
Knapp, Geo. Fr., Leibeigenschaft
im öst. Dtid. (PJbb 67, 233-49.) [12
Masson, F., Berlin il y a cent ans.
(R. d'hist. dipl. 5, 28-65.) ^ Erinnen.
des Diplomaten de Gaussen. [13
Reicnenan, Ed., Erinnergn. a. d.
Leben eines Westpreussen. Gotha,
Perthes. 1890. 336 p. 5 M. *Rec.:
BllLÜ '91, I, 24-6 H. Müller. [14
Meyer, Chr., Oesterreich u. d. Dt.
Cultur im vor. Jh. (Z. f. Dt. Cultur-G.
1, 270-300.) [15
Occioni-BonaflTons, 6., Insurrezioni
popolan a Hovigno nell' Istria, 1752
bis 1796. (Atti del ist. veneto 38,
777-96.) [16
Ciaretta, 6., L'imperat. Giuseppe II.
a Torino, 1769. (A. stör. it. 6, 386
bis 425.) [17
Schwicker, Joseph IL u. d. Siebenb.
Sachsen. (AZtg Nr. 37.) [18
Schwarz, Ign., Ungarn betr. Sani-
täts-Verordngn. Josefs IL (Ungar.
R. IL 49-75.) [19
Berichte, Die, des 1. Agenten
Oesterreichs in den Ver. Staaten v.
Amerika, Baron de Beel en- Bert-
hol ff , 1784-89 ; hrsg. v. H. S c h 1 i 1 1 e r.
(Fontes rer. Austriae. 2. Abth. Bd.
XLV, 2.) Wien, Tempsky. p. 225
bis 891. 9 M. * Acten betr. Be-
mühungen d. Oester. Regierg. um
Handelsvertr. m. Nordamerika. [20
Karelev, N., Les causes de la
chute de la Pologne. (RH 45, 241
bis 289.) [21
Endemann, J., Verzeichn. d. ad-
lichen Hausbesitzer zu Breslau seit
Anf. d. Preuss. Regierg. bis z. J.
1763. (Vjschr. f. Wappen-, Siegel-
u. Familienkde. 19, 16-23.) [22
Beaufort, W. H. de, D^m^l^ entre
le Stadhouder et le baron de Bre-
teuil, ambass. de France aupr. des
Provinces-Unis , 1768. (R. d'hist.
dipl. 4, 566-74.) [23
Delplaoe, L, Joseph II. et la r^vol.
♦84
Bibliographie Nr. 1824—1860.
brabaDyonne. Bruges^ Beyaert-Storie.
1890. 200 p. 3 fr. ^Kec: RQH
48, 615 Lahaye ; Dt.Warande 4, 217-21,
Mathot: HJb 12, 199f.Rattinger. [1824
Cumont, 6., Un ajusteur jnr^ des
poids et balances de Ihötel des nion-
naies k Bruxelles au 18. siecle. Brux.
1890. 19 p. *Rec.: R. beige de
num. 46, 437 f. de Witte. [25
Schuimei8terwahlen. (BlI. f. Wnrtt.
KG 5, 95 f.) * Schreiben v. 19. Nov.
1782. [26
Funck, H., Lavater u. Mkgf. Karl
Friedr. v. Baden. Freib., Mohr. 1890.
58 p. 1 M. •^Mit Benutzg. ungedr.
Tagebücher u. Briefe; d. Hkgf. er-
scheint im Banne d. religiösen u.
mystischen Anschauungen L.'s bis zu
dessen Tod. [St.] — Rec. : ZGOberrh.
6, 327. [27
Brugger, H., Der Freiburger Bauern-
aufstand od. Chenaux-Handel, 1781.
Diss. Bern, Nydegger & B. 121 p.
1 M. 25. — Vgl. a) J. Keller, Ein
Stück Altfreiburgischer G. (Berner
Taschenb. 40, 76-93.) [28
Hadorn, Ad., Die polit. u. soc. Zu-
stände im Ct. Zürich geg. Ende d.
18. Jh. u. J. H. Wasers Process.
Diss. Bern, Huber. 1890. 95 p.
1 M. 50. [29
Reindrache Chronik, Die, von Mün-
chen (6. '90, 2602d). II: 1742; hrsg.
V. Chr. Häutle. (Jb. f. Münch. G.
4, 257-314.) [30
GUckei, M. , Heinr. Braun u. d.
Baier. Schulen, 1770-81. Erlanger
Diss. 109 p. [31
•$f Germann, Altenstein, Fichte u.
d. Univ. Erlangen, s. '89, 3268. Rec:
Philos. Mthfte. 26, 242-4; Th. Lit.ber.
12, 160 Pfau; Grenzb. 48, III, 188;
DLZ 11, 707 f. Kaufmann. [32
Briefe, 5, d. Gebrüder v. Humboldt
an Joh. R. Forster, hrsg. v. F. J o n a s.
Berl., Oehmigke. 1889. 48p. IM 50.
^Rec: AZtg 90, Nr. 285 Geiger.
— Vgl. a) P. Schwenke, Aus W.
V. Humboldts Studienjj. (Dt. Rs.
66. 228 51.) [33
Wiedemann, K. A. , Die pädagog.
Bedentg. d. Abt Ignaz's v. Felbiger:
Leipziger Diss. 1890. 52 p. — Vgl.
a) Voikmer, Felbiger u. s. Schul-
reform. (Vjschr.f.Glatz9,67-lll.) [34
Stephan) Gust., Hofmeister u. Gou-
vernanten; e. Beitr. zur Cultur-G.
d. 18. Jh. (Z. f. Dt. Cultur-G. 1,
301-16.) [35
Sandler, Chr., Die Homännischen
Erben. (Z. f. wiss. Geogr. 7, 333
bis 355; 418-48.) [36
Jankö, Joh., Mor. Benyovsky als
geogr. Forscher, (üng. R. 11 , 97
bis 119.) [37
Goedeke, K., Grundr. z. G. d. Dt.
Dichtg. 2. Aull. V. Edm. Götze
(s. '90, 549). Hft. 9. (Bd. IV, 145-76
u. 209-416.) 5 M. 20. -X-Rcc: CBl
'90, 670; DLZ 11, 1504-6 Hirzel;
AZtg 90, Nr. 305 Geiger; CBl f.
Biblw. 7. 385 f.; Anz. f. Dt. Alth.
14, 279-81 Strauch. [38
Hartmann, C, Fr. C. Cas. t. Crenz
u. s. Dichtungen. Lpz. Diss. 1890.
Heidelb..Höming88 p.lM.SO.^Rec:
BllLU '91, I, 296 Lier. [39
WölfTlin, H., Sal. Gessner, m. unge*
druckten Briefen etc. Frauenf., Hnber.
1889. 163 p. 4 M. -Sf Reo.: DLZ
12, 463 f. Dehio; Dt. Rs. 16, I, 318;
Repert. f. Kunstw. 13, 488 Janau-
schek: AZtg '90, Nr. 305 Geiger. [40
Lang , W. , Von u. aus Schwaben
(s. '89. 2703 u. '90, 2471). Hft. 7:
Gottl. Dav. Hartmann; e. Lebensbild.
Stuttg.. Kohlhammer. 1890. izl32 p.
1 M. 50. [41
Schlösser, R., Zur G. u. Kritik v.
Fr. W. Gotter's Merope. Lpz., Fock.
1890. 142 p. 2 M. st; Rec: CBl
428 f. [42
Dessoir, M. , K. Ph. Moritz als
Aesthetiker. Berl., Duncker. 1889.
57 p. 1 M. *Rec.: CBl 325 f. —
Vgl. a) Dessoir, K. Ph. Moritz.
(AZtg '90, Nr. 242 u. 45.) [43
Zeitschriflenaufsätze betr. Goethe
u. Schiller: a) M. Koch, Neuere
Goethe- u. Schilleriit. (vgl. Nr. 1049a).
II. (Bern d. fr. Dt. Höchst. 7, 161
bis 99.) — b)Morsch,Au8d.Vor-G.
V. G.'s Iphigenie. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 80-115.) TVgl. ebd. B. Seuffert,
Merope u. Elpenor.] — c) O. Har-
nack, Beitrr. z. G. d. Faastparali-
pomena, (Ebd. 169-73.) — d) P. Hoff-
man n, Untersnchgn. üb. G.'s ewigen
Juden. (Ebd. 116-52.) — e) G. Wi^
kowski, „Pastor Amor" u. ,,So
ist der Held, der mir gefällt*. (Ebd.
3, 509-30.) - f) G. Kettner, G.'»
Elpenor. (PJbb 67, 149-72.^ — rt T**-
Gädertz, Ein unbek. Gedicht ▼.
Goethe. (Ggw. 89, 68 f.) — h) V-
3
III, 5. Zeitalter Frledrich'e des Grossen.
♦85
Valentin^ Ein eigenh. Brief Goethe's
[1785]. (Berr. d. fr. Dt. Höchst. 7,
206 f.) — i) K. Heinemann, Frau
Christiane ▼. Goethe, geb. Vulpius.
(Westerm. 803-16.) — k) L. Geiger,
G.'s Beziehgn. zu Italien, 1788-90.
(Nation 8, 262-5.) — 1) B. Zumbini,
II Museo Goethiano nazion. in Wei-
mar. (Atti d. acc. di Kapoli 15, I,
193-209.) [Rec. : N. Antol. 26, 762 f.]
— m) G. Kettner, Der Mohr in
Schillers Fiesko. (Vjschr. f. Lit.-G.
3, 556-73.) — n) A. Edelmann,
Schiller u. d. München. Hofbühne.
(Bayerland 2, 186-9.) [1844
Herzfelder, J., Goethe in d. Schweiz ;
Studie zu Goethe's Leben. Lpz., Hir-
zel. 221 p. 3 M.60. * Rec: Ggw. 39,
239; BllLÜ '91, 1,259-61 Bnchner. [45
Wagener, Br., Shakespeare's Ein-
fluss auf Goethe in Leben u. Dichtg. I.
Diss. Halle, Niemeyer. 1890. 54 p.
IM. 'H^Rec: Z. f. Volkskde. 3, 193
Veckenstedt. [46
Kuhn, W., Goethe's Leben u. sein
Faust; e. Untersuchg. Berl., Mayer
AM. 32 p. 80 Pf. [47
Morsch, H., Goethe u. die Griech.
Bühnendichter. Lpz., Fock. 4^ 53 p.
2 M. 50. [48
Friedrich, J., Der Glaube Goethe's
u. Schiller's. Halle, Kämmerer. 87 p.
2 M. 'Jf Rec: ThLBl 62. [49
Fischer, Kuno, Schillerschriften (s.
Kr. 1058). II: Schiller als Komiker.
2. Aufl. 115 p. 2 M. ^Rec: AZtg
Nr. 49 Meyer v. Waldeck. [50
Elster, E. , Zur Entstehgs.-G. d.
Don Carlos. Halle, Niemeyer. 1889.
74 p. 2 M. 'H^Rec.r ZDPh 23, 481
bis 486 Kettner. [51
^Herrlich, Jean Paul, s. '90, 569.
Rec: Z. f. d. Gymnw. 44, 331-8
Bartels; Altpr. Mtschr. 27, 352-60
Jung; PJbb 66, 165-83 Rössler; RC
80, 394 Chuquet. [52
^Schlegel's, Frdr., Briefe an s.
Bruder Aug. Wilh., hrsg. v. Walzel,
B. 90, 570. Rec: DLZ 12, 457-9
Werner; AZtg '90, Nr. 285 Geiger ; RC
30, 515 Chuquet. — Vgl. «) Walzel,
Keae Qn. z. G. d. alt. romant. Schule.
(Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 103-8.) —
1») E. Guglia, Die Brüder Schlegel
währ. d. Befreiungskriege. (AZtg
'90, Nr. 128 f.) [53
BrIefWeehsel J. G. Müller's u. J. v.
Mttller*«, 8. Nr. 1895.
Even, Edw. v. , Jan Bapt. Cupers,
Vlaamsche dichter van het einde der
18. eeuw. (Sep. a. Verslagen der
K. V. A.) Gand, Siffer. 1890. 20 p.
75 ct. [54
Buri(hardt, C. A. H., Das Reper-
toire des Weimar. Theaters unter
Goethe's Leitg., 1791-1817. (Theater-
geschtl. Forschgn., hrsg. v. Litz-
mann, I.) Hamb., Voss. xll52 p.
3 M. 50. i^ Rec : CBl 509 f. ; AZtg.
Nr.l02Kilian. — Vgl.a)H.Düntzer,
Zur Jubelfeier d. Weimar. Theaters.
(Grenzb. 50, II, 175-85.) [1855
6. Zeitalter der Französ. Jfe-
volution und Napoleon*8^
1789—1815.
Allgemeines, die Revolution a. ihre Kin-
wirkunfir auf Europa 1856-1864 ; Revolutions-
u. Napoleonische Kriegel865-i887;Territorial-
G. 1888-99. CulturgeBchichtliches wurde in
die chronol. und territ Gruppe eingeordnet;
vgl. auch m, 5 u. m, 7t
Schultze, [Lii. d. J. 1888,] s. Nr. 1793.
Talleyrand, M^moires, publ. p. le
duc de Broglie. I u. IL Paris,
L^vy.xxxij467; 573p. 15fr. ^Kec:
AZtg Nr. 82 f. F. Vogt; Ath. Nr.
3306; Nation 8, 450-3; 463-6; 481-4
Gildemeister. — Vorrede des Werkes :
Corresp. 63, 409-27; vgl. ebd. 209
bis 251: L'entrevue d'Erfurt, 1808.
— Dt. üebers. v. Ad. Ebeling.
Bd. L Köln, Ahn. xliv348 p. 6 M.
['H'Rec: Kril. R. a. Oesterr. Hft. 11,
4-12 Will fort; Grenzb. 50, II, 71-9.
— Vgl. auch AZtg Nr. 40 f.] - Engl,
üebers. v. R. L. d e Beauf ort, with
introd. by W. Reid. Vol. I. Lond.,
Griffith. xj342 p. 21 sh. ['Jf Rec:
Ac Nr. 989 Stephens.] [1856
Correspondence of William Aug.
Miles on the French Revolution,
1789 1817, ed. by Ch. P. Miles
2 vol. Lond. Longmans. 912 p. 32 sh.
^ Rec: Ath. Nr. 3302; SatR Nr.
1840; Edinb. R. 173, 299-331. [57
Du BIed, V., Les causeurs de la
r^vol.; av. pr6f. du duc de Broglie.
2. 6d. Paris, L^vy. 1890. 422 p.
3 fr. 50. "^Rec: La revol. fran9.
18, 380 f. [58
Häusser, L., G. d. Franz. Revol.
1789-99; hrsg. V.W. Oncken. 3. Aufl.
Berl., Weidmann xxiv606p. 12 M. [59
^ Nordenflycht, F. 0. v.. Die Franz.
Revol., s. '89, 861. Rec: HZ 65, 556-8
BibUogT^ihie Hr. 1860—1899.
Scbultie; Z. I*. Oesierr. GymD. 40,
685 f. M»yer; Th. Ut.ber. 12. 67 i.
Ufnrtelion. [1860
RavotirtlOQ , Die Franios.^ a. ihre
Bedtfuig. r. d. mod. Staat. (Dt. K.
15. IV, 42-67. 16, I, 83-111; 202-18;
11. 72-87; 191-9.) [61
-ItFernu, Hiet. de la philo«, pcod.
larevol., «.'90,1894. Rec: K.philoe.
30, 87-93 Bertrand; Polyb. 58. 40ti
bis 406 Coutnre; Ann. de la philos.
thrtt. 21, Hfl. 5. [62
'M'BleDHrhtuett, Fraa v, Stael,
f. '89, 2500 u. '90. 1397. Reo.: DLZ
12, 462 f. Uinor; Bull. crit. 12, 136 (.
Firroery. — Erich, auch In Frani.
üebers. T. Ang. Dittricli. 3 vol.
Paria, WeetliauMer. 624; 592 1 699 p.
22 fr. 50. [Rec: Correap. 160, 478
bis 486 Duumic; RH 44, 123 f.
KargeH-J (63
FMrnel, V., L'^Tcnenient de Va-
reniiei. Faris. Champion. 1890.404p.
7 fr. 50. # Rec.: RC 31, 72 (.
Chuqnet. [64
Letlru d'un chel'de brigade, 1793
6 180ö,publ.p.A.d'Hauterive. Pa-
ris, Batuloio. ix209 p. i fr. [6$
Grltnths, A., French revulutionary
?eneraU. Lond., Chapnian AH. 258p.
8h. 20 d. [66
HauenblH, Oeiterreich im Kriege
gegen d. Frani. Revol.. 1792. (U. d.
k. k. Kriega-A. 5, 1-107.) [67
Krebi, L. et H. Morti, Campagnee
dana les Alpes pendunt la revol.,
d'apr. leB archives des elsls-majors
Iran^ais et anBtro-sarde . 1792-93.
Parii, Plön. civij399 p. m. 5 Km.
15 l'r. *Rec.: Ri: 31, 299 f. [65
Buulire, 6. et En. Legonli, Le
feneral Micliei Beaupiiv. 1755-96.
aris. Alcan. 246 p. 3 Ir. 50. « 1755
biB 1796; befehliete fieit 1793 am
Khein u. in d. Vend^e, Gel beim
Rücking durch das HöUentbal. —
Rec: RC 31, 305-7 Chuquet. [69
Aufenthalt, Der, Franiüs. Emi-
granien-Truppen in Celle etc., 1695;
a. d.Tagebuche d. Landsch.-Directura
C. L. 0. V. Leothe. (Jb d. Uue.-V.
Lüneburg 10/IS, 24-35.) [70
Plngand, L, VoyageB dee eures
de Plumbiires et de Vielverge dans
rAllemagne du Nord et en SuMe
1794-95. (Bull, d'hitt. etc. de Dijoit
'90, Di&i-juin.) [71
Vermeil d« CoiCbtnl, iDterrcntioa
frsnr. en äuiece 1798. Paris, Bto-
floin. 12 p. (72
«Barante, de, Souvenirs. I. «.'90,
3442. Rec: KH 44. 106 f. Farge»;
Polyb. 59, 530 f. Pierre; A'Zig Nr.
13; DLZ 12. 341 f. ätern; Bibl. an.
49. 656-61; Kation 8, 126- (73
Lettre* d'un jeune officier ä
mere 1803-14; publ. p. H. Fa
Paris, Delagrave. 1889. 366 p. 6
*Kec: JJilLZ. 70, 273-5; BoII.
crit. 18(f9,Nr.21: Polyb.59, 114. [7*
HIrzel, Sal., Briete a. d. JJ. 18«
bis 1815 . mitg. V. A d. B ii r k 1 i.
(Zürclier Taschenb. 14, 70147.) [75
Grauert, Die Operuiioneo ai
Weichsel, 1806. (Bfihtl. zum 1
Wochenbl.'90. Hft.lO.) Berl., Mittler.
1890. p. 395-417. 75 Pf. [76
Zwledineck-SBdenhorst, H. v., Du
Gefeclit bei St. Uichel u. die üpe-
raliiinen Erzhz. Johann'» in Steier-
mark, 1809. (MIÖG 12, 101-48.) [77
Bertrand, P., Projet de mariage
de Napol. I. av. la grande-duchesse
Anne de Russie; correapond. seer. ]
de Champagny et de Caulaincourl.
(Correspond. 62. 845-76.') [78
Aus dem Tagehuche Erzhz. Johanns
V. Üeeterr., 1810-15; zur G. d. Be-
frei ge. kriege u. d. Wiener Congr.,
hrsg. V, Fr. V. Krones. Innsbr.,
WaRuer. 251 p. 4 M. 80. * Wichtige
Q.. leider unvollet. edirt. mit werili-
voUen Erläutergn. — Rec: N. ff.
Presse Kr. 9567; AZtg Nr. 103
Sc'hwicker. (79
ScMwIierhatofr, Leben n. Thaten
des GeneralfeldmarschaHs FUrstea
PaskewitBch (vgl. "89, 5045). 1 o.
II. [Russ.] Petersb. , Beresowokij.
1886-90. 396 u. 139; 331 u. 278 p.
6u.5Kbl. #Rec:DLZ12, 514r. [80
Roy , J. I. E. , Les Fraii(ais en
Russie; souienirs de la cKOipagne
de 1812 et de 2 ans de captivit« tu
Riissie. Tours, Marne. 1890. 204p. [81
Sehrader, H., Das Manslelder Pio-
nierbataillon in den Befr.kriegeo.
Eist.. Grüfenhain. 56 p. 40 Pf. [82
Plerran, Napoleon de Dresde i
Leipzig; et. strategique. Paris, Baa-
douin. 40 p. [83
Lang res et les m^moiree de U.
de Uettemich: Lee allies 4 Langres
en 1814. (Sep. a. Jl. de Centniti-
III, 6. Zeitalter der Französ. Revolation u. Napoleon*8.
'87
lateur '90. avril.) LaDgres, Lepitre-
Higüllot. 14 p. [1884
Rolotr, 6., Die polit Streitigkeiten
mter d. Verbündeten währ. d. Feld-
rages V. 1814 u. ihr Einflass auf
lie Kriegführg. Berl. Dies. 30 p. [85
Parmentin , E. 0., Un consent de
'empire, Episode etc. de 1815. Li-
noges, Ardant. 1890. 192 p. [86
Romano, 6., Ricordi Hurattiani.
'avie, Fu8i. 1890. 4^ 45 p. ^Rec:
IC 31, 36. [87
Zeitochriflenaufsätze betr. Terri-
orien : a) R. Rosenmund, Die
»renss. Reformen (1807-13) u. d. Dt.
barschen Schaft. (Burscbensch. Bll.
., I, 4-8 etc.; 73-6.) — b) M. PaUo-
ogne, Louise, reine de Prasse: la
laissance d'une legende. (R. d. 2 mon-
lc8 103, 600-31.) — c) Sieveri,
He Geburtsstätte d. Egn. Louise v.
»reussen. (ZHVNieders. 90, 297
is 304.) - d) E. G. Bardey,
*ani.-Erinnergn. a. Napoleon. Zeit.
MVGBerlin 7, 125 f.) - e) AI.
forpurgo, Lettere ined. d. conte
)oDQ. Comelli, ciamb. del r^ Stan.
^oniatowsky, circa i fatti di Polonia,
792-93. (Archeogr. triest. 16, 231
US 258.) - f) E. Weinhold, Die
^aernunruhen 1790, bsds. in d.
jegend v. Chemnitz. (Chemnitzer
ragebl. '90, Nr. 209 f.) - g) A.
dein Schmidt, Dr. Isr. Jacobsohn.
ZHarzV 23, 202-12.) — h) P. Claey s,
^8 chantears publics sous Tempire.
Hess, des sc. hist. 90, 471-6.) —
-k) A. B i r 1 i ng e r , Aus Jauner-
jisten. — Eine Hauptquelle d. Ver-
lerbens der Deutschen [aus e. Baier.
:tg., München c. 1805]. (Alem. 19,
'3-96. 18. 202.) — 1-m) R. Reuss,
/Alsace pend. la revol. fran^. —
. L i b 1 i n , Centenaria Alsatiae super
hronicalia. (R. d'Alsace '90, 289
•is 313-, 395-428.) — n-o) Ein Ber-
lisches Pfarrhaus in d. Märztagen
798; nach e. Tagebuche von Pfarrer
. Möller, hrsg. v. K. Geiser. —
L Geiser, Ein Volksfest in Sumis-
rald vor 90 JJ. (Berner Taschenb.
0, 109-42; 281-91.) — p) J. Vuy,
814-16; 4 pidces contempor. (Bull.
e rinst. nai. genevois XXX.) — q)
Mlumbert, Souvenirs d'unjeune
lomme zuricois, pensionn. k Neu-
chätel en 1806. (Mus. neuchdt. 18
Nr. 1.) [88
«^Mamroth, Preus8.6taatsbe8teuerg.
I, 8. '90, 1441 u. 3466. Reo.: Vjschr-
VPK 27, IV, 214-21; FBPG 8, 647
bis 650 Schnitze; Jbb. f. Natök. 21,
645 Cohn; CBl 422 f. [89
Braunaohweig in d. JJ. 1806-15.
Hft. 1; 3; 4. Wolfenb., Zwissler. 1890.
xll7; 52; 22 p. & 1 M. [90
Sillem, J. A., Dirk van Hogendorf,
1761-1822; naar onuitg. bronnem
Amsierd. , van Kampen. xx374 p>
4 fl. 25. [91
Bealor, L. W. A., De muntmeesters
en hun muntslag van d. Vereen.
Nederl. etc. van het koningr. Hol-
land tijdens de inlijving bij het
Fransche keizerrijk. Utrecht. 131 p.
^Rec. : R. beige de nnm. 46, 562 f. [92
Sniedera, Aug., Onze Boeren; Too-
neelen uit den boerenoorlog van
1798. Antwerpen, Van Os. — De Wolf
1889. ^Rec: Dt. Warande 4, 106
bis 111 Micheels. [93
^Sammlung, Amtl., d. Acten a. d.
Zeit d. Helv. Republ., bearb. v. J.
Strickler III, 8. '90, 1459. Rec:
ZGOberrh 5, 544 Obser; HZ 65, 544
bi8 546 Meyer v. Knonau. — Vgl.
SJ. Kaiser, Repert. d. Eidgen.
skgsatzgn. 1808-13. 2. Aufl. Bern
1886. Rec: HZ 65, 546 f. Meyer
V. Knonau. [94
MOIIer, J. Geo. u. Job. v. MOIIer,
Briefwechsel; hrsg. v. Ed. Hang.
I: 1789-99. Frauenf., Huber. xij218
u. 57 p. 5 M. «^Beitr. z. Zeit-G.;
auch literarisch wichtig (besds. betr.
Herder). - Rec: BllLü '91, I, 120
bi8 122 Hans Müller; Nation 8, 332. [95
ik^ BriefWeohael zw. Steinmüller u.
Escher v. d. Lint, hrsg. v. Di er au er,
p. '89, 3357. Rec: HZ 66. 121-3
Meyer v. Knonau; DLZ 10, 1541 f.
Tobler; CBl '89, 1303. [96
Pingaud, L. , Brissot et l'acad. de
Besan^on. Bes., Jacquin. 16 p. [97
Duhamel, L, Docc. sur la r^union
d'Avignon et du comtat Yenaissin
k la France, 1790-91. Paris, Picard.
138 p. [98
Bouvy, Eug., Le comte Pietro Verri
1728-97, ses id^es et son temps.
Paris, Hachette. 1889. xij300 p.
7 fr. 50. * Rec : CBl '90, 1764 f. [1899
Bio.i.-er^ji:* Sr. :.<•: — l--^
7. yemeMe Zeii «eif ISl^.
I. J., 'L:*^ c. ^V. l?^T-y^
c^-.r.': In. B-sn-i -. »•:€« Re::i.
l=fl.>*^. ^;B«3 B'i. 11. I!. 2&5 li*
Tratfcj, Fert.. D> Pib::^i«r:k z.
&4cu. Fra^ »af d. Wieter C^ngres*.
iHAl>'Mh« Abht. r. Leser. G. H:X27.i
H»/.e. NieaieTer. 4^^ p. 1 M. i». —
Ar-c:i Ha:.. Dim. :5:5 ?. l&Ol
D.r E-- Die Frieden 5 fei er za Jena.
l^U). ^Barschetrch. BIl. i, 3^-&.)
— Vgl. m, O. ScL Till diel. K»rl
Lcd«.Sacd. ^Ebd. o. L 56-&: 77-^>.)
— b; Die AafiOf QDg d. JenaiKrhen
Bar£cbec«cba:':. (FlVl. '•. L 132 !"-> —
Ci :*ft ade:: tische Ezces^e za Jeca.
lÄ;i2-3:i. (Eod. 5. IL ■>>32.» 2
dip!om. de Ta.Ier-
rar;d: amba£?ftde ä Locdre?. Is3>j
bi* 1^^. I: ar. intro«i. etc. p. G.
Pailair.. Paris. PIod. xvj44^ p..
8 fr. - Vgl. «>, 33Ö3 u. 91. I(y93.
*kec.: Satk Nr. 1542: Poirb. 61.
34.V7 de la Rocheterie: RH 4^ 87 f.
MoL^^fd. ["3
Hibaer, Alex, v.. Ein Jahr meine«
Lebens 184^49. Lpz. . Brockhau?.
xxj379p. 6 M. «^ FarV^n Balte Bilder
grosser q. kleiner Ereignis^, nach
d. Tagebacfa d. Verf. TJ. S.] Rec. ;
HJb 12. 422 f. : Lpz. Ztg. Beil. ». .>4:
BULL' 91. I. 281 f.: Greozb. hi). IL
57-f>3: AZtg Xr. 123. — Franz. Leber*.
Paris. Hachette. 581 p. 7 fr. 50.
[Abdr. einzelner Stöcke in S^ances
et travaaz 35, 632-60. — Rec. der
Franz. AtiBg.: Ac. Nr. 96^ DafT.] [4
MeyeriiCk, v., Die Thätigkeit d.
Truppen währ. d. Berl. Märztage.
1848. (Beihft. z. Mil.Wochenbl. 91.
Hfr. 4-0. 99-168.) Berlin. Mittler.
1 M. 60. [5
¥fichMain, W., Denkwürdigkeiten
a. d. 1. Dt. Parlament. N. Ausg. d.
„Denkwiirdigk. a. d. Panlskirche*
(▼gl. '89. 9^1). Hannov.. Helwing.
xiv.568 p. 10 M. — * Rec. : CBl '90.
1603; Lpz. Ztg. 90, Beil. Nr. 146. [6
I
F*:..
f.- Li ti—.:* .\x.. n':*l-
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GlässiBf- C. Drr Aztli^il i. Ir.
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Bll. 4. ^il^ >• n
Kriefstifekicher ^ Zettsckriftc»-'
a*fsitze:a F.*:cke.A^i i. Felii^^
1*^>:: Br.eie r:o. Lii- R:-"l:er. 2+SV.
3 M. iRe.v: N.ri.it. AZ:^ ;!<.. l^^.]
— b TiLrra. Eziz.z.tr^. ei^e*
Or»ioLnanz:;f oiers im Fei ix. 1ST«**-71.
1 11. IL 4 A-£ Mür.-Lei. Be^i.
221: 23*1' r. a 2 M. 41 — r Er-
i n r. e r a L £ e r. e. e. e=_. Piilx. Re?.-
LieutensL:*. Ka:*er*li-:er:i. Cr:;*:a<.
2S3 ;-. 2 M. 40. — 4 Fr. Ebrec-
htrs. Kleine Erle:-r::**e iz. gr*-««r
Zei:. Stra*5b.. HeiEr.:i. 15^1'. l«:-2;.
1 M. — e» Ha^er. Acoh e:- Juri-
ibum : a. d. Kne^fia^ebuchi* e. Ante«.
f Bur«c'i. B.l. .!.,!. 111 f. eic: 217-22.'
— r Der kJeine Krie;- air Ot*r-
rbeiii im Sept. l*7*j. t^A?,c. Mil.-Ztg.
•9«>. Nr. 79 ff. — r Da^ 1. Baier.
C«>rp« n. d- 22. Inf. Di\ :*:.;.:: t.ci
Orleans. ;;N. mil. Bll. i^S. 319-3«?.
— h» P. Lehautcouri, Faichrr':i<
et la defense nationale. i5ep. a. K.
dinfanterle. I Pari«. Lavauzelle. ISw.
24 p. 5«j CT. — ii Die Ba'ifsci.rn
Truppen 157<1»-71: Das 14. C^i-rw
bei Dijon u. d. Gefecht i-ei Nsit*
18. Dec. (Bad. Lacde*!:^. >j. Nr. 29S
u. :)04.) — k» Da* Gefeoh; L^i
Nuit* 18. Dec. 1870: v. e. Mitkämpfer.
(Kon Stanzer Ztc. 9<X Nr. 29^-S.'i —
1) Kunz. D. So-.lftC'ii vor d. Mort
Valeiien. (Beihft. z. Mil. Wi^henb!.
91. 1-48.) - ■) Ch. NanroT. Ans
d. letzten JJ. d. 2. Kai$«rr«:j>ae£.
Erinnergn. (Dt. R. 15, III. 31S 2^V'
— n) Arth. Kleinschmid;. Ad.
Thiers. (Westerm. 69. L 545 -57. > —
0) E. Köngi. Benst iL Andraj«r
III, 7. Neueste Zeit»
'89
1870-71. (Dt. R. 15. II, 1-28; 147
bia 165.) [1912
Zehn Jahre in Krieg u. Frieden,
1866-76, vom Verf. der Jugender-
innerungen e. alten Sachsen. Dresd.,
Hackarath. 1889. 147 p. 2M. ^Rec:
lipz. Ztg. '90, 68. [13
Martin, P., Guerre de 1870: Ba-
iailles sur la Lauter, la Sauer et la
Sarre, Wissembourg, Reichshoffen,
Forbach. Paris, Noirot. 292 p.
7 fr. 50. [14
Poullin, M., Les forteresses frang.
«n 1870-71; tableau de la guerre.
I. II. Paris, Bloud & B. 1890. xxxix
296; 390 p. [15
Ledeuil-d'Enquin, J., Guerre franco-
«llem. de 1870-71: Les drapeaux
prussiens pris k Rezonville et Dijon;
<docc. in^d. Paris, Dubois. 48 p. [16
Brunei, J. M., Le g^n^ral Faidherbe.
Paris, Delagrave. 356 p. 10 fr. [17
Betrachtungen üb. d. Operationen
•d. Französ. Ost-, West- u. Nord-
Armee im Jänner 1871, vom Verf.
d. strateg. Skizze üb. d. Feldz. 1866
in Böhmen. Wien, Seidel. 1890.
105 p. m. 3 Ktn. 6 M. [18
Honig, Fr., Gefechtsbilder a. d.
Kriege 1870-71. I: Die Gefechte v.
la Garionni^re und Villechauve,
7. Januar 1871. Berl., Luckhardt.
xiijl36 p. m. 1 Plan. 3 M. [19
Rechtsabmarsch, Der, d. 1. Armee
■anter Gen. v. Göben auf St. Quentin,
Jan. 1871. — Die Verfolgg. nach d.
Schlacht bei Le Maus durch d. De-
tachem. d. Gen. v. Schmidt, 13. bis
17. Jan. 1871. (Kriegsgeschtl. Einzel-
•echrr. , hrsg. v. Gen.stabe, Hft. 14,
Bd. III, 99-161; 162-89.) Berl., Mitt-
ler. 2 M. 25. [20
Weil, 6. D., L'attitude de TAn-
glelerre vis-ä-vis de la France en
1870-71: Le Cabinet Gladstone et
Topinion publique. Paris, Marpon.
92 p. [21
Zeitschriftenaufsätze z. Preu8s.-Dt.
O. a) W. Seh wart z, Die Preuss. Kö-
nige als Künstler. [Handzeichngn.
Friedr. Wilhelm's UI. u. IV.] (Samm-
ler 12, 25 f.) — b) Wippermann,
K. Fr. V. Savigny. (ADB 30, 452 4.)
— C-f) B. Poten, W. v. Scharn-
horst. — H. W. V. Schack. — K.
W. H. V. Salviati. - Ad. v. Schell.
— F. C. J. Nep. V. Salm-Salm. (Ebd.
Deutsche Zeitschr. für Oeschichtsw. 1891
597 f.; 489 f.; 286; 759 f.; 253 f.) —
g) V. Uaslingen, Gf. Wrangel u.
Prinz Albr. v. Prenssen Üb. Aus-
bildg. d. Cavallerie. (Jbb. f. d. Dt.
Armee 75, 158-68.) — h) G. Zernin,
Erinnergn. an v. Fränsecky. (AZtg
'90, Nr. 159.) — i) Brecher, G. H.
Rindfleisch. (ADB 30, 76-8.) -
k) K. Braun, Otto Michaelis. (Vjschr-
VPK 28, I, 115; 130-46.) - 1) A
Soetbeer, Vertheilg. d. Preuss.
Volkseinkommens. (Ebd. 113-29.)
— m) D. Erdmann, J. G. Scheibel.
(ADB 30, 693-9.) [22
Landfermann, D. W., Erinnergn.
a. s. Leben. Lpz., Bädeker. 1890.
389 p. 4 M. ^ Rec: PJbb 67,
314 f. [23
Berger, L. M., Der alte Harkort;
e. Westfäl. Lebens- u. Zeitbild. Lpz.,
Bädeker. 1890. xvj650 p. 7 M. [24
Freytag, 6., Reminiscences of my
life, transl. from the German, by
Kath. Chetwynd. 2 vol. Lond.,
White. 18 sh. <^Rec.: Ath. Nr.
3292; Ac. Nr. 976. — Rec. d. Dt.
Originals: HZ 63, 326 f. [25
^Binding, Norddt. Bund, s.'89, 2615
u. 5104. Rec: HZ 64, 316 f. Flathe;
Ggw. 38, 159 de Jonge; Z. f. d. ges.
Staatswiss. 46, 562-5 Fricker. [26
GefTcken, F. H., The unity of Ger-
many. (EHR 6, 209-37.) [27
Busch, Bismarck u. seine Leute.
7. Aufl. (VgL '89, 2627). 635 p.
6 M, [28
Wippermann, Dt. G.-Ealender (s.
'89, 2642 u. '91, 1250). 1890, Bd. II.
ZV464 p. 6 M. ^Rec: GBl '91,
754. [29
Schulthess, Europ. G.-Ealender (s.
'89, 2643 u. '90, 1533). VI: 1890.
ix373 p. 8 M. 'JfRec. v. V: CBl
'90, 1473 f. [30
Eck, Sam., Die kirchl. Lage in d.
Balt. Provinzen Russlands. Vortr.
Diirmst., Waitz. 47 p. 1 M. [31
Bock, W. V., Reinh. Joh. Ludw.
Samson v. Himmelstjerna. (ADB
30, 317-24.) [32
Lobe, E. , Der Staatshaushalt d.
Kgr. Sachsen. Lpz., Veit. 1889. 272 p.
7 M. 'Jf Rec. : MIÖG 12, 176 f. [33
Dammers, G. F. F., Erinnergn. u.
Erlebnisse. Hannov., Helwing. 1890.
260 p. 6 M. <df Letzte Zeiten d.
Kgr. Hannover. — Rec: NtZtg 43,
V. 2. 7
♦90
Bibliographie Nr. 1934—1973.
Nr. 658; Vedette '90, 16. Nov.; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 588. [1934
Rosenkranz, A., Die Schlesw.-Hol-
ßtein. Post (1848-52) u. deren Post-
schillinge. Lpz., Heitmann. 76 p.
m. 10 Taf. 2 M 50. [35
Planck, 0., D. Budgetrecht d. Belg.
Verf., hist.-krit. beleuchtet. Münch.,
Ackermann. 1889. 71 p. 1 M. 60.
•^Rec: Z. f. d. ges. Staatsw. 46,
601 ; Krit. Vjschr. f. Gesetzgebg. 14,
280-5 Seydel; Z. f. Privat- a. öff.
Recht 18, 548-51 Texner. [36
Mirus, A. , Frh. Ang. v. Loen; e.
Beitr. z. G. d. Hoftheaters zu Weimar.
Weimar, Thelemann. 1889. 67 p.
1 M. 50. ^ Rec: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 32. [37
knispel, H. , Das grosshzgl. Hof-
theater zu Darrastadt, 1810-90; m.
geschtl. Rückblick. Halbbd. I. Darm-
stadt, Zemin. 288 p. 6 M. [38
Palm, Ad., Kgin. Pauline v. Würt-
temberg, Gem. Wilhelm's I. Stuttg.,
Bonz. 126 p. 2 M. 60. [39
Funk, F. X., Die kath. Landes-
univers. Ellwangen u. ihre Verlegg.
nach Tübingen. (Sep. a. Festgabe
d. Univ. Tflbmg. 1889.) Tüb., Laupp.
1890. 4^ 29 p. 2 M. * Rec. : HZ
65, 164. - Vgl. a) Geschichte d.
Tüb. Burschenschaft. (Burschensch.
Bll. 5, L 203-6-, 228-30.) [40
Schmitz, M., Fürst K. Ant. v.
Hohenzollem u. d. Bedeutg. seiner
Familie f. d. Zeit-G. 3. Auü. Neu-
wied, Heuser. 1890. 94 p. 2 M. [41
^Heer, 6., a) Landamroann u. Bun-
despräsident J. Heer. Zürich, Schult-
hess. 1885. — b) Landammann I).
Schindler. Ebd. 1886. Rec: HZ 66.
123-6 Meyer v. Knonau. [42
Herzog, E., Rob. Kälin, Pfarrer in
Zürich. Vortr. Zur., Müller. 88 p.
2 M. [43
^Maximilian II. u. Schelling, Brief-
wechsel, hrsg. v. L u d w. T r o s t s. '90.
3541. Rec: BllLü 1890, 625-8 Groben:
PJbb 66, 436 f.; NtZtg 43, Nr. 521;
CBl 36 f.; DLZ 12, 131 f. Heigel;
Dt. Rs. 66, 318; HJb 12, 452. [44
Rauter, D., G. Oesterreichs, 1848
bis 1890; m. bes. Berücks. d. Verf.-
Entwicklg. Wien, Peries. 103 p.
1 M. 20. [45
Marchet, 6., 1848-88; e. Rückblick
auf d. Entwickig. d. Oesterr. Agrar-
verwaltg. Wien, Frick. 1889. 101 p.
1 M. 60. ^Rec: Z. f. d. gee. 6UaU-
wiss. 46. 374 v. d. Goltz. [4ö
Sz^chenyl, $t. , Briefe; hrsg. v.
B. Majläth. IL [Ung.] Budapest.
Akad. 729 p. 10 M. <9f Rec: üng.
R. 11, 119-45 vSilberstein ; HJb 12,
201. [47
Bartha, Bela, Statist. Stadien a.
d. Gebiete d. Ungar. Protestantismus.
[Ung.] Budapest. 1890. 165 p. 1 fl. 10.
*Rec.: ThLBl 75 f. Szlavik. [48
Faicke, Die Uauptperiode d. sog.
Friedensblokaden. 1827-50; e. Völker-
recht!. Studie. Lpz., Rossberg. 92 p.
2 M. 60. [49
LImanowskI, B., Historya rucha
spolecznego w 19. wieku. [G. d.
Socialbewegg. im 19. Jh.] Leroberg.
1890. 498 p. 10 M. [50
Winterer, L., Der intern. Socialis-
mus V. 1885-90; a. d. Franz. v. Job.
Berg. Köln. Bachem. 188 p. 2 M. [-51
Schmoller, G., Zur Social- u. Ge-
werbepolitik d. Ggw.; Reden u. Auf-
sätze. Leipzigs Duncker & H. 1890.
xij472 p. 9 M. ^Rec: VjschrVPK
28, L 228-34. ' [52
Werner, B. v.. Dt. Kriegsschiffs-
leben u. Seefahrtkunst. Lpz., Brock-
haus. xviij450 p. m. 4 Ktn. 9 M.
^Rec: CBl 469 71. [53
Pole, W., Wilh. Siemens. Beri.,
Springer. 1890. 4.S5 p. 8M. i^Rec:
CBl 503 f. [54
Zeitschriflenaufsätze z. KirchenG.,
Gelehrten-G. etc.: a) C. E. Carstens,
Zur G. d. Harms'schen Thesen Streites.
(ZSchleswHolstUuenbG 20, 269-8L>
— b) 0. Moldenhaocr, Begeg-
nungen m. Dav. Fr. Strauss. (Dt.
R. 16, 65-8.) — c) D. V. Buch rucker,
Chr. Seybold. (N. kirchl. Z. 2, 231
bis 246.) — d) Aus d. Leben eines
Jesuiten-Generals. [Joh. Phil. Root-
haan 1829 .53.] (HPBU 105, 254-66.
106,182-97.) — e)C.Fuch8, Schopen-
hauer und Wagner. (Grenzb. 49, II,
461-71; .501-10.) — f) O. M., K.
Herm. Scheidler. (PJbb. 67, 379-88)
— [g-k: Annuaire de Tac de Belg.
.57. 359-436.] g) T. J. Lamy, J. J.
E. A. V. Weddingen. - h) F. Do-
pont. L. G. de Koninck. — i) B.
Guglia, Ranke u. Gentz. (Grenzb.
50, I, 409-17.) - k) M. Bernays,
Zur Kenntn. Jac. Grimmas. (AZtg
III, 7. Neueste Zeit.
*91
Nr. 55-58.) — 1) J. V. Liebig, Biogr.
Aufzeichngn. (Dt. Rs. 66, 30-9.) —
m) F. V. Duhn, H. Schliemann.
(N. Heidelb. Jbb. 1, 145-64.) — n) L.
Geiger, Aus Ed. Gans' Frühzeit.
(ZGJuden 5, 91-99.) [1955
•^AlauXy Le probRme relig. au
19. 8iecle, s. '90, 3550. Rec: S^ances
et trav. 34, 630-6 Lev<Jqae; R. philos.
30, 637 f. Vernes; Philos. Mthfte.
27. 367-71 E. König. [56
Braun , Fr., Erinnergn. an Karl
Gerok. Lpz., Richter. 63 p. IM. [57
Conrad, J., Die Frequenzverhh. d.
Universitäten d. Europ. Culturländer
[seit 1831]. (Jbb. f. Nat.ök. 56, 376
bis 94.) [58
Uie, W., G. d. k. LeopoId.-Carolin.
Dt. Akad. d. Naturforscher, 1852-87,
ID. e. Rückbl. auf d. früh. Zeit. Lpz..
Engel mann. 4^ 258 p. 8 M. [59
Stilibauer, J., Das Volksschulwesen
in Dtld. wahr. d. 3 ersten Decennien
d. 19. Jh. (Frkf. zeitgem. Bro-
schüren XII, 5.) Frkf., Fösser. 32 p.
50 Pf. [60
Andreae , C. , Ueb. die Bedeutung
Diesterweg's f. d. Dt. Volksschule u.
ihre Lehrer. Kaisers!., Tascher. 1890.
23 p. 50 Pf. -JfRec: DLZ12, 452f.
Bliedner. [61
Richter, K., Ad. Diesterweg; nach
8. Leben u. Wirken. Wien, Pichler.
1890. 260p. 3M. 'Jf Rec: CBl 181. [62
Kolbe, A., R. H. Hiecke. (Kolbe,
Lebensbilder v. Schulmäpnern d.
Neuzeit. Hft. 1.) Bresl., Hirt. 36 p.
-^ Rec: Z. f. Oesterr. Gymn. 42.
371. [63
Maumiis, V., Les philosophes con-
tempor. I. Paris. Lecoffre. 528 p. [64
SallwQrk, E. v., Herbart's Lehrjj.
(Saromig. pädag. Vortrr. , hrsg. v.
Meyer-Markaii, Bd. IIL 1.) Bielef.,
Helmich. 1890. 24 p. 60 Pf. 'JfRec:
Philos. Mthfte. 27, 238-40. [65
Rinn, H., Schleiermacher u. seine
roniant. Freunde. (Sammig. gemeinv.
Vortrr. Hft. 111.) Hamb., Verl.-Anst.
1890. 30 p. 60 Pf. [66
Gosche, R. , Erinnergs.bll. für s.
Freunde; Biographien, ausgew. Auf-
satze. Halle, Hendel. 189<). xxxix
120p. 4M. *Rec: DLZ12, 546 f.
Weinhold. [67
Cohn, Leop., W. Studemnnd; e.
Lebensabriss. (Sep. a. Biogr. Jb. f.
Althk.)Berl.,Calvary.24 p. 1 M. 20. [68
Landois, H., Annette ▼. Droste-
Hülshoff als Naturforscherin. Paderb.,
Schöningh. 1890. 67 p. 1 M. [69
Sieber, F., G.-Tafeln zu Gabels-
berger's Leben u. d. Entwickig. s.
Werkes, 1789-1889. Basel, Kreis.
1890. 48 p. 1 fr. [70
Briefwecntel W. Stolze's u. die auf
8. Person beztigl. Docc. (Käding,
Stolze- Bibl. VII u. VIII.) Berlin,
Mittler. 130 p. 2 M. [71
Kramsall, E., Hist. Uebersicht üb.
d. Verwerthg. d. Stenographie in
Parlamenten. Progr. Vvien. 1889.
64 p. «^Rec : Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 191 f. Tomanetz. [72
Zeitschriflenaufsätze z. Lit.- und
KunstG. : [a-c : Grenzb. 50, L] a) p. 121
bis 128. H. Pro hie. Zur Ehren-
rettung E. Th. W. Hoflfmann's. —
b) 31-8; 81-90. Ad. Stern, Otto
Ludwig in Leipzig. — c) 232-6. J.
Gen sei. Aus W. Taubert*s Jugend-
zeit. — [d-f : Westerm. 68.] d) 676
bis 692. E. Wechsler, Nie Lenau«
— e) 334-50. A. Stern, Gust. Frey-
tag. — f) 189-205. A. Reissmann,
Fr. Schubert. — g) G. Manz, Aus
Mich. Beer's ungedr. Correspond.
(AZtg '90, Nr. 310.) - h) B. Wild-
berg. Wilh. Jordan u. d. Dt. natio-
nale Epos. (Das 20. Jh. 1, 365-71.)
— I) 0. H. S., Eingabe d. Bürgerm.
Reuter [1834]. Burschensch. Bll. 5,
II, 1-3.) — k) Fr. Reuter, ün-
gedruckte Briefe, mitg. v. K. Th.
G ä d e r t z. (Nord u. Süd 53, 319-35.)
— 1) A. Ch. Kali scher, Grillparzer
u. Beethoven. (Ebd. 56, 63-99.) —
m) Müller-Guttenbrunn, Erinne-
rungen an Grillparzer; nach M. v.
0. Prechtler. (Mag. f. Lit. 60, 35
bis 41; 59 f.) — n) K. Landmann,
Das goldene Vliess u. d. Ring d.
Nibelungen. (Z. f. vergl. Lit.-G. 4,
159-73.) — 0) J. T h. R a d o u X , Henri
Vieuxtemps. (^Annuaire de l'ac roy.
des sc de Belg. 57, 213-394.) —
p) Portig, Ist Rieh. Wagner d.
Messias d. neuer. Musik? (Balt.
Mtschr. 37, 639-67.) — q) Ferd.
Meyer. Der Kupferstecher Bolt.
(Sammler 12, 198-200.) — r) W.
Robert-tornow, Ferd. Robert-tor-
now. (Dt. Rs. 65, 428-46.) — s) J.
V. Kuli, Der Medailleur AI. Stanger.
(Z. d. Münchener AlthV 3, 23-6.) [73
♦92
Bibliographie 1974—1988. Neueste Zeit.
Briefwechsel zw. Mich. Enk v. d.
Burg o. E. Frh. v. Münch-Bellin«;-
hausen (Fr. Halm); hrsg. v. Rud.
Schachinger. Wien, Holder. 1890.
228 p 6 M. * Rec: CBl 272; NtZtg
48 Kr. 710 Seliger; DLZ 12, 784 (5
R. M. Werner. [1974
GOnderode, Die. Ausg. v. 1840.
Berl., Hertz. 442 p. 4 M. *Rec.:
NtZtg 48, Nr. 621; BllLü '91, I,
87 f. Buchner; Dt. Rs. 17, II, 313;
Nation 8, 871-3 Jeep. [75
Keiter, H.,Frz. Grillparzer. (Frankf.
zeitgero. Broschüren XII, 3.) Frkf.,
Foeaser. 1891. 35 p. 50 Pf. [7Ü
Jerusalem, Wilh.fGrillparzer'sVVelt-
u. Lebens-Anschauungen. Festrede.
Wien, Eisenstein. 21 p. 60 Pf. [77
Gärtner, Fr., Friedr. Gull; e. Bild
8. Lebens u. Wirkens. München,
Kellerer. 1890. 72 p. 1 Mi -^Rec:
ThLBl ^90, 453. [78
Heigel, K. v., Karl Srieler; e. Beitr.
z. 8. Lebens-G., nebst ungedr. Jugend-
gedichten u. Briefen. (Baier. Bibl.
XXIII.) Bamberg, Buchner. 108 p.
1 M. 40. [79
Moser, Alb., Meine Beziehgn. zu
Rob. Hamerling u. dessen Briefe an
mich. Berl., Lüstenöder. 1890. 70 p.
1 M. 20. [80
Bettelhelm, A., Ludw. Anzengruber.
(Führende Geister III, 8.) Dreed.,
Ehlermann. 1890. 245 p. 2M. ^Rec:
DLZ 12, 347-53 E. Schmid: Krit. R.
a. Oesterr. 10, 21 f.; SatR Nr. 1846;
NtZtg 43 Nr. 708 Werner. — Vgl.
a) M. Neck er, ' L. Anzeiigrul>er.
(Grenzb. 50, II. 34-49.) [81
Rosner, L, Erinnergn. an Anzen-
gruber. Lpz. u. Wien, Klinkhardt.
61 p. IM. 20. ^Rec: DLZ 12, 347-53
Er. Schmidt; Grenzb. 50, I, 480. [82
Dahn, Fei., Erinnergn. Buch 1:
Bis zur Universität, 1834 50. 2. Ami.
Lpz.. Breitk. & H. 1890. 322 p. 5 M.
^Rec: AZig '90, Nr. 345; Nord u.
Süd bis, 136-8 Koch; BllLU '91. L
122 H. Müller. [SS
Groth, Klaus, Lebenserinnerungen ;
hrsg. V. Eug. Wolff. Kiel, Lipsios
& T. 125 p. 3 M. <dfRec.: AZtg
Nr. 14 Werner. [84
Eggers, Fr. u. K. Eggers, Chr. Dan.
Rauch. V. Berl., Fontane. xvl80 u.
vj p. 30 M. «H-Rec: AZtg. Nr. 74
Lübke; Dt. Rs. Ü6, 314-7; Uns. Zeit
91, I. 372-84. [.So
Adam : Das Werk d. München.
Künstlerfamilie Adam; Reproduc-
tionen nach d. Originalen, hrsg. v.
S. Soldan m. Text v. H. Holland,
Abth. 1. Nürnb., Soldan. 1890- fol.
14 BL m. iii2p.Texl. 33 M. «^fRec:
AZtg Nr. S5. [86
Steinle, A. M. v., Edw. v. Steinle
u. Aug. Reichensperger in ihr. ge-
meins. Bestrebgn. i\ d. christl. Kunst.
(Schriften d. Görres-Ges. '90, HL)
Köln, Bachern. 1890. 104 p. 2 M.
^ Rec. : Laacher St. 40, 479 f. [87
Donop, L. V., Fr. Geselschap u. s.
Wandgemälde in d. Ruhmeshalle.
Berl.. Wagner. 1890. 4^ 24 p. 2 M.
«X-Rec: Mil. LZ 72, 32 f. [19S8
DEUTSCHE ZEITSCHRIFT
FÜR
GESCHICHTSWISSENSCHAFT
HERAUSGEGEBEN
VON
Ij. G^ TJ I 1D 1D E-
SECHSTER BAND.
JAHRGANG 1891, BAND II.
FBEEBÜRG I. B. 1891.
AKADEMISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG VON J. C. B. MOHR
(PAUL SIEBECK).
Dniok der Dnion Dentache Verlmgsgesellschalt in Stuttgart.
Inhalt.
Seite
Abhandlnngen nnd Kleine Mittheünngen.
Humboldts und Rankes Ideenlehre. Von R. Fester. . . . 235—256
^Naturwissenschaftliche* Geschichtsforschung? Von E. Bcrn-
heim, noit Entgegnung von F. Stieve 356 — 358
Die Schlacht bei Adrianopel am 9. August 378 n. Chr. Von
W. Judeich 1—21
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. Von J. Dieffen-
bacher 301—355
Die Entstehung des Deutschen Städtewesens. Eine Kritik der
Sohm'schen Theorie. Von E. Bern heim 257—272
Weichbildsrecht und Burgrecht. VonW. Varges 86—90
Entstehung des Consulats. Mit besonderer Berücksichtigung des
Gomitat Florenz-Fiesole. Mit Nachtrag: Consules und boni
homines. Von R. Davidsohn 22—39, 358—360, 881
War der Dichter der Göttlichen Komödie der Verfasser der
Schrift De Monarchia? Von F. X. Wege le 78—80
Zur Oberrheinischen Historiographie des 14. Jahrhunderts. Von
Th. Wiehert 90—92
Dietrich von Niem und das Konstanzer Concil. Von A. Chroust 360 — 366
Zur Trierer Zusammenkunft, im Jahre 1473. Von K. Schellhass 80 — 85
üeber Franz' I. Gefangennahme am 24. Februar 1525. Von
E. V. Borries 366-373
Karl V. und der katholische Bund vom Jalire 1538. Von
H. Baumgarten 273—300
Herzog Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. Von
F. Stieve 40—77
Frankreich und die Witteisbacher nach Französischen Gesandt-
schaftsinstructionen. Von K. Th. Heigel 92 — 94
Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im Jahre
1760. Von R. Schmitt ; . . 94-101
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz. Von H. Hüffer 102 — 104
Üeber die Transscription Russischer Namen. Von B. Minzes . 373 — 381
Berichte und BeBprechungeii.
teuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter. Von
F. Liebermann 113 — 176
euere Literatur zur Geschichte Englands seit dem 16. Jahr-
hundert. Von M. Brosch 105—113
elgische Geschichtsliteratur des Jahres 1890. Von E. Hubert 382—390
Nachrichten nnd Notizen.
r. 174-186. Mtinchener Histor. Commission. — 187-193. Histor.
Commission der Provinz Sachsen. — 194- 196. Württemb.
Commission für Landesgeschichte. — 197-199. Hansischer
Geschichtaverein. — 200. Comenius-Gesellschaft.- 201-202.
Versammlung Dt. Philologen und Schulmänner. — 203-204.
Anthropologencongress. — 205-212. Deutsche Provinzial-
vereine. — 213-220. Auswärtige Gesellschaften. — 221-244.
lY Inhalt
Sdte
Unterricht, a. a. : Archäol. Feriencurse; Debatten der
Philologenversammlnng ; Schulreform in Preussen und
regressive Methode; Lehrpläne. — 245*258. Archive, u. a.:
Vorlegung von Repertorien ; Löher^ Archivlehre. — 254-268.
Bibliotheken^ u. a.: Versendung von Hss.; Adressbuch Dt.
Bibll.; Katalogisirung von Hss.: Bodleiana; Vaticana. —
264-269. Museen^ u. a.: German.Nat-Mus.; Bibl. u. Mus. der
Stadt Wien. — 270-287. Zeitschriften. — 288-319. Lehr- u.
Handbücher: Bibliograpliisches; Biograph. Lexica; Leh-
mann; Altmann u. Bernheim; Theolog. Kachschlagewerke:
Hilfswissenschaften; Wörterbücher. — 320-884. Literatur
zur ausserdeutschen Geschichte: Russland. — 385-343.
Preisansschrei ben und Stipendien. — 844-852. Personalien.
— 853-368. Todesfälle, u. a.: G. Voigt f. — 864. Be-
richtigung, von W. Bröcking. — 865-869. Entgegnung
auf Erklärung der Göttinger Gesellschaft der Wissen-
schaften, von R. Wackernagel in-2'M
Nr. 370-874. Gesammtverein der Deutsclien Geschichtsvereine.
— 875-377. Görresgesellschaft. — 878-882. Badische Histor.
Commission. — 388-898. Deutsche Proviniialvereine. —
399-405. Auswärtige und internationale Gesellschaften. —
406-415. Archive, Bibliotheken u. Museen, u.a.: Vatican;
Ungarn; Handschriften -Versendung. — 416-427. Universi-
täten, Unterrichtsfragen und Lehrbücher, u. a.: Quellen-
auszüge im Unterricht ; Handbuch von Gebhardt; Lorenz.
Geneal. Handatlas. — 428-481. Wörterbücher. — 432-441.
Geographische Hilfsmittel. — 442-450. Zeitschriften. —
45l462. Literaturnotizen zur Geschichte Italiens, I. Theil:
Allgemeines, Literatur- u. Kunstgeschichte. — 468-471. Preis-
ausschreiben u. Stipendien. — 472-485. Personalien. —
486-500. Todesfälle, u. a.: Drulfelf, Jäger f, Janssen t,
Löwenfeld f, Zamcke f 391—4:*
Antiquarische Kataloge 234, 435— 4r*
Eingelaufene Schriften 436— 4r-
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe I-IU^ u. zwar Gruppe I : Literatur von Ende Decbr. 1890
bis Ende Juni 1891; Gruppe II u. III: Literatur von Mitte
März bis Ende Juni 1891. Unter Mitwirkung der Redaction
bearbeitet von Dr. 0. Masslow •93-*!''
I. Allgemeines, Nr. 1989-2057 p. 93-98. — 11. Mittelalter,
Nr. 2058-2345, p. 98 123. - lU. Neuzeit, Nr. 2846-2805,
p. 128-172.
Gruppe IV-VII: Literatur von Anfang October 1890 bis Ende
November 1891. Unter Mitwirkung der Redaction be-
arbeitet von Dr. 0. Masslow *173-*^*
IV. Culturffeschichte, Nr. 2806-3481, p. 178-239. - V. Terri-
torial- und Localgeschiclite, Nr. 8482-4068, p. 239-298. —
VL Hilfswissenschaften, Nr. 4069-4143, p. 298-306. -
VU. Anhang: Sammelwerke und Zeitschriften, Nr. 4144
bis 4226, p. 306-310.
Register ^^h
Verzeichniss von Abkürzungen
lie Schlacht bei Adrianopel am 9. Aug. 378 n. Chr.
Von
Walther Judeieli.
Die Schlacht bei Adrianopel bildet das Vorspiel für den
Intergang der antiken Welt. In ihr wirken die beiden Mächte
ntscheidend zusammen, die schon Jahrhunderte lang den Bau
es Römischen Kaiserreiches erschüttert haben, Germanenthum
nd Christenthum. Und doch liegt der Verlauf dieses weltge-
chichtlichen Ereignisses noch immer im Dunkel, nur der trau-
ige Ausgang zeigt sich in erschreckender Deutlichkeit.
Die Schwierigkeiten, welche die üeberlieferung uns sonst
a der ausgehenden Römischen Kaiserzeit bietet , steigern sich
ier. Kaiser Valens, der in dieser Schlacht kämpft und fällt,
<t Arrianer, er hat keinen so warmen und beredten Anwalt ge-
Uiiden wie der Scheinchrist Constantinus, wie der Heide Julianus,
ine Arrianische üeberlieferung fehlt, Ammianus' Bericht ist
aangelhaft; wir müssen aus einer widersprechenden und zum
rx-össten Theile parteiischen üeberlieferung mühsam das Thatsäch-
iche zu gewinnen suchen.
Aber gerade diese Schwierigkeiten locken immer wieder die
-^ösung zu wagen: ihr gilt auch der folgende Versuch.
Im Jahre 303 starb Kaiser Julianus und nach Jovianus'
^xirzer Zwischenregierung wurde Valentinianus vom Ratlie der
-^fficiere zum Herrscher bestimmt. Er selbst übernahm das
Westreich, im Osten setzte er als Mitkaiser seinen Bruder
Valens ein.
Die beiden Brüder waren sehr verschieden: Valentinianus,
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. l. 1
2 W. Judeich.
von Jugend auf Soldat, verleugnete nicht das Illyrische Bauern-
thum , dem er entstammte , ohne grosse geistige Gaben , rück-
sichtslos bis zur Grausamkeit, aber ein guter Officier und Regent.
Den kirchlichen Bewegungen der Zeit, namentlich dem grossen
Kampf der Arrianer und Athanasianer, steht er ziemlich theil-
nahmelos gegenüber. Valens bekannte sich mit Leidenschaft
zum Arrianischen Glauben. Ohne unkriegerisch zu sein, besa&j
er nicht in so hervorragendem Masse wie sein Bnider eine mili-
tärische Begabung, aber er ist vor allem ein ausgezeichneter
Verwalter, ein Mann, der nach Kräften seiner schweren Pflicht
gerecht zu werden sucht, der ohne eigenen Ehrgeiz sich dem
älteren Bruder zum Wohl des Ganzen willig fügt. Und Einig-
keit, Tüchtigkeit that noth: das Westreich war von den Ala-
mannen bedroht, die auf die Nachricht von Julianus' Tode sich
zu einem neuen Vorstoss rüsteten, Britannien von Pikten und
Skoten überschwemmt, Pannonien von Quaden und Sarmaten
gefährdet; im Osten drangen die Neuperser unter ihrem alten
König Schapür in Armenien ein, um sich dort wieder das Ueber-
ge wicht zu sichern. Valentin ianus begab sich sofort an die
Nordwestgrenze, für Valens war die Persergefahr am dringendsten;
ihr wollte er auch zuerst begegnen. Doch da er kaum seiner
Hauptstadt den Rücken gekehrt hatte, brach, durch die bei dem
Thronwechsel zurückgesetzte Partei des Constantinischen Hauses
angezettelt, ein Aufstand aus, der Procopius, den letzten männ-
lichen Verwandten des Hauses, auf den Thron erhob.
Die EmpcJrung wurde, obwohl sie sich weit verbreitet hatte,
schnell unterdrückt und der Thronprätendent enthauptet. Aber
auch jetzt konnte Valens noch nicht seinen ursprünglichen
Plänen nachgehen: ihn hielt ein Krieg mit den Gothen zurück,
bei denen Procopius Unterstützung gefunden hatte. Es war
nicht das erste Mal, dass sich Römer und Gothen begegneten.
Schon lange sassen diese, in Ost- und Westgothen getheilt,
nördlich der Donau in der alten RVnnischen Provinz Dacien, die
seit nahezu I<)() Jaliren aufgegeben war, und weiter nördlich
und nordöstlich. Auf die Zeit heftiger Angriffe war eine Ruhe-
pause gefolgt, und friedliche Beziehungen hatten in den letzten
Jahrzehnten sich angebahnt. Eine Verletzung des Friedens warf
man sich jetzt gegenseitig vor, dadurch kam es zum Kriege.
Drei Jahre gingen über den Kämpfen hin ; die Römer waren
Die Schlacht bei Adrianopel. 3
siegreich ; aber in dem Frieden vom Jahre 369 wurde wesentlich
der alte Besitzstand beiderseits beibehalten, nur das Betreten
Römischen Gebietes ward den Gothen streng untersagt. Danach
lebte das frühere freundschaftliche Verhältniss wieder auf; die
Gothen erbaten sich christliche Missionare, die ihnen, und zwar
auf des Kaisers Wunsch Arrianer, auch zugeschickt wurden.
Valens konnte jetzt ohne Sorge sich den Armenisch-Per-
sischen Verhältnissen widmen, die dringend seine Anwesenheit
erheischten. Er hielt Hof in Antiochia, wo zufällig damals auch
sein späterer Geschichtschreiber Ammianus Marcellinus weilte.
Da kam das Jahr 376. Ein wildes Mongolisches Reitervolk,
von dem man bis dahin kaum gehört hatte, die Hunnen, hatte
seine Heimath , die grossen Steppen Centralasiens verlassen und
war in das Land nördlich der Donau hereingebrochen. Die
Germanischen Stämme, welche dort sassen, hatten ihrem Anprall
nicht widerstehen können, der alte Ostgothenkönig Ermanarich
war gefallen, die Ostgothen zersprengt; von den Westgothen
flüchtete ein Theil in das Karpathengebirge , ein anderer Theil
unter den Gaufürsten Alaviv und Frithigern sammelte sich mit
Weib und Kind am Donauufer und bat klagend um Schutz und
Aufnahme in das Römerreich, Heeresfolge und Treue gegen den
Kaiser gelobend. Zu Valens selbst ging eine Gesandtschaft ab,
und dieser gab Befehl, unter bestimmten Bedingungen die Flüch-
tigen aufzunehmen und ihnen Gebiete in den entvölkerten
Grenzlanden anzuweisen ^
Man hat in alter und neuer Zeit mit einem durchaus
falschen Schlüsse aus den folgenden Ereignissen den Kaiser
wegen dieser Entscheidung getadelt und darauf das kommende
Unheil zurückgeführt '^. Valens verfügte hier nur, was im Westen
seit den ersten Anfängen des Kaiserthums Sitte war, Germanen
in den Grenzprovinzen anzusiedeln, um mit Germanen Germanen
zu bekämpfen. Noch jüngst hatte in Pannonien Constantinus
der Grosse sogar einem Theil der Sarraaten, Constantius in
Mösien Ulfilas mit seiner Christenschaar Land gegeben.
^ Die Stellen bei Tilleinont. bist, des empereurs. ^Valens'* Art. XV 11.
- Ammianus XXXI. 4. 4. (i: Socrates bist. eccl. IV. 34: Sozomeuus bist.
eccl. VI, :37; Eunapius Frgni. 42. 4:;^ Müller; Gibbon, übers, v. Sporschil.
(Leipzig 1837) Cap. 26 Sp. «55. S&2.
4 W. Judeich.
Bei der grossen Masse, die hier erschien — bei 2000iX»
wehrfähige Männer werden uns genannt — waren nur eine
richtige Vertheilung und gewisse Vorsichtsmassregeln nöthig:
beide waren vom Kaiser anbefohlen, beide wurden aber von
den beauftragten Beamten unterlassen. Ja diese gingen noch
weiter, sie reizten und quälten das Volk auf jede Weise, er-
pressten Geld und Geldeswerth, vernachlässigten die Verpflegung.
Dabei wurde das Verbot der Wafieneinfuhr lässig gehandhabt,
und als man landeinwärts gezogen war, die Donaugrenze schlecht
bewacht. So gelang es Ostgothischen Haufen, denen Valens die
Aufnahme verweigert hai^e, ungehindert über den Strom zu
kommen ^ Endlich versuchten die beiden Oberbefehlshaber
Lupicinus und Maximus nach der oft mit Glück angewendeten
Regel die Gothen ihrer Führer zu berauben. Sie luden diese
zu einem Gastmahl nach Marcianopolis ein, dabei sollten die
Gothischen Fürsten fallen, aber der Anschlag misslang -.
Erst jetzt war die Gothengefahr wirklich entfesselt, erst
jetzt lehnten sich die Gothen , die bis dahin alles geduldig ge-
tragen hatten, oflFen auf. Das Heer, welches man ihnen ent-
gegenstellte, wurde geschlagen. Die Getödteten lieferten Rüstungen
und WaflFen, und verwüstend und plündernd ergossen sich die
Gothischen Schaaren in die Thrakische Provinz und weiter.
Nur an den Mauern der Städte prallte ihre Kriegskunst ab^.
Valens erkannte sofort die grosse Gefahr; er eilte, mit den
Persem einen vorläufigen Frieden zu schliessen, auch gingen
Boten an seinen Neffen Gratianus, der im Jahre 375 nach
Valentinianus' Tode die Herrschaft des Westreiches übernommen
hatte. Den vereinigten Ost- und Weströmischen Truppen gelang
es, die Gothen über den Balkan zu drängen und in den Sümpfen
der Donaumündungen einzuschliessen, aber die Schlacht bei der
kleinen Stadt ad Salices im Herbst des Jahres 377, welche den
Feind vernichten sollte, blieb unentschieden : die Römer mussten
sogar auf Marcianopolis zurückgehen. Immerhin gelang es
* Ammianus XXXI 4.9—5.3; Hieron. z. ,1. 378 (Jord. h. (i. § 181 ff.
Mommsen); Eunap. a. u. 0. (Zosini. IV, 20).
* Ammianus 5, 4 — 7 (Jord. 135 it.). Diese Krei^isse fallen in die zweite
Hälfte des Jahres 376.
* Ammianus 5, 8 — 6, 7; vgl. S. 6 Anm. 1.
Die Schlacht bei Adrianopel. 5
ihnen, als die Gothen in ihrer Wagenburg zauderten, die wich-
tige natürh'che Vertheidigungsmauer der Balkanhalbinsel, die
grosse Kette des Balkan, zu besetzen und zu befestigen. Aber
w'ährend man im Winter rüstete und die Sperre durch Stand-
lager am Fusse des Gebirges zu stärken strebte, gelang es den
Gothen, durch Hunnische und Alanische Haufen verstärkt, am
Meere durchzubrechen ^ Es ist vielleicht kein zufälliges Zu-
* Amm. 7. 8; Fasti (Idat.) z. J. 377. Die hier skizzirte Vorgeschichte des
zweiten Gothischen Einbruchs ist trotz Ammianus' unklarer Erzählung kaum
anders zu denken. An dem Text der Erzählung muss nur 8, 1 gebessert werden.
Ammianus berichtet vorher, wie der Gothische Herzog Frithigem beim An-
rücken der Römischen Streitkräfte alle seine Leute in der Stellung am
Halmyris-See sammelt (7, 7. 8), die unentschiedene Schlacht bei ad Salices
(7, 10 — 10), den Rückzug der Römer auf Marcianopolis und die siebentägige
Rast der Gothen in ihrer Wagenburg (8, 1), dann fahrt er fort: ideoque opor-
tunitatem milites nanctf, umtiensas alias barbarorum cateraoft inier Haemi-
niontatias anginftias clauserunt aggerum objentu celsorum. Dieses alias ist, da
die Westgothen bei ad Salices vereinigt waren und dieselben Westgothen
später Durchbruchsversuche machen (8, 4), einfach sinnlos. Man muss mit ganz
leichter Aendemng schreiben illas. Die Römer setzen lediglich ihren
Rückzug von Marcianopolis fort und befestigen, während die Gothen von
dem vorausgehenden Kampfe erschöpft in der Wagenburg bleiben, die
Balkanpässe. — Die auf diese Ereignisse folgenden Bewegungen der Römi-
schen Truppen lassen sich nur mit Vergleichung der Karte begreifen. Die
Stellungen des Barzimeres in der Nähe von Debeltus (8, 9) und des von
<tratianus gesandten Feldlierrn Frigerith bei Beroea (9, 1) weisen auf eine
planmässige Vertheilung. — Debeltus oder Dibaltus, unweit des heutigen
Golfes von Burgas in Ostrumelien gelegen (Jirecek, Archl.epigr. Mitthh. aus
Oesterreich X, 166 f.; 204), befindet sich ziemlich am Ende einer Strasse,
welche bald hinter Philippopel die alte grosse Heerstrasse von Belgrad
nach Constantinopel verlässt, um über Beroea, Cabyle dem Schwarzen Meere
zu zu ziehen (tab. Peut. VII B. Desj.). Beroea, heute Eski Zagra, liegt an
dem Punkte der Strasse, an welchem diese eine ausgeprägt östliche , statt der
bis dahin verfolgten nordöstlichen Richtung einschlägt (Jirecek, Monatsberr.
der Berl. Ak. 1881 S. 446 ff.). In dieser Gegend mündet ausserdem der über
den Schipkapass führende Balkanweg. — Die Römischen Truppen hatten
also ihrer gewöhnlichen Taktik nach eine durch eine Heei*strasse verbundene
Linie mit grösseren Abtheilungen besetzt. Wahrscheinlich werden wir
Ammianus' Worte (8, 5): quo cognito Saturninus (der von Valens gesandte
Obei-feldherr) — iam etiim aderat et praetenturas 'stationesque dispotiehat agrarias
— paulatim conligens suos, digredi parahat consilio iion ahsurdo: ne subita
multitudo ufi amnis inpulsu undarum obicibus ruptis emissus, conrelleret Itvi
negotio cunctoSy suspecta locn acutius observantes dahin zu verstehen haben,
dass Saturninus im Anschluss an Frigerith's Stellung bei Beroea diese zweite
6 W. Judeich.
sammentreflFen, dass die Gothen denselben Punkt zum Durchbruch
wählten, wie Anfang dieses Jahrhunderts der Russische General
Diebitsch, der für seinen Balkanübergang den Ehrennamen
Sabalkansky davontrug : von Frithigem ist kaum die That selbst
überliefert.
Die ganze Römische Vertheidigungsstellung wurde so auf
dem rechten Flügel umfasst und damit vollkommen aufgerollt.
Aufs neue kamen Verwüstung und Elend über das blühende
Thracien: ja bis an die Thore von Constantinopel drangen die
plündernden Haufen der Gothen vor^
Das Römische Heer konnte und wollte nichts thun, es war
zucht- und muthlos geworden von den obersten Führern an.
und zwar die Hauptvertheidigungslinie vernichtete. Satuminus zog dafür einen
Theil der Truppen von den Pässen zurück; dass er aber, wie es nach Ammianus'
Erzählung (8, Ü) scheinen könnte, die Pässe ganz geräumt hat, ist eine mili-
tärische Ungeheuerlichkeit, die wir einem erprobten Römischen General schwer-
lich zutrauen dürfen. Jedenfalls konnte Satuminus die Pässe nicht vollständig
räumen, bevor nicht «eine neue Aufstellung ganz fertig war. Und dass sie
nicht fertig war, geht daraus hervor, dass zunächst Barzimeres. dann
Krigerith überfallen werden (8, 9 ff.). Demnach muss also ein Durchbrucb
der Gothen erfolgt sein und zwar über einen der östlichsten Balkanpässe. —
Beachten swerth ist es, dass Moltke, Der Russisch-Türkische Feldzug in der
Europäischen Türkei 1828 und 1829, (Berlin 1845) S. 52 f., eine ähnliche
Art der Vertheidigung wie wir sie für Satuminus vorausgesetzt haben, für
die militärisch wirksamste erklärt. — Ueber Diebitsch' Uebergang vgl. ebd.
S. 335 ff., auch über die Balkanpässe S. 55 ff., und Jirecek, Die Heerstrasse
von Belgrad nach Constantinopel und die Balkanpä^se, (Prag 1878) 139 ff.
* Amm. 8, 6—8; Socr. IV, 35. 38; Sozom. VI, 37. 39; Hieron.
z. J. 378 (Gros. VII, 33, 11); Theoph. S. 64 f. de Boor z. J. d. W. 587Ö
(Cedren. I, 548 ed. Bonn.; Zonar. XIII, 16, 3); Rufin. bist. eccl. II, 13 bei Migne,
Patrol. L. XXI, 214. — Eunapius Frgm. 42 (Zosim. IV, 22) erwähnt hier
schon fälschlich die Zurückweisung der Gothen durch Sarazenische Reiter,
die erst nach der Schlacht von Adrianopel gehört: vgl. Amm. XXXI.
16, 4 ff.; Socr. V, 1; Sozom. Vll. 1; Teoph. a. a. G. — Die Oströmischen
Truppen scheinen auf Constantinopel zurückgewichen zu sein, wo wir
wenigstens später Trajanus und Satuminus Hnden. (Ammianus XXXIl,
1. 13, 9, vgl. S. 11 f.) Der Weströmische General Frigerith hatte Noth. sich
durch das Gebirge nach der Provinz lUyricum zurückzuziehen. — Die zuletzt
von Tocilescu, Archl.-epigr. Mitthh. aus Oesterr. VI, 1882, 45 ff., veröffent-
lichte Inschrift aus der Dobrudsclia, die von einem Sieg des Valens über
die Gothen berichtet, auf diese Zeit zu beziehen, wie es T. versucht, ist
unmöglich.
Die Schlacht bei Adrianopel. 7
«
Bezeichnend für die damaligen Verhältnisse ist die Entschul-
digung, welche von Trajanus, einem der geschlagenen Oströmi-
schen Generale überliefert wird; er wagte es, auf des Kaisers
Vorwürfe zu antworten, der Himmel sei gegen ihn gewesen^
weil Valens nicht den rechten Glauben bekenne \
Valens selbst hielt sich noch immer in Antiochia auf; er
suchte in seiner Umgebung vergeblich den Mann, der es ver-
standen hätte, wieder Ordnung und Zucht in das verwilderte
Heer zu bringen, die doch die ersten Bedingungen für den be-
vorstehenden Kampf waren. Endlich verfiel er auf den West-
römischen General Sebastianus, einen erprobten tüchtigen Sol-
daten, der an Gratianus' Hofe aber nicht gern gesehen war, weil
man gefürchtet hatte, die Truppen würden ihn zum Kaiser aus-
rufen. Zu aller Zufriedenheit sandte ihn jetzt Gratianus nach
dem Osten und bereitete sich selbst vor, im Frühjahr mit
Heeresmacht seinem Oheim zu Hilfe zu ziehen ^.
Valens' Truppen sammelten sich, den Zugang zur Hauptstadt
deckend, bei dem kaiserlichen Lustschlosse Melanthias, das an
der alten Heerstrasse von Byzanz nach Sirmium, 3 ^/4 Dt. g. Meilen
westlich von Constantinopel lag^. Im Laufe des April d. J.
378 brach auch der Kaiser von Antiochia auf und traf am
30. Mai in Constantinopel ein*.
* Theodoretus hist. eccl. IV, 33, vgl. Amm. XXXI, 11, 1. Diese Ge-
schichte, welche Theodoretus mit solchem Stolze erzählt, ist durchaus
glaubwürdig; sie passt vortreftlich zu der kurzen Charakteristik, welche Am-
mianus von den beiden im Jahre 377 gegen die Gothen fechtenden Generalen
Trajanus und Profuturus gibt (XXXI, 7, 1): anibo rectoreSy anhelantes quidein
altius 8ed imbeUia. Auch die Nachricht Theodoretus'. dass die Generale
Victor und Arintheus Trajanus' Worten Beifall zollten, hat viel innere
Wahrscheinlichkeit: alle drei gehören der orthodoxen kirchlichen Partei an
und stehen mit dem Bischof von Cäsarea Basilius in einem besonders
freundschaftlichen Verhältniss. Beweis dafür geben des letzteren Briefe bei
Migne, P. G. XXXII an Trajanus Br. 148. 149, an Victor 152, 153, an Arin-
theus 129, an Arintheus' Gattin nach seinem Tode bei Adrianopel 2()9.
* Amm. XXXI, 11, 1, vgl. 5: Eunap. Krgm. 47 (Zosim. IV, 22).
' Jirecek, Heerstrasse b*^^
* Fasti (Idat.) z. J. 378; Socr. IV, 38: vgl. Amm. a. a. 0. Da wir
annehmen müssen, dass Valens die grosse directe Heerstrasse über Tarsus,
Tj-ana, Ancyra. Nicomedia nach Constantinopel gezogen ist und diese nach
Übereinstimmenden Angaben des Itinerarium Antonini 189-147 und Hierosoly-
mitanum 571—581 (vgl. tab. Peut. Segm. IX ff.) rund 150 Dt. g. Meilen beträgt.
8 W. Judeich.
Murrend empfing ihn das Volk, ja bei den Circusspielen,
die Valens zur allgemeinen Beruhigung und Ablenkung hatte
anstellen lassen , brach es in laute Schmähungen aus. Der
feige, verwöhnte Pöbel der Hauptstadt hatte sich im Laufe der
Zeit angemasst, bei politischen und religiösen Fragen seine
höchsteigene Meinung kundzugeben und war nicht selten damit
durchgedrungen. Er versuchte es auch diesmal, von den Nicänischen
Priestern aufgehetzt: feig und weibisch schalt er den Kaiser und
schrie prahlerisch nach Waffen.
Valens war aufs tiefste verletzt und gekränkt, er brauchte
seine Truppen aber jetzt zu wichtigeren Dingen, als die verdiente
Züchtigung auszutheileu : nur drohende Worte schleuderte er
gegen das aufrührerische Volk und verliess schon am 11. Juni
wieder die Stadt ^
Das Heer suchte er auf jede Weise zu ermuthigen und für
die kommenden schweren Aufgaben vorzubereiten: den Ober-
befehl über das Fussvolk gab er an Sebastianus, der auch sofort
mit seiner Reform begann. Aus ausgewählten Leuten schuf er
sich eine kleine Kemtruppe, die leicht beweglich und unbedingt
zuverlässig den Gothen im kleinen Krieg begegnen sollte-.
Da es Gratianus' Anmarsch abzuwarten galt, musste Valens
vorläufig eine Vertheidigungsstellung einnehmen. Die eigentliche
Vertheidigungsbasis, die grosse Balkankette, war längst verloren,
aber wenig nördlich und nordwestlich von Adrianopel zieht
ebenfalls westöstlich eine andere Gebirgskette, welche heute dort
Ostrumelien vom Türkischen Gebiete trennt und auch jetzt noch
grosse militärische W^ichtigkeit besitzt. Ein bestimmter Name
ist für diesen Gebirgszug nicht vorhanden, er verbindet das
80 lässt sieb die Zeit des Abmarsches ungefähr berechnen. Der gewöhnliehe
Reisende brauchte, um diese Strecke zurückzulegen einen reichlichen Monat
(Itin. Hieros. a. a. 0.), und der Kaiser wird nicht viel weniger gebraucht
haben, da es doch wahrscheinlich ist, dnss er mit einer Heeresa btheilung
marschirte. Demnach wird Valens um Ende April von Antiochia auf-
gebrochen sein.
» Zeit des Abmarsches: Socr. IV. 38; (fast. Idat.) z. J. 378. vgl. Amm.
a. a. 0. — Die Ereignisse in Constantinopol : Socr. a. a. 0.; Sozoni. VI, 39:
Theoph. a. a. 0.; Cedren. I S. 548 ed. Bonn. Gibbon a. a. 0. Cap. 26
Sp. 87(5 betont ganz richtig dit; Wirkung dieser Vorgänge auf Valens'
Entschliessungen.
2 Eunap. Frcm. 46. 47 (Zosim. IV. 22): Amm. 11. 1. 2.
Die Schlacht bei Adrian opel. 9
Rhodopegebirge (Despoto-Dagh) mit dem „Thrakischen Randge-
birge**, das gewöniich Istrandscha-Dagh genannt wird ^.
Diese Kette wird in der Hauptsache nur von zwei grossen
Flussläufen, auf eine Strecke von wenig über 5 Dt. g. Meilen
durchbrochen, durch die von Westen kommende Maritza (den
alten Hebrus) und die Tundscha (den alten Tonsus), die von Norden
kommt und bei Adrianopel in die Maritza mündet. In dem
Stromgebiet der Maritza und der Tundscha liegen die Uebergänge
nach Adrianopel. Diese Linie musste wennmöglich gewonnen
werden.
Valens liess die Hauptmasse seiner Truppen mit den nö-
thigen Anweisungen an dem alten Lagerplatz und rückte nur
mit einem Theil, dabei Sebastianus und seine Kerntruppe, auf
der grossen Heerstrasse nach Sirmium vorwärts bis beinahe
4 Meilen vor Adrianopel, zu dem kleinen Orte Nike oder Nice,
der nach einem Siege des Constantinus so getauft war^. Ob
^ Theob. Fischer, Die Südosteuropäische (Balkan-) Halbinsel in
, Unser Wissen von der Erde' 1890 S. 257.
^ Auunianus 11, 2: Valens' persönliche Oberleitung bei diesem Vor-
stoss bestätigt durch Socr. IV, 38; Soz. VI, 40. Zosimus' Schweigen darüber
(IV, 23) erklärt sich aus der Parteinahme seines (Tewährsmannes für Se-
bastianus. — Die statio Nice begegnet häufig in der patristischcn Literatur
und wird gewöhnlich in die Nähe von Adrianopel versetzt; nur eine einzige
Stelle ermöglicht uns aber, seine Lage genauer zu bestimmen. Hilarius
Frgm. VIII (Migne P. L. X S. 690): cum con^edissent episcopi mansionis
Xirarae, qmu; antvhac Vstodizo vocahatury in prorhicia Thracia. Demnach ist
also Nice oder Nike mit Ostudizus, das an der grossen Heerstrasse Con-
stantinopel— Sirmium 18 mpm. (3''5 Dt. g. Meilen) vor Adrianopel liegt
(Itin. -\nt. 137), gleichzusetzen. Wenn nach Ammianus XXXJ, 12, 3 die
Gothen 15 mpm. von Adrianopel entfernt sich anschicken, Nice anzugreifen,
50 läB.'it sich das sehr wohl damit vereinigen. Dasselbe Nice nennt auch das
Itinerarium Hierosolymitanum 5Ö9, doch sind hier gerade vor dieser Station
eine civitas (Hadrianopolis) und eine mutatio ausgefallen (vgl. u.) ; ausserdem
nmss mit den besten Handschriften ebd. Arhodizo für Tarpodizo gelesen
werden, vgl. W. Tomas chck, Zeitschr. f. d. Oesterr. Gymnasien XVIII (18157)
S. 711 f. — Der Zeitpunkt von Valens' Abmarsch aus Melanthias lässt sich
ungefähr auf die erste Hälfte Juli bestimmen. Valens trifft am 11. Juni
erst in Melunthias ein (vgl. o.) und hält sich einige Zeit dort auf (Am-
mianus 11, 1). Auf den Marsch bis Nice, 26 Dt. g. Meilen (Itin. Ant.
137. 138) müssen wir etwa G Tage rechnen (Jirecek, Heerstrasse 48), auf
den weiteren Vormarsch mindestens 4 Tage (vgl. u.). Ausserdem ist Valens
spätestens in den ersten Augu«ttagen wieder auf dem Rückmarsch gegen
10 W. Judeich.
er dabei eine günstige Vorbedeutung für seinen künftigen Sieg
schaflFen wollte, wissen wir nicht; jedenfalls beherrschte er von
hier aus in gleicher Weise den Maritzapass, durch den die Heer-
strasse weiterläuft, westlich und die Tundschapässe nördlich,
von allen nur zwei Tagemärsche entfernt. Zur weiteren Auf-
klärung und Säuberung der Gegend wurde Sebastianus mit seiner
Kerntruppe entsandt. Er wählte die festen Plätze, zunächst
Adrianopel als Stützpunkt, um einzelne Gothische Raubschaaren
zu überfallen, und errang damit schnell grosse Erfolge. Die
Gothen wichen zurück und wagten sich nicht aus ihrer fest ver-
schanzten Hauptstellung hervor ^.
Diese Stellung war an sich meisterhaft gewählt: den Mittel-
punkt bildete das blühende, wasserreiche, durch seine Rosen
berühmte Thal von Kazanlyk, zwischen dem Südabhang des
Balkan und e^nem niedrigeren parallelen Höhenzug (Tscherna-
Gora oder Karadscha-Dagh) unterhalb des wichtigen Schipka-
passes gelegen. Nach Norden jenseits des Passes waren zur
Deckung einzelne Haufen bis Nicopolis, südlich andere Schaaren
bis Beroea vorgeschoben ^. Aber unter den gegenwärtigen Ver-
hältnissen musste die Lage hier gefährlich, ja unhaltbar werden.
Durch Sebastianus' geschickte Kriegführung wurde die Zufuhr
nach diesem abgeschlossenen Gebiete sehr erschwert, und von
allen Seiten zog das Netz sich hierher zusammen,
Der Süden war durch Valens und Sebastianus geschlossen,
den bedeutendsten Gebirgsübergang westlich, die wichtigen Pässe
Nice begriffen (vgl. S. 12 Anm. 1). Und schliesslich liegt zwischen dem ei-sten
Eintreft'en in Nice und dem Aufbruch von dort wieder einige Zeit (vgl. c).
So kommen wir etwa auf den angegebenen Zeitpunkt. Vgl. auch S. 12 Anm. 2.
— Die Synchronismen, w^elche Ammianiis (10, 20. 11, 1 — C. 12, 1) bietet,
sind zu allgemein, um damit etw^as anfangen zu können.
» Ammianus 11, 2-5; Socr. IV, 38: Sozom. VI, 40; Zosim. IV. 23.
* Diese Stellung der Gothen ist durch Ammianus' Worte 11, 2:
popularihusjitvgere festinatit (die vor Sebastianus zurückweichenden Gothischen
Streifschaaren), circa Beroeatu et Nicopolim at/entibus praesidiis fixh, deutlich
umgrenzt. — Eine treffliche Schilderung des Thaies von Kazanlyk gibt
Moltke, Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei etc. (Berlin
1841) S. 138 ff. (vergl. Jirecek, Heerstrasse 152 f.). Ueber Beroea s. S. 5
Anm. 1, über Nicopolis ad Haemum (nördlich von Timowa) Kanitz, Donau-
Bulgarien und der Balkan (Leipzig 1875) 11, 60 ff. — Auch den Grund des
Abzuges merkt Ammianus 11. 5 nn. vgl. Zosim. IV, 28.
Die Schlacht bei Adrianopel. \\
Ton Succi hielten Gratianus' Truppen besetzt ^ und von Norden
nahte jetzt Gratianus selbst. Ein Einbruch der Linzgau- Alamannen
hatte ihn verhindert, seinem ursprünglichen Plane gemäss mit
dem Frtihjahrsbeginn aufzubrechen, aber er hatte den AngriflF
schnell und kräftig abgeschlagen, den Feind sogar in das eigene
Land verfolgt und zog nun in Eilmärschen heran ^. Gleichzeitig
mit Sebastianus' Siegesnachrichten traf diese Kunde beim
Kaiser ein.
Valens brannte vor Begier, nun auch seinerseits etwas zu
leisten: die Schimpfworte der frechen Menge klangen ihm noch
in den Ohren. Schon jetzt wollte er über die Vertheidigungs-
linie hinaus zum Angriff übergehen, in der Hoffnung, dass es
ihm gelingen möchte, die Gothen in ihrer Stellung zu erdrücken
oder über den Balkan zu jagen. Sebastianus rieth ab: man
solle warten und den kleinen Krieg fortsetzen, bis die Gothen
durch Hungersnoth mürbe würden. Aber die Oströmischeu
Generale, die sich doch selbst so schlecht bewährt hatten,
schmiegten sich geschickt den Wünschen des Kaisers an : ausser
dem persönlichen Hass und der persönlichen Eifersucht gegen
den Weströmer Sebastianus, dem sie hatten weichen müssen,
trieb sie der unselige Hass der Christen gegen den Heiden Se-
bastianus. Und ihre sittlich und sachlich gleich zu verdammenden
L^mtriebe hatten Erfolg. Trajanus, der seine Unfähigkeit einst
* Amm. 10, 21.
- Der Einbruch der Linzgau-Alamannen fällt erst in den Februar o78
(Animianus 10, 4). Gratianus' Abmarsch von der Rheingrenze erfolgt
spätestens mit dem Beginn des Juli. — Dieser Zeitpunkt ergibt sich daraus,
dass Richomer von Gratianus aus Castra Martis in Mösien gesendet, am
7. oder 8. August bei Valens eintrifft (S. 14). also Gratianus si)ätestens
in den ersten Augusttagen in Castra Martis angelangt ist. — Für den
Anmarsch, dessen Richtung wir genau kennen (Amniianus 10, 20. 11, 0).
ist mindestens ein Monat zu rechnen : Marsch von Arbor Felix am Bodensee
bis Lauriacum an der Donau (ungefähr 67 Dt. g. Meilen nach Itin. Ant. 249 ff.,
vgl. 255 ff.). Donaufahrt bis in das Jlösische Küstengebiet mit viertägigem
Aufenthalt in Sirmium, Marsch bis Castra Martis. — Die Lage des letzt-
genannten Ortes ist nicht sicher zu bestimmen. Jedenfalls lag er im nörd-
lichen Mösien (Sozom. bist. eccl. IX, 5, vgl. Ammianus a. a. 0.) und weder
unmittelbar an der Donau, noch an einem ihrer rechtsseitigen Nebenflüsse
(Procop. de aedif. IV, 6 S. 291 ed. Bonn.); Hierocles (655). Jordanes ed.
Mommsen § 205. Hilarius (op. bist. Frgm. II. lo bei Migne P. L. X. 043)
sind für die Localisirung werthlos.
12 W. Judeich.
SO trefflich entschuldigt hatte, wurde sogar wieder zu Gnaden
angenommen. Der Kaiser befahl den Vormarsch und Hess die
Hauptmasse des Heeres von Melanthias herankommen ^
In dieser Entscheidung, nicht in Valens' Entscheidung für
die Schlacht von Adrianopel, wie man bisher angenommen hat,
liegt, soweit wir die Sachlage zu überschauen vermögen, ein
strategischer Fehler, vielleicht sogar eine Schuld, aber eine
Schuld, die sehr milde zu beurtheilen ist nach dem, was voraus-
gegangen war: die tiefe Kränkung, der lebhafte Wunsch, durch
eine grosse That sich vor sich selbst zu rechtfertigen, Hessen
den Kaiser zu einem Entschlüsse kommen, den er durch seinen
Tod genugsam gesühnt hat.
Das Heer durchschritt den Maritzapass westlich in der
Richtung auf Philippopel , um sich dann nordwärts gegen die
Gothische Stellung zu wenden ^. Da geschah etwas Unerwartetes
' Zosimus IV, 2S, vgl. Eunap. Frgiu. 46. Zosimus (Eunapius) nimmt
einseitig für Sebastianus Partei, doch werden seine Angaben über die
erfolgreichen Umtriebe der christlich-Oströmischen Partei durch die gnädige
Wiedereinsetzung des Trajanus und die Ereignisse selbst (Ammianus 12, 1
vgl. 6) bestätigt. Ammianus' Gewährsmann war Sebastianus keineswegs
wohlgesinnt: er ist wohl in dem Kreise der Oströmischen Officiere und
zwar vermuthlicli in der Umgebung des bei Adrianopel gefallenen Potentius
(lo, 18) zu suchen, zu dessen Vater Ursicinus Ammianus die engsten Bezieh-
ungen hatte. — Das e MelauthUuie siyna conimon't (Ammianus 12. 1) geht
natürlich auf den vom Kaiser gesandten Befehl zum Vormarsch; er selbst
stiind ja bereits in Nice vgl. JS. 9 Anm. 2. — Wann Valens den Befehl ertheilt
hat, wissen wir nicht bestimmt; da er Anfang August schon w^ieder auf
dem Kückmarsch nach Nice begrififen ist (vgl. u. S. 14 Anm. 2), andererseits
auf den Anmarsch des Heeres einige Zeit gerechnet werden muss (S. 9 Anm. 2).
so kommen wir etwa auf Mitte Juli.
^ Dieser Vormarsch des Kaisers, den keiner der antiken Schriftsteller
unmittelbar überliefert, keine der modernen Darstellungen annimmt, folgt
doch mit zwingender Noth wendigkeit aus Ammianus* Bericht, der offenbar
hier seinen Gewährsmann nicht verstanden hat. In ihm liegt der Schlüssel
für das Verständniss der Schlacht bei Adrianopel. Der Kaiser steht in
Nice, er will zum Angriff gegen die am Schipkapass lagernden Gothen über-
gehen und lässt das Gros nachrücken (Ammianus 12, 1), da erlährt er
durch seine Avantgarde, dass ihm die Gothen die Pässe verlegen wollen,
durch welche seine Zufuhren gehen. Auf diese Nachricht entsendet er sofort
eine Schaar leichter Truppen, die sich der Pässe bemächtigt. Drei Tage
später greifen, wie Valens' Vortruppen melden, die Gothen Nice an; Valens
selbst verschanzt sich bei Adrianopel (Ammianus 12, 2 — 4). Es hat dem-
Die Schlacht bei Adrianopel. 13
und Unerhörtes. Der schlichte Germanische Herzog Frithigern,
der vorher schon mit seiner geschickten, entschlossenen Führung
die Römischen Kriegspläne oft durchkreuzt hatte, zeigte sich
hier als ein Feldherr ersten Ranges. Sobald er von des Kaisers
Anmarsch wusste, zog er mit der Hauptmasse seines Volkes
ostwärts dem Laufe der Tundscha folgend nach dem alten Cabyle
in die Ebene von Jamboli, welche sich etwa 16 Meilen nördlich
von Adrianopel, da wo die Tundscha ihren südlichen Lauf nimmt,
ausbreitet. Hierher Hess er auch seine Streifschaaren sammeln ^.
Nur nördlich des Balkan scheint er Alanische Reiterschwärme
zurückgelassen zu haben, um den anrückenden Gratianus zu be-
schäftigen ^.
nach eine Bewegung des Kaisers drei Tagemärsche von Nice vorwärts und
eine Rückbewegung in der Richtung auf Nice stattgefunden. Diese Be-
wegung vorwärts kann sich nur gegen die Gothische Stellung gerichtet haben,
also ist Valens jedenfalls die grosse Heerstrasse nach Sirmium weiter-
gezogen, um dann nördlich gegen Beroea und den Balkan auszubiegen.
Die Entfernung von Nice bis Subzupara (Castra Rubra?), bei dem die Strasse
sich nordwärts wendet, beträgt mindestens 18 Dt. g. Meilen (Itin. Ant. 231
vgl. 137; Hieros. 568 f.; Jirecek, Heerstrasse 44 ff.; Archl.epigr. Mitthh.
X, 94 ff.: 206), also ungefähr drei Tagemärsche. Die Pässe, welche die
Gothen besetzen wollen, sind die wichtigen Maritzapässe zwischen Burdipta
und Subzupara, heute etwa zwischen Mustafa Pascha und Timowa. — Mit
Valens* an sich durchaus verständlichem Angriffsplan kann man vergleichen
den Vorstoss Suleiman Pascha's gegen die unter Gurko bei Kazanlyk und
im Schipkapass stehenden Russen im Juli 1877 (Hinze, Gurko und Sulei-
man Pascha, Berlin 1880 S. 49—118).
^ Ammianus 11. 5. 12, 2. 3. Die Lage von Cabyle am Tonsus in
der Ebene von Jamboli ist gesichert (Jirecek, Archl.-epigr. Mitthh. X, 133 ff.);
hier sind die regiones patulae vgl. Moltke, Der Russ.-Türkische Feldzug
S. 346 ff.; Ami Boue, Die Europ. Türkei, Ausg. d. Wien. Akad., Wien 1889
0. 70 f.; Jirecek a. a. 0. 129. 131. — Vermuthlich ist die Hauptmacht der
Gothen auf der im Itinerarium Antonini 175 verzeichneten directen Strasse
zwischen Cabyle und Adrianopel gezogen. Den gleichen Weg marschirte
wohl auch General Diebit«ch, vgl. Moltke S. 357 ff., und im Russisch-
Türkischen Kriege von 1877/8 sind die Tundschapässe wieder benutzt worden,
üeber die Bodengestaltung vgl. Jirecek a. a. 0. 140 ff. Da Frithigern Valens
in der Besetzung der Strasse nach Constantinopel zuvorkommt, muss sein
Aufbruch aus der alten Stellung mindestens mit dem des Valens aus Nice
zusammenfallen, also nach Mitte Juli erfolgt sein. Die Schaar von etwa
10000 Mann^ auf welche die Römischen Vortruppen bei Nice stossen (Amm.
12, 3), ist wahrscheinlich vorausgesandt worden.
* Wahrscheinlich wird diese Vermuthung, weil Gratianus auf seinem
Marsche nach Castra Martis überraschend durch Alanenschwärme angegriffen
14 W. Judeich.
Dann zog er südlich den Fluss abwärts, um durch die
Tundschapässe in die Vertheidigungslinie einzudringen, die
Valens eben durch das andere Einfallsthor, den Maritzapass,
verlassen hatte. Er wollte sich so zwischen den Kaiser und
dessen Hauptstadt schieben, und der kühne Flankenmarsch, den
ein ganzes wanderndes Volk ausführte, gelang. Widerstand
scheint in den Tundschapässen nicht geleistet oder doch über-
wunden worden zu sein; jedenfalls war der Rückhalt, den bis
dahin das bei Nice lagernde Gros abgegeben hatte, verschwunden.
Valens erfuhr die Umgehung zu spät: er kehrte sofort um,
aber seine leichten Truppen konnten sich nur noch des Maritza-
passes versichern, die Vorhut der Gothen stand bereits bei dem
alten Lagerplatz des Kaisers, bei Nice.
Mit einem Schlage hatte sich die ganze Lage geändert und
zwar für die Römer sehr zum Schlechten. Valens machte bei
Adrianopel Halt und verschanzte sich dort, auf die Verstärkungen
seines Neft'en Gratianus wartend. Doch der lag fieberkrank
noch bei 50 Meilen entfernt in Castra Martis an der Mösischen
Donaugrenze: nur der Fränkische Graf Richomer, der schon in
der Schlacht bei ad Salices mitgefochten hatte, erschien von ihm
gesendet und bat zu warten ^
Kriegsrath auf Kriegsrath wurde gehalten ; die Oströmisch-
christliche Partei rieth zu warten, Sebastianus und sein Anhang
zu schlagen. Und zu schlagen war auch die einzige Möglich-
keit, wenn man nicht Frieden schliessen wollte. Die directe
Strasse nach Constantinopel war gesperrt, die Zufuhren waren
abgeschnitten, und von Tag zu Tag erhielten die Gothen neuen
Zuzug. Wie lange Gratianus noch zögerte, ob er unterwegs
nicht Widerstand finden werde, war zweifelhaft. So entschied
der Kaiser, den man sehr mit Unrecht desshalb getadelt hat,
in durchaus richtiger Erkenntniss für die Schlacht^. Während
wird (Amm. 11, ö). Die Vereinigung der Gothen mit Alanen wird ja besonders
hervorgehoben (Amin. 8, 4), Ostgothische und Alanische Reiterscbaaren sind
kurz vor der Schlacht von Adrianopel noch fern und werden sehnlichst er-
wartet (Amm. 12, 12. 17). Schliesslich dehnte sich die erste Qothische
Stellung bis Nicopolis nördlich des Balkan aus (Amm. 11, 2). Aehnliches ver-
muthet schon richtig Hessell in Ersch u. Gruber R.-E. S. I Bd. 75
, Gothen** S. 17ö. ^ Amm. 12, 4. 5.
- Amm. 11. (j. 12, o. 5 — 7. Gratianus scheint nach der Schlacht von
Adrianopel noch nicht weiter vorgerückt gewesen zu sein ^ vgl. Zosimiis
Die Schlacht bei Adrianopel. 15
man im Lager die nächsten Vorbereitungen dafür traf, bot
plötzlich Frithigem unerwartet einen Vergleich.
Im Gothischen Eriegsrath hatte gerade die entgegengesetzte
Meinung wie im Rom ischen geherrscht, und auch hier hatte der
Führer gegen dieselbe nach seinem eigenen besseren Wissen
entschieden. Frithigern war sich des Werthes seiner Stellung
wohl bewusst, aber gegenüber dem stürmenden Kriegseifer seiner
Schaaren wollte er in ruhiger Erwägung eine unnöthige, blutige
Entscheidung mit einem grossen, treflFlich gerüsteten Römischen
Heere nicht heraufbeschwören. Auch für ihn und sein Volk
stand alles auf dem einen Wurf!
Frithigern versprach gegen Anweisung fester Sitze in Thracien
ewigen Frieden. Aber Valens wies den Gesandten, einen Arria-
nischen Presbyter — man hat an Ulfilas gedacht — ab; er
traute ilim nicht, und noch hoffte er auf Sieg ^.
So brach der Morgen des 0. August, des denkwürdigen
Tages an-. Alles war zur Schlacht vorbereitet: das Gepäck
blieb unter dem Schutze der Besatzung im Lager vor Adrianopel,
Kriegskasse und Kronschätze waren in der Stadt selbst unter-
gebracht worden ; man wusste, dass man einen Kampf kämpfte
auf Tod und Leben.
Mit dem ersten Morgengrauen setzten sich die Truppen in
Bewegung und erreichten nach einem vierstündigen beschwer-
lichen Marsch ihre Stellungen. Niemand wagte den Aufmarsch
zu stören : nur von Ferne erschaute man die mächtige Gothische
Wagenburg und hörte die rauhen, schwormüthigen Kriegsgesänge
der Germanen. Der rechte Römische Flügel, im ersten Treffen
IV, 24; Theophanes S. 65 f. de Boor. Krl'imden ist die Nachricht, dass
Gratianus die Hilfeleistung abgelehnt habe (Zonaras XIII, 17. Mich. Glykaa
S. 473 ed. Bonn.). — Das Eintreffen Richonier's muss. da sich der entscheidende
Kriegsrath, der am 8. August gehalten worden ist, unmittelbar anschliesst,
auf oder kurz vor diesen Tag fallen.
^ Aniniianus 12, 8. 9. vgl. 14 siio m/y/Y arhitrio.
' Das Datum ist gesichert durch Ammianus 12, 10, Socrates IV, 38
und die Fasti (Idatiani) z. J. 378. Ausserdem wird daa.selbe bestätigt durch
Ammianus' Worte nullo tuplendore liinari nox fidtjens (13, 11). denn der
astronomische Neumond trat am 0. August 8 Uhr Abends bürgerlicher Zeit
von Adrianopel ein; deutlich sichtbar wurde die Mondsichel erst in der
Abenddämmerung des 11. August. Ich verdanke diese Berechnung meinem
Freunde Walter Wislicenus in Strassburg.
1() W. Judeich.
die schweren Reiter, im zweiten die grosse Masse des Fussvolks
war vorgenommen, er sollte den Hauptstoss führen und den
Feind auf jeden Fall von der Heerstrasse nach Constantinopel
abdrängen, der linke Flügel stand weiter zurück ^.
Aber bis zum Beginn der eigentlichen Schlacht verging
noch eine lange Zeit. Frithigem versuchte es noch einmal mit
Unterhandlungen : diesmal freilich mit einem doppelten Zweck :
entweder wirklich einen Vergleich zu erlangen, oder, wenn die
Entscheidung bevorstand , doch Zeit zu . gewinnen , bis er alle
seine Kräfte gesammelt hätte: namentlich die Ostgothischen und
Alanischen Reiter standen noch aus. Ja Frithigem versprach,
sobald von Römischer Seite Bürgschaft gestellt würde, selbst
als Geisel in das Römische Lager zu kommen.
Man war dort Verhandlungen nicht abgeneigt, aber aller-
hand kleinliche Nebenfragen , die Wahl der Geiseln und Ge-
sandten auf Römischer Seite zögerten den eigentlichen Beginn
hinaus ^.
Unterdessen brannte die Augustsonne heiss auf die vom
Marsche erschöpften Truppen; Lebensmittel waren nicht zur
Stelle, man hatte wohl keine mehr gehabt. Dazu zündeten die
Gothen, um die Gluth zu mehren und den Rauch den Römern
entgegen zu treiben, rings trockenes Gras und Reisighaufen an^.
Endlich hatte der kaiserliche Kriegsrath sich geeinigt, der
hochherzige Richomer, neben Sebastianus eine der anziehendsten
Erscheinungen in dieser Zeit des Verfalls, hatte sich erboten,
als Geisel in das Gothische Lager zu gehen. Schon brach er
auf, da eröflueten plötzlich die Römischen Vorposten, die sich
nicht länger halten Hessen, auf eigene Hand ein Gefecht mit
den ihnen gegenüberstehenden Gothen: der Weg war nicht
mehr frei**.
* Ammianus 12, 11. 12. Die Lesart der Handschrift octaro tandem
hostium carpenta cernutttitr etc. ist beizubehalten. Dass nach den Fasti
(Idatiani) die Schlacht 11 mpm. (nahezu 27« Dt. geogr. Meilen) vor Adrianopel
geschlagen worden ist, steht, wie schon Gibbon S. 869 Anm. 2 richtig
betont, damit keineswegs in Widerspruch. Ueberdies ist dieses octaro (sc.
miliario) natürlich als Standpunkt der Römischen Truppen zu denken. —
Die Stellung der Gothen muss eine sehr feste gewesen sein: Sozom. VI, 40
vgl. Amm. 12, 12. - Amm. 12, 12—15.
' Amm. 12. 18; Liban. or. XXIII Reiske II S. 31.
* Amm. 12, 15—17.
Die Schlacht bei AdriBaopel.
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^^^^p>. '^^^
^^W^LM
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i
Aber schon dieser erste Kampf wa.r von böser Vorbeileutung
die Römer wichen. Und zu gleicher Zeit warfen sicli frisch vom
Marsch die Ostgothischen Reiter unter ihreu Fürsten Ätatheus und
Satrax in mächtigem Anprall auf den rechten Römischen Flügel,
dessen Absicht, selbst den Angriff zu übernehmen, dadurch gänzlich
vereitelt wurde. Die Römischen Reiter hielten den Stoss nicht aus
und wandten sich feige zur Flucht. Glücklicher hatte der linke
Römische Flügel gefochten; bis an die Gothische Wagenburg
waren die R«iter vorgedrungen. Dort stand das Gefecht. Aber
da jede Unterstützung des anderen Flügels fehlte, konnte der
Deataehe Z«itsclir. t. Oeicbichtsw. iHSi VI. I. 2
18 W. Judeich.
Angriff nicht durchgeführt werden und wurde abgeschlagen.
In regelloser Flucht jagten auch hier die Reiter davon. Noch
stand das Fussvolk, von jeher der Kern und Stolz des Römi-
schen Heeres, fest und unerschütterlich und wies in guter Ord-
nung den Anprall der wild andringenden Gothischen Haufen ab.
Endlich begannen auch bei ihm sich die Reihen zu lockern und
zu lichten. Auf allen Seiten von den Gothischen Reitern über-
flügelt und im Rücken gefasst, strebte jeder bald nur sein
eigenes Leben so theuer als möglich zu verkaufen. — Bis in
den Einbruch der Nacht hatte man gestritten; jetzt stob auch
der noch lebende Rest des Römischen Heeres in wilder Flucht
auseinander ^.
Der Kaiser mochte wohl schon bei dem Weichen seiner
Reiter gesehen haben, dass an einen Sieg oder auch nur an
eine Wiederherstellung der Schlacht nicht zu denken sei.
Dennoch hatte er muthig bis zuletzt bei den Fusstruppen aus-
gehalten. Als aber auch die letzten und besten Schaaren
wankten, da warf er, alle Versuche zu seiner Rettung abweisend,
verzweifelnd den kaiserlichen Purpur von sich und stürzte selbst
in den vordersten Kampf. Von einem Pfeilschuss tödtlich ge-
troffen, sank er nieder, und nie hat Jemand eine Spur von ihm
gefunden.
An diesen Tod des Kaisers knüpft sich ein Märchen, auf
das kurz einzugehen nöthig scheint, weil man dasselbe bisher
mit wenigen Ausnahmen geglaubt hat^.
Die besten, meist gleichzeitigen Berichte verschiedenster
Richtung, der Rhetor Libanius, der Soldat imd Historiker
Ammianus, der Kirchenhistoriker Socrates lassen Valens in der
^ Der vorzeitige Angriff der Römer steht fest nach Ammianus 12,
16. 17. Ebenso in der weiteren Entwicklung der Schlacht (Ammianas 13«
1 — 11) die schmähliche Flucht der Römischen Reiterei und zwar» wie au«
Amm. 13, 2 (a reliquo equifatu descrtum) hervorgeht, der Reiterei des rechten
vorgeschobenen Flügels: Socr. VI, 38; Sozomenus Vi, 40; Hieron. ehren,
z. J. 378 (Orosius VII, 33, 13). Ueber den Grund der Flucht urtheilt ähnlich
wie oben Ranke, Weltgeschichte IV, 1 S. 162 A. — Man vergleiche die
verscliiedenen Urtheile über die Schuld an der Niederlage bei Libanius or.
XXIII Reiske I S. 29 ff.; Zosimus IV, 24; Sozomenus VI, 40.
^ Zu den Ausnahmen gehören nur Kaufmann, Deutsche Geschichte
bis auf Karl d. Gr. I S. 274 und Ranke, Weltgeschichte IV, 1 S. 163.
Die Schlacht bei Adrianopel. 19
Schlacht fallen und verschwinden ^. Dem gegenüber steht die
grosse Masse der kirchlichen XJeberlieferung , mit dem Zeitge-
nossen Hieronymus beginnend, welche den Kaiser in einer Hütte
verbrennen lässt^. Es ist hier, wenn irgend wo das Wort am
Platze, „man soll die Stimmen wägen und nicht zählen'* ! und
lehrreich ist der Fall besonders dadurch, dass wir der Ent-
stehung und Weiterbildung dieses Märchens nachgehen können.
Einer von des Kaisers Leibwache hatte sich wie die meisten
seiner Genossen aus dem Kampfgewühl geflüchtet und in ein
Haus verkrochen; als dieses in Brand gesteckt wurde, log er,
um seine Tapferkeit leuchten zu lassen, den Gothen und später
seinen Landsleuten vor, in dem Hause sei der Kaiser gewesen
und mitverbrannt ^.
In dieser Zeit der schärfsten religiösen Gegensätze hat sich
dann die Athanasianische kirchliche Ueberlieferung mit einem
wahren Entzücken dieser Tradition bemächtigt und sie weiter
ausgeschmückt. Der Arrianer und Ketzer Valens hatte also schon
bei Lebzeiten die ihm gebührende Höllenstrafe erduldet * !
Zu dem sachlichen Berichte des Zeitgenossen Hieronymus,
der Kaiser sei verwundet in einem Hause untergebracht worden
und ohne Wissen der Gothen dort verbrannt, fügt 20 Jahre
später Rufinus den Zug, der Kaiser sei ex hello trepidus nach
einem Landgut geflohen und verbrannt, Johannes Chrysostomus,
der berühmte Kanzelredner derselben Zeit lässt ihn schon ver-
brennen jie^' r7r::ö)v xal O-yjXwv xal tcbv äXXoov aTcdvToov. Wieder
fünfzig Jahre weiter flieht der Kaiser in ein Dorf und geht dort
sammt allen Einwohnern zu Grunde, oder er erwartet in einem
* Liban. or. I ed. Reiske IS. 117 u. or. XXIH Reiske II S. 37 flf.
(abgefasst um Mitte 379); Amm. XXXI, 13, 12 ff.; Socrates IV, 38 vgl.
Fasti (Idat.) z. J. 378; Eunap. vitae soph. ed. Boissonade-Wyttenbach:
Maximus S. 63.
« Hieron. z. J. 378 vgl. Br. 60 (Migne P. L. XXII S. 599). Einen
ähnlichen Bericht geben nebenher auch Ammianus und Socrates a. a. 0.
Zosimus IV, 24 erzählt ebenfalls von der Verbrennung, giebt hier aber
seine bis dahin benutzte Quelle (Eunapius) auf.
' Ammianus 13, 16. Die Verbrennungsfabel wurde durch die Kriegs-
list der Gothen S. 16 Anm. 3 glaublich gemacht.
* Rufin bist. eccl. II, 13; Oros. VII, 33. 15 ff.; Isid. chron. z. J. 378;
CjrriU. vita S. Euthymii in Cotelerii eccl. Graecae monum. IV, p. 8.
20 W. Judeich.
Dorfe fem Yom Earopf platz, wie wohl die Schlacht ablaufen
würde und wird dort verbrannt u. s. f. ^
Dazu werden die Vorzeichen für diesen Tod vielfach er-
weitert. Da erscheint der Mönch Isaac, der dem Kaiser bei
seinem Auszuge aus Constantinopel sein Ende vorausgesagt hat
und nach einer Quelle des 9. Jahrhunderts bereits in der Ge-
fängnisszelle, in die er wegen seiner Prophezeiung gekommen war,
die Verbrennung gerochen haben soU^. — In Wahrheit hat
Kaiser Valens den ehrlichen Soldatentod gefunden, den er ge-
sucht hat.
Die Niederlage der Römer war furchtbar; mit der von
Cannä wird sie von den alten Historikern verglichen; das grosse
Heer vollständig vernichtet: zwei Drittel lagen auf der Wal-
statt, darunter der Kaiser selbst, die beidea Generale Sebastianus
und Trajanus und 35 hohe Oflficiere^.
Starres Entsetzen erregte die Botschaft, wohin sie auch
kam, in dem weiten Römischen Reich. Der Rhetor Libanius, der
Zeitgenosse, berichtet uns recht anschaulich, wie er, als die
Trauerkunde gekommen sei, sich vor die Stirne geschlagen, sich
die Haare gerauft und immer wieder über die Ursache gegrübelt
habe, die solches Unglück herbeigeführt^. Und der Schlag, den
das Römische Reich hier empfangen hatte, bedeutete auch mehr
als die furchtbare Niederlage, der furchtbare Verlust an Menschen
und die furchtbare Verwüstung, welche der Thrakischen Provinz
warteten. Ein anderer Zeitgenosse, der Kirchenhistoriker Rufinus
sagt (a. a. 0.) nüchtern und richtig: (jiiae pugna initium mali
Romano imperio iunc et deinceps fuit.
Es war das erste Mal einem Germanischen Volke gelungen,
einzudringen und sich zu behaupten innerhalb der heiligen
Reichsgrenzen, die Augustua gezogen hatte, und damit war der
* Rufin a. a. 0.; Joann. Chrysost. homil. XV und epist. ad viduam:
Zosim. a. a. 0.; Theodore!, bist. eccl. IV, 36.
* Theophan, S. 65 (de Boor). Im Allgemeinen vgl.: Ammianus
XXXI, 1. 14, 8; Sozom. VI, 40; Theodoret. IV, 34. 35; Cedren. I, 549 ed.
Bonn.; Zonar. XIII, 16; Glykas 473 ed. Bonn. Aus erhaltenen Quellen sind
sicher abgeleitet Orosius; Idatii, Cassiodori, Isidori Chronica; Jordanes.
' Amin. 13. 18; Hieron., Soor., Sozom., Zosim., a. a. O. vgl. Liban.
or. XXIII a. a. 0.
* Libanius or. II ed. Reiske I, 189.
Die Schlacht bei Adiianopel. 21
Zusammenbruch des Reiches entschieden. Endigen doch auch
die folgenden Oothenkriege des grossen Theodosius nur mit dem-
selben Frieden, den Frithigern schon vor der Schlacht von
.Adrianopel geboten hatte: XJeberlassung von Wohnsitzen in
Thrakien und Bündniss mit Rom. Ein Alarich, ein Athaulf
sind aus diesen Oothen hervorgegangen und haben den Herulern
und Ostgothen die Wege geebnet, um das Römische Weltreich
zu stürzen.
Und noch eine andere folgenschwere, tragische Entscheidung
knüpft sich an diese Schlacht. Die Germanen Arrianischen
Glaubens hatten gegen den Kaiser geschlagen und gesiegt, der
der Hort und die Stütze des Arrianismus war. Mit Valens' Tod
erhielt auch die Sache der Arrianer den Todesstoss; sie haben
sich unbewusst selbst ihr Geschick bereitet.
Entstehung des Consulats.
Hit besonderer Berücksiclitigiiiig des Gomitat Florenz-Fiesole.
Von
Robert DaTidsohn.
V on der Entwicklung der Italienischen Städte ging ein Glanz
aus, in dessen Strahlen das moderne Culturleben seine frühesten
und einige seiner schönsten Blüthen gezeitigt hat. In dem Trotz,
welchen die äusseren Kämpfe erforderten, in Grimm und Leiden-
schaft des inneren Haders erschöpfte die reiche Volkskraft sich
nicht und die Gläubigkeit der Gemüther schwächte weder die
Kraft des Gedankens, noch verminderte sie die Schärfe der Kritik;
wohl aber gab sie dem Empfinden einen bestimmten Gehalt und
dem künstlerischen, dem dichterischen Schaffen Stoff und Schwung.
Dieses Zeitalter voll tragischer Momente, voll wilden Streites,
das kommenden Geschlechtern gleichwohl ein unvergängliches
Erbe zu hinterlassen vermochte, musste immer einen Gegenstand
liebevoller Betrachtung bilden. Doch hat man sich mehr darin
gefallen die glänzenden Erscheinungen in Cultur und Kunst, die
wechselvollen und spannenden Kämpfe zu beobachten, als den
im tiefen Grunde der Zeiten ruhenden Wurzeln nachzugraben,
aus welchen die Selbständigkeit der Städte — Vorbedingung und
Nährboden dieser wundervollen Cultur — erwuchs. Dem Ver-
fasser dieser Erörterung, der mit den Vorarbeiten zu einer Ge-
schichte von Florenz und zwar zunächst der Zeiten bis Anfang
des 13. Jahrhunderts beschäftigt ist, musste sich als eines der
schwierigsten Probleme dieses entgegenstellen: wie die Selb-
ständigkeit der Stadt sich entwickelt habe, denn von dessen
Entstehung des Consulats in Florenz. 23
Lösung hängt das Verständniss der politischen und bürgerlichen
Verhältnisse in älteren Zeiten ab. Längst hat man versucht,
dieses Dunkel zu erhellen. Aber nachdem die Illusionen Savigny's
von der Fortdauer Römischer Städteverfassung vor der Kritik
zerrinnen mussten, ist wenig Positives für Beantwortung der Frage
nach dem Entstehen der Italienischen „Städtefreiheit**, wie die
Forscher vor 50 Jahren sich auszudrücken pflegten, beigebracht
worden; wenig, und für Florenz, dessen innere Entwicklung später
doch die Aufmerksamkeit am meisten auf sich lenkt, nichts.
Für Pisa ist von Pawinski ^ nachgewiesen, wann das Consulat
sich entwickelte, dass dasselbe nach langen inneren Kämpfen in
die Erscheinung trat, und dass die Consuln dem Stadtadel an-
gehörten. Aber aus welchen Wurzehi entstand das Consulat,
aus welchen Keimen entwickelte sich die Selbständigkeit der
Stadt? Die verdienstvolle Forschung bleibt uns die Antwort auf
diesen Kern der Frage schuldig. Und ist das Entstehen der
Selbständigkeit der Städte mit dem Auftreten des Consulates zu
identificiren ? Es wird meist angenommen, während doch innere
Kämpfe um das Stadtregiment bereits eine mindestens relative Un-
abhängigkeit voraussetzen. Aus den folgenden Erörterungen wird
hervorgehen, dass, als der Name der Consuln auftritt, derselbe
wohl ein erhöhtes Mass an Selbstgefühl der Gemeinden zum
Ausdruck bringen mochte, dass aber die Stellung, welche das
Wort später bezeichnet, weit früher vorhanden zu sein scheint.
In dem angedeuteten grösseren Zusammenhang soll dann für
Florenz auch urkundlich nachgewiesen werden, dass die Stadt
sehr lange vor dem Auftreten von Consuln auf weite Entfernung
innerhalb der Grafschaft Gerechtsame ausübte, mithin ein in
gewissen Grenzen selbständiges Glied der damals kraftvoll re-
gierten Markgrafschaft Tuscien war.
Ficker ist in seinen bedeutsamen Forschungen zur Reichs-
und Rechtsgeschichte Italiens der Frage über das Entstehen des
Consulats aus dem Wege gegangen. Neuerdings hat in diesen
Blättern Kap-herr dieselbe betreffs der Süditalienischen Seestädte
behandelt. Er leitet für sie die Entwicklung des Consulats aus
den Organisationen der Kaufleute her. Wenn er der Annahme
* Pawinski, Zur Entstehungs-Gesch. des Consulats in eleu Comunen
Nord- u. Mittelitaliens. Berlin 1867.
24 H- Davidsohn.
Ausdruck gibt, in Tuscien hätten sich die Dinge ähnlich voll-
zogen, so kann der Verf. dieser Erörterung ihm für das nächste
Gebiet seiner Forschung durchaus nicht zustimmen. Abgesehen
davon, dass die consules mercatorum erst viele Jahrzehnte später
als die Consuln der Stadt nachweisbar sind, — wie Hesse sich
von jenem Ausgangspunkt her erklären, dass Consuln in den
kleinsten ländlichen Kreisen des Comitat Florenz und seiner
Nachbarschaft frühzeitig begegnen^, in Orten, wo von einem
Vorwalten kaufmännischer oder gewerblicher Elemente nicht
die Rede sein kann?
Für die Entstehung des Consulats in der Stadt Florenz,
wie in Orten der Grafschaft geben uns chronistische Aufzeich-
nungen nicht den geringsten Anhalt. Wohl sind wir durch sie
für jene Zeiten, in welche nach herkömmlicher Annahme das
Entstehen städtischer Selbständigkeit gesetzt wird, darüber unter-
richtet, wie die Florentiner diesem oder jenem Feudalherrn die
Burg brachen, oder dass ein Brand in der Stadt wüthete. Aber
von einem Ereigniss, das doch seine tiefe Bedeutung nicht erst
in der Zukunft offenbaren konnte, von dem plötzlichen Hervor-
treten städtischer Autonomie schweigen diese Quellen hier, wie
in anderen Städten! Sollte nicht auch ex silentio sich schliessen
lassen, dass nicht an ein plötzliches Entstehen zu denken sei,
sondern an ein allmähliges Werden, an eine den Zeitgenossen
unmerkbare langsame Entwicklung? Die erzählenden Quellen
schweigen, aber die Urkunden sprechen; sie sind für den be-
sonderen Zweck bisher nicht genügend ausgenützt. Die folgende
Darlegung fusst auf einer Zahl von 280 Urkunden, welche, in über-
wiegender Zahl freilich nur sehr indirect, zur Aufklärung der
Frage beizutragen vermögen; nur die eine oder die andere der-
selben ist gedruckt und keine von denen, welche ein etwas
helleres Licht verbreiten. Vielleicht dass es gelingt auf diesem
' Dass die Consuln hier nicht etwa, wie in späteren Zeiten die potestates
von der Stadt aus gesetzt waren, könnte im Einzelnen nachgewiesen werden,
würde aber an dieser Stelle zu weit führen. — Consuln in Ganghereto
1159 Dec. (Ai'ch. dipl. Flor., Acriuisto Mariotti). — In Passignano 1173
Oct. 12. (A. dipl. Flor., Provenienz Passign.). — In Figline vor 1192 Apr. 20.
(Zeugenaussagen, die sich auf frühere Zeit beziehen. Der sie enthaltende
Rotulus, Proven. Passign. Arch. dipl. Flor., trägt die Arch.-Bezeichnuog
,sec. XU"*.)
Entstehung des Consulats in Florenz. 25
Wege, zunächst für einen räumlich begrenzten Bezirk zu einer
klareren Auffassung von der Entstehung des Consulats zu gelangen.
Jene kleinen und kleinsten Bezirke, sie eben mögen den
Ausgangspunkt der Erörterung bilden.
Die Grrafschafts-Gerichte sind Gegenstand umfassender und
scharfsinniger Forschung gewesen. Doch ist derjenige, dem wir
für Italien das Beste darüber verdanken^, auf Ermittlung kleiner
Gerichtssprengel innerhalb der Grafschaftsjudicarien nicht ein-
gegangen, und soweit der Verf. sieht, ist von jenen nirgendwo,
die Rede.
Wie sich der Grafen-Gerichtsbezirk mit dem Umkreis der
bischöflichen Diöcese zu decken pflegte^, so deckte sich der
Umfang jener kleinen Gerichtsbezirke mit dem des Pfarrsprengels*.
W^ir finden in dem Bereich unserer Forschung die „judicaria de
plebe" sechs Mal und für fünf verschiedene Ortschaften erwähnt^.
Im Allgemeinen waltet allerdings der Ausdruck „territorium
plebis** vor, wie das Wort »territorium** ja auch für den Sprengel
des Grafengerichts sehr häufig an Stelle der Bezeichnung »judi-
caria**, oder ^comitatus** tritt.
Das Zusammenfallen von kleinsten Gerichtsbezirken und
Pfarrsprengeln wird von selbst auf die Erklärung des sonst
* Ficker, Forschungen.
* Die Grafschaft Florenz war frühzeitig mit der von Fiesole vereint
worden. (Erste urkundl. Erwähnung der Vereinigung 854 Aug. 17. Urk.
im Spoglio Strozziano d. St.-Arch. Flor. II, 158.) — Sie umfasste somit
zwei Diöcesen.
' Es sei darauf hingewiesen, dass in dieser Darlegung stets, wo
Gegentheiliges nicht bemerkt, von Verhältnissen des Comitat Florenz-Fiesole
oder der nächsten Nachbarschaft die Rede ist. Diese Einschränkung kann
nicht an jeder Stelle besonders wiederholt werden.
* Judicaria de plebe S. Petri sito Sillano. 1018 März und dieselbe
1019 März. — Judicaria de plebe S. Stefani sito Campo Pauli 1021 Juni.
Die Orte im Comitat Florenz. Die ürk. Arch. dipl. Flor., Proven. Passi-
gnano. — Femer Judicaria de plebe S. Antonini de Socana 1038 (Spoglio
d. ürk. V. S. Flora e Lucilla von Arezzo im St.-Arch. Flor. ; Orig. Cap.-Arch.
Arezzo). — 1040 Dec. Judicaria de plebe S. Casciani sito Stratiana. (Arch.
dipl. Flor., Proven. Caraaldoli). Die beiden letztgen. Orte im Comit. Arezzo.
— Femer noch 1107 Apr. 23 judicaria de plebe de Decimo im Luchesischen
(Erzbiscböfl. Arch. in Lucca A. B. 5).
26 R- Davidsohn.
schwer verständlichen Namens „plebs" (ital. ^pieve") für den
Pfarrsprengel führen. Die ^plebs" ist zunächst kein kirchlicher,
sondern ein bürgerlicher Begriff. Es ist nicht nur ein Anknüpfen
an alte Verhältnisse, sondern wahrscheinlicher eine Fortdauer
derselben, wenn später, i. J. 1250, die Grafschaft von Florenz
nach 96 „pivieri" kriegerisch organisirt wurde ^. Denn auch in
der Stadt selbst wird die militärische Organisation nach „populi*"
— städtischen Kirchensprengeln — i. J. 1178 als etwas Ge-
wohntes bezeugte
In Langobardischer Zeit mögen vielleicht Centenare in diesen
Pfarrsprengeln des richterlichen Amtes gewaltet und Verwaltungs-
befugnisse geübt haben. Wir finden solche i. J. 746 an der
Spitze einer plebs der Ordination eines Presbiter zustimmen*'.
Aber die Stellung der Centenarien sank zu der von Bagatell-
richtern herab ^. Die judices dieser Bezirke werden später viel-
mehr Königsrichter gewesen sein und es finden sich einzelne
Urkunden solcher in diesen Kreisen, ohne djiss sich indess die
Beziehung zu einem bestimmten Sprengel feststellen liesse. Die
Fortdauer von „ Dorfgerichten ** wird jedenfalls für das erste
Yiertel des 12. Jahrhunderts ausdrücklich bekundet, hier im
Gegensatz zum Gericht in der Stadt, oder ^in castello* ^.
» Villani VI c. 89.
^ Zeugenaussagen nul' 1178 bezüglich bei Ciunfogni, Mem. ist. della
basil. di S. Lorenzo. Fir. 1804. p. 102 Anm. 2. — Auf den Unterschied
zwischen „populus** (städtischer Kirchsprengel) und ,plebs* (Pfarrsprengel)
hier näher einzugehen, verbietet der Raum. Die Stadt (Flor.) ist zunächst
für ältere Zeiten als eine plebs zu fassen, anknüpfend an die eine Tauf-
kirche, wie dies aus der Bezeichnung von Länderoien im Territor. der plebs
S. Reparatae sich nachweisen lässt. (Auch auf den fi\r die Stadt geschieht«
wichtigen Zusammenhang der Taufkirche S. Joh. und der eben genannten
Kirche kann hier nicht eingegangen werden.) In diesem Sinne stand die
Stadt rechtlich wahrscheinlich jenen ländlichen plebes gleich und erst der
Gang der Verhältnisse hat sie zu anderer Stellung emporgehoben. Auf sehr
weiter Strecke verläuft die Entwicklung, aber jedenfalls parallel.
» Brunetti Cod. dipl. Tose. I, 518 Nr. XXXV.
* In der Lombardahandschrift Cod. Vatic. Lat. 3845 saec. XII mit
gleichzeitigen Glossen findet sich f. 89' die folgende: „- - - centenarii
erant, qui cognoscebant vilibus rebus, ut de ovis et de gallinis.*
' Casignano 1117 Aug. 12 (Avch. dipl. Flor., Cartap. delle Riformag.).
Der eine Contrahent verpflichtet sich dem anderen Strafe zu zahlen, wenn
er ihn belästige ^sive in placito seu extra placitum, sive in civitate, seu
in castello, seu in villa.
Entstehung des Consulats in Florenz. 27
Die Urkunden, in welchen Berufsrichter Recht sprechen,
sind für unseren Bezirk überaus selten. Um so zahlreicher aber
ist eine andere Kategorie von Urkunden, welche sich auf Ent-
scheidung oder Beilegung von Rechtsstreitigkeiten beziehen. Statt
des Urtheils von Richtern erfolgt ein Schiedsspruch durch boni
homines. Bei Verletzung desselben hat der verletzende Theil
gewöhnlich das Doppelte des Streitobjects zu vergüten und über-
dies Geldstrafe zu zahlen. Später pflegt ausdrücklich erwähnt
zu werden, dass der nicht Vertragstreue Theil vor den jeweiligen
ordentlichen Gerichten für jene Bussen zu belangen ist.
In etwas kann der Zufall dabei mitwirken, dass auf eine
sehr grosse Zahl vorhandener Urkunden, welche die von boni
homines gefällte Entscheidung oder die unter ihrer Theilnahme
erfolgende friedliche Beilegung (oft nach bewaffneten Zwistig-
keiten) bezeugen, bis zur Entwicklung der Consulargerichts-
barkeit nur vereinzelt der Rechtsspruch eines judex kommt.
Der Hauptsache nach wird man bei diesem Verhältniss schliessen
müssen, dass der Austrag von Rechtsstreit auf diesem schieds-
richterlichen Wege geradezu die Regel, die Anrufung des ordent-
lichen Gerichts die Ausnahme bildete.
Als „breve recordationis et diffinitionis, securitatis ac firmi-
tatis pro futura ostensione** , oder „. . refutationis", oder, wenn
Gewaltthätigkeiten vorgekommen, auch „. . perdonationis" sind
diese Urkunden gewöhnlich gefasst und die perdonatio erstreckt
sich unter Umständen selbst auf den Mord eines angesehenen
Mannes. Gegen Zahlung einer hohen Summe an den Bruder
des Getödteten soll keine weitere Belästigung eintreten ^ Die,
sagen wir friedensrichterliche, Thätigkeit der boni homines — die
in späterer Zeit gelegentlich boni viri genannt werden — wird
in dem Prooemium einer Urkunde - einmal dem richterlichen
Wirken gleichgestellt. Es heisst da: „Ideo judiciarius rigor sive
et quinque compromissum bonorum virorum arbitratu tractandum
in medio posita sunt, ne quis sibi ulctionem permittat et ne po-
puläres furore vel iracundi provocati ad bella vel rixas temere
* Buecotto 1193 Juni 30. (Arch. dipl. Flor., Proven. Passign.)
* 1186 Apr. 27. (Arch. dipl. Flor., Acquisto di Luco.) — Die Fassung
der von einem höher gebildeten Notar geschriebenen Urk. weicht überhaupt
von dem herkömmlichen Formular ab.
28 R- Davidsohn.
vel injuste prorunipat** ^ In der That geht die Thätigkeit der
judices in einzelnen Fällen in die schiedsrichterliche der boni
homines über; so wenn von 5 «homines** * „et alii plures" , vor
denen ein Streit geschlichtet wird („finitio*') einer judex ist^
oder wenn der judex Ordinarius Inghilbertus in Florenz in einer
Streitsache vor „homines** als cognitor et mediator controversie
entscheidet "*. Andererseits kommt auch die Entscheidung eines
judex cum acordamento eines anderen judex in Gegenwart von
16 „homines" vor, wo die letzteren mehr als Beisitzer im Ge-
richt zu betrachten sind, wovon später die Rede sein wird.
Ihre Stellung an der Spitze der Urkunde weist ihnen aber doch
eine erhebliche Bedeutung zu^
Doch sind dies eben Ausnahmen. Gewöhnlich befindet sich
kein judex unter den streitschlicht^nden boni homines und über-
haupt kein Rechtskundiger von Beruft. Es lässt sich keine
Regel dahin aufstellen, dass der Spruch etwa von einem der
* So in d. Urk. — die Zahl von 5 b. hom. mag als erforderliche
Mindestzahl gegolten haben. Genannt sind sehr oft nur 8 ,et alii plnres',
was freilich zumindest 5 ergibt. Oft ist die Zahl weit grösser. Ein be-
stimmtes Herkommen hat sich hier nicht feststellen lassen.
^ Es muss bemerkt werden^ dass in den Urkunden, welche hier in
Rede stehen, häufig der abgekürzte Ausdruck »homines* für boni homines
gebraucht wird. Ob es heisst »Breve recordationis - - cet. qualiter factum
est Florentie (oder in loco - -) in presentia bonorum hominum", oder nur
«hominum* oder ob es im Eingange von Urkunden dieser Kategorie heisst,
„- - - qualiter factum est in presentia - - -* mit darauf folgenden Namen,
und zum Schluss »factum est hoc in presentia de jamdictis hominibus',
oder ob die Bezeichnung nur in der Subscription erscheint (»Sign. man.
de predictis hominibus"), macht keinen Unterschied. Denn häufig findet
sich im Eingang die Formel mit »in presentia bonis hominibus*, oder
»bonorum ominum** und in derselben Urkunde in der Subscription »Sign,
man. de suprascriptis hominibus". Wir verweilten bei diesem Umstände,
weil er für die Beurtheilung einiger hier besonders in Frage kommenden
Urkunden nicht ohne Bedeutung ist. Als Beispiele für boni hom. im Ein-
gang und »homines* am Schluss, oder in der Subscription seien unter den
vielen vorhandenen angeführt: (sämmtl. Arch. dipl. Flor.) 1033 Dec. und
1080 Oet. 29 (Proven. Passignano). — 1087 Oct. (Prov. S. Lorenzo di
Coltibuono).
' Catignano 1118 Oct. 30 (Arch. dipl. Flor., Proven. Olivetani).
-* Flor. 1175 Sept. 2 (Arch. dipl. Flor., Proven. Passignano).
' Figline 1144 Nov. 9 (ibid).
''' Kinige Male unter den b, h. Notare; einmal Flor. 1117 Mai 24
Bellunzio legis doctor (Arch. dipl. Flor., Proven. Mona«t. de Rosano).
Entstehung des Consulats in Florenz. 29
boni homines unter blosser Zustimmung der anderen, oder von
allen gemeinsam gefällt sei. In den wenigen Fällen, in welchen
überhaupt klar hervortritt, wer die Entscheidung abgibt, be-
gegnet sowohl diejenige eines einzelnen, wie auch der gemeinsame
Spruch aller ^. Auch entscheidet wohl ein einzelner, der in der
Reihe der übrigen boni homines nicht genannt ist, mit diesen
gemeinsam^. Bei solcher Mannigfaltigkeit ist somit nicht von
feststehendem Brauch zu sprechen.
Die boni homines werden zur Streitschlichtung für den ein-
zelnen Fall von den Parteien erwählt^.
Für unseren nächsten Zweck genügte es festzustellen, dass
die überwiegende Mehrzahl der Streiterledigungen durch ein
schiedsrichterliches Verfahren erfolgte, und dass das schieds-
richterliche Amt von boni homines geübt wurde.
Auf die Frage, wen denn der Ausdruck „boni homines**
bezeichnen mochte, hatte man früher ohne Zögern die Antwort
bereit: dies seien freie Langobarden, Arimannen. Dass dieser
Bescheid für die Zeit von 3 oder 4 Jahrhunderten nach dem
Sturz der Langobardischen Herrschaft nicht befriedigen kann,
liegt auf der Hand. Bald werden wir finden, dass die Bezeich-
nung späterhin in Wahrheit überhaupt keine Beziehung auf die
Nationalität, noch auch auf das Recht hatte, nach welchem der Be-
treffende lebte.
Boni homines werden uns zuerst im Merovingerreich be-
kannt. Wir finden sie dort Anfang des G. Jahrhunderts er-
* Von 6 boni oinines »et alii plures" entscheidet der erstgenannte
Latoreo 1074 Oct. (Arch. dipl. Flor. — Proven. Vallonibrosa). — Bei der
Kirche S. Andrea sito Tosi schwören 1181 zwei Benannte vor 5 homines
betr. eines Streites mit VaBombrosa zu thun, was die homines vorschreiben
würden. Diese entscheiden den Streit als laudatores und legen den Be-
treffenden einen Eid auf, die Personen jenes Klosters weder durch Brand,
noch durch Raub oder Diebstahl zu schädigen.
' S. Donato in Poci (Arch. dipl. Flor., Proven. Passign.).
' Casignano 1117 Aug. 12 (Arch. dipl. Flor., Cartap. delle Riform.).
Bei einer Streitbeilegung vor boni hom. gibt derjenige, dem die streitigen
Häuser refatirt werden «quadraginta solid, bon. denarior. Lucensium in
laude bonorum hominum quales ipsi (die Streitenden) elegerunt.
^iO K. Davidsohn.
wähnt ^ und lernen sie in Ausübung schiedsrichterlicher Thätig-
keit im 7. Jahrhundert kennen^. Es sind die ringsumher
wohnenden Nachbarn, die Angehörigen derselben Pfarrei', oder
es werden die Qaugenossen^ darunter verstanden. Immer hat
der Ausdruck Bezug auf nachbarlichen Zusammenhang. Sie geben
durch ihre Unterschrift gültiges Zeugniss, und ihr Urtheilsspnich
wird einmal neben dem des Königs, wie es scheint als von
gleicher Verbindlichkeit, genannt ^ wie wir ihn so viele Jahr-
hunderte später und in anderem Lande dem des Richters gleich-
gestellt sahen. Wir finden im Frankenreich um die Mitte des
8. Jahrhunderts*^ erwähnt, dass dem Bruder eines Ermordeten
von dem Mörder Wergeid gezahlt wird, wogegen der Empfänger
vor boni homines verspricht, jenen nicht weiter zu belangen,
und wir lernten eben 400 Jahre später das gleiche Versprechen,
in dem gleichen Falle ebenfalls vor boni homines gegeben, in der
Grafschaft Florenz kennen \ Die Germanische Einrichtung dieser
friedens- und schiedsrichterlichen Thätigkeit der boni homines
hat eine ausserordentliche Langlebigkeit bewährt.
In den Gesetzen Langobardischer Könige (Ed. Roth. 14ö
„de incendio*") sind vicini bone fidei homines einmal erwähnt.
In dem engeren Bezirk unserer Forschung finden wir boni ho-
mines zuerst im Jahre 790 genannt^. Vor judices und boni
homines sollen die Aussteller der Urkunde, wenn sie die über-
nommene Verpflichtung nicht innehalten, drei- oder viermal zur
Entschädigung aufgefordert werden. Wenn sie dieselbe nicht
leisten, verfallen sie in Geldstrafe.
Das Vorkommen von boni homines in anderen Theilen Italiens
als Beisitzer im Gericht des Kaisers soll nur flüchtig erwähnt
^ Formulae Andegavenaes ed. Zeumer, M. G. Leg. sectio V a. 514—15
u. 075—76. (Siehe dort p. 2.)
2 1. c. form. .39 (p. 17).
' 1. c. form. 31 (p. 14) ,unde necesse fuit advocare vicinis circa
manentis seu et universia parocia illa -- Proinde petiit ad ipsos boni
hominibuB - -* Cet.
* Form. Marculli 38 u. 34 (1. c. p. M3 seq.) ergeben beim Zusammen-
halt die Identität von boni hom. u. pagenses.
^ Form. Marcalli II, 9. — 1. c. p. 80 (Ende 7. Jahrb.).
•"' Form. Turonenses 1. c. p. 150. ' Vgl. S. 27 Anm. 1.
® Flor. 790 Juli 14 (Arch. dipl. Flor., Proven. Vallombrosa. Copie des
11. Jahrb.).
Entstehung des Consulat« in Florenz. 31
werden ^ Wir lernen sie, was für unsere Zwecke wesentlicher,
auch aus Kaiserurkunden des 9. und 10. Jahrhunderts als ^cir-
cumquaque manentes**, als Nachbarn, Ortsgenossen kennen^.
Vor diesen in sehr vielen Fällen Recht zu suchen, Streitig-
keiten nach gemeinsamem Uebereinkommen ihrer Entscheidung
anheimzustellen, war, wie wir sehen, alter Brauch, der neben
dem Walten des Gesetzes einherging. Je weniger gesichert das
Rechtsleben war, um so wichtiger erschien dieser bequeme Be-
helf, um so lebhafter wurde er benutzt.
Dass Unterschiede der Nationalität hierbei nicht mitsprachen,
dass die Bezeichnung boni homines neben Langobardisch Leben-
den auch solche umfasst, die nach Römischem Recht leben, ist
schon angedeutet. So gut Geistliche^ wie Laien werden uns
als boni homines genannt und die Geistlichen lebten nach Römi-
schem Gesetz; doch auch von als boni homines bezeichneten
Laien lässt sich nachweisen, dass sie Römisch lebten^. Nicht
nur vollziehen femer Römisch Lebende häufig vor boni homines
Rechtshandlungen, sondern es ist (mindestens im Florentiner
Comitat) Regel, dass Schenkungen Römisch Lebender durch
mündliche Erklärung vor Zeugen und boni homines erfolgen^.
^ Urkunde Otto's I. in Marsi 970 Sept. (M. ü. Dipl. I).
' Otto I. Pavia 962 Apr. 9 für S. Pietro in cielo d'oro dorts. (M. G.
Dipl. I.) Die betr. Stelle entspricht der Vorurkunde König Hugo's. — Ders.
Paterno 964 Febr. 18. Die Stelle nach der Vorurkunde Ludwig's IT. von 867.
' Der grossen Häufigkeit wegen werden keine Beispiele angeführt.
* Flor. 1085 Sept. (Spoglio d. Bibl. Ricardiana 3157 p. 334). Zwei
Rom. Lebende machen Schenkung an das Kloster S. Benedict in Bifurco
,coram testibus et bonis hominibus**. In der Subscription als Zeugen
drei Geistliche und drei nach Köm. Recht lebende Laien, also nur Rom.
Lebende. — Castro de Roffiano 1085 Febr. (Arch. dipL, Prov. Passign.)
Schenkung eines ,ex nazione** Rom. lebenden Mannes und einer „ex nazione*
Langobardisch, aber „pro ipso viro meo** Rom. lebenden Frau an das Kloster
Pdssignano. In der Subscription fünf Zeugen, von denen vier Rom., einer
Langob. lebend. Mithin mindestens, da mehrere b. h. erwähnt, einer ein
«^öm. lebender. Einer von den hier als Römisch lebend bezeichneten, kommt
aber auch 1086 März (Archl. dipl. Flor., Proven. Passign.) als (boniis) homo
bei einer Refutation vor.
* »Per vim vocis". Die Beispiele sind sehr zahlreich, aber die in
^onger Anm. angeführten mögen genügen. — In der judic. Senensis finden
VW auch eine nach Salischem Recht lebende Frau , die vor judices und
boni hom. eme Schenkung macht (1036 Dec. 18. Arch. dipl. Flor., Proven.
Badia di Fix.). Auch solcher Beispiele Hessen sich mehrere beibringen.
32 ^' Davidsohn.
Konnten als boni homines Geistliche oder Weltliche, Lango-
bardisch oder Römisch Lebende bezeichnet werden, so schloss
auch die Ausübung eines Handwerks den BetreflFenden von dieser
Bezeichnung keineswegs aus. Wir finden als bonus homo in den
Jahren 1089, 1098 und 1117 je einen faber, im Jahr 1134 einen
Schneider, und einen Glockengiesser in einer Urkunde von 1141 ^
Einen Ministerialen, wohl des Grafen Guido Guerra, sehen wir
1132 als bonus homo genannt^.
Auf so weite Lebenskreise sich nun auch die Bezeichnung
erstreckt, so vielfiUtig die Rechtshandlungen sind, bei denen
boni homines auftreten, der Kreis dieser Rechtshandlungen er-
scheint doch fest begrenzt. Ausser in schiedsrichterlicher Thätig-
keit und bei Bezeugung von Schenkungen Römisch Lebender
finden wir boni homines als Beisitzer im markgräflichen, wie
im Missat-Gericht ^, als Schätzer bei Tausch von Gütern"* und
als Schätzer überhaupt, bei Investituren, die regelmässig, auch
wo an voraufgegangenen Streit, beziehentlich an Reinvestitur
nicht gedacht zu werden braucht, vor boni homines erfolgen,
und wir begegnen ihnen endlich als Berathern bei Errichtung
von Testamenten^.
* Sämintliche Urkunden Arch. dipl. Flor. — Passignano 1089 Mai u.
1098 Nov. (Proven. Paasign.). — Casignano 1117 Aug. 12 (Cartap. delle
Riform.). — Flor. 1134 Sept. 1 (Gleiche Proven.). - Bei Flor. 1141 Juli 8
(Proven. Vallombr.). — Die Frage, ob der b. h. Grundbesitzer sein musste,
lässt sich für den Comitat Florenz so wenig beantworten, wie Waitz
(Verf. -Gesch. V. 394) sie für Deutschland entscheiden zu können erklärte.
* Corella 1132 (Arch. dipl. Flor., Acq. Soderini mit irrthümlichen
Arch.-Bezeichn. Mai 10).
» Flor. 1077 (Spoglio d. Bibl. Ricardiana 3157 p. 42). Vor Gastalden
der Mathilde, die ,in inallo residebanf^, machen in Anwesenheit von boni
honiin. und Zeugen nach Ripuar. Recht Lebende eine Schenkung. — Im
Modenesischen 1082 Mai 20 b. h. Beisitzer im Gericht eines Mathildischen
judex (Ficker , Forsch.« IV Nr. 84). - Flor. 1038 Mai 11 b. h. Beisitzer
im Gericht eines missus Conrad's. (Arch. dipl. Flor., Proven. Olivetani.
Arch.-Bezeichn. irrthüml. März 11.)
* Leges Langob. M. G. Leg. IV p. 599 „boni extimatores* ; b. hom.
hier nicht genannt.
■ Flor. 1050 März 28. Die Urkunde bei Lami Mon. eccl. Flor. II. 1422
mangelhaft. Hier nach Spoglio 3157 der Bibl. Ricard, p. 297 verwendet. —
In castello de monte aureo 1104 Sept. 7 (Arch. dipl. Flor. Proven. Camaldoli.)
— Schon in den Form. Senonens. v. 7G8— 775 (1. c. p. 187) wird Errichtung
von Testament vor boni hom. erwähnt.
Entstehung des Consulats in Florenz. 33
Es sind, wie man bemerken wird, von der Thätigkeit als
Beisitzer im Gericht abgesehen, durchweg schiedsrichterliche Hand-
lungen und Acte freiwilliger Gerichtsbarkeit, die unter Theilnahme
der boni homines vollzogen werden.
In anderer Hinsicht lernen wir sie in bischöflichen Urkunden
kennen. Bei erheblichen Schenkungen von Bischofsgut finden
wir in den Diöcesen Florenz und Fiesole die Zustimmung der
Laien neben der der Geistlichen regelmässig erwähnt. Und nicht
nur bei Veräusserung von Gut erscheint diese Zustimmung er-
forderlich, sondern bei wichtigen Handlungen der Bischöfe über-
haupt, sofern dieselben nicht rein geistlicher Art sind. Als der
Bischof V. Fiesole im Jahre 1028 seinen Sitz von weit ausserhalb
der Stadt in dieselbe verlegt, erwähnt er in der bezüglichen
Urkunde die Billigung der Geistlichen und der Laien ^. Diese
sind nun gelegentlich näher bezeichnet. Eine Schenkung des
Bischof Atho v. Florenz erfolgt 1038 mit Zustimmung der Geist-
lichen und «in praesentia judicum et interventu bonorum homi-
num* -. Fast ein Jahrhundert später gedenkt der Bischof von
Fiesole bei einer Schenkung nicht mehr der Zustimmung von
Laien im Allgemeinen, sondern an die Stelle der Gesammtheit
ist ein Ausschuss getreten. Neben dem Rath der Geistlichen
wird der dreier Laien erwähnt, „qui propra soUertia ingenii sepe
consueverant admitti episcopalibus gestis*' ^.
Lässt sich hier zwar nicht nachweisen, dass die drei Ge-
nannten einen Ausschuss gerade der boni homines bilden, so
liegt doch, da früher in dem benachbarten Florenz bei ähnlichem
Anlass die Zustimmung derselben besonders erwähnt wird, eine
solche Annahme ziemlich nahe.
Aus der urkundlichen Erwähnung der Zustimmung der boni
homines bei Veräusserung bischöflichen Gutes erhellt jedenfalls noch
eine andere Seite ihres Wirkens als jene, die in ihrer schiedsrichter-
lichen Thätigkeit und bei Acten der freiwilligen Gerichtsbarkeit
hervortritt. Wir lernen dieselbe indess weit besser kennen, wenn
^f boni homines an der Spitze des Volkes ßiner Ortschaft Verträge
' Cghelli-Coletti. ,It. sacra- III, 224.
^ Lami 1. c. 11, 1132.
'Fiesole llBl März 24 (Arch. dipl. Flor., Prov. Si»a Annunziata). —
*^iD judex ist nicht unter den genannten.
Deutsche Zeitsohr. f. Geschichtsw. 1891. VI. l.
•>
34 K- Davidsohn.
für die Gesammtbevölkerung abschliessen sehen ^ oder wenn wir
finden, dass solche den Abt eines Klosters mit den Leuten ihres
borgo investiren ^. Im ersteren Falle wird in der Urkunde erwähnt,
dass sie über die Leute ihres Gebietes Gewalt ausüben, im
zweiten ergibt sich dies aus der Rechtshandlung selbst.
Nur eine Verschiedenheit des Namens, nicht mehr ein
Unterschied der factischen Gewalt besteht zwischen den hier aul-
tretenden boni homines und den Consuln. Doch verschwindet
auch jene und wir finden boni homines als Consulu, die Cousuln
als gegenwärtig dieses Amt übende boni homines bezeichnet.
Eine Urkunde aus Borgo S. Gimignano v. 1147 Juli*, die
von entscheidender Bedeutung für die uns beschäftigende Frage
ist, ein „scriptum recordationis** enthält die Investition eines
Geistlichen, der dieselbe Namens aller Leute von 3 benannten
Dörfern empfängt; keine Investition mit Land, sondern eine
^ In eccl. S. Michaelis prope burgum Senensem 1132 März 20 (Arch.
dipl. Flor. — Proven. Passignano). Sechszehn benannte vei-sprechen dem
Abt von Vallombr. und dem von Passign. das Kloster S. Michaelis in monte
S. Donati nebst dessen Besitzungen zu schützen. Es heisst da ,Preterea
res omnes - - quas prenom. S. Mich, ecclesia nunc habet - - vel - - habuerit
ab Omnibus hominibus de nostro sfortho et quibus vim verbi
vel facti inferre valemus defendere promittimus". —In einer Urkunde
V. 1178 Oct. (gleiche Proven. — Arch. -Bezeichnung irrthümlich 1181) wird
jene Urkunde bezeichnet als „facta a bonis hominibus et populo de
podio S. Donati*. (Dieser Ort damals ausserhalb Siena's später zur Stadt
gehörig.)
- Im Kloster S. Reparata (im Apennin an der Grenze von Toscana
und Romagna) 1126 Jan. 22 (Arch. dipl. Flor., Proven. Badia di Ripoli).
Femer zu erwähnen: Zwei benannte boni homines von Petrognano (Graf-
schaft Arezzo) schliessen mit dem Abt Joh. von S. Flora und Lucilla einen
Vertrag für ihren Ort. Zwischen 1127 u. 57. (Zeit, in welcher der Abt in
Urkunden. — Das Stück ohne Zeitangabe Spoglio der Urkunden von S. Flora
und L. im Staat«-Arch. Flor.) Vor denselben beiden und anderen boni
homines werden 1135 Zwistigkeiten geschlichtet und die Freilassung des
einen Theiles aus der Gefangenschaft des anderen vereinbart — Es mag
hier, wo von dem Auftreten von boni hom. in Vertretung der Bevölkerung
die Rede ist, noch auf 4^e Stelle Gesta Inn. III, c. 141 hingewiesen sein.
Bei den Streitigkeiten zwischen dem Papst und einem Theil der Römer
stehen an der Spitze der letzteren ,illi qui se nominant boni homines
de communi"*.
• Infra burgo 8. Geminiani 1147 Juli ind. 9 (!) (Arch. dipl. Flor.,
Prov. Badia di Fir.) Borgo S-. G. gehörte zum Comitat Volterra, doch hatte
die Florentiner Badia (S. Maria) dort Besitzungen.
Entstehung des Consolats in Florenz. 35
solche mit Rechten und Pflichten. Ein Henrigus marchionem ^
und sein Sohn sichert den Leuten zu, über gewisse jährliche
Abgaben an Oeld und Naturalien hinaus nichts von ihnen zu
erheben, auch die Dörfer nicht zu verpfänden, noch sie zu Lehen
zu geben. Fanden nun sonst Investitionen aller Art, wie wir be-
merkten, fast stets vor boni homines statt, so heisst es hier, ganz
im Rahmen des sonst üblichen Formulars*: „Scriptum recorda-
tionis pro futuris temporibus ha memoriam habendum vel retinendum
qualiter factum fuit infra burgo S. Oeminiani in presentia
bonorum hominum scilicet Quartarii f. Pagani et Signoritti
f. Rainerii et Riccardini f. Gregorii et Pazonis de Florentia,
qui tunc erant consules et aliqui plures."
Wir sehen die Consuln aus den Reihen der boni homines
hervorgegangen und wir finden sie als b. h. „qui tunc erant
consules* für eine gewisse Zeit ihr Amt üben. Wir sehen sie
zugleich bei einem Act freiwilliger Gerichtsbarkeit in derselben
Art thätig, wie in hunderten früherer Fälle die nicht als Consuln
bezeichneten boni homines: wir werden auf Grund dieser
Urkunde die Consuln als einen Ausschuss der boni
homines bezeichnen dürfen.
Vermittelst der einmal gewonnenen Erkenntniss werden sich
andere Beweise zur Unterstützung dieser Auffassung, die in
nicht geringer Zahl vorhanden sind, würdigen lassen. Es gehört
hierher, wenn eine Streitbeilegung vor sieben Benannten und
anderen, bezeichnet wird als geschehen, „sup tutela et cura et
defensione consulum et omnium bonorum ominum ibi astantium^;
oder wenn eine andere Finition in Florenz an dem Ort, an dem
vorzugsweise die Rechtsprechung der Consuln vollzogen vnrd,
in der curia S. Michaelis i. J. 1183^ in der altüblichen Form
vor dem consul civitatis Gianni de la Filippola und anderen Be-
nannten erfolgt, und diese sämmtlich ganz wie bei den Streit-
beilegungen, von denen früher die Rede war, im Eschatokoll als
,^predicti homines ^ ibid. rogati testes** bezeichnet werden. Es
* So in den Urkunden.
* Nur , scriptum'* statt des sonst üblichen „breve**.
* Ganghereto 1159 Dec. ind. 9 [!] (Arch. dipl. Flor., Acq. Mariotti).
' Flor., Or S. Michele 1183 März 15 (Arch. dipl. Flor., Proven.
Olivetani).
* Vgl. das S. 28 Anm. 2 Bemerkte.
36 ^- David&ohD.
ergibt sich hieraus der Uebergang der friedensrichterlichen Thätig-
keit der boni homines in die Gerichtsbarkeit der Consuln, wie
sich aus anderen Urkunden, die einzeln zu besprechen der zu-
gemessene Raum verbietet, das Fortbestehen der ersteren neben
der letzteren nachweisen lässt. Allmählich wird diese Art von
Streitbeilegungen indess angesichts der strafferen Consulargerichts-
barkeit seltener und seltener. Eine Erwähnung verdient noch
eine Urk. v. 1199. Die Consuln und Rectoren von Nipozzano,
drei an Zahl, schlichten als Schiedsrichter corani maiori parte
bonorum hominum de Nepotiono einen Rechtsstreit zwischen Vater
und Sohn*.
Neben der gerichtlichen Wirksamkeit der Consuln, neben
ihren politischen Befugnissen kommt auch ihre administrative
Thätigkeit in Betracht. Die letztere scheint in Florenz nicht
von den sämmtlichen Consuln der Stadt gemeinsam geübt zu
sein, sondern getrennt je von den Consuln eines Stadtbezirks
(zunächst nach den vier Thoren der älteren Stadt benannt).
1180 März 31 kaufen die o consules portae S. Pancratii Namens
und zu Nutzen aller Männer und Frauen ihres Bezirks einen
Weg ausserhalb des Thores, der fortan von Menschen, Vieh und
Lastthieren soll begangen werden dürfen ^. Finden wir nun in
Florenz, wie in anderen Städten consules portae, so bemerken
wir l.'U) Jahre früher und auch sonst einen bonus homo da porta
oder de porta •*. Lässt sich nichts Näheres über ihn feststellen,
so drängt sich doch die Analogie zwischen „consul portae** und
„bonus homo de porta** von selbst auf, nachdem wir einmal
wissen, dass die Consuln aus den Reihen der boni homines hervor-
gingen. Auch finden wir, dass in älterer Zeit in einer Reihe
von boni homines gerade einem die persönliche Bezeichnunji
„bonus homo" zu Theil wird '. Man darf wohl auch hier an-
* Nipozzano, 1199 Juli 18 (Arch. dipl. Flor.. Acq. Paseerini). -
In den Form. Marculfi, im 7. Jahrh. im Merovingerreich entstanden, finde»
wir eine Formel, die sich auf Austrag eines Rechtsstreites zwischen Vatt'r
und Sohn vor boni homines bezieht.
* Flor. 1180 März 30 (Arch. dipl. Flor.. Proven. S. Maria nuova).
^ Flor. 1050 Mürz U u. 107Ü Apr. 2 (Arch. dipl. Flor.. Proven. Badia
di Fir.). — Es wird nur Landbesitz des Betreffenden erwähnt.
* Flor. 1038 Mai 11 (öpoglio Bibl. Ricard. 3157 p. 240). Unter den
Eotstehung des Consulats in Florenz. 37
nehmen, dass diese besondere Hervorhebung einer besonderen
Stellung unter den übrigen entspricht, dass der Betreflfende specielle
Functionen übte. Hatte die Stadt ein Eigenthum an Mauern^
und gewiss auch an öffentlichen Strassen und Plätzen, so kann
es eben nicht ganz an Verwaltungsorganen gefehlt haben. Die
Annahme, diese Verwaltung, die später nach ihrem Stadtbezirk,
ihrer „porta" benannte Consuln führten, hätten früher „boni
homines de porta** besorgt, liegt überaus nahe.
Wir haben aus den im Merovingerreich entstandenen Formeln
die ,vicini circa manentis seu et universa parocia" (mithin die
zu einer parocia gehörenden Nachbarn) als boni homines be-
zeichnet gefunden^. Consuln einer „vicinanza" oder „vicinia**
— und zwar eines städtischen Kirchsprengeis — ^ kommen in
Lucca noch 1153 und 1198 vor^.
Eine Eintheilung der boni homines oder, wie die Bezeich-
nung später lautet, boni viri nach einzelnen Bezirken innerhalb
der Städte, nach Strassen, Pfarrbezirken oder Stadtgegenden,
finden wir auch noch im 13. Jahrh. allgemein vorausgesetzt*.
Wir haben gesehen, wie boni homines als Schiedsrichter
auftreten, wie sie bei Acten freiwilliger Gerichtsbarkeit thätig
sind, wie sie dieselben Befugnisse üben, welche später den Consuln
zustehen, wie die Consuln gemeinsam mit boni homines erscheinen,
wie erstere als Ausschuss der letzteren bezeichnet werden und in
<len alten Formen bei Handlungen freiwilliger Gerichtsbarkeit
neun benannten Beisitzern im Gericht des Bertoldus comes niissus Curradi
iniperat., die als boni homin. bezeichnet werden, „Johannes, qui et bonomo
vocatur"*. An eine Nebenbezeichnung, die nur durch die Häufigkeit des
Taufnamens veranlasst wäre, ist nicht zu denken, weil noch zwei andere
Johannes ohne jede Nebenbenennung unter den b. h.
* Vgl. Ficker, Forschungen I, 25f).
- Formulae Andegav. 31.
* 1153 Aug. 6 „consules de vicinanza S. Michaelis"* (Urk.-Ausz. des
Bern. Baronius. — - Lucca Bibl. publ. Nr. 91Ü). — Lucca 1198 Febr. 23
-consules et rectores vicinie S. Marie de via**. (Arch. <lei beneficiati della
catedrale. C. 45.)
"* jAher de regimine civitatum"* verfasst in Flor. 1. Hälfte d. 13. Jahrh.
Cod. Laur.-Strozz. 63 f. 31': „- - per bonos viros cuiu«que contrate vel
parochie seu regionis'*.
38 R. Davidsohii.
thätig sind, ganz wie vorher die boni homines. Aus der auf
ältestem Germanischem Brauch beruhenden Uebung schiedsrichter-
licher Thätigkeit und freiwilliger Gerichtsbarkeit durch boni
homines hat sich die Consulargerichtsbarkeit entwickelt ^
Die Regierungsbefiignisse (man gestatte den Ausdruck) der
Consuln haben indess oflfenbar einen anderen Ursprung. Die
»nobiles* oder „maiores" der Stadt werden wir mit den boni
homines identificiren dürfen, denn wie die boni homines zur
Schlichtung von Rechtsstreit berufen werden, so die nobiles in
dem gleichen Sinne *. Wie die boni homines für ihren Ort
Verträge schliessen, so üben für Florenz „maiores Florentie
clerici et laici* politische Befugnisse, wobei eine Verquickung
der Interessen von Stadt und Bisthum sehr bemerkenswerth hervor-
tritt ^ — „Maiores et minores", wo sie zusammen genannt
werden *, scheinen dem Begriff „boni homines et populus ^ durch-
aus zu entsprechen.
* Die consules placiti von Siena lernt man in Ausübung von Acten
freiw. Gerichtsbarkeit kennen durch das kürzlich veröffentlichte Statut der-
selben (^11 constituto dei consoli del placito del comune di Siena** pubblic.
da Lodovico Zdekauer. Siena 1890).
* Arch. dipl. Flor., Proven. Badia di Fir. — Arch.-Bezeichnungen des
ündatirten Stücks ^sec. XI*. Dasselbe ist wahrscheinlich 1101 — 3 zu setzen.
(Die Erörterung der Zeitbestimmung würde zu weit führen.) Es ist ein
Bericht über gewaltsame Wegnahme eines, der Kirche S. Martini in Florenz
gehörigen Zehnten durch gewisse Fiesolaner. „Ex hac causa custodes [der
genannten Kirche] querimoniam fecerunt. Semel etiam altercatio
fuit inter ipsos custodes et episcopum Johannem [v. Fiesole] ante plures
nobiles Florentine civitatis [folgen fünf Namen] et alios cives. Der
Bischof verhindert eine Entscheidung durch dieses Bürgergericht, indem er
erklärt: „modo dimittamus et in proximo tempore simus ante sapientes
homines, qui hanc rem audiant et difQniant." Jedenfalls sind unter den
letzteren Berufsrichter zu verstehen.
' Arch. dipl. Flor., Proven. Bonifazio Nr. 25. Minuta eines Briefes
an den (nicht benannten) Papst. Wegen Erwähnung anderweit zu be-
stimmender Persönlichkeiten gegen 1131 zu setzen. Bezieht sich auf Streitig-
keiten wegen einer Kirche in Monte Stipule. Die von Marturi (Poggibonsi)
führen dorthin „maiores Florentie clericos et laicos, ut interdicerent illis
(denen von M. Stipule) nullo modo signum Vulterrarum ecclesie ibi fieri*.
Der Berg liege in der Diöcese Florenz. Die von M. Stipule geben nach,
weil sie fürchten, die Florentiner würden geraeinsam mit denen von Poggi-
bonsi Krieg gegen sie anfangen.
* So Flor. 1061 Jan. 4. — F ick er, Forschungen IV Nr. 68.
■•* Vgl. S. 34 Anm. 1.
£iit8tehung des Consulats in Florenz. 39
Aus jenen herrschenden Kreisen, aus denen der angesehenen
Ort^genossen, als welche wir die boni homines ohne Rücksicht
auf Nationalität, Rechtsprofession oder Beruf betrachten müssen,
gehen im Sinne unserer Erörterung diejenigen hervor, vor denen
die Rechtsstreitigkeiten in überwiegender Mehrzahl geschlichtet
werden. Sie sind zugleich die hauptsächlichen Träger der frei-
willigen Gerichtsbarkeit und diese Functionen gehen allmählich
auf einen Ausschuss der boni homines, auf die Consuln über,
in deren Amt dann politische, richterliche und administrative
Befugnisse zusammenfliessen, von denen wir theils vollständig klar,
theils weniger deutlich fanden, dass sie vorher von boni homines
geübt worden sind. Wie die schiedsrichterlichen Functionen zu
richterlichen wurden, wie zur freiwilligen die streitige Gerichtsbar-
keit, sei es auf Grund von Verleihung oder etwa durch Usurpation
hinzutrat, wäre für jeden einzelnen Fall zu untersuchen. Dies
berührt mehr die Frage der weiteren Entwicklung des Consulats,
als seiner Entstehung. Zur Aufhellung des Dunkels, in welchem
die letztere lag, vermochte die Forschung, an deren Abschluss
wir stehen, vielleicht beizutragen.
Herzog Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone.
Von
Felix Stteve.
Zwei Arten der Geschichtsschreibung sind vorzugsweise im
Brauch: die quellenm'ässig statistische und die construirende.
Die erste sucht die Thatsachen mit philologischer, oft äusserst
scharfsinniger, aber nicht selten an der Oberfläche haften bleibender
Kritik aus den Quellen festzustellen und reiht sie der Zeitfolge
nach aneinander, ohne weiter nach ihrem Ursprünge und Zu-
sammenhange zu fragen, als die Antwort in den Quellen aus-
drücklich gegeben ist. Die zweite dagegen legt sich die ge-
schichtlichen Entwicklungen und das Wirken der geschichtlichen
Persönlichkeiten nach bestimmten, mehr oder minder willkürlich
gewählten Gesichtspunkten zurecht und benutzt dabei die Quellen
nur insoweit oder nur in dem Sinne, wie es ihrer Auffassung
entspricht.
Beide Weisen dürften nicht zu voller Befriedigung des nach
lebenswahrer Geschichtskenntniss Lechzenden führen. Die eine
dringt nicht in den Kern der Dinge ein und übersieht vor lauter
Quellenmässigkeit, dass oft das Wichtigste nicht in den Quellen
gesagt wird, dass der Berichterstatter nicht selten die Erzeug-
nisse seines Denkens oder seiner Einbildungskraft als That-
sachen hinstellt und dass auch ein Zeitgenosse, welcher sehr
gut unterrichtet sein könnte, es oft nicht ist und Un-
wahres erzählt, weil der Trieb, die geschichtliche Wahrheit
festzustellen und zu überliefern, in weiten Zeiträumen gefehlt
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 41
hat^ Die construirende Oeschichtscbreibung aber wird in der
Regel einseitig und häufig willkürlicb; die unendliche Mannig-
faltigkeit der im Leben der Völker und der Einzelnen wirkenden
Kräfte tritt nicht in die Betrachtung und die Persönlichkeiten
erscheinen nicht in ihrer Eigenart, sondern nur als — mitunter
geradezu automatenhafte — Vertreter von Bewegungen und Ge-
danken, oder werden mit der umfassenden Einsicht und dem
zielbewussten Streben, welche dem späteren Geschichtschreiber
selbst eigen sind, ausgestattet^.
Vielleicht möchte es sich daher empfehlen, die Forschungs-
weise der Naturwissenschaften auch auf die Geschichte anzu-
wenden. Ich meine hiermit nicht jene angeblich naturwissen-
schaftliche Methode, welche jedes Zielstreben, jeden einheitlichen
Fortschritt in den Entvricklungen leugnet; diese Methode ist
doch im Grunde wohl nichts anderes als das alte theologisch-
philosophische Recept in verneinender Ausfertigung und sie ur-
theilt über eine Frage, welche der menschliche Verstand ver-
muthlich nie zu entscheiden im Stande sein wird. Ich denke
auch nicht an jene Methode, welche die Naturentwicklung durch
innere Gesetze unabweichbar und mit zwingender Nothwendigkeit
bestimmt werden lässt, denn für die Geschichte erscheint die
Annahme einer solchen Gesetzmässigkeit durch die Thatsache
der menschlichen Willensthätigkeit ausgeschlossen. Was ich im
Auge habe, ist vielmehr die empirische Forschungsweise, die
Methode, ganz voraussetzungslos- in die Untersuchung einzutreten
und erst auf Grund möglichst zahlreicher, durch prüfende Beob-
achtung gewonnener Thatsachen Schlüsse zu ziehen, dann aber
auch sich nicht mehr durch „Autoritäten* binden zu lassen und
die Erscheinungen in ihrer Ganzheit und in ihrem organischen
Zusammenhange mit anderen aufzufassen. Wie diese Methode
den Naturwissenschaften ihre grossartigen Erfolge verlieh, so
würde sie wohl auch der Geschichte reiche Früchte zeitigen und
* Sehr bezeichnende Belege hierfür bietet mein: 0])erösteiTeichi8cher
Bauernaufstand des Jahres 1626. Bd. I 8. XIX ff.
* Was für gewaltige Staatsmänner hat man z. B. aus dem phantasti-
schen Träumer Karl V. und dem beschränkten Ferdinand II. gemacht, und
wie wenig rechnet man übexhaupt mit der Unwissenheit, dem Unverstand
und den aus Stimmungen und Zufälligkeiten entspringenden Willensbeirrungen
politischer Persönlichkeiten !
42 F. Stieve.
dieselbe der vollen Erkenntniss der Wahrheit und insbesondere
dem Verständnisse der Persönlichkeiten, deren Individualität denn
doch wohl, wie 0. Lorenz in seinen geistreichen Büchern über
die Geschichtswissenschaft betont, das wichtigste Element in den
Entwicklungen bildet, näher bringen.
Der Gedanke, die naturwissenschaftliche Methode der Ge-
schichtsforschung anzueignen, ist ja nun keineswegs neu und
grundsätzlich dürfte seine Berechtigung sogar allgemein aner-
kannt sein. Mit seiner Verwirklichung ist indess nur selten
rechter Ernst gemacht worden. Diese setzt ja äusserst mühsame
und ausgedehnte Vorarbeiten voraus und macht desshalb zugleich
die rasche Gewinnung und VeröflFentlichung von Ergebnissen un-
möglich. Sie erheischt ferner eine starke Zurückdrängung der
Individualität des Forschers und wehrt den Genuss, grosse Zeit-
räume mit kühnem Fittig zu durchfliegen und die frisch auf-
schwellende Gedankenfluth in vollem Gusse ausströmen zu lassen.
Obendrein ist sie auch durch die Befähigung, sich ganz in fremde
Gedankenkreise und Persönlichkeiten einzuleben, bedingt, und
diese Gabe lässt sich nicht durch den Drill eines wohlgeleiteten
Seminars erwerben, sondern muss angeboren sein und durch
mühselige Selbstzucht entwickelt werden. Endlich erfordert
sie, obwohl ihre feste Grundlage durch die Erforschung von
Einzelheiten gewonnen wird, eine gewisse Vertrautheit mit der
ganzen Geschichte und mit dem menschlichen Leben, denn erst
aus dem Vergleich mit den Erscheinungen in diesem und in jener
kann das volle und sichere Verständniss für die Vorgänge und
Persönlichkeiten auch eines enger umgrenzten Schauplatzes er-
wachsen, ja wo die Quellen dürftig fliessen, wird oft ausschliesslich
der Parallelismus in der Menschheitsentwicklung den Schlüssel
zur inneren Werkstätte der Geschichte bieten.
Aus diesen Gründen, von welchen die einen hier, die anderen
dort wirksam waren, möchte es zu erklären sein, dass sowohl
die genialen wie die nichtgenialen Geschichtschreiber sich der
naturwissenschaftlichen Forschungsweise in der Regel enthalten
haben.
Die grössten Schwierigkeiten stellen sich ihrer Anwendung
auf dem Gebiete des Alterthums und Mittelalters durch die Dürftig-
keit und Einseitigkeit der Quellen entgegen. Nicht geringe Hinder-
nisse findet sie indess auch auf dem Gebiete der neueren und
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 43
neuesten Grescbichte in der ungeheuren Masse und Zerstreutheit
des Stoffes. Wer sich ihr dort ergeben will, muss sich zur Zeit
von vornherein entsagend bescheiden, lediglich Bausteine zu
liefern, aus welchen einst ein genialer Kopf ein nicht nur glänzendes,
sondern auch festgefügtes Gebäude umfassender Darstellung auf-
zufahren vermögen wird. Vorläufig ist ein solches wohl nicht
ausführbar, denn man muss doch erst einmal wissen, was ge-
schehen ist und wie die handelnden Persönlichkeiten ihrem Wesen
und Denken nach geartet waren, wenn man aus dem willkürlichen
Construiren herauskommen will. Es bleibt dem naturwissen-
schaftlich Forschenden also nichts übrig, als in der verachteten
Kaste der „Spezialisten** zu verharren. Dafür begünstigt aber
auch eben die reiche Fülle und Zuverlässigkeit der Quellen sein
Verfahren und erleichtert die Gewinnung sicherer Ergebnisse.
Ich gestehe daher ungescheut, dass ich mich nach dem geringen
Masse meines Könnens und Wissens mit Vergnügen bemühe,
auf dem beschränkten Felde meiner Quellenforschungen die
naturwissenschaftliche Methode zu befolgen, und weit entfernt,
die Ergebnisse meines Strebens für unanfechtbar zu halten, hoffe
ich dennoch, den Kärmerdienst für den Königsbau der Zukunft
nicht völlig nutzlos zu* verrichten.
Zu seinen Früchten zähle ich die zu den früher herrschenden
Anschauungen im Gegensatz stehende Auffassimg der Persönlich-
keit und Politik des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximi-
lian's I. von Bayern. Für diese ist nun die Angelegenheit, welche
ich hier behandeln will, von besonderer Bedeutung.
Trieb nämlich Maximilian, wie ich behauptet habe, bis
zum Jahre 1608 lediglich Territorialpolitik im engsten Sinne,
so erscheint es befremdlich, dass er sich um die Kaiserkrone
bewarb, deren Besitz ihn in der Ordnung der zerrütteten Ver-
hältnisse seines Landes behindern und in unabsehbare Verwick-
lungen führen musste. Es hat sich mir daher, als ich zuerst
über seinen Kaiserplan berichtete \ die Vermuthung aufgedrängt,
dass derselbe von seinem Vater, Wilhelm V, welcher die Regie-
rung 1598 niedergelegt hatte, sich aber auch später noch ab
* In dem Aufsatze: Die Verhandlungen über die Nachfolge Kaiser
Rudolfs II. in den Jahren 1581—1602, Abhandlungen der Baierischen
Akademie d. Wiss. III. Classe XY, I, 1 ff. Ich führe denselben weiterhin
mit »Nachfolge" an.
44 ^' Stieve.
und zu in die politischen Angelegenheiten mischte, ausgegangen
sei und dass auch die weitere Betreibung der Sache vorzugs-
weise durch jenen vielgeschäftigen und mit kurzem Blick nach
Vortheil und Ehre für seine Familie suchenden Herrn erfolgt sei.
Diese Annahme wird jetzt durch eine Reihe von Schrift-
stücken, welche mir erst vor kurzem bekannt wurden \ vollauf
bestätigt, ja es erweist sich, dass Maximilian sich anfangs gegen
die Anregung seines Vaters durchaus ablehnend verhielt. Da
nun jene Acten auch sonst viel Wissenswerthes mittheilen, möge
es mir gestattet sein, hier über ihren Inhalt zu berichten und
einige von ihnen zu veröffentlichen.
Im Sommer des Jahres IGOO schickte König Heinrich IV.
von Frankreich den Marschall Boisdauphin mit verscliiedenen
Aufträgen '^ zu Kaiser Rudolf II. Er hegte damals die Absicht,
die Kaiserkrone für sich zu erwerben ^ und sein Gesandter suchte
daher bei den Reichsfürsten, welche er auf der Hin- oder Rück-
reise ansprach, Stimmung für seinen Herrn zu machen ^. Seltsam
unvorsichtige Aeusserungen, welche er oder seine Leute in Prag
fallen Hessen, lenkten aber auch dort die Aufmerksamkeit auf
Heinrich's Absicht und man nahm dieselbe um so ernster, da
man Nachricht hatte, dass der König b^eits beim Kurfürsten
von Trier Schritte zu ihrer Verwirklichung gethan habe. AI3
nun Boisdauphin heimkehrend von Prag nach München reiste,
entstand am kaiserlichen Hofe der Verdacht, dass er den Baieri-
schen Herzog für die Wahl seines Königs bearbeiten wolle,
und wie man einmal Vermuthungen nach München zu richten
begann , lebte auch der früher schon öfter '' gehegte Argwohn
* Sie finden sich im Münchener Staatsarchive, schwarze Abtheilung
Nr. 134/1. Im Folgenden führe ich sie mit Ma. 134/1 an.
^ Vgl. Briefe und Acten z. Gesch. des 30jährigen Krieges V, Register.
^ Nachfolge 73.
"^ Vgl. unten. Der Kurkölnische Secretär Flöcker schrieb am 22. Dec. 1600
an JSpeer: ^Den ambasciator aus Frankreich betreffend, sagen J. chfl. D*.
das es wahr, das derselbe bei Mainz gewesen, aber sie ime niemals apart
audienz geben wollen, sondern inen jederzeit in publicis gehört, aber wie
hoch er seinen könig globt und wie stark er sich mit freundlich keit ver
bunden und das sich auch Mainz seinen könig bevolchen sein lassen wolle^
mit andern vielen complimentis, das Mainz dieses J. chfl. D*. selbsten an-
gezeigt." Ma. 134/1, 258 eigh. Gr. mit Ziffern.
' Vgl. Briefe «ml Acten IV, Register unter Baiern, Kaiserkrone.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 45
auf, dass Maximilian für sich selbst nach dem Kaiserthum
trachte.
Niemand war misstrauischen Vermuthungen in Bezug auf
die Wahlfrage zugänglicher als der Kaiser selbst. Ohne Zweifel
geschah es daher auf seinen Befehl, dass man die Anwesenheit
eines Baierischen Gesandten, des Hofrats Heinrich v. Haslang ^
zu benutzen suchte, um denselben auszuholen.
Am 1 6. August besuchte der kaiserliche Geheimrath Johann
Hildebrand Mecker ^ den Gesandten ohne jede geschäftliche Ver-
anlassung und sagte nach einleitenden Bemerkungen über einen
anderen Gegenstand*, „die Französischen abgesandten Leute**
hätten, „bei dem Fürstenbergischen Frauenzimmer*'^ öffentlich ge-
äussert, ihr Herr werde zum Römischen Könige erwählt werden ;
man wisse nun wohl, dass Heinrich insbesondere mit dem Kur-
fürsten von Trier stark habe verhandeln lassen, hoffe jedoch, dass
Herzog Maximilian die Krone viel eher dem Hause Oesterreich
als Frankreich gönnen werde; der Herzog selbst sei der einzige
Reichsfürst, der nach der Krone trachten oder dafür vorgeschlagen
werden könne, indess werde sich ihm vermuthlich der Kurfürst
von der Pfalz stark widersetzen.
Haslang erwiderte, dass er weder von der Bewerbung Frank-
reichs wisse, noch an eine solche von Seite seines Herrn glaube,
dagegen gehört habe, dass die Brüder des Kaisers um die Nach-
folge stritten, und von diesen werde leicht Einer den Andern
' Vgl. Briefe und Acten V, 106.
'^ S. über ihn Nachfolge, Register.
^ Es befremde den Kaiser sehr, dass Maximilian's Schwager, der Herzog
von Vaudemont, von den Venetianem Bestallung angenommen habe, für
diese Französisches Kriegsvolk ohne vorherige Anzeige durch Yorderöster-
reich und zwar gerade zu der Zeit, als Erzherzog Albrecht dort nach den
Niederlanden durchgereist sei, geführt habe und dasselbe nun ^q^qx\ die
Zengger und Uskoken und also gegen Erzherzog Ferdinand verwenden
lasse. — In dem gleich zu erwähnenden Gutachten der Baierischen Gelieim-
räthe wird daraufhin empfohlen, Maximüian solle durch Haslang in Prag
erklären lassen, Vaudemont müsse wegen der Unzulänglichkeit seines Ein-
kommens fremde Dienste suchen, werde aber am liebsten dem Kaiser dienen ;
andererseits aber möge Maximilian seinen Schwager zur Rücksichtnahme
auf den Kaiser ermahnen.
* Es ist wohl die Witwe des kaiserl. Oberststallmeisters Grafen Albrecht
von Fürstenberg gemeint; vgl. Nachfolge Anm. 129.
46 F. Stieve.
•
hindern können. Mecker stimmte der letzteren Bemerkung bei
und fügte hinzu, „es wäre besser, wenn Erzherzog Maximilian
Römischer König werden könnte, denn sonst möcht« die Krone
Böhmen vom Hause Gestenreich kommen* ^
Zu einer Begründung dieser auffallenden Besorgniss ver-
mochte ihn jedoch Haslang nicht zu bewegen; nachdem er sich
überzeugt hatte, dass der Gesandte nichts zu enthüllen habe,
brach er das Gespräch ab.
Haslang berichtete über dasselbe sofort nach München ^ und
sein Herr, welcher gerade auswärts weilte, forderte seine Geheim-
räthe zum Gutachten über die Anzapfungen Mecker's auf. Jene
empfahlen ihm darauf, er möge in Prag auf etwaige neue An-
fragen ausdrücklich erklären lassen, dass er die Kaiserkrone dem
Hause Oesterreich lieber als irgend einem Andern gönne. Offen-
bar lag ihnen also der Gedanke, dass Maximilian selbst nach
der Krone trachten könne, völlig fern. Indem sie aber an die
Nachfolgefrage erinnert wurden, kam ihnen zum Bewusstsein,
dass deren baldige Ordnung höchst wünschenswerth sei, weil
Kaiser Rudolf seit zwei Jahren in wachsendem Masse an Trüb-
sinn und nervöser Erregung litt und sogar sein Leben gefährdet
erschien^. Sterbe er vor der Neuwahl, meinten sie, so drohe
durch den Türkenkrieg und die in Deutschland «emporgehenden
Empörungen** dem Reiche und der katholischen Religion das
grösste Unheil, wenn nicht völliger Untergang. Ganz besonders
beunruhigte sie die Bewerbung des Französischen Königs. An
der Ernsthaftigkeit derselben zweifelten sie nicht, denn Bois-
dauphin, der inzwischen bei Herzog Maximilian gewesen war,
hatte von dem Wunsche seines Herrn Andeutungen gemacht
und erwähnt, dass derselbe vor kurzem bei den meisten prote-
stantischen Fürsten Gesandte gehabt habe*. Es schien ihnen
daher „ sonnenklar", dass er seine Wahl bereits angelegentlich
* Dass hier Erzherzog Maximilian genannt wird, ist so befremdlich,
dass ich an einen Schreibfehler Haslang's glauben möchte. Andernfalls
bleibt nur die Annahme, dass Rudolf Mecker beaul'tragt hatte, durch die
Nennung Maximilians zu erkunden, ob ßaiem den Erzherzog Matthias za
unterstützen gedenke.
^ 1^;. August 1600, Ma. 184/1, Anhang fol. 9 eigh. Or.
^ Nachfolge 33 ff.
* Das Nähere über seine Aeusserungen s. Beilage III.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 47
betreibe, und sie fanden die Lage um so bedenklicher, als der
König von den Deutschen Protestanten, „hoch ästimirt" werde
und zu einem grossen Kriege rüste. Dass er die Waffen, wie
er vorgebe, gegen Savoyen oder für die Holländer erheben wolle,
hielten sie nicht für glaublich, weil Boisdauphin versichert habe,
dass der Streit mit Savoyen beigelegt sei, und weil der Friede
von Vervins noch zu jung sei, als dass Heinrich ihn wieder
brechen könne. Gewiss, meinten sie, seien also des Königs Rü-
stungen „auf nichts anders als auf unverhofften fal futurae suc-
cessionis angesehen**.
Auf Grund dieser Ausführungen befürworteten nun die Räthe,
dass Maximilian die Aeusserungen Boisdauphin's dem Kaiser
durch Courier mittheilen, denselben zur Ordnung der Nachfolge
ermahnen und sich erbieten solle, nach äussersten Kräften zu
derselben mitzuwirken, ja auf Wunsch Rudolfs zu eingehender
Erörterung der geeigneten Massnahmen persönlich nach Prag zu
kommen. Ausserdem empfahlen sie, der Herzog möge, da Bois-
dauphin erwähnt habe, ein Gesandter seines Oheims, des Kur-
fürsten Ernst von Köln sei in Paris, um Auskunft über den Zweck
dieser Gesandtschaft und um Unterstützung seiner an den Kaiser
gerichteten Vorstellungen bitten K
Maximilian fand die Angelegenheit so wichtig, dass er, wie
er es in solchen Fällen zu thun pflegte, vor seiner Entschliessung
durch den Oberstkanzler Donnersberg den Rath seines Vaters
einholte*. Wilhelm stimmte den Geheiraräthen zu und wies
Donnersberg an, die beiden vorgeschlagenen Briefe zu verfassen.
Nachdem ihm jedoch dieselben^ vorgelegt worden waren, kamen
er, Donnersberg und der inzwischen von Maximilian's Hoflager
nach München zurückgekehrte Hofkanzler Gailkircher überein,
dass das Schreiben an den Kaiser zurückzuhalten sei, bis man von
Kurfürst Ernst Antwort erhalten habe, da dieser, der sich früher
^ Gutachten vom 26. Augast 1600, Ma. 134/1. Anhang fol. 11 Cpt.
und fol. 30 Or. von Donnersberg's Hand.
' Wilhelm wurde dabei um die strengste Geheimhaltung, welche auch
den Geheimrathen eingeschärft worden war, gebeten; er versprach, nicht
einmal mit seiner Frau davon zu reden, „dan ob sie wol ain verstendige
färstin, so nemb sie sich doch um dergleichen Sach w^enig mehr an, sonder
wart irer andacht ainig und allain aus".
' Ma. 134/1 Anliang fol. 15 und 22 Cpt. von Donnersberg.
48 F. Stieve.
in der Nachfolgesache „vil und heftig bemuet" ^ sich vielleicht
beleidigt fühlen werde, wenn sein Neflfe ohne seinen Rath vor-
gehe. Zugleich äusserte nun Herzog Wilhelm den Wunsch,
„man mechte in besagtem concept [an Ernst] auslassen, das*
sein Sohn „zur cron nie kain gedanken gehabt und auch noch
nit habe** ^.
Aus dem Mitgetheilten erhellt, dass Wilhelm anfangs nicht
an eine Bewerbung für Maximilian gedacht hatte und erst bei
weiterem Ueberlegen aus sich selbst auf einen Plan zurück-
gekommen war, den er schon zehn Jahre früher vorübergehend
gehegt hatte ^.
Bei Maximilian fand er indess damit keinen Beifall. Der
Herzog, welcher auf seinen Vater stets die grösste Rücksicht
nahm, tilgte allerdings die von jenem beanstandete Stelle, fügte
jedoch dafür zweimal eine gleichbedeutende Wendung ein. Sein
Verlangen ging eben damals noch lediglich nach jenen allge-
meinen Zielen, welche er seinem Oheim Ernst bezeichnete, indem
er ihm versicherte, die Ordnung der Nachfolge werde ihnen und
ihrem Hause grosses Verdienst vor Gott, ewigen Dank des Vater-
landes und hohes Ansehen bei Jedermann verschaflFen **.
Als Kaiser Rudolf gleich danach Auskunft über die Wer-
bung Boisdauphin's, der angeblich Baiems Unterstützung für die
Wünsche seines Königs nachgesucht habe, begehrte und Mit-
theilung weiterer, auf diese Angelegenheit bezüglicher Nach-
richten verlangte '', theilte Maximilian nicht nur alle Aeusserungeo
des Franzosen getreulich mit, sondern erklärte sich auch unter
eifrigen Betheuerungen seiner Treue und Willfälirigkeit zu weitereJ*
Verständigung durch einen Vertrauten bereit^.
» Vgl. Nachfolge 21 ff.
* Donnersberg an Herzog Maximilian 9. September ICOO, Ma. 1341
Anhang fol. 26, eigh. Or.
3 Nachfolge 83. * S. Beilage I.
** 13. September 1600. Ma. 134/1, 238 Or.
'• 22. September IGOO. A. a. 0. Anhang fol. 28 Cpt. v. Donnersberg
mit eigenhändigen Aenderungen und Zusätzen Maximilian's. Das. 240 Copie
von Donnersberg's Hand. Ursprünglich enthielt das Schreiben das Anerbieten
zu persönlicher Besprechung. Maximilian änderte es in der oben angegebenen
Weise, denn er mochte es seiner Würde nicht angemessen erachten und
Misstraueii des Kaisera besorgen, wenn er sein Kommen ohne Weiteres
antrüge.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 49
Seine Antwort gelangte indess nicht an den Kaiser. Ein
eigenhändiger Vermerk Maximilian's ^ meldet: „Diss schreiben ist
Dr. Gailkhirchem, J. MS ad manus proprias zu liefern, zugestellt
worden. Weil dan Gailkhircher von J. M*. befelch empfangen,
solches nit von seinen handen zu geben, sondern dass es J. W.
von ihm selbs empfangen welle, also hat er vast in 4 monat
zugewart, hemacher abgereist und das schreiben ohnerbrochen
wider eingelifert. Weil dan von J. M*. seither nie angemant
worden, also ist es verbliben und nit weitter abgangen.**
Ende September 1600 gedieh Rudolfs Krankheit zu jenem
heftigen Ausbruche, welcher die Entlassung seiner Minister Rumpf
und Trautson herbeiführte, ihn nahezu völlig unzugänglich machte
und seinen Tod in unmittelbare Nähe zu rücken schien ^. Ohne
^ Auf der in der vorstehenden Anmerkung erwähnten Copie.
* Vgl. Nachfolge 48 ff. 60. Einige weitere Nachrichten über
Rudolfs Zustand geben Berichte des Nuntius zu Graz, Grafen Hieronymus
Portia, deren Mittheilung ich Hm. Dr. K. Mayr-Deisinger verdanke, und
ein Brief des KurkOlnischen Geheimsecretärs M. Flock er. Ich stelle die-
selben hier zusammen. Portia an Hz. Maximilian: Graz 1600 Oct. 30.
»Dello stato di S. M*^ sempre si dice il medesimo, ch6 sia pericoloso et
in dies dat inditia melancoliae et opinantur aliqui, quod Imperator morietur
ex iraprovifo. Patitur ex nocte periculum suffocationis propter repletionem
et quia precipuus medicus volebat occurrere aliqua medicina, est dimissus - -.
Dicitur noster Imperator suspicari, ne daret venenum. Qualis miseria!
Auditur etiam, qiiod S. M. mandaverit, ut capucini discederent ex Praga,
fied archiepiscopus cum nobilibus regni aliquo modo se opposuit." Ma. 311/23,
^ eigh. Or. mit Ziffern. — Flöcker an Ulrich Speer: Butzbach 1600
I^eceraber 11. , Wegen Jrer M*. hat J. chfl. D^ secretarius [wohl der unten
«rwahnte Khain; vgl. Nachfolge 62], so die mundliche anbringung von
^rzh. Mathias gehabt, schier eben dieselbe zeitung einbracht, wie E. V.
überschrieben, allein über dasselbe referiert, das als Mathias zu Prag an-
konien und audienz begert, dieselb aber lang nachher erlangt, das J. M*.
^^n erzh. Mathias gar unlieblich und sauren gesichts empfangen und ge-
^Rt, ob erzh. Mathias derwegen ankörnen were, J. M^ aus irer dignitet
*^ setzen und umbs leben zu bringen. Hiebei hat nun erzh. Mathias* ver-
^^Idt, (las hiebevom ein contractus im königreich Böheim gemacht worden
^®re, da J. M*. ableibig wurden, das alsdan der neebst brueder 8uccedirn
wlle und were solcher contractus nit bei der band, so weren auch die
leiste herren, so denselben underschriben , verstorben; begert also erzh.
Mathias bei J. chfl. D'. wie auch von Mainz und Trier dero rat, wessen
^^ sich hierin zu verhalten, und hat Mathias an J. chfl. D*. und Mainz,
item an Trier in gleichem Inhalt geschriben, wie E. V. ab disem neben-
"genden schreiben [vgl. Nachfolge S. 62 ff.] zu sehen und solches wieder-
Deuteche Z^itachr. f. Geschichtsw. I89i. VI. l. 4
50 F. Stieve.
Zweifel rührte es daher, dass der Kaiser den Brief Maximilian's
weder in andere Hände gelangen lassen wollte, noch sich zu
dessen persönlicher Entgegennahme entschliessen konnte.
Die Steigerung seines Leidens trieb nun aber um so dringen-
der zur Neuwahl und vermehrte die Besorgniss vor einem Zwischen-
reiche, während sich zugleich zeigte, dass er durchaus abgeneigt
sei, irgend einen seiner Brüder zum Römischen Könige erheben
zu lassen. Unter diesen Umständen kam man in München auf
den Plan, die Deutsche Krone für Maximilian zu erwerben,
zurück.
Gewiss gab dazu nicht die — leider nicht erhaltene —
Antwort des Kurfürsten von Köln auf die oben erwähnte An-
frage Maximilian's Anlass; Ernst's späteres Verhalten schliesst
eine solche Vermuthung aus. Maximilian selbst aber dürfte den
Gedanken anfangs wiederum bekämpft haben, denn ein Gutachten
umb zurückzusenden. — So weren J. M*. auch unveniehens di nacht nacber,
als dises vorgelaufen, im bett aufgewischt und gesagt, es weren erzh.
Mathias vorhanden, J. MS umbs leben zu pringen, bevelhen derowegen, da«
man in die statt gehen und fünfhundert man pringen solle, so J. M*. ver-
wachten möchten. So were auch J. MS camerdiener ins zimer gangen und
hete darinen ein geschirr underm bett gefunden, so voll underschiedlicher
kreutter gewesen. Hat man also die meinung, das es durch die concubio
geschehen sein solle. Sonsten hetten auch J. MS bei der elevation in der
mess kein ruhe. Auch were eines tags der camerdiener hineiukomen and
hette J. MS gefunden, das sie die spitze von der wöhr an die brüst geseUt
und das gefess auf die erden. Also, da er nit darzu komen, vielleicht
J. MS sich erstochen hetten, das also grosse gefahr dabei ist.* Ma. 134 1, 254
eigh. Or. grossenteils in Ziffern. — Portia an Hz. Maximilian: Grax
1600 December 19. «Dello stato del Imperator semper peius habetur et quo
tandem res veniet. ignoratur cum timore. Quod scriptum fuit de capucinw
idem habetur tentatum esse aliquid contra Jesuitas, sed nihil adhuc ess6
deliberatum. Dictum est, Imperatorem vehementer horrere S. S**"" c'
nuntium et quasi a papa omnem suum morbum procedere, quod S. S*»* *
multo tempore tractaverit, ut fieret rex Romanus, et propterea fuisse pro-
curatum maleficium ab illo, et similes nugas. Ideo maxime verendum d<
aliqua tragedia. S. St*s^ ut mihi scribitur, cogitavit de mittenda aliqu*
persona ad electorom Coloniensem secretissime , ut precaveatur, quanfcuifl
lieri potest.** Ma. 311/23, 77 eigh. Or. meist in Ziffern. — Derselbe an
denselben: Graz 1601 April 11. „De sanitate Caesaris eadem prout
hactenus res. Dictum est etiam, quod singulis noctibus ipse Caesar ebrius
ferat cubitum et quod nimis multum et comedat et bibat, ita ut conseqiientift
non possit esse bona.** A. a. 0. 106 desgl.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 51
des Oberstkanzlers Donnersberg \ welcher sich in der Regel mit
den Anschauungen und Absichten seines Herrn vertraut zeigt,
sprach sich, die Wahl des Erzherzogs Ferdinand befürwortend,
aufs Entschiedenste gegen die Baierische Bewerbung aus und
wollte eine solche nur in dem Falle zulassen, wenn die Erhebung
eines Oesterreichers unmöglich, dagegen die eines Ausländers
oder Ketzers wahrscheinlich sei.
Wir dürfen also annehmen, dass auch diesmal von Herzog
Wilhelm die Anregung ausging und dieser es war, welcher den
von Donnersberg widerrathenen Entschluss durchdrückte. Hier-
für zeugt mit grösstem Gewichte der Umstand, dass in der Folge
vorzugsweise Wilhelm, welcher sich sonst politischen Arbeiten
stets entzog, und sein Vertrauter, der Geheimrath Ulrich Speer,
die Verhandlungen über die Wahlfrage führten ^.
Welche Gründe Maximilian's Einwilligung erwirkten, erfahren
wir nicht. Vielleicht bestimmte ihn überwiegend die Rücksicht
auf seinen Vater, indess ging diese doch nicht so weit, dass er
sich auf ein Unternehmen eingelassen haben würde, welches ihm
unausführbar oder mit den Pflichten seines Fürstenamtes unver-
einbar erschienen wäre. Mithin muss er den von Donnersberg
vertretenen Anschauungen entsagt haben. Er war ja auch erst
27 Jahre alt und die übergrossen Lasten und Sorgen der Regie-
rung hatten ihm noch nicht Zeit gelassen, sich von der über-
lieferten Kurzsichtigkeit deutscher Territorialpolitik zu befreien
und Verständniss für die Bedeutung der in Deutschland und in
Europa wirksamen politisch-kirchlichen Gegensätze zu gewinnen.
Anderseits besass der althergebrachte eifersüchtige Groll seines
Hauses gegen die Habsburger gerade in seiner Brust besondere
Starke und wie sein hochstrebender Ehrgeiz durch den Glanz
der Kaiserkrone gelockt werden mochte, so dünkte es vielleicht
seinem ständischen Bewusstsein nach dem Beispiele so vieler
öderer Reichsfürsten räthlich, das Kaiserthum nicht im Habs-
Wgischen Hause erblich werden zu lassen. Mit voller Seele
gab er sich freilich wohl noch immer nicht dem Plane der Be-
werbung hin; sonst würde er seiner Art nach die Ausführung
* S. Beilage II. Es scheint mir zweifellos , dass die Schrift in diese
''•eit gehört.
[ ^ Vgl. auch Nachfolge Anra. 283.
52 ^' Stieve.
desselben mit grösserem Nachdrucke betrieben haben: aber That-
sache ist, dass Speer sowohl in seinem wie in seines Vaters
Namen zu Kuifürst Ernst gesendet wurde, um dessen Unter-
stützung zu erbitten.
Dieser kluge und erfahrene Herr trug sich mindestens schon
seit dem Beginn des Jahres 1600 mit dem Gedanken, die Krone
dem Erzherzog Albrecht, dem Statthalter der seinen Stiften be-
nachbarten Spanischen Niederlande, zuzuwenden und gegen die
Münchner Wünsche hegte er sicher von vornherein jene durch-
schlagenden Bedenken, welche von seinen Vertrauten offen da-
wider geäussert wurden '. Vermuthlich hielt er es jedoch für
vergeblich, gegen den Eigensinn und die Begehrlichkeit seines
Bruders zu kämpfen, und besorgte er, durch Abmahnungen ledig-
lich dessen Unwillen zu erregen und sich die Möglichkeit der
Leitung und Ueberwachung des Münchner Vorgehens zu ent-
ziehen Er begann daher ein böses Trugspiel. Speer wurde
mit dem Versprechen abgefertigt, dass der Kurfürst sich die von
demselben vorgetragene Sache und das Beste des Baierischen
Hauses treulich angelegen sein lassen werde ^ ; anderseits aber
setzte Ernst die schon vorher begonnenen Bemühungen, die Ab-
haltung eines Wahltages zu bewirken^, fort, obgleich auf der
Hand lag, dass die Bewerbung Baierns keinen Erfolg haben
könne, so lange Kaiser Rudolf lebe und sein Ansehen zu Gunsten
seines Hauses geltend machen könne ^.
Eine Zusammenkunft der drei geistlichen Kurfürsten, welche
den Wahltag vorbereiten sollte, fand auf Ernstes Drängen An-
* Vjürl. Nachfolgt* t)7 und 84 t*.
■^ Rückbe^laubiguDgen für Sj»eer an die Baierischen Herzöge. Hirsch-
berg [in Westfalen] den 3. November 1600, Ma. 134/1, 244 und 246 On-.
Der Kurfürst bemerkt darin, er habe sich mündlich oifen gegen Speer er-
klärt, doch kann das nach dem oben mit^etheilten Inhalte der Schreiben
und nach dem weiteren Verhalten der Baiem nicht wahr sein.
' Vgl. Nachfolge Anm. 219. Nach einem im Wiener Staatsarchiv.
Keichstagsaoten fasc. 30 vorliegenden Auszuge aus den Mainzer W^ahlacteu
schlug Kaspar von Fürstenberg schon am 25. September 1600 zu A.schaffen-
burg im Auftrage Plmst's eine Besprechung der geistlichen Kurfürsten vor
und wurde dieselbe von Mainz für den 3. October bewilligt. Wesshalb pie
nicht stattfand, ist nicht ersichtlich.
■» Vgl. Nachfolge Sr».
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 53
•
fang December KiOO zu Aschaffenburg statt \ Kurz vorher war
sein Secretär Khain aus Prag zurückgekehrt, welchen dort Erz-
herzog Matthias mit Beglaubigungsschreiben an die geistlichen
Kurfürsten ausgestattet und beauftragt hatte, den Zustand des
Kaisers zu schildern und zu bitten, dass die Kurfürsten zur Ver-
hütung des daraus drohenden Unheils mitwirken möchten*. Ernst
stellte nun in AschaflFenburg seinen Amtsgenossen die Briefe des
Erzherzogs zu und theilte ihnen den Bericht des Kaisers mit.
«Habens Mainz und Trier cum admiratione et dolore angehört
und die credenz in buessen gesteckt, sonsten aber von keiner ant-
wort wenig oder viel nichts merken lassen.** Das damals lebende
Geschlecht betrachtete wie jede obrigkeitliche Würde so insbesondere
die höchste weltliche Krone als unmittelbar von Gott übertragen,
gestützt und überwacht, und war daher gegen deren Inhaber von
tiefster Ehrfurcht erfüllt. Besonders stark waltete dieses Gefühl
im Kurfürsten von Mainz; er war „durchaus der opinion, man
solle Ihre Majestät toleriem, Gott möcht's zur besserung schicken*,
und sogar den Vorschlag Ernst's, dass man den Administrator
von Kursachsen bewegen solle, nach Prag zu reisen und den
Kaiser zur Ordnung der Nachfolge zu drängen, verwarf er un-
bedingt, weil ein solcher Besuch den Zorn und die Schwermuth
Rudolfs steigern werde. Der Kurfürst von Trier stimmte ihm
bei ^ und er sowohl wie Mainz enthielten sich jeder Aeusserung
* Die über diese Nachiolge 69 mitgetheilten Nachrichten ergänze
ich hier aus folgenden Briefen : Kurfürst Ernst an Herzog Wilhelm 11. Dec.
1600, Ma. 134/1, 256 eigh. Or. Ernst's Secretär M. Flöcker an Speer
22. und 28. December und 17. Januar 1001, das. 258, 266 und 260 eigh.
Orr. mit Ziffern.
- Vgl. Nachfolge 63. Den dort mitgetheilten dunklen Schlusssatz der
Briefe des Erzherzoge deutete Kf. Ernst nach Flöcker's Schreiben vom
28. December dahin, dass es dem Kaiserthum, dem Hause Oesterreich und
der katholischen Religion Schaden bringen werde, wenn der Kaiser abgesetzt
würde oder sich selbst umbrächte.
' Eine ähnliche ergebungsvolle Zurückhaltung beobachteten die beiden
Kurfürsten auch in einer anderen, für das Reich höchst wichtigen An-
gelegenheit. Die Eroberung der Grenzfestung Kanisza durch die Türken
hatt« den Hz. Maximilian bewogen, sich wie an andere Fürsten [vgl. Briefe
und Acten V, 552] so auch an die geistlichen Kurfürsten mit der Mahnung
zu wenden, dass man die Wiedergewinnung des Platzes mit allen Kräften
anstreben müsse. Flöcker an Speer 11. Dec. 1610. Ma. 134/1, 254 eigh. Or.
Kf. Ernst vertrat die Sache in AschafFenburg mit Eifer, aber Mainz und Trier
54 F. Stieve.
über den etwa zu wählenden Nachfolger ^ Ernst erreichte trotz
allen Bemühungen nichts, als dass der Administrator von Kur-
sachsen um Rath gefragt wurde, ob ein Kurfürstentag zu be-
rufen sei; man wollte es ihm überlassen, „der Katze die Schelle
anzuhängen*', war jedoch von vornherein überzeugt, dass auch
er es nicht wagen werde, ja Mainz und Trier hofften dies ohne
Zweifel sogar. Ersterer war nicht zu bewegen, dass er die
Punkte, welche auf dem Kurfürst^ntage berathen werden sollten,
bezeichnete, und als Kurfürst Ernst seinen Geheimrath Arnold
von Bucholz nach Dresden abordnen wollte, um den Admini-
strator zu Gunsten des Wahltages zu bearbeiten, sträubte sich
Mainz dagegen und gab zu verstehen, dass er als Erzkanzler
die Leitung in der Wahlangelegenheit für sich allein beanspruche.
Das hielt freilich den Kölner nicht von der Gesandtschaft ab,
mit Befriedigung konnte er indess gewiss nicht auf die Aschaffen-
burger Verhandlungen zurückblicken.
Nichtsdestoweniger versicherte er seinen Verwandten, da«s
lehnten es ab, eine Mahnung der sämmtlichen KurfQrsten an den Kaiser zu
veranlassen, ^dan solche sachen von dahero folgen müssen und seie nit der
prauch, das die churfürsten den kaisser diesserhalb ansuchen sollen**. Hier
wirkte freilich auch wohl die Scheu mit, den Türkenkrieg zur Reicbssacbe
zu machen und eine Steuerpflicht des Reiches zu begründen. — Die Be-
mühungen Maximilian's für Kanisza könnte man übrigens vielleicht davon
ableiten, dass er sich durch seinen Eifer gegen die Türken für die Kaiser-
krone habe empfehlen wollen : er betrachtete indess die Abwehr jener längst
als eine für das Reich und insbesondere für Baiern höchst dringliche An-
gelegenheit. Vgl. Briefe und Acten IV, 76 und 429 Anm. 1, sowie an
vielen anderen im Register des IV. und V. Bandes unter Baiem, StelluDg
zum Türkenkrieg und Maximilian I.. Türkenkrieg bezeichneten Stellen.
' Flöcker erwiderte am 28. December auf hierher bezügliche Be-
merkungen Speer's : ^Dass Speer schreibt, das Mainz so secret sei und das
er sich nicht« hab lassen lauten, non est mirum iis, qui norunt ejus ingeniuin.
Von Trier non habetur ex ore ipsius, sondern von seinem canzler [Peter
Schneid] und glauben J. kfl. D^ [Erast] gar nit, quod sit ex afFectiose
sonder vilmehr propter qualitates, dan Jhrer M^ brüder humores, die sein
nunmehr im reich also bekannt, das es keins andern disciferim [!] bedarf*.
Oifenbar hatte Flöcker vorher eine dem Hz. Maximilian günstige Aeusserung
Triers berichtet und wollte nun die in München dadurch erweckten Hoff-
nungen abschwächen, dass er sagte, sie sei nicht aus der Neigung Triers,
Maximilian zu wählen , hervorgegangen , sondern beziehe sich nur auf die
Schätzung der Eigenschaften Maximilian s im Vergleich zu denen der Erz-
herzöge.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 55
die Zusammenkunft ziemlich gut abgelaufen sei und er mit Hoff-
nung in die Zukunft blicke, gab sich den Anschein, als erwarte
er den baldigen Zusammentritt eines allgemeinen Kurfürstentages,
und stellte in Aussicht, dass seine Räthe dort die der anderen
Kurfürsten ausholen und für Baiern gewinnen würden. Nur in-
sofern gab er seiner wahren Gesinnung Ausdruck, als er be-
merkte, die weltlichen Kurfürsten würden gewiss wie Mainz bei
Lebzeiten des Kaisers nicht wählen wollen, und als er betonte,
dass man mit grösster Verschwiegenheit und Vorsicht zu Werke
gehen müsse. Man solle „praetendiern**, rieth er, doch müsse
es geschickt und behutsam geschehen, damit, wenn die Sache
misslinge, Baiem keine Schande oder Feindschaft erwerbe, und
Yor allem sei nicht zu eilen, da keine Gefahr im Verzug Hege.
Bei den Münchnern, oder wir dürfen wohl sagen, bei Herzog
Wilhelm war jedoch keine Geduld vorhanden. Der Geheimrath
und Speierer Domherr Adolf Wolf von Gracht, genannt Metter-
nich, würde nach Heidelberg geschickt, um bessere Beziehungen
zu dem reformirten Witteisbacher anzubahnen ^, und Ernst wurde
gedrängt, zur Beförderung des Kurfürstentages nach Prag zu
reisen.
Der Kurfürst erklärte es für unzulässig, diesem Ansinnen
zu entsprechen, denn er werde sich dadurch seinen Amtsbrüdern
verdächtig machen und hinfort ^kein instrumentum in dieser
Sachen sein können*. Dabei betheuerte er aber seinen Eifer für
den Münchner Plan und versicherte keines Sporns zu bedürfend
Als er dann Anfang Januar 1601 aus München die Nachricht
erhielt, dass die Erzherzöge Matthias und Ferdinand des Letz-
teren Geheimsecretär Peter Casal an ihn abgeordnet hätten, um
ihn zur Reise nach Prag zu bewegen ^, und als er nun von seinen
* üeber das Ergebniss der Gesandtschaft bemerkte Flöcker in seinem
Briefe vom 17. Januar 1601 : ,Des Mettemich Verrichtung bei Pfalz ist eben,
wie J. chfl. D'. [Ernst] alzeit gesagt hat, nemblichen das sich Pfalz umb
nichten nit annemen; die rät führen das ganz wesen und hat J. chfl. D^
gleichwoll gern gehört, das sich der canzler [Kristof von der Grün] inter
conversandnm soweit ausgelassen, das er selbst bekennen muss, man hab
vil unnötiger streit und Unrichtigkeiten und das diese gefahren die herrn
müssen zusammenpringen. Die zeit und erfahrenheit wirds mitpringen, wie
sie zu frieden und einigkeit und zu remedierung dieser gefahr geneigt sein".
» Kf. Ernst an Hz. Wilhelm 23. Dec. 1600, Ma. 134/1, 242 eigh. Or.
' Vgl. Nachfolge 66.
56 F- Stieve.
Verwandten ermahnt wurde, den Besuch zu versagen, liess er
denselben melden, er werde keineswegs einwilhgen und es sei
auch nicht zu besorgen, dass die andern geistlichen Kurfürsten
ihn zu der Reise beauftragen würden, ^dan Mainz seie nit allein
so timidus als ein hass vor der trommel, sondern er tragt J. M'.
solchen respect, das er sich nicht leicht werd bewegen lassen.
J. M^ im geringsten etwas proponirn zu lassen, so den kaiser
oflFendirn möcht, dan er vorhin woU weiss, wie odiosa diese materia
sei, sonderlich auch J. M^ in privatis actionibus mass oder Ord-
nung zu geben und vorzuschreiben"; ebenso werde sich , Trier,
der novus ist^ und in vil weg J. M^ gnad bedarf, weil htieten,
dem kaiser sich zu opponirn**; er selbst aber müsse „gedenken,
wan in rebus conscientiae der confessarius beim kaiser nichts
kan ausrichten, welches doch sein principale officium ist, der
auch mehr macht hatt als ein ander, mit im zu reden, so werden
dergleichen officia weiter nichts effectuirn, als des kaisers ewig
ungenad auf den hals zu legen**. Als sein Ziel bezeichnete
Ernst nach wie vor die Abhaltung des Kurfürsten tages und in
München musste man in dem Glauben, dass er dort Maximilian's
Wahl betreiben wolle, dadurch bestärkt werden, dass er den
Erzherzog Matthias, welcher als der älteste unter den Erzherzögen
den nächsten Anspruch auf die Krone besass, für unfähig er-
klärte ^.
Casal erhielt nun auch wirklich von Ernst eine durchaus
abschlägige Antwort^. Dieselbe war indess entweder von vornherein
* Der Kf. Lothar von Metternich war am 7. Juni 1599 erwählt worden.
^ »Mit erz. Matthias ist Coln durchaus der mainung, das er nit aptos
seie." heisst es in dem oben benutzten Briefe Flöcker s vom 17. Januar 1601-
Es wird dort auch bemerkt: Speer hat von einer Vermuthunj?, ,das en.
Matthias erzh. Ferdinand's muetter ein hofFnung j^emacht habe", geschrieben;
der Kf. meint, dass man sich fleissig danach erkundigen müsse. Es handelt
sich hier wohl nicht um eine Heirath des Matthias mit der alten Erzherzogin
Maria, sondern um die mit einer ihrer Töchter, doch ist auch von letzteren»
Plane sonst nichts bekannt.
' Vgl Nachfolge 71. Flöcker berichtete am 28. Januar 1601 im
Auftrage Emst's an Speer über die Verhandlungen mit Casal und bemerkte:
^So vil seinen herrftn [Erzherzog Ferdinand] betrifft, hat er nit bekennen
wollen, das er praetendier; er hab gar kein ambitiosam humorem; doch
s>ovil zu verstehen geben hisce verbis : wan das gluck wollte, so würd mans
nit ausschlagen.** Ma. 134/1, 209 eigh. Or.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 57
nicht aufrichtig gemeint und bezweckte nur, dem Argwohn des
Kaisers auszuweichen, oder Ernst Hess sich doch rasch durch
Erzherzog Albrecht und durch die sich ihm aufdrängende 6e-
wissheit, dass der KurfÜrstentag nicht zu Stande kommen werde ^,
umstimmen. Schon ehe noch zwei Wochen verstrichen waren,
bemühte er sich darum, eine Einladung vom Kaiser zu erhalten*,
und sobald dieselbe im Mai 1601 eingetroffen war, brach er
nach Prag auf.
Er gab davon seinen Verwandten Nachricht und stellte
ihnen anheim, ihm in Eger durch einen Gesandten Mittheilungen
machen zu lassen. Da zeigte sich nun wieder, dass Herzog
* Vgl. Nachfolge 70. In dem oben S. 52 Anm. 3 erwähnten Aus-
zage wird auch ein nach dem Aschaifenburger Tage verfasstes Gutachten
des Mainzer Secretärs Peter Kraich erwähnt, welches ausführte, dass zu
einer bei Lebzeiten eines Kaisers zu haltenden Wahl stet« dessen Zustimmung
als unerlässlich betrachtet worden sei; wolle man aber den KurfÜrstentag
auf Grund des Kurvereins berufen, so stehe im Wege, dass Pfalz und Trier
noch nicht Mitglieder des Vereins seien; auf Grund der Goldenen Bulle
endlich könne Mainz einen Kurfürstentag nur nach dem Tode des Kaisers
anberaumen.
' Vgl. Nachfolge 82. Den Anlass zu Emst's Anerbieten an da:!
Kaiser gab ein Schreiben Rudolfs vom 27. December 1(300, welches lautete:
,Ich bin bericht worden, das E. L. und die geistlichen churfürsten neulich
zu Aschaffenburg beisammen gewesen sein sollen. Ob ich nun woll nit
zweifele, weiln Sie es alle mit mir guet und treulich meinen, es werde von
Inen nichts, so mir nachteilig sein möcht, gehandlet sein worden, so Wolt
ich dannoch gern wissen, was die ursach Irer Zusammenkunft und was Sie
dorten mit einander tractiert. Und ist deshalb mein freundvetterlich be-
geren an E. L., Sie wollen mir solches vertraulich zu wissen thuen und da
vielleicht E. L. und den andern churfürsten allerlei, wie dan die weit nit
feiert, furkommen sein möchte, solchem kein glauben geben, sondern sich
zu mir alles guets und treuherziger, vetterlicher affection, damit ich Dero-
selben woll zugethan versehen. E. L. gutwilliger vetter Rudolf.** Ma. 134/1.
265 Copie. Flöcker bemerkt dazu in seinem Briefe vom 17. Januar 1601 :
,J. chfl. D'. ist gar pprplex, was darauf zu antworten sei. Hat dem werk
noch nit reiflichen gnueg können nachsinnen und es muss doch unverzogen-
lich antwort druf erfolgen, woll änderst Colin sich selbst nit in grossen
verdacht stecken." Da Ernst dann doch erst nach der Rückkehr seines ver-
trautesten Rathes Bille aus Brüssel antwortete, so ist zu vermuthen, dass
er durch diesen den Rath des Erzherzogs Albrecht einholte und dem Kaiser
gegenüber den Verzug seiner Antwort auf dessen am 16. Januar empfangenes
Schreiben mit einer Reise nach Lüttich, w^elche er am 18. antrat, ent-
schuldigte.
58 F. Stieve.
Wilhelm die eigentliche Triebfeder der Wahlbemühungen war
und wie sehr ihm dieselben am Herzen lagen. Er erhielt die
Anzeige seines Bruders zu Mallersdorf in Niederbaieni. Nur
noch wenige Tage waren bis zu demjenigen, an welchem Ernst
in Eger eintreffen wollte, übrig, und Wilhelm scheute weltliche
Mühen nicht minder, als er mit Aengstlichkeit darauf bedacht
war, dem Gottesdienste ausgiebig abzuwarten. Gleichwohl brach
er am 18. Mai in der Frühe auf und reiste mit Speer und nur
drei anderen Begleitern, verkleidet, bei Tage fast ununterbrochen
reitend , Nachts auf Einzelhöfen einkehrend und sich am Sonn-
tage nur eine einzige stille Messe gönnend, nach Tirschenreut
wo er am Sonntag den 20. Abends eintraf. Von dort schickte
er am nächsten Morgen Speer nach Eger voraus, um zu er-
kunden, wann Ernst eintreffen würde.
Speer fand in der Böhmischen Grenzstadt die Kölner Ge-
heimräthe Bille und Groisbeeck. Dieselben hatten soeben ein
Schreiben des kaiserlichen Geheimsecretiirs Barvitius erhalten,
welches bat, der Kurfürst möge seinen Besuch in Prag noch
verschieben, da gerade eine Gesandtschaft protestantischer Reichs-
stände beim Kaiser eingetroffen sei ^ und die Feste Pfingsten und
Fronleichnam vor der Thüre ständen. Sie waren daher überzeugt,
dass ihr Herr einstweilen in sein Bisthum Freising gehen werde,
und da sie besorgen mochten, dass eine Besprechung mit einem
Baierischen Rathe, wenn sie bekannt werde, den Argwohn Rudolfs
oder der anderen Kurfürsten erwecken könne, so drangen sie.
einen Auftrag Ernst's vorgebend, darauf, dass Speer sogleich
abreisen solle; von Freising aus werde ihr Herr mit den Baieri-
schen Herzögen zusammenkommen. Die Mittheilung, dass Herzog
Wilhelm bereits in der Nähe sei, liess sie ihr Verlangen auch
auf diesen ausdehnen, und der Kurfürst selbst wiederholte es,
nachdem er am selben Tage bis auf fünf Meilen von Eger heran-
gekommen war, und seine Räthe ihm Bericht erstattet hatten.
Erst nach mehrfachem Briefwechsel willigte er ein, mit seinem
Bruder in Mallersdorf, wohin derselbe zurückkehren solle, wie
zufallig zusammenzutreffen. Das geschah dann auch am 27. Mai.
und am folgenden Tage fuhren beide Fürsten gemeinsam nach
Freising.
* S. Briefe und Acten V. 541.
Maximilian von Baicm und die Kaiserkrone. 50
Bille hatte Speer in Eger gesagt, „es sei des herrn ehur-
fürsten reis in effetto auf nichts anders angesehen als auf lautere
compimenti und auf sodisfattion , die man dem papst und hauss
Oesterreich geben wollte, die so stark begert haben, das J. D*.
zum kaiser ziehen sollen^; item, das J. D^ sich bei chur- und
fürsten, auch in und ausser reichs in der opinion erhalten, das
sie ir das gemaine wesen treulich lassen angelegen sein, das sie
auch bei J. M*. wol angesehen sein. J. D^ werden aber doch
(sonderlich ultro) dem kaiser weder von der wal eines römischen
königs noch von ichts ^nderm sagen , so auch nur ein wenig
unlustig sein mechte und werden also beim kaiser, wie man
etwan bei Osterreich meinen mechte, gar nit ein pedante [*•]
vertretten; es werde villeicht das raaist gesprech von der alchi-
mia und dergleichen dingen sein.**
Diese Angaben erscheinen gegenüber den uns sonst vor-
liegenden Nachrichten - und gegenüber der Thatsache, dass Ernst
dem Papste als Zweck seiner Prager Reise ausdrücklich die Ord-
nung der Nachfolge bezeichnet hatte ^, als durchaus unwahr.
* Flöcker theilte Speer am 17. Jan. mit, der Kurfürst habe Nachricht,
dass der Pa[)8t seinen Gej*andten Wachtendonck [vgl. Stieve, Witteisbacher
Briefe IV, 168] gar heimlich zu sich berufen und demselben allerlei Auf-
träge in Bezug auf den Zustand des Kaisers und der Christenheit gegeben
habe. Eine Bestätigung hierfür liegt nicht vor. Clemens VIII. selbst schrieb
dem Kurfürsten am 23. Juni 1601 : Wir freuen uns stets über Deine nicht
nur klugen und frommen, sondern auch sehr eifrigen Briefe, worin Du V)e-
zeugst, fiir die überaus wichtige Ordnung der Nachfolge aus allen Kräften
arbeiten zu wollen; ganz besonders aber freut uns Dein letztes Schreiben
aus Hirschberg, worin Du uns Deine Reise nach Prag ankündigest. Wir ver-
trauen, dass Du Rudolf zur Ordnung der Nachfolge bewegen wirst, welche
für die katholische Kirche und die christliche Welt ebenso nothwendig ist,
wie für das Haus Oesterreich ,nam quibus periculis obnoxia sit augusta
domus illa, si imperii majestate destituatur, abliorret animus cogitare."
Ma. 134/1, 298 Copie. Dies Schreiben deutet nicht darauf, dass Clemens
auf die Reise gedrungen oder dem Kurfürsten vorher Aufträge ertheilt habe.
Es beweist auch nicht, dass er die Wahl eifriger, als ich Nachfolge S. 91
vermuthete, betrieben habe, bestätigt dagegen, dass er die Uebertragung
der Krone auf einen Habsburger wünschte. - Vgl. Nachfolge 86 f.
' Vgl. oben Anm. 1. Dass die päpstliche Antwort den Baiem mit-
getheilt wurde, war eine Unvorsichtigkeit, wie sie von Kölner Seite
mehrfach begangen wurde. Vgl. unten. Auch das oben erwähnte Schreiben
des Barvitius wollte Bille nicht niitgetheilt wissen ; er gab vielmehr vor,
der Kurfürst sei von vornherein gesonnen gewesen, nach Freising zu ziehen.
60 F. Stieve.
Bille wollte also die Baiern täuschen, und warum er es wollte,
können wir leicht vermuthen, wenn wir erwägen, dass er kurz
vorher im Auftrage seines Herrn mit Erzherzog Albrecht Ver-
handlungen gepflogen hatte, worüber den anderen Geheimräthen
nichts mitgetheilt wurde ^, und dass ihm, wie Groisbeeck gegen
Speer ausschwatzte, Albrecht jüngst ein eingezogenes Gut,
welches 40 bis 50 000 Gulden werth war, für 10000 überlassen
hatte. Bille besass aber bei Ernst unter allen Käthen desselben
am meisten Einfluss und Vertrauen. Wir werden daher um so
zuversichtlicher annehmen dürfen, dass der Kurfürst selbst die
Erhebung Albrecht's wünschte ^. In jedem Falle ist gewiss,
dass auch er bei der Besprechung mit Wilhelm nicht ehrlich zu
Werke ging.
Er bleibe bei der Ansicht, sagte er seinem Bruder, dass
dessen Sohn „prae tendieren** möge und solle, die Wahl indess
bis nach Rudolfs Tod verschoben werden müsse'^. Falls er
wirklich noch nach Prag reise, werde er dem Kaiser gute Gründe
vortragen, wesshalb derselbe bei seinen Lebzeiten keine Wahl
gestatten solle*. Er glaube, Rudolf wolle den Erzherzog Mat-
thias befördern und auch Erzherzog Albrecht solle diesen be-
günstigen^, „obs im wol etwas selzam für soll kommen sein,
das der Casal die Werbung änderst gethan, als S. D^ gewust
gehabt** ®. Als dann Herzog Wilhelm die Besorgniss äusserte,
Bille, welcher von Eger nach Prag gereist war, „dörfe sich dort
etwas vertiefen und zu schaden handien , weil er dem kaiser
etliche schöne und selzame Sachen bringe und dahero vermuetUch
zu I. M'. kommen würd, oder das er doch mit dem Barvici etwas
abreden oder sich an andern orten verreden dörft*, erwiderte
der Kurfürst, das „solle und werde nit geschehen**; Barvitius
* S. Nachfolge Anni. 274.
- Vgl. Nachfolge 86.
^ In dem oben S. 53 Anni. 1 erwähnten Briefe vom 11. December
hatte Ernst die gegentheilige Ansicht angedeutet und diese bildete ja auch
angeblich die Voraussetzung seiner Bemühungen um die Berufung des Kur-
fürstentages.
* In Prag that er dann das Gegentheil, s. Nachfolge 87.
^ Sicherlich kannte er die wahre Sachlage besser.
* Das bezieht sich wohl auf die Aenderung der zu Schottwien ge-
fassten Beschlüsse; vgl. Nachfolge 63 f.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. Gl
selbst habe dem BUIe empfohlen, ^sich disfalls neutral zu halten*.
Ueber Herzog Maximilian äusserte sich Ernst zugleich sehr
günstig, versprach aus freien Stücken, dass er sich »diss werk
treulich wolle angelegen sein lassen* und sagte seinem Bruder
beim Abschiede, er möge „dissfalls nur mit nie schlafen**.
Etwas offenherziger oder unvorsichtiger erwies sich Grois-
beeck , welcher schon vorher — vielleicht aus Eifersucht auf
Bille — dessen Bedenken gegen die Baierische Bewerbung nach
München mitgetheilt hatte ^. Bille, vertraute er Speer an, hege
die Sorge, dass Maximilian, falls er nicht fiuch Böhmen bekäme,
nicht die Mittel zur Bestreitung der Kosten des Kaiserthums
besitzen und dass er sich des Türkenkrieges nicht so eifrig wie
ein Oesterreicher annehmen werde. Ferner bemerkte er, Erz-
herzog Albrecht trachte zwar nicht nach der Krone, werde sie
indess nicht ablehnen. Daneben nährte aber auch er die Täu-
schung der Baiem, indem er versicherte, sein HeiT würde tausend
Thaler darum geben, wenn er nicht mehr nach Prag zu gehen
brauchte, und indem er Speer mittheilte, der Kurfürst wünsche,
dass Herzog Wilhelm sich in Bezug auf die Wahlsache „noch
etwas deutlicher und besser auffchäte** ^.
Wilhelm und Speer scheinen denn auch kein Misstrauen
geschöpft zu haben ^. Als der Herzog seinem Sohne einen aus-
führlichen Bericht über seine Reise und die Begegnung mit
Ernst ^ zusandte, rieth er demselben, den neu erwählten Kur-
» S. Nachfolge 143 f.
* Hierzu bemerkte Speer: „Das verstehet man nit, wie es gemaint
oder ob es im in ernst also seie, dann J. D^ haben rund gnueg gehandelt.**
^ Wenigstens zeigt sich keine Spur davon in dem gleich zu erwähnen-
den Berichte. An dessen Schlüsse wird nur bemerkt: „Wan diser man
[Bille] widerkumbt, da last sich alles bösser abreden und beschliessen, J. chfl.
DV ziehen gleicii Tort nach Prag oder nit."
^ „Kurze relation von der rais nach Eger und von der Verrichtung
beim h. churfürsten*, Ma. 134/1, 248 Cpt. von Sj^eer. Aus dem Inhalte sei
noch erwähnt: Der Kurfürst meint, Maximilian solle sich beim König von
Frankreich ^eziger gelegenheit** durch eine Gesandtschaft oder auch persön-
lich „per posta* insinuiren, doch werde hierin sein Schwager, der Herzog
von Lothringen, am besten rathen können. Der Kurfürst hat ausser Grois-
beeck, nur zwei Adliche, den Massini [s. Witteisbacher Briefe V Register],
zwei Edelknaben und die Kammerdiener bei sich. „J. chfl. D'. sehen bleich
und übel aus; wollen jetzt medicin brauchen/
(32 F. Stieve.
fürsten von Mainz ^ schleunigst und freundlichst durch einen
Brief oder eine Gesandtschaft zu beglückwünschen, was offenbar
die Kronbewerbung begünstigen sollte, und als Ernst einige
Wochen später nach Prag ging, lieh man ihm in München Geld
dazu ^.
lieber den weiteren Verlauf der Wahlangelegenheit fehlen
längere Zeit alle oder doch eingehende Nachrichten. Wir er-
fahren nur, dass Kurfürst Ernst Anfang Juli 1601 in Prag ein-
traf und im Gegensatz zu den seinen Verwandten gemachten
Mittheilungen die baldige Ordnung der Nachfolge betrieb, dass
er jedoch nichts erreichte und erst einige Wochen nach seiner
Abreise einen unbestimmten Auftrag zur Förderung eines Wahl-
tages vom Kaiser erhielt, und dass er dann auf diesen hin neue
Verhandlungen mit dem Kurfürsten von Mainz anknüpfte, als er
denselben Anfang November 1001, von Freising an den Rhein
heimkehrend, besuchte^. Auch über die Besprechung mit dem
Mainzer sind wir nur ungenügend unterrichtet^, doch ist ein
Schriftstück erhalten, welches den klaren Beweis liefert, dass
Ernst seine Verwandten in der Wahlsache hinterging.
Es wurde jenen mitgetheilt als Gutachten, welches Ernst
dem Mainzer hinterlassen habe, und befürwortete mit einer Reihe
von Gründen die Verschiebung der Wahl ^. Es findet sich aber
nicht in den Mainzer Acten über die Wahlverhandlungen, ob-
wohl dieselben vollständig erhalten sind*^, und in den dortigen
Aufzeichnungen über Ernst's Auslassungen sind nur diejenigen
Gründe des Gutachtens aufgeführt, welche ebensowohl zur Be-
fürwortung wie zur Bekämpfung einer baldigen Wahl dienen
konnten; ja diese erscheinen dort als Erwiderung auf die Be-
* Am 15. Mai war Johann Adam von Bicken Kurfürst geworden. Die
pkurze Relation** bemerkt: „der herr coadjutor zu Cöln ist mit disem
electo gar wol bekant und vertraut**.
2 S. Nachfolge Anm. 289.
3 S. Nachfolge 82 und 87 f. * a. a. 0. S8.
* flJrer chfl. D'. [von Köln] guetachten, so Mainz churf. hinderlaesen
worden. In reditu e Bavaria mense novembre an. 1601."* Ma. 134/1, 275,
von Speer 8 Hand geschrieben.
*' Dies darf um so zuversichtlicher behauptet werden, als auch in dem
oben S. 52 Anm. 3 erw^ähnten Auszuge, welcher sehr eingehend berichtet,
keine anderen Schriftstücke aufgeführt werden als die, welche noch jetzt
vorliegen.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. (33
hauptung des Kurfürsten von Mainz, dass die Berufung eine»
Wahltages unbedingt vom Kaiser ausgehen müsse und ein selb-
ständiges Vorgehen der Kurfürsten unzulässig sei ^ Mithin er-
gibt sich, dass Ernst in Wahrheit das Gegentheil von dem an-
strebte, was er seinen Verwandten vorspiegelte, und dass das
Schriftstück, welches er denselben zustellte, eine Fälschung war.
Bei der Aengstlichkeit, womit die Wahlverhandlungen allen
nicht zum KurcoUegium Gehörenden verheimlicht wurden, hatte
Ernst nicht zu besorgen, dass sein Trugspiel den Münchnern
von Mainz her bekannt werden würde. Einige Monate später
lüftete jedoch die unvorsichtige Redseligkeit Groisbeeck's den
Schleier, womit jenes verhüllt wurde.
Das kümmerliche Ergebniss der Verhandlungen, welche Ernst
mit Mainz und Trier pflog, bildete schliesslich eine gemeinsame
Mahnung der geistlichen Kurfürsten an Rudolf, dass er die
baldige Ordnung der Nachfolge bewirken möge. Mit diesem
Schreiben wurde Groisbeeck nach Prag geschickt^. Auf der Heim-
reise kam er nach München und erzählte Speer, er habe jenes
Schreiben dem Kaiser persönlich überreicht und dann ohne Be-
glaubigung von den Amtsgenossen seines Herrn angezeigt, die
drei Kurfürsten seien in der Nachfolgesache bereit zu thun, was
der Kaiser wolle, und wünschten, mit der Wahl in seinem Hause
zu bleiben.
Deutlicher konnte er die wahre Gesinnung seines Herrn
kaum mit bewusster Absicht verrathen. Seine Aeusserung fiel
denn auch dem Baierischen Rate auf. Seltsamerweise zog jedoch
dieser nicht die nahe liegende Folgerung daraus. Der Kurfürst
rieth durch Groisbeeck wiederum, man solle bei Lebzeiten des
Kaisers nichts versuchen, sondern höchst vorsichtig verfahren,
und er empfahl, Maximilian solle, um den in Prag aufgetauchten
Verdacht, dass er selbst nach der Krone trachte, zu beseitigen,
den Kaiser ermahnen, dass er auf die Ordnung der Nachfolge
zu Gunsten des Oesterreichischen Hauses denken möge. Daher
glaubte Speer vielleicht, dass auch die Aeusserung Groisbeeck's
nur die Täuschung Rudolfs bezweckt habe. In jedem Falle scheint
* Vgl. Nachfolge Anm. 297. Der vorstehend erwähnte Auszug ent-
spricht völlig der vorliegenden Aufzeichnung.
' S. Nachfolge 118.
(54 F. Stieve.
ihn dieselbe lediglich wegen der Bestimmtheit ihrer Zusage, nicht
aber wegen ihres Gegensatzes zu den in München abgegebenen
Erklärungen des Kurfürsten befremdet zu haben. Nachdem er
Groisbeeck mit vieler Mühe zu dem Versprechen bewogen hatte,
dass er den Herzog Wilhelm in Schieissheim besuchen wolle,
forderte er diesen nur auf, den Gesandten darüber zu vernehmen,
,wies dannoch ein ding sei, das er dem kaiser gesagt, die drei
churfürsten begern bei Oesterreich zu bleiben, da doch J. chfl.
D*. und die zwei verstorbene churfürsten anno 1594 * so weit
nit gangen seien und da in dem schreiben kein wort darvon?"
Obendrein stellte er dem Herzoge noch zur Erwägung anheim,
ob es überhaupt räthlich sei, die Sache „apud aures satis deli-
catas*^ zu berühren, und zugleich schlug er weitere Fragen vor,
welche nur in der Voraussetzung gestellt werden konnten, dass
Ernst sich gegen die Baierischen Herzöge oflFen und ehrlich er-
weise*.
Antheil an der Fortdauer der Münchner Vertrauenseligkeit
hatte übrigens vielleicht ein neuer Plan, welcher jetzt angeregt
wurde. Der Kaiser war wie gewöhnlich so auch diesmal durch
das Drängen zur Ordnung der Nachfolge veranlasst worden, an
seine eigene Verheirathung zu denken, und er hatte Groisbeeck
ein Schreiben mitgegeben, worin er den Wunsch äusserte, Herzog
Maximilian möge seine Schwägerin, die Prinzessin Katharina von
Lothringen, nach München kommen lassen, um ihre Vermählung
mit ihm einzuleiten. W^ie es scheint, erbot sich nun Groisbeeck,
die Aufmerksamkeit Rudolfs auf die jüngste Tochter Wilhelm's V.,
Magdalena, zu lenken. Speer ging — ohne Zweifel mit Zustim-
mung Maximilian's — auf den Vorschlag ein. Die Baierische
Prinzessiil zählte allerdings erst vierzehn Jahre und an der
» Vgl. Nachfolge 17 f.
« Speer an Hz. Wilhelm. München 11. März 1002. Ma. i:^/l, 278
eigli. Or. und ^Memorial für den h. Groisbeckh,* d. h. für Hz. Wilhelm
zur Besprechung mit G. das. 281 Cpt. von Speer. Das Memorial enthält u. a.
folgende Fragen : » Auf welchen erzherzog die wai am eheisten fallen möge'?
Tnd ob aber J. chfl. DS vermainen und glauben, das man mit dem erz-
herzog Mathia (als auf den ohn zweifl die andern hern churfürsten gehen)
versehen und das reich versorgt werde sein? Si ita. res salva; sio minus
(ut Barvitius cum aliis tiniet), so were die frag, obs J. chfl. D*. gegen Dero
collegis nit wolten melden? Quando? Ne nimis sero! Pro salute patriae.
Ex conscientia."
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 65
Seite des fünfzagjährigen, geisteskranken Kaisers winkte ihr kein
freundliches Loos; aber es gab ja keine vornehmere Heirath als
die mit dem höchsten weltlichen Haupte der Christenheit, und
wenn Magdalena dem Kaiser einen Sohn gebar und Rudolf, wie
es wahrscheinlich war, vor dessen Mündigkeit starb, dann fiel
ihrem Bruder als nächstem und ältestem Agnaten die Vormund-
schaft und damit eine grosse politische Stellung, welche auch
seinen Kaiserplan begünstigen musste, zu K Je mehr nun der
Vorschlag Groisbeeck's den Baierischen Ehrgeiz kitzelte, desto
bereitwilliger mochte man in dem Vertrauen auf die gute Ge-
sinnung des Kurfürsten und seiner Räthe verharren, da man ja
auch ihrer Hilfe zur Verwirklichung des neuen Planes bedurfte.
Jenes Vertrauen widerstand sogar einem noch stärkeren
Stosse, als es durch Groisbeeck's Mittheilung über seine dem
Kaiser wegen der Wahl gegebene Zusage empfangen hatte.
Bald nach seiner Abreise erfuhr man in München, dass Bille
dem Erzherzog Albrecht von Baiems Absicht auf die Kaiser-
krone Mittheilung gemacht habe. Das liess sich nun doch nur
daraus erklären, dass Bille die Erhebung Albrecht's wünsche und
den Plänen Baiems entgegen sei, und bei dem Verhältniss des-
selben zu seinem Kurfürsten lag der Schluss nahe, dass dieser
* In Speeres vorstehend angeführtem Memorial wird über die An-
elegenheit bemerkt: .Was Groisbeckb von der herzogin Magdalena wöU
^hreiben? Ne videatur affectatum; ne fiat saspectum. Praesupponitur
item, das es J. chfl. D^ [Ernst] rieten und das es ztbuen were, cum vere
iximum sit, Imperatori nubere? Annon enim illa optima Juliacensi ! Quali
ro! Si filium haberet, magna maneret tutela/ Dunkel ist die den
'iacensis betreffende Stelle. Es kann damit nur der wahnsinnifife Herzog
lann Wilhelm von Jülich gemeint sein. Wer aber ist .illa optima?'
Herzog war 1599 mit der Prinzessin Antonie von Lothringen vermählt
den und es liegt weder eine Nachricht vor noch ist es denkbar^ dass
er an seine Verheirathung mit der am 4. Juli 1587 geborenen Magdalena
cht worden sei. Mithin würden Speeres Worte, obgleich man sie dem
mmenhange nach auf Magdalena beziehen müsste, wohl dahin zu ver-
Q sein, dass er sagen will: Die Krankheit Rudolfs darf nicht ab-
;ken, ihm Magdalena zu geben; hat man doch die treffliche Antonie
em Jülicher verheirathet, der sich in einem viel elenderen Zustande
et. Schon 1599 hatte man übrigens in München eine Nachricht er-
, welche darauf deutete, dass Rudolf selbst an Magdalena denke;
achfolge Anm. 135 und 258. Ob jetzt die Sache weiter verfolgt
ist nicht ersichtlich,
fche Zeitschr. f. Geschicbtsw. 1891. VI. i. 5
00 F. Stieve.
die gleiche Gesinnung hege. Herzog Maximilian scheint denn
auch über die Meldung in heftige Erregung geratheu zu sein,
zumal die Bewerbung um die Kaiserkrone jetzt am Baierischen
Hofe so ernsthaft genommen wurde, dass der sich eben damals
in Prag aufhaltende Speer — allerdings aut fremde Anregung
hin und ohne Auftrag Maximilian's — sogar Verbindungen zur
Erlangung der Böhmischen Krone anzuknüpfen suchte ^. Dauernden
Argwohn fassten indess weder Maximilian noch sein Vater. Viel-
mehr wurde Kurfürst Ernst in der Folge immer wieder in alter
Weise um seine guten Dienste angegangen.
Ueber diese späteren Verhandlungen habe ich an anderer
Stelle berichtet ^ und ich habe hier nur die Mittheilung über ein
sehr merkwürdiges Actenstück, welches ich neuerdings fand,
nachzutragen.
Dieses Stück ist eine, unzweifelhaft in den Anfang des
Jahres 1604 gehörende Anweisung zu geheimen Verhandlungen
mit dem kaiserlichen Peldmarschall Hermann Kristof von Ros-
worm^, welcher seit langer Zeit in nahen Beziehungen und seit
1596 sogar als Oberst und Kämmerer in dienstlichem Verhältnis«
zu den Baierischen Herzögen stand*. Derselbe habe, wird ge-
sagt, dem jüngst zu Prag gewesenen '* Baierischen Hathe Theodor
Viepeck im tiefsten Vertrauen anempfohlen, dass Herzog Maxi-
milian sich, wenn der Kaiser sterbe, um die Römische Ejrone
bewerben möge, und er habe sich anerboten, wenn der Herzog
ihm folge, diesem die Krone auf den Kopf zu bringen und ,bei
fl. vene und fl. die Sachen dahin zu practicirn, das diselben nit
allein dazu sollen helfen und J. D\ gelt darzu geben, sonder
» S. Beilage 111.
^ Briefe und Acten V, 759 fg. Das das. S. 725 erwähnte eigen-
händige Schreiben des Kaisers vom 26. Juni 1603 findet sich in Abschrift
Ma. 184/1, 300. Kf. £mst erwiderte am 25. Juli, nach der goldenen Balle
und dem Herkommen müsse die Böhmische Krönung der Römischen voraas*
gehen. Das. 301 Copie.
' .Memoriall, nach dessen inhalt mit Chr. H. Roswormb aus des8
durchleuchtigisten fQrsten und herrn, herzog Maximilian'in Bayern befeloh
solte geredt und gehandlet werden.* Ma. 134/1, 290, von Viepeck's Hand
geschrieben.
* Vgl. A. Stauffer (H. Kr. Graf von Rusworm. München 1884), sowie
Briefe und Acten V Register.
^ S. Briefe und Acten V, 762 Anm. 2.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. (j7
es villeucht so weit zepringen, das in hunc finem ein stadlich
summa gelts J. D'. vorher in der still zugeomdt mechte werden,
damit man in der eil sich, da es vonneten \ desto ehender künt
gefast machen". Viepeck solle nun, nachdem er Rosworm durch
Handgelübde zu strengster Geheimhaltung verpflichtet und ihm
ebenso im Namen des Herzogs Verschwiegenheit gelobt habe,
erklären, dass Maximilian „dahin resolvirt, woverr er, Roswormb,
J. D". solliche mitl und weg wurde zaigen, auch sich dieselben
wurden practicim lassen, das J. D\ unfälbar mechten die krön
erlangen, so wolten Sie sich darurab annemen, auch dabei alles
das thain, was zu erlangung und zu erhaltung diser krön von-
neten sein wurde, als vill Ir wurde möglich sein". Rosworm solle
indess nichts ohne Vorwissen und Genehmigung des Herzogs
versuchen oder thun. Gelange dieser durch den Feldmarschall
zur Krone, so wolle er denselben nicht nur durch eine Standes-
erhöhung'^ sondern auch auf andere Weise zu voller Zufrieden-
heit belohnen; in dem Falle aber, wenn Rosworm es dahin
bringe, dass der Herzog die Krone sicher erlangen könnte, er
aber dieselbe freiwillig einem anderen überlasse, solle der Mar-
schall, wie er begehrt habe, ein Gut in Baiem, auf welchem
er wohnen könne, erhalten und zwar solle ihm das Gut Eckmühl
als Mannlehen übertragen und dabei dem daran haftenden Rechte
zur niederen auch das zur hohen Jagd hinzugefügt werden.
Aus den bestimmten und grossen Zusagen Maximilian's er-
hellt, dass es sich hier nicht etwa bloss darum handelte, Rosworm
auszuholen ^ sondern dass dessen Anerbieten sehr ernsthaft ge-
nommen wurde. Wer aber waren jene mit „fl. vene und fl.**
bezeichneten Persönlichkeiten, auf welche Rosworm wirken sollte ?
Gewiss waren es nicht thatsächlich mehrere, sondern ist der
Kaiser allein gemeint, bei welchem Rosworm in hohem Maasse
Gunst und Vertrauen genoss. Ihn sollte also Rosworm für Maxi-
* D. h. wenn der Kaiser sterbe.
^ Da Rosworm schon Graf war, kann man wohl nur an den Fürsten-
titel denken.
^ Das hatte der Herzog wohl überhaupt nicht nöthig. Schon IGOS
war dem Feldmarschall nach einem Besuche in München eine Zifferschrift
gesandt worden, welche ohne Zweifel zu geheimen Berichten über den
Kaiser and die Vorgange am Prager Hofe dienen sollte; vgl. Stau ff er
» o
68 F- Stieve.
milian gewinnen, und wie er das zuwege zu bringen gedachte,
können wir vermuthen, wenn wir erwägen, dass Rudolf seinen
natürlichen Erben und Nachfolger, den Erzherzog Matthias,
je länger desto mehr hasste, und dass Rosworm aufs heftigste
mit diesem verfeindet war. Auch der Umstand, dass der Mar-
schall ein Gut in Baiern verlangt hatte, um darauf nach dem
Misslingen seines Anschlages zu wohnen, deutet an, dass er sich
bewusst war, durch diesen Plan die Rache der Oesterreicher
gegen sich herauszufordern.
TreflFen diese Vermuthungen zu, so sehen wir Maximilian
geneigt, mit der Anweisung für Viepeck den Weg sehr bedenk-
licher Ränke zu betreten. Das Schriftstück wurde indess wohl
nicht ausgefertigt. Es ist auf der Rückseite an den Herzog zu
eigenen Händen adressirt und also nur ein Entwurf^ ; MaximiUan
aber nahm nicht die geringste Aenderung daran vor, während
seine Feder sonst bei wichtigen Actenstücken, welche ihm im
Entwurf vorgelegt wurden, stets sehr emsig in Thätigkeit ge-
setzt wurde, wenn dieselben zur Verwendung gelangen sollten.
Auch fehlt jegliche Spur, dass Viepeck, wie es die Denkschrift
in Aussicht nahm, alsbald wieder nach Prag geschickt wurde.
Soviel wir wissen, kam er erst im August 1G05 dorthin, als
Rosworm beim Kaiser in Ungnade gefallen und in Haft jenem
Processe unterworfen war, der mit seiner Hinrichtung endete*.
Wir müssen daher annehmen, dass Maximilian die Anweisung
unbenutzt beiseite legte. Den in ihr unserer Vermuthung zufolge
ins Auge gefassten Plan hielt indess, wenn nicht er, so doch Viepeck
fest. Noch im October 1G05 knüpfte dieser an Nachrichten
über die Verstimmung Rudolfs gegen seine Brüder die Bemer-
kung, jene dürfe wohl „desto mer befirderen die inclination, dahin
J. M\ wenden sich solP *.
Kurz darauf sprach jedoch Kurfürst Ernst endlich seine
wahre Meinung über den Baierischen Kaiserplan offen und nach-
drücklich aus^, und wenn nicht hierdurch, so wurde Maximilian
durch die Einsicht in die Reichsverhältnisse, welche ihm der
* Das bestätigt das ^solte" in der oben S. 66 Anm. 3 initgetheilten
Ueberschrift des Memorials.
« Stauffer 179 ff.
' Briefe und Acten V, 936 Nachtrag zu S. 846.
* A. a. 0. 761 ff.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. QQ
*
Donauwörther Streit eröffnete, zum Verzicht bewogen. Als sich
ihm später Gelegenheit zur Erwerbung der Kaiserkrone bot,
lehnte er sie stets um des Reiches und der katholischen Kirche
sowie um der Wohlfahrt seines eigenen Landes willen ab.
Beilagen.
I. Herzog Maximilian von Baiern an den Kurfürsten
von Köln: Mahnung zur Wahl eines Römischen Königs.
1600 September 12.
Ma. 134/1, Anhang fol. 22 Cpt. von Donnersborg. Die in eckige
Klammem eingeschlossenen Stellen enthalten Zusätze oder Aenderungen
Maximilian's.
Lieber her vatter und vetter. E. L. soll und mag ich in hegstem
vertrauen nit verhalten, das unlängst des kunigs aus Frankreich zu
der r. ksl. M*. abgesandter [mons^ de Boisdaufin, marechal de France]
am zuruckraisen von Prag aus bevelch seines kunigs bei mir gewösen
[vnd] haubtsachlich [allerlai] complimenta verriebt, [auch sein khünig
bei mir durch vilerlei weg zur rhüemen vnd in ein gross praedicat
zubringen beflissen,] under andern [aber] dis vermeldt, [sein herr were
der hofnung,] ich wer mir sein wolmainen und lobliche intention,
[alss welche der religion, gemainem wesen vnd dem reich zum besten
gemaint weren,] gefallen und gelieben lassen, [dieselben auch befürdern
helffen J also auch hernach in andermals furgelofener conversation sich
discurrendo verlauten lassen, es sei niemals bösser gestanden, als wan
die franzosische und römische cron beisamen und also beede reich
uniert gewesen, [So ist verner] durch ine gegen meinen leuten dise
weitere anregung geschehen, sein kunig hab in neulichkeit vast bei
allen protestierenden chur- und fursten gesandte gehabt; [zu wass
intent solches beschechen, hat er gleichwol nit vermeldt, ist aber
meines ermessens] leichtlich abzunemen, das besagter kunig nit allain
seine gedanken stark nach der römischen cron sezen , sunder auch
gewiss zu erlangung derselben allerhand practic fueren thuet. So dan
dis werk seiner wichigkeit nach bei disen schweren leufen, auch
allenthalb im reich entspringenden empörungen, insonderhait aber
J. M^. leibs ungelegenhait halb, [welche sich ye lenger ye mer starkh
erzaigen will.] wol in acht zu nemen, [vnd desto weniger zu feyren,]
dan soll J. M^. ante electionem und also on ainen gewisen successorn
mit dodt, den der allmechtig gnedigelich lang verbieten wol, abgehen,
ist laider nichts gewiser als der undergang der catholischen religion
und eusserist verderben gemainen vatterlands zu befaren , welchem
70 !•'• Ötieve.
schwebenden unhail aber in Jr. M*. lebzeiten wol zu furkumen uud
rat zu schaffen, do J. j\P. sich ehist mit dem collegio electomm
aines wahldags verglichen, damit den lauten bei Zeiten der gemachte
wan zur cron benumen und das romisch reich vor endlichem under*
gang verbiet wurde. So mir dan nit unbewust, das E. L. vor gueter
zeit das electionwerk ganz euferig und embsig bei J. M*. sollicitiert
und urgiert, hab E. L. in hohem [vertrauen vnd] gehaimb zuzu-
schreiben, nit unterlassen sollen, ganz freund-vetterlich [vnd vmb heyl
dess gemainen vatterlands wegen bei dissem aignen curier bittcndt.]
E. L. wollen Ir dis hailsame werk noch [euferig vnd furderlich] an-
gelegen sein lassen und zuvorderst bei J. M*. also auch bei den andern
geist- und weltlichen churf. (do es änderst E. L. für thuen- und
ratlich halten , Dtren mas und Ordnung vorzuschreiben, mir kaines
wegs geburen will) dahin zu handeln, damit man ainest der succession
vergewist, dan soll [ein] unverhoffter fal, [so bei diser yeziger Irer M^
beschaffenheit in mehr weg leicht lieh vnd vnfürsehens geschehen mechte,
sich begeben, so müsste wol vnder über sich geen.] Und ob mir
wol vor disem furkumen, als wan J. M*. nit allerdings gern von
disen dingen horten , so bedunkt mich doch in so beschaffnen fdlen,
das nit auf das privatum sonder publicum bonum zu sehen. Welcher
gestalt aber dises ganze werk anzugreifen, [gebürt mir E. L. nit
mass fiirzuschreiben , sonder vilmehr von E. L. Dero guetbedunkhen
vnd rhat zu erwarten ; wass ich neben Derselben vnd andern catholischen
wolmainenden stenden bei der sach thun mechte, inmassen ich dann
hierin an mir nicht gern etwass wolte erwinden lassen, so soll es
gewislich beschehen, aber allen vmbstenden nach nunmehr die sach
lenger nit ersizen zelassen.] Allein halt ich darfur, das in diser sach
wol behuetsamb umbzugen, in hegster still und gehaimb zu halten,
damit dise unsere dem vatterland zum hosten treuherzige wolmainunjf
nit vor der zeit ausbreche und unserm haus zu nachtail und schaden
raiche, indem J. ÄI^. ir dise gedanken schöpfen mechte, als wan [wir
unss selbs oder das vnsserig] hierunder suchten, [welches doch meine
gedankhen nit seindt] ^ [Da dann ess E. L. also gefellig, in disser
sach mit mir vertreuliche correspondenz zu halten vnd disse Sachen
gemainem wesen zum besten befürdern zu helffen (inmassen ich Di^
selbe vmb gemains wesens wolfart bestes vleiss bitten thue), so sollen
E. L. hingegen spüren, das ich souil an mir ist vnd ich khan vnd
^ Ursprünglich stand hier in Donnersberg's Entwurf: ,als wan vaan
was änderst hierunder suchte, dahin ich doch, wie E. L. wissen, den ge-
ringsten gedanken nie gehabt, auch noch nit hab und dise praeemineni.
hehr und ochait vil lieber dem haus Oesterreich als mir selbst gunne. auch
sovil an mir gern befurdert sehen will*.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 71
vermag, zu E. L. sezen, vnd diss haylsame werkh äosserst befördern
helffen wolle, inmassen ich dann (das Gott waiss) herander nichts
sueche alss dess reichs erhaltang. Durch disses werkh werden wir
vnss vnd vnsserm haus bei dem almechtigen ein grossen verdienst,
bei dem vatterlandt ebigen dankh vnd bei menikhlich lob, rhuem
vnd grosses ansehen erlangen, so vnss in vil weg ersprüesslich sein
mag. Welches alles E. L. in vertrauen vnd höchster gehaimb ich
also anzufüegen khains wegs vmbgeen wollen, Derselben resolution bei
zaigem diss erwartend t, vnd thue etc.] *
IL Donnersberg's „Rationes pro et contra, ob ratsamb,
einen römischen König zu erwöhlen und ob auf ein in- oder
auslendischen anzutragen".
Ma. 134/1, Anhang, fol. 1, Cpt. von Donnersberg, sehr flüchtig ge-
schrieben und zum Theil verblasst.
Zwei Fragen sind meines Erachtens zu erwägen: 1. ob jetzt noch
bei Lebzeiten des Kaisers eine Wahl vorzunehmen und 2. ob sie auf
einen ausländischen oder Deutschen Fürsten zu lenken sei.
Was die erste Frage betrifft, so genügt der Hinweis auf des
Kaisers Zustand, die Lage in Deutschland und den Türkenkrieg, um
die Wahl unbedingt nothwendig erscheinen zu lassen. Seit hundert
und mehr Jahren haben die Dinge nie schlimmer gestanden, und wenn
der Kaiser vor der Neuwahl stirbt, so ist der Untergang der katho-
lischen Religion und das äusserste Verderben des Vaterlandes gewiss.
Die zweite Frage belangend, hat mehrfach verlautet, dass der
König von Frankreich stark nach der Römischen Krone trachte. Ihm
ist jedoch aufs äusserste zu widerstehen, da er nicht aus Deutschem
Blute stammt. Das römische Reich ist von den Griechen [!] auf die
Deutschen übertragen worden und seit Karl dem Grossen, welcher
selbst ein Deutscher war, haben stets nur Deutsche die Kaiserkrone
getragen. Auch ist die Religion in Acht zu nehmen, denn, obgleich
der König sich äusserlich katholisch zeigt, halten doch viele das nur
für Trug, weil er die Calvinisten in Frankreich auch an Orten, wo
sie früher nicht geduldet wurden , einschleichen lässt. Daher ist zu
* Am 12. September 1600 schrieb der Herzog an Donnersberg: »Lieber
canzler. Hiebei das original an churfürsten von Cöln. Die copi ist corrigiert
hiebei ; die war wider durch Euch abzeschreiben vnd vleissigst gehaim auf-
zubehalten. So wollet alssbaldt ein curier abfertigen vnd fortschikhen,
dan ich schreib dem churfürsten, das ich ein curier schickhe.** Das. f. 24
eigh. Gr. Hieraus erhellt, dass das Original des Briefes von Maximilian
eigenhändig geschrieben wurde.
72 F. Stieve.
besorgen, dass er als Kaiser der Relifi^ion in Deutschland „conniYendo*
grossen Schaden zufügen würde, und zwar um so mehr, als er seine
Praktiken vornehmlich mit den Protestanten führt und diese ihn ohne
Zweifel desshalb begünstigen, weil er sich ihnen der Religion halber
genügend erklärt oder ihnen doch sichere Zeichen seiner Gesinnung
gegeben hat. Auch weiss man, wie sein Leben beschaffen ist, .also
das zu besorgen, es werde durch ein solches haubt in die teutsch nation,
so je und almal vor anderen nationen und Völkern auf zncht und
erbarkeit achtung geben, aber nunmehr schier etwas von der alten
t^utschen sitten redlichkeit abweichen will, zu dem alberait laider
emporschwebenden schaden und laster noch grössere Sünden ein-
schleichen; qualis enim rex, talis populus".
Gegen die Wahl anderer ausländischer Fürsten spricht durch-
schlagend, dass sie nicht Deutsche sind und schwerlich ihren Sitz im
Reiche nehmen werden.
Nur Deutsche Fürsten können in Betracht kommen , von diesen
aber wieder nur diejenigen , welche nicht zur Vernichtung, sondern
zur Ausbreitung der katholischen Religion geneigt sind, also, da der
Herzog von Jülich durch Krankheit unfUhig ist, die Fürsten der Häuser
Baiern und Oesterreich. Letzteres macht sich auf die Krone Hoff-
nung, weil es dieselbe schon seit so langer Zeit besitzt, indess wird
mehr nach der Fähigkeit als nach der Abstammung des zu Wählenden
zu fragen sein.
Ei*zherzog Matthias beansprucht die Krone als Aeltester des Hauses.
Es würde jedoch seltsam sein, einen König zu wählen, der weder
Land noch Leute besitzt. Ferner soll er in der Religion .kühl gnueg*
sein, was vielleicht durch sein Verhalten in den Niederlanden bestätigt
wird, und man meint, er werde die Geschäfte noch langsamer als
Rudolf erledigen und, „wo ainer anjezo in 3 monaten nit künde
audienz erlangen oder expediert werden, wurde er alsdan 5 oder
6 bedürfen. Ist auch wol in acht zu nemen, wie J. D*. in trac-
tandis rebus beschaffen, darzue nit ain blosser fürstennamen sonder
ain experienz und erfahrenheit requiriert wird, daran J. M^. selbst
gzweiflt , wie aus disem erscheint , das , als erzherzog Ernst nach
den Niderlanden veraist, J. M^ gedachtem erzh. Matthias aus aller-
hand bedenklichen Ursachen das governo der Ost. landen , ob J. D^
gleichwol stark danach gerungen, nit anvertrauen wollen, sonder
ime seinen brueder, erzh. Maximilian preferirt." Endlich bedarf man
wegen des Türkenkrieges eines kriegstüchtigen Oberhauptes, »was aber
dis orts bei J. D^. zu hoffen, geben die vorgangne ungai'ische expeditiones
nur zuvil an dag".
Erzherzog Maximilian [ist Deutschmeister und wenn er sich auch
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 73
bereits — ohne Zweifel, um desto eher zum Kaiserthum zu gelangen —
Dispens zum Heirathen erwirkt hat , ,so befindt es sich doch , das
dergleichen dispensation nit gar gueten ausgang bekummen''. ^] Ferner
ist er in Staats-, Regiments- und Reichssachen wenig erfahren, die ihm
vom Kaiser übertragene Verwaltung Oesterreichs hat er nicht sehr
löblich versehen, ja er hat ,wol auch in schlechten Sachen von denen
personen und leuten, so vilmehr seines rats pflegen sollen, hilf und
beistand begert*. [,So ist er auch in kriegssacfaen was — *, wie es
die actus zu erkennen haben geben, auch die discurs, so derentwegen
von ime spargirt worden, zu erkennen geben"'.]
Erzherzog Albrecht hat vornehme Lande löblich regiert, aber er
ist seit dem Spanischen Einfall bei einem Theile der katholischen
Stände und bei allen protestantischen zu sehr verhasst, wird die Nieder-
lande gewiss nicht verlassen und hat mit diesen so viel zu thun, dass
das Reich keine Hilfe von ihm zu erwarten hat, sondern ihm Bei-
stand leisten müsste.
Erzherzog Ferdinand besitzt bereits ansehnliche Lande und wird
vermuthlich alle Oesterreichischen Gebiete erben oder doch, falls er
Kaiser wird, die Böhmische Krone auch dann erhalten, wenn die Erz-
herzöge Matthias und Maximilian heirathen, denn der Böhmen Wahl-
recht ist unter Kaiser Ferdinand I. mit Einwilligung der Stände da-
hin beschränkt , dass sie beim Hause Habsburg bleiben müssen , so
lange dasselbe nicht ausstirbt, und die Verbindung mit der Kaiser-
krone ist für Böhmen sehr vortheilhaft. „Quoad animi dotes ist er
prudens, justus*, sobrius, pius et cordatus princeps, in deme nit ge-
geringe hofnung zu finden - - - So mecbt auch furgeworfen werden,
das bis anhero in seiner regirung vil Sachen furuberglofen, daraus
dasjenig nit, so angedeut werden will, kan und mag abgenumen wer-
den; ist doch zu wissen, das die schuld disem hern ganz und gar nit,
sondern vilmehr etlichen personen, deren rat er aus gewisen Ursachen
volgen müssen *, beizulegen , welches aber inskonftig leichtlich abge-
* Diese Stelle wurde nachträglich gestrichen.
' Das hier stehende Wort vermag ich nicht zu entziffern. Man könnte
«snetus* lesen, doch passt das nicht, weil ja offenbar ein Tadel ausgesprochen
wird; möglich wäre auch ^fretus", doch kommt dieser Ausdruck schwerlich
im Sinne von tollkühn vor und diese Eigenschaft zeigt Maximilians Kriegs-
föhnmg durchaus nicht; endlich Hesse sich an «feig** denken, doch kann
ich mich nicht erinnern, dass mir das Wort in jener Zeit begegnet wäre
und der Ausdruck wäre zu stark für ein Schriftstück wie das unsere.
* Diese Stelle wurde nachträglich gestrichen.
*• Der Lesung dieses Wortes bin ich nicht sicher, doch vermag ich
kein anderes herauszubringen.
* Hier dürfte die Erzherzogin Maria, Ferdinand's Mutter, gemeint sein.
7t) F. Stieve.
er wiss wol, were dem kaiser E. D*. vorhaben entteckt bab'. Sagt
dameben stark von eira jurament. Es ist ein hohe person'. So-
vil mich gedünkt, so werden sieb Barvitius und Speer mit einander
gar nit vertiefen.
E. D*. kennen des Pistorii * köpf, discurs et lingua. Es were
gar guet, das Sie im etwan ein gnedigs briefi schriben. Were letst-
lieb diss materi gnueg , das Si begerten , er soll Sie al ritorno be-
suchen. Dann er ist von wegen eines brief, den er neulich von E. D^
gehabt\ zimlich tentatus\ Ich hoff gleichwol , es soll dem Speern
d^ Gewold*' der sacben ein färbl helfen geben. Er Pistorius discor-
rirt (wie er sagt) mit landhofraaister und obristen canzler von suc-
cession in Beheim. Er sagt, es mög sobald ein anderer als ein erz-
herzog konig werden. Sagt auch ridendo (sed ego ridens taceo) Be-
hem stiend wol bei Bairn. Es schadt bald ain wort, so nüzt bald
ains, sonderlieh von bekanten personen. Ich hab von E. D^ wegen
cum aliquo praetextu den hern obristen canzler, h. Sdenko Poppel
besucht; der erbeut gegen E. fl. D*. sich zimlich vil. H. Adam
Gall Poppel erzaigt sich so guet bairisch als je vor; erbeut gegen
E. D^ sich gehorsamist".
Der Huetter, so bei Spania ist, schreibt mir vom erzbischof von
Salzburg dise wort: >Die bewust person hat den almirante d'Aragon
als gschmirt und regalirt ^ , das er neben bemelter person sovil
offrescimento hereingeschriben , das der könig verobligirt ist gewesen,
ime mit dank zu correspondirn und mit wort in forma di compli-
mentos zu geben. Seidher ist der könig und seine ministri gnueg-
' Es kann offenbar nur der Eaiserplan Maxiniilian's gemeint sein:
vgl. aach den Schluss des Briefes.
' Diese Person war gewiss nicht Kf. Ernst, denn sonst würde Speer
hier sicher an die vorausgegangene Nachricht über Bille angeknüpft haben.
Die Bemerkung über das Jurament wird bedeuten, dass Bar\itiu8 eidlicb
gelobt hatte, den Namen zu verschweigen.
' Der bekannte Theologe und Beichtvater Rudolfs II., Johann Pistorius;
vgl. über ihn Nachfolge, sowie Briefe und Acten IV und V, Register.
* Maximilian bemerkte am Rande: „Ess muess nur von seiner schuld-
sach wegen sein. Hat man ihme andeutt, man hett sich nit versehen, das
er so starkh in mich tringen werde, alss er getlian.**
* Zornig, vgl. Briefe und Acten IV, 480.
*' Maximilians Geheimsecretär, welcher das von Speer gewünschte
Schreiben zu entwerfen hatte.
' An eine ernste, von München aus befohlene Werbung um die
Böhmische Krone ist gewiss nicht zu denken ; Speer handelte offenbar aus
eigenem Antriebe auf die Anregung^ des Pistorius hin.
® Vgl. den Bericht Mendozas in Documentos ineditos tom. 41.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 77
am informirt von seim leichtfertigen leben * und wie wenig
r. kon. M^ oder andere vom haus Oesterreich sich seiner bedienen
:önnen.«
Sovil ich am Barvitio spür, so ist des kaisers melancolei noch
n alten terminis.*^ Datum Prag den 27. aprilis a^ 2.
[Nachschrift.] Wir- können Rosworm heute nicht treffen, Einige
Deinen aber, er werde vielleicht plötzlich auf der Post zu E. D*. reisen*.
]r soll gesagt haben, E. D^ hätte insgeheim mit ihm handeln lassen,
lESS er Ihr Marschall und Oberst über das Landvolk werden solle.
Da sagt Barvitius, es hab bei J. M^ den verdacht successionis vast
meuert, sei aber wieder gestillt und es sei einmal ein freier mann."
* Vgl. K. Mayr-Deisinger Wolf Dietrich von Reittenau, Erzbischof
on Salzburg S. 95 ff.
' Speer und der mit ihm nach Prag geschickte Hofrath Dr. Otto
'orstenheuser.
^ Dass Speer und Forstenheuser zusammen Rosworm aufsuchen sollten,
ichliesst die Annahme aus, dass ihr Auftrag die Nachfolgefrage betraf, denn
n dieser, die man so ängstlich geheim hielt, wurde Forstenheuser nie ver-
wendet. Dass dem Kaiser durch Hosworm's Reden der Verdacht, Baiem
trachte nach der Kaiserkrone, erneuert wurde, hängt wohl so zusammen,
dass Rudolf in der Berufung des Generals die Absicht kundgegeben glaubte,
Baiern wolle seine Waffen för die Krringung der Kaiserkrone bereit machen.
Kleine Mittheilungen.
War der Dichter der Göttlichen Komödie der Verfasser der
Schrift De Monarchia? In neuester Zeit ist eine Abhandlung er«
schienen , welche dem Dichter der Göttlichen Komödie die Urheber-
schaft der bekannten Schrift De Monarchia — „über die Weltmonar-
chie" — abspricht \ Die Kenner des Mittelalters und alle Verehrer
Dante*s werden über diese Behauptung um so lebhafter verwundert
sein, als sie im Grunde hier zum ersten Male ausgesprochen wird.
Es soll dem sogleich hinzugefügt werden , dass die Argumentation
des Verfassers meiner Meinung nach schwerlich viele überzeugen wird
und dass sie nicht minder viele Angriffspunkte bietet. Der Verfasser
tritt, um das anzuerkennen, allerdings nicht so zuversichtlich wie
manche andere vermeinte Entdecker zweifelhafter Wahrheiten &nf,
er wird sich aber doch sagen lassen müssen , dass er seinen Gegen-
stand nicht im ganzen und wünschenswerthen Umfange beherrscht,
wie man das mit Grund in einem Falle wie der vorliegende vor allem
verlangen rauss. Es soll an dieser Stelle, um dieses Urtheil zu recht-
fertigen , nur darauf hingewiesen werden , dass ihm die Ergebnisse
der neuesten Danteforschung in Italien nicht durchweg bekannt ge-
worden sind, sonst würde er die Nachricht von der dem Dichter
allerdings die längste Zeit zugeschriebenen Gesandtschaft zu Papst
Bonifaz VIII. nicht einfach wiederholen, da doch Bartoli, bezw. einer
seiner Schüler die Unhaltbai'keit dieser Ueberlieferung bereits vor
einem Jahrzehnt nachgewiesen haben. Die Beweisführung für sein«
Hauptsätze eröffnet er überdies gleich in der bedenklichsten Weise.
Er verweist auf den ersten Druck der Monarchia (vom Jahr» I559)i
welcher die Schrift zwar als ein Werk eines „Dante Alighieri Floren*
tinus" bezeichnet, aber zugleich hinzufügt: ,non vetustioris iUi^
Florentini poetae celeberrimi, sed philosophi acutissimi atque doc-
tissimi viri et Angeli Politiani familiaris quondam*. Der Verfasser
^ A. Maass, Dante's Monarchie. Hamburg, Druck v. R. Conrad. 1891. 56p.
[Tübinger Dissertation.]
Dante Verfasser der Schrift de Monarchia? (F. X. Wegele). 79
•int nun, dass dieser Znsatz wohl richtig sei, obwohl alle Dante-
•scher ihn ignorirt haben und auch seine Quelle nicht angegeben
. Man hätte nun wohl verlangen dürfen, dass der Verf. versucht
tte , eine Spur jenes so scharfsinnigen und gelehrten Philosophen
is Florenz mit Namen Dante, der zugleich ein Freund des weiland
ngelus Politianus gewesen sein soll, aufzufinden ; und da würde er
efunden haben, dass der letztere bekanntlich im Jahre 1496 gestorben
;t, woraus folgen würde , dass in diesem Falle die , Monarchie* in
er zweiten Hälfte des 15. Jahrh. abgefasst worden wäre, was der
?^erfasser selbst zurückweisen müsste, da er an einer anderen Stelle
iie Abfassungszeit derselben am liebsten in die Zeit des Römerzugs
K. Ludwig's des Baiern setzen möchte. Auf einem so mehr als
schwachen Fundamente stellt er seine Hypothese auf. Ein anderer
Grund, den er für diese auffuhrt, ist, dass, weil die verschiedenen
Danteforscher über die Zeit der Abfassung sieh nicht einigen können,
es mehr als unwahrscheinlich werde, dass Dante der Verfasser sei, eine
Argumentation, die von Seite einer unbefangenen Kritik wohl schwer-
lich zugelassen werden wird. Bocaccio, der der Zeit Dante's doch
nicht gar so fern gestanden und sich auch sonst mit ihm und seinen
Schriften mannigfach beschäftigt hat, schreibt ihm die „Monarchie*
ZQ, unser Verfasser bestreitet jedoch , ohne einen Grund anzuführen,
dessen Autorität. Dass die bekannte Grabschrift des Dichters, die
angeblich von ihm selbst herrühren soll, ihm auch die Urheberschaft
der ^Monarchie* vindicirt, hätte, selbst wenn der Verfasser ihre
fishtheit bezweifelt, wenigstens erwähnt und discutirt werden müssen.
Dass gar nicht so viele Jahre nach Dante's Tod die in Frage stehende
Urheberschaft bereits fest geglaubt wurde und dieser Glaube ihm von
^ite eines Fanatikers beinahe die traurige Störung seiner Grabesruhe zu-
gezogen hat, weiss alle Welt. Der Verf. fuhrt für seine Hypothese aller-
dings auch eine Reihe anderer Argumente ins Feld , die aber , wenn
a'ich eines und das andere sich hören lässt, in ihrer Gesammtheit nicht
*^weisen, was sie beweisen sollen. Um nur bei einem stehen zu bleiben:
d^r Verfasser findet es auffallend und für seinen Satz sprechend, dass,
Während der Dichter in der Göttlichen Komödie und auch sonst nur
^it Groll und wohl auch mit Abscheu von den Päpsten (Bonifaz VIII.)
^Pncht, er in der Schrift über die Monarchie einen ganz anderen,
bilden Ton anschlägt. Dabei übersieht und vergisst er nur das Eine,
d^ die , Monarchie* zu einer Zeit (1809) geschrieben sein wird, in
^richer Dante auf ein freundliches Verhältniss zwischen Papst und
'^JUser alle seine Hofi^nungen setzte, und dass er seine Sprache änderte,
*^8 er sich durch das treulose Benehmen des Papstes (Clemens V.) in
diesen seinen Hoffnungen getäuscht sah.
}
30 Kleine Mittheilungen.
Doch es sei genug dieser Discussion, die sich ja viel weiter aus-
spiDnen liesse. Meiner Meinung nach wird der Verfasser die Unter
suchung von neuem aufnehmen müssen, wenn er für seine Hypothese
Propaganda machen will.
Wegele.
Zur Trierer Zusammenkunft im Jahre 1473. Die Gründe,
die zum plötzlichen Bruche zwischen Kaiser Friedrich und Karl dem
Kühnen 1473 in Trier führten, sind trotz mancher Einzelforschungen'
über die Trierer Zusammenkunft auch heute noch zum Theil in
Dunkel gehüllt. Bei dem wenig ergiebigen Quellenmaterial war man
gezwungen auf eine genaue Erkenn tniss der Ursachen zu verzichten
und in Betrachtung der allgemeinen politischen Verhältnisse die Er-
klärung für manche Vorgänge, vornehmlich die Abreise Friedrich's
aus Trier, zu suchend — Ein im folgenden zum Abdruck gelangen-
der Brief ist geeignet neue Aufschlüsse über den Gang der Verband-
lungen zu geben.
Absender ist Baltasar ' Cesner secretarius , der dem Schreiben
nach zu urtheilen gewiss den Oesterreichischen Erblanden entstammte'
und vielleicht in Habsburgischen, wenn auch nicht gerade in kaiser
liehen Diensten stand ^.
^ Gottl. Krause, Beziehungen zwischen Habsburg und Burgund bii
zum Ausgang der Trierer Zusanmienkunft im Jahr 1473. Gott Diss. 1876. -
Frz. Lindner, Die Zusammenkunft K. Friedrich^s III. mit Karl dem Kühnen
von Burgund im Jahre 1473 zu Trier. Greifswald. Diss. 1876. — K. Rausch,
Burgundische Heirath Max's. Wien. 1880. p. 81—96. — H. E. Moltxer,
Frederic III. en Karel de Stoute te Trier 1473, in Bibliothek van Middd-
nederlandsche letterkunde (Groningen, Wolters. 1891. 35 p.) druckt nor
ein die Festlichkeiten in Trier beschreibendes Gedicht ab und bietet troü
des vielverheissenden Titels für unsere Zwecke nichts.
^ Vgl. Krause besonders p. 62 ff.. Lindner p. 73 ff., femer Fran*
Wiedemann, Die Reicbspolitik des Grafen Hang von Werdenberg 1466-8ß*
Greifswald. Diss. 1883. p. 39 f., auch Rausch p. 92 f. Krause sieht i»
dem Widerspruche der Reichsfürsten das eigentlich entscheidende Moment
welches die Zusammenkunft scheitern machte; Lindner in dem Misstraaeo
Friedrich's und dem Mangel an Muth, den drohenden Gefahren fest io'
Auge zu sehen; Wiedemann vermuthet, dass die von Albrecht Achilles vc^
tretene Reichspolitik, den Schwerpunkt des Reiches nicht in den Westen
zu verlegen, von Hang von Werdenberg dem Kaiser gegenüber zur Geltnn?
gebracht sei; für Rausch ist das Ausschlaggebende der Widerstand der
Kurfürsten gegen die Burgundischen Pläne.
' Und sein die Türken ietz widerumb mit grosser macht in unser
lande kerdts komen.
* Vgl. der tag ligt me[inen] herren zu nachent; und: ich west euch
Zur Trierer Zusammenkunft, 1473 (K. Schellhass). 81
Adressat ist der Frankfurter Rechtsgelehrte und Advocat Johann
slthaus, der durch seinen Aufenthalt am kaiserlichen Hofe als Ge-
ndter Frankfurts gerade in den Jahren 1472 und 78 wohl Gelegen-
it gehabt hatte, Cesner näher zu treten'.
Balthasar Cesner Secretär [in Oesterr. Diensten] an
eister Johann Gelthaus in Frankfurt: u. a. über kaiserl.
^mühungen im Kölner Bisthumsstreit in Köln, ferner über
e Stellung des Kaisers zum Herzog von Burgund. [1473]
5C. 6 Köln.
F aus Frankfurt Stadtarchiv Reichssachen-Acten LXXX (1472 u. 1473)
Nr. 5808, 3 er. eh. lit. clausa c. sig. in verso impr. Für den Abdruck
waren die bei den Dt. Reichstagsacten geltenden Grundsätze mass-
gebend, üeberilüssige Schnörkel am Schluss der Worte sind meist
unberücksichtigt geblieben.
Jurisconsulte vir preceptor domine prearaan[dissime]. ich waiss
irer wirdigkeit hoffmer dissmals ander nit zu schreiben , dann das
in k[eiserliche] g[nade] ietz den tag zu Augspurg erlengert hat
if der heiligen dreier kunig tag', darzu sich der kunig von Ten-
lark gehorsamlich zu erscheinen erbotten hat*, und hat ietz sein
[eiserliche] g[nade] den von Gallen* und capitel mit der ritterschaft
rvorder und furgenomen gfitlich zu vereinen, und auf heut verhör
gehabt, verste ich sein k [eiserliche] g[nade] werde die sache auf et-
Icbe in stad^ anstellen, dazwuschen mit dem legaten und sein[en]
etten mittel und gutikeit zu suchen, dann sein k[eiserliche] g[nade] hat
•ei mepnen] g[nedigen] herren zu gefallen. Würde Cesner mit herren den
Kaiser gemeint haben, so würde er sich sicher des Beiwortes allergnedigster
'«^ent haben.
* Juli 14, 1472 schreibt Gelthaus aus Neustadt bei Wien (Janssen,
Hnkf. ReichscoiT. 2, 283 Nr. 447); 1473 März 30 war er beim Kaiser in
'• Veit in Kämthen (Frankfurt St.-A. Reichssachen-Acten 80 Nr. 11).
' 1474 Jan. 6. Am 1. Dec. hatte dies der Kaiser Frankfurt mit-
^etheilt: Janssen, Frankf. Reichscorr. TI, 302 Nr. 460.
' Eine Gesandtschaft des Königs war in Trier gewesen und hatte
lilfe gegen den Türken und sein persönliches Erscheinen beim Kaiser zu-
'^chert: nach einem Briefe Ludwig's von Eyb von 1473 Nov. 28 an Mf.
^Ibr. V. Brandenburg in München Reichsarchiv Branden bürg.- Ansb. Reichs-
Ägsacten 1414—93 Tom. 5 Nr. 148 or. — Die 1. Hälfte des Briefes auszugs-
weise gegeben bei Wiedemann a. a. 0. p. 113 u. 114.
* Erzb. Ruprecht von Köln, dem Ritterschaft und Capitel von Köln
eföhrt vom Ldgfii. Hermann von Hessen gegenüberstanden.
* Stellvertreter.
Deutsche Zeltschr. t Oeschichtsw. 1801. VI. l. ^
g2 Kleine Mittheilungen.
auf den nächsten tag sich gen Ache ^ zu ffiegen und widerumb*)
her gen Gallen und die sache zu vertrag bringen, damit ir und ander
ferrer Schadens vertragen beleibet, dann es ist sag, der statt von
Frannkfart sollen des lantgraffen^) von Hessen gereissig die wein®) und
furleut , so ew zugefurt sein , gerawbet haben etc. lieber here.
ich kan euch nit warhaft zuschreiben, ob sein k[eiserliche] g[nade] zn
euch komen wil (es ist bissher offenbar gewesen), wann der tag ligt
]ne[inen]^) herren zu nachent epiphania domini, und sein die Tur
ken ietz widerumb mit grosser macht in unser lande kerdts komen,
das ze furchten ist, sie werden unüberwindlichen®) schaden tfin etc.
Ich ') machte alte hoffmer zu sagen, als auf begeren und hoffen
des herzog von Burgundi und er sich mit aller köstlichkeit zu der
cronuug des kunigreicbs Burgundi und darzu Friesslannd mit 26
banier dem kostlichen zepter und der crone darzu geschicket bett,
und auf sein begeren etlich herzogthumb und lande, als Sophej' und
Gelren ^ und auch ander n& furan^, von im zu lehen zu emphaben
und nicht vom s) riebe etc.: d^r und ander merclicher ursach und be-
geren hat sein k[eiserliche] g[nade] nicht tun wollen, und haben dar-
auf auf ein tag aufbrechen ^ und hergetzogen. dann es was alle
zirlichkeit zu der cronung geschiket gewesen*^ mit dem stul von
a) F eigentlich widerub. bj F im ersten n einen n-Strich zu viel.
c) F eigentlich weim.
(1) F me mit Schnörkel, in dem das i zii .suchen ist.
e) sie em., F uberwindlichen. f) in F kein Alinea.
g) man könnte auch von lesen.
* Friedrich wollte angeblich eine Wallfahrt dorthin machen, vgl
Baader im Anzeiger f. Kunde d. Dt. Vorzeit N. F. XI p. 241 Z. 16 f.
' Am 28. Oct. hatte Karl um Belehnung mit Savoyen durch seinen
Kanzler bitten lassen , vgl. den 3. Bericht an die Eidgenossen über den
Trierer Tag in Sammlung der Eidgenöss. Abschiede von Segesser Bd.^*
p. 460.
^ Die Belehnung mit Geldern und der Grafschaft Zütphen hatte ^^
{'), Nov. stattgefunden; vgl. den bei Wiedemann gedruckten Brief def
Brandenburgischen Gesandten p. 110 Z. 8 ff.; darnach ist Krause p« ^'
zu verbessern.
* Insbesondere das Herzogthum Lothringen, das seit dem Tode Nico*
laus* von Calabrien als ein dem Reiche heimgefallenes Lehen angeBehen
wurde, vgl. Krause p. 58 f.; femer die Bisthümer Utrecht, Lüttich nD<^
Toul, Krause a. a. 0.
* Am 25. Nov., Krause a. a. 0. p. 68; Friedrich zog nach Köln,
Karl nach Luxemburg.
'• Vgl. darüber Lindner p. 77 Z. 16 ff.
Zur Trierer Zusammenkunft 1473 (K. Schellhass). 83
nemen' aufgerichtet in der tumbkirchen, das sich mit smacb*) ver-
gangen hat. es ist sag, er sol zu Ache gecronet werden, non speratur
etc. solicbs ir mir zu gut verstau wollet als zu ewerm getrewen.
lieber here m[eister] Hans^), ich wolt, daz ire mich nit außslachet.
dann ich west euch bei me[inen]<^) g[nedigen] herren^) zu gefallen und
der loblichen statt sein, als ir zu mir vertrawen haben sollet, da-
t[am] raptim ex Calonia ipsa die sancti Nicolai^.
[in verso] Jurisconsulto viro
magistro Johann! Gelthauss P[aternitatis] v[estre]
inclite civitatis Frankfordensis Baltasai* Cesner
advocato domino preceptori secretarius.
colen[dissimo].
Die auf den Kölner Bisthumsstreit bezüglichen Nachrichten im
ersten Theil des Briefes mögen hier übergangen werden, da sie kaum
Neues über das Verhältniss des Kaisers zum Erzbischof Ruprecht,
der schon als Bruder des Pfalzgrafen Friedrich zu Karl dem Kühnen
hinüberneigte, beibringen werden.
Für die zweite Hälfte, in der die Mittheilungen über die bereits
festgesetzte Krönung mit der sonstigen üeberlieferung durchaus im
Einklang stehen, muss auf zwei bisher unbekannte oder nicht beachtete
Thatsachen die Aufmerksamkeit gelenkt werden.
Neu ist einmal, dass Karl für Friesland an eine gleichberechtigte
Stellung neben dem zu schaffenden Königreich Burgund* gedacht zu
haben scheint. Hierzu stimmt das Gerücht über die beabsichtigte Krö-
nung des Herzogs von Burgund zum König von Friesland, das in dem
Briefe eines Läufers Hans Wetzel an den Strassburger Stadtschreiber
vom 20. Nov. 1473 erwähnt wird*, unter solchen Umständen ge-
winnen die Worte des im J. 1477 geborenen Geschichtschreibers Rei nier
Snoy* an Bedeutung: Nam et ad eam [i. e. majestatem regiam]
I a) folgt durchstrichen in Stil. b) F eher Has.
[ c) F me mit Schnörkel, in dem das i zu suchen ist. d) F herr mit Schnörkel.
* Das heisst wohl: das Gestühl, von dem herab Karl die Fahnen
(Fahnenlehen) in Empfang nehmen sollte.
* 1473 Dec. 6.
^ Krause's Bemerkung (a. a. 0. p. 58 Note), dass die meisten zeit-
^enöesischen und zwar die zuverlässigsten Quellen überhaupt noch von
deinem Namen des neu zu creirenden Königreiches sprechen, ist angesichts
^er bei Wiedemann gedruckten Brandenburg. Gesandtschaftsberichte
(p. 106 ff.) und anderer Stellen nicht aufrecht zu halten.
* In Strassburg St.-A. AA 266 or. chart. lit. cl. c. sig. in v. impr.
■' Vgl. Krause a. a. 0. p. 58 Note unten, der diese Worte ohne
g4 Kleine MittbeiluDgen.
aspirare et ditiones suas velle in duo regna partiri visus Burgundiae
et Frisiae: in hoc Hollandia, Zelandia, Gelria, Brabantia, LimburgniUf
Namui'cum, Hannonia et dioeeses Leodiensis, Cameracensis et Tra-
'jectina: altero ßurgundia, Luxenburgum , Arthesia, Flandria, eccl^
siaeque cathedrales Sadunensis, Tullensis, Verdunensis essent. Snoy
zufolge kam dieser Plan auch in den geheimen Verhandlungen zwischen
dem Habsburger und Burgunder zur Sprache*: loquutum etiam fe-
runt de regnis Frisiae et Burgundiae sibi constituendis, quae avidis-
simis auribus accepta visus non tarn negare imperator quam dissi-
mulare.
Alle Beachtung ferner verdient Cesner's Bericht, der als seine
Quelle ein am Hofe umlaufendes Gerede bezeichnet, mit der Mittheilung,
dass unter anderem auch des Burgunders Verlangen, Länder wie
Savoyen und Geldern nicht vom Reiche, sondern von Friedrich
(natürlich als Römischem Kaiser) als Lehen zu empfangen, den so
plötzlichen Abbruch der Verhandlungen verschuldet habe.
Was will diese bis dahin ganz unbekannte Unterscheidung, der nur
die im Anfang des 15. Jahrhunderts aufRommende Unterscheidung
zwischen den dem König und den dem Reich geleisteten Eiden* an
die Seite gestellt werden könnte? Bedeuten kann sie von Seiten des
Herzogs nur den Versuch einer Loslösung Deutscher Landestheile vom
Reich, die durch eine nichtige äussere Ceremonie, durch Empfangen
der Köuigskroue und der in Frage kommenden Länder aus den Händen
des Habsburgers den Zeitgenossen möglichst verborgen bleiben sollte.
Denn was hätte in Zukunft bei einer solchen Anschauung den je-
weiligen Burgundischen König verpflichtet, um Belehnung mit den
betreifenden Ländern beim jeweiligen Deutschen Herrscher einzu-
kommen? — An Stelle dos fehlenden Rechtes wäre die Macht der
Thatsachen getreten.
Um den Werth der Nachricht zu beurtheilen, Folgendes. Die Ve^
handlungen der Trierer Zusammenkunft, die sich von Ende September
bis zum 25. November hinzog und Ende Oetober in Folge Uneinig-
keit zwischen Karl und Friedrich ein ergebnissloses Ende gefunden zu
haben schien, wurden Anfang November auf der Grundlage wieder
aufgenommen, dass der Herzog Hilfe gegen den Türken versprach,
Folgerungen daraus zu ziehen abdruckt, und F. Sweertius, Rerum Belgicar-
Annales tom. 1 (Frankfurt 1(320) im 11. Buche von Snoy's Werk De rebus
Batavicis p. 162.
* Vgl. Snoy a. a. 0. p. 163 Z. 9 von unten.
« Vgl. Weizsäcker, Der Pfalzgraf als Richter über den König (Ab-
handl. d. k. Ges. d. Wiss. zu Göttingen Bd. 33, auch separat) S. 61 ff. «od
RTA. VI p. 63 Z. 3 ff., besonders Z. 14.
Zur Trierer Zusammenkunft 1473 (K. Schellhass). 85
falls mau ihm Frieden mit Frankreich verschaffen werde, dass er
«reiter zur Bekräftigung^ seines guten Willens, ,sich mit allem dem
seinen zu dem reich zu thun", zuerst das Hei*zogthum Geldern zu
Lehen empfangen und dadurch zum Reich in Beziehung treten wollte,
and dass er schliesslich bat, ihn zu einem „ konig zu Burgundien* zu
krönen. Das Königreich , dem er die Bisthümer Lüttich , Utrecht,
Foul und Verdun, sodann Lothringen, Savoyen und Cleve incorporirt
IM sehen wünschte, würden dann Karl und nach ihm seine Erben vom
Reiche zu Lehen tragen ^ Im Hinblick auf das Gewicht, das hier-
lach auf des Burgunders Zugehörigkeit zum Reiche gelegt wurde, ist
*s durchaus glaublich , dass die Forderung Karls, mit den Ländern
licht vom Reiche, sondern vom Kaiser belehnt zu werden, unraittel-
3ar vor der Könung, die ihm seine eben berührten Wünsche erfüllen
m sollen schien, das Scheitern des Trierer Tages veranlasst hat. Die
A.eusserung eines Zeitgenossen* über den Abbruch der Verhandlungen
verdient, in diesem Zusammenhange gehört zu werden: ,die sage ist
gewesen, darumb iss nicht vorgangen ist, der [Karl] hat daz anders
laben wolt, wan iss fore betracht ist, und unser her im zumal vil
iarumb nachgegebin hatt''.
Möglicherweise wird übrigens der Gegensatz zwischen einer Be-
ehnung von Reichs wegen und einer solchen vom Kaiser aus schon
m October, über dessen geheime Verhandlungen wir durchaus im
Unklaren sind', eine Rolle gespielt .haben. — Wir dürften dann in
iem geflissentlichen Betonen Karl's Anfang November, zum Reich in
Beziehungen treten zu wollen, ein Einlenken seinerseits erblicken, das
in der Belehnung mit Geldern am 6. November* seinen sichtbaren
Ausdruck gefunden hätte. Und wir hätten ferner in jenem von
Desner erwähnten Begehren des Herzogs eine Wiederaufnahme eben
ier Pläne vor uns, die Ende October zu einer Verstimmung*, Ende
November aber zu einem definitiven Bruche auf beiden Seiten gefuhrt
liatten. Karl Schellhass.
* So nach dem bei Wiedemann a. a. 0. p. 106 ff. gedruckten Be-
icht der Brandenburgischen Gesandten, vgl. p. 107 Z. 8 ff. von unt«n.
^ Unbekannter Verfasser eines bisher ungedruckten Berichts über Kaiser
rriedrich's Reise im Jahre 1478, der auch die Trierer Zusammenkunft^ je-
loch nur auf Aeusserlichkeiten hin, schildert, in Frankfurt St.-A. Reichs-
lachen 1472—73 Nr. 5789. Wird von mir veröffentlicht werden im Archiv
iSr Frankfurts Gesch. u. Kunst. Dritte Folge IV (1892).
» Vgl. Lindner p. 66 Z. 18 ff. p. 71 u. 73. Krause p. 54 f. u. 56 Z. 18 f.
* Auf den 6. November Tiillt auch nach dem eben erwähnten Reise-
)ericht die Belehnung.
'^ Ueber die Gründe dieser Vei*stimniung schweigen die Quellen, siehe
Lindner p. 73.
80 Kleine Mittheilungen.
Weichbildsrecht und Bargrecht* Herr Professor Dr. Sohm
macht in seiner Schrift Die Entstehung des Deutschen Städtewesens*,
Leipzig 1890, S. 25 fiP. den Versuch, die beiden Ausdrücke Weichbilds-
recht und Burgrecht, die sich neben Marktrecht für Stadtrecht finden,
zu identificiren. Nach ihm heisst Weich befestigtes Haus , Burg,
Weichbild also Burgbild, nicht Orts- oder Stadtbild, wie Schröder
will-. Weichbildsrecht und Burgrecht bedeuten ihm dasselbe, näm-
lich das Recht, das in einem befestigten Hause, in einer Burg, und
zwar in einer ganz bestimmten Burg, nUmlich der des Königs gilt
(vgl. S. 28 flf.).
Die Erklärungen Sohm*s sind nicht haltbar; einerseits heisst
Weichbild nicht Burgbild, sondern Stadtbild, Ortsbild; andererseits
bedeutet Burg, wie es uns in Burgrecht entgegentritt, nicht befestigtes
Haus, Ritterburg, Königsburg, sondern Ort, Stadt. Beide Ausdrücke
bezeichnen zwar denselben Gegenstand und sind identisch, aber nicht
im Sinne Sohm*s. Sohm ist zu seiner Erklärung von Weichbild als
Burgbild durch das Wort Weichhaus, Wichhaus, wichhuz, wighns
veranlasst worden. Nun bedeutet freilich letzteres « befestigtes Haus'
— bekanntlich waren die Wichhäuser Vertheidigungsthürme auf den
Stadtmauern® — , wir können aber den Begriff Wichhaus nicht zur E^
klärung von Weichbild heranziehen, denn beide Worte sind sprach-
lich nicht im geringsten verwandt. In wichhus tritt uns die Wunel
wig kämpfen entgegen, vgl. got. weigan, weihan, ahd. wihan kämpfen,
mhd. wlgant der Kämpfer, eig. kämpfend, ferner wlgcot Kampfgott,
wigsaca Kampf, wigstat Kampfplatz, wigsalic kampfglücklich, sieg-
reich. Auch der Name Wichmann gehört hierhin. — Wig heifflt
also Kampf, wighus demnach eigentlich Kampfhaus und nicht befe-
stigtes Haus. In Weichbild finden wir diese Wurzel wig kämpfen
nicht , sondern die Wurzel wich, — ahd. mhd. wich , as. afr. wie,
ags. vlc, an. vlk, holl. wyk, wijk — , die immer Ort und nicht Haus
bedeutet. Brunswich ist der Flecken des Bruno, nicht das Hans, die
Burg des Bruno — vgl. niederl. wijk Stadtviertel — , Weichbild heisst
also Ortsbild. Nach den schönen Ausführungen Schröder 's wird ja
wohl Niemand mehr an der alten Deutung , Heiligenbild*' von wlb,
got. weihs heilig festhalten.
* Eine eingehendere Auseinandersetzung mit der Sohm'schen Schrift
aus der Feder E. Bernheim's, wird unser nächstes Heffc enthalten. [Red.]
« R. Schröder, Weichbild, in: Historische Aufsätze dem Andenken
von Waitz gewidmet. 1886. S. 317. Femer Lehrbuch der Dt. Rechts-
geschichte. 1889. S. 591.
• G engler, Stadtrechtsalterthümer S. 7: daz wichhuz ist eyne where,
die gebuwit wirt uf der stat muwer — vgl. S. 356.
Weichbildsrecht und Burgrecht fW. Varges). 87
Sohm hat die beiden Wurzeln wig kämpfen und wich Ort fCLr
identisch gehalten, so entsteht sein befestigtes Haus, seine Burg. Be-
herrscht von einer vorgefassten Meinung gelangt er dazu, in wich
den Begriff der Befestigung, der Burg zu finden, weil er den
Sächsisch-Thüringischen Ausdruck Weichbild und Weichbildsrecht mit
dem Baierisch-Oesterreichischen Ausdruck Burg und Burgrecht in
Einklang bringen möchte. Unter bürg versteht er den Begriff, der
uns bei diesem W^orte meist vorschwebt, nämlich den des befestigten
Hauses, der Ritterburg. Jede Stadt ist ihm eine Burg im Rechts-
sinne, welche ein besonderes Burgrecht, nämlich das Recht der Königs-
burg besitzt. Jede Stadt ist eine Burg des Königs. Diese Deutungen
erweisen sich aber leider als falsch. In Burgrecht liegt nicht
der Begriff des befestigten Hauses, der (Ritter-) Burg. Burgrecht be-
deutet dasselbe wie Weichbildsrecht, nämlich Stadtrecht, denn hnrg
— got. baurgs, ahd. bürg, burc, burch, purg, pure, purch, mhd. bürg,
as. burug, ags. byrig, an. borg — bedeutet Ort, Stitdt, urbs*. Das
Wort geht auf die Wurzel bergen, arcere — got. bairgan — zurück.
Burg ist also die bergende, schützende Stelle, an der sich das Volk
verbarg, wenn Gefahr drohte. Die oppida, die Cäsar erwähnt, waren
solche bürgen, es waren Zufluchtsorte nicht des Einzelnen, sondern
eines Dorfes, eines Gaues. Der Begriff des bergenden Hauses, der
Ritterburg hat sich erst spät entwickelt. Die Königsburg wird in
älterer Zeit immer als Pfalz bezeichnet. Neben bürg findet sich in
vielen Gegenden der Ausdruck haus. — Vulfila übersetzt «öXtc, Stadt,
immer mit baurgs. Die Bedeutung von bürg = Stadt hat sich dann
besonders im Baierisch-Oesterreichischen Gebiet erhalten, vielleicht wirkt
hier Gothischer Sprachgebrauch nach, denn die Reste der Ostgothen sind
wohl in den Baiern aufgegangen. Der Baierische Ueberarbeiter der
Uebei-setzung des Isidor braucht burc in Bedeutung von Ort, Stadt
(um 805), auch die Baierisch-Oesterreichischen Dichter des Nibelungen-
liedes und der Gudrun brauchten bürge und burc in gleicher Bedeutung.
Im Norden kommt bürg nur in Zusammensetzung von Städtenamen
vor. Burg bedeutet im Süden, wie Weichbild im Norden Ort, Stadt.
Der Begriff der Befestigung tritt zurück. Beide Ausdrücke sind
später durch stat, das ursprünglich nur Stelle, Raum, Gegend bedeutet,
verdrängt. Die gleiche Bedeutung der beiden Worte , die uns prä-
gnant in den Zusammensetzungen wichgraf, burggraf, wichfriede, burg-
friede entgegentritt, hat es dann ermöglicht, dass die Ableitungen
von bürg und dem latiuisirten burgum, burgenses, borgere, bürger
auch im Norden Eingang fanden. Die Vorstellung, dass die Stadt ur-
» Gengier a. a. 0. S. 357.
gg Kleine Mittheilungen.
sprÜDglich eine Burg oder gar eine Rechtsburg sei, wirkte hier, wie
Sohm meint (S. 27), nicht mit, wohl aber der Gleichklang mit dem
nd. bur. Die Bewohner der Weichbilde bezeichnen sich ursprüngüch
als buren, d. h. als die Zusammenwohnenden; vgl. bur Wohnung,
nahgebur der nächst Wohnende, Nachbar, auch unser Vog^el-bauer.
Bürger werden heisst die burscop, Bauerschaft gewinnen. Aus Ober-
deutschiand ist — ob auf dem Umweg über Flandern, ist fraglich —
das Wort burgensis wahrscheinlich zuerst in lateinischen Urkunden
erst im 12. Jahrhundert nach Niederdeutschland gekommen. Doch
braucht man neben dem Worte noch lange Umschreibungen, um die
Bewohner der neuen socialen Gebilde, der StÄdte, zu bezeichnen, so
cives forenses (Halberstadt 1105, erst 1226 tritt der Ausdruck burgenses
auf), mercatores (1040 Quedlinburg, Goslar, Magdeburg), ne^ociatores
(Quedlinburg 1040). Nach dem Eindringen des Wortes burgensis,
bürger erlangte bur die generelle Bedeutung .Bauer*. Doch blieben
neben borgere noch lange die Ableitungen burscop, burding, burmal,
burkore, burmester bestehen. In den Braunschweiger Statuten tritt
erst um 1400 neben burscap borgerschop auf^
Wenn bürg Stadt bedeutet, kann Burgrecht nur Stadtrecht und
nicht das in der Königsburg herrschende Recht, für das man auch
nach Analogie des Wortes Pfalzgraf den Ausdruck Pfalzrecht oder Hof-
recht erwarten möchte, bezeichnen. Alle die bestechenden Ausfuhrungen
Sohm's, in denen er die Entwicklung des Stadtrechtes aus einem könig-
lichen Burgrecht, das wieder auf dem Fränkischen Reichsrecht beruht,
beweisen will, sind daher hinfällig. Ebenso wie die Stadtgemeinde
aus der Dorfgemeinde hervorgegangen isf^, so ist das Stadtrecht
überall aus dem localen Gewohnheitsrecht, das auf dem Volks*
recht beruht , entstanden. Das beweist das Privileg des Henogs
Otto von Braunschweig für Münden von 1246: civitas dicta, cum iß
terra Franconica sita sit, jure Franconico fruitur et potitur, quod
in ea nolumus immutare*. In Münden gilt also Fränkisches Recht,
während in den übrigen Städten Otto's Sächsisches Recht in Geltung
ist. — Das locale landrechtliche Gewohnheitsrecht hat sich unter dem
Einfluss des Handels und der Kaufmannschaft zu einem Handels- und
Kaufmannsrechte umgebildet. Je einfiussreicher die Kaufmannschaftf
* Braunschw. Urkundenbuch S. 119.
* Privileg v. Radolfszell: die sich ansiedelnden Kaufleute erhaltei
Theil an der Allmende, die früheren Besitzer werden aber entschädigt
ZGOberrh 5, S. 142.
» Döbner, Städte- Privilegien Herzog Otto's des Kindes. 1882. S.26,
gl. Privileg v. Grünberg i. H. Gengier, Stadtrechte S. 174. Stadibuch
von Herford, ebd. S. 192.
Weichbildsrecht und Burgrecht (W, Varges). 89
je bedeutender der Handel an einem Orte war, desto mehr handels-
politische Bestimmungen werden in das betreffende Stadtrecht aufge-
nommen. Eine einfache Ackerstadt kann nicht ein solches Recht aus-
bilden, wie eine grosse Handelsstadt ^ Der Handel und der Markt
sind es gewesen, die ein neues Recht, das Stadt-, Weichbilds-, Burg-
recht, einen neuen Stand, den der Bürger und Kaufleute — omnibus
oppidi villanis mercandi potestatem concessimus, ut ipsi et eorum posteri
sint mercatores' — schuf und das Dorfgericht, das Burding, in den meisten
Fällen zum Stadtgericht, d. h. zum Grafschaftsgericht umwandelte.
Das Stadtrecht des Mittelalters hat sich überall entsprechend den
localen Verhaltnissen individuell entwickelt. Läge allen Stadtrechten
allein ein einheitliches Marktrecht, das aus dem Fränkischen Königs-
recht hervorgegangen ist, wie Sohm will (8. 15), zu Grunde, so wäre die
grosse Verschiedenheit , die die Deutschen Stadtrechte zeigen , uner-
klärlich. Nimmt man an, dass die Grundlage der Stadtrechte das Land-
recht und das locale Gewohnheitsrecht, das sich ja überall verschieden
entwickelte, ist, macht man sich klar, dass in den einzelnen Städten
und Stadtrechten der entstehende Handel mit seinen Normen auf
ganz verschiedene Weise seine Einwirkung ausgeübt hat, so kann man
sich die Mannigfaltigkeit der Deutschen Stadtrechte leicht erklären.
Sohm ist zu seinen Ausführungen über Burg- und Weichbilds-
recht, mit denen alle seine weiteren Folgerungen stehen und fallen,
veranlasst worden , weil ihn die Deutung Schröder's von Weichbild
als Ortsbild, die keinen für die Stadt eigenartigen Gedanken erkennen
lasse, nicht befriedigte. Doch gibt die Erklärung Schröder's hin-
reichend dieses Charakteristicum. Das Weichbild oder Ortsbild ist
ein Abzeichen der Königsmacht. Es deutet an, dass der Ort, an dem
es errichtet ist, den Frieden und den Bann des Königs geniesst, wie
das ja auch die Bezeichnungen Friedekreis, Burgfriede, Stadtfriede
andeuten. Das gemeinsame Charakteristicum aller Städte ist eben
der Königsfriede, unter dem der Ort und dann auch die Einwohner
stehen. Wer diesen Frieden bricht und so gegen den königlichen
Bann handelt, bezahlt die Königsbusse von 60 solidi oder 60 scill.
ausser der rechtmässigen Strafe, die ihn triift. Wer an einem solchen
befriedeten Orte sich niederlässt und Grundbesitz erwirbt, bezahlt dem
königlichen Richter die Friedensabgabe, die Friedepfennige oder ein
Quart Wein u. dgl. Ein Dorf ist auch ein Ort, wie ein Weichbild,
aber es geniesst nicht Königsfrieden und besitzt auch nicht das Sym-
* Vgl. die Städte-Privilegien Otto's des Kindes. Döbner a. a. 0.
Varges, Gerichtsvei-fassung von ßraunschweig. 1890. S. 12.
2 Privileg für Aliensbach, ZGOberrh 5, S. 168.
9Ü ' Kleine Mittheilungen.
bol dieses Friedens, das Ortsbild. Durch die Errichtung eines Weich-
bildes, Stadtkreuzes, Rolandsbildes u. dgl. wird ein Oii; in directe
Beziehung zum König gebracht, er wird eine civitas major, publica,
regalis. Weichbild und Weichbildsrecht haben demnach eine ganz
significante Bedeutung. Während die Ausdrücke Burgreebt und
Stadtrecht gar keinen für die Stadt eigenartigen Gedanken erkennen
lassen, während die Bezeichnung Marktrecht nur die sachliche Be
deutung der Stadt angibt, bezeichnet Weichbildsrecht klar die recht-
liche Stellung der Stadt, denn ein Weichbild, und demnach jede Stadt
ist ein unter besonderem Königsschutz und Königsfrieden stehender Ort.
W. Varges.
Zur Oberrheinischen Historiographie des 14. Jahrhunderts.
Von Ludwig Weiland liegen in den Abhh. d. Gesellschaft d. Wis».
zu Göttingen (1891) zwei „Beiträge zur Kenntniss der literarischen
Thätigkeit des Mathias von Neuenburg* vor: „Mathias' von
Neuenburg Fortsetzung der Chronik des Jacobus de Voragine* und
„Kritik der Vita Bertholds von Bucheck "*. Der letztere zeichnet sich
durch eine eingehendere und genauere Analyse (als sie einst vom Re-
ferenten gegeben wurde) der verschiedenen Theile der von Mathias
von Neuenburg abgefassten Biographie des Strassburger Bischofs aus:
so gewinnen wir nach W. einen klaren Einblick in deren Entstehungs-
geschichte sowohl als zugleich in die Arbeitsweise des Autors. —
Hervorzuheben ist ferner die von W. aus einer Colmarer Hs. des
14. Jahrhunderts hier zum ersten Male veröffentlichte „Fortsetzung
der Chronik des Jacobus de Voragine*: mit derselben beschäf- ,
tigt sich der erste Beitrag. Wiewohl dieser auch lehrreich ist, kann
dennoch Referent keineswegs der Ansicht W.'s beipflichten, dass wir
für den Urheber jener Fortsetzung, die sich als ein dürftiger „Auszug
aus der bekannten Chronik des Mathias von Neuenburg (aus der
Strassburger Hs. A) — freilich vermehrt mit einigen nicht in der
Chronik vorkommenden Nachrichten — darstellt, eben den Mathias
selbst anzusehen haben. Der Charakter des Auszugs lässt sich nicht
recht mit der sonstigen literarischen Thätigkeit des Biographen Bert-
holdes von Bucheck vereinen ; und gerade die betreflfenden ZusÄtw»
welche also in keiner der uns bisher bekannten Handschriften der
Chronik stehen, verrathen einen anderen Verfasser der Fortsetzung'
Was übrigens die in c. 13 derselben bezeichneten selbständig«»
Nachrichten angeht, und dann besonders c. 17 die Bemerkung über
den Defeusor pacis, , dessen in der Chronik [des Mathias von Neuen*
* Ein nachträglich erschienener Excurs zu denselben Beiträgen be-
schäftigt «ich mit den „Baseler Nachrichten der Chronik*.
Frankreich und die Witteisbacher (K. Th. Heigel). 93
rerstand, darüber klären uns die hier zum ersten Mal veröffentlichten
\ctenstücke auf. Schon Kurfürst Ferdinand Maria lenkte in Fran-
zösisches Fahrwasser ein. Zwar verhielt er sich noch kühl ablehnend
^egen die Anerbietungen, welche Herr von Vautorte bald nach Unter-
zeichnung der Westfälischen Friedensacte nach München überbrachte,
md auch die — auffälligerweise im vorliegenden Bande nicht berück-
jichtigte — Sendung des Herzogs von Grammont, der 1657 den Kur-
lirsten zur Bewerbung um die Kaiserkrone ermuthigen sollte, schlug
!ehl. Doch bei Ausbruch des Bevolutionskriegs gelang es Herrn von
jrravel, mit Hilfe des Ministers Hermann Egon von Fürstenberg und
ies Vicekanzlers Kaspar von Schmid ein geheimes Abkommen zwischen
Frankreich und Baiem zu Stande zu bringen, und seitdem dauerten
lie vertraulichen Beziehungen zwischen den Bourbons in Versailles
ind ihren Schützlingen an der Isar fast ununterbrochen fort. Baiem
}ezog reiche Subsidiengelder und vertrat dafür entweder als Waffen-
Genosse oder doch auf Wahl- und Reichstagen das Französische Interesse.
5ur Befestigung der Freundschaft wurden hftufig eheliche Verbindungen
ron Mitgliedern der beiden Familien ins Auge gefast , doch nur die
[leirathen der Schwester MaxEmanuel's, Maria Anna, mit dem Dauphin,
and der Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz, Elisabeth Charlotte,
nit Philipp von Orleans gelangten zum Abschluss. Das in den In-
ftructionen gebotene Detail über diese und andere Verhandlungen
gewährt mannigfaches Interesse. Da für die Geschichte Baierns, die
a z. B. gerade für die Zeit des Spanischen, sowie des Oesterreichischen
Erbfolgekriegs im Vordergrund der deutschen Geschichte steht, bisher
loch niemals die Pariser Archive benutzt wurden, erscheint jetzt erst
rieles in richtiger Beleuchtung. Das gilt hauptsächlich von der Charak-
eristik der Törring, Preysing, ünertl und anderer einflussreicher Hof-
ind Staatsbeamten, über deren Politik und Privatleben den Gesandten
iie ausführlichsten und intimsten Mittheilungen zur Verfügung gestellt
vurden. Erfreulich sind allerdings diese Enthüllungen nur in seltenen
ii'ällen; nur allzu häufig stösst man auf Beweise für die Bestechlichkeit
ler namhaftesten Staatsmänner und Hofbeamten. Unter anderem erhellt
lus der Instruction für de la Haye, dass der angesehene Kanzler Kaspar
■on Schmid, der als der eigentliche Leiter der Bairischen Politik
n den Jahren 1667 — 1683 gelten kann, vom Französischen Hofe
•ine Jahrespension von eintausend Thalern bezog. Der Instruction
ür Herrn von Folard, der 1756 den wenig geneigten Kurfürsten Max
foseph zur Theilnahme am Krieg gegen Preussen bewegen sollte, ist
lin Verzeichniss jener Geschenke und Pensionen beigefügt, welche die
tinflussreichsten Beamten und Hofdamen den Französischen Wünschen
ngänglich machten. Auch der Kanzler Kreittmayr figurirt auf dieser
94 Kleine Mittheilungen.
Liste mit einem Geschenk von 10000 Francs und einer Jahrespension
von 3000 Francs. Der Beichtvater des Kurfürsten, der Jesaitenpater
Stadler, bezog von der Französischen Gesandtschaft alljührlich ein Be-
stimmtes an Zucker, Kaifee, Chocolade, Kerzen und Burgunderwein!
Wie ängstlich besorgt die Französische Regierung um das Wohl ihrer
„freunde" war und auf welch wunderliche Aufgaben die Tbätigkeit
der Französischen Diplomaten ausgedehnt werden musste, beweist die
Instruction für den Agenten Pfeffel von 1784. Um zu verhüten,
dass das Pfälzische Haus aussterbe und dadurch den begehrliehen
Plänen Kaiser Joseph's II. Vorschub geleistet werde, soll Pfeffel durch
geeignete Einflüsterung bei dem regierenden Herzog von Zweibrücken
und durch jedes andere Mittel zu erreichen suchen, dass der in Fran-
zösischen Diensten stehende Prinz Max Joseph dem bisherigen lockeren
Leben entsage und sich zur Ehe bequeme ; zu den Kosten des Haushalts
würde dann vielleicht auch der Französische Hof beisteuern. ,Doch
ein bestimmtes Versprechen darf niemals gegeben, eine Verpflichtung
niemals eingegangen werden ; man muss sich darauf beschränken, die
Geneigtheit des Königs anzudeuten und zu versichern, dass der König
nur von treuer Zuneigung zum Pfälzischen Hause beseelt sei."
K. Th. Heigel.
Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im
Jahre 1760. Die schweren Verluste, die das Preussische Heer im
Jahre 1759 erlitten , Hessen es Friedrich dem Grossen immer mehr
wünschenswerth erscheinen, jede Gelegenheit zu benutzen, um einen
günstigen Frieden abzuschliessen. Freilich, die Hoffnung auf das
Zustandekommen des durch die Rijswijker Declaration angereihten
Friedenscongresses musste bald schwinden. Unter dem Eindrucke des
Sieges von Maxen stehend, war der Wiener Hof nicht geneigt, sich
seiner Wünsche auf Schlesien zu entschlagen, und auch in Frankreich,
wo man Grund genug hatte, kriegsmüde zu sein, behielt schliesslich
doch die Preussen feindliche Partei die Oberhand.
Es war nun von unendlicher Wichtigkeit, wenigstens Russland
zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Dass in Petersburg
sich gewichtige Stimmen gegen Fortsetzung des Krieges erhoben, blieb
im Preussischen Hauptquartier nicht unbekannt. Zwar wus.ste man,
dass der Grossfürst-Thronfolger und seine Gemahlin nicht den Einfluss
und die Macht besassen, um ihre Preussischen Sympathien zur Gel-
tung zu bringen. Als man aber im October 1759 erfahren \ dass
der Grosskanzler Woronzow einem Frieden nicht abgeneigt sei, schöpfte
^ Schäfer, Geschichte des siebei^jährigen Krieges II, 1, 449.
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt). 95
man Hoffnang auf Aussöhnung mit dem zarischen Hofe. König
Friedrich beauftragte den General von Wylich, dem Russischen General,
mit welchem dieser über die Auswechselung von Gefangenen zu ver-
handeln hatte, zu erzählen, Frankreich sei bereit, Frieden zu schliessen,
die Russen würden schliesslich noch von ihren Verbündeten im Stich
gelassen werden. Die Art und Weise, wie die Oesterreichischen Ge-
nerale sich im letzten Feldzuge benommen, sei ein Beweis, wie wenig
Rücksicht sie den Russen gegenüber brauchten \
Auch wandte sich der Englische Gesandte am Preussischen Hofe,
Mitchell, an seinen Petersburger Collegen, Keith, um diesem von dem
Wunsch des Königs, den Grosskanzler Woronzow zu gewinnen, Kennt-
niss zu geben; Keith möchte sich auch informiren, ob der GA)sskanzler
oder andere einflussreiche Leute nicht geneigt wären , ein Geschenk
anzunehmen, und wie viel Geld man für diesen Zweck anwenden solle.
Am 4. December überreichte Keith in Petersburg die den Friedens-
congress betreifende Declaration. Sie soll zuerst nicht ungünstig auf-
genommen worden sein', allein am 12. December wurde ihm eine
Antwort ertheilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig Hess ^.
Die Zarin, hiess es darin, bedaure zwar recht sehr das viele Blutver-
giessen, aber die Ruhe von Europa werde dauernd nur dann wieder
hergestellt werden, wenn den beleidigten Theilen eine gerechte und
hinlängliche Genugthuung verschafft würde.
Die Entschädigung, an welche Russland schon damals dachte,
würde Friedrich dem Grossen ein Opfer zugerauthet haben, das dieser
wohl kaum in der veraweifeltsten Lage gebracht haben würde. Der
Petersburger Hof wollte als Preis des Friedens die Abtretung des
Preussischen Preussens, das heisst also ungefähr das Gebiet des heu-
tigen Ostpreussens *. So wenig dem Wiener Hofe eine derartige Ver-
grösserung Russlands genehm war, so richtig man dort erkannte, dass
Friedrich alles aufbieten würde, um das Land, auf dem sein Königs-
titel beruhte, zu behalten, so konnte man doch nur mit grösster
Vorsicht versuchen, die Russen, die sich als die nützlichsten Bundes-
genossen erwiesen hatten, anspruchsloser zu stimmen.
W^ährend nun zwischen Wien und Petersburg über den Preis der
* Mitchell an Keith, Görlitz, den 15. Nov. 1759. (Memoirs and papers
of Sir Andrew Mitchell — den sogenannten Mitchell Papers — , herausgegeben
von Bisset. Vol. II.)
« Schäfer II, 1, 450.
* Abgedruckt in den sogenannten Danziger Beiträgen (Beyträge zur
neueren Staats- und Krieges-Geschichte) X, 182 und 1.S3.
* von Arneth, Geschichte Mana Theresias VI, 78 ff.
96 Kleine Mittheilungen.
Unterstützung gefeilscht wurde, blieben auch die Gegner des Russisch-
Oesterreichischen Bündnisses nicht unthätig.
In Hamburg lebte ein Freiherr von Bielfeld , der schon im Jahre 1 738
mit dem Kronprinzen Friedrich bekannt geworden, als dieser in Braun-
schweig in den Freimaurerorden aufgenommen wurde *. Im folgenden
Jahre folgte er einer Einladung nach ßheinsberg. Auch als Friedrieb
den Thron bestieg, bewahrte er Bielfeld seine Gunst. Fünf Jahre später,
1745, machte er ihn zum Gouverneur seines jüngsten Bruders, des
Prinzen Ferdinand. Als der Prinz heranwuchs, zog sich Bielfeld vom
Hofleben zurück und verliess 1755 Berlin, um sich der Verwaltung
seiner Güter zu widmen; die Kriegsdrangsale veranlassten ihn aber
zwei Jahre spilter in Hamburg eine sichere Zuflucht zu suchen. Er
fand die gewünschte Ruhe und veröffentlichte Ende des Jahres 1759
eine Anleitung zur Staatskunst, welche er verschiedenen regierenden
Fürsten übersandte. Der ehemalige König von Polen, Stanislaus, sowie
die Kurfürsten von der Pfalz, Baiern und Köln sandten ihm Dank-
schreiben, ebenso Voltaire, der auch mit einem Exemplar beehrt
worden war*.
Nachdem Bielfeld sich so in der Theorie erprobt, versuchte er
sich auch in der praktischen Politik. Er schrieb dem Prinzen Heinrich
einen Brief*, in welchem er ihm, offenbar zunächst nur in vorsichtiger
Weise, von einem Project, den Frieden mit Russland zu erlangen,
Mittheilung machte. Da der Prinz aufmunternd geantwortet zu haben
scheint, so richtete Bielfeld am 22. Febr. ein längeres Schreiben an ihn*.
Er berichtete darin, dass ihm ein Baron von Rangstoedt, welcher
Gesandter des Grossfürsten Peter bei dem Niedersächsischen Kreise
war ^, versichert habe, nicht nur der Grossfürst sei dem Könige von
Preussen freundlich gesonnen — was ja längst bekannt war — , son-
dern auch die Kaiserin Elisabeth setze nur ungern den Krieg fort,
den sie fast gegen ihren Willen unternommen habe. Ihre Rathgeber
aber würde man bestechen können, denn in Petersburg sei alles käuflieb.
Jetzt, wo die Oesterreichischen und Französischen Geldquellen zu ve^
siegen drohten, würde man Preussischen Geschenken gegenüber nicht
* loh schöpfe meine Angaben über Bielfeld aus seinen Briefen, v»'
öffentlicht in dem Buche : Friedrich der Grosse und sein Hof. oder so v»'
es vor 100 Jahren. In vertrauten Briefen des Freiherm von Bielfeld, ge-
schrieben von 1738—1760. I. und II. Theil. Breslau 1838.
^ Die Antwort Voltaire's findet sich a. a. 0. II, 246 und 247.
' Dies ergibt sich aus dem Anfang des Briefes vom 22. Februar.
* Dasselbe kommt in der Beilage zum Abdruck.
" Grossfürst Peter war bekanntlich Herzog von Holstein-Gottorp.
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt). 97
rode sich erweisen. Man möge einen geheimen Unterhändler hin-
iden, der, ohne sich verdächtig zu machen, die Rassischen Minister
roh Geld gewinne. Hierzu empfahl Rangstoedt den ehemaligen
•ersten von Pechlin. Derselbe sei ein sehr ehren werther, durchaus
eossisch gesonnener Mann und ein gründlicher Kenner der Rus-
chen Verhältnisse. Unter dem Vor wand, eine Anstellung zu suchen,
le er, versehen mit einer ausführlichen Instruction, ausgestattet
t 4000 Dukaten, nach Petersburg reisen. Weitere Summen sollten
n dort durch Vermittelung des Englischen Gesandten Keith Über-
ben werden. Alles in allem würde eine Million Thaler wohl für
a Zweck genügen, eine Bagatelle gegenüber den Schäden, die der
leg verursache. Herr von Pechlin würde, so bald als möglich,
reisen und alles aufbieten, die Sache zu einem befriedigenden Ende
führen.
Der König verhielt sich dem Plan gegenüber ziemlich skeptisch,
var schrieb er dem Prinzen Heinrich *, in der verzweifelten Lage,
der man sich befände , dürfe man nichts unberücksichtigt lassen.
Hein er glaube, der Unterhändler zeige mehr guten Willen, als po-
tisches Verständniss , denn wenn er meine, man könne durch den
Tossfürsten etwas erreichen, so sei dies ein Irrthum. Peter Schu-
ralow sei der einflussreiche Mann, der alles leite; wenn man diesen
Aufen könne, so gewinne man die anderen mit. Immerhin solle der
''ersuch gemacht werden, Pechlin würde 4000 Dukaten und eine In-
truction haben. Keith würde ersucht werden, ein wachsames Auge
luf ihn und die Verwendung des Geldes zu haben.
Friedrich wandte sich desswegen an Mitchell, der Keith benach-
•ichtigen solltet
Mitchell verhehlte sein Misstrauen nicht '. Er sprach sich auch
■ötschieden gegen den Vorschlag aus, dass Pechlin in Keith*s Hause
»eine Briefe schreiben solle, denn dies würde nur zur Entdeckung des
'ebeimoisses führen und Keith in Verlegenheiten bringen *. Ebenso
' Der König an den Prinzen Heinrich, Freiberg, den 29. Febr. 1760.
^* Schönin g, Der Siebenjährige Krieg II.)
' Ausführlich schreibt Mitchell hierüber dem Earl of Holdemesse,
'^eiberg. den 2. März 1760. (Mitchell Papers II, 137-140.)
' Schon dem König gegenüber sprach er sich zweifelnd aus ; (a. a. 0.
• 139). und am 19. März schreibt er an Keith: „I cannot help saying
^^t I look upon this whole affair as a wild scheme of a needy projector
'**o wanted to go to Petersburg at the expence of his Prussian Majesty."
^* a. 0. II, 144.)
* Mitchell an Keith, Freiberg, den 28. März 1700. (a. a. 0. II,
^■^-151.)
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. i. 7
98 Kleine MittheilungeD.
ablehnend verhielt er sich gegenüber der Bitte, dass Pechlin im Falle
der Noth im Hause des Englischen Gesandten eine Zufluchtsstätte
finden sollte. Bei Hochverrath gebe es kein Asyl, antwortete er; die
eigene kluge tjaltung müsse seine beste Sicherheit sein.
Mitchell erhielt auch die Instruction zu lesen \ die Pechlin be-
kommen, er bezeichnet sie als ausführlich und klar, sie enthielte gute
Verhaltungsmassrcgeln. Auch hier hatte der König betont, dass er
zu einer Abtretung sich nicht verstehen würde. Schon während der
Unterhandlung möchte auf einen Stillstand der kriegerischen Opera-
tionen hin gewirkt werden. 500000 Thaler sollten zunächst in Ham-
burgischen, Holländischen und Englischen Wechseln an Keith geschickt
werden, dieselbe Summe würde bei günstigem Erfolge später nach-
folgen.
So reiste denn Herr von Pechlin ab, er kam auch glücklich nach
Petersburg, aber es gelang ihm nicht, auch nur den geringsten Vor-
theil dort zu erreichen. Nur zweimal traf er mit Keith zusammen.
Nach verhältnissmässig kurzer Zeit entschloss er sich zur Abreise,
welche er Keith gegenüber damit motivirte, dass man in Petersbui]^
sowohl seine Ankunft, wie seinen Aufenthalt mit Argwohn betrachtet
habe*.
Somit war der ganze Plan ziemlich kläglich gescheitert, und die
Zeitumstände wiesen nicht darauf hin, dass eine Wiederholung bes-
seren Erfolg haben würde. Keith bat desshalb, die für diesen Zweck
ihm zugewiesene Summe zurückzuziehen.
Fester und enger hatten sich inzwischen die beiden Kaiserinnen
wieder verbunden. Nach langem Widerstreben hatte Maria TheresU
endlich nachgegeben und Russland die Erwerbung von Preussen ni-
gesichert, falls Oesterreich in den Besitz von ganz Schlesien und der
Grafschaft Glatz käme *. Sie und Elisabeth Hessen grosse Heere ws-
rüsten, um die fast erschöpften Kräfte Friedrich's matt zu seb^D-
Aber das Misstrauen , das Saltykow gegen Daun hegte , verhinderte |i-
auch im neuen Feldzug eine erfolgreiche Cooperation.
R. Schmitt.
* a. a. 0. — Auf eine an das königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin g**
richtete Anfrage, ob diese Instruction, oder eine Copie, noch vorhande»
wäre, wurde mir geantwortet, dass das königl. geh. Staatsarchiv nicht w
der Lage sei, mir hierüber Auskunft zu geben.
* Mitchell an Holdernesse, Leubnitz, den 25. Juli 1760. (Mit
Papers II, 173.)
^ Schäfer IT, 1, 493—505 und Arneth VI, 92 und 93.
1;
I
k
Die Sendung des Herrn von Pecblin (R. Schmitt.) 99
Beilage.
Brief des Freiherrn von Bielfeld an den Prinzen Hein-
ih von Preussen^ 1760 Februar 22 Hamburg.
Aus dem königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin, Rep. 96, 106 E
Vol. XI fol. 51.
Monseigneur,
J'ai recü hier au soir assez tard la lettre que Votre Altesse
tale m'a fait Thonneur de m'ecrire de Wittemberg en date du 15,
ce mois, et je me suis rendu ce mätin chez Tami qui m'avoit fait
premiere proposition dont j*ai eu Thonneur de faire ouverture
^Totre Altesse Royale le 9. du Courrant. Je Tai trouve constamment
IS les meilleures dispositions du monde pour la cause du Roi et
in de zele pour les inter^ts de Sa Majeste. II m'assura, qu'outre
i penchant naturel, il ne faisoit que suivre en cela les inten tions
son Maltre qui est, disoit-il, träs bon Prussien. Pour pouvoir
ac satisfaire avec quelque precision aux cinq questions que Votre
besse Royale m'addresse, voici Monseigneur, ce que je puis r^pondre.
1^ L'ami susmentionne est Le Baron de Rangstoedt, Envoye du
and Duc de Russie au Cercle de la Basse Saxe. II ra'a permis
le nommer. C'est un parfaitement honn6te homme, qui peut
oir cinquante ans, qui a ete beaucoup employe et qui est fort en
idit k sa Cour.
2^. .Je serai charme d'etre nomme dans cette affaire pour que le
)i Sache que ni le tems ni Teloignement ne sont pas capables
affoiblir en moi Tardeur dont j*ai toujours ete anime pour Son ser-
ce, et parce qu'il ne seroit guere possible d'aller plus avant dans
tte negociation sans mon concours ; M. de Rangstoedt ayant les plus
rtes raisons du monde pour cacher qu'il y coopöre, et ne voulant
aiter qu'avec moi, et n'osant point former publiqucment les moindres
lisons avec le Ministre Resident du Roi en cette ville.
•S**. L'Espoir presque certain du succ6s de cette negociation est
öde sur la connoissance intime qu*a M. de Rangstoedt de la fa(?on
' Ich fand diesen Brief in einem Band, in dem sich Bulletins des
•ibarztes Cothenius über den Gesundheitszustand des Prinzen Heinrich
■feiden. Da die Genehmigung zur Abschrift erst einige Tage später mir
tlieilt wurde und ich von Berlin abreiste, so wurde mir vom königl. geh.
ftatsarchiv eine Abschrift besorgt. An ein paar Stellen vermuthete ich
Ersehen des Copisten. Auf meine Anfrage erhielt ich durch ein Schreiben
8 königl. geh. Staatsarchives die erbetene Auskunft, so dass ich diese
hier der Copie beseitigen konnte.
100 Kleine Mittheilungen.
de peDser du Grand Duc, qui deviendroit sous main le preraier nego-
ciateur pour le Roi; pour peu que S. M. le voulut bien et qu'il fot
seconde, Secondement sur les sentimens de Tlmperatrice m^rae, qui
a ete entrainee presque malgre Elle ä la guerre et qui la continuf
ä contre coeur. Troisiemem^ sur la persuasion tres fondee oü Ton
est que tout le Conseil de Russie est venal, comme en Turquie, que
La Cour do Petersbourg n'a fait agir ses trouppes que tant que
Mr. le Comte d'Esterhazy et Mr. le Marquis de l'Hopital ont eu de
Targent ä repandre; inais comme aujourd^hui les ressources pecuniaires
de la Cour de Vienne commencent k tarir et que Celles de la France
sont entierement ^puisees, on feroit probablement tout ce qu'on you-
droit avec un million d'ecus a Petersbourg pourvü que cette somme
ne fut pas distribuee directement par TEnvoye d'Angleterre qui est
trop susppct et trop obsorve. L'idee de Mr. de Rangstoedt seroit
donc qu'on y envoyat un Nägociateur socret, et iJ propose pour cet
eflfet M. de Pechlin cidevant Colonel au Service du Grand Duo de
Russie ä Kiel. Je connois ce sujet. II est fils du feu Conseiller prive
de Pechlin qui etoit premier Ministre de ce Prince et attache ä Sa
Personne ä Petersbourg. II a quitte le service militaire par d^goöt
d'un passe droit, et ne veut plus y rentrer quoiqu'on lui aye offen
la place de Brigadier en Russie. C'est le plus zele Prussien que je
connoisse et il a la reputation d'honnete hemme. II connoit la Russie
ä fonds, y a sejourne longtems et y a eu les mains dans le tripot
des affaires. Avec un exterieur assez simple c'est un esprit oelie et
un negociateur capable. On voudroit donc faire passer incessament
cet Emissaire a Petersbourg, sous pretexte qu'il iroit y chercher un
emploi dans l'etat civil aupres de son Maltre. II passeroit par le
Danemarck et par la Suede et on s'engage ä lui procurer les passe-
ports necessaires de ces deux Cours. II faudroit qu'il fut muni d'une
Instruction secrette et bien detaillee des Intentions de Sa Majeste et
jusqu'oü il peut aller. Pour gagner du t6ms Mr. le Comte de Fincken-
stein pourroit lui envoyer ces Instructions ici.
4^^. Quant a Targent il est certain qu'un Million fait une tm
grosse somme en elle-meme, mais une bagatelle vis ä vis du grand
objet qii'on se propose. Aussi ne voudroit-on pas risquer toute
la somme ä la fois. Mr. de Pechlin ne demanderoit d'abord qo«
quatre mille Ducats pour faire un petit equipage et 6tre en etat
de se presenter ä la Cour de Petersbourg sur un pied convenable
pour se faufiler dans le grand, pouvoir vivro avec le grand Chancelifr-
les Ministres etc. et former bien ses liaisons. Mais il seroit necessaire
que Mr. de Keyth, Ministre d^Angleterre eut ä sa disposition le reste
de la Somme que Sa Majeste destine pour cet important objet et q^^
J
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt). 101
Pechlin en put faire usage ä mesure que la Negociation avanceroit
et que Mr. de Keyth verroit lui-meme, qu*il seroit utilement employe.
Je me fais fort de faire passer ä ce Ministre teile somrae qu'on voudra,
soit par lettres de change, soit en nature par le Paquetboot de Lübeck.
Mais il faudroit que ce füt en vieux Louis d'or de Prance ou en Du-
cats d' Hollande, dont on trouve ici tant qu'on veut. Le nouvel argen t
de Brandebourg n'a point Cours en Russie et seroit suspect.
5**. II est impossible de determiner avec precision en combien de
tems cette negociation seroit acheväe. Cela dependroit beaucoup du
depart plus ou moins promt de M. de Pechlin, de la diligence qu'il
pourroit faire en route, de Tenvoy de Targent et*. Mais comme il
paroit que la cbose presse et qu*en faisant cette expedition avec une
grande celerite, on abregeroit les ravages que les trouppes irregulieres
de Russie fönt tous les jours sur le territoire de Sä Majeste, Mr. Pechlin
de son cote n'epargnera ni soins ni fatigues pour voyager vite et pour
venir k bout de son dessein avec la plus grande promtitude qui sera
humainement possible. Le reste dcpendra beaucoup du Roi. Enfin
Monseigneur, si Sa Majeste juge k propos de faire entreprendre cette
negociation, qui mettroit en deroute et confondroit toute la politique
de Ses ennemis, il seroit nccessaire que nous fussions munis ici d'un
bon chilFre; car je tremble möme en ecrivant ce detail-ci k Votre
Altesse Royale, et je n'en garde ni Minute ni copie ; crainte d'accident.
II se trouve encore ici un Chiflfre que le feu Baron Wrangel a eu
avec M. le Comte de Finckenstein. J'en puis disposer; car il est
entre les mains du Baron de Rangstoedt, pourvu que Sa Majeste en
eüt le duplicat \k bas.
Voilii Monseigneur tout ce que je puis dire au moment present, et
ce que j'ai crü devoir rapporter k Votre Altesse Royale en qualite
d'honnöte homme et de fidele Serviteur du Roi. Elle en fera 1 'usage
qu'EUe jugera k propos; et Sa Majeste en disposera selon Son bon
plaisir; raais je ne puis m'imaginer que cette Ouvertüre m'ait ete
faite par un Ministre public et tres ministerialement sans ordre et
Sans dessein.
Je fais les voeux les plus ardens et les plus sinc^res pour la
sante et la precieuse conservation de Votre Altesse Royale et j'ai
Thonneur d'ßtre avec le plus profond respect
Monseigneur
de Votre Altesse Royale
le tres humble, tres-obeissant
et tres soumis Serviteur.
ä Hambourg j3 ^ ßielfeld.
le 22 Fevrier 1760.
102 Kleine Mittheilungen.
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz. Selten ist einem
Gesandten eine Unterhandlung so sehr zum Tadel, ja zur Schmach ange-
gerechnet worden, als dem Grafen Haugwitz die Ergebnisse jener
Beise, die er nach dem Potsdamer Vertrag vom 3. November 1805
in das Hauptquartier Napoleon's unternahm. Dem Französischen
Kaiser sollte er Bedingungen vorschreiben, deren Nichtannahme voraus-
sichtlich den Krieg herbeiführen musste ; statt dessen kehrte er zurück
mit einem Vertrage, der Preussen mit allen Verbündeten entzweite
und dem Willen eines gleichwohl nicht versöhnten Gegners unte^
warf. Wie viel Schuld dabei den Minister trifft, was zu seiner Ent-
schuldigung angeführt werden kann , suchte ich vor kurzem in dem
Buche über „die Kabinetsregierung in Preussen* (S. 179 flf.) darzu-
stellen. Einen Punkt möchte ich hier etwas weiter, als dort geschehen
konnte, ausführen.
Jeder weiss, dass Haugwitz wenige Tage vor der Schlacht bei
Austerlitz, am 28. November, zu Brunn mit Napoleon eine erste,
mehrstündige, ergebnisslose Besprechung hatte, und dass die Bedin-
gungen des Vertrages vom 15. December in einer stürmischen Unter-
redung festgesetzt wurden, welche übrigens nicht, wie gewöhnlich
angegeben wird, am 13., sondern am 14. December in Schönbmnn
stattfand \ Ausserdem soll aber Haugwitz auch am 7. December in
Brunn eine Audienz erbeten und erhalten haben. Bignon, der von
Napoleon berufene Geschichtschreiber der kaiserlichen Diplomatie,
berichtet darüber: „Le 7 decembre, le comte d'Haugwitz eut,
a Brunn , une seconde audience de TEmpereur. S'il etait difficile ä
cet envoye de ne pas exprimer quelque admiration sur le grand
evenement qui venait d'avoir lieu, il ^tait naturel que Napoleon
r^pondit: »C*est un compliment dont la fortune a chang^ l'adresse«.
Bignon erzählt weiter , Napoleon habe zwar Vorwürfe gegen die
Preussische Politik nicht zurückgehalten , aber doch den Wunsch gf*
hegt, seine Beziehungen zu Preussen noch als freundliche erscheinen
zu lassen. In das Bulletin vom 7. December habe er zwar mit Be-
ziehung auf Preussen die Bemerkung einfiiessen lassen: 150000 Feinde
mehr hätten den Krieg nur um einige Zeit zu verlängern vermocht;
aber gleich folge dann : alle Intriguen der Russen und Engländer
seien machtlos gewesen gegen den verständigen Sinn und die hohe
Weisheit des Königs von Preussen^ Aebnliche Darstellungen finden sich
* Napoleon schreibt am 13. December von Wien aus an Talleyrand:
„Je n'ai pas encore vu M. de Haugwitz*. Am 14. berichtet er über die ,Cod-
ference d'aiyourd'hui* ; vgl. Corresp. de Napoleon I. XI, 573 u. 581-
' Bignon, Histeire de France depuis le 18 Brumaire jusqu'ä la paJJ
de Tilsit, Paris 1830. V, 13.
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz (E. Hüfifer). 108
i späteren Werken ; unter manchen nenne ich nur die Mömoires tir^s
»8 papiers d'un homme d'Etat (Paris 1835. IX, 45), die wenigstens
im Theil nach Originalquellen sorgfältig bearbeitete Histoire des
ibinets de TEurope von Lefebvre (1845. II, 232) und Häusser's
eutsche Geschichte (18C2. 11, 663). Wer sollte bei so vielen über-
nstimmenden Angaben die Wahrheit der Thatsache bezweifeln?
nd doch lässt sich aus den sichersten Quellen erweisen, dass die
jnferenz, welche dem Preussischen Minister durchaus nicht zur Ehre
»reichen würde, niemals stattfand. Haugwitz hat freilich aus Wien
3er seine Erlebnisse nui- spärliche Nachrichten gegeben. Aber in
^m ausführlichen Bericht, den er gleich nach seiner Rückkehr, am
). December, für den König verfasste, erzählt er umständlich, wie
nach der ersten Unterredung in Brunn sich auf Napoleon's Wunsch
ich Wien begab, um dort die Ereignisse zu erwarten. »Am Morgen
»s 5. December", fährt er fort, , erfuhr ich von Herrn von Talleyrand
e Zusammenkunft der beiden Kaiser in Folge der Schlacht bei
usterlitz, und dass der Kaiser Napoleon wünsche, mich bei seiner
ildigen Rückkehr in Wien zu finden. Ich blieb mehrere Tage in
"ien in Erwartung der Ankunft des Kaisers, und verwandte dieselben,
m mich auf die Rolle, die ich auszufüllen hatte, vorzubereiten,
ndlich (am 13.) erfolgte sie, und bald nachher wurde ich zur
.udienz berufen" ^ Kann man nach diesen Worten für möglich
alten, dass der Minister zwischen dem 5. und dem 13. eine Audienz
ei Napoleon in Brunn gehabt und eine so wichtige Thatsache ganz
nd gar verschwiegen hätte? Dieser gleichzeitigen Darstellung ent-
)richt das Fragment der Memoiren, welches Haugwitz im Greisen-
ter aufzeichnete oder durch einen — leider wenig befähigten —
ertrauten niederschreiben Hess. Nach der Schlacht bei Austerlitz,
'isst es darin, wurde Haugwitz officiell eingeladen, die Ankunft
ipoleon's in Wien zu erwarten. Dort fand die erste Zusammen-
ruft des Siegers mit dem Minister statt*. Auch Napoleon bestätigt
-Ben negativen Beweis des Alibi, wenn er in dem oben erwähnten
*ief an Talleyrand vom 13. December sehreibt: „Quant ä la Prusse,
re veut-elle? je n'en sais rien. II paralt qu'elle envoie une armee
Silesie. Je n'ai pas encore vu M. de Haugwitz*'.
Ist somit nach übereinstimmendem Zeugniss der beiden Haupt-
'theiligt^n die Zusammenkunft in Brunn am 7. December als eine
ä-bel zu betrachten, so bleibt doch die Frage: wo liegt die Ver-
* Der Bericht abgedruckt bei Ranke, Denkwürdigkeiten des Fürsten
^tdenberg. Leipzig 1877. V, 225.
' Minerva, ein Journal von Dr. Fr. Bran, 1837. IV, 10 ff.; 538 f.
' Correspondance XI, 573.
104 Kleine Mittheilungen.
anlassung des IiTthums? Auch diese lässt sich mit Sicherheit nach-
weisen. In dem Bulletin vom 10. December erzählt Napoleon, er
habe am selben Tage den Fürsten Repnin, Tags vorher den Friedens-
boten, Fürst Johann von Liechtenstein empfangen, und sein erster
Adjutant Junot habe nach der Abreise des Kaisers Alexander den
Kaiser Franz in Holics gesprochen. Weiter heisst es dann in dem
Bulletin: ,Sa Majeste a re^u ä Brunn M, de Haugwitz et a paru tres
satisfaite de tout ce que lui a dit ce plenipotentiaire* *. Daran schliesst
sich eine lange Expectoration über Preussen, welche unter anderem
die oben mitgetheilten , von Bignon angeführten Aeusserungen ent-
hält. Die von Napoleon zuerst erwähnten Begegnungen ereigneten
sich sämmtlich nach der Schlacht und kurz vor Abfassung des
Bulletins. Jemand , der mit den Ereignissen nicht genauer bekannt
war, konnte desshalb, wenn er unmittelbar darauf von der Audienz
des Grafen Haugwitz las, auch diese für ein gleichzeitiges Ereigniss
halten. In der That bezieht sich aber Napoleon auf die Unterredung
mit Haugwitz in Brunn vom 28. November; die Zeitbestimmung bat
er wahrscheinlich desshalb im Dunkeln gelassen, weil ihm daran ge-
legen war, gerade für die Zeit des 10. December eine freundliche
Begegnung mit Haugwitz in den Vordergrund zu stellen. So ist
Bignon getäuscht worden. Er begeht aber noch den weiteren Fehler,
dass er die Worte über Preussen, welche dem Bulletin von 10. De-
cember angehören, in das Bulletin vom 7. December versetzt, welches
nichts dergleichen enthält. Und da nach seiner Auffassung eine
Audienz des Grafen Haugwitz unmittelbar vorhergegangen war, so
verlegte er eine solche auf den 7. December.
Die beiden Französischen Schriftsteller haben nur die Erzählung
Bignon's wiederholt ; deutlich erkennt man es daraus, dass sie gleich-
falls die Worte des Bulletins vom 10. December dem vom 7. ni*
schreiben. Auch Häusser konnte zu einer Zeit, wo vieles von dem,
was heute gedruckt vorliegt, nur mühsam in den handschriftlichaD
Acten zu finden war, einem Schriftsteller folgen, der, im allgemeinen
glaubwürdig, nicht selten echten, nur ihm zugänglichen Quellen
eigene und richtige Mittheilungen entnommen hat.
Hermann Hüffer.
* Correspondance XI, 568 f.
Berichte und Besprechungen.
Neuere Literatur zur Geschichte Englands seit dem
16. Jahrhundert.
Ein Rückblick auf die wichtigeren Erscheinungen der Literatur
iber Englands neuere Geschichte muss sich zu förderst auf die unent-
)ehrliche Sammlung der State Papers lenken. Im Jahre 1890 war die
/^ermehrung derselben eine weniger durch Zahl der Bände, als durch
Te wicht ihres Inhalts ganz ansehnliche. Die Domestic Series ist
un die Papiere von 1645 auf 1646, durch Hamilton edirt, bereichert
v^orden ' : sie enthalten neue Aufschlüsse über den Lauf der Kriegs-
»reignisse, wie über das Bestreben Karl's I. und seiner Gemahlin,
nrelche gegen die puritanische Armee auswärtige Hilfsvölker aufbieten
voUten. — Einen andern Beitrag zur Geschichte der puritanischen
Devolution lieferte M. A. Green, die Herausgeberin der Papiere des
'omites für Geldvorschüsse im langen Parlament : sie hat nun die
apiere der Commission, welche mit royalistischen Delinquenten be-
ifis ihrer Freisprechung um Geld zu verhandeln hatte, erscheinen
>sen '. Zusammengehalten mit Green^s früherer Publication bietet
s diese neue wohl das ganze zur Zeit vorräthige Material, das in
finanzielle Gebahrung der Revolution Einsicht gewährt. — Die
stitutionellen Urkunden, welche auf den Gang der Revolution
ug haben , liegen jetzt in einem Bande vereinigt vor : der Name
Herausgebers, S. R. Gardin er bürgt für die VortreflTlichkeit der
ion'. — In der Colonial-Series hat Sainsbury die auf Amerika
» W. D. Hamilton, Calend. of State Papers. Dornest. 1645—1646.
1890. Den vorhergehenden Band s. V Nachrr. 60b. — Wenn weiterhin
ort und Datum des Erscheinens nicht angegeben sind, so ist stets London
18 Jahr 1890 zu verstehen. Für nähere bibliogr. Angaben (wie Verleger,
Preis) ist in eckigen Klammern auf Nachrr. u. Bibliogr. verwiesen.
M. A. Green, Calend. of the Proceedings of the Committee for
mding. [Nachrr. 60 d.]
S. R. Gardiner, The Constitutional Documents of the Puritan
on 1628—1660. Oxford 1889. [Nachrr. 60 c.]
106 Berichte und Besprechungen.
und Westindien bezüglichen Staatspapiere fortgesetzt und vom
Jahre 1669 bis 1674 geführt * : sie enthalten schätzenswerthe, auch nach
Bancroft ins Gewicht fallende Beiträge zur Colonialgeschichte , und
das zu einer der wichtigsten Epochen derselben. — Eine neue selb-
ständige Serie der State Papers scheint mit Publication der Register
des geheimen Bathes aus den Jahren 1542 — 1547 eröffnet zu sein*:
sie stellen nun ausser Zweifel , dass Heinrich VIII. gegen Schluss
seiner Regierung sich ganz entschieden der protestantischen Seite zu-
neigte. — Aus Rawdon Brownes Nachlass hat G. C. Bentinck einen
7. Band Venetianischer Staatspapiere, die Jahre 1558 — 1580
umfassend, erscheinen lassen ' — Die neue Folge der zur Veröffent-
lichung gelangenden Staatsprocesse umfasst in einem zweiten Bande
die während der Jahre 1823 — 1881 vorgekommenen Fälle*. Der wich-
tigste darunter ist wohl der O'Conneirs; ausserdem stossen wir auf
vier Libellprocesse , deren seltsamster die Drucklegung von Bjron's
Vision of Judgment durch John Hunt betrifft. — Eine andere wich-
tige Sammlung von Staatspapieren ist Referenten lediglich aus der
Besprechung in der Academy, Aug. 2, 1890 (n. 952) bekannt ^). Sie
bezieht sich, in Calcutta erscheinend, auf die Regierung Ostindiens
unter Warren Hastings, über dessen Thätigkeit sie zum Theile ganz
neue Aufschlüsse bringen soll.
Die Zeit der Herrschaft des Tu dor geschlechtes betreffend wäre
in erster Linie der Abschluss von BagwelTs Werk über die Irische
Geschichte jener Tage zu erwähnen. Der ausgegebene 3. Band ^ um-
fasst die letzten zweieinhalb Jahrzehnte der Tudorzeit und ist durch
die gleichen Vorzüge wie die früheren Bände- ausgezeichnet. Die Un-
parteilichkeit, die ebenso umfassende, als tiefgehende Sachkenntniss
des Verfassers lassen die unvermeidlichen Fehler, in die er verfallen
ist, als leicht und nebensächlich erscheinen. — üeber Kirche und
Staat unter den Tudors liegt ein Buch von Gilbert Child vor ': es
* W. N. Sainebury, Calend. of St. Pap. Golonial. America and
West Indiee. [Bd. III Nachrr. 159 d].
^ J. R. Dasent, Acts of the Privy Council. New Series vol. 1: l^^
to 1547. [Nachrr. 57 d.]
^ R. Brown and Bentinck, Cal. of St. Pap. relating to Engl-
Affairs existing in the Arch. and collect, of Venice etc. [Nachrr. 57 b.]
'* J. Macdonald, Reports of State Trials. New Series vol. 2: \^
to 1831. Lond. 1889.
* Selections from State Pap. in the Foreign Department of the Govern-
ment of India, 1772 to 1785. Edited by G. W. Forrest. In 3 toK
Calcutta, Governm. Press.
^ Rieh. Bagwell, Ireland ander the Tudors. Vol. 3. [Nachrr. 58*1
' Gilb. \V. Child, Church and Stat« under the Tudors. [Nachrr. oSb.)
England, Neuzeit (M. Brosch). 107
enthült 281 Seiten Text und 146 Seiten Documente. Die Auswahl der
letzteren ist als eine glückliche zu bezeichnen; die Verwerthung der-
selben zum Zwecke der ihnen vorausgeschickten Darstellung ist es
nicht immer. Am bedenklichsten geht des Verfassers Einleitung,
welche die Beziehungen zwischen Staat und Kirche vor der Refor-
mation erörtert, in die Irre. Dagegen ist seine Auffassung der Tudor-
zeit eine im ganzen correcte, wie auch im einzelnen selten anfechtbare. —
Die seit Milton's Zeit oft ventilirte Frage nach Entstehung und
Quellen des Common Prayer Book der Staatskirche wird viel-
leicht zur Buhe gebracht sein dank den kürzlich veröffentlichten Ar-
beiten zweier Katholiken, Gasquet und Bishop ^ Wie freilich schon
ehedem feststand, aber nicht so unzweifelhaft klar bewiesen wurde,
hat Cranmer bei Abfassung des Comm. Pr. B. doch zumeist katho-
lische Muster zu Grunde gelegt, in erster Linie das Brevier des
Cardinais Quignon. Die Verfasser bringen jedoch zur Evidenz, dass
er sich nicht sklavisch an seine Originale gehalten habe und die schönsten
Bestandtheile des Gemeinen Gebetbuchs in der That seinem ebenso
kritischen, als in sprachlichen Dingen feinfühligen Verfahren zu danken
sind. — Einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Renaissance und
Reformation gibt Hume Brown mit einer Biographie Georg Bu-
chanan's', des heftigen Gegners der Maria Stuart, dem ihr Sohn
seine gelehrte Erziehung zu verdanken hat. Der Verfasser hat die
Gestalt seines Helden und dessen zum Theile abenteuerlichen Lebens-
lauf in ein klares Licht gestellt; man wird vom parteiischen Stand-
punkt aus, wie ihn die jüngsten Vertheidiger der Maria Stuart ein-
nehmen, den Ausführungen H. Brown's gar manches, aber vom Stand-
punkt einer nüchternen Kritik sehr wenig entgegensetzen können. —
Die gleichzeitigen Aussagen über den bittern Streit, der im Schoosse
der Englischen Katholiken während der letzten Jahre von Elisabeth's
Regierung ausgebrochen ist, hat Th. G. Law gesammelt': er sendet
seinen Actenstücken eine sehr gelungene Einleitung voraus, welche
Ursprung wie Verlauf dieses Streites bei aller Knappheit der Dar-
stellung aufs deutlichste hervorkehrt.
lieber die Misshandlung der Arabella Stuart durch Jakob L
verbreitet sich ein von einer Dame geschriebenes Buch, welches das
Leben Arabella's zum Gegenstand hat **. Die Verfasserin hat neues
* F. A. Gasquet and E. Bishop, Edward VI. and the Book of
Common Prayer: an Exam. into its Origin and Eearly History. [Nachrr. 58 f.]
* P. H. Brown, George Buchanan. Edinburgh. [Nachrr. 58i].
' Th. Gr. Law, An Historical Sketch of the Conflicts between Jesuitf
and Seculars in the Reign of Elizabeth. [Nachrr. 58 k.]
* E. T. Bradley. The Life of Arab. Stuart. 1889. [Nachrr. 58 q.]
i
108 Berichte und Besprechungen.
Material zur Beleuchtung des Falles herangezogen und lässt keine
Entschuldigungsgründe für des Königs Betragen gelten. Sie mag in
dieser Richtung etwas zu weit gegangen sein und die augenblickliche
politische Lage, die sich für Jakob derzeit bedenklich anliess, nicht in
Rechnung gezogen haben. Allein der Hauptsache nach hat Verfasserin
ohne Frage Recht : was immer eine dem Könige günstige Geschichts-
schreibung vorbringen mag, das Urtheil Hallam's steht dessfalls noch
heute unerschüttert fest; es lautet (Constit. Hist. I, eh. 6): ,Die Be-
handlung Arabella's zilhlt zu den grausamsten Massregeln des Des-
potismus, auch wenn sie nicht eine grobe Verletzung des Englischen
Rechtes wäre." — Ein Buch über die Stuart-Dynastie gibt Auf-
schlüsse über den Versuch des Sohnes Jakob^s II., die Krone dem
Hause Hannover im Jahre 1715 zu entreissen ^ Der Verfasser konnte
mit Erlaubniss der Königin einen Theil der in Windsor befindlichen
Stuart Papers veröffentlichen, insbesondere Briefe des Prätendenten,
des Herzogs von Berwick und Bolingbroke's. Der Charakter dieser
drei Persönlichkeiten, wie er gemeiniglich aufgefasst wird, tritt aus
dieser ihrer Correspondenz scharf und deutlich hervor: was wir von
ihnen wissen, wird im einzelnen vielleicht näher prUcisirt, aber grund-
sätzlich neuerdings bestätigt.
Eines der interessantesten Capitel Irischer Geschichte bezieht sich
auf die Universität Dublin, von deren historischer Entwicklung
J. W. Stubbs (nicht zu verwechseln mit seinem berühmten Namens-
vetter , Bischof Will. Stubbs) eine Darstellung liefert '. Das Buch
entbehrt nicht werthvollen , theilweise bisher unbekannten Materials.
Allein die Verarbeitung lässt manches zu wünschen und ein vollstän-
diges Bild des Universitätslebens bietet sie nicht. — Fast ausschliess-
lich auf Irische Geschichte hat die Correspondenz zwischen Pitt
und dem Herzog von Rutland Bezug, die ehedem nicht in den
Buchhandel gekommen war, jetzt aber in einer neuen allgemein zu-
gänglichen Ausgabe vorliegt ''. Vorwiegend die Frage der Handels-
Union zwischen Irland und England lässt sich auf Grund dieses Briet-
wechsels ins Detail verfolgen.
Lord Chesterfield's einst vielgelesenen Briefen an seinen natnr-
liehen Sohn wurden jetzt die Schreiben angereiht, die er an sein Pathen-
^ P. M. Thornton, The Stuart Dynasty: Short Studies of its Ri»?.
Course and Early Exile. [Nachrr. 61a].
2 J. W. Stubbs, The Hist. of the Univers, of Dublin from its Foun-
dation to the End of the 18**» Century.
' Correspondence between the Right flonourable Will. Pitt and
Charles Duke of Rutland. [Nachrr. 62b]
England, Neuzeit (M. Brosch). 109
kind Philipp , den legitimen Erben seines Namens , gerichtet hat ^
Sie sind in einer ausserordentlich luxuriösen Ausgabe erschienen und
zeigen den berühmten Verfasser eben nicht von einer andern Seite;
enthalten aber werth volle Mittheilungen sowohl über die geistigen
Bestrebungen der Zeit, als auch über hervorragende Persönlichkeiten
derselben, wie z. B. Bolingbroke's, des altern Pitt, Garrik's und anderer.
Mit den jüngst erschienenen Bänden 7 und 8 ist Lecky's clas-
sisches Werk zum Schlüsse gelangt *. Wie in den frühern Bänden
gönnt Verfasser auch den Gegnern seiner Ansichten das Wort und
verhüllt keine der Thatsachen , die seinen Schlussfolgerungen wider-
sprechen oder zu widersprechen scheinen. Abgesehen von der höchst
gediegenen Auffassung, die im ganzen Verlauf seiner Arbeit ihm kaum
jemals versagte, hat er diesmal auch unbenutzte Quellen erschlossen
und aus denselben mit voller Hand geschöpft. Die von Referent in
einem früheren Berichte (Bd. 1 S. 460) geäusserte Klage, dass die
Deutsche Uebersetzung des Lecky'schen Buches mit dem 4. Bd. ins
Stocken gerathen ist, wäre hier verstärkt zu wiederholen.
Zur Geschichte der actuellen Wirksamkeit des Parlamentaris-
mus in England ist das Buch von Todd, dessen 2. Bd. erschienen
ist ', auch nach Gneist's bahnbrechenden Arbeiten in diesem Fache
von vorspringender Wichtigkeit. Für diejenigen, welche die Geschäfts-
ordnung und deren Anwendung, wie überhaupt die Functionen des Eng-
lischen Parlaments oder die organischen, von den festländischen so grund-
verschiedenen Einrichtungen des Englischen Staates genau kennen lernen
wollen, bildet Todd einen niemals seinen Dienst versagenden Führer.
Ein Leben Lord Beaconsfield's verdanken wir der Feder
keines geringeren als Fronde ^ Es ist in der anregenden Art er-
zählt, welche diesem durch Formvollendung ausgezeichneten Historiker
eigen ist. Dabei geht es aber in die Tiefe, unter Benützung hand-
schriftlichen, wohl nur den wenigsten zugänglichen Materials.
Die seit einigen Jahren in England aufgekommene Mode, historische
Einzeldarstellungen, sofern sie sich auf eine bestimmte Kategorie
von Ereignissen oder Persönlichkeiten beziehen, in allmählig erschei-
nenden Serien zu verbinden, war und ist vom besten Erfolge. Serie
* The Letters of L. Chesterfield to bis Godson, ed. by the Earl of
Carnarvon. Oxford 1889.
^ W. E. Lecky, Hist. of England in the 18*»» Century. Vol. 7 u. 8.
INachrr. 63 g.]
* A. Todd, On Parliamentary Government in England; its Origin,
Development and Practical Operation. Vol. 2. 1889.
* J. A. Fronde, Lord Beaconsfield. (In der Serie: The Prime Ministers
of Queen Victoria.) [Nachrr. 63 g.]
110 Berichte uud BesprechuDgen.
reiht sich an Serie, ein Band dieser volksthümlich gehaltenen Mono-
graphien folgt auf den andern. Da ist zuerst die Serie: «Geschichte der
Nationen**, welche von J. Mackintosh um eine Geschichte Schott-
lands von frühester Zeit bis auf die Gegenwart vermehrt wurde'.
Ohne auf durchaus selbständigen Forschungen zu beruhen, ist dies
Buch doch mehr als eine Compilation. Verfasser weiss das Legen-
darische, das in Schottischen Geschichten eine so grosse Rolle spielt,
genau von streng Geschichtlichem zu sondern, und bei der Würdigung
hervorragender Personen, von Knox und Oliv. Cromwell angefangen
bis auf Sir Robert Peel hält er sich an Thatsachen, die er geschickt
zu gruppiren versteht.
In der bei Putnam erscheinenden Serie „Helden der Völker', wird
uns von Clark Rüssel das Leben Nelson's geboten*. An die viel-
gelesene und, was Kunst der Darstellung betriflft, unerreichte Nelson-
Biographie von Southey reicht Clark Russel's Buch nicht. Allein es
entschädigt dafür durch emsigen Fleiss in Auffindung und Aufhellung
des Thatsächlichen, durch sorgfältige Ausmalung der Schlachtenbilder.
Minder gelungen sind die politischen Parthien, wie uns denn über
Nelson's Betragen in Neapel nur wenig orientirende Mittheilungen
gegeben werden. Die typographische Ausstattung des Buches ist eine
vorzügliche. Ein anderes Leben Nelson's, eben erat selbständig, nicht
in Serienfolge erschienen', gründet sich auf die eigenen Depeschen
des berühmten Seemanns und andere gleichzeitige Schriftstücke, wie
auch auf die anschaulich gehaltenen Schilderungen, die der Franzose
de la Graviere von den Seeschlachten der Zeit gegeben hat. Es ist
ein gediegenes Werk, das den Thatsachen in objectiver Weise gerecht
wird und die Laufbahn seines Helden klar und voll zur Erscheinunff
bringt.
Die Macmillan'sche „Staatsmänner "-Serie brachte im J. 1888 einen
Wolsey von Creighton und im Jahre 1889 einen Walpole von John
Morley"*: beides gleich ausgezeichnete Leistungen, die aus erster
Quelle geschöpfte Erkenntniss in populärer Form bringen. Als ge-
meinsamen, aber einzigen Fehler derselben dürfte man hervorheben,
dass sowohl Creighton als auch Morley in ihrer Vorliebe für die von
* J. Mackintosh, Scotland from the Earliest Times to the Present
Century (Ser.: Story of the Nations). [Nachrr. 55c.J
^ W. Cl. Rüssel, Horatio Nelson and the Naval Supremacy of Eng-
land (Ser.: Heroes of the Nations). [Bibliogr. 90. 1409a.]
3 G. Lathom Browne, Nelson. 1891. [Bibliogr. '91, 1103.]
* Mand. Creighton, Cardinal Wolsey. 1888. - John Morley, Wal-
pole. 1889. [Nachrr. 62n.] — (Ser.: Twelve English Statesmen.)
England, Neuzeit (M. Broach). Hl
ihnen behandelten Staatsmänner etwas zu weit gehen und die unleug-
baren Schwächen Wolsey*s wie Walpole's nicht ganz ins klare setzen.
In der gleichfalls Macmillan'schen Serie von , Englischen Männern
der That* erzählt Stebbing das Leben Mordaunt^s Lord Peter-
borough*s*. Seine Schilderung dieses merkwürdigen Charakters
stimmt mit Noorden's Darstellung (Europäische Geschichte im 18. Jahr-
hundert II, 204 ff.) überein. Gleich dem Deutschen Forscher vindicirt
Stebbing dem Lord Peterborougli den Ruhm der Einnahme Barcelona's,
der ihm zu Gunsten des Prinzen von Hessen streitig gemacht wurde. —
Einem andern in Englands Geschicke ungleich tiefer eingreifenden
Manne der That ist in derselben Serie ein Denkmal gesetzt: es ist
der viel gerühmte und viel verleumdete Monk, dessen Biographie
diesmal von Jul. Corbett geschrieben wurde*. Man kann nicht sagen,
dass Verfasser ihn wesentlich anders auffasst, als von unbefangenen
Geschichtschreibern insgemein geschieht; aber das neue Buch über
Monk ist desshalb von Weii;h, weil es die schwersten gegen den Ge-
neral erhobenen Anklagen in der That entkräftet. Dabei würde es
gewonnen haben, wenn Verfasser über die schlimmsten Fehler und
Schwächen seines Helden nicht allzu leicht hinweggeschlüpft wäre.
Die Clarendon- Presse in Oxford lässt eine Serie: „Herrscher von
Indien" erscheinen. Zunächst ein Leben Warren Hastings' von
Trotter ', welcher schon vor 13 Jahren eine Warren Hastings- Biographie
veröffentlicht hat. Den Vergleich mit dem glanzvollen Essay , den
Macaulay im Jahre 1841 über Warren Hastings publicirte, hält Trotter's
Buch freilich nicht aus. Wenn es den berühmten Whig-Historiker
zuweilen an Gründlichkeit übertrifft, lässt sich doch nicht verhehlen,
dass eben die Grundlinien für eine Beurtheilung Hastings\ wie Ma-
caulay sie gezogen hat, durch das Ergebniss von Trotter's Forschungen
nicht verwischt sind. — Ebenda erschien von Malleson ein Leben
des Franzosen Dupleix *. Darin werden die Hauptzüge jener wich-
tigen indischen Geschichtsepoche und der Gang der Französisch-Eng-
lischen Kämpfe um den Besitz der Halbinsel mit bestem Erfolge
zusammengefasst.
Eine bei Methuen erscheinende Serie hat Englische Religionsführer
zum Gegenstand. Sie bringt das Leben Cardinal Newman^s von
Hutton. Der Verfasser ist Protestant, wird aber der Grösse des
zum Katholiken convertirten Newman in vollem Maasse gerecht.
* W. Stebbing, Peterborough. (Ser: English Men of Action. [Nachrr.
2 Jul. Corbett, Monk. 1889. 56a.])
' L. J. Trotter, Warren Hastings. Oxford. (Ser.: Rulers of India.)
* G. B. Malleson. Dupleix. Oxford 1889. [Nachrr. 621.]
112 Berichte und Besprechangen.
Am gelungensten sind die Theile seiner Arbeit, die sich auf Newman*s
literarische Thätigkeit beziehen, dank welcher der verstorbene Ca^
dinal den Sprachgewaltigsten Englischer Zunge anzureihen ist. —
Hierbei sei erwähnt, dass für Kenntniss der höchst interessanten Pe^
sönlichkeit N.'s die eben erfolgte Veröffentlichung seines Briefwechsels
von besonderer Wichtigkeit ist \ Ein in der That pietätloser Angriff
auf Newman, vom Standpunkt anglikanischer Rechtgläubigkeit unter-
nommen » ist jüugsthin von seinem Bruder ausgegangen *. Scheel-
süchtig wird darin des Cardinais Aufrichtigkeit bestritten und ohne
genügende Kenntniss seiner Schriften den Anschauungen desselben
entgegengetreten. Man kann diese Anschauungen so wenig theileo,
als Referent es thut, muss aber, wenn billig geurtheilt werden soll, der
lautern Gesinnung, in der sie vertreten sind, und der seltenen Kunst,
mit der sie dem Leser eingeschmeichelt werden, alle Anerkennung
zollen.
Von Deutschen Publicationen zur neueren Geschichte Englands wären
zu erwähnen: W. MichaeTs aus archivalischen Quellen geschöpfte
Habilitationsschrift über Englands Rolle bei der ersten Theilung
Polens^; eine Abhandlung Fei. Salomon*s über Frankreichs Stel-
lung zu einem der schottischen Aufstände*, deren Verfasser
die Sage von Richelieu's Verbindung mit den Schotten aufs gründ-
lichste beseitigt; ferner eine wohl nicht auf Quellenforschungen be-
ruhende, aber bereits Erforschtes geschickt zusammenfassende Mono-
graphie über die Juden in England*: endlich A. Zimmermann's
S. J. confessionelle Streitschrift über Maria die Katholische*,
in der das Angedenken dieser Königin hochgepriesen und die unter
ihr fortgehende grausame Ketzerverfolgung zu rechtfertigen versucht
wird. — Ein bleibendes Verdienst um Quellenforschung zur politischen
und Culturgeschichte Englands hat sich F. Tönnies mit einer kri-
tischen Ausgabe von Hobbes' Behemoth und Elements of Law er
' J. H. Newman, Letters and Correspond. ed. Anne Mozley. 2 Bde.
* F. W. Newman, Contributions chiefly to the Early ffist. of the
late Card. Newman. 1891.
' W. Michael, Englands Stellung zur ei-sten Theilung Polens. Ham-
burg und Leipzig 1890. [Bibliogr. '91, 977.]
* F. Salomon, Frankreichs Beziehungen zu dem Schott, Aufstand
1637—1640. Berlin 1890. [Nachrr. 61c.]
^ K. H. Schaible, Die Juden in England vom 8. Jahrhundert bis
zur Gegenwart. Karlsruhe 1890.
" Ath. Zimmermann, Maria die Katholische. Eine Skizze ihr«
Lebens und ihrer Regierung. Freiburg i. ßr. 1890-
England, Neuzeit (M. Brosch). 113
worben\ Die Edition des Behemoth gründet er auf eine Oxforder,
von Hobbes selbst durcbgesehene und stellenweise corrigirte Hand-
schrift, nach der nie zuvor gedruckte Stellen aufgenommen wurden;
die Ausgabe der Elements of Law beruht auf einer Textvergleichung
von fünf Handschriften des British Museum und einer zu Hardwick
befindlichen. Diese Tönnies'schen Editionen bilden ein sehr werthvolles
Supplement zu Molesworth's Ausgabe der Werke von Hobbes.
Letzthin ist eine Abhandlung über eine der interessantesten Fragen
aus Cromweirs Zeit erschienen*: über die Englischen Bestrebungen
nämlich, welche die Herstellung einer staatsrechtlichen Union mit den
vereinigten Provinzen der Niederlande im Ziele hatten. Die Arbeit
ist eine der Sache auf den Grund gehende und beruht auf kritischer
Verwerthung der einschlägigen Deutschen, Englischen und Niederlän-
dischen Quellen, wie auch der an selbe anknüpfenden Vorarbeiten
anderer Forscher. Wenn der Verfasser, ein Japanese, sich eingangs
entschuldigt: man möge ihm als Ausländer Mängel in der Art des
Vortrags verzeihen, so bedurfte es dessen wahrhaftig nicht. Er schreibt
im ganzen genommen kein schlechteres Deutsch, als man es heutzutage
in manchem historischen Aufsatz zu lesen bekommt.
Nachträglich wäre zu erwähnen, dass die Deutsche Uebersetzung
von Green's Engl. Geschichte seit zwei Jahren vollendet vorliegt und
<3as grössere Publicum in Deutschland somit Gelegenheit hat, das mit
Recht viel gepriesene Werk kennen und würdigen zu lernen*.
M. Brosch.
»uere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter.
L Besprechungen einzelner Werke.
^eber die Vorzeiclmiingen • und o, das Format und den Bruckort s. Bd. V p. 390 u. 418,
Ch. I. Elton, Origins of English hist. 2. ed. rev. 1890. xxiv450 p.,
^*^ Karten [aus geograph. Büchern des 15. u. 16. Jh.] Verf. sammelt
"bissig und klar beste Belege und Literatur [doch fehlen z. B. Seebohm,
Pollock, Scrutton, Gomme, Dareste, Loth] für Britanniens früheste
^^ographie, Mythologie, Ethnologie, Prähistorie und Geschichte unter
^Th. Hobbes, Behemoth or the Long Parliament. Edited for the
^'i^st Time from the Original MS. by F. Tönnies. Lond. 1889. —
^h, Hobbes, The Elements of Law, ed. with critical Notes and selected
^^ttracts from unprinted MSS. of Th. Hobbes, by F. Tönnies. Lond. 1889.
* Englisch-Niederländische Unionsbestrebungen im Zeitalter CromweH's.
^<>ii Gempachi Mitsukury. Tübingen 1891.
' J. R. Green, Gesch. des Engl. Volkes, übers, von E. Kirchner.
^^1. 1889. 2 Bde. [Vgl. Nachrr. '89, 141c.]
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. l. 8
114 Berichte und Besprechungen.
Kelten, Römern und heidnischen Germanen. Ausführlich behandelt
dieser Rechtshistoriker das Erbrecht (nach Localbriluchen von 170 Orten),
besonders die Jüngstenfolge, die er einer Vorkeltischen, Finnischen [?]
Kasse zuzuschreiben neigt. Und überall, von der Steinzeit bis um 6(Ki,
wird dies Handbuch dem Culturhistoriker zur ersten allgemeinen Orienti-
rung dienen; im Anhang sind die classischen Stellen über Nordwest-
Europa, von Pytheas bis Dicuil, abgedruckt , und die Autoren aiphi-
betisch, mit der Seite wo Verf. sie benutzt, verzeichnet, Orts- und Sarh-
index sind beigegeben. Ohne zwar selbst Philolog zu sein, beobachtet
Verf. mit offenem Auge die Ergebnisse der Sprachforscher, namentlich
der Keltisten, wie der Archäologie und Volkskunde. Vollständigknt
(z. B. über die Blutsbruderschaft) hat er wohl nicht einmal angestrebt.
Vorsichtig berichtet er die verschiedenen Theorien, wo er nicht Quellen
übersetzt, meist ohne sich fest zu entscheiden. Von den gelehrt e^
fundenen Sagen des Kelt. MA. ist er kritisch genug, sich gänzlich zu he-
freien. Der hauptsächliche Mangel des Buches besteht in der völlijjen
Unkeuntniss von gegenwärtiger Deutscher Forschung; und wohl dess-
halb ist das, allein ins MA. reichende, letzte Capitel, über die Ger
manischen Ph'oberer und ihre heidnische Cultur, gar so dünn geratben.
Ueber Offa von Angeln z. B. und über Beowulf, über Runen und
Sagen der Germanen um ÖMO weiss Deutsche Alterthumskunde denn
doch mehr, als Elton bringt, der meint, deren Kostüm durch Nordische
Sagas des 12. Jahrh. von schwerterreichen Seekönigen zu erhellen.
*T. Eerslake [t], Saint Richard, tho king of Englishmen and Ins territoiy
a. D. 700—7-20; added: The Celt und the Teuton in Exeter. 1890. Clevedon.
Selbstverlag. 96 p. — Der um 7*21 zu Lucca begrabene Vater von Willibali
Wunnibald und Waldburg aus Wossex heisst erst seit dem 11. Jahrh. u
Herrieden und Eichstätt König Richard, und sein Cult zu Lucca ward knrx
vor 1327 in Eichstätt nachgeahmt. Verf. bringt nur die bekannten Beleg?
bei (Mon. Germ. 7, 262: 15, 90: 25, 594 f.), und nicht in bester Uebcrj
lieferung. Ohne die [neuerdings von Holder-Egger MG 15, 90 gesammeltenj
Gründe gegen die Authenticität des Namens, der Würde und der Heiligk^^
Richard's zu widerlegen — die Worte der Ileidenheimer Nonne passen «"
keinen noch so kleinen König — , versetzt er Richard an die Spitze einff
Germanischeu Ansiedlung in Devonsliiro. die dem Westsächsiseben König
vorausgedrungen sei, ohne den Sehatt^n eines Beweises. [Die Hagiogripl»^
hat übrigens den Angelsachsen noch einen Prinzen Richard nebat einfl»
König Hugo geschenkt: Mon. Germ. 15, 558 ff.] Auch über die Eltcrndei
Bonifaz baut Verf. luftige Hypothesen; dessen Geburtsort Crediton h&s^
nach der »Scotischen Heiligen Crida [?| ; Lundenwic bedeute Sandwich. [Föf
die gewohnte Üeirtung London spricht Hlothaeres Gesetz am Schlu».] Zn
Bonifaz' Cultus in England verzeichnet A'erf. zwei Winfridkirchen in D«^«"*'
einen St. Winfrid's well zu Crediton [wie alt ist der aber?] und je ö»*
England, Mittelalter (F. Liebermann). 115
Bonifftzkirche zu Bonchurch und Bunbury. Mit Recht betont Verf., dass
die Angelsächsischen Annalen [von Winchester] den parteiischen Bericht der
Westsächsischen Dynastie darstellen, und weist einstige Keltische Mission
aus den Namen der Kirchenpatrone in Devonshire nach. Er meint hier
von Südirischeu Glaubensboten, im Unterschiede von Columbas Anhängern,
Spuren zu erkennen. — Der Ortsj^^eschichte und der Hagiographie dient
auch der zweite, zuerst 187:3 erschienene Aufsatz über die Grenze zwischen
Wesitsachsen und Wälschen innerhalb Exeters, dessen Werth für die Er-
kenntniss der Germanischen Eroberung im Südwesten allgemein geschätzt
wird. — Man bedauert, dass dem fleissigen, gelehrten, selbständigen und be-
gabten Alterthümler Kritik und wissenschaftliche Schulung mangelten. Vgl.
Antiq. Oct. '90, 182.
*C. Gross, The Gild merchant ; a contribution to British municipal
history. 2 Bde. Oxford 1890. xxiv332, xij447 p.
Dies Werk fördert die Brit. Geschichte der Genossenschaft, Stadt,
Wirthschaft und der meisten einzelnen Städte höchst bedeutend.
Grossentheils schafft es erst die Grundlage der eigenen und aller
künftigen Forschung durch Feststellung einer Riesenmenge von Einzel-
thatsachen. Der ganze zweite Band enthält nämlich Urkunden für
93 Städte, vom 12. — 18. Jahrb., darunter Ungedrucktes allgemeiner
Wichtigkeit, aus Londoner und Bodley's Bibliotheken und zehn Stadt-
archiven. [Leider fehlt eine Anordnung nach Zeitfolge.] Auch wo
Drucke vorlagen, brachte Nachvergleichung manche Besserung, selbst
an Arbeiten der Record-Commission. Neben den Quellen beherrscht
aber der Verfasser in einer für Englische Bücher beispiellosen Weite
die Literatur auch des Festlandes [natürlich ohne die neuesten, be-
sonders juristischen Arbeiten, die 1888 noch nicht nach der Harvard-
Universität, wo er Geschichte lehrt, gedrungen sein konnten; vgl.
DZG II. 513]. Seine Literaturliste füllt I p. 301 — 32; und seiner
in Aussicht gestellten Bibliotheca von 4000 Büchertitelu darf man
um so gespannter entgegensehen, als man bedeutendere Werke, z. B.
Schottischer Antiquare, bei uns kaum dem Namen nach kennt.
Wie bei einem Schüler Göttingens zu erwarten , zollt er nicht
nur Höhlbaum die verdiente Anerkennung, sondern versteht die fest-
ländischen Forschungen über Deutschlands und Nordfrankreichs Stadt
und Wirthschaftsgenossenschaft gründlich : er vergleicht , natürlich
ohne für Deutschland neue Ergebnisse, in Kürze „Die Kaufgilde
des Festlands** (I, 282—300), die Bewidmung mit dem Rechte einer
älteren Stadt und den Rechtszug an den Oberhof der Mutterstadt
(267—300), und behandelt ausserdem Flandrische und Hanseatische
Beziehungen 108 f., 150, 192 — 9, 214. Um so mehr ist zu rühmen,
dass er sich von den Theorien eines Deutschen Volkswirths, der nur ver-
11(5 Berichte und Besprechungen.
einzelte Erscheinungen, ja die blosse Ausnahme, zur allgemeinen Hegel
machte , überhaupt von den Vorurtheilen früherer Darsteller, die er
scharf nachprüft, und von den Analogien mit fremden Ländern nicht
irre führen lässt. Seine heftige Sprache gegen die Vorgänger klingt nur
zu — Deutsch.
Für die drei Jahrhunderte nach 1150 ist Verfasser zu klaren
abschliessenden Ergebnissen gelangt ; auf den Gebieten, wo die Quelleo
reichlich fliessen, wo der Historiker mehr fleissig zu sammeln, über-
sichtlich zu ordnen und deutlich wiederzugeben hat, liegt des Verfassers
Stärke : der Jurist wird manches abstracter formuliren , und der Volks-
wirth zu vielen Erscheinungen die wirthschaftlichen Ursachen und
Folgen genauer aufspüren und über die Monopolsucht der Gilde und
ihre Unterdrückung des Unternehmungsgeistes, in Anbetracht der
damaligen Kindheit des Verkehrs, der fester Formen bedurfte, weniger
vom Standpunkte des modernen Freihandels aburtheilen. [Vgl. Som-
hart, Jbb. f. Nat.-Oekon. 3 F. I, 756: die Politik musste den noch
spärlichen Waarenstrom stauen , um ihn überhaupt lebendig zu er
halten.]
Die Kauf(raann8)gilde auf den Britischen Inseln kommt [unter diesem
Namen] in Urkunden vor, die sicher seit 1108, wenn nicht einige Jahre
früher, datirbar sind ; deren vielleicht früheste ist die für Canterburj* [1106—8
laut Anselm's Epist. IV, 59; 61]; wenig früher können die Urkunden
für Wilton, Burford und Leicester sein; es folgen Beverley [1126— 33 be-
grenzbar] und York 1130/1. Verf. nennt 102 Städte in England, die eine
Kaufgilde hatten, 30 in Wales, seit 1227, und 38 in Irland, seit 1192. Unter
Edward 1. hat mehr als ein Drittel aller zum Parlament berufenen 166 Stidte
eine Kaufgilde; docli nicht immer die wirthschaftlich bedeutendsten oder
im Parlament vertretenen oder reichsunmittelbaren besitzen sie. In London
[seit dem 12. Jahrh.], Kents Fünf Häfen, Exeter, Norwich, Northampton,
Colchester fehlt sie. Als erstes Stadium der Gilde nimmt Verf. einen
privaten, [rein?] wirthschaftlichen Verein an, der in zweiter Stufe zur Stadt
in Beziehung trat, weil [u. a.] bei überhaupt kleiner Volkszahl die Gilden-
brüder mit den einflussreichsten Bürgern, und besonders die zum Regiment
fähigen Kreise unter beiden, dann aber bei damaliger Aehnlichkeit zwiBchen
den Strebungen der Stadtbewohner die Interessen der Gilde mit denen
der Stadt vielfach identisch waren. Durch Englands dynastische Ver
bindung mit Französischen Territorien [durch nationale Einnng] und poliiö-
liehe Sicherheit unter der starken Normannenkrone erwuchs [besser: liofc
sich] der Handel und mit ihm die Gilde seit dem Ende des 11. Jahrb.
Der Ortsbrauch wechselte im Plnglischen MA. so bunt, dass man ein all-
gemein zutreffendes Verfassungsrecht der (tilde oder der Stadt nicht
systematisiren darf; nicht einmal der Entwicklungsgang im Verhältni»
zwischen Gilde und Stadt läuft in den verschiedenen Orten parallel; i»
dessen Beleuchtung liegt der (Glanzpunkt von Gross' Werk.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 117
Die Gilde hängt stet« an der Stadt [und zwar je Eine an Einer], nie
I Dorf oder Flecken , und überflügelt sie nie ; meist bleibt sie ihr unter-
ordnet, unter ihrer Aufsicht ; sie ist nirgends der Keim der Stadt, sondern
i Reis eigener Wurzel, das im 12. Jahrh. dem Stamme der Stadt auf-
pfropft ward und als deren mächtiger Ast ihr Gedeihen förderte. Wenn
erdings die Gildhalle, vor 1200 in doch nur wenigen Städten, zum Rath-
U8 wurde, so lässt sich das leicht anders als mit der irrigen Annahme
dären, die Gilde sei zur Stadt erblüht.
Ursprünglich ist die Gilde nirgends mit der Stadt identisch; und später
rd an manchen Orten ihr drückendes Monopol von der Gemeinde offen
kämpft; die Krone wirft ihr vor, die Gilde werde reich, die Stadt arm.
rch die Tyrannei der Gilde [wohl nur neben anderen Ursachen], meint
rf. , verlassen Handel und Gewerbe manche alte Stadt und wandern in
iere Landstädte aus. Die Stadt entstand unter den Angelsachsen aus der
stung [u. a. auch dem Markte!] durch Exemtion ihres Gerichts aus der
ndert- und Grafschaft; sie erhob sich seit dem 12. Jahrh. durch könig-
hen Freibrief zum Liber burgus, den nicht Ein Recht, sondern eine Summe
a Rechten (hier mehr, dort weniger) auszeichnet; zur Corporation ward
3rst Coventry 1345; doch schon viel früher wirkte die Gemeinde that-
rhlich als juristische Person und wurde auch begrifflich als solche hin-
stellt. Die Selbstpacht der dem König aus der Stadt erwachsenden Ein-
nfbe, die Wahl eigener Beamten, das selbständige Gericht und Stadtrecht
d die Kaufgilde, neben der meist Zollfreiheit durch das ganze Reich
rbehaltlich früherer Vorrecht«) steht, sind die Gerechtsame, auf Grund
Icher sich meist die Bürger zur ewigen Gemeinde verkörpern. Also die
[de itit nur Ein Recht der Stadt unter mehreren, allerdings das häufigst
^hnte, aber bis um 1250 nicht das massgebende: mancher Liber burgus
rd ohne sie oder neben ihr privilegirt. Firma burgi (also eigene Gasse),
rieht und Polizei verbleiben der Stadt; erst Ende des 13. Jahrh. ent-
:kelte manche Gilde aus dem anfänglichen blossen Schiedsgericht eine
ndelsgerichtsbarkeit.
Auch Verfassung und Verwaltung, Charakter und Aufnahmeart der
tglieder, Satzungen und Archiv gestalten sich anders bei der Gilde als
i der Stadt. Der Zweck der Gilde ist [seit dem 12. Jahrh.] nur nebenher
mm-wohlthätig und gesellig ; in der Hauptsache regelt sie als ein Organ
r Stadtverwaltung Handel und Gewerbe ; sie soll Theurung und Betrug ver-
idem. Ihr Mitglied geniesst die Freiheit des Handels ohne Zoll (kraft Gilden-
ihts zunächst nur am Ort, kraft Freibriefs im ganzen Lande), während
ler andere in der betreffenden Stadt nur mit Erlaubniss der Gilde und
r gegen Zoll oder Pauschalabgabe an bestimmten Orten und Zeiten, in
wissen Waaren Handel treiben darf und besonders im Detailliren be-
iränkt wird. Auch im Grossen darf nur der Gildengenosse vom fremden
indler einkaufen. Es gab also neben der Gilde bisweilen Händler, viel-
cht Villane und Vaganten. Jeder Genosse zahlt der Gilde Schoss und
>08 (Worte die, auch einzeln gebraucht [seit etwa 1100]. nur Beisteuer
deuten). Der Bürger ist dagegen zu Wach-, Geschworenen- und Amts-
11g Berichte und Besprechungen.
dienst, zum Besitz eines städtischen Grundstücks verpflichtet. Kr wird durch
die Stadtversammlung aufgenommen. Die Gilde nimmt einen neuen Bruder
gegen Eintrittsgeld und Gehorsamseid in ihrer ^ Morgensprache' auf, die
alle Viertel-, Halb- oder Jahr sich versammelt, Beamte wählt, VerordnungeD
erlässt, schätzt und schmaust. Auch diese Tagung und das Mitgiiedsrecht
heisst Gilda. Keineswegs jeder Bürger oder gar Mitbewohner der Stadt
gehört zur Gilde; diese nimmt nur Zahlungsfähige und vorzüglich Yer-
wandte (Erben) eines verstorbenen Gildemanns auf; das Mitgliedsrecht kann
verschenkt, erheirathet, ererbt, aber (in Andover) nicht verkauft werden.
Den Villan Hess nur manche Gilde zu; gehörte ihr einer Jahr und Tag
an, so war er frei (wie durch Stadtbewohnen). Auch Leute ohne Vollbiirger-
recht fanden Zutritt, so auf eximirtem Boden in der Stadt oder auswärt«
Wohnende, sodann Ritter und Frauen, klösterliche Stifter und Prälaten.
Weder zur Bürgerschaft noch zur Gilde zählten in der Stadt mancher
Immunitätshorr mit seinen Hintersassen auf exemtem Grunde, die zahlreichen
Arbeits- und Hausgehilfen, die Villanen, die Juden. Viele Kaufleute gehörten
zu mehreren Kaufgilden. Im 12. Jahrh. war der Handwerker mit dem
Verkäufer noch meist identisch , er bild»?te in der Kaufgilde bis zaw
14. Jahrh. die Mehrzahl; nur wenige Städte schlössen Weber und Walker
vom Vollbürgerrecht aus. Der Gilde steht meist ein Alderman vor mit
2 — 4 Genossen; doch begegnen mannigfache andere Namen und Zahlen fir
diese leitende Behörde.
Die Beziehung zwischen Gilde und Stadt wurde allmählich, doch in
verschiedenem Grade und zu verschiedenen Zeiten, namentlich im 14. Jahrh.
enger: nur als Gildenbruder oder nur mit Genehmigung der Gilde konnte
man das Bürgerrecht mancher Stadt erwerben ; oder die Gilde setzte den
Bürgermeister ein, wahrte Gasse, Bücher und Gerechtsame der Stadt und
wurde selbst zum Bürgerausschuss (Stadtrath). Die Gilde wuchs zu Aolcb
communaler Macht besonders früh in mittelbaren Städten, deren Gericht,
unter herrschaftlichem Vogt, wenig Ansehen genoss (während in König-
.Städten die Bürger selbst den Richter wählten und achteten) ; erst seit dem
14. Jahrh. hob sie sich überall in Folge der handelsfreundlichen Politik
des Königs. Eine völlig amtliche Verachmelzung von Gilde und Stadt, die
freilich das Volksbewusstsein oft verwechselt«, bildet jedoch ebenso eine
Ausnahme wie der äusserste Gegensatz, der otfene Kampf zwischen beiden.
Das Wort Hansa ist Hochdeutsch und bedeutet, wie die AngelsächsiBche
Form, hos, ursprünglich Schaar. Es erscheint in England, zuerst im Norden,
fast nur in Stadtfreibriefen (deren Verfasser 45 seit 1130 aufzählt), neben
der Kaufgilde. Es bedeutet Gilde (Hanshus = Gildenhalle) und später
Compagnie, ferner Abgabe an die Gilde vom neu Eintretenden oder vom
Fremden für Handelserlaubniss oder vom Genossen zweiten Ranges, endh'ch
das Recht solche Abgabe zu fordern.
Die innere Verfassung der Stadt entwickelt sich vom 14. — 17. Jal"*-
allmählich und still zur Oligarchie, da bei vermehrter Einwohnerzahl viele
kleine Leute die Aemterlast nicht mehr tragen mochten. Wohl gewann»
die Gewerkzünfte auch in Enpfland an Bedeutung; aber mit R^cht verwirft
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 119
chenkowski den Mythus, dass sie (wie auf dem Festland) gewaltsam gegen
e Gilde gestritten oder gar einen Sieg der Demokratie errungen hätten.
D den Kämpfen in Englischen Städten zwischen Rathsausschuss und Ge-
mmtgemeinde, zwischen Reich und Arm, nehmen Gilde und Zunft als solche
;inen Antheil. Nur in fünf Kordenglischen und drei Irischen Städten
jigen die Zünfte der Aristokratie (nicht der Kaufgilde) Antheil am Stadt-
giment ab. Die Zunft wird urkundlich zuerst 1130 erwähnt; sie umfasst
ir Ein Gewerbe und bildet kein Glied der Stadtverfassung (also in beiden
ücken unbedeutender als die Gilde). Doch übt sie Zunftzwang kraft
toiglichen Freibriefes; seit etwa 1400 wird sie von der Stadt privilegirt.
Qfangs bilden die Zünfte Glieder der Gilde, sogen aber, als um 1350 Handel
id Gewerbe selbständig erstarkten, die wirthschaftliche Kraft des Ge-
inmtkörperH allmählich auf, und übernahmen die Gewerbeordnung. Das
möglich te z. Th. der Untergang des Ackerbaues durch Bürger und der
achtverlust der allgemeinen Stadtversammlung (Grossen Bürgerschaft) zu
insten jenes Rathsausschusses. [Offenbar bleibt hier noch manches für
Inftige Forschung aufzuhellen.] Seit dem 15. Jahrh. führt die Gilda
ercatoria kein unabhängiges Dasein mehr und wird immer seltener er-
ihnt. Hier zerfiel sie in Zünfte, dort gab sie nur den Namen für den
Infteverein. anderswo lebte sie als frommer und geselliger Verein weiter.
IT in Preston wird sie noch alle 20 Jahre gefeiert.
Die Compagnie der Kaufleute übernimmt zwar die von den Zünften
cht vollzogene Thätigkeit der Gilde, ohne ihr doch zu entstammen. Sie
afasst keine Handwerker mehr. Sie erscheint nie sehr zahlreich, meist
der Neuzeit, gar nicht in London und wo belebter Handel Einzelzweige
Lsbildete. — Die Compagnie der Stapler, zu der auch Fremde gehörten,
sitzen seit Edward I., oder etwas früher, das Vorrecht, Englands Roh-
oducte, namentlich Wolle, in gewissen Häfen zu sammeln und nach
ederländischen Märkten (seit Richard II. Calais) auszuführen. Die Krone
richtet den Stapel des Zolles wegen und lässt dessen Beamte, die später
»ist mit den Bürgermeistern identisch werden, den Fremden schnelles
mdelsrecht sprechen. — Der Privatverein der Merchant adventurers, nur
n Engländern, besass Ausfuhrmonopol auf gewisse Fabricate, namentlich
ich. Er behauptete, unter Heinrich III. vom Herzog von Brabant gestiftet
sein, erhielt den ersten Freibrief 1407 und ward unter den TiMors be-
utend. Seine Seele und vielleicht Wurzel war die Londoner Mercers-
»mpagnie.
Wie die starke Krone der Anglonormannen keine Freistädte, keine
ädtebünde. keinen offenen Krieg zwischen Patriciem und Zünften auf-
mmen Hess, so duldete ihre früh über das ganze Land hin erstarkte
jchtsprechuiig auch keinen verpflichtenden Rechtszug der Tochterstadt an
len Oberhof der Mutterstadt. (Richard's I. Charte für die Bedforder steht
m sehr nahe: ,Si contenderint de judicio. quod cives Oxenefordie judi-
bunt ratum habeant, quia sunt de eadem lege"*). Und doch kam die
ifiliation von Städten von Angelsachsenzeit bis zum 18. Jahrh. vor; Ver-
sser sammelt 196 Beispiele ; Londons Recht dient 28 Städten zum Muster,
120 Berichte und Besprechungen.
daxunter 20 mittelbar und einer durch drei Zwischenglieder. Als die Eng-
länder Irland und Wales eroberten, ward Bristol, bezw. Hereford Muster för
dortige Stadtverfassung. In Schottland fand Newcastle einige Nachahmung.
Verbrieft wurde solche Bewidmung mit fremdem Recht zuerst Gloucester,
1199. Die Tochterstadt Hess sich oft von der Mutter deren Recht im Ein-
zelnen mittheilen; und auf diese Weise gelangte Ortsrecht zur Aufzeichnung
[wie in Deutschland; Schröder, Dt. Rechts-G. 636].
Die Schottische Stadtgeschichte entwickelte sich weit einheitlicher,
weil der Staat mehr eingriff, und Leges burgorum codifidrt wurden. Die
Städte werden in königliche und baroniale mit oder ohne Jurisdiction ein-
getheilt ; wie auf dem Festland bilden die königlichen Burgen einen Bund,
lassen ihr Recht vom Römischen beeinflussen und erleben (im 15. — 17. Jahrh.»
den Kampf zwischen der aristokratischen Gilde und der Zunft, die Selbst-
verwaltung und Antheil am Stadtregiment nur theilweise von den Kauf-
leuten erlangt. Die Gilde, die Verfasser in 66 Städten, seit David I., nadi-
weist, übt Handelsmonopol über eine ganze Landschaft, sie besteht, von der
Stadt gesondert, mehrfach noch jetzt. Diese völlige Verschiedenheit von
Englands Entwicklung erklärt Verfasser aus der Schwäche der Schottischen
Krone, ihrer Französischen Politik seit 1306 und dem Einflüsse Flandrischer
Einwanderer.
Des Verfassers Ansicht von der Entstehung der Kaufgilde aus der
Nachahmung der Nordfranzösischen nach der Eroberung theile ich nicht.
Mindestens widerlegt er keineswegs, dass die Gilde den Familienschuti er-
setze [man vgl. noch in der späten Kaufgilde die Erblichkeit der 6^
nossenschaft und den Beweis durch Eideshilfe der Genossen], oder dass die
Gilde unter Ine und iElfred, unter ^thelstan und um 1100 nicht mit der
späteren Kaufgilde wurzelhaft zusammenhänge. Wäre die letztere dnrch
die Verbriefung erst geschaffen, so würde man sich unmöglich sphon imter
Sohn und Enkel Wilhelm's I. auf die Zeit vor der Eroberung als auf Muster
der Gilda mercatoria bezogen haben, auch nicht irrthümlich, wie Verfasser
seiner Theorie zu Liebe annehmen muss. Gänzlich misslingt der Versuch,
in jEethelstan's Gesetz den wenigstens theilweisen Charakter eines Gilde-
statuts, die polizeiliche, communale Befugniss der Gilde, die Spitze des
Bürgers gegen den Adel darin zu leugnen. Die Angelsächsischen Aosdrficke
gildan, cepmanne-gilde, Gildhalle (-hus), wite, chepmannesela, scot, lot
morgespeke, alderman, eldestuard, eldefad[r], (for)wardman, ferthingman
wären höchst auffallend, wenn die Gilde aus Frankreich käme. »Teuere
in gildam suam" kann nicht forterklärt werden als «Besteuerungsrecht be-
sitzen* oder «gildscip* als kirchlicher Sprengel. Und wäre es denkbar,
dass zu Canterbury um 1107 das Domkloster, dessen Leiter ebenso wie die
bezeugende Obrigkeit Französisch sprachen und Lateinisch urkundeteD,
einen Vertrag mit der Kaufgilde auf Angelsächsisch aufgesetzt hätte, wenn
diese nicht eine Alteuglische Einrichtung war? Immerhin wird fflr die
fleissige Sammlung der Stellen und Ansichten auch über die Angelsächsische
Gilde Jeder dankbar sein, selbst wer des Verfassers übrigens nur schwanken«
vorgetragene Meinung hier nicht theilt. [Vgl. u. Angelsachsen ; Stadt] Ebenso
i
England, Mittelalter (F. Liebermann). 121
wird Londons frühere Yerf.-G., glaube ich, anders und nicht ohne die Gilde
zu yerstehen sein; die Libertas civitatum muss dazu herangezogen werden.
Höchst werthvoU ist das reiche Glossar und Register. Im Einzelnen
bessere: 11/403 En: ein; 395 basto: Weissbrot; 393 advocatus: königlicher
Stadtvogt; 407 hloter: schätzen; I, 79 Alderman als städtischer Beamter
ist nicht zu erweisen durch Ann. Anglosaxon. a. 886, wo ein Graf gemeint
wird, oder durch Spelman, der einer Interpolation der sog. Leges Edwardi
Confessoris vom 13. Jahrh. folgt. Vgl. SatR 22X190, 594; Ath. 14II91, 210;
**W. Cunningham, Economic R I, Apr. 1891.
^A deseriptive catalogue of ancient deeds in the Public
Record Office. Prepared under the - - - Deputy keeper of the Records. I.
viij729 p. — Unter Leitung von H. C. M. Lyte verzeichnen hier
E. Salisbury, G. F. Handeock und C. H. Woodruff in ganz
kurzem Englischen Auszuge: A) 1819 Urkunden aus dem Schatz des
Exchequer-Empfangs, die früher im Westminster-Capitelhaus lagen,
B) 1798 aus der Court of augmentations [Behörde für die durch
Confiscation, namentlich der Klöster im 16. Jahrb., erweiterten Kron-
einkünfte] und C) 1780 aus dem Kanzleigericht, die früher im Tower
und in der Rolls Chapel ruhten. (Die ferneren Nummern dieser drei
Reiben und eine vierte Sammlung, die des Rememorator am Ezchequer,
wird ein späterer Band verzeichnen.) Die frühesten dieser Urkunden
datiren vom 12. Jh., so A 231 ; 1042 f.; 1045; 1051 (alle für H. Trinity
zu London) ; 942 und wenige andere [unter den je ersten 150 Nummern
von A, B, C keine] ; die spätesten Urkunden entstammen Hein rieh's VIII.
Zeit, die meisten dem 14. Jahrh. Verschwindend gering ist die Zahl
der vom König ausgestellten oder das öffentliche Leben unmittelbar
berührenden Urkunden. Nur ausnahmsweise ist ein Actenbündel
derselben Herkunft im Archiv bei einander geblieben; auf welche
Grafschaft sich jede Nummer bezieht, bemerken die Herausgeber meist
am Rande. In die Hand der Staatsbehörden gelangte diese Riesen-
masse von Privaturkunden, weil sie theils aus säcularisirten Stiftern
stammten , theils zum gerichtlichen Beweise dienen , theils von der
Kanzlei inrotulirt werden sollten.
Der Inhalt ist überwiegend urkundliche Landübertragung, lebens-
längliche Verpachtung von Freigut, Rechts verzieht zu Gunsten des
factischen Besitzers, mehrseitige Beurkundung (mit ausgezahntem
Blattrand), Quittung, Vertrag, Anwaltsbestellung, Schuldschein,
Testament. Also für die Geschichte des Englischen Privatrechts fliesst
hier eine wichtige Quelle. Die in den Urkunden häufig vorkommen-
den Ortsgewohnheiten auszuziehen, verbot dagegen Raummangel.
Einiges zur Culturgeschichte und zur Entwicklung der Englischen
Aemier verzeichnet der nur zu kurze Sach-Index p. 728 f. Volle
122 Berichte uud Besprechungen.
160 Seiten, dem Orts- und Personen-Verzeichniss gewidmet, befriedigen
wohl den Localhistoriker und Biographen. Der Erfoi*scher der all-
gemeinen Geschichte in Einer Periode wird jedoch schmerzlich eine
chronologische Concordanz zu diesen 5000 Archivalien vermissen; der
Katalog folgt ihrer Numerirung, die auf Zeit oder Ort nicht Rück-
sicht nimmt.
Ferner wird man vielbeschäftigten Archivaren zwar billig die
Arbeit erlassen, Ündatirtes aus der Literatur genau zu bestimmen und
anzugeben, ob und wo manche Urkunde auf den Rollen eingetragen
oder gedruckt erschienen ist. Allein um die leichte Mühe, das Zeit-
alter der Originalien aus palilographischem Augenschein ungefthr
anzumerken, mögen die Herausgeber hiermit gebeten seini Immerhin
verpflichten sie die Wissenschaft zu lebhaftem Danke durch Willens-
kraft und Fleiss, mit denen sie endlich die erste Ordnung bringen in
einen QuellenstofF, der allein seiner Ueberfülle und des mangelnden
Wegweisers wegen für die Geschichte bisher so gut wie undurch-
dringlich war.
Einzelnes herauszuheben ist rein willkürlich: Simon von Mont*
fort empfängt 1258 Bürgschaft für eine Heirath zwischen Lacy und
Longespee; B 194. Die Lage der Kölner Gildhalle in London 1235
bestimmt A 1791. Ledulf der Deutsche, Bürger von London, und sein
dort Grund besitzender Sohn Johann [im 14. Jahrb.] kommen C 1618
vor. Richard I. bestätigt 1189 zu Geddington [nicht Garsington]
St. Alban's Besitz und Recht, welche Bestätigung er am 12. November
1198 [nicht a. 7., sondern offenbar gleichzeitig mit der Nensiegelung
für St. Alban's Celle Tynemouth, bei Round, Ancient charters p. viij;
vgl. DZG V, 400] neu siegelte auf Grund der Deutschen Gefangen-
schaft; diese Worte lauten wie DZG III, 233. -- Vgl. SatR 23V91,
630; Ath. 21III91, 375.
Edward Burns [f 1886], The coinage of Scotland, illustrated
froni the cabinet of T. Coats of Ferguslie and other collections. I:
1124-1406; II: 1406-1707: xxiv, 365: 556 p. ; III: [79] plates
and descr. of the [1547] figures. Edinb. '87. gr. 4^.
Dieser prilchtige Catalogue raisonne ist von G. Sim fertig corrigirt
worden: auch dessen Tod (8X87) wird in der Anmerkung zur Vor-
rede vermerkt. Das Riesenwerk umfasst die gesammte Zeit der
Schottischen Münzprägung. Denn was auf Schottischem Boden an
Münzen aus der Zeit vor David I. gefunden ward, ist Römisch,
Brythonisch, Angelsächsisch, Northumbrisch, Kufisch; und nur img
schrieb man früher einige Schottische Münzen David's Vater und
illterem Bruder zu. Aus den 3^'2 Jahrhh. vor 1488 [Neuzeit heachte
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 123
ich hier nicht] werden etwa 650 verschiedene Typen verzeichnet.
Gegen frühere Forscher that Burns einen bedeutenden Fortschritt
(vgl. I, xx) in Einzelheiten; leider fehlt eine historisch entwickelnde
Ueberschau der Münzgeschichte, ebenso wie vergleichende Tabellen
nach Zeit, Zahl, Form, Metall, Schwere, Feingehalt. Zu einzelnen
Stellen des Katalogs, meist beim ersten Vorkommen eines Typus, zeigt
sich, dass Verf. die geschichtlichen Fragen verstand und deren Ant-
wort zu fördern vermochte ; nur die Zusammenfassung muss der Leser
selbst vollziehen ; der treflfliche Index erleichtert dies und verzeichnet
z. B. die Gesetzgebung unter „Acts of parliament*, die Literatur unter
,Authorities*.
Präger sind nur die Könige (ausser Graf Heinrich v. Northumberland,
Davids 1. Sohn, der in Carlisle, Bamborough u. Corbridge münzt). Münz-
statten waren anfangs Berwick, Roxburgh, sodann erst Edinburgh, Perth, Stir-
ling und noch später (auch, ausser Aberdeen, selten) 13 andere Orte (s. Index :
,mint"). [Deutlich drückt sich hierin aus, wie auch dieser Theil von
Schottlands staatlicher Cultur von den Anglonormanuen und dem Anglischen
Städteleben im Südosten abhing.] Währung, Stückelung, Form, Schrot
und Korn der Münzen ahmten von Anfang an England genau nach. David
führte als Münzpfund das Londoner ein zu 15 Unzen zu 20 Pfennigen zu
24 Gran; davon waren je 11 Unzen 2 Pf. fein. Zunächst wurden nur
Silberpfennige gepi^gt, seit Alexander III. auch halbe und viertel. Mit
Robert I. begann die Münzerleichterung : er schlug 315 (statt bisher 300)
Pfennige aus demselben Pfund, und David IL 1357 nach Englischem Muster
300 zu 18 Gran aus einem Zwölf-Unzenpfund, dann 1367 aber 352 zu
15 *V** Gran; letzterer führte Grote ein zu 4 (und halbe zu 2) Pfennigen.
Seit Jacob I. herrschte das Troyes- Pfund zu 16 Unzen. Edward III. ver-
rief schon 1356 die Schottische Münze von 1351 als zu leicht; 1390 galt
sie in England nur die Hälfe des Nennwerthes. Die erste Goldmünze schlug
David IL: sein Nobel ähnelt dem Edward's III. und enthält ebenfalls
120 Gran 237? karätigen Goldes. Seit 1393 erscheinen Lions (auch Scuta,
Kronen, St. Andrews genannt), nach dem Muster des Französischen Ecu de
la couronne, um 3 Pfennige theurer als der Nobel. Schon unter demselben
Robert gibt es davon einen Demy, unter Jacob I. Halfdemies [merkwürdig
hybrides Wort I]. Die ebenfalls goldenen Rider und Unicom erscheinen um
1475 bezw. 1484, mit Halbstücken und Quarter-rider. (Ueber Schottische
Goldminen s. II. 251.) Billon (verfälschtes Silber) vermünzte zuerst Robert IlL;
und seit 1470 gab es Placks und Halfplacks, zugegebenermassen aus
solchem Mischmetall, das an Qualität später weiter sank. Endlich begann
1466 Kupfermünzung ; der Black penny werthete anfangs V^» dann V^ Silber-
pfennig. Eine bedeutende Schädigung des Schottischen Mctallreichthums
brachten die Lösegelder, welche Schottland an England für die gefangenen
Könige Wilhelm und David IL zahlen musste.
Die Inschrift auf den Münzen ist stets Lateinisch und nennt den König,
bisweilen den Münzort, seltener den Münzer, und gibt bisweilen einen
124 Berichte und Besprechungen.
christlichen Spruch. Vorn ist abgebildet des Königs Kopf in Profil (mehr-
fach bleibt der Stempel des Verstorbenen noch unter dem Nachfolger),
hinten ein Kreuz mit Verzierungen, die erst im 15. Jahrh. heraldischen Sinn
bergen. Der Schottische Löwe erscheint auf Münzen zuerst in dem Schilde,
den der sonst Edward dem III. zu SchiflPe nachgebildete König auf dem
Nobel hält; alsdann ersetzt er den Königskopf auf jener Goldmünze, die
desshalb Lion heisst; deren Rückseite zeigt den Nationalheiligen Andreas
auf dem X-Kreuz, statt dessen auch das Andreaskreuz allein begegnet.
Unter Jacob III. ist des Königs Kopf bisweilen in halbem Profil dargestellt,
und auf dem Rider der König gewappnet zu Ross ; damals erst kommt die
Distel als Volksabzeichen und das Einhorn vor. Um 1280 scheinen an der
Schottischen Münze dieselben Meister beschäftigt, die Edward I. vom Fest-
land mitgebracht hatte; so sehr ähnelt ihr Pfennig dem Englischen. Um
1357 bezw. 1364 arbeiteten für sie die Florentiner Meister Jakob Mulekyn und
Bonagius, der frühere Münzer des Bischofs von Durham. Vgl. Ath. 23V188. 799.
Llterae Cantuarienses ed. Sheppard [Nachtrag zu DZG IV, 156].
Unter den Formeln kommt vor: „Forma qua utimur in manumissione
nativorum nostrorum (liberum fecisse cum bonis et catallis suis)'
[um 1400; vgl. im Index: Nativi], ferner des Königs Ladung zum
Parlament an den Erzbischof (und durch ihn Anfang 1406 an den
Klerus) von Canterbury; Bestellung von Procuratoren für Parlament
und Convocation durch das üomcapitel; Verbrüderungsbriefe. Auf
diese Formeln folgen eine Urkunde von 1213, dann 20 von 1296—1318;
ausführlicher wird das Register von 1320 an, bringt für 1365 etwa
875, und von da bis 1485 noch 175 Nummern. Weitaus die Mehrzahl
betrifft Rechtsgeschäfte des Capitels oder des Erzbischofs, meist mit
anderen kirchlichen Organen. Einige Proben aus Nr. 44 — 64: Sept.
1318 lädt Edward Tl. den Erzbischof nach York zum Parlament. Februar
1318 bestellt der Prior bei einem Kaufmann Proben verschiedener
Tuchsorten zu circa 73—40 Shilling [für 24 Ellen. Ein Riesenpreü:
Herausgeber schätzt I, Ixvij die Kosten der Livree, die der Convent
jeden Sommer dem Gefolge austheilte, auf etwa 22000 Mark unseres
Geldes]. 1320 ergibt der Nachlass des Erzbischofs die Summe von
1713 £, Der Bibellehrer, dessen Vortrag bisher im Krankenhaus'
störte, erhält eine Zelle im Kloster, 1321. Der Convent bittet Thomas
von Lancaster, die Heiligsprechung des Erzbischofs Wincbelsey durch
Vermittlung des Königs von Frankreich zu befördern, 1321 [ein
antiroyalistischer Wunsch, den der Papst nicht erfüllte, obwohl Private
den Schrein jenes St euer Verweigerers noch 1375 verehrten; I, lüj]-
Das Archiv der erzbischöflichen Provinz ist 1322 theil weise schon w
Lambeth. Am 5. März 1322 schenkt der Convent dem König 100 Mark
zur Niederwerfung der Rebellen [Lancaster's] u. bedauert durch Verlust
von 1000 Stück Rindvieh verarmt zu sein. Die wichtigen Urkunden
England, Mittelalter (F. Liebermann). 125
über die Ansprüche der Osterlinge und Hanseaten gegen Heinrich IV.
kamen vielleicht ins Domregister, wie Hrsg. III, xxxj meint, weil
wohl zu Canterbury 1407 der Englische Unterhändler Wilhelm Esturmy
(der auch das Wittum für Pfalzgräfin Bianca 1401 abschloss) vom
Tode überrascht ward. [Zu vgl. war Koppmann, Preuss. Engl. Bez.
— 1408, Hans. GBll '83, 111.]
Deutsches findet sich wenig: die Weihe des B. Gerhard Granson
für Verdun [1276] III, 186 durch Erzb. Kildwardby; Johanna Gräfin
von Hennegau soll 1333 bei Philipp VI. für den Wein des Convents
eintreten ; der Prior schreibt seinem Erzbischof 1327 , er halte
Edward's III. Politik, mit Hennegauern Schottland zu bekriegen, für
gefährlich wegen deren Hochmuth. Der Hei*zog von Brabant mahnt
1341 den Erzbischof um eine Schuld, die dieser für Edward III. einging;
III, 226. Vgl. im Index : Bardi, Hanse. Unter den zur Confraternität
Zugelassenen ist Wytfrid aus Island mit Familie Gutreda, Thorlac
u. s- w. III, 137.
Der Herausgeber hat am Rande den Inhalt kurz und deutlich be-
zeichnet und die Französischen Briefe übersetzt. Fortgelassen hat er mit
Recht aus den vielen Bänden alles oft Gedruckte (wie päpstliche Bullen für
die ganze Christenheit) und allzu Unwichtige (wie Einladungen zum Essen)
oder formelhafte Todesnachrichten und Bestallungen kirchlicher Organe.
Sein Index ist viel zu unvollständig. In der Einleitung berichtet er über
seine Quellen, die Diplomatik der Briefe und Register (I, xxv\j, xxxi\j),
und gibt Biographien der Prioren. Daraus sei erwähnt: Wilhelm Sellyng,
Doctor von Bologna, seit 1472, vertrug sich mit der Stadt Canterbury,
führte das Studium des Griechischen und classische Orthographie (I, xxxvj)
wieder ein und sprach für Heinrich VII. vor Innocenz VIII. (die von Gairdner,
Letters of Richard III. gedruckte Rede) und vor Karl VIII. Herausgeber
ordnet die Stücke nach der Zeitfolge ; das Datum ergibt sich bei den meisten
Nummern nur aus inneren Gründen; der Jahresbeginn ist der 25. März.
Femer erörtert Hrsg. einige Hauptgegenstände der Briefe : den Primat
Canterburys , die Weihe der Suffragane im Dom des Metropoliten ; die
Gründung von Capellen und Stiftern III, 1: die Jubiläen des hl. Thomas;
die Geschichte der Befestigung Canterburys; Charakter und Stellung des
Erzb. Winchelsey (1, 1) gegen Edward I. ; den Kampf der Abtei St. Augustins
zu Canterbury gegen den Christ-church-Dom ; den Streit zwischen Erzbischof
und Convent um die Priorei zu Dover ; den Verkauf des von Angelsächsischen
Königen den Kathedralmönchen geschenkten Hafens Sandwich mit Einfuhr-
zoll an die Krone ; die königliche Ernennung von Pensionären des Convents ;
die Theilnahme von Mayor und Capitel Canterburys für Lancaster 1471,
die mit Besiegung und Hinrichtung des Mayors durch Richard von Gloucester
endet« ; die Absetzung Edward's IL, bei der mitzuwirken der feige Primas,
einst des Königs Lehrer, und sein listiger Rathgeber, der Prior, nur so
lange schwanken, bis der Erfolg sicher scheint, ohne einen Gedanken an
Pflicht oder Recht, ohne Liebe oder Politik, nur um den Frieden besorgt.
126 Berichte und Besprechungen.
Im 15. .Tahrh. halten sich die Prioren der Politik fern, wohl aus kluger
Berechnung, nicht aus ünfeihigkeit. — Dommöuche gab es im 13. — 15. Jahrh.
70 — 80, davon starben am Schwarzen Tod, dank guter Wasserleitung, bloss 4,
vielleicht selbst diese nur auf Reisen angesteckt; II, xxj. Zum Guardian
über die Studenten der Canterbury-Halle zu Oxford, die Erzbischof Islip
nicht bloss für Benedictiner stiftete, ernannte er Johann W5'clif. vielleicht
den Reformer; der Convent klagte gegen die Weltgeistlichen auf Allein-
besitz, und erhielt ihn von Urban V., 1870. 1337 behaupten Bauern im
Gute Risborough, sie seien frei und besitzen ihr Land nach Hofrecht, doch
mit freiem Verkaufsrecht. Der Prior, unterstützt von einem königlichen
Richter, entscheidet im Gutsgericht gegen sie, lässt die Rebellen fesseln,
einkerkern und zeitweilig ihres Landes entsetzen (so dass ein Fremder sich
erbietet, in die leeren Hofstellen als Unfreier einzurücken). Letztere klagen
in King's Bench, geben aber 1352 nach. [Herausgeber meint II, xxxviy,
auf Gleichheit des Zunamens gestützt, die Freiheit des Ahnen sei beim
Enkel vergessen worden; dagegen spricht, dass sich die Bauern darauf be
riefen, das Gut sei einstige Krondomäne;.] — Höchst willkommen ist des
Herausgebers Aufstellung über Einnahme und Ausgabe des Convents im
13. u. 14. Jahrb., seit 1207 (wo aber das Rechnungssystem bereite voll aus-
gebildet erscheint, also eine lange Reihe uns verlorener früherer Rechnunisren
voraussetzt), II, xliv: so gross die Einkünfte waren, musste doch baar Geld
geliehen werden, bisweilen ^de mercatoribus Florentinis (Romanis)'', also
gegen Wucher, bisweilen so, dass vielmehr das Kloster den Bankier machte.
Und schon 1373 schmolz der Prior Gold aus Lanfrancs Gewändern ubiI
Figuren des Becketschreins. Die Jahreseinnahme beträgt etwa 1500— 2300 f;
die Schwankung liegt meist nicht an den allgemeinen Zuständen oder Preisen,
durch welche nur die Schreinsopfer von 300 — 4t)0 £ variiren. Auch der
Ueberschuss über die Ausgabe, 43—45 £*, bleibt ziemlich fest. Von den
Opfern entfiel nur V«» auf andere Altäre als die Becket's ; diesen liess der
schlaue Convent an vier Stellen, dem Grabe, Marterort, Schädelstück (Corona)
und Schreine, verehren. Nur V» his V-» vom Hundert ging vom Opfergel«!
für schlechte Münze verloren. — 1444 schrieb Karl VII. seinem ,Nepveu
d'Angloterre'. er erhoffe Frieden von den Verhandlungen zu Tours und biete
Geleit für Margarete von Anjou. Ludwig XI. schenkte dem Convent
Bordeaux-Wein (den das Kloster sich kommen liess, während es das gering«
Gewächs von Poisay gleich dort verkauft hatte; III, xx) und erwartet«
dafür „ein Zeichen vom h. Thomas am Hut zu tragen"*. Hierbei und sonst
wirkte Dr. Langton (sj^äter Bischof von St. David's, Salisbury, Winchester
und 1500, da er starb, für Canterbury postulirt) als Agent des Klosters; er
schildert Richard III., dessen Ge^^andter zum Papst und König von Frank-
reich er war, als gottgesandten Wohlthäter der Armen, der freiwillige <^^
schenke der Städte ablehne; Hrsg. III, xxvij weist nach, dass Richard das
Geschenk Canterburys zurückgab. [Da die Stadt es nun Langton schcnlrt«'
so war wohl Richards Grossherzigkeit mehr, fonnell.] Vgl. Tout, EHR '91, 1^^'
AngeUacbsen (F. Liebermann). \2\
n. Kurze Mittheilungen aber die Literatur von etwa 1888—90.
Fortsetzuog zu DZG ü, 507 ff. — üeber <» und ♦ vor dem Tit«! s. V, 390 u. 418.
Bibliographie. Germania, brsg. v. 0. Beliaghel 35 (1890) verzeichnet
Erscbeinungen zur Germanischen Philologie im weitesten (Literatur,
lerthum, Kultur umfassenden) Sinne und widmet England je einen Sonder-
(chnitt. [Geschichtl. Zss. sind nicht vollständig berücksichtigt.] — H. Paul,
schichte der Germanischen Philologie (im »Grundriss der Germ. Phil." I,
$9) p. 13, 17 f. zeigt, wie die Engländer des 16. Jahrb., anfangs vom
chlichen Standpunkt, MA. und Angelsächsisch studirten, betrachtet dann
t Leistungen des Junius, Voss, Hickes, Wanley und der Gelehrten in den
nschenaltem um 1800 im Altenglischen (p. 26, 29, 40, 50), die neuen
gliscben Ausgaben von Denkmälern des MA. (110), die Arbeiten über
glands Grammatik, Lexikographie, Literatur, Sage : das alles zwar kurz,
;r Wichtigstes von der Höhe des Verständnisses geschickt auswählend,
fisvoll beurtheilend, im Rahmen Europäischer Wissenschaft. Da Englands
heste Culturgeschichte von der Pangerman. Genese und Vergleichung un-
;behrliches Licht, und von Deutschen Forschem die wichtigste Bearbeitung
sr Anregung bis heute empfängt, so findet wer Angelsachsen studirt hier
{ vorzüglichste Einführung. — Vom Jahresbericht Germ. Phil, erschien
n-, XII, 1 über 1890. - VgL DZG V, 418.
Allgemeine Darstellung Englischer Oeschichte. Vgl. DZG V, 423. —
Jackson, Ten centuries of European progress (1890), behandele, laut
1. 3191, 18, u. a. Kunst, Literatur und [mit groben Irrthümern] Angel-
hsische Verfassung, ferner Wirthschaft und Besteuerung unter Edward III.
rthvoll sei die Sammlung der neuzeitlichen Fortschritte der Natur-
ienschaft. — ""J, Fr. Bright, A bist, of England, I: 449-1485 erlebte
7 die 4. Aufl.
Angelsächsische Oeschichte allgemein; Rasse; Sprache; Eroberung
umiens. P. B. du Chaillu, The Viking age; the early bist., manners
^ustoms of the ancestors of the English-speaking nations; illustrated
the antiquities discovered in mounds, cairns and bogs as well as from
cient Sagas and Eddas; with 1366 illustr. and map. (2 .vols. *89). Skandi-
^e Archäologie bildet den Hauptinhalt dieses prächtig ausgestatteten
?, dargestellt aus übersetzten Saga-Stellen (die weit über die Hälfte
^50 S. füllen) und greifbaren üeberresten. Die Abbildungen der
a, die glücklich beobachtet sind mit dem scharfen Auge eines
?n, der über Fahrten zum Nordpol und äquatorialen Africa Bücher
, machen das Werk für jeden Erforscher Germanischen Alterthums
1. Leider sind Fundort und jetzige Aufbewahrungsstätte oft nicht
n. Eine Entwicklung der Technik oder des Ornaments darzulegen,
Verfasser nicht; von fremder Beeinflussung (z. B. durch Iroscoten
9) sagt er nichts (nur leider zu viel vom Vergleich Nordischer
ptur mit Wandgemälden von Medinet Ilabu) ; selbst von den um
und Irland herum liegendf-n kleinen Inseln mit ihren reichen
128 Berichte und Besprechungen.
Spuren Nordischen Alterthums bringt er wenig bei, von England fast nichts
als Taplow und Runensteine, aus Stephens. Ohne Gegend und Zeitalter zo
scheiden, reiht er Begleitstücke alter Kömennünzen und Spätromanischei
(Nr. 1100 — 11) an einander: Nord- und Westeuropa von 200 — 1200 ist ihm
ein Ganzes. Zur Quellenkritik fehlt jeder leiseste Ansatz ; über Aethelred II.,
Cnut, Harald II. übersetzt er ohne Bemerkung die Saga mit ihren längst
widerlegten Fehlem ; Englische Münzen oder Gesetze der Danalaga erwähnt
er ebenso wenig wie Angelsächsische Historiker. Von neuerer Literatur kennt
er ganz wenige Bücher Nordischer Gelehrter, nicht Ein Englisches oder
Deutsches, und ahnt daher nichts von den Fragen der Rechts- und Sagen-
forscher. So würde das immerhin geschickt geschriebene und warme
Liebhaberei fQr Culturgeschichte bezeugende Buch eines fleissigen Dilettanten
hier unerwähnt bleiben, wenn es nicht durch Titel und Einleitung sich auf
Englands Ursprünge zu beziehen schiene. Hier nämlich (glücklicherweiM
nur hier) verficht Verfasser den Einfall, Britanniens Eroberer im 4. — 7. Jahrh.
seien Skandinaven, England heisse nach Engelholm im Kattegat, nur
die hohe Schmiedekunst des Nordens und nicht Niederdeutsche Barbarei
ohne [?] Seefahrt könne die Mutter der Angelsächsischen Cultur sein. Hierza
hält es Verfasser für nöthig, in Etymologie herumzufischen und u. a. za
vermuthen, dass die Lateiner «Suiones* als „Saxones* miss verstanden hätten;
am Gegengrund der Sprache, wonach die Engländer Westgermanen sein
müssen, geht er harmlos vorüber. Mit Recht fand dieses neue Zerrbild
der frühesten Englischen Geschichte, die im engeren Sinne allerdings
auch im Einzelnen hier nirgends Gewinn erhält, allgemeine (vielleicht an-
nöthig erregte) Abweisung in der Englischen Kritik (zu der freilich Quart
R. Apr. 90, 347 sich nicht erhebt); SatR 2X189, 503; Ath. 16X189, 663;
ScotR Jan. '90, 55; Archl. R. Jan. '90, 454; Jl. soc. antiq. Irel. '90,331.
n'gl. Nord, tidskr. f. wet. 1890, 598; Dodge, Mod. lang, notes 1891, 109;
DZG Bibl. V, 1400. — *E. A. Freeman, The latest theories on the origin
of the English (Contemp. R. Jan. '90, 36), hält Jütland und Deutschland*
Nordwestküste als Heimatli der Angelsachsen fest gegen Du Chaillu nnd
Seebohm. Wenn dieser Westfalen-Thüringen vorschlägt, so könne er sich
zwar [?] auf die hier angesetzten Angli berufen : aber Beda und die Sprache
zeugen dagegen. Wenn S. geltend macht, dass Dreifelderwirthschaft, welche
den Sachsen in Britannien bekannt war, in Nordwestdeutschland damalf
noch fehlte (nach Haussen), so erklärt Fr. die Aenderung der Wirthflch»ft
aus der Verschiedenheit des Bodens. [? Jenes System fehlt im 5. Jahrh.
weder bloss der Deutschen Küste, noch tritt es in England gleich nach der
Eroberung sicher auf; die neuere Sprach- und Rechtsgescbichte erweist die
Thüringischen Angli als verschieden von. den Eroberem Britanniens.]"
Neueste Literatur zur ältesten Bevölkerung Schlewig-Holsteins gebeo
JBG '87, II, 10; *88, II. 222. — W. Seelmann. Zur Geschichte der Deutechen
Volksstämme Norddeutschlands (Jb. Nddeutsche Spr. XII, 1887, 1), ▼««'
nach, dass der Name Angeln mehrfach für Völker, die in einem , Winkel
wohnen, begegne, also nicht für die ganz abzuweisende Annahme dner
Verwandtschaft zwischen den Ahnen der Engländer und den Suebisdien
Angelsachsen (F. Liebermann). 129
geln in Nordthfiringen anzuführen sei. Wenn der Dialekt einiger Nord-
iringischen Gaae bisweilen näher dem Altenglischen als dem östlich
aachbarten Engrisch-Ostfal. steht, so liege das an gemeinsamem Nord-
ischem Einfluss: Frisen und Sachsen wanderten nach England wie nach
dringen. Die Endung einiger Altenglischen Ortsnamen ,-la[e]w'* sei
d. , -leben**, erkläre sich nicht etwa aus ^hlaw**, Hügel, bedeute , Nachlas»,
bland '^^ bezeichne also schon Sondereigen am Boden und stamme wohl
d Schleswigschen Warnen; dass eine Anzahl von diesen mit nachbar-
ben Angeln und Sachsen nach Britannien gezogen, erhelle aus den mit
eman^ Neuenglisch Warn , beginnenden Ortsnamen. Die Ethnographie des
idsith erklärt Verf. S. 1; 57. — H. Bening, Welches Volk hat mit den
chsen Britannien erobert und diesem den Namen England gegeben?
I. hist. Ver. f. Niedersachsen '88, 1): Nicht die Schleswigschen Angeln,
il (!) sie Gildas nicht erwähnt, weil [heute!] das Land zu klein sei, nur
der Ostsee liegt und [spätier!] Dänisch spricht, auch nicht, wie Ranke's
eltgeschichte [leider !] sagt, die Thüringischen, sondern die Engem an der
eser. [Widerlegung bedarf es nicht, da Verf. neuere Sprach- und Sagen-
rechung nicht beachtet, auch, selbst Beda, ungenau citirt.] K. E. H. Krause
id G. Kossinna weisen B. ebenfalls ab JBG '88, II, 222; 208. — H. Jelling-
äus. Das Englische in seinem Verhältniss zu den Niederländ., Nddeutschen
id Jüt. Mundarten (A. Stud. neu. Spr. 78, 271), lässt die Angelsachsen aus
an Süden der Zuidersee und Westfriesland stammen, auf Grund der Aehn-
chkeit ihrer Mundart mit denen Utrechts, Hollands, Brabants und der
nterschiede von Schleswigschen und Jütischen Lauten. [Vgl. Korr.-Bl.
Jddeutsche Spr. '87, 48. Dagegen Krause JBG '87, II, 132.] — Ders..
«.Dt. Philol. 23, 376, will unter den Frisen , die Procop in Britannien kennt,
forthumbrer verstehen, da Nennius das Meer zwischen Irland und Schott-
and »Frisicura* nennt, und ihre Sprache, wie das Frisische, Neuerungen
[egen andere Angelsächsische Mundarten zeigt. — 0. Bremer [vgl. DZG
l 222, auch JbV Nddeutsche Spr. XIII, 1] hält Helgoland, Amrum, Sild
Qf Ptolemaios' Saxeninseln, und findet Ambrum wieder in Nennius' 6S:
(inne genus Ambronum id est Aldsaxonum [ ? dies nur in Einer Hs. ; Nennius
olgt Beda II, 14; ten Brink und Moeller, Engl. Stud. 13, 247 sehen in
len Ambrones Bemicier; kann Verschreibung für Umbroruni vorliegen?];
O'e Bewohner seien Nachkommen desselben Volkes wie die Sachsen in
'iigland. Die sprachlich nächste Verwandtschaft der Nordfris. Insulaner
Qitden Engländern betrachtet als sicher G. Kossinna, JBG '88, II, 269. —
- Siebs, Zur Geschichte der Engl.-Fries. Sprache (Halle 1889) I. Diese
ßi Eine Tochter des Westgerman., gesprochen im 2. u. 3. Jahrh. und her-
'^Ubar aus der Summe der dem Angelsächs. und Fris. gemeinsamen Laut-
"^cheinungeu. [Das bezweifelt Jellinek, Lbl Germ. Phil. 1891, 79.] Sie
?ftlt€ sich in Urangelsächsisch und Urfrisisch. Verf. geht in gründlicher
^rschung die Geschichte der Wurzelvocale durch und verzeichnet die be-
stochenen Wörter im Index [leider in Nhd. Form, also ,eam, deore, ta*
^ter ,0hro, teuer, Zehe**]. Wenn Ein Engl. Dialekt, wie Northumbrisch,
^ Frisischen näher steht als andere, so sass der Stamm, der ilm sprach,
^heim den Frisen näher [?]. Procop's Stelle über Britanniens Besiedlung
Deatsche Zeitsdir. f. Oeschichtsw. 1891. VI. i. 9
X30 Berichte and Besprechungen.
meine Leute aus dem nun Frisischen Gebiete, nämlich Sachsen. Verfasser
sammelt dann Stellen Über Frisen im 9. .lahrh. auf dem Festlande aus
Englischen Autoren und den Namen Frise bei Englischen Personen and
Orten [12, 12 bessere: 897 und Z. is: dieselbe]. Die Auswanderer warea
Sachsen nördlich der Elbe neben Frisen, wahrscheinlich Chauken, deren
Name in Englischen Ortsnamen stecke [V]. Ebenso findet er Ambrones in
Namen, die Hannoverschen und Oldenburgischen ähneln. Unter Ambrones
verstehe Nennius Ansiedler, die schon auf dem Festlande zu den Altsachsen
gehörten, im Gegensatz zu den erst in Britannien mit den Sachsen vereinten
Frisen [?]. Auf Grund der Sprache haben wir „kein Recht. Schleswig all
Heimath der Angeln und Sachsen zu bezeichnen*. DLZ 1890, 1162 weigert
sich mit Recht, beglaubigte Nachrichten als Fabeln daraufhin zu ver^'erfen.
Vgl. GBl 1890, 669; Engl. Stud. XV, 108; ZDPh 23, 376; JBG 1888. II, 222.-
Franck Anz. Dt. Alth. 17, 189 zweifelt Schleswig alu Heimath der Angel-
sachsen nicht an und spaltet Anglofrisisch mit Bremer in drei Zweige, deren
einerAngelsächsisch.—^G. Stephens, IsEnglish a Ger man language?1891.
— Vgl. DZG V, 421 f. — F. Kluge , Gesch. d. Engl. Sprache [bis 1600] (Paol.
( irundriss 1), zeichnet sich aus durch kürzeste aber klare Form, Wissenschaft].
Methode, Benutzung neuester Literatur und eigene Weiterforschung, scbarfen
Blick für das Wichtige und vorsiohtiffes Einjzestehen der Lücken. Den Historiker
des MA. geht besonders die Einleitung an (p. 780—99) : über Heimath, Stämme,
Namen der Engländer, den Eintluss der Kelten, Lateiner, Kirche, Nordleotc
und Altdeutschen auf das Angelsächsische und die Ausbildung der Schrift-
sprache. Verf. behandelt sodann p. 836 — 907 Lautgeschichte und Flexioi*
formen. E. Einenkel fügt p. 907—930 eine Geschichte der Englischen
Syntax hinzu ; das 14. Jabrh. bezeichnet auch hier den Abschluss der Auf
nähme Französ. Elemente, die seit etwa 1250, besonders früh in London, in»
Mittelengl. aller Mundarten eindrangen. — L. Weiland, Die Angeln. ß>
Cap. aus der Deutschen Alterthumskunde (Tüb. '89, auch in .Festgabe ßf
Haussen"), folgt besonders Müllenhoff [s. unten p. 135], Möller und Seelmann.
Dass Beda zuerst (so viel wir wissen) die Germanen in Britannien .Angh'
nennt, liege vielleicht daran, dass er, stolz auf seinen Stamm und dosen
Hegemonie, den Namen auf brachte [?] , veranlasst durch Gregorys I. Sprarf»*
gebrauch, der von Inselgermanen zuerst Angeln gesehen hatte, wieT(»r
Beda II, 1 die älteste V. Gregorii (ed. Ewald) meldet. Beda trennt aber
mit Recht die Angeln im engeren Sinne von den Sachsen. Sie sitifioi*
jetzigen Angeln, westl. bis zur Nordsee; sie sind nicht Sueben, wie Taatö*
will, nicht mit den Thüring. Angeln, noch mit den Sachs. Engem identlBCfl-
Die Angels. Epik füllt in unserer Kenntniss von ihnen die Lücke devO^
vom 2. — 5. Jahrh. aus. Ihr König Ofi'a erringt im Siege über Schwabe»
(nach der „Weitfahrt**) die Eider als Südgrenze; er ist der Ahn def J--.
Mercier-Könige. Warnen aus Nordschleswig und Frisen stellten den i^
oberern Britanniens nur kleine Zuzüge. In Essex sitzen Nordeibische Sachaen.
unter dem Namen Sachsen hatten die Chauken einen grossen Antheil a>
der Eroberung. Die Eroberer Kenta, Yte, Eutii, Euthiones, die man ^
Beda mit Juten irrig verwechsele, seien die einst den Frisen benachbaitea
Chauken; vielleicht sind die Saxones Eutii, die Theudebert von AutraiMa
•.■
:f
I
Angelsachsen (F. Liebermann). 131
beherrscht, Kenter. Auch die Northumbrer mache Beda mit Unrecht zu
Angeln: es seien hauptsächlich Chauken. [Ich halte die Altengl. Dialekt*
forschung noch nicht feststehend genug, um ihr zu Liebe Beda über Bord
zu werfen.] Die Angeln wurden nicht von den Dänen zur Auswanderung
gedrangt. — Zu Freeman, Teutonic conquest (DZG IV, 147) vgl. JBG
'88, TU, 115; EHR '89. 189. — ^C. Kingsley, The Roman and the Teuton;
lectures before the Univ. of Cambridge. New ed., with pref. by Max Müller
— «W. H, Babcock, Two lost centuries of BriUin (400—600), The Nation
Nr. 1318. — C. T. Martin, H eng ist (in Stephen, Dict. nat. biogr.) hält die
Angelsächs. Annalen f[ir die beste Quelle und ignorirt neueste Deutsche
Philologie. ^ ,Vetta filius Victi* auf einer Inschrift Schottlands (ed.
Hübner, Inscr. Brit. Christ. 211) deutet Bruce, Archla. Cambr. 90. 234 auf
Vitta Vecting, den Grossvater Hengist's. Dem widersprechen mit Recht
R. Celt. Oct. '90, 504 und J. Rhys, Archla. Ael. '89, 371. [Vgl. MüllenhofT,
Beowulf Ol.] — Kossinna, Anz. Dt. Altth. 34, 1 zieht Müllenhoffs
Deutsche Alterthumskunde eingehend aus. ^ J. E. T. Rogers, Economic
interpretation of bist. 283 : Noch in meiner Erinnerung verachtete die Bauer-
schaft meines Heimathsdorfes in Hampshire die zweier Nachbardörfer und
ging keine Ehe mit ihr ein. Man meinte (ich glaube: mit Grund): die ver-
achtete Rasse stamme vom Briten, den die .Jütischen Ansiedler (es war mitten
anter den Meonwaras) nicht hatten aus den Morasten austilgen können. —
•Th. Kerslake, Gyfla, the scir or pagus of tlie Ivel valley, Somerset, '87
[auch in Somersets, archl. soc.]. Die Vor-Aelfredische Liste der Gaue sagt:
»Gifla 300 hida*. Der Name, im Fluss Yeovil (Ivel, Yeo) erhalten, steht
auch in K. Aelfred's Testament. Somerset sei erst 658, nicht schon 577
mitBath, von den Westsachsen eingenommen; ,ajt Peonnum* bedeute nicht
Pen, sondern Poinington Down[?]. Also stammt jene Liste frühestens vom
Ende des 7. Jahrh. [Beda muss aber etwas Aehnliches benutzt haben : Süd-
Sachsen zählt auch er zu 7000 Hiden. Andererseits beginnt die Liste mit
Mercien, wa« auf das 8. Jahrb., die Zeit von Merciens Supremat, deutet]. —
A. D. Crake. The Saxon conquest of Berkshire; Quart. Jl. of the Berks.
ÄTchl. goc. 1889. — ®Miss Russell, Acquisition of Lothian by Northumbria,
probably a suppressed chapter of Bede (Brit. archl. assoc.j, behandelt (laut
^tb. 28III91, 412) Römische und frühest christliche Einflüsse, gestützt auf
«amen der Kirchenpatrone, wie Helena. ^ S. 0. Addy, A glossary of
^ords • - of Sheffield: - - folklore, games and customs (Engl, dialect soc.
88), bietet der Ortsgeschichte von Hallamshire gute Bibliographie, der Ger-
'^^Äiüschen Mythologie Feuer-Riten und a. Aberglauben und für die Aus-
dehnung der Westsächsischen Macht nach Nordengland den Nachweis, dass
827 die Northumbrer sich zu Dore bei Sheffield Egbert unterwarfen, dass
»Sheath*, der Fluss, der Derby.shire von Yorkshire trennt. „Grenzer** (der
**iwtigen Königreiche) bedeute, und dass mit dem „Weissquellthor", wo
^h den Angelsächsischen Annalen Eadmund 942 Mercien unterwarf, ein
^^ dem White Moss bei Dore entspringendes Wasser gemeint sei. Verf.
^ellt auch die Literaturgeschichte des 15, Jahrb. durch Forschungen über
*H)rdengl. Latein. Wörterbücher und Grammatikschulen. ^ Die Race der An-
^^ler und manche andere Frage möchte man längst durch die Etymologie
X32 Berichte und Besprechungen.
der Ortsnamen feststellen. Eine 'ergötzliche ßlumenlese der dabei ge-
schehenen Missgriffe sammelt W. H. Stevenson, Archl. R, II, 104. So
ist einerseits das Wort «Gau* aus dem Englischen hinauszuweisen, anderer-
seits „thorpe* (Doif) nicht sicher als Nordische Einführung anzunehmen. *
J. Wright, Engl. Mundarten (in Paul, Grandr. Germ. Phil. I, 975). gibt
eine treffliche Bibliogniphie provinzialer Glossare. — ^T. L. K. Oliphani
Old and Middle English: 2. ed. rev, 1891. ^ J. Bosworth, [sehr betracht-
lich] enlarged by T. N. Toller, An Anglosaxon dictionary (Oxf. 8. Lief.
'87; Lfg. 4 seit 3 Jahren angezeigt). — Alois Pogat scher, Zur Lautlehre
der Griech., Latein, und Roman. Lehnworte im Altengl. (Quellen u. Forecb.
z. Sprach- und Culturgesch. Heft 64. Strassb. '88). Verf. leitet mit metho-
discher Schärfe und klarer Anordnung etwa 700 Angelsächs. Wörter aw
dem Griech., Latein, und Roman, her. Davon gehören weitaus die meisteD
der Kirche und Gelehrsamkeit an. Die Vorstellungen von Teufel, Engel.
Bischof, Kirche hätten die Weatgermanen , wie der Lautstand der Lehn-
wörter ergebe, schon um 400 angenommen, die Angels. also schon mit-
gebracht [?]. Die Sprachforschung sucht durch datirbare Lautveränderangen
dem Lehnwort anzuhören, in welchem Jahrhundert es germanisirt ward:
die Frage also, mit welcher Cultur die Angelsachsen einwanderten, dar^
nicht ohne philologische Hilfe behandelt werden. Die Einleitung betont
mehr als meist üblich [vorschnell; Wülker CBl '90, 251] die Romanisirong
Britanniens und das Fortleben des Lateins, besonders in den Städten,
mindestens noch nach 000, was die Entlehnung der meisten [?] jener Wörter
schon um 500 [?] erkläre. Der Einwanderer nenne das Romanisch Britannien?
Latein , nicht Welsch , und bezeichnet mit Walen die Kelten. [Ueber die
Brit. Kirche 400—600 ist nicht mehr Wright, sondern Haddan andStubbs,
Councils massgebend.] Vgl. Vamhagen. DLZ 1891, 201. — F. Kluge. Alt-
germanisch (Paul, Grundriss Germ. Phil. I, 303 ff.), behandelt Entlehnung
Kelt. und Rom. Worte und classische Culturbezeichnungen. — 'M. Call«'
way: The absolute participle in Anglo-Saxon (Balt. '90) bilde sich nicht
aus der heimischen Sprache, sondern folge der entsprechenden Lateio-
Ausdrucksform; laut Mitt. Engl. Spr. '91. 369.
Runen. Paläographie. Zu ^L. F. A. Wimmer, übers, v. F. Holthause»»
Die Runenschrift (Berl. '87) machte Einwände R. Henning (Korr.-Bl. Werfd.
Z. 6, 20.3), auch betreffend Angels. Inschriften. — **R. Henning, ^
Deutschen Runendenkmäler (Strassb. '89), besi:»richt gelegentlich auch dif
Engl. Zeichen, so den Werth des S-ähnlichen (= ,eo* oder ,i*), die Neb«»*
form des H mit doppeltem Mittelstrich; von seinem Stoff ist die BÜ^*
Westgermanisch, 8 Inschriften vom 6.-8. Jahrh. Vgl. G. Kossinna KB1WZ&
254; 269; E. Brate, Z. f. Ethnol. 22, 09. — H. Logeman: The nameof the
Anglo-Saxon rune /]' (Ac 2111191, 284) war „wyn* [so schon Brate laut Ac
11IV91, 348], da die Rune statt der ersten Sylbe in ,wjn8umia|): jubilat**
in Ms. Oxford Junius 27 steht. — W. W. Skeat; The Order of letteis ii
the Runic Futhork (Ac. 22X190, 477) folge dem Pater noster, dt* ^
mächtige Zauberformel galt, in seiner Angels. üebertragung .Paeder ure,
thu on* u. s. w., sei also von einem Engländer erfunden. — J. Taylor.
Angelsachsen (F. Liebermann). 133
?9XI90, 505, bemerkt dagegen, dass nach Skeat's Theorie die Entstehung
bis frühestens 700 hinauf datirt, während Futhork um 400 vorkotnme auf
Breche von Chamav, dem Bracteaten von Vadstena und dem Schwert
der Themse. Das Futhork entwickle sich vielmehr allmählich aus dem
eh. [?] Alphabet. Skeat antwortet Ac. 6XII90, 530: Die Zeit der Chamay-
;he sei nicht sicher. Auch könne das Engl. Paternoster als Zauber-
lel schon von einem noch heidnischen Angeln auf dem Festland auf-
icbnet sein [?], wie denn die Angeln Lateinische Wörter („Wein, We^ch
[], Wall, Pein, Meile* und vielleicht , Strasse") schon mit nach England
hten; das Alphabet müsse einen magischen Sinn bergen; sonst hätte
es nicht eingeritzt. [? s. DZG V, 452 u. Auch Wg. Smith (Ac. 20X1190,
bemerkt «superstitious use of the aiphabet" auf einem Stein mit Rom.
ei-n von etwa 600 in Kerry.] — H. Bradley, Ac. 13X1190, 566. wider-
Skeat : die angenommene Uebersetzung ist unwahrscheinlich ; und wie
dte ein Heide sie kennen, schreiben, magisch anwenden und dem Norden
brängen? — In England scheint unbekannt F. Losch, Zur Runenlehre,
DQ. 34, 397. L. meint, Wimmer lege die Ableitung der meisten Runen
dem Latein, einleuchtend dar. Aber nicht daher stammen die ebenfalls
len heissenden, älteren, analphabet., mystischen Zeichen, nicht für Laute,
dem für Begriffe. Diese seien benutzt zur Losung und angeordnet in
i Reihen, deren erste , Glück, Unglück, Ruhm* bedeute. Die letzte Rune
de den Sinn des ganzen Futhork, so dass dieses Glück verheisse [?]. —
Sievers : Die Runen (in Paul, Grundriss Germ. Phil. 1, 1889, 238) seien am
ten von W immer erklärt. Pangermanisch, aus Lateinischem Alphabet
Blanden, wandern sie mit Angelsachsen nach Britannien. „Run* heisst
lectiv Zauberschrift, erst nachher Geheimniss, Rath. Da man die ein-
itzten Zeichen farbig malte, erhielt „teafor = Zauber* den Sinn Röthel.
)k' (Holztafel, Stab, Urkunde) kommt nicht von Buche; Schott. „Keevil*
osholz) ist Nord. Lehnwort. Angelsächs. Lautwandel erklärt die üm-
lerung der Engl. Runen; sie werden auf der Tafel in Reihe 9 tf. ab-
)ildet. Alle Engl. Runen datiren nach 700, ausser der Goldmünze DZG
201. — W. Arndt, Latein. Schrift (ebd. 261), behandelt die von päpst-
len Missionaren zu den Angelsachsen gebrachte Halbunziale (die später
Angelsächs. Minuskel umgebildet ward). Angelsächs. Halbunziale ward^
Alcuin's Schreibschule zu St. Martin in Toui-s bis zum 9. Jahrh. ge-
rieben. Sie fördert« die Ausbildung der Karoling. Minuskel um 820 und
lleicht früher. Scriptura Scotica heisst auch Angelsächs. Schrift auf dem
'tland. — Ders. tadelt CBl 1891, 349 Prou's Paleographie [DZG V, 420],
1 sie nur Eine Tafel mit Halbunziale bringt; Angelsächs. Schrift hielt
i noch lange zu Luxeuil, Corbie, Tours.
Mythos and Sage. E. Mogk, Mythologie (Paul, Grundriss Germ,
lol. I, 1891, p. 982), benutzt und erklärt von Engl. Quellen: Beowulf,
rscherstammtafeln, ßeda, Bussbücher, Heiden-Bekehrer des 6. — 9. Jahrb.,
ric, Cnut, Gervas v. Tilbury. Kelt. und Engl. Geist beeinflusste wohl
Nord. Mythos, da die Wikinger seit 800 auf den Brit. Inseln verkehrten ;
• nicht aus ihrem Missverstehen von Kelt. und Angelsächs. Wörtern seien
134 Berichte und BesprechuDgen.
Nord. Mythen erwachsen. Der Deutschen Sage gilt England als Aufenthalt
der seelischen Geister. An eine Nordmannenschlacht auf Irland knüpft
Hilde's allnächtliche Todtenerweckung zu neuem Kampfe an. Aus Englands
Alterthum erklärt Verf. die Kömerspende für den Todten, das Opfer am
Kreuzweg, die Nachtmar und Elfe, den Werwolf, das Schicksal (Meotod),
den bergentrückten König Artus — alles im Rahmen Germ. AberglanbeiM.
— B. Symons, Heldensage (eb. II, 1889, p. 1), erörtert (namentlich au
Beowulf, Finsburg, Widsith, Waldhere, Deor) die Engl. Gestalt der Mythen
von Wiland, Wado, Hilde, dem Apfelschuss, der Sagen von Ermanaricb
und Dietrich von Bern (die nur anfangs auseinander gehalten sind), von
Attila, den Burgunden, Offa von Angeln. Widsith veranschaulicht, wie der
wandernde Rhapsode um 000 die Helden des 4. — G. Jahrh. verwirrte. Neben
der Geschichte des Geistes und der Sitten empfängt Englands Verkehr mit
dem Merowin gerreiche Licht von der Sagenkunde : von den Alamannen zog
die Waltersage nach England ; von oder zu Krisen und Franken wanderte
die Hedeningen sage, die England um H50 kannte; (Hug-, d. h. Franken)
Dietrich ist Theodorich von Austrasien. Verf. schliesst zwar Gral und
Arthur [s. jedoch p. 63] aus, liefert aber nebenher eine Parallele zu Cochu-
linn (p. 11), übernimmt von Zimmer, dass Irland durch Wikinger um 900
von den Nibelungen hörte, und erklärt Galfrid von Monmouth p. 00. Er-
gänzungen liefert F. Y. Powell, Folklore 1890, 118. — A. Ebert, Allg.
Geschichte der Lit. des MA. HI (Lpz. W), erörtert in der Einleitung Welt-
anschauung und Einrichtungen der Angelsachsen, besonders so weit sie dem
Christenthum günstig waren. — K. Weinhold, Mythus vom Wanenkrieg
(SB Berliner Ac. 1890, 616), erkennt den Angelsächs. Wodans-Cult de?
5. u. 6. Jahrh. aus den Königs-Genealogieen. — R. Heinzel, üeber di«
Hervararsaga (SB Wiener Ac. 114, 417). Nordgallisch -Frank. Ueberlieferong
trug die Sage von der Gothen- und Hunnenschlacht nach England in d»^
Widsith-Lied. ^ H. Jäkel: Die Alaisiagen Bede und Fimmilene (ZDPhil-
22, 257, vgl. DZG II, 496) erklären sich aus dem Frisischen als Oesetx-
seherinnen (nicht „-Sprecherinnen"); Bede, die Kämpferin, und Fimmilene, di^
Rächende, stellen Rechtsstreit und Strafe, Anfang und Ende des Gerich*^
dar. — E. Veckenstedt: Wieland (Z. f. Volkskunde I, 263) war, laut
Beowulf. Aelfred und Ortsnamen, auch den Angelsachsen bekannt, Ursprung'
lieh ein Feuergott, Germanisch, ohneEinfluss class. Mythologie. — Ders. (eb-
II, 325) tritt gegen die Annahme der Entlehnungen aus Christenthuni un«'
Classik in German. Mythologie auf. ^ Ueber Sigurd und Wieland aoi
Denkmälern der Brit. Inseln, s. DZG V, 451 flP. u. unten p. 144. — W. Golther:
Die Wielandsage (Germania 33, 449) entstehe bei den Franken im 6. Jahrb.:
dorther dringe sie um's 9. Jahrh. zu den Nordleuten und zu den Angd-
Sachsen, die auch andere Heldenlieder im 7. Jahrh. vom Frankenröche
empfingen ; vgl. RH* 40. 424. [G.'s Deutung des Namens lehnt Symona a. a,0.
p. 61 ab; er hält Wiland für Niederdeutsch]. — F. Niedner: Die Wieland-
sage im Beowulf (ZDA 33, 35) ruhe auf einem Niedersächs. Liede. — Gegen
'^W. Golther, Valkyrjenmythus, halten B. Symons (Litbl. Germ. PhiL *90.
215) und R.Henning (DLZ ^90, 226) fest, dass die Angelsächs. Sigewif n
den Walkyren gehört, deren eine Sigurdrifa heisst [G.. DLZ 334, bleibt bei
Angelsachsen (F. Liebermann). 135
.Sturm*; Symons ZDPh 24, 5 identificirt sie mit Brunhild], und ebenso ver-
treten sie, dass der alte Germane lange vor Wikingerzeit an diese Sieg spenden-
den göttlichen Wesen, an Walhalla als himmlischen Heldensaal glaubte.
Henning fahrt die Glosse »Walcyrge* zu ^Eurynis* [und Tisiphone] aus
dem 8. Jahrh. an; und eine ursprünglichere Bedeutung „Todwählerin
rodesdämon* folge nicht aus der Etymologie: ,wal* heisst nicht Tod,
sondern Ags. Leichenhaufen und Ahdt. [aber auch Kentisch um 900, laut
Sweet, Oldeflt texts 182]: „clades*. [Vgl. E. Mogk a. a. 0. p. 1014 f.] —
H. Handelmann, Nord. Amazonen (Corr.-Bl. Anthropol. Mai '90, 39).
citirt zu der Ansicht [?], dass Walküre ursprünglich nur Kämpferin und nach-
weisbar erst seit 950 Helden-Erwählerin für Walhall bedeute, die Klage
des Henricus de Knighton zu 1348 über Damen, die zu Pferd mit Dolchlein
im (jürtel zum Turnier erschienen. [Das ist nur ausschweifende Tracht
späten Ritterthums und nicht etwa German. Mannweiberthum !]
Beöwulf, hrsg. M. Heyne, 5. Aufl. v. A. Socin (Fad. '88), citirt auch
neueste Sach- Erklärungen in Fach-Zss. [eine Ausgabe zu bist. Zwecken
fehlt]; vgl. Anz. Dt. Alth. XV, 153. — E. H. Meyer (Z. f. Volkskunde I, 101)
tritt ten Brink [vgl. DZG II, 197] bei in der Annahme, dass Sage und Ge-
dicht von Beowulf Englisch seien. Doch sei Beaw keine Hypostase eines
(bei .Angelsachsen nicht nachweisbaren) Gottes Frea. sondern selbständig
aus Dämonenmythos entwickelt. — Karl Müllenhoff, Beovulf; Unter-
suchungen über das Angelsächs. Epos und die älteste Geschichte der German.
Seevölker. Berl. 89, xij 165 p. Des grossen Forschers letzte Ansicht liegt
hier vor, freilich nicht mehr von ihm einheitlich abgerundet. Vielmehr ist
p. 110 ff. ,Die innere Geschichte des Beovulfs** nur Neudruck von ZDA
XIV, 193 [über die auf den Mercierkönig übertragene Sage vom Angl. Offa
^S^- p. 133; über die Angelsächs. Beziehung zu den Merovingem p. 159];
die , Einleitung zur Vorlesung über Becvulf"* ist das CoUegienheft des Ver-
fassers, das F. Burg bearbeitete; E. Schröder schickt einen Ueberblick
Aber M/s Angelsächs. Studien voraus, und H. Lübko hat das Ganze heraus-
gegeben und mit Namenregister versehen. I. „Der Mythus" [ähnlich schon
5^A \1I, 410] : Beäv sei ein jugendlicher Gott, der wettschwimmt mit Breca
^Hinatürmen), dem Herrscher der Brondinge (Brandung), gegen den Polar-
^oni (d. h. das Frühjahr, das die Rauheit der Wintersee bricht [was
Symons a. a. 0. 21 annimmt]), ankämpft gegen Grendel (Nordsee) und dessen
Mutter (die Seetiefe) und den Drachen (strömende Gewässer). [Heinz el,
^A 34, 2t)4, hält diese Deutung für falsch : es fehle die den Besiegern
jener Elemente entsprechende Naturgewalt; ob die Alten das Begegnen
des Golf- und Polarstroms beobachteten, sei fraglich. Das Schwimmen
Übertreibe wohl nur eine wirkliche That.] Dieser Nordseemythus gehöre
ursprünglich der Festlandküste; denn Beav steht in den uralten Königs-
öenealogieen der Angelsachsen (die der Dichter nur auf die Dänen ver-
•chob), er begegnet in Engl. Ortsnamen [dass dies nichts beweist, weil
mAglicherweise die Orte nach gleichnamigen Menschen heissen, bemerken
mehrere Kritiker], und die Sage von Sceaf lebt auch bei Langobarden.
Dieser Sceaf (d. h. , Garbe**, ein aus unbekannter Fremde auf dem Aehren-
136 Berichte und Besprechungen.
bündel zu Schiffe mit Waffen und Kleinodien landender Knabe, der zuerst
König wird) personificire die Einführung von Seefahrt, Ackerbau, Krieg und
Königthum. Nur Entfaltungen seines Wesens seien die Namen der Genea-
logie neben ihm : Schilddecker, Beav (ruhig Bauende) und der Anmuthige
(ebenso wie die Stammtafel der Ostsachsen mit Seaxneat-Mars beginnt und
in den Namen der Söhne nur die Moment« der Sohlacht entwickele). Der
Dichter verschiebe diese Stammvatersage der Nordsee-Ingävonen auf Scyld.
Sceaf oder Ing (der Ankömmling) aber sei nur eine andere Ferra des Freyr,
des freundlichen Frühlingsgottes, der die den Menschen feindliche Natur,
Winter und Meeresstnrm besiegt. [Den Namen Beav hält Synions für ur-
erklärt und ihn für keinen Freyrshelden.] II. ,,Die geschichtlichen Elemente*.
1. ,Die Geaten** Beowulfs seien Gauten. jetzt Götar in Südscbweden. [Da-
gegen erklärten sich Fahlbeck und Bugge: Symons versteht: Juten.] Auf
einen ihrer Helden übertrage sich durch Namensähnlichkeit der Beavmythos.
Fabel sei Beowuli"s 50jährige Herrschaft, also vielleicht auch alles von den
Vaegmundingen Viohstan und Viglaf Erzählte. Der Gautenkönig Hredhel,
dem der älteste Sohn Herebeald vom zweiten erschlagen wird, und der
im Ringen zwischen Blutrachepflicht und Sohnesliebe hinstirbt, findet eine
Parallele in der Deutschen Sage von Herbort. Sicher historisch ist Hygelac's
Seezug nach Friesland und Fall bei Hetwaren (Cleve-Geldem) durch die
Franken während der Vertheidigung der Beute ; d;es bezeugen Gregor von
Tours über Chochilac um 515, und Liber monstrorum ZDA XII, 287 weiö
von Hugilaic rex Getarum, den Franken auf einer Insel der Rheinmöndung
\ödten ; hier ward früh die grosse Bedeutung des Seekönigs ins Riesenhafte
übertrieben. Um 525 endet die Kenntniss der Angelsachsen von Nord. Ge
schichte (ausser dass Northumbrer Ende des 8. Jahrh. Ingeld den Bösen von
Schweden besangen). [Das Folg. übergehe ich als zur Skandinav. Geschichte
gehörig.] Däne bedeutet in den Angelsachs. Annalen 787 , Nordmann* ; der
Name bezeichnet, einfach und als erstes Glied eines Compositum, auch bei den
Angelsachsen Personen. Die Headobarden seien Heruler; des historischeD
Dänenkönigs Hrodgar Kampf ende um 475, sein Heorot sei Lethra, sein
Ruhm im Norden übertragen auf den Neffen Hrodulf (Rolf Kraki), den die
Angelsachsen nur als jüngeren Gehilfen nennen, üeberall sei, wo Beowulf
und Dänische Ueberlieferung denselben Stoff bringen, ersterer treuer ge-
schichtlich, letztere jüngere entwickeltere Sage. Den Heremod, der in Angel-
sachs. Sage und Genealogie begegnet, mache der Beowulf-Interpolator nur
irrig zum Dänenkönig. 8. „Die Angeln und Sachsen** sind zwar im
Beowulf nicht genannt ; dennoch entstehe das Epos bei ihnen aus lebendiger
mündlicher Ueberlieferung. Da die Dänensage aus dem Dunkel der Vorzeit
gerade dieselbe F^poche erhellt und im einzelnen vielfach mit dem Beowulf
stimmt, so sei sie (ebenso wie Hygelac's Zug) zu den Angelsachsen, etwa
600, wohl übertragen ; und zwar durch Frisen, die den Engländern in Blutfr
verwandtschaft, Sprache , Lage und Verkehr nächststehen und ihren Beicli-
thum auch au Deutschen Liedern (Finn, Gudrun. Nibelungen, Ermennch)
vermitteln ; allein das Mythische, den Hauptinhalt des Beowulf, besitze der
Angelsachse zu Eigen und verschmelze es mit dem Historischen seit 650
zum heutigen Beowulf, noch vor irgend welchem Hasse gegen die Dänen.
J
Angelsachsen (F. Liebermann). 137
also vor 800. Nur wenig Historisches nehme er bei der Wanderung aus
der Heimath mit. Zum Beweise dessen geht Verf. die gesammte einheimische
üeberlieferung durch, mit besonderer Ausnützung der Eönigsgenealogieen
and des Widsith. der aus drei Liedern bestehe, welche in dem Jahrh. nach
568 (Alboin's Italienfahrt) entstanden. Die Angli sitzen in Schleswig. Hengst
und Hors seien nicht mythisch [Heinzel sieht in den Namen der Kent.
Genealogie die Bedeutung , Pferd" und erklärt [?] Baeldaeg als Baldr]; ihre
Juten können Ttas und müssen Deutsche sein, da Kent rein Angelsächsisch
redet. Der Undeutsche Name Cerdic beweise Berührung mit Kelten mindestens
schon zu des Vaters Zeit, und der Name Port Verkehr mit Romanen [?].
Also [?] kamen die Wesisachsen von der Gall. Nordküste [?]. Cerdic's Ahnen
seien mythisch. Die Angeln lässt Engl. Üeberlieferung erst spät landen;
dagegen spreche aber Nennius und Procop[?]. Die Genealogie der Lindis-
faran bezieht sich auf Lindsey. [So auch Frühere ; vgl. Elton, Origins 379.]
Die Namen der Vorfahren Aella's von Deira bergen Angelsächs. Dichtung,
nicht Geschichte. Jedenfalls nicht durch kriegerisches Vordiüngen von
Dänen werde die Anglische Wanderung verursacht; sonst könne Beowulf
nicht solche Vorliebe für die Dänen hegen, die sich auf uns unbekannte
Thatsachen gründe. Der Angelsachse bringe ein fertiges Bild der Geographie
Germaniens nach England mit, das viele Völker noch an den Wohnorten
kennt, wo sie vor der Völkerwanderung sassen; eine grosse Reihe von
Stammesnamen des German. Festlandes localisirt der Verfasser. [Die Er-
klärung der Völkertafel berichtigt Heinzel a. a. 0.] Die Mercische Königs-
tafel allein verrathe festländ. Erinnerung ins 4. Jahrh. hinauf. Zwar
Withelgeat und Waga seien mythisch; aber Wihtläg und Nachfolger seien
historisch: in die Dan. Genealogie seien sie irrig erst im 11. Jahrh. ver-
schoben. Vollends über Offa von Schleswig und seine Frau Thrydho (d. h.
virago) erklinge echte Angelsächs. Sage auch im Vidsith, im Beowulf und in
den Fabeln, die die Vitae Offae I et II, in St. Albans geschrieben [die
Zeit setzt Verfasser zu früh, ohne Kenntniss von histor. Untersuchungen,
vgl. Mon. Germ. 28, 97], dem Oflfa von Mercien und der Cynedrytha an-
hängen, durch irrige Uebertragung auf ähnliche Namen; die Albanenser
nehmen das Märchen vom Mädchen ohne Hände auf und melden von der
Königin den früheren Namen Drida, den Virago-Charakter und die Ankunft
übers Meer, also drei Züge der Beowulf sehen Thrydho. Die Dan. UfBsage, die
dem Offa I. des Albanensers im Zuge der Stummheit in der Jugend ähnelt,
sei aus England., freilich nicht aus Büchern, durch Dänen zurückverpilanzt;
also für Merc. Ursprünge müsse Dan. Material unbeachtet bleiben. Schon
im 9. Jahrh. geschah die Uebertragung der Thrydhosage auf Cynedrytha's
Tochter Eadburg, bei Asser. Auch Garmund und Eomaer blieben vom
Festland her in Angelsächs. Erinnerung. Du Penda, geb. 575, Oifa's I.
achter Nachfolger war. so sei dieser um 335 geboren [?] ; die erste Hälfte der
zwii«chen beiden aufgeführten Namen klingt anders als die vier späteren,
folglich [?] falle ein Abschnitt 4 X 30 = 120 Jahre nach 335, also [?] schon
um 455 beginne die Anglische Wanderung. Da somit die Eroberung Britan-
niens (and vollends alle frühere eigne Gesch.) höchst undeutlich in der Angels.
üeberlieferung verschwimme, so hole sich das Angels. Volksepos fremden
138 Berichte und Besprechungen.
historischen Stoff, aus derselben Zeit 450-550. — Eine Fülle von Einzel-
untersuchungen kann hier nicht einmal angedeutet worden. ^Mare Fresicum*
bedeute (gegen Nennius): Nordsee; ^Gewisse*: Verbundene. Vgl. DZG III,
Bibliogr. 761 ; V, Bibl. 1382; Logeman , Moyen äge '90. 26ti; W[ülker] CBl
'90, 58. Fränk.-Fris. Vemiittelung bezweifeln F. Holthausen, Litbl.
Germ. Phil. '90, 370, und Koppel, ZDPh 23, 1, da schwerlich Hygelac von
denen, die er plündert«, gepriesen worden wäre, auch die Franken imBeownlf
schlecht fortkommen. ^ G. Sarrazin, Beowulf-Studien. Ein Beitrag zur
Geschichte Altgerman. Sage und Dichtung (vgl. DZG II. 520). Die Burg
Hrothgar's liege zu Lejre bei Röskilde [Möller, Engl. Stud. XIII. 247 hat
daraufhin Seeland besichtigt, aber nicht passend gefunden]; Hygelac's Sitz
sei Kongelf. Die Geatas seien (We8ter)göten. Landschaft und Kultur des
Epos sei [nur?] Nordisch. Im Bericht über Beo^nilfs Ahnen st^he diese«
näher zur Skandinav. als zur Angelsächs. Sage. Beowulf sei [?] der Dän.-
Isländ. Bödhvarr Bjarki; auf ihn, der wirklich Frisen. Franken, Schweden
bekämpft, wohl auch vormundscluiftlioh regiert und Gauten Vjeherrscht
habe [?], übertrage sich der Baldrmythos des südwestlichen Schwedens.
Auch der „Grendelkampf" entstehe aus Gautischer Bearbeitung, »das Wett-
schwimmen mit Breca (= Brandung)** aus Skandinav. Sonnenmythos. Der
Dänenkönig Schild, über See auf einer Garbe landend und todt mit goldenem
l^anner scheidend, bedeute die Sonne, keinen Kulturheros. Baldaeg in der
Angelsächs. Genealogie sei lautlich verschoben aus Baldr [?]. Aus dem
Beowulf, aber nicht mehr aus dem Bödhvar bei Saxo. erkenne man noch
Historisches. Das verlorene Dün. Original [?] des Beowulf sei wahrschein-
lich vom greisen Skalden Starkad um 700 (nicht von mehreren Verfassern)
am Dan. Hofe gedichtet. Dass der Angelsächs. Beowulf in Stil. Wortschatz,
Gesinnung, Metrik Kynewulfs Werken ähnelt, erkläre sich dadurch, da»
dieser Nordost-Engländer den Dänen übersetzt und dann nochmals bearbeitet
habe [?]. Er benutze wohl die Angelsächs. Gedichte von etwa 700 (Genesis,
Daniel, Azarias), bilde sich aber an Dan. Epik. Wie arm die heimische
war, beweise die Macht des fremden [?] Beowulf; wio denn Beda, -Irllfred,
die Angelsächs. Annalen keine 3jhir Engl. Gesclnchtslieder über das 5.-8. Jh.
verrathen [? solche erklingen vereinzelt noch bei Huntingdon]. Skandinav.
Sage und Skaldenstil beeinflusse auch die anderen Angelsächs. Dichtwerke [?].
dank friedlichem Verkehr, den der Angle noch seit der Wanderung mit
dem Dänen erhalte [V], bis unter der Feindschaft seit dem 9. Jahrh. die
Engl. Epik dahinwelke; auch deren Nachblüihe. Ende 10. Jahrh., erstehe
unter Skandinav. Einflüsse [?]. — Höchst werthvoll bleibt S.'s ästhetische
Würdigung der melancholischen Stimmung des Beowulf und der fleissig«
Stilvergleich der verschiedenen Angelsächs. iTedichte: die Lieder in den
Angelsächs. Annalen noch des 10. Jahrh., tindet Verf., klingen an Beowulf
und Kynewulf an, aber nicht mehr die des elften. — Viele Einzelheiten zur
Brit. Literaturgeschichte berührt Verf. nebenher: der Tristanroman, meint
er, fusse auf Altnormann. Thorsteinsage. Der Name von Wodan's Vater
Frealaf sei entstellt aus Freotholaf p. 191. [?In West^äcbs. Genealogie
heissen Vater und Grossvater Frealaf und Frithewold, z. B. Textus Roffenöis
ed. Heame p. 59]. ^ R. Heinz el, Anz. Dt. Alth. XV, 182, lenket, dass die
Angelsachsen (F. Liebermann). 139
Beowulfsage ein Baldr-Mythos sei und, mit Eöppel, Engl. Stud. XIII,
472, das8 die Vorlage des Angelsächs. Epos Skandinavisch, die Sprache
Dänisch beeinfluast, der christliche ümdichter und Vermehrer Cynewulf sei.
Auch F. Holthausen. Litbl. Germ. Phil. '90, 14, lehnt S.'s Ergebniss im
wesentlichen ab: selbst dessen sprachliche Argumente, die Verzeichnisse
poetischer Formeln, die Vergleichung vieler Sagen, alles höchst werthvoU
an sich, beweisen nicht, was sie beweisen wollen. — Sarrazin (Engl. Stud.
14, 421) vertheidigt seine Localisirung Heorot's in Lejre und seine Annahme
pines Dan. Original epos, das Kyuewulf umgearbeitet habe. Beides leugnet
nochmals Koppel (ebd. 427): Skandinavisch sei nur der historische Stoff
der Sage, nicht ihre dichterische Verarbeitung. — Gegen ten Brink's
Beowulf (vgl. DZG II, 197: Koppel ZDPhil. 23. 113) halt R. Heinzel,
Anz. Dt. Altth. XV, 153 Entstehung des Epos aus mehreren gleichzeitigen
Liedern über dieselbe Begebenheit und damit die Wanderung durch Nord-
und Mittelengland, für unbewiesen. Er warnt, aus heutigem Gefühl decretiren
zu wollen, in welche Widersprüche oder Wiederholungen ein Angelsächs.
Dichter nicht verfallen konnte. Analogieen fehlen für Altgerman. Einzel-
lieder und für Contamination zw^eier Erzählungen mit Bewahrung des
Wortlauts. [In Chroniken wimmelt's von letzterer!] Für Identität der Geata«
mit den Juten spreche [?] der Name des Geaten-Königs Bredel, da die
Juten im Norden Hreidgotar heissen. — H. Möller, Engl. Stud. XIII, 247,
liefert in seiner Kritik eine bedeutende Weiterarbeit. Er hält zwar auch
ferner strophische Natur der ältesten Theile noch in unserem Beowulf er-
kennbar, gibt aber Brink zu, dass Ein Ordner zwei Versionen contaminirte,
dass die Gauten im Beowulf keine Juten, die Jüt. Kenter, — Eutii, Yte
(Widsith 26), nicht Dänisch sind. Nur möchte er die Heimath dieser, da
sie zuerst in Britannien landeten, eher südwestlich neben die Frisen als in
das fernere Jütland setzen [ohne Beweis]. — M. H. Jellinek u. C. Kraus:
Die Widersprüche im Beowulf (ZDA 35, 265), meist nur Kcheinbar, l>eweisen
nicht Verschiedenheit der Verfasser. Nur zum Grendelkampf erhelle Ur-
sprung aus älterem Liede deutlich. Mindestens redigirt sei Beowulf von
Einem besonnenen Dichter. — Ebert, Gesch. der Lit. des MA. III, 27, be-
handelt Beowulf [dies ist durch neuere Forschung überholt], Weitfahrt und
Sängers Trost. — Ueber den Frisenkönig Finn, den das Altengl. Epos
besingt und die Genealogie Altengl. Könige nennt, vgl. T. Siebs, in Paul,
Gruudriss Germ. Phil. II, 1, 494. — M. H. Jellinek, Zum Finnsburg-
fragment (Paul, Beitrr. G. Dt. Spr. XV, 428X Das Gedicht rede nur von
Dänen; der König der Guthdene, der Volkshirt sei Hengest. Verf. bessert
den Text und fasst die Handlung anders als Möller und Bugge.
Bekehrung; Kirche des 7. Jahrh. Vgl. DZG V, 425. — Von
E. Churton. The early English church [deren 2. Autl., N.-York 1842, zur
Einführung brauchbar ist] erschien ^New ed. 1887. ^ ®A. D. Crake, Stories
of the old saints and the Anglosaxon church.^ "Ed. Clausier. St. Gr6goire
le Grand (Lille '87). — "F. W. Kellett, Pope Gregory the Great and bis
relations with Gaul, Prize essay of Cambridge, '89. ^ R. W. Church,
MiscelL essays f 87) ; darin: «Gregorys I. [, geistvoll MBG '881V31.] — <'C. Wolfs-
140 Berichte und BesprechungeD.
grub er: Gregor [vgl. DZG II, 517] wird erbaulich für weiteren Leserkreis
als Benedictiner gepriesen mit Benutzung von G/s eigenen Schriften, ohne
Neues; vgl. DLZ 1891, 140; Dublin R. Oct. '90, 471; RQschr. IV, 301;
HPBll 106. 317; St. Bened. 168. — Achnlicher Tendenz: *[Abt T. B. Snow],
St. Gregory, apostle of the English ; sketch for his 13. centenary, Downside
1890; und ^?, The centenarj' of St. Gr. at Downside, 3 Predigten mit Auf-
zählung der Gregorskirchen Englands im Anhang. — **G. Appia, Berthe
de Paris et la conversion de? Anglais. Paris, Soc. ^coles dimanche, '88. —
Ueber Augustin und Engl. Heilige und Fürsten vor 800 vgl. DZG V, 391,
423. — Routledge's Nachricht, dass Augustin auch zum Dom zu Ganter*
bury eine Brit-Röm. Kirche benutzte PZG II, 505], steht auch Antiq. 19,
228. — °E. H. Bousfield, The conversion of England, '90. — **M. H. Hall.
The builders of the church in Northumbria, ^ gelehrt und sorgfältig* über
Beda, Alcuin; Ac. 3191. 12. — ^. B. Johnston, Evangelization of
Northumbria up to 664; Lancash. antiq. soc. 1889. — **R. C. Jenkins,
The life of St. Ethelburga the queen; Kolkest. 1891. — K. Norgate.
Guthlac von Crowland, in Stepheu, Dict. nat. biogr. — W. Hunt. Heddi,
Bischof der Westsachsen, ebd. — W. H. D. Longstaffe. SS. Cuthbert
and Bede (Archla. Ael. '89, 278), behandelt hauptsächlich die Reliquien und
Bedas Geburtsort Sunderland. ^ J. Raine, Wilfrid I. und IL. in Smith
and Wace. Dict. of Christ, biogr. — '^Chr istlieb, Wilfrid in Real-Encycl.
prot. Theol. — J. I'Anson, St. Wilfrid (Jl. Brit archl. ass. 4:3. 275), bringt
nichts Neues und kennt Obser's W. nicht. — W. Wattenbach, Die Hamil-
tonsche Evangelienhs. (SBBAk. 89, 153; vgl. DZG H,517). Diese Hs. Wilfrid's
ist jetzt in Amerika; NA 16, 458. — ®W. N. Usher, An Anglo-saxon
cathedral; a handbook to Stow church near Lincoln (Line. '90), erblickt
in dieser grossen Angelsächs. Kirche die einstige Kathedrale Sidnacester,
die jedenfalls in Lindsey lag; Ath. 9VII190. 182. — ^G. della Stua, Vita
di s. Osualdo, re di Nortumberland. Genova 1887. — H. Zimmer, ZDA
35, 13 [vgl. R. Celt. XH, 229; 297], erkennt in dem Angelsächs. Köuigsohn
Osalt, welchen der Irische Roman Bruiden da derga, etwa vom 8. Jahrb.,
im Heere des Irischen Oberkönigs Conaire dienen lässt, eine Erinnerung an
Prinz Oswald's Exil unter den Scoten (Beda III, 1; 3: 13). — Die Oswald-
sage, meint Symons (Paul. Grundr. Gei-m. Phil. II. 50), sei bei den Kelten
ausgebildet und am Niederrhein mit der Hildesage verschmolzen. — üeber
Oswald vgl. DZG V, 392. — W. S. Simpson, St. Vedast (Jl. Br. archl.
assoc. 43,56), zeigt Vaast in Gebeten, Bildern, Kirchenpatronaten besonders
des Englischen Mittelalters. — Von W. Bright, Chapters of Early Engl-
church bist, erschien "2. Aufl., verbessert, '88: „ein Realcommentar zu Beda*,
JBG '88IV25.
Biographieen des HA. von Heiligen des 7. — 9. Jahrh. A. Napier,
Ein Altengl. Leben des h. Chad (Anglia X, 131), druckt aus Hs. Bodley
Junius 24, um 1125, eine Anpl. Ilomilie, die um 925 (nach einer verlorenen
Latein, übersetzt sei [*?] und) wörtlich den Beda IV, 2 f. wiedergibt, mit
Ausnahme der erbaulichen Anfangs- und Schlusssätze. — G. Herzfeld,
Zu Leechdoms [Cockayne's Au8g. für Rolls ser. 1866] III, 428 (Engl. Stnd.
Angelsachsen (F. Liebermann). 141
3, 140). Die dort gedruckte Hs. Lambeth 427 sei um 1000 geschrieben, und
IT Inhalt, die Legende von Öexburg, nach 950 verfasst [etwa Anfang
1. Jahrb., urtheilte ich. Heiligen Englands p. iv]. Dass mit der Aufnahme
iner Vornehmen in ein Kloster, wo ihre Mutter Aebtissin ist, Mildryth
emeint sei, bezweifelt Verf. gegen Cockayne [mit Unrecht]. Abfassungsort
»i Ostanglien [wahrscheinlicher Sheppej' in Kent]. Als Dauer der vor-
lundschaftlichen Regierung 8exburg's über Kent emendirt Verf. ^thrittig
^intra** in ,thri wintra"*. Auch er erkennt die Verwandtschaft der Legende
lit Historia Eliensis [auch ed. Stewart für Anglia Christ. 1848. Dieser
"heil der Historia Eliensis ist etwa 50 Jahre älter als 1175. S. darüber
. a. 0. p. V, wo als gemeinschaftliche Quelle die Kent. Königslegende nach-
ewiesen istj. — Vita s. Rumwoldi, Acta sanct. Nov. I, 682. Rumwold.
ochtersohn des christlichen [!] Penda, befiehlt als neugeborenes Kind, er
olle getauft, sein in «Suttunus, in quo etiam pagus situs est regiae dignitati
ibministrans debita decreto tempore obsequia" (King's Sutton, Northamptons.)
nd begraben werden erst in Braccalea (Brackley, eb.). schliesslich inBuchinga-
am: er stirbt nach drei Tagen. ^Istorum autem locorura nomina post
lultorum temporum curricula sunt cognita.* Der also nicht gleichzeitige
erf. versetzt Beda's Nachrichten auf falsche Personen und schreibt ein
atein. das mir nicht über das XI. Jahrb., die Zeit der ältesten Hs., liinauf-
areichen scheint. Die Bollandisten kennen auch keine frühere Erwähnung
umwold's. Sie drucken unter dem Strich den Auszug aus dieser Vita
urch Johann von Tinmouth (dem Capgrave's Legenda, ed. 1516, folgte),
are Codices sind die von Hardy, Descr. catal. 1, 256 genannten. — '^Vita
ertuini episcopi, des Angelsächs. Missionars in der Provinz Namur um
OO, in Anal. Bolland. VI, ist nach Holder-Egger (HZ 64, 133) eine
istorisch werthlose Bearbeitung der in Acta sanct. Belgii V gedruckten
ita und nicht vor dem 11. Jahrb. entstanden, da in ausgeprägter Reim-
rosa geschrieben. ^ Vita s. Swithuni Wintoniensis episcopi [852—62],
uct. Goscelino mon. Sithiensi ex Ebroic. cod. [101 L., 14. Jahrb.] ed. E.
•. Sauvage, Anal. Bolland. 7, 378. Diese Vita benutzt (wenigstens mittel-
ar) den Beda und Listen der Westsächs. Könige u. Bischöfe von Winchester,
pricht und denkt wie Autoren nicht vor 1100 [sagt statt Wessex z. B. Eng-
ind], stimmt z. Th. wörtlich zu Wilhelm's von Malm. Pontif. II und Reg.
L 109, erzählt nichts inhaltlich mehr als dieser, und verräth nirgends ihre
ibfassung durch Gozelin. Hrsg. (der ebd. IV, 372; V, 55 frühere Viten
jwithun's druckte) erklärt sie für älter als die durch Surius, Capgrave und
^cta sanct. Jul. I, 327 veröffentlichte. [Er citirt falsche Urkk. Croyland's,
»hne zu bemerken, dass „presbyter Egberti 833** der Vita „sub Helmstano
acerdos* widerspricht. Mir fehlt zur Quellenuntersuchung Earle's Swithnn
1861), welches Buch Hrsg. nicht kennt. Vgl. Stubbs, Dunstan 369; Earle
Vnglos. liter. 69: Ebert, Lit. MA. III. 497: Napier, Engl. Stud. 11. 63]. Vgl.
IJb XI, 152. ^ **J. R. Thompson, Kecords of s. Edmund of East Anglia.
! Theile. Bury S. Edm. 1891. — G. M. Dreves, Hymni inediti (Lpz. 1889).
(ruckt p. 241 aus Lüneburger Brevieren ,De s. Suitberto: Olim apud nos
ixsulem", worin Switberts Weihe zum Bischof in Morcien durch Wilfrid
wörtlich anklingend an Beda V, 11] erwähnt wird: und p. 256 aus Prager
142 Berichte und Besprechungen.
Hss. ,De 8. Walburga: Ave flos virginum, soror magnorum Fratrum Willi-
baldi et Wunibaldi*. — Der«., Hist. rhythmicae I (Anal, liymn. MA.), Lpi.
1889, entnimmt p. 173 einem Düsseldorfer Brevier des 14. Jahrb. ein Reim-
officium ^in festo duorum Ewaldorum**. Als Gewährsmänner citirt et
Beda [dessen Hist. eccl. V, 10 ihm die Worte lieh] und Anno, den Trans-
lator, „quem colit Colonia"*. Aus einem Lüueburger Brevier des 14. Jahrh.
steht p. 226 ein Offiz De s. Swiberto, das ebenfalls Beda citirt
[V, 9; 11], und p. 278 aus Süddeutschen Hss. des 14.. 15. Jahrh. ein Offiz De
s. Willibaldo, das aus der Vita Mon. Germ. SS. XV, 86 schöpft, jedoch
wohl nicht unmittelbar, da W^. schon »stirpe regali editus* heisst: ein An-
satz zur späteren Legendenbildung: s. oben p. 114. ^ A. Ebert, AUg. Ge-
schichte der Lit. des MA. III ('87), behandelt: Fridegod's Wilfrid (er folgt
stoflFlich Kddi, sprachlich Virgil, liebt Gräcismen [übersehen ist die Aus-
gabe J. Raine, Historians of York, 1, Rolls ser. '79 J); Lantfred's und Wulf-
stan's Swithun [Lantfred's Dedicatio druckte auch Stubbs, Dunstan
p. 369; der Druck des Gedichts aufSwithun, durch Sau vage. Anal. Bolland.
V ('86), 57. ist nachzutragen]; p. 59 f. bespricht er Biographieen Guthlac's.
— ^J. Dieffenbacher. Lambert v. Hersfeld als Historiograph (Heidelb.
Diss., Würzb. 1890), untersucht u. a. die Vita Lulli archiep. Moguntini.
deren Quellen, so die VV. Bonifatii, Leobae, erhalten sind; DLZ
1891, 461.
Theodor. H. J. Schmitz, Das sog. Theodor 'sehe Bussbuch in Ms.
[132] Hamilton - - - zu Berlin: AK KR 54. 381. [Vergl JBG '85, 11,26] P.
Ewald. NA VI II (1883). 334, bezeichnet die Hs. als Merowingisch mit
Karoling. Nachträgen und ordnet ihren Inhalt zu den Canones-Sammlungen
der Pariser Hss. 3846 und 1455 ein. Aus diesen und mehreren anderen H»
hatte schon Stubbs, Councils and eccles. doc. lU (1871), 176, die Varian-
ten zu seiner Theodor-Ausgabe notirt. Schmitz entgingen leider beide
Werke. Kr bemerkt richtig, dass Hamilton [ebenso wie Stubbs' Cla&e
e — m, und dessen immer noch bester Text] wichtige Lesarten ursprüng-
licher als Wasserschieben 's und Schmitz' Bussbücher bietet, und dass der
Satz II, 12, 25, wonach Ehe im 3. Grade [so liest aber auch Stubbs' e. i,
1, m] ungeschieden bleibt, vor 726 (Jaffe-Kwald, Reg. pout. 2174) geschrie-
ben ist. Dagegen bevorzugt er m. E. falsch Ham. vor Stubbs an den an-
deren 6 Stellen: I, 13, 4; II, 3, 7; 6, 4 u. 11; 12, 8 u. 18. —Dass als Strafe
für Sonntagsarbeit im dritten Wiederholungsfalle der Freie ein Drittel
seiner Habe verliere, bestimmt Lex Alamann. 38 im Einklang mit dem
Bussbuch vom Mittheiler der Satzung Theodor 's von Canterbory.
K. Lehmann, Lex Alam., Mon. Germ. Leg. V, 8, meint, mit Brunner,
SBBAk 1885. 165: Cummean brachte den Satz aus England ins Franken-
reich. [Doch findet sich derselbe auch in anderen Pönitentialien, die
Wasserschieben p. 21 (Stubbs, Councils III, 175; 209 zweifelnd) für früher,
zwar nicht als Theodor, aber als jenes Bussbuch hält. Wenn Schmitt.
Bussbücher 519, jenes Theodor-Buch nach 750 und die frühesten Citate
aus Theodor ins 9. Jahrh. setzt, so entging ihm Stubbs p. 174/6, der eine B«.
des 8. Jalirh. druckt und Citate um 750 nachweist.] — A. Nürnberger,
Angelsachsen (F. Liebermann). 143
Qngednickte Kanonen Sammlung auü dem 8. Jahrh. — in Cod. Sangerman.
)38 [Paris Lat. 12444, Corbei. 424]; Sep. aus 25. Ber. der Philomathie zu
Geisse. Mainz 1890. Diese Sammlung liefert frühen Beleg für folg. Brit.
^rchenrechtsquellen: Gregorys I. Antworten an „Agustinum episcopum in
^axonia constitutum' (p. 1, 17); Buch II des Pönitential von «Teudorus
jpiacopus* p. 7, 18); die Irische Kanonensammlung. ^ Ders. wiederholt
[IQächr. 1891, 28, dass Theodor's Pönitential in Bonifaz" Kreise heimisch
wslt: es bteht im Angels. Ms. Würzburg th. qu. 32, das aus Burchard*s
Bibliothek stammt. ^ Ferneres s. u.: „Kirchenrecht".
Baedae Hist. eccles. gentis Anglorum ed. A. Holder, 2 Ausg.
Treib. ['90]. Der Text folgt dem um 737 in England geschriebenen Ms.
!^ambridge Univ. Kk 5, IG, das einst Bischof Moore gehörte, nur ist des
^erf.s Orthographie nach Bedae Liber de orthographia hergestellt. Index
lominum ist beigegeben. ^ H. Zimmer, Zur Orthographie des Namens
3eda, NA XVT, 599. „Beda**, Northumbr. Koseform, ist für das 8. Jahrh.
gewöhnlich, schon bei den jüngeren Zeitgenossen des Historikers; dieser selbst
ichrieb sich in der Jugend noch archaisch Baeda. ^ Beda benutzte
iregor's II. Vita im Liber pontificalis schon vor dessen Tode; nach
>Duchesne's Ausgabe; JBG 'S6. II, 23 und ZKTh XI, 430. — Für die Briefe
ier Päpste benutzte er schliesslich statt der für ihn in Rom gemachten
Abschriften doch die Originale; dies hält J. v. Pflugk-Harttung (Archiv
i. Papst« ZKG 12, 259) durch Ewald NA 3, 542 für erwiesen. — <^J. Kay ser,
iJeitr. zu - - - Karling. Hymnen, behandelt Bedas Sequenzen. ^ W. Hunt,
3ede, in Stephen, Dict. nat. biogr. ^ Den Beda benutzen u. a. das Chronicou
iniversale, das um 801, wohl zu Flavigny, entstand (ed. Waitz, Mon. Germ.
$S. XIII}, und Manegold von Lautenbach (ed. eb. Lib. de lite imper. I,
$99). — Von Aelfred's Beda-Uebersetzung gab Th. Miller ^Theil I für
Early f^ngl. text soc. heraus. ^ Ferneres oben p. 140; unten p. 149.
CeolCrid'8 Amiatinus. G. B. de Rossi's DZG II. 517 angeführte
Schrift über Ceolfrid's Vulgata bildet einen Teil des U, 222 genannten
Folianten. Facsimile der Widmungseite ist beigegeben ; ihre Worte »Petrus
Langobardorum" stehen auf Rasur, unter der Spuren von ,Ceolfridus
Anglorum* noch erscheinen. Diese Verse stimmen fast wörtlich mit der
Widmung, welche der anonyme Biograph Ceolfrid's als dem Geschenk-
exemplar vorgesetzt tiberliefert. Da Ceolfrid dieses schreiben Hess nach
einer aus Rom nach Jarrow 678 heimgebrachten Vulgata, so sehen wir
im Amiatinus die in Northumbrien um 700 geschriebene Unciale. Das
Geschenk brachte er dem Grabe Petri in der Vatican. Basilica, nicht der
päpstl. Bibliothek dar. Jener aus Rom nach Jarrow gebrachte Prototyp
war dem Cassiodor'schen Texte nahe verwandt, auch die Abbildung der
Bandeslade im Amiatin stimmt zur Beschreibung des Bildes in Cassiodor's
Bibel. [Vgl. hierzu Zöckler JBG '88, IV, 35.] Alcuin's Bibel, in der Valli-
^elliana steht dem Amiatin am nächsten, weil Alcuin zur Bibel correctur sich
letzterem wohl ähnliche) Vulgaten aus England kommen Hess; vgl. ZKTh
Xn, 742; Watt«nbach, SB Berl. Ac. '89, 148. — Ders., De origine biblio-
hec&e sedis apostol. (in Bibl. apost. Vatic. codd. mss. II, Palatin. I, 9),
144 Berichte und Besprechungen.
behandelt Ceolfrid und seinen Vorgänger Benedict Bisceop; vgl. JBG "86,
n, 20; 177; 357. '87, I, 80; 111; II, 289. '88. IV, 52. — m. J. White, The
Codex Amiatiuus and its birthplace; in Studia bibl. et eccles., by memben
of the Univ. of Oxford II, '90, 273. — «Sanday, Jtalian [?] origin of the
Codex Amiatinus, eb.; vgl. Ath. 22X190, 693. — **L. Delisle, Bible Ami»-
tine. CR Ac. Inscr. 1887, 149.
Fernere Anglolateiner vor Aelfired. E. Loening, Constontin.
Schenkung (HZ 65, 223), bestätigt, dass Aid heim die Silvester- und Con*
stantin-Legende in einer jetzt unbekannten Form benutzte und vielleicht
danach' einen Consul als Satrapen bezeichnete [Satrap und Consul stehen
in England häufig für Ealdorman]. ^ M. Manitius, Beitrr. z. G. früh-
Christi. Dichter im MA. I. II. Wien 1889-90 (aus SB Wien. Ac. Phil. 117
u. 121) untersucht die Benutzung des Sedulius Scotus, Aldhelm (II, 28),
Columban (II. 30) und vieler anderer Dichter vor 900 bei einer Unzahl von
Schriftstellern, unter welchen die Brit. Inseln betreffen: Columban, Ald-
helm, Beda, Alcuin, Lul, Aedilvulf. Cruindmel, Dungal, Fridegod, V. Aethel-
woldi, Osbem Cantuar. , Osbem Gloss. Herbert Losinga, Malmesbury,
Huntingdon, Johann v. Salisbury, Map, Peter v. Blois, Epist. Cantuar. um 1187,
Richard v. London, Diceto, Hoveden. Paris, Baco. Oxenedes, Political 8onj?8,
Richard de Bury. ^ Ders., Zur Karoling. Poesie (NA 16, 176), weist
nach, dass die Weihinschrift Ine's zu Glastonbury (bei Will. Malmesb.
Antiq. Glast.) fast ganz aus Versen des Fortunat besteht. [Wie die
dortigen Urkunden Ine's gefälscht sind, wird auch diese Inschrift stark
anzuzweifeln sein.] — ^Ders., Aldhelm, Dt. Dichterheim VI, Nr. 1 f. — Rossi
[s. o. p. 143], p. 8, Nr. 2; p. 12, Nr. 1 behandelt Rom. Inschriften, die Engl.
Dichter seit Aldhelm nachahmten; vgl. DZG II. 518. — Zu den frühen
Westsächs. Genealogieen vgl. Stubbs zu William of Malmesbaiy.
Reg. n, Mg2. — H.Hahn, JBG '8(5, II, 28, bespricht seine Arbeiten zu den
Räthseldichtem Tatwine von Canterbury und Eusebius, der identiscli
sei mit Hwaetberht und dem Localhistonker von Wearmouth, und Mani-
tius' Aldhelm u. Beda (vgl. DZG I, 179). — Diese und eigene For-
schungen verarbeitet A. Ebert [f], Allg. Gesch. der Lit. des MA. l
^2. Aufl. — ^Schrödl, Egbert von York, in Wetzer und Welter, KLeiicoD.
— ^H. Littledales, The Durham Liber vitae; reprod. facs. by photolithogr. 91-
Denksteine, Inschriften, Miniaturen. G. F. Browne: A runic insranp-
tion in Cheshire (Archl. Jl. 46,395; vgl. Ac. 9X189, 306; Reliquary 1890, 50)
auf einem zu Upton nahe Birkenhead verbauten Steine lautet: ,Folc(ae) an«'
don becun; biddath fore Aethelmund". [Volk errichtete Denkzeichen; betet
für A.!] — Ders., The Franks casket (Ac. 9VIII90, 111). Dessen neu «nf-
gefundenes Bruchstück verbindet in der Darstellung Sigurd- und Völund-
saga, ebenso wie ein Kreuz zu Leeds. [Vgl. DZG V, 4hS] In dff
Kirche zu Leeds war ein Stein vermauert mit der Runeninschrifl «Anlaf*-
Vielleicht also [?] bezog sich auf König Anlaf auch das Kreuz, viellciAt
wollte dieser von Sigurd und Völund abstammen. Dann wäre auch da«
Kästchen erst nach 800 in Northumbrien geschnitten. — Ders., Two
sculptured stones at Kirk Andreas (Isle of Man) with bindrunes (Proc. toc*
Angelsachsen (F. Liebermann). 145
it Scotl. 23, 332; vgl. ebd.). Sie werden abgebildet und beschrieben; die
inen des einen Steines sind bisher räthselhaft; auf dem anderen steht:
rharvaltr errichtete dies Kreuz — ^^ und ist ein Mann (Sigurd) mit einem
Her abgebildet. — J. R. Allen: The [95] early sculptured stones of
e West Riding of Yorkshire (Jl. Brit. archl. assoc. 46, 156; 288) zeigen Scot.,
cht Walliser, Kunsteinfluss. entstanden nach 627, wahrscheinlich nach 800,
id vor 1100. Reicher ornanientirt als Durhamer Denkmäler um 675, bieten
3 neben Flechtmuster auch Figuren aus christl. Symbolik, ferner (wie das
iland-Ereuz zu Leeds) Nord. Saga und (bereits gedruckte) Inschriften, theil-
?ise in Angl. Rune und Northumbr. Sprache. Sie finden sich an 27 Orten.
Bis in oder bei einer Kirche^ fast alle in Flussthälem, zahlreich um Leeds
rrum. und beweisen das Dasein von Angl. Stiftern, von denen unsere
lellen schweigen. — Vgl. DZG V, 451 ff. — G. F. Browne, The Ruth-
ell cross (Ac. 8III90, 170), liest einige Buchstaben neu. ^ A. S. Cook,
iedmon and the Ruthwell cross (Mod. lang, notes 1890. 153), stimmt
igge, dessen p. 494 ff. (in Brenner*s üebersetzung) er ins Englische über-
igt, im Widerspruche gegen Stephens' Erklärung der Inschrift, bei. ^
ers.: The date of the Ruth well cross (Ac. 1III90, 153) liege frühestens
n 950 [?] aus Gründen der Sprachgesch. ; ebenso setzt Sophus Müller das
mament später als 800 und wahrscheinlich um 975; Philologen und In-
hriftforscher nahmen bisher 7. — 8. Jahrh. an. — ?, The Ruthwell cross
Leliq. *88, 85), folgt G. Stephens für Erklärung der Runen und J. Mc Farlan,
The Ruth well cross* für die Beschreibung. — K. Lentzner, Das Kreuz
?i den Angelsachsen (Leipz. '90, 28 p.\ erkennt in den Kreuzen von Ruth-
ell und Bewcastle Ornamente unter Einfluss [?] der Kunst der Rom. Kata-
^rnben. vermittelt durch Benedict und Wilfrid. Er hält sie 670 — 700 ent-
anden. Er beschreibt die Sculptur genau, die Runen nach Stephens
Qd Zupitza, berichtet den Streit mehrerer Gelehrten, ob das Kreuz im
oder 8. Jahrh. entstand und der Traum vom hl. Kreuze von Caedmon oder
yuewulf sei [ohne Entscheidung oder neue Gründe; s. u. p. 150 f.], und
kmmelt einige wenige Stellen über Kreuz-Verehrung bei den Angelsachsen
06 „Helena^ u. Homilien. Zum Schluss übersetzt er metrisch „Das heilige
reuz". ^ H. Logeman, Ac. 23Vin90, 150, fand auf der Silberfassung
nee Reliquiars der Brüsseler Kathedrale eine Angelsächs. Inschrift, die be-
t^, zwei Brüder hätten es für die Seele eines dritten Bruders anfertigen
•«sen. Hinten steht „Drahmal me worhte" — Im Dom der einstigen Abtei
1 Peterborough fand man einen Angelsächs. Grabstein, omamentirt mit
andverschlingung, die ein vierfaches Kreuz bildet; Archl. R. II, 258. —
• Dobbert recensirt GGA 1890, 865: A. Springer, Die Psalter-Illustr.
•1 frühen MA., bes. ütrechtpsalter 1880. Die Angelsächs. und Frank. Miniatur-
malerei des 8., 9. Jahrh. lässt das bei den Byzantinern vorherrschende
ogmatisch moral-theolog. Element zurücktreten, und stellt den Inhalt der
^ erse unmittelbar dar, mit Vorliebe den kriegerischen. Im Utrechtpsalter über-
*^ ein Angelsachse des 9. Jahrh. (Wattenbach weist die Schrift dem
^* Jahrh. zu, die Bilder dem 9.) wesentlich selbständig [?J einzelne Verse
^ Federzeichnungen, kannte aber auch ältere Röm.-christl. Kunst. Dobbert
*ei?t auch Benutzung Byzantin. Bilder nach. [Vom Kostüm scheinen mir
Oeotsehe Zeitschr. f. Geschiohtsw. I89i. VI i. 10
X46 Berichte und Besprechungen.
manche Züge nicht Angelsilchsisch.] ^A. Springer, Bilderschmuck in den
Sacramentarien des frühen MA. (Abhh. Sachs. Ges. Wiss. XI, 365),
weist die beiden Bilder vom triumphirenden und gekreuzigten Christus ai»
einem Sacramentar (jetzt zu Auxerre, im 14. Jahrh. zu S. Julien de Tours),
die M. Prou (Gaz. arch^ol. 13, 138) publicirte, einer Angelsächs. Schule da
11. Jahrh., vielleicht Winchester, zu nach Kostüm. Heftigkeit der Be-
weguDg. Streckung der Maasse, Fleischlosigkeit der Arme und Beine und
Zeichnung der Füsse: all das erinnere an Pseudo - Caedmon. Sie seien
älteren Kunstwerken Vorkaroling. Zeit verwandt, so dem Cambridger Evan-
geliar. — °J. J. Tikkanen, Die Genesismosaiken in Venedig und die
Cottonbibel (Helsingfors '89, 4), leitet (laut Amer. Jl. arclil. June '90, 151)
die Angelsächs. Miniaturen im Caedmon, Aelfric, dem Psalter des 12. Jahrh.
von altchristl. Originaltypen ab. Vgl. Dobbert. GGA '90, Nr. 22. — P. C lernen,
Studien zur Gesch. der Karoling. Kunst, I: Die Schreibschule von Fulda,
Rep. f. Kunstwiss. 13, 123. Die Hs. Fulda 3 ist von Angelsächs. Hand. [Die
Angelsächs. Bilder-Hs. in Ronen ist weit später als 9. Jahrh.] — *'L. v. Kobell
Kunstvolle Miniaturen •- aus Hss. 4—16. Jahrh. -- zu München: I. b^
spricht (laut Prou, Moyen ä-ge '91, 99) den Einfluss Ir. Schrift und Malerei,
die er mit damaliger Schmiedekunst vergleicht, auf England und Festland.
Das Lindisfamer flvangeliar des 8. Jahrh. zeige Byzantin. Püinfluss [?]. Verf.
stellt die Irische Initiale mit Thieromameut der Griech. gegenüber. In der
Karoling. Miniatur vereint sich antike, Irische, Angelsächs. Kunst. Facsimiliri
ist der Freisinger Augustin von Angels. Hand des 8. Jahrh.
Gewerbe. Kostüm. ^J. de Baye, Industrie Anglo-Saz. [vgl. DZGIIL
Bibl. 73], reich illustrirt, kennt (laut Bull. crit. '89, 426 und Bartbelemj.
CR 1889, 153) Englands Museen und Literatur gut, bringt viel neue
Einzelheiten und gelangt zu eigenen Erklärungen, indem er mit den
Funden, die sich nicht nach Stämmen unterscheiden lassen, Chroniken und
festländische Archäologie vergleicht: Frank. Waffen seien den Angelsächs.
ähnlich, Schmuck aber und Töpferei nicht. Die geschlossene Röhre nn
den Lanzenschaft sei Dänisch, die seitlich offene Angelsächsisch [?].
Speer und Schild kommen allgemein, Helm, Panzer, Bogen und Pfeile
gar nicht [?] vor, Schwert und Schmuck bezeichnen Reichthum. Vgl. DZ<i
II, 508. Unter den Fibeln sei die kreuzförmige Anglisch, die Skandi-
naven nachmachten, die (sonst nicht vorkommende) tonnenförmige West
sächsisch; und die runde mit Steinen und (später) Zellenschmelz aus Kent
und Wight hänge von Ostgothenkunst ab. Verf. führt die Vermachung
eines Schwertes mit Silberspitze durch Otfa, Aethelstan, Clfcytel, Wulfric.
Aethelric an. ^ 0. Olshausen bespricht *^A. L. Lorange [t], Denyngre
jernalders svaerd (Bergen '89), Zts. Ethnol. 22 ('90), 30. Die Formenändening
der Nord. Altsachen in Wikingerzeit erklärt sich aus westl. und rödl.
Einflüssen: hatte L. früher bloss Irischen Schmuck und einschneidige
Schwerter für fremd erklärt, so wies er zuletzt nach, dass auch das i*"«'
schneidige Wikingerschwert nach Norwegen nur (meist aus dem Frankenreich)
eingeführt war. Auf vielen Klingen fand er ,.Ulfberht" (was Fränkisch 96,
und von Undset „Ulfbern" gelesen wird), auf einer Angelsächsisches ein-
Angelsachsen (F. Liebermann). 147
geschnitten. Norwegen verstand damals, um 800, noch nicht Stahl herzu-
stellen; seine Aexte waren bei Angelsachsen und Iren berühmt, die ge-
fundenen aber sind nicht stählern. Die Wikinger führten anfangs nur das
BeiK nicht das Schwert, und besiegten die Angelsachsen nur durch lieber-
rampelung. Die von Engkind kommenden Wikingerschwerter waren wohl auch
meist Fränkische Arbeit; denn 1. weiss man nichts über Herstellung von
Klingen in England [?] ; 2. zeigen Agsächs. Funde weiches Eisen, unvollkommene
Metallarbeit; 3. war das Schwert wohl nur Waffe der Angelsächs. Vornehmen;
das Volk trug Lanzen und später Nord. Aexte. Dagegen Griffbeschläge
mögen in England unter Irischem Einfluss gefertigt sein. Dass sich in
Norwegen so viel mehr Schwerter finden als in England, erklärt sich
daraus, dass man dort noch heidnisch, mit Beigaben, bestattete, hier die
Waffen schon vererbte. Die fremde Herkunft der Schwerter, emaillirter
und „Irischer" Arbeiten aus Nord. Gräbern gibt 0. zwar L. zu, aber nicht
die aller höheren Geräthe, z. B. nicht der schalenförmigen Fibel, obwohl
sie in Nordbritannien und Ost-Irland auch begegnet. ^ Middleton, Proc.
Soc. Antq. Lond. '88, 134 (vgl. Archl. R. II, 51): Das Angelsächs. Gräberfeld im
Spielplatz des St. John^H College zu Cambridge zeigt theils Skelette, theils
Aschenumen mit Bronze, Eisen und Rom. Münzen des 4. Jahrh. ^ Der Brauch,
Ross und Reiter beisammen zu bestatten, erhielt sich in christliche Zeit
hinein. Ath. 4X90, 454. — J. C. Cox, On the fl ab eil um, Reliq. '87, 65.
Den Wedel bei der Messe hält in der Rechten in der Kirche zu Enville
(Staffordshire) eine Figur, die durch die segnende Linke und das Kreuz
auf der Brust als Geistlicher gekennzeichnet ist, während Gurt und enge
Hosen als Tracht auffallen. Verf. setzt das Relief um 700. — L. Traube,
Wschr. KI. Phil. 1891, 688, weist bei Aid he Im, wie bei Gregor v. Tours,
„Papyrus" als Lampendocbt nach.
Bankanst. ®C. Klöpper, Heorothall in - - - Beowulf, Festschr.
Rostocker Stadtschule '90. — G. T. Clark, Contribution towards a complete
list of moated mounds or burhs, Archl. Jl 46, 197. üeber ganz England
zerstreut, und vereinzelt in Wales und dem Schott. Tiefland, finden sich
an 400 kreisrunde, oben platte Erdwälle der Angelsachsen, bisweilen auf
Brit. u. Rom. Bauten, nicht auf Hügeln oder an Strassen, sondern im
Mittelpunkt von Grossgütem. Rings um den Wall führt ein breiter tiefer
Graben, dessen Ausschachtung den Rundwall lieferte. Die Höhe ist 30 bis
40 Fuss über dem Niveau, 50 — 70 über der Grabensohle, der Durchmesser
oben 60 — 120 Fuss. Aussen liegen ein oder zwei Einhegungen von V* ^is
2 Acres, in Lünettenform, umfasst von 10 — 20 Fuss hohem Erdwall mit
Graben, der sich dem Rundwallgraben anschliesst. ^ K. P. L. Broch be-
schrieb die Angelsächs. Kirche zu Stevington in Bedfordshire; Ath. 31V90,
708. — Die Angelsächs. Kirchthürme zu Wickham (Berks.) und Apple-
ton - le - Street (Yorks.) beschreibt Antiq. Nov. '90, 188. — ®J. P. Har-
rison, The Pre-Norman date of the design of some of the stonework of
Oxford cathedral (Oxf. '91). Hieraus bringt Antiq. June '91, 266 Bilder;
aus Vergleich der Ornamente mit Engl. Miniaturen um 1000 weiss man
jetzt, dass der Angelsachse in Stein baute und an Schönheit die Normann.
150 Berichte und Besprechungen.
Literatur. Cynewulf. Ebert, Lit. d. MA. III, behandelt p. 11 am*
führlich Caedmon und die Angelsächs. Epen Genesis, Exodus, Daniel und
Judith; p. 40 Cynewulf und spätere theolog. und didakt. Dichtung der
Angelsachsen, überall national • eigenthüniliche Zusätze herrorhebend. *
% Seeberg, Die German. Auffassung des Christenthums in dem früheren
MA. nach - - - Gregor v. Tours, Kaedmon und Cynewulf; vgl. Z. f.
kirchl. Wiss. '88. 91, 148; «lehrreich« JBG '88, IV, 32; 45. — »W. Bode, Die
Kenningar in Angelsächs. Dichtung. Darmst. 1886. Vgl. Nader, LBlGerm.
Phil. '87, 10. — A. S. Cook, Old English literature and Jewish leaming,
Modem lang, notes 1891, 142; 381. Zu Beda, sog. Caedmon, Cynewulf
dringe Rabbinische Kunde (wie die Beziehung von Hiob 29, 18 auf den
Phönix und poetischer Stil [?]) vielleicht durch Studien Engl. Geistlicher
in Frankreich oder durch Einfluss Gregorys I. oder durch Juden, die Tor
Dagobert oder aus Spanien möglicherweise [?] nach England flüchteten.
[Hierfür fehlt jede Wahrscheinlichkeit; Cynewulfs Elene spricht eher gegen
Bekanntschaft mit Juden.] — **H. Morley, English writers; an attempt
towards a hist. of Engl, literature; II: From Caedmon to the Conquest
benutzt, laut Ath. 16II89, 210, fleissig gute Literatur [aber Neuestes nicht
vollständig oder kritisch], sei für weiteres Publicum höchst lesbar, fördere
die Forschung zwar in Fragen der Sprache oder Verfasserschaft selten,
wohl aber in den Nachweisen des Einflusses Anglolatein. und fremder Li-
teratur. — '^Bibliothek Angelsächs. Prosa, begr. von C. Grein. TII: Homilien
und Heiligenleben hrsg. v. B. Assmann (Kassel '89), enthält 9 Stücke Aelfrics,
10 verwandte anonyme, darunter die Latein. Passio b. Margaretae, Pseudo*
Matthaei Evangelium, Jüngstes Gericht, Vindicta Salvatoris, Nathani Jodaei
legatio. — ®A. J. Wyatt and H. H. Johnson, A glossary of Aelfric'«
homilies. '91.— Chr. Grein, ®bearb. v. R.W ulke r. Bibliothek der AngelÄchs.
Poesie. IL Kassel '88.^ F. Kluge, Angelsächs. Lesebuch. Halle '88.—
H. Sweet, A second AnglossLxon reader: archaic and dialectic. Oxf. '87.**
^W. Deering, The Anglo Saxon poets on the Judgment day. (Lpz. Diss.)«
Halle '90. — A. S. Cook: Cynewulfs principal source for the thirdpait
of »Christ" [Mod. lang. n. 1889, 341] sei die Hymne «Apparebit repentins dies
magna Domini", deren erste Strophe auch Beda citirt. — R. Wülker, Di«
Bedeutung einer neuen Entdeckung [Napier's] für die Angelsächs. Lii-O»
Berr. Sachs. Ges. Wiss. PhiL 40 ('88), 208. Die auf Fata apoetolorum
folgenden 28 Verse der Vercelli-Hs., von der Facsimile beiliegt, seien nicht
Schlues des Gedichts [s. u.], beweisen aber, dass Cynewulf sein Verf.
ist. [Vgl. DZG U, 223; ZDA 33, 70. Sarrazin [o. p. 138] entdeckte diese
Verfasserschaft aus Stilähnlichkeit; Quelle Cynewulfs sei der uns verlorene
Liber passionum 12 apostolorum, den auch Beda benutze.] Da Cynewulf sich
in mehreren seiner Werke in Runen nennt, habe er es wohl in allen ge-
than [?]; folglich [?] sei Namenloses nicht von ihm, wie Traumgeeicht
vom Kreuz und Andreas, dessen Inhalt auch den Fata widerspreche [so
auch Anglia XII, 464 gegen Sarrazin, der meint. Andreas sei von Cynewolf
und setze die Fata fort.] Dass der jetzige Beowulf Cynewulf gehöre, ver
liert also noch an Wahrscheinlichkeit. Cynewulf dichte Heiligenleben.
Christ und Fata als ältlicher Mann. Mit letzteren, die dichterisch tief
Angelsachsen (F. Liebermann). 151
stehen, beginne er wohl seine geistl. Dichtung. — E. Sievers, Za Gy-
newulf (Anglia 13, 1), stellt jenes hinter Fata überlieferte Akrostichon
Cynwulf etwas anders als Napier her, zweifelt, ob es jenes Gedicht beschliesse
und nicht vielmehr zu einem verlorenen Werke Cynewulfs gehöre, stellt
fest, dass sich der Dichter stets, gemäss dem Sprachgebrauch seit etwa 740»
Cyn(e)wulf nenne, und dass der Name nie mit C[o]enwulf verwechselt werde.
Der Räthseldichter nennt sich dagegen Cyniwulf, und der Verf. der Vision
vom Kreuz scheidet noch unbetontes i und se, was beides ältere Sprache
kennzeichnet. Diese Werke seien also nicht Cynewulfs. [Der Beweis steht auf
Nadelspitze.] — *G. Herzfeld, Die Räthsel des Exeterbuches und ihr
Verf. (Berl. '90). Ausser dem Stück I, das kein Räthsel noch Cynewulfs
Namen enthalte, schrieb beide Räthselreihen Cynewulf in der Jugend, um
735. Denn Stil, Quellenbenutzung, Anschauung (von Krieg, See, Vasallität
p. 34) ähneln den vier Werken, als deren Verf. er sich nennt und [!] dem
Phönix, Andreas und Gnthlac ; H. corrigirt Text u. Auflösung der Räthsel. Vgl.
Ac. 4X90, 298. — 0. Gl Öde: Die Quelle von Cynewulfs Elene (Anglia IX»
271) steht Acta sanct. 4. Mai nahe. — K. Merrill und C. F. Mc Clumpha,
The parallelisms of the Anglo-Saxon , Genesis' (Modem lang, notes 1890,
828) mit Beowulf, Caedmon und Cynewulf, belegen wiederum, wie stereotyp
der poet. Ausdruck damals war, und wie wenig sich aus ihm allein die Ver-
fasserschaft erschliessen lässt. — Gegen Cook's Beziehung der „Judith' auf
Königin Judith [s. DZG II , 520] erklärt sich auch W[ülker] CBl '90, 594.
Ürkanden. H. Bresslau, Handbuch der Urkunden lehre für Deutsch-
land und Italien. I (Lpz. '89), liefert für Engl. Gesch. (abgesehen vom metho-
dischen Muster für eine künftige Brit. Diplomatik) Bemerkungen : so p. 882
zur Indiction Beda's vom 24. Sept.; 936 zur Bleibulle Coenwulfs v. Mercien;
809 zur ürkundenausstellung durch den Empfänger ausserhalb der Königs-
kanzlei, die Mitte des 9. Jahrb. im Frankenreich beginnt, doch nicht noth-
wendig aus England kommt. Wohl aber stammt dorther die Chirographirung
(504): man schrieb 2 — 3 gleiche Ausfertigungen Eines Vertrags auf Ein
Pergament, zwischen dieselben „Chirographum* und schnitt dies Wort der
li&nge nach durch; des einen Theilzettels Echtheit erwies sich später aus
genauem Anpassen an den anderen. Der Contrahent erhielt je einen; bis-
weilen verwahrte man einen im Königsschatz oder im Kirchenarchiv, so zu
Canterbury im Dom oder in S. Austins. Diese Art ist nachweisbar seit 854
[Verf. kannte nur die Abschrift, seitdem erschien das Ags. Original : Birch,
Cartnlar. Sax. 477]; 855; 904 [Birch 490; 609]. Der Name Chirograph be-
8»^gnet früher, doch nicht sicher in jener Bedeutung. Dass das Verfahren
aber älter sei als sichere Belege, bleibt möglich, da die Chirographirung
•elten im Context angedeutet ward. Königsurkunden wurden meist in 1 Exem-
plar ausgefertigt, von Gerichtsurkk. wohl nur Vergleiche regelmässig doppelt,
l^ßr Theilschnitt , anfangs gerade, ward später schlangen- und zahnförraig
?öDiacht; daher heisst der Zettel Tndenture, jetzt , Vertragsurkunde". — Den
Namen Ags. [Dan.] Prinzessinnen, so den der Tochter Cnut's Gunhild, schrieben
l^entache Urkunden hochdeutsch um; 581. Edward der Bekenner wird
aa« Migestätssiegel aus Frankreich angenommen haben; 966. An der Sicil.
»egiemng wirkten im 12. Jahrb. Robert von Selby [nicht Salisbury: Mon.
152 Berichte und Besprechungen.
Germ. 27, 49] und Peter von Bloie ; 426 f. Johann von Tilbury plante eine
Stenographie; 921. Savary von Bath erhalte den Titel des Burgund. Kanilen
vielleicht von Richard I. 1193, übe jedenfalls kein Amt an Heinrich'« VI.
Hofe; 365. Die Französ. Kanzlei begann ihre Acten zu registriren, als die
Engländer 1194 Philipp's II. Archiv erbeuteten; 104. Johann, 1206 LegaX
in England, war 1205 päpstlicher Kanzler, Arnold, der Legat von 1311,
Vicekanzler; 201; 210. Heinrichs III. Quittung vom Datum der Schlacht bei
Lewes schrieb eigenhändig K5nig Richard's Kanzler; 406. Johann von Peck-
ham erhielt ein Notariats-Lehrbuch gewidmet; 632. Ueber Hickes als
Diplomatiker s. p. 26. — Ders., JBG '88, IV, 76, stimmt mir zu über Earle,
Landcharters (vgl. DZG II. 508), den auch W. H. Stevenson JBG '88, III, 116 n.
Ath. 1VI89, 690 mit Schärfe und Andrews, Mod. lang, notes '89, 375. kritisirteo.
— W. de G. Birch, Charters of [a. 683—772] relating to Sussex (Jl. Br. arcU.
as«. 42, 400), erklärt fleissig Ortsnamen aus seinem Cartularium Saxonicum
theils erfolgreich, theils mit gewagter Etymologie. — The cartulary of the
abbey of Winchcombe, Gloucesters., 811—1422. im Besitz des Lord Sher-
bome, wird privat gedruckt: Archl Jl. 45, 318. ^Liber diurnus Roman,
pontificum ed. T. E. ab Sickel (Vind. '89), f. 96 [vgl. p. xxviy] enthält die
Formel eines [an Offa gerichteten] Privilegs [Hadrian's I. von 786] für die
vom König gestifteten, Petrus geweihten Klöster, das »Cynedridg regine et
natorum vestrorum* erwähnt. — *W. H. Duignan, The Ags. will of Wnlf-
gate of Donnington, Tr. Shropsh. archl. soc. 1891. ^ ®A. S. Canham, On
the charters of Crowland abbey (Brit. archl. ass. 15190, laut Ath. 25I9Ö.
120), vertheidigt die angezweifelten Urkunden. Die Formfehler habe der
Abschreiber verschuldet, nachdem die Originale in Normannenzeit ver-
brannten. Der Inhalt sei richtig. Die Ortsangaben stimmen mit den Greu*
kreuzen. ^ Sheppard, Literae Cantuar. (s. o. p. 124) II, xxxv druckt und
erklärt die Urkunde der Königin Aelfgifu für Christ church von 997 über
Newington und die 995 bestätigte Verpfandung Risborough*8 für Geld das
Erzb. Siric entlieh, um den Dänen die angedrohte Verheerung Canter-
bury's abzukaufen. ^ ^'W. H. Stevenson, The Charter of Wulfrun to
the monastery at Hamtun (Wolverhampton, a. 996, Monast. Angl. VI, 1443.
nicht bei Kemble); vgl. JBG '88, III, 117.
Kleinere Denkmäler Agsächs. Sprache. ^H. Hellwig, Unters, über
die Namen des Nordhumbr. Liber vitae [v. Durham]. I. Diss. Berl. '90. —
°J. H. Hesseis, An eighth ceut. Latin-Anglosaxon glossary, inCorpusChr.
Coli. Cambridge Nr. 144 (Cambr. '90). Hrsg. gibt sorgfältigst den genauen
vollständigen Text dieses schwierigen Denkmals, von dem bisher nur das
Agsächs. öfters erschien; Verbesserung wie Erklärung und wichtige Lite-
ratur über Glossen stehen in der Einleitung. Die Hs. sei von etwa 725.
das Epinalglossar von 825. Vgl. Logeman. Moyen-äge '90, 246. der Sweet'»
Ausgabe vergleicht; Lübke, Anz. Dt. Alth. 1891, 115; Holthauaen, LBlGerm-
Phil. 1890, 444; Ath. 2V91, 566. — Steinmeyer, Altengl. Glossea aoi
Hb. Münster 271; ZDA 33, 242. — J. Zupitza, Mercisches aus Hs. Royal
2A20 im Brit. Museum, ZDA 33, 47. Von der Hs. gibt ,Cat of ancient m»*
Facsimile. Sie enthält 23 Latein. Gebete, geordnet nach Alphabet der An-
Angelsachsen (F. Liebermann). 153
fangsbnchstaben, vom 8. Jahrh. Dazu geben zwei Schreiber um 1000 Glossen
und Inhalt in der Sprache des Vespasian- Psalter, also Mercisch [nach
Kluge und Moeller, Englische Studien XIIl, 247, vielmehr Deiriscb]. Das
Latein druckt Z. nur soweit es glossirt ist; mehrere Gebete sind bekannt;
zuletzt steht Sedul, De natali Domini. — Ders., Altengl. Glossen (eb.
237): 1. aus Harley 526 zu Vita Cuthberti auct. Beda, um 900; 2. aus Bodley
163. f. 250, um 1025, Westsächsisch; 3. aus Harley 107, Aelfric's Grammatik,
Vogel- und Fischnamen. ^ Ders., Altengl. Miscellen (A. Stud. neu. Spr.
84, 323), druckt 2 Zaubersprüche aus dem 11. Jahrh. aus Hs. Bodley Auct.
F 3, 0, Segen gegen Fieber aus Hs. Worcester Qu. 5 um 1000, Recepte aus
Hs. Robartes, 11. Jahrh. ^Ders. : Oratio pro peccatis, Anglice, eine andere
Form des Anglia 12, 499 Gedruckten, aus Hs. Cambridge Corpus 391, die
Worcester entstammt, um 1064. — Ders.. Bruchstück der Regularis Con-
cor dia in Altengl. Sprache (eb. 1), druckt dies aus Hs. Cambridge Corpus
201, um 1050, ab (mit dem Latein. Original, das unter Dunstan [Migne,
Patrol. Lat. 137, 489 c— 492 c] steht). Es bietet das Benedictiner-Ritual für
die Woche vor Ostern. Der Uebersetzer vermehrte es u. a. mit Zusätzen,
die für Frauenklöster passen. Er benutzte die etwas ältere zwischenzeilige
Uebs. [s. u.] nicht. Ob er identisch ist mit dem Uebersetzer eines anderen
Bruchstückes desselben Werkes (Engl. Stud. IX, 294), bleibt fraglich; das
letztere ist sicher Aelfric's unwürdig. ^ H. Logeman, De consuetudine
monachorum, Anglia XHI, 365, druckt aus Hs. Cotton Tiber A III den
Latein. Text mit der Angelsächs. Interlinearversion, und gibt Lezicon zu
letzterer. Einleitung und Sachanmerkungen wird Anglia XIV bringen. [Der
Latein. Text war mehrfach gedruckt; s. o. Ueber dessen Verf., vom Ende
des 10. Jahrh., vgl. R. Wülcker zu Logeman, Rule of St. Benet (Utr. Diss.
'88) in Anglia XI, 541, und Ebert, Lit. des MA. HI, 506.] — Ders., New
[Ags.] Aid heim glosses (Anglia 13, 26), zu De virginitate in der Hs. 38 des
Doms zu Salisbury, Anfang 11. Jahrh. Der Glossator, dessen Hand dem
Text gleichzeitig sein soll [und dessen Sprache noch auf vomormann. Zeit
deutet], setzt Nr. 41 über ,apparatu*: ^Saxonice gedhrece* [er nannte also
seine Muttersprache Sächsisch (nicht Englisch), was man neuerdings so arg
verketzert]. ^ A. Napier, Altengl. Glossen zu Isidor's Contra Judaeos,
Engl. Stud. XIII, 25. Die Hs., Bodley 319, ist vom 9. Jahrh., die Glosse
vom 11. [Der Glossator übersetzt ^azimas" mit „offringdagas'', kannte also
wohl nicht Mazzoth; was vielleicht gegen Anwesenheit von Juden unter
Angelsachsen spricht.] — ^Ders., Altengl. Glossen, A. Stud. neu. Spr. '90,
H. 3. — ®U. Lindelöf, Die Sprache des Rituals von Dur harn (Hels. 1890),
laut A. Wallenskiöld, LitBl. Germ. Phil. 1890, 448 eine Altnordhumbr. Laut-
und Flexionslehre nach Stevenson's und Skeafs Drucken. ^ ^G. Otten, The
language of the Rushworth gloss to the gospel of S. Matthew. I (Lpz. 1890),
bleibe, so urtheilt Bülbring, LitBl. Germ. Phil. 1891, 84, hinter Svensson,
Spräket i Rushworth-Hs., 1883, zurück. — ^^Defensor's Liber scintillarum
inth an interlinear Anglosaxon version made early in the 11 cent. ed. E.
W. Rh ödes (Early Engl. text. soc. '89). Diese Blumenlese aus Bibel und
Patristik, Anfang 8. Jahrh. von Defensor, einem Mönche bei Poitiers, ver-
fasst [Migne 88, 595], früher Beda zugeschrieben, erhielt in Hs. British
154 Berichte und Besprechungen.
Mus. Reg. 7 C IV eine Ags. Uebersetzung, die, bisher nur theilweise ge-
druckt, hier vollständig erscheint, wichtig für Ags. Wortschatz. So B.
W[ülker] Mitthh. aus Engl. Spr. '90. 65. — W. Stokes, Anglo-saxon pro«?
in the Vatican (Ac. 18190), benutzt die Bss. Regina 497, 946, 1283, die schon
Steinmeyer, ZDA 24, 192 druckte, und druckt Einiges aus Reg. 204: Ags.
Glossen zu Beda's Gedicht auf Cuthbert. Die Hs. Reg. 12 . einst Bury St
Edmund's, 11. Jh., enthält im Kalender, zu Anfang. Angelsächs. Heilige. ^^
von Fleischhacker: Ein Altengl. Lapidar (ZDA 34, 229) aus Brit Museum
Tib. A III, 101 [11. Jahrb.] ; 22 Steine werden beschrieben mit Benutzung
des Beda, Plinius, Solin. — F. Holthausen: Angelsächsisches aus Kopen-
hagen [cod. 1519, um 1000] (eb. 228), eine kurze geistliche Ermahnung.—
Wulfstan's Homilie (ed. Napier p. 125) bringt im Vaterunser: ,.La8s uns
nicht versuchen all zu sehr". Aehnlich liest Leabhar breac (ed. Atkinson
p. 259): n Führe uns nicht in unei*träg liehe Verauchung**. Aus sonstigen Aebn-
lichkeiten zwischen sog. Wulfstan'schen und Irischen Homilien möchte SatB
3191, 24 auf gemeinsame Lateinische Quelle schliessen. — G. Herzfeld:
Bruchstück einer Altengl. Legende (Engl. Stud. XIII , 142) von Christoph,
die im 11. Jahrh. aus dem Latein (ed. Acta sanct. Juli 25, p. 148) über
setzt ward und hier aus Hs. Cotton Vitcll A XV, um 1050, gedruckt wird.
Anglosaxon chronicles from 800 — 1001, ed. with introd., notes,
sary by J. F. Davis, 1889. Hrsg. druckt nur zwei der Annalen, AundE.
also dieselben wie Earle (Two chron. parallel), und wohl nur aus ihm, nicht
aus Hss.; wenigstens bringt er a. 922 mit Thorpe und Earle „geför*, während
A, laut Facsimile bei Thorpe, „gefor** hat. In der Erklärung folgt er mpi«t
wörtlich Earle, den er bisweilen missversteht [p. vj, Z. 5 ,the* statt »this*]-
Neuere Literatur [z. B. über die Verschiebung der Chronologie!] benntit
oder eigene Kritik versucht dies Schulbüchlein für Anfänger nicht. Aoi
einer Eintragung im Pet^rborougher [spätesten!] Ms. über Wodan schliesst
D. auf das Dasein einer Nordhumbr. Quelle Beda's [!J. Das Glossar ist
zwar vollständiger als Earle's, entbehrt aber der Stellennachweise. Vgl
Ath. 11190, 46; SatR 19IV90, 480. — nV. H. Low, The Anglosaxon
chron. 787 — 1001; a translation, '91. ^ Kupferschmidt, Das Hand-
schriftenverhältniss der Winchester-Annalen (Engl. Stud. XIII, 187).
liefert eine werthvolle Quellenuntersuchung. Er unterscheidet zwei Classen:
AGBC und DE; letztere benutzt öfter Beda's Historia, wo erstere nur die
Kecapitulatio braucht: hiemach sind Thorpe's Quellencitate zu bessern. In
Classe 1 trennt sich wieder AG von BC. Der sog. Asser benutzte ein Medium
zwischen diesen beiden Gruppen. Gaimar eines zwischen D und E. Di^
Annalen der Aethelflaed übernahm Gruppe BC und D, ohne dass desshalb
eine Abhängigkeit zwischen BC und D folgte. E nehme Northumbrische
Partei [?]. A ist nicht original. C floss nicht aus B. [Im Wesentlichen
stimmt dies mit meiner Ansicht; nur möchte ich ^ (Quelle von DE) nicht
mit Y (Quelle von CB) aus Einer verlorenen Hs. ableiten, sondern f und »
(Quelle von AG) aus Einer. Auch halte ich es nicht für nothwendig, da«
jede Hs. nur Eine Vorlage hatte.] — ®Two of the Saxon chronicles paraUd»
rev. (on the ed. of J. Earle) by C. Plummer. Oxf. '92.
Angelsachsen (F. Liebermann). 155
Bonifaz; Alcnin. H. Hahn: Die Namen der Bonifaz. Briefe im Liber
tae Dunelm. (NA 12, 109), Domitian A VII f. 15—45, um 840, mit c. 3100
unen [vgl. o. p. 144]. Die Gebetsverbrüdening kommt in England um 700
ir [vgl. Beda, Y. Cuthb. II, 47] und wandert durch Bonifaz ubd Genossen
ich Deutschland. Nach dessen Martyrium verbinden sich Engl, und fest-
ad. Stifter enger. Anfangs wird gegenseitige Fürbitte in Briefen ge-
duscht, später durch Vertrag, auch für die Rechtsnachfolger, abgemacht.
ich Naraenlisten der Freunde Übersendet man dem Fürbitter, die von Ver-
3rbenen bisweilen mit deren Todesdatum. Spuren solcher Listen nun zeigt
^rf. im Durhamer Buch; erst dadurch gewinnt die Identification der Namen
'ahrscheinlichkeit. [Es wäre dringend erwünscht, wenn der ganze Liber
kae ähnlich durchgearbeitet würde. Der Verf. ist allein dessen ßlhig. Dass in
imen hun mit win, ealu mit sei identisch sei, dürfte nur durch Verschrei-
mg, nicht dnrch Abwandlung erklärt werden. Vgl. S. 152; 156.] — Ders.
Tzcichnet Literatur über die Ags. Mission im Frankenreich JBG *86, II, 34;
B, II, 11, 14, 20, darunter den Inhalt der DZG II. 199 angezeigten Schriften
raube's und Ntirnberger's. Letzterer [vgl. eb. 518] hat ihn [u. V. Schnitze,
3G '88, IV. 43] von der Echtheit der Bonifazischen Predigten nicht über-
3ugt. — «»Nürnberger: Die dicta ßonifatii (ThQschr *88, 287), gedruckt
as Hs. St. Gallen 146 (10. Jahrb.), verwandt mit den Predigten. ^ Ders.,
nalecta Bonifa tiann (RQschr 1891, 28), trägt zu seinen Publicationen
on 1881—8 Notizen über Authenticität und Hss. der Werke des Bonifaz
ach. so über Ms. Vatican. Pal. 577 in Angelsächs. Schrift des 9. Jahrh.
lit Rom. Concilien, Canones und Indiculus superstitionum. Im sog. Boni-
azVhen Festverzeichniss stehen ausser Aller Heiligen nur Feste, die auch
onst bei Gleichzeitigen vorkommen. Gegen die allerdings erst noch zu
'rweisende Authenticität der Beichtfragen spreche nicht die (nur angeblich
Hfst spätere) Form. — Ueber Winfrid's Verehrung in Devon s. DZG V, 454;
^1,114: über Bonifaz' Bücher V, 461. — «»Schwalm, Boniface s. DZG IV,
Öibl 817; 2775. — «»D. Hupfeld, Bonifatius, AUg. Missions-Z. '90, 447, 481.
— 'L. V. Hammerstein, Winfried od. d. sociale Wirken d. Kirche, 8 Aufl.;
fgl ZKTh 14, 2. — **E. M. Thompson, Boniface, in Stephen, Dict. nat. biogr.
— A. S. Cook. Germ an 8 in England in the 8. cent. (Mod. long. n. '89, 475):
Liiudger, Wizo-Candidus , Fredegis. ^ Jostes: Heliand (HJb XII, 76)
*i zu Werden gedichtet und zwar (nach Windisch) 822—30; Werden war
^on dem Friesen Liudger gestiftet und wohl anfangs mit Utrechter Mönchen
^^etzt; da die Utrechter Schule nur eine Vorschule der Yorker und Liudger
'^ York gebildet war, erklären sich die Fries, wie die Angelsächs. Einflüsse
^ Heliand. — H. Jellinghaus (Jahrb. f. Niederdt. Sprachf. '89, 61):
^eliand habe nicht nothwendig Beda und Alcuin zu Quellen und gehöre ins
•• Jahrh. [Die Berufung auf Ebrard's Iroschott. Mission verfängt nicht.] ^ F.
Clnge (Paul, Grundriss German. Phil. I, 792) behandelt die Einführung
^tengl. geistl. Wörter in Deutschland. ^ ^'F. Picavet, De Torigine de la
toosophie scolast. en France (Bibl. ec. hautes 6i. ; sc. relig. I. Par. 1889),
'ertheidigt Alcuin als den Vater der Französ. Scholastik und behandelt
ien Neuplatonismus. im MA.; laut A. Gardner EHR July 90, 588; ThLZ 1891.
)1. — L. Palustre, Bull. Cr. '89. 484, bezweifelt Rossi's Annahme, dass
156 Berichte und Besprechungen.
Alcuin zu Tours den Epitaphniarmor auf Hadrian I. fertigte. — •A. Lar-
geault. Inscriptions metr. par Alcuin, Poit. '80. — **Frey, De Alcuini arte
grammatica. Progr. Münster '86. — ^'Alcuin's pädagog. Schriften üb€^
setzte Freundgen, Päd. '89. ^ W. Gundlach, Ein neuer Alkuinbrief
(NA 12, 506), druckt aus Ms. Cotton. Tiberius A XV: ,Epistola Albini ad
quendam ducem et uxorera ilüus in Francia*^, moralisirend ohne Histo-
risches. — "Berthault, Alcuin vgl. DZG HI, Bibl. 813. — A. Hauck[vgL
DZG II. 223], K.-Ct. II, '90, behandelt Alcuin u. a. Angelsachsen ausführlich,
mit wichtigen Urtheilen, wie seit 800 England in der Theologie überholt
ward [vgl. Hahn, MHL 1891, 116.] — "Ders., Willibald, Willibrord
in Protest. Real-Encyclopädie. ^ Biographieen letzterer auch in Smith
and Wace; vgl. DZG V, 423. — *E. Dumm 1er, Alch\dn8tudien , SBBAk,
Phil. 1891, 495. Schon im MA. nützte man Briefe historisch aus, so Otlofa
bezw. Wilhelm von Malmesbury die des Bonifaz und Alcuin. Alchwioe
dictirte meist die Briefe, empfahl selbst deren wiederholte Lectüre und
Weiterabschrift und hielt sie mit seiner Zeit für Kunstprodukte. Im Stil
ahmte er Hicronymus nach, schöpfte bisweilen aus Horaz und Gemeinplätsen,
oft aus Pseudo-Seneca. Nach Engl. Sitte gab er den Freunden, besonders
Engländern, spielend Beinamen oder übersetzte German. Namen, mit Stra-
tokies vielleicht einen Herebeorht. Er schärfte die Ohrenbeichte ein. D«
Erzbb. von Canterbury bezw. York empfahl er von theolog. Literatur Gregor*
Homilien und Pastorale. Zuletzt asketisch, schalt er auf die heidnische Poeoe
selbst des einst verehrten Vergil. Englands Unsittlichkeit beklagte er ähnr
lieh wie Wynfrith: für Habgier, ungerechtes Regiment, Bestechlichkeit. Ehe-
bruch, Putzsucht der Geistlichen und Frauen strafe der Himmel das Ui«i
(das A. mit Citirung des Gildas warnt) durch frühen Tod der Könige and
die Wikingerplage. Politische Wirren verleideten Alcuin die Heimath, die
er liebte und gerne belehrte; er hing da besonders an seinem Lehrer
Aelberht und Schüler Eanbald IL von York. Er war ein lehreifriger Schul-
meister, empfindlich gegen Tadel, ohne weltlichen Ehrgeiz, trot^ der Unttf-
handlung mit Offa kein Staatsmann, sondern von hohem Einfluss als Fiünk.
Rathgeber nur in Kirchlichem oder Persönlichem. Zur Datirung seiner
Briefe dienen von geschichtlichen Ereignissen Englands: die Verheenug
Lindisfame's 793. Eanbald's I. Tod 796, -älthelheard's Romreise 801.-
^A. Ebner, Die klösterlichen Gebetsverbrüderungen bis zum Ausgange
des Karoling. Zeitalters (Regensb. 1890), betrachtet die Confratemität im
Rahmen des kirchlichen Ritus, mit Benutzung von Ungedrucktem und ftoeh
Engl, (so Durhamer) Necrolo^en. Rein klösterlich tritt sie zuerst Ende des
7. Jahrh. bei Columbans Scoten auf, als Verbrüderung zwischen Bischöfen
und Aebten auf Synoden zuerst in England in der ersten Hälfte des 8. Jahrb.;
zu den Franken kommt sie durch die Angelsachsen, namentlich Bonifai mid
Alcuin, der 794 zu Frankfurt auf Grund seiner wissenschaftlichen Verdiewte
aufgenommen ward. VgL DZG V, 191; Hahn MHL 1891. 122; RQschr IV
299; EHR 1890, 006; Atb. 61X90, 318.
Wikinger. J. Taylor (NotQr 20X1190, 492): »Wiking* kommt von
wie. Bucht [so auch Deutsche Wbb.]. Nach W. G. Black (eb. 141191, 1^5)
Angelsachsen (F. Liebermann). 157'
t hierfür [?] die Aussprache von Wyk auf Föhr. ^ Dagegen Müllen-
f, Beovulf 95: Wikinger heissen lagernde, fest sich einnistende Ein-
her: auf Beute zog Urgerman. vornehme Jugend allgemein, Seeräuberei
achte auf Nord- und Ostsee seit mindestens 400. ^ F. Kluge, Nord. Ein-
(Paul. Grundriss I. 787), bezweifelt Nord. Entlehnung des Wortes. Er gibt
lange Reihe Nord. Lehnwörter im späten Angelsächsisch. Gegen 1200
iC die Nord. Sprache in England aus. Einzelne Gebiete sprachen um 1100
Nord -Engl. Gemisch [?]. Dänen und Norweger sassen in England und
aflussten .seine Sprache. ^ H. Zimmer, dessen kühne keltolog. For-
mgen die Nordischen Züge nicht bloss in Irland epochemachend erhellen
seit dem DZG V, 435 Angedeuteten reich vermehrt wurden, wiederholt
L 1891. 164 tjeine Ansieht, die Wikinger kämen bis 848 vom Hardanger-
l [dagegen u. a. Moeller, Altengl. Volksepos 1, 8: ^Hifredas* im Widsid =
Imünner überhaupt; F. Kluge a. a. 0. 790: Harsyssel in Nordjütland],
späteren seien Dänen aus Laland [?]. ^ D. K. Dodge, Old Danish and
lish (Modern lang, notes IV. 338): Engl. Wörter Dan. Herkunft. — ^J.
almer. The Scandinavian race in Britein, Tr. roy. soc. lit. V, 1889.
. C. Atkinson (Reliq. '90. 83): Field na nies auf „thorpe, thwait,
, toft. garth, holm, beck* gelten gewöhnlich als Zeichen Nord. Besied-
. sind aber recht oft neuzeitlich. ^ J. V. Gregory. The Northumber-
burr. Arrhla. Ael. 1889, 223. Die Guttural- Aussprache des R im North-
r. Dialect rühre nicht vom Dan. Einflüsse her. da sie den am meisten
isirten Grafschaften Lincoln und Norfolk fehlt, sondern, wenn sie über-
3t so alt ist, von den Angeln. — '^C. F. Keary, The Vikings in We-
1 Christendom 789—888 (91), schildert lebhaft und erschöpfend den letzten
ipf der Westeurop. Christenheit gegen das Heiden thum mit weiter Ge-
mmkeit, langjähriger Arbeit, genauer Kunde der Quellen und Oertlich-
»n, gesundem Urtlieil und philo80i)hischem Blick, behandelt also auch
frische und Engl. Mission und den Vikingerglauben (den er von früherer
hos-Periode zu wenig trenne). England erhält hier eine schöne Gesch.
»r Dänenzeit im Rahmen der allgemeinen Wikingerbewegung. Doch
; K. auf das Ende der Karlinger ausführlicher ein als auf die Brit.
In. Die ersten Vikinger-EintUUe geschahen 793 von Dänen. Diese
en anfangs der Küste entlang über Friesland theils nach Neustrien,
Is nach England und später nach Spanien und dem Mittelmeer. Ihnen
en erst, bald nachher, die Norweger (juer durch die offene Nordsee: nach
wird Irland von Norwegern verheert und scheidet dann Dubh-Gaill und
i-Gaill , d. h. schwarze und weisse Fremde. Deutlich sondern sich die
i Perioden des Beutezugs und der Besetzung der Flussmündungen, der
delsadem. Verf. identificirt. gegen Green, den Frieden zu Wedmore mit
erhaltenen Vertrarre Aelfreds mit Guthrum. Die Nordmannen hatten
-all den Vortheil der Offensive und des Ueberfalls, sie waren die besseren
tegen und Seefahrer. Sie allein unter den Germanen treten noch während
Bildung zu Nationen (nur die Süddänen heben sich schon national her-
ins Licht Europ. Geschichte. Ursache, Ausgangsort und Führemamen
Züge bleiben dunkel. Die Zähmung der Nordmannen geschehe durch
haftwerden, Privateigen und Christenthum. Karte, chronolog. und
158 Berichte und Besprechangen.
genealog. Tafeln sind beigefügt. So Dublin R. Apr. '91, 469 und dieDZG Y,
Bibl. 1435 angeführten Kritiken. — ®B. de Lagr^ze, Les Nonuands dam
les deuz mondes (Par. '90) behandelt die Züge des 9. — 12. Jahrb. bis Amerika
und Russland, ohne die Quellen neu zu durchforschen oder Sagenhaftes ab-
zusondern oder eigene Einzelheiten zu bringen, volkstbümlich mit guter
üebersicht; so RC '90, 207: RH 44, 216. — ?. The Vikings, Scot R. Jan. '90.
55, folgt Du Chaillu [vgl. o. p. 127], Rydberg, Worsaae, VigfussoD. —
**T. Tindall Wildridge, Northumbria: a repository of autiquities of
Northumberland , Cumberland, Westmorland, Durhani, Yorks., Lancas. and
the Borders of Scotland (Hüll, '89) enthalt laut Ath. 24VITI89, 254: Ro«
über Angl. und Dan. Könige Northumbriens ; C. S. Wake über Liddisdale;
Wildridge: 1. Misereres [Chorstuhlschnitzerei] in Ripon von 1489, z. TL
humorist. Thiergestalten : 2. Kinbaumböte, darunter die neue Ausgrabung zo
Brigg. — .1. C. Atkinson, Archl. R. I, 433; II, 199, sammelt aus Nord-York-
8.hire deutlich Nord. Ortsnamen, wie Odinberg, Thingwal, die (mit Aus-
grabungen und Sagen) Recht, Religion und Sprache jener Gegend im 11. Jahrb.
Dänisch erscheinen lassen. ^ ^J. 6. Starke, Scandinavian habits andcostoou
in Scotland, Tr. Dumfriess. antiq. soc. '87. ^ John Mackaj: Suther
land place names (Tr. Gaelic soc. Inverness 13, 43) lauten nur an der
Küste Nordisch, von den Norwegern, die hier vom 8. — 12. Jahrb. herrschten,
im bergigen Innern durchaus Gaelisch. ^ Südland ** wurde die Landschift
von den Norwegern in Caithness (das die Wikinger, weil es ebener ist, weit
fester ergriffen) und den Orkneys benannt. Wilhelm der Löwe vertrieb
die Skandinaven mit Hilfstruppen aus Moray und Galloway. Diese neoen
Besiedler sind die Ahnen der heutigen Murray bezw. Mackay. ^ W. Stoke?,
Old-Norse names in the Irish annals (Ac. 201X90, 248), verzeichnet alpb^
betisch die vielen Namen und einige Wörter, welche aus dem Nordisch«,
durch die Wikingerzüge nach Irland seit 795, in die Annalen von Boyk,
Inisfallen, Ulster^ des Tigemach, der Quatuor magistri und das Buch Ton
Leinster eindrangen. Auch für Irisch-Nord. G. vom Ende des 9. bis Anfang
des 12. Jahrb. ist diese zunächst philologisch wichtige Liste beachtenswertb.
Ferneres s. DZG V, 431 ff. ^ S. Bugge, Studien über die Entstehung d«r
Nord. Götter- und Heldensage ('89), weist der Berührung der Wikinger mit
Britannien und Irland im 9. Jahrb. die angebliche Beeinflussung der £<i^
durch christlichen und Griech. Mythus zu. Diese Hypothese nehmen an
W. Golther, Les mythes et les coiites des Germains du Nord (Moyen äge
'90, JM), und M. Brcal, Premieres influences de Rome sur le monde G«^
raanique (Jl. savants Sept.-Nov. '89, auch sep.; vgl. RH 42, 188). Dageg«>
lehnt sie im Ganzen ab [Mo]gk, GBl '90, 367, der aber die Achtung der
Wikinger vor christl. Religion und Bildung selbst belegt : König Cormak toi
Munster verstand Griechisch, Latein, Hebräisch [?]. Bugge fand in Skandia.
Texten Altirische Lehnwörter [R. Celt. XI, 496]. — E. H. Meyer, Völwpa,
will christl. Elemente in den Mythus des Nordens nicht schon damals, sßor
dem erst im 12. Jahrb. eindringen lassen. ^ B. Sijmons, Sigfrid, ZDPhü
24, 1. Die Nord. Nibelungensage wandere von Frankreich über Irland
zu den Skandinaven, nicht erst im 9. Jahrb. und sei keine späte NeuschöpfoB^
der Wikinger. ^ Vgl. o. p. 148 f.
Angelsachsen (F. Liebermann). 159
Aelfred. F. Lot, Geoffroi Grisegonelle (Romania 19, 389), möchte in
dem Däuenriesen Hethelulf, von dem Gotfrid (in den fabelhaften Gesta
cons. Andegav.) Frankreich befreit, eine Erinnerung an den AngeUächs.
König Aethelwulf sehen, der 855/6 in Frankreich war. ^ Simcox be-
handelt Aethelbald EHR July '87, 520. — Das Bruchstück der Hs. von
Assers Vita Aelfredi [vgl. DZG V, 72] weist Bradshaw, CoUected papers
467, dem 11. Jahrh. zu und hält ihre frühe Form Walliser Namen für einen
Gegenbeweis gegen die Annahme, sie sei erst damals gefälscht worden. —
W.Stubbs, WillelmiMalmesber. Reg. II,x:g^ macht auf Die taregis Aelfredi,
welche der Chronist von Worcester (Flor. Wigorn. ed. Thorpe I, 272) in
der Westsächs. Genealogie als Quelle citirt, aufmerksam. Vielleicht diese
verlorene Quelle diente Wilhelm von Malmesbury. Sie ist nicht identisch
mit dem Aelfred zugeschriebenen Fragmentum bist. Westsax. , das Wheloc
(wohl aus Otho B XI) hinter Beda druckte; dies reicht auch in der ältesten
Hs. bis zu Eadward dem Märtyrer. ^ A. S. Cook, Alfreds prayermen.
warmen and workmen (Modem lang, notes 1891, 347). Aelfred nahm die
Einschiebung in seine Boethiusüebersetzung von den drei für einen König
nöthigen Ständen vermuthlich aus einer Stelle der Patristik über die drei
Thronstützen «oratores, bellatores, laboratores", deren Benutzung Verf. nach-
weist auch in zwei späteren Angelsächs. Stücken : dem Anhang zu Aelfric's
Neuem Testament und einer Homilie bei Wulfstan ed. Napier 267. [Letztere
steht in besserer Form in Polity IV, bei (Thorpe) Ancient laws 307] —
**J. Steenstrup: Ottars Bericht an Aelfred über Walross- und Wall'isch-
fang in der Nordsee, Hist. tidskrift VI, II, p. 95. — 0. Hein, Altpreussische
W^irthschaftsgeschichte bis zur Ordenszeit (Zs. Ethnol. 1890, 146, 173),
trägt manches zur Kritik von Wulfstan's Reisebericht in König Aelfred's
Orosius bei. — M. H. Turk, The legal code of iElfred the Great. Ed.
with an introduction (Leipz. Diss., Halle 1890: nur Einleitung). Im Rahmen
der Schriftstellerei, nicht der Gesetzgebung, will dieser Philolog JClfred's
Gesetze betrachten. In der Bibliographie sammelt er tleissig auch ferner
liegende Ausgaben [dazu: Sammes, Brit. antiqua 1676; Kemble, Brit. Rev.
73; (Haddan and) Stubbs, Councils III; Thorpe erschien auch Folio]. Die
Hss. beschreibt Verf. ausführlich, doch ohne neue Ergebnisse. [Daas Otho
am gleichen Orte wie E entstand, folgt aus dem gleichen Inhalte nicht;
G scheint mir im 14. Jahrh. Canterbury zu gehören laut Kritzelei auf Fol. 42;
den Textns Roffensis nannte ich (inhaltlich) ^verfassf* zu Canterbury, nicht
.written*.] Mit Recht weist er B und H Einer Classe zu; er wird B, die
jüngste Hs., neben der ältesten drucken. [Ich plante früher, die Vorlage BH
herzustellen, werde aber nun columnenweise jede Hb. einfach abdrucken.] Da-
gegen leugnet Turk grundlos, dass Lambarde auH einer uns verlorenen, mit
der Vorlage des Quadripartitus verwandten, Angelsächs. Hs. schöpfte; er
beweist keineswegs, dass Lambarde den Broniton nur ins Angelsächsisch
zurückübersetzte und einige Worte, die er mehr bringt als andere Hm
aus Erklärungen des 16. Jahrh. nahm. Die Untersuchung der „phonologicfc
complexion of the mss.'* p. 25—9, bestätigt nur deren verschiedene Zeit-
alter; ans den Sprachvarianten auf die Entstehungeorte schliesst Turk nicht.
Ine's Gesetze betrachtet er mit Recht als integrirenden Bestandtheil des
I(j0 Berichte und Besprechungen.
Werks, der nicht etwa för Mercien durch Offa's Recht ersetzt ward und
von Aelfred nur Ueberschrift^n, nicht (wie ^Ethelberht's Recht) umarbeitende
Revision empfing. Ausser den bekannten Gründen dafür (Sondereinleitnng,
archaische Unordnung) macht Verf. geltend, dass JClfred Rechtsmaterien,
die in Tne folgen sollten, [meist] nicht behandelte. [Klingt nicht auch Ine'i
.Sprache älter?] Er vermuthet [ich meine, völlig grundlos], der Codex Lue*!
zeige mehr als zur Hälfte Zusätze nnd Nacharbeit durch Könige zwischen
Ine und Aelfred, trage also Ine's Namen nur zur Ehre des ersten Geseti-
aufzeichners. [Hätte dann Aelfred seinen Grossvater Ecgberht nicht nennen
müssen?] Literarisch und biographisch werthvoll ist der ästhetische Nach-
weis, der sich auf Vergleichung mit des Königs sonstiger Schriflstellerei
gründet, wie Aelfred vom Alten zum Neuen Testament, dam[i zur Gegen-
wart überleitete, auch hier sein Volk zu unterrichten trachtete, den z. TL
fremden oder veralteten Culturstoff seinem England gemäss änderte, um-
schreibend erklärte und übersichtlich ordnete. Doch überschätzt Verf. den
literarischen Wertli der Gesetze, wenn er sie für ein Recht«compendium aus-
gibt: so „incompetent* er damalige Richter halten mag — keine Frage, da«
sie dennoch die meisten Fälle entschieden, ohne Aelfred oder Überhaupt
geschriebenes Recht zu lesen. Eine unmittelbare Quelle, die genau Aelfred'«
Zehn Geboten entspräche, fehlt. Hinter Acta apostol. 15, 28 setzt Aelfred
Einl. 49, 5: «Was ihr wollet, dass andere Leut« euch nicht thun, thut ibr
das auch nicht anderen*, nach Hort wohl aus einem in alten Vulgata-
texten öfters begegnenden Zusatz. Bisherige Herausgeber führten (wohl mit
Unrechte die Worte auf Matthäus 7, 12 zurück, wie denn Aelfred dies Ensr
gelium bevorzugt [Am nächsten steht Tob. 4. 16.] Die Abfassungsieit
setzt Verf. richtig hinter die der Gregor-Uebertragung , da Aelfred in den
Gesetzen das Latein schon freier versteht und mehr literarische Uebong
verräth: Verf. nimmt als Jahr 890 und die Hedu-Uebersetzung als spät*
an [ohne Grund]. Im Einzelnen: Einl. 49, 9 ^thas* verstehe ich: .die folgen-
den*' und sehe kein Anakoluth. wenn das Komma hinter „het' fortfällt;
El. 49 Pr. zu „godum" bedarf es der Ergänzung »Gesetzen* nicht, wem
man das folgende ,,und* mit Koerner [und dem Quadripartitus] für »scilicet*
nimmt. — A. Dewitz, Untersuch, über Aelfred's d. Gr. Westsächs. üeber
Setzung der Cura pastoralis Gregorys. Bresl. Diss., Bunzlau '89. Verf. tfh
erst am Ende seiner Arbeit das gleiche Thema behandelt von Wack. vgl
DZG H, 464. Er verbessert bisweilen Sweet's Uebersetzung. Aelfred's Helfe'
Johann ist der Altsachse. Der König hielt sich eng ans Original, weil «f
ehrfürchtig den Gregor, der auch einfachen Stil schreibt, zu ändern rick
scheute, und das Buch praktisch, d. h. niederen Geistlichen verständlich bleib«
sollte. Das Verbrechen an Urias malt Aelfred p. 35 schwärzer, indem er
Urias' erwähnt als David's „agnes holdes thegnes" (durch Vasalleneid Ter*
bundenen Gefolgeritters). Statt der Urbes. die Moses .5, 19, 5 dem unabsicht-
lichen Todtschläger freigibt, setzt Aelfred 166: eine der »burga the toftith-
stowe gesetto eint** [im selben Sinn, wie er Gesetze (Einl. 13) II, Moses 21.
12 erweitesrt. — Es würde nun lohnen, systematisch zu ordnen, wasAdfred
au seinen Originalen geändert hat: daraus gewänne man für die Literatiur'
Gesch. die Anschauung des Königs, und für die Germanist. Alterthumsknnde
Angeleachsen (F. Liebermann). 131
anchen als Quelle willkommenen Satz.] — W. C. Plenderleath, White
orse jottings (Wilts. archl. magazine Julj '90, 57), will Aelfred's Zug von
'8 localisiren und in den im Rasen ausgeschnittenen Pferdezeichnungen
•flsen Siegeszeichen erblicken. — Einen Englischen Aesop, übersetzt von
. Aelfred, citirt Marie de France als Quelle. ®J. Jacobs, The fahles of
38op, meint, sie verwechsele den König mit Alfredus Anglicus, der Philo-
phisches aus dem Arab. ins Latein übertrug; dies lehnt ab L. Sudre,
^mania XX, 294 [setzt jedoch diesen Alfred um 1270, um mehrere
enschenalter zu spät, an].
901-1066. Japhet (Notes Qu. 7IT91, 103) versucht die Abstammung
^8 Historikers Aethelweard von K. Aethered I. darzulegen. — J. Zupitza,
Le Romanze von Atheisten (Engl. Stud. 13, 331; 14, 321), druckt dies
edicht neu aus der einzigen Us. (Cambridge Caius Coli. 175 vom Ende des
l. Jahrb., die auch die Engl. Epopöen Richard L und Beves von Hampton
ithält). Es zeigt die Sprache des nördl. Mittelengland um 1350. [Das
arlament als höchstes Lords- Gericht, London- Bridge, London als Eönigs-
eaideuz, ein Int^rdict über England und eine Excommunication des Königs
1 Angelsächs. Zeit zu verlegen, ward nicht vor etwa 1250 möglich.] Das
^erk folgt einem Französ. Roman [zur Feuerprobe wird , wider Englisches
lecht, die Flamme durchschritten], stützt sich nur selten auf Gesch. oder
cht« Sage [bei Malmesbury] und lehrt für Aethelstan's Gesch. nur, dass
lie Englische Nation dessen Namen noch lange feierte. — ^£. D. Green,
rhe Site of the battle of Brunanburh, Tr. roy. soc. lit. V, 1889. — Der
lort besiegte Dänenfürst Olaf Cuaran, der dann lange zu Dublin herrschte,
ward 943 vom Erzb. von Canterbury getauft. Da nun, meint Zimmer
66a 1891, 154, Armagh, welches den Primat über Irland erstrebte, hindern
wollte, dass Canterbury, wo sich Bischöfe für Dublin und Limerick bis zum
12. Jahrb. weihen Hessen, hierarchische Gewalt über Irland gewinne, so
^and es, in Fortsetzung früherer Fälschungen, Patrick habe die Dubliner
I^en bekehrt. [? Canterbury beanspruchte im 11. Jahrb. keine Hierarchie
über Dublin im Besonderen (laut Anselmi epist. IV. 116; UI, 72), sondern
^w einen Patriarchatus Britanniarum, ohne Beziehung zu jener Taufe.] —
T. Gottlieb, Mittelalt. Bibliotheken, berührt u. a. (laut Traube,
WschrKlPh 1891, 507) die K. Aethelstans. — Ebert, Lit. des MA. III, 499,
^^^handelt den Latein. Dichter Wult'stan und Aethelwold und Dunstan,
die Kirche und Literatur [nach Gallischem Muster] umbildeten, mit
^en Biographen. [Zu Dunstan hätte Stubbs' Ausg., Rolls ser. 74, be-
^Qtzt werden sollen.] Bridferht, den Commentator Beda's, trennt er von
^tans Biographen B mit Recht. Bd. III, 507 geht Ebert auf Aelfric, die
8^tL Prosa des 11. Jahrb. (öfters mit neuer Angabe von Quellen) und die
6edichte (in den Annalen und ,Byrhtnoth's Tod**) ein. — E. Mac Culloch
(Ä.trad. pop. '89, 407): Le folklore de Guernesey erinnere sich noch, dass
Serzog Robert beim Versuche, Cnut in England anzugreifen, auf Guemsey
^erte, und führe darauf den Namen Lancresse zurück. — Die Hs. der
Oesta Cnutonis, einst Hamilton, dann Berlin gehörig, ruht nun im British
inii«. Nr. 33241; vgl. DZG V, 420,i . — Auf Cnut zurückgehende Gesetze findet
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. H
162 Berichte und Besprechungen.
im Witherhig-Recht K. v. Amira (Paul, Grundr. II, 2, 90). — «Taranger,
D. Angelsaksikse kirkes indflydelse paa d. Norske 1891. ^ K. Maurer, Zur
Norweg. G. DZG II, 444, behandelt Liturgien in natal. 8. Olavi mart, 29. Juli
[vgl. Warren, Leofric missal 271, 274]. — W.Hunt, Harold I und Har-
dicnut (im Dict. of nat. biogr.), vereint eigene Forschung mit verständigem
Urtheil; ausfuhrlich behandelt ders. eb.: Harold II. — E. Langlois, Mat
fran9ais de Rome (Not. et extr. des mss. 33, 2, 10), druckt aus Ms. Reg.
Christ. 489: Anfang und Ende der Vie de s. Edward (einer Uebersetxnng
der Vita von Aelred), von der Luard, Lives of E. the Confesaor 384, ein
Mittelstück brachte. — Petri Damiani Disceptatio synodalis (ed. L. v. Heine
mann, Mon. Germ.. Lib. de lite imper. et pontif. I, 91) nennt Graf Gerhard
[von Galeria] gebannt auf Nicolaus' II. Synode [April 1061], u. a. weil er
„ducem et archiepiscopura Anglorum, quos a B. Petri liminibos redenntes
invasit. spoliavit et usque ad mille Papiensis monetae libras appendentia
rapuit.* Hrsg. bezieht dies mit Recht auf Ealdred von York und Earl
Tostig von Northumbrien . deren Beraubung eine Tagereise von Rom die
Chronik der Erzb. von York (die Th. Stubbs vorlag) meldet (ed. Raine.
Historians of York II. 346) neben anderen Engl. Quellen bei Freeman. Nor-
man conquest II, 457. — A. D. H. Leadman, The battle of Stamford-
bridge, Jl. Yorks, archl. assoc. 42 ('88—90); nach Ath. 12Vn90, 69 ohne
neues Ergebniss. — C. Oman, Ac. 7III91, 230, behandelt die Engl. Bewaff-
nung bei Hastings. Die Engländer trugen Schilde, waren zur Hälft« leichte
Truppen ohne Axt. Die Uebrigen trugen die Dänische Schlachtaxt: diese
handhabte man mit voller Kraft im Handgemenge nur mit beiden Händen,
konnte dann also den Schild nicht gebrauchen. — Die Legende, dass Ha-
rald IL noch unter Heinrich I. lebte, erzählt auch die Jatvardar [Ed-
ward's d. Bek.] Saga, ed. Vigfusson, Icelandic sagas I, xvj.
Wales und England im IL Jahrhundert. A. N. Palmer [s. DZG
V. 448, 454], Welsh Settlements, east of OflVs Dyke during the 11. cent
(Cymmrodor X, 29). Mercische Wrekin-Anwohner besiedelten seit dem 9. Jahrb.
die Dee-Mündung: um 1000 war alles östlich vom Offas-Graben anglisirt
und Ortsnamen, selbst westlich bis um Bangor herum , sind seither Eng-
lisch. Allein im Anfang des 11. Jahrb., nachdem Englands Ausdehnungs-
kraft von den Dänen geschwächt war, fluthete das Keltenthum zurück bi»
etwa vier Meilen östlich vom Graben (der erst nach 8 Jahrhunderten vi^
der Englands Grenze wurde). Epoche macht für diesen letzten Voisto»
der Brythonen gegen die Germanen der Walliser Einbruch um 1055: dem
König von Wales half da der verbannte Herzog von Ostanglien, Aelfgtf-
So hatte Broxton in Cheshire noch unter Edward dem Bek. Engliwlie
Grundbesitzer, lag 1086. wohl durch Walliser Verheerung, wüst und ward
kurz darauf, vielleicht auf Wunsch Normann. Oberherren, (und blieb bi»
1400) Nordwallisisch. Edward der Bek. verlieh das rekeltisirte Bangor an-
fangs Gruffydd ap Llewelyn, dann dem Bisthum Lichfield: der AngelsÄchs-
Staat benutzt« auch hier die Kirche zum Puffer gegen die Walliser. !)*•
mals etwa theilte sich das Kirchspiel in ein Kymr. Commote, das so D®*
bigh gehört und ein Sachs., in Flint. In dem einst ganz Englischen ShrDp-
Angelsachsen (F. Liebermann). 163
shire wurden Pimhill und Oswestry in Sprache und Blut wieder Kymrisch,
obwohl sie England staatlich unterworfen blieben. Heinrich II. und Johann
verliehen Ellesmere dem Fürsten von Nordwales, und die also damals
Kelt. Herrschaft zählte noch 1S41 zu Wales und kam erst unter Heinrich YIII.
an Shropshire zurück. Oswestrj unterstand auch kirchlich dem Walliser
Bisthum St. Asaph, und der Grenzbaron von Oswestry, freilich seit der Er-
oberung Normannisch, übte Kelt. Rechte über seine Hintersassen: diese
zahlen für die Erlaubniss, ihre Töchter zu verheiratheu; und müssen, für das
Recht ihr Vieh bei Feindesgefahr in die Herrenburg treiben zu dürfen, des
Barons Hunde und Jäger beköstigen ; noch 1302 gibt es da Familiengrund-
besitz, ohne Erbfolge des Erstgeborenen. Ja, selbst dortige Normann.
Rittergutsbesitzer, wie die Barone von Malpas, kymrisirten sich theil weise
durch Heirathen seit Ende des 12. Jahrb., laut Urkk. des 14. Jahrh. Bis
ins 19. Jahrh. sprach das westl. Shropshire Wallisisch. — Eine methodisch
tadellose, fleissige und scharfsinnige Untersuchung! Vgl. Antiq. 19, 224. —
W. J. Andrew, Pedigree [Stammbaum] of Griffith ap Llewellyn,
prince of Wales 1039—63, Notes Qu. 9VIII90, 103. — G. Paris' Annahme,
dass Walliser Dichter vor Angelsachsen im 11. Jh. Lieder über Arthur
sangen, scheitert, nach H. Zimmer GGA 1890, 785, an dem Hasse und
gerade seit 1063 wieder heftigeren Kampfe zwischen England und Wales.
AngelsftchB. Recht. AllgemeineB» Quellen» Sprache. R. v. Gneist,
Die Entwicklung der Engl. P arl am ents Verfassung (v. Holtzendorff, Ency-
clop. der Rechtswiss. I, 5. Aufl. 1890, p. 1379); I: Angels. Grundlagen [kür-
zester (und daher allzu schemat.) Abriss aus Gneist's Engl. Yerfassungsgesch.].
— °J. M. Stearns, The germs and developments of the law of Eng-
land, embracing the Anglo-Saxon laws from the 6. cent. — 1066. New- York
1889. — *Z. Ross, AngloSaxon law from 450—1066, in Glasgow jurid.
soc. 1887 [nur vorgetragen?]. — üeber ^E. Boutmy's Constitution
(s. DZG III, 213) handelt Riv. sc. giurid. 8, 88. Das Buch ward übersetzt:
(E. B., The Engl, const., transl. J. M. Eaden ; with introd. by F. Pollock 1891)
und von Pollock gerühmt wegen des neuen gesellschaftlichen und wirth-
schafl). Gesichtspunktes. B. weigert sich, die Engl. Verfassung als rein
rassenhaft, das Engl. Volk als nach der Krisis von 1066 zur früheren Iden-
tität zurückgekehrt zu betrachten. — ^'Hosmer PZG V, 426) behandelt
laut Ath. 71191, 184 für Schule und Volk die .^ Freiheit von inception bis
present condition* auch in Englands Tochterstaaten und Colonien. —
*M. Rau^ German. Alterthümer in der Angelsächs. Exodus [Gedicht etwa
deeS. Jahrh.], Lpz. Diss. 1890. — Ferneres DZG V, 425 f. — H. Brunn er,
Ueberblick über die Gesch. der Französ., Normann. und Engl. Rechts-
quellen, in Holtzendorff, Encycl. der Rechtswiss. (5. Aufl. '89) p. 303.
Vgl. Maitland, Law QR Apr. '90, 218; DZG II, 462. — K. v. Amira in
H. Paul, Grundriss Germ. Philol. U, 2, 1889, p. 52 f., 57 berichtet über
die Angelsächs. Rechtsquellen zwar in gedrängtester Kürze, aber mit meh-
reren beachtenswerthen Bemerkungen. Zu den „Rechtsalterthümem* (eb.
103—200) vergleicht er überall Angels. Einrichtungen, stets auf der Höhe
der Wissenschaft, mehrfach mit neuem Ergebniss. «-E. Sievers (Paul und
164 Berichte und Besprechungen.
Braune, Beitrr. z. G. Dt. Spr. 1887, 174) verzeichnet Spuren Altkent. Sprache
in den nur durch den Textus Rofifensis vom 12. Jahrh. überlieferten Gesetzen
Aethelberht's , Hlothar's und Wihtred's. — Die Lex Angliorum gehört
nicht zum Rechte Englands; vgl. neuerdings R. Sehr öd er, HZ 65, 310. •-
Ders., Deutsche Rechtegesch. 611, bezeichnet das Frank. Recht, welches
mit der Normann. Eroberung England ergriff, als Ribuarisch-Karolingisch.
das Sal. Elemente nur aufgenommen hatte. — G. Neilson^ Mediaeval
words (Notes Quer. 41V91, 261) verzeichnet, namentlich aus Schott. Paria-
mentsacten, eine Reihe von Rechtsausdrücken, besonders des späteres
MA. Aus Angelsächs. Recht erklärbar sind u. a. : flot, hiredman, inborh.
manbote, reflak, utborh, woh.
Landbesitz; Dorfgemeinschaft. Aug. Meitzen, Volkshufe und
Königshufe in ihren alten Massverhältnissen (Tüb. 1889), begründet nnd
zeigt als den Deutschen gemeinsam die Idee, Steuern über ganze Staaten
nach der Hufe zu vertheilen. Wie überall, wo Germanen kolonisiren.
brachten die Angelsachsen die Hufenverfassung als Grundkataster nach Bri-
tannien. Sie ist uralt volksthümlich , nicht durch allgemeine Anordoong
oder gar Herrenbefehl geschaffen. Das alte Feldmass der Volkshufe b^
zeichnet je nach Oertlichkeit eine verschieden grosse Fläche, wogegen die
Königshufe etwa 49 Hektar, die Virga regalis 4,7 Meter misst Wird auch
England nicht unmittelbar, nur zweimal, erwähnt, so mag diese Unter
suchung doch vielleicht zur Erklärung der freien Dörfer und ungleich grosses
Hiden neben Grossgütem und Hiden bestimmter Fläche beitragen. [Hi[gi]de
ist aber nicht mit Haut identisch]. «- ^J. B. Pearson. On the size of the
acre in early times, Cambridge antiq. soc. '87. — J. B. Nordhoff, Haus,
Hof, Mark und Gemeinde Nordwestfalens im histor. üeberblicke (Stuttgart
1889) vergleicht älteste Engl. Wirthscliaft und Gesellschaft S. 9^ 10^ 27', 90*
[sollt« aber nicht Angeln mit Engern verbinden]; vgl. DLZ '90, 390.—
**Fu8tel de Coulanges, The origin of property in land, transl. by H.
Ashley, with introd. on the English manor by W. J. Ashley 1891. ["A.
leitet das Grossgut, wie Fust^l und Seebohm, von den Römern her; SatB
13V191, 728.] — ^G. L. Gomme, The village Community, with special
reference to the origin and form of its survivals in Britain (Contemp. scioi«
ser.) 1890, mit Karten und Plänen. Besonders Volkskunde und Vergleichnng
des Rechts der Arier, Semiten und Wilden ergebe dfe Dorfgemeinschaft ak
eine nicht bloss wirthschaftliche Einrichtung historischer Zeit; sie sei tÜter
als der Staat, eine der Durchgangsstufen der allgemeinen Menschheits-
geschichte. Jn Britannien entfliesse sie der Stammesreligion Nichtarisrber
Iberer [?]; diese (die auch in Gräbern, Erdbauten. Typus, Volkskunde Bri-
tanniens deutliche Spuren hinterliessen) wahrten unter Kelten-, Römer- und
Germanen-Herrschaft weiter als Ackerbauer und Arbeiter die Gemeinacbaft
am Boden, freilich unter einem Obereigenthümer. Der Angelsächs. Tun seiabo
nicht, wie Seebohm an dem einer Villa ähnlichen Hitchin erweisen wollte,
ein Römerrest; vielmehr verschwinde die Villa mit den Römern; und manches
Dorf zeige Spuren des Taciteischen Gemeinbesitzes Freier am Land. — C
V. Langlois, RH 46, 138 lobt die (nur manchmal etwas wirret Herbei-
Angelsachsen (F. Liebermann). 165
bringnng vieler Thatsachen und feiner Beobachtungen, findet Gomme*8 An-
ncht überkühn, vag, vielleicht nicht haltbar und mit theilweise nichtigen
Gründen gestützt; gegen Römischen Ursprung des Manor, eines Dorfs mit
Nutzung ungetheilten Landes unter herrschaftlichem Eigen thümer, und für
eine ursprüngliche Freiheit Besitzgleicher mache G. richtig geltend, dass die
Villanen noch unter dem Feudalismus Versammlungen unter freiem Himmel
zu Rath und Gericht, und ein Recht auf ihr Land liatten, welches Roman.
Juristen [seit dem 12. Jahrb.] vergeblich dem Herrn allein zuzusprechen
versuchten ; L. leitet seine Kritik mit einem klaren Ueberblick über neueste
Theorien von der Herkunft der Dorfgemeinschaft ein. Zur Kelt. Aristokratie
über nur halb unfreie Präarier vergleicht er d'Arbois' Nachweis, dass auch
in Gallien die Adscripti glebae Domanium utile behielten, wo der Herr das
echte Eigen am Land erwarb. Vgl. Ac. 15in90, 186; L. T. Smith, Antiq.
June '90, 258. ^ L. Gomme, The village Community at Aston and
Cote in Oxfords., Archl. R. I, 29. Noch 1657 besitzen die »Sechzehn** von
Aston genau 16 Hiden zu je 4 Virgaten, verordnen (auch Geldstrafen, Pranger
und Tauchstuhl), setzen Beamte^ verloosen Wiesen , genau wie (so klagt der
Gutsherr, der sich das Dorf unterwerfen möchte) anderswo das [patri-
moniale] Gericht des Barons*. Aus den Sechzehn worden 4 Grasvögte ge-
wählt, die Aston, als Submanor, im baronialen Obergericht Bampton ver-
treten. Die volle Bauemversammlung findet im Freien statt, am Kreuz mitten
im Dorfe; dort Verordnetes bindet die Einwohner. Die Sechzehn stellen
jährlich 4 Bullen während der Weidezeit auf die Gemeinweide und erhalten
für jede dort weidende Kuh eine Gebühr. Für dos Recht des „Herrenstierb**
hat man also ohne Noth einen Ursprung ausserhalb der Dorfgemeinschaft
gesucht. Die Fluren heissen Heuvogt«heim , Wasser vogtsheim u. s. w.: als
jeder Beamte führt Germanischen Namen und erhält Land, nicht Geld, als
Sold. Die Sechzehn verwalten femer Gemeindeland z. Th. für die Orts-
kasse, z. Th. für öffentliche Arbeiten. Obwohl 1657 schon das Yardland
(Virgata), und nicht mehr die Hide, die Besitzeinheit bildete, sieht Gomme
in den Sechzehn die Spur der einstigen Besiedlung durch Ein Ge-
schlecht von 16 Gruppen-[Familien]-Eigenthümem je einer Höfstelle. Das
Sechzehner- Gericht bestand noch 1848. Der Inhaber jedes Yardlands
ursprünglich jeder HofbcHitzer) besitzt 20 Aecker auf der Gemeinflur,
i auf der Gemeinwiese und darf 8 Kühe (oder 4 Pferde) und 16 Schafe
inf Gemeinweide treiben. Noch 1577 bestand jedes Yardland aus einem
[3flndel über die Flur hin verstreuter Ackerstreifen. G. beschreibt auch die
iViesenverloosung. Mit Recht erblickt er hier den Rest freier Augelsächs.
Dorfgemeinschaft. Dass sie archaisch erhalten blieb, dazu wirkten zu-
sammen die Lage im Walde, ohne Strassen, die Ausschliesslichkeit des Acker-
t)aQ8, endlich der Bauern Sieg über den Versuch des Manorherm sich das
Dorfrecht zu unterwerfen. Und ein solcher Sieg über Juristenrecht war ge-
wiss eine Ausnahme. So steht zu vermuthen, dass manche ^^päter hörige
Dorfgemeinschaft einst frei war. — Ders., Chippenham asavillagecom-
nmnity, Archl. R. I, 102. Ch. sei ein Beisjnel eines Ortes, der ohne Herrn,
als freie und unabhängige Genossenschaft Land besass und sich selbst regierte.
Da eine Rom. Niederlassung nicht vorhanden war, und zur Britischen die
\QQ Berichte und Besprechungen.
Wiltsetas ohne Beziehung blieben, so darf das Dorfrecht als Germanisdi
gelten. [Die Deutung des Namens als .Kaufmannsheim*, Marktort, scheitot
sprachlich an dem pp, nachweisbar in Ann. Anglosax. 878 und Aelfred*«
Testament, welches Kürze des Vocals beweist.] — W. Money, Lot meads
and commonable lands (Archl. R. Dec. *89, 344), druckt Protokolle Ober die
alle 5 Jahre wiederkehrende Yerloosung des Bodens unter den Grundeigen-
thümem im Rittergut Sulhampstead-Abbot« bei Reading, wie sie bis Ende
vor. Jahrh. bestand. Mehrere Kirchspiele hatten Eine Gemeinweide. Die
Eintheilung des Bodens des nahen Newbury, je nach der Bewirthschaftnng, die
er erlaubte, wird genau beschrieben; sie erscheint von der Angelsächsischen
wenig verschieden. — J. Taylor. ,Land* [Notes Quer. 9VIII90, 113],
früher ^Terra*, heisst in Nordengland meist ein Stück Boden. 1—2 Ruthen
lang und breit Eine Anzahl Terrae, in Gemenglage mit denen des Nach-
barn, gehörte zu jedem Hofe, zerstreut durch die (meist 3) Felder des Borfee.
9 (Klein)lande machen in Yorkshire ein Grossland = V^ Gxgang nach dem
Grosshundert in einem Dreifelderdorf. — ^Sir Fred. Pol lock, The English
manor, in »Oxford lectures" '90. — Sir F. Pollock, Das Recht des Grund-
besitzes in England [s. DZG II, 213], übs. v. E. Schuster (Berl. '89). Die
Uebersetzung ist trefflich gelungen, wie da.« nur einem Fachmann möfrlidi
war (der Die bürgerl. Rechtspflege in England '87 veröffentlichte). Im Vor-
wort zeigt Seh. die verfassungsgeschichtl. Wichtigkeit des Stoffs: hier erhellt
die Gebundenheit des Einzelnen durch den Staat, der Sieg der Gewohnheit
über das Gesetz. Der Verf. hat zahlreiche Nachträge, über die Geseti-
gebung bis '88, zugesetzt: neueste Literatur, auch Deutschen Rechts, wird
bisweilen verglichen, besonders in den Anmerkungen, von denen [nicht er-
kenntlich ist wie] viele vom Uebs. herrühren. Bei Citaten Kemble's und
Seebohm's hätte das Vorhandensein Deutscher Uebersetzungen erwähnt wer
den sollen. Technische Ausdrücke sind meist mit Recht beibehalten; leider
nicht immer: so wird nicht jeder Deutsche »gemeines Recht* als Common law
verstehen. Allein „laws, der [!] Statute of, survey, Black death, James* liessen
sich verdeutschen. St. PauFs erfordert für Nichtbriten den Zusatz ,zu Lon-
don". 260,1 lies 8ten: 269,8 v. u. fehlt: zu widersprechen; 8* vertausche
real und personal. Den Index wird mancher voller wünschen. Vgl. Ehe-
berg, DLZ 1891, 100. Wesentliche Ergebnisse zieht hieraus E. Elfisch,
Rechtsverhältniss des Grundbesitzes in Engl., Voss. Ztg., Beil. 23III90. -*
Von Fr. Seebohm, The English village Community erschien H. Aufl. '90.
— E. Werunsky zieht MIÖG VII. 665 ausführlich aus: Fr. Seebohm,
Die Engl. Dorfgemeinde, übs. v. Th. v. Bunsen, Heidelb. '85. Mit Recht
I?] schliesse Seebohm, dass die Dorfgemeinde zu Ines Zeit schon hörig war.
und stelle im einst Römischen Deutschland die ländlichen Verhältnisse der
Römerzeit und des früheren MA. in ununterbrochenen Zusanmienbang.
Gap. VIII sei Seebohm's Glanzpunkt. IX schwächer, wo die Grundlage des
Fronhofs im German. Besitz von Leibeigenen gefunden wird. Wer. tadelt
mit Recht, dass Seeb. aus Tacitus Germ. 16 Hofsiedlung der Häuptlinge und
Freien und Dorfsiedlung ihrer Leibeigenen herausliest, und findet unbegribidet
die Erklärung Engl. Ortsnamen auf -ing durch Alemannen-Siedlung unter
Römerherrschaft. Wer. meint, die Angelsachsen fanden in Britannien Drei*
AngelBachsen (F. Liebermann). 167
felderwirthschaft [?] und Leibeigenschaft vor und behielten sie bei. — lieber
das nicht auf Weiber vererbliche Stammgut Ethel, über den Cotsaeta,
den Häusler mit Garten ohne Acker, im Gegensatz zum Hufner, und über
den Squire im Gegensatz zum Ritter vgl. R. Schröder, Deutsche Rechts-G.
p. 819; 430; 459. — F. W. Maitland, The sumames of English villages,
Archl. R. 1889, 1. Wieso besitzt die Ortschaft (Dorf, Kirchspiel) in histo-
rischer Zeit kein eigenes Gericht (sondern höchstens eine Versammlung zu
Zwecken der Ackergemeinschaft), und ist das Hundert die niederste Körperschaft
mit Gericht? Das vorhist. Hundert versah vielleicht beides, Recht und Wirth-
schaft, m. a. W. Hundertschaft und Ortschaft fiel zusammen, bis Ortschaften
mit kleinerem Bezirk und Beruf aus jenem herauswuchsen. Denn nachweis-
lich war erstens mancher Ort so gross wie heute manches Hundert, beson-
ders im Südosten, zweitens zeig^ der unterscheidende Zusatz zum sonst
gleichen Namen benachbarter Ortschaften, dass diese aus Einem Dorf er-
wuchsen. Jener Zusatz (z. B. Alt- und Neu- oder Königs- und Bischofs-)
nennt bisweilen die Herrschaftsfamilie, so die Bassets; da diese erst im
12. Jahrh. gross wurden, auch im Domesdaybuch noch Ein Name die heu-
tigen zwei Orte deckt, so erfolgte die Spaltung in mehrere Dörfer erst im
12. Jahrb., anderswo nachweislich erst im 13. — SatR 25X90, 487 ent-
wickelt aus M. K ovale vsky's Tableau des origines et de T^volution de la
famille et de la propriet^ (Stockh. '90) die Gesch. der Russ. Dorfgemein-
schaft und Grundbesitz-Ausgleichung. Diese spreche gegen die Theorie, dass
ier ähnliche Zustand in England aus der Sklaverei stamme. Die Aecker-
rerloosung z. B. ist in Russland eine frühe Sozialist. Umwälzung gegen den
Versuch des Individualeigens an Land. Eine deutliche Dorfgemeinschaft in
Sordbritannien biete Newton-upon-Ayr. — Ueber das Flur System vor
ien Angelsachsen vgl. DZG V, 448.
Hnndred. Rape. E. Peacock (Notes Quer. 14IT91, 125): In Lincoln-
ihire sind jetzt 24 Wapentakes und 7 Hundreds. Auch der (amtlich?) als
flundred bezeichnete Distrikt Lawress, einst Lauiris, gilt an Ort und Stelle
ils Wapentake. — Fr. Em. Sawyer, Sussex Domesday studies; I: TheRapes
Archl. R. I, 54). Diese 6 Bezirke seien (wie schon Palgrave behauptet)
Jrst von den Normannen eingeführt; der Name bedeute, wie Isländisch
hreppr, Land durch Messseil eingetheilt. Dafür spreche die nicht der Natur
folgende, geradlinige Begrenzung, und die Benennung nach den unter den
Angelsachsen noch unbedeutenden Hauptstädten; endlich beweise die Pflicht
der Gutsbesitzer zur Burgwacht, die später zur Schlosssteuer wird, militär.
Entstehung der Rapes. [Der Beweis ist keineswegs zwingend. Bramber
ißt falsch erklärt, der Name begegnet für den Fluss schon in meinen
»Heiligen Englands* II, 48.] — J. H. Round, The Sussex rapes, Archl. R.
I, 229 f. Gegen Sawyer spricht 1. Analogie; die Normannen theilten sonst
nie in England neu ein und haben in Normandie keine Rapes [soweit auch
Howorth]; 2. ihre Rittergutsgrenzen decken sich keineswegs mit denen der
Rapes; und Domesday scheint bisweilen Angelsäcbs. Steuerfreiheit mit »foris
rapum* zu verbinden. — H. H. Howorth, eb., glaubt an Skandinav. Ur-
sprung. [Ohne Beweis. Das Wort spricht eher fiir Angelsäcbs. Entstehung:
170 Berichte und Besprechungen.
der Wale gilt, gleichen Amts rang wie jener sechshjndige haben, ako,
was nur bei letzterem, dem erst kürzlich in's Königsgefolge Aufgenommenen,
erwähnt wird, ebenfalls mit 5 Hiden ausgestattet sein [?]. Die weite Aus-
dehnung der Thegnas seit dem 9. Jahrh. erkläre sich 1. durch Erblichkeit,
2. durch Aelfred's Heeresreform. Letztere bleibt unklar: wahrscheinlich
theilte er, ähnlich wie später Knut die Hauskerle, die Thegnas ein in
Bezirkscompagnien [?] mit einer Burg als Mittelpunkt, wo sie ihren Dienst
ableisteten [?]. Solche Eintheilung veranlasste vielleicht [?] Malmesbnrj*«
irrige Erzählung, Aelfred habe England in Hundert- und Zehntschaften
gegen die Feindeseintälle eingetheilt; und dazu stimmt Assers Nachricht
von den 3 Ministri-Cohorten, deren jede einen Monat bei Hofe, zwei zu Hans
blieb. — E. Hermann, Noch ein Wort überMithio; eine rechtsgeschichtl.
Studie (Lpz., '90). Verf. versteht p. 46 in Ine 50 richtig „inhiwan* nicht bloss
als Hausgenossen [ich übersetze Gutsinsassen. Unter dem Straf satz, der dem
Herrn bei regelmässiger Fürsorge über seine Unterthanen (d. h. wenn die
Sache Überhaupt nicht vor's öffentliche Gericht kommt) zusteht, scheint mir
die Wette an ihn als den (patrimonialen) Richter gemeint]. Eine unter
Scheidung zwischen Inland- (Domänen) Bewohnern und «Folklandleaten*
finde ich in Ine nicht. Und der Northumbrer, der unter einem Grundhemi
Land besitzt, braucht keineswegs ein „Folklandbesitzer" (p. XI) zu sein:
auch könnte diese von Wessex weit entlegene, von Ine über 3 Jahrhunderte
getrennte Quelle schwerlich hierfür zur Erklärung dienen. Die Verbindung
von hrof (Dach), gerefa und Graf. p. 34, ist verfehlt. Legalis in Edward
Conf. 23 ist nur rechtsfähig. Der Gegensatz von Inland (p. 45) ist Gafol-
(gesetjland, d. h. zu Pacht ausgethanes (keineswegs Folkland), und beides
zusammen, nicht bloss die Domäne, ist Bokland. Der Geneat in Rectito-
dines 2 ist kein ^ freier ritterlicher Dienstmann'', p. 54 (vgl. Larking,
Domesday of Kent 331*), worauf wohl Verf. verfiel durch Ine 19; auch ist der
Cotsetla kein Freier, p. 62.
Stadt. Gilde. R. Sohm, Entstehung des Deutschen Städtewesens
(Lpz. 90), p. 35 f., führt die Gesetze Aethelberht 3 ff.; 8; 10 an fiir die
neben der ordentlichen Composition dem König zu zahlende Bannstrafe bei
einem Verbrechen in der Nähe des Königs; Ine 6 (wiederholt Grith 15) straft
peinlich den Burgfriedensbruch, wenigstens den schweren, in des Königs
Hause, ohne Rücksicht ob dieser anwesend war, und weicht damit früh
vom ursprünglichen Rechte ab. — ^G. E. Fellows, The Anglo-Saxon towns
and their polity; Diss. Bonn 1890. — T. W. Shore, Early boroughsin
Hampshire (Archl. R. Nov. '89, 286). In Britische Zeit reichen die Wesfcr
Sachs. Städte, wie Winchester, Southampton, hinauf: die Angelsächs. Ge-
meinde übernahm Keltische Erd werke; und da nach ihnen manche Hundert-
schaft heisst, so bestand vielleicht auch diese Eintheilung, dem Walliser
Cantred entsprechend, schon vor den Sachsen. ^Max Pappenheim,
Ein Altnorweg. Schutzgildestatut (Breslau '88), hält p. 128 eine Beein-
flussung des Norweg. Gildewesens durch Engl. Vorbilder zwar im Einzelnen
für denkbar, aber weder für erwiesen, noch auch für nöthig anzunehmen,
da die Factoren im Norden zur Entwickelung der Gilde ausreichen, üebrigens
Angelsachsen (F. Liebermann). 171
hält er fest, die Blutsbruderschaft sei der Kern der Gilde [?], diese nehme
das ursprünglich heidnische Opfergelage nur in sich auf (p. 11). Ein Alder-
mann, der der Dänischen Gilde vorsteht, aber in jenem Norweg. Statut min-
destens nicht erwähnt ist, sei möglicher Weise vom Ausland übernommen;
p. 69. — ^E. R. A. Seligmann, Two chapters on the mediaeval guilds
of England (Publ. of the Amer. economic assoc, Baltim. '87). ^ J. B. Bone:
Borsholder (Notes Qu. 10191, 38), von Borhes ealdor, Burgschaftsvorsteher,
begegnen um 1570 in Kent, wofür die Westengländer Tithingman sagten.
Und noch heisst Dumb (stummer) borsholder eine mit Kragen und Binde
angeputzte Amtskeule,, die bei (vielleicht nur noch komischen) Versamm-
lungen auf dem Tische liegt. — G. New man, Kentish note-book (citirt ebd.
31191, 98), kennt in der Sakristei zu Wateringbury bei Maidstone einen noch
im Anfang des 18. Jahrh. gebrauchten Dumb borsholder. [Ueber diesen
8. H. Stevens, Archla. Cant. II, 85.] Diesen Stab führte einst der Bors-
holder der 12 Häuser, die das Rittergut Chart ausmachten und ein
Zehnschaftsgericht bildeten. Im Court leet der Hundertschaft Twyford
wurde er jährlich gewählt und zuerst aufgerufen. ^ üeber Gross, Gild
merchant s. o. p. 115. — K. von Amira a. a. 0. 146 leitet von der Bund-
brüderschaft, die bei mehreren Theilnehmem sich im Opfergelage aus-
drückte, die Gilde ab, aus der nur durch Spezialisirung des Yerbandzweckes
Kaufgilde und Zunft erwachse.
Strafirecht. H. Brunner, Absichtslose Missethat im Altdeutschen
Strafrecht (SB Berl. Ak. '90, 816), zeigt, wie der Beo wulfdichter v. 2436
die ungewollte Tödtung als unsühnbar, todeswürdig betrachtet. Die Miseri-
cordia (mercj) der königlichen Billigkeitsjustiz nahm sich, wie Verf. an
Engl. Rechtsquellen des 12., 13. Jahrh. zeig^, des unfreiwilligen Todt-
schlägers an. [Der vermisste Fahrlässigkeitsbegriff folgt aus Aelfred 36, 1.]
Des Herrn ursprüngliche Verantwortung für seines Unfreien Schuld (Schwindet
anfangs theilweise, schon in Ine's Gesetzen gänzlich, durch dessen Auslieferung
an die Sippe des Verletzten, oder selbst blosse Entlassung. Ueberall em-
pfängt älteres Engl. Recht durch Parallelen oder Ursprungsnachweise oder
Zurückführung des Einzelsatzes auf seinen allgemeinen Gedanken Licht,
auch wo seiner nicht (wie jedoch zum Deodand und namentlich zu LL.
Henr. 87, 90) Erwähnung geschieht. — Ders., Duodecimal- und Decimal-
system in den Busszahlen der Frank. Volksrechte (eb. '89, 1039), erklärt die
Busse 66 Schilling 6V3 Pf. für Auge, Hand und Fuss. bei Aelfred 47, 71
für Halbirung des Wergeids mit Abzug eines Drittels, wahrscheinlich des
Betrages der Magsühne. Die Busssysteme bei den Angelsachsen führen (aus
älterer Zeit) auf die Grundzahlen 12 und (jünger) 10 zurück, die Factoren
des German. Grosshunderts (hundtwelftig). — Ders., Abspaltungen der
Friedlosigkeit, SavZ f. Rechtsg. Germ. XI, 62. Das Angelsächs. Recht
kennt nicht bloss die negative Seite dieses Instituts, den Ausschluss aus
Sippe, Vermögen und Recht, sondern gemäss dem älteren Recht, das den
Staat zur Tödtung des Verbrechers verpflichtet, auch die Schuldigkeit jedes
Rechtschaffenen, ihn zu verfolgen, und später die amtliche Belohnung
für seine Niederwerfung; die Hundertschaft ist verpflichtet, den Dieb zu
172 Berichte und Besprechungen.
fangen und erhält die Hälfte vom Vermögen des Diebes. Eine Versänm*
n issstrafe begegnet wenigstens später. Wer den flüchtigen Dieb schont wird
friedlos, wer Gerüfte unterlässt, dessen Wergeid schuldig, wer Gerüfle ver-
sitzt, bussfällig. Der Staat geht activ gegen das Vermögen des Friedlosen
vor. So lange der Friedlose im Asyl weilt, unterliegt er nur der Nahrungs-
entziehung. Der dorther Ausgelieferte gewinnt das Leben, wird mit Wer-
geld, Knechtschaft oder Gefangenschaft gestraft, und die Kirche minderte
hier wie überall die Todesstrafen zu Gunsten von Bussen. Auf handhaftes
Verbrechen stand Friedlosigkeit, bezw. Todesstrafe als deren Vollstreckung,
auch ohne amtliche Justiz, durch den Verletzten oder durch den Richter
ohne rechtsförmliche Klage. War die Friedlosigkeit zur Verbannung ge-
mildert, so trat sie bei Bannbruch wieder voll ein. Das Frank. Königthnm
erklärte den Treueid seines Unterthanen schon gebrochen durch Ungerechtig-
keit und Ungehorsam, konnte daher forttxn nicht mehr alle Fälle mit strenger
Friedlosigkeit strafen, und errang also eine arbiträre Strafgewalt. Wer dieser
verfiel, hiess, auch im Normann. und Agnorm. Tochterrecht, „in misericordia
(merci)" des Herrn; er erkaufte diese Gnade durch Amerciamentum, dessen
Höhe später für viele Fälle fest bestimmt wird. Als Abspaltung der Fried-
losigkeit steht Strafknechtschaft auf Sonntagsentweihung (die später nur
Geld büsst), was Brit. Glaubensboten nach Aiemannien Überführen; sie trifit
auch Frau und Kinder, mit deren Wissen der Vater stahl, den Dieb, den
Hurer, den wegen Missethat dem Verletzten ausgelieferten Knecht. Ein
Jahr lang kann die Sippe ihn lösen, sonst verliert sie den Anspruch auf
Wergeid für ihn. Er konnte freigelasnen (was die Kirche empfahl) oder
verkauft werden. — 'Holmes in Arch. giuridico 42 ('89) behandelt die
Verantwortlichkeit besonders mit Rücksicht auf Schadenszufügung durch
Sklaven, Thiere und Sachen, die man ursprünglich dem Geschädigten her
ausgeben oder durch Geld lösen müsse (später dürfe), so dass auch wo eine
Sache schädigte, ursprünglich Rache, später erst Ersatz geübt werde.
So Klein feller, CBl Rechtewiss. IX, 185. — ^L, Günther, Die Idee der
Wiedervergeltung in der Gesch. und Philosophie des Strafrechts. I:
Das Deutsche Recht (*89) belegt den Talionsgedanken durch Aelfreds Ein-
leitung. Brunn er weist dies ab, da Aelfred bloss die Exodus übersetzt; der
Indogeimane besass den Gedanken der p]nt<iühnung; das Gemian. Recht folge
ei-st der Kirche, wie in anderen Rückschritten, zur Talion. — 'A. Blancheu
L'amputation de la main dans les anciennes lois monötaires [u. a. der Angel-
sachsen], Ann. soc. frany. numism. '90, 226. — Schröder, Rechts-G., behandelt
(p 343) aus Angelsächs. Recht die nur wo Wergeid nicht erlangbar erlaubte
Fehde, die Spurfolge hinter Gestohlenem (347), Bussgeld im Gegensatz mt
Wita, die dem Friedensgeld entspricht (332). Der Halsfang, das Präcipnum ftr
des Get^dteten nächste Verwandte, scheine eine Gebühr für den Friedens-
kuss [?1 (334), die Trennung der Erbsühne (die der Todtschläger der engeren
Familie) von der Magsühne (die seine Sippe der weiteren Verwandtschaft
des Erschlagenen zahlt), das irrig mit Delatura gleich gesetzte Meldfeoh
und das Ersatzgeld neben der Diebstahlsbusse (337 ff.).
Angelsachsen (P. Liebermann). 173
Rechtsverfahren. 0. Opet, Geschichte der Processeinleitungs-
formen im ordentlichen Deutschen Rechtsgang; I: Volksrechte (Bresl. '91).
Die bisher angenommene Vorladung des zu Verklagenden durch den Kläger
privatim (Mannitio) spricht Verf. den Angelsachsen ab. [Mit Unrecht; denn
Hlothaere 10 ordnet Klage und Bürgschaftsstellung zeitlich dem Erscheinen
vor Gericht voran (so urtheilt auch Mayer, GGA '91, 874) und spricht von
„anklagen und vor Gericht treffen**, wahrscheinlich nicht im 2v 8ta oüotv]. Er
weist allerdings Fälle nach, in denen der Process erst im Gericht, gleich
mit der Klagerhebung, begann, aber er beweist seine Behauptung nicht,
dass mit dieser Einleitungsform (]Vkillatio) bis etwa 850 jeder Rechtsgang
angefangen habe, und aus ihr allein sich die Dingpfiicht aller Freien er-
kläre. Dass die Mallatio der Angelsächs. Verfassung nicht widerspreche,
würde jeder zugeben, auch ohne dass Verf. ausführlich, doch ohne ein neues
richtiges Ergebniss, die Angelsächs. Gerichte geschildert hätte. [Medel und
Thing kann Shire und Hundred nicht entsprechen, weil die Kenter nur in
Lathe. nicht in Hundred, Gericht hielten (Stubbs, Const. bist. I, 100) ; Prälaten
spielten in den Grossräthen der Kleinkönige ebensolche Rolle wie in der
späteren Reichsversammlung; Ine's Scirman kann Amtmann heissen ohne
Bezug auf spätere Shire]. Um ja der Dingpflicht keinen anderen Zweck
als die Mallatio zuzugestehen und letztere also zur nothwendigen Hypothese
zu stempeln, leugnet Verf. jeden Antheil der Dingleute an der Rechtsprechung,
gestützt auf die bekannten Stellen, die allerdings nur des Richters erwähnen
und ihm den Hauptantheil, nicht bloss die Verkündung des Urtheils, zuzu-
weisen zwingen [ohne doch eine Controle durch die Gemeinde auszu-
echliessen]. Die Urkunden späterer Zeit, die für die Urtheilsfindung durch
die Gemeinde sprechen, scheidet Verf. aus [mit Unrecht; oder er müsste
nun die spätere Entstehung des Volksantheils als eine Rückkehr zu alter
Sitte erklären]. Seit c. 850 gehe die Dingpflicht der Freien unter, so meint
Verf. [und räumt die ihm deutlich widersprechenden Gesetzstellen des 10.
und 11. Jahrh. gewaltsam aus dem Wege]. „Vollständige Befreiung von
der Dingpflichf* gewährt das Forstrecht [ja, aber nur den Forstinsassen,
gerade gegen Gemein-Engl. Recht. Die Dingpflicht der Reichsunmittel-
baren schärfte Heinrich I. 1109 — 11 ein, und untersagte den nach Ver-
säumnissstrafgeldem gierigen Sheriffs, willkürlich Dinge zu gebieten, mit
ausdrücklichem Bezugnehmen auf Altengl. Recht; vgl. DZG III, 213. Die
Verfassungsgesch. des 12. Jahrh. müsste Verf. ganz umbauen, um Raum
zu schaffen für seine Hypothese, die nicht zu verwechseln ist mit der That-
sache, dass die Grafschaftsversammlung allmählich aristokratischer ward].
Später, im 10. und 11. Jahrb., bestehen für die Processeinleitung die zwei
früheren Formen fort: Kläger kommt mit Beklagtem zur Angehung des
Richters überein oder spricht den Unvorbereiteten im Ding an. Drittens
aber kann er ihn durch die Obrigkeit vorladen lassen. [Erst seit damals?
Auch Mayer hält die so späte Entstehung der Bannitio nicht für erweis-
bar.] Dagegen nicht wirklich existire die Privatladung, von der die Leges
Henrici 41, 2 berichten mit den Ausdrücken ^mannitio, soinus**, die [wie
im Quadripartitus] Frank. Rechte eni*<tammen ; das sei nur gelehrte Erinne-
rung des Compilators an die Lex Salica. [Dazu berücksichtigt der Satz
174 Berichte und Besprechungen.
zu deutlich Anglonormann. Verhältnisse im Einklang mit anderen Stellen;
vgl. Bigelow, Hist. of proced. in Engl. , Norman 217. Die Formel Schmid
Ap. XI (besser Cockayne. Leechdoms III, 287) sagt von einem Erblaster:
, niemand sprach ihn klägerisch an in üundred oder anderer Versammlang,
in Marktplatz oder Kirchengemeinde ", letzteres beides doch offenbar im
Gegensatz zum Gericht.] Im Einzelnen: Henr. 7, 7 bestimmt Dorfabordoung
zur Grafschaft nicht allgemein, sondern nur an Stelle der Herrschaft, die
sonst regelmässig dort ihre Hintersassen vertritt; vgl. Maitland, EHR *88.
419. In p. 60 sehe ich keine Vorladung, in II Cnut 19 = I Wil. 44 Pftndüng
behufs £i*zwingung des Processbeginns, «nicht des Urtheilsvollzugs. ,Li su-
nienour** heisst .die Vorlader* (laut II Cnut 25 obrigkeitliche), nicht der
Kläger. In Hlothaere 8 kommt ^mot«* nicht von motian (das allerdings
gerichtlich verhandeln heisst, so dass Earle „motie" bessern möchte), sondern
vom archaischen «moetan", belegbar nur bei Sweet, Oldest texts 6hO. heget
Henrici entstanden nicht nach 1152. lieber ^Ifred's Hundertschaften ver-
schlechtert (Pseudo!-) Ingulf nur Malmesbury's Bericht. Das p. 34 Ange-
führte ist eine Interpolation vom Ende des 13. Jahrb. im [sog.!] Edward
Confessor. Cnut's Forstrecht ist fraglos unecht, weil es die Versio (Col-
bertina) Cnut's benutzt. Die Angelsäcbs. Urkk. citire man lieber nach Birch
oder Earle, Hist. Elieusis und Ingulf nach neueren Ausgaben, p. XI, lo lies
Konrad Maurer; 5, so Beklagten. Zum Theil diese Lücken in historischem
Wissen verschulden die Fruchtlosigkeit dieses einen Abschnittes in der
fleissigen Arbeit eines Verfassers, der belesen, vorurtheilslos und juristisch
scharf, zum Rechtshistoriker sonst manche Eigenschaft mitbringt. Vgl. CBl
f. Rechtswiss. 10. 249. — E. Mayer, GGA '91, 345, macht gegen Opet for
eine Ladung zum Process durch die Partei die Angelsäcbs. Formel ,cra£an
7 cwidian** geltend, analog der Gulathingslög. Vielleicht regele Hlothaere
nur zwei Ausnahmen von der Regel (dass der Process mit Ladung beginne
und Bürgenstellung erst nach erhobener Klage erfolge); er gewähre nämlich
auch bei Klage ohne Ladung dem Kläger Bürgschaft und sichere der ausser-
gerichtlichen Bürgschaft dieselben Folgen wie der nach der Klage. In den
100 Schilling, die Verklagter, wohl dem König, verwirkt, wenn er troti
Bürgenstellung seine processuale Pflicht bricht, findet er mit Recht da«
Wergeid des gemeinfreien Kenters. Die Höhe der Summe gegenüber der
Strafe von nur 12 Schilling bei Bürgschafts Verweigerung erkläre sich an»
dem späteren Processstadium [?], wo Ungehorsam schwerer ins Gewicht fielt
oder besser daraus, dass nunmehr der Bürge dem Gläubiger als Schuld«
knecht verfiel. [Mir scheint das Wergeid an Stelle der Friedloslegung w
stehen, die , eintrat, wenn eine Partei sich weigerte, Erfüllung des ürtheO»
anzugeloben**; Brunner, Schwurger. 58.] — K. M[aure]r, CBl '90. 669, ver-
gleicht die Island. Ableistung desselben Reinigungseides in drei ver
schiedenen Tempeln mit Aelfred's Gesetz 33 [über den Schwur des Klägw
wegen gebrochener G ottverbürg ung in 4 Kirchen, wogegen Verklagter sich
in 12 Kirchen rein schwört; vgl. auch die Reinigung in 3 hundretis I. Aethel-
red 1, 3; II. Cnut 22. 1; 30, 2; Henric. 64, 9; 65, 3; 67, 1] und äbnHchen
Schwüren mancher anderer German. Rechte. — ■ G. Baist, Der gerichtL
Zweikampf (Rom. Forsch. V, 442), citirt aus Gunnlaugsaga 7, dass der
j
Angelsachsen (F. Liebermann). 175
Isländer bei den Angelsachsen den privaten Gebranch des Zweikampfs
bei Besitzstreitigkeiten wiederfand, obwohl Angelsächs. Rechtsdenkmäler ihn
nicht erwähnen, und das Normann. Kampford al in ausgesprochenem Gegen-
satz zu Englands heimischen Rechtsgewohnheiten erscheint. Der Zweikampf
im gerichtl. Beweisverfahren ist nicht Urgermanisch, den Angelsachsen
fremd und erst unter christl. Einiiuss eingetreten. — E. Hermann, Die - - -
Altgerman. Mobiliarvindication (Unters, z. Dt. Rechts-G., hrsg. v. Gierke
20, *86) 41 ff., behandelt scharf und selbständig die Spurfolge verlorener
Fahrhabe im 10. Jahrh. Er schreibt der Obrigkeit (Polizei) dabei zu weite
Thätigkeit zu. Sein Widerspruch gegen Schmid, p. 43 S scheitert an thaer
up eode (dort hinauf ging, nicht: von dorther zugeführt sei). Zu p. 51:
team, Zug, hat nichts zu thun mit temian, zähmen. Zu p. VIl: den Sequester
verstand auch Houard; aber ^Vom, 11, sa. sun, lui** kann nicht Inhaber und
Kläger bedeuten, sondern nur ersteren; „vele* ist einfach dasselbe wie aequalis;
8. Littre s. v. ^gal. Zu p. 63: ^swerian be' heisst Eid leisten je nach Höhe
von. Pag. 104' ist Schmid falsch verstanden, 180*; 151*; 104* mit Un-
recht getadelt, p. 103' schon von Toller verbessert. Pag. 105 ist ,sun seinur*
nicht der EigenthQmer beschlagnahmten Viehes, sondern sein (des Ent-
wenders) HeiT. Gegen p. 149 („ceapian* stets gewerbsmässig handeln) spricht
Atbt. 77. Pag. 150 heisst ^^up** nicht öffentlich, sondern „auf dem Lande*. Dass
von jeher jeder Kauf gerichtlich geschah, ist unbewiesen. — R. Schröder,
HZ 65, 308, stimmt Brunn er bei, dass im Angelsächs. Gericht die Be-
stätigung des vom Richter vorgeschlagenen Urtheils durch die Gemeinde
nur theilweise zu bloss passiver Assistenz sank. — D e r s. behandelt, Deutsche
RechtS'G. p. 349 f., die Klage mit Anefang, den Treuhänder, das Verbot von
unbekannten oder zeugenlos zu kaufen und 365 f. die Pfändung durch die
Partei auf Zahlungsbefehl des Richters nach nicht eingehaltenem Gelöbniss
der UrtheilserfOllung.
Kirchenrecht. Zehnt. Aayl. Vgl. DZG V, 458; 461 f.; oben p. 142. —
J. H. R o u n d , The south porch (Archl. R. II, 215). Unter der S ü d t h ü r der
Kirche fand Wittumbestellung statt [wie in Deutschland unter der nördlichen
.Brautthür* Eheschliessung; Weinhold, Dt. Frauen I, 378], aber auch Pacht-
zahlung, sonstiges Rechtsgeschäft und sogar in Canterbury in Angelsächs.
Zeit Erledigung von Processen, die Hundertschaft, Grafschaft und Königs-
gericht nicht hatten beilegen können. Dies citirt Eadmer aus Leges vor
1066 [deren sonstige Spur fehlt. Die Stelle entnimmt Round der schlechten
Copie bei Gervas, die zweimal sinnlos lautet. Aus Eadmer selbst druckte
Raine, Lives of-- -York I, xlvj.] ^ J. Blötzer, Die geheime Sünde in
der altchristl. Bussdisciplin (ZKTh XI, 593), zeigt, dass Beda und Egbert
nur dem, der öffentlich sündigte, öffentliche Busse bestimmen, nicht dem
geheimen Sünder. — °D. Tesoroni, The Anglo-Saxons at Rome, legt
nach ungedruckten päpstl. Archivalien die älteste Niederlassung des Angel-
sächs. Klerus nahe dem Vatican dar, schenkt aber nach Ac. 10VIIT89, 87
einigen Angelsächs. Chroniken zu viel Glauben. — ^Roundell earl of Sei-
borne, Ancient facts and fictions, concerning churches and tithes ('88).
Er behauptete bereits 1886 in A defence of the Church of England against
176 Berichte und Besprechungen.
(lisestablishment (3. Aufl. *87), dass die Kirchen unabhängig (vom
Staat nur bestätigt) begründet und begütert worden seien, dass die heutige
Angiican. Kirche die des MA. fortsetze und keine Schöpfung des Staats seL
[Vgl. LawQR '87. 243; CBl Rechtswiss. Jan. '90, 160.] Hier durchforscht
er (nach A. T. Lyttelton, EHR '89, 765) sorgfältig, genau und unparteilich
die Quellen des canon. Zehntenrechts und die Gesch. des Zehnten in der
Abendland. Kirche. In Theil II will er beweisen, die Dreitheilung de«
Zehnten, von dem nur ein Drittel dem Klerus gehörte, war nie allgemeines
Engl. Recht, sondern ruhe auf interpolirten oder fremden Sätzen eines Frank.
Capitulare, dem Excerptiones [Pseudo-] Egberti und Canones Aelfrici, reine
Privatarbeiten, nur folgen. Diese Benedictiner setzen die Dreitheilung in
Aethelred's Gesetz unauthentisch ein [dagegen s. DZG V, 392]. Des Verf.
Behauptung, erst Eadgar habe zum Zehnt weltlich verpflichtet, widerlegte
schon EHR [vgl. Stubbs, Councils III, 636]; Selbome wollte dazu dem Concil
von 787 mit unrecht den nationalen Charakter absprechen. Die Pfarren
erhielten ihren Zehnt je durch eine bestimmte Schenkung vom Grundherrn,«
nicht durch allgemeine Gesetzgebung. Anfangs floss der Zehnt ganz an die
Mutterkirche, seit Eadgar ein Drittel an die Landkirche; auch die übrigen
zwei Drittel fielen allmählich der Pfarre zn; ein Gesetz darüber ist nicht
vorhanden; um 1200 war die Entwicklung fertig. Mit Recht leugnet zwar
Verf. eine legislative Kirchspielgründung durch Theodor; aber die Anfänge
zu ihr weist ihm EHR bereits aus Eddi (über Wilfrid) und Beda (über
Cedd) nach. — Theilweise gegen ihn wendet sich °W. Easterbj, Tlie
hist. of the law of t i t h e s in England ( Yorke prize essay of - - - Cambridge
for '87); vgl. HJb X, 686; „ausgezeichnet" JBG '88, III, 122. — M. E. Bagnall-
Oakeley, Sanctunry (Tr. Bristol, archl. soc. '89/90, 131), verzeichnet die
Asyl-Gesetze seit Ine, sammelt werthvolle (auch Kelt.) Notizen [nur ohne
Ordnung und Kritik], und bildet Thürklopfer von Zufluchtskirchen aus dem
12. — 15. Jahrh. ab, die Hagoday hiessen; der älteste ist vom Durhamer
Dom, angeblich von 1140. — ®T. J. de Mazzinghi, Sanctuarie«,
Staffordshire: vgl. Reliq. '88, 56; Antiq. 17, 275. — L.Fuld, Das Asylrecht
im MA. (Zs. vergl. Rechtswiss. 7, 151), meint, bei den Angelsachsen habe
sich das hier besonders frühe Asylrecht des fürstlichen Gebäudes bald m
einem persönlichen der Nähe des Herrschers umgestaltet. [Ging nicht die
Entwicklung umgekehrt von der Person auf deren Haus über? Vgl. oben
p. 170.] Verf. geht auf Einzelheiten des frühen Engl. Asyls wenig ein,
liefert ihm aber reiche Parallelen durch fremde Rechte.
Berlin, März 1891. F. Lieb ermann.
1
Nachrichten und Notizen.
ihener Historische Commission« Die Plenarversammiungen
chon berichtet wurde, auf die Pfingstwoche verlegt worden, und
wurde die diesjährige 32. Versammlung vom 21. bis 23. Mai
In Verhinderung des Vorstandes Geh.-Rat v. Sybel hatte der
rof. Cornelius die Leitung der Verhandlungen zu übernehmen,
lusser ihm von den ordentl. Mitgliedern theilnahmen die Herren
ten, V. Druffel, Dümmler, v. Hegel^ Heigel, v, Kluck-
iliencron, Riezler, v.Rockinger, v. Sickel^ Stieve, Watten-
Vegele, v. Wyss, von den ausserordentl. Mitgliedern die Herren
nd Quid de. — Seit der letzten Plenarversammiung von Ende
ind folgende Publicationen durch die Commission erfolgt: G. d.
d. Bd. XXI: 6. d. Eriegswissenschaften v.M. Jahns. Abth. III.
— Vatican. Acten zur Dt. G. in d. Zeit Ludwig's d. B.; hrsg.
1er. — Allgem. Dt. Biographie, Bd. 31 u. 32. [174
sehe Städtechroniken. Von der Augsburger Chronik des
lieh (1448-1487) nebst Zusätzen von Demer, Walther und Rem,
Bd. XXU, Augsburg Bd. III, bestimmt ist, sind 16 Bogen ge-
. gedruckt und es ist das Erscheinen des Bandes im Laufe dieses
,u erwarten. Ferner werden die Arbeiten für Bd. 3 der Nieder-
tfäl. Chroniken durch Dr. Hansen alsbald, nachdem er seine
I Köln angetreten ; wieder aufgenommen und voraussichtlich im
Jahres zum Abschluss geführt werden. [175
serecesse. Dagegen ist Dr. Koppmann durch andere Arbeiten
worden, den Druck des 7. und 8. (Schluss-)Bandes der Hanse-
on in diesem Jahr, wie er gehofft hatte, beginnen zu lassen. [176
buch er. Auch Prof. 0 eisner hat die Umarbeitung des Bonnell'-
les über die Anfänge des Karoling. Hauses, welche er für die Jbb.
hes übernommen und deren Vollendung er für das gegenwärtige
ssicht gestellt hatte, noch nicht zu Ende führen können. — Prof.
>n Knonau ist mit der Forts, seiner Arbeiten eifrig beschäftigt
ikt dem im vorigen Jahr erschienenen 1. Band der G. Heinrich's IV.
bon 1894 den zweiten, der womöglich die Jahre 1070-1080 um-
, folgen zu lassen. [177
B Zeitschr. f. Qeschichtsw. 1891. VI. i. 12
178 Nachrichten und Notizen Nr. 178—185.
Von der Geschichte der WisseuAchaften in Deutschland steht zu-
nächst die Ct. der Medicin zu erwarten. Geh. Rath Hirsch in Berlin, der
den grössten Theil des Werkes bereits vor einem Jahre di-uckfertig gestellt
hatte, spricht die bestimmte Hoffnung aus, bis zum nächsten Frühjahr das
Werk zum Abschluss zu bringen. Die ü. der Physik in diesem Jahr zo
vollenden, ist Prof. Karsten in Kiel durch Krankheit verhindert worden.
Prof. V. Zittel in München glaubt mit Sicherheit voraus sagen zu dürfen,
dass er im J. 1894 die 6. der Geologie vollenden werde. Die seit Jahren
schmerzlich vermisste Forts, von Stintzing's G. der Rechtswissenschaft hat
nun Prof. Landsberg in Bonn übernommen. Er hat sich bereit erklÄrt
die G. der Rechtswissenschaft in Dtld. im 18. und 19. Jahrh. zu schreibtdi
und gedenkt im J. 1897 diese Arbeit zu Ende zu führen. [178
Die alltjemeine Deutsche Biographie ist in rüstigem Fortgang
begriifen und wird, wofern keine unerwartete Störung eintritt, binnen
wenigen Jahren zum Abschluss gelangen. [179
Die Arbeiten für die ältere Serie der DeutMchen Reichstagf-
acten erlitten durch die Berufung des Prof. Quid de nach Rom eine em-
pfindliche Störung, doch wurde sein Römischer Aufenthalt für das Unter
nehmen in der Weise nutzbar gemacht, dass nach seinen Anweisungen
Dr. Kaufmann aus Wertheim eine Ergänzung der früheren Rom. Arbeiten
in Angriff nahm. Beim Beginn der Vatic. Ferien wird die Arbeit vonm*-
sichtlich bis 1471 abgeschlossen, in einigen Punkten noch weiter hinai»-
geführt sein. Die Reisen des Dr. Schellhass in die Schweiz und dei
Dr. Heuer in die Preussische Rheinprovinz im Oct. '90 ergaben befriedigende
Ausbeute, ebenso ein gelegentlicher Abstecher des Dr. Schellhass noch
Wolfenbüttel. Hss. wurden dann in Frankfurt durch Eh-. Heuer, in München
durch Dr. Schellhass, mit gelegentlicher Unterstützung durch Dr. Sommer
fei dt. ausgenützt. In München trat Anfang Dec. Dr. Herre aus Dessaa
und Anfang April Dr. Beckmann aus Osnabrück neu ein, und mit ihrer
Hilfe hat Dr. Schellhass dann die früher lückenhaft gebliebenen allge-
meinen literar. Vorarbeiten für den ganzen Umfang des Untemehmeni» ab-
geschlossen, zugleich auch weiteres Material für die SQ-^iOer Jahre des
15. Jahrh. gesammelt. Die Schlussredaction des 10. Bandes ist tob
Dr. Schellhass begonnen worden. Der Abschluss des Ms. wird allerdingt
voraussichtlich durch seinen für den Herbst bevorstehenden Austritt «n^
Verzögerung erleiden. Doch hofft Prof. Q u i d d e im Laufe des Winters die
Bearbeitung des Bandes wieder energischer aufnehmen zu können. [180
Die Vorarbeiten für die Herausgabe der Deutschen Reiekitta$^
acten der Reformationftzeit, an welchen sich unter Prof. Kl uckhohB'i
Leitung Dr. Wrede, Dr. Merx, Dr. Saftien betheiligten, vomehnüicb vd
Sammlung des Materials für die 20er Jahre gerichtet, konnten in der Haupt-
sache an dem Wohnort des Leiters, zu Göttingen, stattfinden. Dank den
umfangreichen Acten- und Hss.-Sendungen, die unter Vermittlung der Göfr*
tinger Bibl.-Verwaltung aus den Archiven und Bibll. von Berlin, Goilir*
Arolsen, München, Bamberg, Speier, Stuttgart dorthin gelangten, sowie
Dank den zahlreichen Abschriften, welche die Arch.- Vorstände zu Weimar,
Karlsruhe, Innsbruck und vorzüglich zu Wien dem Unternehmen lur Ve^
Münchener Historische Commission. 179
fügung stellten. Ausserdem wurden längere und kürzere Reisen ausgeführt
von Dr. Merx nach Marburg, München und Weimar^ von Dr. Saftien
ebenfalls nach Weimar, von Prof. v. Kluckhohn nach Nordhausen, Merse-
burg, Zeitz, Naumburg. Da sich im Laufe dieser Arbeiten das Vorhanden-
sein einer Fülle von ausserordentlich wichtigen und bisher von der Forschung
kaum berührten Acten über die Verhandlungen mit den Kurfürsten über
die Wahl Karl's V. herausstellte, so verlangte und erhielt der Herausgeber
die Genehmigung der Commission für eine Abänderung des ursprünglichen
Planes des Unternehmens. Während nach diesem mit dem Tage der Wahl
Karl's V. der Anfang hätte gemacht werden soUen, werden nun die Wahl-
verhandlungen, beginnend mit dem Reichstag von Augsburg 1518, voran-
gestellt, und soll der 1. Band bis zum Reichstag in Worms 1521 reichen,
der 2. Band ausschliesslich diesem Reichstag gewidmet sein. Dadurch wird
der Beginn des Druckes hinausgeschoben; der Herausgeber hofft: nur um
ein halbes Jahr. Die Commission aber glaubte, von der Festsetzung eines
neuen Termines vorerst absehen zu sollen. [181
Dagegen ist die Sammlung der Nuntiaturherichte aus Deutsch'
land, die als „Supplement" zu den Dt. Reich stagsacten der Ref.-Zeit er-
scheinen soll, von Prof. Friedensburg in Rom so weit gefördert worden,
dass der Druck des 1. Bandes am 1. Juni beginnen, die Versendung hoffent-
lich um Michaelis stattfinden dürfte. Der 2. Band soll unmittelbar darnach
folgen und Ostern '92 gedruckt vorliegen. [182
Witteisbacher Correspondemen. Für die ältere Pfalz. Abth.
hat Prof. V. B e z o 1 d die Arbeit durch eine in diesem Frühjahr nach Berlin
gerichtete Reise wieder aufgenommen, welcher im Spätsommer eine Reise
nach Paris und Brüssel folgen soll, beide der Vervollständigung des Mate-
rials für den 3. Band der Briefe des Pfalzgrafen Joh. Casimir ge-
nddmet. [188
Für die ältere Baier. Abth. ist Prof. v. Druffel wieder thätig.
Er ist mit der Vorbereitung zur Drucklegung des 4. Bandes seiner Beitrr.
zur Reichs- 6. beschäftigt. Zur Ergänzung des Materials wird er im
Herbst die Archive zu Wien und Dresden besuchen. — Ausserdem ist das
Anerbieten des Dr. Lossen, die Herausgabe der Correspondenzen
Hz g. Albrech VsV. u. s. Söhne 1563-90 vorbereiten zu wollen, dankbar
•Qgenommen worden. [184
Für die vereinigte jüngere Pfalz, u. Baier. Abth., die unter der
Leituns^ des Prof. Stieve steht, hat sein Mitarbeiter, Dr. Mayr-Deisinger,
die Sammlung des Materials für die Jahre 1618-20 mit Eifer und grossem
Erfolg fortgesetzt. Prof. Stieve selbst hat in den Osterferien eine Reise
nach Wien unternommen und alle im dortigen Staatsarchiv befindlichen,
die Jahre 1611-20 betreffenden Acten durchgesehen und verzeichnet, daneben
eine Anzahl wichtiger Actenstücke aus den Jahren 1600-10 benutzt. Dann
wurde er durch die unvermuthete Entdeckung höchst wichtiger Acten des
Hfinchener Staatsarchivs veranlasst, sich nochmals zum Zweck einer er-
gftnzenden Veröffentlichung mit den Jahren 1600-2 zu beschäftigen. Von
jetzt an wird er seine Kräfte gänzlich der Herausgabe des 6. Bandes der
»Briefe und Acten** widmen. Die geplante Reise des Dr. Mayr-
180 Nachrichten und Notizen Nr. 185—195.
Deisinger i«t auf den Herbst verschoben und wird einer gründlichen
Ausbeutung der Archive Wiens und Dresdens gewidmet sein. Zur raschen
Förderung des grossen und weitschichtigen Unternehmens hat die Coin-
miflsion beschlossen, dem Prof. Stieve die Berufung eines zweiten Mit-
arbeiters zu gestatten. (ISS
Femer hat die Commission beschlossen, zwei neue Arbeiten in Angriff
zu nehmen: 1. Eine , Sammlung von Briefen und Acten zur G.
Baierns in der Zeit der Reformation*" wird unter die Leitung des
Prof. V. Druffel gestellt. 2. Für die Herausgabe von „Correspon-
denzen Dt. Humanisten d. 15. u. 10. Jahrh.*, und zwar vor allem
und zunächst derjenigen, die den Landschaften angehören, die heute den
Baier. Staat bilden, wird Prof. v. Bezold den Plan entwerfen und die
Leitung übernehmen. [186
Die Historische Commission der ProTinz Sachsen hielt seit unserem
letzten Bericht (s. '89, 209-12) ihre 16. und ihre 17. ordentl. Sitzung, eretere
am 2. und 3. Juli 1890, letztere am 20. und 21. Juni 1891, beide in Halle,
ab. Vorsitzender ist Prof. Th. Lindner. — Durch den Tod verlor die
Comm. im letzten Jahre den Pastor emer. H. Otte zu Merseburg, an dessen
Stelle Dr. J. Schmidt zu Halle zum Mitglied gewählt wurde. Die Ver-
sammlung V. 1892 soll in Quedlinburg oder Naumburg stattfinden. [187
Von den Geschichtsquellen erschien der 1. Bd. des Erfurter
Ürk.-Buchs, bearb. v. K. Beyer, noch i. J. 1889 (s. Bibliogr. '90. 2447);
der 2., welcher bis zum Ende des 14. Jahrh. reicht, liegt druckfertig vor;
desgleichen der 1. Theil des Urk.-Buchs von Goslar, bearb. v. Staatsaoiralt
Bode. Auch das Urk.-Buch von Wernigerode von Ed. Jacobs kommt
binnen Kurzem zur Ausgabe; im Druck befindet sich Bd. 1 von 6. H erteil
Magdeburger ürk.-Ruch, während das Halle'sche. woran F. Kohl mann
arbeitet, noch nicht so weit vorgeschritten ist. Von den übrigen „G.-iJn.
der Prov. Sachsen*^ ist durch K. Gillert die Correspondenz Mutian's her
ausgegeben, durch Dr. Pabst die Sammlung von Regesten der Herzöge
von Sachsen- Wittenberg begonnen und endlich A. Hortzschansky's Re-
gister zu den Erfurter Universitätsmatrikeln seit längerer Zeit im Drad:
befmdlich. — Von neuen Unternehmungen werden ein Urk.-Buch d. Bisth.
Naumburg u. eines v. Zinna u. Jüterbogk geplant. — Der Vorsitzende, Prof.
Th. Lind n er, verfasste für die Herausgabe der G.-Quellen eine Anweisung,
nach welcher in Zukunft verfahren werden wird. — Dr. W. Schnitze hat
einen Wegweiser durch die G.-Quellen d. Prov. Sachsen ausgearbeitet, der eine
Uebersicht über das gedruckte Quellenmaterial bis 1555 enthält [188
Als N e u j a h r 8 b 1 a 1 1 fiir 1891 sollte ursprünglich eine Abbandling
von Pastor H. Otte über die Glocken der Prov. Sachsen erscheinen. ^
nun nach dem Ableben des Verf. zur Erinnerung an ihn, begleitet von
einer kurzen Bibliogr. (von J. Schmidt) , besonders veröffentlicht wird. -
Das NeiJu'ahrsblatt für 1892 soll von Geh. Rath Dumm 1er Auszfige av
dem Reisetagebuche eines Schweizers Landolt v. 1782 ff. bringen. — ^
Festschrift zum Jubiläum d. Univ. Halle 1894 ist eine Sammlung der kleioeB
Dt. Schrr. des Thomasius in Aussicht genommen. (181
Hifltor. Commission der Prov. Sachsen; Würtiemb. Commission. 181
VoB den Bau- und Eunstdenkmälern erschienen Hft. 12 u. 13;
das eine umfasst die Gfsch. Hohenstein von Jul. Schmidt, das andere
Stadt und Landkreis Erfurt vom Frhr. W. v. Tettau. Die nächsten Hefte,
welche in rascher Folge erscheinen können, behandeln Oschersleben, Mans-
feld, Gardelegen, Delitzsch, Bitterfeld, Schweinitz. — Auch wurde die Be-
arbeitung d. Stadt Magdeburg beträchtlich gefördert. [190
Gleichfalls 2 neue Hefte (10 u. 11) liegen von den Vor geschieht 1.
Alterthümern vor, enthaltend die vorgeschichtl. Burgen u. Wälle im
Thüringer Central-Becken und der Hainleite von P. Zschiesche. [191
Was den Geschichtsatlas und das Wüstungsverzeichniss
anlangt, so ist namentlich Archivar Dr. K r ü h n e in Magdeburg in letzterer
Richtung thätig gewesen; Prof. H. Grössler wird ein Wüstungsverz. der
Mansfelder Kreise in Angriff nehmen. [192
Die Leitung des Provinzialmuseums ist schon im Vorjahre aus
der Hand des Obersten a. D. v. B o r r i e s an Dr. .1. Schmidt übergegangen.
Prof. C. Robert u. Major a. D. Förtsch sind zu Mitgliedern des Mus.-
Ausschusses gewählt worden. Mit der systemat. wissenschaftlichen Ordnung
ist begonnen, die Vermehrung der Sammlung auch durch Nachbildungen
fortgesetzt worden. Die von dem neuen Director zu erstattenden Jahres-
berichte sollen künftig gedruckt und vertheilt werden. — Im Jahre 1890
wurde die Sammlung von Abdrücken der Stadt-, Gemeinde-, Kirchen- und
Innungssiegel beschlossen, die daraufhin der Commission zahlreich zuge-
gangen sind. [198
Wllrttembergische Commission fttr Landesgeschichte. Die Aende-
rung in der Organisation der historischen Studien in Württemberg, die wir
im vorigen Jahre (Nr. 129a) ankündigten, ist jetzt vollzogen worden. Seit
'1878 erschienen die Veröffentlichungen der histor. Vereine des Landes ge-
sammelt in den Württemberg. Viertel Jahrsheften für Landes-G.:
diese waren ein Beiblatt zu den ,Württemb. Jbb. für Statistik u. Landes-
kunde", welche von dem kgl. sUitistischen Landesamte herausgegeben wer-
den. Das Vertragsverhältniss, das somit zwischen dem Landesamt einerseits
und dem Württemberg. Alterthums-Verein, dem Ulm-Oberschwäb. Verein, dem
Fränkischen Verein und dem Sülchgauer Alterthums-Verein andererseits be-
stand, wurde im Laufe des Jahres 1890 von Seiten der Vereine gekündigt.
Daher hören die Vierteljahrshefte mit Heft 4 ihres XIII. Bandes auf, in der
bisherigen Weise zu ei*scheinen. Sie werden aber als selbständige Zeit-
schrift fortgesetzt werden, und zwar als eine der Veröffentlichungen der
neagegründeten Württembergischen Commission für Landes-
geschichte. [194
Von ihr soll eine systematische Ordnung und Ausnutzung der kleineren
Archive und Registraturen ausgehen, und ebenso erwartet man von ihr die
Herausgabe von Chroniken der vielen ehemaligen Reichsstädte in Württem-
berg, von Qn. zur G. des Fürstenhauses und von anderen landesgeschichtl.
Materialien — Unternehmungen, an welche ohne staatliche Unterstützung
nicht herangegangen werden konnte. Die staatliche Subvention beträgt
1 1 000 Mark auf das Jahr. [195
182 Nachrichten und Notizen Nr. 196—202.
Zu Mitgliedern der Commission wurden ernannt: der Yicedirector dei
Haus- und Staat«- Archivs Dr. Aug. v. Schlossberger, Geh. Archivrath
Dr. P. Stalin. Archivrath 0. v. Alber ti, die Tübinger Professoren Dr. B.
V. Kugler und Dr. Dietr. Schäfer, Oberstudienrath Dr. W. v, Heyd,
Bibl. Prof. Dr. Aug. Wintterlin, Finanzrath und Conservator Dr. Ed.
Paulus, Museumsvorstand Prof. Lud w. Mayer, Regierungsdirector Frhr.
H. V. 0 w-Wachendorf. Landgerichtspräsident a. D. Moritz Schad
V. Mittelbiberach in Ulm, Prof. Dr. G. Egelhaaf, Pfarrer G. Bossert
in Nahem, Pfarrer Jos. Vochezer in 6chweinhausen, ständischer Archivar
Dr. E u g. Adam, und endlich — als geschäftsführendes Mitglied auf die
Dauer von 5 Jahren — Prof. Dr. Jul. Hartmann, ordentl. Mitglied des
statistischen Landesamtes. [196
Hansischer GeschlchtSTerein. Die 20. Jahresversammlung fand am
19. und 20. Mai in Lübeck statt. Der Vorsitzende, Senator Dr. W. Brehmer,
verlas den Jahresbericht, welcher auch einen Rückblick auf die 20jährige
Wirksamkeit des Vereins enthielt. Gegründet 1871 in Lübeck unter beson-
derer Mitwirkung von G. Waitz wurde derselbe von den ehemaligen Hanse-
städten so bereitwillig unterstützt, dass er alljährlich über eine Einnahme
von 10-12000 Mark verfügen kann, wovon die grössere Hälfte von den
69 Städten, die kleinere von den Mitgliedeni — z. Z. 504 an der Zahl -
gespendet wird. Damit konnten umfassende Forschungen vorgenommen
werden, als deren Ergebnisse jetzt vorliegen: Hansisches Urkundenbuch.
hrsg. V. C. Höhlbaum (3 Bde. bis 1360), mit Glossar v. P. Feit; -
Hanserecesse. H. Abth., hrsg. v. G. v. d. Kopp (6 Bde. 1431-68); — Hanse-
recesse, III. Abth., hrsg. v. Dietr. Schaf er (4 Bde. 1477-1504); — Hansische
G.Qn. (6 Bde.); — Hansische Geschichtsblätter (18 Hefte in 6 Bänden). -
Vorträge hielten auf der Versammlung Senator Brehmer über die Bao-G.
Lübecks, Prof. U 1 m a n n über die Baltische Politik d. Grossen EurfursteD.
Dr. V. B i p p e n über die Gründung des Lübecker Ober-AppeUationsgerichte^
Prof. Ho ff mann über Lübecks Antheil an den Kriegsthaten Hansischer Se^
macht. — Die nächste Versammlung soll in Braunschweig stattfinden. [197
lieber die Fortsetzung des Urkundenbuchs berichten Dr. K. Kunze
und Dr. Fr. Br uns in den Nachrr. d. Hans. GV 19, xvüj-xxv; beide arbeiteten
selbständig im Kölner Archiv, das ihnen die denkbar reichste Ausbeute bot:
daneben wurde von ihnen die gedruckte Literatur gründlicher Durchsicht
unterzogen. Die Sichtung des gesammelten Materials, die Ergänzung aus
anderen inland. u. ausländ. Archiven und die Drucklegung der Bände wird
von Giessen aus unter der Oberleitung von Prof. Höhlbaum erfolgen.
Dr. B r u n 8 hat auch für die Karte der Hansischen Verkehrsstrassen weitere
Beiträge gesammelt und fQr das östliche Deutschland nur noch wenige
Lücken offen gelassen. (198
Die Sammlung der Recesse naht sich ihrem Endpunkte, dem Jalu^
1530; für das umfangreiche Material der folgenden Zeit werden Inveniv^
aus den wichtigsten Archiven vorbereitet. — Für den 7. Band der Hansisches
Geschichtsquellen bearbeitet Prof. Stieda das bereits '90, Nr. 176
erwähnte Rechnungsbuch der Novgorodfahrer, für den 8. Bd. Stadtarchittf
J
Hansiflcher G.'Verein; Comenius-Ges.; Philologenveraammlung. 183
Prof. Hänselmann ein 1503 von Herrn. Bothen angefertigtes Zollbuch aus
Brannschweig. Beide hoffen ihre Arbeiten bis zum Ende des Jahres zum
Abschlnss zu bringen. [199
Comenias-Gesellschaft« Aus Anlass der Gedächtnissfeier an den im
J. 1592 geborenen Job. Arnos Comenius wurde die Gründung einer Gesell-
schaft ins Auge gefasst, deren Aufgabe es sein soll, die Schriften und Briefe des
Comenius, sowie seiner Vorgänger und Gesinnungsgenossen herauszugeben, die
G. der altevangelischen Gemeinden (Waldenser, Böhm. Brüder, Schweizer
Brüder u. s. w.) zu erforschen sowie die darauf bezüglichen Bücher, Hss.,
ürkk. etc. zu sammeln. Zunächst soll mit Herausgabe von , Monatsheften* an
die Lösung dieser Aufgaben gegangen werden; später sollen die Quellen publi-
cirt werden. — Die Verfassung der Gesellsch. ist in ihren Grundzügen fest-
gestellt und ist mit dem Aufrufe, der vod Gelehrten fast aller Europäischen
Länder und der Verein. Staaten unterzeichnet ist, bekannt gemacht worden.
Die Comenius-Gesellschaft soll demzufolge ein über viele Länder verzweigter
Verband werden^ und nicht bloss aus Fachmännern, sondern aus Gebildeten
aller iStände bestehen. Das Zustandekommen der Gesellschaft ist finanziell
gesichert; die constituierende Versammlung wird im October in Berlin
stattfinden. Einstweiliger Geschäftsträger ist Archivrath Dr. L. Keller in
Münster in Westfalen. [200
Die 41. Yersammlnng Deutscher Philologen und Schulmänner
fand vom 20.-23. Mai unter Vorsitz W. v. Chr ist's in München statt.
Zum ersten Male wieder seit 1885 bildete sich eine historische Section, unter
dem Vorsitz Dr. H. Simonsfeld's u. G. EgelhaaTs. — Soweit deren
Verhandlungen geschichtsdidaktische Fragen betreffen, kommen wir unten
darauf zurück. Hier ist der Vorträge zu gedenken, zunächst des Vorsitzenden
yZur Methodologie der Geschichte** — einer Besprechung des Lorenz'schen
Buches, an welche sich eine längere Debatte knüpfte, femer von Wolfram
,über die Dt. Aufklärungsepoche und ihre Rückwirkung auf Baiern", und
des von Dr. Zimmerer über ,die Identität des Homerischen Scheria mit
dem heutigen Corcyra". Im ganzen fanden 4 Sitzungen statt, die Zahl der
Mitglieder, die sich als Theilnehmer bei der Section einzeichneten, betrug
zuletzt 61. [201
Aus den Vorträgen, die in den allgemeinen Sitzungen der ganzen
Versammlung gehalten wurden, erwähnen wir: Fr. Ohlenschlager über
die Röm.-archl. Forschungen der letzten 25 JJ. in Baiem, E. Schmidt,
Aufgaben und Wege der Faustphilologie, und R. v. S c a 1 a , Isokrates u. die
Geschichtschreibung. In der philologischen Section war für Historiker
besonders von Interesse ein Vortrag F. Cauer's über die kürzlich entdeckte
Schrift vom Staate der Athener. Die scharfsinnigen Darlegungen des Vor-
tragenden, der diese Schrift für nichtaristotelisch erklärt, stiessen freilich
in der Versammlung auf lebhaften Widerspruch. Weniger lebhaft discutirt
warde ein Vortrag Vogel's über Text-G. u. Abfassungszeit d. Diodorischen
G.-werkes. Aus den Verhandlungen der pädagogischen Section verdient der
Vortrag K. Hartfei der's: Das Ideal einer Humanistenschule, hervor-
gehoben zu werden, in der neusprachlichen Section behandelte H. Brey-
184 Nachrichten und Notizen Nr. 202—210.
mann das Thema: Der Kampf gegen das Engl. Drama der Restauratioiit-
zeit. In der archäologischen Section stellte H. v. Brunn Demonstrationen
an, die sich grossen Beifalls zu erfreuen hatten. — Die der Versammluiig
gewidmeten Textschrr., soweit histor. Inhalts, s. in unserer Bibliogr. — Die
nächste Wanderversammlung soll 1892 in Wien nnter dem Vorsitze v. Harter»
stattfinden. (202
Der 22. Anthropologencongress , der vom 3.-5. A.ugu8t, und zwar
(in Folge des Ablebens von Dr. 0. Tischler) in Danzig statt in Königs-
berg stattfand, war wieder bemerkenswerth durch die Fülle der dort ge-
haltenen Vorträge historischer Richtung. Es ist der Anlass wohl daza
angethan, die „eigentlichen Historiker** auf diese Gelegenheit hinzuweisen,
mit einer Forschung Fühlung zu gewinnen, die, mit naturwissenschaft-
lichen Studien verschwistert , immer kräftiger in das Gebiet der Ge-
schichtswissenschaft eindringt, ihr neue Ergebnisse und neue Probleme
zuführend. Legt die letzte Bearbeitung der Anfänge Dt. Gesch. in Lamprecht's
Buch doch von diesen Einflüssen ein lebendiges Zeugniss ab. [203
Schon der einleitende Vortrag Virchow's bewegte sich sowohl aof
vorgeschichtl. als auf naturwissenschaftl. Boden , indem er den Stand der
wichtigsten schwebenden Fragen der prähistorischen Forschung skizzirie.
Dr. Lissauer schilderte dann die Entwicklung prähistor. Cultur und
Forschung in Westpreussen. Von den weiteren Vorträgen sind aufzuführen:
Montelius über Chronologie der jüngeren Steinzeit in Skandinavieot
0. Helm über seine chemischen Untersuchungen prähistor. Bronzen, Mon-
telius über die Bronzezeit im Orient u. Südeuropa, Virchow über
Kaukasische und Transkaukasische Alterthümer, Grempler über die Be-
ziehungen der Krim zum sog. Merovingerstyl , Szombathy über einen
neuen Bronzesitulafund , Busch an üb. Oulturpflanzen der prähistor. Zeit,
Dorr üb. Steinkistengräber bei Elbing, Lissauer über den Formenkreis
der Slavischen Schläfenringe. Jacob über die Waaren beim Arab.-Bultischen
Verkehr, Kleinschmidt über Ostpreuss. Schulzenstäbe. — Die nichst-
jährige Versammlung soll in L^lm stattfinden. [204
Deutsche ProTlnzlalTereine. Eine beachtenswerthe Anregung findet
sich im 22. Heft der Grenzb. (50, 1, 440 ff). In einer drastischen Schilderung
der Zustände in den Bibliotheken der G.- vereine , die aber so ziemlich in
jedem einzelnen Falle den Nagel auf den Kopf treffen wird, wird sehr
richtig auch hervorgehoben, dass die einzelnen Vereine durch ihren Schriften-
austausch immer nur das erwerben, was ihre Mitglieder doch nie benntien
(weil es ihnen stofflich fem liegt), dass dagegen die öffentlichen grösseren
Bibliotheken selten in der Lage sind, die Vereinsschriflen anzuschaffen,
obwohl diese gerade und zumeist nur in ihnen der Forschung zu go**
kommen würden. Die Grenzboten schlagen nun den Vereinen vor, bei der
V^ersendung auch die Staats- und Universitätsbibliotheken mit zu berück-
sichtigen, selbst ohne Tausch : man solle doch meinen , dass es den Ver
einen weniger darauf ankommen müsse, Gegengaben nutzlos bei 00
iiufzuspeichem , als ihre eigenen Gaben dankbar benutzt zu sehen. ^^
jemals mit allgemeineren Absichten auf territorialem Gebiete gearbeitet hit.
Anthropologencongress; Dt. Provinzialvereine. Ig5
wird diesem vernünftigen Vorschlage sicherlich mit warmer Fürsprache bei-
treten. — Ein Nachtrag in Heft 24 (ebd. p. 534-5) empfiehlt den Vereinen,
ihre Veröffentlichungen auch dem CBl und der Centralstelle für Diss. etc.
(Fock in Leipzig) zuzusenden. [E. H.] [205
Der Verein für die G, von Ost- und Westpreussen hat im
GeschäfU^j. 1890/91 keine Vereinsschrift herausgegeben ; hingegen überreichte
er kurz nach Beginn des neuen J. seinen Mitgliedern die Fortsetzung der
Preuss. Chronik des Simon Grünau; Staatsarchivar Wagner in Aurich
wird die Ausgabe dieser Chronik demnächst ganz zum Abschluss bringen.
Die erste, 16 Bogen starke Lfg. d. Urkk.buchs des Bisthums Samland,
bearb. von t Domvicar Wölky und Bibl.-Custos Dr. H, Mendthal, ist
soeben vertheilt worden, und Prof. Lohmeyer'a Publication, das Haus-
haltungsbuch des Caspar v. Nostiz, wird vor Ablauf des gegenwärtigen Vereins-
jahres druckfertig sein. Die Finanzlage des V. ist eine sehr günstige : laut
Abrechnung von Ostern 1891 besitzt er ein Vermögen von fast 12000 M. —
Die Alterthumsgesellschafi Prussia, gleichfalls in Königsberg,
welche ihren Vorsitzenden Prof. 6. Bujack durch den Tod verlor, wählte
zu dessen Nachfolger Prof. A. Bezzenberger. [206
Nach jeder Richtung hin günstige Ergebnisse verzeichnet der neueste
JB des Vereins für G. u, Alth, Schlesiens. Er publicirte i. J. 1889
den Liber fundationis episcopatus Wratislaviensis, den Prof. H. Markgraf
in Leyden entdeckte und zusammen mit J. W. Schulte herausgab (s. Bibl.
'89, 3955), femer C. Grünhagen's Wegweiser durch die Schles. G.-Qn.
{s. ebd. 3956) und H. Grotefend's Stammtafeln der Schles. Fürsten (s.
ebd. 3958), beide in 2. Aufl.; hierzu kamen 1890 die Acta Nie. Gramis,
hrsg. V. W. Alt mann (s. Bibl. '90, 988), und 1891 das Bresl. Tagebuch
Joh. Geo. Steinberger's , hrsg. v. E. Träger. Von der Zeitschrift d. V.
erschien Bd. 24 u. 25. Die Mitgliederzahl wächst, sie beträgt jetzt 578:
zum Ehrenmitglied wurde Geh.-Rath Weinhold, zu correspondirenden
Mitgliedern die Proff. N a u d e in Berlin u. E m 1 e r in Prag gewählt. [207
Seit 1885 besteht ein Verein für G. von Annaherg und Um-
gehung, der nahezu 100 Mitglieder zählt. Er gibt Mittheilungen heraus,
von denen jetzt zwei Bände erschienen sind, und hat ein Museum Erz-
gebirgischer Alterthümer ins Leben gerufen. [208
Der städt. Geschichts- u. Alterthumsverein zu Nordhausen
beschloss in s. Monatssitzung vom 9. März, die Aufsätze des 2. Bd. der
Förstemann'schen »Kleinen Schriften" nach und nach herauszugeben, sobald
sich ein Bearbeiter hierfür findet. Der Verein will auch den Plan der Stadt
Nordhausen v. J. 1785 durch Archivar P. Osswald herausgeben und hiervon
150 Exemplare in Lichtdruck herstellen lassen. [209
Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte veröffentlicht
nach 5 jähriger Pause endlich ein 8. Heft ihrer ,Mittheilungen" (Die Stadt
Kiel u. ihr Weichbild im Munde der Vorzeit von K. Jansen), nachdem
eine gleichfalls seit längerer Unterbrechung am 25. Novbr. 1890 abgehaltene
J.-Verslg. die Wahl des Prof. K. J a n s e n zum Vorsitzenden, die des Buch-
händlers H. Eckardt zum Schriftführer und die Ersetzung des nach
Lübeck verzogenen Prof. Hasse im Vorstande durch Prof. Seh um gut-
186 Nachrichten und Notizen Nr. 210—217.
hiess. Bei dem jfünstigen Vermögensstande der Ges. beförwortet letzterer
die Hrsg. der weiteren Kieler Stadtbiicher, und zwar um so mehr als von
den älteren derselben bereits eine Abschrift durch Gymnasiallehrer Reuter
in Wandsbeck angefertigt ist und andererseits wenig Aussicht besteht
dass die von dem 1888 verstorbenen eifrigen Schriftführer, Dr. F. Vol-
behr, zurückgelassenen Vorarbeiten Über die Topographie Kiels vom
Sohne desselben demnächst in druckreifer Gestalt vorgelegt werden. Auch
die Ordnung und Verzeichnung der V.-Bibl. durch den jetzigen Schriftführer
hat gute Fortschritte gemacht. Hoffentlich wirken die gegebenen neuen
Anregungen dauernd nach und macht sich das besonders an der Mitglieder-
zahl, die froher über 200 betrug, sich in den letzten Jahren aber um ein
Viertel verminderte, bemerkbar. [210
Der Verein für Harn bürgt sehe Geschichte veranstaltete im
vergangenen Winter einen Cyclus zusammenhängender Vorträge Über Ham-
burgs Cultur-G. im Ausgang des 17. u. im Beginn des 18. Jh. auf Grund
eingehender Specialforschungen. Die schon lange geplante Herausgabe des
Geldersen'schen Handlung sbuches ist leider durch den Tod des
Dr. J. H. Hansen aufs neue verzögert worden; doch ist vor kurzem
Dr. Nirrnheim für diese Publication gewonnen worden. Von der Be-
schreibung der Hamburg. Kirchen ist der auf die Katharinen-E.
bezügliche Theil druckfertig. Kürzlich ist zur Ausgabe gelangt das vom V.
veranlasste Werk von C. H. W. S i 1 1 e m : Die Matrikel des akad. Gjmn. in
Hamburg, 1618-1883 Von der .Zeitschrift* des V. erschien i. J. 189(«
Bd. IX, Heft 1, und von den , Mittheilungen* der 13. Jahrgang. Um
Pfingsten übernahm der Verein die Verwaltung der „Bibliothek der
Theobald-Stiftung in Hamburg**. Dieselbe pflegt das Gebiet der
Niederdt. u. Fries. Sprachen und steht auch in Beziehungen zum Verein f.
Niederdt. Sprachforschung. Den Vertrag der drei Corporationen s. im
KorrBlV Niederdt. Spr. 1891, pag. 49. [211
Der IJistor. Verein des Canton Glarus kann, seit seine Samm-
lungen, das ,histor. Cabinet", durch Dr. Friedr. Schindler katalogisirt
wurden und dieser Katalog zur Veröffentlichung kam, ein besonders e^
freuliches Anwachsen seiner Münzsammlung verzeichnen. Das histor. Cabinet
wurde dann i. J. 1891 aus den beschränkten Räumen der Landesbibl. in
Glarus nach Näfels in den von der Gemeinde kürzlich restaurirten Freuler-
sehen Palast überfuhrt. Local und Inhalt bilden dort nun ein harmonisches
Ganze. — Der Verein hat die Fortsetzung des ürkundenbuchs d. CanL
Glarus, von dem früher 2 Bände bis 1443 (hi*sg. v. J. J. Blum er) erschienen
sind, in Angriff genommen ; im laufenden Jahre soll das 1. Heft d. 3. Bandet
erscheinen. [212
Italienische Gesellschaften. — Die Ziele der neugegründeten 5a-
cietii storica italiana, von der wir im vorigen Heft berichteten
(s. Nr. 128), werden durch das Programmrundschreiben erläutert, da« die
R. stör. ital. (Bd. 8, 469 f.) mittheilt. Die Gesellschaft will darnach im
Unterschied von allen bestehenden Instituten nicht die Herausgabe von
QueUen, sondern die Bearbeitung derselben in Monographien fordern und
i
Auswärtige Gesellschaften. 187
yOrganisiren*. Ihr Organ ist die vom Vorsitzenden R. Bonghi herausgegebene
,Cultura*, die nach beträchtl. Vergrösserung ihres Umfangs eine ihrer Ab-
theüungen der Gesellsch. zur Verfügung stellen wird. Die Rivista knüpft an
jene ihre Mittheilung eine, wie uns scheint, nicht unberechtigte Kritik, da
in der That das entwickelte Programm nicht so ganz verschieden von dem
der bestehenden Gesellschaften ist, wie die Begründer der neuen Ges. be-
haupten. Die verschiedenen ,Archivi*, die Akademie- und Gesellschafts-
publicationen bringen Abhandlungen in grosser Zahl, und auch Organe all-
gemeineren Charakters, welche als Sammelpunkte der Ital. Geschichts-
forschung dienen, sind im Archi\do storico italiano und in der Rivista
vorhanden. Man kann desshalb bei dieser Neugründung wohl die Besorgniss
vor einer unnützen Zersplitterung hegen, — doch es gilt auch in diesem
Falle den Erfolg abwarten, der allein entscheidet. Mit Beginn des neuen
Jahres ho£Pt die Ges. ihre Thätigkeit zu beginnen. [213
Die ColumhuS'Comtnission der geogr. Gesellschaft in Rom unter
Vorsitz von Vitelleschi bereitet ein grosses Werk vor, eine Sammlung
der Quellen zur Entdeckungsgeschichte Amerikas von Anfang an bis zum
Beginn des 17. Jahrh. Hauptmitarbeiter sind Desimoni, Belgrano
(beide in Genua) und U z i e 1 1 i (in Turin) ; auch Harrisse (Paris) ist dabei
betheiligt. Auf allen Italienischen Bibliotheken und Archiven waren im
letzten Winter Arbeiter der Commission eifrig mit Sammlung des Materials
beschäftigt. [214
üeber die Thätigkeit der So ei et <i storica lombarda imJ. 1890
steht ein Bericht im A. stör. lomb. 8, 233-40. Ausser dem , Archivio" publicirt
die Ges. die ^Iscrizioni milanesi" von Forcella. Es ist das eine Sammlung
von Inschrr. in den Kirchen (5 Bde.), auf d. Kirchhöfen (2 Bde. im Erscheinen
begriffen) und an den öffentl. u. privaten Gebäuden, die man im nächsten
Jahre abzuschliessen hofft. Auf Antrag der Ges. wurde durch das Istituto
stör. ital. die Publication eines von Ghinzoni gesammelten Epistolai-io
di Galeazzo Maria Sforza beschlossen. [215
Ueber die Jahresversammlung der Deputazione per le antiche
provincie e la Lombardia in Turin berichtet die R. stör. ital. 8, 469.
Erschienen sind: Heft 4 der Indices Muratoriani, vonCipolla u. Manno,
2 Bände der Biblioteca stör, di Savoia, von Manno, Bd. 111 der Relazioni
diplom. di Savoia, von Manno und Ferrero. Die Arbeiten für die Monu-
menta historiae patriae sollen in gutem Fortgang begriff'en sein. [216
Die Krakauer Akademie hat während der beiden Jahre 1889-90 durch
Herrn Koneczny die fiüher in Rom begonnenen Arbeiten fortsetzen
lassen. Es wurden von ihm besonders die Briefschaften des Possevino aus
den Jahren 1577-81 (Nunz. di Germ. 92 u. 93) durchgearbeitet, dann Mate-
rialien zur G. d. Verhdlgn. v. 1583-84 über eine Ligue gegen die Türken
gesammelt. Diesem Zwecke diente ein mehrwöchentlicher Aufenthalt in
Florenz. Im letzten Jahr 1890-91 standen die Arbeiten unter Leitung des
Hm. V. Czermak, der von Pater Biela unterstützt wurde. Dieselben be-
schäftigten sich (besds. auch in der Bibl. Barberini) mit der Nuntiatur
Filonardi*8 1635-43. Vgl. den Bericht Smolka's in dem Anzeiger d. Krakauer
Akademie p. 136—42. [217
188 Nachrichten und Notizen Nr. 218—223.
Ende 1889 wurde , dank den Bemühungen mehrerer Professoren und
Docenten der dortigen Univ. , wobei Prof. C a r e c v eine ftihrende Stellang
einnahm, eine Petersburger Historische Gesellschaft gegründet -
Dieselbe soll, wie wir dem Programm entnehmen^ sich mit den Fragen
nicht nur der Russischen, sondern auch der allgemeinen Geschichte, in ihrem
ganzen Umfange, beschäftigen, ferner auch mit den theoret. Fragen der
histor. Wissenschaft und des G.- Unterrichts. — Die Bedeutung der neuen
Ges. erhellt schon aus diesem Programm; die bis jetzt in Russland wirken-
den histor. Gesellschaften widmen ihre Kräfte fast ausschliesslich den Fragen
der Russischen G. , wogegen die allgemeine sehr stiefmütterlich behandelt
wird, ebenso die Theorie unserer Wissenschaft. Die Ges. zählt bereits
217 Mitglieder und entwickelt, dank der Energie ihres Vorsitzenden. Prof.
Caröev's, eine sehr rege und nützliche Thätigkeit. [2i8
Sobald die spärlichen Mittel es gestatten, will die Ges. ein eigenes
Organ gründen; einstweilen begnügt sie sich mit der Herausgabe eines
Sammelwerkes (welches aber, seinem Programme nach, eher eine Zeitschrift
genannt werden dürfte) unter dem Titel Istoriceskoe Obozrenie
(Histor. Rundschau), wovon bereits 2 Bände erschienen. Die Redaction filhrt
Prof. Careev. Eine Aufführung der bemerkenswerthen Artikel wird am
besten die Thätigkeit der Ges. charakterisiren. Die theoret. Fragen der
Geschichtswissenschaft sind durch die Arbeiten dos Herausgebers vertreten:
, Bearbeitung der theoret. Fragen der G.- Wissenschaft" , ^Philosophie, Ge-
schichte und Theorie des Foitschrittes*, ,Polit. Oekonomie und Theorie des
Fortschritts in der Geschichte*. — Besonders reich ist die allgemeine G.
vertreten: Prof. Careev gibt eine Uebersicht der zahlreichen neueren
Publl. zur G. der grossen Französ. Revolution, 0 n u schrieb über Josef IL
Pogodin über Macaulay als Historiker, Prof. Afanassjev über Paete
de Famine (die Untersuchung wurde von Levasseur der Ac. des scienc«
mor. et polit. im Juli 1890 vorgelegt), Forsten behandelte auf Grund
eines reichen Archivmaterials (aus Stockholm u. a.) die , auswärtige Politik
Schwedens im 30j. Kriege", Stepanov betrachtet die neuen Werke von
Fustel de Coulanges und Glasson über den Ursprung des Landeigenthums
bei den Franken. Pokrovskij gibt eine Uebersicht der neueren Arbeiten
(vornehmlich aus den Jahren 1889 und 1890) auf dem Gebiete der Alt-
griechischen Geschichte (Archäologie, Numismatik, Inschriftenmaterial etc.).
Prof. Buseskul schrieb über den neuentdeckten Codex der *At*H;vau»v
KOKi'Zilfx. — Ein grosser Theil aller dieser Arbeiten sind Vorträge . die in
den monatlichen Sitzungen der Gesellschaft gehalten wurden. — Von den
anderen Vorträgen, die entweder gar nicht oder anderwärts veröffentlicht
sind, heben wir hervor : „Ueber Yauemwirthschaft in Lithaucn (15. u. 16. Jk)
von Prof. Berschadskij, zwei Vorträge zur Geschichte Iwan des Gran-
samen von Bjelov und Schmurlo und zwei über den G.-Unterricht von
Gurewitsch und Careev. Interessant ist der in dem II. Bd. gedruckte
Vortrag W. Berkut's: „Die Programme des historischen Cursus in den
Russischen imd einigen ausländischen Gymnasien.** [2W
Nicht ohne Nutzen werden wohl die System. Uebersichten der histor.
Literatur sein, welche die Redaction zu geben verspricht. In den ewchie-
Auswärtige GeselUchaften ; Unterricht (archäolog. Curse). 189
nenen 2 Bänden haben wir eine interessante Darstellung des gegenwärtigen
Standes der Polnischen Historiographie, von Prof. Pawinskij, eine kurze
Uebersicht der histor. Zeitschriften Westeuropas und eine Uebersicht der
Literatur der Russ. G. für die Jahre 1889 und 90. von Braudo zusammen-
gestellt. Biese Uebersicht soll dann auch weitergeführt werden. — In der
Rubrik , Historische Chronik* finden wir Daten über die Thätigkeit verschie-
dener historischer Gesellschaften Russlands, Thätigkeit der Archive^ der
provinziellen Archivcommissionen, der Congresse, Ankündigung neuer Werke,
Daten über die Stellung des historischen Unterrichts an den Universitäten und
Gymnasien u. s. w. Durch diese Rubrik gibt die , Historische Rundschau*
Aufschluss über die verschiedensten Fragen, die einen Russischen Historiker
nur interessiren können; eine Concentration solcher Daten in irgend einer
Zeitschrift fehlte für Russland bis jetzt beinahe gänzlich. [N.] [220
Unterricht. Die archl. Section der 41. Philologen Versammlung be-
schäftigte sich in einer besonderen Sitzung auch mit der von Prof. Conze,
General director des Archaol. Instituts, gegebenen Anregung, die in Preussen
eingerichteten ^»archäologischen Feriencurse'* als ein dem Gymnasial-
unterricht reiche Früchte versprechendes Vorhaben auf das Dt. Reich aus-
zudehnen. Die Anregung fand freundliche Aufnahme; doch glaubte der
Vorsitzende der Section, Geh.-Rath von Brunn, mit anderen Rednern vor
der Gefahr des Dilettantismus warnen zu müssen, und empfahl seinerseits
die Verallgemeinerung der z. B. in Baiem bestehenden Vorschrift, dass den
Studirenden der Philologie eine bei Ablegung der Staatsprüfung nachzu-
weisende Orientirung auf dem Gebiete der Archäologie zur Pflicht gemacht
werde. In dieser Weise vorgebildete Gymnasiallehrer wären dann mit
ausreichender staatlicher Unterstützung und einem halbjährigen Urlaub zu
archl. Studien nach Italien imd Griechenland zu senden. Dieser Gedanke
berührt sich, wie man sehen wird, übrigens nahe mit den Plänen des durch
Prof. Conze vertretenen Archäologischen Instituts. Die Section begrüsste
den Vorschlag einer Ausdehnung der archl. Feriencurse von Preussen auf
das Reich als ein vielversprechendes Vorhaben, hielt aber gleichzeitige Be-
rücksichtigung der angegebenen Gesichtspunkte für dringend wünschens-
werth. Die Verhandlungen hierüber gewannen noch dadurch an Wichtig-
keit, dass sich an ihnen officielle Vertreter von Baiem, Württemberg, Baden,
Hessen, Coburg-Gotha, Anhalt und Reuss j. L. betheiligten. [221
Ueber die ersten archäologischen Feriencurse in Bonn und Trier (wo
dieselben bekanntlich für den Westen der Monarchie stattfanden, während
sie für den Osten in Berlin abgehalten wurden) sind Mitteilungen in zwei
Schulprogrammen gegeben: dem des K. Wilhelms-Gymn. in Köln von
Dr. Hoeveler und dem des Warendorfer Gymn. von Prof. A. Buschmann.
Ersterer berichtet eingehender über die Vorträge mit Demonstrationen,
Letzterer erzählt von der durch jene Curse angeregten Begründung einer
Münz- und Alterth.-Sammlung in Warendorf. Der Besorgniss vor Förderung des
Dilettantismus kann man sich allerdings dabei nicht ganz erwehren. [222
Schon im Herbst d. J. wird der eben erwähnte Vorschlag einer archäolo-
gischen Studienreise, freilich in beschränkter Gestalt zur Ausführung
190 Nachrichten und Notizen Nr. 223—230.
gelangen. Das Deutsche Archäologische Institut veranstaltet im Octobcr
einen Cursus der Betrachtung antiker Kunst in Italien für Gymnasiallehrer
aus dem Dt. Reiche. Derselbe beginnt am 5. Oct. in Verona, führt über
Florenz nach Rom (Hauptaufenthalt von etwa 14 Tagen), von dort nach
Neapel (Pompeji, Pästum) und endet am 28. wieder in Verona. Es werden
etwa 1.5 Gymn. -Lehrer (angemeldet waren ungeföhr doppelt so viel) aus
verschiedenen Bundesstaaten th eilnehmen, denen zu Hause Vertretung und
im Institut zu Rom freie Wohnung gewährt wird : die übrigen Reisekosten
fallen jedem einzelnen zur Last. Die Führung an den genannten Orten
werden die Secretäre des Rom. Instituts Prof. Petersen und Dr. Hülsen
sowie Prof, Mau übernehmen. — Bei günstigem Erfolg des Unternehmens
wird an regelmässige Wiederholung gedacht. [228
Wie vorauszusehen, hat die Frage der Unterrichtsreform die
Münchener Versammlung der Philologen und Schulmänner eingehend be-
schäftigt. Es kamen aus der Mitte der Versammelten selbst zahlreiche
Vorschläge zu Verbesserungen unseres Schulwesens; einmüthig jedoch, wie
bei ihrer Zusammensetzung sehr erklärlich, stand die Versammlung ein für
das Festhalten an den bisherigen Grundlagen unserer Gymnasial bildung.
Hierfür zeugte die zahlreiche Betheiligung an der gleichzeitigen Gen.-Versljf.
des Dt. Gymnasial-V. und der lebhafte Beifall, mit dem Aeusserungen
in conservativem Sinne, wie die Worte des Cultusministers von Müller
über die Baier. Schulreform, aufgenommen wurden. Der Schwerpunkt dieser
Berathungen lag naturgemäss in der pädagog. Section; hier vertheidigte
Gymn.-Dir. Dr. 0. Jäger fünf umfassende Thesen, die nach längerer Debatte
einstimmig angenommen wurden. Wir heben daraus nur zwei Sätze her-
vor, welche mit den in dieser Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten (s. '90,
268) sich wenigstens einigermassen berühren : Die Gefahr der Zersplitterung,
lautet der Schluss der 3. These, „ist durch die gegenwärtigen Reform-
bestrebungen, auch durch einzelne Beschlüsse der Berliner Dec.-Conferen«
erheblich gewachsen"; die 4. These aber sagt: „Eine Vermehrung der
Dt. Unterrichtsstunden wird den nationalen Geist ebenso wenig stärken, als
die Vermehrung der Relig.-Unterrichtsstunden den religiösen oder Vermehrong
der Geschichtsunterrichtsstunden den historischen Sinn starken würde*.
Die übrigen Aufstellungen Jäger's betrafen den Betrieb der alten und der
neuen Sprachen auf den Gymnasien. [224
Ueber den Unterricht in der Geschichte verhandelte nicht minder leb-
haft die histor. Section. Den Anstoss hierzu gab ein Vorti-ag von Prof.
W. Götz über »die didaktische Behandlung des geschU. Lehrstoffe« io
Mittelschulen**; auch dieser Vortrag gipfelte in mehreren Thesen, welche
mit wenigen Abänderungen gleichfalls von den Mitgliedern der betr. Section
gutgeheissen wurden. Charakteristisch ist hier wiederum das HervortreUn
eines gewissen Widerstandes gegen herrschende Strömungen, so wenn al'
Ziel des G.- Unterrichts angegeben wird, „die Schüler zu einem sachlichen
Verständniss und unabhängigen Urtheil über die Wirklichkeit und die
Tragweite öffentlicher Verhältnisse der Vergangenheit und der Gegenwart
zu führen*^, oder wenn weiter behauptet wird: ,die aus pädagogiicheD
I
.i
ünterrichtflreform auf d. Philologentag. 191
Gründen zu erzielende Verstandes- und Gesinnungsbildung wird dadurch
ganz von selbst gewonnen*. [226
Die Thesen über „Stoff" und , Methode" lehnen die sog. regressive
Methode stillschweigend ab; dieselbe musste aber in der Debatte einer
desto ausgedehnteren Besprechung unterzogen werden. Sie fand zahlreiche,
entschiedene Gegner, aber auch einen eifrigen Vertheidiger in Oberl.
Dr. Rethwisch, der sich auf seine günstigen, am K. Wilhelms.Gymn. in
Berlin gemachten Erfahrungen berief. [226
Die letzte These von Prof. Götz empfahl, allerdings nur für die oberen
Classen, ein in den Händen der Schüler befindliches Quellen buch als
Hilfsmittel für den Geschichtsunterricht. Aus der neueren Literatur
wären hierherzuziehen M. Schilling's Quellenbuch z. G. d. Neuzeit (Bibl.
581), mit der ergänzenden Schrift desselben Verf. Quellenlectüre u. G.-Unter-
rieht (Bibl. Nr. 30), Blume Quellensätze z. G. unseres Volkes (Bibl. 1541),
zu vergleichen etwa noch Ludwig*s Quellenbuch zur Kirchen-G. Mangel
an Baum nothiyt uns aber, eine Besprechung der Frage histm\ Quellen-
lectüre in den Schulen und der einschlägigen Literatur zurückzustellen. [227
Passend reiht« sich an die Ausführungen des Prof. Götz ein Vortrag
von Realschulrector Dr. J. B. Krallinger, dessen Thema die »Geschtl.
Heimatskde. an Mittelschulen" bildete. Kr. setzte an Stelle des zeit-
*
lieh Nahen das räumlich Nächstliegende und zeigte, wieviel gutes Ma-
terial für intensiven Betrieb der geschtl. Kunde von der Heimat (des Schul-
ortes und seiner Umgebung) meist unbenutzt liegen bleibt und wie neben
dem gewöhnlichen Unterrichte ohne Erhöhung der Wochenstunden dieses
Material verarbeitet werden kann : durch Besichtigung einheimischer Denk-
mäler unter Leitung der Lehrer, geschtl. Excursionen und bildliche Dar-
stellungen. Zur Vertiefung seiner eigenen Kenntnisse wäre dem Lehrer zu
empfehlen, auch den archivalen Quellen der Orts-G. nachzugehen. [228
Seit wir im letzten Heft des 4. Jahrgangs die in Preussen geplante
Reform des Geschichtsunterrichts besprachen, sind einige Schritte
zur Verwirklichung derselben geschehen. Zunächst erschien von den , Er-
gänzungen zum Seminar-Lesebuche", welche auf die historische und
volkswirthschaftliche Bildung der Volksschullehrer und indirect also auf den
Geschichtsunterricht der Volksschule einwirken sollen, das 1. Heft „Vater-
ländisches" (Berlin, Hertz. 141 p.). Dasselbe ist in der That nicht etwa ein
Lehrbuch, sondern ein blosses , Lesebuch" stark erbaulicher Tendenz im
Preussisch-royalistischen Sinne. Die 42 Nummern beziehen sich fast alle
auf Preussens neuere und neueste Geschichte, besonders den Grossen Kur-
fürsten, Friedrich d. Gr., die Zeit der Napoleon. Kriege und die Wieder-
errichtung des Reichs. Zwischen den Prosastücken stehen auch einige Ge-
dichte, und das «Verzeichniss der benutzten Schriften" weist in seinen
45 Nummern neben wissenschaftlichen Büchern auch rein populäre Literatur
(z. B. einen Artikel der «Gartenlaube") auf. [229
Nicht viel besser steht es mit einer zweiten Schrift, welche die
Reform auf einem anderen Gebiete einleitet, dem Lehr- und Lesebuch
der Geschichte von der Gegenwart bis auf Karl d. Gr., für die
192 Kachrichten und Notizen Nr. 230—234.
unteren Classen höherer Lehranstalten (s. Bibliogr. Nr. 2055). Die
vorliegende 1. Lfg. enthält Abschnitt I, Lehrstoff f. Sexta: Der HohenzoUern
Thaten u. Leben in den letzten 500 Jahren von R. Stenzler und Abschnitt II,
Lehrstoff für Quinta: Lebensbilder aus der Dt. G. v. 1415 bis auf die
Karolinger von Fr. Lindner. Folgen soll noch ein 3. Theil: Lehrstoff für
Quarta: Lehrbuch der G. d. Europ. Reiche seit dem. ZA. der Entdeckungen
von H. Landwehr. [280
Wir gehen auf das Buch hier weit ausführlicher ein, als die Bedeutung
der Publication an sich rechtfertigen würde; denn es handelt sich um die
ersten Schritte einer von mächtigen Einflüssen erzeugten Bewegung^ die f^ich
nicht auf die Unterclassen beschränken, sondern den ganzen G.-Unterricht
in ihrem Sinne umgestalten will. Das vorliegende Lehrbuch enthält laut Pro*
spect „die in der Schulreform angestrebte neue Eintheilung und Behandlung
des histor. Lehrstoffes' ; es ist zwar zunächst für die Cadettenanstalten be-
stimmt, soll aber „durchaus für den Unterricht in den gleichen Classen
aller höheren Lehranstalten verwendbar* und „so zielbewusst und gehaltvoll
bearbeitet" sein, „dass es nur einer näheren Kenntniss desselben bedarf,
um ihm den Weg zum allgemeinen Gebrauche zu Öfl&ien". Veranlassung
zu besonders sorgfältiger Kritik ist damit für die Fachkreise gegeben. — In
einem sehr wesentlichen Punkte allerdings dürfen wir die neuen Lehrbücher
nicht ohne weiteres als vorbildlich für die gesammte angestrebte Neuordnung
des G.- Unterrichtes behandeln. Ihnen ist, wie schon der Haupttitel andeutet,
die sogen, regressive Methode zu Grunde gelegt. Diese aber soll nicht»
wie man vielfach annahm, auf den ganzen Unterricht ausgedehnt werdea,
sondern auf die Unterclassen beschränkt bleiben. Wir erhalten darüber von
bestinformirter Seite folgende Mittheilung, die sich zugleich über die Ziele
des Unterrichts äussert:
„Ueber den G. -Unterricht im Preuss. Cadettencorps und die dabei tar
Verwendung kommenden Hilfsbücher sind jüngst Ansichten verbreitet worden,
welche auf Unkenntniss der thatsächlichen Verhältnisse beruhen. Der eigent-
liche G.-Uuterricht beginnt auch im Preuss. Cad.-Corps erst in Unter- HI
und schreitet vom Alterthum zum Mittelalter bis zur neuesten Zeit fort:
U.-ni: 2Std. alteG. bis 47(5; C-IH: 2 Std. MA. und neuere Zeit bis 1648;
U.- II : 2 St. Neuzeit bis 1802; 0.- II : 4 Std. 1802 bis Gegenwart, Wiederholung
der gesammten, insbes. der Griech.-Röm. G.; U.- 1 : 3 Std. (zus. mit Erdbinde)
vaterl. G. im 18. Jahrb., mit besd. Berücksichtigung der Kriegs-G. «owie
unserer gesellsch. u. wirthsch. Entwicklung u. Gesetzgebung; O.-I: 3 Std.
(zus. mit Erdkunde) Vaterland. G. im 19. Jahrh. bis zur Gegenwart wie
in Ü.-L«
„In den unteren Classen soll neben der Begeisterung für alles Grosse
und Edle vorzüglich auch die Liebe zu Herrscher und Vaterland dadurch
geweckt werden, dass der Lehrer den Schülern aus der vaterl. G. geeignet«
Beispiele dafür im Anschluss an die Lehrbücher erzählt. Im EinUang da-
mit steht auch der diesen Classen in der Erdkunde und im Deutschen zb*
gewiesene UnterrichtsstoflF: VI : 1 Std. Lebensbilder a. d. Dt G. von der
Gegenwart bis 1415; V: 1 Std. Lebensbilder a. d. Dt. G. v. 1415 bis ZA.
d. Karolinger; IV: Darstellung der hervorragendsten Persönlichkeiten nsd
wichtigsten Ereignisse a. d. neueren und neuesten G. d. Europ. Reiche 80^
dem ZA. der Entdeckungen. Also nur in der Vorstufe schreitet die Be-
trachtung von der Umgebung und Gegenwart wie in der Heimathkoade
vom zunächstliegenden rückwärts, wobei es sich weniger um ^Geadiififai^'
als um »Geschichten' handelt.' [211
Unterricht: Stenzler u. Lindner, Lehr- u. Lesebuch. X93
Wir haben also dankbar davon Act zu nehmen, dass der G.-Unterricht
n Tertia an wie bisher vorwärts und nicht rückwäii» schreiten soll, und
sere Kritik demnach auf einen anderen Ton zu stimmen als sonst noth-
ndig wäre; aber es scheint uns doch nicht gerathen, die Frage desshalb
cht zu nehmen ; denn bei der Unberechenbarkeit sich kreuzender Einflüsse
d Einfälle stehen wir vielleicht eines schönen Tages plötzlich vor der
sdehnuDg der Methode auf unseren ganzen G. -Unterricht. Hat sich doch
18t schon dieser Gedanke gerührt und vertritt soeben Herm. Grimm
einem Artikel ,G.-ünterr. in aufsteigender Linie" (Dt. Rs. 68, 437-56)
» Durchführung des Princips in der Art, dass der Unterricht in der Sexta
t der jüngsten Vergangenheit seit 1870 beginnt, und erst in der Prima
tn Griechischen Alterthum gelangt. Das wäre also der Weg von Sedan
ch Mantinea ganz im grossen; doch in der einzelnen Classe soll nach
imm vorwärts gegangen werden. Der nächste Reformer wird vielleicht
ide Methoden zu einer höheren Einheit zusammenschweissen. Principiis
8ta! [282
Es ist ja gewiss nichts so verkehrt, dass es nicht einen »berechtigten
?m* enthielte. Diesen wird man hier in der Forderung finden dürfen,
kSs der histor. Unterricht an lebendige Interessen anzuknüpfen hat. Der
isammenhang der Vergangenheit mit der Gegenwart, die Bedingtheit
T heutigen Verhältnisse durch die frühere Entwicklung soll kräftiger, als
18 zur Zeit wohl meist geschieht, hervorgehoben werden. Es ist dies eine
^r beiden Seiten und zwar die bedeutsamere, von der aus das Interesse
5s Schülers und sein historischer Sinn geweckt werden müssen. Unter
iesem Gesichtspunkt wird es gewiss oft empfehlenswerth sein, in einer
inleitung von dem Gegenwärtigen und Bekannten rückwärts zu schreiten,
1 raschem Ueberblick das Problem der Entwicklung aufzuzeigen, um dann
uf umgekehrtem Wege die Lösung des Räthsels zu erbringen. [23B
Etwas ganz anderes ist es um die rückwärts gewandte Geschichts-
iarstellung, welche die hier durchgeführte Methode will. Es wird durch
ie zunächst jede Continuität aufgehoben. Natürlich ist ein consequentes
iückwärtsschreiten einfach unmöglich ; es müssen Perioden gebildet werden,
Bnerhalb deren vorwärts gegangen wird. Die ganze Darstellung wird also
'ine sprunghafte, stets zwei Schritte zurück und einen vorwärts, wie bei
iner Springprocession : 1888-91, 1888, 1857-88, 1840-61, 1797-1840 u. s. w.
8t der Gang der Darstellung. Der Schüler wird also fortwährend an neue
Ausgangspunkte versetzt, für deren Verständniss ihm alle Vorbedingungen
ehlen. Man stelle sich nur vor, dass irgend eine ^Erzählung für die reifere
ogend* in diesem Stile abgefasst wäre. Würde man nicht das Erzähler-
ilent des Verfassers höchst stümperhaft finden? Und hier ist der Fehler
n viel schwererer; denn er berührt geradezu den innersten Kern der
istorie. Der Gedanke zusammenhängender Entwicklung wird unterdrückt;
nes der Hauptziele des geschichtlichen Unterrichts, das Problem der
reiheit und Bedingtheit menschlichen Handelns zuerst dem Empfinden,
um dem Verständniss des Schülers nahe zu führen, wird direct geschädigt.
an wende nicht ein. dass so hohen Amtes sich der Unterricht in der Sexta
ad Quinta doch nicht unterwindet und dass sich falsche Vorstellungen
Deutsche Zeitschr. fUr Gescbichtsw. 1891. VI. 1. 13
194 Nachrichten und Notizen Nr. 234—239.
nachher leicht beseitigen lassen. Die ganze AufYassung wird doch immerhin
in eine falsche Bahn gelenkt, und verwirrte Wozu falsche Vorstellmigen
künstlich erzeugen, die man nachher wieder zu beseitigen hat? [294
Ein geschickter Lehrer mag diese Nachtheile sehr wesentlich mildern
können, aber unmöglich ist es ihm dieselben ganz aufzuheben, wenn er
nicht kurzen Process machen und in Anwendung dieser hüpfenden Methode
die Abschnitte des Buches in umgekelirter Folge vornehmen will. Die
Autoren gehen ihm dabei wenigstens insofern mit gutem Beispiel voran, als
sie ganz aus ihrer Holle fallend, ihre chronol. Tabellen nicht rückwärts laufen
lassen und einen Stammbaum der Brandenb. Herrscher aufstellen, der ganz
altmodisch mit Kurfürst Friedrich I. beginnt und mit den sechs kaiserlichen
Prinzen endigt, statt umgekehrt liir diese eine Art von ^ Ahnenprobe* auf-
zustellen. [ifSo
Die Hauptschwierigkeit bei Anwendung der Methode ist natürhcb,
dem Schüler stets verständlich zu bleiben. Die Nachtheile der sprunghaften
Darstellung suchen die Verfasser durch ganz kurze Orientirungen bei jedem
neuen Ausgangspunkt zu überwinden. Dass dabei doch in allen Beziehungen
auf Vergangenes für den Schüler eine Menge des Unverständlichen hleiH
ist nicht so sehr den Verfassern als der Methode zur Last zu legen. Man
gestatte aber, dass wir den Weg dieser principiellen Erörterungen für eine
Weile verlassen und auf Details des vorliegenden Lehrbuches eingehen ; die
Einzelheiten, die wir dabei beobachten können, sind in ihrer Art doch audi
wieder von allgemeinerer Bedeutung. [286
Es lallt auf, dass auch in Dingen, die von der Methode an sich un-
abhängig scheinen, das Mitgetheilte dem Verständniss des Sextaners oft
wenig angepasst ist. Man höre nur; ,In dem Krümpersystem fand Schani-
horst auch ein Mittel, eine grosse Anzahl von Mannschaften kriegsbrauchbar
zu machen, ohne die Bestimmungen des Tilsiter Friedens hinsichtlich der
Preussischen Heeresstärke zu verletzen. Alle im Volke vorhandenen Kräftf
kamen so in freiem Wettbewerbe auch dem Heere zu gute. Ueberhanpt
wurde jede Stelle im Staat« ohne Ausnahme dem Verdienste, der Geschick-
lichkeit und Fähigkeit aus allen Ständen geöffnet.* — An anderer Stelle
heisst es von den Niederlagen bei Jena und Auerstedt: »Das EreigniiS
schien unbegreiflich, gleich vielem, was nachher geschah. War es des Königs
Scliüchtemheit, welche da« Heer nicht mit der rechten Kampfesfreude und Zn-
versieht zu erfüllen gewusst hatte ? Waren die veralteten Herreseinrichtong»
an dem Zusammenbruch schuld? Oder lähmte der Glaube an Napoleons
Unbesiegbarkeit jede Thatkraft bei den Preussen?" Soll der Sextaner etwa
diese Fragen beantworten? — Es zeigt sich, scheint mir, in diesem ofi®"
baren Conflict mit dem Verständniss des Schülers, wie der Ausgangspunkt
ein falscher ist. Eine falsch gestellte Aufgabe bedingt gequälte Lösungs-
versuche. Wenig glücklich ist auch die Auswahl der hie und da der Dw*
Stellung eingereihten Verse: „Von Schanze eins bis Schanze zehn, König
Wilhelm, Deine Banner wehn"*; ,Die Preussen sind die alten noch; dn
Tag von Düppel lebe hoch". Das ist ja gewiss nicht zu hoch für dasVer
ständniss des Sextaners, dafür aber auch nicht sonderlich charakteristisch,
geist-, gemüth- oder geschmaekbildend. Auch hier hat ein fremdes, nicht
Unterricht: regressive Methode. 195
•
der Geschichte und nicht dem Bildungsideal innewohnendes Interesse mit-
gewirkt
In der Auswahl des Stoffes zeigt sich eine bezeichnende Vorliebe itir
Kriegsgeschichte und alles Militärische. Gleich anfangs scheint dem Ver-
fasser zur Kennzeichnung der Regententugeuden des jetzigen Kaisers er-
wähnenswerth, dass derselbe sich oft unen^'artet auch in entfernte Garnisonen
begibt und die Regimenter alarniiren lässt. Die Männer des Friedens und
der Cultur treten hinter den Herrschern und Soldaten vollständig zurück.
Auch wo dieser Gesichtspunkt nicht in Frage kommt, herrscht auffallende
Ungleichmässigkeit Einige Deutsche Kaiser, wie Otto IL u. III., Heinrich IL,
Heinrich V., Heinrich VI., Philipp u. Otto, Adolf v. Nassau, Heinrich VII.,
Wenzel, bleiben ganz unerwähnt oder verschwinden so gut wie vollständig
in einem kurzen Nebensatze. Und darunter sind doch einige der fQr Ge-
schichts- und Geschichtenerzählung werthvollsten Gestalten. Kaum wird ein
I<eh^ und Lesebuch, das chronologisch fortschreitet, so verfahren; denn
(1a8 Ueberspringen ist ihm schwerer. [287
Handelt es sich hier um Ungleichmässigkeiten ohne bestimmtere Ten-
denz, 80 steht es anders mit der folgenden Bemerkung. In dem ersten
Abichnitt tritt die Preussische Geschichte ausschliesslich in den Vorder-
^'Qiid, allgemein-Deutsche Verhältnisse werden kaum beriihrt. In dem
^dlich-empfänglichen Sinn des Schülers werden dadurch die Grundlagen
^r eine ganz schiefe Auffassung der Deutschen Entwicklung gelegt. £r-
l^chtert wird diese Behandlung naturgemäss durch die regressive Methode,
^e von der gegenwärtigen Machtstellung Preussens im Deutschen Reiche
den Ausgang nimmt und nun ohne viel Zwang der HohenzoUem Leben und
Schalten als Kern der neueren Geschichte erscheinen lässt. Wer vom Ende des
Mittelalters ausginge, könnte unmöglich so an der Reformation und dem
^- Kriege oder an Maria Theresia und Joseph IL, schwer auch an der
gemein-Deutschen Entwicklung der neuesten Zeit vorbeigehen. Diese Ver-
*<^iebung des Standpunktes ist in diesem Falle natürlich beabsichtigt; sie
^ *ber auch eine der unwillkürlichen Consequenzen der regressiven Methode
^^ wäre eine Hauptgefahr bei Anwendung derselben auch in den höheren
blassen. [288
Wie hier die Tendenz hervortritt, bei Anlage des ganzen Unterrichts
"^^ssens Bedeutung zu betonen, so im Einzelnen das Streben nach Ver-
*^®^lichung der Preussischen Herrscher. So beginnt die Uebersicht über
^^ «Anfänge der Hohenzollemherrschaft in Brandenburg* 1415-1640 (oder
^^^ItJiehr 1640-1415) mit der Frage: »Was verdanken wir nun diesen Kur-
"^^ten im Einzelnen V, worauf die Antwort allerdings mit dem Bekenntniss
^^ebt: »Georg Wilhelm vermochte nichts gegen das Elend des 80j. Krieges*.
' ^iterhin wird dann aber den Herrschern alles zum Verdienst angerechnet,
^^ unter ihrer Regierung im Lande geschah. — Im Dämmerlicht dagegen
bleiben jene Höhepunkte nationaler Entwicklung liegen, auf denen die trei-
"^de Kraft des Volkswillens auch äusserlich sichtbar die Führung über-
^^mt So heisst es von Friedrich Wilhelm IV: »Aller Herzen bewegte
^^t geistvolle Herrscher durch seine schwungvollen Worte bei den Huldi-
öligen in Königsberg und in Berlin; segensreich begann er zu wirken.
196 Nachrichten und Notizen Nr. 239-244.
Trotzdem kam es am 18. März 1848 zu einem Strassenkanipf in Berlin.
Der König beendete ihn dadurch, dass er seinen siegenden Truppen den
Ausmarsch aus Berlin befahl. Ruhe und Ordnung waren bald wieder her-
gestellt.* Am 81. Jan. 1850 wird dann vom König dem Volke eine Ter-
fassungsurkunde verliehen. — Die regressive Methode verfuhrt offenbar mdir
als jede andere Darstellungsform dazu, in dieser Art die Motive und Zu-
sammenhllnge zu verdunkeln. Man kann mit Recht einwenden, dass ef
überhaupt unthunlich ist, solche Dinge zum Verständniss des Sextaners n
bringen. Sollte dann aber die Schule sich nicht einer einseitigen Daretel-
lung zu enthalten haben? [28t>
Auch die ganze sonstige Haltung des Buches, die Verherrlichung der
Regenten, den kräftig aufgetragenen Patriotismus oder vielmehr Nationalis-
mus, den Hurrah-Ton, der den Sexta- Abschnitt kennzeichnet, und der in dem
Schlüsse kraftigst ausklingt, könnte man durch das jugendliche Alter der
Schüler rechtfertigen wollen, da bei ihnen das biographische und das hero-
ische Element der Geschichte bevorzugt werden muss, um Interesse zu er-
wecken. Aber dann erspare man diesen kindlichen Gemüthem auch Völker
psychologische Bemerkungen, die bei dem unentwickelten Verständniss deF
Sextaners als Aufreizung zum Nationalhass wirken müssen. Mit dem ,^ebe^
muth" und der , masslosen Eitelkeit der Franzosen* erscheint der ,Neid',
den „dieses ruhmsüchtige Volk** gegen Preussens wachsende Macht hegt, ii
2 Zeilen zusammengedrängt, gefolgt noch von der „frechen Ungebühr' ge^
den greisen König Wilhelm. Doch diese ganze Art, die Dinge zu behandeln,
liegt ja durchaus in der Richtung der ganzen „Reform*. Will dieselbe
doch nicht Hebung geschichtlichen Verständnisses und geschichtlichefl
Sinnes, sondern Förderung einer bestimmten, politisch verwerthbaren Auf-
fassung. Wie nun, wenn der Lehrer aus den geschichtlichen Thatsachea,
die er darstellen soll, die gerade entgegengesetzte Auffassung gewoni»«
hat? Doch davon abgesehen (ist der Gedanke doch auf kgl. Preuss. Gfoi'
nasien ein blosses theoret. Problema): was von dem Geschichtsunterricht
heute so vielfach als Erfüllung einer erziehlichen Aufgabe erwartet wiri
steht in einem scharfen Contrast zu den Forderungen, welche im NameD
nicht nur der Wissenschaft, sondern jeglichen Culturfortschrittes an «<
Schule zu stellen sind: objective Erkenntniss zu vermitteln und zueinon
freien, unbefangenen Verständniss zu befähigen. 1240
Wie die regressive Methode und die Tendenz der politischen Aiö-
beutuiig der Schule innerlich zusammenhängen, das zeigt recht charakte-
ristisch Herrn. Grimms pointereicher Aufsatz, den wir oben citirt«n. Do^
heisst es von dem Unterricht in Sexta: „Die heutige Gestaltung Deotech-
lands lernt er (der Schüler) kennen, als habe vorher das Chaos geherrscht
Er weiss nur von der Gegenwart. Der Knabe wird die Verhältnisse, ^
denen er Kunde erhalten, als stets dagewesen, als nothwendig und ob*
abänderlich ansehen. K. Wilhelm I. u. K. Friedrich werden in der Phantafl«
des Kindes erhabene (iestalt annehmen, als habe Niemand vor ihnen g*"
herrscht. Die Kriege werden in ihrem sieghaften Gange als im Rathe Gott»
beschlossen erscheinen, die Personen, welche unsere Siege herbeiführen g**
holten haben , stehen als Werkzeuge der Vorsehung über aUer Kritik ow
nterricht : Schulrefonn in Baiem u. in Württemberg; Französ. Lyceen. 197
ipfangen heldemnässigen Schimmer. Dieser Eintritt der Begebenheiten in's
^hische braucht nicht besonders befördert zu werden, er vollzieht sich
D selbst iD der Seele des Kindes." Damach scheint es Aufgabe des Ge-
uehtsunterrichts zu sein, zunächst einmal um Zeiten, die im klaren Licht
r Geschichte liegen, einen Mythennebel zu verbreiten, um unter dessen
hatze conservative und chauvinistische Gesinnung zu züchten. Dieser
reck soll natürlich, auch wenn der Mythos allmählig zerfällt, mit ver-
derten Mitteln weiter verfolgt werden; ja in den Oberclassen muss der
idenziöse Charakter des Unterrichts, der in der Sexta noch verhältniss-
issig harmlos und unschädlich sein mag, viel bedenklicher werden, imd
in wird dann wirklich sagen dürfen: lieber keinen Geschichtsunterricht,
i solch einen. [241
Die Schulreform in Baiern hat ihre ersten, gerade für die histor.
udien wichtigen Schritte auf dem Gebiete der Lehrerausbildung und des
üfungswesens gethan, worüber im 1. Heft dieses Jahrgangs berichtet
irde. Fortgesetzt wurde sie dann durch Aufstellung einer Schulordnung
r die humanist. Gymnasien^ die in diesem Frühjahr von dem ober-
?n Schulrath berathen wurde. Für die Geschichte wurde das Lehrziel
Igendermassen aufgestellt: In der 3., 4. und 5. Classe ist Anregung des
teresses für geschtl. Personen und Begebenheiten, femer Einprägung eines
etten Grundstockes histor. Daten und ein in grossen Zügen gehaltener
eberblick, namentlich über die Griech., die Rom. und die Deutsche G.
1 erzielen. In der 6., 7.^ 8. und 9. Klasse ist dieses Mass der Anfordemngen
i entsprechendem Umfange zu erweitem und tiefer zu begründen; zugleich
it die Weckung und Entwicklung der Fähigkeit anzustreben, den zum
eittigen Besitz des Schülers gewordenen Stoff nach gegebenen Gesichts-
nnkten in eigener Ordnung und Fassung darzustellen. Die G. Deutsch-
mds und im nächsten Anschlüsse an sie die G. Baiems und seines Re*
;entenhauses ist besonders eingehend zn behandeln. Auch culturhistor.
^toff ißt dem Standpunkte der Schule entsprechend zu verwerthen. Der
orzugsweise auf die Darlegung der ursächl. Verhältnisse, auf eine ein-
gehendere Charakteristik hervorragender Persönlichkeiten und auf eine
cbarfe Hervorhebung des Wichtigen abzielende Vortrag des Lehrers dient
nr Belebung des Unterrichtes und zu Sicherung des Verständnisses. Für
»awende histor. Leetüre der Schüler ist in den Schülerbibl. Sorge zu
ragen. [242
Der neue Lehrplan für die Gymnasien und Lyceen Würt-
embergs setzt für die Geschichte, verbunden mit Geographie, in der
. Classe 1, in der 3.-7. Classe 3, in der 8. Cl. 4 und in der 9. und 10. Cl.
Standen fest (zusammen 24 Standen). Es wird betont, dass gemäss den
Stimmungen eines Erlasses von 1871 der Unterricht in der Geschichte
U zum Jahre 1870/71 fortzuführen ist. [248
Gerade jetzt, wo der neueren Geschichte in dem Lehrplan unserer
Tnmasien eine bedeutend erweiterte Stellung gegeben ist, werden einige
otizen über das neu veröffentlichte Programm für den Unterricht in
er neueren Geschichte in den französischen Lyceen von Inter-
<«e sein. Der Stoff ist. auf 4 Perioden vertheilt, die in einem Jahrescurse
198 Nachrichten und Notizen Nr. 244—248.
mit 3 wöchentlichen Stunden im ersten, V/t im zweiten Semester be-
wältigt werden sollen. Die erste Periode umfasst die Revolution und die
Napoleonischen Kriege und schliesst mit dem Wiener Congress; die zweite
die Regierungen Ludwig's XVIII., Carl's X. und Louis Philippe's, die dritte
beginnt mit der Revolution von 1848, schliesst die ganze Regierung Napo-
leon's III. ein und geht bis 1889. Besonders interessant ist der 4. Thefl
des Programms: Der Lehrer soll die politischen Fragen, die unser Jah^
hundert bewegen, theoretisch, aber mit Anlehnung an die Thatsachen, be-
sprechen: Entwicklung der Ideen von 1789: Politische und religiöse Frei-
heit, Achtung der Persönlichkeit (Abschaffung der Sclaverei), das allgemeine
Stimmrecht und die sociale Frage, allgemeine Dienstpflicht, Schutzzoll und
Freihandel. Weltausstellungen. Entdeckungsreisen. — In dem begleitenden
Schreiben des Ministers heisst es : , All dieses gehört zweifellos zur Politik,
aber noch ist kein Mittel gefunden, wie man Geschichte und Politik trennen
könnte.* (Vergl. Revol. fran9. 19, 379.) Nöthiger dOrfte freilich sein, tot
der Entstellung dieses Unterrichts durch politische Parteipropaganda in
warnen. [244
Archive* Die Vorlegung von Repertorien in den ArcbiTei
und die Versendung von Handschriften seitens der Bibliotheken sind im
vierten Hefte des vorigen Jahrgangs von uns gleichzeitig zur Sprache ge-
bracht worden. Da nun auf letzterem Gebiete, wie wir weiter untn
berichten können, die Massregeln der Verwaltungen mit unseren Wünschen
sich so glücklich begegnet sind, so ist es vielleicht nicht vermessen, m
hoffen, dass auch im Bereiche der Archivverwaltung die erbetenen Reformen
nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie wir erfahren, ist die Fn^
zuföllig zur selben Zeit, da wir unsere Desiderien vorbrachten, in prind-
pieller Gestalt an das Baierische Ministerium herangetreten. Das Gesodi
war ganz im Sinne unserer Ausführungen motivirt, ist zunächst freilich leio
ablehnend beschieden worden. Doch die Forderung wird natargemfiff
immer wieder erhoben werden, und vielleicht erreicht sie auf dem Umirege
ihr Ziel , dass zunächst die Verwaltungen in erhöhtem Masse für die Ver
besserung ihrer Repertorien sorgen. Dass darin an manchen Stellen nodi
x'iel zu thun ist, wird kein Kundiger bestreiten und kein Verständiger
tadeln; wünschen aber werden beide, dass wenigstens dieser Grund, des
Benutzer die Inventare vorzuenthalten, bald der Vergangenheit angehöre. —
Ein Schritt weiter ist dann die Drucklegung der Repertorien. Deutsch-
land steht auf diesem Felde hinter Frankreich und anderen Ländern noch dem-
lich weit zurück; zur Zeit sind eigentlich nur zwei grössere Untemehmnngen
der Art im Gange, die der beiden Städte Frankfurt und Köln. [24«
Unter dem Titel: .Archivlehre. Grundzüge der Geschichte.
Aufgaben und Einrichtungen unserer Archive" hat der frflheie
Baier. Reichsarchivdirector F. v. Löher eine Reihe seiner in der Archv.
Zeitschrift bereits veröffentlichten Aufsätze gesammelt und mit einigen Ab-
änderungen und Zusätzen von neuem erscheinen lassen. Wenngleich er n^
dafür hauptsächlich Anfänger im Archivfach, Beamte, Anwälte, Gesdii^
forscher und Gebildete Überhaupt als sein Lesepubiikum denkt, so entapn^
Archive: Repertorien; Löher's Archivlehre. 199
dem nicht ganz der Inhalt, der sehr vieles bringt, was nur für den
Fachmann Werth und Interesse haben kann, für den die Aufsätze der
Archv. Z. wohl auch in erster Linie geschrieben waren. — In dem histor.
Theile hat v. Löher den verdienstlichen Versuch gemacht eine Entwicklung
des Dt. A.- Wesens von seinen Anfängen bis zur Neuzeit zu geben und es
im Zusammenhang mit der allgem. Entwicklung zu schildern. Die Schwie-
rigkeiten dieses Vei^suchs liegen, wie der Verf. wohl empfunden hat, in dem
Mangel an ausreichenden Vorarbeiten. Solange nicht wenigstens alle be-
deutenderen Archive in ihrem Entstehen und ihrer Geschichte bekannt
sind, solange namentlich nicht auch das ma. A.- Wesen genauer erforscht
ist und die vorhandenen Zusammenhänge ermittelt sind, kann jeder der-
artige Versuch nur ein lückenhaftes Bild der Dinge geben. So ansprechend
sich dieser Theil des Löher*schen Buchs auch liest, so viele richtige Ge-
sichtspunkte für die Entwicklung des A.-Wesens hervorgehoben werden,
so wird seine besonders auf süddeutschen Archiven fussende geschicht-
liche Uebersicht doch noch vielfache Berichtigungen und namentlich Er-
gänzungen erfahren. [246
In dem systemat. Theile der Archivlehre berührt die Wärme, von der
Verf. für das A.- Wesen erfüllt ist, sein Streben, diesem alten Stiefkinde der
Staatsverwaltungen eine gebührende Stellung zu verschaffen, die Weitherzig-
keit in Fragen der A.-Benutzung und das Bemühen, den an die Archive
so stellenden begründeten Forderungen gerecht zu werden, sehr wohlthuend.
Auch erkennt man, wo es sich um Einrichtung und Verwaltung der Archive
handelt, den vor allem auf das Zweckmässige gerichteten Sinn eines
Fachmanns. Ob freilich alle hier vorgetragenen Lehren und Anweisungen
im einzelnen Falle auch immer praktisch verwendbar sind, darüber wird
man zuweilen verschiedener Ansicht sein können. Der Umfang der Archive
wird manchen Vorschlag überflüssig, und die zu Gebote stehenden Mittel
und Arbeitskräfte werden andere unausfQhibar machen. Auch leuchtet nicht
immer dieNothwendigkeit der Vorschläge ein. Mit behaglicher Ausführlichkeit
wird manches geschildert, während anderes nicht minder wichtige nur kurz
angedeutet wird. Durch eine strengere Scheidung des Nothwendigen von
dem bloss Wünschenswerthen und eine gleichmässige Behandlung der Einzel-
heiten hätte sich das Buch, das doch eine Art Handbuch sein soll, gewiss noch
mehr empfohlen. Vielleicht würde von diesem Standpunkte aus auch die Er-
örterung reiner Verwaltungsfragen etwas eingeschränkt worden sein. [247
Ein gewisser subjectiver Zug kennzeichnet die Archivlehre auch sonst
und äussert sich vornehmlich in einem starken Hervorheben des Baier.
A.- Wesens, dessen Einrichtungen oft als die normalen erscheinen, auch wo
der Leser nicht erfährt, dass es sich um Baierische handelt. Nun braucht
man die Trefflichkeit des Baier. A.-Wesens und des Verfassers Verdienste
um dasselbe gewiss nicht zu verkennen, kann aber doch zweifeln, ob diese
Verhältnisse in der Weise als Normen in einer Archivlehre hingestellt wer-
den dürfen, dass man nach ihrem Muster auch anderwärt« verfahren müsste. —
Wenn femer Verf. die Aufwendungen Baiems für das A.- Wesen und die
Leistungen seiner Archive denen in anderen Staaten statistisch gegenüber-
stellen wollte, so durfte man bei einem im Jahre 1890 erschienenen Buche
200 Nachrichten und Notizen Nr. 248-257.
den Wunsch hegen, dass er die Zahlen nicht gerade den Jahren 1855. 1868
und 1875 entnahm, da neueres Material wohl mit derselben Leichtigkeit za
beschaffen gewesen wäre wie das ältere. Die ZuBt&ndc anderwärts würden
dann den Lesern vielleicht nicht ganz so ungünstig erscheinen, wie früher,
Indessen wird die Löher'sche Arehivlehre auch in der vorliegenden hand-
lichen Form Nutzen stiften, anregend wirken und, soweit es durch die
früheren Aufsätze nicht bereits geschehen ist, auch in Fachkreisen diejenige
Beachtung finden, welche den Beobachtungen und Erfahrungen eines lang-
jährigen verdienten Archivdirectors gebülirt. p yf^ [248
Das bis vor kurzem wenig zugängliche Archiv der alten Reichs-
stadt Lindau ist durch den inzwischen verstorbenen fürstl. Fugger sehen
Archivrath Dr. Dobel im Allgemeinen geordnet worden. Die speciellere
Inventarisirung der einzelnen Abtheilungen hat dann der Pfarrer Dr. G. Rein-
wald begonnen und für mehrere Gruppen (Rathsprotokolle , Rechnung«-
bücher, Urkunden, Acten betr. äussere Verhältnisse) vollendet. Wichtig ist
das Archiv ausser für G. v. Stadt u. Stift, auch für die benachbarten Reichs-
stände, besds. Montfort, und für tleformations-G. Herr Reinwald verwaltet
zugleich auch das im alten Rathhause eingerichtete städt Museum. [249
In dem Hutten'schen Familienarchive zu Steinbach wurde bei
Nachforschungen, die der Besitzer Frh. v. Hütten auf Betreiben Dr. Szama-
tölski's anstellte, eine deutsch geschriebene Invective Hutt^n's gegen Kurf.
Ludwig V. d. Pfalz entdeckt, die Sz. mit recht grosser Wahrscheinlichkeit
mit Hutten*s verlorenem Libellus in tyrannos identificirt. Im Ortenburgischcn
Archive zu Birkenfei d, dem Stammsitze der Protestant. Linie v. Hütten,
entdeckte Sz. noch Briefschaften betr. Hütten u. die Reformations-G.; vgl.
seine Schrift Bibliogr. Nr. 2373. [250
Bei dem Brande des Rathhauses zu Z erb st am 13. Juni konnte das
eigentliche Archiv geborgen werden. Verbrannt sind nur dort reponirte
Acten der neueren Zeit. Wo das Stadtarchiv während des Neubaus zugäng-
lich sein wird, ist noch nicht bestimmt. [251
Ausländische Archive, a) Die RH 46, 236 f. berichtet über eine
Extradition von etwa 700 Nrr. seitens der 0 est er r. an die Holland.
Regierung. Es handelt sich dabei um Sachen, die ausschliesslich HoU&nd.
Verhältnisse (Lehnsrecht etc.) betreffen. — b) Ueber die Uebersiedlung des
Schwedischen Reichsarchivs in ein neues Domicil und die G. des
Archivs s. Svensk Hist. Tidskr. 11, 201 f. — c) Soeben erschien eine Schrift
von Franz Zimmermann, Ueber Archive in Ungarn; ein Führer
durch Ungurländ. und Siebenb. Archive. (Sep. a. A. für Siebenb. Ldk.)
Hermannstadt. 132 p. [252
Ein Metodo per teuere gli archivi comunali wurde von
E. Scardavi, Secretär des Municipio von Monsampietrangeli , entworfen.
(Foligno, Salvati. 48 p. 1 L.) Der Verfasser gibt eine Instruction mit toU-
ständigem Schema für Aufbewahrung und Registrirung der städt Ver-
waltungsacten in 15 Titeln und 165 Artikeln sammt aiphabet. Index u
diesem System. Von Interesse dürfte die Vergleichung besonders mit de©
Französ. Schema zur Inventarisirung städt. Archive sein. [i^
ii
Archive; Bibliotheken. 201
Bibliotheken* Zur Frage der Versendung von Handschriften
sind einige wichtige Verfügungen zu verzeichnen. Dass die Wiener Hof-
bibliothek künftig Hss. an andere Bibliotheksverwaltungen ausleihen
wird, wurde von uns schon berichtet. Die näheren Bestimmungen findet
man im CHI d. Preuss. Unterr.-Verw. und im CBl f. Biblw. 279-80 ab-
gedruckt. Hervorzuheben ist, dass die normale Benutzungszeit für Druck-
werke auf 6 Wochen , für Hss. auf 3 Monate festgesetzt ist. — Femer ist
inWolfenbüttel auf Antrag Oberbibl. v. H e i n e m a n n*s eine Aenderung
der Bibl. -Ordnung dahin erfolgt, dass Versendung von seltenen Drucken
u. Hss. an auswärtige, bcsds. Deutsche Bibl. wieder zulässig ist. Das Gesuch
ist an den Vorstand der Bibl. zu richten. Frist auch hier 3 Monate. —
Endlich hat die Baierische Regierung am 30. März verfügt, dass bei den
in staatl. Verwaltung stehenden Baier. Bibliotheken für die Versendung
von Druck- und Handschriften an ausserbaier. Bibliotheken die für Preussen
bestehenden Grundsätze massgebend sein sollen. Von dem Preuss. Erlass,
der diese Grundsätze aufstellte, haben wir im vorigen Jahrgang Nr. 125
Notiz genommen , und auf ihn gerade haben wir wieder hingewiesen , als
wir dann (in Nr. 269) einen besonders drastischen Fall von schwerfälligem
Verfahren zur Sprache brachten. — Dass auf diesem Gebiete so erfreuliche
Fortschritte zu verzeichnen sind, soll nach dem CBl f. Biblw. vor Allem
Geh.-R. Althoff zu verdanken sein. Zu hoffen ist nun, dass die Forde-
rung der Gegenseitigkeit, die diesen Benutzungsordnungen allen gemein-
sam ist, eine mächtige Waffe für weitere Ausdehnung des Handschriften-
verkehrs wird. [264
Ein vollständig neues Adressbuch der wissenschaftlichen
Bibliotheken Deutschlands wird vorbereitet und soll im Laufe des
Winters als Beiheft zum CBl f. Biblw. erscheinen. Es soll das zur Orien-
tirung über Umfang, Inhalt, Geschichte, Zagänglichkeit der einzelnen
Bibl. Nöthige in knapper Fassung enthalten und möglichst auf Orig.-Mit-
theilungen der Bibl.-Verwaltungen beruhen, denen zu diesem Zwecke
Fragebogen zugegangen sind. Für den Nachweis weiterer Büchersamm-
lungen, besds. älterer Stadt-, Kirchen- u. Familien bibliotheken (die reinen
Privatbibll. einzelner Sammler sollen ausgeschlossen bleiben) oder für
authentische Nachrichten über solche würde der Herausgeber des Adress-
buches Bibliothekar Schwenke in Göttingen sehr dankbar sein. Derselbe
ist gern bereit, local geordnete Verzeichnisse der bereits berücksichtigten
Bibl. sowie Exemplare des Fragebogens zur Verfügung zu stellen. [255
Vor der Schrift Gröpler's, Büchereien mittelbarer Fürsten
und Grafen Deutschlands und Oesterreichs sowie ehem. freier Dt. Reichs-
städte, die schon in 2. Aufl. erschien, warnt Aloys Schulte sehr entschieden
in der DLZ. [256
Durch Erlass des Preuss. Cultusministeriums v. 30. April ist der Ober-
präsident von Hannover angewiesen worden, die Arbeiten Prof. W. Meyer's,
der, wie früher von uns erwähnt, mit Katalogisirung der Hss.
Preuss. Bibliotheken beauftragt ist, durch Recherchen der provinziellen
Behörden nach vorhandenen Hss.-Beständen zu unterstützen. Prof. Meyer
hat zunächst mit der Göttinger Univ.-Bibl. begonnen, unterstützt durch drei
202 Nachrichten und Notizen Nr. 257—264.
Assistenten: Dr. E. Meyer, Dr. Günther u. Dr. Schwalm. Die Dracklegong
des 1. Bandes hat in diesem Sommer begonnen. Zunächst sollen dann die
übrigen Bibll. d. Prov. Hannover folgen, mit Ausschluss der kgl. Bibl. zu
Hannover, über die Bodemann's Katalog genügend orientirt. [257
Durch die Presse ging die Nachricht, in der Kirchenministerial-
bibl. zu Celle sei der Briefwechsel zwischen Ernst d. Bekenner u. Luther
aufgefunden worden. Wie uns von berufenster Seite mitgetheilt wird, ist
diese Meldung vollkommen unzutreffend. Der Brief Luthers v. J. 1530, nm
den es sich nur handeln kann, ist längst gedruckt, s. J. F. Leiserus, Dias,
saec. de Ernesto duce (1730) p. 138 f.; der betr. Band war nie verloren, vgl
Heimburger, Die K.-Minist. Bibl. zu Celle (1848) p. 27. [G. K]. [258
Die Stadt Worms hat für ihre Stadtbibliothek die bedeutende
Bibl. des 1889 in Elberfeld verstorbenen Historikers Prof. Crecelius erworben.
Dem Stadtarchiv wurden die Urkunden u. Acten des im 16. Jh. auf-
gehobenen Augustinerklosters einverleibt. [359
Aus dem letzten Bericht der Curatoren der Bibl. Bodleiana wird
von besonderem Interesse sein, dass die Anfertigung eines summarischen
Kataloges über die c. 9000 Hss. in Angriff genommen werden soll. Ein
gedruckter Katalog existirte bisher theils gar nicht, theils in unvollkommener
Gestalt. Die Arbeit ist Mr. Madan übertragen worden, als Muster soll
Omont*s Katalog der Griech. Hss. der Pariser Nat.-Bibl. dienen, und auf
die Ausführung rechnet man 7 Jahre. — Von den Erwerbungen d. letzten
Jahres werden als die wichtigsten unter den histor. Hss. die Fairfax familj
papers und eine Perg.-Hs. der Gesetze K. Magnus' bezeichnet. — Neuer
dings ist die Einrichtung getroffen, dass man zu massigen Preisen Photo-
graphien von Hss. und Büchern erhalten kann. [200
In der Vatikanischen Bibliothek hat während dieses Sommen
eine grosse Umräumung stattgefunden. Das Appartemento Borgia wurde
frei gemacht, und die dort und sonst noch lagernden, z. Th. ganz unin-
gänglichen Bücher fanden ihre Aufstellung in den unter der Sixtinischco
Bibliothek gelegenen Räumen zu ebener Erde nahe dem Arbeitssaal dee
Archivs, wo bisher eine ziemlich werthlose Sammlung von Waffen unter
gebracht war. Die öfter begonnene und nie zu Ende geführte Katalogi*
sirung der gedruckten Bücher soll nun energisch gefördert, die Benutzung
erleichtert werden. Der Hauptgewinn der neuen Einrichtung wird aber
sein, dass eine gi-osse Nachschlagebibliothek geschaffen wird, die von
dem Arbeitssaal bequem zugänglich ist und jedem Benutzer der Hand-
schriften zur freien Verfügung stehen wird. Ausser Nachschlagewerken
ünden dort die ofQciellen Regierungs- und Akademiepublicationen der ver
schiedenen Nationen Aufstellung. Es wird damit einem bei den Arbeiten
in der Vatieana sehr fühlbaren Mangel abgeholfen sein, da bisher dem
Benutzer der Handschriftenschätze niemals gedruckte Literatur bequem
erreichbar war. Leider war es trotz der nahen Nachbarschaft nid»t fli
ermöglichen, dass die Handbibliothek zugleich auch vom Archiv au» in
derselben Weise zugänglich ist; doch darf man wohl hoffen, dass der rührig*
Geist der jetzigen Verwaltung auch diese Erleichterung mit der Zeit noch
schaffen wird. Die Leitung der ganzen Neueinrichtung ruht in den Hindcs
Ausländische Bibliotheken. 203
Pater Efarle's S^J., von dessen Geschichte der päpstl. Bibliothek unsere
Bibliographie eben den I. Band auffuhren konnte (s. Nr. 2325). [201
Ueber einen Fund von c. 500 Druckwerken u. 70 Hss. im ehem.
Franciscanerkloster bei Rieti berichtet die RC 32, 20 auf Grund
eines der Academie des inscr. erstatteten Berichtes. Einige Hss. sollen in*s
10. u. 11. Jh. gehören, jedoch nicht von hervorragendem Werthe sein. [262
Eine kürzlich erschienene Publication veranlasst uns, noch nachträglich
der Nachforschungen zu gedenken, welche im Herbst 1889 die Ungarische
Akademie in der Türkei nach occidentalischen Handschriften
anstellen liess. Auf Veranlassung Hm. Ydmb^ry's ertheilte der Sultan
einer Commission der Akademie Zutritt zu der Schatzkammer und anderen
Sammlungen. Das Ergebniss war kein sonderlich grosses (im Serail nur
53, meist Griech. Hss. und 7 Incunabeln), imd speciell von den Resten der
alten BibliothecaCorviniana, auf die besonders die Aufmerksamkeit
der Comm. gerichtet war, ist nicht mehr viel zu Tage gekommen. Immer-
hin wurden werthvolle Stücke gefunden, von denen die Comm. einige behufs
Beproducirung ausgehändigt erhielt. Zu ihnen gehören die beiden jetzt
durch das k. Finanzministerium als Leiter der Regierung für Bosnien publi-
cirten Hss.: ein Stiftungsbrief des Serbenkönigs Uron II. für das Banyaner
Kloster unweit Mitrovicz (saec. 13-14) und ein Messbuch vom Anfang 15. Jh.
für den Hofgebrauch des Bosnischen Bans Hervoje. Das letztere Prachtwerk
(nur in 85 Expll. ausgegeben) verzeichnet unsere Bibliogr. in Nr. 2342.
Ueber jene andere Publ. vgl. V. Jagi6's Archiv f. Slav. Philologie 1890. —
Bemerkenswerth ist noch die Mittheilung, dass zwar das moderne Türk.
Staatsarchiv nur Schriftstücke des 19. Jh. enthält, dass aber das bisher
unzugängliche alte Archiv des Türk. Reichs noch die Documente früherer
Jhh. in reicher Fülle bewahrt. Vgl. den Bericht W. Fraknöi's in der
Ungar. R. 9. 732-5. [268
Museen. Wie einzelne in die Oeffentlichkeit gedrungene Nachrichten
zeigen, ist eine Aenderung in der finanziellen Fundirung des Germanischen
Nationalmuseums zu Nürnberg geplant, deren Ziel u. a. zu sein
scheint, die Stellung der Beamten besser zu sichern. Zu bestimmteren Er-
gebnissen sind die bisherigen Schritte aber noch nicht gelangt. Immerhin
dürfte es unter diesen umständen interessiren, wie die gegenwärtige finan-
zielle Lage des Instituts sich in. kurzen Zügen darstellt. Nach dem Etats-
abschlusse 1890 setzten sich die Einnahmen aus folgenden Hauptposten
zusammen: Reichsbeitrag 48 000 M. , Beiträge von Staatskassen, Corpo-
rationen etc. gegen 30000 M., Beiträge regierender Familien u. Privater
etwas über 30000 M. , sonstige Einnahmen (aus Eintrittskarten, Publi-
cationen etc.) etwa 17 000 M., in Suroma ca. 125000 M. oder mit Hinzutritt
von Capitalzinsen , Cassenbestand etc. genau 129410 M. 74. Ungefähr die
Hälfte dieser Summe beanspruchen Verwaltungskosten, unter denen die
persönlichen reichlich 42 500, die sächlichen gegen 20000 M. betragen, in
Summa 62000. Für die Vermehrung der Sammlungen wurde reichlich ein
Drittel dieses Betrages, etwas über 22 500 M. aufgewandt. Hierzu kommen
für Inventar gegen 3000, für Publicationen über 6000, für Schuldentilgung
204 Nachrichten und Notizen Nr. 264—275.
u. Verzinsung 23000 u. als Reserve für ausserord. Ausgaben 6000. Macht
124000 M. oder genauer 123107 M. 14. Daneben bestehen noch einige
Specialfonds. — Von dem Anlehen in der Höhe von 200000 M. für den
Erwerb der Sulkowski'schen Sammlung wurden 75 000 M. getilgt, und zwar
25000 aus den etat«mässigen Mitteln^ 50000 durch freiwillige Beiträge;
weitere 13000 M. sind dafür bereits bewilligt. — Wie man sieht, fehlt es
der Anstalt nicht an Mitteln zur Erhaltung, Nutzbarmachung und Ver-
mehrung der Sammlungen; aber sie ist nicht in der Lage, ihren Beamten
ganz gesicherte Stellungen und einen festen Pensionsanspruch zu bieten,
ein Uebelstand, der dazu führt, dass tüchtige jüngere Kräfte ihr entgehen
oder rasch wechseln. [1264
Das Schweizerische Landesmuseum wird nach endlich er-
reichtem übereinstimmenden Beschluss von Nntionalrath u. Ständerath seinen
Sitz in Zürich erhalten. [265
Bibliothek und Hist. Museum der Stadt Wien. In einem
früheren Hefb dieser Z. wurde flüchtig die Begründung eines städt. histor.
Museums in Wien erwähnt. Diis Verhältniss desselben zu den anderen
städt. Instituten bedarf einer genaueren Darlegung. Die alte Liberej der
StÄdt Wien war 1780 von der Hofbibl. erworben, die Neugründung einer
stÄdt. Bibl. (in Verbindung mit d. Archiv) dann erst um die Mitte dieses
Jahrh. erfolgt. Lange Zeit stand Karl Weiss den vereinigen Instituten
vor; erst 1882 traten Beamte mit akad. Vorbildung ein. und 1889 nach
seinem Rücktritt erfolgte eine Reorganisation, wobei Archiv (unter Uhlin)
und Bibl. (unter Glossy) getrennt wurden. Ueber weitere Besetzung der
Beamtenst^llen s. Personalien, Nr. 84. Mit der Bibl. ist das 1887 auf Ver-
anlassung von Weiss gegründete und 1888 eröffnete Museum verbunden:
vgl. Weiss' V(»rwort zum Katalog (2. Ausg. 2 Bde. 1888-90. 280; 139 p)
Die Bibl. veranstaltete schon 1873 u. 83 histor. Ausstellungen, und in diesem
J. eine culturhistor. zur Feier des Grillparzer- Jubiläums ; vgl. den Führer
durch dieselbe (5. Ausg. 258 p.). [S.] [366
In Wien ist ferner aus Anlass des dort abgehaltenen Weltpostcongresses
durch das Handelsministerium nach dem Beispiel der Dt Postverwaltung
ein Postmuseum gegründet worden. (267
In Nr. 161 der AZtg schreibt Dr. E. Fromm (Aachen) über da*
von 0. V. Forcken b eck ins Leben gerufene Zeitungsmuseum «
Aachen; er fordert Katalogisirung des Zeitungswesens, und zur Erleichterung
histor. u. biogr. Forschung Auflösung der Autoren-Chiffren bei vielen Artikeln,
was der Nachwelt nicht mehr möglich sei. [ä6S
Das Museum für Völkerkunde in Leipzig gab seinen 17.-18. JB
für 1889-90 heraus, aus dem zu entnehmen ist, dass die weitere Existeni
d. Museums durch finanz. Hilfe der Stadt Leipzig gesichert ist. Der Verein
war im vorigen Jahre in erhebliche y)ecuniäre Schwierigkeiten gerathen
durch Uebersiedlung in das Local d. alten Bachhändlerbörse, die Aufstellung
der im J. 1889 eröffneten Amerikan. Ausstellung und die Publication des
Werkes: ^Cultur u. Industrie Südamerik. Völker**. Der Mitglied erstand i«t
zurückgegangen auf 286 (von denen 31 lebenslänglich). Erster Vorsitiender
ist jetzt Prof. Emil Schmidt. [2«9
Museen; Zeitschriften. 205
Zettsehrtften, Kürzlich ins Leben getreten sind Neue Heidel-
berger Jahrbücher, die vom histor.-philos. Verein zu Heidelberg in
halbjähr. Heften bei Köster in Heidelberg herausgegeben werden. Ihre
Gründung entsprang dem Wunsche der V. -Mitglieder, gehaltene Vorträge
veröffentlicht zu sehen. Aber auch für andere Beiträge der histor.-philos.
Wissenschaften öffnen die Jbb. ihre Spalten ; nur Recensionen und Anzeigen
schliesst ihr Programm grundsätzlich aus. Mitarbeiter des 1. Halbbandes,
der in schöner Ausstattung vorliegt (164 p. 3 M.), sind M. Cantor,
R. Schröder, K. Hartfelder, A. Hausrath, F. v. Duhn (vgl. Bibliogr.
Nr. 1681; 1501; 1614; 1481; 1955m). Es überwiegen dem entsprechend
Arbeiten histor. Richtung, natürlich ohne jede localhistor. Färbung. Auch
Heft 2 ist jüngst erschienen. [270
Durch die anthropolog. Ges. in Berlin wurde ein neues Organ ge-
gründet: Nachrichten über Deutsche Alterthumsfunde, hrsg. v.
R. Virchow und A. Voss (Berlin, Asher. ä Jg. 3 M.). Vgl. Bibliogr.
Nr. 2071. [271
Von den Mittheilungen der Ges. f. Dt. Erziehungs- u. Schul-
geschichte (vgl. im vorletzten Heft Nachrr. Nr. 9) wurde in diesem Früh-
jahr zur Philologen- Versammlung das 1. Heft ausgegeben, das eine grosse
Anzahl kleiner Aufsätze enthält. Herausgeber ist Dr. Kehrbach (Berlin).
Die Mittheilungen sollen in zwanglosen Haften (jährlich 2-4 von 5 bis
10 Bogen) erscheinen und gehen, wie wir dem Aufruf der Ges. (abgedruckt
u. a. in DLZ 12, 1214 f.) entnehmen, den Mitgliedern gegen Jahresbeitrag
von 5 M. gratis zu, werden jedoch im Buchhandel nur gegen Aufschlag zu
haben sein. [272
Ausländische Zeitschriften, a) An Stelle des zum Bischof von
Peterborough ernannten M. Creighton übernahm S. R. Gardiner die
Leitung der Engl. Histor. Review; R. Lane-Poole blieb 2. Re-
dacteur. — b) Für Juli wurde das erstmalige Erscheinen einer Z. angekündigt,
die unter dem Namen Skandinavisches Archiv, hrsg. v. Dr. E.Th. Walter
in Lund, Arbeiten Skandin. Gelehrter auf dem Gebiet der Philosophie, Philo-
loge u. G. vereinigen soll. — c) Die Schwedische HistoriskTidskrift hat
ein Inhaltsverzeichniss ihrer ersten 10 Bände (47 p. stark) zugleich mit
dem 1. Heft ihres neuen Jahrgangs ausgegeben. [273
ii)Das Archivio Veneto, von welchem 40 Bände, abgeschlossen durch
Register, vorliegen, wird durch die R. Deputazione veneta di storia patria
unter dem Titel Nu ovo Archivio Veneto fortgesetzt (Venezia, Visen tini.
ä Jg. fürs Ausland 24 L.). Die Redaction führt Fed. Stefani. Der Inhalt
der Z. soll mannigfaltiger gestaltet werden, der Druck ist eriieblich ver-
bessert. — b) Seit Februar erscheint in Padua eine Monatsschr. Rassegna
Padovana di storia lettere ed arti (monatl. 32 p., jährl. 6 L.). Neben
vielem Anderen soll darin auch ein Verzeichniss der Mss. in den Biblio-
theken der Stadt gegeben werden. [274
Zur Wirthschaftsgeschichte, a) Die Jahrbücher fürNational-
Oekonomie u. Statistik haben mit dem .56. Bande eine neue (3.) Folge
begonnen. Der Umfang der Bände ist von 40 auf 60 Bogen erhöht, besd.
KU Gunsten der wirthschaftl. und socialen Tagesfragen. Die allgemeine
206 Nachrichten und Notizen Nr. 275—282.
Leitung und Verantwortung bleibt bei Prof. Conrad, während Prof. Elster
die Bearbeitung der Literatur vollständig übernimmt. Neben ihnen sind
auch Prof. Löning und Prof. Lexis jetzt an der Herausgabe der Z. be-
theiligt. Die Jbb. sollen nämlich zugleich als systemat. Ergänzung des
Handwörterbuchs der Staatswiss. dienen, und jeder der vier Redactenre
übernimmt die Fürsorge für Ergänzung der im Handwörterbuch redigirien
Artikel. — b) Das Archiv f. soc. Gesetzgebung und Statistik, hrsg.
V. H. Braun, ist in den Verlag von J. Guttentag (Berlin) übergegangen. [275
Zur Ki rchefi geachichte. Die von D o v e begründete und bisher von
ihm und Friedberg herausgegebene Z. f. K.-Recht erscheint seit I.Juli d.J.
in dritter Folge unter dem Titel Deutsche Zeitschrift für Kirchen-
recht, hrsg. V. E. Friedberg (Leipzig) u. E. Sehling (Erlangen); Verlag
bleibt die Akad. Verlagsbuchhdlg. (J. C. B. Mohr) in Freiburg i. B.; Preis
des Jg. (30 Bogen in 3 Heften) 12 M. Das Programm verspricht neben Ab-
handlungen eine systemat. Verzeichnung sowohl der Literatur, wie der
Gesetzgebung und Rechtsprechung. Das soeben aungegebene 1. Heft bringt
an historischen Beiträgen einen Aufsatz von A. Frantz, Preussen und die
kath. K. zu Anfang diesesJahrh., und eine Miscelle von H. Wasserschieben,
De contentione monast. Limpurgensis et sanctimonialium in Sebach, 1198.
Die Literaturübersicht (p. 112-85) und die Actenstücke der letzten Jahre
(p. 135-92) sind von Fried borg selbst zusammengestellt. [276
Kleinere Schriften zur E.-G., besds. aus den Seminarien kath.-theo-
logischer Facultäten, werden jetzt ebenfalls in einem Sammelwerke zu-
sammengefasst. Dasselbe führt den Titel «Kirchengeschichtliche
Studien* und wird von Schöningh in Münster verlegt. Als Herausgeber
zeichnen die Proff. A. Knöpf 1er in München, H. Schrörs in Bonn und
M. Sdralek in Münster. Die bereits erschienenen Hefte enthalten eine
Monographie über Benedict XL von P. Funke (s. Bibliogr. Nr. 2265) und
Qn. u. Forschgn. zur K.-G. des MA. von M. Sdralek. — Die seit Beginn
dieses Jahres bestehende Theologisch-prakt Monatsschrift, Central*
organ der kath. Geistlichkeit Baiems (Passau, Abt) bringt auch einzahlt
kirchenhistorische Artikel, so in Heft 1 u. 2 einen Aufsatz Knöpflers
über die Wahl Urban's VL [277
Zur Literatur- und Sprachgeschichte. Die Indogerman-
Forschungen sind ein neues Organ, welches von Prof. Brugmann i**
Leipzig und Prof. W. Streitberg in Freiburg (Schw.) herausgegeben wird-
Der Verleger, Trübner in Strassburg, kündigt an, dass auch die sog. lingai"
stische Paläontologie darin besondere Berücksichtigung finden soll. Di*
Z. erscheint in Bänden zu je 5 Heften a 6 Bogen ; zu jedem Bande gehören
auch 2 Nummern (zusammen 10 Bogen) eines Beiblatts, des Anzeigers filf
Indogerm. Sprach- u. Althkde. , worin Besprechungen, Zeitschriftenschaa,
Bibliographie und Personalien Platz finden sollen. Preis des Bandes: 16 J^-
Das 1. Heft erschien Anfang Juli. [378
Aehnlichen Unternehmungen für andere Gebiete reihen sich jetzt die
Jahresberichte für neuere Deutsche Literaturgeschichte an, die
unter Mitwirkung einer Reihe, z. Th. sehr namhafter Gelehrter von Dr. J. Eli«*
im Verein mit Dr. M. Herrmann und Dr. S. Szamatölski bei Göschen
Zeitflchrifben. 207
1 Stai%art herausgegeben werden sollen. Der erste Jahrgang wird mit
en Pnblicationen von 1890 beginnen. [279
Die Zeitschrift für Dt. Sprache, hrsg. v. D. Sanders, welche bisher
1 der Hamburger Yerlags-Anstalt (vormals J. F. Richter) erschien, ging mit
pril ds. Jahres in den Verlag von Schöningb in Paderborn über. — Unter
em Titel ^Baierns Mundarten, Beitrr. z. Dt. Sprache u. Volkskde.'*
eben Prof. Dr. 0. Brenner und Gustos Dr. A. Hartmann eine neue Zeit-
:hrift heraus, vorläufig in zwanglosen Heften (München, Kaiser). [280
Zur Kunstgeschichte, Die Revue de Tart chr^tien, hrsg. v.
al. Hei big. erscheint seit Beginn dieses Jahres in 2monatl. statt viertel-
,hrl. Heften. [281
Territorialzeitschriften, a) Die Vjschr. f. G. u. Heimathskde.
er Gfsch. Glatz (s. Bibliogr. '89, 1314 u. '90. 4022) hat mit Hft. 4 des
. Jg. ihr Erscheinen eingestellt, da die beiden Herausgeber Dr. F. Volkmer
Dr . H 0 h a u 8 verhindert sind, die Redaction fortzuführen . — b) Die Quartal-
lätter des HV f. das Grosshzgth. Hessen haben nach dem Ableben
res Herausgebers E. Wömer mit d. Jg. 1891 unter Redaction von Dr. G. Nick
ne neue Folge begonnen. Sie werden sich in vereinfachter Gestalt wieder
ehr auf ihre ursprüngliche Aufgabe beschränken: Sitzungsberichte, kurze
achrichten über Literatur, Fundberichte u. dergl. bringen, während das
rchiv f. Hess. G. u. Althkde. wieder regelmässig erscheinen und die
issenschaftlichen Arbeiten in sich vereinigen soll. — c) Unter dem Titel
Hohenzollernsche Forschungen"; Jb. f. G. d. Dt. Kaiser- u. Preuss.
Königshauses wird am 1. Oct. eine von Archivar Dr. Christian Meyer
edigirte Zeitschrift ins Leben treten. (Berlin, Lüstenöder; jährlich im
)ctober ein Band von c. 30 Bogen zu 15 M.) Besondere Berücksichtigung
>oIl dabei die ältere G. des Hauses Hohenzollem und der Fränkische Zweig
lesselben finden, in der Art, dass das Jb. sich zugleich zu einem wissen-
chafÜ. Organ für Frank. G. erweitert. In Aussicht gestellt werden sowohl
J^seere Quellenpublicationen als auch Abhandlungen. — d) Im Auftrage
M Vereins geben P. Ladewig u. K. Schumacher eine neue Z. heraus,
?tit«lt ,Der Karlsruher Alterthumsverein", die in zwanglosen Heften
■scheinen soll. Heft 1 berichtet über die während der ersten 10 Jahre
881-90) gehaltenen Vorträge ; meist sind kurze Auszüge, hie und da aus-
^rlichere Referate von selbständigem Werth, oft nur Titelangaben ge-
)ten; vgl. Heft 4 Bibliogr. in V, 7. — e) Seit vorigem Jahre erscheinen
ich Reutlinger Geschichtsblätter, hrsg. vom Reutlinger Alth.-V.,
^gleich als Corresp.-Bl. des Sülchgauer Alth.-V., unter Redaction von Prof.
rück. Vgl. Bibliogr. '90, 4171 und im nächsten Heft. — f) Das Litera-
^8c he Jahrbuch, wovon Bd. 1 im Verlage des Herausgebers, A. John, in
8ör erschienen ist, bezeichnet sich als Centralorgan für die wissenschafkl.,
^^Jfar. u. künstler. Interessen Nordwestböhmens u. d. Dt. Grenzlande. —
') 2u dem Musee neuchätelois bearbeitete A. Godet ein Register der
88- 1864-88. (Neuchätel, Berthoud. 88 p. 2 fr. 50.) — h) Die wichtigste
-•^echische histor. Z., Casopis musea kral. Öeskeho, wird seit Be-
?^ii des laufenden Jg. (Bd. 5.) nicht mehr von J. Emier, sondern von
^- Truhlaf redigirt. [282
208 Nachrichten und Notizen Nr. 283—292.
Hilfswissenschafteft. Das Jahrbuch der herald. Ges. Adler hat,
nachdem 20 Bände erschienen waren, im J. 1891 eine .neue Folge* be-
gonnen und gleichzeitig das Quartformat mit Lex.-8" vertauscht. — Der
Numismatisch-sphragistische Anzeiger, bis inclusive Bd. 21 von
H. Walter und M. Bahr fei dt herausgegeben, erscheint nunmehr unter
Red. von Fr. Tewes in Hannover, und zwar wie bisher monatlich (Jg. 2 M.,
zusammen mit d. Lit.-Bl. hrsg. v. M. Bahrfeldt, 3 M.). [288
Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie (hrsg. Ton
J. J. Kettler) — bisher eine Zweimonatschrift — hat mit ihrem 8. Bd.
die monatliche Erscheinungsweise eingeführt (Weimar, Geogr. Institut
H Jg. 16 M.). [284
Von der Revue des bibliotheques, deren Gründung wir schon letztes
Mal ankündigen konnten, sind die ersten Hefte erschienen. Herausgeber ist
E. Chatelain. Das Programm entspricht etwa dem unseres Centralblatts für
Bibliothekswesen. Neben den Aufsätzen, welche sich in erster Linie mit der
Geschichte der Bibll. beschäftigen sollen, bietet die Z. eine Chronik und
eine Correspondenz- Abtheilung, auch Listen von Literatur u. antiquar. Kati-
logen. Gegenüber den Archiven scheint keine strenge Grenze gezogen
w^erden zu sollen. (Paris, Bouillon. Jahrgang, zu 12 Hefken, für das Ausland
17 Fr.) — Eingegangen ist dafür das Bulletin des bibliotheques et
des archives. [285
Das monatlich erscheinende Organ ,Le livre moderne" entstand als
Ersatz für die Zeitschrift ,Le livre*, welche 1889 mit dem 10. Jg. ein-
ging. Le li\Te moderne soll in erster Linie den Interessen Französ. Biblio-
philen dienen. [286
•
Der Versuch , die , Mittheilungen* des Harrwitz'schen Antiquariats m
ein wissenschaftliches Organ unt^r Redaction von F. W. E. Roth und unt«
dem Titel Mittheilungen a. d. Gebiete d. Bibliographie, Lit.-G. u. d-
Antiquariats umzugestalten, ist, nachdem drei Nummern erschienen waren,
schon wieder aufgegeben worden. Die Mittheilungen haben sich nun wieder
in einen rein geschäftlichen Anzeiger der genannten Firma verwandelt. [28?
Lehr- und Handbücher. Nachschlagwerke* Bibliographiseh^*'
a) A manual ofbibliography von W. T. Rogers ist in London ^^
schienen (172 p. 6 M.), uns aber bisher nicht zugänglich geworden.
b) Ein Italienisches Manuale bibliogr. per lo studio di lettere (PadoV^'
Drucker. 1890. 149 p. 2 L.) bietet umfassende, aber nur ganz oherflächlics^*
Orientirung för Anfänger [J. K.]. — c) Recht brauchbar für bibliogr. Ori^^'
tirung besds. in der Französ. u. Engl, zeitgenössischen Literatur ist 6 '^'
bernatis, Dictionnaire intemat. des ^crivains du jour (Firenze, Niccol^'
Lpz. , Brockhaus. 3 Bde. 36 fr.). Vgl. Rec. in CBl 550 f. — d) Laut A<^
Nr. 957 will Beruh. Quaritsch in London ein Verzeichniss aller En^^
Büchersammler von den frühesten Zeiten bis zur Ggw. publiciren und bitt^*
um Beiträge (Antiq. Kataloge, Auctionsnotizen). [288
Von Specialbibliographien berührt noch von fem unser Gebiet •) Ti-
Aufrecht, Catalogus catalogorum; an alphab. register of San-
skrit works and authors; printed for the Germ. Orient, sodety. (I'P'^
Lehr- u. Handbücher, Nachschlagewerke. 209
rockhaüs. 4^ 795 p. 86 M.) — b) Quellen und Hilfswerke beim Stud.
sr Musikgeschichte stellte R. Eitner zusammen. (Lpz., Breitkopf u.
. 55 p. 2 M.) Im CBl 1284 wird die bei einem ersten Versuch freilich
iverm eidliche Lückenhaftigkeit hervorgehoben. — c) Das grosse bibliogr.
itmmelwerk zur G. d. Jesuitenordens „Bibl. de la compagnie de J^sus'
sgann in neuer Bearbeitung durch C. Sommervogelzu erseheinen. (Paris»
icard.) Vgl. künftig Bibliogr. IV, 3. — d) In den Skrifter utg. af Sv.
t. sällskapet begann zu erscheinen: 6. £. Elemming, Sveriges
ibliografi 1481-1600. Heft 1-2 sind 120 Seiten stark (Upsala, Lunde-
iiistska bokh.). — e) Brauchbar soll sein: N. Bernardini, Guida
ellastampa period. italiana, con pref. di H. Bonghi. (Lecco, Spacciante.
B90. 744 p. 10 L.) — f) Bigazzi, Bibliothekar d. Bibl. nazionale in
lorenz bereitet die Herausgabe einer Florentiner Bibliographie
yr, die in etwa 100 Expll. (8-10 Lfgn. ä. 1 fr. 50) ausgegeben werden soll.
i. D] [289
Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft
(t soeben mit rühmlicher Beschleunigung schon wieder ein neuer Band
usgegeben, der das Jahr 1889 umfasst. Es fehlt allerdings eine nicht
:eringe Anzahl von Berichten, die meist im nächsten Jg. nachgeholt werden
ollen, darunter aus Abth. II Deutschland einer betr. die gesammte Deutsche
ieschichte (neueste Zeit) und einer betr. Dt. Provinzial-G. (Baiem), ebenso
Vereinzeltes aus den Abtheilungen I Alterthum (Aegypter, Inder) und IV
Allgemeines (Allg. WeltG., Diplomatik), ziemlich viel aber aus der Abth. III
Ausland (Frankreich MA. u. neueste Zeit, Niederlande, England Neuzeit,
Dänemark und Norwegen Neuzeit, Polen, Böhmen, Südslaven, Neugriechen-
'«nd, Kreuzzüge, Indien, China, Japan, Afrika, Mittel- und Südamerika,
Australien). [290
Neu tritt ein Referat über Russland auf. Da zufällig im vorliegenden
Qft, unserer Zeitschrift zum ersten Mal die Russische Literatur f^r Bibliogr.
cl. Literatumotizen systematisch verwerthet ist, legt ims die Vergleichung
t, den JBG eine bibliographische Frage besonders nahe: die der Tran-
'ii:>tion Russischer Büchertitel und besds. der Namen. Die JBG transcribiren
ozietisch, wir mit Anwendung besonderer Zeichen. Es herrscht auf diesem
^xete eine geradezu unglaubliche imd praktisch für Aufsuchen und Identi-
^Tang von Namen und Titeln höchst störende Verwirrung, die auch durch
■-x^ahme des phonet. Systems nicht gelöst werden könnte, denn demselben
•"txt der internationale Charakter unserer Wissenschaft, da Franzosen
'^ Engländer phonetisch natürlich wieder anders transcribiren müssten.
^^ hoffen uns desshalb durch eine sachverständige Darlegung, die voraus-
^ckitlich im nächsten Heft erscheint, den Dank der Fachgenossen zu ver-
Aiexien. [291
Zugleich mit dem 12. Bd. der JBG hat der Herausgeber Jastrow
«^ «Handbuch zu Literaturberichten im Anschluss an die JBG"
«scheinen lassen (Berlin, Gärtner, viij 235 p. 8 M.) Man wird dort orientirt
^W die Organisation der bibliograph. Arbeit bei Herstellung der Jahres-
berichte, über die genauere Abgrenzung der Paragraphen, auch über das
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. l. 14
210 Nachrichten und Notizen Nr. 292—298.
rein Technische des Verfahrens bei Bearbeitung d. Referate, bei Herrichtnng
und Drucklegung der Manuscripte, bei Herstellung des Registers etc. £•
sind die im Laufe der Jahre von der Redaction gesammelten Erfahrungen
und die von ihr aufgestellten Instructionen hier dem Publikum vorgelegt,
und wenn hie und da der Verf. sich wohl in etwas zu behaglicher Breite
über Dingo ergeht, die in erster Linie auf die Mitarbeiter des Untemehneiu
berechnet sind^ so bietet das Buch doch für jedeu vielfache Belehniog,
der sich mit bibliogr. Arbeiten oder auch mit gelegentlichen literarischen
Nachforschungen zu befassen hat. Als Beilage ist das Zeitschriftenver-
zeichniss, das wir schon in unserer Anzeige von JBG Bd. XI erwähnten, wieder
abgedruckt, mit dem Abkürzungs- u. Siglenverzeichniss, das übrigens all-
mählig doch zu einem wahren Hieroglyphenschlüssel ausgewachsen ist Dem
Zeitschriftenverzeichniss fehlen leider Angaben über Erscheinungsweise ood
Preis; auch ist es nicht besonders übersichtlich, so dass man sich ein alphab.
Register dazu wünschen möchte. [39f
Nachträglich sei noch einmal auf den schon mehrfach erwähnten
Indices-Band der Monumenta Germaniae (Bibliogr. 2061) hinge-
wiesen, den Prof. 0. Holder -Egger und Prof. Zeumer gemeinsam be-
arbeitet haben. Es sind in demselben zunächst p. 1-88 die Inhaltsver
zeichnisse (Tabulae) alles dessen, was bisher erschienen, nach der Bandfolge
gegeben, dann p. 85-251 aiphabet. Indices und zwar: auctorum (p. 85-122),
personarum (123-49), locorum populorum terrarum (150-249). rerum varia-
mm (250-1). P^s ist darnach nun mit leichtester Mühe möglich, den Stand-
ort einer jeden Quelle aufzufinden, auch wenn die genaue Form des Titels
dem Suchenden nicht gegenwärtig ist, und man kann ausserdem überseheo,
was von Schriften eines Autors oder von Quellen, die auf den Namen z. ß.
einer bestimmten Landschaft getauft sind, in den Monumenten überhaupt
vorhanden ist. Wünschenswerth wäre es vielleicht gewesen, auch eine chrono-
logische üebersicht hinzuzufügen. [^^
Jedenfalls ist der Forschung durch diesen Registerband ein aufl»e^
ordentlicher Dienst erwiesen, und den Verfassern gebührt für ihre mühsam^
Arbeit, die eine bedeutende wissenschaftliche Leistung in der unHcheinbantea
Form darbietet, allseitiger Dank. Der Band sollte über den Kreis der Mona-
ment;a-Be8itzer hinaus Verbreitung finden, um gerade auch den\jenigeii ^
zur Hand zu sein, der nicht in der glücklichen Lage ist, das ganze Wcn^
bequem erreichbar zu haben. — Selbstverständlich beziehen sich die alph»^
Indices des Bandes, wie schon der Umfang zeigt, nur auf die Titel d*^
abgedruckten Quellen, entsprechend den vorangehenden „Tabulae*. Ein^
wohl noch fernen Zukunft bleibt es vorbehalten, einmal die Namenregi«t^
und Glossare aller einzelnen Bände in einem gi'ossen Alphabet m ^
einigen. (Ä^
Biographische Lexica. Es liegen vor: a) die Allgem. Deutsch*
Biographie bis zur 1. Lfg. des 33. Bandes (Schwabe); — fc) <^
Dictionary of national biography (s. '91. 44b), als dessen HeraiMg^^er
jetzt nur noch S. Lee genannt ist, bis Bd. 27 (Hovenden); — c) Brick»'
Dansk biogr. lexicon (s. 91. 44 c) bis Heft 37 (Frils); — d) das Svenskt
>>
<:
iti.
Lehr- u. Handbücher, Nachschlagewerke. 211
»gr. Lexicon im 11. Bande (s. '91, 44 d) bis Sölfverberg; — e) das
>gr. Woordenboek d. Noord- en zoidnederl. letterk. (s. '91, 44 e) bis
•.11 (Schröder); — f) die Belgische Biographie nationale (s. Bibliogr.
2386) bis Bd. XI fasc 2 (A. van Leest). — g) K. v. Wurzbach's biogr.
sicon d. Eaiserth. Oesterreich (s. Bibliogr. *90, 4235) ist mit Bd. 60
ci Abschluss gelangt — g) Ein Rassisches biograph. Wörterbuch
d von der kaiserl. Russ. histor. Gesellschaft geplant. Als Vorarbeit erschien
Mag. d. Russ. bist. Ges. Bd. 60 u. 62 (1887 u. 89) ein Verzeichniss der
zunehmenden Namen. Ein Privat unternehmen dieser Ai*t verzeichnen
weiter unten bei den Russ. Lit.-Notizen. [295
Die von der Russischen histor. Gesellschaft befolgte Methode, eine
te der aufzunehmenden Namen der Oeffentlichkeit vorzulegen, wird be-
intlich auch von dem Englischen Unternehmen geübt. Im Athenaeum
^heint von Zeit zu Zeit eine lange derartige Liste für gewisse Tlieile des
»habets. Die Allgemeine Deutsche Biographie hat von dieser
fe des grossen Publicums abgesehen, vielleicht, weil diese Art von Zu-
imenwirken bei uns überhaupt weniger entwickelt ist als in England,
dem jetzt bald herannahenden Abschluss des Werkes würde es aber
;h vielleicht noch lohnen, die in einem Supplementbande nachzutragen-
1 Namen zu veröffentlichen und dadurch die verschiedenen Fachkreise
cht etwa nur die Historiker) zur Ergänzung der Liste anzuregen. [396
Die Deutsche Verf assungs geschieht e besass bisher kein Buch,
B für den akadem. Unterricht und zum Handgebrauch eine zweckmässige
swahl von Urkunden geboten hätte. Jetzt sind nun gleich zwei Werke
ser Art erschienen: H. 0. Lehmann, Quellen zur Dt. Reichs- u.
chts-G. (Berlin, Liebmann. 309 p. 8 M.) und W. Altmann u. E. Bern-
i Ol, Ausgewählte Urkunden z. Erläuterung d. Verf.-G. Deutsch-
ds im MA. (Berl., Gärtner. 270 p. 3 M. 40.) Wenn das erstere Buch
auch zeitlich über das andere weit hinausgreift (es beginnt mit Cäsar
endigt mit der Verfassung d. Dt. Reiches), so fällt es doch in einem
>eträchtlichen Theile seines Inhalts mit demselben zusammen (über zwei
t«l des Umfangs kommen auf das Mittelalter), dass eine eingehende
Gleichung nahe liegt. Diese ist auch insofern nicht uninteressant, als
^ald finden werden, wie eigenthümlich verschieden Jurist und Historiker
elbe Aufgabe augefasst haben. Man gestatte uns dabei, ein wenig
kene, scheinbar äusserliche Statistik zu treiben. [297
Gehen wir von dem Aeusserlichsten, der Zahl der Stücke aus, so finden
bei A. u. B. im Ganzen 87, bei L. bis zum Schluss des Mittelalters 104 Nrr.
=öe grössere Fülle bei L. wird aber dadurch wett gemacht, dass vielfach
ihm nur Excerpte, oft nur einzelne Paragraphen aus längeren Urkunden
g^ben sind, und die formalen Bestandtheile, sogar die Daten, fast immer
^bleiben, während A. u. B. die aufgenommenen Stücke (selbst so umfang-
iche wie die Goldene Bulle, das Strassburger Stadtrecht u. das Oesterr.
^drecht) stets und grundsätzlich im vollen Wortlaut abdrucken. Es
das ein Umstand, der sehr zu Gunsten des letzteren Buches spricht, be-
iden bei den Historikern, die mehr noch als die Juristen auf die Form
212 Nachrichten und Notizen Nr. 298—304.
der Urkunden und den Zusammenhang der einzelnen Bestimmungen Werth
zu legen haben. Die einzelnen Stücke sind überhaupt bei A. u. B. sorgfältiger
behandelt. Auch sie haben natürlich so wenig wie L. ihr Handbuch mit
einem textkritischen Apparat beschwert, haben nicht Handschriften heran-
gezogen, aber doch genauer über den von ihnen zu Grunde gelegten Druck
Auskunft gegeben, auch mehr Werth auf Besserungen im Einzelnen gelegt
so dass man den Abdruck einiger Stücke (wie der Gold. Bulle u. des ewigen
Landfriedens) wohl als die correcteste der vorhandenen Textausgaben wird
rühmen dürfen. — In kurzen Vorbemerkungen weisen A. u. B. auf ein-
schlägige Literatur hin, während L. einzelne Ausdrücke in Anmerkungen
erläutert, die bei A. und B. ganz fehlen. [298
Dass A. u. B. nur vollständige Texte bieten, L. zu Excerpten greift,
hängt mit einem tiefer greifenden Unterschied ihrer Publicationen zusam-
men. L.'s Ziel ist es, mehr die constitutiven Gesetzesbestimmungen,
die Marksteine der allgemeinen Reichs- und Rechts-G. herauszuheben: A.
u. B. geben vielfach typische Urkunden, die für ein Verfassungsinstitot
bezeichnend sind, ohne vielleicht in seiner Entwicklung eine erheblich
grössere Bedeutung zu haben, als \ie\e andere verwandten Inhalts. A. n.
B. nehmen desshalb ihre Beispiele auch z. Th. aus der Peripherie der zer-
splitterten, z. Th. autonomen Entwicklimg: L. steht immer oder fast immer
im Centrum des Reichs. Charakteristisch ist z. B.. dass man bei A. u. E
eine nicht unerhebliche Zahl von Immunitäts- und Marktprivilegien, nachher
auch Marktrechte findet, Stücke, die bei L. sämmtlich fehlen, während man
andererseits die für territoriale Entwicklung ebenso bedeutsamen Hof-
gerichtssentenzen Friedrichs Tl. und seines Sohnes Heinrich bei A. u. B.
vermisst und aus L. ergänzen kann. Charakteristisch ist auch der schon im
Titel angedeutete Unterschied, dass A. u. B. die Rechtsbücher des 13. Jahrb.
deren Excerpte bei L. ziemlich viel Raum einnehmen, ganz übergangen
haben. Eine Ausnahme von der Beschränkung auf Urkunden und toU-
ständige Texte wurde von ihnen nur bei der Lex Salica gemacht, vermutb*
lieh, da für das Gerichtswesen der ältesten Zeit das Urkundenmatarial
versagt und die Excerpirung sich hier eher empfiehlt als beim Sachenspi^*
dessen leicht erreichbaren Text der Student doch im Ganzen kenn«*
lernen soll. [299
Vergleicht man weiter den Inhalt im Einzelnen, so findet man, ^
20 Stücke von den 101 resp. 87 Nrr. gemeinsam sind, dass dieselben sie»
aber sehr ungleich auf die verschiedenen Rubriken vertheilen. A. o. "
haben systematisch gruppirt. Von den Stücken der Abschnitte I nnd ^
„Staatsgewalt nnd Reichsverfassung im Allgemeinen" (16 Nrr., pag. 1'^^^
und „Gerichtswesen* (15 Nrr., pag. 129-88) finden sich verhältnissmÄ«"?
viele (gut 40 7«) ^^i L. wieder, von den Gruppen II-IV dagegen: .Bei«»
und Kirche" (14 Nrr., pag. 72-101), „Ständische Entwicklung" (d. i. Lehetf-
wesen und Ministerialität, 6 Nrr., pag. 102-17), „Heerwesen" (7 Nrr., 0
118-28) nur je ein einziges Stück, und von der letzten umfangreich*
Rubrik (Territorien und Städte, 29 Nrr., pag. 189-270) nur 4, die «ch «<
ein einziges Jahrhundert (1156-1235) zusammendrängen. Wie sich »oöj
hieraus ergibt, sind bei L. diejenigen Seiten der Verfassungsentwiddatf
Lehr- u. Handbücher: Zur Dt. Verfassungs-G. 213
vernachlässigt, welche nicht in Acten der Gesetzgebung und allgemeinen
techtsentscheidungen, sondern in Einzelurkunden, z. Th. ausserhalb des
leichsmittelpunktes, z. Tb. auch mehr in politischen Beziehungen verfolgt
rerden müssen, während neben der allgemeinen Reichsverfassung besonders
las Gerichtswesen dem Herausgeber nahe lag. [800
L. ordnet die Stücke im wesentlichen rein chronologisch an, und ver-
gleicht man, von ihm ausgehend, seine Auswahl mit derjenigen A. u. B.*s,
o stellt sich das wiederum charakteristische Ergebniss heraus, dass L.'s
^lus vor allem in der Fränkischen, besds. der Karolingischen Zeit beruht.
^on 50 Nrr., die L. bis zum Schlüsse der Karolinger bietet, haben A. u. B.
lur 5 (daneben noch 12 andere); die eigentliche Gesetzgebung ist eben
Q dieser Zeit reicher und universaler als in den folgenden Jahrhunderten.
Lm meisten Uebereinstimmung herrscht in der Zeit des Dt. Reichs bis zum
nterregnum; von 82 Nrr. L.*s haben A. u. B. 11 (daneben noch 31 andere).
)ei L. folgen dann 4 Nrr. Excerpt« aus den Rechtsbüchem, dann 15 Nrr.
om Interregnum bis zur Reformation, von denen A. u. B. 4 (daneben 24
andere) bieten. [801
Wenn speciell für Historiker und für historische Seminarzwecke A. u.
). entschieden den Vorzug verdienen und auch an und für sich sehr warm
empfohlen werden können, so fehlen doch auch bei ihnen manche wichtige
Stücke, die man z. Th. wenigstens aus L. ergänzen kann. Die Rücksicht,
das Ganze in massigen Umfangs- und Preisgrenzen zu halten, hat die Aus-
wahl der Herausgeber offenbar manchmal zu sehr beschränkt. So sind be-
sonders das 14. u. 15. Jahrb. nicht ausreichend vertreten. Aus der ganzen
wichtigen Landfriedensentwicklung von 1235 bis 1495 sind nur der Egerer
Landfriede von 1389 und der Frankfurter von 1442 gegeben. Es sind das
allerdings die beiden wichtigsten; aber die ganze Norddeutsche Entwicklung,
^ ganz eigenartige und sehr wichtige Gattung der Westfälischen Land-
fiieden, von anderen zu schweigen, bleibt so unvertreten. Neben dem
^gen Landfrieden wäre auch wohl die Kammergerichtsordnung von 1495
abzudrucken gewesen, die man bei L. findet. [802
Ueberhaupt ist noch einmal darauf hinzuweisen, dass theils durch
lüfälüge Einzelheiten, dann aber auch geiade um ihrer principiellen Ver-
<^edenheit wegen die beiden Bücher sich sehr glücklich ergänzen. Für
lie Neuzeit tritt neben L.'s Sammlung in ähnlicher Weise das vor 2 Jahren
'On Jostrow herausgegebene kleine Crkundenbuch zur neueren Verf.-G.
IBibliogr. '89, 3499. *90, 1677.) [808
Von theologischen y achschlage werken in lexicalischer Form
bietet gerade für histor. Fragen a) das Holtzmann-Zöpffersche Lexicon
^Är Theologie u. K.-Wesen vortreffliche Artikel (in 2. Aufl. soeben voll-
«»^et: Braunschweig, Schwetechke. 1087 p. 12 M.). - b) Perthes' Hand-
lexicon f evang. Theologen (Gotha, Perthes. 1890. 3 Bde. 30 M.) ist er-
l^eblich umfangreicher, enthält eine ausserordentliche Zahl von Schlagworten,
"®^8prucht aber keinen originellen wissenschaftlichen Werth, wie schon
5*^118 hervorgeht, dass die Herausgeber hinter dem Verleger zurücktreten.
^ ist eine blosse Compilation, aber als Nachschlagebuch für Namen und
'"'^ten schon seiner Vollständigkeit halber sehr brauchbar, auch, soviel wir
214 Nachrichten und Notizen Nr. 804—309.
(ü^eflehen, meist zuverlässig. — c) Gleichen Ursprung^ ist das Theol. Hilfs-
lexicon, welches in 20 Lfgn. ä 1 M. complet werden wird; Lfg. 1-2
bringen ein alt- und ein neutestamentliches Wörterbuch und eine braock-
bare chronologische Tabelle. — d) Das rein theolog. Element und ein am-
geprägt confessioneller Standpunkt überwiegen stark in MeuseTs Kirch-
lichem Handlexicon. das durch £. Haack und 6. Lehmann fortgeführt
wird. Dasselbe ist seit 1885 im Erscheinen begriffen. (Lpzg., Naumann,
a Lfg. 1 M.) Bd. III, 800 p. stark, wurde kürzlich durch Lfg. 30 abge-
schlossen. — e) Bis Ostern soll fertig vorliegen das weniger umfangreiche,
mit Abbildungen geschmückte Calwer Kirchenlexicon, red. von P.
Zell er. (Calw u. Stuttg., Vereins-Buchhdlg. a Lfg. 1 M. Lfg. 11 reicht bii
Bd. II, p. 386, Pädagogik.) Dasselbe ist als Ergänzung zum Calwer Bibel
lexicon angelegt, in der positiv kirchlichen Richtung dem Perthes'schen
verwandt. — f) Vom Kirchenlexicon der Görresgesellschaft (Wetzer
u. Weite, 2. Aufl.; vgl. zuletzt '91, 46a) ist Bd. VII (von Kauba bis Litanei)
durch Heft 77 vollendet. — g) In diesem Frühjahr erschien der 2. (Schius«-)
Band des Patristisch-biographisch Woordenboek op de eente
zes eeuwen d. Christel, kerk, begründet von A. vanToorenenbergen, voll-
endet durch H. G. Kleyn. (Utrecht, Kemink. 1221 p. 10 fl. 50.) [804
Seit 1882 gibt Prof. 0. Zock 1er in Greifswald unter Mitwirkong
anderer Gelehrter ein „Handbuch der theol. Wissenschaften ii
encyclopädischer Darstellung mit besd. Rucks, auf die Entwicklungs-G. der
einzelnen Disciplinen" heraus (München. Beck). Die 6 Halbbände dieM
Werkes liegen bereits in 2., bezw. 3. Auflage vor. Den Inhalt des I. Bandes
bildet die Schrifttheologie, den des II. die historische, endlich den des UI
die systematische Theologie und das Register (xi^477; 410; xj819; 700 p-
11; 11; 18 M.). Neuerdings erschien ein Supplementband in 2 HälfteB
(1889 u. 90. xij443 p. 7 M.), enthaltend die „G. d. theol. Lit* vom HertW
geber, die »Allg. Religionskunde " v. Br. Lindner u. die »Evang.-kttii'
Polemik-* v. V. Schnitze. Vgl. auch Bibliogr. '90, 1792 u. 1793. [M5
Soeben ist von Mohr in Freiburg ein Grundriss der theolog-
Wissenschaften angekündigt, in welchem die .Geschichtlichen l'Ächtf*'
durch Prof. K. Müller (Kirchen-G.), Prof. A. Harnack (DogmenG.) ««*
Prof. F. Loofs (Symbolik) bearbeitet werden. Für ^Nebenföcher* t^
noch gewonnen : Lic. J. F i c k e r (Archäologie) Prof. G. Krüger (Patristüd?
Lic. Tröltsch (G. d. prot. Theol.). Prof. C. Mirbt (Missions-G.). [M
Hilfswissenachaftefi. C. Paoli hat seinem auch in's Deutsdi^
übersetzten „Programma di paleografia latina e di diplomatica' eineandei^
kleine Schrift folgen lassen: Le abbreviature nella paleografi*
latina del medio evo. (Firenze, Le Monnier. 39 p. 1 L. 50.) hi t^
präciser, anziehender und belehrender Weise entwickelt der Verf. sein SysteflJ
der Abkürzungen, erstens der allgemeinen, die in zwei Classen zerfiU^'
Abkürzungen durch Abwerfen des Schlusses (troncamento) und solche duK*
Zusammenziehung (contrazione), dann der speciellen, nämlich 1) dordi^
chen mit feststehender eigner Bedeutung (per segni speciali con signific*^
proprio) oder 2) durch Zeichen mit wechselnder Bedeutung, die vom Bo»'*
Stäben abhängt, dem sie beigegeben sind (per segni speciali con signiw^
Nachschlagewerke. 215
iiivo) und 3) durch Übergesetzte (hochgestellte) Buchstaben (per letterine
raposte). Daran schliesst sich noch ein kurzer Hinweis auf die Fälle
L Verbindung mehrerer Zeichen und von Ligatur abgekürzter Buch-
ben, endlich ein historischer üeberblick. Auch dieser Schrift ist eine
bersetzung zu wünschen. Bemerkenswerth ist, dass die Abkürzungen
ht etwa autographisch dargestellt, sondern alle mit Hilfe besonderer
;tem durch den Druck wiedergegeben sind. Vortheile und Nachtheile
868 Verfahrens liegen auf der Hand. [807
Auf das schon vor 2 Jahren erschienene und in dieser Zeitschrift schon
brfach erwähnte grosse Handbuch des Grafen MasLatrie, Tresor de
ronologie etc. (vgl. Bibliogr. '89, 4536. '91, 38) kommen wir jetzt nach
ener Kenntnissnahme noch einmal zurück. Es scheint uns nöthig, schärfer
bisher geschehen zu betonen, dass durch die unwissenschaftliche Art,
welcher diese Compilation gearbeitet ist^ wichtige Bestandtheile gerade
das praktische Bedürfniss ganz unbrauchbar geworden sind. Die „Table
habetique des saints' führt eine Unmenge von gleichnamigen Heiligen
ohne die mindeste Andeutung, wie weit ihre Festtage chronologisch zu
chten sind; ich zähle z. B. 17 Margarethen, — aber der einzige bei uns
Datirungen wichtige Margare thentag (Juli 13 resp. 15) fehlt und wird auch
tit etwa durch das „Glossaire des dates" ergänzt. Die Regentenreihen
ausserfranzösischen Europas sind von geradezu lächerlicher Dürftigkeit
l üngenauigkeit. Von Deutschland sind nur Kaiser und kurfürstliche
user gegeben. Dabei geräth Karl VII. unter die Habsburger, die Karo-
?. Kaiser marschiren unter den Baier. Herzogen auf, Luxemburger und
henzollem werden als Brandenb. Markgrafen unter die Anhaltiner ge-
bnet. In der , Geographie eccMsiastique* ist die Disposition: III. Alle-
?ne en gen^ral. IV. Europe centrale, etats divers: 1. Hongrie; 2. Ba-
e; 3. Boheme; 5. Pologne etc. Es ist nicht zu verstehen, wie Jemand,
auf irgend einem Gebiete wirklich wissenschaftlich arbeitet, dazu kommt,
iieser Weise zu ^compiliren*. Nimmt man dazu die ünhandlichkeit
Formats (fol. 1150 Seiten), so kann man Deutschen Historikern und
iotheken, die ein allgemeines Handbuch zu erwerben wünschen, das
ti nicht empfehlen, trotz seines massenhaften Stoffes und trotzdem
Restauflage zu einem sehr stark herabgesetzten Preise durch Weiter in
R auf den Markt gebracht ist. Anders steht es natürlich für speciellere
Qrfnisse. Papstitinerare und Cardinalslisten, Bischofsreihen und genealog.
eilen für das Französ. Mittelalter und für den Latein. Orient, alphab.
zeichnisse von Bisthümern und Klöstern dürften die brauchbarsten Be-
idtheile als Ergänzung der bei uns gangbaren Handbücher bilden. [808
Deutsche Wörterbücher, a) Von dem Grimm'achen Wörter-
'h erschienen seit unserer letzten Notiz ('90, 186b): Bd. IV Abth. I, 2
:. 8 (Genug-Geriesel) , von Hildebrandt u. K. Kant; Bd. VIH Lfg. 6
id-Roman), unter Leitung von Heyne; Bd. XT Lfg. 2 u. 3 (Taufmütze-
lestag), vonLexer: Bd. XII Lfg. 4 (Verhömer-Verleihen) von Wülcker.
onders erfreulich ist die Aussicht auf Schliessung der Lücke im G. —
feynes Dt. Wörterbuch (s. '90, 186b) ist im 3. Halbband (640 Spalten)
H bis Licht vorgerückt. — c) Von Kluges Etymolog. Wörterbuch
216 Nachrichten und Notizen Nr. 309—320.
erschien eine Engl. Uebersetzung, von J. Fr. Davis (Lond.^ Bell. 430 p.
18 sh.) — d) Die 20. Lfg. des Schweizer. Idioticon (s. *91, 47a) steht
auf Spalte 1808 des 2. Bandes noch im Buchstaben H. Die beiden ersten
Bogen der um Weihnachten zu erwartenden 21. Lfg. werden diesen Boch*
Stäben und damit Bd. II abschliessen. [S09
Gegenwärtig sind grössere Wörterbücher von allen drei Skandina»
V fachen Sprachen im Erscheinen begriffen. — Besonders wichtig ftr
Historiker sind das Dänische und das Norwegische, die den Sprachschatz
vergangener Zeiten verzeichnen. — a) Das erstere (0. Kaikar, Ordbog til
det seldre danske Sprog, 1300-1700; paa Carlsberg fondets Bekostning, ved
Univ.- Jubil. danske Samfund) erscheint in Kopenhagen bei Klein in je 4 Bo-
gen starken Heften (ä 2 Kr.), wovon jetzt bereits 16 vorliegen. — b) Du
andere ist eine 2., sehnlich erwartete Auflage des Altnordischen LexicoDs
von J. Fritzner (Ordbog over det gamle norske Sprog. Christiania,
Norske Forlagsforening); Heft 18 hiervon reicht bis „ofstyri* und kostet, wie
jedes vorhergegangene, 1 Kr. 50 Gere. — c) Das Schwedische Lexicon geht
dagegen von praktischen Bedürfnissen der Gegenwart aus. Es ist von L
Wenström und 0. Jeurling unter Mitwirkung ihrer Fachgenossen Ter
fasst und fQhrt den Titel: Svenska spräkets ordf5rr&d eller 80000 inhenuka
och främmande ord och namn med ofversättningar och förklaringar j&mte
uttalsbeteckuing och accentuering enligt Sv. akademiens Gudenligaste staf-
satt. (Stockh., Skoglund.) Das eben erschienene 1. Heft umfasst 192 p. O'
kostet 50 ore. — d) Von einem Norsk-Engelsk ordbog, das J. Bry-
nildsen herausgibt, verzeichnen wir Heft 12. (Christiania, Mailing, p. 881
bis 960. 50 0re.) [810
Holländisch. Von dem Woordenboek d. Nederl. taal wurde»-
kürzlich 2. reeks Lfg. 11 (Ongekorven-Onpatijdig) von A. KluyverfflA
5. reeks Lfg. 2 (Gloed-Godsvertrouwen) ausgegeben, ('s Hage. Njjhoff. iHöOp*
ä 87 Vi c.) [111
Das sehr dringende praktische Bedürfniss nach einem guten E»f
lischen Wörterbuch suchen jetzt gleichzeitig zwei Unternehmungen «*-
befriedigen. Die neue 4. Auü. d. FlügeTschen Allgem. EngL Dt. undBt'
Engl. Wörterbuchs soll in 12 Heften complet sein und ist mit den ersteo l^^
im Engl.-Dt. Theil auf pag. 1836 schon bis .Thirl* , im Dt.-EngL «rf^
p. 672 bis , Schlagen* gelangt. (Braunschw., Westermann. äHeftSl'-/
Muret's Encyclop. Wörterbuch d. Engl. u. Dt. Sprache ist nach Lang®'
scheidt'scher Methode als Seitenstück zu Sachs- Villate bearbeitet (Ber^^
Langenscheidt. In c. 20 Lfgn. ä 1 M. 50.) Lfg. 2 reichte bis .Band", pi^
Won Französ. Wörterbüchern brachten A. Hatzfeld, A. Darm^
steter und A. Thomas in letztem Frühjahr fasc. 3 und 4 ihres Pi^
g^n^ral de la langue fran9ai8e heraus (vgL *91, 47e)^ während GodefroJ*
Dict. de Tancienne langue fran9. bis fasc. 65 gelangte. Pl^
G. Körting's Lateinisch-Roman, Wörterbuch liegt seitEnded«*
vorigen Jahres in 10 Lfgn. abgeschlossen vor. (Paderborn, Schöningb. 18^
780 Sp. 12 M.) («^
Für die Erklärung von Italianismen des mittelalterl. Latii^t ^^
solche in Urkk. d. Apenninenhalbinsel in grosser Zahl vorkommen, t»^
Wörterbücher; Ldteratumotizen : Russland. 217
vielfach das Glossarium von Du Cauge u. s. Fortsetsem nicht aus. Fdr
diesen Fall wird die wünschenswerthe Ergänzung geboten in dem Voca-
bulario della lingna ital. von Fanfani. (3. ed. Firenze, Le Monnier. 1891.
4742 Sp. 16 L.) Das Werk ist sehr sorgfältig gearbeitet. [B. D.] [815
Rumäniseh, Eine Chrestomatie romänä; texte tipärite si
manuscrise, sec. 16-19 dialectale »i populäre gabM. Gast er heraus. (Bucarest,
Socecu. 1891. 2 Bde. cxlixS68; 562 p.) Bd. 1 gibt Grammatik und Texte
d. JJ. 1550-1710, Bd. 11 Texte d. JJ. 1710-1830. Dialektisches, Volksliteratur
und p. 877 ff. ein recht reichhaltiges Glossar. [816
Griechisch, Der anastat. Neudruck von Du Gang e's Glossarium
niediae et infimae Graecitatis (s. *90, 187 a) ist mit fasc. 10 abgeschlossen
worden. [817
Ungarisch, Das Lexicon linguae Hungaricae vonSzarvas und
Simonyi ist mit Lfg. 2 zum Abschluss d. 2. Bandes (J-S) gelangt. [818
RuRsisch, Die Russ. Akademie bereitet seit längerer Zeit ein
grosses Wörterbuch der Russ. Sprache vor, das bedeutend ausgedehnter
und vollständiger als die Ausgabe von 1847 werden soll. [819
Literatur zur ansserdentsoheo Gesohiohte.
Rnssland« Allgemeines: Sammelwerke, Quellen, a) Ueber Lite-
ratur zur Russ. G. berichteten J. Martinov: RQH 48, 271-8 u. 49, 618-25;
V. Jakuäkin: RH 46, 124-37. — b) J. J. Chimko u. L. M. Batif-
f ol, Les archives de l'empire nisse ä Moscou (RH 44, 56-68). — c) Bd. 73
des Sbornik imperatorskago russkago istor. obscestva (Petersb., Skoro-
chodov. xiv; xvj616 p. 3 Rbl.), hrsg. v. N. Dubrovin, enthält die Pa-
piere des Gin. Ars. Andr. Zakraevsk\j. Bd. 71-72 erschienen 1889; ersterer,
edirt von G. Karpov, bringt Actenstücke über d. Beziehgn. Russlands zu
Polen bis 1570, im anderen veröffentlicht Stendman die auf die Theilungen
Polens bezügl. Depeschen des Gin. Solms an Friedr. d. Gr. — Soeben er-
schienen auch- Bd. 75 u. 77. xx543 p.; xiy780 p. ä 3 Rbl. — Bd. 77, hrsg.
V. A. Tracevskij, betr. Beziehgn. Russlands zu Frankreich 1803-4. — d) Es
erschien Lfg. 1 von Sbornik istor. materialov., izvlecennych iz drevnich
aktovych knig Kievskago centr. archiva [Sammig. bist. Materialien, ge-
zogen a. d. alten Acten des Kiev'schen Central- A.], hrsg. v. N. Kamanin
u. M. Is tomin. Kiew. 158 p. 1 Rbl. — e) Akty moskovskago gosu-
darstva, izdannye imperatorskoju akad. nauk pod red. N. A. Popova
[Acten d. Moskowit. Reiches, hrsg. v. d. kais. Ak. d. Wiss. , unt. Red. v.
N. A. Popov]. I: Das Steueramt; d. Moskauer Kanzlei 1571 — 1634. Petersb.,
Akad. xliv 766 p. 5 Rbl. — f) Opisanie dokumentov i bumag chranja-
Bcich^a V moskovskom archiva ministerstva justicii [Beschreibung d. im
Moskauer A. d. Justizminist, aufbewahrten Docc. etc.]. Heft 7. Moskau, Kus-
narev. xij214; 426 p. 3 Rbl. — g) Istoriceskie materialy iz archiva
ministerstva gosudarstvennych imuscestv [Hist. Materialien a. d. A. d.
Minist, d. Domänen]. Lfg. 1. Petersb., Bezobrazov. 237 p. — h) J. Iva-
novskij, Sobranije dejstwujuscich dogovorov, sak^jucennych Rossijej s
inostrannymy derzawami [Sammlung der zwischen Russland und den aus-
218 Nachrichten und Notizen Nr. 820—825.
wärtigen Mächten abgeschloss. Verträge]. Bd. 11. Odessa. 157 p. — I) T.
Veseljj, Materialy dija istorii russkago flota [Materialien sur G. der
Rass. Flotte]. Th. XIII. Petersb., Minist, f. Seewesen. 737 p. m. 8 Plan«.
— k) Die beiden Bände Russie des Recueil des instructions donne«
aux ambass. de Fitince, bearb. v. A. Rambaud, ftihrten wir schon in d.
Bibliographie auf im Jg. 1890 Nr. 3286 u. '91 Nr. 1802. — 1) S. Vengeroi,
Kritiko-biograf. slowar russkich pisatelej i ucenych '^Kritisch- biograpL
Wörterbuch Russ. Schriftsteller und Gelehrten], ßd. I. Petersb. 1888.
xxij 1992 p. [S20
Allgemeines: Bearbeitungen, a) Alfr. Rambaud, G. Russlandi
von d. alt. Zeiten bis 1884; a. d. Franz. übers, v. E. Stein eck. 2. Aiug.
Berl., Deubner. xj842p. 6 M. — b) D. Ilovajskij, Istorija Rossii. III:
Moskovsko-carskg period. Pervaja polovina — 16. vek. [G. Russlands TU:
Die Moskauische Zarenperiode, 1. Hälfte: 16. Jahrh.]. Moskau. VolcaninoT.
717 p. 3 Rbl. 50. — c) S. Solovjev, Istorija Rossii s drevnejsich vremen.
[G. Russlands von d. alt. Zeiten an]. Bd. III. 6. Aufl. Moskau, Ünir.-Dr.
411 p. m. 3 Taf. 2 Rbl. — Bd. XIV u. XVlIl. 4. Aufl. 359; 371 p. ä 2RbL
— d) J. L. Pic, Dejing naroda Ruskeho [G. de Russ. Volkes]. Prag. Riw-
nac. Bd. I. 284 p. 2 fl. 40. — e) A. Leroy-Beaulieu's Werk L'empire
des Tsars (s. '89, 238c) erschien in Deutscher Uebersetzung v. Pezoldn.
Müller. Bd. III. Sonderhausen, Eupel. xj606p. 12M. — f) S. S. Tatiscer,
Iz pro^lago russkoj diplomatii; istor. izsledovanija i polem. sta^i [Aus der
Vergangenheit d. Russ. Diplomatie etc.]. Petersburg. xv567 p. 4 Rbl. —
g) F. deMartens, La Russie et l'Angleterre au döbut de leurs relation»
riSciproques. (R. d'hist. dipl. 5, 103-25; 197-252; Forts, folgt.) — h)N.L.
Sirjaev, Rossija i Öemogorya, istor. ocerk, 1485-1889 [Russland odI
Montenegro; historische Skizze 1485-1889]. Petersburg, Dobrojev. 87p-
— I) A. Bobrinskij, Dvorjanskie rody, vnesennye v obScy gerbovnik
Rossijskoj Imperii [Die in d. allg. Wappenbuch des Russ. Reiches eiiig^
tragenen Adelsgeschlechter]. 2 Theile. Petersb., Stasjulevi^. xxxvüj756;
xly795 p. 8 Rbl. — k) N. J. Kostomarov, Literatumoe nasledie: A^iff"
biografija etc. [Literar. Nachlass: Selbstbiographie etc.]. Petersb., StaflO"
levic. 521 p. 3 Rbl. 50. [«^
Aus der bekannten populären Sammlung der »Story of the NatioD»
(Fisher ünwin. a 5 sh.), die neben einigen recht bedenklichen Bänden ao^
manches gute brachte, liegt uns vor: W. R. Morfill, Russia (Eg394F
Der Autor will das flott geschriebene und hübsch ausgestattete Buch i^
auf , original authorities'^ gegründet haben, wird aber auf originale Forschung
schwerlich selbst Anspruch machen und ist, wie schon die üebersicht d&s^
,authorities for Russian history* (p. 375-81) zeigt, auch von umfiwsendff
Literaturbenutzung ziemlich weit entfernt. Die älteren Zeiten sind ei^
licherweise sehr knapp behandelt. Nach einer kurzen geograph. Einleiton^
reichen etwa 130 Seiten bis zum Ende des 17. Jahrh. ; von Peter d. Gro*^
an wird die Darstellung ausführlicher. Besondere Abschnitte am Schli*
des Buches behandeln Literatur- und Social-G., die also von der übrige
Entwicklung getrennt werden. Ziemlich ungünstig beurtheilte TL Sehi^
mann des Verf. Leistung in DLZ Nr. 17. l^
Literatumotizen : Russland. 219
L. Legeres Buch: Rasses et Slaves; ^tudes politiques et litt^r. (Paris,
Hachette. 1890. ziya46 p. 3 fr. 50), ist ein ausführlicher Essai, der politi-
schem Zwecke dieot — ziemlich aufdringlich in der ^Introduction* — .jedoch
anf wissenschaftlicher Grundlage beruht imd gute Informationen gewähren
kann. Die Einleitung behandelt das Verhalten der Slaven zur Civilisation
im allgemeinen; die 4 ersten Capitel betreffen Russland, und zwar: Bildung
der Nationalität. Anfänge der Literatur, Frau und Russische Gesellschaft
im 16. Jahrb., erste Gesandtschaften Russlands beim Auslande; Bulgarien
und Serbien nehmen dann je ein Capitel ein, imd den Abschluss (p. 277-346)
bildet ein Artikel über Johann Kollar und die Panslavistische Poesie im
19. Jahrhimdert. [828
Aelteste Zeit bis 1613. a) P. Pierling, La Russie et Torient:
mariage d*un tsar au Vatican. Ivan III. et Sophie Pal^ologue. Paris, Leroux.
215 p. 2 fr. 50. — b) E. Belov, Predvaritelnyja zamecan^a k istorii
carja Joanna Vasilevica Groznago [Vorläufige Bemerkungen z. Gesch. Iwan
Vasiliewitsch d. Schrecklichen]. (Zumal, min. narodn. prosvg^cenija. '91,
343-78.) — c) Ikonnikov, Der falsche Demetrius u. Sigmund III. [Russ.]
(Ctenya w istor. obscestv^ Nestora letopisca 4, 143-60.) — d) A. Arndt,
Die ersten Beziehungen d. falschen Demetrius z. hl. Stuhle. (Laacher St. 39,
241-57.) — e) M. Djakonov, Vlasij moskowskich gosudarej [Die Macht
der Moskauer Herrscher]. Petersb. 1889. 224 p. — f) R. Gejdenstejn,
Zapiski o moskovskoj vojne [Memoiren über den Moskauer Krieg 1578-82].
Petersb. 1889. Ixxxvj309 p. — g) L. Richard, Contribution ä Thist. de
la Russie: Le saint-siege et Moscou au 16. si^cle; Talliance franco-russe au
17. et au 18. si^cle. (NR 66, 138-57.) — h) Serge de Westmann,
Diplomatie de Fanc. Russie. (R. d'hist. dipl. 4, 174-208.) — I) W. Regel,
Analecta Byzantina Russica. Petersb., Eggers & G. clivl53 p. 7 M. —
Vgl. auch Bibliogr. Nr. 164. 328. 1567. 1697. 2069; 95. 2109-11. 2278i; 81.
2451 f; 52p; 53 n. — Ferner Nachrr. Nr. 49t; u. [824
Siebzehntes und achtzehntes Jahrhundert, a) H. S. Edwards,
The Romanoffs; tsam of Moscow and emperors of Russia. Lond., Allen.
366 p. 6 sh. — b) J. W. R 0 n i m u s , Voltaire som Peter den stores histo-
rieskrifvare. Diss. Helsingfors. 61 p. — c) P. Miljukov. Gosudarstvennoe
chozjajstvo Rossii v syjazi s reformoj Petra Velikago [Der Staatshaushalt
Russlands in seinem Zusammenhange mit d. Reform Peter's d. Gr.]. (Zumal
min. narodn. prosv^Sfcenija '91, 30-146.) — d) D. P. Strukov. Archiv
russkoj artillerii. I: 1700-18. [A. d. Russ. Artillerie. I: 1700-18]. Petersb.,
.Artill. Zumal". 4®. 410: xxiij p. — e) A. Kl einschmidt, AI. Dan.
Menchikow. (Hist. Taschenbuch 10, 227-69.) — f) Senatskij archiv. III:
Zumalj i opredelenija Pravitelst\'ujusÖago Senata mart-maj 1741 [Senats-
Archiv. III: Tagebücher etc. des regierenden Senats, März-Mai 1741].
Petersb., Dr. d. Senats. 620; 64 p. — g) J. Ha 11 er. Die Thronbesteigung
Kais. Katharina'sL (Russ. R. 19, 210-20; 265-79.) — h) V. A. Bilbasow,
Istorija Ekateriny II. [G. Katharina^s II.]. 2 Bde. Petersb. 1890-91. (Bd. I.
387 p.) — I) A. Brückner. Zur G. d. Russ. Hofes im 17. u. 18. Jahrh.
(Russ. R. 29, 471-512.) — k) A. Brückner's Katharina II. (Oncken, Allg.
G.) erschien in Ital. Uebersetzg. v. A. Courth. Milano. Vallardi. 916 p.
220 Nachrichten und Notizen Nr. 325—328.
26 L. — 1) A. Kl ein Schmidt schildert .Katharina II. als Civilisatoiin*
in ihrer mannigfachen, zugleich aufklärenden und nivellirenden Thätigkeü
(Dt. Zeit- u. Streitfragen, Hft. 80.) Hamb., A.G. 50 p. 1 M. 20. - m) A.
KrotkoY, Russk^ iiot v carstvovanie imp. Ekateriny IL, 1772-83. [Die
Ru88. Flotte unter d. Regierg. Katharina's IL] Petersb., Marineministerimu.
340 p. 1 Rbl. 50. — n) S. A. Skrjagin, Yocnno-morskija d^jstv^ja nui-
kago flota sto l^t nazad v 1790 godu [Seekriegsoperationen d. Russ. Flott«
vor 100 Jahren]. Petersb., .Polza*. 67 p. m. 4 Ktn. 75 K. — o) N. Orlov,
Sturm Izmaila Suyorovym v 1790 godu. [Erstürmung Ismails durch Suvorov,
1790.] Petersb., Trenke & F. 197 p. 1 RbL 50. - p) R. Hasselblatt,
Ein Kaiserbesucb in Dorpat vor 100 Jahren. (SB d. Estn. Ges. zu Dori>at
'90, 43-55.) — Vgl. auch Bibliogr. Nr. 862. 1015; 95. 1102. 1764; 66; 71.
1808; 21. 2452 y; 88 r; 92. 2520 m; o; 98. 2606 b. — Femer Nachrichten
Nr. 130; 51 y. [825
Neunzehntes Jahrhundert, a) A. Vandal, N^gociations avec la
Russie relat. au 2. mariage de Napol^n. Nogent-le-Rotrou, Daupeley-Goa*
vemeur. 47 p. — b) Sbornik istor. materialov, izvlecennych iz archi«
sobstvennoj ego velicestva kanceljarii (Sammlung geschtl. Materialien am
d. Archiv d. Kanzlei ihrer Majestät fQr d. J. 1812). Peterb. 1889. xxiv551 p.
— c) A. Le Rebours, Moscou pend. Tincendie; Jl. du eure de StLooi»
des Fran9ais, 1. sept.-lO. oct. 1812. (Corresp. 63, 1026-41) auch sep. -
d) M. Pantsch off, K. Alex. I. u. d. Aufstand Ypsilanti^s 1821. Dis8.Lpz.,
Kössling. 69 p. 1 M. 20. — e) P. 0. Bobrovskij, Russkaja greko-
uniatskaja cerkov v carstvovanie imperatora Aleksandra I. [Die Russ. Griecb.*
unirte Kirche unt. d. Regierung K. Alexander^s I.]. Petersb. xyj 394 p. 3 BW-
— Vgl. dazu f) Bobrovskij, Otvet etc. [Antw. auf Kritik v. H. Kojalo-
vic betr. die gen. Schrift]. Petersb., Balasev. 30 p. 30 K. -— g) Archiv
kx^azja Voroncova. Kniga 37. [A. d. Fürsten Woronzow. Heft 37: Auto-
biographie, Briefe an verschied. Personen etc.]. Moskau, Üniv.-Dr. x472p-
3 Rbl. — Hft. 32 (524 p. 3 Rbl.) enthielt Briefe Ermolov's und anderer
Personen. — h) K. K. Schilder, Rossija i Russkij dvor v 1839, g. Z»-
piski francuzskago putesestvennika Kjustina [Russland und d. Russ. HoQ*
(Russkaja Starina '91. 407-20.) — I) [Grossfürst] Georgij Michtj-
1 0 vi c, Monety carstvovanga imperatora Nicolaja I. [Die Münzen d. RegiefR-
Kaiser Nicolaus' I.]. Petersb., Renke. Fol. xij281 p. m. 41 Taf. 20 RbL --
k) A. Petrov, Vojna Rossii sTurciej: kampanija 1853 i 1854 [Der Krieg
Russlands mit d. Türkei; Donaucampagne 1853-54]. 2 Bde. Petersb. 412 P«
— 1) A. Petrov, Russkie diplomaty na Parizskom kongresse 1856 gO"*
[Die Russ. Diplomaten auf dem Pariser Congress, 1866]. (Istoriöeskij Vestni»
'91, 386-413 u. 672-705.) - m) Kuropatkin, Krit Rückblicke auf d»
Russ.-Türk. Krieg 1877-78. bearb. v. Kr ahm er. IIL (Schi.-) Bd. ß«^
Mittler. 198 p. m. 5 Ktn. 4 M. 50. — n) P. Alabin, Cetyre vojny; P<^
chodnyja zapiski v 1849, 1853. 1854-56 i 1877-78 [4 Kriege; Feldsir
aufzeichnungen in den Jahren 1849-78]. IL Moskau, Kulnerev. x332 p. SBW«
— o) N. P. Semenov, Osvobo^idenie krestjan v carstvovanie imperatoi»
Aleksandra II ; Chronika etc. III, 1 [Die Befreiung der Bauern unter Ü*"
xander's II. Regierung; Chronik etc. Bd. III, 1], hrsg. v. E. KomaroT.
Literatomotizen : Bassland. 221
Petersb., Reichs-Druck. 510 p. — p) H. v. Samson-Himmelstjerna,
Russland unter Alexander III. Petersb. Schildergn. u. Briefe. Lpz., Duncker
& fl. 448 p. 8M. — Vgl. auch Bibliogr. Nr. 1109; 18-19; 22; 38; 83-84.
1243. 1878; 80-81; 85. 2607a; h; 1; n; q; 17; 18; 35i; 1; m; 62-67. —
Nachrr. Nr. 63 f. [826
Cultur geschichtliches. Recht, Verfassung , Wirthschaft etc. a) M.
Vladimirskij-Budanov, Skizzen aus der 6. ^des Lith.-Russ. Rechtes.
II: Umrisse d. Familienrechtes im 18. Jahrh. [Russ.]. Kiew. 95 p. — b) M.
Kovalevsky, Modem customs and ancient laws of Russia. Lond., Nutt.
270 p. 7 sh. 6 d. — c) G. Stahr, Ueb. Ursprung, G., Wesen u. Bedeutung
d. Russ. Arteis. I-II. Diss. Dorpat. 116; 211 p. — d) Nie. Adralev,
Reglament voti^innoj koUegii v proektach 1723, 1732 i 1740 godov [Regle-
ment d. Stammgüter-CoUegiumK in d. Entwürfen d. J. 1723 etc.]. Moskau,
Univ.-Dr. 217 p. 1 Rbl. 25. — e) E. ^cepkina, Starinnye pomeSciki
na sluzb§ i doma; iz semejnoj chroniki 1578-1726 [Gutsbesitzer der Vor-
zeit etc.; a. e. Familienchronik]. Petersbg., Stasjulevic. 223 p. 1 Rbl. 20.
— f) N. D. Ceculin, Goroda Moskovskago gosudarstva v 16. veke [Die
Städte d. Moskow. Reiches im 16. Jahrh.]. Petersb. 349 p. 2 Rbl. 50. -
g) A. D. Bocagov, Nasa torgovlja i promy^lennost v starinu i nyne [üeber
Handel und Industrie vor Zeiten u. jetzt]. Lfg, 1. Petersb., „Petersb. Gazeta*.
193 p. — h) N. Kostomarow, Ocerk torgovli Moskovskago Gosudarstva
V 16. i 17. stoletijach. [Skizze e. G. d. Handels d. Moskauer Reiches im
16. u. 17. Jahrh.] Moskau, Sta^ulevic. 359 p. 2 Rbl. 50. — I) Opis del,
chranjascichsja v archive Moskovskoj kupeceskoj upravy. [Verzeichniss der
im A. d. Eaufmannsamtes zu Moskau aufbewahrten Acten.] Bd. I. Moskau,
Potapov. 4^ 438 p. — k) Raschodnaja kniga kusanjam, podavavSimsja
patriarchu Adrianu i raznago öina licam, 1698-99 [Ausgabebuch für dem
Patriarchen Hadrian u. andern Personen dargereichte Speisen], red. v. A.
Titov, hrsg. v. J. Vachrameev. Petersb., Katanskij. xvij335; 22 p.
1 Rbl. 50. — 1) G. D 0 b s 0 n , Russia's railway advance into Central Asia.
London. 452 p. ' 9 M. [827
Cultur geschichtliches. Kirche, Bildutif,, Literatur etc. a) S. V.
Kalaänikov, Alfavitnyj ukazatel däjstvujuScich kanon. postanovlenij etc.
Sv. Pravitelstvuju^cago Sinoda, 1650-1889 [Alphabet. Register der in Krafb
seienden kanon. Festsetzungen etc. der hl. SjTiode, 1650-1889]. Charkow,
Darre. 254 p. 1889. Ixviij388 p. 3 fr. 50. — b) J. Strelbickij, Uniatskie
cerkovnye sobory s konca 16. v. do vozsoedinenija uniatov s pravoslavnoju
cerkovju [Die meisten K.-Versammlungen seit Ende des 18. Jahrh. etc.].
2. Aufl. Odessa, Fesenko. 164 p. — c) N. Katajew. G. d. Predigt in der
Russ. Kirche, übers, v. A. Markow. Stuttg., Kohlhammer. 153 p. 2 M. —
d) N. Poletaev. Trudy mitropolita Kievskago Evgenija Bolchovitinova po
istorii russkoj cerkvi [Arbeiten des Metropoliten v. Kiew, E. B., auf dem
Gebiet d. Russ. K.-G.]. Kazan. ix541; 39 p. — e) A. Arndt, Das Secten-
wesen in der Russ. K. (ZKTh 14, 416-46.) - f) E. V. Barsukov, Novye
materialy dlja istorii staroobrjadstva 17.-18 vfekov [Neue Materialien zur
G. d. Staroobrjadzenthums im 17. u. 18. Jahrh.]. Moskau, Univ.-Dr. xy 243 p.
2 Rbl. — g) Materialy dlja istorii imperatorskoj akademii nauk. VI.
222 Nachrichten und Notizen Nr. 328—333.
J. G. Stritter, Istorya akademii 1725-43 [Materialien z. G. d. Akad. d
Wiss. VI: G. d. Akad. d. Wiss., 1725-43]. Peterab.. Akad. 635 p. — h)A.N
Pypin, Istor\ja russkoj etnografii. I-II [G. d. Ru88. Ethnographie. HI]
Petersb., Stasjulevic. 424; 428 p. — 1) .1. Curtin, Mythe and folk tales ol
the RussianH, Western Slaves and Magyars. Boston, Little Browne & C.
xxvy555 p. 2 Doli. — k) N. Barsunov, Zizri i trudy M. P. Pogodina
[Leben und Arbeiten M. P. Pogodin's]. Hfl. 3-4. Petersb., Stasjulevic. 450;
387 p. ä 2 Rbl. 50. — 1) N. L. Tolstoj, Aus meinem Leben, über», von
H. Roskoschny. Lpz., Reissner. 324 p. 5 M. — m) J. Tolstoj :
N. Eondakov, Russkie drevnosti v paujatnikach iskusstva [Russ. Althh.]
Lfg. 1-3 [bis zur Völkerwanderung]. Petersburg, Benke. 4^. (Lfg. 2-3. 175
158 p. m. vielen Abb. ä 1 Rbl.) [Erschien auch in Franz. Ausgabe: Pari«
Leroux.] — n) Sbornik snimkov s predmetov drevnosti nachodjascichija
V gor. Kieve v ^astnych rukach [Sammlung von Nachbildungen der in Kie«
in Händen von Privatleuten befindlichen Alth.-Gegenständen]. Lfg. 1-2
Kiew, Kulzenko. 4°. p. 1-29. 1 Rbl. 85. [lÄS
Territoriales. Grossrussland etc. a) A. Zercalov, 0 mjateiach v
gorode Moskve i v sele Kolomenskom, 1648, 1GG2 i 1771 gg. [Ueber die
Aufstände in Moskau, 1648, 1662 u. 1771]. Moskau, Univ-Dr. 439 p. 2Rbl
— b) Trudy Jaroslavskoj gubemskoj archivnoj kommissii [Arbeiten der
A.-Commission des Gouvernement Jaroslaw], red. v. A. Titov. Lfg. 1.
Moskau, Snegirev. 28; 142; 15 p. — c) A. V. Ekzempljarskij, Velikie
i udelnye ki\jazja Sevemoj Rusi v Tatarskij period s 1230 po 1505 f^
[Die Gross- und ProvinzialfUrsten des nördl. Russland in der Tatarenperiodel
Bd. II. hrsg. V. J. Tolstoj. Petersb., Ak. d. Wiss. x694 p. 2 Rbl. -
d)A. Merzalov, Althh. von Wologda; Materialien z. G. v. Nordrussland.
[Russ.] Petersb. 1889. 124 p. 4 M. — e) P. J. Sumarokov. NovgoiwI-
skaja istorya [G. v. Nowgorod]. 2 Thle. Moskau , Univ.-Dr. 322 p- -"
f) K. Ordin, Die Unterjochung v. Finland; Versuch e. Beschreibung D«k
unbek. Quellen. [Russ.] 2 Bde. Petersb. 460; 122 p. u. 498; 190 p. 283t
— g) R. Danielson, Soedinenie Finljandii s Rossijskoju derzavojn [Iw
Vereinigung Finlands mit d. Russ. Reiche]. Petersb., Zinserling. 172 P-
— Zur G. Finlands vgl. unsere Zusammenstellungen für Schweden, zalW*
Nachrr. Bd. V, 49-51; zur G. der Baltischen Provinzen s. Bibliograplü*
Gruppe V, 2. [«2»
Wextrussland (Weisxrussland ^ Lithauen). a) Trudy komiteta d|j»
istor.-statisticeskago opisanya Podolskoj eparchii [Arbeiten des Comit*
für bist .-Statist. Beschreibung der Podolischen Eparchie]. Lfg. 4. KameDee"
Podolak. 1889. 433p. — b) Perepisi evrejskago naseleni^ja v jugo-zapadnöB
kraß V 1765-91 gg. [Zählungen d. Jüd. Bevölkerung im südwestl. Befl*
1765-91]. (Archiv jugo-zapadnoj Rossii, etc. Th. 5, Bd. II. Lfg. 1-W
239; 1045 p. 4 Rbl. — c) P. Batjuskov, Belorussya i Litva; istor. m^
severozapadnago kraja [Westrussland u. Lithauen; bist. Schicksale W
Petersb., Minist, d. Innern. xxiv376; 183 p. m. Abb. — d) A. M. Seoef
tovskij, Belorusskya drevnosti [Weissruss. Althh.]. Hft 1. Petenbttg'
XJ136 p. 2 Rbl. 50. — e) Akty, izdavaemye Vilenskoju archeograf. ko*
missieju. T. XVII: Akty Grodnenskago zemskago suda. [Acten, hrsg. t- "•
Literaturnotizen: Russland. 223
ComTCi. f. Alth.-Forschg. in Wilna. XVII: Acten d. Landgerichts zu Grodno].
Wilna, Syrkin. 4^ Ixxiy 559 p. — Bd. XVI enthielt ürkk. z. G. d. Union
iB R-tissland. — f) M. Verevkin, Istor.-juridiceskie materialy izvlecennye
iz alctovych knig gubem\j Vitebskoj i Mogilevskoj [Hist. -Jurist. Materialien
aus d. etc. in Vitebsk aufbewahrten Actenbücher v. Vitebsk u. Mogilev],
Ug' 20-21. Vitebsk. Malkin. 4^ rv3 512; xxx p. u. x500; xl p. ä 2 RbL
— Zixx G. Polens vgl. eigene Zusammenstellung zuletzt Bd. III Nachrr. 154-8,
in Bibliogr. Gruppe V, 2. [880
Sädnissland. a) P. V. Vladimirov, Obzor juino-russkich i zapadno-
msskrich pamjatnikov pismennosti ot 11. do 17. stol. [üeberblick über die
Südruss. u. Westruss. Lit. -Denkmäler des 11.-17. Jahrh.]. Kiew, Zavadsk\j.
42 p. — b) Memuary, otnosjaäciesja k istorii juznoj Rusi: Michail Lit-
vin etc. [Auf die G. Südrusslands bezügl. Memoiren : Mich. Litvin etc.],
übers, v. K. Melnik, hrsg. v. V. An ton o vi c. Lfg. 1. Kiew. Korcak-
Novickij. 190 p. — c) G. V. Esinov, Pute^estvie imper. Ekateriny II. v
jaznuju Rossiju v 1787 godu. [Reise d. Kais. Katharina IL in d. südlichen
Russland, 1787]. (Kievsk^a Starina Nr. 3, 215-31; 402-21 u. Nr. 4, 68-81.)
^ ~d) Fr. Bienemann, G. d. evang.-luth. Gemeinde zu Odessa. Odessa,
[ Bemdt. x640 p. 3 RbL — e) V. M. Pudavov, Istorya vojska Donskago
1 starobytnost nacal kazacestva [G. d. Don'schen Heeres u. d. Anfänge des
Kosakenthums]. Lfg. 1. Novocerkassk, Minaev. x326 p. 3 RbL 50. [881
Kleinnissland, a) J. Temcenko, Soslovnyja nuzdy i zelanija Malo-
'ossijan v epochu Ekaterininskoj kommissii [Gesellschaftl. Nothstände etc.
>• Z. der von Katharina eingesetzten Commission]. (Kievskaja Starina 232-54.)
J "^ b) Materialy dlja istorii Malorossii; iz archiva gr. Moloradoviöa
j [Materialien z. G. Kleinrusslands; aus d. Archiven Gf. M's.]. Cemigow. 4^
j. 14 p. — c) Cemigovskaja lötopis po novomu spisku (1587-1725) i kolo-
* öiackija celobitnyja [Die Cemigov'sche Chronik nach einer neuen Abschrift
=_ ^ d. Kolomackischen Suppliken]. (Sep. a. Kievkaja Starina.) Kiew, Korcak-
*^ovickij. 43 p. — d) Spiski cernigovskich dvoijan 1783 g. [Verzeichnisse
^^ Cemigow'schen Edelleute, 1783]. Öernigov, Gouv.-Verwaltung. 186 p.
^ e)D. J. Bagal&j, Materialy dlja istorii kolonizacü i byta charkovskoj
* otcasti Kurskoj i Voronezskoj gub. v 16.-18. stol. [Materialien zur G.
! ^- Colonisation im Gouv. Charkow etc., 16.-18. Jh.]. Bd. IL Charkov,
^casni. xvj433; 194; 81; 39 p. 4 RbL — f) V. Mjakomin, DMa po
f *8torii kres^anstva levobereznoj Malorossii v 18. v. v Kievskom centralnom
**^hive [Actenstücke im Kiew'schen Central- A. betr. die G. des Bauern-
aufstandes d. linksufrigen Kleinrussland im 18. Jahrh.]. (Kievskaja Starina
'öl. 300-14.) [882
Oestliches Europäisches Bussland, a) K. Voroncov, Istoriko-topogr.
^^^rk Kazani pered zavoevaniem eja Russkimi [Bist.-topogr. Darstellung
^^^aans vor s. Eroberung durch die Russen]. Kazan, Üniv.-Dr. 40 p. —
*) Äf. Pinegin, Kazan v ego proSlom i nastojascem; o6erki po istorii etc.
l-^zan in s. Vergangenheit u. Ggw.], hrsg. v. A. Dubrovin. Petersb.,
^^Vorin. XVJ604; Iviij p. — c) N. Bulic, Iz pervych let kazanskago uni-
^»iBiteta, 1805-19 [Aus d. ersten Jahren d. Universität Kazan]. IL Kazan,
^^iv.-Dr. ix799 p. 4 Rbl. — d) V. N. Vitevskij, J. N. Nepljuev i Oren-
224 Nachrichten und Notizen Nr. 333—344.
burgsldj kraj v preznem ego sostave do 1758 g. [J. N. Nep\juew und das
Orenburger Land bis 1758]. Lfg. 1-3. Kazan, Klju6nikov. zxiy616 p.
(Lfg. 1-2: 16 M.) — e) Arohiv byvlago orenburgskago general-gubematoFB-
kago upravlenija [A. d. Verwaltung der ehemal. Gener. Statthalterschaft
Orenburg]. Lfg. 1 : Cabinetsbefehle Katharina's IL und Paurs L Orenburg,
Breslin. 4°. 69; 29 p. — f) F. M. Starikov, Kratky istor. ocerk Oren-
burgskago Kazaqjago vojska [Kurze bist. Uebersicht über die Orenburger
Kosakenheer]. Orenburg, Breslin. 181 p. 1 Rbl. [S88
Sibirien, a) K. Andrievic, Istor^ja Sibiri. II: Period s 1660 goda
do vocarenya imperat. Elisabety Petrovny [G. Sibiriens. II: Die Periode
1660 ff.]. Petersb., Komarov. xr487p. 3 Rbl. — b) J. Kuznecov, Istori-
ceskie akty 17. stol., 1633-99: Materialy d^a istorii Sibiri [Eist. Acten-
stücke des 17. Jahrh., Materialien z. G. Sibiriens]. Tomsk, Michajiov & M.
xlllp. — e) J. Kuznecov, Tomskij syn bojarsk^ Fedor Protopopov;
materialy d^a istorii Sibiri [Der Tomskische Bojarensohn F. Protopopowj.
Tomsk, Mich^'lov & M. 1342 p. 60 K. - d) A. Titov, Sibir v 17. vekh
[Sibirien im 17. Jahrh.]. Moskau, Snegirev. xj206; xxy p. — e) P. Bucinskij,
Zaselen^'e Sibiri i byt perwych ego nase^jnikov [Die Niederlassungen in
Sibirien etc]. Charkow. 1889. — f) A. V. Adrianov, Gor. Tomsk v proslom
i nastojasÖem [Die Stadt Tomsk in Vergangenheit u. Gegen w.]. Tomsk,
Michajiov & M. xvj433 p. 1 Rbl. 50. [SS4
Preisansschrei ben und Stipendien. Deutschland, Die Berliner
Akademie konnte den vom Grafen Loubat gestifteten Preis (s. '90, 81) keinem
der eingesandten 4 Werke über die G. Nordamerikas ertheilen. [SS5
Die Centraldirection des Archäolog. Instituts wählte zu Stipen-
diaten des Instituts Dr. F. Noack aus Holzhausen, Dr. E. Pernice ans
Greifswald, Dr. J. Töpffer aus Berlin, Dr. Jul. Ziehen aus Frankfurt a. M.
(sämmtlich in der Abth. für class. Archäologie) und Dr. J. Führer aus
München (in der Abth. für christl. Archäologie). [3S6
Das Engelmann'sche Stipendium in Strassburg, das diesmal 2480 M.
beträgt, erhielt durch Beschluss der philos. Facultät Dr. L. Lewinski
zur Fortsetzung archv. Studien über das Urkundenwesen der zwei ersten
Uohenzollemschen Kurfürsten. [837
Die Preisaufgabe der Oberlausitzer Ges. d. Wiss. C89, 161) fand
1891 ebenso wie die des vorigen Jahres keine Lösung; die Hauptversamm*
lung im April beschloss daher, sie fallen zu lassen, und stellte als neue
Aufgabe: Leben und schriftstell. Wirken des Barth. Scultetus (Termin:
31. Jan. 1893. Preis 300 M.). [888
Der Allgem. Dt. Sprachverein stellte eine Preisaufgabe, , Ent-
wicklung der Muttersprache*, und setzte dafür 3000 M. aus. Termin:
30. Sept. 1893. [889
Die Verlagsbuchhandlung von L. Ehlermann in Dresden hat ein
Preisausschreiben erlassen, um für ihr Sammelwerk «Führende Geister*
hervorragende Beiträge zu gewinnen. Für den 1. Preis von 3000 M. soll
in erster Linie eine Goethe-Biographie in Betracht kommen: die übrigen
Preise von 1500 bezw. 1000 M. sind für andere biograph. Werke bestimmt,
Preisausschreiben und Stipendien. 225
die in den Rahmen jenes Sammelwerks passen (umfang: 10 — 12 Bogen, in
Aasnahmefällen das Doppelte). Einer solchen Darstellung kann auch der
1. Preis zufallen für den Fall, dass keine entsprechende Biographie Goethe's
eingesendet wird, lieber Einzelheiten Tgl. das Rundschreiben der Verlags-
bandlung. [840
Frankreich, Die Acad^mie fran9aise ertheilte den grossen
Prix Gobert A. Chuquet für die beiden letzten Bände seiner Revolutions-
kriege (vgl. Bibl. '89, 5032), den kleinen Prix Gobert A. Baudrillart für
sein Buch über Philipp V. und den Französ. Hof (s. Bibl. '90, 1240). Femer
wurde A. Pinloche's Buch: La r^forme de Teducation en Allemagne au
18. si^cle (s. Bibl. '90, 3388) durch einen Preis von 1000 Fr. ausgezeichnet.
Von den beiden P-reisen Th^rouanne erhielt den 1. za 2000 Fr. J. Lair für
fieine Biographie des Nie. Foucquet (s. Bibl. Nr. 867), den 2. zu 1500 Fr.
A. Luchaire für seine Gemeinden unter den Capetingem (s. Bibl. '90, 136 d
u. Bd. V, 190). Die für Sitten-G. ausgesetzten Preise im Concours Montyon
vertheilten sich unter Gallien! , J. Lebarq, L. Lefäbvre (je 2000 Fr.),
Ch. Diehl, Rocheblave, Mlle. Blaze de Bury und J. Rameau (je
1500 Fr.). Den Prix biennal für eine bedeutende Gesammtleistung im Betrag
von 20000 Fr. gedachte das Institut de France in diesem Jahre Fustel
de Coulanges zu übergeben: sein Tod kam dazwischen und veranlasste
den neuen Beschluss, die ganze Summe seiner Wittwe zu übermitteln. [841
Die Acadömie des inscriptions ertheilte einen 1. Preis Gobert
F. Fournier für Le royaume d'Arles et de Vienne (s. Bibl. Nr. 1477 und
Bd. V, 376), einen 2. ü. Robert für die G. und das Bullarium Calixt'a 11.
{s. Bibl. Nr. 1474). Den Preis Brunet erhielt H. 0 m o n t für seinen Katalog
der Abschreiber Griechischer Mss. Femer wurden die von uns seiner Zeit
(*89, 162) an letzter Stelle erwähnten zwei Aufgaben mit Erfolg gelöst und
zwar die über die Karolingischen Bibeltexte durch S. Berger, die über
die G. von Edessa durch R. Duval; ihnen wurde der Prix Bordin zu-
erkannt. [842
Italien, Zum Andenken an die Wahl Gregorys des Grossen
Tor 1300 Jahren hat die päpstliche Curie ein Preisausschreiben er-
lassen. Die Lösungen sind bis 1. Aug. 1894 eiozusenden. Die 1. Aufgabe
lautet: Ueber den Einfluss des Pontificats des hl. Gregor auf bestimmte
Bisthümer im 7. und 8. Jh. ; die 2. betrifft seine Bedeutung fär die Liturgie
und die 3. die von Johannes Diaconus beschriebenen Gemälde in Gregorys
Hause auf dem Colins. [848
Personalien* Akademien, Die Akademie der Wiss. in Berlin
wählte zu corresp. Mitgliedern die Professoren H. Usener in Bonn,
C. Wachsmuth in Leipzig, U. v. Wilamo wi tz-MöUendorff in
Leipzig, G. Kai bei in Strassburg, L. Wimmer in Kopenhagen. — Die
Wiener Akademie wählte Herrn v. Arneth zum fünften Male zu ihrem
Präsidenten, femer Prof. E. Mühlbacher in Wien und H. Schuchardt
in Graz zu wirklichen Mitgliedern, Dr. K. Jirecek in Prag zum corresp.
Mitgliede. — Die Königl. Sachs. Ges. der Wissenschaften ernannte Prof.
Dr. Th. Schreiber in Leipzig zum ord. Mitgliede. — Dr. F. Lieber-
Dentflche Zeitschr. f. Oeschicbtsw. 1891. VI. l. 15
226 Nachrichten und Notizen Nr. 344—360.
m a n n in Berlin wurde von der Londoner Royal hist. aociety zam corresp.
Mitgliede ernannt. — Die Acad^mie fran9ai8e wählte W. Stokes in London
zum aoswärtigen Mitgliede. Die Pariser Aead^mie des sc. morales et polit
A. Polovzov zu ihrem auswärtigen correspondirenden Mitgliede. — Prof.
P. Fredericq in Gent und Prof. G. Kurth in Lattich sind zu Mitglieden
der kgl. Belgischen Akademie ernannt. [S44
Universitäten. Reg.-R. Prof. J. v. Weiss in Graz trat mit dem
Hofrathstitel in den Ruhestand. Als sein Nachfolger wurde für G. d. UK.
Prof. A. Busson aus Innsbruck berufen. Ernannt wurden femer Prof.
A. Bauer in Graz zum Ordinarius für alte G., Priv.-Doc. Dr. H. Swoboda
in Prag zum ao. Prof. der alten G., Dr. B. Pick aus Posen zum ao. Prof.
iür geschichtl. Hilfswiss. in Zürich, F. A. Aulard zum Prof. f. Revol.*G.
an der faculte des lettres zu Paris, Staat«rath Prof. A. Brückner, von
dessen Verabschiedung wir kürzlich berichteten, zum Prof. in Kasan, zo
seinem Nachfolger in Dorpat als ao. Prof. Priv.-Docent £. Schmu rlo in
Petersburg. Dr. J. Länczy, ord. Prof. an der Univ. Klausenburg» zum ord.
Prof. für G. des MA. in Budapest. Einen Ruf nach Königsberg erhielt Prof.
E. Bern heim in Greifswald. [S45
Berufen wurden femer von Vertretern verwandter Wissenschaften:
Prof. A. V. Miaskowski in Wien nach Leipzig als Nachfolger Brentano'»,
der Nat.-Oekonom Dr. A. Backhaus aus Offenbach als ao. Prof. nach
Göttingen, der Kirchenhistoriker Prof. N. Bonwetsch in Dorpat nach
Göttingen als Nachfolger Wagenmann's, Prof. Th. Zahn ebenfalls Theologe
nach Erlangen, Kaplan Dr. A. Weiss als ao. Prof. der K.-G. an die Univ. za
Graz, Priv.-Doc. Dr. Heimbucher in München ebenfalls als Prof. d. E.-6.
ans Bamberger Lyceum, H. M. Gwatkin als Prof. d. K.-G. an Stelle
Creighton's in Cambridge, Dr. H. Holtzinger, bisher Prof. extraordinarius
in Tübingen als ord. Prof. f. Kunst-G. an die techn. Hochschule zu Hannover.
Zum ord. Prof. f. Dt. Sprache und Lit. in Prag wurde der bisher. Extra-
ordinarius Prof. A. Sauer daselbst ernannt. Der Romanist Prof. A. Gaspary
wurde von Breslau nach Göttingen berufen, da Prof. K. Vollmöller sein
Lehramt niederlegte, um sich ganz wissenschafbl. Arbeiten zu widmen, ebenso
Priv.-Doc. Dr. A. Miodoiiski in Krakau als ord. Prof. der class. Philologie
nach Freiburg i. d. Schw., da Prof. K. Weyman seine Professur aos
Gesundheitsrücksichten aufgab. Die Professur für Indogerm. Sprachen in
Erlangen erhielt der Stud.-Lehrer u. Priv.-Doc. Dr. W. Geiger iu München.
Der Sanskritist Prof. Gubernatis am Istituto superiore zu Florenz wurde
an die Univ. Rom berafen, der Aegyptologe Ed. Naville in Genf zum ori
Prof. an der dortigen Univ. ernannt. [846
Habilitirt haben sich für Geschichte: in Berlin Geh. Staatsarcbirtf
Dr. 0. Meinardus (mit einer Antrittsvorlesung über Bedeutung der Hannos-
Thronfolge in England f. d. Europ. Staatensystem), in Bem Dr. K. Geiser
aus Langenthai (Diss. über Bemische Verfassung 1191-1471), in Märburg a«^
neue Dr. K. Wenck, dessen Uebersiedlung aus Halle wir früher erwähnta»-
Femer habilitirten sich Dr. R. Hübner in Berlin für Rechtswiss., Dr- ^
V. Schwind in Wien für Dt. Recht, Dr. G. v. Mayr, Elsäss. üntersta«*»-
secretär a. D., in Strassburg f. Nat.-Oekonomie und Statistik, Dr. J. Pagel ^
Personalien. 227
Berlin f. G. d. Medicin. — unsere im vorigen Hefte (Nr. 158) über Dr. Leitz-
mann gebrachte Notiz ist dahin zu berichtigen, dass sich derselbe in Jena,
nicht Leipzig, habilitirte. — Niedergelegt hat sein Amt der Docent der G.
in Lausanne, A. Huc-Mazelet [847
Institute. Mit Leitung des Listituts für Oesterr. G.-Forschung wurde
an Stelle Hofrath Th. y. SickeTs Prof. H. y. Zeissberg in Wien betraut,
derselbe erhielt zugleich den Hofrathtitel. — Dr. K.Schellhass, bisher in
München bei Herausgabe der Dt. Reichstagsacten thätig, wurde zum 2. Assi-
stenten am Preuss. histor. Lastitut zu Rom ernannt, der frühere Secretär dieses
Instituts Geh.-R. Prof. Schottmüller zum vortragenden Rath im Cultus-
ministerium. — Dr. C. Merkel in Turin wurde zum Segretario dell' Istituto
storico italiano in Rom ernannt. [848
Archire. Zum Präfecten des Vatican. Geh. A. zu Rom wurde der
Augustiner-Eremiten-Pater Msgr. A. Ciasca ernannt. Dr. G. M. Jochner,
Secretär am Geh. Staats-A. zu München, ist zum Geh. Secretär ernannt
worden, Dr. K. Werner und Dr. F. X. GlasschrOder, Prakticanten am
Münch. Reichs-A. zum Secretär am Staats-A. resp. zum Krei8-A.*Secretär zu
Speier. Vor kurzem wurde femer Kreisarchivar Dr. Fr. Heinrich in Nürn-
berg unter Verleihung des Titels Reichsarchivrath in den erbetenen Ruhestand
versetzt. An seine Stelle trat Kreisarchivar Dr. 6. Petz, bisher in Bamberg.
Zum Kreisarchivar in Bamberg wurde Kreis- A.-Secretär J. Sebert in Nürn-
berg befördert, Kreis- A.-Secrei^ Dr. A. Bauch von Amberg nach Nürnberg
versetzt und Reichs- A.-Prakticant Dr. A. Sperl in München zum Kreis-
A.-Secretär in Amberg ernannt. Gleichzeitig wurde Reichs-A. -Secretär
S. Göbl in München als Nachfolger Schäffler's zum Kreis- Archivar in Würz-
burg befördert, Kreis- A.-SecreiAr F. Löher in München als Secretär ans
Reichsarchiv versetzt und zum Secretär am Kreis-A. Reichs-A.-Prakticant
Dr. J. Huggenberger ernannt. Dr. J. Weiss (bisher Prakticant am Geh.
Staats-A.) und Dr. J. Striedinger traten als Prakticanten am Münchener
Reichs-A. ein. — Dr. G. Liebe, bisher Hilfsarbeiter am Staats-A. zu Koblenz
ist als A.-Assistent angestellt worden. — Dr. F. W. E. Roth, der 1888 von
Darmstadt nach Wiesbaden als gräfl. Elz'scher Archivar und Bibliothekar
übersiedelte, hat diese Stellung niedergelegt [849
Bibliotheken. Oberbibl. Dr. W. Brambach in Karlsruhe wurde
zum Hofrath, Bibl. Dr. C. Schröder in Schwerin zum Reg.-Rath ernannt.
— In Göttingen wurden als Custoden angestellt Dr. W. Falckenheiner
bisher Hilfsarbeiter in Marburg, und Dr. A. Roquette, bisher Assistent
an der Kgl. Bibl. zu Berlin. An dieser wurden die Custoden Dr. Joh.
Müller und Dr. H. Meisner zu Bibliothekaren, Dr. E. Kagelmacher,
bisher Assistent, zum Hiifscustos ernannt. Ausserdem trat dort Dr. A. Hortz-
schansky als Hilfsarbeiter ein, bisher in gleicher Stellung in Halle, wo
Dr. W. Schultze zum etatsmäss. Hilfsarbeiter aufrückte. Bei der Univ.-
Bibl. zu Marburg ist Dr. K. Kochendörffer zum Gustos ernannt, bisher
in gleicher Eigenschaft zu Kiel; ebenda trat Dr. G. Sapper als Volontär ein.
Zum Gustos in Kiel wurde Dr. C. Nörrenberg, bisher Assistent an der kgl.
Bibliothek zu Berlin, befördert. An der Berliner Üniv.-Bibl. erhielt Dr. A.
Wolf stieg, bisher Assistent, die neuerrichtete 4. Custodenstelle, während Leo
228 Nachrichten und Notizen Nr. 350—356.
Gregor oviu 8 als ao. Hilfsarbeiter aufgenommen wurde. — Bibliothekar Dr.
W. Velke wurde zum Oberbibliothekar an der Mainzer Stadtbibl. ernannt,
Dr.E. Reicke aus Königsberg an der Stadtbibl. zu Nürnberg angestellt, ebenso
Dr. Lud w. Bock als Amanuensis an der städt. Bibliothek zu Wien. [S60
Museen. Dr. A. v. Essenwein, Director des German. National-
mnseums zu Nürnberg, hat sein Amt niedergelegt und siedelt nach Baden-
Baden über. Die Direction des StädeVschen Institute in Frankfurt a. M.
wird mit dem Weggang H. Thode's (1. October) getheilt und zwar wird
Dr. H. Weizsäcker, bisher Assistent am Berliner Museum, Vorstand der
Gemälde- und Handzeichnungssammlung, Dr. H. Pallmann in Frankfurt
Vorstand der Eupferstichsammlung und der Bibliothek. In Cassel ist die
Leitung des Museums dem Director der dort. Gemäldegalerie Dr. 0. Eisen-
mann mit übertragen worden. — An die Stelle des verstorbenen Directors
des Kieler Mus. vaterl. Alterthh., Prof. Handelmann, trat Fräulein Johanna
Mestorf, bisher Gustos daselbst. Zum Assistenten beim Germ. Nat-Musenm
zu Nürnberg ist Dr. J. R. Dieterioh aus Eckeishausen, zum Hilfsarbeiter
bei der Bibliothek des nämlichen Institutes ist Dr. F. Fuhse aus Wolfen-
büttel emaimt. — Priv.-Doc. Dr. Fried r. Leitschuh in Strassbcrg
übernahm einstweilen provisorisch die Vorstandschaft des Nordböhm. Knn«t-
gewerbe-Mus. in Reichenberg. [Ki
Schulen. Prof. Dr. Fr. Koldewey, bisher Director des Realgym-
nasiums zu Braunschweig, ist zum Director des dortigen Gymnasium Mar-
tino-Katharineum ernannt. — Der Rector der Realschule zu Landsberg a. L^
Dr. J. B. Krallinger, wurde als Professor am Realgymn. zu Müncliexi
angestellt. — Oberl. Dr. R. Damus am städt. Realgymn. St. Petri ixi
Danzig wurde an das städt. Gymn. daselbst versetzt. — Oberl. Dr. G. Waehec»
feld in Hersfeld erhielt den Prof.-Titel. — Zu Oberlehrern wurden bef5rd«fc
Dr. M. Wedemann in Magdeburg, Dr. W. Votsch in Gera und Gjmn.
G. Kniffler in Düsseldorf, letzterer unter gleichzeitiger Versetzung nsc
Münstereifel. — Als ordentliche Lehrer wurden angestellt die Hilfslehr^
Dr. Buzello in Magdeburg und Dr. Wigger in Warendorf. [tö
Todesfälle* Deutschland mit Oesterreich und Schweiz.
15. Juni starb in Bonn, 58 J. alt, der dortige Univ.-Prof. Dr. A. Birlinge^^
bekannter Germanist, Herausgeber der , Alemannia" und Verf. einer Reik«
von Werken, die zumeist die Volkskunde seiner Schwab. Heimath «W
Gegenstande haben. Zuletzt erschien: .Rechtsrheinisches Alemannies •
(Stuttg. 1890.) — Am 31. August, 86 J. alt, Prof. Dr. J. Classen, ob»*
zu Bonn in nahen Beziehungen zu Niebuhr , dessen Andenken er in ^
1885 erschienenen Schrift (Gotha, Perthes) feierte, dann am Gymn. zu Lfibe»*
Gymn.- Director in Frankfurt und schliesslich in Hamburg. Neben rS"
philolog. Arbeiten veröffentlichte er zwei schulgeschiclitliche Abhandlno^
und eine werthvolle Ausgabe des Thukydides (Berlin 186^78). -* ^
21. Juli zu Augsburg, 72 J. alt, der fQrstl. Fugger^sche A.-Rath Dr. Fr.Dobej.
Verfasser von .Memmingen im Ref.-Zeitalter« (1877-78). — Mitte K« »
Wernigerode Gerichtsrath Dr. R. Elvers, der hier als Verf. einer BiogiV^
Prof. V. A. Huberts zu erwähnen ist. — Am 2. Mai in Blaaewitz, 74 J. »»•*'
Personalien, Todesfälle. 229
Politiker Dr. E. Frantz, Verf. von: Naturlehre des Staates (Lpz. 1870), und
iVeltpolitik unter besd. Bezugnahme auf Deutschld. (Chemnitz 1882-83). [853
Am 7. Sept. in München, 74 J. alt, Dr. H. Grätz, Honorar-Prof. zu
Breslau, Verf. einer Geschichte der Juden von d. alt. Zeiten bis zur Gegen-
wart (11 Bde. 8. Aufl. 1879), femer einer volksthümlichen G. der Juden
3 Bde. 1877). — Am 17. April in Wien, 53 J. alt, A. Grenser, verdienter
Beraldiker, dem man ein „Adressbuch für Freunde der Münz-, Siegel- und
Wappenkunde* (Frankf. 1884) verdankt. Sein letztes Werk betraf , Zunft-
wappen und Handwerkerinsignien' (Frankf. 1889). — Am 23. August in
Tübingen, G9 J. alt, Dr. W. L. Holland, ao. Prof. d. Roman. Philol. in
Tübingen, Verf. zahlreicher literarhist. Studien und Herausgeber der Briefe
der Herzogin Elis. Charlotte v. Orleans (1867-81); die Franz. Uebersetzung
dieser Briefsammlung erwähnten wir kürzlich in Bibliogr. Nr. 880. [854
Mitte Juni verunglückte bei einer Pilatusbesteigung der Schriftsteller
Dr. K. V. Kalckstein aus Berlin, 46 J. alt^ ehemals Priv.-Doc. zu Königs-
berg. Seine Studien betrafen die G. Frankreichs unter den Capetingem
(6. des Französ. Eönigth. unt. d. Capetingem, Bd. I. Lpz. 1877), daneben
widmete er sich bibliographisch. Arbeiten bei den JBG und bei dem Berliner
bibliograph. Institut. — Am 22. Mai in Bonn, 47 J. alt, der Züricher Priv -
Doc. Dr. G. Kinkel, Philolog und Kunsthistoriker. Er verfasste meist
feinere populäre Aufsätze über mannigfache Gegenstände, besd. antike und
Sii^lische Kunst- u. Cultur-G. — Am 13. Mai in Wallerstein, 82 J. alt,
V- W. Löffelholz v. Kolberg, Vorstand des fttrstL Oettingen-Waller-
fcein'schen A.'s, Verf. von: «Oettingiana' (Nördlingen 1883) und mehreren
affiätzen in histor. Zeitschriften. — Am 11. Juni in Würzburg, 30 J. alt,
B*" dortige Priv.-Doc. der G. Dr. M. Maurer, dem wir zwei Studien über
a^ut II. (1886 und 1889) verdanken. — Am 6. Sept. in Kopenhagen, 82 J.
it^» Etatsrath Prof. Dr. K. L. Müller, Museumsdirector daselbst, Verf. von
^^eiten über Thrak. u. Makedon. Münzwesen, sowie einer Nuraismatique
e l^anc. Afrique (4 Bde. Kopenh. 1860-74). [865
Am 8. Juli in Würzburg, 54 J. alt, Reichs- A.-Rath Dr. A. Schaff 1er,
*'f*^'V'.-Doc. an d. Univ. Würzburg, längere JJ. Mitarbeiter an den Dt. Reichs-
^S^acten. Neben kleineren Abhandlungen von ihm ist zu erwähnen eine
J. d . Bauernkrieges in Ostfranken (Würzburg 1876) ; Oberbaier. Land-Verf .
im J. 1705 (Würzburg 1880); Entwicklgs.-G. d. Stadt Würzburg (Ebd. 1880);
Legende vom hl. Kilian (Ebd. 1889). — Am 16. Sept. in Stift Ebemsdorf, 68 J.
A^W der Benedictinerpater Prof. B. Schroll, Kämtnerischer Historiograph,
Br«g. eines ürkk.buches von Stift St. Paul in Kärnten (Wien 1876) und ver-
•'^iedener Aufzeichnungen localer Natur. — Am 17. Aug. Domcapitular Dr. F.
^ Schulte in Paderborn, Verf". kirchl. Leitfäden, einer G. d. Culturkampfes
'i. einer Studie üb. die Doppelehe Philipp's von Hessen. — Am 6. Juli in
'^^e, 78 J. alt, Landesökonomierath Dr. R. Stadel mann, Verf. wichtiger
^•" Werke: Friedrich d. Gr. in s. Thätigkeit für d. Landbau Preussens
®«rl. 1876); Preussens Könige in ihrer Thätigkeit für die Landescultur
^P2. 1878-87); Aus der Reg.-Thätigkeit Friedrich's d. Gr. (Halle 1890). -
^^ 18. Juni in Königsberg, 48 J. alt, Dr. 0. Tischler, Vorstand des Ost-
t^^«U88. Prov.-Museums, Autorität auf d. Gebiete prähist. Forschung. [856
230 Nachrichten und Notizen Nr. 857—363.
Am 18. August in Leipzig, 65 J. alt, Geh. Hofrath Prof. Dr. Georg
Voigt. In Königsberg als Sohn des Historikers Joh. Voigt geboren, machte
er sich durch den 1. Bd. seines Enea Silvio (1856) früh einen Namen, wurde
1858 als Honorarprofessor nach München berufen und dort für die Herauf-
gabe der Dt. Reichstagsacten gewonnen, bald aber schon nach Rostock und
von dort 1866 nach Leipzig berufen. Seine Werke behandeln vornehmlich
die G. d. 15. u. 16. Jh.: Enea Silvio Piccolomini (Berl. 1856-63); Wiede^
belebung des class. Alth. (1859. 2. Aufl. Berl. 1880-81) ; Denkwürdigkeiten
des Jord. von Giano (Lpz. 1870); G.-Schreibung üb. den Schmalkald. Krieg
(Lpz. 1874); Moritz von Sachsen (Lpz. 1876). Von ihnen gehOrt besonden
auch der Enea Silvio zu den Büchern, die nicht leicht veralten, da sie mit
umfassendem Quellenstudium eine geistige Beherrschung des Gegenstandes,
mit feiner Beobachtung eine anziehende Darstellung verbinden. Von der
Wiederbelebung d. class. Alth. soll eine 3. Aufl. vorbereitet sein. [S57
Am 28. Febr., 68 J. alt, der Münzforscher H. Walte in Hannover,
Herausgeber des numism.-sphragist. Anzeigers und Verf. kleinerer Abhh. zar
Münzkde. — Am 15. April in Frauenburg, 69 J. alt, der dortige Domvicar
Dr. C. Wölky, Herausgeber eines Urkk.- Buches des Bisthums Kulm (Danzig
1884), sowie anderer Qn. zur G. seiner engeren Heimath. — Am 14. April
in Brixen, 60 J. alt, Prof. Jos. /ingerle. Culturhistoriker, Sammler ron
Märchen, Gebräuchen u. dergl. aus Tirol. [S68
Holland, England y Nordamerika, Im Juli A. C. Ewald
thätig beim Record OfQce zu London und zwar besds. in Herausgabe des
Galen dar of the French rolls. Er verfasste ein 2bändiges Werk über A.
Sidney (Lond. 1873), ein Buch über R. Walpole (Lond. 1878) u. anderes,
zuletzt eine Schrift «Paper and parchment* (Lond. 1891). — Am 31. VIR
in Cambridge der Archäolog u. Nuniismatiker S. S. Lewis, als Bibliothekar
des Corpus Christi College der Univ. Cambridge vielen festländiicbei
Forschem durch seine Gefälligkeit in warmer Erinnerung. — Im Jani in
New- York, 78 J. alt, B. J. Lossing, hervorragender Amerikanischer Histo-
riker, dessen meist populär gehaltene Werke fast alle der G. d. Vereinigten
Staaten, ihres Unabhängigkeitskampfes und ihrer hervorragenden Männer
galten. — Am 25. Juni in Hollandroad, 74 J. alt, der Engl. Geograph B.
H. Major, bis 1880 dem Directorium des British Museum angehörig. &
lieferte 1849 eine üebersetzung der Briefe des Columbus und verft«!«
wichtigere Werke zur EntdeckungsG. des 15. und 16. Jhs. — Femer, 84 J-
alt, der Geldrische Historiker L. A. J. W. Sloet van den Beele. Sei»
Hauptwerk war ein Oorkondenboek van Gelre en Zutphen tot 1288 (2 Bde.
'sHage 1872-76); voraus ging: B^dragen tot de kennis van GeldcrUnd
(Amhem 1852-55). Sein Buch: De dieren in het Germaansche volksgelow
('s Hage 1887) erwähnten wir in Bibliographie '90, 2147. \W
Frankreich u. Belgien. Am 16. März in Paris, 75 J. alt. ^
Schriftsteller L. Aubineau, Verf. histor. Arbeiten kathol. Tendenz, me«*
zur G. d. 17. u. 18. Jh. (üb. Aufhebung des Edicts von Nantes. 1879). "
Am 15. Juni in Paris, 76 J. alt, Ph. E. J. M. d'Auriac, Bibliothekar«»
der Nat.-Bibl. Er schrieb neben minder Wichtigem : Louis Philippe, pB"^
et roi(1843): Capitaine-Lieut-enant d'Artagnan (2 Bde. 1847); Histderuie.
Todesfälle. 231
caih^drale d'Alby (1858); Bist, anecdotique de rindustrie fraD9ai8e (1861);
Revolution des ^tats du Portugal en faveur du roi D. Jean IV. (1883). — Am
23. Aug. in Paris, 86 J. alt, der ehem. Senator A. J. Dumesnil, Verf. einer
Hist. des plus cäl^bres amateurs francais (Paris 1856-63); Hist de Sixte V.
(Paris 1869); Hist de Julius II. (Paris 1873). — Kürzlich A. Dupuy, 55 J. alt,
Prof. an der Akademie zu Rennes, verdienter Localforscher, dessen Arbeiten,
z. B. Hist. de la r^union de la Bretagne a la France (2 Bde. 1881) in wei-
teren Kreisen anregend wirkten. — Am 10. März 0. 6 an b an, von dem in
den letzten Jahren (1888-91) histor. Studien, z. Th. zur Revol.-6. erschienen.
— Am 26. Mai A. Joubert, verdienter Localforscher, dessen sehr zahlreiche
Arbeiten vorwiegend Ai^'ou u. Maine, besds. im 14. u. 15. Jh.» behandelten,
so u. a. Les invasions anglaises (1872); Etudes sur la vie priv^e (1884); La
vie agricole (1886); Docc. pour servir a Thist. de la g^erre de 100 ans
(1890), auch eine Hist. de Mesnil (1888). [860
Im Mai, 79 J. alt, General Ch. P. V. Pajol. Er schrieb ausser einer
3bändigen Biographie seines Vaters und Memoiren über sein eigenes Leben
auch eine Abhandlung über General Kleber, sowie ein weitschichtiges Werk
über die Kriege Ludwig's XV. (7 Bde 1881-85). — Am 7. April M. Quantin,
ehemals Archivar des Dep. Yonne. Der G. dieser Landschaft ist auch die
Mehrzahl seiner Arbeiten gewidmet, so vor allem sein Cartulaire g^n^ral
du depart. de ITonne, von dem 3 Bde. erschienen (Auxerre 1854 ff.). Er
edirte daneben Französ. Annalen werke; ein Dictionnaire raisonnä diplo-
matique erschien von ihm bereits 1846. — Im August in Löwen, 76 J. alt,
J. J. Thonissen, früher Prof. der Rechte an der dortigen Universität.
Seine Schriften haben zum Theil Verfassungsfragen des Alterthums zum
Gegenstande, daneben erschien La Belgique sous le r^gne de Leopold I.
(4 Bde. Liäge 1855-58); La Constitution Beige (Bruxelles 1876); L'organi-
sation judiciaire etc. de la loi Salique (Brux. 1882) u. a. Gesammelte
Schriften (öcrits) gab er in den JJ. 1860-70 heraus. — Am 20. Mai, 64 J.
alt, J. J. Weiss, Prof. d. Lit.-G. in Aix, dann der G. in D^jon, zuletzt jour-
nalistisch thätig. [861
Italien, Ende Juli, 66 J. alt, C. Albicini, Prof. d. Staatsrechtes
an der Universität Bologna und ehem. Staatsmann, Verf. einer Reihe histor.
Studien, u. a. über Guicciardini und Macchiavelli. Sehr gefördert durch
ihn ist besonders die Bologneser G.-Forschung. ,11 govemo viscontea in
Bologna" erschien 1883-84. — Am 11. Mai, 70 J. alt, der Jesuit G. Bru-
nengo, Mitherausgeber der ,Civilta cattolica'* und Verf. verschiedener krit.
Abhandlungen zur G. des MA. „II principato di Carlomagno" (1864-66). —
Anfang 1891 A. Buzzati, Italien. Localforscher, Verf. einer Bibliografia
Bellunese (Venezia 1890). — Am 20. Mai in Turin, 83 J. alt, der Sans-
kritist G. Gorresio, Präfect der dortigen Biblioteca nazionale; er hinter-
lässt bedeutendere Materialien zu einer G. d. Arischen Volksstämme. [862
Ruseland, Griechenland, Am 1. Juni in Petersburg, 60 J. alt,
der Jurist J. Andr^evskij, Prof. an der dortigen Universität und eine
Zeit lang Rector. Er schrieb ein Buch über Rechte der Ausländer in Rups-
land bis zum 15. Jh. (1855); femer über Vicekönige, Vojvoden und Statt-
halter (1864). Neuerdings begann unter seiner Leitung eine Russ. Ueber-
232 Nachrichten und Notizen Nr. 363—369.
Setzung äes Brockhaus^schen Convers.-Lexikons zu erscheinen. — Bereits Mai
1890 in Moskau G. Karpov , Prof. der Russ. G. in Charkov. — Am 26. Aprfl
in Athen, 76 J. alt, C. Paparrhigopulos, Prof. der G. in Athen and
Verf. umfiingreicher Werke, besonders *Ioxoptxal npa^^^iaxtlai (2 Bde. 1858 v.
1890) und 'latopta xoö 'EXXrivtxoö e^voü<; (5 Bde. 2 Aufl. 18aS-87). Letzter«
Werk erschien auch in Französ. Uebersetzung. [S6S
Beriehtignng. In meiner im 5. Bande dieser Zeitschrift S. 361 ff.
veröffentlichten kl. Mitth. : ^Die Lossagung des Bischofs Eusebius v. Angers
u. 8. w.** habe ich auf S. 864 f. irrthümlich erweise angenommen, dass die
Römische Synode des Jahres 1079, welche Berengar's Lehre endgültig ver-
worfen hat, zu Ostern (24. März) gehalten worden sei, während diese Synode
im Februar 1079 stattgefunden hat und am 11. dieses Monats erOffiie^
wurde. Es ist daher in meinen Ausführungen, die im Uebrigen ganz un-
berührt bleiben. Überall statt Ostern und d. 24. März der 11. Februar ein-
zusetzen. W. Bröcking. [864
Entgegnung. In Nr. 15 der Göttingrischen Gelehrten Anzeigen 1891»
S. 575, findet sich eine von der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften ia
Göttingen erlassene Erklärung in Betreff meiner in Nr. 9 eben dieser Zeit-
schrifb enthaltenen Besprechung der bis jetzt erschienenen Theile des Zürcher
Urkundenbuches. Diese Erklärung nöthigt mich zu folgenden Bemerknngeiir
für die ich nothgedrungen die Dt. Z. f. Geschichtswissenschaft in Anspmcb
nehmen muss, da mir in den GGA selbst das Wort abgpeschnitten ist; ein
Verfahren, auf das ich am Schlüsse zurückkomme. [861
Zu 1. Wer unbefangen meine Besprechung liest, wird ersehen, wo
ich Wünsche äussere und wo ich Forderungen stelle bezw. Tadel aas-
spreche. Die Berechtigung, ersteres zu thun, wird einem Referenten Niemand
bestreiten; Forderungen habe ich nur gestellt in Betreff solcher Punkte, weldie
innerhalb der von den Herausgebern selbst „gesteckten Grenzen ihrer Auf-
gabe*^ liegen, und hierzu war ich sowohl berechtigt als verpflichtet Di'
Forderung der Aufnahme der Kiburger Urkunden gründete sich aof Art 4
des Programms des Zürcher ÜB. („Aufnahme, sei es durch vollständigen
Abdruck, sei es durch Regest, finden somit: a) alle Urkunden, welch«
einen innerhalb der heutigen Grenzen des Cantons Zürich gelegenen Ort odff
eine in diesem Gebiete bestehende Regierung, Herrschaft, Corporatioiir
Person etc. betreffen, auch wenn die Urkunden von auswärtigen B^
rungen, Klöstern, Personen etc. ausgestellt sind; b) alle Urkunden, welch«
von weltlichen oder geistlichen Obrigkeiten, Corporationen , Personen«^
ausgestellt sind, die ihren Sitz innerhalb des Gebietes des heutigen Canto»
haben, auch wenn die Urkunden ausserhalb des Cantons gelegene Oitc*
Regierungen, Personen etc. betreffen.*) — Die Forderung der Aufnahme tob
Verweisen auf Regestenwerke gründet sich auf § 56 des Redactionsplao*
(„endlich sind in möglichster Vollständigkeit die Drucke anzugeben, wddtf
die Urkunde vollständig oder in Regesten mittheilen*). — Die Forden"^
der Derivation der älteren Drucke g^ndet sich auf denselben § 56 d^
ist die Abhängigkeit der einen Ueberlieferungsform von der anden a»^
geben*). — [M*
Entgegnung (Wackernagel). 233
Zq 2. Ich räume ein, dass von den Termissten Stücken Nr. 1 wirklich
nter Nr. 174 mitgetheilt ist und dass Nr. 17 das Aargauische Böbikon
»etriffi. — Dagegen betrifft Nr. 10 den Sanblasianischen Propst im Zürich-
^n; wenn dieser au ch^ wie mir wohlbekannt ist, auf Aargauischem Boden
semen Sitz hatte, so war um der Nennung des Zürichgaus willen die Urkunde
in irgend einer Form aufzunehmen. — Nr. 2—4 sind Urkunden von Otto I.
tmd Otto II. über Ffäffikon im Canton Zürich; die Behauptung der Gesell
ichafb, dass Sickel diese Stücke dem Canton Schwyz zuweise, trifft für die
D Betracht kommende Stelle, nämlich die Edition in den Diplomata, nicht
Q, ebenso wenig für Sickel's Schrift über Eaiserurkk. in der Schweiz ; aber
enn jene Behauptung betr. Sickel auch wahr wäre, so wäre damit die
oslassung dieser Stücke keineswegs entschuldigt; denn die Herausgeber
8 Zürcher ÜB werden sich doch nicht bei Sickel Rathes erholen müssen,
»Iclie Urkunden ihren Canton betreffen und welche nicht. — Meine Be-
erkiisg, dass das im Zürcher ÜB angewendete Verfahren bei Wiedergabe
T Deutschen Eigennamen ein unrichtiges sei, wird als zutreffend bezeichnet,
)eT mit dem Hinweis beseitigt, dass das Zürcher ÜB jenes Verfahren mit
^ berühmten Herausgebern theile; diese Gegenüberstellung der «sachlichen
lichtigkeit* und der ,1 Berühmtheit' klingt im Munde einer Sooietät der
IViasenschaflen erstaunlich. — In Nr. 235 sind die Worte , Forte adhuo —
DBcriptione' und ,Haec raptim — excerpsimus' nicht etwa in die Anmerkung
verwiesen, sondern stehen im fortlaufenden Text, sind gleich behandelt wie
die zwischen Anführungszeichen stehende Fürbitte Bemo's selbst; mein Vor-
wurf, dass ein Stück Text Mabillon's als Theil der Urkunde behandelt sei,
iit also nicht »völlig unbegründet*. — Es ist übrigens bemcrkenswerth, dass
^e Gesellschaft nur diese wenigen gemachten Ausstellungen hervorhebt und
die Übrigen zahlreichen und zum Theil sehr wesentlichen Berichtigungen und
^«fgänzuDgen, welche meine Besprechung enthält, nicht erwähnt, offenbar
deswegen, weil sie diese als zutreffend hätte anerkennen müssen und damit
in die Lage gekommen wäre, ihr allgemeines Urtheil über das Buch weniger
■wohlwollend* zu fassen als in der Erklärung geschehen ist. [807
Zu 8. Von 16 Seiten fallen nicht GV^^ sondern 4^/2 ausschliesslich
Aof das Register, da die zwei Seiten «Berichtigungen* auch den Anmerkungen
^ten. Die Bemerkung der Gesellschaft über die Qualität des Registers
'^iist auf ganz allgemeinen Eindrücken und ist für jeden, welcher das
^iich ernsthaft benützt, belanglos. Wenn aber die Gesellschaft mir vor-
^^^ dass ich unberechtigt fordere, es hätten alle Heiligennamen in Dati-
^"^^SgeD, sowie sonstige formelhaft auftretende Namen, wie Christus, Maria
^* B. w.^ Aufnahme finden sollen, so kann sie mit diesem Vorwurf nur bei
Solchen Eindruck machen, welche meine Recension oberfiächlich oder gar
^icht gelesen haben; ich habe verlangt, dass, da nun einmal angefangen
*^Orden sei, solche Namen ins Register aufzunehmen, dies auch mit Voll-
^^digkeit geschehe; diese Vollständigkeit fehlt, und meine Rüge war daher
vollauf berechtigt. [808
Zu 4. Zum Schlüsse muss ich über die ganze Form des von der Ge-
^Ischaft gegen mich geübten Verfahrens öffentlich Beschwerde führen.
^^6 hat sich in eine Sache hineingedrängt, welche sie gar nicht berührt.
234 Nachrichten and Notizen Nr. 369. — Antiquarische Kataloge.
8ie gibt über eine Besprechung, welche sie selbst s. Z. „mit Vergnügen'
in ihr kritisches Journal aufgenommen hat, und über das besprochene Buch
ein Urtheil ab, ohne hierzu berufen und legitimirt zu sein. Sie stellt den
Grundsatz auf, in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen der Polemik zwi-
schen Verfasser und Recensent keinen Raum zu geben, und führt nun die
Polemik auf Umwegen und in einer Weise ein, welche einseitig ist und
dem angegriffenen Recensenten die Antwort am richtigen Orte unmöglich
macht (denn die Redaction der GGA hat mir nun die Aufnahme einer
Entgegnung verweigert); sie identificirt sich mit den Herausgebern deg
besprochenen Werkes. Dieses Verfahren ist ein unerhörtes und verdient
im Interesse der literarischen Kritik mit aller Bestimmtheit zurückgewiesen
zu werden. [869
Basel. Rudolf Wackernagel.
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.
J. Baer , Frankfurt a. M. Kat. 276:
L'hist. etc. de TEspagne et du Por-
tugal. 1166 Nrr. — 278: Social Wissen-
schaft. 1157 Nrr. — Anz. 413 u. 414:
Miscellanea (meist Gesch.). 1157 u.
267 Nrr.
A.Blazek, Frankfurt a.M. Kat.l:
Meist Gesch. (405 Nrr.)
E. Garlebach, Heidelberg. Kat.
182: G. u. Geogr. (besds. Baden u.
Rheinpfalz). 383 Nrr. — 183: Allg.
G., Europa u. Alte G. 896 Nrr.
O.Deistung, Rudolstadt. Kat 76:
Gesch. u. Hilfswiss. 1718 Nrr.
Dittmer'sche Buchh. (Lübcke &
Hartmann), Lübeck. Kat 4: Kunst,
Lit, Gesch. 1520 Nrr.
Freiesleben, Strassburg. Kat. 10:
Profan-G. 1548 Nrr.
Ch. Gräger, Halle. Verz. 250:
Gesch. u. Hilfswiss. 1584 Nrr.
Heinrich & Kemke, Berlin.
Verz. 26 : Nat.-Oekonomie u. Statistik.
430 Nrr.
J. Hess, Ellwangen. Kat. 33: Choix
d'ouvrages rares etc. 268 Nrr.
W. Jacobsohn, Breslau: Kat. 105
(darin 12 p. Gesch.)
S. Kende, Wien. Kat. 7: Seltene
Werke: Astronomie, Bibeln, Bohemica
etc. 353 Nrr.
W. Koch, Königsberg, bereitet e.
Kat. d. V. ihm erworbenen Bibliothek
Prof. Bujack's (besds. Prussica) vor.
K. F. Köhler. Berlin. Kat 17:
G., Geogr. etc. 650 Nrr.
Kubasta & Voigt, Wien. Anz.
48: Cultur- u. Sitten-G. 60 p.
G. Lau, München. Kat 16: Städte
ansichten etc. 1398 Nrr.
A. Liesching, Stuttgart. Kat5():
Gesch. u. Württembergica. 71 p.
E. Martelli, Bologna. Nr. 1:
Storia, numismatica etc. 1000 Nrr.
A. di Mauro, Vermischtes (darin
viel Gesch.) 598 Nrr.
P. Neubner, Köln. Kat32:Dtld.
im MA. 1811 Nrr.
L. S. Olschki, Venedig. Cat2*>-
Hist. univ. 574 Nrr.
Otto. Erfurt. Kat 432: Vermischtes»
(meist Gesch.) 708 Nrr. _
A. Picard , Paris. Cat 53: Var^^s
(meist Gesch.) 1133 Nrr.
E. Sarasino, Modena. Cat
Storia etc. 39 p. .
H.W.Schmidt, Halle. Kat5p -3j
Russland, Polen, Livland etc. 1902Ni
R. Siebert, Berlin. Kat 207: "
Städte- u. Orts-G. 2048 Nrr.
J. A. Stargardt Berlin. Kail^— J'
Bibl. geneal.-herald.-diplomatica I^^"^-
710 Nrr.
K. Tb. Völcker, Frankfurt a
Kat 181 : Städteansichten. 1999 Ni
Htunboldt's und Ranke's Ideenlehre.
Von
Richard Fester.
ie sich Ranke zu der philosophischen Bewegung seiner
I- und Mannesjahre gestellt hat, wäre noch vor einiger
[cht so leicht zu sagen gewesen. Als er nach Berlin be-
wurde, herrschte dort allgewaltig die Hegel'sche Philo-
und wir Jüngeren namentlich liebten es, uns den Meister
liversalgeschichte in ausgesprochenem Gegensatz zu einer
)phie zu denken, deren Anhängerschaft mit einer wissen-
ichen Ansicht der Vergangenheit unvereinbar schien. Hat
sich schon den grössten Reiz, einen Einblick in die 6e-
iwerkstatt eines Gelehrten von Ranke's Bedeutung zu ge-
1, so war das Bedürfniss nach klarer Einsicht gerade hier,
sich um einen Führer der Geisteswissenschaften handelte,
t berechtigt. In Ranke's Entwicklungsgang, sagten wir
müsse sich der geistige Process deutlich verfolgen lassen,
ir Ueberwindung des Hegerschen Systems und zur üppigen
tung der Erfahrungs Wissenschaften geführt hat. Allein so
t wir dies auch bei der Leetüre seiner Werke empfanden, so
äs doch schwer gefallen, diesem Gefühle angemessenen Aus-
zu leihen.
Ver hätte nun da die reichen Gaben aus Ranke's Nach-
üit denen uns Dove beschenkte, nicht mit der reinsten Be-
;ung entgegengenommen, um so mehr, als Dove selbst in
köstlichen Biographie des grossen Historikers die Führung
Gedankenwelt desselben übernahm. Vor allem der Forscher,
»che Zeitschr. f. Geschichtsw, 18}»1. VI. 2. iß
23(5 R. Fester.
welcher vor Jahren ^die Geschichtswissenschaft in Hauptrich-
tungen und Aufgaben** geschildert hatte, konnte jetzt erst daran
denken, seiner Würdigung Schlosser's und Dahlmann's eine um-
fassende Charakteristik Ranke's folgen zu lassen ^, und er fand
in der Ideenlehre desselben den ,, dünnen Faden, der Ranke mit
der Philosophie verknüpfte", aber in einer Ideenlehre, welche mit
derjenigen Wilhelm v. Humboldt's nicht mehr wie den Namen
gemein habe.
Auch Aufsätze haben zuweilen ihre Geschichte. Lorenz hat
ganz Recht, dass sich die Abhandlung „über die Aufgabe des
Geschichtschreibers" noch immer bei den Historikern eines
gleichsam kanonischen Ansehens erfreue. Aber auf der anderen
Seite ha])en sich schon frühzeitig gewichtige Stimmen gegen
Humboldts Theorie vernehmen lassen. Der Erste, der mancherlei
auszusetzen hatte, war Wilhelm's eigener Bruder^. Der Ver-
fasser des „Kosmos" musste zwar anerkennen, dass die Vorau^j-
setzung einer göttlichen Weltregierung „den urältesten in aQen
Sprachen ausgesprochenen Gefühlen der Menschheit analog** sei.
aber mehr wie den Commentar dieses dumpfen Gefühls wollte
er in jener Voraussetzung nicht sehen und erinnerte an den
Physiologen, der sich willkürlich sogenannte Lebenskräfte schaffe,
bloss weil seine Kenntniss der physischen Naturkräfte zur Er-
klärung organischer Erscheinungen nicht ausreiche.
Vom Standpunkte der neuen Wissenschaft der Völkerpsycho-
logie kam dann Lazarus ^ zu der Erkenntniss, dass W. v. Hum-
boldt's Versuch, Speculation und Erfahrung zu versöhnen, sclieitern
musste, weil derselbe der Wissenschaft nicht mächtig war, welche
die concreten Erscheinungen „der Erfahrung in ihre Elemente
und Processe zerlegt^, um von dieser Grundlage aus zu Gesetzen
vorzudringen. Lorenz endlich (S. 63) erklärt, sich den Umstand,
dass „selbst die gewandtesten Gedankenbrecher*, welche neuer-
dings über dieses Thema geschrieben hätten, keine Einigkeit er-
* Ottokar Lorenz, Die Geachichtawissonschaft in Hauptrichtong^D
und Aufgaben kritisch erörtert. Theil 2: L. v. Ranke. Die Generationen-
lehre und der Geschichtsunterricht. (Vgl. Bibliographie Nr. 2005.)
' An Vamhagen van Ense. Berlin 10. Mai 1837. S. 39 der 2. Auii
des Briefwechsels.
^ Ueber die Ideen in der Geschichte. Zeitschrift för Völkerpsycho-
logie. :j (18t55). 385-486.
Hunibohlt's und Runke's Ideenleliro. 237
dadurch dass zur Bestimmung der Ideen Humboldts
lebliches Mass von allgemeiner Begriifsentwicklung ge-
ind findet dann seinerseits, dass die Ideenlehre sich in
on der aprioristischen Oeschichtsphilosophie eines Fichte
gel unterscheide. Auf der einen Seite erachtet er es
r ein Glück, dass Ranke die Fühlung mit der Philosophie
ieit nicht verloren habe, aber andererseits protestirt er
gleich so energisch gegen jede nur irgendwie an meta-
e Speculationen erinnernde Lehre, dass man darin fast
sständniss au die von ihm aufs heftigste bekämpft« kri-
holastische Richtung der neueren Geschichtswissenschaft
en mochte, wenn er sich nicht bereits 18()0 in Toma-
Preisschrift über Schiller im Sinne Alexander v. Huni-
ausgesprocheu hätte.
n wissenschaftliches Programm, das nicht zu endlosen
;tändnissen Anlass geben soll, macht es immer wünschens-
lass es einmal zur Ausführung gelangt. Bei Humboldt's
) schrieb sich die allgemeine Beliebtheit wohl nicht zum
1 Theile daher, dass man Humboldt's Theorie in der
lanke's wiederzuerkennen glaubte. In diesem Sinne hatte
Schlüsse meines Buches über „Rousseau und die Deutsche
itsphilosophie** ^ auf Ranke hingewiesen, nachdem ich ge-
tt«, dass Humboldt es war, der auf idealistischer Grund-
: allen (.'onstructionen einer apriorischen Geschichte auf-
habe. Das gab nun freilich alsbald auf philosophischer
ilass zu dem Irrthum, dass ich wie die meisten Historiker
„Gescliichtsphilosophie'' überschätze, obwohl von einer
doch kaum die Rede sein kann, man müsste denn, wie
?s ausdrückt ^, in »jeder von universellen Gesichtspunkten
iiden historischen Behandln ng** schon eine Art Philo-
ier Geschichte erblicken. Las ich nun in Aufzeichnungen
den Satz, es werde nicht mehr gestritten, wie es sein
B sei j^estattet, an dieser .Stelle einen peinlichen Druckfehler zu
m, der mir, da ich die Correctur unter erschwerenden Umständen
mgen und sogar unverbesscrt in das Citat einer Zeitungsrecension
t isti Seite 112 Zeile 9 von unten soll es natürlich heissen ,(ie-
statt ^Gesamtheit"*.
ystem der Philosophie. Leipzijj. li^SiJ. S. t)15.
238 R- Fester.
solle, und historische ürtheile schwankten herüber und hinüber ^
so durfte die von Lorenz angeregte Frage um so weniger un-
erörtert bleiben, als von ihrer richtigen Beantwortung nicht nur
eine volle Würdigung der Verdienste Humboldts, sondern auch
das Verständniss eines Wendepunktes in der geistigen Entwick-
lung unseres Jahrhunderts abhängt. Es schien mir daher ge-
boten, auch an meinem Theile den Faden da, wo ich ihn in der
genannten Schrift fallen Hess, wieder aufzunehmen.
Nach Kanke's eigener wiederholter Versicherung hat unter
allen neueren Philosophen Fichte, der ja einst gleich ihm ein
Zögling der Schulpforte gewesen war, auf ihn den grössten Ein-
druck gemacht, am meisten in seinen populären Schriften, den
„Grundzügen des gegenwärtigen Zeitalters"*, der ^Anweisunjr
zum seligen Leben" und den mit „unbegrenzter Bewunderung'
aufgenommenen „Keden an die Deutsche Nation** -. Auch dit*
„Kritik der reinen Vernunft** hat der Leipziger Student bei der
Lampe mit Eifer vorgenommen, und in seiner schonenden, zurück-
haltenden Beurtheilung menschlichen Thun und Treibens, die ihm
so häufig als sittliche Gleichgültigkeit ausgelegt worden ist. hat
den Historiker auch später wohl nichts so bestärkt , als der in
Kant's Freiheitslehre geführte Nachweis, dass uns die eigentliche
Moralität menschlicher Handlungen gänzlich verborgen bleibe.
Bei Fichte aber ergriff ihn die Verbindung philosophischen und
religiösen Tiefsinns. Seinem in religiöse Zweifel verstrickten
Bruder Heinrich wusste er nichts Besseres zu empfehlen, als
eben die Anweisung zum seligen Leben*'. „Was du liebst, das
lebst du**, hatte dort Fichte gesagt und die wahre Seligkeit
in die zum Wissen führende Sehnsucht nach dem Ewigen jr^-
setzt. Wesentlich diese Sehnsucht war es nun, welche den
jungen Gymnasiallehrer in Frankfurt a. 0. zum Studium der Ge-
schichte hinzog. Sage doch Fichte — schreibt er an seinen
Bruder Heinrich * — „dass dies Lieben eines vergangenen Lebens,
nämlich seiner Idee, dies innerliche Treiben und Kennenlernen
^ Hanke, Zur eigenen Lebensgeschichte; herausgegeben von A
Dove. 1890. S. 574.
* Dietat von November 1885. Lebensgesch. S. 59.
' Friedrich Heinrich Ranke, Jugenderinnerungen. Stuttg. l?^'-
S. 90.
^ Frankfurt a. 0. Ende März 1820. Lebensgesch. S. 89 f.
Huniboldt's und Ranke's Ideenlehre. 239
des Alterthums in seiner Tiefe zu Gott führe **. Denn „in aller
Geschichte wohnt, lebet, ist Gott zu erkennen. Jede That zeugt
von ihm, jeder Augenblick prediget seinen Namen, am meisten
über der Zusammenhang der grossen Geschichte. Er steht da
wie eine heilige Hieroglyphe, an seinem Aeussersten aufgefasst
und bewahrt, vielleicht damit er nicht verloren geht künftigen
sehenden Jahrhunderten.*
Ein weiteres Verfolgen dieses Weges hätte leicht dahin
führen können, der Geschichtschreibung Renke's einen theologi-
schen Charakter zu geben, und in der That sollte man diea ver«
muthen, wenn man am Schlüsse der Vorrede seines Erstlings-
werkes das Citat aus Jacobi liest. Allein das Buch selbst hält
sich doch gänzlich frei von jeder Deutung oder auch nur An-
deutung der unerforschlichen göttlichen Rathschlüsse. Denn schon
damals steht Ranke vollkommen fest in der Ueberzeugung, dass
das Verfolgen speculativer Gedanken, einerlei ob sie mehr nach
der philosophischen oder der religiösen Seite hinneigen, unmög-
lich zur Erkenntniss des wesentlichen Seins führe; und als er in
den dreissiger Jahren auf dem Berliner Katheder des Widerstreites
zwischen Philosophie und Geschichte gedenkt, da zeigt er gerade
an den fünf apriorischen Epochen der „ Grundzüge " Fichte's,
dass es, um menschliche Dinge kennen zu lernen, zwei Wege
gebe, den der Erkenntniss des Einzelnen und den der Abstrac-
tion, ein gleichzeitiges Betreten beider Wege aber der Willkür
Thür und Thor öffne K
Lorenz meint freilich, Ranke habe dabei vielleicht in erster
Linie an Humboldt's Abhandlung gedacht, aber dies wäre, selbst
falls sich herausstellen sollte, dass sachlich Ranke's Tadel Hum-
* Ueber die Epochen der neueren Geschichte: herausgegeben von
A. Dove. Leipzig. 1888. S. viij f. ,Aus apriorischen rJedanken hat man
auf das geschlossen, was da sein müsse. Ohne zu bemerken, dass jene
Oedanken vielen Zweifeln ausgesetzt seien, ist man daran gegangen, sie in
der Historie der Welt wiederzusuchen. [Lorenz citirt: „wiederzufinden"!]
Aus der unendlichen Menge der Thatsachen hat man alsdann diejenigen
ausgewählt, welche jene zu beglaubigen schienen. Dies hat man wohl auch
Philosophie der Geschichte genannt. Einer von den Gedanken, mit welchen
die Philosophie der Historie als mit unab weislichen Forderungen immer
wiederkehrt, ist, dass das Menschengeschlecht in einem ununterbrochenen
Fortschritt begriffen sei. Fichte, einer der ersten Philosophen in diesem
Fach, nimmt fQnf Epochen an . . .•*
240 H. Fester.
boldt so gut wie Fichte triift, schon darum ausgeschlossen, weil
der Zusammenhang der angezogenen Stelle nur die Bezugnahme
auf Fichte's „ Grundzüge " zulässt.
Immer ist es im ersten Jahrzehnt seiner akademischen
Thätigkeit Fichte's Philosophie, welche dem Historiker als ein
Beleg irreführender Methode dienen muss. In der Staatslehre
des Philosophen bemerkt Ranke dieselben Mängel wie in der
Geschichtsphilosophie desselben ^. Welche Mühe gebe sich nicht
Fichte, um auf philosophischem Wege nachzuweisen, dass das
Entstehen verschiedener Staaten nothwendig war, aber indem er
von der leeren Staatsidee ausgehe, gelange er niemals zur An-
schauung und Würdigimg des Ursprünglichen und zwar eben
•darum, weil es „aus der allgemeinen Theorie keinen Weg zur
Anschauung des Besonderen gebe". Auch auf diesem Gebiete
glaubt Ranke, „werde man sich erst durch umfassende historische
Untersuchung und Combination zu ahnender Erkenntniss der in
der Tiefe waltenden, Alle beherrschenden geistigen Gesetze er-
heben*" und die echte Politik müsse daher eine historische (Jrund-
lage haben.
Wie nachhaltig der Eindruck der Fichteschen Philosophie
auf Ranke gewesen ist, beweisen gerade jene kritischen Aus-
lassungen, und ich glaube daher nicht zu irren, wenn ich mir
eine Lieblingsidee Ranke's aus seinem Gegensatze zu Fichte her-
vorgegangen denke. Es ist zur Genüge bekannt, wie der Redner
an die Deutsche Nation die Deutschen als das Urvolk der neueren
Geschichte geschildert hat. Die ungeheure Einseitigkeit, mit
welcher Fichte die Germanische über die Romanische Rasse stellte,
forderte zum Widerspruche geradezu heraus, und wenn Philo-
sophen wie Herbart mit ihren Bedenken nicht zurückhielten, so
konnte sich ein historisch denkender Kopf noch weniger mit
den wunderlichen Ansichten des Philosophen befreunden. Noch
drei Jahre zuvor hatte Fichte die Kreuzzüge als die grossartigst«
Unternehmung der gesammten abendländischen Christenheit dar-
gestellt. Hätte er nach den Gründen geforscht, wesshalb man
die christlichen Völker Europas in jenem Zeitalter gleichsam wie
einen einzigen Staat ansehen kann , so würde er sie in der ge-
^ Politisches Gespräch. Historiscli- politische Zeitschrift 2, d?^^'-
S. 775 ff.: jetzt Werke 49/50, S. 324 f.
Huinboldt*8 und Ranke's Ideenlehre. 241
nieinsamen Entwicklung der Oermanisch- Romanischen Nationen
seit der Völkerwanderung gefunden haben, einer Entwicklung,
welche nichts von dem künstlichen Gegensatz der ,, Reden'' weiss,
sondern lehrt, dass sowohl die Französische, Spanische und Italie-
nische als auch die Deutsche, Englische und Skandinavische Na-
tionalität sich in gegenseitigem Geben und Empfangen ausge-
bildet haben. Zu solchen Erwägungen mochte nun Ranke gerade
durch Fichte's Uebertifeibungen angeregt werden, und so ent-
stand die Idee von der Einheit der Romanischen und Germani-
schen Völker ^, die er als die Voraussetzung seines ersten Buches
ausdrücklich bezeichnet und in der Folge immer aufs neue for-
mulirt hat als die Idee einer ^mehr idealen als repräsentirten
Einheit- -.
Zweierlei verdankt also Ranke seiner einstigen Beschäftigung
mit Fichte, die deutliche Einsicht in den Denkfehler der ideali-
stischen Geschichtsphilosophie und die hohe sittliche Auffassung
seines Berufes, welche ihn zum grundsätzlichen Gegner aller
apriorischen Constructionen macht. Wie für Fichte das philo-
sophische, so ist für ihn das historische Studium Gottesdienst,
und in einer bezeichnend genug an Luther erinnernden Seelen-
stimmung erklärt er einmal in den ersten Jahren seiner Professur,
„wer die Wahrheit des Weltzusammenhanges, Gottes und der
Welt mit eigener Wahrhaftigkeit suche, werde immer ver-
zweifeln**, aber gerade „in der Verzweiflung liege der Beruf* •*.
Man findet auch sonst in der Geschichte jener Jahre häufig,
dass diejenigen, welche schon an Ficht«*s oder Schelling's Fort-
bildung der Kant'schen Philosophie Anstoss genommen hatten,
sich gegen Hegel von vornherein ablehnend verhielten. Auch
bei Ranke war dies der Grund des entschiedenen Misstrauens,
das er dem Berliner CoUegen entgegenbrachte. Er meinte wohl
die Furcht vor „dem schädlichen Einfluss der sophistischen, in
sich selbst nichtigen und nur durch den Bannspruch seltsamer
Formeln wirksamen Philosophie" Hegers werde in ganz Deutsch-
* »Einer der vornehmsten Gedanken, die ich mir gebildet habe, und
von dem ich der Ueberzeugung bin, dass er vollkommen richtig ist. ist der,
das« der Complex der christlichen Völker Europas als ein Ganzes, gleich-
sam als Ein Staat zu betrachten ist.* Epochen 8. 99.
^ Englische Gesch. 3. Aufl. 2 (Werke 15), 271.
^ An Heinrich Ritter. Wien 9. Dec. 1827. Lebensgesch. S. 180.
242 K- ^'ester.
land getheilt, und die Opposition Franz Baader's gegen Hegel
veranlasst ihn zu der nicht für grosse Vertrautheit mit ihren
Systemen sprechenden Bemerkung, dass beide ja doch fast Einer
Richtung seien, ^nur in verschiedenen Irrgärten** ^ Als daher
Hegel's Geschichtsphilosophie 1837 durch Gans veröffentlicht
wurde, da mochte er dieselbe etwa mit dem gleichen Vorurtheile
in die Hand nehmen wie Alexander v. Humboldt, welcher, spott-
süchtig wie immer, gemuthmasst hatte, bei Hegel sei wohl alles
geschehen, „damit erfüllet werde, was der Philosoph verheisst** *.
Aber Kanke erkannte doch bald, dass die Vermischung von Ab-
straction und Erfahrung bei Hegel wesentlich anderer Natur war
wie bei Fichte.
Zwar liess sich auch gegen Hegel einwenden, dass .der in
der Welt erscheinende Geist nicht so begriffsgemässer Natur sei,
wie es der Philosoph darstelle^. Niemals hatte jedoch Hegel
den Anspruch erhoben, mit Hintansetzung aller Erfahrung auf
dem Wege reiner Begriffsentwickluug eine Geschichte a priori
der empirischen Geschichte entgegenzustellen. Kanke räumt da-
her jetzt bereitwillig ein, dass die philosophische Methode von
dem berechtigten Bedürfniss nach universeller Anschauung aus-
gehe. Nur die Durchführbarkeit der Hegerschen Dialektik gegen-
über der Mannigfaltigkeit der historischen Erscheinungen be-
streitet er und voll Entrüstung weist er die Vorstellung zurück,
dass die Individuen den Zwecken des Weltgeistes aufgeopfert
werden. Auf der anderen Seite aber macht er dem Systeme
seinen pantheistischen Charakter zum Vorwurf. Denn er hat
wohl bemerkt, dass die Selbstentwicklung des Begriffs bei Hegel
im Grunde identisch ist mit der Selbstentwicklung Gottes. Die
» An Heinrich Ritter. Wien 28. Oetober 1827 und 4. Januar iS^f.
Lebensgesch. 174 und 185. Trotz dieser und andrer Stellen beliaupM
Lorenz S. 53 Anm., daas in den Briefen an Ritter .über die philosophi-
schen Fragen gar keine Andeutungen vorliegen".
* An Vamhagen. 80. Mai 1837 a. a. 0. S. 43: «Heger« geschichtliche
Studien werden mich besonders interessiren, weil ich bisher ein wildes Vor
urtheil gegen die Ansicht hege, dass die Völker ein jedes etwas repriU^*
tiren müssen, dass alles geschehen sei, damit ..." Lorenz freilich meiot
S. G6, Alexander v. Humboldt habe ,über den idealistischen Geschichts-
versuch* seines Bruders Wilhelm »das trettliche Wort gesagt, die Ding« ^
der Welt geschehen, damit erfüllt werde, was sich der Philosoph darüber
ausgedacht hat"!
Humboldts und Ranke's Ideenlehre. 248
Anwendung dieses Grundprincips auf die Geschichte lasse dann
keine andere Möglichkeit zu, als in der Menschheit den werden-
den Gott zu sehen, der sich durch einen in seiner Natur liegen-
den geistigen Process selbst gebäre ^
Man hat die Spuren Hegel'scher Gedanken bei Ranke häufig
veriblgt und sie mühelos namentlich in der Definition der Welt-
geschichte gefunden. Wesentlicher will es mir scheinen, dass
Ranke, seitdem er Hegel gelesen hat, weit energischer wie früher
die Berechtigung der philosophischen Methode betont.
Dove hat unter Betrachtungen allgemeineren Inhalts auch eine
Aufzeichnung aus den Jahren 1831 bis 1849 niitgetheilt -, welche,
wenn ich recht vermuthe, unmittelbar nach beendeter Leetüre
der Geschichtsphilosophie HegeFs niedergeschrieben wurde. Da
sie für den Gang unserer Untersuchung von eingreifender Be-
deutung ist, so müssen wir sie hier unverkürzt einrücken. Sie
lautet: ^Philosophie der Geschichte. Die Forderung ist unab-
weisbar, natürlich, menschlich, erhaben, schwer. Wer die inneren
Fäden des Getriebes der Menschheit, diesen in ihr selber sich ent-
wickelnden und zum Vorschein kommenden Geist zu erkennen
vermöchte, würde einen Theil der göttlichen Wissenschaft be-
sitzen. Allein ist das so geschwind möglich? Aus der Tiefe
der eingehendsten Kenntniss allein ist es möglich, seine ge-
heimen Spuren zu entneh^ien. Der Unterschied der philosophi-
schen und historischen Schule ist ganz allein, dass jene aus einer
geringfügigen, oberflächlichen Kenntniss, die alles vermengt, mit
keckem Finger erzwungene Resultate ableitet, diese dagegen die
Dinge in ihrer Wesenheit zu begreifen sucht, ihrem Zuge nach-
geht und, eingedenk der Unvollkommenheit der üeberlieferungen.
die höchsten Ergebnisse ahnen lässt. Das ganze Vergnügen
ihres Studiums ist, die geistige Ader der Dinge zu verfolgen. **
Die Aufgabe des Historikers im höchsten und reinsten Sinne
ist damit umschrieben, und dies auf eine Weise, dass jedem
Leser sofort Humboldt's Abhandlung dabei einfallen wird. Ehe
ich jedoch zu der Erörterung des Verhältnisses beider Denker
schreite, muss ich auf eine von Lorenz bereits im ersten Theile
der „Geschichtswissenschaft" (S. 2(58) aufgestellte Behauptung
* Epochen S. xj f. und 1. Vortrajif.
^ Lebensgeschichte S. 569 f.
244 R- Fester.
eingehen, gegen welche meines Wissens kein Widerspruch er-
hoben worden ist. Nach Lorenz steht nämlich «unser grösster
Erforscher der geschichtlichen Ideen in einem ähnlichen Ver-
hältniss zu Schelling" wie Schlosser zu Kant als Vermittler
zwischen der Philosophie Schelling's und den Leistungen der
exacten kritischen Forschung. Nur habe er «dieses Versöhnungs-
werk in einer so ungeheuer geistreich eigenthümlichen Weise
in sich vollzogen, dass sein Verhältniss zu der idealistischen
Theorie von den Meisten kaum beachtet werde".
Man hätte nun in dem Capitel über Ranke's Ideenlehre
eine Begründung dieser Behauptung erwarten dürfen. Dass sie
unterblieb, scheint darauf hinzudeuten, dass Lorenz unterdessen
selbst von seiner Ansicht zurückgekommen ist. In der That
würde er allen Grund dazu haben. Denn einen schlimmeren
Vorwurf hätte er dem ^grösst^^n Erforscher der geschichtlichen
Ideen** gar nicht machen können, wie Jeder, der Schelling's
schwierige Ideenlehre auch nur oberflächlich kennt, ohne Weiteres
zugeben wird. Die Befreiung von aller (^ausalität. welche nach
Lorenz die Ideen Humboldfs nicht zu ihrem Vortheil von Rankes
historischen Potenzen unterscheidet, ist bei Schelling's Ideen,
welchen der Philosoph die Rolle des Demiurgos zuertheilt, noch
das kleinste Wunder, und es würde allerdings ein ungeheurer
Aufwand von Geist, ungefähr so viel wie zur Lösung der Qua-
dratur des Zirkels, dazu gehört haben, zwischen Schelling'^
Ideenlehre und den Resultaten der exacten Wissenschaft «u
vermitteln.
Das Verhältniss des Philosophen zu Ranke ist aber schon
darum nicht beachtet worden, weil von einem solchen nur ita
sehr bedingtem Sinne die Rede sein kann. Und auch das Wenige -p
was darüber zu sagen ist, kennt man erst seit den letzten Ver^
öffentlichungen Dove's, welche zu der Zeit, als Lorenz den erste*:^
Theil seines Buches schrieb, noch nicht erschienen waren.
Bereits 1881 hat Ranke in Münchener Professorenkreiser»
Schelling's persönliche Bekanntschaft gemacht. Allein obwohi
er zweimal, gegen den Philosophen Ritter und gegen Bunsen^
jene Begegnung erwähnt ^ so fügt er doch kein einziges charak-
terisirendes Wort hinzu, was nach der Art, wie er sich in seinen
^ An Ritter 3. Februar, an Bunaen 28. März. Lebensgeftch. 246 u. 252.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 245
Iriefen zu geben pflegt, unbegreiflich wäre, wenn Schelling's
chriften vor 1831 einen ähnlichen oder gar einen grösseren
ündruck als Fichte's Philosophie auf ihn hervorgebracht hätten,
relesen hatte er ja gewiss eine oder die andere Schrift des
'hilosophen, aber schon der Umst«nd, dass Schelling's Geschichts-
hilosophie nie in einem ihr eigens gewidmeten Buche behandelt
Orden war und zudem alle Metamorphosen seines Systeme« ge-
reulich mit durchgemacht hatte, tiberhob den Historiker der
Verpflichtung, als öiFentlicher Lehrer auch zu ihr Stellung zu
ehmen.
Das Interesse für den Philosophen, dessen einst so beredter
[und seit lange verstummt schien, erwachte in weiteren Kreisen
nd namentlich an dem Hochsitze der HegeFschen Philosophie
rst dann wieder, als Schelling, der nach Hegel's Tode unstreitig
er hervorragendste Vertreter der idealistischen Philosophie war,
1 der Vorrede zur Uebersetzung eines Cousin'schen Buches die
Jeberwindung der bisherigen rein negativen durch eine positive
Philosophie mit gewohnter Feierlichkeit ankündigte. Eben diese
►"orrede aber ist die erste und einzige Schrift Schelling's, die
ich in Ranke's Briefen genannt findet, und zwar auf eine
Weise ^ die auch nicht gerade für einen sehr grossen Eindruck
spricht.
Auch Schelling's Berufung nach Berlin hat an diesem gleich-
röltigen Verhältniss kaum etwas geändert. Dies geschah erst,
's Ranke in nahe Beziehungen zu König Maximilian von Bayern
«t. Der König hatt« sich an seinen philosophischen Freund
d Berather kurz vor dessen Tode mit der Frage gewandt,
^^Iche weltbewegenden Ideen voraussichtlicherweise auf die
^ige Zeitrichtung folgen würden*"; und Schelling hatte die Be-
- 'Virortung der Philosophie der Geschichte zugewiesen *. Dass
^ Lehrer selbst in dem vorgerückten Lebensalter desselben
^tän Wissensdurst nicht mehr befriedigen werde, konnte sich
edle Fürst nicht verhehlen. Hatte er sich doch, da Schelling
^ An Ritter 7. Nov. 1834: „ein bereits geschriebener Brief ist nur
^^halb liegen geblieben, weil ich noch über Schelling's neueste Schrift
^^ges liinzusetzen wollte, was ich indess selber vergessen habe**.
* König Maximilian II. von Baiem und Schelling. Briefwechsel heraus-
gegeben von Trost u. Leist. Stuttgart. 1890. S. 240. Die Frage des
KJinifirg vom 80. Nov. 18o3, Sclielling's Antwort vom 17. December.
24(5 R. FeHter.
die Veröffentlichung der positiven Philophie immer wieder hinaus-
schob, mit der Hingabe eines nur diesen Studien lebenden Jüngere
aus nachgeschriebenen Heften eine ungefähre Vorstellung der
letzten Lehren Schelling's zu bilden gesucht. Abgethan war
indessen die Sache für ihn nicht, und es war nur natürlich, dass
er, der auch in historischen Dingen wohlbewandert war, die
besten Aufschlüsse von Uanke erwartete, dessen Schüler Dönniges
ja in seiner nächsten Umgebung weilte. So verdanken wir,
wenn ich nicht irre, jenem Winke Schelliug's die unvergleich-
lichen Berchtesgadener Vorträge, deren geistige Frische daran
erinnert, dass sie auf einem der herrlichsten Punkte deutscher
Erde entstanden sind, und es ist in doppeltem Sinne wahr, wenn
Ranke damals seiner Gattin schrieb, der König sei der Erste.
„der in der That etwas von Schelling gelernt habe und durch
philosophische Bildung auf Geschichte und Religion der Menschen
zurückgekommen sei'' ^
Schlägt man nun aber jene Vorlesungen in der Erwartung
auf, dass Ranke hier endlich zu Schelling Stellung genommen
habe, so ist man abermals enttäuscht. Der Angriffe auf die
Geschichtsphilosophie der Hegelianer haben wir schon gedacht.
Dagegen findet sich in der ganzen Einleitung nichts, was sich
ohne Gewaltsamkeit auf Schelling beziehen liesse. Nur da, wo
Ranke die Annahme eines unbedingten Fortschritts verwirft und
den Satz aufstellt, dass grosse Erscheinungen ihrer Eigenart
wegen nicht zu übertreffen seien, bezeichnet er den bekannten
und auch wohl durch den König angezogenen Vergleich Plato's
und Schelling's bei aller Anerkennung der philosophischen Ver-
dienste des Deutschen für unzulässig*. Von den Juden beis?t
es später, sie hätten .,die Idee von der Einheit Gottes — wahr-
scheinlich die Uridee der Urzeiten erhalten", allein auch hierin
ist Ranke nicht der bereits damals durch indiscrete Veröffent-
lichungen allgemein zugänglichen Philosophie der Mythologie
gefolgt, sondern Creuzer's „Symbolik**, die er in Frankfurt a. Ü.
aus Anlass von Herodotstudien gelesen hat". Nur ein einziges
* l. Üctober 18o4. Lebensgesoh. 366.
* Epochen S. 7.
* Epochen S. 15, vgl. Lebensgesch. S. 40. Dietat vom Mai l^^-
,Creuzer*8 Symbolik und Mythologie erööneten einen Kreis des Wissen?,
der mir neu war; doch konnte ich auf diesem Wege nicht folgen, da «^
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 247
Mal wird auf Schelling's Lehrmeinungeu Bezug genommen in
der Anmerkung des achtzehnten Vortrags, dass Ludwig XIV.
ungefähr dieselbe Idee von der Monarchie wie Schelling gehabt
habe, , wonach der Fürst den Staat zu führen hat". Und es ist
gewiss kein Zufall, dass der Philosoph, welcher den Lehrer seines
Schwiegersohnes Georg Waitz wegen seines Geistes und seiner
Gesinnung hochschätzte \ von diesem gerade wegen einer politi-
schen Ansicht citirt wird. Denn in seinen politischen An-
schauungen stand der ehemalige Herausgeber der historisch-
politischen Zeitschrift dem greisen Philosophen sehr nahe.
Es lautet selbst verständHch und enthält doch die Grund-
lage aller historischen Forschung, wenn Ranke dem Historiker
empfiehlt, sich an das Object zu halten. Nichtbeachtung dieses
Grundsatzes bestraft sich immer, am meisten vielleicht bei der
schwierigen Untersuchung geistiger Strömungen. Die augeführten
äusseren Zeugnisse über die Beziehungen Schellings und Ranke's
standen auch Lorenz bei Abfassung des zweiten Theils der „Ge-
schichtswissenschaft" zu Gebote. Allein wie er sich die Freiheit
gestattet, Urtheile Ranke's über Fichte und Alexander v. Hum-
boldt's über Hegel kurzerhand auf Wilhelm v. Humboldt zu be-
ziehen, so hält er es für überflüssig, sich über seine früher auf-
gestellte Behauptung zu äussern, und so hat er sich denn auch
in seinem Urtheile über Humboldts Aufsatz nicht so ganz, wie
es wünschenswerth gewesen wäre, an das Object gehalten.
Auf eine Feststellung der philosophischen Grundlage von
Humboldt's Ideenlehre lässt sich Lorenz überhaupt nicht ein.
Hat doch Paul Hinneberg-, auf den er sich mehrfach beruft,
gesagt, dass die Voraussetzung der Humboldt'schen Abhandlung
die längst abgefertigte, unwissenschaftliche Erkenntnisstheorie sei,
wogegen, was Humboldt's Verhältniss zur Kant'schen Philosophie
betrifft, sich schwerlich etwas einwenden lässt. Dass aber die
Lehre des grossen Königsbergers, des ersten kritischen Philo-
sophen aller Zeiten, nur darum, weil sie von neueren Philosophen
vielfach angegriffen oder ergänzt und berichtigt wird, unwissen-
inich zu sehr in Combinatiünen zu verwickeln drohten, in denen ich den
Boden^unter den Füssen zu verheren fürchtete.**
» An Schubert. Berlin 30. Jan. 1842. Aus Schellings Leben 3, 174.
* Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. HZ 63
a889), 54.
248 ^' Fe8ier.
schaftlich sei, klingt in dem Munde eines Historikers doch recht
befremdlich und scheint mir lediglich ein trauriger Beleg ftlr
den Missbrauch der gegenwärtig nur zu oft mit dem Worte
, wissenschaftlich" getrieben wird. Heute wie zu Humboldt 's
Zeit muss der Historiker die philosophische Grundlage aller prin-
cipiellen Erörterungen über seine Wissenschaft in den Schriften
jener Denker aufsuchen, welche die Arbeit eines ganzen Lebens
daransetzen, um zur Erkeuntniss der letzten Fragen des Daseins
zu gelangen, und wenn wir, wie es sich für den Historiker ge-
ziemt, der philosophischen Bewegung in erster Linie mit rein
historischem Interesse folgen, so müssen wir doch sagen, Hum-
boldt that wohl daran, sich auf die Kant'sche Philosophie zu
stützen. Nur darnach dürfen wir fragen, an welcher Stelle j^einer
Abhandlung Humboldt Kant ins Treffen führt, und erst nach
Beantwortung dieser Frage wird sich entscheiden lassen, ob es
gestattet ist, wie Lorenz es thut, von einem Systeme von Ideen
bei Humboldt zu reden.
Die Stelle, wo auf Kant zurückgegangen wird, betrifft aber
den Zusammenhang der Entwicklung des Einzelindividuuras und
der Gattung. Nach Kant sollte eine vollkommen abgeschlossene
Entwicklung nur der Gattung zu Theil werden. Auf der an-
deren Seite war Herder für die Rechte des Individualismus ein-
getreten, und so hatte man hin und her gestritten, bis endlich
in Hegel's Geschichtaphilosophie das individuelle Moment gänz-
lich unterdrückt wurde. Dass aber Humboldt zur nämlichen
Zeit wie Hegel im Gegensatz zu sämmtlichen Geschichtspliilo-
sophen und doch von idealistischen Voraussetzungen aus zu einer
Ansicht gelangte, bei der weder die Gattung noch das Einzel-
individuum zu kurz kamen, sichert ihm seine Stellung am En<l«?
der Geschichtsphilosophie des Deutschen Idealismus , so wie ihn
der mit Kant'schen Waffen erfolgreich durchgeführte Angriff
auf die teleologischen Geschichtsconstructionen der Deutschen
Philosophie an den Anfang einer neuen Entwicklungsphase unserer
Wissenschaft stellt.
Dem Freunde Schiller s und Goethe 's war es vergönnt ge*
wesen, aus der unmittelbaren Anschauung des Genies sein H^
freier, schöner Menschlichkeit zu schöpfen, aber vor einem roman-
tischen Geniecultus bewahrten ihn schon seine Sprachstudien,
welche ihn das Genie der Nationen in seiner schöpferischen
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 249
Kraft bewundern lehrten. Nie wäre es ihm daher eingefallen,
sich wie Herder dadurch aus der Verlegenheit zu ziehen, dass
er die Gattung für einen leeren Begriff erklärte. Allein ebenso
wenig vermochte über ihn eine Philosophie, welche das Indivi-
duum den Zwecken der Gattung mit gebundenen Händen über-
lieferte. Wohl entging auch ihm nicht die auseinandergehende
Richtung in den Schicksalen des Einzelnen und der Gattung,
aber er erkannte, dass weder die Entwicklung des Menschen-
geschlechts noch die individuelle Bildung darunter Noth leide,
weil sich die Selbstbildung des Einzelnen nothwendig im Gegen-
satz zu derjenigen Weltgestaltung vollziehe, mit der jeder in
seinem Ejreise in die Wirklichkeit eingreife.
,Der Einzelne, der für sich nichts ist, und das Geschlecht,
das nur in Einzelnen gilf* S sind nun aber die Factoren der ge-
schichtlichen Bewegung, und es leuchtet ein, dass der Philosoph
Ziel und Zweck derselben mit Sicherheit nur dann bestimmen
kann, wenn er das Zusammenwirken und Ineinandergreifen beider
Factoren niemals aus den Augen lässt, nachdem er zuvor be-
wiesen hat, dass er auch jeden für sich allein zu bestimmen wisse.
Gerade dies letztere aber erklärt Humboldt für ganz unmög-
^ch, und zwar deshalb, weil Kant's Freiheitslehre gezeigt habe,
^ss wir nur den empirischen Charakter des Menschen, und auch
fiesen nur unvollkommen, in seine Elemente zerlegen können.
Von jedem grossen Individuum lasse sich daher wohl sagen, wie
die durch die Arbeit der vorausgegangenen Jahrhunderte aul-
gebaute Bühne aussah, auf der es seine Thütigkeit entfaltete.
Aber das eigenthümliche Gepräge dieser Thätigkeit werde man
verj^ebens aus einem Andern abzuleiten suchen.
Durch die Unberechenbarkeit der individuellen Momente
niuss also jedes System der Zwecke zu Schanden werden. Aber
auch die mechanische Causalität erklärt den Zusammenhang der
fireignigge nicht völlig, weil sie für das Wirken der Freiheit
^^^öen Raum lässt. Das Wesen der Dinge erfassen wir daher
^^^ durch die Erforschung der schaffenden Kräfte, welche uns
* Aus Humboldt's Denkschrift über die künftige Verfassung Deutsch-
^**^s. Frankfurt Dec. 1813, bei A. Schmidt, Gesch. der Deutschen Ver-
^^Unggfrage während der f^efreiungskriege und des Wiener Congresses.
"^'»ttgart. 1890. S. 105.
250 R- Fester.
über der mechanischen eine geistige Causalität und als letztes
Glied der Kette eine letzte Ursache wenigstens ahnen lassen.
Diese Kräfte nennt Humboldt Ideen, welche aber wohlver-
standen „nur in der Naturverbindung**, das heisst doch innerhalb
der unsern Erkenntnissorganen allein zugänglichen mechanischen
(■ausalität auftreten können.
Man muss nicht gerade ein „Gedankenbrecher* sein, um
Ilumboldt's Meinung, die er in der Einleitung zu dem Werke
über die Kawisprache ^ wiederholt hat, in der angedeuteten
Weise zu verstehen. Lorenz glaubt jedoch mit seiner entgegen-
gesetzten Auffassung nicht allein zu stehen, insofern er bemerkt
Kanke habe das Studium der Abhandlung Humboldt's, falls er
dazu überhaupt gekommen sei. „an der Stelle abgebrochen, wo
Lazarus den ohne alle Frage treffenden Vorwurf erhebe, dass
Humboldt die Wirksamkeit der Ideen ausser und über aller
Causalität zu suchen wage". Allein auch Lazarus erkennt docb
an, dass Humboldt „von einem Ort der Erkenntniss der Ideen
ausserhalb der Geschichte nichts wisse", sondern sie „mitten im
Flusse der Ereignisse selbst ergreifen wolle* -. Und dann -
nicht die Wirksamkeit der Ideen , welche ja ausschliesslich der
Geschichte angehört, sondern ihren Ursprung sucht Humboldt
über aller Causalität, und wenigstens darüber sollte man einig
.sein, dass seine Ideen weder Begriffe sind, die ein selbständige:^'
von der Erscheinungswelt unabhängiges Leben führen, noch dass
sie durch Entwicklung aus der „Grundidee der Menschheit" gf
Wonnen werden.
Der fundamentale Unterschied zwischen Uumboldt's Ideen- -
lehre und der aprioristischen Geschichtsphilosophie würde indessen m
einen Gegensatz zwischen Humboldt und Ranke keineswegs aus- —
schliessen, wenn es richtig ist, dass man sich von Humboldt'' ^=*-
Ideen wegen ihrer abstracten Beschaffenheit überhaupt im^"^
rechte Vorstellung machen kann, und dass „Ranke's historisd^ "^
Ideen ganz mechanisch wirken" (S. <>4). Aber weder das ein^
noch das andere ist der Fall. Auf welche Weise die Ideen JD
* üeber die Kawi-Sprache auf der Insel Java, nebst einer Einleito»^^
über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfl"-^
auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts. 1 (18^). i« """
xvy-xlvj.
' a. a. 0. 401 u. 429. ^
Huniboldt's und Ranke's Ideenlehre. 251
der Geschichte auftreten, hat Humboldt mit der wUnschenswerthe-
sten Deutlichkeit auseinandergesetzt und durch einige Beispiele
den Vergleich mit der Praxis Ranke's ermöglicht.
Die Idee äussert sich danach einmal als Richtung, die von
unscheinbaren Anfangen aus sich bald da bald dort der Gemüther
bemächtigt, bis sie schliesslich zu einer deutlich erkennbaren histo-
rischen Potenz wird. Beispiele illr diese Art von Ideen hält
Humboldt für überflüssig, weil sie auf der Hand liegen. Freilich
wird diese Art meist auf rein materielle oder mechanische Weise
erklärt. Allein der Umstand, dass eine Richtung, wie man zu
sagen pflegt, in der Luft liegt, so dass sie an verschiedenen
Orten und unter verschiedenen Verhältnissen mit einem Male
hervortritt, ist für Humboldt ein untrügliches Zeichen der voll-
kommenen Unzulänglichkeit jener Erklärungsart.
Vollends unzureichend erweist sich dieselbe gegenüber solchen
Erscheinungen, welche vermöge ihres Umfanges und ihrer Er-
habenheit durch die ihnen vorausgehende Entwicklung und durch
die begleitenden Umstände wohl in ein helleres Licht gesetzt,
aber niemals daraus abgeleitet werden können. Auch Ideen dieser
Ali; entstehen keineswegs aus dem Nichts. Jede Entdeckung hat
^'■e Vorgeschichte. Aber „wenn der anfachende Odem des
Genies in Einzelnen oder Völkern fehlt, so schlägt das Helldunkel
glifflitiender Kohlen nie in leuchtende Flammen auf". Vergebens
«pört man dem allmählichen Wege nach angesichts der Voll-
^"J^iig, in welcher Sprache, Poesie und bildende Kunst in
^fieclienland auf einmal dastehen. Wer in diesem wie in ähn-
lichen Fällen von einem unberechenbaren, unmittelbar schöpfe-
rischen Fortschreiten nichts wissen will, verbannt aus der Welt-
gesclxichte recht eigentlich die Wirkungen des Genies oder
schreibt fälschlich der (Zivilisation und Cultur etwas zu, was aus
ihnen durchaus nicht hervor<^ehen kann, sondern durch eine Kraft
gew^irkt wird, welcher sie selbst ihr Dasein verdanken.
Hätte Lorenz diese Erläuterungen Huniboldt's berücksichtigt,
^^ vväi-e es ihm wahrscheinlich sehr schwer gefallen, seine These
aurolizuführen. Wie Humboldt von Richtungen spricht, so ver-
steht Ranke unter den sogenannten leitenden Ideen nichts anderes
^^ «die herrschenden Tendenzen in jedem Jahrhundert** \ Auf
^ Epochen S. 7.
l'entsche Zeitschr. f. Gesrhichtsw. I80i. VI. •_'. 17
2ri2 R. Fester
mäi)m^
ihren inneren Gegensätzen und den Kämpfen, welche daraus
entstehen, beruht nach ihm die welthistorische Entwicklung.
Aber sie beruht nicht minder auf dem wunderbaren Eingreifen
individueller Momente. Denn „keine Lehre bekehrt die Welt,
sondern eine grosse Persönlichkeit" ^ So kommt es, dass die
grossen Gestalten der Geschichte als „der Ausdruck einer auch
ausser ihnen vorhandenen allgemeinen Tendenz erscheinen "" und
zugleich doch wieder einer moralischen Weltordnung angehören,
in der sie ganz ihr eigen sind ^.
Auch Ranke glaubt wie Goethe und Humboldt an die un-
endliche Mannigfaltigkeit von Entwicklungen, welche die Mensch-
heit in sich birgt. Auch er glaubt, dass das Leben der Mensch-
heit nach Gesetzen verlaufe, „die uns unbekannt sind, geheimniss-
voller und grösser als man denkt". Aber eben darum verwechselt
er nicht Glauben und Wissen und htit^t sich, die Begebenheiten
der Geschichte, die „sich in dem Zusammentreflfen der indivi-
duellen Kraft mit den objectiven Weltverhältnissen entwickeln",
in ein System zu bringen und unbekannte, göttliche zu mensch-
lichen, logischen Gesetzen zu erniedrigen.
Die göttliche Weltregierung ist seine Voraussetzung. Aber
„als Diener der Wissenschaft sucht er — um Gustav Freytag's
schönen Worten zu folgen ^ — das Göttliche bescheiden in
grossen Bildungen zu erkennen, welche, wie gewaltig sie den
Einzelnen überragen, doch sämmtlich am Leben des Erdballs
haften". Und so gewissenhaft geht er zu Wege, so eindringlick
schärft er ein, dass sich die göttliche Allmacht nicht durch ein
übernatürliches Eingreifen in den naturgemässen Lauf der Dinge
kundgebe, dass ihm, der in seinen jungen Jahren selbst einmal
über die Auferstehung Christi gepredigt hat^, ein Jesuit alles
' Lebensgeschichte 570. vgl. Papste 7. Aufl. (1878) 2.23: ^ Wenn eine
lu'ue geistige Bewegung die Menschen ergriffen hat, ist es iramer darcb
grossartige Persönlichkeiten, durch die hinreissende Gewalt neuer Ideen
geschehen."
- Vorrede zu Wallenstein.
* Bilder aus der Deutschen Vergangenheit. 9. Aufl. 1, 26.
* F. H. Ranke. Jugend erinnerungen 217. Leopold predigte danÄcb
am Ostermontag 1822 in Donndorf in der Mette vom Lesepult vor
den Altarstufen aus übor den Auferstandenen, wie er die Siegesfahne
schwingt.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 253
Ernstes vorwerfen konnte ^ , er leugne die Vorsehung. Für
Lorenz aber scheinen Hegelianismus und Idealismus gleichbedeu-
tende Begriffe zu sein. Denn er findet, das scheinbare üeber-
greifen einer idealistischen Voraussetzung in die reale Entwick-
lung sei bei Ranke nichts als eine Redeweise.
Nun hat allerdings Humboldt gesagt, Planmässigkeit dürfe
nicht vorausgesetzt werden, „wenn nicht ihr Aufsuchen die Er-
gründung der Thatsachen irre führen solle**. Allein die Anti-
nomie ist doch bei ihm wie bei Ranke eine nur scheinbare.
Vollkommene Voraussetzungslosigkeit gibt es in historischen
Dingen nun einmal nicht, und man hat es daher der idealistischen
Geschichtsphilosophie nicht so sehr zum Vorwurf gemacht, dass
sie von bestimmten Voraussetzungen ausgehe, als dass sie in
willkürlicher Vertauschung der Methoden ihre metaphysischen
Voraussetzungen bald da, bald dort in empirische Entwickluugs-
reihen einschmuggle. Indem aber Humboldt und Ranke die Ideen
als die Wegweiser zum Göttlichen und Ewigen benutzten, ge-
riethen sie gleichwohl niemals auf die Abwege der Fichte, Schel-
ling und Hegel, weil jener sich der Ideen nur innerhalb der
natürlichen Causalität bemächtigte, dieser die Ereignisse allein
aus menschlichen Motiven erklärt wissen wollte. Wie weit der
Historiker die als Richtungen und Krafterzeugungen erkennbaren
Ideen im Allgemeinen und in jedem besonderen Falle als Weg-
weiser in transcendentale Regionen benutzen oder einer mecha-
nischen Erklärung den Vorzug geben wird, hängt ganz und gar
von seiner Weltanschauung ab, und Humboldt und Ranke gingen
als Söhne des 18. Jahrhunderts darin vielleicht weiter wie die
folgenden Generationen. Aber die bescheidene Forderung Hum-
boldt*s, dass der Historiker nicht alles allein in dem mate-
riellen Stoffe suchen dürfe und wenigstens den Platz zu einer
Wirkung der Ideen offen lasse, haben die besten doch alle
erfüllt.
Anders steht es mit der Frage, deren Erörterung Treitschke
* E.Michael, Ranke's Weltgeschichte. Kine kritische Studie. Pader-
born 1890. S. 20. Michael folgert dies aus R.*8 Einwänden in den ^Epochen"*
^egen eine im Sinne der Prädestinationslehre gedachte Erziehung des
Menschengeschlechts. «Alle diese höchst unreifen Speculationen verrathen
einen logisch wenig geschulten Kopf. Nur das steht fest, Ranke mag von
einer Vorsehung nichts wissen!**
254 1^- Fester.
in Humboldts Abhandlung vermisst hat *, der Frage, ^wie sich
die Welt der Ideen zu der bewussten Thatkraft des wollenden
Menschen eigentlich verhalte". Auch in Ranke's Schriften er-
halten wir hierauf keine rechte Antwort. Es ist doch nicht bloss
die Betrachtungsweise des Alters, wenn der Verfasser der Welt-
geschichte uns fast vergessen lässt, dass der Kampf der Ideen
durch die handelnden Menschen als die Träger derselben durch-
gefochten wird, wenn dein „althistorischen Interesse** des ergrauten
Staatsmannes, wie er an Gentz schreibt'^, „alles Menschliche
unglaublich zusammenschrumpft, so dass er mehr den Strom
sieht, der die Dinge fortreisst, als die Dinge selbst**. Denn beide
folgen in ihrer scheinbaren Nichtberücksichtigung der individuellen
Factoren den Anregungen von Kant's Antagonismuslehre, welche
naturgem'ass bei beiden immer mehr hervortreten musste, je mehr
auf der anderen Seite Kants Freiheitslehre sie zur grössten Vor-
sicht in der Beurtheilung menschlicher Thaten ermahnte. Nicht
Schlosser, welcher die Weltgeschichte zum Weltgericht machen
wollte, sondern Humboldt und llanke sind in diesem Punkte
ausgesprochene Kantianer, und das Eigenthümliche ihres Ver-
hältnisses zu dem Königsberger Philosophen besteht eben darin,
dass sie durch die Lehre, auf welche sich ihre hochentwickelte
Achtung vor allem Individuellen wesentlich stützt, schliesslich
der Hegerschen Auffassung doch wieder so nahe kamen, da.«>
ein ungeübtes Auge leicht den trotz alledem obwaltenden grossen
Unterschied übersehen könnte.
Und so wären wir auf einigen Umwegen, die sich wegen
der Auseinandersetzung mit Lorenz nicht vermeiden Hessen, zu
dem Resultate gelangt, dass sich Humboldts und Ranke's Ideen-
lehre in allen wesentlichen Punkten deckt, und dass der Historiker
demnach keine Ursache hatte, die Leetüre der Abhandlung -Ober
die Aufgabe des Geschichtschreibers** an irgend einer Stelle ab-
zubrechen. Nur das bleibt fraglich, wann er sie gelesen hat; ver-
muthlich doch, als sie 1S41 im ersten Bande der W^erke Huni-
boldt\s erschien, also zu einer Zeit, als Ranke seine Ideenlehre
längst in den Schriften, welche seinen W^ eltruf begründeten.
* Deutsche descliiclite 3, 09(5.
2 Zeitz 13. Juli 1827. Schriften von F. v. Centz. Ein Denkmal, von
(4. Schlesier. 5, 294.
Humboldts und Ranke's Ideenlehre. 255
ausgeführt hatte. Denn in Frankfurt a. 0. sind ihm die Ab-
handlungen der Berliner Akademie wohl kaum zugänglich gewesen.
Die oben mitgetheilte Aufzeichnung aber wäre alsdann noch vor
der Bekanntschaft mit Humboldt's Aufsatz niedergeschrieben
worden.
Künstlerische und philosophische Studien hatten den einen,
theologische und philosophische Studien den andern unabhängig
von jenem zu den gleichen Ergebnissen geführt, und Ranke
durfte es mit Recht lächerlich finden, dass man ihm Mangel an
philosophischem oder religiösem Interesse vorwerfe, „da es
just dies sei, und zwar ganz allein, was ihn zur Historie ge-
trieben habe" ^ Aber während Humboldt noch immer um den
ihm gebührenden Platz in der Geschichte der Philosophie ringt,
den sein Freund Schiller, obwohl die ganze neuere Aesthetik
auf der Schrift über naive und sentimentalische Dichtung fusst,
erst seit Tomaschek's und Kuno Fischer's Untersuchungen ein-
genommen hat, wird Ranke, auch darin Goethe vergleichbar,
dort keinen Platz für sich beanspruchen dürfen, so nothwendig
es auch zum Verständniss seiner Person und seiner Wirksamkeit
immer sein wird, sich über seine Stellung zur Philosophie klar
zu werden. Wer die literarischen Capitel der römischen Päpste
oder in der englischen Geschichte die Abschnitte über die Staats-
rechtslehrer von Bacon bis Locke gelesen und genossen hat, der
theologischen Erörterungen in der Reformationsgeschichte und
im vierten Bande der Weltgeschichte ganz zu geschweigen, der
wird sich gewiss nicht erdreisten, dem grossen Historiker, wie
es der schon einmal genannte Jesuit gewagt hat, philosophische
Begabung abzusprechen. Nur darf man darum von ihm nicht
die selbständige Einsicht in die Entwicklungsgeschichte der
neueren Philosophie verlangen, wie sie allein durch eigene Ar-
beiten auf diesem Gebiete erworben werden kann. Da wo sich
Philosophie und Theologie begegnen, brachte er jener das ganze
Verständniss eines gründlichen tiefsinnigen Theologen entgegen,
und wiederum da wo Philosophie und Geschichte sich berühren,
wies er, weil er sicher auf eigenem Grund und Boden stand,
alle unbefugten Uebergriffe der andern Disciplin auf historisches
Gebiet zurück. Philosophie und Geschichte in der Weise zu
' An H. Ritter. Venedig 0. Aug. 1830. LeVM.'nsge.sch. 238.
25G K* Fester. Humboldt's und Kanke's Ideenlelire.
vereinigen, wie es Humboldt bis zu einem gewissen Grade noch
als Ideal vorgeschwebt hatte, lag ihm völlig fern. Gemeinsam
mit jenem ist ihm die deutliche Erkenntniss der dem Historiker
gezogenen Schranken, vor allem aber die noch dem 18. Jahr-
hundert entstammende anthropologische Ansicht. Nur einmal, in
seiner Biographie Hardenberges, hat er sich ganz kurz über
dessen Rivalen Humboldt ausgesprochen auf eine Weise, dass
er sich selbst nicht besser hätte schildern können. Denn auch
er ^bewegte sich auf den Höhen des geistigen Lebens, wo sich
Kunst und Literatur berühren**, auch „seine Bildung gehörte der
Epoche an, welche der Deutschen Cultur überhaupt eine neue
Farbe und selbst einen neuen Inhalt gab", und auch an ihn)
bewundern wir, dass er „Schwung und Methode verband*.
•t
t
Die Entstehung des Deutschen Städtewesens.
Eine Kritik der Sohm'sclien Theorie.
Von
Ernst Bernheini.
neun ein Gelehrter von hervorragender Bedeutung seinem
eiste einmal die Zügel schiessen lässt, wie Sohm in seiner
ingst erschienenen Festschrift «Die Entstehung des deutschen
'ädtewesens'', kann man trotz allen inneren Widerspruchs an
-n Überraschenden Combinationen, den scharfsinnigen Oedanken-
^ndungen, der eindringenden Fragestellung immerhin seine Freude
•ben und mag seinen Widerspruch zurückhalten; allein wenn
^n sieht, dass diese Schrift von vielen Seiten als eine wissen-
haftliche That, als ^die Lösung des Räthsels der Sphinx* be-
achtet und zum Ausgangspunkt weiterer Speculationen ge-
weht wird, so hat man allen Anlass, mit Entschiedenheit gegen
»che Verwirrung des ürtheils aufzutreten. Da dies von An-
J^en, die vielleicht mehr dazu berufen wären, nicht zu geschehen
heint, suche ich im Folgenden nachzuweisen, dass die Grund-
'danken, auf denen Sohm's Buch beruht, durchaus unhaltbar
^d. Dies kann, wenn auch noch so sachlich, nicht ohne Schärfe
-■*5chehen; für diejenigen, welche sich scharfe Polemik nicht
^ders als mit persönlichen Motiven verbunden zu denken pflegen,
^^erke ich daher ausdrücklich, dass nicht die entferntesten
'^sönlichen Beziehungen zwischen dem Verfasser und mir be-
^hen, nicht einmal irgend eine Berührung auf gemeinsamem
''oeitsgebiet , wodurch ja zuweilen auch eine Art persönlicher
^*^8stimmung hervorgerufen werden kann.
258 E. Bernheini.
Sohm bezeichnet es (S. 17) als die wesentliche Aufgabe
seiner Abhandlung, das mittelalterliche Markt- und Stadtrecht
zu den Grundgedanken des Fränkischen Reichsrechts in Beziehung
zu setzen.
Wie führt er das aus?
Er sagt: das Gebiet, für welches in einem Ort das Markt-
recht gilt, wie das Marktrecht selbst, heisst Weichbild: es wird
auch Burgrecht genannt. Diese Ausdrücke sind identisch: sie
bezeichnen ihrer ursprünglichen Bedeutung nach das Gebiet, iiur
welches Burgrecht gilt: das Weichbild ist das Zeichen, welches
besagt, dass das Gebiet eine Burg ist, d. h. nicht ein befestigter
Platz, sondern eine Burg im Rechtssinn. Was ist eine Burg im
Kechtssinn? Es ist der Ort, der das besondere Burgrecht hat.
W^as dies für ein besonderes Recht sei, zeigt uns das Symbol
für dasselbe, eben das Weichbild (das Kreuz mit Handschuh,
Schwert, Fahne, Schild, Hut u. dgl. oder auch eins bezw. mehrere
mit einander verbundene dieser Symbole), welches als Leibzeichen
des Königs nachgewiesen ist: es ist das Zeichen \ dass nach Franki-
schem Amisrecht eine Beschlag- und Besitznahme von Seiten
des Königs erfolgt ist, dass hier das Gebiet der Königsburg be-
ginnt, dass hier das Recht herrscht, welches in der Königsburjft
am Hofe des Königs gilt — - die Stadt ist des Königs Eigen-
thum. des Königs Haus, und der König ist ideell darin anwesend.
Aber diese Vorstellung ergibt sich nur nach Fränkischem Amts-
recht; das Volksrecht verbindet nicht eine so weitgehende
Vorstellung mit dem Symbol des Kreuzes, weil es das Rechts-
mittel der Beschlagnahme eines Grundstückes überhaupt nicht
kennt, es verbindet nur die Vorstellung mit jenem Leibzeichen
des Königs, dass der König in der Stadt anwesend sei (nicht
die, dass die Stadt seine Burg sei). Aus diesen verschiedenen
Vorstellungen je des Amtsrechts und des Volksrechts ergaben
sich je verschiedene Folgen für die Gestaltung des Markt- und
Stadtrechts, zunächst im Strafrecht. Die Folge aus der ersteren
Vorstellung würde sein, dass auf schwere Vergehen in der Stadt
peinliche Strafe erfolgte, denn von altersher werden solche Ver-
gehen, die in der Königsburg, am Hofe des Königs in dessen
^ Ich nenne es im Folgenden der Kürze wegen immer nur Kreiix
?chlechtwejj.
J
Entstehung des Deutschen Städteweaens. 250
Anwesenheit begangen sind, als schwerer Burgfriedensbruch
principiell mit Todesstrafe geahndet; die Folge aus der Vor-
stellung des Volksrechts würde sein, dass die öffentliche Geld-
busse des Königsbannes auf dieselben Vergehen erfolgte, weil von
aliersher Verbrechen, die ausserhalb des Königshofes, aber in
der persönlichen Nähe des Königs begangen sind, mit dieser
Geldbusse geahndet werden. Thatsächlich finden wir im 10. und
11. Jahrhundert in den Städten die letztere Straf bestimmung
herrschend, welche dem Volksrecht entspricht; aber seit dem
12. Jahrhundert „tritt die peinliche Strafe in den Vordergrund*^,
welche dem Amtsrecht entspricht und „die Vollendung des Weich-
bildrechts bedeutet".
Alle specifischen Erscheinungen des Markt- und Stadtrechts
erklärt Sohni aus dieser Doppeltheorie des königlichen Eigen-
thums an der Stadt und der Anwesenheit des Königs in der-
selben : die zum Markt reisenden Kauf leute haben Königsschutz
und -frieden, weil sie zum Könige reisen; als des Königs Burg
ist das Marktstadtgebiet eine Freistatt und von der Gewalt des
öfTentlichen Gerichts, des Landgerichts, kraft öifentlichen Rechts
ausgenommen; auch wenn der Markt vom Könige einem anderen
Herrn überlassen worden, bleibt doch die Gewalt desselben über
die Stadt eine vom König abgeleitete, gilt doch die Stadt immer
als Königsburg, alle Marktgerichte, alle Stadtgerichte sind
königliche Gerichte, in Folge dessen ist der ordentliche Stadt-
richter, der Schultheiss (Amtmann, Villicus) stets ein öffentlicher
Beamter u. s. w.
Wir übersehen jetzt die Ausfühiomgen Sohm's zur Genüge,
um zu erkennen , dass die Grundanschauung desselben jene
Doppeltheorie von der Anwesenheit des Königs in der Markt-
stadt und von der Eigenschaft der Marktstadt als Königsburg
ist. Mit dieser haben wir es zu thun, denn mit ihr steht und
fallt Sohm's ganzes System vom ersten bis zum letzten Satz.
Man sollte meinen, eine so wesentliche Grundanschauung müsste
auf einigermassen sicherem Boden stehen. Das ist indess durchaus
nicht der Fall, Vielmehr befinden wir uns auf dem schwanken-
den Boden von Combinationen, denen nicht nur wesentliche tbiit-
sächliche, sondern auch logische Elemente und Zwischenglieder
2<30 E. Bernheim.
fehlen und die sich über entgegenstehende. Thatsachen hinw^*
setzen. Das ist von jedem der beiden Theile der Theorie zu
erweisen.
1. Weil das Kreuz, das Symbol des Markt- und Stadtrechts,
nachweislich das Leibzeicheu des Königs ist, soll man nach volks-
rechtlicher Anschauung den König als anwesend in der Stadt
betrachtet und gemäss dieser Vorstellung die aus der Anwesen-
heit des Königs folgenden Rechtswirkungen haben eintreten lassen.
Es handelt sich hier also um das, was technisch eine Rechts-
tiction zu nennen wäre ^ Das Vorhandensein einer solchen Fiction
lässt sich auf verschiedene Weise darthun. Entweder documentirt
sich die betreffende Kechtsanschauung und -Überzeugung in
irgend welchen Quellen der Zeit direct ausgesprochen oder in-
direct angedeutet — davon ist im vorliegenden Fall nicht die
Rede, nicht die geringste Spur derart findet sich in den Quellen.
Oder dieselbe ergibt sich ohne Weiteres aus den bei dem betr.
Rechtsakt vorkommenden Symbolen, d. h. im vorliegenden Fall,
es ergäbe sich ohne Weiteres, dass ein Abzeichen der königlichen
Person und Autorität die Anwesenheit des Königs mit den ent-
sprechenden Rechtswirkungen bedeute — auch davon kann hier
nicht die Rede sein. Zwar werden wir einräumen, dass durch
ein solches Abzeichen irgendwie die persönliche Autorität des
Königs als gegenwärtig vorgestellt werde, aber dies kann auf
sehr verschiedene Weise, in verschiedener Richtung und in ver-
schiedenem Grade geschehen : z. B. sagt das Magdeburger Stadt-
rechtsbuch an einer Stelle, die noch weiterhin zu besprechen ist,
das Kreuz werde errichtet, auf dass man sehe, es sei des Königs
Wille ; es lässt sich also keineswegs ohne Weiteres aus der An-
wendung jenes Symbols schliessen^ dass man die damit verbun-
denen Vorstellungen bis zur Fiction der Gegenwart des Königs
in Person nebst deren Folgen getrieben habe, sondern das wäre
erst anderweitig zu beweisen. Endlich lässt sich die Existenz
* So bezeichnet es auch J. E. Kuntze in seiner Schrift: Die Deutschen
Stadtgründungen u. s. w. (1891) S. 52. Sohm pagt allerdings wiederholt ,«ler
König ist in der Stadt*, will damit aber ohne Zweifel doch nicht behaupten,
dass man gemeint habe, der König sei faktisch anwesend, sondern p^
braucht diese pointirte Wendung nur, anstatt den Sachverhalt genauer auszu-
drücken: man i^ah es so an, als ob der König in der Stadt anwesend so-
J
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 261
eider derartigen Fiction dadurch darthun, dass man zeigt, es
können gewisse Rechtsinstitute oder -Verhältnisse gar nicht an-
ders als unter Annahme derselben erklärt werden, und dies ist
der einzige Weg, den Sohm zum Beweise einschlägt. Wir müssen
von vornherein geltend machen, dass es recht misslich ist, wenn
gerade die Thatsache, die man durch eine Hypothese erklären
will, zugleich die einzigen Beweise für deren Berechtigung her-
geben soll, wie es hier der Fall ist, doch kann immerhin die
Erklärung der Thatsache durch die Hypothese so einzig möglich
und unbedingt einleuchtend sein, dass dadurch die letztere zu-
gleich als berechtigt erwiesen wird. So liegt es hier nun keines-
wegs. Die Thatsache, um die es sich handelt, ist nämlich die
nach Stadtrecht herrschende öffentliche Strafe der königlichen
Bannbusse für schwere Vergehen in der Stadt: diese eben er-
klärt Sohm, wie wir wissen, als Folge der Fiction von der An-
wesenheit des Königs in der Stadt. Allein diese Erklärung ist
weder die einzig mögliche, noch ist sie unbedingt einleuchtend.
Sie ist nicht die einzig mögliche: Jedermann weiss, dass bisher
eine mindestens ebenso zulässige andere Erklärung gegolten hat ^
und so lange Sohm die Zulässigkeit derselben nicht widerlegt
hat, was er gar nicht versucht, kann seine Hypothese nicht als
unentbehrlich, nicht durch solche Unentbehrlichkeit als bewiesen
gelten. Sie ist ferner durchaus nicht einleuchtend : es bleibt uns
geradezu ein Räthsel, wie es überhaupt möglich sein soll, dass
in diesem so wichtigen Punkte des Stadtrechts die volksrecht-
liche Anschauung gegen die amtsrechtliche habe aufkommen
und herrschen können, da ja doch nach Sohm von Anfang an
das Stadtrecht das Recht der Königsburg, die Stadt des Königs
Eigenthum sein soll, und da Sohm S. 31 ausdrücklich sagt, die
ursprüngliche amtsrechtliche Vorstellung sei im 10. und 11. Jahr-
hundert (da man die Städte urbes regales nannte) ^noch frisch,
im allgemeinen Rechtsbewusstsein lebendig" gewesen. Wer ist
es denn, der die volksrechtliche Vorstellung inzwischen gehegt
und vertreten und ihr entsprechend das Stadtrecht gebildet hat?
Wie soll man sich die Entstehung dieses Stadtrechts aus volks-
irechtlicher Anschauung heraus denken? Statt einer Erklärung
* Vgl. G. Waitz, Deutsche Verfassungsgesch. Bd. VI, 453 fF.. Bd. VII,
391 : R. Schröder. Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte (1889) S. 705 f.
2(>2 ^^- Bernheini.
fribt uns die Sohm'sche Hypothese ein Räthsel, und es gebricht
derselben somit an jedem Rückhalt.
2. Der zweite Theil der Theorie, welche Sohm zur Grund-
lage seiner Ausführungen macht, besteht in der Annahme, iz^s
nach Fränkischem Amtsrecht das Marktstadtgebiet mittelst des
Kreuzes (Weichbilds) als vom König beschlagnahmt gelte ^ Dies
begründet Sohm zunächst durch einen Schluss aus der Sache
selbst: das Kreuz auf dem Markt bedeutet Beschlagnahme durch
den König, weil das Zeichen fiscaler Beschlagnahme eines Grund-
stückes auch ein Kreuz ist. Drücken wir diesen Schluss abstract
aus, so behauptet Sohm damit: wenn ein und dasselbe Symbol
zur Bezeichnung zweier Rechtsverhältnisse angewandt wird, so
sind diese wesentlich identisch. Es ist wohl einleuchtend, dass
dieser Schluss unzulässig ist. Denn es kommt nicht selten vor.
dass dasselbe Symbol eine Grundvorst^llung vertritt, aus der sich
Rechtserscheinungen von sehr verschiedenartiger Bedeutung ent-
wickelt haben, die also, trotzdem sie durch dasselbe Svmbol be-
zeichnet werden, gar nicht identisch sind. Und das ist nach
Schröder, auf den sich Sohm hierbei (S. ^^0 Note 47) beruft
gerade der Fall hinsichtlich der Bedeutung des Kreuzes als
Symbol des Marktrechts und der Beschlagnahme: eine gemeiü-
same Grundbedeutung liegt vor, das Kreuz ist Wahrzeichen des
königlichen Bannes, daraus haben sich die verschiedenen An-
wendungsweisen desselben als Zeichen des Vermögensbannes und
des Marktfriedensbannes entwickelt. Und nicht allein diese.
Wird doch auch bei Hegung des öffentlichen Gericht« ein
Symbol aufgerichtet, das sich von vorkommenden Formen des
Weichbilds und des Beschlagnahmesymbols nicht unterscheidet-.
' Wenn wir 8 oh ms Ausdrücke S. 30 genau nehmen, so handelt es
«ich hier ursprünglich nicht um eine Fiction, sondern nur um die analoge
Anwendung des Rechtsmittels der Beschlagnahme; indess wird man doch
sagen müssen, dass im 12. Jahrhundert, als nach Sohm neue Rechtswir
kungen davon erst ins Leben traten, der vorliegende Rechtsgrund nichf
mehr anders als eine Fiction genannt werden kann.
- Ich erinnere daran, was ich oben S. 258 bemerkte, dass ich dw
Weichbild nur der Kürze wegen schlechtweg als Kreuz bezeichne, wie «
auch Sohm thut, dass aber dasselbe keineswegs immer ein Kreuz ist, son-
dern durch die verschiedenen oben angeführten Gegenstände vertreten wird«
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 263
zum Wahrzeichen, dass jetzt der öffentliche Gerichtsbann dort
herrscht, nicht etwa zum Zeichen, dass der Gerichtsherr die
Stätte des Gerichts augenblicklich mit Beschlag belegt habe.
Wird doch auch im Lager des Reichsheeres das königliche Banner
bezw. der Schild aufgepflanzt (die ebenfalls sowohl als Symbol
der Beschlagnahme wie des Marktrechts vorkommen) zum Zeichen,
dass der königliche Heerbann gilt. Nach dem Schlüsse Sohm's
müssten alle diese Fälle, in denen dasselbe Symbol erscheint,
identische Rechtsverhältnisse sein. Der Schluss ist offenbar nicht
statthaft.
Sehen wir uns nach Sohm's anderen Beweisen für die Exi-
stenz der fraglichen Rechtsanschauung um.
Er führt S. 29 f. eine Stelle des Magdeburger Stadtrechts
aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an, wo es heisst:
„Do gap in (den kouffleuten) der kuuig also gethan recht als er
tegelichen in seinem hoffe hatte", und er meint hierin den Aus-
druck der Anschauung zu finden, dass das Marktstadtgebiet gleich
der Königsburg gelte — ohne Voreingenommenheit lässt sich
aber aus dieser Wendung nur folgern, dass man das der Stadt
verliehene Recht als Verleihung königlichen Rechtes betrachtete:
sagt doch dasselbe Magdeburger Buch am Schlüsse derselben
Stelle, es werde desshalb ein Kreuz auf den Markt gesetzt, „dorumb
das man sehe das es des kunigs wille sei'*, und noch deutlicher
die Celler Handschrift des Buchs: ^das man sehe das da ein
wicvride si unde henget da des kunigis hantziken durch das
man sehe das es des kunigis wille si", also keine Spur von der
nach Sohm's Meinung an dem Symbol des Kreuzes haftenden
Vorstellung, gerade an dieser Stelle, welche die Bedeutung des
Symbols ausdrücklich erklärt.
Sohm stützt seine Ansicht ferner durch den Hinweis darauf
(S. 31), dass im 10. Jahrhundert alle Marktstädte als urbes regales
bezeichnet worden seien und motivirt dies gegenüber der später üb-
lichen engeren Bedeutung dieses Begriffs damit, dass im 10. Jahr-
hundert die ursprünglichen Vorstellungen (vom Eigenthum des
Königs an allen Marktstädten) noch im allgemeinen Rechts-
bewusstsein lebendig gewesen seien. Aber wie denn ? Sagt
"worüber man vgl. R. Schröder, Weichbild, in: Historische Aufsätze dem
.Andenken von Georg Waitz gewidmet (1886) S. 319 f.
264 K. Uernheini.
Sohrn nicht ausdrücklich S. 39, es habe nach Volksrecht (dag
doch auch das ^allgemeine Rechtsbewusstsein*" repräsentirt)
die Marktstadt nicht als Eigenthum des Königs, nicht als Königs-
burg gegolten, und sagt er nicht S. 41 ausdrücklich, diese volks-
rechtliche Vorstellung sei gerade im 10. und 11. Jahrhundert
herrschend gewesen, habe erst im 12. und 13. Jahrhundert jener
amtsrechtlichen Vorstellung Platz gemacht?! Die Bezeichnung
urbes regales soll also dem König eigene Städte im Sinne der
fraglichen Anschauung bedeutet haben zu der Zeit, als die.se
nicht herrschte — und doch zugleich auch herrschte — . soll
aber diese Bedeutung verloren haben gerade zu der Zeit, als
diese Anschauung zur unbedingten Herrschaft gelangt warl Aus
diesen sich kreuzenden Widersprüchen wird mau mit dem besten
Willen keine Stütze für Sohm's Ansicht gewinnen können, viel-
mehr wird man veranlasst sein, die Bezeichnung urbes regales
in der üblichen Weise aufzufassen als Ausdruck der That^ache,
dass die Marktstädte durch königliches Privileg oder mit Zu-
lassung des Königs gegründet sind, eine Thatsache, die mehr
und mehr vergessen wurde, als die Fürsten sich immer häuüger
herausnahmen, auf eigene Hand Märkte zu gründen, so dass die
Bedeutung von urbes regales sich dann in der bekannten Weise
beschränkte.
Es bleibt nur noch eine Position Sohm's übrig. Er er-
klärt (S. 41. 43) die bedeutende Aenderung im städtischen Straf-
recht, die sich seit dem 12. Jahrhundert durch das Auftreten
der peinlichen Strafen an Stelle der Königsbannbusse vollzog,
dadurch, dass seit dieser Zeit die amtsrechtliche Anschauung
durchgedrungen sei, der zufolge, wie erwähnt, jedes schwere
Vergehen in der Stadt als ein Verbrechen im Hause des ak
anwesend gedachten Königs peinlicher Ahndung unterlag. Wir
würden, wie vorhin S. 2<)1, zugeben, dass die Existenz der frag-
lichen Fiction , wenn ihr auch andere Beweise mangeln, auf
diesem Wege wohl erwiesen werden könnte, wenn diese Er
klärung einleuchtend, zwingend, unentbehrlich wäre. Keine tod
diesen Bedingungen trifft jedoch ein. Vor allen Dingen leuchtet
nicht ein, bleibt vielmehr räthselhaft, auf welchem Wege diese
amtsrechtliche Fiction mit ihren F'olgen sich nach so langer
Herrschaft der volksrechtlichen Anschauung geltend gemacht
haben soll , so dass sie das geltende Strafrecht wesentlich um-
Entstehung des Deutschen Städt^wesens. . 26.")
gestaltete. Auf diese Frage, die offenbar von der grössten
Dringlichheit ist, erhalten wir direct gar keine Antwort, nur
indirect deutet Sohm S. 33 auf die engere Verbindung hin,
welche bekanntlich im letzten Theile des 11. Jahrhunderts die
Städte mit dem Königthum der Salier gegen die Fürsten, be-
sonders die Bischöfe, zusammenführte. Wenn wir diese An-
deutung im Sinne Sohm's verfolgen, so mtissten wir zunächst
annehmen und erwarten, dass sich in den Privilegien, welche
die Könige der Zeit den Städten oder Stadtherm verliehen
haben, jene amtsrechtliche Anschauung sich geltend gemacht
und von dorther ihren Einzug in die Sphäre des Stadtrechts ge-
halten habe. Keine Spur davon! Im Gegentheil: wo die Könige
der Zeit in Privilegien und Satzungen für die Städte strafrecht-
liche Dinge berühren, vertreten sie durchaus den Standpunkt,
dass für den Bruch des öffentlichen Friedens, des königlichen
Bannes in der Stadt die Geldbusse des Königsbannes zu erlegen
sei ^. Und denselben Standpunkt sehen wir die Könige auch im
10. Jahrhundert in ihren zahlreichen Marktprivilegien einnehmen ^
zu einer Zeit also, da sie nach Sohm, wie vorhin erwähnt, die
Marktstädte in Folge der amtsrechtlichen Anschauung urbes re-
nales genannt haben sollen! Wo lebt und herrscht denn dieses
* Hier ist vor allem massgebend das Privileg Heinrich's II. für Worms
vom Jahre 1014 (bei H. Booa, Urkundenbuch der Stadt Worms Bd. l S. 33),
wörtlich bestätigt von Heinrich III. und Heinrich IV., worin der König die
Busse von 60 solidi. die von den Grafen z. Th. unberechtigter Weise von
denen erhoben worden, die in farto pugna vel aliqua criminali causu
cnlpabiles erfunden sind, untersagt, ausgenommen in public! s civita-
tibus. sodass als regelmässige öfFentl. Strafe für die betr. Vergehen in den
Städten die Königsbannbusse bestätigt wird ; ferner das Privileg Heinrich's V.
för St-averen vom Jahre 1108 (bei (t. Waitz. Urkunden zur Deutschen Ver-
fassungsgesch. S. 25), worin die Geldbusse für homicidium als zu Recht
bestehend bestätigt wird, also jedenfalls von peinlicher Strafe nicht die
Rede ist.
- S. die zahlreichen Beispiele bei G. Waitz, Deutsche Verfassungs-
gesch. Bd. VII S. 379 Not« 4 und S. 380 Note 1, ferner die besonders ein-
schlagende Urkunde des Abts* von Reichenau v. J. 1073 (bei Dümge.
Kegesta Badensia Anhang S. 111), worin auf Grund eines Privilegs Otto's III.
etatuirt wird, dass diejenigen, ,qui furtum rapinam invasionem lesionem
molesiationem percussionem inviolationem infra terminum ejusdem oppidi
facere praesumpserint , secundum regiam constitutionem imperiale bannuni
persolvere cogantur**.
200 • K- ßernheim.
angebliche Amtsrecht, wer ist als Träger desselben zu denken,
wenn in den betreffenden Erlassen der Könige selber keine Spur
davon zu finden ist? Es sind einzig fürstliche Gründungs-
statuten, die Sohm S. 41 ff. als Belege für das Eindringen der
amtsrechtlichen Fiction mit ihren peinlichen Strafbestimmungen
anzuführen gewusst hat, und er rechtfertigt diese Vertretung des
amtsrechtlichen Standpunktes seitens der Fürsten dadurch, dass
sie ihre Befugniss, ihre Banngewalt durch ausdrückliche oder
wenigstens vorausgesetzte Verleihung des Königs erbalt.en haben.
Aber, so müssen wir fragen, wie sollen die Fürsten darauf ver-
fallen sein, sicli als Vertreter einer Anschauung von Amtsrecht
zu geriren, welche die Köni^re selber in dieser Materie zu der
und aller vorhergehenden Zeit nachweislich nie bethätigt haben?
Um eine so auffallende Erscheinung glaublich zu machen, müsstc
doch wenigstens in den betreffenden fürstlichen Urkunden irgend
eine positive Spur derartiger Anschauung nachzuweisen sein.
Auch das ist nicht der Fall. Gehen wir die von Sohm S. 41 ff.
angeführten Urkunden durch, so treft'en wir nirgends auch die
allerentfeniteste Andeutung, dass die darin festgesetzten pein-
lichen Strafbestimmungen von jener angeblichen amtsrechtlicha
Vorstellung ausgehen. Im Gegeutheil: wo sich eine Andeutung
des Rechtsgrundes für die Androhung dieser peinlichen Strafe» ^^
findet, weist dieselbe in eine ganz andere Richtung: im Fm-
burger Stadtrecht heisst es „Si quis infra urbem paceni urbis
infregerif, in dem Statut von St. Omer wird es als „secunduffl
leges et consuetudines villae" bezeichnet , dass nach Talion g^
richtet werde, im Rechte von Medebach ist ausdrücklich auf dö
Gottesfrieden Bezug genommen. Also nirgends etwas von einem
königlichen Amtsrecht, welches der Marktherr zu vertreten g«"
willt ist, sondern überall der Hinweis auf den localen Rechts*
und Friedenszustand, den man durch schärfere Strafmittel ^
sichern sich bemüht, gerade so, wie man es zur selben Zeit a»
dem Lande durch locale Gottes- und Landfriedenssatzungen th«t
Diesen Hinweis auf den Zusammenhang mit der allgemeineß
Entwicklung des Strafrechts, den wir hier und in zahlreichen
späteren Stadtrechten deutlich ausgedrückt finden , meint Sohn»
S. 4<> durch die Behauptung entkräften zu können, dass Gottes*
frieden bezw. Stadtfrieden gleichbedeutend sei mit Königsfrieden,
eine Behauptung, für die er einen triftigen Beweis schuldig
[1-
Entstehung des Deutschen St&dtewesens. 267
bleibt, da er a. a. 0. nur einige Belege für die identische Be-
deutung von Gottes- und Stadtfrieden anführt, die Identität von
Gottesfrieden mit Königsfrieden aber nur dann aus dieser Glei-
chung folgen würde, wenn wir die Identität von Stadt- und
Königsfrieden in diesem strafrechtlichen Zusammenhang als fest-
stehend voraussetzen, was nur nach Sohm's amtsrechtlicher Straf-
theorie der Fall wäre, die wir bisher keinen Anlass hatten^ als
bewiesen gelten zu lassen. Wer ohne Voreingenommenheit die
Wandlung im städtischen Strafrecht, um die es sich hier handelt,
im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung des Straf-
rechts der Zeit gemäss den ausdrücklichen Hinweisen der Quellen
verfolgt, wird sich nicht gedrungen finden, die bisher übliche
Erklärung zu Gunsten der Sohm'schen Theorie aufeugeben, ge-
schweige denn, dass er dieselbe als einleuchtend und unentbehr-
lich zur Erklärung der betreffenden Thatsachen für dadurch zu-
gleich bewiesen hielte.
Somit glaube ich gezeigt zu haben, dass diese zweite Theorie
^e die erste, dass die ganze Doppelconstruction , welche Sohm
zur Grundlage seiner Anschauungen macht, unhaltbar ist: die
Existenz und Wirksamkeit derselben ist weder nachweisbar in
Aeusserungen der zeitgenössischen Quellen, worin sich die be-
treffende ßechtsanschauung verriethe, noch ergibt sie sich aus
der Anwendung und Bedeutung des Marktstadtsjmbols von
selbst, noch erweist sich ihre Berechtigung dadurch, dass sie
zum Verständniss der zunächst dadurch zu erklärenden Erschei-
nungen des Stadtrechts unentbehrlich wäre und dieselben ein-
buchtender erklärte als die bisher üblichen Theorien.
Dabei habe ich noch abgesehen von mehreren gewichtigen
^Anwendungen, welche gegen einzelne, hier nicht speciell berührte
Ausführungen Sohm's bereits erhoben worden sind : Georg Kauf-
mann ^ macht geltend, dass keineswegs, wie Sohm annimmt, ein
^rt mit ständigem Markt nothwendig und eben nur darum eine
*^tadt sei, und dass ausser dem ständigen Weichbild, das nach
^hm Symbol der ständigen Marktberechtigung ist, vielfach ein
^ecielles Marktkreuz bei der jedesmaligen Markteröffnung vor-
' Zar Entstehung des Städtewesens, im Index Lectionum des Sommer-
•^mestera 1891, Münster i. W., S. 9 ff.
Dentsdie Zettechr. 1 Oetchiohtew. I89i. VI. s. lg
268 £• Bernheim.
kommt , Einwendungen , welche auch J. E. Kuntze \ und zwir
anscheinend unabhängig von Kaufmann, erhoben hat. Es liegt
nicht im Plane meiner Kritik, auf alle fraglichen Momente ein-
zugehen: wenn das ganze Gebäude stürzt, kommt es nicht darauf
an, ob es in allen Theilen schadhaft ist; und es stQrzt, wenn
jene Grundanschauungen, mit denen wir uns beschäftigten, sich
als unhaltbar erwiesen haben.
Ich muss aber den Widerspruch gegen Sohm's Arbeit nodi
allgemeiner und tiefer fassen.
Indem Sohm sich jener weittragenden Constructionen rar
Erklärung der rechtsgeschichtlichen Vorgänge bedient, macht er
stillschweigend eine principielle Voraussetzung, welche durchaus
nicht zugegeben werden kann. Er setzt nämlich voraus, diss
die betreffenden Rechtsanschauungen dem Bildungsgrade und der
juridischen Denkweise jener Zeiten zugänglich gewesen seien.
Die Frage, ob das in der Tkat anzunehmen ist, lässt sich aber
nicht von der Hand weisen, da, wie wir gesehen haben, die Exi-
stenz jeuer Kechtsanschauungen durch irgend welche Zeugnisse
der Zeit, in denen sich dieselben kundgäben, nicht nachweisbar
ist. Man wende nicht ein: ihre Existenz wird dadurch erwiesen,
dass sie sich in damaligen Kechtsvorgängen wirksam zeigen. Es
ist zunächst der heutige Forscher, der sie als die Elemente solcher
Wirkungen abstrahirend zu erkennen meint, und die Richtigkeit
dieser Erkenntniss hängt davon ab, inwieweit es ihm gelingt,
darzuthun, dass thatsächlich diese und nur diese Elemente wirk-
sam gewesen sind. Ich glaube gezeigt zu haben, dass Sohn
dies bei weitem nicht gelungen ist, und selbst wenn man seinen
Deductiouen zustimmt, wird man wenigstens zugeben müssen, dass
sie nicht die einzig mögliche Motivirung und Erklärung der be-
treffenden Rechtserscheinungen darbieten. In solchem Falle ü
die Vorfrage geboten, ob der Forscher überhaupt berechtigt ist It
solche Rechtsanschauungen als wirksam anzunehmen, die er nicht ■;.
darauf hin geprüft hat, ob sie in der betreffenden Zeit wlh^ Ij^
scheinlich oder auch nur möglich waren. Wie die gesammtö' li
^ Die Deutschen Stadt^ründungen oder Römentädte und Deotsd*
Städte im Mittelalter, Leipzig 1891. ein Buch, das auch nicht frei ^
phantastischen Combinaüonen ist. G. Schmoller, JbGVV 1890, 8.1001^
constatirt nur ganz kurz in einigen Hauptpunkten «einen Widenpnicb. I*r
KntstehuDg des Deatschen Städtewesens. 269
Geistesfahigkeiten haben sich doch auch die Rechtsanschauungen
und -begriffe jedes Volkes erst allmählig von naiverer, roherer
zu bewussterer, feinerer Ausbildung ausgestaltet und jede Zeit
jedes Volkes trägt das Mass ihrer Befähigung in ihren eigenen
Leistungen. Ich bestreite in diesem Sinne, dass die Menschen
des früheren Deutschen Mittelalters zu so bewusster, auf die
längst verdunkelten Grundbegriffe zurückgreifender Anwendung
und zu so allseitig consequenter Durchführung von Rechts-
principien, befähigt und aufgelegt waren, wie Sohm ihnen das
zuschreibt, und ich meine es erhärten zu können durch den
Hinweis auf alles, was uns von der juristischen Technik jener
Zeit vor Augen liegt.
Vergegenwärtigen wir uns zunächst rückblickend, eine wie
bewusst consequente Rechtsdialektik die fraglichen Fictionen
voraussetzen. Der Marktstadtbezirk gilt ursprünglich nach offi-
ciellem Amtsrecht als vom König beschlagnahmt, und des zum
Zeichen steht das Kreuz da; nach Volksrecht verbindet man
nicht diese Vorstellung, der zufolge Verbrechen in der Stadt
peinlich zu strafen wären, mit demselben Kreuz, man sieht darin
nur ein Leibzeichen des Königs, das dessen Gegenwart bedeutet,
und zieht daraus — wie anders als mit einem gewissen be-
wussten Gegensatz gegen jene Vorstellung? — die Folge, dass
Verbrechen in dem Stadtbezirk so bestraft werden, als ob sie
in der persönlichen Nähe des Königs geschehen wären. Nach-
dem diese volksrechtliche Anschauung und das derselben ent-
sprechende Strafrecht lange Zeit geherrscht haben, besinnt man
sich allmählig ohne ersichtlichen Anlass auf das amtsrechtliche
Princip und gestaltet mit haarscharfer systematischer Consequenz
nach diesem das Strafrecht um, mit solchem dialektischen Ab-
stractionsvermögen , dass man sich in der Deduction nicht ein-
mal dadurch stören lässt, dass in concreto mit der Gründung
der Märkte in weitaus den meisten Fällen, wie Sohm selbst S. 82
betont, die Verleihung an einen Marktherrn verbunden war und
daher das Eigenthum des Königs an der Marktstadt, um Sohm's
Ausdruck zu gebrauchen, „ein bloss formelles, lediglich in der
rechtlichen Vorstellung bestehendes* sein konnte.
Welche Befähigung zu abstract systematischem, bewusstem
juristischen Denken setzen alle diese Operationen voraus ! Und wie
-wenig entspricht eine solche Voraussetzung dem Geiste jener Zeit !
270 E. Bernheim.
Sehen wir uns nur die damaligen Leistungen in dieser
Sphäre näher an!
Wie vermissen wir jede systematische Ordnung in allen
Gesetzen des Deutschen Mittelalters von dem wirren Durch-
einander der Fränkischen Capitularien bis zu den Reichsgesetzen
der Staufer, ja selbst bis zur goldenen Bulle Karl's IV.! Welch*
unfreies Haften an äusserlich sinnlichen Merkmalen und Sym-
bolen, vom Strafrecht und Process der Lex sab'ca bis zu den
Strafbestimmungen der Landfrieden und Städterechte! Welch'
ungelenker Formalismus im Vertragsrecht, im Processverfahren,
in den Executionsordnungen. Und wie sichtlich schwer wird es
dem mittelalterlichen Oeiste, wenn es einmal darauf ankommt,
aus bestehenden Rechtsinstituten und -Verhältnissen die Orund-
begrifie zu abstrahiren: Generationen mühten sich ab, bis man
erkannte und klarzustellen wusste, welche verschiedenen begriff-
lichen Momente geistlichen und weltlichen Rechts in dem Akte
der Investitur der Reichsprälaten zu scheiden seien; in hilfloser
Verlegenheit suchte man nach dem Rechtsgrunde flir die ünab*
hängigkeit Deutscher Königswahl und -würde gegenüber den
päpstlichen Ansprüchen; erst im Laufe von Jahrhunderten kam
man zu einer sehr unvollkommenen begrifflichen Unterscheidung
von Reichsgut und königlichem Ilausgut. Durchweg folgen die
theoretischen Anschauungen nur schwerfallig und langsam, nur
gewissermassen Schritt für Schritt genöthigt, den praktischen
Rechtsbedürfnissen: weit entfernt von dem Trieb nach einheit-
lich systematischer Durchbildung der Rechtsmaterien begnügt
man sich überall mit der Umgestaltung des Nächstdringenden ^
überlässt man die wichtigsten Entwicklungen dem regellosen
Walten localer Mächte oder den gelegentlichen individuellen
Bestimmungen von Privilegien, Rechtsurth eilen , Weisthümern.
Man erträgt ungestört die grössten Unklarheiten und Unbestimmt-
heiten in wichtigsten öftentlichen Rechtsverhältnissen, wie z. B.
in der Begrenzung der königlichen, herzoglichen, gräflichen Be-
fugnisse gegen emander, in den Competenzen des Reichstages,
in der Stellung der Reichsabteien zum Reich, im gesammten
Unterthanenverhältniss u. s. w.; man unterwirft den Inhalt der
kaiserlichen Gewalt jener ungeheuer sach- und begriflFswidrigen
' Vgl. z. B. die Darlegung von A. Hausier^ Institutionen des Deut-
schen Privatrechts Bd. 11 (1886) S. 5 ff., specieU die Note 6.
Entstehung des Deutschen St&dtewesens. 271
Fiction der Fortdauer des Imperium Romanum. Erscheint doch
selbst bis ins Einzelne die Wiedergabe so vieler Rechtsbegriffe
durch meist nur halb zutreffende Lateinische Ausdrücke als ein
Beweis fUr den Mangel an innerem Bedürfniss scharfer begriff-
licher Erfassung dieser Dinge. Daher kommt es denn auch,
wenn einmal ein ungewöhnlicher Kopf, wie der Verfasser des
Sachsenspiegels, systematische Gedanken und Theorien entwickelt,
dass man sich kritiklos davon imponiren l'ässt, dieselben blind-
lings aufnimmt, wenn sie auch noch so einseitig den realen
Verhältnissen zuwiderlaufen. Und dies hängt noch mit einer
anderen Schwäche des damaligen Rechtsbewusstseins zusammen,
der naiven Unkenntniss der Rechtsentwicklung im Oanzen und
in ihren einzelnen Erscheinungen, die uns überall charakteristisch
entgegentritt. Konnten doch Rechtsinstitute und -Verhältnisse
relativ jungen Ursprungs, selbst solche, die fast noch unter den
Augen der lebenden Generation entstanden waren, als Einrich-
tungen längst vergangener Zeiten, zum Theil ganz anderer Cultur
angesehen werden, wie z. B. die Investitur der Reichsprälaten
einmal als Einrichtung des alten Testaments, ein andermal als
Verleihung Papst Hadrian's L, oder wie die verschiedensten In-
sidtute und Satzungen weit aus einander liegender Zeiten als
Schöpfungen des einen Karl des Grossen; Hess sich doch die
königliche Kanzlei von Fälschern die unglaublichsten Rechts-
anachronismen insinuiren, um dieselben durch erneute Beurkun-
dung als vollgültig zu bestätigen; acceptirte man doch — und
hierher gehört zum Theil das eben vom Sachsenspiegel Gesagte —
ohne Weiteres Doctrinen, die auf ganz irriger Beurtheilung der
gegenwärtigen Verhältnisse und ihrer rechtlichen Grundlagen
beruhten. Sogar die Bedeutung der geläufigsten Rechtssymbole
wurde verkannt: konnte doch gerade jenes Stadtkreuz, das nach
Sohm eine so bestimmte und nachdrücklich festgehaltene Be-
deutung als Leibzeichen des Königs hatte, häufig als ein geist-
liches Symbol, als Kreuz Christi, gedeutet werden, eine That-
sache, die Sohm selber S. 45 anführt, ohne zu bemerken, wie
sehr sich dieselbe gegen seine Voraussetzungen kehrt.
Wir können nach alledem jene Voraussetzungen Sohm 's
nicht zugeben: wir können mit modernem Denken coucipirte
TTheorien und Begriffe, deren dereinstige Existenz an und für
^ich in keiner Weise nachgewiesen ist, zur Erklärung historischer
272 ^- Bemheim. EnUtehung des Deutschen St&dteweseiiB.
Erscheinungen nicht zulassen, wenn dieselben nicht nachweislich
dem Denkvermögen und Bildungsgrade der betreffenden Zeit ent-
sprechen. Selbstverständlich mögen wir — man verwechsle das
nicht — Theorien und Begriffe, die unserer Bildungssphäre ent-
nommen sind, zur Beurtheilung und somit auch zu schärferer
Erkenntniss vergangener Erscheinungen anwenden, aber sobald
man sie als derzeitig wirksame Elemente postulirt, ohne geprüft
zu haben, ob sie damals zeitgemäss waren, geräth man in Ge-
fahr, den Menschen der Vergangenheit die eigenen modernen
Gedanken unterzuschieben und deren eigene einfachere, unge-
bildetere Gedanken, auf die eine allseitige unbefangene Be-
trachtung der Thatsachen hinweist, einseitig zu verkennen ^. So
verfällt man in eine deductive Behandlung concreter historischer
Probleme, welche der Rechtsgeschichte ebenso fem bleiben sollte,
wie jedem anderen Zweige der Geschichtswissenschaft.
Ich kann nach alledem den Weg, welchen Sohm in seiner
Schrift zur Erklärung der Entstehung des Deutschen Städte-
wesens eingeschlagen hat, nur für durchaus verfehlt halten, und
ich erachte es für die Aufgabe jedes Forschers auf diesen Ge-
bieten, sich klar zu machen, ob dem so ist oder nicht, weil es
sich hierbei nicht nur um die Auffassung der Städteentwicklung,
sondern auch um principielle methodische Fragen handelt. Nach
meiner Meinung — und ich hoffe mit derselben nicht allein n
stehen — würde eine allgemeinere Nachfolge auf diesem W^
einen bedenklichen Rückschritt der recht«geschichtlichen Fo^
schung bedeuten.
1 Vgl. F. Walter, Deutsche Rechtsgeschichte 2. Auflage 1857 S. lU
Note 8: «um den Geist des Deutschen Rechts [im früheren Mittelalter)«
fassen, muss man sich in eine Zeit zu versetzen verstehen, wo das B^
ohne Kechtsschulen und ohne Bücher bloss durch die ürtheile der Schöü»-
gerichte, durch die Fragen und Antworten im gehegten Ding und dun»
einige Rechtssymbolik überliefert wurde. Jede Theorie, die Ober den 6*" R
sichtskreis des gesunden Bauern Verstandes hinausgebt oder die g^^ *" li
Studium aus Büchern erfordert, kann man schon aus diesem Grande t<* ||^
vorne herein als irrig verwerfen.* "Wenn wir auch nicht so weit gw""
wollen, sind diese Worte doch recht beachtenswerth. Eine exakte rntff'
suchung der Theorien, insbesondere der Fictionen, im altem Deutschen Be«W
wäre sehr zu wünschen. Soviel ich weiss, hat man bisher nur die FicUOB*
des Römischen Rechts näher untersucht.
arl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538.
Von
Hermann Banmgarten.
Zu den grössten Erfolgen, welche die Französische Politik
i Ringen mit Karl V. auf Deutschem Gebiete gewonnen hat,
US8 die Auflösung des innerlich freilich längst zersetzten
ihwäbischen Bundes gerechnet werden. Die Wiedereroberung
'ürttembergs für Herzog Ulrich war bekanntlich die unmittel-
ire Folge. Der Kaiser hatte alles aufgeboten, um den Bund
. erhalten und in seinem auf den Schutz der Oesterreichischen
id katholischen Interessen gerichteten Wesen herzustellen. Kaum
ar das Unglück in Württemberg geschehn, so finden wir die
kiserlichen Commissäre in eifriger Thätigkeit, den Schwäbischen
and durch einen neuen zu ersetzen ; bereits Anfang Juni 1534
urde auf einem Tage in Augsburg darüber verhandelt. Die
iedliche Verständigung zwischen König Ferdinand und dem
landgrafen von Hessen, sodann die freundschaftliche Verbindung
er Baierischen Herzöge mit Ferdinand liess jene Verhandlungen
kwas ins Stocken gerathen, welche erst Ende September neues
eben gewannen. Zunächst hatte man gemeint trotz allem den
shwäbischen Bund herstellen zu können ; da sich das aber bald
s unmöglich herausstellte, begnügte man sich nach sehr lang-
lerigen Verhandlungen mit einer Schöpfung, deren Unvermögen
f den Gang der Dinge einzuwirken so gross war, dass man
^Um etwas von ihrer Existenz merkte ^
* Eine reichliche Correspondenz über diese Dinge findet sich in dem
Menschen Staatsarchiv (Bundssachen de a. 1534 — 36). Es verdient bemerkt
274 H. Baumgarten.
Dem Kaiser war seit dem Sommer 1534 durch den von neuem
drohenden Confliet mit Frankreich und die gefährliche Ausbreitung
der Macht Barbarossa's an der Afrikanischen Küste die vor-
sichtigste Zurückhaltung in den Deutschen Dingen auferlegt
worden. Das Ausschreiben, welches er am 5. Januar 1535 aas
Madrid an die Stände des Reichs erliess, ging in der Nachsicht
gegen die Ketzer noch weit über das ihnen im Jahre 1532 ge-
währte hinaus. Wenn er da erklärte, viele hätten in Sachen der
Religion gegen die früheren Reichsabschiede gefehlt, er wolle
aber Milde gegen sie üben, wenn sie sich nur weiterer Neuerungen
enthielten, so war damit doch deutlich genug gesagt, dass es
dem Kaiser ebensowohl an der Macht fehlte, die in Regensburg
und Nürnberg aufgerichteten Schranken zu behaupten, wie er
früher ausser Stande gewesen war, den Augsburger Abschied
durchzuführen. Zugleich erhielt Graf Roeulx Auftrag, den Luthe-
rischen Fürsten und Städten in des Kaisers Namen ausdrückhch
zu versichern, dass es seine Absicht nicht sei in Glaubenssachen
Gewalt anzuwenden. Seinem Bruder aber schärfte Karl immer
wieder ein alles aufzubieten, damit Deutschland ruhig bleibe und
die Abgefallenen ja nicht in neue Verbindungen mit Frankreich
treten. Besonders die Gewinnung des Landgrafen Philipp und
die Erhaltung der Baierischen Freundschaft wurde König Ferdi-
nand fast in jedem Briefe ans Herz gelegt ^
Diese Haltung des Kaisers musste natürlich die Ausbreitung
des Protestantismus mächtig befördern; was auch das Kammer-
gericht gegen Einzelne der Abtrünnigen unternahm, man wusste,
dass ihm der Nachdruck der kaiserlichen Macht fehlte. So war
zu werden, dass der Kaiser, obwohl ihm doch an dieser Sache so viel lag,
auch hier seine Deutschen Freunde durch langes Zögern ärgerte. Die ent-
scheidenden Verhandlungen hatten in den ersten Tagen des Janaar 15o5
in Donauwörth beginnen sollen, aber am 10. Januar musste König Ferdinasii
den Baierischen Herzögen bekennen , er warte leider noch immer auf des
Kaisers genauere Weisungen, „nit one sunder Befremden des langender
zugs". Bekanntlich wurde der sogen. , kaiserliche Bund' dann doch am
30. Januar 1535 auf neun Jahre in Donauwörth abgeschlossen. Siehe das
Instrument bei Spiess, Geschichte des kajserlichen neunjährigen Bnud*
S. 57 ff. Dieser Bund versuchte lediglich Zwistigkeiten unter seinen Gliedern
beizulegen, ohne auch nur damit Erfolg zu haben.
* Namentlich in den Briefen vom 16. Januar, 18. Februar und 10. Mai
1535 (Wiener Archiv).
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 275
es denn natürlich, dass die der alten Kirche treu gebliebenen
Stande mit wachsender Sorge die immer höher steigende Fluth
des Abfalls beobachteten. Namentlich die Herzoge von Baiem
fühlten sich in hohem Orade beunruhigt, als nicht nur in Würt-
temberg und Augsburg die neue Kirche gesiegt hatte, sondern
diese beiden Nachbarn auch ihre Aufnahme in den Schmalkaldischen
Bund eifrig betrieben. Als sie im Februar 1536 den bekannten
Weissenfelder an den Kaiser schickten, um das merkwürdige
Project des Herzogs Ludwig zu betreiben, welcher sich einbildete
das durch den Tod Sforza's erledigte Mailand gewinnen zu können,
wurde in seiner Instruction die gefährliche Lage der Deutschen
Dinge mit besonderem Nachdruck geschildert. Die Lutheraner,
sagten sie, stärkten sich gegen den Nürnberger Vertrag täglich,
wollten Jedermann zu ihrem Glauben dringen und würden dem
Concil nicht gehorchen. König Ferdinand werde durch seine
, bösen Räthe** verhindert, gegen dieses Unwesen, namentlich
gegen das neuerdings in Württemberg und Augsburg vorgenom-
mene, energisch einzuschreiten. Dazu komme, dass England und
Frankreich die Lutheraner in ihren bösen Anschlägen stärkten.
Der Kaiser bemühe sich aber ganz vergeblich um das Concil,
wenn er nicht vorher die Ausführung der Beschlüsse desselben
gesichert habe. Er müsse die Abgefallenen mit Gewalt dahin
bringen, dass sie erstens in ihrem Lande einem Jeden die alten
Ceremonien gestatteten und zweitens sich verschrieben, dem Concil
zu gehorchen. Die Herzöge versprachen dem Kaiser für dieses
Unternehmen ihren nachdrücklichen Beistand; sie würden sich
zunächst gegen Herzog Ulrich wenden, denselben vertreiben und
seinen Sohn einsetzen. Danach seien die Nassauischen und andere
Sachen in die Hand zu nehmen und der Landgraf anzugreifen.
Sobald diese beiden, der Landgraf und Herzog Ulrich zu Ge-
horsam gebracht worden, würden die Sachsen und die Anderen
, entgegen laufen**. In drei oder vier Monaten lasse sich diese
wichtige Aufgabe lösen. Dann könne sich der Kaiser gegen
Frankreich wenden ^
Man versteht nicht wohl, wie am Baierischen Hofe so kühne
Phantasien möglich waren, nachdem der Kaiser seit Jahr und
* Instruction für Weissenfelder von Eck's Hand vom 12. Februar 1530.
Baieriscbes Staatsarchiv.
276 H. BaumgarteD.
Tag alles aufgeboten hatte, um die Dinge im Reiche ruhig zu
halten *. Wenn er im Januar 1535, wo der Kampf mit Prank-
reich doch nur von ferne drohte, sich zu der oben mitgetheilten
Erklärung genöthigt gesehen hatte, wie sollte er im Februar 1536,
wo dieser Kampf in sicherer Aussicht stand, sich in einen Deutschen
Krieg stürzen ? Granvelle erklärte denn auch Weissenfelder, der
Kaiser sei mit dem Vorschlage der Herzöge sehr wohl einver-
standen, die er wie seine eigenen Brüder liebe, er werde gern
alles nach ihrem Wunsche thun, wenn er nur nicht „mit andern
so gar grossen obligen beladen wäre**. Zunächst müsse er den
Kampf mit Frankreich ausfechten; wolle er nach dem Wunsche
der Herzöge vorgehn, so sei zu fürchten, dass es einen grossen
Krieg im Reiche gehe, wo er dann die Herzoge nicht schützen
könne. Sie möchten sich also einstweilen in Geduld finden; zu
günstigerer Zeit sei der Kaiser bereit, wolle auch die Herzöge
gegen Ulrich, welcher in alle Wege sich widerwärtig gehalten,
nicht verlassend
Der Krieg gegen Frankreich verlief bekanntlich so wenig
glücklich, dass der Kaiser im Herbst 1536 noch weiteres Ent-
gegenkommen gegen die Ketzer in Erwägung zog. Nach seiner
durchaus politischen Denkweise musste er besorgen, dass die
Protestanten seine Bedrängnisse benutzen, wohl gar im Bunde
mit Frankreich gegen ihn vorgehen würden. Im November 1535
hatte er im frischen Hochgefühl seines Afrikanischen Sieges aus
Neapel an die Schmalkaldener eine scharfe Mahnung gerichtet,
sich streng an den Nürnberger Frieden zu halten, über dessen
mehrfache Verletzung ihm Klagen zugegangen seien ^. Dieses mit
den Verheissungen vom Januar nicht wohl stimmende Schreiben
hatte die Protestanten mit Besorgniss erfüllt und den Aus-
streuungen Frankreichs Glauben verschafft, dass der Kaiser sich
* Schon im Mai 1535 hatte man in München dem päpstlichen Ab-
gesandten klar zu machen gesucht, dass mit dem Concil nur etwas erreicht
werden könne, wenn der Kaiser entschlossen sei die Widerspänstigen mit
Gewalt niederzuwerfen, worauf Vergerius mit dem Hinweis auf die Macht
der Ketzer und die feststehende Abneigung des Kaisers, im Reiche Gewalt
anzuwenden, entgegnete. Laemmer, Monumenta Yaticana p. 175.
* Bericht Weissenfelder's an die Herzoge Neapel 3. März. Baierisches
Reichsarchiv. (Gütige Mittheilung des Herrn Dr. Jochner.)
' Gedruckt bei Winckelmann , Politische Correspondenz Strassborg«
S. 340.
Karl V. TiDd der katholische Bund vom Jahre 1538. 277
mit kriegerischen Gedanken gegen sie trage. Karl fand es desshalb
nothwendig, ehe er nach Frankreich aufbrach, an die Schmal-
kaldener ein Schreiben zu richten, worin er seine frühere Zu-
sicherung auf das nachdrücklichste wiederholte, dass er Niemand
der Religion wegen „thetlicher weiss zu überziehen und zu be-
schedigen", sondern den Nürnberger Frieden gewissenhaft zu
halten beabsichtige K Obwohl nun der Kurfürst von Sachsen im
Namen seiner Bundesgenossen darauf am 9. September eine Ant-
wort ertheilte, welche dem Kaiser mit lebhaftem Dank für seine
Zusicherung die volle Loyalität der Schmalkaldener verhiess,
wurde in diesem Schreiben doch zugleich die Ansicht der Ver-
bündeten ausgesprochen, dass das vom Papst nach Mantua aus-
geschriebene Concil schwerlich als ein „freies, christliches, un-
verdächtiges** angesehen werden könne. Als der Kaiser von
seinem unglücklichen Zuge in die Provence zurückkehrte, trug
ihm eine protestantische Gesandtschaft die oft erörterten Be-
schwerden gegen das Kammergericht vor; die Processe desselben
müssten eingestellt und der Nürnberger Frieden auf diejenigen
ausgedehnt werden, welche sich seit seinem Abschluss zum Evange-
lium bekannt hätten. Ausserdem erklärten sie, dass das vom
Papst nach Mantua ausgeschriebene Concil nicht den wiederholten
Beschlüssen Deutscher Reichstage entspreche, welche immer ein
Concil in „Deutscher Nation** gefordert hätten. Die Loyalitäts-
versicherungen des Kurfürsten von Sachsen wurden dadurch
einigermassen zweifelhaft gemacht. Mehr als je musste der
Kaiser besorgen, dass die Werbungen Frankreichs, nachdem es
seinen doppelten Angriff im Süden wie im Norden empfindlich
zurückgewiesen hatte, im Reich Anklang finden möchten. Wie
sollte er dieser Gefahr begegnen ? Wie überhaupt die Angelegen-
heiten des Reichs in eine erträgliche Ordnung bringen?
Jener Gesandtschaft erklärte er, er werde seinen Vicekanzler
Held ins Reich senden, um alle Streitfragen zu erledigen. Von
den positiven Aufträgen nun, welche er diesem ertheilte, sind
wir leider nicht genau unterrichtet; wir kennen nur die sehr
merkwürdige geheime Instruction^, nach der er sich mit König
* Dieses Schreiben d. d. Savigliano 3. Juli 1536 bei Neudecker,
Urkunden S. 268 f.
* Lanz^ Correspondenz 2. 268 ff.
278 ^* Baum garten.
Ferdinand im tiefsten Geheimniss beratheu sollte, wie endlich im
Reich eine zuverlässige Ordnung hergestellt werden könne. Der
beklagenswerthe Zustand desselben, welches sich seinem Kaiser
versage, sei die eigentliche Quelle der unversöhnlichen Feind-
schaft Frankreichs, dieser Zustand aber entspringe aus den
religiösen Wirren. Dieselben beizulegen und dadurch die kaiser-
liche Autorität wieder aufzurichten, sei desshalb von höchster
Wichtigkeit. Frankreich habe alles Interesse, den religiösen
Zwiespalt im Reiche zu erhalten, desshalb suche es auf jede Weise
den Zusammentritt des Concils zu hindern. Der Papst habe das-
selbe wohl ausgeschrieben, scheine jetzt aber aus Furcht vor
Frankreich, oder auch aus seiner naiven Zuneigung zu demselben,
an der Abhaltung des Concils irre zu werden. Der Kaiser wolle
gewiss nichts gegen die päpstliche Autorität oder die heiligen
katholischen Ordnungen thun; wenn aber der Papst in dieser
seiner kühlen Gleichgültigkeit verharre, so erfordere der bedenk-
liche Zustand des Reiches, dass man andere Mittel in Erwägung
ziehe. Held solle desshalb mit König Ferdinand überlegen, ob
die Abhaltung des Concils ohne den Papst und Frankreich mög-
lich sei. Lasse sich aber das Concil in Deutschland mit Zu-
stimmung aller oder doch des grössten Theiles der Stände nicht
durchführen, so müsse man prüfen, ob es einen anderen Weg
gebe, um die vom Glauben Abgefallenen fest für den Kaiser und
König Ferdinand zu gewinnen, indem man sie auf Grund des
Nürnberger oder eines andern neu zu schliessenden Vertrages
„für immer*" vor Gewalt sichere, „oder ob man eine National-
versammlung in Deutschland berufen und einige Dinge nach-
geben soll, die für unsern Glauben nicht wesentlich sind, oder
ob es andere Mittel gibt, um zu verhindern, dass die kaiserliche
Autorität zu Grunde geht".
In der That höchst erstaunliche Ideen! Ein Concil ohne
den Papst oder gar eine National-Versammlung! Hat der Kaiser
da nicht seine ganze bisherige Politik auf den Kopf gestellt?
Es scheint so. Aber man übersehe nicht, dass diese geheime
Instruction nicht Entschliessungen , sondern Fragen des Kaisers
enthält. Held soll im tiefsten Geheimniss mit König Ferdinand
erwägen, ob durch eines der angegebenen Mittel ein befriedigender
Zustand im Reiche hergestellt werden könnte. Der weitere Ver-
lauf beweist, dass Held neben diesen Fragen eine Reihe positirer
i
Karl y. und der katholische Band vom Jahre 1538. 279
Aufträge hatte: er sollte die Protestanten zur Beschickung des
Concils, wie es Paul III. ausgeschrieben hatte, er sollte sie zur
genauen Beobachtung des Nürnberger Friedens, zur Leistung
einer Hilfe gegen die neuerdings andringenden Türken bestimmen ;
er sollte mit verschiedenen Ständen, namentlich dem Kurfürsten
von Sachsen über Beilegung von besonderen Zwistigkeiten ver-
handeln. War in diesen Aufträgen auf die in der geheimen
Instruction erörterten Möglichkeiten irgend welche Rücksicht ge-
nommen ?
Held's Abreise ins Reich verzögerte sich. Während die ge-
geheime Instruction das Datum des 31. Oktober trägt, schreibt
der Kaiser seinem Bruder am 14. November, Held sei bis jetzt
durch allerlei Geschäfte aufgehalten; er werde aber Ferdinand
von allem bis zu seiner bevorstehenden Abreise nach Spanien
Vorgefallenen unterrichten, was Ferdinand aus seiner allgemeinen
und geheimen Instruction entnehmen werde. Held traf erst gegen
Ende December in Wien ein. Von seinen mit Ferdinand ge-
pflogenen Verhandlungen wissen wir nichts. Um die Mitte
Januar 1537 wird seine Anwesenheit in München gemeldet; über
den Erfolg seiner Verhandlungen mit den Baierischen Herzögen
äusserte er sich bald darauf in Nürnberg sehr befriedigt. Hierher
kam er am 4. Februar. Nürnberg war in seiner conservativen,
kaisertreuen Richtung damals soweit von seinen Glaubensgenossen
abgekommen, dass Held es vollends auf die kaiserliche Seite
hinüberzuziehen hoflle. Er lobte es, dass es vor vielen Fürsten
und Ständen gehorsam gewesen sei; der Rath habe zwar auch
in der Religion allerlei Aenderungen vorgenommen, aber sich
darin doch bescheidener gehalten, als andere Stände ; der Kaiser
wolle alle Ungnade gegen Nürnberg fahren lassen, wenn nur der
Rath auf weitere Aenderungen verzichte, und sich in die bösen
Praktiken anderer Stände nicht einlasse. Der Kaiser sei unab-
lässig bemüht gewesen, die Glaubensspaltung zu beseitigen, habe
jetzt mit grosser Mühe die Berufung des Concils nach Mantua
erreicht, und werde dasselbe, wo immer möglich, selbst besuchen.
Er hoffe, dass auf dieser Versammlung „die misspreuch in der
kirchen (wo nit gar, doch zum theil) abgethan werden". Da er
fürchte, dass sich einige Stände weigern würden, das Concil zu
besuchen, so begehre er, dass Nürnberg es trotzdem beschicke.
Sollte das Concil aber nicht zu Stande kommen, so möge der
280 H* BaamgarteD.
Rath die Sache bedenken und dem Kaiser rathen, durch wekhe
Mittel Friede und Einigkeit im Reich erhalten und verhindert
werden könne, dass die Religion in weiteren Abfall kommet
Man sieht, Held tritt hier sehr versöhnlich auf, aber doch
nicht mehr, als es seine Absicht, Nürnberg noch weiter von den
Schmalkaldenern zu trennen, erforderte; von den eigenthündichen
Gedanken der geheimen Instruction ist keine Spur wahrzunehmen.
Man weiss, wie es dann auf dem Tage zu Schmalkalden,
wo Held den Protestanten die Wünsche des Kaisers namentlich
in Betreff der Beschickung des Concils vortrug, zu einem scharfen
Zusammenstoss zwischen dem Vicekanzler und den Schmal-
kaldenern gekommen ist. In dem ausführlichen Berichte, den Held
am 5. März über seine Verhandlungen an König Ferdinand er-
stattete*, beklagte er es, dass er, während er vom Kaiser Auf-
trag gehabt habe, mit den einzelnen Fürsten zu verhandeln, in
die Noth wendigkeit gekommen sei, zu der Gesammtheit der
Protestanten zu reden. Das war ja in der That für ihn sehr
ungünstig. Zu irgend einer Verständigung mit ihnen zu gelangen,
erklärte er für ganz unmöglich, da sie auf nichts geringeres
ausgingen, als die ganze Welt lutherisch zu machen. Obwohl
er sie aber so vollkommen verhärtet gefunden, habe er doch mit
Rücksicht auf die gefährlichen Zeiten einen Bruch vermieden
und dem Kaiser weitere Entscheidung vorbehalten. Ehe er vor
den versammelten Ständen auftrat, hatte er eine lange Unter-
redung mit dem Kurfürsten von Sachsen. Er drückte ihm das
besondere Wohlwollen des Kaisers aus, der wohl wisse, dass der
Kurfürst für seine Person friedfertig und zur Erhaltung der Ruhe
geneigt sei; um das gute Einvernehmen mit ihm zu befestigen,
^ Siehe die aktenmässige Darstellung in Heide's Aufsatz .Nürnberg
und die Mission des Vicckanzlers Held* in den Mittheilungen des Vereiitf
für Geschichte Nürnbergs. Desselben Gelehrten Aufsatz .Die Verhandlungen
des kaiserlichen Vicekanzlers Held mit den Deutschen Ständen* (Historifdi*
politische Blätter für das katholische Deutschland, Band 102 S. 713 ff.) hat
einige Punkte der vorliegenden Untersuchung bereits gegen frühere Auf-
fassungen riclitig gestellt, im Betreff der Entstehung des katholischen ßond»
aber mancherlei Irriges gesagt, da ihm das nöthige Material fehlte.
' Wiener Archiv, wo auch die sämmtliche in diesem Aufsatz benfitit«
Correspondenz Karl's V. mit seinem Bruder. Dem Berichte Held's waren
die in Lanz, Staatspapiere zur Geschichte Karl's V. S. 231 ff. abgedruckten
Stücke als Beilagen zugefugt.
Karl y. und der katholische Band vom Jahre 1538. 281
wünsche der Kaiser verschiedene Sachen zu begleichen, welche
bisher zwischen ihnen gestanden. Es handelte sich da natürlich
besonders um die Anerkennung der Königs wähl Ferdinands, zu
welcher der Kurfürst bekanntlich trotz mehrjähriger Verhand-
lungen noch nicht hatte bestimmt werden können. Auch in
diesem Punkte erreichte Held gar nichts, obwohl er dem Kur-
fürsten von kaiserlicher Seite alles mögliche, freilich auf ziem-
lich vage Weise in Aussicht stellte.
Man kann nicht sagen, dass dieser Bericht, welchen er dem
Kaiser in Lateinischer oder Französischer Uebersetzung ^ zuzu-
senden bat, eine besonders gehässige Stimmung verrathe; er
coustatirt eben die auseinandergehende Tendenz der kaiserlichen
und der protestantischen Politik. Aber worauf richtete sich denn
damals die kaiserliche Politik? Waren die Gedanken der ge-
heimen Instruction vollständig verschwunden ? In der besonderen
Verhandlung mit dem Kurfürsten von Sachsen hätte sich doch
Gelegenheit geboten, auf diese Ideen wenigstens vorsichtig hin-
zudeuten, wenn dieselben in der Berathung mit König Ferdinand
für zulässig wären erkannt worden; Held findet es nicht einmal
nöthig dem Könige zu erklären, weshalb er von jenen Ideen gar
keinen Gebrauch gemacht habe.
Am 14. April schrieb Ferdinand dem Kaiser über das Resultat
der Held'schen Verhandlungen. Er fand, dass die Dinge in jeder
Beziehung schlecht ständen. Er müsse allerdings gestehen, dass,
als er die Deutsche Instruction Held's gesehen (les instructions
en Alleman dudict docteur Mathias), er wenig Hoffnung gefasst
habe, dass die Lutheraner sich zur Vernunft bringen Hessen,
sondern vielmehr mit Rücksicht auf den bösen Stand aller An-
gelegenheiten gefürchtet, dass es schlimmer werde als je; Als
er Held diese Besorgniss geäussert, habe derselbe erwidert, man
müsse so handeln, um die kaiserliche Würde und Autorität zu
erhalten, ausserdem entspreche es der Gerechtigkeit, wie es sich
ja in der That verhalte, wenn es nur mit ihren gemeinsamen
Angelegenheiten nicht so schlecht stünde. Er sei dann aber be-
ruhigt worden, als ihm Held seine besonderen Französischen
Instructionen (ses instructions particulieres en valon) gezeigt, die
* Er liegt nur in dieser Französischen Fassung vor mit dem Vermerk,
dass er am 9. Mai in Yalladolid angekommen.
282 H- Baumgarten.
gemässigt und auf die Vermeidung jedes Bruchs gerichtet, viel-
mehr durch Nachgiebigkeit in einigen Ptmkten den Brach zu
verhüten, die Lutherischen auf des Kaisers Seite zu ziehen ge-
eignet gewesen seien ^. Er habe gehofft, dass Held mit einer
solchen Instruction und angesichts der schwierigen Lage die
Dinge nicht so weit werde kommen lassen. Hätten die Lutheri-
schen nicht so offen den Willen des Kaisers yemommen, am
Kammergericht gegen sie vorzugehen, sondern einen gewissen
Aufschub hoffen können, so würden sie in den anderen Punkten
wohl nicht so schwierig gewesen sein. „Nichtsdestoweniger finde
ich, dass Dr. Mathias Held ihnen auf alles genügend geantwortet
hat; da es aber so weit gekommen ist, bitte ich Euch wohl
darüber nachzudenken und reiflich zu erwägen, wie geholfen
werden kann.**
Aus diesen Worten des Königs ergibt sich mit voller Be-
stimmtheit: Held hatte für seine Verhandlungen mit den Pro-
testanten zwei Instructionen, eine allgemeine Deutsche und eine
besondere Französische; jene war so abgefasst, dass Ferdinand
an einer Verständigung mit den Protestanten verzweifelte, viel-
mehr eine Verschlimmerung der Verhaltnisse fürchtete; die
Französische dagegen wollte jeden Bruch vermeiden, vielmehr
durch Nachgiebigkeit in gewissen Punkten die Lutheraner auf
des Kaisers Seite ziehen. War nun diese Französische Instruction
die uns bekannte vom 31. Oktober? Ferdinand schreibt von ihr
nur aus dem Gedächtnisse, da er sich keine Copie habe geben
lassen. Sehr im Allgemeinen stimmen ja seine Angaben mit ihrem
Inhalt, wenngleich man sich wundem muss, dass er es gar nicht
nöthig findet, sich über ihre iiir ihn besonders auffalligen Ge-
danken irgendwie zu äussern. Jedenfalls, müssen wir annehmen,
hat die von Karl gewünschte Berathung mit Held über die
lläthlichkeit derartiger Concessionen kaum stattgefunden. Ferdi-
nand liess sie, wie es scheint, in vager Ferne als ein Beruhigungs-
mittel auf sich wirken, ohne mit Held irgend wie ein bestimmtes
Verfahren festzustellen. So hatte dieser freie Hand nach seiner
* Quelle estoit plus moderee et pretendoit devicter toute romptnre et
aussi tendoit a se condesccndre a aulcunes conditions pour ne Tenir »
rompture, mais les tirer a vre devotion, excepte quil ne fust touche mx
articles de Dotre foy.
Karl V. und der katholidche Bund vom Jahre 1538. 283
schärferen allgemeinen Instruction zu handeln. Ferdinand ist
damit nicht gerade einverstanden, aber da die Dinge nun einmal
soweit gekommen sind, muss man sich zu helfen suchen.
Ferdinand fürchtet, wenn das Kammergericht, dessen Be-
soldung seit längerer Zeit rückständig war, auseinander ginge,
würden die Lutheraner sich ein Haupt wählen, indem sie sagten,
auf andere Weise könnten sie ihr Recht nicht finden. Die
katholischen Fürsten würden sich möglichst vor Verwicklungen
hüten, wenn ihnen der Kaiser nicht mit seiner Macht zu Hilfe
käme. Er möge desshalb dem Erzbischof von Lunden oder Held
oder beiden Auftrag geben „pour avec tout secret se trouver
devers les princes chrestiens tant pour leur donner tout espoir
de par vre W% comme aussi pour traicter avec eulx de
manutenance et deffense contre les emprinses que voul-
droient faire les Lutheriens'*. Um diesen aber keinen Ver-
dacht zu erwecken und die Praktik besser zu verhüllen, könne
ja der Kaiser den genannten beiden oder einem von ihnen auch
Verhandlungen mit den Lutherischen Fürsten auftragen. Wenn
der Kaiser in dieser Weise den katholischen Fürsten Unter-
stützung verhiesse, würden sie um so leichter geneigt sein „daider
a resister et empescher aux volontez des aultres et que les choses
ne tumbent tout a ung cop en confusion irremediable**. Die be-
drohliche Vermehrung der Lutheraner mache solche Vorsichts-
massregeln nothwendig.
Karl beantwortete dieses Schreiben des Bruders am 31. Mai,
nachdem er den Bericht Held's über den Tag zu Schmalkalden,
wie schon erwähnt, am 9, d. M. erhalten hatte. Er habe, schrieb
er, daraus ersehen, dass die Fürsten sich in Schmalkalden „fort
insolens et absolutz** gezeigt hätten. Dennoch würden sie, wenn
man nur fest zu den katholischen Ständen hielte, wohl nichts
unternehmen. Er sende Lunden und Held Vollmachten und über-
lasse ihnen, im Einvernehmen mit Ferdinand nach Gutdünken zu
handeln. Vor allem müssten sie darauf sehen, dass die Lutheraner
in diesem schwierigen Moment nichts Gewaltthätiges unternähmen,
jedoch sich innerhalb der Bestimmungen des Nürnberger Friedens
hielten. Wenn nöthig, könne Ferdinand einen Reichstag, jedoch
auf einen möglichst fernen Termin, ankündigen und dafür das
Erscheinen Karl's in Aussicht stellen. Vielleicht Hessen sich die
Abtrünnigen dadurch von Ausschreitungen abhalten. Dass er im
Beatodie Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. VI. 2. 19
284 H. Baumgarten.
Reiche mit WaflFengewalt eingreife, davon könne, wie er oft ge-
schrieben, keine Rede sein; das sei zu gefährlich, auch fehlten
ihm dazu die Mittel. Das müsse Ferdinand als feste Maxime
betrachten, sich ja auf nichts Gewagtes einlassen, sondern alle
andern Auskunftsmittel anwenden, die ^nur nicht gegen unser
Gewissen und unsere Ehre sein dürfen**.
Der Kaiser, sieht man, vermeidet es auf des Bruders Vor-
schlag eine präcise Antwort zu geben; Lunden und Held sollen
im Einvernehmen mit Ferdinand nach Gutdünken handeln. Da-
nach werden die ihnen ertheilten Vollmachten, welche wir nicht
kennen, ebenfalls unbestimmt genug gelautet haben. Um keinen
Preis aber will es der Kaiser in diesem schwierigen Moment zu
einem kriegerischen Zusammenstoss mit den Lutheranern kommen
lassen.
Als Ferdinand dieses Schreiben erhielt, war Held bei ihm
in Prag angekommen. Er hatte mit ihm, wie er dem Kaiser
am 4. Juli schrieb, eine ausführliche Besprechung gehabt, über
deren Resultat Held berichte, wesshalb er nicht nöthig habe darauf
zurück zu kommen. Dieser Bericht Held's hat leider bisher
nicht aufgefunden werden können, sein Inhalt lässt sich aber
aus dem, was Ferdinand hinzufügt, erkennen. Die Dinge, sagt
er, seien durch die bösen Praktiken und Conspirationen der
Lutheraner, welche weder Glauben noch Treue hielten, dahin ge-
kommen, dass es kein anderes Rettungsmittel gebe, als das von
Held entwickelte. Karl möge daher sofort und mit äusserster
Eile die nöthigeu Verfügungen treffen. Das geforderte Geld werde
ausreichen, um die Lutheraner von gefährlichen Unternehmungen
zurückzuschrecken. Noch deutlicher sprach sich der König in
Briefen vom 8. und 15. Juli aus. Er und Held, schrieb er di,
sähen keine andere Kettung als in dem von Held empfohlenen
Mittel. Wolle man gegen die Lutheraner Milde üben, so würden
sie sich nur noch schwieriger und böser erweisen. Ohne da«
angegebene Mittel würden die Katholiken sich genöthigt sehen
mit den Lutheranern eine Verständigung zu suchen. Die bisher
geübte zu grosse Nachsicht habe die Lage nur verschlechtert.
„Ohne den Abschluss der als wahres und einziges Mittel gegen
ihre Unternehmungen empfohlenen Liga (la conclusion de Is
ligue) werden sie solche Dinge anstellen, dass man {nachher
nichts mehr dagegen wird machen können **. Der König schh'esst
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 285
mit der Bitte um schleunige Entschliessung. Am 18. August
wiederholt er diese Bitte. Er erwarte mit Sehnsucht Karl's
Antwort auf Held's Vorschläge. ^Denn je mehr die Zeit vor-
rückt, desto deutlicher sieht man die Gefahr." Held hat in-
zwischen bereits die Verhandlungen zur Ausführung seines Pro-
jects begonnen. Er hat ausführlich mit Herzog Ludwig von
Baiem über die Sache gesprochen, welcher sie sehr gut und
passend findet. „Für die Vollendung des Plans fehlt also nichts
als Eure Zustimmung, die, wie ich hoffe, der Nothwendigkeit
durchaus entsprechen wird*.
In des Kaisers nach dem 81. Mai geschriebenen Briefen an
Ferdinand findet sich unsere Angelegenheit mit keinem Worte
erwähnt. Aber am 19. August meldet er aus Monzon, wohin
er sich zur Abhaltung der Aragonischen Cortes begeben hatte,
unterwegs habe er Ferdinand's Briefe vom 4. u. 8. Juli zusammen
mit dem ausführlichen Berichte Held's erhalten. Sein Bescheid
darauf lautet so: Ay le tout veu et bien entendu, mesmes les
menees, emprinses et practiques que mainnent continuellement
les devoyez a lencontre des estatz catholicques et la ligue de-
fensive quavez advise et dresse pour y obvier. Sur quoy
je respondz amplement et au long audict docteur mon intention
et ce que me semble y convenir. Et en effect me suis con-
descendu densuyr vostre advis touchant ladicte ligue
deffensive, confiant que la chose se conduyra selon que en
rescript audict docteur, enquoy vous prie avoir bon regard.
Leider hat der Bescheid des Kaisers an Held bis jetzt ebenso-
wenig aufgefunden werden können, wie Held's Bericht an den
Kaiser. Ohne Zweifel wird er Held grösste Vorsicht empfohlen
haben, damit es im Reiche nicht zu einem ofinen Conflicte komme;
aber die von Held vorgeschlagene und von König Ferdinand so
lebhaft befürwortete Defensivliga hat seine Zustimmung erhalten.
In einem Schreiben an Ferdinand vom 7. October kommt er auf
die Sache zurück. Aus den jüngsten Berichten, schreibt er, ent-
nehme er, dass der Herzog von Sachsen und der Landgraf von
Hessen immer böseren Willen zeigen »pour troubler et embrouller
la Germanie** ; er denke aber, wenn sie den Rückzug des Türken
und den Verlauf des Kriegs in der Lombardei erführen, welcher
die Hoffnung des Königs von Frankreich so sehr wenig erfüllt
habe, so würden sie nichts Gewaltthätiges unternehmen. „Et
286 H. Baumgarten.
cependant vous pourrez entendre avec le moyen du docteur
Mathias a traicter ladicte ligue, en quoy, comme je lay
respondu, naura faulte de mon couste, et ma este plaisir
entendre que noz cousins de Baviere la treuvent bonne**.
Nach dem Mitgetheilten kann es keinem Zweifel unterliegen,
dass die bisher herrschende Ansicht, wonach Held in directem
Widerspruche mit den Aufträgen und Absichten des Kaisers
die Bildung des katholischen Bundes betrieben habe, aufgegeben
werden muss. Die geheime Instruction vom 31. Oktober hat
durchaus nicht die Bedeutung, welche man ihr oft beigelegt hat
Obwohl der Kaiser an der jener zu Grunde liegenden üblen
Meinung vom Papste lange festgehalten hat ^, findet sich doch in
keinem einzigen seiner Briefe eine Erinnerung an die Ideen der
Instruction vom 31. Oktober. Ferdinand auf der andern Seite
hat derselben nie besonderen Werth beigelegt ; er hat sie nur in
dem Sinne eines versöhnliehen Auftretens gegen die Lutheraner
verstanden. Er ist zwar zunächst mit dem Verfahren Helds in
Schmalkalden nicht ganz einverstanden, geht aber alsbald auf
die dadurch geschaffene Situation ganz in Held's Sinne ein. Et
lässt sich von ihm leicht überzeugen, dass gegen die vom Schmal-
kaldischen Bunde drohende Gefahr nur ein katholischer Gegen-
bund schützen kann. Er empfiehlt diese „Defensivliga'' dem
Kaiser wiederholt aufs wärmste und dieser ertheilt ohne Weiteres
seine Zustimmung. Welches Verfahren er Held vorgeschrieben
hat, wissen wir leider nicht. Die Art, wie er sich gegen Ferdinand
über das Project äussert, verräth nicht gerade grosse Begeiste-
rung für dasselbe. Nach den Erfahrungen, welche er bisher
mit den kathoUschen Ständen gemacht hat, wird er yermuthlick
nicht eben hochgehende Erwartungen an diese Defensivliga ge-
knüpft haben, aber er verheisst doch, dass er es von seiner Seite
an nichts werde fehlen lassen.
Inzwischen hatte Held, wie wir hörten, bereit« im Juli die
Verhandlungen über die Liga mit Baiem begonnen, wo man sici
^ So schreibt er Ferdinand am 15. Februar 1537, der Papst sei ,froid
au remede et provision des affaires publiques", wolle auch nichts zur Abwehr
des Türken thun. Gegen ihn, den Kaiser, sei er in hohem Grade rücksicbtelof
und obwohl er vorgebe neutral zu sein, fördere er in Wahrheit die Intere»»
Frankreichs wo er könne ; täglich sei zu bemerken , dass alle seine Be-
strebungen auf die Yergrösserung seines Hauses gerichtet seien.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 287
mit seinen Plänen einverstanden erklärte. Anfang August finden
wir ihn bei dem eifrigen Abt von Weingarten, von wo er Ferdi-
nand in lebhaften Klagen die Noth des Kammergerichts schildert,
dessen Unterhaltung auf die grössten Schwierigkeiten stosse. „Es
ist zu erbarmen •*, schreibt er, „das die sach dahin kumen, das man
schier ofiFentlich on allen scheuch understeet zu verhindern alles
das, so die Kay. Mt. furnemen, wenn es schon nit irer Kay. Mt.
zu nutz und guetem raicht, sondern dem heil, reich und allen
die eher und gerechtigkeit neben, wie in diesem faal mit dem
Kay. Cammergericht. Ich verhoff aber zu got, es werden solch
und dgl. prattiken den practicirem noch selbs den rechten Ion
geben** ^.
Längere Zeit vernehmen wir dann nichts von ihm. Herzog
Heinrich von Braunschweig, welcher auf Umwegen von dem Plan
eines katholischen Bundes gehört hatte, schickte Ende Oktober
einen Secretär an Herzog Ludwig von Baiern, um zu erfahren,
wie es eigentlich damit stehe. Er fand „den Verzug disser sach
hoch beschwerlich*. Man müsse befürchten, dass sie „offenbar"
werde. Der Secretär sollte, wenn Held in Deutschland sei, mit
diesem alles bereden und sich erkundigen, wie es eigentlich mit
dem Handel stehe, „bey weme es gemangelt, dass nichts be-
schlossen, oder wass er von Kay. Mt. derhalb vor eigentlichen
bevelh hab, damit sich die Chur- und fursten, auch wir danach
hatten zurichten**. Er bedürfe dieser genauen Kenntniss, „damit
wir den Churfursten von Mainz als einen kleinmuthigen und
Hertzog Georgen (von Sachsen) als einen alten fursten zu trösten
haben**. Denn die Zeitungen meldeten von bedrohlichen Rüst-
ungen der Protestanten^.
Erst im December erschien Held, nachdem er vorher in
Dresden gewesen, bei Herzog Heinrich, mit dem er natürlich
keine Schwierigkeit hatte. Von da eilte er an den Rhein, um
die geistlichen Kurfürsten für seinen Plan zu gewinnen. Nach
einer Baierischen Aufzeichnung über den Speyerer Tag wusste
er da recht schöne Hoffnungen zu erwecken: Köln, erzählte er,
habe sich wohl gehalten und über die Beschwerungen des Land-
^ Held an Ferdinand 1. August 1537. Wiener Archiv.
* Herzog Heinrich's Instruction für seinen Secretär Köterlin. Wolfen-
büttel 31. October 1.537. Hauptlandesarchiv zu Wolfenbüttel.
288 H. Baumgarteu.
grafen geklagt, wolle dem Kaiser gehorsam sein. Trier habe er
«rechtschaffen" gefunden mit dem Erbieten, den Augsburger und
Regensburger Abschieden gehorsam und dem Kaiser anhängig
zu sein. Der „geschickte Herr'* habe ihm viel von den Praktiken
des Landgrafen erzählt und ihn viele Briefe desselben lesen lassen
Komme es zu einem Angriffe der Protestanten, so wolle er dem
Kaiser dienen, in das Bündniss aber könne er ohne Köln und
Pfalz nicht treten. Auch Pfalz habe sich „ ziemlich wohl* ge-
halten, erklärt in der alten Religion zu bleiben und dem Kaiser
zu gehorchen ^ D. h. alle drei hatten es an schönen Worten
nicht fehlen lassen, den Eintritt in das Bündniss aber abgelehnt
Es war schon jetzt mit ziemlicher Bestimmtheit vorauszu-
sehen, dass die beabsichtigte Defensivliga nur einen geringen
Theil der katholischen Stände umfassen werde. Mit Sicherheit
konnte nur auf die Baierischen Herzöge, Herzog Georg von
Sachsen, Herzog Heinrich von Braunschweig und den Erzbischof
von Salzburg gerechnet werden, und nun gab es auch noch unter
diesen eine erhebliche Differenz. Held hatte mit Herzog Georg,
Kurfürst Albrecht von Mainz und Herzog Heinrich von Braun-
schweig einen Entwurf der künftigen Bundesverfassung verabredet
Das geht aus einem Schreiben Ferdinand's an Herzog Georg he^
vor ^, worin es heisst, auf die Handlung, die in des Kaisers und
seinem Namen Matthias Held „zu uffrichtung einer loblichen
cristlichen vereynung und buntnus, so allein defensive gesteUt
in Schrift verfasst und durch dein lieb bewilligt und angenommeD
ist, haben wir zu enndlicher und beschliesslicher uffrichtung und
fertigung* einen Tag auf den 4. März nach Speyer angesetit
den Georg durch einen Gesandten mit den nöthigen Vollmachten
beschicken möge. Georg war in hohem Grade dazu bereit, aber
nur unter ganz bestimmten Bedingungen. In der Instruction für
seinen Gesandten vom 20. Februar lesen wir, derselbe solle Achtung
geben, dass „die gestalten notein des bundes an den wesent-
^ Tagebuch über den Speyerer Tag im Baierischen Staatsarchiv.
' Ebenso aus einem Schreiben des Kurfürsten Albrecht an Herzoi^
Georg vom 23. März 1538, worin ausserdem erwähnt wird, auf einem in
Halle unter Theilnahme Held's abgehaltenen Tage hätten die Gesandten
Georges und Heinrich's erklärt, ,das inen nit leidlich, das die Substanz der
nottel, wie die zu Dresen zuvoran begriffen, solte geändert, weder das die
prophansachen daraus solten gelassen werden."
Karl y. and der katholische Bund vom Jahre 1538. 289
liehen stucken in nichts geändert werden". Besonders aber, wenn
Einige das Bündniss allein auf die Religion ziehen wollten, «so
sol er sich keineswegs darein lassen fuhren, sondern stracks sagen,
er hab allein bevehl diese notel zu vollziehen"; er solle dahin
arbeiten, „das es uff die Religion prophan und alle andern Sachen
ane allen unterscheit vollzogen werde". Sollte das Bündniss
allein auf Religionssachen Anwendung finden, so würde das zu
allerlei „Inconvenienz" gereichen ^. Derselben Ansicht war Held.
Als er am 29. Februar Herzog Wilhelm von Baiem über den
Speyerer Tag schrieb, erklärte er die Einbeziehung der Profan-
sachen fQr uoth wendig, damit die Lutheraner nicht „unter solchem
scheine, dieweil diese ainigung allein auf religionsachen gestellt
were, sich in ander weg zum vorstraich gefasst machen" *. Aber
am Baienschen Hofe dachte man anders; die Herzöge wollten
keineswegs ganz und gar in das Oesterreichische Lager über-
treten, alle Beziehungen zu den Protestanten abbrechen; sie
lehnten desshalb die Beschickung des Speyerer Tages ab, wenn
das Bündniss auf „weltliche und prophansachen gezogen werden
sollte". Vor allem ftirchteten sie für Ferdinand's Eönigswahl
engagirt zu werden. Da sich Ferdinand so vor die Gefahr ge-
stellt sah, dass aus dem ganzen Bündnisse nichts werde, wich
er vor den Baierischen Wünschen zurück. Er erklärte den
Herzögen, er habe nie daran gedacht, einen Artikel wegen seiner
Wahl in den Vertrag aufzunehmen; auch andere Profansachen
sollten nicht erwähnt werden; an diesem Punkte dürfe die
,cristenliche defension aynung und bundnus" nicht scheitern. Er
bat die Herzöge dringend, den Speyerer Tag schleunigst zu be-
schicken, damit ja kein weiterer Verzug in der Aufrichtung des
nothwendigen Bündnisses eintrete ^. Dieser Zusage entsprechend
stellten die Herzöge am 27. Februar ihre Vollmacht für Weissen-
f eider aus, er solle „die cristenliche gegenwerliche ainung und
verstandnus die religion betreffend" aufrichten helfen.
Die Sächsische und die Baierische Instruction widersprachen
einander also direct. Herzog Georg verbot seinem Gesandten
' Georgia Instruction für seinen Secretär Joachim v. d. Heiden. Dresd.
Hauptstaatsarchiv.
» Held an Herzog Wilhelm. Germersheim, 29. Februar 1538. Baier.
Staatsarchiv.
• Ferdinand an die Herzöge. Prag, 18. Febr. 1538. Baier. Staatsarchiv.
290 ^^' Haum^arten.
ausdrücklich, in eine Beschränkung des Bündnisses auf Keligions-
sachen zu willigen, während die Baierischen Herzoge es nur auf
diese bezogen wissen wollten. Ein Abschluss konnte schon dess-
halb in Speyer nicht erfolgen; ausserdem war aber doch auch
die Zahl der gewonnenen Genossen gar zu gering. Vertreten
waren lediglich der Kaiser, König Ferdinand, der Kurfürst Ton
Mainz, der Erzbischof von Salzburg, die Herzöge von Baienu
Sachsen und Braunschweig. Der von diesen unterzeichnete Ab-
schied vom 13. März besagte, da eine Einigung über die Aus-
dehnung des Bündnisses nicht habe erreicht werden können,
sollen alle Betheiligten bis zum 13. April sich gegen Ferdinand
über die Annahme des hier aufgestellten, die Profansachen auä-
schliessenden Entwurfs erklären, Ferdinand dann innerhalb eines
Monats einen neuen Tag nach Nürnberg oder Rothenburg zur
Versiegelung des Bündnisses ausschreiben. Da Held mit ver-
schiedenen anderen Ständen über den Beitritt verhandelt habe,
solle er sich bemühen, sie hereinzubringen. Ebenso soll mit den
Schwäbischen Prälaten, Grafen, Rittern und Städten verhandelt
werden, und endlich die Baierischen Herzöge sich bei ihren Nach-
barn bemühen. Der Abgesandte des Erzbischofs von Salzburg
hat diesen Abschied nur auf Hintersichbringen angenommen ^
Anfang April traten die Bevollmächtigten des Kurf&rsten
Albrecht und der Herzöge Georg und Heinrich in Halberstadt
zu einer Berathung zusammen, ob sie den in Speyer über die
Beschränkung des Bündnisses gefassten Beschlüssen zustimmen
könnten. In der Erklärung, welche dieselben den 13. April an
Ferdinand richteten, treten uns noch andere Differenzen entgegen.
Sie hätten, sagen sie, dem Könige gern in der bestimmten Zeit
geantwortet, hätten aber nicht gedacht, dass an dem Mh&
zwischen ihren Herren und Held vereinbarten Entwürfe so grosse
Aenderungen vorgenommen worden wären, die erhebliche Be-
denken erwecken müssten. Erstens habe man in Speyer alles
gestrichen, „darinne der Kaiser gesetzt wird als unser aller
Oberkeit*^. Diese ausdrückliche Anerkennung der kaiserlichen
Autorität dürfe aber durchaus nicht fehlen. Ebensowenig dürften
die Profansachen von dem Bündnisse ausgeschlossen werden;
denn wenn das geschähe, „so dienete das Bundnus imsers er-
* Dresdener Archiv.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 291
messens zu nichts mehr, dann das die protestirende stände über
den Nürnberger fridstand versichert werden", da sie sich jeden
Tag mehr unterstehen ,,in Sachen auch ausserhalb der Religion
ires gefallens vorzunehmen". Sodann sei es noth wendig, dass
der Kaiser ein offenes Ausschreiben in Druck ausgehen lasse, in
demselben erkläre, was ihn zu der Aufrichtung des Bündnisses
bewogen habe und bei ansehnlicher Strafe gebiete, dass sich
niemand wider dasselbe einlasse.
Die Liga drohte selbst in den engen Grenzen zu scheitern,
die sie bisher erreicht hatte. Es bedurfte erheblicher persön-
licher Anstrengung Ferdinand's, der selbst nach Dresden reiste,
bei den Norddeutschen, Held's bei den Baiern, um die entgegen-
gesetzten Standpunkte einander einigermassen zu nähern. Herzog
Georg bestand ebenso hartnäckig auf seiner Anschauung \ wie
die Baierischen Herzöge auf der ihrigen. Er durfte aber umso-
mehr eine Berücksichtigung seiner Wünsche fordern, als man
ihn in der Speyerer Aufstellung stärker als irgend einen anderen
belastet hatte; denn während der Kaiser und König Ferdinand
zusammen nur 50000 Gulden, die Baierischen Herzöge ebensoviel
zu den ersten Bundeskosten zahlen sollten, war er mit 60000
Gulden angeschlagen. Anfang Juni richtete Ferdinand eine
dringende Mahnung an ihn, nachzugeben. Alle Bemühungen
Held's, Baiern zur Ausdehnung des Bundes auf die Profansachen
zu vermögen, seien unwirksam geblieben. Nun dürfe daran doch
aber nicht die ganze Sache scheitern, die durch die vielen Ver-
handlungen bereits „an vil orthen erschollen". Es würde grosser
Unrath entstehen, wenn schliesslich aus der Sache gar nichts
würde ^.
So gab denn* Georg zuletzt, wenn auch mit grossem Wider-
streben, nach. Auf die Einzelheiten des am 10. Juni 1538 in
Nürnberg unterzeichneten Vertrages einzugehen, ist hier nicht
nöthig. Es möge nur erwähnt werden, dass die Aufgabe des
zum Schutze der Religion geschlossenen Bündnisses „defensive
und allein zur gegen wehr" sein, dass die Verbündeten niemand
von den Protestanten „wider den aufgerichteten Friedstand zu
* Er fürchtete, wie Ferdinand an Karl schrieb, dass der Kanzler Eck
mit diesem Bunde gerade so mache, wie er es früher mit dem Schwäbischen
Bunde gemacht habe. (Ferdinand an Karl. Bautzen, 22. Mai 1588.)
' Ferdinand an Georg. Breslau, 9. Juni. Dresd. Archiv.
292 H- Baumgarten.
Nürnberg überziehen" wollten ^ Theilnehmer des Bundes waren
ausser Karl und Ferdinand der Kurfürst von Mainz (aber nur
für seine Stifte Magdeburg und Halberstadt), der Erzbischof von
Salzburg, die Herzöge Wilhelm und Ludwig von Baiem, Georg
von Sachsen, Erich der Aeltere und Heinrich der Jüngere von
Braunschweig.
Als der Kaiser dieses Resultat der langen Bemühungeo
seines Bruders und Held's erfuhr, hatte er eben in Aiguesmortas
mit König Franz Freundschaft geschlossen. Von seinen Deutschen
Gegnern war jetzt zunächst nichts zu fürchten. Ein dringendes
Bedürfniss, dem Schmalkaldischen Bunde eine katholische Liga
entgegen zu stellen bestand nicht mehr, und hätte es auch noch
bestanden, was konnte er von diesem Nürnberger Bunde er-
warten, dem die Rheinischen Kurfürsten^, und fast die sänunt-
lichen Prälaten des Reichs fernblieben, dessen Glieder durch
weite Entfernung von einander getrennt waren, dessen Macht
sich mit der des Schmalkaldischen Bundes gar nicht vergleichen
Hess? Da er überdies während der nächsten Zeit sehr von den
Spanischen Angelegenheiten in Anspruch genommen war, Qbe^
Hess er den werthlosen Bund sich selbst. Dessen Mitglieder ge-
^ In dem Nebenvertrage vom 12. Juni, welcher die Organisation des
Bundes, die Einsetzung der beiden Obersten, die Ernennung der Bundesräthf
als bereits vollzogen meldet, findet sich folgende eigenthümliche Wendung:
„uff das die stedt und andere stende, bey denen die Lutterisch meynimg
albereit eingerissen, in dis Buntnus unverhindert des auch mögen b^tdt
werden, so mögen dieselben und sollen bey irer religion, wie sie jetzmul
sein, bis uff ein gemein Concil oder christliche reformation [bleiben], doch
das sie mitler zeit in der religion keine fernere enderung oder neueroog
vomemen und was in gemeinem christlichen Concilio oder reformation be-
schlossen wurdet, das sies darbey wollen pleiben lassen*. Bucholtz, Gesch.
Ferdinand's, Urkundenband S. 368. Wenn Heide a. a. O. S. 737 meint,
der Bund sei , ursprünglich paritätisch geplant' gewesen, so ist das natör
lieh ein Irrthum.
' Trotz aller Bemühungen Held's. von dem ein charakteristiscbes
Schreiben an den Kurfürsten von Trier (Wiener Arch.) vorliegt, in welchem
er diesem eine möglichst rosige Schilderung der Lage entwirft und namot*
lieh hervorhebt, dem Kaiser sei ,ain merklich grosse summa gelds av
den Indien zugestanden, mer dan vor nie, also das man clerlich befindt, da^
der almechtige got ir Mt. wunderparlich regiert und nit verlassen wil*.
Im Gegensatz dazu klagt er KOnig Ferdinand schon zu dieser Zeit: Jch
kann nit gedenkhen, wie es immer zuegeet, das die Kay. Mi nit beraa'
schreibt.'* (Brief vom 27. März 1538. Wiener Archiv.)
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 293
riethen natürlich durch diese Passivität des Kaisers in grosse
Verlegenheit und Aufregung. Im Oktober schrieb der Kurfürst
Albrecht an Herzog Heinrich, wenn es dem Kaiser ernst sei und
er drücken wolle, werde der Pfalzgraf in den Bund zu bringen
sein. Aber, klagte er, „unser sach schlefft und weiss niemands,
ob es gehauen oder gestochen ist". Held liege versteckt in Neu-
hausen (bei Worms), woUe von nichts wissen, schreibe niemand,
während Briefe vom Hofe der Königin Marie meldeten, Held sei
in grosser Ungnade beim Kaiser, was er doch nicht hoffen, noch
viel weniger glauben wolle. Am 17. December richtete Held
selbst an Herzog Heinrich einen Klagebrief. Obwohl er dem
Kaiser über alle Sachen vorlängst „mer dann überflüssig be-
richtet", sei doch bis zu dieser Stunde von ihm kein Bescheid
gekommen, vielmehr habe er König Ferdinand wiederholt ge-
schrieben, er wart« auf Held*s Ankunft. Held hatte zu dieser
Spanischen Reise offenbar sehr wenig Lust. Er erklärte sie für
vollkommen überflüssig nach seinen ausführlichen Berichten. Aber
aus anderen Briefen vom Hofe ersehe er, dass man geneigt sei,
ihm allerlei Schuld aufzubürden. Deswegen wolle er in Gottes
Namen, „die weil ich alwege vor anderen geplagt sein muess tmd
ausgemergelt und dann an disen Sachen zum höchsten gelegen",
morgen nach Spanien aufbrechen. Er hoffe den Kaiser bald zu
sprechen, gutes bei ihm auszurichten und rasch zurückzukehren.
Damit er aber nicht lange am Hofe aufgehalten werde, möge
doch Heinrich an den Kaiser schreiben, und ihm die Dringlich-
keit von Held's Rückkehr ans Herz legen. Ebenso möge er
Herzog Georg und die anderen Mitglieder des Bundes veranlassen,
dasselbe zu thun K
Also Mitte December hatten die Verbündeten vom Kaiser
noch keinerlei Bescheid auf das, was sie Anfang Juni seiner Auf-
forderung gemäss geschlossen hatten. Dass unter diesen um-
ständen vergebens an der Erweiterung des Bundes gearbeitet
wurde, versteht sich von selbst. Seit dem Nürnberger Tage,
schrieb Herzog Georg den 21. Januar 1539 an König Ferdinand,
habe sich nichts zugetragen, das einen Bericht verdient. Er habe
auch niemand zum Eintritt in das Bündniss bestimmen können,
als die Bischöfe von Merseburg und Meissen und die Grafen
' Wolfen b. Archiv.
294 H. Baumgarten.
Hoyer und Philipp von Mansfeld. Der traurige Gang der ganzen
Angelegenheit stamme hauptsächlich daher, dass sich die Rheini-
schen Kurfürsten und Fürsten , besonders die geistlichen ^ die
„doch die fumehmsten ursacher der besorgnis, derhalb solch
bundnus uifgerichtet**, demselben ferngehalten hätten. Es scheine»
als wollten sie freie Hand behalten, sich demjenigen Theile an-
zuschliessen, der zuletzt die Oberhand behalte. Wenn er es so hätt^
machen wollen (^darfor mich doch Goth behutten wirt*) hätte er
auch wohl auf andere Wege denken und sich Friede und Gemach
verschaffen können. Desshalb möge Ferdinand doch darauf be-
dacht sein, wie jene geistlichen Herren noch in das Bündniss
könnten gebracht werden. Der König erwiderte am 2. Februar,
wenn Georg sich über die Rheinischen Kurfürsten beklage, so
wolle er ihm nicht verhalten, ^das wir solcher waigerung gleicher-
weise beschwerung tragen, hetten uns auch derselben nit ver-
sehen'*. Dass er sich nun aber nach Georg's Wunsche bemühen
werde, jene Fürsten noch ins Bündniss zu bringen, davon war
in dem Briefe nichts zu lesen. Vielmehr enthielt derselbe die
überraschende Meldung, der Kaiser habe Lunden mit dem Auf-
trage geschickt über Beilegung der Streitigkeiten in den Religions-
sachen zu handeln. Dafür sei ein Tag in Frankfurt auf den
20. d. M. angesetzt. Brandenburg und Pfalz würden daselbst
die Vermittelung übernehmen^.
Georg hatte schon vorher von diesem Frankfurter Tage e^
fahren ; er fand es im höchsten Grade anstössig, dass der Kaiser
derartige Verhandlungen mit den Gegnern einleite, ohne den Mit-
gliedern des katholischen Bundes davon die geringste Mittheilung
zu machen. Dieselben könnten doch wenigstens beanspruchen,
bei jenen Verhandlungen neben dem Kaiser vertreten zu sein.
Freilich habe man schon früher eine ähnliche Erfahrung gemacht
^ Ueber sie klagt Held gegen König Ferdinand, bei ihnen hshe ,der
geiz 60 gar überhand genomen, das syc nichts guetes thuen kunen und wil
sich jederman auf den andern entschuldigen, so lang bis got der almechtig
sie mit einander straft und plagt. Wenn ain gotsforcht oder erberkait in
den leuthen were und ged echten, was Kay. u. Ew. Kon. Mten bis hero widff
die ungläubigen gethan und noch gern theten, solt ain jeder sein ve^
mugen selbs anbieten, sonderlich die geistlichen". (Held an Ferdinand,
22. März 38. Wiener Archiv.)
* Dresdener Archiv.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 295
Der Augsburger Abschied sei völlig wirkungslos geblieben, weil
sich der Kaiser mit den Lutheranern „in sonderlich vertrege ein-
gelassen **. Wenn das so fortgehe, werde es im Reich immer
schlimmer werden. Liessen der Kaiser und sein Bruder die
Stände der christlichen Vereinigung ohne Trost und Hilfe, was
er doch nicht fürchten wolle, so würden sie genöthigt sein, sich
auf anderen Wegen Friede und Ruhe zu sichern. Sollten die
Lutheraner es erreichen, von der Thätigkeit des Kammergerichts
unbehelligt zu bleiben, so müssten die Katholiken nach derselben
Befreiung streben. Ja dieser allergetreueste Diener des Kaisers
schloss mit der Drohung, unter Umständen würden die Katholiken
die Hilfe gegen den Türken verweigern müssen. An demselben
5. Februar, wo der alte Herr seinem Vertreter auf dem für den
Bund ausgeschriebenen Pilsener Tage diese charakteristische
Weisung gab, schrieb er an Kurfürst Albrecht in demselben
Sinne. Ja hier wollte er sogar für den Gedanken, dem Kaiser
die Türkenhilfe zu versagen, ausserhalb des Bundes Propaganda
machen.
Vergebens suchte Kurfürst Albrecht den Unwillen Georg's zu
massigen. Er habe, schrieb dieser am 3. März, mit Herzog
Heinrich über die Angelegenheit verhandelt ; sie müssten im wesent-
lichen bei der früher von ihm geäusserten Ansicht bleiben. Den
Tag zuvor hatte er seinem Herzen in einem ausführlichen
Schreiben an Lunden Luft gemacht. Wenn Lunden mit den
Lutheranern jetzt verhandle, müsse er ihn doch darauf aufmerk-
sam machen, dass dieselben den Nürnberger Vertrag beharrUch
verletzt, sich gegen die kathohschen Stände alles erlaubt, überall
lediglich nach ihrem Gutdünken gehandelt hätten. Die gegen
diesen Unfug aufgerichtete „christliche einigung" sei wesentlich
durch die Schuld des Kaisers verkümmert worden, der sich so
gehalten habe, dass niemand an seinen ernstlichen Willen habe
glauben können ^.
Held war nicht allein nach Spanien gegangen; Kurfürst
Albrecht veranlasste den Markgrafen Albrecht von Brandenburg
zu einer Reise an den kaiserlichen Hof und die Baierischen
Herzöge sandten zu Held's Unterstützung den bekannten Bonacorsi
Grün (in Baiem schlechtweg Kurss genannt), welcher mit dem
^ Alle jüese Schreiben im Dresdener Archiv,
29(3 ü- Baumgarten.
Kaiser in Italienischer Sprache verhandeln konnte. Die Berichte
dieses Mannes aus Toledo ^ werfen ein eigenthümliches Licht auf
die damaligen Stimmungen der Deutschen Katholiken. Während
er sich anfangs durch die schönen Worte Karl's und GranTcUe's
einwiegen Hess, welche um die Wette betheuerten, der Kaiser
habe keine treueren und lieberen Freunde als die Baierischen
Herzöge, ohne sie wäre der christliche Glaube im Reiche ganz
zu Grunde gegangen, sie könnten sich ganz auf den Kaiser ver-
lassen, wurde er, da sich der Bescheid eine Woche nach der
anderen verzögerte, missmuthig. ^An diesem Hof, klagt er am
18. Februar, geht alles dermassen langsam zu, dass es zu er-
barmen; denn der Granvell und der Kofos regieren den Kaiser
und gedenken allein, wie sie reich werden^. Ehe er den Brief
schliesst, bittet er noch einmal um Audienz beim Kaiser nnd
stellt demselben beweglich vor, dass es sich in dem katholischen
Bunde um die Ehre Gottes, die Exaltation des Kaisers selbst
und die Erhaltung des Glaubens handle; Karl aber erklärt, er
müsse erst vom Papst Bescheid haben ^. So, klagt Kurss, wird
die Deutsche Sache an diesem Hofe behandelt, dass sich nichts
Heilloseres denken lasse. Einige Wochen später schreibt er, eben
sei er bei Granvelle gewesen, der ihm „aber eins gelogen^ und
guten Bescheid auf den nächsten Tag verheissen. Sechzehn Tage
später hat er denselben immer noch nicht. Jetzt, klagt er am
19. März, sei er 56 Tage hier. In dieser ganzen Zeit habe Held
nur ein einziges Mal Gehör beim Kaiser erhalten können. «Also
acht man sich der teutschen handlungen, also geht es auch leider
im teutschen land. Der gute Vizekanzler thet warlich gern da^i
^ Im Baierischen Reichsarchiv.
^ In der Correspondenz des Kaisers mit Rom, soweit sie bei Gajangoi
(V, 2 u. VI. 1) vorliegt, wird der katholische Bund nur einmal aosdzilck-
lich erwähnt. Am 3. Februar 1588 schreibt Karl seinem Botschafter Aguiltf
um die von den Lutheranern drohenden Gefahren abzuwehren .an agreemeot
is about to be entered into witb such among the electors and other pnnc«
of Germany, who are constant to their faith; they are to make a leagM
for their own protection**. Aguilar solle vom Resultat hören. Weiterhis
tindet sich aber keine Spur davon. Auch in den Berichten der Nuntien aas
Deutschland, soweit wir sie durch Laemmer kennen, ist von den Bestrebong^eB
Helds in den ersten Jahren nur flüchtig die Rede. Erst im Januar 1539
hören wir, dass der Legat sich gegen den Bischof von Passau bitter Aber
das Verhalten der geistlichen Fürsten beklagt (Laemmer p. 218.)
Karl Y. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 297
best, er ist aber ein teutscher, darumben muess er auch desto
minder gelten *". Er wünsche nichts mehr, als möglichst bald aus
diesem »Fegfeuer** befreit zu sein, üebrigens gehe es ihm nicht
allein so: „es beklagt sich got und die weit über das haillos
wesen*. König Ferdinand's Bote sei ebenso unzufrieden wie er.
Die vom Kaiser bevorzugten Räthe klagt er der grössten Selbst-
sucht an, vor allen den grimmig gehassten Lunden ^ und Cor-
nelius Scepperus, den damaligen Gesandten am Französischen
Hofe, welchen der Landgraf bestochen haben soll. „Die ge-
waltigen an disem hof, ruft er aus, haben gern geld und furdren
Ton gelds wegen alle Sachen, sie seien mit got oder wider got**.
Den nächsten Tag endlich, den 20. März, vollzog der Kaiser
den Akt, durch den er die „christliche Ainigung** feierlich
ratificirte. In dieser Urkunde erkannte er ausdrücklich an, dass
Held in dieser Angelegenheit nach seinem Auftrage gehandelt
habe; merkwürdiger Weise setzte er diesen Auftrag hier in das
Jahr 1536 zurück'. Ehe dieses jetzt werthlose Zeugniss im
Reich anlangte, hatte der Bund durch den am 17. April erfolgten
Tod Herzog Oeorg's eine seiner Hauptstützen verloren. Auch
das Herzogthum Sachsen trat jetzt in das protestantische Lager
über. Herzog Heinrich von Braunschweig stand im Norden ver-
einzelt. In seiner Gorrespondenz führte er allerdings noch eine
sehr zuversichtliche Sprache. Er hatte sich im Frühling eben-
falls nach Spanien begeben, um die Bemühungen Held's zu unter-
stützen; als er im Juli zurückgekehrt war, schrieb er Herzog
Ludwig, er habe gute Resolutionen mitgebracht. Der Kaiser
werde „mit allem ernst ob unserm christlichen bündnus halten**.
In Wirklichkeit war dieser Bund für den Kaiser todt. Auf dem
Frankfurter Tage erreichten die Protestanten zwar nicht so viel,
wie man lange gemeint hat, aber die kaiserliche Politik bewegte
gich trotz allen Gegenbemühungen zunächst in friedfertigen Bahnen.
Die Zeit der Religionsgespräche begann. Die noch übrigen Glieder
des katholischen Bundes folgten dieser Wendung mit äusserstem
Unbehagen. In einer ausführlichen Instruction der Baierischen
* Je mehr er Lunden nachfrage, schreibt er am 3. März, desto mehr
Bnbenstücke höre er. Von Augsburg, heisst es in dem Briefe vom 19. März,
habe Lunden 2500 Goldgulden, auch von Zapolya eine Summe bekommen:
ateine Schelmereien prechen mit gewalt auf**.
« Karrs Schreiben, Toledo 20. März 1539. Baier. Staatsarchiv.
298 ^' Baumgai-ten.
Herzöge für eine Sendung an Karl vom 9. Juni 1540 wurde die
Schuld der widerwärtigen Entwicklung der Religionsangelegen-
heiten im Reiche ganz auf den Kaiser geworfen. Derselbe werde
sich erinnern, hiess es da, was sie ihm 1530 in Augsburg und
1532 in Regensburg vorgestellt und seitdem in häufigen Schriften
und Sendungen geworben hätten. Wäre der Kaiser „den Sachen
rhit mererm ernst" gefolgt, so würden die Secten zu seinem
grossen Lobe und besonderen Nutzen „zeitlich gestillt sein*.
„Aber die weil Ir Mt. der teutschen sachen gemuet und wesen«
zum theil unerfaren und etlichen, denen villeicht an der Religion
und teutschen nation handlung wenig gelegen, mer glaubens
geben", als den treuen Katholiken, so seien die Dinge in den
gegenwärtigen trostlosen Stand gediehen. Jetzt liege vor Augen,
wozu die kaiserliche Milde gedient habe. Hätte er auf dem
Augsburger Reichstage nach ihrem Rathe gehandelt, so würden
sich die Lutherischen nicht dergestalt vermehrt haben »und
sonderlich wer der schmalkaldisch bundt vi^rbliben**. Aber noch
immer sei es nicht zu spät, wenn man nur auf den verderblich«!
Wahn verzichte, durch Disputationen mit den Abgefallenen etwa«
zu erreichen. Der Kaiser möge persönlich im Reich erscheinen,
die Rheinischen Kurfürsten und die Oberdeutschen Prälaten m
sich laden und sie ernstlich zum Eintritt in den christlichen Bund
mahnen. Dann werde sich derselbe von Tag zu Tag mehren
und die Lutherischen in Zerrüttung bringen ^. Aehnliche Klagen
und Anklagen vernehmen wir zu derselben Zeit aus Herzog Hein-
rieh's und Held's Munde. „Ist mir laidt*", schreibt Held dem
Herzoge, „das man e. f. gn., mein und anderer Weissagung Af
und für im werckh mit Wahrheit befindt. Es bedarf nmunelir
keines beweisens noch uberredens, wil man änderst mit sehenden
Augen nit gar plindt beleiben**. Und einige Monate später Ober
das Wormser Gespräch: «es ist mir von hertzen laid, das e. f.g«
und ich in kay. Mt. Sachen müssen so warhafftige prophetea
sein. Mich verdreusst vil, das ich nit wenden kan. Der allmäciiiV
got wil sein gnad verleihen und etlich untreue leuth erleuchten,
die dem gemainen nutz im weg ligen von ires geytz wegen, der II
doch uncristlich ist** *.
^ Baierisches Reichsarcbiv. Religionsacta.
^ Held an Herzog Heinrich, Bmckh in Flandern 6. Juli und Neobans^
6. Sept. 1540. Wolfenb. Arohiv.
Karl y. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 299
Die Beziehungen des Kaisers zu den katholischen Ständen
Reichs haben bisher auffallend wenig Beachtung gefunden,
[ doch bilden sie ein nicht unwichtiges Moment in dem Ganzen
damaligen Entwicklung. Der Nürnberger Bund hat an sich
mals eine fühlbare Bedeutung gewonnen, aber seine Geschichte
itzt nichtsdestoweniger ein erhebliches Interesse, schon dess-
b, weil uns in ihr die Verhältnisse des katholischen Lagers
voller Anschaulichkeit entgegentreten. Man sollte es doch
m für möglich halten, dass der Gedanke einer Defensivliga,
sie Held in des Kaisers und seines Bruders Auftrage betrieb,
ade bei den zunächst betheiligten katholischen Fürsten, bei
Rheinischen Kurfürsten auf die grösste Gleichgültigkeit ge-
;sen sei. So lange man annahm, dass Held ohne und gegen
Kaisers Willen gehandelt habe, war ja dieses Verhalten be-
iflich; für uns, die wir den wahren Hergang kennen, ist es
hst erstaunlich. Wir sehen die hohe katholische Geistlichkeit
Reichs auch jetzt noch, wo sie sich doch über die Gefähr-
keit ihrer Lage nicht mehr täuschen konnte, von völliger
itbie gelähmt. Auch der Kurfürst von Mainz konnte dem
ide ja nur für seine Sächsischen Stifte beitreten. Im ganzen
che sind es nur die Baierischen Herzöge, Herzog Georg von
hsen und Herzog Heinrich von Braunschweig, die Ernst und
schluss zeigen, ihre täglich bedrohtere Stellung zu vertheidigen,
li sie, wie wir sahen, nicht recht einmüthig, auch sie zum
lil, wie die Baierischen Herzöge, der Aufgabe gegenüber mit
leilten Empfindungen. Diese erstaunliche Lähmung der katho-
ben Kräfte musste natürlich die kaiserliche Politik empfindlich
imen. Aber war diese Lähmung nicht auch des Kaisers Werk?
kann keinem Zweifel unterliegen, dass er den katholischen
id gewollt, dass Held in seinem Auftrage gehandelt hat. Aber
iten Glauben, dürfen wir annehmen, hat er an das Gelingen
Unternehmens nie gehabt und dasselbe nie energisch ge-
lert. Er liess es mehr geschehen, als dass er es ernstlich
h. Und als dann Held's Bemühungen mit einem kläglichen
;serfolg endigten, da liess er die Sache kaltsinnig fallen. Die
zigen eifrig katholischen Fürsten des Reichs durften sagen,
habe sie preisgegeben. Ja sie erhoben sogar die Anklage,
ae diplomatisirende Politik trage die eigentliche Schuld an der
rrüttung der Römischen Kirche im Reiche. Der alte Herzog
Deutiche Zeitscfar. f Geschichtsw. 1891. VI. 2. 20
300 H. Baunigarten. Karl V. u. der kathol. Bund v. Jahre 1538.
Georg verlebte seine letzten Tage in bitterem Schmerz: er sah
sich von dem Kaiser, für den er ein langes Leben gearbeitet
hatte, verlassen, auf die Wege der gehassten Gegner godrüngt.
Die Baierischen Herzöge nahmen ihre Beziehungen zu dem Land-
grafen um so eifriger auf, und Herzog Heinrich war ein ver-
lorener Mann. Wer konnte jetzt noch dem Schmalkaldischen
Bunde die Bahn sperren? Aber wenn des Kaisers Politik die
katholischen Reihen vollends sprengte, so wusste sie auf der
anderen Seite die Gegner zu verwirren. Da er wie in Rom so
auch im Reiche seine Sache gern durch Männer von auseinander-
gehender Richtung vertreten liess, damit er sich je nach Be-
dürfniss bald rechts, bald links wenden könne, so erlagen die
Protestanten der Täuschung, er sei ihnen gar nicht so unfreund-
lich. Dass Held ohne und gegen den Auftrag des Kaisers gehandelt
habe, war ihnen gar leicht einzureden. Wie freundlich begegnete
ihnen Lunden, und wie vertraulich wusste sich Naves zum Land-
grafen zu stellen! War das Schicksal des Nürnberger Bunde*
auf der einen Seite ein schwerer Schlag für die Autorität des
Kaisers, so erleichterte es ihm auf der andern die Vorbereitung
des grössten Triumphes seines Lebens. Wichtiger als die Zu-
sammenfassung der lahmen katholischen Stände war für den
Kaiser die Lähmung des mächtigen Schmalkaldischen Bundes,
und diese zu erreichen bot das Scheitern der Defensivliga ein
vortreffliches Mittel.
■tw
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld.
Von
Julius Dieflrenbacher.
Die Beurtheilung Lambert's von Hersfeld wurde in den
leisten über ihn geführten Untersuchungen von der Frage nach
jiner Parteistellung abhängig gemacht. Nur selten berührte
Lan die viel wichtigere Frage nach dem Umfange und der Zu-
erlässigkeit seiner thatsächlichen Kunde. Und doch hätte man
ch, um die Glaubwürdigkeit seiner Nachrichten zu prüfen, vor
len Dingen die Thatsache recht klar machen müssen, ob unser
itor auch wirklich im Stande war, alles das zu wissen, was
uns berichtet, und wieweit sich überhaupt die wahre Kenntniss
• von ihm überlieferten Vorgänge erstreckte ^ ; denn erst nach
mtwortung dieser Frage durfte untersucht werden, ob sein
rk als ein ungetrübter Niederschlag einer mehr oder minder
^rlässigen Berichterstattung anzusehen ist, oder ob wir darin
kunstvolle, aus politischen Motiven gegen besseres Wissen
isste Tendenzschrift zu erblicken haben.
Folgende Untersuchung will jener Aufgabe eingehender und
ler nachgehen, als dies bis jetzt gethan wurde; ich stütze
dabei auf die Resultate meiner Dissertation: Lambert von
^Id als HistoriographS von der diese Abhandlung in gewissem
eine Fortsetzung bildet. In den einleitenden Worten meiner
tionsschrift (S. 9) habe ich den Weg vorgezeichnet, den
)arauf hat besonders H. Br esslau (JBG 1 p. 144) aufmerksam ge-
eidelberger Dissertation. Würzburg 1890.
302 ^' Dieffenbacher.
eine Untersuchung über die aufgeworfene Frage zu nehmen habe.
Derselbe besteht nicht nur in einer Controle seiner Nachrichten
durch Benutzung anderer Quellen, sondern, was wichtiger ist,
vor allem darin, dass man aus Momenten seiner schriftstelleri-
schen Individualität ein Kriterium gewinnt, und zwar in dem
Sinne, dass man sich bei allen Berichten vergegenwärtigt, was
als ein Ausfluss seiner Eigenart, als eine Folge seiner Arbeits-
und Schreibweise zu betrachten ist, um nach Abzug dessen aaf
den wahren Kern des Gewussten und üeberlieferten zu stossen^.
Meine erste Abhandlung betrachtete zwei Seiten seiner schrift-
stellerischen Eigenart, nämlich seine Arbeitsweise ^ d. h. seine
^ Dass ich mich hierbei auf dem rechten Pfade befand, beweist mir
vornehmlich die günstige Besprechung meiner Dissertation durch Herrn
Prof. Dr. G. Meyer von Knonau (DLZ 1891 Nr. 13 p. 460), der als Ve^
fasser der Jahrbücher des DeutÄchen Reichs unter Heinrich IV. und V. als
der berufenste Kritiker anzusehen ist, ferner die Tliatsacbe, dass meine
Untersuchung über die , Arbeitsweise Lanibert^s, erläutert an dessen Viia
LuUi'j die im ersten Kapitel meiner Dissertation abgedruckt ist, von »ler
philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin den
Preis der Droysen-Stiftung zuerkannt erhielt.
' Aus dem bei Verarbeitung des Quellenmat^rials zur Vita Lulli be-
obachteten Verfahren Hessen sich folgende Hauptmomente aufstellen:
I. Lambert benutzt seine Quellen nicht nur in Bezug auf Nachrichten
über seinen Heiligen, sondern schreibt dieselben, wenn auch in freier Weise,
dahin aus, dass er geeignet« Charakterzüge, Episoden und sonstige Einzel-
heiten, die von anderen Heiligen ausgesagt werden, einfach auf den seinigen
überträgt.
II. Die Vorgänge, die 3 Jahrhunderte zurückliegen, werden durchweg
im Gewände und in der Anschauung seiner eigenen Zeit erzählt, wobei er
Einzelheiten unter Benutzung zeitgenössischer Vorstellungen hinzufägt
III. Für eine Nachricht folgt er nicht der glaubwürdigsten Quelle,
sondern vereinigt verschiedene, ja sich widersprechende Berichte.
IV. Das Wesentlichste ist sein Streben nach pragmatisirender Dtf-
Stellung, daraus erklärt sich, was für die BeurtheiluDg der Annalen Ton
Bedeutung ist:
V. die Behandlung der historischen Abschnitte seiner Biographie. Von
der Ueberzeugung getragen, dass ihm die sich widersprechenden QaeUee
nicht die lautere Wahrheit berichten, hält er sich für befugt, den uwäch-
liehen, ihm überlieferten Zusammenhang der Ereignisse zu ändern, ohne
hierbei aber irgend ein wichtiges Vorkomnmiss zu unterdrücken.
VI. Von Interesse ist die auffallende Erscheinung, dass er sich bei
der Darstellung zweier gleichen Vorgänge in leicht erkennbarer Wdie
wiederholt (Diss. p. 45). Die Erklärung haben wir ausser in dem UmttaDde,
J
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 303
historische Methode, wie sie sich aus der Bearbeitung der Biographie
des Mainzer Erzbischofs Lull erkennen Hess, und seine Darstellung
in Bezug auf Styl und Sprache ^ Im Folgenden beabsichtige ich
auf den Umfang und die Art seiner Combinationen einzugehen, um
dann die Frage aufzuwerfen, wie gross die Befähigung Lambert's
war, die ihm zugetragenen Begebenheiten ihrem innersten Kern
nach zu beurtheilen, sie ihrer wahren Bedeutung nach zu ver-
stehen. Hierbei werden wir besonders die Einwirkung seiner
Umgebung auf seine politische Auffassung zu berücksichtigen
haben. Das Verhältniss unseres Autors zu dem Carmen de hello
Saxonico muss femer erörtert werden, da wir in der Thatsache,
dass das Gedicht als eine Quelle der Annalen erscheint, ein
wichtiges Hilfsmittel der Kritik erhalten. Der Schluss der Ab-
handlung soll eine Nutzanwendung der gewonnenen Resultate an
einigen wichtigen Nachrichten geben.
dass er an beide Berichte mit denselben Voraussetzungen herantritt, in dem
weiter unten anzuführenden typischen Elemente zu sehen.
' Eine eingehende Untersuchung ergab, da«s er
I. eine gewisse Gewandtheit in der Verwendung der ihm zu Gebote
stehenden sprachlichen Mittel besitzt, dass
IL dieselben aber nicht reichlich sind, was sich in doppelter Weise
bemerklich macht, nämlich einmal
III. in der häufigen Wiederholung derselben Redewendungen und Ge-
dankenverbindungen, und dann
IV. in dem typischen Elemente, d. h. in der schematischen Ausge-
staltung einer grossen Anzahl von Vorgängen, wie Verschwörungen, Ver-
sanmnlungen, von Ansichten über Füi*sten und deren Beziehungen zu ihrer
Umgebung u. s. w.
V. Von phantasievollem Schwünge seiner Erzählung kann nicht die
Rede sein, man ist im Gegentheil berechtigt, seine Darstellung monoton,
wort- und gedankenarm zu nennen. Reinh. Kubo (Beiträge zur Kritik
Lambert's von Hersfeld. Hallenser Diss. 1890) weist auf Aehnliches hin,
doch hat er es nicht verstanden, diese Erscheinung zu einem wirksamen
Kriterium zu gestalten. Für seine Bemerkung (p. 55): „Wir müssen dem-
nach annehmen, dass unser Autor auch über derartige Ereignisse
(bei denen eben eine , formelhafte Darstellung" vorhanden ist) nur ganz
oberflächlich unterrichtet war*, hat er keine Beweise zu erbringen gewusst.
Meine von Kubo unabhängige Untersuchung führt in vielen Fällen den
Beweis, dass sich nahezu bei allen Nachrichten, die eine Beeinflussung
durch das typische Element erkennen Hessen, auch eine völlig mangelhafte
Kenntniss ergab. Man vergleiche Diss. p. 62. 67. Für unsere Betrachtung
ist dies von hervorragender Bedeutung. — Kubo beruft eich aufBresslau,
was dieser aber N. Archiv XVI p. 210 als unberechtigt abweist.
304 •^- Dieffenbacher.
I.
Lamberts Gombinationen.
Es versteht sich von selbst, dass durch eine Kritik der Com-
binationen Lamberts diesem für die Gestaltung eines Qeschiclits-
werkes so wesentlichen Hilfsmittel die Berechtigung nicht abge-
sprochen werden soll. Die ünzuverlässigkeit der Berichterstattung,
über welche unser Autor charakteristisch mit den Wort-en klagt:
relata ab aliis ab aliis refelluntur \ bedingt sowohl in seiner Zeit
die Anwendung desselben, als sie auch uns nothwendig ist, weno
wir gestützt auf die spärlichen, sich widersprechenden Berichte
unserer Quellen Geschichte schreiben wollen. Eine kritische Be-
leuchtung seines Verfahrens ist aber, abgesehen davon, dass wir
unserer Hauptfrage nach dem Masse seiner Kenntniss näher
treten, schon desshalb geboten, weil Lambert nicht bestrebt war,
seine Combinationen, wie wir es zu thun für Pflicht halten, als
solche vorzutragen, sondern weil er Vermuthungen und Schlüsse
aus Ereignissen wie diese selbst erzählte, so dass nur in den
seltensten Fällen die Vermischung von Gewusstem und Erschlos-
senem, von Wahrheit und Erfindung aus seiner Darstellung selbst
erkannt werden kann.
Zuerst befassen wir uns — und zwar lediglich aus methodi-
schen Rücksichten — mit solchen Fällen, bei welchen die An-
wendung von Combination offen zu Tage liegt, ganz gleich-
gültig, ob wir damit die bestehenden Ansichten über die Glaub-
würdigkeit der betrefl*enden Nachrichten wenig oder gar nicht
ändern. Wir betrachten hierbei besonders diejenigen Berichte,
bei welchen wir unsere bisherigen Resultate als Grundlage ve^
wenden können.
Ein einleuchtendes Beispiel bot uns der Anfang der Mt*
Lulli; man vergleiche Diss. S. 15.
Wir wenden uns dem Berichte zu über den
Ehescheidungsversuch Heinrich's' (pag. 72).
Die Ehescheidungsangelegenheit tritt bei Lambert nicht als
ein für sich allein stehendes Ereigniss auf, sondern erscheint mit
> Mon. Genn. SS. V p. 137.
* Für die Abschnitte der Annalen , die in dem 1. Bande der h^^
bücher berücksichtigt sind, ist keine Literatur angegeben, da dieselbe dort
jeweils vollständig angeführt ist.
J
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 305
anderen Vorgängen verknüpft. An die von unserem Autor be-
richtete geheime Abmachung Heinrich's mit dem Erzbischof Sieg-
fried von Mainz, der zufolge sich beide wechselseitig zu unter-
stützen versprachen, der eine in Betreff der Scheidung, der andere
hinsichtlich der Thüringischen Zehntstreitigkeiten; an die schein-
bar folgerichtig durchgeführten Beziehungen beider während des
Aufstandes des Markgrafen Dedi glaubt zur Zeit wohl kein Forscher,
wie denn auch Meyer von Knonau (S. 015 ff.) ganz davon ab-
sieht. Eine befriedigende Erklärung des auffälligen Berichtes
Lambert's ist, abgesehen von dem Hinweis, dass sich seine „Dar-
stellung durch ein Gewirr von Widersprüchen" von selbst auf-
löse (M. V. K. S. Ö63, gestützt auf Ausfeld), noch nicht ver-
sucht worden ^. Eine solche soll durch ein Eindringen in den
Gang seiner Combinationen ermöglicht werden.
Wir fragen : Was veranlasst unsern Autor, jene Abmachung
zu fingiren? Oder besser gesagt: Was lässt ihm eine solche
noth wendig erscheinen? — - Lediglich das unerwartete Ein-
greifen des päpstlichen Legaten Petrus Damiani in die Schei-
dungsangelegenheit. Unserem Autor, der natürlich nichts von
dem Briefe Siegfried's an den Papst Alexander II. weiss, in
welchem der Erzbischof um die Sendung eines Legaten bittet,
musste die Ankunft desselben, ähnlich wie dem Altaicher Anna-
listen, als ein eigenmächtiges Eingreifen des Papstes erscheinen ^.
Selbstverständlich suchten beide, Lambert wie der Altaicher, nach
einem Grunde, den sie in einem vom Papste gemissbilligten
Einverständnisse Siegfried's mit dem Könige sahen. Während
sich nun der Altaicher seiner schlichten Art gemäss keine weiteren
Gedanken über die vermutheten Beziehungen jener zu einander
macht*, gibt sich Lambert nicht so leicht zufrieden und sucht
tiefer einzudringen. Die Unterstützung Siegfried's bedingt, so
spinnt er weiter, von Seiten des Königs eine Gegenleistung.
* Kubo (p. 31) macht sich die Sache äusserst leicht, wenn er be-
merkt: , Seine Gehässigkeit gegen den König und den Erzbischof gibt ihm
die Zwischengedanken ein.''
' Dieses hebt auch Meyer von Knonau (p. 625 Anm. 1) hervor.
' Er erz&hlt, der Gesandte des apostolischen Herrn habe dem Erz-
bischof mit schrecklichen Drohungen angekündigt, dass, wenn er der Ur-
heber dieser unrechtmässigen Scheidung würde, er bei Lebzeiten des Papstes
niemals mehr des priesterlichen Amtes theilhaftig würde.
306 J- Dieffenbacher.
Und diese besteht seiner Vermuthung nach in einem Versprechen
in Bezug auf den Thüringischen Zehntstreit. Dieses darf uns
nicht befremden, schon Äusfeld (S. 51) bemerkt treffend: ,Lam-
bert's Kopf ist so sehr von der Zehntangelegenheit eingenommeD,
dass sie ihm fast unwillkürlich auf das Pergament kommt, wo
sich ihm, wenn auch die schlechteste Gelegenheit bietet*. Wie
sehr Lambert die Zehntfrage überschätzt, geht aus Terschiedenen
Aeusserungen selbst hervor, denn dieser Zehntangelegenheit schreibt
er die Ursache aller Leiden und Verwirrungen zu, die das Reich
getroffen haben.
Pag. 46. decimas se de suis in Thuringia possessionibus
daturum et ceteros Thuringos ut idem facerent coacturum. Quae
res multorum malorum seminariinn fuit .
Pag. 71. decimas ex suis in Thuringia possessionibus
dare consensisset, et per hoc calamitatem maximam genti
suae invexisse videretur.
Pag. 165. — de integro Thuringos omnes de iniusta decimarmu
retentatione reos addicere molitur, nee recogitat, hanc causam
originem seminariumque extitisse omnium calamitatu».
quibus per plures iam annos res publica incommodissime
vexabaiur ^.
Bei dieser Verknüpfung der Zehntangelegenheit mit der
Scheidungsfrage mag neben den oben erwähnten Erwägungen
noch besonders der Umstand von Einfluss gewesen sein, dass es
ihm damit gelang, den in die schwebende Scheidungsfrage hinein-
fallenden Aufstand des Markgrafen Dedi organisch in das Ganze
einzuflechten. Dass er damit in eine gänzlich unhaltbare Auf-
fassung und Darstellung dieses Ereignisses gerieth, ist im £i-
curs III (Die Thüringer Zehntstreitigkeit bis 1069) von Mejer
von Knonau (S. 656) überzeugend klargelegt worden.
Indem sich nun Lambert der Meinung hingibt, er habe die
richtige Auffassung des zu schildernden Vorfalles erlangt, scheut
er sich nicht, seine Combinationen als wirkliche Thatsacheu
in die Darstellung aufzunehmen und von diesem Standpunkte aus
alles zu gestalten. Sein Verfahren lässt sich bis in die kleinsten
Einzelheiten verfolgen, wie sich denn auch alle Abweichungen
zwischen ihm und dem Altaicher daraus leicht erklären. Larabert,
^ Man beachte die Wiederholung derselben Ausdrücke.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 307
der dem Orte der Synode viel näher ist, als jener, konnte noch
manches erfahren, so z. B. dass sich der päpstliche Legat in
einer grossen zündenden Rede gegen den König gewandt und
damit des Königs Absichten zum Scheitern gebracht habe. Hier-
von weiss der Altaicher nichts; er erzählt, wie wir schon oben
bemerkten, nur eine Auseinandersetzung des Damiani mit dem
Erzbischof ^.
Den aus dem plötzlichen Eintreffen des Legaten erschlossenen
Gegensatz zwischen Rom und Siegfried lässt Larabert seinerseits
auch nicht unerwähnt; so berichtet er: „Damiani sollte den
Erzbischof mit dem apostolischen Strafurtheil bedrohen, weil er
versprochen habe, eine so frevelhafte Trennung ins Werk zu
setzen**. Dieses bringt er dann mit dem Zaudern des Königs,
der nach dem für ihn ebenso unerwarteten Erscheinen des päpst-
lichen Legaten nicht zur Synode kommen will, geschickt in Zu-
sammenhang *. Die Frage, wie man eigentlich in Rom Kenntniss
von der geheimen Abmachung erhalten habe, legt sich unser
Autor gar nicht vor, wie er ja auch die Thüringer alles genau
wissen lässt *.
Dass wir uns der ganzen Erzählung gegenüber auf einem
Boden vagester Combination oder vollständig mangelhafter Kunde
befinden, lässt seine Darstellung leicht erkennen, die überall das
in meiner Dissertation als beweisend klargelegte typische Element
zum Ausdruck bringt. Ich erinnere nur an die Furcht der
Fürsten, dem Könige zu widersprechen, eine bekannte Vorstel-
lung* Lamberts, die hier seine Unkenntniss direct beweist, da
im Briefe ein Widerspruch der Fürsten ausdrücklich hervor-
gehoben wird. Die Synode selbst muss natürlich äusserst zahl-
reich besucht sein ^ Die Rede des Petrus Damiani weist die
üblichen Erfordernisse einer solchen auf; selbstverständlich muas
sich der Legat auf irgendwelche „leges** beziehen und, wie auch
sonst, stehen sich zwei Arten gegenüber®: leges humanae und
* Natürlich hat dieselbe in der Art, wie sie der Altaicher berichtet,
niclit stattgefunden, da dem Briefe nach ja dem Legaten von Siegfried jede
Entscheidung zugesprochen worden war.
' Gerade in dem Schwanken des Königs müssen wir einen starken
Beweis gegen eine Verabredung sehen.
' Vgl. Meyer von Knonau I p. 662.
* Diss. p. 102. * ib. p. 60. * ib. p. 75.
308 •'• Dieffenbaclier.
canonum sanctiones. Der Aufbau der Rede zeigt unser Schema I \
auch hier findet sich eine hypothetische Konstruktion. In ihrem
Eingange fallt eine Wiederholung auf; Lambert nimmt einen
weiter oben als eigenes Urtheil ausgesprochenen Gedanken:
^foeda res et ab regia maiestate nimium abhorrens est
Omnibus " als einen Bestandtheil der Rede des Damiani wieder
auf: „pessiniam rem nedum ab rege multum abhorrentem
esse**. Dass die Fürsten den König nach Schluss der Rede bitten:
^ne regii nominis maiestate tam turpis facti colluvione macu-
laret** ist eine häufig wiederkehrende Bemerkung Lambert's*: dess-
gleichen: „hac ratione fractus magis quam inflexus* (sc. rei)^
Auch bei der
Unterredung Heinrich*8 mit dem Könioe von Dänemark (pag. HO)
zeigt sich die Vermischung von Combination und Gewusstem.
Zum Jahre 1073 berichtet Lambert: Der König habe sich
mit der Absicht getragen, alle Sachsen und Thüringer in Knecht-
schaft zu bringen und ihre Güter dem „fisco publico* zuzuschlagen.
Um diesen Plan besser ausführen zu können, sei er mit dem
Dänenkönig zusammengekommen und habe eine geheime Unter-
redung mit ihm gehabt. Hierbei habe er ihm einen grossen
Theil Sachsens, welcher dem Markgrafen üoto gehörte, ver-
sprochen, damit jeuer ihm bei Ausführung seines Planes zu Hilfe
käme und, während er selbst die Sachsen von der einen Seite
mit Krieg überziehe, dieselben von der anderen Seite angreife*.
Ueber diese Unterredung haben wir noch zwei Quellen:
Adam von Bremen III c. 59 und Bruno c. 20. Beide berichten
unabhängig von einander, dass an der Zusammenkunft auch der
Erzbischof Adalbert von Bremen theilgenommen habe; ober
Ort und Zeit weichen sie etwas von einander ab, Adam nennt
Lüneburg, Bruno Bardowick, die aber nahe bei einander liegen
und leicht eine Verwechslung hervorrufen konnten. Adam gibt
' Diss. p. 75. » ib. p. 104. * ib. p. 103.
* Die aufgebauschte Schlunsbemerkung Lambert^s: „Td ipsam alüs, qai
Saxoniae contigui erant, regibus (?) et gentibus iniungit*, die nur noch von
Bruno (c. 36) überboten wird , lässt die Haltlosigkeit seines Berichte« iio
grellsten Lichte erkennen. Wenn nämlich Heinrich IV. wirklich allen be-
nachbarten Königen und Volksstämmen einen ähnlich grossen Theil von
Saclisen , wie dem Dänenkönige , versprochen hätte , was wäre dann noch
von Sachsen und Thüringen zur Unterjochung übrig geblieben?
i
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 309
keine Zeit an, er sagt allgemein „in anno consulatus sui^; Bruno
scheint das Jahr 1071 zu meinen. Da aber nach beiden Autoren
die Theilnahme Adalbert's sicher ist, wird die Zusammenkunft
vor März 1072 zu setzen sein, also weit vor den von Lambert
angenommenen Zeitpunkt; denn am 26. März 1072 starb Adal-
bert zu Goslar.
Lambert's Bericht scheitert für's erste an der Thatsache,
dass er die Theilnahme Adalbert's nicht enthält. Dies beruht
lediglich auf einer mangelhaften Kenntniss. Was hätte unseren
Autor denn bewegen sollen, jenen ihm keineswegs sympathischen
Erzbischof zu verschweigen, von dem er doch sonst so viel Nach-
theiliges zu erzählen wusste? Ferner kennt Lambert weder den
Ort noch den wahren Grund der Unterredung ^ Was er wusste,
ist äusserst gering und besteht eigentlich nur in dem nackten
Factum der Zusammenkunft. Dass Lambert seine geringe Kennt-
niss durch Combinationen zu erweitern sucht, hierbei aber durch-
aus leichthin verfuhr, ist einer der Grundfehler seiner Historio-
graphie, der sich durch die ganzen Annalen fühlbar macht. So
begnügt er sich auch hier nicht mit der Thatsache, sondern
sucht sie als wirksames Element in seine Darstellung aufzu-
nehmen, ohne den Leser seine Zuthat merken zu lassen. Ein
äusserliches Motiv bietet sich ihm als Bindeglied dar — der
Einfall Estridsons in Sachsen, der die Besitzungen des Mark-
grafen üoto traf. Der Umstand, dass Uoto als einer der Ver-
schworenen des Sachsenaufstandes erscheint, bestimmt ihn, dessen
Ländereien als Gegenleistung oder Kampfpreis, den Heinrich dem
Dänenkönige schulde, schlechthin anzuführen. Im Hintergrund
des Ganzen schwebt die von Lambert öfters angenommene Ab-
sicht Heinrich's, das ganze Sachsenvolk sammt den Thüringern
zu knechten und, wie er sich gelegentlich ausdrückt, auszurotten
(,deletis usque ad intemitionemSaxonibus**). Die Fälle, bei welchen
Lambert dem Könige diese Absicht zuschreibt, sind zum Theil in
der Diss. S. 82 angeführt. — Von diesem Standpunkt aus schiebt
unser Autor die Unterredung kurz vor Ausbruch des Sachsen-
aufstandes in seinen Text ein.
Wie sich hier dem Lahalte und dem Gange der Corabination
* Heinrich IV. hoffte in seinen gegen die Billunger gefassten Plänen
von ihrem Feinde, dem Dänenkönige, unterstützt zu werden.
310 ^' Dieffenbacher.
nach mit der Unterredung Heinrich's mit Siegfried von Mainz
Berührungen zeigen — Versprechen und daraus gefolgerte
Gegenleistung unter Hereinziehung eines den Autor bewegenden
Motivs — , so auch hinsichtlich der Darstellung selbst.
Lambert pag. 72. Lambert pag. 111.
Ibi primum cum Mogontino rem Itaque s e c r e t o cum rege
secreto agit, eiusque opem ad Danorum colloquium facit - • •
perf icien du m, quod mente ut in conficiendis rebus,
machinetur obnixe implorat. quas animo agitabat, auii-
lio sibi foret.
Auch hier wird er sich des auffallenden Widerspruchs, die
als geheim angeführte Abmachung ganz genau zu berichten, nicht
bewusst.
Delbrück's ^ Anschuldigungen sind zurückzuweisen. Delbrück
führt (S. 34), ebenfalls auf Adam und Bruno gestützt, den Beweis,
dass der ganzen Darstellung Lamberts hier keine Glaubwürdig-
keit beizumessen sei, zieht aber folgende Schlussfolgerung: -dass
Lambert uns diese Nachricht von dem Dänischen BUndniss über-
haupt bringt, wäre bei der Verbreitung des Gerüchtes sehr ver-
zeihlich, wenn er es nicht, um es für sein Pragma brauchbar
zu machen, um zwei Jahre verschoben hätte.** Er nimmt also
an, dass unser Autor den Zeitpunkt gewusst, also wider besseres
Wissen denselben geändert habe. Ein Beweis für diese Kenntnis?
ist aber nicht erbracht, überhaupt nicht zu führen, vielmehr be-
weisen unsere Ausführungen, dass ihn gerade seine mangelhafte
Kunde zu der falschen Verknüpfung der Thatsachen geführt hat.
Aehnlich verhält es sich auch mit der
Wahl Gregor'8 VII. (pag. 109).
Auch hier spricht Delbrück (S. 4) von einer Fälschung, ,die
nicht etwa in einem einfachen Zusatz, sondern in einer langen
Erzählung bestehe'*^. Wie ich aber darzulegen hoffe, haben wir
^ Delbrück, Ueber die Glaubwürdigkeit Lamberts von HersfeW-
Boun. Diss. 1873.
^ Uebrigens widerspricht sich Delbrück selbst, denn am Schlote
seiner Erörterung bemerkt er: „nur kann man nicht mit Gewissbeit be-
haupten, dass Lambert selber der Erfinder war*. Hiermit wird der Vor-
wurf der Fälschung gänzlich zurückgenommen.
Zar Historiographie Lambert^s von Hersfeld. 311
es hier nicht mit einer Fälschung, sondern mit einer auf mangel-
hafter Kunde aufgebauten Combination zu thun.
Lambert berichtet nämlich, Heinrich habe auf Vorstellungen
der Deutschen Bischöfe einen Gesandten, den Grafen Eberhard,
nach Rom geschickt, der die Wahlvorgänge untersuchen sollte.
Diesem habe Gregor erklärt, dass er mit der Weihe gewartet
habe, um die Zustimmung des Deutschen Königs zu erhalten.
Nachdem dieses nach Deutschland gemeldet war, ertheilt Heinrich
sogleich seine Einwilligung, und die Weihe erfolgt. Nach Bonizo
hätte Gregor selbst die Bestätigung des Königs nachgesucht,
worauf Heinrich den Kanzler Gregor von Vercelli nach Rom ent-
sandt habe. Von diesen beiden in gewissen Punkten harmoniren-
den Berichten weichen alle übrigen schroff ab, die von einer
Bestätigung nichts wissen. Die Kritik des Wahlvorganges von
Seiten Ranke's ^, Giesebrecht's * und J. v. Pflugk-Harttung's ^ hat
nun gezeigt, dass Lambert sowohl, als auch Bonizo völlig mangel-
haft unterrichtet waren.
Lamberts Erzählung beruht auf seiner Ueberzeugung resp.
Vorstellung, zur Rechtmässigkeit einer Papstwahl gehöre die Zu-
stimmung des Deutschen Königs und der Deutschen Fürsten. Wie
gewaltig solche Vorstellungen unsern Autor beherrschen, wurde
in der Diss. des öfteren bewiesen. Wie in den dort besprochenen
Fällen trägt er auch hier kein Bedenken, auf dieselbe seine Er-
zählung aufzubauen. Die Geschichte der Besetzung des aposto-
lischen Stuhles zur Zeit Heinrich's III. Hess diese Vorstellung
in Lambert aufkommen. Wo Lambert auf eine Papstwahl zu
sprechen kommt, versäumt er nicht, in irgend einer Form von
der Bestätigung des Königs zu reden, z. B. pag. 40: „inconsulto
rege et principibus" ; so versteht er pag. 41 unter der „legittima
electio* die Designation durch den König; er schreibt: „rex habita
cum primoribus deliberatione, Gerhardum pontificem designat** ;
ähnlich pag. 48: „per electionem regis et quorundam principum" .
Ungenaue Berichte über die Sendung eines Grafen Eber-
^ Ranke, Zur Kritik Fränkisch-Deutscher Reichsannalistik. Sämmtl.
Werke Bd. 51—52 p. 136.
* Gieseb recht, Deutsche Kaiserzeit III p. 1129. Anm. zu S. 241
bis 244.
* J. y. Pflugk-Harttung, Beiträge zur Kritik von Bonizo. Lambert
Und Berthold. Die Wahl Gregorys VU. (NA XIII p. 327).
312 -'• Dieffenbacher.
hard nach Italien, der, wie Giesebrecht vermuthet, zur Beschwich-
tigung der Lombardischen Bischöfe geschickt worden sein mochte,
ferner über die Vorstellungen des Deutschen Klerus beim Könige
mochten noch eingewirkt haben.
Von besonderem Reiz für unsere Betrachtung ist der Be-
richt über
Die Absetzung Berthold's von Kärnthen.
Obwohl Delbrück zugibt (S. 37), dass die einzige Erklärung
zu Lambert's Bericht in dessen »falschlichem** Unterrichtetsein
zu sehen ist, wird mit den Worten: ^da der König mit Herzog
Berthold wenige Tage darauf nach Hersfeld kam, so war Lam-
bert, wenn er wollte, sehr wohl im Stande, sich bessere Nach-
richten zu verschaffen", unsrem Autor der Vorwurf gemacht, als
habe er sich absichtlich nicht besser unterrichten wollen. Bereit«
in der Diss. S. 07 wurde bei Besprechung der Harzburgflucht
der Nachweis geführt, dass der Aufenthalt des Königs in Hers-
feld durchaus nicht von vornherein eine genaue Kenntniss der
vorausliegenden Ereignisse bedinge. Wie viel mehr muss dies
hinsichtlich der Absetzung Berthold's Geltung haben, die der
Harzburgflucht vorausgeht ^. Leider legt auch Heyck in seiner
„Geschichte der Herzoge von Zähringen** ^ der Anwesenheit Ber-
thol d's in Hersfeld allzu grosses Gewicht bei; seine Schilderung
des Ereignisses geht von der Voraussetzung aus, als habe Lam-
bert aus dem Munde der Bischöfe von Zeitz und Osnabrück
(Anm. 128) oder von anderen Theilhabem (S. 48) eine sichere
Kunde erhalten. Gegen Heyck's Darstellung ist aber ausserdem
noch ein anderes, ein methodisches Moment geltend zu machen.
Darf man einen in sich zusammenhängenden Bericht theilen, und
zwar so, dass man die eine Hälfte als unglaubwürdig verwirft,
die andere aber, weil zum Theil mit unserer besseren Kenntniss
übereinstimmend, als beglaubigt beibehält? Heyck verwirft mit
Recht die Absetzung Berthold's und stützt sich hierbei aber auf
die zweite Hälfte des Berichtes. Auch bei ihm erscheint die Be-
^ Meiner Ansicht stimmt Meyer von Knonau (DLZ 1891 Nr- I^
p. 462) mit den Worten bei: , Einige speciellere Ausführungen, so über die
L'nwahrscheinlichkeit der Mon. Germ. SS. V S. 198 erzählten dreitägig»
Flucht Heinrich's IV. von der Harzburg - - - sind ganz überzeugend*.
» Freiburg i. Br. 1891. S. 41 ff.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 313
hauptung Lamberts von der Absetzung Berthold's völlig aus der
Luft gegriffen, während sie sich aus Lamberts Methode immer-
hin erklären lässt.
Nach allen Untersuchungen, die über diesen Vorgang an-
gestellt wurden, steht fest, dass Markward sich auf eigene Faust
ohne Wissen des Königs in den Besitz von Kärnthen setzen
wollte, das einst seinem Vater Adalbero entrissen worden war, und
das der Herzog Berthold persönlich niemals besucht hatte. Lam-
bert sieht hier zwei Fürsten um ein Herzogthum streiten, auf
der einen Seite Berthold, der mit Rudolf von Rheinfelden eng
befreundet erscheint, auf der andern einen Verwandten desselben.
Markward von Eppenstein, von dem er sonst nichts zu berichten
weiss, der sich auch in keiner Weise antiköniglich gezeigt hatte.
Aus anderen Ereignissen; wie Heinrich's Vorgehen gegen den
Herzog Magnus von Sachsen und gegen den Baiernherzog Otto
von Nordheim, zieht Lambert den unglücklichen Schluss, dass es
sich auch hier um die Entziehung eines Herzogthums handeln
müsse. In seiner Ansicht glaubt er sich dann noch besonders
dadurch bestätigt, dass er nichts von einem Fürstengericht, das
doch nothwendig gewesen wäre, erfahren hatte, also seine häufig
wiederkehrende Vorstellung von „sine legitima discussione** (Diss.
S. 94), die bei der Handlungsweise des Königs seiner Meinung
nach immer zu Tage tritt, eine auffallende Bestätigung fand.
Solche Gedanken müssen ihn bestimmt haben, als er seine Com-
bination mit den Worten (pag. 104) „Bertholdo ducatum sine
legitima discussione absenti abstulit etMarcwardo cuidampro-
pinquo suo tradidit** niederschrieb.
Als er nun zur Schilderung jener Qoslarer Vorgänge schreitet,
bei welchen der König eben diesem Berthold jene äusserst wichtige
Gesandtschaft an die aufständischen Sachsen anvertraute, sieht er
sich gezwungen, für dieses auffällige Zusammensein, für dieses
grosse Vertrauen des Königs zu Berthold eine Erklärung zu geben.
Natürlich konnte Berthold nur zufällig, einer geringfügigen
Privatangelegenheit wegen gekommen sein. (Casu quoque nuper
advenerat, nescio quid privatae causae acturus in palatio)^
^ Einige Seiten weiter p. 134 gibt Lambert eine ähnliche Erklärung:
qaidam ex castello Goslarium privatae rei aliquid ibi acturi ve-
314 J. DiefFenbacher.
Natürlich musste sich der König vor Berthold in irgend
einer Weise gerechtfertigt haben; wie hätte Berthold sonst bleiben
können. Thatsächlich hatte der König, da Markward eigenmächtig
vorgegangen war, eine Rechtfertigung nicht zu geben. Schon
das Auftreten Berthold's in der Umgebung, von Lamberts Motivi-
rung abgesehen, beweist, dass der Herzog überhaupt keinen Ver-
dacht in Betreff der Handlungsweise Markward's oder hinsicht-
lich irgend welcher Beziehungen desselben zum Könige haben
konntet Indem Lambert den König sich vertheidigen lässt, legt
er demselben Worte in den Mund, die zufälliger W'eise für unsere
Anschauung der Dinge zutreffend erscheinen.
Die Schlussbemerkung Lambert's, Berthold habe dem Könige
nicht getraut, beweist uns schlagend, dass wir es der ganzen
Erzählung gegenüber mit einem Machwerk Lambert's zu thuu
haben. W^ie wunderbar und für jene treulose Zeit einzig mOsste
uns der Charakter dieses Herzogs erscheinen, der, trotzdem da*«
er von der Hinterlist des Königs überzeugt war, doch für dessen
Wohl zu handeln versprach und dieses Versprechen auch voll
und ganz einlöste? Aber jenes Misstrauen Berthold's ist nichts
anderes als eine hier angebrachte Vorstellung unseres Autors:
seiner Auffassung gemäss traut eben Niemand dem Könige. Man
vergleiche mit dieser Stelle z. B. pag. 103 der Annalen; dort ist
Rudolf von Rheinfelden von der Aufrichtigkeit der durch die
Kaiserin bewirkten Aussöhnung mit dem Könige ebensowenig
überzeugt, w^ie hier Berthold. Pag. 103: „certum tenens, non
ex integro abolitas ab animo regis inimicitias, sed ademptam
interim nocendi facultatem esse* und pag. 117: „Ille licet haee
ficta esse sciret et regis malitiam non tam voluntate quam fortunac
violentia correctam esse**. Man achte auf den gleichen Gedanken-
gang. Aehnlich auch pag. 259: „Nee tamen promittenti [sc. regi]
temere fides habita est".
Das Auftreten eines typischen Element^ ist uns ein Beweis
seiner mangelhaften Kenntniss.
So wurde hier ähnlich wie bei der Scheidungsangelegenheit
Heinrich's die eine falsche Auffassung, die Absetzung Berthold's
* Heyck hat bei seiner Beweisführung dieses Moment ganz auier
Acht gelassen. Heinrich hatte ja gar nicht nöthig sich zu vertheidigeo;
damit fällt aber die Voraussetzung , dass Lambert^s Worte auf denen des
Königs beruhen.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 315
betreffend, das erste Glied einer Kette von falschen Folgerungen,
die alle in gewohnter Weise als Thatsachen in die Darstellung
aufgenommen werden.
II.
Lambert*s MstoriograpliisclLe BeföMgung.
Die Ausführungen über Lambert's Combinationsweise zeigten
uns, wie sehr er von dem guten Willen beseelt war, tiefer
in die zu schildernden Ereignisse einzudringen. Die Motive
der handelnden Personen suchte er sich klarzulegen; Ereignisse,
die ihm abgerissen und verstümmelt vermittelt wurden, suchte
er als vollwichtige Factoren in seiner Darstellung zu verwerthen,
indem er seine lückenhafte Eenntniss durch Combinationen zu
erweitem verstand. Bei Besprechimg des muthmasslichen Ver-
laufes seiner Combinationen musste uns auffallen, dass ihn hierbei
nicht eine klare, wohlüberlegte Grundauffassung bewegte, sondern
meistens wenig besagende, allgemeine Vorstellungen, die er sich
im Laufe der Zeit gebildet hatte. Was aber von hervorragen-
der Bedeutung ist, je mehr er seinen Combinationen freien Spiel-
raum gewährte, desto mehr entfernen sich die Schlussergebnisse
von der Wirklichkeit der Thatsachen, weil ihm eben die Be-
fähigung fehlte, in den mangelhaft überlieferten Nachrichten den
wahren und treibenden Factor zu erkennen.
Die historiographische Befähigung Lambert's ist fast durch-
weg überschätzt worden. Ranke spricht z. B. von seinem an-
geborenen Talent, „das ihn nicht selten über die Ereignisse
hinaus zu historischer Anschauung erhoben habe*^. Die einzige
Beschränkung seiner hohen Befähigung sieht er in seiner mönchi-
schen Weltansicht, die er allenthalben einmische. Die Unter-
suchung Delbrück's, der sich die meisten nachfolgenden Arbeiten
mehr oder minder anschliessen, lässt imsem Autor als einen
schlauen, wohlüberlegten Kopf erscheinen, denn nur als einen
solchen wird man Delbrück's „hämischen Lügner* auffassen
können. Delbrück (S. 14) spricht sogar von einer Stellung Lam-
berts zwischen den Parteien und zwar in dem Sinne, „dass
Lambert die Rechte des Königs anerkannt, aber den Träger
dieser Rechte verabscheut habe, andererseits von Gregor's Askese,
xiicht aber von dessen Streben nach kirchlicher Weltansicht be-
Deotflche Zeitoehr. f. Oeschichtsw. 1891. VI. 2. 21
316 •^< Dieffenbacher.
geistert sei**. Wie sehr sich Delbrück von seiner Meinung treiben
lässt, beweist seine Aeusserung S. 6: , Lambert ignorirt das
Aufruhrdecret vom Jahre 1075, welches die Messen der ver-
heiratheten Priester für ungültig erklärt, weil es mit seiner
Auffassung unvereinbar ist: ein Recht zu dieser Massregel
kann er dem Papst nicht zuschreiben, ein Unrecht will er bei
ihm nicht finden*. Uebrigens handelt Lambert sehr wohl von
diesem Decret und gesteht dem Papste ein Recht hierzu voll-
ständig zu ^
Eine neue Ansicht äusserte J. v. Pflugk-Harttung, der zum
ersten Male auf Lambert's „Einfältigkeit und Gedanken-
losigkeit* hinwies*. Wenn dem unten angeführten ürtheile
auch nicht in allen Punkten beizupflichten ist, so scheint mir
damit doch im wesentlichen das Richtige getro£Pen. Freilich ist
unserem Autor, wie aus unseren bisherigen Erörterungen hervor-
geht, eine über das Mittelmässige hinausgehende Verstandes-
anlage nicht abzusprechen. Eine schriftstellerische, historio-
graphische Befähigung, die sich in der Wiedergabe des einzeben
Ereignisses, in der häufig dramatischen Ausgestaltung, in der
Lebendigkeit der Anschauung trotz der endlosen Wiederholungen
und der Verwendung typischer Vorstellungen erkennen lässt, fehlt
ihm aber gänzlich, sobald man sich von der Detailschildenmg
hinweg zu dem Gesammtaufbau, zu einem üeber blick der ganzen
Annalen wendet. An einer durchgreifenden Gesammtauffassong
^ p. 163: Hildebrandus --- decreverat, at secundum institota uti-
quoruni canonum presbiteri uxores non habeant, habentes ant dimittut
aut deponantur, nee quisquam omnino ad sacerdotium admittatar, qui noB
in perpetuum continentiam vitamque coelibem profiteatur. Hoc decreto
per totam Italiam promulgato, crebras litteras ad episcopos Gallianio
transmittebat.
p. 192: anno 1075. apostolicae sedis litteras et mandata deferens.
quibus ei - - - praecipiebat - - - ut presbiteros omnes • - - cogeret, aat io
praesentiarum coniagibu s renunciare, aut se in perpetumn eacri altaris mini*
sterio abdicare.
' NA XIII p. 277: Lambert läset sich stets vom Einzelnen leiten,
wenn es auch anderem schnurstracks entgegenläuft. £r nimmt auch gv
keinen Anstoss, sich mehr oder weniger zu widersprechen, die in
der Gesammtwirkung unwahrscheinlichsten Dinge aufzutischen. Auch liier
zeigt sich zu viel Kleben am Einzelnen, zu viel Scharfsinn, wenn man dem
Autor immer gleich bewussten Betrug vorwirft. Man sollte vielmehr «aß«
Einfältigkeit und Gedankenlosigkeit betonen.
Zur Historiographie Lambert*8 von Hersfeld. 317
gebricilt es ihm ganz; was als solche erscheinen könnte, sind
meistens jene Wiederholungen, die auf kleinlichen Anschauungen
beruhen. Zu einer wirklich harmonischen Verarbeitung des ge-
waltigen Stoffes, der ihm freilich oft nur allzu fragmentarisch
zuging, reichte seine Kraft nicht aus; das zeigte uns vor allem
sein Combinationsverfahren. Meist wird seine Darstellung wider-
spruchsvoll und verkehrt, was im Folgenden an einzelnen Bei-
spielen klargelegt werden soll.
Pag. 110. Als Ursache der Erhebung der Sachsen gibt Lam-
bert die von der Besatzung der königlichen Burgen den Sachsen
und Thüringern zugefügten Bedrückungen an. Jene wollten
nämlich, wie er den König sagen lässt, ihre Zehnten nicht ent-
richten. Diese Zehnten können sich aber, wie aus anderen
Stellen bei Lambert hervorgeht, eigentlich nur auf die Thüringer
beziehen. Lambert verbindet hier zwei Volksstämme, die hin-
sichtlich der Motive ihrer Erhebung nichts mit einander gemein
haben. Folgerichtig hätte unser Autor sowohl in Sachsen als
auch in Thüringen den Aufstand ausbrechen lassen müssen; aber
im Widerspruch mit dem Eingang seines Benchtes beginnen
die Sachsen allein die Erhebung. Erst pag. 122 tritt die Ver-
knüpfung beider Volksstämme wieder zu Tage. Oleichsam als
habe er von ihrer Gemeinsamkeit noch gar nichts geredet, be-
richtet er uns von einer Gesandtschaft der Sachsen an die Thü-
ringer, worin jene aufgefordert werden, am Kampfe gegen die
Krone theilzunehmen. Ganz bezeichnend wird diese Nachricht
mit folgenden Worten eingeleitet: quantascumque possent
gentes et regna ad versus regem concitarent; auch hier die
oft hervorgehobene Uebertreibung (vergl. Diss. S. 106), denn er
erwähnt nachher nur die Thüringer. — Hinsichtlich der Motive
der Erhebung herrscht bei Lambert die grösste Verworrenheit.
Um so merkwürdiger berührt den Leser die Nachricht pag. 237,
der erste Aufstand sei durch die schlauen Ermahnungen der
Fürsten erregt worden^.
Pag. 169 nennt Lambert den Papst Nicolaus, vor welchem
sich der Bischof von Bamberg wegen einer Anklage auf Simonie
za verantworten hatte, während er pag. 78 Alexander 11. richtig
angeführt hatte.
* Üeber die Verschmelzung der Sachsen und Thüringer vergleiche
man auch Kubo p. 20 ff.
318 J- Dieffenbacher.
Wem Lambert die Veranlassung jener grossen Unruhen zu
Köln, die er ausführlich beschreibt, zur Last legt, ist zweifel-
haft. Pag. 152 bezeichnet er gewissermassen den Satan, „talium
furiarum incentorem demonem*, als den eigentlichen Urheber.
Vom Könige ist gar nicht die Rede. Als er aber bei der grossen
Lebensschilderung Anno's auf dessen Verhältniss zum Könige zu
sprechen kommt und ausführlich von ihrer heftigen Feindschaft
zu einander handelt, lässt er sich von seiner augenblicklichen
Darstellung so mitfortreissen, dass er dem Könige den Aufstand
zuschreibt (pag. 213). Kurz darauf wird auch dies hinwiedenun
vergessen; er schreibt pag. 216: Sic gravis illa tempestas, quae
.spiritu diabolico suscitata totam concesserat Coloniam, conquievii
Pag. 121. Einige der versammelten Fürsten rathen dem
König nach der Harzburgflucht, die gegen die Polen aufgebotenen
Reichstruppen gegen die aufständischen Sachsen zu führen; zehn
Seiten vorher (pag. 111) hatte aber Lambert erzählt, der König
habe sich von Anfang an mit dieser Absicht getragen und die
gegen die Polen angesagte Expedition nur als einen Vorwand
gebraucht (sub occasione Polenorum volebat in Saxoniam exer-
citum ducere). Freilich erscheint dies nur als Gerücht (ut fama
vulgatior postmodum loquebatur); nichtsdestoweniger wissen aber
die Sachsen ganz genau um des Königs Plan, denn Lambert
fügt bei: his atque huiusmodi indiciis [?] principes Saxoniae malom,
quod cervicibus suis impendebat, animadverterunt.
Pag. 227. Auf die Aufforderung der Sachsen, die Partei des
Königs zu verlassen, antwortet Otto von Nordheim, er müsse
erst auf Grundlage der bekannten Bedingungen (die natOrhch
alle wieder angeführt werden) einen Vergleich mit Heinrich IV.
zu erreichen suchen, und schickt Gesandte an denselben ab. Ohne
dessen Bescheid abzuwarten, „praesidio quoque ab utroque monte—
abducto, communem deinceps cum Saxonibus ac socialem vitan
agebat*^. — Wenige Seiten weiter (pag. 237), wo der ganze Vor-
fall wiederholt wird, wartet Otto thatsächlich auf die Erwiderung
Heinrich's und, als dieser auf seine Vorschläge nicht eingeht,
erklärt er feierlich: „dass er nun mit voller Freiheit die Sadw
der Sachsen verfechten werde**.
Pag. 57. Anfangs schreibt Lambert: Der König willigte in
alles, was man ihm befahl, mit knabenhafter Leichtfertigkeit:
gleich darauf zweimal „persuaso rege". Wozu die Ueberredung?
Zur Hiätoriographie Lamberts von Hersfeld. 319
Dies führt uns zur Darstellung der
Goslarer Streitigkeiten im Jahre 1063 (pag. 49).
Delbrück knüpft an diese Vorgänge eine Untersuchung, bei
der er die Parteilichkeit unseres Autors in schärfster Weise
zeigen will. Nach Lambert bestraft der jugendliche König die
Unruhestifter auf die denkbar ungerechteste Weise; Egbert als
Verwandter geht frei aus, der Abt von Fulda ist allein schuldig,
nur durch grosse Bestechungen kann er sich retten. Darin sieht
Delbrück (S. 16) eine Verleumdung, die Lambert dem zwölf-
jährigen Knaben zugefügt habe. „Denn noch im Verlaufe der-
selben Erzählung berichte uns Lambert, als er eine Handlung
der Reichsregierung loben will, dass dieselbe in der Hand Anno's
von Köln und Otto's von Baiem gewesen sei: wenn also eine
Bestechung stattgefunden habe, so müssen diese beiden Helden
Lamberts bestochen worden sein . Lambert habe also dem
König Heinrich einen Vorwurf gemacht, von dem er wusste,
dass er nicht ihm, sondern den beiden Männern gebührte, die
unser Autor stets als ein Muster eines geistlichen und eines
weltlichen Fürsten hinstelle" (vergl. Quemer^ S. 10 ff.).
Dieses harte Urtheil kann nur dann seine Gültigkeit haben,
wenn sich Lambert bei Niederschrift seiner Worte wirklich des
jugendlichen Alters des Königs und mithin der Verantwortlich-
keit der Regentschaft bewusst war. Dieses bestreite ich auf das
entschiedenste; bei unbefangener Leetüre seiner Schilderung*
glauben wir nicht einen zwölfjährigen Knaben, sondern einen
seiner königlichen Würde bewussten, kräftig entwickelten
Jüngling vor uns zu haben. Heftig ist in der Kirche der
Kampf entbrannt, der König sucht zu vermitteln, unter Anrufung
seiner königlichen Majestät beschwört er die Massen (rex inter
haec vociferans et sub obtentu regiae maiestatis populum adiurans).
Man ermahnt ihn, für sein Leben zu sorgen. Mit Mühe, schreibt
Lambert, bahnte sich der König einen Weg durch die immer
dichter zusammengedrängte Menge (vixque inter constipatam artius
multitudinem eluctatus, in palatium se recepit). Auch im weiteren
Verlauf, besonders bei Schilderung der Folgen, die die Bestrafung
des Fuldaer Abtes herbeiführte, berücksichtigt Lambert das
Knabenalter Heinrich's nicht im geringsten. Als dem Knaben
* Berner Dias. 1877.
' Meyer von Knonau I p. 328 folgt Lambert ziemlich genau.
326 *'• Dieffenbacher.
Wir werden uns den Standpunkt, den Lambert dem Gedichte
gegenüber einnimmt , im allgemeinen in ähnlicher Weise za
denken haben, wie bei Abfassung der Vita Lulli zu Eigil's
Vita Sturmi (vergl. Diss. S. 40 flF.). Er tritt an das Gedicht
mit der festen Ueberzeugung heran, dass die Ereignisse in dem-
selben von einem durchaus falschen Standpunkte aus dar-
gestellt wurden.
Von Anfang an stossen wir auf einen grundsätzlichen Unter-
schied der Auffassung. Hatte das Carmen die Erhebung der
Sachsen als eine Auflehnung gegen die Gesetze erscheinen lassen«
die der König zur Abstellung der in seiner Minderjährigkeit ein-
gerissenen recht- und gesetzlosen Zustände erlassen hatte, so
weiss Lambert von diesem charakteristischen Zug, der den wirk-
lichen Verhältnissen, wie wir sie uns jetzt vorstellen, am nächsten
kommt, anscheinend nichts zu berichten. Er hat den Aufstand
der Sachsen, wie wir oben S. 317 zeigten, gänzlich anders motiTirt
Trotzdem weiss er ähnlich wie in der Vita Lulli dieses seiner
Auffassung widersprechende Moment, freilich an anderer Stelle,
zu verwerthen ^
Carmen I, 11. Ann. pag. 48.
Domni regis adhuc pueri gens et temporis oportunitate,
effera laxis, quia, rege adhuc in puerilibas
Dum fluit imperiis nee habebat annis constituto, singuli quod
iura timoris, gibi animus suggessisset fa-
■ - ■ cere impune poterant.
Quod fuerat libitum sibi
quisque secutus eorum.
Indem Lambert diese Stelle herübemimmt, geräth er mit
seiner eigenen Darstellung in Widerspruch. Auf der folgenden
Seite nämlich (pag. 49) kommt er auf jene Goslarer Streitigkeiten
zu reden, wo von den „pueriles anni* nichts mehr zu merken
ist, und die Frevler, wenn auch ungerecht, immerhin bestraft
werden. Andererseits tritt dieser Standpimkt sonst bei Lam-
bert nirgend hervor, ich erinnere nur an seine Auffassung von
der Ursache des Kaiserswörther Attentates, das er kurz vorher
(pag. 47) erzählt hatte.
Die Verwendung einzelner Motive des Gedichtes tritt deut-
' Man vergleiche unsere AusfQhraogen S. 802 Anm. 2» III.
I
J
Zar Historiographie Lambert's von Herfeld. 327
Heb in den Regierungshandlungen Anno's hervor. Pag. 99 hatte
Lambert in herkömmlicher Weise den Einfluss Adalbert's auf
den König und Staat berichtet (receptus non modo in gratiam
et familiaritatem sed pene in regni consortium et omnium quae
publice vel privatim agenda erant societatem (s. oben S. 320),
was übrigens, wie schon Giesebrecht (III S. 1110, Anm. zu
S. 153) bemerkt, gar nicht in dem Masse der Fall war. Nach
Adalbert's Tode lässt Lambert naturgemäss wieder den Einfluss
Anno's schärfer hervortreten. Hierbei überträgt er auf ihn das-
jenige, was das Oedicht vom Könige ausgesagt hatte. Die Herbei-
rufung Anno's geschieht, weil
Ann. pag. 100. Carm. I, 15.
Passim per totum regnum Ecclesias spoliant, viduis sua
innocentes opprimebantur, diripiebant,
pupilli et viduae diripie- Pupillos miserosque premunt,
bantur, monasteria et eccle- vi cuncta geruntur;
siae vastabantur et ruptis
iniquitas haben is in omne quod Ante nimis laxas huie genti
Yoluisset f aeinus i m p u n e bacha- strin xit h a b e n a s,
batur. Ecclesiis viduis, miseris vi rap-
ta requirit;
Nee fecit quisquam post haec
impune rapinam.
Der Zusatz Lambert's: „permotus [sc. rex] tandem vel ipsa
rei acerbitate vel proclamantium importunitate*^ ist t5rpisch (Diss.
S. 103).
Anno. (Ann.) Bex. (Carmen.)
(jenes bereits oben angeführte)
Frena iniecta sunt vaganti Ante nimis laxas huie genti
nsqne ad id tempus licentiae. strinxit habenas.
Lambert's: ^Divites, si qui per potentiam pauperes opres-
flisse delati fuissent castigavit^ ist durch Carm. I, 17 ^pau-
peris heredem statuit fortuna potentem** veranlasst.
Durch die Regierungshandlungen Anno's wächst das Ansehen
des Königs: „in rege ipso paternam virtutem et paternos
mores brevi exsuscitaret*. Das Gedicht (I, 20) spricht von „rex
ut teneros superat, virtutibus annos** ; femer I, 38: „Rex tarn
yirtutum quam regni nobilis heres Patris avique tui**. Frei-
lich widerstreitet hier diese durch das Carmen veranlasste Wen-
328 J- Dieffenbacher.
düng seiner ganzen Fortführung des Berichtes; denn der Rück-
tritt Anno's wird gerade «pravis libidinibus et iuvenilibus ineptüs*
üeinrich's verursacht. Auch hatte Lambert den Charakter Hein-
rich's III. in gar keinem so glänzenden Lichte gezeichnet und
den Sachsen (pag. 38) die Worte in den Mund gelegt: ,nec procol
ab fide aberat, filium in mores vitamque patris iturum esse%
indem sie sich „crebris conventiculis de iniuriis, quibos sub
imperatori affecti fuerant*, beklagen^.
Von ganz besonderer Wichtigkeit erscheint mir Carmen I, 30:
Coniurata dolo gens, weil dieses .coniurata* unserem Autor die
Veranlassung abgegeben haben mag, den Sachsenaufstand mit
einer Verschwörung zu beginnen. Man hat bis jetzt wenig
darauf geachtet, dass sowohl Bruno als auch die Altaicher
Annalen eine solche geradezu ausschliessen. Bei Beiden ist f or
dem Peter- und Paulstage, also vor dem 29. Juni, durchaus nichts
geschehen, was auch nur entfernt an eine Verschwörung der
Sächsischen Fürsten erinnern könnte. Bruno erzählt c. 33,
Heinrich habe die Sachsen nach Goslar auf den oben erwähnten
Tag berufen, damit dort über allgemeine Reichsangelegenheiten
im gemeinschaftlichen Rathe der Fürsten verhandelt werde. .Alle
eilten freudig dahin, weil sie hoffben, dass die Leiden, welche
sie schon so lange erduldet hatten, endlich einmal ein Ende
finden würden.** Als nun der König sie gar nicht anhört, ja
nicht einmal empfängt, beschliessen sie, sich mit Oewalt Ab-
hilfe zu verschaffen. Noch in der Nacht kommen sie zusammen.
Tag und Ort (Wormsleben) werden festgesetzt, wo man über die
zu ergreifenden Massregeln berathschlagen will. Bruno bemerkt
nachdrücklich: illa dies et haec causa bellum primitus incepit;
illa dies principium omnium, quae sequuntur malorum, fiiit.
Von einer geheimnisvollen, weitverbreiteten Verschwörung ist
nicht die Rede; sofort nach der Zurücksetzung durch den König
bricht der offene Aufstand aus. Oanz ähnlich ist der Vorgang
nach dem Altaicher; nach einem vergeblichen Versuche der
Sachsen, zu Goslar eine Abstellung der drückenden Zustande
herbeizuführen, hebt der Aufstand an.
Ich stehe nicht an, Lamberts Verschwörung vor dem 29. Juni.
' Auf die ünglaubwürdigkeit dieser Stelle komme ich weiter anteB
zu reden.
Zur Historiographie Lambert*8 von Hersfeld. 329
die ganz dem Typus gemäss erzählt wird, auf jenes Wort zurück-
zuführen, dies um so mehr, als auch die Gesandtschaft der Sachsen
an den König, die Lambert vor dem Peter- und Paulstage be-
richtet, auf das Gedicht zurückgeht. Was ^ er pag. 112 von „His
atque huiusmodi principibus'' bis „adulta iam satisque roborata
coniuratione, legatos mittunt ad regem'' erzählt, ist bis in's kleinste
ein Produkt seines Geistes (vgl. Diss. S. 56. 70. 76. 79. 82. 104.
107. 115).
Dem Carmen folgend berichtet Lambert hierauf eine Ge-
sandtschaft der Sachsen an den König. Bereits Giesebrecht
(EU, p. 1125) und Meyer* (S. 23) haben seine Nachricht mit
^ Auch Giesebrecht (Deutsche Kaiserzeit III p. 1133) hat aus chro*
nologischen Gründen die Haltlosigkeit des Lambertischen Berichtes in vielen
Einzelheiten nachgewiesen, ohne aber in der Verwendung desselben im
Texte consequent zu sein. — Die namentliche Aufführung der Verschwo-
renen bei Lambert kann nicht als Beweis für eine genaue, eingehende
Eenntniss verwendet werden. Die Liste lässt deutlich die Art ihrer Zu-
sammenstellung erkennen. I. führt Lambert alle Sächsischen Bischöfe an,
alphabetisch nach dem Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Sitze geordnet;
ausgenommen sind die von Zeitz und Osnabrück, die offen zum Könige hielten.
Diese Aufzählung scheint erfunden; einmal treten die Bischöfe mit Ausnahme
HeziFs von Hildesheim in diesem Jahre in keiner Weise hervor, anderer-
seits bekennt sich nach Bruno c. 39 (also erst im Jahre 1074) nur die
Hälfte der Bischöfe, und zwar die von Halberstadt, Merseburg und Pader-
born, und der Erzbischof von Magdeburg offen gegen den König. Fried-
rich von Münster gehört nach Bruno c. 27 u. 50 zu den Anhängern Hein-
rich*8. — II. Lambert nennt von den Sächsischen Fürsten solche, die in
seinen Annalen sonst einmal vorkommen und eine antikönigliche Ge-
sinnung erkennen lassen; Otto v. Nordheim, der aber nach Giesebrecht
(p. 1121) nur zögernd an die Sache ging (nach einem Briefe HezlFs von
Hildesheim. Docum. A. 9), den Markgrafen Uoto, Dedi und bezeichnend
auch hier dessen Gemahlin (p. 73 »Incitamentum tamen illi furoris vel
niazimum erat uxor saevissima**, hier p. 113 „et omni marchione animosior
at implacatior uxor eiusAdela"); femer, Egbertus marchioThuringorum, puer
adhuc infra militares annos" (vgl. p. 239 ^puer longe adhuc infra
militares annos"). — EI. lässt sich annehmen, dass er die Aufzählung
der Fürsten vor sich hatte, die sich zu Spiraha (p. 204) dem Könige er-
gaben. In beiden Fällen sind die Namen alphabetisch geordnet; dies pflegt
Lambert sonst nicht zu thun (vgl. p. 106. 222. 239). Die Ausnahme p. 114
JWedericus comes vor ^dalbertus comes spricht nur für unsere Ansicht,
denn p. 204 steht Diedericus comes de Cadalenburg , Adalbertus comes de
T^uring^a.
2 Königsberger Diss. 1877.
330 J- Dieffenbacher.
Recht verworfen, denn Bruno und der Altaiclier wissen niclits
von derselben. Möglicherweise hatte das Carmen die Goslarer
Vorgänge im Auge^; etwas Bestimmtes lässt sich darüber nicht
angeben. Lambert, der über die Ereignisse zu Goslar eine sehr
mangelhafte Eenntniss besitzt — weiss er doch nichts von der
Berufung durch den König, von dessen eigenthümlichem Be-
tragen, das uns aus Bruno und dem Altaicher einigermassen
verständlich wird — , verlegt die aus dem Carmen übemommene
Gesandtschaft nach Goslar. Hinsichtlich des Inhalts der Rede
weicht er von dem Gedichte ab; er gibt hierftlr seinen Typi»
(vgl. Diss. S. 79), verwendet aber wie bei der Einleitung Einzel-
heiten des Gedichtes an anderer Stelle. Auf der Rede beruht
z. B. ein Theil der Schilderung Lambert*s, die sich mit der Be-
drückung der Burgbesatzungen beschäftigt:
Carm. I, 42. Lambert pag. 110.
Omnia quae in villis et agris
--- pupillus et advena quivis erant, in dies eruptione facta
diripiebant, tribnta et veed-
Indigenas prohibent silvis com- galia silvarum et camporam
munibus uti, importabilia exigebant, et snb
Pascua praeripiunt, abi- praetextadecimarum[einecharak-
gunt armenta gregesque. teristische Ergänzung vgl. S. S06
u. 317] totes simul greges abi*
gebant.
Femer klingen die Worte Carmen I, 41: „Vim qui ferre solent
aliis in partibus orbis, Hanc nobis faciunt '^ imter Hereinziehuog
eines typischen Elementes (Diss. S. 88) bei Lambert pag. 117 nad:
„ceteris enim gentibus vacatione data nos solos sibi peculiariter
elegerat*^ und mit deutlicher Wiederholung pag. 244 : „quod barbaitf
gentibus vacatione data, in subditos sibi populos dedita opers
ferrum distrinxisset et in eorum nece hostili crudelitate grassaretor.
Die Benutzung wird aber um so zwingender erwiesen, ^
^ Die einleitende Darstellung des Carmen, das alle das Ansehen fltfB*
rieh's schmälernde Vorfölle unterdrückt, ist überaus flüchtig g^tflL
Dieses beweist besonders die eigenthümliche Motivining der Bnrgcobe-
Setzungen.
L 74: üt perspexit eos rex nolle venire vocatos.
Sex ibi castellis multo munimine firmis
Praesidia imposuit, victum qnoqae largiter addit
Zur Historiographie Lainbert's von Hersfeld. 331
imit die letzten Räthsel der typischen Gestaltungsform der
jereden in den Annalen lösen (Diss. S. 75).
irmen I» pag. 98: „Leges redde tuis ablataque patria iura!**
lambert's: „suas leges tutas inviolatasque manere pateretur*^
egitima a primis temporibus constituta'' veranlasst haben.
allusteische Rerainiscenz (Diss. S. 91) kann nebenbei noch
irkt haben.
ezeichnend ist, dass Lambert in Bezug auf die Güter der
n das Verhältniss einfach umdreht (ähnlich der Vita Sturmi
iber). Im Carmen sind es die Fürsten, welche durch Raub
an sich gerissen haben, in den Annalen der König. Carmen
„Uli, ne perdant quae plurima rapta tenebant**. Lambert
18: „patrimonia nobis per vim erepta" und 115: „ut prin-
Saxoniae, quibus sine legitima discussione bona sua ade-
satisfaceret" K
n Stelle der sachgemässen Antwort des Carmen (I, 52—60)
nt bei Larabert einfach der Typus: leviter et contemptin
respondit nihilque certi reportantes dimisit (Diss. S. 104).
rmen- Antwort gab die directe Erwiderung auf die voraus-
fene Rede der Sachsen. Da Lambert für dieselbe, wie
hen, etwas Anderes eingesetzt hatte, konnte er hier mit
'orten des Königs nichts anfangen, er bringt sie an einer
n Stelle. (Darüber auch Pannenborg. S. 106). Pag. 110: bei
ler Situation — Klagen der Sachsen, Antwort des Königs —
Carmen I, 53. Lambert pag. 110.
quisquam frustra queritur - - - dicente rege, ista eos pro
mihi vincHce digna. iniusta decimarum retentione pati,
stras leges, non ins discin- seque, tamquam vindicem causae
dere quaerens, Dei, necessario armata manu eos
usque modo miseris vim cohercere, qui legibus ecclesiasticis
rapta reposco. sponte nollent adquiescere.
Lambert verschweigt den Namen des Sächsischen Redners (Megin-
welchen das Gedicht anführt. An und für sich ist dies nicht auf-
ähnlich in der Vita Lulli, wo c. II (Mon. Germ. SS. XV p. 136)
t den Namen der Base Lull's Berthgit, die in seiner Vorlage Othlo
j. 25 erwähnt war, nicht nennt, wohl aber ganz unmotivirt den ihrer
Uebrigens konnten ihm, da vor dem 29. Juni keine Gesandtschaft
König abgeschickt wurde, Erkundigungen über Meginfrid nur ein
)8 Resultat liefern.
iche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. ä. 22
332 ^* Dieffenbacher.
Nirgends sonst begegnen wir in den Annalen wieder dem
Ausdruck „vindex" in Bezug auf den König, was in Anbetracht
seines Stils als ein Beweis für die Entlehnung angesehen wer-
den darf.
Pag. 117 wird eine Bemerkung des Königs den Sachsen in
den Mund gelegt.
C. I, 59. Lambert pag. 117.
Regni prima t es mihi conveniant- terapus locumque constituerent,
que fideles ; quo rex tocius regni principes
Horum consilio super hac re evoearet, ut iuxta communem
subpeditabo. sententiam et obiecta purgaret
et quae correctionis egere vide-
rentur, corrigeret.
Hierbei ist besonders auf Carmen I, 52: ,(7orr/yo, si qua
piis meritis adversa tulistis'' und 58: „si qua tarnen vestrae
superest querimonia genti* hinzuweisen.
Die Bemerkung des Carmen (I, 76), die Verpflegung der
Burgbesatzungen betreffend,
..victura quoque largiter addit"
wird trotz des dadurch entstehenden Widerspruchs übernouuuen.
Lambert schreibt im Zusammenhang mit der Belagerung der Heim-
burg, die er dem Carmen nacherzählt ^ pag. 125: ,cibaria, quan-
tumvis copiose congesta", und in deutlicher Anlehnung pag. U5:
„ubi prinium cibaria, quae in diutinam belli administrationem
äff atim congesta fuerant, consumpsissent . Pag. 105 aber,
wo er zum ersten Male von den Burgen spricht, hatte er ausdrück-
lich hervorgehoben, dass die Burgen von Anfang an mit Lebens-
mitteln kärglich versehen waren: castellis munitissimis ex-
* Dass Lambert hier in diesem Zusammenbange die Burgen nanieni-
lieh aufführt; ist durch das C. veranlasst, das jetzt erst dieselben erwähnt.
Lambert berichtet jetzt alles von den Burgen, was er weiss; so schildert
er auch jetzt erst die Einnahme der Lüneburg, deren BesitzergreifiiBg
durch den Bruder des Herzogs Magnus , Hermann , nach ihm selbst «diOB
vor der Harzburgfiueht geschehen war. Dadurch kommt Laiubert zurück-
greifend nochmals auf den Aufenthalt des Königs in Hersfeld zu red<D
(p. 125), weil Heinrich daselbst die Freilassung des Magnus, die Folge der
Kapitulation und Gefangennahme der Lünebnrger Besatzung, verfugt hMÜt,
während er p. 120, wo er des Königs Aufenthalt in Hersfeld berichtet, da-
von nichts schreibt und nur b« merkt: Quatuor deinceps diebus ibidem cos»*
moratus est [sc. rex] operiens exercitum • - -.
Zur Historiographie Lambert'» von Hersfeld. 333
struxifc praesidiuraque imposuit. Quibus cum victui neces-
saria minus sufficerent, permisit, ut ex proximis villis et
agris hostili more praedas agerent". Diese Ansicht geht auch
sonst durch die Ännalen hindurch (Diss. S. 108, wo einige Stellen
aufgezählt sind). So wird auch hier die Benutzung des Carmen
die Ursache eines Widerspruchs.
Dass Lambert das Gedicht in der nun folgenden Schilderung
der Belagerung von Goslar und der Kämpfe, die sich daran
knüpfen, vor sich liegen hatte, geht schon aus Pannenborg's Aus-
führungen (S. 114 — 121) hervor. Interessant ist, wie Larabert
auch hier die Schilderung seiner Vorlage erweitert. Bereits in
der Diss. (S. 117) wurde auf die Benutzung des Livius (II, 50)
hingewiesen. Pannenborg will auch im Carmen eine Anleh-
nung an denselben angenommen wissen, während sich dieselbe
nur auf die Zusätze beziehen kann; ich erinnere an die „er-
heuchelte Flucht" und an das ., plötzliche Schreien", wovon im
Carmen nichts steht.
Wichtiger ist die Benutzung des Carmen bei der Darstel-
lung der
Gerstunger Verhandlungen ^
(C. II, 26—45. Lambert pag. 128—129.)
Lamberts Bericht, scheinbar ausführlicher und genauer, ist
nichts weiter als eine durch typische Vorstellungen aufge-
schwellte Erweiterung des Carmen.
Einleitung des Berichtes:
C. II, 31: Ipse doli nihil esse ratus, permiserat illis.
Der König lässt arglos die Zusammenkunft zu, an der er selbst
nicht theilnimmt.
Lambert pag. 128: Ipt^e eo venire noluit, sed in civitate
Wirceburg exitum rei praestolabatur. Das „doli nihil esse ratus"
greift Lambert pag. 129 auf mit den Worten: Qui protinus nihil
Ihaesitans, pedibus ut dici solet^ in sententiam abiit.
* Edel (Forschungen XXV p. 570) hat das Auseinandergehen beider
Berichte evident nachgewiesen und scharf betont, dass wir im Carmen die
l^essere Quelle zu sehen haben.
* Vgl. Lambert p. 38 filium in mores vitamr^ue patris pedibus, ut
^innt, ituram esse.
334 ^' DiefTenbacher.
Zusammenkunft :
C. II, 32: Pontifices igitur, primi comitesque ducesque
Conveniunt iuncti Saxonibus aequore campi.
Bei Lambert namentliche Aufführung und zwar in der in der Diss.
S. 59 besprochenen typischen Weise.
Hierauf folgt im Carmen die Beschwerde mit der MotiTinmg
des Aufstandes; besonders beachtenswerth ist C. II, 30: „Qualiter
impulsi cepissent talia niti*^, und Lambert pag. 128: ^quae
calamitas eos ad haec extrema coegisset**. Im Uebrigen
bewegen sich sowohl Lambert als auch Carmen nur in allge-
m einen Ausdrücken, es werden keine Einzelheiten hervor-
gehoben.
Dann folgt bei beiden die Umstimmung der Gesandten; bei
Lambert ein Zusatz, der im Munde der Sächsischen Fürsten
wenig Sinn hat, aber typischen Ursprungs ist: ^pro libertate sua,
pro coniugibusf!], pro liberis [!] arma sunipsissent*.
Das Gedicht springt hierauf sofort zur Beschlussfassung ober:
anders Lambert, der seinem begonnenen Typus gemäss ein-
schiebt: „Cumque fo^o /r/rfwo consilia contulissent, et quid
facto opus esset, communi sollicitudine perquirerent, haec
postremo cunctis sententia convenit.
Beschluss der Fürsten:
C. II, 39: se regem commonituro?.
His ut ius patrium reddat, commissa remittat.
Lambert: ut Saxones regi pro admissa in eum atque in
rem publicam temeritate satisfactionem congruam proponerent.
rex autem eis et facti impunitatem et iniuriarum securi-
tatem promitteret.
Ausser diesem Beschluss, der sich mit dem Carmen deckt
berichtet Lambert noch einen zweiten, geheimen, von welchem das
Carmen nichts weiss. Edel und Meyer (S. 27) haben einleuchtend
gezeigt, dass der geheime Beschluss gar keinen Sinn haben kann,
zumal auch Berthold a. 1073 ihn nicht kennt. Edel bemerkt
schon: „Wie sollte Lambert Kenntniss erhalten haben yon diesem
Beschlüsse, der doch ganz geheim bleiben musste, der nur deo
Vertrautesten bekannt sein konnte." Der Bemerkung Mejer's:
«Die Thatsache der späteren Entsetzung König Heinrich's wirft
ihren Schatten weit zurück,^ können wir uns voll und ganx sn*
Zur Historiographie Lanibert's von Hersfeld. 335
schliessen. Wie ein rother Faden zieht sich die Absicht der
Fürsten, den König zu entthronen, durch die Annalen hindurch ^.
Selbst die Ablehnung Rudolfs steht in ihrer Begründung nicht
vereinzelt da; pag. 237 lässt Lambert den Otto von Nordheim eben-
solche moralische Erwägung anstellen. Rudolf: „nunquam se in
hoc consensurum, nisi a cunctis principibus conventu habito (was
natürlich eine Vorwegnahme der späteren Ereignisse ist), sine
nota periurii^ integra existimatione sua id facere posse
decemeretur" ; Otto: „nee ignominiam habiturum, praeterea
nulla iam sacramenti, quo ei fidem dixerit, religione teneri
proinde omni periurio absolutum".
Auch der Schluss des ganzen Berichtes ^ die Art und Weise,
' Die wichtigsten Stellen sind:
Schon im Jahre 1057 (!) p. 38 wollen die Sachsen in Ahnung der
kommenden Dinge dem königlichen Knaben das Reich entreissen: „filio eins,
dum adbuc aetas oportuna iniuriae esset, regnum eriperent**.
Anno 1066 p. 68: anlässlich des Sturzes Adalbert's von Bremen. Man
stellt dem 10jährigen König das Ultimatum: ,aut regno ei cedendum esse
aut familiaritate et amicitia Premensis archiepiscopi defungendum*. Mit
Recht hat Meyer von Knonau I p. 489 hiervon ganz abgesehen.
p. 137: „periclitanti rei publicae rectorem, qui omnibus placuisset,
constituerent'^; was natürlich nicht geschah.
Ferner vergleiche man:
p. 143. p. 146.
Duci quoque Ottoni vehementer Quod Saxones - - - regem,
insistebant, ut accepto super se quem deinceps belli ducem ba-
re gno, ducatum sibi praeberet in- beant, constituere vellent.
enndi certaminis.
p. 262: ,ut abdicato patre, qui ultro regni fascibus indignum se
effecisset, filium eius regem sibi facerent" (siehe darüber weiter unten).
* Im Anschluss an C. II, 42:
Sed quibus inducti primates artibus illi
Genti consensum tunc prebuerint scelerosum
Hoc alias patefit, mihi vita salusque supersit,
schreibt Pannen borg (S. 123): „Was der Dichter versprach, hat der An-
nalist gehalten. Er hat den im Gedicht verschwiegenen, weil anstössigen
Inhalt der Sächsischen Reden frei dargelegt.** Pannenborg bringt aber
dafQr nicht eine Stelle aus dem Gerstunger Bericht, sondern aus den Ver-
handlungen zu Corbei als Beleg vor, die Lambert einige Seiten vorher dar-
gestellt hat. Wenn Lambert wirklich der Carmendichter war, warum hat
er dann sein Versprechen nicht da eingelöst, wo er durch die Wieder-
Tornabme seines Gedichtes daran erinnert wurde? — Nach Pannenborg
38(5 J- Dieffenbacber.
wie der König die Nachricht von den Gerstunger Beschlüssen
aufnimmt, zeigen deutliche Anklänge, nur dass an Stelle eines
Lobes für den König eine typische Wendung eingesetzt wird.
Carmen II, 4G: Principibus cunctis sie in contrcaria versis
Fortis rex, patria virtute nitens et avita,
Non sua fortunae subiecit colla superbae.
Maluit in paucis multorum victor haberi
Quam cedens multis tanto caruisse triumpho.
Lambert pag. 188: Interea rex cum vi d erat, quod pau-
latim a se principes deficerent pudore compulsus pariter
et necessitate (Diss. S. 103). statuit extremam fortunae aleam
temptare et cum Saxonibus ubi primum copia fieret, collatis signis
dimicare, magis eligens vitam honeste quam regnum per de-
decus amittere (Diss. S. 7()). Der ganze Gedankengang ist ähn-
lich, wenn sich auch nur wenige wörtliche Entlehnungen finden.
jedoch dies gehört eben zu den wichtigsten Merkmalen seiner
Arbeitsweise, die wir an der Vita Lulli hinsichtlich des Aus-
schreibens der Quellen klargelegt haben.
Auch in der Schilderung des Winters 1074 finden sich Be-
rührungen.
Carmen II, 147:
Cum glacialis hiems cuisus frenarat aquarum,
Undaque, navigiis prius, est modo pervia plaustris.
In stabulis armenta, ferae silvisque rigebant
Talis tempestas Saxonum contigit alas.
Lambert pag. 1 39 : Frigus erat validissimum, et hiberna sicci-
tate arebat omnia, in tantum ut flumina non superficie tenus
glacie constricta, sed tota praeter solitum in glaciem con-
versa viderentur. L^nde panis inopia vehementer laborat
exercitus . Fluvium glacies pedestri itinere commea-
bilem fecerat^ Die Bemerkung des Carmen, dass die Kälte
bätte Lambert bereits damals an die überzeugende Wahrheit der geg»
Heinricli vorgebrachten Anklagen geglaubt und sie nur desshalb. »weil «»•
stössig* verschwiegen, ja er hätte bereits damals den Plan gehabt, die Sache
nochmals und zwar im richtigen Lichte darzustellen (!).
* Was den Feldzug Heinrich*s gegen die Sachsen selbst betrifft. ^
berichten Lambert und Carmen gerade das Gegentheil. Nach dem Gedichtt
unterwerfen sich die Sachsen, weil sie einmal schlecht bewafihet fin^^-
Zur Historiographie Latnbert's von Hersfeld. 337
dem «cursus aquarum'' Zügel angelegt habe, verwendet er ge-
schickt in der Weise, dass nun die Mühlen stillstehen, und bringt
dies mit der Nothlage des Heeres in Zusammenhang: „eo quod,
propter rigorem fluminum ubique cessante molarum usu,
ipsum quod forte invenissent frumentum comminuere non poterant*.
Die breite Schilderung der ünstruter Schlacht beruht
ausser der in der Diss. S. 119 gezeigten, vielfachen Anlehnung
an Sallust in ihrem grössten Theile auf dem Carmen ^ Lambert
folgt diesem in jedem einzelnen Punkte, nur dass er seinem bis-
her beobachteten Verfahren gemäss manches ändert. Kein wichti-
ger Vorfall ist ausgelassen, während hingegen Einzelheiten theils
aus Sallust und aus typischen Vorstellungen, theils aus eigener
Kenntniss hinzugefügt sind.
Carmen III, 130:
Ecce vident nigras glomerari pulvere nubes
Et magis atque magis tenebras insurgere campis.
Lambert pag. 183: cum repente conspicantur caelum pul-
vere obtenebratum, exercitum, super arenam maris innumera-
bilein, totam adiacentis campi latitudinem. (C. III, 115:
Ergo tegunt latos passim tot milia campos
Quot vel pontus agit fluctus) ^.
andererseits durch die Kälte so leiden, dass sie das in voller Schlacht-
ordnung anrückende Heer des Königs in grosse Furcht versetzt. Bei
Lambert umgekehrt, hier ist das königliche Heer in Folge der Kälte
geschwächt, der König fQrchtet die Menge der Gegner u. s. w. Dieses
beweist scharf und einschneidend gegen eine Yerfassergleichheit , nichts
gegen die Benutzung, da Lamberts Verfahren in keiner Weise aufföllig
ist (vgl. Diss. S. 40 der Streit Lulls mit dem Kloster Fulda).
^ Die Aufzählung und Anordnung des königlichen Heeres lässt Lambert
aus, er bewegt sich theils in allgemeinen Ausdrücken, theils schreibt er den
Sallust aus (Diss. 119). Lambei-t mochte für diese Dinge weniger Interesse
haben ; K u b o (S. 62) weist auf Lamberts religiösen Sinn hin, der das Aus-
einandergehen seines Berichtes von dem des Carmen erklärlich mache. --
Darf man überhaupt verlangen, dass Lambert alles, was das Carmen bringt,
wiederholt? Lambert ist ja Zeitgenosse und weiss manches aus eigener
Kenntniss. Es wäre die Aufgabe einer Specialuntersuchung, die Motive auf-
zufinden, die Lambert bei Benutzung des Carmen in jedem einzelnen Falle
bestimmten.
' Es ist nochmals besonders darauf aufmerksam zu machen, dass
Lambert „wörtliches Abschreiben geflissentlich vermeidet" und oft nur die
»Schlagwortes beibehält (vgl. Diss. S. 15 u. 32).
338 J- Dieffenbacher.
Das Gedicht verschweigt aus leicht erklärlichen Gründen die
Ueberrumpelung der Sachsen; es wollte eben die Grösse des
königlichen Sieges durch nichts abschwächen und verkleinern.
Lambert hat natürlich keine Veranlassung, diese allgemein be-
kannte Thatsache, die sowohl Bruno als auch Berthold bericbteD,
zu unterdrücken, er weiss vielmehr dieses die Niederlage der
Sachsen entschuldigende und mildernde Moment nicht stark ge-
nug zu betonen. So wendet er Carmen III, 130:
Ergo manu conferre parant cunctasque phalangas
Sacrilegas hello disponunt ordine longo
geradezu ins Gegentheil: „JN'^clegiones ordinäre angustia tem-
poris sinebat, vec militem adhortari^.
Zwischen die beiden Etappen des Vorrückens Carmen HI, 138:
Regius instructis processit suaviter alis
Miles et adversos properahat in hostes
schaltet Lambert noch die Erzählung der arglosen Ruhe der
Sachsen ein: «Ita paulatim servatis ordinibus ad castra Saxo-
num procedunt Ruhe der Sachsen — ezercitum ad ipsa
castra oprimenda properare'^.
Den gemeinsamen Kampf der Schwaben und Baiem (C. DI,
140 — 142) umschreibt unser Autor in dramatischer Ausgestaltung ^
An Stelle der poetisch ausgeschmückten Schlachtschilderung
des Gedichtes setzt Lambert seinen Typus und flicht einige Epi-
soden ein. Was er von Otto von Nordheim aussagt, beruht auf
Sallust (Diss. S. 120). Der Carmenvers III, 167, der Heinridi
persönlich kämpfend einführt: „Cum fortis subito rex irruit
agmine denso", wird berichtigt. Der König, durch Boten um Hilfe
gebeten, sendet den Grafen Hermann und die Babenberger ,cam
repente ex uno latere H. ex alio latere Babenbergenses
milites signa inferunt*^. Damit tritt denn auch bei beiden die
Entscheidung ein.
C. III, 172: Nee mora, seu tenuis ventorum flamine pulvis
Diffugit, a facie regis sie agmen et omne:
Scutis dorsa tegunt, volucri cursuque recedunt.
' Nee impetum sustinere vel ad boram Suevi pottiissent, nisi loco
motis iaraque retro ferentibus dux Weif cum exercitu Baioarico concurriiBet
Die übrigen Berichte wissen davon nichts, auch Berthold spricht in Ceber-
einstimmuDg mit C. von dem gemeinsamen Angriff der Sachsen und Baieni.
]
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 339
Lambert: ^Non ultra Saxones vim multitudinis sustinere
poterant; paulatimque cedentes tandem versis frenis omnes
diversas in partes aufugerunt'*. Hierauf berichten beide Flucht,
Verfolgung und Niedermetzelung. Dann kommen beide zum
zweiten Male auf eine „Staubwolke*" zu sprechen. Nochmals
erwähnen sie die Grausamkeit der Verfolger, um hierauf den
Untergang zu schildern, den viele der Fliehenden in der Unstrut
fanden. Beide erwähnen hierbei das im Rücken der Flüchtigen
drohende Schwert. Carmen III, 186:
Sic et ad Unstardi veniunt vada fluminis alti.
Quid faciant? Quos a tergo ferit hosticus ensis,
Altus ab adverso Unstardus tardabat abire
Lambert: Plurimam etiam partem fluvius Unstrut, dum nie tu
gladii imminentis praecipitantius irruunt, obsorbuit.
Die Nacht macht dem Kampfe ein Ende; so bei Lambert
wie bei dem Carmen. Es folgt die Plünderung des Sachsenlagers,
bei beiden die Bemerkung, dass man reichliche Lebensmittel
gefunden habe. Auch hier gebraucht Lambert für „yictus*" des
Carmen das ihm geläufigere Wort cibus, ähnlich wie oben S. 332
zweimal „cibaria** für (Carmen) „victum". Es folgt nun eine
Seltsamkeit, die Pannenborg mit Recht hervorhebt und die sich
nur aus einer Benutzung erklären lässt: „obgleich es bei beiden
schon Nacht ist, greifen sie nochmals auf den Abend zurück**.
CHI, 213: Rex vespertinus victor de caede reversus.
Lambert pag. 18G: Rex paulo post occasum solis in castra
revertitur.
Bevor Lambert mit den Worten : „occisos terra obruunt
unde quisque oriundus erat, sepeliendos remittunt, vulneratis
curam adhibenf* den Schlussbericht des Carmen wiederholt:
„Imperat exquiri, quae saucia, quaeve suonun
Corpora per campos iaceant occisa cruentos
Saucia committi medicis, defuncta sepulchris**
schiebt er die Stelle aus Sallust ein, auf die wir bereits in der
Diss. (S. 121) verwiesen haben ^.
^ Das Verfahren Lamberts hinsichtlich der Gestaltung seines Textes
lässt ans bis ins kleinste die in seiner Arbeitsweise bei Bearbeitung der
Vita Lnlli dargelegten Momente erkennen, unsere dortigen Resultate werden
auf das glänzendste bewiesen.
340 J- Dieffenbacher.
Damit dürfen wir wohl unsere Untersuchung über die Be-
nutzung des Carmen in den Annalen abschliessen , ohne damit
den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Gegen
unsere Bemerkung auf S. 325, dass mit dem Nachweis dieser
engen Beziehung zwischen den beiden Werken auch zugleich die
Unmöglichkeit der Verfassergleichheit bewiesen sei, wird nicht«
einzuwenden sein; denn alle Abweichungen und Aenderungen
liessen sich, soweit ein Eindringen in die unsern Autor bewegen-
den Factoren überhaupt möglich war, aus seiner schriftstelleri-
schen Individualität erklären ^
^ Auf Pcinnenborg'» stilistiRcke Beweisführung hier einzugebeD,
fehlt es mir einmal an Raum, andererseits hat Holder-Egger, de5sen
gründlicher Kenntniss des Lambert'schen Stils wir den Nachweis der Autor-
schaft Lambert's für die Vita Lulli und die Annalen verdanken, in einer
Recension obiger Schrift (NA XV) eine Widerlegung der P.'schen Hypothese in
Aussicht gestellt. Ich kann mich auf weniges beschränken. Stilistische An-
klänge der Annalen an das Carmen erklären sich einmal aus der Benutzung
des Gedichtes und dann aus der Gleichzeitigkeit der Abfassung, die die-
selbe Schulbildung bedingt. Gegen die Verfassergleichheit spricht als
wesentlichster Ractor das Fehlen des für unseren Autor so überaus cha-
rakteristischen typischen Elementes in C. Freilich finden sich auch im Ge-
dicht zahlreiche Wiederholungen (f, 142 u. IT, 193; 1, 199 u. II, 143; IF, 79
u. II, 126; II, 180 u. lil, 284; II. 135 u. III, 110; I, 218 u. III. 176). aber
man wird ihnen keinen Werth beilegen dürfen, weil ihnen gerade in den
Annalen nichts Aehnliches zur Seite gestellt werden kann. Die be-
treffenden Cai-menstellen linden sich bei Lambert fast durchwegs mit anderen
Worten wiedergegeben. Es treten in Carmen sogar Wiederholungen auf.
die dem Annalentypus geradezu widersprechen. So z. B. wenn in C.
vor einem Aufstande regelmässig Boten im Lande herumgoschickt werden.
II, 130. Denique per patriam mittebant nuncia totam,
Cunctus ut ad bellum populus properaret agendum.
III, 97. Emittunt equites strictis mucronibus acres
Per totam patriam vulgi concire catervas
Omnes ad bellum.
Bei Lambert tritt das nirgends hervor; bei seinen Aufstanden handelt
es sich immer nur um Zusammenkünfte (Diss. S. 58). Auf eine Bemerkung
Edel's (S. t)53) ist noch besonders hinzuweisen: , Jedem Leser wird es bei
Leetüre des Carmen auffallen, dass so oft die Darstellung durch Fragen.
Ausrufe, direkte Anreden und Ermahnungen an die Sachsen, durch Vorwürfe
an die betreffenden Personen unterbrochen ist - - - man muss über das
gänzliche Fehlen dieser Sonderheit in den Annalen bei der Annahme ein«
gemeinsamen Verfassers für beide Werke sehr verwundert sein.* Auch wir
können nicht verstehen, wie Lambert in der Prosa ein Element semer
Zur Historiograpliie Lambert*8 von Hersfeld. 341
Was folgt aus der Benutzung des Carmen in den Annalen
für die Erkenntniss der Historiographie Lamberts? — Das Ge-
dicht kann nicht als eine Quelle im modernen Sinne des Wortes
aufgefasst werden; dasselbe ist ihm nur eine Vorlage; er ver-
wendet dasselbe zur Ausschmückung und Erweiterung seiner Dar-
stellung, stellenweise dient es ihm zur Disposition. Lambert hat
aus dem Carmen nichts gelernt, er hat weder seine Kenntniss er-
weitert noch berichtigt, ja er hat vielmehr die in vieler Hinsicht
richtigere Auffassung des Gedichtes vollständig ignorirt. Er
sieht in demselben eine Tendenzschrift, und schreibt das Carmen
als solche aus, ohne sich aber hierbei stets seiner anderen Dar-
stellung ganz bewusst zu sein. Die Folge hiervon waren zahl-
reiche Widersprüche, die wir anmerken konnten. Offenbar misst
Lambert seiner Kenntniss, seiner Auffassung einen weit grösseren
Glauben bei, als der im Carmen; er hält sich für befugt, die seiner
Ansicht nach verdrehte Darstellung des Gedichtes zu verbessern.
Damit gewinnt aber Bresslau's Ansicht von der Bedeutung des
^ Klosterklatsch es" für viele Einzelheiten der Annalen eine ganz
hervorragende Stütze. Auf dem Klosterklatsch, auf der Autorität
seiner Mitbrüder beruht Lambert's Ueberzeugung. Nur dadurch,
dass er sich mit einer grossen Menge im Einklang wissen mochte,
konnte er dem Carmen gegenüber an seiner Auffassung festhalten.
Nicht unser biederer Mönch allein, seine Mitbrüder müssen für
seine Darstellung verantwortlich gemacht werden. Sie waren
es, die ihm z. B. die Wirren des Reiches als einen Ausfluss des
Zehntstreites erscheinen Hessen, sie waren es, die seine Auffassung
von dem Charakter des Königs beeinflussten. In unserem Autor
haben wir den verdichteten Niederschlag dieser schwülen
und dumpfen Atmosphäre vor uns.
IV.
Kritik einzelner Nachrichten.
Der Kaiserswörther Königsraub.
Mit den Worten: „Den Hergang erzählt in anschaulicher
Weise der Hersfelder Mönch Lambert, welcher allerdings in seinem
Kloster leicht die genaue Kunde davon erhalten konnte, da noch
schriftfitellerißchen Individualität hätte verleugnen sollen, von dem er in
der poetischen Darstellung einen so überaus reiclien Gebrauch gemacht
haben würde!
342 •^- DieflPenbacher.
im Verlaufe dieses Sommers die Hoflialtung in dessen Mauern
verlegt wurde** , rechtfertigt Meyer von Knonau die Aufnahme
des Lambert'schen Berichtes in die Jahrbücher (I, p. 278).
unseren früheren Ausführungen gemäss (vgl. Diss. S. 68 u.
oben S. 312) können wir in diesem Unistande allein keinen Be-
weis für die Zuverlässigkeit der Nachricht sehen. Lambert's
Erzählung scheint uns aber aus anderen Gründen geradezu
unhaltbar. Vor allem ist sie mit den übrigen unter sich überein-
stimmenden Berichten nicht in Einklang zu bringen. Was melden
uns diese? Als der unterrichtetste von ihnen muss der Altaicher
Annalist angesehen werden. Mit schlichten Worten erzahlt er
uns den Vorgang. Nach erfolgter Beschlussfassung sind die Ver-
schworenen unerwartet (ex improviso) mit einer grossen Menge
(cum grandi multitudine) an den Hof zu Kaiserswörth geeilt
Nach Wegnahme des Kreuzes und der königlichen Lanze (der
Insignien) aus der Kapelle bringen sie den König auf ein Schiff
und führen ihn, ohne dass Jemand Widerstand geleistet hätte
(nulloque obsistente) nach Köln. Nach ihm stellt sich uns das
Attentat auf die Reichsregierung als ein gewaltsamer Akt dar,
als ein Raub im vollsten Sinne des Wortes. Der Ausdruck
n regem ipsum navi imponunf deutet schon auf das Gewaltthätige
ihres Vorgehens hin. Es ist eine üeberrumpelung, die wir sich
da abspielen sehen, das liegt sowohl in dem ,ex improyiso" als
auch in der Thatsache, dass Niemand den König zu retten sucht,
weil die Attentäter eben in grosser Anzahl waren.
Diese Darstellung findet nun in sämmtlichen Quellen mit
Ausnahme Lambert's ihre Bestätigung. Ueberall begegnen wir
Ausdrücken, die auf ein gewaltsames Vorgehen schliessen lassend
* Berthold: „Henricum regem --- cu m lancea et aliis insignibus
a matre imperatrice vi arripuit* (sc. Anno), auch hier werden die Insig-
nien ausdrücklich erwähnt. Auf diesen wichtigen Factor komme ich noch
zu reden. — Ann. Weissemburg.: A. - - - regem - - - matri subripuit "
Ann. Ottenbur.: Rex puer a matre distrahitur. — Triumph, s. RemadiLib.1
c. 2: puero a matre per vim abstracto. — Bruno c. 1: Anno — eom
[sc. puerum] violenier matri eripuit. — Kkkeh. Chron. univ. (a. 1056): Anno
qni - - - pueri navi imponens [,navi imponunt' Altahenses] matri abdoxit
— Ann. August : H. rex puer - - • imperatrici --- surripitur. — Annalista
Saxo: Rex puer - • - a matre imperatrice subtrahitur. — Liber de ünitate
eccles. conserv. Lib. 11: - - - H. adhuc valde puerum --- subtraxerunt
Nur Sigeb. von Gembloux fügt etwas hinzu , das auf eine listige Art hin*
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 343
Lamberts Bericht widerspricht dem Altaicher in allen
Punkten, eine Combination beider ist ausgeschlossen. Dieses
beweist schon der Eingang. Nach Lambert haben sich die
Verschworenen längere Zeit am Hofe aufgehalten, bis sie end-
lich zum Werke schreiten, während sie nach den Altaicher
Annalen unversehens am Hofe erscheinen und sofort den Raub
ausführen. Gesetzt auch, diese Nachricht Lamberts beruhe auf
einem Irrthume, so scheitert die Verbindung beider Erzählungen
an der Unmöglichkeit, die von dem Altaicher und von Ber-
thold angeführte Wegnahme der königlichen Insignien aus der
Kapelle in Lamberts Darstellung einzuschalten. Die Mit-
führung der Insignien steht ausser allem Zweifel, da sie, von
der zweimaligen Erwähnung in den Quellen ganz abgesehen,
selbstverständlich ist; der mittelalterlichen Anschauung gemäss
konnte nur derjenige als der rechtmässige und anerkannte Macht-
haber gelten, der im Besitze der königlichen Insignien war. Es
sind nur drei Möglichkeiten für die Einfügung vorhanden; erstens:
vor der Entführung des königlichen Knaben; zweitens: gleich-
zeitig mit derselben; drittens: nach derselben. Den zweiten und
dritten Fall schliesst Lamberts Erzählung selbst aus, weil sich,
wie er berichtet, alle diejenigen, „quos episcopus factionis suae
socios ac ministros paraverat**, auf dem Schiffe befanden, mit
welchem der König entführt worden sein soll. Nach Lambert
ist Niemand vorhanden, der die Insignien aus der Kapelle fort-
geschafft haben könnte. — Der erste Fall ist geradezu undenk-
bar, denn der Raub der Reichsinsignien aus der königlichen
Pfalz, der ohne Anwendung von Waffengewalt nicht ausführ-
bar war, hätte doch die Aufmerksamkeit des Hofes in hohem
Masse erregen müssen ^.
weisen könnte: „regem puerum violenter et Industrie captum"; doch
scheint es mir nicht unbedingt nothwendig, hierbei an die von Lambert er-
zählte Geschichte von dem geschmückten Schiff zu denken, da sich das
^industrie* ganz gut auf die Veranstaltung im allgemeinen beziehen kann.
— Bei diesen vielen Zeugnissen ist das argumentum ex silentio gegen die listige
Entführung immerhin von Bedeutung. Die Stellen sind nach Meyer von
Knonau (I p. 277 Anm. 77) citirt.
* Uebrigens enthält Lamberts Erzählung selbst eine Reihe von Selt-
samkeiten. Zuerst fällt auf, dass Niemand gewagt hat, den König zu
befreien. Bei den Altaicher Annalen ist dies natürlich, da der Hof mit
grosser (Jeberzahl überrumpelt wurde. Nach Lambert waren ja Schiffe in
346 ^' Dieffenbacher.
der Erzbischof fühlte sich in solcher Weise schutzlos und Ton
Nachstellungen umringt, dass er sogleich seine Sache aufgab
und in der nächsten Nacht vom Hoflager entfloh**.
Schon Lamberts Motivirung der Verschwörung ist hin-
fällig, in äusserlicher Weise wird eine seiner Vorstellungen,
nämlich die von dem Mangel des königlichen Hofhaltes (Diss.
S. 108), mit dem Sturze Adalbert's verknüpft. Hier so wenig,
wie beim Kaiserswörther Attentat kennt Lambert den eigent-
lichen Grund der Missstimmung unter den Fürsten. Lambert
erzählt: Nicht nur der lange Aufenthalt des Königs in Goskr,
was nach Delbrück (S. 11) nicht richtig ist, verursachte die Noth-
lage der königlichen Hofhaltung, sondern vor allem der Hass
der Einwohner und Aebte gegen den Erzbischof, demzufolge jene
ihre Abgaben nicht entrichten wollten; alle nämlich beschul-
digten denselben, dass er sich unter dem Deckmantel der Ver-
traulichkeit mit dem Könige die „monarchiam manifestae tvran-
nidis" aneignen wolle. In sprunghafter Weise werden nun auf
einmal die omnes — oben nur die Sachsen — zu den ^principes
regni". unter Anwendung des Verschwörungstypus (Diss. S. 55)
fährt Lambert fort: „non ultra laturi iniuriam videbantur
principes reguL Archiepiscopi Moguntinus et Coloniensis cum
ceteris, quibus curae erat res publica, crebra conventi-
cula faciebant atque omnes in commune, quid facto opus
esset, consulere rogitabant". Indem nun Lambert auch weiter-
hin seinem Typus folgt, geräth er in eine Darstellung, die dem
wahren Sachverhalt widerspricht. Die Zusammenkunft der Reichs-
fürsten zu Tribur nämlich, in Wirklichkeit eine von Heinrich an-
gesagte Reichsversammlung (vgl. M. v. K. I, 488), erscheint ab
ein einseitig von den Verschworenen anberaumter Hoftag: «diem
generalis colloquii omnibus indixere regni principibus,
ut Triburiam convenientes " und nachher „statuta dies*.
Ueber die Un glaub Würdigkeit der Drohung der Verschworenen:
„aut regno ei [sc. regi] cedendum esse, aut familiaritate et
amicitia Premensis archiepiscopi defungendum" haben wir bereits
oben S. 334 gehandelt.
Typisch schreibt Lambert weiter: »Perlato Goslariam
atrocis rei nuncio, rex ad statutam diem concitus pro-
per ab at". Thatsächlich hat Heinrich erst zu Tribur von der
Sache erfahren, ganz abgesehen davon, dass Heinrich nicht in
Znr Historiographie Laml^ert's von Hei-sfeld. 347
Gtoslar, sondern in Mainz sich befand. Die typische Wendung
«veranlasst Lambert auch hier zu einer Widematürlichkeit. Warum
kommt denn Heinrich überhaupt zu dem von den Fürsten be-
rufenen Tage, wenn er bereits weiss, was ihm dort droht?
Auch Meyer von Bjionau macht auf die ünwahrscheinlichkeit
dieses «atrocis rei nuncius" aufmerksam. Aehnlich schreibt aber
Lambert z. B. pag. 73: Rex accepto nuncio graviter permotus
copias celerrime contraxit, was glaubwürdig ist; pag. 83:
Perlato ad regem nuncio Goslariam concitus remeavit.
Pag. 85: Rex accepto nuncio nihil moratus copias celer-
rime contraxit. Pag. 160: Territus rex tam atroci nuncio
id Renum concitus remeavit.
Abweichend von den übrigen Quellen, die die nächtliche
Flucht Adalbert's melden, berichtet Lambert von einem Flucht-
rersuch des Königs, der aber durch „ministri regis** vereitelt
worden sein soll. Diese Geschichte beruht wohl auf einer Ver-
wechslung der Person; aus allem bisher Angeführten geht ja
hervor, dass Lambert sehr schlecht unterrichtet war. Den Flucht-
Tersuch, der übrigens gleichfalls im Typus (Diss. S. 70) erzählt
wird, mochte Lambert um so mehr für wahrscheinlich halten,
als durch denselben Heinrich gegen jene von ihm angenommene
Drohung der Fürsten doch irgend etwas gethan zu haben schien.
Von diesem Standpunkte aus ist es auch erklärlich, dass Lam-
bert nichts von dem nächtlichen Entweichen Adalbert's weiss,
vielmehr schreibt: Contumeliose itaque eiectus est de curte regia
cum Omnibus tyrannidis suae fautoribus [?]. — lieber die Schluss-
bemerkung Lambert's, die Rückkehr der Reichsregierung in die
Hände der Bischöfe, siehe unsere Ausführung S. 323.
Auch Lambert's weitläufige Erzählung von den Tagen zu
Tribur und Oppenheim (pag. 243 ff.)
lässt sich nicht allzu schwer in ihre einzelnen Bestandtheile auf-
lösen; mehr wie irgendwo anders zeigen sich gerade hier die
verhängnissvollen Folgen seiner historischen Arbeitsweise. Bevor
wir auf seine Darstellung eingehen, müssen wir in möglichster
Kürze den Verlauf jener Ereignisse skizziren. Die Grundlage
unserer Auffassung bildet ein Aufsatz von Jaroslaw GoU: Der
Fürstentag von Tribur und Oppenheim ^ Auch Heyck's ^ Schil-
' MIÖG n p. 391. » Heyck, a. a. 0. p. 66 f.
Deutsche Zeitscbr. f. Geschichtsw. 1891 VI. 2 23
348 ^' Dieffenbacher.
derung, die sich anlässlich der Betheiligung des Herzogs Ber-
thold von Kärnthen eingehend mit den Triburer Vorgängen be-
fasst, wurde berücksichtigt; U.eyck hat in richtiger Erkenntniss
der Sachlage vermieden, Einzelheiten der Erzählung Lamberts
in seine Darstellung aufzunehmen.
Nachdem durch Ankunft der päpstlichen Legaten die Ver-
handlungen der Fürsten zu Tribur eine andere Wendung ge-
nommen hatten, so dass man für's erste von einer Wahl eines
Oegenkönigs Abstand nahm und sich in Unterhandlung mit dem
zu Oppenheim sich aufhaltenden Könige einliess, kam es zwischen
Heinrich und jenen zu einem Vertrage. In demselben imter-
warf sich der König folgenden Bedingungen : Worms dem Bischöfe
zurückzugeben, an den Papst zur Gelobung seiner Oenugthuung
und Busse ein Schreiben zu richten, die Regierung nach dem
Rathe der Fürsten zu führen. Damit hatte Heinrich durchaus
nicht die von Gregor ausgesprochene Suspension von der R^e-
rung anerkannt. Nach Abfassung jenes Schreibens begab sich
der König nach Speier, die Fürsten aber tagten weiter. Ein-
seitig, ohne Mitwissen des Königs, fassten sie noch einen weiteren
Beschluss, den Papst nach Deutschland einzuladen, „dissensionem
huiusmodi compositurus", wie Berthold sich ausdrückt. Zu gleicher
Zeit verpflichteten sie sich eidlich, wenn Heinrich sich über
Jahr und Tag nicht vom Banne gelöst habe, ihn nicht mehr
als König anzuerkennen.
Vorausgreifend muss bemerkt werden, dass Lamberts ganzer
Bericht auf der falschen Annahme beruht, jener Beschluss der
Fürsten hinsichtlicli einer Einladung des Papstes nach Deutsci- ;
land und jene eidliche Verpflichtung gehörten mit zu den von
Heinrich anerkannten Bedingungen. Sein Irrthum ist durch
mangelhafte Kenntniss veranlasst, wie er ja auch nichts von
jenem Schreiben Heinrich's an Gregor weiss. Seine Darstellung
enthält folgende Bestandtheile :
1. Typus der Versammlung (Diss. S. 61). Sieben Tage (ibid.
pag. 73).
2. Aufzählung der Vergehen Heinrich's; es ist dies eine
Zusammenstellung aller bezüglichen Stellen. Eine Aufzahlung
erscheint überflüssig.
3. Die Gesandtschaft des Königs an die Fürsten, die seine
Unterwerfung unter ihre Beschlüsse meldet. Die Worte Heinrichs:
Zur HiBioriographie Lamberts von Hersfeld. 349
^nihilque deinceps circa rerum publicarum administra-
tionem absque communi consulto acturum, postremo ultro se
iure suo cedere eisque gubemandi disponendique pro suo arbi-
tratu tocius regni ius potestatemque facere, dummodo aequo
animo paterentur, sola regni nominis regiique cultus rata
sibi manere insignia** kehren bei Lambert später als eine der
Oppenheimer Bedingungen wieder (pag. 248): nihil circa publica
negocia suo iure disponens, nuUam regii apparatus pompam,
nulla regni dignitatis insignia. Lambert berichtet nämlich
im Widerspruch mit den übrigen Quellen, dass der König in
jenem Vertrage gelobt habe, sich in die Stadt Speier zurück-
zuziehen und dort ohne königliche Hofhaltung zu leben. In
Wirklichkeit handelt es sich um einen Aufenthalt, den Heinrich
freiwillig wählte, um daselbst die Antwort Gregor's auf sein
in Oppenheim erlassenes Schreiben abzuwarten und sich zu der
dort gelobten Busse vorzubereiten. Bei der oben hervorgehobenen
mangelhaften Kenntniss Lambert's darf es nicht verwundem,
dass er in diesem auf Oppenheim unmittelbar folgenden Aufent-
halt zu Speier eine von Heinrich erfüllte Verpflichtung erkennt;
Lambert liebt es ja, alle Vorkommnisse in Wechselbeziehung zu
bringen. Diese combinirte Bedingung erscheint in obiger Stelle
als ein Vorschlag Heinrich's; freilich bemerkt unser Autor dann
später nicht, dass es sich mit jener Forderung der Fürsten
nur um Anerkennung des königlichen Vorschlages handle. Das
ist unserem Autor längst aus dem Sinne. Uebrigens zeigt die
Darstellung, die in indirecter Redeform abgefasst ist, die be-
wussten Schlagworte des I. Schemas (Diss. S. 75): rata sibi
manere quod si admitterent, paratum se quibus
sacramentis fidem facere.
4. Die Antwort der Fürsten wird wie auch sonst mit „ad
haec illi'* eingeleitet. An der Spitze der Erwiderung findet sich
wie üblich eine Negation. Nulla^ inquiunt, iam supersunt argu-
menta. Pag. 117 bei ähnlicher Situation: ad haec illi: Non
eadem, inquiunt, ; pag. 143: Nullum^ inquiunt . Auch:
iterum alios atque alios misit . Sed illi in eadem sen-
tentia fixi obstinatique manebant, ist typisch. Pag. 118: Qui
iterum missi, iterumque remissi, in eadem eos sententia
obstinatos invenerunt. Pag. 177: Iterum s,\\os atque alios
miserunt; sed eodem omnes rigore obfirmatas aures in-
350 «'• Dieffenbacher.
venerunt. Pag. 200, im Wortlaute abweichend: Triduo in hat
cunctatione cessatum est (vgl. Diss. S. 60) legatis assiduo euntibus
ac redeuntibus atque in eadem verba regis aures ob-
tundentibus.
5. Die Meldung Lambert's, man habe auf beiden Seiten
zum Kampfe gerUstet, um durch Waffengewalt eine Entscheidung
herbeizuführen, ist wenig glaubhaft, da die übrigen Quellen dar-
über schweigen ^. Ich verrauthe in dieser ganzen Geschichte eine
auf eine dramatische Steigerung abzielende Ausschmückung. Wir
sind solchen dramatischen Zusätzen schon anderwärts begegnet
z. B. in der Vita LuUi c. X (Diss. S. 38), in der Unstruter
Schlachtschilderung (S. 338).
6. Die Oppenheimer Bedingungen stellen ähnlich wie die Ger-
stunger Friedensbedingungen (Diss. S. 84) eine Zusammenschweis-
sung einer Reihe theils gar nicht zur Sache gehöriger, theils
combinirter Punkte dar.
a) Die auf Maria Lichtmess berufene Zusammenkunft ist,
wie oben bemerkt, eine falsche Auffassung des nach Heinrich's
Weggange gefassten Beschlusses der Fürsten.
ß) Desgleichen „quod si ante diem anniversarium eicom-
municationis suae excommunicatione non absolvatur**.
^ Die Fürsten beschliessen, den König «.proxima luce* anzugreifen; ab«r
aach dieser hat seine Trappen zusammengezogen, «incisa spe dilationis im-
petrandae". Schon erwartet man den Zusammenstoss, ,ecce primo dQocelo
sequentis diei* kommen Gesandte, die mit Heinrich verhandehi sollen. Fm*
lieh weiss Lambert nichts von den Motiven der plötzlichen Sinnesänderong,
die eine nächtliche Versammlung bedingt, zu berichten.
' Wenn Lambert hinzufügt ^suo praesertim vicio''. so macht dies
den Eindruck, als ob ihm die zukünftigen Ereignisse — H/s Aufbrach Ton
Speier, der beschwerliche Alpenübergang, die Tage von Canossa — vor-
schwebten. Jedenfalls will Lambert damit ausdrücken, dass nichts d«
König abhalten soll, sich vom Banne zu lösen. Dass den König nicht die
Furcht, durch sein Verschulden die Lösung zu versäumen, zum Aufbruche
nach Italien anregte, wie es offenbar Lambert*s Auffassung ist (er schreibt
nämlich p. 249: Rex etiam certo sciens, omnem suam in eo verti salatem.
si ante anniversarium diem excommunicatione absolveretar , - • • optimmB
facta sibi iudicavit pro eo tum statu rerum suanim, ut in Galli«
proficiscenti Romano pontitici intra Italiam oecurreret et anathematit
absolutionem quoquo posset modo impetrare conaretur), geht «•
GoU's Ausführungen klar hervor. Heinrich sah in den ohne sein Mitwissen
gefassten Beschlüssen der Fürsten, vor Allem in der Einladung des Papita
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 351
y) Lambert betont verschiedentlich, dass man den König
den flleges palatinae' gemäss behandeln werde. Einmal scheint
er folgendes darunter zu verstehen : rem integram Romani ponti-
ficis cognitioni reservare; dann, was in den Worten liegt:
nee legibus deinceps regnura repetere possit, quod legibus ultra
administrare, annuam passus excommunicationem, non possit. Hat
Lambert bestimmte Grundsätze im Auge? Ich glaube kaum,
wenigstens wäre dann nicht zu verstehen, wie er in einer und
derselben Sache neben einander „iuxta palatinas leges" und
,ecclesiasticas" schreiben könnte, pag. 257: deinceps iuxta
palatinas leges indignus regio honore habeatur, und
pag. 258: regio deinceps honore indignus iuxta leges
ecclesiasticas decerneretur ^.
o) üeber den Speierer Aufenthalt haben wir schon oben
gesprochen.
s) Worms erhält hier im Munde der Gesandten dasselbe
Epitheton, das Lambert sonst angewendet hatte: arcem belli;
vgl. pag. 133: belli sedem, hanc regni arcem.
Zum Schlüsse sei noch bemerkt, dass die Worte: „rex, cuius
omnisque spes omnesque in artum coactae fuerant", im Wider-
spruch stehen mit dem Beginn des Berichtes, wo das „contractis
in unum suae partis assertoribus suos in unum coire
atque arma expedire iubebat, ut in ulteriorem ripam progressos
confestim proelio adoriretur** keineswegs die jeglicher Hilfs-
mittel baare Lage des Königs andeutet.
Die Verknüpfung dieser Momente ergab sich uns auf ganz
nach Deutschland zu kommen, einen Vertrsfgsbruch und will sich nicht
in Augsburgs wie es die Fürsten herbeiführen möchten, sondern in Italien
mit Gregor versöhnen. Uebrigens hat Lambert hiervon eine dunkle Kunde:
nee satis tutam suis rationibus existimans, ut expectato intra Galliam Ro-
mani pontificis adventu, sie infesto iudici, sie obstinatis accusatoribus cau-
sam addiceret ventilandam.
* Auch hier haben wir es mit verschwommenen Begriffen zu thun,
ähnlich wie mit dem in der Diss. S. 92 angeführten „per calumpuiam = sine
legitima discussione**. Auch sonst begegnen wir diesen «leges palatinae**,
bereits p. 76: ut secundum palatinas leges iusta existiraatione habita, p. 234:
com iuxta palatinas leges extremo in eos supplicio animadvertere possit. In
den Annalen spukt es an allen Kcken und Enden von , leges ** — ich erinnere
nur an die «leges maiorum*^, an die Gegenüberstellung von ,ius caeli, ius fori,
legibuB humanis vel canonum sanctionibus*^ (Dies. S. 75), ohne dass wir
ihnen etwas Greifbares unterlegen könnten.
352 J- Dieffenbacher.
natürlichem Wege. Wird man bei der nun einmal feststehenden
Thatsache seiner geringen Kenntniss hier von einer Fälschung, von
einer Verschiebung der Dinge gegen besseres Wissen reden dürfen?
Hinsichtlich der Vorgänge zu und nach
Canossa
muss ich mich auf einige Bemerkungen beschränken; eine ein-
gehende Erörterung ist ohne eine Kritik sämmtlicher Quellen
nicht zu erzielen, wofür aber in dem Rahmen dieses Aufsatzes
kein Raum ist.
Merkwürdig ist die Antwort des Papstes auf Heinrich's erste
Anfrage, ihn vom Bann zu lösen: quin immo, si innocentiae
suae confideret, omni timoris scrupulo liberatus, statuto die in
Augustam, quo ceteri principes convenire statuissent, fiducialiter
occurreret. Dieser Tag war aber nach Lambert auf den 2. Februar
anberaumt, die Antwort fiele kurz vor den 25. Januar, an
welchem Tage Heinrich seinen Büssergang antrat. Es ist
einfach undenkbar, dass Gregor dem Könige diese Antwort ge-
geben hat; hätten sie doch beide nicht bis zum 2. Februar in
Augsburg sein können.
Die Bedingungen, die Heinrich vor der Absolution zuge-
stehen muss, lassen sich auf den ersten Blick als eine Wieder-
holung der zu Oppenheim mit den Fürsten eingegangenen
erkennen.
Ganossa pag. 258. Oppenheim pag. 247.
1. Dem Sinne nach ähnlich; hier
sei p. 257 abgedruckt, wo die
• erste Bedingung ähnlich wie oben
S. 349 als Vorschlag H.'s auftritt.
1. ut die et loco^ quem- quacumque die, qaocamqne
cunque papa designasset, loco papa praecipiat--- omnibns
evocatis ad generale concilium quae accusatores eius obiecissent
Teutonicisprineipibuspraesto esset criminibus, et iuxta senten-
- - - et ad eius sententiam vel tiam eius regnum vel reteD-
retineret regnum, si obiecta turus, si obiecta purgasset,
purgasset, vel aequo anirao vel aequo animo, sicausaceci*
amitteret, si probatis criminibus disset, amissurus.
regio deineeps honore indignus
iuxta ecclesiasticas leges (letzteres
ist auch eine Wiederholung, vgl.
S. 351].
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld.
353
2. usque ad eam autem diem —
nulla regii cultus ornamen-
ta, nulla regiae dignitatis
insignia sibi adhiberet, nihil
circa rerum publicarum ad-
ministrationem iuxta con-
suetudinem suo iure ageret,
nihil, quod ratum fore oporteat,
decerneret;
3. Ruotbertum - - - ceteros • - -
a s u a in perpetuum familiaritate
amoveret.
4. Quod si ' ' • potens conforta-
tusque in regne perstitisset, sub-
ditus Romano pontifici
semper dictoque obtempe-
rans foret.
5. ad ultimum, si quid
herum praevaricaretur, irri-
tam fore hanc — absolutionem - - -
principesque regni, omni deinceps
quaestione, cuncta iurisiurandi
religione liberatos, regem
alium - - - creaturos esse.
2. p. 248. nullam regii appa-
ratus [p. 245 cultus pompam],
nulla regiae dignitatis in-
signia iuxtasolitum adhibens
tisque ad sinodicam causae suae
examinationem - • - nihil circa
publica negocia [p. 244 nihil
circa rerum publicarum ad-
ministrationem] suo iure
disponens.
3. omnes - - - extemplo a con-
victu contubernioque suo amo-
veat.
4. 5t--- Romano pontifici
per omnia subditum se dic-
toque obtemperantem fore
polliceatur.
5. porro si quid herum
praevaricetur, tum se omni
culpa omni iurisiurandi reli-
gione, omni perfidiae infamia
liberatos - - - quid rei publicae
expediat [d. h. die Wahl eines
neuen Königs] omni consilio
visuros.
Uebrigens ist auch die Situation selbst bei Lambert zu
Canossa dieselbe wie zu Oppenheim. Ich will nun freilich nicht
leugnen, dass der König sowohl dort al^ auch hier erst Boten
zur Unterhandlung geschickt hat, nur möchte ich dagegen Ver-
wahrung einlegen, den Einzelheiten Lambert's, als auf zuver-
lässiger Kunde beruhend, irgend welchen Werth zuzuschreiben.
Die AeÜnlichkeit in beiden Schilderungen geht so weit, dass
z. B. in Oppenheim wie in Canossa die Vorschläge des Königs
nichts anderes sind, als eben ein Theil der nachher einzugehen-
den Bedingungen, Vorschläge, die so von dem Könige nie vor-
gebracht sein können. Beide Male schickt erst der König eine
Botschaft, sein Vorschlag wird zurückgewiesen, dann folgt wieder-
holtes Schicken. Hier wie dort nimmt der König die harten
und schweren Bedingungen mit Freuden an. Pag. 248: gratu-
latus admodum promptissime per omnia obedientiam
3o4 •'• Dieffenbacher.
pollicetur. Pag. 259: Gratanter rex accepit conditiones, et ser-
vaturum seomnia promittebat.
Gestützt auf die in Gregor's Kegesten erhaltene Promissio
Canusina beweist Delbrück ^die Verfälschung dieser Bedingangen',
indem er besonderes Gewicht auf den dritten oben angefahrten
Punkt legt, auf die Entlassung der königlichen Rathgeber, wo-
von nämlich in der Promissio nichts steht. Nach ihm ist dies
deshalb untergeschoben, um den am Schlüsse vorgesehenen Fall
(Bruch des Vertrages durch Rtickberufung der Räthe) in mög-
lichster Evidenz eintreten zu lassen. Diese Entlassung der
Räthe ist aber nicht gegen besseres Wissen erwähnt, sondern
beruht, wie wir zeigten, auf der Wiederholung des Oppenheimer
Vertrages. Lambert, der auch hier äusserst mangelhaft unter-
richtet ist, setzt eben in seinem Streben, möglichst ausführlich
und breit zu schreiben, jene Bedingungen ein, die ja zum TheS
das Richtige trafen. Uebrigens bemerkt Fischer ^ , dass Lam-
bert die Gefangennahme der päpstlichen Gesandten durch den
Bischof von Placentia, mithin die eigentliche Ursache des neuen
Bruches mit Gregor, nicht gekannt hat. Was konnte ihm also
näher liegen, als in dem plötzlichen Auftauchen der alten Rath-
geber in der Umgebung Heinrich's, das nur eine Folge des
Bruches war, die Ursache desselben zu sehen? Den Bruch
mit dem Papste führt ferner Lambert durchaus nicht als einen
willkürlichen Schritt Heinrich's ein, sondern als eine That, zu
welcher den König die Umstände mit eiserner Nothwendigkeit
zwangen. Unter Aufwendung einer R^ihe typischer Vorstellungen
schildert er die verlassene Lage des Königs. Pag. 262: adulU
postremo seditione (Diss. S. 55) una omnium voluntas, una
sententia erat (ibid. S. 113), ut abdicato patre filium eins,
licet impubem adhuc et regni negociis immaturum , regem sibi
facerent (s. oben S. 335). Mit Mühe beruhigt sie Heinrich; doch
gibt man ihm nicht die nöthigen Lebensmittel; pag. 263: sed
neque consuetam ei reverentiam deferebant, neque tam sumptuosa.
ut prius utque regiam magnificentiam decuerat, servitia
ei exhibebant (Diss. S. 108). Nicht einmal auf Beute dürfen die
königlichen Truppen ausgehen (!): ut praedas forte de agris
et villis agere volentes armata manu coercerentur
^ Rostocker Diss. 1882 S. 101.
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 355
S. 109). Zum Schluss bemerkt denn auch unser Autor: Territus
rex insolita rerum facie gravi sollicitudine et metu
perurgebatur, nee ullum usquam effugium inveniebat,
nisi in reconciliandis forte Italorum animis. Ratus itaque
huius rei unicum hoc esse praesidium, ut initum cum Ro-
mano pontifice foedus abrumperet. Und dieses soll ein tenden-
ziöser Geschichtsfälscher im Sinne Delbrück's geschrieben haben,
der hier keinen der vielen, die Handlungsweise Heinrich's mil-
dernden, ja gewissermassen rechtfertigenden Vorgänge unterdrückt
hätte ?
Delbrück erblickt in den „plerique ex principibus Teu-
tonicis* (pag. 265), die sich auf dem Fürstentag zu Ulm zusammen-
fanden, eine „Parteiübertreibung" Lambert's, da Berthold
ausdrücklich nur wenige als anwesend bezeichne. Ein Blick auf
Lambert's Darstellung lehrt uns aber, dass wir es auch hier
mit einer typischen Wendung zu thun haben (vgl. Diss. S. 107):
statuerunt, ut principes Saxoniae et omnes, quibuscumque
res publica curae foret occurrerent et communi con-
silio, quid facto opus esset, decernerent. Dort in der
Diss. (S. 59) wiesen wir nach, dass alle Versammlungen Lam-
bert's -überaus zahlreich" besucht seien.
Kleine Mittheilungen.
„Naturwissenschaftliche^^ Geschichtsforschung! Felix Stiere
hat in der Einleitung zu einem Aufsatz im vorigen Heft dieser Zeit-
schrift, S. 40—4:3, Gedanken über Geschichtsschreibung und deren
Methode geäussert, die zu entschiedenem Widerspruch Anlass geben.
Er befürwortet gegenüber den jetzt herrschenden Arten des Geschicbts-
betriebes eine „empirische Forschungsweise, die Methode, ganz vor
aussetzungslos in die Untersuchung einzutreten und erst auf Grand
möglichst zahlreicher, durch prüfende Beobachtung gewonnener That-
Sachen Schlüsse zu ziehen, dann aber auch sich nicht mehr durch
„Autoritäten* binden zu lassen und die Erscheinungen in ihrer Ganz-
heit und in ihrem organischen Zusammenhange mit anderen aufni-
fassen"; er meint, „es möchte sich empfehlen, diese Forscbungsweise
der Naturwissenschaften auch auf die Geschichte anzuwenden'.
Geben wir einmal zu, worüber ja jetzt mehrfach geklagt mrd,
dass unsere Arbeiten einerseits viel in quellenkritischem Detail stecken
bleiben und dass andererseits eine stark subjective, constructive G«-
Schichtsschreibung im Schwange ist — , aber sind solche Einseitig-
keiten und Ausschreitungen, die vorkommen, Erscheinungen, welche
der Durchschnittsrichtung unserer Historiker entsprechen? Ist nicht
vielmehr das, was Stieve als Inhalt der von ihm als neu empfohlenen
Methode hinstellt, das Glaubcnsbekenntniss aller unserer ernstlich
wissenschaftlich gebildeten Historiker, nicht die genaue Wiedergabe
dessen, was seit Niebuhr und Ranke als Grundlage unserer Forschung
und Darstellung gilt? Es Hesse sich verstehen und berechtigt finden,
wenn Stieve gegenüber den erwähnten Einseitigkeiten der zeitweiligen
Arbeitsweise auf diese unveräusserliche Richtschnur von Neuem mit
Nachdruck hinwiese, aber wie kommt er dazu, dies als eine nene
Methode hinzustellen? Und gar als eine naturwissenschaftliche?!
Wenn man heutzutage von einer specifisch naturwissenschaftlichen
Methode redet, so kann daninter doch nur jene verstanden werden,
welche, wie Stieve sie zutreffend bezeichnet, die Natur- und auch die
Naturwissenschaftliche Geschichtsforschung? (Bernheim u. Stieve). 357
Geschichtsentwicklung durch innere auf inductivem Wege gefundene
Gesetzo mit zwingender Nothwendigkeit bestimmt werden lässt; diese
weist Stieve aber als nicht auf die Geschichte anwendbar mit Ent-
schiedenheit zurück. Wesshalb nennt er denn die von ihm als neu
empfohlene, thatsächlich allgemein anerkannte Methode eine natur-
wissenschaftliche? Weil sie „empirisch ist und voraussetzungslos auf
Grund möglichst zahlreicher durch prüfende Beobachtung gewonnener
Thatsachen Schlüsse zieht"? Das ist ja doch das bei allen Wissen-
schaften der Neuzeit angewandte Verfahren. Weil sie sich „nicht
durch Autoritäten binden lässt"? Wenn hierunter, wie anzunehmen,
quellenmässige Autoritäten verstanden sein sollen, so dächte ich doch,
wir hätten nicht erst die Naturwissenschaften nöthig, um uns über
eine unabhängige Stellungnahme zu den einzelnen Quellen zu be-
lehren. Weil sie „die Erscheinungen in ihrer Ganzheit und in ihrem
organischen Zusammenhange mit anderen auffasst"? Diese Auf-
fassungsweise ist doch seit Leibniz immer mehr die allgemeine
Grundlage unserer gesammten wissenschaftlichen Anschauungen ge-
worden. Niemand wird leugnen, dass an der Ausbildung dieser
modernen wissenschaftlichen, also auch historischen Anschauungsweise
die Naturerkenntniss und deren realistische Methode einen bedeuten-
den Antheil gehabt hat, aber kaum geringeren Antheil haben daran
doch die rein philosophischen, philologischen und historischen Dis-
ciplinen, und es lässt sich immerhin darüber streiten, ob nicht die
neuere genetische Naturerkenntniss und Entwicklungslehre nebst ihrer
Methode im Grunde auf dem Durchdringen und der Anwendung
historischer Denkweise beruht. Jedenfalls aber haben unsere sogen.
Geisteswissenschaften auf der gemeinsamen Grundlage der modernen
Anschauung ihre Methode und Auffassung durchaus selbständig ent-
wickelt, und wir haben durchaus keinen Anlass, diese als natur-
wissenschaftliche zu bezeichnen. Von Anwendung naturwissenschaft-
licher Forschungsweise kann daher bei uns nur in dem Sinne die
Bede sein, den Stieve als unzulässig zurückweist: im Sinne Comte's,
Buckle's und all' jener Socialisten und Materialisten, die der Ge-
schichte Umkehr und Bekehrung zur Naturwissenschaft zumuthen.
Wir haben wahrlich genug mit der ungeheuren Verwirrung der An-
schauungen zu schaffen, welche durch diese „Geschichte auf materieller
Grundlage", wie die Socialisten sie gern nennen, angerichtet wird,
um nicht neue Verwirrung durch Bemerkungen zu veranlassen, welche
Ton den Anhängern jener^ Irrmeinungen, ganz gegen die Ansicht
unseres Historikers, als Wasser auf ihre Mühle betrachtet werden,
und welche in unberechtigter Weise die eigensten Errungenschaften
unserer Disciplin unter den Scheffel stellen. E. B.
358 Kleine Mittheil ungeii.
Entgegnung, Auf vorstehende Auslassungen erlaube ich mir
Folgendes zu erwidern: Es ist mir nicht eingefallen, die von mir be-
fürwortete Methode als eine neue zu bezeichnen; ich habe ausdrück-
lich das Gegentheil gesagt. Dass ferner jene Methode für alle Wissen-
schaften die allein berechtigte ist, unterliegt keinem Zweifel. Wenn
ich sie die naturwissenschaftliche nannte , so geschah das theils aus
Höflichkeit gegen meine Fachgenossen , theils um obne viel Worte
meine Meinung zu erläutern , da unstreitig die Naturwissenschaften
die fragliche Methode am eifrigsten und erfolgreichsten verwerthet
haben, theils endlich, um in kürzester Weise einige Bemerkungen
gegen ein neuestes Buch, welches jeder Fachgenosse kennen sollte,
einfügen zu können. Das von E. B. so angelegentlich bekämpfte
Missverständniss habe ich dabei , wie er ja selbst bemerkt , zurück-
gewiesen. Ich fürchte daher nicht, es zu nähren, und hoffe übe^
baupt, dass, wenn Jemand die Güte hat, den Sinn des von mir Ge
sagten zu erwägen, er erkennen wird, was ich bekämpfen und anregen
wollte. Auf die Sache näher einzugehen, ist hier nicht Raum.
F. Stieve.
Consules und boni homines. Nachdem der Aufsatz über die
, Entstehung des Consulats" (Bd VT p. 22 ff.) bereits gedruckt war,
wurde mir eine Urkunde bekannt, welche über den Zusammenhang
zwischen Consuln und boni homines neues Licht verbreitet. Sie be-
zieht sich auf dasselbe San Gimignano, wo 1147 Juli (1. c. p. 84)
die Consuln als boni homines „qui tunc erant consules* l>e-
zeichnet wurden, und ist von 1199 Nov. 24 datirt. Sie befindet sich
in dem Communalregister jenes Städtchens, dem sogenannten ,libro bi-
anco**, welches im Com munal-Archiv von S. Gimignano aufbewahrt wird.
Die Urkunde enthält den Schwur aller Leute des benachbaiten Colle
(di Val d'Elsa) an alle Leute von S. Gimignano. (Der Gegenschwur
dei'er von S. Gimignano mit einzelnen Abweichungen : Florenz, Arcb.
diplom. Proven. Communitä di Volterra.) Dieser Schwur enthält die
näheren Bestimmungen eines Friedensschlusses zwischen beiden Com-
munen, nachdem dieselben wegen des Ortes Casaglia im Elsa-Thal
Krieg geführt hatten. Wie üblich, schloss der Friedensvertrag zu-
gleich ein Bündniss mit ein, und zwar in diesem Falle ein so enges,
dass man es eine Verbrüderung der beiden benachbarten Communen
nennen kann. Der Vertrag gilt auf 25 Jahre, und von seinen Be-
stimmungen interessiren hier die folgenden: Wenn Einer von S. Gi-
mignano eine Reclamation gegen einen von Colle zu machen hat; soll
ihm Recht werden auf Beseh werde bei den ,, consules vel rectores seu
provisores oppidi de Colle - - - et si consules vel rectores non fherint
apud duodecim homines oppidi de Colle*. (Ueber ,homines*
Consules und boni homines (R. Davidsohn). 359
statt 9 boni homines* s. 1, c. p. 28 n. 2.) Sein Recht soll ihm wer-
den, wenn nicht darauf Verzicht geleistet wird von seiner Seite
oder von Seiten „consnlum vel rectorum aut provisonim oppidi S.
Geminiani vel duodecim bonorum hominum si consules non
interfuerint" („interesse" wird mit „esse" promiscue gebraucht,
wie die Vergleichung dieser Stellen schon ergiebt, und zwar in der
Bedeutung „vorhanden sein", wie das Folgende zeigt). Wenn im
Verlauf der 25jährigen Bündniss-Dauer in S. Oimignano Consuln
oder Rectoren oder Provisoren nicht vorhanden sein sollten (et si
consules vel rectores aut provisores in oppido S. Geminiani non
interfuerint in predicto termino - - -), so sollen die Consuln oder
Rectoren sich nach S. Gimignano begeben und dort Consuln oder
Rectoren wählen, und ebenso nötbigenfalls die von S. Gimignano in
Oolle. Et si consules vel rectores non interfuerint [nämlich
wenn in beiden Städten keine vorhanden] archipresbiter de
Celle--- cum preposito S. Geminiano [je die höchstgestellte
kirchliche Person der betreffenden Stadt] eligant in utroque
oppido duodecim bonos homines S sexpedites et sex milites,
quos bonos [!] et utiles visum eis fuerint, et eorum precepta
dum in eo regimine fuerint observabimus*.
Wenn also keine Consuln oder Rectoren vorhanden, sollen 12 boni
homines ausgewählt werden, die das Stadtregiment zu fähren haben.
Dass diese Eventualität ein Zumckgreifen auf ältere Verhältnisse
bedeute, beweist wohl zur Genüge die an derselben Stelle 52 Jahre
früher gebrauchte Bezeichnung „boni homines qui tunc erant con-
sules*. Sehen wir hieraus, dass die Consuln aus den boni homines
hervorgegangen, so ergibt sich aus dem Vertrage von 1199, dass
eventuell boni homines an Stelle der Consuln mit gleichen Befug-
nissen das Stadtregiment führen konnten, nur dass ihre Zahl grösser
war, als die der Consuln. (In S. Gimignano scheint die Zahl der
letzteren stets 4 gewesen zu sein.)
Die hier erörterte Urkunde gibt, uns noch einen weiteren Auf-
schluss, indem stipulirt wird, dass von den zu wählenden boni homines
sechs pedites und sechs milites sein sollen. Einerseits darf dies wohl
als Abbild davon gelten, dass auch bei den Consuln, die jene er-
setzen sollten, das gleiche VerhäUniss obwaltete. Andererseits zeigt
<lie Bestimmung uns die boni homines als die Waffendienst
leistende Bürgerschaft, aus der auch ganz naturgemäss die
Consuln hervorgegangen sein müssen, von der sie im Sinne der an-
^ In dem Gegenschwur derer von S. Gimignano steht an dieser Stelle
«duodecim homines*, ein weiterer Beleg für die Gleichwerthigkeit beider
Bezeichnungen in derartigem Zusammenhang.
30U Kleine Mittlieilungen.
gezogenen Erörterung (s. 1. c. p. 35) einen Ausschuss bilden. In
dem Aufsatz war darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung ^boni
homines' auf örtlichen, nachbarlichen Zusammenhang Bezug habe,
und zugleich darauf, dass nach den kleinen Bezirken, die, wie es
scheint, mit den Pfarrsprengeln zusammenfielen, sich die kriegerische
Organisation gliederte (1. c. p. 26). Wir können das dort gewonnene
Resultat jetzt dahin erweitern, dass wir unter boni homines die Kri^*
dienst leistenden, zu gültigem Zeugniss und deshalb auch zu schieds-
richterlicher Thätigkeit befähigten Ortsgenossen zu verstehen haben,
und für die Entwicklung der Italienischen Städte ist es sehr bedeutsam,
dass in Toscana der Begriff der boni homines am Ausgange des
12. Jahrhunderts (und wohl schon wesentlich früher, als hier nach-
gewiesen wird) die milites und die zu Fuss Kämpfenden gleichmässig
umfasst. Robert Davidsohn.
Dietrich von Niem und das Konstanzer Concil. Neuere
Publicationen und ein unedirtes Actenstück. Wenn es wahr
ist, dass die grossen Fragen, die eine Zeit bewegen, auch die Rich-
tung wissenschaftlicher Forschung mit bestimmen , so hat sich eine
solche Einwirkung der kirchenpolitischen Kämpfe Deutschlands in den
letzten Jahrzehnten auf die Geschichtsforschung nur spärlich und
zögernd fühlbar gemacht. Die bedeutenderen literarischen Erscheinungen
auf dem Gebiete der Deutschen Reformationsgeschichte des 16. Jahrh.
hängen mit den Arbeiten der histor. Commission in München zu-
sammen, oder sind durch das Luther-Jubiläum veranlasst worden:
die Kenntniss der kirchenpolitischen Bestrebungen des Zeitalters der
grossen Concilien ist, von vereinzelten Untersuchungen, wie etwa
die Hübler's über die Konstanzer Concordate, und von Hefele's Dar-
stellung abgesehen, fast nur durch die Handbücher des Kirchenrechts
gefordert worden; bloss der Kampf Ludwig's des Baiem mit der
Römischen Cuiie erfreut sich grösserer Beachtung. — Man kann
eben auch auf diesem Gebiete die Wahrnehmung machen, dass die
Reichhaltigkeit des Quellenmaterials zum Eifer in der Bearbeitung
in fast umgekehrtem Verhältnisse steht.
Seitdem aber die Veröffentlichung der Deutschen R^ichstagsacten
ihren erfreulichen Fortgang nimmt, und zumal, seitdem das päpstliche
Verwaltungs- und Finanzwesen Gegenstand eindringlicher, durch das
Studium der Papst-Diplomatik angeregter Untersuchungen geworden
ist, wendet sich die Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher allmähli^
wieder der Conciliengeschichte des 15. Jahrhunderts zu ; ja hier und
dort versucht man wieder an dem Gebäude fortzubauen, zu dem tüf
nicht viel weniger als zweihundert Jahren ein einzelner, H. v. d. Hardt,
so stattliche Grundfesten gelegt hat. — Wenigstens beginnt man
Dietrich v. Niem u. d. Konstanzer Concil (A. Chroust). 361
jetzt die Fülle des zum Theil noch unverarbeiteten Materials, das in
dem sechsbändigen Werk des Genannten und in den grossen Concilien-
werken verflossener Jahrhunderte gesammelt wurde, durch neue Ver-
öffentlichungen zu vermehren.
Von solchen verdienen besondere Hervorhebung H. Finke's
Forschungen und Quellen z. 6. des Konstanzer ConcilsS die nament-
lich unsere Kenntniss des äusseren Verlaufes der Verhandlungen, des
Conclaves Martins V. etc. bereichem, besonders durch die Veröffent-
lichung des Tagebuches eines Concil-Theilnehmers, als den der Heraus-
geber den Cardinal Fillastre wahrscheinlich gemacht hat^ Von
dieser wichtigen Quelle, die mit Recht an die Spitze der zeitgenös-
sischen Berichte über jene Versammlung zu setzen ist, waren zwar
längst schon Bruchstücke bekannt, die aber die Bedeutung des nun-
mehr vorliegenden Ganzen nur ahnen Hessen. Als Zugabe erhalten
wir von F. noch eine Reihe von Quellenbeiträgen aus den «officiellen'
Concilsacten , die aus Vaticanischen Handschriften namentlich ge-
schöpft, für die ersten Zeiten des Concils wichtig sind, ausserdem
Tractate, Streitschriften, Anträge und Gutachten. — Der Herausgeber
selbst hat jene neuen Quellen in einer Anzahl lose zusammenhängen-
der Untersuchungen zu verwerthen gesucht und dabei die Frage nach
der Entstehung der Abstimmung nach Nationen gefördert, sowie
über die Generaldeputationen, über die wir bisher fast gar nichts
wussten, einige Aufklärungen gegeben. Erwähnt sei noch, dass F.
in kaum zu widerlegender Weise die Verfasserschaft Dietrichs von
Niem an den beiden Schriften „de necessitate reformationis'* und „de
modis uniendi" gegen Erler erweist. — Die Veröffentlichung Finke's ist
eiii neuer Beweis, dass es auf dem Gebiet der Geschichte des ausgehenden
Mittelalters noch immer nicht schwer ist, Entdeckungen von erheblichem
Belang zu machen, auf die man im Bereich der Karolingischen Annalen
doch einmal wird verzichten müssen. — Bekanntlich bereitet Finke ein
grösseres Sammelwerk unter dem Titel „Acta inedita concilii Constan-
tiensis*' vor, von dem zu hoffen steht, dass es einige fühlbare Lücken
unserer Kenntniss von den Concilsverhandlungen ausfüllen und damit
zu deren umfassender Darstellung Anlass geben wird, die durch Hefele's
sonst verdienstvolle Arbeit nicht überflüssig gemacht wurde.
Auch unsere Kenntniss der Geschichtsschreibung jener Zeit ist
in den letzten Jahren vielfach gefördert worden, zum grossen Theil
» Vgl. Bibliogr. '89, 4776.
' Einen Fund ähnlicher Beschaffenheit, das Fragment eines bisher
onedirten Tagebuches der Concilsereignisse , hat etwas später Knöpf 1er
aus einer Münchener Handschrift im Historischen Jahrbuch, Bd. 11, S. 267
veröffentlicht.
362 Kleine Mittheilungen.
durch G. Erler's Forschungen, der in einer umfangreichen Mono-
graphie das Leben und die literarische Wirksamkeit des hervor-
ragendsten Berichterstatters für die Vorgeschichte des Konstanier
Concils, des Curialen Dietrich von Niem, dargestellt hat. Dem Fleisfie
desselben Mannes verdanken wir auch die Neuausgabe eines der
Hauptwerke Dietrich's „de scismate", das die Geschichte des grossen
Schismas von der Wahl Urban's VI. bis zum Tode Alexander*s V. ent-
hält und einen höheren Werth noch durch die genaue Kenntniss des
curialen Lebens, das Dietrich aus eigener Anschauung kannte, erhalt.
Die Neuausgabe Erler's: Theoderici de Nyem de scismate libri
tres ^ beruht auf der einzigen erhaltenen Handschrift , dem cod.
Gothanus chart. Nr. 22, S. XV, die aber nicht bloss zahlreiche
Fehler, sondern auch eine bedeutende Lücke aufweist, die nach der
aus einer anderen (verlorenen) Handschrift abgeleiteten editio
princeps (Norimbergae, apud Job. Petreium, 1536) ergänzt ist. Für
ein unbedeutendes Stück stand auch noch das Bruchstück einer Pader-
borner Handschrift zu Gebote, die auch jenen Bericht über die
Schlacht von Nikopolis enthalt, den Erler gleichfalls Dietrich zuweist
und zum Schlüsse abdruckt.
Die Ausgabe ist mit philologischer Akribie veranstaltet ; der bei-
gegebene umfangreiche Variantenapparat lässt es dem Benutzer bei-
nahe als ein Glück erscheinen, dass der Herausgeber nicht eine grössere
Anzahl von Handschriften zu berücksichtigen hatte. — Möchte doch
bei Wiedergabe der Lesarten eines mittelalterlichen Schriftstellers der
Herausgeber eine Auswahl treffen und sich auf jenes Mass beschränken,
das in den neueren Hand-Ausgaben der Mon. Germ, eingehalten wird.
Dankbar werden die Benutzer für die vielen sachlichen An-
merkungen sein. Ob es aber gerade not big war, diese, die Vorrede und
das Namens verzeich niss in Lateinischer Sprache zu geben, erlaube ich
mir zu bezweifeln. * Es handelt sich um eine Deutsche Geschiehtsquelle
in Lateinischer Sprache, von einem Deutschen verfasst, von einem
Deutschen in Deutschland herausgegeben. Unsere Geschiebtswissen-
schaft hat sich, und zwar nicht seit gestern, so viel Ansehen erworben,
dass einige Kenntniss unserer Sprache bei jedem Geschichtsforscher
fremder Zunge vorausgesetzt werden darf. Wenn selbst die Leitung der
Mon. Germ, in einzelnen ihrer neuen Abtheilungen für Einleitungen
und Anmerkungen der Deutschen Sprache Raum gibt, was Böhmer
bekanntlich schon früher geübt hat, und nur in der Folio-Aufig»be
an der alten Regel streng festhält, so darf auch der einzelne Heraus-
geber jene Velleitäten getrost den Philologen überlassen.
' Vgl. Bibliogr. '90, 990.
Dietrich v. Niem u. d. Konstanzer Concil (A. Chroust). 363
Zum Schluss gestatte ich mir selbst einen kleinen Beitrag zur
Lebensgeschichte Dietrichs von Niem zu liefern, der zugleich das
Konstanzer Concil berührt. Die von mir im Neuen Archiv 15, 137
beschriebene Wiener Handschrift enthält neben einer grossen Anzahl
von Papsturkunden vornehmlich des 14. Jahrhunderts auch eine
stattliche Anzahl solcher Urkunden, die während der Vacanz dos
päpstlichen Stuhls vom Concil selber ausp^estellt worden und unzwei-
deutige Belege für die Praxis sind, die man auf der Kirchenversamni-
lung in allen Verwaltungsangelegenheiten befolgte, zur selben Zeit,
als die causa reformationis Gegenstand theoretischer Erörterungen war.
Eines dieser Stücke bezieht sich auf Dietrich von Niem ; es stammt
aus dessen letzten Lebensjahren, aus einer Zeit, wo Nachrichten über
ihn bereits sehr spärlich fliessen.
Das Konstanzcv Concil an den Bischof von Concordia
und die Dekane der Kirchen von St. Cassius zu Bonn und
St. Dionysus zu Lüttich: beauftragt sie, dafür zu sorgen,
dass der in Sachen der Kircheneinheit be schäftigte Dietrich
von Niem, trotzdem er die Residenzpflicht nicht geleistet,
im Genüsse der ihm zustehenden Präbende an St. Ser-
vatius zu Utrecht nicht gestört werde. 1416 Januar 29
Konstanz.
Aus Wien Hofbibl. Cod. 5077 fol. 459» - 460* Abschrift des 15. Jahrb.,
mit der Ueberschrift : Super fructibus percipiendis in absentia a cano-
nicatu et prebenda ecclesie Coloniensis.
Sacrosancta et generalis sinodus Constantiensis venerabili fralri
episcopo Concordiensi et dilectis ecclesie filiis sancti Cassii Bunnensis
Coloniensis diocesis ac sancti Dionisii Leodiensis ecclesiarum decanis
salutem et dei omnipotentis benedictionem. bii qui fideliter pro
publica utilitate laborant, in eorum iuribus merito sunt confovendi,
ne, unde premiari mererentur, dampna seu rerum dispendia conse-
quantur. dudum siquidem inter alia statuta et decreta nostra edi-
dimus illud, cuius tenor sequitur in hec verba: item cum absentes
causa rei publice ecclesiastice persone in ecclesiis, in quibus bene-
ficiati sunt, presentes merito reputentur, ideoque, ut omnes et singuli
beneficiati huius sacri concilii presentes et qui ad illud pro tempore
accesserunt eo commodosius ipsi concilio interesse et in illo usque ad
finem debeant renianere, dictum concilium statuit et decrevit, quod
ipsi omnes et singuli pro residentibus seu presentibus Interim in suis
beneficiis sint habendi, ita quod omnes et singulos fructus redditus et
proventus suorum beneficiorum ac residentie personalis in ipsis beneficiis,
in quibus residebant aut in quibus residerent, si eiusdem concilii presentia
vel interessentia non obstaret, ac etiam alii curiales beneficiati, qui de
Deutsche Zeitoclir. f. GeBchichtsw. I8'.)i. VI. 2. 24
364 Kleine Mittheilungen.
suis beneficiis ad prefatum concilium non accessemnt, alias tarnen pre-
sentes in curia in eodem concilio laborarent, etiamsi primam non fecenDt
residentiam personalem consuetam, unius tantum^)benef)cii pro quolibet
eorum vigore huiusmodi decreti eorundera beneficatorum**) absentiis et
de aliis suis beneficiis de iure et consuetudine, privilegio aut licentia
suorum superiorum semper salvis, etiamsi canonicatus et prebende
aut dignitates personatus vel officia in metropolitanis vel cathedra-
libus maiores seu [in] coUegiatis ecclesiis principales fuerint, durante
ipso concilio eisque in illo perdurantibus etiam a tempore arrepti
itineris huiusmodi ad prefatum concilium, quousque ad eadem sua
beneficia ipso concilio finito commode redire possint aut quamdin
curiales in eodem concilio laboraverint, cum ea integritate percipere
valeant et debeant, cum qua illos perciperent, si in predictis suis
beneficiis Interim personaliter residerent et administrarent in eisdenif
quotidianis distributionibus dumtaxat exceptis, contrariis non obstan-
tibus quibuscumque *. cum itaque dilectus ecclesie filius magist«r
Theodericus de Nyem, canonicus ecclesie sancti Servatii Traiectensis
Leodiensis diocesis, litterarum apostolicarum scriptor et abbreviator,
una nobiscum ad ecclesie universalis unitatem pariter et honorem
plures et fructuosos impenderit et, sicut accepimus, ampliores pre-
ponat impendere sollicitudines pariter et labores, nos volentes ipsum
propter ea et alia sibi suffragantia virtutum merita favoribus pro-
sequi gratiosis, ipsius in hac parte supplicationibus inclinati, discre-
tioni vestre per nostra scripta mandamus, quatenus vos vel duo aut
unus vestrum per vos vel alium seu alios faciatis auctoritate nostra
eidem Theoderico, qui, ut asserit, ex ecclesiasticis beneficiis canoni-
catum et prebendara eiusdem ecclesie sancti Servatii pacifice obtinet,
vel procuratori suo eius nomine fructus redditus et proventus suomm
canonicatus et prebende prefatorum iuxta statuti decreti eoinrndem
continentiam atque tenorem integre responderi. contradictores etc,
non obstante quod in eadem ecclesia primam non fecerit personalem
residentiam consuetam et quibuscumque apostolicis nee non provin-
cialibus et sinodalibus conciliis editis generalibus vel specialibns
Constitution ibus et ordinationibus, statutis quoque et consuetudinibos
dicte ecclesie sancti Servatii contrariis iuramento confirmatione
apostolica vel quacumque firmitate alia roboratis, etiamsi de
a) Cod.: tauti. h) Cod.: beueftciorum
* Dieselbe Verfügung findet sich in derselben Handschrift als selbst-
ständiges Stück auf fol. 153*>mit der Ueberschrift: »declaratio sancte synodni?
quoad absentium fructuum perceptionem"*; gedruckt bei v. d. Hardt
IV, 528.
Dietrich v. Niem d. d. Konstanzer Concil (A. Chroust). 365
illis servandis et non impetrandis litteris apostolicis contra ea
et ipsis non utendo etiam ab alio vel aliis impetratis aut alias
qacvismodo concessis ipse Theodericus per se vel procuratoreni suum
prestiterit hactenus vel ipsum prestare contigerit forsitan iuramentum,
sea si venerabili fratri episcopo Leodiensi et dilectis ecclesie filiis
capitulo eiusdem ecclesie sancti Servatii a sede apostolica sit conces-
sum vel interira concedi contingat, quod canonicos et personas ipsius
ecclesie per subtractionem proventuum suomm ecclesiasticorum aut
alias compellere valeant ad residendum personaliter in eadem, aut si
prefato episcopo et capitulo a sede predicta indultum existat aut
medio tempore indulgeri contingat, quod huiusmodi canonicis et per-
sonis dicte ecclesie ibidem non residentibus fructus redditus et pro-
ventus snorum canonicatuum et prebendarum ac beneficiorum inibi
ministrare minime teneantur et ad id compelli ant quod interdici
snspendi vel excommunicari non possint per litteras apostolicas non
facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto
baiasmodi mentionem, et quibuslibet indulgentiis privilegiis ac lit-
teris apostolicis generalibus vel specialibus, quorumcumque tenorum
existant, per que presentibus non expressa vel totaliter non inserta
effectus eorum impediri valeat quomodolibet vel differri et de quibus
quorumquo totis tenoribus de verbo ad verbum habenda sit in nostris
litteris mentio specialis.
Datum Constantie quartis kalendis februarii, anno a nativitate
domini millesimo quadringentesimo sexto decimo, apostolica sede
pastore carente.
Hervorzuheben ist in dieser Urkunde besonders eine Anspielung
auf die ThUtigkeit Dietrichs; es wird von den vielen und erfolg-
reichen Bemühungen gesprochen, die er im Interesse der Einheit der
Kirche auf sich genommen habe, und von den grösseren, die zu üben
er noch vorhabe. Es scheint mir doch bedenklich, jene Worte als eine
allgemeine Motivining in das Gebiet der Redensarten zu verweisen ;
ich halte es für richtiger, sie auf Dietrichs literarische Thätigkeit zu
beziehen. Trifft dies zu, so ist die Ankündigung von noch zu er-
hoffenden Werken bemerkenswerth ; vielleicht ist auf die Fortsetzung
des Werkes „de scismate** angespielt, die Dietrich 1415 unternahm,
vielleicht aber hatte er die Absicht geäussert, noch zu einer grösseren
selbständigen Arbeit zu schreiten, zu der ihm aber dann doch die
Kraft gebrach.
Dass Dietrich übrigens neben seiner schriftstellerischen Begabung
auch durch juristische Kenntnisse sich dem Concil nützlich machen
konnte, beweist ein anderes Stück derselben Handschrift, das ein
366 Kleine Mittheilungeii.
Rechtsgutachten Dietricbs in einem bestimmten Streitfall enthält. Die
Unterschrift lautet (fol. 232): ^Et ita videtur niichi Theoderico de
Nyem salva correctione cuiuscumque in hac materia dicendnm*.
Der Inhalt ist nicht mittheilenswerth, und leider ist ihm auch nicht
zu entnehmen, aus welcher Zeit das Schriftstück stammt.
A. Chroust.
lieber Franz' I. Gefangennahme am 24. Februar 1525.
Mignet erzählt in seinem Buche „La Rivalite de Franijois P' et dt
Charles-Quint" *, Franz I. habe, als er bei Pavia die Flucht der
Schweizer bemerkte, sich an die Spitze einer Schaar Reiter gesetzt und
sich verzweifelt auf die Feinde gestürzt. ,Er hätte sich retten können,
er zog Tod oder Gefangenschaft der Schmach der Flucht vor. ^lit
einer ünerschrockenheit ohnegleichen griff er die Kaiserlichen an,
und begleitet von allen Denen, die nicht weichen, sich nicht gefangen
geben, die Niederlage nicht überleben wollten, suchte er durchzu-
brechen." Nach der Schilderung des blutigen Zusammenstosses hei^rit
es dann: „Franz kämpfte noch immer. Obwohl im Gesicht und an
der Hand verwundet, wurde er durch seinen trotzigen Mutli in d*»r
Mitte der Feinde, auf die er mit seinem langen Schwerte einhieh,
zurückgehalten; aber als sein schwer verwundetes Pferd vom Grafen
Nikolaus von Salm mit einem Lanzenstich durchbohrt war, fiel vr
unter dasselbe und wurde von Spaniern und Deutschen umringt,
welche ihn drängten, sich zu ergeben. Er weigerte sich, indem er
weiter kämpfte. Auf das äusserste von den Leuten, welche sich seine
Gefangennahme streitig machten und sich seiner Waffen zu bemäch-
tigen suchten, bedrängt, war er der Gefahr ihrer gewaltthätijjen
Eifersucht ausgesetzt, als der Vicekönig [von Neapel, Lannoy], von
dem Vorgefallenen in Kenntniss gesetzt, zu dem Orte, wo Franz lag.
hineilte, vom Pferde stieg, ihn aus seiner Lage befreite, aufliob unH.
sich vor ihm beugend, ihn als Gefangenen des Kaisers in Empfani:
nahm/
Aus dieser Darstellung sind vier Punkte hervorzuheben: 1. Dass
der König habe fliehen können, es aber vorgezogen habe, zu fallen öd^r
gefangen zu werden ; 2. dass er im Gesicht und an der Hand verwundet
gewesen sei; 8. dass er sich geweigert habe, sich zu ergeben, und siiii
dagegen gewehrt habe; 4. dass der Vicekönig ihn vom Hoden aul-
gehoben habe.
Was den ersten Punkt betrifft, so ist es zunächst nicht richti?,
dass der König noch die Möglichkeit gehabt habe, zu fliehen: es war
' Paria 1876 II. M ff.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Bornes). 367
in der That uicht mehr möglich. Die Flucht des Fi^anzösischen
Heeres konnte nur über den Tessin stattßnden, der oberhalb und
unterhalb der Stadt Pavia überbrückt war'. Die südliche Brücke
hatte der mit der Nachhut fliehende Herzog von Alen^on hinter sich
abbrechen lassen, zwischen der nördlichen und dem Französischen
Heere befand sich Leyva mit der Besatzung von Pavia. Trotzdem
war es des Königs Absicht, zu fliehen * ; er wusste ja natürlich nicht,
dass keiner der beiden Uebergänge die Möglichkeit zur Flucht mehr
bot. Der Mantuanische Gesandte im kaiserlichen Lager, Capino da
Capo, schreibt am 28. Februar an seinen Herrn': „11 bon Re cristia-
nissimo fece testa con il resto de la nobilitä de Franzesi, non [con?] che
li era avanzato, cercando de salvarse.* Caravajal, der die Schlacht im
Dienste des Marchese del Guasto mitmachte und später als Domini-
canermönch unter dem Namen „Bruder Juan de Oznaya" diese
Ereignisse aufzeichnete, berichtet*: „Als der König von Frankreich
sah, dass er seine Schweizer, die Truppe, auf die er in der Schlacht
am meisten gezählt hatte, nicht wieder zur Umkehr bewegen konnte,
und da er schon deutlich seinen Untergang voraussah, gedachte er
sich zu retten und nahm den Weg nach der Tessinbrücke (pensö
procurar de ponerse en salvo , y toma el Camino de la puente del
Tesin).* In Frundsberg*s Bericht an den Erzherzog Ferdinand, der
uns nur in einer gleichzeitigen Französischen Uebersetzung erhalten
ist, heisst es*: „Nos gens a Chevaulx suivoient tousjours aigrement
et vaillament les Ennemis et si avant, qu'ils trouvarent le Eloy de
frances, qui se portoit si vaillament, que plus Ton ne pourroit."
Hieraus geht hervor, dass der König sich auf der Flucht befand
und auf derselben eingeholt wurde. Franz I., dessen Wahrhaftigkeit
schon bei seinen Zeitgenossen in nicht allzu hohem Rufe stand,
machte allerdings aus der Noth eine Tugend: in einem Briefe an
' Ueber den Gang der Schlacht hat Hab 1er, Forschungen zur Deut-
schen Geschichte XXY (1885) S. 511 ff. einen genauen Bericht gegeben.
' Es war in diesem Fall klug und patiiotisch gehandelt, zu fliehen;
denn erst durch des Königs Gefangennahme gewann die Schlacht bei Pavia
entscheidende Bedeutung. Siehe jedoch Champollion-Figeac, La Cap-
tivite de Fran9oi8 I p. XVJl.
* Magen ta, I Visconti e gli Sforza nel castello di Pavia II, 547.
* Coleccion de documentos ineditos XXXVIII (1874) p. 289 ff. Die
angeführte Stelle p. 390. Aus Caravajal schöpfte Sandoval, Vida j
hechoB de Carlos V (Valladolid 1604) XII § 16, Randbemerkung und
XU § 81.
* Bucholtz, Geschichte Ferdinand's I. Bd. IX, 1 ff.
368 Kleine Miitheilungen.
seine Unterthanen, der wohl in den Mai 1525 zu setzen ist \ schreibt
er, er habe ehrenvolle Gefangenschaft schimpflicher Flucht vorge-
zogen.
Bezüglich der Verwundung des Königs im Gesicht und an
der Hand muss man Mignet den Ruhm lassen, dass er schon be-
deutend hinter die Uebertreibungen seiner Vorgänger ' zurückgegangen
ist. In der That hielt man den König zuerst für mehrfach ver-
wundet. So schreibt der Abt von Najera am Tage der Schlacht an
Karl V. (Englische Uebersetzung nach Bergenroth)': ,[The king of
France] has two very slight wounds in the face. His horse has been
killed - • - The king has also an insignificant wound in one of his
legs.* Am folgenden Tage corrigirt er sich*: Der König sei znm
Gefangenen gemacht „with two slight wounds in his face, as it
was believed at first by all those, who were close to him and
saw the blood drop, but in reality with no wound at all, save
' a contusion in the leg, and a mere Scratch between the fingers of his
band." Paolo Luzasco, dem der König den Hergang der Schlacht
erzählte, schreibt am 2. März an den Marchese von Mantua': ,[11
r^] ha avuto un schioppetata in un ßanco et in una spalla, ma non
ha havuto male, perche le arme erano perfette--- Soa Maiesta e
ferrita un poco in una culata da uno stocco; il simile in la mano
drita, ma non ha male." Caravajal ® erklärt uns auch, wie es
kam, dass man den König für verwundet im Gesicht hielt: Franz
habe sich nach der Schlacht den Seh weiss abwischen wollen und da-
bei sei etwas von dem Blute, das er an einer Hand hatte, in das
Gesicht gekommen, „donde algunos pensaron estar herido en el [im
Gesicht]; pero non fue asi". Franzi, selbst erwähnt in keiner seiner
etwas ruhmredig gefärbten Auslassungen etwas von einer Wunde.
„De toutes choses ne m*est demeure que l'honneur et la vie, qui est
saulve", heisst es in dem bekannten Briefe, in dem er seine Gefangen-
* ChampoUion. a. a. 0. S. 160.
« Z. B. Roy, Histoire de la Captivite de Fran^ois T. (1838) S. 2. der
den König, an beiden Beinen, der rechten Hand, an der Schulter. derStim
verwundet und durch Blutverlust erschöpft, zu Boden fallen lässt.
* Calendar of St^te Papers. Spanish II. ed. Bergenroth (186t»'
Nr. 722, S. 708.
* Dasselbe, III. ed. Gayangos (1873) Nr. 22, S. 57.
* Magenta, a. a. 0. S. 129.
® Coleccion XXXVIII, 392. Die Worte „con una poca de sangre', die
hier fehlen, und ohne die der Satz sinnlos wird, sind aus Sandoval
f. 373"^, der Caravajal wörtlich folgt, zu ergänzen.
Franz* I. Gefangennahme (E. v. Börnes). 369
nähme seiner Matter meldet'; dann in einem Schreiben an seine
Granden': es gehe ihm gut; „quar la sant^ et Tonne ur, Dien mercy,
me sont desmeur^s sayns". In dem zweiten Briefe, den er aus seiner
Gefangenschaft an Sultan Soliman schreibt ^, wird nur die Tödtung des
Pferdes erwähnt. In dem an seine Geliebte gerichteten Gedichte
schliesslich, in welchem er die Schlacht lang und breit erzählt, führt
er nach einer Schilderung, wie er ausgeplündert worden sei, fort*:
„Mais quoyl j^estais soubz mon cheval en terre,
Entre ennemys alors porte par terre,
Dont ma deffence k Theure n'en valut,
Contra mon gr^ aussi Dieu le voulut.'
Dann kommt der Vicekönig:
„Las! que diray, cela ne veulx nyer
Vaincu je faz et rendu prisonnier.*
Von einer Verwundung kein Wort! Ist es noch nöthig, das
Zeugniss eines Leidensgenossen des Königs, des Bailli von Paris, De-
labarre, anzuführen, der am 4. März, acht Tage nach der Schlacht,
an des Königs Mutter schreibt ^ : „Madame, vous avez sceu par Mon-
pesat la perte de la bataylle, puysqu'il a pleu a Dieu, aussy qu'il
luy a pleu sauver le Roy, qui grasses ä Notre Seigneur, est en sy
bonne sante, qu'il n'est possible de mylleure." Der König war also
nnverwundet, er hatte nur eine Schramme zwischen den Fingern der
rechten Hand, die so unbedeutend war, dass er selbst sie der Er-
wähnung nicht werth hielt, ja dass sie ihn nicht einmal vorüber-
gehend am Schreiben hinderte^.
Der dritte Punkt betriflft die Weigerung des Königs, sich zu
ergeben. „Der König," heisst es bei Caravajal \ »war fast allein,
als sein Pferd, von einem Schusse getroffen, mit ihm zusammenbrach.
Da näherte sich ein Krieger von der Compagnie des Diego de Men-
' Champollion, a. a. 0. S. 129.
' Ghampollion, a. a. 0. S. 159.
' Champollion, a. a. 0. S. 529. Charriöre, Negociations de la
France dans le Levant. S. 120.
* Champollion, a. a. 0. S. 123 ff.
'* Champollion, a. a. 0. S. 132.
^ Der König hat den Brief mit der Unglücksbotschaft an seine Mutter
eigenhändig geschrieben. Luise schreibt in der Antwort (Champollion,
a. s. 0. S. 134), er habe sie „par Tescripture de vostre main* von seinem
Schicksal in Kenntniss gesetzt
' Coleccion XXXVIII, 390 ff.
37U Kleine Mittheilungen.
doza, Joanes de Urbieta mit Namen, aus Gnipazcoa, trat zu ihm
heran, setzte ihm das Schwert in die Fuge des Panzers und forderte
ihn auf, sich zu ergeben. Darauf sagte der König französisch : «Das
Leben, ich bin der König«. (La vida, que soy el rev). Ürbieta
verstand es und forderte ihn nochmals auf sich zu ergeben. Darauf
der König: »Ich ergebe mich dem Kaiser«. Als der Spanier nun
aufblickte, sah er den Fahnenträger seiner Compaguie umdrängt von
Franzosen und hielt es für seine Pflicht, ihm zu Hilfe zu eilen. Er
konnte dem Könige daher kein Pfand seiner Ergebung abnehmen,
sondern bat ihn, sich sein Gesicht an einer Zahnlücke zu merken.
Während ürbieta den Fahnenträger heraushieb, kam ein anderer
Spanier, Diego de Avila aus Granada, und eilte auf den König zu.
Der König sagte ihm, wer er sei, und dass er sich schon dem Kaiser
ergeben habe. Als Avila weiter fragte, ob er schon ein Pfand für
seine Ergebung gegeben habe, und der König verneinte, bat er eit
sich aus, und jener gab ihm das blutige Schwert und einen Hand-
schuh. Dann suchte er ihn von dem Pferde zu befreien, wobei ihm
ein Gallego, Namens Pita, behilflich war; dieser eignete sich den
Michaelsorden, den der König um den Hals trug, an, und obwohl
Franz ihm 6000 Dukaten für denselben bot, zog er es dennoch vor,
ihn dem Kaiser zuzustellen. Als der König schon auf den Füssen
stand, kamen andere Soldaten hinzu, welche nicht glaubten, dass es
der König sei, sondern ihn tödten wollten. Da kam glücklicher
Weise Herr de la Motte, ein Edelmann Bourbons, hinzu, der dem
Streite ein Ende machte, indem er vor Franz L das Knie beugte,
ihm die Hand küsste und so jeglichen Zweifel behob. Jetzt eilten
auch andere Soldaten herbei, welche dem König seinen Helmbusch
und das Fähnchen, das er auf dem Helme trug, nahmen und ihm
sein Wamms stückweise vom Leibe rissen, um ein Andenken zu be
halten. Franz gab sich Mühe, heiter zu erscheinen, und lachte sogar
über die Spässe der Soldaten. Als sich die Kunde von der Gefangen-
schaft des Königs verbreitete, eilten die Feldherren, ihn zu sehen,
zuerst Pescara, nach dessen Ankunft La Motte sich aufmachte, Boar-
bon zu holen, dann Lannoy, dann Guasto, zuletzt Bourbon. Schliess-
lich setzte man dem König den Hut des Vicekönigs auf ^ und so ritt
er auf einem schlechten Pferde, abgesehen von Helm und Handschuhen
ganz in Rüstung, jedoch ohne Sporen, auf Pavia zu, wurde aber dann
auf seine Bitte nicht in die Stadt, sondern in das Paulskloster vor
derselben verbracht." — So Caravajal.
' Ghapeo, sagt Caravajal; un bonnet de velours, Si^b. Moreau (bei
Champollion, a. a. 0. S. 80). Dieser geschwätzige, phantasiereiche Autor
ist als Quelle nur mit grosser Vorsicht zu benutzen.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Bornes). 371
Die Erzählung, deren Einzelheiten an sich wahrscheinlich sind,
md nicht gut erfunden werden konnten, wird durch andere Zeugnisse
sestätigt. Coleccion de documentos ined. 38, 532 findet sich nämlich
lic notariell beglaubigte Spanische Uebersetzung einer zu Pizzighettone
im 4. März 1525 ausgestellten Urkunde, in der Franz I. erklärt,
lass „Joan de Urbieta fue de los primeros, que se hallaron en mt
riesgo, cuando fuimus presos delante de Pavia, y nos ayudö con
todo 8u poder a salvar la vida" u. s. w. In dieser Urkunde finden
«nr die Bestätigung dafür, dass Urbieta von Franz kein Pfand erhalten
hat, sonst wäre die Erklärung nicht nöthig gewesen, sodann dafür,
iass dieser sich ihm zu erkennen gegeben, sonst hätte er dem Könige
ja nicht das Leben geschenkt, ferner dafür, dass ein Kampf der Sol-
daten um den Gefangenen stattgefunden hat, in welchem Urbieta mit
lUer Kraft des Königs Leben schützte *. Urbieta's Anspruch auf den
Bahm der Gefangennahme wurde von Karl V. durch Verleihung
?ines Wappens anerkannt, in welchem ein erhobener, mit einem
Degen bewaffneter Arm über einem gefallenen, mit der Lilie von
Frankreich geschmückten Pferde dargestellt war; die Umschrift
autete: Carlos V. ä Joanes de Urbieta -por la prision de Francisco I.*.
Die Bestätigung eines zweiten Punktes der Erzählung Caravajars
laben wir in einer in demselben Bande der Coleccion, S. 549, ent-
laltenen Urkunde Karl's V., in welcher dem Diego de Avila eine
ährliche Pension von 50000 Maravedis für die Gefangennahme
franz' I. ausgesetzt und ferner festgestellt wird, dass Avila den
Cönig vom Pferde heruntergeworfen , das heisst wohl , den Schuss,
ler es tödtete, abgegeben hat. Caravajal nennt Denjenigen, welcher
las Ross zum Sturze brachte, nicht. Irrthümlich ist die Angabe
Prundsberg's , der in einer ganz anderen Gegend des Schlachtfelds
kämpfte, dass Nikolaus von Salm [so ist wohl statt .Stien" richtig
gelesen] das Pferd niedergestochen habe. Nirgends sonst ist Salm
genannt oder erwähnt, dass er einen Antheil an der Gefangennahme
geltend gemacht hätte '. Wichtiger ist, dass die Urkunde bestätigt,
^ Dies berichtet auch Capino da Cape bei Magenta, a. a. 0. II,
547 non si aecordando quelli, de cui dovesse essere prigione, poco mancö,
che non lo amazassero.
* Colleccion XXXVni, 537, Anm.
* Bucholtz, a. a. 0. S. 3. Danach Mignet. Frandsberg'B Angabe
ist auch in die Landsknechtspoesie übergegangen. S. Liliencron, Eist.
Volkslieder III, 427. Es ist wohl möglich, dass Salm das Pferd vorher ver-
wundet hat. Der Wunsch, seine Landsleute nicht ganz unbetheiligt an der
Gefangennahme erscheinen zu lassen, mag Frundsberg^s Angabe veranlasst
haben.
372 Kleine Mittbeilangeb.
dass Avila von dem Könige das blatij^e Schwert luid den rechten
Handschuh als Zeichen, dass er sich ihm ergeben habe, empfangen
hat, worauf auch eine Aeussemng in dem Bericht eines unbekannten
Verfassers hinweist*. Es ist nämlich vielfach behauptet worden, der
Künig habe sein Schwert keinem andern als Lannoy übergeben wollen
und wirklich übergeben '. Freilich musste dieser ja als Oberbefehls-
haber den Gefangenen in Empfang nehmen.
Damit kommen wir zu dem vierten Punkte, dass Lannoy dem
Könige unter dem Pferde herausgeholfen habe. Das ist eigentlich
mit dem Vorstehenden schon abgethan, wenn sich auch bei einigen
Zeitgenossen eine dahin lautende Angabe findet, z. 6. bei Capino da
Oapo; aber auch aus dessen Darstellung ist es nicht unbedingt ra
schliessen '. Dagegen schreibt Rüssel, der Englische Gesandte im
kaiserlichen Lager * : „Bourbon hears, that the Viceroy has written
and causend others to say, that he took the French king, and was
the cause of the victory; which is nothing so**. Where upon M. de
la Motte, who took the French king [wie La Motte zu dieser Be-
hauptung kam , ist aus dem oben Erzählten leicht Abzunehmen*],
has gone to inform the Emperor of the truth, with an offer to fight
the Viceroy, and since tben another gentleman has gone thither
[vermuthlich Urbieta], who saved the king's life^ and says, he was
prisoner half an hour, before the Viceroy came up, which he
will prove in like manner. " Dass in dieser halben Stunde die Sol-
daten den König nicht hätten von dem Pferde befreien können, dass
* Er e wer, Letters and Papers of the reign of Henry VIII. VoL IV.
pari 1 (1870) Nr. 1124: There are some, who claim him [Francis] as thein.
showing his sword and bis gauntled. Dazu Alb er i, Relazioni Venete, I,
3, 22(5: avendo portato in Spagna un soldato alla Maesta saa [Karl V.] lo
stoeco e la manopola del re Francesco, quando fa fatto prigione.
'^ Roy, a. a. 0. S. 3 mit einer schwungvollen Rede des Königs. Gail-
lard, Hist. de Fmn^ois I. (Paris 1744) II, 405 ff. Garnier, Eist, de France
(Paris 1774) XXIV, 126. Bauragarten, Gesch. KarFs V. (1888) II, 382.
' Magenta, a. a. 0. II, 547. Eine ungenaue Aeusserung Kajera's in
seinem ersten flüchtigen Briefe (siehe oben S. 368) mag Veranlassung zu
diesem Irrthum gegeben haben. Lannoy *8 Brief vom Schlachttage selbst
erwähnt nicht« von einem thätigen Antheil an der Gefangennahme. Lanz.
Korrespondenz Karl's V. I. 150.
* Brewer, a. a. 0. Nr. 1425.
^ Dazu ist die Aeusserung Bourbon's bei Ghampollion, a.a.O. 21ii
zu vergleichen: ,- - - le viceroy - - - n'est cause de quoy il [Franz] estpri»-'
° Auch Erzherzog Ferdinand schreibt an Heinrich VIII., La Motte
habe den König gefangen genommen. Brewer, a. a. 0. Nr. 1127.
' Vgl. die oben S. 5 angeführt« Urkunde Franz' I. für ürbieta.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Borries). 373
selbst La Motte ihn nicht aus seiner peinlichen Lage erlöst hRtte,
ist doch nicht glaublich. Auch in diesem Punkte scheint Caravajal
trotz Häbler glaubwürdig zu sein \
Das Ergebniss dieser Zeilen ist demnach: Franz I. hatte in der
Schlacht bei Pavia die Absicht, zu fliehen; er ist nicht verwundet
worden ; er hat sich einem einfachen Spanischen Edelmann ergeben,
sein Schwert und seinen rechten Handschuh einem Andern ausge-
liefert. Diese, nicht Lannoy, haben ihn aus seiner Lage befreit und
ztun Gefangenen gemacht. Dass die oft bewiesene persönliche
Tapferkeit des Königs nicht in Frage gestellt werden soll, braucht
wohl nicht versichert zu werden. E. von Borries.
lieber die Transscription Russischer Namen. Mit welchen
Schwierigkeiten man bei der Transscription Russischer Namen durch
Deutsche oder Lateinische Lettern zu kämpfen hat, weiss jeder, der
etwas aus dem Gebiete der Russischen Literatur oder Geschichte dem
Deutschen Lesepublicum zu berichten hat. Auf noch mehr formelle
Schwierigkeiten, die aber oft das Sachliche im höchsten Grade beein-
trächtigen , muss nothwendigerweise stossen , wer , der Russischen
Sprache nicht mächtig, nur auf nichtrussische Quellen angewiesen
ist, und sich in Folge dessen in der verschiedenartigsten Wiedergabe
derselben historischen Namen nicht zurechtzufinden vermag. Wir
brauchen nur auf gut Glück aus einigen Deutschen historischen
Werken oder Zeitschriften die Principien der Transscription abzu-
leiten, um uns sogleich davon zu überzeugen, dass nicht nur die be-
treffenden Schriftsteller in dieser Beziehung unter einander uneinig
sind , sondern dass meistentheils derselbe Autor mit sich selbst in
einen unversöhnlichen Transscriptions-Conflict geräth. Die Verstüm-
melung der Russischen Namen steigert sich ins Unendliche, wenn ein
Deutscher Schriftsteller ein Französisches oder Englisches Werk über
Rassland übersetzt.
Für die meisten anderen Slavischen Sprachen besteht diese
Schwierigkeit nicht. Das Polnische und das Czechische verfügen über
besondere Schriftzeichen , um den Gebrauch der Lateinischen Lettern
möglich zu machen; das Serbische besitzt neben dem Slavischen Al-
phabet die Kroatische Transscription. Der Deutsche Schriftsteller ist
also für die W^estslavische Sprachengruppe, das Serbische einge-
schlossen, nicht wesentlich anders gestellt, als gegenüber den Fran-
zösischen und Englischen Namen; er behält die originale Schreib-
weise einfach bei. Anders die südöstliche Gruppe, das Russische und
» Forschungen XXV, 513.
374 Kleine Mittheilungen.
das Bulgarische, wegen der grossen Zahl besonderer Buchstaben, die
im Lateinischen Alphabet fehlen. Des näheren betrachten wir allein
die Russische Tiansscription ; denn die Bulgarische Literatur, die eine
grosse Zukunft zu haben verspricht, kommt erst seit kurzer Zeit in
Betracht, und das meiste, was für die Russische Transscription gilt,
ist auf das Bulgarische anzuwenden , da das Bulgarische Alphabet,
einige Buchstaben ausgenommen, dem Russischen gleich ist.
Es ist nun unsere Absicht nicht, hier einen philologisch-wissen-
schaftlichen Aufsatz, gestützt auf lautphysiologische Untersuchungen,
zu schreiben , sondern wir haben nur das praktische Ziel , die hen-
sehende Confusion an einigen Beispielen aufzuzeigen, die Nothwendig-
keit einer Reform darzuthun und ein zweekmiissiges Transscriptions-
System für diese Zeitschrift aufzustellen, das zugleich zu allgemeiner
Annahme den Historikern empfohlen sein soll.
Zum Transscriptionsprincip kann man entweder die Laut- oder
die Schrift wiedergäbe wählen, und von diesem Standpunkt aus lassen
sich die meisten Schriftsteller in zwei Gruppen classificiren.
Aufs Gerathewohl nennen wir aus der Gruppe der Lauttrans-
scription: Schlosser, Gesch. des 18. Jahrhunderts (Berlin 1879,
5. Aufl.); G.Rosen, Gesch. derTürkei (Leipzig 1866 J; Th. Schiemann,
Russland, Polen und Livland bis ins 17. Jahrhundert (Berlin 1886
bis 1887, gleich den beiden folgenden in Oncken's Welt- Geschichte);
A.Brückner, Katharina IL (Berlin 1883); Th. Flalhe, Gesch. der
neuesten Zeit (Berlin 1888); A. Thun, Geschichte der revolut. Be-
wegung in Russland (Leipzig 1883); G. Kenn an, Sibirien, Deutsch von
Gärtner (Halle a. d. S., s. a.). — Auch die uns soeben zugehende
Schrift von Bernh. Stern, Fürst Wladimir's Tafelrunde; Altmss.
Heldensage mit Einleitung und Bibliographie (Berlin, Cronbacb 1892,
50 u. 219 p. 3 M. 50) gehört hierher.
Aus der Gruppe der Schriftzeichen-Transscription: Fr. Miklosich,
Vorcrleichende Grammatik der Slav. Sprachen (Wien 1878); Archiv ßr
Slav. Philologie (Bd.I, 1876 ff., wir benutzten den Bd.V. Berlin 1881);
A. V. Reinhold t, Gesch. der Russ. Literatur (Leipzig, Ende 1886);
Konst. Jirecek, Das Fürstenthum Bulgarien (Wien-Prag 1891);
Franz Joseph Prinz von Battenberg, Die volkswirthsch. Ent-
wickelung Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart (Leipzig 1891).
Die Wiedergabe folgender Russischer Buchstaben bietet keine
Schwierigkeiten und erfolgt bei allen Autoren beider Systeme in der-
selben Weise*: 1. der Consonanten: 6 (b), r (g), ä (d), b (k), i (l)f
* In den Klammern sind die entsprechenden Lateinischen Buchstaben
ungegeben.
lieber die Transscription Russischer Namen (B. Minzes). 375
K (m), H (n), II (p), p (r), T (t), 4> (0; 2. der Vocale: a (a), 1 oder
u (i), 0 (o), y (u); 3. endlich » (ju) und ä ü*)*.
Ganz anders verhUlt es sich mit den Vocalen: e, -fe, m, mit
den Consonanten b, 2L, 3, c, x, u,, h, ui, n^, e und endlich mit den
Halbvocalen t, b, fi. Sehen wir nun, wie sich die Lauttransscription,
die den Klang der Buchstaben und Worte wiederzugeben sucht, mit
ihnen abfindet.
Das Russische « wird durch w, v, f und flf transscribirt ; das a;
(dem Französischen j im Worte Journal ähnlich) durch j, sh oder seh ;
das 3 (immer wie das leise s in den Wörtern siegen, summen, lesen
ausgesprochen) durch s und z; das c (dem Deutseben scharfen s in
den Wörtern Kunst, Brunst ähnlich) durch s, ss, sz; — das u (dem
Deutschen z in den Wörtern Zunft, Zigeuner ähnlich) durch z, c, tz :
das H durch tch, ch, tsh; das ra durch seh, sh; das m durch stsch,
schtsch, stsch. Der Halbvocal t>, auf den wir weiter unten noch aus-
fuhrlicher zurückkommen , wird gewöhnlich ausgelassen. Der Halb-
vocal b wird entweder ausgelassen oder durch j ersetzt; der Halb-
vocal ft, welcher mit Vocalen Diphtonge bildet, wird durch i und j
transscribirt, und in Folge dessen ist der Deutsche Leser geneigt,
jede Zusammenstellung eines Vocals mit dem i als einen Diphtong
zu betrachten, wo im Russischen das i und der vorangehende Vocal
gesondert ausgesprochen werden müssen , wie z. B. in den Wörtern
Ja-ick, na-i-lucsij. Das Russische h, eine Art dumpfen i*s, wird durch
i, y, hy, iy, das e und "k durch e, je, o, jo und io transscribirt, weil
sie in der Aussprache schwanken.
Wir greifen nun zur TUustrirung dieser Verwirning aus den
oben angeführten Werken einige Beispiele heraus.
Das Russische b wird bei Schlosser durch if, v, w und f gegeben,
z. B. Jacoifleflf, Dombrovski, Oczakow, Araktschejef, auch bei Gärtner
durch fF, v, w, f, bei Rosen in der Mitte der Wörter durch w, am
Ende durch flf; bei Schiemann , Brückner und Flathe figurirt immer
w; und dennoch schreibt Flathe Jermoloflf mit zwei f.
Das Russische ä: bei Schlosser j und seh, bei Brückner und
Schiemann sh, obwohl der letzte manchmal seh schreibt, bei Thun seh,
bei Gärtner zh und seh.
Das Russische 3 (= dem Deutschen weichen s): bei Schlosser s
(2, B. Kutusoff), er schreibt aber auch das Russische c durch s (z. B.
Soltikoff); bei Schiemann wird das 3 durch s und das Russische c
* Obwohl fast alle Schriftsteller der Wiedergabe des Russischen n durch
ja treu bleiben, schreiben Flathe und Schiemann ja, und Schlosser schwankt
zwischen ja und ia.
376 Kleine Mittheilungen.
durch SS transscribirt , aber nicht immer, so schreibt er Pisemsky
durch ein s; Brückner schreibt das Russische 3 durch s, das Russi-
sche c durch ss (z. B. Ssolowjew) und dennoch schreibt er Starina,
Rasumowskiy mit einem s; wo im Russischen zwei cc, schreibt Brück-
ner sz ; Rosen schreibt das 3 durch z, das c durch ss ; Thun 3 und c
durch 8. Voll von Widersprüchen ist hier Stern: das c gibt er promiscne
durch SS und s, sowie durch fs (z. B. Ssresnewskj, Stasow), das ss
benutzt er aber einzeln auch für 3 (in Ssmejewitsch), obschon er diesen
Buchstaben sonst durch s ausdrückt, und ausserdem kommt ss fnr
3C vor, da der Autor kein besonderes Schriftzeichen für 3 und c be-
nutzt. So kann der unkundige Leser nicht wissen, ob er BecoHOBi,
BeccouoBi, Be330H0Bi oder BescoHOB'b lesen soll. Dass daneben 3 auch
durch z gegeben wird (z. B. Zaporogischen) muss den Leser nur noch
mehr verwirren, da z auch für u steht.
Das Russische u: bei Schlosser durch z und tz, bei Flatfae tz,
bei Brückner, Thun und Stern z, bei Gärtner ts.
Die beiden Halbvocale "b und b werden von Schlosser und Schie-
mann ausgelassen; dagegen ersetzt Brückner das b durch j.
Das Ä: bei Schlosser y und i, bei Plathe y, bei Brückner ij nnd
einfach i, bei Thun i; bei Stern i und y (z. B. Wassili, aber Law-
rowsky; Maykow, aber Kalaidowitsch) , was gelegentlich dann doch
zu falscher Aussprache verleitet (z. B. Kaschtschey, wo eh oder eä
nicht ai auszusprechen ist).
Das Russische u : bei Schlosser i, bei Rosen hy (z. B. Wolhynien),
bei Flathe ii (im Worte Miischina) und auch i, bei Brückner y, bei
Stern y und auch hy.
Das Russische ^: Schlosser schreibt ie und einfach e, Schiemann
(', manchmal aber auch ie, Biückner gewöhnlich e, aber in Wjestnik,
Dnjepr je; Uhnlich auch Stern (bei dem ungerechtfertigterweise auch
Stjepano witsch vorkommt); Thun je (aber Gleb mit e).
Das Russische e : bei Schlosser e und je ; Brückner schreibt überaU
e, wenn es als o oder als jo ausgesprochen werden muss, z. B. in
Solowjew, Fugatschew, wo Solowjow, Pugatschow gelesen wird —
und hiermit wird Brückner seinem System der Lauttransscription da
untreu, wo es eigentlich nicht nöthig wäre; Thun schreibt e und je,
auch wo jo ausgesprochen wird (z. B. Solowjew), daneben aber auch P
(z. B. in reschötka). Stern aber schreibt io, wo das e als jo aus-
gesprochen wird.
Das Russische m wird von Stern durch seh gegeben. Daneben
aber kommt es z. B. im W^orte Kirsha als sh vor, während zugleich
auch s (z. B. in Drushina) so transscribirt wird. Thun schreibt seh.
wie für ai.
Ueber die Transscription Russischer Namen (B. Minzes). 377
Noch bedeutend grösser werden dieTransscriptions-Schwierigkeiten,
wo man ganze Rassische Sätze, wie z. B. beim Citiren von Bücher-
titeln mit Deutschen Lettern wiedergeben will. Es ist dann häufig
die Identität zwischen den von verschiedenen Autoren transscribirten
Titeln kaum zu erkennen.
Jedoch das ganze Princip ist eben ein verkehrtes. Schon der
blosse Wunsch, die Aussprache der angeführten Bussischen Namen
dem Deutschen Lesepublikum zugänglich zu machen , befindet sich
in krassem Widerspruch mit dem Geiste der sonstigen Deutschen
Orthographie fremder Wörter oder Namen, die das Deutsche Bürger-
recht noch nicht erworben haben. Welchem Deutschen Schriftsteller
wird es einfallen, Französische und Englische Namen zu verstüm-
meln, nur aus der Furcht, dass mancher Leser ^e unrichtig aus-
sprechen wird?
Die wissenschaftliche Haltlosigkeit der Lauttransscription hat
dazu geführt, dass manche Schriftsteller den Weg conventioneller
Zeichen eingeschlagen haben, und während die Historiker noch immer
den Weg des alten Transscriptions-Bchlendrians wandeln, sind die
Philologen im Orossen und Ganzen dazu gelangt, sich über gewisse
Conventionszeichen zu verständigen. Die Begründung des Bestrebens,
nicht auf Grund der Lauttransscription, sondern auf Grund der ortho-
graphischen Treue die Bussischen Namen oder Wörter mit Lateinischen
Lettern zu schreiben, findet man in den Einleitungen zu den grund-
legenden Werken von G. Krek, Einleitung in die Slavische Literatur-
geschichte (Graz 1874; in der 2. Aufl., 1887) manche wichtige Aende-
rangen in dem Transscriptions- Verfahren, und von A. vonReinholdt ^
(der sich im allgemeinen auf Krek stützt), und ebenfalls in dem
glänzenden neulich erschienenen Werke von Konstantin Jirecek,
das zwar nur das Bulgarische berücksichtigt, uns aber manchen nütz-
lichen Fingerzeig lieferte'.
Bei Miklosich und in dem Archiv für Slavische Philologie, bei
Beinhold t und Jirecek werden folgende Buchstaben nach derselben
Art und Weise transscribirt : h (etwa tsch) = c; m (etwa seh) = s;
m, (etwa schtsch)' = sc; at (Französisch j in Journal) = z; u (wie
* Einleitang bei Reinhold pag. X; Einleitung bei Krek, 1. Aufl. pag.
VI— VII, 2. Aufl. pag. X.
* Franz Joseph von Battenberg bleibt den Prineipien Jire^ek's treu.
' Das schUch entspricht keineswegs der Aussprache des Russischen m,
weil dieses als ein kurzer Laut ausgesprochen wird und nicht gedehnt, wie
dSB Bch-t-sch andeutet, das h (tsch) ist dem Italienischen C vor e und i
eonform, wie in civile and nicht dem gedehnten t-sch-laut.
:j78 Kleine Mittheil ungen.
z in Zifreaner; = c: 3 (wie s in sammen; = z: c *wic 5 in KansM
= s fKeinh'^rl'it schreibt aber manchmal as und äz,i; b = v mar »:
IieinhoMt w;; x =: ch «nur bei Krek und Beinhold: h;: e = e (hei
Keinholdt e oder jej; t = e finconsequent ist Reinholdt. wenn er
Belinski mit e .schreibt; ; u = y.
Was den Halbvocal i anbetrifft, der dazn dient, die harte Aar
flprache des Endeon tonanten anzudeuten , und zwar auch dort . wo
auch ohne «fine Vermittelun^ das Wort schon hart ausgesprochen wäre,
so versuchte Krek und Jirecek, denselben in das Deutsehe Aiphalrt
einzuführen, wo er die meisten Deutschen Leser aber doch zu frerrd-
arti^ berührt und von ihnen unverstanden bleibt. Jirecek hat insotrrc
Recht , als das 'l im Bulgarischen die Rolle eines Vocals vtrrtritt. tier
in der verschiedensten Weise transscribirt wurde'. Auch Krek Tvie
das Archiv für Slavische Philologie und Miklosich sind bestrebt, das i
beizubehalten. Es wjire zu wünschen , man hätte sich in Russlaud.
wie es in Serbien nach harten Federkämpfen der Fall gewesen ist,
entschliesscn können , diesen Buchstaben endlich aus dem Alphabet
711 verbannen , da er unnützerweise die Schreib- und Druckzeit um
sehr beträchtliche Procente vermehrt; zwar gibt es auch Fälle, wo
sich beim Auslassen dieses Konsonanten die Aussprache verändern
könntf«, wie z. B. in den zusammengesetzten Wörtern: Cb'feaji'B (s^ezij.
iukXvIaxu (pod'ezd). Würde man das i» einfach eliminiren, so könnte
<ler Leser geneigt sein sezd, podezd zu lesen. Dies lässt sich al-tr
leicht vermeiden , wenn man die Bestandtheile der Wörter austrin-
ander trennt oder durch einen Apostroph absondert, also c^^x (sVzd)
schreibt.
Das i> ist als solches bei Krek, Miklosich und im Archiv vertreten,
dagegen ersetzt es Reinholdt durch ein j oder eliminirt es, wie in
raskolniki. Endlich schreiben Krek, Miklosich und das Archiv con-
secjuenterweise den (Genitiv der Adjectiva mit go, obwohl wo ausg*^
sprochen wird.
Als ich die vorstehenden Bemerkungen schon abgesendet hatte,
«'rhielt ich durch die Güte Herrn Dr. Herm. Roskoschny^s in Leipzig
<lie von ihm herausgegebenen Kataloge Slavischer Bücher: 1. Nowosti
russkoj literatury (Neuheiten der Russischen Literatur, Leipzig 1891i.
2. Bibliotheca Slavica. S prilozenijem Nowosti russkoj literaturr
1889 — 181)1. godow (Bibl. Slavica, mit dem Anhange: die Neuheiten
der Russischen Literiitur 1889—1891). Roskoschny, der die Rusasohec
Büchertitel mit Lateinischen Lettern transscribirt, muss gewiss am
stärksten die Nothwendigkeit einer festen Transscriptionsmetbod^
' So z. B. dR8 1. im Worte Huri«: durch u, i. e y, ü, e, ö, u.
Üeber die Transscription Rassischer Namen (B. Minzes). 379
empfanden haben, und in der That transscribirt er im Grossen und
Ganzen nach der Methode der Scbriftzeichen wiedergäbe. Aber auch
bei ihm sind nicht wenig Inconseqaenzen zu constatiren. Er trans-
scribirt: u = c, a = z und sh, so z. B. in „Now. russ. lit,*
cozbinskij, in der Bibl. Slav. dagegen Cushbinski; t> und b schreibt
er meistens nicht, doch finden wir im Worte Powjestj u. a. m. das
h vortreten; ft transscribirt er durch j, eliminirt es aber in Pomja-
lowski und transscribirt es durch i in slolicnoi, das ift im Worte
drewny gibt er durch y; das b = w, aber auch flf, z. B. Besobrasofif;
das Russische c = s, das Russische 3 = z, und das Russische u = c,
daneben aber das Russische 3 = s (z. B. Besobrasofif), das Russische
K = z (z. B. Mordowzew) und das Russische c durch s, darum auch
an einigen Stellen das Russische 3U durch zs (wie z. B. in razskazy),
an anderen dagegen durch ss (wie z. B. in Kawkasskij); m = s;
!!](= ss; u = y (aber in tainstwennij das u = ij); was das ^ und e
anbetrifift, so sucht Dr. R. hier die Lautwiedergabe zu erreichen und
widerspricht mit diesen phonetischen Bestrebungen seiner Methode der
Schriftzeichenwiedergabe. Er schreibt gewöhnlich das 'h = je, auch
dort, wo das i nicht so scharf wie je ausgesprochen wird, wie z. B.
im Worte wjenca (= B'J^HKa); das e = je, jo und 0, z. B. sobranije,
mjortwaja und sakljuconnych , bleibt aber auch dieser Regel nicht
immer treu, da er das Wort putjem , semenow mit e und nicht mit
jo schreibt. Endlicb schreibt er nach phonetischer Art und Weise
den Genitiv der Adjectiva wo und nicht go, wie im Russischen ge-
schrieben wird, trotzdem man wo ausspricht. Wie dem auch sei, in
diesen Katalog-Publicationen finden wir nur die Bestätigung unserer
Meinung: 1. dass das Bedürfniss einer methodischen Transscription
von vielen Vermittlern Russischer Literatur in Deutschland empfunden
wird und 2. dass die Lösung keineswegs auf dem Wege der Laut-
transscription, die einfach unmöglich ist, sondern nur auf Grund einer
consequenten Schriftzeichenwiedergabe stattfinden kann.
Was man zu Gunsten der Schriftzeichen wiedergäbe sagen kann,
lässt sich im Folgenden zusammenfassen: 1. erspart man Zeit und
Platz, 2. bleibt man dem allgemeinen Deutschen Transscriptioussystem
treu, 3, ist man vor jeder unwissenschaftlichen Verstümmelung histo-
rischer Namen gesichert, 4. kann man sich selber treu bleiben und
sich vor unlösbaren Widersprüchen retten.
Das von uns gewählte Transscriptionsalphabet setzt sich dem-
gemäss folgendermassen zusammen: Eine Anzahl schon oben auf-
geführter Vocale und Consonanten kann man einfach, wie allgemein
üblich, durch die ihnen im Lateinischen Alphabet ähnlichen Buchstaben
ersetzen; femer das Russische u durch y, h) durch ju, fl durch ja
Dentsche Zeitschr. f. Oeichichtsw. 1891. VI. 8. 25
380
Kleine Mittheilungen.
transscribiren. — Das Russische e muss immer durch das Lateinische
e, das 'i^ durch e wiedergegeben werden, ohne Rücksicht auf ihre Aus-
sprache. Für das selten vorkommende 3, (gesprochen e, wie im Worte
Epoche, Epos) gewöhnlich in fremden Wörtern, muss man dann zur
Unterscheidung von e e wählen. Was die Halbvocale anbetrifft;, so
können b und S beide durch j ersetzt werden, da das b nur in Gom-
bination mit Consonanten und das ft nur in Combination mit Vocalen
vorkommt, das t» kann man vollständig eliminiren, und wo es nöthig
ist, wie in der Mitte mancher Wörter vor einem Vocal, durch einen
Apostroph ersetzen. — Das Russische b wird besser durch v als durch
w gegeben ; denn, wenn letzteres auch im Deutschen die coiistante
Aussprache voraus hat, so spricht für v die internationale Geltung
dieses Buchstabens. — Man muss dann ferner consequent unter-
scheiden n = c, 3 = z, c = s. Dazu kommen die oben erwähnten
Conventionellen Zeichen für 2t (z) , h (c) , m (s) , m (sc). Wenn man
dann noch das x durch ch, das selten gebräuchliche e, welches dem
Griechischen ^ und Lateinischen th entspricht, durch th transscribirt,
und endlich noch das nur in manchen Griechischen Worten benutzte,
im Aussterben begriffene v* (das Griechische o , gesprochen wie i)
durch y, so verfügt man über ein consequentes, nach einem Princip
festgesetztes Transscriptionssystem und man kann ohne jegliches Be-
denken jeden beliebigen Russischen Satz mit Lateinischen Buchstaben
schreiben und ihn ohne irgendwelche Schwierigkeit correct in das
Russische zurücktransscribiren.
Das Alphabet würde sich also folgendermassen ausnehmen:
Deutsch
V
J
V
e
r
ja
th
V
J
Das Bedürfniss nach einem einheitlichen Transscriptionssystem
ist ein unleugbares, und jeder Historiker, der sich für Russische Ge-
schichte interessirt, oder bei seinen Studien mit Russischen Namen
zu thun bekam , hat uns dasselbe aus eigenen unangenehmen Er-
fahi*ungen heraus bestätigt. Wenn möglich sollte dasselbe internationil
Ras-
sisch
Deutsch
Rus-
sisch
Deutsch
S l>««*«^^
Rus-
sisch
a
a
•
1
•
1
T t
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K
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z
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V
H
•
1
C
s
rr ftllt mo». oder
ft
Ueber die Transecription Russischer Namen (B. Minzes). 381
sein, was ein phonetisches System nie werden kann, da der Deutsche,
der Franzose, der Engländer denselben Laut verschieden bezeichnen
müssen. Wir gestatten uns nun, das hier entwickelte Alphabet als
Grundlage einer solchen allgemeinen Verständigung den Fachgenossen
vorzulegen. Ohne uns zu schmeicheln, dass dasselbe sofort An-
nahme finden wird, hoffen wir die gute Sache doch um einen Schritt
zu fördern.
Sofia, 19. Nov./l. Dec. 1891. Dr. B. Minzes.
Nachtrag zu Consules und boni homines. Für das 3. Heft
des Jahrgangs 1892 bereitet das von der r. deputazione di storia
patria per le prov. della Toscana e dell' Umbria herausgegebene
,Archivio storico" eine üebersetzung des im 1. Heft dieses Bandes
erschienenen Artikels vor, für welche der Verfasser mehrfache Er-
gänzungen geliefert hat. — Eine längere Inhaltsangabe und Be-
sprechung der Abhandlung veröffentlichte Vol. XII , fasc. 2—3 der
Römischen „Hivista Italiana per le scienze giuridiche".
Berichte und Besprechungen.
Belgische Oeschichtsliteratnr des Jahres 1890.
Bibliographie. Von Aug. u. AI. de Backer's Biblioth6que
des ecrivains de la compagnie de Jesus ^ wird jetzt durch
P. C. Sommervogel eine neue vervollständigte Ausgabe veranstaltet.
Hier soll das gesammte Material vereinigt werden, dessen Kenntniss
erforderlich ist , um den gewaltigen Antheil der Gesellschaft Jesu an
dem geistigen Leben der Menschheit seit Gründung des Ordens bis
auf unsere Tage zu verstehen. Als Anhang dazu will der Heraus-
geber eine revidirte und erweiterte Auflage der von Carayon im
Jahre 1864 veröffentlichten Bibliotheque bist, de la Compagnie de
Jesus veröffentlichen. Es ist dies ein grosses Repertorium alles dessen,
was für und wider die Jesuiten von allen möglichen Gesichtspunkten
aus geschrieben worden ist. Eine systematische üebersicht, ein Ver
zeichniss der Anonymi und ein geographisches Register sollen hin-
zukommen.
Unter dem Titel Monasticon Beige* beabsichtigt U. Berliere,
Mitglied der Benedictinerabtei Maredsous, ein der Gallia christiana
analoges Work für Belgien zu liefern. Dasselbe soll für jede Abtei
eine vollständige Bibliographie, eine Liste der Geistlichen und eine
Skizze ihrer geistigen und religiösen Wirksamkeit enthalten. Das
erste Heft ist bereits erschienen und zeugt von einem erstaunlichen
Fleiss des Herausgebers; es behandelt 32 Benedictinerabteien der
Provinz Namur; die berühmtesten darunter sind Floreffe, Gembloni
und Waulsort.
Allgemeine Sammlungen. Die kgl. Belgische Historische
Commission hat während des Jahres 1890 ihre Thätigkeit mit ge-
» Vgl. Nachrr. Nr. 289 c. Bibliogr. '91, 3086. 1. Aufl. (7 Bde.) 1853
bis 1861; 2. Aufl. (3 Bde.) 1869—76.
* Vgl. Bibliogr. '90, 4105 a.
Belgien (E. Hubert). 383
wohntem Eifer fortgesetzt. Von ihrem Oompte rendu erschien Bd. 17.
Aufsätze daraus und andere Publicationen der Commission werden
weiter unten von uns einzeln erwähnt \
Es war ein guter Gedanke, einen Theil der Aufsätze, welche der
verstorbene L. Oachard im Laufe der Zeit in den Bull, de Tacad.
Belgique veröffentlicht hat, unter dem Gesammttitel ^^tudes et no-
tices concernant Thistoire des Pays-Bas* zu vereinigen. Wir
erwähnen die Abhandlungen über Don Juan d'Austria, Johanna die
Wahnsinnige, den Cardinal Bentivoglio, die Bollandisten u. s. w.
Zu bedauern ist nur, dass man diese Abhandlungen, von denen
mehrere vor beinahe einem halben Jahrhundert geschrieben wurden,
wieder abgedruckt hat, ohne sie auch nur im geringsten zu ändern
und ohne auf die Fortschritte der Geschichtswissenschaft in den
letzten Jahren, durch welche gewisse Ansichten des gelehrten Archi-
vars nicht unwesentlich modificirt worden sind, Rücksicht zu nehmen.
FrQlieres Mittelalter bis zum 18. Jährhundert. G. Kurth^
lieferte eine beachtenswerthe kritische Untersuchung über die Quellen,
welche Gilles d'Orval für seine Biographie des Bischofs Notger
von Lüttich benutzte; er hat aus derselben eine sehr interessante,
im 12. Jahrhundert von einem unbekannten Verfasser geschriebene
ältere Vita Notgeri herausgeschält. Nun erst wird es möglich sein,
mit einiger Sicherheit das Leben dieses grossen Lütticher Kirchen -
fürsten zu schreiben.
Der Abb^ A. Cauchie veröffentlichte den ersten Theil seiner
sorgfältigen und emsigen Forschungen über den An theil des Bel-
gischen Clerus am Jnvestiturstreit*. Nach einer Einleitung
über die weltliche Macht der Bischöfe von Lüttich und von
Cambray, behandelt er die Bemühungen Gregorys VII. um die defini-
tive Einführung des Cölibates der Priester und die Abschaffung
der Simonie und schildert schliesslich die Unruhen, welche in
Folge dieser Reformen in Lüttich unter Heinrich dem Friedfertigen
(1075—91) und in Cambray unter Gerhard 11. (1076—92) ausbrachen.
^ Zu den Publicationen der Commission gehören Kurth p. 383 nt. 3;
Berühre, Meulenaere, Wauters, Pirenne, Frederichs, Devillers p. 384 — 86;
Bacha p. 386 nt. 3; Piot und Kervyn de Lettenhove p. 387—88; Devillere,
Gänard, Cauchie p. 388; Bacha und Gönard p. 390. Bis auf Piot und Kervyn
alles Aufsätze des CR de la comm. de Belgique (vgl. Bibliogr. '90, 4097
u. '91, 3716).
« Vgl. Bibliogr. '90, 2360. » Vgl. Bibliogr. '91, 2179 g.
* Vgl. Bibliogr. '90, 2845. Auch Theil II erschien, s. BibUogr.
^e\* Al/\r
384 Berichte und BesprechuDgen.
Das Buch ist reich an interessanten Untersuchungen ; namentlich ver-
dient hier die eine angeführt zu werden über die Echtheit der „Dicta
cujusdam de discordia papae et regis" des Sigebert von Qembloux.
Zu erwähnen ist auch die Ansicht C.*s über den Ursprung der refor-
matorischen Ideen Gregorys VII. Nach seiner Meinung hätte der
spätere Papst seine Ansichten von der Unabhängigkeit der geistlichen
Gewalt nicht in Gluny, sondern in Lüttich empfangen.
Aus der Provinzialgeschichtsschreibung verdient Erwähnung
Daris' Geschichte des Fürstenthums und der Diöcese Lüt-
tich bis ins 13. Jahrhundert ^ Der Verfasser hält sich an die
chronologische Folge der Ereignisse und berichtet die wichtigeren Be-
gebenheiten von einer Regierung zur anderen. Auch dieses Buch
legt, gleich seinen Vorgängern, Zeugniss ab von der ausgedehnten
Gelehrsamkeit seines Verfassers. Freilich ist es wegen der zahllosen
Details, welche in ihm förmlich aufgethürmt sind, ermüdend zu lesen;
man wird es jedoch mit Nutzen zu Itathe ziehen, da in ihm viele
bisher dunkle Fragen sorgMtig aufgehellt worden sind.
U. Berühre untersuchte die im Fonds Cluny der Pariser Nat.-
bibliothek aufbewahrten Visitationsacten der Cluniacenser-
klöster und veröffentlichte daraus vier auf Visitationen der Belgischen
Abteien in den Jahren 1288, 1306, 1308 und 1311 bezügliche Stücke».
14. und 16. Jahrhundert, Renaissanee. Jean Bontillier*s
Somme rurale ist eins der wichtigsten Werke über die ältere Fran-
zösische Rechtspflege. Es wurde in den Jahren 1370 — 95 geschrieben
und umfasst sowohl das droit coutumier wie auch das im Königreich
Frankreich geltende Kirchenrecht; alle, welche einen Prozess vor dem
Pariser Parlament führten, benutzten es, und noch bis in das 17. Jahr
hundert hinein war es das Vademecum des Richters. Man sollte also
glauben, dass wir den Lebenslauf dieses berühmten Rechtsgelehrten
genau kennen. Dies ist aber ein Irrthum, wie jetzt 0. de Menlenaere'
gezeigt hat; er veröffentlichte in 19 Urkunden schätzbares Material
für den künftigen Biographen Boutillier's. Wir erwähnen u. A. sein
vom 5. März 1387/88 datirtes Testament und dasjenige seiner Frau,
Marie de Halluin, vom 6. Aug. 1423.
A. Wauters hat den 4. Theil seiner Analectes de diplo-
matique beendet **, indem er eine Reihe ungedruckter Urkunden ans
dem Anfang des 14. Jahrhunderts zum Abdruck brachte. Dieselben
beziehen sich meist auf die Streitigkeiten des Herzogs von Brabant,
» Vgl. Bibliogr. '91, 3751.
> Vgl. Bibliogr. '90, 4097 c.
» Vgl. Bibliogr. '91. 468. * Vgl. Bibliogr. '91, 3716 a.
Belgien (E. Hubert). 385
theils mit seiDen Nachbarn, theils mit seinen grösseren Städten. Ge-
wobntermassen bat der Herausgeber jeder Urkunde kurze erläuternde
Bemerkungen vorausgeschickt.
H. Pirenne^ machte zum Gegenstande seiner Studien nicht die
Schlacht bei Courtrai (1302) selbst, sondern die verschiedenen
üeberlieferungen, welche sich schon frühzeitig über dieses berühmte
Ereigniss bildeten. Er kritisirt die Darstellung der Schlacht durch
den General Köhler in dessen Werk über die Kriegskunst der Ritter-
zeit und weist nach, dass sich von Anfang des 14. Jahrhunderts an
ganz deutlich zwei Üeberlieferungen unterscheiden lassen: die Flä-
mische und die Französische. Erstere liegt in drei Quellen vor, den
Annales Gandenses, dem Spiegel Historiael des Lodewyk van Velthem
und der im Kloster Clairmarais geschriebenen Fortsetzung der Genea-
logia comitum Flandriae. Die Französische Version dagegen findet
sich in der Portsetzung der Chronik des Wilhelm von Nangis, in der
Chronik von Guiart bei Geoffroi de Paris, in dem anonymen Bericht
über den Krieg zwischen Philipp dem Schönen und Guy de Dam-
pierre (hrsg. von De Smet, Corpus chron. Flandr. 4, 472) und in
den Recits d'un bourgeois de Valenciennes (hrsg. von Kervyn de
Lettenhove. Löwen 1877). Die Französische Ueberlieferung schreibt
die Niederlage der Truppen Philipp's des Schönen bald der Treulosig-
keit der Flamänder zu, bald dem Vorhandensein von Gräben, in
welche die Reiterei hineinstürzte. Diese Tradition nun breitete sich
sehr schnell über Europa aus und fand zuletzt auch in Flandern
Eingang, wo sie die nationale ueberlieferung vollständig verdrängte.
Pirenne erklärt dieses interessante Kapitel der Flandrischen Geschichte
in sehr eingehender Weise.
Die allmählige Vereinigung fast aller Niederländischen Provinzen
hatte sich unter Herzog Philipp dem Guten von Burgund vollzogen;
sie war indes nur eine dynastische, und die Organisation der ver-
schiedenen Provinzen wies schroffe Gegensätze auf sowohl in politi-
scher wie in rechtlicher Beziehung. Die Herzöge wollten ihren Be-
sitzungen die nöthige Einheitlichkeit geben und gleichzeitig ihre
Gerichte der Abhängigkeit vom Pariser Parlament entziehen. Des-
halb errichteten sie den Grand conseil, der ein sehr wirksames Mittel
zur Centralisation wurde. Ueber diese Frage hat J. Frederichs*
unter Benutzung archivalischen Materials eine gute zusammenfassende
Arbeit geliefert.
' Vgl. BibHogr. '91, 408 u. Bd. V p. 197 f.
« Vgl. BibHogr. '91, 2289.
386 Berichte und BesprechungeD.
L. Devillers^ fand in dem von ihm verwalteten Archiv zu Moos
interessante Nachrichten über Louis von Luxemburg, Grafen von
Saint Pol und Gönnet able von Frankreich, der nach einander Karl
den Kühnen und Ludwig XI. verrieth und dann durch Spruch des
Pariser Gerichtshofes am 19. December 1475 hingerichtet wurde.
Den Antheil Belgiens an der grossen Benaissancebewegung sucht
F. Neve in seinem Buche La renaissance des lettres etc. en
Belgique' näher zu bestimmen. Ein besonders beachten swerthes
Capitel desselben ist Erasmus und dessen neueren Biographen ge-
widmet: Ndve veröffentlicht hier das Resultat seiner Forschungen
über Erasmus' Aufenthalt und Studien in Brabant. Ferner beschäf-
tigt er sich mit Thomas Morus, der zwei Mal in den Niederlanden
weilte, mit Martin Dorpius, einem der berühmtesten Philologen der
Artistenfacultät, und mit Guy Lefövre de la Borderie, einem Französi-
schen Orientalisten, dessen Thätigkeit vornehmlich der Veröffentlichung
der Semitischen Texte der Biblia regia galt. Den Schluss macht Nicolas
Cleynaert oder Clenardus, der Erneuerer der grammatischen Studien
und Lehrer der Belgischen Studenten in der Hebräischen und Ara-
bischen Sprache, deren Studium er auf beschwerlichen Reisen in
Spanien und Afrika mit einem bewundernswerthen Scharfsinn
oblag.
16. Jahrhundert. In einem Aufsatz, betitelt Nouvelles recherches
sur Adrien d'ütrecht^ berichtet E. Bach a über Nachforschungen
nach den Staatspapieren Hadrian's VI., welche nach dem Tode des
Papstes von seinem Secretär, dem Lütticher Domherr Hezius, bei Seite
geschafft worden wären; in Folge dessen ist uns die Geschichte der
Regierung dieses der Reformation geneigten Papstes nur sehr unvoll-
ständig bekannt.
A. de Ridder hat die Rechtmässigkeit der Ansprüche KarTsV.
auf das Herzogthum Burgund untersucht^. Im Gegensatz zu
van Praet meint er, dass der Kaiser das Recht des Stärkeren nicht
missbraucht habe, als er Franz I. im Frieden von Madrid zar
Herausgabe eines Landes zwang, welches einst seiner Grossmntter
widerrechtlich entrissen worden war und auf welches er unbestreit-
bare Rechte besass. Das Buch ist ein vortreffliches Capitel aus der
Staaten-G. des 16. Jahrhunderts.
^ Documents relatifs ä rarrestation de Louis de Luzembourg kUots
en aoüt 1475 (CR de la comm. r. d'hist. 17, 302—18).
» Vgl. Bibliogr. '91. 2327.
' Vgl. Bibliogr. '91, 596.
* Vgl. Bibliogr. '91, 603 und RH 46, 375—7.
Belgien (E. Hubert). 387
Von der Correspondance de Granvelle ist 1890 der von
C. Piot besorgte 8. Band erschienen \ Er enthält 154 Briefe von
Philipp II., Granvella, Margarethe von Parma, Alexander Parnese
und anderen hei'vorragenden Persönlichkeiten aus den Jahren 1580
bis 1581. Nachdem man allmählig zu der Einsicht gelangt war, dass
die königliche Autorität mit Waffengewalt nicht wieder herzustellen
sei, wollte man dies nun auf gütlichem Wege versuchen. Philipp II.
ernannte deshalb Margarethe von Parma zur Gen er alstatth alterin der
Niederlande, Hess sie jedoch nachher ohne Rath und ohne Geld.
Gegenüber derartiger Sorglosigkeit und Trägheit weigerte sich Mar-
garethe, ihren Posten wieder einzunehmen; ausserdem wünschte auch
ihr Sohn Alexander Farnese die gesammte Civil- und Militärgewalt
ungeschmälert für sich allein zu haben. Diese Verhandlungen bilden
den Hauptinhalt des Bandes. Daneben finden sich auch mannigfache
Aufschlüsse über die Eroberung Portugals durch die Spanische Armee
und über das Auftreten des Herzogs von Anjou, der gleichzeitig
darnach strebte, die Herrschaft in den Niederlanden und die Hand
Elisabeth's von England zu gewinnen. Endlich erscheint auch die
Geschichte der Malcontenten in einem neuen Licht.
Nur wenige Wochen vor seinem Tode hat Kervyn deLetten-
h o V 6 von seiner Geschichte der politischen Beziehungen der
Niederlande zu England unter Philipp II. den neunten Band
veröffentlicht'. Derselbe reicht vom 3. November 1576 bis zum
6. October 1577 und umfasst 373 Actenstücke, die zumeist den im
Becord-Office aufbewahrten Correspondenzen Wilson's und Davison's
entlehnt sind. Wir finden hier die bis ins Einzelne gehenden In-
structionen Philipp's II. für Don Juan. Sie gipfeln in den beiden
Punkten: Beruhigung der Niederlande, dann Eroberung Englands.
Bezüglich der letzteren werde man sich zunächst der Neutralität
Frankreichs zu versichern haben; darauf müsse man Elisabeth vor-
spiegeln , dass Spanische Truppen sich nach Afrika begeben sollten
und sie um gute Aufnahme bitten für den Fall, dass deren Schiffe
genötbigt sein sollten, in Englischen Häfen Zuflucht zu suchen. Ge-
linge diese List, so würden die Truppen ohne Schwertstreich landen
and ohne besondere Mühe die Königin entthronen können. Die Nie-
derlande sind in dieser Zeit der Schauplatz der schlimmsten Excesse
seitens der Spanischen Soldateska, und die Generalstaaten gelangen zu
keiner Verständigung bezüglich der Bekämpfung des gemeinsamen
Feindes. Der Band bringt auch bisher unbekannte Details über das
> Vgl. Bibliogr. '91, 814.
* Vgl. Bibliogr. '91, 813.
388 Berichte und BesprechungeD.
ewige Edict von Marche en Famenne (1577) und über Walsingham's
Verschwörung zur Auslieferung Don Juan's an Wilhelm von Oranien.
üeber die recht wenig bekannte Geschichte der kurzen Her^
Schaft des Herzogs von Anjou in den Niederlanden verbreiten
neuts Licht die zahlreichen bisher unbekannten Actenstücke, welche
P.L. Muller und A.Diegerick zusammengestellt haben '. Man erhält
beim Studium derselben ein vollkommen klares Bild von der Anarchie,
welche damals in allen Provinzen herrschte, und lernt zugleich den
Herzog als einen ebenso unfähigen wie stolzen und treulosen Fürsten
kennen. Auch bieten diese Actenstücke manches Neue über des
Herzogs Agenten d'Alferon, Fontpertuis, Bonyvet und die Herren
des Pruneaux.
L. Devillers^ schrieb über die ungerechtfertigte Verhaftung des
Markgrafen Philibert von Baden im Jahr 1564.
P. Genard, Archivar der St^dt Antwerpen, verzeichnete für die
Histor. Commission den Briefwechsel des Magistrats von Antwerpen
mit seinen Abgeordneten zur Brabanter Stand eversammlnng
1544—1669*. Derselbe Gelehrte veröffentlichte unbekannte Acten-
stücke über die Wahl des Herzogs von Anjou u. AlenQon iura
Generalstatthalter der Niederlande* und über die im Jahre 1585
fortgesetzten Verhandlungen Heinrich's III. mit den Generalstaaten
wegen Auswechselung Philipps von Egmont gegen Francois
de Lanoue'*.
A. Cauchie besuchte das Farnesische Archiv in Neapel und
notirte, was dort für die Belgische Geschichte von Wichtigkeit ist*.
17. Jahrhundert. Eine tüchtige und gewissenhafte Arbeit ist
H. Lonchay's Buch über die politischen Beziehungen der Niederlande
zu Lüttich während des 17. und 18. Jahrhunderts '. Diese Bezie-
hungen waren bisher mangelhaft untersucht und falsch aufgefasst
worden; die meisten Schriftsteller hatten sich ihr Urtheil nach Flug-
schriften der damaligen Zeit gebildet, Urkunden und Actenstücke
dagegen nicht berücksichtigt. Lonchay ist ganz anders vorgegangen;
er hat eine grosse Anzahl wichtiger officieller Correspondenzen in
den Archiven des Auswärtigen Amtes und des Kriegsministeriums
in Paris, sowie in den Staatsarchiven zu Brüssel und Lüttich ge-
' Vgl. Bibliogr. '90, 3263.
' Sur Tarrestation du margrave de Bade ä Mens en 1564 (CR d« ^*
coinm. r. de Belgique 17, 319—28.)
3
5
Vgl. Bibliogr. '90, 4097 e. * Vgl. Bibliogr. '91. 2405c.
Vgl. Bibliogr. '91, 1727 p. ° Vgl. Bibliogr. '90, 4097a.
' Vgl. Bibliogr. '91, 877.
Belgien (E. Hubert). 389
sammelt and daraus EnthüllnDgen über diese wicbtige Periode
der Belgischen Geschichte gewonnen. Das Werk zerfällt in sieben
Gapitel: Enist von Baiern und Lüttichs Neutralität; die Anfänge
des Bürgerkrieges; die Grignoux; Ludwig XIV. und Maximilian
Heinrich von Baiern; die letzten Kriege Lud wig*s XIV.; das Fürsten-
thnm Lüttich und die Oesterreichischen Niederlande; das Ende eines
Fürstenthums. Jeder dieser Abschnitte bildet ein Ganzes und ge-
währt ein in sich abgeschlossenes Bild, ohne doch den Leser den
allgemeinen Zusammenhang aus den Augen verlieren zu lassen. Fast
in jedem Gapitel vermag der Verfasser durch sorgfältige Prüfung der
Quellen und älteren Arbeiten Legenden zu beseitigen und irrige
Ansichten zu berichtigen. So büsst z. B. La Huelle, der berühmte
Bürgermeister von Lüttich, in Folge der überaus genauen Unter-
suchung, welcher sein bewegtes Leben vom Autor unterzogen worden
ist, einen nicht unbeträchtlichen Theil seines Ruhmes ein. üebrigens
zeigt L. grosse Unbefangenheit im Urtheil und behandelt die heikel-
sten Fragen, wie die Streitfrage über die Chiroux und die Grignoux
oder diejenige über die Verschwörung von Warfusee u. s. w. mit
einer seltenen Unparteilichkeit.
18. JalirhaiideFt. Den bereits vorhandenen fünfundzwanzig
Bänden von A. J. Namöche's Oours d'bistoire nationale^ haben
sieb 1890 zwei weitere zugesellt, welche die Jahre 1701—80 umfassen.
Sie bieten eine sorgföltige Untersuchung und klare Darstellung
der auswärtigen Politik des Hauses Oesterreich, und eine bis
ins Einzelne gehende Schilderung der Niederländischen Verwaltung
sowie des Widerstandes, welchen die Belgier den Centralisationsver-
sachen der Habsburger entgegensetzten. N. lässt den weisen Plänen
der Herrscher und namentlich den Massregeln, welche Maria Theresia
zum Zweck der Hebung von Ackerbau, Industrie und Handel und
mr Ordnung der Finanzen ergriff, volle Gerechtigkeit widerfahren.
Ein wichtiges Gapitel ist dem geistigen Leben des Landes gewidmet.
N. leugnet zwar nicht den tiefen wissenschaftlichen Verfall der Uni-
Tersität Lüttich, weist aber andererseits mit Recht darauf hin , dass
die an dieser Anstalt gerügten Missstände an allen Universitäten des
18. Jahrhunderts vorhanden waren.
Ebenfalls mit dem 18. Jahrhundert beschäftigt sich P. Del place
in seinem Joseph IL et la revolütion braban9onne^ Mit
Sachkenntniss und Klarheit setzt er das Wesen der Niederländischen
Verfassung auseinander; er bewundert dieselbe sehr und scheint ge-
neigt, sie für vollkommen zu halten. Dagegen steht er den von
Vgl. Bibliogr. '90, 4105. " Vgl. Bibliogr. '91, 1824.
390 Berichte und BesprechuogeD.
Joseph II. auf kirchlichem und politischem Gebiete eingeführten
Neuerungen feindlich gegenüber. So natürlich dies ist, fehlt der
Verf. doch gegen die Gerechtigkeit, indem er von den absolut ver-
werflichen Reformen nicht die vortrefflich angelegten und die ledig-
lich verfrühten unterscheidet. Weder das Toleranzedict noch die Re-
organisation der Gerichtshöfe finden Gnade vor den Augen des
gestrengen Richters. Andererseits hat er kein Wort des Tadels für
die Ausschreitungen der Brabanter Revolution, wie er denn auch den
Mangel an politischem Verstau dniss, welcher der Partei Vandernoot's
anhaftete, sowie deren klägliche Stellung im Jahre 1791 mit Still-
schweigen übergeht. D. ist mit der gedruckten Literatur wohl ver-
traut, greift aber nicht auf die doch zahlreichen und wichtigen
archivalischen Acten zurück.
A. Bacha durchsuchte die berühmte Collection MoreauiDder
Pariser Nationalbibliothek nach Belgischen Urkunden und konnte
eine grosse Anzahl wichtiger, bisher wenig bekannter Stücke con-
statiren \
19. Jahrhundert. P. Genard hat zwei werthvolle Actenstücke
ans Licht gezogen. Das eine rührt vom Adjutanten Quatrera^re, das
andere vom General Bernard her, und beide beziehen sich auf den
Plan Napoleon's L, aus Antwerpen eine Festung ersten Ranges
zu machen ^.
E. Bann in g ist einer der bedeutendsten Mitarbeiter König
Leopold^s II. bei dem grossen Kongo-Unternehmen. Er war in Folge
dessen auch in der Lage, über die Berliner Conferenz mit voller
Sachkenntniss zu sprechen. Hat er doch selbst an derselben hervor
ragenden Antheil genommen und dabei Gelegenheit gehabt, die Europäi-
sche Diplomatie aus nächster Nähe zu beobachten und sich über ihre
wahren Absichten zu unterrichten! Sein 1888 erschienenes Werk
Le Partage politique de TAfrique war denn auch von nicht
geringem historischen und politischen Interesse und erregte lebhaftes
Aufsehen. Es ist von A. Pfunghst in das Deutsche übersetzt und
vom Autor mit einem neuen Anhang versehen worden *. B. bat
weiter noch für die Belgische Akademie einen höchst interessant«
Bericht über die Antisklaverei-Conferenz, die vom 18. November 18^
bis zum 2. Juli 1890 in Brüssel tagte, verfasst.
Lüttich, im Sommer 1891. E. Hubert
» Vgl. Bibliogr. '90, 4097 b. « Vgl. Bibliogr. '91. 1110.
^ £. Banning, Die polit. Theilang Afrikas nach den neuesten intern.
Vereinbarungen, 1885—90; übers, v. A. Pfunghst. Berl., Walther <fe A.
1890. xy 210 p. 4 M.
Nachrichten und Notizen.
Der Gesammtyerein der Dt. Oeschlchts- n. Alterthnmsyerelne
It Id den Tagen vom 81. August bis 2. September in Sigmaringen seine
General-Versammlung, an der sich unter dem Vorsitz R. Beringuier's
ra 180 Mitglieder Dt. bistor. Vereine betheiligten. Aus dem geschäft-
len Theil der Verhandlungen heben wir heraus, dass für die nächste Ver-
nmlung Görlitz, fOr die übernächste Stuttgart in Aussicht genommen
rde. [Von Görlitz musste seitdem abgesehen werden. Wahrscheinlich
rd Münster gewählt.] [870
In der Hauptversammlung am I.Tage hielt Hofrath Dr. K. Th. Zingeler
en Vortrag »Zur G. Hohenzollems*, femer sprach Prof. F. Thudichura
3r die Herstellung bistor. Karten, worauf wir noch zurückkommen, —
B Programm der Versammlung umfasste sonst vorzugsweise Fragen der
^en. Alterthumsforschung und Culturgeschicbte, es beschäftigte sich mit
ten und Gebräuchen, prähistor.. Römischen und ma. Denkmälern und
«rthümern etc. In der prähistor. Section hielt Major Frh. v. Tröltsch
en Vortrag Über den Schutz der vor- und frühgeschichtlichen baulichen
terthümer; er empfahl die Einzeichnung solcher Bauwerke in die Flur-
:ien im Masssiabe von 1 : 2500. [871
Näher lag unseren Interessen erstens die im Programm gegebene An-
vng, allgemein cmpfehlenswerthe Grundsätze für Anfertigung von
apstern zu Urkundenbüchern aufzustellen, und dann eine Reihe von
L^n, welche mit der Entstehung von Kirchenbüchern zusammenhängen,
r die erste dieser Anregungenen führte zu einem Ergebniss, allerdings
r allgemeinen Inhalts : man einigte sich dahin, dass Personen- und Orts-
ifiter nicht zu trennen und dass daneben Sachregister dringend zu
pfehlen seien. Es zeigte sich wieder, wie wenig auf solchen Versamm-
igen praktische und wissenschaftliche Probleme von allgemeinerem Interesse
t^rdert zu werden pflegen. [872
Zu beachten sind nach dieser Richtung hin jedoch dieses Mal Beschlüsse
Bezug auf Herstellung historischer Karten^ welche die Delegirten-
rsammlung am 2. Tage aus Anlass des erwähnten Vortrages Prof.
ludichum^R fasste: 1. Die liistor. Karten sind nach einheitlichem Mass-
b für alle Dt. Territorien auszuarbeiten, und zwar 1 : 100000 (Länder-
rten), 1 : 500 000 (Provinzialkarten), 1 : 1500000 (Reichskarte); 2. Zur Aus-
)eitniig von Karten empfiehlt es sich, Grundkarten zu verwenden, welche
304 Nachrichten und Notizen Nr. 378—382.
Obser, Schröder, Schulte, v. Simson, Wagner, v. Weech, Wiegand,
femer der ao. Hartfelder. Maurer, Roder und der Regiemngsvertreter
Minister Nokk und Geh.-Rath Arnsperger. In Verhinderung des Vo^
Standes Winkelmann leitete der Secretär v. Weech die Verhandlungen.
Der Bericht über dieselben hat, wie wir mit freudiger Ueberraschung und
Genugthuung bemerken, die Anordnung angenommen, welche ihm bisher
die U eberarbeit ung dieser Zeitschrift gab, s. zuletzt Bd. IV Nachrr. 251-5.
Wir entnehmen ihm Folgendes, ohne die früher schon namhaft gemachten
Leiter der einzelnen Untersuchungen neben den Bearbeitern wieder zu &■
wähnen. [S7$
Mittelalterliche Quellen-y insbesondere Regestenwerke, Der
Abschluss der Regesten der Pfalzgrafen am Rhein wurde durch
dienstliche Abhaltungen des Bearbeiters, Univ.-Bibliothekar Prof. Wille,
verzögert. Register und Nachtrr. sollen im Laufe des Winters Tollendet
werden, so dass im nächsten Frühjahr die Schlusslieferung ausgegeben werden
kann. Wegen längerer Erkrankung des Dr. Lad ewig konnten auch deeen
Register und Nachträge zu dem 1. Bd. der Regesten zur G. d. Bischöle
von Konstanz nicht zum Abschluss gebracht werden ; indessen wird voraoi-
sichtlich auch die Ausgabe der Schlusslieferung dieses Bandes im nächsten
Frühjahr erfolgen. Der mit der Bearbeitung von Bd. II betraute Dr. Müller
war durch anderweitige Arbeiten fär die Commission (s. unten) in so hohem
Masse in Anspruch genommen, dass er sich veranlasst sah, von seiner
Thätigkeit für die Konstanzer Regesten zurückzutreten. Der Leiter dieses
Unternehmens, A.-rath Schulte, wurde ermächtigt, einen neuen Hilfsarbeiter
ausschliesslich hiefür zu gewinnen. — Für die Regesten der Mark-
grafen von Baden benützte Dr. Fester die Archive zu Strassburg, Colmar,
Basel, München, Darmstadt und Frankfurt. Mit dem Druck ist begonnen
worden, so dass die ersten vier Bogen der Commission vorgelegt werden
konnten. Das Ms. ist soweit ausgearbeitet, dass 1892 jedenfalls zwei Lfgn-
erscheinen können. Der 2. Bd. der Quellen und Forschungen xor
G. der Abtei Reichenau (die Chronik des Gallus Geheim enthaltend)
wird ebenfalls 1892 abgeschlossen werden, da der Bearbeiter Dr. Brandi
auf Grund einer grösseren Zahl von Hss. den Text bereits fertiggestellt
hat und nur noch die Vergleichung einiger minder wichtiger Hss. aussteht
— Die im vorigen Jahre beschlossene Sammlung der Urkunden nnd
Acten zur G. des Handelsverkehrs der Oberital. Städte mit den
Städten des Oberrheins während des MA. wird erst 1892 in der
beabsichtigten Weise von A.-rath Schulte in Angriff genommen werden.
— Auf Antrag der ord. Mitglieder Baumann, Schröder und Wiegand
wurde die Herstellung einer krit. Ausgabe der Stadtrechte und Weis-
thümer des Oberrheins beschlossen und zunächst eine aus den An-
tragstellern und A.-rath Schulte bestehende Commission gebildet, welcher
die Aufgabe zuföUt, der nächsten Plenarsitzung ein eingehendes Arbeits-
programm vorzulegen. [879
Quellenpublicationen zur neueren Geschichte. Die Statuten
und Reformationen der Univ. Heidelberg bearb. von Aug. Thor-
beck e, lagen der Commission im Dmoke vollendet vor [s. jetzt Bibliogr.
GeBammtverein der Dt. G.- u. Alth.-Vereine ; Görresgesellschaft. 393
niedergelegt hat, und Dr. Herrn. Cardauns in Köln an seine Stelle ge-
treten ist. Kaufmann wurde von der Gesellschaft zu ihrem Ehrenpräsidenten
ernannt. Der JB gedachte ferner der Betheiligung am internationalen
katholischen Gelehrtencongress (durch v. Hertling, Grauert u. Hüffer) und
der dort befestigten Beziehungen zur Societe bibliographique (vgl. unsere
Nachrr. 90, 241 u. '91, 122). — Das Rechnungsjahr 1890 ergab einen Fehl-
betrag, z. Th. in Folge der Aufwendungen für das Römische Institut; doch
ist das Gleichgewicht im Budget leicht wieder herzustellen. — Die nächste
General- Versammlung soll in Breslau stattfinden. [875
Was die uns interessirenden Publicationen der Gesellschaft anlangt,
so ist die Zahl der Abnehmer des Histor. Jahrbuchs etwas zurückgegangen
(auf 632). Die Verstärkung der Redaction (s. Nachrr. Nr. 32) erwies sich
als fruchtbringende Einrichtung. — Das Staatslexikon wurde bis Art.
»Familien-Fideicommiss* (Bd. V, Heft 2) fortgeführt. Die im vorigen Jahre
gewünschte Beschleunigung der Aufeinanderfolge der einzelnen Hefte war
im abgelaufenen Jahr noch nicht zu ermöglichen. — Das bisherige Sub-
▼entionsverbältniss zum Archiv für Literatur- u. Kirchengeschichte
des M A. dauert fort. — Als Vereinsschriften wurden ausgegeben: 1. Zehn
Vorträge über Kunst von Maler Philipp Veit, hrsg. v. Leop. Kaufmann
und 2. Propst J. G. Seidenbusch und die Einführung der Congregation des
heiligen Philipp Neri in Bayern und Oesterreich , von A. E b n e r. Eine Essai
über Heine ist als 3. Vereinsschrift in Vorbereitung. [876
An den Arbeiten des Römischen Instituts konnten bei Beginn des
Winters 1890 zunächst nur die Herren J. Schlecht und A. Meister theil-
nebmen. Da die Eröffnung des Vatican. Archivs sich bis Anfang November
verzögerte, dehnte auch Prof. L. Pastor seine im Interesse der Gesellschaft
unternommene Reise nicht bis Rom aus, sondern durchmusterte im Hinblick
auf die Institutsarbeiten die Archive von Venedig und Cremona. In Rom
setzten die beiden genannten Herren die Arbeiten über Sixtus V. fort und
förderten erhebliches neues Material zu Tage. In den Osterferien d. J. war
Prof. Kirsch aus Freiburg i. Schw. für die Dt. Collectorien unter den
Avignonesischen Päpsten thätig. Das Ms. wird demnächst druckfertig vor-
gelegt werden können. Von Ostern an war sodann Herr Hayn mit der
Fortsetzung seiner jetzt dem Abschluss nahen Forschungen über die G. der
p&pstlichen Elemosyna in der Avignonesischen Zeit beschäftigt. Seit An-
fang Mai widmete sich Herr Dr. V. Sauerland den Studien über die
Periode des grossen Schismas. Endlich wurden mit Hilfe der Instituts-
mitglieder für Herrn Prof. Dittrich in Braunsberg neue Morone-Depeschen
gewonnen. Die im Druck abgeschlossene Morone-Publication des Letzt-
genannten wird die Serie der von der Görres-Gesellschaft herauszugebenden
Quellen und Forschungen eröffnen. Nach wie vor subventionirt die
Gesellschaft die Bibliothek des Campo Santo in Rom, die den Arbeiten des
dortigen Instituts zu gute kommt. [877
Badische Historische Commissioii. Die 10. Plenarversammlung
wurde am 6. u. 7. November in Karlsruhe abgehalten unter der Theilnahme
der ord. Mitglieder Baumann, Erdmannsdörffer, v. Holst, Kraus,
39Ü Nachrichten und Notizen Kr. S82— -389.
blätter sollen von nun an alljährlich erscheinen; das 2. (für 1892):
Badische Truppen in Spanien 1808-13 nach den Aufzeichnan^;^
eines Bad. Offiziers bearbeitete Fr. v. Weech. [882
Deutsche ProTinzlalTereine« Die seit 1834 bestehende Gesell-
Schaft für G eschichte und Alterthumskunde der 0:*tsee-
Provinzen Russlands in Riga veröffentlicht abgesehen von sonstigen
Publicationen , Mittheilungen' und „Sitzungsberichte". Die letzteren hegen
bis 1890 incl. vor. In diesem Jahre bezog die Gesellschaft neue Räumlich-
keiten, in welchen zum erstenmale ihre reichen Sammlungen, besonders die
Bibliothek in angemessener Ordnung der Benutzung zugänglich gemacht
werden konnten. Zu diesem Zwecke waren die uralten Baulichkeiten aber
dem Domgange durch einen Neu- und Umbau ersetzt worden. Zugleich
gewann die Gesellschaft hierdurch ein geräumiges Versammlungslocal, vo
sie am 14. März 1890 zum erstenmal tagte. Am 2. Januar 1891 eröfibete
sie ihr neuaufgestelltes Museum. Von literarischen Unternehmungen unter-
stützte sie das Werk des Dünaburger Stadtarchitekten W. Neumann über
die ma. Baudenkmäler der St. Riga; femer lässt sie (in Lichtdruck von
J. Nöhring in Lübeck) herausgeben: 1. Die städtische Profanarchitektur in
Riga, Reval und Narva^ durch C. v. Löwis of Menar; 2. die Altarscbreine
und sonstigen Werke der kirchlichen Holzschnitzkunst in den OstseeproTinzen,
durch W. Neumann; und 3. die Werke der Gold- und Silberschmiede-
kunst der Ostseeprovinzen, durch Ant Buchholtz. Auch die Ausgabe
von Bodecker's Chronik (s. Bibliogr. *91, 1731) ist eine ihrer Publicationen.
Der Herausgeber hie von, L. Napierski. war Präsident der Gesellschaft
bis zu seinem Ableben, worauf H. v. Bruiningk an seine Stelle trat. Von
den Baltischen Ritterschaften und Städten ist ihr die Fürsorge für die
Herausgabe des Liv-, Esth- und Kurländischen Urkundenbuchs übertragen
worden; nach dem Tode des Dr. Herm. Hildebrand ^^lilte sie den
Riga'schen Stadtarchivar Dr. Ph. Seh wart z zum Herausgeber. Die Mit-
gliederzahl dieses rührigen GV war laut seinem JB (in SB 1890, 16(H>o)
Ende 1890 auf c. 250 gestiegen. [S8«
Der Verein zur Kunde Oesels — der zu Livland gehörigoi
Tnsel dieses Namens — verftflfentlichte ursprünglich seine Sitzungsberichte:
doch wurden diese Veröffentlichungen schon nach einigen Jahren eingestellt,
wie sich damals überhaupt eine bedauerliche Abnahme der Lebensänsse-
rungen des Vereins bemerkbar machte. Nachdem aber in letzter Zeit seine
Thätigkeit wieder eine belebtere geworden ist und namentlich das 189Ö
gefeierte Jubiläum des 25 jähr. Bestehens des Vereins seinen Bestrebongen
ein erhöhtes Interesse zugewandt hat, wurden die Veröffentlichungen wieder
aufgenommen. Heft 1 der „Publicationen des Vereins zur Kunde Oesels"
erschien im April 1891 (vgl. Bibliogr. '91, 3545); es bringt u. a. den AnfiuJg
eines vollständigen Katalogs der Vereinssammlungen. [384
Der Historische Verein für die Grafschaft Ruppin besteht
seit dem 22. Nov. 1881. In diesen 10 Jahren hatte er vielfach mit widrig»
Verhältnissen zu kämpfen; die Zahl der jährlich abgehaltenen SitznngeB
schwankte zwischen zwei und fünf. Seine Publicationen bestehen in t^^
Deutsche Provinzialvereine. 397
Heften, die 1887 und 1891 erschienen und localgeschtl. Vorträgen, darunter
zwei seines 1888 verstorbenen Vorstandes Oberl. Dr. Schneider enthalten.
Bei einem Jahresbeitrag von 3 M. hat der Verein zur Zeit 80 Mitglieder, und
verfügt über einen Kassenbestand von c. 500 M. In seinem Besitz befinden
sich einige Alterthümer und Bücher. [385
Der in Landsberg neugegründete Verein fUr Geschichte der Neu'
mark (wir gaben '90, 247 fälschlich als Titel an »Geschichts verein für die
Neomark*) verfolgt den Zweck, die G. der ehemals zur Neumark gehörigen
Gebietstheile zu erforschen, deren Kenntniss zu verbreiten, sowie für Er-
haltung der geschichtlichen Alterthümer zu sorgen. Diesen Bestrebungen
dienen Wanderversammlungen, literar. Veröffentlichungen und die Gründung
einer Bibliothek. Das Vereinsorgan (s. Bibliogr. Nr. 3506) leitet Dr. van
Ni essen in Stettin. Die Mitgliederzahl beträgt 325. [886
J)er Freiberger Alterthumsrerein (449 Mitglieder stark) versandte
1891 sein 27. Heft; s. Bibliogr. Nr. 3588. Von seinem gegenwärtigen Vor-
sitzenden, Stadtrath H. Ger lach, 1860 gegründet, hat dieser Verein in den
31 Jahren seines Bestehens eine grosse Anzahl werthvoller Beiträge zur G.
Freibergs und des Sachs. Erzgebirges veröffentlicht und ein durch seine
Reichhaltigkeit an bergmännischen Alterthümern einzig dastehendes Museum,
ein besonders an Innungsurkunden reiches Archiv, sowie eine stattliche
localgeschichtliche Bibliothek ins Dasein gerufen. Das Vereinsgebiet besitzt
schon durch sein Berg- und Stadtrecht (s. die Publicationen von Ermisch
Bibliogr. '89, 1102 u. '90, 279a) und durch seine , goldene Pforte* für histor.
Forschung besonderes Interesse. Der Verein konnte mit seinen reichen
Sammlungen die Best-rebungen der kgl. Sachs. Staatsregierung vielfach
unterstützen; so erschien soeben der 3. (Schluss-jBand des von H. Ermisch
bearb. Freiberger Urkundenbuches (s. Bibliogr. Nr. 3589), so früher Steche's
beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des König-
reichs Sachsen, Heft 3. Die Reichhaltigkeit des einschlagenden Quellen-
materials erhellt schon aus K. Heydenreich's Bibliogr. Repertorium über
die G. der Stadt Freiberg (auf Vereinskosten 1885 gedr.), welches c. 1500
Dnickarbeiten verzeichnet. [ß. H.] [387
Am 6. Januar 1891 feierte der Verein für Geschichte und Alter-
thumitkunde des Hzgth. und Krzstiftes Magdehunj das Fest seines
25 jähr. Bestehens. Ueber die Thätigkeit des Vereins in dem abgelaufenen
Zeitraum unterrichtet ein Aufsatz von G. Hertel in der vom Vorstande
herausgegebenen Festschrift, die wir in unserer Bibliographie unter Nr. 3616
aufführen. [888
Der Verein für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde^
gegründet 1821, gibt seit 1843 das Urkunden buch der Stadt Lübeck
heraus, das jetzt bis zum 9. Bande, bis 1456 reichend, gediehen ist, seit
1855 die Zeitschrift des Vereins (zuletzt Bd. VI Heft 2), seit 1883 auch
periodische Mittheilungen (zweimonatlich eine Nummer; zwei Jahrgänge
bilden ein Heft, jetzt im 5. Heft« stehend). Der Verein zählt 76 ordenll.,
14 corresp. und 4 Ehren - Mitglieder, und sein Jahresetat beträgt etwa
1600 Mark. — Den für das Museum Lubecensv bestehenden besonderen Aus-
•chun hat der Verein im Jan. 1891 aufgelöst und die Verwaltung des Museums
398 Nachrichten und Notizen Nr. 389—896.
dem Vorstande des culturhistor. Museums übertragen. Letzteres führt seitdem
den Namen , Museum für Lübeckische Kunst- und Cultnrgeschichte'. [S89
Der Historische Verein für die Grafschaft Bavensbertf zu
Bielefeld hat i. J. 1888 auf dem nahegelegenen Sparenberge ein Museum zur
Erhaltung und Sammlung Ravensberger Alterthümer errichtet; es enthält
in drei Zimmern Bilder, Urnen, WaflFen, Münzen, Theile von Trachten a. a.
Wegen der Kosten des Neubaus hatte der Verein seit 1887 keinen JB mehr
erscheinen lassen ; erst 1891 kam wieder ein JB — der 8. — heraus. Wir
entnehmen daraus, dass Gymn.-Dir. Prof. Dr. 0. Nitzsch Vorsitzender ist,
femer Gymn.-Lehrer Dr. R. Reese mit Unterstützung des Vereins und der
städt. l^ehörden das Bielefelder Urkundenbuch herausgibt. Vom Verein wird
auch das städt. Archiv verwaltet. ($90
Der Verein filr Hennebergische Geschichte und Landeskunde
in Schmalkalden, gegr. 1873, veröffentlichte in den Jahren 187.5. 1877 u. 1880
je 1 Heft seiner Zeitschrift, zwischen 1880 u. 89 in weiteren 6 Heften die
Hist. Schmalcaldica des J. C. Geisthirt, endlich 1891 wieder 1 Heft der Z.,
so dass im Ganzen 10 Hefte vorliegen. Neben der Erforschung und Er-
haltung geschichtlicher Denkmäler beschäftigte er sich mit der Anlage und
dem Ausbau seiner Sammlungen, welche jetzt 8 Säle des Schlosses Wilhehüs-
bürg füllen. Die culturhistor. Sammlung umfasst 2260, das Archiv VM
Nummern, die Bibliothek, deren Aufstellung und Katalogisirung in den
letzten zwei Jahren eifrig gefördert wurde, über 8000 Bände. Im MärzlSHl
zählte der Verein 92 ordentliche und (> Ehrenmitglieder. [S91
„Das Jahr 1891", sagt der JB über das 14. V.J. des Vereins für du
G. der Stadt Xürnberg , „wird in der Geschichte des Vereins durch das
Erscheinen des grossen Raihhauswerkes markirt werden, welches im Auf-
trag und mit Unterstützung der Stadtgemeinde Nürnberg von ihm heraus-
gegeben wurde*. Anlass zu dieser Publication bot der Umbau des monu-
mentalen Rathhauses, der nach Essenwein's Ideen und Plänen durchgeführt
wurde. Essenwein hatte auch anfänglich die Sorge für die künstlerische
und illustrative Ausschmückung des Werkes übernommen, sah sich jedoch
durch seine Erkrankung genöthigt. diese Aufgabe dem städt. Architekten
H. Wallraff abzutreten. Den Text schrieb Stadtarchivar E. Mummen-
h 0 ff. Aus städt. Mitteln waren dem Verein für die Herausgabe 2000 Mk.
bewilligt worden. Wir übergehen die Berichte über den Kassenstand «i«
Vereins und den Wechsel in der Person der Ausschussmitglieder, um dafür,
entgegen der von der DZG allgemein eingehaltenen Uebung. einen Vortrags-
abend zu registriren. Am 9. April versammelte sich der Verein in der
Bauhütte der Sebaldus-Kirche . welchen Raum der Restaurator derselben,
Prof. G. Haube risser aus München, durch AufsteUung von alten und neuen
Plänen und Skizzen, von Resten alter Steinomamente, ModeUen und Aehn*
lichem in eine Art von Museum verwandelt hatte. Mit Hilfe dieses Materials
gab Hauberisser eine G. des Baues, der ursprünglich eine romanische An-
lage gewesen ist, und eine Schilderung der Restaurirungsarbeiten , ixidein
er zugleich für dieses kirchliche Bauwerk eine ähnliche Publication in An-
regung brachte, wie sie der hervorragendste ProÜEUibau, das R&thhAOs,
Deutsche Provinzialvereine. 399
nunmehr erhalten. — Zu Ehrenmitgliedern ernannte der Verein K. v. Hegel
in Erlangen und A. v. Essen wein. [392
Der Karlsruher Alterthumsverei n gibt in zwanglosen Heften
eine Publication heraus, die den Namen des Vereins als Titel führt. Den
Inhalt bildet ein Rückblick auf die Vereinsthätigkeit, innerhalb dessen den
breitesten Raum die gehaltenen Vorträge einnehmen. Dem 1. Hefte ent-
nehmen wir, dass der Karlsruher Alterthumsverein im Jahr 1885 dem gross-
herzogl. Ministerium eine Resolution unterbreitete, betr. Einführung gesetz-
licher Bestimmungen zum Schutze und zur Erhaltung der vaterländischen
Denkmäler (analog denen der Nachbarstaaten). Uiezu erfahren wir weiter,
dass die Anregung bisher ohne Erfolg geblieben ist. Es ist Aussicht, dass
sie bald von anderer Seite wiederholt wird. [808
Der im Jahre 1873 gegründete Verein Schau- in'if'Land zu Frei-
burg i. Br. verfolgt wissenschaftlich-histor. Zwecke nur neben anderen Auf-
gaben populärer Landeskunde. Derselbe Charakter ist natürlich auch der
gleichnamigen Zeitschrift aufgeprägt, die im Auftrage des Vereins Stadt-
archivar Poinsignon herausgibt. In der Bibliographie dieses Heftes ist sie
von uns zum erstenmal berücksichtigt, s. Nr. 8875. Zu den ersten 15 Bänden
gibt es ein von H. v. Samson bearbeitetes Inhaltsverzeichniss. — Eine
separate histor. Publication des Vereins s. Bibliogr. Nr. 2589. Im Nov. 1891
zählte der Verein 265 Freiburger und 102 auswärtige Mitglieder. Seine
Einnahmen betragen über 2000 Mk. [894
Am 14. u. 15. September hielt in Zürich die allgem, geschieht-
forschende Gesellschaft der Schweiz unter dem Vorsitz von Prof.
G. V. Wyss ihre 50. Jahresversammlung ab. Eine G. ihres halbhundert-
jähr. Bestehens, sowie eine Biographie ihres Stifters Zellweger enthält
Bd. 16 des von G. Meyer vonKnonau herausgegebenen Jb. f. Schweiz. G.
Es wurden die Herren Prof. Bresslau in Strassburg, Prof. E. Heyck in
Freiburg i. B. und Stadtarchivar X. Mossmann in Colmar zu Ehren-
mitgliedern ernannt. [395
Von den Quellen zur Schweizer Geschichte erschienen, wie
Dr. Wartmann berichtete, die Bände 10-12 (über ihren Inhalt vgl. '90,
Nr. 25(5 und die Bibliographie). Bd. 13, der bald zur Veröffentlichung
kommen wird, ist für Briefe und Schriften des Albrecht von Bonstetten,
hrsg. von A. Büchi, bestimmt, Bd. 14 für eine Neuausgabe des Oester-
reicbischen Urbars von R. Maag. In Aussicht stehen femer eine Auswahl aus
der Correspondenz des Generals Zurlanben (von Herzog), und eine Samm-
lung von Urkunden aus Oesterreichischen Archiven (von T h o m m e n).
Prof. Brandstetter theilte mit, dass sein Repertorium über den Inhalt
sämmtlicher die Schweizergeschichte betreffender Zeitschriften von 1800-92
unter der Presse sei. Zur Veröffentlichung von Berichten und Inhalts-
verzeichnissen Schweizerischer Archive ist der Anfang gemacht worden
durch eine Arbeit von Staatsarchivar R. Wackernagel über das Basler
Archiv, die als Beilage zu dem von G. Tobler redigirten Anzeiger für
Schweizer. G. erscheinen wird. Durch pecuniäre Unterstützung der Bundes-
behörden sah sich die Gesellschaft endlich auch im Stande, die Anfertigung
von Copien der Nuntiaturberichte im Vaticanischen Archiv in die Hand zu
400 NachrichteD und Notizen Nr. d96 — 105.
nchmtm. Der mit der Leitung dieser Arbeit betraute £• Ritter gab an, da«
bereitü 2 Hände an das eidgenöss. Archiv in Bern abgeliefert seien. [S9€
Die Hauptversammlung am 15. iSept eröffnete t. Wyss mit einer Rede,
in welcher er einen Rückblick auf die Entwicklung der Gesellschaft warf
und der Bereicherung gedachte, welche die histor. Lit. der Schweiz im ab-
gelaufenen Oes.-J. durch die verschiedenen Festschriften, die von der histor.
GeHellschaft in Basel herausgegebenen Acta Pontificum Helvetica, die ^^
kundenbQcber von Zürich und Basel u. a. m. erfahren habe. Hierauf hielt
Prof Bächtold einen Vortrag über die Fehde Bodmer's und Breit inger's
mit Gottsched, und Staatsarchivar Schweizer schilderte die ältesten Ver-
bindungen Zürichs mit den Waldstätten. In Ergänzung zu letzterem Vor-
trag erhielten alle Anwesenden einen Lichtdruck des einzigen, im Staate-
Archiv Nidwaiden vorhandenen Originals des Züricher Bündnisses von 13ol
n<;bst einer Abhandlung des Vortragenden über die Authenticität der Ur-
kunde. Ein anderes literarisches Geschenk wurde beim Bankett vertheilt:
ein im Verlag von S. Höhr erschienenes Sammelbändchen, Tuncensia be-
tit«;lt, welches 12 Beiträge zur Züricher G. von Wyss, Zeller- Werdmüller
Schweizer, Herzog, Rahn, Dändliker, Oechsli, Stern, Vetter, Meyer von
Knonuu, Hunziker, Bächtold und Hartmann enthält. [W. 0.] [S97
Vom 8.-11. Oct. fand in Dresden der 5. Vereinstag dett Dt. Müh:-
fot'Mcher-Yereins unter nichtsehr reger Betheiligung statt. Den Vorsitz
führte Hofrath Erb st ein. Zwei Haupt- und mehrere Commissions-Sitzungen
wurden gehalten. Unter anderen Resolutionen wurde auch die angenommen :
darauf hinzuwirken, dass eine wissenschaftliche Centralstelle für Numismatik
in Deutschland mit Hilfe der Regierungen geschaffen werde Dem Präsidium
wurde vorerst üborlusseii, in welcher Weise vorzugehen sei. [898
Auswärtige und Internationale OesellBchaften. Da die Soeirt^'
ffhistoire diplomatique, eine Vereinigung, welche ihre wissenschaftlichen
Zi(?lo mit Hilfe grosser Geldmittel und ausgezeichneter Verbindungen an
zustreben im Stande ist, von uns bisher nur ganz kurz erwähnt wurde
(s. '90, Nr. 181), ßo sei hier gelegentlich ihrer letzten Jahresversammlung
vom (). Juni 1891 das Wissenswertheste über sie nachgeholt. Diese Gesell-
schaft ist, so sagte der einführende Artikel in der von ihr herausgegebeoeu
Revue, hervorgegangen au.«; der Absicht, einen engeren Zusammenhang
zwischen den Historikern und den Diplomaten herzustellen. Dieser Gedanke
ging von gelehrten, hochgestellten Diplomaten aus, deren fünf sich im Mai
1886 zur Gründung der Soc. d'hist. dipl. vereinigten und den Herzojr ^•
Broglic zum Vorsitzenden wählten. Die Zahl der Mitglieder wuchs so
rasch, duss bei einem Beitrag von 20 fr. die Jahreseinnahme bereits die
Summe von 10000 fr. übersteigt, und ein Reservefonds von 5900 fr. vor
banden ist. [%99
Das Organ der Gesellschaft, die Revue dhistoire diplomatique-
erscheint seit 1887 (s. Bibliogr. '89, 1751 u. '91, 4215) unter der Leitung der
Herren Chr. Schefer und R. de Maul de. Die Aufsätze beschäftigen sich
mit der ,G. d. Beziehungen der Völker*. Ausserdem gibt die Gesellschtft
solche Beiträge , die vermöge ihrer Ausdehnung nicht in die Revue uf'
Auswärtige und internationale Gesellschaften. 401
genommen werden können, separat heraus. Schon gelangten drei solcher
Werke zur Vertheilung: 1. d'Avril, N^godations relat. au trait^ de Berlin
1875-86 ; 2. Baudrillart, Philippe V. et la cour de France ; und
3. Boulay de laMeurthe, Coli, de docc. relat. ä, la n^gociation du con-
cordat de 1801. Als nächste Veröffentlichung soll folgen: Schefer, Hist.
de Tamhassade de France ä Constantinople. [400
Ausserdem aber sucht die Soc. d^hist. dipl. im Auslande stöndige
Correspondenten zu gewinnen ; sie will mit deren Hilfe solche wissenschaft-
liche Unternehmungen erfolgreich unterstützen, zu welchen — wie es bei
Arbeiten zur neueren G. meist der Fall — die Kenntniss der Archive in
den verschiedensten Ländern unerlässlich ist. So fungirt Arneth als
Correspondent für Oesterreich, Fraknöi für Ungarn. In Deutschland sind
A.-Director A. v. Schlossberger in Stuttgart u. Prof. H. v. Sicherer in
München ständige Correspondenten der Gesellschaft. [401
Die Commission royale d^histoire de Belgique ist zur Zeit wie
folgt zusammengesetzt: St. Bormans (Präsident), A. Wauters (Secretär),
C. Piot, L. Devillers, Gilliodts van Severen, L. van der Rindere, N. de Pauw
(ordentl. Mitglieder), P. G^nard und G. Kurth (ausserord. Mitglieder). —
Die Thätigkeit der Akademie bewegt sich weiter in der Richtung, die der
Bericht DZG 4, 379-80 kennzeichnete. Die Publicationen des Jahres 1890
sind in dem Literaturbericht oben besprochen. Vgl. in der Bibliographie
Gruppe V, 5. [402
Eine Society of Historical Theology wurde im Frülyahr 1891 in
Oxford gegründet und zählt jetzt etwas über 60 Mitglieder. Präsident ist
Prof. T. K. Cheyne in Oxford. Vorbereitet wird von ihr eine kritische
Ausgabe des Hexateuch-in Engl. Uebersetzung. [408
In Sachen des P. Orientalistencongresses , wovon wir '90, Nr. 123
berichteten, hat sich die damals zu erwartende Einigung schliesslich doch
nicht vollzogen. Ein Theil der Dissidenten hat in den ersten Tagen des
Sept. 1891 einen Congress in London abgehalten, dessen Verhandlungen
sich mit den Aufgaben unserer Z. kaum berührten. Die anderen Gruppen
der Orientalisten haben sich geeinigt und werden im nächsten Jahre (1892)
in London und Oxford unter dem Vorsitz Max Mülle r*s tagen. Beide
Versammlungen nennen sich ,9. Orientalistencongress*. Die Orientalisten-
Section des Dt. Pbilologentags erklärte sich fQr die 1892er Versammlung.
Diese soll in der rein wissenschaftlichen Forschung ihren Schwerpunkt
finden. In einer Schrift von A. Weber, Quousque tandem (Berlin, Reuther.
78 p.) findet man Material zur Beurtheilung des wenig erquicklichen Streites
.Über Ort und Zeit des Congresses. — Ganz neuerdings ist das Project auf-
getaucht, den nächsten Orientalistencongress überhaupt erst 1893 und zwar
in Chicago abzuhalten. [404
Der zweite FolA'-Lore-Congress , der in den ersten Tagen des
October in London tagte, wollte u. a. einheitliche Bezeichnungen, gemein-
same Bibliographie u. allgem. Formulare für Fragebogen schaffen, ist aber,
io yiel wir den Berichten entnehmen können, auseinandergegangen, ohne
diese praktischen Fragen wesentlich zu fördern; er hat schliesslich ein
Comit^ niedergesetzt, das das Sammeln von Volksüberlieferungen nach be-
402 Nachrichten and Notizen Nr. 405—412.
stimmten Gesichtspunkten veranlassen und über künftige Congpresse ent-
scheiden soll. Von Deutschland aus war die Versammlung sehr schwach
besucht. [405
Archiye, Bibliotheken, Museen. Das Vaticaniache Archiv und
die Vaticanische Bibliothek haben in diesem Herbst einen sehr bedeu-
tenden Zuwachs durch die Handschriften der Bibliothek Borghese er-
halten. Dieselben setzen sich aus zwei Hauptbestandtheilen zusammen. Zur
eigentlichen Bibl. gehören etwa 300 Codices aus dem 13., 14. u. Anfang 15. Jh.,
meist theologischen, philosophischen u. juristischen (canonistischen u. legisti-
sehen) Inhalts. Sind diese Hss. schon an sich sehr werthvoll, zumal da sie bisher
so gut wie ganz unbenutzt waren, so haben sie noch ein ganz besonderes
Interesse dadurch, dass wir in ihnen den bedeutendsten Rest der alten
Avignones. Bibliothek der Päpste vor uns haben. Ehrle sagt darüber im
Vorwort zu seiner Hist. bibl. Rom. pontif.: „cum ex codicibus, qui olim in
bibliotheca Romanorum Pontificum Avenione asservabantur , plurimos in
bibliotheca excellentissimi Principis Burghesii, quosdara in Vaticana, quos-
(lani in Parisiensi, quam ,Nationalem' dieunt, repererim". [406
Weit umfangreicher und weit wichtiger für uns Historiker ist aber
der zweite Bestandtheil der Sammlung, das sogen. „Archivio storico*. Den
Grundstock desselben bildet nichts Geringeres als das Archiv des Staate-
secrctariats , d. h. also die gesammte auswärtige Correspondenz der Curie,
aus den beiden Pontificaten Clemens' VIII. und PauFs V. Durch die Nepoten
der beiden Päpste, die das Staatssecretariat verwalteten, die Cardinäle
Aldobrandini und Borghese, sind diese Archivalien nach dem damals so
vielfach geübten Missbrauch in die Borghesische Familienbibliotbek g^
kommen. Wohl bleiben auch hier Lücken, aber was sich aus den 30 Jahren
dieser beiden Pontificate, 1591-1621, bisher im Vatic. Archiv befand, ver
schwindet ganz gegen den Zuwachs aus der Borghesiana. Man wird nicht
sehr irre gehen ; wenn man die päpstlichen Archivalien in diesem arcbivio
storico auf reichlich 1000 Bände, die eigentlichen Nuntiaturacten darunter
auf c. 500 Bände veranschlagt. Dazu kommt dann noch eine grosse Zahl
von minder wichtigen, aber z. Th. doch auch werthvollen Abschriften-
bänden, wie sie in den Rom. Bibliotheken so viel vorhanden sind^ und
Literalien aller Art, in der übergrossen Mehrzahl aus dem Ende des 16.
und Anfang des 17. Jahrhunderts. [407
Die Sammlungen waren zum Kauf u. a. der Preuss. Regierung ange-
boten, die darauf auch ernstlich reflectirte, aber vor dem Vatican zurück-
stehen musste, nicht des Kaufpreises wegen, der etwas über 200000fr.
betrug , sondern da dem Vatican die Vorhand gelassen wurde. Für dw
Preuss. Histor. Institut in Rom, dem sonst wohl die Verwaltung dieser
Sciiätze zugefallen wäre , war dieser Ausgang natürlich eine grosse Ent-
täuschung, aber die während der Verhandlungen vorgenommene Inventari-
sirung gab wenigstens Gelegenheit, sich über den Bestand der Sanunlunges,
besonders soweit sie Deutschland angehen, genau zu unterrichten, und
schliesslich darf man von einem allgemeineren Standpunkt aus lebhafV^I^
friedigung darüber empfinden, dass die Handschriften dahin gelangt nsd.
Archive, Bibliotheken, Museen. 403
wohin 8ie ihrem Ursprung nach gehören und wo sie nun ja bald der all-
gemeinen Benutzung , der sie so lange entzogen waren , zugänglich sein
werden. [408
Zur Ergänzung der Notiz in Heft 3 dieses Jg. (Nr. 251) ist zu be-
richten : Die Ordnungsarbeiten im Zerbater Stadtarchiv besorgt der neu-
emannte Stadtarchivar Dr. Albr. Henning. Nach Trocknung des beim
Brande durchnässten Stoffs hat er mit den Urkk. bis 1560 begonnen; er
berichtet über den Fortgang seiner Thätigkeit im provisor. Archiv quar-
taliter an die ^Archiv-Comraission*. [F. K] [409
Für die Ungarischen Archive bietet die schon kurz erwähnte Publi-
cation Dr. Zimmermannes, Ueber Archive in Ungarn (s. Nachrr. 252c), ein
dem Burkhardt'schen Handbuch ähnliches Orientirungsmittel. Wie der Verf.
selbst betont, konnte er sich freilich nicht überall auf gleichwerthige und
gleich vollständige, ofBcielle Berichte stützen, sondern musste die Lücken
nach weit zerstreuten Notizen und eigener Anschauung ausfüllen. Am aus-
führlichsten sind des Verf. Angaben über das Landes-A. und die Archive
Siebenbürgens. Die Archive Ungarns sind sehr zahlreich, z. Th. weil bis
1874 geistliche Corporationen, Capitel und Convente, Notariatsbefugniss hatten
und deren Archive noch heutzutage zu rechtlichen Zwecken verwaltet wer-
den: die sogen. Loca credibilia. Von ma. Urkunden ist natürlich durch
die Türkeneinfölle sehr viel verloren gegangen. — Die Anordnung ist
zweckmässiger Weise rein alphabetisch nach Ortsnamen; dem eigentlichen
Verzeichniss aber schickt Z. noch eine Liste der jetzigen Standorte aller
Comitats- u. Familienarchive voraus, die alphabetisch nach den Namen der
CoDiitate und Familien geordnet ist. Beim Landesarchiv (sub Budapest) wird
auch Näheres über die (im allgem. sehr liberalen) Benutzungsordnungen
mitgetheilt. [J. Str.J [410
Für die V^ersendung von Handschriften kann eine von der Ber-
liner Bibl.- Verwaltung gegebene Anregung folgenreich werden. An
die grösseren einheimischen und fremden Bibll. ist eine Anfrage ergangen
betr. einheitliche Regelung des Ausleihens von Hss. u. Druckwerken von
Bibl. zu Bibl. ohne diplomat. Vermittlung. Das letzte Ziel wäre die Be-
gründung eines Europ. Bibll.-Bundes. Eine grössere Anzahl von Bibll. hat
zustimmend geantwortet. Mit solchen Bestrebungen, den internationalen
Verkelir zu erleichtern, contrastiren um so seltsamer Zustande, wie wir sie
früher zur Sprache brachten (s. Bd. IV, Nachrr. 269), dass ein Gesuch
diplomat. Vermittlung bedarf und sechs Instanzen zu durchlaufen hat, um
die Versendung einer Hs. an eine Öffentliche Anstalt innerhalb Deutsch-
lands zu bewirken. [411
Der prächtige Neubau des kunsthistorischen Hofmuseums in
Wien ist am 17. Sept. durch den Kaiser feierlich eröffnet worden; die
Kunsischätze Wiens, welche früher weit zerstreut und z. Th. unvortheilhaft
aufgestellt waren, haben hier eine ebenso schöne als zweckmässige Auf-
stellong gefunden. Der Raum erlaubte es, manche Gegenstände aus den
Depots in der Hauptstadt und in Provinzialstädten hervorzuholen und mit
dem Grundstock der Sammlungen zu vereinigen. An 3 Wochentagen und
den Sonn- und Feiertagen ist der unentgeltliche Besuch gestattet [412
404 Nachrichten und Notizen Nr. 413— 419a.
In Braunschweig wurde Mitte October das neubegründet« Brauth
nchwcigische vaterländische Museum erOffiiet. Veranlassung zur
Gründung, die wir in Nr. 141 schon erwähnten, gab die im Vorjahre ver-
anstaltete Ausstellung vaterländ. Erinnerungen a. d. JJ. 1806-15. [41S
Italienische Museen. Die Ital. Regierung hat im vorigen Sommer far
die ihr unterstehenden Museen die Bestimmung getroffen, dass Inschriften
nur copirt werden dürfen, wenn sie bereits publicirt sind. Es soll da-
mit das Vorrecht der Acc. dei Lincei auf Publication neuer Funde gesichert
werden. Dass dann aber eine zu diesem Zweck gar nicht im Verhältnis
stehende Erschwerung der wissensch. Forschung liegt, ist leicht einzusehen.
Hoffentlich wird diese dem liberalen Geist der Ital. ünt^rrichtsverwaltung
widerstrebende Verfügung bald zurückgenommen. [414
Für das Studium der Römischen Museen ist ein handliches und
wissenschaftlich werthvolles Hilfsmittel gegeben mit dem von W. Hei big,
dem früheren Secretär d. Dt. archäolog. Instituts, bearbeiteten Führer durch
die öffentl. Sammlungen class. Alterthh. in Rom (Lpz. , Bädeker. 2 Bde.
443 p. 12 M.). Das Buch wendet sich an Jüngere Archäologen und ge-
bildete Laien*. Eine Französ. üebers. ist in Vorbereitung. [41&
Universitäten, Unterrichisfragen, Lehr- nnd Handbücher. Die
Bulgarische Regierung hat eine Hochschule in Sofia errichtet. Diese
besteht vorläufig aus zwei Facultäten, der historisch-philologischen und der
physikalisch-mathematischen, und soll allmälilig zu einer Universität mit
allen Facultäten heranwachsen. Ausser den verschiedenen philosoph. und
philolog. Disciplinen werden bereits Weltgeschichte und Dt. Literatur-G. —
letztere in Russ. Sprache — dort vorgetragen. [416
Sehr beachtenswerthe Erörterungen über die Kunstgeschichte an
unseren Hochschulen bietet die gleichnamige Schrift von A. Schmarsow.
Verf. geht aus von der in öffentlicher Polemik sichtbar gewordenen scharfen
Meinungsverschiedenheit zwischen Herm. Grimm und Wilh. Bode, die beide
als berufene Vertreter der beiden betheiligten Arbeitskreise, der Universi-
täten und der Museen, nufgefasst werden können. Bode sieht eine Gefahr
in der Ueberproduction von Kunsthistorikern, wie sie auf den Universitäten
betrieben werde, er meint, die Hauptaufgabe der Professoren sei, den Stu-
denten ,.im allgemeinen Freude an der Kunst und etwas Verständniss fQr
dieselbe beizubringen* ; er möchte überall, wo hervorragendere Kunstsamm-
lungen fehlen, die eigenen Professuren für Kunst-G. am liebsten ganz auf-
heben und sie mit anderen Fächern vereinigen, verlangt aber andererseiti
eine bessere Ausnutzung der Museen für die Vorlesungen und möchte den
Berliner Professoren die Aufgabe zuweisen, die jungen Leute für die Beamten-
laufbahn an den Museen vorzubereiten. Grimm weist diese letztere An-
forderung weit ab, er will seinen Hörern in grossen Zügen die Geschichte
der schaffenden Phantasiearbeit, die Gedankenproduction der Völker ror-
führen, will die Kunst-G. nicht als ein Fach für sich betreiben, sondern als
Bestandtheil einer allgemeinen Cultur-G. und dabei die Kunstwerke ,nar
in Beschreibungen sichtbar vorführen**, ohne Verwendung von Abbildangen,
die erst in den Uobungen für Vorgeschrittenere benutzt werden. Schmanov
Museen; Universitäten und Unterricht. 405
tritt dem gegenüber für einen im wesentlichen gleichartigen und streng
methodischen Betrieb der Kunstgeschichte ein, bei dem das Verhältniss von
Universität und Museum, wenn auch je nach den vorhandenen Mitteln grad-
weise sehr verschieden, im wesentlichen immer dasselbe sein müsse. In
dem Wechsel von Vortrag und Anschauung, ohne die das gesprochene Wort
für den Hörer zur leeren Phrase wird, berührt sich die Unterrichtsmethode
mit der der Naturwissenschaften, andererseits aber steht sie natürlich auf
dem Boden einer historischen Wissenschaft. Der Verfasser erörtert ausführ-
lich alle Fragen eines vollständigen Lehi-planes. Dieser berücksichtigt so-
wohl die Studirenden verwandter Fächer, die eine wissenschaftliche Orien-
tirung in der Kunst-6. als Bestandtheil ihrer allgemeinen Ausbildung in
sich aufnehmen sollen, als auch die Erziehung von Fachgelehrten. Für den
gesammten Unterricht wird eine Vermehrung der Sammlungen für die Aus-
bildung der Fachleute nach Beendigung der Universitätsstudien, die Ge-
währung von Reisestipendien und dergleichen gefordert. Auf Einzelheiten
näher einzugehen, müssen wir uns versagen. Die ganze Schrift ist von
grosser Wärme für ihren Gegenstand erfüllt und erscheint trotz einer etwas
unruhigen Schreibweise doch inhaltlich als das Ergebniss langsam gereifter,
ruhig-besonnener Ueberlegung. Die Historiker werden in ihr sich nicht nur
sehr beredt an die Einseitigkeit der rein-politischen Geschichte gemahnt
finden , sondern darüber hinaus manche Anregung für den methodischen
Betrieb der eigenen Wissenschaft erhalten. [417
In seiner Schrift Universitäten und techn. Hochschulen (s. Bi-
bliogr. Nr. 3121), welche ganz allgemein die Organisation unserer Hochschulen
erörtert, tritt Egon Zöller u. a. dafür ein, dass auf allen technischen
Unterrichtsanstalten, welche auf den Namen Hochschule (oder Akademie)
Anspruch machen, neben den Fachstudien die allgemeinen Wissenschaften,
darunter auch Geschichte, in weiterem Umfange gepflegt werden sollten.
Natürlich sind dafür als Lehrer keine einseitigen Specialisten zu brauchen,
aber die richtigen Vertreter des Fachs werden an solchen Anstalten, auch
wo bisher diese Vorlesungen noch fehlten, gewiss einen Wirkungskreis
finden, ohne dass ein staatlicher Zwang zum Hören der Vorlesungen geübt
zu werden brauchte. [418
Auf dem Internat, geograph. Congrcss zu Bern (10.-14. Aug.)
schlug Dr. A. Oppel, ord. Lehrer am Realgymnasium zu Bremen, eine
Resolution vor, dass im geograph. Unterricht an höheren Schulen die
Entdeckungs-G. und das Wirthschaftsleben der Völker berücksichtigt und
dabei Karten verwendet werden möchten von der Art, wie der Vortragende
sie angefertigt und ausgestellt hatte («Stufenweise Entwicklung der Erd-
kenntniss**, »Wirthschaftsgeogr. Karte* der Erde und von Europa). Sein
Vorschlag fand seitens der Plenarversammlung am 14. Aug. ungetheilte Zu-
stimmung. Bezüglich der Karten wünschte die Jury der mit dem Congress
verbundenen Ausstellung (worüber zu vergl. AZtg Nr. 248), dieselben möchten
vervielfältigt werden — ein Wunsch, dessen Verwirklichung eine grössere
topogi*aph. Anstalt übernahm. [419
Von der G. und der Organisation des geograph. Unterrichts
an der Wiener Universität handelt Prof. A. P e n c k's Einleitung zu
40() Nachrichten und Notizen Nr. 419a — 421.
den .Arbeiten des geographischen Instituts an der k. k. Universität Wien*,
pag. vij-xxij. [419t
Es ist in den letzten Jahren eine Reihe von Werken erschienen,
welche für Unterrichtszwecke eine Auswahl von Quellen und Quellen-
auszütjen zusammenstellen. Wir erinnern an die Fortführung der Richter-
sehen Annalen der Deutschen Geschichte, an das Erler'sche Buch, das die
Deutsche Geschichte des Mittelalters mit den Worten der Quellen zu
erzählen unternahm, ferner auf dem speciellen Gebiete der Verfa8«ungs-6.
an die kürzlich von uns besprochenen Sammlungen von Altmann-Bemheim
und von Lehmann. Ist hier der akademische Unterricht, bei Richter vor-
zugsweise das Bedürfniss des Gymnasiallehrers, bei Erler daneben populäre
Belehrung in's Auge gefasst, so macht sich daneben in letzter Zeit lebhafter
das Bestreben geltend, die Quellenlectüre direct für den Schulunterricht zu
verwerthen. Es werden alle darüber einig sein, dass Werke wie die
genannten Handbücher dem wissenschaftlichen Studium die nützlichste Hilfe
gewähren können^ und man wird andererseits auch, ohne grossen Wider-
spruch befürchten zu müssen, behaupten dürfen, dass Bücher, welchen
es gelänge, für das grosse Publicum die historische Darstellung durch
blosse Quellenauszüge nicht nur zu ergänzen, sondern zu verdrängen,
nahezu den Bankerott der historischen Wissenschaft bedeuten würden.
Weit mehr aber werden die Meinungen auseinandergehen, wenn es sich um
Quellenauszüge handelt, die dem Schüler an die Hand gegeben werden
sollen. Der Gedanke scheint uns, richtig ausgeführt, ein sehr glücklieber
zu sein. Der Lehrer selbst wird ja. wenn auch in bescheidenen Grenzen,
öfter mit Vortheil directe Mittheilungen aus den Quellen machen, und zur
Ergänzung seines münd liehen Vortrages muss eine gute Zusammenstellung
von Quellennuszügen ihm sehr willkommen sein. Es handelt sich dabei nicht
nur darum, das Bild der Vergangenheit durch Vorführung der directen Zeug-
nisse in kräftigeren Farben zu malen und Einzelzüge hinzuzufügen, die
keine Ueberarbeitung so unverfälscht übermitteln kann ; sondern es kommt
wenigstens in den obersten Classen noch ein anderer Gesichtspunkt hinzu.
Der Schüler soll aus dem Unterricht der Geschichte wie aus dem der
Naturwissenschaften Anregung und Anleitung zur Bethätigung eigenen
Urtheils davontragen, er soll aus der Geschichte wenigstens eine Ahnung
davon bekommen, wie an der Ueberlieferung menschlicher Dinge richtige
Kritik zu üben, wie Glaubwürdiges und Unglaubwürdiges, primäres Zengciss
und abgeleiteter Bericht zu sondern ist. Wir begnügen uns absichtlich
mit einer „Ahnung** und wollen ja nicht zu viel verlangen; aber es wäre
jedenfalls zu wünschen und zu erreichen, dass der Secundaner nicht mehr
nach Dilettantenart Becker's Weltgeschichte für eine vorzügliche ,Qoelle*
hält, sondern dass er eine zwar nur sehr allgemeine, aber doch richtige
Vorstellung davon gewinnt, wie die histor. Ueberlieferung beschaifen ist
und wie aus ihr histor. Kenntniss gewonnen wird. Der naturwissenschaft-
liche Unterricht führt den Schüler viel näher an die Quellen der Erkenntnis«
heran, vielleicht weil er jünger ist und nicht mit den Eierschalen längerer
Entwicklung sich zu schleppen hat. Die Geschichte bleibt, so weit unsere
Beobachtungen reichen , zu sehr in erzählender Darstellung oder gar im
Unterricht: Quellenlectüre. 407
Oeschichtenerzählen stecken und thnt zur Förderung wissenschaftlichen
Geistes weit weniger als sie vermöchte. Um das zu bessern, sind Quellen-
bücher in der Hand des Schülers ein sehr wesentliches Hilfsmittel. Es
würde sich dann weiter fragen, ob es ihr Zweck sein soll, den Schüler
auch zur Bethätigung selbständiger Kritik in Einzelfragen anzuregen. Auch
hier dürfte die Parallele mit den Naturwissenschaften zutreffen. Gleichwie
manche Schüler anfangen, sich selbständig mit einfachen physikalischen
oder chemischen Experimenten zu beschäftigen, so mögen andere, die ihre
Neigung zu historischen Studien treibt, die ersten Schritte auf dem Gebiete
der Quellenbenutzung versuchen. Geschieht das auch jetzt schon hie und
da, so wird die bequemere Gelegenheit zur Quellenlectüre doch die Be-
thätigung solcher Neigungen sehr erleichtem und sie in weiterem Umfange
wachrufen. Es versteht sich aber von selbst, dass alles dabei fem zu halten
ist, was an Zwang erinnert. Der Lehrer soll solche Bestrebungen von keinem
Schüler fordern, kaum einmal bei dem Begabteren direct veranlassen, aber
er soll ihnen freien Spielraum gewähren und Acht darauf geben, dass sie
in den richtigen Bahnen bleiben und nicht in gross thueri sehe Spielereien
ausarten. Es liegt hier eine grosse, aber nun einmal unvermeidliche Schwierig-
keit vor: die Fähigkeit unbefangener Kritik und selbständigen Denkens
zu entwickeln und dabei doch zu verhüten, dass mit den ersten Regungen
dieses kritischen Vermögens sich eine lächerliche Ueberhebung einnistet,
die der freien Weiterentwicklung in den Weg tritt. — Wir begreifen es
wohl, wenn aus diesen Rücksichten der praktische Schulmann sich etwas
misstrauisch gegen die Quellenlectüre des Schülers verhält, wir geben weiter
unten auch solchen abweichenden Anschauungen das Wort und sind durch-
aus bereit, anzuerkennen, dass der Pädagoge an solchen Handbüchern auch
im einzelnen noch strenge Kritik zu Üben hat, aber wir begrüssen dieselben
doch an dieser Stelle vom Standpunkt der Geschichtswissenschaft aus als
Hilfsmittel zur Anregung und Verbreitung kritischen Sinnes und histori-
scher Auffassungsweise, mag sich nun die Kritik des Schülers auch hie und da
einmal gegen den Lehrer kehren. Der tüchtige Lehrer wird solchen kriti-
schen Regungen schon gewachsen sein und es verstehen, gleichzeitig die
Entwicklung geistiger Freiheit zu fördern und doch seine berechtigte Au-
torität zu wahren. [420
In seiner vor Jahresfrist erschienenen Schrift ^Quellenlectüre und
Geschichtsunterricht y eine päd agog. Zeit- und Streitfrage** (s. Bibliogr. 30)
gibt Max Schilling gcwissermassen ein Vorwort zu seinem , Quellenbuch
2. G. d. Neuzeit" (s. Bibliogr. 581). Er will die Nothwendigkeit urkundlicher
Quellenlectüre im Geschichtsunterricht nachweisen. Dieser Nachweis ist ihm
nicht gelungen. Er zeigt nur, dass die Beschäftigung mit den Quellen den
Unterricht fördern kann. Letzteres wird Niemand leugnen. Jeder ver-
ständige Lehrer wird an geeigneten Punkten dem Schüler ebenso wie
Karten und Bilderwerke auch wichtige Urkunden zur Kenntniss bringen.
Hierzu ist das Schilling'sche Quellenbuch sehr geeignet. Will der Lehrer
aber jeden Abschnitt der Geschichte so behandeln, wie Seh. es in seiner
.Lehrprobe" S. 87 ff. vorschreibt, so wird er trotz aller Beschränkung des
Stoffes, die Seh. vorschlägt, um Zeit zu schaffen, in seinem Pensum nicht
408 Nachrichten und Notizen Kr. 421 — 424.
weit koniiiien, auch wenn er die fleissigsten und begabtesten Schüler zur
Verfügung bat. Zu selbständiger Forschung wird auch diese Quellenlectüre.
die ja immer nur Bruchstücke behandelt, den Schüler nicht antreiben. Der
Schüler wird immer jurare in verba magistri« und das ist gut, denn er soll
zunächst positive Kenntnisse erwerben und keine Forschung treiben. —
Praktischen Erfolg wird die Schilling'sche Schrift für den Unterricht kaum
haben. [W. V.] [421
Die Culturgeschichte findet besondere Berücksichtigung in £. Blume's
(Quellens ätzen zur G. unseres Volk- es. Dieses Werk, dessen erste
Bände 1883—1886 erschienen, während uns jetzt der dritte Band vorliegt
(s. Bibliogr. Nr. 1541), ist von der Kritik günstig aufgenommen worden.
Die ^mühevolle und kampfreiche G.-Arbeit unseres Volkes* soll zur Da^
Stellung gelangen unter besonderer Berücksichtigung zuständlichen Lebens.
Es werden zu dem Zweck nicht nur die Chronisten, sondern auch Ge-
setze, Urkunden, Verträge u. s. w. in reichem Masse herbeigezogen. Die
Quellenstellen werden systematisch nach den verschiedenen Seiten des
Volkslebens zusammengestellt Dem entsprechend finden sich auch selten
grössere zusammenhängende Stücke. Wenn diese Auswahl und Anordnung
unleugbar viel zur Vervollständigung der beabsichtigten Culturbilder bei-
tragen, so hat doch die ganze Arbeit durch eben diesen Umstand etwa^
Mosaikartiges erhalten. Es kommt hinzu, dass der Autor — worüber
er sich in der Einleitung ausspricht — es absichtlich vermieden hat, ein
Quellen lesebuch zu liefern. Die ursprüngliche Absicht des Verfassers,
in den Quellensätzen ein Werk zu schaffen, das für die Hand des Schüler:»
bestimmt ist und das diesen dazu befähigen soll, sich unter Leitung d@
Lehrers selbstthätig geschichtliche Kenntnisse zu erarbeiten, wird damit,
wie uns scheint, vereitelt. Dagegen kann dos Buch für den Gebrauch des
Lehrers, der dasselbe zur Veranschaulichung des Unterrichtes verwenden
wird, aufs wärmste empfohlen werden. Band HI behandelt, mit Rudolf
von Habsburg beginnend , die Zeit bis zum Schlüsse des Mittelalters. Di^
Quellensätze werden in Abtheilung 2 des Bandes gegeben, und zwar ge-
gliedert in die Gruppen Staatsleben, gesellschaftliches, religiöses, geistigem
wirthschaftliches Leben. Abtheilung 1 enthält Darstellung. Er wird ein
Ueberblick der politischen Entwicklung unseres Volkes innerhalb des ge-
nannten Zeitraumes geliefert, ferner eine Verwerthung des in den Quellen-
Sätzen selbst dargebotenen Materiales. Die Quellensätze sind, allerdings
mit gelegentlichen Ausnahmen, den Originalausgaben entlehnt, die Auswahl
dürfte in der Mehrzahl der Fälle eine glückliche zu nennen sein. [G. S.] [4Ä2
Gleichfalls dem Bedarf der Lehrpraxis angepasst ist D. A. Ludwigs
unlängst erschienenes Quellenbuch zur Kirchengeschichie. Der
Verfasser, Pfarrer in Schiers (Graubtinden), schreibt in erster Linie ,tur
Freunde der Kirchen-G., insbes. Studirende und praktische Theologen". Der
bisher erschienene erste Band (vgl. Bibliogr. Nr. 1401) behandelt die Quellen
bis zur Alleinherrschaft Konstantin's. Die Absicht des Autors ist, filr die
Kirchen-G. hier ungefähr das zu leisten, was für die allgemeine Dt G.
Richter's und Schilling's Handbücher, für die Schweizer G. Oech8li'& Quellen-
buch seit längerer Zeit gewähren. Die Ausführung ist, soweit nachgepx^
Unterricht: Quellenbücher. 409
werden konnte, eine gute. Aus der durchgängigen Anwendung der Dt.
Sprache in Wiedergabe der Stücke, ferner aus dem Verzicht auf historische
Kritik im eigentlichen Sinne wird man dem Verfasser keinen Vorwurf
machen wollen. Das Buch wird auch dem ^Liebhaber" der Kirchen-G.
eine anziehende Leetüre bieten. Der vorliegende Band zerfallt in die drei
naturgemäss sehr ungleichen Abtheilungen : Zeit der Apostel (pag. 1-7),
nach apostolisches, altkatholisches Zeitalter (pag. 8-99, pag. 100-322). Der
2. Band soll bis zum Jahre 800 hinabgehen. [G. S.] [428
£s fehlte uns bisher ganz ein wissenschaftliches Handbuch der
Deutschen Geschichte, das in der Art der Compendien, wie sie in
anderen Wissenschaften so zahlreich auf den Markt kommen, die Ergeb-
nisse der Forschung in gedrängter Kürze und mit ausgiebigen Literatur-
nachweisen darböte, ohne die Ansprüche eines darstellenden Werkes erheben
zu wollen. Der Versuch, ein solches zu schaffen, liegt nun seit kurzem vor
in einem zweibändigen Handbuch Dt. G., das Bruno Gebhardt in Ver-
bindung mitR. Bethge, W. Schultze, H.Hahn, C. Köhler, F. Gross-
mann, G. Liebe, G. Ellinger, G. Erler, G. Winter, F. Hirsch,
A. Klein Schmidt herausgegeben hat (Stuttg., Union. 1892. ixü76; ix757p.
16 M.). Bd. 1 gibt die Deutsche Gesch. von d. Urzeit bis z. Reformation,
Bd. H von da bis z. Frankfurter Frieden „nebst einer Uebersicht üb. die
Ereignisse bis z. J. 1890**. Für die äussere Form war laut d. Vorrede das
Lehrbuch d. Kirchcn-G. von Kurtz Vorbild. Die Eintheilung ist ganz hand-
buchartig, in Abschnitte und Paragraphen. Zum Beginn jedes Paragraphen
finden wir in Petit-Druck Quellen u. Lit., hierauf in grösserer Schrift die
eigentliche Darstellung, dann folgen, wiederum in Petit, die Anmerkungen.
In diese letzteren, welche weitaus den grössteu Theil des Buches ausmachen,
verweisen die Autoren die Belege und die Ergebnisse der Einzelforschung,
auch die Specialwerke, soweit sie nach Abschluss der letzten Auflage von
Dahlmann-Waitz erschienen und nicht gerade von grundlegender Bedeutung
sind. Man kann über den Werth der Zweitheilung in Text und Anmer-
kungen anderer Meinung sein, da letztere mindestens gleich wichtig,
meist sogar wichtiger sind, und man wird insbesondere die dadurch be-
dingten Wiederholungen störend empfinden; nichtsdestoweniger hat man
die Bewältigung des colossalen Stoffes rühmend hervorzuheben. Rechts-
und Wirthschafts-Gesch. , Kunst und Literatur kommen zu ihrem Rechte;
fttr das 17. u. 18. Jh. hat das , geistige Leben** sogar einen eigenen Be-
arbeiter erhalten. Es sind meist jüngere Kräfte, welche in dem vorliegen-
den Handbuch an die Schilderung grösserer Abschnitte herangegangen sind,
und man wird nicht erwarten, dass sie überall ganz ausgereifte Leistungen
bieten. Naturgemäss ist auch eine gewisse Unausgeglichenheit der Beiträge
der verschiedenen Mitarbeiter zu bemerken. Aber mehr noch als die Mannig-
faltigkeit ihrer Kräfte und ihrer Schreibweise tritt ein Anderes hervor : der
verschiedene Stand unserer Kenntniss von den einzelnen Zeiträumen. Wo
die Forschung zu einem gewissen Abschluss gelangt ist, haben die Bearbeiter
büdsameres Material gefunden, und diese Abschnitte lesen sich daher leichter
und erfreulicher. Andererseits lassen sich z. B. aus der Darstellung des
späteren MA, wie sie hier geboten wird, die Lücken unserer Kenntniss
< •
410 Nachrichten und Notizen Nr. 424—426.
deutlich herausfühlen. Um so anerkenhenswerther ist die Kunst, mit der
z. B. der Autor des Abschnittes , Urzeit" der vielfältigen, seinem Stoffe von
je anhaftenden Hypothesen Herr geworden ist. Br. Gebbardt selbst be-
handelt das 19. Jh. Seiner redactionellen Thätigkeit fällt es vielleicht mit
zur Last, dass in allen Theilen des Werkes nicht wenige kleine Versehen,
im Text sowohl wie in den Citaten, stehen geblieben sind. Eine 2. Auflage
wird hoffentlich bald Gelegenheit geben, alle derartigen Mängel zu ver
bessern. [J. Str.] [424
Ziemlich gleichzeitig begann ein kurzgefasstes Handbuch der
Geschichte zu erscheinen: Bd. I, Oriental. u. Griech. Geschieht« von
W. Strehl (Breslau, Köbner. 1892. 244p. 4M.). Wie schon der Umfang
zeigt , ist hier alles sehr viel knapper gehalten als bei Gebhardt : in diesen
bescheideneren Grenzen aber scheint Strehl seine Aufgabe mit Geschick
gelöst zu haben. Er bietet auf kleinem Raum ein sehr lesbares und relativ
vollständiges Repetitorium ftlr Studirende, nach Art eines Collegienheftes;
er berücksichtigt dabei Quellen u. Literatur imd andeutungsweise auch
die schwebenden Controversen. Leider ist aber die Cultur-G. ganzlich
unberücksichtigt geblieben. Auch veimissen wir ein Register, das unbedingt
zu diesem ersten Bändchen gehörte und durch ein Gesammtregister am
Schlüsse der ganzen Reihe keineswegs entbehrlich gemacht wird. Titel
und Vorwort sagen uns übrigens nichts Genaueres über die Fortsetzung,
man erfährt auch nicht, ob diese von demselben Verfasser bearbeitet
werden soll. [J. Str.] [424i
Es liegt uns ein Fr an zö si seh es Lehrbuch vor. das wir der Auf-
merksamkeit Deutscher Fachkreise, besonders auch der Schulmänner leib-
haft empfehlen möchten: C. Bemont und G. Monod, Histoire de
l'Europe et en particulier de la France 395-1270 (s. BibUogr.
Nr. 2068). Der Band gehört zu einem „Cours complet d*histoire*, der nach
dem im J. 1890 entworfenen officiellen Unterrichtsplan unter Leitung Gabr.
Monod's bearbeitet wird. Deutsche Collegen wird die Gesammteintheilong
des Stoffes interessiren, die zu Grunde liegt. Vorbereitungsciasse: Erzäh-
lungen und Biographien aus der alten, mittleren und neueren Geschichte,
VIII. Classe: Französ. Geschichte bis zum Tode Ludwig^s XL, VII. Cl.: desgl.
bis 1815, VI. Cl.: Alte Gesch., Orient, V. Cl.: Griechenland, IV. Cl.: Rom.
III. CL: Europa u. Frankreich bis 1270, IL CL: desgl. bis 1610. IB bis 1789,
lA bis 1889. Man sieht, es ist im wesentlichen ein zweimaliger Cursns,
und die alte Geschichte tritt, abgesehen von den Geschichtserzählungen der
Vorbereitungsciasse und abgesehen von den Beziehungen, die der Unte^
rieht in den cl assischen Sprachen ergibt, erst in dem 2. Cursns auf. Was
den vorliegenden Band betrifft, so scheint er sehr geschickt bearbeitet m
sein, ganz mit dem Talent » das unsere westlichen Nachbarn für die Ver
einigung prägnanter Kürze mit anschaulicher Darstellung besitzen. Es
herrscht ein glückliches Gleichgewicht zwischen politischer und Gultnr-
Geschichte, zwischen universellem und nationalem Interesse. Entsprechend
den Zuständen Europas in diesen Jahrhunderten, tritt Deutachland ziemlich
stark hervor, und nach einigen Stichproben zu urtheilen, dürfen wir mit
der Behandlung, die unsere Geschichte gefunden hat, zufrieden sein, — wenn
Hand- u. Lehrbücher: B^mont u. Monod. 411
^8 aoch hier und da nicht an seltsamen Ungenaoigkeiten fehlt, — be-
sonders in den Literaturangaben, wo Boretius Herausgeber der Diplomata
Heinrich 's L u. d. Ottonen sein soll, oder von Oiesebrecht stets die 1. Auf-
jage citirt wird. Für Deutschland endigt das Buch übrigens nicht 1270,
sondern mit dem Stur^ der Hohenstanfen , circa 1250. Was die äussere
Einrichtung anlangt, so ist noch hervorzuheben, dass zu jedem Abschnitt
eine ziemlich reichliche Zusammenstellung von Literatur gegeben wird, und
zwar in der zweckmässigen Dreitheilung: Sources, a consulter, ä lire, dass
femer der Text mit natürlich sehr einfachen, aber instructiven Abbildungen
ausgestattet ist und dass auch verschiedene Karten (6 im Text und 5 ausser-
halb desselben in grösserem Format) beigegeben sind. Die Karten bringen
nur die Namen, die im Text erwähnt sind (auch nicht alle, wir vermissen
z. B. Lüttich), und sie geben desshalb, tT)r sich allein betrachtet, kein ganz
richtiges Bild, zumal da wenigstens in Deutschland die verschiedene Be-
deutung der Orte nicht berücksichtigt ist (es fehlt z. B. Frankfurt, während
Kamba, Tribur und Mainz wie gleich bedeutend neben einander stehen); die
Karten leiden auch unter einer gewissen Unbestimmtheit, da Grenzen nur
ganz ausnahmsweise eingetragen sind, aber sie sollen auch grössere Hilfs-
mittel nicht überflüssig machen, und ihre unmittelbare Verbindung mit
•dem Lehrbuch scheint uns ebenso wie die Verwendung der Abbildungen
eine sehr glückliche und nachahmenswerthe Bereicherung. Der Preis ist
-dabei niedrig geblieben : .5 fr. für 588 p. kl. 8**. Der Text wird abgeschlossen
-durch ein alphabetisches Sachregister (Repert. alphab. des institutions), ein
Namenregister fehlt leider. [426
Als 2. neubearb. Auflage ihrer Geschichtstabellen gaben C. Rethwisch
u. E. Schmiele Geschichtstafeln für höhere Schulen heraus
(Berlin, Gärtner. 125 p. gebunden 5 M.). Vieles in der Einrichtung des
Buches , besonders der Disposition des Stoffes scheint uns beachtenswerth ;
besonderes Interesse aber kann es beanspruchen als ein vollgültiges Zeugniss
der jetzt gemachten Versuche, den Geschichtsunterricht den Forderungen
des Tages anzupassen. Die beiden Verfasser sind Oberlehrer am K. Wilhelms-
Gymnasium in Berlin; der Erstgenannte von ihnen, ein bekannter und an-
gesehener Schulmann, gehörte auf der Münchener Philologenversammlung
zu den eifrigsten Verfechtern der neuen Richtung auf dem Gebiete des
Geschichtsunterrichts, und dem entsprechend betont das Vorwort dieses
Handbuches, dass ,die culturgeschichtliche Seite zu dem ihr gebührenden
Recht gelangt, das Schwergewicht in die Verf d. Dt. Reiches gelegt* worden
ist. Man wird diesen Grundsatz nur billigen können, ebenso auch die Fort-
f&hrung des Buches bis z. J. 1890. Sehr sympathisch berührt es in diesem
Sinne, dass in einer Zusammenstellung „Das Deutsche Reich am Schluss der
Regierung K. Wilhelm's*" über die Verfassung und andere öffentliche Ein-
richtungen des Reichs kurz Auskunft gegeben wird. Andererseits ist es
aber verwunderlich, wie die Verfasser ihre Absichten ausgeführt haben.
Nehmen wir nur die allerneueste Geschichte, so haben sie zwar über den
Krieg von 1870-71 volle zwei Seiten zusammengestellt, wissen aber aus den
20 Jahren 1870-90 eigentlich nur ausserdeutsche und internationale Ereig-
nisse anzuführen, aus der reichen inneren Entwicklung lediglich das eine
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 2. 27
412 Nachrichten und Notizen Nr. 426—427.
Datum „1881 : K. Wilhelm^s Botschaft an d. Reichstag üb. die Socialrefornr.
Auch sonst scheint uns gerade die Gulturgeschichte, von der die Yerfa.<>9er
in ihrem Vorwort sprechen, wenigstens die des rein geistigen Lebens, zu
kurz lu kommen, auch wenn man in Rechnung zieht, dass die nähere Be-
schäftigung mit der Literaturgeschichte dem Deutschen Unterricht vor-
behalten bleibt. Einige Zeit suchten wir vergebens nach irgend welchen
Daten aus der Literaturgeschichte des 18. Jahrh. Endlich fanden wir unter
1740 bei Friedi-ich d. Gr.: ^Friedrich der Erwecker der das.*«. Nat-Lit.
Deutschlands : Die Dichter Klopstock u. Wieland, Lessing u. Herder, Goethe
u. Schiller. Winckelmann der Lehrer d. Kunst d. Alterthums. Kant der Philo-
soph V. Königsberg. Weimar unter Hzg. Karl August d. Deutsche Musen-
sitz. "* Also aus der ganzen Entwicklung ausser den Namen der Literatur-
heroen keine genaueren Daten, nichts auch, was besonders hervorgehoben
wäre, während die polit. G. der Zeit Friedrich's d. Gr. mit 20 .Lernzahlen"
ausgestattet ist, der 7jährige Krieg fast zwei Seiten einnimmt and aus den
meisten Jahren desselben mehrere Thatsachen durch Sperrdruck ausgezeichnet
sind. Wie hier die ganze classische Literatur an den Namen Friedrich "«
angeknüpft wird, ist übrigens hoffentlich nur Ungeschick? Sonst wärt* e»
ein wahrhaft classisches Beispiel für das bei anderer Gelegenheit von uw
schon gekennzeichnete Bestreben, Ereignisse der neueren Deutschen O
schichte gewaltsam unter die Verdienste Preussiseher Herrscher zu rubri-
ciren. Ein ähnlicher Uebelstand, der uns auffallt, ist das fast völlige
Zurücktreten der Deutschen Mittel- und Kleinstaaten. Von deren Existenz
wird z. B. von 1848 an nur dadurch Notiz genommen, dass 1849 die , Unter-
drückung der Aufstände in Dresden, der Pfalz und in Baden durch Preussische
Truppen* erfolgt und dass «Augusta von Sachsen-Weimar, die Enkelin Karl
August's, die Gemahlin K. Wilhelm's" war, abgesehen natürlich von d»ii
unvermeidlichen Erwähnungen bei den Kriegen von 18(>4, 18t>(i und l^Tu
Doch auch hier bleibt z. B. zu Beginn des 70er Krieges dt^r doch sehr
wesentliche Anschluss der Süddeutschen Staaten und bis zu den Kämpf«
um Orleans ihre Betheiligung am Feldzug unerwähnt. Aehnlich steht ö
sogar beim rein gei.«*tigen Leben. Wenn z. B. die Ginindung des Preus.
histor. Instituts in Rom wirk lieh in diesen Geschichtstafeln zu erwähnt»
war, dann mussten die Münchener histor. Commission und das GermanBch»»
Museum in Nürnberg ei-st recht einen Platz finden. Es scheint uns wirk-
lich weder im Geist historischer Wissenschaft noch im Interesse nationaler
Erziehung, den Blick des Schülers mit dieser Beschränkung auf den eij^enen
Particularstaat zu richten. Im allgemeinen ist auch (ganz im Gegensatz
zu der Bemerkung, die wir vorher über die letzten 20 Jahre machten) das
Ausland gar zu kurz weggekommen. Besonders im Mittelalter sind Daten
selbst von welthistorischer Bedeutung arg vernachlässigt, und Zuständlichö
ist in der Geschichte des Auslandes kaum je angedeutet. [4-6
Seinen vielbesprochenen Theorien über die Bedeutung der Generationen
und seiner Forderung, dass ^^enealog. Gesichtspunkte den histor. Unterricht
beherrschen müssten, hat 0. Lorenz in seinem Genealog. Uand- uni
Schulatlas den Anfang zur praktischen Ausführung seiner Gedanken
folgen lassen. Ich muss nun leider bekennen, in jener (»enerationenlehre
Hand- u. Lehrbücher: Hethwisch u. Schmiele; Lorenz. 413
und dem, was damit zusammenhängt, bei allem schuldigen Respect vor
dem geistreichen Verfasser nicht viel mehr als Paradoxien und bizarre
Uebertreibungen einiger kaum bestrittener Grundgedanken finden zu können.
Ein Trost ist, dass es den meisten Fachgenossen, sogar gescheidten Leuten,
ebenso geht. Das vorliegende Buch aber sollte unabhängig von des Autors
Theorien beurtheilt werden, und es ist in der That wohl geeignet, dem
Schüler wie auch dem Fachmann mancherlei Anregung und Belehrung zu
gewähren. Eine Eigenthümlichkeit dieser Tafeln ist die sonst nur selten
(zur Erläuterung von Verwandtschaften) angewandte Nebeneinanderstellung
mehrerer Familien, z. B. Staufen und Weifen auf Tafel VI, Habsburger
und Witteisbacher vom 13.-15. Jahrh. auf Tafel VEI, Prschemysliden,
Luxemburger und Nassauer auf IX, Ascanier, Hohenzollem, Wettiner auf
X etc. Manche historische Beziehungen werden dadurch unleugbar beson-
ders anschaulich. Die Generationen sind durch rothe Linien sehr hübsch
zur Geltung gebracht. Mit dieser den Generationen auch äusserlich bei-
gelegten Bedeutung ist es nun freilich ganz unvereinbar, dass Willkürlich-
keiten vorkommen, wie z. B. auf Tafel XV. Schlangenlinien (die das
LTebergehen von Zwischengliedern andeuten) lassen dort nicht erkennen, dass
der IV. Generation des Aragones. Hauses die III. des Castilischen gleich-
gestellt ist, dass dann zwischen der IV. und VIII. auf Aragones. Seite zwar
drei, auf Castil. aber nur zwei Glieder fehlen (was also in der VIII. Generation
den ersten Fehler wieder ausgleicht), dass dann schliesslich gar zwischen
der VIII. und der X. Generation auf Castilischer Seite zwischen Alphons X.
und Alphons XI. zwei kurzlebige Generationen statt einer übersprungen sind.
Eleonore v. Aragon u. Johann von Castilien, die sich 1375 lieirathen, sind
so von L. mit Unrecht in dieselbe Generation eingestellt. Auch dürfte z. B.
auf Tafel IX Ludwig v. Nassau (t 1627) nicht in das Netz der Generations-
linien neben die Töchter Kaiser Sigmund's und seines Bruders Johann ein-
gestellt sein. Kugler hat, wie ich nachträglich sehe, in DLZ 13, 440 eine
ganze Anzahl ähnlicher Ungenauigkeiten aufgeführt^ die z. Th. die Brauch-
barkeit der Tafeln stark beeinträchtigen. — Es gehen ihnen Erläuterungen
voran, in denen neben nützlichen Winken sich doch manches findet, was uns
Profanen als phantastische Spielerei erscheint. — Darf man trotzdem das
Buch, mit Vorsicht benutzt, als willkommene Ergänzung zu vorhandenen
Lehrmitteln gelten lassen, so kann man doch dem Verf. nicht zugeben, dass
der jetzige Unterricht dieser Ergänzung so unbedingt bedürftig sei, wie er
annimmt. Soweit genealog. Tabellen zum Verstau dniss wirklich nothwendig
sind, pflegen gute Lehrbücher sie auch jetzt zu enthalten. Gewiss könnte
etwas mehr darin geschehen, aber der wirklich lohnende Gebrauch eines
Buches wie des Lorenz'schen setzt einen Schüler mit besonderen Neigungen
für das Fach voraus. Zum eigentlichen Handgebrauch andererseits leistet
der Atlas, auch wo er fehlerfrei ist, zu wenig ; denn um die Tabellen nicht
zu überfüllen, oder um gewisse Verhältnisse, auf die es dem Autor ankam,
kräftiger hervortreten zu lassen, sind minderbedeutende Nebenlinien u. dgl.
ausgelassen^ die man doch brauchen wird. Will man sich z. B. über die
Witteisbacher im 14. u. 15. Jahrhundert orientiren, so wird man sehr un-
angenehm überrascht werden, da die Ingolstädter Linie, die doch auch in
414 Nachrichten und Notizen Nr. 427—483.
drei Generationen eine wichtige Rolle spielte, ganz fehlt. Der Historiker
wird also für Nachschlagezwecke sich an andere Bücher halten müssen, bei
denen Auswahl u. Anordnung nicht auf Kosten der Genauigkeit und Voll-
ständigkeit durch methodische Lehrabsichten bestimmt sind. Lorenz klagt
zwar darüber, dass die genealog. Literatur so kostspielig und so wenig
verbreitet sei und preist deigenigen glücklich, der auf einer nahe gelegenen
Bibliothek eines der so selten gewordenen alten Werke finde; aber in
Grote's Stammtafeln existirt doch wenigstens ein Buch, das zwar vielfacher
Verbesserung bedarf, das aber für den Handgebrauch (besser als die seltenen
alten Werke) meistens ausreicht und auch durch seinen Preis (12 M.) nicht
zu der unzugänglichen Literatur gehört. Durch vornehm-schöne Ausstattang
und billigen Preis (3 M.) ist freilich dieser neue „Hand- und Schulatlas*
ihm weit überlegen, und diese Vorzüge, im Verein mit den schon gerühmten
Eigenschaften und dem angesehenen Namen des Verfassers werden ihm
vielleicht den Weg auch dort öffnen, wo sonst genealog. Studien nicht
besonders gepflegt werden. Er kann freilich andere Lehr- und Handbücher
nicht ersetzen, aber, neben diesen gebraucht, der Beschäftigung mit genealog.
Fragen Anregung und Wilrze geben. [427
Wörterbücher. A new English dictionary on histor. prin-
ciples founded mainlj on the materials collected by the Philological
Society; ed. by J. A. H. Murray and H. Bradley (Oxford, Clarendon
Press. 1884 ff, gr. 4*^). Dieses Werk, welches als die höchste bisherige
Leistung auf diesem Felde einstimmig gepriesen wird, theilt mit seinem
Dt. Vorbild, dem Grimmischen Wörterbuch, ausser vielen Vorzügen auch
den Nachtheil langsamen und unregelmässigen Erscheinens. Dasselbe ist
jetzt bis zum Buchstaben H gelangt. Neuerdings soll die Erscheinungr
weise eine raschere werden; so meldet Ac. Nr. 1014. [428
Italienische Wörterbacher, Unter Nr. 31.5 der Nachrichten
wurde durch einen Mitarbeiter dieser Zeitschrift die neue Auflage von
Fanfani*8 Vocabolario della lingua italiana, bearb. v. Bruschi, all
Hilfsmittel zur Erklärung von Italianismen des mittelalterlichen Latein
empfohlen [und zwar auf Grund eigenen längeren Gebrauches. Red.]. So
nützlich aber das genannte Handwörterbuch für diesen Zweck auch sein
mag, so fehlt es doch noch an einem wissenschaftlich völlig genügenden
Hilfsmittel dieser Art. Dass das bekannte Werk des Du Gange, auch in der
Neubearbeitung, für Italien durchaus unzureichend ist, wurde a. a. 0.
schon bemerkt. Viele Hoff'nung war auf das Glossar zu setzen, welches die
Crusca neben ihrem Vocabular herausgibt; allein dasselbe ist bei dem
Buchstaben A stehen geblieben und es ist kein Absehen auf Fortsetzung. [42l>
Man muss bei Italianismen des mittelalterlichen Latein auf die Wörter-
bücher der verschiedenen Dialecte Italiens zurückgehen. Für Venedig
besitzen wir das vortreffliche Werk des Boerio (2. Auflage. Ven. 1856), ^
l'iemont dtus ältere Wörterbuch von Michele Ponza (1847) und ein
jüngst erschienenes von G. Garuzzi (1891), für das Mailänder Gebiet
das oft aufgelegte Vocabolario von Cherubini (1839-56); fttr den Genncser
Dialect jenes von Casanova (1880); für Bologna das Werk des Coronedi
Wörterbücher. Geographische Hilfsmittel. 415
(1877); für Toscana das Yocabolario italiano della lingua parlata von
Rigutini und Fanfani (1874) und so fort. Eine ansehnliche Sammlung
dieser Wörterbücher Italienischer Dialecte hatte der Bolognesische Buchhändler
und Verleger Rom agnoli zusammengebracht, und dieselbe ist katalogisirt
worden von Bacchi della Lega, Bibliografia dei vocabolari nei
dialetti italiani (Bol. 1879). [430
Die modernen Herausgeber der Italienischen Stadtrechte haben ihren
Ausgaben hie und da auch Glossare beigefügt, unter denen wir besonders
jenes für Bologna von Frati und jenes für Padua von Gloria hervor-
heben. Das Istitutü storico italiano hat vorgeschlagen, dieses System
zu befolgen und allen Texten Glossare beizufügen. Allein dem gegenüber
wäre zu bemerken , dass das Material auf diese Weise niemals vollständig
wird gej^ammelt werden können, und dass die Arbeit unnöthiger Weise von
jedem Herausgeber wiederholt wird. Es wäre vielmehr nöthig , dass die
Italianismen des ma. Latein, unter Zuhilfenahme der Dialect-Wörterbücher,
nach Provinzen zusammengestellt würden ; wobei man nicht nur die Schrift-
steller, sondern, wie es Du Gange gethan, auch die Urkunden zu Grunde
legen müsste. Auf die Nützlichkeit und Nothwendigkeit einer solchen
Unternehmung habe ich in der Einleitung zu meiner Ausgabe des Pistojeser
Stadtrechts von 1296 (Mailand, Hoepli. 1888) ausdrücklich hingewiesen. Ein
solches Glossarium latinitatis italicae müsste in zwei Theile zerfallen,
einen für das Lombardo-Tuscische , den andern für das Graeco-Norman-
nieche Gebiet. [L. Zd.J [431
Geographische Hilfsmittel. Wir glauben uns den Dank unserer
I^eser zu verdienen, wenn wir nach längerer Pause einmal wieder eine Aus-
wahl neuerer geograph. Hilfsmittel zusammeustellen und dabei auch be-
sonders die Deutschland näher liegenden Generalstabs-Kartenwerke berück-
sichtigen. Wir verweisen dabei noch auf die Verhandlungen des (iesammt-
vereins über Herstellung histor. Karten, Nr. 370-374.
Von allgemeinen Atlanten steht in erster Linie: a) Stieler's
Handatlas, neu hrsg. von H. Berghaus. C. Vogel u. H. Habenicht
(vgl. '89, Nr. 132a). Das Werk liegt seit Mitte 1891 in 32 Lfgn. a 1 M. 60
vollendet vor: ein Verzeichniss von mehr als 200 000 Namen erleichtert
die Benutzung. — b) Neu erscheint in 48 Lfgn. a 50 Pf. die 3. Aufl. von
B. Andree's Allg. Handatlas in 140 Kartenseiten nebst alphab. Namens-
verzeichniss (Bielefeld u. Lpz., Velhagen <fe Kl.). — c) Ein iiistor. Hand-
atlas ist das Werk von Vidal-Lablache, Histoire et geographie. Paris,
Ck)lin. Complet in 24 Lfgn. a 1 Fr. 50. Er bietet 137 Karten u. 248 Neben-
karten. [432
Mitteleuropa f Deutschland^ üest er reich, Srhirriz. a) (Venera l-
karte von Mitteleuropa (1:200000), hrsg. v. k. u. k. milit.-geogr. In-
stitut. Wien, Lechner. 1889 ff., vollständig in 260 Sectionen a 1 M. 20.
Ende 1891 waren 61 Sectionen erschienen. Diese wegen ihrer vorzüglich
klaren Zeichnung vielfach gerühmte Publication umfasst ausser der Oesterr,-
Ungar. Monarchie die nördlichen Staaten der Balkanhalbinsel (mit Kon-
.stantinopel), die westl. Grenzgebiete von Russland (Idolen), Süd- und Mittel-
4 IG Nachrichten und Notizen Nr. 433—443.
deutschlnnd mit Theilen von Norddentschland, endlich die Ost^chweiz und
Italien bis Rom. — b) Die Topographische Specialkarte von Mittel-
europa (1:200000), hrsg. von der kartograph. Abth. der kgl. Landes-
aufnahme in Berlin, enthält 796 Bll. in Kupferstich u. Heliogravüre. 50*2
davon waren bis z. 1. Nov. erschienen (Preis a 1 M. Comm.-Verl. von Eiseii-
schmidt in Berlin). Ausdehnung: von der Südspitze von Norwegen bis
Mantua und von Cherbourg bis zur Gouvemement^hauptstadt Minsk. — f)Eiiie
Karte der Verbreitung der Deutschen in Europa von K. Nähert
(t 1890) wird unter Mitwirkung von R. Böckh im Auftrage des Dt. Schul-
vereins herausgegeben (Glogau, Flemming. 8 Sectionen a 3 M.). [48^
Deutsche Generalstabskarten, a) Von der Generalstabs-
karte vom Dt. Reich (1:100000), vollständig in 674 Bll. in Kupferstich
a 1 M. 50, liegen jetzt folgende neue Bll. vor: Leba; Lanzig: Gr. Mollen:
Wongrowitz: Exin; Inowrazlaw; Rogasen; Niesky; Wohlau ; Heilbronn:
Regensburg: Cham; Zwiesel; Eichstätt: Ingolstadt; Dillingen; Pfirt. —
b) Daneben erscheint der Topographische Atlas vom Kgr. Baiern
(1:50000): zuerst 1812-67 in 112 Bll. Kupferstich) in Halbblattem um-
gearbeitet durch das topogr. Bureau des Generalstabes (München. Riedel in
Comni. a 1 M. 50). Seit 1886 wird neben dem Kupferstich die Heliographie
angewandt. In dieser Technik liegen vor die Bll. Bamberg; Dillingen: Landau:
Passau: Wegscheid; Burgau; Mühldorf; Rotthalmünster; Burghausen. Nur
für wenige Blätter, so zur Zeit für Lindau und München, findet der Kupfer-
stich noch Anwendung. In doppelt so grossem Massstabe gibt dieselbe
Stelle photolithogr. Vergrösserungen aus dem Atlas unter dem Titel ,Un.-
gebungskarten* heraus ; die von Ingolstadt erschien soeben in 9 Bll. a 75 Pt.
— o) Ganz im Massstabe 1:25000 ist die Topograph. Karte des Kgr.
Sachsen, in Kupferstich u. Farbendr. bearb. im Bureau des kgl. General-
Stabes (Leipzig, Engelniann in Comm., a Section 1 M. 50). Hievon erschienen
1891 die Bll.: Leisnig: Lomniatzsche ; Geringswalde; Rosswein; Wilsdrnff:
Pillnitz; Zöblitz ; Plauen. [4«4
Die geogr. Anstalt von J. Perthes in Gotha lässt eine Karte des Pt.
Reiches (1:500000) mit Verwerthung des derzeitigen Standes der topo-
graph. Aufnahmen bearbeiten; Leiter des Unternehmens ist Dr. C.Vogel.
Die neue Karte erscheint in 14 Lieferungen zu je 2 Blättern (a Lfg. 3M.)
und verspricht ein Werk ersten Ranges zu werden. [4$5
Ueber die Bearbeitung des Sprachatlas des Dt. Reiches durch
G. Wenker und seine Hilfsarbeiter P. Wrede und E. Maurmann berid»tet
u. a. CBl '91, 1508, wo regelmässige Mittheilungen über den Fortgang
dieses vom Reich und von Preussen unterstützten Unternehmens versprochen
werden. Die fertigen Blätter bewahrt die kgl. Bibliothek zu Berlin. [4S6
¥An Topograph. Atlas der Schweiz wird durch das eidgen. topogr.
Bureau gemäss den Directionen des Oberst Siegfried veröflTentlicht (daher
auch , Siegfried-Atlas" genannt), vollständig in 122 Bll. (1 : 50000) u. 448 Bll.
(1:25000). Erschienen sind bisher 39 Lfgn. a 12 Blatt, wovon jedes un-
aufgezogen 1 fr. kostet: es stehen nur noch 17 Bll. im kleineren und 81
im grösseren Massstabe aus. In 5 Jahren wird das Unternehmen voraus-
sichtlich abgeschlossen sein. [457
Geographische Hilfsmittel. Zeitschriften. 417
Skandinavien, a) Die Generalstabens Karta öfver Sverige
[l : 100000) ist kürzlich vollendet worden. — b) Eine Topografisk kart
over kongriget Norge (1:100000), udg. af Norges geogr. opmaaling
erscheint seit 1890, a Blatt 1 Kr. — c) Ein merkwürdiger Versuch scheint
laut Proc. of the geogr. soc. 1361 zu sein: Ethnografisk kart over
Tromso Amt [Norwegen], udg. paa offentlig bekostning af J. A. Friia
<1: 200 000). Die Karte enthält ausser den gewöhnlichen Einzeichnungen :
Familiennamen, Hausbaumaterial ^ Nationalität der Hausbewohner, Ver-
kehrswege u. s. w. Vgl. dazu oben Nr. 419. [488
Frank reich, a) Eine General karte von Nordostfrankreich
u. d. Rheinländern (1:800000) wird unter Mitwirkg. v. A. Steinhausen
bearbeitet v. G. Freytaf^. Wien, Artaria. — b) Das Dictionnaire göo-
graph. et administratif de la France et de ses colonies, publ. sous
la direction de P. Joanne, ist die 4. Auflage des von dem Vater des
Herausgebers zusammengestellten Dictionnaire. Bd. I (Paris, Hachette. 4°.
664 p. 25 fr.) umfasst die Buchstaben A und B. [489
Italien erhält gegenwärtig ein grosses Kartenwerk: a) Atlante
coro^^raf. . orograf. etc. dell' Ttalia (Milane, Vallardi). Es liegen i^ Lfgn.
(a 1 L. 25) zu je 8 Blättern in Fol. vor. — b) Eine Carta d*Italia
(1 : 100 000) gibt das Istituto geogr. militare (Firenze) heraus, die Blätter
sind einzeln käuflich a 2 L. [440
Balkan ha I hi n ttel und Orient, a) Eine Karte der Balkan-
länder, bearb. von C. V o g e 1 (1:1 500000) erscheint bei Perthes in Gotha
ä Bl. H M. — b) Als werthvolles Hilfsmittel zur alten G. dürfte sich er-
weisen die neu erschienene topogr. u. hypsometr. Karte d. Peloponnes
von A. Philippson (1:300000. 4 Bl. Berlin, Friedländer. 12 M.); die-
selbe merkt u. a. an antike Denkmäler, Ruinen, Bergwerke und antike Orts-
namen (in Klammern hinter den modernen). — c)H. Kiepert, Asia
minor. Specialkarte v. westl. Kleinasien (1 : 250000. 3 Lfgn. a 10 M. Berlin,
Reimer. 1890-92) ist eine auf der Höhe der Wissenschaft stehende Karte
diese:« für die alte Geschichte so wichtigen Culturgebietes. [441
Zeitschriften. Prof. R. Kos er in Bonn hat die Redaction der
Forschungen zur Brandenburgisch-Preuss. Geschichte nieder-
gelegt; sie ist seit 1. Oct. vom Cultusministerium dem ao. Prof. Dr. A.
Naude übertragen, an dessen Adresse (Berlin W., Verlängerte Massenstr. 8)
alle redactionellen Mittheilungen u. Zusendungen zu richten sind. [442
Eine neue Zeitschrift, deren Programm uns, aufrichtig gestanden, noch
nicht ganz einleuchten will, sind die Hohenzollerischen Forschungen,
Jahrbuch für die Geschichte des Deutschen Kaiser- und Preussischen
Königshauses, hrsg. v. C li r. Meyer (Berlin, Lüstenöder). Dieselbe soll
jährlich zu Anfang October in Stärke von ca. 30 Bogen zu lo M. erscheinen
(der 1. Jg. wegen des Setzerausstandes in zwei Halbbänden). Vgl. Bibliogr.
Nr. 3839. Der Herausgeber will besds. die ältere G. d. Hohenzollern und
die Fränkische Linie des Hauses berücksichtigen. Er stellt eine Reihe
interessanter Publicationen in Aussicht und hofft damit zugleich ein wissen-
3chaftliches Organ für Fränkische Geschichte zu schaffen. [448
418 Nachrichten und Notizen Nr. 448a— 451.
Es ist ja nun fraglos gerade für Baiern ein dringendes Bedürfniur
d('r provinzialen Geschichtsforschung, die hier noch mehr als
anderswo in den Banden des Dilettantismus und rein localer Interessen
liegt, frische Anregung zu geben und ihr Zeitschriften wesen zu reformiren.
ähnlich wie es in den letzten Jahren in der Rhein provinz, in Brandenburg-
Preussen, am Oberrhein geschehen ist und in Württemberg jetzt vorbereitet
wird. Es ist das eine Aufgabe, deren sich die Münchner Histor. Commission
nicht angenommen hat, weil sie den Absichten ihres Gründers entsprechend
ihren Blick ganz vorzugsweise auf allgemein-Deutsche Aufgaben gerichtet
hielt, vielleicht auch weil sie ein wenig in Betrebungen, die vor 30 Jahren
zeitgeroäss waren, erstarrt ist, ohne zu beachten, wie rings um sie das frische
Leben eines neuen Wissenschaft!. Betriebs der Provinzial-Geschichte auf-
sprosst. Man müsste, scheint uns, zwei Organe, eines für das Baier. Franken
und eines für Altbaiem, schaffen, dafür dann einige andere opfern oder
einschränken, Schwaben und die Pfalz vielleicht anderen Deutschen Land-
schaften angliedern. Sehr fraglich aber scheint unn. ob nun die Verbindung
Fränkischer Provinzialgeschichte mit , Hohenzollerischen Forschungen'
gerade glücklich ist. Auch fehlt der nahe Anschluss an die im Lande
selbst ansässigen Forscher und deren Organisationen. Die Zersplitterung
wird dadurch gesteigert, nicht gehoben. |44Sla
Auf Anregung der vom Dt. Geographentag eingeset-zten Centralcoui-
niission für Dt. Ldskde. hat der Thüring.-Sächs. V. f. Erdkde. benchlos^eD,
seine jahrgangweise erscheinenden Mittheilongen von nun an ganz über
wiegend der Erforschung von Land u. Volk der eigenen Heimath zu widmen.
Desshalb wurde dafür auch ein neuer Titel gewählt: Archiv f. Lande«-
u. Volkskde. der Prov. Sachsen nebst angrenzend. Landestheilen.
Heber den vorliegenden 1. Jg. dieser neuen Z. vgl. Bibliogr. Nr. 3605. [444
Die Soc. du folklore wallon in Brüssel hat sich ein Organ mit dem
Titel Bulletin de folklore gegründet (jährl. 2 Hefte, ßruxelles, Lebegue.
Paris. Leroux. t> fr.). Heft 1 (1891. 1) ist 5 Bogen stark und vornehm
ausgestattet. Als »directeur pour 1891* zeichnet Prof. E. Monseur, von
dem vermuthlich auch das klare und allgemein verständliche Vorwort her-
rührt. Ueber den sonstigen Inhalt s. Bibliogr. Nr. 3429. [445
Dass die Revue des quentions historiqu es jetzt in eigenem
Verlage erscheint, meldeten wir schon früher. Die ereten 44 Bände sammt
2 Registerbänden sind dann aus der Liquidation des Hauses Palme von
H. Welter in Paris erworben worden und werden zu sehr ermässigtem Preise
angeboten. [446
Die Consulta araldica in Rom, welche unter dem Vorsitz de»
jeweiligen Ministers des Innern für das Kgr. Italien ähnliche Obliegenheiten
wie unsere Heroldsämter besorgt, gibt unter dem Titel Bollctino uffi-
ciale eine Z. in unregelmässiger Folge und mit unbestimmtem Umfang
heraus (1, 1. 1891. 78 p. Roma, Civelli). Nur der 2. Th. (»parte non uffi-
ciale") bietet regelmässig historisches Material. [447
Von dem SpicilegioVaticano ist jetzt der 1. Bd. abgeschlossen.
Während das 1. Heft aus einer grossen Anzahl von Beitrr. kleinsten lin*
fangs zusammengesetzt war, hat die Z. vom 2. Hefte au einen etwas anderen
Zeitschriften. Literatumotizen : Italien. 419
Charakter angenommen und grössere Mittheilungen gebracht^ von denen
einige auch die Beachtung der Dt. Historiker beanspruchen. Freilich sind
es nicht tiefer gehende Forschungen, die hier geboten werden, sondern, wie
der Titel schon andeutet, zusammengetragene Materialien. Is. Carini und
(jr. Palmieri sind fast allein die Mitarbeiter. -— Ob die Zeitschrift fort-
gesetzt wird, ist noch zweifelhaft. [448
Alleiniger Redacteur der Poln. Zeitschrift K w a r t a l n i k h i s t o r y-
czny ist seit Liske's Ableben Prof. Dr. 0. Balzer. Das Programm der
Zeitschrift ist im wcHentlichen unverändert geblieben. Ständige Rubriken
bilden: 1. Abhdlgn. z. Poln. u. allg. G.; 2. Miscellen (besds. zur Publication
kleinerer G.-Qn.); 3. Referate über sämmtl. Publl. zur Poln. (i.; 4. Ver-
zeichnisfi von Recensionen über solche Publl. ; 5. Verzeichniss kleinerer Zeit-
schriftenaufsätze z. G. Polens; 0. Uebersicht der ausländ. G.-Literatur. In
dieser letzten Rubrik bietet die neue Redaction statt bibliograph. Zusammen-
stellungen orientirende Besprechungen. [449
Die Russkaja Starina (Das Russische Alterthum) veröffentlicht
im Dec.-Heft interessante Daten über ihre Verbreitung : sie hatte im letzten
Jahre nämlich die für eine histor. Zeitschrift ausserordentlich hohe Zahl
von 5155 Subscribenten , von denen 55 auf das Ausland, 302 auf Moskau.
1058 auf St. Petersburg u. :3t)80 auf das übrige Russland kamen. [450
Literatar zar aasserdeatscheD Geschichte.
Italien« Allgemeine!^ (hettdft. Mittchitfn') , mit Kechta- u. Social-
Geschichte, a) Literaturberichte k. Bibliogr. '91. 89^4; 8.">; ferner Cipolla
in RH 45. 110-26 u. 381-99. 47. 851-76. 48, 116-39. und Orsi ebd. 47.
1:38-53. — b) P. Villari vereinigte in seinen Saggi stör, e crit. (vgl. Bibliogr.
*91, 4167) mit 8 seiner Aufsätze aus den letzten .lahren auch eine jetzt über-
arbeitete Abhandlung von 1862: ^La civilta latina e la civilta germanica*.
— c) Auch 0. Tommasini gab gesammelte Aufsätze heraus unter dem
Titel Scritti di storia e critica (vgl. Bibliogr. '91, 4164). Dieselben handeln
y. d. uia. G. Roms. d. wissensch. bist. Methode, <iiiido v. Arezzo, P. Metastasio.
A. Vannucci. M. Amari. — d) L. Tosti, Scritti vari. vol. 11 (~ vol. 17 d.
op. cpmpl.). Roma, Pasqualucci. 368 p. 4 L. 50. — e) Dio in 7 Händen
erschienene Storia dltalia P. Balans gelangte 1891 mit dem 6. Bande zum
Abscliluss. Modena, Foschi. 4". — f) Beiträge angesehener Autoron enthält
das populäre Sammelwerk: Gli albori della vita italiaiia. I: Le origini dei
eomuni. 11: Le origini della monarchia e del papato. Milano. Treves. pag.
1-lüO; 161-340. a 2 L. - g) P. Orsi, Come fu fatia Thalia etc. Torino,
Houx. 205 p. 2 L. — h) Oriani, La lotta polit. in Italia. Torino, Roux.
— I) Storia geneal. d. famigÜe ill. ital. 1 Firenze. Diligenti. 4". 399 p.
— k) M.Monaldi, 1/istituto d. divorzio in Italia. Firenze, Nicolai. 153 p.
2 L. 50. — 1)G. Gonetta, Bibliografia statut^iria d. corporazioni d'arti i*
inestieri d*ltalia con saggio di bibliogr. estera. Roma, Forzani. 99 p. 5 L. —
m) G. Filangieri. Indice d. artefici d. arti maggiori e minori si napol. e
sicil. si d*altre regioni d'ltalia. (Docc. per la stör. etc. di Napoli V.)
1: Buchst. A-G. Napoli, Aec. reale. 4". xix627 p. — n) R. Pecori, La
cultura d'olivo in Italia. Firenze, Ricci. xj427 p. mit 25 Abb. 20 L. —
420 Nftchricht<*n und Notizen Nr. 451 — 457.
Lit- u. Quellenkunde vgl. Bibliogr. 90, 2695. '91, ()9. 70. 74. 95. 96. 437. 1361.
2044; 58; 59. 3142 q. 3986 g. — Mittelalter '90, 2783. 2819; 49; 61. 2933.
91, 276. 1429: 88-1554:^62; 66. 2174-77. 2208-10; 13 f: 59. 3018; 91g.-
Neuere Zeit: '90, 3109: 13. 3300. '91. 745, 1650. 2295. [451
Neueste Zeit, a) St. di Rorai. II genio d. rivol, ital. 1: 1789
bi8 1848. Venezia, Merlo. 375 p. 4 L. — b) G. C. Molineri, StorU
d'Italia dal 1814 ai nostri giorni; contin. al «Sommario d. storia dlt." di
C. Balbo. Tor., Unione tip.-ed. xxij491 p. 2 L. 50. — c) N. Nisco, Stom
civ. d. regno d'ltalia. Napoli. Morano. 5 Bde. 44 L. — d) C. Tivaroni,
L'Italia durante il domin. austr. I. L'Italia settentr. Torino, Boüx.
622 p. 4 L. 50. — e) 6. de Castro, Milano e le cospirazioni lombarde
1814-20. Milano, Dumolard. 448 p. 4L. — f) A. Sansone^ La Sicilia nd
trentasette. (A. stör. sie. 14, 362-566 mit App., ebd. 15 App. pag. cxcij.) —
g) P. Menacci. Memorie docum. per la storia d. rivol. ital. IV, 1-2. Roma.
Artigianelli. p. 1-128. — h) F. D. Guerrazzi, Lettere p. da F. MartioL
1: 1827-53. Torino, Roux. 762 p. 9 L. - 1) V. Cordova, Fil. Cordova: i
dirtcorsi parlam. etc. L u. II: 1839 ff. Roma, Forzani. 306 p. 5 M. —
k) JScritti Hcelti di Ces. Correnti in parte ined. o rari (1831-47) pubL
da T. Massarani. Roma. Forzani. — 1) T. Massarani, Ces. Correnti nella
vita e nelle opere. Roma, Forzani. 653 p. 8 L. — m) T. Sarti, II parla-
mento subalp. e nazion., 1848-90. Temi. 1890. 977 p. 20 L. — ni G.
Mazzini, 8critti editi ed ined. (s. '90, 197 g). XVIII: politica. Roma.
Forzani. clxxiv257 p. 2 L. 50. — o) A. Depretis. Discorsi parlam., racc.
da G. Ziicconi e G. Fortunato. IV-VII. Roma, camera d. deputati. 594:
610; 682: 814 p. — p) M. Minghetti, Discorsi parlam. [publ. da L. Pulle].
VI-VIIl. 604; 518; 529 p. — q) M. Minghetti, Miei ricordi (e. '90. 1472».
II u. IH. Torino, Roux. 486; 607 p. 4 u. 5 L. — r) B. Ricasoli. Letter*
0 documenti pubbl. da M. Tabarrini e A. Gotti. vol. VI. Firenze. U
Monnier. xxix482 p. — 8) F. Mancardi, Reminiscenze. I, 2: 1864 ff. Torino.
Roux. x885 p. 10 L. — t) A. Vismara. Materiale per una bibliogr. d.
gener. G. Garibaldi. (Coli, stor.-bibliogr. Nr. 2.) Como, Franchi. 100 p
m. Abb. 3 L. 50. — u) M. Castelli, Carteggio polit. ed. da L. Chiala
(s. '91, 197 e). II: 1864-75. Torino, Roux. 651 p. 7 L. — t) C. M. CjircL
Memorie. Firenze. Barbera. xvy405 p. m. Abb. 5 L. — w) Fr. Crispi.
Scritti e discorsi polit. 1849-90. Roma, Unione cooperat. xvij76ö p. 10 L>
— x) Nuova Raccolta dei trattati e convenzioni in vigore fra il regao
d'Italia ed i gov. esteri. 1881-90. ordin. da L. Palma 111, 1 u. 2. Torino.
Unione tipogr.-edit. Iivl079 p. — VgL Bibliogr. Nr. 1131; 32; 93; 97; 98:
1200; 1; 9; 10; 12: 13: 21; 22: 92. 1887. 1907. 26.56a; d; h. 2(iö9Bi:
76. 2705. [452
Die Biblioteca Naz. Centr. in Florenz erwarb über 1000 Briefe m
G. Guerzoni, z. Th. von Mazzini, Garibaldi, Cairoli u. a. Viele beziehen
sieb auf die Feldzüge 1860, 1866 u. 67 und sind werthvoU für d. Leben
Uaribaldi's. [49$
Bildungs' und Literaturi/eschichte, Das Ital. Unterr.-Minist bat
die Universitäten angewiesen, je einen Abriss der G. der betr. Tni^-
u. ihrer Entwicklung bis zur Ggw. einzureichen. Wenn dabei auch zonäebst
LiteratumotizeD : Italien. 421
Zwecke der Gesetzgebung und Verwaltung massgebend sind, so könnte das
Material doch auch für Forscher vielleicht v. Werth werden. [R. D.] [464
a) A. Gaspary, Stör. d. letterat. ital. trad. dal tedesco da V. Rossi.
II, 1-2: la letterat. it. del rinascim. Torino, Loescher. 371; 311 p. 7 L. 50;
6 L. — b) Ad. ßorgognoni, Studi di letteratura storica. Bol., Zani-
chelli. 870 p. 4L. — c) F. Puglia, II risorgimento filos. in Italia. Napoli.
1891. 200 p. — d) F. Fl amini. La lirica toscana del rinascimento anteriore
ai tempi del Magnifico. Torino. S23 p. 20 L. — e)Canti e racconti del
pop. ital. IX: Canti popol. in dialetto logudorese, racc. da G. Ferraro 1.
Torino, Loescher. xij39i) p. S L. — f) Fil. Rafaelli, La bibliot. comunale
di Fermo, relaz. stör, bibliogr. etc. Recanati, Simboli. 209 p. — g) B.
Croce, I teatri di Napoli, sec. lo-l«. Napoli, Giannini. ig786 p. m.
4 Taf. 10 L. |Sep. a. A. «tor. p. le prov. napol.] [466
a) E. Pen CO, Stör. d. letterat. ital. II: Dante Alighieri. Siena.
M^S p. — b) A. Bartoli, Storia d. letterat. ital. VI [Dante]. Firenze,
Sansoni. 2H8 p. — e) V. Imbriani, Studi Danteschi, con pref. di F. Tocco.
Firenze, Sansoni. xv538 p. o L. — d) Mich, da Carbon ara, Studi
Danteschi. I. Tortona. Rossi. 190 p. II: Dante e S. Buonaventura. 87 p.
— e) L. Rocca, Di alcuni commenti d. Divina Commedia coniposti nei
primi 20 a. dopo la morte di D. Firenze, Sansoni. x429 p. 5 L — f) Dante,
II commento piü ant. e la piü antica vers. lat. d. Inferno di D. dal cod.
di Sandanieli di Friuli p. cura di A. Fiamniazzo. Udine, Doretti. 8^
xxj 160 p. 4 L. — g) G. A. Scartazzini. Prolegomena d. Divina Com,
Lpz.. Brockhaus. 1890. x500 p. 10 L. — h) La Divina Commedia,
con comra. secondo la scolastica d. Gioach. Berthier (O. P.) I, 1. Freiburg
(Schw.). Univ.-Buchh. 4^ p. i-xvj u. 1-82 m. Abb. a Lfg. 2 L. 50 [cpl. in 50 Lfgn.
od. 3 Bdii. 120 L.]. — i) Is. del Lungo. La fignrazione stör. d. medio
evo ital. nel poema di Dante. 1-IiI. Firenze, Sansoni. 35: 72 p. 1 L.: 1 L. 50.
— k) E. Ui cci, L'ultimo rifugio di D. A. Milano, Hoepli. 4^ 550 p. m.50 Abb.
35 M. — I) P. Milotti, Guelfi e ghibellini n. Parad. d. Dante, inchiesta
9. stör. d'Italia. Alba. Vertamy. 35 p. — m) Is. del Lungo, Beatrice nella
vita e 11. poesia d. sec. 13. Milano. Hoepli. 174p. 4L. — n) G. Fassio.
Cenni sulle vicende del sepolcro di D. Milano, Trevisini. 48 p. — o) G.
Agnelli. Topo-cronografia d. viaggio Dantesco. Milano, Hoepli. 159 p.
m. 15 Abb. 16 L. — p) Fr. Berger, Dante's Lehre v. Gemeinwesen. Berl.,
Gärtner. 15 p. 1 M. — q) E. Lodrini, Se Topusculo ^Quaestio de aqua
et terra* sia d'attribuirsi a D. A. (Comm. d. At. di Brescia '90, 54-76). —
r) M. Barbi, Della fortuna di D. n. sec. 16. Pisa. Nistri. 411 p. — 8) Soeben
erschien Scartazzini, Dante-Handbuch. Lpz.. Brockhaus. x511 p. 9 M.
Vgl. auch Wegele's Artikel oben p. 78-80. [456
a) P. de N o 1 h a c , Une date nouv. de la vie de Petrarque (Ann. du
Midi 2. 65-71). — b) C. Appel, Zur Entwickig. ItaL Dichtgn. Petrarca's
[Abdruck wicht. Hss.]. Halle, Niemeyer. 196 p. 6 M. — c) A. Amabile,
La Corte di Roberto d'Angio e il secondo viaggio d. Petrarca a Napoli,
s. Bibliogr. '91, 1553. — d)B. Morsolin, I presunti autori d. Lamentum
virginis, poema d. sec. 14 (Atti d. r. istit. veneto 7. Ser. t. II, p. 535-55). —
•e) B. Colfi, Di un antichissimo commento air Eccerinide di Alb. Mussato
422 Nachrichten und Notizen Nr. 457—461.
[Sep. a. Rassegna Emil.], ^odena, Soliani. :\4 p. — f) A. G. Spinellü
Poesie spagn. attrib. a Galeotto d. Carretto, tratte d. cod. EsteneeXIB 10.
Carpi, Ro88i. — g) F. Flamin i, Leonardo di Pietxo Dati poeta lat. d.
sec. 15 (Giom. stör. d. lett. it. 16, 1-107). - h) A. Bertol otti . Musici alU
Corte dei Gonzaga dal s. 15. al 18. Milano, Ricordi. 130 p. 6 L. — 1) 11 prin-
cipe di N. Macchiavelli ed. by L. A. Burd, with introd. by Lord Acton.
Oxford, Clarendon Press. 1891. xj402p. 14 sh. — J)N. Campanini^ L. Ariosta
nei prologhi d. sue commedie, stud. stör, e crit. Bologna, Zanichelli. 212 p.
2 L. 50. — k) B e n V e n u t o C e 1 1 i n i , La vita scritta da lui med. con noU
di G. Guasti. Firenze, Barbera. xxvj672p. 4 L. — 1) Le rime di Benv.
Cellini. pubbl. da A. Mabellini. Torino, Paravia. 282 p. 4 L. —
m) A d. A 1 b(*rtazzi . Komanzieri e romanzi d. Cinquecento e d. seicento.
Bologna, Zanichelli. 394 p. 4L.-- n) Le rime di Tullia d'Aragona,
cortegiana d. secolo 16, ed. da E. T e 1 ani. Bologna, dair Acqua. Ixi^j lTt> p.
8 L. - 0) A. L. Stiefel. Unbekannte Italien. Quellen .lean Rotrou«.
Oppeln u. Lpz., Franck [Sep. a. Z. f. Franz. Sprache u. Lit.]. ix 159 p- —
p) A. Ballon i, Curzio Gonzaga rimatore d. sec. 16. Cenni suUa sua vita
etc. Bologna. Fava. — q) I poemi minori di Torqu. Tasso ediz. cht.
di A. Solerti, con studi di G. Manzoni e C. Cipolla. Bologna, Zani-
chelli. I: lxxij428 p. 5 L. II: lxxvi^555 p. 5 L. |457
a) G. A. Cesareo. Rime e lettere in gran parte ined. di SaW. Rosa,
criticam. ordin. con la vita d. pittore, rif. su nuovi docc. — b) Auto-
biografia di P. Giannone i suoi tempi e la sua prigione publ. per .V
Pierantoni. Roma. 550 p. 2 L. 50. — c) A. A d e m o 1 1 o , Un avven-
turiere franc. in Italia n. 2. meta d. settecento. Bergamo, Cattaneo. ix229p.
3 L. — d) Glimpses of Italian society in the 18. cent. London. 320 p. 7M.5(».
— e) E. Masi, Sulla storia d. teatro ital. n. s. 18.: studi. Firenze, Sansoni.
424 p. 4L. — f) Busi-Leonida, G. B. Martini, musicista letterato d. s. 18- 1
Bologna, Zanichelli. xxviij521 p. 10 L. — g) G. Tononi, Corrispondenza
tra il P. Paciaudi e M. AI. Pisano, vesc. di Piacenza, 1761-78 (Atti e mem.
d. dep. etc. per Modena 5. 377—411). — h) Vit. Alfieri, Lettere edit «?d
ined.^ a cura di G. Mazzatinti. Torino, Roux. xi\j431 p. 4 L. — Zur
BildungB- u. Lit.-G., Allgem. u. früheres Mittelalter (incl. Dante) s. Bibliogr.
'90, 3581. '91. 276. 363. 1486. 1547. 2196d. 8112c; m; 20; 50g; 63a. 3251.
- Renaissance etc. 14.-16. (u. 17.) Jh.: '91. 417. 514; 53; 56. 664. 767:
68; 70: 71. 1553. 1630; 74: 86. 1718; 19. 2024; 24a. 230«: llq; 222; iÖh:
o; 33; 33a; 35; 45. 2405g. 3205; 24b. — 17.-19. Jh : 44. 45. 1049 i; ?1
1844k. 202S: :Mp-u. 2575e. 3161a. [458
Kunstgeschichte, a) R. Cattaneo, L'architecture en Italic
6.-11. siecle, trad. par M. LeMonnier. Venise, Ongauia. 329p. 15 L —
b) C. Blaue, Histoire de la renaissance artistique en Italie, a. Bibliogr
^91, 1639. — c) W. Bode. Die Italienische Plastik (Handbücher der kgl.
Museen zu Berlin). Berl., Spemann. 190 p. 1 M. 25. — d) A. Angelucoi.
Catalogo d. armeria reale illu8tr. etc., compil. p. carico d. minist, d. caaa reale.
Torino, Landeletti. xvj614 p. 5 L. — e) C. Boito. La baailica d. S. Marco
in Venezia. II. Venezia, Ongania. fol. p. 91-219 m. 5 Taf. Davon ist eint
Franz. Uebersetzung im selben Verlag erschienen. — f) La Certosa di
LiteraturDotizen : Italien. 423
Pavia. Text v. L. Beltrami. Milano, Dumolard. fol. 42 Taf. H p. —
g) D. Zannandreis, Le vite d. pittori, scult. ed architetti veronesi, pabl.
d. Cr. Biadego. Verona, Franchini. xxxv559 p. 12 h. — h) H. Strack,
Baudenkmäler Rom*8 d. 15.-19. Jahrb., nach photogr. AuAiabmeD, alg Er-
gänzung zu Letarouilly: Edifices de Rome moderne. 4 Liefgn. Berlin,
Waamuth. fol. a 25 Lichtdr.-Tafehi m. Text, ä 25 M. — i) Ch. Diehl,
Notes sur quelques monuments byzantins de Tltalie m^rid. II. (M^langes
d^archl. et d*hist. 11, 3-52.) — k) E. Burmeister, Der bildnerische
Schmuck d. tempio Malatestiano zu Rimini. Bresslauer Diss. 31 pag. —
1) C. Frey, Ursprung u. Entwickig. Stauf. Kunst in Süditalien. (Dt R.
17, III, 271-97.) — m) G. Frizzoni, Arte ital. del rinascimento, saggi stör.
Milano, Dumolard. xyj393 p. u. 30 Abb. 11 L. f469
Vor mehr als Jahresfrist begann August Schmarsow mit seinem
S. Martin von Lucca die Ital. Forschungen. Als 2. Band dieses literar.
Unternehmens ist eine Schrift von Max Semrau erschienen: Donatello^s
Kanzeln inS. Lorenzo, ein Beitr. z. G. der Italien. Plastik im 15. Jahrb.
Breslau. 1891. 232 p. m. 4 Lichtdr.-Taf. 14 Zinkätzgn. 8 M. 50. Wurden dort
die Anfänge der Toskan. Sculptur im MA. klargelegt, so wird hier der Leser
mit dem Quattrocento und der G. seiner Plastik beschäftigt. Dem .engeren
Kreis von Bronzeplastikem, den er (Donatello) herangebildet*, hat sich die
Untersuchung zugewendet. Die Ursachen, weswegen trotz seines speciell kunst-
kritischen Charakters dies Buch weitere Kreise zu bewegen vermag, liegen
— abgesehen von der sprachlichen Gewandtheit, deren der Verfasser sich
erfreut — nicht zum mindesten in der Wahl des behandelten Stoffes. Die
Künstler und ihr Schaffen bringen den Leser wieder dem Geschlecht der
Medici näher, sofern jene Donatello, Brunellesco, Bertoldo di Giovanni
mit diesem in die engsten, ja freundschaftlich intimen Beziehungen ge-
treten sind. Sehr wichtig erscheinen mir gerade die Gapitel, welche ein ab-
gerundetes Bild des Bartolomeo Bellano von Padua einerseits und des
Bertoldo di Giovanni, des Lehrers des Michel Angelo, andererseits vor
Augen führen. [E. Burm.] [460
Ch. Yriarte, Autour des Borgia, les Monuments, les Portraits etc.
Etudes d'histoire et d'art. Paris, Rothschild. 1891. 4®. 220 p. m. 18 Taf.
{Vgl. Bibliogr. Nr. 2338c). Der Text des reichen Ausstattungswerkes gliedert
sich in drei nur durch den Familiennamen zusammengehörige Abschnitte,
denen eine Art Reisebericht des Verfassers vorangeht. Diese Einleitung
erzählt von dem Besuch zahlreicher Stätten, an die sich die Erinnerung
der Papstfamilie knüpft, doch weder im Sinne historischer noch kunst-
historischer Forschung, sondern in romantischer Theilnahme fiir das un-
selige Geschlecht. Der erste Hauptabschnitt ist der Beschreibung des
Appartamento Borgia im Vatican gewidmet (gleich gut, ob auch der
Schmuck des einen Saales erst aus den Tagen Leo*s X. herrühre) und mit
einigen willkommenen Abbildungen der Malereien Pinturicchio's und seiner
Helfer ausgestattet. Der zweite Abschnitt gibt eine kritische Zusammen
Stellung der Bildnisse Alexanders VI., Cesars und Lucrezia's, deren z. Th
farbige Wiedergabe den Wünschen des Kritikers nicht immer genügen kann
Der letzte Theil dreht sich nur um den Degen Cesar's, im Besitz des Her
424 Nachrichten und Notizen Nr. 461—471.
zogs von Sermoneta, und den Meister Ercole de* Fedeli. dessen erhaltene
Werke dieser Art mit liebevoller Sorgfalt untersucht und katalogisirt
werden. .RS. [461
a) Ravaisson-Mollien. Les mss. de Leon. <le Vinci, mss. F et 1 de
la bibl. de l'instit., publ. en facsim. phototyp. etc. Paris, Quantin. 1890. fol.
32 p. et 570 facs. phototyp. 150 fr. [vgl. A. Favaro. Ulteriori ragguagli
8. pubblic. dei mss. di L. da V. (Atti <1. r. istit. veneto 38, 251-76)]. -
b) 11 codice di L. da Vinci n. bibliot. d. pi-incipe Trivulzio in Milano tra-
scritto ed annot. da L. Beltrami, Riprodotto da A. drlla Croce. Milano,
Dumolard. 4^ 65 Taf. 310 p. 35 L. — c) E. Olivier, Michel -Ange.
Paris. Garnier. 481 p. 3 fr. 50. — d) G. Milan esi, Les conrespondents de
Michel -Ange. I: Seb. del Piombo; texte Ital. etc. (Bibl. intern, de Tartl.
4^ 20 fr. — e) Von Passavant's Raffael v. Urbino etc. erschien d. SchliKs
d. Ital. Cebersetzung. — f) G. B. Ca valca seile e J. A. Crowe, Rafaello.
la sua vita e le ane ojiere. III. Firenze, Le Monnier. 459 p. m. 14 Abb. 10 L.
— g) J. W. B radle y. G. G. Clovio, life and works with notic. of his con-
temp. etc. London, Quaritch. 418 p. m. 18 Taf. 21 sh. — h) T. ^ando-
nini, II padro Guar. Guarini Modenese (Atti e mem. etc. per Modena 5.
483-534.) — i) G. Contarini, Canova a Parigi n. 1815. Feltre, Cai^taldL
77 p. — Zur Ital. Kunstgesch. vgl. Bibliogr. "90, 3062; 63. .S704a: Sf).
3860. "91, 1638: 44. 2254c; d: g. 2388a. 2340b. 2341. 3224a.: g. 3">2o?
3226d. 3228n; 34d.: c: 35c: 52e; 58: 94. 3317a: .53c: .-»6. [462
Die territorialen Gruppen s. im 1, Heft den nächsten Jahnjtwtjs.
PreiSAUSSchreiben und Stipendien. Die (iesellschnft für Rhein,
(weschichtskunde setzt aus der Mevissen-Stiftung für dieLösung folgen-
der Aufgaben die unten angegebenen Preise aus : 1. Nachweis der im Anfang
des 16. Jh. in Köln vorhandenen Strassen und Plätze, sowie aller Befesti-
gungen, öftentlichen Gebäude, Kirchen, Capellen, Klöster und V^^ohnhäuser.
nebst Entwurf eines möglichst genauen Stadtplans, nach Möglichkeit auch
zeitliche Zurückverfolgung der festgestellten Strassen, Gebäude u. s. w.
(Termin: 31. Jan. 1807: Preis: 4000 M.); 2. Entwicklung der communaleo
Verfassung und Verwaltung Kölns bis 13% (Termin: 31. Jan. 1894: Frei*:
2000 M.); 3. Ursprung und Entwickelung der Verwaltungsbezirke (Aeniterl
in einem oder mehreren grösseren Territorien der Rheinprovinz bis z. 17. Jb-
(Termin: 31. Jan. 1895; Preis: 2000 M.). Nach der Vorschrift der Süf-
tungsurk. ist neben der Beherrschung des StofTes der t?til und die künst-
lerische Form der Arbeiten wesentlich mit in Betracht zu ziehen. Ersdieint
keine der über eine Frage eingereichten Arbeiten preiswürdig, so kann doch
ein Honorar bis zur halben Höhe des Preises zugebilligt werden. Ew-
Sendungen sind zu richten an den Vorsitzenden der Ges., Landgericbtsdir.
Ratjen in Köln. [4^
Der alle drei Jahre für Kunsthistoriker zur Vertheilung gelangende
Anton-Springer -Frei 8 ist im November 1891 von der phil.-hist Kl. d«r
Königl. Sachs. Gesellsch. der Wiss. in Leipzig dem Archivar Dr. H. Ehren-
berg in Königsberg i. Pr. zuerkannt worden. (464
Preisausschreiben iind Stipendien. 42r>
Ein von Hm. H. Villard für zwei Jahre gestiftetes Reise-Stipen-
dium von 4000 M. ist Dr. H. Kiewning in Königsberg i. Pr. zu Studien
in Römischen Archiven u. Bibliotheken (im Anschluss an das Preuss. Histor.
Institut daselbst) verliehen worden. — Ein anderes derartiges Stipendium
(zu einer Studienreise nach Frankreich) erhielt P. Hinneberg, Assistent
an der Berliner Bibliothek, der seitdem jedoch die Redaction der DLZ
übernahm. [465
Das König Ludwig II. -Stipendium zur Förderung des G.-Studiums
(727 M.) ist für 1891A)2 dem Priester Dr. Franz Schnitzer aus Lauingen
verliehen. [466
Schweden. Laut Svensk bist. Tidskr. erhielten 500 Kr. G. E. Axelson
(Sedliga tillständet i Sverige pä Karl XII. tid), 1000 Kr. U. Hernlund
(Bidrag tili svenska skollag-stiftningens bist.) u. 1250 Kr. 0. Montelius
(Italiens förklass. tidj. [467
Belgien. Die Academie de Belgique stellte 7 Preisaufgaben,
aus denen wir folgende hervorheben : a) G. d. Franz. Literatur in Belgien,
1815-30; b) Studie über die Heiligenleben in der Karolingerzeit bis Ende des
10. Jh. ; und c) G. der scholast. Philosophie in den Niederlanden und dem
Fürstenthum Lüttich bis zur Französ. Revolution. Die Preise bestehen in gol-
denen Medaillen im Werthe von je 1000 bezw. 800 Fr. Die Arbeiten (in
Französ., Vlämischer oder Lat. Sprache) sind bis 1. Febr. 1893 an den Se-
cretär der Akademie nach Brüssel zu senden. [468
Frankreich. Die Acadömie fran^aise vertheilte am 19. Nov.
Preise, die wir z. Th. schon in Nr. 341 erwähnten. Nachzutragen ist, dass
Th. Rein ach für sein Buch über Mithridates Eupator einen Preis Bordin
von 1500 Fr. erhielt und dass in den Preis Gu^rin (5000 Fr.) sich u. a.
theilten E. Daudet (Coblentz 1789-93. s. Bibliogr. '90, 1401), V. Rössel
(Hist. litt, de la Suisse romande, s. Bibl. '90, 2039), O. Delarc (St. Gre-
goire VII. s. Bibl. '89, 4673 u. '90, 2844), L. S6che (Les derniers Janse-
nistes), Morel-Fatio (Etudes sur TEspagne, s. Nachrr. '91, 151x). [469
Die Academie des inscriptions gab von den vier Medaillen im
Concours des antiquites nat. die viert« einem Historiker, Ed. Foresti^, für
seine Arbeit über die Rechnungsbücher der Brüder Bonis (vgl. Bd, 5 p. 198).
Die ehrenvollen Erwähnungen fielen meist Historikern zu: J. Roman,
V. Hortet, L. Guibert, J. Roux. Den Prix Duchalais (f. ma. Numis-
matik) erhielt A. Blanchet. Zu Nachrr. Nr. 342 ist noch nachzutragen,
dass Ph. Fabien für Lösung der Aufgabe betr. die Quellen des Tacitus
(s. '89, 83) prämiirt wurde. — Von den neueren Preisansschreiben d. Ac.
des inscr. verlangt eines die G. d. Byzant. Herrschaft in Africa (ausser
Aegypten); das andere betrifft die Sinaihalbinsel. [470
Russland. Die Petersburger Akademie ertheilte drei Preise, und
zwar einen an Maslovskij fürs. Werk über den 7 jähr. Krieg (s. Bibliogr.
2523), einen anSemenov für s. Bauernbefreiung unter Alexander I. (s. Nachrr.
Nr. 326o) und einen an Ljubovic für ein Werk über die Gegenref. in
Polen; A. Lappo-Danilevskij , M. Djakonov, K. J. Grot, M. Sokolow
u. N. D. Cecnlin erhielten kleinere Preise, J. Kam an in u. J. A. Cistovic
Ehrenauszeichnongen. [471
42(3 Nachrichten und Notizen Nr. 472—483.
Personalien. Akademieen. Die Akademie d. Wies, in Manchen
wählte zu au8w. Mitgliedern: Geh. Rath Prof. A. Pernice in Berlin, Geb.
Hofrath Prof. K. Wachsmuth in Leipzig, Hofrath Prof. V. Jagü in
Wien, Geh. Rath Prof. H. Brunner in Berlin, Hofrath Prof. F. Maassen
in Wien ; zu correspondirenden Mitgliedern: Prof. Th. Kolde in Erlangen.
A. Ler oy-Beaulieu in Paris, Geh. Rath W. Bode in Berlin. Archivar
(t. Winter in Wien. Prof. M. v. Lex er, hisher ausw. Mitglied, trat
durch seine Uebersiedelung nach München in die Zahl der ordentl. ein.
— Die Accadcmia dei Lincei zu Rom ernannte zu inl&nd. Mitgliedern:
A. d'Ancona u. G. Lumbroso. zum ausw. Mitgl. K. Le Blant and zum
corresp. U. Balzani. [472
Universitäten und andere Hochschulen. Aus dem Kreise der
Fachgenossen im engeren Sinne ist nur zu berichten, dass E. Bernheim
in Greifswald die Berufung nach Königsberg abgelehnt hat. — Zum ord.
Prof. f. alte G. wurde der bisherige Extraordinarius U. Wilcken in
Breslau ernannt. [47S
Von Kirchenhistorikern wurden Prof. Th. Zahn in Leipzig nach Er-
langen, Gynin.Prof. Dr. .). Haussleiter in Erlangen nach Dorpat berofen,
Friv.-Doc. Dr. K. Michael (S. J.) zum ao. Prof. in Innsbruck ernannt
der ao. Prof. S. M. Deutsch in Berlin zum Consist-Rath. — Als ord.
Prof. d. Philosophie wurde nach Bern Prof. L. Stein, bisher am Züricher
Polytechnicum , berufen. — Als Zamcke's Nachfolger geht der GermauVt
u. Lit.- Historiker Prof. G. E. Sievers von Halle nach Leipzig; zum ao.
Prof. f. Dt. Literatur an d. techn. Hochschule in Wien wurde K. J. Schröer
ernannt: zum ao. Prof. f. Engl. Sprache u. Lit. in Zürich Dr. Th. Vetter,
ebenso E. Muret zum Prof. f. Roman. Sprachen in Genf. — Für Kunst.-G.
ist nach Leipzig als Nachfolger Springer*s H. Janitschek aus Strassborg
berufen worden, nachdem K. Justi in Bonn abgelehnt hatte. [474
In Berlin hat sich Dr. W. Cloetta, bisher Priv.-Doc. in Göttingen,
fiir Roman. Philologie habilitirt; er liest jedoch während des Winter-
semesters noch in Göttingen als Vertreter des beurlaubten fn. inzwischen
verstorbenen) Prof. A. Gaspary. — Femer habilitirte sich: Dr. F. Wie
gand aus Hanau für K.-G. u. christl. Archl. in Erlangen. — Dr. G. Fromm-
hold, Priv.-Doc. an d. Jurist. Facult&t in Breslau, wurde als Hilfsarbeiter
ins Cultusministcrium berufen. [47S
Aus dem Auslande erwähnen wir zunächst, dass in Lausanne Dr. Leo
V. Savigny zum Prof. f. Privatrecht u. Rechts.-G. ernannt wurde, da»
die Edinburger Univ. einen Deutschen^ Fr. Niecks, zum Prof. der Mnsik-0.
ernannte, u. in Sofia an der dortigen Hochschule unser Mitarbeiter Dr. B.
Minzes die ao. Professur für Dt. Lit.-G. erhielt. — An die neuerrichtete
, freie Gothenburger Hochschule* ist berufen worden Rud. Kjell^n, früher
Doc. in üpsala, für Staatswiss. — Der Rath beim Galizischen Landesansschoss,
Dr. Fr. Piekosinski, wurde zum ord. Prof. für Altpoln. Recht in Krak»«
ernannt, Prof. F. Krystufek in Königgrätz zum ord. Prof. d. Kirchen^»-
an der Czech. üniv. in Prag. [476
Institute und Geseilschaf ten.' Dr. J. Schlecht, zuletzt Secre-
tär am Rom. Histor. Institut der Görrea-Ges., wurde für G. an das Ljoeo»
Personalien. 427
in Eichstätt berufen u. zam Archivar des bischöfl. Ordinariats ernannt. An
seiner Stelle wurde Dr. St. fihses Secretär des Instituts. — Am Preuss.
Hist. Institut trat Dr. J. Kau f mann als Hilfsarbeiter ein. — Beim Istituto
austriaco in Rom wurden in diesem Winter zu Stipendisten ernannt : Dr. L.
Witting, Dr. F. Schneller u. Dr. M. Mayr; vom Voqahre blieb Dr. A.
Starzer. Böhm. Landesstipendist in Rom wurde Cand. E. Ludwig. —
Dr. A. Chroust, bisher Priv.-Doc. in Graz, siedelte nach München über
und trat bei der hist. Commission als Mitarbeiter der jüngeren Pfalz, u.
Baierischen Abtii. d. Witteisbacher Correspondenzen ein; ebenso Dr. Brandi,
bisher in Karlsruhe, für die ältere Baierische Abtheilung. [477
Archive, Dem Geh. Staats- Archivar A.-Rath Dr. E. Friedländer
in Berlin ist der Titel Geh. A.-Rath und dem Geh. Staats-Archivar Dr. R.
Döbner der Titel A.-Rath verliehen worden. — Versetzt wurden Archivar
II. Cl. Dr. E. Ausfeld vom 1. Febr. an von Wiesbaden nach Coblenz, —
Archivassistent Dr. P. Karge von Coblenz nach Königsberg, — A.-Prakti-
kant Dr. H. K n a p p vom Kreis-A. Nürnberg an das Reichs- A. in München. [478
Gaetano Milanesi tritt nach 50jähr. Dienstzeit als Soprintendente
d. Toscan. Archive zurück. Die Stelle wird nicht wieder besetzt; in der
Direction d. Florent. Archivs folgte ihm der dienstälteste Beamte P. Berti.
— Dr. H. Lövinson wurde Hilfsarbeiter am Staats-A. in Rom. [479
Bibliotheken, An der kgl. Bibliothek zu Berlin wurden ernannt:
Bibliotliekar Prof. Dr. 0. v. Gebhardt zum Director der Abth. f. Druck-
schrr., Dr. C. Boysen, bisher Gustos an der Üniv.-Bibl. in Marburg, zum
Bibliothekar, Hilfscustos Dr. K. Th. Gädertz zum Gustos, die Assistenten
Dr. J. Frantz u. Dr. H. R ei mann, sowie Dr. R. Peter von der Paulin.
Bibl. in Münster zum Hilfscustoden; als Hilfsarbeiter traten ein der Hilfs-
arbeiter an der Üniv.-Bibl. in Göttingen, Dr. J. Kerake, ferner Dr. W.
Drexler, Dr. E.Jeep und Dr. K.Friese. — Als Volontär an der Üniv.-
Bibl. in Jena trat Dr. W. 0. Heinrich ein. — Reg.-Rath Dr. C. v. Wurz-
bach trat von seiner Stellung als Bibliothekar im Oesterr. Ministerium des
Innern zurück, zu seinem Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter
J. C. Poestion ernannt [480
An der Pariser Nat.- Bibl. wurde L. de Grandmaison in der Abth.
d. Hss. zum Sous-biblioth^caire, G. Ledos in der Abth. der Drucke zum
Stagiaire ernannt. — Der Bibliothekar der Bibl. Estense in Modena, Franc.
C a r t a , wurde zum Prefetto der Bibl. nazionalo in Turin ernannt. [481
Museen, Der frühere Director d. Germ. Mus. in Nürnberg A. v. Essen-
wein wurde zum Geh.-Rath ernannt, üeber seinen Nachfolger ist noch
nichts entschieden. — Den Prof. -Titel erhielt der Director der Kupferstich-
Sammlung in Coburg Dr. F. Frhr. Göler von Ravensburg. — Der
Conservator des Hess. G.- u. Alth.-V. L. B ick eil in Marburg wurde zum
Ehrendoctor der dortigen üniv. ernannt. [482
Schulen. Prof. Dr. G. Ellendt in Königsberg i. Pr. ist zum Di-
rector am dortigen kgl. Friedrichscollegium ernannt, Oberl. Dr. C. Gersten-
berg in Berlin als Director des Friedrichs-Realgymn. daselbst bestätigt
worden. — Den Prof.-Titel erhielten die Oberlehrer Dr. A. R. Fritzsche in
Scbneeberg, Dr. H. Jentsch in Guben, Dr. A. Köcher in Hannover,
Deutsche Zdtschr. f. Geschichtsw. 1891. YI. 2. 28
428 Nachrichten und Notizen Nr. 483—488.
Dr. J. B. Peters in Bochum, Dr. M. Pfenninger in Breslau, Dr. F. J.
Pöschel in Grimma, Dr. K. Rethwisch in Berlin, A. Schaube in Brieg.
Dr. 0. E. Schmidt in Meissen. — Versetzt wurden: Oberl. Dr. E. Matthias
von Nordhausen nach Burg, Oberl. Prof. Dr. F. C. 8 e e 1 i g e r von Meissen
nach Zwickau. Dr. V. Röhr ich in Rössel wurde zum ord. Gynm.-Lehrer
ernannt. [488
Ernannt wurden femer an Baier. Schulen: zum Gymn.- Lehrer in Er-
langen Dr. Littig, bisher in München; zum Rector der Realschule in
Landsberg Dr. J. Micheler, bisher in München; zum Reallehrer in Nürnberg
Dr. K. Küffner, bisher in Bamberg; zum Reallehrer in Ludwigshafen a. Rh.
Dr. G. Heide, bisher in Fürth. — In den Ruhestand traten: Studienlehrer
Dr. H. Welzhofer am Realgymn. in München und Reallehrer Dr. F. Schul t-
heiss an der Ludwigs-Kreisrealschule daselbst. [484
Jubiläen. Rud. Haym in Halle feierte am 5. Oct., Hofrath Onno
Klopp in Wien am 10. Oct. seinen 70. Geburtstag, Prof. K. L. Michel et
in Berlin am 4. Dec. seinen 90. Geburtstag; bei dieser Gelegenheit wurde
letzterer zum ord. Honorarprofessor ernannt. Prof. E. Curtius beging
am 22. Dec. die Feier des 50. Jahrestags seiner Doctorpromotion. [485
Todesfälle« Deutschland mit Oesterreich und Schweiz. E«
starb am 20. Sept. in Hamburg der Director des dortigen Wilh.-Gymn. Prof.
Dr. J. Bintz, Verf. eines Programms und eines Buches über die volb-
thümlichen Leibesübungen des MA. (1879 u. 1880). — Am 29. Aug. in
Cannstatt der frühere Hannoversche Bibliotheksrath Dr. H. Böttger im
90. Lebensjahre ; nach seinen ersten Arbeiten zur Bibelkritik veröffentlichte
er eine Reihe von Werken zur Niederdt, besds. zur Weifischen G., u. a.:
Die Brunonen 775—1117 (1865); Diöcesan- und Gaugrenzen Norddeut8chland>,
4 Abthh. (1874-76); endlich noch im letzten Jahre ein Buch über den Sonnen-
cuit der Indogermanen (s. Bibliogr. 208Gj. [486
Am 23. Oct. verschied in München, 50 Jahre alt, Prof. Aug. v. D ruffei
aus den Reihen der Mitarbeiter unserer Zeitschrift der erste, den der Tod
abgerufen hat. Druffel, am 21. August 1841 in Koblenz geboren, stammte
aus einer Münsterschen streng katholischen Familie. In der Schule Ficker's
und G. Waitz' zum Historiker ausgebildet — seine Göitinger Dias. (18621
handelte über Heiurich IV. und s. Söhne — , kam er 1864 nach München, du
ihm bald zur zweiten Heimath wurde, und begann dort als Hilfsarbeiter
Prof. v. Löher s bei der histor. Commission jene Studien, die sein Lebenswerk
ausmachen sollten. Als Theil der sogen. Witteisbacher Correspondenzen.
der Briefe und Acten zur G. des 16. Jahrb., erschienen 1873-82 drei Bände
Beiträge zur Reichs-G. 1546-52, deren Fortführung bis 1555 eben jetit
von ihm wieder aufgenommen war. Die Vorbereitung dieser PublicatioB
war gestört worden durch die beiden Kriege von 1866 and 187(^-71, die
D. im Preussischen Heere mitmachte, dann durch zahlreiche Nebenarbeitai.
Ein Theil derselben ist in den Abhandlangen der Münchener Akademie nieder
gelegt, ein Theil in einer Anzahl tief eindringender^ scharfer Recensionen.
früher in Reusch's Theol. Lit.-Bl., dann in den GGA. Eine schon 186Ö
begonnene Fehde mit Maurenbrecher, Recensionen von DGllinger^t BeriehteD
Personalien, Todesfölle. 429
und Tagebüchern z. G. d. Tridentiner Concils, von Pastor's G. der Päpste
und von W. Vogt's Baier. Politik im Bauernkriege seien hervorgehoben, femer
Abhandlungen über die Baier. Politik im Beginne des Ref.-ZA. und über
Ignatius Loyola an der Rom. Curie, sowie die Ausgabe des Tagebuches
des Viglius v. Zwichem über den Schmalkald. Krieg. Die wichtigsten
Früchte aber dieser sich von dem Hauptwerke abzweigenden Studien waren
die Abhandlungen über Karl V. und die Rom. Curie und die Monumenta
Tridentina, von denen 3 Hefte 1884-90 erschienen. — Das besondere In-
teresse D.'s für die G. des Tridentiner Concils ging einerseits von seinen
übrigen wissenschaftlichen Arbeiten aus, andererseits aber von den Ereig-
nissen der Zeitgeschichte, vom Vatikanischen Concil und den daran sich
anschliessenden Kämpfen. Die offenkundige Parteinahme D.'s für die alt-
katholische Bewegung verhinderte seine mehrmals in Frage gekommene
Berufung an auswärtige Universitäten. Erst 1877 hatte er sich habilitirt,
als er schon ao. Mitglied der Münchener Akademie war. Im Jahre 1884»
bei den Verschiebungen, die in München nach Giesebrecht's Rücktritt statt-
fanden, wurde er Honorarprofessor, um dieselbe Zeit auch ord. Mitglied der
Münchener Akademie. Seine letzten Lebensjahre erst brachten ihm junges
häusliches Glück. Bald aber suchte ihn schwere Krankheit heim. Im
Januar 1888 traf ihn in Folge von Ueber arbeitung in seiner Lehrthätigkeit
eine Art von Schlaganfall, von dem er sich nie wieder ganz zu früherer
Rüstigkeit erholte. Gerade jetzt kam freilich sein Ende ihm selbst und
allen Freunden unerwartet. Machte sein Befinden doch sichtbare Fort-
schritte; so dass er glaubte, die alten Pläne energischer wieder aufnehmen
zu können. Für Fortführung der Briefe und Acten hatte er schon Vor-
bereitungen getro£fen, und es ist sichere Aussicht vorhanden, dass dieses Werk
durch einen 4. Band noch nach seinem Tode abgeschlossen wird. Bei weitem
bedeutender sind seine CoUectaneen zur G. d. Tridentiner Concils. Manches
wird wohl einstweilen unausgenutzt liegen bleiben ; denn es war seine Art,
lange zu sammeln, ohne Rücksicht auf unmittelbare Verwerthung. Wohl
producirte er langsam, besonders in darstellender Form, aber es war auch
nicht seiner vornehmen Natur gemäss, für den äusseren Erfolg zu arbeiten
und zu streben. Sein Leben zeigt es, und der Eindruck der Persönlichkeit,
die in vielem so fest und sicher, wo es ihm nöthig schien, bis zur Schro£f-
heit entschieden und doch in der echten Fröhlichkeit des Herzens wieder
80 leicht zugänglich war, bestätigte es Jedem. [487
Am 16. Nov. in Bern im 46. Lebensjahre der Publicist K. Eggen-
schwyler, Verf. einer G. der Pariser Revolution und einer Thiers-Bio-
graphie. — Am 9. Dec. in Karlsruhe, 78 J. alt, K. G. Fecht, Gymn.-
Prof. a. D.; er schrieb die G. von Durlach (1869) und von Karlsruhe (1887),
ferner Bilder aus der Badischen Revolution (1850) und Memoiren (^Stim-
mungsbilder* 1882). — Am 19. Oct. in Tübingen der ao. Prof. Dr. Jos.
Fahr im 70. Lebenqahre; üebersetzer von Cantü's Welt-G. (in 2. Aufl.) und
Verf. einer sich daran anschliessenden Allg. G. des 19. Jahrhunderts (1875-85),
ausserdem einer Reihe kleinerer Arbeiten meist kathol.-apologet. Tendenz,
wie »Der Aberglaube und die kath. K. d. MA." (1857). — Am 21. Sept.
in Berlin Prof. Dr. Ernst Fischer, Oberlehrer am Königsstädt. Gymn.
430 Nachrichten und Notizen Nr. 488—493.
41 J. alt, Verf. von Schriften z. G. des 30jährigen Krieges (M. G. Lundoip.
1870; Des Mansfelder's Tod, 1878) und Beitrr. zur G. Derfflinger'e (1884).
— Am 8. Dec. in Königsberg in Pr. H. F r i s c h b i e r , Rector a. D., 68 J.
alt, sehr verdient um die Erforschung von Volksbrauch und Sprache seiner
Heimath ; hervorzuheben sind seine Preussischen Sprichwörter (1864. 2. Anfl.
1865; II. Sammlung 1876) u. sein Preuss. Wörterbuch (2 Bde. 1882-83). [488
Am 10. Dec. in Innsbruck der Oesterr. Historiker Alb. Jager. Am
8. Dec. hatte er sein 90. Lebensjahr vollendet. Geboren zu Schwaz in
Tirol, trat er in das Benedictinerstift Mariaberg, an dessen Gymn. in Meran
er vorübergehend lehrte ; 1845 wurde er Prof. für allg. Welt- und Oesterr.
Staaten-G. in Innsbruck und 1^51 Prof. der Oesterr. G. in Wien; 18.5.'»
gründete er das Institut für Oesterr. G.-Forschung. das er bis 1869, zuerst
allein, dann zusammen mit Sickel leitete. Nach seiner Pensionimng siedelte
er nach Innsbruck über. Von seinen Publikationen seien erwähnt: Tirol
und der Baier.- Französ. Einfall 1703 (Innsbruck 1844); Altständ. Verfassang
Tirols (ebd. 1848); Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich 1813-1816
(Wien 1856); Streit des Nie. v. Cusa mit Herzog Sigmund (Innsbruck 1861);
Die Blüthezeit der Landstände Tirols (ebd. 1885). In den Mittheilungen
des Oesterr. Instituts (13, 222-4) ist dem Verstorbenen ein längerer Nachruf
gewidmet. [489
Am 24. Dec. Msgr. Dr. Johannes Janssen, apostol. Protonotar.
geistl. Rath, Prof. der G. am städt. Gymn. in Frankfurt a. M.. geb. am
11. April 1829 in Xanten. 1854 an das Frankfurter Gynm. berufen; bekannt
vor allen durch seine in vielen Auflagen verbreitet« G. des Dt. Volkes seit
dem Ausgang des MA. (6 Bde.. Freiburg 1876 ff.) mit den Er^nzungs^
Schriften: ,An meine Kritiker" (1882) und ,Ein zweites Wort an meine
Kritiker* (1883). Von seinen sonstigen Verötfentlichungen erwähnen wir
die Biographie Wibald's v. Stahle (1854). die Quellenpublikationen : G.-Quellen
des Bisth. Münster (1855-56) und Frankfurts Reichscorrespondenz 1376-1519
(1863-73), die letztere eine der wichtigsten Quellen für die Reichsgeschicbte
des späteren Mittelalters und, bis die Reichstagsacten einmal vollendet sind,
ganz unentbehrlich, endlich die Beiträge zur Zeitgeschichte: Leben nnd
Schriften J. Fr. Böhmers (1868) und Zeit- und Lebensbilder (1875: 2. Aui
1879). — Vielleicht hat seit Jahrzehnten kein historisches Werk ein so all-
gemeines Aufsehen erregt, so leidenschaftliche Bewunderung und so heftigen
Widerspruch gefunden, zugleich im öffentlichen Leben und in der Wissen-
schaft durch Einwirkung auf Freund und Feind dauernd eine solche Rolle
gespielt^ wie J.'s Hauptwerk. Dieser Erfolg wäre kaum denkbar, wenn es ü(k
nicht um eine wirklich bedeutende, ja hervorragende Leistung handelte,
aber das Werk ist trotzdem (von der blinden Einseitigkeit der Auffasenng.
die auch die Vorarbeiten beherrscht, einmal ganz abgesehen) wenig mehr
als eine compilatorische Verarbeitung von colossal aufgehäuften und systema-
tisch geordneten Lesefrüchten eines geistig bedeutenden Mannes, und nicht
die Schöpfung eines echten Historikers, der den Stoff beherrschte nnd an
rechtes Verhältniss der Einzelheiten zum Gesammtbilde festzuhalten ver
stände. Der Erfolg erklärt sich wohl z. Th. aus der relativen Berechügong
einer Reaction gegen die protestantische Auffassung und ans der Steigerung
Todesfälle. 431
dieses Interesses durch die polit. Kämpfe der Zeit, z. Th. wohl auch aus der
eingehenden Berücksichtigung des culturgeschichtlichen Elements. [490
Am 12. Juli zu Astenet bei Aachen, 63 J. alt, Canonicus Dr. J.
H. Kessel, ein Mitbegründer des Aachener (xV; er schrieb: Antiquitates
monast. S. Martini maioris [in Köln]; St. Ursula und ihre Gesellschaft; G.
der Einführung des Christenthums im Bergischen ; ürkundenbuch der Stadt
Ratingen, und kleinere Beiträge zur Niederrh. Localhistorie (vgl. unsere
Bibliographie). — Schon am 24. Oct. 1890 in Köln, 67 J. alt, der klerikale
Abgeordnete, Publicist und Historiker Dr. Jos. Krebs, Verf einer Dt. Ge-
schichte bis auf Rudolf von Habsburg in 3 Bänden und Mitarbeiter der
Annalen des HVNiederrhein. — Am 22. Dec. in Göttingen Prof. Paul
de Lagarde (mit seinem ursprünglichen Namen Bottich er), 64 J. alt;
sehr hervorragender Orientalist, auf histor. Gebiete besds. durch zahlreiche
Schriften zur G. des Urchristenthums und zur Kritik des Bibeltextes thätig.
— Am 13. Dec. in Berlin Exe. Geh.-Rath Dr. Gust. v. Loeper, 69 J. alt,
ursprünglich Jurist, 1876-86 Director d. Haus-A., bekannt als Goetheforscher,
und als solcher betheiligt an der Hemperschen Ausgabe wie auch an der
Gründung der Goethe-Ges., deren Vicepraeses er war. [491
Am 23. Dec. in Berlin der Priv.-Doc. Dr. S. Löwenfeld, 37 J. alt.
Ein Schüler SybeFs, Wattenbach's und Bresslau's, war er seit 1884 in Berlin
habilitirt. Von seinen Publicationen nennen wir: Vercelli (1877), Papst-
urkunden in Italien (1880), Reliquien des hl. Benedict (1884), Epistolae
pont. Rom. ineditae (1885), G. des päpstl. Archivs (1886-87). Er gehörte zu
den Mitarbeitern der Monumenta und des Neuen Archivs, seine bedeutendste
Leistung aber ist sein Antlieil an der 2. Ausgabe der Jaff^'schen Papst-
regesten, die er mit Ewald und Kaltenbrunner unter Wattenbach's Auspicien
besorgte. Ihm war hier bei weitem die bedeutendste Arbeitslast zugefallen,
und allgemein anerkannt ist, dass die Aufgabe vortrefflich gelöst wurde.
Um die Geschichtsforschung aller Länder hat er sich damit ein überall
dankbar empfundenes, dauerndes Verdienst erworben. Wenn dem der
äussere Erfolg seiner wissenschaftl. Laufbahn wenig entsprach, so wird
man, ohne unseren Zuständen Unrecht zu thun, einen Theil der Gründe
auf confessionellem Gebiete suchen dürfen. Ganz plötzlich ereilte ihn der
Tod in Folge einer durch Insectenstich bewirkten Blutvergiftung. Einer
vielversprechenden wissenschaftlichen Thätigkeit wurde damit ein Ende
gesetzt. [492
Am 1. Aug. in Cassel F. L. Mittler, Literarhistoriker, der 1855
eine Sammlung Dt. Volkslieder und , Herzog Heinrich's von Braunschweig
Klagelied'' herausgab. — Am 20. Nov. in Krems Gymn.-Prof. H. Neu da,
55 J. alt. Verf. eines Programms „Über die Ausbreitung des Dt.- und Christen-
thums in Ufernoricum* (1888). — Am 24. Sept. in Bochum der Reallehrer
a. D. Dr. R. Rackwitz, 41 J. alt; in einigen Nordhauser Programmen
(v. 1881, 82 u. 89) publicirte er die Urkunden zweier Thüringischer Klöster
(vgl. Bibliogr. '90, 1865). — Am 29. Dec. in Berlin Stadtschulinspector
H. Reinecke, 48 J. alt; gab u. a. Schorn's G. der Pädagogik in neuer.
14. Aufl. heraus. — Am 23. Dec. in Berlin im Alter von 87 J. der bekannte
Staatsrechtslehrer Ludw. v. Rönne, dessen Hauptwerke .Das Staatsrecht
432 Nachrichten und Notizen Nr. 493—497.
der Preuss. Monarchie* (1856-f>3) und das , Staatsrecht des Dt. Reichs'
(8 Bde., Leipzig 1876-77, in 1. Aufl. unter dem Titel: »Verfassongsrecht
des Dt. Reiches" 1^72) von grundlegender Bedeutung gewesen sind. — Am
29. Oct. in Detmold, 71 J. alt, der Generalconsul a. D. Dr. G. Rosen,
Orientalist und Verf. histor. Schriften, daninter (neben populären Zeitschrifl-
Aufsätzen) einer G. der Türken von 1826-5B (2 Bde. 1«H7), zuletzt mit Stadien
zu einer grösseren Arbeit über die Abstammung der Juden beschäftigt; unter
dem Pseudonym H. Wardi veröflfentlichte er: Serbien in seinen politiscben
Beziehungen insbes. zu Russland (1877). [49S
Am 23. Oct. in Berlin der Kunsthistoriker Dr. P. Schönfeld, 41 J.
alt; er schrieb über Ovid's Metamorphosen in ihrem Verh. zur antiken
Kunst (1877), femer «Sansovino und seine Schule* (1881). — Am 22. Nov.
in Regensburg, 47 J. alt, der Regierungsregistrator W. Schratz, ein eifriger
Numismatiker und verdienter Localhistoriker; zahlreiche Arbeiten von ihm,
meist kleineren Umfangs, beschäftigen sich ausser mit Münz- und Medaillen-
kunde mit der G. Fränkischer und Baierischer Territorien, besds. mit der
von Regensburg. — Am 27. Dec. in Berlin der Localhistoriker Oskar
Schwebel, 46 .1. alt; ursprünglich Theologe und Pastor, widmete er
sich schliesslich ganz der Orts-G. und veröffentlichte ausser zahllosen
kleinen Aufsätzen: Culturhist. Bilder aus der Mark Brandenburg (1875), Aoa
der Vergangenheit der Reichshauptstadt (1882), Aus der Altmark (1883),
Sagen aus Lothringens Vorzeit (1880) und vieles andere; seine letzte grössere
Arbeit war «Aus Alt-Beriin" (1891). — Am 21. Oct. in Basel der Ober-
bibliothekar der Univ.Bibl., Dr. L. Sieb er, im Alter von 58 J. ; er gab die
Basler Festschrift zum 400jährigen Jubiläum der Univ. Tübingen heraus
und war auch sonst auf histor. Gebiete thätig (vgl. Bibliogr. '90, 2113 o-
3031). — Am 26. Nov. in Sirassburg, 66 J. alt, der Generalvicar A. Straub,
langjähriger Präsident d. Ges. f. Erhaltung d. bist. Denkmäler im Elsass, Vert
der Biographie der Aebtissin Herrad v. Landsperg (1879-85) und zahlreicher
Arbeiten über die Alterthümer des Elsass, welche fast alle in der Zeitscfar.
d. gen. Ges., den Bull, et m^m. de la soc. pour la cons. des mon. hUt
d'Alsace, und imKath. K.- u. Schulblatt für das Elsass enthalten sind. [494
Am 18. Nov. in Erlangen, 51 J. alt, Dr. W. Vogel, ao. Prof. in der
Jurist. Facultät; ausser einem , Staatsrecht des Kgr. Baiern" gab er h«ao9*
„Ritter Ludwig's v. Eyb d. Aelt. Aufzeichnungen über das Landgericht Nürn-
berg'* (1867) und „M. über einen Sammelbd. d. Stadt-A. zu Rotenburg*
(1876). — Am 7. Dec. in Innsbruck der Gymn.-Prof. E. Winder, 43 J-
alt, Verf lit.-geschichtl. Abhh. über Vorarlberger Dialektdichtung. — Am
15. Oct. in Leipzig Hofrath Prof. Fr. Zarncke, geb. am 7. Juli 1825 ia
Zahrenstorf in Mecklenburg, 1852 Priv.-Doc. in Leipzig, seit 1858 Professor
der German. Philologie daselbst. Z. entfaltete eine überaus frachtbare
Thätigkeit. Als Begründer und Herausgeber des Literar. Centralblattes ww
er weltbekannt. Seine zahlreichen, z. Th. sehr bedeutenden, lit-histor.
Arbeiten und Ausgaben von mittelalterl. Literaturdenkmälern hier aufw*
zählen , würde zu weit führen. Es sei nur au seine Forschungen lur
Nibelungcnfrage und die darauf basirten Ausgaben (1856, 5. Aufl. 1875;
Schulausg. 1875) erinnert. Man verdankt ihm auch Beiträge »ur G. der
Todesfillle. 433
Univ. Leipzig, nämlich die Edition der urkdl. Quellen (1857), die Acta
rectorum (1860), die Statutenbücher (1861); in diese Reihe gehört auch
seine schon 1857 erschienene Schrift über die Dt. Universitäten im MA.
Endlich betheiligte er sich auch an der Goetheforschung, besds. mit Unter-
suchungen über die Bildnisse Goethe' s. [495
Holland, England^ Skandinavien, Nordamerika, Im Nov. zu
Stratford-lea der Folk-lore-Forscher W. Bender so n, 79 J. alt; abgesehen
von Aufsätzen verfasete er ,Folk-lore on the northem counties*. — Am
10. Dec. in Leyden der Prof. der Theologie Abr. Kuenen, 63 J. alt,
bedeutender Orientalist und Forscher auf dem Gebiete der Jüd. G. ; er
schrieb u. a. eine G. von Israel bis zum Ende des Kgr. Juda; Untersuchungen
über Ursprung und Sammlung der Bücher des Alten Testaments; Hugo
Grotius als Erklärer des Alten Testament«. — Am 11. Febr. in Stockholm,
85 J. alt, der Kartograph T. A. v. Mentzer; er gab zusammen mit
C. F. Viberg zwei histor. Atlanten heraus, femer allein die zwei Karten
«Svenska välldets tillväxt och aftagande** und „Yikingatägen och de fom-
nordiska handeis vägama". — Am 6. Sept. in Kopenhagen, wie schon kurz
erwähnt, der Mus.-Dir. Etatsrath Lic. theol. KarlLudw. Müller, Autorität
auf d. Gebiete der Griech., speciell der Makedon. Numismatik; von seinen
Werken nennen wir noch: ,Thorwaldsen's Museum* (1847-50) und ^Numis-
matique d' Alexandre le Grand* (1855). — Am 17. Oct. in Newburyport
(Mass.) der Geschichtschreiber James Parton, 69 J. alt; Verf. von »Life
of Horace Greeley* (1855), „Captains of Industrie*, ,Famous Americans of
recent times", femer von vielen einzelnen Biographien meist Amerikani-
scher Berühmtheiten. — Am 28. Aug. in Leyden der Üniv.-Prof. G. A. Wilken,
verdienter Ethnolog («Das Matriarchat bei den Arabern". Dt. von 0. Schulze.
Leipzig 1884). — Am 30. Nov. in Belfast, genau 79 J. alt, Ch. D. Yonge,
Prof. der G. am Queens College daselbst und fruchtbarer Schriftsteller auf
dem Gebiete neuerer Geschichte. Hauptwerke: Life of the Duke of Wellington
(1860), Hist. of the British navy (1863; durch eine lebenslängliche Pension
•eitens der Regierung preisgekrönt), Life of Lord Liverpool (1868). [496
Frankreich, Belgien, Spanien, Am 19. Dec. 1891 in Haselstauden
(Vorarlberg) der frühere Franz. Gesandt«chaftssecretär Comte de Breda,
62 J. alt, Verf. von Schriften über die Entwicklung und die G. des So-
cialismus in Deutschland und eines Werkes über ,La diplomatie sous
Napoleon III*. — Am 14. Oct. kurz nach der Vollendung seines 80. Lebens-
jahres der Burgundische Localforscher M. Canat de Chizy, Verf. zahl-
Teicher Schriften, u. a. zur G. von Chälons sur Saöne. — Am 3. Nov. in
Madrid der Dichter und Lit.-Historiker Don Manuel Canete, 69 J. alt,
Verf. der Werke «Escritores espaholes y hispano-americanos" und „Teatro
espanol en el siglo 16*. -— Am 7. Dec. in Lille V. Courdaveaux, Honorar-
Prof. der Faculte des lettres, vorzugsweise Kirchenhistoriker; sein letztes
grÖBserea Werk „Gomment se sont formes les dogmes* s. Bibliogr. '90, 1827.
— Am 19. Dec. in Paris, 70 J. alt, G. Desdevizes du Desert, früher
Prof. in Clermont; seinen ,Don Carlos d* Aragon, prince de Viane* er-
-wttlmten wir in Bd. II, Nachrichten Nr. 228 b, seine Ausgabe der Briefe
des Lapus ▼. Ferri^es in Bibliogr. *89, 1952. — Am 22. Dec. im Alter von
434 Nachrichten und Notizen Nr. 497—500.
64 .T. der bekannte Französ. Politiker Bischof Ch. E. Freppel; während
die wenigen histor. Schriften aus seiner spateren Lebenszeit s&mtlich einen
polemischen Zweck hatten und auf das grosse Publikum berechnet waren,
besitzen wir aus seiner früheren Periode einige mit wisseDSchaftlichem
(lepräge, so ,Le8 peres apostoliques et leur ^poque" (1859), »Les apologistei
chretiens au 2. siecle* (1860), ,8t. Irenee et IVloquence chretienne dans U
Gaule pendant les 2 premiers siecles* (1861) etc. — Am 31. Dec. in Frei-
burg i. Schw., 74 J. alt, der Schriftsteller und Localhistoriker Professor
L. G rangier (Beiträge von ihm im Anz. f. Schweiz. G. und anderen Zeit-
schriften, 8. z. B. Bibliogr. '89, 4258 d). - Am 14. Dec, 70 J. alt, der
Abbe Jouy. Verf. einer Hist. univers. de IV-glise et des papes. (497
Ende 1891 in Paris L. de laCourdelaPijardiere, im Alter
von 59 J. ; er ist Verf. vieler lit.-histor. Arbeiten, besds. Moliereforscher.
auch beschrieb er das Archiv des H^rault, welches er verwaltete. — Am
26. Oct. in Paris der Senator H. Maze^ Verf. von Werken zur Kriegs-
geschichte der Revolutionszeit: seine Bücher über Marceau und über die
Generale der Republik s. Bibliogr. '89, 2508 und Nachrichten Bd. 4. Nr. 19Ön.
— Im Febr. 18'.>1 Gust. Merlet, Prof. der Rhetorik in Paris; sein Haupt-
werk „Tableau de la litt, franv- 1800-75" erschien 1«78. — Am 28. Oct
Prof. Dr. L. Roersch, Rector der Univ. Lüttich, 60 J. alt; Herausgeber
class. Autoren und Verf. einer „Hist de la philologie en Belgique.* —
Am 14. Nov. in Brüssel der kunsthistor. Schriftsteller Jean Rousseau;
derselbe schrieb u. a. über Ital. und Fläm. Meister (1877-78). sowie über
Hans Holbein (1885). — Am 4. Aug. in Paris im 6S. J. der Publicist A. Vitn,
mit Arbeiten zur Local-G. von Paris und mit liter.- historischen Studien be-
schäftigt, speciell über Fr. Villon, den er ediren wollte. Ausserdem schrieb
er Etudes litt, sur la r^vol. frany. und eine Hist. de Napoleon III. [488
Halten. Am 7. Oct. in Neapel, 58 J. alt, Ant. Galasso, Cnir.-
Prof. und Bibliothekar an der Bibl. nazionale: ausser philos. Schriften,
worunter eine Besprechung des Hegel'schen Sjrstems, publicirte er M
5 orazioni inedite di G. B. Vico" mit einer Einleitung «Storia intim*
della Scienza Nuova* (1877). — Am 22. Febr. 1891 in Florenz, 74 l alt
der Advocat V. Ginanneschi, zuletzt beim Florentiner Staatsarchiv be> i
schäftigt, Verf. kleiner hist. Arbeiten, u. a. Herausgeber einer Correspondeiu
zw. Cosimo di Medici und dessen Gesandten in Rom a. d. J. 1554. — Am
12. Sept. in Neapel Bischof Th. M. Salzano O. P. im AlUr von 84 J-:
seine ^Storia ecclesiastica* erlebte 4 Auflagen. — Am 5. Mai in Spoleto
Baron Ach. Sansi, ord. Mitglied der R. Deput. di Toscana, Verf. einer
G. Spoletos (1879-84) und Herausgeber von Documenten zur G. Umbriens
(1879). (499
Vttgarny liussland. Am 1. Sept. in Budapest, 78 J. alt, Maurus
B a 1 1 a g i (Bloch), Mitgl. d. Akad., tüchtiger protest. Theolog und Sprach-
forcher; neben biblischen und theolog.-histor. Schriften veröffentlichte er
auch einige Aufsätze über Melanchthon (1H60) und eine G. der evangeL
Schule zu Szarvas (1847). [D.] — Am 30. Nov. in Budapest, 81 J. alt der
berühmte Sprachforscher und Ethnograph Prof. P. H u n f a 1 v y (urspr. Hunds-
dorfer), Bibliothekar der Ung. Akad.; er war im Lande der grösste Kenner
Todesfälle. — Antiquarische Kataloge.
435
der Ruroän. Sprache und G.; unserem Interesse liegt von seinen Schriften
am nächsten die , Ungar. Ethnographie'* (1876, übers, von Schwicker 1877).
— Am 22. Oct./3. Nov. in Moskau der Archimandrit L. A. Kawelin,
69 J. alt, sehr verdient um die Katalogisirung Griech.-kath. Klosterbiblio-
theken; Werke von ihm sind u. a. : »Siljwester und seine Werke*, »üeber
die Griech. Märchen vom Glauben der Armenier", «Bibliogr. Untersuchungen
auf dem Gebiete der älteren Periode der Slav. Lit. des 9. u. 10 Jh." —
Am 4. Sept. in St. Petersburg M. KojalowiÖ, Prof. der G. daselbst; von
seinen Werken sind zu nennen das über die Kirchen Vereinigung in Lithauen
(1857-61) und seine Voriesungen über Westruss. G. (1864 u. 1884). — Am
29. Oct. in Berlin Wl. G. Trirogow, Forscher auf dem Gebiete des Russ.
Volkslebens, Verf. zahlreicher Aufsätze, die 1882 z. Th. gesammelt unter
dem Titel: ^Obscina i Podatj" [Die Dorfgemeinde und die Abgaben] er-
schienen. [500
Antiquarische Kataloge«
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.
Th. Ackermann, München. Kat.
318: Volksthümliches. 1538 Nrr. —
324a: Gesch., Geogr., Reisen etc. (aus
d. Nachl. V. F. Gregorovius). 38 p.
Schweizer Antiquariat, Zürich.
Kat. 155: Helvetica, Militariau. Gesch.
c. 500 Nrr. — General-Katalog. Lfg.
MII. 162 p.
J. Baer, Frankfurt a.M. Kat. 283:
Philol.. Lit.-G. etc. — 284: G. des
Alth. — 286: Sachsen u. Thüringen
1026 Nrr. — Anz. 416 : Neuere Kriegs-
G. 1027 Nrr.
C. H. Beck, Nördlingen. Kat. 200:
1574 Nrr. (viel Gesch.) — 202: Gesch.
(hauptsächl. Dt.) u. ihre Hilfswiss.
1284 Nrr.
R. Bertling, Dresden. Anz. 6: G.,
Länder- u. Völkerkde. 828 Nrr.
A.Bielefeld, Karlsruhe. Kat. 150
bis 152 : Staats- u. Volkswirthsch.
5276 Nrr.
Slavische Buchh. (K. Roskoschny),
Leipzig. Nr. 1: Russica, Bohemica,
Polonica. 333 Nrr.
A. Cohn, Berlin. Nr. 6: Manu-
scripte; Lit. d. 15.-17. Jh.
Dieter ich. Göttingen. Verz. 14:
Rechts- u. Staatswiss. 2116 Nrr.
J. Eisenstein, Wien. Kat. 10:
Austriaca etc. 214 p.
A. Geering, Basel. Kat. 221 :
Alte Drucke. 1923 Nrr. — 223: Aus-
wahl werthv. Werke. 1960 Nrr.
Gilhofer& Rauschburg, Wien.
Kat 36: Viennensia. 2130 Nrr.
A. Graff, Braunschweig. Kat. 40:
Vermischtes, darin 14 p. Gesch.
M. Grüner, Leipzig. Kat. 2:
Kunstbll., Portraits etc. 782 Nrr.
M. Harrwitz, Berlin : Genealogie
u. Heraldik. 422 Nrr.
C. H au gg, Augsburg. Nr. 121.
Drucke im 15. u. 16. Jh.
J. J. Hecken hau er, Tübingen.
Kat. 123: German. Sprachen u. Lit.
308 Nrr.
Heinrich & Kemke, Berlin.
Verz.24: Völkerpsychologie. 2968 Nrr.
H. Hei bing,München. XIII :Histor.
Bll., Portrait« etc. 1078 Nrr.
K. W. Hiersemann, Leipzig. Kat.
87 : Americana. 655 Nrr. — 90 : Cultur-
G. 507 Nrr.
U. Hoepli, Mailand. Cat. 74:
Geographie, voyages, öthnographie.
1201 Nrr.
H. Hotter, Regensburg. Anz. 35:
Schlossbibl. Wernberg etc. 859 Nrr.
Jürgensen & Beiker, Hamburg.
Kat: Gesch. etc. 874 Nrr.
T h. K a m p f f m e y e r , Berlin. Verz.
329: Biographien. 72 p.
Antiquariat f. Lit. u. Kunst (C.
Kellner), Karlsruhe : Zur G. Deutsch-
lands 1931 Nrr.
S. Kende, Wien. Kat 8: Auto-
graphen u. bist. Urkk. 577 Nrr. —
9: Hist Flugbll. u. Städte- Ansichten.
1011 Nrr.
H. Kerler, Ulm. Kat 173: Hss.,
Incunabeln etc. 252 Nrr.
436
Antiquarische Kataloge. — Eingelaufene Schriften.
Kirchhoff & Wigand, Leipzig.
Kat. 882 : Vermischtes (darin 1 954 Nrr.
Gesch.). — 888-91 : Gesch. I : Allg.,
Hilfswiss., Geogr. 1258 Nrr. — II:
Dtld. u. Reichslande. 2341 Nrr. —
III: Europ. Staaten. 2000 Nrr. —
IV: Aussereurop. Länder. 683 Nrr.
W. Köbner, Breslau. Kat. 212:
Auswahl. 1709 Nrr. (besds. Gesch.).
W.Koch. Königsberg. Kai. 61-4.
I (61): Allg. Welt-G., Anthropologie,
Ur-G., Cultur-G., bist. Hilfswiss. etc.
- II (62) : G. d. Alth. 1892 Nrr. —
III (63): G. d. MA. u. d. Neuzeit. I.
Ausserdt. Länder. 810 Nrr. — IV (04):
Desgl. II. Dtld.; im Anh.: Prussia.
1884 Nrr.
F. Lehmann, Berlin. Kat. 69:
Staatsrecht u. Nat.-Oekon. 3200 Nrr.
H. Lesser, Breslau. Kat. 241:
Schlesien. 282 Nrr.
R.Levi, Stuttgart. Kat. 69 : Neueste
Erwerbgn. 1704 Nrr. (auch Gesch.).
Lippert, Halle. Kat.XXVlH: Ge-
schichte, Biogr. etc. 1533 Nrr. — XXXI :
Dt. Lit, Kunst u. Kunst-G. 2805 Nrr.
List ifcFrancke, Leipzig. Verz.
229: Bibl. Hamburgensis. 572 Nrr.
— 231 : Ae^ypten u. Balkanländer.
729 Nrr. — 233: Cultur- u. Sitten-G.,
Volkskunde etc. 2221 Nrr. — 235:
English lit. 1200 Nrr. (theilweise
Gesch.)- — 236 : Genealogie, Heraldik
etc. 895 Nrr.
Lübcke & Hartmann, Lübeck.
Kat. 2: Gesch. u. Hilfswiss. 1695 Nrr.
Mitscher &Röstell, Berlin. Verz.
7: Gesch. 829 Nrr.
P. Neubner, Köln. Kat. 33: Dtld.
im ZA d. Ref. 1615 Nrr. — 34: G.
Dtlds., 1648-1789. 1314 Nrr. — Flie-
gende Bll. f. Culturhistoriker u. Samm-
ler. MV. 1187 Nrr.
Otto, Erfurt. Verz. 440: Geogr.,
Reisen etc. 1420 Nrr. — 441: Gesch
1351 Nrr.
R. Peppmüller, Giessen. Kat. 16:
G. V. Niedersachsen. 166 Nrr.
R. Prager, Berlin. Kat. 117: G.
u. Hilfswiss. 1592 Nrr. — 119: Dtlds.
Recht u. Staat, G. u. Cultur. 1699 Nrr.
— 120: Zeitschrr. u. grOss. Weite.
1254 Nrr.
F.Rohracher,Lienz. KatXXVIII:
Aelt. u. seit. Bücher. 1000 Nrr.
G. Salomon, Dresden. Kat. XIV:
Neueste Erwerbgn. 573 Nrr. (fwt
ganz Gesch.).
R.Sattler, Braunschweig. Kat 52:
Vermischtes, darin 1515 Nrr. Gesch.
J. Scheible, Stuttgart. Kat 226:
Russland, Polen, Türkei, Griechai-
land. 861 Nrr.
H. W. Schmidt, Halle. Kat. 567:
Geneal. u. Heraldik. 38 p. — 569: Theo-
logia bist. 914 Nrr. — 570: Afrika,
Amerika. Asien, Australien. 841 Nrr.
M. Schmidt. Naumburg. Kat 3:
G., Militaria. 599 Nrr.
E. H. Schröder , Berlin. KatXIf:
1250 Portraits.
A. Schulz, Paris. Grandes col-
lections etc. Archäologie et bist anc.
1025 Nrr.
J. Schweitzer, Aachen. Kat 1:
Geogr.. G. etc. 210 Nrr.
R. Siebert, Berlin. Kai 208:
Territorial-, Städte- u. Orts-G. Dtld«,
Städteansichten etc. 1619 Nrr. -
211: G. u. Hilfswiss. 1497 Nrr.
S i m m e 1 , Leipzig. Kat 142 n. 143.
Class. Philol. eto. IV-V. Alterthümer
etc. Nr. 6565-9734.
Stoll & Bader, Freiburg i. B.
Kat. 68 : Staatsrecht, Völkerrecht etc.
956 Nrr.
J .T a u s i g, Prag. Verz . 30 : ArcWol
Cultur-G.. Costümkde. etc. 20 p.
A.Twietraeyer, Leipzig. Nr. 102:
Gesch. u. Hilfswiss. 2052 Nrr.
P. Vergani, Mailand. Cat 71-
Libri antichi e modemi (darin Nomii-
matik u. Archäol.) 453 Nrr.
K. Th. Völcker, Frankfurt. Yen.
183 : Auswahl seltenerWerke. 1970Nit.
W.Weber, Berlin. Kat 166: Gesch.
Abth. III [Ausland], 96 p.
H. Welter, Paris. Cat. 53: Bist.
Archeologie, Linguistique etc. 14(^
Nrr. — 54: Bibliotheque de de Witte.
3129 Nrr.; darin Nr. 1590-2988 alte
G., Archäologie etc.
Eingelaufene Schriften«
Es werden hier nur die im Jahre 1891 eingelaufenen Schriften anfgefährt, die noek
nicht redactionell berücksichtigt wurden und deshalb noch nicht im Register tteb«B.
O. Adamek, Beitr. z. G. d. Byzant. Kaisers Mauricius, 582-^
Th. II. Progr. Graz. 32 p. — R. Andersonn, Dt. Orden in Hesseo bii
1300. Königsb. Diss. 67 p. — W.Becker, Ueb. die Theilnahme d.Sttdte
Eingelaufene Schriften. 437
an d. Reichsvenammlgn., 1440-98. Bonner Diss. 115 p. — AI. Bertrand,
Le texte primitif du contrat social. Paris, Picard. 37 p. — K. Bieder-
mann, Dt. Volks- u. Cultur-G. f. Schule u. Haus. 2. Aufl. Wiesbaden,
Bergmann. 3 Th. in 1 Bd. xijlOS, 174 u. 239 p. 6 M. — W. Bröcking,
Die Französ. Politik Leo's IX. Stuttg., Göschen. 106 p. 2 M. 50. — M.
Büdinger, Don Carlos' Haft u. Tod. Wien u. Lpz., Braumüller. 317 p.
— W. Burghard, Die Gegenreformation auf d. Eichsfelde 1574-79. Th. II.
Hannover, Jänecke. 59 p. 80 Pf. — G. Caro, Studien z. G. v. Genua.
Th. I. Strassb., Heitz. 169 p. (s. 1892 Nachrr. Nr. 77). — Fr. Cauer, Hat
Aristoteles die Schrift v. Staat d. Athener geschr.? Stuttg., Göschen. 78 p.
1 M. — A. Chroust, Tageno, Ansbert u. die Hist. peregrinorum. Graz,
Styria. 1892. 205 p. 5 M. — R. W. Church, The Oxford movement 1833-45.
London, Macmillan. x358 p. — The Clarke papers, ed. by H. C.
Firth. I. Bd. Lond., Camden soc. 4®. Ixxvj442 p. — J. Corbett, Sir
Fr. Drake. Lond., Macmillan. 1890. 209 p. — E. Curtius, Die Stadt-G.
V. Athen. Berl.. Weidmann. cxxiv339 p. m. Abb. 16 M. — Ch. Diehl,
L'eglise et les mosaiques du couvent de St. Luc en Phocide (Bibl. des ec.
fran^. 55). Paris, Thorin. 1889. 72 p. — B. Duhr, Pombal, sein Charakter
etc. nach d. Berr. d. kais. Gesandten. Freiburg i. B., Herder. 182 p. 2 M. 30.
— Th. Eckart, Erinnerungen an Friedrich Wilhelm IV. von Preussen.
1840-61. Hannover- Linden , Manz. 108 p. — H. Finke, Die angebliche
Fälschung der ältesten Münsterschen Synodalacten. Münster, Regensberg.
24 p. — Concilienstudien z. Gesch. d. 13. Jahrh. Münster, Regensberg.
123 p. — V. Gardthausen, Augustus u. s. Zeit. Lpz., Teubner. Theil I,
Bd. 1. Theil II, Halbbd. 1. 481; 276 p. — J. Gebele, Peter v. Osterwald.
München, Kellerer. 136 p. — Geschichtstafel d. 16. Jh. Frankf. a. M.,
Jügel. 1 Blatt Folio. 60 Pf. — E.Gosse, A history of 18. Century litera-
tnre, 1660-1780. Lond., Macmillan. 1889. 415 p. 4 sh. 6 d. — J. Hansen,
Informationsprocess d. Gebh. Truchsess. (M. a. d. Stadt-A. Köln.) — J. H e r-
kless, Card. Beaton, priest and politician. Lond., Blackwood. 322 p. —
E. Herzog, G. u. System d. Rom. Staatsverf. Th. IL Lpz., Teubner. p.
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hage, V. Stockum. — F. J o 6 1 , Lupoid III., Bisch, v. Bamberg. Th. I. Hall.
Diss. 51 p. — K. V. Kalckstein, Zur Verf.-G. Nordamerikas. Berl.,
Bibliogr. Bür. 1890. 53 p. — E. N. Kanellakes, Xtaxa ävseXexxa. Athen,
Perris. 1890. 592 p. 6 Dr. — P. Eannengiesser, Zum Gedenktage d.
Elsäss. Reformators M. Butzer. Strassb., Heitz. 15 p. ^ Der Reichstag zu
Worms V. J. 1545. Strassb., Heitz. 131p. — K. Key-Aberg, De dinlom.
förbindelserna mellan Sverige och Storbritannien under Gustaf lY. Adolfes
senaete Regeringär (7. Sept. 1807 bis 13. März 1809). Upsala, Almquist
& Wikseils. 100 p. — J. J. Krüger, Bremen vor 100 JJ. (Bremer Courier
Nr. 140; 149 etc.) — B. Labanca, Carlomagno neir arte cristiana. Rom,
Löscher. 291 p. m. Abb. — G. Lampakes, XptoxcavixT] otpvatoXoY^a xyj^
uLovTj^ 8a<pvtoü. Erlanger Diss. Athen, Papageorgios. — E. Lentz, Das
Verh. Venedigs zu Byzanz. Th. I. Berl. Diss. Berl., Mayer & M. 68 p.
1 M. 20 (s. Nachrr. '92 Nr. 79). — R. L u g i n b ü h 1 , Aus Ph. Alb. Stapfer's
Briefwechsel. 2 Bde. Basel, Geering. cxlij400 u. 522 p. 20 M. — M.
Manitius, G. d. Christl.-Latein. Poesie bis z. Mitte des 8. Jh. Stuttg.,
Cotta. x518p. — J. G. Manotha, Oatpcapxcxol icivaxec etc. Konstantinopel,
Lorenz & Keil. — E. Marcks, Amaua Jorbin, Cath. de Medicis et Vassas-
sinat du duc Fr. de Guise, 1563 (Bull, de la soc. de Thist. du prot. fran9.
40, 144-64). — G. Maspero, Aegypten u. Assyrien; übers, v. D. Birn-
baum. Lpz., Teubner. xij401 p. m. Abb. — M. Mayer, G. d. Mediati-
sierg. d. Fürstenth. Isenburg. Münch., Rieger. x267 p. — F. Meinecke,
Die Dt. Gesellschaften u. d. Hoffmann*8che Bund. Stuttg., Cotta. 79 p. —
£. Metzger, 40 JJ. Niederi. Colonialherrschafb in Ostindien (Dt. Zeit- u.
Streitfrr. Nr. 77). Hamb., Veriags-Ges. 1890. 51 p. 75 Pf. — C Mirbt,
Die Wahl Gregorys VII. Marburg, Elwert. 1892. 4^ 56 p. 2 M. - Ch.
438 Eingelaufene Schriften.
Mo eil er, Introd. crit. a Thist. moderne. Complem. du trait^ des ^t bist
p. J. Moeller. Paris, Thoiin. p. 357-455. — H. Müller-Bohn, Gt
Moltke. Lfg. 1. p. 1-48. 50 Pf. — E. Neureuther, Das Prämonst.-Klcwter
Windberg. Progr. Straubing. 20 p. m. Abb. — G. Oberziner, Alcibiadee
la mutilazione delle erme. Genova, Donath. 125 p. — Ch W. Oman , Warwick
tbe kingsmaker. Lond., Macmillan 243 p. — J.O.Opel, Wahl d. Erzhi.
Leop. Wilhelm z. Bisch, v. Halberstadt, 1628 (N. M. d. Thür. Sachs. G.- u.
AlthV.). Halle a. S., Anton. 59 p. — K. Paparregopoulos, bToptw':
•Kpa'^iiOLXila'. xat' t%KO'^r^y/ Tof) aoYYpacpscü'; ex^t^ofisvai ütto G. Kasdones.
Athen, Perre. 1889. 280 p. — L. Pastor, G. d. Päpste s. d. Ausg. d. MA. 1. 2.Aui
Freibg., Herder. Iij771 p. 10 M. — N. Paulus, Der Augustinermönch Joh.
HoflPmeister. Freib., Herder. xv444 p. 4 M. — A. N. Petrow, Der Russ.
Donaufeldzug 1853-54, bearb. v. A. Regenauer. Berl., Mittler. 350 p.
7 M. 80. — M. Philipps on, Le ministere de Granvelle, 1579-1586 (Bull,
de TAc. roy. de lielg. 22, 271-90). — Hist. du regne de Marie Stuart. Bd. I.
Paris, Bouillon. xi344 p. — G. Phrnnkoudes, KoTcptc; *? K 61:00? rrj;
oYjjupov. bxopta TY^c K'jtc&oo etc. Athen, Papageorgios. 1890. x\j516 p. —
Polemiek over Lodewijk van Nassau en Willem den Zwijger tuschen
Prof. P. J. Blök, P. Goedhart en X. Roermond, v. d. Marek. 97 p. —
Political Science Quarte rly ed. by the Üniversity Faculty of polit. sdence
of Columbia College. Vol. VI, Nr. 1. Boston, Ginn & Co. 200 p. — Revue
niensuelle de Tt^cole d'anthropologie de Paris publ. par les professeure.
I, 5. p. 129-160. Paris, Alcan. — A. Richter, Erasmusstudien. Lpi.
Diss. Lpz.. Fock. 64 u. xxiv p. 2 M. — J. Roche, The story of tbe
Filibusters. Lond., Fisher Unwin. 373 p. 5 sh. — H. S a c h s s e , Ein Ketzer-
pericht (Sep. a. „Halte was du hast"). Berl.. Reuther. 23 p. — Bernard.
Guidonis Inquisitor u. die Apostelbrüder. Rostock, Leopold. 58 p. — 6.
Saintsbury^A bist of Elizabethan lit. Lond., Macmillan. 1890. xi?471 p.
7 sh. 6 d. — K. Schalk, Der Ybbser Münzfund. (Sep. aus Wiener Nomism.
Z. 22. p. 85-136.) — D. A. Schlatter, Jason v. Kyrene. Münch , Beck. 4*. 5.5p.
3 M. — G. S oh ul theiss, Das Dt. Nationalbewusstsein in d. G. (Sammig.
gem.-verst.Vortrr.Htt. 129). Hamb., Verl.-Anst. 52 p. 50Pf. — K. Scbwari-
lose, Der Bildenstreit. e. Kampf d. Griech. K. um ihre Eigenart u. Frei-
heit. Gotha. Perthes. 1890. 266 p. 5 M. - W. S. Seton-Karr, The
Marquess Cornwallis (Rulers of India). Oxf , Clar. Press. 200 p. — Simons,
G. u. Statistik d. W^urm-Knappschaft in Bardenberg bei Aachen^ m. Berück?,
d. ges. Dt. Knappschaftswcsens. Berl., Buchdruckerei A.-G. 1890. 132 p. -
0. Sjörgen, Det nittonde Arhundradets Hist. i öfversigtligt Sammeüdrag.
Stockholm, Fritz. 7 Hfte. p. 1-450. m. Abb. ä 90 Oere. — A. Sprenger,
Mohammed u. d. Koran (Sammig. wiss. Vortrr. Hft. 84-85). Hamb.. Verl-
Anst. 1889. 74 p. 1 M. 20. — G. Stephan, Die häusl. Erziehg. inDtld.
währ. d. 18. Jh., m. c. Vorw. v. K. Biedermann. Wiesbaden, Bergmann.
xviijl62p. 3M.60. — J. R. Thu rsfield, Peel. Lond., Macmillan. 246p
— H Usener, Der hl. Theodosius; Schrr, d. Theodoros u. Kyrillos. Lpi»
Teubner. 1890. xxiv 210 p. 4 M. — P. Vinogradoff, Villainage inEng-
land. Essays in engl, mediaeval hist. Oxf. Clar. Press. 1892. 464 p. 16?h-
— Fr. V. Weech, Badische Biographien IV. Karlsr., Braun. 550 p. 10 M.
— H. Welzhofer, Sophokles' Antigone. Berl., Seehagen. 1892. (30 p.
IM. — H. V. Wlislocki, Aus d. Leben d. Siebenb. Rumänen. (Sammlang
gemeinv. wissensch. Vorträge. Heft 87.) 1889. 34 p. 80 Pf. — L. Zdekauer,
Riordissamento delle pergamene (Sep. a. A. stör. it.). 7 p. — D. Zvjecto-
cjeff. Die Ausländer in Russland. [Russ.] Warschau, Screskveis. 9p.
Bibliographie zur Dentschen Geschichte.
Grruppe I: Literatur von Ende Dec. 1890 bis Ende Juni 1891.
Gmppe n u. ni: Literatur von Mitte März bis Ende Juni 1891.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
I. Allgemeines.
jf. Geschichtsphiiosophief Me-
thodikf Geschichte der Ge-
Schichtswissenschaft.
O. -Philosophie u. allg. Staatslehre 1989-2003 ;
Theorie (Methodik) d. G.-Wiss. u. d. Unter-
richts 2004-20; Gesch. d. G.-Wiss., Biogra-
phicu V. Historikern 2020a-»4.
Charaux, C, Les ^l^ments de la
pensee et les Clements de l'histoire.
(Sep. a. Bull, de Tac. delphinale IV.)
Grenoble, Allier. 24 p. [1989
Kneisel, B., Die Welt- G. e. Zufall?
Berl., Weidmann. 164p. 2M. ^Rec:
ThLBl '91, 140; CBl 1148 f. [90
D088i, G. , Discorsi accad. int. la
filosofia d. storia. (Sep. a. Atti deir
Ateneo di Bergamo.) Bergamo, Gaf-
furi <S: G. xxj: xvij p. [91
Kolde, Th. , Ueb. Grenzen d. bist.
Erkennens u. d. ObjectivitUt d. G.-
Schreibers. Erl., Bläsing. 4^ 22 p.
80 Pf. u. 2. Abdr.: Lpz., Deichert.
8^ 37 p. 60 Pf. * Leugnet unter
anfängl. Annäherg. an Ranke Möglich-
keit exacter G.-Erkenntniss, spec. für
Kirchen-G. — Rec. : ThLZ 15, 641-3
Hamack; ThLBl '91. 139 V. Schnitze;
HJb 12, 402; Lpz. Ztg. Beil. 272;
Dt. R. 16, III, 128. [92
Dippe, A., Das G.-Studium mit s.
Zielen n. Fragen; e. Beitr. z. Philos.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891
d. G. BerL, Wiegandt & G. 132 p.
1 M. 80. ^Bestimmt Inhalt und
Probleme d. G.-Philos. auf Grund
empir. G.-Betrachtg. in idealist. Sinne,
mit guter Lit.-Kenntniss u. verstand,
Urteil; im Philos. eklektisch, nicht
tiefdringend [E. B.]. — Rec: Z.f.
wiss. Theol. 34, 495-9 Dräseke. [93
Karäev, N., Suscnot istor. processa
i vol licnosti v istorii [Wesen d. bist.
Processes u. Rolle d. Persönlichkeit
in d. G.]. Lfg. 1-2. Ptsbg., Stasjuleviö.
1890. p. 1-627. 4 Rbl. [93a
Paulsen, System d. Ethik (s. '89,
6 u. W, 683). 2. Aufl. xvj907 p.
11 M. -X-Rec: Philos. Mthfte. 26,
403-35 Ziegler; Philos. Jb. III, Hft. 2
Gutberiet; Christi. Welt 4, 3-6 etc.
195 f. — Vgl. a) van Bell, Wijs-
geerige zedenkunde. II-lII. (TheoL
tijdschr. 24, 451-79; 539-65.) [94
Albicini, C., Politica e storia. Bo-
logna, Zanichelli. 672 p. m. 2 Taf.
5 L. [95
Hart, A. B., Introd. to the study of
federal government. (Harvard Hist.
Monographs.) Boston, Ginn. x200 p.
^Rec: Dt. R. 16, II, 254. [95e
Bergeret, G., Principes de politique ;
essai sur Tobjet, la m^thode et la
VL 1. 8
♦94
Bibliographie Nr. 1996-2023.
forme des divers gouvernements etc.
Paris, Libr. illustr. 450 p. 7lr.50. [1996
Schvarcz, Jul., Kritik d. Stants-
formen d. Aristoteles. Venu. Ausg.
Eisenach, ßacmeister. 1890. 188 p.
3 M. 60. *Rec.: CBl 265 f.; Berl.
phil. Wschr. 11, 239-42 G. J. Schnei-
der; DLZ 12, 619 f. Pöhlmann. [97
Kleinwächter, Fr.,Die Staatsromane ;
e. Beitr. z. Lehre v. Communismus
u. Socialismus. Wien, Breitenstein.
152 p. 3 M. ^Rec: DLZ 12, 1036 f.
Adler. [98
Claa88en, J., Frz. v. Baader's Ge-
danken üb. Staat u. Ges., Revol. u.
Reform. Gütersloh, Bertelsmann.
88 p. IM. [1999
Gre88ier, B., De la nature de
Tetat. (Jl. des econ. 5, 30-36.) [2000
«^ Neumann, Volk u. Nation, s. '89,
9 u. 2687. Rec: VjschrVPK 27,
II, 98-104; Berr. d. fr. Dt. Höchst.
6, 531-5 Oelsner; Z. f. Privat- ii.
ölT. Recht 15, 486 Gumplowicz. [2001
Cestaro, F. P., Frontiere e nazioni
irredente. Torino, Roux. 183 p. 3 L. [2
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della monarchia. (Atti della r. acc.
di Torino 26, 465-81.) [3
Schäfer, Dietr., Geschichte u. Cul-
tur-G. ; e. Erwiderg. [geg. Gothein '89,
2693J. Jena, Fischer. 70 p. IM. 60.
-X-Rfec. V. Sch's. früh. Schrift (e. '89,
1774 u. '90, 690) : HZ 65, 80-83 Hinne-
berg; MHL 19, 193 f. Rethwisch. [4
Lorenz, 0., Die G.- Wissenschaft in
Hauptrichtgn. u. Aufgaben. II: Leop.
V. Ranke, die Generationenlehre u,
d. G.-Unterricht. Berl. , Hertz, xij
416 p. 8 M. * Rec. : NtZtg 44, Nr.
232; Nation 8, 497-500; 512 etc.,
mit Repliken; Grenzb. 50, IL 132-9;
Münchner N. Nachrr. Nr. 271 u. 275
Simonsfeld; Dt.R. 16,in,255 f.— Vgl.
Fester im nächsten Heft. — Vgl. a-b)
O.Lorenz, Der zukünftige Unterr.
in d. neuesten G. (Grenzb. 50, II,
508 22). — G.-Unterr. auf den höh.
Schulen. (NtZtg: 44, Nr. 272.) -
c) A. ß a 1 d a m u s. Nochmals d. Unter-
richt in d. neuesten G. (Grenzb. 50,
ni, 84-7.) [5
Fornelli, N., II metodo critico nella
storia. (Sep. a. Bibl. delle scuole
it. Nr. 1-2.) Verona, Tedeschi. 1890.
26 p. [6
Claaen, C. , Die G.-Wissenschail
Progr. Limburg. 4®. 29 p. [7
«^ Widmann, Geschichtsei, s. Kr.
25. Rec: Grenzb. 50, I, 430-2; LpL
Ztg. Beil. '90, 612; BllLU '91, l
182-4 S:il]mann; Laacher St. 40,
478 f.; CBl 910. [8
Knie, Ferd., Geschieht]. Wahrheits-
spiegel; e. Widerlegung d. verbrei-
tetsten Entstellgn. d. G. u. d. Katbo-
licismus. Paderb. , Kleine. 205 p.
1 M. 50. * Rec: ThLBl 266 f. Fey. [9
Hervilly, E. d*, Les historiettes de
rhistoire. Paris, Charavay. 64 p.
— Vgl. a) Herb. Haines", History
and assassination. (Transactions of
the r. bist, soc 4, 285-302.) [10
Zeitschriflenaufsätze etc. betr. bist
Methodik u. G.-Ünterricht: a) Tb.
Achelis, Ethnologie u. G. (Aus-
land 68, 548-52; 566-70.) — b) H.
Hauser, De l'emploi du sommaire
dans Tenseignem. de l'hist. (Ball,
de l'enseign. second. '91, 70-73.) —
c) A. G. Meyer, G.-Unterr. u. CaItu^
G. (AZtg '90, Nr. 358.) — d) Möl-
ler, Ueb. d. prakt. Nutzen kriegs-
geschtl. Studien. (N. mit. Bll. 38,
248-56; 289-97.) — e) Fr. Neubauer
Aus d. G.-Pensum d. Oberprima: die
constituirende Versammig., 1789-91.
(Lehrproben u. Lehrgänge 28. 68-9-)
— f) H. Nohl, Ueb. e. GrundsaU bei
d. Benutzg. v. Hss. (Bll. f. Bair.
Gymnw. 26, 78 f.) — gr) H. Salu-
mon, L'enseign. de Thist. dans les
lycees. (R. intern, de Fenseign. 20.
471-80.) - h) W. S Ol tau, Eine
Stunde Clironol. im Gymn. (Fleck-
eisen's Jbb. 144, 124-33.) — Ü 6.
Steinhausen, Die Cultur-G. u. d.
Dt. Universitäten. (Ggw. 39, 3224.)
k) H. Stich, Bemerken, üb. d. G.-
Unterr. an d. Gymn. (Bll. f. d. Bair.
Gymnw. 26, 76-8.) — 1) R. Tieffen-
bach, Wie ist an human. Gymn. d.
geschtl. Lehrstoff auf - - d. Obewtufe
zu vertheilen. (Z. f. Gymnw. 45,
321-30). - m) 0. Tommasini,
Origini e vicende del metodo scientif.
n. storia. (Tommasini, Scritti 72-103.)
n) Verwerthung d. K.-Bücher f.
. d. G.-Forschg. (KBIGV 39, 64.) -
0) R. W i n d e 1, Zum k.geschtl. Unterr.
in d. oberen Klassen. (Z. f. d. evang.
Relig.-Ünterr. 2, Hft. 3.) [^
Hannak, E., Methodik d. Cnter
richts in d. G. (Lehrbuch d. sp«-
I, 1. G.-Philosophie^ Methodik a. Geschichte d. G.- Wissenschaft. *95
Methodik red. v. W. Zenz, Hit. 6.")
Wien, Holder. 90 p. 1 M. 16. [2012
Günther, Ad., Vorschläge zn e. zeit-
gem. Gestaltg. d. G.-Unterrichtes.
(Pädag. Zeit- u. Streitfragen. Hft. 17.)
Gotha, Behrend. 48 p. 50 Pf. [13
Lohmeyer, G., RUhle u. E. Panten,
Unterricht in d. G. auf d. höh. Lehr-
anstalten m. Berücks.'d. G. d. neue-
sten Zeit u. d. Cultur-G.: 3 Gut-
achten. Progr. Danzig. 4^ 18 p.
^ Behandeln besds. Stoffvertheilg.,
unter Aufstellg. specieller Thesen. [14
Amberg, J., Erster vaterl. G.-Ünter-
richt. Posen, Türk. 45 p. 60 Pf. [15
Breyer, E., Bemerkgn. üb. d. Lehr-
stoff u. d. Unterr. in d. Vaterlands-
kunde in d. 8. Classe. Progr. Mähr.-
Trübau. 1890. 34 p. [16
Pizard , A. , L'hist. dans Tensei-
gnement primaire. Paris, Delagrave.
xij222 p. «^Rec: R. intern, de Ten-
seipn. 21, 311 f. [17
Steinet, Ose, Der Unterricht in d.
Landes-G. in s. Verh. z. Unterr. in
d. Dt. G. mit bes. Bezngn. auf Mittel-
schulen u. Baier. Landes-G. Bamberg,
Buchner. 29 p. 1 M. [18
Weisweiler, Jos., Die Lit. luG, d.
class. Alth. im Dienste d. nation.
Jugenderziehg. Paderb., Schöningh.
48 p. 60 Pf. [19
Weizsäcker, F., Ueb. d. Bedeutg.
d. Archäologie f. d. Gymnasium.
(Sep. a. KBl f. d. Gelehrten- u. Real-
schulen.) Tüb.,Fues. 8 p. 30 Pf. [19a
Bardey, E. G., Kanon der auswendig
zu lernenden Geschichtszahlen f. d.
Kealprogymnasium z. Nauen. Progr.
18 p. [20
Mahrenholz, R., Wandlungen d. G.-
Auffassg. u. d. G.-Unterrichts, besds.
in Dtld. (Dt. Zeit- und Streitfragen,
Heft 84/85.) Hamb., Verl.-Anstalt.
74 p. 1 M. 60. [20a
Biographien Dt. Historiker in ADB
Bd. XXXI n. XXXII: a) p. 125-30.
J. Mähly, Joh. Scherr, 1817-86. —
b) 139 f. G. D. Teutsch, Christ.
Schesäus [f 1585]. - c) 175 f. R.
Schwarze, Jak. Schickfuss, 1574
bis 1637. — d) 271 f. K. Grün-
hagen, Ad. Schimmelpfennig, 1815
bis 1887. - e) 306 f. F. X. v.
W e g e 1 e , Johann Schiphower. —
f) 307. Carstens, Gottl. Bened. v.
Schirach, 1743-1804. — g) 371 f.
A. Schumann^ Christ. Schlegel,
1667-1722. — h) 378-84. J. v. An-
toniewicz, Joh. El. Schlegel, 1719
bis 1749. - i) 385. K. Berthe au,
Joh. Heinr. Schlegel, 1724-80. —
k) 528 f. K. E. H. Krause, Christ.
Schlöpke. — Joh. Heinr. Schlöpke
[t 1739]. — 1) 533-41. Wegele,
Friedr. Christ. Schlosser, 1776-1861.
— m) 567-600. F. Frensdorff,
Aug. Ludw. Schlüzer, 1735-1809. —
n) 600-3. K. Hu gel mann, Christ.
V. Schlözer, 1774-1831. - o) 633 f.
G. F. Hertzberg, Uart. Schmeitzel,
1679-1747. — p) 703-13. S. Löwen-
feld. Ad. Schmidt, 1812-1887. —
q) 32, 6-8. Wegele, Mich. Ipn.
Schmidt, 1736-1794. — r) 34-36.
G. Winter, Joh. H. Schmincke,
1684-1743. - 8) 90-2. W. Wiegand,
Ludw. Schneegans. — t) 101 f. F.
L e i 1 8 c h u h , Franz Jos. Ad. Schneida-
wind, 1799-1857. — n) 102 f. G.
Frank, Christ. Wilh. Schneider,
1734-97. - T) 314 f. Nach P. v.
Radi CS, Joh. Ludwig Schönleben,
1618-81. — w) 324 f. van Slee,
Mart. Schoock. — x) 359-68. Wie-
gand, Joh. Dan. Schöpflin, 1694
bis 1771. — j) 412-7. G. Müller,
Joh. Christ. Schöttgen, 1687-1751.
— z) 440. G. V. W y 8 s , Nikiaus
Schradin [saec. 16.]. [21
Ferner: a) p. 441 f. F. v. Kron^es,
Anselm Schräm, 1658-1720. — D-c)
471; 473. F. v. Weech, Alois Wilh.
Schreiber, 1763-1841. - Joh. Heinr.
Schreiber, 1793-1872. — d) 653. E.
V. Oefele, Jos. R. Schiiegraf, 1790
bis 1861. — e-f) 692. Wegele, Joh.
Ad. V. Schultes, 1774-1821. — Ludw.
Aug. Schultes, 1771-1826. — g) 700 f.
H. Holland, Karl Gust. v. Schult-
hess-Rechberg, 1792-1866. — h) 765-8.
A.Schumann, Christ. Ferd. Schulze,
1774-1851. [22
Biographien Dt. Historiker in KLex
Bd. VI u. VU: a) p. 99. Schrödl,
Laur. Hochwart, 1493-1570. — b) 159
bis 161. G. Mayer, Hohenbaum van
d.Meer, 1718-95.— c) 276-81. Brück,
Joh. Nie. V. Hontheim, 1701-90. —
d) 312-4. Fritz, Joh. Jak. Hottinger,
1652-1735. — e) 334 f. Streber,
Fort. Hueber [f 1706]. — f) 389-91.
Kessel, Ludw. Karl Hugo, 1667
bis 1739. — g) 430-34. H. v. Hurter
Frdr. v. Hurter, Reichshistoriograph,
*96
Bibliographie Nr, 2023—2046.
1787 1865. — h) 7, 393-5. üedinck,
Fr. V. Kerz. — I) 1047 f. Fritz,
Alb. Krantz [f 1517]. - k) 1281 f.
G. Fell, Phil. Labbe [1607-67]. —
1) 1335 f. Dux, Pet. Lambeck (Lani-
becius). — Vgl. auch m) 7, 562-77.
Knöpf 1er, Dt. K.-Historiker. f2023
Gabotto, Ferd., Alcane idee di Fl.
Biondo sulla storiogratia. (Sep. a.
Bibl. d. sciiole ital. III, 7.) VtTona,
Tedeschi. 14 p. [24
Pipitone-Federico , 6., II concetto
stor.-polit. di Nie. Machiavelli. Paler-
mo, Clauaen. 1890. 61p. IL. 50. [24a
Goldmann, A., Beitrr. z. Mauriner-
Briefwechsel. (StMBCO 11, 597 bis
612.) [25
Brogiie, Em. de, Bemardin de Moni-
faucon et les Bernardins 1715-50; la
80C. de l'abb. de 8. Germain des Pres
au 18. 8. 2 Bde. Paris, Plön. xj381;
336 p. 15 IV. -X-Rec: Polvb. 62,
38 f. Stein. ' [26
Bodmer, J. J. , als G.-Schreiber.
(Neuj.-Bl. d. Stadtbibl.) Zürich, Höhr.
4^ 49 p. 2 M. 20. [27
Muratori, L. A., Lettere inedite, a
cura di F. Martini. Pavia, tip. Biz-
zoni. 1890. 21 p. — Vgl. a) A. Neri,
2 lettere di Muratori al conte Com.
Malvnsia. (Intermezzo 1, Nr. 24 i\)
— h) C. P. Castorina, 1 lettera
di Muratori. (A. stör, sicil. 15,
140-4.)^ [28
Luppi, C. , Vite di ill. numism.
italiani. VII-VIII: Dom. Sestini; E.
Quir. Visconti. (H. it. d. numism.
3, 473-80; 561-9.) [28a
Gachon, P., Les methodes hist. et
les historiens en France au 19. siecle.
(Sep. a. L'Universitö de Montpellier.)
Montp., Ricard. 28 p. [29
Wallon, H., Notice sur la vie de
Ch. A. L. Kenier. (CR 18, 503-45.) [30
Lef^vre-Pontalis, Sur la vie et les
travaux de Hipp. Carnot. (Seances
et trav. 35, 329-72.) [31
Haym, R., Das Leben M. Duncker's.
Berl., Gärtner. 470 p. 10 M. -JfRec. :
AZtg Nr. 163; 177; 179; Frank. Cour.
Nr. 307-9; DLZ 12, 1028-30 Baum-
garten; N. fr. Presse Nr. 9670-3. [32
Friedjung, H., Alfr. v. Arneth. (AZtg
^90, Nr. 360.) *Vgl. Arneth, Aus
m. Leben, in III, 7. [33
Abhandlungen u. Aufsätze über
kürzl. verstorb. Historiker: Ueber
W. r. Gicsebrecht: a) S. Riezler
Gedächtnissrede. MQnch., Franz. 4*.
59 p. 1 M. 80. [Mit Beuutzg. r.
Briefen etc. — Erschien auch AZtg
Nr. 113 f.] - Ueber F. Gregnro-
viuf*: b)Fr. Kühl, Gedachtnissrede.
Königsb., Härtung. 16 p. 20 Pf. — f)H.
Prutz (NtZtg 44, Nr. 304 u. 306).
— d) H. Simonsfeld (AZtg Nr.
127). — e) K. Krumbacher (rns,
Zeit '91, 1, 561-72; Münch. Neueste
Nachrr. 44, Nr. 213; 215). — fi S.
Münz (Nation 8, 523-6). ~ grj V.
Wähle (Mag. f. Lil. 60. 312-4). -
Ueber Stil. Vögelin: h) Dinner
(JbHVGlarus 26*, I-XX\ - Ueb. //.
llildehrand: i) K. Knppmann
(M. a. d. Livländ. G. 14. 502-14). -
Ueb. J. Schlyter: k) Lud. Beau-
chet (NRH de droit 14, 935-41). -
Ueber A'. Liske: 1) Kwartaloik hi-
etoriczny 5, iij-xv. — Ueber Fustel
de Coulanges: m) A. Sorel, Noti«
sur les travaux de M. F. de C. (Sean-
ces et travaux 35, 5-44.) Sep. Paris,
Picard. 1890. [Rec. : RC 3L 39 f.J -
n) J. Lefort, Not. sur la vie et les
travaux de M. F. de C. (R, gencr.
du droit 15, 60-75.) — Ueber?.
lUant: o) L. T. Belgrano, II conte
P. R. (Giorn. ligust. 16, 142-t).l -
Ueber Mich. Amari: p) G. San-
giorgio (Sep. a. Favilla. R. leiL
delle Marche e deir Umbria.) Peru-
gia, tip. Umbra. 1890. 8 p. — q)F.
Lasinio (Firenze^ Rasaegna uai.
1889. 7 p.). — r) L. A. Ferrai
(Sep. a. A. stör. lomb. XVL fasc 3:
Milano, Prato. 1889. 8 p.) - ») Al
d'Ancona, Commemorazione di )L
A. (Atti d. acc, della Crusca '90,
21 die.) — t) O. Tommasiiii, b
vita e le opere di M.A. (Tomasini.
Scritti di storia e critica 271-354.)
Ueber V, Promis: n) A. Hanno
(Atti d. acc. Torino 26, 248-58). [2ÖS4
2. IAt€i*atur~ w. QueUehkumk'
Bibliographie und Literaturkande «)3S-39:
Bibl.wesen (Kataloge) und Archinresec
(Repertorien), Quellenkunde *o*a-4«
Jahresberichte d. G.-WissenschaA
(8. '89, 4512 u. 91, 55). Bd. IX:
1888. xxl85; 459; 821; 254 p. 80\L
^ Rec: CHI f. Biblw. 8, 229 W.
Schnitze; Lit. Hdw. 30, 115-9 Wurm:
Grenzb. 50, II, 154 f.; DZG 5, 219.
— Rec. früherer Bde. : Z. f. Real-
I, 1-2. Geschichte d. G.-Wiss.; Literatur- u. Quellenkunde. *97
schulw. 14, 733 f. Frank; NtZtg 89,
Nr. 496 Winter; Gymnasium 7, 562
u. 8, 718 f.; ßll. f. d. höh. Schulw.
7, 63 Strassburger. [2035
Pastor, L. [Bericht üb. Dt. G.-Lit.]:
RQH 49, 610-17. [36
Farges, L, A. Moiinier et 6. Monod,
[Lit.-Ber.:] France; publl. rel. ä l'hist.
du MA. et k l'hist. mod. (RH 46,
333-88.) [36a
Bibliotheca historica ; Verzeichn.
V. 9307 Werken u. Abhlgn. a. d.
Ges.-Gebiet d. G. u. d. Hilfswissen-
schaften. Lpz., Fock. 292 p. 1 M. 50.
^Hec: CHI f. Biblw. 7, 494 f.;
DLZl 1, 1737 f.; ZGOberrh 6, 184. [37
Wolfs histor. Vademecum; alphab.
u. syst. Zusammenstellg. d. lit. Er-
scheingn. auf d. Geb. d. G. ; Lit. bis
Juli 1890. Lpz., Levien. 1890. 189 p.
1 M. 75. *Vgl. DZG 5, 222. [38
Ulrich, Kat. d. Bibl. d. HVNieder-
Fachsen, s. künftig in V, 4.
Lasteyrie, R. de, et E. Lef^vre-
Pontalls, Bibliogr. des travaux bist.
et archl. (s. '89, 1809 u. '91, 58).
IL 2. p. 185-368. 4 fr. ^ Vgl. DZG
5, 186 Note 1. [38a
Petrik, 6., Repertorium zu d. ,Sza-
zadük", 1867-90. Budap.,Dobrovszky.
1890. 144 p. 4 M. [39
Gottlieb, Ueb. ma.Bibll. (vgl. Nach-
richten 137) s. ^Lünftig in IV, 4.
Macray, W. D., Annais of the Bod-
leian library. 2. ed. Oxf., Clar. Press.
1890. x645 p. -Jf Rec: CBl f. Biblw.
8, 358-60 Gräsel; ZKTh 14, 754 f.
— Vgl. DZG 5, 420. [40
Notices et extralts XXXITI, 1-2
(8.' 89, 65 u. '90, 727): a-b) p. 1
bis 90. — P. Meyer, Notice sur 2anc.
mes. frang.: a) Ms. I, enth. Varia,
besds. HeiIigenlegenden,Gedichte etc.,
u. a. : 1. Vie de S. Eustache en vers
par Pierre [c. 1215]. — 2. Vie de
8. Germer [c. 1215]. — 8. Chronique
de Pseudo Turpin trad. par Pierre.
— 9. Rapport du patr. de Jerusalem
au pape Innoc. III. — 11. La Mape-
monde [kosmogr. u. geogr. Compil.,
c. 1250]. — 19. La gen^alogie des
rois de France [bis Ludw. IX, v.
Pierre?]. -- 25. La vie des p^res
[1. Hälfte 13. Jh.]. -- 26. Abrege
d'hist. sainte. — 29. Hist. de la guerre
des Albigeois par Pierre de Vaux
de Cernai trad. en prose. — b) Ms.
II : 4 Gedichte, deren 3 v. Watriquet
de Couvin, 1. Hälfte d. 14. Jh. c-e)
91-139. B. Haureau, Notices sur
les Nrr. 14883, 13602, 15131 des msa.
lat. — f) 141-92. H. Omont, Not.
sur un tres anc. ms. grec en onciales
des epitres de S. Paul. — g-o) 193 bis
326. B. Haureau, Not. sur les Nrr.
712, 13468. 16590, 2590, 2513, 13579,
8083, 14961 des mss. lat. — p) 2, 1
bis 345. Not. des mss. fran?. et pro-
ven^. de Rome ant. au 16. s. [a.
Bibll. Vatic, Casanat., Ac. dei Lincei,
Barb., Chigi, mit Registern p. 317
bis 345]. — Vgl. auch Nachrr. '90,
Nr. 136 a. -X-Rec: Romania 19, 599
bis 608 Thomas. — Es erschien auch
T. XXIX, 1. 4°. 316 p. [41
^Haureau, Notices et extraits de
quelques mss. latins. I, s. Nr. 64.
Rec: NA 16, 438; RC 31, 227-30
Moiinier; CBl '91, 543 f.; DLZ 12,
880 E. Voigt; Bull. crit. 12, 225 f.
Clerval. [42
Catalogue g^n. des mss. des bibl.
publ. de France. Departements (s.
'89, 4521 u. '91, 65). XIV: Clermont-
Ferrand, Caen etc. 1890. xxxvj587 p.
-X-Rec: RC 31, 206-9; Jl. des sav.
174-81 Haureau. [42a
Catalogus codd. hagiogr. Latin, etc.
in bibl. Paris, (s. '91, 66,) II. 1890.
xv646 p. 15 fr. -X-Rec: RQH 49,
686 f. Delvigne; CBl 489 f. [43
indici e cataloghi (s. '90, 729 u.
'91, 70). a) IV: Gentile, I codici
palatini d. bibl. naz. centr. di Firenze.
II, 3 p. 161-240. [93 Codd.] — b) VIII:
C. Paoli, I codici Ashburnhamiani
della r. bibl. Mediceo-Laurcnziana
di Firenze (s. '89, 4519). I, 3. p. 161
bis 240. [58 Codd.] — c) XI: S.
Bongi, Annali di Gabriel de' Fer-
rari da Trino di Monferrato, stam-
patore in Venezia, 1541-50. I, 1-2.
p. 1-210. [44,
Ottino, Gius., Codici Bobbiesi della'
bibl. naz. di Torino. Torino, Clausen.
1890. 72 p. 3 M. 20. [45
Malagola, L'archivio govern. di S.
Marino (s. "89, 1828). Forts. (Atti
e mem. di Romagna 8, 196-284; 9,
111-47.) [46
♦98
Bibliographie Nr. 2047-2070.
3. UniversfUgeschicFite
u. allgeni, Deutsche Geschichte.
WelM, J. B., Welt-G. (8. *90, 739
11. '91, 80) Lfg. 31-42. Bd. IV: p. 337
bis 675; Bd. V: p. 1-820. *Rec.:
KBIGV 39, 64; Laacher St. 40, 477;
HZ ^Q., 272 Neumann; Oesterr. Lit
CBl 7, 49 f; 133 5 u. 8, Nr. 1; 4
Helfert u. Haas; Katholik 3, 558 bis
5C0. [2047
Weltgeschichte, Allgem., v. Flathe
etc. (8. *89, 1714 n. '90,4424) Lfg 137
bis 156 : Bd. V u. VI (Pnitz) s. Nr. 99
n. 2364: Bd. XII (Flathe) in III, 7. [47a
Geschichte in Einzeldarstellangen
(Oncken) s. in VII, 1.
Jäger, Welt-G. III. s. Nr. 2346a.
Cantü, Storia univers. Disp. 182.
p. 255 ff. — Dt. üebers. v. M. Brü hl.
Lfg. 37-50. Bd. VIII, p. 49-1646 u.
IX, p. 1-868. [48
Pio, Ose, Storia universale. Roma^
Perizzo. 4*^. 800 p. 5 L. [49
Weitemeyer, H., Haandbog i verden-
historien. Hft. 1-31. Kopenh., Lv-
becker & M. ä 48 p. 50 0re. [50
Aubigne, Hist. univ. IV, s. Nr. 737.
Petrov, Vorlesungen über Welt-G.
B. in HL 4.
Oechsli, W., Bilder aus d. Wclt-G.,
e. Lehr- u. Lesebuch für Gymnasien
etc. II u. III: mittlere u. neuere G.
2. AuO. Winterthur, Ehrich. 477 p.
4 fr. 50. * Reo.: Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 270 f. Mayer. [51
Prevost-Paradoi , E^sai sur Thist.
universelle. 5. ed. I. IL Paris, Ha-
chette. 523; 532 p. 7 fr. [52
Villari , P. , La civilta latina e U
civil lä germanica [1862]. (Villari,
Saggi stör, e crit. 1-96.) [53
E. C. Brewer, The Historie note-
book, with an appendix of battle?.
Lond., Smith. x997 p. 10sh.6d. [54
Gaileria stör. univ. di ritratti (s.
'89 , 1839 u. '91 , 86), disp. 5o-58.
^ Franklin^ Loyola^ Cagliostro^ Gar-
Lussac, Newton^ Galilei etc. \h\%
Stenzler, R., F. Lindner u. H. Land-
wehr, Lehr- u. Lesebuch d. G. v.
d. Ggw. bis auf Karl d. Gr. 1. Lfg.
Berl., Mittler. 109 p. 1 M. 50. *VgI.
Nachrr. [55
Lehmann, Qu. z. Dt. Reichs- u.
Rechis-G. s. in IV, 2. Vgl. Xachrr.
Bibiiotheic Dt. G. s. in VIL 1.
Dittmar, 6., G. d. Dt. Volkes (s.
Nr. 88). Lfg. 3-10. Bd. I, 241-5(J6
u. II, 1-336 u. xij p. *Hec.: Lpz.
Ztg. Beil. 44; Z. f. Dt. Culliir-G. t
138 f. [yi
Duller, E., G. d. Dt. Volkes; bearb.
V. W. Pierson. 7. Aufl. m. Register.
2 Bde. Berl.,Pätel. 444; 557 p. 10 M.
-X-Rec. : Mil. LZ 72. 34 f. : Z. f. Gvmnw.
45, 485-8 Hoffmann. [2057
Jastrow, G. d. Dt. Einheitstraumef.
3. Aufl., s. Nr. 1216.
n. Mittelalter.
jf. AU gern eines.
Ottenthai, E. v. [Lit.-Ber.]: Ger-
mania. Puhblic. del 1889 sulla storia
m.-evale ital. (A. stör. it. 7, 152
bis 166.) [2058
Peiissier, L. 6., Courrier italien
[Lit.-Ber.]. (RQH 50, 261-74.) [59
Molinier, A. [Lit.-Ber.]: Neuere
Lit. z. G. Frankreichs im MA. (DZG
5, 185-208.) [60
Monumenta Germaniae historica:
Auctor. antiquiss. IX a. Nr. 2108. —
Es erschien neue Ausg. v. Ann. Altah.
-$fRec. von Indices, scrips. Holder-
Egger et Zeumer (s. '91, 89):
DLZ 12, 668 f. Kaufmann; RC 31,
869 Viollet; MHL 19, 202 f. Hirsch. [61
Geschichtschreiber, Die, d. Dt. Vor-
zeit. Lfg. 91, 8. Nr. 2183. - 2. oe-
sammtausg. Bd. XXXI- XX.W. s-
Nr. 2180-82. * Rec. v. XVIII-XXVII:
MHL 19, 116-9 Hahn. [63
Altmann u. Bernheim, Urkk. z. Verf.-
G. s. künftijT in IV, 2. Vgl. Naciirr.
Kaisern ricunden in Abbildangen.
Heft 11 (Schluss), 8. in VI, 1.
Gelb, Siegel Dt. Könige, io VI. 1
Duchesne Liber pontificaiis FaK. 6
8. Nr. 2197.
Bullarium Trajectense s. in IV. %
Prutz, H. (u. Pflugk-Harttung).
Das Mittelalter (s. '89, 1847 u. 91,09,
wo Lfg. 140-47.) Bd. II p. 401 6m n.
III, 1-96. (Allgem. Welt-G. Lfg.lii?^
u. 155-6.) *768-c. 1300. — Rec. v.I:
NtZtg 44 Nr. 372 Wechsler. [^
Henne am Rhyn, 0., Namen- o-
I, 8. Universal-G. II, 1-2. Mittelalter, Allgemeines; örzeit. *99
Sachregister z. 2. Hauptabth. (G. d.
MA.) d. Allg. G. in Einzeldarstel-
lungen (8. '91, 101). p. 167-287.
(Oncken, All. G. Abth. 183.) Berl.,
Grote. 3 M. [2064
Luchaire, A., Hist. du MA. Le9un
d'ouverture: facult^ des lettres de
Paris. Paris, Delaiain. 1890. 20 p. [65
Weber, Das Rom. Kaiserthum Dt.
Kation. (KLex 7, 39-47.) [66
Roth, F. W. E., a) Beitrr. z. G. u.
Lit. d. MA., insbes. d. Rheinlande.
— b) M. a. Latein. Hss. zu Darm-
stadt, Mainz, Coblenz etc. (Roman.
Forsclign.ö, 475-508 u. 429-61.) [67
Bemont, C. et 6. Monod, Hist. de
TEurope et en particulier de la
France, 395-1270; redigee conform.
aux progr. offic. Paris, Alcan. 588 p.
Abb. U.Karten. 5 fr. -Jf Vgl. Nachrr. [68
-^ Boguslawski, W., Dzieje Slowidn-
sczyzny polnocno-zachodniej do po-
lowy XIII w. [G. d. nordwestl. Slaven
bis z. Mitte d. 13. Jh.] I. II. Posen.
1887-89. 288; 997 p. Rec: HJb 12,
438. [69
Jacob, Geo., Erweiterte Uebersicht
üb. d. Arab. u. sonstigen morgenl.
Quellen z. Dt. G. bis z. Ausbruch
d.Kreuzzüge. [I : bis zu d. Normannen.]
Autogr. Berlin. 1890. 54 p. JjsRec:
KA 16, 641. [2070
2. Urzeit u. Völkerwanderung
bis c. SOG.
Prähistorie 2071-82; Germ. Urzeit 2083-96;
Berührungen mit d. Römern (Kriege, Rom.
Besiedelang) 2097-2107 ; Völkerwanaerong
2108-11; Kirchen-G. 2112-34.
Nachrichten üb. Dt. Alth.funde;
hrsg. V. R. Virchow u. A. Voss.
(Ergänzgs.bll. z. Z. f. Ethnol.) Jg. 1.
Berl., Asher. 1890. 96 p. 3 M.:
a) p. 2-7; 17-29; 33-42. M. Weigel
u. Ed. Krause, Ausgrabungen u.
Untersuchgn. v. Fundstellen durch
d. kgl. Museum f. Völkerkde.: Gräber,
Funde etc. aus: Behringen, Hirsch-
f arten bei Köpenick, Klein-Leppin,
tolzenhagen etc. — be) 7-9; 29 f.;
80 f.; 31 f. Rudolph Virchow,
Ans d. Prov. Posen. — Burgwall
bei Heidevorwerk, Kr. Wohlau. —
Die alte Burg Stargard. — Ostpreuss.
Althh. — f) 9- 16. Kluge, Funde
aas Arneburg. — g) 42-6. Pin der,
Alth.sammlgn. in Hessen-Nassau. —
h) 46 f. Fr. Kofi er. Hügelgraber
bei Darmstadt. — i-k) 49-51; 51.
H. Jentsch, Wohnungsreste im
Gubener Stadtgebiete. — Rundwall
bei Grossbreesen. — 1)53. X. Os ter-
ra air, Bronzefund bei Ingolstadt.
— m) 59 f. 0. B u c h n e r , Alte
Gräber bei Giessen. — n) 60. Th.
Voges, Vorgeschichtl. Gräber bei
Steindorf. — 0) 61. Lakowitz,
Hügelgräber bei Klutschau. — p) 61
bis 64. M. Weigel, Gräberfeld v.
Wandlitz. - q) 65-96. F. Möwe»,
Bibliogr. üebers., 1890. [2071
Blätter, Prähistor. (s. '90, 2698 u.
'91, 105.) III, 1-3. p. 1-48: a) p. 1-3.
Scheidemantel, Ausgrabgn. bei
Schrotzhofen. — b) 3-5. W. 0 s b o r n e.
Das Wellenornament. — c) 5-7. G.
A. Müller, Die sog. Hunnenbückel
im Breisgau. — d)7-13; 24-8. Aus-
grabgn. u. Funde. — e) 17-21. Fr.
Ziegler, Ber. üb. e. Grabhügel bei
Thalmässing, mit Bemerkgn. v. J.
Naue. - f) 21-4. R. Beltz, Zu
dem Funde v. Schrotzhofen. — g)
33-6. J. Richter, Bronzezeitfunde
V. Asch im Lechthale. — h) 36-9.
J. Naue, Bericht über Ausgrabgn.
zw. Ammer- u. StafTelsee. — 1) 16 ff. ;
24 ff.; 39 ff. Ausgrabgn. u. Funde. [72
Hörnes, M., Die Ur-G. d. Menschen
nach d. heut. Stande d. Wiss. Lfg.
1-4. Wien, Hartleben, p. 1-128. ä
50 Pf. * Rec. : Prähist. Bll. 3, 44. —
Vgl. a) Hörnes, Die Herkunft des
Menschengeschlechts. (Sep. a. M. d.
naturw. V. f. Steiermark.) Graz,
Leuschner&Lubenski. 26 p. 60 Pf. [73
•^Schrader, Sprachvergleichg. u.
Ur-Ü., 8. '90, 747 u. '91, 107. Rec:
Am Urquell 1, 142 f.; Z. f. Oesterr.
Gymn.42, 373Meringer; WschrKlPh
7, 1105-10 Bartholomae; SatR 1808,
774; Ac. 947, 446. - Engl. Ueber-
setzg. V. F. B. Jevons. London,
Griffm. 1890. 496 p. 21 sh. *Rec.:
Class. R. 4, 419-21 Keary. [74
Oppermann, Atlas vorgeschtl. Be-
festign. in Niedersachsen (^s. '89, 104
u. '90, 751). Hft. 8. 1890. *Rec.:
FBPG 3, 310; Vhdlgn. d. Berl. Ges.
f. Anthrop. '88, 205. ^ [75
Loe, Alfr. de, et Em. de Munck,
Essai d'une carte prähist. et proto-
hist. des environs de Mona. (Sep.
a. Ann. de la soc. d'archl. de Brux.
100
Bibliographie Nr. 2076—2099.
IV.) Brux., Vromant. 1890. 31 p.
m. 1 Kte. [2076
Bamps, C, Le Limbourg priniitil\
ou apergu 8ur les decouvertes d'an-
tiq. ant^r. ä la domination romaine.
Hasselt, Klock. 1890. 66 p. 1 fr. 50. [77
Mehlis, C, Hacke u.Beil am Mittel-
rbein zur Steinzeit. Vortr. Dürck-
heim. 1890. 11 p. [78
Maier, A. E., Die Schwetzinger
Alterthumsfunde; m. e. üeberblick
über die Prähist. Schwetzingen,
Scliwab. 1890. 136 p. — Vgl. a) J.
Pomezny, Die Schwetzinger Alth.-
Fundc. (Sammler 13, 30-2.) [79
Szombathy, J., Die Tumuli v. Ge-
meinlebarn. (Sep. a. M. d. prähist.
Comm. bei d. k. Ak. d. Wiss. I, Nr. 2.)
Wien, Akad. 1890. 30 p. m. 2 Taf.
u. 76 Abb. -X* Rec: M. d. anthrop.
Ges. in V^ien 20, 199 f. Much. —
Vgl. a) J. Szombathy, Die Flach-
gräber von Gemeinlebarn. (M. d.
anthr. Ges. in Wien 21, Hft. 1.) [80
Pfeiffer, Rud., Wallbauten in d.
ümgebg. V. Gaya in Mähren. (Scp.
a. Ann. d. k. k. naturhist. Hol-
museums 5, Heft 4.) Wien, Holder.
1890. p. 539-48. 80 Pf. [81
Reinach, S., Antiquites nationales.
Description raisonnee du mus^e de
St.-Germain en Laye. I: L'^poque de«
alluvions et des cavernes. Paris,
Didot. 1889. xvj322 p. -^f Rec. : KBl WZ
10, 82 f. Hettner; Z. f. Etlmol. 22,
108 Virchow: Berl. phil. Wschr. 11,
691-4 A. G. Meyer. [82
Zeitsciiriftenauf Sätze betr. Germ an.
Urzeit: a-b) H. d'Arbois de Ju-
bainville, Les temoignages lin-
guist. de la civilisation commune
aux Celles et aux Germains. (R.
archl. 17, 187-213.) - Hercynia [auf
Much beruhend^ vgl. '89, 1858b].
(R. celt. 11, 216-9.) — c) H. Ar-
nold, Alamann. Gräber an d. ob.
Donau. (AZtg '90, Nr. 298 u. Nachrr.
über Dt. Alth.-Funde 1, 54 f.) —
d) F. Dahn, Feuer, VV asser, Luft
u. Erde in d. Götterglauben d. Ger-
manen. (Westerm. 70, 54-65.) —
e) R. Jan seh. Die Altdt. Religion
auf d. Unterharze. (Norddt. AZtg
Beil. 70 f.: 74.) — f) J. Heierli,
Alamann. Grabfunde a. d. Gegend v.
Kaiserangst. (Anzeiger für Schweiz.
Althk. 24. 482 f.) — ff) Körner,
Alemann. Silberschmuck. (M. d. k.
k. Centr.-Comm. 17, 55.) — h) G.
Kossinna, Nochmals die Sweben
[vgl. Nr. 13931]. CWZ 10, 104-10.)
— l-k) C. Mehlis, Archäologischem
a. d. Pfalz. (KBIVVZ 10 . 69 f.l -
Neue Gräber d. Friink. Zeit v. Mittel-
rhein. (Ausland 63, 404 ff.) - 1) R.
Much, Unfachlas. (ZDA 35, 204-7.)
— m) A. Schroot. Heldburg u. d.
Gleichberge bei Römhild , Coltur-
stätten. (Lpz. Tagebl. '89, Nr. 229.)
— n) H. Schurz, Fergunna. (Aus-
land 63, 301-6.) — o) K. Weinhold,
Beitrr. zu d. Dt. Kriegsalthh. (SBBAk
'91, 543-67.) [83
Alterthiimer, Die, uns. Iteido. Vo^
zeit. hrsg. v. Lindenschmit. (g.
'89, 2734 u. '90, 2702.) IV, 8. 14 p.
m. 6 Taf. 4 M. *Rec.: CBl 1149. [84
MUllenhoff, K., Dt. Althkde. (s. 89.
105 u. 91, 121). V, 2. p. 359-417.
2 M. -JfV, 1 ersch. 1883. — Rec.
V. I: Z. f. Oesterr. Gymn. 42. 374
Heinzel: Z. f. Gymnw. 45, 299 302
Steig; Class. R. 5, 75-7 Boase. [85
Böttger, Heinr., Sonnencultd. Indo-
germanen (Indoeuropäer), insbes. d.
Indoteutonen. Bresl., Freund, xxxij
167 p. 3 M. 50. -X-rAuf Grund
zahlreich gesamm. Excerpte''. Das
weisse Pferd (daneben Hahn und
Schwein) im Sonnencult. [86
Krause, E. [Carus Sterne], Tnisko
Land, d. Arischen Stämme u. Götter
ürheimath; Erläuterungen z. Sagen-
schatze d. Veden, Edda, Ilias n.
Odyssee. Glogau, Flemming. xij624p.
10 M. -JfRec: Z. f. Volkskde. 8,
272-5 Veckenstedt; Bibl. univ. .51,
159-65; Vjschr. VPK 28, III, 125 f.: 1
f. Ethnol. 13, 134 f. Virchow. [87
Meyer, El. H., Die Eddische Kos-
mogonie. Freiburg, Mohr. 118 p-
3 M. 60. \^
Lehmann, E., Die Götterdämmerg.
in der Nord. Mythologie. 2. Aufl.
Königsb., Bon. 43 p. 80 Pf. [89
Müller, W., Zur Mythol. d. Griech.
u. Dt. Heldensage. Heilbr. , Hen-
ninger. 1889. 177 p. 3 M. «X-Rec.:
Lit.-Bl. f. Germ. u. Rom. Philol. lU
89-91 Golther; Anz. f. Du Alth. IT,
86-91 E. H. Meyer. [90
Vokskov, H. S., RigVeda og Edda;
Bidrag til Bestemmelsen af den my-
tologiske Metode. (Auch u. d. Tit:
Sjaeledyrkelse og Naturdyrkelse. I.)
II, 2. Germanische Urzeit, Berührungen mit den Römern. *101
Hft. 1-2. Kopenh. , Lehmann & S.
234 p. 2 Kr. «§(• Versuch e. neuen
ethnolog. Erklärg. d. Völkerwande-
rungstheorie. [2091
Schierenberg, 6. A. B., Der Ariadne-
faden f. d. Labyrinth d. Edda od. die
Edda e. Tochter d. Teutoburg. Wald es.
Frankf., Reitz & K. 1889. xviij96 p.
2 M. 50. ^ Rec: CBl '91, 623. [92
Ranisch, Wllh., Die Volsnngasaga;
nach Bugge's Text m. Einleitg. n.
Glossar hrsg. Berlin , Mayer &, M.
xviij216 p. 3 M. 60. [98
Zinzow, Ad., Die erste Sächs.-Frän-
kische, dann Normann. Mirmanusage.
PyritzerProgr. Lpz.,Fock. 20 p. IM. [94
Matusiak, S., Namen u. Wohnsitze
der Lugiervölker, e. Beitr. z. Ur-G.
der Slaven und Germanen. Progr.
Bochnia. 1889. 63 p. [95
Vug, Osk., Schlesische Heiden-
schanzen, ihre Erbauer u. d. Handeis-
Strassen d. Alten; e. Beitr. z. Dt.
Vor-G. 2 Bde. Berl., Calvary. xxx
504 p. m. 118 Abb. u. 2 Ktn. 10 M.
*Rec.: Prähist. Bll. 3, 45 f.; Berl.
phil. Wschr. 11, 856-8 Mehlis. [96
Rösch, W., Der G.-Schreiber Corn.
Tacitus. (Sammig. gemeinv. Vortrr.
Hft 119.) Hamb., Verl.anstalt 40 p.
80 PI*. [97
^Recensionen v. Schriften betr.
Kriege mit d. Römern: a) Da hm,
Hermannsschlacht, s. '89, 1872 u.
4553: Allg. Mil. Ztg. 65, 73 f.; JB
üb. d. Fortschr. d. class. Alth.wiss.
64, 152 f. Schiller. - b) D e p p e,
Tag d. Varusschlacht, s. 89, 4557:
JB phil. V. Berlin 90, 300 An-
dresen. -^ c)Dünzelmann, Varus-
schlacht, 8. '89, 1874 u. '91, 144:
Oesterr. Lit. CBl 7, 55 Grillnberger;
BllLü '89, 444 f. Mähly; Allg. MiL
Ztg. 65, 75; Württ. Corr. '91, 86
Bender. — d) Fricke, Varus und
Germanicus, s. '90,2341a: JB d. phil.
V. Berlin '90, 301 Andresen; Oesterr.
Lit. CBl '90, 64 f. Raab; JB f. Germ.
PhiloL 12, 54 f. Böhm. - e-f)Knoke,
Kriegszuge d. Germanicus, s. '89,
118 u. '90, 2724: R. stör. it. 7, 520
bis 524 Taramelli; Württ. Corr. 37,
346-9 Rösch. — Rückzug d. Caecina,
8. '90, 771 : JB d. phil. V. Berlin '90,
302 f. Andresen. — g) Köcher,
Varusschlacht, s. '90, 12: BllLÜ '90,
264 Schulze; JB d. phil. V. Berlin
'90, 299 f. Andresen. — h) v. Son-
dermühlen, Spuren der Varus-
schlacht, 8. '89, 115 u. 2738: Berl.
Philosoph. Wschr. 9, 936-9 Wolff;
WschrKlPh 5, 1066 f. v. Rohden.
— I) Wiegand, Alamannenschlacht
8. '89, 120 u. 2740: Ann. de l'Est
'89, 600-2 Pfister. [98
Zeitschriftenaufsätze betr. Berüh-
rungen mit d. Römern u. Kriege:
a) H. Arnold, Zur Limes-Forschg.
(AZtg Nr. 152.) - b) Back, Die
Altburg bei Bundenbacli. (WZ 10,
1-9.) — c) K.Bau mann, Rom. Bau
in Schriesheim. (KBIWZ 16, 65 f.)
— d) C. Beyerle, Zur G. d. Rom.
Konstanz. (Schrr. d. VGBodensee
19, 130-3.) — e) Bürger, Römisches
von d. Dimer Alb. (Württ. Vjhfte.
13. 261-8.) — f) Rom. Castell in
Weissenburg. (Münch. N. Nachrr.'90,
3 Nov. u. Nachrr. üb. Dt. Alth.-Funde
1, 48.) — g) Caviezel, Archäo-
logisches a. d. alten Rhätien. (Anz.
f. Schweiz. Althk. 24, 479.) — h) K.
Drexler, Römerfunde in Kloster-
neuburg. (Mtbl. d. AlthVWien 3,
87 f.) — i) R. Fröhlich, Hörn.
Inschrr. a. Pannonia. (Archl.-epigr.
M. a. Oesterr.-Ung. 14, 50-83.) -
k) K. Gaul, Die Wiederherstellg.
e. alterthüml. Wagens auf Grund d.
Somodorer Fundes. (A. f. Post u.
Telegr. '91, 293 304.) — 1) J. Habets,
Note sur un monum. romain trouv6
a Berg pr^s de Tongres. (Bull, de
la soc. d'art ptc. de Liege '90, Lfj^.
1.) — m) K. Ha eilt mann. Zu Taci-
tus' Germania. (Fleckeisen's Jbb.
143, 209-14.) — n) A. Hammeran,
Das Römercastell zu Frankfurt. (A.
f. Frankf. G. u. Kunst 3, 301-11.)
— 0) G. H. Handelmann, Der
limes Saxoniae in d. Kreisen Stör-
marn u. Segeberg. (M. d. anthrop.
V. in Schlesw.-Holst. Hft. 4.) —
p) Hang, Die Viergöttersteine [vgl.
'90, 2710a]. (WZ 10, 9-62.) — qj
Hauser, Ausgrabgn. in Carnuntum.
(Archl.-epigr. M. a. Oesterr.-üngarn
14, 162-7.) — Rom. Funde in Velm
[Niederösterr.]. (M. d. k. k. Centr.-
Comm. 17, 4 f.) — üeb. d. Lnge v.
Loncium an d. Rom. Plöckenstrasse.
(Carinthia 1. 81, 65-69.) - r) J.
Heierli, Die Römervilla in Lunk-
hofen. (Anz. f. Schweiz. Altiik. 24,
427-9.) — 8)G. Helmreich, JB zu
102
Bibliographie Kr. 2099—2115.
Tacitus. (JB üb. d. Fortschritte d.
class. Alth. 59, 230-75.) — t) F.
Hettner, 2 Gruppen d. Reiters u.
Giganten n. 1 ViergötteraltAr in
Ehrang bei Trier. (KBIWZ 10, 71
bis 80.) — n) A. lleron de Ville-
fosse, Inscriptionß rom. r^cemment
ddcoiivertes a Chalons-sur- Marne.
(Bull, monum. 6, 264-70.) — t) Huf-
eisen, D. Rom. Niederlassungen in
Solothurn. (Anz. f. Schweiz. Althk.
23, 365 f.) — w) M. Ihm, Rom.
Inschrr. in Köln. (KBIWZ 10, 109
bis 112.) — x) Una singulare iscri-
zione cimeteriale romana ritrovata
in Costanza. (Bull, di archl. Christ.
1, 63-8.) — y) J. Jung, Siebenbürg.
Inschrr. (Archl. -epigr. M. a. Oesterr.-
Ungarn 14, 97-100.) — z) Fr. Kauff-
mann, Mythol. Zeugnisse a. Rom.
Inschrr. (Paul u. Braune's Beitrr. 15,
553()2. 16, 200-34.) [2099
Ferner: a) J. Klinkenberg, Die
neuesten Rom. Funde am Domhügel
zu Köln. (Ann. d. HVNiederrh. 51,
20-6.) — b) K. Konen, Rom. Brand-
gräber in Lierenleld. — Ein German.
Gräberfeld bei Düsseldorf. (KBIWZ
10, 70 f.; 71 f.) - Gallischer Münz-
fund b. Asberg. (Bonner Jbb. '90,
190 4.) — c) Fr. Kofier, Römische
Althh. in Eckzell. (KBIWZ 10, 66 f.)
— d) J. W. Kubitschek, Römer-
funde aus Klosterneuburg. — Aus
Carnuntum. (Archl. - epigr. M. a.
Oesterr.-Ungarn 14, 115-7; 141 f.)
— e) L. Lindenschmi t, Rom.
Ueberreste u. e. Frank. Gräberfeld
vor Mainz. (Nachrr. üb. Dt. Alth.-
Funde 1, 47 f.) — Bronzefund a. d.
Rhein. (KBIWZ 10, 67 f.) — f) F.
V. Lölier, Culturmittheilg. zwischen
Morgen- u. Abendland z. Römerzeit.
(AZtg '90, Nr. 343 f.) — Zustände
im Romisch-Dt Culturiand. (SBMAk
'91, I, 1-23.) - g) G. B. Malleson,
Vercingetorix. (Transactions of the
r. bist. soc. 4, 1-40.) — h) C. Meli-
us, Römerstrassen in der Pfalz.
(KBIWZ 10, 68 f.; 133-5.) — Funde
V. Limburg in der Pfalz. (Berl. phil.
Wschr. 11, 290 f.) — Neue Römer-
funde a. d. Vorderpfalz. (Ausland
64, Nr. 8 u. 9.) — Untergegangene
Burg in der Vorderpfalz. (Bonner
Jbb. 90, 214-6.) — i) K. Meister-
hans. Aus Petinesca. — Legions-
ziegel a. Kloten [Ct. Zürich]. (Anz.
f. Schw. Althk. 24, 484 f.) — k) K.
Miller, Untersuchungen v. R5mer^
Strassen. (KBIWZ 10, 1-8.) — Ij R.
Much, Mercurius Hanno. (ZDA 35«
207 f. u. Anz. f. Dt. Allh. 17, 184.)
— m) Noll, Idistaviso. (Hessen-
land '91, 45 f.) — n) J. Ornstein,
Die Rom. Niederlassg. b. Szamos-
Ujvär. (Archl. -epigr. M. a. Oesterr.-
üng. 14, 168 80.) — o) K. Patsch,
Alte u. neue Prätorianer- Inschrr. i,
Aquileja. (Ebd. 100-7.) — p) A. t.
Premerstein, Epigraphisches aas
Steiermark u. Krain. (Ebd. 84 97.)
— q) H. Probst, Zu Tacitus' Hisio
rien. (Fleckeisen's Jbb. 143, 131^44,)
— r) AI. Riese, Heddemheimer
Funde. (KBIWZ 10, 13-5.) — 8) Ro-
merbrücke v. Znrzach nach Rhein-
heim. (Anz. f. Schweiz. Althk. 24,
493.) — t) W. Schreiner, Das Mili-
tärdiplom V. Eining. (SBMAk '90,11
329-53.) — n) H. Schuermans,
L'invasion des Chauques en 176.
(Bull, de la comm. r. d'art et darcbl.
29, 189-206.) — t) Stedtfeld. Rom.
Stadtmauer in Köln. (Bonner Jbb.
90, 197 f.) — w) Untersuchungen
üb. d. Römerstrassen im Grosshith.
Baden (KBlGV39,86-9). — x)DeVit
Donde abbiano i Cimbri prese le mosse
per entrare in Italia. (A. stör, per
Trieste 3, 262 ff.) — j) P. Wallen-
bor n, Rom. Inschrift zu Bitbarg.
(KBIWZ 10, 102-108.) — z) Wolff
u. Riese, Rom. xXusgrabungen bei
Dortelweil. (Ebd. 129-33.) [2100
^ Berger, F., a) Ueb. d. Heer-
strassen d. Rom. Reiches. II: Pi*
Meilensteine. Berl., Gärtner. 1S83.
— b) Die Septimer- Strasse, s. 91
156. Rec: HZ 66, 282 f. Cauer. [2101
Klinkenberg, J., Die Röm.-chrisd-
Grabinschrr. Kölns. Progr. Köln. 4*.
17 p. u. Taf. 3icRec.: RQschr. 5,
201-3 de Waal; Bonner Jbb. 90,
169-82 Düntzer. [2
Florschutz, B., DieGiganiensäaleT.
Schierstein. Wiesb., Bechtold 24 p.
50 Pf. JJsRec: Z. f. Ethnol. 13, 134. [3
Back, F., Rom. Spuren u. Ueber-
reste im oberen Nahegebiet I. Progr.
Birkcnfeld. 91 p. [4
Lallemand, P., Mont-St.-Martin et
Quincy ; hypoth^se sur Castrom
Vabrense et Villa Ursionis. (Sep. »•
Mem. de la soc. d'archl. lorr., 1890)
Nancy, Crepin-Leblond. 28 p. [^
II, 2. Rom. Einflüsse, Völkerwauderang, Urckristenthum. *103
Bericht üb. d. v. AUgäuer Allh.-V.
Kempten vorgen. Ausgrabgn. auf d.
Lindenberge (vgl. ^89 , 1891). 17 p.
m. 2 Plänen. 3 M. [2106
DObi, H., Studien z. G. d. Rom.
Althh. in d. Schweiz. Progr. Bern,
Huber. 4^ 42 p. 1 M. 20. [6a
Mazegger, B., Weitere Studien üb.
d. Maja-Frage. (Sep. a. Bote f. Tirol
u. Vorarlberg.) Innsbruck, Wagner.
1890. 70 p. 80 Pf. *Vgl. '89,
4279. [7
Chronica minora saec. 4-7, Vol.
I, 1. ed. Th. Mommsen. (Mon.
Germ, bist.: Auct. antiquiss. IX, 1.)
Berl., Weidmann. 4°. 339 p. 11 M.
<^Inb. u. a.: Origo Constantini imp.
8ive Anon. Vales. pars 1; Chrono-
graphus a. 354, mit Computatio a.
452 u. Liber genealogus: Consularia
Constantinop. ad a. 495 cum addit.
Hydntii a. 468 etc.; Consularia Ita-
lica (üi'berreste d. Ravenn. Ann.) [8
Fustel de Coulangea, L'invasion
germanique. s. Nr. 2158.
Kaindl, R. F., Wo fand d. 1. Zu-
sammenstoss zw. Hunnen u. West-
gotlien statt? (MIÖG 12, 304-11.) [9
Brosow, A., a) Was erfahren wir
aus Jordanis üb. d. Aufenthalt d.
Goihen in den Weichselgebieten?
(Altpr. MUchr. 28, 152 f.) — b) Was
können wir aus J. über d. Ursitze
d. Gothen entnehmen? (SB d. Alth.-
Ges. Prussia 46, 41-52.) [10
Braun, F., Die letzten Schicksale
d. Krimgothen. Progr. St. Petersburg,
Golicke. 1890. 88 p. [11
Vcl. Nr. 1523. Zur Verfassongs-G. in
n. 3 Xr. 1437-41. 215«-64.
Zeitschriftenaufsätze zur alt. K.-G.:
a) O. Bardenhewer, Joh. Cryso-
etomy. (KLex 6, 1611-40.) — b) E.
Cosquin.« L'eglise ehret, primitive
et la haute soc. rom. (Precis bist.
39, 33-8.) — c) E. Egli, Zu einer
! Pilger-] Inschr. a. ßaulmes,Ct.Waadt.
Anz. f. Schweiz. Althk. 24, 485 f.)
— d) B. Fechtrup, Der Ketzer-
taofstreit im 3. Jh. (KLex 7, 406
bis 419.) - e) C. Frick, Zur Text-
kritik d. Anon. Valesianus. (Com-
ment. Woelfflinianae 339-50.) [Rec:
KA 16, 642.] — t) J. Friedrich,
Ueb. d. angebl. Elogium Liberii pa-
pae des Cod. Corbejensis. (SBMAk
'91, I, 87-127.) — g) F. X. Funk,
Juetinus d. Märtyrer. (KLex 6, 2060
bis 2073.) — h) A. Harnack, Die
ps.-Clement. Briefe de virginitate a.
d. Entstehg. d. Mönchthums. (SBBAk
'91, 361-85.) — i) J. Haussleiter,
Cyprian-Studien I. (Comment- Woelff-
linianae 377-89.) — k) A. Koch, Die
Auetori tat d. hl. Augustin (s. *91, 1414).
Schluss. (ThQschr. 73, 287-304.) —
1) J. E. Kuntze, Das Kömerthum
u. d. K.-G. (N. kirchl. Z. 2, 416-26.)
— m) Ch. Li n gen, Zeugniss f. d.
päpstl. Primat a. d. 4. Jh. (AKKR
65, 352.) — n) L. Mass^bieau, Le
proces des chr6tiens de Lyon sous
Marc-Aur^le. (R. ehret. '90, 22-38.)
— o)A. Miodonski, Zur Kritik
d. alt. Predigt „adversus aleatores".
(Comment. Woelfflinianae 371-6.) —
p) Pieper, Papst Julius L (KLex 6,
1997 f.) - q) B. F. Prince, The
intluence of the church in the Or-
ganization of mod. Europe. (The
Luther quart. 21 , 269-85.) — r) K.
(J. Schmitz, Der Vicariat v. Arles
s. 91, 1409). IL (HJb 12, 245-76.)
— s) W. Schmitz, Notenschrift-
liches a. d. Berner Hs. 611. (Com-
ment. Woelfflinianae 7-13.) [Vgl. NA
16, 651.] — tn) Schrödl, Papst
Hyginus. — Jovinian, Häretiker d.
4. Jh. (KLex 6, 516 f.; 1902-4.) —
T-w) Streber, Idatiiis. — Irenäus,
Bisch. V. Lyon. (KLex 6, 572-4; 867
bis 871.) — x) A. de Waal, Die
Katakomben. (KLex 7, 206-38.) [12
Jackson, F. J. F., Hist. of the Chri-
stian church from the earliest times
to the death of Constantine, 337.
Lond., Simpkin. xvj334 p. 6 sh. [13
StöckI, Alb., G. d. Christi. Philo-
sophie z. Zeit d. K.-Väter. Mainz^
Kirchheim. 435 p. 6M.40. «dfSchliesst
mit Boethius. [13a
Hatch, E., The influence of Greek
ideas and usages upon the Christ
church, ed. by A. M. Fair b um.
Lond., Williams. 1890. xxxiij359 p.
10 sh. 6 d. -JfRec. : Ac. '90, 13 Dec.
Owen; Ath. '91, 7. Febr.; Mind 16,
286 f. [14
Achelis, H., Di» alt. Qn. d. Ori-
ental. K.-Hechtes. I: Die Canones
Hippolyti. (Texte u. Untersuchgn.,
hrsg. V. 0. V. Gebhardt u. A. Har-
nack VI, 4.) Lpz., Hinrichs. 295 p.
9 M. 50. * Rec. : Bull. crit. 12, 41-6
108
Bibliographie Nr. 2164—2195.
MHL 18, 815 f. Jastrow.« - k) E.
Mayer, Zur Entstellung der lex
Ribuariorum (Münch. 1886): Z. f.
vergl. Rechtswiss. 9, 289-91 Kolme.
— 1) Viollet, Hist. des institutions.
I, s. '90, 824 u. 2787: EHR 6, 165-9
Fisher; RH 45, 325 f. Reinach; A.
8tor. it. 7, 167-9; Krit. Vjschr. f. Ge-
setzgebung 14, 399-402 E. Mayer. —
m) Wey 1, Frank. Staatskirchenrecht,
8. ^89, 202 u. '90, 825: CHI f. Rechts-
wiss. 8, 363 f. V. Salis. |2164
Duchesne, L., Le Liber diurnus et
les oiections pontificales au 7. siecle.
(BECh 52, 5-30.) [65
Nürnberger, A. , Ueb. e. ungedr.
Kanonensamralg. a. d. 8. Jh.: Recensio
collectionis cod.Sangermanensis, 938.
(Sep. a. JB d. Philomathie zu Neisse.)
Mainz, Kupferberg. 1890. 80 p. 1 M.
20 PI*. [66
Amelli, D. A. , S. Leone Magno e
l'oriente; dissertazione sopra una
collezione ined. di nuovi docc. Mon-
tecassino. 1890. 60 p. [67
Ermini , F. , Greg. Magno monaco
e pontifice. Roma, tip. Romana.
1890. 37 p. [68
Allies, Th. W., Peter's rock in
Mohammed's flood, from S. Gregory
to S. Leo III.; being the 7. vol. of
the lormation of christendom. Lond.,
Bnrns&O. 531p. lOsh. 6d. -JfRec:
EHR 6. 556-8 Maude. [69
Imbart de La Tour, P. , Les (§lec-
tions episcop. dans l'^glise de France,
814-1150. Paris, Ilachette. xxxj554 p.
-JfRec: RH 46, 341-3 Monod. [70
Imbart de La Tour, De ecclesiis
rustieanis aetate Carolingica. Pa-
riser Diss. Bordeaux, Gounouilhon.
xiiJUO p. [71
Douillet, Les gloires de Corbie.
Amiens, Langlois. 1890. 306 p.
2 fr. 50. [72
Brossard, J.« La legende de St.
Amand, Tabbaye de ^antua et la
ville d'Orindinde; petit cartulaire de
Nantua. Bourg. 1889. 104 p. 3 fr.
*Rec.: Polyb. 61, 484 Piolin. [73
Streber,Jordanis. (KLex 6, 1824.)[74
Hodgkin, Th., Theodoric the Goth,
tlie barb. champion of civilisation.
Lond., Putnara. xvj442 p. 5 sh. [74a
Calligaris, Gius. , Saggio di studi
8u Paolo Üiacono. (Sep. a. Miscel- |
lanea della deput. veneta di stör,
patr. XI.) Venezia, Visentini. 1890.
4^ 111 p. '^Rec: Giorn. stör. d.
lelt. it. 17, 164 f.; R. stör. it. 8, 90
bis 94 Merkel. [75
Weber, Die Langobarden. (KLex
7, 1400-11.) [76
Williams, W. Kl., The commaoes
of Lombardy, 6.-10. Century. (John
Hopkins univ. studies 9, 5-6.) Bal-
timore, John Hopkins press. 86 p.
50 ct. "^fCap. I: Lombard. Erobe-
rung etc. ; II : Ursprünge städi. Ge-
meinwesens. [77
Ferreira, L. J., Catalogo da col-
lecc^ao de monedas visigodas. Porto.
1890. *Rec.: RN 9, 100-102. [2178
Zur G. d. Zeit vgl. Nr. 137d-8l. 1506; d.
2071; 72; 83 k; o; »5. ÄiaO.
4. Sächsische utid Saiische
Kaiser 91S^112o.
Allgemeines u. 10. Jh. 2179-^8; ii. (-12.) JL
2189-95 ; Verf. a. Kreuzzüge s. iu U, 5.
Zeitschriftenaufsätze betr. Allgem.
und Ottonen: a) A. Birlinger, L<
gende v. hl. Gebhard v. Konstani.
(Alemannia 17^ 193-210.) — bj W.
Erben, Zu d. Fortsei zg. d. Regino
V. Prüm. (NA 16, 613-22.) - e) F.
X. Funk, Bisch. Konrad v. Kon-
stanz. (KLex 7 , 942-4.) — d) J.
Havet, Les couronnements des rois
Hugues et Robert. (RH 45, 290-7.)
— e) P. K e ii r , Zur G. Ottos IE
(HZ 66, 385-443.) — f) K. E. H.
Krause, Zu VVidukind I, 12. (NA
16, 610-2.) — §r) G. Kurth. Une
biogr. de TevOque Notier au 12. siede.
(CR de la comm. r. d'hist. 17, 365-422.)
— h) F. Kurze, Nachlese z. Qn.lide.
Thietmar's. (Ebd. 459-72.) — i) F.
Lot, Une charte fausse d'Adalberoiii
archevöque de Reims. (BECh 52, 31
bis 45.) — k) E. V. Oefele, Cr
kundliches z. Genealogie d. Herzogin
JuÖith V. Baiern. (Archv. Z. 2. 27-32.)
— 1) Orestes patriarcha Hiero-
so 1., Vita et conversatio s. patri8
nostri Sabae jun. , ed. J. Co«»-
Luzi [Q. z. G. d. Theophano n.
Otto's m.]. (Studi e. docc. 12, 33-6:
134-72.) — m) Paulsiek, Otto d.
Gr. in d. bild. Kunst. (Festschr. d.
V. f. G. V. Magdeburg p. 59-82.) -
n) F. Schanz, Lambert v. Sl. Omer.
(KLex 7, 1340-3.) - o) Th. t.
S i c k e 1 , Erläutrgn. zu d. Diplom»
II, 3-4. Fränkisches Reich*, Sächsische u. Salische Kaiser. *109
Otto's III. (MIÖG 12, 209-45.) -
p) Streber, Abt Johannes v. Gorze.
(KLex6, 1684-6.) — q)A. Teklen-
burg, Roswitha v. Gandersheim.
(HarzerMthfte. 2, 56-9; 80-3.) [2179
Leben, Das, d. Königin Mathilde;
übers, v. Ph. Jalfe. 2. Aufl., bearb.
V W.Wattenbach. (G.-Scbrr. d. Dt.
Vorz. 2. Ausg. Bd. XXXI.) xij46p. [80
Hrotsuitha, Der, Gedicht üb. Gan-
dersheims Gründg. u. d. Thaten K.
Oddo's L; übers, v. Tb. G. Pfund.
2. Aufl., bearb. v. W. Wattenbach.
(Ebd. Bd. XXXII.) xij62p. 80 Pf. [81
Widukind'8 Sächsische Geschichten ;
übers, v. R. Schottin. 2. Aufl.,
bearb. v. W. Wattenbach. (Ebd.
Bd. XXXIII.) Leipzig, Dyk. xixl55 p.
2 M. 40. [82
Leben, Das, Oudalrich's, Bisch, v.
Augsburg, übers, v. G. Grand au r.
(Ebd. Lfg. 91.) 104 p. 1 M. 40. [83
Leben, Das, d. Bischofs Adalbert
V. Prag, übers, v. H. Hü ff er. 2. Aufl.
bearb. v. W. Watten bach. (Ebd.
2. Ausg. Bd. XXXIV.) xiv54 p.
1 M. [83a
Odilo V. Cluny, Leben d. Kaiserin
Adelheid, übers, v. H. H ü f f e r. 2.Aufl.,
durchg. V. W. Watten bach. (Ebd.
Bd. XXXV.) 24 p. 40 Pf. [83b
Günther, F., Aus d. Zeit d. Sachs.
Kaiser. (Günther, Ans d. G. d. Harz-
lande IV.) Hannover, Meyer. 92 p.
1 M. [84
Fischer, F., Ueb. Otto's I. Zug in
d. Lombardei v. J. 951. Progr. Eisen-
berg. 4^ 22 p. [85
Boubnov, N., Sbomik pisem Ger-
berta kak istoriceskiy istocnik [Samm-
lung d. Briefe Gerbert's als bist.
Quelle]. (8. '89, 2026 u. '91, 1460).
IL 2. Petersb., Skorochodov. p. 432
bis 1038. 2 Rbl. [86
Schultess, K., Silvester II (Gerbert)
als Lehrer u. Staatsmann. Progr.
Hamb., Herold. 4^ 55 p. 2 M. 50. [87
Oral, P. , Le paure del finimondo
nell' a. 1000. Torino, Roux. 31 p.
1 L. [88
Zeitschriftenaufsätze betr. Salier:
a) W. Bröcking, Die Lossagung
d. Bisch. Eusebins v. Angers. (I)ZG
5, 361-5.) - b) C. Cipölla, Di un
lucgo controverso d. storico Wipone.
(A. 8tor. lomb. 8, 157-67. — c) D a n k ö,
kg. Ladislaus v. Ungarn. (KLex 7,
Deutsche Zeitschr. f. Gescbichtfiw. 1891.
1317-20.) — d) M. Döberl, Zum
Rechtfertiggs.-Schreiben Gregorys VII.
an d. Dt. Nation, 1076. (Festgruss d.
Münch. Ludw.-Gymn. an d. 41. Philo-
logenvers, p. 23-61.) — ©) Hergen-
röther, Card. Hugo [MIl. (KLex 6,
383-5.) — f) W. Ketrzynski, Poln.
Urkk. d. 12. Jh. (Anz. d. Krakauer
Ak. '90, 251-9.) — g) A. Knöpfler,
Card. Humbert. — Lambert v. Hers-
feld. (KLex 6, 411-4; 7, 1338-40.)
— h) Kreutzwald, Ivo v. Chartres.
(KLex 6, 1144-6.) — I) G. Meyer
V. Knonau, Burchard v. Basel u.
Burchard v. Lausanne. (Anzeiger f.
Schweiz. G. 22, 161-3.) — k) Moll,
Hermannus Contractus. (Schrr. d.
VGBodensee 19, 7-10.) — 1) F.
Thaner, Zu 2 Streitschrr. d. 11. Jh.
[Liber can. contra Heinr. IV\ u. Wen-
rici schol. Trevir. epistola.] (NA 16,
527-43.) - m) H. Weber, Kaiserin
Kunigunde. (KLex 7, 1249-52.) (89
Regei, W., 0 chronike Kozmy Prazs-
kago [lieber d. Chronik des Cosmas
v. PragJ. Petersb., BalaSev. 1890.
83 p. *Rec.: MVGDBöhmen 29,
lit. Beil. 37-40 Loserth. [90
Pfenninger, M. , Konrad^s IL Be-
ziehgn. zu Aribo v. Mainz, Pilgrim
V. Köln u. Aribert v. Mailand. Progr.
Breslau. 4°. 43 p. [91
^Ringiiolz, Od., Abt Odilo v. Cluny
in 8. Leben u. Wirken. (Sep. a. StMB-
CO.) Brunn. 1885. -^f Rec: Polyb.
58, 103 f. Piolin. [92
Rigal, U., Greg. VII. et ses r^formes
eccl^s. Th^se. Le Vigan. 92 p. [93
Oiiiy, Königthum u. Fürsten z. Z.
Heinrich's IV. (s. '89, 2831 u. '91,
296.) IL Progr. Lemgo. Lpz., Fock.
50 p. 1 M. [94
Cauciiie, A. , La querelle des in-
vestitures dans les dioc. de Liege
et de Cambrai (s. '90, 2845). II: Le
schisme, 1092-1107. (Univ. de Lou-
vain : recueil de travaux etc. de Ch.
Moeller fasc. 4.) 218 p. 3 fr. 50.
•^ Verwerthet eingehend Dt. Lit.:
Th. III soll bringen: la restauration
1107-22. — Rec. v. I: NA 16, 442f.;
RQschr 5, 97 f. Meister; Bull, de
l'ac. de Belg. 20, 326: R. gener. 90,
Sept.; Polyb. 62, 44-6 Peries; RH 46,
:343 f. Molinier; RC 32, 38 f. Pfister;
V. 1 u. II: CBl 1150. [2195
Zur G. (1. Zeitraums vgl. Nr. 1442. i:>n4^.
2136; 50; 70.
VI. 1. 9
110
Bibliographie Nr. 2196—2227.
5. Stanftsche Epoche
1125- 12n4.
Allgemeines n. 12. Jh. 2196-2201; la. Jh.
220J-12; Verfassung 2213-18; Kreozzüge u.
Orden 22l9-2.'i; Geistiges Leben, in.-is. Jh.
2226-54.
Zeit8Chriftenauf8ätze betr. 12. Jii.:
a) W. Brehraer, Die Lage d. Löwen-
stadt [vgl. MVLübeckG5, 1 f.]. (ZV-
LtibeckG 6, 393-404.) - bjH.Bress-
lau, üeber d. IIs<. des Chronicon
Ebersheimense. (NA 16, 545-561.)
[*Rec.: ZGOberrh6,517.J-c)Rob.
David söhn, Da.s Petitions-Büreau
d. päpstl. Kanzlei am Ende d. 12. Jh.
(Ebd. 638 f.) - d) O. Holder-Eg-
ger, Heb. d. bist. Werke d. Joh.
Codagnellus [s. '91, 1476]. II. (Ebd.
473-509.) — e) A. D. Jorgensen,
Kampen mellem Kongerne Sven og
Valdemar, 1157. (Dansk bist, tids-
skr. 2, 623-;33) — f) Kaiserur-
kunden u. Reichssachen 1205-1424,
mitg. V. F. W. E. Roth. (NA 16,
632-5.) — g)G. Sello, Die Descen-
denz Mkgf. Ottos I. (FBPG 4, 228 f.)
— h) W. Soltau^ Ist unser Kaiser-
haus aus Zollernstamm entsprungen?
(ZGOberrh 6, 193 209.) — I) P.
Wagner, Ueber d. hs. üeberlieferg.
d. Dialogus Domni Oddonis (Vjschr.
f. Musikw. 7, 261-5.). [2196
Über pontiflcalis, publ. par L.
Duchesne (s. '89, 134 u. '90, 783).
Fase. 6: Texte II p. j-lxxviij u. 445 60.
15 Ir. 70. * Reo. : RC 29, 442-4. [97
Chronik v. 8. Benedetto di Car-
pineio. (Bindi, &lonum. storici etc.
degli Abruzzi 552 (T.) [97a
Marcello, A., De pace Veueta rel.,
ed. da U. Balzani. (Sep. a. Nuovo
A. veneto 1, 221-34.) Venezia, Vi-
sentini. 16 p. — Vgl. Nr. 1483. [98
Galbert de Bruges, Hist. du meurtre
de Charles le Bon, comte de Flandre,
1127-28, publ. p. H. Pirenne. (Coli,
de textes pour servir ti TtHude etc. de
Ihist. Nr. 10.) Paris, Picard. xl203 p.
6 Ir. ^ Sorgfalt. Ausgabe nach 2
in Mon. Germ. XII nicht benutzten
Hss. (saec. 16; Arras u. Paris). [2199
Geschichts-Qn., Isnyer, d. 12. Jh.;
hrsg. V. A. Giefel. (Württ. G.-Qn.
4, 31-8; Beigabe d. Württ. Vjhfte.
XIII.) [2200
^Wendt, Germanisirg. d. Länder
östl. d. Elbe, 8. '89, 2840 u. '90,
2858. Reo.: Gymas. 8, 326 Schrör;
HZ 67 , 133-35 Heidemann. — Vgl.
a) W. Fischer, Wie wurde d. Wen-
dische Dtld. germanisirt? (Deutsch-
land L 149 ff.) [22Ö1
Voretzach, M., Altenburg zur Zeit
Friedrich Barbarossa^s. Progr. Alten-
bürg. 4^ 27 p. [2
Nadig, P., Gregorys VIU. 57tägige«
Pontißcat. Basler Diss. 71 p. [3
Münster, T., Konr. v. Querfort,
kais. Hofkanzler, Bisch, v. HiUies-
heim u. Würzburg. Leipzig. Dis*.
62 p. [4
Chronicon Lauretanum. (Bindi.
Monum. storici etc. degli Abraai
587 ff.) [5
Historia monasterii llarchtelaneD-
sis; hrsg. v. A. Giel'el. (Württ.
G.-t^n. 4, 3-30; Beigabe d. Württ.
Vjhfte xni.) [tj
HIekisch, C, Ueber „Heinr. v. Lett-
lands Mitthlgn. üb. d. Heidenth. d.
Esten u. Liven**. (JB d. Petersburger
Katharinenschule 89, 3-54.) P
Mitrovi6,Bart., FedericoU. e roper»
suainitalia. Triest, Schimpff. 127 p.
3 M. 20. [S
Noel , G. , Der Frieden v. S. Ger-
mano 1230. Progr. Berl., Gärtner.
4^ 22 p. l M. 19
Registrea, Les, de Gregoire IX..
publ. p. L. Auvray (s. '90. 880 u.
'91, 1493d). Fase. 2. (Bibl. eic. IX,2.)
col. 257 528. 10 fr. 20. * 1230-32. [9a
Sutter, C, Joh. v. Vicenza a. d.
Ital. Friedensbewegung i. J. 1283.
Freib., Mohr. 186 p. 3 M. 60. * Zu-
sammenwirken religiöser u. polit.
Motive. Vgl. a) F. K a u 1 e n , Joh. t.
Vicenza. (KLex 6, 1782-5.) [10
Michela, A., Leben Otto d. Kindes,
Hz. V. Braunschw. u. Lüneburg. Diss.
Göttingen, Vandenhöck u. R. 99 p.
2 M. [11
Tangl, M., Die sogen. Brevis dou
über das Lyoner Concil von 1245.
(MIÖG 12, 246-53.) [Ha
Bernouili, Aug., Die Sagen d. Wald-
stätte im Weissen Buch v. Sarnen.
(Anz. f. Schweiz. G. 22, 164-75.) [12
Zeitachriftenaufaatze betr. Verf.,
Kreuzzüge und Orden: a) Brau-
müller, Abt Konrad v. Schcyem.
(KLex 7, 958-60.) ~ b) A. Chronst
Die üeberlieferg. des d. Ansbert zo*
geschrieb. Berichtes üb. d. Krem-
11,5. Staufer, Verfassung, Kreuzziige, geist. Leben i. 10.-13. Jh. *111
ziig Friedr. I. (NA 16, 511-260 ~
c) L. Dolberg, Die Kirchen und
Klöster d. Cistercienser nach d. A.11-
gaben des „Über usuum*. (StMBCO
12, 29-54.) — d) F. X. Funk, Die
Kreuzzüge. (KLex 7, 1141-77.) —
e)Jeiler, Jordanus v. Giano. (KLex
6, 1825 f.) - f) H. V. Kap-herr,
Bajulus, Podestä, Consules. (DZG 5,
21-69.) — g) Knapp, Ueb. d. Ent-
stehg. d. Lehenswesens. (KBl f.
Gelehrtensch. Württ. '90, Hit. 3 u. 4.)
— h) Lettres in6d. concern. les
croisades par Ch. Kohl er et Ch.
V. Langlois [1275-1307]. (BECh
52, 46 63.) — i) Matzner, Jacob
V. Vitry. (KLex 6, 1176-8.) — k) K.
Schaube, Zur Erklärg. d. Urk. v.
J. 1100 betr. Marktgründg. in Ra-
dolfzell. [Vel. '90, 2876]. (ZGOberrh
♦), 296-300.1 — 1) Urkunden ver-
öff. V. P. Jörres, [betr. Frauenstift
S. Maria im Capitol, Köln 1193 bis
1261]. (Ann. d. HVNiederrh 51, 149
bis 159.) — m) E. Vacandard, St.
Bemard et la royaute fran9. (RQH
49, 353-409.) — n) P. Violiet, üne
ordonnance peu connue de St. Louis.
(CPw 18, 144-8.) — 0) Vogel, Kon-
rad V. Seldenbüren. (KLex 7, 960 f.)
— p) Woker, Jordanus Saxo. (Ebd.
6, 1826 f.) — q) A.Zak, ZurGründgs.-
G. d. Stifte Geras u. Pemegg. (BU. d.
V. f. Ldkde. v. Niederösterr. 25, 3-51.)
— r)Fr. Zickermann, Das Lehens-
verh. zw. Brandenburg u. Pommern
im 13. u. 14. Jh. [Vgl. »90, 2867].
(FBPG 4, 1-120.) [2213
Fitting, Herrn., Die Institutions-
glossen d. Gualcausus u. die übrigen
in Hs. 328 d. Kölner Stadt-A. ent-
halt. Erzeugnisse raa. Rechts-Lit.
Berl.. Guttentag. 140 p. 5 M. 'JfRec:
A. giurid. 46. 243-46 Chiappelli ;
CBl "91, 758 f.; 8avZ 12, Roman.
Abth. 171-9 Landsberg. [14
Wieszner, C, Ueb. einige Dt. Rechts-
althh. in Willem's Gedicht „von dem
VO8 Reinaerde". Progr. Breslau. 28 p.
^Mit besd. Rücksichtnahme auf d.
Altgerm. Gerichtsverfahren bei Mord-
klage. [15
Sedläbek, A., Gedanken üb. d. Ur-
sprung d. Böhm.-Mähr. Adels. (Sep.
ft. SB d. Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 229
-43.) Prag,Rivnäc. 1890. 40 Pf. [16
<^Sohiil, Entstehg. d. Dt. Städte-
wesens, 8. '90, 2874. Rec: R. de
Tinstruct. publ. en Belg. 34, Hft. 1;
Krit. Vjschr. f. Üesetzgebg. 14, 178-86
Heusler; CBl '91, 494-6; RC 81,242-6
Pirenne; MHL 19, 10 f. Liebe; CBl
f. Rechtsw. 9, 434 f. v. Salis. [17
Henning, Albr., Steuer-G. v. Köln
in d. 1. Jhh. städt. Selbständigkeit
bis z. J. 1370. Lpz. , DisB. Dessau,
Baunianu. 87 p. 1 M. 50. [18
Philipp!, Osnabr. Stadtverf. s. in
II, 7.
Schaube, Neue Beitrr. z. G. d. Con-
sulats d. Meeres, s. künftig in IV, 2.
Orderici Vitaiis Angligenae coe-
nobii Uticensis monachi bist, eccle-
siasticae libri XIIL Besan^on, Bnn-
valot. 1700 p. [19
Kugier, B., G. d. Kreuzzüge. 2. Aufl.
(Oncken, Allg. G. in Einzeldar-
stellgn. 2. Hauptabth. Th. 5.) Berl.,
Grote, 444 p. 8 M. 40. [20
Franz, H., Peter v. Amiens, e. Bild
a. d. 1. Kreuzzuge. Progr. Hof-
geismar. 4^ 6 p. [21
Bonnefont, J. de, La politique d'un
Saint; 8. centenaire de St.-Bernard.
Paris, Dentu. xiv299 p. 3 fr. 50. [22
'^Deiisie, Memoire sur les Ope-
rations ßnanc. des Templiers, s. '89,
2863. Rec: VjschrVPK 27, II, 126 f.;
RC 31, 373 f.; DZG 3, 151 f. Moli-
nier. [23
Dräne , Aug. T. , The bist, of St.
Dominic, founder of the friars prea-
chers. Lond., Longmans. 15 sh. [24
Finke, üngedruckte Dominicaher-
briefe, s. in II, 6.
Banasch, R. , Die Niederlassg. d.
Minoriten zw. Weser u. Elbe im
13. Jh. Erlanger Diss. Breslau,
Köbner. 57 p. 1 M. 20. [25
Abaeiard'8 1121 zu Soissons ver-
urth. Tractatus de unitate et trin.
divina ; aufgef. u. hrsg. v. R. S t ö 1 z 1 e.
(vgl. Nr. 361). Freib., Herder, xxxvj
101 p. 2 M. 80. *Rec.: Lit. Rs. 17,
198 f. Bach; Laacber St. 40, 607:
WschrKlPh 8, 887-90 u. Z. f. wiss.
Theol. 35, 117-20 Dräseke; Lit. Hdw.
30, 315-8 Gietl. — Vgl. a) E. Va-
c a n d a r d,Chronologie Ab^lardienne ;
la date du concile de Sens. (RQH
50, 235-45.) [26
Doyen, Fr., Die Eucharistielehre
Rupert's v. Deutz. Münchener Diss.
Metz, Even. 1890. xij42 p. 75 Pf.
112
Bibliographie Nr. 2227—2263.
^Rcc: SlMBCO 11, 353 f.; Lit. Rs.
16, 171 f.^ HJb 11, 372. [2227
Thomas S. Aquinas, Opera omnia
(s. '90, 153). VI: Prima secundae
theo), a quaeBt. 1 ad quaest. 70 cum
comment. Tlioniai* de Vio Caje-
tani. 470 p. 10 M. 40. [28
Guttmann, J., D. Verh. d. Thomas
V. Aquino zum Judenthum u. z. Jüd.
Lit. Gott., Vandenhoeck «k R. 92 p.
2 M. 40. [29
Aufaätze aus KLex VI u. VII betr.
kirchliches Leben: a) 6, 268 74.
Stanonik, Honorius v. Augusto-
dunum. — b) 285-7. Schrödl, Card.
Hugo V. St. Cher. — c) 391-8. A.
I^rinpmann. Hugo v. S. Victor. —
d) 513 f. A. Knopfler, Der hl. Hya-
ciuth, Apostel d. Nordens. — e) 1519
bis 1524. Funk, Päpstin Johanna.
— f) 1711 f. Jocham, Joh. v. Lodi,
Bi8ch. V. Gubbio. — ff) 7 , 945-55.
Pfüif, Konr. v. Marburg. — h) 7,
961-3. Braun raü Her, Gl*. Konrad
V. Urach. [30
Hildebrand, R., Beitrr. z. Sitten-G.
d. MA,; aus d. Sprache genommen.
(Hildebrand, Aufsätze u. Vortrr. p.
40-64.) [31
Keinz, Fr., Altdeutsches. I: Cod.
Germ. .Monac. 5249. — II: Ueb. e.
Ges.-Verzeichn. d. Altdt. Gedichte.
Münch., Finsterlin. 16 p. 50 Pf. [32
Mourek, V. E., a) Präger Althochdt.
Glossen a. d. 9. Jh. — b) Prager
Pergamentfrogmente der Oswald-
legende. — c) Krumauer Papiercodex
Altdt. geistl. Texte. (SB d. Böiim.
Ges. '90, 16-21; 275-82; 410 ff.)
Auch Sep. : Prag, Rivnäc. 20; 20;
80 Pf. [33
Kettner, E., Untersuchungen über
Alpharl's Tod. Progr. Mühlhausen,
Heiiirichshofen. 52 p. 1 M. [34
Hartmann v. d. Aue, Iwein d. Ritter
mit d. Löwen, hrsg. v. E. Henrioi I.
(German. Hand-bibl. VIH.) Halle,
Waisenhaus. 388 p. 8 M. ^Rec: CBl
856 f.; OLZ 12, 1272-4 Seemüller. [35
Gelbhaus, S. , Ueb. d. Parcival
WollVam's v. Esehenbach. (Gelbhaus,
Mhdt. Dichtg. Hft. 3.) Frankfurt,
Kauffmann. 33 p. 80 Pf. -X- Rec:
CBl 689 f. [36
Rosenhagen, 6. 6., Untersuchgn.
üb. Daniel v. Blühenden Thal vom
Stricker. Diss. Lpz., Fock. 1890.
124 p. 2 M. *Rec.: DLZ 12, 703 f.
Singer. [37
Gietmann, G., Ein Gralbuch. (Class.
Dichter u. Dichtgn. III.) Freiburg.
Herder. 1889. Iv648 p. 6 M. *Rec:
Anz. f. Dt. Allh. 17, 169-71 Böttieher.
— Vgl. a) A. Nutl, Les demiers
travaux allem, sur la legende da
St. Graal. (R. celt. 12, 181-228 n.
Folk-Lore 2, Suppl. p. 1-43.) - b)]i.
Gast er, The legend of ihe Graii.
(Folk-Lore 2, 50-64: 189 211.) [38
Saltzmann, H., Der histor.-mythol.
Hintergrund etc. im Cyklus d. Gull-
laume d'Orange und verwandter
Sagenkreise. Progr. Pillaa. 1S9Ö.
4". 30 p. [o^
Jelllnek, M. H., Bemerkgn. zu Uhdi.
Gedichten. 1: Zu Heinr.'s v. Freiber?
Tristan. — II: Zu Ulrich's v. Eschen
bach Alexandreis. (Paul u. Braune's
Beitrr. 15, 431-5.) [40
Stöwer, W., Das CulturhiBtori5;:b(
im „Meier Helm brecht** v. Werner
d. Gärtner. Progr. Bochum. LpL.
Fock. 4^ 25 p. IM. [41
Leitzmann, Alb., Untersuchgn. iib.
Berthold v. Holle. Jenenser Hab.-
Schr. Rudolstadt, Dabis. 48 p
1 M. 40. — Vgl. ab) Leitzmann,
Untersuchgn. über B. v. Holle. —
B. V. Holle e. Nachahmer Wolframs
V. Eschen bach. (Paul u. Braune?
Beitrr. 16, 1-48; 3ft-60.) [42
Kraus, C., „Vom Rechte" u. .Die
Hochzeit** : lit.-hist. Untersuchung.
(Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempskv.
126 p. 2 M. 50. [43
Hävemeier, R., Daz himilrich: e.
Baier. Gedicht a, d. 12. Jh. Gull.
Diss. u. Bückebnrger Progr. GotL
Vandenhoeck &R. 4^ 32 p. lM.40.f44
Mesaias, Die, d. sog. Eupolemios;
aus cod. Dresd. DC 171a hrsg. ▼.
M. Manitius. (Roman. Forscb^.
6, 509-50.) [4ö
Burdach, a) Minnesänger Konr.
Schenk v. Limburg. — b) Ulr. Schenk
V. Winterstetten. — c) Konr. Schenk
V. Landeck. (ADB 31. 61 f., 08-73:
58-61.) [46
Pauw, J. M. N. de, Over een aieuw
fragment v. d. Reinaert De Vos en
andere middelnederl. fragmcnien.
(Sep. a. Versl. der K. V. A.) üand,
Siffer. 1890. 12 p. 50 ct. [47
Lange, Jul., Heiurich's d. Gleissners
Reinhart u. d. Roman de Reiiart io
II, 5-6. Geist. Leben 10.-13. Jh.; Vom Interr. bis z. Scliisma. *113
ihr. Beziehgn. zu einander. II. Progr.
Neumark. 1889. 4**. 32 p. -X-Rec:
Lit.bl. f. Genn. u. Roman. Philol.
IT, 70-72 Voretzsch. [2248
Büttner, H., Studien zu d. Roman
de Renart u. d. Reinhart Fuchs. I:
Die Ueberlieferg. d. Roman de Renart
D. d. Hs. 0. — II: D. Reinhart Fuchs
u. S.Franz. Quelle. Strassb., Trübner.
229: 113 p. 7 M. 50. [49
Schultz, Ferd., Die Ueberlieferg.
d. Mhdt. Dichtg. „Mai und B(^atlor^
Kieler Diss. Lpz., Fock. 1890. 61 p.
1 31. 50. -X- Reo.: Anz. f. Dt. Alth.
17, 74 f. ; ZDPh 23, 491 f. Wächter. [50
Otto, Rieh., Altlothring. geistl.
Lieder; Abdr. nach e. München. Hs.
(Sep. a. Roman. Forschgn.) Erlang.,
Junge. 1890. 38 p. 1 M. 20. -X-Rec.:
CBl '91, 622 f. [51
Heusler, Andr., Zur G. d. Altdt.
Verskunst. (VVeinhold.German.Abhh.
Ht't. S.) Breslau, Kobner. 161 p.
5 M. 40. *Rec.: DLZ 12, 1025 f.
Öchönbach. f51a
Wappen, Die, Hclmzierden und
Standarten d. grossen Heidelberger
Minnesängerhs. (Manesse-Cod.). Mit
Einl. V, K. Zangemeister. Lfg. 1.
Görlitz, Starcke. lol. Tafel 2-6. 7M.50.
^Rec: BllLU 90, 715-6 Bienemann;
KBIGV 10, 19-21. [52
Gradmann, E., Das Kunstleben d.
Staufenzeit in Schwaben. (Württ.
Neuj.-Bll., hrsg. v. J. Hartmann.)
Stuttg., Gundert. 64 p. 1 M. [53
Zeltschriftenaufsätze betr. Kunst-
G.: a) V. Berger, Das Brunnen-
haus d. Stiftes St. Peter in Salzburg.
(M. d. k. k. Centr.-Comm. 17, 27-9.)
— b) G. Dehio, 2 Cisterc.-Kirchen ;
Beitr. z. G. d. Gotliischen Stils. (Jb.
d. k. Preuss. Kunstsammlgn. 12, 91
bis 103.) — c) A. de Dien, Introd.
de l'architect. gothique en [talie.
(Bull, monnm. 6, 295-325.) — d) A.
L. Frothingham, Introd. of Gothic
archit. into Italy. (Araer. Jl. of archl.
6, 299-306.) — e) G. Hager, Das
Münster auf dem Disibodenberge.
(Bayerland 2, 355-6.) — f) J. H. v.
Hefner- A Iteneck, Das Erscheinen
d. Frau Minne in d. Kunstwerken
des MA. (Z. d. Münch. AlthV 3,
11-13.) - gr) G. Morin, Uorigine
fran^. de Guy d'Arezzo. (Ht^H 49,
547-54.) — h) A. v. Oecholhäuser,
Das Wappen Friedrich's v. Hausen.
(Dt. Herold 22, 56 f.) - i) B. Rielil,
Beitrr. z. G. d. Roman. Baukunst im
Baier. Donauthal. (Repert. f. Kunstw.
14, 361-72.) — k) J. Schmitt, Der
Dom zu Mainz in frühroman. Zeit.
(Z. f. bild. Kunst 2, 171 5.) [2254
Zur 6. (1. Zeitranins vgl. 2144a. 2257; 58.
Verf. etc. 1442; 95. 1696. 2301; 10 k. Geist.
Lebeul434. 1596.2041a. 2114; 45;51q. 2310k.
6, Vom Inten*egnuin bis zum
grossen Schisma 1254-1378.
Interr. bis Heinr. VII. 2255-CO; Ludw. d. B.
u. Karl rv. 2270-76; Verfassung etc. s. in
Gruppe U, 7.
^Lindner, Dt. G. 1273-1437. I.
(s. '89, 359 u. '90, 2919). Rec: CBl
415-7: HZ 66, 553-5 Harnack; MHL
19, 135-8 Viereck; MIÖG 12, 350 f.
Huber; Frankf. Ztg. '91 Nr. 1. [2255
Straganz, M., Papstbullen im A. d.
Nordtirol. Franzisc.-ordensprovinz.
(ZGOberrh 6, 450 8.) [55a
Finke, H. , Ungedr. Dominicaner-
briefe des 13. Jh. Paderb., Schöningh.
176 p. 5 M. ^ Aus e. Berliner,
früher Münst., Hs., mit instruct. Ein-
leitg. ; interess. f. polit. u. besds. cul-
tur. Verhh. c. 1250-94. [J. S.] -- Rec. :
ZGOberrh 6, 522 f.; HJb 12, 651 f.
Grauert; A. stör. it. 7, 444. [56
Annales Sindelfingenses; hrsg. v.
A. Giefei. (WTürtt. G.-Qn. 4, 45-52;
Beigabe d. Württ. Vjhfte XIII.) [57
Necrologium v. Atri. (Bindi, Mo-
numenti stör. d. Abruzzi 215-302.) [58
Merkel, C. , La dominazione di
Carlo I. d'Angio in Piemonte e in
Lombardia e i suoi rapporti coUe
guerre contro re Manfr. e Corradino.
(Sep. a. Mem. d. acc. di Torino. XLI.)
Torino, Clausen. 4^ 133 p. [59
Broocoli, Ang. u. C. de Lollis, Can-
cellaria Angioina ; il registro di
Carlo I. d'Angio. (A. stör, campano
1, 5-16; 17-48.) [60
Cadier, L. , Essai sur Tadministr.
du royaume de Sicile sous Charles I
et II d'Anjou. (Bibl. des ec. fran^.
d'Athenes etc. fasc 59.) Paris, Thorin.
310 p. 8 fr. «Jf Rec: RH 46, 344-6
Molinier. [61
Borrel, J. E. , Notice biogr. sur
Pierre de Tarentaise (Innocent V.).
Chambery, Drivet. 20 p. -^f Rec:
Univ. cath. 7, 495 f. [62
Palmieri, 6., Introiti ed esiti di
papa Nicolo III. Roma, tip. Vati-
114
Bibliographie Kr. 2263-2281.
cana. 1890. xxxvijl33 p. 5 L. :f: Rec:
Kuova Antol. 25, 172 Turraca; Ca-
8opi8 63, 294 Noviicek. [2263
Caplet, P. A., Regesti Bernard i I.
abb. Casinensis, fragiuenta ex arch.
CaBinensi. Rom, Vatikan. Dr. 1890.
Ibl. cxxiij280 p. [64
Funke, P., Papst Benedict XL; e.
Monographie. (K.-gesclill. Studien
hrsg. V. Knöpfler, Sclirürs u. Sdralek
1, 1.) Münst., Schüningh. 151 p. 2M.60.
4^ Eingeliende Schilderg. d. relig. u.
d. allgem. Zeitverhh., legt namentl.
das „Registrum" zu Grunde. — Rec:
HJb 12, 653 f. : Laacher St. 41, 229. [65
Dubois, P., De recuperatione terre
sancte; traite de politique generale,
publ. p. Ch. V". Langlois. (Coli,
de lextes pour servir ä IVtude etc.
de rhist.) Paris, Picard. xxivl44 p.
4 fr. «^Correcte Neuausgabe; bisher
nur bei Bongars gedruckt. Abfas-
sungszeit wird zwischen 1305 und
1307 angesetzt. [ß6
Godt, C., Untersuchgn. üb. d. An-
fänge des Hzth. Schleswig. Th. 1.
Progr. Altona. 4". 24 p. -^f Abge-
sonderter Tiieil d. Reichs unt. Wal-
demar II. etc. [66a
Friess, 6. E. , Königin Elisabeth
V. Görz-Tirol, Stammutter d. Hauses
Habsburg-Lothringen. Wien, V. f.
Ldkde. v. N.-Oesterr. 1890. 60 p. [67
Wertheim, H. , Matth. v. Trencsin
währ. d. Ungar. Tlironkämpfe v.
1300-12. Progr. Graz. 1890. 31 p.
«5f Rec: MIÖG 12, 358 f. Prem; Z. f.
Oesterr. Gymn. 42, 669 f. [6S
Pör, Ant. , Demetrius u. Alex. v.
Lipöcz u. Nekcse. (Szazadok 24, 20
bis 44.) [69
Zeitschriftenaufsätze betr. die Zeit
Ludwigs d. B. u. Karl's IV.: a) E.
Bahrfeldt, Die Datierg. d. Bran-
denb. Dinare «. d. Zeit d. Regenten
d. Baier. Hauses. (M. d. Baier. nu-
mism. Ges. 9. 10-26) — b) Braun-
müller, Kourad v. Megenberg. (KLex
7, 955-7.) — c) C. Eubel, D. Gegen-
past Nicolaus V. u. s. Hierarchie.
(HJb 12, 277-308.) — d) E. Jacobs,
Die Befehdg. des Kl. Ilsenburg durch
d. Gtf. Albrecht und Friedricli von
Wernigerode. ( ZHarzV 23, 355-414.)
— e) [Leopold v. Beben bürg],
Die tawren handele etzlicher chrisil.
vorfursten u. furstvnnen , aus dem
Latein, v. Füret Magnus zu Anhalt,
mitg. V. W. Hosäus. (MVAnhaltG
6, 1-52.) — f) M. Mayer, Die
Schlacht V. Miihldorf. (Bayerland 2.
295-9.) — g) F. Mencik. Milic a
dva jeho spisy Zrr. 1367. (SB d.
Böhm. Ges. '90, 309-36.) — hl) V.
J. N o V a c e k , Prameny zakladaei
listiny university Prazsk^ etc. 1;M8.
— Detrich z Portic predni radce
Karla IV. (Casopis musea k. ceskehö
64, 226-38; 459-535.) - k) L'. Pas-
qui, Frate Mansueto, pseudo-vescovo
aretino, 1329-30. (A. stör. it. 7, 129
bis 134.) - 1) A. Pör, Biscliof
Kolomanus v. Raab, 1317-75. (Szä
zadok 23, 369-85.) — m) G. Sellu.
Erzb. Dietrich Kagelwil v. Magde-
burg. (JB d. Altmärk. V. zu Sali
wedel 23, 1-90.) — n) G. Sforza,
Castruccio Castracani degli Antel-
minelli in Lunigiana. (Atti e mem.
d. r. deput. etc. Modenesi e Par-
mensi 6, 301 572.) — o) G. B. Sira-
gusa, Le imprese Angioine in .Si-
cilia. 1338-41. (A. stör, sicih 15.
238-321.) — p-r) Streber, Huiu-
berl IL, Dauphin v, Viennois. —
Johannes v. Victring. — Johannes
V. Winterthur. (KLex 6 , 414 f.;
1785 f.; 1789.) — 8) Ueber e. Erd-
beben im J. 1348. (Bayerland 2,
371.) — t) Urkunden z. Reichs-G.
aus e. Falkensteiner Copiaibuch
(NA 16, 624-31.) — n) A. Wagner,
Schlesisches aus d. Vatican. A. iß
Rom, 1316 71. (ZVGSchlesien 25.
287-305.) — T) G. Wenzel, Di«
Familie Frangepani u. ihr Wirken
in Ungarn z. Z. der Anjou. (Szaw
dok 24, 193-217; 289-311.) - w) J.
Wurm, Di e„Abberu fg.** d.CardinaU
Albornoz, 1357. (HJb 12, 538-40.;» [70
Acten , Vaticanische , Zur Dt. (t.
in d. Zeit K. Ludwig's d. Baiem:
hrsg. durch die [Müncheuer] hisi
Comm.etc. [bearb.v.Si gm. Riefle r].
Innsbr., Wagner. xxiv926 p. 30 3J.
ifr 2342 Nrr., reiches Material besdi.
f. kirchenpolit. u. territor. Verhh.;
Mitarbeiter: Grauert, Jochner.
Löher, Lange, Petz; Register
(74 p.) V. Jochner. — Rec.: CBl
1117 f. [71
Vita Conradi de Ibach; hrsg. von
A. G i e f e 1. (Württ. G.-Qn. 4. 3944:
Beigabe d.Württ.Vjhfte. XIII.) [72
Waldeyer, C. J., Walram v. Jühch.
II, 6-7. Vom Interregnum bis zur Reformation.
115
Erzb. V. Köln (8. '90, 2942). IL Progr.
Bonn. 4^ 21 p. [2273
Looshorn, J., a) Leop. Frlir. v. Eglof-
stein, Fürstbischof v. Bamberg, 1336
-43. — b) Ludw. Mkgf. v. Meissen
als Fiirstbiscli. v. Bamberg, 1366-74.
(Sep. a. ü. d. Bisth. Bamberg, p. 147-92
u. 315-41.) Älünch.,Zipperer. 46; 27 p.
1 M. ; 60 Pf. [74
Lumbroso, G., Lezioni universitarie
SU Cola di Rienzo I. Roma, Forzani.
-X-Rt^c.: Giorn. stör, della lett. it.
17. 471 f. [75
Saivi, G., II cardinale Egidio Al-
bornoz e gli archivi di Sanginesio;
docc.orig.Gamerino,Savini.l8p. [75a
• Lulves, J., Die Summa Cancellariae
des Job. V. Neumarkt, e. Hss. -Unter-
suchung üb. d. Formelbücher a. d.
Kanzlei Karl's IV. Berl., Mayer & M.
127 p. 3 M. — Th. I. Berl. Diss.
26 p. [2276
Zur Ct. des Zeitraums vgl. Nr. 1475; 77;
«7; t»C. lölft. '2196 f; 97. 220«; 12.
7. rom {/rossen Schistnabis zur
Beformation 1378-1517.
Wenzel, Ruprecht, Sigmund 2277-8.5; Al-
brecht, Friedrich UI., Maximilian 2286-96;
Recht, Verfassung, Wirthschaft (Entde-
ckungen) im 13.-15. ,Th. 2297-»309; kirchl.
Entwicklg. im 13.-15. Jh. 2310-2la; Bildung,
Literatur (mit Buchdruck) , Kunst 2322-45.
Zeller, J., Bist. d'Allemagne (s. '90,
2920). VII: La reforme; J. Huss,
M. Luther; premiers empereurs de
la maison d'Autriche. Paris, Perrin.
427 p. 'Jf Von 1410 an. [2277
Monumenta medii aevi bist, res
gest. Poloniae illustr. (Vgl. Nachrr.
'90, 154 c). T. XII: Codex episto-
laris 8aec. XV., T. II; coli. A n t.
L e w i c k i. Krakau, Poln. Verl. -Ges.
Ixxvij531 p. 12 M. ^1382-1445. Rec:
Anz. d. Krak. Ak. '91, 103-81. [78
Höfler, C. V., Ueber d. Bastard-
dynastien d. ausgeh. MA. Vortr. (Sep.
a. SBBöhm. Ges.) Prag, Rivnäc.
p. 15-24. 40 Pf. [78a
Zeitschriftenaufsätze betr. Wenzel,
Ruprecht, Sigmund, Albrecht IL:
a) P. Arras, Kg. Sigmund u. d.
Kamenzer 1430. (NASächsG 12, 167 f.)
b) V. Bülow, Hans Scl.lief 1435-66
Bürgerm.v.Colberg. (ADB31,512 4.)
c) C. Burdach, Znr Kenntniss Alt-
dt. Hss. u. z. G. Altdt. Lit. u. Kunst.
III: Böhmens Kanzlei unter den
Luxemburgern u. d. Dt. Cultur.
Karl IV. u. d. Dt. Osten. (CBl f.
Biblw. 8, 145-76; 32444.) — d) A.
Chroust, Zu d. Pressburger Ver-
handlgn. im Apr. 1429. (DZG 5,
368-71.) — e) G. Filippi, Nuovi
docc. intorno alla dominaz. del duca
d'Orl^ans in Savona, 1394-97. (Giorn.
ligust. 17, 81-102.) ['JfRec: R. stör,
it. 8, 99 f. Merkel.] — f) F. X. Glas-
Schröder, Vitae aliquot summorum
pontificum saec. 15. (RQschr 5, 179
-87.) — g)H.Knothe, Wie d. Ober-
lausitz. Sechsstädte d. Kosela ab-
brannten, 1406. (NASächsG 12, 163
-7.) — h) V. Krones, Kaspar Schlick.
(ADB 31, 505 10.) — I) A. Lewicki,
Ueb. d. Politik Polens gQg. d. Nach-
barstaaten u. geg. d. Ruthenen, 1432.
(Anz. d. Ak. d. Wiss. i. Krakau '91,
126-36.) — k) E. Motta, Le lettere
ducali deir epoca viscontea [di ComoJ.
(Periodico d. soc. stör, per Como,
fasc. 27-28.) — 1) A. Paudler, Ge-
leitsbrief Sigismunds für Oswald v.
Wolkenstein [21. Nov. 1422]. (M d.
Nördböhm. Exc.-Clubs 14, 31-4.) —
m) P. Pfotenhauer, Eine Schles.
Prinzessin als Ungar. Königsbraut.
(ZVGSchlesien 25, 331-40.) — n) V.
Pocci, Contributi alla storia geno-
vese del sec. 16. (Giorn. ligust. 18,
206-27.) — o)G. Romano, GianGa-
leazzo Visconti e gli eredi di Bernabö.
(A. stör. lomb. 8, 5 59; 291-341.) —
p) Schrödl, Jagello (Jagal), Grossf.
V. Litauen u. Kg. v. Polen. (KLex
6, 1200-7.) — q) A. Sedläcek, Ueb.
verlorene in PaprockJ^'s Diadocbus
erwähnte Urkk. [Czech.]. (SB d.
Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 381-409.)
— r) R. Sternfeld, Brief Kg.
Ruprecht's [1404]. (NA 16, 636 f.)
— s) P. V auch er, Une remarque
sur la chronique de Justinger. (Anz.
f. Schweiz. G. 22, 152.) — t) A. de
Witte, Doubles gros botdragers
d'Adolphe III de la Marck, comte
de Cleves. (R. beige de num. 47,
223-31.) [79
Hinneschiedt, D. , Die Politik K.
Wenzel's gegenüber Fürsten und
Städten im Südwesten d. Reiches.
I: bis z. Vertrag zu Heidelberg, 1384.
Progr. Darmstadt. Lpz., Fock. 4".
32 p. IM. 20. [80
Breiter, E. T., Wladyslaw ksiaze
opolski, pan na Wieluniu, Dobrzyniu
MCy
Bibliographie Nr. 2281—2302.
i kiijawach , .palatyii wegierski i
wielkorzadca Polski i Rusi. fWla-
dislans. kz. v. Oppeln, Herr v. Wie-
Innetc.]. Lwuw. 1889. 239 p. ^Rec, :
ZHGPosen 6. 428 f. Skladny. [2281
Bergmann, E., Zur G. d. Romzuges
Ruprechts v. d. Pfalz. I: Das Verh.
d. Königs z. Curie. Progr. Braun-
schweig. 4^ 31 p. [82
Wervecke, N. v., Die Erwerbg. d.
Luxemburger Landes durch Anton
von Burgund, 140915. I: bis Juli
1412. Progr. Luxemb. 4^ xx47 p. [83
^Brandenburg, Kg. Sigmund u.
Kf. Friedr. L v. Brandenb. , s. Nr.
429. Reo.: DLZ 12, 955 f. Kerler;
Bär 17. 375; HJb 12, 420 f.; FBPG
4, 310 f. Rachlahl; MVGDBöhmen 29,
lit. neil. 51-3 Loserth. [84
Görlitzer, M., Der Husitische Ein-
lall in d. Mark 1432 u. d. „Husiten-
schlacht** bei Bernau. I. Progr. Berl.,
Gärtner. 4^ 21 p. 1 M. [85
Waurin, Jehan de, Recueil des
chroniques et anchiennes istories de
la Graut Bretaigne etc., ed. by W.
Hardy and E. L. C. P. Hardv.
(Rr. Britann. niedii aeviÖS.) V: 1447-
71. Lond., Station, oltice. 739 p. [80
Mathiae Corvini Hung. regis epi-
stolae ad Rom. pontifices datae et
ab eis acceptae, 1458-90. (M o n. Va t i c.
bist, regni Hung. illustr. Ser. 1 Tom. 6.)
Budap., Akad. ^Würzb., Wörl.) 4**.
Ixxv380p. 10 M. ^Rec: Lit.Handw.
30, 318-20 Bellesheim. [87
Gubo, A., Gf. Friedrich II. v. Cilli
(8. '89, 4314). Th. III. Progr. Cilli.
1890. 24 p. *Rec.: MIÖG 12, 356
Prem ; Z. f.Uesterr. Gymn. 42,6661*. [88
Frederichs, J. , Le grand conseil
ambulat. des ducs de Bourgogne et
des archiducs d* Antriebe, 1446-1504.
(CR de la comm. r. d'hist. 17,423 99.)
Brux., Hayez. 1890. 80 p. 1 ir. 'JfRec.:
R. de Belg. 2, 283-6 Egermann. [89
Browning, Ose, The lii'e of Bart.
Colleoni of Anjou and Burgundy.
Lond.. Arundel soc. x 93 p. m. Abb. [90
Joachimsohn, P., Ein Pamphlet
geg. K. Friedrich III., 1470. (HJb
12, 351-8.) [90a
Witte, A., Zur G. d. Burgunder-
kriege; d. Konstanzer Richtg. u. d.
Kriegs). 1474 (s. Nr. 447c"). Schluss.
(ZGOberrh 6, 361-414.) [90b
Schenk zu Schweineberg, G. v.,
Joh. Schenk zu Schweinsberg. (ADB
31. 64 f.) [91
Heidemann, J., Werner v. Schalen-
bürg. (Ebd. 32, 074-6.) [&2
Sterchi, J., Adrian v. Babenberg.
Charakterbild etc. Bern, Schmid.
1890. 88 p. 90 Pf. in
Weisakunig, Der., nach den Dictaten
etc. K. Maximilian's I. zusammeD-
gestellt etc., hrsg. v. Alw. Schalti
(s. '89, 2930). Sep. Wien, Tempfky.
4^ xxvij 558 p. m. 19 Taf. 60 M. [93a
Ulmann, Heinr., Kaiser MaximilianL;
auf urkdl. Grundlage dargestellt. IL
Stuttg., Cotta. x790 p. 14 M. * Zeich-
net mit vorsieht. Kritik die reiche a.
zersplitterte Persönlichkeit M.'e a. s.
Zeit. AUgem. interess. besds. Cap. X
(p. 561 657) Ausgang der Reforra-
politik u. XII (723-65) Stellung za
Relig. u. geist. Leben. [U
Pisani, A. , L'Italia dalla discesa
di Carlo VIII. alla pace di Xovon,
1494 1516. Napoli. Morano. 1S9Ö.
60 p. 1 L. 195
Burckhardt-Finsler, A., Basels Ein
tritt in den Schweizerbund, 1501.
(Denkschr. d. bist. Ges. Basel p. 49
bis 81.) [95«
IMauide-La-Claviere , de, Bist, de
Louis XII. 1. partie: Louis d'Orleans
(s. '90, 965). III. Paris, Leroui.
426 p. ^Rec: RH 43, 99-102. 4i
111 f. Monod; Jl. d. savantsmSSl;
Atti d. acc. d. Lincei 6. I^ l4o d
üeffroy ; RQH 49, 563-72 Vaesen. [96
Zeitachriftenaufaatze betr. Ver-
fassung, Wirthschaft etc. 13.-15. Jh.:
a) H. Bosch, Zur G. d. Glasindu-
strie im Spessart. (M. a. d. Germ.
Nat.-Mus. 3 ['91], 39 f.) - b) Ar.
Buchhol tz, Joh. Schoning, Bürger-
meister V. Riga. (ADB 32, 309) -
c) F. Ebner, Kanonenguss in Strao-
hing. (Bayerland 2, 287 f.) - d) F.
F., M. Römer, e. edler Bürger [belr.
Zwickauer Silber bergbau]. (Katholik
3, 70-7.) — e) J. Fritz, Zur G. d.
Dt.-Lombard. Handels. (ZGOberrh
6, 320-2.) — f) C. F. Gädechens,
Münzfund zu Bergedorf. (MVGHam-
bürg 13,146-66.) — g)Fr.X.GU8-
schröder, Die Erwerbg. d. Eigenth.-
Rechtes an d. Herrsch. Mindeliieinn
durch d. Höchst. Augsburg. (ZfiV-
Schwaben o. Neuburg 17, 201-12-)
— h) A. de la Grange, Pierre de
II, 7. Fünfzehntes Jahrb.; Verfassung etc. 13.-15. Jh.* *117
Hauteville et ses testaments. (Ann.
de lac. d'archl. de Belg. 6, 23-33.)
— i) Gründungs-Ürk unde der
Schuhmacher -Innung zu Bergen,
31. Oot. 1355. (Mtbll. d. Ges. f.
Pomra. G. '91,41 f.) — k) M.Heins,
Les emprunts des pouvoirs publics
au 13.-14. siecle. (Mess. dessc. bist.
'91, 13-34; 211-22.) — 1) J. Her-
merei, Numismatique lorraine. [1251
-1312] (Ann. de la soc. frang. de
num. 15, 27-50.) — m) A. Hof-
meister, Die Amtsrecesse d. Wen-
dischen Städte. (HansGBll Jg. '89,
201-10.) — n) A. Horcioka, Ein
Beitr. z. alt. G. d. Glases in Böhmen.
(MVGDBöhraen29, 245-56.) — o) B.
de Jonghe, Un esterlin de Con-
vention de Jean I., duc de Brabant,
et de Thierry VII., comte de Cleves.
(R. beige de num. 17, 236-49.) —
p) D.Kaufmann, Motes sur l'hist.
des Juifs de Venise. (R. d. et. jui-
ves 21, 289-92.) - q) K. Kunze,
Das 1. Jh. d. Dt. Hanse in England.
(Hans. GBl! Jg. '89, 127-52 ) — r) V.
Langmantel, Orientreisender H.
Schiltberger. (ADB 31 , 262-4.) — |
8) de Limburg-Stirum, P. Cris- i
sembien, tailleur des fers de la mon-
naie de Malines (R. beige de num.
47, 276 f.). — t) G. Monticolo,
L'arte dei Fioleri a Venezia e i suoi
piii .'intichi statuti. (N. A. veneto
1, 137-99-, 317 50.) — u) A. Noss,
Ein Schüsselpfennigfund [in Kreuz-
nach]. (M. d. Baier. numism. Ges.
9, 27-41.) — v) Notaj del Luganese
e del Mendrisotto del sec. 15. (Boll.
d. Svizzera ital. 13, 45 f.) — Vf) F.
Philippi, Zur G. d. Osnabriicker
Stadtverf. (Hans. GBll Jg. '89. 153
-93.) — x) A. Pit, Le travail du
cQivre dans les Pays-Bas. (R. de
Part ehret. 33, 455-66.) — j) Th.
Pyl, Nik. Schmiterlow, Bürgerm.
V. Greifswald. (ADB 32 , 37-8.) -
z) C. V. R., Die Herrschaft Plauen etc.
imAnf. d.l5. Jh. — Kriegsverpflegung
im 15. Jh. [1466.] (M. d. Alth.-V.
Plauen 8, 79-115; 121-7.) — zz) J. T h.
deRaadt, Het testament van e. aan-
zienlijken Brusselaar. (Dt. Warande
4, 145-153.) [2297
Ferner: a) 0. Richter u. H. Er-
misch, Zur Einwohnerstatistik Dres-
dens [vgl. '90, 2997] im 15. Jh.
(NASächsG 12, 168-70.) - b) O.
Ried er, Wappenbrief für d. Markt
Nassenfeis, 1466. (Sammelbl. d.
HVEichstätt 5, 49-54.) - c) Th. M.
Roest, Essai de Classification des
monnaies du comt6 de Gueldre. (R.
beige de num. 47, 370-404.) — d) G.
V. d. Ropp, Zum Wisby sehen See-
recht. (HansGBll Jg. '89, 197-200.)
- e) F. VV. E. Roth, Eine Bam-
berger Urkunde. (KBIGV 39, 13 f.)
— f) Schaaffhausen, Ein Fund
steinerner Kanonenkugeln. (Bonner
Jbb. 90, 207 f.) — g) K. Schalk,
Zehentbuch der Dompropstei St.
Stephan (s. '90, 2994). Forts. (BU.
d. "V. f. Ldkde. v. Niederösterreich
25, 145-51.) — h) C. Schumann,
Die Dt. Brücke in Bergen. (Hans-
GBll Jg. '89, 53-125.) — i) W. Stieda,
Lübeck , Rostock und Landscrona.
(Ebd. 211-18.) — k) Streber, Joh.
Kenkok. (KLex 7, 790 f.) — 1) C.
Thümmel, Der Landsknechte Recht
u. Gebräuche. (Z. f. Dt. Cultur-G.
1, 409-35.) — m) G. Tobler, Aus
d. Anfängen d. Bern. Geschützwesens.
(Berner Taschenb. 40, 94-100.) —
n) Verzeichniss der v. Bernauer
Bürgern bei d. dort. Juden contra-
hierten Schulden, 1461 (FBPG 4,
250 f.) — o) Wassermann, Aus-
steuer armer Jungfrauen im MA.
(Katholik 5, 432 40.) — p) A. de
Witte, Trouvaille dite de Gand.
(H. beige de num. 47, 457-68.) [98
Gallier, E. , Akta grodzkie poz-
nanskie, z lat 1386-99 pod vvzledem
geogr. objaMiil. [Die Posener Grod-
bücher a. d. JJ. 1386 99 geogr. er-
läutert.] Poznan, 1889. 174 p. ^Rec:
ZHGPosen 5, 431 f. Skladny. [2299
Rummler, E., Die Schulzen d. Dt.-
Rechtlichen Dörfer Grosspolens im
13. u. 14. Jh. L Progr. Posen. 4''.
16 p. [2300
Knothe, Herrn., Die alt. Siegel d.
Oberlausitz. Adels. (NLausMag 67,
1-32 m. 4 Taf.) Görlitz, Remer.
3 M. [2301
Larchey, Armorial equestre s. Nr.
2337a.
Jecht, R., Ueber d. alt. Görlitzische
Stadtbuch v. 1305 ff. Progr. Görlitz.
Tzschaschel. 4*\ 19 p. 60 Pf. *Cod.
d. Görl. Raths-A., noch wenig aus-
gebeutet; Eintragungen in Dt., stellen-
weise Latein. Sprache. — Rec: KBI-
GV 39, 64. [2
118
Bibliographie Nr. 2303—2818.
Stadsrekeningen , De oudste^ van
Dordreclit, 1284-1424, uitg. door Ch.
M. Dozy. (Werken uitg. door li.
bist, genootsch. te Utreclit, 3. Serie,
Nr. 2.) 'sHage, Nijhofr. xl80 p.
2 fl. 50. ' [2303
Urbare d. Stifte Marienberg ii.
Münster; Peters v. Liebenberg-Hohen-
wart u. Hansens v. Annen berg; d.
Pfarrkirchen v. Meran u. Sarntliein,
hrsg. V. Bas. Schwitzer. (Tirol.
G.-Qn. III.) Innsbr. , Wagner, xij
447 p. 6 M. 80. [4
Meyer, Chr., Eine Dt. Stadt im
ZA. d. Humanismus u. d. Renaissance.
(Sammlung gemeinv. wiss. Vortrr.,
Hft. 122.) Hamb., Verl.-Anst. 36 p.
80 Pr. [5
Schepere, J. B. , Groningen als
hanzestad. Gröninger Diss. Grün.,
Wolters. 114 p. [6
•^f Heyd, Ravensb. Gesellschaft, s.
'90, 3002. Rec: ZGOberrh 5, 543 f.
Obser; HJb 11, 849; A. f. bürgerl.
Recht 5, 151 Ring; JbGVV 15, I,
294 f. Schmoller; DLZ 12, 249 v.
Ochenkowski; A. stör. lomb. 8, 182
-8; MHL 19, 148-50 Köhne; MIOG
12, 351-4 Heyck. [7
Schaller, M. , Marco Polo u. d.
Texte s. Reisen. Progr. Burghausen.
1890. 57 p. L8
Lyons, Christ. Colomb., d'apr. lea
travanx bist, du comte Roselly de
Lorgues (vgl. '89, 531). Paris, Pous-
sielgue. xxiij384 p. «Jf Rec: Polyb.
61, 540 f. de Bizemont. [9
Zeitechriflenaufsätze zur kirchl.
Entwicklung, 13.-15. Jh.: a) H. Bar-
bier de Montault, Jean XXII.;
l'inventaire. (R. de l'art chr^t. 33,
40911; 491-7.) — b) Baumann,
Die Waldenser, ihre Bibel etc. (Dt.-
evang. Bll. Ui, 254-67.) - c) U.
Berühre, Beitr. z. G. d. Clunia-
censer im 15. Jh. (StMBCO 12, 115
-20.) — d-e) K. Biltz, Wer hat die
1. Dt. Bibel gedruckt? — Fragen
u. Probleme die Dt. Bibelübersetzg.
betr. (Biltz, N. Beitrr. z. G. d. Dt.
Sprache u. Lit. p. 97-124; 125-48.)
— f) Braun, Beitr. z. Rechts-G. d.
Testamente d. Altfuldaischen Geist-
lichen [1402]. (Hessenland '91, 140 f.)
— g) A. Czernv. K. -Schatz des Kl.
Waldhausen, 1471. (M. d. k. k.
Centr.-Comm. 17, 58-00.) — h) J.
Destree, LepsautierdeGuy deDwn-
pierre. (Mess. des sc. bist. '90, 377-90;
'91, 81-8; 129-32.) — I) F. Dittricli.
Inneres Aussehen etc. d. Kirchen d.
ausgeh. MA. (a. '90, 3856h). lU.
(Z. f. Christi. Kunst 3, 235-50.) -
k) F. Ehrle, Die alt. RedactioneD
d. Generalconstitutionen d. FranciK.-
Ordens. (A. f. Lit.- u. K.-G. 6. 1
-138.) — 1) K. Euling, Mndt.
geistl. Gedichte. (Germania :35. 391
-9.) — m) P. Fahre, La perception
du cens apostolique, 1291. (Melange«
d'aichl. et. d'hist. 10, 369-83.) -
n)F. Fabricius, Copiar d. Klosters
Neuencamp. (Mihi. d. Ges. f. Pomm.
G. ^91, 17-9.) — o) F. Falk, Die
ewige Anbetg. im MA. (Katholik
3, 228-30.) — p) R. Fester. Zar
Bau-G. des Dominic.-KI. in Plon-
heim. ZGOberrh. 6, 319 f.) — q-r) E
Haupt, Bernhard'sl. v. Baden kirchl
Politik währ. d. gr. Schismas. (Ebd.
210-34.) — K. Schmid, Stifter d.
Thüring. Geisslersecte. (ADB 31,
683.) — 8) 0. Haupt, Berth. v.
Hegensliurg. (Rhein. Bll. f. Erziehg.
u. Unterr. '91, 193-206.) — t) D.
Kaufmann, Die Märtyrer d. Ber-
liner Autodafes V. 1510. (Mag. f.
Wiss. d. Judenth. 18, 48-53.) -
u) A. Knaake,Joh. V.Goch. (ThStK
'91, 738-74.) — T) A. Kneer, Zar
Vor-G. Innocenz' VIL, 1404-6. (HJb
12, 347-51.) — W-x) K. E. H. Krause,
Nie. Schomaker. — Gerlach Schult«-
V. d. Lüh. (ADB 32, 234 f.: 689 f.)
— y«) J. Loserth, ZurG. d. HusiL
Bewegg. (MVGDtBöhmen 29. 29(Mi)
— üeb. d. Beziehgn. zw. Engl. n.
Böhm. Wiclifiten. (MIÖG 12. 254
-69.) [lö
Ferner: a) L. Leonard, Stift
Seckau etc. 1259-89 (vgl. '90. 2S<i8).
Forts. (StMBCO 12, 1-16 u. 221-43.)
— b) F. Mar es, Ceskj^ hospic y
Rime. (Casopis musea ceskeho ^,
65-100.) - c) F. M e n cf k , Pi'seh proti
svatokupectvi. (Ebd. 574-8.) —
d) M i s s b r ä u c h e bei Ablässen.
(Katholik 3, 573 f.) — e) E. Münti,
Les arts de la coar des papes da
14. si^cle. Les fondations de Gn^
goire XI. (R. de Tart ohr^t. 34.
183 200.) — f-k) A. Patera, 3k4-
zani mistra Jana Hosi. (SBB<!>biD.
Ges. '90, 355-85.) — Wiesenbfrsk«
rj^movane zbytky „Rozraluvy pM^y
II, 7. Verfassung, Wirthschaft, Kirche i. 13.-15. Jh.
119
Maria a sv. Anselma". — Opatro-
vicke zbytky „Rozmluvy" etc. —
Zby tky starocesk^ho prekladu Genese
ze 14 stoleti. — Nov6 nalezeny
,Zrcadla olovecieho spasenie". (Ca-
sopis DQUsea ceskeho 64, 186-91; 191
-202: 450-55; 455-9.) — Ij L. R.
Poole, The suppression of the Tal-
mud by pope John XXII. (EHR 6,
372 f.) — m) A. Por, Zwist mit
d. Domcapitel v. Fünfkirchen, 1802
-9. (Törtenelmi Tar 12, 401-20.)
— n) G. Ratii, Joli. v. Aragonien.
(Szazadok 24, 328-37; 415-25.) —
o) D. Rattinger, Zu Dietrich v.
Nieheim. (HJb 12, 75 f.) — p) F.
H. Reu seh, Joh. v. Schonhofen.
(ADB 32, 807.) — q) P. Savignoni,
11 diario di Pietro dello Schiavo.
(A. d. soc. rom. 13, 295-359.) —
r) R. Schmidt, Hs. Eintraggn. in
e. Incunabelndruck [1475 ; 1477].
(Sammler 12, 7; 18 f., 32.) - 8) A.
E. Schön bach, Meister Eckhart.
— Eine Psalmenübersetzg. — Aus
Predigten ßerthold's v. Regensburg.
(ZDA 35, 209-27.) — t) J. F. v.
Schulte, Herniannus de Schildis.
(ADB31,208r.) — 11)0. Seh webe 1,
Deutschordensdenkraäler in d. Ber-
liner Kloster-K. (MVGBerlin 8, 93
-6.) — V) G. Sello, Der Hostien-
ßchändgs.-Process (1510) vor dem
Berliner Schöffengericht. (FBPG 4,
121-35.) — w) van Slee, Gerardus
V. Schiedara. (ADB 31, 178.) —
X) Ph. Strauch, Giselher v. Schlot-
heim. (Ebd.552f.) — y) A.Thomas,
Kotice snr nn recueil de raysteres
provengaux. (Ann. du Midi 2, 885
•418.) ~ z) K. Zettel, Bischöil.
Ehrentag aus alter Zeit [Wilh. v.
Reicheiiau, 1464]. (Bayerland 2,
281-4.) [2311
Aufsätze betr. kirchliches Leben
ausKLexVI.-VII.: a) 6, 182. Keller,
Gottschalk Hollen. — b) 391 8. Stre-
ber, Hugo V. Strassburg. — c) 807
-10. Kessel, Institor. (J. Krämer.)
— Institoris (H. Kramer's). - d) 816
'S. B. Jungmann, Intelligentiae
homines, Mannen van oordeel. —
e) 978-1006. Küpper, Das Concil
zu Konstanz. — f) 1158 66; 1166 71.
Kessel, Jac. v. Hoogstraet. — Jac.
V. Jüterbogk. — g) 1214-6. Luksch,
Matthias v. Janow, Reform prediger.
— h) 1606-11. Streber, Joh. v.
Capistrano. — i) 1649 f. Joch am,
Joh. V. Dambach. — k) 1653 f. J.
Hergenröther, Card. Joh. Domi-
nici, — 1) 1660-62. A. Knöpfler,
Joh. V. Falkenberg. — m) 1678-84.
J. Niemöiler, Joh. v. Goch. —
n) 1698 f. Kessel, Joh. de Indagine.
— o) 1713-6. J o c h a m , Joh. v.
Marienwerder, Prof. in Prag. —
p) 1725-42. Seh müde, Joh. v. Ne-
pomuk. - q) 1743; 1746-8; 1766 f.
A. Knöpfler, Joh. v. Palomar.
Joh. Parvus (Jean Petit). — Joh. v.
Segovia. — r) 1786-9. Kerker, Joh.
V. Wesel. — 8) 1789 f. Keller, Joh.
Zachariä. — t) 1827 f. Wo k er, Jor-
danus Teiitonicus von Osnabrück.
u) 1998-2002. Pieper, Papst Julius II.
— y) 7, 58. S c h r ö d 1, Hei nr. Kalteisen.
— w) 7, 341; 345-8. Pfülf, Kath. v.
Gebweilcr. — Katharina v. Siena. —
x)944f. Streber, Konr. v. Halber-
stadt. — y) 957 f. Streber, Konr.
V. Preussen (od. de Grossis). —
z) 958. Falk, Konr. v. Rodenberg.
— 27)963-6. Luksch, Konr. v. Wald-
hau son. Prager Reformprediger. [12
Finke, üngedr. Dominicanerbriefe
8. Nr. 2256.
Urkunden zur G. d. Pfarrkirche in
Ulm [1325-1518], mitg. v. H. ßa-
zing u. G. Veesenmeyer. Ulm,
Frey. 1890. xvj215 p. 2 M. 'JfRec:
ThLBl '91, 268 f. Bossert. [13
Wycllf, J.y De Ente praedicamen-
tali ; from the nnique Vienna ms.
— Quaestiones 13 logicae et philo-
soph.; from the unique Präge ms.
Ed. by Rud. Beer. (Wyclif-Soc.)
Lond., xxiij318 p. :{sRec.: ThLBl
'91, 209-11 WilkenP. [14
Wycllf, J., De eucharistia tractatus
major; acc. tract. de eucharistia et
poenitentia sive de confessione. Ed.
by J. Loserth. (Wyclif-Soc.) Lond.
Ixvii395 p. 15 M. [15
^Vrllarl, Savonarola, s. '89, 488
u. 2959: Rec: HZ 64, 178-90 Hart-
wig; EHR 4, 441 ff. Armstrong;
RH 88, 165-70. Rec. d. Engl. Uebers.
Edinb. R. Nr. 847, 68-106. [16
Busch, Joh., Kleinere geschriften;
door J. AI . W u e s t e n h o f f. Stuck IL
'sGravenhage, Nijhoff. 1890. *Rec.:
ThLBl ^90. 444 Schulze. [17
Simonsfeld, H., Analekten z. Papst-
u. Concilien-G. im 14. u. 15. Jh.
(Sep. a. AbhMAk XX, Abth. I).
120
Bibliographie Kr. 2318-2330.
MüncI).. Franz. 4^ 5() p. 1 W. 70.
^ Znr G. Urban 8 VI. , Pisaner Cr.n-
cils, Rum. Synode; Kou^l. Concils;
im Anh. 10, in extenso mitgeth.
Actenstiicke a. Münchner Bibi. n.
Reichs- A. - Rec: CBl 1110 f. [2318
^Gayet, Le grand scliisme, s. '90,
254 u. 3040. Rec: Melanges flarchl.
et d'hist. 10, 354-61 Guerurd: Bull.
crit. 12. 103-6: R. 8tor. it. 7, 747-55
Sandonnini; IlPBll 107, 471-5; ThLZ
16, 281-5 Bess. [19
Kneer, A., Card. Znbarella (Franc.
de Zabarellis) 1360-1417: Beitr. z. G.
d. gr. abendl. ScliismaB. I. Di8S.
Münst.. Theissing. 63 p. -^Berntzt
u. a. Wiener Brietsammlung. [20
Sommerlad, T., Matthäus v. Krakiiu.
Hall. Disp. 101 p. -^Wissensch. Ver-
treter d. Conciliaridee. [20a
Stuhr, F., Die Organisation u.
Geschäl'tsordng. d. Pisaner u. Kon-
stanzer Concils. Berl. Diss. Lpz.,
Fock. 78 p. 1 M. .50. [21
Beer, Rud., Die (^n. f. d. ,Liber
diurnus conc. Basiliensis" d. Petr.
Brunetti. iSep. a. SBWAk Bd. 124.)
Wien, Tempsky. 16 i». 40 Pf. *Rec.:
ThLBl 295 f. Wilkens. [21a
Zeitschriftenaufsätze betr. Bildung,
Literatur u. Sitten-G., 13.-15. Jh.:
a) P. B a h 1 m a n n, Sprichwörter a. Joh.
Murmellius^Pappapueroruni**.(Germ.
35, 400-2.) — b) K. Burger, Bücher-
anzeige Günther Zainer's. (CBl f.
Biblw. 8, 347 9.) — c) E. Dam-
köhler, Zum friündenfall. (Jb. d.
V. f. Niederdt. Sprach!*. 15, 79-84.)
— d) Dyalogus de divite et Lazaro,
mitg. V. J. Bolte. (ZDA 35, 257
-62.) - e) F. Ehrle, Beitrr. z. G.
d. ma. Scholastik. II: Augustinis-
mus u. Aristotelismus in d. Scho-
lastik. (A. f. Lit.- u. K.-G. 5, 603
-35.) — f) L. Eid, Hz. Stephan's
Zweibrücker Küchonordnnng, 1443.
(Bayerland 2, 117-20; 125 f.) —
gr) M. Faber, H. Rosenplüt ein Roth-
schmied. (Germania 35. 407-12.) —
h) M. Fournier, Les biblioth^ques
d'Avignon pour les etudiants en
droit. (NRH de droit 15, 76-112.)
— I) F r a u e n h ä u s e r in Ober-
schwaben. (Württ. Vjhfte. 13, 771.)
k) F. Gabotto, Giorgio Valla e il
suo processo, 1496. (Nuovo A. ve-
neto 1, 201-20.) — 1) J. H. Gallee,
Mittelniederl. Arznfibuch. (Jb. d.
V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 105 49.)
— m) L. Geiger. U nged ruckte« v.
u. üb. Heuchlin. [^Rec: ZGGberrli.
6, 523 Hartfelder.J Zur Biogr. d«
Pomponius Laetns. (Z. 1*. vergl. Lir.-
G. 3, 217-26; 4, 215-7.) — n-o) H.
Holstein, Zur Bio^r. Jac. Wimpfe-
lings. (Ebd. 4, 227-52.) [*Rec.:ZG.
Oberrh. 6, 523 Hartfelder.] — Eine
unbek. Schrift Wiinpfeling's. (CBl
f. Biblw. 8, 344 7.) — p i F. Keiiii,
Ueber Aventin's Tagebuch [Haiw-
kalender]. (SBMAk '90. II, 313 2S.)
— q) H. Keussen, Die St. Köln
als Patronin ihrer Hochschule is.
Nr. 1611). Schluss. (WZ 10, 62-104.)
— r) C. Krafft, Zur Rhein. War-
tvrologie. (Arbeiten a. d. Rhein.
Prediger-V. 8/9, 130 6.) — «) J.
Kracauer, PfetTerkorn et la cun-
iiscation des livres hebreux, 1.510.
(R. des et. juives 22, 112-8.) — t) K,
E. H. Krause, Mittelniederl. Bruch-
stücke. (Jb. d. V. f. Niederdt
Sprachf. 15, 39-44.) — u) C. Krause,
2 neue Gedichte d. Enricius Corda?.
(Hessenland *91 , 114-9.) —- t) R.
K u k u 1 a , Aus Klagenlurter Hss.
(Anz. r. Dt. Alth. 17. 176-9.1 -
w) G. Lafaye, Une anthologie la-
tine du 15. siecle [Bibl. mnnicipale,
Lvou]. (Melanges d'archl. et dhist
11. 92-105.) - X) H. Le nicke,
Mordkreuze in Pommern. (Mthl. d.
Ges. f. Pomm. G. '91. 24 f.) - y)P.
Markgraf, Sprachl. Beobachten,
zur „Marina" [vgl. ^90, 1003]. (Viscbr.
f. Lit..G. 4, 355-8.) — «) G. Mon-
ticolo, Poesie latine nel cod. 277
Ex Brera al r. arch. di statu di
Venezia. (II propugnatore 23. 244
-303.) [22
Ferner: a) J. Meyer u. A. Bi^
1 i n g e r , Der gr. Jahrtag auf dem
Wurmliuger Berg. (Alem. 19, 49
-67.) - b) N. Nilles, Aberglaob.
Verehrg. d. 24 Ael testen d. Apoka-
lypse. (ZKTh 15. 172-0.) - c) A.
P a n i z z a , I processi contro le strebe
nel Trentino (s. '90, 2180). Fom.
(A. trentino 8, 131-42; 9, 49-106.)
— d) A. Pedrazzoli, La raarchest
Isabella d'fiste Gonzaga a diporU
sul lago di Garda. (A. stör. lomb.
7. 866-78.) - e) Th. v. RiekhofC
David u. s. Helden, Braclistücke e.
geistl. Dichtg. (JB d. Felliner liL
II, 7. Geistiges Leben im 13.-15. Jahrh.
121
89. 216-21.) — f) F. W. E.
^ Joh. SchöfTer zu Mainz als
jer Lat. Klassiker etc. (Roman,
ign. t), 462-74.) - g) P h.
ff, The renaissance, the revi-
' learning and art etc. (Papers
' Amer. soc. of church bist. 3,
) — h) A. E. Schönbach,
. Hebersetzg. Petrarca s. (ZDA
7-37.) — 1) E. Schröder, Die
rfer Lieder-Hs. (Jb. d. V. f.
rdt. Sprachf. 15, 1-82.) - j) C.
ddekopf, Unbek. Erzählung
feling's. (Z. f. vgl. Lit-G. 4, 342
- k) Fr. W. Seraph in, Kron-
r Schulen vor d. Ref. ( A. d. V. f.
ib. Ldskde. 23, 747-97.) - 1) G.
ner, Ueb. das T in Glockenin-
ete. (ZHarzV 23,492-7.) - m) J.
amminger, Joh. Tritheniius.
: 6, 1770-80.) — n) E. A.
ielberg, Ma. Kleiderschnmck.
f. Schweiz. Althk. 24, 486-9.)
A. T., Les meridionaux et
de Boulogne au MA. (Ann.
idi 1, .59-60.) — p) F. Tadra,
vkv k dejinam univ. Prazkc
. s'tolet. (SBBöhm. Ges. '90,
l8.) — q) E. Theuner, Bild-
d. 13. u. 14. Jh. am Dome zu
'bürg. (Fostschr. d. V. f. G. etc.
fdeb. p. 107-17.) — r) A.Tille,
Ig. z. Schützenfeste n. Augsburg,
(Alem. 18, 103-201.) — 8) A.
US. Zur alt. Drucker-G. — Joh.
(Harrwitz, M. a. d. Antiqua-
, 9; 789.) — t) C. van de
r, Velthem's Spiegel historiael,
ritiek. (Tijdschr. voor Nederl.
1 letterkde. 9, 22-59; 204-19.)
E. Voigt, Das 1. Lesebuch d.
ms in den Kloster- u. Stifts-
n d. MA. (M. d. Ges. f. Dt.
gs.- u. Schul-G. 1, 42-53.) —
4. Weiss, Das Studium des
A im 13. Jh. (The Jewish
289 313.) [2323
iraphien v. Gelehrten, Dichtern,
lern etc. in ADB XXXI u.
[: a) 31, 06. W. Bäumker,
Jchenck v. Sumawe. — b)120f.
Schröder, Dietr. Schern-
— c) 207 f. 0. D o n n e r v.
er, Schilder v. Babinberg. —
0; 397. G. Köthe, Jörg Schil-
- Mart. Schleich. — f) 491 f.
ner, Arn. Schlick. — g) 638 f.
iwarze. Schmerlin. — h) 670.
H.Haupt, Joh. Sclimid (Faber). —
1-j) 779. J. Braun, J. Schäffler. —
G. Schapff. — k-m) 32, 30-1; 99; 121
•3. G. Röthe, Schmielier [„Schmur*
bei Agricola gen.]. — Hans Schnee-
perger, Dichter. — Hans Schneider.
— n) 211. W. Vogt, Hans Scliobser.
— 0) 213 f. V. d. Linde, Peter
Schöffer. - p) 284 f. G. Röthe,
Schondoch. — q) 286 f. Krause,
Brandanus od. Brant v. Schöneich.
— r) 303. R. Ei tu er, Jörg Schön-
felder. — 8) 320 f. W. Vogt, Hans
Schönsperger. — t) 405 f. Steiff,
Mart. Schott. — u) 406. G. Knod,
Peter Schott. — v) 492-4. Mumraen-
hoff, Seb. Schreyer. — lf) 497 f.
Pagel, Mich. Puff v. Schrick. — x)
641-3 Wintterlin,H.Schüchlin. [24
Ehrle, Frz., Historia bibliothecae
Roman, pontificum tum Bonifatianae
tum Avenionensis enarrata et anti-
quis earum indicibus etc. illustrata.
I. (Bibl. deir acad. stor.-giurid. VII.)
Romae,Typ. Vatic. 1890. 4^ xvj786p.
m. 8 Taf. ^Kec: ThLBl '90, 400;
EHR 6, 378 f. Creighton; BECh 52,
134 6 Delisle: M^langes d'archl. et
dhist. 11, 191-5 Dorez: GGA '91,
551-8 Wenck. [25
Nebert, R., Zur G. d. Speyerer
Kanzleisprache; e. Beitr. z. Lösung
d. Frage nach d. Bestehen e. Mhdt.
Schriftsprache. Hall. Diss. 66]). [25a
Domanovszky , E. , A renaissance-
kori bölcseszet törtenetc. [G. d. Philo»,
im ZA. d. Renaiss.: auch unt. d.
Tit.: G. d. Philos. IV.] Budap.,
Franklin. 1890. 492 p. 4 11. ^Rec:
ThLBl *91, 275 Szlavik. [26
Neve, F., La renaissance des lettres
et Tessor de l'orudition anc. en
Belgique. Louvnin , Peeters. 1890.
440 p. 6 fr. ^Rec: Polyb. 61, 146
-8 Huit; SatR Kr. 1862; RC 30, 138
de Nolhac; R. de l'instr. publ.
34, 24. [27
Feller, W., Die Moral d. Albertus
Magnus; e. Beitr. z. G. d. Ethik d.
MA. Lpz. Diss. 82 p. [28
Glosener, M., Kicnlaus v. Cusa u.
Marius Kizolius als Vorläufer d.
neueren Philosophie. Münst.. Thei-
sing. 193 p. 3 M. [29
Maerlant, Jac. V., Istory van Troyen ;
naar het vijftiendeeuwsche hs. van
Wessel van de Loe , uitg. door d e
Pauw en Gailliard. II n. IV, 2.
Bibliographie Kr. 2330—2350.
(ie kennU van unie niirfdel-neilerl.
taal en in Iiet bijionder voor de
urilivk van Uaerlant. — Nii^iiwu le-
xingen in Maerlant's Spiegel liJHt.
{Versl. en meded. d. ak. 0, 88-135;
7, 5-32.) [23aO
Weddlgen, 0., ZnrU.d. Dt.Meisler-
geeaiigeü. Progr. VVieebnden. Lpz.,
Foek. 4». 18 p. I M. [:11
Hnrtnann, Aug., Ilana Hceeilnber'ri
Lieder. (Sep. a. Roman. Foraolign.l
Erl., Junge. 1890. 70 p. 1 M. 80.
■«■Rec: AZtg Nr. 121; Am. 1'. I»t.
Alth. 17, 213-20 Zwieriina, (32
Brant, Seb., NarreDccliilf. (Küncli-
ner'e Dt. Kat.-Lit. Bd. 134.) Stuttg.,
8peiiiaiin.lS!)0.xxvj:}29p.2M.50.[32B
Bernoulli,C.Chr., (ilareaniDeacrip-
tio Helvetiae. (Denkschr. (I. hist. Ges.
Basel p. 1 48.) [32b
Aibrecht, Reinh., Tilo Vespasiano
Strozza; e. Beitr. z. G. d. Hiimanis-
muB in Ferra ra. Progr. Dresden-
Meiiatadl. l.pz., Teubner. 4°. 48 p.
1 M. 20. * Kee.; Üiürn. slor. d.
lelt. it. 17, 440-43. 133
Braggio, Car., Giae. Bracelli e
Vamanesimo dei liguri al buo tempo.
(Atti della soo. lignre 23, 5-295.)
Genova, Sordoniiiti. 4". 297 p. [3;)a
Abel, E., Lit.-hiatnr. Denkmäler.
II, hrsg. V. d. Ungar. Akad. Buda-
pest. 1890. xv381 p. liH. -X-Schriflen
Ital Hnmani^ten belr. Kg. Mattliias.
- Vgl. «) F. PnlBzky, Die Renais-
sance n. K. Matthias. (Uiig. R. 10,
mi-n.) (34
Brown, Hör. F., The Veuetian prin-
ting presR. I.ond,, Nimmo. 4°. m.
22 Facs. 42 ah. «Rec: Ath. Nr.
3301. - Vgl. a) C. CaBlBllani,
IntDrnii alle 2 edizioni venete etc.
rti Quintiliano. Veneiin, Vi.'ientini.
15 p. [35
Requln, Urigines de limprimeric
en France, Avignon, 1444 [vgl. '90,
3081]. (Jl. gen. de l'impr. etc. 91,
51-60.) Paris, Dumoiilin. 37 p. [36
Pellechet, M., Catalogue des livrea
de In bibl. d'Auiun Claude Guilliaud.
(Sep. a. Menj. de la soc. Eduenne.
XVhl.) Paris. Picard. 1890. x]2S9 p.
7 fr. *Rw.: CBl 1'. Biblw.'S, 362
G. Meier. [36a
Hochegger, R., L'eb. Entsteh^, a.
Bedenig. d. Block buch er , m. im.
Rückeichl auT d. Liber regtun tei
liistori» Dnvidifl. (CBl. f. Bibiw.
Beihft. 7.) Lpz., Uarra«eowiti.68p.
3 M. 60. [s:
Larchey, Loredan, Adc. annoriil
eqiieaire de la toisun d'nr et dt
l'Europe au 15 s. Paris u. Kaocr,
Berger-Levrault. fol. iiTi293p. 114
plauelieB en chromotfp. 200 fr.
*Sach Ms. von c. 1461-7: Taf-SO-^
Dtld. ; Register c. 1600 Nameti. 1:171
Miintz, ■) Hist. de l'art pend. li
renaissance (b. '89, 3750 u. "äO, 3&Ö).
II : Italie. L'Age d'or. Paris. Hachrltr.
864 p. 35 fr. * Rec: RH 45. 373
-5 Honod; HJb 12. 371-5 Pastor; H.
de l'art ehret. 84. 1-21 üviUa: B.
B(or. it. 8. 292-300 Uelani. — h]lt
mauBolee du cardiual de Lagrtn^
k Avignon. Paris, Lahnre. 13 j>. |3S
Yrlarte, C, Autonr des Bürgin:
les monumenlB. les portrails; Ale-
xandre VI., C^Bar, Lticrece etc. Paris.
Rothschild. 4°. 220 [>. m. 18 pl »■
126 111. 50 tr. *Rec.: Polyb. 61.
456 r. (^
Neawlrth, J., Beitrr. z. Kud«i-0.
d. 15. u. 16. Jh. (Repert f. Kunsiw.
14, 293-300.) [39
Lehr«, M., a) Der Üt. u. Kiederlünil.
Kupferslicb (s. Nr. 573). Forts. (EW.
102 16; 204-16; 384-409.) — b)IUli«>.
Copien nach Dt. Kupferstichen. (Jti.
d. kgl. PreHss. Kunatsamnlgn. lä
125-36.) [40
Argnanl, F., Le ceramiche e maii-
liche faentine liuo al prinu. del SM-
16. Faeuia, Montauari. 1889. xij8?l p-
25 L. #Reu.: Kunslgewerbebl. t
85 f. V, Falke. (41
Jacob!, L, Das heilige Grab aof
d. refurm. Friedhofe zu HonilH"?
V. d. H. (MVÜHomburg 4, 21*)-
Homburg, Frauenholi. 4*. 15 p. ^
5 Taf. 2 U. 50. ■«- Rec; Reptrt- (■
Kunst». 14, 345. 141>
M Isaale Glagoniticnm Herrojw
ducii Spalatensis, rec. V. Jagic. 1-
Thallöczy, F. Wickhoff. Wi»
4". 124 p. m. 40 Abb. ■«■Publioliin
d. UoEniach-Herzegowin.Landesngi''
rung, nach Codex des alten Säij
zu Constantinopel. — Rec.r A^t
Nr. 207 Otto. |Ö
II, 7. Gei8t. Leben 13.-15. Jh. III, 1-2. Neuzeit, Relormation. *123
Neuwirth, Jos., Peter Parier v.
Gmünd u. s. Familie; Beitr. z. Dt.-
Oesterr. Künstler-G. Prag, Calve.
146 p. 5 M. ^Rec: MVGDBöhraeu
29, lit. Beil. 33-6; Z. f. christl. Kunst
4, 103 f. Reichensperger; HPBll 108,
158-60; Repert. f. Kunstw, 14, 422-6
Horcicka. [43
Friedländer, M., Albr. Altdon'er,
d. Maler v. Regensburg. (Beitrr. z.
Kuiist-G. N. F. XIII.) Lpz., Seemann.
175 p. 5 M. — 79 p. auch Lpz.
Diss. [44
Ancona, AL d', Origini del teatro
italiano. 2 ed. Torino, Loescher.
670; 626 p. 20 L. [2345
Zibet, Hist. Trachten in Böhmen,
II, s. in IV, 5.
Zur G. d. Zeitraums vgl. Nr. 1477. IWI ;
50; 51. 22131. 2270 t; V. 2348. Verfg. 1500-3.
2213 r; 1«; 18. Kirche 1667. 2230 a; b. 2377k;
r; 8. Geist. Leben l5oi. 2041a;b;p. 2242;
46; 61; 7ne. 2370 f; 80 i.
in. Neuzeit.
i. Allgeincfnes.
Farges, L. et G. Monod, [Lit.Ber.]
France: Publications relat. ä Thist.
moderne. (RH 46, 83-99.) — Vgl.
auch Xr. 2036 a. [2346
Flathe, G. d. neuesten Zeit s. Nr.
2658.
Jäger, 0.. G.d. neueren Zeit. 2. Aull.
(Jäger, VVelt-G. III.) Bielefeld, Vel-
hagen & Kl. 662 p. ra. 20 Beill.
8 M. . f46a
2. Ref'ormatiofiszelt 1517-55.
Allgemeines, polit. u. sociale EntwickluDg
2347-59; kircm. Entwicklung, Leben und
Schriften der Reformatoren etc. 2360-78;
Wissenschaft, Literatur, Kunst etc. 2379-89 ;
Territoriales 2390-2403.
Egelhaaf, Dt. G. (s. 89, 540 u.
'91, 587). Lfg. 13: Bd. 11,273-352.
(Bibl. Dt. G. Lfg. 61.) [2347
Zeller, Hist. d'AlIemagne: La r^*-
forme etc. s. Nr. 2277.
Janseen, Joh., An meine Kritiker
etc. N. Aull. Freiburg, Herder, xj
227 p. 2 M. 20. — Vgl. n) F. Falk,
Curae posteriores zum 2. Bd. d. G.
d. Dt. Volkes V. Janssen. (Katholik 3,
481-501.) [48
Zeitechriftenaufsätze betr. Poli-
tisches: a) H. Arnold, Geo. v.
Frundsberg,d. Vater d. Landsknechte.
(Bayerland 1, 64-7; 78 f. 2, 64-7.)
— b) J. de Chestret de Hanef fe,
Les eonjurations des la Marck ä
Li^ge contre Charles V. (Bull, de
rac. de Belg. 21, 684-714.) - c) St.
Davari, Fed. Gonzaga e la famiglia
Paleologa del Monferrato. (Giorn.
ligust. 17, 421-69. 18,40 67; 81-109.)
- d) G. Ellinger, Zur G. d. Dt.
Ref. (Nation 8, 405-8.) — e) K.
Hugard, Die Herrsch. Staufen im
Bauernkrieg. (Schau ins Land 15,
33-9.) — f) Ed. Jacobs, Gf. Botho's
V. Stollberg u. Wernigerode Vertrag
m. s. Bürgern zu Stollberg. (ZHarzV
23, 415-28.) — g) H. Kiewning,
Hz. Albr. V. Preussen u. Mkgf. Joh.
V. Küstrin als Unterhändler zw. d.
Dt. Fürstenbund u. England. (FBPG
4, 137-75.) - h) C. Kr äfft, Zur
Rhein. Ref.-G. unt. Erzb. Hermann
V. Wied [1543-6]. (Arbeiten a. d.
Rhein. Prediger- V. 8/9, 152-72.) —
i) F. Krön es, Corn. Duplicius v.
Schepper [1502-55]. (ADB 31, 93 7.)
— k) E. M., Feldh. Laz. v. Schwendi.
(Schau ins Land 16, 5-28.) — 1) L.
Müller, Beitrr. z. G. d. Bauern-
krieges im Riess etc. (s. '90, 3107).
Forts. (ZHV Schwaben u. Neuburg
17, 1-152 ; 253-76.) — m) P. L. M ü 1 1 e r,
Kais. Statthalter G.Schenck v. Tnuten-
burg. (ADB 31, Qio f.) — n) Fr.
Nitti, Leone X. e la sua politica
rispetto ai parenti. I-VII [1513-21].
(N. Antol. 28, 393-427.) [49
Ferner: a) L. Pastor, Karl V. u.
die Dt. ProtesUnten (KLex 7, 171
-80.) — b) V. Promis, Monete di
Gio. Batt. Falletti conte di Bene-
vello. (Atti d. acc. di Torino 24,
84-9.) - c) M. Radlkofer, Der
Zug Kf. Moritz' u. s. Verbündeten
durch Schwaben, 1552.(ZHVSchwaben
u. Neuburg 17, 153-200.) - d) F. G.
Rodriguez, Levantamiento de la
Villa de Arevalo, diploma incd, del
imp. Carlos V. [9. Sept. 1520]. (Bo-
leti'n de la ac. de la hist. 18, 385
-401.) — e) S. Rutar, Die Krainer
*124
Bibliographie Nr. 2350—2376.
vor Agram. 1525. (M. d. Museal -V.
Krain 4, I, 46-53.) — f) L. Schädel,
Briefe u. Acten z. Gef.-nahme u. Haft
Philipp 9 d. Grossm. Vortr. (QBllHV-
Hessen '90, 101-10). — j?) G. Sforza,
Un episodio dell' elezione di Adri-
ano IV. (Giorn. ligust. 18, 227-30.)
— h) A. Stern, Seb. Schertlin v.
Biirtenbach. (ADB 31, 132-7.) —
I) H. Wen dt, Ein Beitr. z. G. d.
Schmalkald. Krieges. (M. a. d.Gemi.
Nat.-Mus. 3 [91], 33-5.) - k) J.
Werner, Der christl. -sociale Agita-
tor J. Eberlin v. Günzburg. (Kirchl.
Mtsclir. 10, 473-82.) [2350
Cauchie, A. , Docc. ined. concern.
le regne de Charles V. dans les
Pays-Bas. (Anal. bist, eccles. de
Belg. XXII , 3.) Louvain , Peeters.
1890. 115 p. [51
Schefflerin, Walpurgis, Aus d. Jbb.
d. Klosters Maria Mai im Riess, Auf-
zeiclingn. etc. d. J. 1525^ e. (^n.-8chr.
z. G. d. Bauernkrieges. Augsburg,
Huttier. 4^ 39 p. 1 M. 20. [51a
Yassallo, C, Matteo Prandone di-
fensore d'Asti nel 1526 contro Fa-
brizio Maramaldo. (Sep. a. Atti d.
r. acc. d. scienze. XXV.) Torino,
Clausen. 1890. 28 p. 'Jf Vgl. '90,3111.
— Rec: A. stör, napol. 16. 221 f. [52
Martinati, C. , Notizie stor.-biogr.
intorno al conte Bald. Oastiglione.
(Pubbll. deir ist. di studii superiori.)
Firenze, Le Monnier. 1890. 91 p.
2 L. 50. -X-Rec: HJb 12, 429 f. [53
Ney, J., Die Protestation d. evang.
Stände, 1529. (Schrr. f. d. Dt. Volk,
hrsg. V. V. f. Kef.-G. Hft. 13.) Halle,
Niemeyer. 1890. 42 p. 15 Pf. [54
Cat, E., De Caroli V. in Africa
rebus gestis. These. Paris, Leroux.
xl03 p. [55
Castan, A., La conqut^te de Tunis
en 1535, racontee par 2 ecrivains
franc-comtois. Besangon , Dodivers.
6-4 p. [56
Paillard, C, L'invasion allem, en
1544, fragments dune bist, milit.
et dipl. de Texped. de Charles V.,
publ. p. G. Herelle. (Publ. de la
HOC. de Vitry-le-Frangois.) Paris,
Champion. 450 p. [57
Nunez Alba, Diego, Dialogos de la
vida de soldndo, p. p. A. M. Fabiö.
(Libros de antano. XIII.) Madr., Fe.
1890. IxxviJ: xxiij332 p. 15 pes.
•^ Salamanca 1552, G. d. Schmal-
kald. Krieges. [58
Zeitachriftenaufsätze betr. Rechts-,
Verf.-, Wirthschafts-G. etc.: a) Tb.
DisteK Ein Fall Kureächs. Cabinet»-
Justiz, 1554. (NASächsG 12, 172 f.)
— b) Englert, Abschrift e. Zins-
registers a. Dillingen, 1540. (JB d.
HVDillingen III, Beill. p. 17-24). -
c) J.G en V, Aus d. SchIettstädt.Barge^
leben d. 16. Jh. (ZGOberrh 6, 283-95.)
— d) J. Kindler v. Knobloch n.
J. Klemme, Der Reichscanzelei
Orig.-Wappenbuch, 1540-61 [im BerL
Kupferstich-Cab.]. (Jb. d. herald.
Ges. Adler N. F. 1, j-lx.) - e) G.
C. Laube, Waldordnung u. Bug-
formelbuch d. M. Enderle [1518-38).
t^MVGDBöhmen 29, 20145.) - f)
Schottwiener Rechts-Hs. d. 16. Jli.
(Berr. u. M. d. AlthVWien 2^. 227
-9.) — g) L. Zapf, Aus d. Busch-
klepperzeit d. 16. Jh. (AGOberfrankfB
18, 214-20.) [59
Zum Wirthschaftsleben etc. vgl Nr. l'M.
1600. 1743. 22<»«1.
Anelli, L, I riformatori nel sec. 16.
2 Bde. Milano, Hoepli. 409: 449 p.
10 L. [60
Mejer, 0., Zum K.-Rechl des Ref.-
Jh. Hannov. , Meyer. 210 p. 5 IL
"$f Consistorien za Wittenberg and
Rostock; alt. protest. Eherecht —
Rec: ThLBl '91, 309 f.; Lpz. Zt?.
Beil. 298. [61
Aguesse, L, Hist. de retablissemeot
du protest. en France. I u. II: 1511
-74. Paris, Fischbacher. 602;571p. [ti2
Zeit8Chriftenauf8ätze betr. kirchl.
Entwicklung : a) O. A. , Welch«
Lügenschrift v. Luther's Tod zu Rodi
ausgegangen , 1545. (Christi. Welt
'91, 143-7.) -- b) W. Becker ü.a
Krafft, Briefe Zach. Ursin's an Crtto
V. Crafftheim etc. [1552-9]. (Arbeiiea
a. d. Rhein. Prediger-V. 8/9, 7Ö-133.)
— c) B r., Luther's eigenh. Betrachtgs.-
Buch üb. d. Leiden Christi: e. fal-
8cher-G. d. 19. Jh. (Sammler 12.
248.) — d) H. S. Burrage, The
anabaptists of the 16. cent. (Pipers
of the Am. soc. of church hist. ^
145-64.) — e) A. v. Druffel. Der
Baier. Minorit Casp. Schatz^^r u. s.
Schrr. (^SBMAk 90, II, 397-43:3.) -
f) P. Fischer, Luther's Lehre t. d.
III, 2. Reformationszeit, polit. und kirchl. Leben.
125
Obrigkeit. (Dt.-ev. Bll. 16, 318-45.)
— g"}!!. Heineck, Lutherfunde im
stüdt. A. zu Nordhauseu. (Sammler
12, 261.) — h) E. T. Hörn, The
Lutheran sources of the common
Service. (The Luth. Quart. 21, 239
-68.) — 1) C. Krafft, Ueb. d. rabies
theoL in d. letzten Aufzeichnungn.
Melanchthon's. (Arbeiten a. d. Rhein.
Prediger- V. 8/9, 124-9.) — Die Hin-
richtg. d. Augustiner in d. 1. JJ. d.
Ref. (Ebd. 10/11, 92-9.) — k) H.
Kru mmacher, Luther's Schrift von
d. Babyl. Gefangenschaft d. K. (Dt.-
ev. Bll. 16, 191-201.) - 1) Lese-
früchte aus Luther's Schrr.: Vom
polit. Genius. (Balt. Mtschr. 87, 220
-82.) — iii) Fr. Lezius, Luther's
Stelig. z. Tiirk. Weltmacht. (Ebd.
38, 263-80.) -- n) Luther u. die
Bigamie. (ThStK 64, IL 564-86.) —
o) Der neueste Luther f und. (Lpz.
Ztg. Beil. 157 f.) — p)P. M[ajunke],
Die angeblich v. Rom ausgegangene
Welsche Lügenschrift üb. Luther's
Tod, 1545. (HPBll 107, 500-19.) —
q) L. Neubaur, Ein Nachtr. zum
Corpus Reform. (Altpr. Mtschr. 28,
246-75.) — r-8) N. Paulus, Joh.
V. Staupitz; s. vorgebl. protest. Ge-
sinngn. (HJb 12, 309-46.) — Mart.
Bntzer u. d. Gewissensfreiheit. (Ka-
tholik 71, n, 44-71.) - t) Johann
Reifen st ein [Stud. in Wittenberg],
Schreiben an s. Bruder Wilh. etc.,
1523; mitg. v. Ed. Jacobs. (ZHarzV
28, 473-5.) — u) J. W. Richard,
The theologv of Zwingli. (The Luth.
Quart. 21, 153-71.) — t) Ph. Schaff,
Did Luther commit suicide? (Magaz.
of Christ, liter. 3, 161-67.) — w) K.
Schweizer, Die Berner Katechismen
im 16. Jh. (Theol. Z. a. d. Schweiz
8, 87-105.) — x) A. Tann er. Die
Einführung der Ref. in Genf nach
Kam pschulte's Calvin. (Kath. Schwei-
zcrblL 7, 68-92.) — y) IL Toll in,
Der Vf. de Trinitatis erroribus L. VII.
u. die zeitgenössischen Katholiken.
(Jbb. f. prot Theol. 17, 384-429.) —
x) O. Vogt, Nachtrr. zu Joh. Bugen-
hagen's Briefwechsel. (Balt. Studien
40, 1-16.) [3263
Luther's sämmtl. Schriften, hrsg.
V. Walch. N. Ausg. (s. '89, 2217 u.
'ÖO, 1076). XX: Ref.schrr. Abth. 2
[Streitschrr. wider Schwärmer, Juden,
Türken]. 4^ 70 p. u. 2407 Sp. 18 M.
Deatsohe Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
^Hec. V. früh. Bdn.: DLZ 11, 824
•6 Buddensieg-, Presb. and ref. R.
'90, Oct. Warfield. [64
Luther's Werke f. d. christl. Haus
(s. Nr. 624). Hft. 17-25. p. 85-482
u. 1-320 (Bd. IV u. V). 'X-Rec:
Westerm. 70, 141 ; ThLBl '91. 163 f. [65
Luther, Geistl. Lieder; Sendbrief
an Leo X. ; Von d . Freiheit e. Christen-
menschen; An d. christl. Adel Dt.
Kation; hrsg. v. H. Wittenberg.
(Bibl. d. Gesammt-Lit. d. In- u. Aus-
landes Nr. 509; 514; 515.) Halle,
Hendel. 72; 45; 82 p. ä 25 Pf. [66
Luther, Von den guten Werken
[1520], hrsg. V. Nie. Müller. (Neudr.
Dt. Lit.-Werke Nr. 93-94.) Halle,
Niemeyer, xijlll p. ä 60 Pf. -^Rec:
Ev. KZtg '91, p. 480. [67
Bahiow, F., Luther's Stelig. z. Phi-
losophie. Jen. Diss. Rudolst., Dabis.
60 p. 1 M. 20. [68
Lorenz, R., Luther's Cinlluss auf d.
Entwickig. d. ev. K.-Regimentes in
Dtld. Progr. Gumbinnen.4^ 27 p. [69
Rebbert, J., Jgn. v. Loyola u. M.
Luther. Paderborn, Bonif.-Dr. 1890.
64 p. [70
Freybe, Alb., M. Luther in Sprache
u. Dichtg. Gütersloh, Bertelsmann.
1889. 157 p. 2 M. ^Rec: ThLBl
'90, 339 Bossert; DLZ 11, 305 f.
Strauch; Ev. KZtg '89, Nr. 30. [71
Majunke, P., Luther's Testament an
d. Dt. Nation; s. letzten Schrr. etc.
Mainz, Kupferberg. 272 p. 5 M. [72
Szamatölski, S., Ulrich's v. Hütten
Dt. Schrr. (vgl. '90, 334). (Qu. u.
Forschgn. z. Sprach- u. Cultur-G.
Hft. 67.) Strassb., Trübner. ixl80 p.
4 M. -3f Rec: AZtg Nr. 99; Berl.
phil. Wschr. 11, 943-5 Hartfelder;
ZGOberrh 6, 525 Hartfelder. [73
-X- Hartfelder, Melanchthon als Pra-
ceptor Germaniae, s. '89, 4843 u.
'90, 3154. Rec: Fleckeisen's Jbb.
144, 137-46 Holstein; Württ. Korr.
37, 438-40 Bender; ZGOberrh 4, 519;
Luth. church R. '89, Muhlenberg: Z.
f. Gymnw. 44, 23-7 Schrader: Th-
Qschr 72, 493-8 Kober; Z. f. prakt.
Theol. 13, Hft. 1 Bassermann. [74
Calvlni opera (s. '89, 567 u. '91,
647). XLV. (Corpus reformatorum.
LXXHL) 830 Sp. 12 M. [75
Biographien aus KLex VI u. VII:
a) 6, p. 146-8. L. Keller, Joh. Hoff-
nieister. — 1)) 155-9. A. Knöpf 1er,
VI. 1. 10
126
Bibliographie Nr. 2376—2390.
Melch. Hofmann. — c) 295-302. F.
Hipler, Stanisl. Hosius. — d) 330
-3. Streber, Balth. Hubmaier. —
e) 510-2. Funk, Ulr. v. Hütten. —
f) 556 1. Schrödl, Andr. Hyperiii8.
— g) 1767 f. Dankö, Joli. Sylvester.
— h) 1810-2. Fritz, Just. Jonas. —
I) 2002-5. Pieper, Papst Julius III.
— k) 7, 144 f. Schrödl, Geo. Karg,
Parsimonius. — 1) 181-6. Fechtrup,
Karlstadt. — m) 370 f. Schrödl,
Steph. Kempe. — n) 821 f. Streber,
Konr. Köllin. — 0)941 f. G. Mayer,
Johann Komander [Dorfmann |. —
p) 1053 f. Streber, Matth. Kretz
[Kratz], Cretzi US. — q-8) 11^3 f.; 1397
-9; 1441 f. Schrödl, Frz. Lambert.
— Mattli. Lang. — Chr. Lasius. —
t) 1442-4. Uedinck, Joh. v. Lasko.
— u) 1444-7. Streber, Joh. Lasko
[Laski]. — y) 1506 f. Peters, Jac.
Latomus [Masson]. [2376
Biographien v. Theologen, Dichtern
etc. in ADB XXXI u. XXXII: a) 31.
p. 49-51. G. Müller, Jak. Schenk.
— b) 56. J. Bolto, Matth. Schenck.
— c) 66. V. Schulte, Fr. Schenck
V. Tautenburg. — d) 131 f. G. Röthe,
Leonh. Schertlin. — e) 145-54. E.
Mummenhoff, Chr. Sclieurl. —
f) 158. V. L., H. Scheve. — g) 183 f.
L. Keller, Leonhard Schiemer v.
Vücklasbruck. — h) 259-61. W. Vogt,
Joh. Schilling. - I) 300. Th. Pyl,
Enw. Schinkel. — k)325f. L. Keller,
11. Schlaffer. — 1)329-36. F. Kind-
scher, Johann Schlaginhaufen. —
m) 472 f. G. Müller, Dom. Schleup-
ner. — n) 032 f. Krause, H. Sclime-
denstede. — o) 637 f. F. Spengler,
Wolfg. Schmeltzl. — p) 684-6. Bre-
cher, Konr. Schmid. — q) 731. L.
Keller, H. Schmidt gen. Raiffer. —
r) 783 f. A. V. Druffel, Kasp.
(Joh.) Schatzger. — 8) 32, p. 38 42.
Th. Pyl, Nik. Schmiterlow H. -
t)81f. J.Pi stör, Tilemann Schnabel.
— 11)84-6. G. Röthe, C.Schnauss. [77
Weiter desgl.: a) 32, 99-101. A.
Schumann, Joh. Schneesing. — b-d)
144-50. V. Jacobi, Heinr. Schneide-
win. — Joh. Sehn. — Thomas Sehn.
— e)4t)7 I'. R. Eitner, Val. Schnel-
linger. — f) 168 72. Brecher, Erh.
SchneplV. — g) 211 f. G. v. Wyss,
Wernh. Schodeler. — h) 233 f. K.
E. H. Krause. Jak. Schomaker. —
I) 245 f. P. J. Ree. Erh. Schön. —
k) 283 1. u. Joh. Schonbrann. —
1) 295-7. S. Günther, Joh. Schöner.
- 111)308 f. G. Müller, Geo. ScLö-
nichen. — n) 312 f. Ph. Öchwarti,
Th. Scliöning. — o) 374 f. E. Schrö^
der, Jac. Schöpper. — p) Wessely.
Jon Schoreel. — q) 387 f. J. Bolte,
Ant. Schorus. — r) 402-4. K.Steiff,
Joh. Schott. — 8) 412. J. Bolte,
Herm. Schottenius. — t) 438 40. W.
Heyd, Joh. Schradiu. — o) 515 f.
Krause, Joach. Schröder. — t) 556-8.
G. Röthe, M. Schrot. — w) 657 f.
Bertheau, Marg. Schuldorp. —
X) 751 f. 1. u., Val. Schulz. [78
Zeitochrlftenaufsätzebetr.Hildungs-,
Lit.-, Kunst-G. etc.: a) A. Bachelin,
La maison d'Erasme. (Mus. neuchut
18, Nr. 2-5.) — b) K. Biltz, Zur
G. d. Liedes: „Wenn mein Stündlein
etc." [a. Nie. Hermanns Hist. v. d.
SindflutJ. (Biltz, Nfue Beitrr. z. G.
d. Dt. Sprache etc. p. 64-71.) -
C) Ose. Döring, Der Oroy-Teppich.
(Sammler 13 , 27 f.) — ' d) H. E,
Abermals e. unbekannt gebliebene?
Werk Luc. Cranach's. (Z. f. bild.
Kunst 2, 222.) — e) R. Eitner, Ein
Sänger d. 16. Jh. im Gefängniss.
(Mthfte f. Mus.-G. 23, 51.) — f-g) A.
V. Essen wein, Ein Reliquienglag,
1519. (M. a. d. Germ. Nat-Mus. 3
['91], 7-10.)— Rhein. Stollenschrank
a. d. 16. Jh. (Ebd. 41-4.) - h) A.
Frimmel, Ein uubek. Bild v. Lac.
Cranach: Gemälde zn Enns. (Kanst-
chron. 2, 289-93). — l) B. Händcke,
Schweiz. Landsch.-Malerei im 16. JIl
(Schweiz. Rs. 91, II, 210-5.) - k)K.
Hartfelder, Friedr. d. W. v. Sach-
sen u. Desid. Erasmus v. Rotterdam.
(Z. f. vergL Lit.-G. 4, 20314.)-
1) Ed. His, Lehr- u. Wandcrjj. H.
Holbein's. (Jb. d. k. Preuss. Kun«-
sammlgn. 12, 59-66.) — m) C. Justir
Bartolom6 Ordonez u. Dom. Fan-
celli. (Ebd. 66-90.) — n) K. E. H-
Krause, Niederdt. Hss. (.Jb. d. V.
f. Niederdt. Sprachf. 15, 33-8; 160.)
— o)J. Lessing, Der Croy-Teppich
d. Univ. Greifswald. (Dt. Rs. 17«
m, 137-42.) — p) L. Li er Peter
Probst, e. Zeitgenosse H. Sachs*.
(AZtg Nr. 193.) - q) W. Luszczkie-
wicz, Przyczynek do historyi «"
chitektury doniu szlacheckiego *
Polscc 16. wieku. [Wohnhaus d. Poln.
III, 2. Reformaiionszeit, geistiges Leben.
♦127
Edelmanns im 16. Jh.] (Denkschrr.
d. Krak. Ak. 1(3-8; 193-214.) —
r) J. V. Raemdonck, La premiere
reduct. de la grande carte de Flandre
de Mercator. (Ann. du cercle archl.
de Waes. 4 p.). [Rec: Mess. des
8c. bist. 109 f. Bergmans.] — s) Em.
Reiclienhart, Eine Schulordng. d.
Lateinschule zu Memmingen. (M. d.
Ges. f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-G. 1,
69-83.) [2379
Ferner: a) Aug. Schmarsow,
Excerpte a. Fichard's „Italia", 1536.
(Repert. f. Kunstw. 14, 130 9; 373-83.)
— b) W. Schmidt, Vinc. Sellaer
u. V. Geldersmann. (Ebd. 342 f.)
— c) A. Stassny, Ein monumen-
taler Holzschnitt [betr. Belehng
Ferd.'s I.J (Kunstchron. 2, 34-7.) —
d) L. A. Stiefel, Ueb. d. (^n. d.
H. Sachs'schen Dramen. (Germania
36, 1-60.) — e) R. Stölzle, Noch-
mals G. Bruno's Inedita. (Ggw. 39,
334) — f) J. Szadowski, Luc.
Cranach, aui'gef. zu Königfsberg. (Alt*
pr. Mtschr. 28, 164-8.) — g)H.Thode,
Die Jugendgemälde A. Dürer's. (Jb.
d. PreusB. Knnstsammlgn. 12, 1-34.)
— h) Ant. Truhlar, Onekterych
knihäch prostonärodni cetby ceske
vestol 16. (Casopis rausea etc. ces-
keho 64. 42-65.) — i) R. Wacker-
nage], Mitthlgn. aus d. Basler Ar-
chiven z. G. d. Kunst etc. (ZGOber-
rhein 6, 301-15.) - k) H. Weiz-
sack er, 2 Entwürfe zum Nürnb.
Sebaldusgrab. (Jb. d. k. Preuss.
Kunstsammlgn. 12,50-8.) —1) A.W e-
ninger. Zur G. d. Lindauer Schul-
wesens im 16. Jh. (Schrr. d. VG-
Bodensee 19, 93-113.) [80
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh. (s. Nr. 657). III: Thom.
Naogeorgus, Pammachius; hrsg. v.
J. Bolte u. Kr. Schmidt, xxvj
151 p. 2 M. 80. 'Jf Rec: CBl 857.
— Rec. V. 1 (Acolastus., hrsg. v.
Bolte) u. II (Eckius dedolatus, hrsg.
V. Szamatolsky): WschrKlPh 8,
879 f.; 774 Draheim; A. f. n. Spr.
86, 342 f.; 440 f. Sprenger; DLZ 12,
986 f. Gessler; RC 32, 57 f. de Nol-
hac. von I: N. phil. Rs. '91, 144
Francke; Polybibl. 62, 40-2 Lejay;
Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 553 f. Wolke;
MHL 19, 228 Gebhardt; ThLZ 16,
380 Kawerau: SatR Nr. 1864. von 11:
CBl 660; BllLÜ '91, I, 127; Rc^schr
5, 98 f. Schlecht; ThLZ 16, 380-2
Kawerau. [81
Brandes, Herrn., Die jüngere Glosse
zum Reinke de Vos. Halle, Nie-
meyer. Ixj314p. 10 M. 'dfRec.:GGA
'9L 558-67 Walther. [81a
Murner, Th. u. d. Dt. Dichtgn. d.
Ulr. V. Hütten, hrsg. v. Balke
(s. 90, 3180). Abth. 2. (Kürschner's
Dt. Nat.-Lit. Lfg. 659 u. 660.) Stultg.,
Union. 208 p. [82
Schumann, G., Hans Sachs; e. Dt.
Handwerker u. Dichter. Neuwied,
Heuser. 1890. 239 p. 2 M. 50. ^Zählt
auf Volks- u. Handwerkerkreise. [83
Wenzel, B., Cammerlandor u. Viel-
feld; e. Beitr. z. Lit.G. d. 16. Jh.
Rost. Diss. 72 p. [84
Becher, Rieh., Die Ansichten d.
Deb. Erasmus üb. Erziehg. etc. d.
Kinder. Lpz. Diss. 1890. 45 p. [85
Aberle, K. , Grabdenkmal etc. d.
Theophr. Paracelsus. (Sep. a. M. d.
Ges. f. Salzb. Ldkde.) Salsb., Dieter.
74 p. u. p. 269-580 m. 6 Taf. 6 M. [86
Reimers, J., Peter Flötner nach s.
Handzeichngn. etc. Münch. , Hirth.
1890. 116 p. 6 M. ^Rec: CBl '91,
663 ]'. [87
Firmenich -RIchartz, Ed., Barth.
Bruyn u. s. Schule. (Beitrr. z. Kunst-
G. XIV.) Lpz., Seemann. 147 p. m.
7 Taf. 5 M. ^Rec: Z. f. christl.
Kunst 4, 167 f. [88
Madsen, K., Hollandsk Malerkunst;
forste Haekke : Tiden for Rembrandt.
Copenhagen, Philipsen. 284 p. 4 Kr.
50 ore. [89
^ Receneionen v. Werken betr.
Bildung, Lit., Kunst etc.: a) Butsch,
Fugger-lnventarium, s. "90, 1074: Z,
d. Münch. AlihV 2, 82. — b) Dürer,
Literary remains, s. '90, 1065: Repert.
f. Kunstw. 13, 412 f.; R. de lart
ehret. 1, 333 f. Weale; Ac. Nr. 958
Monkhouse; Ath. Nr. 3291 f.; CBl
764 f. — c) Graul, Decorat. Sculp-
tur, 8. '89, 3754 d: Repert. 1. c. 482 f.;
Kunstchron. 1, 534-8 Hymans; Berr.
d. fr. Dt. Höchst. 6, 162 f. Valentin.
— d) Hefn er -Alte neck, Zeichngn.
Dt. Meister, s. '89, 2214: Repert. 1. c.
230-4 Stassny; M. d. Oesterr. Mus.
50, 41; Kunstchron. 2, 229 f. ~
e) liallisches 11 eiligt humsbuch,
8. '90, 1069: Kunstchron. 24, 326-31
Hevdemann. — f) v. Jaksch, Altar-
tafel zu Übervellach, s. 90. 26491":
128
Bibliographie Nr. 2890-2411.
Repert. 1. c. 417. -- g) F. Leit-
schuh ^ Georg III. V. Limpurg.
Bamb./Züberlein. 1888: HZ 60, 551 f.;
Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 858. — h) Rein-
hardstöt tner^ Mart. Baltions, 8.
m 1059: Anz. f. Dt. AUh. 17, 223
-5 ilerrmann. — 1) Schmidt, Mich.
Schütz, 8. '89, 4820: Ann. de l'Est
'90, 321-4 Mofismann: AZtg '89, Nr.
233; AÜPhilos 3, 105 i\ Stein. —
k) Schon lierr, Grabmal etc., s. '90,
972: Repert. l. c. 475-9 Neuwirth;
CBl ^90, 1748. — 1) Schubert u.
S u d h o ff, Paracelsusforschgn., s. '89,
4828: DLZ 10, 1792-4 Puechmann:
AZtg '90, Nr. 10 Nicoladoni; AG-
Philo83,99Stein. — m)Schweitzer,
H. Sachs, 8. 90, 1061 : Soc. de Thist.
du prot. fran9. 39, 283 f. Weiss;
Lit.-Bl. f. Germ. u. Rom. Phil. 11^
254-7 Frankel. — n)Sigwart, Col-
legiura logicum, 8. '90. 3170. Tiib.
Üniv.-Schr.: UZ 66, 556 f.: DLZ 11,
1756 f. Eucken; Philos. Mthfte 27,
242 f. Ziegler. — o) W e ge l c , A ventin,
8. 90, 1058: Berl. phil. Wschr. 10,
1601-3 Hartfelder: Nation 7, 696 f.;
Anz. f. Dt. Alth. 17. 225 32 Herr-
mann. — p) Werner, Sociale Frage,
8. '90, 1050: ThLZ 15. 530 Stamm;
ThLHl '90, 310. — q) Widmann,
Mainzer Presse, s. 89. 2210 u. '90,
3174: HZ 65, 473 f. [2390
Zum geistigen Leben vgl. Nr. 1(J31; 42.
2044c.. iraiäf; S2ni; p; r; n: 23i; k: S7;
29; 36; 45. 2i2äc; 29. — Zur Territorial-G. :
Nr. 24:)1 p; 52 k; x; z.
Grünau, Simon, Preuss. Chronik,
hrsg. V. P. Wagner (s. *90, 2214).
Lfg. 7. (Preuss. G. Schreiber d. 16. n.
17. Jli. Bd. III, Lfg. 1.) Lpz., Dunckor
A: H. p. 1-160. 3 M. 60. "5f 1524-6. [91
Tschackert, P. , Paul Speratus,
Bischof V. Pomesanien in Marien-
werder. (Schrr. d. V. f. Kef.-G. V1II,4.)
Halle, Niomeyer. 101 p. 1 M. 20. [91a
Henschel, Ad., Joh. Laski, Refor-
mator in Polen. (.Sclirr. f. d. Dt.
Volk, hrsg. V. V. f. Ref.-G. Hft. 10.)
Halle, Niemeyer. 1890. 47 p. 15 Pf. [92
Lozinski, W. , Patrycyai i miesz-
czun^two Iwovvskie w 16. i 17. wieku
[Patriciat u. Bürger LembergsJ. Lem-
berg. 1890. 305 p. 22 M. [93
Buchwald, G., Die Einführg. d.
Rel'. in Zwickau. (Festschr. z. Ein-
weihg.d.Zw. Marienkirche p.1-36. [93a
Bahrdt, W., G. d. Ref. d. St. Han-
nover (vgh Nr. 691). Hannover,
Hahn. 142 p. 2 »I. 40. [94
Kurs, A., Hzgn. Elisabeth v. Braun-
schweig-Calenberg. (Schrr. f. d. Dt.
Volk. hrsg. V. V. f. Ref.-G. Hfl. U.i
Halle, Niemeyer. 36 p. 15 Pf. [95
iken, J. F., Die Bremische K.-ordg.
V. 1534. (Brem. Jb. 2. 8er. II.) Bremen.
Müller. Ixxxiijll6p. 3 M. [95a
MarnefTe, La principaute de Lieg?
etc. au 16. siecle (s. '89, 3061). III:
Correspondance et docc. polit. 390 p.
15 fr. ^Rec: HJb 12, 199. [96
Atiaa des villes de la Belgiqu?
au 16. siecle; 100 plans de Jacques
de Deventer. repr. p. Ch. Rueleni*.
Livr. 12. Brux. , Inst, de g^ogr. fol.
14 p. u. 4 Taf. 10 fr. [97
Otto, F., Friedr. v. Reiffenberg,
1515-95. (Ann. d, V. f. Nass. Alihk.
23, 1-38.) [9S
Grein, F., Die Entwickig. d. Zu-
stände in K. u. Schule zu Friedberg
währ. d. Hef.-Zeit. Giess. Diss. 1S9Ö.
80 p. i>m
Ludewig, G., Die Politik Nürnberg»
im ZA. d. Ref. I: 1.517-25. Outt.
Diss. 55 p. [2400
Loserth, J., Waldshut u. d. Vorder
österr. Regierg. , 1523-26: e. Beitr.
z. G. d. Bauernkrieges u. d. Ref. in
Vorderosterreich. (Sep. a. AOG 77,
1-150.) Wien, Tempsky. 149 p.
2 M. 10. "X^Rec. : Ev. KZtg p. 498. [2401
Ralin, J. R. u. Th. v. Liebenai, Di«
Casa di ferro bei Locarno; e. Werbe-
caserne a. d. 16. Jh. u. ihre Erbauer.
(Sep. a. M. d. antiq. Ges. in Zürich
23, 51-73.) Lpz,, Hiersemann. 4^
26 p. m. 3 Taf. 2 M. 40. (2
Rocicinger, L. v., Ueb. Geheimsdirr.-
Schlüssel d. Baier. Kanzlei im RJb.
(Sep. a. Festact etc. d. HVOberbaiem).
Münch., Wolf. 68-, 20 p. ß
Lösche, 6., Die Kirchen-, Schnl- !
u. Spitalordng. v. Joachimsthal: t i
Cultus- u. Culturbild a. d. Rcf.-Zei« 1
Böhmens. (Sep. a. Jb. f. G. d. Protest 1
in Oesterr. 12. 1-54.') Wien, Mwi.
54 p. 80 Pf. ^ Fast verscholleo« '
Werk des Mathesins, das L. aufQ».
u. bist. Beziehgn. hin untersucht -
Rec: GGA '91, 531-6 Kawerau; RC
32, 79; MVGÜ Böhmen, liier. BeiL
29, 57; Polyb. 02, 179 f. Peries, [4
III, 2-3. Reformation szeit, Locales; Gegenreformation.
129
.?. Gegenreformation und
SOJÜhr. Krieg Io5ö-I048.
Gegenref. 2-105-10 j sojähr. Krieg 2111-20;
Allg. CultiirReschichtliches 2421-50; Terri-
toriales und Locales 2461-75.
Zeitschriftenaufsätze betr. Gegen-
reformation etc. : a) G. B o n e t-
Maurv. Le testament de Renee
de France, 1573. (RH 46 . 73-82.)
— b)V. Brants, Jeh. Richardot,
DOte sar les orig. de la legat. des
Pays-Bas ä Rome etc. (Museon 10,
97-121.) — c) P. Genard, Docc.
relat. a Telect. du duc d'Anjou et
d'Alencon ä la souver. des Pays-Bas.
(CR de la comm. hist. de Belg.
XVII.) — d) H. Hurter, Zur Bi-
bliorrr. d. Ges. Jesu. (ZKTh 15, 374
-81.) — e) M. Lossen, 2 Streitschrr.
d. Gejjrenref.: die Autonomia; d. In-
cendium Calvinisticum. (SBMAk'91.
I, 128-72.) - f) K. Mayr, Medaille
auf d. Relig.- Gespräch in Regensburg,
1601. (M. d. Baier. numism. Ges.
9. 42-7.) — g) A. Monte, Lettere
ined. del card. Tolom. Galli al card.
Borromeo. (Period. d. soc. istor.
per Como, fasc. 27/28.) — h) P.
Orsi, Per la storia del conclave di
Sisto V. (La Cultura, N. S. 1, Nr.
14.) - l) L. G. P^lissier, Inv.
somm. de 62 mss. de la bibl. Cor-
sini ii Rome. (GBl f. Biblw. 8, 176
-202: 297-324.) — k) Ch. Piot, L'ar-
restation des membres du conseil
d'etat a Brux., 1576. (Bull, de Tac.
de Belg. 21, 273-9.) - 1) A. Piper,
Fei. Milensio als päpstl. Bericht-
erstatter am Regensb. Reichstag, 1608.
(RQSchr 5, 54-61: 151-8.) - m) B.
Poten, Hans Meinh. v. Schönberg.
(ADB 32, 262-4.) - n) «charpff,
Card. Borromäus. (KLex 7, 146-60.)
— o)Schrödl, 3Ielch. Klesl. (Ebd.
791-3.) — p) J. Watterich, Das
Concil V. Trient. (Dt. Merkur 22,
193 f.: 203 f.)— q) R. Weitbrecht,
Der Federkrieg zw. Katholiken u.
Protestanten vor Ausbruch d. 30 j.
Kriegs. (Dt.-Evnng. Bll. 91, 154-71;
230-45.) - r) G. Wolf, Kursächs.
Politik 1568-70. (NASächsG 12, 27
-63.) — 8) K. Wutke, Fabian v.
Schönaich. (ADB 32, 249-53.) [2405
Saftien, K., Verhandlungen Ferdi-
nand's I. mit Pius IV. üb. d. Laien-
kelch u. d. Einführg. desselben in
I Oesterreich (s. '90, 3212). Gott,
Vandenhöck & R. 1890. 85 p. 1 M. 60.
•^ Nach Hannov. Archivalien ; bringt
auch u. a. belangreiches Material
betr. Stellung d. Dt. kath. Theologie
zur Frage d. Laienkelches. [A. H.J
— Rec: ThLZ 16, 286 f.; Jb. d. Ges.
f. G. d. Protest, in Oesterreich 12,
145 f. Lösche; MHL 19, 242-4 R.
Schmidt. [6
Knöpfler, A. , Die Kelchbewegung
in Baiern unt. Hz. Albrecht V.; e.
Beitr. z. Ref.-G. d. 16. Jh. Münch.,
Stahl. 223; 132 p. 6 M. [7
Hiliiger, B., Die Wahl Pius' V. z.
Papste. Lpz., Fock. 152 p. 3 M. 50.
— .50 p. auch Lpz. Diss. [8
Duhr, B., Jesuitenfabeln; e. Beitr.
z. Cultur-G. Lfg. 1-2. Freib., Herder,
p. 104-220. a 90 Pf. ^Rec: Dt.
Merkur 22. 1.37 f. u. 164 f. [9
Krebs, J. , Die Politik d. evang.
Union, 1618 (s. 90. 3220). II: Der
ünionstag von Heilbronn. Progr.
Breslau. 4^ 18 p. [10
Zeitschriftenaufsätze zum ZA. d.
30 j. Krieges: a) v. Bülow, Ant. v.
Schlieffen. (ADB 31, 514-6.) —
b) J. Carini, II conclave di ür-
bano VIIL (Spicil. Vatic. 1, 333-75.)
— c) J. R. Dieter ich, Chiffrirte
Briefe a. d. Zeit d. Regensb. Reichs-
tags, 1641. (M. a. d. Germ. Nat.-
Mus. 3 ['91], 44 51.) — d) B. Duhr,
Wallenstein's Schuld (s. Nr. 748 b).
Schluss. (Laacher St. 40, 303-12.)
— e)C. Du nck er, Heinr. Gf. Schlik.
(ADB31,495-9.)— f-h)R.Hanncke,
Das Stammbuch d. Co^mus v. Sim-
mern. (Mtbl. d. Ges. f. Pomm. G.
'90, 151-7.) — C. v. Simmern's Be-
richt üb. G.-Ereignisse in Pommern,
(ßalt. Studien 40, 17-67.) — Schle-
öisches a. d. Chronik des C. v. Sim-
mern. (ZVGSchlesien 25, 306-17.)
— i) A. V. Helfert, Das Ende d.
30 j. Krieges. (HPBll 108 , 123-40.)
k) Ein Jammerruf Kuri^. Max' I.
[15. Nov. 1634]. (Bayerland 2, 251 f.)
— 1) G. B. Intra, Le 2 Eleonore
Gonzaga imperatrici. (A. stör. lomb.
8, 342-63.) — m) X. Mossmann,
Guerre de .30 ans, affaires de la
Decapole, dispositions prötees aux
catholiques etc (R. d'Alsace 41,
339-52.) — n) F. Otto, Wallenstein's
Briefe an Gf. Joh. v. Nassau-Siegen
[1629-30]. (Ann. d. V. f. N^ift». k\\\^.
130
Bibliographie Nr. 2411—2424.
23, 1Ö7 13.) — o) B. Pettk6, Ein
Ital. Memorandum üb. Gabr. Bethlen
[1624]. (Szazadok 24, 144-54.) —
p)S. K.öckl,Qn.-Beitrr. z. G. Pappen-
heim'8, 1619-26 (s. Nr. 1709). Th. II.
[besds. nach Münch. u. Wiener Ar-
ehivalien]. (Festgruss d. Münch.
Maz.-Gymn. an d. Philol.-Vers. p. 1
-52.) — q) Rogatz, Truppen-
musterung bei Müncheberg^ 1634.
(SB d. V. r. Heimathskde. '90, Nov. 4.)
— r) A. S c h n 1 1 h e i 8 8 , VVallen-
stein als Studiosus in Altdorf [1599
-1600]. (Bayerland 2, 150-2.) —
8) W. Sternbeck, Zum Leichen-
transport G. Adolfs durch d. Bar-
nim. (Bär 16, 378-80.) — t) F.
Stieve, K. v. Mansfeld. (SBMAk
'90, II, 507-48.) — B) F. Voigt,
Zum Steinburger Vertr. mit Chri-
stian IV., 1621. (MVHamb.-G 13,
94-6; 103.) — v-w) Z. Wintra,
Mesto a kraj Rakovnicky za vojny
tricelilete. — StaromestSti v bouri
r. 1618; Pffspevek k dejinäm ces-
kym. (Casopis musea cesköho 63,
96 121.64,179-85.)— x)K. Wittich,
Dietr. v. Falkenberg (s. Nr. 750).
Schi. (GBllf.Magdeb.26, 1-107). [2411
Schmidt, Rud. , Ein Calvinist als
kais. Feldmarsch, (s. '90, 3221). II.
Progr. Berlin, Gärtner. 4°. 30 p.
1 M. [12
Sattler, C. , Reichsfrh. Dodo zu
Innhausen u. Knyphausen, Schwed.
Feldmarschall. Norden, Soltau. 680 p.
12 M. [13
Stieve, Fei., Der OberÖsterr. Bauern-
aufstand d. J. 1626. 2 Bde. Münch.,
Riej^er. xxiv343; 318 p. 20 M. -X-Nach
archv. Material (besd. München u.
Linz); betont relig. Grundzug d. Aul-
standes. — Bd. I (Darstellung) auch
sep.; Bd. II: Anmerkgn. u. Beul.
- Rec: N. fr. Presse Nr. 9583 f.
Scheichl. [14
Gindely, A. , Diplomatarium z. G.
Bethlen Gabors; im Auftr. d. Ungar.
Akademie hrsg. Budapest. 1890. 433 p.
10 M. [15
Liisberg, H. C. B., Christian IV.,
Danmark's og Norge's Konge. Ilft.
1-7. Kopenh., Bojesen. 4°. 224 p.
5 Kr. [16
Lamparter, E. , Gust. Adolf. Lfg.
1-2. Barmen, Wiemanii. 64 p. a
30 Pf. fl7
Neubauer, E., Wnllenstein u. d.
St. Magdeburg. Magdeb. . Rathke.
246 p. 3 M. [18
Irmer, 6eo. , Verhandlgn. Schwe-
dens m. Wallenstein (s. '89, 672 u.
'90, 1153). III: 1633 u. 34. (Piibll.
etc. Bd. 46.) Lpz. , Hirzel. Ixxvj
562 p. 16 M. [19
Vincart, J. A., Relacion de la cam-
pana de Flandes en 1637; pabbl p.
la Fuesanta del Valle y J. S.
Rayon. [Copiada del codice Hisp.
14 de la Bibl. Real de Manich.]
Madrid, Marco. 78 p. [20
Zeltschrlflenaufsätze betr. Caltur-
geschichtliches: a) Beispiele (le$
Bahrrecht« (Bayerl. 2, 372.) — b)A.
Bielschowskv, Das Alter d. Fanst-
spiele. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, m
•226.) — c) Neugefundenes Bildnis*
in Wiener-Neustadt. (Mtbl. d. Altb-
VWienS, 71.) - d) H. Bosch, Eine
Karlsbader Kur vor 300 JJ. (H. a.
d. Germ. Nat.-Mus. 3 ['91], 10-18.)
— e-f) J. Bolte, Ein Zwischenspiel
J. Haue's. (Altpr. Mtschr. 28, 25
-37.) — Neue M. üb. J. V. Meder.
(Vjschr. f. Musikw. 7, 43-52.) -
g) G. 6 o r n h a k , Simon Dach.
(Bär 16, 342-4; 355 f.) — h) A.
B r e d i u s , De kunathandel te ADQ8te^
dam et^. in de 17. eeuw. (Am&terd.
jaarboekje 1891.) — l-k) G. Bnch-
wald, Pfarrer W. Altwasser. (Jb.
f. G. d. Protest, in Oesterreich 12,
55-71.) — Eine Erzgebirgische .Hei-
lige Christfahrt". (Kirchl. M. f.
Zwickau 3, 45-7.) — 1) Documents
p. servir & la biographie de Frang.
dit Lucas Brugensis^ Luc de Bnigei
(Ann. de la soc. d'emul. de la Flandre
2, 191-400.) — m) Fr. Endl, Beitrr.
z. Kunst-G. V. Horn. (Mtbl. d. Altli-
VWien 3, 106 8.) — n) L. H. Fischer,
Die Sage v. Romeo u. Julia in Dl
Prosadarstellgn. d. 17. Jh. (Jb. d.
Shakesp.-Ges. 25, 124-31.) - o) K.
Frankenstein., B. Holzschuher, e.
Socialpolitiker des 16. Jh. (AZtg
Nr. 197.) — p) V. Göhlert, H. v.
Schönau, Dt. Siaatsökonom. (Z. f.
d. ges. Staatswiss. 47 , 378 82.) 7-
q) Grösser, Oelgemälde zu Woli's-
berg. (M. d. k. k. Centr.-Comm. l".
58.) - r) C. Hofstede de Groot.
Die Malerfamilie Won werman.fKonJt-
chronik 2, 1-5: 107.) - 8) P. Je^
sen, Das Stick musterhuch dts A.
III, 3. Gegenreformation und dreissigj ähriger Krieg.
131
Bretscbneider. (Kunstgewerbebl. 2,
97-100.) [2421
Ferner: a) G. Inner, Die dram.
Behandig. d. WallensteinstoiTes vor
Schiller. (Nord u.'Süd 57, 248-61.)
— b) 0. Knrth, Anklageschrift a.
e. Hexenprozesee. [Freienwalde 1644].
(Bär 17, 7-9; 16 f.) ~ c) K. Mo-
rawski, Leben u. Werke d. Hu-
manisten J. Gorski. (Anz. d. Krak.
Ak. '91, 158-60.) - d) G. Müller,
Ein Stundenplan d. Landschule zu
Schleusingen. — Ein Lehrerzeugniss,
1593. (M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs.-
u. Schul-G. 1, 84-7.) — e) V. J.
Noväcek, Mart. Horkj', cesky hoez-
där. (Casopis musea kral. 63, 389
-400.) — f) W. R i b b e c k , Ein Liebes-
brief a. d. 16. Jh. (Jb. d. V. f.
Niederdt. Sprachf. 15, 73-8.) — g) L.
V. Rockinger, Zur Kunde v. Ge-
heimschriften. (Archv. Z. 2, 184 7.)
h) 0. Rüdiger, Der Komödien-
doctor auf d. Hopfenmarkt. (MV-
HambG 13, 19-21.) — i) G. Schenk
zu Schweinsberg, Die Herkunft
Fischarts. (ZDA 35, 255 f.) — k) W.
Schwarz, Die Hexe des Lucas Cra-
nach [Sidonie v. Boroke]. (Sammler
13, 6-8.) — 1) M. Seiffert, J. P.
Sweelinck u. s. directen Dt. Schüler.
(Vjsehr. f. Musikw. 7, 145-260.) —
42p. auch Berl. Diss. — m)J.Sembr-
zycki, Zu d. 3. Königsb. Zwischen-
spielen, 1644. (Altpr. Mtschr. 28,
100 f.; 330 f.) — n) R. Sprenger,
Zu d. Königsberger Zwischenspielen
V. 1644. (Ebd. 28, 102-7.) — Zu J.
Lauremberg's Scherzgedichten. (Jb.
d. V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 84
-91.) — o) R. Stecke, 2 Radiergn.
von W. Jamnitzer. (M. a. d. Germ.
Nat..Mu8. 3 ['91], 36-9.) — p) L.
Stollbrock,G. Muffat's musiktheor.
Abhdlg., 1698. [Vgl. '90, 3916 h.]
(Mthfte. f. Mus.-G. 23, 37 48; 53-60.)
— q) P. Tanne ry, Descartes, Neuf
lettres ined. ä Mersenne. (AG d.
Philos. 4, 529-56.) — r) K. Traut-
mann, Archv. Beitrr. z. G. d. Schul-
komödie in München. (M. d. Ges.
f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-G. 1, 61-8.)
— 8) A. Truhlar, M. VavHnce Be-
Dediktn z Nudozer skolni fdd z r. 1607.
(Casopis musea kral. 65, 67-74.) —
t)Th. Volbehr, Rembrandt's Pau-
lus im Gemache. (M. d. Germ. Kat.-
Mus. 3 ['91], 1-7.) — B) H. Weber,
Ein Beitr. z. G. d. DechifTrirkunst.
(Archv. Z. 2, 45-53.) — Y) F. Z[wen-
ger], J. B. Schupp. (Hessenland '91,
82 f.) [22
Biographien von Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern, Künstlern etc. aus
ADB XXXI u. XXXII: a) 31, 57 f. H.
Pro hie, W. Schenck v. Dönstedt
— b)58. Pagel, J. Schenck v. Grafen-
berg. — c) 90 2. Diederichs, 0.
Schenking. — d) 93. Eisenhart,
J. Scheplitz. — e) 102 f. Reusch,
G. Scherer. — f) 116. v. L., S. Seher-
Erz. — g) 137. J. Bächtold, J.
Schertweg. — h-i) 154 f.; 155 f. P.
Zimmermann, H. J. Scheurl. —
L. Scheurl. — k) 170-4. Wintter-
lin, H. Schickhardt. - 1) 174 f. S.
Günther, W. Schickard. — m) 179 f.
Eisenhart, K. Schieferdecker. —
n) 209. G. Röthe, E. Schildo. —
o) 249 f. S. Günther, J. Schiller.
— p) 253-5. D. Erdmann, Chr.
Schilling. — q) 261 f. Liepmann,
Wenc. Schilling. — r) 268 f. G.
Müller, Zach. Schilter. — 8)287-9.
Buchwald, Chr. Schindler. —
t)291 f. Siegfried, Val. Schindler.
— u)350. A.v. Weilen, J.Schlayss.
— Y-w) 353; 353 f. K. E. H. Krause,
0. Schlee. - Chr. Schlee. [23
Ferner ebd.: a) 31, p. 391 f. 0.
Beneke,P.M.SchlegeI. — bc)471f.;
473 f. G. Müller, Chr. Schleupner.
— S. Schleupner. — d) 489. Ad.
Link, J. Schlichting v. Bukowiec.
— e) 530 f. W i n 1 1 e r 1 i n , Sim.
Schlör. - f)603f. Ad. Hofmeister,
J. Schlu. — g) 606 f. Th. Pyl, K.
Schlüsselburg. — h) 616. 1. u., Sev.
Schlüter. — i) 662 f. J.Bolte,Geo.
Schmid. — k) 693. A. v. Weilen,
Th. Schmid. — I) 699 f. J. Bolte,
M. Schmidder. — m) 700 f. P.
Zimmermann, H. Schmidenstedt.
— n) 702 f. Mondschein, ü.
Schmidl. — o) 735. E. Landsberg,
Geo. Schultze. — p) 780-2. J. Braun,
Cr. Scharffenberg. — q) 32, 10 f.
G. Röthe, Niki. Schmidt. — r) 27 f.
H. Klenz, Er. Schmied. — 8) 33.
G. Röthe, J.Schmierer. — t) 36 f.
T h. Py 1 , Chr. Schmiterlow. — u) 62 f.
1. u., Vinc. Schmuck. — Y) 92-6. A.
Schumann, Cyr. Schneegass. —
w) 142. J. Bolte, M. Schneider.
— X) 172 f. Martin, J. M. Schneu-
ber. ^^^
132
Bibliographie Nr. 2425—2451.
Ferner ebd.: a) 32, p. 179 f. K.
E. H. Krause, J. Schnobel. —
b)196.v. Wald berg,Balth. Schnurr.
— c-d) 209 f.: 210 i'. J. Dierauer,
B. Schobinger. — Seb. Schobinger.
— e) 226. J. Bolte, Job. Scholvin. —
f) 229 f. F. Cohn, Laur. Scholz.
— g) 244 r. J. Bolte, Chr. Schön.
— h) 282 f. Inama, Geo. v. Schön-
borner u. Ziesendorf. — i) 286. Be-
neke, Stephan v. Schoueleld. —
k) 294 f. S. Günther, A. Schöner.
— 1) 294. A. Link, V. Schoner. —
m) 299-302. Cuno, Gr. Schönfeld.
— n) 302 f. W. Schmidt, J. H.
Schönfeld. — o) 303. G. Winter,
V. Schönleid. — p) 328. Cantor,
Fr. V. Schooten. — q) 369-72. Ed.
Jacobs, A. Schoppe. — r) 372 f.
R. Hoche, H. Schopper. - s) 373 f.
P. Tschackert, J. Schopper. —
t) 389 f. G. Ellinger, J. Schosser.
— u) 390 f. E. Landsberg, B.
Schotanus. — Y) 391 f. van Slee,
M. Schotanus. — w) 392 f. Reuscli,
A. Schott. [2425
Femer ebd. : ab) 32, p. 397; 420 2.
F. Ratzel, F. Schott. — W. C.
Schonten. — c) 430 f. Fr. Speng-
ler, J. Schrader. — d) 433 f. P.
Zimmermann, L. Schrader. —
e) 446. R. Eitner, M. Schramm. —
f) 466. R. Hoche, V. Sehreck. —
g) 467. J. Bolte, Joh. Schrecken-
berger. — h) 467 f. S. Günther,
E. Schreckenfuchs. — i) 494-7.
Haagen, Alb. v. Schrick. — k)516 f.
P. Tschackert, Joh. Schröder. —
1) 518. Pagel, Joh. Schröder. —
m) 553 f. G. Röthe, Th. Schröer.
— n) 568 f. Pagel, Joh. v. Schröter.
— o) 572. R. Eitner, L. Schröter.
— p) 573 f. E. Schröder, P. Elias
Schröter. — q) 587 f. G. Röthe,
Ad. Schubart. — r) 656 f. Reuse h,
Adolf Schulcken. — s) 662 f. H.
Pro hie, AI. v. Schulenburg. —
t) 691 f. E. Landsberg. J. Schultes
[Scultetus]. — u) 701. v. Schulte.
C. Schulting. [26
Biographien aus Kirchen -Lex. VI
u. VII: a) 6, p. 109 f. Schrödl,
M. Hoe V. Hoenegg. - b) 183-96.
Hund hausen, B. Holzhauser. —
c)321.Streber,S.Uuber. — d-f)322;
429 f.; 512. Schrödl, Kasp. Hube-
rinns. — Aeg, Hunnius. — L. Hutter.
— g) 1216 f. Alberdingk-Thijm,
Com. Jansenius. — h) 1217-36. B.
Jung mann, C. Jansenius d. J. —
i-k) 1236; 1780 f. Streber. Nie
Janssen boy. — Joh. a Via. — 1) 2009
-16. Düx, Fürstbisch. Julius v. Wün*
bürg. — m) 7, 186-8. üeding, Erxb.
St. Karnkowski v. Gnesen. — n-o) S5Ö
-3; 361-4. Duhr, Jod. Kedd. — Jac.
Keller. — p) 378-93. Seh an x. JoL
Kepler. — q) 716-8. Streber. Ath.
Kircher. — r-s) 1006-8; 1008 10. R
Jungmann, Kasp. JohanDes.sohn
Kolhaes. — Th. Koornhert. — t) 1^34
-7. Funk, Die Kryptocalvinisteu. —
ü) 1325 f. J ei 1er, Joh. Lallemandet
— Y) 1378-81. G. Fell, Nie. Lan-
cicius. — w) 1381 f. 0. Keller,
H. Lancillot. - x) 1413-7. B. Jung-
mann, Hub. Languet [Hub. Burgan-
dus]. — y) 1428 f. Alzog, Corn. ä
Lapide [van den Steen]. — z) 15<J7
-10. Bäum k er, Roland de Lattre
[Orl. di Lasso]. [27
Mejer, Zum K.-Recht« des Ref.
Jh. s. Nr. 2361.
Horning , W. , Dr. Joh. Pappus v.
Lindau 1549-1610, MOnsterprediger
etc. zu Strassburg. Strassb.^ Haiti,
323 p. 6 M. [28
Thomas, L, Th. de B^ze et la doc-
trine du dimanche au 16. siecle.
Gen^ve, impr. Aubert-SchucbardL
1890. 45 p. [29
Friedrich, H., Geo. Calixtus d.
ünionsmann d. 17. Jh. Anklam,
Schmidt. 40 p. 75 Pf. ^Rec.:ThLBl
'91, 204. [3Ö
Tröltsch, E., Vernunft u. Offenbarg,
bei Joh. Gerhard «. MelauchthoD.
Gött.^Vandenhöck &R. 218 p.4M.5ö.
— 46 p. auch Gott. Diss. [31
Favaro , Ant. , Gal. Galilei e suor
Maria Celeste. Firenze , Barbara.
440 p. 4 L. ^hec: DLZ 12. 825'
Wohlwill; R. stör. it. 8, 314 6 Ri;
naudo; Gazzetta letter. 15. Nr. 17
Cretella; Nation 8, 559-61; Frkll
Ztg. Nr. 170 Strauss. — Vgl. a-C) Fa-
varo, Gal. Galilei e la presentazioce
del Cannocchiale alla repubbL vene«.
(Sep. a. N. A. veneto 1, 55-75.) Ve-
nezia, Visentini. 21 p. — Sopra aJ;
cuni nuovi studi Galileiani. (AUi
del ist. veneto 38, 933-40.) — Ran^
bibliogr. Galileiani. (Atti e mem.
della acc. di Padova 7, 11-54.) [^
III, 3. Gegenreformation etc.. Cultur.
133
Stevart, A. , Copernic et Galilee
devaut Tuniv. de Louvain : Proc^s
de Martin-ttienne van Veldeu. 2 ed.
Li^ge , Vaillant-Carmanne. 213 p.
•SfRec: Mess. des sc. hist. '90, 240;
R. stör. it. 8, 373-6 Favaro; R. gener.
'90, Juli. [2433
Partsch, J., Phil. Clüver, Begrün-
der d. bist. Länderkde: e. Beitr. z.
G. d. geograph. Wiss. (Geogr. Abhh.
hrsg. V. A. Penck. V, 2.) Wien,
Hölzel. 47 p. mit 1 Karte. 2 M.
^Handelt im Rahmen e. Zeitbildes
üb. Leben, Werke u. wissenscbaftl.
Streben Cl.^s. [34
Nebe, A., Vives, Alstedt^ Comeniiis
in ihr. Verli. zu einander. Progr.
Elberfeld. 4^ 35 p. [35
Hrazd^ra, L AI., 0 jmene a ro-
diSti Jana Amosa Komenskeho. V
Brne. 1890. 44 p. -Jf Rec: Casopis
musea etc. 65, 108-13 Truhlar. [36
Schul-Universitätsordnung Kurfürst
Angusis V. Sachsen, 1580, hrsg. v.
L. Wattendorff. (Sammig. pädag.
Schrr. hrsg. v. Schulz, Gänsen u.
Keller. VII.) Paderborn, Schöningh.
1890. 220 p. 1 M. 60. -X- Rec: DLZ
12. 1019-21 Kaufmann. [37
Hilfenhaus, Frz. Jos., Die pädag.
Bestrebgn. Joh. Kromayer's. Leipz.
Di88. 1889. 64 p. [38
Schupp, B., Der Teutsche Lehr-
meister hrsg. V. P. Stölzner (Neu-
drucke pädagog. Schrr., hrsg. v. A.
Richter. III.) Lpz., Richter. 61 p.
80 Pf. [39
Reinhardt, K., M. Hcnrici Ilirtz-
wigii rectoris de gymnasii Moeno-
Francofurtani ratione etc. epistola.
Progr. Frank f. 4^ 45 p. * Rec:
Frankf. Ztg. Nr. 102 : ThLZ 16, 404 f.
Teichmann. [40
Kühl, G. d. früh. Gymnasiums zu
Jülich. I: Die Particularschule, 1571
-1664. Jülich, Fischer. 295 p. 3 M.
60 Pf. -X- Rec: CBl 1191. [41
Schulze, Philander v. Sittewald
(Joh. Mich. Moscherosch) über d.
Christi. Erziehg. d. Jugend. Progr.
Löbau. 4**. 26 p. [42
Fallgan, E., Bist, de la legende de
Faust. Paris, Hachette. 1890. xxxij
474 p. *Rec.: Bibl. univ. 46, 5
-80; 322-50 Rod; A. f. n. Sprachen
86, 412-5 Szamatölski; GGA '90, 1012
-15 Minor; M.-Age 3, 90. [43
Fischart, Joh., Geschichtsklitterung
[Gargantua] , hrsg. v. Als leben.
Abdr. d. Bearbeitgn. v. 1575, 1582
u. 1590. II. (Neudrucke Dt. Lit.-
Werke d. 16. u. 17. Jh. Nr. 68-71.)
Halle, Niemeyer, xxviij p. u. p. 248
-460 ä 60 Pf. [44
Stimmer, Tob., Comedla [1580],
hrsg. V. Jak. 0er i. Frauenf., Huber.
XXVJ58 p. 4 M. [45
Müller, A., Die Theaterdichter Zach.
Liebholdt u. Hier. Lingk; e. Beitr.
z. Cultur-G. Schlesiens im 16. Jh.
L Progr. Strehlen. 36 p. [46
Rache, Schulkomödie^ s. in IV, 4.
Rooses, M., L'oeuvre de P. P. Ru-
bens; bist, et descript.de ses tableaux
etc. (s. Nr. 782). IV. Anvers, Maes. 4^
397 p. et pl. 251-346. 45 fr. [47
Pollak,Th.,M.Teof.Pollak. Krakau.
1889. 4°. 12 p. ^ Vgl. Kwart. histor.
'90, 110-22. [48
Block, J. C, Jer. Falck; s. Leben
u. 8. Werke. Danzig, Hinstorff. 1890.
262 p. 25 M. -Jf Rec: Repert. f.
Kunstw. 14, 327-34 Upmark. [49
Zelle, F., J. Theilc u. N. A. Strungk ;
Beitr. z. G. d. alt. Dt. Oper. Progr.
Berlin. 4^ 24 p. [50
Zu Wirthschaft u. Verf. vgl. Nr. 159«.
l(>oo. 235!) c; (l; 98. 2408. 981. — Zum kirclil.
Lebon: Nr. 1758. 2862; 70; 76 c. 2497 w.
2507 f; 8 s — Zur Bildnngs-, Gelehrten-G.
etc.: Nr. 39f-L 2021c; k. 28631); 77b; 79 8.
2509 e; 1; loq: IIa. .— Zur Kimst-G. : Nr.
2339; 80 i; 80. 2509 h.
Zeitschriftenaufsätze betr. Terri-
toriales: a) W. Bäge^ Hzth. Preus-
sen unt. Geo. Wilhelm. (Norddt.
AZtg 94 f. u. 98 f.) — b) G. Beutel,
Aus d. Kipper- u. Wipperzeit. (MVG-
Meissen 2, 496-505.) - c) T h. B e y e r,
Beitrr. zum Lebensbilde d. Fürstin
Hedwig, Wittwe Hz. ülrich's. (Mtbll.
d. Ges. f. Pomm. G. 91, 55-7.) —
d) G. Bossen, Visit.protokolle d.
Diöc. Konstanz (s. ^'r. 1728a). (Bll.
f. Württb. K.-G. 6, 28-30; 36-8; 43-6.)
— e) F. Braun. Aus d. 30j. Krieg.
[Petition Memminger Geistl. an Al-
dringer, 1633.] (AUgnuer G.-Frcund
4, 30 r.) — f) AV. Brehmer, Die
Hans. Gesandtschaft nach Moskau,
1603. (Hans. GBll '89, 27-51.) -
g) G. Buchwald, Aus d. Drang-
salen d. 30 j. Kr. im Sachs. Erzge-
birge. (MVGAnnaberg 2, 49-51.) —
h) Ghristiani, Gegenref. in Liv-
land (s. 89, 3116 u. ^90, 3256). Forts.
134
Bibliographie Nr. 2451-2464.
(Halt. Mtschr. 37, 463-87.) — i) R.
V. D., Ueberfall d. Malsburg. Hauses
Elmarshausen ^ 1615. (Hessenland
'91, 34-7.) — k) Daisenberger,
Zum Schulwesen Münchens, 1560.
(M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-
G. 1, 53-61.) — 1) L. Delplace,
Le protest. etc. a Tournai au 16. s.
(Pr^cis hist. 40. 263 72.) — m) Th.
Distel, Die 2 letzten Unterschrr.
etc. Fr. Wilhelm's zu S.-Weimar.
(NASächsG 12, 173-5.) — Nachrr.
üb. [Oldenb.] Halbkartaunen. (BU.
für Archit. und Kunsthandwerk 3,
31-5.) — n) Ch. Du Bois-Melly,
L affaire Juranville, 1595-96. (Bull,
de l'inst. genevois XXIX.) — o) i^.
Eitner, Massimo Trojano als Flücht-
ling. (Mthrte. f. Musik-G. 23, 1-4.)
— p) E. Fischer, Die Familie v.
Schapelow. (FBPG 4, 261-71.) —
q) C. F. Gebert, Die Münzen des
Freihrn. v. Wöllwarth [1608-22]. (M.
d. Baier. num. Ges. 9, 58 t.) —
Conr. Stutz, Münzmeister v. Fürth
[1620-21]. (Ebd. 59.) - r) v. Györy,
Joach. A. Schlick, Frh. v. Holejtsch.
(ADB 31, 500-4.) — 8) E. Haffter,
Neue Quelle f. G. d. Bündnerwirren
im 17. Jh. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
155 9; 177-82.) — t) F. J., Kanzel-
redner im 16. u. 17. Jh. in West-
preussen. (Bär 16, 562 f.) — n) J.
J a n i ck e, Joh. Schneide wind, Magde-
burger Politiker. (ADB 32, 153 f.)
— t) D. Kaufmann, R. J. Levi
Aschkenaz, rabbin de Metz. (R. d.
et. juives 22, 93-103.) — w) Jul.
Kindler v. Knobloch, Die Pfalz-
gfl. Registratur d. Dompropstes W.
Böcklin V. Böcklinsau. (ZGOberrh
6,263-82.) - x)Andr. Komaromy,
Das Testament d. Judex curiae Bd-
thory, 1603. (Szazadok 24, 142-7.)
— y) Jul. Krebs, Schlesien in d.
JJ. 1626-27. (ZVGSchlesien 25, 124
-84.) — z) Küchler, Fensterschen-
kungen d. Standes Obwalden, 1546
-1600. (Anz. f. Schweiz. Althk. 24,
535-7.) [2451
Ferner: a) 1. u., Joh. Schlebusch,
Bürgerm. in Hamburg. (ADB 31,
350 f.) — b) Th. V. Liebenau, Un
architetto luganese in Sassonia [Nos-
seni, 1575-1616]. (Boll. d. Svizzera
ital. 13, 38 f.) — c) W. Loose,
Meissner Rathswirthschaft vom 16.-
18. Jh. (MVGMeissen 2, 512-60.) —
Beitrr. z. kirchl. Zucht u. Sitte in
d. St. Meissen. (Beitrr. z. Sachs.
K. G. 6, 85-97.) — d) J. Loserth,
Zur Rekatholisirg. von Landskron.
(MVGDBöhmen 29, 296.) - e) Mtn-
dal V. 1648 wider Entheiligung d.
Sonntags, Fluchen, Spielen etc. (MV
für Hamb. G. 13, 62 f.) — f) H. Mark-
graf, Nie. HenePs v. Hennenfeld
Leben u. Schrr. (ZVGSchlesien 25,
1-41.) — g) 0. Meinardus, Beitrr.
z. G. d. Berliner ref. Gemeinde im
30j. Kr. (FBPG 4, 252-61.) - h)A.
Morpurgo, 11 Friuli, l'Istria e la
Dalmazia nei dispacci di Paolo Pa-
ruta. (Archeogr. triest. 16, 471-94.)
— i) P. L. Müller, Mart. Schenck
V. Nydeggen, Feldoberst. (ADB 31,
62-4.) — k) Ney , Jak. Schorr, Zwei-
brückischer Kanzler u. Rath. (Ebd.
32, 384-6.) - I) J. V. Nova k, Spor
Bratri s p. Vojt^chem z Pemslein»
V Prostejovt; 1557-58. (Casopisiuusea
kral. 65, 43-56.)— ni)L. G. Pel issier,
Une relation de Pescalade de Gt-
neve, 1602. (Ann. du midi 2, 233
-40). - n) Bielefelder Rathsver-
handlungen 1586-1628. (8. JB d.
HV f. d. Gfsch. Ravensberg p. vij
-xiv u. 1-142.) — o) W. ReimaD,
Das alt. Denkmal Estnischen Schrift-
thums. (SB d. Estn. Ges. '90. 97
-119.) — p)Th. V. Riekhoff, Bra-
kel's Christi. Gesprech v. d. graw-
Samen Zerstörung in Lifland durcb
d. Muscowiter, 1579. (JB d. Felliner
lit. Ges. '89, 51-215.) — q[) F. W.
E. Roth, Nassauer Urkunden. (RBl-
GV 39, 44-6; etc. 89-92.) — r) Rudel,
Die La^e Pommerns v. Beginn d,
30j. Krieges bis z. Eintreffen Gust.
Adolfs. (Balt. Studien 40, 68-13a)
— 8) W. Sauer, Die Zerstörg. d.
Burg Lahneck. (Ann. d. V. f. Sa*s.
Althk. 23, 104 f.) — t) J. Schlecht.
Fei. Ninguarda u. s. Visitat.-Thatig-
keit im Eich etat tischen. (RQschrS,
62-81; 124-50.) — n) Th. Seh rader,
Joh. Meurer. (MV f. Hamb. G. IS.
77.) — V) A. C. de Schrevel, Do«,
pour servir k la biographie deFraof
Lucas [Lucas Brugensis]. (Ann. d«
la soc. d'emul. de la Flandre 2. 1^1
•400.) — w) O. ScUwebel.4HentB
V. Wrangel. (Norddt. AZtgNr.28ff)
— x) J. S e m b r z y c k i, Westprcu»
Schlösser im 16. JVi. (Allpr. Mtschr-
28, 209-45.) — Sep. Köni^b , Beyei.
III, 8. Gegenreformation etc., Locales.
135
80 Pf. — y) E. Seraphim, Mate-
rialien z. G. Kurlands unt. Herzog
Friedrich I.: Mission etc. 1626. (JB
d. Felliner lit. Ges. '89, 17-50.)
[* Rec. : BllLü '91, 1, 331.] — z) J o s.
8imek, 0 ücastenstvf Kutiiohors-
kych V tureckych välkuch za Fer-
dinanda I. a Maximiiiana II. (Caso-
.{>i8 musea kral. 64, 329-43.) [2452
Ferner: a) S. Smolka, Rapport
ßur les recherches faites dans los
archives de Rome. (Anz. d. Krak.
Ak. '91, 136-42.) — b) 0. Speck,
Das sittl. Leben in Pirna in der
2. Hälfte d. 16. Jh. (Pirn. Anz. '90,
Nr. 98-100.) — c) J. v. Spilbeeck,
Les roartyrs de Tongerloo au 16. s.
(Precis bist. 39, 317-28.) - d) A.
Starzer, Die Stadt Wien in Feuers-
gefahr. 1627. (Bll. d. V. f. Ldkde.
V. Kiederösterr. 25, 151 f.) — e) P.
8lettiner, Verhandlgn. üb. Kuratel
u. Succession d. Kurf. Job. Sigis-
mund in Warschau, 1609 [betreffs
Privil. des Prcuss. Adels]. (SB d.
Alth. Ges. Prus^ia 46, 157-69.) —
f) L. Szsideczky, Die Morgengabe
d. Erzhzgn. Maria Cliristierna. (Sza-
zadok 24, 232-5.) — g) E. Szilagyi,
Aus d. Nachlass St. Szaraosközy's.
(Törtenelmi Tär 12, 26-71.) - h) E.
Thüry, Kasp. Drngoni u. d. Schule
V. Körmend. (Szäzadok 23. 215-29.)
— i) Jos. Vavra, 0 drzbo knih v
Beroune, 1537-1619. (Casopis musea
kral. 65. 89-94.) — k) Ch. C. V.
V e r r e y t , Schilderijen betr. het
gevecht tuschen Breaute en Lekker-
beetje, 1600. (Dt. VVarande 4, 154
-16U — 1) L. Villari, Ulysses de
Salis. a Swiss captain of the 17.
Century. (EHR 6, 341-63.) - m) F.
Voigt, 3 Briefe d. Hamb. Bürger-
meisters Seb. V. Bergen, 1614-15. (MV
f. Hamb. G. 13, 88-94.) - Die Hand-
zeichngn. d. Hamb. Goldschmieds
Jac. Moers zu Berlin. (E^bd. 96-9.)
— Die Eindeichg. d. Billhorns. (Ebd.
107-18.) — Gesclienke des Hamb.
Raths an J. A. Werdenhagen. (Ebd.
133 f) — Baggermaschinenbetrieb
in H., 16:34. (Ebd. 101-3; 135.) -
Nen-Einrichtg. d. Nachtwache in H.,
1686. (Ebd. 137-41.) - n) F. Wald-
mann. Eine Hanseat. Muscowiter-
reise, 1603. (JB d. Felliner lit. Ges.
'89, 223-44.) — o) M. Wehr mann.
Zu Hz. Ericli's Durchzug. (Mtbll. d.
Ges. f. Pomm. G. '91, 19 f.) — Ans
d. Alt. Stettiner K.-Büchern. (Ebd.
13 f.) — p) C. Wutke, Ein origi-
neller Vertrag, 1582. (ZVGSchlesien
25, 346-9.) — q) W. Zahn, Die Me-
moiren Junkers Augustus v. Bis-
marck [1631-52]. (JB d. Altmärk.
V. zu Salzwedel 23, 90-105.) — r) P.
Zimmermann., Der Brand zu See-
sen, 1615. (ZHarzV 23, 498-500.) [53
Toppen, M., Die l'reuss. Landtage
währ. d. Regentschaft d. Brandenb.
Kff. Joach. Friedrich u. Joh. Siegis-
mund, 1603-19 Progr. Elbing. 4^
36 p. [54
Giovannini, P. Aemilil, Relazione
di Polonia, 1565; ed. J. Korze-
niowski. (Sep. a. SS. rer. Polon.)
Krakan, Verl.-Ges. 33 p. 1 M. 50. [55
Mettig, Const., Das alt. Amtsbuch
A, Schmiede zu Riga u. d. Schrägen
derselben von 1578. Progr. Riga,
Kymmel. 1890. 37 p. 1 M. *Rec.:
HansGBll '89. 231-4 Stieda; BllLÜ
'91, I, 333. [56
Stein, Arm., Die liebe Dorel ; Lebens-
bild e. Landesmutter a. d. Hause
Hohenzollern : Hzgin. Dor. Sibylla
zu Liegnitz u. Brieg. 2. Aufl. Halle,
Schwetschke. 1890. 187 p. 1 M. 65. [57
Andrä, E., Crimmitschau währ. d.
gr. Krieges. Progr. Crimmitsciiau.
118 p. [58
Gädeke, K., Salzwedel im 30 jähr.
Kriege. I: 1618-26. Progr. Salzwedel.
4^ 16 p. [59
Renon de France, Hist. des troubles
des Pays-Bas; publ. p. Ch. Piot (s.
'90, 447). III. (Coli, des docc. beiges
in^d.) Brux., Hayez. 4°. xlv550 p.
•$fRec.: Polyb. 59, 44 Baguenault
de Pucliesse; SatR 76, 54: RQH 47,
281 f. Lahaye; Bull, de l'ac. de Belg.
2L 492-4 Piot. [60
Nijhoff, D. C, Willem v. Oranje,
de bevrijder etc. van onzen Staat.
(Sep. a. Nijhoff, Staatk. gesch. v.
Nederl., vgl. '90, 4085.) Zutphen,
Thieme & C. 128 p. 1 ll. 25. [61
Blök, P. J., De slag op de Mooker-
heide, 14. Apr. 1574. Groningen,
Wolters. 20 p. 60 ct. [62
Marnix, Pli. van, v. St. Aldegonde,
Godsdienstige en kerkel. geschriften,
uitg. door J. J. van Toorenen-
bergen. TU. 'sGravenhage. Nijhoff.
xlviij222 p. ' [ü3
Henrard, F., Hi-^^t. du siege d'Ost-
♦136
Bibliographie 2404—2488.
ende, 1601-4. Brnxelles. Falk. 1890.
148 p. 5 fr. [2464
Freson , J. , Les demieres annces
du bourgmestre de Liege G. Beeck-
man. (Sep. a. Jl. de Liege.) Liege^
Desoer. 1890. 67 p. 1 fr. [65
Provenzali, Jac, Le vite del cap.
V. Provenzali etc., morti n. guerre
di Fiandra 1640 e 43, piibbl. da P.
Provenzali. Lucca, Giusti. 129 p. [66
Gotthold , C. , Die Schweden in
Franklurt a. M. (s. '89, 713). III.
Progr. Frankf. 4". 48 p. [67
Pflster, A. V., Hz. Magnus v. Würt-
temberg, e. Lebensbild a. d. Anfang
d. 17. Jh. Stuttgart, Kohlhammer.
xiij208 p. 2 M. [68
Horning, W., Ein Urahne d. Kais.
Wilhelm II: Joh. Jnc. d. letzte derer
V. Rappoltstein, 1598-1673. Rappolts-
weiler, Lutz. 1890. 25 p. ^ Rec;
ThLBl '91, 27. [69
Leasing, E., Die Umwallg. Strass-
bnrgs i. J. 1576 nach Skizzen v. Speek-
lin : Zeichnung. Strassb., v. Hubert.
1890. fol. f69a
Guillermet, F., Rohan et les Gene-
vois. Festrede. Geneve, Cherbuliez.
29 p. 50 ct. [70
Schroll, B., Hier. Marchstaller, Abt
des Benediktiner Stiftes St. Paul im
Lavantthale, päpstl. Protonotar etc.,
1616-38. Klagerf., Raunecker. 309 p.
4 M. ^ [71
Rezek, A., Dejiny Cech a Moravy
nove doby. Sesit 1. [G. Böhmens u.
Mährens etc.] Prag, Kober. -^Rec:
Casopis musea kral. 64, 587-89. [72
Svatek, Obrazy z kulturniVh dejin
ceskych. Dilulses. 1-2. Prag. «^Rec:
Casopis etc. 64, 589 f. [73
Stromp, L., Somogyi Peter fogsäga
[Die Gefangenschaft Peter Somogy iß].
Pressburg. 123 p. [74
Szädeczky, L., Kovacsöczy Parkas.
[Wolfg. V. Kovacsüczy, 1576-94.]
Budap., Rath. 140 p. 5 M. [2475
4. Vom Westfül. FHedeti bis z.
Tode KarV8 VI. und Friedr.
Wilhelm'8 I. 164S-J740.
Allgemeines: Beziehen, zu Frankreich 2476
-88 : Nordische Verhältnisse u. Brsndenbnrg-
Prenssen 2489-i)t?; Andere Territorien 24»7
-2500; Calturgeschichtliches 2*)07-19.
Erdmannadörffer, Dt. G. 1648 1740
(s. '89, 722 u. '91, 863). p. 465-608.
(Oncken, AUg. G.-Abth. 186). [2476
Zwiedineck-Siidenhorat, Dt. 0. etc.
(s. 89, 723 n. '91, 864). Lfg. la
Bd. IK p. 113-92. (Bibl. Dt. G.
Lfg. 60.) * Rec. : HZ 66, 559-65 Pri-
bram [vgl. Laacher St. 41. 2424]. [77
Petrov, M. N., Lekcii po vsemiruoj
istorii, izd. pod V. K. Nadlera.IV:
Istorija novych vßkov, Vyp. 1 [Vor-
lesgn. üb. Welt-G. , bearb. t. V. IL
Nadler IV: G. d. Neuzeit, Lfg. 1],
hrsg. V. D. Poluechtov. Charkov,
Silberg. 1890. 256 p. * Bd. IV r.
Westl\ Frieden bis z. Wiener Con-
gress. [78
Zeitachrlftenaufaätze betr. allge-
mein Politisches, d. Reich n. Oester-
reich: a) Le marechal de Berwick
et la defense des Alpes (NR 69, 256
-81.). — b) Bocken heinaer, J. Ph.
V. Schön bom, Kf. v. Mainz. (ADß
32, 274 6.) — c) Crozales. Les
memoiires de S. Simon. (Ann. de
Tenseign. snp. de Grenoble III, Nr. 1.)
— d) K. Th. Hei gel, Kaspar voo
Schmid , Baier. Staatsmann. (ADB
31, 679-83.) — e) Pontificato di
Innocenzo XII. Diario (s. '89. 734
u. '90, 1237a). Forts. (Studi e docc
11, 99-112.) — f-g) B. Poten, Sam.
V. Schniettan. (ADB 31, 644-7.) -
Fr. Herrn, v. Schön berg. (Ebd. 32,
260-2.) — h) A. F. Pribram, Ans
dem Berichte e. Franzosen über den
Wiener Hof, 1671-72. (MIÖG 12,
270-96.) — 1) Ch. Read. Les de-
marches des refugies hugenois aupr.
des negociateurs de la paix de Rys-
wick . ponr leur retablissem. en
France. (Soc. de Ihist. du proteft
frang. Bull. 40, 169-88.) — k) P-
Zimmermann, Matth. Joh. v. d.
Schulenburg. (ADB 32, 667-74.) [79
Courcy, de, L'Espagne apr. la paix
d'ütrecht, 1713-15. Paris, Plön. 444p.
7 fr. 50. ^Rec: NR 71, 404-6 Ro-
docanachi. [80
Wieaener, L. , Le rögent. fabbe
Dubois et les Anglais. Paris, Hachette.
7 fr. 50. * Rec: RH 46, 864 f.
Monod. [81
RelazionI dipl. della monarchiadi
Savoia (s. '89, 750 u. 4951), pubbl. da
A. Hanno e E. Ferrero. Francia:
periodo III, vol. III: 1717-19 (Bibl.
stör, it., pubbl. dalla r. deput. IV.)
ix391 p. 13 L. (B3
Snjan, F., Rakousko po valce tri-
cetilet6 [Oesterreich nach d. 30jäbr.
III, 4. Vom Westfal. Frieden bis z. Tode KarFs VI. *137
Kriege, 1648-58]. ^Rec: DZG 5,
382 Vancura. [2483
Vetter, Th. , Job. Rud. Scbmid v.
Scb Warzen born; Nacbrr. üb. s. Leben
u. Wirken. Frauenf., Huber. 1890.
85 p. 60 Pf. — Vgl. a-b) Vetter, J.
R. Scbmid v. Schwärzen hörn. (ADB
31. 695-9.) — Weitere Nacbrr. über
J. R. Scbmid v. Scliw. (Anz. f. Schweiz.
G. 22, 223-5.) [84
Zrinyi Miklöshadtudomany munkäi
[Die kriegswiss. Werke Nie. Zrinyi's],
hrsg. V. Eug. Ilorwatb. Budap.,
Akad. 403 p. 8 M. [85
Starhemberg, Vertrau!. Briefe an
s. Veiter Üf. Gundacker v. St., 1682-99
(s.Nr.881). Hit. 2. p. 101-85. *Rec.:
MHL 19, 261 W. Fischer. [86
Truxa, H. M., Krinner.-Denkmüler
d. Befreiung Wiens a. d. Türken-
notb d. J. 1683. Wien, Mayer. 51 p.
80 Pf. [86a
Fricke, Gust., Der Baier. Feld-
roarscball AI. Marchese Maffei; ein
Beitr. z. G.-Scbreibg. u. z. G. d.
Türkenkriege u. d. Span. Erbfolge-
kriegs. Berliner Progr. Lpz., Fock.
4^ 54 p. 1 M. 50. [87
'^ Recensionen von Werken betr.
allgem. polit. Verhh., Französ. u.
Türkenkriege, Oesterreich: a) A b-
badie, Lettres d*nn cadet de Gns-
cogne: RH 46, 359 f. Monod. —
b) Airy, The English ri-storation,
ß. ^89, 3173: Ath. Nr. 3233. -
C) Baadrillart, Philippe V. et la
cour de France, s. '90. 1240 u. '91,
878: Bull. crit. 12, 90-4 u. 106-11
Gaillard; RH 46, 362-4 Monod; KQH
50, 333 f.; Seances et trav. 36, 248-55
Picot;HJbl2,671. — d)Corre8pon-
dances polit. adr. ä Güntzer, 1681
-85, 8. '89, 3169 n. '90, 478. Auch
sep. Paris, Fisch bacher. 1890. 142 p.
3 fr.: HH 44, 221 f.; RC 30, 120-2
Pfister. — e) Dieffenbach, Franz.
Einlluss, s. "90, 1229 u. '91, 866: BLZ
12, 590 f. Meinecke; KBIGV 39, 101.
— f) Feldzüge Pr. Eugen's, s. '89,
744 u. '91, 1754: R. stör. it. 8, 475 f.;
Mil. LZ 72, 207-11; AZtg Nr. 21t).
— g) Fester, Die armirten Stände.
Frankf. 1886: MIÜG 10, 494 f. Zwie-
dineck-Südeuhorst. — h) Huygcns,
Journalen, s. '89, 2397: HZ 63, 141
-3. — i) Janke, Belagergn. d. St. '
Trier, 1673-75, s. Nr. 872: HZ 06, \
529 f. Pribram; Mil. LZ 72, 166-9. —
k) Klopp, Corrispondenza epist.
tra Leopoldo I. e Marco d'Aviano,
8. '89, 728: R. stör. it. 7, 91-5; Lit.
Hdw. 28, 11-4 Rolfus. — I) Kraus,
Benedictes XIV. Briefe an Pier Franc.
Peggi, 8. '89, 735 u. 2393: LBl f.
Germ. u. Rom. Phil. 10, 147-9 Ga-
spary . — m) M e n s i . Finanzen Oester-
reichs, 1701-40, s. Nr. 883: Finanz-A.
7, II, 476 8 Vocke; Jbb. f. Natök.
I, 769-71 Böhm-Bawerk; Streftleur's
Z. 32, 1, Lit..Bl. 2; JbGVV 15, 11, 315
-7 Adler; MHL 19, 261-8 Jlwof. —
n) Parri, V. Amedeo 11. edEugenio,
s. '89, 745 u. 4949: A. stör, sicil.
14, 567-73 Cosentino; Giorn. ligust.
15, 239 f. u. 289-93. — o-p) Pri-
bram, Die Berichte des kais. Ge-
sandten P>z V. Lisola, 8. '89, 756:
Svensk bist, tidskr. 11, oefvers. p. 29
-36. — Zur Wahl Leopold's L, s.
"89, 726 u. 3174: HZ 62, 331 f.
Hirsch; DLZ 10, 1420 f. Meinecke;
RH 46, 412-14 Waddington. —
q) Professione, Giulio Alberoni,
fr. '90, 3300; HJb 11, 835; R. stör,
it. 7, 764 f. Fabris; A. stör. it. 7,
200 Hondoni; N. Antol. 32, 183-5.
— r) Recueil des instruct. , don-
nees aux ambass. etc. de Frnnce, s.
'89, 2392 n. "91, 862. Rec. v. III:
Portugal; par Caix deSt. Aymour.
Paris. 1886: HZ 66, 331 f. Häbler.
— V. Rome: HZ m. 332 f. — v.
Russie (2 Bde.): HJb 12, 425 f.:
RQH 50, 331 f. Martinov; Frankf.
Ztg. Nr. 182 f.; R. pol. et litt. 47,
85-90 Malet. — 8) Saint-Simon,
Memoires, s. "89, 2394 u. '90, 3287:
RH 44, 97 f. Monod; HQH 49, 336;
RC 30, 258-61; Jl. d. savants ^O.
588. — t) Scheichl. Leopold I..
8. 89, 737 u. 3175: MIÖG 11, 486 f.
Mayer. — u) Sold an, Zerstörg. d.
St. Worms, s. '89, 3178 u. '90, 3296:
HZ 65,482 f. Meinecke. — Y-w)We b e r,
Quadrupelullianz, s. '89, 751 u. 4952:
MlüG 11, 661 f. Mayer. — Friede
V. Utrecht, s. Nr. 1752: HJb 12, 422;
MVGDB«>hmen 29, lit. Beil. 41 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 275; KBIGV 39, 100;
BllLU '91, I. 391 f. Jentsch. —
x) Wink 1er. Das Kurbaier. Regt.
Gf. Tattenbach in Spanien, s. '90,
3301: DLZ 11, 1845 f. Heigel; HJh
II, 862. [88
138
Bibliographie Nr. 2489—2499.
ZeitschrIflenaufBätze betr. Nordi-
sche Verhh. u. Brandenburg-Preiis-
sen: ab) C. Breysig, Aus d. Denk-
würdigkeiten 2 Branden b. Staats-
männer: Memoiren N. B. Danckel-
mann's u. L. v. Guericke. — Die
nachgelaiis. Schrr. Zach. Zwantzigk's.
(FBPG 4, 177212; 271-8.) — c) Die
Kirchenpolitik d. gr. Karfürsten.
(Grenzb. 50, I, 199-21«.) -— d) R.
Koser, Tagebuch Kronprinz Fried-
rich's a. d. Rheinfeldzuge, 1734.
(FBPG 4, 217-26.) — e) V. Mar-
chesi, II passaggio della regina
Crislina di Svezia per gli stati veneti,
1655. (Sep. a. Atti d'acc. di UdineIX.)
üdine, Doretti. 7 p. — f)0. Meinar-
dns, Beitrr. z. G. d. Handelspolitik
d. gr. Kurfürsten. (HZ 66, 444-95.)
— g) P. Pages, Les freres Formont
et les relations du grand electenr
av. la cour de France. (RH 46, 288
-99.) — h) L. Paul, Das Verh. d.
Curie bei d. Erwerbg. d. Preuss.
Königskrone. (Dt.-evang. Bll. 16,
473-86.) - l-n) B. Poten, K. Fr.
V. Schlipp«'nbach. — H. Ad. v.
Schöning. — J. S. Schlundt. — Ach.
V. d. Öchulenburg. — Ad. Fr. v. d.
«chulenburg. (ADH 81. 521 f. : 309-1 1 ;
605. 32, 659-62.) — o) G. Schmol-
ler, Eine Schilderg. Berlins a. d. J.
1723.(FBPG4,213-6.)-p)Skladny,
Die Schlacht bei Fraustadt u. d. In-
schr. V. Neugräz. (ZHGPosen 5, 417
-9.) - q-D C.Stichler, Ein Schwed.
Reiterfeldzug auf d. Eise, 1658. — Eine
strateg. Abhundlg. d. 1. Kurbranden-
burg. F'eldmarschalU O. Chr. v. Sparr.
(N. mil. Bll. 37, 464-82; 405-12.) —
8) H. W., Bref frän Karl XII. liiger
i Saciisen. 1707. (Svensk hist. tidskr.
11. 197-200.) — t) X., Chr. K. v.
Schlippenbach. (ADB 31, 521.) [2489
Szilägyi, A. , Siebenbürgen u. d.
Krieg im nordöstl. Europa. I: Briefe
u. Docc. [1648-55]. im Auftr. d. Ung.
Ak. hrsg. Budapest. 1890. 635 p.
10 M. *Rer.: Ung. K. 11, 442 63
Selbstanzeige. [90
Zetterquist, E. A., Grundläggningen
afdetSvenska vtildet i hertigdömena
Bremen of» Verden. Akad. ath. Lund,
Lindstedr. 192 p. 1 Kr. 75. |91
Fahraeus, 6. R., Um föründringen
af Sverij^es allianssysteni iiren 1680
-82 i dess «^ammaniiang med de
Europ. förvecklingarua. Akad. afh.
Upsala, Forf. xl63 p. 2 Kr. [92
Urkunden u. ActenatUeke z. G. Kf.
Friedr. Wilhelm's v. Brandenburg
(s. '89. 762 u. '90, :3315). XIV, 2
(Auswart. Acten III, 2, hrsg. v. A.
F. Pribram). p. 785-1428. 20 31.
-Jf Rec. (auch früh. Bde.): MHL 19,
173-9: 250-61 Hirsch; CBr91. 613. [9:1
Bonnell, W., Bilder aus 3 Jhii.
Brandenb.-Preuas. G. I: Da» Jh. «1.
grossen Kurfürsten. Berl.. Zillesseii.
x253 p. 2 M. 40. [94
Seidel, F., Berlin u. s. Hof im J.
1696 [vgl. Nr. 901]. (Sep. a. D.
Bär 17, 96 99 etc.; 154 f.) Berlin
1890. 29 p. * Rec. : FBPG 4, 313. [95
<X* Schultz, W. V., Die Preuss. Wer-
bungen unt. F>iedr. Wilh. 1. n. Friedr.
d. Gr. bis z. Beginn d. 7jähr. Kr.
Schwerin, Bärensprung. 1887. Rec.:
HZ 64, 342. \%
Zeitachriflenaufaätze betr. Ttrrito-
rien : a) M . V. A i c h e 1 b u r g . Process d.
Peter Enzi. (CarinthiaI,Jg.81,7t5-80.)
— b)0. A. Beneke,Joh. Schlüter. -
M. Schlüter. — G. Schott. — Gerb.
Schröder. (ADB 31, 613: 615 f.; 32,
397 f.; 512 f.) - c) R. B6ringuier,
Zur Familie Formont. (FVanz. Kol.
5, 26.) - d) A. Bertling, J. E. v.
Schmieden. (ADB 32, 28.) — e» F.
Blanckmeister, Christ. Eberiiar-
dine, letzte ev. Kurfürt<tin v. Sachsen
u. d. confess. Kämpfe ihrer Tage.
(Beitrr. z. Sachs. K.-G. 6. 1-84.)
|*Rec. : Allg. ev.-luth. KZtg "91. »»oT
-9.] — f) Blum berger, Postengang
in Köln, Mitte d. 17. Jh. (A. f.
Post u. Telegraph '90, 362-4.) - P
B o c k e n h e i m e r , L. F. V. Schonborn.
(ADB 32, 276 f.) — h) G. Cumont,
Monnaies jetees lorsque Charles VI.
prit poss. de Flandre. (H. beige de
num. 47, 267-9.) - I) 0. Cnvier,
et H. Dannreuther, Consecration
de P. Philippe, pasteur a Bischwiller,
1654. (Soc. de l'hist. du pwlef-t.
frany. Bull. 40, 203-6.) - k) F.
Di bei ins. Salzburger Emigranien
in Sachsen. 1732. (Beitrr. z. Sach*.
K.-G. 6, 129 38.) — I) A. Dove. Die
Kinder d. Winterkönigs. (AZt^ Nr.
98-100.) — m) En Schede, Ludwig.
Gf. V. Koyelles u. Fallais. (Fraiu.
Kol. 5, 33-8.) — n) F. Fäh. Exemj'-
III, 4. Nordische Verhältnisse und Territoriales.
139
tioD d. Schweiz u. d. 2 Eidgeu. Ab-
ordng., 1649-51. (Denkschr. d. hist.
Ges. Basel, p. 83-132.) — o) M. Fe-
renciy, Maarer-Strike im 18. Jh.
u. 3 Verfüggn. Fr. Wilhelm's I. (Bär
16, 429 f.) — p) E. Finck, Reise
Kf. Joh. Georges II. v. Sachsen nach
Schlackenwert. — Weiterreise d.
Knrpr. J. Geo. III. nach Würzbnrg.
(MVGAnnaberg 2, 17-41.) — q) J.
Fink, Markhtsordnung in dem
Markht Oberstorff, 1717. (AUgäuer
G.-Freund 4, 47 f.) — r) G. Gal-
land, Der gr. Kurfürst v. Branden
barg; Neues üb. s. Verh. z. blld.
Kunst. (Repert. 1*. Kunstw. 14, 89
•101.) — D. gr. Kurfürst u. Holland.
(Bur 17, 295 f.; 306-8; 319 f.; 329 f.)
— 8) W. G r e i f f e n h a g e n , Der
Rosenkronsche Process. (Baltische
Mtechr. :38, 338-58.) — t) Kenn er.
Fr. K. V. Schönborn, Fürstb. v. Bam-
berg. — J. Ph. F. V. Schön born,
Fürstb. V. Würzburg. (ADB32, 268
-74; 277-80.) — u) Handschreiben
Kf. Friedrichs III. v. Brandenb. an
Ldf. V. Hessen. (Franz. Kol. 4, 168.) —
t) V. Humbert, Un diplomate neu-
chätelois au 18. si^cle: Sam. de
Pary, 1675-1752. (Musee neuchäte-
loia '91, Nr. 4-6.) — Yf) Joch am,
Jobanna Maria vom Kreuze. (KLex
6, 1516 8.) — X) D. Kaufmann,
Zar G. d. Wiener Exulanten v. 1670.
(Mag. f. Wiss. d. Judenth. 17, 302
-11.) — y) Kerker, Ph. Jeningen.
(KLex 6, 1285-7.) — z) A. Kisa,
Schatz im Schlosse zu Detmold. —
Aas d. Schlosse zu Detmold. (Kunst-
fewerbebl. 2, 41-7; 105-7.) — zz)
Köcher, Fr. Schenck v. Winterstädt.
(ADB 31, 67 f.) [2497
Ferner: a) K. E. H. Krause, J.
Joach. Schöpfer. — Chr. D. Schröder.
(ADB 32, 358 f.; 503.) — b) R. L.,
Ein W^jrt d. gr. Kurfürsten. (Grenzb.
50, I, 474 f.) — c) M. Landau,
Unruhen in Brüssel, 171719. (AZtg
Nr. 199-201.) d) N. Lazdr,
Tagebuch B. Horviith-Petrichevich's
[1714-73]. (Haziink 9, I, 213 24.) —
e) H. Leher, Residenz in Würzburg.
(Bayerland 2, 266 f.) — f) J. Mau-
rer. Leop. K. Kollonitsch. — Sig.
Kollonitsch. (KLex 7, 929-31.) -
Einrichtg. d. Wohngemiicher f. Engen
V, Savoyen, 1736. (Berr. u. M. d.
AlthVWien 26, 163-8.) — g) C.
Merkel, Adelaide di Savoia, elet-
trice di Baviera. (R. stör. it. 8, 12
-81; 209-87.) — h) Mila, G. d. Fa-
milie Mila. (Franz. Kol. 4, 18; 41;
131; 154.) — 1) E. Muret, Lebens-
bilder einiger Refugi^. II-lII: Auf-
zeichgn. d. Kottbuser Fred. Jacq.
Cobrit. — Lebens G. d. Const. Emilie
de La Porte. (Ebd. 4, 1; 20; 58 etc.
5, 53; 70.) - J) E. Pauls, Zur
Lebens- G. d. Abtes Nik. Heyendal
zu Klosterrath. (Ann. d. HV f. d.
Niederrh. 51, 166-9.) — k) C. Philp,
Lebenslau ff des Martin Leonhard,
Stadtpfarrers z. Herrmannstadt. (KBl
d. V. f. Siebenb. Lkde. 14, 20 ff.)
- 1) Rychlicki, [Münz-] Fund v.
Panigrodz. (ZHGPosen 5, 414-6.) -
m) Schimmelpfennig, Die Jesui-
ten in Breslau währ. d. 1. Jahrzehnts
ihrer Niederlassg. (ZVGSchlesien 25,
82-103.) —n) Schmidt, Schicksale
d. Baues d. evang. K. in Teichenau .
bei Schweidnitz. (Ebd. 70 81.) —
o) E. R. S c h öp p 1 e n b e rg, J. Schöpp-
lenberg. (ADB 32, 376.) — p) A.
Skalitzky, Auszüge a. d. Chronik
e. Habelschwerdters (s. Nr. 795).
Schluss: 1646-63. (Vjschr. f. Glatz
10, 279-88.) — q) Skladny, Posen
in d. Mitte d. 17. Jh. (ZHGPosen
5, 438-40.) — r) A. Starzer, Brand
d. Hofburg zu Wien, 1668. (Bll. d.
V. f. Ldkde. Niederösterr. 25, 153 f.)
— 8) Stein berger, Bestürmg. v.
Stadtamhof [1704]. (Bayerland 2,
131 f.) - t) K. Thaly, Neue For-
schungen üb. d. Ungar. Emigration
(Szazadok 24, 1-20; 102-24.) — n) V.
V a n d e r H a e g h e n , Lettre de
Louiti XIV, k revöque de Gand.
(Mess. des sc. bist. "91, 108 f.) —
v) Warschauer, Prunkrede e. Po-
sener ötadtschreibers [1736]. (ZHG-
Posen 5, 419 21.) - w) N. Weiss,
Jacq. Cabrit, pasteur du l^efuge,
autobiographie. (Soc. de Thist. du
Protest, fran?. Bull. 39, 530-45; 587
-98, etc. 40, 360-5.) — x) R. Wutke,
Hans K. Fürst zu Carolath-Beuthen.
(ADB 32, 254 1.) — j) R. Wuttke-
Billcr, General-Revis.-Commission
in d. St. Meisseii unt. August d. St.
(MVGMeissen 2, 505-11.) — z) G.
Zernih, Berlin u. Köln a. d. Spree
vor 250 JJ. (Bär 16, 244-7; 261 f.) [98
Baasch, E., Zur G. d. Berlin-Ham-
burger Reihenfahrt. Hamb. , Lütke
140
Bibliographie Kr. 2499—2516.
& W. 1890. 20 p. *Rec.: CBl 91,
496 f. [2499
Curtius, C, H. Chr. Postel's u.
Jac. V. Melle'8 Reise durch d. nord-
westl. Dtld. nach d. Niederlanden
u. nach England. Progr. Lübeck.
4^ 48 p. [2500
Neurdenburg, J. C, De christelijke
zending d. Nederlauders in de 17. en
18. eeuw. Rotterdam., Wijt. 194 p.
1 tl. 60. [2501
Fuchs, Hugo, Ein Hexenprocess in
Schleuöingen, 1663. Progr. Schleu-
singen. 4^ 13 p. [2
Mitzschke, P., Chr. Junckers Be-
ßchreibg. d. Hennsteigs, 1703. (Schrr.
d. V. r, Meining. G. ii. Ldkde. Hit. 10.)
Meiningen, v. Eye. 4°. 22 p. 1 M. [3
Lange, H. , Eine Steierische Stadt
im 17. Jh. (iraz, Moser. 140 p.
1 M. 60. [4
Rezek, A., Cesko-Moravska kronikn.
Se^it 86. Praze, Kobra. Sp. 129-200.
a 74 kr. <5f Betr. 1648-57. [5
Finkel, L., Napad Tatarow na Lwow
w roku 1695. Lemberg. 38 p. 1 M. 50. [6
Zeitschriflenaufsätze betr. Cultur-
geschichtliches: a) E. Albert, Pa-
mdtky po brat rieh ceskych y Zam-
berce. (Casopis musea kral. 64, 147
-51.) — b) A. Batz, Soldatenwerbgu.
im vor. Jh. (Bayer land 2, 293 1'.;
303-7; 315-9; 329-32.) - c) Der
„Pegnesische Blumenorden" za
Nürnberg. (Ebd. 339-43.) — d) H.
Bosch, Fastnachtsbelustigiing, 1657.
(M. a. d. Genn. Nat.-Mus. 3 L'91],
22-24.) — e) J. Bolte, Ben Jonsons
Seianus am Heidelb. Hole. (Shake-
speare Jb. 24, 72-88.) — f) G. Bucli-
wald, Leichenpredigten mit Lebens-
läuleu Sachs. Geistlicher. (Beitrr. z.
Sachs. K.-G. 6, 127-9.) - g) Che-
stret de Haneffe, G. L. Herard,
sculpteur et graveur. (R. beige de
num. 47, 420-26.) — h) D., Com-
merce de tableaux de maltres anc.
ä Gand. (Mess. des sc. bist. "91, 110
-14.) — i) Ad. D., L'hiver de 1709,
d'apr. le „Praedium rusticum**. (Prc-
cis bist. 40, 181-9.) — k) Die vor«
gebl. Denkschrift d. Congregation
d. Cardinälc, 1735. (Katholik 71,
11, MO.) — 1) Dittmar, Neue ürkk.
u. Docc. üb. 0. V. Guericke. (Festschr.
z. Feier d. V. f. G. Magdeb. p. 83 106.)
— m) H. Dollmayr, Ein grosseres
Werk P. Troger's. (M. d. k. k. C^ntr.
Comm. 17, 50 f.) — n) Düx, Qairin
Kuhlmann. (KLex 7, 1237 f.) —
0) Fritz, Dan. Jablonski. — P.
Jablonski. (Ebd. 6, 1147-9.) — p) G.
Galland, Barth. Eggers. (Kunst-
chron. 2, 82-7.) — q) L. Geiger,
Dt. Schrr. üb. Sabbatai Zewi. (ZG-
Juden 5, 100-5.) — r) Fr. Gund-
lach, Ludw. v. Siegen zu Sechicn,
Erfinder der Schwarzkunst. (He8.<en-
land '91, 66-8.) — s) Hänsle. Col-
loquium zu Kassel, 1661. (KLex 7,
203-5.) — t) Dt. Handelsgesell-
schaften in Ostindien. (A. f. Posi
u. Telegr.'91, 51-4.) -;- u) R. Hilde
brand, Der Verl*. 'd. Chemnitzer
Rockenphilosophie. (Hildebrand. Auf-
sätze u. Vortrr. p. 115-8.) [7
Femer: a) Hund hausen, Adds
Hoger. (KLex 6 , 320 f.) — b) F.
Kati, Väterl. Erraahngn. vor 2 Jhh.:
Brief v. Beichling'a an s. Sohn Wolf
Dietrich. (Burschensch. Bll. 5. 16 f.)
— c) Krone, Ein christl. Phyjio-
logus d. 17. Jh. (Dt. evang. Bll. Id,
202-4.) — d) J. Kvacsala u. Ad.
Pater a, Prispevky k zivotopisu J.
A. Komenskeho. (Casopis moses
kral. 65, 56-66.) — e) Ad. Lang-
gut h, Joh. Aug. V. Ponickau, Bib-
liophile. (CBl f. Biblw. 8, 241-75.)
— f)P. Lemcke, Verlobgs.-. Hoch-
zeits- etc. Ordnungn. d. St. Nord-
hausen. (Harzer Mthfte. 2, 54^.)
— g) AI. Meister, Beitr. z. G. d.
Nuntiaturen: Ceremoniell. (RQschr
5, 159-78.) — h) E. W. Moes, Rem-
brandt's Ruth u. Boas. (Z. f. bild.
Kunst 2, 175 f.) — i) J. Neuwirth,
Urkdl. Beitrr. z. Kunst- u. Künstler-G.
Böhmens im 18. Jh. (M. d. k. k.
Centr.-Comm. 17, 46-9.) — k) Ad.
Nowak, Das Wandbild im Olmüitr
Dome. (Ebd. 1-4.) — 1) M. Reich-
mann, Joh. Labadie. (KLex 7.1273
-5.) — m) E. Ritter, Magny et le
pietisme romand, 1699-1780. (Mein,
et docc. de la soc. de la Suisse ro-
mande 3, 255-324.) — n) Schni..
Investiturkosten im J. 1704. (BH-
f. Württb. K.-G. 6 , 31 f.) — o) ö.
Schnapper-Arndt, üeb. Geld?er-
kehr, Preise etc. in d. 1. Halfted.
18. Jh. (KBIWZ 10, 28-31.) - pU
Schricker, Strassburger Fayenct
IIL, 4. Vom Westf. Frieden bis 1740, Culturgeschichtliches. *141
n. Porzellan, 1710-80. (Kunstge-
werbebl. 2, 114-24.) — q)F. Schrö-
der, Ein Clevischer Dichter vor
200 JJ.: Joh. Kayser. (Ann. d. HV
f. d. Niederrh. 51, M9.) — r) L.
S t., La conr da roi de Lindre. (Mess.
des sc. hist. *91, 1-12; 133-49.) — 8)
Weite, Joh. H. Hottinger. (KLex 6,
810-2.) — t) C. Will, Joh. Fr. Schan-
nat. (Heseenland 91, 92 f. u. 102-5.)
— u) Fr. J. Zonbeck, 0 komens-
k^ho polemikdch theologickych. (Ca-
sopis musea kral. 64, 424-49.) —
y) Zur G. d. Buchdrucks in Hermann-
Stadt. (Torten. Tär 13, 399 f.) [2508
Biographien v. Gelehrten, Dichtern,
Künstlern etc. in ADB Bd. XXXI u.
XXXII: a) 31, p.30-36.D.Erd mann,
S. Schelwig. - b) 51 f. Pagel, J.
Th. Schenck. — c) 52. W. J. v.
Wa8ielew8ki,J. Schenk. — d) 97 f.
M. V. Waldberg, H. H. Scher v.
Jever. — e) 116-8. Er. Schmidt,
W. Scherffer v. Scharffenstein. —
1) 137 f. Wagenmann, J. Ad.
Schertzer. — g) 138 f. Martin, J.
G. Scherz. — h) 203 f. R. Eitner,
M. Schild t. — i) 264 f. E[i]s[e)n-
h[a]rt, J.P. Schiltenberger. — k)266
-8. Eisenhart, Joh. Schilter. —
1) 300-2; 315. F. Jonas, J. Ch.
Schinmeyer. — Mich. Schirmer. —
m) 311 r. M. V. W a 1 d b e r g , D.
Schirmer. — n) 478-81. Krafi't, Dan.
Schleyermacher. — o) 526. Eisen-
hart, J. G. Schlitte. — p) 544. Be-
neke, J. Ludw. Schlosser. I. —
q) 548-50. H. Dechent, L.H.Schlos-
ser. — r) 550. Ad. Link, Ph. C.
Schlosser. — 8) 628-31. F. Frens-
dorff, J. J. Schmauss. — t) 733 f.
Wagenroann, J.Schmidt. — u) 734
-6. P.Zimmermann, Joh. Andreas
Schmidt. — y) 736 f. R. Eitner,
Joh. Chr. Schmidt. — w) 737-9. A.
Schumann, J. Eus. Schmidt. —
x)739-41. G.Frank, J.L.Schmidt. [9
Ferner: a) tS2, 16-18. A. H. Li er,
Nie. Schmidt [Küntzel]. — b) 53-58.
D. Erdmann, Benj. Schmolck. —
C) 134, Pagel, K. V. Schneider. —
d) 181. P. Zimmermann, Sal.
Schnorr. — e) 194 i\ W. Bäum k er,
Laur. V. SchntifTis. — f) 206 f. L.
Stieda, G. Schober. — g) 207. G.
Müller, J. J. Schober. — h) 231-3.
R. Kade, J. Sig. Scholze [Sperontes].
— I) 248 f. P. Tschackert, J. Chr.
Dentsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
Schomer. — k) 288 f. 1. u. , Dan.
Schonemann. — 1)325-8. R.Müller,
A. Schoonjans. — m) 328 f. Cantor,
F. V. Schooten. — n) 329-31. R.
Ei tn er, J. Schop [Schopp]. — o) 358.
Eisenhart, W. Ad, Schöpf. —
p) 407-12. M. V. Waldberg, J.
Geo. Schottelius. — q) 422-5. P.
Zimmermann, Chr. Schrader. —
r) 431 f. Carstens, J. H. Schrader.
— 8) 440 f. E. Landsberg, Fr.
Schräg. — t) 442-4. Cuno, J. H.
Schramm. — u) 473-6. L. Stieda,
J. Fr. Schreiber. — Y) 476. P. Tscha-
ckert, Mich. Schreiber. — yr) 482.
E. Landsberg, Chr. Schreiter. —
X) 504 f. K. E. H. Krause, G.-schrei-
ber M. D. Schröder. — j) 518 f.
1. u., J. Heinr. Schröder. — z) 519.
C. Si egf rie d, J. Joach. Schröder. [10
Ferner: a) 32, 530-33. Marchet,
Cameralist W. v. Schröder. — b) 551.
P. Tschackert, G. Fr. Schröer. —
c) 558 60. R. Eitner, Chr. G.Schrö-
ter. — d) 599 f. R. Roche, Geo.
Schubart. — e) 651-3. Dechent, J.
J. Schudt. — f) 701 f. R. Roche,
A. Schultingh. — g) 733. J. Bolte,
Ch. Schnitze. — h) 737 f. R. Boche,
Joh. Schnitze. [11
Vidrascu, F., Comenii orbis pictus:
Charakteristik u. Würdigung. Lpz.
Diss. 61 p. [12
Kraus, E., Das Böhm. Puppenspiel
vom Doctor Faust; Abhandlung u.
Uebersetzg. Bresl., Köbner. 170 p.
3M. <5fRec.: CBr91, 1083 f. [12a
Discourse, Die, der Mahlern, 1721
-22; m. Anmerkgn. hrsg. v. Th.
Vetter. L (J. Bächtold u. Th.
Vetter, Bibl. alt. Schriftwerke d.
Dt. Schweiz. 2. Ser, Hft. 2.) Frauenf.,
Huber. 124; 13 p. ^Rec: CBl '91,
.507; AZtg Nr. 92 Hirzel; AG d. Phi-
lo«. 4, 250-6 E. Wolff. [13
Neumann , J. , Ueb. d. abenteuerl.
Simplicissimus und die Simplician.
Schrr. v. J. C. Grimmeishausen. Progr.
Pilsen. 1890. 34 p. -X- Rec: Z. f.
Realschulw. 15, 60 Mager. [14
Ettlinger, Jos., Chr. Hofman v.
Hofmanswaldau; e. Beitr. z. Lit.-G.
d. 17. Jh. Halle, Kiemeyer. ixl28 p.
2 M. 80. ^ Rec. : AZtg Nr. 222 Ka-
werau. [15
Bodemann, Ed., Aus d. Briefen d.
I Hzgin. Elis. Charlotte v. Orleans an
VI. 1. 11
♦142
Bibliographie Nr. 251Ü— 2527.
d.Kfstin. Sopliiev. Hannover. Uanii.,
Hahn. 439; 412 p. 20 M. [2516
Gurlitt, Com., Andr. Sclilüter.
Berl., WaBmulh. 242 p. 8 M. [17
Lautner, M., Wer ist Rembrandt?
Breslau , Kern. 470 p. m. 7 Tar
11 M. «Kec: NtZtg 44. Nr. 343;
Norddt. AZtg Nr. 242; R. pol. et
litt. 47, 704; Mag. f. Lit. ÜO, »73 f.;
Kep, I'. Kun»tw. 14, 429-32 Hofslede
de Grool; AZtg Nr. 242. - Vgl.
Miinch. N. Nachrr. 44, Nr. 249 Bre-
dius. (18
'$t Recenslonen von Werken betr.
Cu]lurgeBchichtltt:hei<:a)A.Ba]lEer,
Spinoza'« ETitnickgHgang. Kiel. Lip-
siuH II. F. 1888. 169 p. 5 M.: Phitoti.
Hislifte. 16, 76-87 Und; CBl W,
907 f. - b) Bodemann, Briefe d.
Kiln. Sophie an d. Raiigr&linnen u.
HauglT. zu Pfalz, e. '89 . 845 u. "90,
3880: EHH 6, 187-90 Ward; Z. t.
Dt. Cultur-G. 1, 349 f. Sleinbausen.
— [Vgl. J. Bolte, Skakeepearee
Heinrich IV. in Dlld. (Shake-ipeare-
Jb. 24, 203)]. - C) Braitmaicr, G.
d. poet Theorie u. Kritik etc. b. '90,
1289: HC 30. 395-9 ünicker; Z. f.
vergl. Lit.U. 4, 122 f. Koch; LBl f.
Germ. a. Rom. Philol. 1-2, 10-2 Veiter;
Anz. f. Dt. Allh. 17, 5-5-74 Waltel;
Z. f. Oeeterr. Gymn.42. 428r. Minor.
- d) K. Fischer, Ö. W. Leibniz,
s. ÖS, 8221 : HZ 65. 477 t. Kodier;
DZG 3, 140-2 Arnoldt; Mind 15,
142 f.: Dt. R. 14, IV, 255; Dt. Rb.
66, 151 f.; AG d. Philos. 4, 323-7
B. Erdmann. — e) Leibnii. Biief-
weclisel hrsg. v. Hodi^roaiin [a. '89,
4973 u. -91, 1784); Philos. Schrr.
hrBg. V. Gebhardt. VII {b. '90,
3339): AG d. PhiloB. 4, 289-314;
314-23 B. Erdmann. - f) Nyari,
Joh. Knpetzky, s. '90, 1296: CBl <
'91, 663; Casopis miisea kral. <)4,
314-9 Lier. - g)ächiilt£, AlttagB- :
leben e. Dt. Frau, s. Nr. 957: HZ i
66, 565; D(. Rs. 66, II, 148-50 Lee- i
Bing; BÜLU '91. 11, 248 f. Schlosaar; 1
MtZtg 43, 696 A. G. Meyer; Kwart.
bist. 5, 4.57. — h) Thieleniann, '
Dt. Cultur II. Lit. des 18. Jb. Oppeln, j
Franck. 1886: Z. t". vergl. Lit.-Ü. 4, |
253-6 Landau. — I) Trautmann, 1
FranzüB. Sciiauspieler am Baier, Hofe, |
s. '90, 3349: Boll. orit. 12, 35 f.
Firmery. [2519
Zur Cultnr-0. d. Zcitranins vgL: T»
Ausungu. Wirtliafluft Nr. \Ua. UMe. tM.
— Kirchl. Leben: leM. fUlt, lM8li:p.-
Bfldmigelc.: IJMc. 1810; IS. MJiE:k:i;
V'V; Mb; »il; e; f; I; IT; 18. ]U«;U. -
liilerator: Mtib; «: f; u. — Knut: tnsi.
unb; Ml: t: t».
Zum Tenitorialen : Milp: HC. Uttij
d. lä.) Jh.: Bildnng u. WiaBeDncliiJt Uti
■M: LileratDT a. Kanst i&to-ü.
Zeltsobrlftenaurs&tze zur aljg. d.
Kriegs-G.: a)Die Armee Friedrichi
d. Gr. Ende 1785. (NorddL AZlJ
Beil. Nr. 27 I'.) — b) F. Arnheim,
Beiirr. i. 0, d. Kord. Frage (». '90,
1300). Forts. (DZG 5, 301-60..I -
c) H. Aubert, La conr d'Efpafot
et la Kituation de la Savote . 174ti.
(.R.d'hiBt. dipl. 5, 253-74.) — d) Brief
e. Soldaten a. d. J. 1750. [Haüiili
9, I, 386 I".) - e) Broglie, Fin de
la gnerre de la Buccession d'Aairidic
IV: Fin de In eampagiie de 1747.
(R.des 2mondes 104, 5-36.) - ^Ein-
bruch Friedricli'8 IL in Bohmei
1757 u. d. Treffen v. Reichenberg.
(Organ d. müit.-vriea. Vereine, Wim
■91, Hft. 1.) — g) H. Granier. Drr
Prinz von Preust^en u. d. Schlubt
bei LoboBili. (FBPG 4, 227-35.)-
h)C. Grün hagen. Ein Oeslerr. An-
schlag auf Breslau. 1758. (ZVG-
Schlesien 25, 329-31,) — I) E. K-
Der lleSchuss im 7i. Kriege. {Bu
17, 22.) — k) F. Lamey, Zar 6.
d. Friedens v. Teschen aus d. Ant"-
biograpliie d. Andr. Lamey. {Üj-
Oherrh. 6, 316-9.) — I) A. R. Ropcf.
The eaiifles of Ihe 7 yeara" wtr.
(Traneactions ot the r. bist. SoeieiT
4, 143-70.) — m-n) A. Schuster.
Die Plundergn. d. Russen 1760 i«
u. bei Trebniu. — Ein Brief lai iL
Warkotschen Procesa [1761]. (ZVü-
Schlesien 25. 340-3; 343 f.) — 9)01
Rnsaische Strategie in d. 1. Hilltc
d. 7j. Krieges. (Dt. Heeres-Ztg.'Sl-
Nr.4ff.) — p)Wolf, EinlWle kiiä.
Truppen ins obere Erigebirge i. Za>
d. Baier. Erbfolgekrieges. (MVä-
Annaberg 2, 42-9.) (25»
Broglie, de, Haurice de SaieO
le marqnia d'Argeneon. 2 Bde.: lT4i
III^ 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen.
143
-47. Paris, Levy. 452; 498 p. 15 fr.
^Rec: SatR Nr. 1866. [2521
Du Bois-Melly, Relations de la cour
de Sardaigne et de la r^publ. de
Gen^ve, 1754-92 (vgl. '90, 1301).
Geneve, Georg. 349 p. 5 fr. [22
MaslowskiJ, D., Russkaja armija w
Hemil^tnej wojne, 1757-59 [Die Russ.
Armee im 7jähr. Kriege]. Moskau
1888. -^fRec: Istor. obozrenije 2,
270. — Rec. d. Dt. Bearbeitg. (s. '89,
2446 u. '90, 1306): DLZ 12, 1284 f.;
Mil. LZ. 72, 225-35; CBl '91, 782. --
Vgl. a) Maslowskij, Pisjma F.
Panina k N. Paniny wo wreraja
7 let. woiny u. gen.-guberna-torstwa
w wostocnqj Prussici [Briefe Gf. P.
Panin's an N. Panin z. Zeit des 7j.
Krieges etc.]. (Russ. Archiv 5, 65
-97.) [23
Moschetti, A., Venezia e la elezione
di demente XIII. (Sep. a. Miscell.
della r. dep. di stör, patria per la
Venezia.) Venezia, Visentini. 1890.
37 p. ^Rec: R. stör. it. 8, 317 f.
Mazzatinti; Giorn. stör. d. lett. it.
17, 169 f.; A. stör. it. 7, 417 f. [24
Waliszewski, K., Polska 1 Europa
w drugiej Polowie 18. wieku. [Polen
u. Europa in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.].
Krakau. x577 p. ^Rec: R. d. bist,
dipl. 5, 284-6. [24a
Correspondance secr^te du comte
de Mercy-Argenteau av. Joseph II
et de Kaunitz, publ. par A. d'A r n e t h
(8. '90, 540 a u. 3375). II u. intro-
duction. 593', Ixxxviij p. >^Rec. v.
I: RQH 49, 337 f.; R. de l'instr. publ.
33, Nr. 6. [25
^Recensionen v. Publlcatlonen z.
Kriegs.G.: a) Ammann, Schlacht
bei Prag, s. 89, 801: Mil. LZ. 89,
49-51. — b)Buxbaum, v. Seidlitz,
8. "90, 1303: Jbb. f. Dt. Armee 75,
423 f.; HZ 67, 146 Naude. - c) Gra-
nier, Schlacht bei Lobositz (s. '90,
531 u. 3360). 32 p. Berl. Diss.
1889: MHL 19, 182 1*. F. Voigt. —
4) Kerl er. Aus d. 7 jähr. Kriege,
8. Nr. 967: DLZ 12, 598 f.; BllLU
'91, I, 189 f. W. Schullze; AZtg Nr.
134 Kluckhohn; FBPG 4, 278-80
Kober; CBl 1037. — e) Michael,
Theilg. Polens, s. Nr. 977: Altpr.
Mtschr. 28, 149-51 Lohmeyer: DLZ
12, 850 Brosch. — f-g) Schwartz,
Schles. Gebirgs-Landmiliz , s. '89,
3229: Jbb. f. Dt. Armee 73, 241-4.
— Preuss. Landmilizen, s. '89, 806
u. 3238: MHL 17, 369 f. Naud6;
DLZ10,1079f.Dechend. — h)ünzer,
Convention v. Kl .-Schellen dorf, s. '89,
3228: MHL 19, 181 f. Goldschmidt;
RH 46, 179-81 Waddington. — 1) Vil-
mar, Qn. d. Hist. de la guerre de
7 ans, s. '89, 796: DLZ 10, 1581
Wiegand. — k)Weerth, Die Gfsch.
Lippe u. d. 7j. Krieg, s. '89, 2450:
MHL 17, 368 Voigt ; HZ 65, 506 f. [26
Zeitschriftenaufsätze z. G. Friedr.
d. Gr. u. Prenssen (Staat): a) E.
Anderson, 3 Tage a. d. Jugend-
zeit Friedrichs H. . 1728. (SB d.
Alth.-Ges. Prussia 46, 170-88.) —
b)P. Bailleu,K. Fr. G. v. Schiaden.
(ADB31,325.) — c) F. Bock, Friedr.
d. Gr. Stelig. zu Religion u. K.
(Prot. KZtg 453-65; 481-92.) —
d) 0. Browning, Hugh EUiot in
Berlin 1777. (Transactions of the
r. hist. soc. 4, 85-101.) — e) R. F.,
Graf Rastopschin an d. Leiche Fried -
rieh's d. Gr. (Bär. 16, 560.) — f) R.
Förster, J. Reiske u. Fr. d. Gr. (Dt.
R. 16, II, 354-67.) Auch sep. Bresl.,
Trewendt. 40 Pf. — g) Friedrich d. Gr.
üb. d. Jesuiten. (Dt. Merkur 22, 90.)
— h)C. Grünhagen, E. W.v.Schla-
brendorf. (ADB 31, 316-9.) - 1) R.
Holzapfel, Magdeburg, e. Zuflucht-
stätte f. d. kgl. Familie währ. d. 7j.
Krieges nach Qn. d. Geh. Staats- A.
(Festschrift d. VGMagdeburg p. 15
-30.) — k) R. Jung, Voltaire's Ver-
haftg. auf Befehl Friedr. d. Gr., 1753.
(A. f. Frankf. G. u. Kunst 3, 217-37.)
[Rec: Frankf. Ztg. Nr. 127 Elkan.]
— I) A.K...Z, Friedr's d.Gr. Tabak-
dosen. (Bär 16, 285). — m) Gottl.
Krause, Kanzler K. W. v. Schrötter.
(ADB 32, 583 85.) — n-ii) B. Poten,
Balth. R. v. Schenckendorf. — Fr.
Aug. V. Schenckendorf. — Joh. E.
V. Schmettau. — K. Chr. v. Schmet-
tau. — J. A. Schölten. — Joh. K.
Fr. Prinz Schönaich-Carolath. — L.
W. V. Schorlemmer. — L. R. v. d.
Schulenburg. (ADB 31, 73; 74; 642;
642-4. 32, 225: 256; 379; 667.) —
y)A. Schuster, Massow's Abschieds-
schreiben als Minister an s. Nach-
folger [1755]. (ZVGSchlesien 25, 344
-6.) — w) E. Schwartz, G. Svarez,
Vater d. Preuss. Landrechts. (Nord u.
Süd 58, 81-97; 200-16; 308-25.) —
144
Bibliographie Nr. 2527—2548.
x) Witte, Ueb. den Müller Arnold-
Process unt. Fr. d. Gr. (25. Ber. d.
Philomathie p. 432-7.) [2527
Frledrich'8 d. Gr. kriegswiss. Schrr. ;
m. Einleitg. etc. iirsg. v. H. Merken».
2. Aufl. Berl.^Siegismund. zxv352 p.
6 M. [28
Koser, R., K. Friedrich d. Gr. (s.
'90, 1311 u. '91, 979). Lfg. 5. (Bibl.
Dt. G. Lfg. 59.) Bd. 1, p. 295-374. [29
Griinhagen, Schlesien unter Friedr.
d. Gr. (fl. '90, 539 u. ^91, 988). U, 11
u. 12. Bd. II, p. 241-400. ^Rec:
Nord u. Süd 57, 426 f.: HZ 67,
138 f. [30
Vogt, Herrn., Die Husaren d. grossen
Königs. (Vogt, G. d. Dt. Reiterei
in Einzelbildern Hft. 6.) Rathenow,
Babenzien. p. 177-216. 1 M. [31
Zeitschriftenaufsätze betr. Territo-
rien, A'orrfrf^MfÄCÄ ^anr/ (Gruppen V,
2-4): Ä) Carstens, Ad. Schneekloth.
(ADB 32, 96 f.) — b) Th. Distel,
Zur Vermählungs-Medaille Kf. Fr.
Augusfs V. Sachsen, 1769. (Bll. f.
Archit. u. Kunsthandw. 3. 31.) —
c) Erinnerungsband a. d. J. 1776.
(Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. '91, 22 f.)
— d) C. Grünhagen, Schlesien
unmittelbar nach d. Hubertsb. Frie-
den. (ZVGSchlesien 25, 104-23.) -
e) Handelmann, H. K. Schimmel-
mann. (ADB 31, 269-71.) — f) K.
Krebs, Berliner Musikleben vor
100 JJ. (Voss. Ztg. Beil. 38-41.) -
g) B. Poten, Joh. G. Schill. (ADB
31, 212 f.) - h) Stockmann, Auf-
zeichnungen e. Schles. Arztes 1740.
(ZVGSchlesien 25, 274-8.) - i) P.
Tschackert, Hippel als Student
in Königsberg, 1756-9. (Altpreuss.
Mtschr. 28, 355 f.) — k^ J. Vogel,
Leipz. Kunstsamml. d. vor. Jh. (Z.
f. bild. Kunst 2, 123 7; 145-9.) —
1) P. Zimmermann,H. B. Schrader.
(ADB 32, 435-8.) [32
Desgl., West' u. Mitteldeutsch-
/a «fl? (Gruppen V,5-6.):a)G. Cr utzer,
Une querelle de mutier k Mous au
18. s. (M^m. de la soc. des arts etc.
ä Mons 2, 140 67.) — b) M. Dit-
f u r t h , Erzählungen a. d. Hess. K.-G.
(Hess. Bll. Nr. 1699.) — c) G. F.,
Ein Hessisches Majoratspatent. 1763.
(Hessenland '91, 46 f.) — d) E. Fried-
länder, M. E. V. Schlieffen. (ADB
31, 516 f.) — e) Mittheilungen
a. d. Briefwechsel Ldgf. Wilhelm'sVUI.
mit Baron Häckel. (Hessenland '91.
24; 18-20.) — f) J. Nebelthao,
Joh. V. Schlüter. (ADB 31,614.)
— g) G. V. Pappen heim. üeb.
Restauration des Deutschordensge-
bäudes in Marburg, 1776-99. (KBIGV
39, 51 f.) — h) E. Pauls, Erlass
d. Aachener Raths geg. Freimaurer-
Versammlungen. (Ann. HVNiederrh.
51. 170 f.). — i) J. R., Die Hess.
Gefangenen im Nordamerik. Frei-
heitskrieg. (Hessenland "91 , 63-6.)
— k) A. Schmidt, Streitigkeiten
zw. d. Taxis'schen Postverwaltnng
u. d. Landert-Postverw. v. Hessen-
Cassel im 18. Jh. (A. f. Post n.
Telegr. '90, 325-33.) — 1) P. Voi-
tnron, Relation d'une audience ac-
cordee par Joseph II. aux membree
etc. u Gand. (Mess. des sc. bist. '91.
116-8) [33
Desgl., Süddeut schland und
Oe.v< <jrr<?tcÄ (Gruppen V, 7-9): a)Cir-
culationsschreibenv. MagnosFr.
Roos. (Bll. f. Württ. KG 6. 21-4:
55 f.) — b) Fritz, Hieron. Köhler.
(KLex7. 928.) — c) J. Gros». Aos
d. Briefen d. Gubern.-Secr. Joh. Th.
V. Herrmann (s. 90, 3380). Schlus«:
1775-90. (A. f. Siebenb. Ldkde. 23.
355-541.) — d) 0. Huguenin, Ul
r^glement de police 1764. (Musee
neuchät. '91, Nr. 6.) — e) M., Re-
ibrmes et Lutheriens strasboarg.
1788. (Le progr^ relig. 23, 297 f.)
— f) Pasquill a. d. J. 1741. fH«-
zänk 9, 1, 157-60.) - g) G. D. Tentsch
[Kampf um Wiederherstellung d.
alten Staats- u. Land rechts]. (A. f-
Siebenb. G. 23, 251-86.) [34
Kareev, N. , Polskija reformv IS.
veka [Die Poln. Reformen d. IS-Jh]-
Petersburg, Komarov. 1890. 183 p.
1 Rbl. 25. [35
Miakotin, W., Die Bauernfrage io
Polen z. Zeit s. Theilg. [Russ.] Peters-
burg. 1889. 229 p. 6 M. [86
Guttmann, W., Zur Vor-G. d. kgl
Gymn. in Bromberg. Progr. Bromb.
1889. 4«. 30 p. [37
Steinberger, Joh.Geo., Breslaoischef
Tagebuch, 1740-42, hrsg. v. E.Tr»-
ger. Bresl., Max. xx446 p. *Ref'
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 44. [88
Hugenberg, Alfr., Innere O)loiü-
sation im Nordwesten Deatschlinds.
(Abhh. aus d. staatswiss. Semintf
III, 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen, Territoriales.
145
zu Strassburg; hrsg. v. Knapp. Hft.
8.) Strassburg, Trübner. xij531 p.
10 M. [2539
Recueil des anciennes ordonnances
de la Belgique 089, 814 u. 4989).
3. s6r. VII: 1751-66, par J. de Le
Court. 1890. fol. 590 p. [40
Kollewijn, R. A., Bilderdijk, zijn
leven en zijn werken. 2 Bde. Amster-
dam , Van Holkema & W. xiv476;
508 p. ra. Abb. [41
Staes, J. , Bijdragen tot de ge-
schiedenis van Antwerpen op het
einde der 18. eeuw. Antw., Busch-
mann. 1889. 64 p. 2 fr. [42
Boye, P., La cour de Lun6ville en
1748 et 1749, on Voltaire chez le
roi Stanislas. Nancy, Crepin. 84 p. [43
Gebele, Jos., Peter v. Osterwald,
Kurbaier. geh. Rath etc. ; e. Beitr.
z. G. d. Aul'klärg. in Baiern unter
Kf. Älax III. Münch., Kellerer. 136 p.
1 M. 50. [44
Zeitschriftenaufsätze betr. Bildgs.
G. etc.: a) L. Abasi, Ein Hexen-
process [1763J. (Hazänk 9,1, 72-4.)
— b) P. M. Baumgarten, Neiler,
Hontheim u. Cl. Wenzeslaus; die
Anlange der Febronian. Häresie.
(Katholik 71, I, 537-57^ II; 19-44.)
— c) P. Beck, Bibliographie zu
Seb. Sailer. (Alem. 19 , 36-42.) —
d) AI fr. Bock, Ein ungedr. Brief
Feuerbach's. (AZtg '91, Nr. 90.) —
e) Fr. Bosse, Educationsrath Joh. P.
Hundeiker u. d. Erzieh.-Anstalt zu
Vechelde. (ZHarzV 23, 429-72.) —
1) J. Esch, Frz. v. Fürstenberg, s.
Leben u. s. Schrr. (Bibl. d. kath.
Pädagogik, hrsg. v. Kellner etc. IV.
p. 57-316.) — g) L. H. Fischer,
Frequenz-Verh. e. Dorfschule 1747-8.
(M. d. Ges. f. Dt. Erzieh.- u. Schul-
G. 1, 90 f.) — h) G. Floss, Ein
Sachs. Dorfprediger vor 100 JJ. (/.
f. prakt. Theol. 13, 97-127.) - i k)
Fritz, Joh. L. Iseiibiehl. — Joh.
F. W. Jerusalem. (KLex 6, 960-3;
6, 1365 f.) — 1) H. Funk. Ein Dt.
Schulreformator [Reinhard] u. die
Bankerott! erer. (M. d. Ges. f. Erziehgs-
u. Schnl-G. 1, 92.) — m) W. Gimmi,
Das Volksschulwesen in d. Juracan-
tonen, Ende d. 18. Jli. (Vom Jura
z. Schwarzwald 8, Hft. 1.) — ii) Haff-
ner, Fr. H. Jacobi. (KLex 6, 1182
-7.) — o) V. Hertling, Imm. Kant.
(Ebd. 7, 60-98.) — p) Jocham, Aeg.
Jais. (Ebd. 6, 211 f.) [45
Ferner: a) L. Kellner, Joh. If.
Sailer's pädag. Erstlingswerk. (Bibl.
d. kath. Pädagogik, hrsg. v. Kellner
etc. IV. p. 1-50.) ~ b) Knecht, F.
Kindermann. (KLex 7, 471-4.) —
c) M. Koch, Ueb. L. v. Westen-
rieder's schönwiss. Thätigkeit. (Jb.
f. Münch. G. 4, 15-44.) — d) M. Kron-
feld, Briefe AI. v. Humboldt's an
J. van der Schot u. J. v. Jacquin.
(AZtg Nr. 209.) - e) A. Leitz-
mann, Beitrr. z. Kenntniss Geo.
Forster's. (A. f. n. Sprachen 84, 369 ff.;
86, 129-226.) — f) Linkelmann,
Aus d. Briefwechsel d. Leibmedicus
J. G. Zimmermann. (AZtg Nr. 154.)
— g) L. Muggenthaler, Die Ver-
dienste d. Kl. Wenzeslaus' um d.
Erziehungs- und ünterrichtswesen.
(M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs. u. Schul-
G. 1, 31-41.) — h) Neumann, Be-
rufsurk. f. d. Lehrer zu Hammer-
stadt, 1780. (Ebd. 1, 88-90.) -
i) Raich, D. Dt. lUuminaten. (KLex
6, 603 8.) - k) Schepers, Cl. M.
Hoffbauer. (Ebd. 139-45.) [46
Ferner: a) Th. Schön, Beitr. z.
G. d. Sectenwesens in Württemberg.
(Bll. f. Württ. K.-G. 6, 46). —
b) Schüler, Schinderhannes. (ADB
31,281-6.) - c) Streber, E.Klüpfel.
(KLex 7, 798-800.) — d)A.Tr eiche 1,
Das Lied vom Krambambuli. (Altpr
Mtschr. 28, 338-44.) — e) P. Tsc ha-
ck er t. Zu J. G. Hamnnn's Univ.-
Studien. (Ebd. 356 f.) — f) W.
Vogt, Joh. H. V. Schule. (ADB
32, 658 f.) — g) Th. Volbehr,
Weinrecepte des 18. Jh. (M. a. d.
Germ. Nat.-Mus. 3 ['91], 54-6.) —
h) F. Wald mann. Die hohe Karls-
schule u. d. Schweiz. (Schweiz. Rs.
'91, III, 47-62; 197-212.) - i) G.
W u 8 1 m a n n , J. G. Schrepfer. (ADB
32. 490 f.) [47
Biograpliien von Gelehrten etc. in
ADB XXXI u. XXXII, Theologen-,
a) 31 , 92 f. V. ö c h u 1 1 e , M. v.
SchenkL — b) 385 f. Berthe au, J.
Ad. Schlegel. — c) 483 f. A. Glitsch,
L. E. Schlicht. — d) 488 f. K. E.
H. Krause, H. Schlichthorst. —
e-f) 639 f.; 672 f. Wagenmann,
E. F. Schmersahl. — J. W. Schmid.
— g) 686-8. P. Zimmermann, K.Arn.
Schmid. — h) 741 f. Wagenmann,
146
Bibliographie Nr. 2548—2571.
J. Chr. Schmidt. — i) 32, 196-8.
W. Heyd, Chr. F. v. Schnurrer. —
k) 224 f. V. Schulte, H. Scholliner.
— 1) 228 f. C. Siegfried, Chr.
Scholz. — m) 297 f. Wagen mann,
Joh. G. Schöner. — n) 461-4. H. A.
Lier, L. K. v. Sehrautenbach. —
o) 635-7. P. Zimmermann, Joh.
E. V. Schubert. — p) 705 f. P.
T sc h ackert, F. Alb. Schulz. —
q) 744 f. C. Siegfried, Joh. Chr.
«chulz. — r) 745-7. G. Frank, Joh.
H. Schulz. — 8) 761 f. C. Siegfried,
Benj. W. D. Schulze. — Historiker
£(. sonst in I, 1. [2548
Desgl. V. Philologen etc.: a) 31,
27 f. Th. Schott, J. Fr. Schelling.
— b) 302 f. V. Bülow, J. Ad. Schin-
meyer. — c) 327-9 A. Schumann,
J. K. Schläger. — d-e) 384 f.; 484
-7. R. Hoche, J. R. Schlegel. — Ad.
H. Fr. Schlichtegroll. — f) Bd. 32,
33-34 G. Win ter, F. Chr. Sclimincke,
Historiker. — g) 125-7. R. Hoche,
J. G. Schneider. — h) 498-501. G.
Frank, J. M. Schröckh, Historiker.
— 1)696 f. Hunziker, J.G.SchuIt-
hess. — k) 524 f. C. Siegfried. N.
W. Schröder. [49
Desgl. V. Juristen, polit. Schrift-
stellern etc.: a) 31. 185 f. Eisen-
hart, J. J. Schierschmid. — b) 467
-71. R. Zuckerkandl, J. A. Schlett-
wein. — c) 544-7. R. Jung. J. G.
Schlosser, Goethe's Schwager. —
d) 32, 19-20. P. Zimmermann,
Chr. V. Schmidt [Phiseldeck], Histo-
riker. — e) 83 f. Eisenhart, Andr.
J. Schnaubert. — f) 154 f. E. Lands-
berg, J. J. J. X. M. Schneidt. —
g) 354. F. X. W e g e 1 e , K. Fr. Schöpf.
— h-i)394f.; 434 f. E. Landsberg,
A. Fr. Schott; L. A. G. Schrader.
— k) 577-9. F. K r 0 n e 8 . Fr. F.
Schrötter, Historiker. — 1) 602-6.
Leisewitz, J. Chr. Schubart. —
m) 647 f. B. Poten, W. Fr. v.
Schmettau. — n) 693 f. B. Hess,
J. F. Schultheiss. — o) 755-61. J.
Schulz V. Strasznitzki, Leop. L.
V. Strasznitzki. [50
Desgl. V. Naturforschern etc.:
a) 31, 180-3. Bauernfeind, Ulr.
Schiegg. — b) 315 f. E. Wunsch-
mann. Chr. Schkuhr. -- c) 387 f.
Pagel, Joh. Chr. Fr. Schlegel. —
d)742f. Rothmund, J. Ad. Schmidt.
— e) 32, 350-2. Fr. Ratzel, Joh.
Schöpf. — f) 452 f. Pagel, F. t.
Schraud. — g) 465 f. E. Wunsch-
mann. J. Ciir. D. Schreber. -
h)503f. E.Jacobs, Chr. Fr. Schrö-
der. — i) 570-2. S. Günther, Joh.
H. Schröter. — k) 716 f. Liebmann,
Joh. Schultz. Kantianer. [51
Piemonte, L, Ant. Zanon, econo-
mista friulano. Padova, Gallina.
86 p. [52
Bergemann , P. , Ernst Platner als
Moralphilosoph u. s. Verh. z. Kant-
schen Ethik. Hall. Diss. Lpz.. Fock.
56 P. 1 M. [53
Göaagen, K., Rousseau u. Basedow.
Strassb. Diss. Progr. Burg, Hopfer.
118 p. 2 M. [54
WIget, T. , Pestalozzi u. Herbart
Th. I. Lpz. Diss. 140 p. [55
Voikmer, Joh. J. v. Fei biger u. s.
Schulreform: e. Beitr. z. G. d. 18. Jh.
(vgl. Nr. 1834 a). Habelschwerdt
Franke. 1890. 96 p. 1 M 50. *Rec.:
Oesterr. CBl 8, Nr. 1 v. Helfert; Lii.
Rs. 16, 343 Kunz ; HZ 67, 304 f. [5^
Salzmann, Chr. G., Ausgew. Schrr..
hrsg. V. Ed. Ackermann. IL (Bibl.
pädag. Classiker, hrsg. v. Mann XXX.)
Langensalza. Be3'er.294p. 2H.50. [57
Maiael-, H., G. d. Philanthropins
zu Frankenthal. 1780-99. Frankenth..
Christmann. 1889. 146p. ^Rec.:HZ
64, 329 Hartfelder. [5S
Graf, J. H., Das Leben u. Wirken
d. Physikers J. B. Bficheli du Oreft
aus Genf, 1746-66. (Sep. a. Graf.
G. d. Mathem. etc.) Bern, Wvss.
1890. 211 p. 2 M. 40. '[59
Biographien von Dichtem. Künst-
lern etc. d. 18. Jh. in ADB XXXI
u. XXXH: a) 31. p. 3-6. Fr. Muncker.
Dorothea A. Schelling. — b) 5H
H. M. Schletterer, J. Schenk. -
c) 159-61. R. Eitner, J. G.Schicht.
- d) 161-6. Wintterlin, Chr. G.
Schick. — e) 176-8. Er. Schmidt.
D. Schiebeier. — f) 196-200. A. Sauer.
E. Schikaneder. — g) 297 f. F. Brum-
mer, Joh. F. Schink. — h) 354-68
u. 372-6. Fr. Muncker, Aug. Wilb.
Schlegel u. Dorothea Fr. Schlegel. -
i) 464. Fr. Brummer, Fr. Chr.
Sclilenkert. — k) 504 f. R. Eitner,
Joh. K. Schlick. — 1) 522-5. Die<i^
r i c h s . N. v. Schlippenbach. -
m) 650-5. H. P r ö h 1 e , Chr. H. Schmid.
— n) 716-9. H. Pröhle, Ch Eb. K.
III, 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang des 19. Jahrh. '*'147
Schmidt. — o) 726-8. Wessely, G.
Fr. Schmidt. — p) 32, 3-4. H. A. Li e r,
M. Joh. Schmidt [Kremser Schmidt].
— q) 24-26. H. Pro hie, Fr. W. A.
Schmidt. — r) 76-79. E. Schmidt,
Johann G. Schnabel [Gisander]. —
8) 253 f. Jen t seh, Chr. O. v. Schön-
aich. — t) 280 f. M. Koch, G.
Fr. E. Schönbom. — ü) 289-91. P.
Schlenther, Joh. Fr. Schönemann.
— t) 506-12. B. Litzmann, Fr. M.
L. Schröder. — w) 560-67. Schlet-
terer, C. E. Willielmine Schröter.
— X) 588-99. Ad. Wohlwill, Chr.
Fr. D. Schubart. - y) 742-4. Brüm-
mer, J. Chr. Fr. Schulz. [2560
Zeltschriftenaufsätze zur Lit.-G. d.
Aufklärungs- u. d. Geniezeit (bis c.
1781): a) H. Blümmer, Zu Les-
sing's Laokoon. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 358-60.) — b) L. Bobe, Neue
Beitrr. zu H. P. Sturz' Lebensge-
schichte. (Ebd. 450-65.)— c)V. D i e d e-
richs, Zu Herder's BriefwechseL
(Altpreuss. Mtschr. 28, 193-208.) —
d) Noch Einiges üb. d. Apostel d.
Geniezeit Chr. Kaufmann v. Winter-
thur. (Züricher Taschenb. 13, 148
-74.) — e) C. F. Gädechens, EngL
Theater in Hamburg. — Einlass-
marke z. Engl. Theater. (MVHamb.
G. 13. 74 f.; 61.) - f) L. Geiger,
Aus Briefen Dohm^s an Nicolai.
(ZGJuden 5, 75-91.) — g) J. Hoops,
Lessing's Verh. zu Spinoza. (A. f.
n. Spr. 86, 1-28.) — n) D. Jacoby,
Der Hamlet-Monolog HI , 1 u. Les-
sing's Freunde Mendelsohn u. Kleist.
(Jb. d. Shakespeare-Ges. 25, 113-23.)
— i) E. L., Familiennotiz üb. J. M.
R. Lenz. (Dt. Rs. 66, II, 154-7.) —
k) A. Lasso n, Moses Mendelsohn.
(NtZtg 43, Nr. 353.) — 1) Mersch-
b erger. Die Anfänge Shakespeare's
auf d. Hamb. Bühne. Progr. Hamb.
1890. 4^ 44 p. (Auch: Jb. d.
ßhakesp.-Ges. 25, 204-72.) [Rec: A.
f. n. Sprachen 86, 473 f. Hölscher].
— m) K. Obs er, Klopstock's Be-
ziehgn. z. Karlsruher Hofe. (ZG-
Oberrh. 6, 235-62.) — n) G. Ranso-
hoff, Untersuchgn. üb. Wielands
,Geron**. (Vjschr. f. Lit.-G. 3, 5.30
41.) — o) A. Rübsamen, Fr. Wilh.
Zachariä, e. Dichter d. Harzlandes.
(Harzer Mthfte. 2, 2-5.) — p-q) Er.
Schmidt, Lessingiana. (Vjschr. f.
Lit.-G. 4, 263-81.) — Goeze vor Les-
sing's Anti-Goezen. (Nord u. Süd
46, 46-59.) — r)H. Sittenberger,
Untersuchgn. üb. Wieland's komische
Erzählgn. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, 281
-317 u. 406-39.) - s) B. Suphan,
Shakespeare im Anbruch d. class.
Zeit uns. Lit. (Jb. d. Shakesp.-Ges.
25, 1-22.) — t) J. V. Widmann,
K. G. Lessing's Lustspiel .Die Mä-
tresse". (Nation 8, 528-30.) — ü)Fr.
Wilhelm, Briefe an K. W. Ramler.
(Vjschr. f. Lit.-G. 4, 41-79; 226-63.)
— T) E. Wolff, Eutiner Findlinge.
(Vjschr. f. Lit.-G. 3, 541-55.) [61
Faguet, Em., Dix-huiti^me si^cle;
^tudes litt^r. Paris, Lec^ne. 560 p.
3 fr. 50. * Rec: NR 70, 298-326
Renard. [62
Walther, Em., Der Einfluss Shake-
speare's auf d. Sturm- u. Drangper.
uns. Lit. Progr. Chemnitz. 4®. 28p. [63
6oldbeck-Löwe, Ad., Zur G. d. freien
Verse in d. Dt. Dichtg.: Klopstock
bis Goethe. Kieler Diss. 82 p. [64
BlagovescensIciJ , N. M., Winkel-
man i pozdnija epochi greceskoy
skulptury. [W. u. d. späten Epochen
d. Griech. Sculptur.] Mit Zeichnungen.
Petersb., Stein. 149 p. 1 Rbl. 50. [65
Lessing, SämmtL Schrr. , hrsg. v.
K. Lach mann. 3. Aufl. bes. v. Frz.
Muncker. I-VI. Stuttg., Göschen.
1886-90, xxix411; 449; xx500; xxiij
475;xix456;445p.ä4M.50. *Rec.:
Anz. f. Dt. Alth. 17, 136-46 Er.
Schmidt; DLZ12, 846 f. Sauer; Frkf.
Ztg. Nr. 94. [66
Albrecht, Lessing's Plagiate (s. '91,
1042). Bd. in; 2-V, 3. p. 1119-2398.
^Rec: BllLÜ '91, I, 264 f. Her-
mann. [67
Herder, Sämmtl. Werke: hrsg. v.
B. Suphan. V. Berl., W^eidmann.
XXXJ732 p. 9 M. [68
Hirzel, L. , Wieland u. Martin u.
Regula Künzli; ungedruckte Briefe
u. wiederaufgefundene Actenstücke.
Lpz. , HirzeL 240 p. 5 M. -^Rec:
AZtg Nr. 103; CBl 1049; Schweizer
Rs. '91, II, 396-9 Hang; ZDPH 24.
140 f.; BllLU '91, 499. [69
Bondl, 6., Das Verh. v. Haller's
philos. Gedichten zur Philosophie s.
Zeit. Lpz. Diss. 40 p. [70
Werner, R. M., Der Laufner Don
Juan; e. Beitr. z. G. d. Volksschau-
spiels. (Leitzmann, Theatergeschtl.
Forschungen. III.) Hamb. u. Lpz.,
148
Bibliographie Nr. 2571—2586.
Voss. 152 p. 3 M. "Jf Rec: AZtg
Nr. 210 Kilian. [2571
Geiger, L, Bibliographie d. Goethe-
Lit. f. 1890; m. e. Beitr. G. v. Löper's
etc. (Erweit. Abdr. a. ,Goethe-Jb.")
Frkf., Rütten & L. 80 p. 1 M. 20. [72
Goethe-Jahrbuch (s. 90. 3403 u.
"91, 1048). XII. (m. d. 6. JB d.
Goethe-Ges.) 359; 72 p. 10 M.: a-b) p. 3
-12; 12 32. B. Siiphan, Aus d. Zeit
d. Spinoza-Studien G.'s. — Anzeige
des Trauerspiels »Bertram** nebst
Proben e. Uebersetzg. — c) 33-77.
R. Steig, Briefwechsel zw. G. u.
Therese v. Jacob. — d) 77-132. M.
Friedländer, Musikerbriefe (v.
Mendelssohn-Bartholdy,Frz.Schubert
etc.) an G. — e) 133-8. F. J. From-
raann, [Brief üb.:] G.'s Tod u. Be-
stätig.; mitg. v.J. Wähle. — f) 139
-51. J. Wähle, Aus Henriettens v.
EglolTstein Memoiren. — gr-h) 152
-74;175-8.C.Ruland, Ausd.Goethe-
Kat.-Museum. 1: Zu G.'s naturwiss.
Sclirr. 2: I). Stammbuch d. Frau
Rath. — I) 181-9. L. V. Kretsch-
mann, Erinnergn. v. u. an Jenny
V. Pappenheim. — k) 190 210. R.
Steiner, Ueb. G.'s naturwiss. Arbei-
ten. — 1)211-27. A.Bielschowsky,
Ueber Echtheit und Chronol. der
Sesenheimer Lieder. — m) 228-44.
H. Gilow, Charakterschilderg. in
G.'s Dichtg. u. Wahrheit. - n) 247
-67. Miscellen zu G.'s Leben u.
Werken (u. a. v. D. Jacoby, L.
Fränkel, F.Jonas). — 0)275-328
Bibliographie [vgl. Nr. 2572]. —
p) 328-59 Register zu XI u. XII.
*Rec. V. XII: PJbb 68, 141 f.; Mag.
f. Lit. 00, 368; BllLU '91, 43640
Buchner. [73
Zeitschriflenaufsätze u. kleinere
Abhandlungen betr. Goethe: a) J.
Bayer, Goethe, Schinkel u. d. Goth.
Kunst. (NtZtg 44, Nr. 226 u. 29.)
— b) Bech stein, Briefe v. G.'s
Mutter. (Rostock er Ztg. '90, Nr. 239
etc., '91, Nr. 25 ff.) — c) W. v. Bieder-
mann, Die Wiederholg. d. Urform
bei G. (Z. f. vergl. Lit.-G. 4, 267
-73.) — d) E. Dobbert, G. u. die
Berliner Kunst. (NtZtg 44, Nr. 69
M. 71.) — 6) H. Düntzer, Joh. H.
Merk. (AZtg Nr. 172-6.) — t) A.
Erhard, Les romans de G. Cler-
mont-Ferrnnd, Mont-Louis. 1890. 17 p.
— g) K. E. Franz 0 8, Aus G.'s
Briefw. m. Fried. Unzelmann-Betfa-
mann. (Dt. Dichtg. hrsg. v. Fransofi
9, 29-32: 152-5.) — h) M. Fried-
wagner, G. alsCorneille-Uebersetzer,
Wiener Progr. Lpz., Fock. 40 p. IM.
[*Rec.: DLZ 12, 1256]. ~ i) K. Th.
Gädertz, G. u. Maler Kolbe. (AZtg:
Nr. 187.) - k) J. Götze, Zu G.'s
Briefen. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, 511 f.)
— 1)A. Goldschmidt, Weimiirs
class. Theaterzeit. (Mag. f. Lit 60.
278-80.) — m) C. H e i n e , Die aus-
länd. Dramen im Spielplane d. Weim.
Theaters unt. G.'s Leitg. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, 313-21.) — n) W. Heinzel-
mann, G.'s Iphigenie. Erfurt. Nea-
mann. 38 p. 60 Pf. [74
Ferner: a) Ü. Heuer, Die Aof-
zeichngn. Joh. Wol fg. Textor's. [Ben.
d. fr. Dt. Hochstiftes 7, 199-206.) -
b) R. Hildebrand, Kleinigkeiten
zu G., Klopstock, Voss. (Hildebraod.
Aufsätze u. Vortrr. p. 239-56.) —
c) R. Jung, Aus d. Nachlasse Sa-
sanna Kath. v. Klettenberg s. (Berr.
d. fr. Dt. Hochstiits 7, 55-68.) -
d) K. Kippenberg, Ueb. G.5
„Claudine v. Villa Bella". Progr.
Bremen. 4^ 27 p. — e) H. Kohler.
Goethe e il poeta ital. Dom. Batac-
chi. (A. per lo studio d. tradiz. po-
polari 10, 21-7.) — f) Fr. A. Leo,
Shakespeare u. G. (Shakespeare-Jb.
24, 9-23.) — g) Ludwig 1. n. G.
(Bayerland 2, 324.) — h) E. Melier,
G.'s eth. Ansichten.' (25 Her. d. Philo-
mathie zu Neisse p. 25-82.) — i) 0. K eo-
mann- Hofer, Die neuen G.Funde
in Weimar. (Mag. f. Lit. 60, 307
-10.) — j)0. Pniower, Die Schäler-
reise im ürfaust. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 317-35.) — k) S. M. Prem,Keae
Beitrr. z. G.'s Beziehgn. zu Dl.-Böh-
men. (Lit. Jb. 1 , 1737.) — 1) E.
Schröder, G.'s Faust u. d. Spiel
V. Frau Jutten. (Vjschr. f. Lil.-6.
4, 336-9.) — m) K. J. Schröer,
G.'s äuss. Erscheing. u. G.-Stand-
bilder. (Nation 8, 645-7.) — b) Chr.
S e m 1 e r , Die Weltanschaug. Luther«
u. G.'S etc. (Zeit- u. Streitfragen 63.)
Hamb. Verl.-Anst. 1890. 39 p. 75 Pf.
[Rec: AZtg Nr. 115.] — o)B.Seuf-
fert, Die älteste Scene im FaafU
(Vjschr. f. Lit.-G. 4, 339-42.) - p) 0.
Stiller, G.'s Entwürfe z. Faust.
Progr. Berl., Gärtner. 4*. 43 p. 1 *•
— q) W. Vulpius, Das Stamin-
III, 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang des 19. Jahrh. '*'149
buch V. A. V. Goethe. (Dt. Rs. 17,
in, 71-85 u. 241 -70.) — r) J. Wahl e,
Das Weim. Hoftheater unt. G/s Leitg.
(Sep. a. Westerm. 70, 390 415.) Braun-
schweig, Westermann. 29 p. 1 M. 50.
[Rec: PJbb 67, 715 f.] — s) Th.
Werther, Zur Entstelig. v. G/s
Hermann u. Dorothea. Progr. Eutin.
1890. 4^ 24p. [Rec: A. f. n. Spra-
clien 86, 470 f.] [2575
Bessert, A., Goethe. Ses precur-
seurs et ses contemporains: Klop-
stock. Lessing etc.; la jeanesse de
Goethe: 3. 6d. Paris, Haciiette. 336 p.
3 fr. 50. [76
Firmery, Goethe. Paris, Lecene.
1890.2.39 p. 1fr. 50. '5fRec.:RC 31,
96 Chuquet; A. f. n. Sprachen 86,
416 f. Imelmann. [77
Winter, Fr. u. Eug. Kilian, Zur
Bühnen-G. d. „Götzv. Berlichingen".
(^Litzmann, Theatergeschichtl. For-
schungen II.) Hamb. & Lpz., Voss.
99 p. 2 AI. 40. [78
Strehlke, Fr., Paralipomena zu
Goethes Faust: Entwürfe, Skizzen,
Vorarbeiten etc. Stuttg.. Dt. Verl.-
Anst. xvl51 p. 3 M. [79
Brunner, Seb. , Die Hofschranzen
d. Diciiterfürsten. Der Goethecult u.
dessen Tempeldiener. 2. Aufl. Wien,
VVörl. 560 p. 5 M. [80
Aufsätze etc. betr. Schiller: a) L.
Bobe. E. u. Charl. Schimmelniann.
(Nation 8, 575-8.) — b) L. Böhme,
Schillerstudien. I. Progr. Freiberg,
Engelhardt. 4°. 32 p. 1 M. 25. [Rec:
BllLU -91., 449 Groben]. — c) W.
Deike, Öch.'s Ansichten üb. d. trag.
Kunst. Diss. Rudolst. , Dabis. 4^
34 p. 1 31. 60. — d) H. Fischer,
Job. Chr. Fr. v. Schiller. (ADB 31.
215-45.) -e)H. Herzog, Zur Er-
zählg. Kosinsky's in Seh. 's Räubern.
(Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 394-6.) —
f) R. Hildebrand, Zu Sch.'s Teil.
(Hildebrand , Aufsätze und Vortrr.
p. 113-5.) — g) Fr. Lampadius,
Die Geburlsstätte d. Liedes an die
Freude. Das Sch.-llaus in Gohlis.
Lpz., Weber. 16 p. 50 Pf. — h) E.
Men tzel, Sch.'s Jugenddramen zum
1. Male auf d. Frankf. Bühne etc..
1782-84. (A. f. Frankf. G. u. Kunst
3, 238-300.) — i) Minor, Brief Sch.s
[an H. Beck 1802]. (ZDPh 24, 138 f.)
— k) E. Müller, Vollmer's Is'ach-
lese zu Sch.'s Kalender. (Vjschr. f.
Lit.-G. 4, 440-50.) — 1) Neide, W,
V. Humboldt als Richter etc. bei
Sch.'s Gedichten (s. *90, 3419). H.
Frankf. a. 0. Progr. Lpz., Fock. 4°.
23p. IM. [Rec; A. f. n. Sprachen
86, 471.] — m) B. Suphan, Zu
Sch.'s Demetrius. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 343-54.) [81
Fischer, Kuno, Schillerschriften (s.
Nr. 1058 u. 1850.) 111: Schiller als
Philosoph. 2. Autl. 1: 1779-89. Heidel-
berg, Winter. 172 p. 2M.50. -X-Rec:
V. 1 u. II: BllLü '9L 337 f. Groben;
Mag. f. Lit. 60, 400; NtZtg 44, Nr.
127 Frenzel; BllLU '91, 554. [82
Zimmermann, Gust. , Versuch ein.
Schiller'schen Aesthetik. Lpz., Teub-
ner. 1889. 136 p. 2 M. 'X-Rec:
Litbl. f. Germ. u. Rom. Philol. 12,
191-3 Berger; AGPhilos 4, 698-701
Döring. [83
Zeitschriftenaufsätze z. Lit.-G. d.
class. Zeit (seit c. 1781): a) H. Blüm-
mer. Aus Briefen an J. J. Horner
1773-1831. (Zur. Taschenb. 14, 1
-26.) — b) J. Elias, Schreiben Her-
der's an Jean Paul. (Vjschr. f. Lit.-
G. 4, 167 f.) — c) K. Th. Gädertz,
Ungedr. Briefe von u. an K. L;
Knebel, 1772-1832. (Dt. Rs. 16, II,
329-41.) — d; L. F. Günther v.
Göckingh, e. Dichter d. Harzlande.
(Harzer Mthfte. 2, 149-52.) - e-f) E.
Kilian, Die Dalberg'sche Bühnen-
bearbeitg. d. Timon v. Athen. —
Dalberg's Bühnenbearbeitg. d. Kauf-
manns V. Venedig u. Uoriolanus.
(Jb. d. Dt. Shakespeare-Ges. 25, 24
-76 u. 26, 4-25.) — g) Fr. Meyer
V. Wal deck, In Klinger's Bibliothek.
(AZtg Nr. 201.) — h) L. Werner,
Beziehgn. Augsburgs z. G. d. class.
Lit. (Bayerland 2, 309-11.) [84
Drama, Das, d. class. Periode, hrsg.
V. Ad. Hauffen. I: Jos. Aug. Frhr.
V. Törring u. Jos. Mar. Babo. p. 1
-336. — IL 1 u. 2: v. Gemmingen,
Schröder, Iffland , Kotzebue u.
Coli in. 397; 386 p. (Kürschners
Dt. Nat.-Lit. Lfg. 648; 649; 652-55;
665-66; 672-74.) Stuttgart, Union
a 50 Pf. [85
Flaischlen, C, Otto Ileinr. v. Gem-
mingen; mit Vorstudie üb. Diderot
als Dramatiker etc.; Beitr. z. e. G.
d. bürgerl. Schauspiels. Stuttgart,
Göschen. 1890. 163 p. 4 M. ^^f Rec.:
Anz. f. Dt. Alth. 17. 147 9 Minor;
150
Bibliographie Nr. 2586-2595.
CBl '91, 762 f.; DLZ 12, 1057 f.
Hauffen. [2586
Lücke, 0., Bürgerte Homerüber-
Setzung. Progr. Norden. 4®. 39 p. [87
Schlegel, Aug. Wllh. u. Frdr., hrsg.
V. 0. W a 1 z e 1. (Kürschuer's Dt.
Nat..Lit. Lfg. 641; 642: 650; 651.)
Stuttg. , Union, p. 1-384. k 50 Pf.
— Vgl. a) 0. Walzel, Neue Qn.
z. G. d. alt. romant. Schule (s. Nr.
1853 a). Forts. (Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 486-93.) [88
Poinsignon, Der Totentanz in d.
Michaelscapelle auf d. alten Fried-
hof zu Freiburg i. B. Freib., Herder.
14 Abb. m. 7 p. Text. IM. ^Rec:
Laacher St. 40, 608 f. [89
Seebourg, F., Jos. Haydn; trad.
par J. de Roehay. 4. ed. Tours,
Marne. 239 p. [90
Recensionen v. Werken zur Lit.-G.
d. 18. Jh.: a) Bailly, Etüde sur
Klopstock, 8. '89, 3279. Th^se. 6 fr.:
RC 28, 329-31 Chuquet; AZtg '90,
Nr. 52 Fränkel. — b) Böhme, Her-
der u. d. Gymn. s. '90, 1346: Berl.
j>hilol. Wchschr. 10, 1601 Cauer; Z.
f. Oesterr. Gymn. 42, 365 f. Loos.
— c) Bonet-Maur}', Burger et les
orig. angl. de la bailade, s. '90, 1347:
Polyb. 58, 240-2; BllLU '90. 649-51
Wespy; Bibl. univ. 48, 443 f. —
d) A. Frev. J. G. v. Salis-Seewis,
8. '90, 609- RC 31, 176 f. Chuquet;
HZ 67, 172-4 Meyer v. Knonau. —
e) Hoff mann, Herder's Briefe an
Hamann, s. '89, 2476: CBl '90, 709 f.:
HC 31, 114 f. Chuquet; Philos. Mthfte
27, 352-4 Ziegler. — f) 0. Hoff-
mann, Herder-Funde aus Nicolai's
„ Allg. Dt. Bibliothek". Berl., Gärtner.
1888: AZtg '90. Nr. 285 Geiger. -
g) Jenny, Milton'a verlornes Para-
dies. 8. '90. 3347: Anzeiger f. Dt.
Alth. 17, 259 f. Kistler. — h) M.
Kronenberg, Herder's Philos., s.
90. 555: RC 29, 494 f. Herr; Philos.
Mthfte 27, 351 f. Ziegler. — i) Litz-
mann, Schröder u. Gotte, e. Episode
a. d. Dt. Theater-G. 1777 u. 78.
Hamb. u. Lpz. Voss. 1887: AZtg '90,
Nr. 285 Geiger. — k) Litzmann,
F. L. Schröder, s. '90, 3400: AZtg
'90. Nr. 285 Geiger; CBl '90. 1713 f.;
RC 30, 461 Chuquet; Grenzb. 50, I,
45; NtZtg 43, 511 R. M. Werner;
Anz. f. Dt. Alth. 17, 232-5 Minor.
— 1) Muncker, F. G. Klopstock.
8. '90, 550: Anz. f. Dt. Alth. 16, 315
-25 Seuffert; DLZ 12, 193 f. Wald-
berg; LBl f. Germ. u. Rom. Philo!.
12, 114-22 Weissenfeis. - m) Pfeif-
fer, Klinger's Faust, s. '90, 1352:
AZtg '90, Nr. 228; ZDPh 23, 381 f.
Erdmann ; CBl '91, 587. Vgl. n) Nach-
trag V. Seuffert: Vjschr. f. Lit-G.
3, 508. — 0) Rentsch, Joh. H.
Schlegel als Trauerspieldichter, s. '90,
1294: BllLU '90, 471 f. Fränkel: CBl
'90, 1712; Z. f. vergl. Lit. G. 4. 122
Koch; RC 31, 113 f. Chuquet; Z. f.
Oesterr. Gymn. 42, 426 f. Minor;
DLZ 12, 1128 f. Saner. — p) F.
Stein, Lafontaine's Rintl. auf Dt
Fabeldichtg. , s. '89, 3274: LBl f.
Germ. u. Roman. Philol. 11, 309 f.
Lcitzmann. — q) Systemat. Ver-
zeich niss d. Lessing- Lit. Hft. I.
8. '90, 551: CBl '90, 801 f.; CBl f.
Biblw. 7, 442; DLZ 11, 1455 f.
KochendörlTer. — r) Wolff, J. a
Schlegel, s. '89, 4980 u. '90, 1293:
AZtg '90, Nr. 294 Geiger; DLZ 12.
1128 f. Sauer. — Vgl. b) Wolff. Das
Buch ohne Titel. (Vjschr. f. Lit-G.
4, 384-406.) [91
Desgl. zu Goethe: a) A. Baum-
gartner, G.'s Leben u. s. Werke,
3 Bde. 2. Ausg. Freib., Herder. 1885
-7.: KU 44, 413 f. Cast. — b) E.
B r e n n i n g , G. nach Leben u. Diclitg..
8. '89, 5014a: Z. f. Oesterr. Gymn.
40, 918-20 Löhner. — c) Burkhardt,
Report, d. Weim. Hofthoatert!, 8. '91.
1855: Grenzb. 50, 11, 346 f.: PJbb
67, 714 f.; NtZtg 44, Nr. 169: Nation
8, 608 Geiger; Anz. f. Dt. Alth. 17,
235-7 Köster: Nord u. Süd 57. 429;
BllLU 91, 363: Dt. R. 16, IIL 128.
Vgl d) Am 7. Mai 1791 [Eröffnung].
(Lpz. Ztg. 91, Nr. 56, 213 5.)-
e) Dembowski, M. üb. G. u. s.
Freundeskreis, s. "89, 3284: Herrigs
A. 84, 236 f.; DLZ 11, 1343 Werner.
— f) Froitzheim, Ü. u. H. Leop.
Wagner, s. '89, 3283: CBl '90, 937 f.:
D. Archiv 2, 499 f. Martinsen; Dt.
R. 16, II, 256; Dt. Rs. 17, II, 31i
— g) Goethe, Tagebücher, hrsg.
V. Düntzer, s. '89, 5010: Le livre
mod. 1, 305-11 Tissot. — h) 0. Ha^
nack, G. in d. Epoche sein. Voll-
endung. 1805-32. Leipzig. Hinrichs.
1887.: DLZ 11, 846 f. Pniower. -
i) Heinemann. Briefe v. G.'s Mnlter
III, 5-6. Geist. Leben im 18. Jahrh. etc.; ZA. d. Franz. Revolution. '*'151
an Hzgin. Anna Amalia^ s. '89, 5011:
Mag. f. Lit. 59, 157; DLZ II, 711 f.
Werner. — k) Heus) er, G. u. d.
Italien. Kunst, s. '91, 1054: DLZ 12,
464 Dehio; Dt. Rs. 17, II, 314 f. —
1) Karpeles, G. in Polen, s. '90,
1367: ZHGPosen 5, 339-42 Meisner.
— m) V. Wald bürg, G. u. d. Volks-
lied, 8. '90, 1358: Dt. Rs. 14, 157;
DLZ 12, 727 Werner. [2592
Desgl. zu Schiller: a) 0. Brahm,
Schiller. 1., s. '90, 565: Christi. Welt
4, 90-2; Lit. Rs. 16, 313 f. Helling-
haus. — b) Köster, Seh. als Dra-
maturg, 8. Nr. 1060: GBl '91, 464;
Dt. Rs. 17, II, 315; NtZtg 44, Nr.
136 Frenzel; Z. f. vergl. Lit. G. 4,
389-95 Walzel;AZtg Nr. 243 Drescher.
— e) Kühnemann. Die Kantischen
Studien Schiller's u. die Composi-
tion des Wallenstein, s. '90. 1372:
CBl '91. 626 f.; Anz. f. Dt. Alih. 17,
149-54 Köster; Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 431 Minor. — d) Litzmann,
Seh. in Jena, s. '89, 5019: RC 29,
153 Chuquet; Mag. f. Lit. 59, 141
Kaberlin; DLZ 11, 1275 f. Auerbach.
— e) Martersteig, D. Protokolle d.
Mannh. National theaters, s. '90. 1382:
CBl '90, 1298 f.; Lit. Rs. 16, 246 f.
Hellingliaus; DLZ 11, 1543-5 Minor.
— f) Minor, Aus d. Sch.-Archiv,
s. ^90, 1369: CBl 1037; BllLU '90,
419 f. Groben. Vgl. g) H. Düntzer,
Zu Sch.'s Demetrius. (Vjschr. f. Lit.
G. 4. 173-81). — h) Minor, Schiller,
ß. '90, 564 II. '91, 1057: Ggw. 39,
136-9 Seliger; HZ 67, 94-6 Köster;
Schweizer Rs. '91, I, 256; Z. f. d.
Gymnw. 45, 473-6 Naumann. — I)
Ruhe, Sch.'s Einll. auf d. Entwickig.
d. Dt. Nationalgefühls, s. '89, 3287:
ZDPh 23, 489 f. Kettner. — k) Welt-
rich, Fr. Schiller, s. '90. 566: Wester-
mann 68, 574 f.; Lpz. Ztg. Beil. '90,
4; Christi. Welt 4, 90-2; HZ 07, 96
Köster. — 1) Werder, Vorlesgn. üb.
Sch.'s Wallenstein, s. '90, 1373: CBl
625 f.; Ggw. 39. 136-9 Seliger. [2593
Zur Ciiltur-G. d. Zeitraums vgl. : Wirth-
schaft: 2499. 2507 1; 8 p. — Kirch]. Lesben:
1607 o ; 9l ; n. — Bildung etc. : 1965 : 6«. 2021 f ;
i; m; o: q; u; x: 23b: o: 27. 2508p; 98; lon.
— Literatur: 1789.
Zur Territorial-ü. vgl. Nr. 2498 d: 89 n.
6, Zeitalter der Französ. JRe-
volution und Napoleon^s^
1789—1815.
Allgemeines, die Revolution n. ihre Ein-
Wirkung auf Europa 2594-2605 ; Revolutions-
u. Napoleonische Kriege 2606-35; Preussen
2680-39 • Andere Territorien 2640-55. Cultur-
geschiontliches wurde in die chrono!, und
territ Omppe eingeordnet; vgl. auch m,
5 u. in, 7.
Revolution, La, fran^aise (s. '89,
2491 u. '90, 3429). Band XIX u. XX.
k 576 p.: a-b) 19, 6-26; 195-207.
E. Champion^ L'unite nation. et
la r^volution. — Bailliages et s6n6-
chauss^es de 1789 et leurs cabiers.
- c-f) 19, 27-47; 339-43; 538-40.
20, 98-120; 193-219; 497-523. F. A.
Au lard. l.a diplomatie du 1. comit^
de salut public. Forts. — Les cendres
de Mirabeau. — Lt-s 14 armees de
la Convention. — Le culte de la
raison. IUI. — g) 19, 52-76 u. 256
-279. P. Robiquet, I)occ. in^dits:
De Bailly et La Fayette; de Bailly
et Necker. — h) 97-116. C. Marc-
Dufraisse, Lettres de Michelet^ de
Quinet et d'Hipp. Carnot. — i) 117
-56. F. Rouvi^re, Le gen^ral de
M^nard. — k) 157-84. Un d^bat
sur Danton au s^nat. — 1) 185-88.
F. Bornarel, Danton collab. de
Barere. — m) 193 f. E. des Essart s,
Le monument de Desaix. — n) 208-
35. J. Viguier, L'encadastrement
des biens etc. en Provence. — o) 236
-55. P. Vi dal, Mission polit. de Cas-
sanyeH. - p) 289-315; 507-37. P.
Gaffarel, L'annexion du Pidniont
en 1798. — q) 316-29. G. Bnssiere
et E. Legouis, Le general Beaupuy
et le poete Wordsworth. [2594
Ferner: a) 19, 330-8. E. Guglia,
Le Journal polit. de Rivarol. —
b) 352 67; 44866; 550-65. Moreau
de Jonnes, Memoires. — c-d) 385
-406. 20, 66-8. A. Stern, Mirabeau
et la politique ^trang^re. — üne
lettre de Mirabeau. — e) 407-10. J.
F. Thenard, Les dtibuts oratoires
du conventionnel Goujon. — f)411
-47. Debidour, Le Napoleon de la
paix. — g-k) 19. 481-506. 20, 138
-48; 289-307; 481-93. E. Charavay,
Laz. Carnot. — La defense nation.
dans le nord. — Mission du capitaine
Malet, 1792. - J. Cl. Colfavru. —
1) 20, 26-65. F. Rabbe, Les papiers
*1 rii
152
Bibliographie Nr. 2595—2608.
de sir James Bland Biirges. — m) 121
-37. A. KuBcinski^ Les convention-
nelsen exil. — n) 149-55. Lessonrces
de riiist. de la revolution. — o) 336
-75. H. W elschinger, Le debat sur
l'autlienticit^ des memoires de Tal-
leyrand. — p) 385417; 524-49. A.
Brette, Le serment du jeu de
Paume. — q) 442 51. H. Monin,
Phil. Egalit^. — r) 452-72. A. Mar-
tin ien, Les officiers fjcn^raux tues
etc. pend. le 1. empire. — s) 550
•59. E. Coy ecque, Les preliminaires
de la r^voL en Bugey. [2595
Salamon, de, Memoires ined. de
rinternonce k Paris pend. la revol.
1790-1801, publ. p. Bridier. Paris,
Plön. 1890. Ivj380 p. 7 fr. 50. Jf^Rec:
DLZ 12, 820 !. Stern; BulL crit. 12,
55-7 Lauzac de Laborie; Polyb. 61,
70-2 de la Rocheterie; BibL nniv.
51, 217-24; Lit. Rs. 17, 211 f. Gott-
lob. — VgL a) Barine, Les me-
moires dun pr^lat. (K. polit. et litt.
46, Kr. 16.) [96
Tercler, Memoires polit. et mili-
taires, 1770-1816, publ. p. C. de la
Chanonie. Paris, Plön. xxxij451 p.
7 fr. 50. -X-Rec.: RQII 50, 245-51
delaSicoti^re; Corresp. 63, 202. [97
Sorel, A. , L'Europe et la revol.
fran^. (s. '89, 856 u. 5021). III: La
guerre anx rois, 1792-93. Paris,
Plön. 568 p. 8 fr. -K^Rec: Corresp.
63, 187 f.; SatR Nr. 1866. — Vgl.
a) Sorel, La guerre et le proces
de Louis XVI. (Ann. de l'ec. libre
des sc. polit., April.) [98
Broc, de, La France pend. la rdvol.
2 Vol. Paris, Plön. 423; 452 p. 16 fr.
-X-Rec: RH 46, 366 f. Monod; Polyb.
62, 50-2 de la Rocheterie; RC 31,
503 f. Chuquet; HZ 67, 351-3 Kriegs-
mann ; AZtg Nr. 251 Egelhaaf. [2599
-^Taine, Les origines de la France
contemp., s. Nr. 1072. Rec: Jl. des
savants '91, 133 f.; RC 31, 192-7
Funck-Brentano; Polyb. 61, 343 f.
de la Rocheterie; Univ. catb. 6, 460
-3 Allain; SatR Nr. 1833; Revol.
fran^. 20, 91-6; RQH 50, 341 f.
Pierre; Atli. Nr. 3323 Reinach. —
a) Dt. Uebersetzg. v. L. Katscher:
Bd. IIL 1. Lpz., Abel A: M. xvj38l p.
9 M. [-X-Rec: BllLU "91, 311 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 263, vgl. ebd. Nr. 27
u. 29.] — b) Engl. Uebersetzg. v.
J. Durand: Bd. I. Lond., Low. 372 p.
16 sh. — Vgl. c) A. Rey her, Taine
u. Napoleon. (Ggw. 39, 394-6.) [2600
Stockmeyer, K., Die Christen wahr,
d. Franz. Revol. Vortr. Basel. Det-
loff. 1890. 35p. ^Rec: ThLBlSl,
68 Wilhelmi. [2601
Lomenie, L. de, Les Mirabean; doot.
^tudes sur la soc. fran^. au 18. sieclc.
Partie 2, T. IV u. V. Paris. Dentu.
519; 510 p. ä 7 fr. 50. -Jß-Rec:
BuU. crit. 12, 111-8 VVelschinger; R.
des 2 mondes 105, 398-428; 795-824
M6zieres; Nation 8, 670 Stern. [2
Fling , F. M. , Mirabeau and the
French Constitution, 1789-90. LpL
Diss. 68 p. [3
Hamel, E. , Thermidor, d'apr. le&
sources origin. etc. Paris, Jouvet
xij369 p. 3 fr. 50. -X-Rec: Polyb.
61, 518 f. Pierre. [4
^ Recensionen von Werken beir.
Franz. Revolution: a) Aulard, Re-
cueil des actes du comit^ de salur.
8. Nr. 1084: Polyb. 61, 515-18 Pierre:
DLZ 11, 1464 f. Stern; RC 31, 503
Chuquet. — b) Boissonuade. Hisi.
des volontaires de la Charente, 5.
'90, 3438: S^ances et trav. 35, 734 f.
Levasseur; Polyb. 61 , 151 f. de la
Rocheterie. — c) Daudet, Coblenti
1789-93, s. 90. UOl: MLIA 59, 47ö
-9 Prölss; RH 43, 116 f. Farges;
Svensk bist, tidskr. 11, 192-7. -
d) D e j 0 b , Mad. de Sta61 et ritelie:
s. Nr. 1081: R. stör. it. 8, 129-36
Moryolin; R. intern, de Tenseign. 20,
110 f.; RC 31, 338 f.; Cultura II.
Nr. 17 f. — e) Des Cars, Memoires,
s. '90, 3425 u. '91, 1068: Lii. Bs, 17,
180-2 Gottlob; R^vol. fran^. 19,372:
Svensk bist, tidskr. 11, 185-92.-
f) Feugere, Revol. frany. , s. 9Ö,
1389: RQH 48, 333-5 de la Roch^
terie; Polyb. 58, 163 f. — fr) Jäger.
Franz. Revol. u. soc. Bewegung, f.
'90, 579: Polit. sc. quart. 6, 176^
Giddings; Jbb. f. Nat.ök. 21, 308 f.
Grüuberg, u. ebd. NF 1. 775 f. Lindner;
CBl '90, 823 f.; BllLU '90, 264 f.
Schultze. — h) Lambert, F^e*
rations en Franche- Comte, s. Nr. 1089:
RIJH 49, 6ti6 f. de la Rocheterie;
RH 46, 367 f. Monod. — i) LoiiTei
de Couvrai. Memoires 1, s-'SÖ,
1383: NK 61, 588-91 Richard ; Polyb-
58, 251 f. de la Rocheterie. -
k) Mahrenholtz, G. d. Fr»i*
Revol., 8. *89, 2498 u. 5022: HZ fö.
III, 6. Zeitalter der Französ. Revolution u. Napoleon's. *153
559 f. Schultze : Oesterr. CBl 6, 53 f.
Haas. — 1) D. Nisard, Consid. sur
la r^vol. frang. etc. Paris, L6vy.
1887: A. stör. it. 4, 354-7 Sforza.
— m) Pingaud. Corresp. intime
du comte de Vaudreuil, s. '90, 585 :
RQH 47, 337 f. Pierre; Bibl. nniv.
44, 418-20 Sayous; MLIA 59, 476-9.
— n) Rochechouart, Souvenirs
sur la revol., s. '90, 571: HZ 65,
484-6 E. Schulte; Bibl. nniv. 46, 445
-7; Allg. Mil. Ztg. '89, Nr. 93-5;
Bull. crit. 12, 14-9 Bonnassieux. —
o) Stern, Mirabeau, s. '90, 578 u.
3434: RC 30, 203-5 Decrue; HZ 66,
155-60 Kriegsmann; R. d'liist. dipl. 5,
281 f. Pingaud; R. des 2 mondes 105,
398-428 iVl^zieres. — Vgl. p) Stern,
Zum 100 j. Todestage Mirabeau's
(AZtg Nr. 91). — q) W e n c k , Dtld.
vor 100 JJ. II, 8. '90, 3433. CBl 90,
1670; DLZ 11, 1874 f. Wohlwill;
RC 31, 310 f. Chuquet. [2605
Zeit8chriftenauf8ätze betr. Revol.-
kriege u. Napol. Zeit: a) P. Arras,
Aus d. Tagebuche e. Sachs. Artille-
risten, 1794-95. (Bautzener Nachrr.
Beil. 3-5; 7-12; 15.) — b) R. N.
Bain, The 2. partition of Poland,
1793. (EHR 6, 331-40.) - c) E.
Barre, Napoleon 1. u. die Juden.
(PJbb 67, 125 48.)— d)G. Bignoni,
ün corrisp. napol. di Franc. Apostoli.
(Nuovo A. veneto 1, 244-8.) — e) v.
Boguslawski, Lebensabriss d.
Gen.majors C. A. v. Boguslawski,
1758-1817. (Beihft. z. Mil.-Wochenbl.
^91, 197-256.) — f) J. E. C a r t e r e t,
Portraits et carricatures de Talley-
rand. (R. polit. et litt. 47, 451-7.)
— gr) Dechend, Kriegstagebuch
d. Hess. Generalstabs, 1792 (s. '90,
3439). Forts. II- VI. (N. mil. Bll. 36,
537-48 etc. 38, 256-64; 345-57.) —
h) ün Episode de l'invasion : le
g^n^ral Allix et la defense de Sens
CD 1814. (R. du cercle railit. '90,
Oct. 5, Oct. 26, Nov. 16.) — I) Eine
Erinnerung an Dtld.'s tiefste
Schmach [Ordre du Jour, 8. Nov.
1806]. (Bär 16, 82.) — k) Erin-
nerungena. d. Franzosenzeit [betr.
181 M3]. (Dt. Rs. 17, 289-309.) —
l-m) de Gabriac, Souvenirs d'un
secr^taire d'amb. ä Naples, 1811-14.
— Souvenirs de l'entrevue d'Erfnrt
par an page de Nap. (Corresp. 63,
274-87 u. 63, 821-8.) — n) La guerre
d'Espagne: Fragments des ra^m. du
colonel Vigo-Roussillon. (R. des 2
mondes 106, 127-57.) — o) W. Lange,
Aus Karl Fr. Reinhard's Leben. I-X.
(Dt. Rs. 16, II, 98-125 etc. 17, II,
208-18.) [6
Ferner: a) L. Levy, Pozzo dl
Borgo et son projet d'alliance russe,
1814. (R. d'hist. contemp. '90, oct.-
nov.) — b) Les m6m. d'Armand de
Melun. (Corresp. 63, 67-84; 307-21.)
c) A. Neri, Lettera di L. Corvetto
[1797]. (Giorn. ligust. 18 , 230-35.)
— d) Peel's early correspondence.
(QR 173, 70-99.) — e) Petrich,
Ferd. B. v. Schill. (ADB 31, 210-2.)
— f) B. Poten, Karl. L. Schul-
meister. (Ebd. 32, 688 f.) - g) Ed.
Schmid t-Weissenfels, Der
Krieg um d. König v. Rom. (VVesterm.
69, 844-49.) — hl) L. Slonimskij,
Franco russkaja politika v nacale
stoletija. Pocco di Borgo i ego deja-
telnost vo Francii. [Die Franz.-Russ.
Politik, Anfang d. Jhs.: Pozzo.] —
Franko- russkija otnosenija pri Na-
poleone I. [Die Franz.-Russ. Beziehgn.
z. Zeit Nap.'s]. (Vestnik Evropy '91, 11,
816-37; UI, 378-94; IV, 703-23.) —
m) R. Stourm, Du degr6 de pr6p.
de Bonaparte au 18. brumaire. (Jl.
des 6con. 6, 358 71.) — n) Studie
üb. Ausrüstg. etc. im Feldzuge Nap.'s
geg. Russland. (Organ d. milit. wiss.
Vereine '91, Hft. 2.) — 0-p) H.Taine,
La reconstruction de la France en
1800 (s. '89, 3320 u. '90, 3465).
Schluss. (R. des 2 mondes 105, 5
-39; 241-74; 481-516.) - Napol. Bo-
naparte's Wehrpolitik. (Mag. f. Lit.
60, 53-6.) — q) A. Vandal, La
France et la Russie pend. la camp,
de 1809. (Ann. de l'^cole libre de
sc. polit. '91, avril 15.) — r) Weil,
La cavalerie des arm^es alli^es pend.
la camp, de 1814. (Jl. des sc. milit.
'90u. '91.) — 8) H. Welschinger,
Le g^neral de Grünne, le prince de
Ligne et l'Autriche en 1809. (NR
70, 744-63.) — t) G. Winter, Zur
G. V. Jena u. Tilsit. (Ggw. 39, 324
-328.) [7
Talleyrand, Memoires, publ. p. de
B r o g I i e (s. Nr. 1856). T. III. 475 p.
7 fr. 50. Rec. früh. Bde.: RH 46,
83 7 Monod; HJb 12, 426 f.; RC 31,
410-7 Chuquet; R6vol. fran^. 19, 344
*154
Bibliographie Kr. 2608—
■51 u. 20, 473 f.; Polyb. 61, 442-4
de la Roclieterie; Edinbnrgli K. 174,
1-31; QR 178, 131-8; Univ. cath, 7,
423-40 Allain; Ann. de Vic. libre
des ec. polit. '91, 15. April Darcy;
Schweizer. Rs. '91,11, 131-3 Kossei;
R. polit. et litt. 47, 315-8 Uraug;
HPB1I 107, 833-40. - Vgl. a) F. A.
Aalard, Lee m^moires dp Talley-
rand aont-ils autlientiques ? (K. polit.
et litt. 47, 321-4) u. Antwort de
Broglies ebd. 385-8. [Vgl. dazu Nr.
25950.]) — b) Th. Fiinck-Bren-
tanci, Lee troisTalleyrand. (NK 70,
449-68.) — c) L. Geiger, Napoleon
u. Goethe. (Nation 8, 500-2,) —
d) Napoleon u. Wjeland. (AZig
Nr. 121 II. 124.> - e) K. Menge,
Goethe u. Wieland vor Napoleon in
Erfurt u. Weimar. (Z. f. d. Dt.
Unterr. 5, Hfl. 5.) — f ) Von Ut. Hebers,
erech. Bd.lMII:428;406p. [*Rec.r
Uns. Zeit '91, I, 501-6; Nürddl. AZ%
Nr. 227; Kril. R. aus Oeslerr. 2, 81
-7; 109-12; 138-40 Willfort. — g) Engl.
Uebersetzg. Bd. II (von de Beau-
fort) u. Bd. III (von A. Hall): 392
u. 324 p. i 21 8h. [2608
Memolrea, lettree in^dites etc. de
Talleyrand, publ, p. J. ü o r s a 8.
Paris, Savine. xij291 p. 3 fr. 50.
*Rec.: Polyb. 61, 444 f. [8
Maury, cardtnal, Corresp. dipl. et
memoiresined., 1792-1817: L'election
du demier roi des Romains etc.;
publ. p.Hicard. 2 Vol. Lille, Descl^e.
Uij516; 576 p. 15 fr, * Rec: Polyb.
519-21 Pierre; Corresp. 63, 332-45;
437-49 de Kirohant. — Vgl. a) A.
Ricard, La dem. 4lection etc.
(RQH 49, 600-9.) [10
Journal du canonnier Brioard. 1792
-1802, publ. p. A. et J. Bricard.
Paria, Delagrave. xliv494 p. 3 Ir. 50.
-*Rec.: RC31,505 f. Chuquet. [II
Zelssberg, H. v., 2 JJ. Belgiseher
G. (1791 II. 92). I; Von d. Convention
im Haag bis z. Tode Leopold's II,
(Sep. a. SÖWAk.) Wien, Tempskr.
266 p. 5 M, 10. [12
MarmoHan, P., Le gcn^ral From-
mentin et Termee du Nord, 1792-94-
Paris,Dubois. 260 p. 7 fr. 50. -äfrRec,;
RC 31, 504 f. Chuquet; Revol. frani;.
19, 48-51 Charavey, (13
Abaut, A. , Lariboisi^re. Paria,
Berger-Levrault. 1889. 92 p. 2 fr.
*Kec.: RC 31, 509 Chuqaet. [14
■StFoumler, Napoleon I. Bd. III,
8. '90, 597 u- 3462. Rec; NlZlg 43,
Nr, 3.^6; AZlg '90 . Nr. 354; OeM.
CBI 7, 79-81 0, 88 f. v. Helfen o.
Entgegnung Fournier'» ebd. 118-20.
— ■*) Franz. Uebersetzg. v. E. Jaeglii.
Bd.I, Pari», Bouillon. 298p. Sfr.SO.
[*Rec.:RC31,506f.Chuquel]. [IS
Hazim, W., Tbe life of Napoleon
Bonnparte. 3 Vol. Lond., GibbinM.
15 sh. [ii
MatBriallj dija zizneopisanija gnfa
Nikity Petrovica Panioa [Uateriatien
zur Leben ab eschreibg. Panin'ff], hng,
V. A. Brückner (s. Nr. 1138). 111
-IV, 1890. »iij660; xi40S p. iSBbl.
■* 1797 IT. — Rec. : FBPG 4, 316-9- [}'
Polevoj, V. A., Istorija grafa än-
vorova Kyminakago, generaJissimDsa
rosBijskich vojsk [G. d. Ufn. 8d-
worow Ryniinskij , Generalissitnni
d. Ruse. Heere]. 3. AuU. HaskaD,
Wilde. 1890. 327 p. 3 Kbl. [18
Bolllot, La campagne de 1799 es
Siiiaae (a. '90, 1419). Livr. 4-7. p. Ü
-100. — a) Ut, Uebersetzg. v. 0.
Sloll. Lig. 1. Bern, MiliL-Buchh.
1890. p. 1-12. b 80 c. «Rec: HU.
LZ 72. 110 f. [18
BoHlay da la Heurths, Docunieiu
sur ia iiegociation du concordat etc.
de la France avec le s. sieße, 1800-1-
T. I. (Publl. de la Büc. d'hiat. dipL)
Paris, Lerouz. xxix44D p. 6 U. [20
Ermann, H., Herc. Consalvi enbtt
concordat v, 1801. Ngmegen, Malo-
berg. 32 p. 25 c. [20i
Sbornlk imperat. msskago itlor.
obscestvaLXXVU: Diplom. snOBtnij>
rosaii s Franciej v epoc Im Napoleon»!
[Sammelwerk d. Rase, hisior. Gn
Bd, 77: Diplom. Beziehgn. Rutslaodi
mit FrankreicL z. Z. Napoleon« 1.|
hreg. V. A. Tra£e vsk ij. Bd. II: 1803
-4, Petersb., Stasjulevit, liijTSO p.
3 Rbl. [tl
ThoUDlas , Le mar^chal LuuM-
PariB, Calman Livj. 388 p. 7fr,50-
#Rec,: RC31, 510 f. Chuquet: At
Nr. 3331. (2
Minoires du g^n^ral btioD di
Marbot. MI: Ueoes, Auglerlltt
Eylan; Madrid, Eoeling, Totn>-
Vedras, Paria, Plön. xij390: 49S|i
k 7 fr. 50. * Rec. : RC 31 i äW l
Chnqnet; Frankf. Ztg. Nr. 204 G»*
III^ 6. Zeitalter der Französ. Revolution u. Napoleon^s. *lb5
Corresp. 163, 462-74 u. 164, 71-84
de Kerohant; Ath. Nr. 3331; NR 71,
841-5; SatR Nr. 1870: JI. des 8av.
'91, 435-50 Wallen; NR 72, 370. [2623
Gölte, R., Das ZA. d. Dt. Erhebung
1807-15. [Bd. I. einer G. d. Dt. Ein-
heitsbewegiing im 19. Jh.] Gotha,
Perthes. 409 p. 7 M. -Jf Vortreffl.
Zusammenfassung d. n. Forschung
üb. Preuse. Reformgesetzgebung u.
Oesterr. Erhebung v. 1809, mit tref-
fenden lit.- u. cultur-hist. Betrach-
tungen. (Süddt. Erscheinungen ver-
miest.) Fesselnd geschrieben. [A. St.]
— Rec: KBIGV 39, 102 f.; Dt. Reichs-
anzeiger Beil. Nr. 187; BllLU '91, 568
W. Müller; CBl '91, 1354 f.; Lpz. Ztg.
Beil. 414 f. [24
Haag, A., D. Schicksale d. Schweizer-
Regimenter in Nap.'s 1. Feldzug nach
Russi., 1812 (s. '89, 3330). 2. Aufl.
Biel, Kuhn. 1890. 317 p. 4 M. ^^f Rec:
MHL 19, 187 f. Foss. [25
<df Boyen, Erinnergn., s. '90, 592
u. '91, 1124. Rec: MHL 19, 87-91
Grüner; Dt. Heeres-Ztg. '90, Nr. 91;
VjsclirVPK 28, II, 88-96; RH 46,
415 f. A. Stern; AUg. Mil.-Ztg. '91,
Nr. 3-4; Ath. Nr. 3317. - Vgl. ab) M.
Lehmann, Boyen's Denkwürdig-
keiten; Boyen's Darstellg. d. Preuss.
Kriegsverf. (HZ 67, 40-54; 55-80.) [26
Tanera, C. , Die Befreiungskriege
I u. II. (Tanera, Dtld.'s Kriege v.
Fehrbellin bis Königgrätz IX. u. X.)
Münch., Beck. 215; 246 p. ä2M. [27
GafTarel, F., Campagnes du 1. em-
pire: periode des d^sastres, 1813-15.
Paris, Hachette. 271 p. 2 fr. 60. [28
Girod de TAin, General Drouot.
Paris, Calman-Levy. 126p. 2 fr. 50.
-je- Rec: RC 31, 509 f. Chuquet. [29
Lagerhjelm, G., Napoleon och Carl
Johan under kriget i Tyskland 1813
tili och med slaget vid Leipzig.
Stockh., Norstedt. x421p. 4 Kr. 50. [30
Weil, La campagne de 1814 d'apr.
les docc. des archives de la guerre
h Vienne: La cavalerie des arm^es
all. pend. la camp, de 1814. I. Paris,
Baudouin. 550 p. 8 fr. ^Vgl. Nr.
2607r. [31
RolofT, 6., Politik u. Kriegsführg.
währ, des Feldzuges 1814. Berlin,
Mayer & M. 92 p. 1 M. 60. [32
Morris, W. 0' Connor, Great Com-
manders of modern times and the
campaign of 1815. Lond., Allen.
366 p. 21 sh. "JfRec: Ac Nr.
1000. [33
"K* Recensionen von Werken betr.
Kriege u. Napoleonische Zeit : a) Die
Französ. Armee i. J. 1813, s. '89,
905 u. 2535. Sep. Berlin, Wilhelmi.
1889. 178; 29 p. 3 M. 60: Jbb. f.
Dt. Armee 71, 114-6; Mil.LZ 70, 155
•8. — b) Bai Heu, Preussen und
Frankreich 1795-1807, s. '89, 879:
EHR 5, 174-81 Gardiner; R6vol.
frang. 20, 185-7. — c) Bertin, La
soc du consulat etc., s. '90, 1424:
RQH 48, 339 f. Pierre; HZ 65, 563 f.
Schulte; Cßr90, 1205 f.; Polyb. 59,
78 f. — d) B 1 o m b e r g , Marskalk
Bernadotte, s. '89, 884 u. 2520: Finsk
tidskr. 26, 293-6 Dillner; HZ 64.
563 f. Arnheim. — e-f) Bonnal,
Carnot , s. '91 , 2505 : RC 27 , 433-5
Chuquet. — Armees de la revol., s.
'89, 3312: HZ 65, 560 6 v. d. Wengen.
— g) Bussi^re et Legouis, Gen.
Beaupuy, s. Nr. 1869: MHL 19, 268
-70 Sauerhering; Pr^cis bist. 20, 569
-73 D^bidour. — h) Chuquet,
Guerree de la r6v. , 2. s^rie, s. '89,
5032 u. '91, 1100: Bull. crit. 12, 194
-6; R6vol. frauQ. 20, 281-6. —
i) Duruy, l^tudes d'hist. milit., s.
'89, 3311: Polyb. 30, 416 f. de Gan-
niers. — k) Fall v. Soissons, s. '90,
601 : CBl '90, 887; Jbb. f. Dt. Armee
75, 122; DLZ 11, 683. — 1) Horst-
mann, D. Franzosen in Saarbrücken,
8. '90, 591: HZ 65, 483 E. Schulte;
CBl '90, 1565 f.; RC 30, 302-4 Chu-
quet. — m-n) Krön es, Frh. v.
Simbschen, s. '90, 3486: AZtg '90,
Nr. 260 Schwicker; CBl 105. —
Tirol 1812-16, s. '90, 1438 a: HJb
11,825-7 ; AZtg '90, Nr. 168 Schwicker;
CBl '90, 1765; Dt. R. 16, I, 253;
Oesterr. CBl 7, 195 v. Helfert. --
o) Krebs et Morris, Campagnes
dans les Alpes, s. Nr. 1868: NR 70,
443-5; RH 46, 368 Monod; RQH 50,
338 f.; R. stör. it. 8, 366-8 Fabris.
— p) Larsson, Sveriges delta-
gande 1800- 1, s. '89, 2519: HZ 63,
524-6 Arnheim. [34
Ferner :a)Leszczyn8ki, Krieger-
leben des Joh. V. Borcke, s. *89, 2525:
FBPG 2, 300 f.; HZ 63, 324 f. —
b)Lettow. Vorbeck, Krieg 1806
-7. I, s. Nr. 1113: DLZ 12, 718 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 88; NtZtg 44, Nr. 169;
FBPG 4, 281-9 Koser; AZtg '91, Nr.
156
Bibliographie Nr. 2635—2651.
144: Dt. Heere8-Ztg. Nr. 14. — c)
M a z e ^ General Marceau. 8. '89, 2508 :
RC 28, 107-11 Chuquet. - Vgl. DZG
3, 178 Farges. — d) Nacht^el'eoht
bei Laon, s. '90, 602: CBl 90, 887;
Jbb. f. Dt. Armee 75, 122 1'.: DLZ
11, 683. — e) Napoleon, Oeuvres
litt. IV, s. '89. 2547: RQH 45, 682
-4. — f)Preci8 des campagnes en
Italie, 8. '89, 3318: Jbb. f. Dt. Armee
72, 391; Polyb. 30, 423-5 de Gan-
niers. — gr) Sauer bering, Friede
V. Schönbrunu, s. 90, 592, auch Gott.
Diss. 1889: MHL 18, 362-4 Harnack;
HZ 66, 535-7 W. Schultze. - h)
Schmidt, Dt. Verf.-Frage, 8. Nr.
1123: Münchener N. Nachrr. 44, Nr.
187 u. 193 Heigel; Nord u. Süd 57,
284: Dt. Rs. 16, II, 376 f.; MHL 19,
279-84 V. Grüner; EHR 6, 597-9
Ward. — i) Tatit schel'l*, Ale-
xandre I. et Napol., S.Nr. 1109: RH
46, 93 f. Farges; Edinb. R. 173. 563
-91: Polyb. 62, 52 f. Pierling; Livre
mod. '91, 166. - k) Teich er,
Kleber, s. '90, 1413: KC 29, 419;
Mil.LZ 71, 250 f.; HJb 11, 655 f.;
DLZ ] 1, 1550 ; N. mil. Bll. 37, 515 f.—
1) Tratsch evöky, Russl. u. Frankr.
in der Epoche Napol. I., s. '90, 3443:
ZGOberrh. 6, 324 f. Obser; Riiph. R.
19, 316-38 Brückner; RH 46, 129 32
Yakouschkine. — m) Vau dal, Nap.
et Alex. I., 8. Nr. 1119: AZtg '91,
Nr. 87: R. des 2 raondes 104, 203- 14
Valbert : RH 46, 93-5 Farges ; Edinb.
R. 173, 563 91; R. pol. et litt. 47,
120 r.: Polyb. 62. 53 Pierling; Livre
mod. '91, 166; Seances et trav. 35,
132 SoreL - m) Windelband,
Fichte's Idee d. Dt. Staates, s. '90,
1430: Grenzb. 49, III , 428-30; CBl
1'. Rechtswiss. 9, 431 f. Sommer. —
O) Xylander, Churpfalzbaier. Ca-
vallerie 1790-96, s. '89, 2504: CBl
'89, 816. — pVZeissberg. Zur Dt.
Kaiserpolitik Oesterreichs, s. '89,
5039: HZ 65, 532 f. Tupetz. [2635
Zeitschriftenaufsätze betr. Preussen
(Staat) : a) P. B a i 1 1 e n , Fr. H. Leop.
V. Scliladen. (ADB 31 . 324 f.) —
b) G. Bujack^ Beitr. f. e. Biogra-
phie Gf. Alexander's zu Dohna-Schlo-
bitten. (SB d. AlthGesPrussia 46, 102
-17.) — c) B. C o r d t , Joh. v. Müllers
Briefe an K. Morgenstern [1805-9].
(Sep. a. Altpr. Mtschr. 28, 108 40.)
Königsberg , Beyer. 80 Pf. — 4) E.
Friedländer, R. O. Fr. Aug. v.
Schöler. (ADB 32, 214 f.) — e) A.
Grabe, Die Towarzys im Altpreuss.
Heere. (vSB d. AlthGesProssia 46.
130-53.) — f) C. Grünhagen. Gu-
stav Graf V. Schlabrendorf. (ADB
31, 320-3.) — gr) R. H a h n , Die Flucht
der Preuss. Prinzen, 1806. (Bär 17,
260-3^ 274-6) — h) Jonas, Aus
Krotoschin's Vergangenheit. (ZHG-
Posen 5, 421-3.) — I) G. F. Knapp,
Die Landarbeiter bei der Stein-Har
denbergischen Gesetzgebg. (AZlg^'^.
125.) — k) G. Krause, Fr. Leop.
V. Schrötter. (ADB 32, 579-82.)-
1) G. Krause, Pro v.- Minister x.
Schrötter u. s. Antheil an d. Stein-
seben Relbrmgesetzgebung. (Altpr.
Mtschr. 28, 345 f.) — m) W. Maoren-
b recher, H. Theodor v. Schön.
(ADB 32, 781-92.) - n) Jul. Mejer.
Die Hesseibergmesse; e. Erinnerg.
an d. Preuss. Herrschaft in Franken.
(Beil. d. Norddt. AZtg 24, 95.)-
o) E. V. Platen, Auszüge aus d.
Tagebuche d. Gfm. Truchsess- Wald-
burg, Hofdame d. K^in. Luise t.
Preussen. (SB d. AlthüesPrussia 46,
118-29.) — p-r) B. Po tan, Joh. H.
V. Schill. — Fr. W. K. v. Schmettaa.
— Joh. H. 0. V. Schmidt. (ADB 31.
213 f.; 640 f.; 745 f.) — 8) R. Prü-
mers. Die Südpreuss. Ztg.. 1798.
(ZHGPo8en5, 445-8.) — t) H.Weber.
Auch ein Bismarck. (PJbb 6ß. tH5
•85.) — u) Wippermann, Kasp.
Friedr. v. Schuckmann. (ADB 8i
647-50.) [36
Reiche, B., Die polit. Lit. unter
Fr. Wilhelm II. HaH. Diss. 32 p. [37
Bonnal de Ganges, Origines de U
revanche prussienne: La reine Loui«
dePrusse. Paris, Savine. 322 p. -S^Rec.:
NR 72, 370 f. [88
Cavaignac, G., La ibrmation de 1»
Prusse contempor. : Les origines; le
ministere de Stein, 1806-8. (Vgl.».
1138.) Paris, Hachette. 510 p. 7 fr. 50.
'«►Rec.; RC 32, 10-15 Chuquet; Ath.
Nr. 3323 Reinach; Corresp. 63, 201:
Polvb. 62, 59-61; RH 46, 379^5
Monod; CBl 1111 f. [39
Zeitschriftenaufsätze betr. Territo-
rien, Norddeutschland (Gruppen
V, 2 4): a)E. J o h n s o n , Zar Lebens-
G. d. Cabin.-Ministers Gf. M«^
m,
. ZA. der Franz. ReTOlDtion u. üapoleoD's, TerritorisleB. *157
Eiiwiedel. (NASachsG 12, 17Ö-8.)
— b) K, E.H. Krause, Joh. 1. K.
». Scblütler. (ADB 31 , Ö16 f.) —
«) A. Uoschkau, tJapoJeon 1. in
ZitUu. (Gebirgsfreurid 1, 175-7; etc.
220 f.) — d-n B. Polen, E. v.
Schrader. — M. v. Schrdbenliofen.
— F. A. V. d, Schulenbiirg. (ADB
32, 427; 478 f.: 663 f.) — S) P.
Zimmermann, K. Fr. G. v. d.
Schnleoburg-Woirsburg. (Ebd. 32,
665-7.) — Desgl., Wesl- u. Mitttl-
dtiit»ehlaKd(iirappea V, 5-C); ta) U.
T. Ditforlh, Skiwen a. d. Hess.
KriegB-G. (s. '90, 4147 e). FoitB.
(HesBenlHnd '91, 11 f.; 134-6; 145 f.)
— 1) E. Feys, L%lise de St. Wal-
tmrge u FurDes pend. la r^voJ.
(Ann. de 1a snc. d'^miil. de la Flandre
2, 155-66,) — k) H. v. Heyden,
Der Concordienorden , die Eliren-
medaillen, Feldmgs- u. DienBlaltcrs-
zcichen in Frankl'urt. (A. f. Frankf.
U. u. Kunst 3. 1-108.) [Rec: Mil. LZ
71, 970 f.; NZ 21, 499 f.] — I) J-
Kracauer, Frankfurt u, d. Frani.
Republik, 1795-97. (Ebd. 142-216.)
— m) E. Pauls, Brief z. G. d.
IIeiliglliümeri.Carneliinünster.1804.
(Ann. d. HVNiederrhein. (51, 171 4.)
— D) R. Poten. Heinr. Schmidt.
(ADB 31, 731 f.) - o) C. Stam-
ford, Aue Weatphal. Zeit. (M.and.
Mitgl. d. V. r. HesB. G. '90, 129-32.)
— p)F. Zwenger, Kf. Willielm I.
T. Folda. (Heasenland '91, 74-6;
90 1'.; 126-8.) [2640
Desgl., Surf d*i./8cAfa«rf und
Oitterreich: a) L. Abasi, Peier
Balogh de Gesa. (Hazank 9, I, 116
-21.) — b) G. Danias, Lrs ilec-
tiona de 1789 dana lea djstricts de
Colmar et de ScIileBUdt. (K. cath.
d'AlsacB 9, 513-29; 577-87; 673-91.)
— c) Die Einquartirungen im
Linigau, 1792-1800. (Freie Stimme
[RadollMll] '90. Nr. 114-6.) — d) E.
Qolay, La republique helvetique
et Jes recia federaux. (ttull. de Tinst.
genevoiBXXlX.) — e)K.Th.HeiBel,
Joh. H. V. Schenk. (ADB 31, 47-9.)
— f) K., Eealinger Erinnerg. vom
Neiy.-Tag 1803. (Bll. f. Württ. KG
6, 46 f.) — %) Th. V. Liebenau,
V. F. A. Schmid. (ADB 31, 693-5.)
— h) Paulus, Zur G. d. Kapuiiner
im Elsass. III. (EcolesiaBlicum Argen-
tinense 9, Beil. 6-12.) — 1) Pas- |
1>eDt9cbe ZeitBcbr. f. OeacMchUw, \»%l.
q u i 1 1 e auf d. Reichstag t. 1802 Ac.
(HaiÄok 9, I, 225 u. 296; 23»-40.)
— k) R. Reuss, Le gymnaae protest.
de Strasbourg pend. la r^vot. (Le
progris relig. 23. 313-18 etc.; 329
-32 ff.) — 1) Schrödl, R. Kom-
mann, (KLex 7, 1023 f.) — m) ür-
barialprotohollea.Siebenbflrgen.
(HazÄTik 9, 1, 281 96; 377 ff.) — ^ F.
X.Wegele,Eulog. Schneider. (ADB
32, 103-8.) — 0) Der bewaffnete
Widerstand etc. bei Anlass d.
Französ. Invasion 1798. (Schweiser
Z. f. Artillerie u. Genie '91, Febr.
u. Uari.) [41
Borne, Kreuzwendedich v. d., Polen
als Schauplatz vergang. u. zukilnft.
Kriege. Berl., Willielmi. 1890. 72 p.
2 M. * Rec: ZHGPosen 5, 432-4
Scbwarti, [42
Dilnlng, Ad., Das Ende d. kaiserL
freiweltl. Stille Quedlinburg. Qued-
linburg, Huch. 43 p. IM. *Folgen
d. LuLieviller Friedens, Verwaltung
Jtrdme'B. — Rec: Sammler 13, 118
Clericns. (43
Braunaohwelfl in d. JJ. 1806-15
(a. Nr. 1890). Hft. 2. Braunechweig,
Vieweg. 1890. iI64 p. 50 Pf. [44
Kinval , Chroniques maritimes
d'Anvers, 1804-14. (Sep.a. R. marit
et coloQ.) Paria, Baudoin. 172 p.
4 1r. [45
LQtken, 0., Les Danois eurl'Escnut,
1809-13. Küpenhagen, Haet. 160 p-
3 Kr. 50. [46
Stade, T., Zur G. d. St. Gera, 1806
-13. Progr. Gera. 4°." 28 p. [47
fi[yss], J., Ludwig Rumpier u. s, Er-
lebniBse vor u. wahr. d. Revol.-Zeit.
Sirassb., Bauer. 1890. 195p. IM. [48
Laqulante, Arth. , 2 touristee i.
Strasbourg, 1792 1801. (Sep. «. R.
alsoe. Xll u. XIII.) Paris, Berger-
LevrauU. 1890. 51 p. [49
Paulus, Nie, L'egliee de Strasbonrg
pend. la revolutiou. Rixheim, Sutter.
1890. 439 p. 2M,80. *Rec.: Polyb.
61, 344 f. Pierre; HJb 12, 170. [50
Meiater, Ulr., Hilitär.-polit. Beiirr.
i. G. d. Untergangs d. 13(irligen
EidRenosaenschalt. 1. (Neuj.-BU. d.
Feuerwerker-Gee. Nr. 86.) Zürich,
Höhr. 1891. 4*. 28 p. 2 M. 20.
* Schildert nach neuen Qn. Zu-
stande vor 1798 u. Anfange d. Fran-
lüs. Action. [51
158
Bibliograpliie Nr. 2652—2668.
ringaud, L , La frontiere franco-
suisse pend. la revol. (Sep. a. Ann.
franc-comtoi8C8 '91.) Besan^.^ Jacquin.
23 p. * Rec: Polyb. 62, 84 f. [2652
Burdin, L'annexion [de la Savoie]
de 1792 et son centenaire; r^ponse
etc. ChamWry, M^nard. 132 p. [53
Erber, T., Storia della Dalroazia,
1797 al 1814. Proj^r. Zara. 1890.
-X-Rec: MIÖG 12, 357 Prem. [54
'9k' Recensionen v. Werken z. Terri-
torial-G. (incl. Preussens): a) Beck,
Zur Verf.-G. d. Rheinbundes, 8. '90,
1426. Lpz., Fock. 1 M. 20: HZ 67,
97-9Lang;lIJb 11,622.- b)Bla8en-
dorff, Blücher als Gutsbesitzer, s.
*89,5062: Mil.LZ72,68. — c)Bocken.
heimer, G. der Stadt Mainz 1798
-1814, 8. '90, 3474. Ersch. in 2. Tit.-
Aull. Rec: HJb 11, 824 f.; Lit. Rs.
16, 309-11; MHL 19, 67 f. v. Kalck-
stein. — d) Briefwechsel d. Kön.
Katharina u. d. K. Jeröme, s. '89,
943 u. 5063: Lit. Rs. 16, 117 f.
Zisterer-, Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 350 f.
— e) Correspondenz Friedr.'s v.
Württb. , hrsg. v. Schlossberger , s.
'89, 2578 u. '90, 1453: DZG 4, 124
-7 u. RH 45, 154-60 Sauerhering;
Üesterr. CBl 6, 64-6 u. 76-8 Thür-
heim. — f) Göcke, Königr. West-
phalen, s. '89, 948: Z. d. Berg.
GV 23, 264 f. — g) D. Hess. Joh.
K. Schweizer, e. Charakterbild aus
d. Zeit d. Franz. Revol. Berlin 1884:
HZ 67, 174-7 Meyer v. Knonau. —
h)Hiiffer, Cabinetsregierung in
Preussen, s. Nr. 1135: RC 31, 214-7
Chuquet; Lpz. Ztg. BeiL 67; RH 46,
176-9 u. Bull, de Tac. des sc. de
Belg. 21, 232 f. Philippson; DLZ 12,
787 f. Bailleu; HJb 12, 186; FBPG
4, 289-93 Koser; Oesterr. CBl 8, Nr. 4
V. Belfert; MHL 19, 272-8 v. Grüner;
BllLU '91, 404 f.; CBl 1071. — i) G.
V. Jenner, Denkwürdigkeiten, hrsg.
V. E. V. Jenner-Pigott. Bern , Wyss
1887: HZ 67, 169-71. — k) Knapp,
Bauernbefreiung, s. '89, 931 u. 3344:
HZ 62, 358-63 Gothein; RH 41, 184
-6 Stern. — 1) J. G. Müller u. Joh.
V. Müller, Briefwechsel, s. Nr. 1895:
ZGOberrh 6, 524; Grenzb. 50, II,
559-67; Schweizer. Re. '91, I, 252 f.;
Lpz. Ztg. Nr. 44. — m) Schloss-
berge r , Pr. Karl V. Württemb., s. '89,
5068: HZ 65, 371 Egelhaaf. — n)
Schneider, G. d. evang. K. d.
Elsass, 8. '90, 8479: BllLU '90,684
-6 Sallmann; CBl 674; ThLBl '91,
204 f. — o) Stadelmann, Preossens
Könige etc. IV, s. '89, 924: HZ 62,
357 f. Stieda. — p) Wertheimer,
G. Oesterr. ina 1. J.zehnt d. 19. Jh.
II, 8. '90, 3483: CBl '91. 199 f.; Dt
Rs. 66, 154 f.; Oesterr. CBl 7, 158 f.
V. Belfert; Ath. Nr. 3323 Zimmer-
mann. — q) Fr. V. Wyss, Leben
der 2 Zürcher Bürgermeister D»t.
V. Wyss Vater u. Sohn. I. II. Zürich,
1884 u. 86: HZ 67, 177-9 Meyer v.
Knonau. [2655
Zur G. des Zeitraums vgl. Nr. ITSS. 1812;
15. 19S3c-d; 85. S.'VSQg; SSg.
7. Neueste Zeit seit 1815.
Allgemeines, Restaaratioii, Einheits- ilFto-
heitsbewegung 2656-60 a; Europ. YeiUi 1
1850-60 er Jahre 2661-68; Kriege \r. iA64-;e:
8669-8»; Preassen u. d. neue Dt Reich »w
-2710 ; Mittelstaaten, Schweiz u. Oeiteneich
2711-31: Cultorgeschichtliches : Yeiftasiuif
n. Kecht 27S2-S7; Kirche 273S-50; llkem
Bildung 2751-74; Literatur 2775-90; iLasA
2791-2805.
Zeitschriftenaufsätze zur polit. G.
bis 1848: a) C. Baer, II regno
d'Italia e Germania, 1814-70. I. (>'.
Antol. 33, 218-47 u. 34, 264-96.) -
b) 0. Braun, Vom Dt. Studenten-
parlament; 1848. (AZtff Nr. 136.)
— c) F. Brummer, Karl Schramm,
Burschenschafter etc. (ADB 32, 445 f.).
— d) H. Geffcken, La casa di Si-
voia, il papa e la repubblica. (K.
Antol. 33. 131-50.) — e) G. Irmer,
War K. Wilhelm als Prini v. PrensMO
1848 in Hannover? [N. Belege f. d.
Haltlosigkeit d. Tradition]. (Hann.
Courrier, 21. Juni.) — f) Die mili-
tärischen Massnahmen i. Norwegen
ans Anlass des Dän.-Dt. Krieges.
(Norsk mil. tidskr., '90, Hfl. 8.) -
g) Mochnacki, Tolskoe voxstanie
V 1830-31 gg. Gl. VI. [Der Pob.
Aulstand 1830-31, Cap. VI]. (Ru*
kaja Starina '91, 281-302: 537-46.)
— h) G. Rosa, Fed. Confalonieri
[1784-1846]. (Comm. d. Al di ßrefr
cia '90, 279-91.) — I) E. Schneider,
A. Schoder. (ADB 32, 212 f) -
k) Streber, Freifrau Juliane t.
Krüdener. (ICLex 7 , 1229-31.) -
1) Das 2. Wartburgfest, PBnesiea
1848. (Bursch. Bll. 5, 265-71.) [^
Talleyrand, M^moires, pabl. pde
Broglie. III, s. Nr. 2608.
lU, 7. Zeitalter der RestauratioD.
159
J, Th., Neueste Zeit (s. '89,
90, 3426, wo zu corrigiren
:). Bd. III. (AUgeni. Welt-
1 p. 385-528. (Lfg. 137-8 u.
[2657
rmann, K., 1815 40. 25 JJ. Dt.
0, 615 u. '91. 1180). IL Bres-
iles. Buchdr. 1890. 322xvj p.
. 'X- Rec: CBl '91, 713 f.;
Ztg. Nr. 94. — Vgl. daraus;
der mann. Die Gründg. d.
schenschaft. (Bursch. Bll. 4,
298 303.) [58
set, J., Hist. d'un siecle (s.
2 u. '91, 1116). VII: 1815-30.
7 fr. 50. [59
ig, W., Das betrogene Dtld.,
■iens Congress zu Frankfurts
ag; Gedenkbll. Dt. ü. (Seh-
)t. Nat.-Bibl. Nr. 2.) Berl.,
XVJ160 p. 1 M. 50. ^Rec:
39, 102. [60
rg, M. , Herrn, v. Beckerath,
lisfinanzminister d. J. 1848.
, Kramer & B. 1890. 31 p.
[60a
, 6., Memorie inedite, 1845
dI. da F. Martini. Milano,
368 p. 5 L. -X-Rec: HJb 12,
:w. 39, 69-72; 90 f. [61
'enel, L, Nicolas I. et Napo-
[.: Les preliminaires de la
eCrimee, 1852-54. Paris. Ldvy.
! p. 7 fr. 50. ^ Rec. : Poly b.
Pierling; NR 72, 371 f. [62
ly, E., The war in the Crimea.
üeeley. 312 p. 5sh. «JfRec:
984. [63
, 6. di, Dal 1847-55; la spe-
di Crimea, ricordi etc. Milano,
rd. 191 p. 3 L. ^Rec: R.
8, 368-73 Fabris. [64
lli , Mich., Carteggio politico
i], ed. da L. Chiala. 2 Vol.
Roux. 572; 652 p. ä 6 L.
A. stör. it. 7, 424; R. stör.
0-2 u. 8. 326-8 Rinaudo. [65
lirski, Hist. contemp. (s. *90,
II: De Sebastüpol a Öollerino.
7 fr. 50. -X-Kec. v. II: RH 44,
rges; NR 72. 372 I*.; SatR
2. [66
Jev, S., Imperator Nicola) u
inyje dvvor}- [Kaiser Nicolaus
Island. Hole]. Petersb., Sko-
V. 1889. XXV459 p. -X- Rec. :
roit intern. 22, 423 f. Kama-
rowsky. — Vgl. a) Tatiscev, Impe-
rator Nicolaj i prusskij dwor [K.
Nie. u. der Preuss. Hof]. (Der „Rus-
sische Bote" '88, Nr. 3-4.) [67
^ Recensionen v. Werken betr.
Allgemeines u. Politisches bis c. 1860:
a) Cavour, Nouv. lettres ined. , s.
"89, 5086: N. Antol. 24, 188 f.;
VjschrVPK 27, II, 233-6. — Cher-
buliez, 8. Nr. 2774c. — b) Corre-
spondance de Talleyrand, amb.
ä Londres, 1830 34, s. Nr. 1903:
R. de g6ogr. 14, 241-8 Drapeyron;
RC 31, 474-6 Decrue; RQH 50, 340 f.
— c) Czartoryski, Memoires, s.
'89, 957 a. 2588: PJbb 63, 578-618
Daniels. — d) Debidour, Hisl.
diplom. de TEurope, s. Nr. 1178:
RC 31, 375-9 Pfister; R. d'hist. dipl.
5, 286-8 Bertrand; SatR Nr. 1832;
La Cultura N. S. 1, Nr. 3 Bertolini;
Revol. fran?. 20, 376-82; Frankf. Ztg.
Nr. 87. — e) Falcke, D. Haupt-
periode d. sog. Friedensblockaden,
1827 50, 8. Nr. 1949 : VjschrVPK 28,
II, 220 f.; CBl f. RechUwiss. 10, 312
Rettich. - f)Fyffe, Hist. of mod.
Europe UI, s. 90, 1478: RQH 48,
251 f. Moyes; The nation *90, 23. Oct.
— g) Hartmann, Erinnergn. e. Dt.
Officiers, 8. '90, 3514: HZ 66, 565 f.
Flathe; Oesterr. CBl 7, 56 f. Thür-
heim. — h) Hübner, Ein Jahr m.
Lebens, s. Nr. 1904: Ath. Nr. 3323
Zimmermann ; Frankf. Ztg. Nr. 83
Ganz; CBl 1308 f. — Rec. d. Franz.
Uebers.: RC31,417 f. Pelissier; RQH
50, 343 f. de Grandmaison ; Polyb. 61,
522 f. Pierre; Corresp. 63, 201 f.; R. d.
2 mondes 106, 695-706. — Janssen,
s. Nr. 27741. — i) Jastrow, G. d.
Dt. E^nheitstraumes , s. Nr. 1216:
VjschrVPK 28, II, 193-217; BULÜ
'91, I, 170; Z. u Dt. Cultur-G. 2,
136-8; Grenzb. 50, II, 587 f. —
k) Kunz, Der Poln.-Russ. Krieg
1831, 8. '90, 1473: Mil. LZ 71, 210-4;
CBl '90, 1325 f.; StreflFleur's Z. 32,
I, LitbL Nr. 1; ZHGPosen 5, 434 f.
Schwartz; N. mil. Bll. 38, 273 f. —
1) Levetzow, Vor-G. d. Erhebg.
Schlesw.-Holsteins , s. '90, 1476 u.
'91, 1202: Dt. Rs. 70, 478 f.: HZ 67,
129-31 Heyck. — Ranke, s. Nr.
2775. — m) Recueil des traites
etc. concl. par la Russie VIII, s. '90,
3487: RQH 48, 681 f. d'Avril: HZ
66, 355 61 Flathe. - n) Ricasoli,
160
Bibliographie Nr. 2668—2690.
Lettere e docc. V, s. '89, 988 u. '90,
1483: N. Antol. 29, 393-413-, HZ 66,
839 1*. — 0) Rothan, La Prusee et
8on roi pend. la guerre de Crim^e,
8. '89. 776: MHL 18, 370-2 Berner.
— p) Schieiden, Erinnergn. e.
Schleswig-Holsteiners, 8. '90, 1475:
HZ 65, 358-60 Heyck; N. mil. Bll.
38,276. — q) Schütter, Franzi, u.
d. Napoleoniden, 8. '89, 956: MIÖG
11, 662 f. Mayer. — r) Schmidt-
\Vei88enrel8, Da8 19. Jh., 8. '90,
3490: CBl '91, 8: Mag. f. Lit. 60,
80; NtZtg43, Nr. 702; Z. f. Dt. Cul-
tur-G. 1, 473 f.; Fft. Ztg. Nr. 246.
— 8) Stratz, Revol. 1848-49, 8. '89,
972 u. '91, 1196: BllLü 91, 234 f.
W. Schultze; Ggw. 39, 143; Bär 17,
435. — t) Thouvenel, Le 8ecret
de l'empereur, s. '90, 1481 : DLZ 11,
1094 f. Stern; A. della soc. romana
13, 266 Fontana. [2668
Zeit8Chriftenauf8ätze betr. Kriege
1866-71: a) K. Braun, Versuch e.
Genesis d. Pariser Commune v. 1871.
(VjschrVPK 28, III, 39-50.) - b) Der
Feldzug der 1. Dt. Armee im
Norden u. Nordw. Frankreichs. (N.
mil. Bll. 37, 161-72; 274-87; 353-65;
449-63.) — c) Das Gei'echt bei
Rudersdorf. 28. Juni 1866. (Milit.-
Ztg. '91, Nr. 7 u. 8.) - d) G. Hörn,
Napoleon III. in Wilhelmshöhe. (Nt-
Ztg44, Nr. 346 etc.; 381.) — e) A.
L., Ein Blatt d. Erinnerg. an 1870
-71. (Norddt. AZtg Beil. 122 f.) —
f) H. V. Moltke, Die Schlacht v.
Königgrätz ; mitg. v.H. v.T r e i t s c h k e.
(AZtg Nr. 130.) — g) Morawitz,
Erinnergn. an 1866. (N. fr. Presse
Nr. 9645.) — h) Nienstädt, Der
Rückzug d. Franz. Armeecorps v.
Mezi^res auf Paris. (Mil. Ztg. '91,
Nr. 1 ff.) — I) Die Schlacht bei
Langensalza u. d. Operationen vor
derselben. (Intern, R. üb. d. ges.
Armeen u. Flotten '90, Nov. u. Dec.
'91, Jan.) — k) Die Schlacht bei
Wörth, strategisch u. taktisch be-
leuchtet. (N. mil. Bll. 39, 13-25.)
— 1) E. Schuler, Das Gefecht bei
Skalitz, 28. Juni 1866. (Streffleur's
Z. 32, I, 255-70.) — m) Die See-
schlacht bei Lissa. (N. fr. Presse
Nr. 9660.) — n) Das Tagebuch d.
Preuss. Kronprinzen , 1866. (N. fr.
Presse Nr. 9642 f.) — o) Zur Ge-
schichte der Kriegsereigoisse, 1866.
(Allg. Milit.-Ztg. '91, Nr. 10.) [69
Kriegatagebüoher etc. 18661871:
a) 0. Blum er, Erinnergn. an d.
Grenzbesetzg. , 1870-71. Wintcrthur.
Kieschke. 107p. 1 fr. — b) Bouqnel,
Souvenirs de l'invaaion allem, dans
le canton de Bourgth^roalde. Boorg-
th^r., Selbstverl. 1890. 64 p. 25 ct.
— c) Der letzte Brnd erkämpf d.
Deutschen an d. Unstrut, 27. Jani
1866. Langensalza, Wendt & Kl.
32 p. 50 Pf. — d) G. Delaforest.
Souvenirs de la guerre de 1870-71.
3 ed. Tours, Marne. 1889. 215 p. -
e) H. Denizet, Les dernieres joar-
n^es de l'armee de Test. Orl^s.
Herluison. 31 p. — f) J. Döring.
Meine Dienstzeit; Erinnergn. 1869
-71. Marb., Elwert. 105 p. 1 M. 20.
— g) B. Gager, A la memoire des
defenseurs d'Orh'ans. Paris, DuTal.
1890. 8 p. — h) A. V. Holzhausen-
Gablenz, Erinneningn. e. Oeslerr.
Officiersfrau, 1866. Gotha, Perthes.
63 p. 1 M. [-X-Rec: BllLU '91, 537 f.
Kurz.] — I) Fr. Koch-Breuberg.
3 JJ. in Frankreich; Erinnergn. etc.
1870-73. Münch., Beck. 172 p. 2 M.
— k) Neilz, Jl. d'un Vendömois.
1870-71. Vendöme, Lemercier. 282 p.
— 1) E. Ferchet, Episode de la
guerre franco-allem.: destruction da
pont de Pesmes. Gray, Bouffaut.
28 p. — m) J. V. Reitzenstein.
Die kgl. Hannov. Artillerie, 1866.
Hann., Schulbuchh. 112 p. 60 Pf-
— n) J. Richard, Annuaire de li
guerre 1870-71. III: arm^es de pro-
vince. Paris, Dentu. 102 p. — o) H.
Sander, Die Dornbirner Schütien-
Conipagnie, 1866. Dornbirn, Rusch.
59 p. 70 Pf. — p) F. Sarcey, Le
siäge de Paris. Paris , Marpon et
Fl. 1890. xij803 p. — q) Souvenirs
du si^ge de Paris; une page d'hist
de la defense nation.. 1870-71. Paris^
Chaix. 118 p. [70
Scheibert, J. u. M. v. Reymond, Die
mitteleurop. Kriege, 1864-71, nach
d. Werken d. Oesterr. u. Pren».
Generalstabes bearb. [Umarbeitnog
von: Dt. Kriege s. '90, 6»2; vgl. auch
'89,5092.] a)I:v.Reymond, Krieg«
V. 1864 u. 66. - b) II: Scheiben.
Krieg v. 1870-71 [auch unt d. Titel:
Dt. Kriege Bd. III. 2. Aufl., s. '91.
1223]. Berl., Pauli. 670 u. 400 p. m.
III^ 7. Deutsche Einbeitskriege.
161
50 Q. 44 Ktn. [Auch in Lfg.-Ausg.
Zürich, Orell Füssli (s. '90, 3519).
Wien, Konegen]. Vgl. c) Uebers. von
II: Scheiber t, La giierre franco-
allem. de 1870-71, trad.p. E. JaegU.
Paris, Hinrichsen. 626 p. av. 44 plans.
[*Rec.: Corresp. 68, L 201.] [2671
TriniU8, A., G. d. fc^inigungskriege
1864, ij6. 70/1 (8. ^89, 1034). 2. Auü.
Llg. 1-32 (Bd. IUI, 1). Berlin,
Dümmler. (1885-7.) xij462; xv547 p.
u. p. 1-192. h Lfg. 50 Pf. [72
Rotenhan, v., Die neuere Kriegs-G.
d. Cavallerie. 1. Per. : 1859-70. Münch.,
Franz. 411p. 4M. 50. -SfRec: AZtg
Nr. 240. [73
Kiihne, Kritische u. unkrit. Wan-
derungen üb. d. Gefechtsfelder d.
Preuss. Armeen in Böhmen 1866.
Htt. 3: Das Gefecht bei Trautenau.
4. Aull. Berl., Mittler. 148 p. m.
4 Plänen. 3 M. 60. [74
Gutbier, H., Der Kampf bei Langen-
salza; e. Gedenkbucli. Langensalza,
Wendt & Kl. 275 p. m. 1 Karte in
4 Lfgn. h 75 Pf. [75
Mathes v. Bilabruck, C, Taktische
Studie üb. d. Schlacht v. Custoza.
Wien, Seidel. 145 p. 4 M. [76
Duquet, A., Guerre de 1870-71 (s.
^89, 1036 n. '90, 1491): Paris, Che-
villy et Bagneux (20.sept.-20.octobre).
Paris, Charpentier. 337 p. 3 fr. 50.
«JC-Rec: RC 31, 512 f. Chuquet; RH
46, 369 Monod; Mil. LZ 72, 266. —
Vgl. spectateur milit. '91, 1. mai. [77
Moltke, G. d. Dt.-Französ. Krieges,
1870-71. (Moltke,Ges. Schrr. u. Denk-
würdigkeiten. III.) Berl., Mittler. 1.
u. 2. Aull. XVJ428 p. ni. 1 Kte. 7 M.
*Rec.: Norddt. AZtg Nr. 388; AZtg
Mr. 233, 235, 237; Nation 8, 740-3
Nathan; Lpz. Ztg. Beil. 291 f. [78
Lonlay, D. de et H. Galli. 1870-71,
les Souvenirs de Fred^ric III; exameu
crit. etc. Paris, Garnier. 1888. 210 p.
1 fr. 25. [79
Romagny, C, Guerre franco- allem.
de 1870-71. Paris. Lavauzelle. 4^
391 p. m. 18 Ktn. 10 fr. -9f Rec:
NR 71, 409 f. Rodocanaehi. [80
Lonlay, D. de, Frangais et Alle-
mands. Hist. anecd. de la guerre de
1870-71. 2 ed. I-V. Paris, Garnier.
859; 658; 463: 523: 459 p. a 3 fr.
50. [81
Horn, E., La grande nation 1870
-71; pref. de Jui. Simon. Paris,
Plön. zv341 p. 3 fr. 50. ^ Rec. :
Seances et travaux 36, 121 f. Simon;
Polyb. 62, 54 Lambelin. [82
Darimon, A., L'agonie de Tempire.
Nouv. 6d. Paris, OllendorfT. xvij
359 p. 3 fr. 50. -X- Vgl. '89, 1033. [83
Carette, A., Souvenirs intimes de
la conr des Tuileries (vgl. DZG IV,
Nachrr. 194 b). Serie 2-3. Paris,
Ollendorff. 540; 342 p. ä 3 fr. 50.
^ 1870/71. - Rec: RH 44, 125
Monod; Lpz. Ztg. Beil. '90, 5-7 Pröiss.
— Dt. Ausgabe v. E. v. Adlers-
feld, 2 Bde. Breslau, Schles. Verl.-
Anstalt. 1890. 236; 247 p. ä4M. [84
Gambetta, L, Depi^ches, circulaires
etc.. publ. p. J. Reinach. II: Sept.
1870-fevr. 1871. Paris, Charpentier.
540p. 7fr.50.'9fRec.:NR72,368f. [85
Dumaa, J. B. , La guerre sur les
Communications allem., 1870. Paris,
Berger-Levrault. x335 p. [86
Dormoy, P. A., Arm^e des Vosges
1870-71, s. "90, 1495. IV: Les Mou-
tons. Paris, Sauvaitre. 210 p. 2 fr. 50.
^Kec: RH 46, 369 f. Monod. [87
Rindfleisch, Feldbriefe, hrsg. v.
Ed. Ornold (8. '89, 3390). 3. Aull.
Gott., Vandenhoeck & R. xvj236 p.
4 M. -Sf Rec: Christi. Welt 3, 481
-4; Grenzb. 50, II. 48. [88
Woide, Die Siege u. Niederlagen
im Kriege 1870-71 u. ihre wahren
Ursachen. II. Warschau. 1890. -SfRec:
Mil. LZ 71, 247 f. [89
ZeitschriflenaufBätze zur Preuss-
Dt. G. : a) W. Beyschlag, Staat
u. K. in Preussen im 19. Jh. (Dt.-
evang. Bil. 16, 401-21.) — b) K.
Braun, Gf. Moltke. (VjschrVPK
28, H, 132-9.) - c) Curtius, Gf.
H. V. Moltke. (SBBAk '91 , 633-48
und AZtg Nr. 185 f.) — d) R. v. D.,
Gf. Albr. V. Roon (s. 89, 3393 u.
'90, 645). XI-XXIX. [Interess. Schrift-
stücke]. (Dt. R. 15, II, 48 66 etc.;
bis 16, IV, 1-12.) — e) H. Delbrück,
Feldm. Moltke. (PJbb 67, 530-34.)
— f) L. Drapeyron, La g^ogra-
phie etc. au Service de Moltke. (R.
de geogr. 14, 421-33.) - g) E. Fried-
länder, Gottl. H. Schmückert, Gen.-
Postdirector. (ADB 32, 63 f.) -
h) R. Lutter, Der 1. Landtag zu
Beriin. (Bär 16, 475 ; 484.) — i-m) B.
Poten, Gen. L. v. Schlotheim. —
Gen. Chr. v. Schmidt. — Gen. K. v.
•162
Bibliographie Kr. 2690—2716.
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Ding. (ADB 31, 553; 716. 32, 1-3;
311 r.) — D) J. Schott, Or. Uoltke. I
(Une. Zeit '91, 551-61.) — o) R. 1
Schrninm, Generalconsol Rudolf <
Schramm. (ADB 32, 446-50.) —
p) Ä. Veuglaire, Le feld-mar. de
Uollke. (Bibl. un. 51, 5 36.) - q)
Weinand, Donoso CorteB. (Bruder,
Staatelexicon 2, 337-96.) [2690
Eckart , Th. , Erinnergn. an Fr.
Wilh. IV. V. PreiisBen. Hannover,
Mani. 108 p. 1 M. 191 '
Hegel, J., Erinnergn. aus meinem |
Leben. Berl., Ev. V.-HmB. 56 p. 1
1 U. [92
Kielst, B. V., Die Generale der
Preuss. Armee, 1840-90. Hannover,
Helwing. iviljUOep. 20 M. *Rec.-
CBI 1009; Dl. Herold 22, 87. [93 ■
Heye, A., Die Marinc-Inranterie, I
1849-1890; e. Beilr. t. G. d. kaia. :
Marine. Berl., Mittler. 201 p. 5 M. [94 .
Onoken, Da» ZA. K. Wilhelm'a (s.
89. 1012 .1. '90, 3528b). Bd. II, 449
-768. (Oncken. Allg. G. in Eintfl-
daraiellungn.Abth. 184-185.) — Auch
sep. iu c. 17 Lfgn. * Rec; Frankf.
Ztg. Nr. 241. [95
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Lpi., Richter. 1890. 250 p. 3 U. 50.
*Rec.: CBI 878. [96
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Einigung d. Deutschen, d. Entwickig.
u, d, Aul'gaben d. Reiches. Hannov..
Meyer. 92p. IM. 50. *Rec,: BllLU
■91, 398. [97
BIsmarck, Parlam. Reden (e. '89,
1021 u. '90, 1517). Bd. XI-Xlll: bis
z. (^olonialpolitik: Doppelbd. XIV:
Die Keichstagssefsion 1884-65. Stutt-
gart. Union. 213; 249: 326; 476 p.
ä Bd. 1 M. [98
Blsmarck-Briefe, N. F., s. 89. 5107.
III. Berlin, Mevmann. xijl76 p,
2 M. 50. ' [2699 I
SjBgren, 0., Fumt Biamarck och !
hans samtid . monograß^^k Studie.
Stockholm, Bonaier. 1890. 227 p.
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politik in Preusaen u. im Dl. Reich
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als Volkswirth (s. "90, 1526), III:
188-1-1890. Berl.. Heymann. xlij312 p. '
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Robolsky, H., Die mittelearop.
Friedensliga, ihre EntetehuDg, Ent-
wicklg. 0. Zukunft. Lp»., Renger.
804 p. 5 M. #1878-1891; Venter
lliung hiat. Methode au e. äensalion.'-
echrifL [J. S.) [5
Menienbach, Joh. , Ludw. Windt-
hörst in e. Leben u. Wirken. Trier,
PauIinuB-Dr. 128 p. 50 Pf. |«
Majunke, P., L. Windthorsl; ein
Lebensbild. (Frankf. Broscliüren.)
Frankf., Foaser. 51 p. 50Pf. *[tec:
Laacher St. 41. 234 f. [T
MUlier, Polit. U. d. Ggw. (s 89.
3394 11. "90, 3533). XXIV: 1B9Ü.
3iiv323 p. *Rec.: Norddt. Zig, 30,
207; Lpi. Ztff. BeiL Kr. 68. [8
Lavlese, E., La vie politiqat i
l^ranger. I u. II : 1889 u. 1890. Pwi».
Cbarpeulier. i436 ; x578 p. ä 3 fr. 50.
.Jt Rec: Frankf. Ztg. Nr. 130Q.25I. [5
Recenslonen von Werken hm,
Hreuseen und das neue Dt. RtiA.
a)BBtBch, Prinz AdBlbert.!.Nr-l244.
Rec: PJbb 67, 563; FBPG 4, 319 f.;
DLZ 12, 961 f. Ditimer; Dt. fc. 6&
476. - b) Bertouch, AhnenUtel
der Kaiserin Angusta Victoria. ^-
■89. 3400. Rec: Dl. Herold 20.«:
Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 271 M«jw.
— c)Dawaon, Bismarck sndsiwt
socialism, s, '90, 3531: Jl. des «o-
nomisles '90, III, 464-7 CoDTwlIe-
Seuoeil. — Italien. ITebersettf. ».
R. Debarbieri: Firenie, Boc«,
lvj]71 p. 3 L. 50. — d) FreyUg.
Der Kronprini n. d. Dl. Kaiserkron*.
s. '89, 5103a ii '90, 630. R«.: QE
171.2856: EHR5, 400; AcKr.SK
DawkinsiBirlti, 102f. — Eräch.aort
in Holland. Uebers.; Amsterd., tu
Holkema & W. 131 p. 1 Ü. 50- -
e) Gossler. Ansprachen eic, t. 90.
1524. Rec: DLZU. 1019 f. SalKort:
Z. f. Gymnw, 44, 536-41 Kaseman«.
-fjjahnke, Bismarck, a. Nr. 12S5.
Rec: Mil. LZ 72, 65; Weslem. »
286; Bsr 16, 431. - g) Lavi?[t.
III, 7. Neueste Zeit: Preussen and das Reich.
163
3 empereurs d'AlIemagne , s. *89,
2630. Rec. : RQH 46, 688-90 d' A vril.
— h)Markow, Wachsthum d. Be-
völkerg. in Preussen 1824-85, s. '90,
643. Rec: CBl '90, 1213 f.; AUg.
Statist. A. 1, 320-22 Kollmann; Z.
f. d. ges. Staatsw. 47, 786-8 Zeyss. —
i) Sybel, Begründg. d. Dt. Reiches,
8. '90, 628 u. ^91, 1217. Rec: EHR
6., 209-31 Geffcken; RH 46, 169-73
Lebon; Ath. Nr. 3323 Zimmermann;
N. Antol. 32, 64-86 Boglietti. —
Ersch. in Engl. Uebersetzg. v, Per-
rin u. Bradford. New-York, Cro-
well. [-H- Rec V. Bd. I u. II: AZtg
Nr. 104]. — k) Vitzthum v. Eck-
städt, London, Gastein n. Sadowa,
8. '89, 5087 n. '90, 3512. Rec: Lpz.
Ztg. Beil. '90, 137 40; BllLü '90,
699-703 Bienemann; HZ 66, 537-41
Flathe. [2710
ZeitschriftenaufBätze z. Territorial-
G. , Nord- H. Mitteldeutschland
(Gruppe V, 2-6): a) Franzowski,
J. A. Rusche. (ZVGSchlesien 25,
355-8). — b) W. Gl[ä8sing], Gies-
sener Burschenschaft. (Bursch. Bll.
5, II, 105-8; 129-32.) - c) L. Ilse,
Regierungshandlgn. d. letzten Kf. v.
Hessen. (Casseler Tageblatt '90, Nr.
124-27.) — d) Peters, J. Th. Lau-
rent. (KLex 7, 1518-23.) — e-f) B.
Poten, Oberst F. Scholl. (ADB 32,
217 f.) — Minister K. D. v. Schulte.
(ADB32,690f.). — g)G. H.Schmidt,
Statistik d. Consums in Lübeck 1836
-68. (ZVLübG 6, 327-92.) - h) H.
T., D. Schlacht b. Bovenden. (Göt-
tinger Anz. Nr. 2702 f.) - i) War-
schauer, Eine verschollene Posener
Z.(ZHGPosen5,423 8.)-k)Wipper-
mann, K. A. F. W. Ch. Schomburg,
Politiker. (ADB 32, 238-40.) — 1)
Wutke, Fürstbischof Chr. Em. v.
Seh imonsky-Schimoni. (Ebd. 31, 273 f.)
— m-n) P. Zimmermann, Staat«-
min. W. V. Schleinitz. (Ebd. 459-62.)
— Archivar W. J. E. v. Schmidt-
Phiseldeck. (Ebd. 32, 21-23). [W
Desgl., Süddeutschland ifivu^^e
V, 7-8): a) Ans d. Glanztagen d. Bad.
Verf.-Lebens [1819]. (Bad. Landes-
Ztg. 90, Nr. 9; 12; 14; 20.) —
b-d) E. B lösch, Bundespräsid. Ulr.
V. Ochsenbein. (Uns. Zeit '91, I, 419
-26.) — J. Schnell. (ADB 32, 155-8.)
— K. Schnell (Ebd. 160-3.) - e) A.
Fäh, Die liter. Thätigkeit d. Land-
ammanns J. B. E. Rusch. (Kath.
Schweizerbll. 7, 117-28; 205-25.) — f)
Fäh, G. A. Frhr. v. u. zu Francken-
stein. (Laacher St. Bd. 40.) Auch
sep.: Freiburg, Herder 55 p. 80 Pf.
— g) Hagele, Kornthal. (KLex 7,
1024-8.) — h-k) K. Th. Heigel,
M. A. V. Schilcher. (ADB 31, 201 f.)
— K. V. Schrenck. (Ebd. 32, 485-8.)
— Seb. V. Schrenck. (Ebd. 32, 488 f.)
— 1)F. V. Hertlein, Zur Erinnerg.
an G, V. Franckenstein. (AZtg Nr.
109f.) — m)R. Hess. Fr. S. Schilcher.
(ADB 31, 200 f.) - n) G. Kinkel,
Beitrr. z. G. d. Dt. Kolonie in Zürich.
(Schweizer. Rs. '91, II, 94-104; 221
-7.) — o) A. Knöpfler, Greg. v.
Scherr. (ADB 31, 121-3.) — p) J.
Mechs, Der Auszug der Erlanger
Studenten nach Altorf, 1822. (Bur-
schensch. Bll. 5, I, 103-6.) — q) B.
Poten, J. M. SchmölzL (ADB 32,
61-62.) — r-8) K. Ritter, J. C. Zell-
weger u. d. Gründg. d. Schweiz.
G.-forsch. Ges. (Jb. f. Schweiz. G.
16, 1178.) — Aus dem Briefwechsel
Zellweger's, 1824-42. (Ebd. 1*-116*.)
— t-Y)E. Schneider, Joh.Schlayer.
(ADB 31, 348 50.) — Ph. M. v.
Schmitz-Grollenburg. (Ebd. 32, 51.)
— Chr. A. Schott. (Ebd. 32, 395-7.)
— w) C. Thiaucourt, Les biblio-
theques de Strasbourg et Nancy.
(Ann. derE8t'91, I, 36-61.) *Rec.:
R. des biblioth^ques 1, 111. — x) R.
Wagner, Rastatt, d. 4. Bundesfstg.
(PJbb 67, 472 98 etc. 68, 86-107.) [12
D. , R. V., Staatsraison u. Recht;
die confess. Wirren in Livland, 1805
bis z. Ggw. Leipzig, Duncker & H.
97 p. 2 M. [13
Walter, F., weil. General-Super-
intendent v. Livland, s. Landtags-
predigten u. s. Lebenslauf. Leipz.,
Duncker & H.408; 101 p. 10 M. [13a *
GreifTenhagen, W., Fr. Geo. v. Bunge.
Reval, Kluge. 57 p. <df Rec. : Balt.
Mtschr. 38, 322 f. [14
Nachrichten, Statist., üb. d. Grhzth.
Oldenburg. XX: Die Bewegung d.
Bevölkerg., 1871-87 mit Rückblicken.
Oldenb., Littmann. 4^ 221 p. 8 M.
*Rec.: VjschrVPK 28, I, 247 f. [15
Hock, Aug., Moeurs et coutumes
bourgeoises: Lidge sous le regime
hollandais 1820-30. VI. Li^ge, Vail-
lant-Carmanne. xiijl87 p. J^R^c-
164
Bibliographie Nr. 2716-2739.
A. per tradiz. popolari 10^ 132 f.
La Via-Bonelli. [2716
MOlier, L, Rückblicke auf Kur-
hessen u. d. Knde d. Kfthums. Marb.^
Ehrhardt. 1890. 83 p. [17
Stichiing, G. Th., Aus 53 Dienst-
jahren; Erinnergn. Weimar, Böhlaa.
262 p. 3 M. 50. -X-Rec: AZtg Nr.
160; BllLU '91, 556 f. [18
Köhler, L, Das Württemberg. Ge-
werberecht, 1805-70. Tüb., Laupp.
xiij292 p. 6 M. [19
LuginbOhl, Rud., Briefe v. J. G.
Zimmermann, E. v. Fellen berg, S.
Schnell etc. an Phil. Alb. Stapfer.
Bern, Stämpfli. 1890. 166 p. -Sf Rec:
DLZ 12, 1100 Stern. — Vgl. a)
Lugin buhl, AI. v. Humboldt et
Ph. Stapfer. (Üenkschr. d. bist. Ges.
Basel p. 133-76.) [20
Götzinger, E., Aus d. Papieren d.
Barden v. Riva. (Sep. a. M. z. vaterl.
G. V. St.Gallen XXIV, 2.) St.Gallen.
Hiiber. 243 p. 6 fr. jjfRec. v. G.'s
früh. Schrift (s. '90, 3540): HZ 67,
167-9 Meyer v. Knonau. [21
Scholler, L. W., Kirchengeschichtl.
aus d. Dt. Süden; M. a. d. Leben
V. J. Geo. Lutz, Pfarrer in Oberroth.
Basel, Geering. 155p. IM. 60. ^Rec:
ThLBl '91, 269. [22
Huber, A., Die Entwickig. d. eidgen.
Zollwesens bis z. J. 1848. Bern,
Stämpfli. 243 p. 4 fr. [23
Trost, L., Ludwig I. v. Baiern in
s. Briefen an s. Sohn, K. Otto v.
Griechenland. Bamb. , Büchner, xj
202 p. 6 M. *Rec.: BllLU '91, I,
265 f.; Lpz. Ztg. Beil. 212; Norddt.
AZtg 30, 222: AZtg Nr. 97 Ettmavr;
PJbb 68. 282 f. [24
Zeitschriftenaufsätze betr. Oester-
reich-Ungarn : a-b) L. Abasi, Reden
betr. Vorrechte d. Adels. — Briefe
V. Reichstag zu Pressburg, 1848.
(Hazank9, I, 130-8; 141-9.) — c) M.
Albertall,Gedenkbll. an Radeizky.
(StreflFlenr's Z. 32, II, 263-79.) —
d) Binder, K. E. Jarcke. (KLex 6,
1260-4.) - e-f)C'. Duncker, Gen.-
raajor E. v. Schindlöcker. (ADB 31,
292-7.) — Feldzm. K. v. Schönhals.
(Ebd. 32, 303-5.) — g) F. Glasser,
Entwickig. d. commerc. Unterrichtes
in Oesterreich. (Sep. a. Fest^chr. d.
Handels- Lehranstalt Pazelt in Wien.)
Wien,Hölder.36p. 80 Pf. — h) Hu gel-
mann, Reichsrath A. Salvotti. (ADB
31, 772-9.) - !) A. Jacob. Nie.
Wessel^nyi. (Hazdnk 9, I, 1-16.) -
k) J. V. Jekkelfalussy, Die Eisen-
bahnen im Ungar. Staatshaushalte.
(Ungar. R. 11 , 292-314.) — 1) Th.
Lehoczky. Die Festung Munkacs
1848 49. (Hazank 7 , 81 flF. etc.; 8,
382-91.) — m) A. Hallet, Metter-
nich et la quest. des Balkans. (R.
pol it. et litt er. 46, Nr. 4.) — ■) H.
Marczali, Die Mission d. Bischofs
Lonovico in Rom. (Ung. R. 9. 772
-88.) — 0) Pasquill auf d. Mit-
glieder d. Reichstages 1825. (Hazink
9, I, 150-7.) — p) A. Paudler. Sän-
gers Lust im Vormärz; e. Beitr. i.
G. von Leipa u. Haida. (M. d. Nordb.
Exc.-clubs 14, Ml.) — q) B.Poten,
Milit.-Schriftsteller J. B. Schels. (ADB
31. 28 f.) — r) M. Rozsafy. Ko-
morn in d. JJ. 1848-49. (Hazank 8.
65-77.) — 8) Seh., General Fr. H.
Schlick. (ADB 31. 492 5 ) — t) 0.
Schmid. J. R. Kutschker. (KLex
7, 1267-9.) — n) J. Scalay, Er-
innergn. (Hazank 9,1, 58-72 etc.:
358.) — T) Urkunden Z.G.Sieben-
bürgens i. J. 1848. (Hazank 9, I.
81-8.) [25
Recueil des traites et conventionf.
conclus par TAutriche av. les puis-
sances ^trang^res, 1763 jusqu^ dos
jours . par L. de N e u m a n n et
A. dePlason. T. XVIII-XIX. Wien,
Fromme. 1888-91. 916; 678 p. 24:
28 M. * Mit Register üb. T. X-XUL [26
Widmann, K. , Franciszek Smolia
jego zvcie i zawöd publiczny od
roku 1810-49. [Fr. Smolka u. s. öl
Wirksamkeit, 1810-49.] Lemberg.
1890. 991 p. 8 M. [27
Helfert, Joa. AL v., Gf. Leo Thao.
Lehr- u. Wanderjahre. Wien. "5fRec:
AZtg Nr. 64. [28
DeÄk, Frz., Briefe, 1822-75. Budap..
Rdth. 1890. 392 p. 11 M. *Rec.:
Szazadok 24, Hft. 1. [29
Baussnern, G. v., Dtld. u. Oesterr*
Ung.; Abhh., Reden n. Briefe, 1868
-89. Lpz., Duncker & H. 1890. 289 p.
4 M. 80. ^Hec: AZtg '90, Nr. 327
Schwicker; CBl '90, 1326. [30
Birö, PÄI, A magyar kir. honve-
delmi ministerium mükbdese. [D.
Thätigkeit des Ungar. Landesverth.-
Minist. 1870-90.] Budapest. 4*. 399;
472 p. [31
III, 7. Einzelstaaten u. Oesterreich; Verf. u. Wirthschaft.
165
^ Recenslonen von Werken betr.
Verf. u. Wirthschaft: a) Block, Les
progr^ de la sc. ^onomique, s. *90^
8545 n. '91. 1293: Jbb. f. Nat.ökon.
56, 241-3; CBl f. Rechtswiss. 10, 227
-9 König; VjschrVPK 28, III, 129
-52 Philippson. — b) Brie, Fort-
schritte des Völkerrechts seit dem
Wiener Congress, s. '91, 1288: A. f.
öffentl. Recht 6. 472 f. Slatin; CBl f.
Rechtswiss. 10, 311 Rettich. — c)
Dawson, German socialism, s. '89,
1045 n. '90, 658: Jl. des ^conomistes
8, 121-7 Courcelle-Seneuil. — d) D i e t-
zcl, Rodbertus etc., s. '89, 5127:
Polit. sc. quart. IV, 545-7 Osgood;
DLZ 11, 564-6 Lexis; Lit. Rs. 16,
314 f.; Z. f. d. ges. Staatsw. 47, 628
-81 Diehl. — e) Kohut, Lassalle,
8. '90, 659: Polit. sc. quart. 5, 721 f.;
BllLU 509 f. Müller: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 40. — f) Matlekovits, Zoll-
politik, s. Nr. 1280: DLZ 12, 1175-8
V. Ochenkowski; VjschrVPK 28, I,
191-7; Z. f. d. ges. Staatsw. 47, 625 f.:
Oesterr. CBl 8, Nr. 3 Schwicker. —
gr) Walcker, Smith, s. '90, 3546:
CBl 15; Polit. sc. quart. 5, 538 f.;
DLZ 12, 173 r. Leser. [2732
Verryn-Stuart , C. A., Ricardo en
Harz; e. dogm.-hist. Studie. Diss.
Gravenhage. 1890. xijlOO p. [33
Roghe, E. , Rückblick auf d. An-
■chlnsB Hamburg's u. Bremen's an
d. Dt. Zollgebiet. (Dt. Zeit- u. Streit-
fragen. Hft. 70.) Hamb., Verl.-anst.
62 p. 75 Pf. [34
Lamm, K. v. , Die Entwickelg. d.
Bankwesens in Els.-Lothr. seit d.
Annexion. (Staatsw. Studien, hrsg.
V. Elster III, 7.) Jena, Fischer. x223 p.
5 M. [35
Lehr, Ad., Die Hansindustrie in
Leipzig n. Umgebg. (Schrr. d. V.
f. Socialpolilik Hft. 48.) Lpz., Dnncker
k, H. 130 p. 2M. 80. -Sf Rec: Vjschr
VPK 28, III, 99. [36
Paygert, CorneL v., Die sociale u.
wirthschaftL Lage der Galizischen
Schuhmacher. (Schmoller's staats-
u. social wiss. Forschgn. XI, 1.) Lpz.,
Duncker&H. xiijl93 p. 4M. 60. [37
Zeitachriftenaufsätze betr. Kirche
etc.: a) W. Bey schlag. Ein ungedr.
Doc. z. n. evang. K.-G. in Preussen.
[Entlassgs.-gesuch des Gb.-K.raths
Herrnaann, 1877.] (Dt.-evang. Bll.
16, 361-8.) - b) R. Ehlers, Gust.
Werner. (Z. f. prakt. Theol. 12, 289
-327.) "— cd) Fechtrup, Joh. Th.
H. Katerkamp. — Geo. Kellermann.
(KLex 7, 333-5; 366-9.) — e) Hagele,
G. D. Krummacher. (Ebd. 1231-33.)
— f) Heinrich, H. Klee. (Ebd.
743-6.) - g) M. G. V. Mehring,
Fvu)^'. oeauTov. Mein Studiengang.
(N. kirchl. Z. 2, 161-74; 247-57; 288
-311.) - h) Em. Michael, Döllin-
ger; e. Charakteristik. (ZKTh 15,
401-79.) - i)Raich, W. E. v. Ket-
teier. (KLex 7, 402-6.) - k) B.
Rinz, Der philos. Standpunkt d. ge-
feiertsten prot. Theologen [Ritschi].
(ZKTh 15, 381-90.) — 1) Schmitt,
J. B. Hirscher. (KLex 6, 28-34.) —
m) Stamminger, AI. Hohenlohe-
Waidenburg- Schillingsfürst. (Ebd.
163-6.) — n) L. S. Szeber6nyi,
Die Secte d. Nazarener; aus d. Ungar,
übers, v. G. Schwalm. (Jbb. f.
prot. Theol. 16, 484-549.) — o) L.
Lemme, Die Principien der Ritschl-
schen Theologie. (Theol. Arbeiten a.
d.Rhein.Prediger-V. 10/11,1-60.) [38
Biographien v. Theologen in ADB
XXXI u. XXXII: a) 31, 82-9. Holtz-
mann, D. Schenkel. — b) 245-9.
Cuno, J. Schiller. — c) 298 f.
Binder, J. Chr. G. Schinke. —
d) 474-6. C. Siegfried, J. Fr.
Schleusner. — e) 477 f. Rausch,
P. A. Schleyer. — 0 481-3. Binder,
J. F. F. Schlez. — g) 542 f . D e c h e n t,
G. Schlosser. — h) 561-7. C. Sieg-
fried, C. Schlottmann. — 1)655 f.
Th. Schott, Ch. F. Schmid. —
J) 688 f. Reusch, L. Schmid. —
k) 743-5. Wagen mann, J. E. Ch.
Schmidt. - 1) 771 f. Brüll, G.
Salomon. — m) 32, 4-5. H. Pro hie,
M. H.A. Schmidt. — n)86-88.Blösch,
M. Schneckenburger. — o) 97-9.
Reusch, G. Schneeman. — p) 208
-9. M. Herold, L. Schöberlein. —
q) 226 f. Reusch, J. M. A. Scholz.
— r) 398 f. G. Frank, H. A. Schott.
— 8) 417 f. F. Brummer, J. F. D.
Schottin. — t) 425-7. v. Schulte,
Cl. Schrader. — n) 505 f. K. Schrö-
der, F. W. F. Schröder. — ?) 650 f.
G. Müller, Joh. Geo. Jon. Schude-
roff. — w) 697-700. Hunziker, J.
Schulthess. — x) 707-15. J. Schnei-
der, Geo. Fr. W. Schultz. - j) 726
-731. W.. E. W. W. Schultz. —
*166
Bibliographie 2739-2761.
z) 7S6 f. B. Poten, H. W. Schnitze.
— a«) 739-41. P. Tschack ert,
D. Schulz. [2739
Moziey, T., Leiters from Rome on
the occnssion of the occumenical
Council, 1869-70. 2 Bde. London,
Longmans. 880 p. 18 sh. "^Rec:
Ath. Nr. 3331. [40
Kobell, L. V., J. V. Döllinger; £r-
innergn. München, Beck. 140 p.
2 M. 80. ^Rec; Dt. Mercur 22,
209-11; AZtg Nr. 172; Grenzb. 50,
III, 163-9 Necker; Münch. N. Nachrr.44
Nr. 258 Heigel : Dt. R. 16, IV, 126. [41
Möller, K., Leben n. Briefe v. Job.
Th. Laurent (8. '89, 2664). III: 1848
-84. Trier, Paulinns-Dr. xv236 u.
86 p. 3 M. -X-Rec. v. MI: StMBCO
10, 716-8 Reinere. [42
BenevoiU8, A. M., E. F. A. Münzen-
berger; e. Lebensskizze. (Frank f.
zeitgem. Broschüren XIL 4.) Frank-
furt, Fösser. 35 p. 50 Pf. -SfRec:
Laacher 8t. 40, 480 f. [42a
V08 Az, G. J., Groen van Prinsterer
en zijn tijd. II: 1857-76. Studien etc.
d. vaderl. kerkgeschied. Dordrecht,
Revers. 547 p. 6 il. 50. [43
Schweizer, P., AI. Schweizer; biogr.
Aul'zeichngn. Zur., Schulthess. 1889.
111 p. 2 M. 20. ^ Rec: HZ 67,
180 f. [44
Ohiy, C, Em. Ohly; e. Lebensbild
aus d. Naes. u. Rhein. K. Herborn,
Nass. Colportage-V. 339 p. 2 M. -Sf Rec:
ThLBl '91, 237 Bendixen; ThLZ 16,
457 f. Kühn. [45
Mosapp, H., K. Gerok. Stuttgart,
Greiner öf Pf. 84 p. 1 M. *Rec.:
ThLZ 16, 456 Linden berg. [46
Luthardt, Chr., Erinnergn. a. ver-
gang. Tagen (s. '89. 5133). 2. Aufl.
373 p. 5 M. *Rec.: ThLBl 478 f.
Bendixen ; ThLZ 16, 435 f. Kühn. [47
Jul. Köstlin ; e. Autobiographie.
(0. Wilda, Dt. Denker. Hft. 9-12.)
Lpz., Hinstorir. 264 p. 2 M. 40. [48
Wolteradorf, Th., Zur G. u. Verf.
d. evang. Landes-K. in Preussen.
Greifsw. , Bamberg. 275 p. 3 M.
-X-Rec: CBl '91, 822; Protest. KZtg
'91, 515-22; ThLZ 16, 453 f. Köhler;
Theol. Z. aus d. Sciiweiz Hft. 3;
Theol. Lit.-ber. Nr. 3 Rathmann. [49
Wauer, E., G. d. Sachs. Hauptbibel-
Ges., 1814-89. Dresd., Verl. d. Ges.
1889. 144 p. [50
Maaa, H., G. d. kath. K. im Gron-
herzogthuro Baden. Freib., Herder.
xzii.i692 p. 10 M. [50&
Biographien von Gelehrten in ADB
XXXI u. XXXII: von Phiiasopken m.
Pädagogen: a) 31, 6-27. Fr. Jodl,
Fr. W. J. Schelling. — b) 123 f.
Binder, Ign. Th. Scherr. — e)422
-57. W. D i 1 1 h e y , F. D. E. Schleic^
maciier. — d) 519 f. E. Ausfeld,
Th. Schliephake. — e) 607-11. E
H ü f f er, Ch. B. Schlüter. - f) 661 f.
R. F a 1 c k e n b e r g , F. H. Schmid.
— g) 663. Eggeling, J. H. Th.
Schmid. — h) 676-9. th. Schott
K. A. Schmid.— i-k) 770. 32, 215 f.
R. Hoche, K. Schmidt. — G. Schöler.
— 1) 281 f. Markgraf, K. G. Schön-
born. — 111)333-46. H. Liepmano,
A. Schopenhauer. — n) 606-12. D.
J a c o b y , K. E. Schubarth. — Ol 749
•51. F. Jonas, J. O. L. Scholz. -
p) 77680. E. Kühnemann, O.E.
Schulze. [51
Desgl. von Juristen, Nationalöko-
nomen etc.: a) 31, 204-7. Hack er-
mann, K. Schildener. — b) 466 f.
Th. Distel, Th. H. Schletter. -
c) 5102. Böhmert, W. E. A. v.
Schlichen. — d) 621-4. L. Stiedi.
J. L. F. Schmalz. — e) 624 7. E.
Landsberg, Th. A. H. Schmalx.
— f) 631 f. E. Friedländer. J.
H. Schmedding. — g) 675 f. E.
Landsberg, K. E. Schmid. —
h) 32, 46-7. R. H esß, J. B. A. Scümitt.
— J ) 73-76. H u g e 1 m a n n , G. N.
Schnabel. — k) 89 f. C. Leisewiti
G.H.Schnee. — 1)108-10 v.Schulie,
F. Schneider. — m) 158-60. Fr. v.
W., J. Schnell. — n) 163-5. Blösch.
S. L. Schnell. — o) 175-6. \V. Wie-
gand, J. H. Schnitzler. — p)428f-
E. L a n d 8 b e r g , H. E. S. v. Scbra-
der. — q) 479-82. F. 1 1 w o f , G. F.
V. Schreiner. — r) 548-51. R. Hess.
F. G. L. Schrödter. — g) 574. R
Klenz, A. W. F. v. Schröter. -
t-n) 731-3; 734 f. R. Hess, Ch. A.
V. Schnitze sen. — F. A. v. Schultie.
— T) 769-75. C. Leise witz, F. G.
Schulze. [52
Desgl. von Schriftstellern u. ü^
lehrten historischer Richtung : ») 31.
487. Eisenhart, N. v. Schüchte-
groll. - b) 673 f. W. Heyd, J. Chr.
V. Schmid. — c) 32, 165-7. F. Pfaff,
F. J. B. Schneller. — d) 218. B.
III, 7. Neueste Zeit: Kirche und Bildungswesen.
167
in, F. Scholl. - e-f) 513-5;
*. Carstens^ H. Schröder. —
Jchröder. - g) 567 f. H. Klenz,
. Schröder. — h) 677-80. G. v.
8, M. Schuler. — i) 694 96.
Böhmer, H. Schulthess. —
[1 f. B. Poten, K. G. Schulz,
riker aus ADB s. Nr. 2021a;
n; p^s; t;2022b-d; f-h. [2753
3gl. von Philologen u. Literar-
•ikern: a-b) 31, 1-3; 104-14. E.
röder, K. F. A. Scheller. —
cherer. — c) 250 f. Krause,
h. Schiller. — d) 251-3. P.
m e r m a n n , K. G. \V. Schiller.
) 402-16. J. Schmidt, A.
icher. — f) 418 f. A. Schlos-
J. M. Schottky. — g) 541 f.
ung, F. J. H. Schlosser. —
4 f. 11 o c h e , J. Ch. Schlüter. —
r-9. H. A. Lier, J. E. Schmaler.
)692f. H. Pröhle, F. E. Th.
id. ~ 1) 713-5. L. Fränkel,
hmidt. - m)750f. R. Hoche,
Schmidt. — n) 751-68. C. Röss-
H. J. A. Schmidt. — o) 786 92.
;h röder, J. A. Schmeller. [54
•ner: a) 32, 8-10. P. Kötschau,
\ C. Schmidt. - b) 14-16. M.
aldberpr, F. W. V. Schmidt.
) 48-50. E. Schröder, F. J.
itthenner. — d)58-9.Th.Weber,
. Schmölders. — e) 150-3. A.
me ister. F. W. Schneidewin.
) 219-24. R. Scholl, G. A.
1. — g) 235-7. A. Baumeister,
. Schömann. — h) 291-3. P.
QQermaniu K. Ph. Ch. Schön e-
1. — I) 321-4. H. Holland,
. V. Schönwerth. — k) 331 f.
:)che, L. Schopen. — 1) 600-2.
0 h 1 w i 1 1 . J. H. Ch. Schubart.
i) 682-6. G. D. Teutsch, J.
huler. — n) 775 f. H. Pröhle,
ihulze. [55
Sgl. V. Xaturforschern u. Afrzten :
, 99-102. L. Stieda, A. N.
•er. — b) 115 f. Anschütz,
V. Scherer. — c) 118 f. Car-
s, H. F. Scherk. — d) 274-7.
un seh mann, K. F. Schimper.
1 277-9. V. Gümbel, Ph. W.
[iper. — f) 279-81. E. Wunsch-
n, W. Schimper. — g) 303-5.
ziker,H. R. Schinz. -^b)337
5. Schi agin t weit, H., A. u.
chlagintweit. — I) 351-3. E.
schmann. Ü. F. L. v. Schlech-
tendal. — k) 390. P a g e 1 , K. W.
F. Schlegel. — 1) 417-21. E. Wunsch-
mann.. M. J. Schieiden. — m) 462
-4. Rüdinger, F. Schlemm. —
n) 527 f. V. Gümbel, G. J. K. ü.
Schlönbach. — o) 531-3. Lepsius,
J. E. Schlossberger. — p-q) 550 f.;
659-61. V. Gü m b e I , E. F. v. Schlot-
heim. — E. E. Schmid. -— r) 748 f.
Pagel, J. H. Schmidt. — g) 768
-70. Günther, J. Schmidt. — 1)785 f.
Lepsius, A. Schlieper. [56
Ferner: a) 32, 11-12. W. Hess,
E. 0. Schmidt. - b) 177-79. E.
Wunsch mann, A. Schnizlein. —
c) 240 43. F. R a t z e 1 , R. Schom-
burgk. — d) 247 f. Günther, J.
Schön. — e) 256-59. Lepsius, Ch.
F. Schönbein. — f) 306 f. Ane-
müUer, F. Ch. H. Schönheit. —
g) 315-9. Pagel, J. L. Schönlein.
— h-k) 399-402; 429 f.; 450-52. E.
Wunschmann, H. W. Schott. —
H. A. Schrader. — F. P. v. Schrank.
— 1) 464 f. F. Brummer, D. G.
M. Schreber. - m-n) 468 f.; 470 f.
E. Gurlt, B. N. G. Schreger. —
Ch. H. Th. Schreger. — o) 477 f.
W. Hess, K. F. A. v. Schreiber. —
p) 523 f. F. Winckel, K. L. E.
Schröder. — q) 555 f. G ü n t h e r,
H. L. F. Schrön. - r) 575-7. B.
Lepsius, A. Schrötter. — s) 628
-31. L. Stieda, F. Th. v. Schubert.
— t) 631-5. W. Hess, G. H. v.
Schubert. — n) 639 f. E. W u n s c h-
mann, G. Schübler. — t) 653-5.
E. Gurlt, F. Schuh. — w-j) 706 f.;
722 f.; 723 5. E. Wunsch mann,
F. W. Schultz. — K. H. Schultz, gen.
Bipontinus. — K. H. Schultz, gen.
Schultzenstein. — z) 7641*. F. Ratzel,
E. Schulze. [57
Jolly, L, Die neueste G. d. Univ.
Tübingen, Tübingen, Laupp. 28 p.
60 Pf. [58
Geschichte d. kath. Studenten-V.
ünitas zu Breslau, 1863-88. Gr. Streh-
litz, Wilpert. 1889. 144 p. 6 M. [59
BerghöfTer, Chr. W., Die Einrichtg.
u. Verwaltg. d. freih. Carl v. Hoth-
schild'schen öflf. Bibl. Frkf. , Baer.
38 p. u. 3 Tal*. 2 M. [60
Herbart, Joh. Fr., Pädagog. Schrr.,
hrsg. V. Fr. Bartholomäi; 5. AuÜ.
bearb. v. E. v. Sallwürk. II. (Bibl.
pädag. Classiker, hrsg. v. Mann. IX.)
Langensalza, Beyer. 462 p. 8 M. [61
168
BibliogTftphie Nr. 2762—2776.
Die8terweg, Ad., Ausgew. Schrr.;
hrsg. V. Ed. Lau gen bürg. 2. Aufl.
(8. Nr. 1312). II. u. m. Frankfurt.
Diesterweg. 400; 396 p. ä3M. [2762
Zingg, Ed., Fr. Ad. Diesterweg,
Liestttl, Lüdin. 76 p. 1 M. 40. [63
Gruber, H., a) Aug. Comte, d. Be-
gründer des Positivismus, s. Leben
u. 8. Lehre. — b) Der Positivismus
V. Tode A. Comte's bis auf unsere
Tage. (Erg.-hfte. zu d. Laacher St.
45 u. 52.) Freib., Herder. 144; 194 p.
2M.; 2M.60. * Rec. von a) : Philos.
Mtshfte. 27, 223 f. Melzer; CHI '91,
372; R. philos. 31, 545-51 Müller. [64
Bolin, W., Ludw. Feuerbach, sein
Wirken u. s. Zeitgenossen. Stuttg.,
Cotta. x353 p. 6 M. -Sf Ggw. 40,
151 f. Carneri. [65
Ellissen, 0. A. , Fr. A. Lange; e.
Lebensbeschreibung. Lpz., Bädeker.
271 p. m. Portrait. 4 M. 50. -Sf Mit
warmer Sj^mpathie f. L. geschrieben,
viel handschrifti. Material benutzt.
*Rec.: BllLlJ '91, 557. [66
Woifsgruber, C, Darstellg. d. Philo-
sophie V. Jos. Othm. V. Rauscher, Erzb.
V. Wien. I: Theor. Pjiilos. Saulgau,
Kitz. xx293 p. 3 M. 50. [67
Nover, Jac, E. M. Arndt. (vSammlg.
gemeinv. wiss. Vortrr. llft. 120.)
Hamb., Verl.-Anst. 28 p. 60 Pf. [68
Braun, Em., Briefwechsel m. d.
Brüdern Grimm u. Jos. v. Lassberg;
hrsg. V. R. Ehwald. Gotha, Perthes.
xijl69 p. 3 M. ^Rec: CBl 724;
Lpz. Ztg. Beil. 247; Grenzb. 50, IIT,
142 f.; ThLBl 91, 316 Bendixen;
Berl. phiL Wschr. 11, 1087 f. [69
Lücke, Fr., Briefwechsel mit den
Brüdern J. u. W. Grimm , hrsg. v.
F.Sander. Hann.-Linden, Manz & L.
134 p. 5M. ^Rec: ThLBr91,331 f.
Bendixen; AZtg Nr. 234. [69a
Arneth, A. v.. Aus meinem Leben;
die ersten 30 JJ. 1819-49. Wien, als
Ms. 438 p. ^ Rec. : Nation 8, 585 f. ;
AZtg Nr. 99 u. 190. [70
LUbke , W. , Lebenserinnerungen
Berlin, Fontane. 379 p. 7 M. 50.
-Jf Rec: AZtg Nr. 132 Roquette;
Nation 8, 586 f.; BllLÜ '91, 404 Biene-
mann; Christi. Kunstbl. 33, 106-10
Merz; DLZ 12, 1205 f. v. Öttingen. [71
Sanders, D., s. Leben u. s. Werke.
2. Aufl. Neustrelitz, Jacoby. 44 p.
1 M. 60. [72
Sanders, D. , Aus d. Werkstatt e.
Wörterbuchschreibers. Berl., Lüste-
nöder. 1890. xix54 p. 1 M. 50. [7S
Recensionen von Werken betr.
allgem. Cultur- u. Bildungs-G. etc.:
a) Antal, Holland. Philos. etc., s.
'89, 3442: R. philos. 27, 97-101 Ar-
r^at; Z. f. exacte Philos. 18, 2804
Thilo; AG d. Philos. 4, 363 Dilthey.
— b) Bruch, Wirksamk. in Schule
etc., s. '90, 1572: DLZ 11. 945 f.
Schott; RC 29, 317 f.; AZtg '91, Nr.
22. — c)Cherbuliez, Profils etrÄO-
gers, s. 90. 3491: Z. f. Oesterr.
Gymn. 41, 1088-90 Walzel: Ann. de
Tee. libre 5, 378 Savignon; AZtg
Nr. 174 Egelhaaf. — d) Frapan,
Vischer-Erinnergn. , s. *90, 669: A.
f. G. d. Philos. 4, 710-2 Döring; CBl
90, 760. — e) Fröbel, Ein Lebens-
lauf, s. Nr. 1205 : VjschrVPK 28, 1,
201-28; PJbb 07, 269-78 Hnr. Weber:
Schweizer. Rs. '91, I, 103-5. [Vgl.
auch J. Fröbel, Rückkehr eines Ent-
fremdeten. rSep. a. künftigem 2. Bd.
AZtg Nr. 235)]. — f) J. o. ^V.
Grimm, Briefe an Beneke, s. '90,
6G6: HZ 65, 350 f.; Anz. f. Dt. Alth.
16, 333; DLZ 12, 376-8 Rothe. [Vgl.
E. Fromm, üngedr. Briefe v. J.
Grimm. (Anz. f. Dt. Alth. 17, 179
-81.)] — ir) Hehn, Briefe an H.
Wichmann , s. Nr. 1329 : AZtg '91,
Nr. 66; Grenzb. 50, II, 342-6.-
h) Ballier, Cultur-G. d. 19. Jh.,
s. '90, 1553: Philos. Mthfte 27, 622 f.
Elsas; DLZ 11, 1838 f. Lasswitz. -
i) Hase, Jugenderinnergn., s. Xr.
1307: PJbb 67, 264 9 H. Weber:
BllLU '91, II, 225-7 Weitbrecht: ebd.
403 f. Bienemann; Dt. R. 16, U, 252t.:
ThLB '91, 245 Wilhelmi; Dt. Rs. 17,
II, 316. — k) Fr. L. J a h n , Werke,
hrsg. V. K. Euler. L II. Hof, Gran.
1884-87: HZ 65, 487-90 W. SchulUe,
VjschrVPK 28, II, 187 f. - 1) Jans-
sen, Zeit- u. Lebensbilder, s. '90.
1465: DLZ 11, 1690 f. Möller; ThLZ
15, 578 f. Harnack; Lit. Rs. 16, 2U
8; Dt. Warande 6, 119; HZ 66, 500 f.
Egelhaaf; Oesterr. Lit. CBl 7, 112 f.
Haas. — m) Jodl, G. d. Ethik in
der neueren Philosophie, s. '89, 3441
u. '91, 1318: Philos. Mthfle 27, 572
-602 Kreyenbühl; DLZ 12, 947 i*
Falckenberg. — n) Linde^ KB^p.
Hauser, s. '89, 1053: KBIGV 86, 18
-6 Seyler. — o) Ranke, Zar eigenen
III, 7. Neueste Zeit: Bildung, Wissenschaft, Literatur.
169
Lebens-G., s. Nr. 1181 : CBl '91, 678 f.;
Ggw. 39, 217-9 Gebhardt; Nation 8,
497-500; Ath. Nr. 3323 Zimmermann;
BllLÜ *91, 401-3 Bienemann; Dt. Rs.
17, III, 298 307; DLZ 12, 1379-82
Kaufmann. — p) Ringseis.^ Erinne-
rungen, 8. '90, 2649: HJb 10, 475 f.;
HZ 64, 321-5 Heigel. - q) Süpfle,
Geschichte des Dt. Cultureintlusses,
8. '89, 1058 u. '90, 3555 : RC 30, 456
-61; Grenzb. 48, 11, 475-7; Bull. crit.
10, 206-8 Firmery. — r) Varren-
irapp, Job. Scliulze etc., s. '90, 1574:
Fleckeisen's Jbb. 144, 87-104 Lot-
holz; HZ 66, 322-5 Hartfelder. —
») W a c h e n h u 8 e n , Aus bewegtem
Leben, s. Nr. 1350: MVGBerlin 8, 58;
Wfsterm. 70, 286; BllLü '91, 427
W. Müller. [2774
Zeitschriftenaufsätze und Kleinere
Abhandlungen zur Lit.-G.: a) W. v.
Arx, Gottfr. Keller. (Sammig. ge-
meinv. Vortrr. Nr. 149.) Prag, Dt.
V. 1890. 15 p. 20 Pf. — b) G. v.
Berlepsch, Erinnerung an Gottfr.
Keller. (Helvetia 14, Hft. 8.) —
e)K. Biltz, üeb. d. gegenw. poet.
Stil in Dtld. (Biltz, Neue Beitrr. z.
G. d. Dt. Sprache u. Lit. p. 9-38.)
— d) A. Bock, Jean Paul's Verh.
z. Musik. (AZtg Nr. 197.) - e) G.
Böhm, Die Mutter d. Dichters Platen.
(Bayerland 2, 88-91; 101-4.) — f) L.
Bräutigam, Marschendichter H.
AUmers; s. Leben u. s. Schrr. Oldenb.,
Schulze. 45 p. 75 Pf. — gr) G. Bran-
des, H. Ibsen u. s. Schule in Dtld.
(Frkft. Ztg. Nr. 1; 4; 10; 15.) —
h) Endemann, Caroline v. Giinde-
rode. (M. d. V. f. Hess. G. '90, 14
-7.) — I) C. Franke, Th. Körner.
(Lpz. Ztg. Beil. 281-4.) — k) K. Th.
G äd e r t z , Nachlese zu Geibel's Leben
u. Dichten. (AZtg Nr. 120 21.) —
1) L. Geiger, Moser, d. Freund
Heine's. (Fkft. Ztg. Nr. 196.) —
m) G. Glöckner, Rod. Töpffer.
Progr. Zerbst. 4^ 39 p. — n) K.
Goldmann, Rieh. Voss; e. liter.
Charakterbild. Berl., Eckstein. 62 p.
75 Pf. — 0) R. V. Gottschall,
Ein vergessener Dichter [Max Wal-
dau]. I. (Nord u. Süd 58, 68-80.) —
p) C. V. Höfler, Erinnergn. an A.
V. Platen. (Bayerland 2, 174-6.) —
q) V. P. Hubl, üngedrucktes v.
W. Waiblinger. (Dt. Dichtg., hrsg.
V. K. E. Franzos 8, Hft. 2.) — r) Jo-
lowicz. Die Dichter E. T. A. Hoff-
mann u. Fr. Gaudy. (ZHGPosen 5,
440 5.) — 8) F. Katt, Franz Grill-
parzer. (Burschensch. Bll. 5, I, 206
-8; 245-8; 272-6.) - t) H. Keiter,
Fr. W. Weber, d. Dichter v. „Drei-
zehnlinden**. 3. Aufl. Paderb., Schö-
ningh. 57 p. 60 Pf. — n) M. Koch,
Frz. Grillparzer, (Schrr. d. fr. Dt.
Höchst.) Frkf., Knauer. 40 p. IM.
— y) Körner's Braut. (Grenzb.
50, HI, 276-83.) — w) A. Kohut,
Zur Erinnerg. an Charl. v. Hagn.
(Ggw. 39, 328 f.) - X) A. Kopp,
Entstehg. des ^Gaudeamus igitur^.
(Burscil. Bll. 5, II, 139 f.; 161-3 etc.:
223-9.) — 7) E. Kossmann, Cha-
misso's Nasengedichte. (Vjschr. f.
Lit.-G. 4, 181-6.) — z) Krimmel,
Aus Fr. List's Naciiiasse. I. (Reut-
linger G. bll. 1, 61-68.) [75
Ferner: a)M. Kronenberg,Lotze
als Dichter. (AZtg Nr. 224 f.) —
b) H. L a m b e 1 , Meissner-Hedrich.
(MVGDBöhmen 29, 257-90.) — c)
L e n a u's Erkrankg., nach Em. Rein-
beck's Tagebuch. (N. fr. Presse Nr.
9662-4.) — d) R. Mahrenholtz,
Frz. Grillparzer u. d. Spanische
Drama. (A. f. n. Sprachen 86, 369
-82.) — e) H. Merian, H. Heiberg.
(Die mod. Lit. in Einzel-Darstellgn.
H.) Lpz., Friedrich. 80 p. 75 Pf. —
tg^ J. Minor, Rede auf Grillparzer.
2. Aufl. Wien, Holder. 23 p. 60 Pf.
— Der Text d. Volkshymne „Gott
erhalte Franz den Kaiser". (N. fr.
Pr. Nr. 9689.) — h) J. Noll, H. B.
Hundeshagen u. s. Stellung z. Ro-
mantik. Progr. Frkf. 4^. 45 p.
L-Jf Rec: Frkf. Ztg. Nr. 102.] - i) H.
Pröhle, Nie. Lenau. (NtZtg 43,
Nr. 365.) - k) Sauer, Zu Grill-
parzer's 100. Geburtstage. Prag,Calve.
32 p. [-^ Rec: MVGDBöhmen 29,
lit. Beil. 44-5.] — 1) R. Schmidt-
C a b a n i s , Erinnerungsblatt zum
80. Geburtstag Ad. Glasbrenner's.
(Bär 16, 297; 308; 320; 332.) —
m) 0. Sieroka, Das Vaterl.- erzieh-
liche in H. V. Kleist's „Prinzen Friedr.
V. Homburg". Progr. Allenstein. 4^
8 p. — n) Ad. Stern, Ed. v. Bauern-
feld. (Westerm. 70, 194-211.) —
0) B. V. S u 1 1 n e r , Eine Dt. Sappho
[Elviere Tiefenbacher, 1842-66.] (Dt.
R. 16, II, 222-43; 341-53.) — p) K.
I V. Thal er. Der Dichter d. Pessi-
*17
170
Bibliographie Nr. 2776— 2795a.
mismus [Hier. Lorm.] (Neue freie
Pr. Nr. 9616.) — q) 0. F..Walzel,
Chamisso's Prosa-Erzählgn. (AZtg
Nr. 214.) - r) E. Wechsler, K.
Frenzel. (Die mod. Lit. in Einzel-
darstellgn. I.) Lpz., Friedrich. 55 p.
50 Pf. — 8) Ad. Wilhelm, Zu H.
Leuthold'8 Biogr. (Ggw. 39, 212-4;
231-4; 247-51; 264-6.) — t) E.Wolf,
Ein Brief J. Mosen's, 1846. (ZG Juden
4, 304 f.) — n) M. Z s c h o m m 1 e r,
Beitrr. z. J. Mosen's Erinnerungen.
Progr. Plauen. 4^ 34 p. [2776
Biographien von Schriftstellern u.
Dichtern in ADB XXXI u. XXXII:
a) 31, 37-44. J. E J i a s , E. v. Schenk.
— b) 74-82. F. Jonas, G. F. Max
V. Schenkendorf. — c) 98 f. R. Box-
berger, Ch. F. Scherenberg. —
d) 156-8. H. Holland, G. Scheurlin.
— e) 184. R. Boxberger, Ch. S.
Schier. -- fg) 187 f.; 192 f. F.
Brünimer, S. W. Schiessler. —
H. Schiff. — h) 290 f. R. Boxberger,
A. J. V. Schindler. - i) 310 f. F.
Brummer, A. Schirmer. — k) 397
-402. H. Holland, M. Schleich. -
1) 457-9. A. Schi ossär, M. L.
Schleifer. — m) 489-91. Hacker-
m a n n , A. V. Schlichtkrull. — n) 657
•9. Binder, Ch. v. Schmid. —
0) 664-70. H. Holland, H. v.
Schmid. -— p) 701 f. A. S., A.
Schmidl. — q) 719-21. H. Pröhle,
F. Schmidt. [77
Ferner: a-b) 32, 18 9; 88 f. F.
Brummer, G. Ph. Schmidt. — M.
Schneckenburger. — c) 123 f. H.
Holland, F. Schneider. — d) 128.
F. Brummer, J. J. Schneider. —
e) 134-42. Wippermann, L. Schnei-
der. — f) 173-4. F. Brummer, F.
A. A. Schnezler. — g) 175. Häcker-
man n, G. J. W. Schnitter. — h) 180
-1. Beneke, H. Ch. Schnoor. —
1) 202 6. H. Holland, F. V. Schober.
— k) 227 f. F. Brummer, B.Scholz.
— 1)346-9. F. Kummer, J. Schopen-
hauer. — m-n) 388 f.; 501 f. A.
Schlossar, A. Schosser. — K. J.
Schröckinger. — o) 502 f. H. A.
Li er, Ae. L. Ph. Schröder. — p)
533 f. Krause, W. Schröder. —
q) 551-53. F. Brummer, T. B.
Schröer. — r) 643-7. H. Hüffer,
Ch. B. L. Schücking. — s) 686-8.
H. A. Li er, J. E. Schüller. —
t-D) 702 f.; 763-5. H. Pröhle, A.
Schulte. — E. K. F. Schulze. -
t) 768 f. F. K u m m e r , F.A.Schulze. [78
Gottachall, Rud. v., Die Dt Natio-
nallit. des 19. Jh. 6. Aufl. Lfg. 1-3.
Bresl., Trewendt. Bd. I, p. 1-352 n.
xxxij p. a Lfg. 1 M. [79
Brandea , G. , Hovedstremuinger
i det 19. aarhundredes litt^ratur: den
romantiske skole i Tyskland. 2. Aofl.
Hft. 1-6. Kopenh., Gyldendal. a 8öp.
ä 1 Kr. -Jf Rec. d. Dt, Ausg. (s. Kr.
1336): Frankf. Ztg. Nr. 44 Barden;
Nation 8, 631-4 Geiger; PJbb 67,
712-4. (79a
Greinz, R. H., Die tragischen Motive
in d. Dt. Dichtung seit Goethes Tode.
Drisd., Pierson. 1889. 172 p. 2M.80.
*Rec. : DLZ 12,666-8 R. M.Werner. [80
Arnim, Clemena u. Bettina BrentiM,
Jos. Görrea; hrsg. v. Roch. 'Bd. I
u. II. (Kürschner's Dt. Nat.-Lit. Lfg.
639; 640; 645; 647; 667-70.) Stultg^
Union. clxiij220; 519 p. ä 50 Pf. [81
Brentano, Cl., Frühlingskranz aas
Jugendbriefen ihm geflochten. Berl.^
Hertz. XVJ288 p. 3M.60. ^Rec.AZtg
Nr. 192; BllLÜ '91, 580 f. Schröter. [82
Lenau u. Sopliie Löwenthal; Tage-
buch u. Briefe d. Dichters etc., hrsg.
V. L. A. Fr an kl. Stuttg., Cotia.
267 p. 6 M. *Rec.: AZtg Nr. 210 f.
Bormann; Frankf. Ztg. Nr. 197 Des-
soflF; Dt. Rs. 68, 470-2 Lang. — Vgl.
auch ä) Frankl, Lenau u. Sophie.
(N. fr. Presse Nr. 9589.) — b) L
Geiger, Lenau's Sophie. (Nation 8,
712-4.) [83
Brunner, Sebaat., 2 Buschmänner
[Börne u. HeineJ , acten massig ge-
schildert. Päd erb. , Schöningh. xij
407 p. 4 M. [84
Pleraon, Edg., Gust. Kühne; sein
Lebensbild u. Briefwechs. m. Zeit-
genossen. Mit Vorw. V. W. Kirch-
bach. Dresd., Pierson. 1890. xvSllp.
4 M. [85
Krummacher, Maria, Unser Gross
vater, e. Lebensbild in Briefen. Bielef.,
Velhagen & Kl. 429 p. 6 M. <^Rec.:
DLZ 12. 884 f. Schott. [86
DIngelatedt, Frz., Blätter aus s.
Nachlass, m. Randbemerkgn. v. Jul.
Rodenberg. Berl.,Pätel. 215; 242p.
8 M. *Rec.: NtZtg 44, 381; BllLÜ
'91, 492 f.; Nation 8, 795. [87
Jahrbuch d.Grillparzer-Ges.!: 1890.
Wien, Konegen. xxxix416 p. 10 M.
-Sf Rec: A. f. n. Sprachen 86, 4179
III, 7. Neueste Zeit: Literatur und Kunst.
171
Schmidt; Nation 8, 607 f.; BULÜ
'91, 369 Lemmermayer. [2788
Reich, Em., Grillparzer's Kunst-
philosophie. Wien, Manz. 1890. 146 p.
2 M. 40. *Rec.: LBl f. Germ. u.
Roman. Philol. 12, 153 f. Minor. [89
R08egger, P. K., Perßönl. Erinnergn.
an R. Hamerling. Wien, Hartleben.
198 p. 2 M. 50. -Jf Rec: AZtg Nr.
104; NtZt^ 44, Nr. 343; BllLÜ '91,
370 f. Lemmermayer; Grenzb. 50,
II, 277-84; Krit. R. a. Oesterr. 2,
90 f. Zenker. [90
Zeitschriftenaufsätze zur Kunst-G. .*
a) 2 ungedr. Briefe Boethoven's an
Goethe.(Hamburg.Mu8ikztg.3,Nr.l7.)
— b) Frankl, Erinnergn. an Meyer-
beer. (N. fr. Pr. 9650.) — c) J . H e 1 b i g,
L^architecte Fr. Schmidt. (R. de l'art
chra. 34, 120 31.) — d) F. G. Jan-
sen, Rob. Schumaiin's schriftstelL
Thätigkeit. (Grenzb. 50, II, 323-36;
861-72.) - e) S. R. Köhler, Fr.
Jüngling u. d. moderne Holzstich.
(Z. f. bild. Kunst 2, Sl-90; 112-22.)
— f-i) H. Müller, W. Kaulbach als
Realist. (NtZtg44, Nr. 139: 142; 148.)
— Cornelias n. Kaulbach in Düssel-
dorf. (Dt. K. 16, III, 62-78; IV, 68-82.)
— Kaulbach's Hunnenschlacht. (Nord
u. Süd 57, 212-33.) — Eine Bade-
reise Kaulbach's, 1846. (Mag. f. Lit.60,
500-3 etc.; 569 f.) — kl) A. Rosen-
berg, Jos. Kaffsack. — Wilh. Gentz.
(Z. f. bild. Kunst 2, 135-40; 177-84;
206-14.) — m) F. Rust, Ein ver-
Schollenes Ballet Beethoven's. [Die
Geschöpfe d. Prometheus.] (AZtg
Nr. 181.) — u) Schadow, ünbek.
Anisätze, mitg. v. L. Geiger. (Z.
f. bild. Kunst 2, 100-4.) — o) R.
W a 1 d m ü 1 1 er . Lud w. Richters relig.
Entwickig. (Ggw. 37, 198-200; 218
-20.) [91
Biographien von bildenden Künst-
lern (auch Knnsthistorikem) in ADB
XXXI u. XXXII: a-c) 31, 29 f.; 130 f.;
141 f. H. Holland, A. F. Schelver.
— J. Schertel. — AV. Scheuchzer.
— d) 142 f. A. Schumann, S. J.
Scheuermann. — e) 143 f. M. Zim-
mermann, J. K. N. Scheuren. —
f-g) 169 f.; 188-91. v. Donop, R.
Schick. — F. A. H. Scliievelbein. —
h-!) 193-5; 214 f. H. Holland, J.
Schiffmann. — F. v. Schiller. —
k) 312-5. V. Weech, J. W. Schirmer.
l-m) 392 f.; 393-6. H. Holland,
A. Schleich. — E. Schleich. - n) 465 f.
J. V o g e 1 , A. H. Schletter. — o) 554
-61. H. Holland, J. Scblotthauer.
— p) 611 f. H. A. Li er, K. Schlüter.
— q) 689-92. Binder, P. Schmid. [92
Ferner: a) 32, 60-1. H. Holland,
K.H.Schmolz^. — b) 66-73. V. Donop,
K. J. F. Schnaase. — cd) 182 9;
191-3. F. Schnorr v. Carolsfeld,
J. H. Schnorr v. Carolsfeld. — V.
H. Schnorr v.Carolsfeld. — e-iii)313f.;
352 4; 354-8; 379-82; 382-4; 453-61.
H. Holland, F. Schönlaub. — J.
Schöpf. — P. P. Schöpf. — L. Schöpf.
— P. Schöpf. — L. V. Schom. — K.
Schorn. — J. v. Schraudolph. —
n) 521 f. Steinacker, K.Schröder.
— o) 545-8. M. G. Zimmermann,
A. Schrödter. — p) 680 f. Martin,
Th. Schuler. — q) 717-22. R. Bergan,
J. K. Schultz. — r) 748 f. H. Hol-
land, L. Schulz. — 8) 753 f. M.
G. Zimmermann, E. Schulz-
Briesen. [93
Desgl. V. Musikern U.Schauspielern,
auch Musikschriftstellem: a) 31, 44-6.
J. Elias, F. Schenk u. s. Grattin
Franziska. — b) 256-9. R. Eitner,
G. Schilling. - c) 287. Th. Frim-
mel, A. F. Schindler. — d) 634-6.
R. Löwenfeld, H. L. Schmelka. —
e-0 721-6; 732 f. P. Schienther,
F. L. Schmidt. — H. Schmidt. —
ir) 32. 42 5. Weber, A. Schmitt.
— h) 79-81. R. Eitner, J. J. Schna-
bel. — I) 110-9. H. M. Schletterer,
J. Ch. F. Schneider. - k) 119 f. R.
Eitner, G. A. Schneider. — 1) 129
-31. H. M. Schletterer, J. G.
Schneider. — m) 132-3. Brummer,
J. J. Sehneider. — n) 190-191. F.
Schnorr v. Carolsfeld, L. Schnorr
V. Carolsfeld. — o) 199-202. R. Eit-
ner, X. Schuyder v. Wartensee. —
p) 525-30. P. Schienther, A. S.
Schröder. — q) 534-45. H. M. S c h 1 e t-
terer, W. Schröder-Devrient. —
r-8) 612 f.; 614-18. H. Welti, F.
Schubert. — F. P. Schubert. [94
Bötticher, Fr. v., Malerwerke d.
19. Jh.; Beitr. z. Kunst-G. I: Aagaard-
Heideck. Dresd., Bötticher. 480 p.
10 M. [95
Thorvaidsen, hans liv og hans
vaerker, et billedvaerk; med text
af S. Müller. Hft. 1-7. Slockh. 4^
k Hft. 16 p. u. 5 Taf. k 1 Kr. 75. [95a
*172
Bibliographie Kr. 2796-2t
[Lsnanre, N. a. P. Roblnet], L. Aug.
Teillon, (Meui.-bl. d. KUnsUergea.
Zürich. LI.) Zur., Höhr. 4». 26 p.
m. 3 Abb. 2 fr. 75. 12796
Kuilincli, F. A. V.; Auswahl t.
30. Werken d. KUastle». Münch.,
Verl-nnsl. M.ra. 1 BI.Text. lODU. [96a
Blumaer, M. , U. d. Singakademie
za Berlin. Berlin, Bora & R. 4'.
x256p. 6 M. #Rec.: NtZtg 44, Nr.
814; Norddt. AZlg Nr. 2»5. — Vgl.
a] H. Reimann, Aus d. Ann. d.
Berl. Singsksd. (Hag. f. LiL 60,
339-42.) [97'
Tenger, M-, Beethoven'e uneterbl.
Geliebte, oach persönl. ErioDergn.
2. Aufl. Bonn, Neuoser. 1890. 72 p.
1 M. 20. — Vgl. a) K. Borinski,
Beethoven'» „unBterbliche Geliebte".
tAZtg Nr. 110.) [98
NlflGka, Fr., Chopin als Hensch ii.
aU Musiker; über», v. W. Lang-
han b. Leipzig, Leuckart. 1889-90.
410 p. 15 M. #Kec.: CBI '91, 590 f.;
Harzer Mtlilte. 2, 45; BllLU '91, 353
-8 Reimann. [2799
Glaienapp, C. Fr., Wagner-Ency-
klop&die: Hauptersclieingn. d. Eanst-
u. Cullur-G. im Lichte d. Antchaunng
Rieb. Wagner's. 2 Bde. Lpt., Fritudi
ZXZ502; 422 p. 15 U. [2800
Muncker, Frz., Rieh. Wtgnrr t.
SkiEze. (Baier. Bibl. XXVI.) Btnb.,
Buchner. 130 p. 1 H. 35. -X-Btc:
Nation 8, 670; Fft. Ztg. Nr. 214. [2801
Schlfllnltz, AI. V., Wagner's Tuu-
hauser u. Sangerkrieg auf d, Wirr-
burg. Heran, EUmenreich. 235 p.
4 H. 50. [i
Rodoux, E., Henrj- VieDzt«iiii«-
Brux., Hayei. 180 p. 3 fr. (3
KohHt, Adph. , Job. Joachim; ein
Lebens- u. Künetlerbild. Berl.. Glu.
96 p. 1 M. 20. (4
Holluid, K. S. u. W. 5. RMkitra,
Jenny Lind-Goldsclimidt, henocB ü-
digare life etc., 1820-51. 2 Thlt
Stocbh., Norstedt. xviij412; iij412p.
u. 37 p. II Kr. — Dt. Uebers.: Lpt,
ßrockhauB. xzzij392 ; xiij418 p. IBK.
«■Rec: BULU '91, 425 f. BeiDutm;
Ath. Nr. 3330; CBI 1324 f. [2805
Zum ColtorgesdüeliUichFD vgl i Kiidr,
Nr, IMHk; Ma: di i; m; r. — BUdniigRr.
Nr. iSMd; 48k;
, Id. — Köna't «snVf;t.'-i
Teiritoiialen Tgl. Nr. MM; a; d; p; vi
lo
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe IV— VE: Literatur von Anfang October 1890 bis Ende
November 1891.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet Ton
Dr. 0. Masslow.
IV. Culturgeschichte.
1. Allgemeines,
Hellwald, Cnltur-G. in ihrer natürl.
Entwickig. 4. Auü. (g. '90, 1624).
Lfg. 3-27. Schluss. Bd. I, 129-563
u. II, 1-760. [2806
Nyström, Allmän kuUurhist. (s. '89,
1054 u. 3463). IV, 11 u. V. p. 481
-738 u. 723 p. ä Bd. 8 Kr. [7
Kremer, A. v., Studien zur vergl.
Coltur-G. (SBWAk CXX.) Wien,
Tempsky. 60', 92 p. [8
Ritter, Nationalität u. Homanität.
Dessau, Kahle. 59 p. 1 M. 20. ^Will
die Entwickig. d. Völker unter den
Kategorien d. Psychologie wissen-
schal'tl. erfassen. [9
Morgan, L H., Die Urgesellschaft;
Untersuchgn. üb. d. Fortschritt d.
Menschheit etc., aus d. Engl, übers.
▼. W. Eichhoff u. K. Kautsky.
Hft. 1-8. Stuttg., Dietz. p. 1-384.
ä 50 Pf. [10
Brunnhofer, Herrn., Culturwandel
u. Völkerverkehr. Lpz., Friedrich.
280 p. 6 M. * Rec. : Lpz. Ztg.
Beil. 368. [11
Leroy-Beaulleu , P., De la coloni-
sation chez les peuples modernes.
4. ^d. Paris, Guillaumin. xix873 p.
12 fr. [12
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891
Henne am Rhyn, 0., Die Gesetze
d. Cuitur im Zusammenhange mit
d. Gestalt d. Erdoberfläche. (Ausland
63, 285-90-, 310-4.) [13
MetchnikofT, L., La civilisation et
les grands fleuves bist.*, av. pr6f. de
El. Rec Ins. Paris, Hachette. 1889.
xxviij369p. 3 fr. 50. *Rec.: Bull,
crit. 11, 313-5 Bordes; Petermanns
M. 36, 128 Ratzel ; Polyb. 58, 194 f.
de Bizemont; Le Globe, Bull. 1, I,
127 f. de Clapar^de; BerL phil.Wschr.
10, Nr. 9; Jl. des 6conom. 49, 486-90
Rouxel; R. de g6ogr. 14, 397 f.
Drapeyron. [14
Löher, Cultur-G. d. Deutschen im
MA., s. künftig in II, 1.
Freytag, G., Bilder aus d. Dt. Ver-
gangenheit (ö. '90, 1633). 1. 19. Aufl.
11, 2. 18. Aufl. III. 17. Aufl. 1890.
9 M. 75; 6 M. 75; 6 M. [15
Richter, 0., Dtld. in d. Culturwelt.
Lpz., Voigtländer. 367 p. 6 M. [16
•^Recenslonen vonWerken betr. all-
gem. Cultur-G. a) Eucken, Lebens-
anschauungen etc., s. '90, 1629 u.
3570: Philos. Mthfte. 27, 316-26
Schaarschraidt; Lehrpr. u. Lehrgänge
23, 122-4 K. Schulz ; Lit. Rs. 16, 367-70
Güttier. — b-c) Henne am Rhyn,
Die Cuitur d. Vergangenheit, s. '90,
VI. 2. 13
174
Bibliographie Nr. 2817—2839.
1627: Oest. llt. CBJ 7, 81-3: 90-2
Haas. — Culturgeschtl. Skizzen, 8. '90,
1628: BllLU '90, 220-2 u. Nation 7,
705-8 Achelis; NtZtg 43, Nr. 615. —
d)Honegger, Katechismus d. Cul-
tur-G. 8. '90, 1625: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 27; Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 342
Seelig. — e) Lippert, Dt. Sitten-G.,
8. '90, 1635: CHI '90, 1166 f.; Z. f.
Dt. Cultur-G. 1, 108. — f) Mahre n-
holtz u. Wünsche, Entwickig. d.
Europ. Völker, s. '89, 1057 u. '90,
1631 : Oest. lit. CBl 7. 54 f. v. Scherer.
— g) Nonnemann, 1000 JJ. Dt.
Cultur-G., 8. '90, 3574a: Z. f. Dt.
Cultur-G. 1, 230 f. Döhler; HPBll
106, 952-7. — h) Sach, Dt. Leben
in der Vergangenheit, s. '90, 1634 u.
3574. (Bd. II. 6M.): NtZtg43, Nr. 645
Seliger; Z. f. Üesterr. Gymn. 4L
1090-7 Löhner; Pädagog. A. 32. 549
-53 Viereck; BllLU '91, 77 \\alth.
Schultze; MHL 19, 111 f. Engel;
Oest. lit. CBl 7, 141 f. Pastor; HJb
12, 203. — J) Scherr, Dt. Cultur-
u. Sitten-G. 9. Aull. Lpz., Wigand.
1888: Z. W Dt. Cultur-G. 1, 343 f.
Seelig. — k)Seignobo8, Hist. de
la civilis, moderne, s. '90, 3569: HC
30, 36 8 Piister; Polyb. 62, 180 f.
Isnard ; RH 47, 102. ~ Es erschien
Span, üebersetzung. Madrid. 251 p.
3 M. 20. — 1) Weisengrün, Ent-
wicklungsgesetze etc., s. '89, 3465:
CBl '89, 671; Z. f. exacte Philos. 18,
81-3 Gloatz. [2817
Zar allgem. Cultur-G. vg;l. Nr. 211; 76.
2011 c ; i ; 8a a. 2100 f; 12 q. 3193 b. S.-ilS f. 3629.
2. Hechts-, Verfassungs- und
Wirthschafi sieben.
Allgpm. RechtsG. u. Rechts -Qn. 2818-39;
Privatrecht, Strafrecht ii. Process 2810-57;
Völkerrecht, VerfassunR d. Reiches, Kirchen-
recht äS.Sf* 73; Territorialverf. u. -verwaltg.
2874-92 ; Städtewesen, Geburtsstäiide 28i>3-H9;
Kriegswesen 29O0-29;ii; Wirthschafta-G. u.
ländl. Verhältnisse 2932-41»; Verkehrswesen
u. Schiflährt 2950-60 ; Handel, Industrie, Ge-
werbe, Handwerk 2061-83; Anhang: .Juden
2984-98.
Jastrow, J., [Lit. d. JJ. 1887, 1888
u. 1889, betr.]: Verfassung; unter
Mitw. V. F. Grossmann. (JBG Bd. 11,
II, 376-453 n. Bd. 12, II, 402 41.) [2818
MUhlbrecht, 0., Ueberslcht d. staats-
u. rechtswiss. Lit. (s. '90, 1642). Jg. 23.
xxviij244, 8 u. 8 p. 6 M. -SfRec:
Statist. A. 1, 724; R. de droit intern.
23, 440; CBl i'. Biblw. 8, 564. [19
Picard, E. et F. Larcier, Bibliogr.
gendr. et rais. du droit beige. IV, 2.
Ouvrages anonymes et recueilsperiod.
Supplement et table alpb. Bmx.,
Larcier. 1890. p. 871-1354. 10 fr. [20
Zeitschrift d. Savignv-Stiftg. (8.'89.
4475 u. '90, 3577). XII, 1 (Roman.
Abth.) u. XIL 2 (üerm. Abtb.) 180;
148; 133 p. 4 M. 80; 7 M. 40: a)Xll,
2, 104-11. Wasserschieben, Ueb.
Succession in Fuldische Lehne (s. '90.
3623). Nachtr. — b) XII. 2 Anh.
p. 119-33. Register zu Bd.l-XXV (N.
F. XI). — Vgl. Nr. 465. 2157». 29321.
Ferner Nachrr. '90, Nr. 297 in. [21
Revue, Nouvelle, historique de droit
frang. et 6tranger, publ. par E. de
Roziere, A. Esmein, R. Dareste,
M.Fournier, J.Tardif. Bd. XIV u.
XV, 1-5. Paris, Larose & F. 950; 16 p.
u. p. 1-572. ä 16 M. 20: a) 14. 705-15.
H. d'Arbois de Jubainville. De
quelques termes de droit communs
au celtique et au germanique. —
b) 14, 720-86 u. 15, 216-77. L.
Beauchet, Etüde sur les soarces
du droit su^dois jusqu'au 15. siede.—
— c) 15, 446-79. E. Glasson, Com-
munaux et communautcs dans Tadc.
droit fran^. — Vgl. '90, 898. 1821.
2789. '91, 54. 2034 Ic. 2322 h. 2965. [22
Kleinere Aufsätze betr. allgem.
Rechts-G. u. Rechtsquellen : a) R. v.
Boneval Faure, De macht der
traditie in onze rechtspleging etc.
(Versl. en meded. d. Ak. 6, 10-57.) -
b) E. Freund, Hist. jurisprudenee
in Germany. (Polit. Sc. Quart. 5,
468 86). — C)E. Golay, Etüde sur
le vieux droit genevois. (Bull, de
linst, genevois XXIX). — d) L.
Huberti, Friede und Recht; eine
rechts- u. sprachvergl. L^ntersucbg.
(DZG 5, 1-20.) — e) E. Jarriand,
L'evolution du droit ^crit dans le
midi de la France. (RQH 48, 204 16.)
— f) L. V. Rockinger, 4 Hss. n.
1 alter Druck Dt. Rechtsbücher.
(Archv. Z. 2, 33-44.) — g) R. Sa-
leilles, Le röle de la m^thode hist.
dans Tenseignem. du droit. (R. in-
tern, de Tenseign. 10, 482-503). [Rec:
A. giurid. 45, 602-4 Direzione.] —
h) F. Schnürer, Bericht üb. e.Weis-
thümer-Forschg. in Niederösterreich,
1889.(SB\VAk XXII.) Wien, Tempsky.
14 p. 30 Pf. — i) F. Schupfer, U
IV^ 2. AUgem. RechtsgeBchichte u. Rechtsquellen.
175
aniversitü e il diritto. (Scienze, lettere
ed arti 1891.) [2823
Conrat, G. d. Qn. etc. d. Rom.
Rechts (8. 89, 3473 u. '90, 3578).
I, 4 (Schluss). p. 547-645. 4 M.
*Rec.: HZ 66, 519 f. Matthiass; CBl
'91, 1116 f.; Ann. du midi 3, 267-70
L^crivain. [24
Ertel, P., Die Qn. d. Röm.-gemeinen,
kirchl. u. Dt. Rechtes. Berl., Pasch.
189Ö. ix 171 p. 3 M. 60. -X-Rec:
M.-Age 3, 273 f. Piaton. [25
Dydynski, Th. v. , Beitrr. z. hs.
Ueberliefg. d. Justin. Rechtsqn. I:
Institutionen. Hft. 1. Berl.^ Putt-
kammer &M. 112 p. 2M. 40. -X-Rec:
Kwart. hist. 5, 661-4 Pietak; DLZ
12, 310 f. Conrat; CBl f. Rechlsw. 11,
51 Rümelin; Erd%i muz. 8, 161. [26
Pescatore, Beitrr. z. ma. Rechts-G.
(s. '90, 1650). Hft. 3: Thomae Diplo-
vatatii opus de praestantia doctorum.
Abth. 1: Prooemium; Justinianus;
Isidorns Hispalensis; Accursius. Berl.^
Prager. 1890. 48 u.clxxxiv p. 7 M. [27
Verslagen en mededeelingen van
de vereen. tot uitg. d. bronnen v.
het oude vaderl. recht (s. '90, 3588).
II, 5. p. 359-520: a) p. 369-416. S.
Gratama, Rechtsbronnen van Coe-
vorden. — b) 416-74. H. 0. Feith,
Willekeuren v. Arnhem. — c) 475
•508. J. W. Boer, SUdtrecht v. Arn-
hem. — d) 509-14. S. Muller Fz.,
Een Sticlitsche dingtaal van doodslag.
- e) 514 20. Varia. [28
Recueil des anc. coutumes de la
Belgique: coutumes des pa3'8 et comtö
de Flandres. I : Ardenbourg, Biervliet,
Blanken berghe, par L. GilHodts
van Severen. Brnx., Gobbaerts.
1890. 4^ 628 p. *Rec.: Mess. des
sc. hist. '91, 232-4. [29
Heusler, Rechts-Qn. in Wallis (s.
'90, 1654a). Schluss. (Z. f. Schweiz.
Recht 31, 117-269.) -X-Rec: CBl f.
Rechtsw. 10, 246 f. Schulz. [30
Rechtsquellen des Ct. Graubünden:
L. R. V. Salis, Die Rechts-Qn. d.
Gotteshausbundes. (Ebd. 32, 145
-250.) [30a
Denkmäler des Baier. Landrechts
vom 13.-16. Jh.; zur Erinnerg. an d.
50 j. Wirken des HV Oberbaiern, ver-
öff. V. L.V.Rock in ger. Bd. II,Lrg. 1.
Münch., Verl. d. HV. gr. 4^ 96 p. [31
WeisthSmer, Die Tirolischen. IV,
hrsg. V, J. V. Zingerle u. J. Egger
(s. '89, 3477). 2. Hälfte. (Oesterr.
Weisthümer V, 2.) p. 561-1202. 40 M.
— Daraus sep.: Glossar zu I-IV, v.
J. Egger. 166 R. 10 M. [32
Maine, H. S., Etudes sur l'hist. du
droit. [Uebers. aus d. Englischen.]
Paris, Thorin. 1889. Ixxxviij707 p.
*Rec. : RC 31, 456 Viollet. [32a
Schulin, Fr., Lehrbuch d. G. d.
Rom. Rechtes. Stuttg., Enke. 1889.
xij628 p. 11 M. -H-Rec: Z. f. d.
Privat- H. öflfentl. Recht 18, 452 f.
Meisseis; NRH de droit 15, 126-8
Audibert. [33
Pertiie, A., Storia del diritto ital.
dalla caduta delT impcro romano
alla codific. VI, 2. Padova, Salmin.
1888. p. 481-983. 7 L. 50. Ersch. in
neuer Ausg. a Fase. 1 L. [34
Salvioli, Gius., Manuale di storia
del diritto itai. dalle invasioni ger-
man. ai nostri tempi. I. Torino,
Unione tip.-editr. 1890. xv575 p.
8 L. «^Rec. : R. ital. per le sc.
giurid. 16, 422-7 Nani. [34a
Amira, K. v., Recht. (Grundriss
d. Germ. Philol., hrsg. v. H. Paul.
IX.) Strassb., Trübner. 1890. 166 p.
-H-Rec: KRH de droit 14, 162 f.
Blondel; SavZ 12, II, 126 30 Pappen-
heim. [35
Vareilies-Sommi^res, de, Les prin-
cipes fondamenteaux du droit. Paris.
1889. xxxvj491p. 8M. 50. ^Rec:
Seances et trav. 33, 790 3 Glasson;
Z. f. Privat- u. öfTentl. Recht 18, 759
etiler. [36
Wautrain Cavagnari, V., Le leggi
deir organizzazione sociale; elementi
di filosofia del diritto. Genova, Sam-
bolino. 408 p. 4 L. [37
Carle, Gius., La vita del diritto
nei suoi rapporti colla vita sociale.
2. ed. Torino, Bocca. 1890. xiij714p.
12 L. -X-Rec: A. giurid. 46, 507 10
Majorana. [38
Hc Recensionen von AVerken betr.
allg. Rechts-G. u. Rechts-Qn . : a)B r u n-
ner, Dt. Rechts-G., s. '89, 1062: R.
gen6r. du droit 12, 84 ff. Leseur. —
b) Chiappelli. Nuovi studi etc..
s. '90, 3580 : CBl f. Rechtsw. 10, 205
Kleinfeller. — c) Dareste, Ätudes
d'hist. du droit, s. '89, 3472: BECh
52, 136 f. Viollet. — d) Del Vecchio,
Rassegna di opere stor.-giuridiche,
s. "89. 3650 : DLZ 10, 1012 Kaufmann.
— e) Flach, 6tudes crit. sur l'hist.
170
Bibliographie Nr. 2839—2858.
du droit, s. 90, 1651 u. 3579: A.
8tor. it. G, 467-71; R. it. per le sc.
giur. 11, 113-8 Patetta. — f) Fromm-
hold, Einzelerbfolge im Privatrecbt,
ß. '90, 1661 u. 3593: CBl '91, 1044 f.
— g) Lehmann, Königsfriede d.
Nordgermanen. Berlin, Guttentag.
1886: R. gen. du droit 12, 575-7
Erodier. — h) Gen gl er, Beitrr. z.
Rechts-G. Baierns, s. '90, 1655 u.
3589: HZ 6Q. 318 f. A. Schmidt;
SavZ 12, II, 133-5 Hübner: Jur. Lit.bl.
2, 26 f. Vierhaus; CBl f. Rechtsw.
9, 141 f. V. Stengel ; HPBll 106, 315 f.
Werner. — i)Leonhard, Roms Ver-
gangenheit etc., 8. '90, 1652: R. de
l'hist. d. religions 20, 121 f.; Berl.
phil.Wschr. 10, Nr.25.— k) Schröder,
Lehrb. d. Dt. Rechts-G., s. '90, 1653:
HZ 66, 810-4 A. Schmidt; DLZ 12,
1103f.Sohm. — 1) Schulz, Katalog
d. Bibl. d. Reichsgerichts, s. '90,
3575: CBl f. Biblw. 8, 49-51; Z. f.
Handelsrecht 23, 350-2 Goldschmidt:
DLZ 12, 554 f. Löiiing; Z. f. Privat-
u. öffentl. Recht 18, 590 f. Pollitzer;
Krit. Vjschr. f. Gesetzg. 14, 471. -
m) Tardif, Sources du droit frany.,
s. '90, 3583: R. de droit intern. 22,
307 f. Rivier; CBl f. Rechtsw. 9,
435-7 König. — n) Zdekauer, Ms.
pisano, s. '90, 1651a n. 3581: Bull,
deir istituto di diritto rom. Bd. III
Rossi. — Vgl. F. Buonamici in: A.
giurid. 46, 60-79. [2839
Zur allg. Reehtn-G. vgl. Nr. 40f; o. 43.
M. 220. »C.>. 765r:.s. 103»l-n. 3498a. 3505e.
— Beehts-Qn. n. ihre Kritik: 200; 1; 28;
29; 63. 330-32. 149-1. 1504; M. 2157; «2; 88 a.
2214. 2359 f. 316.) a. 3448; 49. 35t9a; 68.
Aufsätze betr. Privatrecht, Straf-
recht, Rechtsverfassung etc.: a) E.
G. Bardey, Der Schöppenstuhl zu
Brandenburg. (MVGBerlin 8, 81 f.;
86-90; 102-4.) — b) F. Bernhöft,
Die Principien d. Europ. Familien-
rechts. [Vgl. '89, 3483] (Z. f. vergl.
Rechtsw. 9, 392-444). - c) Biblio-
graphie syst, du droit intern. priv6
1890. (Jl. du droit intern. priv6 17,
967-84.) — d) Dussel, Verzeichniss
v. Ortschaften d. Landgerichtsbezirks
Neuwied, in denen mehrere Rechte
nebeneinander gelten. (Ann. HV-
Kiederrh. 51, 160-5.) — e) H. Er-
misch, Das Chemnitzer Achtbuch.
(MVGChemnitz 7, 23-34.) — f) A.
Friedländer, Der Mundraub; Ver-
such d. Darstellg. d. geschtl. Ent*
wickig. u. d. heutig. Reichsrechts.
(Z. f. d. ges. Strafrcchtswiss. IL 369
-418.) — gr) A. Frölich, Criminal
Justiz u. Sittenpolizei im alt. Strassb.
(Evang.-prot. Kirchenbote 19, 45 f.
etc. 60-62.) — h) H. Kn app, Baierns
frühere Duellgesetze. (Bayerland 2,
519-22; 543 f.) [40
Femer a) A. Menzel, Sociale üe-
danken im Bergrecht. (Z. f. Priv.-
u. öflFentl. Recht 18, 481-511). -
b) v. Miaskowski, Anerbenrecht
(Handwb. d. Staatswisa. 1, 270-8) -
c) N. Melier, Torturen og dens
AfTkafTelse. Kopenh., Meiler. 32 p.
20ore. — d) A. Peters, Die moderne
Entwicklung d. Gefängnisswesens.
(Russ. R. 30, 439-86.) — e) A. H.
Post, üeber Gottesurtheil u. Eid.
(Au8land64,Nr.6u.7).— f)L.Proal.
Origine de la justice pönale. (R.
g6n6r. du droit 14, 289-306.)-
fir)J. Repond, Les sources du droit
p^nal fribourgeois. (Z. f. Schweii.
Strafr. 3, 46-50.) — h) S. Weber.
Vergehen U.Strafen. (Tört^nelmi Tär
12, 627-33.) [41
Overvoorde, J. C, De ontwikkeling
van den rechtstoestand der vrouw,
volgens het oud-Germaansche en oad
Nederl. recht. Rqtterd. Diss. 190p: [42
Esmein, A., Etudes sur Thist. da
droit canonique priv^: Le mariage.
MI. Paris, Larose. 437; 395 p.
16 fr. [42a
Hörmann, W. v., Die desponsatio
impuberum; e. Beitr. z. Entwicklgs.-
G. d. kanon. Eheschliessungsreehtes.
Innsbr., Wagner, xjv 269 p. 6 M.
*Rec.: CBl '91, 1155 f. [43
Stölzel, Ad., Ueber d. landesherrl.
Ehescheidungsrecht; e. Beitr. z. G. d.
Ehescheidungsrechtes. Berl., Vahlen.
104 p. 2M. ^Rec: Cnr91,l277; Dt
Z. f. K.-recht 1, 304 f. Friedberg:
AKKR 66, 466. [44
Biermann, Joh., Traditio ticta; eio
Beitr. zum heut. Civilrecht auf ge-
schieht!. Grundlage. Stuttg., Enke.
408 p. 9 M. [45
Engelmann, Der Civil process (8.'dO.
3594). II: Geschichte, Hft. 2: Rom.
Civilprocess. 172 p. 2 M. 40. [46
Endemann, W., Civil process verfah-
ren nach kanonist. Lehre. (Z. f. Dt
Civilproc. 15, 177-326.) Sep. BexL
Heymann. 1890. 4 M. [47
IV, 2. Privatrecht, Strafrecht u. Process.
177
Kleinfelier, 6eo., Die geschtl. Ent-
wickig. d. Thatsacheneides in Dtld.;
e. Beitr. z. G. d. Dt. CivilprocesB-
rechtes. Berl., Ueymaun. xiv320 p.
6 M. [2848
KOhtmann, Alfr., Die Romanisirg.
d. Civilprocesses in Bremen. (Gierke,
Unters. z.Dt. Staats- u. Rechts-G. 36.)
Bresl., Köbner. 102 p. 2 M. 80. [49
Heyi, J. Ad., Das Gerichtswesen
u. die Ehehaft-Tädigungen des Ge-
richtes zum Stein auf dem Ritten.
2. Aufl. Wien, Pichler. 82 p. 1 fl.
•^Fördert besds.Verständniss Tiroli-
scher Weisthümer. — Reo.: CBl f.
Rechtsw. 10, 289 f. v. Salis; MHL
19, 355 f. Seeliger. [50
Joosting, J. G. C, Onuitgegeven
oorkonden betr. het zeventuigsrecht.
ütrechterDiss. 1890. Ixx 47 p. <^Au8
dem A. d. Stadt Uaarlem, mit Be-
schreibg. d. Processganges. [51
Günther, Lit.- Bericht: G. d. Straf-
rechts u. d. Strafprocesses. (Z. f. d.
ges, Strafr. 11, 126-227.) [52
Stein, Fr., Die akad. Gerichtsbar-
keit i. Dtld. Lpz., Hirschfeld. xijl51 p.
8 M. 60. H^Aus Vorlesgn. entstand,
üeberblick. Lit.- u. Qn. -Material wird
in ausgedehnter Weise verwerthet. —
Rec. : AZtg Nr. 124; Burschensch.
BU. 5, II, 264; CBl '91, 1362 f.; CBl
f. Rechtsw. 11, 60 f. Rödenbeck. [53
Tierenteyn, L., Hist. des origines,
des developperaents etc. des officiers
fiscaiix pr^s les conseils de justice
dans les anciensPays-Bas. (Memoires
cour. de Tac. de Belg. T. 45.) Brux.,
Hayez. 276 p. 3 fr. 'X'Rec: Bull.
de l'ac. de Belg. 19, 546-52 Vander-
kindere, Faider^et Piot. [54
Prud'homme, Em., Les echevins et
leurs actes dans la province de Hai-
naut. (Sep. a. M^m. de la soc. du
Hainaut. 5. Ser. II.) Mons, Dequesne-
Masquillier. 598 p. 4 fr. [55
Neilson, G., Trial by combat. Glas-
gon, Hodge. 1890. 348 p. 7 M. 50.
•^Mit besd. Rücksicht auf Engl. MA.
—Rec: EHR6,192; Ath.Nr.3254. [55a
Dangelmaier , G. d. Militärstraf-
rechts. (Sep. a. Jbb. f. d. Dt. Armee
u. Marine. Bd. 79.) Berl., Bath. 74 p.
1 M. 20. *Rec.: StrctTieur's Z. 32, III,
Litbl.Nr.7; Norddt.AZtgNr.477. [56
•^ Recensionen von Werken betr.
Privatrecht, Strafrecht, Processi
a) Borch, Einfluss d. Strafrechts auf
Gefolgschaft, s. '90, 1674: CBl f.
Rechtswissensch. 9, 867 v. Salis. —
b) Preisen , G. des kanon. Ehe-
rechts, s. '90, 3711a: R. it. per le
sc. giur. 8, Nr. 3 Salvioli; AKKR
65, 353-90 v. Scherer. — c) H üb er,
System etc. d. Schweiz. Privatrechts,
s. '89, 3480 u. '90, 1656: R. de droit
intern. 22, 528-30 Rivier; CBl 91,
298 f. — d) Hübner, Donationes
post obitum, s. '89, 1067 u. '90, 1660:
CBl f. Rechtsw. 8, 182 f. v. Salis.
— R. ital. par le sc. giurid. 11.427 31
Salvioli. — e) Kraus, Gefangene
unt. Einfluss d. Christenthums, s. '90,
1665: Dt. Merkur '90, Nr. 40; ThLBl
'89, Nr. 38; Lit. Rs. 16, Nr. 3; ThLZ
15, 528-30 Stamm. - f) Patetta,
Le ordalie, s. '90, 3596: A. giurid.
46, 503-7 Rufßni. — g) Post, Ent-
wicklungs-G. des Famiiienrechts, s,
'90, 1658: DLZ 11, 1243 f. Dargun;
Polit. sc. quart. 6, 191 f. Smith; Z,
f. Privat- u. öffentl. Recht 18, 751-4
Dargun. — h) V.Rousseau, Con tri b.
k I'dtude du droit coutumier lorrain:
des diflferentes formes de la propriete
en Lorraine. Paris, Rousseau. 1887:
BECh 51, 162-4 Batiffol. [.57
Znni Priratrecht vgl. Nr. 224. 306. 468.
651. 1502 ; a. 2169 ; 60 ; 63. 2S10f. 2076b. 3391 a;
d; 92-95. — Htndelsreeht s. Nr. 2960-75.
StrAfrecht ■. ProcesH: 76. 127. 221; 23.
466; 67; 69; 70. 930. 1007; 27. 1111. 1430.
1591. 1727 d: 70L 1807; 29. 1908. 2215. 2322k;
x; 59 a. 2421a; 97 a: s. 2527 x; 98 a. 3506 b.
3717a.
Aufsätze betr. Verfassung, Verwal-
tung, Städtewesen, Stände: a-c) ü.
V. Below, Der Adel. (Ilandwb. d.
Staatswiss. 1 , 42-8.) — Die Bede.
(Ebd. 2, 349-51.) — Bürger u. Bürger-
thum. (Ebd. 789-96.) -d)G.Blondel,
Etüde sur le developpement con-
stitutionnel de la France et del'Alle-
magne. (R. intern, de l'enseign. 21,
35-48). — e) A. Blumenstok [Lit.-
ber.]: Publicationen z.Poln. K.-Rechts-
G. (AKKR 65, 457-64.) - f) H. v.
Dassel, Stipendienkasse d. Stadt
Lüneburg. (M. d. Familie v. Dassel.
Familienztg. 3, 43 108.) — g) Zur
Geschichte des Malzaufschlags.
(Bayerland 2, 563 f.) — h) Gobi et
d'Alviella, Les antecedents figures
du Perou. (Bull, de l'ac. des sc. de
Belg. 21, 239-72.) — i) C. H., Le
droit de nommer les officiers seigneu-
riaux dans la Ilaute-Alsace. (R. cath.
178
Bibliographie Kr. 2858—2892.
d'AUace 9, 99-107 etc.; 549-58). — -
k) W. Harster, Letzte Verändergn.
der reichsstädt. Verf. Speiers. (ZG-
Oberrh 5, 443-73). — 1) J. v. Held,
Zur 8taat8wi88. Würdigung d. Dt. Mo-
narchie im MA.; hrsg. v. L. Hnberti.
(Z. f. d. ges. SUatsw. 47, 761-74). —
m) John, Accise. (Handwb. d. Staats-
wiss. 1, 17-21.) [2858
Ferner: a) K. Lamprecht, Die
Bauern, (llandwb. d. Staatsw. 2, 178
•81.) — b) L. d e L a i g u e, Linstitution
consulaire depuis Tantiquit^ jusqu'en
1800. (R. d'hist. dipl. 4, 534 05.) —
c) H. Marczali, Die Theorie vom
Königthum währ. desMA. (Budapesti
Szemle 65. 367-381.) — d) Rimpler
u. Rintelen, Domänen. (Hdvvb. d.
Staatw. 2, 944-81.) — e)Rintelen,
Apanage. (Ebd. 1. 357-9.) — f)Rot he,
Ueber d. Kanzleistih (A. f. Post u.
Telegr. '90,300-8.) — g)K. Seif fert,
Beitr. z. G. d. Zölle u. indir. Steuern
in Baiern. (Jbb. f. Nat.-Oek. 57, 426
-35.) — h) L. Van der Kinder e,
Note 8ur les perrons. (Bull, de Tac.
de Belg. 21, 497-504.) — i) Vering,
Das K.. Recht. (KLex 7, 628-38.) —
k) Weber, Die Kurfürsten. (Ebd.
1252-9.) [59
Recueil, Nouveau, g^ner. de traites
etc. de droit intern, [de G. F. de
MartcnsJ, contin. par F. Stoerk
(s. '90, 3599). XV, 2-3 ". XVI, 1-2.
p. 335-800 n. 1-773. 22; 23 M. [60
Torres Campos, Alan., Elementos
de dereclio internac. püblico. Madrid,
FL 1890. 387 p. 6 pes. [61
Hall, W. E., A treatise on Internat,
law. 3. ed. Oxford, Clarendon press.
1890. 788 p. 22 sh. 6 d. *Rec.:
R. de droit intern. 22, 412-4. [62
Asser, T. M. C, Studien op het
gebied van recht en Staat, 1858-88.
Haarlem , Bohn. 1889. xij 544 p.
16 M. 75. H^Rec: R. de droit intern.
22, 415-7. [63
Abdy, J. T., Feudalism, its rise,
progress and consequences. Lond..
Bell. 470 p. 7 sh. 6d. [64
Lehmann,H.0.,<jueIlenz.Dt.Reich8-
11. Rechts-G. Berl., Liebmann. 309 p.
8 M. -X-Rec. Lpz. Ztg. Beil. 396;
CBl 1276: Hamb. Corresp. '91, Beibl.
Nr. 22: CBl f. Rechtsw. 11, 53 v.
Kirchenheim; AZtg Nr. 330. — Vgl.
Xachrr. Nr. 297-303. [65
Altmann, W. u. E. Bernhei«, Aof-
gew. Urkk. z. Erläuterg. d. Verf.-G.
Dtld.'s im MA. Berl., Gärtner. 270p.
3M. 40. *Rec.: CBl 1278; NA 17.
236; DLZ 12, 1750 f. Boos. - Vgl.
Nachrr. Nr. 297-303. [66
Mollat, 6., Lesebuch z. G. d. Dt
Staatswissenschaft ▼. Kant bis Blant-
schli. Berl., Robolsky. 1890. 120 p.
3 M. *Rec.: A. f. öff. Recht 6, 192;
CBl f. Rechtsw. 10, 71 f. v. Salis. [67
Meyer, 6eo., Lehrbuch d. Dt. Staats-
rechts. 3. AuÜ. Lpz., Duncker k H.
ix 734 p. 14 M. [68
Hue de Grals, Handbuch d. Verf.
u. V'erwaltg. in Preussen u. d. Dt
Reiche. 7. Autl. Berl., Springer. 18^0.
xij 512 p. 7 M. [69
Zeitschrift, Dt., f. K.-Recht, s. Vr.
3002.
Scherer, Rud. v., Handbuch d. K.-
Rechtes. IL Abth. 2. Graz, Moser,
p. 1-245. ^Rec; Lit.Hdw.30,685. [70
Castellarl, 6., II diritto ecclesisf-
tico nel suo svolgimento stör. Fuc.
8-11. Torino, ünione tipogr. 1889 91.
p. 337-528. ä 1 L. 20. [71
Schmidt, Arth., Rirchenrechtl. Qn.
d. Grosshzgth. Hessen ; e. Qn.samm-
lung z. Stellg. V. Staat u. Kirche l
kirclil. Verf.recht. Giessen, Ricker.
239 p. 5 M. *Rec.: CBl '91, 47 f.:
ThLZ 16, 159 f. Köhler; Z. f. Privat-
u. öff. Recht 18, 613 Singer. [72
Giasson, E., Les rai>port8 du poavoir
spirit. et du pouvoir temporel an
MA. (S^ances et trav. 33, 547 91;
721-48; 878 909.) [72ä
Dönitz, P., Ueb. Ursprung u. Be
deutg. d. Anspruches d. Päpste aaf
Approbation d. Dt. Königswahlen.
Hall. Diss. 63 p. <^ Geht auf d. Zeit
d. Karolinger zurück. [73
Fitte, S., Das staatsrechtl. Verhält-
niss des Hzgth. Lothringen z. Dt.
Reich seit 1542. (Beitrr. z. Landes-
u. Volkeskde. v. Els.-Lothr. Hft 14.)
Strassb., Heitz. 102 p. 2 M. 50. -
30 p. Berl. Diss. -X-Rec: RC 82,
235 Pfister; CBl ^91, 1550. [74
Melle, W. V., Das Hamburgische
Staatsrecht. Hamb., Voss. xj295p-
6 M. -X-Rec: CBl 822 f.; Hamb. C^tt^
Beibl. Nr. 2: AZtg Nr. 166. [75
Blumer, J. J., Handbuch d. Schweiz.
Bundesstaatsrechts, l. 3. Aufl. hrsg.
IV, 2. Allgem. Yerfassungs-G. u. Territorialverfassang. *179
rel. Basel, Schwabe. xj618p.
[287G
C.y Die Bundesverfassgn. d.
Eidgenossenschaft. Bern,
169 p. m. 2 Taf. 3 M. [77
uche, L, La conled^ration
ae d'apr^s sa Constitution.
Treuttel & W. 1890. xi j 319 p.
. -X-Rec: HJb 12, 667. [78
nd, P., Zur Lehre von den
1. im Schweiz. Staatsrecht.
* Diss. Zürich, Schulthess.
M. 40. [79
I, Baier. Staatsrecht (s. '89,
90, 3606). V, 2. p. 393-741.
. ^Rcc: CBl f. Rechtsw.
f. u. 11, 33 f. V. Stengel;
S. Naclirr. 44, Nr. 209 Rehm;
7, vgl. ebd. 1344. [80
owicz, L., Das Oesterr. Staats-
/ien, Manz. xiij 655 p. 10 M.
A. f. öffentl. Recht 6, 588-91
CBl 1395. [81
h, J. u. A. Jellinek, Das Staats-
Oesterr.- Ungar. Monarchie.
(Handbuch des öff. Rechts
Lfg. 1-3. Freib.. Mohr, xij
ä 2 M. [82
iklung der Preuss. Kriegs-
(Beihft. z. Milit.-Wochenbl.
. 9.) Berl., Mittler. 1890.
4. 75 Pf. [83
, G. d. Kammergerichts in
•reiiss. (8. '90, 3607). II: von
18. xiv376p. 8 M. ^Rec:
Civilpr. 15, 442 f. Schnitzen-
31 f. Rechtsw. 10, 10-12 ii. 11,
ichs; BllLU '90, 728 Oertel;
170 Rosin; Dt. Rs. 66, 319;
15, II, 299 f. Schmoller ; Z.
vat- u. öff. Recht 18, 614-6
CBl '91, 1014 f. u. 1155;
lin 8, 106 f.; HZ 67, 140-5
; NtZtg Nr. 527; Norddt.
lil. Nr. 36; Z. f. Dt. Civil-
16, 558-60 Schiiltzenstein. —
G. Sello, Zur Vor-G. d.
gerichts im MA. (FBPG 4,
[84
Miry, L'administration pro-
Flandre. sous les p^riodes
e et antrichienne. (Messag.
ist. '90, 319-39; 444-67. '91,
50-69.) [85
P. de, La legislation de Tanc.
ite de Stavelot-Malraedy.
e Tac. darchl. de ßelg. 6,
34-217.) -X-Rec: Bull.de l'ac. deBelg.
2, 26 f. Bormans u. Smekens. [86
Gratama, S., Het ontstaan en het
ontwikkeling v. het stadsbestuur te
Groningen. (Bijdr. voor vaderl. gesch.
6, 165 266.) [87
Jacobs, H., Inventaris der archieven
van het provincial bestuur van Ant-
werpen. Anvers, Thibaut. 1890. 216
u. xl p. [88
Kiefer, L. A., Steuern, Abgaben
u. Gefälle in d. ehemal. Grafschaft
Hanau-Lichtenberg. Strassb., Noiriel.
83 p. 1 M. -X-Rec: ThLZ 16, 360;
ZGOberrh 6, 521 f. [89
Thorsch, 0., Materialien zu e. G.
d.Oesterr.Staatsschuldenvord.lS.Jh.
Diss. Berl., Prager. 117 p. 3 M. [90
«X'Reoensionen von Werken betr.
Völkerrecht, allgemeine Verfassung,
Territorial Verfassung etc.: a) Born-
hak. Preuss. Staatsrecht, s. '89, 3503
u. '90, 1679: A. f. öffentl. Recht 5,
577 83 Neukamp; Z. f. Privat- u.
öffentl. Recht 18, 261 8 Tezner;
Polit. sc. quart. 5, 699 f.; Jbb. f.
Nat.ök. 66, 154-6 Rehm ; Krit. Vjschr.
f. Gesetzg. 14, 253-6 Rehm. — b)
£y sehen. Das Staatsrecht d. Gross-
hzth. Luxemburg, s. '90, 1683: GBl
'90, 1507 f. — c) Fustel de Cou-
langes, Origines de la propri^t^
fonci^re, s. '89, 3481 : Moyen-Age
2, 129 32 Lamprecht; DZG 3, 147
Molinier. — d)Hagens, Staat, Recht
U.Völkerrecht, s.'90, 3598. (Münchner
Diss.): A. f. öffentl. Recht 6, 159-63
Bergbohm; Krit. Vjschr. f. Gesetzg.
14, 256-9 Dyroff.— e)Hartog, Staats-
recht d. Niederlande, s. '90, 1682:
CBl '90, 1507 f — f)Horn, Verwaltg.
Ostpr.,s.'90,3608: CBr91,1487; FBPG
4, 646f. — g)Jastrow,ürkb.z. Verf.-
G., s. '89, 3499 u. '90. 1677: RH 46,
173-5 Waddington. — h)Phillipp8,
K.-Recht, s. '90, 1839: HPBll 105,
Hft. 8 Bellesheim. [91
Ferner a) Posse, Hausgesetze d.
Wettiner, s. '90, 1680: MIÖG 12,
173 f. Lippert. — b) Rivier, Lehr-
buch d. Völkerrechts, s. 90, 1669 u.
3600: A. f. öffentl. Recht 6, 187-90
Heimburger; Krit. Vjschr. f. Gesetzg.
14, 289-94 V. Calker; Z. f. Handels-
recht 39, 322 f. Gareis ; Z. f. Privat-
u. öffentl. Recht 19, 235-43 Lentner.
— c) Rosenthal, Gerichtswesen
Baierns, s. '89, 3510 u. '90, 1687:
*180
Bibliographie Nr. 2892—8915.
AZtg Nr. 816 Leist; HPBll 106, 470-6
Werner; Z. f. Privat- u. öff. Retlit
18, 748 Deybeck; MIÖG 12, 519-27
Lnschin v. Ebengreiith. — ^jStöliel,
Brand enb.-PrcusB.Rechtsverwaltung,
■. '89, 1075 u. '90, 1688; Mecklenb.
Z. f. Recbtsptlege 9, 109 f- Birkmeyer ;
UHL 18, 375 r. Berner; Z. f. d. ges.
Staat8W.46,567Frii:lter.— e)8treng,
GefangnisBverwallg. in Hamburg, e,
'90, 3609: CBI f. KecliUw. 10, 112 r.
T. Kircbenheira; CBl'gi, 13 f.; DLZ
12, 62 f. Aschrotl; Z. f. Privat- u.
bff. Recht 18, 596 f.; Z. f. vergl.
Rech tsw. 10,158 Kohler, -f)Wester-
kam p, BundeBrecbl d.Verein. Nieder-
lande, f. -90. 3605: SavZ 12, 11, 122 f.
G. Meyer; CBI f. Rechts«-. 10, Ü: HZ
67, 546-9. [3892
Hegel, K., 8tt>dte u. Gilden d. Uerm.
Völker im MA. 2 Bde. Lpz., DuncUer
AH. Jtviij 457 n.xij 516 p. 20 M. [93
Leidig, Eug. , Prensg. Stadtrecht.
Berl., Siemenrolh & W. xiv552 |>.
7 M. ^üec: CBI f. RecliUw. 10,
185 r. Stengel; Jbb. (. Nai.ök. 56,
462-G Belim; A. f. ötT. Recht 6, 579
-81 Störk. [94
Sch)fn,P.,DieOr^anieation d. gtädti-
Bchen Verwaltung in PreuBsen: Hialor.
Entwickig. (Ann. d. Dt. lleichB 24,
707-48; 749-846.) [95
Richter, 0., Verfassunge- u. Ver-
waltgB-U. d. Sudt Dresden. IMIh
Verwaltgaü., Abth. 1-2. Dresden,
Bansch. 376 u, xi}402 p. 12 M.
■$t FleiBsig gearbeitetes Handbuch
Dresdener Sladtalthh. , ohne Rück-
sicht auf ureüchl. Enlwickig. d. ver-
schied. Seiten stiidt. Verwnltg. [G. B.J
— Rec: NASachsG 12,332 Knothe;
TbLBl 91, 444 f, (J. Müller. [96
Fazy, H., Les constitutiona de la
r^pnbl. de Genive. Gcn^ve, üeorg.
335 p. 3 fr. 50. |97
Pölnltz, M. V., DaB Selbatverwal-
tungBrecbt d. Gemeinden u. d. älaalE-
aufBichl üb. dieselben in ihrer Ent-
wickig. nach d. üemeindegesetzgebg.
d. Rechtarhein. Baiern, Erlnnger Disn.
118 p. [98
# flecensionen von Werken betr.
Städtewesen und Gcburtsstände: ■)
B6ringnier, Die Rolande Dtids..
8. '90, 1691 u. 8617: Z. t. Dt. Cullur-
G. l,3.')3-5;Harier MIhfte. 2, 19: Bar
16, 26;^. [Tgl. G.Sello,Dl.
(FBPG 3, 399-418.)] — b) Jutrow,
Volkszahl der Dt. StadU. Beriin,
Gärtner. 1886: Z. f. Dt Cullnr-G. 1,
111 f. — e) G. Liebe, CommuDilc
Bedeutung d. Kirchspiele in d. Dl.
Städten. Berl. 1885: HZ 66, I31S
A. äclimidt. — d) Pyl, Verwaltong
etc. d. GreifBw. Rathea. b. '90. 36Ü8»:
Mtbll. f. Pomm. G. "90, 185 f. -
e)Roth V.Schreckens tein,Ritler-
würde u. Ritt«rstand. Freib., Uuhr.
1886: Z. f. Dt. Cultur-G. 1. 110 f.
— f) Roth V. Schreckenstein,
Der Freihermlilel, s. "89, 1079 u.
'90. 1698: HZ 66, 314f. — g) Varge»,
Gerichlaverf. Braonschweiga, b. '91^
3618. (Marb., Elwert. 1 M. 20): MHL
19, 130-2 Scliaer; CBI f. RechlswiM.
10, 90 r, Sommer; ZHa.riV 23, 511 f.
Jacobs; DLZ 12. 1535-8 Mack; RC
32, 213 Pirenne. [2899
ZsT ■■■■*■. \trT..a. (SluUrMkt) Tgl
~ — ;. imt;iy,v-
1695. 1M7. ilH. »Md. ISU. — Brlckilaf
i»n6; n. iwji. sMii^ ss. S7isb: o.
filmst ■. KIrek« (Elrrheanchl): Mi:
is-tti; '7: et. bii. SM: m. ii7I. imi: «s.
Eir TFrrltDtlalTerr. ■. •Temallait ^
iiBiti 47D. IIB7; aN;S3; Wi. »oo: 8: i«. iiW:
W. 1*11«: S»; 71; TS; 8(1. UM. 19»; 18. Ml»;
)7k. set" a. i^ii. tsm; S3c; e; h-k: i:
ti: 7*ii. SMUg: Md; 'M f; g; «;b.
KiBtld, Bnalritkin, ticHBdtirkaric
i. 16»; M; W. ITITi
:. IMS. 3»w:)if;»:
.%ta:79d; 8». »u:
UOf\; 8; «Qa. S7W:
StldtfiieMBi.StKdtttbdeT^ Nr. IN.
iSO. 3:i7. «tH; M;SI; B«-9t.6a« «SuiM.S«:
!7. 918. inpB; S«. 13Ma. IUI: »1; «"■
l.inn: S; •; IS; «8; .Ma:»!-^. l«oci;»;M.
ti77. isisk: »7ni; w; saa: n. m«; i: >:
*9f; &!>o; 9S. UM; 5*k; n. M**. »tMh:
JShna, M., G. d. Kriegswias. (t. '90,
1702 u. 3629). III: 18. Jb. seit dem
Auftr. Friedr. d. Gr. xlviij p. O-
p. 1767 2915. 12 M. resp. 16 U.
■X-Rec: N. mil. 8U. 38, 173 f.; B'l
IV, 2. Verwaltung, Städtewesen^ Kriegsgeschichte.
181
66, 380-83 Baltzer; Norddt. AZtg
Nr. 317 ; Strefflenr's Z. 32, III, Litbl.
Nr. 8; MHL 19, 314-8 Liebe; Jbb. f.
Dt. Armee 77, 239 f. [2900
Maurice, F., War; reprodnced from
the ,Encyclopaedia Britannica*.
Lond., Macmillan. 152 p. 5 sh. [2901
Aragon, J. de, Estadio sobre la
Saerra. I: La razön de la guerra.
[adrid , Fe. 1889. 4^ xvj 223 p.
4 pes. [2
Retortillo y Tornoe, A., Apuntes
para an estudio sobre la guerra y
la paz armada. Madrid , Fortanet.
174 p. 2 pes. [3
Fogliani, T., Introduzione ad un
corso di storia moderna: scuola mili-
tare. Modena, Soliaiii. 1890. 540 p. [4
Thimm , Vollständige Bibliogr. d.
alten u. modernen Fechtkunst aller
Europ. Nationen. London, Thimm.
xvj 261 p. 5 M. [5
Zanotti-Bianco, P. F., Elenco degli
Bcritti relat. alla storia delle guerre
e battaglie, degli assedt etc., che si
conservano nella bibl. di Torino.
Torino, Camilla & B. 360 p. [6
Einzelschriflen , KriegFgeschicht-
liche, hrsg. v. grossen Generalstab.
Abth. f. Kriegs-G. Heft 13. 98 p.
2 M. 40., vgl. Nr. 1130. — Hft. 14,
8. Nr. 1920. [7
Schlachten-Atlas d. 19. Jh. (s. 89,
1806 u. 90, 1714). Lig. 26-29. 1890.
10 Karten m. 32 Bl. Text. ^Rec:
Mil. LZ 72, 131 ; N. mil. Bll. 39, 336. [8
Vogt, Herrn., Die Europ. Heere d.
Gegw., fortg. v. H. v. Trützschler.
Hft. 36-39. Ergänzgshft. 1890. 63 p.
2 M. [9
Vogt, H., G. d. Dt. Reiterei in Einzel-
bildern ; fortg. V. H. v. T r ü t z s c h 1 e r,
illustr. V. R. Knotel. Hft. 4: Kriegs-
erlebnisse d. Preuss. Garde du Corps.
Rathenow, Babenzien. 1890. p. 101
-35. 1 M. — Hft. 5, s. Nr. 1704.
*Rec. : BllLU '90, 795 f. u. '91, 538 f.;
N. mil. Bll. 38, 80; Jbb. f. Dt. Armee
78, 120. [10
Rosengarten, The German soldier
in the wars of the United States.
2 Ausg. Philadelphia, Lippincott.
1890. 298 p. * Rec. : Nation 8, 220 f.
— Rec. der Dt. Uebersetzg. (s. '90,
3642): N. mil. Bll. 38, 270 f. [11
Märcker, Die v. der Marwitz im
Brandenb.-Preuss. Heere; im Auftr.
d. Inf.-Reg. v. d. Marwitz (Nr. 61) zu-
sammengestellt. Berl., Mittler. 86 p.
2 M. 25. [12
Heym, 0., Die G. d. reitenden Feld-
jäger-Corps, 1740-1890. Berl., Peters.
1890. 222 p. 10 M. *Rec.: MiL LZ
72, 99 f. [13
Kiesling, Organisation u. Bekleidg.
d. Preuss. Leib-Gendarmerie, 1820 90.
Berl., Mittler. 28 p. 1 M. 20. *Rec.:
Mil. LZ72. 125; N. mil. Bll. 39, 433. [14
Deutsche Regimentsgeschichten : a)
Aufzeichnungen üb. das 1. Sachs.
Ulan.-Reg. (Nr. 17). Berl., Mittler.
272 p. 6 M. [Rec: Mil. LZ 72, 123 f.;
Lpz. Ztg. Nr. 54.] — b) v. B a g e n s k y,
2. Pommersches Inf.-Reg. Gf. Gneise-
nau (Nr. 9). 2. Aufl. Berl., Mittler.
1890. x275p. 6 M. [Rec: Mil. LZ
71, 415 f.; Dt. Heeresztg. *90, Nr.
103 f.] — C) -X-Bredau, Ulan.-Reg.
V. Schmidt, s. '90, 1516 g u. 3643 c.
Rec: Streffleur's Z. 32, III, Litbl.
Nr. 8; Jbb. f. d. Dt. Armee 76, 102 f.
— d) -X-Delling, Inf.-Reg. Prinz
Friedr. Aug., s. '90, 36431. Rec:
Lpz. Ztg. Beil. '90, 388; N. mil. Bll.
38, 275; Jbb. f. d. Dt. Armee 77,
241 f. — e) Das 3. Garde-Regi-
ment zu Fuss in d. JJ. 1860-90.
Berl., Mittler. 444 u. 134 p. m. Ktn.
14 M. [Rec: Norddt. AZtg Nr. 305;
Mil. LZ 72, 202-4; N. mil. Bll. 39,
433.] - f) Geschichte des 3. Würt-
temberg. Inf.-Reg. (Nr. 121). Stuttg.,
Kohlhammer, xij 512 p. 5 M. 50.
[-X-Rec: DLZ 12, 1686.] - g) 0.
Häring, G. d. Preuss. Garde. Berl.,
Brachvogel. 359 p. 6 M. [Rec: Mil.
LZ 72. 65 f.; BllLU '91, 221 Kurs;
Hamb. Corresp. '91, Beibl. Nr. 16;
FBFG 4, 320 f.; Dt. Rs. 70, 477; MHL
19, 349 f. Foss; Jbb. f. d. Dt. Armee
78, 412.] — h) Hamm u. Möwes,
1. Westlal. Artillerie-Reg. (Nr. 7).
Berl., Mittler. 409 p. 8 M. [Rec:
N. mil. Bll. 39. 431; Mil. LZ 72,
137-40; Norddt. AZtg Nr. 305; DLZ
12, 1178.] — I) -X- Hill er von
Gärtringen u. v. Schirmeiste r,
Kürass.-Reg. v. Seydlitz, s. 90, 3643e
[Rec: Mil. LZ 71, 315 f.; Harzer
Mthfte. '90, 215; Jbb. f. d. Dt. Armee
77, 110.] — j) Illing, Baierisches
Inf.-Leib-Reg. 2. Aufl. Berl., Mittler.
1 M. 20. [Rec: N. mil. Bll. 37, 235;
Jbb. f. d. Dt. Armee 76, 344.] —
k) K a u 1 f u 8 8 u. S c h ö n f e 1 d , Nieder-
schles. Feld-Art. -Reg. v. Podbielski
184
Bibliographie Nr. 2933-2964.
212-15.) — m) A. Messadaglia,
L'^conomia polit. in relazione coila
sociologia etc. (Ann. della r. univ.
di studi di Roma 1890-'91.) — n) E.
Nasse, Die Banken im MA. u. bis
z. 18. Jh. (Hdwb. d.Staatsw. 2, 47-54;
66-8.) — o) M. Sattler, Abschrift e.
Gilt- u. Zinsregisters a. d. Riesse bis
z. Beginn d. 15. Jh. (JB d. HVDil-
lingen 3, Beill. p. M6.) — p) Schu-
mann-Lock nitz, Zurü. d. Hopfen-
baas in Dtld. (Ausland 64, 720.) —
q) G. ü h 1 h o rn, G. d. öflfentl. Armen-
pflege. (Handwörterb. d. Staatsw. 1,
824-41.) [2933
Eisenhart, H., 6. d. Nationalöko-
nomik. 2. Antl. Jena, Fischer, ix
278 p. 4M. -X- Rec. : Jbb. f. Nat.-Oek.
57, 778-80 Röscher. [34
Berghoff-ising, F., Ueber die hiät.-
ethische Richtg. in d. Nat.-Oekon.
Lpz., Duncker&H. 41p. IM. «^fRec. :
Lpz. Ztg. Beil. '90, 51. [35
KeyneSy J. N., The scope and me-
thod of polit. economy. Lond., Mac-
millan. 368 p. 7 sh. -X^Rec: N.
Antol. 33, 408 f.; Ath. Nr. 3339;
The econom. R. 1, 569-73 Phelps. [36
Majorana, A., I primi principii della
sociologia. Roma, Löscher. 154 p.
-^Darlegung wichtigster Grundprin-
cipien , ans denen sociales Leben
hervorgelie. [36a
Lafargue, P. , The evolution of
property froni savagery to civilisa-
tion. (Social science series.) Lond.,
Sonnenschein. 174 p. 2 sh. 6 d. [37
Aitamyra y Crevea, R., Historia de
la propriedad comunal, con un pro-
logo de D. Gumersindo de Az-
carate. Madrid, Boletin jurid.-ad-
ministr. 1890. xvj 366 p. 3 fr. 50.
^Rec: Ac. 961 Webster. [38
Bianchi, G., La proprietä fondaria
e le claesi rurali nel m.-evo e nella
etä moderna. Pisa. Spoerri. 279 p.
4L.* Rec. : N. Antol. 34, 879 f. [39
Kovalevsky, M., Tableau des ori-
gines et de l'evolution de la famille
et de la propriete. Paris. Alcan.
1890. 202 p. 4 fr. *Rec.: RQH 49,
646 f. Bernon; HJb 12, 439; SatR
Nr. 1825 f.; Polyb.6L41 4 Jannet. [40
Knapp, G. F., Die Landarbeiter in
Knechtschaft u. Freiheit. Leipzig,
Duncker(fc.H. 92 p. 2 M. -X-Rt^c:
Norddt. AZtg Nr. 526; CBl f. Rechtsw.
11, 69 V. Stengel. [41
Abignente, 6., La scbiavitü nei euoi
rapporti coUa chiesa e col laicato.
Torino, Unione tipogr.-editr. 333 p.
6 L. [42
Gebauer, Die Volks wirthschaft im
Kgr. Sachsen (s. '90, 3647). Lfg. 5-8.
p. 257-512. [4:^
Hein, 0., Altpreuss. Wirthechalls-
G. bis z. Ordenszeit. (Z. f. Eihnol.
22, 146 67 ; 173-216.) [43i
Errera, P., Les masuirs; rccherche«
histor. et jurid. sur quelques vestige«
des formes anc. de la propriete en
Belgique. 2 Vol. Brax. , Weissen-
bruch. xvj .542; 320 p. 16 fr. [44
Gothein, E., Wirthschafts-G. dei
Schwarzwnldes u. d. angrenz. LaDd-
Schäften; im Auftrag d. Bad. bist
Com in. bearl». Lfg. 1-5. Strassb.,
Trübner. 480 p. ii 2 M. *Rn.:
DLZ 12, 512 f. Geering; Jbb. f. Nat..
Oekon. 56, 436-40 Lamprecht; CBl
'91, 712 f.; Grenzb. 50, III, 287 f. [4-5
Graf, Ed„ Die Auftheilg. der All-
mend in d. Gemeinde Schütz. (Sep.
a. Z. f. Schweiz. Statist.) Bern 1890.
136 p. -X-Rec: JbGVV 15, II, 295 f.
Sombart. [45a
Wichter, J., Jagd u. Fischerei de«
Stiftes Admont bis z. 2. Hälfte des
18. Jh. Graz, Jagdschutz-V. 1890.
94 p. [46
Settegast, H., Die Dt. Viehzucht,
ihr Werden, Wachsen etc. Berlin,
Parey. 1890. xxxivl90p. 5 M. [47
Hö'ck, F., Nährpflanzen Mittel-
europas, ihre Heimath, Einfiihrg. etc.
(Forschgn. z. Dt. Landes- u. Volkes-
kunde V, 1.) Stuttg., Engelhoni.
1890. 67 p. 2 M. 20. *Rec.: M. d.
geogr. Ges. f. Thüringen 9, 60-4: A. f.
Ldkde. d. Provinz Sachsen 1, 173
Kirchoff. [48
^Recensionen von Werken zur
allgem. Wirthschafts-G. u. zu länd-
lichen Verhh.: a) Backhaus, Ent-
wickig. d. Landwirthsch. auf dem
Stolb.-Wernig. Domänen, 8. '89, 3529:
HZ 63, 477 f. Zimmermann. - fc)
Böhme, Entwickig. d. Land^^irth-
Schaft auf Sachs. Domänen, s. "90.
3649 n. 60 p. auch Lpz. Diss.: CBl
'91, 16; Jbb. f. Nat.-Oek. 5C, 13?
V. Seelhorst. — c) Endres, Wald-
benutzg, s. '89. 3532 u. 90, 1729:
FBPG 3, 638; HZ 67, 300 Stieda. -
d) Grossmann., Gutsherrl.-bäuerl.
Rechtsverhh. in Brandenburg, ß. *90i
IV, 2. Wirth8chaft8-G., ländL Verhältnisse, Verkehrswesen. *185
1727. 34 p. Berl. Dies. 1889: DLZ
11, 1620 f. Naud6; FBPG 3, 635-7:
CBl '91, 458 f.; A. f. soc. Gesetzg.
4, 244-7 Fuchs; GGA '91, 293-6 v.
Bclow; Lpz. Ztg. '91, Beil. 258^
JbGVV 15, II, 296-8 Jastrow. —
•) Ingram, G. d. Volkswirthschafts-
lehre, 8. '90, 1715 11. 3645: DLZ 11,
1879 f. Leser; CBl '91, 421 f. —
f) Lamprecht, Dt. Wirthschafts-
leben, e. '89, 1088 u. '90, 1717: Lit. Rs.
15,119 22Ratzinger. [Vgl.Schäl'fle,
Verf. etc. d. platten Landes nach
Lamprecht (Z. f. d. ges. Staatsw. 46,
509-61).] — glMiaskowski, Pro-
blem d. Grundbesitzverthlg., s. '90,
1722: DLZ 11, 1659; Lpz. Ztg. Beil.
*90, 39. — h) Peisker, Knecht-
schaft in Böhmen, 8. '90, 3627a.
(1 M. 60): DLZ 12, 138 f. Meitzen;
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 23 f.;
CBl f. Rechtsw. 10, 132 f. Prazak;
BllLU '91, 76 f. Schnitze; Caeopis
musea 64, 595. — i) Schwappach,
Handbuch d. Forst- u. Jagd-G., s. '89,
3533: FBPG 3, 637; HZ 67, 298-300
Stieda. — k) Wagner, Finanz-
wissenschatt lll, s. '90, 1689: DLZ
11, 1098-1100 Eheberg. — 1) Wen-
dorff, 2 Jhh. landwirthschal'tl. Ent-
wickig., 8. '90. 3650: CBr90, 1772;
Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 138 f. v. Seel-
horst. — m) Wem icke, Verh. zw.
Geborenen u. Gestorbenen . s. '90,
1716: HZ 65, 92 Beloch. [2949
Zar WirthHchafts-G. Im allgem. vgl.
Nr. 126. 4Ä»; 90. 7 9. »86. 1026a. 1139. 1237.
lS63a. 149.^. 1808. 1923 k; 1; 5S. 21.'>lh; 59;
60. 2»50k. 24210; p. 2701; 11g; 25k: 33;
S4; 3.5. 2812. 2977. 3679h.
BechBiiBf en (Preis-G.) : 477 ; 79. 808. 1027
1597: 98. 2,'i080. 3737 i.
Liidllehe Verhältnitse: 85A. 496 833.
1502; 9. 1652-55. 1812; 28; 93. 1946. 21511;
61. 2298 g; 99. 2300; 4; 491; .'i9b; e. 2414.
t536; 39. 26361. 2762t; v. 2841a; h; 58g;
69a. 2937-41; 53; 67; 761. 3372 e; 77; 81k.
SiOla; 8-10; 74in;76f. 3500; 2b; 5c; 34e;
42: 48; 66; 67; 98. 3005d; IIa; 12c; 15c:
6Sl; 79h; 88.
Aufsätze betr. Verkehrswesen u.
Handel : a) G. B e r t h o 1 d, Biel, Becher
u. Weiss, 3 Pfalz. Volkswirthe. (MIIV
Pfalz 15, 150-242.) — b) H. B r u n n e r,
Beitrr. z. G. d. Schiffahrt in Hessen,
besd. auf d. Fulda. (ZVHessG 16,
202-43.) — c) C h. d'Elvert, Beitrr.
z. G. d. Oesterr. Post. (Notizenbl.
d. hist. stat. Section d. Mähr.-Schles.
des. '90, 95-8 u. '91, 67 f.) — d) Ent-
wickln n g des Post- u. Telcgraphen-
wesens in Görlitz. (A. f. Post u. Tele-
graphie '90, 108-12.) - e) P.Fischer,
Verkehrswesen u. Kunst. (Ebd. '91,
161-74 u. Dt. Rs. 68, 402-17.) — f) A.
Fritsche, Beiträge z. Entwickig. d.
Postwesens in Nordböhmen. {M. d.
Nordb. Excurs.-Clubs 13, 160 5.) —
g) Fr. Haas, Entwickig. d. Posten
V. Alth. bis Z.Neuzeit. Stuttg., Metzler.
24 p. 50 Pf. — h) F. Hirth, Zur G.
d. Orienthandels im MA. (Globus 56,
208ff.) — i) E. Hoffmann , lOOjähr.
Arbeit auf Gebieten d. Verkehrs-
wesens in d. Dt. Ostmark. (ZHGPosen.)
Posen, Jolowicz. 26 p. 1 M. 20. —
k) Th. Hoffmann, G. d. Telegraphie
u. Post. (Carinthia 80, 81 103; 105
-118.) — 1) L. Kemeny, Zur G. d.
Handels inKaschau. (Törtenelmi Tär
12, 181.) — m) J. V. Kerschen-
steiner, Welthandel u. Heilkunde.
(AZtg '90, Nr. 345.) — n) A. Klein-
schmidt, Die Weltstellg. Augsburgs
u. Nürnbergs. (Z. f. Dt. Cultur-G. 1,
391-408.) — o-p) Olshausen, Der
alte Bernsteinhandel d. Cimbr. Halb-
insel. — Münzen d. K. Augustus'.
(Verhlgn. d. Berl. Ges. f. Anthrop.
'90, 270 88. '91, 286-319; 223 8.) —
q) Ch. Roder, Die Verkehrswege
zw. Villingen u. d. Breisgau seit d.
MA. (ZGÖberrh 5, 505-33.) — r) E.
F. Seemann, Ein Blick auf die Ent-
wicklung d. Schifffahrt. (AZtg Nr.
206-8.) — 8) C. W. Zöller, Beitr.
z. Handels-G. Meissens. (Lpz. Ztg.,
Beil. 93-6.) — t) G. Zöpfl, Der Main
als Verkehrsstrasse. Würzbg., Stuber.
22 p. 50 Pf. [50
Stolte, B., Beitrr. z. G. d. Postwesens
im ehem.Hochstifte Paderborn. Pader-
born, Schuningh. 61 p. 1 M. [51
Quetsch, F. H. , G. d. Verkehrs-
wesens am Mittelrhein ; von d. alt.
Zeiten bis zum Ausgang d. 18. Jh.
Freib., Herder. xij416 u. ix p. 7 M.
^Rec: Lit. Hdw. 30. 114 f.; Frankf.
Ztg Nr. 154; Laacher St. 40, 608;
HJb 12, 676 f.; BllLÜ '91, 632 f.
Winter; Polyb. 62, 454 f. Ltdos. [52
Bloijs van Treslong, C. T., Die
Rheinschifffahrt in bezug auf In-
dustrie u. Landwirthschaft. Dord-
recht, Revers. 64 p. 50 ct. [53
Kiräly, Job. v., G. d. Donau-Mauth-
u. Urfahr- Rechtes d. Freistadt Press-
bnrg. Pressb., Heckenast. 1890. 252 p.
4 M. [54
186
Bibliographie Nr. 2955—2981.
Randaccio, Car. , Storia navale
univ. antica e nioderna. 2 Bde. Rüina,
Forzani. 423; 408 p. 10 L. [2955
Capra, L A., El arte naval; dis-
cursos. Modr, Rivadeneyra. 49 p. [56
Brägelmann, Die G. d. SeesclntT-
fahrt. Pro^r. Vechta. 1890. 43 p. [57
Arenhold, L, Die histor. Entwick-
lunjj d. Schiffstypen v. Rom. Kriegs-
schiff bis z. Ggw. Kiel, Lipsius & T.
4°. 24 p. u. 30 Abb. 30 M. *Rec.:
DLZ 12, 1389 Dittmer; CBl 1393;
Hamb. Corr. '91, Beibl. Nr. 15. |58
Ammen, Dan., The old navy and
the new, wiih an appendix ol' per-
sonal letters from general Grant.
Philadelphia, Lippincott. 553 p.
15 sh. [59
«X* Recensionen von Werken zur
G. d. Verkehrswesens: n) Fried ri ch-
son, G. d. Schifflahrt. s. '90, 1734:'
A. r. Post u. Telegr. '91, 29-32. -
b) Gasner, Zum IH. Strassen wesen,
s. '90, 1733: DLZ 11, 18441*. Schröder;
HZ 66, 543-7 A.Schmidt.-c)G ruber,
Die Isar als Verkehrsstrasse, s. '90,
3656: DLZ 12, 132 f. Günther. —
d) Schäfer, Ursprung etc. d. Ver-
kehrsmittel, s. '90, 1730: Lpz. Ztg.
Beil. 90, 140. — e) Ulbricht,
Silch9.Öiaat8ei8enbahnen,8. '90, 1740:
MIÖG 12. 177 f. Lippert. [60
Noel, 0., Hist. du commerce du
monde dep. les temps les plus recul^s.
Paris, Plön. xxvij342 p. m. Abb.
20 fr. ^Hec: NR 72, 374; Polyb.
62, 337-9 de Bizemont. [61
Thamm, A., Die Ent^tehg. u. Ent-
wickig. d. Handels bis zur Neuzeit.
Striegnu, Wattenbach. 326p. 4M. [62
Gibbins, H. de B., The hist. of
commerce in Europo. Lond., Mac-
miilan. 240 p. 3 sh. 6 d. [63
Pigeonneau, Hist. du commerce de
la Kranoe 1 (2. ^d.) u. II. Paris,
Cerf. 1887 89. 485; 486 p. -X-Rec:
JbGVV 14, IV, 292-4 Schmoller. [64
Vairoger, L. de, Etüde snr Tinsti-
tution des consuls de la mer ou MA.
(NRH de droit 1-5, 36-75; 192-216.')
Sep. Paris, Larose & F. 2 fr. 50. [65
Buck, W., Der Dt. Kaufmann bis
zur Mitte d. 14. Jh. Berl. Diss. 1891.
43 \K [ö6
Struve, Em., Der Hopfenhandel:
Production etc., mit G., Organisation
etc. d. Hopfenhandels. Berl., Parey.
136 p. 4 M. [67
Jacob, Geo., Welche Handelsartikel
bezogen die Araber des MA. a. d.
Nord.-Balt. Ländern? 2. Aufl. Berl.,
Mayer u. M. 83 p. 2 M. 50. ^Wich-
tige Belege a. Oriental. Qn.; im An-
hang Angriffe gegen früh. Kritiker:
Liesegang, Alenadier.. Krause. — Rec:
GGA '91, 774-8; Z. f. EthnoL 23,2.^3
Virchow: Anz. f. Dt. Alth. 17, 26^74
K. E. H. Krause. — aj SupplemeDt:
Jacob, Die Waaren beim Arab.-
Nord. Verkehr im MA. Berl., Maver
& M. 31 p. 1 M. 20. '[68
Goldschmidt, L. , Handbuch des
Handelsrechts. 3. Aull. I. 1: Uni-
versal-G. d. Handelsrechts, Lfg. L
Stuttg., Enke. xviij468 p. 12 M.
^Reich an Detailergebnissen. welcLe
Berücksichtigung seitens d. Histori-
kers verdienen. — Rec: AZtg Nr.202;
CBl 1236 f.; DLZ 12, 1542 5 Behrend:
Jl. des econom. 8, 63 Block. [69
Lastig, G., Bologneser Qn. d. Han-
delsrechts im 13.-19. Jh. Progr. Halle.
4°. 122 p. [70
Conze, F., Kauf nach Hanseat, ijn.
Bonn. Diss. 1889. 115 p. ^Rcc:
CBl f. Hechtsw. 9, 336 Gareis. [71
Frommer, 0., Anfänge u. Entwickle-
d. Handelsgerichtsbarkeit in d. Stadt
Königsberg i. Pr. (Untersuchgii. z.
Dt. Staats- u. Rechts-G. Hft. 38.)
Breslau, Köbner. 32 p. 1 3J. —
Vgl. a) Frommer, üeb. <l. Einsetig.
von VVettgerichten in König8l)erg.
(Altpr. Mtschr. 28, 346 f.) [72
Francicen, Ose, Die Liquidation d.
offenen Handelsgesellschaft in g^
schichtl. Entwickig. Stuttg.. Knke.
1890. 172 p. 5 M. -X-Rec: Z. f.
Handelsrecht 38, 589-93 Pappen-
heim. [73
Desjardins, A., Introduction hist.
a Tetude du droit commercial mari-
time. Paris, Pedoue-Lauriel. 1890.
768 I). 8 fr. [73a
Rehme, P., Die geschtl. Entwickig.
d. Haftung d. Reeders. Stuttg.. Enke.
174 p. 4 M. 40. — 86 p. Berl.
Diss. [74
-^ Recensionen von Werken f. 6.
des Handels: a) B a a s c h , Forschgn.
z. Hamb. Handels-G., s. '90, 1754: Z.
f. d. ges. Staatsw. 46, 609 f.; A. f.
bürg. Recht 4, 397 Ring; DZG ö.
177-85 Maurer; HZ 67, 128 Ehren-
berg. — b) Coen. Strade del com*
mercio. s. '90, 1743: Rassegna nazion.
IV, 2. Verkehrswesen, Handel, Gewerbe.
187
49, 1. Nov. — c) Dittmann, üe-
treidepreise in Leipzig, s. '90, 1753:
Jbb. 1. NaL-Oek. 56, 131 l'. Gerlach;
Lpz. Ztg. Beil. '90. 212. — d) Götz,
Verkehrswege im Dienste des Welt-
handels, s. '89, 3534 n. '90, 1742:
Berl. phil. Wschr. 11, 247 f. Sieglin.
— e) Last ig, Markenschutz und
Zeichen register, s. '90, 3(157: A. t".
bürg. Recht 5, 153 1'. Ring; Z. f.
Privat- u. öff. Recht 18, 197 f. Ehr-
lich; Z. f. Handelsrecht 38, 583-5
Kohler. — f) N a u d e , Getreide-
handelspolitik, s. '90, 1751 : HZ 65,
360-2 Heyck ; Z. f. d. ges. Staatsw.
46, 610; DLZ 12, 314-7 Schäler u.
Antikritik Nandc's m. Replik Sch.'s.
ebd. 487 f. u. 573 f.; Dnplik Naude's:
JbGVV 15,11,317-20. — g) Sc hau be,
Consulat d. Meeres, s. '89, 1092 u.
•90, 1748 : A. f. bürg. Recht 4, 395-7
Ring; MIÖG 11, 649 53 Heyck. [Vgl.
h) Schaube, Neue Beitrr. z. G. d.
Consulates d. Meeres. Progr. Brieg.
4®. 23 p.] — i) Simonsfeld, Fond.
dei Tedeschi, s. '89, 1093 u. '90, 1749:
A. stör. it. 5, 431-50 Monticolo. —
k') Weher, Handelsgesellschaften im
MA., 8. '90, 1745: HZ 65, 299-301
Heyck; A. f. bürg. Recht 4, 394 f.
Bing; Z. f. Privat- u. öff. Recht 18,
198 Ehrlich. [2975
Za Terkehrswesen a. Sehlfrahrt vgl.
Nr. 151. 501; 2. USl; 82. 760-<)2. 1273; 7»;
80; 90. 1376. 1717a. 1935; 53. 210nh;k; w:
610. 2298 d. 230«. 2489 f; \Ht; 980. 2533 k.
f690g. 2726 k. 2;>19; 20. 3496 1. 3606 a; 62 h;
84b.— Colonlen: 1245;91; .()2. 1767; 70e. 2812.
Handel: 351. 500. 680; 87. 921; 91. 1152
1800. 17280. 1820. 2297 e, 2421b; 89 f; 99.
«507 1. 2726 g. 2976 m. 3535 f.
Aufsätze betr. Gewerbe, Industrie,
Handwerk: a) J. de Chestret de
Haneffe, Le8 metiers de la ville de
Huy. (Bull, de Fac. de Belg. 20, 488
•605.) — b) G. Daichendt, Der
„Lichtbraten ", e. Rechtsbrauch unter
Handwerksgesellen. (KBl d. V. f.
Sieben b. Ldkde. 14, 53 f.) — c) A.
▼. Drach, Fajence u. Porcellan-
fabriken in Alt Cassel. (Hei'senld. 5,
119-21; 129 f. etc. 150-2; 166-70.) —
d) F. Dreher, Die Flaschenmacher
oder Klempner in Eibenstock. (Lpz.
Ztg. Beil. '90, 457-60). — e) H. Herk-
ner, Ulms Baumwollweberei im MA.
(Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 122-6.) — f) A.
Horinek, Beitrr. z. G. d. Rüben-
suckerindastrie in Böhmen. Prag.
Rivnäc. 25 p. 40 Pf. — g) v. J u ra-
sche k, G. u. Statist, d. Baumwollen-
industrie. (Handwb. d. Staatsw. 2,
306-23.) — h) G. Karschulin, Zur
G. der Oesterreich. Seidenindustrie.
Progr. Wien. 1890. — 1) Lexis,
Uebersicht d. ZoU-G. d. Baumwollen-
industrie. (Handwb. d. Staatswiss. 2,
323-30.) - k) F. Pf äff, Steinsberg
im Eleenzgau u. d. Steinmetzzeichen.
(Bonner Jbb. 89, 189-96.') — 1) A.
Schmidt, Zinngewinng. im Fichtel-
gebirgt». (AGOberfranken 18, 178
-208.) —ili)C. Schön herr, Zur G.
d. Brander Jahrmarkts. (Sachs. Berg-
Ztg. '90, Nr. 53-73.) — n) H. S c h u e r-
mans, Verres «fa^on de Venise*.
(Bull, des comm. d'art et d'archl.
28, 209-60.) — 0) W. Sombart, Die
Hausindustrie in Dtld. (A. f. soc.
Gesetzg. 4, 103-56.) — p) L. Sza-
decky. Die alten Züntte v. Nagy-
Bdnya. (Szazadok 23, 673-701.) [76
Schmolier, Die geschicbtl. Entwick-
lung d. Unternehmg. (s. '90, 3646).
VI-X: Recht u. Verbände d. Haus-
industrie^ Antike Grossindustrie; Ma.
Genossenschaftswesen; Dt. Berg-
werksverfg., 1150-1600. (JbGVV 15,
1,1-47^ II, 1-76; III, 1-67.) [77
Mahaim, E., Ktudes sur Tassocia-
tion professionnelle. Diss. Li^ge,
Vaillant. xxxiij263 p. -$(► Rec. : M.-Age
4, 75 f.; Ath. Nr. 3323. [77a
Migerka, Frz., Rückblicke auf die
Schafwollwaaren - Industrie Brunns
1765-1864. (Statistische Arbeiten d.
Handels- u. Gewerbekammer i. Brunn
Hft. 2. Aull. 2.) Brunn, Rohrer. 1890.
164 p. 3 M. -X- Rec: JbGVV 14, IV,
304 f. Schmoller. [78
Cauwenberghs, Cl. van, L'industrie
de la soie a Anvers. 1532 jnsqu'k
nos Jours. (Sep. a. Bull, de la soc.
de geogr. d'Anvers.) Anvers, De
Baker. 44 p. 1 fr. [78a
Baumberger, Geo., G. d. Zentral-
verbandes d. Stickereiindustrie in d.
Ostschweiz U.Vorarlbergs. St. Gallen,
Hasselbrink. 278 p. 2 M. 50. [79
Czihak, E. v., Schlesische Gläser;
e. Studie üb. d. Schles. Glasindustrie
früh. Zeit. Bresl.. Museum. 288 p.
8M.50. *Rec.:KBlGV39,100f. [80
Boizard, E. et H. Tardieu, Bist, de
la legislation des Sucres, 1664-1891.
Paris, Dubreuil. 397 p. 12 fr. [81
188
Bibliographie Nr. 2982—3005.
Divis, Joh. V., Beitrr. z. G. d. Zucker-
industrie in Böhmen. 2. Epoche: 1830
-60. Prag, Rivnäc. 108 p. 3 M. [2982
«K* Recensionen von Werken betr.
Industrie, Gewerbe, Handwerk: a)
Bucher, Zunft-Ordnungen Krakaus,
8. '89, 3542 u. '90, 17(J0: Z. d. V. f.
Volkskde. 1, 106-9 VVeinliold; Kunst-
chron. N. F. 1 , 458-60. — b) Die
Dt. Hausindustrie, s. '90, 1777 u.
3676 : VjschrVPK 27, IV, 228-31 ; Jbb.
f. Nat.-Öek. 21, 641 f.; v. III-V:DLZ
12, 1071-3 Schönlank. — c) Lange,
Glasindustrie im Hirschberger Thale,
8. '90, 1773: VjschrVPK 27, HI, 115
-27. — d) Lehr, Die Hausindustrie
Leipzigs: Jbb. f. Nat.-Oek. 57, 451
V. Thtina. — e) Lippmann, G. d.
Zuckers, s. '90, 3673: DLZ 12, 174 f.
Biedermann; CBl '9K 200 f.: Jbb.
f.Nat.-Oek. 56,284-8 Paasche; Kwart.
bist. 5, 456 f . — f) Meister, Ge-
werbl. Verbände Wemigerode's, s. '90,
1761 u. 3662: Jbb. f. Nat.-Oek. 21,
430 3 Schönlank; CBl '91, 333 f. —
g) Morgenstern, Fürther Metall-
schlägerei, s. '90, 1772: JbGVV 14,
III, 270-2 Schmoller; DLZ 11, 1513
Herkner; CBl *90, 1809. — h) Nüb-
1 i n g , Ulms Baumwollweberei, s. '90,
3669: CBl 91, 7 f.; DLZ 12, 675
Stieda; Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 60811
Schönlank; Lpz. Ztg. Beil. 356. —
i) Philippi, Osnabrücker Gilde-
urkk., 8. "90, 3663: CBl '91, 69 f.;
Lit. Hdw. 29, 524 f. Finke; DLZ 12,
793 f. Stieda; MHL 19, 309 f. Liebe.
— k) Tesdorpf, Gewinnung des
Bernsteins in Preussen, s. '89, 1099:
Z. f. d. ges. Staatsw. 44, 570 f. [83
Zu Gewerbe n. Indaitrie Vfß. Nr. 763.
851. 12^9; 6.'»; 7s». 1367 a; 69. 1».S2. 2297 a;
d; n; t; x; 2.M7d; g. 2719; 86; 37. 2950a;
53. 3329; 33; 36; 37; 90. 3561 b-d; 78x; 87b;
90. 3606 c; 48 c.
llABdwerk u. Zfinfte: 507; 8. 761; 97.
1602. 2383. 2156. 3310. 3431b; r. 3M5li;51a.
3670. 3722 C.
Zeitschrift für d, G. d. Juden in
Dtld. (s. '89, 3558 u. '90, 3679) IV,
4-V, 3. p. 318-96 u. p. 1-306: a) 4,
373 8. K. E. Franzos, Juden als
Kirchenpächter. — b) 5. 27-53. G.
Wolf, Die Versuche z. Erriclitg. e.
Kabbinerscbule in Oesterreich. — Vgl. !
IS'r. .396. 492. 827. 959. 103^; 34. ■
ll:"»7;62. 1345. 1955 n. 2507 4: 61 f. |
2770 1. [84 !
Aufsätze betr. Geschichte d. Joden:
a) F. Fernaniiez y Gonzalez n.
J. Jacobs, Periodes de la historio-
grafia israel. (Boletin de la acad.
15, 152-60.) — b) M. Gaster, Jev^ish
travellers in the MA. (Jew. chron.
3. Jan. 1890.) — c) F. Glissenti,
Gli Ebrei nel bresciano. (Comm. d.
At. di Brescia '90, 113-32.) - d)D.
Kaufmann, Die Fränkel in VVormf
u. Breslau. (Mag. f. Wiss. d. Jodenlh.
17, 87-92; 175 f.) — e) A. Leicht.
Die Judengemeinde in Meis8en.(MV6
Meissen 2, 421-53.) — f ) 2 Lettres
de Privileges et de franchises [des
juifs a Metz, 1422 u. 1603]. (Jb. f.
Lothr. G. 2, 152-7.) — g) F. Otto,
Die Juden zu Wiesbaden. (Ann. d.
V. f. Nass. Althk. 23, 129 48.) -
h) H. Frei 88, Die Juden in Europa.
Königsb., Braun &W. 32 p. 25 Pf. -
i) M. Siiberstein, Ideen z. G. d.
Juden u. des Judenthums. (Sep. a.
Populär-wiss. Mtbll.) Wiesb., Lim-
barth. 14 p. 60 Pf. — k) Streber.
Juden. (KLex 6, 1935-61.) - 1) F.
Vernet, Les papes ont-ils tol^r^ 1»
bigamiejuive? (Univ. cath. 7, 638-47.)
— m) A. Zimmermann, Die wissen-
schaftl. Verdienste d. Juden im HA.
(ZKTh 14, 755 f.) [85
Aronlus, Regesten z. G. d. Jaden
(s. '89, 1108 u. '90, 1785). Lfg. 4:
(-1254). 1890. p. 193 256. *liec.:
Oesterr. Lit CBl 6, 27 A. Müller; DLZ
12, 1909 f. Höniger. [86
GUdemann, M., Quellenschrr. r. G.
d. Unterrichts etc. d. Dt. Juden, «.
in IV, 4.
Weiss, J. H., Zur G. d. Jüd. Tradi-
tion. V: bis z. Vertreibg. d. Jaden
aus Spanien [in Hebr. Spr.]. Wien,
Lippe. X 303 p. 6 M. [87
Renan, E., Hist. du peuple d'Is-
rael. III. Paris, L6vy. 1890. 527 p.
7 fr. 50. *Bec.: R. pol. et litt. 48.
343-8 Varagnac. [88
Grätz, H., G. d. Juden. 3. Aafl.
(8. '90, 3680). IX: 1494-1618. lüi
594 p. 9 M. 60. *Rec.: EHR 6.772
Neubauer. [8J)
Lemann, J., Eintritt d. Israeliten
in d. bürgerl. Gesellsch. d. christl.
Staaten. Mülhausen, Gangloff. 1888.
xvj 393 p. 4 M. 50. [90
Rodocanachi, E., Le saint si^ge et lei
juife. Paris, DidoU xvj 339 p. 10 L
^Rec: Seances et trav. 36, 494^
IV, 2 3. Geaclüchte d. Juden; Allg. Relig.- u. Kirchen-G. *189
Lefevre-Pontalis ; Univ. cath. 8, 441-3
JMlain; EHR 6, 773 Neubauer; RQH
50, 684 d'Avril; R. d'hist. dipl. 5,
611-3. [2991
Saitschik, R., Beitrr. z. G. d. reclitl.
Stellg. d. Juden^ namentl. im Gebiete
d. heutig. Oesterr.-Üngarn, 10.-16. Jh.
Frkf., Kanffmann. 1890. 59 p. 2 M.
-^Rec: Frankl". Ztg. Nr. 232; GBl '9L
1463. [92
Rezasco, G., Del segno degli Ebrei.
(Giorn. ligust. 15, 241-66: 321-51.
16. 31-61; 259-84.) [93
Alaberg, M., Die Rassenmischung
im Judentiium. (Sammig. wis&ensch.
Vortrr. Hft. 116.) Ilambg. Verl.-anst.
40 p. 50 Pf. * Heutiger jüd. Typus
z. Tli. schon bedingt durch Völker-
mischg. d. Urzeit. — Rec: Ausland
64, 834 9. [94
Rabbinowicz, J., Der Todtencultus
bei d. Juden. Marburger Diss. 1889.
66 p. [95
Stern, Mor, Die Israelit. Bevölkerg.
d. Dt. Städte [1226-1606]: e. Beitr.
z. Dt. Städte-G. I: üeberlingen a.
Bodensee. Frkf.^ KaufTmann. 1890.
30p. IM. 50. *Rec.:HJbl2,438. |96
Lewin, A., Juden in Frei bürg i. B.
Trier, Maas. 1890. HO p. 2 M. 25.
-S^Rec: ThLBl '91, 116 f. Bossert;
Frankr. Ztg. Nr. 232. [97
«^Recensionen v. Werken z. G. d.
Juden : a) Höniger, Judenschreins-
buch zu Köln, s. 89, 1109 u. 3561:
DLZ 10, 1611 f. Kunze. — b) Lob,
Le juif de l'hist. etc., s. '90, 3684:
RC 30, 470 f. Vernes. [2998
Zur G. der Juden vgl. Nr. .509. (i5t>. 848.
Wl. 1137a 13221: S3a. 1770in. «97p. 2310t;
fS: 23 V. 2461V. 2606 C. 2T6V\; 84. 3105; 32.
94S3W; 24k; 1; SSq: 74f: 750. 3.5ü3b.
3. Kirche und Keligion.
All {remcines * Kirche u. Dogni«! 201)9-3032;
Kmtnolische Kirche u. Papstthum 303:;-7i;
Orden, Klöster u. einzelne Kirrhen 3072-90:
biquisititm u. Ketzer 3091-97; Evangelische
Kirche 3098-3111.
Schultze, V., [Lit. d. J. 1888 u.
1889 betr.]: Kirchen-G. d. MA. (JBG
Bd. 11, IV, 36-49. Bd. 12. IV,
49-58.) [2999
Zeitschrift f. K.-G. (s. 89, 1118 u.
'90, 3688). XII, 2-3. p. 215-652. —
Vgl. Nr. 181. 201 ; 47. 387. 515; 22;
98. 606; 8; 41; 42; 65; 85. 937: 39;
45. — Femer Nachrr. '90, 298 k. —
Auch XIII, 1 erschien. [3000
Deatsche Zeitschr. f. Oesehichtsw. 1891.
Studien, Kirchengeschichtl., hrsg.
V. Knöpfler , Schrörs, Sdralek.
I, 1-2, 8. Nr. 2265 u. künftig in
II, 4. [3001
Zeitschrift, Dt., f. K.-Recht; hrsg.
V. E. Friedberg u. E. Sehling.
(3. F. d. Z. f. K.-Recht, s. '90, 1796.)
I, 1-2. Freib., Mohr. p. 1-344. ä Bd.
12 M.: a) p. 112-35. Fried berg,
Lit.-Uebersicht [von etwa Juli 1889
ab]. — b) 267-86. R. Wagner,
Rechtsqn. z. ü. d. Eherechtes in Grau-
bünden. — c) 287-305. Friedberg,
Lit.-Uebers. — Vgl. auch künftig in
II, 7 u. III. [2
Aktenstücke, Kirchliche, hrsg. v.
Brecht. Heft 1-7. Leipzig, Evang.
Bund. Heft 1 6 [betr. Jes.-orden]. h, 12
-40 p. a 10 20 Pf. — Hft. 7: Encyklika
u. Syllftbus V. 1864. 98 p. 80 Pf. [3
Revue de Thist. des religions (s. '90,
3689). XXI, 2-3 u. XXII, 1-2. p. 149
-369: 1-263. — Vgl. Nr. 1407. [4
Aufsätze zur allg. Kirchen-G.:
a^ Bäumker, Das Dt. Kirchenlied.
(KLex 7, 600 23.) — b) K. Biltz,
Minnesang u. K.-Lied. (Biltz, Neue
Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache u. Lit.
p. 72-96.) — c) Boris, Istorija
Christ, prosvescenija v ego otnoäe-
nijach k drevneij grekorimskoij ob-
razovannosti. [G. d. christl. Auf-
klarg. in ihren Beziehg. zur alten
Griech.-Röm. Bildg.] (Trudij Kievs-
koij Duchanoij Akademii '91, 398
-417.) — d) F. Brügge mann, Be-
deutg. d. Dekalogs in der cliristl.
Kirche. (Arbeiten a. d. Rlieinischen
Prediger-V. VIII/IX, 36-7S.) — e) J.
Gottschick, Verh. d. christlichen
Glaubens zum modernen Geistes-
leben. Gel.-Schr. Gicssen. 4^ 32 p.
— f) Hermes. Das Kirchenvermögen.
(KLex 7, 691-715.) — g) A. Knöpf-
ler, Die Kirchen-G. (Ebd. 529-77.)
h) J. A. P o r r e t , Des Clements
essentiels de la religioii. Lausanne,
Payet. 1889. 60 p. [Behand. d. Frage
d. ürsprünglichkeit d. Gotlesbewusst-
seins.] — i) 0. Ritschl, Die cliristl.
Apologetik in d. Verfyangenheit. (Th-
StK 65, 1, 143-73.) — k) M. S c h wa n n,
Zur geschtl. Entwickig. d. Gottes-
begriffe.««. Manch., Pössl. 18 p. 10 Pf.
[-H-Rcc: Die Gesellschaft 8, 111]. —
1) R. See berg, Ein Gang durch d.
I)..gmen-G. (N. kirchl. Z. 1, 761-85.)
— m) F. Sohms, Die Bibel u. d.
VI. 2. 14
190
Bibliographie Nr. 3005—8035.
Volk. (Z. f. d. Dt. Unterr. 4, 9-29.)
— n) Thalbofer, Litnrgik. (KLex
8, 37-49.) — 0) Trübenbach, Die
K.-Visitationen. (Lpz. Ztg. Beil. *90,
558-5.) [3005
Hergenröther, Hist. de T^glise (s.
'89, 3573.) Bd. V. 654 p. 7 fr. 50.
-H- Rec. : Polyl>.62, 42 f. Lamoureux. [6
Kryitufek, Fr., Vfieobecny cirkevnf
dejepis. [Allg. K.-ü.] II, 2: 1073
•1517. Prag, Prokopi-Heredität. 1889.
3 11. [7
Robitsch, G. d. Christi. K. 4. Autl.
(8. '90, 1808). II: Neuzeit. 1890.
xij615 p. 0 M. *Rec.: Lit. Hdw.
30, 40-42 Peters; Katholik 5,467-9;
Anz. f. d. kath. Dtld. '91, Nr. 3;
Lit. R8. '91, Nr. 2; Augustinus (Beibl.
z. KBl f. d. kath. Klerus Oesterr.).
'91, Nr. 2; kath. K.-Ztg. '91, Nr. 13. [8
Cornelius, C. A., Kristna kyrkans
hisloria. IV-VIII. Stockh., Norstedt.
344 ; 255 ; 226 •, 175 -, 240 p. k 2 Kr. 50.
sl^iSpätereb MA. u. Neuzeit. [9
Sohm, K.G. im Grundriss (s. '89,
1124 u. '90, 1802). 6. Aull. 215 p.
2 M. 80. -X-Rec: Lpz. Ztg. Beil. '90,
315 f.; MHL 19, 295 f. Pistor. — Norw.
Uebers. v.J. D. Johnson. Clirist.,
Lutherstift. Bogh. 196 p. 2 Kr. 25. [10
Möller, Lehrbuch d. K.-G. (s. '89,
3574 u. '90, 1805). II: MA. xij560p.
12 M. -X-Rec: L'Univ. cath. 3, 6341*.;
R. de l'hist. des relig. 21, 130; Z. f.
d. Gymnw. 45, 177-9 Heidemann;
M. f. d. evang. K. in Russl. '90, Jan.
Seeberg; Th. Lit.-Ber. '90, Nr. 1 u.
'91, Nr. 7 Schnitze; Polyb. 61, 149 51
Peries; Theol. Studien '90, Nr. 4 u.
5 van Rhijn; A. stör. it. 7, 406-9
Chiappelli; CBl 91, 1225 1*.; ThLZ 17,
43-6 Loofs; CBl 1609 f. — a) Engl.
Uebersetzung von A. Rutherford.
London, Sonnenschein. [11
Brück, Lehrbuch d. K.-G. (s. '89,
8570 u. '90, 1806). 5. Autl. 1890.
x945 p. 11 M. H^nec: HJb 12, 151. [12
Funk, Frz. X., Lehrbuch d. K.-G.
2. Autl. Rottenburg, Bader. 1890.
XVJ603 p. G M. ^Rec: AZtg '90,
Nr. 313; Lit. Hdw. 30, 9-13 Peter;
Oest. CBl 8, Nr. 4 Schindler; Kath.
Schweiz.-Bll. 7, 135-7; StMBCO 12,
173-5 Rottmanner; Laacher St. 41,
102-14 Pfülf; HJb 12, 152. — Vgl.
a) Funk, K.-hist. Controversen. (Th-
Qschr 78, 602-42.) [13
Kraus, F. X., Hist. de Teglise, (vgl.
'89, 1123). NoQv. ed., trad. ptr
Godet et V'erBchaffel. 1. Pari»,
Blood & B. xij 496 p. 3 fr. [U
Nielsen, F., Haandbog i kirkens
historie. II: Middelalderen. Htt.1-10.
Kopenh., Schon berg. a 96 p. 1 Kr.
50 ore. [15
Gilmartin, T., Manual of chorch
history. I. Lond., Barns & 0. 5:?.dp.
10 sh. 6 d. [Ir;
Talamo, S., Origini del cristiKne-
simo (8. '89, 1131 u. '90, 1812t.
Forts. (Stndi e docc. 11, 383-416.) [17
Saivioli, I/immunitä e le giustiiif
delle chiese in Italia (s. '89, 3582).
IL (Atti e mem. d. dep. di stör, patria
modenesi 6, 1-228.) [18
FSrstenan, H., Das Grundrecht d.
Religionsfreiheit nach s. gescbicbtl.
Entwickig. Lpz., Duncker i H. ix
342 p. 7 M. 20. *Rec.: ThLBrSl,
285; AZtg Nr. 250; CBl '91, 1316 f.: A.
f. off. Recht 7, 157-9 Bornhak: AKKR
66. 467; Dt. Z. f. K.recht 1, 299 f.
Friedberg; CBl f. Rechtsw. 11, m
v. Salis. |19
Gore, Ch., The ministry of tbe
Christ, church. London, RivingtODS.
1889. 424 p. lOsh. 6d. ^Rec: ZKTh
15, 185. [20
Harnack, Grundriss d. Dognien-G.
(8. '90, 1823). 11: Die Entwickig.
d. Dogmas im Rahmen d. abendland.
K. Freib., Mohr. 138 p. 3 M. ^Rec:
R. de l'hist. des relig. 20. 231 f.; RC
31, 256 ff. Sabatier; DLZ 12, 1779
Holtzmann. [21
Loofs, Fr., Leitfaden z. Studiam d.
Dogmen-G. (e. '90, 1825). 2. Aoll.
Halle^ Niemeyer. 1890. xix44o p.
5 M. *Rec.: ThLBl '91, 173 f.
Seeberg; AndoverR. '91, mav Curti»;
Th. Lit.-Ber. '91, Nr. 5 Schnitze. [22
Sabatier, Die christl. Dogmen; ihr
Wesen u. ihre Entwickig.: aas d.
Franz. übers, v. M. Schwalb. Lpz.,
Wigand. 1890. 47 p. 75 Pf. *Rec.:
Dt. R. 15, II, 377 f. ; Allg. ev.-lath.
K.-Ztg. '90, 1178-80. [23
HofTmann, Jac, G. d. Laiencomma-
nion bis z. Tridentinum. Münchner
Diss. Speyer. Jäger. 209 p. 2 M. [2*
Pijper, F., Gesch. der boete en biccht
in de Christel, kerk. I: De zes eerste
eeuwen. 's Hage., Nijhoff. xxij448p.
5 11. 50. *Rec.: CBl '91, 1066 f. [»
Bauernfeind, G. Fr. Chr., Das alt
kirchl. Perikopensystem der abend-
IV, 3. Allgem. ReligiODS- a. Kirchen- Geechiclite.
*191
lind. E., auf Grundlage d. apostol.
GlaabeDabekenntniBaee. Gütersloh,
BerleUmaDH. xxiv456p. 5H. [8020
Peioh, Chr., Gott a. Qotter; eine
Studie z. vergl. Relig-G. {Laacher
St.; Erg.-Heft 49.) Freib., Herder.
128 p. [27
Graf, Art., II diavolo. 3. ed. UiUno,
Treves. 1890. 4Ö3p. *Rec.: M.-Age
4, 76 r. — 8) Dt. [JeberBetzung von
Teuflcher. Jer.a, Coalenoble. xviij
448p. 4M. *Rec.: CBr91,569f. [28
Tlschhauser, Ch. , Orundzüge der
Relig.-WifBenscIiaft zur EinleTtg. in
d. Relig.-Ü. Basel, DetlofF. 184 p.
2 fr. 40. [29
Kray«, F. X., Ueber d, Studium d.
Theol. sonst u. jetzt. Prorect.-Rede.
2. verm. AiiU. Freibiirg, Herder.
1890. 4°. 53 p. 1 U. 60. *Rec.:
BJb II, 816 r. Grauen ; Lil. Ra. '90,
Nr. 9 Roltmanner; AKKK 65. 408 f.
Geigel: DLZ 12, 1121-3; TliQsciir
73, 527 f. Funk; Anz. f. d. katb.
Dild. '91. Nr. 10 Ualis; StUBCO 12,
51.=i Kiir/. [30
Zaremba, A., Biblia w obec no-
wocieene.i krytykl i ext'geiy. CzeÄt 1 :
rscyoualizni biblijny. [Die Bibel mit
Rfluksiclit aul' Kritik etc. d. Neuzeit.
I: D. bibl.Kationalismus.] Warszawa.
125 p. 2 M. [31
^Recenaloncn von Werken zur
aIleem.Kirchen-Q.:a) Brat ke, Weg-
weiser, B. '90, 1794 n. 3b87: Tlilischr
72, 696 f. Funk; DLZ 11, 1897-99
Jülicher; Andov. B. '90, Octob.; R.
ator. it. 7, 814-6 Tocco; Bull. cril.
12, 58; MHL 19, 296 Krüner. -
— b)Clianlcpie delaSausaaye,
Lehrb. d. Relig..G., 8. "90, 1867 a.
3693: GGA '90, 937-46 A. Bnur;
AZtg '91, Nr. 8; Thyaclir 73, 152-8
Scbanz. — o) Cliiappelli, Idee
millenarie, b. '89, 3597: R. philoa.
27, 667 f. VernKB. — d) Courda-
veaux, Comment ee Bont Tonn^ea
les dogmcB, s. '90, 1827 : R. de l'hist,
des relig. 20, 340-2 Reville. - e)
Grimelund. G. d. Sonntages, 8. '90,
1814: Lit. Rs. 17, 268 f. — f) llar-
nack, Lehrbuch d. Dogmen-G., s.'90,
34 n. 1822: DLZ 11, 1449-51 HolU-
msnn; AGPhiloa 4, 154-7 Wend-
land; AZtg 90, Nr. 191 u. 97; R. de
l'hiet. d. relig. 2], 345 T.; RC 31,
256-60 Sabatier: CBl '91, 705-7; The
crit. R. of theol. etc. I, Heft 3 Cand-
liBh; PJbb 68. 202-49 Laaaon ; TbQacbr
73, 509 17 Schanz; Dt. R. 16, IV,
119-24 Ritscbl; Preab. and ret'. R.
'91, July. [Vgl. Kübel, Ueber die
DarBtellg. etc. in Harnack's Dogmen-
G. m (N, kirchl. Z. 3, 13-57).] —
g) Haae, K.-G., a. '90, 1799 n. 3691.
II:. 578 p. 12 M.: Christi. Welt 4,
Nr. 50; Th. Lit.-Ber. '90, Nr. 8; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 370 f. n, '91, 262;
TbLBI '91, 73 I'. BonwetBch, ebd.
131 f. V. Schultze; HZ 66. 290-2 u.
67, 493 Jülicher; M. f. ev. K. in Ruas-
land '90, Nov. u. '91, Febr. Leziua;
BllLU '91, 225-7 Weitbrecht. — Aocli
HI. 1 erschien. - hl Herzog, Ab-
riaa etc. 2. Aurl., a. '90, 3692: TbLZ
16, 11-13 Loofa i DLZ 12, 153 f. HolU-
mann; TliLBl '91, 74 BonwetEch;
CBl '91, 841 f. - 1) flinachiue,
K. -Recht, 8. '89. 1914: RH 43, 402 f.
Violiet; CBl f. Recbtsw. 10, 27-30
V. Salif ; Krit. Vjecbr. f. GeaetzgeW. 32
(N. F. 13). 439-43 Zorn. — k) Kohler,
Siinultankirclien im Urliztb. Ueasen,
B. '90, 1820: Chriail. Welt 4, 346-50
Scheuffler; A. f. praet. Rechtsw. 5,
109 r. Büchner; CBl f. Rechts*. 9,
373-5 KniiBchky; Katholik 3, 191 f.;
HZ 67, 118-5 Uirbt. — 1) Kurt«,
Lehrbuch d. K.-G., b. '90, 1804: ThLBl
'90, 347 BonwelBch: Tli. Lil.-Ber,
'90, Nr. 4 Rathmann; SI. f. d. ev.
I K. in RubbI. '90. Jan. Seeberg; Lp».
I Ztg. Beil. '91, 311; ThLBl '88, 117
' Bonwetach, — Ret. d. Engl. Uebera. ;
Luth. Quart. 20, 546 f. Wolf. -
■n) Schwane, Dogmen-G., b. '90,
1824 u. 3698: ZKTh 15, 26-36 Rini;
OeBt, CBl 7, 1 10 f. Dippel. - n) T h o-
maaiua, l)ogmen-0., b. '90, 3696:
TbLZ 16. 71-7 KiittenbuBch, [32
Kar *11r«b. Btllglom- n. Kirch«B-(J.
Tavagnutt), H. S., Eathol- theol.
Bücherkunde d. letzten 50 JJ. I:
Hagiographia. 2. Aull. Wien,Au8tria.
149 p. 1 H. 80. [3033
Archiv r. Lit.- u. K-G. d. MA. (a. '89,
1119 u. 90. 3702). VI, 1. p. 1-138.
— Vgl. Nr. 357: 94. 536. 2310k; 22e.
*Rec.: V. IV: MHL 18, 94 f. Bern-
beim. — Auch VI, 2 erschien. [34
Splclieglo Vaticano (s. '90, 3703)
I, 2-4. p. 169-6&-5. — Vgl. Nr. 45. 940.
•102
Bibliographie Nr. 3035—3066.
2*ljij. a^Krc: K. Amol. 28. nS-");
«IOG 12. 363. [:»:«
Qnartalschrift , Römische (s. '89,
4«ti u. -90. .3704), IV. 4 u. V, 1-2.
j.. :iO.^ 88 II. I-20'J. — Vgl. Kr. 3&0.
4^A. 728. 844. 2»lc. 2279 f. 24051:
621. 30ü8g: lerner Kaclirr. StO. 20U.
29831. — V. a-4 emcliien. [8(i
Allfsib« Itetr. k&tli. Kirciie and
I'HiiBtthum; ■) Bäiimer. Zur G. d.
Breviere (s. '!tO. 3721). ForU. tKstliolik
2,.'ill-28.3,53-U9:13St-48etc.:4l3-33.)
— Ii)Th. Bauer, Untrentiliarlieit des
jiäp«!. I'riroalei vom Hbm. Epiaco-
{laie iurcdivinn.fTheol.-pracl.UUclir.
1. 21-34; 1162.';; 202-13.) - c) J.
Bender, De jure etc. pontificum
K»man. in lerram ijentemqiie vcterum
PrutenDniro. I'rDgr. Brauniber)!;. 4'.
11 p. tiOIT, - d)T)iendorfer, Index
libr. proliibitorum CKUi 6, 643-6.3.)
— e) ü. H. ÜrCTefi, Die Symbolik
d. Kreuzes in d. liturgischen Poesie.
lLBacherSt.40,288-302.)-nKatsch-
thaier. Eiiilluss Lulber» a. der
Protestanten aur d. katii. K.-Lied.
(Linzer ilie'il.-kirclil. l^-8chr. 1, 521
-35.) — BDKhucn, Kirclienvogi u.
KlüBlervogt. (KLex 7, 716 f.) —
b)A,Knopfl#r,I>ieLateraneynO'len.
(Elid. 14'J«-1.502.) — 1) H. eil. Lea,
Is there a Koman cliurcli? (Sep, a.
The Indepcnd.) Philadelphia, Dornan.
15 p. - k) II. L[>KC">^'>< F'!!'' »nd
ilower as Symbole in tn.-evRl mea.
(M,)d. laiiß. not.-» Ö. 349-58.) -
l)MBri, InUrdict. (KLex 6. t<20-5.)
— m) H. M.>yer, D.t Index lilir.
Iirohibilorum. (M, d. Dt, Ucs. Leipzig
8, l:iÖ-83.) — n) N. Nilles, Die
jittpsll, Facultüti'n pro furo extemo.
(ZKTh 15, 6.W-7.) — 0) E. Pauls,
Ileitrr. z. U. d. gr6Kseren Reliquien
u. d, lleiliglhunisl'ahrti-n zu Corneli-
nüiuöier, (Ann. d. HVNiederrh 52,
157-74,) — p) Philipps. Legaten
(KU-x 7, 1606-0.) — q) N. Scheid.
Die Unrclillinrkeit d. Papstes bei d.
IleiliRBpreclig. (ZKTh 14, 5i>9-616.)
* — r)E. Schulte, Der püpsll. Index
d. verbol. BilL-her. (Voss. Ztg. Sonnt.-
Bei). Kr. 4860), - s) Streber, In-
clusen od, liediisen, Klausner. (KLex
6. (i;ll-4.t.) — t) A. Siilüg^i, Znr
(S.d. liiithoribihel. (Uagynr Künyvsz.
l.'>, -21 n - n)W. Thümmel, Die
Aiibi'li;, d. liickenhnrten StofTtlieile
in Trier. — v) A. Walter, Beitrr.
z. G. d. Instrumental mnsik bei itt
kalb. Liturgie. II: Christ. -Genn. Zeit
(K.-Buaital. Jb, 16. -»-SS.i - Wll.
Werner. Dt. Hieeion^praxis im Ml.
(Z. r. UiEsionskde. dl. 101-d.) (3T
Lea actei des marlyrs dcp- rori^n«
de l'egliae cbrel. jutqu'a no* jOfln,
trad. par les b^nediclins de la cos-
grfg. de France. Paris. Wallelier.
1890, xixij424; 480: 426: 52? p.
a 3 fr. *Kec.: Polyb. 61. 482 f,
Piolin. 13!
Rohrbacher, Hist. univ. de legliM
calh. (s. '89. 3-572). — a) Dt. Beirtw,
Bd. XVIII, V. K. Werner. UiintL
Theiaing. xxxiij5i4 p. 4 M.50. -
b) Hal.Bearbg. (contin. da P. Balan|.
Torino, Uarielti. Vol. I-SV: 880;
847; 916 p. etc. (S9
DÜIIlnger, i. i. I. V., Kleinere ScbriT-
ten, gedruckte u. ungedr.: bng. v,
F. H. Reuscb. Stuttg., Cotta. 1890-
608 p. 11U.50. ■»Rec.:ThLZ 16.1.^2
Harnack; CBl 91. 643: NtZlg 44,
Nr. 203; BULU 91, l. 322 f. Kien*.
mann; DLZ 12, 1524 Sachsse; Ggm.
40, 3341 Grenzb. 50, III, 589-tiOO:
Frkf. Ztg. Nr. 251. [40
Trede, Heidenthum in d. Rüm. S.
(8. -90, I8;l5 u. 3708). lU u. IV.
426; 500 p. 6 u. 8 U. *Rec.: Btrl.
pliil. Wschr. 11, 15-17 Crusiiii: HHL
19, 78 r. u. .358-61 Foss; CBl '91,
746 n.905 f.;ThLZ16,310-12 ReaBch;
HZ 67, 305-7 Benrnth; Dl. R. 16,IV.
124; U.-AKe 4, 106: Cliristl. Welt 6,
35-7 n, SL'6; IIHL 20, 88-91 Foss, (11
Dahlmann, Jos., Die Sprachknsdt
u. dieUisMonen, 1500-1800. (Lasch«
8t. ErganzangB-Uert 50.) Freibnrg,
Herder, xj 128 p. 1 U. 70, -»Um.:
Polyh. (il, 534 f.; CBl '91, 1318. [tö
Werner, Orbis terrarum caihol.
B. Nr. 1303.
SilbernagT, J., Lehrbuch d. ksth,
K. Recbtes. 2. A tili. Rege neb.. Haut.
1890. xv7I6p. 8M. #Rec.:Lit.lü.
16, 277 r. Heiuer. [43
Gerlach, Herrn., Lehrbuch d. kiili.
K..RecbtB, 5, AulL; v. F. X. Schulte.
Prtderb., Schüningh. 1890. xv6ti6p.
9 M. *Ree.: Lit. Rs. 16, 27880
Heiner, [44
Mahl-Schedl-Alpenburfl,F.J.,Gri)Dil-
riss d. kiith. K.-Kecbtea, m. Benicki.
d. üesterr. OeBetzgebun)|;eTi. ffi«.
Holder. 1890. xij232p. 4 M.50. (45
IV, 3. Katholische Kirche: Allgemeines u. Papsttham.
193
Schneider, Ph., Die Lehre von d.
K.-Rechtsqn. Progr. Regensb. 1890.
Regensb., Coppenrath. 64 p. 70 Pf.
*Rec.: ThQschr. 72, 698 f. Kober;
Lit. Handw. 38-40 üietl; HJb 12,
209. [3046
Döllinger, J. v. , Das Papstthum;
Neubearbeitg. v. Janus ^Der Papst
D.d.Concil* v.J. Friedrich. Miinch.,
Beck. 1892. xix579 p. 8 M. -X-Rec:
CBl '92, 77; ThLZ 17, 46-9 Reusch;
Lit. Hdw. 30. 572 f. [46a
Dobelli, F., I papi da s. Pietro a
Pio IX. 1890. Roma, Dobelli. 383;
384; 351 p. 12 L. [47
Asschenfeldt-Hansen, C, Paven og
pavedommet intil reformationen;
kirke-historisk skildring. Kopenh.,
Schonberg. 136 p. 85 ore. [48
BullariumTrajectense: Romanorura
pontit'. diplomata usque ad Urbanum
VI. in episc. Trajectensem destinatn,
ed. G. Brom. Fnsc. 1-2. 741 1264.
VHage, Nijhoff. 4^ Bd. I, p. 1-240.
k 3 fl. HsRec: CBr91, 1110; HJb
12, 654. [49
Grimaldi, FeL, Les congr^gations
romaiues; guide bist, et pratique.
Siene, S. Bernardino. 1890. xij556 p.
m. Abb. [50
Walther, Die Dt. Bibelübersetzg.
des MA. (8. '90, 1842). II: 2-14.
üebersetzungszweig. Sp. 209-432 m.
6Beill. 8 M. *Rec.: RH 45, 147-9
Berger; ThLBl '90, 129-31 Kawerau;
ThQschr 72, 668-73 Grupp; DLZ 11,
1904-7 Strauch ; Katholik 1, 178-82. [51
Index libr. prohibitorum, Leonis
XIII. jussn editus. Ed. III., Tauri-
nensis. (Vgl. '90, 1842a.) Donau-
wörth, Auer. xlviij439 p. 2M.40. [52
Kissel, Clem., Wappenbuch d. Dt.
Episcopates. Frankf., Rommel. 136 p.
m. 1 Tal'. 4 M. 50. * Rec. : Fit Ztg.
Nr. 282 Luthmer. [53
Krick, L. H., Das kathol. Pfründc-
wesen im Kgr.Baiern. 2. Aufl. Passau,
Abt. XV 418 p. 5 M. 40. [54
Abraham, W., Organizacya Kosciola
w Polsce do polowy 12. wieku.
[Kirche in Polen bis Mitte d. 12. Jli.]
Lemberg. xij259 p. 7 M. 50. [55
Erdinoer,A., Bibliographie d. Klerus
d. Diöc. St. Polten, 1785-1889. St.
Polten, Gregor. 304 p. [55a
Balics, L., G. d. Röm.-kath. K. in
Ungarn. II. Budapest 1890. 654 p.
*Rec.: HPBll 107, 682 4. [56
Thesaurus resolutionum s. c. con-
cilii etc., usque ad 1887, ed. W. M ü h 1-
bauer (s. '89, 1134 u. '90, 1847.)
V, 12. p. 1073-1152. [57
Ortoli, F., Les conciles et les
synodes dans leurs rapports avcc le
traditionnisme. Paris, Maisonneuve.
1890. xiijl43p. 3 fr. 50. ^Rec:
Polyb. 61^ 141 f. St.-Albin; Melusine
5, 93-5 Berger. [58
Analecta hymnica, hrsg. v. Dreves
(8. '89, 3586 u. '90, 1§51). IX-XI.:
Sequentiae ineditae; liturg. Prosen
d. MA.; Hymni ined.; Hymnen d.MA.
2. u. 3. Folge. 296; 336 p. 8 M. 50
u. 10 M. «5fRec.: R. chröt. 33,
432-4; CBl '91, 544 f.; Lit. Hdw. 30,
105-10 Bäuniker; Anz. f. Dt. Alth.
17. 109-14 J. Werner; R. de Tarl
chr^t. 34, 159 f. Barbier de Mon-
tault; Bll. f. Hyranol. '89, Nr. 12
Linke ; PUudes relig., philos. etc. '91,
Oet. Ri viere; Lit. Rs. 17, 337-42. —
Vgl. n) S. Bäum er, Hymnus, (KLex
6, 519-52.) [59
Chevalier, U., Repertorium hymno-
logicum; catalogue d. chants, hymnes
etc. en usag^ dans Teglise latine (vgl.
'90, 3705 d). Fase. 1. Louvain, Le-
fever. 1889. 272 p. 10 fr. -^g-Rec:
RC 30, 66 f.; R. de l'art ehret. 1, 333
Weale; ChurcliQR '91, Jan.; Pr^cis
bist. 40, 197; DZG 5, 186 f.; HZ 67,
497 Köstlin. [60
Ehrensberger, H., Bibliotheca liturg.
manuscripta: nach Hss. d. grosshzl.
Badischen Hol'- u. Landesbibl.; m.
Vorw. V. W. Brambach. Karlsr.,
Groos. 1889. 84 p. 2 M. 50. -SfRec:
DLZ 12, 301 F. X. Kraus. [61
NIsard, T., L'arcbeol. music. et le
vrai chant gregorien, ouvrage posth.
publ. de A. K u n c. Paris, Lethiel-
leux. xxij429 p. 15 fr. ^Rec: Lit.
Rs. 17, 50-2 Walter; Dublin-R. '91, I.
220 f. ; Polyb. 61, 420 f. Couture. [62
Morrison, D., The great hymns of
the church; their origin and author-
ship. Lond., Sirapkin. 270 p. 6 sh. [63
Bäumker, W., Das kath. Dt. Kirchen- •
lied in s. ßingweisen. III. Schluss.
Freib., Herder. xj360 p. 8 M. [64
Bianquis, Jos., Etüde bist, et crit.
sur la liturgie du vendredi saintdans
l'egl. catholique. Th6se. Montauban,
Granie. 64 p. [65
Papadopoulos, G. J., Xotx^VAal sl^
TYjV bioptav TTj- ncec»' Y,ji.iv £xx)»T,3iaaTi-
194
Bibliographie Nr. 3066-3074.
6l^A. 1890. xxiv592p. 10 M. [3066
Mussafia, Studien zu d. ma. Marien-
legenden (8. '89, 1133 u. '90, 1857).
IV. 85 p. 1 M. 70. *Rec.: Romania
20, 381 Paris. [67
Becker, J. B., Die Weissaggn. als
Kriterien d. Offenbarg. Mainz, Kirch-
heim. 1890. 224 p. 3 M. *Betr.
auch Offeubarg. u. Wunder im allg,
— Rec. : Laacher St. 41, 336 f. Grande-
rath. [68
Willems, C, Der hl. Rock zu Trier;
e. archt. bist. Untersuchung. Trier,
Paulinus-Dr. 186 p. 1 M. 20. [auch
in Franz. Ausg. v. F*. Raynaud.]
«5fRec.: Z. für bild. Kunst 4, 135
Schnütgeu; Lit. Hdw. 30, 585 —
Vgl. a) Willems, Le pelerinage de
Tr^ves; bist, de la s. robe. Trier,
Paulinus-Dr. 75 p. 30 Pf. [69
Beisaei, G. d. hl. Rockes, s. Nr.
3795 a.
Röhricht, R., Bibliotheca geograph.
Palaestinae: Chronol. Verzeichniss d.
Lit. V. 333-1878. Berl., Reuther. 1890.
xx744p. 24 M. -^Rec: TliLBl '90,
473-5 Strack: StMBCO 11, 700 f.
Berliere; CBr91, 131 Kirchhoff; Ver-
handlgn. d. Berl. Ges. f. Erdkde. 17,
479-82 Hartmann; Oest. Lit. GBl. '91,
Nr. 1 Griinert; Lit. Rs. '91, Hft. 2
Conrady; R. b^nedict. '90, Nr. 12;
Kathoi. SchweizerbH. '90, Hft. 4 v.
Liebenau; CBl f. Biblw. 8, 221 f.;
RQH 49, 687 f.; A. stör. it. 7, 205-9
Desimoni: GGA 91, 238 40 Heyd ;
Ath. Nr. 3310: Lit. Hdw. '91, Hft.
7 u. 9 Elirhard ; Church QR '91, April ;
HJb 12. 235 f. Oberhummer; RH 47,
154 Molinier; HC 32, 272 Reinach;
BECh .52, 451 f. Kohler; TliLZ 16,
538 Furner; Univ. cath. 8, 477 f.
Jacquier. [70
-^ Recensionen von Werken betr.
kath. Kirche u.Papstthumra) Bei SS el,
Verehrung d. Heiligen, s. '90, 3707:
Lit. Rs. 16,364 6; Gest. CBl 7, 193 f.;
M.-Age 4, 73-5: Polyb. 62, 43 f. -
• b) B 1 u m e n 8 1 o k , Päpstl. Schulz,
8. '90, 1838, wo falsch Blumenstock:
CBl '90. 1288; AKKR 65. 173 f.
Vering; HZ 67, 508 Kehr. - c) Ca-
talogus codd. hagiogr. Bruxell., s.
'89, 3592 n. 90, 1832: Bull. crit. '90,
Hft. 7 Duchesne; RQH 48, 692-4 Del-
ville. — d; Döllinger u. Reusch,
G.d.Monil'streitigkeiten, s. '89, 3590
u. '90, 3709: RC 31, 132; Oest, CBl
6, 85-7 Schindler. — c) Gevaert,
Chant liturg., s. '90, 3719: Courrier
de l'art '90, Nr. 29 Naquet; Ath.
Nr. 3323; Vjschr. f. Musikw. Z 116
-22 Kieule. — Dt. Uf^bersetzung d.
Werkes v. H. R i e m a n n. Lpz.. Breit-
kopf & H. 87 p. 2 M. 80. - f) Kot-
ier, Kathoi. Leben, s. '89, 3595 o.
'90, 1837: StMBCO 12, 176 Janet-
schek. — 1^) Michel, Rom. Kirche,
8. '90, 1836 [es erschien 2. Abu.]:
ThLZ 15, 378 f. Kühn; HZ 65, 131 f.;
Theolog. Z. aus der Schweiz "90.
Hft. 4. — h) Murphy, The chair of
Peter or the papacy. 3 ed. Lond.|
Bums. 1888: RQH 43. 636 f. Martio.
— I) K. Pearson, Die Fronica; e.
Beitr. z. G. d. Christusbildes im IIA.
Strassb., Trübner. 1887 : Dt. Warande
3, 60616 Weale. — k) Reuter, Sab-
diakonat, 8. *90, 3715: Münchner
Dias. 1889: AKKR 65. 183 Scheide-
mantel; ThQschr. 73, 687-93 Zisterer;
Katholik '90. April Weber: Laacher
St. '90, Hft. 5. — 1) Salzer, Sinn-
bilder u. Bei Worte Mariens, s. '90.
1857a u. 3723: Z. f. Oest. Gymn.
42, 938 Khull. — m) Samson, Die
Schutzheiligen, s. '90, 1858: Lit Hdw.
29, 435 Falk. — n) Wahrmund,
Ausschliessungsrecht bei d. Papst-
wahlen, s. '89, 3603 u. '90, 1841:
Lit. Rs. 16, 112-5 Sägniüller; MIÖG
11, 642-8 Thaner; CBl f. Rechtsw.
10, 113 f. V. Salis; AKKR 65, 161-5
Lingen; ZKTh 15, 310-8 L. Schäfer;
CBl '89, 716; Oest. CBl 6, 15 f.
Schindler. — o) VSTerner, G. d. kath.
Theol., 8. '89, 3598: Th. Lit.- her. 12.
150 Schnitze. — p) Woker, Kath.
K. in Hannover u. Celle, s. '90, 1844:
Lit. Anz. f. d. kath. Oesterr. 1890
Nr. 7 Leonard; ThQschr 72, 513-21
Zisterer; DLZ 12, 3iW f. Zimmer-
mann; MHL 19, 74-7 Schär. (71
Zar 0. der kathoi. K. im allgea. vgl
Nr. ä.=^. 192. 239; 49-.'>7; 76; 77; «4 97. ««;
«n; 61; 67. 427; 58. 510-41; 70 6^9: 15: 11;
h2: 55. 76i. 804; 6. 1021; 74. 1176. ISOl
1408; 14; 47. 1513-1«; 17. 1608; 37. 17«0b.
2009; 43. 2112; 13; ISa; 2.V30; 36: 5ld:
GG; 70; 71; 79i; 89a; 1. 2213; 19; 2»»; «•:
30; 14; 45; 51. 2310-12; 20a: 22 c; 23b; »;
29; 63 y; 7«p. 2405; 211; .S2d; 97 W. 250tk;
8g. 2706; lld; 12f; 1; 22; 25n: 5i>a. 2i«»*«€;
.^9i; 70-73; 7«b. 3128: 34. 3246; 47; W: W.
33531; 66. 3529. 3730 d; 37.
Zur G. einielner BUthimer «.Pfirrelci
Vßl. Nr. 322. 415; 77. 733. 919, 1090. ll«L
Ui'^. 2165; V>5. 2313; 49h. 2452t. 2640 i; 41
IV, 3. Katholische Kirche und Papstthum; Orden.
195
M98b. 35111; 29; 38b. c; 97 c: d. 3610;
20c;d;79f; 82c. 3746: 4SC: 61; W: 78. 8S34.
Zar <i. der CoBcIlIea vgl. Kr. 727-29.
1305. 1446: 98. 1610. 2023k. 2123. 2211a; 26.
SSUo; 12e; f; 1; q; v; 18; 20a; 21; 21a.
2405 u; 6; 7. 2740.
Biographien r« kath. Theologen vgl. Nr.
S9r. 4'»k. 48d-i. 765k. 943 r-v. 1038 f-k; m;
p. 1322c; n-U. 1603; 91. 1770h. 1834. 2270b.
2310s: w; 24a. 2546 i. 2711 d; 38c; f; h;
1; in; 41; 42; 42a.
Biographien t. Heiligen, K.-vitern, Bl-
Mhöfen ete. bia e. 9. Jh. vgl. Kr. 66. 2*8;
41. 1407; 11; 12; 15; 20b: 25; 4i; 45; 48;
50. 1693. 2112g; i; k: v; w; iti-20; 24-27;
54. 2213m; 21; 22; 28-30. 3720b
Biographien r. Blaehofen , Cardlnalen
«te. seit 10. Jh. vgl. Nr. 189; 90. 257; 69;
7»; 92; 97. 343; H4. 445; 6A. «73. 90j; 89.
1002; 40, 11.56. 1278. 1460; 61; 73. 1727 8.
2179c- g;p; 83; 83a; 89e;g; h; i. 2213a:
70k; 1; m; 73; 74. 2312k; 20; 70. 2405ii;
p; 271; m; 79b; 97t: 98f.; J. 2.'>46g; 96.
27111; 120; 25t; 38d; i.
Zar 0. den Paputthomi vgl. Nr. 185. 232
-48; 78; 91. 305; 13; 20; 21: 59a: 65; 90;
93; 94; 98; 99. 407; 13-15; 19; 23: 5.*»; 5s.
596. «3ß. 767; 68. 844; 71. 1003. 1193. 1213.
13^4; 64. 1410; 44; 71-74; 8t; 85. 1.507; 9;
1«; 43; 44; 63. 1615; 96; 97. 1716. 2112 m;
p; t; «5-69; 86; 87; 89 d; 93; 96c; 97. 22f)3;
9a: ft5a; 62; 63; 65; 70c; 79f; 82; 87. 2310a;
v; 11 e; 12u; 18: 2,5. 2:t49n; 50^: 76i. 2405h;
8: 79e: »9h 2524. 2620; 20a: 56d. 2873.
S9861; 91. 3142 m: 0. 3225 d.
Studien u. Mitiheilungen ans dem
Bened.- u. Cisterc.-Orden (8. '89, IUI
u. '90, 1862). XI, 3-4 u. XII d. 373
-731 u. (j7() p.: a) 11, 373 40G; 500-97.
12, 54 SO-, 250-86 etc. 537-70. P.
Schmieder. Aphorismen zur G.
d. Mönchthums nuch d. Regel d. hl.
Bened. — b) 414 24. U. Berühre,
Die Clnniacenser in England. —
«-d) 432-03; 611-32. L. J. Wintera,
Nachtr. zu d. Regesten d. Bened.-
abtei Brevnov-Braunau. — „Memoria
Sabrnpensis* P. Coelestini llost-
lovsky. Forts. — e) 464 f. u. 12,
112-5. Höfer, Beitrr. z. G. d. Abtei
Heisterbach. — f) 460-77. Statuta
monast. ad S. Lambertum in Styria,
«aec. 15-18. Schluss. — g) 544-50.
J. H., Gregorius Magnus, vir doctus,
monachus papa. — h-l)633 40: 046
-8. M. Sila, Bened.-Kl. 8t. Cyprian
in Triest. — Bened.-Priorat Ss. Mar-
tin in Triest. — k) 659-64. A. K i e n 1 e,
Erzabt M. Wolter. — 1) 065-8. F. C.
Kinnast, G. Schenzl. — m) 12,90
-104. A. Duquesne. De viris illustr.
monast. S. Martini Tornacensis; od.
U. B e r 1 i e r e. — n) 105-10. W.
Seh ratz. Die Denk- und Weihe-
Münzen d. Bened.- u. Cisterc.-Nonnen-
Klöster in Baiem. - o) 110-12. F.
X. Kraus, Beitrr. z. Monumental-
statist, d. Bened.-Klöster n. Kirchen.
— p) 121 f.; 330-32. J. Klaus u. 0.
Ringholz, Die Bernard ns-K. zu Ra-
statt. — q) 244-55; 422-31; 576^82.
O. Hafner, Regesten zur G. des Kl.
Hirsau. — r-8) 227-300; 432-42; 594
-604. L. Dolberg, Die der Cist.-
Abtei Doberan bis 1365 gemachten
Sciienkgn. — Verehrgs.-stätte d. hl.
Blutes. — t) 0. Grillnberger,
Kleinere Qu. u. Forschgn. z. G. d.
Cist.-Ordens. - n) 610-16. G.Hahn e-
kamp, St. Benedek an d. Gran. —
V) 11. 506-41; 608-731 etc. 12, 631-76.
Lit.-berr. -- Vgl. Nr. 358. 971. 2025.
2192. 2213c. 2310c; IIa. [3072
Aufsätze betr. geistliche Orden:
a) A. Barine, Une visite ä l'ordre
de Malte au 17. si^cle [1617]. (R.
polit. et litt. 48, 163-7.) — b) T. V.
Bilek, Ueb. die Güter d. Jesuit-
Collegia in Mähren und Schlesien.
(SB d. Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 63
-100.) — c) Die Cistercienser in
Litthauen. (Cist.-chronik 2, 17.) —
d) G. Diercks, Die Jesuiten (Nord
u. Süd 58, 356-75.) -- e) A. Eberl,
Kapuzinerorden. (KLex 7, 124-39.)
— f) Eubel, Stelig. d. Würzburger
Pfarrklerus z. d. Mendicanten. (Theol.-
prakt. Mtschr. 1, 481-93.) — g-h) Fe h r.
Die Humiliaten. — Karthäuserorden.
(KLex 6, 420 f.; 7, 198-203.) — i) V.
Frins, Jesuiten. (Ebd. 6, 1374-1424.)
— k) W. V. Heteren, Coup d'oeil
bist, sur l'ordre b^nedict. en Hollande.
(R. Benedict. '90, 369-76; 401-15;
501-15.) — 1)J. Jansen, Die Kreuz-
herren. (KLex 7, 1101-18.) - m) Kes-
sel, Die Hubertus-Ritter. (Ebd. 6,
328-30.) — n) A. Knöpfler, Johan-
niter. (Ebd. 1791-1803.) — o) J.
Maurer. Mortilegium fr. minorum
S. Francisci prov. Austriae [1764].
(Herr. u. M. d. AlthV. Wien 26, 230
-2.) — p) A. Sapunow, Zamietka
o kollegii i akademii Jezuitöw w
Polokie. [Jesuitenkollegien in Polen]
Witebsk. 1890. 34 p. [Reo. Kwart.
bist. 5. 675.] — q)8tork, Lazarus-
Orden. (KLex 7, 1559-77.) [3073
Aufsätze betr. einzelne Kirchen u.
Klöster: a) B os s e r t, Urpfarreien
Württembergs (s. '89, 4634 u. '90,
3712), Bisth. Konstanz. Schluss. (Bll.
f. Württb. K.-G. 6, 25-28; 33-6 etc.;
*196
Bibliographie Nr. 3074—3091.
65-7.) — b) F. Endl, Bau-G. d.
Bened.-stifteB Altenburg. (ßerr. u.
M. d. AlthV Wien 26, 173-200.) —
c) C. Eubel, Zur G. d. Minoriten-
klosters zu Speier. (ZGOberrli. 6,
675-98.) — d) J. F., Die Collegiata
za U. L. Frau in Eiclistätt. (Sammelbl.
d. H. V. Eichstädt 5, 37-48.) — e) G.
E. Friess, Die Wappen der Aebte
V. Garsten. (Jb. d. Ges. Adler N.
F. 1, 21-42.) — f) F. X. Girsten-
bräu, Das Institut d. Bartholomäer
zu Dillingen. Progr. Dillingen 1888.
95 p. 1 M. — g) A. Grenser, Die
Wappen d. Aebte v. Altenburg in
Niederösterr. (Jb. d. Ges. Adler. N.
F. 1, 1-20.) — h) J. Greving, G.
d, Klosters d. Windesheimer Chor-
herren zu Aachen. (ZAachGV 13,
1-122.) — I) A. Hirschmaun. Re-
gesten d. Kl. Walburg in Eichstätt,
Forts. (Sammelbl. des HVEichstätt
5, 1-36.) — k) R. Hugard, Das
Priorat St. Ulrich. (Schau- ins-Land
16, 49-62.) — 1) J. Jungnitz, Die
Prälaten des Breslauer Domstiftes.
eZVGSchlesien 25, 282-6.) - m) Kau-
len, Das Kloster. (KLex 7, 794-8.)
— ii)H. Lempfrid, Die ehem.
Deutschordenkapelle in Hundlingen.
(Jb. d. Ges. f. Lothr. G. 2, 142-51.)
o) J. Lennartz, Die Augustiner-
abtei Klosterrath. (Aachener An-
zeiger '91, 112 ff.) [3074
Ferner: a) B. Liesen, Zur Kloster-
G. Emmerichs. Prog. Emmerich. 4^
xiijl4 p. — b) Mating-Sammler,
Zur G. d. Jakobikirche in Chemnitz.
(MVG Chemnitz 7, 35-72.) — c) P.
H. Mayer, Das Bened.-stift Engel-
berg. Progr. Luzern. 39 p. — d) E.
Neureu the r , Das Prämonstratenser-
kloster Windberg im Baier. Wald.
Progr. Straubing. 20 p. M. 6 Taf.
— e) W. Seh ratz, Das Ursulinen-
Kloster zur unbefleckten Empfängniss
Maria in Straubing, [besonds. betr.
Gründungs.-G.J Regensburg, Habbel.
16 p. — f) Schrödel, Nonnenstilt
Hohenburg. (KLex 6, 161-3.) — g) B.
Seh roll, Necrologium des ehem.
Bened. -Stiftes Milstat in Kärnten.
(AÖG 77, 265-318.) Sep. Wien,
Tempsky. 53 p. 1 M. 10. — h) Th.
S t e n z e 1 , Urkundliches z. G. d. Klöster
Anhalts. (MVAnhaltG 6. 136-67.) —
i) L. Wassermann, Die Ilungerjj.
u. d. Klöster in alter Zeit. (Katholik
72, I, 36-54.) — k) 0. Wölky, Du
Stift Crossen bis 1741 , mitg. v. A.
Kolberg. (ZGErmland 9, 584-659.)
— 1) C. W'olfsgruber, Camaldul.-
Eremie auf d. Kahlenberge, s. *90,
3730. Forts. (Ell. d. V. f. Ldkde.
Niederösterr. 25, 82-103.) [7.5
Regel, Die, des hl. Benedict; übers.
V. E d m. Schmidt. Regensb., Pustet.
120 p. 60 Pf. *Rec.: StMBCO 12,
351 f. [76
Bucelin, Gabr., Uebersichtd. Mönchs-
abteien d. Bened.-ordens in Dtld.,
Oesterreich, Schweiz bis Anf. dieses
Jh. (Archv. Z. 2, 188-288.) [77
Knauz, N., A Garan-melUtti szent
benedeki ai)äti>ag. [Die Bened.-abtei
an d. Gran.J I. Budapest. 1890. 250p.
m. 12 Tal'. -Jf Rec. : Archl. Ertesiiu
11, 72-6. [78
Xenia Bernardina, edd. antistites
et convent. Cisterc. prov. Aiistr.-
Hung. 1, 1-2.: Sermones S. Bern, de
tempore. — II, 1-2.: Hss.verzcicbn.
d. Cist.-stifte d. Oest.-Üng. Ordeos-
provinz. — III: Beitrr. z. G. d. Cist.-
stifte d. Oest.-Üng. Ordensprov. Wien,
Holder. xvj478p. u. p. 479- 1040: 561
u. 511 p.; 428 p. *Rec.: HPBll 108,
296-9; Lancher St. 41, 574 6 Dreves:
StMBCO 12, 645-55 Schmieder. [7i>
Tobner, F., Das Cist.-Stil't Lilienfeld
in Niederösterreich ; biogr.Darstell^.
Lilien!*., Selbstverl. 188 p. ^^c:
StMBCO 12, 661 Wassermann. [79a
Bekefy, R., A zirczi, pilisi^ pasitoi
es ezentgotthardi cziszterczi apät-
sägok törtenete. Bd. I: Pills. 1184
-1541. [G. d. Abtei Pili.«-.] Budap..
Pfeiler. 4°. 527 p. ^ Rec. Szäi-idok
25, 663-6. [80
Le Couteuix, Ann. ord. Cartns.
(s. '89, 1142 u. "90, 3731.) VII-VIIL:
616 u. 230 p. [bl
Le Vasseur, D. L, Ephemerides
ord. CartUHiensis, nunc prim. editae.
I-lIl: Jan.- 15. Nov. N'euville-sous-Mon-
treuil, Duquat. 4®. xvj606: 592;
580 p. ' [82
Schollen, R., Das Karthäuser-KI.
Insula Reginae Caeli auf d. Grave
bei Wesel. (Ann. d. HV Niederrhein
52, 61-136.) [82a
Dedek, C. L , A Karthausiak Ma-
gyarorszagban [Die Karthäuser in
Ungarn] ; m. Vorw. v. W. Fraknöi.
2. Aufl. Budap. Wajdits. 254 p. [83
IV, 3. Orden u. Klöster.
197
Spdrr, B. M., Lebensbilder aus d.
Serviten-Orden. I. Innsbr., V.-buchh.
1892. xij632 p. 6 M. [8084
Linden, Gr. v. , Die Capuziner im
EUass einst u. jetzt. Freib., Herder.
164 p. 1 M. *Rec.: Oest. Lit.CBI.
'90, Nr. 13 Kluge; StMBCO 11, 535 f.;
Lit. Rs. 10, 346. [85
Bibliothique de la compagnie de
J^sus. I: Bibliographie, par Aug.
et AI. De Baker. — II: Hist., par
A. Carayon. N. 6d.par C. Sommer-
vogel. Bibliügr. MI.: Abad-Desideri.
Paris, Picard. 4^ xviijl928 col. et
iij p. 1963 col. u. xiv p. a 30 fr.
;f:Rec.: Mess. des sc. hist. '90, 483
-5 van der JHaeghen; RC 3L 102 5;
Laacher St. 41, 220-6 Pfulf; Precis
hist. 40, 231-43; Polyb. 62, 540-3
Ledos; Irod. Kozlem. 1, 203-9 Bal-
lagi ; R. des biblioth. 1,505-7 Maire. [86
Muller, S., Bijdragen voor e. oor-
kondenboek v. het sticht Utrecht;
regesten v. het kapittel St. Pieter.
'eHage, van Weelden &. M. 367 p.
3 <1. 50. [87
Manchot, Kloster Limburg a. H.,
8. in V, 5.
Estermann, M., G. d. alten Pfarrei
Hochdorf, d.Johanniter-Ordenshauses
Honrein , wie der Tociiterpfarreien.
Luzern, Räber. 368 p. 4 M. 40. [88
Furse, E. H. , Memoires num. de
Pordre souver. de St. -Jean de Jeru-
salem. 2. ed. [Titel-Ausg.]. Rome,
Forzani [Spithoeverj. 1889 [1885].
430 p. 35 L. [89
^ Recensionen v. Werken betr.
Orden. Klöster etc.: a) Berliere,
Monasticon beige. I, s. '90, 4105 a:
HJb 11. 804; Ann. de la soc. de
Namur 18, Nr. 4; RQH 48, 617 f.;
Dublin R. '91, L 219 f.: Cist.-chronik
3, 94; M.-Age 4. 183 f. — b) Ber-
touch, Geistl. Genossenschaften, s.
'89, 1144 u. 3615: ThQSchr 71. 689 f.
Funk; Dt. Merkur21, 240. - c) Kb-
ner, Gebetsverbrüdergn., s. '90, 3727:
MHL19, 121-4Sackur. — d)Finck,
Orden St. Johannis, s. "90, 1877:
CHI '90, 1323 f.; Lpz. Ztg. Beil. '90,
268;DLZ12,606Kugler.— e)Jaksch,
Einführg. d. Johann iterordens, s. '90,
3736a: Carinthia 81, 131 3 Bann. —
f) Koch, Karmeliterklöster, s. "90,
1868 u. 3732: ZAachGV 12, 234-6
Pauls; Oest. CBl 6, 230 Wocker;
HPBU 108, 783-6. — g) Lahn er.
Abtei Michelsberg, s. '90, 2457: Lit.
Hdw. 29, 428-30 Mannl. — h) Perl-
bach, Statuten d. Dt. Ordens, s. '90,
3736b: MIIL 19, 138-40 Hirsch; RC
30, 450-2 Püster; MIÖG 12, 185-7
Schäfer; NA 16, 448 i*.; FBPG 4,
318 f.; DLZ 12, 706 f. Kugler; CBl
"91, 814f. ; vgl. künftig in DZG Bd. VII
Lohmeyer. — i) Röhricht, Pilger-
reisen, 8. '89, 3602 u. '90, 1861: JB-
Germ. Philol. 11, 83 f. Fischer; M.-
Age 3, 252; MHL 19, 212 f. Pistor.
— k) Salles, Ann. de l'tirdre de
Malte, s. '89, 3617 u. '90, 3736: Atti
d. acc. di Torino 24. 554 f. Clarettn.
— 1) Schlosser, Klosteranlage, s.
"90, 1876: Rep. f. Kunstw. 13, 479
-81 Neuwirth. — m) Tosti, Storia
di Montecassino, s. '90, 1863 u. 3729:
R. stör. it. 8, 138-41 Gabotto. --
n) Volkmann, Beiirr. z. G. d. Kl.
in Jauer, s. '90, 3733: Kwart. his-t.
5, 151 A. Wagner. — o) Zingeler,
G. d. Kl. Beuron, s. '90, 2487a:
Laacher St. 41, 463 [90
Zur O. geistl. Orden v^l Nr. 239; 93.
841; 5ö; iS; Oh; 99. 543. 7:^3; 24; 34: 41.
9äH; 3«. 1038p. 1.^77 1Ü03; 4; ♦>; 7; 93. 1730.
1955(1. 20210: p; v; 22a; 23e; k; 25: 26.
2112h. 2224; 25: 65a: 56; «4. 2310c; k; x;
llp; t; w; 12b; f; h; n; y; 63i; r; 76n;
77 r. 2405 d; »: !»7v; 98 ra. 2527 g: 45p; 46k.
2641h. 27390; t. Kitterorden: 323; .52;
53. 1510 2311 n. 3.541 d; 63d. 3730e: 65.
Znr G. einzelner Kloster etc. vgl. Nr. 63.
272; 73; 83. 3,5»J; 66. lO'iüa. 1153. 1504; 5;
12. 2141; 42; 61 e; 1; 72; 73; 97a. 2206; 131;
q; 64a; 70d. 231<»g:; ii; p; u: 12w; x; 17;
23u; 24h; 5ia. 2471. :i5l2a; 29; 35a; b: e;
48b; 60 a; 78 u; 97b. 3615a; 79b; e; 82b.
Aufsätze betr. Inquisition, Secten
etc. :a) Brück, Die Inquisition. (KLex
ü, 7t55-83.) — b) A. Bertolotti,
Martiri del libero pensiero e vittime
della inquisizione, sec. 16-18. (K.
di discipline carcerarie 21, Nr. 4 f.)
— c) G. Oanet. L'inquisition. (Hniv.
caih. 7. 571-7. 8, 34-57.) — d) II.
Finke, Waldenserprocess in Regens-
burg, 1395. (DZG 4, 345 f.) - e) F.
Hoffmann, Zur G. d. Inquisition
in Languedoc, 13. u. 14. Jh. (Nord
u. Süd 55, 238 67.) - f) E. F. B.
Hörn, Gm sekterne i vortid. Chri-
stiania, Lund. 31 p. 30 ore. — g) L.
Leutz, Die Italien. Heimath Süddt.
VValdenser. (Leutz, Aus Natur u.
Kunst p. 206-29.) — h) Robert u.
W. Dittmar, Die Waldenser u. ihre
Colonie Walldorf. [Mit populärer
üebersieht der allg. G. d. Waldenser.]
198
Bibliographie Nr. 3091—3111.
(GBIl. d. Dt. Hugenotten-V. Hft. 3)
Magdeb. , Heinrichshofen. 23 p. —
i) Das raa. Sectenwesen. (Grenzb.
60, II, 255-03; 271-7.) [3091
Henner, C, Beitrr. z. Organieation
u. (-ompetenz d. päpstl. Ketzerge-
richte. Lpz. , Duncker & II. 1890.
xij383 p. 8 M. 80. * Dogmat.-theoret.
Darstellg. d. allg. Inquis.-rechts auf
Grund d. Entwieklungsstadiums d.
16. Jh., sieht ab von kirchen- und
weltgeschtl. Würdigung. [G. B.] Rec:
CBl f. Rechtsw. 10, 162 8. v. Salis;
AKKR 65, 341 f. Vering; ZKTh 15,
363-74 Michael; M IIL19, 145 8 Schmitz ;
MiÖG 12, 661-3 Loserth; DLZ 12,
753 f. Socii88e; CBI '91, 747. [92
Fredericq, P., Gesch. (t. inquisitie
in de Nederlanden totaan hare herin-
richting onder keizer Karel V. (1025
-1520). I: tijdens de 11., 12. en 13.
eeuwen. 's-Hage. 1892. xvj 144 p. m.
2 Ktn. -yf Höchst interessante u. be-
lehrende G. d. Begründg. d. Inquisi-
tion in d. Niederlanden n. ihres Ueber-
ganges von der bischöil. unt^r die
päpstl. Leitung. [M. P.] [93
Berger, C, Les bibles provenc. et
vaudoises. (Romania 18, 353-438.)
*Rec.: HZ 67, 295-7 Haupt; DZG
2, Nachrr. 224 d. [94
Blunt, J. H., Dictionary of sects,
heresies, eccles. parties and schools
oC religious thought. New ed. Lond.,
Longmans. 050 p. 21 sh. [95
Kanyarö, Fr., Unitariusok Magyar-
orszdgon [Die L'nitarier in Ungarn].
Klausenburg. 229 p. 3 M. — -Sf Kec:
Szazadok 25, 666-72. — Vgl. a) W ^-
vesz, Unitar. G.schreibg. [Ungar.]
Papa. 17 p. [06
-dfRecensionen von Werken betr.
Inquisition u. öectenwesen: a) D Ol-
li nger, Beitrr. z. Secten-G., s. 'UO,
1879 u. 3739: R. gener. '90 avrih
Oest. CHI 7, 37 f. Kopallik; M.-Age
4. 121 V. Schnitze. — b) Du Rieu,
Kssai bibliogr. etc., p. '90, l.^'S3:
Library Jl. 15, 189. - c) Frede-
ricq, Corpus docc. inquisit., s. '89,
3624 u. '90, 378S: DZG 5, 371 4Phi-
lippson. — d) Haupt, Waldenser-
thum, s. '90. 3740: ThLBl '91, 2 f.
Kawerau; RH 45, 149 Berger: CBl
"91, 161; R. stör. it. 7, 817 9 Tocco;
GGA91, 140-52 Loserth; ThLit.ber.
'91, Nr. 1 Kawerau; DLZ 12. 977-9
Looss; ThLZ 16, 379 f. Möller; HZ
67, 528-30 Hess; MVGDBöhmen, lit
Beil. 29. 50 f. Loserth; Lit. Jb. L
77 f.; MHL 19, 312-4 Viereck. -
e) Perrero, Rimpatrio dei Valdesi,
8. '90, 1886: R. stör. it. 7, 368; RC
30, 208; HZ m, 338. — f) Preper,
Waldesier in alt. Zeit, s. '90. 3741:
CBl '90, 1700 f.; ThLBl '91, 1 f.
Kawerau; ThLZ 16,376 9 Möller. [97
Zar <3. d. Inquisition n. Sectei vgl
Nr. 524 5. Ü02. 811». 945b. 14W); 81. 1513; 11.
1605; 6; 7. 2li:*d: n: n; 29. 2226; 50g ^Siob:
e; y; 11 f; 12c; f: r; v; 14: 15; 63d. 254Jb.
Aufsätze betr. evang. Kirche: a) K.
Biltz, Ueb. d. fürstl. Verfasser t.
K.-liedern. (Biltz, Neue Beitrr. l
G. d. Dt. Sprache p. 39-63.) — b) H.
Gelin, Les cloches protestantcf.
(Bull, de la sog. du prot, fran^. 40,
591 607; 652 64.) — c) Zur Ge-
schichte d. ev.-luth. K. in Rns4-
land , bis 1832. (Balt. Mtschr. 38,
154.64.) — d) 0. Holm ström, Den
Luthcrska Ordinationen. (Acta üni-
vers. Lundensis. 25. Theologi. 4'.)
182 p. — f) Zum Jubiläum des
Württemb. Gesangbuches. (Bll. f.
Württb. K.-G. 6. 78-80; 84-8.) - g)K.
Köhler, Die evang. Trauung etc.
(Christi. Welt '91, 624 f. etc.; 687
-94.) — h) M. F. Kühne, Urkdi.
Beitrr. z. ü. d. Evangel. in d. Alpen-
ländern. (Jb. f. G. d. Prot, in Oesierr.
12, 180 95.) - i) V. Kupffer, Dm
unbewegliche Vermögen d. ev.-luth.
Kirchen Livlands. (Balt. Mt sehr. 3^
452 71; 513-60.) — k) J. Polek,
Der Protestantismus in d. Bukowina.
Czernowitz. Pardini; 1890. 114 p.
1 M. [*Rec.: ThLBl '90, 340 f.
öcheuffler; CBl ^91, 3 f.] — 1) K.
Kieker, Die rechtl. Natur d. evang.
Pfarrämter. Leipzig. Hinrichs; 67 p.
1 M. 20. [«3fRec.: DLZ 12, 1754-6
Zorn.] — m) A. Schmid, Loci theo-
logici. (KLex 8, 61-7.) — b) R.
Schwede, Zur G. d. Litthauischen
Gesangbücher. (M. d. Litthauischen
lit. Ges. 3, 396-406.) — o) 0. Stein-
ecke, Bilder aus d. Schles. KG.:
Jubil. sehr. (Kirchl. Mtschr. 10,985
-695.) — p) J. Taylor, Les missions
Protest. (Pr^cis bist. 40, 5-14; 79
-92.) — q-r) Vering, Die ev. K.-
ordngn. — Die prot. K.-Verf. (KLex
7,623-7; 686 91.) — s) A.Wernen
D. alt. u. neuere Unitarismus. (Dt-
evang. BIL 16, 610-23.) — t) J.
IV, 3. Inquisition u. Secten; EvangdiBcbe Kirche.
*199
Wichern, MarkateiDp; 0. d.Ranlien
Hansee in Hamburg. Hamb., Selbfit-
»erl. 89 p. 1 M. [3098
Hant, iul. , Der prole^l. Cnltiis.
Augsburg, Schlosser. 1890. 140 p.
2 U. *Bee.: GQA '91, 568-75 Kn-
weran. [3099
DoHmergue, E., Est^ai eur Ihiet. du
calle rirorm^, princip. 16.-19. eiücle.
Paris, Fiechhacher. 347 p. 3 fr. 50. [3100
Kayper, H. K., De opieiding tot d.
dienst d. woorda by de gerefor-
meerden. I; Inleiding; geBchiedenes.
B'GravenhBge, Kijhofr. xijßSO p. Ö tl.
«•Rec: TbLZ 16, 607-11 WeiBsen-
bacli. [3101
BaHermann, H., G. d. evang. Uotiee-
dienBtordng. in Itadisclu^n Landen.
Stutig., Coiia. 259 p. 4 M. *Rei^.:
CBl 92, 41 ; AZtg Nr. 332: RC33, 14. [2
Schubert, H. v., Die ev. Trauung^
ihre gesclitl. Entn'ichlg. u. gegenw.
Bedeutg. Berl., Realher. 1890. xiv
J58 p. 3 M. 60. *Rec.: I'Jbb 66,
656- Delbrück; TliLZ 16, 185 f. Chh-
Kri; CBl "91, 718; DLZ 12. 789 91
rn; DlZ. f. K.-reolit I,S02-4 Fried-
berg. - Vgl. oben Nr. 3098t'. [3
Casparl, W. , Die evang. Conlir-
mation, vorn^hml. in den evaiig. K.
Erlangen u. Leipzig, Deichen. 1890.
173 p. 3M. -K-Recr ThLZ 16, 155
-9 Kaweraii. [4
Le Roi, J. F. A. de. Die evangeL
Christenbeit u. d. Juden. 11 u. III,
(Schrr.desIniititutuniJndaicumNr.9,)
Berl., Reuther. 357; 4.53 p. 5 H. 80
u. 7 M, 60. *Rec.: DLZ 12, 1370
Plath; Allg. Missions-Z. 19, 95 f. [5
Dalton, Herrn., Die «vang. Kirche
in Rnssland. Lpz. , Diirickcr & H.
xllS p. 2 M. 80. -»Rec: CHI "90.
1281; BllLO 587-9 Bienemann; ThLZ
15, 577 1'. Eck. [6
Henichel, Ad., Evang. Li'lien9;(eugen
d. Poaener Landes aus alttr u. neuer
Zeit. Fosen. Decker. xxiT465 p. 7 AI. .50.
■K-Rec: ZHGPosen 6, 453 5 Klein-
pächter. (6 a
Übe, J. u. E. Übe, Kirchen und
Schulen des Uzlb. äaclis.-Altenburg.
(s. '89, S633 o. '90, 3747.) Lfg. 30
-36. (in, p. 433-773.) *Hec.:ThLBl
•91, 219 f. [7
Zovänyl, E., 0. d. CoccejnniBmus
ia d. Niederlanden, Dtld. u. I'ngarn.
[[Ingar.] Budap., Homyiinsiky. 1890.
155 p. 3 M. [8
Wlrz, K., Etat d. Zürcher Hini-
Bteriuma von d. Ref. bis z. Ggw,
Zur., Hölir. 1890. 240 p. 4 fr. [8a
Eckardt, K., G. d. Dt. evang. Ge-
meinden in Prag. Jiibil.-schr. Prag,
DominicQB. 143 p. 2 M. 40. -Ä-Rec:
MVGDBöhmen SU, lil. Beil. 16. [8b
KOmmerle, 5., Encyclop. d. evangel.
K.-MuBik. (b. '90, 1905 u. 37S1.)
Lfg. 22-24. Bd. III. 1-240. [9
Zahn, Die Melodien d. Dl. cv. K.-
Lieder, (s. 'HO, 1907 H. 3752.) Hit.
22-30. (IIL481-692.U.IV, 1-480.)[10
# Recenslonen von Werken betr.
evang. Kirche: a) Baumgärtel,
Zustände Bautiens, s. '89, 3632: NA
SächsG 11. 167 r. Müller, - b)Be9te,
Braunschw. Land«s-K., s. '90, 1901:
HZ 67, 122-4 Zimmermann; ThLZ
15, 373-'« Koldewev u. Replik B.'s
m. Duplik K.'h. ebd, 531 f. [Vgl. F.
Koldewey, Mein Unheil üb. d,
Breunschw. K.-G. v. J. Beste. Braun-
srhweig, SchwelBchke, 1890. 48 p.
ÖO Pf. [* Rec: ThLBl 91 f.] —
c) Kirchengeschtl. Stadien, Reuter
gewidm,, 8, 'f^O, 1129 u. '90, 1889:
Oesl. CBl 7, 53 1'. Raab, — i) Uhl-
horn. Chrisll, Liebeglhfttigkeit. e.
"90, 1895: Lil. hs. 16, 2^3 f. Rat-
iinger; HZ 67, 494-7 Mirbt; B. de
rhi-«t.d.relig. 21, 346f. — e)\VoIf,
Lniherans in America, a. '90, 1896:
ThLZ 1.5. 8;)0-2 Eck: Hann. Pastor.-
Corr. '90. Nr. 16; Presb, and Ref,
R. 90. jiil)- Chambers; The Nation
Nr. 1306. [3111
Zar 0. drr riaar. K. Im rII«*«. \qi.
SSI-Jjn;
«1; il:
w: 8S.
Si; M, ims; 3H(1; ■
iioi: 4h: üiR-c. ai'£ia. lai»: .v: si; iah.
i>7e;'i; wii.'ssnJ»; im; n; «e; aie: 4Bb!
°«!in», 171»; ti: 3Hd; ii; n; Sit; h; k; v;
y: z: »; «i; 4S: 5n. asisb.
Zir 0. »laiclatr rianfr. Klrfh*a vgl.
JJr. KM: Hfl; iw-*.l; ül; 95.«l, JOl-S; 14; l.^
liiia; I; .w. XM>3>: 04; Ma, SUld; t: Ue;
d; »Ik; Hn. lUäa. MM. 3191. SM.'>il; tK;
uf: 3Tb; 41c: (: 4S; «la; e; '*«■ SOMf;
s; IIb: 31; 4ti>; ttii-; i: aib; Tib,
BiggraphlFa t. etaiK. Tkaalofca vgl.
- "--li; iw(; »l; W "■'
liM3;fl1, 13in;3
; TS; Sih; I. i
v'. sl'uä; :m%-\i; k; i
♦200
Bibliographie Nr. 3112—3130.
4. BUdutigf Literatur untl
Kunst.
Universitäten u. Akademien 3112-26 ; andere
Schalen 3127-41 ; Bibliotheken, Archive, Mu-
seen 3U2-49; Buchdruck u. Buchhandel 31 M
-60: G. d.Wi8sen8chaften31bi-77 ; G.d.Sprache
u. Liiteratur-G. 3178-3323; Kunst-G. im allgem.
8224-49 : G. d. Kunst in einzelnen Länoem ;
provinc. Bau- u. Kunstdenkiiiäler 8250-74 1
Architectur u. Sculptur U275-Od-. Malerei
3299-3314; Kleinkunst 3S1.V50; Musik und
Theater 2351-71.
Aufsätze betr. Universitäten : a) A u s
d. G. d. eliem. Univ. Altdorf. (IIFBIl
109, 17-3o; 111-20.) — b) M. Ber-
8 0hn^ Studenci polacy na uniw.
bolonskim. [Poln. Studenten auf d.
Univ. Bologna, 1(3.-17. Jli] Krakau.
1890. 23 p. — C) E. Chatelain,
Invent. de» archivee de la nation
d'Allemagne, 1721. (R. des biblioth.
1, (35-76.) — d) C. Douais. Les
universites fran9. avaut 1789. (RQH
50, 611 19.) — e) Estatutos del
colegio de los Espagnoles en Bolonia.
Bolonia, Azzoguidi. 18 p. — f) Die
Familie llovescli. (^Mtbll. d. Ges.
f. Pomni. G. *90, iHl f.) — gr) H.
Hoogeweg, WestTäl. Studenten auf
fremden Hochschulen. (Z. f. vaterl.
G. Westf. 119, I, 59-74.) — h) B.
Jungmann, Univ. Löwen. (KLex
8, 86-97.) — i) J. Kallenbach,
Polacy w Kolonii. (Polen in Köln.]
(Archiwum do dziejöw lit. i oswiaty
w Polsce 6, 333-9.) -- k) J os. Koncz,
Die Latein. Verse d. in Wittenbg.
immatricul. Ungar. Studenten. (Ivod.
közlem. 1,246-60.) — 1) IL Lorsch,
Die in Leipzig studir. Aachener,
1409-1600. (ZAachGV 13, 260-2.) —
m) A. Luschin v. Ebengreuth,
(^n. z. G. Dt. Rechtshörer in Italien.
I: In Ital. Archiven u. Sammlgn.
(s. '90, 1930.) Forte. (Sep. a. SBWAk.)
30 p. 40 Pf. — n) Mechs, Die Univ.
Altdorf. (Burschenschaft!. Bll. 6, 34
-6.) — o) E. Nicaise, Les «^coles
de niedecine hu M.-Age. (R. scientif.
47, 207-10.) — p) Nilles, Univ.
Innsbruck. (KLex 6, 761-5.) — q) G.
Orter er, Zur G. d. Universitäten
im MA. L (HJb 12, 86-103.) -
r) Ch. Pfister, Discours sur l'hist.
de Tuniv. de Nancy. Nancy, Berger-
Levrault. 25 p. — 8-t) Stamminger,
Univ. Ingolstadt. — Univ. Leipzig,
(KLex 6, 702-18. 7. 1691-1701.) —
b) Thyn, Univ. Leyden. (Ebd. 1870
-2.) — ▼) U. Warney, L'nniv. de
Laosanne. (Bibl. un. 50, 555-84.) —
w) S. W i n d a k i e w i c z , Statuta aacyi
polskiej w Padwie. [Statuten d. Poln.
Nation zu Padua.] (Archivam du
dziejüw lit. i r3swiaty 6, 410-21.) [3112
Universitäts-Matrikeln, Aeltere. I:
Frank f. a. O. , hrsg. v. E. Fried-
länder. (8. '89, 1157 u. '90, 1911.)
Bd. 3: Personen- und Ortsregifier.
(Publl. a. d. Preuas. Staata-A. XUX.i
Lpz., Hirzel. ix662 p. 20 M. — *Rec.
V. I, 1 u. 2: GGA '90, 651-9 Luschin
V. Ebengreuth; Z. t. Dt Cultur-G.
1, 234. [13
Matrikel d. Univ. Rostock, hrsg.
V. Hofmeister, (s. '90, 1^09 «.
3754.) IL 1-2: 1419-1611. xxiv304p.
20 M. <$f Rec. : HJb 11, 743-9 Orterer;
DLZ 12, 948 f. Krause; BerL phil.
W.schr. 11, 945 f. Hartfelder; KBI
d. V. f. Niederdt. Sprachforsclig. 13.
77 t\ [U
Statuten u. Reformationen d. Uuiv.
Heidelberg v. 16.-18. Jh.; hr«g. v.
d. Bad. bist. Comm., bearb. v. A.
Thorbecke. Lpz., Duncker & H.
4^ xxvj384p. 16 M. Hf NaehHeidelk
u. Karlsruher Hss. , am ausführ-
lichsten die grundlegende Ref. Otto
Heinrichs. — DieEinleitg. enth. bist.
Ueberblick. [15
Universitets-MatrikelKobenhavens.
udg. af S. B. Smith {s. '90. 191:^).
I, Hft. 2-4 u. II [JJ. 1667-17401:
Hft. 1-2. h Hft. 80 p. [16
Otto, G. u. G. Haaselblatt, Von d.
1400 Immatriculirten. [Dorpat.] L|»z.,
Köhler. 149 p. 2 M. 50. — Vgl. '90,
1912. — <$f Rec: Halt. Mtschr. 38,78
-80; CHI 40 42; B11LU'91, 1,334: AZtg
Nr. 264. [IT
Documenta relat. u Thist. de rocir.
de Louvain (s. '89, 3639 u. '90, 36:^)
Forts. (Anal. p. servir a Thist. eccl.
deBelg.6.5 90; 155-352; 384-483.)[18
Schwebei, Ose, Die Universität
Berlin; Frankfurts Alma materJo»-
chimica u. d. Friedrich -Wilhelln^
Univ. zu Berlin. (Auf Dt. Hoch-
schulen III.) Münch., Akad. Mthfte.
90 p. 3 M. [19
Risteiliuber, P., Strasbourg et Bo-
logne, recherches biogr. et lilt^r. snr
les ^tudiants alsaciens immatr. *
runiv. de Bologne. 1289-1562. Pwis,
Leroux. 149 p. ^ Rec. : JL des »•
IV, 4. Universitäten n. Akademiea ; UoteTricht.
vanto '91, 707 f.; RC 33, 48 f. Pur-
iii«nti«r. (3120
Ziller, Eg., Die Universitäten ii.
techn. HocbBcliuleii; iltre geacbiclitl.
Entwickig. etc, Bert., Ernst. 212 p.
5 U. # Wichtig alB 1. Versuch e.
ZoBommenfasag. d. auf ü. d. teclin.
HochBclinlen beiügl. Maltrials. [G.S.]
— Rec: Nord u. Süd 58, 405; PJbb
67,718;B1ILU '91,619 f. Hang; CBl
1534; CBI der Bauverwallung 11,
Nr. 44. [21
Rotiili, I, dei lettüri legjeti e artisli
(6. '89- 3652 n. '91, 1935). III, 1.
iiij357p. 122
Llard, L., Universiifs et Tacult^s.
Paris, Colin. 1890. 262 p. 3 M. 50. [23
Fournler, M., Lee etatuls et Privi-
leges des iiniv. frang. (s. '90, 3770).
11, 1; MA. (Montpellier, Avignon,
CaborB etc.) iij835 p. *Rec.: RH
44, 331-3; 47, 3:J2 1. Mulinier; R.
intern, de renscignem. 21, 346-63
Lnciinire. — Vgl. a) M. Fournier,
Une associalion entre profeaseura
pour l'enseign. des arts k Perpignan,
(BECh 52, 299-304.) [24
Delaborde, H., L'acadi'niie d.beaiix-
arts dep. la Tandation de rinslilut
de France. Paris, Plön. 402 p. 4M. 80.
*Eec,: Kunatchron. 3, 146-8; UC 32,
46ö de- Gurion. [25
■3f Recenslonen von Werken betr.
Dniversitäten; a) Pfriea, ha facultS
de droi^ 8. '90. 3771 : NRH de droit
15. 129-34 Fournier; RH 44, 358
Uoliiiier; DLZ 12, 1302-4 Kaul'mann ;
AKKR 65, 160 Voring; Prec. hial.
40,93; EHR7,142 4Ka8hdnII; R(JH
51,320 r. — b) Ria telhuber, Heidel-
berg et Strasbourg, e. '8!), 3644 ii. "90,
1917: miH 48, 350; Ann. de l'Eet
'89, 111,444; HJbl2,225.-c)Snttler,
Cillectaneen-BII. i. ü. d. ehemaligen
Bened.-Dniv. Salzburg, b. '00, 1922:
ThQaohr 72, 659-61 ; Laacber St. 39,
lOS; Oest. OBl 7, 28 Schmid. —
d) Tbommen, U. d. Univ. Basel,
e. '90, 1919 u. 3763 : GGA 91. 307-11
Hirael; DLZ 12, 831 Kaulmann. —
•) ZimmerniBnn, Universitäten
EaglandB, b. '90, 1491: HZ 67, 188
■90 Busch; DLZ 11, 1572 Kaufmann;
ZKThU, 356-9 B!ütier;I'o;,vb. 59, 274
LedoH; Oeat. CBl 7, 150 Hiirch. (26
Zur 0. T. tialraritlit« b. Akadenica vgl.
Kl. SS, 470. 5S7-41. ShSh; M; sn. IK.v; IS.
HSg-b. 1069. 114&: 9.V IUI: u. laa«. loii
-IB; M; K. 1888«; 9V. ItOt; 11; W, SS; t
M. »lii;iif;m;n;q:n;x. Hlok. iSlto;
o; b: tth;q; Mo;p;!lq. MllTi Me:SBb.
lM»k; s: n: inq;t; 3ii;4Id!e; Ml; Wo;
0. M.'iBb; t; 1; .-rfia. «IIb; IKp; 58; aS;
isi. aatsi; M. SSM. s.ii^B.
MItthellungen d. Ues. f. Dt. Er-
zlehgs.- n, Sclml-G. hrsg. v.E. K ehr-
bach. 1,1. Berl.,Selbatverl.p. 1-106:
a) 1731. F. Schmidt, Zur G. d.
Erzielig. ii. d. Unterrichts im Wittels-
bach. Regen tenliBuse. — b) 92-5. H.
Feohner, 2 alle ABC-Bäcber. —
C) 95104. VermiBchtes. — Vgl, Nr.
2323u; 79s. 2422d;r; 5U. 2545g;
1; 46g; h. «Rec: Münchner N.
Nachrr. 44, Nr. 306 Günther; DLZ
13. l-iO r. Ziegler. [,1127
Monumenta German. paedagogica
(s. '89, 1174 u. '90, 3;73). VIII;
Braunsuliweig. Schiüordng., hrsg. v.
Fr. Koldewey. II: 1890- xij,c3tcv
810 p. 24 M. (-ät-Kec: Berl. phiL
Wschr. 11, 1139-42 Hartfelder; AZt«
Nr. 102 K.Werner; CBI 1328; TliLBl
187.] — IX: Ratio Studiorum et in-
fllituiionea acliol. soc. Jesu, coli, a,
G, M. Pafihller. lU: Ordinatione»
generaltum et ordo stnd. gen., 1600
-1722: 1890. xviii486p. 15 M. [■«■Rec.:
ThLZ 15, 593-6 Rfuach; ThLBI 187;
CBl 959; Laacber Si. 40, 244-7 Pfülf;
Augustinus (Beibl. z, KBl f. d. kath.
Kkrus Oesterr.) Kr. 2 Ziwik; Polyb.
62, 316 f. Silvj-; GGA '91, 1032-6
V. Sallwürek: Berl. pliil. Wschr. 12,
120 NüUle; DLZ 13, 149 f. Ziegler.]
— *Rec. d. ganz. Welkes: MVGD-
Bölimen 29, lii. Hell. 10 Werner. [28
Neudrucke pädag. Schrr, hrsg. v.
A. Richter (a. '90,3774). III, a. Nr.
2439- ~ IV: Kursäcba. Volksachul-
nrdngn., hrsg, v. A. Richter. 95 p,
80 Pf. — Auch V u. VI erschienen. [29
Bibliothek pädag. Claseiker, hrsg.
V. Fr. Mann, s. Nr. 2761 u. 2557.
Blbllothekd. kath. Pädagogik, hrsg.
unter Milw.v. Kellner, Knecht u.
RolfuB, v. F. X. Kuni, s. Hr,
2545 f u. 2546 a.
SammlunB d. bedeutendsten pädag.
Schrr. aus alter u. neuer Zeit, hrsg,
v, B. Schulz, J. Gänsen u. A.
Keller. Lfg. 24-31, s. Kr. 2148 u.
2437. -ifrEsersch. vi-citereLfgn. [29a
Aufsätze z. G. v. Schule u. Unter-
richt: a) W. Adam, G.d, Rechnens
u. d. Rechnennnterrichtes. Quedlinb,,
Vieweg. 1892, 182 p. 2 M, 40, —
♦202
Bibliographie Nr. 3130-3142.
b)P. Dworsky, Bedeutg. d. Pinristen
f. d. Entwicklg. d. Oesterr. Schul-
wesens. (Notizenbl. d. histor.-statist.
Section d. Mähr.-Schles. Ges. '90,
59-64.) — c)Ehrhardt,G.d. Iremd-
sprachi. Unterr. in Württemb. (Sep.
a.KBl f. d. Gelehrten- u. Realschulen.)
Tüb., Fues. 1890. 28 p. 1 M. —
d) S. Ferrari, La scuola classica
e l'insegnamento della filosofia. Pa-
dova, Draglii. 164 p. — e) A. F 1 u ry,
Kirche u. Schule nach Comenius u.
H.Pestalozzi. (Theol. Z. a. d. Schweiz
8, 204-13.) — f) C. F. Herrn an, Die
Bildgs.-Ideale d. Deutschen seit d.
Renaissance. Basel, Reich. 1892. 88 p.
1 M. 20. — g) H. Heyden, Beitrr.
z. G. d. höh. Schulwesens in d. Ober-
lausitz. [Vgl. '89, 8Ö80.] (Fleckeisen's
Jbb. 144, 114 24 etc.; 321-30.) —
h-i) H. K e i c h a u , Ursprung u. Wesen
d. Schule. Berl., Bänsch. 87 p. 2 M.
— Der Ursprung d. Schule. Progr.
Magdeburg 4^ 24 p. — k)J. Schön-
herr, Zur G. d. Ungar. Schulwesens
im MA. (Magyar Könyvsz. 15, 11-20.)
— 1) E. Staueis, Zur G. d. höh.
Schulwesens in Baden. Forts. Progr.
1890. 4°. 27 p. — m)F. Tetzner,
Die Volksbildung in Dtld. vor d. Er-
richtg. V. Stadtschulen. (Lpz. Ztg.
Beil. '90, 353 6.) — n) 0. Vogel-
reuther, G. d. Griech. Unterrichts
in d. Dt. Schulen seit d. Ref. Hann.,
Meyer. 67 p. 1 M. 20. [-SfRec:
BllLU '91,717 Haug.]-o)J. Wacker-
nagel. Das Studium des class. Alth.
in d. Schweiz. Basel, Geering. 54 p.
1 M. [*Rec.: WschrKlPh 8, 892
Drnheim; Bibl. un. 51, 659-63 At-
tinger, Berl. phil. Wschr. IL 1210:
HJb 12,675; DLZ 12,1511 Hühner.] [30
Polen, B., G. d. Milit.-Erziehgs.- u.
Bildungswesens in den Landen Dt.
Zunge (8. '90, 1943). II: Hannover,
Hessen-Cassel , Hess.-Darmst., Hess.-
Hanau, Mecklenb. -Schwerin, Münster,
Nassau, Oldenburg. Berl., Hofmann.
416 p. 14 M. ^ Bd. II nicht mehr
in Mon. Germ. paed. — Reo.: Mil. LZ
72, 235; DLZ 12, 1814. [3131
Güdemann, M., Qn.-schrr. z. G. d.
Unterrichts u. d. Erziehg. bei d. Dt.
Juden von d. ältesten Zeiten bis auf
Mendelssohn. Berl.., Hofmann. xxxij
324 p. 12 M. «X* Reichhaltige Samm-
lung aus Jüd.-Dt. Werken u. Test€t-
menten , Gemeindeacten , Lehr- u.
Schulbüchern. — Rec: NtZtg 44
Nr. 629. [.32
Schumann, 6. u. E. Sperber, 6. d.
Relig.-unterrichts in d. evang. Volks-
schule. (Kehr, G. d. Methodik d. Dt.
Volksschulunterr. 2. Aufl. VL A.)
Gotha, Thienemann. 1890. 155 p.
2 M. [33
BOrgel, W., G. d. Rel ig.- Unterr. in
d. katii. Volksschule. (Kehr 2. Antl.
VI. B.) Gotha. Thienemann. 1890.
x305 p. 4 M. [34
Euler, C, G. d. Tumanterrichu.
(Kehr, 2. Auü. V.) Gotha, Thiene-
mann. xxiij520 p. 6 M. -^Rec.:
Mtschr. f. d. Turnwesen X, Hft. 11
Rühl. [85
Fischer, Conr., G. d. Dt. Volks-
sciiullehrerstandes. Lfg. 1-2. Hannov.,
Meyer. 1892. p. 1-96. ä 50 Pf. [36
koldewey. Fr., G. d. Schulweseoe
im Hzgth. Braunschw. von d. ÜlU
Zeiten bis 1831. Wolfenb.. Zwissler.
248 p. 3M. *Rec.: Cßr92, 126. [^
Maggiolo,L., Les ^coles en Lorraine.
III: 1802-90. Nancy, impr. Bergcr-
Levrault. 128 p. [38
Matrikel, Die, des akad. Gvmn. in
Hamburg, 16131883. hrsg. v. C. H.
W. Sillem. Hamb.. Gräfe u. S. 4'.
xxxij 238 p. 10 M. ^ Rec: DLZ 12,
1446 Wohlwill; Rostocker Ztg. Xr.
522 Krause. [39
Geschichten einzelner Schnlen
[meist Progr. 4^, am Schulort er-
schienen] : a) F. A n t h a 1 1 e r, Lehrer-
bildungsanstalt zu Salzbg. 54 p. —
b) E. Bernecker, Gymn. zu Lyck.
II. Königsb.. Härtung. 112 p. 1M.50.
[-K- Rec: Altpr. Mtschr. 28, 170-5 Sem-
brzycki; Z. f. Oester. Gvmn. 42, 2t38;
CBl 592.] — C) E. Bernharde
Gymn. zu Weilburg. 67 p. [«^Rec:
Berl. phiL Wsclir. 11, 1060.] — d) TL.
Beyer, Gymn. zu Neustettin. Neust..
Eckstein. 1890. 92 p. 75 Pf. [*Rec.:
Mtbll. f. Pomm. G. '90, 180.] — e) J.
Buschmann, Bonner Gymn. I. 40p.
— f) W. B u t z , Albinusschule Laaen-
burg. Lauenb. 1890. 48 p. — g)K.
H. Däbnitz, Katecheten- u. Kinder-
lehrschulen in Grimma. (Sep. a. Ber.
d. k. Grimmaer Seminars.) Grimma,
Gensei. 96 p. 2 M. (45 p. Lpz. Dis?.
*Rec: ThLBl '91, 437 Veil.] -
h) D. Detlefsen, Gymn. zu Gliick-
stadt (s. '90. 3776h). II n. IH: 1747
-1802. 24 p. — i) P. T. Fassl u.
l\\ 4. Schulen u. Unterricht; Bibliotheken etc.
♦203
P. A. Salzer ^ G. d. Gymnasiums zu
^omotau. Festschr. Kom. 214 p. —
k)H. Pritsche, Friedr.-Wilh.-Schule
m Stettin. Stettin, Dannenberg. 74 p.
2 M. — 1) G ermann, Progymn.
tu Alzey. 20 p. — m) W. Gilbert,
[Jeberblick üb. d. BegrUndg. u. £nt-
nrickig. d. Gymn. zu Schneebg. nebst
j. d. Schueeberger Lycenms v. E.
Heydenreich. Schneebg. 8 p. —
n) Gruchot, Gymn. Braunsberg.
24 p. — o) E.Hasse, Beitrr. z. 6.
a. Statistik d. Volksschulwesens v.
Grohlis. (Sep. a. Verwaltungsber. d.
St. Lpz.) Lpz., Duncker & H. 4^
47 p. 1 M. — p) F. Heilermann,
Realgymn. zu Essen. Festschr. 1890.
S4 p. — q) F. Heusei, Progymn.
in Alzey, 1841-91. 28 p. — r) W.
B()hler,ReaIprogymn.zuEttenheim.
50 p. — 8)Iber, Gymn. Carolinum
BUÜsnabr. (s. '90, 1948e): II. 25 p. [40
Ferner: a) T. Kesselsdor fe r,
Staatsgymn. zu HoUabrunn (s. '90,
377Gt). Forts. 17 p. — b) Kroschel,
Beitrr. z. G. d. Arnstädter Schul-
wesens. 25 p. — c) J. F. Lederer,
Alte Lat. Schule zu Thurnau. 1890.
241». — d) B. Nietsche, Lat. Schule
des Kl. Räuden, 1744-1816. L Glei-
witz. 74 p. Vgl. W. Ranke, Die
letzten 25 JJ. d. Gymn. zu Gleiwitz.
41 p. — e) W. Nowack, Rückblick
auf d. 1. Säculum d. Dt. Obergymn.
Pilsen. — f) A. Röhricht, Alum-
natsleben im Paulinum zu Hörn.
Hom. 4 p. — g)J. Rychlik, Realsch.
zu Jaroslaw. [Poln.] 48 p. — k) K.
Rössler, G. d. Fürsten- u. Landes-
schule Grimma. Lpz., Teubner. xij
323 p. 4 M. [<$f Rec: Fleckeisen's
Jbb. 144, 365 f. Haupt; CHI '91, 1388.]
— i) H. Schneider, Gymn. Plorz-
heim. 39 p. — k) H. Schuster,
Sächsisch - Regener Gymn. Regen.
1890. 27 p. — 1) W. Schwenken-
becher, Realgymn. zu Sprottau.
20 p. — m) F. W. Sommerlad,
Das Schulwesen zu OlTenbach n. M.
Offenb., Steinmetz. 1892. xiij 202 p.
3 M. 25. — n) F. Swida, Gymn. zu
Mitterburg. Progr. Pola. 19 p. —
O) V^. Tobien, ürkdl. M. a. d. G.
d. Lat. Schule zu Schwelm. 11 p.
[* VgL '90, 37761]. — p) L. v.
Wintzingerode- Knorr, Volks-
schulen in Kalt-Ohmfeld, Kirch-Ohm-
feld, Tastungen u. Wintzingerode bis
1803. (ZHarzV 24, 88-115.) — q) F.
Witte, Domgymn. Mersebg. III, 1;
Die Stiftsschule, 1738 1815. Progr.
Mers., Stollberg. 51 p. 50 Pf. —
r)B. Ziegler, ZurG. d, Schulwesen«
in üeberlingen. Ueberl. 23 p. —
B) Zschäk , Errichtg. d. höh. Bürger-
schule inGotha. 26 p. — t) G. Z w e n g,
Gymn. zu Marienwerder. III. 20 p. [41
Zar 0. T. Schales o. Unterrleht vgl.
Nr. 27-38 a. 625; 37; 66: 98. 765 1-0 ; 66c; 75;
830. 1004; 34-37; 38 r;t. 1205; 39; 59. 1312;
13; 15; 10; 22z; 28ai; o. 1684. 1728c; 82.
1809; 10; 26; 27; 31; 34; 35. 1960-3; 65;
70-72. 2005; 11; 12-20a; 21y; 22h. 2148.
2323k; u; 27; 85. 8104; 228' 35-42. 35116;
19; 37; 45e-g; 1; m; 46a; o: g; h; 47h;
54-58. 2725g; 39 y; 5lm-o; 53 h; 61-63; 77 n.
3107. 3496 r. 35351.
Aufsätze zur G. d. Bibliotheken,
Archive u. Museen: a)Fr. Ambrosi,
La bibl. di Trento. (Sep. a. Strenna
trentina.) Trento, Zippel. 1890. 7 p.
— b) P. Bahlmann, Die ehemal.
Dombl. zu Münster i. W. (KBIWZ
10, 84-9; 114-22.) — c) C. Bolle,
Das Museum Carnavalet in Paris.
(KBIGV 39, 52 6; 84-6) — d) K.
Dziatzko, Bibliotheken. (Hdwb. d.
Staats w. 2, 542-9.) — e) E. Fromm,
Die Aachener Stadtbibl., ihre Ent-
stehg. etc. Aachen, Barth. 1890. 12 p.
50Pf. [<X-Rec.:CBl f. Bibl w. 8,367.]
f)H. Gebier, Die Bibl. d. Dom-K.
zu Ratzeburg. Progr. Ratzeb. 1890.
4^ 20 p. — g) W.Greiffenhagen,
G. d. Esthländ. off. Bibliotheken.
(Beitrr. z. Kde. Esth-, Liv- u. Kur-
lands 4, 343-50.) - h) H. Jadart,
Les anc. biblioth^ques de Reims,
leur sort 1790-91 etc. Reims, Matot.
42 p. [-X-Rec: R. d. bibl. 1, 109
Chatelain.] — I) A. Klatte, Nach
20 JJ.; e. Gedenkbl. ^ G. d. kaiserl.
Univ.- u. Landesbibl. in Strassburg.
(Sep. a. Strassb. Post.) Strassburg,
Heinrich. 20p.40Pl'.-k) F.Knauz,
Beitr. z. ma. Bücherkde. Ungarns.
(Magyar Könyvsz. 15, 48-53.) —
1)C. V. LöwisofMenar, Das Dom-
klostermuseum in Riga. (Balt. Mtschr.
38, 301-16.) — m) J. v. Pflugk-
Harttung, Ueber Archiv u. Re-
gister d. Päpste. (ZKG 12, 248-78.)
— n) Chr. Ruepprecht, Münchens
Bibliotheken. (Sep. a. Münch. Stadt-
Ztg.) Münch., Selbstverl. 1890. 80 p.
1 M. [J^Rec: ThLBl 14.] — o) S., Ver-
hältnisse am Vatican. Archiv. (AZtg
*204
Bibliographie Kr. 3142—3161.
Kr. 112,1^"; 144; :i.-.(5. — Vgl. DZG
5, 475 f.) — p) L. Schwabe, <J. d.
Arclil. »animlt'. <i. Univ. Tiibingen.
Tiib., Fues. 4". 41 p. I M. SO. —
q) K. Tegnur, Om itni. arkiv och
bilit. (Svcnnk liiRt. tidKkr. 10, 281
-312). - r) C. Tliiaucoiirl, Leg
bibl. nniveriiUire« et miinicip. de
ätrilfibolirK et 'le Nancy. (Ann, de
lEst '90, IV, 36 61.) — B) 1*. Witt-
in nun, Wiirabiir(tM Hüclier in der
Hchwcd. Ilniv.-Bibl. iii UpKalB. (AliV
llnterfrniiken XXXIV.) Würzbiirn.
fliilrli, 51 p. [* VrI, DZÖ 5, 474. —
Kccr cm 090 u. 1.'542.] - t) F.
ZweiiKfri /iirli. it.Fiildaer Ijandes-
hilil. (HeHni-nland 4, 320-2;) ; 338-40.
6, 6-8; 23 f.) (3142
Gottlleb, Th., Uebcr ina. Biblio-
tliekfii. I.pi. , HorroesnwiU. 1890.
xi.iS20 p. 14 M. *H<-c.: (JGA Wl
•40, II. Am. f. Dt. Altb. 17, fil-5
(i. Mrier CvkI. d. KrhlUrg. G.b in UBI
I'. Bililw. H, r,2r> n. IWicIiigK' U<'icr's
elKi, 9. ni); c;Hl r. Uiblw. 8. 127-30
Pcrlbndi; DI./. 12, Ü20-22 Koclipn-
iliirfTi'r n. KniKeiiiif;, li.'N m. Keplik
K.'n elid. 802-4: WKcbrKU'li 8, 505-8
Tmube; CHI 080-9; TbL/ Itl, 473
V. (Iflilinrdt: Alh. Nr. 3310: l'idvh.
«2. «7-9 IrAw. llJb 12, 235; AZlg
•90. Nr. 323; Birl. pl.it. Ws.br. 11,
1272-5 11. 1302-0 Bper; I.it. Rh, 17,
314 r.; DZG 5, 470 r. (43
Ehrle, HiBtorin bibl. Huni. poiitif.
H. Nr. 2325.
Heuser, Em., lieiirr. z. r>. d. Hniv.-
bibl.lliexKi'n. (CUir. Iliblw. Brilirt.O.)
Lpn., llnrraxsowili. 74 p. 2 M. 80.
— Vgl. a) Ü. Nick, Die Rfowliil.
I'niv.-Hilil, 111 OifWfii. ((iHIIHV-
ll.'Bt<ni I, 14-7; 32-7; 5801.) 144
Kandschrirten, Die, d. grbzl. limii-
i><-lii>n Hnt'- 11. I.and<'Bbib1. in Knrln-
nibe. 1; W. Hrnmbnch, Ü. u. Ite-
flaiid d, Kniiitrilt;. KnrlKr., UrooB. 4".
25 p. 1 H. 50. [45
Lolseleur, J., 1.pk bililiotln^quee
coiiiinunnli's: historiqiic di> leiir lor-
ninlion, i'xnmen des drtiirs renpi-ct.
de li'lnl el At-f villec Piir ce« cidlec-
ti.nis. tlrU^Bn*, Ilorliiison. 127 p.
■«■Ki-p.: l'i)lvl<. ill, 529-31 de In
Kurbel erie: |{<ill 50, 097 Bn|;i.eiiaiilt
de l'u,-l.,.s.»e. [46
*Löher, Arfliivlelire, t. SO. 3783.
Rec: VjselirVI'K 2S, II, 75-8Ö: CfJl
f. Rechfsw. 10. 190 f. R. Schrodw;
BIILU 91, I, 60 f. Waldmüller; Lpi
Ztg. Beii. 35; CBl 782£: MlOü 12.
3-54 r. Bridinwky; CBl f. Biblw. 8.
3-50 r. HorIzEclianskj: Laacber Sl.
41. 341 5 Beiffel: Lit. EU. 17. 308 f.
Tiimbült; UHl, 19. 361 Hoogeweg:
UZÜ 6, 198-200. [41
Ungloia, Ch. V. et H. Stein, L«
archiveil de Tbiitt. de Franw. Fast 1.
(Manuel de bibliogr. bist. 1.) Paris,
Picard. xviij:M4 p. 3 M. *Ret:
K. d. bibliolh. 1, 214-6 Maire; Ki
17, 221 BreMlan; DZIJ 5. 474 f.; R.
iniern. de Tenaeign. 22. 1S2; foWk
02, 70-72. — Abdr. d. Vorrede: RH
44. 42-55. [48
Vogel, llil., Das städt. Uuaeam la
Leipzig V. 8. AnTängen bis t. Gs«.
I.pz., Seemann. 4°. 100 p. u. 19 ill.
21 U. [49
2ar a. TOn Arrhltti, Blbllallwkti i.
Xu»eaVKl.Nt 6n.78; aj. IM; 78; 91. SMt
831. MO. JH. sei. OKI; I». loni: 3!: j-t;
Aufsätze z. U. d.BuclidrDcks, Bocb-
iiandelsetc: a) F. Ambrosi, 1 lipo-
grcill trenlini e te loro cdisioni. (A.
trentino IX, 2.) 8ep. Trento, Marietti.
34 p. — b) P. Beck, Zur G. 4
It HC bd nick erk Unat in Ravensburg n.
AI Idurl- Weingarten, i'l. f. Dl. Cullnr
G. 1, 219-24.) — e) St. Beii»*).
Zur Feier d. Krfindg. d. Biiclidruckef.
(Lanelier St. 31t, 343 52.) - 41 tt
Coldiiz, 100 JJ. G. d. Ami-li!.
Buclihdlg. zu Dresden. Dresd. 1890.
88 p. — e) K. DziBtzko. Bacti-
bandel. (Hdwb. d. Staatew. 2, 744-57.1
— f) Felriegg, üeber KnnMbncb.
bind erarbeiten. (M. d. Oeeterr. Sol
r.Kiini'15,117-23.) — g)Öarib»liil
Kicercbe eiilV arte tipugr. in Anconi.
Ancona, Buoii Paelore. 31 p. —
h) K. C. Gaadot, Les collecti.ni-
iieiira el l'Brniorial du bibliophiit
(öep- 8. Ann. franc-cotntoiseF,) Bf-
i<nn;on, Jacquin. 21 p.
Gei
Die '
■odei
■ Em-
wicklg. d. Dt. Buchdr.-genertiet i
MnliEI. II. socialer Beiietig. Hall.lhss.
75 p. — k) A. Kalos. Die Vo^
»ehriflen über Pflicht Exemplare in
üe.-terreicli. Wien, Oesterr.-rugir.
Kiicbh-Verl. 02 n. Txij p. m. 1 T»t.
I M. 20. — 1) L. Kemenv. Zurti.
der Kaecbauer BuchdruckerknftR-
IV^ 4. Archive^ Bibliotheken etc., Bachdrack u. Bachhandel. *205
(Magyar Konyvsz. 15, 87-91.) — m) B.
Lands tedt, Ueber d. Abgabe d.
Pflichtexemplare von Drackerzeug-
nissen an d. Bibl. in Schweden. (CBl
f. Biblw. 8, 202-10.) [3150
Femer: a)Manel*eld, Zur Tech-
nik d. Lederschnittes. (Sammler 13,
2-4.) — b)C.Marabini, Die Wasser-
zeichen in Büttenpapieren d. 14.-19.
Jh. (Z. d. Münch. AlthV 3, 29-32.)
— c) B. Matthews, The evolution
of Copyright. (Polit. sc. quart. 5,
582-602.) — d) H. Fall mann. Die
Entwickig. d. Buchdr.-Gewerbes in
Frankf. a. M. (Gedenkschr. z. 450j.
JFeier d. Erfindung. 1890. p. 13-39.)
— c) S. Petrov, Das Altslav. Tetra-
evangelion a. d. Officin d. J. Biegner
in Kronstadt, 1561. (Magyar Köny vsz.
15, 295 9). — f) Chr. Ruepprecht,
Ueber Incunabeln. (Aus Dt. Buch-
hindler-Akad.) Weimar, Weissbach.
13 p. 25 Pf. — g) Steffen hagen,
Pflichtexemplare in Schlesw.-Holstein
(s. '90. 3793 a). IL (CBl f. Biblw. 8,
275-8.) — h) J. W., Die Wiegendrucke
d. Admonter Stiftsbibl. L (Sammler
12, 257-60.) - i) G. Weisstein, Ex
libris. (Sammler 13, 121.) [51
Rogers, W. T., Manual of biblio-
g^pby, being an introd. to the
knowledge of books, library etc.
Lond., Grevel. 1890. 108 p. 5 sh.
*Rec.: SatR Nr. 1869. [52
Nentwig, H., Die Wiegendrucke in
d. Stadtbibl. zu Braunschweig. Wol-
fenb., Zwissler. ix 246 p. 7M.50. [53
Recsei, V., Verzeichniss d. Codices
Q. Incunabeln d. bischöfl. Bibl. ▼.
Kaschau. [Ungar.] Budapest. xijlOS p.
2 M. [54
Bouchot, H. , Les Ex-Libris et les
nisrqnes de possession du livre. Paris,
Elouveyre. 108 p. 6 fr. [55
Bninet, G., Etudes sur la reliure
ies livres et sur les collections de
bibliophiles c^lebres. 2. ed. Paris,
Moquet. 4°. 175 p. 10 fr. *Rec.:
Polyb. 62, 69 La Grette. [56
Ströhl, H. G., Die Wappen d. Buch-
gewerbe. Wien, Schroll. 4^ 31 p.
m. Abb. 10 M. -^^Rec. : Sammler
13, 33 f. u. 47 Clericus : Dt. Herold
22, 91. [57
Gnigard, J. , Nouv. armorial du
bibliophile; guide de Tamateur des
[ivres armories. I u. IL Paris, Rondeau.
Deutsche Zeitschr. f. Geschiehtsw. 1891.
1890. XX 390; 494 p. 50 fr. *Rec.:
Polyb. 61, 454-6. [58
Archiv f. G. d. Dt. Buchh. (s. '89,
1187 u. '90, 1970). XIV. 378 p.:
•-«) p. 99-113 ; 196-269 u. 377; 355 f.;
363-6; 371 f.; 373-5; 375 f. A. Kirch-
hoff, L. Finckelthaus' Nachlass-In-
ventar, 1581. — Lesefrtichte aus d.
Acten d. städt. A. zu Lpz. Forts.-
Speculation anf d. Betrag e. angebl.
wegen Nachdrucks verwirkten Strafe.
— Zum Firmenrecht. — Buchhftndl.
Selbstgefühl. — ZurNach-G. d. Sachs.
Mandats v. 1773. — Beitr. z. G. d.
Buchausstattg. — h-1) 114-34 ; 270-78 ;
288-316; 353-5. F. H. Meyer, Der
Verlag H. Feyerabend's. — Zum
Transitrecht. — Die Lpz. Bücher-
messe, 1780-1837. — Noch etwas üb.
Wolf Präunlein. — m) 142-54. Ad.
Koch, Zur G. d. Nachdrucks. —
n) 356-8. Th. Distel, Kleinigkeiten
aus d. Haupt-8taat8-A. in Dresden.
— Vgl. auch künftig in Gruppe II
u. III. — *Rec.: BIlLü '91, I, 477
u. II, 233 Schnitze; Lpz. Ztg. Bell.
'90, 56. [59
Sif Recensionen von Werken betr.
Buchdruck etc.: a) Buch holt z, G. d.
Buchdr.-Kunst in Riga, s. '90, 1968
u. 3789: CBl f. Biblw. 8, 218 Wetzel;
HZ 66, 366 Schiemann; KBIGV 39,
115; Altpreuss. Mtschr. 28, 151. —
b) Franke, Abgabe der Pflicht-
exemplare, 8. '90, 1971 u. 3793: CBl
'91, 45-7 V. Heinemann; DLZ 12,
453 f. 0. Meyer. — c) Gruchot,
ZurG.d.Braunsberger Buchdruckerei,
s. '90, 3790: FBPG 4, 639. — d) Pel-
lechet, Bibliotheque publ. de Ver-
sailles : catal. des incunables, s, '90,
3784: CR 18, 354; The library '90,
472. — e) Steffenhagen, Pflicht-
exemplarzwang in Schlesw.-Holstein,
8. '90, 3793 b: DLZ 12, 4540 Meyer;
CBl f. Biblw. 7, 490. [Vgl. oben
Nr. 3151g.] — f) Warnecke, Die
Dt. Bücherzeichen, s. '90, 3794: Z.
d. Münch. AlthV 3, 52; Grenzb. 49.
IV, 292; Sammler 12. 184-6; BIILÜ
'90, 716 Bienemann. [60
Znr G. TOD Bachdrack «. Bachliandel
vgl. Nr. 668-72. 675. 776; 80. »26; 93. 13«3X.
1633-37. 1728 f; s; t; 701. 2044 C. 2310 d-e;
22b; 23f; s: 24i; j; n; o; s: t; 3.^; 36;
36 a ; 37 ; 78 a ; 84. 2424 p. 3508 V. 3496 b. 3563 C.
Aufsätze z. G. d. Wissenschaften:
a) A. Balletti, L'econom. polit.
VI 2. 15
♦206
Bibliographie Nr. 3161-8177.
nelle acad. ital. etc. e nei congressi
etc., 1750-1850. (Sep. a. Mem. d. ac.
di sc. etc. in Modena 7, p. 343-556.)
Modena^ Soliani [•^Rec: K. Antol.
S6, 174 f.]. — b) Hedw. Bender,
Märtyrer d. freien Denkens in alter
u. neuer Zeit. (Sammig. gemeinv.
Vortrr. Hft 132.) Hamb., Verl.-Anst.
40 p. 1 M. 40. — c) A. Berger,
Der Gedanke e. Dt. Sprachakad. in
d. G. u. in d. Ggw. (Grenzb. 50, II,
301-21.) — d) A. Breusing, Die
naut. Instrumente bis z. Erfindg. d.
Spiegelseztanten. Bremen, Silomon.
1890. 46p. IM. — e)J. Frischauf,
Beitrr. z. G. u.Construction d. Karten-
Projectionen. Graz, Leuschner. 14 p.
80 Pf. — f) R. Fritzsche, Zur G.
d. mytholog. Wissenschaft. (Festschr.
z. Einweihg. d. Schneeberger Gymn.
p. 1-19.) — g) A. llannequin,
L'etude de l'hist. des sciences. (R.
scientif. 47, 481-8.) — h) H. H ent-
scheid Abriss e. G. d. Physik. Progr.
Zschoppau. 64 p. — I) A. Hey er,
G. der Kartographie Schlesiens bis
z. Preuss. Besitzergreifg. Brebl. Diss.
115 p. — k)P.Knuth, G. d. Botanik
in Schlesw.-Holstein I: Vor Linn^.
Kiel, Lipsius&T. 1890. 52p. IM. 60.
[<X-Rec.: DLZ 12, 313 Drude.] —
1) G. Le Paige, Notes p. servir k
Thist. des math^m. dans Tanc. pays
de Liege (s. '90, 41081). Li^ge, de
Thier. 1890. 111 p. [-X'Rec.: RC
31, 115.] - m) M. Lexer, Zur G.
d. neuhochdt. Lexicographie. Würzb.,
Herz. 42 p. 1 M. — n) E. Nicaise,
L'enseignement de la medecine au
MA. (R. scientif. 48, 297-303.) [3161
Ferner: a) A. Oppel, Terra in-
cognita: Darstellg. d. stufenweisen
Entwickig. d. Erdkenntniss, MA. bis
Ggw. Progr. Bremen. 4°. 68 p. m.
5 Taf. — b) A. Penck, Die Geo-
graphie an d. Wiener Universität, e.
Vorw. z. d. Arbeiten d. geogr. In-
stitutes d. Univ. Wien. (Sep. a. Geogr,
Abhh. , hrsg. v. Penck.) Wien u.
01mütz,Hölzel. 16 p. f^X-Rec: AZtg
Nr. 191.] - c) J. B. Stiernet,
L'^volution de la critique. (Museon
10, 122-38; 185-93.) — d-f) W. Swo-
boda, Zur G. d. Phonetik. (Phonet.
Studien 4, 1-36.) — ZurG. d. Phonetik
in Oesterr. (Z. f. d. Realschulw.
15, 385-406; 449-70.) — Der Name
Amerika. (Grenzb. 50, IV, 373-80.)
- g)F. Villicns, DieG. d. Rccben-
kunst vom Alth. bis z. 17. Jh. 2.Anf].
Wien, Gerold. 108 p. 2 M. 80. -
h) K. Weihrich, Beitrr. ». G. d.
ehem. Unterricht« an d.Univ.Giesieo.
Giessen, v. Münchow. 4*. 39 p. m.
1 Taf. 1 M. 60. [^Rec: DLZ 12,
1431 Gerland.] [62
Archiv f. G. d. Philosophie, hrsf.
v. L. Stein. Bd. IV u. V, 1. BerL
Reimer. 740 p. u. p. 1-164. 12 M.:
a) 4, 333-56. F. Tocco, Delle opere
publl. initalia sulla filosofia m.-evale
e moderna, 1888-89. — b) 5, 113-38.
C. Bäumker, J.-Ber. üb. d. abend).
Philos. im MA.a890. - Vgl.Nr.l780e.
2422q. [63
Windelband, G. d. Philos. (s. '90.
1978 u. 3796). Lfg. 2-3. 1890. p. 129
-516. ä Lfg. 2 M. 50. *Rec.: AG-
Philos. 4, 121-24 Zeller; Berl. phil.
Wschr. 10, 1463-5 u. 11, 1296Lortzing:
BULU 91, 636 ; Mind 16, 295 n, 550.
— Vgl. a) Windelband, Alten.
ma. Traditionen in d. Anfängen d.
modernen Philos. (AZtg Nr. 187 f.) [64
Gonzalez, Z., Uist. de la Philo-
sophie; trad. de Tespagn. p. G. de
Pascal. 4 Bde. Paris, Lethielleux.
xlij550; 542; 496; 528 p. 24 fr.
3j:Rec.: R. philos. 81, 537-45 Fon»e-
grive; Polyb. 61, 898 Couture: RQH
50, 655. [65
Redkin, S. G., Iz lekcii po istorii
filosofli prawa w swjazi s istoriej
filosofii woobsce. [Aus d. Vorlesgn.
über d. G. d. Rechtsphilosophie io
ihrem Zusammenhange mit d. 6. d.
Philosophie im Allg.] Bd. VII. Peters-
burg. 3 Rbl. [65i
Fischer, Kuno, Einleitg. in d. G. d.
neueren Philos. 4. Aufl. (Fischer.
Philos. Schrr. I.) Heidelb., Winter.
153 p. 4 M. <$f Rec. : ThLZ 16. 601
Gottschick ; Grenzb. 50, 1, 335 f. [66
Lasswitz, K., G. d. Atomistik t.
MA. bis Newton. 2 Bde. Hamburg,
Voss. 1890. xij518; 609 p. 40 11.
-X-Rec: CBl '90, 1597-9; DLZ li
83 6 Freudenthal; Philos. Mthfte.27.
334-50 Natorp ; Z. f. Philos. 99. 290
-303 Elsas. [67
Kiesewetter, C, G. d. neueren Oc-
cultismus; geheim wiss. Systeme ^.
Agrippa v. Netteisheim bis k. Carl
du Prel. Lpz., Friedrich. xiv797p.
16 M. * Rec. : CBl 91, 1188 f.
IV^ 4. Geschichte der Wissenschaften.
♦207
Schiller, Herrn., Lehrbuch d. G. d.
Pädagogik. 2. Aufl. Lpz., Reisland.
392 p. 6 M. 60. "df Rec: R. intern.
de 1 enseign. 22, 260. [3169
Villari, P., Nuovi scritti pedagogici.
Firenze, Sansoni. 375 p. 4 L. [70
Gabelentz, 6eo. v. d., Die Sprach-
wissensch., ihre Aufgaben, Methoden
n. bisher. Ergebnisse. Lpz., Weigel.
XX 502 p. 14 M. [71
Graf, J. H., G. d. Mathem. etc.
(8. '89, 3719 u. '90, 1988). III, 2:
1. Hälfte d. 18. Jh. 1890. 280 p.
2 M. 40. [Vgl. Nr. 2559.] *Rec.:
CBl 91, 499 f. [72
Cantor, Mor, Vorlesgn. über d. G.
d. Mathematik. U : 12001668. Th. 1.
Lpz., Teubner. 499 p. 14 M. -X^Rec:
AZtg 92, Nr. 52 Günther. [73
Wolf, Rud., Handbuch d. Astro-
DOmie, ihre G. u. Lit. I. Zürich,
Schulthess. xvj712p. 16 M. -X^Rec:
DLZ12, 1174 f. Schur; CBl 1622. [73a
Folleville, C. de, Les voyageurs des
ierops modernes; explorations ä tra-
yers le monde. Paris, Ardant. fol.
336 p. [74
Krul, R. , Haagsche doctoren,
Chirurgen en apothekers in denouden
tijd; archief- Studien. VHage, van
Stockum. 221 p. 1 fl. 90. [75
Stöder, W. , Gesch. d. pharmacie
in Nederland. Amsterdam, Centen.
XVJ448 p. 4 fl. [75a
Junge, Alfr, Die Vor-G. d. Steno-
graphie in Dtld. währ. d. 17. u. 18. Jh.
(Itfitzschke , Handbibl. d. stenogr.
Wiss. I.) Lpz., Robolsky. 1890. xvj
125p. 3M. -JfRec.iCBim 1818f.;
CBl f. Biblw. 8, 69 f.; Z. f. Gest.
Gymn. 42, 69 f. Tomanetz; Lpz. Ztg.
Beil. '90, 499 f.; DLZ 12, 780-782
Michaelis. [76
<$f Receneionen von Werken zur
G. d. Wissenschaften : a-b) Bau-
mann, Einführg. in d. Pädagogik,
8. '90, 3798: CBl '90, 1716; Selbst-
anz. GGA 75-7. - G. d. Philos., s.
'90, 1978 a: Z. f. exakte Philos. 18,
348-51 Thilo: DLZ 11, 1867; CBl
195; BllLU '90, 427 Hermann; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 372; Selbstanz. GGA
77-9. — c) Erd m an n,Hist.of philos.,
■.'90, 1983: SatR 69, 710; Class. R.
4, 375 Shorey; The crit. R. of theol.
and philos. lit. 1, Nr. 1. — d) K.
Chr. F. Krause, Abriss d. Philos.
d. G. ; Zur G. d. neuer, philos. Systeme,
s. '90, 1979: Z. f. exakte Philos. 18,
311 u. 833-8 Thilo; ThLZ 15, 519
•24 Reischke; Philos. Mthfte. 27, 356
Melzer. — e) Kretschmer, Phys.
Erdkde. im christl. MA., s. '90, 1992
u. 3804: RH 46, 399-402 Gallois; A.
stör. it. 6, 465-7 Papaleoni; BECh
51, 526 Himly. — f)Luthardt, G.
d. Christi. Ethik. I, s. '90, 1984: R.
de l'hist. des religions 20, 123 f.;
HZ 65, 296 f. — g) V. Meyer, G.
d. Chemie, s. '89, 3721: CBl '89,
1226. — • Ersch. in Engl, üebers. v.
6. M'. Gowan. Lond., Macmillan.
xxij556 p. 14 sh. — h) Schmid,
G. d. Erziehg., s. '90, 1986: HZ 65,
91 Beloch. — i) Schmidt, G. d.
Pädag., 8. '89, 3714 u. '90, 1985:
DLZ 11, 1828-30 Ziegler; Z. f. Gymnw.
45,468H.F.Müller. — k)Schmoller,
Zur Lit.-G. d. Staats- u. Socialwiss.,
8. '89, 1191 u. '90, 1987: RH 44, 179
BlondeL — 1) Sterne, Allg. Welt-
anschauung, s. '90, 1993: Monist 1,
456 f.; DLZ 11, 958 f. Lasswitz. [3177
Zor ti. d. allgem. BildoBg vgl. Nr. 1287.
1307. 1610; 85-27a: 89; 31: 38: 39: 74: 75.
1722. 1833. 1965. 2270b; 796. 2498g. 2776h.
2900: 34-36. 3005 c; 6. 3400. 3816 C.
Zor Q. d. Wlttengchaften In allgein.
vgl. Nr. 559. 697. 734; 58. 911: 43a-v; x-z;
44a-h. 1038; 39. 1322 et: V-y; z; 23a-z; 27.
2021 C. 2423 p. 2510a: 48 g. 2985 m.
O. d. Theologie s. in lY, 3 bei d. kathoL
a. evaag. Kirche.
Zor 0. d. Philosophie vgl. Nr. 237. 363.
767; 68. 910; 45:46: 92. 1028-37:43; 77. 1800;
17-21. 1516. 1671. 1718; 806: 83: 85. 1843.
1955 e: n: 64-66. 2113a: 29. 2322 6; 26: 28;
29: 68. 2545 d: n; ü; 51k; 53: 60a: 70; 83.
2751a: c: e; m; n; p; 61: 64-67: 76a; 89.
8019; 27.
ZorG.d. philolog.-hist.Wl(}teBBchafteo:
3-18; 39-54; 108. 558: 60. 636: 39-42: 58 d;
65; 74. 765 p. 1168 b. 1326; 28; 30: 31. 1630;
32. 1775: 80 a: 90. 1955 k; m; 68. 2019; 19a;
83a. 2322k: m; n; p; r: w: 23f; g: m: 24g:
h: U; V; 27; 73: 74: 79a; k. 24520. 2510p:
41; 18g: 49g. 2751; 55: 69a: 73.
Zar G. d. Reehtiwitseiitehaft vgl. Nr.
40f ; 0. 43. hi. 468. 765 r; S. 1038 1-n. 1322a.
1922 b. 2377 6. 2550. 2752.
Zor G. d. StaattwlRgensehaften vgl. Nr.
10. 1291-98 1322b. 1717b; 76. 1950; 51; 98;
99. 2003. 2511a; 50; 52. 2752; 75 Z.
Zor G. d. Geographie o. Ethnographie
vgl. Nr. 562. 661-64. 1836; 37. 2011a; 76;
95. 2308: 9; 79 r. 2434. 2503; 12; 46 6. 2690 f.
2814. 3397. 3420 m.
Zor G. d. NatorwIsNengchafteo vgl. Nr.
766 t-v: 69-72. 947. 104« r. 1335. 1717 d: 27 0;
70 ^. 1951 : 55 1 : 59 : 69. 2432: 33. 2546 d : 51 a ;
e: i; 59; 73g: k. 2756a: d-i; 1; m; o;p: s:
57b: c: e: h; k; r-t : y; z.
Zor G. d. Medicio vgl. Nr. 563: 64; 66.
.042. 1687 k. 1725; 70 m. 23221: 21 W. 2510 u.
2757 g; v; Z. 3401 f; 13 m. 3536 a.
♦208
Bibliographie Kr. 3178—3192.
Paul, Grundries d. Germ. Philol.
(8. "90, 2000 u. 3808.) I, Lfg. 4-6 u.
II, 1, Abth. 3 u. 4. p. 641-1138 u.
257-496. — a) 1 , 526-633. 0. B e-
haghel, G. d. Dt. Sprache. —
b) 960-74. F. Kauffmann, Dt. u.
Niederländ. Mundarten. «^ReciZDPh
23, 365-71 u. 24, 221-31 Martin; LBl
f. Germ. u. Rom. Phil. 12,41-4Tobler;
KBl d. V. f. Siebenb. Ldkde. 14, 3-6;
Z. f. d. Dt. ünterr. 4, Nr. 5 Feist;
Centr.-Organ f. d. Realschulw. '90,
629 Söhne; RC 32, 475-80 Chuquet;
CBl '92, 260 f. — Vgl. Nr. 2835. [3178
Germania, Vjschr. f. Dt. Althk.
(8. '90, 2002 u. 3809.) XXXV , 2-4
u. XXXVI, 12. p. 129-540 u. 1-240.
a) 35, p. 218-56 etc. 36, 101-20; 201
-40. K. Bartsch u. G. Ehriemann,
Bibliogr. Uebersicht [1885-87]. —
b)385-8.P. Walther u.ü.Bebaghel,
Bruchst. e. He. d. Rolandsliedee zu
Arnstadt. — c-d) 388-90; 413 0. Be-
haghel, Bruchst. d. Parzival zu
Arnstadt. — Zum Lanzelet Ulr.'s. v.
Zazikhoven. — e) 403 f. G. Ehrie-
mann, Zum Schlegel d. Rüdeger v.
Hunthoffen. — f)404 6. R. Sprenger,
Zu Albers Tnugdalus. — g) 406 f.
Fr. Grimme, Zum Leben Ulrichs
V. Lichtenstein. — h) 412 f. E. Dam-
köhler, Zu Gerhard v. Minden. —
i) 36, 139-79. H. Hirt, Zur Metrik
d. Altsächs. u. Althochdt. Allitte-
rationevereee. — Vgl. Nr. 23101: 22 a;
g; 80d.3431c.3606b.-AuchXXXVI,
3 erechien. [79
Beiträge z. G. d. Dt. Sprache u.
Lit. (6. '90, 2003 u. 3810.) XV, 3 u.
XVL 1-2. p. 391-570. 1-368: a) 15.
438-40. Jellinek, Zur Skeireins. —
b) 507-22. E. Li den, Etymologien.
— c-d) 532-6; 537-40. H. Jäkel,
Zur Lexicol. d. Altfrieeischen. —
Zur Altfriee. Pealmengloese. — e) 545
-52. S. Feist, Gothische Etymo-
logien. — f) 0. Böhme, Zu Iwein
3225. — g) 314-7. W. van Hellen,
Frieica. — Vgl. Nr. 2240; 42 a; b.
3192 f. 3672. [80
Zeitschrift f. vergl. Lit.G. u. Re-
naiss.-Lit. (e. '89, 1193 u. '90, 3811.)
III, 6 u. IV, 1-5. p. 409-92 u. 1-406.
a) 4, 48-91. L. Fränkel, Unter-
suchgn. z. Entwicklga.-G. d. Stoffes
V. Komeo u. Julia. II. [Vgl. Bd. 3,
171-210.J — b) 92-9. A. Herrmann,
Leeeings „Nathan" in Ungarn. —
C) 103-5; 226 f. J. Bolte, Weitere
Parallelen zu d. Dialoge v. Lollins
u. Theodericus. — d) 106-12. H. v.
Wlislocki, Zu Bürgers , Kaiser u.
Abt*. — e) 113-6. R. M. Werner.
Zu Lenz' Hofmeister. — f) 274-86.
A. L. Stiefel, Ein weiterer Beitr.
z. Romeo- u. Julia-Fabel. — g) 287
-302. AI fr. Biese, Hieb. Herakles
u. Faust. — Vgl. Nr. 553: 58. 948:
53. 1163. 1973n. 2322m; n;23j :79k.
2574 m. — Auch IV, 6 erschien. [81
Vierteljahrsschrift f. Lit.G. (e. m
1184 u. '90, 3812.) III, 4: p. 509-628:
IV , 13. p. 1-512. — Vgl. Nr. 104.3.
1327; 42. 1780b; c; f; g. 1806a: 44b-e:
m. 2322y. 2421b. 2561a: b: n: p:
q; r: u; v: 74c; k; 75j; 1: o: 8Ik:
m; 84 b. 2775 y. — Auch IV, 4 er-
schien. «^Rec. : Z. f. Oest. Gvmn. 42.
902-4 V. Weilen. ' [82
Zeitschrift f. Dt. Philo!, (s. 90.
2006 u. 3813.) XXm, 2-4 u. XXIV.
1-2. p. 129-508; 1-288. v. Bd. 24 ab:
15 M.: a)24, 166-201. 0. Streicher.
Zur Entwickig. d. Mhdt. Lyrik. —
Vgl. Nr. 131. 371. 774. 1507b; 73.
1624. 1677. 2581 i. 3391k; m. :3450b:
75 k. — Auch XXIV, 3 erschien. [83
Zeltsehrift f. Dt. Alth. (8. 89,
1192 u. '90, 3814.) XXXIV, 4 u.
XXXV, 1-2. p. 229-84 n. 1264: ») 35.
209-37. A. E. Schön bach. Altd.
Funde a. Innsbruck. —Vgl. Kr.369:a.
544; 48. 1455. 1519; 23. 20831. 2811s:
22d; 23h. 2422i. 21001. 31 92 n. 3476b.
Auch XXXV, 3 u. 4 erschienen. [84
Anzeiger f. Dt. Alth. (s. *89. 1192
u. '90, 3815.) XVII, 1-3 [Beibl. d.
ZDA]. p. 1-264. - Vgl. Kr. 2322v.
— Auch Hft. 4 erschien. [85
Acta Germanica. Organ f. Dt. Philo!.:
hrsg. V. R. Henning u. J. Hoffory.
I. u. II. — Vgl. '90, 2028; 2750. '91.
1380; 1534; 1679. [^
Abhandlungen, German., hrsg. v.
Weinhold. Hft. 8, 8.Nr.2251a. [8öa
Handbibliothek, Germanist., be-
gründ. v.Z a c h e r. VIII, s.Nr. 2235. [8<)b
Schriften z. Germ. Piniol., hrsg.
V. Rüdigei-. V, s. Kr. 557. [86c
Claeeiker, Dt., d. MA.; begründ.
V. Pfeiffer. V, s. Nr. 372. [86d
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh.; hrsg. v. M. Herrmann
u. S. Szamatolski. (Berl.. Spever
A P.) I-UI, 8. Nr. 657 u. 2:^1.'-
IV, 4. Sprache, Literaturgeschichte.
♦209
Vgl. DZ6 4, 408. ^ Rec: Schweizer
Rs. '91, IV, 215 f. [3187
Neudrueke Dt. Lit.-werke d. 16. u.
17. Jh. (8. ^90, 2018 u. 3825.) Nr.
68-71 n. 86-94. — Vgl. '90, 3342.
'91. 1670; 2367; 2444. [88
Uteraturdenkmale , Dt., d. 18. u.
19. Jh. Uft. 37-38, 8. künftig in
Grappe III, 5.
^ Neudrucke, Berliner (8. '90,
2019). Reo.; RC 31, 134 6 Chuquet;
ZDPh 24, 135-8 Bolte u. 23, 379 E.
Wolff; AZtg '90, Nr. 295 Geiger:
Ggw. 39, 152-4; BllLU '90, 516
Fränkel; Nation 8, 285; RC 32, 489
-92 Chuquet. — Es erschien 2. Ser.
IV. [89
Bibliothek alt. Schriftwerke d. Dt.
Schweiz, hrsg. v. Bächtold und
Vetter. (Frauenf. , Huber.) Erg.-
bd. u. 2. Ser., Hft. 2. s. '90, 1016
u. '91, 2513. <3fKs ersch. 2. Ser.,
Hft. 3. [90
Aufsätze zur Literaturgeschichte:
a) G. Babuder, Considerazioni sulla
poesia populäre. Progr. Capodistria.
61 p. — b) R. B[echstein], Das
Rodentiner Osterspiel u. 8. lit.-ge-
schtl. Stellg. (Rostocker Ztg. Beil.
Nr. 247; 257; 265.) - c) M. Be-
heim-Schwarzbach, Homer in
d. Dt. Lit. CPJbb66. 610 33.) —
d) M. Bienengräber, Die Rose in
G. u. Dichtg. Berl., Radetzki. 31 p.
80 Pf. — e) E. Brocks, Die Sapph.
Strophe u. ihr Fortleben im Lat.
K.-liede d. MA. u. d. neueren Dichtg.
Prog. Marienwerder. 1890. 4^ 37 p.
— ^L. Constans, Notes p. servir
au classement des mss. du roman
de Troie. (Etudes romanes d^d. k
G. Paris, p. 195-238.) — g) V. Cres-
cini, Per la questione delle corti
d'amore. (Atti e mem. d. acc. di
PadovaVl,4.) Padova. 33 p. [-X^Rec:
LBl f. Germ. u. Rom. Philol. 12, 166
Trojel.] — h) J. Dumcke, Die Dt.
Faustbücher, m. Anhang zum Wid-
mann'schen Faustbuche. Lpz. Diss.
101 p. — i) T. Eicke, Zur neueren
Lit.-G. d. Rolandsage in Dtld. und
Frankreich. Lpz. Diss. 56 p. — k) A.
Englert, Beitrr. z. Lit.-G. d. geistl.
Liedes. Progr. München. 47 p. —
IJJ.Esselborn, Die Rose, d. Blumen
Königin; Ursprg., Sagen, Poesie, G.
etc. Kaiserslautem, Kayser. 172 p.
1 M. 30. — m) ^C. F 1 a i 8 c h 1 e n,
Graph. Lit.-tafel. Stuttgart, Göschen,
fol. 1890. M. 8 Sp. Text. 2 M.
[^Rec: A. f. n. Sprachen 86, 415
Rödiger.] — n) Friedrich, Ueb.
Hohenzollerndramen. Prögr. Pots-
dam. 4®. 16 p. — o) W. Frommel,
Dichterinnen aus Dtld's Vergangen-
heit. Progr. Heidelberg. 1890. 14 p.
— p) F. Gab Otto, Appunti sulla
fortuna di alcuni autori romani nel
m. evo. Verona, Tedeschi. 72 p. —
q) L. Gregorovius, Die Verwendg.
bist. Stoffe in d. erzähl. Lit. Münch.,
Buchholz & W. 71 p. 1 M. 20.
['^ Besds. geg. G. Frey tag. — Rec. :
AZtg Nr. 119; Grenzb. 50, II, 396;
BllLü '91, 500 f. Hermann.] — r) A.
Hauffen, Leben u. Fühlen im Dt.
Volkslied. (Sammig. gemeinn. Vortrr.
Nr. 143.) Prag, Dt. V. 1890. 19 p.
20 Pf. [-SfRec: CBl 1204; Lpz. Ztg.
Beil. '90, 224 ; Z. f. Oest. Gymn. 42,
846 Prosch.] — s) A. Hodinka,
Alte altslav. Sprachdenkmäler in
Siebenbürgen u. Rumänien. (Magyar
Könyvsz. 15, 106-126.) [91
Ferner: a) B. Läzar, Die Ein-
wirkg. d. Gesta Romanorum auf d.
Ungar. Poeaie. (Irod. Közl. 1 , 147
-160; 285 46.) [-SfRec: Ethnographia
2,232-7.] — b)J. Levi, La legende
d'Al^xandre dans le Talmud. (Melu-
sine 5, 116-8.) — c) F. H. Löscher,
Der Eintluss d. Dt. Burschenschaft
auf d. Entwickig. des Student. Liedes.
(Burschensch. Bll. 5, 3-7 u. 36-39.)
— d-e) M. M a n i t i u 8 , Beitrr. z.
G. Rom. Dichter im MA.: Claudianus,
Martialis, Juvenalis, Ilias Latina. —
Beitrr. z. G. Rom. Prosaiker im MA.
(s. 89, 3737 u. 90, 3830.) XI u.
XII: Plinius d. Aeltere, Pauli epi-
tome Festi. (Philologus 49, 554-64;
380-84. 50, 354-72.) — f) J. Meier,
Studien z. Sprach- u. Lit.-G. d. Rhein-
lande. (Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache
u. Lit. 16, 64-114; 368.) — Auch
Hallenser Habilit.-8chr. 51 p. —
g) R. M. Meyer, Die Ahnen der
Familie Buchholz. (Nation 8, 542-5.)
— h) G. Mix, Zur G. d. Cäsar-
tragödien. Progr. Friedeberg. 1890.
4^ 16 p. [-SfRec: Z. f. vergl. Lit.-G.
4, 396 Koch.] — I) M. Murko, Die
G. V. d. 7 Weisen bei d. Slaven.
(Sep. a. SBWAk. CXXIL) Wien,
Tempsky. 1890. 138 p. 2 M. 60.
[^Rec: Anz. f. Dt. Alth. 17. 3324
♦210
Bibliographie 3192-32168.
Singer.] — k)J. Paulson, Legen-
den om Katarina af Alexandria.
(Sep. a. Tidskr. för teologi '90, 41
-71.) [-SfRec: DLZ 12, 1745 Voigt.]
— I)G. Petz, Ungar, u. Dt. Spiel-
männer. (Irod. Közlem. 1, 20-31.)
— m) Reinhardstöttner, Der
Kaufmann in d. Dichtg.; lit.-hist.
Skizze. (Frankft. Ztg. Nr. 233 f.) -
n) P. J. E. Schreiber, Zwei Bruch-
stücke aus Rudolfs Weltchronik.
{ZDA 34, 264-9.) - o) V. Schmidt,
Ein altes Dt. Passionsspiel in Böhmen
[Horitz bei KruroauJ. (Bohemia 1890,
11. Oct.). — p) J. F. V. Schulte,
4 Weingartner, jetzt Stuttgarter Hss.
(SBWAk Bd. 117.) 30 p. — q) G.
Steinhausen, Aus alten Schreib-
kalendern. (Z. f. Dt. CulturG. 2,
113-6.) — r) ten Brink, Ueb. d.
Aufgabe d. Lit.-G. Strassb. Heitz.
28 p. 60 Pf. [* Vgl. unten Nr. 3192 v
mit Recensionen.] — 8) J. Truhldf,
0 staroceBk;^ch dramatech Telikonoc-
nich. (Casopis musea kral. 65, 3
-43.) - t) P. ü h 1 e , Zur G. d. Schul-
komödie etc. in Chemnitz. (MVG
Chemnitz 7, 129-47.) — ü) Varn-
hagen. Zur G. d. Legende d. Ka-
tharina V. Alexandrien. Erl., Junge.
50 p. 1 M. 40. [-SfRec: RC 32, 116;
M.-Age 4, 156; Romania 20, 637;
Oiorn. stör. it. 18, 473.] — t) W.
Wetz, Ueb. Lit.-G.; e. Krit. v. ten
Brink's Rede. Worms, Keiss. 82 p.
1 M. 40. [<3f Rec: Krit. R. a. Oesterr.
3, 18 f. Wotke: BllLU '91, 794 f.
Portig; AZtg Nr. 832 Dannheisser.
Vgl. w) E. Groth, Die Aufgaben
d. Lit.-G. (Grenzb. 50, III, 260-76.)]
— x) J. Widmann, Das Brucker
St. Nicolaus-Spiel ; e. Beitr. z. Lit.
d. Volksschauspiels. Progr. Salzburg.
26 p. — j) M. Wilmotte, La
chanson populaire au MA. (Bull, de
folklore 1, 13-32.) [3192
Aufsätze zur G. d. Sprache: a) K.
Biltz, Beitrr. z. Dt. Wörterbuch.
(Biltz, Neue Beitrr. p. 149-79.) —
b) S. Brassai, Njelv es tärsadalom
[Sprache u. Gesellsch.]. (Erdelyi
muzeum-egylet 8, 1-12.) — c) A.
Ehrhard, De vocabulis Lat. quae
Germ, lingua assumpsit. Thesis. Gra-
tianopoli, Allier. 1888. 99 p. [^Rec:
LBl f. Germ. u. Rom. Philol. 11, 393
-95 Binz.j — d) J. Kassewitz, Die
Franz. Wörter im Mhdt. Lpz., Fock.
119 p. 2 M. — e) Lyon, Dt. Dn
matik mit e. G. d. Dt. Sprache.
Stuttgart , Göschen. 122 p. 80 Pf.
[-JfRec: AZtg Nr. 208.] — fj A.
Miehlke, Die G. uns. Sprachlaote
u. Orthographie. Progr. GrandeoL
Lpz. , Fock 4^ 39 p. 1 M. 20. -
f;) F. Stehlich, Die Sprache io
ihr. Verh. z. Geschichte. Lpz., Renger.
1892. 78 p. IM. [93
Karpeles , 6. , Allg. G. d. Lit. (s.
'90, 2011.) Abth. 2-13. (Bd. I, 129
-750 u. Bd. II 857 p.) cplt. 26 M.
^Rec: Ggw. 38, 363. 40, 397; Dl
R«. 65, 477. [94
Gödeke, Grundriss z. G. d. Dt.
Dichtg. 2. Aufl. Bd. IV, s. '90, 549
u. '91, 1838.
Heinrich, 6. A., Hist. de ia litter.
allemande (s. 90, 2015 u. 3819).
III. 2. ^d. x506p. ä 7 fr. 50. -SfRec.:
Bull. crit. 10, 374 f. Lescoeur. [95
Biltz, K., Neue Beitrr. z. G. d. Dl
Sprache u. Lit. Berl.., Stargardu
253 p. 4 M. <^ Schliesst an des
Verf. vor 3 JJ. ersch. Buch „Zur Di.
Spr. u. Lit." an. — Inh. s. Nr. 2310d:
e^ 79b. 2775c. 3005b; 98a. 3193a,
Rec: PJbb 68, 284; ThLBl ^91. 372
Kölscher; Z. f. Oest, Gvmn. 42. 424
Minor; Ggw. 39, 367; BllLü 91, 1.
377; Grenzb. 50, II, 631; Zwanzig-
stes Jh. 1, 1479 f.; A. f. nenere
Sprachen 87, 448 f. Carel. [96
Polivka, J., Drobn^ prispevky hier.-
historicke. [Kleine Beitrr. z. Lit-G.]
MV. Prag, Selbstverl. 140 p. *R«.:
Casopis mus. kral. 65, 113-21 Tille. [9T
Hlldebrand, R., Gesamm. Aofsätze
u. Vortrr. z. Dt. Philol. u. z. Dt.
Unterricht. Leipzig, Teubner. 1890-
335 p. 8 M. — Inh.: p. 1-18. Heb.
Grimmas Wörterbuch. — p. 19-29.
Zur Vor-G. desselben. — 64-314 Auf-
sätze betr. Begriff d. Vertretg., Sprach-
gefühl, Krypta , Kinderlied, Prophe-
zeihungen. — 315-35. Sachsens An-
theil an d. Ausbildung d. neahdt
Schriftsprache. —Vgl . Nr.2231. 25Ö7a :
75 b; 81 f. <3fRec.: Z. f. Gvron».
45, 469 f. H. F. Müller; Z. f. Dt.
Unterr. '91, 69-71 ; CBl 91, 1205 f.:
DLZ 12, 1902 4 Röthe; Z. f. Oesterr.
Gymn. 42. 1005-9 Walzel. [93
Brunetiere, F., L'^volution des gec-
res dans Thist. de lalitt^rature. L Pftri&
Hachette. 1890. xiv278 p. 3 fr. 50.
<3f Rec: Bull. crit. 12, 366-76 AudUt;
I\\ 4. Sprache, Literaturgeschichte.
♦211
Z. f. Oe8t. Gymn. 42, 761 f. Wotke;
CBl 1694-6. [3199
Jacobowski, L, Die Anfänge der
Poesie: Grundlegung zu e. realist.
Eniwicklgs.-G. d. Poesie. Dresden
a. Lpz. , Pierson. 141 p. 2 M. 50.
*Rec.: Anz. f. Dt. Alth. 17, 164-7
R. M. Werner; AZtg '91, Nr. 174
Ettlinger u. e. Nachwort Dove's. [3200
Nardelli, 6., Le primavere liriche
della Germania. Roma, Paravia.
183 p. 3 L. [3200a
Jellinek, M. H., Die Sage v. Hero
u. Leander in d. Dichtg. Berlin,
Speyer &P. 1890. 92 p. 3 M. -JfRec:
RC 30. 418 Reinach: LBl f. Germ,
u. Rom. PhiL 12, 27-9 C. Müller;
Giom. 8t. della lett. it. 17, 471: DLZ
12, 920-22 Varnhagen. [3201
Tille, A., Die Dt. Volkslieder vom
Doctor Faust. Halle, Niemeyer. 1890.
207 p. 5 M. — 63 p. Lpz. Diss.
* Rec: GGA '90, 1015 f. Minor;
CBl '91, 1083; SatR Nr. 1865. [2
Monge , L de , Etudes morales et
litt^raires: 6pop6es et romans che-
valeresques. Bd. IL Paris, Palme.
1889. 388 p. <3f Kec. : Polyb. 62, 146 f.
Kurth. [3
Bettingen, Frz., Wesen u. Entwickig.
d. komischen Dramas. Berl., Weid-
mann. 99 p. 2 M. [4
Cloetta, W., Beitrr. z. Lit.G. d.
MA. u. d. Renaiss. (s. '90, 3841).
II: Die Anfänge d. Renaiss.-tragödie.
x244 p. 6 M. -JfRec. v. 1: M.-Age
4, 226: Anz. i\ Dt. Alth. 17, 5-10;
Giorn. stör. d. lett. it. 17, 123-5;
DLZ 12, 702 Hümer; Mod. lang,
notes 6, 364-70 Warren; BllLÜ '91,
263 Hermann. [5
Rache, P. B., Die Dt. Schulkomödie
u. die Dramen vom Schul- u. Knaben-
spiegel. Lpz. Diss. Lpz., Baldamus.
79 p. 2M. <3f Rec: Anz. 1'. Dt. Alth.
17, 338 Spengler. [6
Puppenspiele, Dt., ges. u. hrsg. v.
A. Koilmann, Hft. 1. Lpz., Grunow.
111 p. 1 M. 60. <3f Rec: ZDPh 24,
288; CBl 1281; R. des trad. popuL
6, 507: Mag. f. Lit. 60, 495 Tille;
NtZtg 44, 485; BllLU '91, 670 f.
Schlossar. — Vgl. a) Kollmann,
Puppenspiele. (Grenzb. 49, IV, 533 f.)[7
Huysaen, G., Das Oberammergauer
Passionsspiel, geschichtl. u. relig.-
ästhet. beleuchtet: m. Vorw. v. F.
Fabri. 2. Ausg. Barmen, Klein.
1890. xiij255 p. 1 M. 60. -SfRec:
ThLBl 269 f. [8
Leehleitner, F., Tiroler Bauem-
spiele. (Dt. Bücherschatz VI.) Eise-
nach, Bacmeister. 1890. 217 p. 4 M.
i^ Rec. : Am Urquell 2, 83. [9
Volksechaueplele , Dt., in Steier-
mark, hrsg. V. A. Schlossar. I.
u. IL Halle, Niemeyer. 347; 404 p.
10 M. ^Rec: BllLü '91, 414. L.
Fränkel; PJbb 67, 555; NtZtg 44,
Nr. 172; Z. d. V. f. Volkskde. 1, 225
Weinhold; Carinthia Jg. 81, 133-5
Waizer; Baierns Mundarten 1, 158
Brenner. [10
Winder, E., D. Vorarlberger Dia-
lectdichtg. [ursprtingl. Progr.] Inns-
bruck, Wagner. 1890. 174 p. 2M.40.
•^ Würdigt die Dichtgn. von 6 Haupt-
vertretern: Walser, Feldkircher, G.
Weiss, Vonbun, C. Hagen, L. See-
ger. [11
Rehorn, K. , Der Dt. Roman; ge-
schichtl. Rückblicke u. krit. Streif-
lichter. Köln u. Lpz., Ahn. 1890.
274 p. 4 M. -X-Rec: DLZ 12, 1199
-1201. [12
Stelnhaueen, G. d. Dt. Briefes (s.
'89, 3746 u. '90, 3848). II. (Schi.)
420 p. 9 M. -X» Rec: HZ 66, 95-100
Röthe; PJbb 68, 284; BllLU '91,
442-4 Sallmann; Gest. CBl 7, 6 Pastor;
CBl 1752 f.; Norddt. AZtg. Nr. 44
u. 50. [13
Behrens, F. W., Deutsches Ehr- u.
Nationalgefühl in seiner Entwickig.
durch Philosophen u. Dichter 16^
-1815. Lpz. Diss. Lpz., Fock. 150 p.
2 M. 50. [14
Jahrbuch d. V. f. Niederdt. Sprach-
forschg. Jg. 1889. XV. Norden u. Lpz.,
Soltau. 1S90. 160 p. 4 M. a-b) p. 94
-104; 104 f. 0. Bremer, Zeugnisse
f. d. früh. Verbreitg. d. Nordfries.
Sprache. — Pelwormer Nord friesisch.
— Vgl. Nr. 1723. 2151 f. 2322b; 1;
t; 23i; 79n. 2422f; o. 29331*. 3377b.
3444e;96f. - Auch XVI erschien. [15
Frederika u. Vanden Branden, Biogr.
woordenboek d. Noord- en Zuid-
nederl. lettorkde. (s. '90, 3844). Lfg.
9-14. p. 513-896. cplt. 14 11. 25. —
Es ersch. 2. Aull. x918 p. [16
Verdam , J. , De geschiedenis d.
Nederl. taal: in hoofdtrekken ge-
schetst. Leeuw., Suringar. 1890. xvj
224 p. 2 11. 60. -JfRec: Anz. f. Dt.
Alth. 17, 257 f. Schwarz: Nord en
♦212
Bibliographie Nr. 3216a— 3228.
Zuid 18, 544-50 de Beer; De Gids
'90, Dec. Kalif. 13216a
Fischer, Herrn., Beitxr. z. Lit.>G.
Schwabens. Tübing., Laupp. 246 p.
4 M. [17
Bächtold , G. der Dt. Lit. in der
Schweiz (e. '89, 1203 n. '90, 8845).
Lfg. 7. p. 457-520 u. 145-68. 1 M. 60.
^Rec: HZ 67, 302 f.; NtZlg 44,
Nr. 613. [18
Roeeel, Hist. liti^r. de la Suisse
romande (s. 90, 2039). II. 1890.
637 p. 6M. -X* Reo.: Schweizer Rs.
'91, I, 289-94 Bessiäre; Bibl. un. 48,
440-42; 50, 663 u. RC 32, 62 4 War-
nery \ Franco-Gallia 7 , 85-7 Jos.
Frank; R. polit. et litt. 47, 65 u.
471 Filon; Allg. Schweiz. Ztg. '90,
Nr. 305; SatR Nr. 1891. [19
Kreyeeig, G. d. Franz. Nat.-lit. v.
ihr. Anfängen bis auf d. neaeste
Zeit. 6. Aufl. 2 Bde. Berl., Nicolai.
1889-90. 324; 402 p. 14 M. ^Rec:
A. f. n. 8pr. 84, 200 Mahrenholtz;
ebd. 85. 342 4 Bahlsen; DLZ 10, 913
u. 11, 1090 Koschwitz; LBl f. Germ,
u. Rom. Phil. 12, 162-4 Förster;
FrancoGallia 6, 304 Kressner; CBl
'89, 1121. [20
Schwicker, J. H., G. d. Ungar. Lit.
(G. d. Welt.-Lit. in Einzeldarstellgn.
X.) Lpz., Friedrich. 1889. 944 p.
15 M. <3f Rec: RC 31, 418. [21
BodnÄr, Z. , A magyar irodalom
törtenete. [G. d. Ungar. Lit.] Bd. 1.
Budap., Selbstverl. Iiv510 p. 4 Ü. 50.
^Ausführl. Darstellg. vom Stand-
punkt d. Spencer-Tyndall'schen Lehre
von d. rhythonischen Bewegung d.
Ideen. [G. S.J [21a
Krumbacher, K. , G. d. Byzantin.
Lit. V. Jnstinian bis zum £nde d.
Ostrom. Reiches, 527-1453. (Handb.
d. class. Alth.-wiss. IX, 1.) Münch.,
Beck. xij495 p. 8 M. 50. ^Rec:
HJb 12, 79-86 Weyman; Z. f. wiss.
Theol. 34, 464-82 u. ThLZ 16, 329
-34 Dräseke; StMBCO 12, 186-92 u.
356-64 Merkle; Berl. philol. Wschr.
11, 837-42 u. 869-74 Geizer; N. philol.
Rs. '91, 204-8 Oster; The class. R.
5,318-20 Bury; RH 47, 393-9 Diehl;
Bll. f. Baier. Gymnw. 28, 60-6
Wagner. [22
^ Reeensionen v. Werken betr. G.
d. Lit. u. Sprache: a) Bolte, Der
Bauer im Dt. Liede, s. '90, 2028 u.
3838: Anz. f. Dt. Alth. 17, 4 f. Hein-
zel; Lit. Mercur 10, 238 Lederer;
BllLU '91, 669 f. Schlossar. -
b) Geiger, Vortrr. u. Versuche, s.
'90, 2017: RC 29, 474 Chuqoet:
Grenzb. 49, III, 190; Nord u. Süd
54, 407; Nation 7, 180; Bll. f. Baicr.
Gymnw. 27, 578-80 Muncker. —
c) Godet, Hist. litt, de la Suisse
frang., s. '90, 2038: Schweiz. Rs. '91,
I, 451-3 Greyerz; RC 30, 107 Gazier:
Lechra.evang.'91,Nr.4. — d)Kauff.
mann, G. d. Schwab. Mundart, s.
'90, 2041 u. 3850: Anz. f. Dr. Altb.
17, 98-109 Franck; ZDPh 24, 116-20
Bohnenberger; DLZ 12, 304 Heusler;
LBl f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 5
Behaghel. — e) K n u s t , G. d. Le-
genden d. hl. Katharina etc., s. '90^
2020: HZ 66, 304-6 J. Werner; GGA
'90, 593-608 Varnhagen; DLZ 12,
1237 Schönbach; RC 30, 169-71 Lejay:
M.-Age 4, 154-6 Logeman: Gioro.
St. d. lett. it. 15, Hft. 1/2; Romaiiia
19, 372. — f) Lauchert, G. d. Phy-
siologus, s. '90, 2034 b: Mod. lang,
notes 5, 432-6 Gerber; Engl. Studien
14, 123-27 Mann- AZtg '89, Nr. 339
Otto; Z. f. Roman. Phil. 15, 257.-
g) Paris, La litt^r. fran^. , s. '90,
2016: LBl f. Germ. u. Rom. Phil.
II, 263-72 Förster; A. f. n. Sprachen
85, 341; Taalstudie 10, 73-81 Baale;
Z. f. Oest. Gymn. 42, 475 Kapp. —
h) Rajna, Le corti d'amore, s. 90.
2025 u. 3836: A. f. n. Sprachen 84.
446 Tobler; Romania 19, 872 Paris:
CBl '91, 21. - I) Siebs, Zur G.
d. Engl.-Fries. Sprache, s. '90. 2042:
Anz. r. Dt. Alth. 17, 189-94 Franck:
ZDPh 28, 375-8 Jellingbaus; LBl f.
German. u. Roman. Phil. 12, 77-81
Jellinek; DLZ 11, 1160-62. — k) So-
cin, Schriftsprache u. Dialecte im
Dt. nach Zeugnissen alter u. neuer
Zeit. Heilb., Henninger. 1888: Bll. f.
Bair. Gymnw. 26, 91-3. — 1) Wacke^
nagel, G. d. Dt. Lit. b. '89, 3728
u. '90, 2013: LBl Germ. n. Roman.
Philol. 12, 289 f. Behaehel. [3223
Zor G. d. Sprache vgl. Nr. 26 o. 2135%.
23231: 25 a; 71. 2772. 2823 d: 59 f. 3377 b:
SIC. 8412-18. 352211-0; 16 f. 3663 b: 72a -
Zor O. d. Dialekte VffL in l\\ 5.
Zar Llterator-Q. im allseH. (aoek Ble*
graphiea n. Brlefwecltsef) vgl. Nr. M;
53-7. 765 W-y: 66; 78; 79. 841. 944i-m 1042-66.
1146; 63. 1268. 1323 X; Z; 24a-f: t: 29; 36;
43; 45b; 48-53. 1665; 76; 78: 79. 1833:38;
44a; h-k; 1; 45-51 ; 54; 55: 96. 1973d;i; 79.
2021; 67. 215in. 22221; 38. 2311y; 22g: j:
23j; 30; 34. 2443; 2507i; 8r; 16; 43; 45k;
IV^ 4. Literaturgeschichte; Kanst-G. im allgem.
♦213
i7e; 50c: 60a: h:l; x; 62: 66-70; 72-77; 80-84;
98. 2608o-e: 37. 2768; 75-86; 90. 8631.
Zar Q, d. Poesie Im allgem. vgl. Nr. 206.
17«. 547; 48; 60; 671-73. 1266 a ia28n; 21 f;
»; 40; 51. 1420c; 26; 34. 1519; 20; 85f.
172711. 1839; 40; 44e. 1969. 2232; 51a. 2311 c;
Mt; w; z; 33; 82; 81. 2508q; 10p; 60e;
m; n; r; 64. 2775a-d; f; o; p; 76a; 1; 77d;
78i: 8; U. 3059-66; 98a. 3426 p; 38.
Zar «. d. Epos vgl. Nr. 251-3; 82. 339;
SS; 68-71; 78; 84. 548; 49. 820. 931. 1345a;
79. 1467. 1521-24; 27; 33. 1619. 1844 d. 1973h;
1. 2145 ; 47; 51 f; g. 2215; 34-42; 47-49. 2823 e;
Up; 81 a. 2515; 87. 2775t; 77c. 3475 i. —
$agcB vgl. in iV, 5.
Zar «. d. Drama*8 vgl. Nr. 657; 58 h;
r3. 774; 75. 882. 952; 53. 1324t; 43; 46; 47:
»2; 53. 1624; 77; 78. 1717h; i; 80g; 87; 89.
1842; 44b; c;f; m; 47; 48; 50; 51. 1973b;
j; 1; m; 76; 77; 81; 82. 2i79q; 81. 2324b;
(8. 2421e; 22a; m; n; 45; 46. 2512a; 63;
'9; 85; 86. 2775g; i-n; q; 8; u; 76f; k;
n; n; t; a; 77a; k; 88; 89.
Zar G. d. Lyrik etc. vgl. Nr. 97; 186; 88;
\9; 96. 275. 377-80. 552; 93. 658 g; 70. 819.
^Sc; 49-51. 10382; 1323 y; 24 d; 38-42; 44
416. 1528-32; 34. 1620-23; 871. 1717 g; 22;
10 d; f. 1806a; 44 g. 1978. 2128. 2243-46; 50.
*1. 23101; 23h; i; 24a; d; e; k-m; 31-32a.
!421g; 24V. 2509 w; 10b; h; 60 q. 2775 i-l;
ög; o; p; 8; 77b; 78b. 3005a: b; 37e; f.
1891k. 3440 ü; 41. 3578 d. — Tolkslied vgl.
n IV, 6.
Zar d. d. ProBaliteratur vgl. Nr. 39;
0; 95. 845; 61. 5U-6; 51. 767; 68; 73. 842;
.9. 1028; 38c; o; x; y; 3'.»a; c; 70; 80; 81.
.181:ä5;86. 1337; 48-50. 1616 :27a; 81. 1717 f;
»4; 88. 1856. 1925; 73a; e; k; 75; 80; 83;
4. 2027. 2293a. 2421 n; 22f; v; 25q; 44
•513; 14; 60y; 2772r; 76b; e ; q; r; 77k; ii ;
»; q ; 781; r. 3061.
Zar 6. T. JoomalUtlk v. Zeitongswegen
rgl. Nr. 924; 72. 1016; 48 e; f. 1323 n. 1473.
.715; 27b: 29. 1901. 2290a. 2550k. 26900.
►77» e; 911.
Repertorium f. Kunstw. (s. '89, 1205
1. '90, 3853\ XIV. 536 u. Ivj p.:
I) p. 1-8. W. V. Seidlitz, Raphael
1. Timoteo Viti. — b) 21-33. W. v.
3ettingeD, Die sogen. „Idealetadt**
l. Ritters Vasari. — c-d) 43-7; 463
71. J. Nenwirtii, Notizen z. G.
;weier Dürerbilder. — Die Prager
Carlsbrücke. — e) 123 9. J. W astler,
jiov. Pietro de Pomis. — f) 167-203
i. 451-62. Dobbert, Das Abend-
nahl Christi in d. bild. Kunst. Forts.
- gr) 217-20. Frz. Rief fei. Ein
ngendbild d. Lionardo? — h) 221
5. C. Hofstede de Groot, Der
ffaler T. Heeremans. — i) 226 31
klfr. Schmidt, Der Meister d. Reh-
ingeraltars in d. Augsburger Gal-
erie. — k) 472-90. D. Schnittger,
7oTn Dome zu Schleswig. — I) 48
68 etc. i-lvj. Berr. u. M.-, Bibliogr.
- Vgl. Nr. 359. 573. 2151 a: n. 22541.
1839; 40 a; 80 a; b. 2497 r. [3224
Archivio slor. dell'arte IV, 1-4.
Roma, Löscher. 4^ p. 1-312. 27 M.:
a) p. 9-36. P. L. Calore, L'abbazia
di S. demente a Casauria. — b) 37
-46. G. Carotti, Opere di maestri
ital. nel museo di Chamb^ry. —
c) 81-91. Fr. Harck, La galleria
Weber di Amburgo. — d) 127-30.
£. M ü n t z , Lavori d'arte fatti ese-
guire dai papi, 1365-78. — e) 153-9.
M. Reymond, Opere di Rubens in
Roma. r-JfRec: N. Antol. 35, 374.]
— ■ f) 225-35. A. Schmarsow, ün
capolavoro di scultura fiorentina del
quattrocento a Venezia. [25
Zeitsehrifl f. bild. Kunst (s. '89,
1206 n. '90, 3854). II, 2-12. p. 29
-304 u. Register zu Jg. 20-24, bearb.
v. W. Vogler. 84 p. 4 M.r a) p. 57
-62. C. v. L., R. Reinicke. - b) 76-8.
J. Stockbauer, Der Pauliner-
brunnen in Erlangen. — e) 153-70;
261-75. C. Justi, Murillo. — d) 184
-94. Ad. Michaelis, Michelangelo's
Plan z. Capitol u. s. Ausführg. —
e) 215-22. H. Fi sc hei. Die kaiserl.
Schlösser im Marchfeld. — f) 232
•43. C. T h. P 0 h 1 i g , Das Goliathhaus
in Regensburg. [Sep. Regen sb., Bau-
hof. 60 Pf.] — g) 256-60; 296-9. R.
Stiassny, Aus e. Oesterr. Kloster-
gallerie. — h) 279. P. Walle, Gon-
tards Geburts- u. Todesjahr. — i) 284
-90. Th. Blatterbauer. Die Rövers-
dorfer Kirche. — Vgl. Nr. 2254 k.
2379 d. 2508 h ; 32 k. 2791 e ; k ; 1 : n. [26
Kunatehronik (s. '89, 3749 u. '90,
3855). IL 589 p.: a) p. 356 61; 375-9;
408-10. W. v. Seidl i tz, Die
Spitzner'sche Sammig. Altmeissener
Porzellane. - Vgl. Nr. 1682 a. 2379 li ;
80 c. 2421 r. 2507 p. [27
Zeitachrift f. christl. Kunst (s. '90,
2047 u. 3856). III, 7-12 u. IV, 1-10.
p. 201-400 u. 1-328: a) 3, 201-4. Ch.
Schneiders, Spätgoth. Glasgemälde
zu Drove. — b-e) 211-14: 276-84. 4,
53-54; 59-70. W. Effmann, Kron-
leuchter zu Korvey. — Eine namen-
lose Capelle zu Trier. — Francisc-
K. Seligenthal bei Siegburg. — Zur
Glockenkde. — f-g) 3, 215-24; 253
•60. 4, 171-90. M. Meckel, Einfache
K.-bauten. — Die Rochuscapelle bei
Bingen. — h-ü) 3, 233-6; 270-5 etc.
361 f.; 4, 15-20; 41 f.; 55-8; 297 f.
A. Schnütgen, Elfenbein. — Trip-
tychon d. 14. Jh. zu Köln. — Die
♦214
Bibliographie Kr. 3228-3245.
Beuroner Malerechule. — Gestickter
Behang zu Xanten. — Ceremonien-
schwert im Kölner Dom. — Ital.
Renaiss.monstranz. — Elfenbeinrelief
d. 14. Jh. zu Paria. — Holzgeschnitzter
Baldachin^ 14. Jb. — Gemaltes Trip-
tychon, um 1300, zu Köln. — Neue
Vorbilder f. K.-ausstattung. — Dt.
Seidenstickerei auf Leinen^ 14. Jh. —
Silberschaaled.H. Jh. — Glasgemälde
zu Konstanz. — Spätgoth. Holzrelief
als Modell f. e. Buchdeckel. [3228
Ferner: a-d) 3, 265-9. 4, 119-22;
207-14; 221-6. St. Beissel, K.-
Siegel d. MA. — Erweiterung e. alten
K. [RoermondJ. — Die bildl. Dar-
stell g. d. Verkündigg. Mariae. —
Fensterverbleiungen in Maaseyck. —
e) 3, 285-8. F. Cr u 11, Altarleuchter
von Schmiedeeisen. — f) 299-308.
F. Luthmer, Schmiedeeisernes K.-
geräth. — g) 307-20. F. C. Heimann,
Bildercyklus in d. ehemal. Vorhalle
d. Domes zu Hildesheim. — h-l) 325 f.
4, 311-20 Dit trieb, Neu entdecktes
Bild V. L. Cranach. — Spätgoth.
Reliquienkreuze. — j) 3, 329-54. E. v.
Czi h ak , Die Hedwigsgläser. [:jc Reo. :
Kwartalnik bist. 5, 378] — k-1) 365
-76. 4, 149-56. M. Rosen berg. Die
Cappenberger Schale. — Nussbecher
d. 16. Jh. — m) 3, 387-92. M. Lehrs,
Neues üb. d. Äleister P. W. v. Köln.
— n) 4, 3-14. L. Becker, Pfarr-K.
zu Homburg v. d. H. — o) 23-30.
Münzenberg er. Der polychrome
Schmuck d. alten Goth. Altarschreine.
— p)31. Keppler,Frühgoth. Wand-
malereien in Pfullingen. — q) 73-90.
V. Heeremann, M. üb. Appendien.
— r) 91-6. W. Bode, Homan. Käst-
chen im Berliner Museum. — 8) 95 ;
201-8. F. X. Kraus, Miscellen z. ma.
Kunstarchl. — t) 101 f. J. Piper,
Die urspr. Decoration d. alten K.
zu Brenken. — u) 137-42. L. Scheib-
ler, Ein neues Bild d. Meisters v.
Tode Maria. — v) 141-8. G. Her-
rn e 1 i n g , 2 Gothische Monstranzen.
— w) 155-60. G. Hager, Zur G. d.
Wessobrunner Sculpturen. — x) 259
•62. A. Reiche nsperger. Der Ur-
sprung d. Gothik. — y) 265-72. C.
Hasse, Das Trierer Bild d. Ver-
kündigung Maria. — z) 273-82. F.
Crull, Die Wandmalereien in d.
K. zu Toitenwinkel. — zz) 299-312.
A. Schubert, Die Cölestinerkloster-
kirchenruine Oybin bei Zittau. —
Vgl. 23101. *Rec.: AZtg Nr. 236;
Lit. Hdw. 29, 559-63 AldenkircheD;
Theol.-pract. Mtschr. 1, 156; Lit. Rs.
16, 344. [29
Revue de Vart chr^tien (s. M
2048 u. 3857.) XXXIII, 6 u. XXXIV.
16. p. 455-543 u. 1-549: a) 33, 471
-81. A. Verhaegen, L'art herald.
— b) 482-6. F. Festin g, La restau-
ration des ^glises du Vorarlberg. —
c-d) 34, 141-3; 275-90 ; 498-505. Bar-
bier de Montault, Eglise de St.-
Piat ä Tournay. — Le culte des
docteurs de T^lise ä Rome. — Vgl.
Nr. 2297 X. 2310 a; Ue. 2791c. [3ö
Kunstblatt, Christi., (s. '90. 2049
u. 3858): XXXU, 1112 u. XXXUL
p. 161-96 u. 196 p.: a-b) 33, 3848.
110-12. E. AVer nicke, Das Zeit-
glöcklein. — Bildl. Darstellung der
10 Gebote. — c-d) 55-9; 81-7 a. 140 f.
H. Merz, Christus am Kreuze. -
Die Siegesfahne Christi. — e) 70-80
Rasch» Die Stadt-K. zu Friedberg.
— f) 163-73. E. Wernicke, Ueb.
d. bildner. Schmuck d. Kanzel. -
g) 179-83. E. Schwarz, Wandge-
mälde zu Tiefenbronn bei Pforzheim.
— h) 186 f. Der Freiburger Toten-
tanz. [31
Mittheilungen d. k. k. CentratCom-
mission. (s. '89, 3751 u. '90, 3859).
XVL 3-4 u. XVII, 1-2. p. 151-280 n.
1136: ab) 16, 151-6. 17, 112 f. F.
V. Rziha, Die Siegel d. eh. Bau-
hütte V. St. Stephan in Wien. -
Die Sammel-Marke v. Ried. — c) 16,
157-61. 17,38-43. Majonica,Kachrr.
üb. d. Staatd-Museum in Aquileja.
m-IV. — d) 16, 161-4. 17, 21-4. Y.
H o u d e k , Eine volksth. Hss.-Maler-
schule Mährens. II u. ^achtr. —
e) 16, 164-71. J. Branis, Die Kir-
chen zu Forbes, Schweinitz u. Gratzen.
— f-g) 16, 171-4 etc. 17, 89-97. 17.
74-7. A. 1 1 g , Kunst-topogr. M. aus
d. fürstl. Schwarzenberff. Besitz^,
in Südböhmen. — Der ralazzo be-
remia in Trient. — h) 16, 174-7. H.
Dollmayr, P. Troger's Fresken im
Dome zu Brixen. II. — i) 177-83;
17, 43-6; 109-12; 169-72. A. Schn^
rieh, Neue Beitrr. z. ma. Bau-G. im
Salzb. Sprengel. Il-lV. — k) 16, 18H
J. W astler. Die Ruine PfanB-
berg in Steiermark. — 1) 186-90.
Th. Frimmel, Beitrr. z. e. Ikono-
IV, 4. Kunstgeschichte im allgemeinen.
'215
graphie d. Todes. — m) 191-3 etc.
17, 85-9: 155-63. J. Gele ich, Die
Erzgiesser d. Republ. Ragusa. II-V.
— n) 16, 225-31. Wankel, Archl.
"Wandergn, in d. ümgebg. v. 01m ütz.
— 0) 233-7. J. Strnaa, Die Aus-
grabgn. bei Bukowec. — p) 237-9.
17, 101. K. Lind, Die Carmeliten-
K. in Wien. - q) 16, 254-6. Pul-
sat o r, Castell Stenico. — r) 263 f.
S e d 1 a c e k, Wallburgen in Böh-
men. [3232
Ferner: a-b) 16, 267 f.; 271-3. Atz,
Wandmalereien zu Tisens. — Die
goth. K. V. Brens. — c) 17, 6-13.
Cermak, Forschen, auf d. Hrädek
bei Caslau. — d-ß 66 f.: 67 f.; 83
-5. Crnologar, Kirche zu Vrh in
Unter-Krain. — Leonhardikirche zu
Kovaras. — Baudenkmale in Krain.
— g) 80-3. Romstor fer, Sereth als
Fundort archl. Gegenstände. — h) 118
•20. Merz, Aelt. Grabdenkmale. —
i) 149-51. Deininger^ Alte Kunst
u. Kunstgewerbe auf d. Ausstellg.
zu Hall. — k) 163-9. R. Müller, Die
Kirche in Bensen. — 1) 172 4. L.
V. Beckh-Widmanstetter, Traut-
mansdorff'sche Denkmale in Steier-
mark. — Vgl. Nr. 158. 1367 q-r.
1640 b. 2083g; 99 q. 2254a. 2310g.
2421 q. 3442b. [33
Jahrbuch der kgl. Preuss. Kunst-
sammlungen, (s. 89 , 3753 u. *90,
3860.) XI, 4 n. XII, 1-4. p. 183-248
u. Sp. Ix-lxxxvj; p. 1-226 u. Sp.
i-lxxv. — Register zu I-X. 96 p. 6 M.:
a-b) 11, 194-9. 12, 156 f. G. Dehio,
Zu den Sculpturen des Bamberger
Domes. — Marienstatue des Bamb.
Domes. — c) 11, 199-241. W. Bode,
Ausstellg. V. Werken d. Kiederländ.
Kunst, - d) 12, 40-49. W. Koop-
mann. Einige Zeichngn. Raffaels. —
6) 104-15. H. Thode, Correggio's
Iladonna v. Casalmaggiore. — f) 11,
Sp. Ix-lxxxvj u. 12, Sp. i-lxxv. Amtl.
Berr. — Vgl. Nr. 897. 2254 b. 2340b;
791; m; 80 g: k; ferner Nachrr. '89,
155 w. -JfRec. : Dt. Ks. 70, 139-41. [34
Jahrbuch d. kunsthist. Sammlgn.
des allerb. Kaiserhauses (s. *89, 3752
n. '90, 2053). XII. 360 u. cccxlvij p.:
a) p. 228-78. A. Schäffer, Die Land-
schaften d. Gemäldegallerie d. allerh.
Kaiserhauses. — b) 279-96. Fr. v.
Bess-Diller, Das officium b. Mariae
in d. Familien-Fideicommiss-Bibl. —
c) p. ccv-cccxiv. F. Wickhoff, Die
Italien. Handzeichngn. der Albertina.
I. [<K^Rec.: A. stör, deir arte 4, 131-6;
N. Antol. 34, 374.] — Vgl. künftig
in III, 2 u. III, 3. [35
Beiträge z. Kunst-G. N. F. (s. *89,
3754 u. '90, 3861). XI-XIV. — Vgl.
1642. 2344; 88. [36
Denkmäler d. Kunst z. Uebersicht
ihres Entwicklgs.ganges v. d. ersten
künstl. Versuchen bis z. Ggw.; bearb.
V. W. Lübke u. C. v. Lützow.
6. Aufl. Lfg. 1-36. Stuttg., Neff. qu.-
fol. ä 1 M. <3f Rec: BULÜ '90, 602
Bienemann; M. d. Gest. Mus. 5, 219;
Lit. Rs. 17, 316: Z. d. Baier. Kunst-
gewerbe-V. '90, 115; Norddt. AZtg
Nr. 511; Sammler 13, 130; BllLU
'91, 812 f. Bienemann. [87
Meisterwerke der christl. Kunst,
(vgl. '90, 2056). 1. Sammig. 4. Autl.
Lpz., Weber, foi. 21 Taf. 2 M. [38
Kuhn, Alb., Allg. Kunst-G. ; d. Werke
d. bild. Künste v. Standpunkte d. G.,
Technik, Aesthetik. Lfg. 1. (I, xvj p.
u. p. 1-48 n. II, 1-32.) Einsiedeln, Ben-
ziger. 4^ 2 M. [39
Liibke, W., Grundriss d. Kunst-G.
II. Aufl. 2 Bde. Stuttg., Ebner <& S.
1892. xij416; 518 p. 15 M. — Franz.
Uebersetzg. v. C. A. Koella, s. '90,
3868. [40
Reymond, W., Hist. de 1 art depuis
las originesjusqu' k nos jours. 2. ed.
Paris, Delagrave. 301 p. «^Rec: R.
stör. it. 8, 357. [41
Bournand, F., Hist. de lart ehret,
des origines ä nos jours. 2 vol. Paris,
Bloud et B. 830; 396 p. [42
Salmon, F. R., Hist. de lart chretien
aux 10 Premiers si^cles. Bruges, Des-
clee. 4^ 609 p. 12 fr. ^Rec: Cor-
resp. 63, 574 f. Perrin. [43
Gonse, L, L'art gothique; Tarchit.,
la peinture etc. Paris, May & M.
1890. 4^ 481 p. m. 282 Abb. u.
28 Taf. 100 fr. <3fRec.: RH 45, 371-3
Monod; Bull, monum. 6, 342-62
Saint-Paul: R. de l'art. ehret. 34,
332-7 Barbier de Montault; Z. f. bild.
Kunst 2, 276-9; R. archl. 18, 131-5
de Lastevrie: Kunstchron. 2, 163;
Polvb. 59, 484-6 Visenot; Fkft. Ztg.
Nr.' 178 Ilg. [44
Barbier de Montault, X., Traitd
d'iconographie ehret. I. u. II. Paris,
Vives. 1890. 414; 517 p. u. 39 Taf.
u. 394 Abb. 15 fr. ^Rec: R. de l'art
*21(5
Bibliographie Nr. 3245—3274.
ehret. 34, 79 f.; Berl. phil. Wschr.
11, 1208 Dehio; M.-Age 3, 250;
Chron. des arts Nr. 15 Müntz; Bull,
monum. 7, 102-5 Marsy. [3245
Frimmel, Th., Beitrr. z. e. Ikono-
graphie d. Todes. Wien , Hof- u.
ötaatsdr. 174 p. <3f Vgl. Nr. 32321. [46
Waal, A. de, Das Kleid d. Herrn
auf frühchristl. Denkmälern. Freib.,
Herder. 51 p. m. 2 Taf. 2 M. 50.
<3f Rec: R. de Tart chr6t. 34, 428 f.
Helbig; Lit. Hdw. 30, 586. [47
Herrmanowski, P., Die Dt. Götter-
lehre u. ihre Verwerthg. in Kunst
u. Dichtg. I. u. II. Berl., Nicolai.
284; 278 p. 7 M. 50. *Rec.: PJbb
67, 556; Norddt. AZtg 30, Nr. 233;
DLZ 12: 1101-3 Heusler; NtZtg 44,
Nr. 509 Seliger; Münchner N. Nachrr.
Nr. 526 Golther; BllLU '91, 709
Schröter; CBl 91, 1764 f. [48
Liibke, W., Altes u. Neues; Studien
u. Kritiken. Bresl. , Schles. Verl.-
Anst. 522 p. 8 M. [49
Schmarsow, Die Kunst-G. an uns.
Hochschulen, s. künftig in I, 1.
Geschichte d. Dt. Kunst (s. 89,
1214 u. '90, 2061). Lfg. 35-39. Bd.
IV(Kupferstichv. Lützow),p.49-313.
-^ Rec. y. 1 (Baukunst v. Dohme):
Archl. Ertesitö 11, 174-82 Irmey. —
Rec. V. II (Plastik v. Bode): Ebd.
258-68 lrme5\ — Rec. v. III (Malerei
V. Janitschek): AZtg '90, Nr. 195
V. Seidlitz; Lpz. Ztg. Beil. "90, 284;
352; 411; CBl '90, 1549; NA 15, 626;
Nation 8, 12 Nathan; Chron. des arts
Nr. 17 Müntz; BilLÜ '91, 641-5 Por-
tig; Nord u. Süd 60, 270-6. [50
Locella, G., Dante in d. Dt. Kunst.
Dresd., Ehlerinann. 1890. fol. 30 p.
m. 24 Taf. nach Hdzchngn. v. Com.
Preller etc. 30 M. — Auch Ital.:
Milano, Hoepli. 1891. 50 L. -JfRec. :
Z. f. bild. Kunst 3, 46 f. v. Lützow. [51
Aufsätze z. Kunst-G. einzelner Land-
schaften: a) J. Branis, Wie man
die G. d. Böhm. Kunst schreibt.
[Tschech.] Kuttenberg, Sole. 1890.
51p. 40 Kr. [Vgl. '90, 3875. ^Rec:
MVGDBölimen 29, lit. Beil. 25-8:
HJb 12, 219.J — b) R. Engelhard,
Beitrr. z. Kunst-G. Niedersachsens.
Progr. Duderstadt. Gott., Deuerlich.
4^ 28p. m. 2 Taf. 2M.40. [^Rec:
Kunstchron. 2, 544.] — c) v. H e ter e n,
Kunstenaars en Kunstwerken (vgl.
'90, 2068a): Abdij St. Jacobus; St.
Truyen. (Dt. Warande 4, 351-7: 511
-23; 551-77.) — d) J. Neuwirth,
Die Fälschung der Künstlemameo
in d. Hss. d. Böhmischen Museums
in Prag. (MVGDBohmen 20. 297
-307.) — e) Nicoletti, Per la
storia deli' arte veneziana. (Ateneo
veneto 14, 701-15.) — f) A. R., Kleine
Beitrr. z. G. d. Kunst ira Kloster
Tegernsee. (Bayerlaud 2. 112 f.;
123 f. — g) P. Saintenoy, La con-
servation des monuments en Belgiqoe.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brux. 4,
364-73.) — h) R. Vischer, G. d. AU-
gäuer Kunst. I (s. '90, 274 u. :^74).
Schluss. (Allgäuer G.-freund 3. 113
-116.) [52
Sprawozdania komisyi do badania
historyi sztuki w Polsce. [Bericht
d.Comm. z. Erforschg. d. G. d. Künste
in Polen.] IV, 4. Krakau, Akad. 4*.
xcviij u. 189 p. 5 Rbl. [53
Ewerbeck, Die Renaissance in Bel-
gien u. Holland (s. '90, 2069). Neue
Ausg. Lfg. 7-12: 144 Photolith. ra.
19 p. Text a 8 M. [M
Horsin-Deon, L, Hist. de Tart en
France dep. les temps les plus recules
jusqu'an 14. si^cle. Larousse, Laarens.
335 p. 3 fr. 50. [55
Atz, K., Kunst-G. v. Tirol u. Vor-
arlberg. Bozen, Selbstverl. 1885-91.
410 u. xij p. [56
Handbuch d. Kunstpflege i. Oester-
reich; auf Grund amtlicher Qn. hrsg.
i. Auftr. d. k. k. Ministeriums i.
Cultus u. Unterr. Wien, Manz. ii
333 p. 4 M. «K^Rec: Kunstchron.
2, 480-84 V. Lützow; M. d. Oestcrr.
Mus. f. Kunst 6, Hft. 4. — Vgl. a) B.
Bucher, Die stiiatl. Kunstpflege in
Oesterr. (AZtg Nr. 107.) [57
Molinier, E., Venise, ses arts de-
coratifs, ses musees et ses collections.
Paris, libr. des arts. 1889. 4^ 305 p.
25 fr. -JfRec: Bull. crit. 11, 375
Leprieur; R. de l'art chr^t.34, 250-52
de Mely ; HJb 12, 445; RC 29, 151-3;
A. stör, deir arte 3, Hft. 1-2 Mussi;
Ath. Nr. 3343. [58
KondakofT, N., Hist. de 1 art bjzan-
tin, consid^r^ princip. dans les minia-
tures. II. Paris. Menard. 4^ 190 p.
25 fr. ^Rec: N. Antol. 36. 171;
Ath. Nr. 3348. [59
IV. 4. Kunstgeschichte im allgem. u. Kanstdenkmäler. *217
Inventarisation d. geschtl. Kunst-
denkmäler in Dtld. [Lit-Ber.] (GBl
f. d. Ünterr.-Verwaltg. in Preussen
'91, 306-11.) [3260
Bötticher, A., Die Ban- u. Kunst-
denkmäler d. Provinz Ostpreussen.
Hft. 1: Das Samland. Königsbergs
Teichert. ixl43 p. m. 3 Taf. 3 M. [60a
Lutsch, Verzeichniss der Kunst-
denkra. d. Prov. Schlesien (s. '89,
3772 u. '90, 3878). HI, 4: Liegnitz,
Oberlausitz, xviij p. u. p. 538-791.
3 M. ^Rec: DLZ 12, 385 u. 13, 54
Kraus; CBl 727-9; Kwart. bist. 5,
647 f. A. Wagner. [61
Darstellung, Beschreib., d. alt. Bau-
u. Kunstdenkm.d.Kgr. Sachsen (s. '90,
2075 U.3879). Hft. 15: Borna; bearb.
V.R. Steche. 123 p. m. 19 Beilagen.
6 M. <3f Rec.t KßlGV 39, 26; Kunst-
chron. 2, 295 f. Springer. [62
Darstellung, Beschreib., d. Kunst-
denkm. d. Prov. Sachsen (s. '89, 1219
u.'90, 2076). Hft. 13-15: a) Stadt Erfurt
n. d. Erf. Landkreis, bearb. v. W.
v.T e 1 1 a u ; b) Kr. Oschersleben, bearb.
V. G. Schmidt; c) Kr. Schweinitz,
bearb. V. G. Schönermark. x412 p.
u. 4 Taf.; 243 p. u. 9 Taf.; 78 p.
12; 10; 4 M. -Jf Rec: MHL 19, 80-82
Döbner; HZ 61, 315 u. 65, 511. [62a
Flottwell, E. V., a) Magdeburger
Baudenkmäler d. Renaiss.- u. Barocke-
Zeit. Magdeb., Flottwell. fol. 40 Bll.
& 1 M. [enth. Lichtdrucke v. Häusern,
Epitaphien, d. Kanzel im Dom etc.].
— b) MA. Bau- u. Kunstdenkmäler
in Magdeburg, unt. Mitw. v. Jahn,
P. Ochs, J. Kothe. Magdeb., Flott-
well, fol. 40 Bll. m. 6 p. Text, ä 1 M.
[enth. Lichtdrucke vom Kloster U. L.
Fr. und Dom]. :{:Rec. v. b: CBl d.
Bauverw. 11, Nr. 44. [63
Giemen, F., Die Kunstdenkmäler
d. Rheinprovinz ; im Auftr. d. Prov.-
Verbandes d. Rheinprov. hrsg. I u.
II: Kreis Kempen; Kreis Geldern.
Düsseid., Schwann. xivl37; 113 p.
m. 10 Taf. 9 M. 50. H^Rec: AZtg
Nr. 256 ; RC 32, 467 de Curzon. [64
Baudenkmale, Die, in d. Pfalz (s. '89,
3774 u. 90, 2078). Lfg. 9-11: II,
p. 84-203. [65
Niher, J., Die Baudenkmäler der
unteren Neckargegend u. d. Oden-
waldes. Hft. 1-4. Heidelb. , Weiss.
4^ 32 Taf. u. Text. p. 130. ä 2 M. [66
Kunstdenkmäler im Grosshzgth.
Hessen. Inventarisirg. etc. d. Werke
d. Architectnr^ Plastik etc. bis z. Schi,
d. 18. Jh.: a) I: Prov. Oberhessen,
Kr. Büdingen, v. H. Wagner; b) IV:
Prov. Starkcnburg, Kr. Erbach, v. G.
Schäfer. Darmstadt, Bergsträsser.
288; 284 p. m. 10 u. 23 Taf. b. 12 M.
•^Rec: Kunstchron. 2, 294 Springer;
Hessenland '91, 147; CBr91, 1208;
Frankf. Ztg. Nr. 87 Seibt; QBllHV
Hessen '90, 136 ; KBIWZ 10, 268-72
Schnütgen. [67
Bau- u. Kunatdenkmäler Thüringens
(s. '89, 1217 u. '90, 2079). Hft. 8-12:
Herzogth. Sachsen-Coburg u. Gotha.
Fürstenth. Reuss alt. u. jung. Linie.
264 p. m. 4 Taf.; 80 p. m. 3 Taf.;
xj 144 p m. 6 Taf.; xl37 p. m. 6 Taf.
11 M. 75; 4M. 50; 4 M. 80. ^Rec:
CBl '89, 1118; Dt. Rs. 64, 316; ZV-
Thüring G. 7, 547-52 Kriesche. [68
Paulus, Die Kunst- u. Alth.-Denkm.
im Kgr. Württemb. (s. '90, 2080 u.
3881). Lfg. 14-16. 18 Taf. ^Rec:
M. d. Oesterr. Mus. 5, 154; Z. f.
chnstl. Kunst 3, 359 Keppler. [69
Bahn, Zur Statistik Schweiz. Kunst-
denkmäler (s. '89, 3779 u. '90, 2083).
XV: Canton Tessin. (Anz. f. Schweiz.
Althk. Bd. 23 u. 24, Beil. p. 393-604.)
<^XIII u. XIV sollen später folgen.
— Rec: Rep. f. Kunstw. 14, 310-12
Janitschek. [70
Kunataehätze aus Tirol. Abth. 1:
Malerische Innenräume ; nach photo-
graph. Aufnahmen v. O. Schmidt,
Text V. W. D e i n i n g e r. Lfg. 1 u. 2.
Wien, Schroll. gr.-fol. 10 Bl. m. 4 p.
Text, h 14 M. [71
Kunat-Topographle d. Herzogthums
Kärnthen (s. '89, 3781). Lfg. 5-8.
(I, 257-490.) 1889. ^Rec: MIÖG
12, 314-42 Laschitzer. [72
Nowak, Ad., Kirchl. Kunst-Denk-
male aus Olmütz. Otmütz, Hölzel.
1890. fol. 35 p. u. 25 Taf. 18 M. [73
^Recenalonen von Werken betr.
Bau- u. Kunstdenkmäler: a) Bau-
u. Kunstdenkmäler d.Prov. West-
preussen. Hft. 7, s. '90, 2074: FBPG
4, 638. — b) Bergner, Der gute Hirt
in d. altchristl. Kunst, s. '90, 3871.
Jenenser (nicht Berl.) Diss.: Christi.
Welt '90, Nr. 46; Christi. Kunstbl.
33, 143 f. — c) Haupt u. Weysser,
Bau- u. Kunstdenkm. im Hzth. Lauen-
burg, 8. '90, 3880 : Z. f. christl. Kunst
♦218
Bibliographie Nr. 3274-3299.
3. 228 Reichensperger; CBl '90, 1814;
Kunstchronik 2, 294 Springer. —
d) Kraus, Kunstdenkniäler d. Gross-
hzth. Baden, s. '89, 3777 u. *90, 3882:
Freiburger Diöc.A. 21, 321; KBIWZ
10, 44-58 Lehfeldt; Z. f. christl. Kunst
2, 39 Aldenkirchen ; Kunstchron. 2,
295 Springer; CBl '91, 958; Livre
mod. 2, 118 Gausseron. [3274
Znr Konst-G. im allgeai., zu Bau- v.
KongtdeBkmSlerB vgl. Nr. 85. 67(>. 1054.
1638-40b; 42. 1787y; 28k. 1973r. 9179m.
2253. 23101; 11 e; 23 1?; 38; 39. 2421h; in;
97 r. 35081; 32k; 74 d. 2793 b; k: 96. 3125.
3391 f. 3918 e; 56 c; 69g; 74e. 4023b.
Aufsätze z. G. d. Baukunst etc.:
a) J. de Baye, De Tinlluence de
Tart des Goths en Occident; coin-
munication faite au congr^s bist, de
Liege. Paris, Nilsson. 4^ 11 p. —
b) P. M. Baumgarten, Die Zabl
der Weisen a. d. Morgenlande [Kata-
komben]. (Katholik 3, 273-7.) —
C) W. Bück in g, Zur Bau-G. der
Plarr-K. in Marburg. (Oberhess. Ztg.
'90, Nr. 165 u. 176.) — d) Cathian,
Das Stephans-Münster zu Altbreisach.
(Karlsruher Alth.-V. 1, 71-8). —
e) H. Cuno, Der Dom zu Hildes-
heim; seine G. etc. Hildesh., Lax.
16 p. 60 Pf. — f-g) A. V. Essen-
wein, Katalog d. Orig.-Scalpturen
d. Germ. Mus. (s. '90, 3931 a), Schluss.
(Beil. z. Anz. d. Germ. Nat.-Mus. 3
[91], 49-92 u. Tal*. 9-16.) — üeb. alt.
Dachziegeideckungen. (M. a. d. Germ.
Nat.-Mus. 3 ['91], 25-32.) — h) G.
Fossati, Rilievi stor.-artist. sulla
archit. bizantina^ 4.-19. sec. Milano,
Bernardoni. 4^ 47 p. — i) C. 0.
Garbers, Die Magdalenencapelle d.
Moritzburg in Halle. (Sep. a. Z. f.
Bauwesen.) Berl., Ernst, fol. 4 p. m.
2Taf.6M. — k)L.Germain, Excur-
sions epigraph.: T^glise d'Arrancy.
Nancy, Sidot. 54 p. — 1) M. Gösset,
Les coupoles d'Orient et d'Occident.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brux. 4,
374-400.) — m) C. Gurlitt, Studien
z. Bau-G. Berlins. (Bär 16. 67-9;
162-4.) [75
Ferner: a) A. II g. Die Wiener
Liniencapellen. (Mtbl. d. AlthV Wien
8, 121-3.) — b) Kölitz, üeber d.
christl. Altar. (Karlsruher Alth.-V.
1,80-2.) — c) De Loren zi, Abriss
d. G. d. Doms zu Trier (KBIWZ 10,
139-44.) — d) E. MÄle. Les arts
liberaux dans la statoaire da MA.
^R. archl. 17, 334-46.) [*Rcc: R.
de Tart chr6t. 34. 445.] — e) 0.
Markwart, Die Bau-G. d. Kl. Mnri
im Aargau. Aarau, Sauerländer. 100p.
2 fr. — f) Fr. M a u rer, Die KlosterK.
St. Stephan! u. Sebastiani in Froee.
(Roman. Forschgn. in Anhalt IIl.)
(Sep. a. Z. f. Bauwesen.) Berl., Ernst,
fol. 5 p. m. 4 Taf. 10 M. — g) Nord-
hoff. Die Westfäl. Domkirchen (8.'90,
2091). Forts. (Bonner Jbb. 89, 164-88.
90, 77-102.) — h) A. Rille, ßrünner
Bauwerke im 17. u. 18. Jh. Progr.
Brunn. 1890. 15 p. — I) Schrader,
Die Kirche zu Gondelsbeim. (KBIWZ
10, 145-50.)— k)J. Wastler, Nachrr.
üb. Gegenstände d. bild. Kunst in
Steiermark. Forts. (M. d. HVSteier-
mark 39, 251-7.) — 1) Wh.. Die
Sammlgn. plast. Kunstwerke mittl.
u. neuerer Zeit zu Cassel. (Sammler
12, 3 f.; 16-8) — m) J. Willems,
Les bronzes d'art., fondus a la f,cire
perdue". (Bull, du cercle archl. de
Malines 2, 271-86.) [76
Fäh, Ad., Grundriss d. G. d. bild.
Künste. Lfg. 1-4. Freib., Herder.
1889-90. p. 1-284. älM.25. *Rec.:
DLZ 11, 1876 Puchstein; Christi.
Kunstbl. 31, 95; Sammler 12, 2Ö3
Döring; R. de l'art chr^t. 34, 15-5
Heibig; Oest. CBl 6, 164 u. 7, 196
Dippel; Laacher St. 41, 458 61
Beissel. FT?
Barberot, E., Hist. des styles darchi-
tecture dans tous les pays dep. \ti
temps anc. jusq'k nos jours. I. II.
Paris, Baudry. xij 378; 380 p. 40 fr.
<3f Rec: N. Antol. 35, 774 f. [78
Houcke, A. H. L. van, Elements de
l'hist. de l'archi tecture. Gand. Step-
man. I. 4^ 175 p. 6 fr. ^Rec.:
R. de l'art chr^t. 34, 346. [79
Dehio, 6. u. 6. v. Bezold, Die kirchl.
Baukunst d. Abendlandes (s.'89, 8783).
Lfg. 4. 72 Taf. .36 M. -X- Rw-
Christi. Kunstbl. 3, 63 ; RC 31. 429-33
de Lasteyrie; Lit. fiandw. 29, 91
Schneider. [8ö
Hartel, A., Architect. Details des
MA. (8. 90, 2085). 2. Ser. fol. 50 Tal.
40 M. — 1. Ser. ersch. in 2. Aufl. [81
Bezold, G. V., Die Entstehg. u. Aas-
bildung d. Gothischen Baukunst in
Frankreich. (Sep. a. Z. f, Bauwesen.)
Berl., Ernst, fol. 20 p. mit 3 Taf.
10 M. [S2
IV, 4. Architectur u. Sculptar.
♦219
Möllinger, C, Die Dt.-roman. Archi-
tectur a. ihre organ. Entwickig. bis
gegen Ende d. 12. Jh. Lfg. 1-5. Lpz.,
Seemann. 272 p. u. 52 Taf. ä2M. [83
Zubrzyekl, J. S., Bazyliki sred-
niowieczne w ukladzie rzutöw pozio-
mycb. [Die ma. Basiliken.] Krakau.
75 p. m. 31 Abb. u. 11 Taf. 5 M. [84
Gelis-Didot, P. etT. Lambert, Larchi-
tectore franQ. civile et dornest, 11.-16.
si^le. I, 1-2. Paris, Dujardin. 4^.
42 p. u. 38 Taf. ä Bd. 60 fr. [85
Lanbert u. Stahl, Motive d. Dt.
Architectur d. 16.- 18. Jh. (s. '89, 3792
u. '90. 3888). 11 : Barock u. Rokokko,
1650-1800, Lfg.2-7. ä6Taf. ä2M.75. [86
Fritseh, Denkmäler Dt. Renais-
sance (s. '89, 3791). Lfg. 12 (Schluss).
25 Taf. u. 86 p. 25 M. [87
Don, Der, zu Lübeck. 20 Blatt
Abbildungen nach Aufnahmen v. F.
Münzenberger u. J. Nöhring;
Textv. Th. Hach. Berl., Wasmuth.
1888. fol. 35 p. 24 M. [88
Baes, J., Historische u. malerische
Thürme Belgiens. 2 Thle. Berlin,
Claesen. fol. 50 Taf. m. 2 Bl. Text.
80 M. , [89
Taeye, L. et E. L. de, Etudes sur
les arts plastiques enBelgique. Brux.,
Bruylant. xxvij490 p. 7 fr. 50. [90
Koch, J. u. Fr. Seltz, Das Heidel-
berger Schloss. Atlas, Lfg. 1-6. Text,
Alth. 1 u. 2. Darmst., Bergs trässer.
fol. 60 Taf. u. 134 p. 120 M. *Rec.:
CBl '91, 726; ZGOberrh 6, 522
Schulte. [91
Luthner, F., Plast. Decorationen
aus dem Palais Thurn u. Taxis zu
Frankfurt a. M. im Barockstyle.
Frankf., Keiler. 1890. fol. 20 Taf.
m. 2 p. Text. «^ Rec. : M. d. Oesterr.
Museums 6, 313. [92
Aufleger, 0., Münchner Architectur
d. 18. Jh. Abth. 1. (Süddt. Archit.
u. Ornamentik im 18. Jh., Bd. UI-V.)
Münch., Werner. 50 Taf. fol. 30 M. [93
Streck, H., Ziegelbauwerke des MA.
u. d. Renaissance in Italien. Berlin,
Wasmuth. 1890. fol. 20 p. m. 50Taf. [94
Lutsch, H., Ma. Backsteinbauten
Mittel pommerns von d. Peene bis z.
Rega. (Sep. a. Z. f. Bauwesen. J^. 33
-40.) Berl., Ernst & K. 1890. fol. 46 p.
m. 17 Taf. 36 M. -X^Rec: CBr91,
808; Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. 91,
26; MHL 19, 310 Krause. [95
Bickel, L., Hessische Holzbauten.
Hft. 1-3. Marb. Elwert. 1888-91. 4^
80 Lichtdrr. u. 8 p. Text. 53 M. [96
Gladbach, E., Charakterist. Holz-
bauten der Schweiz (s. '90, 2096).
Lfg. 3. 8 Taf. u. p. 11-14. 9 M. [97
<$f Receneionen von Werken betr.
Baukunst etc.: a) Adamy, Architec-
tonik des M A., s. '90, 2087 : KBl WZ 9,
213 f.; DLZ 10, 639 f. Döhme u. 12,
853 f. Schneider; QBllHV Hessen '90,
18-22. — b)Galland, G. d. Holland.
Baukunst, s. '90, 2092 u. 3889: Rep.
f. Kunstw. 14, 69-73 Pauli; M. d.
Oesterr. Mus. 5, 57; Dt. Waran de 3,
627-35 Weissmann; Nation 8, 221 f.
Pleyte ; KBIWZ 9, 156 f. v. Oettingen ;
Grenzb. 14, II, 383 f.; Z. d. Baier.
Kunstgew.- V. '90, 75 Krell. — c)Gur-
litt, G. d. Barockstiles, s. '89, 3794 u.
'90, 3886: DLZ 12, 550-4 Orth. —
d) Hei big, Hist. de la sculpture,
s. *90, 3887: Ann. de la soc. archl.
de Namur 18, Nr. 4; M.-Age 4, 97;
Chron. des arts '91, Nr. 10 Müutz.
— d) Moore, Gothic architecture,
s. '90, 3885: CBl '90, 1815 f.; HZ
67, 373 f. Galland; Portfolio '90,
Juli; MAge 4, 169-72 Pit. [98
Zur G. Ton Architektnr ■. Scolptor vgl.
Xr. 217. 3«5: Sa. 577; 78. «93. 994. lOSUb: »V.
1324 g-i; n; 0; 60. 1433: 64. 1640c; d. 1787 y:
28 k. 1985. 2099 p. 2131: 32; 79m. 2254 c-e.
2310p; IIa; 23q;43. 2458b; 98e. 8507g; 17;
65; 74a: 75m. 2792g; 95a; 96. 3172ii: O.
3522p: 77b: 78m :87a. 3680; 21a: 45; 82(1: e.
Aufsätze z. G. d. Malerei: a) Fr.
G. Hann^ Die Kirche zu Gerlamoos
u. ihre Wandmalereien. (Carinthia
81, 111-21.) - b) Th. Frimrael, Aus
d. gll. Harrach'schen Gemäldegalerie
(Mtbl. d. Altli-V. zu Wien 3, 123 f.).
— c)J.Lennartz, Die Glasmalereien
in der alten Pfarr-K. zu Haaren.
(Aachener Anzeiger *91, Nr. 101 u.
104.) — d) E. Rödin, Rukopisi s
wizantijskimi miniatjurami w biblio-
tekach Wenecii, Milana i Florencii.
[Hss. ma. Miniaturen in den Biblio-
theken Venedig etc.] (Zumal minist,
narod. prosw. '91, 299-317.) — e) H.
Rupp, Die Blumenmaler von Jan
Breugel de Blour bis auf d. Ggw.
Brunn, Rohrer. 1890- 47 p. — f) W.
Schwarz, Die Sammlgn. im Schlosse
zu Heidelberg. (Sammler 13, 133-5.)
— g) F. Vetter, Die Vincent"sche
Gemäldesammlg. in Konstanz u. d.
*234
Bibliographie Nr. 3431—3452.
Glaube u. Brauch in d. Umgegend
y. Lübbeo u. Luckau. (M. d. Nieder-
laus. Ges. 2, 47-9.) [3431
Gomme, G. L, The handbook of
folklore. Lond., Folklore-Soc. 1890.
193 p. "^Rec: A. per le tradiz.
poDol. 10, 139 f. Pitr6. [32
oauve, L. J., Le folklore des Hautes-
Vosges. Paris, Maisonneuve. 1890.
416 p. 5|jRec.:DLZll,782üsener.[38
Sepp, Joh., Völkerbrauch bei Hoch-
zeit, Geburt u. Tod: Beweis f. d.
Einheit d. Menschen-Geschlechtes etc.
München, Huttier. 176 p. 2 M. [34
Knoop, 0., Allerhand Scherz, Reime
u. Erznhlgn. üb. Pomm. Orte u. ihre
Bewohner. (Sep. a. Mtbll. f. Pomm.
G.) Posen, Jalowicz. 105 p. 2 M.
-JfRec.: Z. f. Volkskde. 4, 35 Vecken-
stedt. - Vgl. Nr. 3444 d; e. [35
Kehrein, J., Volksthümliches aus
Nassau ; Sprachproben, Sagen , Kinder-
liedchen, Märchen,Volk8witze, Sprich-
wörter etc. Lpz., Lesimple. 296 p.
1 M. 25. [36
Fournier, E., Hist. des jouets et
des jeux d'enfants. Nouv. ^d. Paris,
Dentu. 1889. 356 p. 5 fr. [36a
Gebiet d'Aivielia, E., La migration
des symboles. Paris, Leroux. 354 p.
6 fr. -^Rec: R. beige de numism.
47, 468-74 Cumont; CR 19, 168 f.
Perrot; R. des traditions popul. 6,
378-80 Ploix ; Bull, de l'ac. de Belg.
22,68-70SUllaert; Melusine 5, 285. [37
GiOCk, J. Ph., Die Symbolik der
Bienen u. ihrer Producte in Sage,
Dichtung, Cultus, Kunst u. Bräuchen
d. Völker. Heidelb., Weiss. zij411 p.
5 M. «^Anthologie d. Bienenpoesie
aller Zeiten, unter Hinweis auf das
sich darin kundgebende Gemeinsame
d. menschlichen Empfindens u. An-
schauens. — Rec: Nord u. Süd 60,
II, 135. DLZ 13, 79 f. Jahn. [38
Wagler, Die Eiche in alter u. neuer
Zeit*, e. mythol.-culturhist. Studie. I.
Progr. Würzen. 4°. 41 p. — II. (Berl.
Stud. f. class. Phil. XIII, 2.) Berl.,
Calvary. 128 p. 3 M. 20, [39
Lewalter, J., Dt. Volkslieder, in
Niederhessen aus d. Munde d. Volkes
gesammelt. Hft. 1-2. Hamb., Fritzsche.
xij68; 72 p. k\ M. -J^Rec: Hessen-
land '90, Nr. 13 u. Casseler AZtg '90,
Nr.280;287;300u.'91,Nr.ll0; Kasseler
Journal '90, Nr. 240 Grotefend ; Cassel.
Tagebl. '90, Nr. 269 Hand werck ; Hess.
Morgenztg. '90, Nr. 475; Hess. Bll.
Nr. 1688 ; Vjachr. f. Mnsikw. 7, 676 f.
Spitta. [40
Hruechka, A. u. W. Toiecber, Dt.
Volkslieder a. Böhmen {», '90, 3962b).
Lfg. 3 4. Schlass. p. 225-542. 50 n.
75 Kr. -JfRec: BllLU '91, 668 f.
Schlossar; NtZtg 44, Nr. 652 ProU;
MVGBöhmen 80, lit. Beil. 1; Z. d.
V. f. Volkskde. 1, 455 f. John. Z. f.
Oesterr. Gy mn. 42, 1083-5 Hauffeo. [41
Wlielocki, H. v. , Volksdichtgn. d.
Siebenbürg. u. Südungar. Zigenoer.
Wien, Graser. 1890. xvj 431 p. 6 M.
-Jf Rec: DLZ 12, 1178 f. Grosse; Am
Urquell 2, 31 f. [4U
Aufsätze betr. Inschriften n. Haas-
marken: a)J. Freund, Hausinschrr.
a. Marburgs Umgebung. (Sep. s. Mar-
burger Tagebl.) Marb., EhrhardL 82p.
30 Pf. — b) H. Grössler, Wappen.
Hausmarken u. Inschrr. an HäoBem
in Wolfsberg. (M. d. CentralComm.
16, 266 f.) — c) Hausinschriften
in Mittel franken. (Bayerland 2, 155 1)
— d) Sword Inscriptions. (SatB
Nr. 1823.) — e) J. Meyer, Häuser-
inschrr. in Mittelfranken. (Bayerland
3, 32-5.) [3442
Champeaux, J. de, Devises, chs de
guerre. legendes, dictons. Dijon.
Lamarche. 270 p. 8 fr. [43
Homeyer, C. G., Die Hans- u. Hof-
marken. 2. Ausg. Berl.^ v. Decker.
1890. xxiv437 p. u. 44 Taf. 8M. [43a
Aufsätze betr. Sprichwörter ond
volksthüml. Redensarten : a)L.Cleri-
eus, Nachlese von Wahl- u. Denk-
sprüchen. (Sammler, 13, 15 f.) —
b-c) C. Dirksen, Meiderich-Sprich-
wörter. Meider., Selbstverl. 1890. 31 p.
— Ostfries. Sprichwörter (s. '89,3857).
Hft. 2. 95 p. 1 M. 80, vgl. Dirksen:
KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 14.
58. [-JfRec: Am Urquell 2, 147.]-
d-e) 0. Knoop, Sprichwörter und
Redensarten; Fremdsprachliches in
Hinterpommern. Progr. Posen u. Ro-
gasen. Lpz., Fock. 4'*. 25; 26; 28 p.
3 M. [-Jf Auch unter d. Titel: Platt-
deutsches a. Hinterpommern. — Rec:
KBl d. V. f. Niederdt. Sprachforschg.
14, 29 f. Bolte ; Z. f. Volkskde. 2, 446
Fränkel; Mtbll. d. Ges. f. Pomm.G.
'90, 94.] — Plattdt. Sprichwörter u.
Redensarten auBHinterpommem.(Jb.
d. V. f. Niederdt. Sprachf. 12, 5360
u. Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. 884Ö
l\\ 4. Malerei und Kleinkunst.
*221
M52; Mf; h; 23; 24c; x; 42; 79i; 80f; 87-9.
M21c; 22k; t: 23k; 47-9. S507h; lOl; 18;
60d; o; 74i; 89. 2791f-i; 92h; k; m; o; q;
9Sc: d; 1; m; o; 95. 3578b; c; 8oa; 8«.
Kunstgewerbeblatt (s. 90. 2114 u.
3905). II, 212. p. 17-160: Ä-b) p. 17
-22; 32-4. A. Pabet, Aus d. Kunst-
gewerbemuseum zu Köln. II: Leder-
arbeiten. — Beitrr. z. G. d. Konst-
töpferei. X: Zu d. Anfängen d. Meis-
sener Manufactur. — c) 25-31; 47
-55. J. Diner, Ungar. Fayencen u.
Töpferwaaren. — d) 149-57. K. Kö-
litz. Die Fächerausstellg. in Karls-
ruhe. [3315
Mittheilungen d. Oesterr. Museums
f. Kunst u. Industrie; Monatsschrift
f. Kunstgewerbe, hrsg. v. J. Fol-
nesics u. F. Ritter. N. F. Jg. 1890
-91, (V u. VI) Nr. 14. Wien, Ge-
rold p. 1-360. ä Jg. 8 M.: ab) 1-5;
207-10. 0. V. Falke, Die Waffen-
samrolg. im neuen Hofmuseum. —
D. Steir. Kunstgewerbe auf d. Lan-
desausstellg. in Graz. — c) 56 f. etc.
174-91. Albert, Untersuchgn. üb.
d. ursprüngl. Bedeutg. d. Wortes
»Mosaik». — d) 104-6. Frimmel,
Zur Kenntniss d. gravirten Bronze-
schüsseln. — e-g) 107 ff. A. Riegl,
Hessische Bauernstühle. — Eine
Bild Wirkerei mit d. Kreuzabnahme
nach Raffael. — Die Gobelinsaus-
stellg. im Oesterr. Mus. — Vgl. Nr.
3150 f. 3381 a. [16
Zeitschrift d. Baier. Kunstgewerbe-
V., hrsg. V. L. Gmelin. Jg. 1890 u.
1891, Hft. MO. Münch., Knorr & H.
fol. 156 p. u. p. 1-64. 14 M.: a) p. 10
-5; 133-49. L. Gmelin, Die ma.
Goldschmiedekunst in d. Abruzzen.
— b) 53-63. B. Riehl, Skizze d. G.
d. ma. Plastik im Baier. Staramlande.
— c) 101-5. P. Groth, Ueber den
Bernstein. — d-e) 106-8. '91, 9 f.
O. V. Falke, D. Berastein im Kunst-
gewerbe. — Bosnische Tauschir-
arbeiten. — f-g) '90, 109-11; 149-52.
'91, 29-33; 41-51; 53-8. H. Semper,
üeb. 3 Brixener Grabsteine u. ihre
Urheber. — üeb. Monumentalbrun-
nen u. Fontainen bis Ende d. 18. Jh.
— h) '91, p. 1-8; 17-23. P.F.Krell,
Ma. Wohnungsausstattg. u. Kleider-
tracht in Deutschland. — Vgl. aucli
Nr. 3391. [17
Aufsätze betr. Kleinkunst etc.:
a) F. Bangert, Ein Inventar der
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891
Oldesloer K.-Kleinode. Progr. Oldes-
loe. 4^ 11 p. — b) A. V. Essen-
wein, 2 geätzte Prunkhamische (M.
a. d. Germ. Nat.-Mus. 3 ['91], 57-60.)
— c) J. C. Heer, Die alt. Schweizer.
Glasgemälde. (AZtg Nr. 340.) —
d) Katalog d. im Germ. Nat.-Mus.
befindl. Kunstdrechslerarbeiten, 16.
-18. Jh. (Beil. z. Anz. d. Germ. Nat.-
Mus. 3 ['91]. Nr. 3-4.) Nümb., Germ.
Mus. 24 p. m. 8 Taf. — e) Katalog
etc. d. Bronzeepitaphien d. 15.-18. Jh.
(Ebd. 3 ['91], Nr. 5.) Nümb., Germ.
Mus. 16 p. — f) E. Michal, Les
tableaux de corporations milit. en
Hollande. (R. des 2 mondes 102,
865-909). — g) F. Pf äff, De Steen-
houwerteekens. (Dt. Warande 6, 66
-75.) — h) F. Philippi, Zur G. d.
Osnabrücker Goldschmiede. (MVG-
Osnabr. 15,340-62; Nachtrr. [Osnabr.
Goldschmiedegilde]: ebd. 16, 362.) —
i)J. Radisics, Regi egyhäzi ötvös-
müvek. [Denkm. kirchl.Goldschmiede-
kunst in Ungarn]. (Archl. Ertesitö
11, 31-8.) — k) W. Schmidt, Zur
Altköln. Kupferstichschule. (Chronik
d. vervielfält. Kunst 3, Hft 8.) —
1) Schneider, Der Stephans-Kelch
d. Mainzer Domes. (Bonner Jbb. 87,
97-117.) [*Rec.: QbllHVHessen '89,
95; Rep. f. Kunstw. 13, 336.] —
m) G. Schönermark, Wahrheit u.
Dichtg. im Kestner-Museum zu Han-
nover. Hann., Manz. 26 p. 80 Pf.
[^Rec: Rep. f. Kunstw. 14,440.]
— n) A. Wauters, Sur une tenture
de tapisseries de Bnixelles. (Ann. de
la soc. d'archl. de Brux. 4, 66-75.)
— 0) F. Warnecke, Zwei Meister-
werke Dt. Gravierkunst. (Archives
herald, suisses 4, Nr. 11.) — p) G.
Winter, Meissner Porzellan. (Samm-
ler 12, 134-6; 153.) [18
Collection, La, Spitzer (^s. '90, 3906.)
T. IMII. Paris, May & Motteroz.
231: 301 p. et 57; 59 pl. b, 250 fr.
-X-Rec. V. 1: L'art 16, Nr. 7 Bes-
sieres; M. d. Oesterr. Mus. 5, 108:
R. de Tart ehret. 34, 66 f,\ 328 f.
de Mely; Z. d. Baier. Kunstgewerbe-
V. '90, 77-87 Diner; Sammler 13,
222. [19
Katalog d. Kunst Sammig. C. u. P.
N.Vincent in Konstanz: Glasgemälde,
Porzellane, Fayencen. Köln, Heberle.
4^ xxiijl33 p. m. 30 Taf. 5 M.
-Jf Rec. : Kunstgewerbebl. 2, 142. [20
VI. 2. 16
■2-iii
Bibliographie Nr. :Häi —
Allli. 17. a:i4-6 Singer.] — g) F.
Kehoni. Die Lurleisagv. (.Herr. d.
ir. Hoclist. 7, 380-33.) — h) A. So li iil-
lerue. Zur Sogenk.le. (KBl d. V. r.
Siebenb. I.ilkde. U, 25-y.) — i) W.
Schwatz 11. ¥.. Friede!. Slav. ii.
livrm.bHgenrto. inlleckloib. (KBIUV
:fö. 138-42.) — k)E. V^ckensledt,
KylTlittuepFiMige. (Harzer Mihfle. 2.
liil-5: 180-4; 205-7.) — 1) 2 Volks-
fafren ii. d. liegend v. Uemüiidcn.
iBuyerlaiid J. -288). — üDlLWaiBer.
iSii|;en v. .Sthliiiitie ^tein. (Carinlhia
81. 54-7.) [:U52
Forcbhammer, P. W., rmlegoinena
zur Uythiilngie nie Wissen schall u.
liexikiin der Mythen8|iriidie. Kiel.
lläaeler. 4". 127 fi. 5 M. *Kec.:
WschrKlPli S. !'(i!l-74 Miihlv: t'Bl
■yi. 1327. [5a
Glaw, Rieh.. Würterbnch d. ll.vtli«-
logie. '2. Ansg. I.|iz., Spamer. 35!) p.
3 .y. *Abtli. III lieh. Nord.-Uerm.
.. >;iai
Völker
Kraker, E., KatcchismuH d. Uvili»-
loRie. L|.7., Weher. xij320p. ^M.
*llec.:Berl.|.hil.Wsphr. 11,1108 10
Kletidinit. [55
Lalstner, R., Das Ituthsel il. Sphinx :
UrtindziJge e. Uythen-G. Berl., Uerli.
1889. \xiv343:471p. 20 U. *Rec.:
IILZ 11. 545 8 K. H. Mever; Z. f.
Vnlkskde. 2. 323 Veckenalcdt; AZtg
'90, Kr.l7C Eher«: Berl. phil. Wschr.
"90, 893 (Jruppe: IJRw. 40. 41 BDlin:
.IB r. Ucrni. ['hil. 11, 118 Trampe;
A. r. Anttiroii. 20. '2.V2-8 Gidllier, [56
HartlMd, E. S., The i'üieiice of
liiirv lales, iin iiiquiry into fnirv
mvthc.lO(;v. I.ond.. Siiotl. 1890. 372 p.
Ii sh. Ii d". «Kec.: äatH Nr. 18:^7:
A. per 1« trndiz. po)H)tari 10. 134-0
IH Martino: Folk-L.ire 2. 123-7
Jacobs: Z. d. V. t. V.ilkskde. 1, 345
Weiuhuhl: M>''liK-^iiie 5, IUI <.: La
iTuditinn .1, Ö3 i'. Caniov. [57
Andree. Rioh., Die 'Fluthtiagen.
rtliiiagr. Iietrai;htet. Braunacliweig.
Viewug. XJ152 |.. lu. 1 Tar. 2 M. 25.
»Kec: Am Urtiuoll 2, 131 f.: '/.. d.
V. {. V,ilk=.kde. 1. :aö Weiiihold:
H'/ Hl. 487: Melusine 5. 261 (.; CBl
Hl. 1584; lIl.Z 12. 1867 I'. Ünisse. [58
Schrüder. Rioh.. Die Ul. Kniser»nge.
lifde. Hei.lt-lhi^rg. 4". 45 p. [59
List.G.. iH.-niyihnlo''. Land seh IUI s-
Bih
Iterlii
. l.üst.
iiider. 3H4 l
4 M. 5(
tjammlei
Norden.
*Hee.;
Ulbll. f.
109 Weh
6. 444 I
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24; Z.
siedi. —
Legende
75 f.)
Frahn
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4M. ■»*
Veckens
Lehwa
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64. üOO;
DI. Cnt
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Nassau u
K launig,
z. r. vo
König,
T hü ring
Hohen E
d. Friiuk
IV, 4. Kleinkunst; Masik.
223
Kunst 4, Hft. 7-, KBl f. Anthrop. 22,
64 Ranke. [3338
Doumert, A., La dentelle; origines,
bist. etc. Paris, Lec^ne. 143 p. [39
Feidegg, F. v., Wiener Kanst-Buch-
binder- n. Lederarbeiten. Hft. 1-3.
Wien, SchroU. 1889 91. fol. k 6 Taf.
m. 1 BL Text, ä 5 M. [40
Wessely, J. E., G. d. graphischen
Künste. Lpz., WeigeL xvj299 p. 20 M.
^Rec: Kunstchron. 2, 163; Z. f.
christl. Kanst 4, 136 Kaufmann. [41
Rosner, Joh. B., Die illustrirenden
Künste u. ihre Bedeutg. f. d. Cultur-
G.; e. Beitr. z. Kenntn. d- Kunst-
druckes. Progr. Wien. 1890. 50 p. [42
Kunst, Die vervielfältig., d. Ggw.,
(s. '90, 2118 a). Hft. 18-19: II, p. 105
-36. [43
LOtzow, C. V., G. d. vervielfältig.
Künste. Hft. 1-4. Wien. p. 1-88. [44
Publlcatlonen der intern, chalko-
grapb. Gesellschaft. Jg. 1889. Berl.,
Reichsdr. 1890. fol. 13 Taf. m. 10 p.
^Italien. Schulen des 15. Jh. —
Rec: Z. f. bild. Kunst 1, 324-6
Lehrs. [45
Lippmann, F., Kupferstiche und
Holzschnitte alter Meister in Nach-
bildgn. Berl., Reichsdr. 1890. fol.
50 Bl. 75 M. -Jf Rec: Z. für bild.
Kunst 1, 326-8; M. d. Oest. Mus. 5,
110. [46
Meisterwerke d. Holzschneidekunst
(8. '90, 2119 u. 3913). Lfg. 146 56.
Bd. XIII, 2-12. 78 Taf. p. 5-52 Text. [47
Hirth u. Muther , Meister - Holz-
Bcbnitte aus 4 Jhh. (s. '90, 2120)
Lfg. 8-9. äl9Taf m.4p. Text.^Rec:
R. 8tor. it. 8, 362 Carotti. [48
Heitz, P., Originalabdruck v. Form-
schneider-Arbeiten d. 16. u. 17. Jh.
aus Strassb. Druckereien. Strassb.,
Heitz. 1890. fol. xj p. u. 83 Taf.
6 M. -Jf Rec: RC 30, 194; CBl '91,
550; Kunstchron. 2, 543. [49
Schiendi, C, G. d. Photographie.
Wien, Hartleben. 380 p. 8 M. ^ Rec:
AZtg Nr. 269. [50
Zar KleUkaBst (aach Knpfemtich) vgl.
Nr. 885. 679. 679. 781; 85. 944 s; 56. 1640 e;
44; 80. 1717k; 27y; 28h. 1973 8. 2341; 79 c;
f; g; o; 80i. 2422o; 58m; 2507g; r. 27910.
3690. 9737 h.
Vierteljahrsschrift für Musikwiss.
(s. '90, 2122 u. 3915). VI, 4 u. VII,
1-2. p. 469-619 u. 1-284: a) 6, 590
-608. F. Ascherson, Mus. Bibliogr.
— b) 7, 26-42. H. Weltli, Gluck
u. Calsabigi. — Auch VII, 3-4 u.
Vni, 1 erschien. — Vgl. Nr. 786; 87.
982 a; b. 21961. 2421 f; 221. [3351
Monatshefte f. Musik-G. (s. '89,
3816 u. '90, 3916). Jg. XXII, 12 u.
XXin, 1-9. p. 213-234 u. 1-164:
a) 22,. 217-23. Barcley Squire,
Unbek. Mus.-Sammelwerke im Brie.
Mus. — b-d) 23, 16 f. u. 22-7; 60
-68; 141 f. R. Eitner, Bibliogr. M.
— Die Druckwerke v. P. Marin
Mersenne über Musik. — Unbek.
Sammelwerke. — e) 37-48; 53-60.
G. Muffat's musiktheor. Abhdlg.,
1698. — f) 71-110. V^. Nagel, Fnn-
damentum Authore J. Buchnero. —
g) 111-26. H. Goldschmidt, Ver-
ziergn., Verändergn. u. Passaggien,
16.-17.Jh. — h) 126 8. H. Pardall,
Organisten d. Haupt- K. 8. Mariae
virginis zu Wolfenbüttel. — i) 23.
Beil.: Katalog d. Mus.-Sammlg. d.
k. Bibl. in Dresden, Halbb. 19. —
k)24.BeiL: Katalogd.Mus.-Sammlg.
d. Üniv.-Bibl. Basel. Halbbg. 1-7. —
Vgl. Nr. 2379 e. 2422 p; 51 o. [52
Aufsätze z. Musik-G.: a) A. Beer,
Alte Ungar. Musik. (Ung. R. 10,
563-70.) — b) Ch. d'Elvert, Die
Orgelbau- und Organistenkunst in
Mähren u. Oest.-Schlesien. (Notizenbl.
d. hist.-stat. Section d. Mähr.-Schles.
Ges. '91, 73-80.) — c) V. Finzi,
Bibliogr. d. stampe mus. d. r. bibl.
estense. (R. delle bibl. 3, 77-89; 107
-14.) - d) 0. Keller, Das Haus
Habsburg als Pfleger d. Tonkunst.
(Sep. a. Dt. Kunst- u. Mus.-Ztg.)
Wien, Rebay & R. 1890. 23 p. 60 Pf.
— e) ü. Kornmüller, Die alten
Musiktheoretiker. (Kirchenmusikal.
Jb. 16, 1-28.) — f) J. J. Maie*-,
Archv. Excerpte üb. d. hzgl. Baier.
Hofcapelle, hrsg. v. F. X. Haberl.
(Ebd. 6981.) — g) H. Pudor, Das
Heroenthum in d. Dt. Musik. 2. Aufl.
Dresd., Damm. 29 p. 80 Pf. — h) R.
Röder, Geborene Schlesier; kurze
Biogr. in Schlesien geb. Tonkünst-
ler. Bunzlau,Kreuschmer. 1890. 59 p.
75 Pf. - i) Ph. Roth, Sammig.
alterthiiml.Mus.-In8trumente.(Samm-
1er 12, 99 101.) — k)P. Bergmans,
Varii^tes musicolog.: docc. in^d. sur
Thist. de la mus. en Belgique; I.
(Ann. de l'ac. d'archl. de Belg. 5,
370-415.) Sep. Gand, Vyt. 2 fr. —
*2a8
Bibliographie Nr. 3476—3495.
Divi lidfi T nacorech etc. [Wilde
HäDDer a. Frauen in d, VorBtellg.
etc. des Böhmi sehen VollieB.] Frogr.
Neu-Bydiow. 1889. 16 p. [*Rec.:
Z. f. Oeaterr. Gymn. 42, 98 Kanka.]
— b) Lachmann, Aberglaaben a.
Ueberlingen etc. (Alem. 18, 273 f.)
— t) E. ilickwiti, Abergläubisches
ans Nordwest- Eethtand. (SB d.Esthn.
Gee. 90, 34-7.) — k) A. Marieneacu,
Die Opfer; volkamythol. Vorstellgn.
d. Walachen. (Elhnogrephia 2. 1-12
n. 53-8.) — 1) Rackwitz, Kinder-
hand m, e. Zebrpfennig auf d. Kircli-
bof V. Bilaingsieben. ( Verb lg n. d.
Berl. Ges. f. Anthr. '89, 29 f.) —
m) P. Schikowsky, Die Hahre im
Volksglauben d. Hasnren. {Ausland
•91, 274 6.) — n-o) B. Schüitel-
kopf, Wettersprüche etc. im Hütten-
berger Erzberge. <Carinthia81,89 f.l
— Die Brecblstear. (Ebd. 185-93.)
— p) H. Stillmark, Einige« vom
Esthnischen HauBgeistTulihBjid. (SB
d. gel. Eslhn. Ges. '90, 76-88.) ~
q] G. Strecker, Zur ü. d. Hexen-
processe in Pommern. (Mtbll. I'iir
Pomm, 6. '91, 145 9.) — r) F.
Weineck, Diebes- u. Feuersegen.
(H. d. NiederfauB. Ges. 2, 133-53.5
— 8) 0. Weise, Aberglaube aus d.
Altenbnrgiscben. (U. d. 0.- u. AltbV
Eisenberg?, 1-36.) — t)F. Wilhelm,
Aberglaube u. Volks brauch im Karlt-
bad-Duppaner Gelände. Rarlsbad,
Jacob. 97p. [4e-ßec.:HVQDB<DhmeD
29, lit. Beil. 59; Z. d. V. f. Volkskde.
1, 458 Weinhold.] [3476
Hopf, LlldW., Thierorakel n, Orakel.
thiere in alter n. neuer Zeit. Stuttg.,
Koblheromer. 1888. xj270 p. 4M.
!(:Rec.: Westerra. 69, 704; Am Urq.
l, 94 Krause; Berl. phil. Wschr. 10,
120-24 Keller. [77
Cook, A. de, Volksgeneskunde iu
Vlanderen. Gent, Vnylsteke. 368 p.
3 M. *Eec.: Z. d. V. f. Volkskde.
1, 229 Üitlie. [77a
KraOM, Fr. S., Volksglaube u. relig.
Brauch d. SUdsIaven. (Darstellgn. a.
d. Gebtete d. nichtchristl. Relig.-G.
II.) Uünsl., Aschendorff. ivj 176 p.
8 M. *Rec.: A. f. Anthrop. 20, 250
-52 Golther; Z. f. Ethnol. 22, 104
Virchow; Am Urquell 2, 29; K. de
rhist. des relig. 21, 344; CBl '90,
1379; DLZ 12, 1194; Melusine 5,
118 f.; Globus "90, 320. - Vgl.
«) Kranss, D. Tod in Sitte, Brtneb
n. Glauben d. SädslaTcn. (Z.d.V.1.
VolkBkde. 1. 148-63.) P8
Wllalockl, H. V., VolksgUnb« n.
relig. Brauch d. Zigeuner. (EM.IV,)
Uünst., Aschendorff. 1892. iiTlgip.
3 U. - Vgl. s) Wlialocki, Aber.
glauben der Zigeuner; DiebstabU-
Uebräuche. C^thnograpbia 2,3»4-6;
vgl. snch oben 3475 k.) [78i
SneK, 0., HezenproccSBe u. Geiatd-
etOrg. ; psjchialr. Untersuchg. MSciek.,
Lehmann. 130 p. 4H. «Rec: AZ«
Nr. 305; Z. f. Ethnol. 23, 248 f.
Bartels. [79
R>PP, L. , Die Heienprocene DDd
ihre Gegner in Tirol. 2. Aafl. Briitn.
Weger. 171 p. 1 H. 60. *Em.;
ZKTh 15. 714 f. Nillee: ThQschrlS,
666-70 Linsenmann. [80
^ Reoeniionen v. Werken beir.
Aberglauben u. Hezcnwahn:a)B»is-
sac, Les grands jours de la soreel-
lerie, s. '90, 3977: RH 45, 350-52
Molinier; RC 31, 39. — b) Henien,
Deb. die Träume in der Allnord.
Sagenlit., s. '90, 3969 (Lpi. Diu.ii
Z. r. Oesterr. Gymn. 41. 1003-5
Heiniel; Am. f. Dt. AI Ib. IT. 168f.
Detler. — cl Höfler, VolksroedidD
in Oberbaiem: H.-Age 3, 59; Beilrr.
z. Anthrop. u. Ur-G. Baiems 8, 3T
Ranke; Bayerland 2, 72. — Vgl.
Höfler, Ueb. Voti»-Üaben. (Beiln
z. Anthrop. n. DrG. Baiems 8, 39 f.)
— d) Lerchheiraer n. s. Schrift
wid. d. Uexenwahn, b. '89, 1246 b.
8884: Oesterr. CBl 6 , 122-4 tiui.
LBl Germ. u. Rom. Philo). 10. 329
Socini Theol. Lit.-Ber. 12, 8. -
6) Sepp, Religion d. alt. Dentschen,
8. '90, 3970: Z. f. Dt. Cnllnr-G. 1. 346.
RQechr 5, 96 Meister; AZig "90, Kr.
854 Zingerle; Am Urquell 2, 81:
WtZtg Nr. 278 Seliger; CBl 91, 898:
Bär 17, 279; Lit. Jb. 1, 82 f. -
f) Sloel, Be dieren in hrt lolki-
geloof, B. '90, 2147: Melonne k
46 r.; R. de l'hist. des religion» 20.
233 f. [Ztöi
Za Triktbraach ■. Tolkttttt« tgl Nr
nwid.Hiie. s»tiG:e. 3i»ib:Mi.3n»i:
b; o; 71b.
Sir «. d. TalkilladcR vs) Hr. *ü <'
74. 161». M39b. siaoa: b. — Vel ftns»
17. 4.
Za iBickrirtra vgl. Nr 115: W IM^
JIOS; HC. SblSXt; g; Old.
Za SprlckaSrltra vgl. Nr VK. >■>*.
IV. 4-5. Mu8ik u. Theater; Altertbümer^ Wohnung.
*225
Täusliches und geselliges
(fty Sitten und Gehräucfie*
lemes 3372-76; Wohnung u. Gebäude
; Kleidung u. Geräthe 3381-90; Fa-
Ehe, geselliger Verkehr 3391-3400;
ung, Ge-sunoneitspflege etc. 3401-6:
ijgungen . Volksfeste . Sport 3407-11 ;
lalekt u. Namenkunde 3412-19; Volks-
, Volkssitte, Volkslied 3420-41; In-
»n n Hausmarken 3442-43; Sprich-
u. volksthüml. Redensarten 3444-50 ;
i, Sagen u. Märchen 3451-73; Abor-
ten, zlauberei, Hexenwahn 3374-81.
Schrift f. Dt. Cultur-G. (s. '90,
I, 2-4 u. II, 1. Berl., Lüsten-
p. 121-477 u. p. 1-144: a) p.
>. Die Familienchronik d.
8 Mich. V. Ehenheim. II, 8. in
- b) 147-60. P. Cassel, Dt.
18- u. Ortsnamen. — c) 317-35.
eil, Zar G. d. Hexenwe8en8;
t«ierischen Qn. — d) 375-90.
;nne am Rbyn, Der Geister-
in d. Dt. Volk88age. — e) 436
L. John, Dorf u. Bauernhof in
sonst u. jetzt. — f) 2, 56-66.
t. Verwandtschaftsnamen.
) 103-12. Th. Unruh, Bilder
Pommerschen Cultur- u. Sitten-
h) 117-20. W. Müller, Haine
ume in G. u. Sage. — Vgl. Nr.
908; 34. 1653. 1815: 35. 22981.
i; 76 e. :U50b; 92 q. -Jf Rec:
2, 1866 f. Winter; MHL 20, 85-7
US ; MHL 20, 85-7 Martens. [3372
rer durch d. Sammlgn. d. Mu-
i Schi. Altth. in Breslau. 3. Aufl.
, Nischkowsky. 116 p. m. 30
* Rec: KBIGV 39, 128: Samm-
;, 117 f. [73
alog der Sammlgn. der antiq.
1 Zürich. I-III: Vorröm.Abthlg.;
i.-Ital.-Röm. Abthlg. ; Alaman.-
md. Gräberfunde; ma. Abthlg.
Hiersemann. 1890. xiv215;
107 p. m. 17; 12; 15 Tafeln.
40. [74
:h, Culturgeschtl. Bilderbuch a.
. (s. '89, 1228 u. '90, 2140).
17-72 (VI. Llg. 7-12. Schiuss).
p. 2113-2303. -SfHec: Gg^-.
(1; Kunstchron. 2, 37. [75
% Cen., Listy z Ceskych dejin
*nich [BU. a. d. Böhm. Cultur-
»rag, Vilimka. 123 p. -Jf Rec:
, 497 f. Leger; MVGDBöhmen
.Beil. 55-7; Z. d. V. f. Volks-
1, 456 f. Brückner. [76
Zn Alterthamerii vgl. Nr. 105; 6; 11;
12; 16a; 18; 21. 1367; 76; 77; 93. 2071; 72;
79; 81; 82; 83f-o; 84; 85; 96; 99. 2100;
3-7 ; 40 ; 56. — GrabalterthSmer : 114 ; 16 ; 17.
I420d; e: 22; 32. 1517. 2080; 88c; k. 2102;
30 a; 41. 2380k; 86. 3317 g.
Aufsätze betr. Wohnung, Gebäude
etc.: a) G. Bancalari, Forschgn.
üb. d. Dt. Wohnhaus. (Ausland 63,
467 etc. 64, 721-27.) [*Rec.: Ca-
rinthiaSl, 138-40 Hauser.] - b) Ed.
Damköhler, Diele, dCle, däle. (Jb.
d. V. Niederdt. Sprachf. 15, 51-3.) —
c) W. Götz, Das Nordische Wohn-
haus währ. d. 16. Jh. (Sammig. ge-
meinv. Vortrr. Hft. 131.) Hamb.,
Verl.-Anst. 31 p. 60 Pf. — d) Hun-
ziker u. Virchow, Das Rhätoro-
man. Haus (Vhdlgn. d. Berl. Ges. f.
Anthrop. '89, 625-8.) — e) Mejberg,
Aehnlichkeiten d. Schlesw. Bauern-
höfe mit d. Gebäuden d. mittl. u.
alt. Zeit. (Ebd. '91, 409 f.) - f) A.
Meitzen, Ansiedelung. (Hdwb. d.
Staatsw. 1, 290-311.) - g) A. G.
Meyer, Das Sachs. Haus im Kr.
Greifenberg. (Vhlgn. d. Berl. Ges.
f. Anthrop. 89, 614-25.) - h) C.
Mönch, Das alte Hansahaus. (Ebd.
194-6.) — i) A. Peez, Bauernhaus
in Oest.-Ungam. i^Sep. a. M. d. anthr.
Ges.) Wien, Holder. 4^ 57 p. 80 Pf.
— k-1) K. Rhamm, Dorf u. Bauern-
hof im Altdt. Lande. Lpz., Grunow.
1890. 80 p. 1 M. 50. [*Rec.: Z.
f. Dt. Cultur-G. 1, 351 John.] -
Das Kämtnerische Bauernhaus. (Ca-
rinthia 80, 44-8.) — m-n) A. Trei-
chel, Laubenartige Hausvorbauten
in Westpreussen. — Westpreuss.
Häuser. (Vhdlgn. d. Berl. Ges. f.
Anthr. 89, 196-8. 91, 187-9.) —
0) H. Uhle, Das Dänische Haus in
Dtld. (Ebd. 91, 493-515, vgl. ebd.
645-49 Jahn u. Virchow.) — p-r) R.
Virchow, Alte Dt. u. Schweiz.
Bauernhäuser. — Alte Häuser im
Clevischen. — Zur G. d. Schweiz.
Wohnbaues. (Ebd. '89, 168 ff. '91,
191-4.) [77
Gudmundsson, V., Privatboligen pä
Island i sagatiden samt dejvis i det
0vrige norden. Kopenh., Hast. 1889.
270 p. 6 M. 25. -Jf Rec: DLZ 10,
1750-52 Henning; M.-Age 3, 173-6
Golther; GBl '90, 94; LBl f. Germ,
u. Rom. Phil. 11, 174-6 Maurer. [78
Champeaux, A. de, El mobiliarlo.
*22ii
Bibliographie Nr. 3379-3401-
I; En Ib ADtiqned., edftd media y
r«Dsgc. II: 1T-I8sigl08. Hadr. Cru-
lado. 4". 296; 304 p. 8 pec [3379
Kavard, K., Dict de rameublement
(s. 'Sg. 3832 a. 90, 2144). IV: P-2.
1890. 885 p. 55 fr. #Rec.: R. de
Saintonge U, 208. [3380
Eir 4). i. WohHBs vgl. Nr. tittq. twt.
3in6; M17h: »a; 30. }7«)d.
Aufsitze betr. Kleidung u. Ge-
rätbe: a) J. W. Rraun. Die Per-
rlicke in Berlin. (Bar 16, 390.) -
b) H. Brendicke, Die Petermandl-
Bche Ueseersammlung in Steuer.
(Sammler 12, 243 6.) — c) A. Erd-
tnann, Grtindbedeutg. u. Etymolo-
gie d, WöTler Kleid u. Filz im Ger-
maniachen. (Skhfler utg. af humaa.
Tetensbapssamfucdet i Dpiala. I, 3.)
UpsBla. 48 p. - d) L. Hahnlein.
Die GrünkiUel. (Bayerland 3, 55-7.)
— e) F. V. Hellwald, Ursprg. ii.
Entwickig. d, Schmuckes. (Ausland
63, 586-90.) - f) H. Janitachek,
Der Fächer. {Nation 8, 095-8.) —
g) A. Kirchlioff, Die Halloren in
ihrer alten Tracht. Halle, Reichardt.
1890. 23 p. 1 H. — b) E. Lemcke,
Knochen- n. Horngerälhe in Oet-
preuasen- (Vhign, d. Berl. Ges. f.
Anlhrop. TO, ÖOl f-1 — I) B- Maj-
latb, Uie Uaachenpanzer d- Nat--
Museums. (Archl. Erteaitu 11. 125
53 u. Ung. K, 11, 608-18.) - k) J,
Uaneteld, Der Groasvatersluhl auf
d. Unde. {Sammler 13, 42 f.) -
l)Th.Uartin, Trachten am Boden-
aee. (Schrr. d. V, f. G. d. BodenseeH
20, 104-13). — m) Baier. National-
trachten (Bayerland 2. 419 f. etc.
5;U f. 3, 36; 47 f.) — n) Olshau-
een, Radaporen auf Siegeln. (Vlilgn.
d. Berl- Ges, f. Anthrop. '91, 219
-33.) — O) V. Pezold, Bemerkgn.
z. Trachion-G. (Karlsruher AllhV 1,
17-9.) - p) Punkee. Die Kleider.
(KLes 7. 74(i-7(i.| — q) L. v. Rau,
Hfthe Werkzeuge. (Vhlgn. d. Berl.
Ges. f. Anlbrop. '90, 153 60.) —
r) 0. S.. Altberliner Folterwerk-
zeuge. {Bär 17, 30 f.) — 8) H. v. d.
Sann, AlteteieriEche Trachten. (Sep.
a. Grazer Wochenbl.) Graz, Cieslar.
39 p. 50 Pf. - t)Spitien:e. cultur-
liist. Skizze. (Norddt. AZtg Beil. Kr.
50.) ~- nl A. Treichel, Die Ro-
gallen in Weelpreuaaen. (Vhlgn. d.
Berl. Ge». f. Anthr. "89. 749-52.) -
T)R. Virchow, HkhwfTkieage in»
d. Vierlanden- (Ebd. 485-7.) [S381
Blatter f. Costümkde., kiit. d.
Volkstrnchten , hrsg. t. A. v. Hev.
d en (P. -89, 1233). Hft. 19-21 (ScblMfl,
Bl. 217-52 [Bd. IV). ijiiijS« p. [^
Hotteiroth, Trachten etc. (».'89.
1230 u. *90, 3936). Lfg. 19-20 (SohlQM|.
Bd. II, 157-217 m. 12 Taf. [*Rk.:
NtZIg 44. 391 Lübke-] - Ital. Deberf.
Bd. II, Lfg, 715. 18;1
Hcfiier-AlteMOk, Trachten etr. d.
17- n- 18. Jh. {a. -89, 3829 Q. W.
3937). Lfg- 12 {Schlnsa). 1690. p. IT
-26u. 6Taf. *Rec.: Rep. f. KnnBlw.
14, 339 Janitachek; Z. d. UddcIi.
AlthV. 8, 53. [84
2nr Geschichte d. Costiime: aacb
Zeichngn. v. Die», Fröhlich «c.
Münch., Braun & Seh. 1890. fol. 76
Taf. m. 8 p- 9 M. 50. [85
ZIbrt, Gen., DSjinj kroje v Zemich
j^eekycb az po välky Haailske. [6.
d. Tracht in Böhmen bia za d-Hm-
siten kriegen]. (Z. Winter u. C. Zibn,
Dejiny kroje v zemich teskjch.l
Hft- 1-3- Prag, Simicek. 458 p. ni.
Abb- k Hft. 1 Ü. 30. «Reo.: RCSl,
498 Leger; Z. d. V. f. Volkskde 1.
457 Brückner. [K
Vlltsmiant, Marls de, Hial. de 1»
coiffure feminine. Brux.. Herteat. 4*.
822 p, 30 fr. [So»
# Recenslonen v. Werken betr.
Kleidung: a) Berger-Levranlr.
Coalumes Btrnabourgeois, a. '90, 2143:
Polyh. 59, 113 de Nolhac; Ann. d»
l'Est '90, 471 Pfister. — b) Heydeii.
Tracht d. CuUurvölker, s. "89. 3837
u. '90, 3938: Jbb. d. phil. V. ßerlia
17,59 Engelmann; Berl. phil. WKhr.
U, 502 BOhlBu; H. d. anthrop. üt?.
in Wien 20, 109 Hörnea. [87
Pebst,A., Beatecksammlg.: Speiw-.
Tisch-, Garten-Geräte n. Warkzeogr:
aus d. Kunstsammlg. v. R. Zecbült
in Grossenhain. Berl., Beite. fol. SO
Taf. m. 8 Bogen Teil. eOM. #Vjjl.
KBIWZ 10. 137. P8
Zschllls, R. n- R. Forrer, Der Spam
u. B- Formenentwicklg. Berl., Bett».
fol. 20 Taf. ra. 8 Bogen Text. 24 ■
«Rec: Kunslgewerbebl. 2, 14+6
V. Heyden; KBIWZ 10, 138. [89
Beck, L., Die G. d. Eiaens in Iteba.
u. culiurgeachtl. Beiiebg. I: bis 15»
l\\ 5. Kleidung u. Gerätbe ; Familie, Ehe, gesell. Verkehr. *227
D. Chr. 2. Aufl. Lfg. 1-4. Braunscbw.,
Vieweg. x704 p. ä 5 M. [3390
Zar G. TOB Kleidung, Geritli, Werkzeug
VgLNr.l4d6. 17270. 2078. 2252. 2323n. 2925-27 ;
76n; 80. 3229e; f. SS17h; 18b. 8561b. 372af.
Aufsätze betr. Familie, Ehe, ge-
eelligen Verkehr: a) Achelis, Die
Geschlechtsgenossenschaften u. die
Entwickig. d. Ehe. (Z. d. Ges. f.
Erdkde. '90, Hft. 4.) — b) A. G.
Brückner, K istorii cu wstwa sostra-
danija. [Zur G. d. Mitleidsgefühls.]
(Niwa 45, 979 ff.) — c)A. Denecke,
Beitrr. z. Entwicklgs-G. d. gesellsch.
Anstandsgefühls in Dtld. Dresdener
Progr. Lpz., Fock. 4**. 33 p. 1 M. 20.
[*Rec.: Anz. f. Dt. Alth. 17, 331.
R. M. Meyer.] — d) K. Friedrichs,
Familien stufen n. Eheformen. (Z. f.
vergl. Rechtsw. 10, 189-201.) —
e) J. Grand-Carteret, La carte
de Visite k travers 2 si^cles (R. pol.
et litt. 47, 149-54). - f) M. Haus-
hof er. Die gesellschaftl. Sitte in
ihrem Zusammenhg. mit Kunst etc.
(Z. d. Baier. Kunstgewerbe-V. '90,
29-35.) — g) F. Hellwald, Zur
Entwicklgs.-G. d. Liebe. (Ausland 63,
454-7; 471-4.) — h) Nadmorski.
Gesellschaftl. Zustände im Marien-
burgischen. (Wisla 3, 717-54.) —
i) Rezasco, Segno delle meretrici.
(Giorn. ligust. 17, 161-220.) — k) 0.
Streicher, Verh. zw. Mann u. Frau
i. d. Mhdt. Lyrik (ZDPh 24, 171-86).
— 1) L. W., Schutz d. Wöchnerin
in Christi. Vorzeit. (HPBU 108, 419
-28.) — m) J. Zacher, Die 10 Al-
terstufen d. Menschen. (ZDPh 23,
385-412, vgl. A. Jeitteles u. H.
Lewy ebd. 24, 161-5.) L3391
Starcke, C. N., La famille primi-
tive, ses origines et son developpe-
ment. (Vgl. *90, 2148.) Paris, Alcan.
287 p. *Rec.: Bull. crit. 12, 361-5;
Bull, de folklore 1, 67-71 Godenir;
RQH 50, 679-81 de Charencey. -
Engl, üebers.: New- York, Appleton.
315 p. -^Rec: Polit. sc. Quart. 5.
340-2 Smith. [92
Bobbio, G. , Sülle origini e sul
fondamento della famiglia. Torino,
Origlia. 108 p. [93
Familien-Stiftungen, Die, Dtlds. u.
Dt.-Oesterreichs. Th. I. Münch.,Pohl.
1890. 76 p. 2 M. ^Statist. Ueber-
sicht, vorzugsweise betr. Universi-
täten u. Erziehgs.- Anstalten. — Rec:
KBIGV 39, 103. [94
Westermarck, Edw., The history
of human marriage. Lond.,Macmillan.
xix644 p. 14 sh. ^Rec: SatR Nr.
1863; Mind 16, 542; Ac. Nr. 1013
Tylor. [96
Roever, N. de, Van vrijen en
trouwen; bijdr. tot de gesch. van
ondvaderl. zeden. Haarlem, Bohn.
1890. 244 p. 2 fl. 50. [96
Pl088, H., Das Weib in d. Natur-
u. Völkerkde.; anthropol. Studien.
3. Aufl., hrsg. V. M. Bartels. 2 Bde.
Leipzig, Grieben. xxiij575; 684 p.
24 M. -JfRec: KBl f. Anthrop. 22,
48 Ranke. - [97
Gautier, L, La chevalerie. N. ^d.
Paris, Delagrave. 4^ xv850 p. 25 fr.
*Rec.: RH 45, 377-9 Monod. [98
Gourdon de Genouillac, H., Nouv.
dictionn. des ordres de chevalerie
dep. les 1. si^cles jusqu'ä nos jours.
Paris, Dentu. 349 p. 5 fr. [98a
Henne am Rliyn, 0., Das Buch d.
Mysterien u. geheimen Gesellschaften.
3. Aufl. Lpz., Ziegenhirt. 1890. 373
p. 4 M. [3399
Kulke, Ed., Die Entwicklgs.-G. d.
Meinungen. Lpz., Reissner. 92 p.
2 M. ^ Rec: Krit. R. a. Oesterreich
3, 44-6 Willfort. [3400
Aufsätze betr. Ernährung, Gesund-
heitspflege etc.: a) Buschan, Zur
G. d. Hopfens. (Ausland 64, 613-6.)
— b) F. Falk, Zur Gesundhs.-Pfle^e
Dtlds. im MA. (HPBll 108, 811-22.)
— c) F. F u h s e , Sitten u. Ge-
bräuche d. Deutschen beim Essen
u. Trinken, alt. Zeiten bis z. Ende
d. 11. Jh. Diss. Gott., Vandenhöck
&R. 44 p. IM. 20. — d)H.Häfcke,
Die Werthschätzg. d. Salzes. (Voss.
Ztg. Sonnt.-Beil. 47 f.) - e) 0. floff-
mann. Der Honig in bist. etc. Hin-
sicht. Freiwaldau, Blaz^k. 1889. 38
p. — f) Kirch hoff. Die früh. Irren-
pflege in Schleswig - Holstein. (Z-
Schlesw.-Holst.-Lauenb. G. 20, 131
-92.) — g) P. Pervanoglü, Dell'
inumazione e della cremazione dei
cadavri nelle epoche piü remote.
(Archeogr. triest. 17, 255-64.) —
h) A. Sc blieben. Das Schwein in
d. Cultur-G. Wiesb., Berchtold. 1890.
63 p. IM.- i) E. M. Schranka,
Die Suppe; e. Stückchen Cultar-G.
2. Aufl. Berl., Lüstenöder. [3401
242
Bibliographie Nr. 3511—3532.
fund V. Heydebreck. — 1) 172 f.
M. Welirmann^ Das Domstirt v.
St. Otten in Stettin. — Vgl. Nr.
2297 i. 2310n; 63q. 2411 f; 51c;
53o. 2532c. 3112 f. 3430b; p; 35;
44e; 62a; 76q. 3646a. [3511
Aufsätze z. G. Pommerns: a) H.
Bandlow^ G. d. Cisterc. - Abtei
Neuenkamp u. d. Stadt Franzburg.
Tribsees, Henk. 52 p. — b) Bren-
del, Aus Stargards Vergangenheit.
(Starg. Ztg. '91, Nr. 102-48). [^Rec:
Mtbll. f. Pomm. G. '91, 158-1 -
c) H. Dannenberg, Zur Pomm. u.
Mecklb. Münzkde., s. '89, 1274. Forts.
(ZN 17, 290-309.) - d) H.Lemke,
Der Burgwall v. Stettin. (Verhdign.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '89, 116-20.)
— e) C. Schlemmer, Hist. Er-
innergn. an Rügen. Progr. Colberg.
4^ 18 p. — f) A. Treichel, 3 neue
Wälle in Ostpommern. (Verhdign.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '89, 479
-84.) [12
Urkundenbuch , Pommersches (s.
'89, 1273). III, 2: 1296-1300 m. Re-
gister zu II u. III. p. 259-728. 12 M.
*Rec.: Mtbll. f. Pomm. G. '91, 60 f.
Wehrmann; ebd. 156 f.; 162 f. K.
E. H. Krause; MVGNeumark '91, 23;
Cßl '91, 1750 f.; HZ 68, 125 Winkel-
mann. [13
Wehrmann, M., Aus Pommerns Ver-
gangenheit. Stett. , Bosch. 135 p.
2 M. ^Rec: Mtbll. d. Ges. W Pomm.
G. '91, 93 f. [14
Geaterding'a Beitrr. z. G. d. Stadt
Greifswald, fortges. v. Th. Pyl. III.:
Niederrh. u. Westphäl. Einwanderg.
etc. (Schrr. d. V. f. G. u. Althkde.
V. Pommern.) Greifsw., Akad. Buchh.
1892. xij 175 p. * Mtbll. d. Ges. f.
Pomm. G. '92, 12. [15
Heberlein, B., Beitrr. z. G. d. Burg
u. Stadt Wolgast. Lfg. 1. Wolg.,
Eisner. 32 p. 60 Pf. *Rec.: Mtbll.
d. Ges. f. Pomm. G. '91, 91 f. Wehr-
mann. [16
^ Recensionen : a) G r ö n w a 1 1,
Kantzow u. s. Pomm. Chronik , s.
'90, 2204a: Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G.
'90,61-3Pyl. — b) Man ke, Familien-
namen in Anklam, s. '89, 3919 n.
'90,2208: Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. '90,
76 f. — c) Woltersdorf, Greifsw.
Pfarrkirchen, s. '89, 1278 u. 3920:
Krit. Vjschr. f. Gesetzgebg. 12, 608
Jacoby. [17
Zar Q, Pomerai Tgl. Kr. it8; 44. M:
Ab; m. lS67d. 2071d. 221ST; 79b; 9S:97y.
23778. 24» k. S140d: k. St9$. 3372 g: 77g.
SilSe: tOe; 21e: 1; SOp; 91m; 35;44d;e,
u; 5im; 61: 62: 76q.
Bertling, A., [Lit. d. J. 1888 a. 89.
betr.]: West- u. Ostpreussen, Dt
Orden. (JBG Bd. 11, II, 240 8. Bd.
12, II, 382-90.) [3518
Monatsschrift, Altpreuss. (s. 'S9.
1282 u. '90, 3998). XXVII. 7-8 o.
XXVIII, 1-4. p. 513-704 u. 1-192:
a) 27, 599-638. H. B o n k , Ortsnamen
in Allnr. — b) 639-42. Beckherrn.
G. d. Befestig^. Königsbergs. Nach-
trag. [Das Ganze sep.: Königsb..
Beyer. 91 u. 3 p. 2 M. 90. [*R€C.:
Mil. LZ 72, 155 f.] - c) 673-6. J.
Szadowski, Urkk.-Fund und Ur-
kundliches. — d-e) 676 f. 28, 76-89.
J. Sembrzycki, Die Kirche zu
Gr. Rosinsko, eine Berichtigung (Tgl.
'90, 3990 i). - Die Kord- u. West-
Gebiete d. Jadwinger u. deren Gren-
zen. — f) 28, 276-323. H. Frölich.
Beitrr. zur Cultur-G. von Polnisch-
Preussen aus d. JJ. 1473-1686. -
g) 324-39. J. Sembrzycki, Uebcr-
sieht üb. f. Ost- u. Westpr. wichtige
Poln. Lit. d. letzten Zeit. — h) 27.
692-701. 28, 177-91. Altpr. Bibliogr.
1889. — Vgl. Nr. 950. 1717 h; 27b:
c. 2110 a. 2380 f. 24211; 22ro: n:
52x. 2532i; 47d; e: 61c. 2636c:
1. 2972 a, 3431 r; 44k :50m. *B€c.:
Balt. Mtschr. 38, 323 f.: Wisla a
433 u. 701 Karlowicz u. ebd. 4. 95Ö
-52 Gajsler. — Aach XXVIII. 5-6
erschien. [1^
Zeltschrift d. Weetpreuss. GV. {>.
'89, 1283 u. '90, 2212). Hft. 28-29.
8. Nr. 1600 u. künftig in IL 7. [2»)
Sitzungsberichte d. Alth.-Ges. Präs
sia (s. '90, 2211 u. 3999). Jg. lUT
203 p. m. 16 Taf. : a) p. 91-101. G.
Bujack, Die Publl. des A. d. Pror.-
Verbandes zu Königsberg. — Vgl.
Nr. 627. 1117. 2110 b. 2453 e. 2527 s.
2636 b; e; o. [21
Aufsitze z. G. West- n. Ostpreos-
sens: a) G. Becker, Die Wawer-
Versorgung Königsbergs (Sep. a. t
d. V. Dt. Ingenieure XXXV.). Beri-
Schade. 4«. 26 p. 3 M. [*B«.:
FBPG 4, 639 f.] - b) P. Brfo
necke, Urkk. d. Stadt FriedUn^-
Progr. Pr.-Friedland. 4*. 20 p -
c) G. Conrad, Prov. geschiditl. u-
IV, 5. Gesell. Verkehr u. Vergnügungen, Volksdialekt u. Namenkunde. *229
Aufsätze betr. Volksdialekt und
Namenkde.: a) F. Bernau, Böh-
mens Dt. Burgnamen. (M. d. Nord-
böhm. Excurs.-Clubs 14, 34 f.) —
b) A. Dum ml er, Aus d. Donau-
Lech-Winkel. (Bayerns Mundarten
1, 305-8.) — c) M. F. Follmann,
Die Mundart d. Dt.-Lothringer u.
Luxemburger. II. Progr. Metz. 1890.
4^ 23 p. [*Rec.: LBl f. Germ. u.
Rom. Phil. 12, 152 f. E. Hoffmann.]
— d) C. Franke, Ostfränkisch-
Oberpfälzisch und Obersächsisch.
(Bayerns Mundarten 1, 19-36; 261
-90.) — e) H. Gradl, Die Mund-
arten Westböhmens. (Ebd. 81-111.)
f) A. Hartmann, Aelt. Nachrr.
üb. Dialekte. (Ebd. 121-5; 291-5.)
— g) J. E. Haselmayer, üeber
Ortsnamenkde. Würzb., Kellner. 56
p. 60 Pf. [^Rec: Ausland 64, 999 ;
Bl). f. Baier. Gymnw. 27, 597 f.
Biedermann; Bayerns Mundarten 1,
315.] — h) M. Himmelstoss, Aus
d. Baier. Wald. (Bayerns Mundarten
1, 61-81; 239-60.) — i) F. Jacob i,
Schwab. Taufnamen (Ebd. 197-203.)
— k) A. Jakob, Aus Mittelschwa-
ben. (Ebd. 36-60; 793-6.) [3412
Ferner: a) R. Karpff, Dt. Vor-
namen mit d. von ihnen abstamm.
Geschlechtsnamen. Nürtingen, Kapff.
1889. 95 p. 1 M. [-X- Rec: Grenzb.
50, III, 95.] — b) V. Kebrle,
Prijmeni ceskä etc. [Böhm. Zu-
namen, welche aus d. Taufnamen
entstanden sind.] Progr. Prag-Neust.
1889. 21 p. [*Rec.: Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 92.] — c) Th. Kneip er,
Französ. Familiennamen in d. Pfalz.
2. Aufl. Kaisersl., Gotthold. 82 p.
IM. — d) Klemm, Flurnamen.
(Neue Bll. aus Süddtld. f. Erzieh, u.
Unterr. 17, 1-4.) — e) 0. Knoop,
Plattdt. Wörter a. Hinterpommern.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13,
52-4; 69-72; 84-7.) — f) Fr. Laten-
dorf, Plattdt. Tanznamen. (Ebd.
38 f.) — g) F. Leithäuser, Galli-
cismen in Niederrhein. Mundarten.
Progr. Barmen. Lpz., Fock. 4^ 32 p.
[^Rec: DLZ 12, 1689 Nörrenberg.]
— h) F. Lunjak, 0 proischoz denii
imen Cech etc. [Ueber d. Herkunft
d. Namens Cech etc.] (Gel.-Schr. d.
Univ. Kazan. '90, Nr. 2.) 15 p. —
i) R. Müller, Kleine Beitrr. z. Alt-
kümtnischen Ortsnamenkde. (Ca-
rinthia 81, 141-50.) - k) N o h r.
Versuch e. Deutg. v. geogr. Namen,
Völker- u. Personennamen. (Z. f.
wiss. Geogr. 7, 314-19.) — 1) F.
Riegel, Beitrr. aus Altregensburg.
(Bayerns Mundarten 1, 222-4.) —
m) J. Sembrzycki, Litauische Arz-
neinamen. (M. d. Litauischen lit.
Ges. 3, 249-59.) — n) F. A. Slavika,
0 vyznamu jm^na Cech. (Casopis
musea kral. 64, 568-74.) — o) K.
Stuhl, Neue Pfade etc.: Vergleich.
Studien im Anschluss an Griech. u.
Dt. Personennamen. Progr. Burg-
hausen. 49 p. [Etymolog. Einzel-
Nachweisgn.] — p) J. Wolff, Dt.
Dorf- u. Stadtnamen in Siebenbür-
gen. Progr. Mühlbach. 4^ 31 p. [13
Mucke, K. E. , Histor. u. vergl.
Laut- u. Formenlehre d. Nieder-
sorbischen [Niederlaus.- Wendischen]
Sprache. (Preisschrr. d. Jablonowski-
schcn Ges. XXVIII.) Lpz., Hirzel.
xviij 615 p. 20 M. [14
Brenner, Ose., Mundarten u. Schrift-
sprache in Baiern. (Baier. Bibl. 18.)
Bamb. , Buchner. 85 p. m. Abb.
1 M. 25. *Rec.: Lit. Jb. 1, 81 f.-, LBl
f. Germ. u. Rom. Philol. 13, 10 f.
Binz. [15
Jaksch, A. v., Ueb. Ortsnamen u.
Ortsnamen forschg. m. bes. Rücksicht
auf Kärnten. Vortr. Klagenf., Klein-
mayr. 44 p. 1 M. ^ Rec. : Carinthia
81, 64 Laschitzer u. 95-100 Schlei-
^^8S' — Vgl. a) Zur Ortsnamen-
forschung in Kärnten, e. Wort d.
Richtigstellung, z. Abwehr; hrsg.
vom V. f. d. Slovenen Kämthens.
Klagenf., Raunecker. 32 p. 60 Pf.
— b) A. V. Jaksch, E. offene Ant-
wort etc.; e. Wort d. Richtigstellg.
u. Abwehr. Klagenf.^ v. Kleinmayr.
41p. 80 Pf. — c) Zur Ortsnamen-
forschung in Kärnthen. Schluss-
wort; hrsg. vom V. d. Slovenen
Kärnthens. Klagenfurt, Kleinmayr.
28 p. 60 Pf. [16
WIsnar, Jul., Untersuchgn. z. geogr.
Namenkde. auf Grundlage v. V.
Brandrs Erklärung topogr. Eigen-
namen. Znaim, Fournier & H. 72 p.
1 M. 50. [17
Tibus, A. , Beitrr. z. Namenkde.
Westfäl. Orte. Münst., Regensberg.
1890. 124 p. 2 M. 40. -^f Rec: Lit.
Hdw. 30, 262 f. Finke; MHL 20, 84
Hoogeweg. [18
244
Bibliographie Nr. 3533—3549.
Zar 0. Wett- a. (»Htpreaigeim vgl. Nr.
312; 23; 24. 658b; 83-85. 870. 943m. 1031;
32. 1118. 1333; 67 e; f: g. 1600. 1729. 1814;
76. 2071 e. 2312 0; 49g; 70 c; 91a. 2451a; t;
54; 2510U. 26S6m. 2972. 3072c; 98n. 3377m;
n; 81h; u; 91h. 3413m: 22h; i; 2Sr; s; 28p;
soo; 44k; 50 b; 76m.
Zur 0. d. Dt. Ordern vgl. Nr. 431. 2311 u.
2533 g. 3075 k. 3140 b; n ; 41t.
Mettig, C, [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Liv-, Est- u. Kurland. (JBG
Bd. 11, II, 249-59 u. Bd. 12, II, 390
-402.) [3533
Monatsschrift, Balt. (s. 89, 1291
u.'90,4004). XXXVII, 8 9 u. XXXVIII.
p. 639-828 u. 777 p: a) 38, 1-23;
81-93. C. Tli. Hermann, Erinnergn.
— b) 147-53. Bertramin, Eine
Concertreise in d. Balt. Provinzen ;
zur Erinnerg. an Ad. Uenselt. —
c) 165-87. P. Falck, Timoleon v.
Neflf. — d) 188-212. J. v. Keussler,
Die Landesabgaben in d. Balt. Pro-
vinzen. — e) 281-93. H. Sass. Der
Grundbesitz im alten Oeeel. — f) 513
-60. V. Kupffer, Vermögen der
evang.-luth. Landkircben Livlands.
Schluss. — Vgl. Nr. 53. 1012. 1687 a.
1973p. 23631; m. 2411 f ^ 51h; 52r;
97 8. 3098 c; i. 31421. 3546 h. [34
Sitzungsberichte d. Ges. f. G. u.
Althkde. d. Ostseeprovinzen Russ-
lands. Jg. 1889 u. 1890. Riga, Hacker.
141 u. 192 p.: a) 89, p. 14-22. J. Gir-
gen söhn. Der Convent d. Beguinen
in Riga. — b) 22-5. A. Reinberg,
Ueberreste d. ehem. Franciscaner-
klosters zu Riga. — cd) 47-78 u. '90,
37-50. C. V. L ü w i 8 o f M e n a r,
Schloss Wenden vor 200 JJ. — Die
Dt.-Ordensburg Trikaten in Livland.
— e-h) 99 106. 1890, 7-13; 21-8;
120-5. C. Mettig, Die Capelle d.
Schwarzen Häupter in d. ehem. Fran-
ciscanerkirche zu Riga. — Handels-
rechnungen d. Dt. Ordens. — Die
Rechnungsbücher d. Rathsdiener zu
Riga, 1478-1758. — Die Bücher d.
Riga'schen Bierträgergilde. — i) 1890,
61-5. A. Pölchau, Einige Ergänzgn.
zu Schweders Nachrr. üb. die alte
Domschule zu Riga. — k) 160-6. J.-Ber.
Vgl. Nr. 3407 i. 3665 b. [35
Beiträge z. Kde. Esth-, Liv- u. Kur-
lands (s. '90, 2221). IV, 3. p. 219
-355. 2M.: a) p. 219-94. J.V^^. De hio,
Medicinalverhh. Alt-Revals. — Vgl.
Nr. 496. 3142 g. ^ Rec. : Balt. Mtschr.
38, 414-7; BULU 91, 333. [36
Sitzungsberichte d. Kurland. Ges.
(s. 90, 2223). Jg. 1888-1889. 109 a.
49 p. 7 Taf.; 109 p.: a-f) '88, 2-12;
32-4 etc.; '89, 10-3. J. Döring, K&is.-
Otto-Schale in Riga. — K. zu Ihlen.
- Urkk. d. JJ. 1462, 1514, 1616.-
Schloss Neuenbürg. — Adelsbrief,
1695. — Name d. Stadt Libau. -
g-h) '88, 23-32; 36-9; 78-80. L. Ar-
busow, Geburtsbrief v. 1660 und
Ausz. a. d. Bau8ke*8chen K.-Büchern.
— Die Goldschmiede-Arbeiten aus
Bauske. — Rechngn. a. d. Schwe-
denzeit. — D. „schwarze Buch'' in
Bauske. — 1) 46-8. K. Boy, Ruine
u. K. zu Pilten. — m) 52-7. E.
Schmidt, Das Scblotisscbild xa
Bauske. — n) Anh.: Aus d. Bricf-
lade zu Zohden [Urkk. 1543-77]. -
o) '89, 16-20; 22 f. Acten a. d. 17.
u. 18. Jh., vorgel. v. H. Diede-
r i c h s. [37
Mittheilungen a. d. Livl. G. (g. 89,
1292 u. '90, 2222). XIV, 4. p. 389
-515. 2 M.: a) p. 410-00; 497-501.
Ph. Schwartz, Livländer aut' d.
Univ. Bologna 1289-1562. — b) m4.
R. Hasselblatt, Die Metropolitan-
verbindung Revals mit Lund. —
c) 489-96. J. Girgensohn, ZurBau-
G. d. Petri-KircTie in Riga. II. —
Vgl. Nr. 792; 93. 2034 i. [SS
Verhandlungen d. gelehrten Est-
nischen Ges. zu Dorpat. XVI, 1.
Dorpat, Laakmann. p. 1-72: a) y. 1
-53. L. V. Schröder, Zur Entsteh.-
G. des Kalewipoeg; M. aus Briefen
d. Dr. F. R. Kreutzwald. — b) 54
-72. K. A. Hermann, L-eb. Est-
nische Volksweisen. [39
Sitzungsberichte d. gel. Estn. Ge^.
zu Dorpat (s. '90, 4005). Jg. 1890.
168 p.: a) p. 1-18. Leo Meyer,
Festrede. - b) 70-72 u. 88-91. J.
Jung, Ueb. d. Rurik-Sage. — Vgl.
Nr. 24520. 3476 i; p. [4Ö
Aufsätze z. G. der Russ. Ostsee
Provinzen: a) G. v. Hansen, Die
alten Befestiggn. Revals. (Sep. a.
Revarsche Ztg.) Reval., Wassermann.
16 p. 1 M. — b) O. Harnack, Liv-
land als Glied d. Dt. Reichs v. 13.
-16. Jh. (PJbb 67, 364-78.) Sep. BerL
Reimer. 50 Pf. [-Jf Rec: CBl 91.
1685; Norddt. AZtg Nr. 301; BULU
'91, 332 f.] - c) O. Kurnotowski,
Ueb. Begründg. u. G. d. MitauereT.-
ref. Gemeinde. (In: Denkscbr. d.
IV, 5. Volksdialekt o. Namenkunde, Volksbrauch, Volkssitte etc. i'231
nrela, Die , grosse' Wendische
zeit. — 8) 385 f. B. Hüser,
Schwerttanz v. Altein bei Büren.
) 441 64. 0. P., Die Kalewala
ästhet. Standpunkt. — d) 464
Irols, Die alt-nord. Hochzeit,
gl. Nr. 130. [3421
I Urquell, Mtschr. f. Volkskde.,
V. F. ö. Kraus. I u. II, 111.
t)., Kramer. 208 p. u. p. 1-196.
. 2 fl. 40: a-gr) 1, 2-6 etc. 2,
; etc.: 110 f.; 136 f.; 137-39.
1. F. S. Krauss [a mit Th.
pcevi6], Guslarenlieder a. Bos-
u. d. Herzogsland. — Die Esche
rasil. — Geheime Sprachweisen,
iihng. d. Blutrache im Herzögi-
i. — Das Albdrücken. — Schimpf-
er. — Frauenkauf bei d. Süd-
n. - h-l) 1, 11-5 etc.; 203 f.;
1 f.: 166-8. H. Frischbier,
•eusp. Volksglaube. — Räthsel-
lichten. — k-m) 15 f.; 66-8;
etc. 2, 144-61; 175 f. K. E.
»e. Sagen u. Erzählgn. a. Rup-
and Umgegend. — Hand- und
tzbrief a. Ostrau. — Volksglau-
— n) 1, 68 f. 0. Schumann,
er [Gothmund b. Lübeck]. —
7-9. C. , Das Johannisbier in
erdithmarschen. — p-q) 100-4:
f. M. Rösler, Winterfestge-
;he. — Walpurgisnacht im Iser-
ge. - r) 104-6. W. v. Schulen-
f, Weihnachts- u. Neuj.-Ge-
jhe a. Ostpreussen. — 8-v) 107 f.
■40; 2, 157; 168 f.; 185 f. R.
aindl, Volksglauben n. Volks-
ein a. d. Bukowina. — Hexen-
)en. — Das Albdrücken. — Dieb-
)en. [22
rner a) 113-5. R. Köhler, Die
versaufen. — b-m) 129-31; 2,
15-7 u. 129 f.; 120-2 u. 142 f.;
: 141 f.; 143 u. 149 f. ; 2, 152 4
176 f.; 195. H. Volksmann,
lachtsgebräuche aus Schlesw.-
;. — Volkswitz in Räthseln. —
»medicin. — Der Eid im Volks-
. — Diebsglauben [mitJ. Spin-
, — Hexenleiter? — Wetter-
er. — De Fescherin. — Schimpf-
er. — Thierfabeln a. Schlesw.-
ein. - n-o) 1, 131 f.; 2, 72 f.
che 11, Volkswitz in Räthseln.
L-Martinstag im Bergischen. —
188 f. Volkshumor. — q-s) 149 f.
00-8; 186-8; 2, 16-9 etc. 171 f.; 2,
159 f.; 171 f.; 194 f. J. Sembrzycki,
Wielant d. Schmied. — Volksmedicin
a. OstpreusB. — Ostpreuss. Sprich-
wörter, Volksreime n. Provincialis-
men. — t) 1, 154 f. etc. 186 f. H.
Handelmann, Volksmedicin nach
e. Ms. a. d. Kreise Rendsburg. —
ü) 179-83; 197-9 L. Frey tag, Rie-
sen- u. Menschenopfer in uns. Sagen
u. Märchen. — y) 204 f.; 2, 105 f.
Dragicevic, Volksmedic. a. Bos-
nien. — Hexenleiter. — w) 2, 5-7;
34-6. W. Winternitz, Das Kind
b. d. Juden. ~ x) 7-10; 36-9. J.
Karlowicz, Die Liebestaufe bei d.
Polen. — 7-«) 19-21; 133-6. H. v.
Wlislocki, Zigeunertaufe in Nord-
ungarn. — Urmen, Schicksalsfrauen
d. Zigeuner. [23
Femer: a) 25 f. L. Fränkel, Ein
offenes Wort an Sammler. — b) 43 6;
75-7. Knpczanko, Krankheitsbe-
schwörgn. in d. Bukowina. — c) 47 f.
Pordes, Trinkgefässe in Bosnien u.
im Herzögischen. — d-f) 71 f.; 103.
2, 155-7; 172 f. K. Knauthe, Das
Alpdrücken in Preuss.-Schlesien. —
Laetare, e. Festbrauch in Schlesien.
— Geisterglauben. — g)90-2; 101-3.
M. Höfler, Das Sterben in Ober-
baiern. — h) 92 f. Hexenleiter od.
Vogelscheuche? — I) 93-5 etc. 124 f.;
2, 160 f.; 173 f. H. Sundermann.
Ostfries. Volksthum. — k) 112. J.
Spinner, Todtenrufen bei d. Juden.
— 1) 112 f.; 131. Sprichwörter Ga-
litz. Juden. -- m) 154 f.; 169 f.;
1911*. F. Höft, Abderiten v. heute.
II. — n) 2, 181-3. B. W. Schiffer,
Sündenkauf. Schluss. — o) 2, 183-5.
L. Frey tag u. J. Loeb, Zauber-
glauben. — p) 189-93. K. Knauthe
u. W. Lehr mann, Bauopfer. —
q) 193 f. J. Staake, Geisterglau-
ben. *Rec.: BULU '92, 14. [24
Tradition, Iji, R. gener. des con-
tes, legendes etc., dir. par. E. Bl^-
mont et H. Carnoy. Jg. V, Nr. 1-7.
Paris, Lechevalier. p. 1 ff. a Jg.
15 fr.: a) p. 7-9; 33-6 etc.; 207-10.
Th. Davidson, Elements de tradi-
tionisme ou folklore. — b) 12 f.;
115 f.; 151-4. A. Desrousseaux,
Monstres et geants. IX-XI. — c-d)
13-15; 193-8. J. Lemoine, Letirage
au sort en Belgique. — Usages et
superstitions funebres dans la Bel-
gique wallone. — e-f) 15-28; 92-4.
•246
Bibliographie Nr. 3549-3571.
scriptio regni Polonici cum ad-
jüDctis proviDciis^ ed. J. Korzeni-
owski. (Sep. a. Script, rer. Polon.)
KrakaQ, Verl.-Ges. 13 p. 60 Pf. —
c) V. Heck, Bericht üb. d. Stat-
archive d. ehem. Hztbh. Oswiecim u.
Zator. (Anz. d. Ak. d. Wiss. in
Krakaa '91, 143-5.) — d) H. v. Op-
pell, Nachrr. üb. d. Familie v.
Scherr-Choss. (Dt. Herold 22, 22-4.)
— e) P. Pietsch, Beitrr. z. ü. d.
St. Kempen. I. Progr. Kempen. 4*.
26 p. — f) F. Schwartz, Cultur-
geschtl. Nachrr. üb. Posen. Schluss.
(KBIGV 38, 114-7.) [3549
Meyer, Chr., G. d. Prov. Posen.
(G. d. Europ. Staaten etc. Erg.-Bd.)
Gotha, Perthes. xj371 p. 6 M. «^Rec:
ZHGPosen 6, 234-48 Lohmeyer „Pla-
giat"; CBl '92, 398 f. — M. versandte
e. „Abwehr" (gedr. bei Perthes). L.
erwiderte in DLZ 13, 387 t. u. CBl
'92, 431 f. - Ferner veröffentlichte
Max Bär gegen M. „Zur Abwehr*.
4 p. (gedr. Stettin, Grassmann). [50
Jahrbuch d. bist. Ges. f. d. Netze-
district zu Bromberg. Jg. 1891.
Bromb., Böhlke. 106 p. 2M.: a) p.
1-32. E. Schmidt, Die Töpfer-
innung zu Bromberg, 1146-1776. —
b) 84-9. G. Reichert, Ueberreste
eines ma. Bauwerks in Brahnau. —
c) 89-92. Schwedenschanze bei
Lubin. — d) 92-7. H. Baumert,
Münzenfund zu Panigrodz [1660-96].
— Vgl. künftig in 111, 5. -^Rec:
ZHGPosen 6, 458 f. Prümers. [51
Finkel, L, BibliograOa bist, polskiej.
[Bibliogr. d. Poln. G.] I. (Publi. de
Tac. de Cracovie.) xvj527 p. -^ Rec:
Anz. d. Ak. Krakau '91, 292-301. [52
Wierzbowski, Jh., Bibliogr. Po-
lonica 15. ac 16. saec. (s. '90, 2237.)
II : Nr. 801-2000. xvj 352 p. 12 M. 50.
-X-Rec: CBl f. Biblw. 8, 503. [53
Estreicher, K. , Polnische Biblio-
graphie (3. Abth., I.) 15.-18. Jh. (D.
ganz. Sammig. XII.) Krakau, Poln.
Verl.-Ges. xix424 p. 15 M. [54
Korzeniowski , J. , Catalogus codi-
cum ms. musei Czartoryski Craco-
viensi3. Fase. 1-3. Krakau, Poln.
Verl.-Ges. p. 1-272. ä 3 M. -X-Rec:
CBl f. Biblw. 8, 502 Perlbach. [55
Catalogus codicum ms. bibl. Os-
solinianae Leopoliensis; Katal. reko-
pisöw bibliot. zakladu nar. inv. Os-
solihskich wydal Ketrzynnki. III,
1. Lwöw. 1890. p. 1-320. -X^Rec.
CBl f. Biblw. 8, 52 f. [5«i
Chmiel , A. , Zbior dokumenlow
znajduj^ych sie w bibliotece hr.
Przezdzieckich w Warszawie. [Samm-
lung der in d. gräfl. Przezdziecski-
schen Bibl. zu Warschau befiodl.
Docc. 1239-1711]. Krakau, Przezdxie-
ski. XX 160 p. [57
^ Recensionen : a) Caro, G.Po-
lens , s. '89, 1302 u. 3951 : HZ 6a,
527 f. — b-c) Korzeniowski,
Excerpta ex libris mea. etc., 8. '90.
4013 u. Catalogus actorum etc., s.
'90, 2236 u. 4014: CBl '91, 1307.
DLZ 12, 1060 f. Caro; Kwartalnik
hist. 5, 156 ff. Finkel. — 4) Chro
nik d. Stadtschreiber v. Posen, 5.
'89, 1298 b u. 3947 : HZ 64, 363. [3558
Zar G. Potem n. Poleat Tgl. Kr. 39p.
472. 687. 749. 977; 87. 1688. 1770m. JOTlS.
2189 f. 2299. 2376t; 79q; 92; 9S. 2422c ; 27iu.
3537. 26n6b; 42. 3106a; 12b; i; w. 34Sif.
S, OesU. Mitteldeutschland.
ScMes,- Stichs. Grvppc,
Sohlesien 3559-70; Lausitz 3571-74: Königr.
Sachsen (mit Renas n. Altenborg) 3575-3«03;
Prov. Sachsen (mit Anhalt) 3$0I-18.
Wagner, A., [Lit. d. J. 1888 u.^,
betr.]: Schlesien. (JBG Bd. 11, IL
188-93. Bd. 12, II, 330-37.) [3559
Zeitschrift d. V. f. G. u. Alth.
Schlesiens (s. '89, 1306 u. '90, 2239.)
XXV. 388 p.: a) p. 42-69. K. Wntke,
Nation. Kämpfe im KI. Trebnitx. II.
— b) 185-210. Schloss Jeltsch bei
Ohiau u. s. hist. Bedeutg. — c) 211
-35. J. Wilh. Schulte, üjard u.
Lgota ; e. Beitr. z. Schles. Ortsnamen-
forschg. — d) 236-73. K. Wutke.
Zur G. V. Würben b. Schweidniti.
— e-f) 350-54. Schulte, Bemerkgu.
zu d. Schles. Regesten. — üeb. d.
angebl. Schles. Ortsnamen in Civi-
dale. — g) 359 ff. J.-Ber. — Vgl.
Nr. 2270 n; 79m. 2411 h; 51y;52f:
53p; 98m; n. 2520h; m; n; 27v:
32 d; h. 2711a. 30741. [60
Vorzeit, Schlesiens (s. *89. 1308
u. '90, 2240). V, 5. p. 127-46': t) p
127-32. Schles. Fundchron. — hi\
133-6; 141-4; 146. E. t. Ciihak,
Schles. gerissene Gläser. — AeUerf
Glashütten im Schles. Gebirge. -
Kundmann-Glas. — e) 13641. F
Friedensburg., üeb. Ordng. u-
Aufstellg. der Schles. Mänseo. -
f-g) 145 f. A. Schuster, Bm
V^ 2-3. Posen (and Poln. Anschluss); Schlesien.
247
contract d. K. zu Herrnstadt^ 1580.
— Ein Münzfundber. v. J. 1638. —
Auch V, 6 erschien. [3561
Jahresbericht d. Schles. Ges. f.
▼aterl. Cnltur (s. *dO, 4015). Jg. 68,
Hist-staatsw. Abth. 56 p.: a) p. 53.
Pfotenhauer^ Berühmte 8chle-
sier als kaiserl. Pfalzgrafen. — Vgl.
Nr. 755. 980 u. künftig in III, 5. [62
Aufsätze betr. Schlesien: a) J.
Kleineidam, Neustadt in Ober-
schlesien bis z. 30j. Kriege. Progr.
Neustadt. 4^ 10 p. — b) M. K o p f-
stein, 6. d. Synagogen-Gemeinde
in Beuthen. Beutben, Freund. 65 p.
1 H. 50. — c) A. Nürnberger,
Alte Druckwerke d. Neisser Pl'arr-
K. (25. Bericht d. Philomathie p.
896-8.) — d) V. P r a 8 c k , Kriiovnici
SV. Jana na Opavska. [Die Johan-
niter im Oppalande.] Progr. Troppau.
83 p. [Sep. a. d. Verls. Hist.-topo-
graph. Ortslexikon, d. Oppalandes,
betr. JJ. 1183-1793, mit Aulzählg. d.
Comthure seit 1333.] — e) P. R i c h-
ter, G. d. evang. K.-Gemeinde Dt.-
Wartenberg. Neusalz, Masßute. 104 p.
50 Pf. — f) H. Schubert, Be-
schreibg. u. G. der Burg Kynast.
Bresl., Woywod. 55 p. 60 Pf. —
g) E. Tomanek, Ueb. d. Einiluss
d. Czechischen auf d. Dt. Umgangs-
sprache in Oesterr.-Schlesien. Progr.
Troppau. 39 p. — h) H. v. Zitt-
witz, Castellanei u. K. in Bitschen.
(Ausland 64, 911-3.) [63
Mannfeld, Bernh., Aus Alt-Breslau
u. Schlesien. Oppeln, Franck. fol.
14 Radirgn. 14 M. [64
Mohr, H., G. d. Stadt Königshütte.
Beuthen, Freund. 397 p. 3 M. -^ Kec. :
NtZtg 43, 341 Trojan. [65
Weitzel , Aug., Besiedelungen des
nördl. d. Oppa geleg. Landes; nach
Urkk. etc. II. Leobschütz, Kothe.
171 p. 1 M. [66
Vierteljahrseehrift f. G. etc. der
Gfschft. Glatz (s. '89, 1314 u. 90,
4022). X, 3-4. p. 193-408: a e) p. 193
-283; 233-40 etc. 404-8. Volkmer,
Abriss d. G. d. St. Glatz. Forts.:
1740-1800. — Auszüge a. d. Regi-
stratur üb. d. beim Waldamte 1569
-1608 eingegang. kais. u. Kanimer-
erlasse. — Abriss e. G. d. St. Habel-
schwerdt seit 1740. III: 1841-80. —
Auszüge aus e. Reihe Glatzer Chro-
nisten. — Miscellen. — f) 241-4;
312-15. A. Volkmer, Allerlei a.
d. Dorfleben d. Gfsch. Glatz. —
g-h) 244-68; 362-80. J. Kögier,
Hist. Beschreibg. d. Herrsch. Kies-
lingswalde. — Beschr. d. Dorfschaf-
ten Neu- Waltersdorf und Konrads-
walde. - i) 269-78. Nachträge
zu d. G.-Qn. d. Gfsch. Glatz. III.—
k) 344-62. F. Zenker, Urkundl.
Nachrr. üb. Dorf Schlegel bis 1870.
Schluss. — 1) 402-4. Ho haus, Sagen
d. Gfsch. Glatz. — Vgl. Nr. 795.
906. 1799. 1834 a. 2498 p. [67
Geechichtsquelien d. Gfsch. Glatz
(8. '89, 1315 u. '90, 4023). Aeltestes
Glatzer Amtsbuch od. Mannrechtsver-
handlgn., 1346-90. 169 p. 2 M. 50. [68
Poeadowsky-Wehner, A. Ad., G. d.
Geschlechtes der Gff. Posadowsky-
Wehner, Frhh. v. Postelwitz. Bres-
lau, Nischkowsky. 4^ 123 p. ^Rec:
Dt. Herold 23, 29 f. [69
^Recensionen: a) Codex dipl.
Silesiae XIII: Friedensburg,
Schlesiens Münz-G. im MA. II, s. '89.
1307: A. f. Bracteatenkde. 1, 221 f.
u. 285-91 V. Höfken m. Entgegn.
Fr's. ebd. 311 If. — b-c) Friedens-
bürg, Schlesiens Münzen u. Münzw.
Berl., Lehmann. 1886: A. f. Brac-
teatenkde. 1, 126-8 V. Höfken. —
Einführung in d. Schles. Münz-G.,
8. '89, 1306 c: Kwart. hist. 4, 101-3
Piekosiiiski. — d) Wahn er, Zur
G. d. Stadt Oppeln, s. '90, 4024:
Kwart. hist. 5, 153 Wagner. —
e) Weitzel, G. v. Kosel, s. '89.
3963: CBl '89, 1479. [70
Zur 6. Schlesienn Vgl. Nr. 119. 75r>. 884.
905: 48; 59-78; 88 ; 89. 1048 n. 1867 h; 76.
1687b. 1780f. 1822. 2021 c; 71c; 96. 2281.
2405 8; 46; 57; 98x. 2510a; b; :(0; an. 27111;
39 zz; 59. 2980. 3073 b; 74 1. 3141 d; 1: 61 i.
3226 i; 61. 3353 h; 73. 3424(1; e.
Magazin, Neues Laus. (s. *89, 1320
u. '90, 2246). Bd. 66, 2 u. Bd. 67.
p. 144-322 u. 259 p.: ab) 66. 156
-99; 299-302. H.Knothe, Die geistl.
Güter in d. Oberlaus. [^ Rec. : ThLBll
'91,91.] — Archivalienfund in Görlitz.
— c) 209-61; 67, 43-126. P. KühneL
Die Slavischen Orts- u. Flurnamen
der Oberlaus. 1. II. [Auch sep. Lpz.,
Köhler. .53 u. 84 p. 1 M. u. 2 M.
*Rec.: CBl '91, 1729 f.J - d) 67.
33-42. Th. Heinrich, Die Siegel u.
Wappen d. St. Görlitz. — e) 67, 98
-201 . R. Scheuner, Bracteatenfunde
*'.
248
Bibliographie Nr. 3571—3592.
in d. Oberlaußitr. — f ) 246 f. L.
Korth^ Annales civitatis Laabanae.
— g) 66, 309-22 u. 67, 251-9 Nachrr.
aus d. Ges. — Vgl. Nr. 1580. 1601;
87c; 1727 d. 2301. [3571
Mittheiiungen der Niederlausitzer
Ges. f. Anthropologie u. Althkde.
(8. '89, 1322 u. '90, 4028). II, 1-3.
p. 1-274: a) p. 30-2. E. Fried el,
Ezcursion d. Mark. Prov.-Mus. nach
Casel Kr. Luckau. — b) 50-5. Kir-
chenbücherbestand d. Nieder-
lausitz. — c) 56-68. H. Jentsch,
Ungedr. Urkk. z. G. Gubens. —
d) 119 f. C. Gander, Das alte
Schloss bei Gzano. — e) 162 9. H.
Jentsch. Lit.-Ber. — f) 178-80; 258
-60. Proben des Niederlaus. Dialekts.
— gr) 189-98. J.-Ber. - h) 240-54.
Senckel, Die Schützengilde zuWell-
nitz.— I) 261. K. Bittrich, Kieder-
laus. Volksthum in d. Gegend von
Forst. — Vgl. Nr. 3431 u; 76 r. -JfRec:
Norddt. AZtg. Nr. 409; A. f. Anthrop.
20, 286-8 ßusclian. [72
Aufsätze betr. Lausitz: a) H. v.
Gablenz, Zur G. der v. Gabtenz.
(Vjschr. f. Wappen-, Siegel- u. Fani.-
Kde. 19, 524-36.) — b) Th. Hein-
rieh, Die Siegel u. Wappen d. Stadt
Görlitz. (Ebd. 19, 1-15.) — c) P.
II gen, Katalog der sog. Kirchen-
bibl. zu Sorau. III. Progr. Sorau.
4^ 16 p. — d) Müschner, Die
Wenden d. Niederlausitz. (Verhdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '91, 319
-24.) — e) J. Rademacher, G. d.
K.-GemeindeA8lau.Bunzlau,Kreusch-
ner. 78 p. 80 Pf. - f) R. Scheu-
ner, Die Münzen d. Stadt Görlitz.
(ZN 18, 59-71.) [73
Kühn, Eng., Der Spreewald u. s.
Bewohner. Cottbus, Differt. 1889.
143 p. 3 M. * Rec. : Z. f. Ethnol. 22,
48 Virchow. [74
Zar ti. d. Laasltz vgl. Nr. lS9Sa. 17S7d;
f. «302. 2546 h. 2950 d. 3130 g:. 3414; 21 b; r:
31n.
Laue, M., [I^it. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Sachsen U.Thüringen. (JBG
Bd. 11, 11, 171-187. Bd. 12, II, 805
-329.) [3575
Archiv, Neues, f. Sachs. G. (s. '89,
1323 u. '90, 4032). XI, 3-4. p. 177
-352 u. XII, 1-2. p. 1-192 [-X-Rec.
von XI: Lpz. Ztg. Beil. '90, 607 f.
Flathe]: a) 12,86-162. H. Ermisch,
Wandergn, durch d. St. Frcikrg
im MA. — b) 170 f. Th. Distel.
Der Geburtstag des Hz. Geo. zu
Sachsen. — Vgl. Nr. 616. 796; 97.
830. 907. 2279 a; g; 98 a. 2359a.
2405 r ; 51 m. 2640 a. 3580 a. — Auch
XII, 3-4 erschien. [7ö
Beiträge z. Sachs. K.-G. (s. 89.
3976 u. '91 , 4034). Hft. 6. 138 p.
3 M.: a) p. 98-103. Buchwald.
Was ist zu thun, um d. Archive f.
d. kirchengeschichtl. Forschg. besser
zu verwerthen? [* Vgl. '90, 2250 g.l
- b) 104-26. Dibelius, Die »Itc
Eibbrücke in Dresden; e. Beitr. z.
K.-G. d. Stadt. — Vgl. Nr. 2452c;
97 e; k. *Rec.: ThLBl "90, 466 i.
Scheuffler. [77
Aufsätze betr. Kgr. Sachsen : a) 0.
Böhme, Die Herkunft d. Vogtlän-
der. (Lpz. Ztg. Beil. "91, 201-8.) -
b-c) G. Buchwald. Die Bildniss-
sammlg. d. Zwickauer Rathsschal-
bibl. (Sammler 12, 217-9.) — Die
Bildnisssammlg. d. Zwickauer Raths-
schulbibl. in ihr. Beziehg. zu Sachs.
Persönlichkeiten. (Lpz. Ztg. Beil.
'90, 439 f.) — d) E. R. Freytag,
Sachsens Heer im histor. Volksliede.
(Ebd. '91, 29-32.) — e) C. v. Han-
sen, D. kgl. Sachs. Wappen in histor.
Entwickig. (Dt. Adelsbl. 8, 3857
etc.; 491-3.) — f) Hedrich, Die
Laute der Ma. v. Schöneck. Progr.
Leisnig. 4^ 30 p. [«^Rec: Bavems
Mundarten 1, 315.1 — g-l) E. fley-
den reich., Die geist. Bestrebgn. in
Dresden u. Umgebg. z. Zeit Wiockel-
manns. — Aus d. G. d. Schnee-
berger Lyceums. (Lpz. Ztg. Beil. ^1.
401-404; 513 f. u. FesUchr. z. Ein-
weihg. des Schneeberger Gymn. p.
iij-ix.) — M. aus Has. d. Schnee-
berger Lycenmsbibl. [Zur Qn.-Kde.
Italien. G.; d. Franc-Ordens, Kon-
stanzer Goncils, d. Aeneas Silvini.]
(Festschr. etc. p. 40-8.) — k) H.
Hoi'mann, G. d. Kirche St. Marien
in Pirna. Dresd., Zahn u. J. 128 p-
50 Pf. l'X'Rec.: ThLBl '91. 61
Scheuffler; NASächsG 12, 324 6 G.
Müller.] - 1) C. A. Jäger, Chro-
nik V. Mohom mit Grund. Grand.
Verl. d. Schulvorstands. 1889. 42 p.
— m) 0. Kausch, Altert hümliche
Jagdschlösser Sachs. Fürsten. (Samm-
ler 12, 129; 141.) — n) E. Leh-
mann, Familie Körner in Dresdeo.
V, 3. LauBitt, Königreich S&chaeo.
*249
Dreid., Köhler. 39 p. 30 Pf. —
«) A. V. Leiningen, Schöneck u.
a. Bewolmer im vor. Jh. (Lpz. Ztg.
Beil. '91, *I3 f. — p) T. Maneberg,
Die üroracliaften Rochliz u, Groitsch
im Gaue Chutiii. (Ebd. 389-96.) -
q) A. Nagel, D. HUnzwesen in d.
Üark Ueieeen u. d. Söcha. Landen
bis ». 30jäLr. Krieg. (Ebd. '90, Nr.
94-6.1 — r) R. Needon, Erklargn.
d. ÜrU-, Bei'g- u. FlnasDamen der
Sache. Schweiz. (Ueb. Berg u. Thal
13, 89-93.) - B) H. J. Neetler,
Körnerberg u. SchillerhauB in Losch-
witz, üresd., GatdBtein. 42 p. 1 H.
~ t) S. Rüge, Uie Namen d. Erz-
ffebirgea. (Jb. d. Erzgebirge -Zweig- V
Chemnitz '89. 1-16.) - n) P. Sau pp e.
Die Mönche auf den» Oybin. Zittau,
Menzel. 1890. ~ t) Schottin, Die
ftltertbümlkhen GebBude u. Ruinen
BsulzeDS. (Gebirgsfreund 1, 119 f.
etc.: 146 f.) - w) A. v. Zedtwiti,
Die Wappen d. im Kgr. Sachsen
blüh. AdeUfamilien. (Dresd. Resi-
deni-Kalender '91, 163 73 m. 6 Taf.)
— X) W, Zöllner, Die ranml. Ana-
breitg. d. Erzgeb. Bergbaues imMA.
(Jb. d, Erzgeb.ZweigV. Chemnitz
■89, 38-49.) [3578
Arru, P., Bilder aas <l. Sachs. G.
Lpz., Veit. 1889. 136p. lM.80.*Hec.:
UlUG 12, 169 Lippert. |79
Donadln), E. A., Daa goldene Buch
od. accurate Abbild?, d. weitberühm-
ten fürtretn. Sachs. Fürsten nach Luk.
Oranach. Dresden. HolTmanii. 1889.
lo\. 22 Tal-. 5 M. #Bec.: MIÖU 12,
175 J. Lippert.-^ Vgl. a)W.Lippert,
Daa .Sachs. Slamrabuch" e. Samnlg.
Sachs. Farstenbildniaee. (NASachsG
12, 64- 8S.) [80
Hausen, Cl. v., Vasallen-Geschlech-
ter d. MkgfT. zu Ueiaaen etc. (a. '90,
2256). ForiB. (Vjschr, f. Wappen-
Siegel- u. Familienkde. 18, 104-211;
367-464; 528-80. 19, 392-464. 20, 73
-149.) Auch Sep. Berl. , Hey mann.
Heft 2: p. 233-452. 6 W. |81
Crlegern, H. F. V., Der Leumund
d. Sachsen. Lpz., Spamer. 1889. 106 p.
1 M. 50. # Rec; MlüG 12, 167
Lippert. [82
Erbstflin, I. II. A., KruHurgn. auf
d. Gebiete d. Sachs. Uünz- u. He-
daillen-G. (s. "89. 3978). Abth. 2.
Dread., Bänsch. jk 85-195 m, 4 Taf.
8 H- 70. [83
Hofüwia, Rfllah., Zur G. d. SUdt
Pirna; nach urkdl. Qn. Lpi. Dlse.
Pirna, Glöckner. 68 p. 1 U.50. 'ft-Beh.
Stadtgebiet, La ndesiu gehörigkeit u.
Stedtverf., leider ohneDurchdringang
d. Materials u. Betonung d. weaentL
Grundzüge d. Entwickig. [G. B.] [84
Richter, Verf.- u. Verwaltunga-G.
Dresdens, a. Nr. 2892.
Stöhr, H. A., Dresdner hist. Merk-
büchlein.. Dresd., Hackarath. 1889.
xij226 p. 8 M. *Rec.: MIÖÜ 12,
163 f. Lippert. |85
Butler, J. A. , Pen picturee of
Dresden'a paat. Dresden, Tittmann.
1889. 117 p. 2 M. *Rec.: MIÖG
12, 164 Lippert. [86
MltthelluRgen d. V. f. G. d. Stadt
Meissen (9. 89, 1327 u. '90, 2263).
11, 4. p. 421 562. 1 U. 25 : «) p. 453
-95. P. Markus, Die alte Elbbrüoke
in Meissen. — b) 560 62. Frz. Wolf.
Das Meissner Ultramarin. — c) 562.
Th. Distel, Ueb. Strassen beleuchtg.
in Meissen. — Vgl. Nr. 2451b; 52c;
98y. *Rec.:Lpz.Ztg.Beil.'90,628.(;87
MItthellunoen v. FreibergerAllb.-V.
(b. '90, 4038). Hfl.27. iivjl04p. 2M.:
a) p. 1-40. J, A. F. Lingke, Die
Familie Lingke. — b) 59-74. H. Ger-
lach, Freiberger Bauchronik. Vgl.
■; Nr. 974; 75. 1065; femer künftig in
I HL 2-8 a. III, 7. [88
UrküHdenbuch d. St. Freiberg in 8.,
hrsg. V. H. Ermisch. III. (üod, dipl.
Saion. reg. 2. Ilauptablh. XIV.) Lpz..
Giesecked^D. 4°. !xiv68ep. m. 2Taf.
40 M. .K-Rec: H. d. Freiberger
AlihV 27, 102 1'. [89
Mittheilungen d. V. f. Chemnitzer
ü. (s. 90, 2266). Jb. VII r. 1889-90.
158 p. — Vgl. Nr. 2840e. 2985e.
30756. 3192t: ferner künftig in U
n.Ul. «Kec: Lpi. Zig. Beil. 516. [89n
Zöllner, C. W., G. d. Fabrik- u.
HandelsBledt Cliemuitz. 2. Ausg.
Lfg. 1 u. 2. Chemn,, Troitzsch. 64 p,
a. 25 Pf. [90
Zabel, H., Clironik v. Zöblitz: neu
hrBg. Annaberg, Gräser. 272 p. m.
8 Taf. 4 M. [91
Mlttbeilungen d. VG v. AnnaberL'
(b. -Sa. 1328 u. 3987). Jb. II: f. 1888
-90. 58p. IM.: •H-16. V.-Nachrr.
etc. - b)51-5. H. Lungwiti, Waa
d. Pritaclienmeister B. Edlbeck er-
zählt. 1573. ~ c) 56. J. ZcisBig,
♦250
Bibliographie Nr. 3592—3616.
Ein Diebessegen, 1764. — Vgl. Nr.
2451g; 97 p. 2520 p. [3592
Mittheilungen d. Alth.-V. f. Zwickau
u. Umgegend (s. '89, 3988). Hft. 3.
Zwickau, Richter. xxxj97 p. 2 M.
— Vgl. künftig in II u. III. <H-Rec.:
Lpz. Ztg. Beil. 408. [93
Rllttliellungen d. Alth.-V. Plauen
(s. '90, 2269). Vni. 127 p. 2 M. 50:
a) p. 57-78. E. Trauer, Die Kreuz-
steine d. Sachs. Vogtlandes. — b) 116
-20. C. V. R., Die Zeughäuser auf d.
Vogtsberg, 1563. — Vgl. Nr. 2297 z.
<X^Rec.: Lpz. Ztg. Beil. 259. [94
Vogel, Jul., Raths-Register v.Plauen,
Verzeichniss d. Mitglieder d. Stadt-
Rathes zu Plauen i. V. aus d. JJ.
1421-1890. Plauen, Neupert. xij88p.
1 M. 80. [95
Hiller, Rob., Die Stadt Pausa u.
ihre nächste Umgebung. Lfg. 5-8.
Plauen, Kell. 1887-90. p. 201-415.
a 50 Pf. [96
Rlittheilungen d.geschichts- u.alth.-
forsch. Ges. d. Osterlandes C89, 3990
u. '90, 2270). N. F. I. 274 p. : a) p. 34-
86; 143-53; 248-61. Urkunden u.
sonst, alte Schriftstücke. — b) 112-24.
Wagner, Ueb. d. Klöster u. andere
geistl. Stiftgn. im jetz. Hzgth. Sachs.-
Altenb. — c) 124-6. Sörgel, üeber
d. wüste K. u. d. Huschten bei Rüders-
dorf. — d) 195-248. Lobe, Fortge-
setzte M. üb. d. Georgenstift. — Vgl.
Nr. 3430a; femer künftig in II
u. III. [97
Rlittheilungen d. V. f. G. u. Althkde.
zu Kahla u. Roda (s. '89, 3991 u.
'90, 4041). IV, 2. p. 147-336: a) 147
-336. Dietrich, G. d. Dörfer Groben
u. Laasdorf. [98
Rlittlieilungen d. gesch.- u. alth.-
forsch. V. zu Eisenberg (s. '89, 1332
u. '90, 2272). Hft. 6. 89 p.: a) Schir-
mer 8. Nr. 1727g. -- b) p. 82-86.
J.-ber. f. 1890. — Auch Heft 7 er-
schien. [3599
Wuetmann, Guet., Leipzig durch
3 Jhh.; e. Atlas z. G. d. Lpz. Stadt-
bildes im 16.-18. Jh., m. kurzen Er-
läuterungen. Lpz. . Duncker & H.
24 p. m. 72 Taf. 40 M. «3f Rec:
Grenzb. 50, I, 216-23; Z. f. bild.
Kunst 3, 54-61; BllLU '92, 49 51 u.
65-7 Lehmann. [3600
Moeer, 0., Chronik v. Reudnitz:
Reudnitz- Leipzig in s. Vergangenheit
u. Gegen w. Lpz., Hoffmann. 114p.
2 M. [8601
Krebs, K., Aus d. Vergangenheit
V. EutritzBch. Lpz., Rossberg. 214 p.
2 M. 20. «H^Rec: Lpz. ^. Beil.
'90, 24. [2
:ic Receneionen : a-e) v. Bieder-
mann, Wappen d. Wettiner Fürsten-
hauses, s. '89, 3974. — HeydcB-
reich u. Knauth, Beziehungen der
Wettiner zu Freiberg, s. '89, 3985 q.
'90,2265. — Hofmeister, Das Hans
Wettin, s. 89, 3978. — Kämmel,
Gang durch d. G. Sachsens, 8. '89,
3972. — Mennel, Goldene Chronik
der Wettiner, s. '90, 2253: MIÖG 12,
175; 161; 174 f.; 177 f.; 176 Lippert
— f) Oertel, Beitrr. z. Landes- u.
Volkskde. d. Kgr. Sacbeen, s. '90.
2252: Am Urquell 1, 158.— g)Pos8e.
Siegel d. Wettiner, s. '89, 3971 : Ä. f.
Bracteatenkde. l,336f. — h)Richter,
Lit. d. Landes- u. Volkskde. Sachsens.
s. '90, 2251 : MIÖG 12, 170 Lippert;
MVGDBöhmen 29, Lit Beil. 16. -
I) Schubert h, Gvozdek, s. '89, 3983:
GBl '90, 79; MIÖG 12, 164 f. Lippen.
— k) Schurtz, Seifenbergbaa im
Erzgebirge u. die Walensagen, s. '90.
4039 a: DLZ 12, 205 f. Partsch; CBl
'91, 982-4. [3
Znr G. d. Konifr. Sachten (■. Tolft*
Und) vgl. Nr. 40 h. 50. 470. 538. 6%. 765 &<;
i; 8ls; 92. 893. 908; 9; 51; 66; 7i. IMSo.
1126. 1246b. 1517; 81; 1664; 89. 173«: Ü.
1883; 88b 1901; 33. 9021 y. 2130a. »«AS; 97 d.
2311d; 9Sa. 2421k; 37; 53b; 58; 79k; d)i;
s;97e. 2507a; lOh; 21;82b;k;45h 3606«:
400. 2736; 50. 2896. 2943; 508; 76 d. S074b;
75b. 3107; 121; t; 29; 40g; m; o; 41h: k;
49. 50d. 3227a S315b; 18p: 27; 29; 32; »:
52i; 88. 3412d; 76a.
Mittheilungen, Neue, aus d. Gebiet
hist.-antiq. Forschgn. (s. '90, 2278).
XVIIl, 1. 240 p.: ä) p. 188-240. 0.
Küstermann, Altgeogr. Streifsoge
durch d. Hochstift Merseburg. lÜ:
Lauchstädt u. Schkeuditz. — Vgl
künftig in UI, 3 u. III, 4. [3604
Aroliiv f. Landes- u. Yolkskde. d.
Prov. Sachsen, hrsg. v. A. Kirch-
hoff. Jg. 1. Halle, Tauscht Gr.
1891. 230 p. 4M.: a) p. 118. ^
Kirch hoff, Die territ. Zusammen-
setzg. d. Prov. Sachsen. [Sep. 20 p.
1 M.] - b) 28-30. J. Meinss, Be
wegung des Eibwasserstandes 1841-
90. — c) 31-43. V. Steineckc, Ueb.
d. EinÜuss d. örtlichen Bodenech&tie
y, 3. Königr. Sachsen (mit Voigtland), Prov. Sachsen. '*'251
auf d. Entwickig. v. Halle. — d) 43
-91. M. Qörcke, Nene Beitrr. z.
Siede] ungskunde d. Mansfelder See-
.a. Saalkreises. — Vgl. Nr. 2932 k.
d475g. [3605
Aufsätze betr. Prov. Sachsen (mit
Anhalt): a) Ans d. Chronik d. kais.
Postamts Wernigerode. (A. f. Post
n. Telegr. 90, 677.) — b) E. Dam-
köhler, Hundart d. Urkk. d. Kl.
Ilsenburg u. d. St. Ualberstadt. (Ger-
mania 35, 129-68.) - c) E. Dittmar,
DieBlankenheimerlfnndartJenenser
Diss. 48 p. — d) Härtung, Stadt
n. Amt Harzgerode. (Harzer Mthfte.
2, 207-9; 230-5.) — e) C. Jacob,
Zur G. d. k. Hauptgestüts Graditz.
Torgau, Jacob. 16 p. 1 M. — f) 0.
Köhler, Die Marien-K. zu Bernburg,
e. Beitr. z. Anhalt. G. Progr. Bern-
bürg. 4®. 23 p. — g) Quedlinburg
u. s. Althh. 4. Aufl. Quedlinb., Huch.
82 p. 40 Pf. — h) E. Schild, Aus
d. milit. G. d. früh. Elbfestg. Torgau.
(Internat. R. üb. d. ges. Armeen u.
Flotten 9, 959-71.) — I) G. Stier,
Das Anhalt. Fürstenhaus; nach R.
Stieres Stommtaff. 2. Aufl. Tabelle.
Zerbst,Ga8t, 1 M. — k) F. A. Voigt,
Die alt. Herren v. Droyssig. (Vjschr.
f. Wappen-, Siegel- u. Familienkde.
19, 79-284.) - 1) R. Zehnpfund,
Aus der G. der Stadt Ballenstedt.
(Harzer Mthfte. 2, 177-9; 202-4.) [6
Hertzberg, G. d. St. Halle (». '89,
8997 u. '90, 2281). H: 1518-1717.
x687 p. 7 M. 50. "^Rec: DLZ 11,
988 u. 12, 1414 V. d. Ropp; BllLü
'91, 523 f. W. Schnitze; MHL 19,
852-4 Hortzschansky; A. f. Ldkde. d.
Prov. Sachsen 1, 215 f. KirchhoflF; GBl
'92, 79 f. [7
Knuth, 6., G. d. K.-gemeinde v. St.
Georgen zu Glaucha. Halle, Waisen-
hans. 252 p. 2 M. «H^Rec: ThLBl
^91, 67 f. [8
Krottensohmidt, N., Naumburger
Annalen, 1305-1547, nach e. im städt.
A. befindl. Hs. hrsg. v. Fei. Köster.
Naumb., Sieling. 94 p. -^Für die
Stadt-G. wichtige Quelle, hrsg. ohne
Kritik u. jede Kenntniss v. Editions-
grund Sätzen. [G. B.] [ü
Lan06f Pm Chronik d. Bisth. Naum-
burg u. 8. Bischöfe nach im städt.
Archiv befindl. Hss. hrsg. v. Fei.
Köster. Naumburg, Sieling. 104 p.
50 Pf. ^ Ebenso mangelhafte Ausg.
e. Auszugs des P. Lange aus s. aus-
fuhr]. Chronik, welche, aber nur im
Rahmen e. Ges.- Ausgabe d. Naumb.
G.-Qn., e. kritEdition verdiente. [G.B.]
—Reo.: CBl '91, 1784. [10
Blätter, Mansfelder (s. '89, 4000 u.
'90, 4043). V. 180 p.: a) p. 1-65.
K. Heine, Zur G. d. Dorfes Erde-
bom. [Auch sep. Sangerhausen,
Franke. 1 M.] - b) 164-7. F. G.
Tau er. Die evang. Geistlichen an
d. Martini-K. zu Alsdorf. — Vgl.
Nr. 3451 f u. künftig in H u. IE. [11
Mittheilungen d. V. f. Anhalt. G.
(s. '89, 1338 u. '90, 4046). V, (10:)
Tit. u. Regist. p. 717-90 u. VI, 1.
p. M84: a) 6, 53-89. K. Schulze,
Erklärg. d. Namen d. Städte, Dörfer
u. kleineren Ortschaften d. Hzgth.
Anhalt. — b) 90-113. H. Rüter,
Dornburg a. E.; eine G. d. Ortes u.
d. mit ihm belehnt gewesenen ade-
ligen Geschlechter. — c) 114-35. Th.
Stenzel, Zur G. d. Wüstungen An-
halts im Kreise Dessau. — d) 168-83.
W. Zahn, G. d. Familie v. Sprone.
— e) 184. F. Kindscher, Zum Cod.
dipl. Anhalt. V, 1. — Vgl. Nr. 646.
798. 2270 e. 3075 h. [12
Kleemann, S., Die Familiennamen
Quedlingburgs u. d. Umgeg. Qued-
linb., Huch. zj264p. 5 M. -^Rec:
Harzer Mthfte. 2, 26-8 Brecht; Dt.
Herold 22, 41; ZHarzV 23, 506-10
Jacobs. [13
Urkundenbuch d. Stadt Wernige-
rode bis z. J. 1640; bearb. v. Ed.
Jacobs. (G.-Qn. d. Prov. Sachsen.
XXV.) Halle, Hendel. xiv604p. m.
10 Taf. 12 M. [14
Geechichteblätter f. St. u. Land
Magdeburg (s. '89, 1339 u. '90, 4048.)
XXV, 2 u. XXVI, 1. p. 257-443 u.
1-234: a) 25,257-324. M. Modde,
Das Alezius-Hospital bei U. 1. Frauen.
- b) 335-46. W. Zahn, Die Burg
in Aken. — c) 347-63. Neu mann.
Eingegangene Dörfer in d. Umgeg.
d. Stadt Plan. - d) 26, 108-200.
G. Sello, Dom-Althh. — e) 201-24.
W. Kawerau, Feier d. V. — Vgl.
Nr. 482. 750. 800 b. 998. 1727 k; 1.
241 Ix. — Auch XXVI, 2 erschien. [15
Festschrift zur 25 j. Jubelfeier d.
V. f. G. u. Althkde. d. Hzth. u.
Erzst. Magdeburgs hrsg. vom Vor-
'■2'>-l
Bibliographie Nr. r.iJKi—
RtBiidc. Hngileli.. Sohältr. 117ii. in.
■* T»r.: a) p. 1-14. (J. Uirtel, Ho-
i-iclit illicr il. Thäligkeit d. Me|;'l<^l>.
ÜV iD d. Prtieii 25 13. — b) 47-57.
f. IIUISNC Tnirnng u. allmälil. Er-
weileninft des all. Mngdi'bur^. —
VrI. Nr. 2179 m. 282» <[. 2M)7I;
27 i. (3Öl<i
Wolter, F. A., Ü. d. Stadt Mn^de-
liurg V. ilir. L're[irf;. I>is nuld. Uf!«'.
2. Aiitl. Mat'dcliiirg. Fnber. ISMO.
A1.li.
6 l'l.
>; U. -X- Ui'liiTSicIitl. Dnrslellg.. gf-
Ichrli'D kril. Appurnle!> (<iitklt-idft.
Am KclilnsB Slndlwappeii in 05 tit-
«i'liird. Formen, ferner Ütadlplänt Bcit
l«;fl. Lü. S,| - Kec: Hsnrr Utlilte.
2. 141. [17
« Recenslonen : a) B uli ri'el d i,
Miinzlnnd v. A^clieralebt^n . .». ÜO.
■2^87: A. f. Uractcaleiikde. 2, 31-:l:
Bull, de la »ML-. snifiBe de numiKni.
y, 1711 r. Slrulilin, - b) Diining.
Hüni-G. de» .Stiflea l^iiedlinliurg.
IJuedl.. llueli: A. 1'. BrHtU-alenkde.
1, ISl r. Hiirkcn. - e^ Fränkel.
Slaw. Ortanaineii in Anbnit. i". "8ii.
41Xi8b: A. J'. 1.dkde. d. I'rriv. Sncli-
M-n 1. 224 f. Seelmiinn. - d) .Inlm,
Halk's ah. Iii'l'<-8lij;nn|;en, s. '90,
3278l>: cljil. 21i> 1*. Lirosaler. —
e) Menzel. Die Herren v. t<nn[;ers-
liaiiüen, s. 'i^O, :iya8: d.d. 1. 210 i*.
KirciiliolV. — f) E. Oliernt. Bi-
yrlireibg. n. (i. d. Kreise» BittiTfeld.
Bittcrr.. Selljsiverl. IB?«: ebd. 21D
-■„'1 Kiruliliuff. - g) Reinecke. <i,
d. fr. UeieliNlierrFrJi. äclimii'n. ?. '90,
22S4: /IlanV '„y, .^04-0 .IncobB. -
h) .Sebiulit. L'isteri'ieiiBer etc. (.
'80, 141«: A. I'. Ldkde. d. Prov.
Saidisen . 1. '20!i )'. Blrasal'urger. —
DTolHii. FriMiz. Kolonie in Mngde-
H. 1«3 n. ■9(1, 4049: CHI
Oüi. Cij] 7, 12U f. Ilnns.
iindi'iibiicli d. lloticliijl.
I. IV. c. ■'.10. 2-2S9: CHI
I.: DI,/. 12. 954 1'.
|;«ii«
. Prot. Narhwa nl( Aahalt
'Ol. 104 f
-k) rr
IlnlbiTiXii
91. 197
Wink.
berg. W
der II. W
von We
-J3l!2].
II. Kirc
n. Harz
d. Kird
- e) 4
d. l'orf.
'90, 329(,
Beitrr.
hl ;U4
Winlii
d. Dorfi
ringen.
IT-nli; i. issd. «iTtr; Sllvh. iiO}. i!Uil.<S
V, 3-4. Prov. 8(ictk>eii, Uaralande; Niedersachsen.
*253
Die Laute d. Mundart v. BÖrMum.
Hall. DiM. Lpz., Fock. 4S p. 1 H.
— e) C. Oehlmann, Ein Kundgang
durch die Blanbenburg. (Harzer
Mthfle. 2, 15-17.) [3621
GSllthor a) Aue d. G. d. Harzlande
{f. '90. 4052). i. Bdch., e. Nr. 2184.
— b)Ambergau,g. '89,4012. *Rec.:
HHL 17. 296 f- Krollik. [22
Urkundenbuch v. Wernigerode, «.
Nr. 3til4.
SIeinhoff, R., G. d. Gl'sch. Blan-
kecburg, d. Gftcli. Regenstein u. d.
Kl. Uichaelstein. Quedlinb., VIeweg.
192p. 4M. *Bec.: Harzer Mthfte.
2, 17 f.; CBl '91, 781 f. [23
Liegenberg, Fr., Die Stieger Mund-
art, e. IdiüiD d. Unterharzes. Gült.,
Vandenlioeck & R. 1890. 225 p.
4 U. 50. «^Rec.: DLZ 12, 880-82
Wrede-, LBl f. Germ. u. Rom. Philol.
12, 262 Behagliel. [24
NelaeMaM, 0. v., G. von Braun- j
schweig u. Hannavet'. 111. (Erganzg.
■D Heeren -Ukert, Slaaten-G.) GoDid,
Perthes. 1892. 483 p. 9 M. [25
KhoII, Fr. u. R. Bade, Das Higth.
Braunechweig; ein Handb. d. ges.
Landeakde. 2. AuH. Brauoschw.,
Wolterioann. 450 p. 6 M. *Rec.;
Harzer Mihfie. 2, 67. [26
Hohnsteia, 0., Brauj^schweig in d.
Zeit vor d. 30j. Kriege. (Hohnatein,
CuUnrliigt. Bilder aus alter Zeit. N.
F.) BrnunBcliw,, Appelhans & Pf.
2.W p 3 M. [27
« Receislonen : a) E. Dam küh-
ler, Zur Clinrakteristik d. Niederdt.
Harzes. Halle, Tausch <£ G. 188G:
A. r. Ldkde. d. I'rov. Sachsen 1,
195 f. KirchhofT. — b) B. Haiia-
h a 1 1 e r , Die Mundarten d. Harz-
gebietes. Halle, Tausch & G. 1884:
Ebd. 194 f. KirchhiXI. — e) Kolde-
wej, Die Jesuiten u. Braun schweig,
B. "89, 4015 u. '90, 2298: Lit. Rs.
16. 212 f. Woker; UHL 19, 246 f.
Kethwisch. — d) Reiclimann, Die
Jesuiten, s. '90, 2298a: Lit. Rs. 16,
213 f.; Erklilrg. Koldewey's: ThLZ
15. 340. [28
ZBT U. BriRBickutlfl (Mit Iliri) vgl.
Nr. üi. 945. 4U. Uli; n. vjiT. an, ii». iseik;
ITlIc; 7Ua. 1SV<>. L'08;ie. illsq; M. Sill.
»509u; ini': q; «g. S64I. STllni; n, all»;
3T; M. iZiib; &!>. MMc: Ted; t; wtq.
ZeitSGbrtft d. HV t. Niedersnchsen
(8. '89, 4016 u. '90, 2299). Jg. 1890
DealEchs Zeltacbr. f. OeicUclit«n. IWi
[m. Nr. 52 d. Nachrr], 313 n. 31 p.
- ■) p. 67.83. 0. Gerland, G. d.
Hildesheinier Feuerlöschwesens als
Beitr. z. Hildesh. Cultur-G. — Vgl.
Mr. 288. 355. 756. 802, 912; 45; 56.
1016. 1251. 1888c. — Auch Jg. 1891
erschien. [3629
Katalog d. Biblioth. des HV r.
Niedersachs., bearb. v. Ad. Ulricli.
Hft. 1 : Repert. d. Urkh., Acten, Hm.,
Karten etc. — Hrt. 2: Katalog der
Bücher. Hannov,, Jänecke. 1888-90.
193; 394 p. lH.60u.2U. #Kec.:
CBl f. Biblw. 8, 350-4 Höberlin. [30
Eckhardt, R., Lexikon d. Nieder-
sachs, Schril'taleller v, d. alt. Zeilen
bis z. Ggw. Osterwivck, Zickfeldt
181 p, 4 M, [31
Schneider, (Jebersicht der Local-
forschgn. in Westdtld., s. Nr. 3693.
Aufsätze betr. Prov. Hannover:
B) H. Ahrens, Todtenschilde in d.
Markt-K. zu Hannover. (Dt. Herold
21, 34-1 ~ b) V. Blödau, Bürger-
wnppen aus Celle. (Ebd. 22, 125
-28.) [32
Hannoverland in Wort a. Bild;
mit Beitrr, v. H. Allmers, F. v.
Bodenstedt. E. Görgea u, a.
Hann,. Manz, fol, 63 p, u, 24 Taf.
30 H. [33
Ahrens, H. , Hannoversche I^nd-
schalts- n. Städlewappen. Hann.,
Klindwortli, 42 p. m, 20 Taf, 8 M.
*Rec,: Dt. Herold 22. 57 f.; Samm-
ler 13, 34. [34
Ubbelobde, Ed., Aus 4 Jhh.: Bil-
der AUS d. G. d. Aegidiengemeinde
lu Osterode. Osterode, Sorge. 197 p.
2 M, .50. *Bec.: TliLBI 13, 94
Bossert. [35
Erdraann, Th. , Die alte Kaiser-
Stadt Goslar u. ihre L'mgeb, in U.,
Sage u. Bild. Goslar, Koch, 237 p.
1 a. 50. [36
Bauer, K., G. v. HildesheinD von
d. Anfange bis z. Ggw. Hildesh.,
Gude. 1892. 402 p. 6 M. »Form-
lose Zusammen hau fg. geschtl. Anek-
doten u, Statist, Materials. — 100 p.
behandeln d, , dürftige Zeit ü. staatl.
Selbslandigkeit", 300 p, d. 19. Jh.
[G. B.l [37
Mltthellungea an d. ftlitgll. d. Fa-
milie V. Dassel, red. v. O. v. Dassel.
Jg. 1891. Familienztg, Nr, 3. Chem-
nitz. 108 p. [38
VI. i. 18
*254 Bibliographie
Ulrich, Ad., Bilder aus Hünnover»
Vergangenheit. Hann, Uanz. 132p.
2 M. *Hec.: CBl '91, 1752. [3639
Dehnlng, H., Die G. d. St. Cell«.
Celle, Schulze. ij280p. 4M. 40. [39a
Jahresbericht d. Hueeume-V. f. d.
Fürstenth. Lüneburg. X-Xlili 1887
-90. Lüneb., Stern. 88 p.: a) p. 67
-71. Sprengeil, Noch einiges v.
Bardowik. — Vgl. Nr. 485. 1592.
1727 m. 1870. 3431 n. [40
JUrflflM, 0., G. d. Stadt Lüneburg.
(Sep. a. Hannov. Slftdtebuch.) Haiin.,
Hahn. 120 p. m. 6 Beill. 3 H. [41
Meyer, Th., Zur G. d. Gemeinde
St. Dionys. Lüneb-, Herold & W.
242 p. 2 M. 50. [4111
Grote, Frhr. Emma u. W. Grotefend,
G. d. gll. u. Trhrl. üroteBclien Ue-
echleclits. Hann., Jänecke. 4°. 9b.,
125; 16 u. 18 p. m. Abb. u. Tnff.
20 M. Nur blfl Anfang April 1892
im Buchhandel. # Uit Benutzg. d.
Vorarbeiten A. Frhrr. L. u. J. Grote;
Abschnitt 1 (p. 1-95) enth. die allg.
G. d. Geschlechts, seit Heinrich d.
Löwen. — ßec; Dt. Herold 22. 89;
Caaseler /.lg, '91, 19. Juli Seelig. [42
Hararaerstein-Gesmold, Urkk. und
Regesten l. G. d. Frhhn. v. Harn-
merstein, s. Nr. 3786.
# Recenslonen : a-b) t. Alten,
Sammlg. v. Regesten zu e. Fam.-G.
8. '89, 4019. - SUmrotaff. d. Gesckl.
y. Alten, s. '89, 4020: DLZ 11. 1763 f.
Zimmermann. — c) Eckarl, G. d.
Kl. Marienstein, s. '90, 2302: CBl
'Ol, 260; HZ 67, 119 Zimmermann;
HHL 19, 356Scheer. — d) Urkun-
denbuch d. St. Hildesheim, s. '89,
1351 u. '90, 4054: CBl '91, 291 f.;
DLZ 12, 629 f. Ermiech. — e)
Usla
-Qlei
1 ein<
Fam.-G., s. '89, 1354 u. '90, 2301:
DLZ 11, 1762 f. Zimmermann; HUL
19, 79 r. Berner. [43
Zur tJ. TDB Nladenachifa .|UuBorar>
vel. Nr. S9e; v. Ml. 130. 183; SS. Sit. 483;
857. »». SbI. 7Mb. Snj; 8; T». 911; lU; W:
43k; 4Sa. 1019. IUI: 96. Il»; SS. unj.
um. 1«90. 1S70. 1B31. lOilm; 7S tlblt; 8i.
SlM;i5. saiol;«'; 19 n : St. 3191 ; 97 z. tM8f;
9a; 1«; tBf. MiBe; Jno; m. STOß; !; ilf.
iSSSt. 8181. MlSg; SSb; 7Se. 3Si8ni; 77b.
Krause, K. E. H., [Lit. d. J. 1888
u. 89, betr.]: Schleswig ■ Holstein,
Mecklenburg, Pommern. (JBG Bd.
11, II, 216-89. Bd. 12, H, 362-81.) [44
L¥L 25'3
■) P. 1-1
üb. d. G
u. V. T(
Wismars
d) 149-2:
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1-34. Be
88. 914
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'90, 23n
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April 1.
nung d.
d. Grars
A. Wet;
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V^ 4. Niedersachsen, Mecklenburg, Schleswig-Holstein.
*4
255
1203. 1381. 1955a. 3401 f. * Hec:
MHL 19, 375 Holtze. — Auch Bd. XXI
erschien. [3648
Mitthellungen des anthrop. V. in
Schlesw.-Holstein (s. '90, 4061). Hft.
4-5. ä 40 p.: a-b) 4, 1-16; 33-7. J. Mes-
torf, Ausgrabgn. des Prof. Pansch.
IV-VI: Bomhöved, Gönnebek, Tar-
bek. — Typische Bronceringe. —
C) 26-31. W. Splieth, Wendische
Ansiedig. am Scharsee. 11. — d-e) 32;
38 r. H. Handelmann, Taschberg,
Hoor u. Lücke. — Silberfunde u.
Ringe. — f) 5, 35-40. Mitgl.verzeichn.
Vgl. Nr. 2099 o; ferner künftig in
I, 1 u. II, 2. «3f Rec. V. Hft. 3: A. f.
Anthrop. 20, 285 Buschan. [49
Aufsätze betr. Schleswig-Holstein :
a) H. Handelmann, Der Krink-
berg bei Schenefeld u. d. Holstein.
Silberfunde. Kiel. 1890. 29 p. —
b) R. Mejborg, Slesvigske Bender-
gaarde, 16.-18. aarhunar. Hft. 1-2.
Kopenh., Lehmann & St. 4^. 48 p.
1 Kr. 50. — C) E. H. Wichmann,
Die Entwickig. d. Elbe zw. Geesthacht
u. Blankensee. (Z. f. wiss. Geogr. 8,
24-38.) [50
Regesten u. Urkunden, Schlesw.-
Holst.-Lauenb., bearb. v. P. Hasse
(8. '89, 4028 u. '90, 2314). III. Lfg.
5-7. p. 321-560. ä 4 M. *Rec.:
KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13,
77. [51
Ehrenberg, R., Altona unt. Schauen-
burg. Herrschaft. Hft. 1-3. Altona,
Härder, ix 48; 73 p. 4 M. «3f Rec:
KBIGV 39, 102; ZSchlesw.-Holst.-
LauenbG 21, 403 f. Wetzel. [52
Detlefsen, H., G. d. Holsteinischen
Eibmarschen. I: Von d. Entstehg. d.
Marschen bis zu ihr. Uebergange an
die Könige von Dänemark. Lfg. 1.
Glückst., Selbstverl. 240 p. 3 M. 50.
-J^Rec.:ZSchlesw.-Holst.-LauenbG21,
402 f. Wetzel. [53
Aye, Aus Eutins vergang. Tagen.
Vortrr. Ser. I. Eutin, Struve. 1892.
202 p. 3 M. [53a
Urkundenbuoh z. Chronik d. Stadt
Plön: Urkk. u. Akten, ges. v. Kin-
der. Plön, Hahn. 620 p. 10 M. [54
Mittheilungen der Ges. f. Kieler
Stadt-G. Hit. 8 9. Kiel, Häseler.
80 p. u. cxij 20 p. ä 2 M.: a) 8, 1-71.
K. Jansen, Die St. Kiel und ihr
Weichbild im Munde der Vorzeit
[auch sep. 2 M.] — b) 8, 72-79. J.-
Ber. — c) 9, p. i-cxij. Chr. Reuter,
Das alt. Kieler Rentebuch, 1300
-1487. — d)9, 1-8. K.Jansen, Die
Wiederherstellung d. Kloster-K. —
e) 9, 9-20. Berr. [55
Black, W. 6., Helgoland u. die
Nordfries. Inseln, Dt. bearb. v. B.
V. Werlhof. Hannov., Hahn. 1890.
136 p. 2 M. [56
Jensen, Chr., Die Nordfries. Inseln
Sylt, Föhr, Amrum u. d. Halligen
vormals u. jetzt, m. besond. Rück-
sicht d. Sitten u. Gebräuche. Ham-
burg, Verl.-Anst. 392 p. m. 8 Karten.
12 M. <X^Rec.: Ausland 64, 740
Buschan ^ 111. Ztg. 97, 282; Nord u.
Süd 59, 265-8; ZSchlew.-Holstein-
LauenbG 21, 399 Wetzel. [57
Zar 0. SchlciwIf-HolBtelnt vgl. Nr. 391.
765 f. 1018. 1202: 55. 1911 ; »5. 2099 0. 2866a.
27536. 3U0f; h; 51g; 6lk. 3224k. 3318a;
77e. 3401f; 220 ; 23b; m;t; 60.
Hansen, J. H. u. Kunze, K., [Lit. d.
J. 1888 u. 89, betr.]: Hanse. (JBG
Bd. 11, n, 212-15 u. 12, U, 354
-62.) [3658
Krause, K. E. H., [Lit. d. J. 1888
u. 89, betr.]: Bremen, Hamburg,
Lübeck. (JBG Bd. 11,11, 202-11. Bd.
12, II, 343-53.) [59
Geschichtsblätter, Hansische (s. '89,
1366 u. '90, 4064). Jg. 1889. 234
xlviij p. 7 M.: a) p. i-xxv. Nach-
richten vom Hans.GV. — b) xxvj
-xlviij. Inhaltverz. [zu Jg. 1887-89].
— Vgl. Nr. 487. 500. 916. 2297 m;
q; w; 98d; h; i. 2451 f. [60
Zeitschrift d. V. f. Lübeck. G. u.
Althk. (s. '89, 1367 u. '90, 2323).
VI, 2. p. 213-404. 3 M.: a) p. 213
-42. Brehmer, Beitrr. z. e. Bau-G.
Lübecks. IV: Die Aufstauung der
Wackenitz u. d. städt. Wassermühlen.
— b) 243-326. Lübecks Hoheitsrecht
üb. d. Trave, d. Pötnitzer Wyk n.
d. DassowerSee; Erkenntn. d. Reichs-
gerichts V. 21. Juni 1890. — Vgl.
Nr. 2196 a. 2711g. 3665 a. [61
Mittheilungen d. V. f. Lübeck. G.
u. Althk. (s. '90, 2324). Hft. 4, Nr.
8-12 u. Hft. 5, Nr. 1. p. 113-95 u.
p. 1-16: a) 4, 114-26. Bericht d.
Lübecker Passionaels v. 1492 üb. d.
Schlacht V. Bornhöved, hrsg. v. A.
Benda. - b-c) 127-44; 154-60; 188 f.
W. Brehmer, Lüb. Häusernamen.
Forts. — Zur G. d. Vorstädte [1465].
— d) 161-70. C. Schumann, Zu
=25(5
Bibliographie Nr. 3662—3680.
d. Spielen d. Bergischen Contors. —
e) 170-6; 178-87. R. Fromm, Aus-
züge a. d. Protokollbüchern d. Vor-
steherschaft der St. Lorenz-K. —
f) 190 f. A. Hach, Aus Lübecki-
schen Testamenten. — g) 191 f. A.
Ben da, Wolfsrachen. Nachtr. —
h) 5, 3-9. W. Stieda, Aus d. Praxis
d. Lüb. Schiffer-Gesellschaft. — Vgl.
Nr. 34311. [3662
MiUheilungen d. V. f. Hamb. G.
(s. '89, 1370 u. '90, 4066). XIII. 166 p.
2 M.: a) p. 13-9. A. Wohlwill, J.
G. Hansen. — b) 21-4: 79. A.Obst,
Randglossen z. Hamb. Wörterb. v.
G. Waitz u. Jac. Grimm. — c-e) 26
-46; 75 f.; 76 f. Th. Schrader,
Störtebecker. — Der Glockengiesser
Herm. Benningk. — Vivatbänder. —
f-h) 49-57; 69-72; 133. 0. L. Tes-
dorpf, Inschrr. v. Grabdenkmälern,
Gemälden etc. in d. K. zu Goden.
— Inschrr. etc. in d. alten St. Ger-
truds-K. zu Döse. — Kauf e. Bank-
schreiberstelle, 1776. — i) 57-60. J.
Lieboldt, Die Generalsuperinten-
denten d. Schlesw.-Holst. Landes-K.
[Vgl. 90, 1900.J — k) 72-4. E.
Baasch, Das Guericke'sche Haus.
— 1-p) 77-9; 99-101; 118-20 u. 134 f.;
121-4: 124-8. S. Voigt, Nachträg-
liches V. d. ehem. Ochsenmärkten
zu Wedel u. Bramstedt, 1615. — Die
Landwehr v. Ilammerbaum bis z.
Kuhmühlenteich. — Die Uniform-
mäntel d. ehemal. reitenden Diener
d. Raths. — Das Lübeck-Hamburg.
Wappen f. d. ehem. Amt Bergedorf.
— Die ehemaligen Sandvögte. —
q) 81-7. C. Walt her. Die Biblioth.
d. V. f. Hamb. G. — r) 129-31. E.
H. Wichmann, Ein bei d. Roosen-
brücke aufgefundener Mauerrest. —
8) 131-3. K. E. II. Krause, Die
Hamburg. Herberge in Rostock. —
t) 141-4. Ehren berg. Eine Be-
schreibg. d. Zustandes d. Gegend
westlich V. d. Altstadt Hamburg im
16. Jh. - Vgl. Nr. 917 a-d. 1128;
51; 52;95. 2297f. 2411u:22h;52e;
u; 53 m. 2561 e. 3407 f.
[63
Jahrbuch, Bremisches (s. '90, 2331).
2. Ser. II, s. Nr. 2395 a. [64
Aufsätze betr. Hansestädte : a) W.
Brehmer, Gründg. u. Ausbau d.
St. Lübeck. (Sep. a. ZVLübG.) Lüb.,
Schraersahl. 28 p. 50 Pf. - b) II.
V. Bruningk, Das Haus d. Schiffer-
Ges. in Lübeck. (SB d. Ges. f. G.
u. Althkde. d. Ostseeprov. '90, 104-8.1
— c) D., Zur Kunde d. Bevolkerg.
V. Lübeck. (Hamb. Corresp. '91, Beibl.
Nr. 7.) — d) A. Düffer, Sammig.
V. Sprüchen u. Inschrr. in Lübeck.
Lüb., Dittmer. 1890. 35 p. 50 Pf.
— e) E. Ehntholt, Schwachhan-
sen ; e. Beitr. z. G. d. Bremer Ge-
bietes. Bremen, Nössler. 1890. 15 p.
30 Pf. — f) F. Iken, Les Wal-
lones k Br^me. (Bull. etc. des egl.
wallones 5, 19-26.) — g) W. Na-
t bansen, Zur G. der Hamburger
Schützengilde. Hamburg, Meissner.
1890. 43 p. 1 M. — h)Neher, Lü-
beck. (KLex 8, 251-60.) — !) Tre-
viranus. Wie wurde Bremen aus
e. Luther. Stadt e. reformirte? (Ref.
KZtg 14, 218-20 etc.; 242-4.) [65
Urkundenbuch d. Stadt Lübeck (s.
'89, 1368 u. 4033\ IX, 1-4. p. 1
820. a 3 M. «3f Rec. v. VIH: Z. f.
d. ges. Handelsr. 38, 341-3 Pappen-
heim; KBl f. Niederdt. Spr. 13, 77. [6<)
Lübeck, Die freie u. Hansestadt;
e. Beitr. z. Dt. Landeskde., hrsg. v.
d. geogr. Ges. in Lübeck. Abth. I.
Lüb., Dittmer. 1x347 p. u. Reg. xj p.
m. 5 Ktn. 12 M. ^Rec: Ausland
64, 372-4 Günther. [67
Deecke, E., Lübische Geschichten
u. Sagen. 3. Aufl. Lüb., Ditimer.
xvj 334 p. 2 M. [67n
Meyer, Ed. L. u. 0. L. Tesdorpf,
Hamburg. Wappen u. Genealogien.
Hamb., Hulbe. xvj; xxvj496 p. u.
75 Taf. 25 M. ^Rec: DLZ 12, 1383
Krause; Dt. Herold 22, 40 Janecki;
MHL 19, 357 Krause. [68
Bippen, W. v., G. d. Stadt Bremen.
Lfg. 1. Bremen, Müller. 112 p. ^B\i
c. 1194. Cap. I (p. 1-84). B. unt d.
Bischöfen bis 1139. [69
Pocke, J., Bremische Werkmeister
aus älter. Zeit^ hrsg. v. d. hist. Ges.
d. Künstler - V. Bremen , Müller,
xxvij 268 p. 6 M. [70
<$fRecen8ionen:a)Ehrcnberg,Wie
wurde Hamburg gross? s. '89, 4039
u. '90, 2327; Jbb. f. Natök. 21, m:
A. f. bürg. Recht 4, 399 Ring. -
b) Hoff mann, G. Lübecks. I, s.
*90, 2325: CBl '90, 1244 6; SB d.
Ges. f. G. u. Althkde. d. Ostseeprov.
'90, 16 18. — c) G. H. Schmidt,
Zur Agrar-G. Lübecks, s. '89, 1363:
Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 348 f. — d)Th.
V, 4. Hansestädte, Oldenburg, Ostfriesland, Westfalen. *257
Schwartz, Das alte Lübeck. Hnmb.,
Wedde. 1888: Dt. R. 14,111,255. [3671
Znr 0. d. Hftnse vgl. Nr. 488; 98. 1599.
2306. 2452 a; 53 n. 81S9; 41 f. 3877 h; 8111.
3423ll* 31 6 * 96t
Zur 6. der HAnsestidte vgl. Nr. 00. 499.
759. 805; 6. 917 e; 18. 1127. 1335. 1500; 1.
1789. 2310X; 95 a. 2499. 2500; 10 n; 60 w.
2711(1: g; 42. 2849; 75. 2971. 3098t. 3225 c;
88. 3304; 5; G2.
Aufsätze betr. Oldenburg u. Ost-
friesland: a) H.Jäkel, Mnndingasi.
(Paul u. Braune's Beitrr. 15, 540-4.)
b) P. Kollmann, Der Umfang d.
Fries. Sprachgebietes in Oldenburg.
(ZVVolkskde. 1, 377-403.) — c) J. N.
PI eine, Die Franz.-reform. Kirche
in Emden. (G.-Bll. d. Dt. Hngenotten-
V. litt. 2.) Magdeb., Faber. 1890. 20 p.
[Von Interesse besond. das üb. Be-
gründg. d. K. (1554) Gesagte.] [3672
Oncken, H., Zur Kritik d. Olden-
bnrgischen ü.-Qn. im MA. Berl. Diss.
146 p. [73
Niemann, C. L, Das Oldenburg.
Münsterland in s. geschtl. Entwickig.
(s. '90, 2383). II: bis z. Vereinigg.
m. d. Ilzgth. 387 p. 3 M. «3f Rec:
BllLU '91, 573 W. Schnitze; RC 32,
138 Pfister; Lit. Hdw. 30, 443 f.
Neteler; GBl '91, 1581 f.; Fft. Ztg.
92, Nr. 3. [74
Sello, Geo. , Beiträge zur G. des
Landes Würden. Oldenb., Stalling.
1x94 p.; 2 Taf. 2 M. 40. *Betr.
äussere G. d. Landes , ferner Land
u. Leute u. Rechts-Qn.; letztere er-
fahren sorgfältige Edition. [G. S.] —
Rec. HJb 12, 679. [75
Houtrouw, Ostfriesland; e. gesch.-
ortskund. Wanderg. (s. '90, 2335).
Lfff. 4-6. I, 257-538. [76
Jahrbuch d. Ges. f. bild. Kunst etc.
zu Emden (s. '89, 4044 u. '90, 4068).
IX, 1-2. 127 u. 120 p.: a) p. 1-58.
K. Ilerquet, G. d. Insel Norder-
ney, 1398 1711; aus d. Nachl. mitg.
durch V. Eicken. — b-c) 59 77;
78-88. Bunte, üeb. Joh. Fabricius.
— D. sog. Plitenberg bei Leer. —
d) 89-96. Oermelmann und de
V r i e s , M. üb. Ausgrabgn. u. Funde
V. archäol. Bedeutg. — e) 103-5. P.
V. Rensen, Beitr. z. Entsbehgs.-G.
d. alten Leuchtthurms zu Borkum
u. d. sogen. Ostfries. Lastengeldes.
— f) P« l-ll' Bartels, Einiges
üb. Brenneysen's Studien z. Ostfries.
G. — g) 47-66. J. Holtmanns,
Genealogieen Ostfries. Familien. III:
Von Werdum. — h) 86-9. Bunte,
Ueb. das im Dollart untergegangene
K.-Dorf Torum. — I) 90-92. J. Fr.
de Vries, Zur G. d. „Klunder-
burg". — k) 93-6. Schned ermann,
4 Briefe v. d. Gräfin Anna u. ihr.
Sohne, d. Grafen Edzard. — I) 104
-20. PI eines, J.-Ber. — Vgl. Nr.
762. 808 u. künftig in II u. III. [77
Zur 0. Oldenborge a. OstfriesUnds vgl.
499. 765 i. 945b. 2451m. 2715; 75 f. 3131; 80 c;
d; g. 3424i; 44c.
Finke, H. u. Hoogeweg, H., [Lit. d.
J. 1888, betr.]: Westfalen. (JBG Bd.
11, II, 161-70 u. 12, II, 265-72.) [3678
Zeitschrift f. vaterl. G. u. Althk.
(s. '89, 1373 u. '90, 2337). Bd. XLVIII
u. XLIX. 240; 224 p. u. 189; 188p.
a) 48, I, p. 1-54. Geisberg, Die
Anff. d. St. Münster. - b) 137-80.
F. Tenhagen, Die Vreden'schen
Aebtissinnen bis z. J. 1300. — c) 181
-208. F. Darpe, Herford u. Rheine;
Polit. d. Bischöfe v. Münster z. Be-
gründg. u. Befestig, ihr. Herrschaft
üb. Rheine. — d) 236-40. J. Gal-
land, Ber. d. V. (Abth. Münster.)
— e) 48, II, 140-91 u. 49, II, 97-148.
Fr. X. Sehr ad er, Regesteu und
Urkk. z. G. d. ehem. Abtei Marien-
münster. Forts. — f) 48, II, 192-210.
J. Spanke, Nachrr. üb. d. Sacra-
mentscapelle in Büren u. ihre Stif-
tungn. — g) 48, II, 211-23. H. Kott-
hoff, V.-Chronik (Abth. Paderborn.)
— h) 49, 1, 74-96. P. Bahlmann,
Die Münsterische Korn taxe 1559-1760.
— i) 49, II, 149-61. G. Rabe v.
Pappen heim, Die Warburger Burg-
capelle u. d. ehem. Burg-K. auf d.
Wartberge. — k) 49, II, 162-9. J.
Thiemann, Burg Ravensberg. —
Vgl. Nr. 415; 74. 654; 94. 1509.
1604. 3112g; ferner künftig in II
u. m. [79
Aufsätze betr. Westfalen: a) L.
C[lericus], Zur Wappenfehde in d.
St. Schwelm (Sammler 12, 190). —
b) J. Hense, Das 300 jähr. Jubiläum
der Warburger Schützen. Progr.
Warburg. 4^ 18 p. — c) B. Hüser,
üeb. d. Namen e. Baches u. e. Ber-
ges bei Brilon. Progr. Brilon. 4^
11 p. ['X'Rec.: Z. f. Volkskde. 3,
237 Veckenstedt.] — d) Lohmeyer,
Name der Burg u. St. Altena a. d.
♦258
Bibliographie Nr. 3680— 3702a.
Lenne. (KBl d. V. f. Niederdt.
Sprachf. 12, 21-5.) — e) Schrie v er,
Lingen. (KLex 7, 2072-6.) [3680
Urkundenbuch, Westf., IV, Abth. 3
(8. 90, 2338 u. 4069). Hft. 4-5, bearb.
V. H. Finke. p. 797-1188. 5 M. u.
7M.25. ^Die Abthh. Köln u. Minden
übernahmen Th. Ilgen u. H. Hoo-
geweg. [81
Mittheilungen d. V. f. 6. u. Ldkde.
V. Osnabrück (s. '90, 2347). Bd. XV.
XVJ416 p. 6 M.: a) p. 1-74; 389-91;
415 [Nachtr.]. H. Hartroann, Die
alten Wallhefestign. des Reg.-Bez.
Oen. Forte. — b) 165-216. H. Forst,
Kloster Malgarten. — c-d) 217-31;
400. F. Philipp! , Die alt. Osnabr.
Bischofsreihe. — üeb. Bildnisse an
d. Vorderseite d. Rathhauses. [Vgl.
'90, 3890.] — e) 401-8. Bergmann,
Der Dom zu Osnabr. [Vgl. '90, 2091.].
— f) 412-4. Zwei Urkk. zur Lebens-
G. des Bürgermeisters E. Ertman. —
Vgl. Kr. 807. 1393 k. 1597. 1727 n:
o;70c.3318h.410.5h. — AuchBd. 16
erschien. [82
Geschiohtsqueiien , Osnabrücker,
hrsg. vom UV zu Osnabrück. I: Die
Chroniken des MA., bearb. v. F.
Philippi u. H. Forst. Osnabr.,
Ilackhorst. Iiv208 p. mit 2 Taf.
6 M. "^Streng wissensch. Edition d.
Bisth.-chronik E. Ertman's [15. Jh.]
u. ihrer z. Th. reconstr. Qn., m. in-
teress. biogr. Skizze. [G. B.] [83
Jahresbericht, 8., d. HV f. d. Gfsch.
Ravensberg zu Bielefeld. Bielef., Vel-
hagen & Kl. zivl42 p. 2 M.: a) p.
j-vj. Bericht des Vorstandes. —
b) Bielefelder Rathsverhandlgn. s.
Nr. 2452 n. [84
Soest; s. Althh. u. Sehenswürdig-
keiten. Soest, Nasse. 121 p. 8 M. [85
Sybei, F. L K. v., Nachrr. üb. d.
Soester Familie Sybel. 1423-1890.
Münch., Oldenbourg. 139 p. m. 6 Ta-
bellen. 3 M. <H-Rec.: HZ 66, 190;
CBl '91, 649: Dt. Rs. 17, II, 317. [86
Darpe, F., G. d. St. Bochum (s.
'89, 1380 u. '90, 4076). II: Neuzeit;
A : 1517-1618. Progr. Bochum, Stumpf.
228 p. [I,IIA, IlIAu.B:6M.30.] [87
Schwieters, Jul., Geschtl. Nachrr.
üb. d. westl. Theil d. Kreises Lü-
dinghausen. Münst., Niemann. 518 p.
31VI. ^Rec: Lit. Hdw. 30, 599-601
Darpe. [88
Brinkman, Jos., Beitrr. zur G. Bor-
kens n. s. Umgebg. MüDSt., Seiling.
159 p. 1 M. 40. [81*
Reigers, Fr., Beitrr. z. G. d. Stadt
Bocholt u. ihr. Nachbarschaft. Boch..
Temming. 1887-90. 958 p. 7 LfgD.
ä 1 M. *Rec.: Lit. Hdw. 2<J, 525 f.
Finke. [90
^ Recenslonen : a) Chroniken d.
Dt. Städte: Soest, s. '89, 1374 u. m
4072: KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf.
13, 75 f. — b) Fricke, Geschtl-
krit. Feldzüge, s. '90, 2341: Ost. Lit.
CBl 7, 64 f. Raab. — c) J. Schwie-
ters, Bauernhöfe d. östl. Theiles d.
Kr. Lüdinghausen. Münst,^ NiemaoD.
1888: Lit. Hdw. 30, 599-601 Darpe.
— d) T o b i e n , Bilder a. d. G. v.
Schwelm, s. '90, 4075: MHL 19, Sb^
Wurm. — e) Veitmann, Regesten
z. G. d. Katharinen-K. in Osnabrück.
s. '90, 2347 e: HZ 67, 118. [3691
Zar ti. WeitftileBi vgl. Nr. 39m. 40:;.
119; 44-47. il5; 25. 654; 74. 74S; 4S. 910; 1»
1160. 1442. 1934; 69. 20916. 2297 w. 2545 f.
2775t; 78r. 3951. Sliag; 31: 40b; 41o; 42h
3228b; 29t; 76g. 3S18L 3118; SOn. 3.M5
S. Der Westen. Rf^nischt
Gruppe.
Rheiolande im allgem. 3692-94 ; Holland 369.^
-3713; Belgien 3714-67- Niedenliein S768-N:
Rhein-, Mosellandschaften (m. Lnzembm'gii.
Lothringen) 8784-95; Pfalz a. Grosahxth.
Hessen 8796-8806; Xassau 8«U)7-13.
Zeitschrift, Westdt., f. G. u. Kunst
(s. '89, 1381 u. '90, 4079). IX, 4 n.
X, 1-4. p. 315-404 n. 1-412, nebst
Korr.-Bl. IX, 10-12 u. X. 8p. 225-304
u. 320 Sp. — Vgl. Nr. 152a; 53: 66.
1391; 93 b; f; 1; 94. 1611. 1727 r.
2083h; i; 99b; c; p; t; w. 2100b:
c; e; h; k; r; w; y; z. 2322ci. 31421».
3276 c: i. [3692
Publicationen d. G. f. Rhein. G-
Kde. VII, s. Nr. 214.
Schneider, J., Uebersicht d. Local-
forschgn. in Westdtld. bis i. Elbe,
V. J. 1841-91. Düsseid., Bagel. 40 p.
1 M. 50. -Jf Rec: Berl. phil Wschr.
12, 218 f. G. Wolff. [93
Cohausen, A. v., Die Alterthümer
im Rheinland. Wiesb. , Bechtold.
80 p. m. 19 Taf. 1 M. 50. *Rec.:
KBIGV 39, 25 f. FlorschüU: MVG-
Berlin 8, 34 Friedel; Z. f. christl.
Kunst 4, 104; ZHGPosen 6, 253
Schwartz: Berl. phil. Wschr. 11, 1334
V, 4-5. Westfalen; Hheinlande^ Holland.
*259
G. Wolff; Z. d. Münclin. AlthV 4, 76 ;
QBllHVflessen '90, 137 f. [3694
Kraus, Die christl. Inschrr. der
Kheinlande, s. Nr. 180.
Zur G. d. BheUlaiide i. allf. vgl. Nr.
152. 1S96. 1302. 2067. 2963. 3180 g; 92 f.
Heeres, J. E., [Lit. d. J. 1888 betr.]:
Niederlande (JBG Bd. 11, III, 100
13. Bd. 12, III, 10717). [3695
Bijdragen voor vaderl. gesch. en
oadheidk. (s. '89, 4056 u. *90, 4081).
VII, 2-3. p. 133-306: a) p. 267. P.
A. N. S. vanMeurs, Terechtstelling
van een lijk in 1560. — b) 291-306.
R. Fruin, Grondbezittingen d. abdij
V. Echtemach op Walcheren. — Vgl.
Nr. 810. 2887. 4084h; ferner künftig
in III, 3, III, 4 u. III, 7. [96
Werken v. het bist, genootschap
etc. (8. '89 , 1386 u. '90, 4082). N.
Ser. Nr. 54, s. künftig in II, 7. —
3. Ser. Nr. 2, s. Nr. 2303. i^Rec.
V. 52 (Resolutien etc., 8. '89, 4057
u. '90, 2356): RH 44, 412 Wad-
dington. — Auch 57 erschien, s.
künftig in HI, 3. [97
Bijdragen en meded. v. het bist,
genootsch. gevest. te Utrecht (s. '89,
4058 u. '90, 4083). — Vgl. Nr. 816;
17. 1157. [98
Werken d. vereeniging tot uitg. d.
brennen v. het oude vaderl. recht
(s. '90, 2357) Nr. 11- 12: a) St ad 8-
rechten v. Nijmegen. I. — b) Lira-
bargsche dorpcostumen en ge-
woonten, uitg. door J. Habets. 135;
xvj 416 p. 2 fl. 25 u. 7 11. 25. -Jf Rec
V. 11 : CBl '91, 1395. [3699
Verslagen en meded. v. d. veeren.
tot uitg. d. bronnen v. het oude
vad. recht, 8. Nr. 2828.
Jaarboek van d. Nederl. adel. (8.
'90, 2363). IV. X 332 p. 4 Ü. - Die
Aufsätze (bttr. 15 einz. Familien)
auch sep. [3700
Aufsätze betr. Holland: a) P. J.
Blök, Studien over Friesche toe-
standen etc. (s. '90, 4081a): Dt.
Uebersetzg. v. 0. G. Houtrouw,
u. dem Tit. Friesland im MA. Leer,
Lcendertz. 50 p. 75 Pf. — b) L.
Bresson, Souvenir du 4. centenaire
de l'^lise wallone de Rotterdam.
Rotterd., Wijt. 1890. [-X-Rec: Bull,
etc. des ^lises wallones 5, 101-4
Boarlier.] — e) B. F. W. v. Brucken-
Fock, Het geelacht van Gelre. (Sep.
a. Alg. Nederl. familieblad.) 's-Hage,
Geneal.-herald. A. 4^ 1 Ü. — d) G.
Gumont, Quelques renseignements
8ur le cimiti^rc de Dombourg. (Ann.
de la soc. d'archl. de Bruxelles 4,
76-80.) — e) D. G. van Epen u.
A. Vorsterman v. Oijen, Geneal.
V. het gesl. Wijnen. 's-Hage, Gen.-
herald. A. 4^ 60 p. m. 5 Taf. 6 fl.
50. — f) G. van den Gheyn, Les
tombeaux polychromes en Zulande.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brax.
4, 269-73.) — g h) A. J. C. Kremer,
Oudst bekende schepenen v. Doe-
tinchem, 1437-1795. 's-Hage, Geneal.-
herald. A. 4^ 20 p. 1 fl. 40. — Hoori-
gen, vrijen en adel in de Veluwe
(Sep. a. Nederlandsche Leeuw. '91).
's-Hage, Langenhuysen. 31 p. 75 c. —
i) H. Kuipers, Vervolg op het
handboek voor verzanielaars v. Ne-
derl. historiepenningen etc. Leeuw,
Meijer. 1889. 40 p. 50 c. ['^fRec:
R. beige de n um. 46, 157 f. Nahuys].
— k) H. W. A. S. Loke, Genea-
logie V. het geslacht Loke. (Sep. a.
Alg. Nederl. familieblad.) s-Hage,
Geneal.-herald. A. 4°. 7 p. m. 1 Taf.
1 fl. 50. - 1) R. L. Martens, Ge-
nealogie V. het gesl. Hoynck v. Pa-
pendrecht. *s-Hage, Geneal.-herald.
A. 4^ 68 p. m. 5 Taf. 5 fl. —
m) Muret, Die Wallonenkirchen in
d. Niederlanden. (Franz. Kolonie 4,
33-6.) — n) L. J. A. W. van Sloet,
De bezittingen v. het klooster te
Paderborn, geheeten Abdinkhof, in
Gelderland. (Versl. en meded. d. Ak.
6, 206 64.) — o) A. Snieders, Het
kwartier Kempenland; folklore uit
de 17. en 18. eeuw. Gent, Siffer.
80 p. 1 fr. — p) A. Vorsterman
van Oijen, Geslachtslijst d. fam.
Toe Laer. 's-Hage, gen.-herald. A.
56 p. — q) M. Wilmotte, Gloses
wallones du ms. 2640 de Darmstadt.
(!^tudes romanes d^d. k G. Paris
p. 239-52.) [3701
Blök, P. J., Verslag aangaande e.
voorloopig onderzoek in Engeland
naar archivalia voor de gesch. v.
Nederland. s-Hage, Nijhoff. 35 p.
50 c. [2
Uhlenbeok, C. C, Verslag aan-
gaande e. onderzoek in de archieven
van Rnsland ten bäte d. Nederl.
gesch., op last d. regeering ingesteld.
's-Hage, Nijhoff. 280 p. 1 11. 50. [2a
**:
260
Bibliographie Nr. 3703—3723.
NijhofT, Staatkundige gesch. v.
Nederland (s. 90, 4085). Lfg. 3.
p. 257 384. [3703
Kwartierstaten , Genealog., y. Ne-
derl. geslachten (s. 90, 2366). Lfg.
31-33. [4
Someren, J. F. van, Beschrijvende
catalogus van gegraveerde portretten
van Nederlanders: vervolg op Fred.
Muller's Catalogus. II. Amsterd.,
Muller. 416 p. 7 Ü. 50. [5
Roever, N. de, Het leven van onze
voorouders. Lfg. 1-2. Amsterd., van
Holkema. p. 1-80. ä 75 ct. [5a
Arkel, G. van en A. W. Weisaman,
Nord-HoUandsche oudlieden , be-
schreven en afgebeeld, uitg. v. het
kon. oudheidk. genootschap te Am-
sterdam. I. Amsterd., ten Brink & de
Vr. 4^ 135 p. 2 fl. 50. [6
Werken v. het vereeniging tot
beoef. V. Overijsselsch regt en gesch. :
Overijsselsche stad-, dijk- en marke-
regten: a) Stadregt v. Rijssen. —
b) Markeregt v. Epse en Dommer.
— c) Stadrecht v. Campen I, door
H. Croeser. ZwoUe, Tijl. 15; 30p.
u. p. 1-275. 25 ct.; 30 ct.; 3fl. 40. [7
Kreon, H. en F. Kapteyn, Nieuwe
kroniek van Hoorn: Gesch. van
Westt'rieslands hool'dstad.. naar offic.
bronnen. Hoorn, Boldingh. 4^ 199 p.
m. Abb. 4 11. 25. [8
Gouw, Gesch. V. Amsterdam (s.
'yu, 1390 u. '90. 4091). VII. 3-4.
p. 193-384. [9
Roever, N. de, Uit onze oude Am-
stelstad. (s. '90, 2369 u. 4092). III.
185 p. 1 II. 25. [9a
Archief voor de gesch. v. het
aartsbisdom Utrecht (s. '89, 4059 u.
'90, 2373). XVIII u. XIX, 1-2. 484 p.
u. p. 1-335: a) 18, 58-86; 329-50 u.
19, 132-48. B. P. Velthuysen,
Aanteekeningen op Lindeborn 's bist,
episcop. Daventriensis. Forts. — b-h)
18,87-116; 227328 etc.; 19, 254-69.
J. H. Hofman, Walraven v. Meurs,
tegenbischop te Utrecht. — Didam
of Netterden. — Het kerkspel Ölst.
— Een tweetal wijbisschoppen v.
Utrecht. — Winschoten. — Paushuize
te Utrecht. — i-1) 18, 117-65; 166-71
u. 19, 161-203. F. W. Hoevenaars,
De proostdij v. Maarsbergen. — Eli-
zabeth gasthuis dier stad , 1542-44.
— m-o) 18, 173-226; 432-75 u. 19,
1-70. G. Brom, Neerkassels bestuur,
1662-76. — Verslag d. Holland, missie
ten jare 1701. — De proostdij v.
Maarsbergen. — p) 18, 351-65. A.J.
J. Hoogland, Het broeren-kloster
S. Thomas te Z wolle. — q) 19, 204-53.
Th. J. Welvaarts, Het kapittel v.
Zalt-Bommel, 1331-1594. — r) 19,
270-90. W. F. N. V. Rootselaar,
Amersfoort, 1580-1680. - 8) 19, 291
-335. S. J. Lommel, De Nord-Nederl.
leerlingen v. het Urbaansch coUege
te Rome. — Vgl. künftig in III, .3. [lö
Plulra, T. u. H. van Gortel, De ge-
schied, der Neder-Veluwe. III: Ede
en omstreken. Th. 3. Wageningen,
boek-en handelsdruck. 1890. 144 p.
90 c. [11
Staats Evers, J. W., Gelderlands
vormalige steden: Arnhem, Baten-
burg etc. Arnhem, van der Zande.
442 p. 5 11. 50. — Auch in Sep.-
Ausgaben erschienen. [12
<^ Recensionen : a) Cartulariam
d. abdi) Marienweerd , 8. '90, 4094:
CBl '91, 103 f.; RH 46, 408 Blök,
HZ 67, 545. — b) Knüttel. CaUl.
V. de pamtletten-verzamel., s. '90.
2354; RC 30, 27 f.; EHR 5, 779
Edmundson ; HZ 67 , 340 f. Haupt.
— c) C. J. Luzac, De landen v.
Overmaze, inzonderheit sedert 1662.
Leiden. 1888: R. de Belgique 65.
280. — d) Rietst ap. De wapeDs
v. d. Nederl. adel, s. '90, 2364: Dl.
Herold 22, 58. — e) J. W. Ste-
phan ik, Geschiedk. catal. d. ver-
zameling munten v. Nederland.
's-Hage, Lande3drukk. 1888. 151 p.
m. 8 Taf. 60 ct. : R. beige de num.
45, 199 Nahnys; Numismat LBl 10.
461 f. [13
Zur 6. d. MederUnde I. all^. vgl. Kr.
40g. 151b. 571; 73. 781. 809-19; 76; 77: 97.
1737; 70f; 76. 2179b. 2297 X. 28221; t: 40»;
51. 2405b; 61; 62; 97m. 2.'M)0; 1. 29331. 81W;
78. 3234c: 53; 99a.
Zur «. Hollands vgl. Nr. 525. 69VJ7
772; 78; 79. 920-24; 85; 47; 55. 102«; 21; 40
1256; 57. 1727t; u: v; 52; 70d; e; 74; 7,'i;
83. 1823; 91; 92. 2021 w. 2303; 6; 30; *Bi;
m; 89. 2421h; r; 221; 26b; 47v; 52i; e^;
97r. 2508h; 18; 41. 2716; 43. 2828; 51. 3071k;
87. 3112h; u; 75; 76a. 3215-16a; 24h. 3S01;
18 f; g; 96.
Hubert, E., [Lit. d. J. 1888 u. 1889.
betr.]: Belgien. (JBG Bd. 11, 111,89
-99. Bd. 12, III, 94-106.) [3714
Hubert, E., Die neoere Belg. Ge*
8chicht8wi88. [Lit. -Ber.l (l)ZG 4,
376-89.) [15
V, 5. Holland^ Belgien.
'2(51
Compte rendu des seances de la
comm. roy. d'hist. etc. (s. '89, 4077 u.
90, 4097). XVII, 2-4 u. N. S. Bd. I,
12. p. 268-503 U.M84: a) 17, 278-301.
A. Wauters, Analectes de diplo-
matique.— b) N. 8. 1, 90-102. F. Bra-
bant, Etüde sar les conseils des
ducs de Bourgogne. — e) 174-84.
J. Buisseret, Quelques chartes des
archives de la ville de Nivelles. —
Vgl. Nr. 74. 408; 68. 596. 1110-
1727 p. 2179 g. 2289. »05 c: ferner
künftig in II u. III. [3716
Messager des sc. hist. (s. '89, 4079
u. '90, 4098). 1890, 3-4 u. '91, 1-2.
p. 241-508 u. 1-256: ab) '90, 241
-62; 391-419. '91, 170-93. P.Claeys.
Le bourreau de Gand. — Les ga-
mins au siecle dernier. — c) 263
-82; 420-43. '91, 57-80. P. Berg-
maus, Analectes belgiques. I. —
d) 283-307. J. Th. de Raadt, Les
seigneuries du pays de Malines:
Keerbergen et ses seigneurs. —
e) 347-9. A. d'Herbomez, Note sur
un ms. des archives du chapitre de
Eise. - f-h) 351-4; 476 83. D., Du
calcul de certains d^tails en langue
flamande. — Commerce de tableaux
de mattres anclens k Gand. — Mon-
naies circulant en 1818. — i) 492-4.
Van Even, Encore les armoiries
de l'abbaye de TAlne. [Vgl. '90,
4098m.] — k) 89-107. B^thune
de Villers, Mus^e lapidaire des
ruines de ßt.-Bavon. — 1) '91, 108 f.
Van derHaeghen, Archives Gan-
toises. VIL — m) 194-210. J. Th.
d]e Raadt, Episodes in^d. de la
chron. bruxell. — Vgl. Nr. 448. 744.
818; 19. 1727V. 1888h. 2297k. 2310h.
2498 u. 25331. 2885; 87. — Auch '91,
3-4 erschien. [17
Annales de l'ac. d'archl. de Belg.
(8. '89, 4078 u. '90, 4099). V, 4 u.
VI, 12. p. 333-445 u. 1-232: a) 5,
385-69. M. A. Henne, Louis Gallait.
— b) 416-30. J. Destr^e, Les heures
du duc d'Alen^on, enlumin^es par
Hans Bol. — Vgl. Nr. 2297 h. 2886.
3353 k. Nachrr. Nr. 151b. [18
Bulletin de l'ac. d'archl. de Bel-
gique (s. '90, 4100). II, 3-7. p. 49
-200. — Inhalt s. künftig in II, 7
n. m. [19
Revue beige de numism., s. in VI, 2.
Warande, Dietsche, en weten-
schappelige Nederlander (s. '89, 4080
u. '90, 4101). III, 5-6 u. IV. p. 453
-658 u. 681 p.: a) 3, 524-34. Th.
J. Welvaarts, De huizing d. Fran-
kische vorsten te Netersel onder
Bladel. — Vgl. Berichtigg. Sasse n's,
ebd. p. 625 f. [auch sep. Gand, Siffer.
16 p. 75 c] -- b) 4, 28-36. K. Stal-
laert, De legende der hl. Kunera
V. Rheenen. — c) 76-80; 208-12. J.
Alberdingk-Thijm, Het geslacht
van Reede v. Outshoorn. — d) 86
-95. E. van der Straten, Dwars
door de gesch. d. tonkunst in de
Nederlanden. IL — e) 131-5. L. de
B a c k e r, Pred^cesseurs des princes de
Nassau dans la principaute d'Orange.
— f) 403-11. G. V. d. Elsen, De
bede vaart naar 0. L. V. v. Handel.
— Vgl Nr. 1417. 2297 zz. 2453 k.
3252c. 3318g. 3407g; 30f. 4141a. [20
Analectes pour serv. k l'hist. eccUs.
de la Belg. (s. '89, 4084 u. '90,
4102). VI, 3-4. p. 256-512: a) p. 369
-84. Schoolmeesters, Les origines
de la ville de Maeseyck. — Vgl. Nr.
2351. 3118. [21
Bulletin de la comm. de Thist. des
6gl. wallones (s. '90, 2383). IV, 2-4
u. V, 1. p. 105-404 u. 1-104: a) 209
-40. Apercu g6n6r. des egl. wal-
lones des Pays-Bas. — b) 241-52.
A. J. Ensched«^, Pasteurs r^fugi^s
de France en Hollande. — c) 297 f.
C. W. Bruinvis, Les ouvriers r6-
fugies fran^. repousses d'AIcmaar.
— d) 359-95. H. J Schooten, Ge-
nealogie de la famille Chevallicr.
— e) 396-404. J.-Ber. - f) 5, 27-36.
Ch. Landre, La famille Landr^. —
g) 37-57. J. A. L. Schröder, Con-
trib. ti l'hist. de l'egl. de Franeker.
— h) 58-75. G. Frederiks, La
communaute de Voorburg. — Vgl.
Nr. 3665 f u. künftig in III, 4. [22
Aufsätze betr. Belgien (u. Französ.
Grenzgebiet): a) Alberding k-
Thijm, Lüttich. (KLex 8, 270-81.)
— b-c) d'Angest, Notice sur la
famille Sarrazin d'Artois. Gand,
Siffer. 60 p. 3 fr. — Notice sur la
fam. Tauvel. Gand , Siffer. 48 p.
3 fr. — d) Behault de Dornon,
G^neal. de la fam. de F16ron. (Sep.
a. Noblesse beige '90.) Brux., Mon-
nom. 23 p. — e) ü. Berühre,
L'anc. prieur^ de Frasnes-lez-Gos-
selies. Brux., Deprez. 22 p. 75 Pf.
— f) R. Dubois, Les drapeaux etc.
*262
Bibliographie Nr. 8723-3744.
de legi, de la Sarte. (Ann. du cercle
hutois des sc. 8, Lfg. 3.) — g) E.
Duchesne. La soc. li^geoise de
litterature wallone. (R. de Belgiqne
6ü, 197-229.) ~ h) C. Goffaerts,
Notice 8ur l'abbaye de Postel de
Tordre de Pr^montre. Lonvain. Fon-
teyn. 75 p. 1 fr. [«3f Rec: Polyb.
61, 325 Viard.] - I) Hennequin,
Etüde bist, sur Tevolution de la
cartographie topogr. en Belgique,
1549 jusqa a ce temps. Brax., Van-
derauwera. 132 p. — k) A. dll er-
be mez, Les mss. de Tabbaye de
S. Martin de Toumai. (Bull, de la
soc. de Tournai 23, 272-92) — 1-m)
J. Libot. Geschiedk. schets d. stad
Tongeren. Tongeren, Collie. 194 p.
75 c. — Notice hißt, sur l'^gl. de
Notre-Dame de Tongres. [Auch in
Holland. Uebersetzg.] Tongeren,
Collee. 194; 24 p. 75; 25 c. -
n) J. Th. de Raadt, Rapport sur
les travaux de la soc. d'archl. de
Bruxelles, l'ann^e 1890. Brux., Vro-
mant. 43 p. — o) V. Beding,
Spontin, sa vallee, son bist. etc.
Antoing, Dellis & V. 90 p. 1 fr. 25.
— p) T. Sevens, Gesch. d. abdij
Groeninge te Kortrijk. (Sep. a. Ilet
Beifort '90, Nr. 5.) Courtray, Du-
baccage. 93 p. 75 ct. — q) C. M. T.
Thijs, Notice bist, sur Coninxheim.
Tongres, Demarteau - Thijs. 52 p.
60 c. — r) E. W., Notice bist, sur le
pont de la Meuse. (Ann. du cercle
hutois des sc. 8, Lfg. 3.) [3723
Van der Haeghen etc., Bibl. Bei-
gica (s. '89, 1394 u. '90, 2384). Lfg.
CCVIL 101: 322; 135: 60: 183 p.
"Je-Rec. : Ath. Nr. 3323; BECh 51, 554 f.
Delisle. [24
Inventaires des archives de la Bel-
gique. publ: p. Ch. Piot (vgl. '90,
4110): J. Prost, Inventaires ou
table aiphabet, et anal, des noms
de personnes, contenus dans les r^-
gistres aux gages et pensions des
chambres des comptes. Brux., Hayez.
1890. fol. 114 p. [25
Reoueil des anc. coutumes de la
Belgique, s. Nr. 2829.
Biographie nationale (s. '90, 2386
u. 4104). XI, 13: Labare-Le Ruile.
p. 1-932. [26
Namiolie, Cours d'hist. nation. (s.
'89.4082 u. '90, 4105). XXVI-XXVIII:
6. partie (p^r. autrich.). — 7. partie
(per. de transitioo), VoL I. 396:430;
392 p. ä 4 fr. «3f Reo.: Ath. Nr. 3323;
DZG 6, 389 Hubert. [27
Bemimolin, Eig., Les institutions
provinc. et coromun. de la Belgiqoe.
I. Brux., Larcier. 549 p. 10 fr. [27a
Bosmans, J., Traite d'heraldique
beige. Bruxelles. 1890. 235 p. u.
10 pl. 5 fr. [28
Annalea du cercle archl. du pavs
de Waes (s. 90, 4106). XIII. 1-2.
p. 1 ff.: a) p. 1-23. J. van Raem-
d o n c k , Le pays de Waes k Tepoqoe
de inammoutb. Forts. — b) 23-89.
F. V. N a e m e n , L'epitaphie wae-
Sien. Forts. — c) 39-96. deGeerts.
Chroniqne de Lokeren. — d) 105
■41. H. Verbraeken. Rist, de la
commune de Melsele. — Vgl. Nr.
2379 r. [29
Annalea de la soc. d'eroal. etc. de
la Flandre (s. '90, 2389). II u. IlL
1-2: 400 p. u. p. 1-135: a-b) 2, 53 f.:
55-154. A. J. Witteryck, Contes
populaires, superstitions, coutumes
relig. Forts. — Verzamelinge van
Westvlaamsche volkspreuken.— e)16^
-89. Le Beryder de r„ Ambacht"
d'Uytkerke au Franc de Brnges et
la procession de 8t.-Pierre ä Blan-
kenberghe. — d) 3, 36-41. H. Rom-
mel, Notice sur la relique du pre-
cieux sang de Jesus-Christ ä Wein-
garten. — e) 42-64. W. C. Robin-
son, Notice sur le couvent des
Franciscaines anglaises k Brages. —
f) 102-35. Congres bist, et archl.
de Bruxelles. ~ Vgl. Nr. 1727 q.
24211; 52 V. 2640 i. 38561*: ferner
künftig in IL 7 u. III, 3. [80
Giliiodta van Severen, L., Bmges
ancienne et moderne. Brux., Inst,
de g^ogr. 81 p. m. 4 Taf. 5 fr. [31
Bethune, J., M^reaux des familles
brugeoises. I. (Publl. de la soc. d'^mal.
pour r^t. de l'hist. de la Flandre.)
Bruges, De Plancke. 4^ xxxv390p.
25 fr. «3f Rec: RN 9, 479; R, beige
de numism. 48, 152-5 de Witte. [82
Potter, F. de n. J. Broeciuiert, G.
v. d. gemeenten v. Oost- Viaanderen
(s. '89, 4091 u. '90, 4107). 3. reeks:
Gent. Deal 11 u. 4. reeks: Dender-
monde. Deel 1-2. 296; 246; 330 p.
k Deel 5 fr. ^Gesamm tum fang d.
Werkes wird 60-65 Bde. betragen. [38
Van der Haeghen, V., Uet klooster
ten Walle en de abdij v. d, Groenen
V, 5. Belgien.
'263
Briel. Gent, Hoste. 357 p. -X-Rec:
HJb 12, 653. [3734
Archievenbiad, Antwerpsch (s. '89,
1399 u. 4085). XVII u. XVIII, 1-3.
479 p. u. p. 1-224: a) 18, 1-96. A.
▼ an Valckenisse, Beschrijving
V. de horcht en borggraefschap v.
Antwerpen. [35
Ganard, Anvers a travers les dges
(8. '89, 4086). Lfg. 26-38. (Bd. II,
532 p. [36
Sepp, Chr., Uit het predikanten-
leven v. vroegere tijden. Leid., Brill.
1890. 160 p. 3 M. 40. ^Eec: ThLZ
16, 428-30 Eck. [36a
Museum, Kempisch: maandschrift
fewijd aan gescb. en oudheden. Jg.I.
oarnhout, SpHchal. 1890. 391 p.
6 fr.: a) p. 5-13; 47-54 etc.; 357-69.
J. Th. de Raadt, De heerlijkhe-
den V. bet land v. Mechelen : Düffel,
Gheel en hunne beeren; Norder-
wijck en zijne beeren. — b-d) 14-22;
62-8 etc. 373-88. Tb. J. Welvaarts,
De voogdij v. Molle. — 'e-Graven-
wezel en S. Job in 't Goar. — Het
gilde 0. L. V. te Tournboat. — e-f)
22; 325-7. E. T., Reekening v. Tum-
bontscbe tijken, 1452. — De buizing
d. Frankiscbe vorsten te Netersel,
923-1340. - g) 23-6; 118-20 etc. 329.
Cbarters en Rijkevorsel, Hoog-
ötraeten, Tarnbout. — h) 101-6. C.
A. Serrure, Kempiscbe Numisma-
Uek. — 1) 112-7. L. Hottben, Zoem-
brieven. — k) 133-9. J. Micbeisen,
Kleine kronijk v. Brecbt. — 1) 183 f.
A. Goovaerts, De boogaltaar in de
kerk v. Minderbout. [37
Bulletin du cercle arcbl., litt, et
artist. de Malines. Mal.,De88ain. T.I-II.
p. 1-368. 3 ir. 50 u. 4 fr.: a-e) p. 1 ff.;
182-213. J. Tb. de Raadt, Nie.
Oadart et son jeton. — Broecbem
et see eeigneurs. — Les armoiries
des Bertbout et de Malines. —
d) Th. van Boxmeer, Les balles
et les palais du grand conseil k
Malines. — e-f) 150-56; 343-63. H.
Oordemans, Bibliographie des cou-
tnmiers de Malines. — Une loterie
de tableaux et d'objets d'art, 1559.
— «r) 175-81. V. Hermans, Een
woord aangande bet stadsarcbief v.
Mecbelen. — h) 214-30. H. C o n i n c k x,
L'^lise SS. Pierre et Paul et les
j^nites k Malines. — 1) 231-70. G.
van Caster. Waelbem et Tabbaye
du Val des Roses. — k) J.-Ber. 1890
-91. — Vgl. Nr. 3276 m u. künftig
in III, 6. [38
NeelTs, E., Tableaux, sculptures et
objets d'art des ^ifices relig. et
civils de Malines. Malines, Corde-
mans. xij 332 p. 4 fr. [39
Even, E. van, Louvain dans le
passe et dans le present Livr. 1-6.
Louvain, Fonteyn. 4°. a 2 fr. [40
Annalea de la soc. d'arcbl. de
Bruxelles (s. '90, 2394). Bd. III, 2
n. IV. Brux., Lyon-Claesen. p. 217
-396 u. 508 p. ra. Abb. k Bd. 16 fr.:
a) 4, 5-21. G. Gumont, Un ajusteur
jur^ des poids et balances de Thötel
des monnaies k Bruxelles, au 17.
si^cle. — b-c) 110-89; 262-8. P.Com-
baz, La restauration de la tour
noire k Bruxelles. — Une croix en
pierre blue provenant de l'ancienne
eglise d'Etterbeek. — de) 205-24;
438-54 etc.; 482-501. J. Tb. de
Raadt, Armorial braban^on ; re-
cueil d'armoiries in^d. [Aucb sep.
-X-Rec: Dt. Herold 22, 11.] - Le
triptyque de la famille Micault. —
f) 251-61. A. Rutot et E. van d.
Broek, Note sur les materiaux des
anc. monuments de Bruxelles etc.
— g) 283-98. J. Destr^e, La cbasse
de St. Hadelin conserväe k T^lise
de Vise. — h) 299 f. V. Bouton,
Le sceau de Pierre Caucbon. —
I) 22-47; 100-9. Congr^ arcbl. —
k) 81-100; 401. Excursions. — 1) 307
-400; 467 81. Chroniques et seances.
— m) 306; 467. Questions et re-
ponses. - Vgl. Nr. 2076. 3252g; 751.
3701 d; f. u. künftig in 11,2; ferner
Nachrr. Nr. 511. [41
DIerlox de Ten Hamme, J. , Sou-
venirs du vieux Bruxelles. l-II. Brux.,
Rössel. 283; 284 p. 6 fr. [42
Bernard, Gescbied. d. bened. abdij
V. Affligem. Gand, Siffer. 382 p.
3 fr. [43
Publicationa de la soc. bist, et
arcbl. dans le ducb^ de Limbourg.
N. S. T. VI-VIII. Ruremonde, Cour-
rier de la Meuse. [Bd. 7-8: 492; 430 p.
k 6 fr. 34]: a-f) 6, 1 ff. 7, 369-450.
8, 405-8. J. Habets, Un village du
pays d'outre- Meuse en 1789. —
Cbroni([ue de Fegl. d. S. Servais a
Maastriebt. — Ordonantie der boofd-
bank Vleytingen. — De landrecbten
d. vrije rijksbaronie Petersbem en
*2G4
Bibliographie Nr. 3744-3767.
Lanaken. — Lee musees episcopaux
de la Neerlande. — Note biogr. sur
le couvent de Slavante. — g) J. B.
S i V r e , La baronnie de Daelenbroeck.
— h) Willemsen, Docc. relatifs k
Teglise et an chapitre de S. Odilien-
berg. — i) 7, 1-22. A. de Ryckel,
Notice sur la libre seigneurie de
Breust. — km) 7, 187-225. 8, 1-80;
235-46. A. J. Flament, Het grav-
monument van de hli. Monulphns
en Gondulphus in de Servaaekerk te
Maastriebt. — De Westertorens v. S.
Servaaekerk te Maastricht. — Gastro-
nomia Trajectensis, of e. feeetmaal
te Maastricht, 1660. — n) 335-61.
J. L. Meullenere, Onde Statuten
en verordeningen v. de heerlijkheid
Reckheim. — 0)81-133. A. Steffens,
De instellingen v. weldadigheid te
Roermond. — p) 229-34. G. D. Fran-
(juinet, Venlo en de Fossa Euge-
niana. [3744
Maasgouw, De: orgaan voor Lim-
burgsche gesch., taal en letterkde.
Deel VIII (Jg. 1890-91). Maastricht,
^Courrier de la Meuse". 4®. 200 p.
10 fr.: a) p. 2. De Tell-sage en
hetLimburgschedorpElsloo. — b)10;
17. Stichting v. d. kapellanie te
Maasbrecht. — c-e) 29; 33 etc.; 100.
E. Rosen krantz, Eenige stukken
betrekk. hebbende op Limburg, zieh
bevind. in het A. d. stad Kenlen. —
Bijdrage tot de gesch. v. Maashees. —
f) 42, 47 etc.; 82. Limburgers aan
de univ. v. Leuven. — g) 73. J. Ha-
be ts, Bijdrage tot de gesch. d. pa-
rochie v. Hoensbroek. — h) 81; 85
etc.; 101. Lijst der hoogschooten v.
Maastricht. — i) 129. Uit e. kroniek
v. Venlo. — k) 158. Gevecht bij
Sieben in 1428. — 1) 191; 195; 200.
Restauratie d. kerk v. 0. L. V.
te Maastricht. [45
Habets, J., Geschied, v. het tegenw.
bisdom Roermond. II: 15591801.
Roerm., Romen. 1890 p. 5/1.40. [46
Straven, Invent. anal, et chron.
des arch. de la ville de St.-Trond
(s. '90, 2399). IV, 1. p. 1-160. [47
Bulletin de la soc. d'art et d'hist.
du dioc. de Li^ge. V u. VI, 1. Liege,
Grandmont. 272 p. u. p. 1 ff.: 7 : a) 5,
1-165. A. de Ryckel, Hist. de la
bonne ville de Waremme. — b) 211
-72. L. Lahaye, l^tude sur Tabbaye
de Waulsort de l'ordre de St.-Benoit.
— c) 6. 12-228. Histoire de la
paroisse de Vise. — Vgl. Nr. 20991.
2151 b. [48
Bethune, Le vieux Li^ge (s. '89,
4099). Lfg. 8-9. [49
Gobert, Tb., Hist. et souvenirs: les
rues de Lifege, anciennes et moder-
nes. I u. II, 1-4. 4^. 639 p. u. p. 1
-118. 18 fr. -K-Rec: Bull, de Tac. de
Belg. 21, 372 f. Bormans. [50
Daris, Jos., Hiet. du dioc. et de
la principaut6 de Li^ge dep. leur
origine jusqu'au 13. siWe. Li^e,
Demarteau. 1890. xxxiv 761 p. 5 fr.
-K-Rec: HJb'12, 198; DZG 6, 384
Hubert. [51
Daris, J., Hist. du dioc. et de la
prineipaute de Liege pend. le 13. et
14. si^cle. Li^ge. Demarteau. 620 p.
5 fr. [5U
Daris, J. , Notices hist. sur les
eglises dupays de Liege. XHI. Liege,
Demarteau. (1887.) 457 p. 2 fr. [52
Demarteau, J. F., La Violette: hist.
de la maison de la cite k Lie^e.
Li^ge, de Thier. 1890. 159 p. [53
Boubon et Van den Berg, Armorial
liegeois. Lfg. 4-5. Li^ge , Gothier.
25 p. 207-255, m. 50 pl. 5 fr. [54
Annales de la soc. archl. de Na-
mur (s. '90, 4109). XVIII, 4 n. XIX,
1-2. p. 487-566 u. 1-349: ft-b) 18,
420-84. 19, 301 20. E. Niffie-An-
ciaux, Les repos de J^sns et les
berceaux reliquaires. — Encore un
mot sur Gui II., comte de Namnr.
— e) 18, 529-50. St. Bormans, Les
pr^sidents de l'anc. conseil proTin-
cial, 149M794. - d) 19, 1-21. P.
Ropa, Les ^basilicae** des cimitieres
francs. — e) 29-45. L. Lahaye, Une
conspiration manquee, 1702. — f)45
-59. U. Berliere, Les droit« de l'ab-
baye de Florennes ä Doarbes. —
g) 59-305. C. Roland, Hist. geneal.
de la maison de Rumigny-Florennes.
I. — h) 326-42. A. Bequet, Les
flbules et agrafes du mus^e de Na-
mur. - Vgl. '90, 4109. ^91, 1420 e
u. künftig in 11, 2. [55
Doyen, M. F. D., Bibliogr. namn-
roise. 1. partie, T. II, 1: 1800 30.
Namur, Wesmael. 360 p. 3 fr. [55*
Misson, J., Hist. du chapitre noble
de S.-Begge h Andenne. 2. ^d. Na-
mur, Waesmael. 1889. 633 p. 15 fr.
-^fRec. : Ann. de la soc. de Namur
18, Nr. 2. [56
Cartulaire de la commuDe de Di-
nant, rec. et annoU pftr L. Lahaye.
IV: 15561620. (Doec. rel. k l'hist.
de la prov. de Namur, publ. p. ordre
dn Conseil provinc.) Namiir, Wes-
mael-Charlier. ,387 p. 5 fr. [3757
Lahaye, L, Elude aur l'abbaye de
Wanleort de lordre de S. Benolt,
944-1795. Liege, Grandmont. 1S90.
298 p. «Rec: Liter. Handw. 29,
446 (.; Ann. de Ja soc. de Mamur
18, Nr. 4; StUBCO 12, 196 f. Ber-
llSre. — Vgl. Nr. 3748 b u. DZG 5,
I5fr8. [58
I de ja 80C. du Hainaut,
8. Nr.
Bernler, Th., Dictionnaire geogr.,
liist. etc. du Hainaut. Mona, Hanceaux.
4°. 604 p. 6 fr. [59
Witte, Alph. de, Suppl^m. aux
recherchsB Bur les monnaiea dee
coDites de Hainaut, Brux., Dupriez.
4". 52 p. 8 fr. -ÄRec; R. beige de
num. 47, 475-7 de Chestrel; RN 9,
360 Blancbet; Ann. Tran;, de num.
15, 282; ZN J8, 79. [59a
Kalsln, J. , Annale» histor. de Ja
comm.deFBrciennes. Tamines, Ducu-
lot-Roulin. 506; 481 p, 12 fr. [60
Annales da cercle arclil. de Uons
(8. '90. 4112). — Vgl. Nr. 366. —
Eb erschien Table betr. Bd. 1.20
(1857-87), von Ä. Losset, E. Mat-
thieu u. L. Devillers. Hoas, De-
qaeBne-Uasquillier. 248 p. [61
Lejeune, Th., Honograpbiee bist,
et archl, de dir. localit^s du Hai-
nanl. VI. (Sep. a.: Ann. du cercle
archl. de Uons.) Louvain, Lefefer.
(1888). 270 p. 6 fr. [62
Aanales du cercle archl. d'Enghien.
T. III. (Jg. 1887-90). Brainele-
Comle, Zech. x*iv535 p. m. Abb.
40 fr.: a) p. v-xiij. H. de Cordes,
Rapport snr le congr^s d'archl. k
Anvers. — h) p. 1-15. J. Fran^üifl,
Cloltre de la colldgiale de S.-Vin-
cent k Soignies. — c-;) 16-23: 38
•48 elc; 267-76. E. Matthieu, Üi-
n^logie dee d'Enghien, seigneurs
de Blaton et de Preaui. — L'ameuble-
ment de 1b veuve d'un bailli d'Enghien,
1654. — L'n ex-Tolo i> Nolre-Üame
k Enghien. — Le congris archl. de
NaiDur, 1886. — Notice bist, sur la
foire et le niaroli^ de gammeragea.
— h-i) 48-130; 296-509. J. Croqiiet,
EpitapbeB de Braine-le-Comte. —
Slir
de Wen
Ta-
bleau de Notre-Dame k Enghie
1) 145-94. 0. Zech-du Biez, Une
cicursion k Braine - le - Comte. ~-
m)206-14. E.vanCauwenberghB,
De l'itabiisaement d'une Buccursale
dane l'^L deaChartreux ii H^rinnea.
- B) 214-67. J. Vo9, LeE chanoines
de l'anc. collfegiale de S.-Vincent k
Soignies. — o) 276-8. L. Cloquet,
Biographie enghiennoise ; Jean de
Ecoute ou Van Eeokhonle. — p)278
-81.,E. Prud'homme, Un docum.
surEcaussinnes-d'Enghien.— q)281-9.
V. üuigniee, Sauvegarde accordäe
k l'abbaye de Beaaprä. — r) 289
-96. Ch, Rouaeelle, Les plane et
vuea graves de la ville d'Enghien. [63
Dujardln , C. , J. B. I. Croquet et
P. Bourdeau, Paroisse de Braine-le
Comle ; Souvenirs hislor. et relig.
Braine- le-Comte, Zech. 1889. 688 p.
et 12 pl. [64
Soll, Eug., Les maisons de la com-
pagnie de J£auB k Tournai, Coli.
bist. Bruges, Descl^e. 1889. 398 p-
4 fr. [65
Dewez, J., Hist. de l'abbaye de
St. - Pierre d'Hasnon. Lille, impr.
saMsienne. SSOivj p. 10 fr. -X-Rec:
R, bdnfidict. '90, Nr. 10; RH 46,
349 1". Molinier. [66
# Recens Ionen : a) Barbier, Hist.
du chapitre de Sclayn, s. '90. 2402:
Ann. de la soc. archl. de Namur 8,
2. — b) Berühre, Monasticon beige,
I, 8. "90, 4105a: Ebd. 18, 560. —
c)Cheetret de Haneffe, Numism.
de i,itge, e. '89, 1404 u. '90, 2401;
RQH 48, 616 Lahaye; NZ 21, 493 f.
Joseph; U.-Age 3, 193 f. Prou; ZN
17, 309 Dannenberg. — d) Gachard,
i:tudes et notices, s. '90, 2360; RH
46, 408 10 MorelPatio; HJb 12,198;
RC 30, 143 f. — «) Van Hende,
Lille et ees institutione, b. '90, 2404:
Polyb. 58, 133 Viard. — f) Inven-
taire des chartes des comtes de
Namnr, s, '90, 4110. 15 fr.: Ann.
de la BOc. de Namur 18, 566; HJb
12, 665; SfttR 1862. — g) Lahaye,
Cartulaire de Walcourt, s. "89, 4098:
M.-Age 2, 225 f.: Ann. de la soc.
de Kamur 18, Nr. 2. [3767
Zir «i.T.Balclflm (FUmdcrm, Brabaal):
Hfmrkarttn vgl. Kr. lll.
Bibliographie Nr. 3768—3784.
«OS: s. 7B>. »n. inti. iluo; :ita;53:aj
l«6.1S0S;»«.l«87d. I717d;*1p;q;B;as
99 S»7h; o; 9«c. SSllp; II. »M; M;
Mt; S3C; 6»: «S; M; »Ib. »Mg; b;
inl; 33B1 h 40. ssil; 4«; 90q ilit. :
M; &ft. 1M4. aus. Sl»e;tgp:30rje4
:io. 38Mk. M»c; d; 1; SS. 36«5f.
flelitllckc Trrritarlta vgl. Nr. Ki. :
ISi M. MinL 31«ll.
Stute Tgl. Nr. «89. IISI. ElU. U
M; 97. itn&b: B8e. 2M1. ssis. !Hn
Keller, K., [Lit. d. J. 1888 o. 89,
bttr.]: KiederrheiD. (JBQ 11, II,
330-44. Bd. 12, II, 44554.) {8768
lahrbOchar, Bonner, d.V. v. Alier-
thfr, im Rheinlande Cb- "89, 1408 u.
'90,4114). Hft. 89-91. 296;264;274p.
Hft.9I; Bone, Register zu Hft.61-90.
— Vgl. Nr. 1388i »3c; il; e; 97a.
1412. 2100 b; h; V. 2298 f. 2976 k.
327« g. 33181. {69
FBstschrm z. eOj. Jubil. d. V. v.
Alih.-FreundcnimRbeinlande, l.Oct.
1891- Bonn, Harcus. 146 p. m, 6 Taf.
6 H. - Inh, B. hnrftig in II, 2. [70
Annalen d. HV f. d. Niederrbein
(s. '89. 1407 u. '90, 4115). Hft. 51-53.
193; 25'2; 250 p.: a-b) 51, 27-103.
52, reo. L. Kortli, Wipperlurlli. —
Volhstbümliclieg aus d. Kr. Berg-
heim. ~ c) 51, 104-48. R. Schol-
len, Zur G. V. Ilönnepel n. Mieder-
mörmler. — d) 52. 239-52. V.-Cbro-
nik, — Vgl. Nr. 21008. 22131. 2508q;
SSh. 2640ni. 2840d. 3037o; 82a:
ferner kundig in 11 u. III. [71
AufaltZfl betr. Niederrbein: a) J.
Fastenrath, Aquingran. (Correo
de Paris '91, 7 Febr.). — b) Zur
üctichichtc d. Frieren d. Erzdiöc.
Köln. (Kölner Pastoralbl. '91, Hft.
n.) — C) A. Keyaser. Zur geschtl.
u. landeekdl. Bibltogr, d, Kheinprov.
(VeriilTentlichgn.d.Stndtbibl.InKölD.
Hft. 4.) Köln, Du Mont-Schauberg.
46 p. 1 M. 60. [* Rec: CBl f.
Bibtw. 9, 29-31.1 — d) A. Knöpf-
1er, Köln. (KLex 7, 822-913.) -
e) 0. Krafft, Erglinzgn. zu v. Reck-
linghausen's Kef.-G. d. Under Jü-
lich, Berg, Cleve etc. (Arbeiten d.
Rhein, wies. PredigerV. VIII/IX, 137
■51.) — f) J. Leilhiluser, Galli-
dsmen in Miederrhein. Mundarten. 1.
Progr. Barmen, i". 32 p. — g) J.
Lennertz,DaBSoesterHans.(ABclie-
ner Anzeiger '91, Nr. 46 ff.) - h) W.
Lückeratb, Die Herren v. Hein«-
berg (Tgl. Nr. 4125 a). Schlnss. Progr,
Heinsberg. 4*. 17 p. — I) Die ehräi.
Hauerthürme zw. Marschier- a. Rof(.
thor [zu Aachen]. (Asch. Post '91.
Nr. 88-97.) — k) T h. Möller
meister, Znr G. d. Montjoier Und-
chen». (HoQtjoier Volksbl. 12. ür.
43 ff.) — I)R.HUnchgang, Sprachl.
Eigenthömlicbkeiten des Bei^Mben
Landes. Barnien, Inderan. 121 p.
1 U. 50, — n) Ad. PlünniB, li.
d. Stittes Miinetereifel. Bonn. Hta-
stein. 100 p. 1 M. 50. [» R«,:
Laacher 6t. 41, 233.] — ■) HiWor.
ßeminiscenzen d. Veate Jülich.
Jül., Fischer. 1889. 28 p. ~ •) K.
Tücking, NoTieBinm, d. Frink.
Salhof u. d. Stadt Neuss. Progr.
NeuBs. 61 p. — p] V. V. WoikowskT-
Biedan, Das Armenwesen des m».
Köln in Beziehg. z. wirthachaftl. o.
polit. G. der Stadt. Bresl. Dis«.
105 p. [-.i
Zeltschrift d. Berg. G.-V. (a. 69.
4105 u. 90, 4116). Jg.-XXVl. 247p.
u. 2 Taf.: ») p. 242-7. K. Schmidt.
V.-Nachrr. ~ Vgl. Nr. 476. 564.6»*.
821; 99. 978. [73
Klanke a. Richter, G. d.Bergisehcn
UnleibciTgchaft Broich, sonie d. St.
Huhlheim. Mühlli.,Bädeker. ix390p-
4 u. i;4
Beiträge z. G. d. Niederrheiot;
Jb, d. DüBseld. GV (s. m 4105» 0.
■90, 2410). V. 169 p. 2 M.:«) Schnei-
der, Die allen Grenzwehren, 9. Nr.
1396. — 1» 15-90. H. Eachbach.
Urkk. z. G. D.'B. [1414-1637.] -
C) 91-107. Hermanns, Die Bilker
Qemarkenordng. , 19. Hai 1677. —
d) 108-11. J. V. Hagens, G. dei
Engerhof zu Flingern. — e) 112-13i.
H. Ferber, Rentbuuh d. Kellaerei
Angermund. 1634. — f-p) 13XS.
HiHcetlen, meist t. H. Ferber n.a:
Urk. f. G. Umbert [1300]. — 3 Brief«
üb. Tod u. Begrabnias d. Higjn.
Jacoba t. Baden [1597]. — Ansscn-
befestigung D'b, — Liefergn. D"8. an
d. verbünd. Heere, Nov. 1813 bis Apr.
1815. —Kriegseiend in Angermand.
1597. — Sebaatianasbruderscliall lu
Pfarrer zu Angermund. — Bone,
Belagerg. v, Kaisers wer tha, 1703. —
B., Zur KennlDise d. ft'iih. Verf. d.
Amtes Angermund. [73
TBcking, K., 0. d. Stadt ^esw.
V. 5. Niederrhein, Mosellande.
=267
Düsseid., Schwann. 1892. xd78 p.
5 M. [3776
Mittheiiungen a. d. Stadt-A. von
Köln (8. '89, 1413 u. '90, 4122),
fortges. V. Jos. Hansen. Uft. 20.
138 p. 4 M.: ft) p. 67-86. J. Han-
sen a. H. Keussen, Chroniken u.
▼erwandte Darstellgn. im Stadt-A. —
b) 87-98. L. Korth, Kölner Archi-
valien im Nachlass v. A. Fahne. —
Vgl. künftig in II, 7 u. III, 3. [77
Dumont, K. Th., G. d. Pfarreien d.
Erzdiöc. Köln (vgl. '89, 4110). XXI
u. XXVIII: a)P. Norrenberg, De-
kanat Gladbach. — b)G. H.Maas sen.
Dekanat Königswinter. 1889-90. xj
368; 576 p. (Th. 28: 6 M.) *Rec.:
Lit. Hdw. 30, 42-4 Cüppers; CBl
'90, 11 f.; Lit. Rs. 17, 332 f. Koch:
Laacher St. 40, 251 f. [78
Archiv, Bonner (s. '89, 4114 u. '90,
4124). II, 7-12 u. III, 1-9. p. 49-96
u. 1-72: ft-e) 2, 49 53 etc.; 3, 61 t
F. Haaptmann, Aus Bonn vor
1000 JJ. — Die Farben d. St. Bonn.
— Die alten Canonicathäuser des
ehem. Cassiusstiftes. — d) 2, 54-6
etc.; 3, 72. 2 Bonner Chroniken.
Forts. — e) 2, 65 8 etc.; 90. Do-
mino, Kurze G. d. Bonner Gymna-
siums. — f) 3, 23 f. Der Bau des
Bonner Rathhauses. — g) 41-4 etc.:
70. Th. J. Lacomblet, Die Rom.
Basilica in Bonn. — h) 48. B. F. J.
▼. Gerolt, 2 Schaumünzen des Kf.
Jos. Clemens. — Vgl. künftig in II
n. III. [79
Bilder aus d. G. v. Bonn , s. Kr.
2152.
Zeitschrift d. Aachener GV (s. '89.
4115 u. '90, 2416). XII, hrsg. v. R.
Pick. Xm, hrsg. v. E. Fromm. 344
u. 816 p.: a) 12, 227 314. M. Schol-
len, Die Sebastianus- u. Antonius-
Scbützenbruderschaft in Geilenkir-
chen. — b) 317-20. St. Beissel,
Die Wölfin d. Aachener Münsters.
— c) 320-8. R. Pick, Zur G. d. Burgen
und Rittergüter in der Aachener
Gegend. — d) 13, 123-49. W. v. Mir-
bach, Beitrr. z. G. d. Gfn. v. Jü-
lich. Forts. — e) 150-74. E. v. 0 i d t-
man, Der ehem. Rittersitz Schloss-
berg bei Birkesdorf. - f g) 181-90;
263. G. Rauschen, Das Stadtbuch
und die Chronik von Gangelt. —
Mühlenweisthum von Breberen. —
h) 191-212. M. Schollen, Die alten
K.-Bücher im Reg.-Bez. Aachen. —
h) 12, 337-43 u. 13, 270 4. H. Lörsc h,
R. Pick u. E. Fromm, Auszüge
aus Zeitschrr. - k) 13, 275-316. V.-
Chronik etc. - Vgl. Nr. 151b. 216;
18. 405. 677. 3074 h. 31121. 4084g;
ferner künftig in II u. IIL <^Rec. :
MHL 19, 370 Hahn. [80
Mittheiiungen d. V. f. Kde. der
Aach. Vorzeit, hrsg. v. H. Schnock
(8. '89, 4116 u. '90, 4126). III, 5-8
u. IV, p. 65-128 u. p. 1-136: a-c)
3,79; 117. 4, 87. Nachgrabgn. in
Cornelimünster. Schluss. — Aus d.
Zeit d. Fremdherrschaft. — Der erz-
bischöfl. Thronsessel i. Suermondt-
Museum. — d) 3, 97-106. C. Rhön,
Beitr. z. Aach. Bau-G. , 17. Jh. —
6) 106 12. R. Pick, Ueb. d. Namen
d. ehem. Marelenthurmes. — f) 116.
C. W. Menghius, Promotionsurk.
d. Univ. Pont-ä-Mousson , 1723. —
g) 4, 1-40. A. Jardon, Lautlehre
etc. d. Aach. Mundart. — h) 130-6.
V.-Chronik etc. - Vgl. Nr.- 154. 772.
824; 25; 82. 926; 52; 72. 1101b.
1518. 1751; ferner künftig in II
u. III. [81
Rhön, C, Die alt. Topographie d.
St. Aachen. Aach., Cremer. 140 p.
2 M. [82
«X'Recensionen: a)Harless, Beitrr.
z. Kenntn. der Vergang, des Berg.
Landes, s. '90, 4116 a: CBl '91, 1550.
— b) Korth, Köln im MA., s. '90,
4115a: HJb 12, 183. — c) Schorn,
Eiflia Sacra, s. *89, 1420 u. 4117:
DLZ 11, 1873 f. Kraus; Cist-Chro-
nik 3, 31 u. 64. — d) Tücking,
G. d. kirchl. Einrichtgn. in Neuss,
s. '90, 4119 b: Lit. Hdw. 29. 523 f.
Finke. [83
Zur 0. d. Nlederrheim : Allg. u. weltl.
Herrscharten vgl. Nr. Si5. 405; 76 564.
666. Si3. 1518. 1727V. 2270 t; 97 0. 2368 b;
76 v; 88. 2426 i; 980. 2952. 3339 b. 3413 f; 201;
23 0; 28ni.
Geistliche Territorien: 275; 79. 348. 822 ;
29; 72. 1412. 2273. 2349h. 3228 d; i; 1; m.
Städte: 62. 217. 490. 577. 904; 25. 1433.
1633c; d; 87e. 2102; 5la; 52; 91. 2214; 18.
2441. 2509 n. 2930. 3074 h; 75a. 31436. 3228 q;
29 m. 3315 a; 18 k; 28. 3515.
Holländer, Lit. d. J. 1888 u. 89 s.
in V, 7.
Aufsätze betr. Rhein-Mosellande:
a) Aimenhausen, Die Franz. Co -
lonien Daubhausen u. Greifenthal.
(Franz. Colonie 4, 101-4.) — b) M.
*2G8
Bibliographie Nr. 3784-3800.
Besler, Die Ortsnamen d. Lothring.
Kreises Forbach (s. '89, 4127). IL
Progr. Forbach. 4^. 49 p. — C) F.
Bonnartot, 3 textes en patois de
Metz. (Etndes romanes d^d. a G.
Paris p. 331-405.) — d) A. Four-
nier, Le pertux d'Estaye et le cha-
teau a l'Estaye. (Ann. de l'Est '89,
424-32.) — e) Gaidoz, Le grand-
diiche de Luxemburg (s. '90, 4133).
IL (NR 66, 800-17.) — f-h) L. Ger-
main, La famille de Bombelles en
Lorraine. Nancy, Sidot. 16 p. — La
roaison de Tonnoy de l'anc. che-
vallerie lorraine. Nancy, Sidot. 16 p.
— Docc. ined. sur l'hist. de la Lor-
raine. Nancy, Cr6pin-Leblond. 53 p.
— I) Larguillon, Armurerie lor-
raine; les inventaires des ducs de
Lorraine. (Sep. a. Jl. de la soc.
d'archl. lor. '91 , juillet.) Nancy,
Cr6pin- Lebion d. 8 p. — k) Peters,
Luxemburg. (KLex 8, 354-62.) —
1) Ph. Pier rot, Anciens seigneurs
de Breux. Montmedy, Pierrot. 49 p.
[-^f Rec: Polyb. 62, 276.] — m) A.
Prost, Les institutions judiciaires
dans la citc de Metz. (Ann. de TEst
'90, Hft. 4 u. 91, Hft. 1-3.) — n) Ver-
contre, La compaignie des mare-
schaulx et la confrairie de S. Floy
k Rambervilliers. (Ann. de la soc.
d'emul. du d^part. des Vosges 66,
19, 89.) — 0) P. Vogt, Ortsnamen
in Engersgau. Progr. Neuwied. 4".
61 p. — Nachtr. Progr. ebd. 40 3p. [84
Theile, K., Bilder aus d. Chronik
Bacharachs u. sein. ThÄler; e. Stück
Rhein. Orts- u. Kirchen-(i. Gotha,
Perthes. 1891. 152 p. 2 M. 'öfRec:
ThLBl '91, 143: B11LU;91, I, 392
Jentsch; Hamb. Corresp.,' Beibl. '91,
Nr. 19; KBIWZ 11, 22 f. [3785
Hammerstein-Gesmoid, E. v., Urkk.
u. Regesten z. G. d. Burggffn. u.
Frhhn. v. Hammerstein. Hannov.,
Hahn. xxviij841 p. m. Taff. 20 M.
*Rec.: Dt. 'Herold 22, 166 f. [86
Jahrbuch d. Ges. f. Lothr. G. u.
Althkde. (s. '90, 2417). Jg. H. 430 p.
10 M.: a) p. 101-41. J. Graf, Die
German. Bestandtheile des Patois
messin. — b) 158-70. G. Wolfram,
Archv. Mittheilgn.: Register d. in d.
Metzer Archiven beruhenden Kaiser-
u. Königsurkk. 706-1400; Nachtr. zu
d. in d. Metzer Archiven befmdl.
Papsturkk. 1049-1399; Regesten d.
ungedr. Kaiserurkk. Lothr. Archive.
IL - c) 171-84. V. Eberhard, Les
voies romaines de Metz ä Trhxes.
— d) 231-300. H. Witte, Zur G.
d. Deutschthums in Lothr. : d. Aas-
dehng. des Dt. Sprachgebietes im
Metzer Bisthume bis z. Beginne d.
17. Jahrh. 74 p. Strassborger Diss.
[^Rec: DLZ 12, 1571-4 Wolfram.]
— e) 347-56. N. Houpert, Das Di.
Volkslied in Lothr. — f) 359 63.
H. Yion, Patois messin: locutious.
comparaisons, proverbes. — g) 363-0.
H. V. Sauer] and, Eine archl.Leistg.
in Metz vor 368 JJ. — h) 372-400.
E. Fridrici, Description de mun-
naies recueillies par l'abb^ Mereiol
dans les environs de Morville-les-
Vic. — I) 401-13. E. Markwald,
Lothr. Bibliographie, 1889. — k) 414
-30. Jahresbericht etc. — Vgl. Kr.
272. 447 b. 699. 754. 820. 2985 f.
3074 n. ^Rec: ZGOberrh 6, 190:
AZtg '91, Nr. 112 Kaufmann; Ano.
de l'Est '91, 464-72 Bourgeois; Ball,
des comm. d'art et d'archl. 28,
296-8. — Auch Jg. III erschien. [87
Memoires de la soc. d'archl. lor-
raine (s. '90, 2418 u. 4129). XVH.
— Vgl. Nr. 114; 36. 826. 2105. [88
Recueil de docc. sur l'hist. de
Lorraine: inventaires des ducs de
Lorraine. (Publl. de la soc. archl.)
Nancy, Wiener. xxiv376 p. [89
Publicationa de la section bist de
Tinst. de Luxembourg (s. '89, 4120).
Vol. XXXIX, XLI u. XLII, 1. 345:
55 p.; Ixxviij 378 p. u. p. 1 278 [Vol.
39: 6 M.]: a) VoL 39. Cartulaire
du prieur^ de Marienthal. II: 1317
-1783, publ. p. N. van Werveke.
— b-c) Vol. 41 , j-lxxviij u. 1-264.
N. van Werveke, Rapport sur les
aecroissements des collections. —
Etüde sur les chartes Inxembour-
geoises du MA. [Versuch e. Diplo-
matik d. Luxemb. Urkk.] — d) 4L
267-307. Held, Archivium sodalitatis
Maria-Angelicae Luxeroburgi. [Ab-
druck d. Orig.-Us. über diese Soda-
lität, 17. Jh.) — e) 308-66. Bon-
nard ot, Les archives de Tetat de
Luxembourg. [Beschreibg. d. einzel-
nen Bestände derselben.] — f ) 867
-78. L. Germain, Docc. luxemboar-
geoises. [2 Urkk.: 1387 u. 1482.]-
g) VoL 42, 1-278. J. Zelle n. tj.
Knaff, Blockade L's., 1794-95. s-
V, 5. Niederrhein, Mosellande, Pfalz.
**:
269
künftig in III, 6. - Vgl. DZG 5, 199
Anm. 2. [3790
Annaies de Tinstitut archl. du Lu-
xembourg (s. '90, 4131 J. Bd. XXI
-XXIV. Arlon, Brück. 936; 539; 1313;
744 p. 16; 9; 20; 12 fr.: a) E.
Tandel, Les communes luxemboar-
geoises. MV: Partie g^n^rale; Ar-
rondissements d'Arlon, Virton, Bas-
togne. — (Inh. v. Th. I: p. 679-712.
Po st es et messageries. — 713-48.
V. Birnbaum, Les mas^es d'Arlon.
— 749-52. L. Germain, Taque de
doyen du mus^e arcbl. d'Arlon aux
armoiries de L. Waultrin, 1573. —
759-802. E. Tandel, Les luxem-
bourgeois ministres. — 803-928; 929
-36. A. d'Ho ff Schmidt, Les ^lus
du Luzembourg. [Verwaltes-G. d.
Provinz.] — La Separation, [xrenng.
d. Provinz vom Grosshzth. Luxem-
burg.]) — Vgl. Nr. 927. [91
Blermann, J. P., Abrege hist de
la ville et forteresse de Luxembourg.
Luxemb., Beffort. 4°. 71 p. 20 fr. [92
Van der Eitz, J., Aus Luxemburgs
Vergangenheit u. Ggw. Trier, Lintz.
xl98 p. 2 M. 40. ^Rec: BllLÜ
'91, 480; Fft. Ztg. Nr. 246. [92a
Clouet, Hist. de Verdun et du pays
verdunois. III. Verdun, Laurent.
660 p. [98
Dony, F., Monographie des sceaux
de Verdun av. docc. in^d. Verdun,
Laurent. 4^ 148 p. 'öfRec: R. de
rart ehret. 33, 507 f. Didiot. [93a
Lienard, F., Monographie de la
numismatique verdunoise. (Sep. a.
M^m. de la soc. philomatique de
Verdun. XI.) Verd., Laurent. 1889.
190p. *Rec.: Bull. crit. 11, 408-11
Maxe-Werly. [94
^Recensionen: a) Beissel^ G. d.
Trierer Kirchen (s. '89, 4119). Th. IL
<G. d. hl. Rockes) in 2. Aufl. 1890.
398 p. [es erschien auch Nachtr.
Trier, Paulinus-Dr. 12 p., enth. amtl.
Protokolle üb. die i. J. 1890 statt-
gehabte Untersuchg. d. Rockes] : Lit.
Hdw. 30, 555-62 Thömes; MAge 2,
58; ZKTh 15, 136-8 Michael; Polyb.
59, 523; R. de l'art chr6t. 84, 331;
Z. f. Christi. Kunst 4, 134 f. Schüt-
gen. — b) Effmann, Heiligkreuz
u. Pfalzel, s. '90, 4132 a : Z. f. christl.
Kunst 3, 229 f.; HJb 11, 851 f.
Kirsch; R. archl. 15, 432 Reinach;
RQH 49, 676 f. Viard; MAge 4,40;
Deatsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891.
RC 32, 85 f. de Curzon; CBl '91,
1207 f.; MIÖG 12, 527 f. Rigel; R.
de l'art chr^t. 34, 439. [95
Zur C9. d. Bhein-Hotelliinde (mit Lnxeoi-
hnrg, Lothringon) vgl. Nr. 72. 73. 113; 14;
36. 230 a-e; 49; 72; 89. 34«. .447 b. 927; 28.
1663. 1717 k. 1912 f. 2023 c; 77; 78. 2103; 5;
35 a; 83 b. 2283: 971. 2545 b. 2874. 2983 c.
30726. 3112i; 38; 40e; 1; p; q; 42r. 3228a;
c; g; 76c; 3412c; 27c; 28d; 31d; 50g;
52 g; 66.
Zum FriBE. AaBehlnii vgl. Nr. 246a-48.
1091; 99. 3112 r.
Otto, F., [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Mittelrhein u. Hessen. (JBG
Bd. 11, II, 141-60. Bd. 12, II, 248
•64.) [96
Mittheilungen d. UV d. Pfalz (s.
'89, 4129 u. '90, 2423). XV. 256 p.:
a) p. 1-10. Leyser, Zur G. d. wohl-
th&tig. Stiftgn. in Neustadt a/H. —
b) 243-5. J. Mayerhofer, Der sog.
Klosterberg bei Oberotterbach. —
c) 250-56. JB. — Vgl. '90, 3297 u.
*91, 2950a; künftig in II, 7 u. III. [97
Aufsätze betr. Baier. u. Badische
Pfalz: a) J. Berg, Aus d. jüngsten
Stadt am Rhein [Ludwigshafen].
(Bayerland 2, 411-6.) — b) M. Hu ff-
schmid, Beitrr. z. G. d. Schönau
bei Heidelberg. (ZGOberrh 6, 415
-49.) — c) P. Keiper, Franz. Fa-
miliennamen in d. Pfalz u. Franzö-
sisches im PfUlzer Volksmund. Progr.
Zweibrücken. 76 p. — d) L. Leutz,
Die Heimath des Rodenstein u. d.
Rodensteinsage. (Leutz, Aus Natur
u. Kunst p. 374-405.) — e) M. Mohr,
G. V. Schaidt. Speier, Jäger. 42 p.
50 Pf. — f) M. J. Neudegger, G.
d. Pfalz-Baier. Archive d. Witteis-
bacher (s. '90, 2424). Forts.: Das
Kur-A. d. Pfalz zu Heidelberg u.
Mannheim. Th. 2. 1576-1803. (Archv.
Z. 2, 289-373.) — g) A. v. Oechel-
häuser. Das Heidelberger Schloss;
bau- u. kunstgeschtl. Führer. Hei-
delb., Siebert. 160 p. 2 M. — h) H.
Reis, Beitrr. z. Syntax d. Mainzer
Mundart. Giessener Diss. 46 p. [98
Sammlung von Vortrr., gehalten
im Mannheimer AlthV (s. '89, 1436).
8. Serie. 38; 64; 36; 47 p.: a) K.
Christ, Daa Dorf Mannheim u. d.
Rechte d. Pfalzgff. an Wald, Wasser
u. Weide d. Umgegend. 64 p. —
Vgl. künftig in III, 5. [3799
Manchot, W., Kloster Limburg a.
H. ; e. bauwissensch. u. geschtl. Ab-
VI. 2. 19
*270
Bibliographie Nr. 3800-3817.
händig..^ hrsg. v. Mannheimer AlthV.
Berl., Wasmuth. 1892. 4«. ix 90 p.
m. Abb. 12 M. «^Von hervorrag.
Interesse, namentlich als Beitr. z. G.
d. Roman. Baustils. — p. 3-34 enth. d.
G. d. Klosters. [G. S.] [3800
Archiv, Neues, f. G. d. St. Heidel-
berg (s. '90, 2428). I, 2-4. p. 65-256 :
a) p. 65-256. Mays u. Christ, Ein-
wohnerverzeichn. Heidelbergs, 1588.
Forts. [3801
Thorbecke, Statuten u. Reforma-
tionen d. Univ. Heidelberg, s. Nr.
3115.
Brinokmeier, Geneal. G. d. Hauses
Leiningen (s. '90, 4141). II. 448 p.
^Rec: Dt. Herold 22, 87 f. [2
Zur G. d. Baier. n. BadlseheB Pftils
Tgl. Nr. 70 a. 292. 599. 606. 757. 880. 1888k.
1552. 17l7e: 27w; 49; 70c. 2079; 83i; k.
8100h. 2322f; 25a. 2405m; 52k; 971. 85076 ;
16. 2950 a; 58. 30740. 3865; 66; 91. 34130.
Quartaiblätter d. HV f. d. Grhzth.
Hessen (s. '89, 1437 u. '90, 2429).
Jg. 1890 u. '91, 1-4. (N. F. I). 146 p.
u. p. 1-96: a-f) '90, 1-3; 123-32 etc.;
N. F. 1, 57 f. Fr. Kofier, Die Stein-
Strasse e. Römerstr. in d. Wetterau.
— üeb. Hörn. Funde in d. Prov.
Starkenburg. — Hügelgräber in d.
Koberstadt. — Frank. Reihengräber
bei Wattenheim. — Rom. Funde in
Echzell. — Die Burg bei Herchen-
hain, e. vorgeschichtl. Zufluchtsstätte.
— g) '90, 3 f.; 53-6; 83. Ed. Otto,
M. aus dem städt. A. zu Butzbach.
— h-I) '90, 4 f.; 57-61. P. Wörner,
Glocken-Inschriften aus d. Provinz
Starkenburg. — Zur G. d. Kriegs-
Verf. d. Obergrafsch. Katzenellen-
bogen. — k) '90, 5-7. A. Decken,
Räthsel hafte Bau-Einrichtg. in den
Burgen Münzenberg u. Botenlauben.
— 1-0) '90, 7-9; 9 f. etc. N. F. 1,
20 f. A. Hösciien, Notizen zur
Kriegs-G. Oberhessens [1621-97]. —
Zitin, Zugkmantel [1402]. — Funde
in Oberheseen. — Burg zu Rötges
bei Laubach. — p) '90, 38-45. v.
Hallerstein u. v. Harthausen,
German. Hügelgräber bei Röllbach-
Spessart. — q) '90, 43-53. Lotz,
Germanisches und Römisches vom
Ewwel bei Frankfurt. — r-s) '90,
56f.;N. F. 1,56; 84. G. Schenk zu
Schweinsberg, Der 1. evangel.
Stadtpfarrer v. Darmstadt. — üeb.
d. Identität d. Namens d. Chatten
and Hessen: Das Vorkommen der
Schreibg. Chatthus. — t) N. F. 1,
38 f. Das alt. Haus d. Stadt Grün-
berg. — n) N. F. 1, 39-46. R. Adamy,
2 Hügelgräber d. Vogelsberges. —
Y) N. F. 1, 54-6. v. Pfister, Gegen
Eindeutigkeit d. Chatt. u. Hess. Na-
mens. — Vgl. Nr. 2350 f. 3144 a, u.
künftig in III, 4. [S
Aufsätze betr. Hessen: a) F.Falk,
Kl. Lorsch. (KLex 8, 153-7.) — b) F.
Sold an, Beitrr. z. G. d. St. Worms.
Progr. Worms, Kranzbüher. 59 p;
— c) F. Wiesenbach, Die blinden
Hessen. Hamb., Verl.-Anst. 32 p.
1 M. [*Rec.: CBl '91, 889; KBIGV
39,101; BllLU'91,444Sallmann.] [4
<df Booa, Qn. z. G. d. St Worms,
8. '89, 1439 u. '90, 2430. Rec: RC
30, 372 f.; CBl '91, 533 f.; MAL 19,
308 Liebe; GGA '91, 678-82 v. Below;
DLZ 12, 1787-9 Bresslau. [5
Urkondenbuch , Hessisches, Abtb.
II: Urkundenbach z. G. d. Herren
V. Hanau u. d. ehem. Prov. Hanaa,
V. H.Reimer. I: 767-1300. (Publl.
a. d. Preuss. Staatsarch. XLVIII). Lpz..
Hirzel. zzx677 p. 15 M. «dfHec:
DLZ 12, 1863 f. Schäfer; CBl '92,
275 f. [6
Zur G. ▼. GroBBhEfth. Hetiea (■• Kir^
maliiE) Vgl. Nr. 89 r. 291 ; 97. 474. 618. 870.
980. 1083; SSd. 1158; 68a. 1846b; 58. 1586g.
1688C 1938. 2071h; m. SlOOe; 91. 2854k: >1.
8323 f: 240; 76 q. 8479 b; 79 e. 2606 g. 8711b;
e; 381 ; 39f; k. 2878. 2985 d. 8181; 44; 63h.
8881 e; 67. 83181.
Aufsätze betr. Nassau u. Wetteraa:
a) Allmenhausen, Die Franzöe.
Kolonien Daubhausen u. Greifenthal.
(Franz. Kolonie 4, 101-4.) — b) B.
Arnold, Regesten d. gtl. Solms-
Rodelheimschen Archivs zu Assen-
heim. Hft. 2. Friedberg, Ekey. p. 99
-159. [Dr. Arnold lehnt in DLZ 12.
1847 f. Verantwortg. für die Pohl,
ab. — Hft. 1 ersch. 1874, hrsg. v. K.
Herquet.] — c) Blümlein, Ein
Fürsten- u. e. Hofnarrendenkmal zu
Limburg. (Berr. d. fr. Dt. Höchst. 7.
233-48.) — d) J. L e i d o 1 f , Die
Naunheimer Mundart. Diss. Rudolst^
Dabis. 53 p. 1 M. 40. — e-h) F.
W. E. Roth, ürkdl. Nachrr. üb. d.
Edlen v. Waldeck. — Ungedr. Re-
gesten z. 6. edler Familien Hessens
u. d. Rheinlande. I. tVjschr. für
Wnppen-, Siegel- n. Familienkde. 19,
V, 5-6. Pfalz, HeEBen, Kassan, Wetteraa.
33-7; 36491.) — Wappenbrief und
Aufschwörgn. d. GfTn. v. ftttaeaa u.
Herren v. EppBteia. (Dt. Herold 22,
6-9.) — Ad8 d. RheiDgau; Geichlecht
T. Riideeheim; Rheingauer Sladte-
riegel. (Sammler 12, 246 r.) —
OSchmelzeis, Limburg. (KLexT.
2052-9.) (3807
AlltlBB d. V. f. Haas. Althk. (a.
■89. 4138 u. '90, 4142). XSUl. 174 p.
u. 7 Taf.i ») p, 39-90. L. Conrady,
Das Landgericht d. 4 Herren auf
dem Einrieb. — b) 90. F, Otto,
Ans d. Stammbucbe d. Geo. Birckell.
— «) 91-104. A. ». Cobauaen, Burg
Qatenfela am Rbein. — d) 161 f.
B. Florecbüti, Die GigaDteneäule
T. SchierBtein (Tgl. Nr. 2103). —
6) 171-4. F. Otto, Neuere Lit. —
Vgl. Nr. 1161. 1326. 2398. 2411a:
52«. 2985 g. *Rec.: AZtgNr.l4S. [8
Kehnin, i-, Volkaaprache u. Volks-
■itte in NaBBau ; N. Aufl. . hrBg. v.
T. KebrelD. 3 Bde. Lpz , Le»imple.
644;xij464;64;296p. ÖU. «Enth.
Naesaniechea Namenbuch , Volka-
■prache u. Wörterbuch, Volkstbiim-
lichea. — Vgl, Nr. 3436. [9
Roth, F. W. E., Geschlechtstalel d.
Herren n. Off. von u, zu Elz. Mainz,
Wallau. 1890. gr. lol. #Rec. ; Dl.
Herold 21, 112. [10
mttlieilmien d. V. f. G. u. Althk.
in Homburg V. d. H. Hft. 4. Bomb,,
Steinh&aMer. 1891. p. 1-36 u. 5Tar.:
■) Bach, Beitrr. z. d. Deutg. v.
Ortsnamen in d. Gegend v. Komb.
— Vgl. Nr. 2341a. 3430k. {II
Archiv 1'. Franbr. G. u. Kunst (g.
'89, 1445 u. '90, 2436). Bd. IH. Sil
XTVj p. m. 4 Taf. li M.: a) p. 109
-41. R- Jung, Die Ehrenbürger d.
St Frankfurt. — Vgl. Nr. 2099 n.
2527k; 81h. 2640k; 1. [12
■K- Reoenalonen : a) I s e n b e c k,
Haas. MÜnEwesen, ». '90, 2432 e: KZ
21, 496-8 Joseph. — b) Schliep-
hak e , G. T. Nassau, lorig. v. M e n z el.
VII, 8. '89, 1444 u. '90, 2483: DLZ
11, 1804 f. K. Wenck: CBl '91. 281 f.;
HZ 65, 503 f. Wanbald. [3813
Kar e, I. Nawaa, Watlaray, Ptaikrart
6. WeaU, Mmadeufncldand.
ThÜring.- fränkisclie Gruppe,
Hesien (imbea. Kurhesaen , mit Watdeck)
MU-iO; Thüringen SSli-30: Baier. PraDken
(niit Oberplklz) 3S31-11.
Zeitschrift d. V. f. Heas. G. (a.
'89, 1452 n. '90, 4146). N. F. XVI.
352 p. 5 M. 80. - Vgl. Nr. 2950 b
und künftig in U, 7; 111,2-6. [3814
Hitthellungfln an die Mitgl. d. V.
f. HeBS. G. (B. '89, 4146 u. '90, 4146).
Jg. 1890. CaaBel, Freyecbmidt. 186 p.
3 M-: B) p. 6-12. Scherer, Die
landgräfl. Menagerien in und um
Casael. [Auch abgedr. in d. Caa-
Beler AZlg '90, Nr. 91-98.] — b) 61-3.
Grimm, Breitenborn, die älteste
Wüstung Hessens. — c) 63 f. v.
Knoblauch, Zur BJter. G. d. Stadt
Neustadt im Kreise Kircbbain. —
d-e) 65 f.; 66-8. Bickell, Ma. Be-
festigungsbauten in Hessen. — Reste
ma. Bemal un gen in d, luther. Pfarr-
kirche lu Marburg. — f) 147-86.
Lobmeyer, Verzeichn. neuer Hess.
Lit. [Auch sep. Kiiasel, Brannemann.
1 M.] — Vgl. Nr. 681. 829. 1160. 2640 o.
2775 h. (15
Hessenland (s. '89, 4147 u. '90.
4147). IV, 21-24 u, V. p. 293-348 u.
332 p.: a) 119-21; 129 f.; 138-40,
A. V, Dracb, Fayence- u, Porcellan-
fabrikcn in Alt-Cassel. — b) 155-7;
168-70; 182-4. W. Ürotefend, Zur
G. V. Burg u. Stadt Felsberg. —
c) 226-30. J.Ne bei thau, Hess. Ztgg.
- Vgl. Nr. 601- 773; 80. 1129; 59.
2100m. 2310f; 22u. 2422v; 51 i.
2507r; 8t; 33c; e; i. 2640b ; p. 2976c.
31421. [16
Mittheilungen d.OberhessiscbenGV
in Gieasen (a. '90, 2441). Bd. IIl.
156 p.: «) p. 1-48. E. Klewitz u.
K. Ebel. Die Giessener Matrikel.
Forts.: 1664-85. — b) 49-91. J. B.
Rftdy, Commende Schiffenberg. —
C) 91-103. H. Haupt, Urk.lichea z.
G. Rodheima u. d. Gleiberger Burg-
capelle. — d) 121-9. G. v. d. Ropp,
Zur G. d. St. Nidda. — e) 141-43. A.
Röschen, G. d. Burgfeste Ulricb-
atein. — f) 143. F. Kofler, Zur G.
d. Dreieich. — f) 144. H. Haupt,
Inqnisilion u. Ketzertbum in Hessen
u. am Rhein im UA. — h) 144. Kle-
witz. Alle Hiinzatalte bei Giesaen.
- i> 14.V8. V.-chronik. [17
*272
B:r^..'>gT*p!iie Nr. ti^lh —-i^-io.
Attfiitze b#rir. H«^'"i*-r.: m)A. Ditt-
uch. l^jtr. z. (j. d. .Si. IfeleULgeD.
(CÄ''>^>r Jounjiii ^J. Nr. 229. j —
Uf Ktiri,i£*:i\ OtfcciiiciiKr d. FaiYj.
KnohlhU':h v, u, zu llatzoacii. llatrb.
AJfc M»i. gfrdr. l^j'^J. '^2 p- — CJ v.
lihntif/ifi, B^rm^rrkgn. z. Wappen
der V. K«rrrtliriff«rode. ^Dt. Herold
22, 167-1^ j - d-4?j V. F.. M. zur KG
d. ehern, He^fc, Sa<;hfreDg(iae& auf
iioch uried, Urkk,; d. altes t. Kircbeu
zu Laoierden u. Trendelburg. CCa^sel.
Joum, "90. Nr. 238.) -— ITieber d.
Wappen a. d. Burj^ Kruckenberg u.
d. 8 ladt Kolle bei HelmareliauseD.
(Kbd. fKj, Nr. 207. j - f) J- Salz-
ri a n ii . Die Herbfelder Mundart.
,»iarbur}<. Dif-8. 1888. 69 p. [«{fRec.:
i.Hl f. Oerni. u. Rom. Philol. 12.
151 f. Beliaghel.J - g-h) Fr. Seel ig,
Heitrr. u. Vorarlieiten zu e. G. d.
kehidenzHt. Cassel. (Casseler Kachrr.
iH), Nr. 74 f.) — üe»chichtfibilder
auM d. Ca«8el. Vergangenh. Vortr.
2. AuHg. Ca«hel, Hülin. 56 p. 80 Pf.
— i) Da« UniversitätHgebäude
zu Marburg. Fe»Uchrift. Marb.., El-
wert. 4«. 14 p. 1 M. 50. [*Rec.:
Hur«chen«ch. Bll. 0, 1, 108.] — k) Wh.,
Hin LuHtftchloBS d. HeHS. LdgfT. u. Kur-
für»ten.(8ammlerl2,121f.;138-40.)fl8
H6Mler, K., G, v. HeBsen m. Aqb-
hchluHH d. beim Tode Philipp*8 d.
Gro08m. abgetrennten Gebiete. Cass.,
Klaunig. 228 p. 2 M. ^Rec: Hess.
Bll. Nr. 1700 Hopf. [3819
Anderaonn, Der Dl Orden in Hes-
Hen, 8. künftig in II, 5.
Demme, L , Nachrr. u. Urkk. z.
Chronik v. Hersfeld. I: Bis za Be-
ginn d. 80 j. Krieges. Hersf., Höhl.
394 p. 4 M. 50. <dfRcc.: Hessenld.
5, 304. [19a
•^Recenaionen: a)Bickell, Eisen-
hütten d. Kl. Haina, s. '90, 4150:
HZ 07, 116 Wanbaldi CBl '91, 794. —
b) Duncker, G. d. Chatten, s. '89,
1452 b u. 4148: Hess. Bll. Nr. 1470
Pilster; KBl f. d. Württb. Schulen
8, 11519. — C) Hafner, Reichs-
abtei Hersfeld, s. '89, 4151 u. '90,
2442: HZ 65, 504-6 Brunner; JB
Germ. Philol. 11, 91 Fischer. [20
Znr Q, w, Kurlieitea m. Waldeek vgl.
Nr. 89r. 601: 81. 78o; 85. Iü4»k. 1131.1260;
61. 1839. 989». 2497 U. 2507 s; 83 g; k; 501.
9669 d. 2711 o; k; 17. 3131. 3276c; 761; 96.
8803; 160. 3480k; 40; 42a; 44i.
:,L:-.d.J. l?*i^ii.=*. ? Nr ->::.?
ZetUehrtIt d. V. f. TLtnzr, •;,. t.
Aitbk. <f. >9. 14^1 Ti. ».'4151).
VIL34. p.297-rJll. o M.: ft-¥.p :»SC
-fiS^4: 5K.V95. O. Do>^enecker. l't:
Urtj rang o. Bedeutang d. TLtm^.
LandgrafscbaA. — Lit-'Ue^l-errlchL —
C) 488-543. H. Schmidt. Die Zi
gehorigkeit d. Schlösser Koniu. An-
stadt . Plaue , Clingen . ArcrL^rf.
Sondershausen Jkllmenhaasec. Keclk.
Straustbere. Frankenhaasen o. Ii±-
«tedt. — i) 601-11. JB. — VcLNr.
196 u. künftig in IL 3 a. lU. 2-7. [21
Aafsitze betr. ThäriDgen: m) E
Anemüller. KyflThäaser a. Rothec-
burg in Vergang. n. Ggw. Detmold,
Hinrichs. 40 p. 60 Pf. — k) G.
Beyer., Sittenbilder ans Tbaringec.
(Norddt. AZtg. Beil. Nr. 42.) - t) L
Fi k entscher., Beitrr. z. fienneberg.
u. Hess. Münskde. im MA. iZS Is.
9-31.) — d) P. Grau. Chronik der
St. Vacha. [Aasfuhrl. Schilderg. d.
äusseren Enti^icklg. d. Stadt seit d.
alt. 2^iten.] Lpz. . Gerhard. 82 p.
1 M. 50. — e) H. Gutbier, Beitrr.
z. Langensalzaer Baa-G. (Langen-
salzaer Kreisbl. Jg. '90.) [^Rec: A.
f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1. 206 f.
Kirchhoff.j — f) H. Heineck, Dis
städtische Muaeum zu Nordhansen.
(Sammler 12, 111-14.) - gr)H. Lein-
hose, Bevölkerg. u. Siedelgn. im
Schwarzagebiet. (H. d. geogr. Ges. f.
Thüring. 9, 24-56.) Hallenser Dis8.
Rudolst., Keil. 1890. 1 M. 20. -
b) K. U eyer u. R. Rack^itz, Der
Helmegau. (M. d. V. f. Erdkde. in
Halle '88, 42-83; '89, 81-123; '90,
15-30.) — !) E. Netz, Zerstörg. d.
Schlösser d. Hausberges bei Jena;
e. geschichtl. Studie. Jena, Manke.
1890. 28 p. 50 Pf. — k) Klostermine
Paulinzelle, geschtl. Abriss. 2. Aafl.
Rudolst., Dabis. 39 p. 1 M. — 1) Rie-
mann, Die Ortsnamen d. Hzth. Co-
burg. Progr. Coburg. 4^ 46 p. —
iii)W. 8 ch w ar z. Die Bibl. zu Weimar.
(Sammler 12, 241-3.) [22
Mitachke, Thüring.-Sächs. G.-bibl.
(8. '90, 2446). Bd. U, vgl. Nr. 1559. [28
Kisemacher, C, Die Yolksdichte
d. Thüringischen Triasmulde. (For
schungen z. Dt. Landes- u. Volks-
kunde 6, 171-226.) Stuttg., Engel-
horn. 1892. 3M.20. «5f Be» ont mehr
V,
Hessen, Thüringen, Franker
die „bodenständigen" alo d. hislor
Facturen. [3824
Faber, W., Wartburg u. Kj-iriiauser
Festreden etc. Magdeb., Creuti. 226p.
3 M- [2*a
Berbig, M., Die Gemalilinnen der
Regenten d. Üotliaischen Landes seil
d. Herrseliafl d, Ernestiner. Festgabe
Gotha, Gläser. 164 p. 3 M. [25
EInert, E., Aus d. Papieren e.Rath-
hsnsea (.^msladt] ; Beitrr. z. Dt.Silten-
G. Arnat., Frotscljer. 1892. 196 p.
3M. #Rec.: Lpz.Zlg. 92, lJeil.32. [26
SchrlfUn d. V. f. Meining. G. u
Ldkde. (s. Sg. 1466 a. '90, 4153).
Hft. 10,8. Nr. 2503. — Hft. 11: A.
Rohrig, Die Pfarrei Langensdiade.
172 p. 4 M, ^ [27
BeltrXfl«, Neue, z. G. des Dt. Alth.,
hrgg. V. Henneb. aith.-forBch. V. in
Meiningen (vgl. "90, 2455). Lfg. 7
Q. 10. 56 Ctt. »114 p. in 4"); 26 p.
m. Abb. 5 M. n. 1 U. 50: 8) Lig 7,
l-56.tt.ü ermann, Ana Wasungeng
Tergang. Tagen. I: mit Urkk.buch
(ilUp.) betr. Willielmiler-Klosler
Waaungen u. d. incorporirte Pfarrei.
r*Rec.: ThLBl 91, 148 I. Kolde.l —
b) 10, 1-8. Fritze, Forscbgn. Üb. d.
Stsdt-K. in Meiningen. — c) 9-11.
Schmidl, Gleich bergsfunde. ~ df 12
-16. J.ber. [28
Zeitschrift d. V. f. Henneb. G. u.
Ldkde. zu Scbtnalkatden (s. '89,4159).
Hft. 10. 28 p. 1 M. 50.: a> p. 12-23,
A. Vilmar, Entstebg. a. erste Ent-
wickig. des ehem. Klosters zu Herren- 1
breitnogen. — h) 24-8. R. Matthias,
Die Steinmetizeichen des Kreises
Schmalkalden. — Vgl. auch kilnftie 1'
in m 3. [29
■K-Recenalonen: a) Apfelstedt,
HaasKeverDburg-Scliwarzburg,s.'90,
2«6a: MHLl», 354 Anemüller; A.
f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1 , 208
Kirchhoff. — b)v. Bibra, Beitrr. z
Familien-G., s. 89, 1465 a. 4157:
flPBIl 106, 379-95. - e) Human, ,
Cüron. d. St. Hildbnrghauaen, s '89 I
1467: Z. f. Dt. Cultur-G. 1. 371 —
d) Bothe's Chronik v. Thüringen,
bearb, v, Pritsche, s. '89, 1460 u
4158: ZVThÜringG 7, 552-71 Sigis-
mnnd. — e) Urkundenbuch d. St.
Erfurt I, s. '90, 2447: MHL 19, 222-5
Döbner; DLZ 12, 420 Schäfer; A. f.
Ldkde. ä. Prov. Sachsen 1 , 204 f.
Kirch hoff. f3o
»filllch*
445. fll3«.
rwSw. i7ie; sav. 3UIL;»:19b;0. SKi
18. as», Stsoa; Sic; äii; «7; «8; e».
8tidle: lus. 18I1I; ü. itos; 37. 3
Aufsätze betr. Franken u.Überpfali:
«) Alt-Scbweinfurth. {Bayerl. 2,
290 f.) — b) L. B., Der Kropfaberg u
d. Rittergut Üllstadt in Franken. (Ebd.
3, 23.) - e) L. Fikentacher, Die
alt. Münien d. LdgfT. v. Leuohtenberg
n. d. Gff. V. Württemberg. (M d
Baier. niimism. Ges. 9, 1-9.) — d) Th.
Firman, Ein Nürnberger Stuck-
schieBScn. (Bayerland 3, 3-6). — e) G.
Heide, DiePuumgartncr. (AZtg 90,
324 u. 326.) -DR- Herold, Ein
Stück K.-G,: G. d. Dekanates üflfen-
heim, Gütersl., Bertelsmann. 108 p
1 M. 20. - g)G. Hörn. Bayreuth.
(Westerro. 71. 216-34.) -~h)J.Hütt.
ner, Kloster Ebrach, (Bayerla,nd 2
183-6; 195-8.) - i) J. Karg, Dia
gil. Nürnb. Sohlossruine Scharfeneck.
Würzb., Gnad. 45 p. IM.— k) F.
Lamper l. Rothenburger Sagen.
CBayerland 2, 202 f.) - 1) H, Leber,
Die Gravenreuths. (Ebd. 2, 321 f ■
3324.) — m) G. Lebmann, Nürn-
bergfl Wollmarkt, (Ebd. 3, 152-r)i
162-4; 171-7.) [81
Ferner; a-c) J.Meyer, Die Cadoli-
burg. — Schloss Kolmberg. (Norddt.
AZlg Beil. Kr. 31 u. 34.) — Tries-
dorl, e. hoch fürstlich es Lustschloss,
(Bayerland 2, Ö3-7.) — d) J. Ni rac h I,
Die Universitäts-K. in Wärzburg.
Gel.-schr. Würib. 60 p. [* Rec:
AHVUnterfranken 34, 229.] — e) F.
Stein, Bnrg Rieneck in Franken.
[Bayerld. 2, 1209.) — f) H. Weber,
Der Name „Bamberg"; e. hist.-etymol.
Studie. Progr. Bemhg., Schmidt. 68p.
1 M. 50. f*Rec.: Lit. Hdw. 30, 692 f.
Ernst.] _ g) Werneck in Unter-
franken. (Bnyerland 2, 223 f.) —
llI)P. Wittmann, Das ürkk.A. d.
St. Wunsiedel. (Z. d. Münchner AlthV
4, 36-73.) - Ehem. Cisterc-Abtei
Langheim. (KLex 7, 1399 f.) — k) L.
Zapf. Ethnogr. Karte d. nordöBtl.
Oberfrankens. (Beitrr. z. Anthrop.
u. Ur-G. Baiecns 8, 147 61,) [32
Bericht, 52., d. HV zu Bambere
(8. W. 2457). 1890. xxxivl68; 11 p
*274
Bibliographie Kr. 3833—3852.
3 M. — Inli. s. kiinrtig in III, 2 u.
III, 3. [3833
Looshorn, J., G. d. Bistbums Bam-
berg (s. '89, 1471 U.4164). III: 1303-99
755 p. 12 M. 80. - Vgl. Nr. 2274. [34
Archiv d. HV v. UnterlVanken u.
AschafTenburg (s. '89, 4161 u. ^90,
4155). XXXIV. 234 p.: a) p. 16-21.
G. Bossert, Zur G. d. Würzburger
Weihbischöfe. — b) 33-110. M. Wie-
land, G. d. Marktfleckens Euerdorf
etc. — c) 181-214. 0. Schnell, Das
ehem. Karmeliten-Kl. in Neustadt
a. S. — d) 217-20. 0. Heilig, Volks-
thümliches a. Unterfranken. — e)221 f.
luzenhofer. Meteorologisches. —
Vgl. Nr. 3142 s. [35
Archiv f. G. u. Althkde. v. Ober-
franken (s. '89, 1470 u. '90, 4156).
XVII, 2 u. XVIII, 1. 135 u. 298 p.:
a) 17, p. 1-4. Baum er. Die Marien-
capelle zu Ludwigsstadt. — b-c) 17,
52-8. 18, 221-7. L. Zapf, Geschtl.
Blick auf d. Ruine Nordeck. — Der
Name Ochsenkopf. — d) 17, 59-86.
Seyler, Bericht üb. vorgeschichtl.
Forschgn., 1888-89. - e) 18, 228-54.
Reinstädtler, Beitrr. z. Local- u.
Sitten-G. [K.-buch v. Töpen, 1576 ff.]
— f) 17, 103-35 u. 18, 269 ff. J.-Berr.
- Vgl. Nr. 2359g. 29761. 3418a;
femer künftig in II, 7 u. III, 4. [36
Mummenho^ , E. , Altnürnberg;
Schildergn, aus d. alt. reichsstädt.
Zeit bis z. J. 1350. (Baier. Bibl. XXII.)
Bamb., Buchner. 107 p. 1 M. 25.
*Rec.: DLZ 12, 1239 f. Boos. [37
Mummenhofr, E., Das Rathhaus in
Nürnberg; hrsg. v. V. f. G. d. St.
Nürnberg. Nürnb., Schräg. Lex.-8*.
xiv365 p. «^f Auf Grund eingehender
archv. Forschg., in schöner Ausstat-
tung, m. urkdl. Beill. p. 245 ff. [88
Forschungen, HohenzoUerische; Jb.
f. d. G. d. Dt. Kaiser- u. Königs-
hauses, hrsg. V. Chr. Meyer. I, 1.
Berl., Lüstenöder. p. 1-304. — Inh.
8. künftig in II, 7 u. III, 6; femer
Nachrr. Nr. 411. [39
Meyer, Jui.yErinnergn. an d. Hohen-
zollernherrschaft in Franken. Ansb.,
Brügel. 276 p. 4M. 50. *Rec.:
Bayerland 2, 144; FBPG 4, 307;
BllLU '91, 405 f. Bienemann. [39a
Reitzenstein-Reuth, H. v., G. d.
Familie v. Reitzenstein ; im Auftr. d.
Familie bearb. I. Münch., Kutzner.
340 p. * Rec. : Dt. Herold 23, 50. [40
Verhandlungen d. HV v. Oberpfali
8. in V, 8.
«X* Receneionen : a) v. u. zu Auf-
sess,G.d.Auf8es8'schen Geschlechtes
in Franken, s. '89, 4165: KBIGV 38,
9 f.; D. Bär 17, 68^70 Hafner. - Vgl.
b) Schratz, Zur G. d. Freiberm
V. Aufsess. (KBIGV 39, 56 f.) -
c) Binhack, Gründung d. Cisterc.-
Abtei Waldsassen, s. 90, 4161. Progr.
Eichstädt. 1890: StMBCO 11. 699;
Cist-Chron. 2, 112. — d) Häutle,
Bamberger A., s. *90, 2458: N. Cario-
thia 1, 147 v. Jaksch. — e) Meyer.
Herkunft d. Burggrafen v. Nürnberg.
3. '90, 2463: CBl 1054. - f) Monu-
menta Castellana; hrsg. v. Witt-
mann, 8. '90, 4157: HZ 67, 305-12
Wegele. — g) R6 e , Wandergn, durch
d. alte Nürnberg, s. '90, 2462: Kunjit-
chron. 1, 510. — h) Starominger,
Franconia sacra I, s. '90, 2459: HZ
65, 507 Wegele; AHVÜnterfranken
34, 226. [3841
Zar ti. ▼. Baier. Fraakea Tgi. Kr. Si^d;
X. 40b. 105 c; d. 307; 33. 597. 671-73. 784;
65 g: 811. 833. 948. 1970; 72 1377 a. 1641. 1741;
70g; 80g. 8081r; t. S904; 54e; 74b; 97»;
986. iS79p;80k;88; 87; 90m; o. 8400; llr;
ila; o; 871; 51k; q; 52t; 97p; t; 98e.
2507 C. 26S6n. 27756. 3950n. S078n; 74d; 1
3118a; n; 4ic ; 428. S8S4c; 26b; 34a; b;
75f. 3302; 21. 34i3d; s;26q; 48c; e; i>ih
Zar 0. d. OberpfiTs vgf. Kr. 831. im
I50i; 85 d. 2344. 3091 d. 3226 f. 3412d; hli^l
7. Der Südwesten» Schwiihiache
Gruppe.
Schwaben i. allg. 3842-46 ; Baier. Schwaben
3847-52 ; Württemberg 3858-63 ; Bades 3864
bis 81 ; Elsass 3882-97 ; Schweiz 3898-3934.
Alemannia (s. 89, 4170 n. 90.
4163). XVIII, 3 11. XIX, 1. p. m-
288 u. 1-96. ^Rec: Am Urqneü
1, 168 f. L. Fr&nkel. — Vgl. Kr. 386.
552. 669. 1061. 18881; k. 2179a.
2323a; r. 2545c. 3451 b; g: 52d;
74h; 76c; h. [3842
DiScesan-Archiv v. Schwaben: xu-
gleich Organ f. Dt. K.-G. , hrsg. ▼.
E. Hofele. Jg. VII u. VIIL Nr. 1-5.
Stuttg., Dt. Volksblatt. 4*. » Nr.
1/2 Bogen, ä Jg. 3 M. 20 : a) 7, Nr.
13-20. Beck, Zum Dimer Münster-
jnbiläam. — b)Stengele, Die Altäre
u. Pfründen im Dimer Münster. —
c) 8, Nr. 1-5. Renz^ ArchiTalien d.
ehem. CisL-Nonnenklosters Baiodt
bei Weingarten. — d) Memorial«
V, 6-7. Franken; Schwaben.
*275
8. ülricanum Aagustae Vindel., 1610
-1857. -JfRec: Bll. f. Württ. K.-G. 6,
38-40 Bossert. [3843
-^ Biriinger, Rechtsrhein. Alaman-
nien, e. '90, 2469. Rec: HZ 67, 110
Wrede; Z. d. Ges. etc. v. Freiburg
9, 108-14 Pfaff ; CBl '90, 1680; Ver-
hdlgn. d. Ges. f. Erdkde. zu Berlin
17, 412-4 Nenmann ; Globus 58, 80. [44
Schriften d. V. f. G. d. Bodensees
u. sein. Umgebg. (s. '89, 1480 u. '90,
2472). Hft. 19-20. 155 p. m. Anhang
p. 23-76 u. 201 p.: a) 19, p. 48-92;
20, 125-51. Sambeth, Die Land-
capitel Aillingen-Theuringen u. Tett-
nang. III u. Schluss. — b) 114-29.
A. Lunglmayr, Ueb. Ortsnamen,
in. bes. Berücksichtig. Lindau's. —
c) 134-8. Seyffertitz, Wind- u.
Wetterzeichen a. Bodensee. — d) Anh.
p. 48-92. E. V. Z e p p e 1 i n, Urkk.-Regg.
aas d. Douglas'schen A. zu Schloss
Langenstein im Hegau. II. — e) 20,
31-^. Piper, Ueb. Biirgreste, bes.
Ruine Altbodman. — f) 44-51. v.
Tafel, AeltesteG.d.frhl. Geschlechts
V, Bodman. — g) 75-103. J. Stöckle,
Die Mettnau bei RndoHzell. [Auch
sep. Lindau, Stettner. 31p. 60 Pf.]
— h) 152-67. G. Strass, Das Rath-
haus in Meersburg. - I) 168-79.
R e i n w a 1 d, Ed. v. Pfister. — Vgl. Nr.
2099d. 2151t; 89k. 23801. 33811;
femer künftig in II, 3 u. II, 7. [45
Schiatierer, A., Die Ansiedelgn.
am Bodensee in ihr. natürl. Voraus-
setzgn. (Forschgn. z. Dt. Landes-
u. Volkskde. V, 7.) Stuttg., Engel-
hom. p. 377-445. 3 M. 60. *Rec.:
ZGOberrh 6, 709 f. Schulte. [46
Zur ti. T. Schwaben !■ allf . Tgl. Nr. 185.
S07. 1398. 1841. 1941. 8088 C ; fb. 8853. 2378 f.
8148 p. 3817; 88k; 89p. 83811. 3418i;k;Mb.
58 d: 76b.
Zeitachrifl d. HV f. Schwaben u.
Neuburg (s. '89, 1477 u. '90, 2473).
XVII. 276 p. 6 M. — Vgl. Nr. 2297g.
23491; 50c. -Auch X VIII erschien. [47
Aufsätze betr. Baierisches Schwa-
ben: a) A. Demmler, Einiges aus d.
Donau-Lechwinkel. (Baiems Mund-
arten 1, 305-8.) — b) Dieppold,
Die Fngger. (Bayerland 3, 182-6;
195-7; 208-10.) — c) J. Gross, Eine
Plauderei ans der alten Reichsstadt
Memmingen. (Ebd. 2, 375 80.) —
*)C.Gurlitt,Ottobeuren.(Westerm.
70, 500-22.) — e) A. Jacob, Aus
Mittelschwaben. (Baiems Mundarten
1, 193.) — f)Schrödl, Bened.abtei
Kempten in Schwaben. (KLex 7,
371-5.) — g) Streber, Reichsabtei
Kaisheim. (Ebd. 47 f.) [48
Geschichtsfreund, Allgäuer (s. '89,
1478 u. '90,4164). IV. 112p.: a)p.l-5;
17-20 ; 42-6. Hervorragende A 1 1-
g ä n e r. III- V : J. E. L e d e r 1 e.
Beruh. Zör; B.Wein hart, Dr.
Daniel Bonifac. v. Haneberg, Bisch.
V. Speyer; A. Mössmer, Domini-
cus II. Schnitzer a. Kempten, 1745
•84. — b) 5-10. Uns. Burgen VI:
J. Bück, Schloss Falkenstein. —
e) 10-15. Fr. Och, Medaillen der
reichsfr. Abteien Irsee ii. Ursberg.
— d-e) 21-6 etc. 67-71; 77-88; 112.
J. Bück, Unsere Burgställe. — Alte
Ortsnamen. — f-h) 27-30; 75 f. Li n d e,
Weitere Nachrr. üb. d, Malereien in
d. Frauen-K. zu Memmingen. — E.
Altartisch v. Haustein in d. Martins-
K. zu Memmingen. — Thonsculptur
Bu d. Pfarr-K. zu Kellmünz. — I) 32.
Falschmünzerei [1611). — k) 32.
Gachipass i. Thannheimerthal [1612].
— 1)65-7. A.Ullrich, Ausgrabgn.
auf (I. ehem. Schiessstätte in Kempten.
— m) 88. A. H r.. Alte Strassen polizei-
vorschrr. — n) 89-92. A. Ullrich,
Der „Stein" bei Grünenbach. —
0) 101-9. A. Berti e. Die Capelle
bei Berghofen u. ihre Altäre. —
Vgl. Nr. 116a. 462. 700. 832. 1687 f.
2451e; 97 q. 3252 h. [49
Baumann, F. L, G. des Allgäus
(s. '89, 1479 u. '90, 2476). Hft. 23-24
(III, 1-128). -Jf Rec: HZ 66, 110-12
Egelhaaf; HPBll 106, 762-76 u. 871
-84; Allgäuer G.-freund 3, 95 f. u.
4, 110; HJb 11, 823. [50
Gutbrod, Fr. X., G. d. Pfarrei Ober-
günzburg. Kempten, Kösel. 1889-91.
328 p. m. 2 Taf. 7 M. 60. [51
Jahresbericht d. HV Dillingen (s.
'90, 2477). Jg. UI. 61; 62 p.: a)p. 1-8.
Daisenberger, Zur G. d. V, —
b)8-32. Scheller u.Eu giert, Berr.
üb. Ausgrabgn. — c) .33-61. Berr.
üb. Münzsammlg. etc. — d) Beill.
p. 25-47 P. Zenetti, üebcrs. üb.
alt. Urkk. in d. Registratur v. Lan-
ingen. — e) 48-60. Harbauer,
Chronol. Aufzeichngn. aus D., 1890.
— Vgl. Nr. 2359b. 2938 o. [52
*27G
Bibliographie Nr. 3853—3872.
Zur (2. T. Baler. Schwaben vgl. Nr. 39t.
in». [tS2. 6<Xl; 8; 2«; 580. 701. 1270. 1727y.
Qioc; 83 2324 j; n; s; 491; 50h: 51 a: 77h;
79s. 2497y. 2950 n 3074 f. 32241. 3412b;.')2l.
Bibliographische Arbeiten betr. G.
Württembergs: a) Württemberg [Lit.
d. J.] 1887-88. (JBG 11, II, 323-30.)
— b) C. A. Fetzer [Lit. d. J. 1889
betr.J: Württemberg. (Ebd. 12, II,
197-226.) — Vgl. c) G. Boss er t, Der
J.-ber. etc. 1889. (Bll. f. Württb. KG
6, 95 f.) — d) V. Heyd, Württ. Lit.
V. J. 1889. (Württ. Jbb. f. Statist,
n. Ldkde. 1, II, 83-107.) [3853
Vierteijahrshefte, Württemb. (s. '89,
1482 u. '90, 4166). XIII, 1-4. p. 1
-302: a) 1-43. M. Bach, Ausgrabgn.,
Entdeckgn. u. Restaurationen, 1878
-87. — b) 70-2. Hintrager, Die
Grafen der Oehringer Stiftsurk. —
c-e) 72-6; 80-90; 113. G. Bossert,
Abgegangene Orte nach den Flur-
karten. — Urkk. d. Kl. Frauenthal.
Forts. — Eine anbek. Bächlinger
ürk. [14171. — f) 90-112. Immen-
dörter, Ortschronik v. Obersont-
heim. — g) 123-37. K. Eubel, G.
d. Franc- minoriten-Kl. Schwäbisch
Gmünd. -- h) 142-6. C. Thuma, G.
d. Herrschaften Vollmaringen und
Göttelfingen. - I) 147-55. A.Schil-
ling, Urkk. z. G. d. Dorfs Eutingen.
— k) 268-71. C. A. Kornbeck, Der
Reichenauerhof in Ulm. — 1) 272-4.
H. Bazing, Zur Ortsnamendeutg. —
m) 275 f. P. Beck , Zur Schwab.
Geschlechter- u. Geschlechtsnamen-
kunde : d. Name „ Vochezer". — n) 278
-302. Register f. d. Jgg. 1889 u. 90.
— 0) p. 1-65. Württemb. G.-Qn. IV:
Historia monasterii Marchtelanensis;
IsnyerG.-Qn. d. 12. Jh; Vita Conradi
de Ibach; Annales Sindelfingenses.
Hrsg. V. A. Giefel. [Hf Rec: Bll. f.
Württ. KG 6, 47 f. Bossert; AZtg
Beil. Nr. 203 Schön.] — Vgl. Nr. 307;
25. 467. 760. 930. 1024. 1164. 2099e.
2322i. 2932c. 3474e;k. [54
Biätier f. Württb. K.G. (s. »89,
1155 u. '90, 4167). VI u. VII, 1-2. 96 p.
u. p.1-16: a)p.8. Hirtenbrief v. K.
F. Hartmann an d. Collegen d. Blau-
beurerDiöcese. — b) 25-8; 83-6; 41-6;
49-53; 57-62; 65-7. G. Bossert, Die
Urpfarreien Württembgs.: Bisthum
Konstanz: Dek. Sülchen. — Dek.
Ofterdingen-Hechingen. — Dek. Em-
pfingen-Haigerloch. — Dek. Ehingen.
— Dek. Rottweil. — c) 4G. Th.
Schön, Protestant. Exulanten u.
Flüchtlinge in Württemb. — Vgl.
Nr. 512. 702; 3; 15. 833; 34. 1687g.
1728a; b. 1826. 2451 d. 2508n;34a;
47 a. 2641 f. 3074 a; 98 f. 3853 c. [.55
Aufsätze etc. betr. Württemberg:
a) Braunmüller, Ehem. Bened.-
abtei Hirschau. (KLex 6, 23-8.) -
b) G. Hager, Hirsauer Entdeckgn.
(AZtg Nr. 351.) — c) Frz.Hammi,
Zollern u. Hohenberg im Lichte d.
G. n. d. Chronik; e. hist.-krit.-genenl.
Untersuchg. 2. Aufl. Metz, Even.
1890. 47 p. 80 Pf. — d) Klemm,
Flurnamen , insbes. aus d. Umgeg.
V. Geislingen. (Neue Bll. ausSuddtld.
f. Erziehung etc. 17, 1-4.) — e) R.
Pflei derer, Das Münster in Ulm.
Ulm, Ebner. 106 p. m. Abb. 1 M.
[^Rec: Christi. Kunstbl. 32, 156-60:
Theol. tijdschr. 25, 117.] — f) H.
Rommel, Notice sur la reliqne da
pr6c. sang de J^sus-Christ k Wein-
garten. (Ann. de 1a soc. d'^mul. etc.
de la Flandre 4, 1-35.) — g) Eng.
Schneider, Zur G. d. W' ürtt Staats-
archivs. (Archv. Z. 2, 54-77.) -
h) 0. Seh webe 1, Der Hohenzollem.
(Der Bär 16, 255; 268; 279.) -
i) Zingeler, Zur 6. Hohenzollerns.
(KBIGV 39, 131-7.) [56
Geschichtaqueiien , Württemb.. s.
Nr. 2200; 6; 57; 72. 3854 o.
Alberti, 0. v., Württemb. Adels- u.
Wappenbuch (s. 90, 2485). Hft. 3.
1890. p. 105-84. 2 M. [57
Mittheiiungen d. V. f. Kunst n.
Alth. in Ulm u. Oberschwaben. Hft2.
Ulm, Ebner. 24 p.: a) p. 5-7. S.-berr.
— b) 22-4. Aus Peters Sammig. d.
Sprüchwörter und Redensarten der
Gegend v. Waldsee. — Vgl. künftig
in II, 7. [58
GeachichtsbiStter, Reutlinger(s. 90.
4171) zugleich Corresp.-bl. d. Solch-
gauer Alth V. 1, 5-12. p. 29 124: a) p.29
-31. Graf, Zur Orts-G. v. Ohmen-
hausen. — b) 31-6; 41-4; 55-60.
Steiff, Zur G. d. Reutl. Buchdr. im
1. Jh. d. Buchdr.-kunst. Schlass. -
c) 37-41. M. Bach, Abbildgn. n. Plane
d. alten Reutlingen. — d) 52-5 n.
70-74. Schmid, Orts G. v. Gomi-
ringen. — e-h) 68-70 etc. 109 f.;
114-17; 119-23. Th. Schön, Die
Gutsherren v. Oeachingen. — Die
Reutl.Patricier- u. Bürgergeschlechter
V, 7. WürUemberg, Bader
•277
bJB z. Ref. — Namhafte Sohne Reut-
lingens. — Grabdenkmäler d. Herren
T. Ehingen. — I) 77-81 u. 93-8.
Josenhans, Die Capelle v. Belaeo.
-kl) 91 f.;1014;110-U. Caspar t,
N. Funde a. d. Gebiet d. Sülchgauer
Alth.-V. — Ortanamen im Überamt
Renll. — m) 92. G. Boeaert, Zur
Reutling. TodtenlisLe. - n) 107 f.
Heintzeller, Burg Achalm. -
•) 117-9. Klemm, Die Bildnerke
an d. Belaener Capelle. — p) 133.
SeoeFundeimStilchgau. — Vgl.Nr.
27751. — Auch 111,1 erscliien. [ä859
MlttberiHngsB d. V. f. G. ii. Altlih.
in HohenKollern (e. '90, 2487 u. 4172).
XXIV. xvllOp. 2 M.: a) p. 1-100-
W. KernUr, Zur G. des CapitclB
Hechingen. {60
ZInSBler, K. Th., G. d. Kl. Bcuron
imDonauthale; urkdi. dargest, Freih.,
Herder. 1890. 271 p. 2 M. 40. [61
Leirtrum v. Ertingen, Gerh. , Die
gü. Leutnim'Bche Frnaen-K. lu Unler-
Rieiingen. Slultgart, Kohlhamroer.
178 p. 2 U. 50. [62
# Recenalonen : a) Busl, Abtei
Weingarten, a. '90. 4173: Freiburger
Diocee.-Ä. 21, 324 I'. - b) Stalin,
G. Württembergs, s. '89, 1484 u. '90,
4169: Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 348. —
«) Vochezer, G. d. Hauses Wald-
batg: Ul. Rb. 17, 15-7 Zisterer. {63
Zar e. T. WliUfmlfr« vgl. Nr. 39a.
lOSa; an; ss. sni; js. 491. «wk. »2». iiss,
IUI: *«b; ei. i&is«; s&; g7h. I9»e: as;
«0. MOO. «31Si»i:x;l»e. 1*68. HrfSi:SOi.
MSal. Wljg; t-v; 1»; 4«; 51b: M. WTSe,
Mlia; »sr. SlSAc; 4lr; 4tp; Mb. 3£Ee.
asoe; <i3. suib.
Krieger, A. u. Th. Müller, [Lii. d.
J. 188« u. 1889 betr.]: Baden. (JBG
Bd. 11,11, 127-34 u. 12, II, 227-35.} {64
ZeitBChrin f. d. G. d- Oberrheins
(s. '89, 1494 n. '90. 4175). V, 4 u.
VI, 1-2, p. 409-560 u. 1-360: «) 6,
338-60. Tli. HUIIer, Bad. G.-Llt.
1890- - Vgl. Nr. 231; 94. 391; 95-
447c; 98. 508;59;75. 615; 67. 706-
835. 2196h. 2213k; 55a; 90b; 97e.
2310p; q;59e;80i. 2451 w. 2520k;
61m. 2858k. 2950q. 3074c. 3798 b.
3883. 4084a. ~ #Rec.: DLZ 12, 1609
Kraus. — VI,3-4u.VII.IerBchien.[65
MItthelInngeD d. Bad. bist. Comm.
(s. -89, 1495 u. '90, 2492). Nr. 12
Forts, u. Nr. 13 {verb. m. ZOOberrh.
V, 4 u. VI, 1-41. P- 97-128 u. 1-96:
a) 12, 97-108. Th. Müller, Arobi-
valien d. Stadt Lahr. — b) 109-113
u. 13, 40-4S. V. StÖKser, Desgl.
Amlsbeiirk Uaden. — c) 12, 114-21.
A. Poinsignon, Uefgl. Stadt n,
Pfarrei Burkheim a, K. — d) 121-8.
Roder, Desgl. Amtsbez. Waldsbot.
— e) 13, 16-9. Sievert, Desgl.
Welnheira. — r) 20-2. CUaaen.
üeagl.Maonheim.—f)22-7. Ziegler,
Desgl. Deberlingen- — h) 28-35.
Oslander, Desgl. BickenklOFter u.
Vettersammig. zu VilÜDgen. — I) 36
-40. Laux, Desgl. Amtsbez. Sins-
heim. — k) 44-59. Eiirensberger,
Desgl. Tauberbiachofaheim. Nachirr.
11. Scbluss. — 1)61-88. Udry, Desgl.
Donaueschirgen. — m)89-98.Dreher,
Desgl. Engen. — n) 98-105. Engel
u. Salzer, Desgl. Heidelberg. —
0) 105-15. Hüusaner u. Ansfeld,
Desgl. Bruchaal.— p)115-23.Löff 1er,
Desgl. Pfullendorf. - q) 123-6. Kel-
ler, Desgl. Ettlingen. - r) 126-8.
H. Uaarer, Desgl. Waldkirch. [66
Neujahrghlätter, Badiache, hrsg. v.
d. Bad- bist. Comm- I, s. Nr. 1371. [67
AvfRÜtze betr. Baden: a) Funk,
Bisth. Konstanz. (KLex 7, 966-78.)
-^b)F. X.Kreua, Die Univ. -capelle
im Freibu:^er Münaler. Gel.-aclir.
Freib. 4°. 71 p. m. Abb. — c) L.
Leutz, Ein Stück Kunst u. Alth.
ana Ettlingen. (Leutz, Ana Natur u.
Knnst p. 321-49.) — d) H. Maurer,
Emmendingen vor u. nach a. Er-
hebg. zur Stadt. Festachr. Emmend.,
Dölter. 1890- 112 p. 2 M. [68
Chrlsmar, Eug. v., Genealogie d.
Gesammthauses Baden v. 16. Jh. bis
heute. Gotha. Perthes. 1892. x>:j231 p.
ra.2Tnb. 5 M. -Jf- Auafübrl. Einleilg.
(p. 1-47) kennzeichnet Principien des
Verfasaers fiir seine Forschungen.
Dieselben werden sich auch auf
die G- anderer Herrscherhäuser er-
strecken. {69
Neuengtein, K. v., Das Wappen d.
frbzgl. Hauaes Baden in s. geachichtl.
ntwicUung. Karlsr., Nemnich. 4*.
68 p. o. ISTaf. 20 M. *Rec.: ZG-
Oberrh 7, 185 f. Fester. {70
Heyck, Ed., G. d. Herzoge v. Zäli-
ringen; hrsg. v. d, Bad. bist. Comra.
Frcib.,Nohr. zv607p. 16U. -K-Rec:
DLZ 13, 157-60 Hejer v. Knonaa. [7t
Ganter, Hab., Bezelin t. Villiogen
n- B. Vorfahren; e. Beitr. z. Frage
*278
Bibliograpliie Nr. 3872-3889«.
d. Abetammg. d. Zaliringer u. Habs-
burger u. d. ilinen verwandten Ge-
fcbtecliter. Labr.Scliauenbnrg. 159p.
3 H. -X- Fleiasiger geneal. HvpotbMen-
bau e. G. -freundes. [H.] " [3872
Weech, F. v., BadisclieBiographieen.
IV, B. künftig in III, 7.
Aiterthunsvereln, Der Karleruber;
hrsg. V. 1". Ladewig u. K. Sclm-
maclier. 1:1881-90. Karlsr., Ulrici.
112 p. 1 Taf. 1 M. 50: «) p. 38-43.
K. Schumacher, Ueber eine An-
siedig, auf d. Micbeleberg bei önter-
grorabach. — b) 44-7. K. Bi ssinger.
Die Hügelgraber in Baden. — c) 68
■70. Fecht, Die Tiirmhergruine bei
Durlach. — Vgl, Nr. 3275cl; 76b. [73
ZeiUchrlfl d. Ges. t. Belördg. d.
G. etc. V, Freiburg j. B. (s. S», 4192
u. '90, 2496). Bd.Tx. 146 p. 3 M.50:
ft-b) p. 71-6 ; 98-9, F. Pfn ff. Zu Brun-
wart V, Ougheim. — Den Schwar»-
wald abbrennen. — c) 131-41. F. X.
Kraus. Bad. Lit.. 188S-90: Archäo-
logie u. KunstG. — Vgl. Nr. 402.
660; 65. S431k. — Auch Bd. X er-
schien. [74
Sobaii- Ina-Land, hrsg. v.Breisgau-V.
Schsii-inB-Land [red. v. A. Poin-
signon]. Jg. XVI. Freib-, Selbst-
verl. 1890-91. 4". 96 p. 8 M.: 8)29
-38. R.Hugard, Bergbau iraMünalpr-
thale. — b)63-73. A. Poinsignon,
Territorialvei-hh. d. Breisgaus vom
MA. bis I. Ggw. - e) 74-86. 0. v.
Eieengrein, Herdem bei Fireiburg
i. B. — Vgl. Nr. 2349 k. 2589. S074k
n. künftig in II u. III. [75
DISoeMn-ArChiv, Freiburger (s. '90,
2497). Bd. XXI. xyiij336p.: a) p. 25
-48. P. Lindner, FUrstabtei 6t.
BlaBien ; Ergünzg. lur Sehr. J. Baders
jn VIH. [*Rec.: ZKTh 15, 570 f.
Hurter.) — b) 161-266. A. Birken-
mnyer, Beitrr. z. Q. d. Pfarrei Walds-
hut. — e) 267-83. Th. Braun n.
K. Beinfried, Beitrr. e.G. v. Waga-
hurat. — d) 284-302. B. Stengele,
Beitrr. i. G. v. Oberhombcrg, —
e)314. Lehnsbrief Abt Diethelm'«
tu Reicheoau für W. v, Geroldseek,
1325; miig. v. Ruppert. — f) 314-6.
Auftrag Gregor XII., dem Kloster
Allerheiligen Pfarrei Appenweier iii
bestätigen 1407; mitg. v. Rnppert.
— r) 316-20. Staiger, Ort Steck-
born. - b). 387-36. Verzeichnis»
d. Mitarbeiter etc. in Bd. I-XXI. -<
Vgl. Nr. 519; 37. 733. [7«
Polnslgnon, A., Geachichtl. Om-
beachreibg. d. Stadt Freihurg i, 6.
Freib.,WBgner. 170p.m.2PI.2H. [77
Hansjakob, H., St. Uartin zuFm-
burg als Kloster u. Pfarrei geschü,
dargeat. Fre ib., Herder. 206p. 2H.S0.
-JtRec: Lnacber St. 40, 251; HJb
12, 652. [77*
Urkundenboch , Fürst« nbeiglschM
(s. 90, 2499). VII: 14701509. 5S8 p.
12 H. -M- Rec: HZ 67, 539 Egelhaaf:
KBIGV 38, 99 f. u. 39, 1 15 ; DLZ 11.
1508 Wiegand; AZtgNr.221; KVGD-
Böbroen 30. lit. Beil. 19: CBl 91,
1783 f. |78
Chroniken, Die. d. St. KonsiaoL,
hrsg. V. Ruppert (s. '90. 2-WI),
Bd. II. 1892. xxxi] p. u. p. 285-505.
5 M. [79
Ruppert, Ph. , Kons tanzer geschtl.
Beitrr. (s. "89, 1504 u. 4200). Hfl.?.
Konstanz, Sartori. 104 p. 3 M. [79»
Quellen u. ForMhungen z. G. d.
Abtei Reichenau ; hrag. y. d. B»ii.
bist. Ckimni. I: K, Brandi. Vit
Reichenauerürkk.falschgn. Heiddh.,
Wint«r. 1890. 4«. xvij 132 p. m. 17
Taf. 12M. — p. 1-31 n. 114-23 BUth
Straasb. Diss. 1890, mit dem Titel
„Kritisch. Ver^eichn. d. Reichenaner
Urkk. d. 8-12. Jh." — *Rcc.: HZ
67, 537 Kehr; DLZ 12, 502 f. Wattes-
hach; NA 16, 450; HJb 12, 163: CBl
'91, 1823-5. [80
# Recenelonen : a) Codex diptom.
SslemitanuB, b. '90, 4178: ZGOberrb
5, 541 Hartfelder. — b) Golhein,
Pforzheims Vergangenheit, s. 90.
2495: JbGVV 14, 111, 268-70 Becfc-
mann ; A. f. sociale Gesetigebg. 4.
247 f. Sombart. — c) v. Weerb,
Bad. G., fl. '90, 2493 ". 4176: HZ 67.
112 f.; DLZ 12, 1574 Hevck; CBl
844 f. ; Köln. Ztg. 90, Nr. ICß; Sta«i*-
anz. r. Württemb. "90, Nr. 72; Karl'r-
Ztg. '90, Nr. 100 ; Strasab. Post '90.
Nr. 183. (Bl
Zir e. T. BadtB vgl. Nr. SJ',. Uio; »■
7M:4I.US;3a 1161. Ig4eb: 83 ; H. UTl.
»Sil. ITMa. IMT. 19f ' - ~"
1401. *ti»; iia. tmu
Da. i94i. so;ip. »m;
la; sgi: wiri <ii; 45. 3tt«t; ilg: Tii-
Mg. SStüdi 10. MTU; 7*ic.
Mb; c. tllta; :
'89, betr]: EIsase-Lothringen.
V, 7. Baden, Elsass.
'279
Bd. 11, II, 134-41. Bd. 12, II, 235
-243.) [3882
Marckwald, E., Eleässische G.-Lit.
d. J. 1890. (ZGOberrh 6, 526-52.)
*Rec. V. '90, 2503: DLZ 11, 1869
Ose. Meyer. [83
Jahrbuch für G. , Sprache u. Lit.
Els.-Lothr. (8. '89, 1507 u. 2504).
Jg. VI u. VII. 183; 212 p. ä2M. 50:
a) 6, 1-10. Drei Latein. Elsäss. Kaiser-
gedichte aus alter Zeit; übers, v.
Th. Vnlpinus. — b) 11-61. W.
Horning, D. Stift Jung-St.-Peter ;
Beitrr. zu s. G. — c) 12J-30. F.
Laucher t, Georg Gayelin. — d) 154
-60. Zum Elsäss. Idiotikon. — e) 7,
1-82. 0. Be eh stein. Der Donon u.
8. Denkmäler. — f) 101-5. E. Ens-
f eider, Reichenstein oder d. alte
Schloss bei Reichenweier. — g) 188
-99. H. Lienhart, Allitteration,
Assonanz etc. in d. Zornthaler Mund-
art. — Vgl. Nr. 593. 837; 38. 981.
1049 f. 1266 a. 1426. 1585 f. 34071;
81s; 44g; h; 50a; h; 51a. [84
Beiträge z. Landes- u. Volkeskde.
V. Els.-Lothr. (s. '89, 1508 u. '90,
2506). Hft. 14, s. Nr. 2874. — Hft. 15,
s. Nr. 2135 a. —Vgl. auch '90. 3610. [85
Revue d'Alsace (s. '89, 1506 u. '90,
4181). XLI, 2 6 u. XLII, 1-4. p. 144
-576 u. 1-384: a-b) 41, 262-85. 42,
121-30. Berdelle, Poesies de Ch.
Boese en dialecte alsacien. — Petits
episodes de Thist. d'Alsace. — c) 41,
214-36; 314-38. Plister, Les mss.
allem, de la bibl. nat. relat. k Thist.
d'Alsace. Forts. — d-f) 353-62 etc.
42, 79-120; 369-419. J. Liblin, La
dynastie colmarienne des Haussmann,
1670-1890. — Centenaria Alsatiae
superioris chronicalia. — Coup d'oeil
r^trosp. sur le sort des rass. de Gran-
didier. — g) 41 , 875 ; 535-56. 42,
52-69. Waltz, F. H. J. Chauffour
dit le Syndic. Schluss. — h) 313
-68. Thierry-Mieg, La succession
de Jean Thierry de Venise et la
brauche alsac. du Thierry. — Vgl.
Nr. 1487. 1770h. 18881; m.2411 m. [86
Mittheilungen d. Ges. f. Erhaltg. d.
geschtl. Denkmäler im Elsass (s. '90,
4182). Bd. XV. cix 333; 36 u. 59 p.:
a) p. i-cixp.; p. 1-190 u. 193-207.
L. Dacheux, La chronique strasb.
de J. Trausch et de J. Wencker. —
b)191 f. L.Christraann, Die Felsen-
höhlen u. sog. ^abris sous röche" bei
Sparsbach. — c) p. 1-36 etc. S.-berr. [87
Aufsätze betretr. Elsass: a) Geo.
Hartmann, Tableaux genial, de
Tanc. famille patric. Hartmann de
Mulhouse, 1390-1890. Mulhouse,
Bader. 4M09p. — b)E. A. Herren-
schneider, Versuch e. Orts-G. v.
Weier aufm Land. Colmar, Barth.
85 p. 1 M. 20. [*Rec.: Ann. de
l'Est '91, Hft. 3 Pfister.] — c) G.
Hertzsch, Die Hauptursachen der
Verwelschg. Els.-Lothringens. Progr.
Greiz. 9 p. — d-f) W. Horning,
Die Jung-Sanct-Peters-K. u. ihre Ca-
pellen. Strassb., Vomhof. 60 p. 3 M.
— Urkundliches über die Kirche
Jung-Sanct-Peter in Strassb. Ebd.
61 p. 2 M. [^Rec. v. d-e: ThLBl
27.] — Das Stift v. Jung-Sanct-Peter
in Strassburg, 1200-1700. Strassb.,
Noiriel. xij83p. IM. 50. - g) H.
Lienhart, Die Mundart d. mittl.
Zornthaies. (Alsat.Studien.I.) Strassb.,
Trübner. 74 p. 2 M. — Auch Strassb.
Diss. — h) Der Pfeifertag zu Rap-
poltsweiler. (Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 126
-29.) - i) C h. P f i 8 1 e r, La limite de la
langue frang. et la langue allem, en
Als.-Lorr. (Sep. a. Bull, de la soc.
de g^ogr. de TEst.) Paris, Berger-
Levrault. 44 p. IM. 40. [«3f Rec:
ZGOberrh 6, 183 Wiegand; R. de
g6ogr. 14, 466-8 Ristelhuber; DLZ
12, 342 f. This.] — k-1) M. Ring,
Bilder ausElsass-Lothr. u.d.Vogesen.
I: Metz. II: Strassb. (NtZtg 48, Nr.
583 u. 587; 609 u. 611.) — Die
alten Reichsstädte Schlettstadt, Barr,
Rappoltsweiler , Colmar und Mül-
hausen. (Ebd. 43, Nr. 661 u. 667.)
— m) A. Straub, G.kal ender d.
Hochstiftes u. d. Münsters v. Strass-
burg. (R. cath. d'Als. 9, 742-61.) -
u) L. Walter, Un village dispam
[Biblenheim]. Molsheim, Schultheiss.
1890. 122 p. [*Rec.: CR 19, 79 f.
Luce.] — 0) E. Zarncke, Analecta
Murbacensia. (Philol. 49, 613-28.) [88
Matthis, C. E., L'Alsace et les
Alsaciens a travers les si^cles. Paris,
Jouvet. 4°. 374 p. -Jf Rec: Polyb.
62, 58 f. Villemory. [89
Horning, W., K.-hist. Nachlese od.
Nachtrr. zu d. Beitrr. z. K.-G. des
Elsasses u. Biographien d. Strassb.
Inth. Theologen Marbach, Pappns,
♦280
Bibliographie Nr. 3889a— 39Ö9.
J. Schmidt etc. Strassb., Heitz. xl54 p.
4M. 50. -JfRec: CBl '92, 138 T. f 3889a
Cetty, H., Die altelsäss. Familie;
Uebereelzg. aus d. Französ. Freib.,
Herder. xj228 p. 2 M. [90
Schickeie, Le vieux Strasbourg,
Conferences faites au cercle cathol.
de Strasbourg. (Sep. a. R. cath.
d'Alsace.) Strassb., Le Roux. 1890.
240 p. ^Rec: R. d'Alsace '90,
431 Kurtz; Ann. de TEst '91, 286
Pfister. [91
Seyboth, Ad., Ansichten d. alten
Strassburg. Strassburg , Heitz. 4^
50 Taf. m. 12 p. Text. 12 M. —
Vgl. '90, 4185. [92
Urkundenbuch, Rappoltsteinisches,
759-1500. Qn. z. G. d. ehem. Herrsch.
Rappoltstein im Elsass, m. Unter-
Btützg. d. Landes- u. d. Bezirksver-
wal tg. hrsg. V. K. AI brecht. I:
759-1363. Colmar, Barth. 4^ xv
707 p. 32 M. *Rec.: ZGOberrh 6,
831 f. Schulte; Dt. Herold 22, 86 f.:
Archv. Z. 2, 376-8, CBl f. Rechtsw.
11, 53 f.; AKKR 66, 165 f. Geigel;
Ann. de lEst '91, 448-52 Moss-
mann. [93
Billing, Sigm., Kleine Chronik d.
St. Colmar, hrsg. v. Andr. Waltz.
Colm., Barth. 374 p. 4 M. H^Rec:
RC 32, 435 Chnquet. [94
Mo88mann, Cartulaire de Mulhoufe
(s. '89, 4216 u. '90, 4190). VI: 1587
-1797. 759 p. 25 fr. ^Jf Rec: ZGOberrh
6, 328 f.; RC 32, 353-5. [95
Beuchot, J., Notre-Dame des Trois-
äpis dans la Haute-Alsace. Rixheim,
Sutter. X 162 p. m. Abb. «^fRec:
HJb 12, 413; Ann. de l'Est 291
Pfister. [96
<df Recensionen : a) Grad. L'Al-
sace, 8. '90, 2508. 100 fr.: Vjschr-
VPK 27, III, 246-8. - b) Kiefer,
Pfarrbuch d. Gfsch. Hanau-Lichten-
berg, s. 90, 4184: CBl 72; ThLZ
16, 359 f. Erichson; Ann. de l'Est
'91, 453 Pfister. - c) Key, G. d.
hl. Forstes bei Hagenan, s. '89, 1512
u. '90, 2520: AZtg Nr. 134 f. -
d) Seyboth, Das alte Strassb., s.
'90, 4185: RC 30, 452-4; R. alsoc.
13, 505-17; Ann. de l'Est '90, 130
Pfister; CBl 261. — e) Waltz, Ka-
talog d. Bibl. Chauffour, s. '90, 2517:
KBIWZ 9, 218-22 Haupt. [97
Zar G. des EImih vgl. Nr. 39 i. 251 ; 52.
306. 447 a. «67-70. 7S8. M3V. 1028; 38 y; 92.
llG8b-d. 2312 \v; 24t; q; 6J8. 242x; 611; a;
97i. 2.'>08p: 9k; 34e. 2(>41b; h; k; n; 48
-60. 2735: .'.6e. 2840g; 58i. 30H5. 3120; 42i.
3349. 3406; 7l; 25e; f; 261; 30d; 33; 44f;
g; h; 50 a; h: .'^»la.
Tobler, G. [Lit. d. J. 1888 u. So,
betr.]: Schweiz bis 1517. (JBG Bd.
11, II, 105-17. Bd. 12, II, 168-85.) [98
Thommen, R. [Lit. d. J. 188^ u.
89, betr.]: Schweiz seit 1517. (JBG
Bd. 11, II, 118-26. Bd. 12. IL ISo
-96.) [3899
Anzeiger f. Schweizer G. (s. '89,
1527 u. '90, 4191). XXI, 6 u. XXU,
1-6. p. 105-296: a) p. 105-16. P.
Schweizer, Beitr. z. Kritik u. Er-
gänzg. d. Grimm'schen Weisthümer
nebst OefTnung d. Zwinghofes Win-
kel. — b) 117-9. Meyer v. Knonau,
Regesten u. Urkk. a. d. A. d. Ge-
meinde Stalla. — c-f) 118-22. 176 f.
231 f. 254-7. Th.v. Liebenau. Kfue
Beitrr. z. G. d. Burg- u. Landrechteä
zw. d. Stadt St. Gallen u. d. £i«1-
genossen. — Pensionirg. d. Erben
d. Landvogtes Gessler. — D. Schwei-
zersoldat in d. Prozession zu Pari.^.
— Beziehungen zw. den Klöstern
Intcrlachen u. Goldbach. — gr-h) l^
•92; 293 f. A. Küchler, Verzeichn.
derjenigen, welche v. 1550-1830 in
d. Laudrecht v. Obwalden aufge-
nonnmen wurden. — Nachkommen
d. Arnold v. Melchthal. — I) 245
-54. R. Hoppeler, Zum Propstverz.
V. St. Bernhard. — k) 193-207; 222
-40Lit.-Ber. — 1)295. H. Wartmann,
Zu d. Herkunlt d. Rätischen Urkk.
in Regensburg. — m) 295 f. A. Ber-
noulli, Zum Hut in d. Tellsage. —
Vgl. Nr. 51. 454. 709. 843. 932.
1450. 1594. 1612; 51; 98. 2212: 79?.
2451s; 84b. — Vgl. künftig in IL t?
u. II, 7. [3900
Anzeiger r. Schweiz. Althk. (s.*89,
1526 u. '90. 4192). XXIV. p. 425-604.
•) p. 426 f. Chr. Tarnutzer.
Ein Steinkeitfund in Graubünden.
— b) 432 5. R. Wackernagel. Die
Glasgemälde d. Basler Karthau?e.
— c) 492. Küchler, Zur Befestigg.
V. Rapperswil. — d) 522-7. Reber,
Archl. Betrachtgn. im Ct. Wallis.
Forts. — e) 580 82. R. Durrer.
Das , Salzherrenhaus* zu Samen. —
f) 582 f. E. A. Stück elberg,
Schweizer. Althb. in Lyon u. Be-
san^on. — Vgl. Nr. 1449. 1640 c.
V, 7. Elsass, Schweiz.
♦281
2083f; 99g; r; v. 21001-, s; 12c.
21891. 2323n. 2451z; 3270. [3901
Jahrbuch f. Schweizer. G. (s. '89,
1528 u. '90, 2524). XV u. XVI. xly
387, liijl78 u. 114* p.: a) Berger,
Septimer-Strasse, s. Nr. 156 u. 2101b.
— b) 15, 181-387. S. Vögelln,
Techudi's Bemühgn. um e. urkdl.
Grandlage f. d. Schweiz.-G. II. —
Vgl. Nr. 156, 2712 r; 8. [2
Vom Jura zum Schwarzwald (s.
'89, 4171 u. '90, 4193). VU, 3-4.
p. 161-320 u. VIII, 1-2. p. 1-160:
a) 7, 161-9. 0. Schenker, AusAlt-
Rauraclen. Schlues. — b) 170-98. L.
H.. Die Aargauischen Gemeindewap-
pen. — c-e) 199-228; 8, 56-63. 2.
Hft. F. A. Stocker, Dorf u. Schloss
Hegeuheim i. E. — Die Schweizer
VoTkstheater. — Langenbruck im
Basler Jura. — f) 7, 237-9. J. L. Jetz-
ier, D. Rathhaus in Schaff hausen.
— g) 239-40. „Der Drache" zu
Strassburg. — h) 276-92. M. Ba-
rack, Istein ; eine Sage. — i) 293-7.
E. Ritter, Die Sprachgrenzen in d.
Schweiz. — k) 817-20. Der Pfeifer-
tag in Rappoltsweller 1. E. — 1) 8,
1-44. J. Schillinger, Die Hexen-
processe im ehemal. Fürstbisthum
Basel. — m) 63-74. Die Familie
Burchardt zu Basel. — n) 80.
Ans d. guten alten Zeit. — o) 81 flF.
F. V. Arx, Ein Finanzhandel a. d.
vorig. Jh. — p) M. S., Das Rath-
haus zu Rheinfelden. — Vgl. Nr.
2545 m. [3
Revue suisse de numism. s. Nr. 4097.
Archivea h6rald. suisses (s. '89,
1676 u. '90, 4194). IV, 11-12 u. V,
1-10. p. 392-588: a) 0. Huguenin,
Sceau de Bernard Schiesser. — b) E.
Stückelberg, Die heraldischen
Denkmäler Basels. — c) p. 417-20.
J. Grellet, Migration des Chevrons
deNeuch&tel. — d)421ff.A.Daguet,
Notice sur la famille de Diesbach.
— e)423 f. M. Tripet, Tapisseries
armoiries. — f) Beilage zu V: F.
Gull, Herald, u. sphrag. Notizen
über Dynastien etc. d. Ostschweiz.
II: Die Gfn. v. Montfort, Werden-
berg-Heiligenberg u. V. Werdenberg-
Sargans. 66p. 4* m. 100 Abb. [^Rec:
A. f. Bracteatenkde. 2, 218 v. Höfken.]
Vgl. Nr. 38180. [4
Aafaätze etc. z. allg. G. d. Schweiz:
a) E. Böschenstein, Nach6Jhh.:
1291-1891. Festschr. Zürich, Selbst-
verl. 68 p. 1 fr. — b) Die Chro-
nik d. weiss. Buches v. Sarnen; neu
hrsg. V. F. Vetter. (Sep. a. Schweiz.
Rs.) Zürich, Müller. 48 p. IM. 50.
— c) W. A. B. Coolidge, The
early bist, of the Referendum. (EHR
6, 674-84.) — d) K. Dändliker,
Die Schweiz u. ihre G. (Helvetia
14, Hft. 6-7.) — e) N. Droz, Les
origines de la confM6ration suisse.
(Bibl. univ. 52, 449-80.) - f) H. Kitt,
Festrede z. Feier d. Bundes v. 1291.
Zürich, Schulthess. 13 p. — g) J.
Mayor, Etudes de numism. suisse.
Geneve, Georg. 28 p. 1 fr. — h) J.
Schmid, Bilder aus d. Schweizer
K.-G. (Kathol. Schweizerbll. 1891.
Hft. 3.) — i) H. Secretan, La
patrie terrestre, 1291-1891. Lau-
sanne, Payot 22 p. 50 ct. — k) L.
Wuarin, L'6volution de la d^mo-
cratie en Suisse. (R. des 2 mondes
106; 630-54.) — 1) G. v. W>8s,
Rede bei d. Bundesfeier d. eidgen.
polyt. Schule u. d. Hochschule Zürich.
Zürich, Höhr. 17 p. 60 ct. [6
Quellen z. Schweizer-G. (s. '90,
4195). X: Rätische Urkk. aus dem
Central- A. d. fürstl. Hauses Thum
u. Taxis in Regensb.; m. e. Anh.:
Bruchstücke e. Rät. Schuldenver-
zeichnisses. — Einkünfte d. Fhrn.
V. Vaz. — Urkk. z. G. d. Oberwallis.
XVJ556 p. 10 M. 40. «3f Rec: AZtg
'92, Nr. 84 Meyer v. Knonau. —
Bd. XI u. XII 8. künftig in III, 6. [6
Ah, J. J. V., Die Bundesbriefe d.
alten Eidgenossen, 1291*1513; zu-
sammengest. auf Veranlassg. d. HV
d. 5 Orte. Einsiedeln, Benzinger,
168 p. m. 3 Taf. 3 fr. 50. ^Rec:
Schweiz. Rs. '91, III, 86-8; HJb 12,
666 f. [7
DIerauer, J. , G. d. Schweiz. Eid-
genossenschaft (s. '89, 1529 u. 4221).
II: 1415-1516. iß. d. Europ. Staaten,
hrsg. V. Heeren etc. Lfg. 53, Abth.
1.) Gotha, Perthes. 1892. xvj503p.
9 M. ^Rec. V. I: HZ 65, 547 f.
Meyer v. Knonau; HJb 10, 839 f.
Meier; Nation 9, 248; GBl '92,
141. [8
Oechali, Anfänge der Schweizer
Eidgen. s. in II, 6.
Strickler, Joh., Schweizer. Verf.-
Büchlein od. Grundzüge d. G. d.
eidg. Bünde u. d. Bundesverfg. nebst
**:
282
Bibliographie Nr. 3909-3933.
Beilagen. 2. Auü. Bern, Wyss. 176 p.
2 M. ^Rec: HJb 12, 208. [3909
Hilty, Die Bundesverfassgn. der
Schweiz. Eidgenossenschaft, s. Nr.
2877.
Vincent, J. M., State and federal
government in Switzerland. (John
Hopkins univ. studies IX.) Balti-
more, John Hopkins Press, ix 247 p.
1 Doli. 50. [10
DenkBChrifl d. hist. n. antiq. Ges.
zu Basel zur Erinnerg. etc. 1291.
Basel, Schweighauser. 176 p. 8 fr. —
Inh. vgl. Nr. 2295 a. 2332 b; 2497 n.
2720 a. <df Schöne Aasstattg. — Rec:
Schweiz. Rs. '91, XU, 373-6. [11
Zimmerli, J., Die Dt.-Franz. Sprach-
grenze in d. Schweiz. I: Im Jura.
Ott. Diss. Basel, Georg. 80 p. m.
16 Taf. 3 fr. 50. ^Rec: LBl f.
Germ. u. Rom. Phil. 12, 310-14 Neu-
mann u. 13, 17-9. Gauchat; DLZ 12,
1681 This; Romania 20, 638; RC 33,
215-7 Gramraont. [12
Maag, R. , G. d. Freigrafschaft
Burgund u. ihre Beziehgn. zu der
Schweizer. Eidgenossenschaft 1477
-1678. Zürich, Höhr. 366 p. 5 fr.
'X'Rec.: Schweiz. Rs. '91, 11,239 f.:
HJb 12, 667; CBl 1487. [13
Ceresole, V., La republique de
Venise et les Suisses: relev6 des
mss. des archives de Venise se rap-
portant ä la Suisse. N. ed. Venise,
Narratovich. 1890. xiij286p. 'JfRec:
HJb 12, 187. [14
ifr Receneionen :a)Adamsu.Cu-
ningham,The Swiss Confederation,
8. '89, 4223 u. '90, 2527. [Auch in
Franz. Uebers. v. H. G. Lourayer.
Bäle, Georg. xvj319 p. 7 fr.]: HZ
66, 104-6 Meyer v. Knonau; Z. f.
Schweiz. Recht 10, 130-3 König;
HJb 12, 208 f. — b) Dändliker,
G. d. Schweiz s. '89, 1530 u. '90,
4122: HZ 66, 102-4 Meyer v. Kno-
nau. — c) Hug u. Stead, Switzer-
land, 8. ^90, 4197: Bibl. univ. 48,
655-7; Dt. Rs. 68, 477 f.; Luth.
Quart. 21, 146 f.; Ac. Nr. 975; Ath.
Nr. 3303. — d) Rott, Invent. somm.
de doc, s. '89, 1532: HZ 67, 147
Meyer v. Knonau. — e) Tschudi,
Hs. d. Eidg. Chronik, s. '89, 4238
u. '90, 2544: HZ 66, 113-5 Meyer v.
Knonau. [15
Zur 0. d. gehweis (AreUt etc.) In tilg,
vgl. Nr. 115; 40; 56. 416. 646-50. 839; 41.
1025; 40. 1107; 69. 1273-78. 1449 ; 50 ; 77 ; «.
1845:72. 2106a. 2S98; 95 a. 8363 u; 791. 24531;
79a; 97n. 2625; 41d; g; 41o, 51; 70a.
2712 b^; n; r-s; 20; 23. 2876-79. 2922; 7».
3218: 97. 3377d: p: r. 34<X4; 27h: 31 f: 45;
46; 71. — BildaBgi-G. vgl Nr. 943 f-h; 49.
1038b. 18221. 1531. 1779; KOg. 1840. 20211;
23 d; 27. 2270T. 2445. 2721; 39 w; 44; 52n;
53h; 56g; 75b; 76b. 3318c.
Aufsätze betr. Dt.-8chweiz. Cui-
tone: a) R. Brandstetter, Pro-
legomena z. G. d. Lnzemer Mund-
art. Einsiedeln, Benziger. 88 p. 2 M.
[-Jf Rec: DLZ 12, 271 Rödiger; LBl
f. Germ. u. Rom. Philologie 12, 128
Behaghel; ZDPh 24, 281-3 Tobler;
Anz. f. Dt. Alth. 17, 281 f. Heosler.}
— b) Das Cadettencorps d. St.
Scha£fhau8en. Festschr. Schaflfhans.,
Schoch. 81 p. 2 fr. 80. — c) A.
C^r^sole, Zermatt et ses environs,
descript., hist. et legendes. Zürich,
Preuss. 1890. 80 p. et 2 cartes. 3 M.
— d) Fleischlin, Luzem. (KLex
8, 364-75.) - e) G. Kinkel, Beitrr.
zur G. der Dt. Kolonie in Zürich.
(Schweiz. Rs. '91, Nr. 4.) — OTh.
V. Liebenau, Die Republ. Wäggis.
(Schweiz. Rs. '91, lU, 328-40.)-
g) F. Met tau er, Katal. d. Schal-
bibl. I. Progr. Muri. 20 p. - h) J.
Scherer, G. des Wallfahrtsortes
Hergiswald. Luzern, Schill. 74 p.
1 fr. — l)P. Schild, Brienzer Mund-
art. I: Allgemeines. Basel, Sallmann
& B. 107 p. 3 fr. 50. — k) L. Stock-
mann. Sagen u. Volksmeinungen
in Obwalden. (Monat - Rosen , 36,
Nr. 2 ff.) — I) R. Wackernagel,
Wappen bücher in Basel. (Dt. Herold
22, 159-65; 176-8; 23, 9.) — m) F.
Wagner, Die Fa^aden u. Haupt-
bilder am Rathhaus zu Schwyz.
Zürich, Orell-Füssli. 4 BIL 1fr. [3916
Beiträge z. vaterl. G., hrsg. v. d.
Ges. zu Basel (s. '89, 1534 u. '90, 4200).
IV, 1. p. 1-121. 1892. 2 M. Inhalt
8. künftig in UI, 3. - Bd. UI, Hft. 4
soll später erscheinen. [17
Jahrbuch, Basler (s. '89, 1536 u.
'90, 2533). 1891 u. 1892. 263 u.
240 p. a) 1891, p. 10-28. M. Bir-
mann, Die AnfUnge d. Basler Kia-
derspitals. — b) 29-40. R. Wacker-
nag el, Schloss Angenstein. — €)41
- 1 03. F. B a u r , Im Gebiete d . Gempen-
stollens. - d) 230-63; 1891, 20040.
Basler Chronik. Nov. 1889-91. —
e) 147-76. F. Meyer, G. d. öffentL
V, 7. Schweiz.
'283
Kunstsammlg. zu Basel. — f) 228 f.
Basler Stillleben in d. Mediations-
zeit. — gr) 1891, 36-67. Th. Burck-
hardt-Biedermann, Zerstörg. a.
Erhaltg. d. Rom. Rainen zu Äugst. —
11)95-112. K.Stehlin, Der Münster-
platzbrunnen. — Vgl. Nr. 52. 761. 836.
993; u. künftig in Gruppe III. ^Rec. :
Schweiz. Rs. '92, 1, 88-90 Mähly. [3918
Argovia (s. ^89, 1537 u. '90, 2538).
XXI. xvi210 p. 3 M. 20: a) p. I
-XVI. V.. Chronik etc. — b) 1-130.
W. Merz, Die Ritter v. Rinach. II:
Die Linie d. unteren Rinach. Sep.
Aarau, Sauerländer. 164 p. 2 M. 80.
— C) 131-210. A. Schumann, Die
Li t. d. Ct. Aargau, 1888-1889. - Auch
XXII erschien. [19
Kiem, M., G. d. Benedictiner-Abtei
Muri-Gries (s. '89, 4230). II: Neuzeit.
Ixj526 p. 5 fr. ^Rec. v. I: HZ 67,
150-2 Meyer v. Knonau; MIÖG 11,
507 f.; StMBCO 12, 365-7 Hinter;
Lit. Rs. 16, 366 f. Hauthaler ;.v. II:
Lit. Handw. 30, 597-9. [20
Taschenbuch, Zürcher (s. '89, 4235
u. '90, 2540). XIV. 309 p. 5 fr.:
a) p. 27-69. J. M. üsteri. Kleine
Schweizerreise im Sept. 1816. —
b) 175-216. H. Bodmer, Die alt.
Züricher Ztg. — c) 217-64. 0, Mark-
wart, Prof. Dr. Heinr. Grob. —
Vgl. Nr. 1875. 2561 d ; 84 a. — Auch
XV erschien. [21
Mittheilungen d. antiq. Ges. in
Zürich (8. '89, 4240 u. '90, 2541).
XXIII, 1-4. p.l-259,vgl.Nr.2402. [22
Neujahrablatt z. Besten d. Waisen h.
in Zürich (s. '90, 2542). Nr. 84.
1891. 60 p. 2 M. 20: a) p. 1-26.
Briefe v. Joh. Casp. Orelli, 1787
-1849. Schluss. — b) 27-60. Lebens-
skizze V. Aug. Hnr. Wirz, 1737-1834,
Pfr. an d. Franz. K. [23
Neujahrablatt der Stadtbibl. in
Zürich (s. '90, 2543). 1891, s. Nr.
2027. [24
Turicenaia, Beitrr. z. Züricher G.,
durch Züricher Mitglieder d. allg.
G.-forsch. Ges. d. Schweiz. Zürich,
Höhr. 243 p. 5 M. — Inh. vgl.
künftig in II u. III. [25
Urkundenbuch d. St. u. Landschaft
.Zürich (s. '89, 4236 u. '90, 2544a).
II, 1. 1890. 200 p. m. 3 Taf. 6 M.25.
^Rec: HZ 66, 106-8 Meyer v. Kno-
nau; ZGOberrh 5, 540 Hartfelder;
DLZ 12, 243 f. Wiegand; AZtg '90,
Nr. 200 Dierauer; GGA '91, 328-44
Wackernagel, vgl. d. Erklärg. d.
Gott. Ges. d. Wiss. ebd. 575 f. u.
d. Entgegng. Wackernagel's in d.
DZG 6, 232-4; ZGOberrh 6, 519-21;
MIÖG 12, 509-14 Redlich. [26
Schweizer, P. u. H. Zeller-Werd-
miiller, Siegelabbildgn. z. Urkkb. v.
Zürich. Lfg. 1. Zur., Höhr. foL
7 Taf. m. 16 p. Text. 6 M. [27
Neujahrablatt d. hi8t.-antiq. V. in
Schaffhausen (s. '89, 4242) für 1891.
Schaffh., Brodtmann. 1889-91. 19 p.
m. Taf. 8-10. Inh.: K. Henking,
D. Kl. Allerheiligen zu Schaffhausen.
Schluss. [28
Beiträge, Thur^rauische (s. '89,
4243 u. '90, 2550). Hft. 30. 146;
64 p. m. 1 Tab. u. 1 Taf. 3M. 40:
a) p. 5-41. J. Büchi, üeb. Glas-
malerei, insbes. üb. Thurgauische
Gemälde. — b) 57-125. J. J. Wid-
mer, Das Thurgauische Volksschul-
wesen unter d. Helvetik. — Vgl.
künftig in II, 4. [29
Mittheilungen z. vaterl. G., hrsg.
V. HVSt.-Gallen (s. '89, 4244 u. '90,
4203). XXIV (3. F. IV), 2 s. Nr.
2721. - XXV (3. F. V), 1. 190 p.
6 fr.: a) Butler, Friedr. lU., der
letzte Gf. V. Toggenburg s. künftig
in II, 7. — b) p. 103-78. Das Lütib-
burger Copialbuch in Stuttg., hrsg.
V. H. Wartenberg. — c) 179-90.
Die Öffnung d. Hofes Benken; hrsg.
V. Geo. u. Frdr. v. Wyss. -^Rec.
V. XXIV, 1 : GGA '90, 990-95 Mever
v. Knonau; CBl '91, 70-2. — Vgl.
Nr. 2721. [30
Analecten, St. Gallische, hrsg. v.
A. J. Dierauer (s. '89, 4245 u. '90,
2554). III-IV: Aus d.Lebensbeschreibg.
Geo. Leonh. Hartmanns. IMII. St. Gal-
len, Zollikofer. 29 u. 27 p. [31
Neujahrablatt d. HV in St. Gallen.
Hft. 1991 u. Hft. 1892. St. Gallen,
Huber. 4^ 63 u. 41 p. il 2 M.: a) A.
Hardegger, Mariaberg bei Ror-
schach.— b)J. Dierauer, Rapperswil
u. s. Uebergang an die Kidgenossen-
schaft. [32
Götzinger, W., Die Rom. Orts-
namen d. Cantons St. Gallen; hrsg.
V. HV St. Gallen. Freiburger Diss.
St. Galleu, Huber. 91 p. 2 M. 40.
^Rec: DLZ 12, 1499 Meyer-Lübke ;
LBl f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 308
-10 ITnterforclier; HJb 12, 904. [33
♦284
Bibliographie 3934-3947.
Jahresbericht, 20., d. hist.-antiq.
Ges. V. Graubünden (s. '90, 2557 u.
4204). Jg. 1890. 40; 63 p.: a) p. 23-8.
Rhät. Lit. — b) 29-40. Fr. Jecklin,
Die Amtsleute in d. Bündnerischen
Unterthancnlanden. — c") Beil. p. 1
•60. Urkunden z. Staats-G. Grau-
bündens; zusammengest. v. C. Jeck-
1 i n. Hft. 1 : Graubünden u. d. Schweiz.
[Auch Sep. Chur, Hitz. 1 frj [3934
Salie-Soglio, N. v., Die Familie v.
Salis', Gedenkbll. aus d. G. d. ehem.
Freistaates d. 3 Bünde in Hohen-
rhätien [Graubünden]. Lindau, Stett-
ner. xiij 368 p. m. 6 Taf. 5 M. 60.
^ Rec. : HPBll 107, 595-604 G. Meier;
Kath. Schweiz. Bll. '90, Hft. 4; HJb
12, 187; Anz. f. d. kath. Oesterr.
'91, Nr. 9. [35
Jahrbuch d. HV d. Ct. Glarus (s.
'89, 4247 u. '90, 4205). Hft. 26 u.
27 m. Anhang, xxxij 112 u. 43; 64
n. 37 p. ä 3 fr.: a-c) Inh. v. 26 u.
27, 8-57. G. Heer, Allerlei Bilder
a. vergang. Tagen od. z. G. Glarner.
Geschlechter, derj. d. Eschentagwens
insbes. , Vortrr. — Landeskdl. Lit.
d. Ct. Glarus. — Luchsingen u. der
Eschentagwen. — d) 27, 64. Lob-
spruch d. Chronisten J. Stumpf auf
d. Land Glarus, 1573. — e) Anh. 1-37.
Urkk.-sammlg. z. G. d. Ct. Glarus,
III, hrsg. V. G. Heer. — Vgl. Nr.
2034 h. [36
Geechichtefreund, Der (s. '89, 1545
u. '90, 4206). XLVL xxxij 342 p.
7 fr. 50: a) p. v-xxxij. JB. — b) 1
•43. R. Reinhard, Geschichtliches
üb. d. Schule in Willisau-Stadt bis
z. J. 1800. — c) 45-107. A. Nusche-
le r, Gotteshäuser d. Schweiz: De-
canat Luzern. Abth. 3. — d) 109-91.
A. Oder matt. Die Pfarrkirche in
Beggenried. — e) 191-282. R.Brand-
stetter, Die Reception d. Neuhdt.
Schriftsprache in Stadt u. Landsch.
Luzern, 1600-1830. — f) 283-310.
Th. y. Lieben au, Zur Bundesfeier
y. 1291-1891. — g) 313 f. Lehen-
brief um eine Matte im Moos zu
Luzern 1340; mitg. v. J, Meyeram
Rhyn. — h-k) 314-8; 818 f.; 825
-42. J. L. Brandstetter, Gründg.
der Pfarrei Hasle u. Ablass für d.
Kirche, 1465. — Funde im Eckstein
d. alten abgetrag. Kirche in Menznau.
— Lit. f. 1890. — -JfRec. v. XLV:
MHL 20, 87 Foss. [87
Neujahrblatt , Zugerisches , für
Freunde d. G., 1891 u. '92. Zug,
Anderwert. 4°. 27 u. 24 p. 1 fr. 50
u. 1 fr.: a) '91, 1 ff. W. Aickart,
Aus d. G. des Zuger Schützenwesens.
— b) M. A. Wyss, Die alte Münze
u. ihre Bewohner. — c) Chronik auf
das J. 1888. — d) '92, 1 ff.. K eiser.
Der Tschurrimurri- od. Vogthandel,
1700-3. — e) A.Wyss, Die Weissen-
bach od. St. Karls-Pfrund. [38
Liebenan, A. v. , Charakterbilder
aus Luzerns Vergangenh. U: Hesse
V. Rynach , d. Vater d. Armen. —
Anna Buss, e. Frauenleben aus d.
15. Jh. — Marschall Jost v. Dürler
u. d. 10. Aug. 1792. Luzern, Prell.
256 p. 3 fr. 50. (39
Archiv d. HV d. Ct. Bern (s. '89,
1549 u. '90, 2561). XIII, 1. xxiij p.
u. p. 1-230: a) E. Blösch, J.-Ber.
— b) J. Stammler, Die St.-Vin-
cenz-Teppiche d. Berner Münsters.
— c) R. Lugin buhl, Briefe anP.
A. Stapfer, s. Nr. 2720. [40
Taschenbuch, Berner (s. *89, 4253
u. '90, 2562). Fortges. v. K. Geiser.
XL u. XLI. 314 u. 335 p. ä 8 M. 50:
a) 40, p. 26-54. Jak. Stammler,
Königsfelder K.-Paramente im bist
Mus. zu Bern. — b) 101-8. Christlicher
Regenten-Spiegel, Lobgedicht
auf Schultheiss Christ. Steiger. [Kea-
druck nach d. Orig. v. 1731.] —
c) 182-4. Gedicht d. GaiL Fabri-
cius Hildanus üb. d. Bemer Wappen.
[1603.] — d-e) 244^0. 41, 285-307.
K. Geiser, Leben u. Schrr. des
„Bürger Quixotea.Uechtland^ Andr.
Dennler. — Archivschnitzel. — f) 40,
292. Ritter Kuno v. Babenberg. —
g) 293-314. 41, 308-35. A. Züricher,
Berner Chron. f. d. J. 1889. — h)41,
1-30. S. S c h w a b , Kloster Bellelay.
— I) 173-284. H. Türler, G. v.
20 Häusern an d. Junkergasse. —
Vgl.Nr.l554a. 1770i-L1828a-,88n;o.
2298 m. — Vgl. künftig in Gruppe
U u. m. [41
Feetechrift zur 7. Säcularfeier d.
Gründg. Berns. Bern., Schmid. 4*.
30 fr. : a) £. B 1 ö 8 c h , Die geschichtl.
Entwickig. der Stadt Bern. 97 p.
— b) E. von Rodt, Berns Bürgt^
Schaft u. GesellschafteD. 114 p. —
c) G. Tobler, Die Chronisten ü.
G.-Schreiber des alten Bern. 92 p.
— d) K. Geiser, Die Verf. dei
V. 7. Schweiz.
♦285
alten Bern. 143 p. — e) A. Zeer-
1 e d e r , Die Berner Handfeste. 100 p.
— f) B. Hidber, Diplom.-krit.
Untereuchg. der Bemer Handfeste.
7 p. — g) R. Reber, Plan d, alten
Befestigung Berns. 2 p. '^Rec:
8cliweiz. Rs. '91, IV, 207-10. 13942
Fontes rernm Bernensium (s. '89,
1550 u. 90, 4207). VI, 3-4: 1338-43.
und VII, 1-2: 1344-9. p. 385-809 u.
65 p.; p. 1-192. 18 u. 10 M. [43
Sammlung Bern. Biographien (s. '90,
2564). Hft. 13. p. 321-400. m. Abb.
1 fr. 50. [43a
MSIinen, Woifg. F. V., Berns G.,
1191-1891. Festechr. 1.-2. Aufl. 285 p.
IM. 80. — Kranz. Ausg. 217p. -Sf Hec:
HJb 12, 897. [44
# Recensionen : a) B ä b 1 e r , Flur-
namen aus d. Schenkenbergeramt,
s. "90, 2539: ZDPh 23, 371 f. Tobler.
— b) Baum gar tn er, 0. d. Ct.
St. Gallen, ». 90, 4203a: Lit. Rs.
17, 244-6 J. G. Mayer; HJb 12, 188
-90. — c) Blattner, Mundarten
d. Cantons Aargau, s. 90, 4201:
ZDPh 24, 234 Socin; Anz. f. Dt.
Alth. 17, 283 f. Heusler; DLZ 12,
1376 Tobler. — d) Chronik der
Kirchengemeinde Neumünster, s. '90,
2548: HZ 67, 158 Meyer v. Knonau.
— e) Basler Chroniken, s. '90,
2535 u. 4199: HZ 66, 117-21 Meyer
V. Knonau; DLZ 12, 847 f. Wiegand.
— f) Ring holz, G. d. Benedic-
tiuerstifts II. L. Fr. zu Einsiedeln,
8. '89, 1537: HZ 66, 115 f. Meyer v.
Knonau; Theol. prakt. Qschr. '90,
Hft. 4 Wächter. — g) Urkundeu-
buch d. St. Basel, hrsg. v. Wacker-
nagel u. Thommen. I, s. '90, 2536:
GGA'90, 980-90 Wartmann; HZ 06,
116 f. Winkelmann; MIÖG 12, 514-9
Redlich; CBl 332 f. — h) Vogelin,
Das alte Zürich, s. '89, 1539 u. '90,
4202: HZ 67, 156-8 Meyer v. Kno-
nau. [45
Zar G. d. DentteheB Schwell Nr. 40 o.
667. 840. 1170. 1640 d. 1828; 2'.i; h8n-q. 1943.
2118b; 51t. 2363W: X, 76o; 77p. »830; a.
2M5a. 3008b; 75c; 88. 3108a: 90. 3276e.
3407k; 81 q. 4000a. —
Stidte: 39 a. 294. 492. 551. 678. 1554 a.
1748. 23801. 2655 q. 3352 k; 74.
Aufsätze bttr. Franz. Schweiz u.
Anschhiss: s) d e Beaus ej o ur, Le
monast^re de Luxeuil; IVglise ab-
batiale. (Sep. n. Ann. franc-comtoises).
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891,
Besangon, Jacquin. 104 p. m. Abb.
— b) Blanchot, Un coin de la
frontiere franco-suisse [pays de Ray].
Vesoul, Suchaux. xiij3G p. — c) A.
Ca hörn, Medailles des residents
de France a Gen^ve. (R. suisse de
numism. 1, 122-35). — d) A. Cas-
tan, La Franche-Comtd et le pays
de Montb^liard. Paris, Delagrave.
108 p. — e) F. C u r c h o t , Descript.
bist, et artist. des cathedrales de Lau-
sanne et de Gen6vo. Lausanne, Viret-
Genton. 114 p. 2 fr. 50. — f) Du eis,
Etudes bist, sur le Genevois, le
Chablais, le Fancigny et sur les
Corps judicinires. Rumilly, Ducret.
45 p. — ir) E. D u n a n t , Esquisses
bist, sur Gen^ve. Genfeve, Alioth.
48 p. 50 ct. — h) P. Fischer, Die
Roman. Sprache der Westschweiz.
(Schweizer. Rs. '91, IV, 196-206.) —
i) H. Gay, Melanges d'hist. vallai-
banne. Genöve. Jullien. 197 p. 1 fr.
50. — k) A. Mi eh au d, Calal. de-
scriptif des monnaies etc. compos.
le medailleur de La Chaux-de-Fonds^
L La Chaux- de -Fonds, Selbstver-
lag. 78 p. 2 fr. — 1) N o t e 8 pour
servir k la bibliogr. franc-comtoise.
Vesoul, Suchaux. 1890. 54 p. —
m) Saint-Pierre, Ancienne ca-
thiädrale de Gen^ve; pubL de Tassoc.
pour la restaur. de St.-Pierre. Gen6ve,
Georg. 120 p. m. 24 Taf. 3 fr. 50.
— n) J. S c h m i d , Lausanne-Genf.
(,KLex 7, 1530-46.) [3946
Musee neuchAtelois (s. '90, 2566
u. 4208). XXVII, 10-12 u. XXVIII, 1
-11: a) 27, p. 199-207; 221-29; 248
-56. E. B i 1 1 e , Dombresson. —
b-c) 179-84; 215-9 etc.; 257-64. 28,
7-14; 40-50. L. Favre, Lettres de
L. Lesquereux. Forts, u. Schluss. —
Nicolet, 1803-71. Forts, u. Schluss.
— d) 244 f. P h. G o d e t , Le Locle
a la fin du 18. si^cle. - e-h) 245-7.
28, 79-80; 116-23; 278-80. J. Grellet,
Proclamation de la sentence du tri-
bunal des trois-6tats, 1707. — üne
coupe de 1609. — Le Val-de-Travers.
— La fename de Girard de Neuch&tel.
— i-n) 265-8; 286-90 etc.; 28, 236.
0. Huguenin, Notes d'un justicier
de la Sagne. Schluss. — Anne de
Neuchätel. — Vaumarcus. — L^exau-
berge du cerf k St. Aubin. — Fi-
gures d' Abraham Girardet. — o) 275-6.
J. J. Berthoud, Une vue de Va-
VI. 2. 20
*')
28()
Bibliographie Nr. 3947— 396(>.
langin, 1766. — p) 280-5. 28, 22-9
etc.; 61-9. M. Tripel, Recherches
snr les ex6cuteiir8 des hautes oeuvres
ä, Neuchdtel. — q-t) 28, 89- 96; 237-9:
263-4. A. Godet, Register üb. Jg.
1864-88. — Medailles scolaires etc.
de Neuchätel. — La föte de Travers. —
Abram Borel-Jaquet, liorloger. [3947
Ferner: a-b) 28, p. 57-68; 210-8;
273-7. Ch. Cliätelain, Partage de
la „D^poiiille de T^gl. de St. -Martin
au Val-de-Ruz, 1536*. — Mämoires
de Frangois Berthoud. — c) 137-44;
167-73 etc.; 242-50. J. Coarvoi-
Bier, Fritz Bertlioud. — d) 165-6.
A. Dubois, La poudrerie du Champ-
du-Moiilin. — e) 188. Copie d'un
ms. existant dann la collect, de docc.
neuchätelois de MM. C^lestin et
Oscar Nicolet, k la Chaux-de-Fonds.
— f) 189-92. W. Wavre, La coupe
de Mme de Nemours, 1699. -- g) 265
-72. J u i 11 e r a t , Travers ; notice
liistorique. — h) Compte rendu
des s^ances de la soc. d'hist. sect.
de Neuchätel. — Vgl. Nr. 18884.
2379 a. 2497 V. 2534 d. [48
Loye, Bist, de la seigneurie de
Neuchdiel Bourgogne. Montbdliard,
Hoffmann. 422 p. [49
Archives de la soc. d'hist. du can-
ton de Fribourg (s. '89, 4258). V,
1-2. p. 1-336: a) p. 1-187. A. Da-
guet, Bist, de la ville etc. de Fri-
bourg jusqu'^ 1481. — b) 188-282.
M. de Di es b ach, Les p^lerins
fribourgeois ä Jerusalem, 1436-1640.
— c) 283-324. M. de Techter-
mann, Invent. du butin fait ä
Grandöon par les soldats fribourg.
— d) 325-36. J. Schneuwly, Les
seigneurs de Mezi^res. [50
Memoires et docc, publ. par la
soc. d'hist. de la Suisse romande
(8. '89, 1551 u. '90, 4209). 2. ser.
in. Melanges. 480 p. 6 fr.: a) p. 1
-254. Alb. de Montret, Mm« de
Warens et le pays de Vaud. —
b) 325 ff. J.-Ber. etc. — Vgl. Nr.
2508 m. [51
Ceresole, A., Notes hist. sur la
ville de Vevey , avec un plan etc.
Vevey, Lörischer. 194 p. 3 fr. [52
Fazy, H. , Les constitutions de la
lepubl. de Gen^ve. Gen6ve, Georg.
1890. 335 p. 3 fr. 50. ifr Rec. : RH
45, 232 f. [53
GalifTe, J. B. 6., Notices g^n^al.
sur les familles genev. dep. les
1. temps jusqu'ä nos jours VI. Genfeve,
JuUien. viij496 p. 12 fr. [53a
Bolletino stör, della Svizzera ital.
(8. '89, 4266 u. '90, 4210). XII, 10
-12. p. 214-64 u. XIII, 1-8. p. 1-160:
a) 12, p. 214-19; 13, 1-7 etc.; 129 35.
Icastelli di Bellinzona. Forts. —
b) 13, 78; 135-6. Artisti del Ticino.
Forts. — c) Tagliabue, Note per
una storia mescolcinese. — d) Tor-
riani, Dali' archivio dei Torriani.
Fortsetzung. — e) 13, 80-1 ; 137-41.
Architetti ed ingegneri militari
sforzeschi. Forts. — f) 13, 18-23;
etc. 141-6. Dopo la bnttaglia di
Giornico [docc. et regesii Milanesi,
genn.-marzo 1479]. — g^ 23-30. Per
la storia delT ospicio di Camperio
sul Lucomagno nel sec. 15. —
h) 30-4. Stemmi ripari al Game
Maggia [presso Locarno, 16.-17. s.J.
— I) 34-7. Stemmi di alcune fa-
miglie del cantone Ticino. — k)55-8.
ün organaro bernese del sec. 15.
— 1) 67-78. 4 dottori della bibl.
Ambros. di Milano appartenenti alla
Svizzera ital. — m) 78-80. Da quando
data il castello di Lugano? — n-p) 94
-110; 120. T. di Liebenau, La
confraternitä del ss. sacramento in
Meuzonio. — Una pagina d. storia
di Gambarogno. [1515-16). — Brief
d. Melch. Lussi v. 1580 üb. d. Ais-
wanderg. in den Ctt. — Vgl. Xr.
2297 v. 2452 b. [3954
Znr O. d. Fruixoi. Sehweii nlt Ai-
■ehluiB vgl. Nr. «73; 93 3M. 4H1; 47 b; c.
707; 8. 933. 1.582; 83; 89. 18«8q. 2111r. 22^9;
90b. 245111; 52 m; 70. 2522; 45m. 2632: TOb.
2841g: 97. 3112 V. 3219. 3426 0.
8. Der Süden. Baieriseh-
Tiroler Crruppe.
EönicT. Baiem 3955-72 ; Tirol mit Salzburg
und Vorarlberg 3973-83 ; Italien. Ansohloss
3981-94.
Göbl, S., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Baiern. (JBG Bd. 11, IL 303-23.) [3955
Bibliothek , Baier. (s. 90, 2588 n.
4211): a) Bd. XVn: K. v. Rein-
hardstöttner, Land u. Leute im
Baier. Walde. — b) XXI: K. Th.
Meyer. Alpensage u. Alpenland-
schaft in den Baier. Bergen. —
c) XXV: K. Th. Heigel, Nympheu-
burg; e. geschü. Studie. 102: 92;
V, 7-8. Schweiz; Baiem.
•287
112 V. — Inh. V. Bd. XVIH-XX;
XXII; XXIII; XXVI, b. Nr. 1359.
1678. 1979. 2801. 3415. *Rec.: Z.
1". Dt. Cullur-Ü. 1, 468 f. Heyer;
AZtg Nr. 105; Sammler 12, 76-8. —
Auch XXIV erschien. [3956
Blätter r. Baier. K.-G. (a. '89, 4269
u. '90, 2460). III, 3-12. 1889-90. p. 33
-120: Hb) p. 44-7; 113-9. G. Sperl,
Ist für die Nordgrenze des Bistli.
Augsburg d. Donaugrenzwall mass-
gebend? — Ortachronihen. I. — e)47!
56 f. A. Stetter, Aus d. Chronik
d. Pfarrei Wernsbach. — d) 49-54;
57-60; etc. 89-93. E. F. H. Medicus,
Forchheim q. Baiersdorl' [vgl. dazn
Bemerkg. ßosserl's p. 71]. - e) 77
-80; 84-6. F. H. Reinsch, Aus d.
K.-Biichern v. Unlermichelbach. —
f) 97-9. Stark, K.-Bücher a. K.-
Zncht. — g) 111. E. Hopp, Die
Miscbehenfrage vor 200 JJ. [57
AüftätZB betr. Baiern: a-c) H.
Arnold, Die Fahnen etc. d. Baier.
Heeres. (AZlg Nr. 249 f.) — Die
Eurbaier. Feste Rothepbnrg. — Am-
merland. (Bayerland 2, 75-9; 91 f.;
387-9.) — d) Chr. Ornber, All-
baier. FluBspoliiei. (Ebd. 518 f.) —
e) J. V. Kuli, Repertor. t. MÜni.
kde. Baterns. (Siippl.-hft. zu d. U.
d. Baier. numiamal. Ges. IX.) 80 p.
— f) K. Primbs, Siegel d. Wittels.
bacher in B. bis auf Uax 111. Joseph.
(Archv. Z. 2, 1-32.) — g) Fr. 8 e b e n k.
Das Ciiorherrenstift Wtyarn. ( Bayer.
land 2, 401-4.) — h)Stamniinger,
Landflhut. (KLex 7, 1386-92.) —
i) E. Uttendorler, Die Archi-
diakone u. Archi presbyter in Frei-
sing, Banroburg, Chiemsee u. Gars.
(AKKR 63, 3-117. 64, 70-138.) [58
Bookinier, Denkmaler d. Baier.
Uiidrechts, s. Nr. 2831.
Schreiber, Q. Baiema (b. '90, 2582).
II: Vom Oesterr. Erbfülgekr. bis auf
d. Ggw. 847 p. 8 M. #Rsc.: DLZ
12, 1203 f. Kaufmann; HPBll 106,
219-83 Werner; AZtg '90, Nr. 326
Hayr; Oesterr. GBl 6, 262 Haas;
Katholik 71, II, 381-3 Weber; Lit.
Hdw. 31, 136-8 Glasscbröder. [59
Schwann, H., Illustr. G. v. Baietn
(s. '89, 1556 u. "90. 2583). Lfg. 36
-67; II, 137-716. (Bd.U: 11 M) *Rec.:
JB f. Germ. u. Rom. Phil. 11, 66 Böhm;
Bto 1«, 227. [60
Schwann, M. , Das neue Baiem;
illuatr. G. d. Baier. Landes u. Volkes,
seit 1503 bis auf die neueste Zeit.
Lfg. 1. Slutlg., Süddt. Verl.-Inst.
32 p. 4 40 Pf. *Rsc.: AZtg Nr,
537. [61
Verhandlungen d HV v. Obcrpi'aU
u. Regensburg (s. '89, 4274 u. '90,
4212). XLIV, 2. 257 p.: a) p. 1-94.
J. V, KuU, Studien z. G. d. Ober-
pfalz. Münzen d. Hauses Wittelabach,
1829-1794. Scliluss. — b) 231-40.
Scbenz, Die Verdienste d. Witteis-
baoher um d. G. — Vgl. Nr. 452.
1585d. [62
Sanmelblatt d. HV Eichstätt (e.
'89 , 4270 u. '90, 2594). V. 110 p. :
«) p. 71-80. Fr. Winkelmann, D.
Ausgraben, zu Pfüni i. J. 1890. —
b) 815. W. Schmitz, Das edle Ge-
schlecht der Huggentbaler. — e) 86
-110. J.-Ber. — Vgl. Nr. 856. 445;
64. 1108. 2298b. 8074d; i. [63
Colleotaneenblatt, Neaburger, f. d.
G. Baierns (s. '90, 2595 u. 4213).
LIV. 1890. 254 p.: a) p. 1-168. 0.
Rieder, G. v. Nassenfels. VU. —
b) 169 205. Nekrologe. — c) V.-
Nachrr. [64
Sammelblatt d. HV in u. f. Ingol-
stadt (a. '90, 2597). XV u. XVI. 76;
80; beiw. 46; 62; 40 p.: a) 15, I,
1-54. Beiträge z. G. d. Landbes.
Ingolstadt. — b) 54-76. 2 Burgea
in J. II. ihre Bewohner. — c) 15,
II, 1-4. üeberblick üb. d. G. J's.
— d) 5 44, Geschichte d. Gebäude
in u. um J.; vgl. p. 45-63. Oster-
mair, DasSchefhautl-Haus; u. p. 74
80. Das SchoberhauB. — ei 64-67.
Nekrologe. — f) 16, I, 1-46. Brun-
nenbucli allliie zu J., 1590. —
g) 16,11, 1-62. DieStadtpfarr-K.
zur Schönen Unser Lieben Frau. —
h) 16, in, 1-40. F. X. Ostermair,
Die Ehrenbürger Ingolst.'s. [65
Verhandlungen d. HV f. Nieder-
baiern (s. '89, 1564 u. '90, 2598).
XXVI, 3-4 ". XXVII; 363 u. 228p.:
a-b) 26, 177-212. 27, 3-36. F. S.
Scharrer, Aelt. G. d. Schlosses
MooB. II. m. — 0 212-53. A. Kal-
cher, Geachüftdber. — d) 254-8.
BiicherTcrzeichniss, — e) 37-96. P.
P. Dollinger, Urkk,.Bnch z. G. d.
St. Neuburg. Forts.; IS51-1640. —
f) 97-104. W. Schrats. Das Ge-
schlecht d. Schmalensteiner n. dessen
rapilie Nr. 3960-3989.
WaiiiK-ii. — gr) 105-50. C. Popp,
Schutz- I). Wi'lirbaiiteii h. alter Zeit
in d. Umgebg. v. Landshut; m. 4 Taf.
— h) I53-76. J. Molhe.s, GcBchtl.
üb. d. Pfarrei Veitshueh. — I) 177
■228. U. Spirkner, Bcilrr. i. G, <■:
Maasing. — Vg!. Nr. 1743. [3966
Archiv, Oberbaier. (s. '89, 1565 ii.
■90, 2600). iLVI, 2, 1890. p. 185
-277: a) 46, 218-26. F. X. GUs-
BCh rüder, Baverica in Rom. Biblio-
theken. — b) 231-41. A. Schneide-
Wind, Frz. X. Kefer. — c) 242-77.
N. Baader, ü. d. HofmarkWindacb.
I: bin Ende d. 16. JIi. - Vgl. Kr.
1590.2403. *Rec.:AZtgNr.96. [67
Jahrbuch f. U finch. G (b. '89, 1567 ».
"aO, 2602), IV. 404 p. 8 M.: a) p. 175
-214. H. Simonsfeld^DerBucintoro
auf d. Starnberger See. — b) 215
■32. 0. Kleeraann, Die Befestiggn.
Alt-Münchens. — c) 233-56. S. Gün-
ther. Uüncb. Erdbeben- u. Prodi-
gieiilit. in älter. Zeit. — d) 427 f.
J. Bolte, TrompelerBtändcheii , 17.
Jh. — e) 431-7. Chr. Häutle, Ein
Münchener Strasaen durch brach im
1. Drittel uns. Jh. — f) 438-64. E. v.
Deetouchea, Zur Topngr. H's, II.
— Vgl. Nr. 1026 a. 16871. 1728d-h.
1830. 2446 c. ■* Rec. : Z. f. Dl. Ciiltur-
G. 1. 471 Oir, Meyer; DL'Z 12. 1131 f.
V. Weilen; AZtg Nr. 148. [68
Zeitschrift d. Mundi. AltliV (e.
■89, 4277 u, "90. 2603). III a. IV.
54; 90 p. k Jg. 8 U.: al 3, 5-10.
Leuchter u. LichttrÜger a. d. Be-
aide v. R. Kuppelmayr. — bc) 3,
1922. 4, 23-ti. R. Kuppelmayr,
Ueb. d. Entwickig. d. Feuerwaffen.
— Ueb. d. Neuerwerbgn. d. Baier.
Nat.-HuBeam8. — d) 4, 4-10. J.
Heigenmooaer, Rückblicke auf d.
Verdienste d. Wiltelbacher um die
Althkde. - e) 27 f. H. RiggBuer,
Die Erwerbgn. d. Uünzcol^ioeta seit
1886. - f) 29 r. G. V. Beiold,
InventariBirg. der Knnstdenkmäler
Baierns. — g-Il) 35 f.; 75. W., Denk-
mäler d. Vorieit in klein, Baier.
Städten [Gemeinde-Registraturen]. —
Bavarica in Schweden. — I) 77. H.
A., Holzschnitt a. d. 16. Jh. — k) 3,
33-51. 4, 79-88. V.-Chrouik. — 1) 3,
,52-4. Lit.-Ber. — Vgl. Kr. 1973b.
2254r, 31511). [69
; 12041790. Miiocli., Leutner. 272i..
4 h\. 50. *Rec.: HPBll 107, 787
0; Laacher St. 41. 120 f.; Müoch-
!r N, Nachrr. 44, Nr. 207; Tlieol-
prakt. Mlsclir. 1, 540 Linsenmaver;
HJb 12. 868 f. '[70
Westertnsyer, G., Chronik d. Barg
u. d. Marktee Tülz. 2. Aull. Lfg. 12.
Tölz, Dewitz. p. 1-160. 2 M. ■»Rec:
AZtg '91, Nr. 95. [71
■^Recenslonen: a) Brecher, Ge-
schtl. Entw. d. Baier. Staatsgeb., ».
'90, 2587: Z. f. Gymnw. 44. 481 f.
KirchhofT, - b) Heigel. Qn. ii.
Ablih. z. n. G. B'a.. s. "90. 2585:
5, 495 f. Prlbratn; MHL 19,
70 f. Hirsch.— c)Pr)nzinger,Zor
. Volkakde. d. Alpen, s. '90.
4214: BlILÜ '90, 556 f. Kirel.hoff;
A. f. Anihropol. 19, 3-57 Arnold. -
d) Riezler, G. Baierne. UI. s. 90.
2581 : AZtg Nr. 186 Mayer; JBGemj.
Philol. 11, 66 Böhm; Lpz. Ztg. Beil.
'90. 63 f.; RH 45, 410 f. I^roax. (72
Zar fi. T. Bjüan In allR. vgl. Nr. H.
IB.
ISSG; »
ii: 5
aW; 56. S
l- IBlSg.
-. - „ ; ni;
; lak. «Mi; .Ui; 10a; b. Isesc. mot;
"-; 79d: 96g. KU) f. u;ug.lt»t.
q; «; "■•■ "-'- ■- - --■-■ -■ -
!8Mh;S9K;98. !
Ssasa; Saf, 8ini
Zu a. >. Ob«r- ■. Nledarbi
117. iss. MB, 711. ino. ISI
ISüTn-p. lS»b. laun. «nm. i
V, 5
Aufsätze betr. Salsbarg u. Tirol:
a) J. Alton, Zur Ortskde. «. G. t.
Enneberg u. Buchenstein. (Sep. >.
/.. d, Alpen-V. XXL) Wien. 1890.
73 p. — b-c) A. LTnterforcher,
Slav. Namenreste a. dem Osten dei
Puetertlinles. Progr. Leitmerili. 1890.
28 p. (*Rec.: Z. f. d. ReaUchul«.
15, 318 VVidmann.] — Katoromnm-
Bches a. Tirol. Progr. Eger. 42 p-
[Fortaetzungen zu '90, 4219, wo falsch
Dnlerforacher.] ■«■Rec: Z. f. OeBlerr.
Gymn.42, 562 Meyer- Lübke. (3973
Mlttheilungen d. Ges. f, Salib.
Ldkde.{e.'90. 2607). XXS u. XIXL
328; 445 p.: ab) 30, 154 f.; 258-65.
L. Pezoit, Hist. Nachrr. über du
Linzerthor. — Biogr. Fragmente a.
Salzburg» Geschlechter- G. — c) 156
-60. A. Prinzinger, Zur Altaalt
bnrg. Geogniphie. — i) 265-320.
V, 8. Baiern, Salzburg, Tirol, Ital. Anschluss.
'289
J.-Ber. — e) 31, 313-61. F. Pirck-
mayer, Die Familie derer v. Wal-
chen im Pinzgau. — f) 363-93. W.
Haiithaler u. A. Schnerich, J.
Steinhauser's Beschreibg. d. DomcB,
1602. — g) 394-6. Inwentary der
geschätz, weer etc. auf Schloss
Werflfen. — h) 403. A. Fetter, Ueb.
BüfTelzucht in Salzb. im 18. Jh. —
i) 404 1*. J. A. Hammerle, 2 Urkk.:
1589 u. 1622. — k) 406-45. J.-Ber.
- Vgl. Nr. 479. 2386. 3522 g. [3974
Zillner, F. V., G. d. St. Salzburg.
11: Zeit-G. bis z. Ausg. d. 18. Jh.
Salzburg, Dieter. 1890. xxv796 p.
lOM. — I erschien 1885. ^Rec: IUI)
12. 419 f. [75
Zeitschrift d. Ferdinandeums für
Tirol u. Vorarlberg (s. '89, 1575 u.
90, 2610). Hft. 35. 329 u. Ixxxvj p.
a) 135-209. H. v. Voltelini, Beitrr.
z. G. Tirols. II: Verzeichniss der
kirchl. Beneiicien d. Diöc. Trient,
1309. — b) 293-304. B. Mazegger,
Das alte G*8chlo8s auf d. Sinichkopf
in Mais. — C) p. j-lxxxvj. J.-Ber.
etc. [76
Gesciiiciitequellen, Tirolische. Bd.
lll. s. Nr. 2304. - Bd. 1 u. II er-
schienen 1867 u. 1880. [77
Weisthiimer, Tirolische, s. Nr. 2832.
Tinlchauser, Beschreibg. d. Diöc.
Brixen (s. '89, 4280 u. '90, 4220).
V. 2-9. p. 97-885. [78
Stoizisei, P. R., Die Stadt Hall in
Tirol, d. Salzberg im Hallthale, d.
Saline u. d. Bezirk Hall. Innsbruck,
Wagner. 1889. 147 p. 2 M. <9fRec.:
HJb 12, 663 verwerfend. [79
Stubei: Thal u. Gebirg, Land u.
Leute-, hrsg. durch d. Ges. v. Freun-
den d. Stubeithales. Lpz., Duncker
& H. xx742 p. 36 M. <X-Rec.: DLZ 12,
1611 Partsch; CBl '91, 1688. [80
HoiienbQhei, L v., Beitrr. z. G. d.
Tiroler Adels. (Jb. d. herald. Ges.
Adler. N. F. 1, 43-70.) Sep. Wien,
Gerold. 130 p. 3 M. [81
Fink, J. u. H. v. Klenze, D. MiUel-
berg: G., Landes- u. Volkskde. d.
ehem. gleichnam. Gerichtes. Mittelb.,
Verl. d. V. 1890. 552 p. m. Abb.
-JfRec: AZtg '90, Nr. 285. [82
<^ Recensionen : a) Pichl, Krit.
Abhandlgn. üb. d. älteste G. Salz-
burgs, s. '90, 2608: MIüG 12, 658
Jung. — b) Stampfer, G. v. Meran,
8.'90,2612:M.d.Oe8terr.Mus.5,61.[83
Zur ii, T. Salxburg n. Tirol vgl. Nr. 622.
885. 913; 43 d. 1176; 77. 1316. U73. 1572.
17171. 2107. 2254 a; 55 a; 67. 2304; 76 r. 24»7k;
W. 2511 a. 2M50. 3112 p: 40 a: 81 a. 3209: 11;
3)b; 32g-i::j.Ja:i; 56: 57:71. 3311; 17f. 3522.
Cipolla, C, [Lit. d. J. 1888 u. '89,
betr.]: Italien bis 1492. (JBG Bd. 11,
m, 1-24; Bd. 12, III, 1-33.) [3984
Morsolin, B., [Lit. d. J. 1888 u. '89,
betr.l: Italien seit 1492. (JBG Bd. 11,
III, 25^45; Bd. 12, III, 33-62.) [85
Aufsätze betr. Italien. Anschluss:
a) G. Bagli, Contributo agli studt
di bibliogr. stör, romagnola (s. '90,
2623). C'ont. (Atti e mem. di Ro-
magna 8, 285-315.) — b) C. Ci-
polla, Postille al I. vol. delle an-
tiche cronaclie verouesi ['90, 4225].
(N. A. veneto 1, 113-9.) — C) G.
Dalri, Dei mezzi di trasporto etc.
di Trento nel m.-evo. Progr. Trient.
1890. 45 p. — d) S. Günther, Von
d. Dt.-Ital. Sprachgrenze. (Nation 9,
150-4.) — e) V. Joppi, Medaglie
friulane; note ed aggiunte. (Sep. a.
Atti deir acc. di üdine, IX.) Udine,
Doretti. 12 p. — f) V. Marchesi,
Le scuole di Udine nei sec. 16 e 17.
(Ann. del. ist. tecn. in Udine 8, 1 ff.)
— g) C. Mazzi, Indicazioni di bi-
bliogr. ital. [vgl. '90, 2617]. (R. delle
bibl. 2, 153-68. 3,49-64; 121-52.) —
h)L. Neu mann, Dt. Gemeinden in
Piemont. Freib., Mohr. 40 p. 80 Pi'.
— 1) G. Papaleon i, Le piü antiche
carte delle pieve di Bono e di Con-
dino nel Trentino. (A. stör. it. 7,
1-66; 225-66.) — k) D. Reich, II
2. statuto dei sindici del comune di
Trento. Progr. Trient. 36 p. [86
Memoiree et docc. publ. par la
soc. savoisienne d'hist. et d'arehl.
(3. '90, 4223). T. XXIX (2. s^r. IV).
1890. civ480 p.: a) p. 1-120. H. Ta-
vernier, Mieussy; m^m. descript.
et bist. - b) 121-49. F. llabut,
20 chartes ined. relat. k la Chartreuse
de St.-Hugon. — c) 151-480. Fr.
Mugnier, Les Savoyards en Angle-
terre au 13. siecle et Pierre d'Aigue-
blanche, eveque d'Hereford. [87
Lavorel, J. M., Cluses et le Fau-
cigny; etudes histor. 2 Vol. Annecv,
Nierat. 266; x336 p. 9 fr. <3fRpc.:
Polyb. 61, 325 Viard. [88
Mareschal de Luciane, de, Sou-
verainete tempor. des evdques de
Manrienne au MA. (Sep. a. Mem. de
'200
BibliograpLie Nr. 39^0—4012.
l'ftc. de Savoie 4. Ser. III.) Cham-
hiry. imp. uavoiflienne. 129 p. [:i9^9
Cartalaire de rahhay«^ de St.-
ChafTre da Mona^tier et chroniqae
de .St.-Pierre dn Pny. cartiilaire du
prieiin- de Paray-le-llonial: publ. p.
V. Chevalier. Paria. Picard. liv
244: XX 220 p. *Rec.: f'niv. cath.
1, 150-52 FiUet. [90
Manno, A., Hlbliografia Mot, degli
«•tati deila monarchia di Savoia.
Vol. IMII. (BiMioteca fltor. ital. III.)
Toririo, Bocca. xviij457; 475 p.
Ä 14 L. «^ Knlh. Ölorie particolari.
A-C. " Vol. I erschien 1884. [91
Archivio trentlno (n. '90. 2627). VIII.
2; IX. 1-2: X, 1. 1889-91. p. 131
261; 264 p.; p. M49: ab) 8. 143
-^;6. 10, 'i8-60. G. B. Menapace.
Mal^olo: cafltelio, signori etc. —
Not. stör, intorno ai Battuti etc. —
<•) 8, 209-61. Öcavi e »copcrte. —
d) 9, ]:j5-68. Fr. Ambrosi, I lipo-
prafi trentini e Je loro edizioni. —
e) 9. 168-200. G. Papaleoni, Le
rhiese di Condino, 1550. — Vgl. Nr.
1572. 1655a. 2323c. 3150«. [92
Buzzati, Aug., Bibliografia bcUu-
i»efie. Venezia, Merlo. 1890. 039 p.
<^Roc.: Giorn. »tor. d. lelt. it. 17,
108-13 Cian; Atti d. ist. veneto :^,
149-54 Orcioni-Boriaffon»; K. d. bi-
bliot. 3, 46 f.; R. 8tor. it. 8, 347; La
Cultura N. 8. 1, Nr. 2 Callegari;
HJb 12, 234; Ateneo veneto 14,
784 f. [93
;icRecen8ionen: a) Antiche cro-
nnchc Veroneso, 8. '90, 4225: Giorn.
8tor. d. Ictt. it. 16, 410-3; NA 16,
445. — b) Fumagalli e Ottino
Hibliotheca bibliogr. ital., 8. *90,
2617: R. gendr. '90, avril. — c) Pa-
n i 8 fl fr - P a s H i 8 , Les comtes de
IVnde de la nmison de 8avoie, 8.
90, 4224: R. stör. it. 8, 10:i-13 Cai8
di PierliiH. — d) Perrero, Gli Ul-
timi n-nli di 8avoia, 8. '90, 2620:
liZ 65, 191 f.; A. 8tor. it. 4, 365-9
Krrera; HC 30, 208; Bibl. delle scuole
ital. 1, Nr. 11. [3994
Znni ItallfB. AnurhloNii: Plenoat nad
NaTO)pn vkI. Nr. .sa?. 718 H4.'i. 1198; !»:♦. 120i.
1817 1J»07. Sf23»f. «ar»2. 2482; JWg. 26X0 c;
941). ^*^^^' 3112a: .V)a. »22:ib: a2g: 33b. - -
Lonbanlfl: 75. 212; 2H: ».»i; M; .»iQ-ÖS; 70;
80; K4a :i"3; 2«. 120o. urab; r>2-66; 76;
HO; 81; i^rja; b-k. inais. 1H»0. aiM.'i, S207e.
24621). »■ftlfB ml! Frlanl: 453. 1451a.
154«; «i»: 85 b. 1«0«; 27; .«^5. 1717 c. 181«.
2100c; M 2323 e. 2452h. Hol. 4izM ;j :?
- Vf^l. an"!! di<» Lit^nxnntouz^c le K.
»ft 1 und "ini. Hfr. i.
fß. Der Südosten.
OeitterreiehiMche Gruppe,
<>^t«Tr»ioh. Kaisflrreirh i^»5-«^"<"^: «.»i-rr- a
N'i«td«t>aterr^icfa 4''^7-io: Steiermark. Kän-
t^ Krain. Istrien etc. vtti-ts • B'vfaiiKiL c.
Xährf^D Gali2i<»ii V^%\-A»\ ünsar. AEs«*hiiL^
o- Siebenbürgen ■if5«'-*«T.
Losertk, J., fLit. d. J. V^.^h u. *>,
i.etr.]: Oesterreich. TJBG Bd. 11. IL
91-105. Bd. 12. II. 155 68.) r:^59.5
Archiv f. Oesterr. G. (s. >•>. 1Ö.S8
1. 90. 4230). Bd. LXXVIl. 542 p
831.40. — Vgl. Nr. 451. 1131.2401. [S
Mittheilngei, Arch].-epigra[>h.. a.
Oeslerr.-Cngarn (s. 90. 4231 1. Jjr. XIV
180 p. 10 M.: •) 40 46. F. Ladek.
Althh. V. Brigetio. — b) 108-13. Frz.
Cnmont. Revidirte ii. nengef. In-
srhrr. a. Dacien. — c) 130 6. J. W.
Kiibit.schek. Inschrr. aas Brigetio.
— Vgl. Nr. 1.57. 2099i; «j: y. 21C"«»d:
n-p. TfRec: Archl.Ertesitöil. 26*-72
Frolich. [w7
Mittheiinngen d. k. k. Kriege-A.
(8.^90,2630). Bd.V. 318 p. u. 4 Krt.
7 M. Vgl. Nr. 1753: 94: 95. l?^o7.
'JfMil. LZ 7L 36 8: HPBll ia5, 7'.^
-80; Streffleur'g Z. 32. III. Lit. El.
Nr. 7. [9^
Jahrbuch d. Ges. f. G. d. Protest,
in Oesterreich (s. '89. 1154 u. "90.
4232). XI, 4. p. 165-236 u. XII. 1-3.
p. M70: a) 11, 224-8. 12. 145-5»?
Lusche, Bibliogr. d. J. 1889 u. 90.
— Vgl. Nr. 622. 705a. 2404: 21 i.
15098 h. \Z\m
Aufsätze betr. Kaiserreich Oester-
reich: a) Biographien der kai?.
Oesterr. Generale etc. aus d. Farn.
Salis. (Streffleur's Z. 33, I, 62-92.)
— b) F. Oscadal, Vyznam Srbska
V dejinach fise rakouskonherske,
1350-1790 [Serbien u. Oesterreich.
1850-1790]. Progr. Prerau. 1^ p. -
e) G. Sforza, L'archivio austrc»-
estense in Vienna. (A. stör. it. 7,
386-9.) [4<X)0
Fontes rcrum Auetriacarnm. XLV.
2, p. Nr. 1820. [4001
Huber, A., G. Oeslerreichs (s. '89,
1589 u. '90, 2632). IV: 1527-1609.
1892. xix555p. 11 M. [2
Monarchie, Die Oesterr.-Ungar., iu
Wort u. Bild (s. '89, 4297 n. '90.
V, 9. Oesterreich.
'291
4234). Lfg. 118-133 (VIII: Käinthen
u. KraiD. — IX: Ungarn). x508 p.
u. xij 658 p. 10 M. u. 12 M. 60.
'JfRec: AZtg*91, Nr. 87 Scblossar;
Carinthia Jg. 81, 31 f. Stein wenden
Streffleur'ß Z. 32, Litbl. Nr. 1.4;
Kunstchron. 2, 57; Lpz. Ztg. Beil.
264. [4003
Teuffenbach, A. v., Neues illustr.
vaterl. Ehrenbuch (s. '90, 4235 a).
Hft. 6-24. Bd. I, 214 904 u. II, 1-240:
a) Bd. 1, 3-18. L. Schmüd. Die
Oesterr.-Ung. Monarchie in ihrer ge-
schieht!. Entwicklung. — b) Bd. 2,
677-97. C. V. Höfler, Das Dt. Reich
u. d. Habsburger. — Vgl. künftig in
Gruppe II u. III. 'Ä'Rec.: Z. f.Oesterr.
Gymn. 42, 847 f. Zeehe; AZtg '90,
352 ; Oest. CBl 8, Nr. 2. [4
Lukes, J., Militärischer Maria-
Theresien - Orden. 2. Aufl. Wien,
Staats-Dr. xij 552 p. 24 M. ^cRec:
Jbb. f. Dt. Armee 78, 41»> f. [4a
Beckh-Widmanstetter, L. v., Die
Kärnthnerischen Grafen v. Ortenburg
der Neuzeit u. ihre Acte als Inhaber
d. erblichen Pfalzgralenwürde. Wien,
öelbstverl. 100 p. *Rec.: CBl '91,
972; Oest. CBl 7, 161 Haas. [5
Burgen U. Schlösser in Oesterreich:
Heliogravüren v. 0. Schmidt. Text
v.J. M eurer. Lfg. lu.2. Wien, Heck,
fol. tt 5 Bll. m, 5 Bll. Text, a 8 M.
•^ Enthält Dürrenstein , Karneid ,
Runkelstein etc. [6
Zar 0. TOB Oeiterreicli Im allg. vgl.
Nr. 38a. 400. 47. 169. 321; 88. 1398. 1687.
9022a; 99q. 2267; 89. 240.ÖO; 6; 11 e: U.
2669 f; 1; m; o; 71; 72; 74; 76. 2705; 25;
26; 27: 28; 30;,57r; 758; u; 76k. 2881; 82;
90. 2933b; i; 50c: 76h; 92. 3073o; 79.3130b;
41a; 50k; 62b: e 3226ß; 32a; 57.
»nzeit: 749. 846; 47: 81 ; 83; 81. 9:>9-78:
99. 1000-11. 1173; 74; 75; 97. 120h; 14; 21;
22; 79-84. 1323iii: 46; 47; 52; M. 1800;
15-20; 21; 67; 68; 84. 1904; 12a; o; 45; 46.
2033. 2479. 83; 84; 86: 891; 98f. 2520e; h;
25 ; 33 1 ; 50 k : 0 ; 60 f. 2607 8 ; 12 ; 23 ; 24. 2885.
Aufsätze betr. Ober- u. Nieder-
Oest^rreich : a) J. Allram, Eine
Hohenzollernbnrg im Tha3'atlmle.
(Stein d. Weisen 3, Hft. 15.) — b) G.
E. Friess, Die Wappen d. Aebte v.
Garsten. Wien, Selbstverl. 22 p. u.
4 Taf. — c) E. Guglia, Epochen
d. G. Wiens. (AZtg '91, Kr. 28.) —
d) A. Hermann, Zur Verwaltnngs-
G. v. St. Polten (s. 90, 4243). II:
Finanzverwaltg., 16.-17. Jh. Progr.
St. Polten. 1890. 32 p. [«3ffiec.: Z. f.
Oest. Gymn. 42, 667 f.] — e) C. G.
Kryspin, Arnstein bei Meyerling
im Wiener Wald. Wien , Holder.
65 p. 1 M. 80. — f) Neher, Linz.
(KLex 7, 2078-82.) ~ gr)Schrödl,
Kremsmünster. (Ebd. 1049 53.) [7
Commenda, H., Materialien z. landes-
kundl. Bibliügr. Oberösterreichs (vgl.
'89, 1590 u. 90, 2637 a). Linz, Eben-
hoch. x790 p. 8 M. [8
Linde, Fr. X., Chronik d. Marktes
Melk, 890-1890, m. bes. Berücksichtig,
d. letzt. 25 JJ. Wien, Holder. 315 p.
5 M. [9
Blätter d. V. f. Ldkdc v. Nieder-
Ocsterreich (s. "89, 1593 u. '90, 2640).
XXIV. 5-12. p. 193-380 u. p. xvij
-xxij n. XXV, 1-4: p. 1 160 n. xiv p.:
a) 24, p. 193-283. 25, 65-81. R. M ül 1 e r,
Vorarbeiten z. Altösterr. Namenskde.
Schluss. — b) 302 80. C. Wolfs-
gruber, G. d.Camaldulenser-Eremie
auf d.Kaiileiiberge. Forts. — c) 331-8.
B. Kluge, Ueb. die „Landt-Gericlits-
Freyheit** zu Urschendorf. Forts. —
d) 338 41. J. M., Hemerkgn. zu e.
Mappe von Wiener Neustadt. —
e) 342-50. 25, 124-43. A. Starzer,
Regesien z. G. d. Pfarren v. Nieder-
österr. — f) 351-4. Ein Zehent-
buch d. Dompropstei St. Stephan
in Wien, 1391-1403. — g) 354-6. 25,
143-5. Iv. Sclialk , Urkk. u. Regesten
z. G. v. Medling [1528-65]. Forts. —
h) 357-80 u. xxj. W. Haas, Bibliogr.
z. Ldkde. v. Sieder-Oesterreich. —
i) p. xvij-xix. J.-Ber. — k) 25, 52-64.
K. Uhlirz, Beitrr. z. Cultur-G. u.
geschtl. Topographie Wiens. — I) 104
■23. W. Nagel, Der Vocalismus uns.
Mundart histor. beleuchtet. — m) 154
-6{). B. Hammerl, Zur Topographie
der verschollenen Ortschaften in
Nicder-Oesterr. — n)i-xiv. V.-nachrr.
- Vgl. Nr. 886. 2213(i; 98g. 2453d;
98 r. 30751. [10
Mayer, Ant., Der V. f. Landeskde.
v. Nieder-Oesterreich 1864-89, mit
Vor-G.: Hist.-topogr. Bestrebungen,
1791-1834. (Festgabe d. V. f. Ldkde.
V. Nieder-Oesterr. p. 1-108.) [11
Urkundenbuch,Niedcr-Oesterreich.,
(Acta Austriae inferiorisj; hrsg. v.
V. f. Ldkde. v. Nieder-Oesterr. I:
Urkk.buch 8t. Pollen [Cod. can. S.
Ypoliti]. Th. 1: 9761367; vorb. v.
A. V. Feigel, bearb. v. J. Lampel.
♦c
294
Bibliographie Nr. 4030—4048.
Parani, Cenni stör, intorno alla
seta in Gorizia, iielT Istria e in
Trieste. — e) 133-61. 17, 79-103.
(i. Vassilich, Da dedizione a dedi-
zione; appwnti stor.-crit. sulle isole
di Quarnero, eec. 12-15. Forte. —
f) 162-223^ 43670. 17, 207-54. G.
Caprin, Docc. per la stör, di Grado.
Forts. — gr) 224-30. P. To massin,
Biografia di G. Mainati. — h) 16,
xvij-lix. A. Mortis, Pordenone e
Trieste e un poemetto ined. dei fatti
di P. dal 1446-68. — I) Ixj-lxxxvj.
A. L u s c h i n, I memoriali nob. patriae
Forojulii dell a 1386 (lucifer Aqiii-
lejensis). — k) Ixxxvij-xcj.A.Puschi,
Di una moneta frinlana inedita. —
Vgl. Nr. 1888 e. 2452 h. [4080
Morpurgo, C. A., Trieste nel siio
passato e nel suo presente. Nice, Vis-
conti. 224 p. [31
Atti e memorie della societä istriana
di archeologia e storiapatria. Parenzo,
Coanna, VI u. VII, 1-2. 534 p. u. p. 1
-220: a) 6, p. 1-43. Cose d'lstria
1413-40. Forts. — b) 45-103; 383
-442. 7, 97-202. Relazioni di Po-
destä e capitani di Capodistria. —
c) 6, 105-264. M. Tamaro, Di un
grammatico istriano: Giov. Moise.
— d) 277-382. 7, 3-96. Cose dell'
Istria. 1502-1615. Forts, m. Appen-
dice. — e) 443-86. Bibliografia. ~
f) 489-527. A. Araoroso, Le basi-
liche cristiane di Parenzo. Vortr. —
g-h) 7, 203-19. Varieta: Lettera
del patriarca d'Aqaileja, Grimani,
1585. — Inventario dei beni etc.
(lillamensavesc.di Parenzo, 1540. [32
Modrich, GiU8., LaDalmazia romana,
veiieta, moderna. Torino, Roux.
1892. 506 p. 5 L. [33
Zar G. TOD Steiermark vgl. Nr. 1351;
67 t; 78. 1611. 1877. 2100p. 2288. 2311a. 2504.
2946. .H072f; 3151h. 3210; 24 e; 32k; 83 1.
3316b; 64; 72 c; 81b; s. 3420k; 21g; 73.
Zar G. von Krain, Kiraten, Dalmatlea
vgl. Nr. 142. 298. 715. 2021V. 2100 p. 2342.
2654. 3075g. 8141n. 8282in: 33 d j f: 72; 99a.
33771; 8413i; 16; 21li; SOm; 50k; 76li;o.
Bachmann, A., Die neuere Dt. G.-
schreibg. in Böhmen. (DZG 4, 128
-46; 389). -Jf Rec. : Lit. Jb. 1, 78 f. [34
Vanbura, H., Neuere Czecb. G.-
forschg. (DZG 5, 377-90.) [35
Mittheilungen d. V. f. G. d. Dt. in
Böhmen (s. '89, 1609 n. '90, 4257),
hrsg. v.G. Bier mann n. W. Hieke.
XXIX, 2-4 u. XXX, 1-3. p. 105-392
11. 1-308 (nebst lit. Beil. p. 17-68 u.
1-48): •) 29, 307-21. O. Böhme, Die
Ortsnamen auf- grün in Böhmen. —
b) 387 f. Noch e. Urkunde z. G. d.
Schreckensteins [1403]. — c) -SO, 155
-69. R. Müller, Die Gruftcapelle der
Salhausen zu Bensen. — Vgl. Nr.418;
24-, 95. 576. 850. 942. 1463. 1561.
2297 n. 2310y; 59 e. 2452d. 2776b.
3252 e. [.36
Sitzungeberichte der Böhm. Ges.
(s. '90, 2660 u. 4258). Jg. 1890. ix
455 p. 6 M. — Vgl. Nr. 290. 517;
49. 17280. 2216; 33; 70 g; 78 a;
79 q. 2311 f; 23 p. [37
Archiv cesky (s. '90, 2662 u. 4260).
Bd. IX-XI. 611; 611; 601 p. - Vgl.
DZG 5, 386 u. künftig in Gruppe
II, 7 u. III, 2. *Rec.: BZ 65, 537-9
u. 68, 152 f. Tupetz: DZG 5, 286
Vanciura. ' [38
Casopie musea krälovstvi ceskeho.
1889 91. Bd. LXIII u. LXIV red. v.
J. Em 1er, LXV, 1, red. v. A. Truh-
lar. Prag, Rivnac. 509; 614 p. u.
p. 1-144: a) p. 74-81. B. Cermak,
Obraz basnictvi ceskeho za rok 1890.
— Vgl. Nr. 2270h; i. 2311b: c: gk:
80h. 2411 v;w; 22e; s: 521; z; 53i.
3192s. 3413n. [39
Aufsätze betr. Böhmen: a) H.
Franzi, Nationale a. soc. Zustande
im Dt. Böhmerwalde. Stuttg.. Bonz.
79 p. 1 M. — b) F. HantscheK
Repertorium d. landeskundl. Lit. f.
d, Gebiet d. Nordb. Exe- Clubs. (M.
d. Nordb. Exc.-clubs 14, 251-81.) —
c) W. Hein, Die Todtenbretter im
Böhmerwalde. (M. d. anthrop. Ge8.
Wien 21, 85-100.) — d) M. liolba,
Kloster Plass. (Cisterc.-chronik 3,
136 40.) — e) A. Horöi^ka, Beitr.
z. G. V. Kreibitz u. Kamnitz. (M. d.
Nordb. Exc.-clubs 14, 158-60.) —
f) Th. Butter, Die Karlsbrücke in
Prag; ihre G., Beschreibg. u. Sagen.
(Sep. a. E. Schranka, Brückenkde.
p. 39-57.) ['Jf Verfasst anlässl. d. Ein-
sturzes der K.-brücke, m. G. der
Ueberschwemmungen Böhmens. —
Rec: MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 31 f.
Prag, Dominicus. 21 p. 40 Pf.] -
g-h)H. Knothe, Burg RoynungeD.
— Zur alt. G. v. Grottau. (M. d.
Nordb. Exc.-clubs 13, 208-18. U,
289-91.) — i) A. Kostinec, Ukazky
ze staroceskö korrespondence se zre-
t^lem ke stränce formalni. Progr.
V, 9. Böhmen.
♦21)5
Pilsen. 35 p. — k) J. Linhart, Das
Prämonstratenserstift Strahow in
Praff u. 8. Aebte. Progr. Prag. 35 p.
— 1) Luksch, Leitmeritz. (KLex 7,
1705-10.) — m) F. Mares, D. Münz-
wesen der Rosen berge. (Pamätky
archl. a mistopisne 15, 281-6.) —
b) Marianus u. E. PatschögeL
Stift Goldenkron. (Cisterc.-clironik 2,
129-32; 145 8.)— o-p) NehenKönig-
grätz. — Lemberg. (KLex 7, 920-22;
1715-34.) [4040
Ferner: a-c) A. Paudler. Zur
Ortsnamenbeschreibg. — Aus Pnclu»-
mius Krevbich's Ordenschronik. —
Die Schluckenaner Salzstrasse. (M.
d. Nordb. Exc.-clnbs 13, 29l)-302.
14, 203-8; 343-6.) — d) W. Schult.
Die Stadt Kladrau, geschtl. Nachrr.
aus ürkk. etc. Dobrzan, Selbstverl.
90 p. 111. ['JfRec.: MVGDBöhmen
30, lit. Beil. 20.] — e) J. Stein itz,
Zur Chronik v. Bleiswedel u. Drum.
(M. d. Nordb. Exc.-clubs 14, 53-5.)
— f) A. W. Stellzig, Kamnitz od.
Fridewald. (M. d. Xordb. Exc.-clubs
13. 135-42.) - g) Tomek u. J.
Mocker, Das Agneskloster in Prag,
dargest. v. d. Central-Comm. bist.
Denkmale. Wien. 4^ 14 p. m. 11 Taf.
[^Rec: MVGDBöhmen 30, lit. Beil.
13-6.] - h) Urban, Zur alt. 0. d.
Schlick. (Erzgebirgsztg. 12. 257.)
— I) B. Valentin. Abtei Königs-
saal. (Cistercienserchronik 3. 102-4.)
— k) J. Wisnar. Zu Braudls Er-
klärg. topograph. Namen. Progr.
Znaim. 1890. 62 p. [;H-Rec.: Z. f.
Oesterr. üymn. 42, 562 f. Loserth.]
— I) V. Wünsch. Der Calvaricn-
berg bei Zwickau i. B. (M. d. Nordb.
Exc.-clubs 14. 134-42.) [41
RiegeriB.yZrizenfkrajskevCfchach.
[Die Kreisverf. in Böhmen.] I: Histor.
Entwickig. bis zum J. 1740. Prag,
Tempskv. 1889. 371 p. 8 31. *Rec.:
DZG 5, '382-4 Vancura. [42
Tadra, Kancelare etc. 1310-1420.
s. künftig in II. 6.
Winter, S., Kulturni oiiraz ceskych
Tnest. [Culturbild d. Böhm. Städte].
Prag. Riwnac. 1890. xvj 795 p. 511.40.
-X-Rec: DZG 5. 384 \ an.iira. [43
Bernau, F., Der Böhmerwald. Ll'g.
1-24. Prdg. Otto. 1889-90. fol. 2J?8 p.
m. 200 Abb. 24 M. *Rec.: BllLU
603 1'. Bieneroarin. (43a
Wolf, A., Aus Eger u. d. Eger-
lande; Aufsätze, hrsg. v. G. Haber-
mann. Eger, Kobrtsch & G. '^Rec:
MVGDBöhmen 30, lit. Beil. 10. [44
Schmidl, C. G. u. M. Luft, G. d.
St. Weipert. Weipert, Kanneberger.
576 u. xxviij p. 6 M. «3f Rt»c.: MVGD-
Böhmen 30. lit. Beil. 18. [45
Lahmer, Rob., Chronik d. Stadt
Schluckenau. Reichenberg, Ther.
1889. 288 p. 2 11. 50. *Enth. aus-
nihrl. G. Schl.s (p. l-168j, ferner
Biographien, Sagen u. urkdl. Bcill.,
m. dankenswerthen Hinweisen auf
benutztes Material. [G. S.] — Rec. :
MVGDBöhmen 28. lit. Beil. 37-9
Hieke. [46
Langer, E., Aus d. Adlergebirge;
Eriiinergn. u. Bilder aus dem ostl.
Deutsch bohmen. Bd. 1. Prag, Domi-
nicus. 225 p. 4 M. [47
Notizenblatt d. hist.-ntutist. Sektion
i\. Mnhr.-öchlesischen Gesellschaft,
red. V. eil. d'Elvert. Jg. 1890 u.
'91. Nr. MO. Brunn, Hohrer. 9« p.
u. p. 1-hO: a) '90, 1 f.; 9 f. etc. '91,
57 r.: 65 f. Zur Mähr.- Odiles. Bio-
grnphir. — b-p) '90, 11-13; 21-3;
38-44 etc.: '91, 53 6: 58 62. (;ii. d'El-
vert. Die Standesregister in Mähren
u. Uost.-Schlesien. — Der Petersberg
in Briinn. — Das Czobor'schr Haus.
— Das Pintische Haus. — Das
Schmetterhaus. — Zur Mahr.-Schles.
Adels-G. — Reihe Dr. Dudik's nach
Mähren betr. liter. Denkmäler aas
Mähren. — d'ftllvert's W'irksamkeit
etc. — Die Lehre u. die Lehrer der
Landwirthschaft in Mähren. — Die
Functinnäre d. Mähr.-Schlcs. Ges. —
Ein Stück Sudeten-Industrie. — Musik-
leben in Iglau. — Die Mähr. Zeit-
schriften Moravia. — Stiftgn. etc. in
Briinn. — q-r) 29 f.: 66-8: 88 f. '91,
28-30. A. Komers. Das Znaimer
Stadt-Archiv. — Die Bibliotheken in
Znaim. — 8-t)40;4><. W. Schräm,
Zur G. der Mariensäuh* in BrQnn.
— 31ähri8che Maler in Wii-n. —
o) 48; 56. OL 8 etc.: 70-72. Ed.
Richter. ZurG. d.Orte in d.Enclavr
Hotzenplotz. — ?) 70-2; 81 f: 89 f.
91. 15. A. Schleyer, Zar Orla-G.
des Domininms Eulcnberg. — W) 87 f.
A. Rz*'hak, SammloDgen des Fran-
zens-Museum in Brunn. — x; 34-8.
A. Poye- Restaiirirgn. d. Slift»-K,
Maria Himmelfahrt in Altbrfinn. —
*29Ö
Bibliographie Nr. 4048— «OtiS.
;'l41-3. F. Sknlla, Das Uusikleben
in Znaini ». Umgebung. — z) 44.
Pt;)'i<(.-Iis, Uusikztistände in ülmiltz
1830.- Vgl. Nr.29Ö0c. 3130b. 3353b;
ferner künftig in Gruppe lU. [4048
•StRecenaionen: a) Celakov^k^,
D«- veniaculis et extran. regiatris,
». "90, 4259.1: MVGDBobmen 29. )it.
Beil. ■iOi: DZG 5, 387-9 Vantiira.
— b) Codex juris Bnhemici, lir^g.
T.Jirecek, B. '89, 2390 u. '90. »(64:
Canopia mua. krdl. 63. 493; HZ 05,
639-41 Tupetz. — c) Codex dipl.
et epiBt. Moravise, hrsg. v. Rrnndl,
». 90. 4-272: V'IG 5, 386 VnnEura;
CflS0|.is iniis. krai. M, 598 (. —
d) KmhT, Libi-i contirm., s. "89,
4:^4: MVUUBöhmen 27, lit. Beil.,
75 f.: N.I-aus. Mag. (iü, 279-82 Knothe.
- ei Fi.cke, Aus d. ülI. U.-Oebiete
DeutKcb-Bohmeas III.. n. '90, 42(!4:
MVCDBöhmen 38, )it. Beil. 80-82
llieke. - f) Held. Sprntligebiet
Mähreiia u. Sdilesieiis, p. '89. 434H:
MVGDBuhmen 28, In. Bt^il. 40-42
WerniT — g) llieke. Beitrr. z. G.
V. Leilmerilz. s. "90. 4257«; U. d.
Kordbi.bni. Kxcur.-.diibs 13. 353 f.
Faudler. — h) I.Ri)dtH(rsverliHnd-
lungen n. LandlotralieacblL, s. '89.
1610 u. 90, 4261: CBI '91. 6 f.: D/G
5. 38t> r. Vaniura. - I) Kupin-,
Uüniütntte Kuttenberg. t>. '89. 434(::
M Vü I) Böhmen 2". lit. Beil, 77-9. —
k) Reiek, G. d. volkstb. relig. B.-
weg. in Böhmen I, s.'89, 4339; MIOG
11,487 1'. Mares. - 1) tf bornik deje-
?ienj'ch praci byvalych iaku V. V.
omka vj-dftnv. [Snnimlg. bist. Ar-
beiten eh. Si'hüler Tomekä.) t'rng.
Ott. 18S^. 148 |.. I II. 80: MVGD-
BChnien 2S. lil. Iteil. M; BJl> 10,
43t!. [49
Zir«. toi BöhBO. Nihrfi, Uallilca
7.V.ii. Hiu: i\. itun. inoi: »'; 4Hp. iwi;
M imiTl: iii;r; n. lina^i.17«, iwftli. ni»;
r; f-k';'l»|;;'<>. *9«0t:'llt; W: äs': 7*: T>'
Ki>.->: «: Ki: k: IIa : tuf : v: '.ib. masr: 71.
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WO«: K: it
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i r: ȟ: e: i
. a«td; s«f
, L, [Lil. d. J. Itttig LI.
16^9, Wir.J: l'ngiirn. (JBG Bd. 11,
111.225-09. Bd. 12,111,193-246.) J-JO
Id. L, Bericht üb. d. i. J.
ISSSeraob.Uiigarnbelr. hietor.Werkr,
(HZ 67. 318-39.) [.il
Petrik.G., Uagyoror^zäg bitdin-
grnphiaja. |ifiblio(rr. Ungsme 1712
■1860.1 I-Hl. Budapest. Dobroszkf.
1888-91. 954; 957; 900 p. - Vgl.
Naelirr. '90, Nr. 69«. \b2
Erte§ltS, Archaeulogiai. szerki-s^ili
J. Hampel. Bd. XI. 1-4. Budap..
Akad. p. 1-384. k Jg. 6 II. : «) 36-41.
V. llyskovakv, A Frieai varkaati-lv
fgratiitoi [SgraDiti der 801^; Fri.s].
— b) 41-.J. I, Reiby. Kiadailan
Arpäd-i'B vegyeakori magvar crmek
(Ungar. Münzen, 1000-1526]. — e)65-9.
ü. Fenichel. Üyertyänoiii ^s Bede-
löi lialomairokr^l [Grabhiigel vi>u
Gyeriyaiioa u. Bedelö]. — d) ll.v24.
G. ISagy , A ma^iyar közepknri i'egy-
verzetrol IL'ng. Bewaffng. im MA.) —
e) 136-41. G. Barialus, Egervideti
.knptär-küvek* es barlangok [Künail.
Hohlen bei EgerJ. — f) 166 f. J.
R e i z n e r . Szeged-videki puszia
lemplomuk [K.-ruinen bei Szeged].
— g) 201-6. G. Caergheö, Usme-
retlen czimerek hazai otvoaniOrcktn
[Altungar. Wappen]. — h) ■289-95. B.
Köv^r, A p^cxi sz£keseg}-häz [Die
Kathedrale v. Fünfkirchen].— i)3'20
-30. A. Szirai. Ai Egger-fele regi-
si^ggviijtemeny [Die Ungar. Sammle:.
Egger]: [53
Kbziemeityek, Hadtörteneti, [Krieg.-
geachiehtl. Hitth.J, Urag. v. E. Hur-
vä t h. Jg. ] V. Budapeat . Akad. ;
a) p. 1-7. J. Uorvälh, Ein Blatt
aua d. G. d. Maria Thereajen Ordeci.
— b) 130-2. Zur Frage d. Bewaff-
nnng d. allen Ungarn. — c) 144-7;
289-91. L. Mangold. Bibliogr. d.
Ungar. Kriega-G.: 1095-1213. — Vgl.
auch kiinrtig in Gruppe n 11. III. [.>4
Turul, hr.'g. V. L. Fe.jcrpniaky
[lu Ungar. Sprache]. Budapest, lie.-.
Tnrul. Jg. 1891, Hit. 1-3: m) p. 9-10.
G. Caerglieü. Das Gesdilechl drr
Guthkeled. — b-c) 16-35; 67-65. B.
UajiHth. Die Familie Kis-Palugrai.
— Der Stammbaum d. Farn. Hilaili 1.
— d) 35-9. F. Svaby, Genealogie
d. gred. Farn. Csaky de Kbrouzegli.
— e) 39-43. F. Siell, Ueber di(
Faiii. Törok de Telekes. - f) 49-5:;
112-30. G. Nagy. Person ennamro
a. d, Arpädenieit. I. II. — g) SW;
146-51. 0. Bircsay, Ab5t8niiiiDD|>
d. Fam. Bärciay. I. IL — h) S^S-M.
V, 9. Ungarn, Siebenbürgen.
*;
297
A. Puky, Die Kinisy im Abanj. u.
Biliarer Com. [Der Sieger v. „Brot-
feld** Abkömmling d. Biliarer Zweiges
d. Kinisy.] — i-1) p. 101-3; 141-6:
151-4. M. Wertn er. Die Grafen von
S. Georgen u. Bösing. — Gental. d.
Fam. Czudar de Onod. — Zur Geueal.
d. Fam. Drngeth. -— m) 103-5. A.
Weress, Die erbgesess. Familien
Torda. - n) 130-33. P. Ghiczy,
Das Wappen d. Job. Dombay. —
O) 154-6. N. Turzö, Zur Geneal. d.
Fam. Podmanini. — p) 157-60. Ver-
mischtes u. Sitzgsberr.d. Ges. [4055
Aufsätze betreffend Ungarn : a) G.
Eble, Stammbaum u. G. der gfl.
Familie Kärolyi. [Ungar.] Budap...
4Selb8tverl. 4". 2 M. — b) Th. Füssy,
Die Abtei v. Zalavar. (Szäzadok 25,
809-20.) — c) St. Görgeij, Kossüth
u. Görgeij. (Budapesti özemle 65,
74-88.) — d) L. Györffy, G. u. Be-
schreibg. d. Graner Basilika, d. Burg
n. d. alt. Domkircben. Gran. Buzaro-
vits. 1890. 56 p. 50 Pf. — e) F.
H o f e c k e r , Zur G. d. Olner Christen-
vorstadt. (Hazänk 9. I, 321-32.) —
f)P.Hunvalfy, Die alten nationalen
Chroniken. (Szäzadok 24, 377-96:
458-68.) — g) J. Illesy, Die Bibl.
d. Easchauer Dom-Kirche. (Magvar
Könyvsz. 15. 2:^-8.) — h) St. Ivan vi.
Alte Orte d. Bäcser Comitates. TSza-
zadok 23, 325-31.) — i) L. Kem^ny,
Aus d. A. d. Stadt Kaschau. (Tort^-
nelmi Tär 12, 600-8.) — k) J. K o n c z,
Das Archiv d. Stadt Bistritz seit 1526.
<Szazadok 23. 42-50.) — I) F. v.
Krön es. Das Kaschauer Deutseh-
bürgerthum u. s. Namen. fZ. f. Dt.
Cultur-G. 2, 20-31.) — m) Th. Le-
hoczky, Ungar. Ethnographen. I.
(Ethnographia 2. 37-9: 85-8: 156-8.)
— b) A. Märki. Der Anfang d. MA.
in d. Ungar. G. [c. 1000 n. Chr.]
(Szäzadok 24. 311-28: 396 415.) [56
Ferner: a) A. Por. Die Familie
Keczer de Lip6cz. (Törtenelmi Tar
14, 353-67.) - b-c) L. Rethy. Die
Entstehung der Ungar. Nation. —
Franzosen u.Els.-Lothring.Kolonisten
in Ungarn. (Ethnographia 2. 169-81;
229-32.) — d)F. Sasinek, Regesten
z. Ungar. G. aus d. Prager Statt-
halterei- A. II: 1539-94. TTötenelmi
Tär 14, 455-80.) — e) W. iSchmidi.
Die auf Ungarn bezugnehmenden
Urkk. d. Stadt. A. v. Olmütz. CSzäza-
dok 23, 207-15.) — f) H. Sc hu-
m a c h e r , Aus d. modernen Ungarn :
Culturhist. u. polit. Skizzen. (Dt.
Zeit- u. Streitfragen, Hft. 81-82.)
Hamb., Verl.-anst. 70 p. 1 M. 50. —
g) J. Steffel, Burg Forchtenstein.
(Szäzadok 23, 294-311.) — h) L.
Szädeczky, Bericht üb. d. Archive
d. Fam. Pechy in Särközujlak. (Szä-
zadok 23, 522-31.) — i)J. Szendrei,
Das Archiv d. Fam. Kapy. (Ebd. 24,
338-46.) - kl) 8. Weber, Wohng.
u. Einrichtg. bei d. Zipser Deutschen.
(Ethnographia 2, 286-90.) — G. Podo-
lin's, sammt Urkk. IL (Törtenelmi
Tär 14, 389 406.) — m) M. Wertn er,
Die Gflfn. v. St. Georgen u. Bösing.
(Jb. d. herald. Ges. Adler. N. F. 1,
171-264.) [-X-Rec: Dt. Herold 22,
90 f.; Szäzadok 25, 496 Por.] — n) M.
Zsilinszky. Die Obergespane d.
Comitats Csongräd. I-II. (Szäzadok
25, 629 63.) [57
Codex diplomaticus patrius Hunga-
ricus. VIII, hr.'^g. v. J. Nagv. Budap.,
Akad. 474 p. ' [58
Monumenta Vaticana bist, regni
Hungariae illustr. 1. Ser. VI. s. Nr.
2287.
Csuday, J. , A magyarok tört^-
nelme. [(jJ.d. Ungarn.] Steinamanger,
Seiler. 404; 448 p. [59
Marczali, A legujabb kor törtenete,
s. künftig in III, 7.
Bod, F., Historia Hungarorum
ecclesiast. ex monum. editis et ine-
diiis. ed. J. J. Prins. II-III. Leiden,
Brill. 1890. 467 u. 426 p. -5f Rec:
Theol. tijdschr. 25, 119 I*. Kuenen;
KBl d. V. f. Siebenb. Ldkde. 14, 49
-53: 57 64. [60
Szinnyei, J., Magyar irok elete ^s
munkäi. [Leben u. Werke d. Ungar.
Schriftsteller.] I u. II. 1-2: A-Cs.
Budap., Akad. 1280 p. u. p. 1-320.
a Lfg. 1 M. [60a
Wertner, A magyar nemzetsegek,
s. künftig in ü, 6.
Nemethy, L, A pesti fötemplom
törtenete. Bd. I. [G. d. Pes.ter Pfarr-
K.] Budapest. 1890. 422 p. *Rec:
Archl. Ertesitö 11, 76 f. [61
Archiv d. V. f. Siebenb. Ldkde.
(s. 89, 1622 u. '90, 4283). XXIII,
2-3. p. 248-798: a) p. 617-746. Fri.
Zimmermann, Ueber Archive in
Ungarn; e. Führer durch Ungar, o.
Siebenbürg. Archive [auch 8ep.]. —
't'J^,
Bib.iog^mpiii« Nr. 4ft;2-4'J?3-
CorrespMieazfctott d. v. i. Siebexi-
kxifj^. lj(ikd»t.. hr^. V. Joij. Hoth.
H«;ruiauiifet. , Knfft. Jg. XIV. 14f.
p, I ^;. a Jg. 2 M.: a) p. 29 32. F.
T*; »J l fc c h . I>i« LH. lütleuder 8i«:V>€rri-
bürg«fjt<. — b) :^S-40. A-. Zur Di.
fütl'-rjdtrrlit, iu Siebenbürgen. —
e) ^f^. Zur Gescb lebte d. Sacti^
Jfcg-.r. — 4; */^. A. Seh.. 2 HrKrh-
2«iuJi<rder au« hcbouberg. — ej 71.
Tbeopbratftus Paracelsus in
8iebeoburgeu? - f;75MJ. J. F. Graf.
Mühle u. Müller im No^nergau. —
Vgl. Nr. 2498 k. 2976 b. :^2b. [63
Mizenn-egylet^ erdef yf , bolcselet-.
nyelv- es Uirtenettudomänvi ezako-
•ztalyanak kiadvaDyai, ezerkeezti J.
Szinijyei. Kotet Vi II. Koloezvär.
Sajtoja. 556 p. — Inh. s. künftig
in II u. III. (64
Aufsätze i/etreffcn«! Siebenbürgen:
ft-b; A. Heke. Das Archiv d. KarU-
burger DomcapitelH MI [1246-1395J.
— L'rkk. aus d. Capitel- A. v. Weissen-
burg [13951503]. rTorteuelmi Tär
12, 555 ff.: 753 ff.; 13, 130-55; 360-7.)
c) K. Bergner, Die F'rage d.
Sieben bürger Hachsen; in. Sprach-
karte. (Colon ialbibl., hrtg. v. Kett-
ler. HU. 1.) Weimar, Geogr. Inst.
1890. 43 p. 1 M. 20. — d) F. Deäk,
Ueb. die Union mit Siebenbürgen,
mitg. V. K. Konyi (Budapest! Szemle
65, 161-82). — e) J. Gherghel, Zur
G. SiebenbürgeriM. Wien . Gerold.
47 p. 2 M. — f) A. Jacab. Das
Kloster KolozsmonoHtor als Asyl.
(Szazadok 23. 1-19; 97-121.) — g) W.
Kellner. Siebenb. llausindustrie.
(Ausland 64, 829-31.) — h) Lazär.
Verzeiriin. d. Oberf^cfipane v. Sieben-
bürgen (h. '89, 4360 u. '90, 2690).
Forts. (Sziizadok 22, 334-49 etc.;
23, 229-38. — Vgl. d. Nachtr. v. K.
Torma, ebd. 311-25.) - I) Neher,
Die KirehecproTinz EojOcz.al
7- 932-41-1 — k» J. Keiner. An« d.
A- d. Si- Karlfcborg. »Torttritlm:
Tir 12, 67^ -nS.» — I» K. j-iiio.
Urkk. d. Sieben bürg. Mn^eam^ I-IL
(Ebd- 12. 523 ff- etc. 13. 3*>*-».^ -
■) H. T. Wiislotk:. D^e i-i/tti«
a. Uxigam in Sie U;l bürgen. iSkmzii^g.
wi6*. Vor.rr. Hft. 137.) Hamb. Verl-
Ansi. 40 p. M>Pf. — Bt J. Wo.if.
Dt. Dorf- IL StAdtnamen in Sieben-
bürgen. Progr. Möhlbach. 4^ 31 p. '^65
Kivtry, L, Erdely rc^üegei 5
törieuelmi emlekei. [Die Alfhu. u.
bist. Denkmäler Sieben bärgen«.] N.
Au»g. Klaasenbarg^ Stein. ISStl. xij
331 p- [ft)
Kiraly, F., Gynlafebervar tortenete
[G. T. Karlsburg.] Klaasenborg. 1392.
432 p. [67
«X'ReceMioMi: aj Qaellec z. G.
d. Stadt Kronstadt 11^ b. '90. 2691:
CBl 90, 1396; HZ 67. 543 Loserth.
— b) Wlislocki, Sitte u. Brauch
d. Siebenb. Sachsen, s. *89. 4361: Lit.-
Bl. f. Germ. Phil. 11, 300 f. Xetolicika.
— c) Wlislocki, Vom wandernd.
Zigeuner/olke,s. '90, 2692. Rec: CBl
'90, 1801; BllLU '90. 712 f. Schlos-
ser; GGA '90, 969-80 Pischel; Am
ürq. 2, 30 f. Fränkel; Z. f. Dt. Volks-
kde. 3, 192 f. Veckenstedt; Z. f. d.
Gymnw. 45, 306 f. A. Kirchhoff;
KBIG V 39, 99 f. ; A. f. Anthrop. 20,
248-50 Golther; HZ 67, 567 Loserth;
Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 140 f. [4068
Zar ii, l'agarai vgL Nr. 59 f. 118; 63.
423: 42: 43. 574. 716-19. 852; 60: 87-W. lOOf
•11. 1207; 84. 1585c. 17288; t; 66; 59-62: 96.
1819; 37. 1909: 47: 48. 2039; 99i. «lonn: 31:
H9c. 226«; 69; 70l; V; 79d: m; 87. 2311m:
n; 31. 2151X; 53f; g; h; 74; 75: 85; 98d; t
2641a. 2725k; 1; n; 0; r; a: 29; 31. 29501;
54: 76p. 3066: 78; 80: 83; 96. 3108: 12k:
30k: 42k; 501: 64: 81b 3221; 21a. 33156:
18i: .'»3a. 34228: 23y-z: 24b; 30c: q; 47:
51 e; k; 76k: 76e.
Zar 0. Toa Siebeabfirgea vgl. Nr. 720.
852: 53: 90. 1285. 1585 e. 1692. 1701; 63:98.
1818. 2021b: 99 y. 24110; 16: 90 2506 v.
2641m. 2725 V. 31516: 918. 3370. 3413 p: 210.
VI. Hilfswissenschaften.
i, i*af/lof/rapßHe^ JHpUnnatikf
Chronolofßie,
Paläographie 406U-H0; Diplomatik 1081*83;
Chronologi(>. 4084-87.
Wattenbach, W., [Lit. d. J. 1888 u.
1H89. betr.|: Paläogniphie. (JBG
Bd. 11, IV, 49-55. Bd. 12, IV, 59
-67.) [4069
Aufsätze betr. Paläographie: a) W.
Arnd t, La paläographie latine, trad.
par E. Bacha. Li^e, Faust. 26p.
2 M. — b) Boudon, Kotes sur le$
VI, 1. Paläograpliie, Diplomatik.
*299
filigranes de papiersdes 14.-16> si^cles.
(Hem. de la soc. des antiq. de Pi-
cardie. Bd. X.) — c) F. Cerruti,
La storia della carta. Torino, tip.
Salesiana. 30 p. — d) C. Paoli, Le
abbreviature nella paleogr. latina
del m.-evo. Firenze, le Monnier. 44 p.
1 L. 50. [*Rec.: HJb 12, 454; R.
Btor. it. 8, 474 f. Casanova; DZG 6,
214 f.] — e) Sello, üeb. d. Ver-
fahren u. d. Mittel zur Erhaltg. u.
Wiederherstellg. v. Archivalien. (KBl-
GV 40, 28-30.) — f) K. Wotke, Wie
verfuhr man beim Abschreiben d.
Hss. im MA.? (Z. f. Oesterr. Gynin.
42, 296 r.) [4070
Society, The paleographicai: Facss.
Ol" anc. mss. 2 Ser. VII, ed. by E.
M. Thompson and G. F. Warner.
Lond., Clowes. 1890. Taf. 121-140.
^Griechische Hss.: Edict Diocletians
V. J. 301, Eusebius etc. (71
Archivio paleogr. ital., dir. da
Monaci (s. '90, 4291). I, 4-6. Taf.
41-73: a) Taf. 41-51. Facsimiles
d. JJ. 1127-1199. — b) 52-63. Codex
Vatic. 3196. [BAec. 11 od. 12.] —
c) 04-71. Codex Vatic. 3195. [saec.
12 od. 13.] - d) 72 f. Carta Val-
vense, saec. 10. [72
Munoz y Rivero, J., Chrestomathia
palaeogr. , scripturae Hispaniae ve-
teris specimina. I: Scriptlira char-
tarum. Madr., Hernando. 1890. 192 p.
5 pes. [73
Handekrlft-prof 1500- 1800, tili
tjenst vid ötTningar i handskrift-
samling, med lorord af M. WeibuU.
Stockh., Verl. d. Generalstabs, fol.
26 p. m. 8 Tai*. 3 Kr. -JfRec:
Svensk bist, tidskr. 11, ölV. 19 1*. [74
Kauiek, J. et E. Plantet, Kecueil
de fac-simil^s k T^tude de la paleogr.
moderne (17. et 18. siöcles). S6r. 1:
Rois et reinet« de France. Paris,
Colin. 1889. 4^. 61 p. u. 24 pl. [75
Prou , M. , Manuel de paleogr. (s.
'90, 4300): recueil de facss. d'^cri-
tures du 12.-17. si^cle. Paris, Picard.
4^ 11 Taf. *Rec. d. Haupttheiles:
CBl '91, 348 f.; Mod. lang, notes 5,
305 f. Todd; Bull. crit. 12, 49-51
Lejay; Class. R. 5, 262 f. Thomp-
son; Romania 21, 144; RC 33, 210.
— Vgl. auch Nachrr. '92, 64. [76
ReusenS) E., Clements de paleogr.
et de diplomatique au MA. Louvain,
Selbstverl. 4^ 118 p. 8 fr. [77
Molinier, Aug., Les mss. et la mi-
niature. Paris, Hachette. 333 p. u.
81 pl. 2 fr. 25. *Rec.: Polyb. 62,
516. [78
Rockinger , üeb. Geheimschlüssel,
s. Nr. 2403.
Lichaöew, N. F., Bumaga i drev-
nejsija bumaznyja meljnicy v Mos-
kovskom gosudarstye. [Papier u. d.
ältesten Papiermühlen im Moskowit.
Reiche.] Petersbg., Akad. d. Wiss.
106 p. m. 116 Taff. 40 M. [79
-^ Recensionen : a) A r n d t , Schrift-
tafeln, 8. '89, 1630: RC 26, 349 f.
Beaudouin; Svensk hist. tidskr.,
öfvers. 9, 50-2. — b) Ewald, Pa-
per and parchment, s. '90, 4309:
Ath. Nr. 3293; Ae. Nr. 975; SatR
70, 146 f. — c) Grand, Cours de
pal6ogr., 8. '90, 4299 a: BECh 51,
527 f. Prou. — d) Malagola, Pa-
leografia nell' univ. di Bologna, s.
'90, 4299: L'universitk 4, Hft. 5. —
e) Paoli, Progr. di paleogr., s. '89,
1632 u. 4369. (Sep. a. R. d. bibliot.
'88, 101 if.): MIÖG 11, 499. —
^Thommen, Schriftproben, s. '89,
4367 u. '90, 4294: HZ 67, 378 f.
Arndt. — g) Thompson, Paleo-
grafia, s. '90, 4297: CBl f. Biblw. 8,
362 G. Meier. [80
Zur Paliographle vgl. Nr. 2i6a. 2011 f.
3403. 3307; 7 a.
Breeelau, H., [Lit. d. J. 1885-1888,
betr.]: Diplomatik. (JBG Bd. 11, IV,
56-82.) [4081
Aufsätze betr. Diplomatik: a) L.
Frati, Un formulario della can-
cellaria di Fr. Sforza. (A stör. lomb.
8, 364-91.) — b) C. V. Langlois,
Formulaires de lettres, 12.-14. si^cle.
(Sep. a. Notices et extr. des mss.
XXXIV, 1.) Paris, Klincksieck. 4^
22p. — c) G.Schi um berger, Sceaux
et buUes des empereurs latins de
Constautinople. (Sep. a. Bull, monum.
1890.) Caen, Delesques. 20 p. u.
10 pl. ["5fRec. : R. beige de num.
47, 576 Blanchet.] -- d) G. S e e 1 i g e r,
Die Registerführg. am Dt. Königs-
hof bis 1493. (MIÖG Erg.-Bd. III.)
142 p. [* Rec: DLZ 13, 266 f.
Kehr.] [82
Kaiaerurkunden in Abbildgn.; hrsg.
v. H. V. Sybel u. Th. v. Sickel
(8. '90, 4314). (Schluss-)Lfg. 11. 30
Taf. m. Text. p. 461-546. compl.
*300
Bibliographie Nr. 4083-4097.
300 M. * Rec: SnvZ 12, Genn. Ab-
ihlg., 137 f. Scliroder; DLZ 12, lS-20
Wnttenbftch u. 11Ö5 f. Schirren; KA
16. 449 f.; 17, 238. [4083
Zur DlplMikllk vg\. Nr. il. 03. »S;
l;i; !1: IS: TJ. 30»: 4; «;MHS.-ii M. MB: U;
■H: 71. IfiOS: 51; ao. Illtsi M&: :>0: Mb:
AufkMtje betr. Clironnlogie: «) J.
V, Uenko, Pe» Datum aul' d. Plii-
lippinen. (Sep. h. Die ScIiifTaslation
der k. a. h. Kriegs-Marine in Osl-
asien.) Wien, Gerold. 14 p. 30 Pf.
[*Rec.: HZ H7. 370 f. Schott.] —
b) A. Certeux, Les cftlendrierB ä
eml)l?nie8 hi^niglypliiques. Pari",
Leroux. 61 p. - C) V. Danckel-
manii, Die Datiimsgrenze n. d. Dt.
Schlitzgebiete im gr. Ocean. (Ver
hdlgn. d. Ges. f. Rrdkde. zu Berlin
17, 526-9.) - d) Deloche. Lejour
i:ivil et lea modea de compulalion
des d^laifi Ifgaux en Gaule et en
France. (Mim. de l'ac. d. inacr. XXXII,
2.) Paris, impr. nat. 4°. 78 p- r*ltec-:
BEGh 52, 628-30 Bruel; MesB. des
sc. hiBt, '91, 238-40; R. de giogr. 16,
394-6.J — e) B. bulejSek. 0 Ka-
lenddri. Progr. Troppau. 9 p. —
f) Ein Debreciiner Kalender, ItiSO.
(SzBzadok 24, 235-7.) - f) E. La-
«oine, Tablea de concordance des
date.' des calendriers arabe, c<}pte.
gregorien.israelite etc. Paris, Baudry.
.xviliSIp. [*Rec.: Polyb. 61. 547 1".]
— g) B. M. I.erach, Schutleltag?
(ZAacliUV 12, 328-32.) - h) S.
Muller. De jaarstyl le Rotterdam
vDor ile hervorming. (Biidr. voor
vad. gescb. C, 268-70.) — l) A. Ro-
lande, Delle ere prineip. cume Ton-
damento delle ci'onui. storica. (Mem.
fiel r. ist. lomb. 17. .53-112.) —
k) K. S c b r o d , Das K.-Jalir. (KLex
7, 581-97.) — !) M. Simon, Grund-
züge d. Jiid. Kalenders. Berl., liibl.
Bureau. 39 p. 50 Pf. — m) H.
Würth, Lee lois du calendrier gre-
E"rien. (R. scientii'. 46, 362-5; vgl.
ebd. 701.) [4084
Groterend, K., Zeitrechug. d. Dt.
MA. u. d. Neuzeit. I: Glossar u.
Tafeln. Jlann., Hahn. 4". 214 p. a.
148 p. Taf. 16 M. — Vgl. m) R.
Wackernagel, Die .kalte Kirch-
weihe" in Basel. (ZGUberrh 7, 184 I'.)
— FernerXBcbrr;90,185u. '92,66. (85
Gonetta, G-, I>t un nuovo indiriiio
delta cronolugia e della storia; studio
eaegetico-critico. Roma, TreTi^anL
3 fr. 50. -X-Rec: II pens. ital. 2,
409. [8Sb
Mas-Latrie, Tresor de Chronologie,
8. '89, 4536 u. "91. 98. Naohrr."9I.:We.
Leohner, Ant., Ua. K.-Fesle u. Ka-
lendarien in Baiern. Kreib.. Herder.
278 p. 6 M, *Rec.: HPBU 108,
822-30: Lil. Rs. 18, 17: Katholik 72,
I, 178; TliLBl 13, 95: AZtg '92. Kr.
46: KA 7, 458. [86
-X- Recensionen : ab) Bilfinger,
Bürgerl. Tag, p. '89, 4;J87 u. '90,
4333: Jl'b. d. phil. V. Berlin 17,
61 f. Engelmnnn-. Kril, Vjgchr. f.
Gesetzg. 14, 321-31 Holder. — An-
tike Stundenangaben : Bit. I*. d. Baier.
Gymn. Schulw. 20, -371-3 Melber. -
c) Kästner, De aeris etc.. s. '90,
4328: WgehrKIPh 8, 508 f. HaUl.
— d) Slriygowski, Chronograph
V. 354, s. '89, 4390: Kunstchron.24,
313 r. [87
ZBT Ckrsaolft«!» vgl. Kr. 9». TSSp. um;
I ; Sphcagistik 41
ZelUchrift f. Kumismatik (s. '89,
1655 u. '90. 4338). XVII, 34 u. XVUI,
1. p. 233-323 u. 1-80: «) 17, 233-57.
A. V. Sallet, Die Erwerbgn. d. kgl.
Uünzcabinets 1888-1889. — b) 258
■69. S. Alezi. Die Munzmeister d,
Calimala- u. Wechslerznnfi in Flo-
ren«. — c-e) 287-9. 18. 43-56. B.
Si;lieuiier, Ein Groachenfund in d.
überlausitz. — Ein Wendenpl'ennig-
fund in d. Oberlausitz. ~ Vgl. Nr.
1687 b. 3573 r. 3822c. [4088
ZelUchrift, Numlsm. (b. 69. 1656
u. '90, 4339). XXU. ij316 p. i
6 TttL: a) p. 157-62. A. Busson.
Numismatisches aus Seefeld in Tirol.
— 1» 164-264. E. Fiala, Da« Hüai-
wesen d, Gff. Schlick. - c) 269-88.
Lit.-Ber. — d) 289-316. J.-Ber. d.
num. Ges. — Vgl. Nr. 478: r«r«f
künftig in II , 5 : II, 7 n. III, 2. [89
Anzelgsr, Numism.'Ephragisi. (i.
■89, 1657 u. '90, 4341). XXI, Kr. II
-12 u. XXII, Kr. 1-U. p. 83-98 n
VI, 2. Chronologie, Numismatik.
*301
p. 1-108: a) 22, 3 f. Ein Thaler d.
Gin. Johann III. v. Rietberg. —
b-c) 4 f.; 52-4. F. Tewes, Münzen
d. St. Hannover. — Thalerfund v.
Rietze. — d) 13-6. P. J.Meier, D.
Bracteatenl'und v. Mödesse. — e) 16 f.
P. Joseph, Das Märchen v. Diner-
Thaler. - f) 17 f.; 30. Elkan, Ein
Doppelschilling Hz. August's, 1620.
— gr-k) 18-, 29 f.; etc. 102 f. Th.
StenzeK Goslarsche Münzmeister.
— Zur Medaillenkde. — Nachtr. zu
d. Aschersleber Funden. — Gemein-
ßchaftsgroschen v. Sachsen u. Hessen.
— 1) 27 f. W. Schratz, Der Tör-
ringthaler v. 1621. — m-B) 41; 70-2.
A. Düning, Zur Münzkde. d. Stifts
Quedlinburg. — Die Myte. — o) 51 1".
J. Isenbeck, Eine Münze v. Gru-
benhagen. — p) 59-61. Weingärt-
ner, Der Müler. — q) 61 1". F.
Apell, Die Sterbeducaten Gustav
Adolph's. — r) 62 f.; 72. Thaler-
fund V. Lengerich. — 8) 67-70;
79 \\\ 103 f. Stenzel u. Düning,
Groschen tunde zu Aschersleben. —
t) 95. Strafen gegen Falschmün-
zerei. [4090
Münzblätter, Berliner (s. *89, 1658
u. 90, 4342). XI, Nr. 122-37. Sp.
1081-1213: a) 8p. 1081-87 etc.; 1208.
Menadier, Der Hoclizeitpfennig
Heinr. d. Löwen. — b) 1100 ff. Der
Schweinfurter Münzfund v. 1890.
— c) 1186 f. Nadrowski, Welchen
Ursachen verdanken „nummi postumi^
ihre Entstehg. ? (Vgl. auch Sammler
13, 197 f.) — d) 1209-13. E. Bahr-
feld t, Zur Müuzkde. d. Niederlau-
sitz im 13. Jh. [91
Blätter f. Münzfreunde (s. '89.
1659 u. '91, 4343). XXVI u. XXVII,
Nr. 168-177. p. 1582-1678: a-d) p.
1582-3; 1586-88 etc.; 1602-4. J. Erb-
stein, E. Kursächs. Groschen a. d.
Kippermünzstätte Grossenhain. —
Numism. Erinnergn. a. d. 800jähr.
Jubiläum d. Hauses Wettin. — De-
nare d. Herren in Büren. — 3 De-
nare von Attendorn u. Brilon. —
e) 1583-6. Weber, Nachträge zu
W^eingärtners Silbermünzen v. Köln.
Hzgth. Westfalen u. v. Rackling-
hausen. Schluss. — f-g) 1614-16;
22 f. A. Nagel, Lippische Nach-
münzen. — Ein Querfurter Bracteat.
— h) 1623 f. W. Schratz, Thaler
d. Regensburger Bischofs Albr. v.
Deutsche Zeitschr« f. Geschichtsw« 1891
Törring, 1621. — i) 1662 f. H. Dan-
nenberg. Ein Witte d. Gfn. Wilh.
IL V. Berg, 1360-80. — k) 1663-7;
76-8. W. May, Münzgesetzgebg. etc.
in Venedig, 1284-1665. [92
Mittheilungen d. Baier. numism.
Ges. (8. *89, 4397 u. '90, 4344). IX.
xj60 u. 80 p.: a) p. 48-56. Die
Münzfunde v. Untergriessbach u.
Münchsmünster. — b) 57-60. C. F.
Gebert. Miscellen. — VgLNr.2270a;
97 u. 2405 f ; 51 q. 3522 d. 3831 c. [93
Monatsblatt d. numism. Ges. in
Wien (8. 90, 4340). Nr. 88-99. p. 425
■440 u. 1-80: a-d) p. 2 f.; 10-4; 20-3
etc. 66 f. J. Spöttel, Münzen Fer-
dinand's I. f. Krain. — E. Groschen-
fund aus Mähren. — Die Gold-
prägungen aus d. Wiener Münzhause.
— Das Haller Münzhaus. — e) 3-5.
E. Forch heimer, 2 Kärnthner Ver-
mählungsmedaillen. — f) 20. A.
Nagel, Die Ausbreitg. der Gold-
währg. im 13. Jh. — g) 29 f. A.
Markl, Groschenfund im Krems-
thal. — h) 67-70. Münzfunde in
Oesterreich I-IL — i) 74 f. Tauber,
Die Typen d. Oesterr. Ducaten. [94
Mittlieiiungen d. Clubs d. Münz-
u. Medaillenfreunde in Wien,' hrsg.
V. J. N entwich, l, 1-7. 1890. p. 1
-78. ä Jg. 12 Nrr. 4 fl. 60; a) p. 14 ff.
Th. Unger, Kleine Beitrr. z. Münz-
kde. V. Steiermark. — b-c) 47; 62.
J. Spöttl, Bemerkgn. z. Präge in
Steiermark unter Leopold I. — Ein
Thaler Kaiser Ferdin. I. f. Krain.
— d) 47 ff. C. Oestereicher, Re-
gesten zu J. Newald's Publicationen
üb. Oesterr. Münzprägungen. [95
Archiv für Bracteatenkde. (s. '90,
4345). Band II, 1-6. p. 1-218: a-b)
p. 1-14; 45-100; 129-200. P. J. Meier,
Zur Bracteatenkde. v. Hildesheim u.
Ualberstadt. — Beitrr. z. Bracteaten-
kde. d. nördl. Harzes. I-VI. — c) 15
-22. P. Osswald, Der Bracteaten-
fund zu Grossberndten. — d) 23-30.
0. Bahrfeldt, Beitrr. z. Bracteaten-
kde. II : Der Fund v. Oels. — e) 101-3.
v, G r a b a , 3 Petruspfennige. —
f) 104-10; 212-17. R. v. Höfken,
Zur Bracteatenkde. Süddtlds. VI u.
VIL — g) 201-18. R. Scheuner,
Bracteatenfunde in der Oberlau-
sitz. [96
Revue suisse de numismatique,
publ. p. P. Stroehlin. Jg. I, livr.
VI. 2. 21
•302
Bibliograpbie Nr. 4097-
1-2. üenfeve, Selbstverl. p. 1-183:
«) p. 105-21. A. Ladd, Üb (tueules
et la pourpre romaine. — b) 136
-51. L. Le Roy, EdilB et maude-
ments concern. les monnaies £tran- Jetons
ekiei en circalation dnne l'anc. prin- Malle
cipaute-^T#ch6 de BWe. — c) 152-7. Trouti
H. Morin-PoDfl, Le sceau de Vhu-
tier Bonjour, chanoine de Uen^ve,
avec HD dessia d'Allmer. — d) 166
-88. G. E. V. HftUer, Schweizer Uop. \
Uünz- II. Medaillencabinet. II. [1097
Bulletin de le soc. auisse de nu- n70r.
mism. (s- '89. 1661 u. '90, 4346). IX, 41051.
4-6 u. X, 1-7. p. 133268 ii. 260 p.: Revi
k) 9, 133-9. A- Vallentin, Frag- 4349).
ments nuinl^m. aviirnoniiise du pnpe 1-500.
Clement Vll. (1523-34). — b) 140 Ro
-54; 186-208. B. Reber, Fragment« l de Nei
niimiem. pur le eanton d'Argovie. I ! b)9,60
u. II. — ce) 154 8. 10, 132 54; 154 ! Le livr
-95; 244 50. J. Hayor, La m^daille | C) 315
de H. Waldmann. — Lee m^dailleB I des loi
du 6>"« centenaire de l'alliance hei- 1 R. Val
T^tique. — Deacriptiona de ni^dailles auccesa
guUsePfrapp^eaeu 1889-91. -r-g) 9, ! Ponce
1.58-60; 161 f. Th. v, Liebenau, | sur Bil
Ein Jeion der Lnnati- Visconti. — [ 1640e.;
FnlseheScbreckenbergera. Corregio. I Bulle
— f) 215. P.S.. TrouvHilJe de Zürich, i p. R. £
— l-m) 238-56. 10, 46-9; 61-4; 233 ! livr. 1-
47. A. Lad«, LeB derniers Manri- . 21-7. F
i;oiB. — La 1. marque d'Henri Gou- normar
laz. — [In CBlerlin de Louie II,, ba- | de Lou
ron de Vaiid. — Monnaies de Gex. ' Kodale
— n) 10, 20 f- Cailler, Une me- j sücle.
daille vsudoise, — O) 77-85. Üne nonvea
inedaille de E.ouia le Fort de Ge- ; Annu
■itve, 1734. [98 ■ (s. ■89.
Chroniole, Tlie uumiEm (f, '89,
1662 11. "90. 4347). S, 3-4 u. XI,
1-2. p. 185-339. 25; 42 u. 14 p. p. 1
-204: a) 10, Anhang, p. 1-25. Index
zu 8, aerien, I-X. [4099
Revue beige de nnmism. (s. '89,
1663 11. *90, 4348). XLVllu.XLVllI, 1.
632 p. u, p. 1-172; a) 47, 88-100.
Chestret deHaiielTe, Notice sur
y. J. Jacoby, groveur liegeoia du
18. s. — b) 155-62. R. Vallentin,
Peiiz lacunes de la nunism. pepale
d'Avignon. — c) 163-209; 449 52,
J. Chautard, Ktude aur lea jetons
au point de vue de la reproductioo
du type de revcra. II. — d) 232-5. 1 .
ü. Curonnt, Un cachet inöd. gravi I 1
par Thiod. \. Berckel. — e) 257-65. 1
j. B. Siebenaler, Le pelit treeor [ •
VI^ *2. l^umismatik.
♦303
js. — h) 220. E. C. Denier
d'un arcliev. d'Arles. — Vgl.
)4. 207. 1420 r. 22971. [4103
sta ital. di niimisra. (s. '89.
u. 90. 4351), publ. p. F. e Ü.
Chi. IMV.3. p. 429-592; 612 p.
1-414. — Vgl. Nr. 2028 a. [4
Sätze betr. Numismatik: a) A.
4rthelemy, Les monnaies de
remont. (BECli 52, 118-29.) —
öissinger, Funde Koni. Mün-
m Grossliztli. Baden. Karlsr.,
eld. 1889. 4^ 43 p. 1 M. «0.
c: Bonner Jbb. 88. 228 t*. van
^n: Ann. d. V. f. Nass. Altbk.
t9: NZ22. 276; QBllHVIIessen
2 f.] - - c) L. Clericus, Die
inder d. Numismatik. (8amm-
!. 6: 15 f.: 30 i.) - d) C. De-
ni, Le 1. monete d'argenlo
zecca di Genova, 1139-1493.
d. soc. ligure 19. 225 66.) —
riebe, ^lünzfund v. Ulejno.
Posen 5. 414). — f) II. La vo ix,
des monnaies musulmanes de
d1. nation. Paris. Impr. nat.
— g) Die Medaille als Trä-
hist. Ueberliefergn. (Sammler
2-4. » — h) M ü n z fu n d e. ( MVG
)rück 16. 363-66.) — i) L.Na-
. Numismatique du pays de
himont. (R. beige de num. 46.
J.) — k) V. Padovan, Nu-
arica. ( N. A. veneto 1 , 285
— 1) A. Paschetto, Utiliti
studio della numismatica. Tu-
Diss. Sanseverino. Bellabarba.
— m) J. Spöltl. Nimmt d.
leltbütigkeit auf numism. Ge-
b? (Sammler 13, 28-30.) -
Fvszkiewicz. Podrerznik nu-
. zawieraja*:y ceny amatorskie
t polsk.. 1506-1795. [Führer f.
aber Poln. Münzen.] (Sep. a.
:ik Towarzyslwa Przyjaciol
w Poznania. XVII.) Posen
72 p. [-H-Hec: Kwart. hisi.
1-4 Kyszard.' [5
inenberg, Herrn., Grundzüf^e d.
ide. Lpz.. VWber. xvj261 p.
Tal*. 4 M. :icRec.: R. beige
im. 47. 2><3-5: Norddl. Allg.
JO. Nr. 231: CBl 91 . 858 f.;
1. 27y: DLZ 12. 1417 Weil:
phil. W-chr. 12. 53: Fit. Ztg!
?8: Bli. f. Munzfr. 27. l»i41-4
: Sammi'-r 13. 212: A. l*. ßract.
[6
Engel, A. et R. Serrure, Trait^ de
numism. du MA. I: jusqu'a la tin
de rdpoque carolingienne. Paris,
Leroux. Ixxxvij352p. 15 t'r. «^Rec:
rm 45. 345 f. Monod; R. archl. 17,
126-8 Blanchet; R. beige de num.
47, 279-81 ; KBlWZ 10, 83 f. Joseph;
Ann. frant;. de num. 15, 152-7 Caron;
CR 19, 78 r. Schlumberger; Numism.
Chron. 11, 114 f. Montagn; RN 9.
236 8 Prou; Bonner Jbb. 90, 183 f.
van VIeuten; Melauges d'archl. et
dhist. 10, 659; NZ 22, 269-75 Lu-
schin V. Ebengreuth; ZN 18, 74-9:
A. stör. lomb. 8, 898 f. [7
Ambrosoli, Sol., Numismatica. (Ma-
nuali Hoepli.) Milano. Hoepli. xv
214 p. m. 4 Taf. 1 L. 50. *Rec.:
R. beige de num. 47. 277 f. de Witte:
A. stör. lomb. 8, 191 f. Carotti: NZ
22, 277 Ernst: Arte e storia '91.
Nr. 6 Helani: Berl. phil. Wschr. 12,
53: RN 9, 497 f.; R. ital. di numism.
4, 266 f. [8
MOnzen- u. Medaillencabinet des
JustizrathsR e i m ma n n in Hannover.
Abth. I. 1. u. 2. Aufl. Frank f., Hess.
583 p. m. 6 Taf. u. Portrait. [9
Roest, Th. M., Catalogue da cabiuet
numism. de la londat. Tevler a Har-
lem (s. '90, 4:358). p. 65-150. ^ Rec:
R. beige de numism. 47. 477 1*. Van
der Straeten. [10
Barthelemy, A. de, Nnmismat. de
la France. I : Epoques gauloise, gailo-
romaine et m^roving. (Instruct.
addr. par le comite des trav. bist,
anx correspond. du ministere.) Paris,
Lerrmx. 52 p. 2 Ir. 50. [11
Tavole descritt. delle monete d.
zecca di Genova. 1139-1814. (Sep.
a. Atti d. poc. ligure XXII.) Genova.
Sordomuti. 4". Ixxij319p. e 8 Tav.
20 L. *Vgl. Nr.4105d. —Rec.: R.
beige de num. 48. 155-8 Ambrosoli. [12
Catalogo delle monete delle zecche
ital. m.-evale cou ricca serie delle
monete di Venezia. Milano, Pirola.
108 p. [13
HeiM, A. , Les medailleurs de la
renaissance. VIII: Florence et les
Florentins, 15.-17. siecles. I. Paris,
Rothschild, i'ol. 190 p. u. 49 Taf.
200 fr. ^Rec: Ann. franc. de num.
15. 158 f.: CK 19. 90 f. de Barlhe-
lemy: R. beige de num. 47. 583. [14
•^Receneioien: a) Barthelemy.
Nouv. manuel, s. '90, 4i>'>4. Nouv.
'304
Bibliographie Nr. 4115—4138.
ed. : Bull, monum. 5^ 459-61 Maspero.
— b) Blanchet, Nouv. manuel, b.
'90, 4853: NZ 22, 278; Bull, tnonum.
6, 100-2 de Barth^lmy; Univ. cath.
7, 633-5 Martin; Bull, de num. 1, 5;
Bull, de la soc. suisse 9, 176-8 Ströh-
lin. — c)Brendicke, Einführg. in
die Münzkunde, s. '89, 4408 u. '90,
4356: MVGBerlin 9, 26 Quanter. —
d) Buchenau, Bracteatenabdrücke,
8, 90, 4338 d (wo falsch Busch-
mann): A. f. Bract.-kde. 2, 33-6
Hei er. — e) Gnecchi, Saggio etc.
(s. '89, 4411): Bull, de la soc. suisse
9, 178 6 Ströhlin. — f) H a 1 k e , Stud.
d. Numismatik, s. '89, 4402 u. '90,
4355: M. d. anthr. Ges. in Wien 20,
108 f. Hörnes. — g-h) Joseph,
Münzen d. gÜ. Haus. Erbach (s. *89,
1440): Ann. de la soc. d'archl. de
Brux. 4, 1915. — Münzstempel u.
Punzen, s. '89. 4392 c u. '90, 4374:
Ann. de la soc. d'archl. de Brux. 4,
195. — i) Kirmis, Numism. in d.
Schule, s. '89, 1660: NZ 21, 367 f.
Joseph; Num. Lit.-Bl. 9, 455. —
k) Menadier, Funde Dt. Münzen
a. d. MA. (ZN XV): A. f. Bracteaten-
kde. 1. 285-9. — 1) Wer ding, Osellen
od. Münz-Medaillen Venedigs, s. '89,
4412: Num. Lit.-Bl. 9, 446. (4115
Znr Namismatlk : Allgemeine! n. Dt.
Reich vgl. Nr. 89 w. ls)3-5. 207. U20e; f;
21; 61. 1601. 1705. 1825. 1910. 2021g; 22g;
28 a. 2100 b; 89; 78. 2270 a; 79 t; 971. 2350 0.
24981. 2.')49c; e. 8089. 8506 c: 11 g; k; 12c;
22d; 48a; 5ld; 6le; g; 78f. S7l7b; 41a;
79 h; 87 h. 3852c. 8946k; 62 a; 63 a; 690.
4030 k.
Zar NumUniatIk elnxelner Dt. Terri-
torien vgl. Nr. 4»0. 711. 1687b; f. 17271;
28m; n. 1892. 1935. 2156. 22971. 3.^.78 q: 83.
3759 a ; 94. 8831 c. S905 g ; 58 6. 4027 i : k ; 58 b.
Znr Medalllenkandp vgl. Nr. 826. 917 d.
1022. 1705. 1910. 2532b. 3583. 8849c. 3!)16t';
k: 47r; H6e.
Vierteljahrsschrift für Wappen-.
Siegel- n. Familienkde. (s. '89, 1673
u. '90, 4376). XIX. 610 p. : a) p. 24
-32; 465-81. Th. Schön, Die ver-
schied. Farail. v. Ow, v. Au etc.
Schluss. — b) 38-69. H. Diemar,
Die Wappen als Zeichen rechtl. Ver-
hältn. m. besond. Berücksichtigung
Hessens. — c) 285-320. Register
z. d. Abhdlg. „Die alt. Herren v.
Droyssig". — d) 821-61. K. H. Roth
V. Schreckenstein, Das Wappen
der Rothen v. Schreckenstein. —
e) 362 f. A. Jacob, Stammbaum d.
Fani. V. Tettenborn. — f) 482-523.
P. Knötel, Ursprung u. Entw. d.
Stadt. Siegelbilder. — g) M. Wert-
ner, Geneal. in Ungarn 1889 u. 90.
— Vgl. Nr. 917 e. 1822. 3573 a; b; 81.
3606k. — Auch XX, 1 erschien. [16
Heroid , Der Dt. (s. '89 , 1674 u.
'90, 4377). XXII u. XXHI, 1-2. 186
p. u. p. 1-32: a) p. 5 f. X., Wie
soll d. herald .-geneal. Schriftsteller
arbeiten? — b) 9. Gritzner, Bran-
den b. Wappen. — c) 9 f. Engel,
Ma. Siegel von Christbg. u. Schön-
eck in Westpr. — d) 10 f. Bild-
niss u. Ahnen Wappen d. Kanon.
Kasp. V. Kobrinck im Dom zu Lü-
beck. — e) 24 f. H. Ahrens, Wap-
pen u. Hausmarke. — f) 32-4. F.
Warnecke, Ma. Siegelstempel. VUI.
— g) 34-7. Beckherrn, Ein Stamm-
buch d. Pfarr. Chr. Alt. — h) 37 f.
St. Kekul^, Bemerkgn. zu „Der
Böhm. Adel"*. (Siebmach. Wappen-
buch IV, 9.) — i) 39. G. V. Schenk
zu Schweinsberg, Die Fam. v.
Spitaell zu Krechting. — k-1) 70;
129. Zur Geneal. der Fam. Windi-
horst. I. II. — m-n) G. A. v. Mül-
verstedt. Noch etwas üb. d. Fam.
Spittael. — Etwas über Wappen-
variirungen. — o) 104-6. P. W.
Ullrich, Zur G. d. ,Wirth am
IjÖwenberg**. [17
Ferner: a) 106-8. G. v. Pappen-
heim, Lebensbeschreibg. d. ehem.
Landescomthurs Phil. Leop. v. u. zu
Neuhof, u. Nachrr. üb. s. Vorfahren.
— b-c) 108 f.; 114. F. W. E. Roth,
M. a. geneal. Hss. — Sphragist. M.
— d) 109- 12. Das Geschlecht Bön-
hofr. — e) 113 f. L. Bobe, Genea-
log. Dt. Adelsfam. in Dänemark. —
f) 115-7. W. Zahn, Tangermünd.
u. Stendal. Wappen u. Hausmarken.
— g) 178. V. Brand is, Das Siegel
d. bompropst. Otto d. A. Gf. v.
Woldenbg. — h) 179. R. Forser.
Das Urbild de» herald. Adlers. —
I) 180. M. Wertner, Zur Geneal. der
Kaunitz. — k) 181. Th. Schön,
Wie entstehen heute Wappen? —
1) 239 f. G. A. Seyler, Die Dt.
Königs- U.Kaiserkronen. Mit 1 Taf. —
m) 23, 26. Die Familie v. Mietzel. -
n) 23, 27. G. Conrad, Praktische
Genealogie. — o) 23, 28. Ein herald.
Familienschmuck, m. 1 Taf. —
Vgl. Nr. 961. 1489. 2254 h. 3549d.
3632 a; b. 3807 g; 17 c. [18
VI^ 2. Heraldik^ Genealogie^ Spliragistik.
'305
Jahrbach d. k. k. herald. Ges.
Adler (». '89, 1675 u. '90, 4878). N.
F. Bd. I. 1x275 p. u. 14 Taf. 16 M.:
a) p. 218-34. M. Wertner, Glossen
z. Bosnisch. Genealogie. — Vgl. Nr.
2859 d. 8074e; g. 4057 m. [4119
Giornale arald.-geneal.-dipl. XVII
-XIX, 2. 192; 188 p. u. p. 1 ff. Pisa,
Selbstverlag: a) 17, 35-37; 75-83
etc. 19, 27-31. Th. Schön, Liste
des familles nobles d'orig. ital. etc.
— b) 18, 133-42; 182-5. G. F. de
Ferrari, I langravi e 1 duchi di
Leuchtenberg e loro rapporti colla
stör, nobiliare ital. [19. s.] — c) 18,
146-9.19,24-7. G. de Crollalanza.
Notes herald. Forts. — d) 153. A.
Bertoletti, La morte di Ascanio
Colonna [1553]. [20
Aufsätze betr. Heraldik: a) L.
Clericus, Zur Ur-G. d. herald.
Raute. (Z. d. Baier. Kunstgewerbe-V.
'90, 111 f.) — b) G. List, Ursprung
u. Wesen d. Wappen. (Sammler 13,
54-6.) — c) E. Portal, Note arald.
e storiche. Palermo, Pedone-Laurice.
64 p. [21
Siebmacher'8 Wappenbuch (s. '89,
1677 u. '90, 4380). Lfg. 319-37. 1890.
172 p. m. 110 Taf.; 402 p. m. 252
Taf. -^ Rec. : Dt. Herold 23, 168. [22
Wappen, Die, aller souver. Länder
d. Erde (s. '89, 1678). 4. Aufl. 1889.
2 M. 50. [23
Gritzner, M., Herald, decor. Muster-
bll. (8. 89, 1680 u. 4419). BI. 105;
107; 109; 116-8 u. 5. Aufl. Nr. 1. [24
Kiseel, Wappenbuch d. Dt. Epis-
copates, 8. Nr. 3053.
Warnecke, F., Herald. Handbuch.
5. Aufl. Frkf., Rommel. 4^ 52 p.
u. 33 Taf. 20 M. (25
Keller, A. v., Leitfaden d. Heraldik.
Berl.,Stahn. 69 p. 10 M. -Jf Rec: Dt.
Herold 23, 11; Sammler 13, 131. [26
Woodward, A. u. G. Burnett, A
treatise on heraldry, british and
foreign. with Engl, and French glos-
saries. Edinburgh. Johnston. 770 p.
50 sh. -K-Rec: Ath. Nr. 8357 f. [27
Boutell , Heraldry, ancient and
modern. London, Warne. 426 p.
3 sh. 6 d. [28
Gheuei , P. H. , Le blason h^ral-
dique ; manuel nouveau de Tart he-
rald., de la Science du blason et de
la polychromie feodale, d'apr. les
regles du MA. Paris, Didot. 1892.
xxvij 874 p. m. LSOO Abb. 15 fr,
*Rec.: Polyb. 64, 260. [29
Tribolati, F., Grammatica araldica
ad uso degli italiani. 3 ed. Milano,
Hoepli. 1892. xj 116 p. [30
^ Recenefonen : a) Gourdon de
Genouilhac, L'art herald., s. '90,
4384: Bull, monum. 6, 197. —
b) Grenser, Zunft- Wappen, s. '89,
4424: M. d. Ost. Mus. 2, 535 f.;
DLZ 12, 793 Stieda. - c) Gritz-
ner, Grundsätze d. Wappenkunst:
Sammler 12, 201 f. List. — d) Ka-
talog d. Bibl. d. Ges. Adler, s. '90,
4880: Sammler 12, 165. [81
Zar Heraldik v^l. Nr. 89x. 225S; 54h;
98 b. 2301; 37 a. 3053; 74 e; g. 9lh5; 67; 58.
38a9a; 30a; 3äa. 838in. 3S7ld; 7Sb; 78e;
w. 3632a; b: 34; (>3o; 68. 3788; 38; 41a; d;
e; 54. 3807g: i7c: e: 57; 70. 3903b: 4: 161;
41 c; 66 f. AOSBg.
Aufsätze betr. Genealogie: a) H.
Bren dicke, Der hi8t.-geneal. Ka-
lender. (Sammler 12, 210-12.) —
b)E. de Cornulier-Luciniere,
Des genealogies: leur utilite domest.
et sociale etc. 3. ed. Orleans, Herlui-
son. 108 p. — c) H. Leher, Wit-
telsbach u. Bourbon. (Bayerld. 2,
381.) - dj H. E. Maiden, Bist,
genealogy. (Transactions of the r.
bist. Society 4, 103-23.) [82
Hofkalender, Goth. geneal., nebst
dipl.-statist. Jb. (s. '89, 4427 u. '90,
4389). 128. Jg. XXIV 1144 p. 6 M.
80. — Auch in Franz. Ausg.: ,A1-
manach de Gotha**. [88
Almanach, Genealog., der regier.
Fürstenhäuser Europas (s. '89, 4428
u. '90, 4390). 11. Jg. 143 p. [34
Blenck, E. , Genealogie d. Europ.
Regentenhäuser f. 1891; unter Be-
nutzg. amtl. Qn. N. F. 19. Jg. Berl.,
Statist. Bureau. 41 p. 1 M. 50. [35
Taschenbuch, Goth.. geneal. (s. '89,
4429 u. '90, 4392) f. 1891 : a) Die
grätl. Häuser. 64. Jg. — b) D. frei-
herrl. Häuser. 41. Jg. — 1229 u.
1087 p. [36
Taschenbuch, Genealog., d. adel.
Häuser (s. '89. 4430 u. 90, 4393).
16. Jg. xlj621 p. 8M. *Rec.: Dt.
Herold 22, 25; KBIGV 40, 36. [37
Taschenbuch, Genealog., d. Ur-
adels. I. Brunn, Irrgang. x509 p.
m. 17 Taf. 10 M. *Rec.: ^'orddt.
'30Ü
Bibliographie Nr. 4138—4178.
AZtg Nr. 499: Dt. Herold 20, ü2 f.
V. Dachenhauseii. [4138
Eberstein, A. v., Handbuch f. d.
Dt. Adel (s. '90, 4398). I, 2 u. II.
[II enth. adl. ötiftgn., hrsg. v. E. v.
Maltitz.J 1890 n. 1892. x394; 226 p.
7 M. u. 4 M. -Jf Rec: Kwart. bist.
5, 455 f.; DLZ 12, 1001 I'. Zimmer-
mann: M. d. Nordb. Exe. -Clubs
14. 80. [39
Lorenz, Ott., Geneal. Hand- und
Schnl-Atlas. Berlin. Hertz. 1892.
43 p. m. 38 Tab. 3 M. -JfRec:
Norddt. AZt^r Nr. 547; Dt. Herold
23, 10 f.; DLZ 13, 440-2 Kugler. [40
Zur Oenealoirle Im allfrein. vgl. Nr. 39c.
■U. 3668: 80 a. 37MÜ. .'WOä : 10: 17 b: 31 1: 57.
3904: Mh: i. iO.V»
Zur (ienealoirie il. FfirNtenhiuser vgl.
Nr. 308. 1489. 2179k: 96fi:: h. 241X1. 3r>Ml.
86061. 3701 c. 3869.
Zur (lenealovle adellirer Fanilllen etc.
Vgl.Xr 221Ü. 3531: 41g: 49d: 69: 73a. 3606k:
lad: 20a: 38: 42; 46; 86. 3701e: k,l;p;4:
20C: 22d; f; «3b: C; d; .TOg: 63c; 72h; »4(.
3806: 7e: f; h:46f; 56 C; 72. 3919bt 45: «f;
74 e; HJ. 4a56a; 57a — Bfirfcri. Fanlllei
vgl. Nr. 38:>4m: 86 d: 87 a. 396Hb: 74b.
Aufsätze betr. öphragistik: a) M.
Nahuys, Zegels v. het Dt. Begijnen-
hof. (Dt. Warande 4, 381-90.) -
b) J. V. Schlosser. Die sphragist.
Sammlung d. allerh. Kaiserhauses.
(MI(»G 12, 297-304.) — c) E. Tra-
vers, Les sceau.x a propos d'une rt-
cente public. Paris, Picard. 18 p. [4141
^ Lecoy de la Marche, Les sceaux.
8. 90, 4399. Rec: Bull, monumeni.
t). 65-82 Travers: RQH 49. 677 f. [42
Geib, E. , Siegel Dr. Könige und
Kaiser, v. Karl d. Gr. bis Fried-
rich I. im allgem. Reichs-A. (Archv.
Z. 2, 78-183.) [414:3
Zar Sphrairlitik vgl. Nr. 6.30, 1120 g.
3671 d: 73b. 3741h; 93a. 3i27; .'»«p.
Vn. Anhang. Sammelwerke und Zeitschriften.
i. Gesaniniefte Abhandlungen
II, andere Sa ntinef werke*
Alphabetisch geordnet.
Abhandlungen, Hallische, z. neuer.
G.. hrsg. V. Droysen (s. '89, 4439
u. '90, 4402). Hit. 24-27, s. '89, 2330.
^91. 734. 1663. 1706 a. 1901. [4144
Abhandlungen, Histor., aus dem
Münchener Seminar, hrsg. v. Heigel
u. Grauert. Hft. 1, s. Nr. 1610. [45
Abhandlungen aus dem staatswis.«.
Seminar zu Strassburg, hrsg. v. G.
F. Knapp. Hft. 7-8. s. '90, 3325 u.
'91. 2539. [46
Bibliothek Dt. G., hrsg. v. Zwie-
dincck-Sndenhorst (s. '89, 1700
u. '90, 4403). Lfg. 54-60, s. Nr. 439.
721. 864. 2347. 2477. [47
BIbliotheque des ^coles frang.
d'Atlii-nes et de Rome (s. '90. 4404),
vgl. Nr. 393. 1485. 2209 n; 61.
2529. [48
Biographie, All^. Dt. (s. '89, 1701
u. "90, 4405). Bd. XXX. (Lfg. 146
-50): v. Hussdorl-Scheller. 796 p.;
Bd. XXXI. (Lfg. 151-155): Scheller-
Karl Schmidt. 795 p.; Bd. XXXII.
(Lfg. 156-160): Karl Schmidt -G. E.
Schulze. 'X-Aus Bd. 31 u. .32 haben
wir fast alle Artikel excerpirt und
im vorigen Hefte in die chronolog.
Gruppen eingereiht. Von Bd. 32 an
beschranken wir uns auf eine Aut-
wahl der wichtigeren Aufsätze. [49
Collection de textes pour servir
il l'etude de l'hist. (s. '90, 4406). s.
Nr. 2199. 2266. [.50
Döllinger, Akad. Vortrr. IIL s. im
näclisten Jg.
Einzelachriften , Kriegsgeschichtl..
hrsg. V. Generaist. (s. '89, 1442 u.
'90, 4408). Hft. 13 u. 14. (111, 1-98:
99-189.) 2 M. 40 u. 2 AI. 25. s. Nr.
1130. 1920. [51
Fonti per la storia d'Italia pubbl.
dair istit. slor. it. (s. '90, 4410), s.
Nr. 315. 421. [52
Forschungen zur Dt. Landes- u.
Volkeskunde s. Nr. 3482.
Forschungen, Staats- u. social wis5..
hrsg. V. Schmoll er (s. '89. 1705 u.
'90, 4411). X, 3 u. XI, 1, s. Nr. 1770.
2737. 153
Hc Freytag, Gesammelte Aufsätze,
s. 89, 4445. Rec: DLZ 10. 1477 9
Schmidt; HZ 63, 327 f. [.54
Geschichte, Allg. , in Einzeldar-
stellungen (Oncken); auch Italie-
nische Uebersetzg., s. Nr. 101. 501. 863.
1210. 2064. 2135. 2220. 2476. 2695. [55
Geschichte d. Europ. Staaten, hrsg.
V. Heeren, Ukert u. v. Giese-
b recht (s. '89, 1707 u. '90, 4413).
Ergänzgs.-Bd. , s. Nr. 3550. 3625:
ferner Nachrr. 55 a. 59. 147. [5«i
VII, 1-2. Anhang: Sammelwerke und Zeitschriften.
**;
307
Geschichtschreiber d. Dt. Vorzeit
». Nr. 90. 1361a. 2062.
Government publicatione (s. '89^
4687 u. '90, 4414), vgl. Nachrr. 57 a-g.
ÖOa-b; d; 62 a. [4157
Kircheniexil(onv. Wetzer U.Weite.
2. AuU. , begonnen v. J. Hergen-
röther, fortg. v. Frz. Kaulen.
Bd. VI (Hft. 56-66) u. VII (Hft. 67
-77). Freiburg, Herder. 2078 u. 2108
Sp. ä Bd. 11 M. [58
Memoiree couronnees et autres
m^moires (e. '90, 4417). XLIIl-LXV.
1889-91. — Vgl. '90, 344. 2391 n.
'91, 877. 2491. [59
Mittheilungen a. d. Vatican. A.;
hrsg. V. d. k. Akad. Wien. I, s. '90,
181. [60
Monumenta Germ. hist. s. Nr. 89
u. 2061.
Publicationen aus d. kgl. Preuss.
Staatsarchiven (s. '89, 1710 u. '90,
4418). XLIII-XLVI u. XLVIII-XLIX,
s. Nr. 683. 2419. 3113. 3803. Auch
XLVII erschien. [61
Schriften d. V. f. Ref.-G. (s. '89,
4450 u. '90, 4420). Nr. 30-33; s. Nr.
033 a: 68. [62
Studien, Giessener, auf d. Gebiete
d. G. , hrsg. V. W. Oncken, V, s.
Nachrr. Nr. 58 1. u. Bd. V p. 137 f. [63
Tonmaeini, 0., Scritti di storia e
critica. (Biblioteca ital.) Roma, Loe-
scher. 354 p. 5 L., s. Nr. 2017 m;
34t; ferner Nachrr. Nr. 451c. -Jf Rec:
A. stör. it. 8, 209-12 Rondoni; RC
32, 249 Pelissier: N. Antol. 33, 182 f.;
FanfuUa della Domenica 13, Nr. 16
Zannoni; R. stör. it. 8, 779-82
Merkel. [64
Univereite de Louvain : Recueil de
travnux publ. par les uiembres de
la conl'er. d'iiist., sous la direct. de
Ch. Moeller. Fase. 2-3, s. '90, 2845.
'91, 603. 2195. [65
Untersuchungen z. Dt. Staats- u.
Rechls-G., hrsg. v. Gierke (s. '89,
1713 u. '90, 4423). Hit. 34 38, s. Nr.
330. 1502. 2163. 2849. 2972. [66
Viilari, P., Saggi storici e critici.
Bologna, Zanichelli. 1890. 528 p.
5 L., s. Nr. 1364 a. 1607; 58. 2053;
ferner Naclirr. Nr. 451 b. «^f Rec. : R.
stör. it. 8, 142-4 Rinaudo; Bibl. un.
e^O, 607-10 Rod ; Kunstchron. 2, 544. [67
Weltgeschichte, AUgem., v. Th.
Flathe etc. (s. '89, 1714 u. '90, 4424).
Lfg. 137-156, s. Nr. 99. 2657. [68
2^ Deutsche Zeitschriften»
Abhandlungen d. hist. Gl. d. Baier.
Ak. (8. '89, 1715 u. '90, 4425). XIX,
Abth. 3 u. XX, Abth. 1. p. 543-808
u. 1 249, 8. Nr. 1434. 2318. [4169
Abhandlungen d. Ak. d. Wiss. zu
Berlin [Philos. u. hist. Gl.] (s. '90,
4426). Jg. 1890. 466; 56; 135 p.
10 M. [70
Abhandlungen d. kgl. Sachs. Ges.
d. W. (s. '90, 4427). Philol.-hist. Cl.
N. F. XII: 618 p. 23 M., s. Nr. 18.
470. [71
Anzeiger d. Ak. d. Wiss. z. Krakau
(8. '90, 4428). 1890, Nr. 9 ff. u. 1891.
303 u. 378 p., 8. Nr. 2189 f. 22791.
2422 c ; 53 a. 3275 f. 3549 c. [72
Anzeiger d. Germ. Nat.-Museums
(8. '90, 4429). Bd. III, '90, Nr. 5-6
u. '91, Nr. 1-5. p. 55-96 u. 1-80 (ra.
Beill.: M. a. d. Germ. Nat.-Mu3.; Ka-
talog d. Orjginalsculpturen; Katal.
d. Kunstdrechslerarbeiten; Katal. d.
Bronzeepitaphien), vgl. Nr. 3275 f.
3318 d; e. [73
Archiv f. Lit.- u. Kirchen-G. d. MA.
8. Nr. 3034.
Archiv f. Oesterr. G. s. Nr. 3996.
Archiv, Neues, d. Ges. f. alt. Dt.
G.-Kunde (s. '89, 1717 u. '90, 4431).
XVL 2-3. p. 225-660, s. Nr. 91. 94.
191.206; 26; 73; 75:86. 301; 3;4;44a;
45. 1420a; b; 46; 68; 76; 94. 1551.
2136a; 37; 51 e; k; r; 79b; f; 891;
96b-d; f. 2213 b; 70 t; 79 r. — Auch
XVII, 1-2 erschienen. [74
Berichte üb. d. Verhdlgn. d. kgl.
Sachs. Ges. d. W. z. Lpz. (s. '90,
4432). Bd. XLII u. XLUI, 1. 279;
XXV p. u. p. 1-90. 3 M. u. 1 M., s.
Nr. 9. 229. 368. 10491. [75
Blätter, Ilist.-polit. (s. '89, 1718 u.
90, 4433). CVI, 12-CIX, 1-6, s. Nr.
41. .594. 747. 1955 d. 2363p. 24111.
3112 a. — Nachrr. 53 a. [76
Centralblatt l*. Bibliothekswesen
(8. '89, 1719 u. '90, 4434). VII, 12-
VIII u. Beihft. 6. p. 503-66 u. xviij p.;
xiv576 p.; 74 p., s. Nr. 59. 3144;
50 ra; 51g. 3450 d. [77
Forschungen z. Braudenb. u. Preuss.
G. s. Nr. 3486.
Geschichtsblätter d. Dt. Hugenot-
ten-V. Hft 1-4. Magdeb., Heinrichs-
hofcn. 40; 20; 28; 42 p. Hft. 3-4:
30; 50 Pf., s. Nr. 1773. 8091h.
3672 c. [78
♦308
Bibliographie Nr. 4179—4217.
Jahrbuch, Hist. (s. 89, 1721 u. ^90,
4435). XII: xxxv910 p., s. Nr. 263.
361. 521; 45. 777. 1041. 1409. 1603;
67. 1727 w. 2112r; 51^. 2270c; w;
90a. 2310 v; 11 o; 63 r. 3112q. [79
Jahrbücher, Nene Heidelberger;
hrsg. V. d. hist.-phil. V. zu Heidel-
berg. Jg. I. Heidelb., Köster. 356 p.
6 M., s. Nr. 1481. 1501. 1614. 1681.
1955 m. *Rec.: DLZ 12, 1268 f.
Watteubach.— Auch II, 1 erschien. [80
JahrbQcher, Preuss. (8. "89, 1721
u. '90, 4486). LXVI,5-LXVIII. p.439
-658; 724; 914 p., s. Nr. 48 k. 684.
1049 m. 1352. 1812; 44 f. 1955 f.
2606c: 36t; 90e. 2712 x. 3191c.
3541b. — Auch LXVHI, 4-6 und
LXIX, 1-3 erschienen. [81
Korrespondenzblatt d. GesammtV.
(s. 89, 1722 u. 90, 4437). XXXVIII
u. XXXIX. 148; 156 p , s. Nr. 693b.
1367 s. 1633 g. 2011 n. 2298 e. 2452 q.
2533 g. 3142 c. 3452 i. 3549 f. 3856 i.
4070 e. [82
Mittheiiungen d. Inst. f. Oesterr.
G.-Forschung (s. '89, 1723 u. '90,
4439). XII, 1-2. p. 1-369, s. Nr. 198.
224: 27; 48; 71. 333; 34; 40; 50.
410; 22; 27; 61. 520. 1442; 82. 1504:
42: 55. 1877. 2109; 79o. 2211a.
2310 z. 4141b. — Auch XII, 3-4 u.
XIII, 1 erschienen. [83
Mittheilungen a. d. hist. Literatur
(8. 89, 1724 u. '90, 4440\ XIX.
876 p. [84
Mittheilungen aus d. Germ. Nat.-
Museum (s. '89, 4464 u. '90, 4438).
[Beil. z. Anz. d. Germ. Nat.-Mus.]
Bd. III, '90, Bogen 10-15 u. '91,
Bogen MO. p. 73-118 u. 1-80. -
Vgl. Nr. 219. 302. 711; 64. 1560.
2297a. 2350i; 79f; g. 2411c; 21d;
22 1. 2507 d ; 47 g. 3275 g. 3318 b. [85
Nachrichten v. d. kgl. Ges. d. Wiss.
etc. zu Göttingen (s. '89, 4465). '90,
Nr. 112 u. '91, Nr. Ml. 416 p. u.
p. 1 398. [86
Sitzungsberichte d. Baier. Ak. (s.
'89, 1726 u. '90, 4441). 1890, U u.
1891, L 1. 567 p. u. p. M72, s. Nr.
48a; n. 413. 806; 69. 1591. 2100 f;
t; 12f. 2322p; 68e. 2405e; 11t.—
Auch 1891, I, 2 erschien. [87
Sitzungsberichte d. kgl. Preuss. Ak.
d. W. (s. '89, 4468 u. 90, 4442).
Jg. 1890, Nr. 44-53 u. Jg. 1891.
p. 1157-1388 u. 530 p., s. Nr. 133.
223; 54. 1520. 1784a. 1808. 2083o.
211211. 2690 c. [88
Sitzungsberichte d. kais. Ak. d.
Wiss. [zu Wien]. Philol.-hist. Cl. (s.
'89 , 1727 u. '90 , 4443). Bd. CXXI.
(Abhdlgn. einzeln pagin.) 13 M. 60.
8. Nr. 173; 86. 331. 936. 1696. 178.5.
2243. 2321 a. 2612. 2808; 23 h. 31 12 m.
3192 i; p. [89
Taschenbuch, Hist. (s. '89, 1728 n.
'90, 4444). Jg. X. 284 p. 6 M., s.
Nr. 563. 968; 92. 1208. :f: Rec.: Bll-
Lü '91, 187 f.; '92, 21 f. Schnliie:
Schwicker; Lpz. Ztg. '91. 27 f.: Z.
f. Dt. Cultur-G. 2, 134 f.; DLZ 13,
262-6 L. V. Ueinemann. — Anch
Jg. XI erschien. [90
Vierteljahrsschrift f. Volksw..PoUt.
u. Cultur-G. (s. '89, 1729 u. *90.
4445). 27. Jg. IV, 2-28. Jg. III. (Bd.
108, Hft.2-Bd.lll.) p. 129-240: 252.
224; 252 p., s. Nr. 126. 585. im.
1238. 1922 k; 1. 2669 a; 90 b. [91
Zeitschrift, Archival. (s. '89, 1730
u. '90, 4446). N. F. U. 383 p., s. Sr.
2179 k. 2422g; u. 2823 f. 3077. 3798f.
3856 g. 3958 f. 4143. [92
Zeitschrift f. Dt. CuItur-G., s. Kr.
3372.
Zeitschrift, Histor. (s. '89, 1732 n.
'90, 4447). LXVI u. LXVII. ä 568 p..
8. Nr. 246. 800a. 900: 97. 1095.
1133; 45; 69. 1595. 1715. 2179 e.
24891*. 4051. [93
Zeitschrift f. Kirchen-G., s. Nr. 3000.
Zeitschrift f. G. d. Oberrheins s.
Nr. 3865.
Zeitschrift d. Savigny-StiAung t.
Nr. 2821.
Zeitschrift, Westdt., s. Nr. 3692.
3. AuMlndische Zeitsehriflen,
Archivio stör. iul. (s. *89. 1735 o.
'90, 4450). VI-VIII. p. 205-540: ivj
464; 336 p., s. Nr. 75. 392. 45di.
604. 1105. 1451 b. 1817. 2056. 22:0k.
3986 i. 4000 c; ferner Nachrr. 91
81 e; i; n. [4m
Arcliivio stör, lombardo «s. *$^.
1736 u. 90, 4451). VU. 4 u. MIL
1-2. p. 789-1012 u. p. 1-504, s. Xr.
411a; 30: 46; 56b. 539. 1185. 1585*:
h; i. 1686. 2034 r. 2189 b, 2^9 o.
2323 d. 24111.4082 a; ferner Nachrr.
92, 78h; p; q. — Auch VID, 34
erschien. [d5
VII. 2-3. Anh&Dg: Deutsche und ausläod. ZeiUchriften.
'309
Archivio stör, per le prov. napo-
letaiie (s. 89. 1736 u. 90. 4452^.
XV. 3 4 u. XVI, 1-3. p. 449 8oÖ u.
1-671. s. Nr. 1488: ferner Nachrr.
'91. 455g. '92. 84b: g. — Auch XVI. 4
erschien. [4196
Archivio d. soc. romana di «t.
patria (?. >=9- 1936 u. '90. 4449).
XIII. 3-4 I.. XIV. 1-2. p. '295-582:
1-230. ^. Nr. 2311 q: i'emer Nachrr.
'92, 75 h: 8:^n: o: q. [97
Arcliivlo stur, siciliano (s. '89. 1739
n. 4478). XIV-XVI. 12. xxiT598;
xxiv370 n. cxcii p.: xxir p. a. p. 1
-248. 8. Nr. 1469. 2028 b. 2270o; femer
Kachrr. 90. 204 m. 91. 452 f. '92.
85c. '98
Arcliivio veneto (s. -S9. 1740 u.
'90. 4453). XXXLX. xxiv 522 Ixxx p.
[p. 1-522: Indice generale dell* A.
veneto.] — Foriseizg. d. A. s. fol-
gende Nr. [4199
Arcliivio veneto. Naovo (vpl. vorige
Kr.) I. 515 p.. ?. Nr. 2198. 2297\
2322k. 24:>-2 a. 2rK*6 d. 4105k. — Anch
II ersciiieii. [i2(f0
Attl e memorie etc. per le prov.
di Romaena • =. «^9. 1742 n. 90. 44->4i.
VIII. :5-6 n. IX. -y. 129-319 u. xj403 p..
8. Nr. l»iIo. 2046: ferner Nachrr. 92,
80 f: i. [4201
Attl e memoire deile r. depot. di
st. pa:r. per le prov. modenesi e
parmer>i ü. "S9. 4481 l V. 2 u. VI.
p.2^9-.V,2: x:ivr;20 p.. :•. Nr. 2270n:
ferner Nacr.rr. 91. 458g. 462h. '92,
80b: o: h. [2
Bibliotliei|ae de Ire. des chartes
(». «0. 1743 u. *90. 4455). LI, 5 u.
LH. 1-2. I.. 3-1 572 11. 1-356, ». Nr.
192. :>:'.. 4:37. '.40. •'»Jl. l5S5b. 1633k.
2165: T'.>i. •2-213 h. 3124 a. 4105a. u.
Bd. V. 11«7 Anm. 5: 198 Anna. 2;
199 Ar;ni- 1: 2«)2 Anm. 6: 2f»3 An-
merk. 1. [3
Boletio de la r. ac de la historia.
XVIII. 1-5. p- 1-472. s. Nr. 7*23 a.
235«.' d. •29'»5 a. u. Nachrichten '90,
149 a: :.. '91. 146 e. 151 e: m: n: v.
153 i. [4
Bulletin d«* l'acad. ro%'. des sc. trtc.
de lif:.i[i-ine '*. 1*0. 4456i. XX. 9-12:
XXI n. *XXII: p. :^5-764: ^^6 u.
6(f4 p.. ?. Nr. 16^7 d. 2:349 b. 244)5 k.
2tj5^:i: 59 Ji. 2976 a. [5
Bolletino de!'.' istituto stör, ita-
liano. X- Koiiia. Istiinto. xxxix 129 p..
8. Nr. 97. -2708. 411b: c. 1452: S3.
1554. 1602: femer Xacbrr. 92. 78«.
80k.83k. 84c. — Aach XI erschien. [6
Conptes reodm des seance« de
I'ac. des inscr. et belies lettre« (s.
90. 4457». T. XVllL juillet-dec a.
XtX, janv.-ociob. p. 30^596 o. p. 1
414, 8. Xachrr. '91. 151a. "92. ^je.
n. Bd. V. 197 Anm. 4. [7
Gionale lienstico is. 'S9. 1745X
XV, 11 l-2u.XVIXVin. 1-10- p. 401
-SO: 480: 4-S<> p.: p. 1-400. J«. Nr.
7:36. 10«>3. 1579. 16-26: 56: 59. 2«>a4o.
2279e: n. 234V« c: yjg. 2607 c; i'emer
Nachrr. 92. 76 e. [8
Giomale stör, della letter. ital. «s.
«-9. 1746;. Vol. XI-XVII. 492: 4^^i
476: 4r2: 4<0: 486: 480 p.. s. Nr.
I 556 o. Nachrr. '91. 457g. [9
■elaHOt d archl. et dhisL (s. '90.
i 445'^L X a. XI. 1-2. s. Nr. 71. 2310m:
•22 w u. Nachrr. 92. 83 f. [10
■iscellaoea di storia it^l. (s. '^9^
1747 u.'9*j.4459;. s. Nr.611.845. [11
■oyeo-Aie, Le «?. «-9. 174^ u. 90,
446«y». III- V. 1. -298: 295 p. n. p. 1-24,
5. Nr. 1-2- b. (12
Obosreoie, Utoriceskoe , hrsg. t.
N. Kareev. Bd. ML Petersb.. Hist.
Ges. 324 u. 64: 299 u. 48 p. 2 RobL
50 u. 2 Rubl- [13
Review. The Engl. bist. is. '*»9,
1749 u. 90. 446n. VI. >36 p.. s. Nr.
4-e. sS5. 1112. 1492. 174S. 1927.
•23111. 24531- 2606 b. 3905 c: ferner
Nachrr. 57 i. 5> h. 61 g n. Bd. V,
456-. fl4
Revie d'liist. diplom. (s. *>i9, 1751
u. 'ffO. 446-2). IV, 4 u. V, 1-3. p. 509
-S6S u. 1-4*^-2. s. Nr. 459. ^74: 79.
1119b. 156^. 1613: 23. 252üc. •2S5yb
femer Nachrr. 146a u. 400. [15
Revie historique (s. '*^^. 1749 u.
'9«J. 4463). XLIV. 2-XLVIL p. 241
-476: 476: 47rt: 46** p.. 8. Nr. 48 b;
d. 33>. 503; -0: ^4. 7:30: 45a. 92L
1119a. 1361. 1569. 1^21. 2151m;
79 d. -2346. 24i»5a u. Nachrr. 52 a.
146 a. Ferner Bd. V, 191 Anm. 4 u.
•203 Anm. 5. — Auch XLVUI . 1
erschien. [16
Revie des qui'Stions histor. <s. '^9.
1752 u 90, 4464\ Bd. XLIX u. L.
696: 704 p.. s. Nr. 56. 527. 741;
45 b. 14^. -2059. 2138. •2213m: -26 a;
54 g. •2610 a- •2v23e. 3112d a. Nachrr.
49 a. 52 a. 54 a. Femer Bd. V. 196
Anm. 1 a. ^202 Anm. 5. [17
♦310
Bibliographie Nr. 4218-4226.
Rivista stör. ital. (s. '89, 1753 u.
'90, 4465). VII, 4 u. VIII. p. 648-967
u. SHl p., ß. Nr. 243. 400. 738. 1546.
2498 g. [4218
Studi e docc. di storia e diritto
(B. '89, 1754 u. 90 , 4466). XI, 4 ii.
XII, 13. p. 353-434 u. 1-203, 8. Nr.
222. 873. 2179 1 ; ferner Nachrr.'92,83e.
— Auch XII,4 u. XIII, 1 erschienen. [19
Sz^ädok (8. '90, 4467). Bd. XXIII
-XXIV, 8. Nr. 148. 298. 595. 718;
19. 887. 1001. 1565; 66; 85c: e.
1728r; s: 60. 2269; 701; v. 2311 n.
2411 o; 51 x; 53 f; h; 98t. 2976p.
4056b: f; h; k; n;57e: g; h; i; n.
4084 f. [20
Tidskrift, llistorisk [Svensk] (s.
'89, 1756 u. 90, 4468). X, 4: p. 281
•73; 69-88; 1-24. 3 M., s. Nr. 894.
1764. 24898. 3142 q u. Nachrr. 49 f;
h; r; u; y. 50c. 51c. 53i. [21
Tid88krift, Historisk [Dansk] (8.'89,
1755 u. '90. 4469). II, 3: p. 469-791.
4 M. 25, 8. Nr. 329. 2196 e u. Nachrr.
52b; u; v; 53f; \. — Auch III. 1
erschien. [22
Tid88krift, Historisk [Norsk], udg.
af d. Danske liist. forening. Kjoben-
havn, Schubote, s. '90, 2999: ferner
Nachrr. Nr. 52 p; t. [23
Törtenelmi Tar (s. 90, 4470). XIU
-XIV, 8. Nr. 347. 717. 854; 55: 56;
60; 88; 89. 1728q: t; 59: 61. 2311m.
2453 g. 2841h. 29501. 40561; 57 a;
d; 1; 65a; b; k; 1. [24
Transactions of the royal hist.
Society. N. S. IV. Lond., Longmans.
1889. 372 p., 8. Nr. 25201; 27 d.
4132d; ferner Bd. IV, 184^ V, 419". [25
Verslagen en mededeel. d. kon.
Akad. V. wetensch. Afd. letterkde.
3. R. VI u. VII. Amsterd., Müller.
1889-90. 353 p. Vgl. Nr. 132. 1727 u.
2823 a. [4226
Register.
I. Literatur.
Die uiit * versehenen Ziffern bedeuten Nit. der Bibliogi-aphie (bis Nr. 198» in Bd. V).
Im übrigen ist hier nach Band u. Seiten dtirt. Der Band ist mit Römischer, die
Seite mit Arab. Ziffer gegeben. Die kleinen hochgestellten Ziffern nnd Buchstaben be-
ziehen sich auf die Nrr. (der Noten oder der Nachrichten) auf de! betr. Seite, oder be-
zeichnen mit o, m. u. oben, mitten, unten auf derselben. Die Beiträge zur Zeitschrift selbst
sind durcli gesperrten Druck hervorgehoben. x
Auif^enommen sind ausser diesen Beiträgen i. alle Publicationen, über die ein ürthefl
oder eine T^ichtigere Mittheilung gegeben wurde (dabei blieben nur die im IL Register ver»
zeichneten Gesellschaftsberichte Tinberiicksichtigt), und 2. alle eingelaufenen Schriften, die
in diesem Jalirgang zum ersten male redactionell verwerihet wurden.
Unter den Sohlagworten «Literaturberichte u. -Notizen", „Handbücher", „Wörter-
bücher" und .Zeitschriften" sind systemat. Zusammenstellungen gegeben.
Acten, Vatican. s. Riezler.
AddySO, Glossary of Sheffield VI 131".
Aelfric'8 Lives of samt« V392.
Airv'O, 8. Essex Papers. [VI145*.
.\IlenJR, Early sculptured stones
AlsbergM, Rassen mischg. im Judenth.
*2994.
AlterthuniaV, Karlsruher VI 207*«*^.
AltmannW, u. E. Bemheim, Urkk.
z. Verf.-C^. Dtlds. VI 211"'. *2866.
AmbrosoIiS, Numismatica *4106.
AndräE, Crimmitzschau währ. d. gr.
Ivnefires *24'j8
Annalen d. HV f. d. Niederrhein *3771.
(l'Arbois de Jubainville, L'orig. de la
propr. fonciere V190*.
Archiv Cesky V386^ [V220".
— f. landeskundl. Lit. d. Ostseeprov.
— f. Landeskunde d. Prov. Sachsen
VI418***.
— . Skandinav. V1205*"^
- d. HV V. Unterfranken u. Aschaffen-
}.urg *3835.
Archives historiques V188*.
Archivio (Nuovo) Veneto VI 205*'**.
Aristoteles. AO-r)vai(uv noXiteia ed.
Kenyon V164^
vAmethA, s. Correspondance.
ArnheiniF, Beitrr. z. G. d. Nord.
Frage in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.
rForts.) V301. [*2986.
AroniusJ , Regesten z. G. d. Juden
Deutsche Zeitschr. f. Go.schichtsw 189«.
Assmann's Handbuch d. allg. G. Bd. 3
V222*^ ♦99a.
Atlanten VI415"»- *'K
AubertF, Parlement de Paris V191*.
Aus d. Tagebuche Erzhzg. Johannas,
hrsg. V. Krones *1879. [V177.
BaaschE, Islandefahrt d. Deutschen
BachaE, CoUection Moreau VI390^
— , Recherches sur Adrien d' Utrecht
VI386». [♦451.
BachmannA, Königswahl Max.*8 I.
BagwellR, Ireland und. the Tudors
VI 106«.
BaildonWP, Select Civil pleas V402.
BanningE, Partage de TAfrique;
Uebers. v. Pfünghst VI390».
BassengeE, Sendg. Augustinus Vd91.
BauerK. G. v. Hildesheim ♦3637.
BaumgartenH, KarlY. u.d. kath.
Bund V. J. 1538 VI273.
deBeaucourt, Proc^s de Jacques Coeur
V202^
deBeaurepaireCh , Juges de Jeanne
d'Arc V201*.
BeckerJB, Weissagungen ♦3068.
BekkerE, Elisabeth u. Leicester V137 K
vBelowG, Dt. Stadtverfassung:
Replik V149. [♦476.
— G, Staatssteuem in Jülicii u. Berg
Below, Jena ♦1114.
B^mont et Monod, Hist. de TEurope
VI410*". ^2068.
VI. 2. 1
Register. 1. Literatur.
BeningH, Welches Volk hat Britannien
erobert? VI 129«.
Bentinck, s. Brown. [*1820.
Berichte d. Bar. de Beelen-BertholfF
BerliereU. Docc. concern. les i)rieure8
dnnisiens VI 384*.
— ü, Monastieon beige VI 381^^.
BernaysJ, Petr. Martyr V480'''*. *434.
BernheitnE, ,N a tu r w i s s e n-
schaftliche" <.i esc li ichtsfor-
schung? Vl:j.56.
— P:, Entstehung d. Dt. Städte-
wesens; e. Kritik d. 8ohm't<chen
Theorie VI257.
— E 8. Altmann. [215-"-*. *1394.
Beschlüsse der Limes-Cont'erenz \
BiltzK, Beitrr. z. (i. d. Dt. Spniche
♦319«.
Bippen W, G. Bremens *:5t)69.
BishopP]. s. (iasquet.
Blätter. Mansfelder *3t)ll.
— , Prähistorische *105. *2072.
- f. Württb. Kirehen-G. *3«r)r>.
BlünickeO. Pommern 15(53-70 V225 •■"»•.
*790.
BlumeE, Quellensätze V1408*22*1541.
BlumenstokA . Päpstl. ^Schutz *'90.
1838.
BodnärZ. A magyarirodalouitörtenete
♦3221 a.
BöttgerH. Sonnencult ♦208«.
Bolletino d. cons. arald. V1418<*^
BonnetM. liatin de Grcgoire de Tours
V193^
vBorriesE, lieber Franz I. <Je-
fangJMinahine am 24. Febr. 1525
VI 365.
BoumcmF. Hist. de Paris V205^
Bractons Note book V405.
BradleyH s. Murray.
BradleyET. Arab. «tuart. VI 107*.
BrandenburgK. Kg. Sißmund u. Kurf.
Fried r. 1. *429. *2284.
BrandlV. Codex diplom. V38«^
BresslauH. LIrkuiidenlohre VI 151'".
BröckcrLO, G. d. Dt. Volkes "^210.
—LG. Dtid. vor 1000 JJ. *211.
Br(>ckingW. Lossagung d. Bisch.
Eosebius V. Angers v. Berengar
V. Tours V361. VI232^«*. [V121.
BroHchM . Elisabeth u. Loicester
— M. Neuere Lit. z. G. Englands
seit d. Itj. .Ih. VI 105.
— M. G. V, England V229'-'V 231**.
BrownPH, (leorge Buchanan VI107^.
— R u. Bentinck. Cal. ol ^State Pap.
VI10<>\
BrownrGL. Nelson V1110^
7 I
BrunnerH, Friedlosigkeit VIlTl '.
— H. Absichtslose That VI 171".
Buch. D. rothe. v. Weimar s. Frank»*.
BuggeS, Nord. Götter- u. Heldensatre
VI 158".
Bulletin de Folklore VI418'*^ *:^2y.
Balletiuo deir Ist. stör. Ital. *4206.
BurghardW. (iegenref. auf d. Ei.h*-
felde Th. 1. *804.
BurmeisterE. Teiupio Malatestiano
zu Rimini VI423*''®^
142
>T>;
BurnettG, :Scotland in tinieji pn^it V
BumsE, Coinage of »Scotland VT122
de BnryB, Jeanne d'Arc V200-.
Buschmann A. Arohäol. Feriencur.^ VI
189««.
Bussiereii et Legouisp]. Michel Betiu-
puy M8«9. {V208*
CadierL. Le livre des syndics de B«^am
Canovas dol CastilloA. Hist. ixen. dr
Espana V479'*«^.
CantüC. Storia univers. *>2. '•204^.
Carinthia, M. d. GV f. Kärnten V
471*'«. *4027. [Vin:»9>
Camarvon. Letters of CbesterftHld
Carte Strozziane V475*^^.
Casopis niusea kral. Ceskeho VI
207"=".
Catalogue of ancient deeds VI 121.
Catalogus codd. hagiogr. lat. Vi??«"»*
CauchieA. Querelle des investiture^
VI383*. ;2195.
Celakovsky.I, (.) registrech doniacirh
a cizich V3cS7*.
Champeval. Cartulairo de S. Manin
de Tullo V207'.
— . Gartulaire d'Uzerchf V 20 1 *.
Chapotin, Etudes hist. sur la ])rovinL»'
dominicaine de France V2ol^.
de Charencv. Cart. de N.-Däiu»» de la
Trappe \m\ [V202*.
CharlesR, Invasions angl. dant^ laMaint-
— R et Froger, (TPsta'Aldrici V 1*U''.
ChesteriieldL, s. Camarvon. [2f»^
ChevalierJ, Evr*ques de Val»*noe \
— V. Repertorium hyninoloirionni \
180-'.
— U. Oeuvres compl. de 8. Avit V Vj:\^
— 1\ Chronique de Vienne Vi 95'.
ChildGW. Church and Stat»* und
Tudors VI 106 ^
vChrisniarE, Geneal. d. Ges. -bans»»«
Baden *38r)9.
Chronica minora ed. Moinnisen '2 107
Chronicles, Anglosax. VI 154'".
ChroustA, Zu den Pressburiji'r
Verhandlungen ira April i4*>*»
V 367.
Kegisier. I. Literatur.
ChroustA, Dietrich v. Niem u. d.
Konstanzer Concil VI360.
CipollaC, e G. Filippi, Diplomi di
Enr. VII. c di Lod. il Bav. *409.
deCircourtA, Documenta luxemb. V
Civil pleas (select) V402. [199^
Codex dipl. et epist. Moraviae Bd. 12
CorbettJ, Monk VII 11«. [V386*.
Coronations, The earliest Scottish V
Corpus docum. inquis. V872**. [447".
Correspondance de Mercy-Argenteau,
ed. Arneth et Flainmermont *2525.
Correspondence betw. W. Pitt and
Rutland VI108'.
Coville, Les Cabochiens V199'.
CoyecqueE, LHötel-Dieu de Paris
V 205*.
CreightonM, Card. Wolsey VUIO^
CunninghamW, Orowth of Engl, in-
dustry V424'". [*4106.
DannenbergH, Grundzüge d. Münzkde.
DaresteR, Droit celtique V445"'.
Daris, Hist. de Liege V1884». [106^
DasentJR. Acts of the Priv. Counc. VI
I)avidsohnR,Entstehungd.Con-
sulats, mit besd. Bcrücks. des
Comitat8Fie8ole-FlorenzVI22.
— R, Consules u. boni homines
VI 358. 381.
Davis.JF, Anglosax. Chron. VI 154".
De BackerA u. H , Bibl. etc. de la
Comp, de Jesus V209=^•^ VI 382*.
De Beelen-Bertholff s. Berichte.
DebidourA, L'hist. dipl. de l'Europe
*1178. [208"«^
DeGubenmtis, Dictionn. intemat. VI
DelabordeF. Chron. du relig. de S.-
Denis V199». [187^ 393.
DelisleL. Litterature lat. du MA. V
— L, Enquetes adminintr. V197*.
Delplace, Joseph II et la rev. brab.
V1389^
DtmifleH u. ChutelainE , Chartular.
univers. Paris. V197^ [*3911.
Denkschrift an d. Bund d. Eidgen.
De RidderA, Charles-Quint VI386^
De RossiGB, Biblia oft", da Ceolfrido.
VI 143".
DesilveJ, De schola s. Amandi V 194^
DevillersL, Docc. rel. a l'arrest. de L.
de Luxbg. VI38()». [past. VI 160".
DewitzA, Aelfred's Uebers. d. Cura
Diegerick s. Muller. [2877.
DieckmeyerA, Cambrai *'9(), 893.
Dieffenbacher.T, ZurHistoriogr.
Lamberts v. Hersfeld VI301.
— J. Lamb. V. Hersfeld als Historiogr.
*14«r».
DiemarH, Schlacht b. Lützen *752.
DippeA, Das G.-studium *1993.
vDöllingerJ, Papstfabeln d. MA., ed.
Friedrich *1364. [*3040.
— J, Kleinere Schriften, ed. Reusch
DönitzP, Anspruch der Päpste auf
Approb. *2873. [V200*.
Dognon, Armagnacs et BourguignonB
Douais, Les mss. de Merville V 187*.
DoveA, Nation. Princip *1363.
DresdnerA, Cultur.-G. d. Ital. Geistl.
*276.
DuboisP, De recup. terre sancte, ed.
Langlois *2266.
DuBoutN, Abbaye d'Orbais V205".
DuChailluPB,TheVikingage VI127«.
DuchesneL, Catalogues episc. de Tour
V192».
DuckettGF. Docc. rel. to the hostages
of John V 198». 41«.
— , Visitations of Clun. found. V415.
DucomA, Organis, de la com. d'Agen
V 208^ [*2146.
DümmlerE, Alchvinstudien VI156'.
— E. Christ. V. Stavelot V460".
DüningA, Ende d. Stifts Quedlinburg
*2643. [*197.
DuMoulin-EckartR, Leudegarv.Autun
EarleJ, Engl, tongue V421".
EbelingM, Vergessene Winkel *3500.
EbertA, Literatur d. MA. VI142».
EbnerA, Klösterl. Gebetsverbrüdergn.
V191».
EdwardsHS, The Romanoffs 219^-^.
EinertE, Aus d. Papieren e. Rath-
hauses *3826.
EllissenOA, Fr. Alb. Lange *2766.
EltonChJ, Origins of Engl, liist. VI 113.
Ergänzungen z. Sem.- Lesebuche VI
191"^ [VI 362. *'90, 990.
ErlerG, Theod. de Nyem de Scismate
Emault, Marbode de Rennes V 195*.
Essex Papers ed. Airy V231***»*.
Familienstiftgn. Dtschlds. u. Oesterr.
*3394. [414*".
Fanfani, Vocab. d. ling. ital. VI217»*^
FasslT, u. A. Salzer, Gymn. zu Komo-
tau *3140i.
FerraiLA, Job. de Cermenate V159'.
FesterR, Humboldt's u. Ranke's
Ideenlehre VI236. [*3.
— R, Rousseau u. Dt. G.-philosophie
FilippiG. II convegno in Savona *460a.
— G, Ancora del conv. di Sav. *460b.
— G. Diplomi, s. CipoUa.
FinkeH, Dominikanerbriefe *22biS.
— H, Forschgn. z. Konstanzer Concil
VI3ni.
Register. I. Literatar.
FinsenV, Islandske fristats institu-
tioner V185«. r90, 1339.
FischerK, J. G. Fichte u. s. Vorgänger
FlammermontJ, s. Correspondance.
vFleischhackerR , Altengl. Lapidar
VI 154^
Flores historicarum ¥412.
FörsterH^Magdeb. Sessionsstreit *799.
Foresti^E, Livre de comptes des Bonis
V19«*. [Pap. of India VI 106*.
Forrest GW, Selections from State
Forschungen z. Dt. Landes- u. Volks-
kunde V467»*»».
— z. Brandenb. u. Preuss. G. V1417 * *=.
— ,HohenzollerischeVI2072w«. 417^*».
*3839.
— , Indogerm. VI206*'«.
ForstH, s. Philippi. [V197«.
FoumierM, Statuts des univers. fran9.
— P, Le royaume d'Arles V376. *1477.
FränkelM. Die Schrift d. Ari-
stoteles üb. d. Athen. Staats-
verfassung V164.
FrankeO. Rothe Buch v. Weimar *1559.
FranklinA. La vie privee d'autrefois
V192*. [Bourg. VI385».
Frederichs«! , Gr. conseil d. du es de
FredericqP, Corpus docc. inquis. V
372». [landen *m9S.
— P, Gesch. d. inquis. in de Neder-
FreemanEA. Origin of the English
VI 128™. [V202'.
Freminville , Ecorcheurs de Bourg.
FriedrichF, s. Döllinger.
FritzJ, Zum Deutschen Königs-
gut V365. 1*508.
— J, Oberrhein. Schuhmachergesellen
Froger, Gesta Aldrici, s. Charles.
FroudeJA, Lord Beaconsfield VI 109*.
Führer durch d. Ausst. im N. Rathh.
zu Wien VI204''«. [*1827.
FunckH, Lavater u. Mkgf. K. Friedr.
FunkeP. Papst Benedict XI. *2265.
Fustel de Coulanges, L'alleu et le
domaine rur. V189*^
GachardL, Etudes conc. Thist. des
PaysBas VI 383».
Galbert de Bruges, Meurtre de Charles
le Bon, ed. Pirenne *2199.
GansD, Weltgeschichte *722.
GanterH. Rezelin v. Villingen *3872.
GardinerSR. Constit. docc. of the
Purit. cev. VI 105».
GaaquetFA u. Bishop, Edward VI. and
the bock of com. prayer VI 107*.
Gaste, Insurrections en Normandie
V202*. [VI 409*".
(tebhardtBr. Handbuch d. Dt. Gesch.
GeffckenH, K.-gut unt Friedrich IL
V365.
GenardP, Docc. conc. fortific. d'Anven»
VI890*. [VI388*.
— P, Docc. rel. ä Y6ct. du dnc d*Anjou
— P, Coli, des lettres du mag. d'Anvers
VI388». [VI388*.
— P, Docc. conc. la fam. d'Egmont
Generalstabskarten VI 416*»* * »• ♦»•.
Geschichtsblätter d. Dt. HugenottenV.
— , Reutiinger VI2072«'*. [*4178.
Geechichtsfreund, Allgäaer ^3848.
Geschichtsquellen, Osnabr. *3683.
GesterdingC, Zur G. Greifswalds fortg.
V. Pyl •3515.
GillwaldA, Sagen d. Harzes *3451«.
Glasson, Communaux et domaine mr.
V190».
GlockJP, Symbolik d. Bienen ♦3438.
GodtC, Anfänge d. Hzth. Schleswig
•2266a. [*2624.
GoetteR, Zeitalter d. Dt. Erhebg.
GoIdschmidtL, Handbuch d. Handeb-
rechts *2969. [SSbK
GolU, Nov^ ^piny o Valdenskych V
GommeGL, Literat, of loc. institat.
V426«. [Iß5».
— L, Village Community at Aston VI
— L, Widowhood in manor. law VI
168-.
GottliebTh , üeb. ma. Bibliotheker
V476**'. •3143.
GrantCC, The Culdees V 460^
GrauP, Chronik v. Vacha •58'>2d.
GreenJR, G. d. Engl. Volkes, übers.
V. Kirchner VI 113».
— M A, Calend. of the com. for compoun-
ding VI 105».
GrOpler, Büchereien mittelb. Fürsten
VI 201»".
GrossCh, The gild merchant VI 115.
Gubematis, s. De Gubematis.
GüdemannM, Quellenschrr. z. Unterr.
bei Juden *3132. [•1H9C».
GüntherC, Zur Cultur-G. Lauenbiirgs
GuibertL, Cartul. d'Obazine V2l»7»!
GuilhermozP, Noblesse matem. en
Champagne V206*.
HaekD, Justus van den Vondel *T7^.
HahnH, Namen d. Bonifaz. Briefe
VI155-. [V39f;.
HallH. Court life und. Plantagt^netf
HamiltonWD, Calend. of Stale Pap.
VIia5».
Handbücher V221»^**. V1208-**-»*.
-, Allgeni. bist V221'^ •». VI4Ö8*-* .
Vgl. Assmann. Bemont. Blume. Geb-
hardt, Rethwisch. Strehl.
Register. I. Litenitur.
Handbücher. Bibliogr. V186^ 222".
VI 20828'^»«. Vgl. Ja8trow,Monumenta
(Indices). *"•.
Handbücher, Biogr. V223^*. ¥1210
-,Hist.HiIf8wi88. V224*«. VI214»<»"*.
412^'-'. Vgl. Bresslau, Löher, Lorenz.
Mas Latrie, Paoli, Prou.
— , Geogr. V1415*^^«*».
— , Literaturgeschichtl., 8. Kbert.
— , Rechtswisö. V223**. \\2n^'''^^
Vgl.Altmann^Goldschniidt.Lehmann.
-, Sprachwiss. V223*'. V1215=»~-'^
Vgl. Wörterbücher.
— . Theologische u. kirchengeschtl. V
223'^ VI 213'°* «. 408*". Vgl.Ludwig.
HamackO, Livland *3541b.
Hart AB, Federal govemment * 1995a.
HartwigO, Ein Menschenalter
Florent. Geschichte (Forts, u.
Schi.) V70. 242. [gesten *3651.
HasseP, Schie8w.-Hol8t.-Lauenb. Re-
HaureauB, Poeraes attr. ii S. Bemard
V 196^
— B, Notices et extraits Vi 87'.
HavetJ, Donation d'Errepagny V194*.
— J, Origines de S.-Denis VI94*.
HeegerG , Trojanersage der Briten
V443"'. [*195a.
— G, Trojanersagen der Franken etc.
1 lefeleCJ, Concilien-G. Bd. 6 v. Knöpf-
ler *620.
HeigelKTh, Frankreich u. d.
Witteisbacher nach FranzÖs.
G esandtnchaftsinstructionen
Vi 92. [walde *3406a.
lleinW, Todtenbretter im Böhmer-
Henne am RhynO, Einigung Dtlds.
♦2t>97. [richte *3092.
HennerC, Organisation d. Ketzerge-
HenschelH, Allg. Staatslehre *11.
Herbst. Encyklop.d.neuerenG.V222*^
HermannE, Mobil. -vindication VI 175*.
— E, Ein Wort üb. Mithio VI 170«.
HerreH. Ilsen burger Annalen *3ü(».
HerzfeldG. Rathsel d. P^xeterbuches
VI 15R
— G. Zu Leechdoms III. 428 VI 140".
HeylJA , Gerichtswesen u. Ehehaft-
Tädigungen ♦2850. [VI113^
HobboHTh, Behemotli ed. by Tönnies
— Th, Elements of law ed. by Tönnies
VI 113*. f*2145.
HöfftCTh. France etc. im Bolandsliede
Höveler. Archl. Ferieneurs VI 189»".
HofmannR, Zur G. d. St. Pirna *3ö84.
HoltzmannH u. Zöpffel, Lex. f. Theo-
logie VI 213"*».
HowardGE. King's peace V390.
HubertiL. Friede u. Recht; e.
rechts- u. sprachvergl. Unter-
suchung VI.
vHübnerA, Ein Jahr m. Lebens *1904.
HübnerR, Gerichtsurkunden *2157a.
Hül'ferH, Haugwitz nach der
Schlacht bei Auaterlitz VI102.
— H, Cabinetsregierung u. Lombard
HülsenH. Erinnergn. *1332. [*1135.
JacobG, Arab. Ber. -erstatter *1459.
— G, Welche Handelsart. bezogen die
Arab.? ♦2968. [*2968a.
— G, Waaren b. Arab.-Nord. Verkehr
JahnkeH, Fürst Bismarck ♦1235.
Jahrbuch d. Ges. Adler V1208"^
— d. HV Glarus ♦3930. [207"*f
— , Literar. f. Nordwestböhmen VI
— d. Ges. f. Lothring. G. ♦3787.
Jahrbücher f. Nationalök. u. Statistik
VI 205«"».
— . Neue Heidelberger VI 205 "^
Jahresbericht d.Rom. Philol. V221"«.
Jahresberichte d. G.-Wiss. V219»'.
VI 209290-1.
— f. neuere Dt. Lit-G. VI207"».
vJakschA, Ortsnamenforschg. ♦3416.
JastrowJ, Dt. Einheitstrauni ^1216.
— , Handbuch zu Lit.-Berr. V1209'»^
Jean d' Anton, Chroniciues V204'.
JechtR. Görlitzer Stadtbuch ♦2302.
JellinghausH , Arminius u. Siegfried
JeuerlingO, s. Wenström. [♦ISS?.
JoachimsohnP, Greg. Heiniburg ♦IBIO.
Johann, Erzherzog, Tagebuch, hrsg.
V. Krones •1879.
JoostingJGC. Oork. betr. h. zeventuigs-
recht ^2851.
JoubertA, Docc. de la guerre de cent
ans V202*.
JudeichW. Die Schlacht bei
Adrianopel 378 n. Chr. VII.
KallsenO, Dt. Städte im MA. ♦1497.
KalousckJ. Listiny a zapisy Belske
V387^
vKap-herrH, Bajulus, Podestä.
Consules V21.
Karten YlSdl^^-^, Alb^^K
Katalog d. bist. Mus. inWien V1204"^
Kataloge. Antiquar. V23S. 490. VI
234. 435.
KaufmannA, Gartenbau ^3410.
KaufmannG, Entstehung d. Städte-
weseiis ^1498.
[♦3367.
KawerauW , Kunstgeschtl. ^Skizzen
KenyonFG, s. Aristoteles.
KerlerD, Aus d. 7jahr. Kriege *967.
KerslakeTh, Gyfla VI 131'".
— T, Saint Richard VI 114.
6
Kt?^if<ter. I. Literatur.
Kervyn de Letten hov<*. Kelat. polit. d.
Pays-Ba» et de rAnjfJeterre VI387«.
Key-AberpfK . Konungaoch tronföl
iareval ir49(M"*'.
KindtK, Katu>>tr. Lud. Moro's •457.
Kirchenlexicon, Cnlwer V1214"''^.
KirchnerK k. (ireen V1113».
KleinHchmidtA.Katharinan.VI22«)*=»'.
KlicniaiinL. .loh. Milic v. Kremsier
KloppO. Der :JOj. KricK *1703.
KlugeF. (J. (I. Kiigl. Sprache VI 130°'.
KneerA, Kard. Zabarella *2820.
KnöptlerA . Kelchbeweg, in Baiern
*2407.
— A, Schrör« n. Sdralek, k.-geschtL
Studien •2205. *HOOL
— A, ». Hefele.
KnötelP. rniformenkunde •2927.
Köhne(*, Zum Ursprung d. Dt.
Stadtv<*rfa8Hung Vl39.
— , Ur8i>rung d. Stadtverf. V139^
KösterF. k. Krottonschmidt u. Lange.
KoldeTh , Tirenzen bist. Erkennens
Koranda s. Manualnik. [•1992.
KriluierF, Maria IL Stuart *920.
KrauHA, .loh. v. Michelsberg V386*.
KraufieKKH, Lüneb. Sülze *485.
KrebsH, I^ublicistik d, Jesuiten ^734.
Kriege. Di«» Deutschen v. 1864-71.
•1223.
Krones. Aus d, Tagebuch Erzh. Joh.'s
•1879.
KrottenschuiidtN, Naunib. Ann., hrsg.
V. KöHter *3ü09. [^3222.
KrumbacherK , G. d. Hyzant. Lit.
Kupforschuiidt . Winchester- Annalen
VI 154".
KurtiUi, (Jesta reg. Francorum VI 93*.
— , J^iogr. de l'eveque Notger VI383*.
Kwartalnik histor. VI 419**®.
deLaHorderieA . (Tit''Ogr. de la Bre-
tagne V207».
liahaye. Ij'abbaye de Waulsort V 156 ^
LahmerH , Chronik v. Sciduckenau
♦404r».
Lampreoht. Dt. (ieschiehte V221»'.
*102. *1365d.
K, (irosshandel u. Bürgerthuiu *680.
Landwehrll s. St^nzler.
La nerv d'Are. Meni. en faveur de
Jeanne d'Arc V'JOP.
Lange 1\ Cliron. v. Naumburg, hrsg.
V. Köster •3610.
LangerO. Sklaverei in Kuropa * 1363a.
LangloisChV. Orig. du pari, de Paris
Vllip.
OhV. Dore. rel. a TAirenais Vl97\
LangloisChV u. SteinH. Archires de
rhist. de France V475»»^
— ChV 8. Dubois.
deLasteyrieR a. Lefevre-Pontalis. Bi-
bliogr. bist, et archl. V186».
LattmannJ, Reformbewegg. d. Schul
Wesens *.33. [Seculars V1107'.
LawThGr, Conflicts betw. Jesuit« and
LeaHCh, Relig. bist, of Spain V480»*".
Leben A, Recueil des instructions VI
92».
LechnerK, Zur Hanno v. Mission •913.
LeckyWE, Bist, of England, Vol. 7
u. 8 VI 109*.
Leftvre-Pontalis s. Lasteyrie.
LegerL, Busses et Slaves VI 219»".
LehmannHO, Quellen z. Dt. Reicbs-
u. Rechts-G. VI 211 »»^ *2865.
Lehrbücher, Bist. V221»^. VI208"\
406*20 7. Vgl. Bandbücher. [V 1 145".
LentznerK, Kreuz b. d. Angelsacbs.
Lesigne, Vie de Jeanne d'Arc V200».
vLettow- VorbeckO . Krieg v. 1806-7
•1113.
LewisB, Ancientlaws of Wales V448**.
Li ebermannF, Neuere Literatur
z. G. Englands im MA. V390.
VI113.
Life, Tripartite, of Patrick V456°».
LindnerF s. Stenzler.
Literae Cantuarienses VI 124.
Literaturberichte u. Notizen:
— Böhmen s. Vant-ura.
— Danemark V226^2'^^
— England V228^-«*. Vgl. Brosch.
Liebermann.
— Finland V224**>»^>.
— Frankreich s Molinier.
— Italien VI 419*^-.
— Norwegen V226^-^^
— Portugal V483^**. [Minzes.
— Russland VI 217«»«^. Vgl. auch
— Schweden V224*»^».
— Skandinavien V224*'»^-\
— Spanien V479i«^'**.
LittleAG, Gesiths and tbegns VI 169™.
LhuillierD, Vie de S. Bugues V19-S-.
LöherF. Archivlehre V224*^ VI 198***.
•3147. [thal •244>4
LöscheG. Kirchenordnung v.Joachimii-
LövinsonB. Chron. d. B. Waten?te*i
•425. [rieht d. G. •2014.
LohmeyerG. Rühle u. Panten. Unter-
— K, FlujTschrift a. d. Zeit Hz. Albr.
Fried. •1729. [*?
LonchayH, Princip. de Liege VI;^'
LorenzO, Die G.- Wissenschaft V14*>
235. *2005.
< • •
E,>%V
Register. I. Literatur.
Lorenz! ). Genealog. Handatlas VI
412^. *4140.
LossenM . Streitschrr. d. (legenref.
*2405e.
LuardHK. Flores historiaruni V412.
LuceS, Guerre de cent aus V198*.
Luchaire, Communes fran9. de Cape-
tiens V190».
-, Louis VL V195*.
LudwigDA, Quellenbuch z.Kirchen-G.
VI408'-^ *I40L [*34741.
Lüttich8. Bedeutungsvolle Zahlen
Lulve&J, Surama canc. d. Joh. v. Neu-
markt ♦2276.
LyteHCxM. Catal. of anc. deeds VI 121.
MaassA, Dante's Monarchie VI 78'.
MacdonaldJ, State Trials VI 106*.
Mackintosh.I, Scotland VI 110».
MahrenholtzR, G.-auffassung u. G.-
unterricht *2020a. [*2936a.
Majorana A , Principii d. sociologia
MaitlandF. Suniames of villages VI
167°.
— , ßractons Note book V405.
MallesonGB, Dupleix Villi*.
ManchotW, Kloster Limburg *3800.
<le MandrotB, J. d'Armagnac V203\
Manuale bibliogr. VI208^''«^
ManualnikM.VacslavaKorandyV387'.
MarchHC . Anc. apport. of the tithe
V392.
Marin, Jeanne d'Arc V200*. [*1472.
MartensW, War Gregor VII. Mönch?
MasLatrie, Chronologie VI 215»**.
ile Maulde. Chroniques de .1. d' Anton
-, Hi.st. de Louis XII. V204-. | V204».
MaurerK, Zur Geschichte Is-
lands V168. tV477'".
MazzatintiG, Inventari d. bibll. d'Italia
MeisterA . Hohenstaufen im Elsass
*306. ^ [*2651.
— (', Untergang d. Kidgenossenschaft
MeitzenA, Volky- u. Königshufe VI
1640.
vMensiF, Finanzen Oesterreichs *883.
Mercy-Argenteau 8. Correspondance.
<le MeulenaereO, Docc. pour la biogr.
de Jehan Boutillier VI 384».
Meusel, Kirchl. Handlex. VI 214»**«.
MeyerClir, Mod. Stadtbürgerthuni
*"90, 1692.
MichaelE, Kiinke's Welt-G. *77a.
-W, Englands Stellung z. Theilung
Polens VII 12». *977.
MinzesB. Transscription Russi-
scher Namen VI373.
MitsukuriG, Engl.-Niederl. ünionsbe-
strphnneen VI 113*. *1774.
Mittheilungen d. VG Berlin *3502.
— a. d. Gebiete d. Bibliographie VI
— d. VGD Böhmen ♦4036.
— d. Ges. f. Dt. Erziehg.- u. Schul-
G. VI205"^
— d. V. zu Eisenberg »3599.
— V. Freiberger AlthV *3588.
— d. V. zu Kahla u. Roda ♦SöQS.
— aus d. Stadt-A. v. Köln *3777.
— d. V. f. Lübeckiscbe G. *3662.
— , Niederlausitzer *3572.
— an d. Mitgl. d. Oberhess. G V *3817.
MitzschkeP, Beschreibg. d. Rennsteigs
*2503.
MogkE, Mythologie VI 133".
MolinierA, Neuere Literatur z.
G. Frankreichs i. MA. V185.
— A, Obituaires fran9. \19V.
MonodG 8. Bemont.
Monumenta Germ. bist. V463»"^<>^
— Indices VI 210-^.
MorfillWR, Russia VI 218'".
MorleyJ. Walpole VI 110*.
MortetP, M. de Sully V196».
MozleyA, Lettei-s of J. H. Newman
VI 112». [♦911.
MucheE, Erinnergn. d. Hzgin. Sophie
MüllenhoffK, Beovulf VI 135"».
MüllerJG, u. J. v. Müller, Briefwechsel
♦1895.
Muller et Diegerick, Docc. conc. le
duc d'Anjou et les Pays-Bas VI 388*.
MummenhoffE, Rathhaus in Nürnberg
VI 398»". •3838.
MurrayJAH u. Bradley, Engl, dictio-
nary VI 414*". [205*'». ♦2071.
Nachrichten üb. Dt. Alth.-funde VI
Nachschlagewerke s. Handbücher.
Nameche, Cours d'hist. nat. VI 389*.
NeanderA, D. hl. Bernhard •343.
NeilsonG, Trial by combat ♦2855a.
NeveF, Renaissaace des lettres en
Belgique VI 386*.
NewmanFW, Card Newman VI 112».
— JH, Correspond. ed. A. Mozley
VI 112'. [^499.
NirrnheimH, Hamburg u. Ostfriesland
NisardCh, Fortunat V194*.
— Ch, Fortunat panegyriste V194».
NümbergerA, Würzb. Hs. d. Irischen
Kanonensammlg. V461™.
OpetO, Processleitg.-formen VI 173".
vOttenthalE, Pubblicazioni del 1889
♦2058.
PalmerN, Welsh Settlements VI 162«.
PantanoA, Paolo Diac. e Giustiniano
PantenE 8. Lohmeyer. [♦1453.
8
Register. I. Literatur.
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PartechJ, Philipp Clüver *2434.
PastorL, G. d. Päpste Bd. 2 •531.
PaulH, German. Philologe VI 127«.
PeiskerJ, Zadniga V387».
Pöries, Faculte de droit de Paris
V197'. rV203*.
PerretPM, Paix du 9 janvier 1478
— PM, Jean de Chambres a Veniso
V202«. [213'**'»'.
Perthes, Uandlex. f. Theologen VI
PfeiiferR. Wallbaoten ♦2081.
PfiaterCh, S.-Die etS.-Hydulphe V206*''.
vPflugk-HarttungJ. Archiv u. Reg. d.
Papste *3142m.
PfunghstA s. Banning. [*3GK3.
PhilippiF n. Forst. Osnabr. G.-Quellen
PhilippsonM^ Inquisition in d.
Niederlanden V371.
PierlingP, Arbitrage pontitical *lt)97.
PiotC. Corresp. deGranvelle VI 387*.
Pirenne, Bataille de Gourtrai V198».
VI 385».
— , 8. Galbert. [VI 132*'.
PogatscherA, Lehnworte im Altengl.
PolitesNG, Aeiixöv efXüxAo::. V222*^.
PollardAW, Engl. iMiracle playa V417.
PollockF. Recht d. Grundbesitzes VI
166"». . [*3005h.
Porretl.A., Klementa de la religion
Pottier. CoiUuraes du dep. de Tarn
et Garonne V207". [188 ^ ♦4076.
ProuM. Manuel de pal^graphie V
— M, Service militaire des roturiers
V191».
PylTh 8. Gesterding. [VI207-*-»'.
Quartalblätter d. HV f. Grossh. Hessen
RachePB, Dt Schulkomödie *320t».
Rachfahl t\ Stettiner Erbfolgestreit
*444. [18t)5.
RackwitzR. St. Nikolausberge *'90,
RageyP, St. Anselme V195».
RambaudA, Recueil de instr. : Russie
RanschenG . Legende KarFs d. Gr.
Rebouis. Coutumes de TAgenais V
208\ [VI92».
Receuil des instructions , ed. Lebon
Regesten u. T'rkk. . Schlew. - Holst.-
Lauenb. *3651.
ReichauH. Ursprung u. Wesen d.
Schule *3130h.
— •— Ursprung d. Schule *3130i.
Reiminann. Münzen- u. Med.-Cabinet
♦4109. I192-.
ReinachS. Antiquites nationales V
V. ReitzensteinK, Feldzug d. .1. 1622
•742.
Requin, L'imprimerie ü Avignon V
203».
RethwischC u. Schmiele, G.-Tafeln VI
411**".
RcuschFH s. Döllinger.
Revue des quest. bist. Vl418**^
V. ReymondM, s. Scheibert.
RezekA, Böhm.-Mähr. Chronik Bd. •>
V379». ♦2505. f:)79.
— A, Relig. Bewegg. in Böhmen V
RichardE. H.^pital de BicetreV205^
RichterO. Verwaltungs-G. v. Dresden
♦289t». [V882^.
RiegerH, Zrizeni kr^ke v Cechach
RiezlerS, Hochverrathsproceas d. Hier.
v. Stauf *1591.
— S, Vatican. Acten ♦2271.
— S, W. v. Giesobrecht ♦20:J4a-
Ritter.Nationalitätu.llumanität*2>M.)9.
Roberte. Saint-Maiide V205\
Robert«on, The mint of Glouirester
VI 148». [♦2705.
RobolskyH. Mitteleurop. Kriedensliga
Roght^E. Anschluss Hamburgs imil
Bremens ♦2734.
deRomanetO u. ToumouerH. Docc.
8ur la prov. de Perche V206*.
RoundJH, .\ncient charters V39'**.
RühlF, Gregorovius ♦20:34b.
Rühle 8. Lohmeyer.
KusselWCl, H. Nelson VII 10".
— S. Verhältnisse am Vatic. geh. A.
V47:
7MS4
[schungen V 1.5tJ
SackurE, Die Waulsorter Fäl-
SafranckJ. Matth. Hosius ♦849.
SaftienJ. Verhandlgn. Ferd.'s I. ni.
Pius IV. ♦2406.
SainsburjWN. Calend. of State Pap.
Colonial VT106'.
SalomonF. Schott. Aufstand VI 112*.
Salzerl*A, s. FjissI.
Sammelwerke (fortlaufende Publi-
cationen) V221 ^-. 4r,:>,»-ioi. 479»**»'.
VI210*-«K [AlthV. -8799.
Sammlung v. Vortrr. im Mannli.
SandretL, Le travers de Contians V
205*.
SarrazinG, Beowulf-Studien VI l.^^S« .
SawyerFE. Domesday studies VI 167".
Sbomik imp. russk. istor. ob<test\a
yj2i7»20c
ScardaviE. Archivi comunali VI200-* .
SchaibleKH, .luden in England V 1 1 1 2
Schaube.\. Neue Beitrr. z. Consulat d.
Meeres V480'*'. [18t>4-71. •2671.
Scheibert^I u. M. v. Reymond. Kriege
SchellhassK. Vicekanzellariat
Schlickes V167.
Register. L Literatur.
SchellhassK. Zur Trierer Zu-
sammenkunft 1473 VI80.
SchillingM, Quellenlectöre VI407"'.
♦581. [Y4ir*\
SchimnacherF , (i. Spaniens Bd. 5
SchleideiiR, Erinnergn. e. Schlew.-
Holsteiners *2668p.
SchlitterH, Berr. des Baron de Beelen
Bertholff *1820. [*1465.
SchlumbergerG . ün empereur byz.
SchmarsowA, Die Kunst-G. an unsem
Hochschulen VI404**^
SchmidtWA, Dt. Verf.-frage *1123.
SchmieleE, s. Reth wisch.
SchmittR, Sendung d. Herrn v.
Pechlin nach Petersburg 1760
VI 94. [buch VI 142".
SchmitzH.T, Das Theodor'sche Buss-
SchnürerF , Weisthtimer - Forschung
*2823h.
SchrankaE, Brückenkde. *4040f.
SchratzW, Ursul.-kloster in Straubing
*8075e.
ISchrörs r. Knöpfler. [*957.
SchultzA, Alltagsleben e. Dt. Frau
SchumacherH. Mod. Ungarn *4057h.
SchumannG, Hans Sachs *2383.
SchwabeL, G. d. 2. Abendmahlstreits
SchwebelO. Alt-Berlin *3503. [VSGl '.
vSchwindE, Erbleihen in d. Rhein-
gegenden *1502.
i^dralek s. Knöpfler. [106".
SeebohmF, Engl. Dorfgemeinde VI
i^eelmannW, Volksstämme Norddtlds.
Vn28".
SoUoG, 0. d. Landes Würden *3675.
Semrau, Donatellos Kanzeln VI423*'".
vSeydlitzR. Orientfahrt d. Ritters v.
Harff *1618.
8heppard,LiteraeCantuariensesVll24.
SiebsT, Engl.-Fries. Sprache VT129".
SimonsfeldH . Päpstl. Kanzleiwesen
*4i:^,.
— H. Analecten z. Papst-, etc. G. *2318.
i<keatWW, Aelfric's Lives of saints
V392.
Snemy ceske V386". [V382".
SnjanF, Oesterreich nach d. 30j. Kriege
SohmR. Dt. Städtewesen VI86. 170".
257.
SommerfeldtG, Zur Leben«-G.
d. Johannes de CermenateVl59.
SonimervogelC, Bibl. de la comp, de
.Jesus VI209-"'*<^. 382'.
Spalding, Suvoroif *1102.
Spicilegio Vaticano V1418**^
Spont. La taille en Languedoc V207'^.
Stebbin^W, Peterborough Villi».
Starina. Russkaja V1419**^
SteinG, Akad. Gerichtsbarkeit *2853.
SteinH s. Langlois.
SteinelO, Unterricht in d. Landes-G.
*2018. |2. Th. *3213.
SteinhausenG , G. des Dt. Briefes
StenzlerR, Linduer u. Landwehr,
Lehrbuch d. Gesch. VI 191 "^ *2055.
SternA, P. Usteri über K. E.
0 eisner V374.
StemB, Wladimir's Tafelrunde V1374«.
StichertA, Nie. v. Werle *ir)42a.
Stieler, Handatlas VI 415*"«.
StieveF, Hzg. Maximilian von
Baiern u. d. Kaiserkrone VI36.
— F, Entgegnung [betr. Naturw.
G.-forschung] Vi 358. [•2414.
— F, Oberösterreich. Bauernaufstand
StokesW, Tripart. life of Patrick V
456". [V1410*"V
StrehlW. Handbuch d. Gesch. Bd. 1
StriedingerJ, Kampf um Regensburg
*452 *1585d
Stu'bbsJW. Univ. of Dublin VI 108^
—W, Wilhelm. Malmesbirensis. V.S94.
Studien, Kirchengeschtl. VI206*''.
StuhlK, Neue Pfade: Personnnnamisii
*3413o.
SutterC, .Johann v. Vicenza *2210.
SymonsB, Heldensage VI 134**.
TannenK, Island u. Grönland V176.
TardifA. Sources du droit franv- V188*.
Taschenbuch, Bemer, auf 1891 *3941.
vTaysenA. Aensseres Friedrich's d.
Gr. *1806. [*4004.
vTeuffenbach A , Vaterl. Ehrenbuch
Thierrv-PouxO, L'imprim. en France
V203''^.
ThomasA, s. Hatzfeld. [berg *3116.
Thorbecke. Statuten d. Univ. Heidel-
ThorntonM, Stuart Dynasty. V231«*».
VI108^ [Kundskaber V168.
ThoroddsenTh, Oversigt over geogr.
TieftenbachR, Varusschlacht *1389.
ToddA, Pariiam. Government VI 109».
TönniesF. s. Hobbes. [*1773.
ToUinH, Hugenotten in Magdeburg
Tomek, G. Prags V384".
Tournouet s. Romanet.
TraubeL, 0 Roma nobilis *1434.
TrotterlJ, Warren HastingP VI 1 11 ».
TruhlaiJ, Manualnik Korandy V387».
TurkMH. Leg. code of Aelfred VI159".
UlmannH. K. Maximilian Bd. 2 *2294.
Vacandard, Louis VII. et Alienor V
Vademecum, Histor. 7222*'«^. [196*.
Vaesen, Lottresmissives de Louis XI.
V20:i^
10
Hegitfter. I. Literatur.
VancuraH. Neuer«.* (.'zechische
G.-forschun«: V377.
Varge«W. Weichbildsrecht u.
Borgrecht VI ^6. '2899g.
Viard, Officiers rov. de France V
198«.
Vierteljahrsschrift f. G. u. Heimaths-
kunde v. Glatz ¥1207"**. I20b*.
deVillefosseEH , Abbaye dOrbais V
ViolletP, Droit public V189'.
Vita S. Bumwoldi VI 141«.
— fcf. iSwithuni VI 141»».
Vogel, Karte d. Dt. Reiches VI416"*.
VokskovHS, Kig-Veda og Edda *2091.
Vorzeit, .Schlesiens *3.561.
VotschW, Ulr. V. Hütten ♦♦i40.
Wacker nagelK. Entgegnung [auf
Erklärung d. (löt tinger Ges. d. Wiss.]
VI232»^'.
Wattenbach W. Lat.Gedichte a.Frank-
reich ♦1520.
WautersA, Analectes de diplomatique
VIJ384*. [*2488w.
WeberO. Friede von l't recht"* 17.52.
WegeleFX. War d. Dichter d.
fföttl. Coinöd ie Verf. d. Schrift
de MonarchiaV V178.
WeilandL. Mathias v. Neuenburg V 190.
-L, Die Anj^ein VI 130".
WenckK, Arelat als Keichs-
land V:37<i.
WenkerG. Sprachatlas V1416"".
WichertTh. Zur Oberrhein.
Historiographie d. 14. Jh.VI90.
WidmannS, (ioschichtsel *25.
WiesenerL. Le Regent, Dubois et les
Anglais »2481. f*2215.
WiesznerC, Einige Dt. Rechtsalthh.
Willelmus Malmesbiriensis, de gestis
regum V394.
WilliamsW, Communes of Lombardy
*2177. [♦3211.
WinderE, Vorarlberg. Dialektdichtg.
WinterS, Böhm. Städte V384».
WistulanusH, G. d. St. Danzig *3525.
WittmannP, Würzburger Bücher in
üpsala V474»". f^^Mi.
Wörterbücher V223*'. VI 215^1». 414.
—. Deutsche VI 215'**».
-, Englische VI21(>»'^ 414*".
. Französ. V121(i''*.
-. <;riech. V1217'»'.
-. Holland. VI 216«»'.
-, Italienische V1414*-=^'».
— . Lat.-Roman. V12D;-''\ 414*^<>.
-. Rumän. V1217*'«.
— . Skandinav. VI 216=^ '^
-. rnjrar. VI217'»\
■ WolterFA. G.d.;?t.M»^drrl.ur*-*.:i^.l7
' WülkerR, Neue Entdeck^, f Angrl
I Sachs. Lit-(;. VI1.5C"=.
Year-book of the s^ientiftc ^:»c:;etjt*
V418°».
YriarteCh. Aotour dei^ lk.rHia Vl4i5:Ü* '
♦2338 c.
Zeitschrift d. Aachener GV *:57^1
— f. d. 0. Ermlands "S^iO.
— , Dt., f. Kirchenrecht VI20r>= .
— d. V. f. Lfibeckische G. ^^n.
— f. G. Schlesiens •3.>«*.'.
— d. Ges. f. Schlesw.-Hülst.-Läaenb.
G. *I3648.
— d. V. f. Volkskunde V21&-*.
Zeitschriften V 21 '^ ^-^. V I Xi-. :^^-
— , Allgem. bist. Vl88^ 21^--. VI
205*'«. 418*«^ *«^.
— , Bibliogr. (u. Lit.-Bll.i ViMii*'
VI 2082»«. Vgl J.-berr. d. G. Wi*.
-. Böhmische \SS6\ M*207"'*^.
— , CulturgeschÜ. V219**. 467>»-. VI
205"». 418***. Vpl. ZeitS4.hr. d. V.
f. Volkskde.
— , Englische V418»'. VI>i»5--=*.
— , FranzÖ8.VI207**».208"-.41««^.
-. Hilfswiss. V120S283-". 418**".
— , Ital. V477*»». V1205-'*. 418«"-
— , Kirchengeschtl. V220»'. M20t)^".
Vgl. Zeitschr. f. K.- recht.
-, Kunstgeschtl. V1207"^
— , Literaturgeschtl. V-221 ". VI20<5^*.
— , Pädagog. VI 205«".
— . Polnische VI419**».
— . Provinziale s. Territoriale.
-, Russ. V1217»*^. 419*'^
-. Schweiz. VI 207"*«.
— . Skandinav. VI 205* "»^^
— , Sprachwiss. V'221»\ VI 20(5^=^*.
— . Statist. V220»-.
--, Territoriale V220»\ 471»»«. VI
207*". 417^24.
— . Theolog. 8. KirchengeschtL
— f. Volkskunde s. Culturgeschichtl.
— , Wirthschafts- (Staats-) geschtl. V
220'«. VI205"\ Vgl. Jbb. f. Nat.-
Ökon. u. Statistik.
ZibrtC, Listv z Ceskvcli dejin knlt
♦3376.
— C, D&jiny kroje v Zeniich ceskych
♦3386.
ZimmerH, Irisches Element in ma.
Cultur V459'n.
— H, Brendan*s Meerfahrt V457".
-H, Kelt. Studien V435"».
Zimmermann Ath. Maria d.KatholischH
VI112r
Register. II. Institute.
11
ZimmermannF , Archive in Ungarn
VI 200"*. 403*^".
— F, Datirungsiorniel in Urkk. Karl's
IV. *'90, 204.
ZöcklerO. Handbuch d. theol. Wis«.
VI214»*»\
ZöllerE, Universitäten u. techn. Hoch-
schulen VI405**^ *3121.
ZöpffelK s. Holtzmann.
Zschäck, Höhere Bürgerschulen in
Gotha *314l8. [16R
Zupitza.!, Romanze v. Athelston VI
IL Gesellschaften, Institute. Unterrichtsanstalten.
Die Zifffm bedeuten Xrr. der Nachrichten und Notizen (bis 17:j in Bd. V, von 174 an
in Bd. VI). Ks wurde Kinreihuni; nach Länder- und Ortsnamen beYit£3Uigt>-man be&chto
sihe.r die Zusammenstellungen wie unter Archive , Bibliotheken , GeHellschaiten , Museen',
rnt>erricht, Vereine etc. FQr die einzelnen Länder vgl. im Lit.-Kegisti'r die Schl&gworte :
Lit<»raturt»erirhte, W^irterbiicher, Zeitschriften.
Aachen. Zeitungsmuseum 268.
Aarau, Hist. Ges. 16.
Akademien 78. 155. 344. 472. Vgl.
Berlin, Brüssel, Göttingen, Krakau.
Neapel. Paris, Petersburg.
Alterthumsverein s. Dresden, Freiberg,
Karlsruhe. — Vgl. Vereine.
Annaberg, V. f. G. etc. 208.
Archive 84. 129-34. 159. 245-53. 349.
406-10. 478-9. - Vgl. Bergamo.
Florenz, Frankreich. Konstantinopel,
Lindau, Modena, Rom. Schweden,
Steinbach, Ungarn, Worms, Zerbst.
Anthropol.-Congress 203-4.
Baden, Hist. Commission 378-80.
Baiem, Bibliotheken 254. — Pro vi n-
zialforschung 443a. — Unterrichts-
reform 27-31. 242. — Vgl. München.
Baireuth, HV v, Oberfranken 15.
Baltimore, .lohn HopkinsUniv. 26.
Belgien, Ak. u. Conim. s. Brüssel. —
Preise 75. 173. 4r»8. - Todesfälle
168. 361. 497.
BenekeStiftung (i6. 171.
Berg s. Klberfeld.
Bergamo, Hist. Archiv 133.
Berlin, Akademie l-C». 68. 172. 335.
— Archäol. Institut 336. - Bibliothek
411. - Mark. Prov. Mus. 141. —
Verein f. G. Berlins 113. — Vgl.
Gesellschaft u. Monumenta.
Bibliotheken 135-40. 254-63. 411.
480-1. — Vgl. Baiem, Berlin. Celle,
Corviniana, Florenz, Konstantinopel,
Modena, Oxford. Preussen, Rom,
Wien,Wolfenbüttel,Worms,Zwickau.
Bodleiana s. Oxford.
Böhmen s. Excursionsclub, Prag.
iiradshaw (Henry) Society 121.
Mraunschweig, Vaterl. Museum 141.
413.
r>re5Jlau. V, f. G. u. Alth. Schlesiens
207. — V. f. Mns. Schles. Althh.
114.
Brüssel, Ac. de Belgique 75. 46S. —
Comm. roy. d'hist. de Belg. 402.
Bulgarien, Univ. s. Sofia.
Celle, Eirchenminist-Bibl. 258.
Centralcommission f. wiss. Ldkde. 103.
Centralmuseum, Röm., s. Mainz.
Col um bus- Commission 214.
Comenius-Ges. 200.
Commissionen, s. Baden, Brüssel,
Centralcomm.. Columbus, München,
Sachsen, Württemberg. — Vgl. Limes-
conferenz.
C/Ongresse u. grössere Versammlungen
s. Anthropologen (Danzig), Geo-
graphen (Bern u. Wien), Katholiken
(Paris), Orientalisten (London),
Philologen (München). — Vgl.Limes-
conferenz.
Corviniana 263.
Deputazione s. Turin.
Dresden, Sachs. Alterth.-V. 115.
Kcoles frany. d'Athenes et de Korne
123-4.
Klberfeld. Bergischer GV 13.
Kngland, Bibliotheken s. Oxford. —
Gesellschaften (s. Society) 120-21.
403. 405. - Todeslälle 167. 359. 496.
Excursionsclub, Nordböhm. 18.
Florenz. Staats-Archiv 132. — Bibl.
Laurenziana 139. — Bibl. Nazionale
139. 453.
Folk-lore Society 405.
Frankfurt a. M., Hist. Museum 141.
— Verein f. G. u. Althk. 118.
Frankreich, Archive 131. — Gesell-
schaften u. Institute 122-25. 399-401.
Vgl. Paris. Society. — Preise 71-74.
341-42. 469-70. - Schulen 244. 425.
— Todesfalle 168. 3üO-L 497-98.
Freiberg, Alth.- Verein 387.
12
Kegüter. II. Institutr.
Fraiburg, Verein Behm ine Land 394.
GeoKrapheDCODgrexs, Internat. lU.
Qeograpfaentag 102-4.
Oeaammtverein d. Dt, 6.- u. Altb.-
Vereine 370-2.
Ge*chichtg?erein b. Elberfeld (f. Berg).
Hansisch, Klagenfurt (f. Kärntheu),
LObeck.NordbauBen.— Vgl. Vereine.
Uetellechafli f. Dt. Erziehung«- u,
Schul-tt. a. 272,
üetell Schäften s. Aarau. ComeniuB,
QCrlitz (Oberlausitz), Gfirres. Göt-
tingen, Kiel, KSnigaberg (Pruwia),
Leipzig (Jablonowski), Metz, Peters-
burg. Posen, Prag (zur Förderung
Dt. Wissenschaft) , Kbeinprovinz,
RigalOstseeprov.), Salzburg, Schweiz.
- Vgl. Cinmiwlon.
Glarus. Hist. Verein d. Canton GL 212.
Görlitz, Oberlaus. Ges. d. Wies. .*}8.
GCrreegeaelUcbaft 375-7.
Göttiogen GeselUchaft d. Wiss. Se.VS.
- Vgl. Beneke u. Wedekind.
Griechenland. Todesfälle 36.1.
Halle, I^Ucbs. Provinz. -Mus. 193.
Hamburg. Verein f, Hamb. G.6(). 211.
Handscbriften-Vergendung 254. 411.
Hannover. HV f. Niedersachsen 11.
Hansischer G.-Verein 197-9.
Henueberg s. Scbmalkalden,
Holland . Preisftuf schreiben ö9, -
Todestäile ■ih9. 491).
Institute 87. 348. 477. — Archäol..
B. Berlin. — Histoi., s. Kom. — Vgl.
auch äcoles.
lUlien, Archive 132. Bibll. 138-40.
261-2. Museen 414-5. Vgl. Bergamo,
Florenz, Modenn, Rom. — Gesell-
schaften u, Institute 12ti-8. 213-6.
Vgl. Mailand, Neapel, Rom (Istituto
u. Soc.) Turin. — Preise 76. 343. —
Todesfälle 169. 362. 499. — Uni-
vereit&ten 4-'>4.
K&mten g. Kbgenfurt.
Karlsruhe. Alth.-Verein 393. - Üad.
histoi-. Cotnm. 37S-8Ü.
Kartographie, Histor. 373-4.
Katholikencongress, Wissensch. 122.
Kiel, Ges. f. Stndt-G. 2|fi.
Klagenfurt. GV f. Kärnten 119.
KöniRsberg. Alth.-Ges, Prussift n V.
f. i;. V. Ost- u. WestpreuBBcn 206,
Konatantiropel. Archive u. Bibll. 263.
Krakau. Akademie 217.
Leipzig, Jablonoweki'sche Ges. 66. —
MuB. f. Völkerkunde 269,
Limesconferenz 20-24.
Lindau, Archiv 249.
London, 8o
Lothringen
LBbeck, Vt
Hagdeburc
Hailand, S
Mainz. Rß
Hecklenbu
Hetz, Ges.
Heviasen-Si
Hodena,Ai
140.
Monumenti
■101.
HfiDchen, I
Nat.-Huse
HDnster. V
HOnzforsc)
Museen S'>
412-,'-.. 48
Braun8ch<
Italien, I
NQrnberg
ZQrich.
Neapel. A(
Nenmark,
Niedersach
Nordameril
Nordhausei
NOmberg. t
f, G. 392.
Oberfrank€
Oberlausiti
Oesel, Verl
Orientalist'
Osnabrück,
Ostseeprov:
08t-u.WeB
Oxford. Bi
Paris, Aca
Ac. des ii
des scien<
Petersburg
Ges. 3I8-;
Polen, Akt
Posen. His
Prag, Ge*.
schuft etc
Deutschen
Ezcuraion
Preisausscl
338-40.' 4
341 3. 46
Stipendiei
Preussen. I
Unterricht
taten 25,
Register. IL Institute.
13
Ravcnsberg, Hist. Verein f. d. Grafsch.
390.
Record (Brit.) Society 120.
Rheinprovinz, Ges. f. Rhein. G.-Kunde
105 12. 463.
Riga, Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen
883.
Rom, Vatic. Archiv 184. 407. — Vatic.
Bibl. 261. ,406. — Bibl. Borghese
406-8. — Ecole fran9aise 123-4. —
Hiötor. Institut d. Görres-Ges. 377.
— Preuss. histor. Institut .5-6. 407.
— Istituto austriaco 7-8. — Istituto
i^tor. ital. 126. — Museen 415. —
rfocieta stör. ital. 128. 213.
Ruppin, Hist. Verein f. Gfsch. R. 385.
Russland, Archive u. Bibll. 130. —
Gesellschaften s. Petersburg. —Preise
471. - Todesfölle 170. 363. 500.
Sachsen, Prov., Histor. Commission
187-93. Vgl. auch Halle.
Salzburg, Ges. f. Ldkde. 17.
Schlesien s. Breslau.
8chmalkalden,Vereinf.Henneb.G.391.
Schulen 87. 160. 352. 483-4. — Vgl.
Unterricht.
Schweden, Archive u. Bibll. 129. 252 b.
- Preise 70. — Vgl. Skandinavien.
Schweiz . Allgem. gesell ichtforsch.
Ges. 395-7. — Landesmuseum 144.
265. - Vgl. Aarau. Bern, Glarus,
Varembe, Zürich.
Skandinavien, TodesfUlle 167. 496. -
Vgl. Schweden.
Slavische Länder, Todesfälle 170. —
Vgl. Bulgarien, Polen, Russland.
Societa stör. s. Mailand, Rom.
Societe bibliographiquc 122.
— d'hist. diplomatique 399-401.
Society s. Bradshaw, Folklore, Record.
— of hist. theology 403.
Sotia, Universität 416.
Spanien, Frci<e 77. — Todesfälle 497.
Steinbach, Hutten'sches Fam.-A. 250.
Stiftungen (Beneke u. Wedekind,
Loubat, Mevissen) 66. 335. 463.
Stipendien 67. 08. 172. 336. 337. 464-6.
Stuttgart, Württb. Comm. f. Landes-
G. 194-6.
Turin, Deput. per le antiche prov. 216.
Ungarn, Archive 410. — Bibl. Cor-
viniana 263. — Todesfälle 500.
Universitäten (Preussen, Baltimore,
üpsala, Sofia, Wien) 25-26. 70 b. 416.
419 a. — Personalien 82. 156-8. 345-7.
473-6. — Vgl. Unterricht.
Unterricht: Allgemeines (Verhandlgn.
d. Philol.- Versammig., teclm. Hoch-
schulen, Quellenlectüre) 224-28. 418.
420-23. — Einzehie Fächer (Archäo-
logie, Kunst-G.. Geogr., Genealogie)
221-23. 417. 419. 427. — Einzehie
Staaten: Baiem 27-31. 242. Frank-
reich 244. 425. Preussen 229-41. 426.
Württemberg 243. - Vgl. im Lit-
Register Handbücher.
Upsala, Universität 70b.
Varemb^, Museum Ariana 145.
Verein f. Dt. Ldkde. 104.
Vereine s. Annaberg, Baireuth (für
Oberfranken), Berlin, Breslau (für
Schlesien, u. d.Museum Schles. Althh.)
Dresden, Frankfurt a. M., Freiberg,
Freiburg, Glarus, Hamburg, Han-
nover (f. Niedersachsen), Karlsruhe^
Königsberg (f. Ost- u. Westpreussen),
Lübeck, Magdeburg, Mecklenburg,
Münster (f. Westfalen), Münzforscher,
Neumark, Nürnberg, Oesel. Osna-
brück, Prag (d.Deutschen inBöhmen),
Ravensberg, Ruppin, Schmalkalden
(f. Henneberg). — Vgl. Excursions-
club , Gesammtverein , Geschichts-
verein, Gesellschaften.
Versammlungen s. Congresse.
Wedekind-Stiftg. 66.
Westfalen, V. f. vaterl. G. 12.
Wien, Hofbibliothek ISTy. 254. -
Stadt. Bibl. u. Mus. 260. — Kunst-
hist. Hofmus. 412. — Postmus. 267.
— Univ. 419a.
Wolfenbüttel, Bibliothek 135. 254.
Worms, Stadtarchiv u. Bibl. 259.
Württemberg, Commission f. Landes-
G. 194-6. — Schulen 243.
Zerbst, Archiv 251. 409.
Zürich, Schweiz. Landes- Mus. 144.265.
Zwickau, Rathsschulbibl. 136.
14
Reffister. III. Personalien.
l)ir« Zifleni bezei<:hneii
u. Nr. I7l-r>00 in ha. VI). K
Adam. E. 19ü.
Alberti, O. v. 19ü.
Albicini, C. t 862.
Alexandre t 168.
Alin, O. 78.
Andröevskij, J. t 8<>8.
Anemüller, K. 84.
Anneratedt, C. 78. 129.
Appel. K. 157.
Arnetii.A.v.88.;U4.401.
Arnold, J. 172.
Arnold, K. 85.
Anbin eau, L. t 360.
Anlard. F. A. ;345.
d'Auriac. Pli. K. .1. M. f
360.
Ausfeld. K. 478.
Auvray, L. l.">9.
Backhaus. A. 846.
Bailleu, F. 83.
Balla^i. M. t .500.
Balzani. U. 472.
Balzer, O. 449.
Bancroft. (i. t 167.
Barth. F. 82.
Barth. P. 82.
Bauch, A. 349.
Bauer. A. 345.
Beaucourt. de 122.
Beckmann, (». S6.
Below. (i. V. 157.
Beneke. O. A. t 161.
Bemheim. K. 345. 473.
Berti. P. 479.
Bess. B. 82
Bickell, L.. isj.
Hintz. J. + 48ti.
Birch-Uirsohfold, \. 82.
Birk. E. v. 84. t 35:*».
Birlinger, A. t 353.
Blacker. B. H. t 1i;7.
Blösch, E. 82.
Bode. W. 85. 472.
Bock. L. 350.
Bött;;or. H. t 48«>.
Boltr. .1. ♦i8.
Bonjrhi. K. 12S.
Bonnot. M. 157.
Bonwetsch. N. 34K.
Borrios. v. p.Jo.
Hossort. <i. 19H.
Boysen, C. 480.
Hnunhach. W. .S.50.
III. Personalien.
(lie Nn*. dm* Nachrichten und
in t hebt die Todesnachrichten
Bt^ndi. K. 477.
Breda, Comte de t 497.
Brentano, L. 82.
Bresslau, H. 395.
Brückner, A. 156. ;^5.
Brüll, N. t 161.
Brunengo. G. f 362.
Brunn, H. v, 80.
Brunner, H. 472.
Huchholtz. A. 1.59.
Budczies, F. f 161.
Bujack, <;. t 161. 206.
Busch, W. 67.
Busson, A. 345.
Buzello 352.
Buzzati, A. t 8*)2.
CanatdeChizi,M.t497.
Canete. M. t 497.
Cardauns. H. 375.
Carte V. N. 218.
Carrano, F. t 1<)9.
Carla. F. 481.
Cheruol, A, f 168.
Cheyne, .1. K. 403.
Chroust, A. 477.
Chuquet, A. ;U1.
Church, R. VV. f H»7.
Ciasca. A. 349.
Classen, .1. t 353.
Cloetta. W. 475.
Conrad. J. 78.
Courdaveaux. V. t 497.
Credner. K. 157.
Creighton. M. 273.
(^urtius, E. 485.
Damus. K. 352.
D'Ancona, A. 472.
Dan.»j. J. Fr. t 1^7.
De Boor. C. 159.
De Decker, P. ItiS.
Do ituhornatis. A. :34'>.
Delattro, .\. 155.
Denifle. H. 78.
Doprez. M. 159.
Dosdevises du Dösort.
<;. t 497.
Dostouohos. E. V. 8:».
Deutsch, S. M. 474.
Doxtor. Fr. B. t 167.
DiotIonl»ach. <i. f Du.
Diotorich, .1. R. 351.
Dil! mar, 0. f 161.
Dohol. F. t 3.53.
Notizen <Nr. 1-17» in Bd. \
hen'or.
Döhner. K. 478.
Domaszewski, A. v. 82.
Donabau ni, J. 84.
Dondorff 160.
Doniol, H. 155.
Dozon, A. t 170.
Drexler, W. 480.
Druffel, A. V. t 487.
Dumesnil. A. J. t 36".
Dupuv. A. t 360.
Egelhaaf. G. 196. 201.
Eggensch w y 1er. K . t488.
Egloffstein.' H. v. 1.59.
Ehrenberg. H. 4*>4.
Ehrenthal, D. v. 85.
Ehrle, F. 261.
Ehses, St. 477.
Eisemnann, 0. :V>1
EUendt. (i. 483.
Elvers, R. t :)5a.
Emier. J. 207. 282.
Engelmann, W. 84.
Erbstein. .1. 85.
Essen wein. A. v. 88. .'>5I.
392. 482.
Ewald. A. C. t Sb*J.
Falckenheiner. W. :>V».
Falkmann. L. B. t Di7.
Fecht, K. (;. t ^'iiS.
Fehr, J. t 488.
Ficker. J. 82.
Finke. H. 157. ITJ.
Fischer. E. t 4^8.
Fischer. K. H50.
Foucher ile Cai-oil . I.
A. t 168.
Fraknoi, W. 4nl.
Fninkel. M. 85.
Frantz, J. 4^0.
Frantz, K. t ri-V;.
Fredericfj. F. ;544.
Freppol. Ch. E. t 4v»7
Friedländor. E, 47S
Friodwajjuer 7.
Friese. K. 480.
Frisch hier. H. t 4>*^
Fritzsche. A. K. 4S:.
Frommhold, <^. 47'-
Fuchs. K. .1. S2.
Fuchs. W. 16C»-
Führor. J. ir».:.
Fuhse. F. :VM.
Fustel deCoulaniTrs'*'; ■-; *
Uätlertz, K Th. 480. 1
GalasBO. A. t 499. |
liurdiner. ^. R. 278.
(Saepaty. A, 157. 34H. + :
475.
(Jauban, 0. t '^'0.
(lebhardt, 1.1. v. 480.
Goffroj, M. A. 1-24.
Heisrer, \V. 34il. 1
Geiser, K. :(47. ;
Gerhard. K. 84. l
Gersten berg, C. 483,
Gess, F. (i7.
Gilbert, O. 84.
Ginunneschi , V. t 499.
GiBlanm. K. t ll>'- i
<Ja'(schr8der. F. X.349. .
Göbl. S. :!49.
GölervJlavengbur^.Frh. '
F. 482.
Gorreaio, G. t :Hi2 .
iJothein, K. lO.j.
GräU. H. t 354.
Gmndinaison, L. du 481.
(irnDificr. L. t 497.
Gresorovius, F. t 162.
< lrc(;oravius. L. '.i'tO.
ilroiffenliftgen.Th. W. t .
Huiraud. H. 124.
GiirIJtt. W. 79.
(iwiitkin. H. M. 84«.
Hiigi-miiDD, A, 83. .
Haiidelmanii,G.H.tl63. |
Hansen. J. ß. S3. i
Hiirtd. W. V. 84. 302. |
llartinann. .1. 19ti. ;
Hanse. P. 210. :
llaHKfncainp , K. IfiO.
HauBsleiter. J. 474.
HansanianD. G. A. 1 168.
Haym, R. 48.5-
Hayn. K. 8ö. I
Hi'fner'Altpneck.
392.
ii'Ü.
Ilc^'el. K.
Heide. G. ■
Ileiilenhain. A. (i.
Heiinbucher. M. 346.
Keinricli. F. rJ49.
Heinricli. W. t». 480.
llenderpon. W. 14%.
Herrü, H. ~*
Herr
H^rtf-I. '
, M. 1.58.
IfiO.
Kt^ixter. Jll, PcrsoDalien.
I Heyck, U. 395.
! Heyd, W. v. 196.
Hildebrand. K. 78.
Hiaueberg. F. 465.
Hitchmann. Fr t 167.
HOhlbauD), K. lOn.
Holland, W. L. f 354.
Holteiuger. H. 341).
HortzBchanaky. A. 350.
Huber. A. 79.
Huc-MftEelet. A. 347.
Hilbner. E. 155. 172.
liUbner, R. Ul.
H ujiigen berge i-, .1. ;t49.
Hunfalvj. P. I- .100.
Hunziker, O. Ifi.
.llRer. A. 88. t 489.
JagitS V. 472.
.lanitsehek, H. 474.
Janaen, K. 210.
.laDaeeu, .1. t 490.
Jecklin, D. t lß3.
Jeep. K. 4«0.
Jellinek, G. 82.
.lentecb, H. 483.
Jirelek, K. 344.
Tmhof, R. V. t 103.
.lochner, G. M. 349.
Jordan, H. 124.
Joiibert, A. t 360.
.lou\ t 497.
[|itelkofer, A. 67.
.Iii^ti, K- 474
Kat;e Imacher, K. 3-50.
Kiiibel. ii. 344.
Kaickttein. K. v. + 355.
Karge, P. 478.
Karpov, G. f 363.
Kaufmann. G. 82,
Kaufmann. J. KG. 477.
Kiiufniann, L. 375.
Kiiwclin, L. A t -500.
K(;lirbach. K. 9,
Keller. I., 200.
Kemke, J. 480.
Kiirvyn de Lettenhovc,
J. H, M. K. t 168.
Ke-wel. J. H. + 491.
KjellOn. E. 476,
Kiewning, H. 4ti5.
Kingalake, A. W, t 167.
Kinkel. G. t 3,>i.
Klopp, 0. 48.1.
Kluekhohn, A. v. 181.
Knapp, H. 478.
Knittler. G. 352.
KochendSrffer, K. 350.
Köcher. A. 483.
15
Kojalowic. M. t 500.
Kolde. Th. 472.
Koldewey. F. 352.
Kollmann 7.
Koset, R. 10.'.. 442.
KraUinger, J. B. 352.
Kratochvil 7.
Krebs. Jos. t 491.
KretiBcbmai'. .1, 63.
Kritger, 0, 82.
Krumbacher, K. 67.
Knimbholtz, R. 83.
Kriiite, E. «2.
Kryetufek, F. 47li.
Krzyzanowtki, St. 8:t.
Küffner, K 484.
Knenen, A. t 496.
Kugler. B. v 196.
Kurtb. G. 344.
KeUer, S. 200.
La Courde la Pijiirdii're,
L. de t 498.
La Croi^i, de 84.
Lagarde,P.de78,t4«l.
Lamprechl. K. 82.
Lanczy, J. 345,
Lane-Fool<', R. 273.
i Le Blaut. E. 472.
Ledot. G. 481.
LeitMhnh, F. 82. 351.
Leitziaann, A. 158. 347,
Lenoir, A. t 108.
Lernioljetf, J. t 169.
Li.>rov-BeaDliea. A. 78.
47-J.
Lewin «ki, L. 337.
Lewis. J. W. t 163.
Lewis. S. y. t 359.
Liebe, G. 349.
Lieb ermann, F. 344-
Liesegang, E. 82.
Lindner, Th. 187.
Lippert, W. 159.
Lisku, F. X. t ITO.
Litt ig 484.
Löffclhob. V. Kolberg. W.
t 355.
Löher, F. 349.
Loeper, G. \. t 491.
LSvinson. H. 479.
Löwenfeld, S. t 492.
Loseing. B. .1. t 359.
Lotz, W. 82.
Luanl. It. L. t 167.
Lu9ay. de 7K.
Ludwig, K. 477.
Lumbroso, Giae. 472.
16
Register. III. P^rsoiLÜiexi.
F. 472.
e de Lepinav. A. t
168.
Major. R. B. t ^59.
Itfarcfaese. V. t 169.
MartinaxrL fi. t 1^.
Matthia«. £. 4S3.
Maarenbrecher. W. 1.56.
Maurer. M. + :i.>o.
Mayer. L. 19»;.
Mayer, M. 8:^
MaVr. G. v. S4T.
MaVr. M. 477.
Maxe. iL t 4^^.
Meinärdas. O. :*tl7.
Meiiner. H. :^W.
MeDtzer, T. A. v. t 496.
Merkel, C. 34^.
Merlet, G. t 498.
Meetorf. J. ^51.
Menrer. C. ¥2.
Mevissen. G. t. Hjo.
Mever. Chr. 44:i.
M^er. G. 15«.
Miäekov^ki. A. v. :i4«i.
Michael. £. 474.
Micheler. J. 4S4.
Michelet K. L. 4n>.
Mikiosich, Fr. v. + 168.
Müaoesi. G. 479.
Minze«. B. 476.
Miodonski. A. 346.
Mirbt C. b'l.
Mittler. F. L. t 493-
Molesworth. W.N. 1 167.
Molitor. C. 84.
Moltke, H. T. t 163.
Mommsen. Th. 2C*.
Morelli. G. t 169.
Mosfmann, X. S95.
Müh^bacher. £. 79. :^44.
MüJdener. W. S4.
Müller, J. 35C».
Müll-r. K. L. t :^>>. 496.
MöUer. K. 82.
Mulltrr. Tb. 3^1.
Münzenberger. E. t 16:5.
M-jr«. E. 474.
Naud^. A. ^2. 2iJ7. 442.
Naviile. E. :546.
Nenzcann. L. 1-57.
Nick, •;. 1-51*.
Xiecks. Fr. 47»;.
Niessen. P. van .^86.
Noack. F. 336.
NörreEbrrg, C. 3oÖ.
Noviiti, Fr. 1.57.
Nüml-rrgtrr. A. 16<».
Ob*er. K. 159.
«jehlmann. E. 1^4.
« »esterlej, H. t l«i4.
«.»tte. EL t 187.
Ottenthal. E. r. :?.
OuTerleaos. J. 159.
«Jw-Wachendorf. H. v.
196.
Page], J. 347.
Pajol Ch. P. V. t 361.
Pallmann. H. 351.
Paparrhigopnlof. C. -^
:i63.
Paris. G. 78.
Parton. .1. t 4**»;.
Pafrtor, L. 32.
Paulo«. E. 196.
Pemice. A. 472-
Pemice, E. S36.
Peter. R. 48i«.
PetroT. P. X- T 17«.'.
Petz, B. 349.
Petzholdt, J. t ir^.
Pfenninger. M. 4S>.
Philippson. M. 1-V«.
Pick, B. 345-
Piekocinski. Fr. 476.
I Pöschel. F. J. 483-
! Poestion. J. C. 48<».
PolovzoT, A. 344.
Pressende. E. de "»■ 16^.
Prenss. O. 84.
Priem. J. P. t 164.
Proeksch. .-V. 16«j.
gaantin, M. t 361.
Qoidde. L. 6.
RackwiU. R. t 493.
Re, C. t 169.
Redkin. P. G. t 170-
Redlich. O. 83.
Reese. R. 160-
Reicke, E. 35i».
Reimann. H. 48t.i.
Reinecke. H. t 493.
Reinwald. G. 249.
! Rethwisch, K. 48:^.
I Reuss. E. t 164.
! Rerilliod. G. t 145. 168-
j Ribbeck. W. 83.
j Riccardi, A. t 16i«.
: Riggaaer. H. 159.
I Roberti, G. * 1*^9.
. Röhrich. V. 483.
Rönne. L. v. f 493.
I Roersch. L. t 498.
I Rolland 124.
■ Ropp. G. T. d. 82.
! Ro'in^tte. A. :^y».
I
R-i-s-en. •>. ^ 4^-V.
R«>äi;&i. A- ▼ Ir^.
Koit, F. W. E. M^.
Bownarner. M. l^j.
ß.5T2»=*C. J. - 498-
Kaeiea». Cn- -^ Ir^.
Salrjoiii. C 157.
>^zaiK>. Th- M. * 4».
-*- 4
Sapprr. G. ::Ä»
>art*>ri:i? l->8-
>a:2«r. A. ?r46
>aTa-=Tiani. H- V. ?ft.
M. li-6-
>':"fiAfer. I'. 1>»L
Sihä^Ier. A. '»' ivV«.
>ch*Ik- K- 84.
Schau L-r- A. 48>*.
.'N^heffer-Boi ch-c.rst-P. *9.
^ohri:^, L. 1^..
•^ch«»s5. G. 87.
Schilit- F. 15i«.
.Schlecht- J. 477.
Schiecht. IL ▼ UH.
>chIe^i2lJ^^r. L. :^4»7.
>ch::r. Ft. Ib^.
S>jh:ir— Are. H. t 163.
>chl;u«r. H. 7.
>chic«5*»-^rirrr. A \. Isä».
4-:»i.
S-:h2iidi. E. Ot»i*.
.Schmidt. «>. E. 48:^.
.Nihniit- Jct9. IrVi.
Schmidt. Jzil. 187- 193.
S^hrivUer, G. 78-
Sthm-^Io. E- 34-"«-
Schrrller. F. 477.
>chr:-rrich. A. 84.
S-chnrtier. Fr. 4o6
Schr^Lrer. G. 32-
SchcnrV.d. F. t 4H4.
Sihcunüi'ier. K- rL 34^
Sv-'hrjTz, W. t 4;i4.
Schrei't^r. Th. 344
Schr>:ider. C. :>"->.
SchiSr-er, K. J. 474.
Sc-hro-l. Bw t :vi6-
Schat-erL H.
Schuchardt. H.
:U4.
Schulte. F, X. "^ :>:>6.
Schultheis». F. 4S4
Schnitte. W. 3-V*.
Schum. W. 210.
Sch::m. H. 158.
V. 82.
7* '^**
Register. III. Personalien.
17
Sehwabe, L. t 166«
Schwebel, 0. t 494.
Schwind. E. v. 347.
S(jbert. J. 349.
Seeliger, F. C. 483.
Seeliiiann, W. 159.
Seger, J. 85.
Sicherer, H. v. 401.
Sickel, Th. v. 7.
Sieber, L. t 494.
Sieverrt, G. E. 474.
Siuionsfeld, H. 201.
Sittard, J. 159.
Skrochowski. E. 82.
Sloet V. den Beele, L. A.
J. W. t 359.
Sohm, K. 156.
Sonimerteldt, G. 32.
Sperl, A. 349.
Spiegel, F. v. 88.
Springer, A. f lötJ.
Stadelmann, R. t 356.
Stalin, r. 196.
Starzer, A. 7. 477.
Stefani, F. 274.
Stein, L. 474.
Steudel, A. f 166.
Stieve, F. 185.
Stokes, W. 344.
Straub, A. t 494.
Stricker. W. f 166.
Striedinger, J. 32. 67.
349
Studniczka, F. 157.
Swoboda, H. 345.
Tangl, M. 7.
Tegner. E. 78.
rhode, IL 159. 351.
n^
Thonissen. J. J. f '^61.
Thunert, Fr. 160.
Timon, A. 82.
Tischler, 0. t 356.
Töpffer, J. 336.
Trefftz, J. 159.
Trirogov, Wl. G. f 500.
Trost, L. 83.
Truhlar, A. 282.
Usener, H. 344.
Van denBerghe, R. 173.
Van denHaeghen.F.173.
Varges, W. 87.
Velke. W. 350.
Vetter, Th. 474.
Viebig, H. 84.
Villari, Pasq. 81.
Vitelleschi 214.
Vitu, A. t 498.
Vochezer, J. 196.
Vogel, W. t 495.
Voigt, G. t 357.
Vollmöller, K. 346.
Votsch, W. 352.
Wachenfeld, G. 352.
Wachsmuth, 0.344. 472.
Wagner, P. 83.
Wahrmund, A. 7.
Walte. H. t 358.
Wattenbach, W. 78.
Weber, W. 113.
Wedemann, M. 352.
Wegele. F. X. v. 80.
Weinhold, K. 207.
Weiss, A. 346.
Weiss, Jean J. t 361.
Weiss, .Toh. B. v. 345.
Weiss, Jos. 349.
Weizsäcker, H. 351.
Welzhofer, H. 484.
Wenck, K. 347.
Wendt, H. 159.
Werner, K. 349.
Wemicke, E. 85.
Werunsky. E. 7.
Weyman, K. 346.
Wickenhauser, F. A. f
166.
Wiegand, F. 475.
Wigger 352.
Wilamowitz - MöUen-
dorfF. U. V. 344.
Wilcken, U. 473.
Wilken, G. A. t 496.
Wilpert, J. 80.
Wimmer, L. .344.
Winckler, H. 82.
Winder, E. t 495.
Winter, Gustav 472.
Wintterlin, A. 196.
Witting. L. 477.
Wittmann, P. 129.
Wölky, C. t 358.
Wohlwill, A. 80.
Wolfstieg, A. 350.
Wurzbach, C. v. 480.
Yonge. Ch. D. t 496,
Zahn, Th. 346. 474.
Zangemeister, K. F. W.
20. 157.
Zamcke, F. t 495.
Zeissberg, H. v. 348.
Ziehen, J. 336.
Zingerle, J. t 358.
Zöpffel, R. t 166.
Zucker, M. 84.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 3.
IS
VeneiehniBS von AbkfiizimgeD.
A.: Archiv. Archivio. Archives. — a.: aus. — AM., Afckh.: A\:.kz.i-
lungf«n;. — AbhBAk: AMjh. d. Berliner Ak. - AbbMAk: XhnL. i. Ut--tztT
Ak. — Ac: A«:ad4rfiie etc., The Aeademy. — ADB: AÜg. Ds. Biorr^zL.t. —
A6: A. für (}. — Ags.: Angelsächsisch. — AHY: A. de» l:*:. V*:re:rj. —
AL: Akademie. — AKKR: A~ f. kath. Kirchenrecht. — Alth., AttkL: A:>r-
thumfük linde). — Ann.: Annalen. — Antiq.: Antiquarisch. Tdt hi.'ii^z.ärj . —
Anz«: Anzeiger. — AOG: A. i. Osterr. ti. — Archl«: Arcrjaolo^e. fc.--:.a -
io^Bch etc. — Archla. : Arciiseoloj^ia. — arcbv.: Archivalirch. — Atfc. : 7i*
Athen»<'um. — AZtg: Allg. Ztg. (ehem. Aughb.) — BECh: LiM. ör . ^'-V.t
des chfirtes. — Beil., Beul. : l{eilat^e(n). — Beitr, Beitrr.: Beitrag. Be::nife. —
Ber., Berr.: Bf-riciiKei. — BIbl., Bibiw.: Bihüothekis^eseL . — Bl..~ Sil.:
Blatt, Blatter. — BIILU: Bll. f. lit*:r. Unterhaltg. - Benner Jbh.: .'r. . ^. v.
V. Alth. freunden im Rheinlaiidr*. — Bull.: Bulletin, Bulletino. — CBI : L«c-
tralhlatt CLitirrar.;. — CR: Compte rendu (de lue. des inscr. et i^rlle? .tv.r^r .
— DLZ: Dt. Lit.-/tu. — Dt., Dtid.: Deutsch (iand). — DZ6: D:. Z. .. u!-
Wißsen.schuii. — EHR: Knglihh hist. \{. — FBP6: Forschungen zur Brrtiiirr-b.
u. HreusH. (}. —6.: (ieschichte. — GBl! : G.-hlätter. — Gee.: Gesewsoh&r'i, —
G6A: Gottinj^er gelehrte Anzeigen. — Ggw.: Gegenwart. — 6Y: G.-Verelii. —
HJb: Hist. Jb. d. GorresGesellsch. - HPBII: Hist.polit. Bll. — Hs., Hss.. ht.:
HandsclirilKen)^ iiandscliriftlich. — HY: Hist. Verein. — HZ: H:»i. Zeii-
schrift (v. Öybel). — J., JJ.: Jahr. Jahre. — Jb., Jbb.: Jahrbuch. Jahrr-uLrer.
— JB: Jahresbericht. — JBG: Jahresberr. d. G.witsenschalt. — JbGVV: jo. i".
Gesetzgebung. Vi^rwaltung u. V'olkswirthschaft. — Jh., Jhh.: Jahrhunderte'. ~
Jl.: Journal. — K,: Kinihi*. — KBIGY: Korresp.-Bl. d. Gesammtvereins •:. Dl
G.- u. Alth.- Vereine. — KBIWZ: Korrt-hp-Bl. der Westdi. Z. - Kde.: KuLdc-
KLex: Kirchen-Lexicon (Wi^tzer u. Weites'.) — LBI: Literaturblatt. — lü:
Literatur. - LZ: LiteraturziMtung. — M.: Mittheilungen. — MA., na. : Micit:-
alter. Moy«'ii-A>{e etc.. mittelalterlich. — Mag. : Magazin. — Mem.: Meir.oires.
— MHL: M. .'i. d. hi.st. Lii. (Hirsch). — MHY: M. d. hist. Verein?. — MIÖ6:
M. d. Institut*- r. Ocslcrr. (i.-Foischun:;. — Me. , M88.: Manuscripiie . Mana-
Bcrit(K) etc. — Mtbl.: .Monalsblati. — Mtechr.: Monatsschrift. — MVG: M. d.
Vereins f. G. — MVGDBÖhmen: MVG d. Dt. i. Böhmen. — n.: neu. nouveau. etc.:
oder: nach. — NA: Neues A. (d. Ges. f. ältere Dt. G.-Kunde.) — NASacbaG:
NA f. »SäcliH. G. — N. F.: Neue Folge. — NR, NRH: Nouvelle Revue (historique).
— N. S,: Neue Serir, Nuova Serie, etc. — NtZtg: Nationalzeitung. — NZ: Nu-
misniat. Z. — PJbb: Preu.ssi.sche Jbb. — Proc: Proceedings. — Q., Qn.:
Quelle (iij. — Qbl.: <^iiartalblntt. — QR: Quarterly Review. — Qechr. t^uarial-
schrift. — R. : Rrvun. Review, Rivista. — RC: R. critique. — Ref.: Refor-
mation. — RH: K. liistorirjue. — RN: R. numismntique. — RNAl8.-Lorr. : R. nou-
velle d'Alsarr-Lorraine. — RQH: R. des questions historiques. — RQschr.:
Rom. (^srlir. — Rs.: Rundschau. — $.: seeculum, siecle etc.; od.: sein. resp.
siehe. — SatR: Saturdaj^ R. —SavZ: Z. d. Savigny-Stiftung f. Rechtsg. — SB:
SitzungHlMTichte. ^SBBAk:öB d. Berliner Ak. ^ SBMAk: SB d. Münchener
Ak. — SBWAk: SB d. Wiener Ak. — SC.: science (s). — Sehr., Sehrr.:
Schrift(en). — Sep. : Sepjirntabdruck. — StMBCO: Studien u. M. a. d. Bened.-
und Cisteiz.-Orden. — ThLBI : Theol. Lit.Bl. — ThLZ: Theol. Lit.Ztg. -
ThQaohr: Tlieol. (^«chr. — ThStK: Theol. Studien u. Kritiken. — Tr.: Tran»-
actions. — Urk., Urkk.: Urkunde(n). — V.: Verein. — Verf.: Verfasser. Ver-
fassun«.*^. — Yerh.: Verhalten. Verliiiltniss. — Yhdig. : Verhandlung. — Yjachr.:
Viertel jalirsschrlft. — VJschrVPK: Vjschr. f. Volkswirthschaft, Politik und
KultuiMi. — Wechr.: Wochenschrift. - WachrKlPh: Wschr. f. klass. Philol.
— WZ: Westtleutsche Z. f. G. u. Kunst. — Z.: Zeitschrift. — ZA.: Zeitalter.
— ZDA: Z. f. Dt. Aldi. - ZDPh: Z. f. Dt. Philol. — ZG: Z. f. (die) Ge-
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