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KOnigl. PrmiCf« ScuLtmdif Ritter des rothea Adliff«
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Annvendung der Digitalis,
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VJhngetchtat ich nickt in das übergrofae Lob
wiatlaunen möcbtt^ welches nicht nur einige
englische Aerzte» sondern insbesondere Aasori
und seine Schaler in Ualien und überhaupt
die Anhinger der Theorie des Controstimola
der Digitalis ertheilen» indem diese in ihr^
Hiebst der Blansiure (als deo^ Chef- Mittel al-
ler Contrastimniantien nach jtoer Theorie) dae
grdfste reiamindernde und die Irritabilität her«
abstimmender Mittel» ja das gröfste Mer j4ntim
'phlogisticorum aufser der Aderlisse erbli^-ken»
so haben mich doch seit mebr als fünfzehn
Jahren eine grofse Anzahl Erfahrungeni die ic|i
■lit diesem Arzneikörper machte» von seiner
ausgezeichnet grofsen» eigentbümlicben^ und
Jouro, XXXXIII. B. i. 8t. A
« 6 -.
•ctalecKterdings durch liein inäeirea'MiUelhi gle!«
chem Grade zu ersetzenden Einwirkungsitraft auf
^ie Verminderung der Herz- und Arterialthätig«
keity und durch diese auf die Verminderung
der Stärke wie'der Frequenz des Fuhschlages auf
das vollkommenste überzeugt. Ich habe dabei
gefunden, was auch an^m Beobachtern nicht
entgangen ist, dafs die Digitalis keinesweges
auf gleiche Weise und ip^leichem Grade auf
das Saugadersystem wie auf das Arterialsystcm
wirke; dafs lie'^Tielmehr|''wi3irend ^ie die Irri«
tabilitat und die von dertn Energie zunächst
abhängenden Oscillationto und Contractionen
d^i^d^lagadem alloiälig, und <)ft i^ d^ auf-
fallendsten Orade, (m einigen mir 'vorgek'om^
menen Fällen von loo und mehr Pulsschlägen
auf 45 bis 50 in der Minute, bei jungen Leo«
ten) vermindert, .und damit ziigleich die exha-
lirende und excemirende Thätigkeit der aus den
Arterien kommenden Capillargefafse schwächt »
die absorbirende Thätigkeit der eigentlichen
Sauggefälse im umgekehrten Verhältnib zu er«
höhen scheint« Denn nur abf *di€io Weise
läfst sich die bekannte Wirksamkeit dieses wahr«
haft gröfsm Mittels in der Wassersucht mit
zioch beträchtlich vorhandner, )a erhöhter Reiz-
Barkeit des Blatgefäfs« wie ' des Lymphsystems
erklären I und man ist eben aus den eminen-
ten, fast specifischen Wirkungen der Digitalia
gegen diese Art der Wassersucht um so mehr
berechtigt, anzunehmen, dab sie gewisserma«
fsen zersetzend auf die dynamischen Factoren
des Lebens in defn irritablen Organen wirkt,
iOdcm sie nur die eigentliche Irritabilität der
vollkommeneren Muskelfaser vermindert oder
<jonsumirt| die einfach plastischpoomractive Thäf
• 4* • « ■ • ■* 4»
tlgkaii; abert so wiä sie «tch tli ^mple Cm^
tractilltät d«8 Zellgewebes und der Ljrmphvene
•(als Irriubilität auf einer vunvoUkomihneren»
niedrigeren, gebundeneren Stufe) aubert» wenn
-auch nicht absolut , doch r^/al-iti -erhöht und
•bdschleunigt; data sie somit %u gleichiw Zeit
als ' positiiwe ü^ümittel für. daa einsaugend^
.und ausscheidende Lymphsystem wirken kanto^
- während sie £ar die höhere Irritabilität des Her-
*zens und der Schlagadern reiz* und kraftmin«
•dernd wirkt*
. Ich will mich indessen jetzt gar nicht wel«
-'te^ über ;die Wirkungen und die Heilkräfte die«
ees erst seit kaum zwanzig Jahren in der Arz«
' neimitteliehre wie' tu der Klinik mit gröfstem
Becht auf eine so eminente Stelle erhobenen
Mittels verbreiten .^ und behalte, mir vielleicht
für eine andere Gelegenheit die Mittheihmg
einiger specielleren Resultate meiner Erfahrun«
gen über sie bevor* Hier will ich mich- nur
auf einige Bemerkungen über die bbste und
schicklichste Form beschränkeni in welcher die*
aes Mittel vorzugsweise anzuwenden ist, indem
eb gerade bei einem solchen Mittel , wie die
Digitalis ist, gar sehr auf die rechte Form an-
kommt*
Man kann eigentlich nur drei Formen an«
nehmen» in welchen man die Digitalis mit Si-
cherheit und Zweckmäfsigkelt geben kann» näm«
lieh i) die Pulverform^ 2) die Abkochung^ 3)
die Tlf/ir^rPorm. Die Pulverform ist freilich
die einfachste, leichtest anzuwendende, und zu-
gleich auch die am besten und allgemeinsten
mit solchen Mitteln, die in ßnssiger Forna nicht
wohl anzuwenden sind, zu verbindende« Auch
wird diese Form niemals ganz zu entbehren
•
-^qrilt ja '•!• mub schon in d^r letsleh HiMlcht
oh die vorzüglichere hleiben* Allein ich habe
«immer gefunden, dafs die Digitalis in Pulver^
form vorzüglich surk auf 6ßn Magen mid Darm«
'luinal wirkt, und dann oft wenicer auf das all«
-gemeine Blntgefab« und LymphsTttem; dab
ete ao leichter, als fai einer andern Gestalt Ueb*
lichkeit, Erbrechen oder Stuhlgange bewirkt,
und in diesem Fall den Puls weit weniger ver«
ihdert, auch die Ausleerung des Wassers durch
die Haut und die Urinwerkzeuge weniger be-
stimmt enregt. Auch wird hier am leichtesten
der Fall eintreten können, dafs bei längerer
Fortsetzung des Pulvergebrauches, wenn wegen
kürzerer Zwischen» äume- von etwa nnr drei bis»
Tier Stunden die jedesmaligen Quanta des Pul-
vers nicht ganz aus dem Magen weiter geschafft
werden, zu grofse Quantitäten desselben zu«
eammenkommen,.und dann oft unerwartet hef-
tige drastische und narkotische Wirkungen au«
. fsem kfl^nen. Und wollte man dieses durch
den Zusatz entweder von einem reizend aro«
matischen öAw ätherischen etc. MitteU oder
durch den eines bestimmter abfuhrenden ver«
hindern, so würde man ;anch in dem ersten
wie in dem andern Fall (sobald ein solcher
Zusatz in einer diesem vermeinten Nebenzweck
entsprechenden Menge beigefügt wird) die ei«
genrliche Wirkung der Digitalis aufheben oder
sehr widrig beschränken«
Die Form eines gesättigten Absudes der
Digitalis ist im Ganzen vorzüglicher und allge«
meiner anwendbar, schon deswegen, weil man
bei dem Absud die eigentlich' narkotischen
- Kräfte des Mittels in einem gewissen Grade
▼ermindern kann, ohne deshalb sie und über«
haupt die chemische Mischung dieser Substanz
«oweil xa ««ralSmn» cUIi dadaroh ihre Unwiff»
Jmngüvmh auf dia Irritabilititi ao wie ihra lym«
phaüacha Raizkra^ badautend Tarmindiort würda^
Anch kann man daa Dacoct dar Oig^ulia am
achicklichatan nnd baquamatan mit dam Abaud
bittarar Alittalf namantUch dar CaacariUaf dar
Quaana» odar dein aiadandan . Aufgab aromiH
ftiacb-bittarar« wia daa Calmmus arom^*9 odar
Aachlig-acharfar und auAöaandarf wia dar {»i
/dar Digitalia m Filiaa dar mAi atoniachaa
Waaaersucht ^ind bat pblegmatiaah?a€hlaimigaii
Conatitutioaan> vorzüglich paaaandan) Stnega^
, oder aach mit dam Liquor Minderen odar deivt
Uquor Comu C juceiruUuSy oder (In aeltneren
Fällen) mit dem Liquor ammonii e^rbom aa*
u. a, m. verbinden, Dia Doaia der DigitaUa
kann auch im -Decoct ganz nach Belieben und
Erfordernila moderirt und in den kleinaten
Gradationen vermehrt oder v^mindert werden«
Daher bleibt diese Form immer eine unenu
behrliche^ und eignet sich vorzüglich für Bauch»
und Hautwaaaerauchten bei aolchen Peraonen»
welche bitterct atarkende^ oder aualeerande Mit-
tel in Verbindung mit der Pig« erfordern« In-
.desaen bleibt auch dieser Form daa Unange-
nehme^ und gar oft den Fortgebrauch der Djg*
Hindeimde^ dab sie zu bald und zu aurk auf
den Magen und Darmkanal emetiach oder pur«
girend wirkt» in welchem Fall dann immex^
auch wenn das Mi^el noch ertragen werdes
könnte 9 aeine Wirkungen auf daa allgamaina
Gefäfasjatem und auf die anderen Anaschei«
dungsorgane mehr oder weniger vermindert
werden, ja aufhören » ohne dab man eben in
einem aolchen Fall diese Wirkung durch Stei«
gerung der Dosen erzwingen könnte oder dürf-
te» Gewöhnlich lafse ich mtf \)i§ anderthalb
-»- fo *
«
'Digitalis purpnrea' (ät^tt utrelcher mein rar-
trefflicher Freund, der TerdienKtvolIe Jßrera in
mehreren seiner Schriften aucli die minder nar-
tiiotiache Digitalis epiglottis empj^ehlt) zugleich
anic einer halben- Unze X^ascaiille oder Quassien-
'liolz mit zehn bis zwölf Unzen Wasser bis zur
Remanenas vy>n sechs bis hödi&tens acht Un«
^zen WaÄer hocheHi der Colatur imr nach Um«
standen entweder den Liquor 'Alindereri^ oder
•€lwas Squiliaextraoti und ein Tersübendes Mit-
tel zosetzen^ und daton alle 5 bis 6 Stunden
Anfangs nnr einen halben fifslöffel roll, und
dann ganz allmälig steigend bis zu einem Efs-
Idffel roll (bei Erwachsenen) nehmen. Diese
Mischuog leistete mir oft in Brust- 'und Bauch«
tVassersuchten, vorzüglich nach Erkaltungen
und catarrhalisch-erysipelatösen Entzündungen^
und mit einem fieberhaften, gereizten , kram-
-pfigten Zustande des Gefabsystems grofs.e Dien-
•te^ wobei es sich von selbst versteht, dafs bei
•einem noch vorhandenen subinßammatorisehefi^
Grad der Gefäfsreizmig in dergleichen Wasser-*^
suchten, der ^gerade die Digitalis am allermei-
sten indicirt, stärker reizende Mittel wie Squil-
Is etc« weggelassen werden müssen. Indessen
sah ich mich doch, wegen der erwähnten wi-
drigen Wirkung auf die drsten Wege nicht sel-
ben gendthigt, auch diese Form der Digitalis»
oder das Mittel selbst, wenigstenr auf einige
Zeit| zu verlassen«
Die lYneturionn der Oig* entspricht den
Erwartungen, d^e man sich von der Wirksam-
keit dieses Mittels in den dasselbe erfordern-
den Fallen zu machen hat, wenn auch nicht
in einem höheren und allgemeineren Grad, als
die DecoctfortUf doch eben so gut und zuver-
. -— '»X •■-.
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Msslg» tmd ti« htt daher, ien grebtn Voituj^»
dals in dieser Form die* Digitalis am besten
und am längsten von dem Magen und Darm-
kanal ertragen wird, dafs sie so am wenigsten
(wenn die Dosis nicht übennifsig erhöht^odec
zu oft) wohl gar alle ein bis xwei Stunden »
wie es schon zuweilen geschieht, gereicht wei^
den) Uebiichkeity Erbrechen und Laxiren e^•
Tegt» und dals sie aach hinsichtlich des 6e«
ac£macks am wenigsten unangenehm wird, und
> daher auch Kindern oder sehr Terwöhnten Gau«
mtn am ersten noch mit irgend einem ein-
fachen Versüfsungsmittel beigebracht werden
jumn; Nur kommt Alles darauf an, dafs eine
solche Tinctura Digitaleos auch gut und zweck-
mälaig, d, h. der Wirkungsweise der Fianze
möglichst angemessen, und diese möglichst rein
und concenirirt erhaltend, bereitet sey« Des-
halb kann schon eine mit /;iir«i7i starkem Wein-
geist bereitete Fingerbuttinktur nicht für ein^
tweckmafsige gelten, indem der rectificirte Wein-
g;eist nicht nur die rseinösen und scharfen
Theile der Pflanze allzustark auszieht, und die-
een£xtract dadurch schon zu sehr reizend macht,
sondern indem er selbst in den zwanzig oder
dreifsig und mehr Tropfen, die der Kranke hA
det jedesmaligen Dose von ihm erhält, durch
eeine spirituöse Reizung auf das Blutgeflfs^
System wie auf das der Nerven der eigenthüm-
lichen Wirkung der Digitalis, auf die es we-
nigstiens in entzundungsartigen oder subpblo^
gistischen Wassersuchten etc* am meisten an-
komHit, gerade e diametro entgegenwirkt^ und
dies^ weniglBtens bedeutend beschrankt« Aus
gleichem Grunde, und nur noch in viel höhe-
rem Gräde^ ist auch eine mit Aetfher bereitete
Hnctur der Digitalis (dergleichen eine in der
-i V •»•
I
Prtubfodifn Pliarmacopöe vorkommr) unzwedi*
mibig; and inan iunn sich wirklich kaum et-
"was £ntgegeng«8aut«rea dcnkeD» ala Aethcr und
Aus diesen Rüc^ichten habe ich achon
aeit mehr als vierzehn Jahren blofa einen mit
,JVasser verdünnten fVeingeist zur ' Bereitung
,«ine^ von inh' in den hiesigen Apotheken ein«
.geführten Tincturß Oigitaleos semfspirituosM
anwenden lassen, nach folgender Vorschrift:
Mee^ Hb. Digitaleos purp^ eoneiß. Uneias
duas^
Spirit* F'ini reetißeati
Aqu^ Cinnamomp simpU ana Uneias
tres^
Üf* digerantur per tjuatriduum in laco ea»
Udo» Tincturam Idniter expreffam ßltra et
ferva ufui^
Diese Tinctur, welche nach' Analogie der
weingeistig- wässerigen Opiumtinctur bereitet
ist» enthält die wesentlicheren Bestantheile der
Pigitalis in völlig hinreichendem Grad aufge«
Jöst und concentrirt« Sie enthält aowohl von
dem narl^otisch-acharfen Princip der Dig^ als
von ihrem harzigen FxtractivatoBF eine aolche
.betrachtliche Menge» dafs ohngefähr sieben bis
.acht, höchstens zehn Tropfen in ihrer Wirkung
einem Gran des Palvers der Digitalis gleich
zn setzen sind. Dabei hat aie nicht den Nach-
theil der verhältnifsmätsig zu starken apirituo«
aen Reitzung, indem bei. einer Gabe von lo»
15 bis 20 Tropfen doch nur erst die Hälfte
derselben Weingeist sind» und zwei Tropfen
gewässerter Weingeist auch keinesweges so stark
wirken» als ein Tropfen reiner Weingeist» Diese
Tinctur hlält sich auch sehr lange gut und un«
^ «5 —
^Mrabfy und idi hAe «elbit aiii# «otcbe tcliott
seit ein paar Jahren «tefaen, welche noch im«
mer hell und ohne Bodenaau ist. Man kann
anch gar wohl statt dei Zimmtwaasers, durch
welches die Tinctur Mos angenehmer für den
Geruch und Geschmack wird, gemeines destiU
Urtes fVmsset ciazn nehmen, wenn man glan«
Iben aoUte, dafs dasTÜber Zimmt abgeaogene
Wasaer nidit genug von den Beatandtheiien
der Pflanze aumehmen könne; denn die aro«
anarische Wirkung der wenigen Tropfen dee
Zlnomtwassera -pro dosi kann doch kaum in Be*
tvacbt kommen« Aneh die preufsiseh^ Fhar*
macopäe hat in ihrer neneaten (dritten) Ana«
,gabe eme der meinigen ihnliche Fingerhuts«
tinktnr itoter ' dem Namen ITnefifra digitale
jimpUXf welche nnr gemeines destiiU Waaset
#nthalt* Uebrigens unienchrtdet sich diese
«benfalls sehr gute 'Tinctur von der mdnigen
dadurch, dafs aie an Digitalis -Gehalt etwas
schwicber ist, (zwei Unzfn Digitalis zu 1 3 Un«
zen Flnasigkcit) und doppelt $o viel Weingeist
ala Wisser enthält. Wenn /riVcAs Digitalisblät«
ter, wenn gleich etwae gewelkt (welches ohne«
hin inmtier geschehen murs), zu der Tinktur
genommen werden, (wie ich dieses auch in der
früheren Zeit immer thun liefs) so kann und
mufs auch wohl die Proportion des Weingei«
stes etwas stärker, als die gleiche mit dem
Wasser sejn, doch würde ich auch in diesem
Falle das Verhiltnib des Weingeistes zum Was«
eer ntcht höher als etwa 5 : 4 seci^en lassen,
vorausgesetzt, dsfs die Blatter durch das WeU
ken wenigstens den gröfsten Tbeil ihres Was«
sers verlobren haben« Wenn aber, wie Ich es
hl neuerer Zeit jystzt thun lasse, und wie es
aach allerdings für den gleicbmäfaigeren 6e»
- H -
halt dto Pripirats Torzaglicher Ut, inn SchatUn
bei warmer Somniierluft gctrocknele Blätter ge-
nommen werden, so halte ich die oben ange«
gebene aeqaale Proportion *ibx die beste.
Ich bediene mkh dieser Tinktur vielfaltig
und mit einem ausgezeichneten Nätzen in
TerschiedenAfi hydropischen und phthisisehen
Krankheitenf und auch in aolchen allgemeine-
ren und nicht immer eine bestimmte' Form
annehmenden AfiFectionen des Gefäfs- und Ner«
Tensystemsy welchen ein sehr erhöhter Irrka«
bilitatsgrad und eine fortwährende übermäfslg«
Beitzung des Herzens und Blutgefäfssystems^
mit vermehrtem Orrasmua, anhaltendem Fie-
berpuls zu Orunde Hegt, ohne dafs die bedin*
gende Ursache in den ersten Wegen, oder in
einer innem yereiterang, die übrigens den 60«
brauch'der Digitalis« fceinesweges geradezu aus-
echlierst, vielmehr oft erfordert, oder in einer
ipechanischen Reizung eines innern- Organs^
wie z. B« durch Oallan- oder Nierensteine^
durch fremde Körper in einer Wunde u» s« w»
Uge» Doch können auch Fälle dieser Art vorkom-
men, wo die Digitalis auch bei solchen noch Fort- '
währenden Ursachen (nur mit Ausnahmen gas-
trisch-galliger Unreinigkeiten und überhaupt einer
zu sehr gestörten oder gesunkenen Verdauung, di#
dem Gebrauch der Digitalis am meisten ent-
gegenstehen) sehr nützHch und angezeigt sejm;
wie namentlich bei tuberculösen Geschwüren
der Lunge, bei entzündlichen Krämpfen der
Gallen- und Harnwerkzeuge» bei eingeklepom-
ten Brüchen etc. In wahren und acuten Ent-
' Zündungen muskulöser oder gefäfsreicher Theile
habe ich zwar bisher weder jene Tinctiir, noch
überhaupt die Digitalis, so wie es jetzt Rasori^
Borda und ihre Schüler thun, nicht angewenp
hiAfK liAor. bii > i§m: ■B|timi .
-1%jEriH0Bn wihitDd 'lUr
in^-WMl üdlM Mdk» SüCiAiidiuig«!
fMMiau Itttoch. Iiibtt ich. in Imfii?
«nd unvollkolnAuMMii qymplmliich »».
riiM*)^BnCEattauxiMo oranger ThiUf^ nm d«»
iHlHididi. weaa 4d#gliAlbch«r Art uf^djini^
imgiMttg^klMr StasiSbidlicbktil und IUwmhp^
iMit'fiprimodn wam, diäte MiMl JPübrtr«
nala^ taA «sigcix^Ale cmt tidiibAr gpiim» miA
dmanRÄim Iml§ «ogeweiidtu . Am mf^Mii
imd uniJiclMlffi gibnndfe Idi dte obigffi.TiM«
tar>iB flirjfiiigen Art d^ttr^Bruiiwass^rsu^i^
weli^/M »odi ■iemKcb krifUgm upd.iiicii^
lM»lftnwid gichakrtichmi; finbjafciro «u troi^iiib.
mluilitchia mid m^^mnlU^^
I4UBI09 .tmd der 8chlibi)df^$cn
der .fimiKchtaif odeK-andi ent einer •rJinellen
Erkittwig jiefh jHMrheigffMgener Krmtxupg eoi«
etanden ut^ und einen gereizten, schnelleren^
härtlidien Pnlii und andere Phinomene d«
ner noch fortglimmenden •ubinflammatoritclien
Diathetia im Gefolgt hatt {.cli verbinde aie in
eolchen Fallen mit betonderä gutem Erfolg mit
dem Liquor Mindereri*); zuweilen auch mit
dem Sjrupiu senegüe oder einem Infuaum
«
*) B«i diMOT Gelegenheit muff ich einen mir unan»
genehmen DrucMf9hUr Terbeisern, der fich in Be«
treff des Liquor ammon, acttic, in meiner neue«
eten Schrift ; Vorschlag und Aufforderung zur Grün*
düng und Einführung tintr allgtnuintn uunchtn
National-' Pharmacopöt^ Bamberg isio^ pag. aa. in
der Kote eineeachlichen hat. Es mufs nümlich
dorr bei der Angabe der Bereitung; dieses Liquor
HinArtri nach der Jhrtufi» Pharm acopöe hMAMnx
Zwölf Unsen daatill* Wuters, statt a4 Unaea» wia
•adort iteht»
— |6 -
dierselibM; 4n andern Fällenj^ wo mthr Hypciw
aeatheaid ' mit KFunpfkuatind- vcrwahec, mit
kleinen Gaben Ton Opionhinctnr. Oefter hvü
be ich anch in mehr entt&ndliqh»iymphatiachen
Affectionen abroechsdnd die Tinctar-mit dem
Calotnd nehmen lisaen. In höherem Grade
von Waaeersucht, und wo stärker\ zumal auf
die Urinaecr^on gewirkt werden mufa^ ziehe
Ich immer das Decoct der Digitalia iK>r«
Gewöhnlich gebe ich 15 bis 30, bis 25 Trop«
Ikn meiner Ithctura digit^ pro dosi^ alle 5 bia
6 Stunden; selten ma^r, und noch seltner öf»
ter AeB Tags. Bei Kindei^n unter 10 Jahren
nur 4 --^ 8 TropfiNl« Die Wirkung dieser
Tinctur auf den Urin ist oft auffallend« In
andern Fiüen findet aie vveniger sutt« Von
dem Magen wird diese Tinctur, unier allen
l^brigien Formen der Digiulis, noch a«i besten
nnd am la*ngsten vertragen^ wie lA aue meh*
raten £rfidirungen mich übersengt habev
»)
It.
— 17 r-
• 1
'Von ■•'.■■
einem gan^ besondenif
oft Mbr b«rtii9ddgen
Qebärmutter-Bliitflnsse,
der aicb
juach nancbeii Fi^bl- od«r Frftbgobunm
moBcii^leii pflegt.
Von
DXf Wigand.
MZß$ ift mir aufgefallen» dafs sowohl Hr. Prof«
Sicholdf der noch die Frauenzimmer-Krankheit
Ken am volUtäDdigsten abgehandelt hat» als
iucb die Herren Profesaoren Jörg und JJdunde^
welche neuerdinga über diesen CegenaUnd zu
ichreiben aich berufen fftblten^ mU keinem ein«
sigen Worte einer Fraüenzimmeri-Krankheit er«*
vvähnt haben» di^ doch in der Praxis oft genug
rork6mmtp und nicht nur uns Aerzten viel
Borge und Mühe macht» sondern aqch» wen^
nicht die gnostigsten Umbinde der im Duo«
kein tappenden Kunft zu Hülfe kommeui nicht
Joanu XZXXUI. B. 1. 6t» B
— . *& —
t
selten -mit «inem lebeneiaaglidiear Sienh rhji uie
der Kranken, oder wohl gär mit dem Tode
derselben endet« Die Krankheit, welche ich
hier meine, ist ein ganz besonderer, oft sehr
hartnäckiger Gebarmutter-BIutflafs, welcher sich
manchmal nach Fehl- oder Frühgeburten, bald
später, bald früher einstellt, und seinen Grund
nicht in einer Atonie, od^ in einem sonstigen
abnormen dynamischen^VerhSitniBse der Gebär-
mutter, sondern einzig und^ allein, oder doch
ganz vOr^ä^ich iti 'einer' inichänischen Ursa-
che, und zwar in dem Ums^^^utfie^ hiat, dafs noch
gröfsere oder kleinere Fleischklumpen oder
Molen in dem ^Uterus zurück sind, die einer-
seits durch ihren Reiz einen abnorm zu atar-
ken Trieb des Blutes nach der Gebärmutter be-
wirken, anderseits durch ihre Gisgonvart: Im
Fruchthälter diesen verhindern, sich auf den
gehörigen Grad von Kleinlieit zusammen zu
ziehen, und dadurch dem Andränge des Blu-
tes zu widerstehe]^» . Gewöhnlich sind diese
Fleischklumpen Rückbleibsel von einer nicht
ganz vollständig abgegangenen Plazenta; oft
sind sie aber auch das eigen tbümliche, für sich
bestehende Produkt einer abnormen Scbwaiif*
gerschaftSrThätigkeit^ mittelst welcher sich jll^
der Gebärmntterhöhle, neben dem eigentliche,
£i, auch noch andere Massen bilden, died^nn»
vermöge ihres ungleicher^ Druckes gegen dieses
£i und wegen der aus ihjreiplVIitdaseyjii entste«
henden Raumverenger^mg .n« dgl. die nädiftb
Ursache von dem, unserm Btutflusse voransge*^
beladen Fehl- oder Frühgejburten werden« .
So sehr ifk nun auch . öel^cnheit hStte^
über diese in der That ^ehr wichtig^ M^tfrif ;
eine Menge von Bogen zu lüJUmp $o ühx we^«
.> •
*- td —
inich im Gegentheil beitrehani nur dli)
iptmomente von meinem. täcgenitande an*
«Igen» und das ÜetWigd der eigenen Eim
xtf deurtheilung und S^chkeuntnlXi zu*
lensvoU zu überlassen» Tch "wurde diesig
pcbem g^wlß ioiidorbar dankende Bemer«
&nlcb^ vofiuäschicken. und mir dadurch
paar, bis .ans Ende dieses AuFsaueii dus«
«rnde Leser' mehr zu gewinnen sucben, wenn
mir nicfatbei dei* Lektüre eihiger der neue«
i gobnrtshülrticheii Arbeiten und Ü^acbrich*
so vorgekommen \varei als/ob deren VeF»
er wirklich ein wenig s^u breit und um*'
idlich sind| und ihren geduldigen Lesern
ner wieder. Dinge auftischexl, . die schou
(St und ällgemisih bekanlit sind,, und diö
ii. meinem Gefühle nach, selbst den Neu*
en und unerfahrenem in der Kunst nicht
% tweitenmali geschwelge denn zum 6tex|
ir 8ten Mahle, wiedersagen sollte. Ganz ab«
;hen Von den uniiöthigeü und Fdst nner«
ivinglichen Kosten, die ^nan uns armen
zten durch solche dickleibige und für die
sten Leser wahrhaft taube üüqher machte
-sehen von der aus dieser Quelle eiitsprin«
len, gewifs sehr verzeihlichen ^ gänzlichen
thie so manches sonst fleifsigen, aber we-^
)r bemittelten Praktikers gegen alle neuere
riften: so • scheint mir schon in dem blo«
Verfahren selbst etwas zuließen, wodurch
Schriftsteller wenig Achtung für die Kennt«
e seines Lesers verrath, oder, wenn er für
e gewesenen Scliüler schreibt^ eben keine
86 Meinung von den Fortschritten er wecktg
diese während ihrer akademischen Lauf*
Q gemacht haben« Denn wenn der Lette«
B Z
— ao —
«•idtrBeiGheldeniiett und mehrem andern R&ck«
üchum zum Trutze, für so nöthig erachtet^ bei
den bekanntesten Dingen in du kleinste, ge-
ringfügigste Detail einzugehen, mub man dann
nicht glauben, er setze Torans, seine Schüler
liätten die CoÜegia gar nicht, oder nur halb
gehörtf oder seitdem ihr Gedäcbtnils und alle
eigene Beuribeilungskraft ginzlicb Terloren,
ein Vorwurf, den man, so grofs auch der Man-
gel an zweckmifsigen akademischen Anstellen
und Einrichtungen ist, wodurch die jungen
Leute zu einem ernstlichem Fleifse angehalten
werden könnten, denn doch wohl nur den we*
nigsten Akademikern machen- kann. Auch
bringt dieses Ausgehen der akademischen Leh^
rer auf wahre Kleinigkeiten und Nebensachen
(wohin ich denn auch manche theoretiache
und rein apriorische Ansichten zu rechnen wa«
,e) den grofsen , eben so wenig ^u berechnen«
en als ^wer zu verantwortenden Nackthril,
dals ihre Schüler, welche so gern und leicht
ad vtrba magistri schwören, einen gewieeei^
an blofsen Kleinigkeiten zu sehr hangenden
Sekten-Geist anndimen, der sie nachher im
bürgerlichen Leben zu sehr unbescheideneiif
dünkelvollen , intoleranten , widerstrebendsB
und, leider oft genug, zu wahrhaft feindeeUg
gesinnten Collegen macht« Denn hat ihr vo«
riger Lehrer, z. B« in^ Göttingen, auf einen an«
dem Professor, z* B* in Wien, laut und öffenU
lieh vom Catheder herab geschimpft, gelob^
und diesem kein ehrliches Haar gelassen, wie
darf man denn wohl verlangen, dafs nun xwet
Jinge angehende Praktiker, die von eich wiaeeup
ab der eine in Göttingen, der andere aber ia
Wien studirt hat, sich, wo sie zusammen kom^
men, koUegiallsch, dt h« fireundschäfUicfa, offea
j
— •! —
vnd mit Achtung nnd Zatrauen behandeln soN
len» Wird nicht ein jeder Ton ihnen glaubent
der liier vor ihm itehende Herr College tejr
um kein Haar anders imd gescheidter als m
weiland der Lehrer desselben war, und wird
eich nidit die Fehde der Lehrer auch unter den
Schalem 9 mehr oder weniger heimlich, fort«
epinnen?
Es wäre deshalb . sehr zu wfinsehefif dab
man in diesem Augenblicke^ wo du Eisen noch
warm ist, und wo von allen Seiten her so viel
▼on Aussöhnung und Frieden geschrieben, und
auch wohl daran cearbeitet wird, ' auch darauF
bedacht seyn möchte , auf irgend eine Weise
die simmtlichen Lehrer auf unsem Universiti-
ten, hohen Schulen und an sonstigen Lehr«
und Bildungsanstalten der Nation » wenn aacli
nicht mit einander gänzlich auszusöhneUf so
doch auf einen friedlichem, ich möchte wohl
tagen christlichem Fu(s zu einander zu setzen.
Wie wollen wir armen Deutschen zu einem
allgemeinen und dauerhaften Verein, zu einer
^ationalltit,zu einem Volksthum und ähnlichen»
gewUs höchst wünschenswerthen Dingen mehr
ffsüMUguhf wenn und so lange noch unsere Ge*
ulvten, und die zum Unterrichte und zur Bii-
dnng des Volkes angestellten Lehrer, welche^
aiimichst den Regenten und deren MinkterUt
aa der Spitze der Nation stehen, und auf de-
ren Stimmung und Willen einen sehr merkli-
den Einflub haben, sich einander nicht nur
fremd sind, sondern si(:h*s sogar zur angelegent-
Kcfaeten Sacha machen, einander auf die un-
anslindigsta und schnödeste Weise zu behan-
deln» aufs tiefste herabzuwürdigen, und in daa
gAäesigste Licht zu stellen* Wie dürfen wir
erwarten t dafs andere Nationen uns achtent
'm^ %2 mm
unserin Xleifte und Streben Gerechtigkeit y/fU
.derfabren la^en \verden, so lange irfr nns im-
|er einander selbst ao erniedrigen^ und^niitapr
^Tvenig Scbonung behandeint — Waa yon tu>
zelnen Menschen gilt, gUt anch von gamen
{9atioi]|eA»yon ganzen Menschenklassent ff^iUst
du von andern wahrhaft geehrt und geachtet
^eynf so fang^, damit ^n^ . dafs du selbst dinh
WohrJjLßft aqhten, kannst!! — £ine herdicl^
{jehre^ hei oeren Befolgung sich das Glock der
pentscben ganz von selbsut eii^fijiden wüurdei
rrr Doch» icn gewahre n;iit Entsetzenj^ da(a ich
in ^e Qegend abges^ch weift bi^,^ in welchifr
CS in der llegel dem Arzte nich( erlaubt is^»
eich so frei nn4 unbefangen^ als. an eeixieii
J^ankenbettenji zu bewegen J^ ich kehye de^-
talb ^cbi^ell zu meinen;! ersten Gegenattnde
zurück« Es sey mir erlaubt, nur i^och dU
paar Gründe vorauszuschicpken , \yaru19 ,\qk
dieses,, eigentlich für praktische Äerzte be«
ftimmte Journal und kein geburtshülflichet
^uv Bekanntmachung meiner Sache gow|i|k
^bc* Dicijß Qi:unde sind:
^stUchf. weit diese Zeitschrift nnsixejt^
xct allen, andern ani meisten gelesen wirdj^ nil|l
eehon dermn aUein zur allgem^ii^ern Beklinnt^
^machung eines, wie mich dünkt, wichjtige^
S^aUee 9uch W^ meisten beitragen kannV.
Ziveitens^ weil in der Regel die Aerzte. nnd
Sfucht die Geburtshelfer die erste Instanz whf.
en welche sich die Frauen uij^ter diesen Um-
ftänden m wenden. pflegen; und ^eü es.endli4i
' Dritten^, gewifa keinm einsigen r^cht od^r
W^^kmä/sig ^cbild^tca Geburtshelfer ^iebr^ d^-
1
Und nun '«11» Satb:e«
[fi der jetzt naÜer zu beschreibenden Krank«
tritt 'zweii drei» sechs und mehr Wochen
der Fiehl« oder Frühgeburt . auf einmal,
iohne die gfringete iuCsere Veranlassungt
Slutflö/s aus der Gebärmutter, ein» den man
y Weil sonst keine Beschwerden damit ver«
:en sind, für die wiederkehrende, etwas stär«
Menstruation hält« Anstatt- dafs diese aber
nach einigen Tagen aufzuhören pflegt, ^ -^
rt dieser Dlutflufs, bald ununterbrochen, H
aber auch in Pausen von halben und gan« \]
Tagep lang Fort, und wird nun, bei eini«
▼on einer gewissen Unbehaglichkeit und •
igkeit begleitet, die man selbst bei der pro» h
rten Menstruation nicht leicht bemerkt. An.« •]
des bekannten, aus einer I^letliora. des Un^ |
ifas und djBT Gebärmutter entspringenden ;|
ihls von einem Angefüllt- und Warmseyn Ij
Bauches, klagt die Kranke vielmehr übec 1^
Gefühl von Leere und Abspannung darin, !^
hes oft so weit gehet, dafs es ihr vorkömmt, 1
volle etwas aus den Gebortstheilen heraufr« |il
n« Dabei zielf|;en sich von Zeit zu Zeit Au« ,\
— H -
tttid Fufse Terlieren ihr« ntt&rlich« Farbe und
Wärme, und schwitzen entweder Tieli oder auch
eo wenig, dab tie wie trocktiei Leder anzuFoh«
len, daa Gesicht fällt zusammen, wird blaascr,
Sanfter, leidender '— kurz, wird ^ani; so ai^en«
thümlich aussehen, wie wir es bei ipebreril.
Wöchnerinnen finden* Wird nun der Arzt zvl
Aathe gezogen, so sucht dieter natüiüch die
Ursache der Krankheit in dem, was. ihm gleicb-
Sam zunächst liegt« £r wird deshalb dein Blut?
Bufs Von einer nach dem Abort oder der Frah«
geburt zurfickgebliebenen Schwäche der Gebar-
ttlütter, öder von Sträck*Bclien Verseisehh'eicen *)
des Unterleibed, oder von dem Reize eines "igich"
tischen, rheomatiscfato oder sonstigen specifi«
Sehen Stoffes, öder von Shhlichen Diiigeh naeluif
ableiten. &s werden nun Diaphoretica, ^luiee«
srende Mittel, China, Vitriolsäure, Zimmt^ Alaun,
Kino ü* dgl» Innerlich und äuberlich, und in
kleinern tind grdfsern Gaben angewendet« Aber
alles umsonst; denn während dessen blutet die
Kränke fort» Was der Arzt hier mit; alle seiner
Sorgfalt tmd Muhd erringt, ist vielleicht ein
Stillestand de$ Blutes von 24 bi^ 48 Stunden«
Sobald aber die Person ihr Bette oder Sopha
auf mehrere Stunden lang verlasset, oder so-
bald sie die geringste Gemütbsbewegung eri^
det, oder sobald sie auch nur irgend etwas un«
gewöhnlich Warmea oder Reizendes laset, oder
trinket, sobald ist auch der alte Blutflufa wie«
der da» Uebrigeni hat das abgehende Blnl^
wenigstens ssu Anfange der Krankheit nochf
aeine gewöhnliche Farbe und seinen natiirli«
chen Geruch, nnd unterscheidet sich von dem
Menitruationsblnte nur durch seine gröfs0M
^) Si It. Stitak di üM prut caUvU causa tUk
- 2S —
Ueigung zur Gerinnwigf die wir danmfl «rken«
nen^ diu das Blat hier nicht nur flüsiig, ton«
dem gröbtentheila auch in kleinen BlatklmiH
pen aus der Mutteracheide abgehe —
Der Aoagäng oder daa Ende dieter Kranit^
hdt iat bei der biaher gebräuchlichen, Mofa dy*
uamisehen Behandlung» gewöhnlich dreifach:
, Im Wenn die Peraon jung und aonat ge*
aund und faraftig iat, dabei gute Verdauunga«
Werkzeuge hat^ und sich in einer Lage befin«
det» wo eie aich durch gut^ nihrende Sfieiaen
und Gedrinke gehörig zu reatauriren, und daa
Verloren gegangene Blut bald wiederzugewinnen
im Stande iat, ao kann der Blutflufs nicht nur
zw^, drei und mehr Wochen, ohne groben
Nechtheii fär die Kranke, anhalten, aondern
er pflegt dann auch wohl damit zu enden, dafe
unTermnthet und auf einmahl, unter nicht gans
unbedeutenden wehenartigen Schmerzen, der
kleinena oder gröbere Fleiachldumpen aua den
Geburtatheilen abgeht« — Fehlen aber
8U die meiaten von den eben angeführten
günadgen Bedingungen, ao zieht aich die H|«
mozrhagie jedeamahl ao weit in die Linga^ bie
em Ende zugleich mit dem Blute auch noch
tine achmutzig grane^ gmmöae, oder mit kleU
nen Fleiachföaerdien Termiadit j, übdriechendeb
und nicht selten aogar acharfe Jauche, abzuge«
hao snfängl« Oieaer Abgang iat dann ni(£ta
andere ala die Folge von einem langaamen Ab-
faulen oder Verweaen der Ui der Gebärmutter
verborgenen Fleiachnuase* Da nun über die*
sem allmähligen Verwesen gewöhnlich auch
noch mehrere Wochen hingdien; da hier über*
dem noph die Oebirmutter aowohl als die Mut*
tarscheide immerwährend mit einem fauligten
Stoffe bdegk #ind| der so leicht rcaorbirt und
J
— 86 —
, • f.
dann ^le Urf ache von Fieber oder andern Kranl«
Jhi^iten. (z. B. der Lungen) werden kann^ da
das ewige Stilieliegen und der Aufenth^ilt iq
.eiser verdorbenen Stubenluft auch liicIit.obLhe
^aqhtheilige Folgen abgeht; so sieht nian leicht
ein^ dafs diese Art von Ausgang schon weit
bedenklicher ist, als die erster, und dafs der
J^rz% Ijiier in der That grofse Sorgfalt ündKunsjt
anzuwenden hat^ wenn er seine Kranke nicht
nur .vom Tode retten, sondern sie auch vor
lebenslänglichem Siechthume (wohin z.'B. eine
ganz eigene Art von änfserst hartnackigen Kopf«
«chmerzenf Hysterie u« dgl. m» gehören) sicher
stellen will. — Die
jte Art von. Ausgang dieser Krankheit ist
endlich (wenn sich nicht vielleicht ein eigentp
^ lieber^ \vahrer Mutterpolyp gebildet b^t) diesc^
dafs der eben beschriebene schinutzige, fleisch«
faserige, übelriechende Abgang gar kein Ende
nimmt, sondern höchstens von Zeit zu ZqU
niit einem stärkern. Abgange eines ziemlich
reinen Geblütes abwechselt, bis denn zalttzt
«auch noch allgemeine Wassersucht ^ (jungea*
eucht und gänzliche Abzehrung dazukonuiiffn»
tind dem Leben der Unglücklichen ein von
jedermann sehnlichst erwünschtes find« mst-
chen* —
Dies wäre mm . das Hauptsächlichste mH
der GffsMckte und Progu&se dieser Krankheit^
So wie sie sich bei der bisher gebraucbÜGlien
bloCs djnamUchefi Behandlung darstellt*
Was die Diagnose derselben oder jene Ze/«
€lien anlangt, wodurch sie sich von allen an«
dem ähnlichen Zuständen des Uterus, und ^or«
tügUch von dem Bluiftusse aus blofser Atoni^
<2c4r Qobärmutter^ öder aus abaoro^ ventärkter
Mtmtrvtüon, wuentllcli untarecbaid«^ lo .tin^
dies »achfolgende:
1. pflej;t in der Regel (tetii biet in Rede .
atelienilen Btuiflusae eine längere oder iürzeiß
Zeit lang, ein Abort oder eine Friihgebj.ii't vor-
ausgegangen zu teyn. Doch habe icb ibn auch
einigemahl ursprünglich für sieb, und iwar bw
kleineu, weichen, lappicbren, und aicti dai;uin
«o spät und nach langeui Blutflusae abtrennen- '
den Molen, entatehen sehen.
Stens gerinnt dzs h'C^r abgehende Blut, W10
«cbon einmahl bemetkt worden, leichter, aU'
C9 in deritegelimt dem monatblichenGeblute '
der Fall igt; bringt, bei längerer Dauer der
Krankheit, «ine Menge schiautcig grauer Fleisch-
flgerchen mit, und nimmt dann auch den e^-
gentbütnlictien, itianthen Lochien ahnlicheat
«ehr iiblen Geruch an.
5tena zeigt sich in den spätem Feriodeo
dar Krankheit in dem Gesichte der nieiaten
dinier Frauen, ein ganz beionderer, nicht zu
beschreibender und doch auch nicht zu ver«
kennender, den IVöchiicriunen vorzüglich ei- ,
^ener Zug von hingebender Sanftmuth, Riiba
nnd körperlicher Mattigkeit, der sich um Ai^
msa. und Mund am stärksten ausdrückt.
4ten9 emplindet die Kranke gewuhnUch,
■0 oft das Blut in raschern StrÖhmen abnieCat«
(O ^cher Zeit «iwCf wirklich weHeiunisa
'SdiaarMiit btld ini.Kjm^ bald iia«hr i^ ^et
71«r« d«Bfc1i;snf,
" ' 5M1W «cluisea dran ancli du hinJ^e Urin-
Ui(«<i dn Knokesi dev wbalten« Stuhlgang
dta Uflinm von ' %4x sä Z«it Wiedvfcehieade«
DnBgw<Aen nnd ihallche offenbar blofa con*
«npiMU« SnflUt roiäsKCf, i uf ein krankhift 4tb^
\»m LebsB im Uttnw lUwiuivuusv
— .-Ö — 0
, Das Haupt' Unterscheidungszeichen erkennt
oder erfihrt der Arzt aber erat
^,6tcns durch den Finjrer einer Hebamme
oder eines Geburtshelfers« Bei der innerlicbea
Untersuchung findet man nimlich die Mutter*
echeide und deren Eingang viel weiter und
'MrSrmer, als dies bei blober Atonie des Uterus»
oder sonst in einem so weit Torgernckieir Zdt«
J unkte nach der Geburt, zu seyH pflegt. Der
lutteiimund bildet hier nichts weniger als das
bekannte küh^e, dicke und derbe Schleyenmini»
mit der engen und tiefen Queerspaite^ sondern
.'ist Vielmehr dünner, breiter, sehr warm, rund»
an seinem innersten. Rande elastisch gespannt
iti'gleich tineben, an einigen Stellen wie einge«
kerot, und dabei so weit offen, dafs man mit
der Spitze des Fingers bequem hineinkaitn.
Aach ' ISfst derselbe sich nicht ganz so leicht
hin- und herbewegen, als im völlig ungesch wäxi«
gerteA Zustande, und beweiset also hiedurch
sowohl, als durch seine übrige BeschaflFenheitp
dafs' in ihm noch immer ein der Schwanger-
schaft ähnliches Leben Statt haben muFs« Zu
benierken ist hiebei, dafs man in den ersten
Wochen der Krankheit bei dieser innerlichen
Untersuchung in der Gebärmutter sell;»st selten
auf etwas anders als auf kleine leicht verschieb«
bare Blutklumpen stöfst, und dafs die verborg
Sene Mole in der Regel nicht eher, als einige
tunden oder wenige Tage vor ihrem Abgangs^
so tief in der Gebärmutter herabsinkt, dafa sie'
mit dem Finger ohne Gewalt erreicht werden
kann*
Aus dem bisher Gesagten lassen sich nun
folgende zwei Grundsatze für die Praxis ent«
wickeln:
\ster Grundsatz* Wo ein nach einem Criii-
I
— fl9 —
her oder apiter vonuagegangenen Aborf, oder
nach einer Frühgeburt entatandener AbRufa
cinea leicht gerinnenden Btutea; Tage c»dei^ Wo»
eben lang den bewShrteacen Mitteln gegen Ato«
nie u« dgl» hartnficMg widerstehet » und sich'
dabei auch nur das Mindeste von wehenai^tgen
Schmerzen in der Tiefe des Beckens oder im
Kreuze zeict; kann der Am nicht frübege»
nug daravj drin^mi^ dafs die Kranke ihre §0^
burtstheile innerlich untersuchen Iture,
ater Grundsatz. Wo dann neben den übri«
gen Zeichen bei der innerlichen Exploration
die kurz vorher unter No. 6 beschriebene Be«
acfaaffienbeit dea Muttermundes gefunden mrd^^
kann nun der Arzt mit apodiktiseher Gewifä«
faeit annehmen 9 dafs der Blutßujs von einem
in der Gebärmutter befindlichen fremden Kör*
per herrühre. *)
Ohne mich hier in eine nähere Untersu-
chung der Entatehnngswebe dieser besonJern
Uraache von GebärmutterblMtflüssen einzulas-
een, die allerdings ihre sehr interessanten Sei-
ten hat 9 aber an einen andern Ort hingehört»
will ich gleich zu den, für den praktischen
Arzt ungleich wichtigern Hauptmomenten dea
hier anzuwendenden Heilverfahrens ^ überge«
hen*
Diese können nun in uoserm Falle keine
andern aejn, als:
I* den fremden Körper aobald ala möglich
SU entfernen und
*) Daff dtr Muttermund b«i blofier Atonie d«t un«
geichwängeiten Uteriii eine soldi« BeichaflenljeiCy
alt die eben beickriebene^ durcbAiii nicht anneli-
snen könne» werde ich in cinein gröftem Werke
ober die CebuiuhAlfe su beweisen (veiegenheic
liiben.
-^ 30 -^
9« dam Verluats- der Kräfia, durch den
BlutflufB und das 4lwige. Stilleliegen u* e. w.| aö
Igräftig als mögUch vorzubeugen»
... Wir habcoa oben gesehen, wie die blofs
dynafnische Methode oft nicht hinreichte, diese
•Indikationen zu erfüllen» £s war also, wohl
der Mühe werth,eii[ien sicherem» und, womög-
lich, zugleich auch kurzern Weg der Heilung
ausfindig zu machen» Dieser Weg ist nunt
das frühzeitige Einbringen eines aus
Schwamm^ Xjeinewand^ Charpie oder Flachs
verfertigten Tampons in die Muttersckei»
. de. V ' ^
Mittelst diese« Tamponirens oder Ausstopfens
err^chen wir folgende Zwecke:
£rstlich^ yvWd dadurch der älutfiula auf
der Stelle geäemmt,.die Kranke behält also ihr
Bliit, und mit diesem sowohl Aie Kräfte ihres
Körpers überhaupu jjis ihrer Oebarmut,ter ins«
besondere» so daui es dieser nachher um so
eher möglich wicd^.jlich gehörig zusammen^u«
ziehen, und den. fremden. Körper auszustpfsen«.
Zweitens wird -d^s durch den Tampon in
der 'Gebarmutter zurückgehaltene, und ia einen
leichten Orad von Fäulhifs übergehende Blut«
*} I^a hier die Arbeit des so ganz einfaclieiiy kunst«
losen und leicliien Tamponirens, üntey: der Würdd
«le^ Gebürtshelßir^ ^^ite , so mdCs dieses Geschäft
einer eigens da^u besteihea Hebamme <<]deT Wäi>
terinn übertragea vyerden. Der Geburtshelfer haf
nichts weiter dabei «d thiiny als höchstens dis
Gröfse und Form der Tampdtrs zii besti'miiieil»
ein paar zweckmäfsige Handgriffe bei der Appli«
kation-derselberi rtiitint heilen, atlf geh^iges Wech«
rfeln und Reinhftlten derselben zu sehen, und dann
• -> Ton Zeit zu Zeit suzufühlen, ob und welche Ver-*
anderuogea mit dem Mntteriminda rorgegangen
. • . taadk NM ■ A . ' .
— 5* —
darch daa dabei sich entwickelnde Ammonium^
nicht nur ein wahres Rei^*» Contractioiis- und
Blutstillungsmittel für die offenen Mündungea
der -Gebärmuttergefarse, sondern dasselbe erregt
auch, was hur ein Hauptumstand ist^ an der
Innern Oberfläche des Urerns einen gelind ent«
zöndliqhen Zustand, wodurch dip Wurzel oder
der Stiel des adbärirenden FleischstückeS| notH«
wendig schneller in Eiterung g^set^t und ab*'
gesondert werden inuf^,- als wenn' diese Eite-
rung blols durch das Öftere, mit den Conträc«
tionen des Uterus verbundene Zerrien an dem«
selben, zu Stande gebracht werden soll«
Drittens wird der in diesem Falle nicht
selten ziemlich harte unnachgiebige Mutter«
nmnd» durch diese ihn von allen Seiten um«
gabende Blutbähung erweichet und erschlafFkp
und dadurch zum leichtern Durclilassen des'
fremden -Körpers auf eine zweclunafsige Art
vorbereitet«
Viertens mag denn auch die» durch daa
Zurückhalten des Blutes vetranlafste Ausdehpiung
und Spannung des Uterus, nach le Roux^s An«
aich^, einiges dazu beitragen, die Coiitractions*
luräfte dieses Organs, welche in diesem A^igen«
blicke wohl mehr von dem Zellengew^be, deA
Häuten, und von der Elasticitat der Gefäfsep
ali.von wirklichen Muskelfasern abhängen mÖ«
Sen, in steter Regsamkeit zu erhalten, damit
asselbe nicht aufhöre, durch das ewige mecba«
2iisch€ Treiben luid Drucken gegen den an«
hängenden Körper, diesen immer los^r und
beweglicher in seinem Sitze zu machen*
Qie Tampons werden ami zwedunäfsigsten
aus gehörig ausgekochten, stark geklopften, und
recht weichen Sadcschwämmen (die Londner
Vnd raiiser gebleichten sind die feinsten und
- 3» - '
•
welchBten) gemacht» denen man eine brelt-tU
Iiptische Gestalt tmd die Gröfse eines kleinen
Hühnereies giebt^ und an deren einem £ndt
man ein dunkles» fünf bis sechs Zoll langes
Sändchen annähet« Diese Schwämme lasse idi
nun» was ich ja zu bemerken bitte, nicht In
säure und adstringirende Auflösungen» eondem
in ganz einbche schleimigte Abkodiungtn von
Rafergrfitze» Althäewurzel u. dgL tunken» um
durchaus ja keinen Reiz in die Mutterscbmde
oder an den Muttermund zu bringen» welcher
consensuel den Mntterboden zu vorzeitigeB»
und ganz unnfttzlichen» ihn nur ermüdenden
starkern Contractionen» aufreden könnte. Blofs
dann» wenn die Molen» oder wie man diese
Körper sonst nennen will» schon wirklich ab*
{egangen sind» imd der nun noch fortdauernde
iltttflufs die blofse Folge von einer Gebir-
mnttersch wache zu sejn ifcheint» lasse ich die
Schwämme mit adstringirenden Mitteln an«
feuchten, oder Einspritzungen davon in die
Mntterscheide machen* Früher angewendet«^
befürchte ich» würde man nur» nach dem alten"
Sprüchworte» den Wolf im SchaaGitalle ein«
eperren. — Uebrigens müssen die Tampons'
nicht seltener als alle I2 Stunden heransge"
nommen» und gegen frische» gut ausgewaech^
ms» vertauscht werden» weil sonst» wie dies be«
sonders bei warmer Witterung leicht geschieht^
das Blut in eine Entmischung übergeht» weU
che die Mutterscheide und den Muttermund
reizet, dadurch wehenartige Bewegungen und
Schmerzen im Uterus erregt (ohne doch den'
fremden Körper schon fortschaffen zu können)
und zugleich üble Gerüche veranlafst, die den*
Kopf der Kranken höchst unangenehm aflßzi«
Ten» und oft selbst die stärkste Wirterin nm
allea
-* 35 —
üiren ihren Appetit bringen« — Diese Tain4
pcins vrerden nun bo lange angewendet , bis
endlich, etwa nach Verlauf von 6» 8» H und
mehr Tagen, die wehenartigen Schmerzen und
Spannungen im Uterua häufiger und etärkes
werden, sich wieder mehr und reineres Blnfe
hinter den Tampons ansammelti und die Kran«
he von Zeit zu Zeit ein leichtes Drangen wie
ani Stuhl verspürt^ Jetzt ist es' wieder Zeit^
dafs der Geburtshelfer eine neue Untersuchung
anstellet» Gewöhnlich findet er nun den Mut«
tenuund noch weiter geöffnet und gespanntem
und warmer^ als friiherhin; und in der Oeff«
Bung oder dickt über derselben, fühlt er nua
etwas von der weichfleischigen Mole vorliegen^;
Da hier theila der Muttermund von dem hekti
abtretenden Körper verstopft wird, theils abec
auch jetzt die Gebarmutter sich in einem gans
andern Lebensverhältnisse, als zu Anfange der
Krankheit, befindet, so geht jetzt wenig Blut
mehr ab» und man kann also den Tampon
weglassen« Unter wirklich wehenartigen Schmer*
zen und Bewegungen im Uterus, und, wenn
der Fieischklumpen ziemlich grofs ist^ selbst
unter wahren Drangwehen, geht am Ende der
fremde Körper allein, oder unter leiser Mit*
hülfe des Geburtshelfers mittelst einer pine4
auot faux gtrmes öder dgl. ab. Oft hört voa
jetzt an der Blutflufs auf der Stelle auf; an*
weilen dauert er aber auch wohl noch einig#
Tage latig fort^ und nimmt dann während die«
ser Zeit die Natur der gewöhnlichen Lochien
an, so dafs die Kunst hier weiter nichts zu
thun und zu schaEPen hat* Geht aber noch
mehrere Tage lang, reines, helles Blut ab, so
gebe man innerlich die China^ Zimmt und ahn«
Sehe Mittel, und lasse zugleidi äußerlich einigt
JoanuXX2UUII»B. u^u G
— 34 —
schwach znsammenziehende Einspritznngen ia
die Mutter^cheide machen« Kehrt der Blnu
flufsy aller dieser Mittel ungeachtet, immer von
Nenem wieder, so verainme man es ja nichtf
noch einmahl die Beschaffenheit der Geber«
mntter zu untersuchen« Findet man den Mut-
termund noch immer bedeutend gedfihet, und
ganz von derselben Beschaffenheit, in wdcher
er sich vor dem Abgange der Mola befand, so
kann man bestimmt darauf rechnen, dafsnoch
ein zweites Heisehgeivächs zurück ist. Schlech-
terdings mufs dann der Arzt darauf bestehen^
.dafs die Kranke die eben beendigte Kur nicht
nur von neuem wieder anfange^ aondem auch
ganz auf die oben beschriebene Art vollends^
Gewöhnlich kömmt man mit dem zweite^
Stucke um viele Tage früher zum Zwecke^ als
mit dem ersten« Schlimm ist es nur, dab
man nicht immer gewils ist, ab auch nun mb
dem zweiten Stücke alles gehoben ist« Ich
habe den Fall in Hamburg zweimal erlebt^ wo
eich die Gebarmutter erst nach der zum Diit«
tenmal vollendeten Kur, gehörig reinigte, se
dafs nun der Blutfluls gänzlich nachliefs, die
Gebirmatter vollkommen in die Gestalt und
GröÜBe zurücktrat, die sie in ihrem ungeschwin«
gerten Zustande hat, imd die Personen wieder
ganz gesund wurden* Beide Frauen wärea
höchst wahrscheinlich, da sie viel Anlage za
Brustkrankheiten hatten, an einer, durch den
anhaltenden Blutverlust veranlagten Lungen»
Sucht gestorben, wenn ich nicht alles au%ebo>
ten hatten sie bei einer zutrauensvollen undgs»
duldigen Ausdauer in der Kur zu erhalten»
Mun noch ein paar Worte für diejenign
meiner Leser, welche vielleicht das Tamponi«
Iren unter diesen Umstanden für bedenUid
— 35 —
lialteii* An die Möglichkeit einer innerlich&n
f^erhlupung wird hier wohl nicht leicht Jemand
glauhen, da 0ich ja «der Utenis d^.zu nicht nur
^iel zu sehr verkleinert, vdrdicht und, ich
xnöchte wohl sagen, verhSirtet hat, sondern anch^
<wa8 noch mehr bedeatet, gänzlich oder doch
Eöratentheilaaus dem Schwaneerachafrsleben
nraoegegangen ist, und also 8o]c)ie starke Blut«
antriel^ nic^t mehr hat^ wie es z« B. wahrend
oder gleich nach der normalen Geburt, der
Fall ist« Wäre unter diesen Umständen eine
•chnelle innerliche Verblutung möglich, «o
jziüfste auch eben so leicht eine schnelle äU"
Jsmrliche Verblutung statt finden können, was
aber ganzlich gegen alle Erfahrung ist. l^^na
si'och niemals ist mir und allen den Praktikern^
die ich dariiber befragt habe, ein reiner, un«
kompliziiter Fall dieser Art vorgekommen, der
xnit einer plötdichen Verblutung geendet hätte«
Eben so wenig ist es mir jemals einge-
fallen, von der, durch das siagnirende Blut ver-
anlafaten gelinden Heizung ^9st Innern Ober«
fläche der Gebärmutter, einen bedenklichen En^^
7,ündun§szustand zu befürchten* Einmal ist
das ganze Gewebe des Uterus hier, wo derselbe
schon soweit in den ungeschwängcrten Zustand
zurückgegangen ist, von einer sehr festen, fast
tendinösen und wenig empfindlichen Bcschaf«
fenheit, so dafs dasselbe wohl nur eine höchst
achwache Neigung zur Entztindung haben kann^
Dann bilden die aus dem Blute sich entwickeln«
den Sto£Fe einen Reiz, der dem Uterus (wie z,
B« bei Jahre lang dauernden Mutterkrebsen u.
dgl.) keinesweges ganz fremd ist, der durch das
immer frisch hinzuströmende Blut niemals zu
einem hohen Grade von Intensität steigen kann,
und der, wenn seine Wirkung auch noch so
C a
j
- s« -
stark vritOf diesdbe doch immer nnr auf dit
isoUrte innere Oberflache dea Uterua beschränk
ken und nienuils auf andere Theile Terbreiten
wurde und könnte. Mehr hätte man vielleicht
zu befürchten» wenn dieser Küz die äufsern
Oberfläche der Gebärmutter ergreifen könnte^
weil die Entzündung* aich von hier aus durch
das Peritonäum, auch über die Därme zu vev«
breiten im Stande ist, und uns hier viele von
den hülfreichen Mitteln, wie z« B« linj^emde
Einspritzimgen n* dgU, keineswegee so zu Ge«
böte stehen, wie das bei einer Entzündung der -
innern" Gebärmutter- Oberfläche der Fall ist. -^ 1
\Vas endlich die Einsaugung des in der Oe*
härmutter faulenden Blutes angeht , so ist auch
von dieser Seite nichts zu befürchten* Einmal
ist bei der Kleinheit der mit dem fremden KQ»»
per ausgefüllten Gebärmutcerhöhle, die Menge
des Blutes hier viel zu geringe, um in der Art^
echaden zu kommen ; auch ist es sehr wahrschein«
Jich, dafs selbst die wenigen einsaugenden 6e»'
fafse des ungeschwängerten Uterus im Augen«
blick des leicht entzündlichen Znstandes eben'
eo gänzlich oder doch gröfstentheila aufser
Thätigkeit «eyn werden, wie das mit ihnen bei
andern Entzündungen der Fall ist^ Der Re«
eprption des faulenden Blutes in der Mutter*
scheide wird durch das amalige Wechseln des*
Schwämmet in 04 Stunden reichlich vorgebeugt^
besonders wenn man vor dem Einbringen des
Tampons die Mutterscheide noch mit einem
etarken Chamillenaufgusse und etnvas HaEer*
aphleim ausspritzen lasset«
Es wären liiermit also die Hanpt*Einwürfe
oder Zweifel gegen das Tamponiren, wie ich
Siube, so ziemlich vollständig gehoben« Wae
er .stärker und taater als alle« diese Gründe^
— 57 —
für dia gänzliche Unscbädlichkrit diesM Mittals
in dieser Krankheit spricht, ist — die Erfahr
rungp Wenn ich die Fälle aus meiner eigenen
Praxis nnd aus der meiner Schnter und Schvt«
lerinnen sosammexmehme, so sind es ^ewifa
mehr als ein paar Dutzend Blutflüsse von der
oben beschriebenen Art» bei welchen der Tarn«
pon mit dem glücklichsten Erfolge von uns
angewendet wurde« Wäre dieses Verfahren so
bedenklich^ so hatte doch unter diesen vielen
glücklichen Fallen auch irgend einmal ein un«
glücklicher vorkommen müssen; dies ist aber.
niemals geschehen« Ich halte mich deshalb
nach diesen und nach le Jioux*s ^) ErFahrun«
gen Für berechtigt» zu glauben» dafs die Furcht
so manches Geburtshelfers vor dem so höchst
woUthätigen Tampon» mehr auf einer falschenj^
vorgefabten Meinung» als auf wirklichen £r-
fahmngen und Thacsachen gegründet ist« B^i
manchem mag sich diese Furcht vieUeicht
durch den Glauben festgesetzet haben» dafs der
Tampon nur in desperaten Fällen und bei recht
heftigen Mutterblutstürzen anzuwenden sey» in
walchen Fällen denn freilich die innerliche Ver-
blutung schon eher möglich und zu befürch-
ten wäre; andere Geburtshelfer aber» welche
xinr von ihren Händen und Instrumenten Er-
folge erwarten» und Erfolge zu sehen gewohnt
sind» mögen vielleicht das so stille und ruhig
nnd sanft daliegende klelneStückchenSchwamnx
inr ein gar zu unbedeutendes» unnützes und
langweiliges Werkzeug der Hülfe gehalten und
darum sich desselben gänzlich enthalten haben.
Peiu sey nun» wie ihm wolle» so sieht man
*) Beobachtungen über die Blatflüsse. Aus dem
Frans. Yoa Heid,
\
— 38 —
auch aus diesem Umstand^, wie schwer ea la
manchem Einfachen und Guten geworden Ut,
bei unterer nicht nur in lauter euccouchementt
forces anagearteten» sondern auch blutsücfati«
gen Geburtshülfet Eingang zu finden. Doch
W07U nun noch di^e Klagen? Ist nicht auch
über die Geburtshülfe ein schöner, heller Ta«;
der Freiheit und Unbefangenheit aufgegangen?
Kehrt nicht jetu alles immer mehr und mehr
Ton der Kunst und Gewalt zu der Natur und
deren sanfterem Verfahren zurück? Hat uns
nicht die getreue Schwester der Geburtshnlfei
die praktische Arzneiicunst^ ihren starken und
hülfreichen Arm geliehen, um uns in Zukunft
ohne Zangen und Haken aus dei- Noth zu hel-
fen ? Und ist es nicht, Gott sey Dank ! mit Ge^
wiCsheit voraus zu sehen, dafs wir schon in
wenig Jahren für einen einzigen geburtshülfli«
eben Operateur oder Handzwinger (Chirurg)
zehji achtungswerthe geburtshfilfliche Aerzte und
Denker werden aufweisen können? — ^
-- 89 -
ni.
Ueber
die Einrichtung
des verrenkten Achselgelenkes«
Vom
Herrn Medicinal*K«ith Dr« Sauter
sa Konsttns.
xJie Ausrenkung des Kopfes des Oberarmkno«
chens aus seiner flachen Gelenkhöhle des SchuU
terblattes ereignet sich, nach dem Zeugnisse al-
ler Schriftsteller und der täglichen Erfahrung,
öfter, als jede andere Luxation» •
Von je an muGs die Einrichtung derselben
den Wundärzten, mit vielen Hindernissen be-
gleitet, vorgekommen, und sehr oft auf dem
vorgeschriebenen Wege nicht geglückt styn\
die seit Hippokrates 'bis auf Freitag hin zu
dieser Einrichtung immer wieder neuerfonde-
nen, verbesserten, verworfenen und wieder ai^
ders angeordneten Maschinen bezeugen die-
ses deutlich«
Wenn wir die Maschinen zu dieser Ein«
ncbtung betrachten, wenn wir die mechanische
Gewalt» die mit all diesen Maschinen ausgeübt
•"4P —
I
yfnien kann, berechnen » so «ehen wir^ ebb
^arch alle Zentner Lasten schwer gewirkt wer^
wen kann* Wir schaudern bei den;i Anblick
der Abbildangen dieser Maschinen bei A. Far^f
fkist^r etc. ja selbst Mennels^ Brünnighausau.
und Freitags Maschinell, so sinnreich sie ausge-
dacht und mehreren Bedingungen entsprechend
eingerichtet sind f erregen Schrecken boim An-
blick und lassen auf eine machtig nothige Kraft
irU Einrichtuug des Achselgelenkes schliefsen*.
Dify 99 bis zxxf FreyJ:ag nicht glückte,^ eins
befriedigende Maschine und Methode zu die-
fer Einrichtung erfunden zu haben, bewdst
das U,9%t Streben nach eifitspre^henderen«.
Ob Freytags Maschine das Erwartete in
Tollem MaaCie leisten \yird,i^ will ich nicht un-
tersuchen,, weil ich praktisch darüber abzuspre»
chen bis jetzt nie Gelegenheit gefunden habe^
tind vpahrscheinlich nie finden werde, wie das.
Macbfolgende zeigen mag. Allerdings istFney
itcags Maschine bis jetzt die sinnreichste, noA
verdien^ wenn, man Masohinen zu dieser Ein-
yichtung nöthig glaubt, vor allen bisher be-
l^annten den Vorzug. Wenn man aber eine
Methode zur Einriwung der AchselluKationen
l^ennen lernt, die durch leichte, einfache, ge*
^altlos0 Manipulationen geschwind uhd leiät
d^n Zweck erreicht, so wird man gewifs gerne
jedei^ auch noch so sinnreichen Maschine den
Absdiied geben, und dieses, ho£Fe ich, soll
durch meinen, gegenwartigen Aufsatz dargethan
>if9rdta«i
Die Luicatiön des Achselgelenkes kann, wie
bekannt, nach drei verschiedenen Stellen hin
ftatt haben, nämlich nach hinten oder anfsen,,
^ch innen oder vorn, und nach unten; die
%^4^ letztem Arten sind^ die |ew&hnU<^ten{
*- 4« -
dji* nach hinten kömihty nach dem Zedgnbe«
aller Schriftsteller, aelten vor, und da ich sie
noch nie gesehen, und daher nie behandelt
habe^ «o rede Ich nur von den beiden ge*
ivöhnlichatem, weil ich einaig das, was ia der
Anwendung erprobt iat, mittheilen will*
Meine Erfahrung hatmirgezeigti dafsman
biaher meiatens auf unrichtige apriorijiche Lehr*
•atze' die Manipulationen bei der Einrichtung
dea Achaelgelenkea berechnet hat«
Der allgemeinate und bei allen Luxationen
ala Hauptbäingung aufgestellte, Grundsatz iit
auch hier zarfiaaii der Manipulation aufgestellt
worden, nämlich: dafr man bei der Rinrick^
$ung das Olied in eine solche Lage bringe^
wobei alle Muskeln um das . GeUuk herum J0
viel als möglich erschlafft sind. Diesem Qrund*
satz zufolge umrde gelehrt^ bei der Ausdeh^
tiung den Ellenbogen mäjsig gebogen, den Ober»
arm in einer korizoTUalenf o4er mit dem Körm
per beinahe rechtioinklicheen I-tüge zu halten^
Mei der f^errenkung nach vorne und innen soll
der Ann in der horizontalen Lage nach hinten
gerichtet ausgedehnt werden; sobald aber der
Jiopf des Knochens seinen Ort verlasse^ müsse
man unter anhaltender Ausdehnung wieder die
gerade Richtung dem Arme geben lassen*
Bei Bernstein in seinem schätzbaren Buch
über Verrenkungen und Beinbrüche; hALäm»
Vierhirt in seinem Taschenbuch über Bsinbrü«
che und Verrenkungen, und bei einer Menge
alter und neuer Autoren kann man diese Lchr^
aätze immer und allgemein anfgestelk finden«
Wahrscheinlich durch nicht ganz genügend
cntaprechenden Erfolg bei der Befolgung die^
eev Lehrsätze hat unser grober Richter in %eu
iier imnaer bleibenden Werth breitenden chi^
— 4a —
mrgtschen Bibliotbek, X« Band, Seite 438? bei
Gelegenheit der Anzeige von BelVs System of
surgerff zwei Haupt regeln zur Einrichtung die*
«er Verrenkungen angegeben« Die erste davon
ist: ff Die Richtung^ in welcher der Oberarm
f ^ausgedehnt wirdf oft und auf mancherlei Art
ffZu verändern^ in jeder Richtung nur eine m&»
fyjsige Gewalt anzuwenden ^ vm zu verTueheOf
ffOb sich der Kopf beivegt ; falls er sich be»
ffWegtf die Gewalt zu vermehren^ J-alls er sitk^
ffUicht bewegt^ die Richtung zu verändern*
ffDer KopJ- weicht mehrentheils hei einer seht
f^mäfsigen Gewalt ^ sobald die Ausdehnung in
^^r gehörigen Richtung geschieht^*^
Diese Hegel habe ich bei meinen frülunrea
Einrichtungen des Athselgelenkes in Anweii"
dnng gebracht^ sie führte mich zu genaueren
Erforschungen und bestiniaitern Regeln^ wli
das folgende naher zeigen wird* Wer entdeckt
aber in dieser Regel nicht, ilafs Richter zwar
den allgemein bezeiclmeten Weg verlassen« und
eigentlich ohne bestimmte H^gel mehrere nn«
geregelte Richtungen vorgertonimeny bis er anb
Gerathewohl die rechte getroffen und die Eix^
richtung bewirkt hat« Welches ist aber die ge*
hörige Richtunn;, von der Richter aprichtf
IMufs man sie blos durch verschiedene Rotatio»
nen suchen? Wird da ohne bestimmte Regd
nicht mancher Fehlgriff gesrbehen ?
Die zweite Richter'* sehe Regel hat sehr
,,yiel für sich; sie ist: Den Kopf- des Schulten'
ffknochenSf falls er vorne auf der Brust oder
^hinten auf dem Rürken liegt^ nicht gerodet
ffPf^eges nach der Gelenkpfanne hin^ sondern
ffimmer erst ein ipeniß /i erunter nach der Ack»
ffSelgrube zu leiten; düsS ist^ den Kopf^ durch
^i^uMen f^eg wieder in diß. Pfanne zu In*
— *$ —
«
^#iii iwr€^ welehen er aus dersdbmi gewiA^n
^st 9 denn nie steigt der Kopf aus der Pfanne
gerade auf die Brustf oder auf dert Rücken^
f^unmer sinkt er bei der Verrenkung zuerst her»
f^unterwärts***
Oioee 2te Regel i3t anch dnrch meine Er-
fahrung beseitigt» und sie gewinnt durch meine
Methode ihre volle Anwendbarkeit» durch Be-
richtigung und Venrollkommnung der ersten
Regel« wie der Verfolg zeigen wird,
Z}esault hat ebenfalls abweichende Grund«
aitze von den allgemetrien Schulregeln ange«
wendet» und oft mit (ieichtigkeit Achsel Verren-
kungen eingerichtet» wo die Gewalt anderer
fruchtlos verschwendet wurde* £r verrichtete
die Ausdehnung, indem er die Hand des Pa-
tienten zwischen seine Knie nahm, auch liefs
er die Ausdehnung durch andere meistens in
dieser Richtung machen» also zog er nlsder-
wärce und war dabei glücklich» Seine Metho-
de ist zwar ebenfalts nicht nach bestimmten
Hegeln geordnet» es bleibt dem Zufall, wie bei
demlUeht er' sehen Regeln» zu viel anheim gestellt^
wie man die Versuche machen wolle. Man
hat» wie es scheint» seinen betretenen Weg
nicht wirksam genug weiter verfolgt» wie die
apiteren Erfindungen neuer Gewaltmaschinen
und die beibeiialtenen oben gemeldeten Schul-
grandsitze bei den neuem Autoren beweisen«
Beiuinnt mit all dieaem» glaubte ich, alles»
wenigstens alle neue Achsel Verrenkungen, ohne
besondere Schwierigkeiten» . ohne MaschineUt
'ohne eine Menge kraftvoller Gehulfen» einrich-
ten zu können; aber ich fand midi betrogen«
Oft konnte ich mehrere und immer kraftvoUnre
Versuche machen» ohne den Zweck erreicht sa
hdben, yuß/i cndlich^glückte auf einmal diefiia»
- 44 —
rtcliknng bei vielerlei abgeinderteh Virsachfln
• und Richtungen, meistens schnell, wo icb-tis
. kaum erwartete, und die sie bewirkend« Kraft
mir nicht deutlich Erklären konnte. Veraltete
Achsel -Luxationen plagten mich oft aafserofw
■ denllicb, ich verstichte umsonst Flaschenzugs^
■ Mennels Maschine etc., ich mubte die Unmie|;«
lichkeit der Einrichtung erklaren« Die Tiefen
mir vorgekommenen veralteten nicht wiedtr
einriebt baren Achsel Verrenkungen zeigten mir
ungleich, dafs viele Wundarzte, die sich mit
diesem Geschäfte befassen, trotz ihrer gewib
jiicht gesparten Kraftanwendung auch bei gaax
frisdien Achsel verrenkangen nicht immer dnrdu
zusetzen wissen* Auch nicht zu verachtmdo
Wundärzte klagten mir über die Mühe, die
eie diese oder jene, auch frische Achselverrea-
kung zu ihrer Wiedereinrichtung gekostet habc^
und ich fand daher diesen Gegenstand noch
Immer weiterer Aufmerksamkeit und Aoüni«
chnng einer bessern Methode wertb.
Die Erzählung einiger Achsel •Luxations-
Geschichten aus meiner Praxis wird das GesagM
bestätigen, und, wie ich hoflFe, werden skh
'Garundregeln iz>ur leichtern Behandlung derset
%en daraus aufstellen lassen*
Erste Geschichte^
jt- ■ ■ '
Ein .^Sjäbriger, magerer, armer Mann ver«
yenkte sieh die Achsel durch einen Fall nach
unten. Vier Stunden nach geschehenem Fall
kam ich zu dem Patienten, fand den&opEdsi
-Oberaimknochens tief in ditr Achselgrube aia*
hend* Die Einrichtung wurde durch Ausdeh«
i^ng und Gegenausdehnung nach allgenieiiiia
Kegein mehreremal durch iuuner vermebitels
.|^(«jEUinw«Hidan|; versucht, ohne zu g^UngeAi
- 4« -^
"Zaerat wnfde In gfit^imr, dann in eintr. «€li{fiE
nach unten geleUcte^i dann in mehreren rou«
tionsförmigen Riohtangtni nach Atm Jüchäer^ ,
•ecbtn Aatbe gearbeitet^ und der EopF war,
Tiicbi in die Pfano« zu bringen* Ungeduldig..
über die, langem mfifaeame und doch .Tergebli-r
che Arbeitt liefs iclt. die. Auadehnungämaxin«'
echafc^auF die Seite geben» nabi|i den. Ann jJU;
leip.in die Hände^ machte eine':leif9i|t ifv(|^4||^^
Dende^ nach vorn ufid unten herainapidende
Bewegung mit ihm» um die neue nützlicliera
Richtung in der iah, die wieder TOrxünehmfnda
Auadehnupg abbringen wollte» 'Zn entdeji^kfi^,.
und nneirwartet «prang mir der Kopf mit dem-:
bekannten Schall in aeine Pfanne, So aehrr
nakfa daa Gelungene dieaer £inrichtung freotei ,
und uberraachte, ao unzufrieden war ich nitly
imir selbety die lange -.Mbhe ohne Zweck un4:
dann die leicht mögliche Einrichtung ohneOe^t
walc zeigte mir^ dafa ich die besten Hancfgriffa.
zu dieaer Einrichtung von Anfang an. nicha^
angewendet» sie nicht gekannt» aondern.,nnv,
aua Zufall eingerichtet habe* Auch konnte iph
nachher mit mir selbst nicht ins Reine kom«
znen, in welche Aichtung der Arm bei aeinenl,
unerwarteten Zurücktritt in die Pfanne gebracht
worden sey«
Frühere oder spitere Einrichtungen der
Verrenkungen dieses Oelenkes nach unten glück«
ten mir zwar immer mit mehr oder minderer
Mühe^ einige plagten mich auch eben ao» wie
der erzählte Fall» bis ich endlich die nachher
au erklärende Methode ausmittelte.
Die Verrenkung nach innen hat mir im«
mer mehr Mühe gekostet» als die nach unten»
und oft koatete es mich Stunden lange Arbeit»
ja oft glaubte ich zu den Maschinen Zuflucht
-'46 -
ndimen zu müssen» um die Einnchtting m*
zielen za können, zumal, wo die Lnxation
schon einige Tage alt war» was ich zwar in
diesen Fällen noch nie gethän habe^ und alle
anch ohne die rechte und leichtere Manief zn
kennen , do€h allein durch Menschenhände he*
wirkt hiibe, mehreremal aber hatte ich 4 starke
Mttnfier ndthig, und die Arbeit war aaaer.
Hierüber nur zwei nroiner letztem Geechichtent
Zivcite Geschichte^
Bin 44}3hriger9 grofser y muskulöser Mann
verrenkte sich vor Jahren ^e Achsel, wie eidi
ans der Erzählung schliefsen lieCi, nach vorne.
Die Einrichtung geschah durch viele angewe»
dete- Geiinalt. Aus Mangel an erforderlicher
Rühe nach der Einrichtung hatte sich die Ge-
lenkkapsel nicht gehörig verheilt, und die
Neigung zur Ausrenkung auf unbedeutende
Gewalt Uieb. Etwa ein J^hr spater verrenkte
er sie daher wieder; die, Einrichtung geschah
durch den ersten Cliirurg, mit mehr und grö-
ftorer Gewalt, als das erste mai. Zwei Jahrs
«piter verrenkte er sie zum drittenmal y ich
wurde gerufen, fand den Kopf nach vorne und
.wohl nach unten zu ausgetreten* Die Einrieb«
tung geschah nach den allgemeinen Regeln
durch zwei Gehnlfen und glückte bald. Ein
lühr nachher wurde ich aus der nämlichen Ur^
eache wieder zn diesem Manne gerufen, der
Kopf war wieder nach vorne aasgetreten, stand-
aber höher dem Schlüsselbein zu, und tiefei^
unter dem grofsen Brustmuskel. Ich hatta<
iwei Starke Gehülfen zur Ausdehnung; die Ein-
richtung wurde bestimmt nacli ^tn Regeln vor^'
genommen, zuerst wurde in gerader, daon in
dfwas nadi rückwärts geleiteter Ricfatungi damii
— 47 —
in aben ^esar, mit mehr nlederwSrt«, dem
Laibe xu geleitetem Arm die Ausdehnnng an^
geordnet, dann, ohne Inder Ausdehnung nach«
xnlaasen, schnell eine Wendung nach vomn
^ gemacht» aber die Einrenkung glückte zu mei-
nem £t0taunen auf einige Versuche ntchr.
Scholl adiicltte man um mehrere Gehülfen^
während' ich mit allen AusdehnnngstersnchM
anseeizte^ den niederb ängenden Arm all ein xth^
ter0ni:hta9 ihn anzog und einige Bewegung nach
▼ome mit dem Oberarm machte, während ich
den Galenkkopf durchfühlte, nach vorne und
untm drückte, und nun renkte er bei dieaet
leichten Gewalt mit dem bekannten deutüchea
Oninach ein«
JDritte Geschichte* ,
Einem starken miisliuMsen Manne Von 4a
hhren wurde beinahe um die gleiche Zeit dia
linke Achsel ausgerenkt« Raum eine St^nda
nach geachdhener Verrenkung war ich bei dem
Patienten, Fand den Kopf, soweit er je vorwärts
unter det Brustmuskel und gegen das Schlüa*
•albein 2a austreten kann, ausgetreten* Nach
den gewöhnlichen Regeln und mit vier' Geh^b
fen wurde Anfangs die Einrichtung .trenlncht^
ila ata aber nicht glückte, wurden stärkereMini
nar, wo2tt ich vier atarke Schmiadeknechte er*
lueltt VOL Hülfe genonunen; ftber dem Ellen«
bogen wurde ein Handtuch angebracht, nnd
' überbaupr dafür gesorgt, dafa Ausdehnung nnd
G^anausdehnung mit gehöriger 'Befestigtm^
des Schulterblattes^ kraftvoll angewendet wer^
den konnten« Nun arbeitete ich mit diesen Ga-
hnlFan bainaha eine Stunde lang, in allen mögb
HcÜien Richtungen, liefs bald mehr nach rücKr
wirta^ bald mehr nach der Erda^zui baMmdhr
k.
Vorwärts die immer ▼eratirktertt AüsdeÜviiB*
gen anbiingen, alle mir bekannteta ManipuUh
tionen nahm ich vor, aber immer fnichtlof;
iGrarde ich schon von der nur durch Hindo
angebrachten Gewale nicht Schaden für dii
^veichen Theile gefurchtet haben» so bitte ich
hier in meiner wirklichen Verlegenheit ZuAncbt
£a Maschinen genommen* Ungeduldig und
entkräftet von der Arbeit, ruhte ich für einigt
Minuten aus, liefs hierauf nur durch einen Ge»
hülfen den Gegenhalt machen, nahm eine neue
Untersuchung und Beurtheilung des Falles Tor,
zog den Arm gegen die Regel, welche die Er«
fchla£Fung der gespanntesten Muskeln anrath^
ganz nach vorne gegen die Brust und.xnglaicb
niederwärts, drückte den Kopf jnlt der linken
Hand vor*, und unterwärts, machte so einige
|dei|)a Dotationen mit dem Arm, nnd wSkrend
diesem schnappte der Gelenkkopf in eeili*
Pfanne.
; Diese beiden zu gleicher Zeit Vorgekom*
menen Fälle machten mir viel Nachdenken»
besonders hat mich der letzte» wo ich beinahe
plle meine angebrachten Gewaltversuchei so
wie der- letzte, spielende und g^lückte» über-
legt'und bedächtlich: vorgenommen hatte; so
eehr mich der Fall auch plagte» um einmal dis
Ursache des Nichtgelingens nach Regeln und
das blofse Glücken, nach zufällig gemachten
Handgriffen, ^u . entdecken, sehr aufmerksam
Semacht, und ich kann sagen, wie die folgen*
cn Geschichten beweisen werden» dals es mir
wirklich hierauf geglückt ist, die bestimmt et*
forderlichen Handgriffe bei diesen Verrenkun-
gen zu einer leichten, gewaltlosen Einrichtung
aufgefunden zu haben, und dieser war die
letzcf Achselverrenkuiigy di^ uiu^ Mühe komta
Noch
- 49 -
Nodi mnfs ich etwas übet die reralteten
kchtel-Lnxationen aui meiner Praxis anbringen«
Ich hatte öfters das tranrige Geschick, , za
reralteten, vernachlissigten, ' durch unwissende
Chirurgen Wochen lang für eingerichtet aas«
gegebenen Achselverrenkungen gerufen ru wer«
irnif und nie hatte ich das Vergnügen» eine die«
ler der Kunst unehrebringenden verakeCen Ver«
renkungen, trotz aller Mühe^ aller angewandten
Handgriffe nnd Maschinen wieder einzurich«
ten, ehe ich meine neuen Handgriffe kannte«
Zu den meisten veralteten Achsel -Luxatlo«
Ben kam ich zwar erst nach 13 bis 14. Wo«
dien. Umsonst habe ich den Flaschenaugi um«
uaMMennels Maschine, umsonst die horizon«
tale Lage des Körpers versucht, unnütz waren
die Tage lang fortgesetzten, erweichenden Um«
schlage, nie führten sie mich zum Zweck.
Die Gewaltanwendung wurde meistens $0 weit
Betrieben» als man ohne Schaden und Zerrei«
ang der weichen Theile durfte, und ich hatte
doch nie das Vergnügen, vvdches Hedenus zu
Theil wurde, welcher eine 14 und eine 18.
Wochen alte Verrenkung der Achsel glücklich
eingerenkt haben will»
Vierte , Geschichti^
Ich 'wurde im Jahr 1799 zu einer magern
45 lahr alten Frau, welche vor ig Wochen die
Achsel luxirt hatte, und vorgeblich von zwei
Chirurgen eingerichtet und geheilt worden seyn
wollte» gerufen. Der Gelenkkopf war^ nach
Tome ausgetreten, alle möglichen Versuche
wurden von mir angewendet, aber ohne £rfolg«
Nun wendete sie sich an die dortmal in Peters-
hauaen liegenden K» Kf Feld Wundärzte; diese
liefsen ebenfalls zuerst eine erweichende Salbe
learn, XXJUUU, B. u 8u D
— 60 T-
oinreiben» nahmen hierauf die Einrichtimgi
durch mehrere Soldaten nnterstntzt, vor, bai^
dagirten die Achsel und veraicherten die voll«
atändige Einrichtung* Ala ich nach drei Wo-
chen die Patientin \vieder aah, fand ich den
Gelenkkopf noch an dem alten Orte, unter der
£ru8tmu8kel, wie vor dieier angeblichen Eia-
richtungy wo er jetzt noch ist.
Fünfte Geschichte*
Eine andere Frau von 36 Jahren wurde
eben so von einem Chirurg an einer Achsel-
Luxation behandelt, oder besser nüfshandelly
für eingerichtet und geheilt ausgegeben , wo
ich doch 14 Wochen nach geschehener Luxe*
tion den Gelenkkopf tief unter der Bruatmas-
kel fand* Auch da nutzten alle meine Verao^
che nichts ; äie wendete sich an einen entFem-
ten Wundarzt , dieser liefs ebenfalls zuerst er*
weichende Mittel anwenden,, nahm hierauf, die
Einricbtungsversuchoi mittelst eines wirksames
FlaschenzugeSy vor, versicherte die geglückte
Einrichtung, bandagirte die Achsel, und gsb
nach einigen Wochen die Patientin für geheilt
aus. ich fand aber 6 tVochen nach dieaem
letztern Versuch die Achsel eben so^ wie ick
sie verlassen hatte*
Sechste GescTfichte^
Erst neuerlich sah ich eine uneingerichtete
Achsel bei einem 48 Jahr alten Backer, wo der
Gelenkkopf ebenfalls unter dem Brustmuekd 1
•tand« Diese Verrenkung war, wie ich sie zum
erstenmal sah, 7 Monate alt, ich machte und
rieth zu keinen neuern Versuchen der Einrieb«
iung, weil ich sie nach so langer Zeit unmdg«
lidi glaubte.
^ 6* -
Die Verrmkimg tit xueric von einem Arte«
tLTid einenn Wandente gemeinüchaftlich besorgt
Anfanci verkannt^ tiath mehieren Tagen Aber
einzok'iGhtta verdacht worden ^ iuch wurde
die gute Einrichtung versichert und nach 5
Wochen die Heilung Torgeach warst, wat abiar
Patient aelbdt nicht ao Fand* Ein anderer Wund«
arzt übernahm die Kur, zog einen damala art^
weaenden ' K* K* Feldthimrgen lüit znx Belund-
lang» Nachdem durch mehrere Tage erwek
chende Breiumschläge über die Achsel gemacht
worden waren» wurde zur Einrichtung geschrit-
ten 9 welche nach der Wundarzte Angabe durch
ungeheure Kraftanstrengnng vollkommen ge-
glückt aeyn sollte^ wie sie wenigstens dem Vm»
tienten und seiner Familie versicherten. Delr
Arm wurde durch 6 Wochen lang bandagirt^
Patient fand ihn aber nach dieser 2eit wieder
wie vor der vorgeblichen Einrichtung, so wie
ich ihn liach 7 Monaten fand, und wie er jetzt
noch uneitig^richtet ist und bleibt*
Uhd so kenne ich mehrere Filie üneirig^
rlchteteir Achsel-Luxatiohen^ die von Wundärz-
ten für geheilt und gut eingerichtet ausgege^
ben wurden, und es nicht waren.
Die vielen veralteten ungehellten Achset-
Lnxationen beweisen, dafs es in der allgemei-
nen Praxis manchen schwer, ja unmöglich fallr^
die Achselverrenkungen einzurichten^ und dafs
es Noth thut^ eine bessere, leichtere Methode
hiezu, ala bisher, kennen zu lernen.
Nun zu den Geschichten meiner jetzigeii
Methode*
Achselverrenkungen nach unten.
Siebente Geschichte.
Ein magerer 52 lahr alter Sattlermeistar^
Da
- 5a -
mit straffen, harten Muakeln; Tenreiikte Afk
durch einen Fall auf deni£ia0 die Acheelnack
unten» Ein« Stunde nach dem Fall war ich
bei dem Patienten; der Gelenkkopf stand ganx
vollkommen in -der Achselgrube und der Vor-
derarm vom Leib hinweg^ die Schmerzen wa*
reu heftig«
Um die Einrichtung zu bewirken, liefe Ich
•in einfaches Handtuch unter der Achsel durdi,
au^ die entgegengesetzte Seite geführt einem
Oehüifen zum Gegenhalt in die Hände geben;
siehr um den Patienten in aufrechter» oder ge*
gen diesen Gehülfen etwas hinneigender Rich-
tung fest halten zu lassen, als eine Auideb«
Bungskraft auf das Schulterblatt anzuwendeot
Der Arm wurde in gerade herabhängender
Richtung bei. der Hand meinem jungen Gehül«
fen zum Anziehen übergeben, nachdem ich
die Fingisr meiner linken Hand unter die Ach-
sel auf den ausgorenkien Kopf gebracht hatt^
fafste ich mit der rechten Hand den Arm über
dem Ellenbogen-Gelenke, drückte ihn in gera-
der herabhängender Richtung ganz an den
Körper hin, während ich sachte nach unten
zog, hieb zu gleicher Zeit meinen Gehülfen
an der Hand etwas anziehen, druckte mit der
linken Hand den Gelenkkopf nach vorne, und
in dem Augenblick, ehe Jemand es nur ver^
muthete, ehe mein Gehülfe angezogen zu ha-
ben vermeinte, sprang der Kopf mit einem lau-
ten allen hörbaren Schalle in seine Grube« Dia
Achsel wurde mit einer einfachen Binde^ban»
dagirt, ohne in die Achselgrube den gewöhn-
lichen sehr lästigen Ball zu legen; der Obor^
arm wurde mit einer Binde an den Körper
bingebunden, damit er nicht aufgehoben wer«
! 'den konnte, und der Vnrderarm in die .Schling«
g^egt. Die Heilung folgte ball) und votlsiändigt
Dieses war der erste Fall, den ich nacli
. meinen abgeänderien Ideen bebandeUe, and
er freute midi sehr,
''^'XüM TS-Mir.dt« WoilwpnMwIiiidiC^lMt-
_ doKk ^«D All «banMI». diiiiu'AclMäl.^jKl4k
3Mfla, lau nasbi d«u lif Au ^tMi- 6«iBl^AHi
«Miltan FalU Iter K«pF itind ebbi «u ll^..
in der Afte^mba^' die Sdunexun ww«ttF-%ifr'
tig. -Zmi,.ftiiwten aacfa/dem Fdrkeib'iAfc
Mar ViÜtfaäai-'-gtama iiiKh dria DtrigoaJiM^ '
pi&a.ininla TCÜSlfanä «ad dt« GRtiAtgflff-
^fncto« «baii iii»'Mflbwiqd, 'diintll,>n<iaj|lbr'
«*««utelf «mtleitkt/ wie die.Torigit: QfttfflMifcf
Iniig EMMte-lii^anZti^iliU »idi die tcMM»
I aber dock taUkoanuh ."-' ~^: -»it' '4
-Noch dni Adudmnrenknngen nidi tanttfi
«iiid ndi Mit dtaMni'va^ekommen, und..;^
«ind tnfdi* niailiche Art iniBUC. eben «»leMK
ttnd g«Kh(riad iriedo dngericluet weado«««
^dttdvtirMtihtngan müh vom^ i."!7,
, UaiMt» Oejchieht; . . ■ '.'.r.
IKa ema Acbsd«err«nkutag' nacb vt>mi%
Mit AttweAduag mairmr nenen MaiüipuUtioit
]tuii:inir bei einem 56iahrigen,' ^orMn,,Mbr'
nuuknldfen Bleibrauerkneckt vor* Die Vetret»-
knng mr 4 Wochen alt, und nuchle mir ü-
nig« Sorge. Ein Wnnderzt baite die aDget>lii<
che Einrichtung nach den cewdbnlicben R«>
gaba mit Ipober H&Et« nndiUltreogunggldcll
'BMh dem f lU «OKenommen» die AdiMt iu*
ttai l—di|itt tHid die gut« SüttkhWng' Teiüi-
--• fi4 — R
A9tU Als ich berathen warde^ lieb ich diaadi
Wundarzt mit zum Patienten rufen, überzeugte
ihn Ton der nach beetehenden Luxation nad\
Tomei was wenig Mühe koatelte^ da, die Be>
n^eiae mit den Augen un4 Fingern zu deutlich
geführt vrerden konnten* Ich x^ahm mit die-,
aem Wundarzte gemeinachaftiich die Einrich-
tung votf sagte ihm aber aus Sorge dea Nicht-,
eelingena nichts von meiner veränderten ro>
nahenden Methode« Wir richteten, nach der
alten Methode allea zur Einrichtung und Vet^
band zUf liefsen die Auadehnungsmann^chaft
tu vier Mann stark rufen, und verauchten diflf
Einrichtung nach den alten bekannten Regeliii,
aber umsonst* Ich that dieses geflissentliciiy
^he ich meine HandgriflFe versuchen wollte^ um
mich zm, überzeugen, oh und wie achwec dit
lUniichtung auf dem alten Wege liier etatt ha»
tien möchte« Der mitwirkende Wundarzt e»
klärte schone dab hier ohne Maschine^ ohne
iFlaschenzug nichta auszurichten sey, und icK
Zweifelte, oh wir auch durch diesen weiter gi»i
%bmmen waren« Nun sagte ich dem WuncL
fn^erslt mein Vorhabenf entfernte alleGehül-
fen^ bis auf einen, dem ich das unter der Ach-
tel durchgeführte Handtuchj^ wie in der^ yten
Geschichte, übergab^ brachte den Arm in eine
lierabhängende I^ge, lieCa den Wundaijzt die
Band des verrenKten Armes fassen, iob. e^lbst
fefaie den Arm über dem Ellenbogen;, in,' die*
ter ausgestreckten Richtung des Anwies fuhr ich
init ihm nach vorne, imiueic mehr dem untem
ijind vordem Xheije der Brust zu, zog wähicend
dem leicht an, und hiefa es den Wundarzt an
der Hand eben£illa thun,. drückte, zugleich, mit
meiner linken ^and den Gelenkkopf nach nn«
- 65 -
gafSigeni die Einrichtung schon bewjirkl. zu ad-
)xeikf als wir kaum zu ziehen anzufanf^en gf*
glaubt hatten« . Die Heilung g^cbah eben jo
Reicht, wie in der ytcn Geschichte und auf die
njuoäliche Art.
ZeJinte Geschichte.
Ein d4)ä^ifr^^f starker Bedienter eines K*
Kt österreichischen. OStciers stürzte .mit dem
Pferde und verrenkte sich dabei die Achsel; 4
Stunden nach dem Fall wurde er zw mir ge«
bracht; der Gelenkkopf stand hoph unter Ar
Brustmuskely die Entkleidung hielt ^chwer^ da
jede* Bewegung des Armes sehr schmerzte* Die
Eini^chtiing wurde, wie in der gten Geschicfaie
ang^eben ist, gemacht. Ein Gehülfe hielt
den Patienten .nur auf der: entgegengesetzten
Seite an sich hingezogen fest, indem er sei-
nen Arm rückwärta' um den Leib dea Patieti-
ten schlug» Der. verrenkte Arm wurde in aua«
geatreckter Richtung pach unten und vorne zu
.von. mir mit der: rechten Hand über dem El-
,l«aboge|i/ g^fafst, : mein Gehülfe .an der' Hand
za ^iehjsn beordert, und während- ich mit dem
Jirm eii^e weitere Bewegung «nadijuhtcffiruüd
Torne jqc^achte^ und zugleich:: mit.idee.'rHnJien
•Hand den Gelenkkopf Aachumeia-.undtvorwavte
drucken wollte, sprang er stba6>Ainter laütein
Schall, ehe mein Gehülfe das Zeichen zur Aus-
dehnung erhalten hatte,, und ehe ^iphi selbst
wirksam gewesen zu seyn vermeint^, in seine
Pfanife*
Bald nach diesem Fall hatte ich noch ein-
mal das gvofse Vergnügen, eine eben so^. starke
Achsel Verrenkung nach vome.bei einer 35Jäh«
rigen Frau mit eben der Leichtigkeit einzurich-
jten. und ich glaubte mich« hierauf .20 dem
- 56 -
Schlub borccbtiget, dzt$ nach dlefer Methode
die AchselTerrenkungen nach nnten nild TOfiM^
xninai di« frischen, ohne jede Maschine tind^
io an sagen, nur spielend einzurichten eeyeiit
Ich glaube daher, dafs wir allen zur Achael^ii-
richtung erfundenen Maschinen ohne Ausnahme
den Abschied ertheilen dürfen, ohne dabei et-
vfZB zu Terlieren» Hedenus richtete ja stfna
xwei veralteten Verrenkungen, die eine von 14,
die andere von iS Wochen, auch ohneMascU-
nen ein, ja in letzterer versuchte er zuerst die
ü&AiMTsche, konnte aber damit nicht zum Zide
kommen, er liefs sie daher schnell lösen,
'machte in diesem Augenblick mit dem Arme
eine schnelle Bewegung vorwärts, lieb den Ge-
lenkkopf während dem gegen die Gelenkhöhle
jiu drücken, und erst dann gluckte es ihm,
diese sehr veraltete Verrenkung einzarichtäh
Freytiigs Fall, ' wo er seine Maschine zuerst
versucht hatte und ihn veraltet nennt, war
doch nur 7 Tage alt^ und .würde wahrachdn-
lieh IflLchter, oder eben so leicht, wie der in
der gtfn Geschichte, wo die Verrenlmng vier*
mal so lange veraltet war, und während ^eser
Zeit aneieteäbeanit Camphm-geist behai^delt wof«
de^^naoh'^nieiner 'Methode einzurichten gewe«
^een aejm, und es wird durch diesen Fall die
•Nothwendigkeii einer Maschine keines we|p be>
Die Manipulationen bei den Aduselverrexi«
knngen mSchten daher folgende werden«
B^i den f^errtnkukgen nach unten^
a) Der Patient wird aufrecht, oder etwas
der gesunden Seite zuneigend, auf einen StuUi.
gesetzt von dhem Gehülfen auf der entgegen«
(eaetaten Seile in dieeer Jüichtung festgehalttysi
- 57 -
b) Der verrenkte Arm wird eenkrecbc an
dem Körper herabgefuhri.
c) In dieser Hichtung Ton dem einrieb«
tenden Wundarzt mit der einen Hand am EI«
Imbogengelenke geFabt» and nach der £rde za
ausgedehnt,
d) während dem mit der andern unter die
Acbael gebrachten Hand der GelenkkopF gerade
nach Tome gedrückt wird;
e) zu^eich labt man einen Gdiülfen an
der Hand des verrenkten Armes die Ausdeh«
nung der Erde zu, unterstützen, welches aber
nicli( jedesmal erforderlich ist, und nie mit Ge-
walt nothwendig wird.
Während diesen Handgriffen springt der
Gelenkkopf gewifs in den allermeisten Fällen
schnell, ohne Schmerz und ohne Mühe, in
estne Gelenkgrube. Es kann im Nothfall ein
Wundarzt ganz allein, ohne jeden Gehülfen,
diese Einrichtung Terrichten.
In Fällen, wie sie DesduU vorgekommen
seyn sollen, wo die Gelenkkapsel den ausgetre-
tenen Kopf nicht wieder durch den in ihr
entstandenen Rifs durchläfst, sondern der
Kopf sammt der Kapsel in die Pfanne gehoben
wird, und daher beide wieder austreten, sobald
das Gelenk sich selbst frei überlassen wird,
werden die yronDesaidt vorgeschlagenen Rota-
tionen den Weg bahnen, die Einrichtung aber
nehme man darauf wieder auf eben bemeldete
Art vor*
Nie lasse man, um die Erschlaffung der
den Arm außiebenden Muskeln bewirken zu
wollen, den Arm in horizontaler Richtung aus-
dehnen; die Spannung dieser Muskeln hindert
bei meiner Methode nichts, wie mich die Er«
fahrung gelehrt bat« Es wird bei der senkiecli!^
.— 58 ~
...en Ausdehnang sehr wenig Qa weit erforderti
der GelenkkopF darf kaum eine Linie tiefer
herabgezogen werden^ 00 findet er schon kein
Hindernifs mehr, über den flachen Hals der Ge-
lenkpfanne hefvorgedrückt werden zu könneOi
und meistens wirkt hierbei die Contraktiops-
kraft dieser aufhebenden Muskeln, mit diesen
Manipulationen vereint, oder kommt ihnen bei
einer leichten Herabziehung gröfstentheile zu«
.ipor, indem der Gelenkkopf von ihnen, «o bald
er frei und etwa; auswärts geruckt ist, nach
-oben gezogen wird und daher so schnell und
.mit bedeutendem Schall in seine Höhle springt»
Verinifst man diesen Schall, springt der
Kopf nicht selbst in seine Pfanne, und wenn
er durch Druck dahin geleitet wird, und wieder
bei Nachl«<6ung des Druckes austritt, ao iit
das Zurücktreten des Gelenk kupfes, sammt der
Kapsel zu besorgen, was aber gewife selten der
FaU sejn wird«
Jßei den Ferrenkungen naeh ^orne*.
a) Die Stellung des Patienten,' so. wie die
Festhaltung desselben, ist wie bei der Verren«
•kung nach unten«
b) Den verrenkten Arm läfst man, mehr
nach vorne geleitet, am Körper herabhängen«
c) Läfst einem Gehülfen den verrenkten
Arm bei der Hand fassen, um bei dem gege«
benen Zeichen langsam die Ausdehnung nkcb
nnten mit anbringen zu helfen, sie ist viel*
leicht auch nicht jedesmal direkt nothwendig,
dpch öfters als bei der nach unten*.
d) Der Wundarzt fabt mit einer Hand den
A^rm am« £Uenbogengelenke, leitet ihn unter
niederwärtsziehender Ausdehnung mehic nack
vorne und etwas dei: Brust zu^
--59 *-
' t): DHkckt während diesem mit den Fin-
gera 4^ Mndetn Hind, die er «nf den Gelenk-
köpf l^tt deneelhen nach unten und auswiM^tSt
.fbeir j^ nie nach rückwarta«
GeMföhnlich wird bei diesen Manipnlatio-
MA der Gelenkkopf eben so. achnell und leicht»
y^ie bei den Verrenkungen nach unten, mit
deutlichem Schall in seine Höhle springen* -
Sollte dieses aber nicht geschehen , sollte
sich ebenfalls das Hesauh^scke oder ein findo*
res Hindemifs einfinden, so werden ebenfalls
die doxt bemerkten Rotationen hierauf eine
Itiraftvollere Ausdehnung nach nieder- und et«
w^ ▼örwärtSy auch' abwechselnd der Srust za»
gemacht, und ich glaube nicht, daraeinenidftt
zu sehr veraltete Achselverrenkung vojrkoin-
Jtuen.kolitei die sich so nicht einrichban:; X^mm
würde»
pyrrenkujige?^ nach hinten oder aufspt^ji^ ,*
Diese ist mir, wie schon gesagt worden isV
i;iodi nie vorgekommen; dafs sie aber gesohe*
lien kann; verbürgen die Schriftsteller und
Beobachter.
Data, dabei der Gdenkkopf zucjrst nach.uo^
teri und dann erst nach riickwärts, aus seiner
H&hle. getrieben, werde, wie die meisten Antiar
im anliehmen, ist mir ebenfallsi sehr wahr-
scheinUch, so wie ich die Möglichkeit di^cr
Aunreukung gerne zugebe«.
Sollte sie ja vorkommen, so vathe ich dtj^
Einrichtungsmethodei :wie bei der Verrenkung
nach unten; nur lei|e man den Arm wäbrenA
<ler niederwärts zieherid^n Ausdehnung etwan
9iehr nach hinten,^ drucke den Gqlenkkopf mit
der einen Hand nach unten und herauawärta^
%ba^ nie ypr^ odca^ aufwärts i» uq4 iclp^ i^^lAil
— 6o —
sus 0 Ar guten Gründen, die jedem denktndoi
Wundarzt leicht selbst einfallen werden^ nfdili
•dafs auch in diesem Fall die Einrichtung Aen
iBO leicht, wie in den beiden andern AitBi
-etatt haben werde«
Bei allen Verrenkungen des AchaelgeliR-
Ices fürchte ruan bei der Einrichtimg nach mff*
ner Methode die Gegenwirkung der gespann-
ten IViiiskeln nicht, einzig die Aufhebe moakeln
des Oberarms sind bei herabhängender E^agi
des Armes angespannt » und dafs diese nidrti
dabei hindern, ist bei der Verrenkung nadi
nnten schon gezeigt worden, die den Arm vop
«nnd rückwärts ziehenden Muskeln werden be
dieser niederwärts wirkenden Ausdehnung ws^
Big oder gar nicht verlängert, besondere wirl
der groCse Proatmnskel, welcher bei der Verra»
kung nach vorne und bei horizontaler Aua^b
nung des Armes, vorzüglich wenn nach der
Schnlregel sie noch dazu nach rückwärts gelsi-
'tet wird, so vielen Widerstand leistet, und mir
die Hauptnrsache $o mancher uneingerichtetsr
Achsel- Luxationen zu seyn scheint, dadnrd
anehr erschlafft, wenigstens hat er mir nick
den geringsten Widerstand geleistet.
Es Ueibt daher Haupt- und Grundregel kd
allen Achsel- Luxationen, einige seltene und ao-
Iserordentiiche Fälle ausgenommen: die Am*
dehnung des Armes immer und jedesmal in
herabhängender Lage niederwärts zu macfasa.
Man wird sich j,etzt die so Idcht gcglucktei
Einrichtungen JDesaults, wo vorliin greise^»
walt unzureichend war, leichter erklären kto
nen, was dortmals selbst unserm grofsen jR/cft-
igr unverständlich schien; wobei er die H»d
des verrenkten Armes, während Patient aufrecht
mE einem Stuhle saüJs» zwischen sein« Kni^
|ita md m ^ie Ausdehnung machie; dioM
nnte in solcher Stellung nicht anders ala
n£ niederwärts wirkend lUit haben, zugleich
ag daraus zu schliefaen aejn, dafs keine gro*
a Gewalt dazu erforderlich war, welche ge- ■
ifs auf diese Art sieht wirksam hatte aui-
übt werden können.
Besondere Fälle, wie der von Freylag, wo
IT Arm nach erfolgler Ausrenkung nach un- >'
n nicht wieder aus seiner nach oben getri».
inen Richlurig während des Falles gebracht
erden konnte, und nachher bis zur Ankunft
» Wundarztes, wegen erfolgenden Schmcneo
)i veränderter Rtclitung so gebalten werden .
ufste, acheinen eine Ausnahme von dieser
[gemeinen Regel zu machen. Wir wissen
ler, und es war bei allen mir Torgekomma*
!n Fällen der Fall, dafs die Verrenkung nach
Rtan lOeituai so gofcb^Mn, ntfi dala nach «r-
ttaMrGnrilt der Arix^ wo er Spielrnnn ha^
lÄto'heiinittT ttüu ': Er Illieb also In ^ty^
tgt VaH, wegen Hang*!' des Raiimea wieder
erosterriillen la Unnsn, !a dn ADsreBkBn|gt>
ichtang stehen* . ' ^ - ,
Würde ich Ka ünem aolchen Fall« hantit
MO, ao würde ich um deaw^en kerne M»^.
Aine zur Hand nehmen, sondern den in di«
föfae atchenden Arm mit der önen H^nd beim
Itonhogengdeoke fassen, die andere Hand ux^
a und bunter den avisgetretenen OeienU(,opC
t der Achselgrabe setzen, den Arm untf^
Icfam Antdehnung nach auawirts führen, wi^|t
ai dem mit der andern Hand den Gelmhkop^
nn Körper ab und »ach inswärta driicüen;
(üide er unter dieser Horableitnng nfcht in
Aa» Gmbe gliuchen, 19 wAid* ich dnich (Ut
oben' beschriebetie Afatiipalation bei der Vms
ienkting nach unten die Einrichtung Tollenden»
' Die Ausdehnniig nach oben würde ich in
einem solchen Fall jedesmal mifsrathen» Der
Baa des Achselgelenkes i die grofseh Gefafse
und Nerven ah der untern Fliehe des Armes^
welche von dem herunterstehenden und in der
ausdehnenden Richtung nach oben einen grö*
Csen Raum fordernden Gelenkkopp, nothwendig
gequetscht und gefährdet werden müssen, ver«
bietet gewifs diese Ausdehnung und das um
90 mehr, wenn man bedenkt, dafs der ganze
Qelenkkopf in der Achselgrube unter und vor
4er Gelenkhöhle liegt, und dafs wenigstens ein»
ja. bis 2 Zoll Ausdehnung in einer Richtung
frf ordert wurde, wo ohnehin viele erschwerende
Vmstände vorwalten, che der Gelenkkopf bil
9u seiner Höhle geführt werden könnte«
F^eraltete P'errenkungen.
Ueber die Einrichtung dieser gilt eigentlick
in der Hauptsache, was bei den frischen Ver«
rtonkungen bedungm worden ist« Nie soll die
Einrichtung, es mag auch gröfsere Gewalt er*
forderlich seyn, anders als in einer nach unten
geleiteten Ausdehnung geschehen^ Die gte Ge«
l^chichte^ welche allerdings unter die veralteten
gehört, dient zum Beweise.
Alte Verrenkungen, wenn man ja die Ver^
.wachsting und Ausfüllung des in der Gelenk«
SSgend bei der Luxation entstandenen leeren
äutnes und die Bildung neuer, den Gelenk«
ikopf in seiner innormaien Lage adhärirenden
l>anderartigen Umgebungen noch nicht in weit
fortgeschrittenem Grad zu vermuthen ha.t, ver*
tlienen die Einrichtungsversuche«
Bei solchen veralteten Venrenkungen> die
eingerichtet v^erden könneDf rMh« id^sumt
itiehreie starke Rotationen 1d «sncUädaD«! 1
I\ichtnn;;en, unter einiger Autddnmig mitdtna .
Arm zu niadien, IiierauF eine «tark* A»d«h-
nting zuerst irk horizantater, dinn In WOMl*'
W3rl9,dann in vorwärts ziehanderRlchtniMiilk
eben zu lassen, und faieraol; IM UnricCtotlg'
nSich den achon gesagten Hand|rUENi yiißim .
zu versuchen.
Diese Rotationen und yaJtlAtw ^wUfan
nnngen, welche von 3 bia 4 Mlnnvil hinifU
cbend stark gemacht werden kflnntaf nüfkaich
an, um die etwa schon voiluniiMiai Bindww ,
bildungen, die Verwachsung dw' JUpHlbudH
yfßo^ M MBclnnUiitf« bto nkMt nnldHA
•oUun, M mag aüin dich» «nr Lut.hUi m
, M«kUim bedUnno,. d(H3i'aibF MwiCi ,dab«I B»> ,
li^tmnkrit antmpfeUai wardeD,- um n^l
Wchunvfackiing d«r Einricbtuiib ikicki a«b
- 64 -
• 1
IV. *
Ein Beitrag
2iir
acuten Gehirnwass ersucht
Ton
Dr. Ernst Henne,
Professor der Entbind un^kunde an der Albettofa
UniyernUt su Königsberg in Preufsesu
Uie £xi8tent der acuten . QehirnwaMOfadil
ist durch die Beobachtungen vieler und der
acharfsichtigsten Aerzte unserer Zeit erwieeen^
allein bei weitem die mehrsten Fälle» in wel«
chen uns die Geschichte dieser Krankheit mite»
getheilt wird, betreffen Kinder, welche die er*
ate und grdfste Hülfobedürftigkeir, das Unver*
xnögen, ihre Leiden und Gefühle auszudrücken»
überwunden, und 2 — 3 und mehrere Jahre
zurückgelegt haben« Nur wenige Krankheits«
geschichten sind uns dagegen aufgehoben, nach
virelch^ die acute Hirnwassersucht auch schon
das zarteste Alter, dem noch jeder Ausdruck
und selbst jede Vorstellung fehlen, ergriffen
hat, und wo sie um ao furchtbarer erscheint»
als die Schwierigkeit der Diagnose» welche ihr
•igen«
I
- 6$ -
«tgetilhainllcher Charakter mit aidl Cahtt^ no(^
dadurch varmabrt wird^ dafa der Arzt nur sein
Auge ala daa einzige Mittel zur ErkenntniTa
der Uraachen in diesem Falle befragen darf» — »
Zu diesen Fällen wünschte ich in dem
folgenden einen Beitrag zu liefemf und zugleich
geleitet ' durch denselben und unterstützt anC
einige in unsem medicinischen Zeitachriftoi
aufgehobenen Krankheitageachichtoi der ak«*
ten Gehimwassersucht meine Ansicht über übt
nrsachlichea und pathogeniachea Moment hin^
zuzufügen^
Sonnabend den toten December 1814 wur*
de ich zu einem kranken Knaben gerufen^ und
die Mutter desselben klagte mir» .dafa er an
•ben dieaem Tage 2mal sich verunreinigt habe^
die Faeces wären aber gelb gefärbt» nicht wafa*
rig, noch in Rlümpchen geformt gewesen« Oei^
Knabe selbst war» wie gewöhnlich» munter«
hatte ein helles klares Auge» .und äuberte bei
dem eintretenden Durchfalle durchaus keinen
8chmerz» ao wie auch kein Poltern im Leibs
zu bemerken war* Die Ursache dieser leichten
Unpäfslichkeit konnte ich bei aller Mühe doch
nicht von der Mutter erfahren» noch selbst er*
gründen; sie hatte ihren heifsgeliehten jung«
aten Sohn Tag und Nacht selbst gewartet» mit
ihrer Brust gestillt» versicherte ihn auch nicht
zu oft angelegt» noch überhaupt seinen Magen
Äberiüllt zu haben» sie war wohl und sich kei«
ner heftigen Gemüthsbewegung noch des Ge*
nusses irgend einer Speise bewufst» welche auf
die Veränderung ihrer Milch hätte nachtheilig
einwirken können* Die einzige Ursache diesea
Uebelbefindens» weiche ich aU solche aber nur
muthmafslich annehmen konnte» bestand darin,
dafa die Arme und der Hals des Knaben, wie
Joura, XXXXIIL B. h Su E
~ GS —
gewfihnlirh bei Kindern, blob nnd nnbedeckt
waren, das Zimmer dagegen, in welchem aidi
die Matter mit ihrem Säuglinge befand, xiie
eine gleiche Temperatur hatten sondern an ei*
nem Tage glühend heifs, am andern nach Ver*
hiltnifa wenigstens nicht warm genug war» Bei
diesen Umständen hielt ich dafür, da£s dn
gleichmifsig und angemessenes Regimen, so
wie eine zweckmafsige Bekleidung am besten
das Uebel heben, nnd den so leicht beweglichen
Organismus des Rindes zu SGner Norm zurück-
fuhren TTürden« Der Knabe war gerade i Jahr
und 5 Tsge alt; seine besorgte und höchst
aufmerksame Mutter hatte ihm schon frühe di^
Schntzblattem einimpfen lassen, welche bei ihm
▼ollkonunen gut gehaftet, und den gehörigen
Verlauf gehabt hatten. Sechs Monate nach
seiner Geburt traten bei ihm die Torderen Schnei«
dezahne der untern nnd der obem Kixmlade^
hervor, und zwar ohne merkliche Beschwerde
nnd ohne grobe Anstrengung. Im ^tea Mo-
nat ohngeühr halte der Knabe einige Tago-eU
nen leichten Durchfall, bei welchem er püa
geGübte und stnckrige Faeees ausleerte, jedoch
nahmen diese bald nach änigen Dosen von
Magnesia nnd Rhabarber die natürliche Farbe
nnd Consistenz wieder an. Im loten oder titen
Monate zögte sich wiederum ohne alle Be*
echwerde der erste Backenzahn der untcien ..
Kinnlade und seit dieser Zeit waren keine merl^
liehe Zeichen der weiteren Entwickelung und
Ausbildung des Knaben wahrzunehmen. Er
war für sein Alter ziemlich grofs, blühend^
stark, stets den einen Tag wie den andern mnn«
ter, 'ergriS lebhaft jede Sachen nach Weise der
Kinder, zum Spielen, nahm jedoch nichts Toa
allem, was ihm dargeboten wurde znr Nahmn^
- 67 -
rast dar Matter« Bit jetzt wir er
allen den gewöhnlichen Kinderkvenk«
rtchont geblieben» wiewohl doch sit
dieses Herbstes der SchsrUch hier sehr
r und fast die ganze Stadt durchwan*'
Die Mutter des Knaben ist eine ge«
>blgebUdete und starke Frau, etwa 50
hat noch zwei andere Kinder, welche
alle selbst genährt hat und die der
Mundheit geniefsen«
I Uinstinde und die angeföhrten Data
Entwickelung und das ganze bisherige
des Knaben glaubte ich hier voraus«
EU müssen, damit das Bild des erkrank-
iktes deutlicher, und das Urtheil über
nde Krankheitsgesdiichte begründeter
• •
tag dsn Mten Decembgr sah ich den
neder, seine Kleid iin^^ war jetzt zweck«
jedoch das Zimmer noch viel zu
ir Durchfall hatte sich des Nachts a
igt, seine Farbe und Consistenz aber
türlich beschaifon, und liefsen weder
9 Magens, noch überhaupt Unrelnigkei«
ersten Wege almen. Auffallend war
ch sein bleiches und welkea Ansehn,
r um so mehr, da der Durchfall iiber.
ir erst 6mal eingetreten und schnier-
ar, und das Kind vor 36 Stunden noch
stark und fest gewesen* Sein Au^e
und klar, er S]>iclte wie gewöhnlich,
allenthalben anfassen, ohne d«n ge«
Schmerz zu äuf^ern, und war über-
unter. Meine Verordnungen waren
srsten Tages. Ich sali an iiem licuti»
s den Knaben gegen Abend noch ein*
fand ihn genau, wie am Morgen«
IL 2
^ 68 -
Montag den i2ten Deeemiet. Der Durdi«
fall achien nachgelaasen zu haben, er hatte aich
nur einmal gezeigt; der Knabe war zwar nach
me vor bleich und welk, jedoch war er andi
munter und sein Äuge hell und klar. Die Aeo*
faerung der Mutter t dafs er ntu*, wenn ich kime^
60 munter wäre, und dafa er dagegen in. mei-
ner Abwesenheit oft eine Stunde wie todt da
läge, beachtete ich nicht, indem ich ea für zn«
zärtliche Besorgsamkeit des Mutterherzena hiel^
welche durch Uebertreibung daa Miilwd und
die Aufmerksamkeit des Arztes hervorzabrin^
gen oder zu spannen glaubt, wie ich aolchei
auch schon mehreremale in diesem Hanse er«
fahren hatte* An dem Abende dieses Tages
vfar der Knabe unverändert, er nahm übrigem
die Brust der Mutter, und schlief fast eben so
lange und so ruhig, wie er es sonst 2u thun
pflegte*
Dienstag den i^ten Dechn Der Durch«
fall war wieder des Nachts fimal erschiemnif
jedoch weder mifsfarbig, noch wäfsrig, der Schlaf
war wieder ruhig gewesen , die Blässe dea Ge*
sichts hatte zugenommen, die Augen waren
indefs bell und munter; der Kranke kam un-
bedenklich zu mir auf den Arm und apidte
nach seiner Weise. Gegen Abend aber erfdbc
ich^ dafs der Knabe auch während des Tagei
aich fimal unrein gemacht, und dafs er auch
smaly und pswar nach dem Anlegen, die genos«
sene Milch der Mutter von sich gegeben habe^
Da die Krankheit des Knaben keine weiteren ]
Symptome darbot, als die des leichten Durchs
f alles, zu. welchem sich jetzt das £r brechen gjS«
seilte, so glaubte ich jetzt auch die Uraaäe
dieses Zustandes nur in einer besondem Reia-
barkeit des Magensi welche rielleicbt durch ir«
»» 69 -^
pctid «infln Enlwickeltingt-ProzeCi in Aem ein-
jährigen OrganisRiQS erzeugt ^are^ oder in der
Terdorbenen Milch der Mutter fluchen zu mna-
ien» Aus diesen Gründen verordnete ich for
den Knaben eine Salep-Solntion mit dem Ex*
traeto Hyorcyami und der Tinctura Cinna»
momi nnd ein Rubefaciens auf den Magen}
der Mutter dagegen eine Purganz aoa dem Hy
drargjro muriatieo miti und der Jalappa^ Am
andern Morgen^
jmttwoch den ifyten JDeeBr.^ horte ich» dab
der Durchfall sowohl, als das Erbrechen bei dem
Knaben einigemal wiedergekehrt wären 1 nnd
er die Nacht unruhig gewesen aefM Bei der Un*
tersüchung der Mundhöhle Fand ich den ersten
Backenzahn der oberen Rinnlade hervorgetr4-
ten, jedoch war weder Schmerz, noch Röthe
und Geschwulst des Zahnfleischte und der Mund-
höhle zu bemerlven« Von der. gestern verord«
neten Arznei hatte nur die Matter ihr Purganz
2um Theil genommen, der kranke Knabe aber
weder' das Rubefaciens, noch die genannte Sa-
lep-Solntion erhalten« Auf mein dringendes
und ernstes Vorstellen erhielt ich aber doch
das Versprechen, dab meine Vorschrift von jetat
genau befolgt werden würde* Gegen Abend
fand ich auch, dafs dem. Knaben ein paar Kla«
derlöffel von der Arznei gereicht worden, das
Rubefociens hatte aber noch nieht seine Vi^ir-
kung gethan,. und darum wurde ea wiederholt«
Die Mutter hatte 6 Aussige Stdes gehabt; Er-
brechen und Durchfall des Knaben schienen
Bachzaki8sea> seine Augen waren aber, wenn
gleich noch immer heU und klar, doch tief
eingefallen^ von Fieberhewegungen aber nock
Üne Spur« ^ Meine Verordnungen blieben.
JDüiutersiag den 1511m J3s^6>v Die SUmikt
^ war miniliig gewesen. Durchfall und ErbredieB
waren sowohl nach dem Genufa der Arzneii
als aach der Milch der Matter einigemal ein«
getreten* Jetzt erat zeigten sich die ersten Fia*
berbewegungen I die Haut war trocken und
heifs, der Puls sehr hart, die Frequenz nidit
wesentlich abweichend, daa Gesicht sehr blaü^
•die Augen tief eingefallen und trübe» Der
Unterleib hatte Iseine abweichende Tetttperaturi
war weich, und es war durchaus kein Ausdruck
des Schmerzes bei der Berührung desselben
wahrzunehmen. Bei dem allen nahm daa Kind
dennoch 2erne die Bruat der Mutter, war ab*
wechselnd ruhig, dann aber nach einigen Mi«
siuten aehr unruhig, und stiefs von Zeit zu
Zeit, vielleicht in einem Zwischenraum von 6
Minuten, ein ao heftiges, kreischendea Geschrsi
ätiSf dafs die Mutter, die Umstehenden, selbst
*ich, öfters dabei .erschrocken aafPuhren* Es
, lafst sich dieses eigenthümliche Kreischen durch
keine Worte beschreiben, es drang aber tief
•in das Innerste, und ist nie zu verwechseb!,
wenn man es nur je gehört hat* Dieses Symp-
tom* dessen Ursache mir unbekannt, und des-
sen Eigenthümlichkeit mir doch auffallend war,
und die Aengstlichkeit der Eltern bewogen mich
hauptsächlich, um die Zuziehung einea andern
Arztes zu bitten»
Es geschah, und die Wahl fiel auF einen
unserer liebenswürdigsten Herren Collegen,
der wegen seines eanften Betragens allgenaein
geschätzt und häufig bei Kinderkrankheiten tu
Rathe gezogen wird. Er kam noch an dem-
selben Tage* Durchfall und Erbrechen hatten
eich bei unserm Kranken noch ein paar Mal
gezeigt, daa Fieber aber bedeutend zugenon»*.
tneiif die Augen wurden trub^ der Knabe vrat
— 71 —
•ehr ttfimhigf und schien onvermSginidi des*
Kopf anfirecht halten zu können* Mein Herr
Collage hielt diesen ZusUnd für eine Cholera»
und es wurde beschlossen f zu der von mir ver-
ordneten Salep-Solution einige Tropfen linet,
Opii zu mischen ; 4iie Pulver aus dem Castom
reutn und Hyoseyamusy welche ich am Morgen
dieses Tages verordnet, blieben und wurden
•abwecfaseliid mit der Mixtur eine Stunde' unn
die änderet und zwar von jedem einen halben
Gran pro doii gegeben* Ueberdem aber sollte
Aas Kind noch ein Klystier von Amylum mit
#inem Zusätze von 14 Tropfen Opiumtinctur
erhalten«
Freitag den \6ten* Wir fanden den Kran-
ken sehr verändert, die Arzenei war vorschrifts«
maCsig gebraucht, 3 Klystire^ die hinter einan«
der applicirt worden, waren sogleich zuruckge-
(aneen, jedoch hatten Durchfall und Erbrechen
^nachgelassen* Die Nacht aber war sehr unru«
1^% gewesen, das kreischende Aufschreien des
Kindes währte fort, sein Auge war trübe, giän«
send feucht und gläsern, wie es wohl auch bei
einem hohen- Grade des Typhus zu seyn pflegt»
Die Pupille erweitert, die Augenüeder- Ränder
tmd hauptsächlich die Augenwinkel voll eiter-
ähnlicher Feuchtigkeit«
Die Sehkraft der Augen schien aber noch
nicht ganz unterdrückt zu seyn, wiewohl die«
eelben schon bisweilen stier auf einen Punkt
geheftet waren« Das Gesicht war bald todten«
bleich, bald mit Höthe überzogen, die Hände
zuweilen, wenn gleich jetzt noch selten, krampf-
kaft geschlossen« Bei dem jedesmaligen Auf«
kreischen aber heftiges krampfhaftes Stofsen
mit den Füfsen« Der Kopf schien überhaupt
dem Kind^ zu sQhweri er fiel bald nacth. der
— 71 —
dnen SAtt^ bald ntch hinten; bei horizontai
1er Lage befand sich der Knabe überhanpc hm
ier und ruhiger; wurde er auf dem Arme heib
umgetragen, io waren die Krämpfe hefUg«
und das Erbrechen häufiger« Der Puls wti'
bart und frequent, die Haut trocken, die Ab«
eonderung des Harnes fand zwar statt , jedodi
ist*s bei einem Kinde von diesem Alter nidu
möglich denselben aubufangen« An die Brat
gelegt, sog der Knabe wie ein gesundes. Kini
und zeigte deutlich, so wie htedurch, so andi
durch mehrere andere Umstände» dafs sein B^
wubtseyn noch nicht ganz geschwundma hj^
Unter diesen Zeichen hielten wir die Krankheit
für ein Hirnleiden und zwar fui Hydrops C¥
rebrif und dafs die bisherigen Symptome ds^
aelheni Durchfall und Erbrechen, nur consefr
auelle Er&cheinungen gewesen; aus welclMi
Gründen und mit welchem Rechte werde ick
mich weiter unten auseinanderzusetzen bem»
hen« Nach dieser nun gestern und heute ent
^edarirten Diagnose der Krankheit mufste and
UDSer Kurplan Töllig steh ändernt wenn gleick
der Charakter der Krankheit» ihre Heftigksit
und die sich einander drangenden ungiunstigsB
^nsptome una die schlechteste Frognoee £u|t
Kit Gewibheit gaben* Zum Innern Gebraudit
.wnvde nun verordnet ein Infusumr yaleriam»^
mit dem Liq* Ammönii acetici und MoacfatiS
mit ffydrarg^ murioM* mite aa gr^ ^ pro dod%
abwechselnd mit obiger Arznei alle 2 Stunden
txk nehmen» wozu die Indicationen aus obigem
eich von selbst ergaben« £ine Bkuentleenu^
kei dem unverkemaJbaren Antrieb dea Blutei
jtiach demt Kopfe war «icht rä^üch^ de der
mehrtägige wenn gleich gelinde DurchFell dx%
- TS -
ban iehien; ei wavdafi daher tutt dtratfben tn
beiden Waden Sinapiamen applicirU pegon
Abend waren alle oben beschriebenen ZuAUb
gesteigert; der Knabe lag einige Minuten m-
«igt nnd bald diraaf tobte er entsetzlich» dr
gab selten» fast gar nichtV einen andern Laut
▼on alth» als jenes, charakteristische Kreischen»
hatte heftige Zuckungen der oberen und unte-
len Extremitäten» bnd in denen der linken
Seite öfter tmd heftiger ala In denen der
rediten; seine Augen waren Fortwahrand glä-
eem hervorgetriebeni glänzend feucht nnd stier
muf einen Punkt geheftet» keine Sehkraft mehn
Die Augenllederränder nnd die Augenwinkd
waren mit warmen Wasser ausgewaschen «nd
echienen weniger zu eitern« An die Brust ge*
legt ergrifiP er dieselbe zwar» aber bald fiel.ihna
der Kopf zurück. Die Arzenei schien gar keine
Wirkung gethan zu haben» wenn nicht vieU
leicht eine wafsrige und sehr üb^ riechendis
Ausleerung durch den After gegen Mittag ab
Folge derselben anzusehen war* Der Plan der
Behandlung blieb derselbe» aber clie Medica»
mente wurden dahin verstärkt» dafs wir dena
inJuso ! Falerianae den Utfuor Ammonii sue*
eimci zuietzten und die Dosis des Moschus und
Calomel von f auf \ Gran pro dosl erhöhten.
Zo^eich wurde auf den abgeschorenen Schei»
tel ein Vesietitorium zu legen verordnet» weU
ekes nach geleisteter Wirkung mitdemnizfiiffii«
tum initans verbunden werden sollte»
Soimabend den ifj^en Dechr^ £a War enU
astzUch» die gegenwirtig noch vermehrten Lei-
den des. Kindes anzusebAi, alle Gattungen voa
Krämpfen quälten dasselbe» insbesondere aber
der Ofjisthotomis mit seiner ganzen Krafti
llie Zun^e Ka({te bia faat mi die Spitze, doi
— 74 —
'Kinnes 9 der Unterkiefer war' in steter Bewe-
gung. Das bemerkte Aufkreischen hatte nach-
gelassen, die Augen waren gebrochen und ver«
dreht| die Respiration oft sehr frequent^ und
bisweilen auch röchelnd^ bisweilen fast gsnx
normal} die Haut trocken, der Puls fast gar ^
nicht zu fühlen, wegen der steten Bewegung
^er Hand und des Hüpfens der Sehnen; seit
beinahe 24 ^Stunden war nun keine Excretio
alvi gewesen; did Deglutitionsorgane versagten
ihren Diensti und es konnte mithin keine Ar«
«errei zum Innern Gebrauche gereicht werden«
£s: blieb also den Aerzten nur noch die gerin«
gdy.'- hier wenig Hülf6 bringende Anwendung
dev auisernMedicamente übrig, deren Gebrauch
*wir auch, ünor nicht vollkommen müssige Zu-
adiauer dieses Trauerspiels zn seyn, in folgen-
der Art in Wirkung treten liefsen. Zuerst sollte
der Knabe ein Bad mit einem Zusätze von
'Pottasche und Wein, alsdann ein eröfiPnendes
Ciystir erhalten, und nächstdem sollte inson-
derheit sein Rückgrat mit dem Ldnimento anv
moniaf:Op welchem etwas Opium betgemischt
war, gerieben werden« Alles geschah ; das GI7«
etir, that seine Wirkung und es wturden gelbe
aehr übelriechende Faeces ausgeleert. Das Bad
xeigte sich. ganz vorzüglich wohlthätig, das Kind
«rholte sich merklich, die Krämpfe ^ sogar die
des' Unterkiefers, liefsen nach, kehrten aber nach
einer Stunde mit d&c vorigen Heftigkeit wie-
^^Cf S^'^ Abend liefsen sie wieder nach, die
Lebenskraft des Kindes schien aber erschöpft^
und nach ein Paar Stunden verschied es sanft
ohne Zuckungen«
So endete diese in ihren £rscheinungen
und ihrem Wesen so jeigenthümliche Krankheit
In so korser Zeit^ d^ kaum zweimal m Stun«
— 75 —
den ventrichan waren^ nachdem «ia aleh dnrch
die mit ihr unzertreinnlich verbundenen Syjnp«
tome erst deutlicher manifedtirt hatte; ob aber
anch die von uns gestallte Dla^^nose die rieh«
tige war? dazu fehlt mir freilich hie^ der of-
fenbare Belag, indem Umstände eine Section
dea Cadavera Tarhindorten; jedennoch glaube
idi» auf treue Beobachtungen und Schilderun-
gen berühmter Kinderirzte gestützt, ivelche öf-
ter Gelegenheit hatten, diese Krankheitsform
EU beobachten und die Leichname der daran
verstorbenen Kinder zu untersuchen, und wenn
ich den vorliegend erzählten Fall mit diesen
▼ergleiche, meine Diagnose als richtig anneh-
men, wenigstens als solche vertheidigen zu
können.
Wenn man die Hauptmomente der Krsnk-
heit in vorliegendem Falle näher betrachtet, so
hatte dieselbe bei ihrem Entstehen vielleicht
i) für eine leicht vorübergehende Diarrhöe
gehalten werden können, allein die später ein-
tretenden Symptome, der Verlauf und daa
schnelle, traurige Ende widerlegen diese Mei»
nong zur Gnüge.
3) Später, am jten und 4ten Tage, hatte
die Krankheit wegen des Durchfalles und dea
eintretenden Erbrechens einige Aehnlichkeit
mit einer Cholera , doch fehlten dieser die we-
eentlichsten Zeichen: mifsfarbige FaeceSf Bren-
nen und Schmerzen des Unterleibes, so wie
auf der andern Seite das hier statt findende Ge«
himleiden, das vollige Aufhören des Durchfal-
les und ein solcher Verlauf bei einer Cholera
nicht beobachtet werden*
3) Die ganze Krankheit könnte für ein
Zahnen gehalten werden, indem der Knabe
a) nur erst die vorderen Schneidezahne
... 76 -
und doch auch das Alter hattei ifti waMieli
die fibrfgen Zahne nach und nach aber in ik
rer Ordnung hervorzubrechen pflegen*
b) Indem sich wirklich selbst während dar
ersten Tage der Krankheit der Durchbrach A
jnes der vorderen Backenzähne an der obem
Kinnlade zeigte» und da nach den vordem
Scllneidezahnen erst die Seitenschneidezahns
und dann die Backenzähne überhaupt uai
zuerst die obernund alsdann die untern dnrck
zubrechen pflegen, so konnte vielleicht dieie
Abweichung von der gewöhnlichen Ordnang
echon Ursache der Krankheitserscheinungen M
dem Kinde seyn, besond^'s da
c) Durchfall^ Erbrechen und mehrere a»
dere Symptomata nervosa als Zeichen der Den*
tition angesehen werden; — dagegen aber hana
das Zahnen nie als eine Krankheit, sondern otf
höchstens als Ursache derselben betrachtet wcs*
den, wiewohl fVichmann im fiten Bande sei-
Der Diagnostik und mehrere andere Aerzts
selbst diese nicht anerkennen, und man anck
in der That nicht umhin kann, zu geaCehoH
dafs wenigstens bis jetzt zu viel Uebel auf Redi*
nung des Zahngescbaftes geschrieben sind, dis
•ich weit richtiger und natürlicher aus anden
Ursachen herleiten lassen* Ueberdem aber Eaad
bei unserm Kranken keine Geschwulst des Zahi^
fleisches statt, noch war dieses oder die Mund*
bohle geröthet oder wohl gar entzündet,, gleich«
wie auch nur der Dnrchbruch der vorderen
Schneidezähne, welche schon längst da waren^
mit Beschwerden verbunden zu seyn pflegt«
4) Mehrere Zeichen der gegebenen KraniEp
heitsgeschichte pflegen zugleich die Gegenwart
der Würmer anzukündigen ;. z* Bw gestörte Dam^
f;iicceüon«. Krämpfe iedes Art|,Congestionen.nacl^
~ 77 -
dem Kopfe und Leiden des Gehirne fiberbanpr«
welches zwar tUes bei unserm Kranken itatc
fand, jedoch ist ea
a) noch nicht ausgemacht^ Welche Symp«
tome die Würmer als ihre Ursache anerkdn«
neii» indem wir ihnen eine Menge von Zufällen^
welche in die Klasse der Nervenlurankheitea
gehören, xnschreibent mid noch gar keine Ord«
Bungp Zahl und Bestimmtheit In denselben
wissen;
b) aber pflegen auch selbst die angenom«
menen Wurm-Symptome selten einjährige» son«
dern nnr ältere Kinder zu befallen, und nie
mit solcher Heftigkeit einzutreten» undmitaoU
eher Schnelligkeit zu tödten;
c) es fehlen hier in dem vorlisgenden
Falle auch die wesentlichsten Zeichen einer
Wurmkrankheit, nämlich ein au%etriebner und
harter Unterleib, Abgang von Warmer und er«
weiterte Pupille überhaupt;
d) die ganze Gruppe, Snccession und Ei«
genthümlichkeit der Symptome in der erwähn«
ten Krankheit findet weder bei der sogenanten
Wurmkrankheit, noch bei einer der angel'ühr«
ten Kinderkrankheiten also statt, noch weniger
aber sind jene mit den Ausschlags- oder irgend
andern Krankheiten der Kinder zu verwedMeln^
mit welchen sie auch nicht die entfernteste
Aehnlichkeit haben.
Erwägt man dagegen noch einmal den
ganzen Verlauf und die wichtigsten Momente
der ganzen Krankheit, nämlich der Knabe war
1 Jahr, surk, robust, wohlgenährt und mun«
ter, sein Kopf, dessen Form ich zwar als auf-
fallend bemerkt, aber nicht für eine Vorbedeu«
tong oder als Zeichen einer bestimmten Krank-
heiufoim angenebn hatte, war seiir grob und
- 78. -
starky rundi die Stimknochen henrorragendy mi
^dl^rch die präminirenden Ränder der Stimhöli-
len die Augen tiefliegend und beschattet. Den
Anfang seiner Krankheit machte ein Mehl«
und natürlich beschaffener Durchfall, nach eiü
nigen Tagen stellte sich Erbrechen ein, die Ur*
Sachen beider waren unbekannt , jedoch nickt
lange, denn das anfänglich nur trübe, apäte^
hin feuchte, gläserne Auge, die Röthe des Ge-
sichts, Fieber und die anscheinende Schwert
des Kopfes, die Neigung des Kindes auf dem
Rücken zu liegen, und der Umstand, dafs das-
selbe bei senkrechter Haltung des Körper« selii
leicht Uebelkeit, auch wohl Erbrechen be1uu%'
so wie diese beiden Symptom^ im Liegen aebr
selten, fast gar nicht, sich zeigten, veriielhen
wohl deutlich ein Leiden des Gehirns, das echon
früher in dem Durchfall und Erbrechen» ab
nie ausbleibende consensuelle Erscheinungen
desselben, seine Vorboten gehabt hatte* Die
Schwere des Kopfes nahm sichtbarlich zu, die
Augen wurden trüber, und feine OefäCschea
auf der Cornea erschienen, als waren eie in«
jicirt, die Pupille war sehr erweitert, bald auch
der ganze Augapfel stier auf einen Punkt ge*
heftet, die Sehkraft verschwunden, Krämpfe je-
der Art isteilten sich nach und nach und mit
Heftigkeit ein, jedoch hatten diese auch hin«
fige Remissionen, so wie auch die Temperator
steu und schnell wechselte« Das am mehresten
charakteristische Gepräge drückte aber dem
Ganzen jenes eigenthümliche, durchdringende
und abgesetzte Kreischen auf; der Sturm hef«
tiger Convulsionen nahm zu, die Respirationa«
Organe nahmen Theil an dem Leiden aller Sy«
ateme, und am gten Tage nach den ersten Zei«
cheA der Krankheit, am jteni nachdem aich
~ 79 — .
9 letztere. durch beadminteren Atiidnick che«
aerisirt hatte» war daa Ende der Traaerscene.
ich Erwigting dieser Zeichen und dieses gan«
n Verlaufes der Krankheit glanbc ich nicht
>n dem Wege der Wahrheit za irren, wenn
1 die Form Jener Krankheit zar acuten Gt^
mr9M§B€gMncht(^Hydropsv0ni^ncutorum cercbri.
utus) rechnete«
Alle ausgezeichneten SchriFtsteller üiber die«
(1 Gegenstand^ von welchen ich hier nur Hu*
landf Frankf Hopfengärtner^ Girtanner^ Hen»
p ff^ichmaniif Rosenstein etc. anführe, be»
hrieben diese Krankheit genau unter den an-
führten Zeichen und unter demselben Vi^r«
ufe^ besonders aber stimiint das von Com»
ueh in seinem klinischen Taschenbuche Bd»,
angestellte Ideal aufs passendste, selbst bie
den feinern Zügen n^it der vorliegenden
ranhhtttsgeachichte*
Der acuten Gohimwassersuht {Hydrops ee»
fhri acutus j Febris ^hydrocephalica^ phreni*
fla^ s^ Apoplexia hydrocephaUcay Hydroenee*
halion) steht die chronische Gehirn Wassersucht
Ol nächsten, von welcher sie sich nur durch
sn schnellen Verlauf und dadurch untetschei«
st, da(s sie nur Kinder in den ersten Lebens«
ihren, die chronische Gehimwassersucht aber
icht nur diese, sondern auch Erwachsene za
efallen scheint. Das Daseyn der acuten Ge-.
imwassersucht ist von einigen Aerzten, wie
» B. Weikard^ ganz gelängnet worden, indes«
m der Beobschtungsgeist und die Erfahrun«
en eines fVhytt^ Hujdand^ PFiehmann^ Hop*
higärtnerf Odier f ff^ithering ^ Fotherßill
nd anderer haben die Existenz derselben au«
ler Zweifel gesetzt« Ueberhaupt ist ^ diese
Lrankheit selten p und ^ie war es noch mehr
— 80 —
in fruhertn Zeiten » mv,o sie zwar ichon arkmk
und untersdiieden worden | aber wo wir ittß
noch nur weni^j^ Nachricht von derselben fi»
den, ü* fVhytt bat vor vielen England«!
das Verdienst^ den Gang dieser Krankheit xuint
beschrieben^ nnd die Symptome derselben n»
etindlich angegeben zu haben* Sie ecfadut
hauptsächlich den Kindern in dem zartesM
Alter gefährlich, jedoch sceigt sie sich aach lii
in die Jahre der Mannbarkeit hinanF« Fothm
giü sah nie ein Kind unter 3 Jahren | ^PIA
mann dagegen und die Mehrzahl der angei»
hensten Aerzte sahen nur Kinder. ▼0x1 ms»
gen Lebenswochen bis zum gten Jahi^ tob
dieser Krankheit ergriflFen» Trank fahrt ebMi
englischen Arzt an, nach welchem 20 vondi»
•er Krankheit ergriffene Subjekte in dem Itei
bis i6ten Jahre gewesen ; ein französischer Ant
will bei einem sojährigen Junglinge dia aknll
Gehirn Wassersucht beobachtet haben, nnd dii
medicinischen Annalen von Montpellier (ak
ren einen 45jährigen Mann an, welcher an eba
dieser Krankheit verstorben sey« Da sie indtb
am häufigsten bei Kindern beobachtet wird| SS
hat man sie auch zu den Kinderkrankheiten gs«
rechnet; ob aber übrigens das weibliche odcK
mannliche Geschlecht öfter dieser KranUisft
ausgesetzt sey, darüber fehlt es zur Zeit nodi
an genügsamen Beobachtungen, wenn gleick
einige Schriftsteller glauben, {Girtanner p. saji
Irank p. iga«) dafs sie» gleich der Wassei<*
ancht, im Allgemeinen das ste Geschlecht 4i>,
ter heimsuche« -^ Das aetiologische Momenl
der acuten Gehirn Wassersucht zu entwickdiv
hat ungemein viele Schwierigkeiten, indem fait
bei keiner Krankheit die Beobachtungen nnd
das Heilverfahren der Aerzte weniger uberei»
etimmeiui
. . '^' '8t: .^ ,.■
tütndnnd lind, als bri dn in Rrie stehMtdM
lind dia >n Leichnamen Btigeat«lit«n Untersu«
Chancen, zwir di« Folgen und die durch dis
Krankheit veruraachten Zerarörunj^en darlhnnj
ketneeweges xber hinlängliche Resulute lieferni
taB welchen maa die Ursache und Nitur der-
jftTben erkennen konnte. Wenn aber gew!»e
Erscheinungen durch ihren Charakter ihre Zahl
und Reihefotge eigemhumlich in dem leben*
digen Organiamui und zwar nur bei gewissen '
Sub)akien wahrgenommen werden, wenn all*
•cbädtiche Poienien, weiche auf diese EinfluTe
Iixben,^ uns weder ala hinreichende Ursache er-'
acheinen, noch eine gnügende Erklärung jener
wichtigen und auffallenden i'haenomene geben
können, und wenn wir dagegen bei anaiu^
miach-physiologischen Untersuchungen an den
unter diesen eigenibUmtichen Symptomen Ver-
storbenen keine andre Abnormität, a)a ein«
nbermiCsige Anhäufung lymphatischer Feuch*
llgheit in den Gebirnböhlen entdecken, so ha-
ben wir Grunde genug, jene Erscheinung so«
wobl für eine eigene Krankheiiafoim zu halten^
»le auch die Ursache deraeiben in einer abnor-
mun AiuontnkBg von L^mph« in' den HfaKi^
k&Itlan zonuhea. Di«M Wasaenunanunliiag In
d«n RlnihaUen wird zanicbtt dnrdl' atna Toii
iwhm Tb^ügkelt d«r L^mphgaaika, durch t«-'
.'Mindorte MMrptton der abg«ond«Kea Feoch«'
;Clgkalt Aid Tormrima Kxhtladon «neugt, di«;
-tCimwa DrMchai ab« von diemr niuider-
ÜMlThlllgkdt d« lympbariacbisn SyWmii^ wal«
äÄt'M dlMOT «fgenen Krankhelubhii auch'
tflaaigni dMMhwi «j^üiMn« dnd aeht aiaAn^*
, fMb «nd TCrad^m. ^
"' - 3«incl»fn wir d«n kindUdwn Organiamos*'
' ao tedaa «ir ScUaRieit oikI Ahmi« aM tAt
- 84 —
60 sclieint sehr, eweifelliaft zu ««yB. Darin aber
•timmen die mehresten überein, dab die acute
Gehirn Wassersucht am häufigsten starke, gt*
audde und robaste Kinder befalle, keineswegee
aber bleiche, achwachliche^ cachekiische und
mit Rachitis behaftete,, wie solches Rougnon^
in seiner pathologischen Semiotik II* Bd. p«
401 behanptet* Wenige Beispiele^ dafs mehrere'
Kinder' einer Familie durch die Oehirnwassea-^
sucht fetödtet sind, liefern noch keine Resul-
tate. In Bezug auf den oben erwähnten Fall
glaube ich demnach folgende Momente als die
ursächlichen ausheben zu dörfea« Der Knabe
•
war gesund, istark, robust, nf unter, i Jahr altf
es fanden also mehrere Entwickelnngsprozesse-
^r Sinnes- und Geisteskräfte im Gehim atattp
Welche so, wie auch der Zahnbruch, und vor
allen Dingen der starke Wechsel der Tempera«»
tur, in welchem sich der Knabe befand, diese
veränderte Stimmung des lymphatischen Sy^'
atems veranlafst haben konnte, di^ Congestio*
nen nach dem Kopfe und die wenigen und
achwachen Zeichen einer Hirnentzündung tra«
ten erst spät und kurz vor dem Ende ein, nach«
dem die Krankheit schon mehrere Tage gewäh«
ret hatte, sie sind mithin nur als dfSuteropathU
sehe Krankheiten zu betrachten, da ein ans»
achliefsendes Leiden eines Systems, wie hier
des lymphatischen, für sich aliein nicht im Or»
ganismne statt finden kann, die übrigen Sy«
ateme müssen, da nur in ihrer Vereinigung der
Körper besteht, Theil nehmen an dem Leiden
eines einzelnen, wie wir solches auch täglich
in jeder Krankheit beobachten, wenn uns gleich
noch die Gesetze über die Verhaltnisse, in wel«
eben die einzelnen Organe des Körpers und
Ipuue Systeme von Organen mit einander ste».
— 85 -
lien> tmd fiber die VerindcnHigoiy walctieitts^
•prüngliche Krankheiten des einen Syeceme in
^em andern veranlaseefii ein noch nicht gelOa«
tee Problem sind.
AnF deth pathogeniscben Verbälinire 4er
acuten Gehimwassersucbt ruht noch eindonlE«
1er Schleier*. Die Hanptatitnmen der Aerste
eind über das Wesen derselben getheilr. f^uitif
jRuschp Trankt Huf elandf Stark haken die aaite
Gehirnwassersncht für den Ausgang einer wab*
ren Himentzündung; fVhyU^ Macbride^ Hoji»
fengärtner^ Jahn u* a« leugnen dagegen ihre
entzündliche Natury und betrachten sie nur als
ein asthenisches oder nervöses Fieber* Nur
Fomiey sucht die Entstehung der acuten 6e«
hivnwassersacht in einem übeimäfsigen Vege*
tationsprozefs dtn Gehirns^ als dessen Folge eine
Anhäufung von Lymphe in den Gehtrnhöhlea
eich teige. '*^) Für jene erstere Meinung spricht
awar allerdings der acvte Verlauf der Krank-
heit y indem dieselbe schon binnen & — 5 -^' 8
bis 14, }a längstens innerhalb fli Tagen ge*
jümniglicb tödtet« Die Störungen in den Func-
tionen der ersten Wege, Antrieb des Blutes
jnach dem Kopfei rothe hervorgetriebene Au«
gen u« s« w« sind wesentliche Zeichen der Himr-
entzündang» und aus der Pathologie der Ent-
zündung ist» bekannt^ dafs dieselbe zuweilen
m Ergiefsung sei^öser Flüssigkeiten übergebe»
und es können mithin ganz analoge wie nach
Pneumonie der acuten Hydrothorax, nach £ry^»
eip^as» oedematöse Anschwellungen entstehen»
auch die Gehirnwassersucht auf Hirnentzun«
dnngfolgen« Bei den Sectionen der unter dem
^ei^hen eines Hydrocephalus mcutus Vei^storbe«
«) Horns AxchiT ^cL IX. H£t. a^ pag. 224«
- 86 -
nen hat man» wie vide Schrifutaller Um »1 1
führen , die Gefahe voller Blar etroticndi «ril 1
in den Ventrikeln, bald in dem einen, lidd hl ^
allen vieren, eine bald gröfseret bald geriagHr
Quantität lymphatiacher Fenchtigkeife gefiuMa^l
ohne auf die übrige Beschatfenbeit deeGahf^
Rücklicht genommen zu haben. .Nach der
dem Meinung von Männern, welche diiralh9a|
Schriften und Huf ala praktiiche Aerzta ^iü
geachtet aind, enuteht die acute OahimV
•lacht nur in Folge eines aathenischen oder tf>
phösen Fiebera, und wenn gleich dieeee dM
io wenig tu läugnen ist, ala auch beeopd«
da(s beide Krankheitsformen manche Sjuiptoai
haüptsächlicli in. dem letzten Stadio» mit d»
ander gemein haben, so lassen sich doch mH
anit Recht die beiden über die Pathogenie i$
acuien Oehimwassersucht abweiclumden lift
iheien dahin vereinigen, dafs die acute Oefafa»
^wassersucht, da beide Theile ihr Weetn . in •
aier vorangehenden Himentzündung enchfli^
euch eben so wie diese' bald mit dem Chank'
ter der Sthenie^ bald mit dem der Aethedi
auftreten könne* Eine Menge von Krankbail»
geschichten, welche ich als Beleg furdiee^lU*
nung anführen könnte, geben derselben diebl<
atätigeiide Gewifsheit, allein es geht auch la^
gleich daraus hervor, dafs die akute Gehb»
Wassersucht alsdann nie als Morbus idiophatH
€tiSf als eine ursprünglich für sich beateheiali
Xankheitsform^ sondern nur deuteropathiacb ib
Morbus posthumuSf jubsequens bestehe« £liiB
dieses aber ist der Punkt, den ich näher sa k^
leuchten wünschte« Die Ursache aller Ljmpk
anhäufung in den Höhlen des Körpers iat |M0
in der abnormen Thätigkeit der lymphatiacbaa
Getefse zunächst zu suchen« Können diM
\ .
- 87 —
nun aber ursprüagUch' oder bloi eecnndair m^
kranken? :•«- Sind ea die die Sangadem beglei-
tenden Nerven oder Oefäfse^ wel<^ Ursprung«
lieh krank werden? -^ Gewifa welchen auch
die Lebehefaräfte der Ijmphatiacben Oefiileeb
f^ieich allen übrigen Orgien, Temaöge der ih-
nen inwohnenden Vitalität auf mannichfacfaa
Art von der Norm ab, tie können erhöht, ge>
achwächtf theilweite vollkonunen und unToll«
kommen paralytisch erscheinen, und diese Ter»
■inderte Stimmung^ welche alch durch den krau*
ken Znsund der letzteren offenbart^ kann auf
eine zweifache Weise erzeugt werden*
1« Durch iigeihd einen auf das« Saugader*
System spedfiseh wirkenden Reiz von aufsen
her, oder durch einen besondem in dem kraa«
ken Organe salbet oder aonat irgendwo in dem
Körper yorhsndenen, dergeatidt, dab derselbe
entweder «ne gewisse Zeit die veränderte Tha-
tigkeit der lymphatischen -Gefäfse bu erhalteut
oder bei.seiner Abwesenheit weder die Kunst
noch die Kraft der Natur die Norm derselben
soglttch zurückzuführen vermag* Die Haupt«
Produkte dieser abnormen Thatigkeit des Saug«
ader-Systemr können in abiiormen Seoretionen
und Resorptionen bestehen, durch welche alch
die vorzüglichsten Merkmale der Krankheiten
dieses Systems offenbaren;
n. Durch die Mischungsfehler der in den
Saugadern enthaltenen Flüssigkeiten selbst* Die
Fehler der abzusondernden und abgesonderten
Säfte sind für sich bestehende Krankheiten;
ihre entfernten Ursachen können entweder diese
selbst oder die kranke Vitalität der Organe seyn*
Eben aua diesem Grunde stehen sie mit den
Letztern in einem sehr genauen Caussal-Ver«
hältnifs^ und dieses erschwttt noch mehr
•^ 88 —
Entdeckung der Miachmigwerletzungen der
.SäFte^ wenn man diese für sich als eigne Kninh»
beiten betrachtet*.
. Wenn aiui regelwidrige Absonderungen
und Einsaugungen der lymphatischen Gtfäüe
durch eine ursprünglich abnorme Thikigk^
^der8elben bedingt werden können^ und diese
"veränderte Stimmung der Vitalität tles Saug«
ader-Systems sowohl» als die durch dieselbe er-
zeugte stagnirende Lymphe eine eigenthümliche
Krankheitsform und derselben eigne Phänome-
ne geben müssen, so wird hierdurch auch zu-
gleich die Möglichkeit einer idiopathischen Wat-
eersucht der Himhöhlen in speeU begründet*
Diese Möglichkeit wird aber verwirklicht in
der Natur, wenn man einige bei der Himwas-
eersucht, und zwar bei der akut^, welche hier
mir in Rede stehet» obwaltende Umstände na-
her betrachtet» Nämlich:
^ 1. Jede6ehirnentzündun|^ eowohl die sthe-
aiische als sisthenische» beginnt mit einem Fie-
ber, welches den Kranken nie verläfst und sich
gemeiniglich durch einen frequenten harten
imd Tollea Pub, so wie auch durch heftiges
, Klopfen der Car4>tiden offenbart; bei der aku-
iten Gehirnwassersucht fehlt dagegen in den
.ersten Tagen das Fieber ganz ^)» es findet sich
nur erst später bei dem zunehmenden Leiden
des Gehirns; der Schlag der Arterien ist im
*) Dr» Xortum ia Hftftlands Joun|. B. VI. St« 1« e«
1.53' '^^<^* St. %, Dx, Conrad p. 433 >cq> i^^ Bei«
* XV. 5t. 3. p. 135. Dr. Wolff lii Warscbau* ibid.
Fermey .
;Heft 2. Fieber iist sehen Torbanden> obgleich die
lUader sehr krsiik vnd leidend sind»
■i '■• .j • ■ . 1
- 89 -
Anfange dflr Krankheit nicht iriel von etf|em
s&ormden ▼erachieden, wihrend dee Flebem
mber han und klein, oft auch nicht weaentlich
abweichend^ bisweilen wieder aehr iangsani» je
'•eina Langsamkeit nimmt mit dem Steigen
d«r Krankheit au» Die Carotiden polairen we-
-nif^ wie aokhea die obige Krankhetrageschichle
tViekmmnn xuid zwei andere von Hufeland in
••inen Bemerkungen über die Blattern enihlten
Fäll« beatitigen.
a» Die mdreaten der nbrigen Symptome
der Himentzündnng finden eich zwar aile^ aber
nadi und nach, später und nicht in der^ben
Ordnung bei der Hirnwaaserancht wieder; es
finden euer audi bei beiden dieselben Ursadiai
der Sjmptome Statt, und dberdem fehlt bei
der Himentzöndung jenes eigenthfimlicbe^ ab«
gebrochene Schreien der Kinder, welches in
allen Fällen von Hirnwassersucht, die sich nicht
nur durch ihren Verlauf , sondern auch spater
durch die Section als solche bestätigt hat, beob«
achtet worden. Ueberhanpt ist der ganze Verw
iajuf» die Reihefolge und das Zusammentreten
der Symptome bei der idiopathischen Himwaa»
«ersucht und der Himentznndung verschieden,
so wie bei dieser manche Symptome Statt Ihi-
ben, welche jener abgehen. So z* B* sehen
wir bei der Himcntzündnng im Anfange doch
mehr eine aufgeregte Thätigkeit, Empfindliche
keit und Verwirrung aller Sinne» als eine Ab>>
stumpfung', Betäubung derselben und Lethar«
giC/ welche wir vielmehr mit dem Anfange der
Hirnwassersucht wahrnehmen; bei jener tritt
stets der heftigste Schmerz mit dem Anfange
der Krankheit ein, bei dieser wird derselbe erst
nadi einigen Tagen durch jenes abgebrochena
«igenthiünliche Geschrei ausgedruckt» OieHirik^
— 90 —
#nUondang tkipjxnt nia mit dem vierten
•chon ab 9 noch itebet sie ttUl, tondem
doch wenigstens entweder bei eintretendei
eerung auch einen zur Norm zurnckkehrei
oder bei der Verschlimmerung einen frei
leren Puls; niemals aber nach dem g —
Tage schon einen so auCserordentlicb U
men Schlag der Arterien, wie er bei der j
wassersncht jederzeit beobachtet worden a.
3« Die bei den Sectionen mit Blut a
gefundenen Gefäfse und die Wasseranhäi
gen iü den Qehimhöhlen, sind noch fc«
weges hinreichende Beweise für eine Stat
iahte Entzündung und hierauf erfolgte G«
Wassersucht; denn schon Morgagni. hemer
eeinem taten Briefe de fed* tt cauf^ m
da(s die Ergiefsung des Wassers in dieGe
höhlen nicht immer als eine Folge , eou
oft auch als Ursache des Schlagflusses (viell
Am ApopleouafarofaT^ anzusehen sej, die b
abnorme Ansammlung lymphatischer Fe
tigkeit in den Gehirnböhien allein kann c
gen auch noch nicht das Daseyn der Hirn
eersucht beweisen» indem sehr leicht und
lymphatische Feuchtigkeit nach dem Tod
den Gehirnhöhlen sich siimmelt, und diei
auch oft bei apoplektisch Verstorbenen ge
den wird 9 wie fVepJ» mehrere dergleic
Falle anführt. Auber .dieser widematüi
angehiuften Lymphe in den Ventrikeln fii
man aber bei der wahren akuten Gehirnv
eersucht gemeini£lich das Gehirn an dem 1
tem Winkel der uehimhöhlta welch» breiai
die Adergeflechte sehen blafs aus» und sind
wohnlich 'mit Waaserbläschen besetzt ; ahnli
Erweichungen sind auch an den Hügeln,
'Sehnerven« fVUkmaun sAh die ThaUami m
— gi —
^pt. in einen Brei anFgelöbt nnd itretOrt
und Bufeland fand (Bemerkungen über die-
Blatrem) das Corpus caUomm weich wie Mtlch^
rahm und aufgetriciben» ff^ichmann Teraichert
eogar in seinem Bd^ IIL p. i'oQ, dafa er nie
in den Leichnamen derer» die an akuter Oe-
liirnwaaaeraucht gestorben wiren» auch nur ein
einzigea Zeichen der Himentsündang gefanden
habe» aelbit wären nicht einmal die gewöhn-
lichen Folgen der Hirnentxündting» Vereite*
rang» Brand»' Verhirtungen oder aach die in
dem Cavo thoraeis H aidominis oft erzeugte
citerahnliche Fenchligkeit zu sehen geweaeru
Dr. Kortum beatatigt dieaea durch den Sectione»
bericht über den Leichnam einea aiebenjihrl*
gen Mädchens» bei welchem sowohl die Krank«
heitaerschelnnngen das Daseyn 6^ Himwae«
aersucht anzeigten» ala auch die in den Hirn«
höhlen gefundene Menge Wasser Ton wenig*
atens 4 Unzen ihre Gegenwart erwiesen» und
dieselbe als alleinige Craache dea Todes anneh-
men liefaen» und 'wobei im ganzen Gehirn kei*
ne Spar von Entzündang wabrzanehmen war»
(S. Hufdanis Joamal £ind VI* Stück f. pag.
155O
Auf diese nur eo eben angefahrten Mitt»
Stande und Gründe gestützt» glaube ich folgern
za dürfen: dab die akute Gehirn Wassersucht
nicht biofs als Folge einer Hirnentzündung»
sondern auch als primltirey idiopathische Krank«
heitsform entstehen» dafs aber bei ihrem wei-
tern Fortgange» Entzündung des Gehirns sich
dazu gesellen könne oder mindestens ein An-
trieb des Blutes nach dem Gehirn gemeinig-
lich Statt habe« Ja vielleicht kann die akute
Gehimwissersucht als idiopathische- Krankheit
nur allein den zarten kindlichen Organismus^
— 9> —
I
di8«m überwiegende Opportnxiitlt des GdütiM
oben erwieaen Ut, ausschliefsend befadldD, mi
in allen übrigen Fällen, in welchen die «fall
Gehirnwassersucht bei erwachsenen Subiekm
beobachtet worden, wSre sie bioGs deaterap»
thisch, als Folge einer Hirnentznüdang odsr
irgend eines Fiebers entstanden» Da aber waA
bei der idiopathischen akuten GehMwaaaereadl
im Anfange gar keine Fiebor, späterhin afasr
die zu groCse abnorme Thatigkeit dee Lymph»
Systems, dasselbe durch die. unger^alten Actioi
^en des GeFäfssystems hervorzurufen acfaeiali
60 ist das bei dem Hydrops cerebri
eich einfindende Fieber auch als kein
ben ursprünglich eigenthümliches, eondem
als ein sekundaires zu betrachten, und näitUa
die Benennung Febris hydroeephaliea vmAA
tig»
So wie die Erkenntnifs der Kinderfamfr
heiten überhäufet mit vielen Schwierigkeilai
zu kämpfen hat, so hat es die der akuten 0^
himwassersucht noch um Ho mehrere^ da dl
annr selten erscheint und sich die patiioignattio*
Siischen Merkmale nur in geringer Zahl^ vato
atimmt und verworren o£nbaren* Die eigBi
Bildung des KopfeSf welche, wie Fermej beob^
achtet hat, die Anlage zur Gehimwaaeerandl
andeutet, hat sich im obigen Falle hoetftlf
gefunden«
Die Vorboten dieser Krankheit, wenn 40b
che etwa Statt finden, können auch von dsa
echarfsichtigsten Beobachter äbersehen werds^
und das bei freundlichen Kindern münrisdwii
etille Betragen, der unsichre straucheli^de Gang
das Zucken der Nase und Schläfrigkeit ^stttl
unr bei Erwachsenen und mehr als anhand
^ende Seichen der chronischen als akate^ ^
-^ öS ^
hirnwäMeriucht anmsefaeiu Dieb«9ttiiiiiilfrai
Syxaptome eines Hirnleideoa fiberhauptf und
des der akuten Gehimwaatersacht inabeaonden^
aafaern sich gewöhnlich zaerst darch gestörta
Darm^xcretionen ; zuweilen ist hartnickig«
Stuhlverhaltung, znweilen treten bald lachten^
bald heftigere DnrchßlUe ein, welch« anfing«
lieh in schleimigen oder wäbrigen, spaMthia
in stinkenden kiseartigen £xcrementen bestie-
hen* Erbrechen tritt ledesmal ein, die ausg««
leerte Materie ist Schleim oder wibrige Flöa«
sigkeit, oder hanfiger noch geben die Kranken
das, was sie so eben genossen habeni z. B. Milch
oder Arznei wieder; die Augen sind trdbe^
lichtscheu; Erwachsenere klagen über Kopf«
schmerz. Kinder von zarterem Alter dent«i
denselben durch Greifen nach dem Kopfe an^
alle schrecken ans dem Schlafe anf» sind an«
ruhig, und ee beginnen .krampfhafte Zoftlte
nnd Coavulsionen, der Puls ist klein, hart nnd
etwaa schnelL Nachdem dieses 24 Stunden^
auch wohl einige Tage gewährt hat, während
defs aber alle Symptome schnell nnd ofit re«
xnittirt, ja bisweilen plökzlich aufgehört haben»
nnd oft nur daa trübe Auge und bleiche An*
sehen als ein gröfseret Ausdruck und wicht!«
gfire Bedeutung von der Gefahr obiger Zechen
zurückgeblieben sind; so vermehren sich alle
Zofalle nnd erhalten volle Aehnlichkeit mit
denen, welche bei der chronischen Himwassen-
sucht wahrgenommen werden; im AUgemei»
nen treten in diesem, gleichsam dem sweitell
Stadio der Krankheit, Fieber« soporöser Zostand»
nnd Schlaf mit halbgesoblolsnen Angen ein 9
die Coiävulsionen mehren sich nnd werden, $6
wie das Greifen mit den Händen, hiofigeft
der Puls wird nun langsamer, bleibt hart nnd
klein, mrd aber auch üuegelmibig mid aM»
~ Ö4 —
ietzcnd; besonders sind jtdoch min za bemaib
ken: die bedeutend erweiterte Pupille» der
•chieFe' Stand de« Augapfels, das Schielen ; In
aufrechter Stellung tritt Erbrechen, Husten und
beklommene Respiration ein, welches alles nach-
]$fst, vr^nn man die Kranken niederlegt; er-
wachsene Kinder wimmern kläglich ; allen aber
scheint ihr Kopf zu schwer, sie vermögen ihn
nicht aufrecht zu halten, werfen ihn hin und
her, sie drücken die Kopfkissen nieder, oder
gleiten hinunter nach dem Fulsende des Bet«
tes, so dafs sie von Zeit zu Zeit ein heftiges,
di^rchdringendes, kreischendes Geschrey aussto«
fsen, welches einen heftig stechenden Schmerz
auszudrucken scheint, npd so eigenthnmlich
ist, dals es, einmal gehört, nie verkannt wer«
den kann«
Aach jetzt finden noch häufige Remission .
sien Stat^ aber npiinder tauschend als im. ersten
Zeitraum der Krankheit* Die zunehmende und
itpnier steigende Stärke iknd Heftigkeit aller
Uebel machen den Uebergang zum 3ten und
letzten Stadio« Im Allgemeinen bemerkt mtan
hier einen zwar schneller aber schwächer wer«
denden Puls, die Respiration steht mit ihm in
gar keinem Verhältnisse^ sie ist oft ganz norr
mal, oft langsamer, oft schon stertorosaf xmA
wechselt so beständig; die Augen sind mit '
einem schleimigen Ueberzuge bedeckt, die Pu-
pille gelähmt; Schluchzen, Zuckungen, Con«
Tulsionen aller, Art, häufig Lähmungen der
Extremitäten treten ein und endlich erfolgt der
Tod« Starkf und später auch fVichmann^ ha-
ben bemerkt: dafs in diesem letzten Stadio ein
Frieselausschlag, welcher in kleinen Bläschen
von der Gröfse der Hirsenkömer besteht, mit
•iner durchsichtigen Fei^chtigkeit erfüllt ist,
die Stirn, Brust un4 d^n l£üs bedecke upd
- 95 --
n nahen Tod Terkundige* I^ der Hydrops
rmbri acutiu Folge einer Himenuündnng, eo
acht aadi diese das enta Sudiam detselbea
la und die KranKhdt beginnt «ogloch mit
»aber nnd andern der EncephnUtis^ eignen
rmptottien; erscheint die akate Gebirnwasser«
cht idiopathisch, wie es^der obenerzahlte Fall
twesen zu seyn scheint^ so sind die im ersten
adio dieser Kranjkheit sich gewöhnlich ein«
eilenden deichen itnch dem erCahrensten und
ifmerksamsten Beobaditer kaum hinreichend
n diese Krankheksform mit Bestimmtheit
m allen andern unterscheiden zu können^
a fiten Stadiö der akuten Gebirnwassersachf
igagen^ offenbart sich ihr Charakter deutU«'
laTf die Langsamkttt des Pulses wird too
PMAifionif für eins der zuverlässigsten Zeichen
»halten; die erweiterte Pupille , der schieCrte«
inde Augapfel 9 das Erbrechen in aufrechter
tellnng und Nachlassen im Liegen, die Schwere
le Kopfes und ror allen jenes abgebrochnot
afaufgestofsene Geschrei, welches nur belHy«
rocephalischen Statt zu finden scheint, so wie
IS Beleinandersejn und die ganze Gruppe und
iccession der Symptome werden bald dem
»obachtenden Arzte den Glauben an ein ty*
böses Leiden, mit welchem das 2te Stadium
ie mehreste Aehnlichkeit hätte, benehmen und
tn diese bestimmte Krankheitsform sehen las«
•n« Das 3te und letzte Stadium ist ein Sturm
m all«n nur möglichen Nervenleiden, in wel*
2em man .keine pathognomonischen Merk«
lale mit Ausnahme jenes Frieselausschlagea
Hmcta milliaria mehr erkennen kann, wenn
Icht auch in diesem Stadio wie in dem ateii
ie Unstatigkeit und lYsndelbarkeit der Symp«
nne als 'solche anzusehen sind.
Wie überhaupt die Prognose des Hydro«
- 9« -
cflpfaälas nnguxutig iat» so ist es die der ikii«
ten Geliirnwiiaersitcht im höchsten Grade»
Die mehresten Fälle sind tödlich abgelaufen
und aofser einigen englischen Aerzten TersU
«Jiern nur Wichmamif Hopfengärtiitr^ Starh^
Fbmity und Heim einige an dem Hydrops
cerebri acutut leidende Rinder gerettet zu ha«
ben ^); der aufserordentUch schnelle VerlanE
und der Umstand^ dafs diese Krankheit nur
gewöhnlich erst im flten Stadio erkannt wer^
den kann, machen die Heilung sehr schwer*
Je. zarter und jünger die Kinder sind» desto
achneller endet die Krankheit, und desto schwerer
und seltener ist die Heilung. Macht die Hirn«
entzündungf welche in Hirnwassersncht über«
zugehen droht, das erste Stadiuna der Krankheit^
8o ist dieselbe aus den Zeichen beider ldchte^
zu erkennen, und^ vielleicht eine Heilung in
diesem Falle eher möglich, weil bei richtigersr
Diagnose auch ein sicherer und allseitiger 6e«
brauch von allen zu Gebote stehenden Mittein •
gemacht werden kann; tritt die akute Gehirn-
Wassersucht als idiopathische KrankheitsForm
auf, so kann sie nur bei ihrer Entwickelung
durch bestimmte und dreiste Anwendung dsr
wirksamsten Arzeneien geheilt, werden« Est
eich aber bereits eine gewisse Menge lymphati^-.
acher Feuchtigkeit in den Himhöhleii angehinAy
und wird sie nun erst an den Folgen nnd 2A"
dient wdche durch dieselbe sowohl dynamisdi
als mechanisch bewirkt sind, erkannt, ao wird'
auch ihre Heilung nur selten oder nie möi^icb
werden«
'*') Porumchiag EdUr r. lAihrmaijfer in den ditreiehi^.
«chen Jalubiichern der Medicin versichert dsi«
selbe. 12J13. —
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4 Im tim Jahr i8i5#
• .1
IL:
Vom
Ems,
ioSäiih Br« ThileniuA za Nkssmi»
' '• ' ''•BAuuiiBnaTBt tu JSaif,
t (Fortfetsn ii*g. )
' Melaena^
HiCiefst hinfig ist dieses groba Uebel ia
jrer Qebirggegend unter beiden Geschlech«
I, in manchen Fanailien sogar erblich« £e
niir in diesem Jahre blob neonmal Torge«
imen» da icli es in meinem vorigen Wir«
ig^kreise alle 3 — 4. Jahre höchttens einmal
Damit stimmen auch die Beobachtungen
iner benachbarten Herren Colinen äbetein.
ich noch nicht lange hier bin, wage ich es
ht| die Ursache dieses aaberordentlich häu-
Mi Vorkommens zu bestinmaen* Wer hier
oum. XXXXIII.B. i.St. O
- 98 —
oft MAgmkranipf mit nnbin^fgär ^Slitfi^' *!»-
ständigen Druck «/i epigastrio bekommt ^ hm.
jeder Verinlassung Pulairen darinn fühlt » der
kann mit vieler Wahrscheinlichkeit friihac odei
später die Melaena erwarten« Besonders ist c%
dafs das Uebel hier ni^bt so gefahrroU ist, als
ich es anderwärts gesehen habe. GewöhnJichf
doch nicht immeri hrif^t s$iion jsach ein paar*
monatlichen Beschw^roen Äis^Blnt durch , wo
ich sonst Jahre der Leid^ hingehen sah, bis
es dazu kam» und dann mehrentheils tödtets^
In manchem «eigensinniger^ f eUl ^4R Mageüi
Krämpfe scheint es hier sogar wünschenswertl^
dafs es endlich zum « Blattalechen kommen
möchte«
Die mancherlei Beobachtungen lassen mich •
mit Wahrscheinlichkeit ai)nehnvQI>«r ^^ ^
Milf doch'W^U die wabr^ ^aeUe^dieMn'^f&r
die Kranken sowohl als die Uxnaiehenden fisrdi*
terlichen Rranldieit seyn möchte« Alle mdao
Kranken hatten vor dem Ausbruch irgend eine
krankhafte Ep^^^findaiig in ider Mikgegend ge«
habt» hatten sie bei und nach dem Ausbrachst
Folgender Fall mag dies näher beweisen, der
einen Mann betraf, dessen Umstände es erlaub-
ten» nach Ems zu liommen« '
Ddr .Färber C», ein 3ojährigert hageveff
schwarzhaariger, sehr gelassener, soberer IMannp
dessen Mutter nach Aufhören der Menstruatiaii'
vor anderthalb Jahren eine enorme GesckWulsi
des Unterleibes > trug usid dann ptöulicii wm
einer katmorrhagia uteri starb, dessen bidd*
iltere Brnder ili din besten Jahren an Lungen«
Uuumtz starben, dessen Jltere Schwester nodi
▼or Kurzem an der Melaena litt, hatte^ in seip
nem i5ten Jahre^ Me er eben die Lehre aUgo*
fmen hattet «men sehr sclrweren "Zuber sttit
t. .
I -
^1
— 99 —
LaVige gehobtfftf mit der Sldle ckfeB itadu
den iSc^inen in der Milzgegend empfiindeiif
vfwr seitdem nie ganz frei t^on EmpäMiangen*
in der linken Seite« .immer blaCi und mager
geblieben* Von den- letaten 6 Jahren her litt
€c faat 'beständig an den heftigsten IVIagenkrtniF
pfen^ bis:, zn allgemeinen ConTulaionen« mibe»
i^fvingUcher Mägeneiure^ selten mit Erbiechen«
Härte der Mageakiempf raf, eo peinigte Um
ein " :atechetider Schmerz iron der Mitte der
Miizgegend an»: bia gegen den Rückgrätt :deri
eich auch oft bia. in den Unterleib verbreitete*
Mie konnte er to£ der linken Seite liegen. Bald-
hatte er anhaltlmd gebranchtf bald gar nichts^
immer blieb sidi das Uebel gleiciu- Im Win»
ter i8ft h^tt® ^ t^^ nnnnterbrochen die fnrchp
terlichaten Schmerzen» mehr noch dea: Nachte
als am Tage,, aoagealandetu . Naohdefti er acht
Tage -lang* bei leidlidiem Empfinden ackwarse
Stöhle bemerkt hatte» brach den sgsten Mars
d« i. endlidi AitMelaena aua« Unter FühUoaig-
keit und todtenähnlichen Ohnmächten gab er in
wenig Minuten wefiigatisna 6 Pf and mner dinten«
schwarzen» breidicken» stinkenden Masse durch
den Mund ron sich ; naclihet in .meiaer Ge»
genwart noch ^zweimal etwas dünnere schwarz«
Fldssigkeit» tdie .nun auch mdirere Tage dorch
den Stuhlgang abg^engr . Nach Besei tigai^ der
grdfsten GeEahr nnd unter periodischem Besaev«
befinden widerstand, ein peinlicher nächtlidiert
Schmerz» der ane der Gegend über den^ NabeL
-langsam gegen den Rücken zog» eine uniiuf«
hörUche Magensäuti» und Flatulenz allen ntieU:
nen durchdachtesten Rathschlägen« Auch nicht,
eins der bewährtesten Mittel konnte ihm mit>
Bestand Linderung veradiaffeny selbst die ge«(
pxieeene Am> footid* mit OGhaengaUeiiiciii.*^
— xop —
Dm ' i4ten Inni kam er endlidit nach telir knft«*
lotf von weiffgdber FarbtfyäuCserte abgezehrt^'
ohne allen Appetit, furchtsam irgmd emnH m
genteben, weil alle« drüc|(te^ blähte» Saura und
Schmerzen machte, auf mein Verlangen -naeh
£mt zn mir« , Nachts hatte er nodk Immer
die gröfsten Qualen* Auf KrftBchenwaaaer «id.
Bader gieng es die ersten paar Ti^e:redu.giily'
auf einmal aber bekam er neue «nädidichä
Schmerzen mit brennend heilserEmpfiMuiig
im UifUrleibe, Pulsiren in der fililzglsgendy an«,
haltender Neigung zum Erbrechen* Eines'
neüifoi Ausbruch der iX^atfifa> nicht ohr.eGnüKd
förchteiDdy liefs ich ihm einige Blutigel ad aaum
setzen, Reiche beinahe kohl^liwarzes Blut aus*
eogen» Hiemach hörten <nicht nur alle Schmers
iWn, alles Brennen auf, sondern weggezMfaert
y^tit auf einmal alle Magensa'ure. Da noch futin
Appetit kommen wollte, Morgens Uebdkäit aiN'
wandelte,- der Athem roch, »io wagte icik-'ee»
nach einigen Tagen eine »Prise ipecae^.mxi.^:
ben»* Er . brach zehnmal eine dunkelgrüne zihe
Galle mit groGser Leichtigkeit, ohne einen Trop«'
fen Blut und ron nun an war alles gewonnen»
Pillen aus Asa foei^f Rxtr^fumar^ Chelidau^
Aloes aq^f letzteres in ganz kleinen Gaben»
tilgten noch alle Reste vcMi Empfindung in d*
Muzgegend, regulirten den Stuhlgang* Beim
hertlichsten Appetit kehrten Kräfte und gme'
Farbe bald zurück* Kurs dieser wichtige Kranke'
ist ganz gesund geworden. Neueren BlutiiiH'
Sammlungen bei der erblichen Disposition Tor>i
zubeugen, laase ich ihm alle 3 Monate Bhila«
Igel an den After appliziren; dies ist- Ende«
&rptember-und in der Mitte des Dezembera d»
I. geschehen, wo einiger Druek in der Milc»!.
gegend, verminderte Eblnst» schwere Trihimcrij
— .101 — '
Verarossenbeiff tueina Vertnnthnng bittitig-
teiu Beidemal haben die Bladgel kein echwar^
zesy londern nur dnnkelröthes Blut aoBgeeogea
und bi« jetzt itc er nun schon 6 Monate ron
•einem langjährigen Leiden erlöfst* OhneBme
iivire ea sicher nicht dahin gekommen*
Diese Geschichte hat mir zu allerlei ReSe*
xionen Veranlassung gegeben , x« B* das plötz*
Jiclie Verschwinden der Magensaure auf- Ap^ll»
cation der Biutigel und dafs dieser sinnige Manft
selbst die Bemeikung an sich machte, dafs
durchaus keine Art von Speisen die Saufe deul^
lieh vermehrten^ weder Milch noch MehlspeW
een» noch saure Saucen, noch Salat; am nach*
theiiigsten in dieser Hinsicht waren ihm Geiw
atengraupeUf am zuträglichsten der- von mir
«mpfohlne rohe Schinlcen, Hering, Stockfisdi« —
Mit' dieseif recht ärgerlichen Magensänr«
mnfs es also noch eine andre Bewandnifs.h^i
bcn, ala man gewöhnlich glaubt« Ich kann
endlich bei dieser Gelegenheit Herrn fVendAm
städts Behauptung in dem sehr schönen Aufi>
eatze von der MeUtffnOf in a^inen Beobachtän«
gen vollkommen bestätigen: dafs ihm diese
Krankheit noch nie ohne Saure vorgekommen
eey*
JUelancholla* /
'~ Eiiie 5o)ährig^ grofse, hagere» dunkelhaa»
Yige, noch richtig menatruirte FraUf froh ver-
heirathety Mutter von 8 Kindttm, welche samt»
lieh gestorben waren» hatte sic^ seit dem Ver-
lust ihrer letzten einzigen I3jährigen Tochter
so aehr dem Schmerz unfl Gram Überlassenf
dafs sie bis jetzt von der schwärtesten Meian*
cl^plie befallen war. Sie weinte (winselte eU
gentlich) Tag und Nacht» hatte beständig veiw
— lOft —
0t6pFrM Leib, Schlafiosigkett, kalte FüCm Wacfc
8fcä|;igem Gebrauche unaerer Quellen war adioli
die Leibesöfibiung, der Schlaf besäen Mit Mi
Wochen hatten wir bedenteade Fortschritte ge*
nacht. Sie gieng sehr erleichtert von> hier ^^rtig»
Mensium viiia^
Wie entaphieden und direkt unaere Wä^
.aer auf daa Uterinayatem wirken, iat daraus «b*
snnehmen» dafs aehr viele weibliche Sabjectti
die wegen ganz indem Beschwerden Erna be*
anchen^ entweder die eben da. geweaene oder
•rat in 14 Tagen, 3 Wochen. zu erwartende
Menatruation schon nach dem zweiten oder
dritten Bade wieder bekommen« Fortgeaetoti
ErBhrung kann mich erst in den Stand aetzaoi
die Conatitutionen und Krankheitaformen nip
•her zu beatimmen, bei denen und unter wek*
eben diea am hauSgsten vorkommt« filidi
dünkt, so viel ich bis jetzt beobachtet habet
die Brünetten und die noit Hämorrhoiden be*
hafteten waren mehr dazu geneigt} als andera
von derberer Conatitution.
Uebrigena ist die Zahl derer, die wegpi
der %o vielfältigen Fehler und Beschwerden der
monatlichen Periode Hülfe in £ms suchen, sehr
bedeutend» Die allzuoft und in zu grolser
Menge bis zum Blu^tsturze JSiefsende Meiistma«
tion {fafat in der Regel nicht nach Erna* Die
übrigen vorkommenden Mangel theile ich der
kurzem Ueberaicht halber in 4 -Hauptklaaaen«
1) Gänzlicher Defekt der monatlichen ReU
nignng«
Ein dojährigea armes Madchen hatte In
eeinem IJten Jahre zu dienen angefangen, war
zu den achmutzig^en Arbeiten in Nä^ae nnd
K8IM >ingelidtetK^pMen. tKe sich biawrflen
meldenden m\)Uminamensium vmrdien dadarch
gänzlich unterdrückt» Schon im nächsten Jahre
Jhubte ut weg^' hisftijger Äugenentzfindung
dtn Dienst verla^ii' und war nan dem Elende
preisgegeben« Die /i^ön einer Zeit zur andern
erwartete' Mei^tiruafci'ofn blieb aus, die dann und
wann und 'begreiflich in ihrer Lage unordent-
lich gebraucht^ Mittel zur Befdrdernng der
mensium wären fifuchtlos und sie hatte sie bis
diese Stunde nie gehabt« Zu der chronischen
Aogenentznndung, 'die endlich in den bösarti-
gen varicosen Znstand der Cwijunctiva bis über
die Cornea hinaus ausgeartet warj gesellte sicli
ein arger^ herpetischer, krustiger Ausschlag des
ganzen Gesichts, bis< zum Halse herab« Die
znenströs geschwollenen Backen mit dem übri«
fen nässenden Ausschlage gewährten einen ekel«
aften Anblick« Der Leib war beständig stark
aufgetrieben« Calx^ antim. mlphuratc^ dazwi-
schen einige Purganzto Von Jalappa mit Co-
lontelf die Bäder und fleifsiges Waschen des
Geslciits mit Badewasser, der Gebrauch der
Augenqnelle und eine Auflösung ron weifsem
Vitriol befreiten sie in 6 Wochen vom Aus*
schlage und Angenentzündung tmd nachdem
eie 14 Tage zu Hausegewesen war, stellte sich
die Menstmation ohne weitere Beschwerden
ein*
Eine 52jährige^ hagere Jüdin, welche anch
Tiiemals menstruirt hatte, an chronischer Ble*
pharophtbalmie, allerlei hysterischen Beschwer-
den litte, einen ungeheuer ausgedehnten Unter-
leib hatte, wurde durch die Angenquelle vom
ersten Uebel, durch auflösende Mittel und Pur-
ganzen von Würmern und Infarkten befreit
und in so weit völlig herge6teUt||
i
menses 'vmrm im 'Oöitobec. aodi 'Biet
•tAlUy was wohl nun unmSf^h schd
3) Unterdrückte Menstn^^^n.
In dieiem Fallet die Veranlaasung
f ehr verschieden^ wirken di^ £mser Wj
züglich prompt nnd sicher.
Eine seit mehreren Jahren-mit
Gicht geplagte 2^|Shrige Fraa» Matt
Kindern, verlor ohne bekannte Ven
vor 2 Jahren die ' nutu^s* Im Febr
bekam sie den epi&iuischen Typhm
nicht gefährlichem ^ade^ erholte siel
von 9 dennoch blieMn ditmcnses aaS|
da entwickelte sich ein bedeutender
scher Zustand« Die Bäder und Tii
ap^rit* haben sie völlig jXüX Hersu
meines geheilt«
Bei einem 23] ährigen starken
wurden die eben fliefsendeii menses du
cken von einer verheerenden Feuersl
5 Jahren plötzlich unterdrückt. Ind<
dabei immer blühend und gesund ai
nun oft Müdigkeit der Bieine» Schwii
nung im L^ibe. Nach 14 Bädern sti
schon Molimina unter aufgetriebene]
den Gesichtei BiQängstigungen ein«
Crem, tart , tart^ vitriolat. ßor. sul
sogleich traten die Menses reichlich
Eine 19jährige Blondine hatte
den Tod ihres erst ganz kurz mit ih
theten» aip epidemischen Typhus v
halb Jahren verstorbenen Mannes s(
dab seitdem die Menses gänzlich sto<
sie in einen cachektischen Zustand v
sere B2i4or restituirten schon nach 8
MenseSf wiewohl noch schwach« i
vollendeten die Cur«
— »05 •—
' S) Za ipartam und unordontlich flltboöfdo
Menstrnation.
Falle dar Art erfordern schon mdir Oe«
dald und Beharrlichkeit hn Gebrauche der Bt^
der und Mittel, 4a die Ursachen oft Terateckft
liegen» von Unrerhehratheten oft verheimlicht
werden« Nicht selten li^en in dem gespannt
ten, teigig anzufühlenden Unterleibe bei den
snancherlei dabei atattfindenden hyateriachen
Beschwerden, zähe InEarktfn zu Grunde. Hiee
iat dann leichter und aclusMer Hälfe, vorauf^
lieh durch Clystire, zuscfanfferu
4)* Sciimerzhafte Menstruation*
Anhaltender Gebrauch unserer Bider, bis*
weilen der Oonche, tiefes und richtiges Erfor^
•chen der mancherlei oft achwer zu entdecken«
den Ursachen sind im Stande, über diese gro«
faet hartnackige, langwierige, für den Arzt oft
•ehr verdrierslicbe Plage endlich zn siegen, die
vorzüglich in den hohem überfeinerten Stän«
den immer mehr überhand zu nehmen scheinty
wo die Gomplicirte vom einfachen Gange der
Natur allsuaehr abweichende Lebensart, die
echneidenden Contraste zwischen natürlicher
Neigung und gezwungener Convenienz die Ur«
Sachen zur Ausbildung dieses oft^ wahrhaft gro*
leen Leidens ins Unendliche vervielfältigen*
£a ist hier weder der Ort^ nodi mein Willem
sie zu detailliren, sondern meinem Plane nach
genügt wenn ich die Beobachtung mittheile^
daCi £ms vorzuglich derjenigen schmerzhaften
Menetruation zusagt, welche aus allerlei Urea«
chen bei einer schwarzgalligen Constitution statt
findet, wo das Blut theerartig mit Schleim was«
ser gemischt, nicht selten in grofsen geronne-
nen Klumpen abgeht*
Bei weitem mehr Schwierigkeiten
— lo8 —
der Urin tparflaiUy tifibe» dick; hat 4i«8 flM
3 Tag« gedauert y so schimmert ein bliidich
marmorirtes Exanthem durch die Hant^ wa
nach 94 Stunden in allgemeines rothaa Frieid
übergeht« Den 3ten Tag nachher springen db
JSiäschen auf und es verbreitet sich tnefaren
Tage eine vollkommen nach altem Urin m
chende Atmosphäre um die Kranke. So iril
nun das Friese! anfängt zu trocknen, erscheincB
eine Menge Schwären und breite rothe eihip
bene Flecken.. Alles endigt mit einer allg^
meinen Abschuppung und der ganze Verlan
dauert 14 Tage^ worauf der Urin wieder reiche
lieh und von gewöhnlicher Beschaffenheit flielk
— Auch aufser dem Wochenbette kann e»
zweckmäfsiges forcirtes Schwitzen chronisch!
Friesel erzeugen* £ine grofse, starke 9 eteriisi
sehr fette sg jährige Frau hatte im verflofsasa
Winter wegen sogenanntem starken Rothiinf
und ziehenden rheumatischen Schmerzen, dnrdi
heibes Verhalten» vieles warmes Getränk tDd*
lieh das Fricsel herbeigekünstelt* Sie gerisik
nun bei der gerilltesten Bewegung in allgenuk
nen Schweifs und mufste wenigstens alle drsi
Wochen wegen des ausbrechenden Friesele meh*
rere Tage zu Bette liegen* Ihr Urin war init
mer sparsam und bierfarben» ihre Ausdünstnng
hatte einen veritabeln Harnger^ch« Der ganie
habitus war schlaff, aller Appetit weg* Bider»
Frictioiien und bittere Tropfen stellten aievök
lig her*
Motus musculorum involuntarius^.
Da ich bis jetzt nach der im 2ten Bande
der Beobachtungen meines seligen Vatera an«
gegebenen Methode, noch keinen Fall der Art
uogeheiit gelaasen, noch im Frühjahre ein sehn«
— xog —
fahriges Mädchien 'achndl davon fiftßrdt baftet
80 war ich auf die Wirkungen der Emaer Quel«
len in dieser Krankheitifomi begierig. Zu mei-
nem Bedauern inub ich aber geatehen» dab
meine gespannte Erwartung hidbt erf&lU wor-
den ist* Das Uebel, wo ich Ems anzuwenden
Gelegenheit hatte, war< afier auch tief eingewnr«
zeit, dauerte schon 4 volle Jahre* Ein 9Jährl-
ges, klein es, magere MjUcheri ton ^'tter Mpiil
war ohne zu erforschende Ursachey wie gesagtt
4 Jahre, und zwar im stirksten Grade, damit
behaftet« . Im Sonmier traten gelindere Inter-
vallen ein, in den übrigen Jahreszeiten blieb
das Uebel immi^ gleich heftig*' Xpm verflos-
senen Winter her dauerten die Gaukeleien der
Glieder nun auch die ganze Nacht durch, wo-
bei das Kind heftige Schmerzen in allen Gto*
dem Magte, lHut aufschrie« Der gante habitas
war caehektisch, Anzeigen von Wtemcm-da.
Nach kurze Zeit gegebcn^a Wnrymiieiein nnd
einer Pnrganz giaang ich linn bal& zum Gortvz*
und Eiiaeiimitteln nber, wechselte biswellen mir
flüchtigen Kellen nnd tonieis ^ veraachte OL
amiA:, Dipp.f die Donche länge des Rütkgn-
tesj ^ab wieder Idq. ?urv. Bestuseheff And fii>
dftdKa£Fee» .Alles umsonst. Nach vierwSfebsnt«
liebem Gebrauche der Bäder nnd der genann-
ten Mittel waren. :wir ieiider noch auf dem alten
Flecke und die nachtlidiep Schmersen nihaeen
ao überhand, dab daa Kind • abreisen -mufatet-
An besserem Aussehen, lebhafter Farbe hatte-
es offenbar gewonnen« Idi. rieth zn Hanse Fort^
Setzung des Eichelkaffees, dleJSix, asa^J-oetid.'
und wenn alles nicht helfen wollte, die Inocn-^
lation der Krätze; habe aber bia jetzt die-erbe-^
terie Nachricht v^m. Erfolge noch liidil erhalten*^
' ; . . . ;• •"'• ■■•'im iiv* --■ ' - *
— 1IO *-
r« ..
VL
Nicht Anklage, sondern Klagtt
« ■
Von'
C a n d i d u Si
iVlit BetrBbnifs habe ich ReiVs JSnhmf
einer ailgemaineu Therapie gelesen, nach eeioMV
Tode herftvuigftgeben vom Hm« Pr« Kruehenhr§t
Ich glaube,- flafa viele, ja die meisten Aenüf
Welche Heil verehrten, und die AuabildHi^ aa>
aerer Kunst so wie die wahre Bilduhg Awtkäß^
neibeflissenen wünschen, das Gleiche empfiA*
den babeii, und dafs ich in dem, was ichjdv
aage^'Ae Empfindung und die Meinung vUM
achtbarer Manner ausspreche« --ii^^
In diesem Buche ist unverhohlen dargif
^elk die uaglackselige Ansidit und StunBntaj(
Bßils^ die .sich seinea in den letzten Iahrc0
hemicblq^t hatte*
Reih ftllg. Therapie* S. 5go« nEaUhanädm
fi) Endlich sey die Unsterblichkeit und . dUt*
GlaubjS an Fortdauer unserer Penönlichkeit im
feste iknker» der im Todeskampf nicht atokfli'
iäIst»,<,.A]Ueiti.Koiner glaubte sie^ selbst dar HidV
der sie Amtshalbec piiedlgea imilH aonat WIiiB"
Wim w
* 115 —
.zug«! durch den Ich leda, «pa^bai W0t '
weiCen Erdenrund Menschen uik«'atM«b.
^ängstlichen Gewinsel, und eine nodl&teriA>n -
Zahl stürzt ihr Tod in Annuih unddbuMnan
Die Welt ist ein giofses LeicLenbauViplidtlM ^
den Gräbern der Vorzeit blüht die ^tgi/a^hat- -
wie ein Schmarotzer'. Endlich, geaMCtmuitÜ -
wäre mehr freude als Leid auf dar Wlb^f^
kann doch der Unglückliche, der vondtr G^.
liurt an bis zum Tode litt, die NatuC'^iMnu»
besonnenen Handlung zeihn, dara sia'ihii liiv
Tageslicht rief. Endlich frage ich, 'wom du
Narrenspiel des ewigen Wecbseh und die Pro- .
dnction dieser vergängl leben Gsburtsat X/«j* <
nicht noch etwas im Hintergrunde, to Wimeht ■
die Natur es wie das Kind, das aut-sainvii
Sandhaujen Kuchen hae'it vnd sie aüadtr xm
aammendrüchtf um neue zu backen,** Silda^lt
Lehrbuchs. *) .,,
Du Contagium, wetcbes Reil ergriSen htim '
te, ist die sogenannte Naturpbilosoplli*'}^.!!!!!
in Teutschland berühmt, in FranktaiGb nad,
UOf^MBA «httntar nidit gekannt «der berft^'
^gU '• Mag'Myn, flals man die Prinüpian di«a
fH^fUSomtpUt- aScbt von ihrsm ersttn Ornnd«
hetf nicht Tom^Bfoluttn her, angrfllfen kann;
•■ Itt gann^ #■ mttls genag ae^D, dars das con-
Saute FMCschliefini anf ihren. Hrinpufitun
Abtwrditdtm fiUurfi Dar Natuiphilosopb,
f .-.■■..: - - .■
• ^ <^ c. 8. 5$, ftKadüdi folgt n^ck die nf turphilo-
^. eepUsche^ncht da« Le^ni. uüd seinev Zumn-
* ■' lloi.aia fäa Schtäing geitifiM, von Sieffknt oonia
^'-VinitiR and TOn TfaxUr rmuiidcn'i>r,'iiiul %*• .
^Ub yawfaüg als AiatetTsuhiiide da Zeit angueh^
T>^ mnlea kum." Mä«h^ Barr Tröxltr^ uunerbin
' «V aiiimif^a ^ehluben Mya, dcr'iie vertunden htt.
Simchend itt tit nicht; Mapot Kriyfiig, Sci^gtitji,
AUtnbfWK/lääd flieht tm ihr biherttc^
Jewn. XZZZJU.B. utu H
— 114 r-
im conseqnenc njn will^ mufs die Individ«^
Jitit de« lebenden Menachen eben eowohl liii^
Uta» alt des gestorbenen. Welche n&tsUchi
neue Wahrheit hat die sogenannte NatarpUI»
eophie geradezu oder mittelbar gegeben? Ü
weifs keine» Wohl aber weib ich nunchi
Menschen» anf deren Gemüth sie den Terdfib
liebsten EJnflnfs gehabt hat« Und wie fcomüi
es anders seyn, da wir an ReiU Beispiel istak
welch Unheil sie am grünen Holz hervorbrinj^
Zu Absurditäten hat sie ihn getrieben« Istf
flicht absurd» das Beispiel von dem Raben nd
der Sappho? Beweist das etwas, mehr m$fß
das Nichtmaterielle, als etwa dieses» dau dt
Buchstab R zugleich der AnC|ngsbucb«teb fn
Heil und von Religion ist? Zur VerzweUoM
hat sie ihn getrieben. Und es ist billigem
eine Philosophie» die mit StoU anfingt (( h
9»Ueber die Natur philosophiren helfet di^ il*
tnr.schafiFen«**) '^)». mit Verzweiflung evd^
(„Die Metamorphose der Natur ist •«rtllch iul
an dieselbe ist unsere Individualitit gebnndsai
Das Allgemeine bildet sich zum Beeondertii
die Einheit zur Vielheit. Diese kehrt in jsfli
zurück» wie könnten sonst neue BeeonderiNk
ten entsteh^?'*) h
Nicht der Stolzf sondern die JPur«A^ 001^
iej» ist der Anfang der Weisheitm
Das Geschäft des Arztes bringt ih«i qal|%
▼on Tag zu Tage, unter vielerlei Formen ^ dh
f'ofsen Räthsel des Menschen^eschlechte» dis
rage Ton der Verbindung des Körperlidü
nnd Geistigen u« s. w* Vielleicht ist kidn deih
kender Arzt gewesen» der nicht eine Odern
rere Perioden des Grübelns^ dee ZweiEili|%
*) Entwurf einer Naturphilosophie.
^ 11$ -
fichwermutli gehabt lian Und vrmn rinig#
Kunstgenossm unglücklich genug sind^ noch
keinen Hafen geFunden xu haben, ao wollen
wir wahrlich rfe nkht tadeln. Aber dlejenU
gen verdienen gerechten Tadel, die, obwohl
aie fühlen, dafa Ihre Meinungen sie nicht gläckü
lieh machen, dennoch, dieae Malnungan, ala
Lehren, in ponaphafter Sprache vortragen nnd
andere mit unglücklich wachen wollen, oder
doch machen» When ignorance is hlijs^ Vir
folly tö he wise^ Daa gilt ganz vorziigiich von
der sogenannten Natarphiloaophie, welche atatt
daa Räthael zu löaen, von vorn her daa Räth-
ael läugnet, allen Unterschied zwischen Körper«-
licbem und Niehtkdrperlicbem aufhebt, und von
]£inheit ausgeht. Als eine an Mehreren he*
währte Mathode wider dieae durch «ingeRöfsten
Stolz überreizende nnd dadurch lähmende
Fhiloaopbie kann ich empfehlen: Liea den
Flutarch; Siehe^ welche Männer waren, waa
JVIenachen aeyn kfinnen; und fasse Glauben an
die Wurde der menachüchen Natur, damit da
Glauben babeat an hoheBeatimmungdfa Men*
echen; Sej heridichfr Verehrer grofaer M^n«
ischen, und beatrebe dich tigUph beaser zvt wer»
den; ao wird dir die Naturphiloaopbie, aamt
der feinflrn nnd Eetnaten Anatomle^ea Hirna.
ni<:bia SchUmmerfM aeTn, ala * Punai noa
Staub»
Ich, meinaa TheUa, elf eimelneä Mitglied
des groCaen Kreiaea der teutachen Aerzte^ pro«
teatire dagegen, dab üai// natnvphilosoj^biache
Phantaaieen und MeUncholien nach seinem
Tode bekanntgemacfai: werden, weil dem An«
denken dea hochverdienten Mannea durch Be«
kanntmachnng atiner Blöden geschadet wird 9'
weil den löogeM Anaieibefliasaneo, w«leb#^
Ha
*
il^u B15ben mid Schwichcn »icht crkemieft
far d^ was iie aind» Gofahr dadurch gebrachl
wild 9 weil die ttutsche Medizin dadm-ch dea
fremden Aerzten xmn Spott» vom gerechten
Spott wird«
Ich apreche den Womch aoa» dab alte
Scbwirmerden und Irrthümer tod Jang nnd
Alt 9 wdche die Natarphiloaophle in Teotadb«
land Teranlabt hat, veruehen und baldnifl|[t>
▼ergeaaen werden mögfla«
Nachwort
dee Heranage her a«
Wie ao ganz admme ich mit dem wakkem
Candidas nberein! — Armea Menachenge«
achlechtl — ^^ So enfligt alao deine höchste Weia*
heit, mit der traurigen Ueberzengnng, den Fil-
zen gleich ana der £rde zn wachsen, nnd mit
ihnen nach einer kurzen Daner wieder in den
Elementen unterzugehen? •*- So endet einer ih«
rer ersten Priester, «in grober geiatroUer Mannt
durch sie bethört! — Mit welcher Wehmuth
thne ich einen Blick- in deinen Innern Zustand^
edler. Geiat, vor deinem Abadued! — Aber
labt euch aubchiecken ana eurer Verblenduncp
ihr Verführten^ dnrdi dieaea erachüuemde Bei«
spiel! Es bleibt ewig wahr: »»An ihren Frncb«
ten sollt ihr sie erkranen«^ Eine so trostlose
Philosophie, die am Ende su aolchen Ilcsul«
taten, zn solcher Vemichtmq; alles höheren
ertbstsrändigen moraliachen Sqmt» nnd eb«A
dadurch der gMteti Würde und GSHUehtctffc
des Menscben, führt und führen innTs, kann
nicht di« itfahrs seyn, und ich beschwör« eucb^«
ihr Lehrer, die Herzen der Jugend, dia euch
flnvertrint sind, rein davon zu erkalten. — Sil
ilt nichts andeis, als ein verfeinerter Natu^ '
göntendienst, ein neues Heidenthum. — Schon'
dar srofsa Fichte, der auch ihre Nicfatif^keU <
aus den höheren Friniipien des Absoluten hin' -
Tcichend deduzirte, erlilärte sie dafür, und det
Elrfolg rechtfertigt ihn, wie wir jetzt sehen, '
-vollkommen. Ererhannte die individuelle Fortfa r
dauoi: des Menschen als die einxige Grnndlaga
alJer wahren Philosophie und Heligion, und
dieselbe so unzertrennlich mit der sich in.
nns so liut aussprechenden höheren Nattir unl
BBstiiQinung verbunden, dafs sie eben hieril^
ihren vollen Beweisgrund ßnde, nnd daran zwei>
fein der gewisse Schritt znrünvamunft, Thier«
beit, und Verleugnung der menschlichen Natur
aey. ^ Folgt diesem grofaen Manne, diesem
«irklich an Kraft und Kühnheit des Denkena
bis ietzt Unübertroffenen, der, nachdem er all«
Höhen und Tiefen der Philosophie ergründet
hatte, zuletzt zu der einzig wahren Quelle allat
Waidiaft zurficllktahrte, xa der <(>tiaUai'i)l« ASS.
«na eotl^atlbat «rgafi, und die Rr nna ÄUt
iudktt IMnar <SDtUBlttift'rorätcamt,'zam Et*
t^gaUnia.' Sfim i.ahe iÄa Cbch tmb ae^
fan Xabant-' -
'Stad nldit itkian mal—» d«i^ nga^taa
■bA IMwn Ffailocophaa 4iiUDg«kamniaii| öf-
CmtUA» bAfaiifoi'iEi ^abtk^a andora PU-
laaophit abRUigiom nadktina andara Reli^on
abdaaCliriatanthum? — Alla Philosophie, dl«
Mür ^Sdtfan'keA W'ittatigen Gelbatar^tenn».
dü^Vdaa GabHt doi Nk&Muv dw Zfat»
nh^rgitheKti imd Aie§6 Uk iktcm inHirti W^
begreifen^ oder (Ootc ▼ensaib« den AatfdmiBk)
«fsdiaitoxl wiiJ^ Ut Unainn« Thorbeir, Selbstti»
fchulig, änd fübrt am Eitde tinaüflblelbikki
±ut AblUirditlc tind Wahüliiiiii # .wi« nai
$ö Viale Produkte« selbst bebreif KUpSßi jetH
zeigen« ufid« Was noch schlimmer ist« zur Aii£t
lösaftg des HeiliESten^ was allein den Mansckii
in sich selbst bindet« und die MenschhMt .aoi
lammenhält« Au« dem Nicht>Ich Iwio nieM
Ich^ autf der Materie die 4er GedsQlid« aus dir
« ttaKir niminerinehi' der moralische Golt« dtf
Cott def Wahrheit und des Herzelis« der M
griff yon (jut und Böse« hervorgebetU
üatürä fmrat €t Jaciakl —> Nicht ind^nRcpB»
iien des Abioluteät sondern nur ittdei^ Region dtf
Natur selbst« kaUn die IStatitf «rC^tfrscht weiftte
In diesor Form «Hein ist sie fnr uni «Ja» yok
wir selbst in ihr* th der höheren« wo aie EM
init dem Abiolüten« der Gottheit aelbei:« wM«
V^o freihat und Notbweddlgkeii; zuijutunlb*
fallen« könrieit wii! sie iltti' dadä eiffassea^ Weaii
Wii* ihr nidit mehlf aAjebdreil« d« lu' W6im wU
zum Statidpünkt der Gottheit drhobeiif oder«
Wie eä der kindliche Glaube m wahr ab achflii
ausdrückt« äu« der 2eit in die Ewigkeit übe»*
getreten Sind« Wie schön sagt dies $chiUM hl
dem Tdrschleierteh Bilde toA Baisi
Keiü Sterblicher — ü ^ ^^ ^ i^ .^ .«
guckt dielen Sciilai^« hu ich se&st ihn iebei
nd wtr mit ungeWeiktei' schuldger HanijL
peii keili^Sii irefSötiiexl ttäher hebt«
Det ^ ^ ^ ^ ^iehi die Wahtkeit^
0i k, st Verkdi^^ dti Öeiitige« die GöttllSit.)
Wer ^Oü iii dt^em L^beil scIiSiu»n wiUf
<I«P Will sich silblt tu Gott machtni und dn
aolchor rlcbtM steh selbit. Sein thSrlchteB 5tT0- -
ben hat zuletzt keine Grenzen mehr. Er ist
nicht mehr xufrieden, die Well geschaffen zu
haben, er «rscha/Ft sich selbst Gott. t~ Und
•o bt (tie Gotteslästerung ausgesprochen, und
eine aolche Philosophie hat damit ifareBtnthe,
^ber auch ihr gewisses Grab, erreicht.
Auch dieses Nachwort soll nicht Anblago
lejn» sondern nur Klage, daf^ gelbst edle Gei-
ster, noch jetit, wo uns so lange schon du
Lidit von sben ImiobMt, in tolcdM unMcUgi
Geist es verirrnngen fallen können. — Es thut
mir herzlich leid, wenn ich dadurch manchem
wakkern Manne, ja selbst Freunde, wehe getban
haben sollte. — Aber niclit Euch meine Ich,
meine Freunde, somlcrn eure Fbilosoplue; nlcfaf .
wehe thun ii'oUte ich, sondern wohl thuni
euch BuFmerfcsans machen auf das, was ibr«
ohne es zu wissen, treibt, was ihr ench und
der Menschheit bereitet. — Die Sache ist zil
ernst, als dafs ich nicht frei nnd oSen, und
okne alle Menschen furcht, mich aussprechen
•bllu. Und ai« tt^i bier am rechten Ort« «MC
M ebin die medfdniacb« Welt ist» wo aatä
AQlicht am Idohteaten Eingang (ladet, und
die phyaitdw Natur der Zauberwald, darefa
welchen der OeiaC fal» mr moraUacben V*«
finiterang blngefiUut wird.
— IflO —
Kurze Nadirichteif
und
• • •
Auszüge.'
itiriwSrdige Erfahrungen* Über den Cfebraueh des £J
cfomue in sehr starken Diesen bei Entzündungen»
Ochon im Jahre 179S un«l qq gebrauclite ich öl
den ffyoscyamus als irainpfsmlendes , besänftige!
Mittel bei innern Entsündungen, doch nach der .
leituiig meines TortrefFlichen Lehrers, Herrn R
ter in Göttingen , nur in kleinen Dosen, und
nach befriedigter Indikation des Aderlässen«« H
nnd nach "wa^d ich dreister, gebranchte gröfsere J
ten« nnd fand seine Wirkungen rein schivächendy
ThAtigkeit und krankhafte Reisbarkeit des arterH
Systems herabstininiend. Schon damals betrach
ich den Hyoseyamus zwar als ein betäubendes 9 i
vom Opium wesentlich verschiedenes Mittel ^ 1
stellte es in die Klasse der antiphlogistischen. 1
£ng ich an, es bei wahren Brustentzündungen sn
brauchen, anfänglich nur behutsam, nachher dreii
Je mehr ich mit den Dosen stieg, desto schöner '
der Brfolg. Im Jahre igo4 und 1S03 heilte ich
Zeit» wo sthenische Lungenentxun düngen herrsch
viele Kranken dieser Art , ohne Aderlassen, bein
blos mit Extr* hyosc; die Kur war kürzer, die
coflTalescens unbedeutender, als bei andern KranI
die von meinen Collegen mit Aderlässen und der
wohnlichen antiphlogistischen Metho4€ behandelt vi
den. Der far mich interessanteste Fall war fo]|
^r* ?— Bei txocknem halten Winter, wo entaOndli
!- MX —
r ^fitonisch hemchteiH «rlultot« ti^ einf telnr
te» as Jahr alte, vollblütige Bnuntima^d wlh-
ibrer Menstruation. Diese hörte plötslich «nf,
tiund Fieber mit heftiger Zjuncenenuündung ;
Bilden nach Anfang der Krankheit wurde ich bei»
» Nie sah ich alle Indicationen sum Aderlassen
t vereint 9 die heftigsten Coneestionen ge^en
nnd Brust waren vorhanden) Husten und Erig*
igkeit fftrchterlich. In den ersten 24 Stunden
ich 4--&^^upe] Extr» hyoscjam. in aq. cevas anfge^
mit einem Schleim und etwas vin, stibiat vef^
gebrauchen; die zwei folgende» Tage immer
i>rachme täglich; dabei viel Getränk , und Sina»
auf die unteren Extremitäten. Alle Zufälle lie^
bald nachy es xeigte sich kritischer Auswarf
lie Kranke war in sehr korserZeit geheilt- ohn«
nni0 Folgen.
teither ücfs ich bei Brustentz&ndnngen nie mehr
ider, und war in meinen «Curen sehr ^lOcklich,
m Jihrie igos ward ich zu einem 7jährigen Kindo '
m» mit wahrem sthenischem Croup behaftet; ich
dnete 4 Gr^n Extr. hyoscyam, in 'Syr, aitfu thee-
«reise zu Verbrauchen. Nach a Stunden kam ich
•Ty das Mittel war au^ebraucht^ der Pnls lang«
r, die Respiration freier, allein das Kind matt
lieUäfri^ Ich farchtece f&r ein so kleines Kind
el Hyoscyamm angewendet zu haben , und ver-
ite einen ge^röhnlichen Brnstsaft, allein nach ei«
I Stunden keluten alle Zufälle verdoppelt wieder,
uf die Eltern, ohne zu fragen, den Syr. mit hyose*
er holuk nnd in einer Stunde verbrauchen lie*
Von da an war die Entzflndung^ gehoben. Zeit*
leilte ich mehrere , worunter a Fälle merkwür«
praren» Der eme war ein Kind des französischen
ndten. Er lebte damals 4 Stunden von hier mit
;anzen Familie. Durch einen Expressen liefs et
zu seinem 3)ährigen» sehr munteren , robusten
en, mit dem Croup behaftet, rufen. Ich fand dat
COrchterlich beengt, das Arhmen pfeifend, das
:ht aufjgedunsen und braunroth, das Fieber wfl«
1. Die Krankheit hatte schon la Stunden ge*
:u In 2jeit von 3 Stunden nahm das nicht gans
ige Kind 30 Gran Ejctr. hyoscx die Zufälle ver«
anden fast ganz; nachher wurden in la Stunden
13 Grän verbraucht, und das Kind war gesund,
r^origes Frühjahr herrichtex» hier entzüHdlich«
— 188 —
Mtsein p cUs s j&lirice' Kii^ eine« itiei«itr Ttmimdm wtsi
damit be£all«nv alles ein^ glacklich« Iris Zeitffana
der Blüthe kam Abefiaii spät der Vatet su mit* mit
dev Anseiget der Husten nehme betricbtlich sn« dk
fitixnme werde heiser und das- Athmen beachwerliolk
loh dachte niöht an Croup, Ichrieb alles auf Rechnönf
.der Maaern, und Terordnete blos schleitnigte Mittik
Morgens früh um 6 Uhr ward ich geholt» aber wii
erschrak ich: aU ich einen vollkommen entwickdlM
Jieftigen Croup sah« Ich hielt das Kind Fat ▼erionfc
Von der Zeit an bis um iz Uhr Vormitbagt 'Wutdit
s6 Gran Exfr, hyosc. verbraucht» mit auüRiliender En
leichterung # allein es entstand heftige An ftreibung du
Unterleibes^ völlige Harnverhaltung und ansch«inc84i
Xitthmung der untern Extretnitftteni aber keine Betitei
bung. Ich itiufste. den Hyoscyamu* aussetsen iind «#>•
ordnete aromatische Umschlage auf den Unterleib« • fini
In der Nacht seigte sich Besserung, doch tcJüief dat
Kind nicht. Den folgenden Ta£ wat die Rondtatk*
ganz frei. Und nUn schlief das Kind fast a4 ocnndsl
ununterbrochen fort. Und wai' dann glück lieb g»hölb
Alle meine Beobachtungen seigten mir fSlgends
Kef ultate. Der Hyou^amus mufs Anfangs der iSaik«
Iieity ehe noch polypöse Conciemente entstanden tia^
gebraucht werden, nacliher ist er sohadlicht -^ Üis
Dose niufa stark jBeyn, für ein 2 bis 3JAhrige4 Cjid
wenigstens i Gran alle, halbe Stunde, bis die finCtfin«
dungszufalle nachlassen und das Athmen freiet wird«
Sobald dies 'geschieht, mrd die Dose vermindert^ und
wieder vermehrt bei neuen Exacerbationen. I>er Ant
Snufs deshalb das Kind alle a Stunden selbst eeheo. *«-
Aderlassen, Bliuigel, CaioMei etc. werden dann QbeC^
flüssig« Zum Nyosc* gebe ich nichts als Vin* Mi&kt*
und setse Sinapisrrä und Vesicatoria auf die JBeiiie»
Mehrere Erfahrungen verspare ich auf eine folgMidt
Mittheiiungi a. B. die Cur eines wüthend RaiinidaBi
der mit einer Unse Extr4 hyosc» täglich Während % Ti«
geil glücklich geheilt wurde; auch meine Vetiuche
xnit Aq, iaurocerasi cohobata, die ich bis ba der an«
geheuer n Dose von 3 Uneen täglich mit grofaein Nn*
Uten gebrauchte; und meine Versuche mit 0/« aüfinn
amygclaicwwn amararunti das vollkommen gleich wirkt«
wie (Xt iaurocerasi, -*- Vom Hrn. Dr, p, J^tAcki M
BMrn« *)
«) Diese Erfkliliittgeil eines iirüfdigen Arxtes veifdieneit Mnstt«iH|
41« gröfiU Aufmerkiamkeit. Sie Seigetij wt% eiu Mittia Iciftai
'.Smi mute Schwftlbad äu ßefia äH dit^ IbiU
, In'.Mnem liebliciieü Tliale det Um, nahü W Weic
Mifry vi diein Läiide^ Wai tchon^sor viele. Variügo der
tVltttf nad '^s Geistes in sich vereinet, hat die Matur
tna ixidk hoch einen seiner herrlichsten Schatse, eip
Mb Qnell der Gesundheit äufgethan, damit es den
SctWoaneni dieseif glackUchen Gegenden an nicbU
lEann, itm nocii nanciie Acntte gering acliteii, al>er auci, iii wct*
clien l)oicn snui es geben kann, und in gewissen Fällen mafs. •*
Mit ist ^er Hyoseyamuj Immer , vom Anfang meiner Praxis an,
•m witktiges^ ja ein Lieblingsmittcl gewesen, dem ich viele mei*
ntr gelungensten Kuren verdauJce^ und mekr i^och eine wirksa»
mt BeiköUe l»ei unzähligen Krankheiten der versthiedensten Art
Ef kaf mir lielinilich bei allen chronischen und akuten Krank^
fceiten, die mit einer sehr erhöhten Sensibilität des Neriensystema
▼•rbttnditfn Vftren (und wie häufig ist dasjctzt der Fall !) immer als
«sntf Art von Vermittler gedient, um den für die organischen Auo^
HtfXitn bestimmten Mitteln einen^leiöhtern Eingan|( zu verschaffen,
•ie iealT^rven angenehmer ä:u machen, anomalische und ilire Wir»
Itnng Ikitidemde Iteactioneil derselben zu verhüten y und so die
gsnse Kvr iXL reguilren.- Um mi(bh enies neuen Ausdrucks zu
bedienen, das Mittel dient gleichsam dazu, um ^h und die an-
dern Mittel mir, dem Kranken in Kap^ort zu setzen. •• Ganz
irrtMügiick abfer ist es für enfzündiiche Krankheiten ^ei^net,
^ et Aai ctn<ig€ ^arcoticum ist, was bei einem hohen Grad voii
b««änh:igendei^ tind die Sensibilität herabstimmender Kraft dnrCh-
au» gair jkeine Erhöhung der Irritabilität und defs Jjltitümlaufi
ailf sich fuhrt, auch keine Se- undExcrettonen hindert, witf iol-
cke« Beidef das Opinni t^üt; und dadurch bei Elittzändun^en im-
tnef eU v«i^ideuti|;es Mittel bleibt. <-» Doch darf ich niAt ver-
gesien Wtfufngeii , dafs doch tuweilen , nieh Verschiedenheit
der IdiosynCachie, bedeutende narkotische Wirkungen eintreten
fcönnin, und vielleicht hinddrte eben der enfzürtdliche Charak-
tfr in »bigert Fällen ihren Ausbruch, wie wir das auch am Opium
iiild tndem Mitteln seheil, dafs sie bei einem hohtfn Gtad pa«
tbologiscber Aifection,- nicht auf di« Gtfnstittitionj sondern auf
den patkeiogischtfn Affekt wirken. — teil wenigstens sah einst
von ^ ünchmen Hki hjßosiyami in Klystit gebraucht^ Schwindel,
Betäubung, Delirien, Konstriktion des Schluiides, heftige Trok.
kcnbeil des Halses, Trübheit der Augen entstehen, die nur durch
Weinessig gehoben wurden ; daher ich auch nie mehr als eine
Wlbe Djachme zum KJyitlr rä t«ro<finen irage^
- ,»84 - .
fehle. Es xit ein gehaltreiches Schwefelfratttr» du
seine heilsame Kran schon an Vielen bemeten bat,
und nun auch dureii" Döberreinen chSmiselfe -AlSi JSe-
sert noedifinische Versuche wissenichafilich begir|kiifkc
ist. Der edle FArst dieser Geltenden , läiu;sr janjo^
seichnec durch hohen Geist und Sinn fftr alles Ofofi^
so wie für Beförderung alles Guten und NCttslichcoi
liat auch schon für diesen Quell , trotz der uwüt(knn>
gen Zeiten 9 alles Mögliche gethan. Es sind schfli
sehr beqneme und zweckrnäMise Blder, Einriehtn»
gen zum Schwitz- und Dampfbad, angenehme 8p^
sieVgänge u« s. w. angelegt, und der ditrch den ist»
ten Brand reranlafste neue Aufbau des StldtebsMi 1
läfst hoffen, dafs auch bald für bequeme WoluiungBiJ
in der Nähe des Bades gesorgt werden wird« m
Gegrnd ist herrlich, ein romantisches,' voti trhftnsi
waidi:ien Bergen bes:rän£tes Thal, aus demi^ 'eaas ii
der ^J^lhe des Quells, die Kuinen einer eiten tiaa
hervorragen, und zu dem angenehmsten Spasieinuui
einladen. Eine schöne Chaussee führt gaos brav»
in einer Stunde nach Weimar, und gieSt deotjCu^
fast in diesem , mit so riel Reiz des Geeistes und dtf
!unst ausgestatteten Orte, die interessanteste N«chlM^
Schaft, die ihm reichen Genufs und Unterhaltung n»
Währt. Fürwahr wenige BadeÖrter erfreuen sichsoL
eher Vorzüge der Lage und Umgebutig, und miu
Weifs, wie wichtig solche zur Kur sind» besonds»
solcher Kranken, bei denen der Geilt im^ gleicbB
Verhältnifs mit dem Körper leidet, -t- Ich habe nick
auf einer Reise in diesem Sommer selbst davon lo
wie von der Qualit<tt des Wassers flb^ftengt^ und hm
Tersichert, dals bei gichtiscben und xheuxnatiislisa
Uebeln und allen ihren manuichfaltigen Forxdenfbci
Hämbrrhoidalbeschwerden f besonders Bhuenhanor«
rhoiden, bei hartnickigen Hautkrankheicen » alten 'Gs^
sdiwüren, Menstrualanomalien, dasselbe von denlMilt
samsten Wirkungen seyn iverde. Sehr bu 'waBSshM
wäre es, dafs einem benachbarcen geschickte» Attas
in Weimar» der entweder im Sommer da vrohii«|
oder auch sehr leicht wöchentlich awei bis dreiBisl
das Bad besncheu könnte, die spsaieile Aufsicht nad
Besoigang der Kranken abertragsn wClrde. '
' Vor f Mag'
DU «DlTiiUeiiilBfi Bsiipiclii
tdunltallcr (lo'v»liiliito Jurcl ^, _ . _ . ._._
r rodion Qiiockiilb«rialba taluoii tu rirt Fniti oV
J4P Ji kndirli«. Au l»ir>t (i bii iv IV1.<i><l« Uogfnrf
•MUW .Viriuclio luiL allijixliiig vtin.\ekUl,,rwiÜ»
llb* KUM" £■*»«■■ äuir camnclii lintV Ef vanlähl -
,oli v?n •«lb>L, iLr> » TÜi»'lrML wftiB, ütg«! «iMl»
,1-ten d«t Su«r» sololi« Veiiiicfi« cu iiittWiubaiMHj
niUfa Arun de< SmaTi nbti' itniJ, ilU wii'döo^froU
tchi gai» KkIu iliLin der Cliiniritta iiiiliadlagi hin-
Schon, noiluich nlU MAaUclikuii *i>iei; «ailMldi*
in Kuv «btipwliniitcn witd. Viclleidit wl^d IDU-
lioc JicilAüiDlIatiiuhc UphibAlnioluf <!<iidbtv J*oh«^;
Ver tbtr iCMobii liit, Wiii Ate mir gf(iuktll*f J^
renilun£ J^r rniho» SuJlia ^«k*') ''>" i'^g^lKkl Rprn* '
Rmvarfliinkcliiiifirii Huiricliieie und nxin nImI bfl
«b«Tan»Utuiunc QiitchtillMviiIbt in <iia Hiuidtfti^
tietutad mU I«uuui einreibet Ufil, W^rtLjÜUt in-
b«l.clMa. JH.
Annigt
1 äto Mrnrt JVftMrtt/ft/ db JV>Mnudr und dtr SAUe.
IM 4m prait. HtHAundt.
Iah kika hiifalaMh dj« Elin, lUHWÜtau, dib
KMHLuibuchlundlunc in Bariin auieaulili' wor-
_ ttad, «ad ieh 4i«jenican, ili* li» iiickt .«rhilmi
ib«i* Mtu, Utk ddlialb ui ob|;«dacbM >Undliiii|
I «Madaa.
2«(Iaiah wiedwIiuU iah drinfand dia Blttai mli
!■• «vtrlge «odari all gina 'portofraii odar mit ii<
icnr BacÜfl tndlargalaganhait an abariantlan.
Dar Hacatii)(ilMr.
•» X30 —
Inhalt»
f, Ueber die besre Form der Anwendung der IH*
gitalis 7on HarltSp » . 9 * Seitt 5
JI, Von ^nem gans betondem, oft sehr^ hartni* ■
ckigen, Gebärmutter »>Blatfln§9«9 der sioli nacli
manchen Felil* oder Fräbgeburten einsnatel«
leu pAef;t* Von Dr. Wi$ond. # » * 17
jn. Ueber die Einriehtang des Terrenkteb Ach*
•elgelenhes. Vom Herrn Medi«inal<*Ra|th 2>r*
SßMittr SU l^onitan». ^ * » » » 39
IV. Ein Beitrag sur Acnien Gehimwttsersnchc
von Dr. Brnu Htnm^ Professor der £ntbin*'
dungskunde an der Albertus -UnircriitAt na
Königsberg in PmufiMn. • • • » 64
V» Resultate der Brunnencur in Ems, im Jahr
1815- Vom Uofrath Dx Thi/mus su J^asmiu^
Brunnenarst su £ms. (Fort^etsung ) p 497
VI* Nicht Anklage^ iondem Kkge. Von Ctiii*
Nachwort da Hiräusgfbtrs. 0 , , iii
VII, Kurve Ntcbricfaten nnd Aus^Ogew
1» Merkwürdige Erfahrungen über den O^
brauch des ffjfoscyamui in sehr starken Dos-
ten bei Entsündungen, » • • , |t«
S. Dfts neue Schwefelbad su Berk» jui der'
Ilnu Von Huftlanäf . • • • }23
5. Vorschlag. •••»•• 135
Anseige au die Herrn Mitarbeiter » » » 13S
\
■ - ff
Bibliothek dir praktischen HeShunde^ Sech$
. 'Wd.dreyiigsterßani. . Erstes
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• »H
Litterarische Nachrichten.
Anzeige.-
•
In Kurzem erscheint über das, viele Walirlicitai
entbaltende, Werk des Dr. Bischojf^ das Heiimtm
deutscher Heere betreffend ^ eine kritische Beleacfatnag
mit Zusätzen und Vorschlägen su höchst Möthien
Verbesserungen des erwähnten Gegenstandes* Sieiit
abgefafst ohne Egoismus, Partheilichkeik» Witttki
und Spöttelei« Kritiken und Rechtfertigungen letstt*
rer Art sind immer nur der Ausspruch des mgif
Bewufstseyns der Schuld. -. Die äache hat Uai dal
Wohl unserer Brüder und der Menschheit sa ficobei
Interesse, sie mufs daher vom Standpunkte der Wia>
senschaft, und einer edlen Kritik, und der Liebe sem
wahren Menschenwohle ans, beleuchtet werden; Dies
siugleich als Recension der kürzlich erschienenen so-
genannten Kritik über jenes Werk, von dem IBi*
Utaix-Chirurgos WoMcrfuhr*
A
< ■. . 1 »
, ( ■ •■ ■ ■ ,
Aerzte, cWniker und ApoiUfeker.
'".. "^
Apotheker und Chemltt«ii, weldief Herr H^-
rath iwd Pkt>feMor Dr. I. B. Trommtdor ff in Erfurt
n^t'BelliflUft dcnr g^tfqrkhti QmuiUuv und Phmm^
otiiMB iMttt feit 31 Jaluren tunniterbrodieii in mflUän
V«rlitN^'littiuiig^eb(ni htt« und w^kii^ Mich f«nler
iverdeu ivird^ ilt inm ni a4 ^Indaif
dfMM JoH^rnal «It Hin sehr ToIIttlii^li-
g#t Rt^ptrrtorlum der Pharmaoie» und €he-
Ml«. lAliimi werften kam» de es däi Reilultate der
iTjonNMlHMtin Chemiker und Phanneoeatett des In -^ und
JffriiSdto euth<, und Ȋeh <tt>er alle Zimige de#
yfcanMante Terbreitee, ao ist es fiiat ^.ttnenil>elu)k^efl
Vf«k Ar alle praktisofae Apotheker gewovden, und
.idelen me Stelle einer -pkannaoetuisoli* dMinJk»
Miliodiek«
Sp'.bilUff littn auok 4er Preis dieses Journals in
y^t^ifitik fegen andere cfaemisohe .2eitMhffiften ist, so
ftDt ee doch nianilien Pluurmaoeuten sdir bohwer, sicK
leHt das gmae Werk auf einmal abnoschaffen, und da
ich in di&ei Hiniidit sehir oft ersuUit werde, ee um
«IniBL Mringem Preis absulasseu, so habe Ich mich
sor Eneidbtigiing des Ankaufes voUsuindiger Exiem^r
jplare entschlossen, von Jetzt an , bid Snde dieses Jah-
ree , den Preis des gesammteu Werkes , das bis jetzt
in a4 Bänden und vielen Kupfern .beiteht»..den Laden-
preis, der 53 Thaler betinKgt, auf 36 Thlr. 8 gr. herab
nu iMifn , und Jedem nu überlassen , der sich bis cum
Aelgesftticen Termin mit baarer Zahlung an ipich
selbst wendet, wobei idi auch erb(>Ug hbi, zur Er-
gänzung vollständiger Exemplare vom laten Band an
einzelne Bände bis zu diesem Termin billigst abzulas-
een. Nach Verlauf dieser Zeit tritt der Ladenpreis
wieder ein, und einzelne Bände werden nidbt ferner
von dem Ganzen getrennt
Üee a5n Bandes is Stüdi ist erschienen und ist
vorzüglich reich au^estatiet. Preis x Rthlr» la gr.
Leipzig, im Juny iBi6.
Fx. Ch. Wilk YogeL
Firntr
Ferner sind hei denuelben folgende chemische
und medicinische Werke zu> hctben^
Apothekerbach, Loiidner, nach. der neuesten Original-
ausgabe übersetzt und mit einigen Zusätsen und An-
merkungen herausgegeben yon Dr. Chr. Eschen«
bach« 8. 30 er,
*- neues deutsches, nach der letzten Ausgabe oer
• preuisitchen Pharmacopi[5a, zum gemeinnützigen Ge-
brauche bearbeitet Ton A. F. L. Dörffurt. ir u,
ar Bd. ite, ate u> 3te Abtheil, und 5r Band gr. B«
id Rthhr. ^ gr,
Bichats, X., allgemeine Anatomie, angewandt auf
Physiologie und ArzneywissenschaA. Mit einigen
Abkürzungen übersetzt und mit Anmerkungen yer*-
. sehen von Dr. H. Pfafi; 2 Bände, in 4 AbtheiL
. gr. 8. 1802. 2803. 4 Rthlr. 16 gr.
Campers, Pet., sämmtlidie kleinere Schriften, die
Arzney-Wundarzneykunst und Natnrgeschidite be>
treifend, imd aus dem Holland, übersetzt, mit neutfe
Zusätzen des Verfaiss^rs bereichert und mit Auiner*
kungen herausgegeb. von S. F. M. Herbe 11, ir«
' 5f Band , in 6 Studien , mit 26 Kupfern • gr. 8.
jedes 8tück 16 gr. 4 Rthlr.
Danz, D« J. G., Semiotik oder Handbüdi d, allgem»
Zeichenlehre zum Gebraiich für ao&ehende "Wund^
Ärzte neu bearbeitet von Dr. J< CA. Heinroth.
2 Thle. gr. 8. 1812. x Rthlr. 8 gr.
Demachy's, Herrn, Laborant im Groisen, oder die
Kunst die chemischen Produkte fabrikmäfsig ^u ynt*
fertigen^ in drey Theilen, mit Herrn Dr. Strares
Anmerkungen und eüiem Anhange einiger Abhand-
lungen Herrn ApoAeker Wiegle b's, als der 4ts
Theil. Aus dem Franz. übersetzt und mit Zusä'tzen
▼ersehen tou Dr. Sam, H ahnemann, a Bände,
mit 8 Kupf. gr. 8. 1801. 1 Rthlr. ao gr.
•- u. Dubissous, LiquQurfabrikant aus dem Franz*
mit einigen Anmerk. des Herrn Dr, StruYe üb^r«
setzt u. mit Zusätzen bereichert von Dr. €ani. Hah-
ne m an n. a Bände, mit 4 Kupf. gr. 8. 1 Rthlr. 1 2 gr,
«— Kunst des Essi^fabrikanten mit einisen Anmerkun*
gen des Hm. Dr. 8 1 r u y e ' s herausgegeb., mit Bemeik.
tK einem Anhange Ton Dr. Sam. Hahnjemann,
mä 1 Kupf. gr. 8. 13 gr.
Götzens, Job. A. E. , Versuch einer NaturgeAciüciite
^ der Eingeweidewürmer thierischer Körper, mit
44 Kupfern, gr. 4, .6 Rthlrt.
G ^ tM II if SA. A« E. • eratar. NioKtraf 4Miiff ^ «|it 2i)i*
•äufin midAnnerk. heramigegeb^ ^to« Div J. O« H.
Zede;r, mit 6 Kunf. gr..4. i%)0. "^ . 4 Rtldr. ft gr.
GnindHnieii , oder Aemlon der fMUtti pnktiiMilien
Arsberkimde «am Handbuche praktlaohir Aeratt
anä Wuttdlinte beatiimnt, 3 Thaila. 8. i Addr«
Ilahiiattaiiita, Dr.Sam., Apotlidbeilexicasa,' aBlbida»-
nit 3 Kupf. gr. a. 179?"-** 1799. 4 IWr«
Hedwig a, Dr. 1^. Saiunihiiig seiner aefatraatn^. Ab^
handlnagen und Beobachtungen über ' botaniafii49iiD--
Bondadie OegenatMty 9 Ba&de» iküt 6 i]hmi..Ka^
gr. 8. 1793 — 1797, a RtÜr. d gr^
KrankheitigaMhidiie , Job. Goctfr« Heiulardtf « mit
iriniar Vorrede Ton Dr. Chr. Fr. Ludwig,, Deutadi
undLatainiaeh, mit 4 illum.Kupf. Fol. 1793/ 1 Rthlr.
Lentini, Dr. Lehr. Fr. Ben|.^ BeytrI'ge sur aus-
' übfndettAmeywissensdiaft, 5 Bäride» mit SKupf. und
• SopfilanlaitlMnd. gr. 8. 1797.-^1808. SRthlr. Sgr.
Lorrr*9 » -A. Carl, Abhanaiung von den Kraiikheiien ^
der Haut, aua dem Latein. Ton Gh. F. Held. 3 Baindei;
gr. 8, ' .3 Rthfar.
Morvaau, de MaretundDuraade« AnfinigigEifaide
der AteoretischeK^und praktischen Cbeuiie, auin. Oe-
braiNh dtt dffisntlidien Voo'lesungen auf der Akademie
iuD^Mi* nach neuemEntaeokungen in eine neue Ord-
anig gelnraclit Aua dem Franc, mit Anmerkungen
vohTI £• Waigel, 3 Bdei; gr. 8. 1 Rthlr. aa gr.
Naumburgs , Dr.' L S«, Abhandlung Ton der Bein-
' 'krümmung, nebst einer Besdireibnng aer Ehrmanni-;-
achen Fiumaachine, und einigen angeh>en bemeib^
Kungiwarthen Beobachtungen ; unter andern über ein
• Substitut der Eiaengrauolirbäder und <len Gebrauch
des kubiachen Salpeters, mit 3 Kupf. 8. 1796. 1 RthU*.
Ob er re Ichs, Dr. C. F., Umrils einer Arzueymittel-
lehre, nadi den Grundsätzen der EA*eguug6theorie,
ir. Theil, gr. 8» x8o3, 1 Rthlr.
Pfaffi Dr. C. H., System der Materf a mediöa, nach
diemiaohenPrincipien, mit Hinsicht auf die sinnlichen
Merkmale u« die Verhältnisse der Araneymittel, 4 Theilo.
gr. 8. 1808 — 1816. 5 RthLr. i4,gr.
Platners, Dr. Ernst, neue Anthropologie für Aerzta
n. Wehweise, ir Theil, gr. 8. 1790. 1 Rthlr. ao gr.
Sehf^bers, J. C. D., Beschreibung der Gräser
nabal ihren Abbildungen nach der Natur, a Bajude,
■ In Fol. mit 64 illum» Kupt 1 769 •— 810. 19 Rthlr. 8 gr.
adiwarz. 11 Rthlr. i4 gr.
Druekpap. achwarif 8 Rthlr« la gr.
Wallorlu8, J. G.^; Aofaiigsgrttiide dar phvauchen
Chemie, 4 Theile,.iii8 DeuUcne übersetzt mit Anm.
y. Or. Andr. Maugold, 3te Aufl. mit Anm. v. Chr.
£• Weigel, mit 4 Kupf. gr. 8. 3 Rthlr. ii er.
Weigels, Chr.£., Einleitung g. allgemeinen Scheida-
kunst , 3 Theile. gr. 8. g Rthlr.
Wilaona, Alex.Phil., iä>er die£riLenntnifa a.Kur der
Fieber , a. d. Engl, übersetzt u. mit Anmerk« begleitet
von Dr. G. W. Töpelmann, 3 Theile, mit i Kup£
gr. 8. i8o4. i8o5. 6 Rthhr. 8 gr.
Zieglers, C« J. A«, Beobachtungen aus der Anuey-
ivisseuschaft, Chirurgie und g^chtL Arsneykundet
nebst einer Untersuchung u. Beschreibung dea Qoed-
liuburgisdien Gesundbrunnens, gr« 8. i6 gr.
Ozondi, C. H., Supplementa ad Anatomiam et Phy«
aiologiam potissiminn comparatam. Cum tab. 3. aeneii
Golor. fafc. I.> 4. i8o6. i Rdilr. xs ^.
Fi 8 c h er i , J. Leouh. , Descriptio anatomica I^enronua
iumbalium, sacralitun et extremitatom inferiorur
cum IV. tabulia Unearibus et IV* adumbratia, FoLnu«.
1791. f 8 Rthk.
Hedwigii, Joan«, Fundameutum historift« aaturalif
mnscorum frondosorum, concemens eorum floMfi
fructus, seminBlem propagationem , adiecta g|BtiflniB
dispositione- methodica icoulboa iUustrat. U. Tom.
4maj. illum. 7 Rddr.
adiwarz 4 Rthhr. la gr.
Hoffmanni, Georg. Franc, hist(nria salicum iooni'
bua illuflratai fasc. L — V . cum a4 Bg, F6L mif.
1785»— 791* illum. ^. loRiUr.
schwarz ^ 5 Rtfair. 8gr*
— plantae lichenosae delineatae et descriptae, 5"^^
cum XLVni* fig. coloratis. Fol. ma). 1789 -^ 794.
Retzii, Andr. loannis, Obsenrationes botanicae.
VI Fasciculi, cum 20 fig. FoL ma). 1778 — 1791.
8 Rthlr« 16 gr.
— Florae Scandina?iae prodromtis > editio ahen et
emend. 8 maj. 1795. 1 Rthlr. 4 gr.
Schraderi, Heur. Adolphi, noya genera plantawan
Pass L cuin 6 tab. aen. col. Fol. 1797« 3 Rthlr. 12 gr.
Werneri, Paul. Christ. Fr., Termium intestiuliiiB.
praesertim taeniae humauae, brevis expoaatio 4 VoL»
. €. 16 Tab. aeneia iUustrata, 8 ma). a Rifalr. i fr.
Ion r n a 1 .
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räctischen Heilkunde.
Heransgegeben
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C W, Huf e 1 ä' n Ä, .
lij^ PnmCt» Staturftthy Hitur des tothen Adlitb
Imu Uttnr nuie» wurkl.^Leibarit» «ntem Am
Ckaki, Mitglied der Aeadtaiie d«r
Wittwistchaften otc»
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i; Höftmtli» ordentlielieiii öffentlicheii Lehrer der
tdk euf der IToiTersität lu Erlanf^en» ordentlichem
Mitglied der Unigl. Baiencheit Academie der '
Wittenschafcen etc«
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.Gtati^ Fretmdi ist alle Theorie^ ^
Doch grün tles Lebens goldner Baunu
Oöthe.
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IL Stück« AngusL
' Mit einem Kupfer«
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Berlin I8i6.
Im Verlag der RealMhuIbuchhandlung.
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lieber den
orbus coeliacus^
Vom Hofrath DreiTsig,
■PvofeMOT tu Charkow.
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dner Reihe ▼onlahren hatte ich Golegen«
^ hittfiger el« viele andere Aente, Krank«
:en des Eöbeten Altera, und unter ihnen den
rius coeliacus zu beobachten und zu beban«
1. Aufaerdem aahe icb dieae Krankheit
b bei jüngeren Subjekten ein paar Mai«
Meinung der Aerzte, daCs der Morbus coe^
US zu den aeltenaten Krankheiten gehöre,
:hte mich jedeamal sehr aufmerksam, und
70g mich, dieae Krankheit mit der gröfsten
leaigkeit zu beobachten. Ich habe daher
it allein alles, waavon Bedeutung über den
^'bus coeliacus geschrieben worden isr, gele-
und gesammelt, aondern auch viel über
e Krankheit nachgedacht, und diejenigen
le derselben, welche sich mir zur Beobach«
g und Behandlung darboten, mit den Beob«
tungen anderer Aerzte verglichen. Hier-
ch bin ich auf die Idee gekommen | alles
sum. XXXXIII.B. 2.St. A
daif wat die Äarate aller Zeiten nnd Teracliie*
dener Völker über diese Krankheit bekannt ge*
macht haben, zu sammeln und mit demjeni*
gen zusammenzostelleny was ich selbst über
dieselbe beobachtete, um einmal in Zukunft
eine Monographie des Morbus coeliacus zu lie-
fern* Möge daher die gegenwärtige Abhand-
lung über den Morbus coeliacus einer k€uiftiseB
Monographie dieser Krankheit vorausgehen, und
die AuFmteksamkeit der Aerzte auf diie KnudU
heit lenken, deren Studium bis jetzt Von den
meisten unter ihnen vemachlissigjt worden ist»
Da in Hinsicht des Begriffs und der nächtteB
Ursache des Morbus coeliacus die Meinungen
der Aerzte so sehr Ton einander abweichoiy
so glaube ich, um von meinen Lesern ▼ersten*
den zu werden, bevor ich mich auF die The*
rapie der Krankheit anlasse, eine kurze Noeo«
logie,Symptomotologie und Aetiolo^gie deredbeB
vorausschicken zu müssen, weil meine MeU
nung, in Hinsicht der nächsten Ursache diesem
Krankheit, von den Meinungen der mefattar
meiner Vorsänger, welche die Patholo£ie imß
selben bearbeitet haben, bedeutend abwdi^
und man doch, in Hinsicht des Epilogismnf
einer Krankheit, mit sidh selbst dnig sajyil
mufs, bevor man die Therapie derselben u
begründen versucht» wenn gleich in neneivtt
Zeiten, ein sonst sehr achtungswerther Schrifk«
steller sich zu der Behauptung verirren konnte^
die Berücksichtigung der nächsten Ursache Ai
ner Krankheit, in &zug auf Bestimmung des ■
Heilplans, für überfl&Cs^ zu erklären. Zuerst
aber mub ich bemerken, dals der Morbus cOb»
liacus nicht so anfserordentlich selten vorkömmt
als man gewöhnlich glaubt, denn ich habe ihn
öfter bei alten Leuten beobachte^^ wo gtHai statt
— 5 -
jder Gicbt^ diese Krinkheit das Mustdaim« aU
•ine atelivtrtrecenda Krankheit (^Morbus vica*
riiiiS eracheine«
jUnter Morbus eoeliacnsf Fluxus eoeUaciis^
'Jlffectio coeliaca^ Coeliaea^ Fluxus chylbjus,
JOiarrhoeaehylos» s* chyUfera s* cosliaca^ Bleu*
Korrhoea iiUes^iiä recti^ miUhfiufs^Milchruhr^
weifsfir Bauehßufsf weifse JÜihr^ Mastdarm»
.^chUimßufs^ verstehe ich einen mit Stuhlz waiig
(Tenesmus) verbundenen, geschwinden^meisteaa
lunfigen, entweder anhaltenden» oder nach ei-
nua Zwischenraum von einigen oder mehre-
ren T^W wiederkehrenden Abgang einer schlei*
anigten Materie durch den Mastdarm, welche
.l^svdhnlich weifs, weifslicht oder graugefarbt,
mid bisweilen mit Blutstreifen vermischt ist.
Gewöhnlich entsteht die Krankheit schnell»
■tmd ist entweder anhaltend oder aussetzend,
.mdstentheils findet aber doch das letztere statt*
Sisweilen haben die Kranken Baucligrimmen,
^agendriichen, ^stumpfe Schmerzen in der Herz«
grübe und in den Weichen. In dem Magen
empfinden sie Abwechselungen von Wärme
lind Frost Der Unterleib schwillt an, und es
entsteht ein Getose in demselben« Zu diesen
ZaEailen des Unterleibes gesellen sich noch an«
dere^ welche zu erkennen geben , da(s auch
der Magen und der Darmkanal in dieser KranX«
heit bisweilen in Mitleidenheit gezogen werde.
Xieigleichefi Zufälle sind nun: Mangd an ETa-
Insty atarker Durst, Aufstofsen und wirkliche
iLolikachmerzen. Unter solchen Umständen er«
adieinen nun die eigentlichen wesentlicheji Zu*
fälle der Krankheit^ nämlich: ein geschwinder^
meistenthcils hävßger^ entweder anhaltender^
oder nach einigen Zisischenzeiten von einigen
oder mehreren Ta;geu wiederkehrender Abgang
— 6 —
einer schleimichten Materie durch deri Kl
darnif welche gewöhrdi eh weifst weiJslieKt^ i
grau gefärhty und bisweilen mit BhU^strt
vermischt ist, wie diese letzlere £rscheii
anch Richter (raedicinische ' QTtd chimTgi
Betmrkti]if;en p« 70*) bemerk!t bat. Die !
vnd Chylus ähnlichen Ausleerungen - siiu
desmal mit Stuhlgang verbunden^ und ge.
•hen fiir 'sich, ohne riur im geringsten mit
Darmkoth vermischt zu seyn. Den gewO
chen Stablgang haben die Kranken mel
theils des Morgens^ und bei demaelben f
Icein Stuhlgang statt Mit dem gewöhnli
6t!}hlgang wird meistentheils nur Wenig,
ganz und gar nichts von der achleimigtez
terie ausgeleert, so dafa derShihlgang nn
Schleimansleerungen aii^ei ganz Tön eim
Terschiedene Ausleerungen sind« Gewdh
hdrt dieSchleimausIeerupg auf, wenn der Ki
seit einigen Stunden nichts genossen hat. 1
immer sind sich diese schleimigten Auslei
gen in Rücksicht ihrer Menge gleich, deni
-weilen erfolgen in einem Tage sehr viele
weilen sehr wenig, oft bleiben sie einige
lang ganz aus. Bisweilen ereignen eich d
ben so häufig, dafs der Kranke fast alle 1
Stunden zu Stuhle gehen mufs, wo »ich
vorher stets die vorher erwähnten Zufill
Unterleibes einzufinden pflegen. Die Ai
rang der schleimigten Materie ist jedeamal:
atark, denn die Quantität des aaagele
Schleimes beträgt sehr selten etwaa mehr
ein Speiselöffel fafst. Der Trieb za d
Ausleihung ist aber bisweilen so stark,
der Kranke nicht schnell genug den NachtJ
erreichen kann, sondern dafs die schleiii
Materie in das Hemde ausgeleert wird« Bi
I Kranken liiben die SchleittaiiUMnirigen
I aiehr nbeln Gemcb, öFt aber riihd nie gana
chlof« Nach jeder AuslmUfig'nlifimt'maii
Vachiatnhle viele Bläschen wahr, 'nnd bdi
jetzt erwähnten Zufällen' gehen häufige
[ingen ab« Bei einigen Kfahken Ist der
ng des Harns gehemmt^ bei. andern hat
Ellim ein wässeriges Ansehn, .wie in der
»öbohdrie* Bisweilen läfst der Kränke auch
i scbleimigten Harn« Unt^r solchen Umstän«
nrsdieinen nur die ebenfalls zu den wesentli«
Zeichen des JPtuocus coeliacus gehörendeat"
De;; nimlich: die Abmagerung ' des Kör-"^
lind das kachektische Ansehn^ weldies bis«
in init einem, gelbsuchtigen Ansehn ver«
en ist, und es entstehen nun häufig kleine[
iranfiUe» Bei dieser Abmagerung des Kör-
achwellen gewöhnlich me Extremitäten,
1er Kranke bringt die Nächte schlaflos zu/
Adertchlag. sinkt) wird schwach, klein und
gelmäfsigy es treten jetzt alle Zufälle ei«
Sehrliebers ein; der Kranke empfindet häu^'
Bchauder, auf welche eine fluchtige Hitze
p die besonders stark hi der flachen Hand/
sn Fufssohlen und in den Wangen empfun«
wird. Der Kranke wird unter dieseäUm-
len immer träger» und bezeigt sich in Rück«
seiner sonst gewöhnlichen Geschäfte ganz
ätig* Wenn der Kranke herumgeht, so
it er auf seinen Füfsen, und der atattfin«
en Magerkeit wegen, sind die Schlafblut«
1 stark sichtbar, so wie man aus eben die«
Grunde überhaupt die Adern deutlich lie«
sieht. Es leidet der Kranke unter solchen
fanden an heftigen Kopfschmerzen, öfte^
Herzklopfen, heftigem Durst, besonders bei
iteraem Magen, beständigem Brennen im
— 8 -^
Magen und KSlta der Extremitäten^ und die
Ausleeriingen sind jetzt manchmal mit Obn*
naachten. verbunden^ Der Harn wird dick|
trübe oder milchweift, und auf demie^lben lÄ
det sich ein Farben spielendes Hautchen* Im
höchsten Grade der Krankheit entatoht efais
Trockenheit der Haut und eine Geschwulst i^
Gesicht* Wenn der Tod nicht mehr 6am ie»
sp gdbit blofses Blutwasser ab, und untw miß
dien Umständen stirbt der Kranke' sn im
Ausiebrung. Kleine Fehler in Rückeicht fkr
Lebensordnung sind fähige die Krankheit^ wasa
sie bereits geheilt ist} wieder aufs neqa anis^
wecken* In jedem Alter wird der Otopbus. tm^
Uaeus ^^tJBdw^it^ besonders aber bei mn^
(pon Rasenstein Anweisung zur Renntnilend
Kur der Kinderkrankheiten» mit Zusätsan voi
Murray^ Loder und Bucholzp sechste Anfli||lk
Götting. 1798« P* 157) nud bei Alten*
Kinder und Greise haben also eine grSiws
Geneigtheit zu 'dieser Krankheit ,1 als PenoMa
im Mittelalter» weil bei ersteren ein Znsoari
erhöhter Reizbarkeit und ein genngem QtA
des Wirkungsvermögens statt fSide^ fayoi Ifisls*
ren aber ein unterdrückter Zustand der Bsiii>
barkeit und des Wirkungsrermögene prideo»«
nirt« Häufige und anhaltende Koliken gebn
dem Menschen ebenfalls eine Geneigtheit aa
dieser Krankheit, so wie überhaupt alle^UNi»
eben» welche die Reizbarkeit des Dermkuiali^
▼orzüglich des Mastdarms, erhalten . und asia
Wirkungsvermögen herabstimmen, oder enck
solchej welche sowohl Reizbarkeit ale Wi^
kungsvermögen dieses Organa herabatfmmsflb
als geneigt machende Ursachen dieeer Krank
heit anzusehen sind«
Der Morbus coeliacus ist entweder ab li-
f
■ ■— «( .-^ .
ne idiopatkijcjio oder nlf elni symptotnethehe
Krankheit ZU beiracEiian, indem tc biawellen
ati ZLifall in der Gruppe verachiedener unde«
rer ZufiUe irgend einer Kranklieit entsteht; ja
nicht «cltm ist er auch als eine scellv«rtr«tende
Krankbeitf als eine l'olge irgend einer unter*
Ä'iicktea Absonderang, oder einer unterdrück«
ton oder nicht gehörig entwickelten Krankheit
:^xtiMlien.
Zit den Gelegen bei tsurs sehen dea Morbus
toaUacus gehören nun alle solche, welche in
Verciniij^ang mit mehrerer oder minderer Ge*
tieigtheit au derselben, entweder unmtttelbat
oder inittelbar durch Consena die nächste Ursache
oder eigentlich die Krankheit selbst veranlas-
sen. — Die Erfahrung hat folgende, ala Gele-
Senheitsursachen des Morbus coeUacus zu er-
ennen gegeben.
>) iT'ürmer im Darmkaiia!; ft) Selbstbe-
Jleehmg nach RUhters Beobachtungen {Rieh-
ters raedlcinlache anA chirurgische Bnneikun-
■en aI. Bd. p. 70.) 3) Unterdrückung def
Miichahsoiiderung in den Bfüiteu, (.Vogel et
Solheu Hlff> I'liixus coeliaci ganuiiia itotio
oCifii» ratio »Kfiojtta. Ofilting. 1768.) 4) Ver»
icliitdciut Krankheiten, raelehe als folgen ichwä^
'' ißumdr Urtatlimt stofuehm lind, B*i M»r*
( imf mtSkau it/i «Dtw«d«r ib V<A%» tkam «oU
I ■chanKiHiiUMb la betnchten, oder wiitCMf-
II Ükt.4m nthtnlkboi Unacbt, weldi« lair £nt-
, '•UhvaA dmr tolcl^n Krukhut Offlegcnbait
,i. gib. Hlarbin gebSien Hämttrhoiim (Jiiehter
l •• •• 0.'P> 7S.) nnd die SkrofMrankhiü. Kor^
; tmm tU vUi» terofulofo, V. 1 p. 41.) 5} f^*^
' JejUwrfwK Krankhnten, wtttha dwvk Contmu
vir hntttehung dendhm Gelegmhui fbw,
lUnfaia nchsen vdt di« GitAt, (BtrnkarA
— 10 —
f^ifTzäsehäe objefvatiom medie» eenkur* JBadU
)677. Obs, /.) die ich Kweimal mit dem Mor»
bus Coeliacus abwechieln sähet so dab eine
Krankheit die Stislle der andern yertra^ uind
6ie Krätze oder andere HaütkränkheUen^, (2%l«
{^m/uj- medicinische und chirurgische Bemeiw
kangm« Frf. 1789* p* 49«) 6) Heftiges mdam^
haitmides Reiten* Ich behandelte einst in 1
Teutschland den Kammerdiener eines GraEsBy
der seinem- llerniL hei einer Reise nach Italin
anhaltend ▼orgQritten war» und sich hierdtnrdi.
einen Morbus coeliacus zugezogen hattet wd^,
eher durch' eine üble Behandlung mit auflöeo^ .
den und abführenden Mitteln sehr langwierig
und hartnackig geworden war, aber dcmnodi
durdh Anwendung der reizend-starkenden Me*,
thode vöUg geheilt wurde» 7) PersehiedeHe ^
Krankheiten der Organisation der Organe -dei^'
Unterleibes. Hierhin sind zu rechnen : Ge*
schwur ef Scirrhen^ Verhärtungen^ Desorgeötisom,
tionen der MilZf Leber ^ GekrösdrüsCf des Oe*
kröses unct X)armkanalsf welche organische Abf
normititen zum Theil unmiittelbari^ zum Theil
durch den Consens wirken.
Was die Theorie dieser Krankheit anbelangt^
•o sind die Aerzte über diesen Punkt sehr veir«
schiedener Meinung« Man hat sich immef
sehr ängstlich uni das Produkt der Krankheit
bekümmert, und nur allein darüber gestritten;
ob das, was bei dem Fluocus coeliacus durch
den Mastdarm ausgeleert wird 9 Chylus «oder
Schleim sej, ohne in tiefere Untersuchungen
«her das Wesen der Krankheit einzugehen«
Hies hat in einer gelehrten Streitschrift: die
▼orzüglichsten Meinungen der alten und einige
der neuern über das Wesen derselben vorge*
tragen 9 sie einer Kritik unterworfen, und mehr -
— ii -^
:i Aber diesdba ir«rbfalcef; ul$ iaine Vorgin*
iFt,t^s comfnmiiiatiü deOtorho eoeliäeo.lAA*
\)mM[ ef nbörflübig ntyn w&rde, die i^
diiedenen Meinnhgen der Aerzte^ üb^r das
an diaaer Krankbait^ Mar vorzotragah , da .
*Unpt diesea Journal nicht zu tnühsaitiaii
ratla<Aen Uotersuchungen über patholoRb
Gagenf tande bastiinmc ist» sondern 'mmr
Verbreitung praktiecber Wahrheiten* ^
u Erfabrnngen nöthigen mich, der Mei«
g Uthoffs (T>ijf^ de morho eotliaeo ejus»
gefiuitia notione. Goetting. i^Sj» p- 14«)
kt^rsf (a« ang« O. pag. 75.) Spmmerings
Mörbis vasorum obsorbentium «• A* pars
\0logic* Traj\ ad Moe^u i795« p^ »550
Lands (^Ach, reg. Societai. medic, Hav^
s. T* If^4 p* 423 und i«d« Sammlung, auf«
lener Ablandl. f* praktische Aerzte« Bd. XXf«
IL p* 5») beizustimmen und den Morbus
iaeus für eine örtliche Krankheit dae Mast«
US zu haltenj ihn daher einen Iluoretn al*
\ intestim recti zu nenneiii und das, waa
;elcert ^ird, für Schleim zu erkennen, denn
ne chemischen Untersuchungen der Mate«
welche bei dem Fluxus coeliacus durch
Mastdarm ausgeleert wird, zeigteii deutlich^
I dieselbe keineswegs Chylus, wie man sonst
il glaubte, sondern Schleim sey« Ich glaube
b, data der Morbus coeliacus nur in deni
den Nahmen der Schleimhämorrhoiden
lient| wenn er durch Hämorrhoiden veran-
t wird, und ich habe mich durch Autopsie
der Leichenöffnung einer Personi die an
I FtuKus coeliacus litte, der entweder durch
aorrhoiden oder durch andere Ursachen ver«
ifst war, überzeugt, dafs der bei dieser
nkheit abgesonderte Schleim nur allein ana
»^ I» --•
d«n Sdildlmdrfiicn des Maatd«nni mSi^ Ub^
«prung nehme, welcher MeinuDg luich scIm
jbdfus in Betreff der SchleixnhimorrhoidflB ito
9ita9tdanii8 war« (Fränkische Sanunlnngen .K
VIL St» XLlh p« 502.) Eben diese Leichmtt
Bung belehrte mich auch, dab det Maetdaia
der eigentliche Sitz der Krankheit, und dabr
die Meinung von JFlies (ßu a* O«) ai|d A}
<Ueber die Erkenntnifs und Kur der Flete
Bd. III* p* 5290 als irrig anzusehen sej^ -vip
aie das Wesen dieser Krankheit in ein Leiita
des ganzen Darmkanalsi sowohl der dünnen di
der dicken Gedärme setzen^ denn ich fud-M
die Drüsen des Mastdarms von Schleim an%ii
tricHben« Ob es zwar nicht zu längnenis^dsft
der ganze Darmkanal bei einem vorhaadsMp
Morbus coeliacus mitleiden könne, und fiF
wohnlich mitleide» indem im Verlauf der Kow
beit bei einer vorhandenen Schwächung dsrA
die hanfige Schleimabsonderung der ganse tl^
per^ und vorzüglich auch die Verdauiuogawei^
z»uge^ noth wendig leiden miisseni oder inair
d^n Fällen » wo der Morbus eodiaeus ele Eo^
eines allgemeinen Leidens des Darmkanak U
B« bei vorhandenen Desorganisationen $tM
Organs, anzusehen ist^ so scheint ee ariiM
Beobachtungen gemäfs, ausgemacht^ dab beidM
Morbus coeliacus der Mastdarm als das arepcOw
lieh leidende Organ anzusehen sej. Ana
kann ich nicht zugeben» dafs^ wie Rail faeihfap
tet, (a* a« O.) der Bai^cbflub, das bestibidiSlV
Symptom des Morbus coeliacus sey» deimjh|
habe es einigemal wahrgenommen, nnd ||
lahre 1807 bei einer FraU| nach einem fibsip
standenen Wochenbette^ beobachtet» dali^lNi
einem Morbus coeliacus anhaltende Veritsp
fangen des Stuhlgangs, hei sehr hiofig 9tMK6ßp
— 15 —
dendan ScHIdmabflöndmiiiigeA auf den Drüsen
des Mastdarmsy und Ausleerongen dea Schieima
fegenwartig seyn können, so dab in aolchen
allen die tägliche Darmausleerung nur durch
Klyatire bewirkt werden konnte« Ana diesen
Beobachtungen resultirt die Wahrheit von Rich-
ters Meinung, dafa nämlich der Stuhlgang und
die Ausleerungen yon Schleim durch den Mast-
darm zwei ganz von einander verschiedene Ausä
leemngen sind. Dab die MateriCi welche bei
dem Morbus coeliacus durch den Mastdarm
ausgeleert wird, Chylus sey, war von den alte»
atea Zeiten bis auf Jbes ( jDijffl d, Mor*
bo eoeliaco. Hai« 1766.) die herrachende Mei«
nniig* Der berühmte Göttinger "Lehrer der An>
neilnmde Rudolph Augustin Vogel beatritt
diese Meinung zuerst mit triftigem Gründen^
und trug eine neue Theorie der Krankheit vor^
(Fbgel resp* Sothen Dijf. Fluocus coeliaci ge»
nuina notio atque ratio exposita» Götting. 176H
TU desselb. Praelection. academic, Q, S^^O die
eijM Zelt lang Beifall Fand| aber durch ühthoff
widerlegt wurde, indem derselbe eine neue
Theorie bekannt machte^ welche mehr Wahr«
acheinlichkeit als alle Theorien der vorigen Zeit
für aich lut, {Uhthoff JDiJf. d. ßloibo coe»
UacOf ^usgue genuina notione. Götting« 1787»
p« 14«) und nachher von Flies mehr ansgebil«
de^ mid mit einiger Abinderung vorgetragen,
aber von Richter^ Sömmering und Lund un-
bedinfitet angenommen wurde, indem diese
Schri&teller den Morbus coeliacus für eine ört-
liche Krankheit des Mastdarms halten, welcher
Meinung, wie achon gesagt^ auch ich beipflichte*
Schon Sallonius (Epidenu L. h p« 200.) und
Forestus (Opera p. S7^) hatten richtigere An«
aicbten dieser Krankheit, als die späcpreii Aerzte^
— 14 —
vfdche die «bgehexide Materie ffir Gbylua luA
tetif indem ersterer den Morbus coeliacus fk
eine Krankheit des Daroikanals rheamatiadnt
Abkanfty der zweite aber für eine KranlbÄ
dea Darmkanala katarrhaiischer Natur hilU li^iM^
Schriftsteller kommen aber darin überein^ dalli
die bei dem Morbus coeliacus auageleertCL Bfa>
terie Schleim aey« Neuerlich hat Mratim
Darwin die bei dem Morbus coeliacus vcM^
leerte Materie für Chylua erklart, und dienä
äte Ursache dieser Krankheit in eine radcgifr
gige Bewegung der Milchgefafse gesetzt^ wop
durch der <2hylus von den MilchgefiEmi ^k
den obern Darmkanal ergossen werden imi
alsdann in dem Stuhlgang erscheine. (j}m
loin Zoonomie^ i^bers. xxu Anmerk, u« Snaiilu
IL Th. I. Abtheil* p. 294« 5O fVedekind ea^
lieh glaubt, der Ruxus coeliacus sejr eine Wb
kung einer leicht entzündeten Magendrte
{^fVedehind Aufsätze über verschiedene wichdfi
Gegenstande d. Arzneiwissenscliaft« p* $45!)
Der Ituxus coeliacus ist nach meiner lU*
nung entweder in irritabler^ oder in torpUt
\4,sth€nie gegründet* Bei vorhandener irritai»
ler Asthenie hängt die Krankheit zunächst fea
erhöhter Reizbarkeit und unterdrücktem V^^
kungsvermögen des Mastdarms, besondert um
den Schleimdrüsen desselben ab* Bei vorbaO"
dener torpider ^^'^hetüe hingegen ist aowoM
die Heizbarkeit als Las Wirkungs vermögen, d|(
ursprünglich kranken Organe unterdrückt« •
Der JFluxus coeliacus hat den, CharakUt
der irritabelii Asthenie gewöhnlich bei Kindefi
im Anfange der Krankheit, auch bei Er.w(|d^.
eenen^ bei welchen überhaupt eine Anlage J9|
Krankheiten mit diesem Charakter «tau findA
d« h« bei solchen» die aelir reizbar aihd.vil
— 16 —
ein tchwachea Wirkangsvermögea habetiy b|B-
sonders wenn sie den Wirkungen solcher Ur-
sachen ausgesetzt werden, die gewöhnlich Krank-
heiten mit, diesem Charakter veranlassen. —
Den Charakter der torpiden Jsthenie hat die
Krankheit gewöhnlich bei bejahrten Leuten, da^
wo aie schon lange gedauert hat, bei Leuten
xnit Anlage zu Krankheiten mit diesem Chä-
rainer, d« h. bei solchen , deren Reizbarkeit
nnd Wirkungsrermögen sich unter dem Nor-
malgrade befindet, wo Ursachen wirkten, wel-
che zur Entstehung von Krankheiten mit die-
sem Charakter Gelegenheit zu geben pflegen^
nnd endlich bei solchen, wo die Schlelmauslee-
Tung nur mit sehr geringem Stuhlzwang erfolgt,
nnd mehr anhaltend ist/
Um bei Heilung des Fluxus coeliacus ra-
tionell zu- verfahren, mufs man darauf bedächt
!•) Die GelegenheitsurscLchen zu entfernen^
toenn sie von der Art sindy dafs sie hei schon
vorhandener Krankheit noch zu wirken fort'»
fahren.
ll«]i iDen Charakter der Krankheit zu «r-
forschen , ob er in irritabler oder . torpider
Asthenie gegründet sej?
Was die Erfüllung der ersten Anzeige an-
lidangt, so müssen wir also, wenn die Krank-
heit von Würmern abhängt, wie dies bei Kin-
dern nicht selten der Fali ist, dieselben durch
die gekannten Mittel tödcen und entfernen* —^
HSnct - die Krankheit von Desorganisationen
des Unterleibes ab, so müssen diese gehoben
werden, eine Aufgabe, die aber sehr schwer
%u lösen ist, denn nur sehr selten wird es ge-
lingen, deigleichen Desorganisationen des IJn-
terleibes^ deren Gsgenwart ohnedem häufiger
~ i6 —
vermttthet, als mit Gewibhelt erkannt wiiti, m
heben. In diesem iFall 'müssen wir iinsero ÄoEi
metksamkeit auF die nSchsce Ursache des Mar»
hus coeliacus richten ^ und auf diese Art dia
Krankheit zu heilen suchen, was aber abenfidli
sdttaer gelingen wird, so länge ee uiie aidäi
gelungen isr, die Gelegenheitsursache» dieD«^
Organisation im Unterleiber zn heilen* -^ Dia*
ren die Gelegenheitsursachen von der Art, dit|
sie nicht mehr zu wirken fortfuhren» nachdem
iie die Krankheit erregt hatten, so mala msii
allein auf Hebung der nächsten Ursache seia
Augenmerk richten« Bti dem vorhandmm
Charakter der irrUoBeln Asthenie hat ttiifhzmd
Anzeigen zu erjullen^ närntich: 1} die erhoUi.
Reizharheit der ursprünglich leidenden Orgtm
txi ihrem Normalgrad herabziutimmen^ uäd.SJ
das unterdrückte fVirkungsvermögen-dersdbei
zu seinem Normalgrad zu erhöhen. -— Za dea
Mitteln, durch deren Anwendung wir diäjsriQI
Anzeige erfüllen, gehören reizende lUittel^ «i! J
ter welchen wir solche wählen, die dnjrcb ftv
fahrung eine 'eigenthümliche Wirkuxig auf dU
epecifische Reizbarkeit des Darmkanale ialsn
Es haben sich iii diesem Fall Corteoc easeml»
lae^ Radices galangae minorisf Zingiberiii vÜL
CaUani aromatiei empfohlen* Die Cascßriüß
rinde pafst aber nur in dem Fall, wo känS
Verstopfung des Stuhlgangs statt findet^ die sii
offenbar vermehrt, ddier auch ihre A^mpi,
düng bei trigem Stuhlgang nicht etatt findsi^
denn, wie ich schon vorher bemerkt habe^ kt'
der Morbus coeliacus bisweilen mit Va«top£p{f
Sen des Stuhlgangs verbunden, danda pM
urch Anwendung von Klystiren begeg|[iciii lEWff
In solchen Fallen also, wo bei einem ^vorhw
denen Morhus coeliacus verstopfter otfar fioA
ner
— 17 —
smr triger Stahlgang gegonwirtig itr, wandte
ich die WurUln der GalangOf des Ingivers oder
«2« j aromatuehen Calamus an, nnter denen mir
die erateren den Vorsug zu verdienen scheinen»
Man wird ohne Zweifel unter dien aualändiachen
Bhnliche Bestandtheile habenden kostbaren Mit«
teln gewifa mehrere finden, welche auf gleich«
Art wirken^ als die empfohlenen Mittel, und
-daher in dem gegenwärtigen Falle erwähnt zu
werden verdienten, aber theils habeich sie bei
dem' Morbus coeliacus nicht - seibat versucht,
theila befolgte ich in meiner Praxis von jeher
den Orondsatz; bei gleicher Wirkung und
Bnnchbarkeit, unter den ausländischen Mitteln
den wohlfeileren den Vorzug zu geben, und
gern, wo ich konnte, den aualändiachen Mit«*
teln geprüfte einheimiache Mittel vorzuziehen»
ein dnindsatiz, der, wie ich glaube, in unseren
Zeiten von allen Aerzten nicht genug beher-
zigt werden kann» — Man gebe Anfangs die
empfohlenen reizenden Mittel nur in kleinen
Gaben, und ateige allmählig zu stärkeren' Oz/»
ben, waa vorzüglich bei Verordnung der Caa«
carille in dem gegenwärtigen Fall zu berück«
richtigen ist, indem sie ihres bittem Bestand«
th^a wegen zu anhaltend reizt* Auber dem
Gebranch innerer Mittel wende man auch io«
l9trt Mittel an.
Zp dieaen äufseren Mitteln rechne ich auch .
Bihsißritzungen in den Mastdarm^ die man
durch Hülfe kleiner Spritzen anwendet, da-
mit nicht, atatt die einzuspritzende Flüssigkeit
in den Maatdarm zu bringen, dieselbe weiter
hinauf in 'den DamMunal gelange, wohin sie
nicht dringen soll» Zu doijenigen reizenden
Mitteln, welche sich mir in Einspritzungen
ttftiniftelbar. auf den Maatdaon angewendet
Joonu XXXarnftB, a.fii» B
— 28 —
durch ErFabrtmg nützlich b«vri«S9n habeni
hör^n das Extraetum Hyoseyami und Stt
moniij das Opiunif Sacharum Saäumi, Gm
Ikfjfrrhae und Terebinbhina. • Alle diese Mi
den Terpentbin ausgenommen, pflege ich
sner mit Rooh JDauci oder Mtd rosarum
Wasser verbunden, den Terpentbin aber
Eiergelb und Wasser, in Form einer Emali
als Einspritzungen anzuwenden, damit eie.ni
neie bei einem hoben Stande der Reizbai
des Mastdarms, dieses Organ zu eehr rei
theils auch, damit sie langer in dem Maatd
Terweilen, und nicht so schnell^ nachdem
eingespritzt worden sind, aus demsalbea
rüdflieeen. Auf die Anwendung des Sacha
satumi fiel ich, als ich grade während der.
handlung eines tranken, welcher grade
JPluxus coeliacus litte, der ziemlich hartnii
war, lind bei denü sich bereita ein Zehrb
eingefunden hatte, James ^dair Berntrrkmi
über verschiedene Arzneimittel und deren
brauch in Westindien las, (Mediciniache O
mentarien v« einer Gesellsdiaft der Aerzti
Edinburgh a« d. Englisch* übers« IX* Bd. I» '
p* 32*) welcher sich des Bleiessiga in KlpA
zu zwanzig Tropfen bis zu einer Drachme
der Ruhr, so wie auch in cathektiec:hen Ov
fällen , mit Nutzen bediente* Ich habe i
das Sacharum satumi zweimal als Eioepritan
in den Mastdarm beim Fluxus coeliacus aqt
wendet, aber stets in Verbindung mit Opb
in Fillen, wo das Opium für eidi angew
det, nur das Uebel verminderte, nicht ^
hob, was nur dann gelang, als ich dnSael
rum stttutrü ausätzte, und nachher topiek
Mittel angewendet wurden, welche die HeUn
Tottendeten« loh rathe audi daa SoAanm i
— 19 —
Wf ah Eio8prUzu9g in den Maatdimiy nie
l«ri| als in Verbindung mit Opium, zu ver»
inen.
Endlich gehören noch zu den äursem Reiz*
Itteln, welche ich bei dem Morbus coeliacus
der Absicht, dab die krankhaft erhöhte Reiz-
rkeit des kranken Organs herabgestimmt
irde^ mit augenscheinlichem Nutzen anwen«
^ Gegenreizet die nach de^ Gesetzen des
aamischen Anugonismus dadurch wirke^i»
b sie durch Erhöhung der Thätigkeit eines
gans die krankhafte Thätigkeit des kranken
gans vermindern und reguliren* Zu die«ea
itteln rechne ich die Blaaenpflaster, welche
1 in dieser Absicht auf die Gegend des Os*
saeri legen liefs. Elasenpflaster scheinen
r beim Morbus coeliacus besonders zweck«
ifsig zu seyn, um Rückfälle^ die so leicht
L dieser Krankheit» besonders weim sie lange
lauert hat, und hartnackig gevvesen ist» sich
ereignen pResten» zu verhindern. Ich liefs
lier» wenn audi schon die Wunde» die das
aaenpRaster verursacht hatte, geheilt worden
ir^ auf die Stelle» wo dasselbe gelegen hatte»
1 Pflaster legen» welches aus drei Theilen
nplastrum de Galbano imd einen Theil Em^
tstrum vesicatorium bestand, und dieses noch
len Monat lang» nachdem die Krankheit ge-
ilt worden war» liegen* Wahrscheinlich wür«
ein Fontaneü auf die genannte Stelle an-
fi^endet von noch gröfserem Nutzen seyn?
irgleichen Mittel scheinen dann ganz vorzüg«
h angnvendet werden zu können» wenn der
^uxus coeliacus durch Unterdrückung einer an«
m Krankheit veranlafst» also als eine stell«
nrtretende Krankheil desselben anzusehen istj^
ad djdier nicht schnell geheilt werden darf»
B 2
— so —
Dia zweite Anzeige wird erfüllt t iiid«i
man tonische Mittel anwendet, weldi« fIU|
sind 9 das unterdrückte Wirkungavermögen de
lorankbaft ergrifiFenen Organe xn erhebMi* Zu
dtm tonischen Mitteln gehören die bittern nnl
zusammenziehenden MitteU Diese tonisd»
Mittel darf man aber nicht gleich im Anfalle,
der Krankheit verordnen , sondern erst dami|
wenn die Reizbarkeit, sowohl der uraprundidi
als anch der durch Mitleidenbeit krankhaft af«
ficirten Organe bis zu einem solchen Orad hs^
abgestimmt ist, wo dergleichen anhaltend raU
äsende Mittel, als die tonischen Mitcri aind^
Tertragen werden. Die bei dem Morhui coe^
liaeus nach meinen Beobachtungen nicht ssk
ten vorkommende Verstopfung der ziormata
Darmausleerung macht grofae Behntaamkettt in
Hinsicht der Anwendung tonischer Mitt^ aS*
thig) und man wird ainzweckmifaigsten ver-
fahren, wenn man erst im Verlaufe der Kranb
heity wo die besonders durch den bedeatendsa
Schleimverlust sehr erhöhte Reizbarktft nicht
der allein ursprünglich leidenden Organa, son-
dern auch des ganzen Organismus herabgestiamit
ist, zum Gebrauch der tonischeu Mittel iäk
entschliefst« Unter den tordschen MittdnwA
nun, nach meiner Erfahrung, am aicheiaiaB
den Anfang mit den rein bittern Mitten ma>
eben, und die Behandlung der Krankheit ndt
Anwendung der zusammenziehenden hescUie"
fsen. Es zeigten sich mir in dieser Hinaidit
Merst das Extractum gentian^ rubr» nfitzlid^
von welchem ich zu dem Extracto cortice sm»
licis überging, nach dessen Gebrauch ich die
GaUae turcicae anwendete^ und zuletzt, nach«
4em die Kranldieit selbst schon bereite geirf-
cheu war^ ^e Behandlung mit Umatura mar»
•^ ftl —
^is beschloffi clie ich zor Bereitung ^ei Stahl*
li^eins anwendete* Stets pflegte ich aber die«en
Mitteln reizende^ besonders gewürzhafte Mittel
znzosetzen»
Aufser dem Innern Gebrauch Atx tonisehen
^JUittel ist es anch imuinganglich nöthig» die-
selben äufserlich auf das ursprünglich kranke
Organ anzuwenden, und in dieser Hinsicht
.habe ich mich mit augenscheinlichem Notzeii
JUr tonischen Mittel als Einspritzungen in
,den Mastdarm bedient 9 nachdem ich zuvor
.diis vorher erwähnten Mittelt in Form von
Einspritzungen f angewendet htttei durch wd«
che die Reizbarkeit der kranken Organe schon
bis zu dem Grade herabgestimmt wary (wei-
ches sich durch Verminderung des vorhando«
nen Stnhlzwangs und der Schleimabsonderuag
n erkennen giebt) da£i tonische Mittel vem
tragen werden konnten» Die ionischen Mittel,
."weiche ich hier anwendetet warpn die nehmli«
chen» welche ich innerlich gab* nimlich das
MiKtraetum gentianae rubrae^ das Extractum
^aUcis^ nnd.znleut eine Abkochung der GaUm
äpftU Die £xtracte liefs idi in Aqua menthas
piperit. aufldsent die Abkochung der GaUäpfei
zbiery mit Oleum menth. pipgrit. versetzt » aa«
-nvendeiit und stetSt wenigstens anfänglich^ mit
Opium verbinden« Auch dieser iuEmen Mlfep
t«l bediente ich mich nach der ang^ebenea
Ofdaungf wie der vorher erwähnten innem
MitteU Ich empfahl aber bei Anwendung dier
eer Einspritzungen in den Mastdarm eine be»
eonders eingerichtete Spritze^ mit einer Röhrcii
die aufser der OeShnng an ihrer Spitze noch
mit einer Menge kleiner Oeffhungen an ihren
Seiten versehen ist. Diese Einrichtung hat den
Motzen» dale die Eintpritzong oidit zu hoch
— aa -«•
in den Carmkanal hinrafdringt» toiidem Hk
Drüaen det Mastdarms nnmittelbary und ^m»
züglich von der eingeepritzten Fenchtigbii^
befeuchtet werden«
Bei dem vorhandenen Charakter der tat^
piden Asthenie hat man tioei Anzeigen zu 0^
füllen f nämlich l sowohl die unterdrückte Bmt»
Barkeit t als auch das unterdrückte fp^rbmgh
'vermögen der ursprünglich leidenden Or^im
'ZU dem Normalgrad zu erhöhen^
Ee findet daher bei vorhandenem CharA
'ter der torpiden Asthenie das ekltgegengeaelte
Verfahren Ton dem statt, welches beim CS»
irakter der irritabeln Asthenie empfohlen wank
Man fange mit stärkeren Reizmitteln und !»■
nisehefn Sßttelnf nnd mit gröfseren Gmbea ft^
nnd steige zu geringeren Gaben herab, -« Uui
kann hier gleich die reizenden Mittel mit dUi
^ionischen Mitteln verbind<hi. so wohl iiUMiPi
lieh gereicht^ «Is in Einspritzungen angowiB"
det. Vöifenglich wirksam bat sich mir iniui^
lieh Camphor geitbigt, mit GaUäpJ-dn in 7V>>
^hindung^ und zwar in Fülvetform^ Statt dM
Cdniphors wählte iqh auch das Oleum Ahäüeff
in Liquor anodym miner. Höffm^ mxdgUbt^
tvdchesy nach meinen Erfalu'ungen, indÜMi
imd gewifs den meisten übrigen Fallen dsh
"Camphor hinlänglich ersetzt, nnd ab ein iak
isiner einheimischen Tflanze gewonneiiae CM
denselben an Wohlfeilheit übertriGFt* -~ Xb
Sttfseres Mittel wähle ich zu Einspritzungen
in den Mastdarm beim Charakter der torpml
Asthenie, entweder eine sehr gesättigte Abkih
ehung der Galläpfel^ denen ich Oleum Antkos
in Uquor anodynus aufgelöst) nnd Ttmtdnmm
liquidum zusetzte , so dafs eine T)rennmdlBb
sehr lästige Empfindung im Mastdarm eniiUiiid^
.— 85 —
welcher Zustand riner gelinden EnIftBndung
dietei Organs nicht nnälinlich war. Bei ün«
gerer Dauer dieser Einsprütxungen beklagten
eich die Kranken zu sehr über diese listig
brennende Empfindung im Mastdarm, als dafa
.ich die genannten Einspritzungen fortsetzen
kannte* Ich wihlte daher statt der bisherigen
' Mittel gelinde wirkende Einspritzungen , und
' xwar den Liquor stegnaticus Fogleri^ den ich
' mit Laudanum liquidum verband.
Was das Verhalten bei dem fluxus coelia*
tus anbelangt, so mub man dem Kranken alle
Nahrungsmittel vermeiden lassen, welche schwä-
chen und adiwer verdaulich sind« Der Rranke
feniebe mehr Fleisch als Gemüse, besonders
Wildpret, Federvieh, Zwieback« Die Speisen
müssen mit Salz und Gewürz, mehr oder we-
niger versetzt aOTn, je nachdem die Krankheit
dieien oder jenen Charakter hat* Der Kranke
frinke Wein und bittere Biere, doch unterlasse
ar den rothen Wein, im Fall die Krankheit
luiniorrhoidalischer Abkunft ist. Ihm ist eine
gehörige Wärme der Kleider und Stuben noth«
vrend^* Besonders mufs er die Füfse und den
Unterleib warm halten, hauptsächlich wenn die
Krankheit gichtiscben Ursprungs ist, wollene
Strumpfe und Hemden tragen. Es mufs sich
dfr Kranke wo möglich fleibig aber mäfsig be«
wegen y und die Haut und dtn Unterleib rei-
1>en*
Folgende zwei Krankengeschichten werden
dazu dienen, den Werth der Methode zu be*
währen, deren ich mich, um den Morbus coe*
liaem zu heilen, bediente: -— Bartholomäus
il«9 ein Soldat von zwei und fünfzig Jahren,
litt seit sehn Jahren an der Gicht, die sich bald
in dem Kaie^ bald in den Fufsgelenken beider
— a4 —
Fuffe^ bald in den Gelenken der HaBd^ 1
an andern Orten zu erkennen gab^ und
(lerbstzeit jedes Jahres sich zeigte^ wo eich
gen <ter nassen unbeständigen Witterung]
\9ekher der Kranke als Soldat den Wirkiii
der Atmosphäre ausgesetzt war» herbeiger
wurde* Während der Anfallet ^^^ ^^^ ^^
beträchtlich aufschwollen» aber die Htm
geschwollenen Stellen nicht allzusehr roth ^
de» befand sich die Verdauung des Krai
stets in einem abnormen Zustande, so daCs s
bei den leichtverdaulichsten Fiaisfchspd
mabig genossen 9 alle Zufalle von Dyspe
als: Aufblähung des Unterleibs, übelechme«
des, öfteres säuerliches Aufstofsen» unterdri
Efslust, häufiger Abeang sehr übel riech«
Blähungen, Aengsilichkeit, Traurigkeit 9
. eparsame^ bald etwas zu häufige Aualeenii
Büssigen Darmkotbs» sich offenbartciu I
fühlte der Kranke ziemlich grofse Matii|
hatte wenigen und unruhigen, stets durch G
schmerzen unterbrochnen Schlaf. Der i
schlag dtB Kranken war selbst aulaer der
wo die Schmerzen sich einzufinden pflcj
etwas beschleunigt, jedoch nich( in dem 6
wie er in Fiebern zu seyn pflegt ^ auege
men zu der Zeit, wo die Schmerzen ihre gi
Höhe erreichten, crime dab doch, die üb
. wesentlichen Zufälle des Fiebers zugegez
ren« Der Kranke verlor wahrend der gi
Krankheit ziemlich viel Schweifs und mt
beträchtlich ab« Das Nervensystem war ii
ter Bewegung, indem der Kranke, wachenc
schlafend, eine beständige Unruhe äuü
häufig seine Lage veränderte, und gern
Glieder bewegte, in sofern er nicht durch C
daran behindert wmdi^ Dabd
- fiS —
• derselbe leizbir und ärgorlicb» Die Sinne dee
. Kranlien •€hienen ivälvrcnd der Krankheil Bcbir«
fer zu sejn, als im Normalzustände. Auch die
•.Verrichtung des Athemhoiena war nicht ganas
. normal I denn auch aufser den Gichtanfällen
; war daaaelbe etwas- beschleuniget. Der Haipn
f .hatte wShrend der ganzen Krankheit eine träbep
j.echleimige BeschafFenheit und einen auffallend
r eanem Geruch. Alle diese Zufalle zeigten sich
, nur so lange der Kranke (zur Herbstzeit jedes
, labrea) von der Gicht befallen war« denn aus«
serdem genofs derselbe einer zienailich guten
. Gesundheit^ und selbst die Verdauung war die
. fibrige Zeit von guter BeschafFenheit» Diese
Gichtanffile pflegten jedes Jahr vier^ fünF, auch
00cha Wochen anzuhalten, aber dieses Jahr hiek
* ten aie nur drei Woclien aui indem anti Ende
. der dritten Woche dieselben nach einem mit
heftigem Aerger verbundenen Schreck plöts«
lieh verschwandeni Röthe und Geschwulst der
leidenden Theile eben so schnell sich verloren«
und von den erwähnten Zufällen keine ^ als
. diejenigen zurückblieben, welche eine gestöhrte
Verdauung zu erkennen gaben« In diesem Zu-
stande verblieb der Kranke nur drei Tage lang,
als sich plötzlich alle Zufälle des Morbus co€*
liacus einfanden» indem ein sehr häufiger an«
haltender, sehr geschwinder, mit ziemlich hef«
tigem Sttthlzwang (^Teuesmus) verbundener Ab«
gang einer schleimichten weifs gefirbten Ma-
terie durch den Mastdarm sich einstellte ^ so»
daCs der Kranke Fast alle halbe Stunden zu
Stuhle gehen mufste, wo denn kein Darmkoth,
sondern nur allein diese weifs gefärbte schlei«
michte Materie ausgeleert wurde, die ohne allen
Geruch war* In dem Magen empfand der
Kranke Abwechslungen von Warme und Kälte.
^ M ^
Der Unterleib schwoll betrichdich anf^ im
Kranke klagte über eine anhaltend diftbknik
Empfindung in demselben^ und etatt der ö
terdrückten ECslnst, fand flieh jetst wirkUdw
Hanger und starker Durst ein, und dabei «i
litt deraelbe beständiges ÄuEstofsen» beeoiidsn
wenn er Speisen oder Getrinke ein||Qnoiiplii
hatte. Die tägliche Darmausleemng Cahd iik
regelmäfsig jeden Morgen, zu der nimüdii
Zeit ein^ wo der KranKe in gesunden T§gä
dieselbe zu haben pflegte , und der DumkoA
'war nur wenig init Spbleim gemiecbt» ' 1b
grobe Reizbarkeit sowohl des Gefire« ala IM^
vensystemSf die mit den Gichtschai«rz«o tA
lig Terschwunden war, bnd sich wieder dSf
und schien sich mit jedem Tsge zu TereäbtaH
daher der Aderschlag jetzt schneller wer A
jemals, und die Unruhe des Kranken mehr iriN
nahm« Unter diesen Umständeii xpagen^i^
Kranke aebr ab,
]Bevor ich zur Behandlung des gegeuifc
tigen individuellen Falles schielte; ist m nötife
^u bestimmen I von welchen Grundeitzen idi
bei Beqrtheilung desselben ausginge Ich sdhi
nimlich in dem gegenwärtigen individ|ü0Bn
Falle den Morbus caeliacus oflPenbar lih dflM
stellvertretende Krankheit (Morbus vicaiiti^ di
Torhergegangenen Gicht, als eine KnmÜlieili'
Versetzung derselben nach dem Maetdami tfi
die dadurch entstanden war, dab nach dar rifti*
lieh erlittenen Geniüthsbew^ung dtirch-Scaieik
und Aerger, die krankhaft erhöhte Thj^t^gUJI
derjenigen Theilei welche von der Gicht be^
len waren» als auch die des ganun Qrgl^^
mus, plötzlich unterdrükckt wurde ^ wodordi
alle wesentlichen Zufälle der vorhandenen Kriafei
heit verschwanden» an deren Stelle abir q|Kk
i
luE von . drei Tagen eine nene Krankheit
ssrigte/ indem die Aeizbarkeit des Mast-
is abnorm erhöht wurde nnd plötdich ein
hu codiaehs entstand , der die Stelle der
ysa Krankheit vertrat, So, dafs also'eigent«
die ursprünglich sich unter der Form von
t neigende Krankheit , nach einer ereigiii^
Li^anUieitsversetaung (Metastaiis) sich jttxt
r -der Form des Morbus ^odiß^^ offen«
u ,' [
Bti dieser Ansicht des gegenwärtigen indivi«
Len Falls» wo ich es mit einem abnotnä dynnm
h§tk Zastand,mit dem Charakter der irritabelii
teoie zu thnn hatte, verordnete ich ramt als
nlitel wider die Gicht, die; Ttncturß Giiajad
iäUs mit dem AeoniJ^o in folgender Forin;
Tinctur* Ouajae. voUuiL Sulphur^ Afiti*
. litfuid. ana Unc^ ]• JExlrßct^ jieenit^ Scrpp^
» ^9, destilL Drachme ij« jolu^^ M* D« S*
3 Stunden 30 Tropfen in einem Speisel&ffel
Wasser zu nehmen* ^- Nachdem dieses
:tuT vier und zwanzig Stunden lang g(S
imen worden war, verordnete i^h dem
iken vierzig Tropfen pro dosi zu nehmen^
den dritten Tag Hefa ich ihm fünfzig Trop«
reichen« Aufserdem verordnete ich dem«
sn» um die erhöhte Reizbarkeit, die sich
ganzen Organismus verrieth, herabzustim-
!, anber den Stunden, wo diese Tlnctnr
t genommen wurden das Elixir acidutn
^^rif in folgender Verbindung* üec^ Mli^
acidum Ilalleri, Unc. semis. Aq^ Menth* pU
Vnc. iv. Syrup^ aurantior^ Unc. jt M, D« S«
Stunde, wo die Tinctur nicht genommen
If einen Speiselöffel zu nehmen« Diese
sdmittel waren ungefihr acht Tage lang
incht wordeuj als die sehr heftigen Schmer«
- a« -
sen nacbliebeny auch die telir aböhte Re!
barkeit im ganzen Organismus bedeutend hi
«bgestimmt war, (obgleich der Kranke imm
Doch ziemlich reiibar blieb); aber die Znffl
der geschwächten Verdauung in dem nämltchi
Gnde beharrten, so wie sie sich im Anfa^
der Ki^ankheit ^ezei^t hatten* Unter disH
.Uinständen wendete ich ein Mittel an, welch
ich» so lange ich Kranke behandle^ ziemBi
häufig, sowohl in Spitälern, als auch in i
Privatpraxis, sowohl in Deutschland ala in Rnl
land, mit ausgezeichnetem Nutzen bei der Gid
gebraucht habe, und nur von sehr wedai
Aerzten anwenden sähe» ein Mittel^ das M
aus TielFaltiger Erfahrungy nach meinem, id
jektiven Dafürhalten, Für eines der vorziigU
eten in der Gicht ansehe, in sofern dieiA
nämlich zunächst in irritabler Asthenie bi
gründet ist, welches Mittel ich daher den A«
ren eknpfehlei die gewifs, wenn sie sich, vi
ich 9 durch eigene Erfahrung von dem Nutil
desselben überzeugt haben, mit juir wünachs
werden 9 dafs dasselbe in allen Apotheken p
funden werden möchte. Dieses Mittel iH di
Stechpalme, (Hex aquifolium) welche als Stiaacii
gewachs in den südlichen Gegenden . Ton Ix
ropa, auch hier und da in Deutschland in scba
tigten, dürren Gegenden, häufiger in Nordam
rika, wachst. Die Blätter (Fo//a Jlieis aquifoUi
welche angewendet werden, sind eiförmig ai
getpitzt, mit einem kleinen Stachel am Ead
versehen, lederartig, glänzend, dunkelgran nii
trocken« Sie haben keinen Geruch^, aber eiM
ecbleimicht-bitteriich-zusammenziehenden Gl
echmack* Ihr vorwaltender Grondtheil ietU
terlich-zusammenziehender Stofi^ der mit echlsi
midht-liarzigten Theilen verbuniden ist« DiM
1, 2faB.'achon Mit Itnga Zrit In NledW
an und Westpiialen unter deiu geraeirien
I als eine Aruiei gcEen gicliiische Be-
irdfin, und die nach tler Gicbt Eurütkbleu
: .*itei{)ghett der Geleiikagobrauclit wiird^
neueren Zeiten zu eben diesem Zweck
mehreren Aenten, beanndera von dem
igten Fritze zu Berlin empfohlen wordsn,
ndeioht eeinen Gebrauch ge^en die Wec)i> '
i«T, wo es die perurianische Rinde manch-
noch übertrnffen babe, und g«gen die
■che des Msgana und der Verdariun^sor'
i und «cbon ebeinals riilimt ea Geofroj
I Kolik. N«aerlicher hat Ba/idelow liittti ■■
I einpFiiblen, nachdem ea in der klinischen
It der Universität Halle versucht uordcn '
«o man dasselbe in Abkodning, seltener
[trakt, mit Nutien im Wechsel tieber, mit
irem Elfole aber in der Gicht, anwendete.
Mow D/ff. de Foiiis Ilicis aijuifuUi
li et virtute. Hai. 1789. u. i. ReilsBTf
tilihus cUnicis T. II. Faic. I. p. 134.)
r daa Hex aquifolium die Schinerzen in
'icht lindert, oder ganz hebt, befördert ea
niGfci'chBa Schwd£s, Ich baba dawelbi
kol^ fein zerichnitten, za ein'bia zw«|.
i>idk-drri Pfnoden Wuier oder Bier aÜ'
it nad die Colatnr ^en Ta^ aber trihkMi
!• — • Ancb meinem Oichfkrankan^ <le^
CnaUidugeachicfau mich Jotit beachJlt
Haft ich täglich dne aokbe Ablcocbong,
VtMer bia xu dem Tag« trinken, wo dlt
. IMteUch nach erlittenen G«mlUfaaaSak._
indiwand. Auber der Abkochung dieMt'
ir «orordnete leb dem Kranben noch.foU
Wllia.'a^\KK,Aqutt»Mtnth.piytr. VtM.it,
'fTtrioU Bfynfiekt. J>nuhm, q* ,8yru/i, Jtti
— ga —
fotttior, Vhe.}. M.D.S. Alk zw«! Standen ein«»
Speinldffal voll zu nahmen. — Was die Diät ui>
belangt« welcher ich den Kranken unterwarf, lo
bestand sie darin, dals derselbe täglich im
Morgens sein alt Soldat gewohntes Gläscho
bittem Branntwein trank, dabei täglich eine nu>
Isiga Portion Fleischbrühe mie etwas weibcm
Brod zu sich nahm, und aorserilein noch zini
weiche Eier, mit Salz, Butter nnd etwas Ffefi
fer genofs. Bisweilen trank er auch de» TÜui-
tnitiagi wn oder zwei.GUser von einensgats»
bittern Bier. Den starken Durst stillt« er mit
der Abkochung der Blätter des Hex aqnirollatii.
Bei dieser Behandlung nahm die Krankböt
zwar beträchtlich ab, indessen blieben die «»
aentlichen Zufalle derselben, die Schmerzen nml
die Geschwillst der Gelenke der Hand, wshk
die Gicht noch eingenommen hatte, obgleiik
im minderen Grade vorbanden, die RStne da
afficirten Theile war aber ganz verschwundiB)
als am Ende der dritten Woche, wie ich v»
her gesagt habe, der Kranke nach einem mü
Aerger verbundenen Schreck, alle ZufUle dB
Gicht verlor, und nach drei'Tagen sich plö»
lieh des Nachts alle wesentlichen ZufilnAt
Moriut coeliacus zeigten, welche Kraidülät
«ich bald mehr entwickelte. Unter diesen Qn»
ständen richtete ich nun zuerst mein Auge»!
merk daraaf, die verschwundene Gicht wieda
herbaizurufeii, in welcher Absicht ich d!e'vor>
hat von der Gicht befallenen Theile, bis m
Erregong einer Entzündung, mit folgende
Jinctur reiben liefa: Ree. Tlnctur, cantharii
Spirit, Sab's amaniae, caustic. ana V/zc, j. öl*
Jiitkoi. Drachm. j. M. F. — Aufserdem lieb
ich den Kranken in ein warmes Bad bringen^
und die Stellen der Gelenke» welche die Qicb
— 8* -
»r eingenommen hatt«^ )edeimal| naclulem
ingerieben worden waren, mit Wachataf-
bedecken« Innerlicb zu nehmen irerord*
ich folgendes: Mec^ Naphth^ yttrioU
9hm» ij# Caniph. Scnip. fcmU* M« D«
Alle iwei Stunden fünfzehn TropFen ia
a SpeiaelöfFel voll Pfeffermünzwaiaer za
len« Dnrch den Gebranch der Cam'^
taphtha ist ea mir und andern Aerz*
da weilen gelangen» zurückgetretene Gicht
er berbeizurui'ent aber in dem gegenwärtip
Falle wollte dieses nicht gelingen» ob man
h drei Tage lang damit fortfuhr. Auch
m der Kranke die Camphonwphtha we«
:n grober Reizbarkelt dea OrganismuSi nicht
zu vertragen« Aus diesen Ursachen mufs-
li nun iflle Hoffnung aufgeben | die Gicht
ckzurufen, aondern vielmehr unter diesen
tinden bedacht seyni die eine Krankheit«
Morbus co§liaeus zu bekämpfen. Um die«
Zweck zu erreiclien» liefs ich dem Kran«
nachdem alle vorher angewendeten ftufsern
innem Mittel ganz bei Seite gesetzt wor«
waren» ein Blasenpilaster auf die Gegend
Heiligenbeins legen» und als inneres Mit«
'erordnete ich folgende Mixtur: lUc, Aq^*»
th» pip. Unc» iVt Klix. yUrioli Mynsichti
ehnu \\m Extract. (jort. CascarilL Scrup, ij*
ipi Jlurantior. Unc^\\, M« D.S« Alle Stunden
n SpeiaelöfFel voll zu nehmen* Nachdem
Kranke dieses Mittel einige Tage lang ge«
cht» ohne dafs die Krankheit sidi vermin«
hatte» so wandte icli» statt dieser eben an«
benen Mixtur, eine andere an» welche Ver«
irung mir um deswillen nötliig zu seyn
iDf weil die Zufalle gestöhrter Verdauung
in einem höheren Grade zeigten» und icii
- 5« -
ntiter solcben Umstanden aaf Erfahrang »'
atützr, aehr viel Vertrauen auf ii^ Radix Öa»
UttiQOü minor, setze* Ich verordnete daher Edb-
gende ^iixtur: Ree. Pulver. Radic. Gajätig,'^
minor» Drachme ij. infund. Aqu. f^rvid. Uwe%
vj* diger. in vas* claus* p. tres Itorar» Colattar»
add. Elix^ Vitriol Myujicht. Draehm. \\. E»'
tract. Cortie, CascarilL ocrup. ij, Sjrufjm AunUß
iior^ Unc^ ,M. D. S« Alle Standen «einen Spflt
aalöffel zu nehmen* — Aufserdem achritte id*
nnn zu der Anwendung der Einspritvuagm
in den Maatdaroa, die ich znerat alle vni
Stunden, nach einigen Tagen, ata aich die Ztt-
fille des Mastdarma etwaa zu vermindern irfii»
nen, alle Stunden anwenden liefs« In den i^ .
aten Tagen wählte ich zu diesen EinapritzA*
rdas EoQtractum Strammonii^ wolchea U
Brunnenwasser auflösen, und mit Bank
Dauci verbinden liefs« Nach einigen TagBB
aber liefs ich eine Auflösung des Saehari »»
turni mit Extractum Opii und Roob Satd
in folgendem Verhältnifs einspritzen, Rge. Jf»
deßilL commun, Uncias viij. Extractm OpU
JDraehmk Jemis» Saehar^ Saturn. Scrttp^ {• Sff*
lutioiU aamisc* Roob Dmic, Une. ij. M« 0* &
Alle zwei Stunden heilae Einspritzungen n
machen* Nachdem aber auf diese Art die Ib'
apritzungen angewendet worden waren ^ lieb
ich nach zwei Tagen dieselben stündlich il
gleicher Menge anwenden. Die innem MiuA'
blieben die nehmlichen, und wurden nur dnidl'
Vermehrung der Galanga nnd des ExtrM,
der CaseariUa reizender eingerichtet, und nadif
Verlauf einiger Zeit von dieser verordneM
Mixtur dem Kranken alle halbe Stunden' ito
SpeiaelÖflFel gereicht« Als die Wnnde gAeV
war, welche das Blasenpflaster Törureacht hM
— 33 -
ich auf die nämliche Stalle lögleich ein
ter legen f welches aas drei Tbeilen Em-
r. de §altano und einem Thei\£mpL wß»
\ hesiandi |ind dasselbe alle vier Tage er-
m* Bei dieser Merhod«! nahmen nun die
ntlichen Zufälle der Krankheit^ nachdem
Tng^ ▼erflossen wairen» in Hinsicht ihrer
e ab« auch die Reizbarkeit des ganzen Or«
imos verminderte sich^ und die Verdauung
la besser. Unter solchen Umständen fand
Leine Ursache, die angewendeten Mittel zu
idem» eondern liefii erst nach fünf Tagen^
dem der vorhandene Stuhlzwang sich sehr
lindert batt^ die Schleimausleerung aber
im VerbältnliöB zu dem Stuhlzwang im«
noch beträclitlich war« der Mixtur, welche
ifher hatte nehmen lassen , noch zwei Scru*
Extractum Corticit Salicis zusetzen^ und
LUcfa diesem einige Tage gebraucht worden
Verordneteich folgende Mixtur« Rbc^ Pid»»
Gallar. tfurcicär» Rad, G alang, minor, ana
chm^ ij* infund^ Aq^fervid^ Und. vj* diger^
u. claus. tres hon Colatur. add. Elioc. Vi*
^ Myiifwht* JDrachm. ij. Extn Cortic. Sa*
Ura^hfm j* Syrup. Aurantion Unc^ semisk
>« S. Alle Stunden einen Speiselöffel voll
kdimen» ^-^ Zugleich änderte ich ni^n auch
Einspritzungen ab^ denn von jettt an
le statt der vorigen Einspritzung ein sehr
entrirtes JDecoct der Galläpfel^ zu welchem
Opium und Rtctr actum Salicis ^ in Aqua
thm piper. aufgelöst) setzen lieFs, alleStun-
in den Mastdarm eingespritzt, worauf die
ikheit nach ein paar Tagen ganz wich, und
noch etwas Schleim ohne allen Stuhlzwang
b den Mastdarm abging, welche abnorme
Bimabsonderung sich auch bald gänzlich ver«
Arn.3UUUUii.B»a.St» G
I
— 54 —
lor, da die Einspritzungen noch «ine Zeid
fortgesetzt ivurden* Die Verdaunng wurde
ter diesen Umständen von Tage wa Tilge 1
ser, und die so selir erhöhte ; Reizbarkeit g
zu ihrem Normalpunkt zurückgeFöhrt, eo-'<
ich den Kranken, nachdem er wieder in &
Luft herumgehen konntet viensebn Tage I
Stahltvein trinken Weh* Das Pflaster in
Gegend des Heiligenbeins wurde aber-a
eine Zeitlang getragen. Die Diät War «Wäbi
der Krankheit die nämlichef wie ich aie^
lange die Gicht dauerte« hatte beobadhten
aen, und vorher angegeben habe, nurdab'
Speisen, in Rucksicht ihrer Quantität!» nachi
nach immer mehr vermehrt wurden, un4
Kranke zuletzt mehr Fleisch genofe» als
Hinglich und auch mehr BränlFitwein t^
Auf diese Art wurde der Kranke TdlliC'^
seiner Krankheit geheilt, so dafa er nach i
Wochen wiederum im Stande war, seinen Die
zu verrichten*
Gottfried ^^,- ein Soldat von dn und u
zig Jahren, von magerem Körper, aber schh
und rözloser Constitution, war allen Mut
ligkeiteA und Strapazen der .Kriege anagSN
gewesen, in welchen Verhalthissen er von h
ReheTf Rühr, anhalttaden Durchfällen ^ kal
Fiebern, der Lustsenche und andern Krank!
ten zu wiederholten malen befallen gewe*
und hatte sein ganzes Leben hindurch ^
Branntwein getrunken^ so dafs er, so lang«
ihn kannte, sehr häufig berauscht vrar, u
aelten ein Morgen vorbeiging, an welchenEt
nicht eine grefee Portion Branntwein zu ai
nahm. Um seinen Hang zum Trinken zu I
friedigen, pflegte er sich durch Handarbeilc
Geld zu verschaffen, wo er denn CBur aei
rächen Kdrperkrän« zn v!«I arheStete, Und
e Arbeit, oft bis zur grüfsten ErsthSpFitng
Mtzte. n«iz1oiig)ieit ^ab sich b«[ diesem
lechen in allen geistigen und ItörpeTlEchen
ricfatungen sehr deutlich zu erkennen, denn
«Ibe war von sehr schweren fisgrifff^n, so, .
man oft Mähe hatte, sich ihm verständ-
lu machen, nnd sein geistiger Zustand
eine niedere Stufe des Blödsinns genannt -
werden verdiente. Sein Schlaf war so Fest»- ^^
man ihn sehr stark sch&iteln, mit lauter
atne beim Namen rufen, ja bisneileti ao-
kneipen tnufste, um ihn aus dem SchlaM.
wecien. Seine Sinne waren aiif«erordentw-'
■tutnpFf denn er hörte schwer, sähe schlecbf,^
e gar keinm Geruch, und einen sehr abge*
npften Geschmack, indem er es nicht be- .
teilen konnte, wenn eine Speise aehr ge-
en war, Branntwein war in dar ganzen Na-
das äntige, was Reiz Für ihn hatte. Die
nlansleerung ging bei üim au Fserord entlieh
;e von statten, so, dafs er, ungeachtet er
nlich viel genofs, doch in der Regel nur
an Tag um den andern, oFt ?.ber auch nur
' Ji«».i^»rUD 1^, zu Sttmi«:£trig.'~< Ebeti'
nltilo«ili'llM6''Ztarmbansi|', 'ttitt^Wl«lt'sdf4^
«UaM^ (UMtV^ pH^ Afn (firti Itkig« itt-r
imfiM'^i»^»- UfoiHh'-^wi^Ai'^Aunr nadi'
lit Bb««A^ti3tfflik^ M»' febrt»V AW -T^
lMmßlitß.ltßß^ '*o'«r»Mpäi, Oth er W
toöri BrAAiAw^'iEti «Idi^'-MbiDUR, dl^
IdHil -«'Hiutf iMtftibt ■diXwgi^ abv dvb mia
jft% «phtIbt'ilMMI &(iM-*«ii8''
Ca
- 5<J -
Standen etwa« mdir zur Betiimmig getoBf
men, tiiui grade die Zeit Torhanden war, ve
die Soldaten mit frischer Bettwiache ^aaeliea
wnrde», bemerkte man, dab daa Betttndf
welches über die Matratze gedeckt worden, an*
gefeuchtet war, welcher ümatuid ^nbcnd.
ma<;hte^ ala habe der Berauschte^ ohne Bewnla^
eeyn, den Harn gelassen. Einer seiner Kama*
reden wurde dadarcb veranlabt, den ininsi^
xioch etwas Berauschten za entkleiden, «nd:
man fand in dessen Beinkleidarn nnd Hemdf.
eine aiemliche Men^e grau gefärbten und npjt:
Blutstreifen versehenen übelriechenden SchUnk
Am Morgen der darauf folgenden Nachtt<ili
welcher der Kranke anhaltend geschlafen halt%
beobachtete er, nun völlig zur BesinnpaDg.ga*
kommen, ebenfalls den Abgang einer y^^yijlU
cUen Menge von Schleim durch den Mastdarn^
weicher ebenfalls grau gefärbt, mit ^Blutetiiü»;
fen versehen war, und einen Übeln , QemcÜii
liatte* Bald darauf fühlte er einen Rmz ia
Mastdarm, der doch kein Stuhlzwang wai^ nnd
in. dem nämlichen Augenblick ging auch fipe
Menge Schleim von ihm, bevor es ihm gdai^i
den Nachtstuhl zu erreichen. AUe wesenitt».
eben ZnfaUe de# ßlorbus eoeliaeus stellten sidl
jetzt ein, und die Schleimabsondernng det
Mastdarms war anberordentlich stark und hiiH
fig, ohne daCi' dabei ein wirklidier Stnhlzwaif;
vorhanden war; denp die.lilmpfindung in dfHfl^
Mastdarm, kurz vor dem Abgangs detS SchMni%
bestand nur in einem luckep, und anch dieisl
juckende Empfindung n^hm bald ab, so, dab
der Schleim ohne aUen vorbeigehenden B^.
im Mastdarm ausgeleert wurde,.. wi# d^nn-dJe.-
Abwesenheit eines Stuhlxwangs, ala ein ^hanh*
teristifOies Stiften des in.tariMti A«t)iflrft
■■'■ '«.,«.!**.
begT&nAfltsn morhm coeltaeus wntatSAhn i%t»
Der Krink« wurd« miffallend migcrw, nnd leln
AderacbUft immer Inngniiincr. Die Schlolm*
•uglflenmg durch Jen Maordarm wnr jet/t in»
haltend, iiiid dsr Krnnke Tuhlte hintier wenU
Eet und bald gar keinen Heiz, wodurch er vor4
er veraiiUrst wurde, den Nachtstuhl tu'iiicheih'
Die tiÜfClicbe Darmatislecning blieb Immer eln^
ftir «cb bcBtubeiidfl DarniaKRleaniiif^ und wir ,
dE« ganze Krankheit liber, bald nnrnntl, wif
nberiiiuiit der Vibrige Zustand des Kranken
nicht verändert wurde, denn selbst »eine Nef«
Sung zum Branntwein nahm nirht ab und aätna
itluK blieb Immer die nämliche. leut erfulir
ich, AtXt der KrunUe vordem mobrere Jahr«
»nbaltend an einem aehr starken Vorfall dM '
IWaatdarm« gL-Uuen harte, und dadurch erhisli '
ich Aufechliife, warum nach einer ao heftigen
EricböpFunj; der Kräfte diirrli übormüraif^e Ar*
bcit imd durch den dauiiT lobenden Niarken
- MhtfMiMMn üniKli, giad« dl«Me Organ *o au*'
tg*s«lc)itiilt fltMt < D« dit ' ganze Conititntlon
-vifiii ttt'wticuidtne KranUieit dof MMtdtm»
«Ärtbir das Ohmaktar dar torpiden Asttnn$a
■n fich tragf •<> bebindelta ieh diei'albe gahx
nadh dm nageln, die TorheV' In Betraff d«c
'ThOripU «Ml morbta co*liaen.i mit ä»m Cha-
■rtliltt dar' torpideii Aatlietile featgeeetzt wur-
d<tti< Ich verband gleich anfditglicti »/£#«■/«
•' jyitMW iiMt totäjchmit und begaVin die Bahand*
■Ipng dar Krankh^t mit grorian Oaben beider
BHtt^ von denen Ich nach und nach au garin*
•^•raa Gaben faarabadeg; denn grofso Gaben
^oa Arenebnitleln waren offenbar bei einem
■M Mhloeen Subjekte, daa an täglich geoom- .
«■VM atarke Portionen von Branntwrin jgewAhnt
■Wir, MAweadigi ZnaMt wocde lo>gand«»PaU
•- 58 -^
▼er: Ree^ .Gallar^ lureicar^ Scrup^ pnnis^- S0» ||
dicm Gßlang* tfiüßon Hadic. QetUUuu rubtßOm |i
Scrup^ ]. OU Calam. aromatic^ gtt* i]# Mg Et li
pulv. JDifp* doß TJ« D^ S. Alle zwei Stnnief W
mn Pulver m Waseer zu nehmeD» und aüÜMi"
dem folgende Mixtur zu nehmen verordbaeu
' Ji€e, Flor. Amicae Radic. Calam. aromatic* ü0a
Drachm. Uj* injund. Aq^ fervid. Une^ x« digff^
p* duas hon in vafß claus^ p. refriger. coim/tti
•admifc. Spin Sal. ammoniac. foenieuU Drackm^.
iij* Syrup» eommuu* Uhc. j. M. D. $• AOf
halbe Stunden einen Speiaelöffel za nfii-
men. Als RinspritzMng in den MaMtdfBr%
wählte ich eine «ehr gesättigte AbkocIiniV
Ton OaUäpfüln^ welcher ich Laudanum Ufair
dum und einige Tropfen Oleum Anthos in-ljf
quor anodynus aufgelöst, zusetzte. •— * Der Kiaa*
ke nahm die Pulver ihre» widrigen Gesicbmiidii
ungeachtet, acht Tage lang ohne Widerreilei
während welcher Zeit ich die Quantität der im
Pulver enthaltenen Mittel etwas vermindertsk
Nach dieser Zeit aber fingen die Pulver an»
dem Kranken Ekel zu erregen, so dafs ich dif"
selben mit Schleim vom arabischen 6uinn4
in Pillenform bringen liefs» wo sie dann bei- .
ser vertragen wurden, indem ich besonders nach
und nach immer geringere Gaben nehmtn
liefs* Die Mixtur wurde, nachdem sie acht
Ta^e lang genommen war, mit folgender vsr«.
tauscht: Rec^ Radic^ Angelic. Hb* Menth, pipit*
ana Unc. jemis. inßund* Aqu. fervid, Uhc. ix» p*i^ <
frig, col. et admijsc. Rxtn Cortie. Hippoeastam *:
Tinctn Galang, min. Liquor» anodyn. nu H* (^
Drachnu ij« Syrup. commun.l)nc^ j. M. D« 8*
Alle Stunden einen Speiselöffel voll zu nehmsib
— Sei dieser Behandlung nahm die Rrankhek
abf indem zugleich die Einapiitzuft'
1
~ 39 ~
BeUa% finrtgeietst würdtn« pa aber diese
igeiiy edur xmangenehme fimpfindiungon za
len^. BO wurden sie mit Einspritzungen aus
Uquor stegnoticiu F'ogleri Tertauscht,
!i«m jOpiniti zugesetzt wurde > und zwar
Igender Form : Rec* Aq* Calc^ viv* rec, pa»
7iff,iaij» Gwnm^Myrrh.elect^Succ* Cot eck*
Drackm» ij* Solutioru quae coland. admisc*
laiu liquid. S. Une. scmis. M; D« Wahrend
Gebrauchs di^er Mittel vermindierie sich
Ichleimabsönderung des Mastdarms noch
y nachdem der Sclüeim» seinen Übeln 6e*
verloren hatte und der Aderschlag bedeu«
lebhafter geworden war« so,-dafs die-Krank-
nach l^erlauf der vierten Woche» ganz ge«
war« Die Diät, welche der Kranke wäb«
dei Verlaufs der Krarikheit beobachtete«
ad darin« dab er Fleisch« Fleischsnppeli
Udotter und mit Pfeffer gewürzt«, weich
hu Jtiery und Milch uiit £idotter genoCs«
~ 40 —
II.
d e X Erstarru n g»
welche
die Körper der Menschen und der Tiiun
nach devß Tode befällt«.
(Aus den Recherches de Physiologie et CAanie patUhn
giqves par P. M, Nysten^ ä Paris lg 11 üb^ipMkxt aal
^t Zusätsen begleitet von Dr. A, C, Mayer^ fp^
$^tQX «U^ dei: Academie zu B^rxi.^
4^3 findep 8tck in den Wissenschaften neb
Thatsachen vor, deren Studium man blos defc
wegen zu vernachlässigen geneigt sst^ weil bA*
bigea dem Anschein nach keine nutzliche Seitt
^eigt« Ohne Zweifel ist es auch dieselbe Uft
Sache, waruim die £rstarrungV welche eiaiii
2eit nach dem Tode die Cadaver ergreift,^ bis
auf diese Stunde mehr die Anfmjerkaamkiit
derjenigen Leute» die sich mit dem KegrabeA
derselben beschäftigen, als die der Phjsiologea
erregt hat* Es sollte jedoch in der A^edizii^
binr^chend seyn, dafs eine Thatsacho mit den
^ 4» —
itetzeA untter Ok'glariifiCien in Verbindimg
ihtf und eine Untersuckung za Terdianeti*
m den3 Grade der Nützlichheit einer eolobta
Bateedie kann man ja ohnehin nur dann ta^
eilen» wenn aelbige wohl erkannt wird'; und
Ute dieselbe aacbi nachdem man ihre Natnv
id ihre Ursache vollkommen erforscht hat»
ine Anwendung in der Srztlichen Fraxfi' g^
itten; so könnte ihre Erforecliung doch den
•rtschritten der Wisaenschaft übe#hau{it gd-
ihlich seyn« Die Untersuchungen » welche
kl hier mittheilen will, wurden vornehmlich
itev dem letztem Gesichtspunkte untdnlom«
len. E$ sind jedoch die Hesukate, welche
iraui hervorgiengen» selbst rücksichtlich der
aktischen Medizin nicht ohne Interesse.
Die Abhandlung iat in drei Artikel ebg^i
eUt:
Im ersten wird die Todten^Erstarrung rück«
jitlich der Erscheinung selbst und der Um«
inde betrachtet, welche die Stirke und Dauer
irselben abindern können.
Im zweiten wird der Sitz und die Ursache
eser Erscheinung geprüft«
Im dritten wird die Erstarrung als einZei«
en des Todes betrachtet und behauptet, daEs
Ibige das sicherste Zeichen von denjenigen]^
e noan bisher kennt, sey*.
Erster Artikeh,
m 4er Todten» Erstarrung rücksichtUch di^
" Erscheinung selbst und der Umstände b(Br
zchtetf welche die Stärke und Dauer derseU
ben aiäudern köfuietu^
Die Erstarrung, welche die Körper der
enschen und der Thiere kurze Zeit nach ih«
m Tode befällt, hat beständig statt, auf wejk
- 4» -
che Art ittimer idiesen cUt Lcibm geraubt yrat'
de. Wenn, sie öfters der Beobachtung derPhyb
,0iologen entgangen ist, to geacbah dies .an
deswegen» weil sie entweder noch adcfat.sid
entwickelt hatte» oder weil sie schon anFgisUit
Jiatte« So war Letzteres der Fsll xum BttSpi4
,«]s: Haller sie. bei seinem eignen Kinde lUn
dritten Tag nach dessen Tode nicht beobsd-
tete *). Der tiefe Schmerz, den der Vater fiäi
len mufste» war in diesem Falle Schuld» dab
4Br Beobachter fehlte und ihn hinderte» aiai
Erscheinung zu untersuchen» so lange es nod
Zeit war» welche ohne Zweifel am drittoi Tifl
sich nicht mehr zeigte* Auf der andern, Sflte
war die Erstarrung bei den an. Asphyxie a>
storbenen Cadavern» die Bichat ^^) beobip*
tete» noch nicht entwickelt» wodurch. .disNi
Autor in Irrthum gerieth» indem er gbMXbti^i
die Glieder bleiben nach dtm, Tode durch Ali
phyxie biegsam; denn wir werden bald sehfl%
dab in Folge .dieser Todesart die Erstarmif
sich nur sehr spSt entwickelt» und wir weidB
auch den Grund davon angeben« (a^
Die Erstarrung fängt immer» bei demMsi^
.sehen» aiu Rumpfe und Halse an» befallt dimi
.die Brustglieder und geht dann auf die Bsudk-
j;lieder über» so zwar» dafs diese noch biqpsa
Bleiben» während die übrigen Tb eile schon stair
sind. Sie nimmt denselben Weg beim Vptf
schwinden als beim Entstehen; nanüich fis
nimmt wieder ab und hört dann ganz eof 10*
erst und zugleich ah Knmpf und Haie ^ dsim
^J Pfopria in puera vidi nullum ejfe rigortm^ qum
terfio poft mortem die Jepeiiretur^ Eltmentfit ^xfi^
iogiae f. VJIA p. 124.
**) R&Gh^rchts sur ia vic et la mort, p. 332. ■
^ 4S 'w
;n BnutgU^dum und endlich an d«n BautJib
ern; und diese bleibon oft eine groCie An-
von ficuTiden ileiF, wälirend die aodera
Is iclion völlig erscmafFt sind. Ein einzi-
jial lib icii, daU die Steifigkeit der Bauch-
er früber aufhörte, ald die der BTa9teU«>
Bvi dem Menschon und Aaa VierfüfBcrn
die Schnelligkeit, mit der diese Erstar-
eiDttitt, mit der Dauer im utngekehrtert '
ältnira; sie dauert folglich um so länger,
later sie beginnt. Die Energie und die
tt dereelben sind immer mit dem Grade
Unversehrtheit, den die muskulösen OrgRns
lu^cnblick des Todes noch haben, im Ver> ,
lilaj sie wird somit um so stärker und
rt um ao länger, je weniger die Ernährung *
nuaknlöaen Organe gelitten hat. Dieseii
acbtet luan bei Mengehen und Thieren,
linee g4(waUs3men Todes starben, wie durch ^
lauptun^ Erdrnfsluiig, durcU Asphyxie in
t schädlichen Gasarten, oder durch Ertrin«
durch EröQ'nung einer grofsen Schlagader,
in diesen verschiedenen Fällen sind dia -
cfaiedenheiteii, welche die Erstarruiig zeigt,
/erhälinifs mit Hern Grade der Entwicklung
Muskelsyatems dieser Individuen. Bei Meo*
O .inan athlfltiMber ContdtoUoiii w«|c1m
iQlROnt^« «taiben, uh ich ai« biob i6
»8 fitfied^ nuh dem Tod« ai^faiweii. Dach
mch «^«n solchen Orad' to.q «irii« «i'-
ifH^ i*^ }^ **9 nicbt ftbarwiadan ttonnta^
V^qiptni an den am Indatim miukaiöMn
titn, ^C bis 4iB 9iiM>d«Q in d^SMin -^u^
ißt T«tbl«lben, •odlich aUlqlUIg «bnabifmii '
fnt 6 bi> 7 Tag« nach dam Tod«. vfiUig
4ffl|B*-:Ä«>Wifg«>.i«IiMit aU aicb ftjbfatrt
* 44 -*
I
Bleibt aber 8cliwicli#r nndüiaert iÜchrtoIia|i
bei Personen 9 bei ivelchen daa MnskeUyiiM
v^riig' entwickelt 4st^ die eine ec&IaflFe- Fibt
baben,' wenn sie schön anch dieselbe TdäsiBt
starben, als jene^ von denen Ich eben= eprach» (<)
An'dem Cadaver eine» robnsten Mannes; dff
an einem Wundstarrkrampf starb, sab ich nl
Hm* Laennec die Erstarrung sich stark ennnki
kehl und mehrere Tage anhalten* C^)
Sie wird ebenfalls sehr stark nadi Aspbf]
adenf welche durch solche tödliche Gasatti
hervorgebracht wurden, die der GontraG^Ud
. keinen Abbruch thuii; als das übetitaiire kack
Salzsäure, das Ammoniak- und salpetri|{faüii|
aber sie schien mir schneller ziX eric;hc|bi^
und kürzere 2eit zu währen' nach einer sAsj^
xie darch das geschwefelte Wasserstoffgaa*' («) '
Bei denjenigen Thieren^ welche' man Af
durch tödtete, dafs man ihnen eine liin^^n^
che Menge eines unauRöfslichen (%sea in li
Venen injicirte, und bei denen,* melche echial
durch bedeutende Dosen von naccoüechen ett
corrosiven Substanzen vergiftet wnrden, VK
ebenfalls eine betrachtliche Erstarrung «n»
Dieselbe Beobachtung machte ich rld*
sichtlich derjenigen Individuen, welche n sdff
hitzigen Fiebern darniederlagen, besondere wsna
es typhöse und fauligte Fieber waren* ; All
ich und Herr Geoffroy im Februar Z809 irda
der Regierung .beauftragt waren, den FerSsdnl»
• ten des Hospitalfiebers, welches; durch ^ia s^
nischen Gefangenen in mehrere n^iitcigMhs
Departements gebracht wurde, Einhi^ zn thia^
beobachtete ich, dafs die Cadaver aller -Smö^
nen, welche ich an dieser Krankheit atÄrtia
«abj^ von der Erstarrung ergriSPen worden» - '
Sie iat weniger stark nnd dauert mchfe aa
- 4* -
b«t*'tfiii|;en.td7]uiitti8Gfaeh Wihhmnpi0^
fx d« groEflen fHitE» dei Sommerl befoiH
in.4eanEnen Ländern liarrscheiidl tfaid und
Ut . jene • JChanklere von denii wat mea
Intioji. der Säftemasse nennt ^' in ^em
k.-firade zeigten. . Daa* Cadaver -der jniigeii
cheilr ' vdche; Jin. dieaek Krankfaieit aterMOt
let. lidi ;dur<;b die betrachtllcbe- Mffngi
. fluaaigen Blatea» ^welchea- man: im hSm
oiA in den Gefälaen ^det, nnddiurch 4^
aii(;keit aus, mit der die Ffialpife eibi
a allen den Umaianden, welcha daa Alna«
Wm beträchtlich geschwächt (haben>f er»
n die Eraurmng weniger atatk; «tüd ^lauert
le Zeit» als nkdi hitzigen Fielaanu* '- JBei
en anm Beitpie!,- welche dardt ttneatN
dotUiiche Anstreognng atarbeii^' erilatebt
hndlcr und dauert :nnriknrze>'2eltiii«>'-Daa*
.Ibamerht man ^ beim Menschen ^inltolge
ser chronischer. Krankheiten ^r bei Persoft
die am chros Ischen Scorbnt^ bei andern
lUkomronen Marasmna verfielen^ elitw«|
^en Lapgenscbwindsnchtf oder krebshaf»
ffektion das Magens 9 oder einer ähnlishea
Muakelsystem schwachenden Krankheit;
qiht.die E^rstarrung sehr schnell^ erreicht
weder Stärke noch lange Daaer, besondere
I der Marasmus mit dem Znstand ' i^on
OFhei^Bläaae und Verv/i9seraiif:(huniidÜ9)
raten Theile verbunden ist^ den man: mit
Namen Cackexie bezeichnet» Sie lent^
dann oft i — 2 Stunden nach |Iem Tode
iauert nur einige Stunden( da sie hinge*
)ei Individuen» welche an solchen chro*
sn Krankheiten gestorben sind, die der
irung ,dejt Muikelo .wenigei^ n.adnheilii'
- 4« -
f
u^nanf Tid starker ist und 56 bis '48^5tiintei
dtuem kann» selbst weniüIiifiltratioA statt hü^
wenn diese nur nicht eich ^hiuF^ die''Moskidli
btm erstreck«^ .waa man iir TieUin KranÜkeilel
dea.^rztoSy so wie beid»^ groCsm 'AauU
Ton -Brust- und Bauchwassersnehteti"<6emsirftt
Aber, wenn die Irißitration anstatt sich- dufitt
Zellgewebe zu beschränken/ aich auf die Zub
acbAMraume der Fleiscbiiber erstreck^ eö Jieiuni
alS' die Energie und Danesder ErstsnnMg arfs
|aUendL>'>('<^ ) - >-.<■' < --
Bei denjenigen Personen, die apuplecdidl
aburbtay ist die ETStarmng'.^ben' ei^'btavk irf
derjenigen = Seite, ^die^ gelähmt war^ 'Ul»;ftfit4si
andton. Selbst die Zerstdrung des RftdkinnMÄ
kflSb welcbea, wie es Hn Le OaUois bMli^
wühfMäi diBS Lebens das.Pr incip dar Bewq|aB|
«iid. Empfindung der Terschiedenen-ThiAledi
AnflipCBSLtst» liindert'die EnrarickBltUijg>'d*
TodaSierBlarrung nidht^- und indert ':wtd«r ildi
Starke, nbch ihre Dauer ab» (^') '■* >
i.t.,SDie Erstarrung welche bei den irlerf&U*
gell Xliieren statt findet, schien mir nidft^
eenlUich von derjenige» • abzuweicken^-r^lS Jdf
beim Menschen beobachtete. Hei¥ TeAirttf
zeigte mir ein Eichhorn cheni welche <4ftoAi IM
fjuaä- Tage nach dem Tode starr wä^» * ^OUM
geschah au einer kalten Jahreszeit« ^Di^ühdldif
welche man zu physiologischen ExpirtluMM
bendlsK^ Verden völlig starr und HftibMi'^
diesem Zustand^' wenn die Temperittli^' tk-
buCt mcht zur.JBegünetigung der Luft jgedgtfk'
ist^ Vrenigsteni sechs Tage lang. t:i>'; ;:.m
Bei einer Fledermaus, welche venuSge' W
rer Organisation zu den Sangethieren gehOI(
und die,, rücksichtlich der Lebhaftigkeit Ihrit
«nlge Aebiilichkelr''liitt' diA
— 47 —
n ifllgt» 8ih ich die EisunnBg «rit vi«r
ntch dem Todo^ wdch«r dutä ErtchfiN
K d«t Oehims herbeigeführt wurde, auf-
Meiefl Phänomen zeigt sich achneHer ntch
rode bei den Vögeln , alr bei denSSuge*^
n; auch schien et mir früher %t( dntste-
nd küraere Zeil tii 'dauern bei den höclu
iden Vögeln» da bei den HCihnefirtifin« Da
ler bis jetat noch nicht Vögei von Ter-
enen'Klaasen mit Tierfiffaigen Thieren'
lemaelben Volumen' ^eigleiriiei» konnte»
nir snr Brhiltung genauer Reaultale noth-^
ig an te^n acheim, so kenne -Ich auchdid'
kiedeaheicen ntcht, wdchedie Eritammgf
clitlich Ihrer Dader, in dem eiik'en nnd
a bei gleicbgeaetctem Volomen' darbietet*
veita bloa, dab iie' bei irielen Vögdk
Ire Tage damrti obwohl üe aehr achndt
tt. ■
te dauert nicht 80 lange bei den FVÖtchen»
i den vierfüraigen Sängethieren, obwohl
ch spiter entwickelt« Die Eidechsen scbie*
nir den Fröschen sich in dieser Hmslchlf
r an nihom.
n den Fischen wgt die Erstarmtig S%b
e Unr^elmäraigkeit« Der Hornhecht, eiMr
lus dem Geschlecht Esoxi nach Linnfp'
Hr. Dumerit aus der Familie der Sfago*
) stirbt, so wie er aus dem Wasser komnif^
ich, und wird, so zu sagen, im Sterbeh'
Die Erstarrung dauerte in den Ihdivi^
dieser Art höchstens einen Ta^.' ' Sier
etwaa minder schnell bei mehreren Ar-
nr Gattung Labrus nach Linni (ans' der
ie der Ijeiopomes nach Diim9rit) an, btilm
s scorpio l^ (aus der Familie G^kato^äty
- 48 -
d..i» der- Dickköpf e» nach JOumeril entsteht aii
im Gegent^fiji seht spjt,. und daoert b^ ^
sem, l^ischOf fwielcher ctal^r lebhaft i^t» : . Üngei^
als bei den genannten Arten« Bei den .K9rps
fen fängt sie ebeofalla. xiemlich. .0|>ät'.aix,iiuDd
dauert ü^er einen Tagi. Aber beifellen'FiBchjn^
^che ich beobachl^tlce^: Fon der (Schwer^, TOt
150 Grammea (d» i. too. 4i.Vmm). bis zu (jet
van einem ]^i^raiae,(d. i* von phhgeJShira
Pf leiden) fykf^ die>£ratanruiig um Rumpfe a^^
pnd^^^BtrgrifiE «pd^nocdie «Flpsten, und hörte fiab>
ker>u^ 9la bei [de» Vierfü,fserm.t^Icii KdUeda»
her kßcklKk voraus^ d^lß teA b^ Fi^chen^ iFQl
^9<;h gröberem Volumen j^ben sq der FallMf^
yf€^ jar w Allgemeinen:) die «Fiache edmelte
ailftdie warmblütigen Thiere faulem
, .. . Die^irvgen Thiere^ .welqbe iniohrem buMi
^^ gegli^derrtiBa Seelelil! lAben,^ aind nicht dl
if ip^en , . 'velciie 'lUMckk» deoir Tojile ' eretarraiw
Man beobachtet daa nämiiche Phähomenaiud^
l^i fiUeQ T^i^ren.ohnA Wirbeliautei welicfaeeii
^nteracbeidbaree Muskeldystem haben; aok^
aind: die MollnakeBf die Würmer» die GnM^
ceen, di|8 (naekteii» j^nd .aelhat niiter den Zeo* 1
phyten die£ingeweidewürmei^:die.SpiUwfijnnary I
^. 'Ericbocephalen» waAiuberhaiipt idle Xhiace^ |
4en^ die Naturfordchfl» ala Charakter, eiaae
elaatiaphen Körperbau isuachr^elben^
J V Dßt MomenU . mit Wj^lchem . die. E^^tai;;^!!^
^liegipp^ ifi^ bei allen Thier/en derjenige» in wd^
^MH die .Lebenswärme zu eidöschen , scheuitf
Dioieif Moxnent entspricht, bei den SSugetliM»
lea nud Vögeln dem j<»nigiQn f mit welchem dUj
Contractilitat- der ortsbewegenden Muakfdn .diu
Fahigkeitf durch künatUehe Reize, auf m$
merkliche Weiae in Tliatigkeit geaetzt zvLwm
d^if verliert» qa^ »ui . dem: EuAkl ifl^ aelbigi
-^ 4d -
.ÜA irerkefteu Man kann dahdr, htnröt mail
Versuche anatdlt, gewifsdeyn, dafir, sobald der
Rnmpf oder die Gliidder des Cddaverd eines waml«
lÄudgeü Thiei'es ersUrrt sind, die Maskeln
dieser Theile mehr fähig sind, fibriirende Con^
tncttonrtQy QCÖTttractioYu ßbrillaires) welche
kram dem blcfsen Auge sichtbar sind^ auszü^
kben^ Contriictiönen» welche am öFteirsten sich
mat die benachbarte Fiber der Sehnen b^
Schränken; denn der Muskelleib selbst giebtnot
inlser^t seifen ^ehr ein Zelchlsn von Empfind«
Uchkeit fot die stärksten Reize« (<)
Da nnn die Lebenswärme und diesichtbari
Gontrüctilitit der Muskeln sich um so länger
iiach dem Tode erhalten , ja weniger der Kör«
per dem Zutritt der Luft äufgesettt war, $o
folgt darai!ks» dab die Erstarrung diejenigen In^
dividoen^ wefche im Augenblicke des Todes
vor den Eitoflufs der Atmosphire geschützt
vraren» Tiel später ergriff, als diejenigen ^
Welche diesem Einfiufs ausgesetzt waren; Die«
glee bestätigt auch die Beobachtung denn die
tödten Eörper derjenigen Personen, welchd
lician mit guten Bedeckungen in ihrem Bette
liegen, lüffst, werden> unter übrigens gleichen
Umstanden, viel langsamer starr, als die der«
Jenigen Personen, welche sogleich dem Zutritt
der Luft ausgesetzt sind; z. B« die Körper der
Individuen, welche in -den Spitälern, oder durch
dtts Schwerdt des Gerichts sterben« Weil sich
itt den Cadavem derjenigen Personen, welche
iregen Beraubung von athem barer Luft an
Asphyxie starben*, die Lebenswärme sehr lange
ecbiit^ so bleiben, in Folge dieser Umstände^
die Glieder auch sehr lange beugsam* Diese
Erschlaffung zeigt statt einem Mangel an Le«
ufseirutig, verursacht von der Einwirkung
jgurn. XXXXIII, B. 2. St. D
^ 50 —
dot schwarzen BluteSt wie es Bichai {fU^ßuh
ehes phyfiologiques für la vie et la mort f*
531* ^^332.) vertuuthete, im Gegentheil mm,
noch sehr bedeutende Thatigkeit der Lebenii
kraft an. (^)
Die Ersurrang entwickelt sich ia jete
Stellung» was für eine man immer dem Riuei
pfe und den Gliedmafsen eines Menschen ojif
Thieresji welche des Lebens beraubt wiifd%
geben msg. ( O
Diejenigen Organe» welche -der Sitz dt
Erstarrung sind, widerstehen während derZlit
als diese dauert» der Einwirkung chemisdar
Kräfte^ und diese Kräfte fangen erat dann U
wirksam zu werden» und die Trennqng deripi^
ganischen Elemente herbeizuführen , wenn Ä^
Organe ihre Beugsamkeit wieder erhalten kl»
ben. Ich zweifle auch nicht» dafs das Gewshi'
während der Erstarrung schwerer zu zenellNI-
sey» als sobald sie aufgehört hat.
Da die chemischen Kräfte um eo atiihv-
auf die organischen Kräfte einwirken» je niskt
Bedingungen in der Atmosphäre vorhaads
sind» welcbe die letztern schwächen^ eo mi
auch die Erstarrung» welche man gleicksM
als das Maas der Gegenwirkung der orgenisdHA
Kräfte auf die chemischen Kräfte betreckM
kann» viel schneller aufboren» wenn man ikd
todten Körper einer feuchten Luft tmd'ebMI
Temperatur von 18 bis S5 Grad R.^ welche
tauglichsten ist, die amoniacaliacfae Oihn
zii begünstigen» aussetzt» als wenn man sie
ein trocknes Mittel versetzt» dessen Tmajfmm,
tur nur unoi einige Grade das Null übeietINyb
Diese Erstarrung wird jedoch noch viel läiig^
in einer erhöhten Temperatur dauern» al$ weofl
naan die Körper einer Temperatur ensseui«
- 6i -
eiche hlnllsglich tief wäret um die Oefrie«
mg der Fencntigk^ten, weldie in die Zusam*
.ensetiiing des oi^niidieD Gewebes eingelien,
I bewirken« Wirklich erhalten die .starren
hrile euch die gröbte Weichheit» und faulen«
snn aie in begünstigende Umstände Tersem
erden 9 schnelle so wie man den Körper eines
enechen bder Thieres» getödtet durch wss inn-
er f&r eine Oewaltthätigkeitf im Momenta
E> eich die Erstarrung entwickelt» gefrieren
fety nnd wenn man ihn» sobald die Gefrie-
ing eingeCMen ist» einer Temperatur aussetzt^
eiche zur Schmelzung der zwischen den Fl-
nm der festen Theiie sich befindenden^ £is«
eilchen mreichend ist» wahrend auf dieselbe
eise gelödtete Körper in den wärmsten Ta«
D des Sommers» oder einer künstlichen Tem«
rmtur von i8 — ^5 Grad R« ausgesetzt» wenig«
me zwei Tagelang ihre Erstarrung beibehalten
itten. Man begreift wohl die Ursache dieser
rrechiedenheit; im ersten Falle bat nicht al«
n die Kälte» durch welche die Theiie gefro«
D» die Ursachen» welche die Erstarrung be«
ngen» völlig aufgehoben; sondern die zwi-
len den Fibern der festen organischen Theiie
bildeten £is«Cristalle haben auch noch me-
anisch auf ihre Textur eingewirkt» so wie
) Muskel-Bündel von gefrornen Körpern auch
It der gröfsten Leichtigkeit zerrissen werden
nnen: im swdten FaU bewirkt eine Wärmen
dche zur faulen GIhrung am tsuglichsten istp
ur eine gradweise Verminderung derjenigen
ifte^ wdchedie Erstannng verursachen. (^)
D e
w 5» -=
Zweiter ArtikäU '
yon dem Sitze und der Ursache, delr TSdi
Mrstarrung^ - :
Die Organe, welche der Sitz der Todi
Erstarrung sind, können keine andeire eeyni
die Haut, die fibrösen Theile, welche die
lenke umgeben, die Synovialktfpseln^ tuid <
lieh die Muskeln, Man kann' schon aüd
Torhergegangenen Beobachtungen schlief
dafs die Erstarrung diesen letztem Organeti
zuschreiben sey* Aber Wie gegründet i
eine Voraussetzung seyn mag. So hat sie i
nie den Werth 'eines Beweiset« £evDr i
einen SchluCs £öge, wäre es daher Tiöthi&
Erfahrung seine Zuflucht zu nehmen, und
xie Resultate mit denen der Beobachtafl|
Tergleichen^
Die natürliche Weichheit des tiaut-Orf
läfst kaum die Vermuthung zu, dafs selb
der Sitz der Erstarrung sey. Um mich jed
zu vergewissem, dafs seine Anheftung an
unterliegenden Theile daran keinen Anl
habe, nahm ich an einem Su^bject, bei weld
die Erstarrung völlig entwickelt war, di^ fi
von einem Theil des Armes und Schenl
mit der Vorsicht, keine Muskelfieber kü vi
tzen, weg, und die Glieder blieben ao atanv
zuvor«
Ich nahm sodann die seitlichen Bäi
am Knie- und Ellenbogengelenk weg, oi
dafs die Erstarrung der Glieder im geriDga
sich verminderte« Ich öfiFni^te sodann die.
novial-Kapseln an denselben Gelenken, i
spritzte, um die Anwachsung, welche die i
diickte Gelenkschmiere etwa zwischen den '
lenk-Ober flächen hätte bewirken j^önnen^
— SS —
rttSreBf WUter* In-dietelHtn, «iline daCB äi%
sUmiDg in tititt verlor. ( ^ )
' Digagen hörte iie ganzlich aaf^ ab man
e Maikän, welche während dem Leben die-
nige Stellung des Körpers hervorgebracht hat«
üp die er nach dem Tode annahm, quer
ircheehnittt so konnte man den Arm, wenn
im Moment^ wo die Ert tarning ihn eigirif«
1 faetti^ dem Rnmpfe angenähert war, nicht
rÖD entfenpen, ohne einen merklichen Wi«
ratand zu emp&iden , aufaer man durchschnitt
n groben 'Bmstmnskel und breiten Hucken-
nekel* nahe an ihrer Anheftang am Oberarm-
in« War daa Gelenk des Ellenbogens in der
icitrecfcung erstarrt, so mufste man den drei-
pfigen Armmuskel quer durchschneiden, um
n Vorderarm gegen den Oberarm zu beugen^
A wenn sich die Erstarrung während der
mgung entwickelte, so mufste man den zwei-
pfigen und innern , Armmuskel in die Quere
silen, um den Vorderarm ohne Schwierig-
it ausstrecken zu können^ Eben so mufste
an, wenn die Erstarrung der Bauchglieder
ihrend der Ausstreckung des Unterschenkels
gen den Oberschenkel eingetreten war, die
fane des dreiköpiigen Schenkelmnskels, um
s Glied Mengen zu können, durchschnei-
n, und hingegen die Beuger dieses Gliedes
eilen, wenn die Erstarrung in der Beugung
ii entwickelt hatte*
Diese Versuche stimmen mit der Beobach-
ng überein, und beweisen, dafs die Erstar-
n^ welche nach dem Tode die thierischen
hrper ergreift, von den Muskeln ausgehe»
ber welche Eigenschaft bewirkt in diesen Or-
inen diese Erscheinung? Sie ist Tielleicht nur
• folge der vitalen Contraaüitit oder einer
- 54 —
{ihyslflchen^ Tön ihrer TeKtur MißhffmAi
genschaft, wie die ContracdUtit dee Zell
be<).. Die folgenden Beobachtungen laeee:
n^n Zweifel mehr über die Löeung-cUaeec
übrig« ' . -
i) Wenn dieee ErscheiniingVoin ^ne
aiachen ^igenachaft herrührte» eo . müCM
jdieae fiägenschaft^ achon deswegen^ well ai
Leben fremd ist, sich zu jedir Zeit, ec
düa mit derselben begabte Geweben aeine
gritat erhält, gleich bleibt» der jiatmlidi
ataxid eines Gliedes, deaaen: Mutkdln in
Znatand der Contraction aind»: aoch der Zi
der Erstarmng während dem Lesben aeyi
lein man beobachtet gan% daa Gegentheil
von, denn in denjenigoi Umatänden, ¥
der Willkühr unterworfnen Muskeln in
absoluten Ruhe aind, wie diea im Schlai
findet, zeigen die Glieder die grofste £n
lung, und ihre Gelenke aind völlig bee
Dennoch, iat aber die Zeit des Schlafes diej
welche, wenigstens im gesunden Zuatan
Ausübung der physischen J^genschafte:
Organe am mueisten begünsdgt*
a) Untersucht man die Beuge* Mc
wenn die Erstarrung bei der atärkaten Bei
eines Gliedes eingetreten iat, ao sieht maz
aie in dem nämlichen Zuatandeaind, als
der Wille aelbige im lebendigen Zaata:
Contraction veraetzt hatte^ nämlich, dal
atatt Erschlaffung und quere Falten so m
fest, verkürzt und verdickt aind« Dieeea
man leichter an gewissen wirbelloaen Tl
beobachten, deren Muskeln nicht an kndc
Stützen angeheftet sind, und ao auf vn
Widerstand sich verkürzen können« Die
takeln der Sepien önd die Erdwoimer m
r
« ^
%t:tMiidhi^*Mf Maii^ dar AusBelmbiiii d« k
i'-K%|g!dBi- ConcractttUit des OtittlN», t«ft
iiK;inilia ' ir«fffe&E«^ sum B^i^Mf dm /km
iii'lInlBcliim^dar io ebM nifvk iiiji^«yMKi^
ptfhtw-'üfid «titifltt «ndftm Mi di» ^ll(lKlibr
nmi IS^ügang , Mtblöbo nun «InifB ;ZMt
JÄKer d«D Aftweiköpfigfik Annttüiriltf d«» «n»
Mv tHftd>ar|^che ihn ttfrdKnttijbMr Mi»
t dM* entern Amtm^ wMn-^Adi'rtjjUt'&iMar«
j^t dnMükdt bar, f ö wlfd tttoti Ubm. Mk
»fvfrftfl^fige MimMi wtlch^ nuoi cnoiUlbk
^ Mnoi (Btfras kui^er gMT^rdtn iär/ luiddjifli
rln. d«r Btnganf «idi btffindMde ÜMH nn^
-imhr eich verkänt bat, J9 ¥oBki|lfuliinÄ
|-BiMi«uig.war*-(p) < --- ^i*««
S).Wittn man aäie btnMng^dtelCrift.iilib
Mde^'vnadn Glied, Wekhetf^HMÖirrt^'itt^te
h jEiimnd derErecbiaffang zn irenwtaen und
ieiiit«r-dl dann der Hube, so wiid eicb die
emiunf' nüht mehr entwiäcebi , nnd ' alie
denke wenlen die gröbte Ereddaffiing 'bebal-
Bf wm aldbc geecbehen könnte^ wenn diese
eduinttng Ton der ContractüHat des Gewe»
e InfrfUurse^ weil diese Eigene^afi nur mit
r«^ Babocknang oder mit der anfl^gendaa
isdnils enfliört. Man sidit ein, dafir die Mwh
Im in dieeen Umständen ersdUaA Uerbeif,
iL* Are Titaie Conunactilidh^ i^tfcb^noobfort*
p to länge sie die Eritaiimiif detr- andern
bewirkt^ dennoch an schWtieU iit^ tim
riü BiettNTfung in dem OUede lienrorzurufeni
rnvelchem man sie au%ehoMk -hatte, {py
• «iä Die Srsiammg befo^t bei ihrer Ver»
Ißtmupg ^iKtAJbxmKk -VtrBeven den «btttcben
w 56 ^.
Gatigt welcfato die vitale Gonttaction naipbdefli
Tode befolgt» So wie diese ContractUitit in
den Muakeln des Rumpfes aofhöxt, wahrend nl
noch in den Muskeln der Gliedmafseii eich kiSii
tig beweist, so verliert sich auch die £ratamia|
viel früher im RunvpCe, als in den Gliedmi«
Jben« Was die untern GUedniafsen. dea MiBOp
scheu beticifft, welche» wie wir sahen , lingv
starr bleiben, als die obern. Gliedmafsjm» «i
rührt, diese Abweichung w>ohl von. dem' Unt»
.schiede in rdeir^ Muskelmasse dieser Gltisder bflL
Die -gen^nn^n Thatsachen beisreiaea usf
l^mstöIsKcb, dsXs dieContractilität.der Masksb^
vrelcbe noch dazu sehr geschwächt ist, die ei»
xige Vrsi^che der Erstarrung sey, welche die KIb>
per der Menschen und der Thiere nach den
Tode. ergreift* Ma^n kann daher nicht bebaiip '
ten, dafs das organische Leben in den Moskds
^^ifgehört habe, weil es sich nicht mehr dvdt
vnsem Augen sichtbare Bewegungen a»
spricli^t, und es scheint mir, daCg jnan in di0i
fer Hinsicht zwei Zeiträume, in denen astk
dem To.de noch fortdauernden. PhänomeBm,
.:^a unteracheiden habet i> den Zeitraum» «s
die Lebensw^rme noch merklich vorhanden iüb
vnd wQt die Muskeln noch ihre. Fahigk^t, ^fof
äufsere' Reize in deutlich kennbare Gontradioi
zu geralbep, beibehalten haben; dieser ZeitraaA
ist der der ^iichlaffung, welche der EratamaBl
yorangebjt:} .2) den Zeitraum^ wa dieiX^batai
w£rme. vmiicbtet zu 9^n scheinl^ unddishB».
wegimged nicht. mehr deutlich sichtbar mA
ijiro das lieben^ auf dem Funkt zn erlSschü^
sich in die Muskeln zurückzuziehen .achaiMi
und dort den Krampf, welcher die: Jbiiianraiig
ausmachtf bewirjft. Dieser Krampf kann folj^.
liclit a^ w^^i»Wt9Avßttwgpng.öm^h^
airfl/cbft.dif EJeiiKime der Organif aiiozi' «uCl»!^
l$i«iv a^^iven« .h6tnichtet..>f erdea^ -^ Vftü <iU$
Wgiiptmgt jagte». glcichaam dtirchi eine VMii
ml^llpgU^e Ennudi^g . schöpft .:59nliide^?'3l6i
^raurrt .4ieaea Thier auc^ iip StepbeiH tuib^nBa
lielben : Qi^xid wir4 .d^lHU)« TtelfnätbeBÄreicbit
^en . \Vild^ret(gea.china^ fn»: tdf das finjea:gleaai(
todtgjqiKjhQftBeneliJöawavjs . ?.- /- , "irv> ;
, .JPa difa^ lEirs^n^QDgr'ini yieleD'UniaiandM
#Mt iS.lw 8^ Tage Mch^dim'Tod&attihöci^ alaa
f Olgfwei^e. lange najoh d«m, gSnzlichen ErlOtcben
iMifl^^iT^oiieixiGuaseai a^jkasnaie heioe/Beuie«
iwif.Tiiif dieaea habaitrr'. Dieae fieolucUttifj
InweifTt: eben^lU^ Wie fdie ,im .yprhecgdiiiiden
Äbaclmi^ *) • erzählten*:. Tfafttsacheh^r «dafa;:^«
4;JpAtraaUität der MuiAeln' von dei^ Tiuitif^M
dnH^Btfvu g^nzUcb fmftbfaaxigig iat^, ^Aüfdec
«ndenEi Seite ergiallt aidk anaderläagenaiSlaiiee
^ioaer JEtratarning bei: wamifblüiigeii Jila bei kaU«
't^l^LÜgen. ^fa^frenft: dab die Behauptimg; ab
da^re die Contractilität bei diesen üngit^üä
bei jenen» nur dann strenge richtig iat^ wenn
man toxi dena Zustande der Contractilitj^t wj^«
xend dem ersten der zwei Zeitraünie^* weictie
ich rncksichtlich der nach dem- Tode noch za
bam^l^nden Lebenaeracheinungen .fealadtzte,
^ricbC} d. h. wahrend demjenigen^ in welchem
aSich in .dem Muakelkörper noch durch bekania«.
%i avCMore Reize dentliehe Contractionen hekw
Torbongen lassen. • Audh ist man zu aehr ' be«»-
ipähtt dieae Thatas^che zu generalisiren» indem
«.f) In der Abhandlung.'Tpii- jkim ^ustixide dtir i^r'
*- iJ8 -
Mi. ■ -* *J
fffin iaip^Mit ttian nnr bei etnigm iBilllmga
Mtblötigeir Thiere beohachtate, aafaUeltaN^
diMe.^ fer es aber at^erkannt^ dab die Goütinc^
.ttUUit »ich wirklich erst mit der £mär«^tij^4llA
Itofft^ 10 «irird die Behauptung über die 'DtMt
dieser fitgten^cbaft t>ei den kflitblütigewTliieM
ineiir und irnehi^'{>rt)bleraati8i6li» ^<»
»Aue äein Vorbergehendein ach eint nütf^eä
fol|pan, daf« in den Muskeln der willkührlichet
Benregttng , - unablmvgigi • von der Spannkrt0
{tonicite.)^ welche der £mahmng in deA-iMiist
kohl >oystfeht, drei Aareri'«iron Goifitlraetaititi
welche «lie vom Leben abhängen, vtirhtefeM
•ejen» i) die thierisdie GentractiKrät, wdAi
nur ' während dem Leben sich kund - - iÜilti
ft) die merUiehe organische Contra^tilititV^
ren Wirkungen aich'nobh betrlchdidui ' Bll|
nach dem Tode aaf Anwendung künetlidM
Keice offenbaren, 3)' eine An unmerklidMr
orgaiiiiUier Contractilitat, wohin marip ntfle K«
etarrung. dea.Todten xtL rechnen hat, uttd'wi*
che öften mehrere Tage nach dem firidedilB
dir fimpfmdlickkeit der Moskehi «af JÜün
ftetdaaerc (9) . . u. :
rx
Dritter jirtikeU
. f^om der Todten^Erjtarrwtg als Zeiehmn Alf
Todes betrachtete
Man findet in den Schriftsteilem zehbek
che Beispide von Bertonen, welche fär-todir
gehalten wurden, und welche/entwedet* wAM
xend man sie begraben wollte, oder aelbet ecbotf
int Grabe wieder zum Leben erwaditeiu Me^
iKshen, welche man todt-^glanbie nnd -di« 'iMI^
öffinen und zergliedern wollte, gaben beim er-
ateü Sfchnitt dea anatomieeben Mtikums' «te
grolsen Erstaunen der Uniattiiendeii» deüiiffidif
MIMB
m
^
klEÜlmir nidiMa JiUfi| niiftUt^ ab «m
hMfak^lMiMi^ mriMt^^etnimk^ iiwüllBlinkp
iir 2tidirä 4m gbiM» mii iipnhiflhini. ijüii
JUiil*t^€AmmklAm\(kiün^
«r Ablieft» JU iittrii-#idifpMchlich^;ilifc.
UMtrtdiMOT dnLlOrgaM vAUg JtSIte stokL
Mr dl» inaeraBi «nri ;iD(MBm :SiiitM^ pti
r:brirtnnf ii8tjiinBMr.Uaipnrft.^M>irib«
lUb imr tdwi' AuClidmn dar ThiHgkiifedto
dlft'Vlid dar L«sig«,.folgUdi.«DslpAgft}di»
MKieh ftüdMmfv idum mi wirlnHi4UM(i
Milrf.iii swelfoÜtaMn Fittm-r awiftiiwtt»»
dttf .ob* «ine Pnrscm Ubond od#tiqdfc»st)4
httfU: 9A di^MT ArtderllntorniciMlmg^Mt
:sii«l.fldiwiariglicit«ii zn übekwiadm^ k^
rbWgkiit dea Herzens and dar Laag» kMMi
iwSüen Krankheiien oder bei tiefinr AIM^
der Seele einige Zeit etille^ aceheftf wie
'.dies in der Ohnmacht, dem LMhaigM
beobachtet und man kann diem StUlaaCl^
Ar* eine völlige Tilfnng der TUligÜSt
t Orgafie anaehen^ ao wie nnin adieat^dla
a Aapliyxia^ dnrch wdcha din GUvd djwdi
Stob "^nea quetachendü» lUhrpera nvaalHf
M^ fijyr Brand angaaehen hat. a)'Die B»
mgen dea Heraena amd der Longe Ir Snwk
e^rfaaen Unaatiadea . ao achwauE »tefüMn^'
ale für den Beobaehiar aiaht iMÜt Md*
aber ^d» •:• • •*•.
;6b '-^^ .
^ , W^0nii itttn somit* dasAiKIöpFioa Idffr /Artü
rien nicht mehr fühlt, wwtton die^jurf dit te
getid des Herzens gdegfce Hand kenie BeifSi
-güng allda mehr; unterscheiden kanii^'ieo Iit
man. nicht im Stande zu versichern.^ dabÜi
•Cürculation erloachsn sty^^ai, nicht ^iiinsV'difa
iie biäfs ausgesetzt habe; das ^Herz 'kann-ta
feiner Thatigkeit so * geschwäofatt aeyn ^ ^ dafip* -m
qcddbüt.mehr so viel Kraft besitzt;» daSi «nutüa
ijtte 6efä£se der Oberflächjft des KdrpasL:zii nk
.ben, noch dafs seine. Schlage an der^W«nAdf
fdes Prastkastena zu > spüren wareni( ) OaMeilb
rSaaäet b^ den Luiden statt, bc UupiiiThil^i
•keltf. geschwächt, so ' erheben aiacH. da« iUfiiMl
flicht 9 das Zwerchfell- ist. der .mt^igk.hnmfU'
jtion8n;iti9kely welcher sich zuaanunenziiUiti flA
nthxü ZxLsammenziehung bahn so schwach ji|U^
4zb sie keine Bewegung an' den Wnniliiiipl
^er Bauchhöhl« ];ierTorbringt; der SpAogd^'weU
•chen..man an den Mund und die Nase hAi
iBt ein. schlechtes Mitte)» über das Vorhandifr
aeyn des Athmens zu urtkailen; ä^nn. ar kaaa
isich durch Dünste» welche die Respiiration. nkhli
^angehen» trüben» und viele Menschen^ bei de*
aien/en.nicht angelaufen ist^ aüid dennoch lio
-der zum Leben erwacht^ Ein noch uasiite
4^es Mittel ist die angebsannte Kerze» welchs
^matf an den Mund halt*
r .:Man mufs bekennen» daTs man in 'dsa
a^eifelhaftesten Fallen immer auraarlicha Rei»
Äiititel 9Ait Erfolg anwandte; als:^ Entwickhuj;
^wi^ser Gaaarten» welche mm in üie Nhs
atr^m^n Uefs» Einbringung von durchditeg^
alen •ilp'tüßsigkeitent oder Ton einer f eder. ia.jüe-
felba HöfaJe; Stiche oder Scarifidationaa u| die
4ltolit fiBuadf die f'uEMohlQ oder in andera HmUs
^f]f korpe(licb.en QberiSIchej^ die Anifaqddw
6%^ —
JBlfl9enp/li4tern^Bre;iiiitii^eln etc. fetiiläW
h biflwtBUen schon der Kall gewesen i dab
lonen, ■ weiche, kein Iiebenizeichen -neht.
i eich. gaben*, auch nuf die Anwendung die*i
Reiemittel nicht die mindeste Empfindlichiir
; mehr zeigten» obwohl der Tod nur echeinpi
war» ■ Daher verschiedene Schriftetellery alai
dl ZaehiaSf ^inshtv^ Bruhier^ d^ FiolivUEef
ttinzigea. charakteristisches ,Zeichen. .des. Tor.)
betrachten: daher, ^ie Wünsche mehrer^?
oatveretändigen dahin gehen» nicht ttir Be»\
igung tu schreiteni bis die Fäulnis eieh.ttt
MTP beginne; eif^e Maatsregel^' Welche toben'
traurig für die Umstehenden, als ihrer Ge«
idheit gefährlich ist* Wirklieh bat liauis^
seinen Briefen über die Ungewifsheifc -der*
chen des Todes, die Meinung vf^BrtM^»
ampft und die Erstarrung als ein Zeichen
yoUkommnen Erlöschen des Lebens- rangb*.
len. Er fügt aber diesem Zeichen» dessen'
tnr er nicht gehörig entwickelte» noch, asi»
• g(lelchbedeutende und unbeständige bei^
das Einfallen des Gesichtes, seine blasse^-
rieme odeir safiFrangelblichte Farbe» der schlei*
ge Uebel^ug über die durchsichtige Hom«
iit| die Weichheit und das Welkseyn der Au^
n. Auf der andern Seite liest man in def
richtlichen Arzneikunde von Mahon {JPüris .
Ol. T. IL p. 195^» dafs dieser Schriftsteller
) Erstarrung der Glieder für ein ungewisses
ichen des Todes hält; sie kann» nach ihm»
t einem allgemeinen Starrkrampf verglichen
irden» und es ereigne sich häufig» dafs sie
;ht vorkomme» besonders bei Cadavem» die
fauligten Krankheiten und an der Rachitis
Storben sind« Meine zahlreiche Beobachtun-
a haben mich überzeugt 1 daüs diese firstar«
^ w ^ .
rang bättfindig statt hat'v isdbtt an Afti G^'
vem der Personen, die am KerkerfielMr v«b<
aurben; man mufs sie nur von dorjenigm «b*
tersöheiden, welche bisweilen im Schelntöii^
▼orkömmit^ um vergewissert tjx sefn» dafii,ill
das charakteristische Zeichen des Todea lit
Wir werden folglich die Unterschied^ daraidk;
l#iiy welche zwischen der Todtenerstttrning iaaA
derjenigen Erstarrungi die blofs Zeiclieii eiolr''
schweren Affection br, statt finden ^ nndl dis*
Entwicklunjg dieses Unterschiedes wird übsr*
eine Sache^ die bis jetzt so viel Streit imdlnh'
thom veranlafste» keinen Zweifel mehr &M|'
lasseni
Dte Umstände 9 unter denen der Kiitfm
während dem Leben erstarren kann, eind Itai'
Gefrieren, einige schwere NervenafiFectipneni ah* -
das nervöse Fieber, die Entzündung der Maik'
aabfianz des Gehirns, der Schlagflafs» der Stan-'
krampf und andre convulsivische Krankheitaiv
endlich der Scheintod»
Die £rstarrang| welche von der GefrifftUtt'
herrührt» ist nicht schwierig zuerkennen. Mai'
weifSf dafs der Körper einer bedeutenden If^
käkung ausgesetzt war. War die Kalte eo^grtbi '
dats sie die Lebensflamme ganz vertilgtet oüi
litagt die Erstarrung von dem Eiszustande dsi'
thierischen Flüssigkeiten ab, so wird der an*-
erfahrenste praktische Arzt diesen Zustand leic^^
erkennen« Wirklich sind all^ Organe^ selltNl''
diejenigen^ welche im natürlichen Zustendie OA '
wei€!hesten und am flüssigsten sind, gMctrhar^"^-.
waa immer ihr Gewebe für eine BeschaflFeiiMt''
lut, und diese Härte steht im Verhältnib w? .
ihrer Masse* So zeigt auch dann die Haut waä
das Zellgewebe fast denselben Grad der Hfirti^
ala die vnierliegenden Tbeile; die dgbdfjää
■ ■■■■■!■'- -I» (h ■" SS ■ ,
Ijrgtn«, z. B. die Weiberbrüite, leUten denseU
«n Oraii des Wideratandes, als die willkiilir«
)ih za bewi^enden Muakeln, M^n bemeikt -.
tebn eine grofst Härte des Baucbu, welcher ■
ltlt«r den abrigen UiU8tkii<len , wo die Ersur«
ipng statt hat, immer einen gowisaen Grad
tei Weichheit behalt, iii Uebereinstinunung
Kit dem membranösen Zustande feiner Wan<>
folgen, und mit der Textur der darin entbal-
gnen Organe. Wenn luan einen Theil der
DfaerHäche eines ^efrornen Körpers mit deni
Ringer drückt, so bleibt der Eindruck viel län-
MT dauerhaft, als beim Oedtiui. Endlicb b»> '
■regt man ein Glied desselben aus seiner Stellei
lo hört man ein kleines üerauscb, das ich mit
1(03 Geräasch von gcraspeUem Zinn vergleichea
pfigte, und welches von dem Brechen der klet-
|«n Eisilücke, welche das bewegte Clied eat-
lliU, herrührt. Ist die Gefrierung bi« auF die-
|«i Paukt vorgerückt, so hat sie zweifelsohn«
kttcb die Lungen und das Herz ergrilFen, und
hrr Versuch , den Körper wieder ins Leben zu-
rückzarafen, ist ganc unnütz. So wie «bei
Üpe kleine Hoffnung, die Lfibensbewegung wie*
itt ZD beleben, da ist, so wie man nur einige
fbeile nocb nicht erfroren antriEFtf so mufs
■Man die Mittel anwenden» deren Wirksamkeit
0te Erfabruug erprobt bat, als welche sind: die
larterlieti* Anwendung von flüchtigen Reizmit-
Wn, während dem man difläofserlichenTheila
p einem sehr niedern Temperaturgrade erhält»
^onders diejenigen, welche von dem Mittel»
■BDkt des Kreislaufes an entfernt sind, so hng^
He die Rükkchr der Bewegung des Herzens unq
|pr Lunge es erlsubt, diese Tbeile durch un<
Eklicbe Stufen zu ihrem natürlichen Grad
WifW« ititiückzufübiep. Sind diese Mittel
- 84 -
haeB Einigen Stnhdeh bfaite Eirfölg,' $6 ilthllä i
tim'echtigt» die Lebenafuncdonefa als Tölt^ofi
iöiHheh zu betrathten^ und man kann' nildt
ä4 Stünden zum BegräbnlTa 'ackreitem Eraclkaint
jödxinh auch die Todeaeratarrung niclft ittdni
40 ist deutlich^ dafi die ihrer Entwicke&uig'
nötUwendige Eigenschaft durch die Kalte VflHig
tiirnichtet worden ist.
Ich gehe nun zu der Erstarrung fibo^, tvÄ
<jie biswlBÜen bei Nervenkrankheiten eibh ei»!
kellt* Di^e Erstarrung hfingt offetiBa^ ra
diner beaondism Verletzung d'ea Nerveüi§;^M»ni
des tbierikchen Lebens ab» welche ich hier iitt
Vorauli blswieilen durch den Nainen der eoira^
sivischen jErstarrung bezeichnen werde*
In allen sichweren Äffectionen der NoUttlf
liiro di)B Glieder erstarren, ist delr Körper nodk
init einen! gewissehi für das Thermomelelr adr
anerklichen Grad von Wärme Versehen/ nlhdifii
Erstarrung geht immisr dem Scheiiitckld v#
dus, während vor der Todtenerstarrnhg beatitti
dig das Eirldsthen aller' Lebensbewegcmgen ro^
ausgeht. In diesen Äffectionen iat nnch dii
Erstarrung viel l^eftiger, und sie widelrattkl
"Viel mehr der äi^ aufzuheben strebetideii 00*
Viralt» als diejenige, welche auf den Tod lolgK^
t>a dieselbe iii einem wahrhaft convtdeiTisdMt
2ustahd der Muskeln » welche von ihr eigltft
fensindy besteht» so kehrtauch ein Glied»' Ifisli
ches man durch eine der Richtungen» in ffsk.
eher es erstarrt ist, entgegengesetzte aiigebradiN
Bewegung zurückführen will, Schnell niid ofli
init Gewalt in seine Lage zurück, lät die ßb
fection so bedeutend, dafs sie den Tod atff
Polge hat, so kann di6 Erstarrung auch küdk.
dem Erlöschen des Lebens fortdauern^ ^M'.
lie hin iü diesem {"alle nägh tnöec tider zui
- «5 -
lan auF, ohne Zweifel im Aögenblick, wo
^enreneinflufd^ der sie hervorbrachtey er«
^ Die Lebcnswärme^ die da noch vorluin«
Btf vermindert sich stufenweiie^ und die
tlichd Todeaerstarrung entwickelt sicb^
aie^ ao zu sagen, gänzlich zerstreut ist»
beobachtet vollkommen diesen besondem
ikter dieser awei Arten von Erstarrungen
'ersonen, die am Tetanus sterben« In der
wahrt in dieser Krankheit die Erstarrung^
le auf Störung des Nerven-Einflusses be«
ohngeschtet der Anstrengungen, welche
sie zu überwinden macht, fort^ und scheint
jch einen Augenblick dieser Anstrengung
eichen I so nimmt sie doch bald ihre vo«
itarke wieder an« Sie hört mit dem Le-
ider etwas spSter auf; der Xörper bleibt
I Stunden beugsam, endlich ergreift ihn
weite Art von Erstarrung, d« h, diejenige»
te sich nur nach dem wirklichen Tode
ickalt, nachdem die Contractilität der Mus«
bedeutend geschwächt ist, und welche sich»
I man eine hinlängliche Gewalt, sie aufzu*
7, angewandt hat, nicht wieder herstellt«
4ach dem Gesagten kann man nun, wie
icheint, die Erstarrung, welche liach lief-
Nerven -AfTectioiien entsteht, nicht mit
er wechseln, welche nach dem Tode ein-
Es ist nur ein umstand vorhanden, wo
invuisivische Erstarrung einige Aehnlich«
uf den ersten Anschein mit der Todten«
Tung hat, nämlicli wenn sie, in gewissen
nachten, weiche entweder bei Individuen
inem nervösen Temperamente und einet
chen Constitution auf eine heftige mora-
A£Pection, oder bei sehr robusten Perso»
luf ein Aderlafs folgen^ entsteht» Was
:ii.XXXXJII.B. :^.Su E
— 66 —
man nnter diesen Umatinden beobachtetf iit
folgendes: die Thätigkeit des Gehirne nnd dis
Respiration stehen still, der Pols wird nnmerb
lieh, die Oberfläche des Körpers wird angSDi
blicklich wärmer, die Lebenswärme aclMim ii
einzelnen Theilen des Körpers zu exhtliren» dis
Glieder werden kalt und die Erstarrung boi
ginnt« Rücksichtlich der Folge, vrelclie dh
Erscheinungen, die ihr vorausgehen ^ in ibp
Entwicklung beobachten, gleicht eio foI|^
etwas der Erstarrung, welche nach dem wat
ren Tode eintritt; aliein diese rohe A^h^im^
keit kann den auifmerksamen Beobachter akb
hintergehen« In den Ohnmächten» wovon id
ao eben rede, folgen die der Erstarrung vonni-
gehenden Erscheinungen mit viel g/Mmm
Schnelligkeit aufeinander, also ist der Aü»
blick, wo die Glieder erstarren, nur durch euNS
Snfserst kurzen Zwischenraum von dem geadii»
den, wo die Thätigkeit das Gehirne » der Lna*
En und des Herzens eingestellt war; foM
uert die Lebenswärme noch sehr mevUck
im Rumpfe fort, und die Glieder werden plflü»
lieh so starr, als es der convnlsiviache ZusUai
der Muskeln verträgt. Die EracheinnlfBai
welche vor der Todten- Erstarrung vorl^ar||i
hen, haben kaum so einen schnellen lMd$
die Thätigkeit des Herzens bleibt gewöhnlicb
noch einige Zeit nach dem Aufhören der Tnjatß:
tionen de« Gehirns und der Lungen vorhaai
den, und die Respiration selbst ist, beror ib
völlig aufhört, langsain oder mehr oder mil»
der beschwerlich« Wenn keine merkUche Bff
wegnng vorhanden ist, so verliert aich dieLa^
benswärlne stufenweise, und ao, wii iiefifii
unsere Sinne nicht mehr wahrnehnibariai9.isnl(|^
steht die Erstarrung, und diese entwickelt iUti^
^ &r -
mdlich nich der im ersten Artikel dieier Ab-
handlung angezeigten Ordnung fortschreitend.
Würde man* daher zu einer Person gerufen,
deren Glieder vermöge einer durch eine heftige
moralische Affection, z. B» einen Schrecken^
oder Zorn herbeigeführten Ohnmacht in Erstar-
rung begriCFen sind, so könnte man diese Er-
•larrang von der, welche auf den Tod folgt,
leicht unterscheiden, und seine Zuflucht gleich
SU den bekannten fluchtigen Reizmitteln neh«
men* Diese Mittel werden, wenn die Lebena«
lati(tc' noch hinlängliche Starke haben, die £r-
etarrung heben, indem sie die Bewegungen der
Lunge und des Herzens^ welche durch die mo«
riliache AfiFection aufgehoben, oder betracht-
lich geichwächt worden sind, wiederherstellen*
Wenn aber im Gegentheil die Respiration und
der Kreislauf durch die bekannten Reizmittel
nicht können wieder belebt werden, so wird
die Erstarrung, welche die Ohnmacht begleitete,
von selbst aufhören, die Glieder werden einige
Stunden schlaff bleiben, und sodann wird die
eigentliche Todten-Erstarrung beginnen»
Was die Erstarrung^ welche bisweilen den
Scheintod begleitet, betrifft, so kann man, wenn
dieaer Zufall in kurzer Zeit sich ereignete, z«
B* seit lo bis 15 Minuten, a priori vcfsichemf
dafs diese Erstarrung convuisivischer Art sey;
iuai die Asphyxie bewirkt sehr schnell den
wahren Tod, und wir haben im iten Artikel
dieser Abtheilung gesehen , dafs die Todeser-
starrung sich bei dem Menschen um so später
entwicUe, )e schneller der Tod eintrat. Oefters
trifft aber die Asphyxie Personen, welche im
Augenblicke dieses Ereignisses allein sind und
? man kann daher in der Bestimmung derStun«
f iWf in welcher die Respiration aufhörte, feh*
^ £ 3
8
i
~ 69 -
leti ; alsdann ist man, wenn die Asphyxlm dnrch
vnathembare Gasarten oder durch Erdröasda
hferbeigepQbrt wurde, und wenn der K(hrper
Iialt ist, d. h« wenn sein Temperatargrai un*
ter dem der Atmosphäre steht, berechtigt^ zb
acbliefsen, dafs dieser Zufall schon lange sich
ereignet babe und dafs das Lebensprinzip »
loschen sey« Denn ein Körper, welcher diMB 1
Arten von Asphjstie unterlag, behält nodi ü f
Stunden nach dem wahren Tode viel Wännsi
und ein MeascÜ, der la Stunden asphyctiidi
war, kann schlechthin nicht mehr ins Lebea
zur&ckgerufen werden. Uebrigens erkemut 1111%
ohne auf die Wärme des Körpers sriien n
müssen, die convulsivische Erstanmng littur
aus dem Charakter, welchen wir ihr gMbM
haben« Man könnte daher zudem AlitteJ|iMih
ches wir ange2eigt haben, besondere in eiot
Gegend oder in einer Jahreszeitj wo di« Tsn*
peratur der Luft nicht viel von der dos KB^
pers abweicht, seine Zuflucht nehmesu Mm
würde also dem Glied eine Richtung gebeh
welche der, in welcher es erstarrte, ^tgMB*
gesetzt ist. Wenn die Erstarrung conTobiri*
scher Art wäre, so würde das Glied 9oMäk
seine vorige Richtung wieder annehmen. Wiii
die Erstarrung Folge des Todes, so wurde dll
Glied erschlafft bleiben» ('')
Man könnte dasselbe Mittel gebmndMl^
wenn die Asphyxie durch Ertrinken ehtsttndii|
wäre; denn ein Körper, welchen maneusdsM
Wasser- in einem Zustande völligen Stillstand^
der Lebensäufserungeii zieht, befindet sich ne*
gefäbr in der nämlichen Temperatnr, waicki
die Flüssigkeit, mit der er in Berührung warf
besafs.
Wenn man auf die Kennzeich«n» wrichtf ^
- 69 -
ur hA im Todten-Erstammg aufzählen» und
iE den Unterschied zwischen ihr nnd derjeni-
$nt die In manchen Krankheiten heobachtet
irdy Rncksicht nimmt » so wird man diese
vei Arten von Elrstarrung" nie Tervvechseln;
ad sobald ein Arzt gerufen wird, einen er-
irrten Körper zu hieben, so wird ee ilim
icht eejm» zu bestinunen, ob der Körper wirk-
:k todt sey, oder ob noch einige HoiFnung
istire^ das Leben zurückzurufen« £s wird
jedem Fall unnütz seyn^ länger als 24 Stun-
m mit der Beerdigung zu warten« ( ' )
Obwohl die Todtenerstarrung lange genug
inertf um beobachtet werden zu können, so
11 Ich doch, setzen : ein Körper^ über dessen
id man noch zweifelhaft ist, sey kalt und
Uaff| so ist noch ein gewisses Mittel vorhan-
n, wodurch man den wahren Tod und Schein-
d efkeanen kann; nämlich man dürfte dann
ur eine Portion eines Muskels der Ortsbewe-
mg oberflächlich durchschneiden und ihn der
:tion des galvanischen Apparates unterwer«
n. Ware derselbe unempfindlich gegen die«
8 AgenSy so wäre man berechtigt zu behaup-
Of dals dM8 Leben erloschen sey; würde man
er im Gegentheil Contractionen damit her«
irrufen, so könnte man die Mittel^ welche in
T Kunst, die Bewegung der Lunge und des
9rzena zurückzurafen^ angezeigt sind, auwen«
a* Wenn diese Mittel vergeblich sind, so
rd die organische Contractilität wohl auch
Id erlöschen, und man kann zur Beerdigung"
ureiten. (^>
Ua bersicht^
Die allgemeinsten Resultate der in den vor«
Nekendea drei Artikeln enthaltenen That-
~ 70 —
aacben, Usaan tich unter Folgenden SatMn
greifen.
I* Der Menach) die mit Wirbeln veie^
nen Thiere, und diejenigen wirbellosen Thi
welche ein bestimmtes Muskelsystein hat
weirden beständig nach dem Tode starr*
II« In dem Menschen ist die Stärke
Dauer dieser Eistarrung im geraden Verhalts
mit der Entwicklung der, Muskelorgane imi
ment dta Todes.
III. Diese Erscheinung beobachtet |
dann im Gegentheil um so schneller nach«
Tode, jemehr die Ernähmng der Muakela
schöpft ist, wie dies in Folge chronischer Kn
hisiten der Fall ist, und am so später, je
niger diese Ernährung gelitten hat; mrie a
hitzigen Krankheiten and bei gewaltsamen
desarten« Je schneller aber die £ntwickl
der Erstarrung ist^ um so schwacher ist sie i
am so kürzere Zeit dauert dieselbe*
IV. Weder Lähmung^ noch Zerstöraag
Rückenmarkes verhindert es^ .dals die En
rung sich entwickle^ oder den Grad von Sti
dessen sie fähig ist, erreiche»
V« Bei den Säugethieren and Vögela
der Augenblick, in dem die Erstarrung begb
derjenige, wo die Lebens wärme za erlösd
scheint und wo die künstlichen Reizmittel
keine, oder keine merkliche Einwirkong
die Contractilität äufsern*
VI« Die Muskeln sind ausschlielslich
Sitz der Todtenerstarrung.
VIL Diese Erscheinung^ &emd den jifl
sehen Eigenschaften dieser Organe, hängt gl
lieh von der Contractilität im Leben ab, m
che in der That sehr geschwächtf aber de
noch hinreichend stark ist, nm einige Zeit l
«— 7-1 "^
nrcb cWb chintiuchen Kräften , die dte Ele«
a«nto der' Organisation aufzulösen streben, au
rideratdmu " '
vVUb^ Die- Erstarrung, welche bttm Men«
chea auf den- Tod folgt, kann nicht mit der-
migen vtfrMchselt werden, die man bisweilen
rihrend dem Leben beobachtet; und da die»
ilbe beitindig eintri£Ft, so wird sie dadurch
w -gewiaaeste Zeichen des Todes*
IX* Wenn in einem zweifelhaften Fall der
,drper achlaff wäre^ so könnte man einen Theil
Ines Musfcela der Ortsbewegung entblöfsen,
nd dem Galvanismus unterwerfen^ Seine Un-
naj^findlichkeit gegen dieses Agens wurde zu
Bm Aoaspmchy dafs das Leben erloschen sejr^
srechtigeni ,
Zusätze^
Nachdem ich durch vorangehende Abband«
ing mnf daa Phänomen der Todten-Erstarrung
afmerkaam gemacht wurde, habe ich es bei
der mir sich darbietenden Gelegenheit ge-
auer zu beobachten und zu verfolgen gesucht»
th theile daher als Zugabe die Resultate mei-
er Beobachtungen mit, welche ich tbeils aus
gSMn Versuchen gelogen habe, theils auch
!• denjenigen Versuchen iiber die Wirkung
urechiadener Gifte auf Thiere, die Prof* Mm*
9rt unternimmt, und an denen ich grade
heil nehmen konnte, abstrahirt habe. Die
Dichtigkeit dieses Phänomens, sowohl in phy«
ologifcher Hinsicht, z. B« bei einer noch' zu
Mtnlirenden Erklärung des Tetanus, als einer
ar Todtenerstarrung verwandten Erscheinung^
M auch in medizinisch «forensischer Hinsichtf
— 7^ —
.wird jedem Leser von lelbtt m JBmAnjfk
epringen»
(a) Es wurde diese Erscheinnng schon vot
Louis (v. Lebtres sur la certitwdei ^ms ^gna
de la niort ebcJ) heri^usgeboben. .änid «1« du
sicherste Zeichen des Todes kingeetellt, Seidw
.beobachtete man dieselbe nicht sotrgfiltig ge*
xiugy ^nd, so wurde sie iiie gehörig gewürdigsl»
Man wollte Fälle von nicht eingetretener Ted»
tenerst^rrung gefunden haben« weil nuin eiit>
V^eder.zu frühe oder zu ^pätdie Tjodiennii
tersuchte. So führt JF^ank (s. System der mA
Polizei B. IV« S« 685) «»> ^^^ die Leiche eh«
4n der Lungensacht verstorbenen Jün^iip
naqh 36 Stunden beugsam war« £r setzt ^
zu, dafs diese Beobachtung im SeptetKihcr U
rednerischem Wetter gemacht wnrde^ undUi
dicFäulnifs schon die allgemeinen BedecknagSk
ergrifiPen gehabt habe« Es ver^nigten aich Utf
nun viele Umstände» die Jugend und Schwide
des Subjectesy die eingetretene FäulnifBi wekhl
es wahrscheinlich machen« dafa die Kratarong
an diesem Individuum schon grdrstentheila vom
über war« Auf der andern Seite fuhrt QB«r
(s« Hamb, Magazin B. X« &♦ 534) en^ dafeA
Leiche eines an Leberverletzung veratorbeMB
Mannes gleich nach dem Tode bengaun Meo*
aen sey« Durch solche «mvollkonuaine -Beok
achtungen liefsen sich die meisten SÜmktulß
1er« welche über die Kennzeichen: .dea. Toto
jclirieben, verführen, diese Eracheinimg nicki
in ihrpm Werthe anzuerkennen« Die TodlSDij
erstammg hat als Zeichen des Todea den Veit,
zug vor der FäulniCs« dafii sie früher eialiiUk
imd mehr zu Tage liegt; sie macht Eamerdil;
Anwendung der Elektrizität oder des Galvaniit
mua ^tb^lich| i^rcil wi eraUorMr -MnAlli
nicblt vmIw vriftbar. ist« Sie 'tbeilt tber mk
4pin letztem Prafungsi^ittel des Scheintodes
die UnTOllkouixiienhett, dftÜB sie bei in der Kalte
eratevrltti Scheintodtea eben so trüglich ist.
Sa die.KiUo so zotriglich zor Gonservation
dei^ ihteiachen Mischung hinwirkt; da wir fer«
joer Ton erfromen Scheintodten die fast M*
flai|bUGhi| ten Falte der Wiederbelebung habMi^
ßa wird diese Art von Asphyxie für jedes Zei»
fihen die, .Todes, somit auch Cur das genannti
^ne Ausnahme machen« Bei allen übrigen
Fällen von Asphyxie oder andern .Todesarten
aber bleibe die Todtenerstaming das sicherste
xxnA, bequemste Zeichen des Todes« Dieses Zei«
jchen macht auch die Anwendung der Elektrik
ddtät eiitbehrlichy da a priori gewifs ist» dafs
4ie Elektrizität noch Contractionen hervorrufen
^pvird» so lange die Todtenerstärrung nicht ein«
getreten ist 9 und keine mehr bewirken wird,
•obald diese sich Töllig entwickelt bat«
j V) Der Verf. beschreibt den Gang, welchen
die Erstarrung der Todten niinmt^ als von obeu^
von dem H^lse und Rumpfe an | nach unten
gegen die obem und sodann gegen die untern
^. EsEtremitäten fortschreitend und auf eben die^
\ eem Wepe erlöschend« Diese Darstellung isl>
^ aber aicot nur mangelhaft dadurch, dab er aui*
" den Zuaiand des Unterkiefers keine Rückaichi
f ziimmt» sondern zugleich auch unrichtig* Die
.' Todtenerstärrung befolgt nämlich weder bei
i ihrem Eintreten, noch bei ihrem Verschwinden,
Idnen .solchen Gang von oben nach uiiteu, son-
'dern richtet sich hierin bloCs nach der Masse
der Muskeln eines Theils« Je gr-öfaer diese ist^
desto früher ist die Erstarrung eines GUedea
merklich, obwohl die Erstarrung eigentlich in
fodam Mnakel dca Körpers %\x gl^cher ZdU vm
A
— 74 - ^ •
längt« Diese Erscheinung wird dahtr nenk
merklich in dem Oberschenkel, und damit gMclfr
«eitii; im Nacken mid Unterkiefer« Spitor tritt
die Erstarrung ein an den vorderti Ejetraniiii
ten und dem Unterschenkel, amt spiteatttn h
dem Gelenk der Hand tmd dee ieigentUchsa
Fulsee«
(«) Die Schnelligkeit, mit welcher die Toib
tenerstarrung eintritt, hängt von TerachiedeiNa
'Umständen ab, die eine genauere Aneeliumd»
Setzung verdienen« Der erste Umstantd, wddui
auf den schnellen oder langsamen Eintritt da
Todtenerstarrnnc EinHufs äufsert, ist der Qai
der Reizbarkeit des Nerven- und Mviakelavitfaii^
welchen das erstarrte Individuum Torher bf^
safs, und es steht in dieser Hinsicht die Sckad^
ligkeit des Eintretens derselben mft der Daae
dieser Erscheinung, welche von derEnetgiode
Muakelsystema bedingt wird, im umgeli^luM
Verhältnifs« Je reizbarer ein Thier ist, nbi M
ecbnetler • entwickelt sich die Eretarrnng sack
eeinem Töd^, Je mehr Reizlosigkeit im (le^
Ten- und Muskelsystem vorwaltet, deet# ^pg>
aamer, aber andauernder eratarren die GUaisr
desselben« Daher erstarren junge 'Thiere^*:4B^
ninchen, besonders die Albinos^ scktieller'ds
die altern und fleischf ressenden TMere^ sdaisk
1er als derjgel, die Marmotte ete» ««-^ B^iMb
ter Umstand, welcher die Schndligfcrtt dea Bto
tretena der Todtenerstarrung bedingt | iat dls
Temperatur der ' Umgebungen« Je kiker dil
Medium, in welchem der todte Körper aidilM«
findet, um so früher tritt die Erstai^niiiK dsi
Es mufs aber der Grad der Kalte hiobei'mmf
12° R* sich befinden, denn eine mäfUg fcalll
Temperatur trägt dazu bei, dab die Eratanoai
sich eher verspätet, als bcschleonim: fitn^duS
[
•- 75 —
tmr Vaatwnif welcher zu berackfichtigan lif»
ist folgender: die SclinelligkeU des Eintrecena
der Todtenerstanrung hängt auch von dem Za«
•tande ab, in welchem das Nervenayatem sieh
im Momente des Todes befand. * Ging näm« ■
lieh 9 um mit Bichat zu reden, der Tod von
der Lunge aus^ oder eigentlicher gesprochen»
stirbt das Gehirn- und Nervensysteni blofs durch
Entziehung von arteriösem Blute und durch
Deberladung von venösem Blute, wie das bei
»Itsn Arten von Asphyxie d«r Fall ist, so tritt
j&fl Erstarrung spiter ein« Sie erscheint hin«
gegen Früher, wenn der Tod durch Erschöp«
fuBg, Lähmung oder Zerstörung dt^ Nerven«
wyBtmüB erfolgte. Ein erwürgtes Thier erstarrt
unCar übrigens gleichen Umständen spater, ala
ein anderes, das durch* Vergiftung aberreizt,
oder durch Erschütterung etc getödtet Wurde«
Daher die allgemein beobachtete langdauernd«
Beweglichkeit der Glieder bei Erhenkten, Er-
stickten etc« Je lähmender der tödliche Ein«
flab auf das Nervensysteni wirkte, desto sduiel«
kr. Oitt die Elrstarrung ein. So werden par
fort9 gejagte Tbiere im Moment At% Todee
ftair. Es werden wahrscheinlich vom Blitze
gMioffene Menschen ebenfalls schneller starr«
(^) Einen ihnlichen Fall, wo nsch dem To«
tiiius sich die Todten- Erstarrung entwickelte^
dtirt FranK ( U c« )
- ( e ) Bei allen durch verschiedene Gifte ge«
tSdteten Thieren, die ich beobachtete, trat die
Todten* Erstarrung ein«
(/) Schnell eintretende Fäulnifs macht
iddit nur, dafs die Erstarrung früher eintritt»
•ondern auch dafs sie kürzere Zeit dauert, ob«
Vohl j^e nie ihre Entwicklung vollkommen
tebahaken im Stande seyn wird* Junge Bau
\
■ ^ ,» ^
im, welche ich im Sommer In Ituche, woüq
thiorisdie Tbeile faulen, legten ereUnrrten dem*
ofangeachtet eben 00 sdbneU, wie mir «cUieD^
•ebr stark und anhaltend«
(f ) Die Eratarrnng tritt iebenFalle früU
ein, und entwickelt eich nur achwadi, wana
durch Krankheiten aller Vorradi von Reiihr-
keit im Nerven* und Muskel-Sjatem zxMÜgnäalt
und -erschöpft worden ist«
( ^ ) £s ist wohl vermnthKeh,' dab in GlSSi
dem, welche lange Zeit gelähmt waren, eo dafll
der Ernafarungsprozefa der Muakelfiber edbM
gelitten hat, die Erstarrung aich entweder g«
nicht, oder nur sehr achwach sich entwicfcib
wird*
DaÜB aber die Todten-Eratarrung dei^, Mol*
kein vom Nervensystem gewissermaben nnik
hängig sey« kann ich ebenfalls bestätigen« . Idi
zerstörte das Rückenmark mehrerer gefeödMtea
Thiere, und die Erstarrung exitwickehe ndl
demohngeachtet, eine Erscheinung, die nur
um so mehr auffiel, da ich anfangs geneigt
war, die Ursache d^r Todes -Erstarrung in dis
Ktizbarkeit des Rückenmarkes su legen« II
bleiben aber immer noch die Nerven ütarift
die eine reiche Quelle von Reizbarkeit in liä
echliefsen, und denen der sogenannte Nerven"
Physiolog die Ursache dieser Erscheintuig so«
schreiben könnte. Um den Muskeln ihr Ei^
geifithum völlig zu sichern, stellte ich mit ein*
atalnen Muskeln Versuche an, da man nicht hii
Stande ist, ein ganzes Glied von eeinen Ner*
ven völlig zu befreien« ,Ich präpariite dahev
an Kaninchen einen einzelnen Muskel, z«^B^'
einen Jklusc* juralis etc^ rein, suchte den ihm-
eignen Nerven auf, und zog ihn behuteam an»'
den^ Munkel heraus, wodurch ich dei^ Umtm^
— 77 —
«loUkommen rein tob Nerven erhielt. Solche
Maekeln erstarrten aber ebenfalls^ und eben so
•tarky aU wäre der Nerve ihnen nicht entzo«
fen worden. Daratka ist klar^dafstso wie dem
Äuakel eine eigenthümliche Reizbarkeit zu-
kdmn)t, auch der Grund der Todten-Eratarmng
In ihm seibat lii^en müsse.
Nicht minder merkwürdig ist es, dafs die
Stmfigkeit der Gliedmafsen ebenfalls eintritt,
"wenn man an einem noch lebenden Thiere
die Arterien dieser Gliedmafsen unterbindet*
Nor tritt sie in diesem Falle langsam^ nämlich
erat 8 — 12 Stunden nach der Unterbindung
der Arterien bei Kaninchen ein, bei denen sie
nach dem Tode gewöhnlich in f bis i Stunde
erscheint* Der Zeitpunkt, mit welchem die 1
Erstarrung sodann eintritt, ist derjenige, in
welchem die Temperatur des Gliedes zu dem
Grade herabsinktf welchen die umgebende Luft
besitzt* Das Nerven- und Muskelsystem stirbt
in diesen Fällen überall ab, wo ea keine Er^
tiahrungsflüssigkeit mehr empfängt^ der Muskel
völlig hart ^ und nnempfindUch das ganse
» Man könnte diesen Znstand mit dem-
feiligen, welchen man Gangraetia sicca nennt^
inrsehr analog halten, bei welchem wahrschein»
lidi auch ein solcher Rigor statt findet*
(/) Die Steifigkeit eined Gliedes kann schon
9dir merklich seyn, und dennoch zieht sich der
Muskel noch auf Reizung des Nerven in et«
^8 zusammen, oder zittert vielmehr unter
loner Aponeurose^ So wie aber die Steifigkeit
mehr in dem Muskel um sich greift, zieht er
lieh auf Reizung immer träger und langsamer
zusammen* Zuletzt wird diese Zusammenzie-
hing nur durch ein Kla£Fen der Einschnitte in
itn Muskel sichtbar« Ist der Muskel aber ein«
^ 78 -
mal hart anzufühlen» 00 hat er 9ich völUgcoiii
traliirt und zeigt keine Spur von Reizbarhtttanf
andere Einflösse mehr«
(A) Man kann nicht eigentlich eagen» dib
die Erstarrung sich entwickle, so wi« die dsä
Gliede eigenthümliche Temperatur auf deojsi
nigen Grad herabsinkt, welche die nmgeboulf
Atmosphäre besitzt, denn sie entwickelt aichJB
Fällen t ^o ^^^ umgebende Medium ohngem
igo .^ 15^ R» hat, später — nachdem das GM
schon diesen Temperaturgrad angenommen hi^
in andern Fällen früher — : nämlich wenn de
umgebende Medium 25^ — 30^ zeigt^/ml
das darin sich befindliche Glied seine eigenÜiüDfr
liehe Lebens wärme nicht ganz verlieren kiBD»
Ersteres findet besonders statt, wenn ^n Tlüic
wenig Reizbarkeit besitzt* So entwickelte siii
die Erstarrung bei einem Igel, der durch Dptf
getddtet wurde, erst, nachdem aeine Muaksh
eine Stunde lang die Temperatur der Luft tob
15® angenommen hatten. Was den letztoa
Fall betrifiPt, so glaubte ich auch anfangs^ m
der irrigen Meinung ausgehend, die Entudp
chung der Lebens wärme des Gliedes eeydiiDo-
sache der sich zeigenden Erstarrung, dafa, eSBB
man die Thoile eines todcen Thierei in «iv*
mem Wasser von 25"^ — 30® R, erblelteb di|
Erstarrung nicht eintreten würde^ weil dia(^
benswärme nicht entfliehen könnte* AUsia
diese Theile erstarrten in solchem Waaaer iJd
schneller, als jene, die ich in kaltea Was«
von 12^ R4 legte« Analog mit dieser . Eqdiaif
nung ist, dafs das Blut in warmer TemperftaC/
schneller coagulirt^ als in kalter* Man hat dbN
her anzunehmen, dafs ein gewisser Tempeni>
turgrac)^ ohngefähr 12^ — 15^ R«^ der näinÜ^
che, in welchem wir uns auch iiu lebendsa
— 79 —
»
atanda am wohlbehtglichtten befindaiif der«
lige et aeyy. welcher auch todlen thieriechen
lallen am zntriglichsten sey» oder der vial«
ehr nicht als Reiz auf selbige einwirke« So
ie aber die Temperatur des iufsem Mediuma
iter diesen genannten Grad der Temperatur
Hahslnke^ oder über ihn sich erhebe^ wirkaC
s umgebende Mittel als Heiz auf die thieri»
lia Fiber «ein » und bestinmit selbe zur Con«
iction« Da diese £inwirkung stetig und an«
iuemd ist| so wird auch die Zusammenzie*
cmg andauernd seyn» Der galvanidche Reiz»
I wie jeder andere» würde dieselbe Wirkung
nrvorbringen» waren wir im Stande, ihn so
[ mäfsigen und so stetig einwirken zu lassen,
Le die Temperatur der Luft einwirkt* Viel«
icht hat die £lectricität der Luft auch einigen
athdl dabei«
(t) Die Krifte, welche die Contractlonen "
1 erstarrenden Muskel bewirken, sind viel
hwadier, als die, welche im lebenden Zustande
m Muskel in Contraction setzen« Es erstar-
tn oder contrahiren sich ferner Flexoren und
Ktensoren zugleich« Daher kömmt es, dafs
e Lage des Gliedes durch die Erstarrung nicht
»trichtlich verändert wird, und sie fast die«
ibe bleibt, welche das Glied wahrend dem
ode besafs. Man bemerkt nur, wenn kein
indernifs der erstarrenden TbStigkeit sich ent«
igensetze, eine Neigung auf Seite der über-
legenden Muskelmasse; nämlich auf Seite der
lexoren« Werden alle Extensoren eines Glie-
M durchschnitten , so erstarrt das Glied in der
^ognng; dagegen nimmt es mehr die gestreckte
aga an, wenn die Flexoren durchschnitten
forden«
( 7/1 ) Ist die Erstarrung einmal eingetreten,
— 80 -r-
io y^itfd äie nhi so fr&har tolhüren» je i
die £ihflüase| welche sie bewirken » zersUi
auf die Reizbarkeit wirken. Solche^ die 1
barkeit schnell lähmende, £linfl6s8e sind : wi
feuchte Laft» Abwecheelang von Kälte
Wärme» besonders auf Gefrierung folj
Wärme, Bedingungen» welche ebenfalh
Fäulnifs thierischer TheQe herbeiführen»
me trockne Luft ist der Fortdauer der E
rung noch ziemlich günstig, weil sie <iieF
tigkeiten, als einer zweiten Bedingung zur
nifs, demi todten organischen Stoffe ont
dagegen warme feuchte Luf^ So sehr die
nifs beg&nstigt^
(^) DerVerf« betrachtet blos dicMt
der Ortsbewegung als diejenigen Theile, in
von der Erstarrung nach dem Tode erg
werden. Dieses Phänomen bemerkt man
auch in andern Organen, welche mehr
minder muskulöse oder fibröse Structurh
Unter diese gehören zuerst einige ^ixige
der Brust- und Bauchhöhle, als das Her
dünnen und dicken Gedärme, der Magei
Urinblase etc. Werden diese Höhlen des
pers nicht geöffnet, so dafs sie noch lang<
Wärme erhallen, während diese in den ]
mitäten schoja erloschen ist. so findet ma
Herz, den Darmkanal etc* nicht nur noch
erstarrt, während der übrige Körper echol
ist^ sondern die Pulsation des Herzens, die w
förmige Bewegung findet sogar noch
Diese Erscheinung beobachtete schon Lt
frost an einer Schwalbe* (Exercit. aau
lethargo hirundinis^ Duisburgi ad Rheiu i
OeSnct man aber diese Hölileni eo ei
— 81 —
Kid nadi der allgemein eingetretenen Steifigkeit
Mnden stark der linke Ventrikel des Herzens
Dd die dünnen Gedärme» eben so spater der
chtc Ventrikel und die dicken Gedärme^ Diese
isammenziehungen an dem Darmkanal lassen
Hk besonders durch Einschnitte der Quere oder
iQge nach bemerklich machen* £s entstehen
Umstülpnngen der Wundränder nach aufsen»
i Folge, der Contractionen der Längen- und,
rkelfasem. Ein KlafiFen der Wundränder be«.
erkt tnan auch noch bei Einschnitten ia
) Leber und die Niere^ so wie auch eine
uhigkeit und Hervortreibnng der drüsenköri*
rten SubstaiDz bei Durchschnitten, was man
• Contraction des teiligten Parenchymas zu^
ichreiben hat^ Es geht diese Ersclieinung
Knihiig» so wie die muskulöse Structur in
I fibrös»2elligte sich verliert, in die sogenannte
Ite Znsammenziehung der fibrösen und zeU
;ten Theile fifaer, in eine Znsammenziehung^
»Iche sich dadurch auszeichnet, dafs «ie^ nicht
ehr dynamischen Reizen gehorchend, sich
ZT trage auf Einwirkung roherer chymischer
^entien iufsert, und alle höhere Aeufserungen
ir Heizbarkeit weit überlebt.
Ich habe besonders noch einige Organe zu,
»trachten, deren Erstarrung noch nicht erwähnt
urde« Sie sind folgende: ,-
t) Die Glottis. Sie ist im Zustande der
rstarrung bei Säugethieren und Vögeln sehi
weitert, und fällt dann später wieder zusam«
Leu, wenn die Erstarrung nachläfst. Die Epi«
ottis ist bei Thieren wenigstens, bei welchen
e einen eigenen Muse* attolens besitzt, wäh^
»nd der Erstarrung aufgerichtet«
2) Die Iris. Die Pupille wird im Todes«
aitapf, wenn derselbe mit spastischen Erschein
JuurualXX^]il.B«a.St« F
- 8» -
xitiiig€ii Terbtindcn ist^ tntwtSttrtf voraigH
aich aber schnell^ so wie der Ted efaitritt
der Kampf nachlirst. So wie' die Eretai
beginnt, erweitert sie sich wieder, imderrdi
das Maximum ihrer Erweiternng» wenn
am vollkommensten ist« Diese Erweil
ist zwar nicht so beträchtlich^ wie diej<
welche man im Spasmus bemerkt» oder
dennoch ^ bis ^ Linie bei Kanindien«
die Erstarrung des Körpers nachgelaseeBy
hört die Erweiterung der Pupille wiedbr
iluF« Es ist weder ans di^^er BeobachtnM;
nodi aus derjenigen des Fontana^ welchV '9-.,
Pupille im Schlafe erweitert antraF, zn $StMiß
fsen, dafs die Erweiterung der Papille AidtA^-
stand der Thatigkeit der Iris bteeiclinet» ' Sil i
wie die Iris Cirkd- und LangenEasem bMbtt^^
$0 besitzt sie auch ein doppeltea VcmittgUif';
sich gegen das Centrum oder gegen die raB^
pherie zu contrahiren. Erweiterung undZa^'
aammenziehung der Pupille sind Znstinde dtf
Thatigkeit der Iris, und der Zustand der Hdiill]
Rllt in den mittlem Grad der Eröffnung^ laf i
Pupille^ welcher bei verschiedenen ThiereviW"
ischieden ist, nach dem Verhältnib der ÖMU ..
fiisem zu den Längenfasern in diesem Dfg^M» .
3) Das Trommelfe] U Dieses befindet ridb^ j
in Fo^ge der Erstarrung des starken Temct ^
Tympantf nach innen convex gespannt, weitt
inan es im Zustand des allgemeinen Rigoii
untersucht. Indem wahrscheinlichst eine ^ei'.l
che Spannung des Trommelfells im cacalepti"
sehen Scheintod statt findet, so erklart aich dar* :
aus <tie Aussage mancher aus der Starraachl \
erwachten Kranken» dafs die Hede der Umate«
henden von ihnen wie Kanonendonner noA
heftiges Geschrei gehört worden sey«
^ ist wobi überllüSBig, gegen diaAnnah.
e, Amis die Erstarrung Fol^e physischer Kräfts
jr, tu kämpfen, welche Nieinaml wohl be-
inplen wird, als wer das Phänomen der EU-
Fciiit mit dem der Conlractilirät verwechselt.
kn Contra« iliiäc kann aber mir die Phytik
^anisrher Körper reden, welche auch höhere
«SFte als die blofsen physischen anerkennt.
' 4*) Einige Schlierainuskeln, ala: der Orbi*
larii palpehrnrum, der Sphincter ani ete.
(o) Man hat den Salz, dafs das Voluiaea
)S Muskels bei seiner Cnntraclion sich Ter«
lindere, durch wiederholte Versuche zn bewei>
n gesuefat, aber noch nicht alle Zweifel, die .
an gegen diesen Satz sowihl, als auch gegen
9 Art und Weise der EKperimento, welche
I seiner Bestä'Jgung untemomnien wurden,
ifähren fcann, beseitigt. Gegen die letzten
iperituenitt iibv^ diesen Gegenstand, welche
ttiithaistn {e. Salzb. med. chir. Zeitung igti
er Bd.) an&tellte, läfst sich noch einwenden:
[« ist ei noch möglich, dafs eine Völumene«
irSnderung der Wassersäule entstehe, indetn
bei der Bewegung der Muskeln, welche im
senden Thiere statt hat, oder durch Elektri-
At hervorgerufen wird, die Antagonisten sich
■dehnen, während die andern Muskeln sictl^
Mmm«n£!chMi, und tottitt dl« ^oXamMontk»
jto^MttBg wieder integrbcik {UMgttUb'liiint-
»baditet DMA eine eotch« VöhimmVT«niüii>. ^
HMg bei «namen-Gliddentj'ÜI wdhdWD di«:
nnMreivnnd Flexoren aidi' xngloich ixutmn-
küxlefaeD? Ich brachte in ^ne Glurfihre TDti
■dB itti D'nrchmeMec einzelne Muikelbündel
^Ifettr HAb« TOB i|^ fichdfa, «ob Wuhc bii
1^0 flckafa Hohe rfisojimtl leb faenurktenidit
•. c«iiMiMl.6{iiken im WmwfriaK «adidim
Fa
- 84 -
did Muskelbuhdel er$um waren« Bei «inem
andern Apparat sank zwar die.Wassecsäulci^ wu
jedoch von einem andern Umatande herrulimi
konnte*
{py OeFterea 'Beugen der Gliedesr hebtdia
anfangende Steifigkeit wieder ^uF^ und hindort
ihre völlige Entwicklung« ^
(^) Der VerF« ist auf der Seite derjenign.
Physiologen, welche den Muskeln eine von im
Nervensystem unabhängige Reizbarkeit zuaduii*,
ben. Er setzt daher auch die Ursache der to
atarrung blofs in den Muskel« Er hat aberdil.
Meinung der Gegner , da£s diese Sfscheianif
▼om Nervensystem ausgehet nicht wideri^
Idi habe. durch möglichste Trennung dealfapi
Ten vom Muskel den Einflub dea era^eni taS«
zuheben gesucht» und die Erstarrung trsttdod
eiiu Ich bin dadurch zwar überzeugt, dabte,
Muskel für sich erstarren köt^e, ag» wie er sb
nen eignen Quell der Reizbarkeit beeitzt, ate<
achliefse deswegen den Einflnfs dea . f9erveiM|f>
alema nicht aus« Ich halte daFur» dufa die Tod>'
tenerstarrung eine doppelte Quelle habe: itt
Nttrven nämlich und im Muskel« ZneratisM
der Nerve von dem umgebenden MedinpaE-
ficirt und die Steifigkeit beginnt* £a iat ahsr
noch blobe Spannung zugegen und der Mol*
kel ist noch ganz weich anzufühlen« SpiW^
wird auch der Muskel vom Temperaturwedyrf
afficirt und die Steiügkeit vormdirt aichy •
wird starr und hart^ nachdem daa Nervenayanai
reizloa und todt ist«
III.
(r) Ein Zeichen, welches auch adion Job
zur Unterscheidung der spasmodiaclieii
vung vqn der Todtenerstarrung angajbt
— «5 —
s
fj) Auf dem Gesagten geht hervor , dafe
die Erstarrong des todteii Körpers noch eine
Lebensänfsornng der den Nerven nnd Muskeln
einwohnenden Reizbarkeit ist. In sofern könnte
xnan diete Erscheinung vielmehr für ein Zei-
chen des noch vorhandnen Lebens, als (nr ein
Todeszeichen betrachten. Da aber die Erster«
rang auch im vom Nerven getrennten Muskel
eintritt» so ist wahrscheinlicher Wei^e der Nenne
"vollkommen ^todt, wenn der Muskel erstarrt«
]>ieser Schlnb kann aber nur dadurch gerecht«
fertiget werden^ dafs man annimmti der Nervef
habe radEsichtlich des Muskels ein Widerstands«
vermögen^ oder ein Vermögeil, diesen vor denoL
lüberwiegenden' Einwirken äufserer Heize zu
echtitzen* Man darf dieses Vermögen nicht
neactionevermögen, eher Ännullirungsvermd«
1^ httlsent Ist dieses Vermögen erloschen, so
ist der Nerve todt, und der Muskel, jetzt nn«
' abhingig von ihmi gehorcht dem RinftuEs äuCse«
rer Reize. Ein ähnliches Vermögen kömmt
'wahrschttnliGh dem Rückenmark rücksichtlich
der Nerven, dem Gehirn rücksichtlich des R&k«
kenmarfces an. Fängt daher die Steifigkeit des
Muskels an, so hat das Ruckenmark sein Wi«
derstandsvermögen verloren und der Nerve ist^
unabhängig von ihm für sich reizbar, was sich
in der Steifigkeit des Gliedes ausspricht« Er«
greift die völlige Erstarrung den Muskel, wird
er selbst hart, so ist auch der Nerve tod, und«
es ist kein Instrument mehr vorhanden, idurch
das die Lebenskräfte ei^ne Lebensbewegung her«
vorbringen könnten. Unter solchen Argumen«
tationen kann man die Todtenerstarrung als
Zdchen des eigentlichen Nerventodes betrach«
ten« Es wird die Erstarrung auch das sicher-
ere Zeichen de» Todes ä idlen Fällen 9wynp
^ tf *
w ima Tode TÄnSm§m "worwmpmagjBB^wdAä
auf das Gehini vmd Räckenmark töilteil e»
wirktCD, 4le ^ sind: UngriaTienidc Blntlcmi
Veirgiftiui^t EnduitenuiiLt Knnkheüeo. eu^»
d» L in allen denjenigen Filieo, wo der Tod
einen von oben nach unten, wom GehSm hk
zpm Muskel forticliTeitendcn Gens ■inwpti
Derjenige Fall» wo der Tod den umgrkfwii u GmH
ainunt^ d. i« wo zaerst der Nerve ehgeitoitM
echeint» während die Rückenmark und GeUa
poch lebt, macht nnn eine Ananahwie, Diener EJI
tritt bei Pertonen ein, die in der Kälte ina Fvaiin
oder im Waaaer erstarren. Dieae Todeaaff^iifcp
vohl die acheinbar leichleatCt mag doch dk
peinlichste von allen aejn« Man hat die wat
fallendj^ten Fälle TonWiederbdebongneAlan»
fem Scheintod bei Menachen, welche eiliiari
oder in kaltem Waaaer eratarrt aind« In din
Mphemeriiei Not» Cur» findet man aolchoFSIe
TOD wiederbelebten Scheintodtcn nach7Tjflpi
nnd noch länger anhaltender Asphjzie. Dia
Art» wie bei Erfromen der Tod eintntt» \A^
dem Gesagten gemalt folgende. Der Nene'
det Mutkelt kann der überwiegenden £inMi*
knng der Kalte nicht widertte^n, der Modal
erstarrt^ der Nenre lat acheintodt, wahrend dat
Rocken mark nnd daa Gehirn noch lebt. El
Terfällt aodann anch das Gehirn nnd Rücken*,
mark in einen Zuatand von Bewnbtloiigktift.
nnd Catalepaie* In diesem Zustande bedarf dti *
IndiTidanm den Reis des Sanerstoffea nicht»
und so ist es mfiglich» dafs sich der Lobttsa^
fonken to langt erbalt. Die Kälte des Medians
trägt indetaen bei» dafa die thierischen Thcile
«ch conserviren and nicht in Fäolnils nboc*
giehen. Wird durch allmählige aufaere £rwir*
mang die Lebenskraft im Nervensfstem wie»
'''':'■''■ ; '^' '5B^, ^' ■■■ .^
or gffwacb^ to wacht d«r glimmende Lebani- ,
inken wieder auf. In dieBem Falle allein ist .
ie Todeserstarmug niclit als Todesieicben an>
lueheo» wie achon oben bemerkt wurde.
(t) Ist die Todasers Urning noch nicht
ingetreten, und man will die noch vnrbandne ,
leizbarkeir prüfen, so ist folgendes Mittel ebeo. '
> beqnem ata sicher. Man umfasse mit der'
And eine Parthie Muskeln eines Gliedes und
resse aie stark zusammen. Ist noch ein ho->'
er Grad von Reizbarkeit vorhanden, so fühlt.
lan bei diesem Druck die Muskeln littera,
ei •tärkerotn Fressen entstehen Zuckungen des
liedes. ^— Ist der Körper eines todten Men-
ben erschlafft, und will man sich übertea-
n, ob die Todeserstanrung schon vorüber'
yt oder noch nicht begonnenhabe; so mache
nn einen Kreuzschnitt in die Haut der Hand
er des Fufses, und bringe daa Glied unter
asaer. Entwickelt sich Luft ans der Wunde,
hat die Faulnifs schon angefangen, die £t-
rnnag tet«ekon vorüber tind du Ltbtfn ml» '
lawiiifllrtilrtbicbffi. ' v .
— 88
in,
Ueb^
eine besondere Form
skrophulösen Augenentzündiug
und, ihre Behandlung
Ton
Pr* Garl Hohnbana«
Qo&tth und Ldibaist in Hildbui|;|haaM«k
"s-w^
Unter dem Namen der akraphal&e«A Auf»
entzündung begreifen gewöhnlich die SdnA«
eteller sehr verschiedene, sowohl dem fitMi
als der Beschaffenheit nach unler aich sdn rin
weichende lürankheitsformen dieeea (kfM
Auch ist nicht zu läugnen, dafs sich die sfaf*
phulöse Dyscrasie in verschiedenen Parthki
desselben und in diesen wiederum auf ▼erscUli'
dene Weise ausdruckt« Belege hiervon gebai
der skrophulöse Thränenßufs, der Augmlisii
krampf,, die Psorophthalmie, die Entsündvil
der Bindehaut, der Hornhaut u.^ a* w# Wil
viel aber, besonders zur Cur dieser verachislf
iien Formen, davon abhänge, sie aelbac gSDtt
von einander zu trennen vmd dab^ die ftwi»
•■■■'-■■". ■-«.•■■•«9
i jChpadi > alt hhiriebiitci» dir ^batpadawan
ijjiiBiiHtiigBn. 9x4 duMlb« uAd luif Mtä« irior-
n .«rlMUiMi'» ' Tioiug aur > dir}«n^^||e
[db SV wiudigtn» d«r di« Wicäiri|^k«k
p-i^läiluktikiii- der ^KrMkhdttforBfitii ftbeib
iqpc i(icbd^' few wftrdigm t«Pi^<^ Gtrade
^ äbrntr BrktmuniGs Ttrdnt nüit dac^genrnmi .
lebkdiinil) daa IndMdanins und det^ Vwlifl»»
•■»ftiiMMr beaondiren Krifte sor imlMfibi'
loMriwni^ herulit die grofta Knasr^-dM Ansv
iljiidU^IiiiiiV die apedfk^^toft der Aa«M»p
midMmoidtim f iUe» i» WkteBmludi- tra«
ü'-^lic^leiMii^--
} .VMm^dlmm V6nittMetxmeeii j^piu) mniii
ler f#luiv Hadiiheiliger «eyi»> elt irmd^Iedeiia <
'Argleiebea wir obea ab Ansdnick ei^
if)llentelben cacocb^^misdieti Oyecn^
Midbtaitmi Aber ^'en Leistta ku ftcblana
)tt • Über etaeal Leisten m ktuireiW Wer oei
iktoU ijwfcoipmendeii Fällen mir an SciOr
Msfk wMt^ihiBr an eine epedfike Wkknng gen
fieibbffiB gegen dieeee Uebei> d#nkty uppc
mit ewig in der Irre^: . Die herrlicbsteit
ttd - bewfbrteeien dieser HeUstol^ ericbeii^eii
wti mm ak eben ea viele Irrlichteiv ron de>-
■I iw immer einea dem andern xnweist^
HM dab er zara gewönscbtea Ziele gelange^
ad findet er diese«- ja «nmal anfeoldiei^ kr^
inMif so ist es nicht bw Weik, sondern
rirk des ZnfaU«. r
(""•Sa ist hier meine Absicht nicht, alle dt^
pigen- Formen von Aogenkrai^kbeiten» Welcbeieii
Im ekropfanlöse Fosm* und Miachnngsverin*
mag zum Grande liegt» zvn beschreiben«
taa» «ine» nach meimak JErWuningenit^ die aM
» •- «
— 90 —
hinfigiteii vorkommende^ werde ich hm ^
her zu bezeichnen suchen.
Ihr sind vorzüglich zarte» echwich^
Rinder, aüs den niederen Stindeh, lon 11.^
liehen Eltern gezeugt^ in schlechten, beso^
feuchten Wohnungen^ mit schwerverdaul^^
rohen Nahrungsmitteln und unreinlich er^^
vom dritten bis zum zwölften lehre ansg^^-
Micht immer ist sie mit den befcennt^^B
scheinungen des Habitus serophülosus v ^
den, aber in den meisten Fällen gehen S^ j
dere sorophuldse Erscheinungen, als: ge^^
lene Drüsen am Kopfe und Halse, Aüi
u« s« w. voraus, oder sind mit ihr glei
zugegen« Oft erscheint sie nach unterd
Kopfausschiägen, die in vielen Fallen oh
Wendung aufserer Mittel, schon als Folge
kühleren Verhaltens, wenn früher eine
Kopfbedeckung zur Gewohnheit gebdjrti^
als Folge des Abschneidens^ der Kopfhsirr«^
echwinden* Am consuntesten zeigt aichjdi.
verbunden eine Aufgetriebenheit des U:
bea und eine Anschwellung der Orüa/
heo, die bald gröfser, bald kleiner gefnhhi^
den. Dabei haben die Kranken meist t4^
Stuhlgang und grofse Begierde, heaonderiu^
trockenen Speisen^ Die Entwickelung Tl0f
SeeLenkrafte geht^ jKrie dies, meist bei äC^
Scrophulösen der Fall ist, rascheren Giat^
nnd sie zeigen besondere BeurtheUnnpli^'
und GedächtnUs*
Das Augeni^bel selbst nimmt seinen ^
fang mit einer gesteigerten Empfindlichkeit d
gen den Rei:& des Lichtes, welche allmihiki» ^il
nen immer höheren Gradflfrreich^ eo da(a ^^
lieh das Auge zu öfFnen gar nicht mehr indv
Willkübr des Kranken steht| und selbst daidi
\ .
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'WUU§ nur in .m imIK «Mb
^£1 inan irMte'valup w iiBteaJiJiliiB
liVdfli -IldiA ifltuMB ndr flii'liWMf^
iBivdthant mn iaiMi lü^ JtonMiin— i -
«ttt wwiggffrOllMt^nqiMbiU Bb« '^
/ lichttutiM 9v«fai raiclu anek'
. iider dit VtiUmiMt dar Ai^iili
him, ^» dnbUtDda Ucht ,^^toii ^
ti4giPf und ich lüba diii||jbB^u;iün braah«
«^v#«ldM Woch« bpifr aewolil hii Ta^i
K'lllriM^ auf dim GaskiMa la|[an^\^wiü
«%jddril.aflk»it u irndmi} Vai(twiida9 not
»H^laiaiptui» iit aäft ai|daffa% oicbt. wnoki^
MfctMiiHiiirhBi d&nar Kf^iUiaitafomir
tsThrinaiiSari. IteaiißiöfUfllk und
«rfaöhre Empfindiidüuit figgaii da^
ist» fliafsenThrlifiaiiHiutdaaA»
iniaseh Bbi4aiv^Battkisi«n nad
:^ -mNb^ipde ihnen in BarühfoiB^ kattuni,
'" SPMJMn haben oflPenbar den Charakcar ,
^banUüJten Scharfe» denn aia ätiarn iüm
^teiMa Theile dae Atigaa and dia Wa»
ttliflr>w8ldi6 sie hinwagflialaaBi^oft. in^ha*
a^ton Grada auf» und ohne ZwalM iit
«itEikiidmig der Con jntictiva und dar Cavfe
Hsk Wucher aie Terbandan 'iit» und wirel*-
laaondaia hat der Abnah^fM dealSibali ba*
ihar wird» I^'olga einar* aotchan Sddlirfe^
. vermöge der krampfhaften imd lange
MMtan Varichlielanng dmt Augenlieder kön^
^a Thribien nicl)it frei abflieben» eaniM
Ijaifih unter den Aoganüaderna und firaa^
r
— 9ft —
■
•en äann auch Jene Tbeile an* Aach dta^
genlieder selbst schwellen davon
an, und erscheinen bisweilen gerdchec«
wohnlich sind damit auch stecbendo Sd^^
xea in den Schläfen verbunden* .
Zu Anfang der Krankheit zeigen ai
lieh Fieberbewf^gungen, als schneller ~ ^
▼ertuehrte Warme , Durst , unruhiger ^
much verminderte £&lnst* In der f^ol^^i
verschwinden diese Zufälle» oder sind jm
▼ermindertem Grade zugegen» ohngeac^bfe^
Krankheit de» Auges fortdauert*. ^mitiJ
achreitet diese mehrte Monate lang c^Jansl
merkbaren Nachlafs fort*
Die Besserung kündigt eich ge^^öw
dadurch an, da(s die Kranken gegea AhW
wenn das Licht des Tages gemildert» oA^ti
eolchen Tagen» wo derHimpiel aurk bew&l^J
anfangen» die Augen ein wenig zu dKn0^*
eo jeden Tag etwas mehr» bis sich endfi-^,
erhöhte Erregbarkeit derselben bis zu ^^^
gen Grade vermindert hat, welcher erfbi^^
ist» den Keiz des vollen Tageslichts zu
Je nachdem die Augenlieder längere
zere Zeit verschlossen gewesen ». je n
findet man auch die Hornhaut mehr odsr
ger triibe« Hat die Verschtiefsung längs
dauert» oder hat der Kranke schon oft aif
derholten Anfällen dieser Krankheit gsf
eo bilden sich dadurch nach und nach so-e
nnä weUausgebreitete Flecken (maculae)
daa Sehvermögen gänzlich verloren gehf
GegentheU aber sind diese oft nur gerlof
verschwinden, unter Anwendung zweckn
Mittel» mit der Zeit wieder. Die Kr;
]^at übrigens noch das Eigene^ da(s sis^
#tens UAch meinen Erfaorungenit imn
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AMMirtkcliklu nto «ItfWällifai'liäBUib
Ife ite U« ta ^flDftti «iwiiMib AlM^ olt
tiwwfliinifflgltftn HfiMiWfW»gtrty omm
r ' «radMint» Wittanuif|f»iittdMW|iigga
IfellEdk btdiiigt« caurriMliMsh« ABMfltolMDir
l^iilM («KbrlMftt iDilty tditiiMik^'dicsafi
Ma^SpCi «n lubml \ v./.
Ma.i^lfni D«1m1 «in« •kmplmltei'Bjricn».
M ;fhniiid« Uff«^ wird. irmigiitiiM «M
in^iiiDg difülbfii' mit wAmmi %fmf^
^l^jrricb« «in Torwakendii 'Lditen 'Mti-
|jN|f j^uMii am KopCay.am HiÄaa.wklamh
iftfk Anaichiäga ^mßt Artr Oapahwalal^
iM%pe «« %. w» köcbat walmdbafailidb»t
Rliap acbeint «f mir noch lailfa «Mtt
Mtt« ob alle in dtn KUidarjaliiM fo»-
Ibdi krankhafte ISqovbmIx daa Lymphay«^
9Hi|{'4/9ia3ff Qwnm Scroplialn §AOr«nt
^'jpian Aämlich unter dieaem Mamen*
jtalhiiinlichd cacochymiadie Beachaffe^.
RMli'%«temf verateht^ dergüdcban s. B«
- JInUlia» der'Scabiaa und andeMDver«»
tt lumiUxeitaformen atact findet» Die
htjfkg !ier Schrif cateller in ächte und. un«
^weither übrigena eben auch, keine be«
%tt Bagri£Fe zum Grunde liegen» acbel*
^Ma achon anzudeuten und selbit MaU
^ Eintheilung atimmt in manchen Punc«
^ der Erfahrung überein« Eine Verachie-
tt im iuberen Habitus^ wie aie dort an«
m /wirdf ist wenigaiena unverkennbar^ ob«
eine andere Differeqi nach dem Sitze
ibeia« nämlich bei den ächten Scropheln
Btwurf tiner Ftthog«tii9 auf der Brolution nnii
iroltUion det hßhtn», ^^ 6^ R* .
\
- ^ " .VIÄ**
.V e«!«»«^ viel** ^'^^-i «•»•• )* ^atoe»
tieft«*»* „ «V«^^T>8Ptecben
cb«o* fva*'***
- — 95 -^
F alle Falle mfichte ich die Kranliheita«
icht unter die aathenischen atellen^ wie
Tae Augenarzt J. A. Schmidt *) gethan^
nbrigens sehr richtig durch. die Benen-
Oacryoadfnalgia tpwad Phaenbmeftont
^'hyjis^ Photophohophthalmos tt Sie»
osmur bezeichnet*
^nen Beobachtungen zufolge irrte man
überhaupt darin, dafa man sie als ein
«chea Uebel ansah» da aie doch nur
ti eines solchen^ nämlich der Atrophie,
ttigaweise derjenigen Form von Atro«
welche man Physconia nennt« Ich
it)n oben bemerkt, dafs ich sie jedes*
^it gepaart gefunden habe, und glaube
cht ohne Grund annehmen zu dürfen,
{überhaupt als Folge eines aympathi«
^hiltnisses der mesaraischen Dräsen mit
Kieijidräse entstehe. Selbst die Anatomie
I ja ein aolches Verhältnifsin der Verbin«
I sympathischen Nerven mit dem fünften
ven, eine Verbindung, aus welcher man ja
idere analoge Erscheinungen, z. B* die
mngder Pupille bei Würmern im Darm*
u a* w« erklärt ' hat« ' ^^) Inzwischen
noch ein anderes Verhältnifs zwischen
Organen statt zu finden, welches in der
Nervenverbindung keine vollkommen
de Erklärung findet* Da der sympa«
Nerve mit so vielen Nerven anderer
in gleich nahem Consens steht, wie
IX die Krankheiten des Thränenorgans, S. 157.
le Erweiteriing ist übngens nftch meinen Er-
ngen ebenfallf uft ein Symptom jenes kr-ank-
n Zustandes der Drüsen des Unterleibes und
für sicli allein in solchen Fällen nitinajs
regenwart von Würmern an.
- 96 -
Alt den Nerven der Tbrjiiiendmie» ^o miJ
aU demselben Rechte sich anch hier dis
,hen der krankhaften Einwirkung äufsersi 1
iber wenigsten« in den gewöhnlichen t^
nicht atatt findet. O^enbar iai daher bilsi J
noch eine besondere Beziehung der aecend
den zu den einsaugenden Organen mit
Spiele« Es scheint nämlich^ als wenn in
aer Krankheit die beschränkte und nnterbrq
ne Einsangnng in dem drüaigten Apparats
Unterleibes erst durch eine vermehrte wie
steigerte Absonderung, vorzüglich in sol^
Regionen» welche sich zu der Region dec
terleibsorgane polarisch verhalten» wieder
weckt und in Thätigkeit versetzt werden k^4
Vielleicht dafs eine zu grofse Anhäafung
plastischem Stoffe» die bei der gelähmteia
der einsaugenden Organe dieser Theile
verzehrt werden kann» hierzu die nächst
tnlassnng wird. Ich habe wunderbare
kungen dieser antagonistischen Thätigk«
sehen. Kinder» bei welchen die Atropla
höchsten Grad erreicht hatte» und bei
die aufs änfserste abgemagerten Gliedma/
halb todte Zweige an dem aufgescbwc
mit vielen verhärteten Drüsen besäeter
leibe hingen» erholten sich wunderbare
nach der Erscheinung eines Kopfaus.'
und* in demselben Verhältnisse» als f
die krankhafte Absonderung steigert
kiw die Energie der einsaugenden
Die Anschwellung des Leibes iläh
mehr ab» und mit der Zeit verschwi
die verbarteten Drüsen«
Aber auch von der vermehrter
rnng in aolchen Tkeilen» welche r
deiiden in näherer und nachbarliche
^ ^ ^
&abe kh 6tt gletth gütb Wfrknnglen
and mich ron deti hdbamen Folgen
vua mehreren Beöbacbtni^g^il über-
ShiB freiwillige und anbaltetade Diar-
kre hier daaädbife» was dort der Kopf-
» und ich ratfae dab^r, in aöIchenFäl»
ia nicht äxu Farcht einer xu g^ofBeil
tng Aar Kräfte töualthta iu lassen, und
lailie Ausleerung durch Opiatb odetr
^tische Mittel tM atöten* Ailea waiv
Btm Umständen die BemÜihuAgen deir
i%$ GieidigeWicht zwischen SeoretioA
dq^tiOYi hf^rzustelleh Vereitelt) Avirkt
rkendy ^ndtsrn Schwächend.
Nm wir ab^r^ mitist- Solchen Voirättsse»
nicht auch deh ahtagonistlach erreg«
neuflufa, als eine gidchsaxki heildamd
mng» sich selbst überlassen? Ich sagd
id zWar ans folgendeni leicht zu erra«
Grnnfdenv i) Wegeh der nahen Ver«
der Thrinendiruse istxit denl Auge» die^
ht verwundbaren Organ , Welches durch
B dauernde Verschliefsung uhd die da«
Bwirkte Beraubung deS höthigen Licht«
iwohl» als durch die Einwirkung deir
len» Schar fein Thränenfeuchtigkeit nicht
d Mitleidenheit gezogen, Sondern all«
indi iil seinen Kräften und in seinelr
rerändert wird. 2) Weil die vermehrte
rung dieser Dmsuo dui'chaus nicht dei^«
heilsamen £1nflufs auf die Resorptioil
3rganen des Unterleibes zur Folge hat^
im Gefolge anderer Absonderungen
intreten sehen. In allen denjentgeil
renigstenSi' welche ich beobachtete» biie«
ngeacbtet der oft lange anhaltenden ver«
i Thränenabsonderung^ doch jene TheiM
— 98 -^
unverincltn in demselben kranUi
in welchem iie vor jener Abaoi
een waren. Warum dieses? S<
Grund darin zu suchen seyn» da
Wege nur eine seröse Absonden
lymphatischen Sto£Pe aber, welche
gel an hinreichend kraftiger Ein
häuft, dabei noch zurückgehalten
aollteh nicht die unter solchen
vortheilhaft wirkenden Kopfauss
gen zur Ausgleichung des Mi
zwischen Absonderung und Einst
les beitragen, weil dabei eine ai
bare, zähe Lymphe abgesondert
beruht der Grund dieser heilsajs
wie schon bemerkt, auf einem n<
ten polarischen Verhaltnisse gewi
rangsorgane untereinander?
Indem ich die Beantwortui
gen f&r jetzt auf sich beruher
füge ich lieber noch einige V
therapeutische Behandlung deri
den Krankheitsformen hinzu*
Was die diätetische Seite de
so' stimme ich ganz den von /
dem oben angeführten Werke
Schriften bei* Er empfiehlt d(
wenn sie an der Krankheit zu
oder $0 eben daran gelitten
einer von der Sonne beschi
che spazieren zu führen, sie
grellem Tageslichte auszuset-
angestrichenen Wohnzimmer
nen zu lassen, Hautthätigke
rend einzuschränken, oder
sondern sie vielmehr zu fö
inäGBige Erregung des Orgar
i' 'AV-. ' .' '. - ■ ■ " ' -■' ' ''';■'■' N
> ■ . w ■ V •- • • •■. •
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.-* gfr-. ^
'• \tflAiKMf iKAlAfpmmpIß tnfftf imfiii|^
\m 'ffmukadßttm Gri4 ^-IVwMliditt^
ich t^en grlU2Krti[i %i|A! d^ctdMA
näim T^ttUcht^ «ilädUiidu In M f «I
tft^'iii^mi <Ma Ttittptrator dei)i»f^^uA
± i|«di dafür ttimiiit idv ^4^ inWM
jMm' Vahruiigiin
Nin^kNoh Tiidit oim* Orft^« 4^ Mai>
.öpordifiU« v^rtrasen waMiini^ mitteilt
rähnaliiche Mranmfiflofff^ üldit
"^9 und Eier Mflbiaeii^' i#äfd^
«ina «öloha Mdbc iqhrdanlUte
dann» wenn, dia Sii«cgU dar S%pii
HM nook nicht fila an dam <hada |p
%k^ data ac1tw€rara SpaUan nkiit irartMi»
idaiu Dann oft aind dfo a^bidlidian
%i4clia ihm tcbadlichan Oanttla ba»
daawagan nicht fio daudfoh in die Sinna
«rdil. die MnaknlarlKrlKItoi faiiar Oigana
omul baiicliaffan aind, nnd dddr adia«
y^ in. ao fern dabai da« MUavavfailcmfa
Ü Afaaondemng und Einaaugnng fort«
d tuiterfaaltan and baf5rdart ymU Idft
ba daher auch alle glutinöaan Speiaen^
hwanaa Brot^ MebUdöfset Gebackanaa»
r -a» w« als Stoffe^ welche £o galahmte
araiaiaaogenden Organe nor noch mdü
lan^ und aich der freien Abaondorung
iaBiaf»68igkai|en emgagaDatallan. Milcht
;a retcblich gmosaan» und ohne, mdli«^
leimiadinngy sciieint noch am laichte*
itnigan zu werden* Geradezu nrweK«!
Sb icby meinen Jtrfahrungen zu Folgen
«Anbafian nnd gatatusan Sto£Ea^. daigieW
G a
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II.«... ., . - ■ •< ^
■,-' /;. ;v. • ..*;-■ rS . ■- . .,. ^ ■
tmtS^Biäk ,EilirtibiiAg«n VimGwdmidMM
Blft liägt tda^fflHteUi wsA fäi. «ite ib
f 4Mnrdi tbi bädtotiiidfr K^pfiMWtdibjy
'^iliutt am BW^dimiCi^Mä gefamUa»;
kiifiM|«r «od WMigtr fdiiiiqfrfwft^
thtopAidttir «od S^^
[NN Ich 4ttöUtUiidi.ii9«UnaI dieGogtM^
'H9ifai Obre toid im Ntdcn dhtttiben^'
,)MiiB 'du '£uur^b«ii an db imd daradbei^ .
^Nil^^iHdimaMäiaft wird» dSa Mdoiüffili^^mm^
^ M hmnar waittnc^ hte dia Absoii«^-
atavk wild. {Xisa fcÜMCU«
kii aa laittga rä iiiitinrl»iiU;
ang ib dan ^ipptuiifaphaa
db^ wiadar vor soimala*
OlMiÜt; xnrftftfcgaialirt» diavEnihraai
fc*-^^ '^'•^ira ttne andarei ganuadhait»-
ganomman kat; Bai^äUaiii
.__ Oiada^daa Uabalt Ikaae kk dalm in«
lM-ddkk.5 -^ tö -T^ 15 Gras J^dhim«
^adlpfanafeiuvi nignsm nabman« HaCi aoav
^JnmUaHf- achon ainen böharan Gnd mh
^-aa UrMt dieses Mittal za acbwadi nnd
^|S«liQ^ Ich wähle da^Q» um krSfllgar
la Abaoüdamng der Gedirmeflussigketta»
IMMit das Hydrtagfrum^Tnuriaticuni mitm
TfabHWi^g mit Pulvis radieis jidaupae ixi^
n Oaben» dafs darauf tagli^ 4 bis 6
ga^ $tuhla erfolgen«. Nach Maascaba dea
udMn Kriifte^ataiidaa lasse idh diesea
fl einige Tage fortgebranchaBt es Ungei»
kortere Zeit aussetzen,, und, dann wieder
Wh >o IfUig^ bia der gew&.9schte SSweck
dit iat* In allen mbr yorgaKommjaaea
A habe kh bei zwai odir dreimattgtr An«
A
• \
•- 102 —
vpendung schon die «npriefalidbLateii Folgaa
darauf gesehen.
Um aber dabei zugleich die nbeffmäinp
Absonderung der Tbränendrnse zti b«schrifr
hen» müssen mit diesen inneren JVIittefai audi
noch äufsere verbunden werden«. •/. A* Schmidt
icblSgt dazu anfänglich» wenn die Schwache
grofs ist» mäfsige trockne Wärme^ in. der Folgt
vermehrten Wärme^ad und endii^ feudiU^
warme Umschläge ans zweiScrupel Mxtraetm .
opil aquosum^ einem Scrupel Saecharum m
lurnif zwei Unzen Spiritus anthos vel wd
und zehn Unzen destillirten Wasser, alle Stan*
den erneuert durch 5 — 6 Stunden des Tqei
überzulegen» vor« Ich habe diese Uinsdd%%
mit Hinweglassung des theuem OpiumeztncH
und des Spirit^ anthos^ in Verbindang snt
den genannten innern Mitteln» in ledem GnA
des Uebels angewendet und zweckmärsig fi>
fnnden» Späterhin» wenn die £napfihdU'chNt
des Auges sich verloren» beschlieCsen diegWcl>
falls von ihm empfohlenen AuQöeangen «■
Alaun» Zinkblumen^ weilsem ViCtioi ms.««
die Cor«
•— 105 — "
IV.
Ganzliches
r.nvermögen der Bewegung
mit Beirufstseyn.
Vom
Hofrath Hennings
in Zerbsc
1110 Frau Ton einigen vierzig Jahren f sehr
^«r und äufaerst brünett^ von kleinem Kör»
rbauy' ans unsrer Armenanstalt, verlor unge«
ir vor aecha Monaten ihren Mann, Namens
uchmüller^Kn Stein Beschwerden; ala der Mann
rb» saugte aie ein sechsmonatliches Kind,
Ichet bei ihrer armaeligen Lage und aufaerat
nden kleinen dumpfigen Wohnung viel krün«
te« Die Frau, die aonat ihrer Aussage nach
! bedeutend krank gewesen war^ litt nun
it ana Kummer über ihren Mann und bei
n überall zu erblickei^den Mangel bei noch
\l lebendigen Kindern als atillende Mutter
ppelt, und ertrug eine Menge Nabrungssor«
1 mit beispielloser Geduld und Standhaftig«
it» Vor ungefähr drei Wochen atürite iiSy
^ «04 --m
als Bte Tom Obarboden heruntergthCf dl« 8d^p
herab, und qaetscbt sich dabei auf den $Cnfil|
der Treppe die ganze linke Seite der Brust, m
dafs sie (einige Tage hindurch heftigea Seim
stechen, kurzen Husten, Fieberschauder vad
anhaltenden Schmerz in ^en aufgefaUmen 8tsl>
ien verspürte. Grade als sie dies Schickul
hatte, hatte sich seit dem EntwQihiien ihni
Kindes, welches drei Monat her war» ihre Msor
etn;ii^tion wieder zu zeigen angefangen ^ disfi
vißx aber auf der Stella naich erUttenem Edb
aus Schreck gewichen und ins Stocken gcrathsib
lieber alle diese Umstände hatte aie Niemandm
etwas geklagt, und so hatte sich die Sache doick
Ruhe und Vlfascben mit erwarmteno^ Ißntaiß.
wein wieder gegeben^ Am Jten Mar 4« I« ■!
ich Nachmittags um 4 Uhr diese Frau in ijüir
Hausthür gesund dem Anschein nach ii^«.
^d kaum eine htlbe Stunde darauf überfBk
dieselbe ein. konvulsivisches Zittern mit hsA^!
gem^ Erbrechen, einer grasgrnnen nßiditti
Masse, so dafs ich über die Menge dce Wf
gebrochenen erschreck« Bis dahin aber wnfli
ich von ihrem FaÜe, Menstruation « Entwflk
nung ihres Kindes noch nickt eine Sylbe» U
l|5rte bloJb, sie sey sehr warm gewesen, Us
x|iit dem grölsten Appetit gegessen» eich auf i*
Schwelle ihrer Hausthür gesetzt und so 0>.
kältet* Ihre Extremitäten waren in Üb«
tiger krampfhafter Bewegung, dabei ein Ziitaai-!
nnd Klappern mit den Zähnen, und hiBfti|6«
Aufstofsen mit anhaltender Neigung znm Es«
brechen. Ich Itefs, da sie keine Oeffnung giK-
habt hatte, sogleich ein Klystir von KamultBr-
hlumen- und Baldrianwnrzelddkokt geboi» Sb
napismen anlegen, einige Tassen FHedeirtbsi
^9ke9» mid so. lange als der Sturm daa^rts^
i^ 105 -•
19M» Ijoidamim ndt Terfübcäm Salpoteigtial
hinen« Nachdem sich einige Beruhigung des
unpFhaften Szenen einitellte; aber die Neli
ng zum Erbrechen immer noch anhielt ^ so
b ich ihr am 4ien Morgens zwei Gran Brech«
»instein und zehn Gran Ruhrwarzel, worauf
I noch Tier« bis Fünlinaliges £rbredien mit
>l#er Erleichterung bekam » nach aufgehörtec
irkung aber sogleich in einen wahren Fieber«
Fall veriiel* Bei dieser Gelegenheit erfahv
. nnn erst die ganze Geschichte ihres Schicke
Bf und mit einigem Erstaunen mufste ich
.hmehmen, dah alles Vorhergegangene ohne
e äntliche und wundarztliche Hölle so abge^
ngm eey; mich bedauerte ich in der Stille,
nn meine Verordnung, voirzüglich des gege^
awn Brechmittels wegen, schlecht abgelaumi
.r«; unwillig hielt idi den Leuten Sire Zu^
ckhaltong vor, und gab nun einen Äufgußi
r Arnika und Flieiicrblumen, mit der Hieven
cbaa Mixtur« Den 5ten stellten sich peri«
tffamoiiiacbe Zufälle mit heftigem trocknen^
oetem^ Sticke in der gequetschten Seite, und
iftige Fieberanfälle ein. Sogleich wurde daa
kchtige Liniment in die leidende Seite einge«
iban, Senfteige gelegt, und da die Schwicne.
if£alleiid grofs war, ein kamphorirtes Dekokt
geben, Kljstire von HafergriÄtze und Kamil«
ablumen beigebracht« Zum Aderlafs konnte
li' xnich nicht entschliebenj^ weil ich ohnehin
i grofsen Kraftmangel sähe* Den 6ten wa«
m die Umstandeleidlicher; die Kranke erhielt
le Hustens halber einen mit Goldschwefel ver«
tzce^ Brustsaft, übrigens blieb es bei der ge«
rigtn Verordnung^ indem der Pulsschlag noch
ein und schwach, doch etwas härtlich war«
m 7teiu Grolse Mattigkeit bessere Bespira«
^ tofi — i
tidn*, der Puls freierf der Hatten locker. Am«
Wurf mit etwas ßlutstreifen vermiechty dw
Durst mäCsig, etwas Schlaf, freiwillige offner
Leib» die Haut warm und feucht. Ich ändaM
nichts abf sondern liefs es bei der. vorlfjuk Vek>
Ordnung auch heute noch. Den Sten wnris
ich plötzlich gerufen, finde die Kranke in «neai
Zastande von firstarrung, sa daf&aiebei offiöat
Augen nicht iahe, hörte, aondem steif wie A
Stück Holz dalag* Der Puls durchaus nickt,
fiihlbar, die Kinnbacken so zusammetngezogm
dafs der Mund ganzlich Terschloasen war» uai
kein Tropfen Wasser hinunterzubringen mit
Der Urin gieng unwillkührlich ah^ die Aeapiia^
tion langsam, doch unterbrochen i, die Aam
starr, gänzlich unbeweglich und auf einen Piäk
geheftet. Ich liefs der Kranken , da. Keiav
wufstet was. vorgegangen war, ein reizend JQj^
•tir geben, welches mit vieler Mnhe gjas^üv
und sie mit fluchtigen Linin^enteiii frottiiJBir
vorzügligh die Magengegend« An die, F&iv
auf die Brüst und zwischen, die Schultern fiifr
ich Vesicatorien legen, und überlielk die EjaiM
mit einiger Ungewifsheit ihrem Schicksall* Dn
9ten war sie dem Anschein nach in äiM
Schlaf verfallen» wobei die Steifheit ujn4D^
empfi.ndlichkeit anhielt«» Ihre Wächter», hisi^
unruhig, rufen, schütteln, reiben^ sie, halMpikc
Essig vor; aber nichts ist fähige sie zaennm*;
tem. Unter diesem Umstand komme ich kiäri
zu» Ich Hefa sie ruhig liegen, iiefa die V(
torien an den Fufsen und auf der Bm|l<^.
denn zum Rücken konnte man nicht kojattniL;
««• nachsehen, sie hatten hinreichend
ich liefs solche verbinden, da ab^r dii ,— ., ^..
wie tin Stück Holz lag, weder hörte noch salM^;
auch der Mund anit aller Gewalt nicht zi^ "'
~ 107 — ^
Tf döcb ^ich aber d^r I^qI» io merklich
i hatte» dab xnw. ganz ToUkommen
chlag weich fühlen und unterscheiden
sa rieth ich nur 9 ein antispastischea
t in den Unterleib einzureiben« Dieser
. hielt bis znm loten Vormittags an» wo
n anter einemk S^u&er za ecwachexK
ch rnnb ich noch erinnern», dafs ich
n» um mich /ganz Ton dem Zustande
wubtloaigkeit zu überzeugen» die Kranki
in einigen empfindlichen Stellen ihrea
I knifiPy^ und sie ein paarmal n!üt einer
itechend zu reizen suchte; «Hein allie^
ichien und machte keinen Eindruck auf
odevn ihr Zustand blieb tt^ubsuchtlg*
s ich sie nun den loten besuchte» er-
te sie sich in etwas auf mein Anrufen»
aber nicht sprechen» sondern schlief
lachte vielmehr die Augen fest zu*. Ith
jr eine Mixtur von Campher» flüchtigem
lomsalz und Zimmtwaäser reichen» wel«
\ auch verschluckte^ Uebrigens war sie
arm» der Puls schlug voll weich» unge«
X Schläge in der Minute* Sie verlangte
Essen noch Getränk» und blieb bis. zum
Brüh in dieser Lage.
m l^ten Morgens bei meinem Besuche
ich erstaunen» diese dem Tode schon
bene Frau aufrecht sitzend in ihrem
EU finden» und mir gleich mit vollem
entgegenrufen: j>nun bin ich wieder
» Herr Doktor ( Ich weifs alles» was mit
orgegangen ist!^ Nun beschrieb mir
&u ihren ganzen Zustand, erzahlte» dafs
»» was sie gehört und ich mi^ den Um-
den gesprochen halte« sich erinnern kön«
«r 108 -^
4 I
nct sie iväre aber nickt ▼ermSgenA gewM^'
pur das mindeste Zeichen vom Gefühl od«
Sewubtseyn zu äuCsem; iht wäre geiMseo^
eis wenn sie fibersül mit Stricken gehnndw
gewesen aejf sie habe, als ich sie geHniSn^
und mit äjK Nadel gestochen» nicht geschkl«^
s^ber alles genau gefühlt» hatte aber niclits b
bern k6nnen« Auf mein weiteres Be&aga%
wie sie sich nun jetzt befan^e^ so erklärte ii%
dafs ihr io der verwichnen Nacht ihre Regdi.
eingetreten waren» und 4a warp allee snf eh»
mal licht upd gut gevirorden» so dafe» wabm
groljser Mattigkeijt» sie. sich über gar nidtaa
Beilagen Ursache habe. Ich rieth ihr noa kkh
längliche Ruh^a an» verschaffte ihr etwas mch
IJnterstützung»^ um mehrere Pflege xu gspi^
fflien» und liefs ihr ein^ Abkochung ans W
d^iani NeHi^nwurzel und Chinariflid« Jidtli^
quor zubereiten« Heute» den iTten Ma^ kib'
icl^ sie völlig gesund «verlassen* -r-
Was war nun dieser ganze Zaatand? B»
beiC ^oi eigentlichen Sinne doch woU nick
Hatte innere Schwäche beim erlittenen M
das dadurch entsjtaz^ne Cessiren der Mcnstn»
tioA einen hohen Grad von Abnormitit ia Af
Cirkntotion verursacht»^ hatte «ne klanai*'
letzt erlittene Erkaltung einen Hautkrampiat*
rc^t» der ^ eine schon entajtandeneAbnonoi*
täp dßr Cirkulatinn finen^^scheinbawn. Zoitm'i
des Fiebers des Erbrechens, der Peripneummiii
hervorbracht^» oder wsren. hysterische ZnSDi
lüer die Ojrundlage^ die unter diesen Gdsgo*
iieitsursachen diese Rolle spidteh? Idi inl
das d^ Prüfung erfahrner Maaojsr anhuimtrf
lien« Habe ich in meiner Behandlung gafcbitj
Jnd l^^e vielleicht^ wenn, ich allee vom sotisj
i^^PB, goÄau vi^itfste, ^dec
— 109 **
wlre^ «ine BluUudeiBnmg ^oti dlnigen
BD alles vorsebeugt? Wober aber jenea
jnrmögeifi sieb zu bewegen^ und daa 6e>»
Uf Geborte^ Gesebene zu äufsem? Sollto
▼ielleicbt in einem besondem krampfhaib
AEFekt bestanden baben? Ich mag midi
bber diircbaus nicbt erklären » und liei der
igft der verscbiedenen Meinungen und Tbeo«
lenunden auch meine Ideen aufdrängen!
L Einen wurde ich es wobl^ dem Einen tm«
t| und dem Einen wohl gar absurd mft*
ij tlso will ich lieber hören^ was Ander«
Verstellung * konnte endlich der Ziisiand
it seyn» Mral diese Arme ein für lülemal
dadurch um nichts verbessern und ihrtn
Kin Hansstatad umänderh und erleichteta
k&nneh nicht im Standis war* Auch hattis
Ton ihren Machbam und sonstigen Bekann*
, auch wihrend der Krankheit ihres Midit«'
, sich ein zu gutes Vertrauet» und Zeugnits
orböi» daÜB wahrlich nicht daran zu den*
. war; auch zeigte ihre Anrede au mich diei
deutlich» denn sie wufste nicht genug ihr«
ikbarkeit mi Eubem^
— IIO —
Kurze Nachrichten
und
Auszüge»
1*
Ceorge Höger», Wundarzt zu Manningirtem UiAtr
Mthandlung des Keuchhustens mit Eiscn^ out tÜM Mi-
dical Aepository iSi^t mitgetJieiit durch A f on
£mbd€n zu Hamburg.
-L^av Mittel, welches ich Lier gegen den Imiikbit
teil Husten, bekannt unter der Benennung des Keiu^
bustenSy vorstlilage, sollte es auch keine Ori^nalkt
besitzen, "wird dennoch, wie ich hoiFe, der Aufmak*
samkeit der Frakülier würdig befunden werden, Wem
sie sehen, dats lanse und öfters wiederholte Veztnchi
seine schnelle Wirksamkeitin Tilgung eines der grSl^
ten menschlichen Qualen bewiesen haben. Ich lub
schon lange als Augenzeuge der schrecklichen Lia|;e dir
Kinder, die an dieser Krankheit leiden, mit beigewohnt
und habe schon Öfters die Arsneiknnst ihre besten Mfr,'
dicamente in allen Formen fruchtlos anwenden seksA
Brechmittel, Embrocationen, Blasenpflaster und suijn»i
len Veränderung der Atmosphäre haben zuinreilen
derung verschafft, aber nie eine permanente ^£
rung. Ich bemerkte ganz besonders den eeschyi^khta
Zustand der Kinder, den dieser krampfhafte Hnins
zur Folge hatte, und schlofs, dafs die Krankheit m
einer Atonie des Magens und der Digestions Wf;rkseft(^
beruhe, w^odurch eine Ansammlung eines ilk*
Schleims entstehe« In dieser Meinnnj; bcstizktti
•— Alt '^
ick die berfthmten Ödiriftsteller WaUsTitid itti4 2)^
t/Sf ^ie beide den Sits der Krankheit im Magen anr
»hmen^ obgleich sie^ wie icii glaube, keinei| neoen
urplan angeben.
Ich beschlofs dahet, Eiaen in kleineren &4ben aA*
tiTV'enden^ nachdem ich den Magen zuvörderst dorch
.n Brechmittel ausgeleert hatte. Und indeiti ich "Wlhw
snd des Gebrauchs dieser Arznei gelegentlich ein er«
HTneodes Mittel nehmen liefs, Um der Verstopfung,
Le durch die anzuwendende Methode des Eisens ent«
lehen möchte, vorzubeugen. Ich verordnete kugl^ioh
ine einfache und leicht verdaulich Diät;
Um die allgemeine Methode ansügebeA, liabtB ich
inige F^llle ausgesucht, von denen 3 so hofFnnngslof
Is möglich waren, daher einen vollen Beweis voa
ler Unzulänglichkeit der geviröhnlichen Mittel gegen
:en Keuchhusten sowohl, als einen auffallenden Be-
reis, von dem Wenige Tage hindurch angeWandlWl
^inum /erri geben«
Erster Palf,
ISla.Jan. lDeii4tenv George Roherison^ äeiatu 5^ lan*
jee nnd hHiaB^e Paroxismen seit mehreren Wochen^
irihrend welcher er mit Anstrengung sähen klebi;i2r
en Schleim ausbrach. Leib verstopft, das Gesicht.
nCgetrieben, die Augen schwach und trübe, ,der Puls
.^. Ich verschrieb ein Brechmittel gelegentlich ztt
lehmen, und ein EröfFnungsmittel,
Den yten. Husten sehr heftig, das Athmen er«
Dhwert; alle Symptome schlimmer.
Repet. puhis laxans^ et post alvi solutionem capiat
'Üncturae digitalis Gutt. vj» quaque hör* Imponatur
fiam empktstrum lyttat sterno»
Den Sten. Das Athmen erleichtert, der Pub ipo^
er Unterleib verstopft.
Den Uten. Der Husten noch eben so, der Puls
O» grofse Schwäche, der Leib offen. Die Dosis der
Sagerhuttinctur auf 10 Tropfen erhöht,
Omittatur Tinct, digitalU et resumat tmetic» p* r. /z.
Den 14. Der Husten schrecklich, die Kräfte neh-
men sehr ab.
R$c* Vini Ferri q, v, sumät Gute. 10 ter in die,
, Den lyten. Der Husten etwas besser, ^die Dosis
^^ Stahlweins auf 12 Tropfen erhöht.
Diu aosKen, Dcx Husten viel bessei; der PuU
^ »14 -^
rUu lut sdion. Un^tt teiiM ReiKfahi||cflfr tpioaii h
Mcrkwardigiw bei dieiem Fallt m dtf..wkalii{
Au|(et» Weisel .beimifae 5 Zoll «iu| idev DHnu
len IM Die Aogenlieder» die jetif^ cani lor '
eindy tind eo JTob» wie die eia«i*ljfinrdtf|
besUndig EefcEloifen. Die to. kiclic ca
Me^bomicne Drflsen w^ren» elf ich di« Fbnae
xnit einer Fforopbthahnie bebilt^^Ojji A — '
der krtnken Seite betten eine gitternde. imd
ti^e Bewegung mit dep rechte 'Auge. V ,^,
sie öffnete» so sdiien die "Oreeniiitipn des JU^i
vkbt sebr ver}Ui4ert» und obafeteihtte im u'
denilicben Aitidebniuig dei opÜMiea Nerte% w-.
•ie deunocb Lt&bt von Finsteraili iiptepEtebater
ielbsl Vor zwei Jabren nocb» wie m ttUiita
deutlich leben« Du Geticbc des. techMi Ai|i
ToUkommen.
Die Schwere dieser iHrnderbaren^eL..^
Ikaitto die Gettalt der Unterkiitelade' atolor .
Die linke Hälfte von der Sympfifili}ktL iat lekfl
tergedrftckt> dafs et ihr die Gestalt 'einet n:
ten Gamitiu eiebt. Die traniTerae Riebtut^
Zähne ist Terletit» nnd wvnn man ihr den Fii
den Idund steckt» fctblt inan iiti 'Vordem
tiefen Sack» der ikit vMt Sj>eicbel halb L-^-
Die sonderbare Lai^t und Tiefe dea Sackes enSsrf^
nen unwiUkahrlich an den Saok ain Halst ^l|fl
likan.
Die Geschw
Aenfseres. ist eii ^, — „ ^
mäfsige Massen, durch Zellgewebe Tereinis^^,
li alten. Gänse Bündel yanoöser Gefllfse Jaoki
Bindfkden, einfs Zolles dick» durch' die M
kleinere iu allen Kicbtungen. aber dieselbe,
keine Tendens xur Entzündung oder Eiter.
«rsacbx ^egewänig keinen Schni^rsy |st absr
•chwerlicby iiidem Patientin sie in einem, fisd*
Hintragen mufs. Die Integnnaente sind t
locker» aber gesund» und obgleich dieA
«o giofs ist» so beinerkt man. doch keine
Vergröfserungen d^ Hautwilncheiit. Ü' '
eines wolligten Haares zeigten sich an t<
Stellen des obern Theiles der Geschwulst,
peratur ist dieselbe wie im abti|;en XOrptr^
Sinpfindlickkeit scheint groA aif siy^» iodin
Lwulst läCst sich wie Teig änfCiUi^|.
einfiDrmig^ scheint aber rielb |^R|'^>
Ifse fiokä •"
selbe. m\
Iti^^nita (ich Fliegen aii» loaiti^ In»
B^GeioIiTviiliL seilen.
in leliBinc eine conttilnlionella Anlag!
Getchwalicen an )iitl>«n. inde^ ihr cia>
voi'za^tich abei; der Nicken, mit einer
T Austvflchie besetzt iit, deren einev lo-
Se ioU lanß <"■
^ ii[ es ^»^^ un^eaclitet dei grorien
in die Eriiahrun|; dieser Geiohwiilit in '
iden r.luimaHD xamesc bringen muri,
ade Scliwiclie vorluiiäeii iic Idi wtr
. die ^ichwuht auch eineu EinAufi «u£ .
uilec habe, und eifuhi, diCs lie ibi«
iinni<>r gehürip und litnianglitdi hibn.
let wvni^ BeiBpiele in den Aniialen der '
m Btner so nionttröjen Gescbwul». £t/l
MHn eines Beispiel! iaM/eünore J'iiagtraUf,
li'IPuIti noch gi'üfsei- wM. Allein da w«r
litt Folge eines ZufalJs, und woide so
t TOD der Brust wie eins Menge G«där.
lang lierabtiiDg Sie sclieint aber die
lieUi, worauf sie Tubete. nidu TerUndert
iib dtt von mir erzdilta dennoch w\jhl
rdigite cu sein icheiiu. Es scheint einen
I ansugehen, dafi man inbngend* Ö«-
e «icli lelbn flbeilmsen i»U,
', tt/iftr der AnaiamU to MMulttu Utitr
ff§ Daumtm, aut d*m Mtdical RtpotU
}l6. MiigtfhtiU durch EirtiaUnn&tln.
■Ilan in iplmen Jahren ■ ^
ober Verrmkungen incht nur dia Una«
kwiaifkeiten bei der Reduction in d«f
a Acoon dar da« Kopf dar £noclMn nia«
uikcb.
m IdM ge*iüt>t, hat man A^Uaae, knmyt>
tul( warme Bldar, bim alla% waa nnl
u>Sy*t«in eracblaSen koanta, eb BOliTe ga>
i«i aeilidi nnlaogbai, dab ein >«wi«far '
impf tudaiin« der batabipwatdwnittüi
pnctts BatrMJuanf der Haoch— '"^Iff
H3
— it6 —
ireisty'daCi die Schwierigkeit in dettRfldaerio
öfter Ton ihrer eigenen Gestalt und relativ
als Ton dem Krämpfe in den Muskeln^ herrüh:
wir den starken, das Schulterblatt umgebend
kel in Betrachtung uehen, so können wir ni
weeet Terwundern» dafs ihre krampfhafte A
Rediiction der Schuher erschwert. Allein >
gemein angenommen, data ein gewiases Zi
Kcduction sehr etleicnterty dafs ei «ogar faa
lieh wäre» sie, selbst wenn man dem Pati
zur .Ohnmacht Blut wejgnähmey sn bewirkt
man nicht sugleich auf^das relative Verhä]
Knochenköpfe und auf die Aufhebung der nc
der Bädder achtete. Kann man a^ber wohl
dafs die krampfhafte Action der kleinen, d
corpus des verrenkten Daumes umgebenden
fähig seyn solltet einer Kraft, die so grofs *
sie den «weiten Phalanx abzog, ohne Rede
bewirken, zu widerstehn ? Oder kann wohl
dafs Krumpf das Ilindernifs seyn sollte, die Sc
keit erklären, die man bei der Reductiou v
Finger gewahr wird? —
Vor ungefilhr 3 Jahren war ich Willen
Fall bekannt zu machen, wo eine Verreni
Metacarpus am Daumen sehr leicht war redu
den* Da aber Hr. Charles BtH dieser Verrej
oft in seinen Vorlesungen, und vorzAglich
Chirurgie erwähnte, hielt ich es fiir AberflAss
Fälle in dem letzten Aprilhefte des EdUnburgi
Journal fielen mir aber so sehr auf^ dafs ici]
die Erzä)ilung folgender Fälle werde dem Lei
unangenehm seyn. m
Wir finden in den Schriftstellern einige
liehe Fälle verrenkter Daumen aufgestellt, l
erwähnt eines Wundarztes, der, w^ährend er c
locatiüu des ersten Phalanx und den Metacai
reduciren suchte, den zweiten Phalanx abzog.
Hey erzählt zwei Fälle, wo der Chirurgus,
die Reduction zu bewirken, auf den Kopf d«
chens einschnitt, ihn absägte, und dann ihn le
ducirte. Im Aprilhefte des Edinburgh Joun^
1813 befinden sich zwei Fälle. In dem eine|ii
die Verrenkung nicht reducirt, und der Patia
Soldat war, als zum Militeirdienste nntaaglich
wtix. In dem andern Falle gine;en die Knochen
natArliche Lage,», während der Wandanr ädi n
beMitiirii^e, ohne daT* et M Mlbn 'wahte.
li'Wiihnuiig dieiei' Fnlla, bedärfan wir niefit
jenigeui die von den Wiind.inten du fmlen
■ogefahrt irerdon, in Betruhlune xu Eiehcn,'
bewateen, dafi das VerSiluea in dietct RHolc-
n«r RsvisiOD bedarf.
ülen oben ervTithntea Fällen «ch«iil: dia Re<
auf dieselbe Weise vertuclic worden zu sejti.
chie immer die ünache der ScIivrifTiekeit in
i(na KrunpFe dei umgebenden Muikelti, und
nichlete beinah den Patienten, um ditten Krampf
wiudea. In dem Falls des SoldaLen Macpfiaif, .
n Ediuburger Jonruiil erwähnt ^irdi wart^e '
e Anidehnunp Fiuelittoi, obgMich Ur ohnmacb*
gj ein dcudichev Beweil, daii noch auCaerdcRi
in. den Muskeln, ecwa^ votliailden («yu uiiift,
Rtduction vethinderi:, rindern dieielbe Schwie-
'orliltiierie, obgleich der Mann in oinic Ülim- '
nd Esl^licb die Muskeln encMalTt wzrcn. '
ee Wundärsie' glauben, daft die Schwietie-
n davon becrülm, weil wir den TIieU nicht
nd «Über >)iofct ttniiBgliah «iilifci lu Jmww»
a|«v.<Mliqlb 4an ' 6Bbnadh,lgrfwtili«F Initi«
yatf um den .Tb«U dMnit-dauo bMt«r>aMuta
mi.diM koiiote «loch afaBC>4B>ilttn'VOK'A>%iik-
Jtbu F»ll« bMtiiiimt nic&i '8<AM4««9n, deMa
njialfl hatte der Chlrurga« divTlw* ivaa
iliM, 4*fp ei; d4n ■weiisa.tSkhLHMrf'aui^dA,
Mih jfiiernen au reduoir^ •' : ■'■f.<:-:.^'t. .
Htf MhainI der ents sn cty*» dar 4Mf. d^a
yMnukuag bc'onder» utCoNihuiii'^ü'u; h
■ AoflaR« teiaer Chirurpa.wgt-»^ äavifcitfa
M «r iim Reduction tinvt Dtuoaation- biMfet-
idu gHeheO) und ia. «ine» anAeiN m; «MilHn
LÜhiufcD, Von dem GeMH.'Wikrar w«hI-
r Dnunnchung betwli, untenuchM-vr, gadi
I dia Aaatamifl dw G«l«Hk*> mmiittaA, iäü
rierifkeic in der Rcdncttod davom'KBrrlAMi
Koni de* lEnocbM« ■#*«««« diM Jui^aaati-
jekwit Wate. IndMisoMiwint «^ dafiesd«m-
et doch nach nicht beiMr mglttfai m das H4>
In Verrenkung, indem er ein* Ektttniu ■»••
ebickie, und ihr die Uftad üt einen er «reiciM«-
umichUg SU legen, uod dann nechi 'MMlgy
iedenuJioiiuncn b*£üü « «raUbM letMen «■
^ ii8 —
Wix fm^miktm iem S^mam Jcr
BsB. OmrkM BtM di« Kointmff 4cr ridiiiges BefaMr
|iiB|r dieser An tos VcrrenliaB^. la der «tum Aiy?
gäbe dicasc Wflfkcs tob igfio benerlu er: apMkwni
€TW9rtn iiAbca, da£f Hr. H^ duMm BcobMktuHi
iprürde nadigekoiiiinen a«yn, HäKilicfc dafi wir M
Dauaieii d«i Tcncnktea €vcleiikes so hit^em mtaait
^(s ^nr den Eapf des Knochens in eiac fcalteiifaip
|5niijge Bcwcgtiap um des aniialiTcndin KiMrf ds
Metacarpos fcciBsibiijif^ai, cke wir üzm dnrck iim'Uß
terAJ-L igaimtr za farueen erwattss
DamaU kaue Hr. .fic/Z oock sie
4m Mticirpos and des entcn Phala
Mi]:lMe erApdccca sick also blt>fs aardie
GcüvJie
des Gdapkes. Kon oacklicr brackte einer sciiMrZll|g'
lioge ciTn Fiuiciitni mic einer M»Kckcn Yerraäkaig
a» ikm* der aas dem Hospitale nack 'rersciiiadtaM
fracktloson Versacken zmj Rednction dar^SjdcMOB
als uikeiibax irar cBÜxMen worden. Br. JMV Tcdk
eilte CS nack aeuen ▼OT^ecrageocn Rccein
inidÜick. ün^viahr 3 Jibn nackkcrXini
cker Fall OBier mciBCT Beobacksoii^. Eia
Weib in Sc Gilei^ ^mds to.i der Wacke
|sq; als sie SB enrnnasB fackte, üUtm sie der ^Mb;
ter bei den OamBCB, nmi im iiur- and Hecsidbai w^
renite sick der Mcucarpat. Sie wurde in däe Wsdhs *
p^s^^Älcppt» wo BUB sie fiis miocB des aBdcm Taffi
kiele Venckiadesa ^aaee I^e^ise kancm ▼eiwdl, tk
DuIocadoB SB radacuoT, cke ick sie s^k. kk iVff
kf^erin. die 10 giäcklicke B^ibütt Meckode aasawcf-
dka . allcSBäe Iwae oercics dmck die Tersncke, des
^•■BiaB dnrck SbMbdob aa ledacizcn , 90 'vial gdi^
***• luid war infm wiim anck bei westcoi nock aäcfel
•AdiirnH so daii sie sick nickt wollte anrOkiea 1»
M. Ick Caäte sie iBdcsccn, ose OkrCei» nickl sdk
yy* j^**?^"™— » kielt K^;^. BB^ fibcsBcngie andlK
dsb dsr f^nseo duak Estenöm nickt xo rednckoi
war. IckbenskietBäeBBd ««rwckeneikr, dabkb
mckt dKseibe üeskode Tenackcn wolle, nnd so tf:
kokte sie mir* aka sos sweinn nuie so fiuseo. lob
Mste dsn nsBMi seit nKäner FKkcen Haad, Inda
Kk dos Zcife&o^ez lack ud aaiscrKcs Ende des !!•»
<MiM aoeeicft, wolckcr «e« die kokle Hand m,
fv'nwbs wai^ ud ketc xBoi^ DsBB« anf dcBktff
y^oetOBSqs^ F^nct £^ swekce Pkaianx» sdels skt
•••» OSO Mssneu«». «n. *"-■■ ■ Fn^pr -kcnvf
■ •
&okt6 djtt'nAln» mit meinen DvttAMtp iuid in«
m ich dudeknk bpg und den MetMÄrpui sum fuf*
im mächtig reducitM ich die Dielöoetion so leicht'»
ft'iob eelbet ktam gleubte, diüi es geschehen wir,
rr Böhmen p den sie d^hei litt, wn so f;ering| dtb
I »M% einer Ohrfeige jeat einer Untrainng «nsge«
et ^sr. ■ ^
AuAer diesem Fdl giebt es qoc|i iwei^ wo di«
lupdon durch Biegung des Gelenkes be^rkt wtt^
r eine begegnete Hm. D$li kanlich. Der tnder»
r an einem radenten des Hm. Chäpitiafut^ Wund»'
c SU Windsor. Er schrieb folgendes ii| einem Brie»
in llnu Mtlif
Ein Bursohe von 14 Jahren fiel und rereenkte dea
'«iten Phalanx vom Metacarpus dee Daumens. Hr,
§ipmann^ der Ton Um. Ney't Bericht .dinser ArtLu*
Ionen phön iuiic» stellte sich den Fall sehr schwie»
Tor.
Er lie(s die Hand von einem OehaUen ruhic tuU
und die Extension wurde versucht; und- oa dev
ient ein gesunder lutd starker Bursch* war« bietst«
» CA| die jSxtcnsiou so lange fort^ bis et f seihst er««
köpft» es aubugeben geswuugen war; jedoch fuhn
ia leinem Bemühen ,. mitunter ausruhend » u Siun«
n fürt» Da et alles dies fruchtlos fand» verband en
1 Daumen und befahl dem Patienten 9 am ultohsteii
argen wlede|.tukommeu. Er gieng. . Hierauf sah»
. Ch, Hrn. üey^s i'aUe, Ilrii. Be/ri und Latia'i Chi-
rgie nach, aiieiu ohne Nuueu. Alsdann nahm er
jie Zuilucht tu Hrn. Be/^s Operationen und erwar«
e seinen Patieiiton mit der gröfsten Ungeduld» so«
Ul er die {legcluy die in diesem Buche gegeben wer«
n, gelesen h^ittp. Audi Icgio tr sein Staarmesser »u-
Bht» die Li|;anrieate su xerfchneiden« im Fall esih^
ieder mifslingeu tollte.
Dee Morgens kim der Patient in Begleitung sei^
lalanx g^gcn die Jiohlc Ifaud herunter druckten, oder
■Imehr sogen. Auch diof gelang nicht» und so liiig
an wieder mit der Extension an» womit wieder eine
niide sncebfacht wurdci jedoch ohne erwAnichten
"folg. Endlich gelang die Beduction auf i'ulgeiid^
Ke, Der Operateur lesce seine Hand an den obern
des Phalanx» und draekte ihn gegen die hohl»
— . ISO a«
BUnd und swatf Atn/iin« M>«^.&iqn9Nw, UHm^
«ntgagenCMattta TImiI dadunb ui «fün« £.ag|t admAl
Vf urde, Iit dnn TplUMl VcttutluD UUI» «r dM D^
inao {(iriCtt lind dadurcEt dif f'ftl'-n i^^^f Hi|n4l>
JiUckiing Jb« ThaliDx vtrUndelt. Im l^itatitt Tm»
che »bw »T" Biftt» iwiicliwt Aön* P/~* — * *-
tohlan Hiind, all der Chiriiipii», dei
Mcn liiell und iba hcTunleTdTrtckce. Hr. C/iapaut
Min«k[i «[ tiiaile disun fall deihalb mit, wmIji
(ewüUi iri« «qbwsr ■> Utt dtn Daumen darcltlÜ
Untion la j:ediiciieii> und wtil er dicRichtiglüilV
Iliu. Aii"* Ginndi^Ha dutliut. ^
DitM ■•irt Fllllff tiad, mit AiKnabm* dM MH
J«» Hr. /Ttv in isuMi aten Anleihe erKühtt, di«fl
ügen, wo aio R*dnolian to leicht gir^- In «UmM
min die ExMiinoB uniiDti, dann der Itnoctien lobllfl
M |lnft Uieht üt Min« StaUa, «]■ min da» Gelenk In;.
Ht' /^«y iiEt: leit der Heruugjibe der ernen Auiip
meintr Beobioli|iii>ft«at gaiMg <t>ir die Reduciion >a-
rankcBT DxumenLnoohen durcM Druck ohn« Exuain.
Der Druck laatt gegen da» reneiifcte Ende dm enw
PfaaUiui enickt« f«yn, indem dleMT sleicbMln »f
dem Hflcfcen de« Meia<»rpu« Uogt. WeaH wir ja
Knodian Torwlna drucken, *o darf e» iMIflrUdl lidl
dieMlbs Wü'kunß haban, ■!• irenn >vir ifaa voiirtiB
sogen Da wir äim «eben, d«(a urohl Dviiok im*
yrüiuchun Effect hat, nicht aber Auidehniing: loM»
muthe ich, daf« dar Druck, di»<en «icb Hr. Öj^
diente, nach unten ^eriolltet, FolgHcfa eine BUgn;
war, wrelchat den Fall unter dieselbe Klaiie rwE''
rfuciionen mit dan £aäicben bringt.
Ich swrifle üar nicht, diT* dieRedncLiondalb^
phail im Aprilliefie de* Eiiinbuiger Journula iftj tul
dieselbe Art verriebtat wurden, indem Hr. SaKbi/J
bemeikt, dafi der Knochen, nachdem eroft« fitfatnlf
Wir aneewendet worden, in aeine Stelle letildptt,
walirend ar den Kopf dei Knoclieni diackt«. la ia
Falle dal betriinkenen Weibei rediicirt« ich den IlA
cJien durch Biegun|; dal Gelenkes nücli Torna: *•*
Experimenten an Iieichen aber, denka ich aa ml
t'l logir luweilcn nmhwendiß, einen Verauch uin
Uduction der Verrinlung durch Biegung deiGaU
in emeegengeietater Richtung, wahrend wii g'fiMi
Kopf de« (Weilen Phalanx draden, zti retiudhea.'!
Ich YTttit uuu vcnnehM, 4m Vtimixpiafm.
1
I.
{
iWn't W«l[:lia in den BhidMtt'.Ai B
lA oijHT Vni'enkuiiii: vorpahn. • ' ' ■ ■ {
jt du Geleuk faititm in ein CnpSnlarlMnJ, w«k>
i.iiijx'ielbit aehr-df^iitt i»« lut abet durch dia
■»ng mit eiuer Maii^e Flecbnea oina grofM
^m ohero udir vordem Tlicil des Gelcoks liad
elit«n de« iwciten und dritten Exietuort , und
tein und hinurn Thtile sind die URdints iti
II Aie offa ßfamoldta i.iierirl, wdi^M
JUxori,
I ttn/o des linken JIcTorii Kwi»chen d(^ Flcolw
L.4uneD durch. An den Seilen giebt es Kwe£ .
Inder, welcha durcK Muikelitrulen Tcrittrkb '
Ü» Kndina Aev Muskeln ui der obecn und uiw
^he, die mit den Knochea vereinigt sind, -vrir^
.iJUckt ilJeii) all Tbeile einss Miiikelt, iDudern
H Bender; ich iicjine li« deibiJb vorder» udA
' ;Baniler. t
■ £ro[ae Starjw aller dieier Bande« laif^t uoU
^ wenn wir in „eiotin ladten Körper eine Oü-
I 9m Dinmei» sn «m^Mi fodiM. lak kcb*
dfitkh ufanilni, o^ne eiiilg« dtc lUadtr an
(»1 h ich habe M|ar dm BwdtM Phalanx in
t
leicht eine VerruüiuiigitMtfi . . ....
, . wieder reducirt W^vdea. kanoMi iijprsh
tur«cha Extaniion; - Erüihnii^ lehft. U«.
wir durch Exte^on nkht ■ttm Zwecke m«
JionDen. Wir mtiitan alw auf die Seitenbbn*
^ Rocluicbl nehmen. Im natOrlioh«« ZfiMM* .
in wir, dafi lie viel ttarker wie die TOid«Ri»
item Bandet «ind, und to lange *ie ganm- lind«
iian' nicht leicht Verrenkung hervorhringaa. i
kUHB die Knochen dadarch reirenKea,daI) wir'
Xete und hintere Band aatMhneideq, i|pd den»
rix (tai Eifne de« AttauheqMnu dat Sauenbln.
Vir «ehen, dali der KnonbenkapC tladann >|ri-
le« Seitcnbindern eingakleramt itt, welchei
lie ExteniiüD vermehrt, bei Biegung dei Ge>
Iwr eriohlaift wird, und die Knochen f^tctich
viedet in ihre Sülle tohlapfen. Diai wird in
M«nh« deuilioher all In Aletacatpui. Bieieu.
iuilich eintuiehcn, d«Ci wir« «uMi wnwiiiM»-
acr^eittaftin^r w&rrisäki ist, das 6IM littgett «a^
flicht ausdehnen mÜsteAt •'wman wir- es sr redu^iii^
"v^ansclmu' In allen er^hlten FlÜlen spheiat o»^ da£|
keindi ^er Seitenbi^eT senisten war, denn m^aßt ifl»
ra di^ Reduction leichter effbl^ niicl mwarduvdiEs*
tension.
In den in todten Kärpem ■ tnegien I>iilo€«tiOiiM|
fuid ick immeTy dab das Attasckement des btnUHhl Li-1
gvneols aa dem Metaoaqms serrissen w;iVt (imü ata
afai obem Theil öfters*» nicht blos die Ei^tesfoprMAH
näUf soodem auck einige Ligamente, die • sich Tondl^-
kl einen MnsKeVa nach, dem obera Tb^il der Seiceälilii^
der hin Terlänserny übrig bleiben, welche dorch ihn.
während der Üxslocation veränderte Ltage stäekero BM
der bilden, als die ttndines txnruores,
• ■ Wenn diese Fasern ganz bleiben , so ymrhmäini
tte ginalich. die Biesnng des Gelenkes vorwlns i mri
man sieht also, weshalb et suweilen noch wendig icj^
kk||B9 ^fiit Daumen nach hinten mi^ bj|egen,;
Dtm^Skirltif J^aimei^t Versuch einer Diagnose dsr Cmi
^ainageTfverengerung j wodurch sie von andern Abdomk
ruiÜäsionen zu witersoheiden ist, aus dem Media CMru^
gifial Journal mitgetheüt dur^h EdendenfeBeo^ . .
. Indem ich diesen Gegenstand wif d^ Ton^ehnejL
xbafse ich mir nicht an, eine iinunisiörsliche I^iagnöis'
dieser Krankheit, oder ihren Contrast mit at/en andan^
Krankheiten des Onterleibes, mit denen sie irgend eine
Aehnlichkeit hat, und folglich verwechselt wenUa.
konnte , darzustellen , sondeni blos ei^e allgemeiiM.
fJebersidit zu ceben, die eine genauere Beol>achtiiiig[
nachher ausfcillen mag.
Die mit dieser Krankheit die gröfste Aeholichktit
^benden Abdominalverletsungien nnd:'
A. so/c/tCt d.ie die Struetur des Afagens s^st beirtf:
fen^ und
B; solche i die in den na/ie gelegeruin 7*Acä!e/i ihmi
Sitz habtn,^
Die frste begr^ft Zusamroenziehungen der Ckm.
dia — Zusammenziehungen des Pylorus — MagengSt
tchv^alste, Yorzüglicli Scirrhositiitten -r- «infacl^e anA|
Imbsartig«- Ukerationeu. ' *
ttän CHtM» bcErifTi; lu;iin!Ui(ftB B^etal'^ii-
(ebeif, voi-ittplich TBaichwOlät« — Vei-grölie-
Vei'blitnns -der {»rijrsen Maf^andidJc.
rympromt tintr CtntralmagruverargerOng : Htf-
Vf bald nach thm' Essen, der Bt,^'b«ltn tA- .
;r rechten Sehe venciilirfimeit ,-"ififÄtiehan
lieh ierkAul«n Spoisen, »ach ijfen^. ßehu^e
Geti«ii]ie, iwch idhltellft- atnlsi^MriidtK'
;(«, naclt Filißuao und niadt^tfeßTogcneelt
■fi«n. Erbrechen, diu teiltn riaihlMit, bb
lugen itincs gatatn Inhßla entltdfgi^itdt. Dm ,
iclieinl in Her Miitri dei ^Aitrilchen Krsign
foif: tn niliiiieii. Groß» Abmagerung. L,i.a-
kürvwa 4chnKrthse Zwlschtnruiiint. Keine
i« bcuD Scbliitgsnv Keine Vcrhdrinnir odat
tBBß im Epigat tritt. Kein hekti)dli«< V'tehtr,
Gw Ergie ^ linken , oder imdiip:« Zeichen voa
tn Lasionen. In dem buini B/aiXs (OiservO'
tkttt /X.) «rrrHiuiear»\U, war' ailT)«' ßrbre-
kiin kMultlioTte) Symptoirt da. fl<>i MiirMtjg-
iibiu tt taiuU rmborum Bp. XXX. arrid. 7)
Erbtechen, cUs 34 Jihf gediiueri:. i.Wieh i
XKk Tische. Die äehmerzen lierseu je<tei(
EntWi'ung dci iVIngeni n^i^h, wiii'den ttitt
IT) wenn de^-tVitient^ns Srbiecben zatilck-
«ueJiCe. Der Leib ^ar varicopb. Dia IVI4<
wn mit einai- Vevwuchiiing des Ütfetbeatth
doer knorplirhien VeriMrinng ' der Kfaf pe det
■B tich im Leben diXrch einen inierntittireil^
'an erkennen gab, Terbnnden. Die Ziuam-
ing dei Mageui (cheint nicht gerade geyreief^
(d»HR, die dit StriiUur de) Magm fdbf 9^
imäli imtnnth ungln. " • ■ ■' _
Ziuammtniiehung d*r Cardia. Spiipl^m. 'Bf*
. o4nr nach deniGride. dnZoMmtöe^uifavnc
Ttrhindtftet Schängtn. Erbredun, Am tmm^
•^ dem GenusM derSpeiMii erfoixt.. D^tG«-
Coiulriclion in der MlnneecenB , eewOhn-
«r Hichtiing der O^rdh,** m^er SrngnlLui,
m ZaHinrneuiiehutg lebr Mark »t, Mi «riv«!«
dar OeMiph*{iii| und bildet mit den entknl-
peiMp eine t>e«d^Trn)n xwiichan den tilgen
ttn mtdiaitini, welch« die Lungen uqd wt
An. tortaf \Coim ifa/uifomie irMmdl. 7kM.
«"'S
«""m «■<""
""»<
■fkM
*^'
I« WitteAücht. tili 'diaenoit|9oh^3 Zai>
nian sich 'am betttn veiluiS'^ Ivann, iit
e der Getcliwiilsl duifh gonaiie Uiiler<
napeiigegend; Welche im weiiem FotI-
■nklicit gewflhnUch leiclit vilvi. ,Ich .
neni Miiiel, w'0''"''ch man dlf acih'fiöie
1 Magen von andern uniettcbeiden liOiMl-
n diirdi die Art des Scbmeraei und 'flU
e und |>byai<ignoiniiche Eigen hauenättf
he Etukera/ion. Simplome, iCitericiitai
I Abgang bei Siiihle, Schm<rR itti Mt-
nach dem Hypochondrium, ifabol unit
hindehni, heküschei Fieber, öfier« hff-
arapf, erof» Hitie und Tr<>ekenh«ii im
I, OetOTiicht, Ein) der vorzaglichsteif
Zeichen iit dieter KvanlilleiE aber ilt
mm Eirtr. Aurlk kuin man nicht >a
imkeil auf die [Jnlerthafaiing der s^^*"
terie verwenden , um g>ns b«9>tmnit illa
III denelbeh zii erkennen, ind^m. Tri»
andern Ürte gezeigt, die Gcf^fle &a
ibrane einei consiringirten Magens lu.
'anUi^fLc Secretion auswerfen, die dem
llich lieht, wodurch man folglich bei
irher Untersuchung leicht irre geführt
die lu behandelnde Krankheit lalich
•B Seiirlns .>• (iMl als «In HUatni, uk*>ti
■ ftUnduni vanckUffKnl, aBinoOi altia «qUat;
■ ryloiw. Hin. "Ml. ■wfic. 1^. 1. ilM*. 91,
>,*faitr miltihnliclMn OtiAvalM >•• Mk«» <>»■.
r. JKm» Mft-d wMnir qf lAt'Mawt AUi, •».
fll*rt tuwail« oll« ai* ahK iw Msfu, ant
■nniiarliihi CoBiakiiIntiiiMn svtHkM OfM^'
■4nD Ciiiilta. tJnu< ftnl ket WnmpiitMin'
Bir F»B. d;* Junta in Ma(«t«hB<nBi ml tt-
m tint, lUii Mi(*n silt ,d« Zi>«^>(*ll* np
ni.th°U. (BdiBBpn mm). ^1* 'ittib u fcwW
■ ■ ^'^ ■^'^'^f'* 2j:i*f.«rawomyi. SynptoMe. Maptn-
fikmeri, e& in veiic&Lcileneh SubjekLen verscbiedoii
■gewfthjftlien abev heftig und sc/üifidtnil isi; Erbi'eclial
einer ftlilerie , die dein Kßßes^zi Oder Kaminrufs, nät
witr'tehwarxgeibert Plihiigitli Tcrmiiclil, gleicht; tua>
iusdec Jhhpii. Die Sj-mpionj« lind roehr oder we-:
meer,, lisEtig , nAcbdem ini G^chvrür eine grObcts
^tj kEetnen Stelle eiDiumint. Wenn indeiun da
Kfirper «hr ^bgcTnagert 1», Wenn das ti^icinom dth
am Fvlol-ü», oder am gro'fjen Sögen ^1» Magern litl
befindet, und sehr grüß iir, la knnn ma» a lieini Le-
bfnjtch.Qn diiich das fiefilhlen entdecken. *] Dits Ge-
nclu 'dviP^nieiVien tvitd -^ewöfinJicU blaT), und b»-
iLOmmt i^ Verliütc deV ^l^anhlieit ein g.mi eigeucs
Aii*iliU UndAiisdnick. CAdrif«/ beliauput, diese t^auL-
üoit Ky« hauTieev h^i Mimiarit als bei VVcibern, usi
Komtn" lelwi" vor d.m 4o»[8n 'iAm..") Da jcb Lei-
lien r^D A"*"' ^*^^ habe, so will icll ein auiEeidinCB-
iIct Bailpial davon aus einein bevIUimten ausUndiscKea
äouinile mlttheileit, welcltes «inen exulcem'iea Scirr-
M der Cardia darstellt.
' Mom. R., dg Jibre llt , eines saguiuo - lymfti-
tudien Tenipnanientj, starker Constiiiiiion undiegel.
liiäGÜget Lebensart, 4:inem periodiicben Catarth nnui-
vrttrfig, aber übti°;eiis gesund, Tracd im Septeiubar
aiBo7 im Augenblicke, daU er iiieJerschlucKen wollte.
lloit Erbrachen übetfallen, so dafi er weder feste, nodt
fllUiLge Sachen lieinnterb ringen konnte, er war ge-
■Wnngen anfiiibören, Eriiickung cchieii llini in ixo-
ben, und tetne Silmme schien ^anx erlolcbeh. Aucb
fcute el Milii'eckliche Schmerzen hinter dem SruK-
beinei und fählte «ich sehr ohninilchtig. Naeb Er-
btechen einai ztben Schleimes mit dem wenigen, du
«r TtricUnoLt batie, renntscfac, hörten diese Znllllt
Jntlich asf. Et aCs nadiher «vicdermii unbedsättn-
4«i Beschwerde, und erbrach sich noch mehreVetfilfc
■her gifi> ^mächlich. .Bewegung faTi°;iiivie Ihn. IM
Fall blieb eine Zeit lang ru£ie, und die Haut naI&^
lieh. Et (ehtief wohl, der Mund war feucht, h»iw
keinen ablen Oeachmack-, der Urin war wcnic, ä*-
Sdroth und stinkend. Abmagerung nahm täglich in,
ie SyniFtotaa wurden allmählig ^^ctüinunei , das
SlÄllngba nnmOgUcb, und es kam Blut h^tiiU 1>^
•) JW«W>.^™"« t^. 155.
g;
cq. Die FüfiB icbwollen an> Aet Und vfari
, aber genichloi; hlufipier Stultlgina, d»t
ET Oalle ahnlidi aalie, ßeschwOllRoe HSnde*
ddbiiie in deiBmit,beH«iiitige NRij-nnE; luA
HU, mit Würgen 1 dei AiMwucf scliwars odet .
ei mit meitibranöicn TlieilcTi verrniectt: 4sl
rjuideilichi Beklenimunc und iinan»ieblichet^
ick: die Zunee EutveiJen weiri, «uweilen
li Wufi^r Sclijncken und f^ioTaer &>eich«L.
^lent fingen Pas^igkeiien ziemiidi bcqiiAt
Ut^en. Sechi ,Tage vor teiaew Tode tnitM
ad äraitichweirse iriil Sdinudem ein. ' Dlfft .
nd Fnrsgeschvv-ulst lo^e Mcb, SchhFrigkmb
steil Dnif Beöngitigutig; Hütten mit Ausvtdh-
it schwai'xen FiluTnenten und eiuer Eiir^
nt -funii seilten Subitani. Am 33>teh Decembat.-'
m f^ Arme, die Reipiraiion wui'detticrtarOfc
tdy kalt, und in der K^^cbi: atub er. B«i dMt
i^nnf! fand man den Magen iiiigewf>linli(di
mi eine ichwirsa eilerarliga FlOsji^keit enU
Die miii/iie Membran der halben Mündung
lia mr eiiuilndeli der linke Luppe» dei X>e*
K brendie und mit, einem catcinoniilüien 6e^
VenvaclDen , Vrelcbes mr Reclilen an d«i
uk und ihre Wände gllnilicb Bentört . Jiaii4
nie Cir c IT rii lerem de^ GescbwQre* war h>rt
rrhOs. Der Biiichmeuer der Mikfiftung dot
*Vir gegen den Oeiopkagus heran aicüt seht
let't. [febiigeni war der Magen g«iiiid; iif
W eingeichiumpft^ in den Nieiisn waren Spu-
fexulceritioD. Die R«spitationiorgana wavui
^tioHoi, dit in ^n hahtgtkffliiui T/iMÜai A^
Atfta/i. .'.-■. tf
hl ihr UbtK Diejenige Krfinklieit diese« Oi-
I lue '4ralii«clieinlicli3tc mit eir^r CenLvil-M^
i||tetiDg in Terwechielnde i», iil Gcscbwuiit
rfjtßlieruiijg aller Art, die in der concuve»
L«is«IbGii iLrca Sita, und einen niechaniachiA
^irf den Ki^n hat. Dic)«r Art iclieint Aa
kvtfra «rwjdinla und vou Morgagni angefübrr
Bitllpiel eibo« doppelten Migeni augegebenl«
j^itsoti fall* 4cimi«it
— Ji8 —
nnd ' 8<^nexsen dos ■ ' rechten Hj^tÜoiicUiili
Bei ^ler LeichenöfFnnng fand Vnan 'den |i^
äer Mine lehr darch den Druck des Verhirtet^
i^appon der Leber TeTengt, den rechten La^
Lcioer nehr Tei^röTsert, und das Peritonenm
FllUsigkeit. Es ist- aber ron grofser Wiä
^afs man eine solche securidire ^Zasanrniensfi
titfi y<9n einer originalen^ durch ^ie Veränd.
Magenhäiite entstandene Contraetion dieses C^
tersoheidet. Denn in ersterer liAnnten mmi
|rftnstigen Umständen Merkur nnd -andere t«ti
siernng der Leber dienende Mittel nochl^tft
ten.^ Und ich glauJM, äuCferlich im £pi£i9
dem Tediten Hypochondrio zn fahiendc GtK
und Verhärtung, verbnAden mit Gelbsucht; \
euc^it und -andere, «ine krankhafte Structiur dto
anseigende, Symptome, könnten hier als dii^M
Zeichen angesehen werden. Denn «he nicftc S
grä^serung dieses Organs so grols ist, Skb b
äufserlieh fühlen kann, und da£s eie wirkUck i
Tangement in der Constitution -lerregt, kanfl n
lieh sein Druck «uf dem Magen so grots seyA
er die besonderen Erscheinungen «iner Magen
henrorbHni^en sollte.
2) Jn der grofien MagendrÜse. SymptßiM
"rorzfiglichsten sind Erbrechen und Schmersev
Magengegend. Man kann daher diese &ankheU
Vit einer Central- Mageh Verengerung verweckse
jo mehr, da diese Zufälle sich gewöhnlich bil
dem Oenufs von Speisen f erscläiramem, ifidi
Druck der vergrörserten Drilse den Magen, )
hältnifs mit seiner eignen Ausdehnung, mA
weniger belästigt. Der Fall, der diese £enied
sor folge hat, ist häufig mit einer krankhafo
geodrüse Terwechselt worden. Die- tiefe 14
Abdominaldrasen ersch weift die Diagnosis nbd
zwischen den Krankheiten dieser Drüse nnd ij
tral-Magenverengerung « denn, sogar wenn 0
gans bedeatend versröfsert ist^ so kann niaxi^fl
aufserlich nicht fühlen. Ein Umstand ist.ifl
bekannt, der einigennafsen dasu dienen könirt
in der Unterscheidung dieser Krankheiten bell
zu seyn^ und dieser ist die beständige Zunahi
Erbrechens und des Sch'Äyeiizes beim Liegen i
rechten Süiu» W«nn meinem tn einem «odk
•• 120 r — ••
nng über dal Entstehea diafM PiUno«
ir, «o ist ei bettiranu daU dioi ein«t
tymptoman der Central -Biacenstrictar
pr Theorie aber naeh». scheine ei mir
iplich» dafs dies 85mipfi<mi in einec*
/eTgTöfserMBfi; exutiren wOrde* weU.
nch die fieooacktiuigen aller Patholo»
ichgesehea habe» wenigstens negaüir
r, die Ton der nntem Fliehe des Dia»
\ron einer V^rgröffeTiinc der swisohe«
. der Leber geleg^enen Drflsen kersAb»
wenn sie so situirt sind^ dals sie es»
freilich Symptome erregen» die die
igenverengerung sehr ihnUch wären«
bsicht ist nicht 9 hier eine jede klein«
▼on Abdominaliüsioneny womit lUfc»
lie mindeste Aehnliohkeic hac^ aufiu*.
ieh kann mieh nur blos an diejenigea
r vorkommen und jochr anffallendo
n.
•/t. Eine Central-Magenstrictnr ist sa
uammenxUhung der Cardic^ dnroh di«
'S erschwerten Schä'ngßtnSf durch dai
Jies «ber nicht unmitteibar auf den Ge«
i fol^t; dutch den Sits des Schmerzet
La^enge^end.
usammetiziehung des Pyhrus^ dnroh dea
sef in der Gegend des Pförtners» viel«
üi den kürzern Zeitraum zwischen dem
sen und dem Erbrechen^ allein diee
.schendy denn in manchen Fallen vom
Hien Pylorus wurden die Speisen kein»
ngehalten, da hingegen in andeniy selbst
instrictur^ das Erbrechen erst nach a
3. Im allgemeinen erfolgt indessen
3ch eiier in der Central-Magenstricturj
rn Maß;enmund • Verengerung Ein#
eidung mufs sehr schwierig seyn.
ülsten der innern Membrcuif durch dln
r Geschwulst und Härte in der Ma-
1 es könnte bestimmt keine Geschwulst
einer Centxal - Magenstrictur hervor«
sie nicht so grols Wäre, dafs man sie
Len könnte«
— 130 — -
_ N.
Von Minfacher Exulcemuion dnreii die Abiwettohiil
von Eiter m dea Ausleerungen pv ot et tatum^ nd
durch die Abwesenheit des hektischen Fieben*
Von krtbttMTtiger Exulcerfxtion durch die AbWBiy
heit der Verhärtung und Geschwu/tt in dem Epfgastrit
des hektischen Fiebers und des Kctfftesaixähn^htn Ep»^
ireehens, des physiognomischen und consdtatidaeUs«
Ansehens das Krebs bezeichnet. Alter and Getchleds
kann axicli init zu Rathe gexogra "werden.
Von Leberpergrößerungen , die den Magen drüchm^
d^rch die Abwesenheit der Geschwulst nn|l Him k
der (3«gead der linken Lappen der Lieber » der WM*
sersuchty Gelbsucht und ander Zeichen, diie eine U»
Ordnung in der Leber andeuten« Endlich
Von Vergröfserung und Verhärtung der grofien
gtndrüse durch das vermehrte Erbrechen und den
xnchrten Schmetz beim Liegen auf der rechten
in der Centralmagenverengerung. Dieses ist d$» A^'
Bige mir bekannte Zeichen , das zur Untencheediiew
^eser beiden nahe verwandten JCrankheiten diente'
könnte.
Die Abmagerung kann nicht in Anschlag gebradit
werden^ denn diese gehört zu allen Krankheiten ^ VflW
disnen Erbrechen ein wesentliches Symptom ist.
Schließlich will ich noch eine Beobachtung; anl*^
theilen^ welche, während sie die UnzulAn?lichkeit di^<
besten festgesetzten diagnostischen Regeln , und diu?
Unvollkommenheit clinischer Beoba<£tungen oImk
anatomische Untersuchungen darthut, zugleich die
gute Warnung für diejenigen Practicanten abgiebt^.diir
ohne genaue Untersuchung « ^iüg und flachtig Abir
Krankheiten zu urtheilen pflegen.
Im Mai igi^ klagte ein öojähriger Manu ttbtf
Schmerz in der linken Seite der Bauchhöhle, in d«
Mitte zwischen dem Nabel und dem Kamm des äÜ
£r war übrigens gesund. Blutigel gaben ihm einsih
weilen Eiieichterung^ allein der Schmerz kehrte bald
hefdger zurück. Es erFolgten Abmagerung, Schw<ldh%
schlechtes Aussehen, verlo.hmer Appetit und Verstop-
fung. An dem schmerzhaften Theile wtir nichts b^
sonderes zu bemerken. Endlich fand man beigenane*
rer Untersuchung eine groTse Geschwulst in der sp^
gastrischen Region, verbündten mit Pubatiorun^ diem.
mehr zu erweitern ais zu erheben schienen. MaH hiels
nun den Fall für ein Aneur ysma der Abdominalaorta.
«- Die Abmagerung nahm i ehr schnell la j die Mmß
- <5« -
^g rerlöBraiy Unruhe und klebrigitr mniu!, a'ber
> DntfK, Iraten^ ein. Es war kein Ekel oder Erbri^
da, an(aer einige Tage vor dem Tode', wo' swci
drei mal eine Menge stinkender, übeischmecken-
•chwatser FlAssigkeit ausgebrochen ward. £f
kein Fieber. da; die Geschwulst, obgleich man
leatlich fahlen konnte, stach nicht nach aubea
or» . Die Empfindung war mehr zusammenziehend
chmeivhaft. Die Pulsationen iprurden auffallen-
die'RadialaTterie schlug schwach, aber langsam
regelralfsig; Am igten August erfolgte cia
erer Tod.
Ukhenöffhung, Der Magen war mit der Leber,
Pancreas und den Abdominalwänden verwach-
ein krebtkaftes Geschwflr nahm die Oberfiäch«
Aagens von dem duodeno an bis zur Insertion des
hßgi ^, welche, die Steile, wo nahe dabei eine
iwaltt saCi, ausgenommen, ganz ein hreiartiges ,
iraet, gangxAnöses Ansehen hatte , und die Ma-
nie waren an dieser Stelle einen Zoll dick. Ali
lie Verwachsungen zerrifs, fand man zwei Lö-
m den W&nden des Maeens^ allein die Oberfläche
inrch die krankhafte Verwachsung ganz geblie-
ind die Etgiefsnng der ingesta in die Bauchhöhle
ladurch verh&tet worden. Die Oberfläche der
ndrflse hatte gleichfalls an der 'krebshaften Ex-
.don Theii genommen. Der Fyloirus, der in der
der kankrösen Masse safs, war durch die ver- .
iWinde des Magens zusammengezogen nnd^durch
Menge faulichter Jauche verstopft. Die Lieber
Urofs, aber übrigens gesund; die Milz klein luid
lerreifsbar. Die Aorta, der Stamm der coeliacm
|ure Zweige waren vollkommen gestmd. *)
nnuU ät nudgcin* pttr Ltrowt. Octob. iSlf. Ich empfehlt
SHglich unser« P*^old klassische Schrtfi tiktr dig Alagemerhär^
' D»chjiiil«seii. H «*■ <f.
5*
Ueber dit MundfäuU»
\€rt Dr. Neuhof zu Annabers verseihe mir,
ich zu seiner lesenswerthen Abhandlung über
lundfäule (siehe dieses Journal das November
igio) einen kleinen Anhanc mir erlaube*
ich sane hin und wieder diese itrankheit. Vor-
dl war sie, wie mir jntin achtungswArdigtr
1 2
Frautid,^ ISbu Med.R. OlbeKg in Dcfsaa ▼«rncheste,
£e zii jener Zeit in Dessau bemerkt /^<rolrdeii« j
dings trug sie den Charakter des Asthenischen au«
uns an sich^^ allein ein grofser Theil ihrer £x
lag nach meinen Beobachtungen nnd Erfalirungc
gleich in einer kränidichen Bescha£Fenheit der
stionsorgane 9 und erschien hier vorzüglich als |
eches Uebel zugleich. Dafs diese Krankheit ti
für sich mehr dem JDrusensysteme feind "war, nni
besondjsrs angrifF, habe ich sattsam erfahren , wt
yveii» nicht» ob daher nicht auch wohl eine gc
Konnexion zu erklären ist. Sollten nicht DrüstioJ
heiten dieser Art wohl mehr eine krankhafte )
Suenz eines krankhaften gastrischen Zustandet
lir scheint es so ; denn die Gei^äfte der Drflse
wohl grörsteniheils eine Art mehr geläuterterer
Setzungen jener Functionen der yerdauuiigswerlu
die ohnehin in so genauer Yerbindting mit eir
stellen. Die Erzeugnrig der ernährenden Lymoi
1'a das throdukt der Drusen gröCstentheils; dte&b
ien liefern ja die Verdaunngsorgane gleichsam
in einem halb rohen Zustande und die Aikok
tion des Milchsaftes, "wenn ich mich dieses sbi
ceuti^^chen Ausdrucks bedienen darf, wird doäkt
den Drüsen vollbracht. Ich sähe daher den sdine
und besten Erfolg in dieser Krankheit, ^^enn ich |
ein Brechmittel aab. Ja bei einer Dame auf dem
de, vro ich nicht sogleich ein Brechmittel n
-wollte, weil ich immer ihren Schwäche- und ka
haften Zustand vor Augen hatte, heilte idd dvR
nicht eher^ als bb ich ihr endlich ein erschfitiai
Brechmittel reichte» Wirklich scheinen hier dittf
mittel auFser ihren ausleerenden Kiäften, neck*
besondern wohlthätigen Einflufs auf das DrOseWil
durch ihre erscbätternde Kraft zu ättfsem nndfiH
sam wieder eine kraftvollere Energie mitznua
l^ach den Ausleerungen, die die Brechmittel bnfi
ten, heilte ich die Krankheit mit einem Dekob
Simaruba mit Alaun als Gurgelwasser, und sntS
kung liefs ich China und Quassia mit dem pH^
Kauen nahmen« (Von Hrn. Hofrath H€!uUn^ saZid
— 95 —
• . ■: »
Inhalt»
t« Vflber den Morbus coeKacuäi. Tom Hofrath
Drtifsig^ Professor zu Charkow. • Seite 3
jUL ToiL der Ejistarrupg« welche die 'KJÖmom der
,' Mäuschen und der xhiere nach dem li)de be^
.^ ' lUlt. (Aus den lUcAtrcht» ät Physiologie et Chi-
»*- -mi^ . patMogiquet aar Fi H. Nysteft^ ä Püris
1811 abersetx& und mit Zuaätsen begleitet von
I>r. A» C, Mayer^ Prosector an der Academie
\'. itk' Bens«) i < w ■ . ■. ■ .• • • • 40
.QI^ .Pc)>fr .eine- besondere Form der sKropht^lösen
An^eBen&andung und ihre Behandlung von
JH, Carl Hohnbaum, Hofvath und Lieibarxt su
'{ , Hildburehausen. . , • ' • . . S8
Tf^ Gilnzliches Unvermögen der Bewegung mit
BewuCitseyn. Vom Mofrath Hennings in
Zerbst^ • • « 103
: T* Kurze Nachrichten und Auszage.
J« Stom Rogers j üben* die Behandlung des
^ JKenchhustens mit Eisen, mitgetheilt durch
JD. r. Embden zu Hamburg. . • • HO
3. D, Thomas William Rohers Geschichte einer
merkwürdigen Geschwulst an der linken Seite
dea Kopfes einer Frau, durch welche Auge
und Ohr aus ihrer gewöhnlichen I^nge g®-
^ dringt wurden, nebst einem Kupfer. Mirge-
theilc durch Ebendenselben. • • . 113
3^ Xohn SJuJkWi Uebcr Verrenkung des Dau-
mens» Mitgetheilt durch Ebendenselben. 823
4» Dr. Shirley Falmer's Versuch einer Diagnose
der CeatralmagenTerencerung, wodurch sie
▼on andern AbdominalUsionen zu unterscheid
den ist. Mitgetheilt durch Ebendenselben. 22a
5« Ueber die Mundfäule. Von Hrn. Ho&atb
H€nnin^ zu Zerbst. • • • # « 13I
— «87 —
Mif cti^tMi SiOa J$ß JourhaU mi^djgamieu'*
Üibliothrk drr praktischen Heilkunde. SA\
wid dreifsigsier Band. Zweites Siädu
<rw/*. C^ 4*4/ r-TT #> . AtffunMrttf «am
r . .
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X4tt%ra]ische . NacHiichteiu
* . . . . «^
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Ankündigung»
■ ■ ■ ■ * ^___
Magazin -,
K.'mm^.§BS0mmt0 Heilkunde ^ mit besantUrtr
Zuktaig auf das MiUtairmSanit(Us^fT^€sm
jLSniglicJ^Preufsischen Staates Vom JJk^
V4t^ Kdtdgl. Preiifs, Division f^Gener^CAf»
ntrgui and Professor der
Vütet dleteiD Tiul beginnt su >liclu«lif im Ter-
i der Realffchulbuchbandlang su ßerlin eine Zeit>
rifty denn Inhalt in folgend« HAuptabfcbnicüi xer*
I.
Milltaur - Sanieätt - HV^n.
l) AufslLtze Über die Enuiehung;, EinrlcLliing und
clieiirrniig der militairisclien Lithx' und £rsiebuiig»*
italteo.
s) Geschieh tlidie Dar^rellung def Lazaretk- und
itJUs-Wesenl auf den Feldzügen der J^lire von
8 bii 1815- u* *• ^*
3} Aufsitze und Vorteil lip^ über die allgemein«
nchtune und Verfi 9« un;: d<;;i Alilit4ir*8aniiai»-VVe*
^ fowoni im I'ii^den, aU im Krie^
4) Jährliche L'ebetiicJu«n des Krubkbeiu-Sfandfff
preufa. Armee , mit B/:rackntJai£>ing un-'^ iaii<f.
er Beieucbtung Att «lebenden oder w^cii »«rinden
nIiheiu-CoBaiituuonen finMiner Oar-ixiouen nui
ler ProTinten.
5) Bektmunaekiiiig d«r Tmminxmgm^
beüefCea» nebit Erliuteruii^n.
6} Aofsicie aber die Pflicht- und IHenst
idiMt dm fimiBtlichcm MilijUtr-Sjumauts-Peraoni
IL
Trf MetkWftrJtgr KrtnUi^ttgetblitehteii i
Aebitte der Mediciui Ghiruij^^ Aogenlieilkiii
Gebuitshalf«.
ai) Wichtig y Ben« indiche Yennchm n
Resultate
4) Uebonichten" merkwtediger j^tareigmi
KrankheicsfiOley mit nosologisch •cherapeiuiac
uterkungen.
4) voTsehläge qocK oicht rertiiohtory odi
lieh schon ausgeühtev neuer Operatioiii*34
•Erfindungen und Verbeti«ma|rto TdÜ hiatfiv
Bandagen oder spntii^en Gcräüuo. ■ . .
5) Bekanntmachung neuer Antneithf ttqt m
Prüfunff am Krankenbette.
6) Wichtige Falle a«a dem Gebiete 6m ä
Äen Araneikunde, . •^ B
7}'MeBkw6rdige LetdbeB-SeetiMtfBa.
ABHandätngeru
Unter diefeni Abschnittesollen iLoirse» ab«
gene Aufsätxe chemischen , pharmaceutischen
»ischen, physiologischen, pathologischen, x
fcheuy. chirurgiscJMn^ und staa«sarzneiiichen
einen Plats fiiäen, die im Allgemeinen dieJ
gune ixriger Meinungen undThcorie^i, so wie
mricaehing fruchtbringender Ideen , und die '
komnanung der praktischen Heilkunde Ja ibi
sen Umlange «um Gegenstand haben»
IV.
Littratun
Unter dieser Rubrik sollen:
3) diejenigen neuen Werke des In* nnd
des angezeigt, im gedrängten Ansänge nitgetht
auch nach Umständen kritisch beleuchtet i
^reiche auf das MiUtair-danitiUSMWesen betondi
flufs haben.
2) Die ttir dem KteFarisohen Wtge de9 Milkti»^
LniUkts^Wesaii».,ata pftB£h ftMäte b«t^ei^n .öfient-
eben. Anfragen beantwortet^ Bieschuldigungen bericn*
get^-ttod neue Torsclihge «ur VerbessenÄß der bct
beade» TerfiMsang beleuchtet, und eitoer^kniUclm
rOfung nntenirorfen werdeiu
V.
i) Penonat-Nodm^ elss Nadbichteii Ton BeHl»^
srnngen. Belohn lutgäi, ^odesfkllen etc. des Militaiv«
tnicäcs-Versonala«
ay Kurse Biojpaph^en autgezeichnet^riuid ^m da»;
lilitafr-Sanitits- Wesen wohlverdiezi:ter iQTtInner.
«^ Meteözoltvghche Beobachtling^n ixt Bexüg auf
jm KrankheitSpConatitutioneli.
4^ Pfliitßragen und ihre Beantwortung^
>-. tgyläwBf Wfinsehb Und Yptschltlge tav Abhalft
UMDUidener Kanst^ebrecKcAb.
• *•• 6) Anffiorderongen anärstliche Individuen, oder
ffntJithe Anfragen an dieselben etc^
Dt diese Zeitjcbrift sunächst der, Auäb^derun^
Itt: Hm. Krieguninisters ihre Entstehung su verdan«
kiB baty una sie sich daher aller nur zu, wünschen^,
IcfB ^CThtentOtsungen vi erfreuen haben w£rd;.90 wird
Ifo möglichst vollständige Erreichung der vorgesets»
tut Zwecke keinem Hindemifs unterliegen. Um (iühf«
keähülser sa vermeiden, wird die Erscheinuug der
Beifta an kerne Zeit gebunden seyn, sondern aUeio
tOB dem Torrath brauchbarer Materialien abh^lngen'.
3 Hefte von lo bis 12 Bogen in gr. g. mit lateiF
toßcntjx jUetterny. anständig, gedruckt,^ machen einen
Warna »n^y der nach Maasgabe der Kupferufeln zwi.-
idMB 2 Rthlr. 13 Gr. und 3 Rthtr. 12 Gr. kosten wirdv
iHfimUm von Exemplaren wird da;i 8^^ unentgelt*
leh ei^eben, und wird solchen aufserdem noch die
TreiiAirte Zusendung innerhalb der Grenzen des
sr^n bischen Staats zugesichert« Auch wer 4 Ex<)mpU
Hisammen nimmt, soll dieses letzten Vortheils tlieiU
biift vrerden, «— Zueleich bemerkt die ye|:lag8hand"»
Luiigj^ dals in ihrem yerhge auch erscheint:
Bufelands und Hartes Journal für dU
Heilkunde p
dtrm BiHie^heky
' Hornf Arehiü für medizinisehm jKr/Sdlmof^
.worauf sa .elücher Zeit unter pben, ervriliiiifn t»
iiailha&en Mdingungea BeiuUiuiii (umcht wwIb
ann»
A n z t i g •»
; 1.
Derüattneiclinete hat gcgjMnvtvtic d«aVevla|^,
XortwiÜixendVoii Hrzu Dr« lumHoCraÜi ^erer red^Ml
Allgemtfitun mediidnif^ini, jimiiaUn.'^'^
AbeTtaKxmiQoii« Im Verein mit dem Tvrelurtan Hpi#
£eber» der auf das Merk^ntUilch« iu Tiuliiiiln J|j|^.
Hell Verzicht ^ethan» und. sieb dadurch. der R«dMl
und der Selbst-Thctilnahme aiebr wie irorher wi4#
Junn« wird er AUes anmrendeiu die«cr geirachrift» iS
che seit 179& unter so kritischen Perioden fortdu«al
das Vertrauen des Publikuma nie verloren liaty:ii
nur ihren Credit au erhalten» sonden^ auch imMr
liegen wärtigeiiy dem Utterariaehen VeiJ^ehrc überT
gtinstigern Aussicfaten^t jeder bilUgen -und ee^
Aufforderung an dieselbe %jx entsprecfhen« •— ßer .
eines Jahrgangs von xa Hctften Ist 6 Itthlr. 16 6r.
ersten 3 Stflcxe des Jahres lg 16 lind er$cbicn«B wi
versandt» und enthalten folgende interetMuit« AJibv
lungen und Aufsitze. ' « ,
, Januar. Rtvidirter JNan dt^ aügenu, metC,
für die Jahre 1316 — 1820, ' — iriiische Vt^^
neuer med, Theorien u.'s^w* — lieber cjtenChai^lUsf
die Natur der Blatcirculation im thiedischan ^'~
— • Wissenschfitftäche Aufsätze, -— Idee» -tthcnr-«
Operationsmethode des grauen StJiar« von Dtc
stein-LöbeL — Früchte der neuesteri wissensG/ujfi£^;ktif-
tur der Medicin in Auszügen aus andern Schrm$n^{
gemeine Pathologie.) Reits hint^L Ideqn er — ~ **
nellen Pathologie. -— Meditinisch-^practische
tungen und Bemerkungen, -^ Krankheitico
▼on Zeulemode im Jahre 181.5 von D. StemUri
/eramcAe i4A2zt^«/?.— , Inländische Literatur.)
cinische Journalistik. Originalsciürift^q« -^ Locol' V»
lenbeiuiunns. — £i^c]^)iiigeiDcrnie£clürure.AkiK>
imia in DAäieä, ■
en. — UflMf {Ip CKjrakter und (Uo TSttxt derBln^
VenUtioM n. «. w, (Befchluli.) — Wla^fVfjigftfieÄ«
ufiätMt, — 17:00^ clu JETtttur uniTBeSeiituiij ll«fl Otb-
s'ni TOR Dr. Wifäher. — Probelitlflar ^p^.jIjijMm«
sr PLysiolopJo vonDr, Po^c/. — Fr'iehie d^r neui
vxeniiAaßiic/ien Q^fir der Medicin. , — '^Igem
berapie.) — ReiFs THaterJalieji au oinfim Sy'timi
•r alEgemeiiwn Thtrjpio fHeiljniuellobre.J Sprtn-
Fs Dflisielhmg Jet Wirkung der Ar»neimiiu;l. —
'^dicinisuk-praciisthe ißfabadiiungen und Bemeriungtn.
ermisclile öenierS'iiiigen von Dv. Srrtimer. — Lilerari-
hi Anzeigen.''^ (tr'ttiidi'che Lit«faiar.) Mediciuiscbe
auiniliiiik.' — Oi'isitialichrifLen. — Neue Auflagen,
. pebeneuungeii- (A^nlänctiiclir LiieMt'ur.) Oigin»!-
^inflau. — , ViimUc/ite Uiera'rische Noiixin.-r- Vorliu.
n licararüchc Anicij^en, — Locol-, u.nd persönliche
EjALH/i. — Ser6Ei3cruiigeu und Ebreubcieigtuieen. To-
■ Mlrs. TVuMnicAii^//ieAe jfu/Vd/M.-— PtobabliUtr
ätei Sytiev» Jn Pfiyiibto^io. von Dr. Vog^L iB».
ihluft^j Früehtt der ntutittn wUstnscfmftffc/ien ■Caüur
(T Madixiit.' — HeilmütBllehre '? Strtf^t Si'bliciin^en
l»«r die Heilkräfte der Schwefaliabec im Crvnp aai
idoni Krankheiten. — Lobitein'i neuere Bemcrkuneea
nd Beobicblungen (I^cY Heilliraft dei Phoiphort. —
wAAoä; chftniiche Analyse des Grtntherabfdei beiAon>
MfciHiADnd dtr Quelle bei Siockbatiien. -^ (B*-
ndere Snnliheitii- und HeiUnnd«) — St'i:^t patbo-
l^jutclMÜierapeiitiiche Bemerkungen über die bauü^
rAane. ^ Aiunhofer's BeobichLun^en- übtr dieNatiir
■d H«ituDg dtr Sypliilii — Vermischte Bemeiltun-
m. •Chirurgie.) Dzont/r; Bemerkungen ober (Ksheil-
OM Wirkung des ]iillen Waaseis bei Verbrenn ungen.
- Teimiaclite BeinevkuDSCQ — Meditinisch-practische
laiacfilungen und Bemerkungen. — Veriuche mil dem
Ünaliichen Magnetismui, ingwuUt und mil^eiheilc
Oa Dr Winiler, — Ultraritcht Anzeigen. — linUudi-
Afl Literatur.) OiiginaLschriften. (Audaudiiche Li-'
ifuur. Mcdixiniache Journalisiik. — | Oiiginaliclu'ir-
■m. — Vermiickle literarische Notizen. — Preltfra^ea
nd ihre Beantwortungen. — MediEiiiisclie Pruniülio-
■I. — Vtrmin/iu tiuraiiit/i» Amnigwn. — I-iKai- und
flTdarirngeu Und Efarenlicte^iJngen.' '.
DU übrigen Stllcii diMMk I'liTgan^t irvrden AA
tclmall, fnlgeii . ' Ich gsb« duaber du beuiiBinum
Zuuee, da ich lehr ^ut eütdie, 4ft^' ^ö jrtinfctlifW
£rachai;iung (ioer Zeitichrift ron d«iL tiili iiiimiiim
iminer mit Red^ vtAsaeX wndto k«aa. — Qie jttM
i^'.:._~ -..^^:,^ i-i : ]-.. P..-.-1.. i—^u.
rnc^'voin vollen Jahre reiiireiiden StückJa Aiifc bä
D e cb I. . njeidsn iioch von der vorigen Varhg^uiJi
iif':;
tilng dMnhlU doch in diesem Iihi'e lorgCÜ^f'
nlieEitt Wetdan und icL dieVeneadiing divöa Obi
nehnJen. -^ B«; dieser Gelegenheit bringe ich «bitj
TNp. PilUikn»: diis^LeTab^eietzien PiüSe dvlrabm
jfat^^nga dlMef Zeiticiiiifc no'chm^li iur Kwiiwi^
E« lü>U«t i^tmlicli: a) die ßeiaoimte Fitlge ipHH Jid
1798 «n biiuq«! iiiU 1^5 liehii Jine^ zu du. Jilni'
qen deV Ladenpreis 98 Thlr. h Gr. ieya wOld«, M
«nr 34' Thlr. Skchi. — e) di« Fotn +00 ijg' -*
nric dem gadachctn Snpplemantfcnbmdb jqCK
>6 Gr., lonn 53 Thlr. 16 Gr. — c)' die B«u«U F*
TO« 181' — I8'5i i" welchen Jibren dia-AoBiIen«
•rwMMrtanvFlaiiaiiiPoppElbeßaa enolüenen, 13 nk
— lotul yj Thtr, 8 äi. und und «olcbo. durcfa A
Baohfa«iidliing«n, Tvnbei Jedoch den antloTiiurea IM
kiUigc Sebadtotlultung fiuc Foclu
i»t^ lu. Mbalten.
'. Tch TCibinde mit dieier Anieig« äSm- Toa A>''^
■cheinuDg niduceliendei med. Wei'k«.
X, Medic^ütchet Reaiträrterbuch zum HattdgtbraiiA
täohtr Aerticund Wlnidärxie und\zu btlehrendv
^nisung JüT gibildeti Persorfit affer Stände,, ÄL^
gegtitnvon Dr,, J,»harm Friedrich Pitrer, If.S.Bf'
raiht, Amts- und StbdipAyi&ui 'xu AlttrAurg. £<>
Abllliüung.Anatomit undPhyttolOgit. Erster B^lä, if A
Auch uuUT dem Xittii.
'^ntuomlieh-physiologiscfitt BXidwäntfbucft xu- lar^an
der Kennlnifs der AOrperlichui und geittigeii NiUat
Henschen im gesunden Zustande. Ertter Band- A< k
(fjo Bogen med, %. gedringter Druck.)
Die Siibicripüouir und Prltniuiiutüoiu-fipdiBBn'
goa Qiud folgende.'
.^^ „ ^ibunibcnt tot imp i. Juli ij{i6 ''
ieeeVüdetHcriiiiigebCT gemeldet lur.ialilE
en eiilta Band a Tjilr. i Gr. tat d>< Eicm.
Drncitpapier, undaThlr, gG«. rflr daal^enf
r Schrei bpnpiev, vrcnn «V bii «mn T> 'Aiig'
TifE au den Veikger einsendet, and CugleiÄ
zweilen Hand ia gleiclier M;ii9e prtnanierirt,
\Vn- sicli bif zum i. Jtili uicljt gemeldet bat,
r den crslin Band 2 Thtr, s Gr. Snclii,, und
apier Z Tfilr. ao Gt.
t Betrag ffir Äen ful-
i Thir. 2 Gr. für Dn.ekpiii>iir, - -,
Tblr, R Ür. föT Sclireibpapier beigefOgt ist. —
I Emptang dea a. Bxnilei muTs eben so auf d so
nmenit Tverden, ii. s, tr. unterbleibt dieta
leraiion a Monirte Inno; nach der Abienduoe^ la
LU Voilheile denelben auf. — 31 Pi-ivai-Perso-
i« neb mit äem Sammein von SftbscribeDien
1 wollen, erbalien uif 6 da» 7. Eitemplar frei,
hbinder Bieben den Rabiiit wje bei Netto-Arti» ,
rdocfa muTi der Verleger bei dem getingern B»>
r Bilclihändlei'-W&hrUn^ S'B'" °^<='"- Wech-
lang, die hier Norm iic, diese OiSeztDf aitt
Älag biingen. — 5 Im Wtge des gewöhiili-
ncbfaandels it( der Preis jedes Bandes 3 Tblr.
anf DvucKp. und 4 Thll, IS Gt. fu£ Schreib.
attUwA Abdiailtmgfti, weldMcnd «UmIs >a
Mb lind, Mtlultaii;
Jhn. Tberipia« geaenlii, 1 ^fUciaOr. 9) Zbk.
ttadidius fonniit, 1 Thlr,>
I Hmvtlick durch alle BudUuwUw^aB ma d«a
itatai FreiaeB lu beuebciK und«
g aad i^anbnif im JhU igiS,
R A. Br»tAhmutt
für Anzt^ und Chhvtgßfu
In untflTMichneter Buchbitlidiiuig ist «nckim
«nd ilarch «lle lolide Buchlumdlungeii «a tuibcB:
Xnackstedt^ Dr* Cfu E, A.^ tüueseh^ iiueimtcht Bh
nennung der Wörter, weiche xur Zier^imdtrungiUhn^
Physiologie, Pathologie, WimdantneikunU und (rf-
burtshdife gehören. In (ilphabetücher Ordnung
Zweiter Bernd der Erklärung leueirUßchtr Wörter ttc
Dritte per/tiehrie Auflage, Jierausftgeben 90n Dt»
Friedrich Lucas, g, l6 gr* ooor i A. 12 kc.
Auch onter dpm Titel 2
JUedixinisch'Chirurgisck'-'terminohgischts WörterhäAt
oder alphabttiseh' geordnete, dtutsch^idteiruKhe Bt
' nenruirig der JKunstwörter in dw ^ZergUedtrungßUh
re etc*
Die erste, lateimsch'^utsche, Abtheilong diesei mit N
^ereclitem Beifall aufj^enonuneoen Wörterbuchs koMC
1 Rthir. 12 Gr.; das ganxe Werk also Tollstlsll
a Rthlr. AQt.
Ktys^s Buchluindlcmg in Eifiia
\
\ ^ ■
t «
I o n . r n a 1
der
I /
actischen Heilkim46.
Herausgegeben
C W, Huf e 1 ft n a^
I|^ FMaüi, Staatfrath» Rittar daa rothan AdiaBi
iaa diitcar Klaaie, wirkL Leibarst» arttam Jünt
(te <3iiaxii^9 Mitglied dar Acadamia d«r
WuMniolUftaa «to»
und
J. eil« F« HarleSp
• Hofirtthy ordentliob^m öfFentliohan Ijthxtt etat
lä auf dar Univarsität su Erlangen , ordantlicliam
Mitgliad dar Königl, Baiarschen Acadamia der
Wiasantchaftan atc
Gr<tt/9 Freund^ ist alle Theorkf
Doch grün des Lsbtns goldner Baunu
Oöth9.
ni. Stück* September.
Berlin I8i6.
Im Verlag dar Realacbalbuchhandluiig.
>'
I
1
* • ■
B e ä b A c h t u n g
' • i n e r
irehrscheinUchen Hambildmig
anf Terborgtneiii • Wisgtt
> ■ -
Dr« Steinbudb*
■•i»
•^ie Beobachter haben bekanntnch sehr Tiete
ibhnuigen geaaimnelt, die et wahrecheinlich
VKÜen: dafs zuweilen Hamantammlungen in
IT Hamblaae Statt finden, ssa denen der ge-
rShnliche Weg durch die Niereü'mul die Harn«
tor aus der Blatmaiae^ nichta beiirägt* Zi|
Biien Erfahhingeny die auf ahdeoce Wege hin«
v«litn, auF welchen die wäüengte FlüNtgkeia
B die Blase kommen kann/ deren 7%0O^. jßao*
^^ Thflow etc. mehrere «ehr ▼iflbeweiaendo
Seaammelt habefi» kann ich- die folgende htnn
(Qiugen, und ich d^i^^^ ^^ *oU unter den 4>e*
Kumten nidit von der^geifngsicn fiewdskraft
Joam^ ZXXXni.B* 3.Sr. A .
~ 4 -
Hr. Pfarrer Mag» Lang ia* Sdm
•in Mann von 53 lahren, dar ans anf
aowohl» ala auch aus erworbener^ Körp
sition seit mehreren Jahren schon mn
derjenigen! Art Bimstwassersiicht litt»
älteren Männern gern ans Fehlem de
eingeweide und insbesondere des Hen
Bayrhover Dijfertatio epc^ de hydn
virorum ex cordis vitiis geniio. Jidfin^
zu folgen pflegt^, war in seiner KranI
weit Torger&ckty dafs eine fortdanemi
schwitzung des Blut wass^era sowohl in di
höble^ als auch in das Zellengewebe do
Körpers durch nichts, was die JLamt m
vermochte, mehr zurückgehalten werden
Aufser den gewöhnlichen Beschwa
Athemholens und anderen Begleiten
Uebels fand sich dasselbe auch von ein<
auffallenden Sensibilitätsexzesse des N<
Sterns des Kranken begleitet, der in d<
ren Organen des Körpers, und besonc
Brust, die beschwerlichsten Krampfzufä!
beifuhrte«
Da die Wasserausschwitzung durcl
mehr zurückzuhalten war; so war der
die Nothwendigkeit versetzt, durch eine
mafsige Steigerung des Harnabscbeidn
zesses in den Nieren etc. das Mögliche -1
geren Erhaltung des Kranken beizutragen
constitutionellen Gründen leistete^ in dies
eicht die Digitcdis purpurea anfänglich z
späterhin ^ aber zu x,\As if Gr4 pr^ JOa^
xnal täglich gegeben, weit bessere Dien«
irgend ein andei^s der versuchten harnt
den Mittel» Mittelsalze, Ksüien etc* yersi
auf der Stelle die vorhandei^ Neigung ^
tiichen Anflösang der Säf tei und reLzead
retiea^ ^m» Balsame, Terpenthin etc. atieban
fegen das Uebermaara der Torhandenen Senai«
ilitä'c im Körper gewaltig an. Daher kam es,
dara dieses eben genannte, die exoessive Reiz-
barkeit des Zirkulationssysteins (der Puls des
Kranken schlug habituell 110 bis 115 gleich«
närsige» harte Schlage) zum sichtbaren Vortheil
des Kranken spezifisch herabstimmende Mittel»
besisere Dienste leistete, als irgend ein anderes*
' la, ich kann bei dieser Gelegenheit versichern:
daFs dieses, von Zeit zu Zeit ausgesetzte und
> »ach Bediirfnifs wiederholte Mittel, bei diesem
Kranken (wahracheinlich durch Entfernung der
Hindemisse durch Wasseranhauf ung) auf eine
höchst wohlthätige Weise Atn Appetit und die
Verdauung des kranken Magens belebte und
- beförderte, was seiner sonstigen Wirkungsweise
sa widersprechen scheint« Durch dieses Mittel»
f «wohnlich in Verbindung des 'Extraktes des
tiUcnkrauts gegeben, wurde es bewirkt, dafa
der Kranke zur Noth noch seine Kirchenge-
echafte bis ins Spätjahr 18 to selbst versehen
' konnte.
Da indessen die Wasserausschwltzung in
dem geschwächten Körper des Kranken an in-
tensiver Stärke immer höher stieg, und diese
Steigerung der immer wiederkehrenden Wasser*
- «nsammlung sowohl, als auch die verminderte .
"'Wirkung des Mittels durch Gewöhnung der Or«
• fluie an seinen Reiz das oben schon bemerkte
. 'Steigen der Gaben nöthig machten; so konnte
* es nicht fehlen» dafs durch dasselbe endlich der«
-jenige Zustand herbeigeführt worden wäre, der
eine ganz gewöhnliche und bekannte Folge
I srines längeren Gebrauches zu aeyn pflegt und
dar in einer Art Lähmung Ati^ ganzen Nerven*
qrttemes des Körpers beaieheu Dieser im Sep-
— 6 —
f
umber des gmannten Jähret «bigeireurn« Z^ß
•Und zeichnete aich dadurch ausr dab dievofr
berigen onaufhörlichett Plackereien der hjpo^
chondriacben Krämpfe vollkommen achwiqge%
dagegen aber ein qngewdhidichee GeinU von
Mattigkeit, eine nnabweialtche SchlafrigUl»
aelbat mitten in der gcaelligen üntcrhaltiiieg,
aich des Kranken bemeiaterte» ein evdEdilai»
atapidea Aiu^aehen dea Geaichteai EmuttUBg 4-
1er körperlichen Verrichtungen» Tonüglich iher ^
auch der Geiateakrafte, die dem Zloatande dai
Blödainnea aich zu nahern anfiengeUf einüraiw»
Dieae Eracheinungen geboten etrengie db
biaherige Methode zu ändern. Ee wurde nu«
mehr dem Kranken der zwar rinEachCy tbm
durch aeine balaamisch atärkende Reizkrafit aflkr
Kräftig wirkende Absud der Wachholderbearan
zu 4 bia 5 Taasen täglich lauwarm gereiche
Di^ea Mittel» das, ab Reizmittel, gltfcb aUflU
anderen ahnlichen,, früher den Äufiruhr Im Kb'
per dea Kranken nothwendig nur noch mahr
vermehrt haben würde, leistete jetzt bei dar
vorhandenen Stumpfheit des Nervenayatema weit
mehr^ ala man billiger Weise erwarten' konnte.
£a reizte die Nieren so kraftig, dafa bald alias
ergossene Wasser aus der Brusthöhle tmd dem
Zellgewebe eingesogen und weggepiCac wmda^
Ea stellte die natürlichen Verrichtungen dea Kb^
pera und des Geistes sehr bald {nach 4 bia 5
tagiger Anwendung deaaelben) wieder her^nad
brachte aomit den Kranken, der aeit Kurzain
daa Bette zu hüten gezwiinEen war, ganz n»*
erwartet achnell wieder auf die .Beine» OaaMit>
tel erwarb aich bei dem Kranken ein itabO"
gränztea Vertrauen* Der Kranke dachte ea an«
eutt der früheren Mittel für beatandig fortaet-
zen za können» was er un ao inthr wonachti^
te». ifiSWiij sobald der Nornuilgprid d«r R^«
;fji 4j|nr tferTen wieder hergesieUt wi]r9^96
f dir £bunbfluf/ «n^ «ich wie<kir aofiSilleiid sii
gdimirii. Der Thee beschwert» jelKt.^eli
eil(,^ ter^djktni es Wieder zu schniershifteii
npfimy iiji Bangigkeiten und anderen &^
ptltypöchondris^fadnUeberniaaliMS der ^^
ii^ kurz zu dem Zustande zurück^ ß^j/Bß
yffif-Mfiet die obigen SensibiUtatsgi& iuK
spdin.ifür nötblg erkannteiv« Soffleich nadi'
t Tapse Thee, die der Kränke jetzt tranVt '
jte- ir sich so sehr beschwertt dab er nun«
^'4im Mittel, das wenige Taj^e frühünt so
]Klift& war, die Schuld seiner lenzen Krank*
iniF den Hals lud»
itn .^t gänzliches Stocken des Har^abgan^
fMd di^ sichtbar schon wieder bcglniiende
ilpirinsammlnng im Körper des Kranken
iltte iblthin aufs ^Ne^e eine Veränderung
Mefli^e und der Mittel/ Der schon wie«^
yorhendene Sensibilitatsexzefs schien wie-'
bqmbigend wirkende Arzneikrifte zu fo^«
^ und* die nun wiederholte Erfahrung' lehrte
I wirklich I dafs kleines der Tersuchten an* ^
n Mittel die Stelle der Digitalis ixnd dcfi
sgramus zu ersetzen im-Stande war*
SU> sehr der Arzt sich auch Mohe gab, den
naligen unvermeidlidien (^ebiauch dieaer
id so zu leiten, daEs die vorige nnangeneli«
Nebenwirkung vermieden werden möchte;
Rcni|; wollte es jedoch damit gelingen» Woll«
rUer Einsangung des Wassers iin Körper
' dessen Ausschwitzung das nö^iige Ueber-
[cht geben, so war eine hinlänglich atarke
'endung dei Mittels nöthig^ und diene zeigte
«iaal wdft früher aU auvor jene lähmende
— 8 —
Nebenv^kuBg. if Gr. pulv* JDtgitaL mit t
Gr. Extr* Hyoseyam^ dreimal tiglich g^gebcBi
bewirkte schon nach ßtagiger Continuation, wo*
bei der Kranke noch voU auagetrvtaiien Wal*
eers staky äafserst kurzathmig und gctchwoD«
vrar, obschon er sich sonst wieder gar aehr »
leichtert fablte» Mattigkeit, SchliFriglcei^ TO^
heit der übrigen Funktionen ded KSipin um
der Seele. Es war nunmehr eine vialiili
Wirkung nöthig, die durch ein weiiena tat
steigen der Dosis des Fingerhuts nicht Mihi
"werden durfte« Aus diesem Grunde wurde dff
Versuch gemacht ^ diesem Mittri j- Gr. jiJk
rad^ SquilL mit 3 Gr. pulv. cort. Clmtamm
"versetzt (was aber zuvor der schlechte Ma|a
des Kranken nie mit Erfolg vortrug} zuzcfli
ben« Allein das Mittel bewirkte jetzt UeUU-
keit und Erbrechen^ wodurth die iJage des Ka»
ken aufs Neue sehr verschlinunevt vrardCi- Ir
vmrde wieder bettlägerig , und eine besondoM
Geistesverwirrung und Ungeduld bemicht^
eich seiner« Die Arznei wurde wieder woif^
eetzt«
Nachdem der Magen des Kranken wiahr
ruhig geworden war, fand sich derselbe in 3»
selben Zustand zurück versetzt^ in wridiea
ihm der Absud da- Wachholderbeeren se gota
Dienste that. Seine wiederholte Anwendug
schien daher angezeigt zu seyn» Allein» de
Versuch lehrte, dafs er diesmal nicht nur afchv
leistete» sondern» dafa er im Gegentheü Be^
schwerden erweckte, weswegen ihn der KrpBli
bald wieder bei Seite setzte« Dagegen traak
nunmehr derselbe mit sichtbarer Erleidbtenug
täglich einige Tassen Tliee von der belebendsi
PfefFermünze* Der Harnabgang stockte und fUi
Geschwulst nahm sichtbar nberhand»
J ■ , . - -
Am^O^mA. dht ogisten Octolu «fo^ ntck-
m ddr 00011 gjtniuto - FffffiBnuftmiM^ Tiftr
|)t baB|[ weit ttditbirer Erhohiiig dit 'Krm«
h lok^fiecit wordcB wi|v fing gamir nn^ww
ardiar'^^hr Hthnddi Knmkeii stark xa fii««
n äi^ und dItMr Haraabpmg vtrstickte stdi
din^ Nadkt des^ genannten Taget ao ^ aofaev«
lianfHch f dab chnr Kranke nach aebiar ' lütid
ttiir Fnm Veraicherung, die ihm diele Nacht,
it Tim der Sehe sehen ditrfU^ woht 5emal
a-*denpi Bette anfatäen mufitab um ^u nrini«
ii( Nieinala noch war bei ^em Kranken m»
ff dav Ham^ ao stark geflossen f obsduHi er
ar Kefia rinntUch hamtreibeiides - Arzneimit*
l'iial^ In dnem Zeitranm von 14 Stim«i
h/ hatte er rfch so voUkonunen leer gepibt»
b Mbl des andern Morgens seisitfni iUkfkien
Uktt und die Geschwulst seiner Beine und
äes Hodensackea, die gestern noch sehr'be«
idbtBch war, yAt durch einen Zauber Ter^
iWunden fand. Nach einer aehr ^aäfsigen
btoing hatte der Kranke diese Nadit durch
mLgftenS 26 Pfd. Wasser weggepilst.
yf%$ mir aber bei dieser unerwarteten Er«
i^ung das Merkwürdigste zn aejn schien^
IT dies, dafs der Kranke sich über die KäU^
B Waasers, mit der es aus seiner Harnröhre
üp uiid über die ihm dadurch verursachte
jmgenehme Empfindnng gar sehr beklagte«
nr Kranke fühlte das Wasser Italt in seiner
ombfaMe liegen, und bei jedem Uriniren ver«
horte mich die Frau^ habe er über die Kälte'
I Wassers^ mit der er durch aeine Harnröhre
U aich verwundernd bekli^t* Dafs dieses
Bht blöls eine Folge eines tinsclienden Ge«
Ue war, aondem dab das Wasser wirklich
tt derselben Kilte» mit der es auch dem deM»
.-> ta
eben n*<» " «V aw««W»"> j*I Kiankt»
•Ute, «n* d« ^ p,.„ '^S««!»«*
ierabftof.. tngS&U«« ""^jÄbi ^
i„c\em »^^ ;°%.,«undeinng »» •*
««^ *^ «ff denen »n «»8 ^. gamV --i- i
.^ässengw ^» ,^*aeni Blute o^^^^^tJj
»itd die »*^.rtattf de» ^'•"*^e i«P»-''»M
*** TMteewebe_de. S« ,^k^ ***Xlu
^ 9ok*^' »" W^aescbwollenen * «^
«}»** ^teewebe .^«».Irer denkb«, «**j
dem *f^' Wie i»t •V,~^-nMcke» W
k*^"*" dlS.« Tb«a*u' Änrcb d««»f
j-a Ktank«n 6r'\-_t-, wwtm« tJn»B^
^^.Ulicus dntch l»«f .. mit d«nj
r" ^.rmen ^?'n?» «annen
den ^**Sbrt. i«^*" i^SSTta ^1
»"» " ««cbleden. «».--
r-««»-
Harnrdiire ausgescbrieden worden lejn kSnn,«^
obn9 anf diesem langen Wege seine Tempera*
tar mit der dea Körpers ausgeglichen za ha«
ben, ohne hier erwärmt worden zn seyn? Da(s
während diesem Ausscheidungsakte des kalten
Harnes daa Blut sowohl^ als auch die starren
Tbeil^ des Körpers des Kranken ihre normale
Temperatur der thierischen Wärme wirklich
hatten ^ das beweiset schon das örtliche Gefühl
. der Kalte des Harns in der Harnröhre, in der
Blase und auf der Oberfläche der Hand des
Kranken« Auch wird man schwerlich in Ab*
rede seyn wollen» dafs das ans dem Körper
kalt weggeflossene Wasser wirklich das zuvor
an dem Zellgewebe gestockte gewesen sey; denn
wollte man auch annehmen^ dafs das äufser*
'. lieh abgeflossene Wasser daa wirkliche Blut was*
eer der zirkulirenden Blutmasse gewesen sty^
die durch die Nieren in die Harnblase gebracht
Worden wärep und dafs dessen Stelle im Blute
durch das aus der Geschwulst etc. eingesogene
Wasser ersetzt worden sey; so finden sich doch
bedeutende Grunde^ welche dieser Meinung
. widersprechen* Denn erstlich war nach HaUer^s
Angabe nicht ao viel Blutwasser in der zirku*
.Uienden Blutmasse vorhanden» als in diesem
. Falle über Nacht wegging» indem die ganze
^-.Blutmasse eines Erwachsenen» also daa Blut-
^'^wesaer sammt dem Cruor» nur anf 14 Pfunde
1^' fesdiltzt wird* Andern llieils aber hätte die«
eee Blätwasaer der zirkulirenden Blutmasse un-
ter allen Umständen nothwendig blutarm ans
dein Körper des Kranken ausgeschieden werden
. . m&saen. War es aber wirklich das in dem Zell*
fewebe der unteren Körpertbelle bis daher kalt
r gelegene Wasser» was kalt aus der Harnröhre
fiL äflob; so echeint es mir not&wendig» auf viel
— Ift ~
kthrzerem Wega in dte Rftrnblafa gekonunei»
zu seyn. Es ISfat eich die Möglichkeit der
Erscheinung nur dadurch einsehen » deb jbui
annimmt: die Sangadem der Beine und d«
Hodensackes etc* nahmen das Waaser »t dma
Orte seiner bisherigen Ablagerung in der ifa»
zukommenden physischen Beschaffenheit suo-
ccssive in sich auf» und fahrten et aufwart»
in die Nachbarschaft der Urinblase» aUwo %
"wie I>arwin annimmt» durch eine ratrograds'
Bewegung gewisser vorhandener Vinrbindinigi-
zweige» in die Höhe derselben (also atif dsm
möglichst kurzen Wege) gebracht, wcyrden scf«
So Tiefs es sich einsehen» wie das Wasser lo
echnell aus dem Körper gebracht werden koidh
te^ und warum ea mit derjenigen Tempers-
tur» (soweit es sinnlich wahrnehmbar war)
mit welcher es in^ den Beinen etc» befindliA
war» aus der Harnröhre aufserüch wegfloft»
Ich habe dieser Beobachtung absichdick
ixt Krankheitsgeschiehte dea Mannes» die die- 1{
eer Erscheinung vorausging i soweit sie miranf
diese Beobachtung Beziehung zu haben acbetotf
Torausgeschickt» damit ein Jeder», der disiei
liest» diesen Gegenstand seiner eigenen Einsidit
möge unterwerfen können» Es iiefse sich bist
unter anderm die- nicht uninteresöanta Frag«
auf werfen: wodurch dieser rapide £insangnii|p-
und Ausleemngsakt des orgosaenen Wassers bei
dem Kranken zu Stande kam etc» Indem abar
dergleichen Betrachtungen nicht eigentlidi kiSi
her gehören 9 ao nbargehe ich aie toxi 841",
achweigen..
— 15 —
II,
I
Geschickte
einet
m ^ rkwürdigen
mvulsivischeil Krankheit»
beobachtet und geheilt
▼Ott
Dr. Rosenstielf
aigUdi Baieritchem Landgerichts -Phyiikoi ni
Bregens, im Vorarlberg •)
und
Dr. Oberteuffer d^ älteren,
befchfieben von letzterem*
16 Frau von ig Jahren, mittlerer GrSfse,
ilftch fett, von Jugend an geaand, im I4cen
e schon menstruirt, gesundem Aussehen,
•n zwei Jahre verheirathet, ohne Kinder^
e schon im ledigen Stande ^ aber selten,
nach dem L^deruuffih K» K* Kreif-Phytikui*
^ 14 -
leichte Zucknngtn» bald da, bald dort am Kb
per, meistens aber im Angesicht^ micnntamii
willkürliches Lachen und Weineiif obachonjii
in einer vergnügten Ehe lebtet mad kdpa Gif
legenheiten zu heftigen Gem&thabewflgnn|Bi'l
sich ihr darboten,, ao erneuerten eidiim^iw:
und Heumonat obengedachte Znfille» Ihr
maliger Arzt» Hr« Dr* Würzer d. ä^ aahe
Krankheit für Hysterie an, sab Pillen ka$
luoniac^ammxV Galbannmt Camphart Bil
der Ru&chen Pillenmaste nnd Bemal
täglich 3 mal zu. 3 bis 4Stücktn!iiteinanA^I
gufs Ton-^^eliasenkraut;- wihrend dem AiUf]
ü^r«- j^q* Flor, TiL, JVapkae aa Une»wu^0^
trtiSf pulv» Epiltptici Murch. Scrup. iji''r
Paeoniae Unc» jem^ alle 2 Stunden zu i ttl
Löffel voll zu nehmen« In der Folce ak
kendes Mittel Uefa der Arzt taglich arm
Ton folgendem Pulver nehmen: /tec*
albi^ MarHs solübilis aa Unc* sem.f IfUri
purati Drachme sem^ divido in 13 port.
Auf diese passende Behandltung blieben ditcA!
vulsivischen Anfalle über drei Monate
kehrten alsdann zurück , ohne an Starke ly
nommen zu haben; hierauf reiste eienadil^i
genzy um bei dem verdienten Hm« On Aai!]
stiel Hülfe zu suchen* Ihr Zutrauen
ao gröfser» da er, mit dem geschickten Hnul
Aepli in St* Gallen, ihren Hm. Vater an
heftigen konvulsivischen Krankheit mit
einigemde behandelte* Im Herbsunonat
auch ich berufen» da mir dann mein tt
ter Hn College Folgendes eröffnete:
9,Dieae gute Frau» auf das beste
und von der edelsten und sanftesten G^i
art, wurde von ihren Aeltero hierher beg|b|i
klagte mir» dala sie über Jahr «n^. T9% "
I
— 15 —
a Liäito» Weinen mid Mditen Znb-
M^ oft einen Hunger bekomme^ 'detf
; befriedigen Unne, und woämdi Am
I wArde, den Tag hind«urcli öftere Jnlmp-
Men» meist keke Füfteand einen «of«
en Unteideib hebe» die Reinigang in
tdnnng «ey^ «ie «ich aber nachher aTeaii^
hwSdit fühl^ bei .genauer Srdanemng'
»erliosiatitntton > der Zeidien und %x»
ih dea geiammten Krankh^ttgefftbla»
Im ich «war eine von Üurapn Hm. Va»
wm kranldiafte Nervenempfindlithlteit^
üfm eine meiat ▼agetabUiacIie HeUart^
Ar flachilg«^ aua Mm Thier^ and Mip
li köfltmiende vaporöae Mittel birf die»
baten empfindlichen Sttb}el(te ffar we^
laend und unaicher hielty undkabPnl»
laldrbnwurzelni Pommeraaienolättem
imtblumen» lieb ale in einem geaättig«
üb von Pommeranzenbliuem nehmeni
am jedaamal nachtriniienyund beTheia«
unerugen das Seebad brauchen | und
frühe zwei Glas Pyrmonter Wasaer^'^
lae Kur wurde einige Wochen nnunter«
mit dem Erfolg fortgesetzt^ dafs die
ies unwillkürlichen liachena» Wdnena
leichten Zuckungen weit aeltener ala
lintraten; jetzt wurde aie mit der herr«
I Consdtutionskranlüiei^ Atx Ruhr, be«
reiche 7 Tage^ ohne die mindeaten An«
' Nervenunruhen andauerte^ und sich
rendung der gelinderen, aus acJüeimich«
wiekelnden, nsid die Hautausdüns^ung
befördernden Mitteln beatehend, legten
e nun zum Curbrt nach Sc^ Maurizen
ideiny um Gebiauch von denoi elienhal«
— i6 —
itgen Gescmdbraiitien zu /tnadMBt d!a Fivi
tientin begab sich unterdeft nach HanMi
sie wieder öftr.rs mit Ltchen, Weinen und
kuikgen befallen wurde«. Bei Intoiner RfiddD
nach VerHufs von vier Wochoi^ kdirte siei
mala nadi Bregenz zurück» war ?ron dem Ha
hunger sehr geplagt, und fleug an über»
genehme Empfindungen und Aufdretben
Unterleibs zu klagen» Die Pupillen vman^
erweitert imd sie fühlt^ oft ein Beilsai ia
Naae* Bei diesen Umständen-beachloisic^
mal einen Versuch auf Würmer zu hunI
^b die StörkMcke Latwerge^ zuerst mit dl
dann mit anderthalb Quentchen Jalappenjil
verstärk!^ es erfolgte weder Kntfpen oderl
sen im Unterleibe, noch ein Stuhlgaiigi I
dem Patientin sagte an diesem Tagei ab
ihr noch niemals so wohl und gut pm
aey« Den dritten Tag liefs ich MorgeB!»!
tags und Abetide ein Klystir aus stiokiBi
Asand setzen , und noch obenein zwei Di
Ton der Zlar^Z/schen Rhabarbertinktttr niA
alle diese Mittel aber blieben unwirksam: i
noch war ihr Befinden in Rücksicht der j
kungen ordentlich , auch #irerloren sich d|l<
angenehmen Empfindungen im UnterlefliM
der Nase gröfstentheils/*
»^Dieses alles geschähe drei* Tage talMi
an einem Sonntage der Bediente ihres Hia;
ters ins Zimmer trat, worüber sie hefd|
schrakf sicher glaubend» dafa er hefdg k
liege 9 und mich zu ihm abholen wolle.^
ff Am Nachmittag wurde sie mit einer
ken SchlaGsucht befallen und schlief sehr fsi
Morgens zwischen 3 imd 4 Uhr« Gleich :
vergangenem widernatürlichen Schlaf käme
furchierlidiicen Zuckungen uäugr allen Foi
■ » ff »*, ■ . ■.
Qftitofi|«n ; Spasmus eynUut^ thor*» Stf.;
, tetanus, opisthotoTtui , finprojtfiotonuSf
dif •cnreck1U.b)(«n Krämpfe, aufderfiriuti
Jntorleibe und in den GliedinaftiaD wod^
a imm« ab. Diotor trauiiga Zuatand daattt
vollt Q TagO) wi« Sio aclbit aeben; frei-
gab «a während dem auch ruhig« Zwiacbon-
n, di« I, 3, 3 uod mahrare Stnndati daun-
JP» dl* m SioM ndt Um OAnvcli di|
ItHnrnculo, PomaiuiHnUlttt« vt^Vif^
ealil Pnlnr «na «M«V«»> 49»imAm^ ^
■». ^a^oa. Hör,, XiHdLi m^ fib
Mb "WA d» flächtin L1i)|i«hu ifi^Lm*
Qiüiaif Tor mUntr Ankunft kdltocdtlBfr
IMI« M der Knaktti soi^eki «U iw*!>
IMHi»Ba virnünfüf» ^fw «iMritluifft w
■mlinr"-*-. ivadw ▼oU'ao«li.«i|tf.kMDt
^j^fanuaüHB matt; Ate Znnsi jedii, ;ihrf
ImfliiTii natfirlich, d« CntarUfb ^Mi.4twM
M(«b«nj Tordn« Stunde k«l!fMitdiAQi.ch-
■(ftniiMn lotöck, auf tfiwul raElor *U)i
|«iniuta«joi aie triebe« «nf«i|a Uir (^
A« Bruilt dann im ÜntwleitumideadÜch
Im ((Üiadam. An aU«n Orten .g|^sba|i«a
■■l^nblUhaten nnd filtrcbterlitihnia StOCi^
fi«fN|ganfeo; du Ath«mbo)fln «cUeo «p
Hpärt» d«h man Eaatichtuii, qnd dwAn(e*
c «o rotb and bl«!« dab manJedenAofin*
c «hMB ScUagflala sa, baf^iihMa hiua»
»,«u»d^ Bew«fBiNW.#ti"" ■ •
umlXl]Uan.B.2.5t.
»tu»*»
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..etbw»
,i^*«A"!(:;*v»t«**:Äf|
y\-
\ >
ai»A«?...*^l
mfHUb ich' an dar lBkgimw$A"^
i so mehr zweifle^ da das Anwähan
■;-dmr jäCaiga ginzliclHr Mhmgal alior
'vrid dar Manual dea Abgangl foU
ai widariegen, -** Daft mir diaÄiag-'
> acbwar alt dia Vrogndtd acheiiMf|-
NarvankrankhattaA von gar vtelaii
r «ntarschtadanen» Jft manchmal
aumarkennbaraiii Igeringvchainaii»'
VI aiili|>rifigan können | und wäil^
; za bagraifmdan Gawalt dar Krim-
cht äin Stick* oder Scblagflob pli^ts*
>an ein Enda machanlidnma, — *
aba^ man mnsaa tatar drai Hail-
Laattan, »imlich- atatana dia Km^
öm ttarvaniyatama dardi paaande
varbaaiarn ;« zweitanit iniofam
Igan ▼orbandan odar alck nana
mf Infarkte nnd Vamopfon^n dar
ngawaida tu •wirken-; dnttani durcht
dar atirkanda Miacel den fasiaa
m gehörigen Ton za gaben«' -•
n diesem Falle eilizig. cUe juaF^
iilia angaaeigt xn sajrn' schienen;
Br Mos<£us gut gewirkt in babea
w&nscbe ich, dats er beibehalten »
Ine Mischung aus oben genannten
sucht werde^ und fügte noch bei»
raeugt sey, dab man durch iriela
unittel gar leicht öberreiaen könnte»
nnaar B€j bei chroniichen Kranh-
l#^ailn# üble Ersdieinung, indem des-^
leiten von grofsen Fehlem der Vn^
cieuge und dharen Säften zeuge ; ferner
ie wiederholten Ueberladungan des
t, au vermuthen^ ik möchten gal«.
aahleiaiichte Infiirkte iravhanden
fia
da rm: '
iajm; auck «Üb m vAelleichi
dm Untorleibea Fehler gebe* . ^ . * >r< "
Ali ¥nr in Hiniicht der IrheiuianUiy Vw
liersagung und Heilert Tdllig ihm^kamhnMli
eeutenwir fett^ folgende Miuel mM^wmaimA
jR#c. Sacchari Mi pult^^ Gr^sx^Motdii^dtgU
Gr. iij« M.ßpalv. lui^.f lOlefljSnuiABa.tveihr
eeUweite eine solche Gabe hn:MMm9nntgit
zu nehmen. Daneben folgende Miacholif ji$
gebrauchen: lUe. Rad. vaUr*. QSec.
JP/or« ekOnomilL^ FoU auraiU*.t!:dO€rPm
Mortis sdubiUs au Drackm. ii^ I'l0ntmJSmA
JDraehm. semisj Syr. eort* rnttmUm' q^ SmM^zßk-
X. ji» EUctuarium molle^ sglr^ -^Um A?8Mite
wechfeiaweite mit obigen Piilvem.rin lifeii
Idffdchea voll zn nehmem AenGMriidif Aril^
Liniment in den Unterleib eintureibcae: Ijbk
OL Hyoseyami ex seminii* eoci^iffwmdif S^kr.
salis ammoniaei JOrachm. V}^ tjtaidam^.Hifßlit^
Sfdenhami Une. sends. M^ ß,.Zit$iuu*.dtt^^M0lk
Morgena und Abends. HiMk f olgendea. aj«ta
gegeben werden : Rec^ Hor^ ^anaäü t/äg0t
Drackttu iij, MUUfoU nrachm, ij».; JSOu HUM
J3raehnu }, infunde c. aq.^i^iütfi^ Uh^j$
jtuUioumurhorae ßlir. exprinU 0t Mddm:<^tmß'
foetid. Drathnu U Castorf veri JOraclutujIt
miSf amb. in vit. avi, sol. D. j^« auf einiaJM
Mit diesen Mitteln soll» wenn es^ia.UmsHfndl'
erlauben« fortgeEahren werdeni die -^P^rtflnfh .1
eoll bei ihrem bisherigen Ant- bleib«»» .Ifeh
eo ▼iel'^BOüs^ning «intret% dafs^naa mit Gnnii^
boflTta könne» sie werde dia^Asiee ohM ielipi'
den ertragen können. ' . -^jf
Den i3ten Herbstmoiuita r«ste ich ran dm§i
ah» Am i6ten schrieb mir Hr« JlosmutidP;
Mich habe das Vergnügen» Ihnen gana lvOsa>'!
liehe Haduichten von dem Befiodtn dar Kräfte
<«- M ~
m im irinn*' Am Tagt Ihrer Abrriü
Um am wkkh'hMtügd Zuckvngen^ ja la«
nlaa JbBIki^-voii.' GaiiaUjms^ Um väit la<-
19» boM 'inaditm; ilMn die Nacht war
re» rohiieiy! imd den .folgenden Tag die An»
In JaMrkncb-.gdinder und kürzer, audi «eile-
B^^idielitfchfei^vraTde jedodi sar Hilfket abdc
r :aiit JäUunn» Zuckungen zngebrachr, woiw
F aber gegen Morgen erquickender ISchliaf
gm» AetoTag/hinanvch hatte aie öfterea Ofli^
nund fceftiget. Dehnen der GliedmäÜMn, be*
nden krampfhaftea Zusammenziehen der Ze-
it; ^det^NäcUnkuqi warednrgut^'inderNadu
dMuShckungeni mitunter guten Sdüsf; heft-
hie Mittag. tl Uhr T<dlkonmien gut, auber
■ni «idrigeckrampfiiirtiger Smpfimii^ingen Im
MrieUier da der Bisam ihr OefiliMjFftem' aO-
.«shcMiale» Oa sie über brennenda Hitae
igM^ eo* wurde dieser gans weggelassen, Ton
m iTfisieiiniiiifi» dem Liniment undUystiren
srfleUrijpr Gebranch gemache; äudi werden
dl meinem Erachten die Nenrenmittd aua
■ft PIlaniewreiciM mit dem Martimle, eia%e
it jprtgenemmant das Wesendicbe der Heü-
t ensmadien*^
Den 26sten Herbstmönats kam Frau Pft«
mdn xnrüdc» Ich^eriiielt folgenden Brief
n Herrn Roscnstid.
^JKm verordnete Latwerge wollte sie wegen
ibeikeit nidit mehr neinnent und ich sdbst
ttm die Vermnthung» die ZlnkUnanen und
mrs sdubilis möchten dch nicht gut ndtein«
der Tertragen* So wie ich diese abSndem
>lUe^ traten die Regeln ein, und zwar um 8
ise früher 9 als sie erwartet hatte. Die Arz*
iton wurden wälirend dieser Periode ansge«
\MXf und nur Diit und warmes Verhallen em«
. -t-.
$ fohlen« Hier mnU ich toodi
^«tientin den monetliehin
bte lo Tagen Iiet^iuid<kh.iiii1iel
fftUu Dieemnl deioerte dUüKifi 'SMefaflilll
«rtragüchesi finden; denä.id^F' Iwtodeiki
lieb aurke Rriaipfe der flliitMijiefiin; «eeW*
ynit Unbewubcaeyni und tUrrM.i A
Minuten zui»racht% pldtsUch
der (ans ipun.ter war/* u i^^c ^ v^ :u
.pSeit der Zeit Mmdet.'a^^idB^^nkk*
.#oU» wie vor dena EUftiitt
^en» und gerade lienie#>' ale
JUtern Briefe erhiell» und
Mt wiird# aie mii den
Intffjlleny welclke über
ten* in Erwteung dt
Üch-reiabaieii Sibjecla ^bd
ediwer faKeiii eine» HeU|dhn
c-wodproh eine gcinriiebe^ilaiini§
den kMmik ijiag aa^n^-^-dafe
eu^en, inf. d^ AbdomiMleingeweMib Heriii»
genr ii^gen»^ elleiit' deher £11111.
bedi^äckende i^ervcmluranUieit «eiiAt
. werden» yK^ eb«)r v^n 4
atiminang und Totalachwiciui
. Iiihr wftrae;eiif die Heilakt. der
'.kenden Al^ieliintreMn» ;tind,
Nervina aaa dem Planipameick tnibinildn li
IfaUriana^ die fgrqneai BÜMr dM
Mnbaat|ia wi^rde xcib daaa.. «lAUUtaU
«ab wipp wir einnluü PiUan WiutJksm fotiÜk
^Uraeto vahriana^^ EoUraeJCh. jjfwmuimt^ Jk^
$ra€to mmrt^ vemai* gäben^ and -hiewef #
Dt€oc( von /e/iiV auranif^ vMd^ tikÜMB 1^
laen?**
mDütI te man den fiaeht%[en tettebreMl
vttrtrauaij fo könnte auu & SBbM'unm ^
— «3 —
idm mm'vinam Sesimehef. f^rmifkmm»^ Sü ^0r
Jkmm%tkinxig der Viacaral • Kljtiim ßn» va»>
jtorliligintn IngMditozien t mit Bibaiftfl-
»ügmi bin ich ▼oUkomtioen geneigt i ebo
M fär die flAcbü^in £iiireibttn|i«n «im RAd^
md imd Bauch« Soll aber ja eine H^ÜW g^
«ngen» «o mnCi. lavördtrat für Saelppnä»
4iM«r Frau aCrenge gcisorgCt und allaa Wnvilie
den werden, waa je auf ihre Nerveto '.widrin
Wirkung macht* Kummer Sorget^ Firemh^
V^rdraGi, Schrecken und tiefei Nachdenken kam»
alt ^dermalen nicht vertrageni sondern ihre Uiqr
etjnde fördern überhaupt ein Aagimen., da»
tte in kurzer Zeit bei Beobachtung ihrea iu^
DM|t gereisten Nerrenaystema naher bestimm
■un kAnnen*^
Den a7Jteny Vormittags Kwiachen If
wad 1% Uhr bekam aie einen AnMl' dee
«awfllkUirUchen Weinena, welcher über el*
am fltmnde anhiell^ ohne Zuckungen« Zwi«
ecbtn t und a Uhr war aie munter; der
Appetit war miCrig* Sie verlangte Ton
ein Mittd, unot wenn aie den brennen^
Anfall ▼erspüre» ("wie ea öfter achon ge-
0 ihn wo möglicb abiubaltentoder,deAf
edhüan doch wenigstens zu verkürzen nqd xtt
■aildem. Ich gab ihr die £//tfr*sche flfi9ct|ii%
keetehend aus äradihorngeiat mit Bemsteiof
eaU mid dem HoffmantimibMa achmerzündern«
deai Liquor au gleichen Tkeilen, woron sie %^
IVopfen in einem Speiaeldffel toII (risdien Waa*
eera nehmen solle. Die Latwerge änderte ich ao
eb: Ree, Radicum valeriamuf lubtm pulv» Jo*
liOTm aurantior» virid, ana, JDrach» lij, mortis
smbib^ londiiiensis Drachm. ij. Syr^ eartic aw-
roiUior. q. s. dtr» igtr* wie vorher zu gebrau*
eben* Klyatire werden jetzt nedi dieaer Com«
- «4 -
{Mritidn manidifu Rec* Hamm HianwmiUat^'miAß
^a^whfßoram ^ta lumuütatumimlUfoUi
-bmis^ikzsf radicum vaUrianaep atthetm
Drachvu Hj» florum Vitrbasci Drachme ij^ «#•
r' } cum 4$qua€ hn^ano» ft iij» ad* reman&ntimm
Ij* dtri^ €Ksicc. Die Macht; vom 27atfln mf
d«n flgtten wurde nach einem Anfall von le^cb»
fem -Zaclningen» der über eine Stunde dauert^
ohne deinen ruhig hingebracht» Hier nmb
aber nbch bemerkt werden, dafa aie einen eik
kernen Speiadöffel, den aie beim Anfang dal
Paroxyamua in der Hand hielt, mit beiden
Binden ganx verdrüekt und zuaammengeb,egiB
kabe» Eben ao gut war der Vormittage bii'gi^ .
gen II Uhr, wo dann in meiner Gegempnct
eich leichte Zuckungen einstellten, jedoch Uiab-
daa Bewubtaeyn nur ein paar Äünaten ans»
Sie nahm die jE/fer*achen Tropfen, verfiel aböii
mala in leichte Zuckungen, behielt aber die Be»
wubtaeyn. Dieiea dauerte gar nicht lange; Mach* ,
mittag kamen noch fi aoldie Anfälle; düeilÜjK»
etire blieben 3, 3 bia 4 Stunden* Die Nacht
vom dgsten auf den figaten verbrachte aie niek
ecena ml» Schlafen , doch f&hlte aie aich achiriU
eher, ala andere Tage, hatte den Tag hinduich
hefUge Krampf^ bald in den Gliedern t haU
im Unterleib* Bei meinem ^Beauch Moigena
8 Uhr war aie munter, und aprach mit Beaon^
nenheit und Scharfainm Nacnmittafis, ala ü»
nach langem Verweilen imZimmer aich zu Bette
legen wollte, erschien ein leichter, nur wenif
fe Minuten dauernder Anfall von Zuckun^Dp
lia Abenda nach 6 Uhri dann kam ein hefti«
gea und öfteres Gähnen und leichte Zuckungen;
diese dauerten über eine halbe Stunde, wurden
aber immer stirker, doch hielten letztere nor
eine Viertelstunde an« Die Nacht vom A9atea
- *6 -
mU im gofteh wir gutf nur hau« üa iinb#»
wabt wflir«d dcf Milafs Ivicht«. Zaclmilgen
-mm alltn Stellen des- Angetichta. Der 3oele
ward« gat mugebracht; eben lo gut ifvar der
•itt Weinmontt; ale aber Aben& zwiaehen
7 und 8 Ubr Fenerlärm enutand^ hatte aie
, Ton Schrecken ganz leichte ConTnlsionen* In
[ der Nacht folgte eine Verwirrung dea Veratu»
L dee^ eie redete mit lauter Stimme ▼emünflig
\t vnd noTemünftig, lachte, und aang mit heller
: Stinnne nber zwei Stunden* Sie fuhr alle Tage
me;.die Klyatire blieben gehörig nnd führten
liald »ehr, bald weniger infarctaAge Materie
•ht ■< In der Nacht vom 2ten auf den gten ein
knoHboenider leichter convulsiyiacher Anfall,
aber 'ein fib^ eine Stunde anhaltendea Dell«
ffamH den 4ten firei Ton Zuckungen« eben ao
in der Nacht« Den 5teA Terlebte ai« gut, aber
Abends nach 8 Uhr «teilte aich ein heftiger,
aalt Opiathotonua begleiteter Anfall ein^ der
wbm keine halbe Stunde währte*
Den 6ten ein ganz fireierTai^ ^ben ao die
MaAt»
[ Den Tten. Heute wurde die Latwerge^
■wie folgt abgeändert« Ree^ Fidv^FoUor^ au»
raitiiammf mortis sqIuHUs ana JDraehnu iij»
€QHm peruviani •leeH^ Unc^ inmSf Syr. €erti4*
mtranHorum q* x.
Du ich fond, dab mm der Gang der
conmlaiviaciien Parozyamen periodiach ge«
woffdent und aie beinahe den Typna einee
intenniäbnenden Fiebinra . beobachten, nim-
k^t Bch bei einer halben oder ganzen Stun-
i;l de auf oder ab/ d$iB heilat frSber oder apa«
al- tar kommen ^ ao rief ich mir Ina Gedicht-
tf| ^dbi wae der Terdiente Medieus in aeinem
0 1 Werke nber die periodiachen Krankheiten
i
— •« —
MkaitMii.Wirkiiiigtii dar p«PCMaiiMMis>
dt ,wideif alle poricHliicte KriüklMrilta^
«iiiihUge Kunstgenosftni .Mite ttnch-
kttTMi .Gaben und in Bairegtotm m flab^S
Herr Dt» Rosenstiwl' etiiBaiit ^*^' -*^ —
■hciBiiMieii öbereiD« ^-.t^* -*'
-Den 8ten wer ^ «iterTiag? Abende 1
^n betricht)idier lulbatdndiger AiiMl ;
^u Der gt* ^^^ eben io gnc; AT
Si Uhr kna ein Anüall; gende iMtt»
Tiachglaa Ai Munde^ ä« Wli:4iiiffia,
•in Stack devon« obne eieii sn b
deuMte drei ViertelatandeB*
die Zuckuncen gelinde^ demiitflm
doob obiM Starrkrampf. Die HauAt
-Den loten Nachta gegen S Uhr nur
Zuckoagen im Angesicht^ mit Verfaist
wnbtaeyna» Sie fixirte die Angen»
anit.den Gliedern keine BewegvBgefl^/
dauerte eg Minuten« Die Nacht war mH
An diesem Tag änderid ich die Lei
«ab: Rec^eori. pentv^ «L mart* sübtb*
MemiSf fjfuiv, fol^ aurant. Urath* ij* Stf^"^^
mürarUiorum q. x* Den Uten VotvMfPi
gen la Uhr ein gleichea» aber niir le
dauernde» .Anfallchen. Sie., wurde in
befallen» und blieb an' deraelben Std%
vorüber wan Abenda erachten daa Mi
Der Gebrauch .der Laii^werge wunjle aua-i^
Segen der der Kiyatire^ der £]nreibnii|al
ee grünen ; Pom(BranievibIatter t Oecodi f
gesetzt; Nachta ununterbrochener ScUafi -
i2te aehc gut» aniaer Abenda gagan i
eberilMl ein aolch dumpfer imd atummaa
Bur .10 Minuten denenider An£aU»
- tf -
Stet »IM. Hkmi*i 'MMWf
■•Jk, Äjrr. ifi«!issae Srachm. vj. iS«-
^ Gr, XV. Salis tartari Mitn-
Xt «Ha • Stunden zwei EfiJäffel voll
u - Hach genommener erster Gabe^
•Mk.daiti Speitcn, brach ai« allei
Mjg;' «pF die um ii Ubr genom- ,
I «^llcf lie die ganze Nacbt. Den
ii*' von Zuckungen Frei; die Nacht ~
A An 14161). Dee Tage über klagt«
ftrimplt der unteren GliadmafMii.
'dir Gug der Krankheit, aondem '
|**gnM Wirkung und auch der bii^
Iftdiwlclite OrgaDiamiii überzeiif;«!
Üab dliM fixe atärkende Mittel alien
fbittMi ^ein tattaames Genüge lei-
1. Icfabeschlofe nun das nacbite Mal
ilH joUorum aurantiorum ree*ntivm
itaMeb, und di« RIndt ntä 3 Qtt«aib
MIndirc») Bftd mtl mir dar inrttm tt^ _
$tba Taroma H^hnis in MHaU&^gniißk
tkannt Im, moh diei« briüMefMK
lg dea MonatUchen wir i^titt'mitaf
& Cfaedanit
4U und 15t«, indi der ki»-)MHi^
ZackangHi ▼erl•t»^ §6 audi Äff
■ UHt« PatUnttn Aber SdiWit« .
gkait der GU«d«r. Ära I6t«n^. itf
t»würdIgkb^twi>d«B. Schieck AbMid»
ztoittlich bebrilchüidiW ^sfW, mh
«a B«waTstteyiu; den igtm nnd
■ bwte WoUb«find«Di ^«^ «U» dM
ich den ssaten Abend« nach iv aß*
n Spa^erFibnaebr kleine, doch ew« ,
ide enhaltend«, ZockiuigRi im Aa»
i toiImumImuc aihmiiginwu Bh,.
*
w tS -^
d«i'8^*^>> blieb -Fni«:Pfetindn beim )
y/ohl§eyn. Abends um 8 I^br kam ab
Uein.er nur 2^ s Minuten wibraidar »
eiviecher Anfall im Angesicht. 'Den jetei
dten Wintermonät yfMX eie Tön Znck
IreL Am letztern Tage hatt« eio. grof
gjerde. nach Schinken; ich erlaubte m
nicht gerney allein wenn ieh arwo|^ d
im 'WeigerongifoU in heftiae Gemvitk
gungen.aiubrechen koimte» die ihr nacb
gepr als der Genufs des Schinkena vrardaa
lent eo willigte Uh ein» und empfahl- ^dl
fsigkeit dringend. Sie leistete bei d«r M
»ahlzeit i^em Gelüst tun Genügeiit Jhai
tete ab«r die MäJEsigkeit in ToUeni Sinaab
Genii£i dieser sonat verbotenen Spelae
keine andere Eolge» als dafii sie von da
ckungen Ruhe hatte, bia den aosten^ i
laichtet bald vorübergehende Znckungei
Angeaicht' hatt ^ die sie einzig einem eki
im Zimmer verbreiteten 9 ihr höchat wü
und lästigen Tabacks^auch zuschrieb«
7ten trat das Monatliche ein, ..dessen 1
und Dauer ganz niit&rlich waren« ^ Sk
abermal mit den Zuckt^ngen, versebont»
dösten» wo auf einen kleinen Aeiger ehU^
nes Anfallchen, mit bestem Bewulstsq»
der Stelle erschien« An. diesem Tsge wv
die Pulver» wie folgt» gemischt: MfCf (kr
peruviani Ünc» j. etDrachm* vj., CortiiU
namom. Drachm. ij» Mart^ solui^ Unc* j^
divid. in 2/^ part. aequk alle Tage Jp einet
de vor dem. Speisen eines» in der Abkoik
von Pemeranzenblätterit zu : nehmeUi» Aa
eem Tage sagte mir die IbankA^ dab aied
liehe Zunahme ihrer Leibeskräfte fahle;
widernatürliche Vmfang und die.5pamiai|
- «9 ^
•rMbä'ivmfi Tanchwundttif dit natfltUch«
Ichtifirhi fand iidi ein« ' Ihr Appetit Jwar
j||f der 'Schlaf gnt und das Gem&th heiter.
Des flSiten nach dem Nachtetseio« ohiw el»a
iH^enheteauraacbe» atarrten ihre Augen , aie
etiar an einen Ort| blieb bei Bewurataer^;
iktüirte tfn wenig mit den Öliedmaben, M^
leat den obem, redete viel^ jedoch Tonfii^
dahd» weigerte -sieht ^^ch entkleiden sä
en vad au Mtte zu gehen» und bequemte
i endlich und nur nach vielem Zureden dt^
' .IM^ier Anfeil aöll i^erthalb Viertelltun«
I gedauert haben«
Am «Taten reiate aie zu ihren Aeltem/ ben
i eich daaelbat sehr wohl, und hatte nur ein
ilgea lurampfartigea Anßlllchen» bei Gelegen«
^ aia Ihr etwas Traurigea erzahlt wurde.
Den 5ten Christm« kehrte aie bei bestem
Klbefinden zurück«
Den t6ten hörte ich mit dem cortice p^m
tmto auf und gab diese Mischung: Retipe
rtts sobtb* subtil, pulv. Drachm^ TJ» Cort.
nmau Unc* semis^ M^ div* in l8 part^ aofu^
lieh 3 Dosen, nämlich allemal i Stunde vor
a Speiaen ein Pulver im Dekokt zu neh-
flu« Gleich gut, und von ihrem Uebel ganz
lail^ verlebte dieselbe den Christmonat.
Den iten Jenner entstand in Herisau die
chterliche Feuersbrunst, wobei von Morgene
Qur an bis zu Mittag der schrecklichste Jam«
r auf den Gassen und in den HSusem war#
aee achreckenvolle Unglück hatte weiter keine
a Folgen; aie ertrug dasselbe so gut wie eine
Kinde«
Den 7ten bekam sie in meiner Gegenwart
m kleinen p nur a Minuten dauernden An«
; dieaea war der letste«
• « S0 •*
fPM 8190 vwordatta ich deiMiWli'aack
iptttbcoidos Vinum mqriiaU ar(mtai^icum.t. ÜiA
J^mat» mar^^ subtiliss. Une, un% eiseaUf . Civti
finnam* Utie. \\p f^in* Burgund* Lib, i{^ stuA
iit calore fumi spatio, \2 dierum sa^pmr^^fiät
ettiöndovas^ ßUrfturf 4^tur UAuif tiglkh dnb
|0#1 2W0t Scuoden vor dem Speifttn zmm.lMf ,
^ voll zu nehnMiu Sie fuhr mit diei«m fall
um Ende der Kur Fort ; mit d«ii Hl jsUreB mi
lUnreibuagen wurdd am aosten Christm« itit ]
Wfgehdrtv
Am Sjnde mußi ich noch bemecketi^ dab >
diese Dame, von da an bis heute, da ich dlüÄ
fchreibe, der vollkommensten Qtsundludit g^
>i«£lt«. Pm »tisn Mai 1815^
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Wmnoh det Terpen^MiSllP
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der Mtdisla m d^ K^iiigl. WMhin|»iH
M> grori# Amalil nkr yertdila^^irdgir
Ulf welche die Therapie itir BdMinpfamf
•IT Krankheit empfiehiti acheini. iganifr xa
Mben , data wir entweder Ihr WdiAi (lodi
bt erkannt, oder über den iU'em Weieli
qprechenden Heilplan in UngnHblielt' achwe»
1^' Ala Beweis f&r den eraän Fall amcbacr
aewit
ler noch viele Krankhaiten; Der aebatrMe*-
ImH tind eotgillti|aten NaehforadiiHkgta tnW
ctitet geien| fi nicht, den SchMer, weldi#r
Wahfe Matnj' ao mwndk&t Krankheiten te^i
kTy bIihr#gtonehmenj tuvl «liyM jteaMden
Iq^iiQ wo. b^griindin; Sß ThMgiB aurf^
(
qV
atch-deiiikUiiid.dar. ExufidB •avanrMiii wd
daher in solchen Fallen die Menge nia muk
rischer Heilmittelff aogenanntee Araune» ni'
zweiten Fall hingq^ erkennen wir dailbj
•en der Krankheit» aber nicht immer die
•elben entaprechenden Mittel» wie die
heit der Würmer zeupu Wir eriwum
zwar oft an den aie cfitfakteriiirendeB
tomen vQUkomment aind .im Sttnda
Weaen des Üebela zu entwickeln,
die Würmer und die Schleimerzengiuigl
Darmkanal » ^ welche neue Wnnnbi
beguniti^t» und immer von neuem dl,
ip[(^f)^ fortwirkt ; . aber dennoch Hi
wirei uns nicht verhehlen» verlassen dml0\
vorzüglich I bei dorn Bandwurm» die g«rii»
testen Mittel eines Odietf Nouffer^ MaM
fVeigel u« A., und dfese Krankheit trouti
Kunst mit groCser Hartnickigkäsit. — Idij
be «daher keines Vorwortes zu bedürfieq»
ich kürzlich hier versudie» an ein
häufiger in Teutschland gebrauchtes» nu«
aber besonders wieder in England gegsn
Bandwurm empfohlenes» Hdhnittd» dat
jjenthinöU ^^ erinnern, mid einige Beol
tungen davon mitzutheilen«
i)ie Erfahrangf dals otark riechende
den Bandwurm höchst zuwider eind»
ihn krank machen» ja todten» war gevdfi
erste Veranlassungi die Klasse der etarl
den» öligen und liarzigen Mittel zu eeinsr
kimpfung in Gebrauch ssu ziehen« Mansi
denselcen theils dadurch zu tödten» tlieib
zuführen» und wendete zur KrfuUoqg
zwiefachen Indication mit abwechsi^lndenji
allgemeinen aberglückliclieavS'folil^An:
I
— 3.5 -
StttliiOUf Äta foHiAa^ Aiphalt und Um«
Iva flemtelben Oninde rersprach man sich
ron dem Oabrauohe dea renetiachen Ter«
lina nnd des Terpenthinöla aelbst* Man
ichiele^ dafa nach der innem Anwendung
Iben einzelne Stacke des Wnrma abgingen^
bcaoFgendf dafa zu itarke Gaben dieses so
landu und heftig reizenden Mittels scha«
nAchceni liefs man es nur in kleinen
D mit einem schleimigen Vehikel verbun«
leiGbeOf nm in ungewissen Pillen die
nwart eines Bandwarnis zu erfahreni und
ar oft noch unaichem Diagnose gewifs zu
Schon Bartholin rühmt Spiritus terebinm
« gegen Würmer, Clossius empFahl eine
lang von sechs Drachmen Terpenthin, in
a Pfunde Wasser mittelst Ett^elb aufgelöst^
halb zwei Stunden vor Schlafengehen zu
len^ and behauptete^ dafs, wenn ein Band«
I in dem Körper vorhanden sey, in der
t einige Stücke davon gewifs abgehen, und
iiveifelhafteDiaiiinose 7urGewirsheir bringen
ien««) Kämpf 2) versuchte diese Methode
Inem handfeciteny starken Gärtner, bei weU
I er Würmer vermuthete; doch wurde da«
!» mehnualiges Erbrechen, aber nicht der'
flfte Abgang des Wurms bewirkt^ und nach
Gebrauch anderer abführender Mittel eine
e Ausleerung von Schleim» In Biörne«
bediente das Volk sich ebenfalls hiufig
Baldingtrt ut\\t% Magas. XIII. U. li» 143 -* 53*
Jo/k Kämpft Abhandlung von einer Methode
lie harutacKi^^ten Krankheiten des CJiiterleibei
rrOndUch au heilen. Leipaig» 1793. S, igo. i^u
aTiuZZ2ilU.B.i.8u C
-- 54 - -
des T«rpenthinöli ali HauimiMl^ . .itn d«
•uurke Dosen Bandwürmer abzutreibn« 3)
len wandte dasselbe ohne alle apdeM^B^
achnng zu fun£ug Tropfen gtgjou den ^
wurm mit dem besten Erfolg an, und
den 4) gelang es durch zwei Theelöffd 4
Oeles einen ganzen Bandwarm -abzotrc
Geisehlöger 5) bestätigt ebenfeile, die Cr^rnb
dab nach TerpenthinÖl, innerlidi .gsbrai
meist mehrere Stücke Bandworm abg«irii
werden, rühmt ea in ang«wiiseen FiltaM
zuwenden, glaubt aber, dafs ea gegen deosdl
keine eigentlich apedfike Kmft besitze, h
junges Mädchen von sechzahn Jahreni iraU|f
sehr am Bandwurm litt, verachluckti^
£rzählnng zu Folge, einet in der Nadttf
einer plötzlichen Uebelkeit zu begegne^
Magentropfen, eine aehr beträchtlichs
Terpenthinöl; es erfolgten heftige &0I
zen, gegen dreibig Ausleerungen nack
und mit denaelben verlor sie ihren Wi
Sine, andere Frau hingegen verbrandbls
Änrathen von Aerzten binnen vierzehn '
über drei Unzen Steinöl und zwei \3ntm
penthinöl in beträchtlichen Gaben, dodlÜ
gjiücklichen Erfolg*
Ohne Zweifel verdient auch hier daiiM
Chahert 80 gerühmte Wnrmöl 6) einen IM
3) Biörnlund in Fortsätting df Provincial DocfMl
leräteiser, pag. 166. u. 763. Rostruitim fak
Kruikheiten. ^chite Auflage. 1798- S. 59$.
4) Memoirt of the medical MOcUty of Landoru tj
Vcl. IV.
5) HuftlaruTs Journal d» pr« Heillc« Bd. X Sb
8. 17a.
Q Chabirt trcdti dn maladiu vin^ßigiauu de*
-SS -
ttrcti viertägig« DtätilUtion gewönnet!«^
Iiaog aus 3 Thellen TarpemhinSI iin4 '
Tbeil tlileriachen empyreumaiiscbetll .
K«gen alle Arteti von Würmer beiThi^^
raiiClite <!e Chahert mit dem trefi«^
. Errolg'o; er \UU ea einem Pferd b»
nzen, Schnfen bis lu ainer DracbmjkV^
nen von einer halben Drachme bis z^, '
fctmpel nehmen. Versache, Welche maii*
ksen und andern üditn anstellte, um
^r«n, wie lange Würmer in denselben
W&nDten, erwieien, dt(s, Wäbrend Wut;
h allen andern Acht bis dreifsig Stunde^
• in Ckabertj empyreumatischem Ootd
*ler sogleich, oder nach einigen MinuteA ..
tt. GeiichlÖger 7) gab ea twar bei eineiA ,
^altariden behafteten Mädchen sehr guM..<
te leisten, konnte es aber bei deiuaelboi .
Femer anwenden, da Patientin es wegeft
tUerträgLichen Gernch diirchaua nicht fort*
1 wollte. Zwei andere Personen, welch*
I den Gebrauch des C<£/ef-Bchen Mittels aU
ipiofsen Theil ihres Bandwurmes verloren
Hl bet welchen aber höchst wahrschelnlidi
ein grorsea Stück zurückgeblieben wst-^
||tlM vin Wdchttt lang dfete« Oel, tu*-
la ■In«r balbeu UiiMi tmtx bhfa« Nac&i .
^tw Oinuidhiit, ab« lowt dIum Wfisi^
iit itugaiMcbtHt jlftcklLdlMi^ Erfolgt
naii ntnetdingi in Eo^ind tn» du raiua
M> Planirm nnil HuzäM Haadbnoh dtt Vi«h-
«wikunit. Berlitt iJM. Bd> II. 8. 5». ^foto-
a %ritfä<^tdiqut' t. Vlit. 1^8*- K iß«-
iifftiahdi lowwl *. a, U l> 19^1
Ca
- 56 ~ ,
Tarpenthinöl abermals m gtbnächeBt i
auch dai Mittel an sich nidit neu, so hi
die Art, wie die englischen Aerzte es br
Ussen, etwas Eigenthümliches» Sie unti
den sich wesentlich von den fHähem Ai
theils durch die aufserordentlichen Gabe
cbe ihre Kranken nehmen m&eeen, thi
durch, dafs sie es ganz rein, ohfte alle
kel« selbst ohne ein schleindgee anwandi
eo den doppelten Zweck, den Wunü zu
und zugleich abzuführen, zu erreichen i
— Ich theile zuerst die in England gen
Versuche« dann einige Bemerkungen fit
selben mit»
l) Neue Persuche mit Terpenthin&
den Bandwurm in England^ 7)
Die Erfahrungen t welche Matros«
Schiffen an sich selbst machten, gaben ne»
in England wieder die erste Veranlassu
Anwendung dieses Oeles gegen den Band
Sie bemerkten nehmlich, dafs nach reidi
Genuls von Wachholderbranntwein einzeb
der des Bandwurms ihnen abgingen, us
nach Erleichterung aller früher gehabt«
echwerden folgte. Ein am Bandwurm I
der IVIstrose, welcher vom TerpenthinJ
noch bessere Wirkung versprach, entschlöl
daher zu einem Versuch, und trankt sIi
gerade sein Schiff auf dem baltischen i
befand, und sein Wurm ihm vidBescbw
7) On the use of the oil of Turpenthint in j
commuräcaits in a htttr front Matthew F%n
Jn MedicO' ChirurgiccU Transactions of e/t$ m
chirurgical Society oj Londotu Vol, Ä S. s4j
übersetzt in: Annales de litteraturc fnedieaki
gere par Kluysken^ Dubar tt Vran^Aß/h
iVo, 104. Oanä' ö. 136.
— 57 —
▼aramclitef etn Weinglas TerpinthinSI ini«
Nath zwei Stunden erfolgte eine aehr dünne
AoelMrangy mit dertelben der Abgang einea
gusen Bandwurma, nnd seit dieser Zelt blieb
ev fir«i von allen frühem Beschwerden.
Da Hr* Hall aach am Bandwurm litt, alle
dagesan gepriesene Mittel bereiu ohneerwünach«
tan Erfolg gebrancht hatte, nnd sich mehr von
dieaem versprach^ trank er drei bla vier Unzen
vn^nerdünntes TerpenthinSl nüchtern, und da
ea aadi Verlauf von zwei Stunden noch nicht
^wirkt hatte, nahm er eine zweite, nach aeU
aier Angabe drei Viertheil der eratern betra|;en«
de Dofia* Nach einer Stunde endlich erfolgt«
ein Bnaaiger Stuhlgang und mit demselben ein
acheinfiar noch etwas lebender Wurm. Die
einigeii Beschwerden, welche den oni^ehearen
Gabeai dieses heroischen Mittels folgten, waren
Schwindel, dem ahnlich, welcher nach Genufs
sehr hitziger Getränke zu entstehen pBegt, leicht
fcs Kopfweh und Uebelkeit; und Patient hatte
sA dieser Zeit nie wieder Wurmbeschwerden«
-* Auber dieser an sich selbst gemachien £r*
EAnuog, lieb Hr. Hall es audi anderen Kiau*
heai brancheo, von denen Hr. Dr. Feuwick foU
gaad« Fillc^ wdche letzterer selbst zu beobach«
taa Gftogmhfit hatten bekannt macht*
t* Creatbead, sitbenzig Jahr alt, zweniig
lahr am Bandwurm leidend, hatte sd^on dagie*
vHA Mittel TCKsacbt, unter sjider«. aas
Kuffcr, we'cfaes ihm aiidj £rlciiiu
doch nur auf kurze TLtkK grw«thrt haue*
^■■^ws*^ nahm er nnchteru zwei Unzen wnver*
danntes TerpenthinSl, und zwei 6tujud«fi 9^ii^
ter jy^dk duDe Unze. Hierauf giii| «i« codMr
Bandnuim ab, nnd Patient hat eeM <ti«Hsf^ Xteii^
also in drei laivcD, aiie fimlicbt JBes<abii«eEdM
— sa r-
gehabt. Die genommeno Medum wk)(t« nur
«h ein «tarkes Abfuhrungsmitteli, verart^chtt
einige Uebelkeit^ uoA #oq8( keine Unbe^iici^uv«
lichkeiteiA*
a« Edward Dodd, nahm ebenfaUi tot lin«
ger ala zwei iabren lerpentbinöl, nachdem er
Aber 15 Jahre an genannter Krankheit geUttffhi
und alle berühmten Mittel dagegem eelbat daa
der Madame iVi(^er, vergeblich gebraacht hatte«
Da die erfxe Qabe TerpenthinÖl nicht zu wir«
ken achien„ nahm er nach zwei Standen noch
eine Unzei verlor nach einer Stunde einen fonCi.
zehn Eulen langen Bandwurm^ and Patient m
freuet sich seit dieser Zeit der besten Geannd«
heit^ Äoch erzählte ^r {jm, Dr« Fenwick^i^b
ein jungea Mädchen von zehn fahren eine Uoia
dieses Qelea mit dem trefilichs(en£iirfol|pg|ipil
Wnrnxer gebraucht habe^i •
3« Robson^ ein fünf und vierzig lahr altar
Schuhinacheri nahm vor zwei Jahren ebenfaU%
liach genofsenem Frühstück > mit Nutzen Ter«
penthinöU Pa inde(s seine Beachwerdcqd nach'
accba Wochen wiederkehrten« nahm er ea zum
zweitenmale» aber nüchtern« Obgleich er 4>€
WirHungen diesas Mittele nicht genau beobaī,
Idte« bemerkte er doch» dafa er mit dem StuU«
fi^i^g grofse Statine des Wurms yerloTi^ und be«
and sich hierauf wohl und vollkommen frsl
von allen früheren Beschwerden^ Da er {edock
diQ Unvorsichtigkeit beging, den Abend ^^ fiv^
noch die Wirkung der Medizin beendigt ytxti
Bier 9u trinken, bekam er ein so heftiges Er«
brachen mit Durchfall, dafa aeine FamiKe ift
grodie Bi^orgnifa gerietht
Aufser diesen beobachtete Hr« Hau noch
(&nF ander« Y^lo^ welphc Aber Hr« Or« Fmwi^
^ mitdielll^ dii'tr iie nicht adbtt beobieh«
Durch JO» kräftige Wirkung dieses Mittels
^Uclita Versuchen aiifgemantert» empfahl
^^fmiek dasselbe einem Schlächtermeister
^vhamy Francis Cowärdf welcher schon
'»^brena^Iahren am Bandwurm gelitten^
^chon eehr abgesehrt war. Am Morgen
'I^ten August erhielt er durch den Wund«
'k-n« CUjkon zwei Ünxen TerpenthinöU
M« Gabe jedoch ohne Wirkung blieb, so
I demselben zwei Stunden nschher noch
^vize gereicht, und anderthalb Stunden
' ging ein vierzehn und einen halben Fufa
todter Bandwurm ab. Hr« Dr. Fenwiek
^^m Patienten y als er die erste Gabe ge-
L^m, und h&rte ihn nur über etwas Schwin-
del Uebelkeit klagen , weder Puls noch
teuperatur war verändert. Erst gegen
^ empfand er grofse Uebelkeit» beim Urin-
Icein Brennen oder Schmerzen, noch an*
Bieschwerden , und konnte am folgenden
ft«i schon wieder seine Geschäfte antreten»
tonat December 8) waren jedoch die alten
•Verden von neuem wieder zurückgekehrt,
^r wird von neuem in kurzem dieses Mit*
•auchen müssen.
dana Lamsdeih zwanzig Jahr alt, die zwei-
ranke, welcher Hr* Dr. JFenwick mit Nutzen
snthinöl brauchen liefs, nahm am 23sten
ist zwei Unzen unverdünntes Terpenthinöl,
als dieses nicht wirken wollte, nach einer
le noch eine Unze.. Da hierauf noch eine
de ohne alle Wirkung vttrfiofs» Oeffnurig
Diese Abhandlun«; wurde im December igog der
eielbiUiaft zu Loudon xnitgetheilt.
— 40
zvnt erfolgte, aber ohne Abraig eäm
mtBj 10 nahm «ie noch eine uabe, ebi<
dei Oelea, und nun erat wirkte ei« Ei
nehmlich eine grobe Mepge Mainer Band
glieder, mit Schleim und Stfidsen Ha
mengt, ab, und Patientin war von jea
an bia zum dreizehnten December, .ve
xoletzt sah, yollkommen frei Ton a!
achwerden.
Der dritte Bandwurmkranle dei 1
Fenwick war ein Schuhmacher aua 14
ein junger Mann von neunzehn lahrei
eher zweimal Terpenthinöl brauchte
dem ersten Versuch blieb er beinah ti
bee Jahr frei von allen Beschwerden, aac
zweiten nicht ganz so lange Zeit, und i
den malen verlor er jedesmal ein aehrj
Stück Wurm. Am egalen August gebt
er dieaea Mittel zum dritten male, voAc
nach mehrere Stücken, klagte zwar nber
Uebelkeit, befand sich jedoch am fol|
Morgen sehr wohL Ais er es zum driits
gebrauchte, verlor er keinen Bandwuna^
gen einen todten lumbricus* Im Moa
vember, da derselbe von neuem an W
ach werden zu leiden anfing, bediente
zum viertenmale dieses Mittels^ und verl
demselben einen sehr langen todtaa
wurm#
3« Bemerkungen»
Aua den kürzlich hier mitgeCheilt
len, für deren Authentidtat der Name c
lischen Arztes und noch mehr die gdei
Seilschaft bürgt, welche sie bekannt ]
lassen sich in praktischer Hinsicht zwd S
folgern ; erstlich : daf a daa Terpenthinöl h
- 41 ^
Bf wd iia ^»it bewährt gefancleneii Mit»
(lilen» gewib gagcn fiaAdwurm mehr ver«
0 gebruicht zu werden» und zweitens, däfe
m jfreben Gaben dieses Mittels nicht sa
rlieOJig.anf den Körper einwirkeny wie sich
Kläfst«
in allen fallen bewirkte Abgang dee
108 bestätigt von neuem die Wirksamkeit
1 Mittele und spricht gegen diejenigen ^
te zweifelten» dafs es eine specifische Kraft
i dan Wurm besäfse. Es tödtete in alliett
Q» .nnr mit Ausnahme eines einzigen» den
niv - nnd wenn es auch die Regeneration
W^tlmier nicht verhüten konnke^ ao hat ee
Eigenschaft mit allen andern noch ao
gerühmten Wurmmitteln gemein, da von
tt eigentlichen WurmmitteJ» sondern nur
^nn anhaltenden Gebrauch stärkender» to«
Bf Mittel dieses sich ho£Fen läfst« Die
'te Wirkung dieses Mittels auf den Wurm
>^t eine doppelte zu seyn* Es wirkt erat«
^ftchtheilig auf ihn schon mechanisch ale
Uidem es die auCBernOe£FnungendesThie«
*piraeula) überzieht» die zu seinem Leben
^gsten Funktionen stört» und so seine Exi«
^ gefährdet* In diesem Falle wirkt es eben
ichtheilig» wie jedes andere einfache Oely
bss bei mehreren Personen allein im Stan«
Ntf» den Wurm abzutreiben. Aber das Ter«
hinöl besitzt zweitens auch ein flüchtiges
scharfes Prinzip» weiches gleich dem Wach«
nr-» Berg« und Asphaltöl» den Wurm krank
it» tödtet» und ihn dann abfuhrt* Schon
v wendete Terpenthin als Abführungsmit»
die Quantität einer Haselnufs alle Morgen
tem genommen» mit Nutzen an. Die äl«
Beobachtungen, nach welchen Terpenthinftl
^ ^% ^
iti llnnm Gaben mitschleiiiiIgffn-VeUkAiii
Nutzen gegen Würmer gegeben worda» ip^i
eben dafün Mir ist die Geschichte ein« tw
jährigen Mädchens, EmiUe Z. bekanatii v^
die Matter, in der Meinung, die Kolik iht
Tochter sey durch Erkältung entstanden, Itfj
ken Wadiholderthee trinken lieb, und
niich diesem Mittel, nachdem anfingüdl
Schmerzen derselben sehr vermehrt
mit Laxiren einen Bandwurm Verlor« AOil
likbeschwerden verloren sich seitdenoi
die Kleine früher oft gelitten, und all v»A\
nigen Jahren sie von neuem an dicion^'
i;u leiden anfing, würde ihr Oleum
mit Sjjirit» sulphuricO' aethereus ger^drt
dadurch ein erofser bimbricus ausgeleert» ^'
Die scheinbar zu grofse Gabe^ in iN
dieses Mittel von den eng^lbchen Aentd'
Kranken gereicht wurde» darf uns nicht
6tmf da bei dem schnellen Durchgang dnj
les durch den Darmkanal die Absorbdoe ^
aeiben verhindert wird, und daher die v
Nebenwirkungen, welche oft hei gefln(;!fflBl
ben zvt besorgen sind, hier fehlen müssasi
wirkte in diesen Fällen eben so wenig li^l
thetlig auf den Organismus, als die von
italienischen Aerzten In den ungeheuerftci|
ben gereichten Narkotika, welche dadurdi»i
sie abfuhren, nicht Zeit und Gel^enh^it
hen, narkotisch zu wirken* Entstehen
nach geringer Gabe diesea Oelea Cod^
und andere kriunpfhafte Beschwerden^ sei
es immer sehr unentschieden, ob- diese
Terpenthinöl, oder ^wcl durch dasselbe
bigten Wurm zuzuschreiben sind»
Die einzigen Beschwerden, welche ei
yorbKachte^ waren nach lenwick^
)|d Brennen in der M>geng«£<ind
e, und zum Beweis, dal'g diese £i>
btoTs von dem wbnellen Durch-
len Kiirp.ar und nicht von Aluorb-
:el9 herrtihrent dient der Umstand,
Q) Falle bedeutende Urinbesctiner-
auch nicht einmal an dem IJiin .
gemch bemerkt wurde, welcher ■^
ionetlich gebrauchteaTerpentbinöl
it wird.
iscber Hinsicht, mufs freilich bfl>
n, da(a Feitifick allen Wurmkian>
dieies Oel brauchen sollten, den
- Abendbrot zu geniefaen «ireng
nd am andern Morgan selbst nidit
nnd feata Nahrung zu sich zu
(ibta. bii An Miti^ jfiittn». mul-f«*
und «in WQrm ^bf^Koe^s, «nnk
(iften «le kibht ▼«dwluh» SjiJi,
1 und iftnfipl» tidt dM -^uimb.
'alig/m und |«|obr«im <6«trtak«
I Ton mir gcmachtm SWlMclutBO-
h folgend« mit; 'i
•m Frie4f*eh, -H.» ii«ma«htt lakr
•afeasion «in Stuhlubütw» wt
[ Constitatioii, litt, in sein*» viar-
und aecbstoa lalua an ftöiheli^^
Schvlach, wurde abf» glJkfcUcli'
cei KriDkheiUn gBb«Ut, und b««
t diwor Z«t «dir wohl» aar daüi.
ron freien Stüclwn, ohne irgend
is in Bein eilftct iahr xn brui«b«iv
nner abgiDg«!)» UmUs ntchvideta:
ir' trank, it genob fast «eit i«nai(.
rbnuhen dar beften Geiundh«it^.
ig/ui jabnoi VA ar Ab« cfaMa-
- 44 ~
Schniere unter der Megio epigastriea^niiiäi
nach Oennfa von Speisen aitch tirineB Uli
veränderte, klagte; er hatte oft Jucken an Itt'j
darm^ plötzlicb» krampfhafte 2liauain<
vnng dea Halaea, eine aehr erwdterta
einen aehr grofsen, aber leicht an
Heifahnnger, öfteres ZnaaimnenlaQfen dpi
cbela im Munde» voraüglidi nach dam'
und häufig einen Ritzet in der Naa% nnJ
bei bemerkte er» dafa alle dieae S]
hiCufif; nnd achnell wechaelten« Nach du
cepten der Aerzte zu mtheilen» vddN
früher bdiandelt» hatte er SGttel p
morrhoiden and Würmer bereita gal
nimiich Schwefel» Hhenm niid Cremari
Wnrmaaamen, Jalappe^ Radix fiUcii
MereurialiOj und anisernch EinreibungfllJ
Oleum tanacetlf Absinthii^ Petrae UBO,
phor^ Nach dem vierwöchentlichen
von AnMh^mintieis waren ihm auch S]
tner abgegangen, doch hatte aich aein
den nicht weaentlich danach gebessert
Der dieaen Beschwerden voransgi
Ursachen konnte er aich keiner mit 1
heit erinnern. Die sitzende Lebenart»
atemmen seines Unterleibes gegen idn Brad|i
durch an seinem Weberstuhle noth wendig "
gane des Unterleibes leiden» nnd eine Pric^
tion zu Hämorrhoiden entstehen mufata»
Würmern» achienen mir dieHauptveranla
gen zu aejn« Ich hielt demnach die
heit für eine komplicirte^ und auchta
zuerst von der Gegenwart der Würmer zu i
zeugen» um, wenn dieselbe dargethan,
dag^en zu wirken» Ich verordnete ihni
am funfundzwanzigsten Februar und den
«n£t folgenden Tagen atarke Gaben von
7-
- 45 -
mar« viit Idmatura ttanni. Er ^rttlor dtnicll
sUen Appaclty die 8cbm«ncD vTinArlin «ich^
TOixüglich nich d«m £iiiii«hinen am «rtten
Täge^ SB den folgenden lieCien aie jedoch el-
was nadu Täglich hatte er einmal harten
Stnhlgtngf dagegen heftige Tenesmen» aehc
unruhigen Schlaf und ungewöhnlich viel«
TMame^
Nachdem Patient am Abend des achtnmU
swansigaten Februar bloa WaMerauppe genoa»
aen» und darauf ziemlich gut geschlafen, nahn
er am eraten Mfirz um acht Uhr des Morgene
»achtem eine halbe Unze Terpenthinöl, und
alle halbe Stunden so vieli bis er zwei Unzen
hn Ganzen verbraucht» Die Zufalle » welche
hiemach enutanden, waren folgende: Bei dem
traten Löffel Brennen im Haiae, weniger bei
iam folgenden; beim dritten Löffel Uebelkeil
Und Schwindel; beim vierten Laxiren und an«
StnbUcUicher Nachlafs der Uebelkeit» hfftl^ee
rennen im Mastdarm^ welches zwei Tage lang
fortdauerte» aber durch Umachlfige von kaltem
)Vasser sehr gemindert wurde* Gegen Abend
lieb er zweimal und eehr viel Urin mit Bren«
neuy doch hatte der Urin keinen Veilchenge«
fnch# Am Tage laxirte er achtmal , meist
Schirm und Wasser , und unter dem Schleim
viel einzelne weifse, bandartige Stücke^ welche
- ganz den Gliedern eines Bandwurms glichen«'
Patient fühlte sich, wie zu erwarten stand,
aehr achwach und ermattet, erhielt daher eine
Infusion von Baldrian mit Aether« Die Schmer^
xen waren verschwanden, und Patien^ be*
merkte einen grofsen Nachlafs aller Beschwer«
den. Da nach einigen Monaten ganz seine
vorigen Beschwerden sich erneuerten, brauchte
er» so wie ftuberi das Terp^thinöl» zum xweU
IHM» Di9 Kr9eliOTttt1n|[M ImI vi
im Gabtanch ' ciesaeHiah vitren dfasd
n*lor wieder ein gtolM Stück Wum
ich sehr angegriffen» erhielt dilher ä
mr eifiifre-^tfirhenda MUtel tuad befii
leit jener Zeil (el sind jeht tnehre«
vollkommen wohl.
ü* Johann t/.f Po«am«ntirgeeelle^
lihre «It^ fr&her immer »ehr getnndi
djrei Jehreir öfters an Uehelkeiten» }
Stechen oder einem DmiA Ini Unterld
iBglidi nüchtern^ hatte oft das 6d|
krampfhafter ZnsammenSchn&mng dd
und öfteres Znaammenlsufen Ton Spsi
Munde » auch waf ihm seit dieser !
Stack Bandvfttrm abgegangen. Er brau
wechselnd eine Latwerge ans JJmatuta
Radix filieii matisf Semen linae ufld
valenana0, nnd da^^wischen Terpetitl«
nerHchy iufserlich eine Salbe' sns OL 3
Petra&9 Üngt. aUheae nnd Ment&l
Nur einmal gelang eS^ durch diese Mir
Stiicken des Wurmes abzutreiben,
pemhinöl, anfänglich tu einer hal'
xttletzt 211 drei Unzen genommen ^
twar nie den Abgang des Wurms,
Zeit aber auch sonst keine nachtheili
Anf den Stuhlgang wirkte es imm
aof die DinresU» und einmal^ ab
stt viel des Oeles auf einmal einn?
Erbrechen* — Das Resultat def
der genannten Mittel war^ dafa
auch ohne den Wurm 2U verlie
allen Früher gehabten Besehe
fohlte«
5# Frftu ^.| zweiunddreitsif
rinem starken» stfir blntreic
N
tmi<lclii.a ohüd > Oabfancfr« vqii' Anaattiuifti
^IttMiit und apfiicr Jia ydnUfttl|^«lh ftf
: Wion vor ichr Jabnm Inttr M99.mi«
;Dofi|t Basichwttrdo m. tanpfiiidmf ffbnft^
u& gtf)i»B€h«n> ^^lautoa GBadar iNiw
Kurai «ediMEen« Vor tWirf Jihivii baUajm
i. mbi^ %otiluirttge Betchwerdm» fp^jWr
19 . ZoMinmeiitdhnümn im Bblifli^' <ii»
Ims aüiweren Kiomptta^ imMbm tu»
ib oft aainen ViMtz irmindmtß^ noUaliii»^
A mdare,: die Ongtawnt akiaii Biiidil
i »arratlimda Zatcheii* 8ia Innmchiiia di^
k>FriUijahr 1^13 xntti ^lanmal daa^l^«^
ilb . Ohna waitara Vorbarflitnng priqn
^ M Organa dna klaina hal^ Tma »al^
tkinU an^aimilbtkiiMnawaiStiiAdaiu
aia baftigea iLaadiafit Schwiad^ll
^ groba Hiuav Haanaii mit ^n wa»
iKaatwnrfi doch i|haa Schmanaa auC
nt und der Abgaag aiaaa dvai SUaa tinj
tadamnnst aina Mäagia Idainar QiUtiM
dmat» Braanan dai Maacdtrma wft
lia aiahl» befand sicfh im Oageathalt adir
laaach t da alle Baidiwerdea dai Warme
b nachliaben« Erat nadi Verlauf einai
[ahra fing ata wieder an, bei den aatfir^
Smhlauaieerungen Itleina Bandartiniii*
2tt verlieren, doch ohne Beadiwerda* ■
n indasseu dieae mit ataemmala tui»
Bf nahm aia am MicbiiaKa r8»^S^ ^^^^
.l^nSl ^um zweitenmale^ /nachdem aia
Ige xuTor HUx mos iait stwmum Unu^
ibrauchu l^ach dieaen Pulvemp vorzögt
ch den aratan^ ampfimd aie viel Untaha
ihtaanian daa UnleglettMM» waaigar.aaaM
— 48 —
■
f
d6fi folgttidfim Ntchdem ate den Abnd »
Vor gefastet, nahm sie am folgend«n Wloi|sla
dai Terpenthinöl« ohne ein achlduailgee Vdib
kel» alle Stunden einen grolaen EfalftSil vdj^'
im Ganzen aechsmaL Hiernach ienUtand 1^
mehruni^ <ter Unruhe und . Schmerzen dea Uli
terleibea^ Scbwindely Uebelkeit^ welche jedad^
so wie das drohende Erbrechen, dednrcfa imif
tiget wurden, dab sich Patientin aiederlii^;
ea erfolgten mehrere sehr wälarige StnhlMif
leerungen, ni^ht ohne grofses Srennen öl
Anus, welche einen fünf bis sechs EUan b»
gen Bandwurm ausleerten, nebst vieleB db
zelnen kleinen Stücken* Hierauf hatte Mim»
ttn ein halbes Jahr Ruhe, hielt eich eolUran»
men gesund und entzog sich der intlidtai i
Behandlung.
Da indefs im Sommer 1814 eich bei k
von neuem Abgang kleiner Bandwvma|tfrie;
einstellte, suchte sie abermals ir«tltcbe WUr
Sie brauchte lange Zeit die^ mit .so graÜNli;
Nutzen in Egypten gegen die dort so £fid^j
Bandwürmer versuchte Jtnctura Assam Jt^Mitßit
Rad. Jilicis maris^ stannum Untat ^ Csteill
xnit JalappCf Oleum junipcri mic Aetfaer^ dock I
ohne Erfolg ; sie verlor regelmarsig siis Tui j
Glieder vom Bandwurm, und nach diesenH» 1
fein weder mehr noch weniger* 1
Im September 1814 wurde daher von naM I
zum Gebrauch des Terpenthinöls geschritual
Sie verbrauchte, nachdem sie zuvor mehnnl
Tage lang Rad. Filic^ mar. in Pulver geno*!
men, an einem Morgen nüchtern drei UbmiI
Terpenthinöi, alle halbe Standen einen VMm
fei auf einmal. Schwindel» üebelkeit, Hioiff
starkes Laxiren, (acht bis neun mal) hef^l
Birimaii Acü An«* waran die »niMibii4
— 49 —
rirfcnngan ; die atbr coptöseii ikiie elntcem .
rennen erfolgten Urinauileerungon batton den
»kannten Veilchengt ruch ; anigeieert warde
lermale ein eechs Ellen langer Wurm und
iele einzelne .kleine Glieder* Am zweiten
aga nacli dem genommenen^ Oele hatte dae
rennen im Anua bereits aclion-ganz nachge«
MMa; g^^a die groCse IVAttigkeit, über weU
m lie aich beklagte, wnr^e nur ein Valeriana*
s^ura mit bittern Extrakten, verordnet |l Hi|d
fti dieaer Zeit an» blieb Patientin bis fetzt»
10 mehrere Jahre, wohl und . .vollkommen
A vom Abgange einzelner kleinen Glieder dee
nima» *
Ana dieaen» wie nocb mehreijen andern
D mir hier nicht aufgeführten Beobachtung
1 ergiebt aich, das Rcaoliat^ dafa daa Terpen«
aOl in dieaer Gabe und Form nicht nur von
011 Kranken aehr gut vertragen wird, aondem .
sh in den meiaten FSllen ala. ein kiriftigea,
ilmittd aich gegen den 3andwurm bewähit»
d daher wohl öfter, ala bisher, und bei ro-
sten Firaonen angewendet zu werden veiw
roan XXXXIII. B. 5« il.
— 50 —
IV.
Ein Fall
hantiger Brännei
V
mit der pathologischen Anatomie»
Von
Carl Trafvenfelt#
-^ •
Aas:
Kortgh Vetemkaps Academiens Handlingar^ för Ar M
Stockholm tryckt hos J. P. Undh^ I814. A^. 1x6-»^
(Abhandlangen der Königl. Academie der Wisseiiw
tcn vom Jahr I8i4* Stockholm, gedruckt bäJit
Lindhy 18 14* Seite 116 bis isg.)
Uebersetzt von Dr. Z. Hampe^ mit Amnerlunl'
Ton Dr. J. A, Albtru
JcJin sechsjähriger Knahe, von atarker Cxtd
tution, ohne Brust auFgazogen^ war hishsii'
einer eigentlichen Krankheit 9 wohl absr ÖM
grofsen Anlsge zu Schnupfen, Husten und V^
achleimang der Brust, welche UngomicUickkl
tan indefs schnell, entweder von adbiti oi
auf die Anwendung eines Brechmittals H
achwanden, unterworfen gewesen. Gewinel
Prägungen konnte er mit deoc aeinem AlMr |
• ■ ■ ■■ • . ■ .; »
•■.' ■ ■ ■ ' < ' "■'•■#
-r 5f •^.
A.
^4ihiit:im Stande, 'den Kdr^
M >mi[0n^ '•«la erfoiidaMlidLJIi^i ß^ik^ ' '
»tSätohe eamsieiMm-' - -
■■;'V.' ,. •■■■ •• ^ 'TV ■. v-^v 1- ^ '■:■>' ^ :\ '
putmty Augoit iStg ' tfrordtf" «» Ik^
E^ Hiuteii und Heieexkiait* V^£j0l«l|fr
te TAgei Ettvor eich ii^ l^rdlen^«^
liid ^KasehWitzt, vnd ^ hU^'tpm Wfitdß^ ' , :''\
ler.jBiach dem beUeen l!^|e>^«iiiiiallcdM / '
f! ;eii{m dem Hauae x^ebivdi^lifttta^
npSsn Teracblimmerte aloi il|^h|^iUHlp
▼ermiacbter ISchleim flefii «ua der Na*
8W<befaiid er eiäi^ t»tihl.*nnd IM wie, '
Dil hmnm^ Den ^tw ^eptonafber * 1^ 1 "^
i(m nach wegMi -dem; Sduliip£en?inälL''
ifknty weicjbie noch im^er stmäi!^;^
taem Der Kranke hatte k«&B'Fiebei^V\
obe JÜiluat) athmete Ieicli%:die Stimme«
igf aber nichts von ein«m , firemdibitk'
I zn vernehmen» «r beklagte aicb blo£i
Nate^ welche verstopft War und wor*' > v
nit filnt gemisdite SchletmflnGi. fort»
beim blouen Atheknh6len K^rte mmi,
ein des Schleims in der Luftröhre^ abef
m Husten^ def trotken»- ton ttnge*
.em Laut und säimeirzhaft warv DiMl-
nheit des Hustens Uefs gleichwohl de»
Krankheit in der Luftröhre veniiiitben*
der Ton keinesweges dem bei der hau« ^
iune so allgemein als pathognomoni*
irkmal bezeichneten Croil|>akone gUdb»
er fleber, noch sonst ^e aUgemeine .
im Körper bemerklidi war| weldie so
dig für das Aufkommen dieser Krailk4
»inent die übrigens in dieser Zeit nir«
^ek zeigte und gewöhnlich um diM# ,
Da
— 6»
lahreszvit Aicht za henrschttn pflegt. (') . b
warda ein Brechmittel verordMC» wefiilietAi
Menge Schleim fortschiffte und auf den Stikl
ivirkte* Zehn Gran hepar sulphurU wmte ah|
Tier Stunden gereicht ; (*) dabei Fulabideraii
Einathmen warmer Dampfe von Fliedcibi
mit £s8ig9 durch Mund nnd Naae i
Da der verdächtige Ton dea Hnatsna beitiUJi
fortdauerte, so mnfaten 6 Blutigd und liiaei>|
her ein Zugpflaster auf die Tracliea: appüdtj
werden» welches die untera swai Diitiald»^
aelben bedeckte. (^)
Den 7ten* Der Kranke hatte vnkmAiß
Nacht einen Eratickungsan&U erlitten und BHsj
te eich am Morgen durch den Schnnpfen ■!
den Schleim in der Luftröhre, der beim AtlM^]
holen laut knisterte, sehr beMdiweitt ' Er
deshalb wiederum ein Brechmittel^ welchniiäj
aehr erleichterte. Darauf befand er eidi
lieh wohl, jstand auf, und wurde nicht Tiihliilit]
herum zu gehen und an ein offenea FensNrflj
treten. Drei Gran Calomd alle drei Stnntap]
nommen, bewirkten verschiedene Stnhlga|i|ar9
Den 8ten« Die ErstickungerafSUt
sich in der verflossenen Nacht TerachiedeD^ltt]
eingestellt, und mit dem Husten weren ftAdt]
einer losen, aber zusammenhangenden Haiti
geworfen worden, wodurch nun die Natur
Krankheit gegeben war«(^) --^ Anfaer
hin angegebenen Ton des Hustens und der i
serkeit, bemerkte man übrigens keinen
wohnlichen Laut beimi Einathmen» kein
kein beschwerliches Athmen oder so&atigas]
befinden; jedoch war Mattigkeit bemerkbiiy'
Efslust vermindert und die Zunge nuaiii«
•— ÖS --
6 wurdoi mm zweiten Male Blatigel geaetztf
ft der Kranke achwach war und ein allgemei-
ee Aderlab wegen dea Mängela an Reaction
n Gtfilaayitem für minder wirksam gehalten
orda ala ein lokales« Zugleich wnrde mit dem
ilomeln zu 5 Gran pro dosiy und der Schwe«
lieber fortgeCahren* C) Gegen Abend stell«
n eich einige Erstickungstnfalle ein, zwischen
nen der Kranke aufser dem Bette blieb und
;li nicht aehr übel befand«
Den Qten« Die Nacht war aehr unruhig
weaen, die Erstickungsanfalle hatten aich oU
iaderhoki verschiedene Stucken Haut waren
%ehuatet worden f und jetzt erat ward Fie-
r nnd Uebelseyn bemerklich und der Kranke
alete im Bette bleiben« Die biaherigen Mit-
wurden fortgesetzt | allein daa £inathmen
n Oimpfen^ gegen welches sich der Kranke
lon aeit dem ersten Erstickuhpanfalle ge-
irrt hattet konnte nun gar niät mehr be-
utst werden, indem er mit der gröfsten Anf«
Borkeamkeit allem auswich^ wjls man dem Mun«
ond der Nase in dieser Absicht niherte« Die
ine waren in beständiger Unruhe und die
ge des Körpers mnfste oft verindert werden ;
ein auf Befragen , ob ihm etwaa schmerze?
meinte er es« — Eine niedrige und zurück«
bogene Lage dea Kopfes schien ihm am he«
ematen zu se3m. Diesen und .die folgenden
Ige nahmen die Symptome beständig zu und
r Tod erfolgte am i iten des Morgens. (')
LeUliMnöffnungw
Aeufserlich war die Luftröhre mit den sie
Bgebenden Theilcn natürlich aoaaehend« Hirn
- 54 —
eint der grofsen Broncbialdr&seny' wekhe *&
Luftröhrenästt r^ht«ri«lts begleiten ». war tw
der Grobe einer Hadelnubf luirt| und cnthiik
einen kalkartigen. Stoff» AU man die LoiMlKi
öffnete 9. fand man die obem zwri Drittdd»
aelben bis in die JRima gloUidis mit «Im
^eifsgelben Scbleijn (^) von ungleidier Didu^
welcher mit Hauttheilen (wie.TOrhin «u^d»
etet worden) verinischt war* Unmittelbar w
ter dem Kehlkopf nahm man an der Umn
Sisite dei^ Luftröhre eine Hant wahr^ welche vp
der eigenen Schleimhaut deiraelben leicht |»
trennt werden konnte. Nach ob«n za warib
dünn, und von lockerem Zu8amiDonliaii|^aiiB
jedoch bis zum untern Drittel der LaiMhi
an Zähigkeit und Festigkeit Ea» wo ihrelÜBki
jfast eine Linie betrug, und sie einen QjStkn
%\x bilden anfing, welche die Höhle der Ub*|
iröhre, die Bronchien und deren Aeiteübaol
auskleidete und eine solehe Solidität hatt% drfl
ein Stuck, wie ea auf der Kupfectafel ab|#
det ist, auf einmal herausgezogen werden kn»
te» Die Haut, welche weiEs war^ kette ^tim\
oäex fibrae longitudinal^Sf wie auf* der Iif
fertaiel zu sehen, am deutlichsten enEihrfff**
Sern mit der mcmbraua mucosa der LufiÄnl
in Verbindung stehenden Seite erschieneik Dil
innere Seite des Cylinders war, w«Digersdilklt|
und glatt, mit Schleim überzogen« DieScUe»]
haut der Luftröhre selbst hatte ihre
Farbe und Ansehen ,, blob die liinteie Wiilj
schien ein wenig roijhu Die linken LnBgn
Ton anfsen gesund aus und die Haut war
tief in dieselbe eingedrungen; allein die
li^ar braunroth und fmit Blut dorchaDS
, ioUt (plodqyafd) (a), und inrie mn d«
««
- ft5 -
der Plennip mit welcher sie an der vordem Sei«
tfl^ beiODdera an einer Stellei Terwachaen war,
trennte^ flob ein Eiterjoder eiterartige Ljmphe
Iiervor, von derselben Beschaffenheit , wie die
im obem Thell der Trachea befindliche. C'^)
•El echien deutlich» dafs diese Materie aas den
Bronchialästen komme» (^')> welche» wie die
Lunge» hart, auijgetrieben» und bis in ihre Mün-
dungen damit angefüllt waren« Der rechte
grobe Lnftröhrenast sowohl wie seine Verzwei«
•gnngen» waren bedeutend enger und kleiner
wie gewöhnlichf Die übrigen £ingeweide der
Bnisl hatten ihre natürliche Beschaffenheit.
Obschon die hautige Braune in Schwedei^i
eelten ist» so ist die zeitige Erkenntnifs und
Bülfe dieser gefährlichen Krankheit gleichwohl
eteta ein wichtiger Gegenstand der Aufmerksam«
keit der Aerzte; und deshalb möge es mir er-
laubt eejrn» dnige» durch dion oben erzählten
!Fali veranlabte Anmerkungen beizufügen.
^ Häufigkeit der Krankheit^ Diese Krank«
bdt» welche man zuerst von dem italienischen
Arzte Ghisi ( ^ ) im Jahr 174g richtig beschrie«
jben findet» scheint in Schweden vor »761 nicht
Jbdeannt gewesen oder nicht beobachtet wor«
den zn seyn« Damals und in vier darauf fol«
0) Ich nehme mit Hm. Prof. GadeÜuM die Benen«
nung, blodqvafd^ für den Zustand der Lungen an,
wo sie vom Blute aufgetrieben sind^ oder dasselbe
gleichsam in sie infiltnrt ist.
h") Martino Ghisi\ Lettere ia Crtmona 174g. Auch in
BeriTuts Theatr. tab. Lond. i6',6. S. 53 wird die-
ser Krankheit schon erwähnt. — Tiäpii obss, med,
X. IV. C, 9 und Mem. de tAcadan. duSeitncci* 6
Farii. 1746^ $• 157 und 274^. d» ^^
- 56 -
{enden Jahren herrschte eia (n Stodiholini ih
Upsala und mehreren Orten von Dplandi l»
ionders in Rasbo und Fonbo epidemisch. Kia-
deri vom zartesten Alter bis sa 8 ttnd lo lA
reii» wurden davon befallen i|nd eMtben la
ftten» längstens 5ten und 6ten Tege nach ik
rem Anfange* ( ^ ) Femeir hat eich die buk
heit mehr oder minder häufig gezcAgt: imXM-
mar Lehn 1761; (<^) in Südernaannlapd i'fil
bis 1766 und einzeln 1767 und t768(s);ie
Kupferberg Lehn 1761 -^ i'jSfh ^tn Jahr i^ß
waren aber nar 2 Kranke dieser Art bemeil
worden (/); aus Falu-Lehn ist aimr ein W
spiel vom Jahr 1767 bekannt (^); 1771 ud
1772 war die Krankheit abermals in StockUe
herrschend ( ^ ) , allein seit dieser Zeit ist il
eigentliche häutige Braune so selten. inSdni»
den geworden» dafs man nicht mehr als
einzigen Fall^ aus Nerike 1 800 ( < )» tron
Arzte oder in sonst zuverlässigen BeriditMi ail>
geführt findet«
s) Rosehstein om Barn^ukd, 3 Vpl. £L 42g« «» Rtf'
dtes grad. dUput. de Angina infantum 17641 ass
dem Präs« des ProL AuriviUi4 — Berätetüer i^mk
Medicinal - Verket i inlätnnade tiü Jl4 CoiLBL
it* 1765« 8. 14;;. an« 221« Btrtutttt^r tiü Hb«
Su om Mtdicirud* Verktts tiüuand ^ in iff^
6* 58*
irf) BerätieUer om Medicinal^Verket^ tr» X765« 8» 1{S
4) Dieselben //// RiAs* St* tn 1769. S* isg*
f) Daselbst S. g. Rosenstein a« a« O« 430«
g) Let£taag6fahrte Berätt,S* 300«
K) K. S?. VetcnsA. Acad. Händig 177a. VbL XZOA
5. S. 332* 344.
i) Berättelse tili KongU College Mtdic e/ £ ASV»
mann^ LäA. och Nat* JForsk* XIY« S« 197«.
— 67 •-
Dcmohitgeachtet ist €i gewICiy inta die
Krankheit hier in Stockholm sowohl i als aaf
dem Lande bei dem einen oder andern Indi«
Tidunm sich zeigt, obschon sie nicht beobaich«
tet oder Geschichten davon mitgetheilt werden«
^ Aofser dem von mir jetzt angefahrten Bei*
^ spiele^ weib ich noch mit 'Sicherheit von ei^
.. nem andern voriges Frühjahr hier in der Stadt
jj etatt gehabten Falls, welcher hitziger, aber
/ eben so unglücklich ablief« Ferner habe ich
^ in den 16 Jahren, dafs ich die Heilkunst hier
„ ansübe, die Krankheit bei vier Kindern und
1' xwei erwachsenen Frauenzimmerny von fi5 und
50 Jahren, beobachtet, wo von den erstem
2wei mit Tode abgingen« In den Berichten
über die Jahrszeit * Krankheiten in und uti^
Stockholm wird angeführt, dafs die Krankheit
bei einem oder dem andern Kinde, und selbst
bei einem Erwachsenen von 30 Jahren beob«
gchtet worden sey. (^)
In wietem verschiedene, unter den Namen
- iron angina gangraenosa beschriebene Hals«
krankheiten ( ^) bei Kindern und Erwachse-
nen mit der hiutigen Braune oomplidrt gewe-
sen eind oder nicht, ist schwer auszumitteln,
V0T2aglich da die angeführten Krankengeschich-
ten nicht immer durch die pathologische Ana«
tomie ins Licht gesetzt werden*
Man kann diesem nach für gewils anneh«
men, da£B die häutige Bräune in den letzten
go Jahren weit seltener in Schweden (gewesen
A) SvemM. Lak. Sällsk. Handh 1. Bd. ä. H. l. 2.
t) Btrgii Försök tili de i. Sveri^e gitngbara SJukdofharM
utröriaridet S. 36« — Berättelser om Mtdicinal*' Ver*
Aet* ir* 1769« S« 279« — Kongt, VetensA* AccuL H,
1790. S. 310« — IMA» och iHai* ForsA* V» 6» 360*
IX« S. 5^. 73«
— 58 —
Ist 9 ila Torher, tmd dafi bim sich blot
disch taigt, wie aadi, dab aie keine« W4
eine Krankheit angesehen werden kdna
hier, und wenn man Schottland ausnimi
•den Meeresküsten anderer nördlichen
Torzüglich einheimisch say» wie rinige l
'ten('^), sondern in Frankreich und dei
Echen Dentschland häufig erscheine^ nnc2
in mildem Klimaten und weiter ina La:
ein entstehe, (f^)
In Ansehung der prädisponirenden
ehen der Krankheit^ bestätigt der vorli
Fall , was man so oft bemerkt hat ^ dab
Kinder eher daron befallen werden^ als.
che, und dafs, aus derselben Ursache»
Knaben als Madchen daran sterben4(o')
indem oben erzählten FalJe statt findeni
en^erung der rechten Bronchie und ihn
Istelungen, welche 4m gesunden Zuatan
Vorwartsbeugen des Kopfes behinderte,
sicher hier als ein bedeutender prädispo
der Umstand betrachtet werden, ('^) i
verdient eine aufmerksame Untersnchnn
nicht in der Conformation der Theile
sowohl» wie in der Constitution und I4
weise, Ursachen der in manchen Familie
jsen Geneigtheit za dieser Krankheit ata
m) Dr. Albers über d«ii Croup. Leipaig^ igo
Herren Albers und Jurim's Mem^ in Stm R
sur les ouvrm €nvoy. au cone, s*. /• Croup^ — Q
Essay. S. i4*
^) Dr^ HössacA's Anm« im Stryps/uAan^ Spm. iäJt^ 1
Handle iit Bd. 2. H. S. 185.
%t) Rapport sur les ouvr, sur le Croup» Sv, fäk. i
H, 1. Bd« 2« iL 8« ^53^ 163% r^ €Aefne a«
— 59 —
»
^ttt^f (P^ vnc' ob fi« nicht von Anneckung
herrühre» Dafs die Knnkheit insbesondere
Kinder unter lo und 12 Jahren befalle, deb
^eit bei den ütem wenig|nr gefährlich sej, ala
.bei den zartem» und bei Erwachsenen die we-
*nigete Gefahr dröhe^ atiaunt sowohl mit mei-
ner eigenen, als mit Anderer Erfahrung überein.
Die Ansteckbarkeit der KrankheUf welche
von den mehrstenin Zweifel gesogen wirdy(?)
habe ich eben so wenig, weder bei dem vor-
hergehenden, noch andern mir bekannten Fäl«
leUf Uraache gefunden, anzunehmen* Drei
Geedftwister, l, 3 und 8 Jahr alt, umgaben
stete ihren kranken Bruder, und blieben im«
mar, ohne ailtn Nachtheil, in demselben Zim«
mer* Dennoch sollte man in dieser Hinsicht
Voreicfatigkdt empfehlen, besonders wenn d\e
-Krankheit epidemisbh herrscht, und die gesun-
den Kinder auf jeden Fali aue dem Kranken-
wmmer entfernen« C ^)«
BeschaffenheU der Pseudomemhran und
ihre Entstehung^ nebst Eintheilung der Krank»
keU^ In dem oben angeführten Falle glich
die Haut derjenigen, wovon in der Abhand-
lung der R« Acad« Beispiele angeführt werden,
jwo sie auch inKien beiden daselbst erwähnten Fat-
Hb pure Festigkeit bis zu unterst beibehielt; an-
dere iiaben dagegen gehinden^ dafs sie in den
Bronchien von loserer Textur und in dem Vei^
hältnila an Solidität abnehme, als sie tiefer
in die Lungen sich erstrecke, so dafs üe bei
dem Versuch, sie aus den Zweigen der Luft-
röhre hervorzuziehen, nichtzusammen halte.( ^'j
p) Cheyne a. a. O. S. 30 u. f.
g) Srn läk. Sällk. H. a. a..O..S^ 165^
-. 6(1 —
Ztirolge der, vom Hrn« Prof. Sarzelim
Bleuten Untonachnngenf warde sie nii
ein veränderter oder infpiiiirter Schieb
Eitert sondern durchtai mit der Natur d
i^eria ßhrosa dee Blatei identiedi bef
lind als ein durch die Entzündung der
entstandenea Produkt:: dei Blatea^ weld
farblosen Gefärse auf der Oberflache der Sc
haut der Luftröhre als unverändertes Bl
ier aushauchen 9 deuen FaaerstoGE dorc
Zutritt der Luft beim Atfaemholen cos,
was jetzt aufser allem Zweifdl ist. ( ') ('^
Versuch« iTC^elcber von Ls Saessy^{^ ^ ) Jitrin
besonders Albers (2^). angestellt worde
durch welchen, vermöge euyer künstliche
znng der Schleimhaut der Luftröhre^ I
benden Thieren eine Entzündung, dei
Membran und andere dem Croup gleic
Phänomene zu Stande gebracht wurden«
gen gleichfalls, dafs die Haut nichts v
nige meinen (^)i ohne Entzündung e
hen könne«
Man kann daher mit Gewifshett a
men« dafs die im Croup erzeugte Haut
eine Folge der Entznndong sey« obschon
Entzündung mehr oder minder beme
m^hr oder minder örtlich seyn kann, w
gen mir die Eintheilung der Krankheit in
oder catarrhalische und acute« am natni
#) Berzelii Diurkami 11^ S-. 32^« — Cheyrm äi
S. IS* 20« — 5c« LäA. S. H* a« t. O. S. 137.
i) Gott« gelehrte Ansoigeii» 1811. 5. 107«
u Rapport — 1. /. Croup f ^p* Läk* $* H» Kt t« i
153» 165* 172-
v) Albers krit. Bemerk« gegen eine Receas« 6m J
G* R. Beim. ISIO. S. 35. 44«
•MD 8cheiAr«('0 B«m Schnnpfcniaben wir
mn Beiipidy wie wtnig eint catirrhaliiche Af«
fictiop im^anzen Systeme wahrnehmbar ist» (' ^)
Ilie Eintheiliizigtbenennang von itheniidi nnd
eitheniich (if) ist weniger genngendf weil, wie
bk dem Torliegenden Falles im catarrhalischen
Crmipf bei einem starken Subjekte der Zu«
stand ethenisch sejn kann; und der Schwache«
smiaady welcher g^en das Ende der Krank«
heit durch das beschwerliche Athmen und die
asengelnde Sanrnng des Blutes stets hervorge«
biadit wird, beweis ty dela man den Charakter
der. Krankheit als asthenisch nicht bestimmen
könne» C^) Da(s Krampf hinzutritt^ und in«
cwiächen den Kranken erstickt » bevor sich
noch die Haut gebildet hat» kann sich bei bei*
Am Arten ereignen* Die Einthetlungsart in
jtngina laryngeOf traekealis und bronchiaUs
ist noch weniger passend ; dies leuchtet sowohl
ans dem oben beschriebenen, als auch aus vie«
len andern Fallen ein» wo die Krankheit alle
dftf > oder die eine und die andere dieser Ab«
tibeilungen in sich begreift^ und zugleich mehr
oder weniger mit einer pneumonischen Affec«
tion complicirt ist» Da es aulserdem sehr
•chwer ist» durch die Symptome zu unterschei-
den» welche von diesen^Anginen man vor sich
Jube» nnd ob also die Tracheotomie anwend«
bar sej oder nicht» so ist sie» selbst in Hinsicht
auf die Behandlungsart» vpn geringer Wich-
tigkeit» C«)
Ueber die Zeit» da sich die Pseudomem«
bran bildet» sind die Meinungen verschieden»
weil die Secretion in demselben Augenblick»
wo die Entzündung anfängt » bald nicht eher»
w) Alb$rs Man. Sv. IM. S. H. r. a. O. 157.
^ 6» —
als im letzten Sudiam der Ktinkhel^ ^
Ilosack {^') do Purulthtum nenat» aid
bilden beginnt. (' ') DaCs die Haut vorh^
•ejy. \i>enn der Croupalton wahxnebmbar
bt wahrscbeinlich; aliein daf« aieancli e^
ohne dab dieser Ton gehört werde» bi
der obige Fall; und in den Fallen» wo dei
erat gegen das £nde der KranUieit vcn
xnen wird, ist die Haut Termuthlich achon
her gebildet* (^<*)
Zuvtrlässighßit der 3ymptotn&^ In vtt
Falle \^aren die Symptome anfangs bla
tarrhaliach, als Sclinupfen und Heiaerkdt»
ungewöhnlicher Laut wurde gehört» nura
der .üinatandy dafa der Huaten bei loaem^ i»
Luftröhre röchelndem,Schleim trockenund M
war, gab znerat VeranlassungjJdiejNatiujder tn
heit zu'Termuthen» und xiidtt der Too
Hustens^ welcher auE keine Welae dem lo
besprochenen und ala pathognomoniadisi
eben während dem ganzen Verlauf der Kr
heit betrachteten Croupaltonei ahnHchwir.
Foussin (y) bemerkt» dafa. der Hah&a
(^Tuppläteti) aich oft nicht früher oScnl
ala am £nde der Krankheit» wenn' keine E
mehr möglich ist; und der Ton mirangaß
Fall zeigt eben ao die Unzuverlasaigkeit d
Symptoma» ala pathpgnomoniaches» ^
ganz imd gar fehlen kann(^.'); Auf husten
Hantpartikeln» Eratickqngaanfalle und Za
werfen dea Kopfea» nebst der Schwierigkc
athmexi bei Torwärta gebogenem Halae»
sichere Zeichen ; allein aie entatehen wihrK
x) Albers Ment, H^iacis Amn. S. S^i l
H, a, a. O. S. 160. 190.
|) Journal di ilf^fibc* l%iu S» 346»
- 63 -
lieh nldit eher« als bii di« Membran jcbon
gebildat ist, und gegen das Ende der Krankheit»
Hwilnng* Da die Diagnose hier dieselben
UnTollkoiumenheiten darzubieten scheint^ wie.
"hmax Hydrocephaius intermup so dafs man die
patbognoinonischen Symptome nic)&t frqh^
nenrortreten sieht» als bis die Heilang-^mäg«
lieh ist, (^^) so ist es zuträglieh, bei ^^«f^ten
Gelegenheit, wo man einen ungewöhnlichen
Ton des Hustens u« s« w. bemerk t| sogleich alU
gemeine und örtliche Mitt^ anzuwenden, wenii,
die Cur gelingen soll* .»^In Ansehung der Üq^
sidherheity ob sich dif^Pseudomembran schon
gebildet habe, und wiei) ihre Bildung gemei-
niglich mit dem Eintritt der Entaöndung gleich«
seitig beginnt, so kann man. allgemeine und
lokale Blutentleerungen der Anwendung des
Brechmittels Toranschickenv Torzüglich da die
Bdundiung eigentlich auf die Hebung der Ent*
zondung, wodurch der Bildung der Haut su«
vorgekommen, oder ihre Vollendung verhindere
wird, aber nidit auf das Ausbrechen oder Ans«
husten der Membran selbst, ausgehen mufs,
da durch das letztere höchstens die kleinen Jo*
Sern Stücke, die imLarynx und ihm zunächst
sitzen, herausgebracht werden können; und ob*
echon ich mit Mbers (') nicht durchaus ver-
neine, dafs eine E>:pectoration, welche der Form
und dem Aussehen nach der Luftröhre gleicht,
jemals statt finden könne, so glaube ich doch
eher, dafs die von Sömmering (^ beobachtete
Selbstheilung, durch Verwachsen des Concre-
ments mit der Schleimhaut der Luftröhre, ge-
iRrissarmafsen statt habe. (^*) Wagen der mehr
^) Albers Mem. ^ — Sv. Läk. S. H. O. 5. liu a. t.
«0) AlbiTi Kritik» Semszk« S» a^
- 64 -
oder weniger tUrken pneumoidecheii Znl
Tv^elche so oft (^^) beim Croap eich za c
nen pflegen, ist es gleichFalls sehr pmCiUch
Cur mit Blutlassen tu beginnen. DaCsin
catarrhilischen Croup die Ent^itndnng und
mation der Haut vorhanden seyn kann,
im obijgen Falle, ohne eine fönderltcke I
tion inä ganzen Systeme zu bewirk en^ und
die Ctiir bei der geringsten Vcranlaeeung
Blatentleening anfangen und haupteachliä
darauf gründen müssen zeigen die chronisi
Catarrhalhnsten, vrelche bei gewieeen VI
rungsbeschafFenheiten jBÜtatehen, wo in
Ton drei Wochen daa'-^derlafs zuweilen
bis viermal wiederholt werden muG^ bevor
Husten sich legt und daa Äthemholen Imc
vor sich geht. Das Blut zeigt hier jeda
eine Entzündungsfaaut ; und da hier ein
bedeutendes Lnngenleiden, ohne ein« Wirk
auf du Ganze^ vorhanden seyn kann , ao k
aich dieä eben sowohl bei einer örtlichen I
Zündung der Luftröhrenhaut ereignen,
nehme daher für ausgemacht an, dafs,
zum Ziele zu gelangen, die Bluten tleerni^
hinlänglich stark und selbst wiederholt werd
müssen« Bei sehr zarten Kindern , wo (
Ader am Arm nicht wohl geöflFnet werd
kann, verdient Herrn Hosacks Rath versucht
werden, eine Vene auf dem, Rücken der Hi
au öffnen. (**) '
Calomel C<^0 ^^^ gewils das hauptiac
hb) Hosacks Anin. «^ — Sp, Lok. S, AI a. a. 0.
€c) Autenrieth stellt als Princip fAr die Bc]iiiidIiiB|
dieser Krankheit auf, das Yiiceral- System xofl
2ker htftigeu und plötzlich«! Wirkiamioit su a
— 65 -
kfast« Hailmitttl. Sollte et daher nicht so
gegeben werden müMen, dufs p$ Speichelflab
^^edken, um dahin di« Irritalyilkilt des fcaniea
Xörpm SU coBcentrireDy deren DeterrainatiMi auf
die «(.ejpirationsoTe&at, nach seiner Theorie^ 4as
Wesen der KtanKneit animachc« Er vrendet da«
lier den Mercur lo lan^e- an, bis eine heftig«
Diarrhöe mit Abgang eines fibelaussehenden, dunr
iLelgrfinea Schleinst sich einfindet» nnd ^iebt» um
diese, nach seiner Meinung, kritische Äbsondeiung
«a befördern« zugleich Efsigklystire, So hat «v
meinem Gtide Ton fünf Jahren binnen 14 ficnnde^
40 Grau Calomei und 30 Kl^'^niere, wovon jede«
sechs tehalb ErsIöfFel roll Essig enthielt» begeben*
^Ungberg .S, dessen Afhandi, om merfkuriae^metUig
hurtiga och drisriga anvarrdaruU i angina potypoitit.
ül der Btbliotfu für Latger^ 4 R. nad receiu^ Sf^
JLäA, S, Hand/. 4«, B« 1. St. : sieht ^ Blutentlee*'
- rnng nicht fttr hinlänglich an» die Nesgttnp; de«
ShiteSy plastische Lymphe zu bilden, bedeutenÜ
mu Terminderny sondorn glaubt, dafs die erste und
■ «ngelegentlächste Indication bei 4m* Kui: — di«
Binfemasse zeitig so zu verändern, dafs sie nicht
«a sehr viel Lymphe in die Luftwege absetze -^
am besten durch den. Mercur , in ninl&nglitfhen
• Dosen, und um das Laxiren zu verhindern, mit
Opium versetzt, erreicht .werde. (^*) Er giebc
\ «ile Stunden, oder alle zwei Stunden, 1 Gran Ca«
lomel mit einem oder zwei Tropfen LßudaTium^
und hat gefunden, daffs 10 bis 10 Gran im allge*
. meinen hinreichend gewesen sind , das Fieber za
heben und die Krise zu befiürdern.
Obsohon derselben^ Ueberxengnng mit Hrn«
JT. in Hinsicht der zeitigen Anwendung des Mer*
Jeuts in dieser Krankheit und der Art rhn zu se»
f>en , glaube ich doch, nachdem, was vorhin Aber
^e Entstehung und Natur derPseudomembran und
'-aber die Heilung der Krankheit aYigefflhit wor*
^en ist, dafs örtliche, nnd vorzüglich Ül^enieiney
Blutentleerungen dem Gebrauch aller andern Mit*
tel vorausgeben müssen, und dafis auf ihre Wir*
'kungy der Bildung der Hant vorzukommen, WHsit
sicher«: gerechnet werden kann, als auf die Ei-
genschaft des Merlturs, di« filutmasse zu Ttr«
äiider^
Jounu XXX Xm. B. 3. 5u E
- 66 -
erregt, und in dieser Absicht» wegen des I
kirenSy mit Opium tu versetzen, und lid
in kleinen, wiederholten G&faen zu geben sq
«Is in starken, mit langen Intervallen?
In Hinsicht der Wirknng .des wannen]
ties auf die Ausdonstui[ig luid» vorzüg^ch I
Kindern, anf die Vermindemng der Geacbti
digkeit des Pulses und der Heftigkeit desfi
bers, scheint mir dieses Mittel wibrotd ä
ganzen Verlaufes der KranUuSt AnweDdii
zuverdienende^)
Das Einathmen von Essir- tuid Wm
bämpfen («^) und andern Lnftarten mag i
Anfange nickt ohne alle Wirkung aejn» M
f uf ihre iogenschaft, die schon formirte Mm
bran auflösen zu können, kann man anfU
nen Fall rechnen, besonders da Kinder iW
"«^enn sich die Beängstigungen einfindtn aa
die Haut sich gebildet bat, mit grofeer Sof|bl
sillem ausweichen I was ihrem Munde odsrA
ver Nase in dieser Absiebt genähert wird, all
man nicht im Stande ist, dieses IVIlttel auf*
dere Art nutzlich zu m jachen, als indem aifl
die Luft des Krankenzimmera damit scbwiH
gart. (^')
Nach dem, was vorhin über die EhA/t
lung der Krankheit gesagt worden iat^ kioaH
nur wenige Fälle geben, wo die Tracheotofflii,
Hülfe bringen kann, noch weniger wo deij
Operation bei Zeiten indicirt wird» ('*) (^
dd) Hedins Vetensk. H. 5; B. 3. H. p.- $^
ce) In dem Med, and Physic, yourm Oct* IgU U
345 wird cTKahlt , dafs eine yon Guiiton ym^\
tete Tracheotomie bei ein«in wirklichen Oatfl
-• 67 -
Anmerhun gen*
(i) £$ tThjelUt aus dor Krankengeidtichte
t genauj an v^plcbeiu Tag6 die tratheitis
1 Anfiang genommen hat; dafs du Kind.
acbon an diesem Tage daran litt, ist ge«
Da der Ton dei Huttena wahrscheinlicb
t ao (dingend oder bellend, als bei der lam
Uis wari ao war dift-^ea wahrficheinlich die
she» dafs Herr Dr« Trafveufelt die £xiitens
l^ankheit bezwoifelce. Das Fieber kann»
ndera bei der tracheitis^ im Anfange gans
nriy welchea aber bei den heftigeren Graden
laryngitis nicht der Fall ist, bei weichet
1 nicht blofa als Folge der lokalen.£ntziui«
^ aondern vielmehr des geatörten Athmenai
erbewegungen erregt werden«
(2) Ich habe za dieaem Mittel bla jetzt
wenig Vertrauen» und das von dem nun«
r verstorbenen Herrn Professor Senff her»
egebene Werk lehrt nichts hierüber; da
vqn ihm unter der Benennung Croup an«
hrten Krankengeschichten gar den Namen
it verdienen» überhaupt sich zu keinen Be«
len eignen; da sie gröfstentheils Ersählun«
von Unkundigen find*
(3) DiesiS Mittel hätten viel fr&her ange*
idet werden sollen.
(4) Der Verf* icheint auch noch an die»
i Tage über die Natur der Krankheit un*
ifi gewesen zu aeyn» weiches niir unbe-
flich istt
£ d
wohl im Anfange die Sj'mptome linderte, allein
nicbt vermochte, einen fatalen Aiisganü; abznwcii- •
den, indem sowohl die Bronchien als diu Luft-
röliL-e, mit einem zähen Schleim angefüllt wamn«
- 68 -
<5) Aach ohne den Anewnrf der plaidsclwi
Lymphe war clief e hinreichend dendich«
(6) Der Ton des Hneuiie und die Hei«
keit waren auch hinreichende Zachen, der fori
dauernden Krankheit*
(7) Die Gabe dei Queckeübere war nk
grofa, und der gleichzeitige Gebmuch der Sdiei
f elleber acheint mir nicht pablichf da die W»
kung des ersteren Mittele dediur€J& gewÜf^
ftöhrt wurde«
(3) Ich mufs ganz offen geetehen, dab ü
die ganze Behandlungsart nicht ale eehr zwed»
mafsig ansehen kann; ao iprfe anch eehrnl^
dauern ist, dafs man gar nicht erfiOm, ncUi
Mittel an den letzten Tagen noch zarRaiie|
dea Kranken versucht wurden«
(9) Sollte das wirklich Schleim, undÜi
▼ielmehr plastische Lymphe geweeen seynt '
(10) Auch dieses war wahrscheinlich dii»
nere plastische Lymphe, wie ich eie öftsr i»
nerhalb des aus fester plastischer Liymphs»
bildeten CyUnders gefui)den habe. WahrsdM
lieh war dieses Einer der seltenen Fällen
der Kranke nicht blofs nn tracheicisf son
auch an pleuritis litt« Dala die Bronchisn
einen Lunge gewöhnlich mehr entzündet
wesen, und daher mehi mit plestischer L;
phe angefüllt waren» habe ich in doi letal
Jahren 9 bei sorgFiltigerer Untereachnng»
stets gefunden«
(ii) Ich gestehe gern, dals dieses mir
sehr deutlich ist«
(la) Dieses bezweifle ich eehr, da j
ganze Luftröhre > so wie anch der links
röhrenasty nur weniger als der rechte
det war; welches, wie ich Torhin eagtSf
nicht aelten ist.
y.
- 69 -
(13) Dieter Rath iit allerdings zu befol«
Sen, obgleich ich noch bis jetzt die Krankheit
archaas nicht für ansteckend halte.
(14) Hierüber hege ich noch stets groCse
Zweifel» da wir ja bei anderen Entzündungen
Ansschwitznngen eines festen röhrtrnförinigen
Faserstoffes bemerken, anf dessen Festigkeit di«
Luft durchaus keinen Einflufs haben kanm In
meiner Preisschrift habe ich mich hierüber
.wdtläuFtiger erklart«
(15) Diese EJntheilung ist in mehrerer
Hinsicht tadeinswerth; erstlich, weil der Aus«
druck : ^Katarrhalische** vermuthen läfst, als wa«
x«n bei dieser Entzündung der Schleimhaut der
Luftröhre ebenfalls, wie beim &attrrh| die Drü«
9^vk affidrr, welches doch der Fall nicht ist, da
"^ei der trtuiheitis ^ewifs vorzugsweise die Blut*
«ßUiie leiden, wie ich bei vielen anderen Ge«
ugenheitsih gesagt habe.
Zweitens ist nicht jede katarrhalische Ent«
inndnng Unta^ sondern auch der von dem V&
gleich genam&te Katarrh ist nicht selten acutus
«ad mit einer wahren synoeha verbiuden«
(1$) Zuweilen, aber wahrlich nicht stets»
iria ich in der vorigen Note sagte«
(17) Das Irrige des ersteren Theils dieses
Satzes ^ube ich durch meine vorheraehende
X5te Note, gezeigt zu haben, und was den letz*
teren Theil desselben anbetrifft, so sehe ich
nicht ein, warum ein durch mangelnde Sau«
iWig des Bluts hervorgebrki hter Schwachezu-
etand nicht asthenisch genannt zu werden ver«
diene; etwa doch nicht, weil er im Anfange
den Charakter der Sthenie hatte? Haben denn
die angina gangraenosa^ AU\scarlatina typha^
des^ das T7phusfieber selbst^ rem Anfang an
- 70 —
diesen Charakter , ' oder geht ihn«i> nicht hin*
jBg eine oft heftige jy/ioc/ra vorher t
(i8) Gerade der yom ViMrf« eraAblte Fil
ist ein Be>;veia der Wichtigkrit dieser EinthAi
lung« um die aich Hr. Profesaor Jbriii» obiii
grorsea Verdienst erworben bat. Bei dem Kid-
de» dessen Krankengeschichte liier mi^eäidt
vrirdy war xnerst die Schleimhaut des ^ipcn
der Luftröhre entzündet, die aich nachher bii
zum Kehlkopfe und den Bronchieri verbraittHi
Fälle dieser Art ähneln im Ahfiuige eiMi
Katarrh 9 leider! nur zu sehr» ntktt werden di*
her so häufig mit demselben Terwechaelti Alk
den Croup denkt man dann gewöhrtlichnickr
fröher,^ ala bis anch der Kehlkopf von derEak
BÜndung angegriffen ist» 'welches #ich dttdf
den, der laryngitis eigenenV ^orch die TodM*.
gegangene (rackeitis aber ttledißchrteii» fiik
wahrnehmen läfst* Es -nrfrh irhr i n wflniihft
dafa beobachtende Aerztedke VeracbiedeiilNi
dea Anfanga der Entzündung beim Croup «^
^ohl in Hinsicht des' davon znertt infidrt«
Theiis der Luftröhre» ala der^ dadurch herfOh
gebrachten Symptome» zu ihrent eorgfahigA
Studium wählen möchten» wodurch der Wik
mehr Nutzen würde geschafft werdeiijp ala duiA
das Haschen nach neuen Heibnethoden aad
Mitteln bei demselben«
Der verstorbene Herr ProFeaaor ^«n^bt
hierüber mehrere nette Ideen geäufsert» jn wäU
eben ich den grötsesteu Werta aeinea Weda
setze. Ob die genauere Kenntnifa deaAnfaifl
der Entzündung der Schleimhaut; der LuÄ^rAia
beim Group künftig auch in Rücksicht derB^
handhingsart von gröfserem Werthe aejn wind
wie sie es jetzt vielleicht iat^ mögte ich nidtf
bezweifeln; gering» wie der Verf« ai<A iü>
— 7» —
äckt^ Tafdlent or auf keinen Fi^ genannt
werden«
(19) Eine EintHeUung in Stadien kann
e etatt finden, und das Wort pundetit jpafst
keinem Falle, da bei dieaer finUundahg nie
ter abgesondert wird«
(an!) Beweiset dieses nicht daSf was ich in
r i3t)ui Note zu der Uebersetzung zu Juri^
> Preisschrift hierüber gesagt habe? Diet
latisqhe Lymphe ^at sich weit öfter schonl
den Körper der Luftröhre ergossen, alavielt
urzte es wähnen.
(31) Sobald man sich überzeugt hat^
Es der Ton des Hustens durch die Ent«
jrulnng des Larynx oder der 'JCraehea ver-
mieden seyn mufs, welches durchaas nicht
bezweifeln ist; so wird es leicht erklärbar,
rrum der Ton des Hustens weder im An«
[Ige der Krankheit, noch im Verlaufe der-
Ihen, wo die Entzündung von einem Theile
r Schleimhaut der Luftröhre \n dc^ andern
lereeht, stets gleich seyn kann»
(33) Ich glaube, dafs die Erkenntnifs des
ydroeephalus internus in einigen Fällen un-
sich gröberen Schwierigkeiten unterworfen
:^ als des Croup's,
(S3) Ich gebe die Brechmittel im An-
Dge der Krankheit nicht , um plastische
rmphe anszustofsen , sondern um die Ent-
indung zu heben, in welcher Hinsicht sie
er in Bremen von den meisten Aerzten gleich
ofangs beim Croup gebraucht werden« Das
ihere hierüber glaube ich in meiner Preis-
hrift hinreichend auseinander gesetzt zu
iben«
(a4) Oft ist die Tracheitis gewib nicht
it PneuHioma verbunden«
- 7* -
(250 leb b*l^^ diese Iclea des ItmckKUag*
berg für eine blofitfe Theoria , wogegjsndinrgio«
hty vietbeatütigie Nutzen der Ißlaumletrangea
bei fintzütidungskratikbeiten^ epricbt« Btf weU
tein die meieten Entzondungen wurden uad
werden noch ohne einen Gran Calomel gthiHt«
Mir Kommt ea atdts vor^ ala wenn die groben
Lobredner des Queckailbera den . wahren ih»
Üranch der Bhitaualeernngcih nicht verttuBd«%
welches letztere Mittet dnrch ersterea gar aidit
tu ersetzten ist*
(fi6) Ich wen4e)6tzt das Bad in aUen be^
trachtlicben Fällen an, wo VornrtheHe odet
andere Umstinde es nicht unmogliab macheiu
(ä7) Mir will die Anwendung dieses Bfit*
fels: selten gelingen.
(28) Einen solchen Fall erzählt kürzlicb
Herr Chevdtier in dem Medien- chirurgicdL Xrans^
aetions^ puhUshed hy the medical and ckinir^
gical Society in LoMdotu London» I8i6* Vök'
VI. pag» 151 -— 156»
«-«"■M*
- 75 ^
I
* ' ■■**...
iktisehe £rf ahrnngezi
Tom
Doctor Schlesinger
sa Frankfart aa der Oderi
# Beotaehtungen ' ü6wr die vortreffUgker
img des Injusi B.ad^ ipeeaeuankam im
Scharlaehßeher^
ich gleich die Wirkung von dem Inßuso-
ip^eaemmhae nur in drei Fällen des Schar«
»bers beobachtet habe^ (weil mir nachher
Seharlachkranke vorgekommen aind) %o^
\ ich doch wegen der sa oft bösarttgen
ödtlichen Bef chaffenhett dieser Krankh^it^
B meine Pflicht eey, aelbat diese drei Falles
chen das gedachte Infnsum so au£EaUende^
artete nnd geschwnide HftKö geleistet
Bltannt 211 machen f nm Aerzte von aoe»
:eterer Praxis za weiteren Versuchen mit
Iben zn veranlassen« Uebrigens will ich
in keine Hypothesen über seine Wir*
,rt einlaasen, sondern nur ^uf die ge»
e Sympathie anfmerksatn machen^ dift
T- 74 ~
»m-iMlMff -dam Darmkanal: uiid dar Haot «xi-
atirt;^ auf die ganz eigenthümUche Wirkungi
welche die Ipecacuatu darauf hat, auf die «nt>
achieden grofsen Kräfte^ die aie daher zur He«
bang des HRutkranipfea beaitzt, und endlich
auf die heilsame Wirkung, . die Breich- und
Abfiihrnn^sriiictel nach Aussage der bewihrte«
aten Beobachter beim Scharlach haben»
iV; Zi., ein Knabe von ungefähr vidr Iah«
ren, wurde am 3ten October fgot von einem
Fieber mit vieler Unruhe befallen, wobei er
über groXae Halsschmerzen klagte« Ich wani
am Sten' Tage seiher Krankheit gegen Abend
zu ihm gerufen, und fand ihn in einem aehr
heftigen Fieber, mit hartem und geschwindein
Pulse, liegen* Die Halsitrüaen wären angelaa«
hhf und die H<ilsschmerzen so be(tif^ dSli ec
gelbst Biiaaige Dinge nur mit IVIübf herunter,
bringen konnte. Die Haut, beinah des g«n-
zen Körpers, sah hochroth aus, und liefs sich
ttrocken und heifs anfühlen, und der kleine
Patient war in beständiger Unruhe und ver«
driefslicb« LeibesofFiiung hatte er achon seit
drei Tagen nicht gehabt« Ich verordB/ste ilun
eiifl gelind eröfiPnendea Klyaiir, ein leichtea in*
Jusam vaUrianae und ein etwas derbes^ nicht
Ml feucbtefi Senfpflaater» gewärmt in den Nacktn
zu legen.
Den 6ten besuchte ich den Kranken Crük
Morgens, und fand ihn in nichts verändert J dii
Nacht war aehr unruhig mit aehr wenigiem ilB*
mer unterbrochenem Schlafe i der Kleine achqff
beständig über Hiilsschmerzen, und wurde nar
mit vieler Mühe dahin gebracht, etwaa zu triof ,
k€iH ^on der verordneten Arznei nalim er nnr
~ 75 ~
.«ehr w«nig oder fait gar nichci. LdbesöflF«
linng ist luaEsig erfolgt. Die £Uerii des Klit»
nen aafserten mir bti diesem Besuche die Ver^
tnutbungi daCs deraelbei da er einen Tag
dem Anfange seiner Krankheit viel Kuchen-
werk gegessen, sich den Magen überladen ha«
ben könnte, und da es bekannt ist, wie ge-
fahrlich gastrische Unreinigkeiten im Scharlach
werden können» so beschlofs ich, ihm ein
Brechuiittel zu verordnen« Ich wählte sber
XU diesem Behuf e nicht den Tartarum stibia^
tutfif weil durch denselben leicht eine nach-
theilige Diarrhöe hätte entstehen können» son-
dern die JpecacuanhOf und zwar weil kein Pul-
ver beizubringen war, in Form eines Aiifgus«
•eS| wie folgt*' Rec* Fidv, rad* ipecac. JDrachm^
imnijf Aqua bulUen^* q. «r« digen calid. v* t*
p» semihon Colat. Unc* )• semis* adm, Syn
mi* id* Unc* semis^ JD^ S, alle Viertelstunden
einen groben Kaffeelöffel vollj bis Brechen er«
folget«
Des Nachmittags, als ich den Kranken
wieder besuchte, erfuhr ich, .dafs kein Brechen
iaach der Arznei erfolgt sej, dafs aber der Kleine
/ftwas ruhiger zu werden scheine« Ich verord-
nete, statt einer halben Drachme vom Pulv»
radn ipecacuan.f Scrup. ij. mit derselben Quan-
tität kochenden Wassers zu infundiren, und
davon alle Viertelstunden zwei mäfsige Kaffee«
töffel zu geben«
Ala ich den Patienten des Abende wieder
besuchte^ um den Erfolg der gedachten Ver-
ordnung zu erfahren, hörte ich von dessen El-
' tem, dafs noch kein Brechen erfolgt sey^ daCi
aber das Kind sich viel ruhiger betrage, nicht
mehr über Halsschmerzen Uaget und ordenu
lach uinke«
- 76 -
Dt es spit am Abend und dte Zei
Brechen nScht mehr schicklich war 9 fo
ich anfänglich dae Infusitm ipecacuanh^
Macht nber weglassen; die anscbttnen
Wirkung desselben brachte mich aber vt
sem Entschlüsse ab« Jch lieb es also die
über fort brauchen, jedoch mitdemUnte
de, dafs der Krankei der alle Viertelscnndc
KaffeelöfPel genommen hatte^ jetzt nur
lieh einen KaFFeelöfiFel nehmen sollte, m
^em Bemerken, dafs maOf wenn das
Leibesö£Ennng, oder auch nur Neigung
bekäme, .eogleich die Arznei weglassen
Dabei liefs ich etwas Fliederthee nalunei]
die Ausdünstung zu befördern*
Den 7ten des Morgens erzählten m
Eltern freudig, dafs der Kleine die Nacli
und ruhig geschlafen, und über den gi
Körper gelinde ausgedunstet» auch einm
trinken gefordert, und ohne die geringst!
achwerde getrunken habe; des Morgens
er auch Frühstuck gefordert, ifnd eine 1
KafiFee mit Milch mit gutem Appetit gen«
Dieses, bemerkten sie^ zeige doch an, dab
Halsschmerzen nun völlig nadhgelaasen bi
müfsten, und dafa der Patient sich ubeds
besser befand« -«- Ich untersuchte den Ki
ken, und fand das Fieber sehr Terminil
ksum mehr merkbar, die Geaskwulat dsrB
drüsen mehrentheils aufgelöi^ und du I
ganz ruhig und munter; Leibesö£Ennng
aber weiter nicht erfolgt» — Ich Kefs i
weiter st&r^lidi einen KalFedöflFel voIt i
Aufguaee der Ipecacnanhm geben, wdchei
auch gern nahm« Abends: dae. Fieber hati
im geringsten nicht Termehrt^ und nberb
ist keine Exacerbation erfolgt», Der Krooks
— 77 —
•Cwif -FUsiscfabrulie und «twM Scrmmd
mi Appetit genossen, auch Naehmk«
dm eine Tasse Kaffee mit IMilch und
fjuunauienf tuui nvar übrigens gms
wn^Be also mit* derselben Arznei so
)rtgefahren, und des Nachts worden
ii einige Tassen FliedterbluthenUiee da*
mmeot um die Ausdiüistang add unter«
I 8ten» Der Patient hat die vergan«
icht sehr ruhig geschlafen loid etwas
it; ^ die Röthe des Körpers verlor sich
dhy'der Hals zeigte nichts Krankhaftes
ind seine Drüsengeschwulst hatte sich
zertheilt;^ auch war keine. Spur eines
mehr merklich, und der Kleine genofs
ihstück mit Appetit» und war gans
Da aber seit dem 5ten kein StuSl»
folgt war, so verordnet« Jch ihm ein
rö&iendes Klystier, welches auch eine
Leibesöffnung bewirkte« Uebrigens
lach meiner Verordnung mit der Me-
f obige Art Fortgefahren , welche ich
len zu müssen glaubte» bis sich die
ler Haut verloren haben würde*
1 9ten* Der Patient ist völlig munter»
ig geschlafen» die Röthe der Haut ist
lehr merkbar» und vom Fieber keine
rhanden« Der Kleine wollte nun -aus
tte» und war bei seinnr natürlichen
gkeit kaum darin zu erhalten« Ich
aber nicht zu » und warnte die Eltern»
nicht aus dem Bette zu lassen* Auch
obgleich die Rothe der Haut nur noch
ring war^ auf meine VerQrdanDg die
- 78. —
Afztnel nach der bisherigni W«bt tfiagk
braucht. . \ . .
Den lolen fand ick den PatltmMi U
meinem Beiuche ich<m euÜMr dem BttU% A
Eltern konnten ihn durch kein Zureden Ml
erhalten. Im Uebrigen. befand er eidttiB^
^obl» a(0 mit Appetit^ warmunter^ f^Hl
der Stube umher, und die RAthe der Butt UV 1
gänzlich verachwunden* . j 1
El ist besonders zu benierken» dab ivJt 1
in diesemj noch in den zu erzählenden F» 1
len, eine AbhSutung öder Abachnppong da I
Haut erfolgte, auch aonat keine Spur daVl
Nachkrankheit erschien« sondern alle dreilnv 1
ke völlig gesund blieben* '^ " . I
Zweite Beobachtung. ,1
Den 8ten October igii würde ich an ^l
nem zweijährigen Madchen, üf. A, gwvhlM
Die Mutter desselben sagte mir, dafa dastidfl
schon seit vier Tagen zu Bette liege. Bkl
Kleine fieberte sehr stark, un.d ^v mitätoV
atarken Röthe über den ganzen Körper besif
gen, dagegen klagte sie nicht sehr 'nber BU^fJ
achmerzen, obgleich die sehr geachvroIioiM'ff*
Halsdrüs9n beim Anfühlen schmerzhaft wirtflfi
und entzündet schienen* Das Kind warvAta
gen Körpers, afs in gesunden Tagen nacbfrl'^
hältnils seines Alters von Natur eehratarlifi4^
aelbst während der Krankheit hatte slchftf^ii
Appetit nicht ganz verloren; es afa «war atj^fi
viel, aber doch ohne Widerwillen; nnr kkn'^
es sehr über Kopf- und GliederechmertSBfWj^t
les that ihm weh, wie es aich ansdrftaklii JV^ ]
konnte nicht lange im Bette bMtieiii ^9^
mufste, obgleich es den Kopf nicht lalU^ '
Höhe halten konnte, doch beatindig haraanHi
- 79 -
m wtrd«. Icbtietk>dRkh äei'MöilltrVa{a
ne, Aw^m Haai; gab« tltHskan ^f^r, äo vid
möglich ittrhetutti halten. lfiiierlie)i ireil
f0U ich ein Infus, vaieriän^ mit THt^l'-svS^
r^ iMhei^* und etwa« ^yr. cinnamqmi^ «IIb
L :Suiiid6h einen Tofif^igen Eff löffel v«)il, ti4d
itbeqher eine halbe 'Ted»e FirtderBliitben^^
^ -imi gehörige Anaddnatting f.u beWirkim.
faerliche Mittel «fiznwäiclen, fand ifeh' nSM
e nicht Täthaam, ^il der' Hali aelir angd^
s^cilleai» und die ganze Haat tiea 'Kffrperi
r hochroth war. Darch öligeLiniäienfe oder
iCMdie Einreibungen könnte «ogar der Aua»
leg leicht zurücktreten; und wozu ISevifc
titiBr nützen sollen, war bei der hohen Hö*
der Haut nicht abznaehen«
Abends: iSi9^% Fieber hatte eich Termehrff
Kind war sehr unruhig » achrie beständig^
inte nicht im ßette erhalten werden y- and
Erfolgte' geringe Ausdünstung war von kä^
' Dauer, aotidern wurde öfters unterbrochen,
d wechselie mit Trockenheit der Haut ab;
LbeaöflFnung war von selbst erfolgt, — Ich
b die Arznei weiter brauchen, setzte aber
«rae Li^* ammon* succin* und etwas weni«
I Tinct« Opii zu«
Den 9ten. Das Kind hat die vergangene
lebt wenig und unruhig geschlafen ^ ist itn'*^
ir noch unruhig; die Ausdünstung war eben
unbeatändig wie vorher, wovon vielleicht
I öflere aus dem Bette seyn die Ursache war«
»V Pols war des Morgen«^ als ich die Patient
besuchte, freqnent, klein und etwns halt,
k Fieber zeigie keinen merklichen Nacblafs,
kl die Halsdrüiengeschwulst und die Höthe
K Hant waren wie gestern. Eben so klagte
immer noch über Kopfschmerzen,
und konnte den .%gpf tetcht in dib Höbe W-
tin]i LaibeiötFnuug war weiter nicht edb^
Di« Armu wurde lo wie gestern Fort gdmiiat
nfimUdi mit dem Ziuatee von ii0u «aM»
stwcin. mit ttnu einet, ofiii, Reisender .^vd^,
f;« ich nicbt Terfaluen zu dürEen,. dk du IM
Natnr itarke Kind ^en völligen Kdzpei hiü
und die Haut, ao wie die Haledrüeen» enlrib
dat waren> Vidloicht hätten einige Blat'
£rleicht«run£ schaffen kfinnen, allein ich «
ta, weil daa Scharlach leicht zurncktriUt'J
Anwendung derselben nicbt wagen.
Gegen Abend wurde itJi plötzlich. ■
daa Kind wurde von mnei»ge£ährliohen|i
flufs mit atarkem Röcheln in der BneWiL
!en, der Fula war edir klein, geschwlndJ.
härtlich anaufühlen, und die Haut adüO.)!^
waa blisaer lu aeyn. Bei dicaer atigeivd
lieh grolsen Gefahr legt» ich so^eich e
atarken und grofien Siitap'tsmut gewärmt U
die Brnat, und iJeCt denaelbendnehalbeSti«'|
de liegen; ioneilich varordnate ich SoigatHä
Jhe. Uq. MKtnom amsat, Graehnu j> Siii'
ttib, rubr. Gr* iv. Syr. Althaeaa, Jupt. ß
sambuci ana Dnc), Tinct. opii Gutt.vj,M
alle bilb« Stunden, im Nothfatl encb alle ü
tel- Stunden, einen reichlichen KaffeeUAdni
nmgeacbüttelt zu geben* ^fäi^
Einige Standen nach dem Gebmcfc ^i^' '
aer Mixtitz erholte aich das Klpd wit^
Die erate Arznei wurde dann nach •
Stunden wieder wie am Tage gebrauchet i
aa die ^achc über damit fottgefabreni
Ala ich die FaHentin den lotcn fnkt II
anchte, bericbtete mir die Mutter, dafadu'^
widor Vermuthan die Nacht etwai rtihig«fl
■cblafen h^u«! «ach| weil ea,liüigeriai^
— 81 ^
p dit Auidflnitung ailliaUondlsr und we*
■ tinterbrocfacn Wir« — > Der Tuls w«r weU
und Weniger geichwindi der NachUfa dei
fra merklicher^ die liaut zwar hochroth«
oieta etwas feucht; Jedacb waren die Hali«
»n noch fanmer engeichwdUen und ent«
et ansuaehen. Da ich indefi keine Uraa*
vorfand p die bisherigen Mittel za irerin«
, ao Hefa ich solche nach dei^ zeltheriges
a fortbrauchen.
3egen Abend ging Ich etwas Früher tut
ntin^ um die Exacerbation genau za be«
itiit* Sie war in Arisehutig dea Pnlsee
I ziemlich zu bemerken^ welchen ich kleiiii
nnd geschwind fand, aucli war die Haue
sn und bifisser als zelther. Ich befürchtet«
IT einen Anfall vom emt arrha sttfiovativö
liefe wieder die Arznei» welche Im gestrig»
anfalle Mi'ilfe geleistet hatte, zur Hand
n, um bei erscheinendem Anfalle gleich
1 zu geben*
^as ich befürchtet hatte, das kamt noch
neiner Anwesenheiti nacli einer halben
fe, kam der Anfall niit noch größerer Ilsd«
t als gestern wieder, und wollte nicht so
wind, wie das erste mal, weichen. Ich
Kweiuial einen JtittajnsmUm auf zwei ver«
iene Stellen der Brust legen» Endlich
der Anfall, aber das Kind irar sehr schwach»
efs ihm Sago mit halb Wein und h'«lb
er geben; andere stärkende Mittel waren
alben durchaus nicht belznbringeti« Nach
»n Stunden Ruhe liefe ich Jedoch die to*
Mixtur aus dem Infus^ valm-ian. 0tc. fort«
Si nur Wurde die Quantltit des /i//u. am^
Sc« jfictin^ und der i;in€tt opii etwas ver«
U
niaXXXXin.B,3.tc» F
— aa^ — *
Dm Kind batto diu Nacht Abw, ipA
inir den Indern Morgtn btrichtera» sti
wdM ziemlich ruhig gatchkfoi» imme
feuchte Haut gehabt» und vencUadontUi
Sago mit Wein genommen« LeibetöflFnu
war nicht erfolgt« — Den iiten Crübp
das Kind beaud&te» war der Nachlab A
bera ziemlich merklich» der Vtala weic
nicht aehr achnell, aber klein» imd dai
war aehr achwach.
Ich 8f:hlo(a aus den »weiii(ia]igen f
achen AnfSlIen dea Stickflnaaea» ana den
immer merkbaren Krampf der Haut, w
der darauf folgenden Ruhe und Auadün
dafa dieae Anfalle kritiadie Bemobung*
Natur waren, welche, weil ale keine vo
mene Kriaia bewirkt hatten, und mit N«
zum Krampfhaften verbünd«! waren, ab
fahr befurchten lieiaan, der ich nnven
vorbeugen rndfate« Und da die Haut no<
mer bochroth auaaabi die Haladr&een aid
gaachwoll^ und entzündet zeigten, um
ecbon seit drei Tagen kdn Stuhlgang (
war, so verordnere ich eiai geliiidea K
welchea euch eine miralge Mbeeöffnun
wirkte* Hernach Uefa idi der Schwich
Rindea wegen, dea Vormittage folgeadeif
Mec* Tinet. ehiru camp, Btüekifm* OraA
Syr. einnaniom. Xlne* ij» Tinctw* opii ü
Guu. TU j« it/« 3. alle halbe Stunden einen i
liehen Kaffeelöffel voll«
Dea Machmittaga liefe ich, um dem Kia
haften vorzubeugen, der Mixtur aua daM
fus. yaUrian. ein Pulver aua einevi Ana'
achua mit Zucker beitniachen« Dabei ai
daa Kind abwechaelnd etwaa Jcrfftife EWi
und Sago mit halb Wein und Üb V
»w
— 83 -
ie Kräfte za onterstAtzen. Auch war«
abwechselnd aaf vertcbiodono Stellen .
ni Senfteige gelebt«
n Abend| um 4. Uhr, war die Exacer^
lichwohl aehr atark« Die Haat fing
I bU(a zu werden I xind der Anfang
lusaes war schon merklich« Ich lieTa
lie Mixtur aus dem liq^ ammon. anU
h» stti* rubra und bittet» obii, zuerst
mit einem halbeui und nachher jedes*
einem ganzen Qran Moschus geben*
ibgleich hiebei die Brust fleifsig mit
belegt wurde, so verschlimmerte sich
Znatand zusehends : die Haut des Kör»
ie inmier blasser» das Gesicht änderte
mblicke seine Farbe, und das Kind
ur dem Agonisiren nahet besondere
nöchdn in der Brust iinmer zunahm,
Atbem immer kur/.er wurde* In die*
rvollen Lage beschlofs ich, zu einem
tet meine Zuflucht zu nehmen» Ie-
Ic ich nicht den Brechweiristein, der
Onrchfall bewirkt, sondern die ipeca»
Inr sweckmifsig, weil sie diese hier
ige Nebenwirkung nicht leicht hat,
mpfwidrig ist, und vornehmlich weil
im obigen Falle des Scharlachs so hulf«
wiesen hatte« Ich verschrieb aber hier
licht auf die dringendere Gefahr, und
ler stirkeren Konstitntion des Kindes
kräftigere Formel: Rec. Rad. ipeea*
Orachm. )• Jqiu buUietU^ q^ j« dig^r.
t. p* jemihpn CoU Une. un» 0I smn^
rr* rub^ ida^i Une. semis. ßj* S. alle
unden einen, und wenn nach dem zwei«
kein Brechen erfolgen iolltei alsdann
1 zwei Kaffeelöffel zn geben.
F a
, — 84 —
Ea «folgte aber kein Brechani daj
«ermioderte lict schon nach dreimaligm
biiach der StickßnCi aabr, der dann in
▼on einer Stande za nnaerar Freude '
nachließ. Das Xind wurde ruhiger» echU
nige Stunden ganz ruhig, und die Haut i
ganz feucht. Nun wurde dem Kinde toi
aem infus, rad, ipecac. nur atündliäL aii
Taer Kaffeelöffel voll gegeben^ und die m
Mittel blieben weg.
Den isten MorgenS} ala Ich daa Kim
sacbte^ war ei lehr munter, der Ptila fu
tüilich und weich, die IVCtho der Haut
vermindert und die Haladriiaengeacfaiviilil
Meiner und gar niabt entsündeti euch gl
das Kind eine Taue Kaffee mit Milch on
was Z^visback mit Appetit. Ich veroidneii
des Vormiltaga die tinct. ehin, mit dem
ciitnamomi alte halbe Stunden, jedeemsl
einem halbes KfffeelS^t infus, ipmeattf
Nachmittags aber nur stin^ch einen nä
eben ILafFeelöilel voll Ton dam infus, ift
zu geben. Ferner, mit der Fteiachbrnht
Sago mit Wein wie geitern FortKufahraiv
-wenn das Kind etwaa Semmj^oder Zwial
verlangen aollce, ibm auch dieae zn reicht
Als ich das Kind des NaduuJTtasi aar
wohnlichen Stiindp b^siiclite, freuele ei in
dar«, obachon die RÖtbe der -il»Ut seit darft
genzsit sebr abgenoiunien hatte, icti denn
niclit das geringste von einer Kxacerbadoo
Fiebers bemerkte; der Puls war faat natöd
und weich, der Athem FraF, daa Kind n
und munter, welches aach etwaa Semml
dar Brütie gtnommen hatte. Ich blieb jadi
gewissen t lieb einige Stunden da, um znaili
ob der periodische SiickfluDi ,v'
- 85 -
#^8rd«; ff war aber nicht die mindeste Spur
davon za merken, das Rind war und blieb ru«
hig, und ichtief auch die darauf folgende Nacht
gans ruhif^, .
Den Tag darauf , als den i3ten, fand ich
die PMientin sehr- wohl, sie genofs ihr Früh«
•tikck mit der gewöhnlichen Begierde, die Haut
war nur noch wenig gerdthet, die Halsdrusen«
Geechwnbt ganzlich verschwanden, und der
Pole natürlich« Ich liefe aber doch wegen der
-nodi einigermafsen zu bemerkenden Rothe der
Haut mit den Miueln, §o wie gestern, fortfah«
ren» mit dem Unterschiede, dai's auch Nach*
mittags von der Tlnci. chitu gegeben wurde,
weil das Fieber .die Kranke vöilig verlassen
hau«*
Die kleine Pmientin blieb den ganzen Tag
Aber» so wie die darauf folgende Nachr, ruhig
imd wohl , • ' und Tages darauf war von der
Krankheit gar nichts mehr au spüren*
Sehr merkwürdig ist es, dafe . auch hier
weder eine Abhäntung oder Abscfauppung, noch
fonst eine Nachkrankheit erschien, welches mir
aiMise Meinung wahrscheinlich machte, daCs
die Entzündung der Haut im Scharlachfie*
ber vom Leiden der Int&stinorum abhSnge*
Üritt^ Beobachtung^
J. Jb. S^f ein Knabe von 3^ Jahren, litt
in April 1813 an einem dreitägigen Fieber^
Dsus Kind, von Natur schwächlich, und noch
dazu von den * Eltern verzirtelt, konnte auf
keine Art dahin gebracht werden, China zu
nehmen, man mochte sie zubereiten, auf wel«
die Weise man wollte* Da ich nun schon
aus Terecbiedonen Versuchen die Erfahrung ge«
macht hattet ^^ <w Aufgub du Bad^ ipe^a^
- 86 —
ciM?i« mit BaiiuiBchung des liq» *um»nthu Mttcifc
selbdt hartnackig« Wechaelfiwer -gehoben ^
00 verordnete iw ihm 'folgende .Miztar: Bm^
Pulv. rad. ipeeac. JDrachm. ]• Aq* imttimt* ^
/• digen caiid. v. t. p. horam CoL ümc* !)•
adde Liq. ammoiu succin* X^raehnu {• iSjff • A
ehinamom. Une. j. ü/. 5. alle zw«l Statte .
einen halben EfslöffeL
Diese Mixtur nahm das Kind gem« flri
nach denoi swdtäeigen Gebrauch daffadboi imril
et vom Fieber befreit.
Nach Verlauf einiger Wochen ) eher wü
etf vermuthlich von Udierledinng dea BlaM
oder andern Diät«Fehlem von einer anhdMi»
den Diarrhöe befallen» witfche^ eöia SdiwU»
der Verdauungseingeweide sich zur Untäi
neigte* Diese Diarrhöe hidfc !• ^Wüchen fli
ohne einem Mittel weichai> sn'^ivolleni bsisto
ders da dem Kinde bittere ^Aituneien eiif him
Weise beiaabringen waren«' ' Ich miüate nick
daher entachlieTsen, die Kor blöa mit inbei'
eben Mitteln zu versuchen » und de miril
gute Wirkung von folgender Binweechnng lü
Unterleibes aus vielen Beobachtnngen bdtfiet
war, so versuchte ich sie auch bei dieeem Vaii^
In Rücksicht auf das geringe . Vermögeir 9tk
ner Eltern liefs icb. die verordn^Tincturtna
ihnen selbst subereitent nnd verachneb btoi!
Jlec» Cört. cinnamam* genuim CaryophjUsr»
Macis Lavendm Spicae ana JDrmefim. j* mkA
Op* crud^ Drachnu j« M, F* iPuhn J3i» iM
Verordnung« Auf dieses Piilver wnrdee )
Quart starker Kornbranntwein gegossen f tt
Flasche zugepfropft und mit einer Blaae e0>
bunden, in die Sonne» oder en einen soeft
mäfsig wsrmen Ortgestellt, wo.eie.e'UegiBd
e4 Stunden blieb» und sehr ofit aingeadiittsk
< -.
- 87 -
wnWb* Mk dieser Tinktnr wnrde nun der
Unterleib bii über die Magengegend tiglidi
fnnf bis sechsmal eingewaschen, nnd jedesnul
rin Stock gewirmter Flanell darikber gelegt»
Und siehe da! über meine Erwartung ward wm
Kind anch von dieser Plsge befreit.
Im August i«ard dasselbe Kind von eineaa
Muurlachfieber befallen, und da ich ra dieser
Eeil wegen Krankheit nicht ansgAen konnte^
so wurde ein praktizirender Chimrgus m ihm
^sholt Dieser erhhme Mann handelte diese
Ktankheit als eine asthenisdi-entaündlidie^gab
im Anfiinge ein gelindes Temperans, liers we»
gpt.der heftigen' Schmenen im Halse und w*>
Cdee Terhiaderten Schlingens SenFteige nm
Hals legen, und verordnete endlich ein
Si/iuum vtderianae voXt etwas Ui/uor mmmontt
mmtidf aber alles firnchtlos; das Kind verschlim»
merte sich tilglicb, und es landen sich auch
knrse Anfalle von Krämpfen dabei ein*
Der Arzt nahm dann seine Zuflucht in
Utfiben Gaben (Gr* s€mis — Or. )•) von Mo«
kiäokkf aber auch dieses ohne den geringsten
ttutcan. Hierauf am 6ten Tage der Krankhdl
beten die Eltern, die schon an dün Aufkom-
men des Kindes zweifelten, den Chirnrgus^ sich
SU mir zu bemühen, und meinen Rath dar*
über an hören. Er that es den Eltern zu Oe«
lülen, und weil ich nun schon zweimal die un*
erwartete HCilfe, die das Inj-uu ip&cmeuank^ im
ceCnurlichen Scharlachfieber geleistet, gesehen
hittte, so rieth ich, auf eine Drachme A. i/ve-
4aeuän. drri Unzen kochenden VlnuefB bu gie«
fseut dieses eine Stunde digeriren zu Isssen, des
Colatur Unc^ smnis Syr. einnamomi beixumU
schen^ und davon dem Kinde stündlich zwei
drei KaffseUflel au geben.
- 88 -,
Der Erfolg davon war ebta •o'geacli^Mrfaid
bülfreich) wie bei den zwei eraten Fallen) dai
Kind wurde in zwei Ttfgen vom Fieber vSUig
befreit, und es genaa ohne AbBcbnppmig dar
•Haut oder aonstige Nachkrankbeiten« «
Schließlich fragt ea aich aocb, ob auui
eich nicht» im Falle dafa meine Beobecfaton«
gen durch neue Vevauchi sich bcetätigeii aell*
ten, eines so unsdiadiichen Mittele bei elhe^
Scharlach * Epidemie . bedienen . könnte» .tun
die noch gesunden Kinder davor zn acholzeaf
£a versteht sich aber» data dieaea Pr&ervaliv
nicht ao oft gereicht, und dem Alter imd 6ftt
ILonatitution der Kinder angemeseen aeifa
müfste. Bestätigte sich die von mir beoback
tete, geschwinde und -besondere Art der Wir*
kung des Jfifus. Rad* ipecacuauh* im ScfaaiW
lachfieber, so mülste ea wahrUch als ein de«
Miasma dea Scharlacha kräftig wideratebsndes
Specificum angesehen werden«
Von d^r vortrefflichen und geschy)inden rPixß
TiiiVg ^cs £,oUracti cicutae in der wäfirigiß
/fußöjung des Xartari stibiati ßls JÜixiur.g^
rei^htj^ im JS^u^hhusten^ beobofiktei; von ^i^
demselb^n,^
Im lahre 1781 herrscjite in Waracfaaa» we
ich mich ^nige Jahre als praktischer Arzt as&
hielt, ein hartnäckiger Keuchhoaten unter dan
Kindern I, Koruebmlich bei den ludta, dieeehi
enge wohnten« Brechmittel » Ghina, Moechne
und melucere dagegen empfoUne Mistel wnv«
den lange Zeit vergeblich gegen dieaea Uebel
gebriiucht, welches auch, wenn ea übiarwnxW
den war, allerlei langwierige Krankheiten hin«
lerliefsi In d^ mediziniecheB Beobachtungen
der I^ondner A^rzte s^h icb von Wktm: Af9/^
- 89 —
^dtaaün Nime mir cntftlhn ist» gigan £t {••
dachte RrmUieit du Extractum €icutm0 für
guiz Jüeine Kinder la einem halben Gran den
Tag über, und ntch Verhilcnib dea Altere
ein bis ziwei Gran täglich, aehr empfohlen«
Oieae gerühmte Heilaamkeit dee Schitriinga
lenpust hingegen LHtsom nach eeinen Erfah-
rungen y und empfahl dagegen Brechmittel, öf-
tere Ahfnhrönde Arzekieien, China, Moschue
^mnAruisia foetida. Brechmittel, China und
-McNpchDa hatte ich aber bereita gebraucht, ab-
'fntaBnde Arzneien scheute ich wegen der aa
beioegitnden Schwache der Kinder ; As^b fo^
:tUbi war ihnen nicht beizubringen, utid das
'VOBneinem Arzte; empfohlene und von einem
iWxdmn aus Erfahrung verworfene Extractutn
0iciUaß in der Privat-Praxis zu versuchen, dazu
•iBomaM ich mich nicht entachliebem
^ Der Drang der Umstände nöthigte mich
.ideD.sn mehreren! Nachdenken darüber*
Nun litt damals ein Kind von anderthalb
•lakreiBi ani Keuchhusten mit starkem Fieber
-wnd Verstopfung des Unterleibes, die das Fie«
bernnd die andern Zufille isu vermehren schient
Ijpa.die Verstopfung zu heben, das Fieber zu
Ireanindem und den zihen ScUetm im Magen
imfaidösen, verordnete ich dem Kii^de, beror
ea noch ein Brechmittel nahm, folgendes: Ü#««
Jtmr^.fcL tart. (Kali acet^ Drachm. )• Aqu»
£» ekamomilL Unc, V^ ÖoliU» adm, Syw» ruh.
uUJ^.smtds. S. Stöndlidi rinen KalfeeiOffd
%iill« Diese, in Bücksicht auf die Achwaf^he
!dei Kindes gewiblte kleine DMä% k^irt« Am
JUnd doch sehr starke das Mitr^ arif>f<te alse»
wemaaialte, vnd das Lexirevi mit eiv»ssr» fp*^^**
'lörOpiat beseitiget wsvrfen» Da tmn tünd^ aW
dir lähefchki» im Magea» innk immm hI»
— 80 —
bMdiwariich war, indMi er dis Pcriete Im
Ha«MU T«rlingarte, «o tnabw ich ml Ai
andsMf iufl&«andet Mittal belacht »«jn. kk
Hers* ilso ain«n Gnn BMch»irfnst«m bi tmi
UnMn daatilUrtem WuMr auRösan, und Am
halb* Unz« Himbeariymp x(iMtz«fi. iWHi
-dun Kinds ■tündlicb «m mifiriger
voll gegeben ward«,
ni I II liriliiiiin ilinrtiiiiBiiiriliilTihMI
und den Hiuten »hr, • dennoch wagt* 1^-B
in Hiniicbt der Schväcfa» nicht, domWak
eiDBrecbmittetzuTernrdnen, and eclntltj^ili
ZQ rleo indem Mitteln,- wobei iintn«r l||lJtf
löiang des tartari ttibiati in-btsher^atM
fortgebriucht wnrde^ wiewohl ohne ImimIh
Erfolg. Die grobe Schwiche nahm xwwM
"waA nach ab, der Schleim ward auch anM>
ster nnd bew^licher zoin Aaavrurf nndetfl^
•Ich Mwu Appetit ztun Essen ein, abh^
Hnaten blieb immer denslbe, icrampfbaft flil
lange anhaltend.
Da nnn der Halten tchon aechs Woüt
mit giricher Stärke angehalten halt«, itiJA
' empfohinen Mittel in denüelben nicht* I
wollten, obgleich die Kräfte des Rindai
nonimen hatten, lo glanbt« ich, dlnae "
ckigkeit hinge von einem huondern
•ab« 'welches wahrscbdnUch im Mr-
dcHen Drüsen seinen Sita habe, cona«
du mit ihm verbundene Oiaphn^owi
und ao du Brechen nnd den Husten' «
che; nnd da das Mxtraetwii tieutam auf
Driiien apedfifc wirkt, nnd in kleiner'
keinen groben Schaden thnn kuin, ao * '
mich zu deuen Anwendong hiaräteh
anlafat. Jedoch durfte ich den zühen
Im Magen nicht hbaadun,' d
— r9t —
Uftaeli# gawjMmt d«b €• lAnsam mit dtm Jbc-
^ract0 <ieutM in Minen Beobachtungen nicht
hat gelingen wollen« Aach war mir die krampf«
«ridrige Wirkung bekannt , welche kleine Qa«
ben dee Brechwetnateinsibeaonderi auf die Ein«
geweide de» Unterleibes haben* Aus allen die*
een Granden verachrieb ich folgendes: Aec»
Tori, stib» 6r. j* Aqua9 eommun. d^siilU ürie*
!]• SifbU* adnu Extr* eicut^ 6r* ij. Syr* rub*
idm,Un$*^semis. Mk S* Kaffeslöffelweise^ jedes«
aud gut umgeschütteiti nach und nach in zwei
Tagen zu ^verbrauchen« Dabei liefa ich die an*
deren Mittel wegsctzent auber der Mixtur aus
gummösem Chinaextractt mit Syr. rubi idaei
▼ersörstt welche schon Bie ganze Zeit her der
Schwäche wegen gebraucht wurde«
Es gelang mir auch auf diese Art so sehr«
dals die Krankheit binnen zweimal Tierund*
sweazig Stunden zuaehends abnahm, und in
sechs Tagen aich gänzlich verlor»
Dieses machte mich dreiat genüge dieae
Methode auch bei andern Kindern« die an die-
eer Krankheit litten« zu versuchen« und sie
ed^ng mir seit dieser Zeit niemals fehl.
fin Jahre 1780 » eis ich wieder aus War^
echen zurückkam« Hatte ieh auch hier verschie-
dene Kinder am Keuchhusten in der Kur« und
idk bdiandelte sie auf eben diese Art« au(ser
dab'uch da« wo das Fieber zu stark und der
ScÜeim im Magen zu zihe war« etwas« nach
Verhiltnib des Alters« von der Terra foUat^
tattari {Kali aeetic*) zusetzte« und es glückte
mir anch hier jedesmal« die Krankheit m kur-
zer Zeit zu überwinden» Zur Nachkur bediente
Ich mich immer« mit Berücksichtigung des
Ütere und der Constitution der Kinder« einer
L- llUxtur aus Ex^. vhintf gmnmos. des WoU»
^
w 9SI —
getchmackt we^en, mit Atpia napk^ xsA
ruhi idaei, Mofchuf nnd andere kraai]
drige Mittel blieben ganz weg*
• ^chli^rslich will ich, dabei dem £x^
iCicutae sehr viel auf dessen Znbereitcdif
kömmt, hier noch bemerken, dafa idi d
.£xtractum in Warschan aus der vortreffli
.OfBcin ;dea Herrn Apothekers SkaUki m
und dafSf cim sicherer zu aeyn, die fpm
je Bereitung jenes Extraeta die beatf
dürft«, «^
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'■ . "» ir!
. .. .■ ■■ 'L
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iJaber ein«
?hthi8it psoae^
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tfatgen diagnostUchen Bemorkniigm
ü.ber Faoitis
TOn
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D n E t t m ü I 1 e r^
Aller gewesenem König]. Sachs. Kreisphy^ikat |a
äterbog, nacbherigem Königl. Pieiiis. Regiments«
est und jctaigem praJitisclien Aist und Wundant
in Delitzsch«
— — — i^Wi<— *■ II
*er Ant wird Öfters am tCrankenbötlo in atn
ibjrinth von Krankheiuphinomanen verwik»
lti wo es ihm schwer wird, wenn er nicht
Ibatitindig genug ist, richtig darchznachauen«
ie hervoratechendaten Symptome gewahren
t nicht eine richtige Diagnose zu atellen» und
i betrogen tirerden wir in dem richtig durch«
icbteaten und entworfenen Heilplane. Wären
icht die folgereichen Leichenöffnungen » die
di den Schleier von den Augen ziehen t so
üurdijn wir oft wähnen^ grobe Dinge bfwirlLt
.''
- -94 —
^zn haben; glauben ^ wdn^tt wta rtchdg naiii
Htilplan entworfen gewesen eejr. Nicht daifr
bar genug ist es zu erkennen , dab nns jett
öfter in der Privatpraxb die Lrichonöffaiiag
verstattet wird» die eonstf aach nur apaiUchi'^
In öffentlichen Heilanstaljum und oft nur <A» |
flSchlich» verrichtet wUtde* Die Reeuluu dfr
von waren nicht aufklirendge&i;^gp wiaaiejstt
in der Privatpraxis sind.
Ich will jetzt die Krankheit «dbat, |i#
Leichenöffnung, treu, wie sie mUr die fUk)
aufzuzeichnen gebot, erzählen, um miigeiaw
fsen meine Bemerkungen zu rechlfertigeii«
O. 71, sechs mid funEdgJahr eJc, dalbi*
gärber von Profession, war bd. einem sehr k»
zen Körperbau äufserst woÜgenäkrty liatt%»
f ser vor acht Jahren an einer hartnSckigien Bf-
morrhoidaikolik, durchaus- an keiner Kvan*^
bedeutend gelitten, vielmehr von Jagendarf
der besten Gesundheit genossöi« Im jfUft§ ^
verganjnnen Märzmonat wurde derselbe viijl^
einem lief tigen Frost befallen, worauf sein tf 1'
terleib aufgetrieben und veiatopEt wurds; MJ5
der unbedeutendsten Berührung, und Bewi|id|jl5
klagte er über den heftigsten Schmerz, Aiw**
fsen mit gallichtem Erbrechen« Der IbM'
gang war unterdrückt und der Abpng Üf^,
roth, die Extremititen eiskalt i^ und der'"'^
hart und zusammengezogen* Gane das
einer vollkommenen Entmtis^ .WiedstI
Aderlässe^ wiederholtes Ansangen der
Fomentationen von Essig über den Uni
Einreibungen von flnchiigem LininMOt
Camphor und Opium und \Unguent.
gjri cinerei in denselbeiif. Fufa« mid HUbl
mit Senf, erweichende besinftigende
imd Emulsionen, doij^dieii Lavemenisi
- 95 ~
««r/lchai VvirernnäHjdrarg.muriatiaan mit0
cum Opio* Alle diese Mittel bewirkten nur
dna momentane BesieruDgy daher ich vorecblngi
noch oinen Arzt^zucontulciren« Dieegeacbah»
weh brachte deraelbe seinen ihn besuchenden
de RigimeDtschimrgus angestellten , Bruder
Immig wurde jetzt die Krankheit nicht
ftr Emteritisy sondern vielmehr wegen des
henrorstechenden Schmerzes in der Gegend der
Ihimblase ffir Cystitit gebalteni und dem vor«
hargehenden Heilverfahren ^ namentlich den
Pulttenf Uefaie Gaben der Digitalis jnarjnareaa
EDIjaeetzt*
Damnngeachtet blieb alles dasselbe, selbst
ebkalte Umschlage bewirkten keine Veranda-
tOLX^ Das traurigste hippokratische Bild, die
Vorboten von Gangran waren eingetreten und
aia baldiger Tod zu erwarten* Auf einmal
arfölgte ein sehr starker, aasbaft riechender,
g^Ucht dteralmlicber Stuhlgang! welchem noch
dbuga folgten, und weg waren auf einmal alle
SduBarzen und alle Symptome des nahen To«
daa varschwunden, blob die grobe Schwäche
Uab einen unglücklichen Ausgang erwarten.
Jetzt ging eine übcrgroCM Menge stark rie*
«hapdar dicker fettiger Urin ab, worauf jedes«
qyd grofse Erieichtamng eines jetzt in der
liiifcan Lumbalgegand stumpf achmerzenden
Gaftthla erfolgte. Das versnfsta Quecksilber
Vfurda mit der Digitalis noch einige Tage fort-
gsealzt, mit flftchtlgen Einreibungen in den gan«
ICD Unterleib und vorzüglich die linke £^m-
Valgagand» die aber doch beim heftigen Druck
nk£c sehr schmerzte^ mehr aber bei angefüll-
ter Ufiablaea empfindlich war, fov^ge&ihraiW;
-e ge -.
Mgleich ein Gbinadekdkt mitUIänditcheiiiMoof
und ein nahrhaftes Regimen verordnet*
Mein coUegialiacher Freund, eo wie Patkni
selbst, glaubte, wir hätten über eine cUtUdke
Krankheit gesiegt; allein ich förchtete • iitiilleik
dafa eine Desorganisation f oder/vielmdir kiBt
VereiteruDgf entweder in der linken Niera oder*
dem Fsoasmuskel statt finden wurde» dodi
wollte man mir diefs nicht zugestehen^ soo*
dem schrieb den stampfen Schmerz mehr dar
überreizt gewesenen Muskulär fiber und der all*
gemeinen Schwache zu« Allein meine Mei-
nnng gewann durch den Erfolg einer fehrit
Unta mehr Wahrscheinlichkeit, und Uolsdiirdi
die bekannten Mittel, worunter ich als Torzfig«
lieh dem Salep das langst verdiente Lob bei-
legen mufl, konnte der Kranke bis Anßmg
August aufgehalten werden, wo er an völligst
Abmagerung starb»
Die LeichqnöflFnüiig rechtfertigte meine iii
der Mitte der Krankheit geäufserte Meinuii|
lur Genfige, denn aufser dem durch Eiterung
völlig zerstörten PdoaSmuskel konnte itun
durchaus keine Abnormitäten in' der Brust«
titid Bauchhöhle entdecken. Die OefiBaung dei
Ko(>fs war hier unnöthig*
Die Entzündung des Unterleibes wat ge-
wifs durch Einsaugung von Eiter, und der et«
folgte eiterartige Stuhlgang und Urinabgang
durch OefiEnung eines Eiterbeutels selbst in dem
Fsoasmuskel entstanden* AufiFallend ist^ dafs
der Kranke nie über heftige ScbmerzMi in det
Seite geklagt hatte. Nachdem ich seine hiiH
terlassene Gattin und Kinder über die aiifUi
Itnde aber unvermeidliche Todesart belehrt
hatten erfuhr ich denn, dal's Denatus vor im^
geShr xwanzig bis zwei ui\d zwanzig. Iihrsn
einmal
— 97 — .
laaul mit d«m . Wjg«. jgoffjgorfm.
m eintn Stamm mit der linken Seite
swotfea und gequetscht worden eejr»
nr blob Weinumachlage gemacht , und
mit Kamphergeiat eingerieben hätti^
reiter nicht über Schmerzen geklagt^
XU jener Zeit ^ ununterbrochen etine
I fortgeaeut habe* .j
l*ll*i
iÄuI>
txxxnt.*.i.it.
- 9^
• ' ' :
Von tincr
Versetzong des Scharlachgifl
tnf
di^ SpeiBerohre
Tom
Hofrath Dr. Henning^^
in Zerbst.
Xm verwichenen Manat October arhiek ich
fallig einen Besuch von ainem anawirl^
Freunde 9 der sich in der Atmoaphaie ^
Scharlachkranken die Zeit fiber hanungüi
mell hatte« Meine vier Kinder, wovos
ilteste IX und da« jüngste 7 Jahr wrar, hil
eben f o wenige me unser Dienstmädchen, i
Krankheit passirt, und waren biaher ohnei
Ansteckung geblieben« Dieser Freund erd
snir, während dafs theils meine Kinder 1
nns waren, theils dafs er von unaerm Midd|
bedient ward: er habe zeither an ssbi
Wohnorte viele Scharlachkranke^ und swiri
bösartiger Art zu behandeln gebabt» nidi
gen noch einige tödtlich danieder« Er adl
gestehen, dafs in wenigen Tagen 9 Kinder ^
der damit verknüpften bSsarfigpten firiose «l
— 9» —
m wiffloL ' Ich gestehe^ dab ich cndirtk^
mir der Besuch jheinea Freundes in die«
Aogenbiick nnsUgenehm ward* Nach Ver«
von sechs Tagen fing nnser Dienstmid«
zuerst aber den Hals nnd das Schlucken
1 klagen, ohne dafs man in der Mund^
if am Oannien und dessen Segel etwas
Itr ward» - Auf ähnliche Welse erkrankten
und nach alle meine Kinder, bei denen,
darlachansscfalag anch regelmifsig ausbrach
siormalmifsig obn# Bösartigkeit verlief«
r Dienstmadehen hingegen zeigte nicht
Dindeste Spur von einem Ausschlage^ son«
sie lag nur immerhin im anhaltendsten
tr» ohne die geringste Remission i der
chlag in der Minute über lao Schlage und
chmierzen im Halse stiegen mit jeder Mi«
, so dafs sie schon am dritten Tagd dea
infcens den £n(ickungstod zu erleiden dro«t
Vom ersten Tage an liefe ich durch ei«
Wundarzt das Lokalleiden dem £rfotdem
kli behaadelni und durch erweichende Ein«
Lungen» Dämpfe» filutigel» Veaicatorien»
leige^ Einreibungen der Gefahr entgegen«
ten. Da das Madchen nicht vermögend
nur einen Tropfen Fliederblnmenthee zu
blingeuy so iirar der Genufs aller Innern
dmittel durchaus unmöglich« Der Leib
täglich durch Klystire offen erhalten, und
ik einige Fufsbäder angewendet« Bei allen
n traurigen Ereignissen sah msn in der
dhöhle nicht das mindeste von fintznn«
;= und Geschwulst» sondern äufserlich
e sich der Hals vom Larynx an bis tiefor
b geschwollen, aufgetrieben und war sehr
anzufühlen; einen halben Zoll unter dem
Idknorpel zeigte aie die heftigsten Schmer-
6 2
— I«0
MO beim Gefühl ant aof 'wddkor StA
Blntigel und erweichende Catsplaemen ti
kolt wurden; euch wurde eine mit Qu
ber vemiifchte Salbe eingeriebeiu Ich
unter dieser gefahrvollen Scene JBUweilen
Gran Calomd^ mit Zucker abgerieben« i
Mund zu nehmen, die Maaee daeelbet ac
zen zu laaaen» und wo möglich eirwee
zum Hinunterachlingen zu Teranehan«
auch dieser Versuch lief fans fruchtlos al
inuble daher Ton allem Gebrauch der A
mittel durch den Mun4 abatehen» und
wo möglich durch äufserlich angewendeti
tel der Hülfe beflsifsigem Da die Person
schwächlich und an und für eicJi tou (
asthenischen Habitus wart ao bliab mir 6
idchu übrig, als diesira entzündlichen Zi
durch stete Reizmittel Ton auleen zu h
dein. Ich argwöhnte fireilidi dne Venal
der ScharlachstofiFea auf die Speiaeröhre^ a
da nicht der mindeste Husten ^ ale eine I
der gereizten Luftröhre und der Lnngeu
mer^t vmrde; um so mehr eucfate ich i
mne Lokalentzündung auf diese. IVeiae i
leiten, und der dringenden Gefahr nacbj
ten vorzubeugen, übrigens mnlste idi mu
warten, wa^ erfolgen wurde» 80 dai
diese peinliche Lage für die Kranke eiebsni
Tage unter entsetalicher Angst und efateni
gufs von Schweib, der in dicken TVopfen j
vorquolU Endlich mit . dem siebenten 1
trat die erste Anzeige von Besserung eia|.
bis dahin immer in gltichem Grade angafaail
Fieber liefs merklich nach, die Schmensaj
Halse minderten sich, der Pule wurde ni&f|
das Schlingen fing an wieder gestattet so M
den; die bis jetzt gehabte Af ugarUchkiit 1
— 10t —
mdt; ei atdlte sich SchlaF xmi mit demiel«
iNm ein allgemeiner selutärer klebriger Schweift
ein; der IMn^der bia beute böchst konzentrirt
war f ward dicke and bekam einen aiegdrothen
BolfenBatXi auch entitand eine Art Ton Spei«
chelflaüiy der aafserst zähe and salzig war; der
Kepff der eteta ungeheuer getchmerzt hatten
ward freier , die Geachwulat. des Halaea setzte
imd verminderte sich; auch wanacbte die
Kranke etwas geniefsen zu können. Sie er«
lüeU eine mufaartige, der Gelatine ähnliche^
Spdbe aus Habergrüize» wovon einige Thee«
löffel ToU genossen wurden* Mit dem achten
Tage stellte sich ein fürchterlicher Kitzel im
Schfamde ein» der die Kranke zum steten Hu«
e^ reizte^ und der nur durch das sanfte
lAsdüingen von dem Schleim des
~Gnintm oder isländischen Mooses gemäfsigt
werden konnte* Dieser Zustand dauerte bb
^Bun zwölften Tage» während der Zeit sie ihre
Hegaln erlitt Von nun an ^g die Besserung
mit starken Schritten vorwärts^ und mit dem
ünaten erfolgte ein Auswurf einer häutigen»
IrdlQg membranösen Substanz» wie beim Ab«
echnppep der Haut« Die Kranke hustete ganze
Stneken dieser Schollen los» welche Art von
Auswurf wohl an 8 — lo Tage fortdauernd
anhielt» Dabei empfand sie aber dn bestandi«
jpe Springen im Munde» besonders wenn sie
etwas verachladLte^ und nur» sobald sie etwaa
kfibles oder Milch verschlang» so wiurde diese
Empfindung mäbiger» und geringer* An ei«
Bern Morgen hustete sie ein Stück aber zwei
Zoll lang dieser Haut au% welche ganz denst
Eierfaautchen ahnlich war. Endlich und alU
mälilig lieb dieser Auswurf nach, nnd der
Hasten vorlor sicb^ so dab eie^ ohne das min«
r«
9tt Uitl*mif v^/lÜK berg€«tellt
4^/^b /iMlirhifie Diit» mifaiyg Ctwiifi Ji
Luht M'i^l «JniiM «fhr §e1inde «ulaft«
i«l itmUiltfi ntn TulUgea Bitchinfi d
Ulli*
llUr lutl« «Ich alfo du ganze Ea
mif ill« iOAihe dt« Oesophagus «rgoas«
ilaU nallJll ill« MundhöhU nur im ini
'Miall lUraii nahm, wolchea wahracheinl
halli KMi liahtp wall die zu grofae Nachb
lUa Vihliindaa aalbat den Abieiter al^
haue« Dil» Kranke blieb die ganze Zi
ohne eile Nahmnga* nnd Knhlangtmid
aielien 'rege lauf In derGefiahr au adch
ne dale %Ue lietpiraikxnaoTgane liuent i
^Nr\^hUhAl(|Ee Natur in eti
eUuuuMH duiidh «inife io&cre
ta^etiktvU ift^eimc«».) eüae KxarlWir, &
\t«ia>ti#>» «iv« a^foir«
«m.^ aO^ t.ii.'.! auuipsi.
3
— 105 — .
ih v^ie ▼o«h«r ilireo Dieiut tbua und ihm
atehaxi konnte.*
Bei meinem jüngsten Mädchen, einem
nd« von etwa« über neun Jahren, hinterliefa
: ScbarlachansachUg ein mit ddematftaen Zu«
len begleitetes nervöses Fieber, das endlich
ch den kräftigsten Reizmitteln, wicht oliner«
itac eich einige Tage ein nichts gtotea ver«
«chendes Symptom äufaerte, und so endlich
rte bei meiner Familie eine Krankheit auf»
I mir unendliche Sorge und AengstUchkeit
nirsacht hatte« Noch mnfa ich bemerken^
Es die Schwester unsere DienstraädchenSf eine
isige Bürgersfrau, welche ohne mein Wissen
it ihrem dreijährigen Kinde in mein Haue
aii um ihre kranke Seh weiter cu besuchen»
h diese Ausschlagskrankheit sammi ihreiu
ade holte, ihrem Manne wiederum dieselbe
Itheilte, und, alle drei Personen in nicht go-
ger Lebensgefahr waren* Auch sonderbar
t «e, daie die Frau das Exanthem nicht ge*
liäe
ig erlitt, sondern blos auf der
Gesichts offne pustulöse Geschwüre bekam;
Mann und das Kind hingegen den Aus«
'Ms ^^^ damit übergössen, ertrsgfn mufs-
5 alle drei aber, und besondere der Mann»
an an den gefahrvollsten Zufällen der damit
Imfipften Bräune* —
~ 104 ~,
Kurze Nachrichten
und
Auszüge»
Bitt0 um Ra$7u *)
Jpclion in d«m JJter Ton drca 20 Jahm I>tefdil9
ich SU weilen» dtft nch wihrend des Stuhlgangs eiBi
blutige flawigkeit in lienlicbev Quantität ohne alli
nnangeiüemne Enoplindung durch den ^A^attdann «w
gols. Nach einifien Jahren verlor tich dies^ Un^
atand viriede^ das Durchschwitzen einer Schärfe mach» '
te mich an den Hinterbacken öftera wundi.
Naienhluten atellte aich bis ina 4oste Jahr anwik
lea ein*
Qhngefähr im Aasten Jahre hemerlite ich daa e»
•temal das Dateyn blinder Hämorrhoiden durch ttoe
Zacke am tmui*
Schwefelpulvery Schaafgarbenthee, Einstellung dti
Wein- und Fleischgenns&es befreiten mich nach l^
Tagen von allen Beschwerden» die sich jedoch apitec
zuweilen, und zur Herbstxeit» im October» Novem«
her gewöhnlich und öfters von Rüc^enachmerzcn he«
gleitet, wieder einstellten»
*) Ick lunn der Bitte d«« vürdiftti Xrinkea uad seine» v4xdU
gen Arztes nicht widerstvlien , diese KrauUi«Its{eseki€]ite s«
den b«wii£i*en Zweck ins grofce medlainUck« miUiJraa S*
fingen, nnd erbiete mlck, die einlaufenden ConsütM. an dea
Zranken sn bef&rdem. Ich fördere nnsre bewährtesten Pxak*
r tlker kierzn $nL Des Xis&ke badaxi •• und irardient es.
— "i'05 —
' Dnrch' ^Gdegenheiteii ' yeraiiltftter rdchfichinrir
enufs von W«in nnd 'atark nfthreiider eewanhafttr
»eisen faHite leicht einen Anfall von oünden Hi«
ortiioid#n histbei.
Ohngefäiiv im Alter Ton 34 Jahren tetste ich mich
d solchen An&llen auf Anrathen des Arztes in einen
über mit kaltem Wasser gefüllt y und veraieb da«
irch die Hämorrhoidalknoten auf mehrere Jahr«.,
it der vorherigen Entsündang iind SchmerzhafÜg«
it stellten sie sich nicht m^r ein.
Dagegen bekam icli bald darauf ein ]|eftiges Rüh-
nwen und eii/ schmer^aftcs Ziehen in dem rech«
I Hoden mit Pieber«
Eine Adtilars hob das erst« 9 dagegen bekam ieh
le sehr schmerzhafte Hodengesälwuht, welche durch
nreieliande Umschläge erst nach 14 Tagen gröfstea^
tilsf nnd gänzlich erst nach drei Monaten gehobea
urde.
80 oft ich nachher Vollblfitie;keit TerspOrt«, ftk
nerkte and ffihhe ich ^en ziehenden Seomen in
i Hoden.
Nach dem Urinlassen entstand zuweilen ein er«
lerter Reiz dazu, allein es tröpfelte bl«£i etwü
e Flflssigkeit nach.
Xu jedem Sommer erfolgte bis 18x4 ^ 8^ oder 10
;e dauernder Abgang von Schärfe durch denAlUr»
leitet mit einem Gefühl von Mattiskeit^
Rheamatische Schmerzen und Antalle von Hüft*
II hatte ich schon vor 18 Jahren, und noch jetzt
rreilen, besonders während des Blutabgan^s.
Seit dtet Jahren zeigte sich nach einer Erhitzung
r heftigen körperlichen Bewegung ein dankkr, ins
wiirzliche zieliender Urin.
Von di«ser Zeit an mufste ich» wenn ich kurz
her Wasser und Wein getvuuken hatte, und ritt,
schnell von einem Drange zum Pissen aufgefoi-
l^ absteigen,, und mich sär beeilen> das Wasser
Lassen,
Dies konnte in einer Stunde mehrmalen gesche-
• Besonders bei dieser Gelegenheit stellte sich der
edachu Abgang einer zäheren dunklem Flussig«
Vor zwei Jahren machte ieh im FrühjaJir eine
M Ton 6 bis 8 Tagen über steinigte schlechu Wc«
ood fuhr mehrere Nächte durch.
Bin beinahe schwaxier Uziis leifte sich •m £ti»
weilen stetit es anch wieder Tsn^rtT^tm^ Mtnestr
Reis sain Uriniren sieb uinnellt. 'Eben so ibw^dfe-
selnd ist die tätliche Quantität des ' Urins, dj» absefctt
oft beträgt das Ganze kaum 2 Schoppen innerhalb ^
Stunden, ein andermal 3 bis 5 Schoppen» . Nia giaog
bisher Ann Blut vcft oder nach dem Harn, sondefB
immer zugleich nÜL demselben ab. Harte LeibesAff-
uung oder gewöhnliche Verstopfung veriirtaditea
schon öfters mancherlei nn behagliche finrpfiitdnnginy
und rersehlimmerte den Tocalsustand. Die HiUnff*
xhoidalknoten des Afters zeigten sich ungeschttt dtt
angewandten warmen erweichenden Fornimtatknin
ani den Mastdarm, und der kalten Umschläge auf die
Ikufsern Geschlerhtstheile seither nnr schwiuJi ubA
"knn vorClbergchcnd , und der drAckende Schmet» ift
der Tiefe des Beckens, im Mittelfleisch, das Ziefaea
nnd Klopfen im Kreuz, das lästige Gefühl von eintB
beständigen Arbeiten in der Nähe der Oe&ung du
Ma<)tdai'nis unterhalten nnd yermehren noch inmier
von Zeit zu Zeit die Unruhe und die Sclitaflosi|j&eiC-
Im Ociober 1314 suchte der Patient snm eratennsd
Hitlfe gegen seine Blasenhämorrhoiden, und nach «£•
niger Zeit verloren sie sich auch wieder , ob auf (Üa
angewandten Mittel, oder auch ohne dieselben 9. wo^
len wir dahin gestellt seyn lassen. Im Jahr igl5
machten sie nach seiner Aussage je von 4 ^^ 4y.<Mfr
6 zu 6 Wochen periodische Anfälle^ wobei immfr
mehr oder weniger Blut abg.egangeR seyn soll-y und
er Uefs sofort di^ zuerst verordneten Arzneien ohqjl
Wissen, des Arztes von Zeit zu Zeit in der Apotheld
wieder verfertigen, brauchte sie auch regjelmäftie sa
wiederholten malen, und sähe diesem v erlauf dcT
Krankheitserscheinungen so cii, bis er endlich au EndU
Jim. !• J. Wesen zu lange anhaltenden BlutverloMft
und nicht unoedeutender Kräfteabnahme sich ▼ertfl«
lafst sah, seinen ffausarzt wieder rufen su t^saen nnd
ihn auf i. neue zu Rathe zu ziehen. Von nun an wor-
den auch manche durch £!i:fahrung erntöbte MittA
wiewrohl bisher noch ohne besondem Erfolge in A»
Wendung Gebracht, und man benutzte auch bei ikw.j
Auswahl die aber die therapeutische Behandlung ^
ser Krankheit gegebenen Winke und Erfahrungen d>
nes Sammering ^ Richter^ Vogel^ Frtuik^ Reil nnd Ändf«
rer, mit der gröfstraöglicben Sorgfalt und Umnfilli
Auch die Diät wurde zur Beförderung der Kur swetK»
mäfsig abgeändert A und da dbr Fatieat TOn diBia {f
ÜllurlichRi Alliging, Nietes UebeU schon äflen Kden
hörte, und •a<i früher ?«lbst mehleces galMen liat-
te, to auebi* er ncli eben des liolli bucIi auf deni.hiDT
«tngBichligenen Ws^e an dai eiüCticre »ttUiclii Pii-
blifcuui SU wrndci), ■ojiicli die ItiitbsQ)>Ja|:< meltretci:
•rCihTtifn Aercie in. vemehniBa, and auf dies« VVei«e
--. der Erffllluiii; seines Wiintcliei
„■iVd, tiiiu (tr Jueu'itU i) sanari.'* . .
init;Jein liöcbitao Gtade der \\ dlirscheiiilicUieit m^
mef,pu»ukomtaBn, Ich holFe «iich ,iU Aixc keine Febl-
biit« EU thun, wenn ich das atKilicbe Piiblikuin col-
le^üllitcJ) hiemil aiitiurufen Wii^e, und auf die Uii-ii
iniiiii)ic demselben mein einsige« Vcnmueii ^ti«, iitr
Bek^uiinfung ein» ici iiai'iLiltikigEn Uebeli, wie dis
BXu'iUianlüiThuiden, (elb^t ah SiBlIveitrelei' der Mast.
ddiaili^tii'Urilioidca sind, gemeinicljafLÜch diivcti se-
l&llig( Einsendung dei' Consi'Iien ziim Eiiii'ttclcon in, '
das 90 altgemein gcloianc Journaldel' pniLu*cheaUeU*|
Xovd«, mtwiiiiea tu helten.
Vtltr die Urtasht der Kriigs-Op^uSalmie.
Sa üt gab' merkwardis;, dafi die» ^eralirlicli«
Attg«nhj»nkliei[, die io vielen unsrer braven ICrie^«V
Al> Liohi auf itiie ganie Leiieiiieeii gGiüiibl bat , ein*
gotn MCentliüRilicht, som-lil der Foim al* dem Wei
'^n nmäi neii^ettalleie, Au|;eni(tiiiktjrü i*t, und dar»
(M niu: im Knege upidemisch ToiküiiiiiiN Aber nocb
iMMikwArdigeE iiic ei,i)ari licnuriiiden neuetttii Kiie-
' «nduint. Zaerii kam sie in Egj'pien bei den eneli.
m ond fraiiiäiisclien Truppen riir ; nacbbrc nacb in
' " " ' lege, besundersbei deu [>rcufii*
n demnach die Uraacbe nicht im
«■na
Wbm Snit ttaiiiäiiEclien 'i'ruppen ri
jilMi Icuten Ftancüsenkriege, besum
*:faen Truppen. E» kan
JSri«g«Obethaupl, sondt . . .. ,
Ja. tterneueii AnKrieg bu mhven, liej;eri. ManlutSinua.
>>«- Ei'biitiineen und Eikitliungcn, Staub, syphyliii-
kaurthaluche und piocisclia Affeotiani ala Diso-
l aufgehellt. Abrr alle diese Ulsacbengab ei im
onjthriaea Ktiea^e und allen Krisen der Vei'Can-
Jaeit auch, und in eben ao hoticni Gi-ade, uuii duch
nerJtle mau nie die^e uigeuchauiliolis und so allge'
.ja iivmchtud« Kiankhcil, ^ Nun tat ab«r daa Uabdl
— tw ,—
/
9einimi Wesen nach offenbar ein tnetMUtüehet; Wenige^
durch auCsere Lokalreizimg tonilem von-izuitti hnaat
erzeu«^tes, eine auf das Aiijge Überjgetra^enö pathologi'
sehe SecTction oder Schärfe, daher et einige mit alieaf
Recht ein en A u gen trippery Psoroph thalirniey ISknnorrhom
oculorum nennen. — Es mflssen ilso in der nenen Art
Krieg sii führen gewisse neue Ursachm lieg;e^f wc^
che entweder auf die Angen anmittelbtr feindseUff
"wirken, oder wenigstens veranlasten, dals die'^lbtiS
die obigen allgemeinen KnnkheitsnTsadiea heiTore»
brachten KranKheitsstofTe eben die Augen lUfp^padSkt
logiscdien Orgah' w&hlen. — leh glau)>e dieMasne
Ursachen in folgenden Punkten gefitndeasn W6tn^&ti
nur den neuem Kriegen eigen tvaA\' deiti BÜFOtuflinfL
iUn Wachrfeuern^ dem kurzen Haart^sekntuitn^ täid dm
tchneiUn Uehe^gang aus dem sitxenden SiuherMtn H
den Soldatenstand, — Das Monate und VicHsMAlf
lang fortgctetkte n&chtliche Liegen unter freiem'fetei
inel auf nasser Erde, dem Re^n und alkr WitnMj^
5 reisgegeben, mufs iiothwendig eine chronische Ditav-
rückun^ der Ilaiuabsonileriingund AnbäufuBCTOtt
rheuraatiichem Stoff zur Folge haben. Ich wab et
aus genauen Berichten englischer OiHKiere, dab ia
Egypten der des Naclits änfserst hiußg Eallpnde kflUe
Tnau, der die JVIensch'en diirchnäfstay die fiaivptniii*
che der dort entstandenen Atigenentzttndung TFar, nad
dafs diejenigen, die sich jener Ursache su enitiilua
wufsten, frei davon blieben. •« Die fortdauernde Blwf
düng die ganze Nacht hindurch durch die grobe»
Wachtfeuer, verbunden mit dem davon unsenrenoii« <
ehen beifsenden Rauche, muts die>Aag|en nothweiidS|
liefdg leizen , und auch dem rhenmatuchen StoH die
Richtung nach den Augen hin geben. — Das plötslicbe
kurze Absebneiden der Ilaare- einea Menschen» der sie
bisher lang trug, wiikt nun aber gar sehr erkaltflMl
auf die OberAache des Kopfes und auf den Na^kesT
fls i^-irkt wie das plützliche Ablegen einer g.ewoliiitM
Pelzmfitze ; tritt clazu nun noch kaltes oder bbNV
Wetter ein, so kann es nicht i'ehlen, ein höchst naeh^
theiliges Zurücktreten des AuSiiüastungsstoifes desXov«
£ts muEs die Folge scyn, und da nun die Abioadal
rungsorgane der Augen die nächsten Colatorien fie^
durch «Ue ein Ausweg übrig bleibt, so concencrirc lilh
die ganze Absonderung in diesen Organen, und Uli
tarlich mit desto gröfserer Gewalt und Kaastietti% f Ic
je gröber nad anhaltender die UnterdrOekuag fVMl^^
jtc ftabe ich nicht bei Kiude^ jdnc^^aM brt-
1 aäa feKchmi W«[iei die Hjaro in Eüt« ib*-'
t, die hiitiidckigstcnrheiiniJLiiclienAiigenciitzati''
iD, Eaturh, Kopfrheiimaujnreiitstthen aeben! —
licRC Üuflcheu vreTiIen nun alwi' dosio Iieriiger
Tk«n, jeinehi' ife neu iinil iingeivolint lind, und
diexi (tlffr ilie nrueiien Kriege auizeichneiid, bc-
r* in der piBufiischenAi'mce, wo, durtlidcn edel."
Sntbii«ia)iii>us ßeirieben, allts die Waffen- ergri ff,
in» [Vlenße Handwirker und Gelehrten, die bii<
iv Mihdiendei Scubenlebengefcrlirt hatten, ptÜtkl'
n dies« gini neue Lebensweise übergiiipeft Diei-'
Uich d« Grund »eyn. n-aruln geratie die jiTini.
b ArmcBTOTiiigliclidieiB Krantbeit ^ccraSfi'u hat.'
\Z das Lfebel^einmal eiititanden, so trat natli tine*
lia luDiu, die AnsUciung. Sie wurde ichon in' .
ttn bemetkl, und auch bei uni winden A«i-ita'
nufoTc Perfonen, die sich jenen Ursacljrti nicht"
wiiE'hatirn, davon befallen, bloi durch den bin-
Eingang mit lülclien Kranken. Noch jeizt Ici-
DRiicbe umerer würdigsten Militair - Air^ie «n
^Dfch diese AnatccLung erhaltenen Blindheit,
; die*' ein neuer Beweis 7aV d!i- nietasuiiitii-ca.
lülch« Natur der Kr.i^kheit, denn vi'iT wijsen,
in heftigfr Schnupfen auch an'iiecl.N uiid.vrai
eter uideri, als eine kaiaiTbatiiche Enuilndunfr
lileiinbaut der Na<e, so wie dieic Ophih,i]niie eins
ihaliiohe EnuUndung der kbioaderaden Haut dti
\1
'J . ' H-d.
^, * "_■ £aA dt« Z^l^ofii^Aiü. ' 'j ■■ '
Ifat w grofta* Mittel, alt der LOwmsalia, (tw\r
taraxoaan L.) veidient« einen ta crofien Lob-
tf^ Hittei Zümntrmtam, ^d «»«■ io' gt&fifn
WVk-tmU .FritdrivA IL, um , iaß ^»hOldgta &r|(i
Lahm wi »lulton (tj ...
Vit Jltfian aUo Ttee, oft bei Otleganheit dm
Wt«l<Og«tuiUii*nBeSbiitJituiig(n:„diM oder Jeii»
— . tu — .
MiMel tbat WAndnl" Wandn nnne i«h nnr aU«i*
£iUt eins Wirliung, die der Saft Jet TsTaxacutiit kJar-
TOrbradiie. Hßren Sie nur eine kleina GeMihicIitf,
die i»t b.eweiieii vfiid.. Im FrflllUne verlloruien Jih-
KS 181.5 liinLie auf einem It^Itemen Qein eine Khwu-
se mlnnlictie Jinimeigestflt anf maincn Hof, ßrU»
mich,' ob ich WtndelitäiJt scy, und EordertB duin nim
nehi; nnJ niclit weniger von Tnic, als dala ict dt
Trieder eesund niacliEe. Ich aab dem Mann Tcrwnn*
den in die •chw&rElicIien Augen, auf die aclifnrtta
^Inde, auf die scliwaiien Wangen, und «ikfAntB n-
SIokJi ein Ürbel, welches tauieiid Acute so VoUfOii»
ig vreniestcns nie geiehen haben, nie aeben irerdn,
und welLbes mir nur detwegni kein Rkthwl blisbt'
>reil e> mir einmal all .tödilicb, (wie gewBfan*
licji in meinen fraheten Jabien rorgekommen inij
mit einem Woit einen wählen Phönix yua Melpiicie-,
XUS, wie ihn noch Daniti, (fa) freilich etTrai unl»-'
giich, (schwarze Gelbsucht; nennt; oder schicklichet'
nach Seuvagtt (c, MelanchloTUi. Ich betrachtete den,
leidenden, um midi out dem herrlichen v, Thäiantl,
auszudrucken, (d) mit der Art dei niiÜBiJens, die an'
Ileklüiui Fat seinen Biudei empfndei, der Blut speiiT
denn ich bin leider mit einer solchen PlMniasis, wie
Botrhaav^tZv\\üiett ^eitrait, der jedesmal sn dem Us-
bel litt, .welches sein Profes<or gerade abgehandelt
Itatte. Wie ein Kind, oder auch vt-ie dev grcfs*
llsufe, der nie mit tintm Unglack, oAvc mit (üiot
Wunder cufrieden isl', sondern gleich n^ei detiils i
tnachcn will, so forschte ich nun, ob ich niehk iUl>
Xdcht giT bemerken honnie, vrae unser neuer RjPp*'
knuts mit sah, i,e) nämlich SchiVarisucht und Gab*
sucht zugleich, ob das Gesicht blos, wie bei jenem, !
schwarz, dei' Rumpf gelb, <lder ob er, wie jsner«ne>
liiclie Kranke, recht« tchwarzsUchiig, Jinhs golbiOct
tje, 0 oder vielleicht gar der Qucia nach, wi» r«t
V) Sflitin aipiiuSnaa. S. I6f.
■) Ell "urfui w plirimam ifhifuFIiw, apjrniH, (nt trlm firi »tuntt
f) «<•>< in die lultiiisl. Proilni»ii van Fnnkr^ich. B. «. S. S. 14.
t) Hirix. Sxrkaix Conjtli. mnl. Xf'I.
0 E. ». C. C. f. Oh. 41. p. 6t. nni EwmH» tpp. T. II.f.84f
SwitNm bflobtetuAte, in Gelb und SdiWin gtÜMÜl
S? (g^ Ahn n wtt TOn.Kopf bis su Fab — aar
wa«.
Wibrtiid ich den Jünneti Mann nun üpetsail lieft»
tmä dabei datohte, da(i m ffi&wiü das Henkecamalil for
d«i UnglAcUicheii uifM ^rerde, muCate er mir uui
«tWit über teiii Leben im Scbwaneiigesang yonramit
ttiid idh liörle ihdii^^dalf dieaea eine I^te von ÜnfXikck
Mf ffeaen eey. In aeinem igten Jahre anchte er JL^aob»
Sohl im Walde, und ein durch die Geapielen gereii*
MfV Foretbttdienter tehoGi ihn in die fieinei so'dafii
ik$ redit» habe mfltsen ampiitirt werden; alsKrftppel
lidbn er in einem dürftigen Orte, «u SchloGi Haaael«
hmth im Naiüianifthen Amt Benberg, ala Maurer gear^
htftet^ bia er nndlich gelbfttchtig und nun» w6bl si&
sttetkent durch ilüi£i von Quackaalbern •*— gar achwars
gnwormi aey
On wirst niehc mehr lange ala Mohr in der Welt
nisharhinhen » dachte ich, und zieth'ihm auf allen
Wieaefek gleich die loMannte Löwenzahn- oder Kuh*
ktemenwarfteln und Jftlfctter anauutechen , den Saft
4tf¥0lä leden Moreea und Abend eine Tasse yoU
nt trittun ; empuhl ihm dabei die Buttermileh^
mäd jeden Tag ein rohes £i» oder auch mehrere, «n
gehlArlett.
Eben Jetst nach einem Jahr, wo ich kittm meh»
■tt den Vorfall dachte > la^ mich dieser SchWarzge»
ireeentf dnrdi Kranke ins der Gegend tnon Usingen
gtOÜNn, und iftfst ttiir herftlioh danken. Kanm habo
Sr dtotch drei Wochen meinen ftalh genau befolgt ge«
habt • ao iey «r auch gesund gewesen» Und sey nmt
%leMr frisch nnd wohl, um kdnne seiner Arböt
Mitgehen« (h) (Voni Hnb Medicinalrath Wtruklttädt
Ml SttOMriclihoL)
k) k>i« Bwbiclrtaakf An iiht ^— l^nnkkcit iUkA aalk«rotAtiitlick
b^ttn p tttibf t in den Scktifkta unterer gröftteh Jleolucliter find
feie inftertt dftnn geiäet. Hier nnd di ttiftt tauA nf ßemerknu-
gte dertber, die eber tehr oberflätblick sind, nnd nicht befirie*
tt^en^ Wu koll vMh %. Bk von Chagas -oHiHzia nhra in GiornaU
dl rngdiärm pratica , ^ompihn da Brrta haltten , die bei einer 68
5ibrig«A Alten x-om. Fall aul die f^S»^ schnell entstanden >eyn,
und <ich durch An%ltemnf eine» (aniätett Fiüiti'glcett durch die
loam« xxxzin. II. 3. «t. H
— ti4 —
Nac/iricht von einer bevontehenden Revolution in dtr
Rntbindungtkunst»
Die Leier werden sidi exinncrn « wie Tor 5 Jil^
ren der würdiee Faust auftrat » und in seiner Knl^
Sprache aafxnenLtam machte anf die MiCibräuche lud
en Luxus» der in der EntbindunEskanst jetzt ein^
rissen; nnd wie der Herauseeber am beip^ichtete *)«
und den Wunsch äufsertey sie möge» so wi« did Heil-
kunst, mehr sur Natur und Simplmtat Kurackkehreiiy
uhd| so wie diese, die grofse Wahrheit sunt Grunds
lep;en: Nicht die Kunst ^ sondern die Natur ^ ist das ü»
gentlich Heilendt,
Mii Verlogen können wir ihnen nnn anxei^y
dafs einer unsrer ersten und erfahrnnesreichsten 6**
burtshelfer, Hr. Wigand^ eben jetzt Deschsltigt iMf
ein grolses Werk, unter dem Titel: die Geburt du
Menschen^ heraussqgebcuy worinn er durch eine Msn^
ge Versuche nnd Beobachtuugeny die -er in eiMrner-
undzwanziejährigen grofsen geburtshalflichsn and
Irztlichen Traxis gesammlet hat» unnmitöCdich be^
weist t Erstens^ dau der gebührende Uterus seine mi
cigenthümlichen 9 bestimmten, aber bisher ginuiek
verkannten» Bewegungsgesetze hat, nach welchen er dstt
Akt der Gdburt Yerrichtet; Zweitens^ daCs sende bei
dem Geschäft der Natur die Selbsthülfe der Natur p^
ietv und schneller ist, als sie es sonst zu seyn.jpfliegt»
nnd dafs daher von 10 bisher unternommenen öpeis-
tionen wenigstens 6 zu voreilig und ganz unnOthif;
wraren; Drittens^ da£s bei weitem die meisten Gs«
bnrtsstörungen ihren Grund nicht in den» bisher oft
nur getrdumten» mechanischen. AliDrrerbiÜtnijsen zwi*
•chen dem Kinde und den Geburtsrheilen der Mnt*
ter» sondern in ganz eigenen abnormen dynamiscben
Mutterschejde gehellt haben >oU! Und das irar nun gerade wie*
der ein Gegensatz das sogenannte Sch'wvrtirerden «ines voa
Katar schwat^n Menschen, bei desswii Section man das iBalpi{*
hische Netz mit schwarzer Materie angefnllt fand, von w«l*
Cham Chomtly der die Sache erkannte, ein Weites und Breitet
im Bulletin der Pariser Facnltit fpricht, uiid darauf in Au
Journal de medecint C^rvisant, Bojftf's «nd Ltrou^s w^
ckeu liefs !
») Journal d. pr. Hcilk. XSZZ. Ifov.
— 115 —
'grhäiinufent in g^ewiisen garuB e^genehümüchen Krank*
^iten der Gtbärmutur selbst haben; denen nicht durch
Le Zange oder irgend eine mechaniidie Gewalt, «on-
ern durch inner» xind ftulsere Heilmittel» abgeholfen
rerden inui«»
Jeder F^reund der Wahrheit und des Menichen«
rohla mab diMem Werke. erwartungsroU entgegen
iheu*
ß.
TötUic/ie Vergiftung mit 'KUesäum.
BAib Af« P.f ohngefkhr 40 Jahr alt» trank tutt
iitterial% eine Auflösung von einer halben Unse Klee-
fcure in Wasser. ^ Sie fahlte sogleich • schrecUioha
chmenen, and seigte alle Syniptome der Vergiftung.
fach 4p Mihnten starb sie«
Bei der Oeffnung fan4 man im Magen etwa 14
Fnsen einer dnnkeleefiLrbten Flflssigkeit. Der Magen
rar nicht allein heltig enttandet» sondern aäch iura
!heil an den Winden zerstört. Anch ein Theil des
)armkanais war entiflndet. In dem Oehirn fand man
SxtraVasate» uiid die Marksnbstans von weit blasserer
'arbe, als gewöhnlich bei Congestionen aum Gehirn
«r Fall ist, (Aus dem MedicaiRepository 2814O
H 9
— Sl6
Verseichllift
d» mtdbinbchen Voilfnuigin ga BirBa
im Winter itli6—if^ .
h Bei der ühiwrsitäi.
Dia Anatomie, Gmftl^ÖclicntlichTOii S— 3Ulr
Herr Prof . R n d o 1 p h i.
Die Otteologie, Moaticf » DleaiMtf Doumt«
ttag» und Freitags von 19 -r i uHr Herr ftof. X^p<^
Die'Syndetnioloftiey poaBerstajai und rn»
l«f0 Ton 10—11 Uhr. öBenditoh detiafbtt^
Die SpUnchnologie» Momtegi» DijBMttiJRPo»
neriugt und Freitags Ton 4— *j^ Uß^ d«r««Itfc
JÜoe Anatomie de« SinnsaoreäB«^. |utt>
t(roch< und Sonnabendf Yoa ^^XJhxt^ Kcr ruL tMß
dolpki* ^ -i- . • •'
Die Oeicliiclite der a«tter«B,£ntd«ok|»i^
Jen über den Bau des Gebirni erUutsft dtttoi
ie Anatomie deaielben Herr fzott &Qfai^
tliaL , . ^; .
Chirurgische Anatomif» VosJL wOchwtWri
derselbe»
Pathologische Anatomie» Monts|ga, DiM-
stagSy Donnerstags und Freitags toa 3-^4 Ulury HsR
Prof. Rudolphi.
In der praktischi^u' ZiSY|('liederaagikuBSt
werden täglich von 9 ^ 19 Uhr die Herren Professo-
ren Rudoiphi und Knape gemeinschaftlieh Anlei-
tung geben*
Einleitung in die rergleichende Anato-
mie, ö£Fentlieh Herr Prof Horkel.
Allgemeine Physiologie 6mal wöchentlich
Ton 3— -3 Uhr derselbe.
Dieselbe Montags u. Dienstags Toa lo«»ii'^hr
Herr Dr. Osann, öffentlich.
Physiologie 6mal wöchentlich HottPcoL Rh*
dolphi TOn 8 — 9 Uhr Morgens.
Vergleichende Physiologie» Hcvr Professor
HorkeL
— n? —
Sda Pathologie MittwocJis nnd Sonnabciif]«
«OD lo — 11 Uhr, Herr Prof. HufdltQd d. J. 6f.
|^;ulich.
Dietelbf» Btdi jBprongeI> 4mhl wöehtatUck,
Berr Prof- K«ioli.
^>ie ip^eielle Ptihologie» Herr ProC Rieli»
t^i:j>9r0^*A^^.6n>Al Ton 3-^6 Uhr»
Djo .8 em io t i k » OU nttagfp Donnorttagt und Fr«U
ttga Ton 9*^ 10 Uhr Herr ProL Hufelaad d. J.
Di« jpath.9}ogiflciie Zaichenkunde» ^mal
w?9cheiitlich Ton 9 — 10 Uhr Herr Prof. Baren dl.
Pie 4^Tsnaiinitteilehre nach den aatttrlichen
Ordnangeä» Harr ProCi Hufeland d* A. wOchendioii
^loal von I — a Uhr.
Pi« AraneimittellelMre, 411^1 ifrÖchantUcfe
«Ott 5«* 6 Uhr, Herr Dr. Otann.
pioaelb«» nach Jahn, Herr Dr. Fr iedl An der.
Die )Fharniakoljogie.o4ar die Liehre von der
KennmiCi mad Bereituna; der Heilmittel, ^al wör
iikmaiVeh tos ia~ 1 U^r Herr Prof.* I4ah.
Dm ganorallo Therapie nach dem Meame*
riichaa .Grund|[;efeti9 Miitwocha n. Sonnabendf^
▼.01^ Q — 10 Uhr, öffentlich Q^tr Dr. Wo4fart.
Hio apecielle Heilkunde der langwieri«
CO n CsjMt h heften, von 10 ^ 1 1 Uhr ^mal wöchent-
|Mt äerr Prof. Berendt.
Den Bereiten Theil der aoeciellen Theraf
hio traft Herr Prof. Hufeland d« J« täglich roa
ta — i Uhr Tor.
Voa.'dcn Weiber- und Kinderk^ankl^ciceiij
han^alc Barr Dr. Friedlander.
Dia Lehre von den Krankheiten der Wei»
bar tra£t Herr Prof. Richter vor, Montagi, Dien*
augf Ulm Freitagt von 2 — Uhr.
Dia Lehre von den Kinderkrankheiten,
^ach eigenen Heften» Sonnabende von 5— 6 Uhr Herr
ProH Reich öffentlM^h.
Die Lehre von den typhilitisohen Krank-
heiten, Herr Prof. Richter, Montags und Donner-
•tage von 11 — 12 Uhr, öfientjjch.
Die Akiiirgie, oder .die Lehre, von den ge»
aamnaten chirurgKcfaen Operationen, Montas^s, Dien^
atagSp Donnersugs und Freitags von 3— 4 Uhr» Herr
Prof| Graefe. Die zu dieieii Vonrlgeu gehürigen
Demonstrationen und Uebungea au Laich-
— llg —
namen werden in beiondem Stunden Mittwoehi und
Sonnabends gehalten.
Die Akologie, oder die Lielire von den chimr-
e;i9chen Heilmitteln , in der Folge mit Anwendane
äer Verbände und Maschinen luv Verrenkungen und
Beinbraohe, ron i — 2 Uhr, Herr Prof. Bernstein.
Die Erkenntnifs und Kur der Verrenian*
gen und Beinbrflchey Montags und Dienstags roi
9-^10 Uhr, Herr Prof. Graefe öffentlich«
Die Augenheilkunde Herr Dr, Busie 4nial
wöchentlich.
Die^Geburts hülfe trägt theoretisch and prak*
tisch vor Herr Prof. v. Siebold.
Den theoretischen und praktischenTheil
der Geburtshalfe trägt Herr Dr, Friedlinder
vor.
Die Naturgeschichte^ der Eingeweide*
v^ firm er in medisinischer Hinsicht trägt Herr ProL
Rndolphi vor.
Die gerichtliche Ai^ineiwissenschafc
Montags, Dienstags und Mittwochs, Abends von 7—8
Ühr, Herr ProL jfcnape.
Die Anatomie und Physiölx>gie der Haus»
thiere', Herr Dr, Reckleben öffentlich.
Die theoretische und praktische Thiei^
Heilkunde f^r kanftige Physiker, TMeränte and
Oekonomen, derselbe.
In der praktischen Zergliedernng^skunit
der Hausthiere giebt derselbe täglich in den
Frühstunden Unterricht.
Die klinischen Uebungen im König!» Poli-
klinischen Institut leitet Herr Prof. Hufelandd. A
in Verbindung mit dem Herrn Prof. Bernstein fär
die chirurgische Praxis, wobei Herr Dr. Osann fsr-
zier die Geschäfte des Assistenten fCir die medisinisdbs
Praxis, und Herr Dr. Busse für die chirurgisclie
Klinik und die Augenklinik übernehmen ^rd.
Die ärztliche Klinik im klinischen Ins'timt
der Universität täglich von 11 — 12 ühr wird Hen
Prof. Berends leiten«
Die Klinik der Chirurgie und Augenheil-
kunde im Königl. chirurgisch-klinischen Institut leip
tct HciT Prof. Graefe täglich von a— 3 Uhr.
GeburtshUlfliche Klinik» Herr Dr. Fried,
länder.
— 119 —
Einielne Theile aus der Geschichte'der
He^il künde trägt Herr Prof. Link von 8 — 9 Uhr
ölTentlich vor.
Die ErklArung des Gels na wird Herr Prof. Be-
renda fortsetzen und mit derselben ein Esuminato-
riiun Verbinden, öffentlich.
IL Bei der Königl. Med. Chir. JUUitinr*
Aeademie^
/. Ptoftssorßs ordinarü*
C L. Marsiina, Dr. and «eiti^er Decanns,
trftgt privatim d 9 Mittwochs von 5 ' bis 7 Uhr die
Banda^^enlehre n .#d des Donnerstags and Freitags den
CuTsnm Operation um chirurgicarum von 5 bis 7 Uhr
von In diesen beiden letzten Tagen werden Vormit-
tags von 10 «- 12 Uhr die Operationen an den Cada-
vern auf der Anatomie verrichtet«
' Li. Formey^ Dr. wird des Donnerstags and Frei-
tags von 9 — 10 Uhr seine Vorlesungen über specielle
Tfierapie fortsetzen.
C F. G'raefe trägt 1) des Montags und [Dien-
staes von 9^-10 Uhr öffentlich dia Erkenntnifs
^nna Cur der Fracturen und Luxationen vor« 2) Pri«
Vatim hält er des Montagsi, Dienstags, Donnerstags
nnd Freiugs von 3— '4 Uhr Vorlesungen über den
CuTsnm operationum chirurgicarum. Die zu diesem
VcMrage gehörigen Demonstrationen und Uebuncen
an Leichnamen werden auf besondere Stunden Mitt-
wochs und Sonnabends ftstgesetzt. 3) Klinik der Chi-
ri^gie und Augenheilkunde setzt derselbe im KönigL
chirurgisch-klinischen Institute täglich von 2 — 3 Uhr
auf die gewohnte Weise fort.
S. F. Hermbstädt» Dr. wird des Mittwochs
und Sonnabends von g — 9 Uhr aus^ der allgemeinen
Chemie die Lehre von den chemischen Elemenurstof-
Üm, in Rücksicht auf die Heilkunde« öffentlich
vortragen. Privatim wird er täglich 9 Abends von
6 -— 7 Uhr, die allgemeine Experimental Chemie vor«
trageuy und solche durch Experimente erläutern.
E. Hörn» Dr. wird des Sonnabends von 8r-9
Uhr die Lichre von der Erkenntnifs und Heilung der
•- 190 ^^
Tenerlicbfn Krankheiten nach leioaip Kandbnelie der
medisinischen Chirurgie» Tb« JI- • m% prafcdfchc'n Er^
UuteTupgen am Krankenbcitte 6 f (entlieh TOrtragea»
und «Q deoiselben Tage yon 9-^xx Uhv' d«« öffeie-
lichen Klinischen Unterrjtcht im Chvix4-Kni«
kenhaiue iQxue%nen^ priTatim wird m de« Moal
Ug8]i PienttaeSj^ Mittwochf, Donnerstii^ nnd Ft^ixBp
▼on Sl — 9 Uhr über specielle Therapie def' hitiifen
und chroiuschen Krankheiten naph eiEeoen^ He^
Vorlesmif^en halten» und in d«r KönifK Mwiiidifn
Xiehnuistalt ini Charit^- Krankenhanfe tjtglicfa Ton 9
hie io| ybr die kliniichen tTehongen I^it^n«
Ft Hufeland|: Dr. wird Mittwoch« und 8oim*
abends von ^ö^ii Uhr Pathologie öffentlich le«
ten. In dem Vortraf e der Thetame wird 9r «glich
von la.^i-l Uhr fortfahren, und Dienataga» Donnar*
ataga und Fr^ga yoq 9-^ IQ Uhr difl 8«mQtik ▼«»•
^agen^
L G. Kiea ewetter, Dr. wird in noch so ker
stimnienden Stunden Logik und die AnfluuMtdade
der reinen Mathematik öf f entlicl^ji Jkeaclmik abet
prirtlim lesen«
C« Knape, Dr. ti^ des Donnerataga ,nnd Frn«
tags von 10 — 11 yhr die Syndesmologie öffentlich
▼or« Privatim giebt er täglich von 9-»»i3 Uhr b
der praktischen ZergUederungskunst Unterricht • 'oad
lieset des Montags, Dienstags ^ Donnerataga una Frei« ^
tags von 12 — I Uhr Osieologie» an eben iieaenTagsa
von 4 — 5 Uhr Splanchiiologie , und dea MoniaOp
Dienstags und Miuvfocha Abendfli von 7—8 IfJur mß*
dicina iorensijn
L. E. Vn K o e n en , Dr. wird des Donnerataga und
Freitags von 11 — la Uhr in seinen yorl«9ungen iM
Pharmacologie fortfahren.
H. F. Link» Di% wird Sonnabenda von .la— 1
Uhr die Lehre von den kryptogamiscfaen PBimigß, IQ/
Wie Freitags und Sonnabends von S-**Q Uhr Moigeai
einzelne l%eile der Geschichte der ArzneikiuuU öf;
f entlieh lehren« privatim wird er von X9— i
Uhr fänfmahl in der Woche die Pharmacologie , nnd
von 5^6 Uhr viermahl in der Woche di« ythysikiÄ
lische Erdbeschreibung vortragen.
C. H. Ribcke, wird de« Mf|nta|^ t^id pi^ilf ta|^
— 121 —
ron 11 — 13 Uhr, über praktisches Accouchemeat öf-
fentlibli Vottitge halten,
. C. A. Radolphit Dr. wird des AUttwochs und
QcHBiwbendt von 9-*io Uhr die Anatomie der Sinnes-
wr^jUßfiißfi mit RQcksicht auf die Chirurgie nnd nsch
deren - Qeendigiin^ die I^ehre yon den Eingeweide-
iirll^igefa ö ff e n t li c h vortragen. Privatim giebt
er tllglich von 0—- 12 Uhr in der praktischen ZergUe-
derungsknnst Unterricht 9 und lehrt tätlich von S'^-Q
trhr £e Physiologie , von 2^3 Uhr die Anatomie ,
und des Montags» Dienstags, Donnerstags und Frei*
Ugi TOn 3 '—4 Uhr die pathologische Anatomie.
//. Firoftssores extraordinariu
• €• A. F« Klngey Dr. ivird im Charit« -Kranken«
banse öffentlich des Mittwochs und Sonnabends
Ton 19^x0 Uhr in der chiiiir^ischen Klinik Untet-
icicht ertheilen, und privatim von 10-^12 Uhr^
1) des Donnerstags und Freitags über generellfi Chi-
rur|[ief - 2) des Dienstags über mechanische Knochen«
lucanUieiten , und 3^ des Montags über Geburtshülfe
"Vorträge halten, und y in Bezug auf die letztere Doc-
trin, noch des Mittwochs und Sonnabends von 11 — 12
Uhr in der Untersuchung; der Scbw;angern und in den
(epebartshülAidien Manual- und Instrumental-Operatio-
lien Unterweisung geben.
E« Osann, Dr. virird Montass und^ Dienstags
Tcm io->ii Uhr öffentlich die aUgemeine Physio-
logie» ^privatim die Materia medica viermal wö-
chentUcn vortragen«
6. C. Reich, Dr. wird des Montags, Mittwochs
imd Donnerstags von 6-— y Uhr Abends, in Erzählung
dev Geschichte der Medizin öfFentlich fortfahren*
I« N* Rast, Dr. wird öffentlich seine Vorle*
•ongen über allgemeine nnd specielle Chirurgie, Don-
nerstags und Freitags Vormittags von g-^9 Uhr fort*
setzen« Priyatim wird er von 8*— 9 Uhr, 1) Mon-
tags und Dienstags die Krankheiten der äufsern Sin-
heswerkaeuge in diagnostischer , therapeutischer und
operativer Hinsicht abhandein« 2) Dienstags und
Dbnnersta£;s Nachmittag; von 3 — 4 Uhr Vorlesungen
über die Syphilis und ihre Gestalten« und über die
Yerrenkungen durch innei-e Bedingungen!, halten.
— 102 —
C. Ü.* Turte, Br. wird (Montags unfl Freitagt
;ron 3 — 4 Uhr die Fneumaiili offen tlicli vortru
Sen y priTatim lehrt er die E^erimental - Piiyfiik
Mittwoch» und Sonnabends von 3 — 5, nnd Expcxi^
mental -Chemie ebenfalls Mittwochs und Sopinabetadi
von 11-^1 Uhr; auch wird er über Escperimemal-
Pharmasie nach der Preufs» Phamiacopoe * eine bMOB-
dere Vorlesung halten.
Ptivatdoctnt*
• ^^ ■
F. Rosen thaly Dr. wird die Anatomie des Qe-
hims und chirurgische Anatomie privatim rörtragen.
V
-*- IfiJ —
• . ■ i
Inhalt
Bflobacbtang einer wahrschtinlichcn Hanibil«
dang «uf vexborgeiMni Wegs* Von Dr. Stein»
bu9fu ••••«•• Seite 3
L Oeechicl&te einer meiliwürdigea konmlaiTi»
•ohen Krankheit, beobachtet und geheilt von
Dr., Rpumtiel^ Königlich Btierischem Land«
gerichtt-Physikus su, Bregenz, im Vorarlberg
vnd Dr. Oberteuffer d« Alteren, beschrieben
Ton leuterem* •••••« 13
IT« Beobachtungen über den innerlichen Gebranch
des Terpenthinöls gegen den Bandwurm von
"Dt. M, Osann^ Professor der Medizin an der
Königl. Medizinisch- Chirurgischen Militair«
Aluidemie zu Berlin* • • • • 3X
V* 'BÖM Fall von häutiger Bräune, mit der pa-
thologischen Anatomie. Von Ceuri Trafvtnftlt^
Uebersetzt von Dr. L, Hampe^ mit Anmer-
kcwgen von Dr. J. A, Alben, • • * 50
r. Praktische Erfahrungen von Doctor Sc/Uesin"
ger zu Frankfurt an der Oder« • • • 73
nf« Ueber eine Phthisis Psoae, nebtt einigen dia-
gnostischen Bemerkungen Aber Psoitis von Dr.
EftrnulUr^ pralitiscliein Ant 11914 V/m^MII^ ia
Deliusch • ^93
yil. Kurse Nachrichten und' Antifigft«
1. Bitte um Rath. • • • « • ' V^
St Ueber die Ursache der Xriegi-Ophtbalimp,
Von Hufeiand*, . • • , • • li)
* 3» Ii«ob des Lö'wetisahtit. Tom MediBiBaliitk
WendeUtäät xu EmmerichlioE • * 111
4. Nachricht von einer beTorttehendea Revo.
lution in der Entbindungtkimsc Von Hit»
fdandL •• • • ••'• 114
5. Tödliche Vergift^nng mi^ IJeeiftiuro. • S15
—1/ • •
Verzeichnirs der medizinischen Vorlesu9£;aa s«
Berlin^ im Wintec l%X^^lj. '. ^ « Ul
r
I . ■ .
• - "5 — . -
JflSf iitMm Stadt d€i Joumali wird m^mthuii
fiilhihei der prahUchen Heilkunde. Sechs
und drüfägster Band. Drittes Stikk
l n h a i i 9
Ir. C JT. iB. BUehoff^ lieber dat HeilwtHn der
c
dtutwckin Bmrt. Ein Beitrag zur Begründung eei»
Atr kSnftigen befriedigenden Anordnung und Ver-
«mA eutedem Gebiete der höheren Staatearzneiäundem
■m
OK Prmnz Caspar Heeeeibaeh neuste imatomisch^
faihotogiaehe Untersuchung Über den Ursprung und
da» Portschreiten der Lcitten- und SchenAeibrüchem
Und alt AnhAog:
^eeeelben Beschreibung und Abbüdung eines neuen
Jhstrusnen/es cur sichern JSt^decäung und Stiiiung
einer bei dem Mruchschnäte entetandtnen grfährH*
ahm Bbaurrg.
Xitteiarische NachrichteiL
In qiaiiiMB Veilage ist eben erfohienens
u. Bugphyu X. Ei$ieb9n^ ¥olAfäruUg$s Syt/im dir
ArxrMimititÜMhrM, Herauigtgeb^n r. D.'C. 0»'Kühn^
^ Chir. öff. ord, ^oß lt$r u. 2t€t Bd. lü'Abth.
it. % BMrn
^ Bihir. 12 gh
Unier den Tielen Arsneunittelleliren , welche aeit
lanMT Zeit im In- und Ausltäde erscUenen sind, wird
tich die geeenwiürcige gewifs sa ihrem Vortheile aus.
zeichnen« Sie entb&It eine sehr vollständige Aufsählung
aller Anneisto£fe mit gienauer jUifahrune derjenigen
▲eW#k Mich« uns Beooachtuiigen über die Wirksam«
](eit'4e^H#ilin>>'t^^ üs dieser und jener KrankAuoit wtgl'r
theilt haben« Der Verfasser» ein sehr glackueW. mi4
deshalb sehr berühmter Arst, hat diesem mühsam aus«
ceaiheitellen Werke dadurch noch eineft ▼orkfiglichen
Wenh SU geben jiesuchty dafs er die Resultate seiner
eigenen rufigen Prüfung über die oft «u sehr erhöbe«
neu Lieblingsraittel berühmter Aente mitgetbeilt hat.
Hierdurch und dadurch» dafs er dieCautelen, welehe
den Gebrauch eines Mittels sichern, sorgfältig angege-
ben, hat er sich vorsüglich um jüngere Aente seiir
Terdient gemacht. £s wird ununterbroch^ .an der
Fortsetsnng gedruckt» und ich kann daher versid^em»
dab die swei andern Abtheilnngen bald nachfolgen
werden«
Carl Cnobldefu
Bei Cari Cnobhck ist erschienen!
Bemerkungen über die ärztliche Verfanung und Untere
rieht in Italien ¥on Ed. von Loder» Nebst einer
Ehrenrettung Lodert über Rasori't Controftimw
iuM von Dr. Weinhold, Zweite Autgabe.\ gr. s*
freit 2 Rfhlr. 6 gr.
Unterseichneter hat den Verleger dieser Schrift auf-
gefordert, sie nochmals demPubliko in einer «wei-
ten Ausgabe voraulegcn» weil sie die bettelst, wel-
dl« wir über aratUcEe Ytrfusung iu Italien besitien»
and dftdidb in keinte Siuiilhliuig 'fthleik iMi wel-
che Ansprüche darauf ipaeht» £• Wichtigste über
Medisinal«Polisei xu besitzen.
Eine Ehrenrettung Lockrs^ welche euch besonden
für 5 gl« SU haben ist, hat- er deshalb Jiinsugeffleti
weil er sie ^ seinem Freande» dei sich nicht itienr
telbft Tertheidigen kann, and, mit welchem er j^ii
in Iiaiien war, schuldijg sa seyn flanbto , weil et
iieh der Verbreituiie einer so Teroerblichen Lehre»
wie die des Herrn Masori yom ConiroMtanuius ist, cnt*
gegensetsen su müssen, sich y erpflichtet iuit.
Magdeburg, im September 1816«
Der Regierangs- und MedidnaUBstfc
Dr. Wunho&L
ÜB der Baehhandlnne des Ünterariefanetett AiA k
diesem Jahre folgende tffleher ersehienen, und' in lU
len Buehhandlnngen zu haben»
ßiichtr, JV* W.^ VenucKt zur Btrkfuiguvg und Er*
weittrüng ^er Chemit. 1* tieft. Auch uiutr dtm 77*
iul: Utber die chtmUchen tUßgßniien* gr, g. ge/tef"
eei » . • ^ tggr.
4^ravenkortt* J. JL^CJ^^die unorgemitchui Natut'
körper^ nach ihren Vehnrndtecfte^ten und Uehergän»
gen betrachtet und kueammefigeeteUt. Miig in iupftr
gestochenen Verwandtechaftitetfein^ gr, 8« 9 Thlr% %gr*
XrocAer^ D,A. J^., JF/orae Säesiaeae renövatde^ emuh
datae plus ultra nongeritas circa tniile^ nunc uHrß
ter mUle plantas^ Siiesiae indigtnas^ auctae etc* VoL
/IL sec, syst, sexuale Linnaci et Wilidenow diguiau
nonnullis larior, plaraie teAuiis aen. üiusträtis» g»
mcg* mit illum. Kupfern . • 3 Thi.
nät schwarzen •-.•.. • • a Thl g gr.
Otto^A» IV«, seltene Beobachtungen 9 Mur Artataniti
Mytiqlogte und Rtthalogie gehöng. i. H^t^ mit s
Kupfern, gr. J^to. • • • «3 Thl»
BfesAtti den loten September I816.
WiHbald August Holäufir,
\
J o u r n"'^ 1
Jet
cttechen neilkutide
herausse^ eben
.e. W. H tt f e la n d. .
if^^ttnitt. 8w>tant)t, Ritt« Jactothca juln>
Uhu.Aiiner-^i», wirti! laribtnyt, enU» Ant
'Jim Chmäti gKit^ii itt A£»itraüa in
r VfxtinuisIuSttn «tp«
■ .* V . '_ und . ■ . ' ,
J. eil. F. Harles,
, BßtW^, orJeutlicknn Affendiclicfi E.t&m itt
iSk ml.der Un>rei'«iiHt tu Etlmgea, ordentliclieiB
W'^'f* ^ei KCnlgl. Bnienclieii Acidcaüf d«
Sram, Freund, iit aUe TluorUt
Doek grüa d*t Lettiu goldiitr Bamm,
IV. Stück. October.
Berlin i g i €.
Im VerUf der SellKKtt^uchhindlunf..
'' ■
\
I.
Die
V
t
Zeit- und Volks-Krankheiten
des Jahres ^18^4
In und um Regeniburg»
beobachtet
roxt
Dr. Jacob Schäffer,
FArstl. Thum und Taxisckem Leibarzte tind Ge>
t^eimenrathe y auch Bieter des CiTil«Verdienstor«
dena der Baierischen Krone, und Mitglied
melirerer gelehrten Societäten« *)
u,
m die Geduld und Nachsiebt der verdienst-
vollen Herausgeber sowohl, als der verehrten
^Leser dieses Journals nicht xu lange zu er«
müden, so werde ich mit diesem und dem
*) Durch einen Zufall ut dis Bescbteibtut^ des
Jahres l8i5 früher , int April d« Jibrif abge-
druckt^ als' diese, -welches jedoch auf die Haupt-
sache keinen EinAufs hat. Nur wollea wir den
verehrten Hm. Y£^ gewifs iin Nainen aller un-
serer Leser y bitten, die hier gcxjisdbte Srklt«
Journ.XXXXm.B. 4. St. A
— 4 —
fo1gen<len Jahrgang das volle Decennium Hex
Beschreibung der Zeit- und Volks - Krankhei-
ten beschliefseu. Sollte auch durch diese
Schilderung kehl andrer Nutzen der Kunst zu-
gewachsen seyn, so schmeichle ich mir« dem
künftig in Regensburg seine Wissenschaft ai«^-
übenden Arzte wenigstens einige vortheilhafte
Winke darinnen gegeben zu haben,- wenn er
liebenbei diesien zehnjährigen VerlaüJf der Con-
stitution mit der iruhero der Jahre 1777 bis
17^6 in der medicinischen OrtbeschreihuDg .
meiner Vaterstadt angegebenen, mit Keuner-,
äugen prüft und vergleicht. Da ich berdts
<len Herbst meiner Lebenstage angetreten ha-
be» so mag auch diefs meiue letzte litenlrische
Arbeit seyn« mit welcher ich zugleich von
der Schriftstelleibahn , die ich zwar nur ganz
leise betrat, geräuschlos abtrete. „Mes esprits
3,8e dissipent, mes jours vont Stre eteintSi k
„sepulae m'attend."
Uehersicht der Witterung im Januarm
BarometeTstand: höchster: d. 1.: 21^ f 4'/' 33.
niedrigster: d. 6.; 26 3 66.
mittlerer: d. 6. ; 26 0 6*
Therxnometerstand : höchster: -f- 3, 5 den 6cen.
niedrigster : — 16, o d. 23. u. 14.
mittlerer: "^ 3, 7
Hygrometerstand: höchster: 746 Gr. d. iiten. ,
niedrigster: 3^6 — d. aosceu.
mittlerer: t^S — •
Klärung des Beschhisses dieser schättharen An-
nalen nicht in Ausübung 2u bringen, nnd wAn-
schen, dafs der Himmel noch recht lauge die-
ser Zierde unsrer Kunst und unsrer Litteratiir
die dazu nöthige Geimtt^it XtioA Kraft rerlei»
.ken möge« d. K.
~ -5 ~
Summe den Regen- und SchnlüA^assefB t
f g Liinien. Ungewölml. viel Schneie. Schone
und vermischte Ta^e, zusammen 17, trübe 14,
Schöne und vermischte Nächte, zusammen 1-5«
trübe 16. Herrschende Winde Südost, darin
Nordwest. Die Donau nie ganz geschlossen*
Ein kalter und sehr trocknet Monat,' in Hin*
sieht der Luft.
In dem ersten Monat dieses von ferne
Ruhe und Frieden endlich einmal ankündi«
genden Jahres beschäftigte uns Aerzfe noch
immer nicht nur der ansteckende Typhus ^ wel-
cher vorzüglich in Spitälern und auf der Etap«
Sen- Route der von Norden nach Süden zie«
enden Truppen herrschte, und so manchen
verdienstvollen, würdigen Arzt in das zu
Frühe Grab mit sich rifs, sondern auch das
liie und da sporadisch herumschleichende Ner-
venfieher^ welches ganz so, wie der anstecken-
de Typhus verlief. Aufser verschiedenen von
dieser Krankheit .Genesenden hatte ich im
Verlaufe dieses Monats zwo/^ frisch vom Ty-
plius Angesteckte und drei von dem sporadi-
schen Nervcniieber Ergriffene zu besorgen»
^^on 110 Kranken starben mir sechs, und
zwar vier am Typhus contagiosus, ■ ein 53Jäh-
riger Bäcker am sporadischen Nervenfieber,
und ein fünf Wochen altes, ohne Brust ge-
3 iährtes Mädchen ah der Atrophia infantum« l>ie
vier am Faulfieber Verstorbenen wurden durch
die Pflege ihrer an dieser Krankheit darnieder
gelegenen Verwandten angest^kt und die er-
sten Tage von einem Chirurgen mit JBaldrian-
Aufgufs etc. bedient. Sie starben zwischen
dem lyten und 2 3sten Tage der Krankheit^
theils an Convulsionen, theils unter beständi-
gem stillem Ixxereden und an Emkräftuhg«
Mein vom aporaclischen Nervenfieber ergriffe;
xier Bäckermeister verschied schon am gten
Taf;e der Krankheit unter anhaltender Sdilat
sucht, ohnerachtet am 4teu Tage der Krank«
heit durch Egel an die SchiiUe gei^t , ziem-
lich viel Blut entleert wurde» bei voller Ei*
teiung der drei gesetzten Blasenpflaster, mit
aufgetriebenem Unterleib, Sebnenhüpfen und
ganzlicher Bewufstlosigkeit von deip, was mit
und um ihm vorging. -^ Eine junge Person
wurde aiQ. I4ten Tage nach ihrer Entbindung,
Mrährend sie noch das Kind stillte, von ihrem
Jüngern Bruder, welcher in diesem Hau9e
am Typho contagioso darnieder lag, ange-
steckt, genas aber erst im folgenden Moaat
mit ihrem Bruder sehr langsam; das heftige
Ohren Brausen } welches auch nach überatan*
dener KranUieit noch lange anhielt t und ein
quälender Husten sammt Schlaflosigkeit, wa^
ren die l«isiig&ten Gefährten dieses Fieberst
Daa Kind sog an der mütterlichen Brust so
lange, bio die Mdch in der dritten Woclie der
Krat^Hheit ga^'^z verschwand, und blieb gesund
und unangesteckt, ohnerachtet es Tag und
JN^acht an der Seite der kranken Mutter lag. -^
Ein am Spital angestellter katholißcher Prie-
ster, welcher im November des verflossenen
Jahres an diesein Typhus hcichst gefährlich
Iirank war, klagte mir am $!• dieses, dafs ei
vor awei Tagen, al« er aich gcistliclier Ver-
richtungen wegen einige Stunden ununler«
brochen in den mit Kranken und Unrein«
lichkeit überfüllten Sälen» welche über )00
meistens österreichische Soldaten enthielteDf
zubringen mufste, mit UebeUchkeit , Ekel,
dumpfen Kopfschmerz und Zerschlagenheit
befallen worden wäre, nachdem er ab^r mei«
— 7 —
pcn Ratb befolgt, und einige Stängelgläser
^uten Wein getrunken hatte, so habe er die
darauf gefolgte Nacht ungemein geschwitzt,
und mit grofser Erleichterung am folgenden
Tag seine Berufsgeschäfte wieder angetreten.
Sein Schweifs roch heftig und für ihn selbst
unausstehlich stinkend. Ich rieth ihm, ferner-
hin meinen gegebenen prophylaktischen Vor*
fchriUen in seinem Beruf nachzukommen, nie
in das Spital nüchtern zu gehen« Hände und
Gesicht sich allezeit mit Weinessig zu wa»
•eben, auch öf(ers mit einem Mundvoll da-
von sich zu gurgeln, dem Kranken sich nie
zu sehr zu nähern, um sßine warmen faulen
Ausdünstungen nicht einzuathmen, auch alle*
zeit, vor und nach den Krankenbesuchen ei*
iien Theelöfielvoli von dem ihm verschrie*
benen Elia:, stom, visc. drachm. sex. EliXm
robor Wh, drachm. tres Tinctur* Guajac. vo*
lat. drachnu unam et dirrud, in Wein und bei der
leisestien Anwandlung von Mattigkeiten, Kopf«
weh und verminderter Efslust etc. vor Schla*
fenlegen ein Paquet seines Präservativ -Pul*
vers Recep. Magnes. alb. caJcin. cremor. tartau
Eleaos, CJtr, ana Scr. sem. Camphor. gran. tria
ßL et dw, in sex, part. aeq, zu nehmen, nicht
vergessen möge. Er befolgte diesen Rath und
blieb unangesteckt, ob er gleich bis im Mo*
fiat März täglich Stunden lang in Berufsge*
schälten unter Typhosen zubringen müssen
von denen in diesem und dem folgenden
MQnat wöchendich 12 bis 15 an dieser Krank-
heit starben. — Nicht so glücklich entging
diesem Fieber ein junger hoffnungsvoller Arzt,
der zur Aushülfe im Civil - Spital hieher beru*
fen wurde, und mit allem Eifer ohne den
geringsten Ekel dieser Arbeit vorstand. Ohn«
■1
— 8 —
erachtet seiner geregelten Lebens weiset feinet
Muthes» und gesunden blühenden Ansehens
wurde er dennoch gegen das Ende dieses Mo-
nats von dem Typhus contd£iosu8 ^ngtBieAx^
und starb am ii. Febr» 26 Jahre ah, unttt
anhakenden, oft tobenden PhaiUasien, ohner-
achtet er während des Verlauhs der Krank-
heit, und selbst noch kurz vor seinem Tode
durch kaum zu stillendes Nasenbluten viele
Pfunde Blut verloren hatte.
Die Jahres Constitution war übrigens //!•
ßammatorhcli - Rheumatisch - Katarrhalisch, da«
her die Kraikheits - Formen unter Husten^
Hafsiveh^ hichien Lungenentzündungen , die aber
Biitei) grofse und wiederholte Blutabziehungen
erheischten; unter langwierigen rhturnatmhen
JBeschiK'erdai , meistens mit Fieber beg)^itet|
vorkamen: auch leise, gewöhnlich über den
andern Tat; sich ein^ndende Anfalle von
Wechsel-- Fmbern^ deren Beseitigung selten
China erheischte, sammt Schlag n und podagiU
sehen Anwandlungen sali man öfters: ersieie
endeten selten mit dem Tode, sondern liefsen
unter allm.ihliger Wiedergenesung Jj^ähmung
dev befallenen Seite zurück: die Gicht erschien
meistens irre^ulair unter astmatischen Be*
schwerden, besonders der sogenannten ^rusf«
bräune ( Angina pectoris) oder unter Nerven»
leiden, vorzüglicii des Schwindels und Ein«
genoAimenheit des Kopfes, wodurch anhal«
tende Schlaflosigkeit, auch hie und da Nieren««
und Harngiinge- AiTecte bewirkt wurden. Die
sorgfältige Bedeckung der geschwollenen und
nur zuweilen schmerzenden Stellen mit Wachs-
taflent oder Leinwand, das Auflegen von
Sauerteig mit Senfmehl, selbst; Biasenpflaster
vermochten oft nicht den Schmers Jaselbit
tfi zu bt-rrcifti : du- Ai)f»cliirckMi( itn «nnft
^taf durch Bciimf-rübilW dctHrUchc >SchlJ%«
Ha nicht früher nadi.'^'^Vbti) ii»cfc iedlKi6a>
kochen bei «lern EiiiUiit lAHirte^r iVitteirung
'*■ Gicbt eich nortMl Irt'^ulfn ExrrmniiHilen
ürstlitle. Ein Wiei<irt"ib«r tKcser KiwikMc '
■r tiichl au glüi'klidi,"eoi»{«Al tnd*%«''i^
}irit ganz j>)uizlich ufidiiM-twairieriKil dm ^
;hiag> — \)ie CaiKÜdMen' da lMngttaefwinl& ■
ieht litten In «lieEfia und (l«n fblgHidm ft^
tt vifl au irockteiTi' HiUtMi,''<lpr nur tuwriL
h mit eiwaa Rlut, apKt«-. abf r mit friwtigiett.'
iiawtirf, Fielier mit Nacbtn;hiv»ibin;'A&Eelrj
•Qg MC. Iicgifir«! war, üiid im April tft^
int tö'filich endet«. -— Aucb bei Kindern
DUfii vi^le Hiuauifftett *o^ b^feondkri qniü«
i; der Ktkhhusitn lange« wenVi die £liem'
^1 darauf acliifi«!! oder die vorgnchtle-
!t)e Belladonna nicht grhöriji reicfaMn. $eJbtt
a dem hariniickigeh Winterbtiaipn der Al-
fa bnil ich diesf> Giß^flnnae bei einer ftctjah.
^eii }unglrau heil3ani,'nscfadem dieselbe ISn-'
>f als e«cbfl Wochen Aiit beträclulichem Aul*
brf von reinem Speichel, mit Abmagerung,
jitamcr Elaluit, Schlaflosigkeit <leB unaufbör-
ÜMii Muaieni w^gen eie. fcrquiüi, und daa
ttodiäcbi: Mooa, die Senega., Squilla, det
ijümä min. Kaloniel, Opium etc. vergebens
ittieht wurden, Sie irac im Motiar Mäns
r t6*^ Jahr ohne Hualen bei dem Ge-
tech aller ihrer Sinne, «elbsi ohne Hülfe
tf 'Ai^eiicläeer bereits an, und hofft mit mir
ttCf'. tuen wieder geaund ku beschliefaen,
b' vitlleichl mit Eintritt des künftigen Win-
it |wi oa&kalter Witterung der Huatel Atx.
hnk li«, wieder, irie 'idlCJ«iue» wirtnaieln
-^ %o .^
wird. -^ Auch astmatisclu Zufälle pligten im
Verlaufe diesei; Monats betagtere Menschen
sehr» und erschienen bei einigep übet den
andern. Tag im erhöhterea Grade. Am 23t
wurde ich zu einer 6g Jahre zählenden Mük
lerinn auf dem benachbarten Lande gebeteOi
welche nach einem kleinen Aerger von astma»
tisch •< convulsivischen Zufillen, die Viertel-
stunden lang au$set%ten, ergrifien wurde, uod
in Zittern und Schlagen der obern Extremi-
täten, mit Aechtzeii und Schnappen nach Luit
bei völliger Geistesabwesenheit bestanden.
Ich rieih de.8 beengten Atbmens wegeih, und
weil der Puls etwas hart und voll war, un-
verzüglich zum Aderlassen, empfahl ein Eiy«
stlor und eine spanische Fliege auf die Wide
zu setzen. Nach dem Blutabziehen erfolgte
sogleich Ruhe und später Schlaf, nachdem
auf die von mir sogleich und wiederholt '(dar-
gereichten Tropfen von der Tinctwr. Kn/oisn.
voL mit etwas Laudan. versetzt, die Zuckun-
gen in den Armen gänzlich nachgelassen lu^
cen. Innerlich bekam sie nun ein Satur. Jn/iii.
rad. VaUrian, cum Laxat, Vienn, und d«c
Tinct, ^romatica und befand sich dabei eiuige
Tage ganz eiträglich, nur war ein Tag un
den andern gut und aufser dem Rette, der mi
darauf folgende aber mit Schaudern, Kopfwei^ tj-
Ekel vor Speisen etc. und die darauf folgende 1/
Nacht unruhig und mit Schwitzit|i.(sugebiaclit 1^
Ich gab ihr daher einige Stunden vor deBlug
Eintritte dieser Fieberbewegungen einige Giaoe
der Brechwurzel und darnach einen kräftigiai
Aufgufs der Baldrianwurzel mit der China um
dem JKlix. robor. Wh, mit so gutem Erfolgi^
dafs die astmatischen Wechsel^beranäiUe übtt
den andern Tag immer schwächer» und cJid»
1
k
\
— II —
I
lieh ganc gehoben wurden , so dab die Frau
in kurzem ihren büu«Iichen Ge^diäften wie*
der vorstehen konnte«
> Einer meiner würdigsten Collegen, Herr
Dr« 0,9 40 Jalire alt, wurde in der Mitte di^«
•es Monats mit £0 hf-ftigen Brustbektemmun«
gen, LuncffnüberiüUung von Schleim und
Fieber ergri ITen, dafs er des Steckens wegen»
Tag., und Nacht im. Bette sitzen mu&te, und
obschon beim Ailunen und Husten das volle
Scbleimröcheln , wie bei Lähmungen dieses
Organs hörbar war, so wurde dennoch von
Schleim wenig oder gar nichts ausgeworfen.
Es %vurde daher ilie flüchtige Kampfcrsalbc
znit der Tinctura Cauthavidiim versetzt , in* die
Brust öfters ein^e^ehen und ein erweichendes
Katapias mit Bilsenkraut darüber geschlagen:
iunerli<:h aber ein Absud der fSenega, Scilla
und des Ammoniak- Gummis mit Elix. pector»
dann alle StuTiden ein Löffel voll und alle
n^vrei Stunden in demseitien ein Paquet von Kec,
pLBenzoeSf Puh.anod, Dover, ana Scr. s€m.KenfU
TTÜtu Calomel, ana gr. tria Sacdiur. alb, Sa\ duos
M^'it div. in sex. paru atq, gegeben. Da die
darauf folgende Nacht sehr unruhig, ohne
Schlaf und mit Röcheln, wie bei derLungen»
lähmung verstrich, so wurde ein tüchtiges
Blasen pflaster zwischen die Schultern, und auf
die Waden Senfumschlage gelegt und reizen-
de Klysiiere gesetzt. Im matten Schlummern
yra^ren leichtes Zusammenfahren und Zuckun-
gen der Extremitkten sichtbar« Gegen Morgen
. des darauf foliienden Tages trat eine kleine,
iaum eine haibe Stunde wahrende Remission
im Athmen ein, wobei etwas dick gekochter
^ Schleim aufgehustet wurde. Diese Remissio*
, öen wurden mit jedem Morgen länger, ßchweifse
— 1« —
nrifl leichlfr Auswurf gesditen sidf '^dazii,'
vei'nurideTten dks Fieber und brachten nach
und nach volle Gesundheit wiedet.
Ein reines l^intzhndangsßebtr kam mir am
lt. hei einem jungen biüh^'ndem, mit detn er-
ster! Kinde zur Hälfte schwangeren Weibe zur
Behandlung vor, wf Iches ein Pa^r Tage frü.
her mit heftigen Fieberfrost, Zerschlagenfaeic
der Giieder, Kopfschmerz etc. plötzlich befal-
len worden \vaK Ais ich sie zum erstenmal
mit feurig glänzendem Auge, dunkelrothen
Wangen, reiner, aber (rockner Zunge etc. sah,
und dabei über Schlaflosigkeit, grofsen Durst,
rasendes Kopfweh, öfteres Nasenbluten klagen
hii^rtc, 80 liefs ich ihr unverweilt 9 Unzen
Blut vom Arm abziehen, kalte Schmuckerifche
Umschläge über den Kopf, kühlendes saures
Getränk und eine Salzmixtur reichen. Sie
schlief hierauf die Nacht über etwas, bekam
aber g^gen Morgen noch einmal starkes Na«
senbiuten und wiederhohe Stuhlentleeningen«
Dem allen ohnerachtet liefs der Kopfschmen,
Durst und Fieber nicht bedeutend nach, ja
es gesellten sich leichtes Phantasiren und Sei-
tenstechen dazu, wodurch das Husten äufsetst
schmerzhaft und fast unmöglich gemacht wurde:
der kärgliche Auswurf war mit lieihothem
Slute vermischt. Es wurden noch einige
Unzen Blut abgezogen, ein grofses Blasen-
pflaster in die schmerzende Seite, auch Sauer
rcige mit Senf auf die Waden gelegt^ und mit
den kalten Umschlägen über den Kopf fort»
gefahren. In der I3ten Nacht der KranUieit^'
welche eine der unruhigsten mit beständigem
Trinken, Husten und lautem Aufschreien über
Seiten- und Kopfschmerz zugebracht wurdcb
fing der Puls gegen Tag sich dennoch eHvai
— .13 —
L lieben an , und das Hautorgzn weniger
cnnend beim Btfühlenzu seyn: es brach
ich und nach ein kritischer SchweHs über
?n ganxen Körper mit ungemein grofser Er-
ichterung hervor, der gegen 34 Stunden 4n
nem fort flofs, und den Seitenstich Banfiht
opfscfamers so merkhch minderte, dafs nun
it gekochte Auswurf mit Husten leicht her-
if gebracl*t wurde, und nach wenigen Tagen
id unter vorgeschriebenen und befolgten
üteCt«ebcn Regein die vorige Gesundheit
[eder eintrat.^ — Im Mai wurde diese Frau
it -eitlem voUbürdgeu Jungen entbunden«
Februar.
rommtttiUni: höchsttt 27'^ 5^^' od. si.frük
niedrigster 26 6 7 d. 8 Abd»
mittlerer 27 1 ü
lermoBieterdt,: höchster *t^ 4 o d. 10 MIrt.
' niedrigst. . 16 o d.2l. u. 23.frak
mittlerer «4 7
Yfp:omßttT»t, : höchster 784 ' d. 16 Nachm.
niedrigst. 53a d. 8 früh
mitderer GgS
Befrag des Schneewassers n^ Linien.
eiigchende Winde: Nordwest, Nordost, Süd-
\U Heitere und schöne Tage 12, vfrmisch-
11, trübe 5. Heitere und schöne Nächte 15,
»rmischte 5, trübe 8«
Im Anfang dieses Monats waren Schnu«
Ten, Husten , Katarrhe etc. überhaupt Brust-^
Fecte sehr allgemein , weil die Witterung
dskalt und abwechselnd war. Diesem r/icu-
liiiisch ^katarrhalischen Genio gesellte sich am
], der entzündliche bei, wodurch wir viele HalS'»
ad Lunswtntxündunsen zu besorgeQ bekamen»
— M —
welche meistens Aderlatsen erheischten« Dem
nach einem feuchten, lauen nafskaiteii. Wintec
tiat um diese Zeit erst trockne mit unfer bit-
tere Kälte ein, die bei heiterai Himmel bv
den 15. Mtlrz anhielt 9 und dem Grad der
empfindlichen Kälte nach, unsern eigentliehen
Winter erst ausmachte. So lauge währte nun
auch die entzündliche Anlage und exfaeischle
den antiphlogistischen Heil - Apparat» Vor«
zügh'ch kam der hitzige Sdtenstich mit Blut
gefärbtem Auswurf häu6g in der Stadt so-
wohl, als auf dem nahen Lande vor« verlief
aber meistens binnen 14 Tagen glücklich dine
chronische LungenfehleCf welche in Auszeh-
rung überzugehen pflegen, zurück zu lassen*
Der Limgertschwindsüchtigen Leiden aber mehrte
sicti in diesem und dem folgenden Monat un-
gemein und sie zehrten unter Eiter fahren-
den vermehrterem Auswurf, anfangenden Nacht-
schweifsen etc« bei übrigens kaum zu befrie-
digender Efslust zusehends ab. — WedwU
, ßeber von verlarvter Art, wurden nur gani
sparsam bemerkt. — Auch podugrische Kranke
worunter zwei wohlgenährte, etwas schoa be-
tagte, übrigens noch rüstige Weiber waren, ii^
len vor. — Unter Kindern war der Koch' n
Imsten und Scharlach herrschend* Der T^pl^lt
contagiosus kam in der Civil -Praxis sparsan^lz
häufig aber noch in den Militair- und Sta^'^lk
Spitälern vor, und tödeie viele. Von.SS ^'^'lli
sorgten Kranken verlor ich nur eine 33 j^li
. rige Frau, und zwar an diesem bösariigtn -Äbj^L
vmfieber. Sie war Mutter vieler Kinder« twL
pflegte nicht nur ihren Mann, der im leMfl^r
Monat verflossenen Jahrs als Opfer iSiaHt]
Krankheit flel, welche er sich durch freiwiUJl^
Bcsache i<n Militair* Spital zuzog, sondern flp]
aae mMl'^und naBh:durdif«ucheiW bis liiidl
vonf Actfia Fieber tflckitcb eigrLChmwulhhii
I dMidben unt^Iiigr Länger tieL<wi«lft>
I Tteif che ■» ti^b l^ra mulf tt^{ vi^lAfef
di». lUtiac» alleu Stklwi Mmmc «eifWMc
GdMii ichrieb aber, alle diete. BNMnf
§ea'«ii(- Rechnting dto ^iltaiiaQi.ytibli
ihito^Maatiea und .dar : cMübwIi . »tmt9^
Ml Injimgenebnien. Lage. I^uer httuaiidbto
bMiDttie Mnt da aie jAtr vm £ntlirilfciMq|
il||^kt mehr «uf : di« Jai&en jerbalM«
M|^ Kopbcfameni uüdilftei« BrbraalMi eui
> dwi gesellten , ao' wurde ^icb baM»iiickt
i^ifrftente cwar bei indnetn ecuen '3e*
i'dm J)nf/Him coaiagipaufn nichts koonte
dibr da» AnatecIruAga-Miaaina uic^eet
PS wdl diiae Frau seit dem Todia .t)iiea
M ' lutd der WiedergeneauDg ihrer Facnti«
iT'lMdpien Verkehr mir :ähnlicbeü Fieber*
keb'-^fcttn, ea wurde. mir indesaen docii
aÜhril# ila ich nach genaiierm .BifpiQ»
h-iWät cniblen lieft, dafa daa. Etbto-
(^ db gänaliche Schlafloaigkejt, Schwinde)
Kopfweh etc. gleich darnach bei der Pay
ffur akh eingefunden hauen , ala aie die
k^lleBh dem ibrea Mannes in einem Kof*
lupemmengelegte Kleidungaatüclce deaa^*
ttfittepackc, solche in den Schrank ge*
und die achmutxigen Hemden etc« 2um
;bian suaammengerichtet habe« Ich reichi^
fiversüglich einige Grane der Brechwur-
liefa eiu grofaea Blaaenpflasrer in die Hers«
I a^tBeUf nebfC einem Klysiier mit Zusat«
Weioeaaig, das sogleich drei äufserst stin*
B Entleerungen machte, und gegen
d ein Infus. VdiHamu mit Spirit. H^indarß
' — l6 —
•
Jinctur. Guojac^ volat. und etwas Ti/icrrir. 0|pB
fieifsig reichen* l)emnhngeachc< t abf-r wu^ie
Biclit geschlafen, und das freiwilHiie Erbrechen
•teilte sicli am folgenden Morgen aufs neui
ein» Da das in der Heragrube gelegte Bla-
aenpflaster wenig gewirkt haue« £o wiirde ein
iriichea dahin gesetzt und <lie Biverische Por
tion mit der jlq. Menth piper. und der Tineu
\Valerian^ Voh und T'mctur. Opü cumAmbr. otmf,
und Spiritus LaPend, comp inneilirli gegeben.
Das Brechen setate hierauf awar aus , es eiw
achien aber dafür der Helscher (ai/igfi/tii«) und
im Schlummern stilles Phantasiren. Kleine
oft wiederholte Kampfergaben piit Sal, c a
volat. machten die trockne heifse Haut «vi»
eher und kündigten nahe Schweifse aHf die '
auch am siebenten Tag der Krankheit ohne
merklich dauernden Erleichterung einintdii
und ein Paar Tage fortwährten« Der Singultm
nber blieb nie ganis weg. Ob sie schon am
loten Tag gegen Morgen mit Eileichterungi
wie sie die Umstehende versicherte, achiritxte
und mit ihnen in Zusammenhang und mit
voller Geistesgegenwart Hprach, auch noch
ein Kanipferpulver ihr zu geben, forderte, uii4
alsdann sanfter zu schlafen hoffte, so* ent«
schlief sie, ehe dass^-lhe noch gans subeceitel
war, früh nach 5 Uhr für immer. — Eii
Iijähriges Madchen, das ihr vor 14 Tag^
die schmutzige Wasche ihres Mannes ai»
suchen half, wurde mit ilir zugleich mit die^
.sem Fieber befallen, überstand aber dasselbl
nach drei Wochen glücklich. Dr. JVdnhM
zu Dresdf n sucht in seinem kri fischen BlidM
auf das Wesen des Nervenfiehers den Siti
desselben in Auflockerung des Nerven -Ml&
kes auf| die durch deprimu^nde XtfeidenschiCi
ICD
- i7 - .
^^bricht .iHftf/ IXiM Auflockerung d«iK^.
tefimtrlMtk'liir b«i eihimn.das Werk von Jüfi
>en, bei fei/d«fn vöh Montten und Woctfeift
bei tfed ^'^f aainatiffcheir Ihfeedqiien gesfehirht
'ijkm jrebigeh Tagen und Stundte. Binto
Ikoh« Leifuhtiafilhijglwit der Naved;*ilirHPnxb-
dip oder <lts Imbundera^lr mir unge#öhih'
Ittbor Sciinelligkdt dk" oder tlöft an;BuhXufth!|
und ftu ' veroammlen , finden iifir . vörtttgifeli'
be( aUeh sehr reiisbaren Metiaeheftr Im Neitf .
TjtoÄVb^r Und detHen^Uranfiing- ist niöht liüir
dlieafejtlijll auf iläihöohtte getteK
M 'im Inrtnkhaft erhöht, ibndem auch dthr
relfahgpiniy dea NerveottaarkM fast gtnslich*
iAlrf6rMi'^gaiigen': geaellt ilch hieau eifaie f^^*
nonofMfe Mhöhce Lenungakrafk aeitoea ImpoA-
dMUrä;; ao läaien äich hieraus die. iiHOiM^
wfihi^immtm Erachelnungen im Nerrenfiebft
iriklttceDt und die contrastirenden Meinüngien
Vtiti ^Entiündüng und höchater Schwache ua-
tbt tine Kategorie bringen» Steigerung 4ec'
CbhliaioA ist Eatxündang, Synochat Aüflockb-
tung d^raclben Typhus. Nur durctt das Strd«
Hhen dfM irnponderablen Lebentprinctpea von
•Ineni 'Syiteme sum andern , o^ixi Fixiren auf
adh prgan und eben 8(4 8chhe]IV«8 Abspringen '
0Q einctfn andern seyen die wundervol]c>n Er«
aÜpfalEÜnnhäen vom entxündliclien' und nir.hc
rintftündhchen Zuatande zu erklaren « weicht
a&h oft in ein und demselben (n'iividuo vor«
tfnd^n'« niese abwechfleinde Zustände aeyen
lA' einer Oar.illaiion des Lebenaprincipa swi«
idf^n dem Ganglion und Central- System be*
ßndet. *^ D&§ Miasma wirke nicht bei allen ^
irimirend, sondern a^ch bei einigen Indi«
Hduen ezahirend. Die Ntrvenfieb^ tödtra
r- I» —
durch den höchsten Grad der ScbwXche o
durch flai eigentliche Erlöschen des Leb«
principe. Eine allgemeiue Behandlung
Nervenfiebers anaugeben sey schwer i- bei
busten Individuen steigert das Miasma ni
selten das Lebensprincip aur Synocba^
andern Uhmt es vorneherein die Kräfte, i
erst alsdann entivickelt sich der freie Charal
der Krankheit.* daher könne auch die Bcha
lung weder ganz erregend , noch eine i
antiphlogistische seyn. In der Mehrheit
diese Krankheit ein Schwanken von ein
System zum andern, von einem Zustande s
andern, ein recelmäfsigea oder unregelmäÜD
Verlaufen in dem angegebenen Kreise« Uei
gens schliefst H. W. au Bescheiden mit Ä
Satze: „in der Medizin gebe es keine Gewi
beit^ sondern man müsse sich mit einem mi
oder weniger hohen Grade von Wahxiche
Ucbkeit begnii^en.'*^
In der Mitte dieses Monats wurde ich
einem 7 Jahre alten Jungen gerufen, welcl
Anfangs von einem scnarl^iarügen A
schlag befallen zu werden schien; als aber na
vier Tagen keine allgemeine Eruption erfolg
nun alle Symptome der ersten Erscheinung
einer Hirnentzündung, als erweiterte Puf
len, heftiges Kopfweh, wiederholtes Bredu
nächtliches Phantasieren etc. an sich tn
Da weder ein Stofs noch Fall vorher geg;
g^ war, und selbst diese ZußUe 9iit jed<
Tag sich doch vermehrten, und dem Knafa
das Bett zu verlassen nicht gestatteten»
reichte ich ihm wiederholte Gaben der Btei
Wurzel mit Tartar. emetic.^ welclie aber sc
langsam und wenig wirkten, deren ich dal
unmittelbar mchUche Dosen voa Calom
•^ »ft -*
ftlnimnpftutff« tdtfeiuie Klyldefi «tc fiieki
•chickt«. Alf hUrtuf ci«t Koi>fiichiners gatmnt
ficoi liebet tnetUich ibnahmen und die Sehe»
löchtr iieh wieder m^lir vfr^tifferten uiid ge^
g^ndeiiL4ehui'it#tDpfindlicher wurd#*o» Hubexie
•ich g^gen dai Bude dleiet Ktankhelt- der bei
UM difnals hertecberide KriclUiulceni gegea
Welchen ich tiuii di« BelUdoncicwureel' und oea
Ben dettelben mit Cbhia und Klicbetber m
MJbmeu vetichrleb. Hchiiii em £hde diecee
lÜoraUi nibmen die Ardttlle des Huiteni
IneriUicIi ab| und der Junget getiM votllioni«
iMn« Seine um ein Jabr jüngere Schwesiet
beluA nun dease Iben HutteA Und etblelc die«
eelben liUtceli nur rieih Icli mit unter ibeiiä
liörbareu Sehleimräcbeln firi JBrechailctel und
die CotiradiAcbe Brecbweirictelnaalbe in die
HetsgEube MotgcMs und Abi^nde einzureiben»
well dcc MMdchen diu Belledonnemittel nicht
io tielbig iialirn al« ilir Hruder ßie Salbe
aller vermochte g^geri die Heftigkeit . dea Hu»
et«na nlchtai ob aie sdion auch l)ier so lange
eingerieben wurdet bia UlMiclien und Sciimers
mit Rdthe entstanden waren. Ich iiffa nuo
iolche gana we'gt und beredete daa MHdct^en
die BejUadonnapulver mit Zucker oder Honig
flaUalger cu nehmen i worauf ale ^on dem
Husten bald gtfnalicli befreit war.
Auch g^'Kiri den hathäiiilgin Cukhtu
$chmirM ('l'ic /Wü'ir«i«.r)g v6ii weJthüm tlue
3a Jahre '/Slhlc?n«le Juii^^iau schon «^ifdera ge«
snariert wutile^ Vt rMuchU; ich im Verlaufe diOf
eiia Monau die Belladonna hi solcti^n c;Hbea
geetHgert, bis Troihue im Mala und blöde
Sehkraft enistatni. nficlniem Ich vorher Mufier-
lieh und inuerJIdi Opinta ohneBri'olg goyiclu
kmih ireltJie mit Caiomel versetati vot ^nU
B a
I
ger Zeit aiMgeseichnet gute Wirkung be
machten* Ich veiband cfainic den kaustis
Salmiakgeist auf feine Tücher geapritst,
der leidende Theil daf Einreiben, ja i
kaum die leisesie Berührung vertrug; '
Mittel aber entsprachen meiner Hoffnung i
denn der kaum einige Viertelstunden
aeusende Schmerz wüthete aufs neue in
Grade fast unünterbroclien fort, dafs mit
leichte Zuckungen ausbrachen und das (
Nervensystem erschüttert wurde. Zur 1
higung derselben reichte ich See. ^g» N
unc» duas Tinct. aromaiic. dr^ duas TInetw
poh dn unamttdanid. ExttäcU Hyoscyam. l
ttnu alle halbe Stunden einen halben E
fdy abwechselnd mit Ru, Liq. c. c s
JAqm anod. c. Valen Est, Castor. ana dr^\
€t dimdk Land. llq. Sydenfu dr, sem. alleseit i
Tropfen^ liefs noch ein Blasenpfiasfer in
Nacken legen i und nachdem die Ne
Btürme hiemuf etwas beruhiget waren, i:
lieh tXglich vier Gaben von dem^wür
>Thiltmus und Dr. Herber vorgeschlagenen
tel Rtc. Kali muriatic. oxygenat. Sacchar,
cnd dr. unam et dimid. div. in X p€irt, aeq. neb
Indem nun meine Leidende binnen zwei
gen acht Dosen davon verbraucht hatte,
der Schmerz merklich nach. Ein kräl
Infusum der Chinarinde mit dem Bal<
machten den Schlufs der Cur, und brac
die alte Gesundheit wieder, nur blieb
rechte Wange, das Aug und der Theil
Nase dieser Seite lange Zeit und auch
noch beim Berühren so empfindlich, dals
Waschen dieser Gesichtsstellen Anfari^
nicht, und endlich nur auf die delica
Weise vorgenommen werden konntest Esi
vm9l^:waait bMc!^|6litigef,:-iiiGlirilirit grüticL
^ Äueh , dor itfor^: JtfcKtAmt ■ fiäinoiTA;
dl' mit. tiei etn^ftn» i4]ihiigeii)«il^iuibcii .Vor«
r mit V ISO hefugeni nui init.: Ü^Üim 4uiibii
unpobired «u süllenden NaaanUuMi. liMleU^
? tMir, dab der Krante ileHii Tod au^ yet^
jtuög nahe kaii|.^ Pat JSJw; ircU^ AiiL mit
nem Saft fi^^^ ^^^ anlöflcfaUe^aifk Diust^'
itihte, dünae^Ieiflchbittlwn^ kalte Fomeo».
fUniea ÜBer .den Kopf,- wanne J^l^tichai und
ilchcb an die <Bek>e und Fälto Hmmt eiaefla.
f^ißüiiä' Decect :des Island; Kooaes mit eu
le-^MD' det Colui^bfDwuoiel 'im^: Weineatig»
fiitha atillteii nach und nach ;d«ete^filuim^
liHUig^li , die .marmorirte Haut 'Vereng, ali»
IJbl^t und die Kräfte Bämmivdec^fifslttst
imsta äufjMprt sög^red mit dem laegsam tieb'
eichendem Ccuo^ wieder« $chön> das .Auf*
MU im jBiette verursachte Anfangs dem Jim-
URi Schwindel imd Ohamachd • ^
m
. r ■ . . .
März. ^
• i»- ■■ . *
bmeterttand : Höchster: 27^/ 4'^'^^ 84 , sm 17
niedrigst, ao' l' ', 65 am )
ii mittlerer:' 36- lo 6
hmnometei^t, hOcIister: -t* ' S' 8 .
^»i ; .ifiedrigitr. ««^^ .8^ 8 ,
,,: . M ; mitderer: -f- ' 0 4
j^Ktomsterst. - höchster 1 IS5 - '
1 ,^ ' . niedrigst, daS
1^ jtiitderer: 677
^c Betrag des Begen - und SchneewassMs
liXinien.'./ Henrschende Windet Nordwest
ei Südeat; : üchdne und vermischte Tage
*- «« «
miBiminen t«« gans trübe g. Tage mix Win
7, mit Schnee und Regen 6, lehöne und v€
mmkte NXcEte 19, ganz trUbe 13« Nichte n
Wind 10, init Schnee 4, Dieter Monat ii
•ich yorsüglicb durch Kälte auügezeichni
BU cum 14 blieb die mittlere Temperatur d
Ii^ft stets untei: dem Gefrierpunkt , pur 9
5 Tagen des gansen Monats erreichte d
Thermometer den Frof^tpunkt nicht. Die U
testen Tage waren der 1. 6. 7. g. g. und |c
die mittlere Lufttemperatur blieb an dqttbai
Grade unter dem regelmäisigen Mittel, I
der ersten Hälfte fiel häu^ Sehnen, dadurc
entstand in -den letatep Tagen des Mpna
Austreten der Flüsse, indem das Thauw^ti
den Schnee und die Eiscrustep schnell v^
schmolz. Für die hiesige Stadt und Gegen«
üel alles ttber die F«rwartung glücklich aui
auch bildete sich im gegenwärtigen Winu
fuf unsrer Donau nahe kein ganz geschkM
sener Eisstob, wohl aber mehr westiichf Da
alte Sprichwort unsrer Schiffer: grpfser Scbn^
)deine Wasser traf so ^eieizdich 9ku, indem di
Flüsse schnell wieder in ihre Bette traten.
Der Kranken gab es aber in diesem Moni
ziemlich Viele: ich hatte deren 130 zu beta
fhen, vqn welchen mir vl^r starben* Die bfö
sehende Constitution war entzündlich un
jiufserte sich vorzüglich durch r/ieumatiscA.i«
tarrhaUs^hß B^schwerdtn* Wir sahen dab<
ungemein viele BrustaQecte von allen Nuan^
vom gleichgültigen Schnupfen 9 bis zur emsts
Lunf^enentzündung hinauf, die durch löfters Blpl
abziehen behandelt werden mpfsten. : -^ lA
Katarrhe und Husten waren ungemein him
nackig und währten Wochen lang; bei Viele
muI^tV 9Pgar die Belladonn« apgewiindi ira
-ftfk:&mliiÄcJw^QHtl-^^rfträfscfr« Kfa^Hi. kamen
hiui^^'WM^ Mi Bilnl!|,«n, beäonden '«i*» bei.,
't<gtHH>-U[^b,'tioui aller »rfgÄwanldirä :Mittel
VS Gmft iienitiliTTend untt anc^oiftia^'-i-^
ScAA^/tHmUnd Llifjmurr^tR waren nicht ad- .
' mtfliM'dcUi iKhänen Geiehleehte Men ia(t> ,
^itt"MtR(lrJli||irirUf-ze,'>o Wl« binSindem dA"
' yUtfthuitttR (tft, (K« Jtfnfem und der' ScAorfl^
r'*'tber apariam vor. Den le(«te& sm TV^Ao coni-
, "'Ms'o'r' darniftIt'rliegettden'PatieijteD, bafte id) -
^it einem an^It^rn Arzt gemein iohifttleh aU
Iweuchen. Es war derselbe ein 4a Jabie alu
gewordener PrUsifT, weicher-in BenUaTetrIeb>
ingen und hei Darreichung der S^olMakll«,
rtnenie im Milliairüiiial angesteckt yrtude« Alt
' -^h aro gten Tag der Kiuikbeit tum eitW»-
.'iia&l cunsuliirt wurde, und'den mitPstecbien-
' Kiftaihtia *m ginaen Körper bedeckten Kian-
' käi.in einer aehr engen Zelle beauchte, rieth'
Ich. vM- Altem dieaelbe mit einem gerXumige-
( »u. veruuBchen.'dea Kopächmer-
hrenaauKna wegen kalte ITmaehllU
jgjt 0b9 daa Haupt m sdilagen, saiives Ge-
frilnke flöTaig zu sieh zu nelunen und Sinapia«
tiMtti auf die, Waden au l^en. Zum inner-
. Kebra Gebrauch verabredete iebnüt «einem
. - <]Wioario die iweckmüfaigcn Anneymittdi ab
yÜtii CmtfhoT. ftt. et wuroen im Veriiui der
), ' Wftiftlirit nach und nach iwer Blaaiupflaster
L.'|m&Mt, die erat aniivtenTag dea fiebera zu
^';SUan anfingen, und damit Scbweifie und Ver-
/iriUndehing des Phantaslrena in Begldtunji
-bUtpo. ^ete anfangenden kritiachen Enehei-
''.liDO^en aber sammt dem'iKcken Harn äufaer-
— ' • " ' • r uqtoUw
^ «4 —
iommen : der Eopf wurde xw^ in etwas htU
terer, die Schwäche aber gröber» der Puls»
schlag kleiner und schneller, und so entschlief
er sanft am igten Tag der Krankheit* — Fait
auf dieselbe Weise sah ich im Verlauf dieses
Monats eine 44jähi'ige Schuhmacherirau in der
vierten Woclie vom Ai<fai/g der Krankheit
angerechnet, sterben , nachdem sie bereits am
siten Tag dieselbe überstanden zu haben
schien', und durch Wartung ihres 9 Jahce
Sählenden Knabens, der von demselben, Fie-
ber befallen , nach und nach aber glückhdi
davon befreit wurde, aufs neue rückfällig w(X>
den, und nicht sowohl an dieser Krankheit^
^Is vielmehr an reiner Entkfäftung und an
Durchfallen , die durch nichts zu stillen wa-
ren, und die sie sich durch Nachtwa<^ea und
Verkältungen zugezogen hatte, in das firab
sinken. — Selbst auch bei Kindern sind su*
weilen nach glücklich Überstandeneil Haut-.
Ivrankhciten plötzliche und unerwartete Todes-
fall^ nicht selten. So verlor ich am sgten
!März einen sechs Monate alten Jungen, dec
mit seinen altem Geschwistcrten den Keich-
husten glücklich überstanden I^atte, gar nicht
mehr hustete, vielweniger keuchte oder Schleyn
brach I die langen Nächte durch sanft schlief
mit bestem Appetit afs und wieder zunahmt
ganz schnell Morgens bald nach dem heitern
Erwachen, an dem Siickflufs oder Lungeiu
schlage nachdem er Tags vorher sich ei*
wünscht gut befunden und seine letzte Nacht
mit ruhigem Schlaf zugebracht hatte. ^ Am
frühen Morgen spielte er, wie mir seine Wä^,
terinn sagte, mit seinem Händchen, während,
er sein Frühstück mit Frohsinn zu sich nahm;
als hierauf die Magd mit Besorgung der an«
:^ ' ", ■ -. .-.'
■K . -
- , 'f.
d»%Sewohnt^ Tou ym fl^im^teh^
,.spiiQ§an feine Wi^ege uiid fand |h(i -ui
Lleo- Cionvulsionipii ^if eingetchtagfeneil
in^t fi^^' blauroth mit starren Augea^
^rtt^te ihm , nac£ : vorher gtö^iipiea
|cle Sit am Gaumeobpgeii anliegende 2iunt.
lerabi bliefs wiederholt Luft ein et^«t unA,
lach , einer Minute der krampfhaftes^ 2u-
1 nachlieb, war das Kind eine. Leiche. ^
..aijri[ dieselbe Weise verlor ich im.verfiofSf
p-. Pecember eip 6 Mpnate alt gevrord^pep
Ic^ÜflO gleichfalls nach ein^m glücldich
»ipiailenen Brust «Afiect, plötilicbV nach»
.j^asselbe eine Viertelstunde vorher seine
9^ ilablaeit vtüt Efslust zu sich geiiox|i4|.
ehalte^ •-,,'' ' ' . N.
,Bei- einem 3]aihrfgen Knabeii ^ welches
I '. rinem vernachläfsigten HauCausichlag
igj^i .def sitzende Schmerzen im Unteriiub
im, die '^icji gegen die Unke Hüfte und
fiUienkel dieser Seite zogen, bildete shsh
LäU^ eine Hdrte tief in* dei» Leisfieiige^i.
dt weiche beim Befühlen sehr schmerztet
l]||A er ganz betUägrig war, und weder auf
cai'. Beinen stehen noch weniger gehea
rite^ er zehrte dabei merklich ab, hatte
MBf t . . verlorne Efslust , zuweUen Nacht*^
r^i&9 mehr aber Durchfälle mit Abgang
wahrem Eiter. Ich liefs ihm Anfange
et .von der Calmuswuizcl und einen Ab*
davon mit der Binde uiid Färberröthe
sdich. gebrauchen; dann ein erweichendes
iplam äufaerlich auf die linke Weiche le«
I und Tag und Nacht damit bähen« ^ Die
dl^wulst und der Schmen& minderten sich
vat saDUDt dem IMberi die Stukleotlee«
\
-^ i6 ~
fungen mit Eifct und Blut vermisefat» wübr«
ten noch einige Tas^e fort, bis endlich alte
SchrherK Mmmt der Geschwulst tief im Unter-
\ifib der linken Weiche verschwanden. Nach
Verlauf von fünf Wochert war diese gebildet^
PßoUis glücklich gehoben, und der Knabe nahm
tn Kiäftcn eo zu» dafs er nun ungehindat
geben und laufen kann. .
Ein 71 Jahre alt grworJener Haus*Ofi-
nant, wt Ichea ich bt-reics im verflossenen
Jahr an VentauungHfehlern mit anfangender
Gelbsucht etc. zix besorgen hatte » die; augeo«
scheiniicii vom oeschwächten Ganglionsyaiem
berrüliiten, und einc^ bevorstehende plötxllcbs
XTnthätigkeit di« ser Nerven oder einen AUo-
minal-Srhta.t'fiurs besorgen liefsen, wurde im
f 6ten Vorruitrags auf der Strafe damit b«tiU
len, wodurch die gan^e rechte Seite gel^mti
und dao Sprechen unmöglich gemacht' wiude.
Ohnerachtet aller angewandter Reismittel, als
Blasenpflaster, Kly stiere, Sinapismea etc, kam
die Sprache und Besinnkraft nicht wieder,
sondern er war nach 34 Stunden tod» Es ist
nicht wahr, sagt der bekannte Arzt TTziery i^
Send wo in seinen Erfahrungen, dafs uns der
chlagflufs wie ein verborgener Meichelmdr-
der unversehends anfalle; eir ist zwar eh
grausamer Feind unters Lebens, aber geht
doch mit uns als ein ehrlicher Mann un^.
und schickt uns' die Fehde des Krieges, öA
ge Tage und WocUen, ja ich darf sagen« ci«
nige Jahre oft vorher eist zu, ehe er peinca
töddichen Schlag uns treffen läfst « damit Wir
Zeit haben, uns wider ihn in Bereitschaft n
setzen und zu verwahren. Ja er geht fo o^
tig mit uns um, dafs er uns in Zeiten bepacb*'
richtet ; seine getre,uen ' Vortruppeo ' sind tt
• * '
iMtaiiJShisteni'VosaAg ' '
Mhänt» cio SaiuteD «
B«i gNfiüJcc wifdij^'t:rfiri;- Wahre Vorbo^
uofh . .fl^KlIndiger chw btvoratebcndl^
idftufcfn ;dind dAlier liioqi4ffttne«rj.Verti
fMiAsU deti Bävubtse^nr von ein^n ^«i
te.^'iaUtcQ mvuneem Uijttigtin Bcrcddg^
jBJbn»' lMiiiR>riden inden Vc^ri^ttaghacundenf
, ^mitttk es l^iigep «nbielc I in 2utoinm«n»
■|l^*4!Vder Ohhiiiacbi tthietgehen würden .der4;
Ift-.tiAi« mit eini^lii;:Auft8Dfiieii «on^liiai^
lÜbimgeh« mU ein |$aar un«iehern-i waMt'
Im-^chritteA mit^Sphwiudtl begteifet odeC
I iMmUn imi . rorübergehendev Biindbeic
ifiA^0if^ von ein Pw Minuten Bk}i «fi»
i^Uebtfdiefd kündiget dicli im vdr^u^ det
lll|dBii]|ii tnthmt »n dur^h giobe. Neigung
I BoUaf WGihrend des ]>feüff eintr itieb^
.Bnwbttret ja selbst , «uch kuwclHen iA
NriUn', und deutet i»u( Näberrftck0n des^
en bim je ühtv und ■uRwidersiehlicheip su
T JNfaresi und Tagc^ia^iti Vor* wie Nach-»
tagjs .lUe^e Fertigkeit üum ScbluipmeTn sich
Ipdet Nimmt dabei da« GedächtniGi mer|{4
ab, werdea alle Sinnesorgane itflmpfer,
Ciemttch verstimmt den Chtiral(ter müu
H «iiid verdrosseUf sinken die körperlichen
^ und Verrichtungen süsebends und gebt
M^enach mit Aerger und fnvita Minerva
iwac Berufsgeschttt te, irergebt ihm während
AriH^it das Gesichtt klingen .ihm die Oh«
aic so ist dieser I^ebf nsfeind ihm nahe«
I 4Atr 4iii# Ciaiobfiiiiingen » Im h<»hi(im
— «8 ~ -
•der minderen Grade ^n nch betnerict« i
an andern beobachtet, daif licker auf d
Todesart zählen, wena anders nicht ein
vorhergesehener widriger Zufall! seine Lebi
tage unerwartet beendet. Das bisher Ges
gilt nicht sowohl von schwächlichen, son<
vielmehr von robusten, yegeten, aber be
im Alter etwas vorgerückten Subjecten.
Auf eilte andere Weise, jedoch glc
falls schnell, verlor ich in diesem Monat
31 Jahre alt gewordenes Frauenzimmer, d<
unverehelichter froher Lebensgenufs seit
raumer Zeit durch empfindliche Gicütschi
zen verbittert wurde, die alle Gliedma
durchzogen, und bald diesen, bald jenen 'Fl
besoncfers den rechten Arm in der freien'
wegung seit geraumer Zeit hemmten,
den dermalen durchaus herrscheodea
tharchalifichen Beschwerden aller Art waxfi
der heruniirrende Giclitflufs plötzlich auf
Liungen, verursachte grofse Beengung
Höcbeln, Bluthusten und Nervenleiden s
Art begleitet, gegen welche . Blaset ipfiai
Senfumschlage, Klystiere und innerlich kl«
Gaben von Kampfer, Cnlomd. Kerm, i
Cunjac. und Dover. Pulver etc. nichts
mochten, sondern in wahre Lungenlähnr
übergingen, und nach 18 Stunden den '
durch Erstickung herbeiführtep. In der Lei
fand man die beiden Lungenflügel schw
blau, wie bei ErJiangten und mit Blut ül
füllt; der eine Lappen der linken Lu
schlofs ein kleines Geschwür in sich,.,
über kurz oder lang in LungenvereitflP
übergegangen seyn würde. ' Das Hezs
schlapp und der Hertzbeutel enthielt eil
Unzen Wasser: auch in der.BcustiUiUe
- agr -
Mit abtjoimeh Ü^IJ^üfi ' dieiek IF^üchtlg«
it ad. ' • ■ '. '-^ ••»■'■ , ■ • ■ •
"Wie luftcist yofticktig und s^rsam bei
iohtftubjekten init , "' B)ixf8bki«hen siian t\x
7&ke gfeheh müte^, inäg'fiilgend^ Kranken*
»chichte' beweise n 2 ' '
Ein 4ojahrigi[^r Hafnermeister rerkMltete
Ji am i'itep MärrV ats^^ ^11^ '"öch föhf Gtad«
itet deth Oefrierpünkte 'hatieu, beim Bren«
iii seiner Thon- Fabrikate, und wurde Tngs
.rauf mit einem heßigen Seiten^tirhfiebet,
»ihlicfa^h Husten rhit Blut * und' achleimig«
m'Aüiwurf» grofsem Durst etc. befallen* Ich
üfiitc^ jfes äiifserst mühevt>llen AthÄiens we«
n urivensüglibh einige Unz<<'n Blut voih
tm abziehen, ein: Blasen pflaster auf die
htnera^nde Stelle legen, und die flüchrige Sal«
rirt die ganze Brust einreiben l^ssc^n: inner«
ix bekam der Kranke eine Salzmixtur und
:e vier Stunden eine Gabe von Kermes min«
it CalomeL *Da8 Athmen wurde darauf
bends und die Nacht über etwas freier, die
bmersenvolle Respiration mit Stöhnen und
:hreien begleitet, kam aber 'ai]fi folgenden
ag in dem Grad wieder, dafs ich noch ein-
al fünf Unzen Blut am Arm abziehen liefs,
elches eine eben so dicke Entzündungsliaut^
I das erste hatte. Iniii-rlich bekam er das
^9Ct. Hchen IsL mit der Senega nebst einem
isatz von der Tinctur. Digital atth. und
tmu mit Calomei etc. wurden fortgenom»
en. Nach ein Paar Tagen trat eine allge*
eine Schwäche mit Schlaflosigkeit, schnei-
st, kleinem Pulsschlag, geschwollenen Bei-
n mit. ununterbrochenem Reiz zum Husten
id hörbarem Schleimröcheln auf der Brust
it seltenem Auswurf von moderigem bcauu*
■TT. 30 ■—
ritfhl^lien Schleinvb^^Mf ein« da£i Läjit
mung der Lungen von Scmeimüberfüllupg is
^Ksorgen stand« Daher «f md^ dem , Ketm. und
Ci^lomilpulvem K^mbfet bcige$e2t, und dj^
fi^ben öSlett in d^r ,A^. Hafih<^^ tmt det TiM
ßi^itaL und tintt. Guqj'ac. ^ vpliU*^ tnit Za$tt$
von Sydefih. Lau(,Uouta gereicht , auch empw
ich der äufsergten Entkrärcubg und maugebm
der ElsI^s,( wegen öfcers einen ^lü£&l cliiii|
atarkeu Pcans.. Weines (Rpusillon)^ zu n^
tnen» Das Stechen in der Seite nahiii:SiM<
merklich ab ^ der Hustet^ li^urde. sdUnet ywl
mit Auswurif begleitet').- dafür abet di^t^
eiiigeiipma^euer, die^ A^jgen starre « der
gitternd etc.^ sq dafs ich Versetaung des
$tofies nach dem Gehirn, und tödtliche
vulsionen ; befürchtete« tch li<^ld dah^ i)o(d|[
ein tüchtiges BIasenpfiaste£ ,in den N^ta|l
und auf die Fülse Senfieige, so wie Ub(^ AM
Kopf kalte Fomentatianen tult Veineasia ii|>r
gen 5 setate den Kampferpulvern einige wMk
fiisam bei , und zietb den Tag Übet (ÄilM^
den ganzen Körper mit warmen Baiec-Wio^
und Branntwein zu waschen* Nach ein
Tagen wurde bei dieser Behandlung det
viel freier, das Fieber minder, es stellte
nun wieder ruhiger Schlaf und daA Frirnflni
der Beproductions- rhätigkeit ein. Ab nM
nach drei Wochen diese Brust « undt
male Gichtkrankheit glücklich gehoben^
erfolgte bei sichtbarer Zmahme der Kräft^;
heftiger podagrischer Anfall In beiden. Füi
df;r di;n Armen noch drei Wochen \au
hielt i bis endlich Anfangs Mai trolle
•ung eititrati
/f
— 31 -^
letevscandi h^hneri fi?^' 3^^/ 36 diea^nAbj
- niediigst. so 8 19 den 4 Ab.
njittlereri 96 11 86 li. ahaou»!
nOiBtMm* höchster s H« uo Sd.soNachm«
niedrigst. — 1 6 d. 3o frtthi
tnittleret! -^ 8 4 w. «1« lontu
iti«t«rtt# liödisrci': 865 den l5 Nechni«
uicdrigHt. 4S2 den z friUi.
»itdeiet : yig trocku. «1« tonit«
temchende Winde: Nordw^«t und $üd-^
tf jetrag dfs Regens ii| Linien wenigec
ühit Heitere ifchöne und vermisclito
ll&Maiiifnea 1131 gans trübe 72 Tage mit'
ao , mit Regen 7 , mit Schnee 1 , mit
i «, mit entferntem Gewittern 9. Heitere
,e und vexmidchte Mäcliie zusammen sa»
trübe if Nächte mit Wind 3» mit Re-*
« Merkwürdig ist die anliaitend schön«
Urämie Witterung vom 10. bis zum %i ^
ut einem entfernten Gewitter auf einmal
ins wich.
ie im Verlauf dieses Monats häufig vciN
suen rhtumatiBch' kütarrhuUschtn KrankluU
itten gemeinlich den Anstrich von etwas
un^ verliefen daher ungemein langsam
oit unter auch tödilichi besonders die«
Dl Welche rein nervösen Charakter dn
Crugen« Der Typhus contagiosui hat«
S ganx verlassen , und trieb seid We«
Icht einmal im Militair-» und Etappen«
mehr. Ungemein hartnäckig waren
taittfrh * JTc^er und Husten bt^i alten
nt Zahnschmerzen mit und ohne Eitcr-
g am Zahnfteischi und flüaae im Ge«
kamen häufig von An der Gicht liatt«
— 3« —
ich auch jetzt nicht nur Mitnaer ; sonders
auch zwei Weiber zu besuchen; welche ua»
verkennbare Anfället erst am Ballen des einen
Fu&es, dann der einen Hand mit Schmerzi
fiöthe, Geschwulst und Fieber bekamen. Ei«
' xien fi2jährigen Bierbrauer und Wirih veiloc
ich in den ersten Tagen dieses Monats plöts-
lich an anomaler Gicht, von dem ich nach-
her sprechen werde. — D^ wirklich Lungp-
schmndsüduigen vollendeten ibre Lieiden mei-
stens im April, die Gandidaten aber dieser
qualvollen unheilbaren Krankheit litten an
Brusischmerzen, Bluihusten mit Fieber etc. wo-
von sie zwar meistens für dielsmals nach
und nach befreit wurden, um als ge^istfe
Opfer derselben Seuche im künftigen ^t-
oder Frühjahr zu fallen. — Diarrhöen, mei-
stens durch nächtliche Verkältungen li^ei
geführt, beschäftigten nicht selten die Kunst,
Auch Peripneumonieen fielen bei Erwachsenen
und Kindern, vorzüglich vom sechsten bis
eilften Jahr vor: Diese kamen l«^icht und mei-
stens schon am yten Tag davon, bei jenen
aber war der Gang dieser . Krankheit viel zö-
gernder, und entschied sich selten vor dem
iHten Tag, ja bei einigen noch später, weil
der Charakter nervös war, und nur mäisigtt
Blutabziehen vertrug. — Aufser diesen Ka»
tharrhalischen und BrustafTect^n litten (fie
Kinder noch immer am Ktichhusten : nurgaos
selten kam Iiie imd da das Schärlachfieber Vob
In der Mitte dieses Monats wurde ich zu ei-
nem 3jährigen Knaben gerufen , der seit .4X2«
gen einen ganz eigenen pfeilfendeo Hiisten.
hatte, wie mir die Mutter erzählte. Es war
aber nicht der Husten allein gätlend, ^üüidem
das Athm^iji äubeist mühCY^I^ der' Kopf
etwas
-^ 33 — '
etwas nach hinten au gezogen i und der Hai«
hervorragend , das Fieber und der Durst
grofs , kiira die gewöhnlichen Begleiter der
hüutigtn Bräune unverkennbar gegenwärtig:
ich reichte daher sogleich Calomel mit Kenn»
jnin. in grofsen und oft wiederholten Gaben»
liefs die üüchtige Salbe mit etwas Quecksilber
veraerst im Nacken Öfters des Tags einreiben»
Klystiere mit Weinessig und ein awei queer
Finger breites« drei Zolle langes Zugpfiasteip
längst der Luftröhre setzen, und hatte das
Vergnügen bald darauf das Athmen leichter»
den Husten freier und mit demselben und
beim öftem Würgen sum Brechen häutige» in
Schleim einn^ehülite Concremente weggehen
SU sehen. Nach acht Tagen war der übri*
geus robuste Junge wieder gana. gesund«
Von 119 Kranken entriis mir der Tod.
vkri nämlich einen 10 Wochen alt geworde*
nen äufaerst schwachen Jungen an Couvul-
sionen, die durch Husten und plötzliche krampf<p
hafte Zusammenziehungen im Kehlkopf end-
lich bedenklich werden nisten, nachdeni
diese krankhaften Erscheinungen weder durch
das Einreihen der flüchtigen Salbe mit Kampfer
und Opium, noch durch BlasenpÖasieri klei*
Den Brechgaben, Calomel, Moschus, Kerm«
Belladonna etc. sich heben liefsen«. Diese
krampfliaften Constrictionen am Eingang der
liufcröhre, die weder zur häutigen Bräune,
noch zum Keichhusten wesentlich gehören,
abei^ in diesen Krankheiten bei zarten Kin-
dern gar häufig vorkommen , sah ich fast Im-
mer mit tödtlicher Erstickung enden, und
fiind in den Leichen Schleimüberfüllungen
nicht alleim im Eachen und Eingang zur
Luftröhre, soii<iern. diese selbst damit nebst
Jour». XXXS:ni.B.4.8t. C
— 34 —
etwas Blut yermischt, überfüllt« und bau
Lungenflügel Bcliwarzblau und voll Blut, i«
bei Erstickten. — Mein zweiter Ventoiboc
war ein 6 a Jahre aU gewordener Bierbnuhj
der seit länger als 25 Jahren an der leg/jkÄ
ren Gicht litt, alle Früh- und Späijahre, t»**
Büglich an den Füfsen f zuweilen auch
den Händen leidend« Wochenlang damisiQ
lag. Er war übrigens weder ein grober Tcx'
ker« noch dem Zorn sehr ergeben« nur «Uzi
er in Entrichtung der ehelichen Pilichi« j
was zu emsig zu seyn« weil er mit drei Frar^
zehn Kinder erzeugt hatte, und dessen WU
we mit dem eilften Kinde, im achten M»Jk
schwanger« den Gatten zum Grabe begIdEa
Bereits im Jinner empfang er die ge«»\ff
liehen Schmerzen in den Ballen der F9
die ihm das Gehen beschwerten« bald ka^s^
bald wieder verschwanden « und mit ast#^
tischen Beschwerden und Kardialgieea \>^M
tet waren. Er nahm daher im Febru^^^
Kunst in Anspruch, und blieb auf meivfi
rathen einige Tage gariz zu Beile« wF ^^
sich die Füfse in Wachstaflent« legte al
aeind Senfteige auf die Ballen , lieb sf'
auf schröpfen« und nahm innerlich eii _^
turirten Absud der Kalmuswursel mit d«r//
lygala cmara und Columbo, nebst Zusats
£^fx. Stoughz. vinos. und der Tmctur, &
yoltu,^ sammt einem bitter Thee ausifl.
m^dr. Chamapyt. und TrifoL FIhr» Gegea
asthmatischen« oft ganz un^warteien AnlM
aber, die Nachts oder gegen Morgen bii
Ersticken ihn plötzlich befielen, am g(~
liebsten« wenn er den Stuhlgang ve
hatte, und wieder in sein Bett steigen vdL,
verschrieb ich ihm üec Li^ c c. U0C(ibIb ü^i
— 3S —
'«^. Kst* tOBtor» Laud. Uq. Sjd. ma ir.'ufL
stom: vkc. Unc. aem, S. Alle halbe oder
t Stunden einen TheelöffelvoII su neh«
bis Blähungen oder Linderung erfolg«
wonach alleaseit, besonders wenn einige
-siwinde aufsdefsen, das Aihmen leichl^r^
^«iimers in der H<*r%grube und auf der
vermindiert und alles erleichtert wurde;
* Tclem rieth ich den Unterleib und die Brust
ti einigf'mal mit einer Spirituosen Auflö«
des schwarsen Peru- Balsams su wascheni
Viaceralklystiere und alle Nacht eine
▼on Lact, sulphun G. Guajac. und Crun^
Bu nehmen* Nie aber setaste sich wäh«
des ganzen Verlaufs seiner Krankheit
Sichtschme^z regelmäfsic* in den Extremi«
^esr, und äufserte daselbst Röthe oder-Ge*
jlst, sondern verschwand allezeit schnell;
längstens nach 48 Stunden wieder. Doch
te Patient in den schönern Tagen dee
«8- in so ferne sich merklich, dafs die
msiehenden arthritischen Gefühle Wochen*
oft ausblieben, der Schlaf und t)ie Ers»
urieder kehrten, und er seinen häuslichen
ichtungen. etwas besser nachkommeii •<
te. Am 7ten April traf ihn Morgens sein
er, der ihn Abends vorher das letzte
tier gegeben hatte, nach einer mit gutem
tf zugebrachten Nacht bei scheinbar be«
Wohl an, und als ich ihn um 11 Uht
;hen wollte, war er eine Leiche. Die
I diesen plötzlichen Tod äufserst be«
c Wittwe sagte mir, dafs der Verstor*
munter und über nichts klagend, sein'
itück um acht Uhr genommen, und da«
!ie Ökonomischen Verrichtungen für die-
Tag angeordnet hatte, gegen zehn Uhr
C a
- 36 - -
Aetf-.dlB er V vom Leibstiihl wieder nach sA».
nein. Bett^ gehen wollte , den heftigsten An*
fall vom Stecken oder Schwerathmigkeit bc^
kommen habe, blafs geworden und verschie-
den sey: in weniger ads fünf Minuten war er,
wie. man sagt, gesund und tod« — ^ Gans g^
wifii Fürde die Deutung dieser schnellen To-
des^rt, in der Brusthöhle der Leiche 'Vorg^
fimden worden seyn, wenn sie dem aoato*
mischen Messer unterworfen wordcfn wäre. —
Bei. einem Geschäftsmann, der gleichfalls seit.
^5 Jahren zweiicnal wenigstens binnen Jzhah
friste stattliche Anfallendes Podagras lehfet,
welirhe ihn Wochenlang su Bette halten, und
seine Schleimdrüsen, membranöseu Haut und
Xiigamente in Händen und Füfsen durch wv-
flerholte Entzündungen so verdickt haben,
dafr seine Gliedmafsen mit jedem Jahr. steifiBC,.
und besonders die untern zum Gehen zuse-.
Htnd unbrauchbarer werden, durchwandebe
der GichtstofiT in den ersten drei Moaaten
dieses Jahres gleichfalls irregulair seinen Kör-
per, bis er endlich im Anfang April in das
linke Knie und in den rechten Fufs sich bst
sietzte, die gewöhnlichen Erscheinungen, ili
Schmerz, Böthe, Geschwulst mit Fieber wi
Schlaflosigkeit begleitet, hervorbrachte» weklie
nach 14 T^gen sich allmählig verzogeA, uvi:,
die Rückkehr des äu&erst beschränkten fteiep;
Gebrauches seiner Gliedmafsen wieder gesfit-:
teten» Kaum aber war er von der Gjcht te-.
freit, und zu thätig in Nachholung seiner et-,
was versäumten Berufsverrichtuugen , als ft.
auf^, neue von Schmerzen im ganzen linken.*
Arm von der Hand an bis zum Ellenbogen;
ux}4 ^er , Schulter befallen wurde. Höduc
^wahrscheinlich zog er sich diesen neuen Gkht-
- 37 -
I
, dei( ibernuT vier Tage währte» ^da«
L sut dafs er, iinc^edulüg über die eö*
lezi Fortochrilte im AUeingehen, nur mit
1 Bedienten und auf der andern Seite
lern linken Arm und der .Hand auf aei*.
Stock zu heftig gestützt, im Gehen sich
t anstrengte, und dadurch diese schwa«
und empfindlichen Gelenkbänder ^ zu
und anhaltend drückte, wodurdi Eotzün«
, Schmerz, kurz ein 'abermaliger ^aro«
US bewirkt wurde, der aber durch Ruhe
f Theile nach ein I?aar Tagen beschwich«
war. Denn bei allen Gichtkrapken .schei-
die Bänder und aponeurotischen Gelenk«r
I eine aufiserordentliche Geneigtheit zu
indungen zu haben, die sich dann den
en nahen Gebilden schnell mittheilti
am sich wieder vertheilt, und nicht nur
sgerte podagrische Anfälle hervorbrinsti
^rn auch die Gelenkbänder immer meur
cket, und zur willkührlidien freien Be«
ing unbeholfener macht.
Das dritte Opfer, welches mir der Tod
iesem Monat entrifs, war ein nur ij
\ zählendes Mädchen, welches gegen
! März mit einer Peripneumonie befallea
e, die aber, nachdem sie glUcklicIx geho«
zu seyn schien, schnell in die gallopi«
i Lungenschwindsucht überging und mit
Tod endete. Es war zwar dieses Mädchen
lehr blühendem Aussehen, aber von aus«
delicater Constitution, ehe die Behiigung
at, welches seit Jahr und Tag geschah, war
rgen lg Monate mit der Bleichsucht be«
ert, und jetzt, wo die Natur in Ordnung
Sielst die Reinigung alle drei Wochen un«
ein copiösi so dab dieses GeKhöpf da^
— 3S -
durch lehr abgeschwMchi und>ma6er wuide. ^
Und enfilich verlor ich ein sehn Jahre i
gewordenes Mädchen am Zehifieber, da» vi
«nÜEingender Lungen Vereiterung herrührte, sw
mit wenig Auswurf, aber vielem trockne
Husten begleitet war, gegen jeden Abend u
vin Fieber - Paroxysm US ein, der die gani
Nacht währte, mit Durst, Unruhe und Schli
lostgkeit verbunden war, und das arme W
0en ungemein entkräftete, abmagerte und i
dem Grad wunderlich und ungedultig macht)
dafs es sowohl als seine Eltern sehr zii Im
klagen waren. • Einige Tage ^r dem Tod
traten leichte Zuckungen ein, bis endlich dfl
•elbe am 23. dieses ibre Leiden endete. Ii
Unterleibe der Leiche wurde eben nidi
Widernatürliches entdeckt, auberdas diedüi
nen Gedärme hie und da entzündet,* in di
BruäihÖhie aber die Lungen angewachsen, w
ren. In ihnen war der Sitz der Krankhe
und, des Todes durch Erstickung entbaitei
weil der kleine Kreislauf in denselben mcl
geschehen konnte, indem sie mit Eiter ang<
füllt, schwarzblau und gangränös« auch gröl
tentheils mit d^m Rippenfell innigst verwac
sen* waren. Es wurde weder in der Btui
höhle noch in dem Herzbeutel ausgettetn
Wasser vorgefunden , ohnerachtet des b
schwerlichen Athmens wegen und der Ui
möglichkeit in den letzten drei Lebenstag^
XU liegen , solches allerdings . zu venai
then war.
Ich bemerkte oben schon, dals in diese
Monat viele Brustafiecte, besonders bei Wi
bem vorkamen, die im Anfang desselben^ re
entzündlich, in der Mitte Aprils mehr »er?
wurden I und nur sparsam filutahBielitii <
- - 39 - ■
schteow Wahnchirinlich war dieses in der
teerung gröfstentbeils begfündet. Denn diec
[nmcl war bis ani asten hell und heiter.
Tage warm und die Nächte temperirt, sa
I die Pfirsich • Kirschen- und Birn-Bäumifis
S5ten in yollstpr Biüthe standen: am 26teit
kalter Regen, am syten Schlofsen, am ästen,
nee, am sgien und 3oten gab es ehdlich
, und das Thermometer lag drei bis vier
de unter dem Gefrierpunkte. Der ausge»
nce, schon ziemlich in dicke Knos^^eu ge«
3S6ene Weinstock , die zu früh hervorge<».
:ten tarten Triebe des Feigen- und NuFs«
ms, die sich gewöhnlich erst im Mai z\i
!alcen pflegen, erfroren durdigehends in
en zwei Winternädften, und mit ihnen
38, was sich von feinen Gemüsen, 9iß
rgel. Höhnen ete* entwickelt hatte. Selbst
Blüthe der hochstämmigen Bäume litt he*
[itlith, und verkündigte für den Herbst
! höchst mittelmäisige Obstemdte. Natür-
mufste dieser ganz unerwartete Wechsel
Witterung auch das Haut- und Lungen«
an kräftig afficiren. Bei einem lebhaften
ibe von 36 Jahren, welches in den letzten
en des Märzes mit einer Peripneumonie
lien wurde, und ganz antiphlogistisch be»
ieit werden mufste, verliefs der Schmers
reciite Seite am fünften Tag, nahm aber
Kopf so heftic; ein, dafs derselbe, ohner-
et der kalten Fomentationeii, der erneuer-
Blaseupflaster in der Seite und Bedeckung
dben mit Kataplamen etc. bis fest zur
»rei durch anhaltendes qualvolles Wachen
»gert wurde, bis endlich starkes Nasen-
m eintrat und den Kopfschmerz min-
u Dafür aber äufserte sich nun groüitt
— 40 —
EntkniftuDg, anhaltendes Phantaalren und Et
scheinungen von Schreckbildnissen bei offibnei
Augen und heilem Tage inic krampfbafiai
Bewegungen , dafs die kräftigsten NerviiUh
als Castor. Liq. c. c. succin. der Baldrian nk
der Senega angewandt werden mufsten. Da
Kopfweh war nun ganz, das Sausen uvi
Klingen aber in demselben, und der Diint
nur zum Theil gehoben wurden. Den^Tig
durch wurden die Nervina und die Nacht da
Ififusum Valtrian. cum FL Atnica Spirit, J^
der. und Naphth. Aceti fortgegeben , bis xtadi
und nach der Puls ruhiger» und die GeiMs-
2errüttuogen, welche meistens in Erscheinafr
gen längst Verstorbener oder andern Sduedt,
bildern bestanden, ganz wichen, und dafita
wieder etwas Schlaf und Buhe des Gemütbi
•ich einstellten» Als endlic^h der Kopf 6d
war, ^ so stellte sich aufs neue der Hustaii
sammt Auswurf und Seitenstich etc. venneb
ter ein, so dafs bei dieser sehr schwächlidica
Frau die sich alle Morgen einstellende Nacb-
schweifse ein 2!ehrfieber besorgen liefaenf des
aber mit China, Isl. Moos etc« mit anpasNfr
der Diät bei der herannahenden mildaiiii
Witterung glücklich vorgebaut wurde. -?- S
einer andern 37 Jahre allen Wittwe, wekh
gleichfalls am Seitenstich mit Blutauswuif iü
Anfang dieses Monacs gefahrlich damiedci
lag, und durch Blutabziehexi , BlaseDpb
ster etc. nach und nach davon befreit Wim
hielt der Husten mit verdächtigem , häufige*
Auswurf gegen Morgen und von entkräteo«
den Nachtschweifsen begleitet, gleichfalls aock
länger als drei Wochen nach glücklich gdip*
bener Hauptkrankheit an, bis endlieh W
tchicldichez Diät^und passenden fleUmittti
\-
— 4i —
e Stchwäche dieses erkrankt gewesenen Or-
ns beseitiget worden wac^ Leider! aber
ekt SU besorgen t dafs dieses junge, delicat
»baute Weib den Keim sur Lungenschwlnd*
ickt in sich trägt, welcher sich früher odec
räter, schnell oder langsam zu seiner Zät -<•
elleicht nach einer Entbindung entwickeln
)d ihr Leben enden werde. — Unter abn-
ähen praurigen Aussichten für die Zukunft
>b ich gleichfalls in diesem' Monat die Nacht-
hweifse, den quälenden init vielem Schleim«
iswuxf begleiteten Husten, die Abmagerung
ad das Zehrfieber wiederholt schon bei eU
sm S4Järigen Musicus, der seit drei Früh*
id Spät -Jahren an diesen unverkennbaren Er«
heinungen eines kranken Lungenorgans leidet,
s er endlich auch ganz unabwendbar in das
rab sinken wird, besonders wenn ihn noch
18 traurige Loos treffen sollte, in dem Miii«
irstand eingereihet zu werden* Die Erho«
ng ging bei diesem junggu Mann deswegen
»sonders allezeit langsam von Statten, weil
le nächtlichen Saamenergielsungen, die plötz-
ch kamen, wenn Patient im Schlaf auf den
ücken zu liegen kam, ihn ungemein ab«
liwächty und der geschwindem Genesung
A W^e standen.
Am igten dieses verschluckte, ein dreijäh*
get Knabe einen sogenannten halben ScJdofs-
igd, eines Zolles und einiger Linien lang, in«
em er mit demselben spielte, ihn in den Mund
£ckte, und hierauf an seinen Daumen aus
nartiger Gewohnheit zu saugen anfing. Da
erselbe im Hinabgleiten nach den Magen
em Knaben im Bachen und Schlund hie und
z dennoch unangenehme Gefühle verursacht
eben mochtCi so lief er weinenfl : Mutter, ich
— 4« --
habe den Nagel verschluckt. Bettflrzt lieb
clieee mich spät noch um Rath fragen, und
meine Antwöit war: den Jungen, weil er nun
schlafe, ohne Beschwerde aeine Abendsuppe
zu sich genommen, und keine Neigung zum.
Brechen habe, für heute ruhen zu lassen*
Morgen aber zum Frühstück dicken Gersten«
schleim und Hrod mit ßutter dick bescbmied,
zum Mittagessen viel Sauerkraut zu geben.
Am folgenden Tag sagte mir die Mutter, dafit
der Knabe gut geschlafen und über nichts zu
klagen habe: er gab auch» als ich liegend sei-
nen Unterleib nachdrücklich befühlt«, keins
unangenehme Empfindungen, selbst nicht in
der Herzgrube, zu t'rkenuenr Eben so ruhig
brachte er mit Essen und Spazierengehen
diesen un<l den folgenden Tag zu. Ich gab
nun der Mutter die Weisung, diesen 'Abebd
und für die Nacht ein öliges ' Kly stier yoq
diclcem Gersienschieim bereit zu halten-, um
ihm solches, wen9 er auch nicht klagte, su
geben , und unverzüglich den Wundarzt, der
vom ganzen Heriiang der Begebenheit in
Kenntnifs gesetzt wurde, zu beschicken, im
Fall der Junge beim Stuhlgang über Schmer«
zen am Alter klagen sollte. Alle diese Mi*
regeln aber waren unnöthig. Jlenn als icb
am 32ten Morgens in das Zimmer trat, rief
mir der Junge zu: „Der Nagel ist fort.** Er
kam derselbe in Sauerkraut eingewickelt, wahr«
scheinlich mit der Platte voran, ohne alle
Beschwerde durch den Schiiefsmuskel mk
den übrigen Excremenien zum Vorschein*
^ 43 -^
Mai.
niedrigster ao 5 9 «l. a3ftfüh
mictlertr 2% ^11 letw.Kun«
iflsi9Skttent.i hüclister "f* 20 3 ä. 29 I^achxnitt.
'niedrigst.-*** 1 2 d. i.u. i3. hdk
mittlerer -4-96 u.Ji/iiGr. tun«
^gromcttrst. ; höchster 870 den 3 Nachm.
niedrigst. 634 ^^^ ^ hiih.
.mittlerer 776 U'ockn. als sonst*
Der berrsclieiide Wind wir Nordw€&t:
» Betrag des Regens i9f Linien, beinahe
n die U&tfte xu wenig: in jiedtr Hinsicht
n troduiex^ und kalter Mai, wodurch dii» Ve-
tation beträchtlich zutückblieh. — Wir zähl-
a heitere und schöne T^ige ix, vermischte
9 ganx frühe 9, windige 131 reuigtie 129 einr
al auch etwas Schnee« heitere und schöne
ichta I89 vermischte io, ganz tcübe 9, wln-
^ a,.mit Regen 4« Seit 40 Jahren iöinmc
im Monat vor, wo die Lufttemperatur im
Lirchscbnitt so gering ausfiel» wie heuer: und
ir wenige mir so unbeträchtlichem Regen.
'hon aus der Uebersicht dieser rauhen nafs«
Iten Witterung, die äufserst sparsam mit ein-
Inen warmen Tagen nach der Hälfte dieses
ihrhaft nicht Wonnemonats vermischt wa-
Ei, geht hervor« dafs es der Kranken viele
ben mulste. Ich hatte deren 1 34 zu besor«
n, von denen vier starben. Die Hauptfof*
en waren Brusts» und Lungen^Affecte^ theilz
ronische ^ sowohl entschiedene Lungensuch«
1» als auch beginnende, die für dieses Früh*
ir meistens noch beschwichtiget wurden und
cht in das schleichende Zehrfieber Übergin-
D2 iheUg M2ündliih€ i3bru$tkranUmt%n9 ala^sj»
\
t ^
- •
~ 44 — .
tensHchtf HaUmtzwiäungvi eta JDurd^
Kolikschinerzen waren im An&ng bi
Mitte des Monats sehr lierrschend, i
den aber durch eifiige Grane der Bi
sei und darnach gereichten stäirkenci
teln bald gehoben. . Auch rheumatisc
tische Beschwirden sah man häufiigt die
erheischten Blasenpflaster, das Einreibi
tiger Kampfersalbe oder des Terpenti
dur Tinctura Cantharidum« -^ Das
fitber kam auch vor, aber nicht mehr
iurtige oder contagiöse« Eine meiner
verlor ich am i^ten Tag der Krankhe
wie unien näher erzählt werden soll,
demselben Jceiti merklicher Entzündi
voran, sondern das Ganze beruhte c
Schwäche,' und mufste mit Wein, Chi
drian, Blasenpäaster etc. behandelt
Auch gewahrte man hie und da leise
von JVechselßebern^ die aber schnell
Eben so sparsam bemerkte man leicht
anivandhingen; Kinder von jedem All
theild an gutartigen Masern , theils a
ßebern und Seiunstichen ziemlich
krank, die kleine Gaben von Kerm. i
Calomel erheischten, meistens aber i
oder i4ren Tag sich glücklich entfi
Blasen pflaster, Senfteige mufsten fas
in Anwendung gebracht werden; nu:
nem Jungen von neun Jahren mufstei
bei noch Blutigel angelegt werden,
bei ihm, ohnerachtet der glühenden
und der feurig glänzenden Augen, d
Schmerzes etc, dennoch nicht zum N
ten kam, das bei den Uebrigen meiat
freien Stücken gleich in den ersten T
Krankheit eintrat| und die mit Blut ü
• - 45 -
CeflTde mit grorser Erleichterung endeerte« —
Bei einem andern £elinjälirigen Knaben wur« '
de die ilefcigkeit dea Seitenstiches und das
Phantaiiren merklich gemindert, als am yen
und 5ten Tag der Krankheit copiöses Naaen^
bluten eintrat, am 7ten und gten aber erschie«
neii ffaiz unerwartet Convulsionen, welche
mitteUt Klystieren bald vergingen, worauf end-
lieh Minderung aller Zufälle, nebst gekochtem
und mit Blutstriemen vermischtem Auswurf
erfolgte, und die Krankheit mit dickem Harn»
erleichterndem, allgemein verbreitetem Schweii* /
fie am iiten Tag sich entschied, und in Ge«
suodheit allmählig überging. Der Aufgufs
des Jsländ. Mooses mufste noch einige Zeit -
S^en den trocknen Kitzelhusten, der beson«
ers Morgens und Abends quälte, fortgenom«
mep werden«
;' Von meinen vier Verstorbenen verlor ich
g^leich la den ersten Tagen dieses Monats ein
t3 Jahre alt gewordenes Dienstmädchen, weU
ckes in der Mitte Aprils mit einer leichten
iiUngeoentzündung befallen, die aber wenig,
oder vielmehr gar nicht früher berücksichtig
get wurde, als bis der nervöse Charakter mit
äuberster JSntkräftung, Irrereden etc. sich da-
su* gesellt hatte. Ich setzte zwar dieser Krank-
sogleich kerm. min. mit Calomel, den Auf-
guis des Baldrians mit der Senega, Arnica etc.
und später Blasenpilaster, Senfteige» «Wein,
Kampfer, Moschus etc. aber .leider! Allesohne
erwünschtem Erfolg entgegen, weil dieReaction
. bereits vor dem i4ten Tag der Krankheit ganz
.^erloschen zu seyn schien, und auch die
kräftigsten Erweckungsmittel nichts mehr fruch*
leten. Sie starb unter anhaltendem Sehnen-
liüpfeui Phantasieren, unwissendem Abgang
len Tod vorauasagle, welcher auch uii
herholten leichten Conrulsionen' swi
darauf erfolgte. Der sehr angetrieben!
über die Brunthähle hinauf ragende
leib enthielt etwas Waasei, lo wie d
ncn und dicken Gedärme viel liuft
Nfctz war ganz fettleer, und die Gekrd
Erliaen- und Bohnen -grofs, verhärtet.
toeisten Krankheiten dea xarten Kim
sind im Unterleib aufzusuchen, so
des jugendlichen und männlichen Ki
in der tiiuFthdhle, und die des herai
den GreisenailtTB im Kopf • und Neri
•tem begründet »nd. Daa Repiuducti
■tem ist in der werdenden Mengchl
ihütigaien, to wie das irritable in der
lidien Mannakiaft, und das sensibte
in dem männlichen Aller bis in des
Jahien am angeatrengieaten wirkt. D
auch der Tod des beginnenden und
dcteri hohen Alters ineistens Servenat
und UniUäiigkeit des scn^blen Sysii
. '-• 47 —
r Manii von 31 Jahren starb anderLun-
rreiteiung; und mein viertfr, ein Greis,
ler 71 Jahce zurück- gelegt hatte, enctete
unerwartet am Schlaflusse plötzlith, nach*
er glücklich einen falschen Seiteqsüch
tancfen hatte, und auf dc-iti Weg der
Bung war. Der Tod. überraschte ihn so
11, dafs er selbst seinen letzten Willen,
ir nach überstandener Krankheit von ei-
Tag auf den andern in Ordnung »u
en, verschob, nicht zu Stande brachte. —
Lungenschwind^üchriger endlich ver-
1 rrdch drei Monate langf-n Leiden
M abgezehrt am obern Körper» aber von
\ geschwollen bis an die Kniffe, und e^
ich duichgelegen ; er war weder Tiln*
och dem Zorn oder der Liebe ergeben,
aber als Buchführer eines ausgebreiteten
[ungshauses der sitzenden Ltbensweise
'iner strengen Oiat ergeben, dabei von
ichlicher Constituiion, £r wurde vet-
cien Winter oft von hartnäckigen Ka-
rn befallen, bei deren Auswurf ganz sei-
Uutstreifen zug^mischt waren. Das Ath«
wurde im April beengter, die Nacht«
»ise und der Auswurf vermehrter, so dafs
e Morgen gegen ein halb Maafs grüngel*
SiCJBr, selten mit Riut vermischt, mir vor«
a konnte. Die Nachtschweifse wurden
durch Bleizucker gehoben, die Lungen-
erung aber ging, ohnerachtet der reich-
ivaben des Island. Mooses, des Wasser-
eis und Milchzuckers , der Rinde, des
(irzel- Carduen Bt^ned. Tarax etc. Ea;-
unabwendbar vor sich, bis endlich die*
^rgan zum weitem Aihmen etc. ganz
uchbar wurde. — Einen jener würdigea
^ ^*
leÄ***
-.-Jle *«• Tim*'
tefO»
i4»^«ft;
icJtVv»i?*^«t6..
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VllV
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^'"^;;e»^*^
— 49 -^
i^H b^i einem zweijährigen KnabM nach
^tandenen Masern einen hartnädugeA
^^usflchlag, gegen welchen Bäder, Itfer>>
'li« Wasch wasser, ächwefelblumen etc. ge«
\e Ztit vergebens gebraucht wurden, ver^
'nden, und nie wieder ersclieinen» Sein
T Körper, der sonst vom Fufs^ bit
Seheitel mit kleitren Geschwüren be*.
'War, hi dermalen so rein, glatt und ge^
als er seit seiner Geburt nie gewesen
— So erinnere ich mich eines fünfjährig
ti^abens, welcher im verflossenen Win«
tc einer Lungenentzündung befallen'«
s diese glücklich gehoben wurde »^schnell
^^-verhofTc einen krankhaften Abscefs obet-
s*^« Nabels zwischen den Bauchmuskeln
» aus welchem täglich viele seiröse
^igkeit flofs, und sich allen Innern und
^ angewandten Heilmitteln widersetzte,
<leren> Gebrauch er merklich fieberte
^ Kehrte s bis er endlich im Anfang die^
'^^nats von den Masern befallen wurde,
nicht nur gut überstand, sondern auch
'^en sein am Nabel gleich einem Fon*
•o lange getragenes Geschwür- zugleich
^"tner heilen und verschwinden sah, — »
*^adchen von sechs Jahren trug seit ih^
Crburt am linken Schlaf des Gesichtes
iunkelblaue, einen Thaler grofse hervor-
^le Geschwulst, die von dem in das Zel«
Webe ausgeschwitzte venösen Blut her^
Iren schien, und gegen welche Bleimit«
leichter Druck auf dkse Stelle etc. Jahre
gebraucht, nichts halfen, bis endlich voc
Jahren , nach überstandenem Scharlach^
häfsliche Hautentstellung für immer von
pr Natur allein geheilt worden war«
.ni.XXXXIII.B.4.8t. D
— 50 —
Als ich am igten Mai das in i|
Regenkreise, und zwar, in der nur vier
den von hier entfernten Hof mark Pil
berg vor 6 Jahren gebohrne monströse
Bauernmädchen Thertse Fisdier btsuchi
Mahlte mir deren Mutter, dafs dieses ihr fl
ces zur Welt gebrachte Kind, vun ihr,
den übrigen Geschwisterten . von ihr
gestillt, nach | Jahren aber entwöhnt v
•ey, weil das Kind gar zu dick gev
wäre, und defswegen ihre fiekanntti
Nachbarn dazu gerathen hätten. Ihre
xung bestand nun aus Wasser- Milch
Mehlspeisen, und später aus Kartoffel
•ie mit ihren Schwestern mäfsig genos^
obngeachtet wurde das Kind immer
so dafs es erst nach drei Jahren allein
hen anfing, das es aber nach anderüialb i
seiner Ungeheuern Schwere wegen,
verlernte. Es wog, als ich es sah 150
baierischen Gewichts, und ist ohngef?
der Länge eines siebenjährigen Kind
Hände und Füfse diesem Alter zieir
gemessen I nur viel dicker; der übi
per aber mit demselben gar nicht
Schritt haltend oder proportionirt.
Kopf, welcher mit grausen blonde
bewachsen ist, übertrilfc an Gröfse
gewachsene Weiberhaupt bei wef
wäre für den Rumpf des stärkster
nicht zu klein; demohngeachtet
ilm keinen Wasserkopf nennen.
Gehirns aber selbst ma^ nicht g
seyn , weil ihr Gehör und
8tum[>f sind, auch aller angeu
ihr die Buchstaben zu erlernen
gebens war. Sie spricht und
^ 51 —
Hiasdclialect auemlich vierstänjdlichf giebt
ie Aniwprti wenn man die Fragen laut
riditec, ist £war tneiatens guter Ding«
ri ften Charaktera-i nur wird &i^ cuwei«
• iTiiriifslich und grämlich, wenn man
k tern Extremitäten zix oft entblöfset,
na; betastet. Sie liebt ^iwas lärmen*
>ielwerk « aber keine Puppen, und
sich zum Spieheu etc. meistens der
Hand, weil die linke i>ammt dem
Kud dem Bein dieser Srite in etwas
»Ifner, und gleichsam gelähmt 21^ seyn
Ml« Der vielen tiefen Fetthauifalten
» die sich besondets am Unterleib, in
choofs und den Schenkeln etc. vorfin«
ird sie von ihrer Mutter Morgens und
8 sorgfältig gewaschen, und dieses Rein-
ten war vor zwei Monaten um so fleis'
orzunehmen, als bei diesem noch nicht
Jahre zählenden Mädchen die Reini«
zum erstenmal sich einfand, und ein
Tage flofs, . Die Schaamtheile sind mit
1, wie bei erwachsenen reifen Mädchen
isen, so wie die äufsern Geburtstheile
Lind vollkommen ausgebildet. In der
Rinnlade stehen die Zähne ordentlich
^t, die obere aber enthält nur Stumpfen
/urzeln derselben, die, wie die Muttet
ind wünscht, bei dem zweiten Wechsel
sunden, dauernden Zähnen vertauscht
en. Demohngeachtet litt sie noch nie
mnch merzen , und im zarten Kindes«
eini Durchbruch derselben an ConvuU
: sie kaut ganz ordendich , die mäfsig
zweimal zu sich genommenen Speisen,
t sie leicht, und enüeert das Unbrauch«
äglich durcii die gewöhnlichen Wege*
— 5« —
Dm Athmen fand ich gans imtürlich; doeS
leidet et öfters an Veischleimang » Steck«
und Husten; der PuUschlag war fUr dieicf
Alter etwas zu langsam und su schwach;, auch
selbst Abends so träge als am Morgen. Die
vor drei Jahren vorgenommene Vaccinatum
verlief gehörig; von den übrigen gewttiw
liehen Kinderkrankheiten,' als Masern , Schab
lach, Keichhusten etc. blieb es bis jetst no»
schont. Diese ungeheure Dicke und suMhe
£ntwickeluhg der Geburtstlieile hatten bis jclH
noch keinen entscheidenden Einfluls auf cka
Geschlechtstrieb, wenigstens bemericte Am
Mutter davon nichts, versprach aber in ihr !
Folge aufmerksam darauf zu seyn. Indeves
ist 2u besorgen, dafs dieses Geschöpf woU
schwerlich sein fünfzehntes oder swansjgjiiM
Jahr erreichen, sondern diese zu frühe nod
unproportionirte Entwickelung es auch dett
Grabe früher wieder zuführen werde. Es tot
von hier mit seinen Eltern die Reise nidi
Wien an, um sich auch dort und in andern
Städten Deutschlands von den NatuxforscheD
und Neugierigen anstaunen au lassen«
«MMi
Junius.
BaroxueterstAud: liöchster: 27^^ a^' 9 Jen i^.
niedrigst. 20 8 5 den 20.
mittlerer: 27 o 1 et\tr.Kuxlii&
Tkermomeierst. höchst. -+ 20 o den i3.
nicdr. -4* 3 8 den aa.
luiitl. ~h 11 8 tun3pr.siiireat i
Hf grometerstaiid: Löch^tcr : S/ÜQ
jiJcdrio;«?t. 5Sc\
juittlcrert 73(1 ttin356r.s.f(nids
— 53 —
Betrag des Regens 30^ Linif n, um äniU
halb Linien su viel. Herrscliende Windet
voTSÜglicli Nordwest, dann West und Südost.
Wir {^^nossen im ganzen Monat einen einzig
gm schönen Tag: 15 waren bewölkt und j^
gans trüb: iC Tage mit Regen, 14 mit Wind»
sweinial Nebel und einmal Gewitter. Die
. Nüchte waren 6 heilere und Schöne, 6 be«
wölkte. Ig ganx trübe, 6 mit Regen« Bereits
seit 14 Tagen hohe Donau und verspätete
Heuerndte« Bei Mannsgedenken kömmt kein
so kalter Junius vor , selbst den im vorigen
Jahr nicht, ausgenommen.
Olineraclitet dieses fast durchaus k.ilten
feuchten, seit dem gten täglicli bald mit mfhr
bald minderen Regcngüfsen begloiteten Mö«
nats schienen doch die Krankheiten im Gan«
aeu eher ab, als zuzunehmen. Der herrschen»
de Genius blieb der rheumatisch'ntrvöBe , da»
her der lögernde Gang der meisten Krank«
heilen erklärbar. Die gewöhnlichsten Formen
derselben bestanden in leichten Sc}^la^ar^l^and''
lungerif von welchen besonders solche Per«
tonen befallen ^urden, welche überhaupt
schwächlich, oder kurz vorher erkrankt und
auf dem Wege der Gepesung waren. Die
davon Ergriffenen sanken bewufstlos um, alle
Besinnluaft verschwand augenblicklich, sie sa«
hen .stier um sich, erkannten aber nfemand
und beantworteten auch keine Frage, bis endlich
freiwilliges oder durch Kunst erregtes Breciien
#iiitnit, und Besinnkraft sammt Sprache, doch
Anfangs mit lallender, unverständlicher Zunge
wieder brachte. Nie, wenigstens nicht bei
diesen dreien Individuen, die mir in diesem
Monat vorkamen, blieb eine halbseitige Läh-
mung curück; alle drei aber klagten über
^ 56 - .
Betzmittel; die Extremitäten wurden kalt, nut
etwas klebrigem Schweifs bedeckt, die Sinn
wichen und um Mittag war 8ie eine Leiche.
«— i) Ein 7 Jahre alt gewordenes MädcheHi
das Anfangs Mai die Masern leicht übentaiw
den hatte, und wieder in die Schule g^ogi
mufste in den letzrc^n Tagen dieses Monils
heftiger Kopfschmerzen wegen zu Hause bl&
ben« Da Erbrechen damit vFerbunden wai; ao
fing ich am 24ten die Cur mit einigen Granen
" der Broehwurzel an , welche nicht nur vid
Schleim wegschailten, sondern auch den Kc^
Achmers bedeutend minderten, und die Efai
lu8t wiederbrachten; nach ein Paar Tag^
aber traten alle jene Beschwerden aufs nei»
ein, wozu sich auch noch das Greifen udi
dem Kopf mit einer Hand im Schlaf , die Et*
Weiterung der Sehelöcher gesellte, udd samnt
dem Jammern, und späterhin auch demRnir«
sehen mit den Zäiinen laut den HimaSect
Tiussprachen« Ob ' ick gleich Mercurial-Ein«
reibungen und grofse Gaben von Calomel mit
etwas Squilla etc« fleifsig reichte, so honntt
weder diese erhöhte Himthätigkoit noch audi
die Folge davon : die Ergiefsungen von Feuck
«dgkeit in den Höhlen seilist mehr gehoben
werden, sondern die Kunst mufste das arme
Mädchen nach )4tägigen Leiden, trots allcK
Hülfleistung in das Grab sinken s^hen. Sel-
ten sah ich mehr einen glücklichen Ausgang
dieser heimtückischen , im Anfang so« schwer
bestimmt su unteirscheidenden Krankhril,
wenn einmal wiederholtes Erbreclien mit es-
weiterten Sehlöcheri), Zi^bpekiiirschen, Scfalat
sucht etc. eiiigetreten ist. Im ersten Entstew
hen derselben sind ein Pia^ ^Intigel und Qk
lomel }n reiche» G^ben die w^ififlicidingtiOT
— 55 —
dafs diese zwei Erscheinungen sicher dieMa*
S€:rn ankünüi^ien und begleiteten. Die niei-
Btf-n Kleinen könnten vor dem gten Tag schon
wieder das Bett, und einige Tage später auch
das Haus veriassen. — Gegen das Ende die-
ses Moiials wurden Halsweh, Husten und
Katarrhr? sowohl bei diesen als den Erwach-
senen ziemlich gemein. Von 93 Behandelten
muiste ich zwar für ^chte Todtenscheine aus-
fertigen , von denen ich aber eigentlich ßbif
aui meine Rechnung setzen kann, weil ich
xwei an der Lungenvereiterung Gestorbene,
und eine Gastwirthinn an dem Brustkrebs in
dem letzten Scadio des Zehrfiebers mit ge-
schwollenen Beinen etc. dem Tode so nahe
fand, dafs die Kunst nicJit einmal pallia-
tive« geschweige denn curadve mehr einsclirei-
' ten konnte. Die unter meiner Firma Ver-
schiedenen aber waren: 1) Eine 6a Jahre alt
gewordene Bedienten - Wittwe , deren Mann
vor ein Paar Jahren an asthmatischen Zufal-
len mit Tode abging, wurde glei^falls mit
Brustbeklemmungen, vielem Husten, Schleim-
röcheln, das sie die ganze Nacht wach er-
hielt etc. befallen, und wogegen sie meine
H ülfsleistung ansprach. Kermespulver mit
Calomel und Opium schienen sie nebst einem
Absud der Senega mit etwas Squilla, Anfangs
ungemein zu erleichtern, indem dadurch viel
weifser, dicker Schleim weggeschafft, und da-
für Ruhe und Schlaf herbei geführt wurde.
Plötzfich aber trat am fünften Tag der Behand-
lung eine wahre LungenUhmung von unauf-
hörlichem Hu8|en utid Schleimröcheln ein, der
aber auf keine Weise aufgehustet oder ausge-
worfen werden koimte, ohnerachtet der, durch-
dringendsten in- und äufserlich dargereichten
~ SS ~
in dem Grade, clafs er mitanter um tpiiA
ob er mir gleich ohnefachtet seines sehr n^
üeschwolienen linken Arms und der Sehe»
kei und Beine , wiederholt versichertet da
ilim nach jedem Brechen leichter, und er nnl
hald ganz gesund werden würde« Das lettH
Blutbrtrclien trat mit vieler Qual und Afr
strengung ein , er litt dabei grofse BeeDgua|
und entschlief. Wie sehr hätte ich gewünichk
in der Leiche die Milz und deren sogenaDBi
kurze Get'äfse, die nach dem Magen gehf^
uricersuchen zu dürfen. Nie klagte «p
Kranker bei seinem Abscheu vor allen Spct
sen pnd öfcern Schleimerbrechungen des M»
gens über unangenehme Gefühle in der Mül-
gegend, noch konnte ich je eine Verbärtuif
oder empüncüithe Hervorragung daselbst Qh*.
len, 8o wiederholt icii auch liegend odtf
sitzend diese Seite untersuchte. Da(i| abtf
diese letzten Blutentleerungen aus den von
der Mi!z nach den Magen gehenden Geßfas
herrüiirten» ist wohl eben so wenig rinea
Zweifel unterworfen, als dafs bei diesem htfi-
losen Subject in den letzten Tagen seioa
siechen Lebens von einer Splenitis activi
mehr die Rede seyn konnte. — Sehr ei-
wünscht aber verlief die anfangende Bruit"
und schon weit gedielie Hau (Wassersucht bd
einer 36jährigen Bindersfrau 9 welclier bfi
den ersten Anwandlungen eines Wechselfie-
bers durch Aderlässen und auf andre WeiN
gescbwaciit wurde, worauf bald HautgeschwoM
und solche Beengungen beim Athmen «W"
traten, dafs die Arme nicht mehr im Bcfl>,j
liegen, sondern Tag und Nacht nur auf de*
Stuld zubringen konnte. Einige Gabei^ fOA
Calomel mit Kerm. min. und ein luilflVii
•*- M —
Al>8ud rfcr'Senega mit der Hb, digital piirpuf,
tannznt der aetfier. Tinctur, dieses Krautes wirk-
ten erwünscht auf das Gef^fs- System ein und
iDittelst eines Getränkes aus den Spitzen der
-'Wacholderstaude mit den gerosteten Beeren
derselben und einem kleinen Zusatz von
Baier^Wein und Mucker wurde nicht nur die
Xbäiigkeit der Harnausscheickinj^ heförderr,
«ondem auch der. heftige Grad' des Durstes
ungemein vermindert, D^ bei dem Gebrauch
dieser Heilmittel das Liegen zu Bette bald
wieder Statt fand, so trat auch die Thätig-
•keit des Hautorgans aufs neue ein, und nach-
dem früh beim Erwachen zuerst gehnde Aus-
d^ünstung sich bemerken liefs, giitg solche in
'Kurzem zum wahren Schweifs über, der nicht
-fiur die Hautgeschwulst vollends wegschaffte,
sondern auch die Gelenkigkeit der Glieder
%in(I Mu8cula):bewegung zum natürlichen Ge-
folge hatte. Kurz , nach drei Wochen , war
meine Brust-« und Haut -. Wassersüchtige so
Vollkommen hergestellt, dafs ich im Wegge-
hen von ihr den stillen Wunsch öfters mit
: mir zum Hause hinaus nahrn: Mochte es
doch mit meinem Bierbrauer auch so gut ge«
• hen! Die Kunst flüsterte mir aber allemal ins
'Ohr: hier hast du es mit gesunden, dort mit
^verdorbenen Organen, hier mit Folge von
falsch eingeschlagener Heilmethode, dort mit
Folge fthlerhafter Eingeweide zu thun etc.
^^nd liefs nie entfernt diese schone Hoffnung
*" aufkommen , — Eben so bestimmt sah ich die
\Jnheilbarkeit meiner viertm Kranken , einer
f 53 Jähre alt gewordenen Bürgrrfifrau ein,
*^ welche bereits länger als sechs Wochen au
**inem Durchfall litt, der weder durch Haus-
^* mittel noch durch die Kunst zu stillen war^
•-- 6o *-r
Weil der Sitz desselben in vetiothenen Bkb
geweideii des Unterleibs, und vorzüglich ia
der Leber lag , deren Verhärtung fühlbar vw
der rechten bis gegen die linke Seite lidi
hinzog, und Anfangs öfters nach Tisch E&
brechen, vrelcher aber jenen Durchfall Cfr
flseugte und unterhielt, bis endlich Abmag^
rung im höchsten Grad, Zehrfieber und ent-
lieh der Tod alle diese Leiden endete -«
5) Auch gelang es der Kunst nicht eim
74jährigen Sirumpfstricker von seinem schon
iiöcrs, vorzüglich im^ Früh- und Sp9K-Iahr
erlittenen Asthma humidum zu befreien, li»
ihn dicfsmal im Sommer befiel, und n^chn»
nigen Tagen in walae Lungenlähmung üb»
ging, ohnerachtet Blasenpflaster, flüchtige cfr
weckende Mittel, sowohl innerlich als äufto*
lieh ununterbrochen angewandt wurden, -*
Für zwey Lungenschwindsüchtige und eine aa
Brustkrebs Abgezehrte, mufste ich zwar Todr
scheine schreiben, kann sie aber defs^yfgn
nicht in die 2^hl meiner Behandelten auf-
nehmen, w^^il ich im letzten Stadinider Krank
heit zu ihnen gerufen wurde, wo schlechtem
dings an keine Hülfe und Rettung mehr su
denken war. — ' An hitzigen rheufnanscTren Ko'
tari'hßcberiiy wobei zugleich das Nervensystem
mehr oder minder angegriffen war und die
sjcli durch leichte Phantasieen, Taubheit uod
zögernden Verlauf der Krankheit aussprachen,
hatte ich in diesen Monat secJis Erwachsene zu
besorgen» die alle mittelst Aufgüfsen des Bat
drians, der Wolferley i- Blumen ^ Minderer-
Geist etc. und kleine Gaben von Calomeli
Kenn. min. zuweilen auch mit Zusata von
Kampfer und Opium behandelt , glücUidi
«hirchkameni auf ähnliche Weiae besoigte ich
*^ 6i —
i l^lricher Zeit vier Kindef, alle zmstiieA
am 3ten und 7tcn Jahr .an BruBt^^Affeaen^
ie ebenfalls nach und nach genauen. Bei
leD kam ich ohpe Blutlecrungen zu meinem
iele, weil Entsüodungakfankheiten id diesen
ihren ganz anders, als hei dem ejrwachsenen,
Bgecen Lebentalter zu bebamieln sind, in«
sm bei Kindern blos das productive System»
ebetflufs von lymphatischen Feuchtigkeiten
ii erhöhter Sensibilität ihre Entzundungs«
rankheitten gröfstentheils consdtuiren und nur
ms selten die Irritabilität mit in das Spiel ge«
Bgen» oder der Faserstoff bei ihnen nicht»
ie bä den Erwachsenen, überflüfsig im Blute
sbildet i^ird. Daher reicht man ;auch bei
inen mit Entleerungen als Ableitungsmittela
andaiglich, und in den meisten Fällen
lein «!••
Julius,
iTOBOUtteritaTid: Köhster: 27^^ 3^'^ 1 den 216 Ab.
niedrigst. aÖ 9 a den 18 früh,
mittlerer 5370 3 ganz reg.
lisnnoflDieterst. höclistet: -+ 23 d. sgNachjm^
niedrigst, -f 6 d. 3. u. 4. Fr.
mittlerer: -H i5 3, um lau vr.
ygrojQatterst. höchster: S55 den 27 Naclim,
niedrigst. 600 d. 6 früh bei NcbeJ
znitderer:768 trockn. als sonst.
Betrag des Regens %2 Linien: herrschen«
ST Wind; Nordwest und Südost. Hei^
re und schöne Tage isj , vermischte 12,
ins trübe 7, mit Regen 8> uiit Wind
l, mit Gewitter 4; heitere und schöne
ächte 189 vermischte 6, ganz trübe 7,
it Begeu 4» nut Wiad 4, mit Gewitter, st.
- 64 —
In der «weiten Hälfte des Afonats r seht höht
Donau. — Der herrschende Kran&heita-Gei
iiiud blieb derselbe, diher vieles rhtumathdm
Kopf" Hah^ und Hüft» H^e/z :-. anomaler Gllci
derschmerz«. Häufig kam audi ein SabtarA
ßeber vor, welches Anfangs mit aufserordeofc
lieber Kntkräftung^ tiefst tsen dem dumpfai '
Kopfschmers, schlaflosen Nächten, Ohrenbnik
sen etc. anwandelte, und dem einfachen Niti
i^enfieber (Synoihus) glich. Diejenigen, weldM
«4abei veribrne Eblust tind Durchfälle hagiot
bclcamen, ehe die Brechwursel gex]eicht vi^i
de: Rec,Sai^niAwn,d€purai*VirLE[iuch. miiJ;
un^ Infius.FL jinäc, velMdiss. Vnc^quatuorSfi ■
Mcnttu ünc. 8em. Denjenigen aber, wekta
verstopften Leib hatten ^ wurde das. SedA
Salz iti deminfiis.laxat. V. aufgeLöBt^ 248111^!
den vor dem Brechmittel gerr-icht«;.-. ..Oidli
schallte bei den Meisten viele Galle mit sidit
barer Erleichterung des Kopfes weg, so vis
ein oder zwei Gaben von Rec, Cülomel, Ktrttu
j^irt. ana gr. duas. Opii pur, gr. wn. .^icchar.
alb, Scr, duos. M. et div, in quatuor part* aeq, vd
Scblafenlegen nächtliche Ruhe verursacbteii|
und ein bei Tage genommenes* Infus, Valtt»
mit Spirit. Minikr. £lix, stom. v&c. und da
Tinctur. Guajac. volat, den nervösen Charakt«
bald ganz vertilgte, und nach 24 Tagen spl^
testens die vorige Gesundheit wiederbrachid
Nach der Mitte des Monats traten JSrechdwth'
fälle ein, welche auch die scheinbar Gesun-
desten plötzlich ergriffen, und Oft in einA
Nacht mit aclit* bis zehnmaligen Erbrechsfl
und eben so vielen Stuhleatleerungen schwäch* li
ten. Hier war die einfache Rhabarbar • Tiuct 1 ti
mit etwas Liq, anod. H, und Opium - Tropfüo 1 {
hinreichend I diese Stürme in Kuraem su b»|g
- 63 -
gen. •* Bei zwei jungen Weiberni -wdm
)eide noch incnstruiit waren , kam mic
Sluibrechtn vor, gee«n welches Kec, Sal^
IT. Liq» an, min. 2£ ana Str, duas Aq^
^ Unc^ quatuor Syc. de CtdtQ}\ Unc. uu, sich
im ecwies, das Bxecben nicht, nur ixinw
, sondern auch .viel geronnenes Dlut uiii*
des Aftei entle^te. ; Langwieiige Kar-
ieenguigen der fC^^okih^t vpran. ;ti^ Zwei
s Ehemänner bekamen Jßhirspucken^ wor
1 eine Aderlab/ kühlende Mijtef und
intiphlogiscische Regimen im ganzen Um-
} .Torgeschrieben wurde. Die ui^ange^
len Empfindungen auf der ßruoc .und
[iuelhusten liefsen hierauf allmählig nach^
h steht zu besorgen, ob nicht duj-ch diese
leinungen bei ihnen der Grund zu einer
i folgenden Lungenschwindsucht bereits
t worden sey, — Ein Paar junge Wei-
nachten MiJsfälU: bei einer ging das drei
illiche befruchtete £y mit dem Fcitus ab
diese erholte sich nach neuri Tagen,
! sonderlich dabei erlittenen ßlutverliisc
vollkorfimen ; bei der andern aber biit'b
Nachgeburt, sammt allen Umklc-idungen
Frucht zurück» die nur allmählig und
cweise binnen vier Wochen unter beträcht-
n Blutiitürzungen nach und nach abgin^
— Oefters jichon beobachtete icli| dafs
nigen Mifsfalie am schnellsten und glück*
Len beendet werden, welche zwar UHiter
en Schi-ncrsen oft hrMriiühtilciien Blut-
mit cinc-mmal und niciit Stückweise ab«
n, dif-jf-nis^en abf r oft Wocher*.lang anliaU
j Bluiabi^äni^e im Gef(r>l^e hal)en, wo der
US allein, oiirr nur ein Tiieil der Nach«
rt abzugehen pflegt, wie hier bei diesem
■/I I
•; 4
Aulser ai«:w.
103 im Vi-rlailfe aic^.^.
auch drei Erwachsene: nämhcii <^..
berrscbaidicher Jäger an dfr Lungei
rung mit venlorbenen Abdomiiialein{
verbunden» nach einem tlrei Monate
ten Zehrfieber. Ich srhritb am a^
in mein Journol, aLs an weichem
den nach <ier Smdt gebrachten Kran
erstenmal sah, ein wichtiger, die Gc
^\'. T\\fi mehr erhahender Patient, weil m
! haften Eingeweiden des Unterleibs J
; Lungen vereiteriing verbunden ist« ]
t' vorzüglich über Lei hes Verstopfung, <
:'f^.r liebes Stechen im Magen utid unter
|:j-V. 'cn Rippen, über Blähungen, veriorni
i[f;:.' schlaflose Nächte. Ein angeordnetes
■!-;v— felpulver mit dem Cremor. Tartar. G,
^j. ,1. und etwas Rheo vernetzt, beförderte 1
;.j\''; die gehörige täghcheSiuhlentleerung r
;r. terem Ahgang der Blähungen, hob di
Echweifse und minderte den Husten
Auswurf, ilhT aber immer eitcricht und
^ »i^it Blutstriemen vermischt wa
r. -«
'gdqieirjcii\e.teb1en in iei tMtte ä\e»t^
1« «idtte.- «^ Eine 63 Jahie zählencie
letdieiieiinn Uefa ^micli drei Tage yoc
. Tode zu sich biUeli, und auch bei ihi
mite mich daa eqce Krankenexameii^
^pe H^lüiig mehr -^latt finde , weil die
Uraide de« Untetleibs, und vorüüglich
aber von fehlerhafter BeschafTenlieit seya -
«. Dena aurg«tdetn, tiak sie in tmhera
~t ttt^ veilorner K^inig^ng üAer V^
Vctuen «rkrauki lag; hätte tie detmalett'^
■f-'Pmat, hefiigef .Prebet, .^ Verstopften.-
.dOi^.inhallKndea.Brbixchet)^. tnit kaA»t
iUeqij «chmeiiteaden Üntisleit^ oluSe mt
«to X)! Kf n. Die Hiverische ttittioii
PftIfaiViJiazwusec ' uod e<>^a< ' Opiuii}« .
v^ iic. haben Itwai dw-Btecbcn, und
Limite kleine Gaben voo Ctlptnet tut
•Alt brachten «uch die StUbUu«teEttin>i
■neder .tn OidUung , ao dafa die Ifitanke
t-lpit Ihren Verwandten gereitet. zu it-^ty
tti.at* mit einetnmal die Kuberate Enf
iu([ eintrat, wfeldie die belebetidaten MiC'<
aUrkende Kost und Wein ttti. eicht tnln^i
köoaten. — Ganz uoerwattet abet uiid
lieh verlor ich tneinen tetztefi TodlMit
I 41 Jahre all gewordenen Küpfenchmid-
er; der der besten GeaUiidbtit genofii,
die uiibeSchciliendBle Oiüt heäbactUete^
ituie dieses Monals, nächdetn er nut O*
Tage früher mich ivegAi Vetlottier EfSi^
icbUfiose Nächte, Kufzaihmigkeit und
1 Kopfscbtnerz zu Rath' zog.' Det Maugel '
taten zwei so hMhwir.htigen Icgiedien-
suc Crbaliung der Gesundheit tniriate
lidi Schwäche s^idct Gücdmarsen herbei«
lif die dahct bei teiner Ptottnioa &tt*
■ ■ E« -
- 68 —
her, äU f^hedem ermüdeten, und nicht mek
so krafJtvoU und anhaltend den Hammer f iah-
ten konnten. Ich gab ihhi, da seine ZiUB||p
belegt war, einen Aufgufs des Baldrians as
ArDicablumen, und später ein stärkendesEB f
xir, denen ich aber die Brechwurzel voran 1
schickte. Er schien sich dabei auch gDt n
stehen, weil er die Treppen leicht wie& af
tmd abliv'f, Schlaf und Efslust bcsser^-undife
Kräfte gemehrter wurden. Mit diesen tM
liehen schönen Ansichten zur vollen nihei
Wiedergenesung verliefs * ich ihn MoigeOb
und ab ich Abends nach tehn Ulir sdisd
zu ihm zu kommen gebeten wurdet wits
€ine Leiche. Die Umstehendep er^ihbes
mir, dafs er den ganzen Tag über wohl, aadi
aufser Hause gewesen und froh zutück p«
kjcimmen wäre, dann aber später 'biit «sea
hei ihm einqüartirten Soldaten, übet dciMS
täglich langes Ausbleiben Verdhufii belEommflii
und sich heftig erzürnet, hierauf über leine
Brust geklagt qnd grofse Schmerzen daselbit
gefühlt' habe: 9,Ruft mir den Arzt» ich iter«
be," waren seine letzten Worte, .wobei ä
umgesunken und \erblichen wäre. Schadf,
dafs sein Weib die Oefinung und genauen
Untersuchung der Leiche nicht zugab. Höchst-
wahrscheinlich halte die Zerreifsung eiset
grofsen Blutgefäfses in der Brusthöhle diesen
schnellen Tod veranlafst. ^
Die Ursacfie des nervösen Charakten»
welchivr scic einigen Monaten den Krankliei
ten, womit vorzüglich zahlreich der bürga
liehe Stand befallen wurde , zugemischt isti
scheine zum Theil auch /datinnen begründet
zti seyn , weil die Zeiten für diese betrici»*
säxne Classe der Einwohner samxat den Ab
iben -iiBcl 'Ununteibrochenen . Einquartimn«
angeo, womit sie nicht nur mit ilen hacb
laiise ziehenden Oesterreichern, sondern auch
lii den hier Stand haltenden Truppen be«
fltiget sind, drückender, und die Erwerbungp*
reige von allen Seiten sparsamer werden *).
Im Verlaufe dieses Monats besuchte idi
hen benachbarten Land wirth » 60 Jalire alt,
er aeit ein Paar Wochen ganz su Bette lag,
od bei der geringsten Bewegung der untem
Extremitäten die heftigsten Schmerzen im
Ii;euz empfand, derselben ohnerachtet aber
1 ..meiner Gegenwart sich allmählig vom
ette langsam herablassen und allein im Zim-
ler gellen konnte. An seinen sehr abgema-
erten untern Gliedmafsen war äufsetlich nicht
84 geringste zu beobachten , und als ich die
einlassende Ursache auszuforschen bemüht
vr; erfuhr ich endlich nach vielem Fragen^
•) Warum gcrjiiJe nur bei nijs der Qewcrbe nrci-
bende Burger und Haus- Eigen thümer init dei^
Verpflegung der Soldaten ausschliefsend belastet
una diese Bürde nicht auch ivie in Nürnberg
und andern Städten des Königreichs mit den
übrigen -wohlhabendei'n Einwohnern , Dicaste-
rianten etc. gemeinschaftlich und so mit er-
Jeichtert werde, ist allerdings auffallend und
T^rdiente einiger Abhülfe. Möchte doch^ die-
ses aus Gallien auf unsern deutschen Boden^
wio so manches andre versetzte Uebel und die
fanze schauderhafte Revolution der Neufran-
en. die JMenschenblut in Strömen Aiefseli.
machte 9 sammt dem daselbst mit barbarischer
Sti'cngc aufrecht erhaltenen und oft mit Grau-
saml^eit durchgc?<etzicn Conscription — Despo-
tismus auf immer aus den Analen der Mensch-
heit vertilgt werden , und dafür milde sanfte
Humanität aus dem wic(]ergebohrnen Frank-
reich uns 9 den anhänglichen Verehrern dieser
aufgeklärten Nation » zugtftUirtp und bei uns
^ 70 ^.
dafii bereits seit Jahr und T^ di^ I
Verweilen und Waden bis aber die Ki
der Donau beim Fischen der Kranke ii
darauf folgenden Nacht mit cineip liel
Frost luid darauf eingetretenen hitzigen
ber» grofsem Ourst^ Schmerlen im Ro
gegei^ das Kreuz zu etc. befallen w(
wäre, wogegen sein Land-Aesculap ihm;
mal Blut vom Fufs absog, auch eioige '.
Igel an den After legte» weü er d^s D
^eyn für eine Hänicirrl^oidalkolik litelt.
verhaltene Harn flofs nach ^er zweien/
lafs wieder frei, aber höchst brennend
feurig ab: kurz nach 14 Xzgen wäre dieH
krankheit zwar gehoben, die untern E
mitäten aber lange Zeit gefühllos g^
und öfters eingeschlafen,^ auch fiel ihm
dem das Gehen lästiger, als vor diesem
|»er. Seit drei Wochen fühle er tief im I
Trieder einheiiTiisc}i werden 9nd bleiheiii
hätte -w^Iineu spllen, dafs die VVorte :
tonscripti iinJ Filii conscripti so verschi
ißedeiitiing und so heterogenen Siiinei
ten 'werden können, öder die consa
Söhne den conscribirten ehrenvollen Vä
ganz unähnlich ^werden würden?
AI9 im Februar i8i5 am hohen OonS
Wien auch iiber den Srlavenliandel 0
Tviirde, läfst sich der Redacteur de9 Jöi
Francfort also vemelunen : ,,^ueJ suj^t
jysolatiou et d^erperance tCoffrent pomt ä
fype ces effort^ Zfles de tout d'hommes fe
^yle hien des peuples etrangers, 49^^ l^ <^b
^yusa^eif la cqnstltutip.n et la religion 1
„/i fO.rt <fes nqtres. Comhien n^est qn , j
jfjonde a esperer^ ^^^^ m^ttront tous /fq
^yet Ißurs talenf a prQcurcr ä leurs concitc
ffplus grand bonheur possihle et ä extv
yyahuSj (fui convenient ai^si peu a t*etat
iJLiiatiqn des EuropeenSyifue Vescltwe amae-^
— 7* —
id ähnliche^ Schmerzen, die ihm jede Be-
ug, eeibdt im Bette peinlich mach^, uud
' ziehe er Ruhe und das stille JLiegea
lern Rücken jeder andern Lage vor, —
W^ahrscheinlichkeit nacht war seine im
sn Jahr erlittene Krankheit eine Kntziin^
in einer tiefen Stelle des Rückenmarkes^
uch dermalen wieder im ^minderen Grad
t zu seyn scliien* Ich rieth daher die
niit Kampfer, und innerlich die Tincu
c VüJatü. mit der ^T^aaur« digkaL utthtr.
in veri etc, erfuhr aber, nach ein Paac
aen, dais der Kranke dadurch wenig er«
:ert worden sey. Befände sich derselbe
sjnem nahern Wirkungskreise, so würde
im einen Cylinder von Baumwolle auf '
Ircuz setzen und abbrennen lassen. Pie<
atient aber des weitern Gebrauchs allec
I überdrüfsig, lielis mir sagen, er sey ge»
in ruhig und in Geduld sein künftiges
abzuwarten , das höchstwahrscheinlich
iner Lähmung der untern fixtremitäteü
völliger Auszehrung vielleicht noch in
0^ Jahr enden wird«
>iese Entzündungen im Rückenmark,
partiell, bald universell, kommen zwar
, aber doch mitunter vor, und gehen
inliclv;iii Lähmung bald der obern, baild
ntem .GliedmaaCsen über, und endea
ns plötzlich mit apoplectlschem Tod^
einigen Jahren wurde ein Geschäfts«-
mitten in seinen Vornügen durch eine
ergehende, kaum einige Secunden wäh«
Sinnen - und Geistes • Abwesenheic be-
, nach welcher die unaussprechlichsten
»neen zwischen den Schultern in den
ilbeinen eintraieni die das Sprechen und
-^ 7« ~
Adimen peinlich und fast unmägUcfa machtoi.
Dabei war die willkührliehe Bewegung da
beiden Arme gelähmti jedoch die Empfindung
derselben in dem Grade widernatürlich gescä«
gert, dafs die leiseste Berühniiiß diesisr ge-
lähmten Theile lautes Aui'schreien und &
heftigsten Schmerzen verursachte )*)• Nach
unverzüglicher Anwendung des antiphlogisti»
sehen Heilapparats, wiederliolter Klystlere, Ein*
reibung der Cantliariden - Tinctur mit da
flüchtigen Salbe versetzt längst des Bückgn*
tes etc. kam nach einigen T^gea die Bewc^
IJchkeit der Finger wieder, und die höbe
Empfindlichkeit beim Berühren war ip etwai
gemindert, die Arme aber blieben, fest an
Leibe angeschlossen, ohne alle willkührlidie
Bewegung, welche auch nie in der Folge
mehr, ohnerachtet des Gebrauchs des Wveh
und Schlangen-Bades und in folgendem Win?
tet des Versuchs mit der Elektricität, wiederi
kehrte. Nach ig Monaten endete gan« plötfc
lieh und unerwartet dieser trefBiiche Gescjxäfa«
Hiann mit einem Schlag.
fl
Im Verlaufe dieses Monats hatte ich mit
meinem Bruder gemeinschaftlich eine 45 Jahn
ilt gewordeae Bürgersfrau zu besorgen, bei
welcbier d^s Mark im Rückgrat zuverUbig
glicht fehlerfrei war. Wir belegten ihre Kjank
lieit mit dem Nahmen einer miomaltn Qkk^
*) Nach des Herrn Professor Treviranus * liaiif
Teicker Erklärung des Empfindung« ^ U|id fier
wcgungs- Vermögens der Ncvre^j deren encei
im r^erverimark , let^ccQ abet in ^ei| Nerrei-
häuten seinen Sitz haben soll, znuliiten lust
wolil beide. Bcstandtkeüe des Kerveuf kT»t>
Jhftft afficirt gewesen seyu. S. dciimi* Vhvu^
— 75 -
welche sie bereits feit ' sechs Wochen su Beete
hielt, und bald das Hirn - bald das Brust«
Organ befiel j sich bald durch Schur hidel»
Ohniifiachten I schwaches Gedächtnifd, bald
durch BrustHrämpfe bis zuta Ersticli^en ctc,
ätifsertCf wobei sie Zugleich über' unerträg«
liehe Schmerzen in den Händen und Füfsen
klagte, die sie nicht willkührlich und frei, son«
clern äu&erst ungeschickt und in häfslicher
Form bewegen konnte. Nie war um die Ge-
lenke Böthe, Geschwulst oder Schmerz beim
Berühren zu bemerHen« Diese krankhaft er«»
höhte Sensibilität mit merkbar herabgfrsti'nun«
ter Muskulär - Bewegung war vorzüglich in
den obern und untern Extremitäten sichtbar;
die Abdominal f- Verrichtungen gingen so ziem-
lich geordnet von Statten, aufser d^fs i^fters
Erbrechen von ireien Stücken mit vieler gras«
grüner Galle erfolgte. Einige Tage vor ihrem
£nde hatte sie einen starren Bück, sie wurde
schwerhörig, schlief viel, sprach aber oft im
Schlaf laut und verständlich mit geschlossen
Ben Augen mit sich selbst, erzählte dabei
wieMagnetisirte, ihre unangenehmen schmerz^
liehe Gefühle, die sie im Kopf, in der Brust
und vorzüglich in den Extremitäten zu empfin^
^en vorgab, und letzte abzuschneiden wieder-
holt bat* \yurde laut auf sie gesprochen, sp
wachte sie auf und beantwortet^ alle an sie
gerichtete Fragen ordentlich, sie starb am is.
August» '. — Dafs in dieser i$t Wochen lang
gewährten Krankheit manche Mittel, sowohl
äuberliche und örtliche auf das Bückenmark
einwirkende, als auch innerlich der Reihe
nach von der Schwefelmilch bis zürn Phos«
phor, von der Belladonna, Aq, Lauro*Cerasi,
BUscnba]ut| C«üowd| gcobd G^ben Kampfer«
I
- 74 -
Moschus, Blasenpflaster, Klystiere etc. ange»
vrandt, aber leider! keines der Erwartung ent-
spracli, mochte wohi' tief im NervengebiLde
begründet gewesen seyn, welcher zur iiorina-
Jen Umstiinmimg su hiingrn , der Kumt
wohl füi: immer undurchbrechliche Schrankea
gesetzt bleiben werden«
(Die Fortsetzung folgt.)
75 -^
■«■■■■■«■■■PHW
M o r d
in einem Anfall von vorübergehendeni
W<ihnsinji verübt.
I
Nach den AKten erzählf
Dr, Christian Philipp Fischer,
|i. p^rzpgl. Sachs. Hildbiirgliausiscliem Qeh. Hofrtth»
^ lind Leibarzte 9 erstem Medicinalratlie und Phy-
sikus der Residenz und dex* Aemter Hildburg«
hausen, Kloster* Veilsdprf. und Gehrungen»
Nebsi einigen Bpmerkungen,
.* i-'en 30- August iinjahr 1803 Nachts wurde
; dem Hcrtogl.' Centamte allhier die Anzeige
gemacht^ der Fleischergeßelle L. . ♦ sey voa
-derii Fleischergeßellen K. • , vor dem Thor
erstpchen worden. Der Mörder ^y entsprun«
gen; der Ermordete in die Wo^htsube ge*
: bracht. — = In Gegepwärt ^e» CentbepmtiN^
•liirurde i^iesei; hiei; in Abwesenheit . des Physi«
- 76 -
ku9> von dem Centwundaizte vorläufig unter-
sucht, uod als man keine Spur des Lebeqi
entdecken konnte» vielmehr sich hinläDgjUch
von dem wahren Tod fiberzeugt hatte, in
diesem Lokale bis zum andern Idoigen auf«
bewahrt, wo die
Leichenöffnung
gerichtlich vorgenommen wurde*
An den. mit starken Muskeln verseheoea
Cadaver, von mittler Gröfse, fänci man:
ap auE rechten Seite, zwlschexi cler neotii
ten und zehnten Rippe eine Wunde
vcm ^ Zoll Länge und ^ Zoll Breilft
Sie erstreckte sich bis gegen den Kamm
des rechten Hüftbeins, wo sie » ohne ii
in die Bauchhöle einzudringen, eo-
digte, — An dem untern Bande der
zehnten Rippe waren drei Einschoittek
9) Auf der linken Seite des Rückeoi,
dicht am hintern äufsern Rande def
Schulterblattes eine 3 Zoll lange Wuiw
de. Diese drang in schiefer Rxchtuif
von oben nach unten zwischen ds
sechsten und siebenten Rippe in die
' Brusthöhle eiq, und wurde nach Erdff*
nuDg derselben sorgfältig untersucht
Die linke Lunge war mit dem Rippen*
feil ziemlich fest verwachsen; in der
Brusthöhle befand sich etwa^l Ffund
fiüfsiges und geronnenes Blut; der
obere Lappe der linken Lurige war
bis zur Hälfte durch einen Schnitt ge*
trennt, und die herabsteigende Atutt
in schiefer Richtung 1 Zoll lang, unl
bis zur Hälfte ihres Durchmesse» s}
Zoll unter dem Bogen wigetchnictefr
— 77 — '
Der Form nach zu urtheilen, war diCÄ«
Tr£nDung mit einem scharfen und
spitzigen Instrument bewirkt worden,
j) Am linken Schenkelbein eine unbe«
deutende SugUIation; und
4) an der äufsern Seite der linken Hiqid
eine oberflächUcbe Schnittwunde, Ton.
der* Länge eines Zolls.
Aufser den Angegebenen wurde weder
in noch an dem Körper etwas von der Norm
Abweichendes entdeckt.
In dem
fJutachttn
'des Physiküs wurde die Wunde No, 2. für
mbsolut tödtlich, und iür die einzige Ursache
des Todes angegeben»
^ Schon am 30. August war während der
Besichtigung, von verschiedenen Personen
üusgesagt worden, der Thäter sey in diesem
. ' Tag nicht recht bei Sinnen gcwesuii und arn
V31, machte der Vater desselben srhiiltliche
£' Anzeige davon, und, bestätigte sie durch ein
^ "Ürztliches Zeugnifs.
:. Zur Vermeidung unnöihiger Wiederho«
- lüngen^ schicke ich nachstehende.
^ • Krankheits - und That geschickte
■\ voraus *).
G. Ä. K- legte Jacobi 1. J. das ein und
. swanzigste Jahr zurück, und ist von ganz
*) Sie ist von mir dem PKysiküs, nach Aussagt
der Aeltern^ des Kranken tiiui seiner Umgebnii*
gen 9 nnd wie sie in, den .AJitcu ciitlialten ist,
aufgesetzt, und Aveicht liie und da etwas von
der ab, \yelclie der zu Rathe gezogeue Arzc
beigegeben bat. Die Abweiciumgea sind in deQ
Notcu beznetkc^ . .
-,.>
— 7S -r
gesunden Aelff^n geboren, in deren iFamilieil
weder Epilepsie noch Gemüths - oder am
dere Erbkrankheiten bekannt sind. S^n Kfit«
per ist muskulös, vollkommen r^gelmäfsig g^
baut, von brünetter Farbe; seine Physiogno-
^iiiie etwas finster oder iftürrisch , und leint
Sprache mehr langsam als geschwind ,- so dafl j
es scheint, er müsse sich auf Anttvoxten ioii
mer etwas besinnen.
. Von f'rühet Jugend an Und bis' Ita ^A»
nem siebenzehnten Jahr^ wo ei seine Ww-
dersch^ft antrat, litt er häufig an einetü be«
denklichen Husten, war Übrigens aber eesuad
und wurde stark. — Der Vatet' wat mit dojl
Betragen seines Sohnes , so lange et sick ^
ihm aufhielt, durchaus sufiiedeni und erfdb
aiich aus der Fremiie nichts fieunfuhigeoilM
von ihm, als etwa vot anderthalb Jahren ät
JN'achricht , et habe in Altona sweimäl dje
Epilepsie gehabt, ^ bald darauf aber die BfstiU
tigung, er sey wieder vollkommen, hergestellt
Mit wuhdgcgangenen Füfsen, übrigeoi
aber ohne alle Kränklichkeit, kehrte er Pftngi
sten dieses Jahrs ins väterliche Haus zürüd,
und wurde etwa vier Wocben nachher ain
einem Sonntag, den 27ten Juni unVziittelbar
vor dem MittagseSBen, an einem Tisch sitzend,
abermals von der Epilepsie befallen« Der An-
fall selbst — und alle* späterhin eintretenden
Anfälle waren diesem ähnlich, meistens abec
noch geringer; — stelhe sich wie . die nact
folgenden ohne alle Vorboten ein, xind wurde
also geschildert^ Eine hohe Röthe übersif
schnell das Gesicht, der Kranke stöhnte, Yth
drehte die Augen, zog die Daumen eiO|
und der ganze Körper zitterte heftig; dodi
war kein Schlagen der äubeiA GliedmalieD
T ^9 -
1 bemerked. Nach einigen Minuten gingen
lese Erscheinungen in einen tiefen schnar-
lenden Schlaf üUer, der etwa eine Stunde
nhieit/ Beim Erwachen wufste dann der
[ranke nicht, was mlt^ ihm vorgegangen war,
ad fühlte sich nur etwas müde und matt*}.
Der herheigerufene Arzt verordnete: Rec.
Inct* va/« anod. dr, duas. Uq. c. c E^s* ca^
or. ana dr. un. Af. S, Alle Stunden sso
'topfen in etwas Chamiilenthee in nehmen«
Oem Geruch und Geschmack nach, glaubte .
er. Kranke dieselben Tropfen in /Biltona be-
ommen zu haben, und da jetzt wie damals»
ein neuer Anfall sich einstellre^ er auch so«#
leich seine Geschäfte wieder verrichten Iconn-
>^ und sich vollkommen wohl bf,iand, . so
MCte er den Arznei^^ebrauch nicht länger
>rt. . ■ '■ ■
Das Wohlbefinden dauerte indessen nur
liehe Monate. — Zwei Tage lang hatte K.
Q August mit grofser Anstrengung^ bei gros-
•) Erzählung des Arztes, „Bei mcincip AnKuiifc
Wir zwar der Anfall selbst ichon vorüber, .al-
lein noch war ein MusKelsiüel, maiichinal nocK
ein Knirschen mitten Zähnen, Schweifs und
die noch andauernde Beiynlstlosi^keit; zu be-
merken. Der Anfall war —»• yvit icli erfuhr —
mit dem gewöhnlichen dumffcn Geschrei,
Schatun ror dem Munde und Einziehen der
Daumen y so wie auch einem sch^ieil voriibcr«
■ eeheltdcn Blauw^erden im Gesicht bjigloitct.
Die Dauer des Paroxysnins gab man ohngcc.ibr
anf "5 bis 6 Minuten an, und der .Anfall ^var
mit keiner nnwillKühvlicheu Exliretioh verbittu
den. Erst i\?A'\i JU^endigung desselben, nach-
dem er (der Kranke) seine Völlige (Besinnung
"wieder erlangt Jjaiie, hielt er einen Scdem mit
gewöhnlici.tr /'»«»lecrung, — - — vorher hatte
er mit dem grölsteu Appetit ein Buttetbrod«
seiner Gewohnheit iiach^ verzehrt.*^
- »o r-
«er Hitze auf dem Felde gearbeitet , ah jSk
am 23ten, wo er der Ruhe genofs, plöuiid
beim Mittagsesseii ein neuer epileptischer Ai-
fall heimsuchte I der mit den frühern vefgll '^
chen, weniger heftig, von noch kürzerer Dauer
war mad ebenfalls Schlaf zur Folge hatte *]..
Der Arzt verordnete.* Rtc» Exir» mIt.
lyJv. Vnc. sem. PuW.^ rad, vaU s. q. S, dd/i
Fil, pond^ gr. duos. S, Alle 2 Stunden lo Sc
Den st4ten war der Kranke wieder wohl,
und hatte Efsluat und Schlaf. Die Plüffl
wurden in steigender Gabe fortgesetzt Oß
Kranken Vater wünschte, der Arzt mScLfe
eine Radical-Kur vornehmeu«
Den lösten ist der Kranke träge, verdiä '
lieh, und antwortet dem Arzt kurz und unt^
stimmt; und in der Nacht auf den sto
Bteilen sich £wei ParoKismen von denelbeB
Daus
1
•) Büritht des Arttei, ,,Am 23. AttgiiSt N»cW^ t
mittags 4 Uhr wurde ich aufs neue gerof«^
Der Anfall war diefsmal achon vorbei, lü»
«ufser der, bei Epileptischen sonst so gew^ ]
liehen Stupidität des OcisteS > kur2 nach ^ |
Anfall, fand ich diefsnial nichts melir. Dw^
fall soll heftig gewesen seyn, Patient fitl ■%
that sich aber keinen Schaden, Der AbSf
stumpftlicit des Geistes war es wohl znzuschn^ Ij
heu, und besonders seinem leidenden Gedicw
nifs y dafs er , als ihm sein Vater ein grob*
Maal'sglas voll Wasser zum Mund ausspfllo
brachte, nicht aufliörte den Mund damicn^
zu waschen, und jedesmal, trotz alles £uirede^
mit einem Mund voll Wasser wie ein »chl>p
trunkener Mensch zur Stubenthür hastig hin*^
Äu laufen, welches wohl mehr denn yicTm
hintereinander geschah uild noch mehr tddf
<eyn würde, wäre er mit noch mehreiü W*
ser versehen gewesen. Kurz . dieser UxMttW
fiel mir besonders auf, da er diesmal (7) ^
nahe länger als i« Minuten dauert«.'*
— 8i — •
?r und Intensität wie der vorgehende >ih»
o r d n u n g X Rte, Lap, ir^emalis dr» stm.
• Qtndan. rubi -^ Succ. ttquir. insp. anh Une^
i ti, dimid. Opii theb. pur. gr. quatuor M.
tass. ix qua form. Pil. pona. gr^ duos senu
consp. S. Früh und Abends 5 Stücket
dazwischen Fortsetzung der vorigen
n.
Den ^6ien noch zwei Anfälle nach einer
higen Nacht« Die Valeriana •Pillen wur«
nach dem Wunsche des Kranken .ver«
ht mit: Rec, Liq. an. nürim H. — Tinct*
rian, — JEss. castnr. ana dr, im«. Mm &
a Stunden 25 Tropfen. Die PUlen aus
inferru werden dabei fortges$^t^
Den st7teu drei bis vier; und den sS.ten
bis fünf Anfälle *), nach des Arztes
ibe von kürzerer Dauer und geringerer
igkeit.-
Nach der Aussage der Vaters war der
ke an diesen beiden Tagen sehr unrui>
klagte über viele Hitze , und wünschte
möchte ihm zur Aderlassen* Denselben
isch äufsc-rce er auch am agten zu wie«
olienmalen mit dem Beisatz , er wisse
Der Arzt spriclit von sechs bis sieben Aufäl«
en au diesem Tage. Die schwankende Angabe
n der Zahl der Anfälle beruht darauf, dafs die
oeisten derselben sehr schnell vorflbergin-
;cn, nud nur selten mit Schlaf endijgten« Zu*
veilen ycrliefs der Krankenwärter den Fatien-
en nur kurze ^eit, fand ihn dann zitternd, und
iclilofs daraus auf einen dagewesenen Anfall.
Der Vater wollte lieber zu Wenig als zu viel
tngebeiiy und der Kranke konnte sich ins Arrest
überhaupt nur auf vier Anfälle, mit Eiaishlüfs
3er in Altona, besinnen.
n. XKXXUI, B. 4. St. F
««
— M TT
Au&teben der Wahuiinn bestimmt und deut-
lich , indem der Unglückliche dec feia^
tJeberzeugung ist, man arbeite an leinai
Untergang.
Der Arxt erzählt den Verlauf des 30UB
Msi also; ,,Ich besuchte ihn Mbigens gep^
„halb acht Uhr, traf ihn aber Sutt im loü
^^oder wenigstens auf seiner Stube, su maod
^,nicht geringen Verwunderung auf eiöoi
„Meinen Boden an, indem er fleifiiig Stroh sa
j,Heckerling schnitt; er grüfete mich nich
3,nach seiner gewöhnlichen Axt , und bä
^,auch sogleich an zu weinen, indem ich nücE
j^nach s^em Heünden -erkundigien woBfc
^Da ich nicht anders vermuthete, als dibtt'
^,8Tch snhen Krankheitssustan4 su Genittle
^ysiehe,^ -reAgte ich ihm cii, und machte itni
„Hoffnung au baldigen Befreiung von seinaL
.,2(ufäUen| allein hier schien ec sehx bcfam*
^det über Zufälle, von denen er doch niddl
„wisse, und fragte: Was meine» Sie dfcs
„für Zufälle? Ich erinnerte ihn ai^ diese Wdn
„erst wieder an seine Krankheit, und ^ub
^^agte er, das kümmere ihn wenig ; und dock
^, weinte er wieder heftig; nach mehrern wif^
„derholten Buten und unter Versprechen voä
.,Hülfleistung> weni^ ihm vielleicht sonst «s
„nicht nach seinem Sinne sey, gestand er ait
„endlich, dafs es ihm schwer fiele, aus den
„Hause zugaben, aus wchhem er aber weg müi^
^se, indem der Knecht an seine Stelle kämeidie-
„scr verdränge ihn. Er wurde dabei ^^
,,ängstlich und bat mich, da. ich ihu etirn
s^beruhigfe, dafs ich ja ein gutes Wort l|ei
jjseinen Aeltern einlegen möchte... -— Vod^
9,Bodeu wollte ich Ihn herunter haben» aUeiä.
-" 85 —
^,dat ffaat et Dicht, ob ick gleich vorher allee
■ ^über' ihn Vermochte.
»rX^iefe isoniierbare Aeüfserungen veran^
^Hhten ihich seine Mutter und Getchwifte^
jydie ich aufsuchte, über die Ursache zu fra«
f^g^Of woher er doch wohl diese Idee gefafst
^.'^nabe» allein diese wuisten keifie ansugeben^
_■; ^als die, dafs er sich vor dan (^MiUtair") Amhpi
j^Aen, schon variier sthr gefürchtet habi^ und
- '^d^ ihm dieses im Kopfe* liegen müsse»
;. ^Dieselbe Idee äufserte er, wie ich dabei er«»
i ^Fuhr, diesen Morgen schon zweimal; ein«
^ ^tnsAy ab ihm seine Schwester Caffe brachte^'
j ,^ wies er sie mit, den Worten surück: ec
I .^brauche keinen Gaffe mehr , aif möge ihn
I 9|i>ur dem Knechte zu trinken geben. —* Ec
i gssog sich hierauf an , und ging in den Hof|;
g ^woselbst ' er sich emige Beschäftigungen
,' -,,maehte, und als ihm der Knecht im Vor«
„übergehen zurief: Guten Morgen Herr K. — *-
■ 9,sp antwortete er zu des Knechts Erstaunen»'
j 9»ganz bitter und mit wildem Blick: Du bist
( nj^ i^^^ ^^ H*. ^« ^^®' ^^^ nicht mehr. — *
„Ich mufste aufs Land reisen »h und konnte
l 9,aIso nichts weiter thun, als im Hause die
^Leute zu ermahnen, den Menschen, wo mög*;
[ gyiich in seine Stube zu bringen, oder wenig«!
j ^»stens ihn von solchen bei seinen Umstän«
9«den gefilhrlichen Orten abzuhalten, und dm
„seine Arzenei zu Ende war, ihm folgendes
, yyZu verschreiben: jRfc. Sumit. arnic. monu -^
fjValtr. sylv.ana drachm. duas conc. inßäq. fonu
^ftbulL s. q. SU p. f hör» in digest. cöL Unc, quinque
„er dimid. sem. adde Naphilu Vitriol, dn uru Laud.
jfiq^S. gtu öctodecim Syrup. aar. Und, ierru M, 5**
„Alle zwei Stunden einen EßlÖfiEelvoll zu
„oehmto.
-T 8^ -^.
,9 Abends. Es war gfgen 7 Uhr, «I^ick
'3,nach Hause gekommen, gleich su Um» eStiii
„Ich war kaum hin, so brachte nupi ihn, df-
^^er weggelaufen war. Er benahin sich g^
9,jedermann mifstr^uisch 1 es durfte ihm nje*
^mauct zu nahe kommen , so dafs er tu, vk
^sagte, ich kqnnte meinem Wef;e gehen, cf
,,nilhme keine Arzenei mehr ein, wai erpi,
^ydiesen ganzen Tag über nur ein cin;pigoMl.
,,zu Mitrag gethan haben soll, i|nd zwarfM
y^freien Stücken. — Da man ihm seinfsAngrt
^ansah (seine Augen sahen jedexpanq tk
,^ verdächtig an, ejn beständiger ScIiweiCi Imt
^deckte se^n Gesicht) und er auch «ifUidl
„Miene machte, Jn den Messerkasten ffttn
„zu wollen, so hielt ich es für hohe U|
„ihm alle gefährliche Instrumente au«l^
„Wege zu räumest, zugleich rieth idi^
„Vater an, ihn-swar in der Stube selbst oiiM
„zu eng zu umgeben, allein fi|r Leute ?4
„sorgen, d\e im Stande wärep, ihn vom Bib
„auegehen zur Thüre s^bhaltep zu kptiiMOi
„Hus Besorgnifs, er möchte sich selbst 4
„Leben nehmen wollen. — Weiter wa^ f^
,^unter solchen Umstslnden für n^ich nicM
„zu thun, inclein er wedf»r Arzpei uahiDi d<4
„sonst etwas mit ihm an^siifangen war, wo>|
y^man günstigere Perioden abzuwarten 10^
„und so entfernte ich n^ich.^^
Zur Ergänzung dieses sir^sdichen BeniM
liefern die Akten vom ^q. August padiUi
gende dpcumepdrte Data.
Per Kranke konnte zjfß genannten Ti|'
vor Angst nicb^ im ßette bleibea. — Er M
jeine Mutter gleich nach dep| AufiBtehen fofc'
fi^llig, gut mit ihm zu seyn. D^s Heckerlinfr
schnei d^n geschi^pht mit wPgPWpfeßticbeJ A»
-^ 87 —
ung. Gegen Mittag nach ^o Ubi spielt
it dem Ermordeten und zwei andern
nen Solo bie 13 Uhr« und man bemerkt
nur wenig Irreeeyn, etwas mehr dage-
9uf einem bis 3 Ulir dauernden Spa*
ng, mit einem von den Mitspielern;
ist der Blick den ganzen Tag stier, und
Setragen nicht wie sonst* Zu den er«
ten irrigen Ideen gesellen sich nach demi
gsessen noch mehrere andere, z, B- man
i ihn zu ärgern, durch Besprechen zu
Q u. a. f» Die den ganzen Tag ununter-
en anhaltende Angst und Furcht nimmt
t Abend noch mehr zu, und tiri in der
istube liegendes fremdes Beil^ erregt in
n Gedanken^ damit werde er umgebracht, da-
die Flucht ergreift. — Man. fängt ihn
ind bringt ihn nur mit grofser Gewalt
terliclie Haus zurück, wodurch er in
1 Irrwahn noch mehr bestärkt wird;
beim Anblick seiner Wohnung versucht
X loszureifsen , und da er es nicht ver*
nimmt Furcht und Angst noch mehr
nd er ruft aus: „Ach um Gotteswilleii
uls sterben, wenn ich da hinein soli!^^
w* — Furchtsam und mifstrauisch sieht
h in der Stube nach dem nun wegge*
ten Beil um, und. äufscrt noch öfters
esorgnifs, er werde ums Leben gebracht,
it den Anwesenden spricht er unzusam-
Ingen d und unpassend, scheint aber
dabei auf einen Plan zu sinnen» sich
r zu entfernen. Er beträgt sich näm-
päterhin eo vernünftig, dafs man kaum
von Narrheit an ihm bemerkt; geniefst
en Seinigen das Abendessen und, raucht
er Toback. — Den Vorschlag Solo mit«
- 8S —
zuspielen, nimmt er nicht ao, Bondezn äubot li)
bald darauf das Verlangen in ein andeni m\
V/irthshaus. die Rose zu gehen» wo ein Ocitf 1 1
außgeschiachtC't werde, wobei c<r helfen wölk«
Der Vater schlängt es ab; allein der Kiante
wic^derhoit den Wunsch so dringend, dafs licli
seine anwesende Freunde und Bekannte, hh
sonders der nachher Verunglückte, für ihn
verwenden , und gleichsam angeloben , Sa
zurückzubringen, worauf endlicli der V^ta
nachgiebt«
Ruhig, heiter und ohne Anatofs langtdfie
Kranke mit einigen Begleitern (Verschiedene
gingen späterhin nach) Abends nach hab
neun Uhr in der Rose an, bcgiebt sidi io>.
gleich in die Schlachtkammer und macht den
Gehülfen. -^ Ohne aniRilicnde Handlungea
zu begehen, zeigt er doch hier manche Ine*
gularität in seinem Thun und Wesen, und
durchaus bestimmt einen entschiedenen Wi*
derwitkn gegen die Rückkehr ins väledicbe
Haus. Zu diesen sind, aufser der besrimmten
Aeufscrung, er wolle nicht wieder in dasLu*
derh.ius, zu rechnen, das Verlangen Dadk
Tanzmusik; der Antrag eine, gleichviel weU
che, von des Wiiths Töchtern zu heiratha
und die Rose zu kaufen; der Wunsch hitt i
lind dann später bei dem Ermordeten la
übernachten, und da er mit allem diesen nidit
durchkömmt, der Vorsatz heute noch zu ci« :
nem mehrere Stunden weit entfernicn nahes
Verwanchen zu neben.
Durch Zureden entschliefst er sich end«
lieh zum gesellschafilichen Fortgehen; allein
kaum war er aus dem Gasthof getreten, er«'
blickt er unter verschiedenen vom Vater nack
geschickten Männern, efaien meiner T^öb*
- *9 -
tier, den ex seiner Aeufeerung nacb, schön
vor 14 Tagen abgemalt gesehen haben will,
und kehrt in den Gasthpf zurück.
Hier versieht er sich heimlich mit einem
Bcblächtermesser, und so wie er (ias hat, g^ht
er.siemlich ruhig mit fort, gfrführt auf beiden
Seiten von^zwei seiner Freunde, auf der ei-
nen von dem Getödieten, und in Regleitung
«weier andern, von denen einer voraus, der
andere hinterdrein geht. Ein kh incr Ver-
such, sich zu trennen, gelingt nicht; man
kommt an das Thor, und so wie seine Be«
gleiter rufen : Das Thor aufgemacht { will er
mit Gewalt sich losreifsen, das ihm aber nur
suui Theil gelingt, daher er mit Blitzesschnelle
. daB Messer ergreift, uiti sich haut und sticht,
•einen Gesellschafter lir.ker Hand durchbohrt,
und davon rennt. Der hinterdrein Gehende
von einem Mord niclits ahndend, sondern
nur bedacht den Fliehenden wieder zu sei-
nem Vater zu bringen, setzt nach, kann ihn
aber nicht einholen, und findet bei der Rück-
kehr den Getödteten schon in der Wacht«
ftube« Eben so fruchtlos war die Mühe an-
derer Männer, die dem Entsprungenen unver-
EÜglich nachgesendet wurden.
In der Flur herumirrend vertseckt sich
dieser als er ein Geräusch vernimmt, zieht
das im Stiefel nah bei sich tragende Messer
heraus, um sich selbst zu entleibeii; inzwi«
sehen besinnt er sich eines andern, und
nimmt die Richtung nach dem 9 bis 10 Stun-
den entfernten Verwandten, zu dem zu ge-
ben er bereits in der Rose geäufsert hattel
Allein das Nachsetzen noch fürchtend, bringt
er einen Theil der Nadit im Walde aui ei-
nem Baume zu, den er mit Anbruch des
I
Tage« v^rlillst, und auf die Hauptttnbe ffi,
langt. Hier beftimmt ihm ein Wegseiger
fticli zu einem andern nur swei Stunden enti
fernten Vetter zu begeben , bei dem er buk
um halb sechs Uhr anlangt. — Auf die Fngiei
Woher so früh? — antwortete er: ^sie habin
mii einen Tort thun wollen, allein ich glauV
ihnen einen gethan zu haben.^^ Als Ursadia
seiner Flucht, die seine Kleidung verriet^
giebt er an ,.sie haben mich umbringen woL
len.'^ Warum? »,Schon deu ganzen Tag ha-
ben sie mich umbringen wollen; in mfr
ncm Hause haben sie mich erschiefaen^ «od
auch mit dem Beil umbringen wollen.** Da
{;estrigen Vorgang erzählt er übrigens zias-
ich ordentlich und ruhig, und ist der H^
nung, beim Entspringen Einem zwei Stid»
mit dem Messer gegeben zu haben » du «
noch bei sich hat und imn ablege -.Um
zu erfahren, was an dieser Erzählung waht
oder falsch sey, geht der Verwandte zu K'i
Vater. Unterdessen (cömmt ein Jäger in du
Haus, wo der Eritflohene sich aufhält., und
ohne in dieselbe Stubie zu treten ^ erschiidit
dieser eo darüber, dafs der ganze Körper xit-
tert, und die Glieder schlagen, denn sagtet ^
zu seiner Baase, der ist ausgeschickt mich la ^
erscliiefsen. Bald nachher erz^lt ein ihrufr
bekanntes und ihn nicht kennendes Mädchen.
eir)er mit ihnri zum Fenster hinaus sehend^P
Baase, ihr Vetler (eben der Thäter) habe ei*
rem BäcJ^erburschen erstochen. Er hört dieN
Nachricht und sagt ganz gleichgültig: ,,so ift
er todt?'* Die Vorstellung und Besorgnisie
seiner Verwandt! nn hierüber machen eben«
falls nicht i\en mindesten Eindruck auf ihn.
Der Vetter kömmt xiachher bald wieda
-^ 91 —
Bpch Hauie» giel>t den Erstochenen für nocb
[^beud auf I K. bleibe auch bei dieier Nach*
riclu gleichgOIÜK» und geht dann >villig mft
Ihm in MJne Hfimath surück. Untcrwega
Jfiellt iidi bald der nach ihm aufgeschickie
kmtsdiener tu den Wandernden» wa« dem
IL. gar nicht auffflUt» der auch nur ein einxjg-
inal eine leichte Spur von Geiate^abweien^
bell unterwegi verrädii sich aber gans ruldg
ycrlihlt. — (yegen Alitftnd 9 Uhr gelangen fie
{n der Stadt an, und K. läftt sich ohne grofse
\Videnetslichkeit von i\em Amtsdierier in die
Frohnveate bringen, flcr sogleicli von «lern
peamti^n dc^n Bifthl crhütr, den Inhaftirtea
in ariner ei^ftien Wohnstube au lassen, ihn
fanJB glimpflich xii brhancifln *) und dicsa
facht, um ihn au beobachten, selbst bei i(ifn
ßu bleiben«
Am andern Morgen xeigte dif scr an, dafs
fr die Nacht über nichts besondem an K» be-
inerkt; er Iiabe Huni^f-ri t»»t: aber nicht eher
»la bif jemand initisse. Zuweilen übir^ieiie
fine voiübf-rgchrnde Uöthe sein Gesicht,
An (liesom Ta^ begab sich der Centrich«
fpr in die Frohnveste und vernahm den In«
lianirtenini Allgemeinen. Durch Fragen ver«
^nlafst, eraählt diestfr alles, was am ;{o. und
«K August vori<c:failen war, der Hauptsache
flach f gana richtig, unbefangen und .gleich«
gflllig, und mau bemeilite kehie Spur des
*) Wa« ich hfi meiner ZiirAckkiinft von dem
ganscii Aiifuiii athört hatte, licfi mich tidglfricli
vermiitiieu, daU der Uuglücklir.Jio von itin(;ni
tr«utiioiischctti Wiiliiisinii hcLillfii Bt*y\\ inödi.
Ic, drtjier i<:h bpi doifi Cciiirif liiüi- Aiit' enie
glimpfliche BehaiidliMig de9iic)l)fii ahiiu^, h\9
••• (fSgen^isi) d^rgcthaii aeyu wüidr.
— ga —
Wahnsinns an ihm, als nur wenn ei ixt Ur-
sache seines ' Betragens an jenen Tagen , und
seines Entweicbens nach begangenem Mozd,
der ihm aber noch verheimlichi wurde, ange-
ben soll« und die keine andere» als die sclion
angegebene ist, nämlich er habe umgebradit
werden sollen, daher er sich in der Nadir,
Vfo man ihn nach Hause zu bringen getracbiäi
mit Gewalt befreit und entsprungen sey.
Nebst dieser auf Gemüthskrankheit hiiv
deutenden Erscheinung, stelltr^n sich bis cum
9. September noch einii;e Anfalle von Aapl
und Unruhe ein, während welcher der Kranke
um Gotteswilien bat, man möchte ihn iorti
lassen; inzwischen liefs er sich durch Zün-
den bald wieder besänftigen.
An diesem Tage wurde ich vom Her*
zoglichen Centamt ersucht;
i) Den Inhaftirten in seiner Gewahrsam
täglich und so oft es nur nöchig schieOi
zu besuchen , um seinen Körper - und
Seelenzustand genau zu beobachten,
das Resultat zu seiner Zeit schrifUidi
mitzudieilen.
d) Das Centamt von dem Zeitpunkte su
benachrichtigen, wenn man ohne wei-
teres Bedenken und mit Zuverlänig-
keit die erforderliche Vernehmung dei
. Inhaftirten anfangen dürfe. Und
3) ein Gutachten zu erstatten, ob K.
ne seinen Gemüthszusiand zu ?e^
schlimmem, als Criminell- Gefangenet
behandelt und in Eisen gdegt wmeo
dürfe *).
•
*) Nicht nur iicr fiberall so (geschäftige J$hi^
fbl f 8i»2i()en» «iirh MUnner» dio Ansprach td
liusicht und Bildang machon /' fiuidia ^
- m -'
... *|Iiei7ii|f:lJ6rich(cfte ich am 7» Septembec:
[^.a^Uebei: den Körper- und Seeltrnzustand
de§ inhaftirten, könne ich vor dec
Hand und bi^ zux Ausmittelutig noch
mehrerer hiehec gehöriger Punkte keia
bestimmtes Urtheil fällen.
. b^ ^Noch hätte . ick nicht das mindeste faÄ
, K. bemerkt, das. auf nach fortbestehen-
den Wahnsinn deute, daher die cent-
amtliche Untersuchung ohne Bedenken
anfangen könne» "^
' c} Da es bereits schon mehr als blofse Ver-
muthung sey, dafs K. am Tage des
Mords wahnsinnig gewesen, es aber
g^enwärtig nicht mehr sey, so wäre
es nothwendig^ die bisherige glimpfliche
Beharidlung fortzusetzen/ Diese habe
sicherlich zum Verschwinden des Wahn-
sinns beigetragen, der durch eine harte
Behandlung, durch Ketten anlegen, so
wie überhaupt durch erschütternde
Sindrücke, leicht wieder erregt Werden
dürfte. Zur glimpflichen Behandlung
müsse ich überdiefs um so mehr rathen.
als ich bereits schon Gründe vor mir
hätte, dafs dieser Wahnsinn vielleicht
nie wieder zurückkehren werde* (/In^
Diesen Rath achtend, nahm das Centamt^
ilm alles, Aufsehen zu vermeiden, vom 9, Septem«
bcr an, die Untersuchung in der Frohnveste
giimpflichtt Behandlung höchst tadelswerth.
£)enn, sagten die letztem , der Mensch. ist ent-
weder ein NatTy oder ein hoshafter J^erbrecherp
in beiden Fällen gehört er in l^etten und Bon-
den. ' — * Man nahm indessen keine Notii vom
ditssxn nnsinnigeii GtschwiEtz. .
— 94 —
i€lbft vor. — Am 6. November war ne g»i
endiget, worauf mir die Akten %ux ^rftHattuif
iiitiea Guuclitens mitgetheilt wUrderi« in ird-
chenl mäii nebst einigt vollständigen Geschidi^
te der Krankheit, die Bedntwöttuog folgeoda
t'ragen verlangte:
d) Wie war der Oeinätht. und Körpttio-
statid des inhaftirten JL jeux Zeit ds
That bescbafifenC
t) Welches sind die vermuthliclieii Ü»
then, wie ist der Fortgang und die.f^
gönwäftige Lage seiner Gemüchskniifc
heil?
3) Welche Mafsregeln sinct ieü etgdfa
a) zu sf-iner gäntUchen Heilung; h)
zur Vethütung etwäiget fiecitive; ibI
t) zur Slclierung des Publikuatt w
ähnlichen Ausbrüchen f
Die Beantwortting der ersten Fiags k
sugieiiih id der hier vorausgeschiktjen . Mrwi^
hdtS' Und Thatgeschiciue enthalten» daher ick
mich jetzt tiicht länget damit su beachäftigv
iiöthig habe, sondern nur biemerke« dafs id
ttieinem Gutachten auch noch alle die andeOk
t\x meinem Zweck minder wichtigen^ in del
Akten emhaltenen, von glaubwürdigen -uol
unverdächtigen Zeugen beschwornen A»
sagen zusammenstellte f und so die.Bewdn
darlegte:
1 ) Dafs K. einige Tage vor der Th^t 1»
gewöhnlich viel« Anfiüle iron Epllepoi
erlitten« Und
t) dafs diese Epilepflie In Wahnsinn Üb»
gegangen sey.
- 9i —
Ali Autorhäten dieies nicht gfln« feli^
BfSl Uebetganga der Epilepsie in WahnBinn
und umgewandt» führte Büchner^ liagidorrif
Jlfyald$chmitd i Tfosof, Perftkt und Grtding an.
S) Oab K. am Tage der That und tut
Zeit, alft et dieaelbe begangen, Wirklich
ivahnsinnig gewesen sej*
dtf ii^enig aachkundig Mädtier« dal Kön^
JlqüeDte^ Ja in manchen Stücken vernünftig«
Handeln Jea K'a; seine richtige Keuttheilüng
i|^ehr«ie]^ Gegenstände; iieine flucht nach deil
Thar, ab scheue ^r die Folgen dersell^en« und
die firimierung det meisten Umstände, wekli«
vor^ bei Und nach derselben vorgefallen Wa^
wmOf als Erscheinungen betmchien werden^
welche die Existens eines wahren WahnsiAns
kwrifelhaft machen; so schien es mir doch
»uträglidi« Autoritäten anzuführen, die be-
kanntlich in forö lUeht als «las gründlichste
Raiaoonement gelteii^ dafs dergleichen Fälle
achon öfters vorgekommen sind; ich verwies
daher in diesem Betradit, auf Stryvkf Krofs^
ifkuschtn^ Albtrti und PyK
Zur Beantwortung der isweit^n Frage»
<Wtf es unerläfsliche Pflicht, Zuerst die ver-
anlassenden Momente aufzusuchen, wdzu abet
leider! die Akten Wenig Data lieferten. .—
«raten Anfälle dieser Krankheit in Altonat
iailen zwischen das igte udd fiote Lebensjalir
des Ihhaftu-ten, und wie dieser Selbst er«
"-aiblte» leitete sie der dasige Arzt von Ona<*
nie ab. Allein bei näheres Beleuchtung die«
tes an sich nicht unwahrscheinlichen Unisian«
des 4 konnte ich ihm keinen weientlichen Ein-
flufii auf diese Krankheit zugestehen. Denn
- obgleich K. freimüthig einräumte, dab er sonst
lücht ganz £cei v^n ditscc Sünde gewesen
.. g6 «i^ .
sey, 80 flfttste 6c doch, eben 00 offink
hinzu» er habe dieses Lastec nur äul
selten, und nach sciuec Zurückkunft aiii
Fremde und bestimmt vor den eingettei
Anfällen im väterlichen Hause, gar nicli
trieben; auch habe er nach Saamenverli^
diese oder eine andere Art, nie unanger^
Gefühle, Schwäche, Mibbchagen u. der^j
merkt» Betrachtete ich hierbei nach den
gesunden kraft- und saft vollen Körp«r
Erzählers, 40 mufste |cli jeden Verdacht
nnregelmäfsiger oder übertriebener BeA»
gung des GeschlechtetriebeB als Kiaolki
Veranlassung, fahren lassen.
Von dem hiesigen Arst wurde Aap
nifs als Ursache der Krankheit angenoona
Allein der Kranke und seine Aeltern veiikta
ten einmüthig, dab gerade su jener Zeit, fli
nicht der mindeste Grund dazu statt gefuirfi
habe; und die Heilart dieses Arztes, so nl
die begleitenden Zufälle^ stellen auch AM
Vermuthung als nichtig dar.
Da ich nun diese angegebenen UinsA|
de nicht bestätigt fand, andere Schädlidibi
aufzufinden im Stande war, von der m
nur mit einiger Wahrscheinlichkeit hätte 11
nehmen können, dafs sie allein oder mitffi
kend die Entstehung der Krankheit hätte h
gründen können« so stellte ich in mdÜDB
Gutachten die Behauptung auf:
Dk fragliche Epilepsie war blofi eint Folgt *
der KntwichtJung des Körpers»
. Wie ich auf diese Behauptung gelei
wurde, ist in der Anmerkung (J/.) angq
ben, und jene frühern Beobachtungen stdlo
sieh jetzt meinem Gedächtniis. lebhaft ds
D
■ ■ ■ -»*s- 97- -^
wOlbh; hat»,, war • Siiid .':iilt)ltta^licht
r^M)Ata(l«r,^ 4en ToritegeOtlinr Fall In
ilE!ÄliOB"#P.»eit vorcerückte JüngÜngg- ~
Id^dtk'l^nUe-CoDsiirution des Inliattir- :
ipieDen-R(!lt"Klers( diesft Aonalime ept*.'
9it tft^ten. Allein hat man nicht zu
^heit du finde des V/aclisihumsterminB
Ltelicbeh' Körpers in das 94te Lis 25(6
Mit gesetzt? — Das Mier konnte icli
ät'^bt innen Gfgengmnd ^nneliRien.
^-^tttnicht d(s zweiten Punfctea glaube
Üfili dib' vom hlofsen Aussehen, vom
j|; cmpoA»t 'flieh kein eicheret Beweis .
äa«r lEnft Iternehmen lasse, und so-
SfftfB'^ibltr ätC £ntwickelung des K>>i- -
d A egtnuitig und eingeschränkt be<
t'wtttfri wenn man sie Idols auf die,
gering 'döielben, oder auf die Bildung
nicht' voih&ndenrr Organe beziehen
^'todeniKUT voükommenen En(\t'icke-
Bcli die Befeiiigung nnd Stacke der ein-
Gebilde; Organe und ^jrBteme gbieclu
nJni mütsen. Oenn jeder Qi^anbrniif
nit.dtnn als ein Tollkomtnen, eotwtfc;
bMnwhtet. werden, weno ail^ leiile be^
n Gebilde die Festigkeit tlbd' Slirke er-
aBaa > dafs die gewähnlichen ' Xufsem
H, die Harmonie des Ganzen nicht
lU ttQben im Stande sind ; und diese
»It und Stärke , kann et nicht eher er;
, als nachdein die einMlnen Theile
voiliindeh oder gebildet' sinä. -^ Das
: . ' und NerveAsysUni sind schon in
Undheii dl; allda. Ihie -volle äüsbil-
— 98 —
ung füliahf^n sie erst g<^gen den Ant04
ies Jünglingsalters; und gerade clii'ie Syii«^
waren im vorliegenil^n Fall, die unpittik ^
und allein alilcirten.
Wenn Fälle, wie dtt in Frage itdcsi
unter die Seltenheiten gehören t so kanK^.^
nichts gegen meine Annahme
dem Abnormitäten ia Hinaicht der
Wachsihums gar nicht ungewöhnlich ii\f 4
Ein sichtbarer Beweis, dafg die ThädgT
wodurch der Organismus seine
erhält, nicht immer und ununterbrocheir::^
•am sind, sondern bald frühteitiger
wohnlich hervorbrechen, bald längere
kürzere Perioden hindurch gieichsam
und SU dem wichtigen Geschäfte neu
zu sammeln scliienen, liegt gans in d
Viele Jünglinge haben schon im 16
lyten Lebensjalire ihre vollkomme
halten, dagegen andere von denuelb^ j9 )j||4t
noch als Kinder oder' Zwerge einla «99^17
dann aber schnell empor wachsen. Atudfi
aber, was sich hier unserm Auge cl^micllr
glaube ich der Analogie au Folge sebSa
sen zu dürfen, 'dab bei der unsichtb»
Entwickelung, ich meine bei der En^
kung und Vollendung der Organe, dmt'
statt finden werde, dafs es nämlich bald
her, bald später zu Stande komme, ur
seltenen Fällen sich ungewöhnlich vert
könne.
Dafs der menschliche Organismus
Zeit, wenn »die Thädgkeiten auf seir
Wickelung gerichtet sind, sehr oft ii
normwidrigen hohen Grad reizbar, uv
jeden äufsern Eindruck äufserst em
ist, — Dieb darf ich als aUbekann
— 99 —
I und würde ich die Gedult meinef Le-
mifsbrauchen befürchten , wienn ich et
9ia weitläuftiges BaisoonemeDt darzu«
luii uhterDähme.
ipUeptie ist eine der gewöhnlichsten Er«
ungen des Wacbschuma , aehr oft in
allein begründet, und dann das Mittel
reichung eines höbern Zwecks«
trachten wir nun den Gang der uns
itigetiden Epilepsie.
ichdem K. diese Krankheit sweimal in
gehabt hatte, fragte es einen Ar2t um
der- ihm krampf stillen de l^ropfen ver«
• •— Die Anfälle blieben nun über ein
ng weg.
LS Mittel, «— nach des Kranken Aus«
18 nämliche, was beim nachfolgenden
gegeben wurde, — und das V^rschwin«
rr Krankheit, stehe hier in gar keinem
neubang; denn wenn es auch gewifs
• eine solche \rzTtei unter bestimmten
tiden. kuri vor oder während des An«
äigebrachi, diehen abzukürzen oder auf
Zrit i^a()£ aufzuheben im Stande sey,
rioch nicht aiiztinehmetk , dafs es nach
rgegangenen Paroxysmus gereicht , den
en vorbeugen und das so lange Aus«
derselben bewirken könne. Viel wahr*
icher ist datier die Annahme, dalii die
durch zwei epileptische Anfälle, ihren
das verlorne Gleidigewicht wieder her*
;n, erreicht hatte, und dafs. die nach*
lonimenen Tropfen nichts mehr scha*
»nuten , aber auch niclits nützten,
unge nacher, den 27. Mai igog stellt
ieder ein Anfall ein, und als dieser
r ist, nimmt der Kranke dieselbcDi obt^
*— 100 — -
angeCülitteji Tropfen, und ist nun gldch irii^
der und etliche Monate lang wobl.' ' ^
Das vorhin Geigte ist auch hier ^Ük
und ich hahe mich luernach su der AbbA»
tne berechtigt, dafs die bisherigen AnfiÜlc^iick '
selbst überlassen , ohne Störung der Am
verliefen. Auch weichen sie ntetkliich vflt
den' nachfolgenden ab , indem
X ) nach jedem diefter AnßÜIe defer Sddff
eintritt; ; ' \
Si) gleich nach dem Erwachen ▼ollkonmqi
Gesundheit; und
3 ) dafs in der Nacht nie ein Farozym«
erscheint. /
Ganz anders verhält sich der Verlauf, ir
nach dem Anfall am 23. August die Vahri«
verordnet worden war. Das snfilckkriirefA
Wohlbefinden dauerte jetzt kaum emen Taft
denn schon zwischen den 35. und «6. AugQ>^^
)(ommen neue. Anfälle, und swar 'b d&
Nacht, und ohne nachfolgenden Schhf. -'
Es soll nun eine Radical-Kur vorgenomoMB
werden, und dazu wird der HöUenstdnp*
wählt. Allein statt Abnahme der .Krankhai;
folgt hierauf offenbare Verschlimmerung» ani
das ist mir von grofser Bedeutung, und schedt
meine Ansicht am meisten sa besiäuga
(^Anmerk. HL)
T}ie Natur hatte nämlich vön Entwickf
lung des Körper^ entstandenen Unordnunges
auszugleichen , und bewirkte es durch Em»
gung gröfserer Thätigkeit im peripherisdiai
Nerven, und 'Mu^kelsystem, durch epil^li'^
sehe Anfälle. Oiefs Bestreben gelang ihr andl
sehr gut, so länge ihr kein Uindemils vca
auf^en entgegen gestellt wurde, denn das vol-'
kommenste Wohlbefinden waTs <fie uhmitKk'
bare Ftilge dcnr AofHUe. Allen sobald durch
apeciiische Mittel die Convulaibilität beadiränkt
wurde» traten nach dem Paroxysmua Krank«
heitf • Eradaeinungen ein« Noch venucbte
die Natur sich su ermannen und die Hanno«
fiie ducch häufigere AnfllUe herbei xu führen»
waa ihr aber nicht mehr gelang« ;ind so mufsta
denn ein anderes System in Unordnung gc«
rathen» und keins war melix und besser dacu
geeignet» als das sensorielle, das Gehjroner«
vensystemi wegen seines polarischen Verhält-
niases mit dem peripherischen Nervensystem«
Uebenliefa finden wir noch swei Momen*
tet welche das Gehirn aur Uebernahme dec
nunmehr krankhaften Thätigkeit disponirten.
i) Die Unihätigkeit in die ea durch und
während der^pileptischen AnflUle ves«
aetst worden war. Und
a) die Blutcongestion gegen den Kopf, dl#
aich vom «7ten bis agten August durch'
Hitae, Angst und Unruhe lu erken«
nen gab«
Aua den vorliegenden Gründen glaubtü
ich nun folgern au dürfen;
JC*s Wahnsinn war du Folgt der StSmnq ti^
ntr gefährlich icheinenden ^ aber heUiOJnefi
CriifSi nernlich der Epiltpuie.
R*s fabcluB UrtheU stellt sich durchaua
als Furcht vor einem bevorstehenden Unglück
slar, und die Akten enthalten drei Momente«
welche dies«* Furcht veranlafsten. Nämlich^
i) Ahicheu gegen den Soldat€n8tand» — Di«
Truppen, welche das Land als Con«
tingent au ateUen hattOi wucdcn tu jii«
— 10< w
ner Zeit ausgehoben; k. hmfte dai giC
hörige Alter , und es liönnte ihn leide
das Logs Soldat au Wf»rden, treffen,
t) Ein Träumt in der Nacht v.oni sgua
auf den^ äoten August. Das Betragen
des Xrapien am agien Abends, wd
die Ac^ufseruogen von Fuidu bdm
Schlafengehen, weswegen er die Thüm
seine$ Schlafgemacbs veniegelt, geben
die ersten Spuren von Wahnsinn «i
erkennen j und nun träumt der Uo«
glückliche I sein Freund B« aucheiim
bei seinen Aeltern ansudchwttrzen lud
aus dem Hause su vertreiben.
Beobachten, wir s^in Handeln und Be»
tragen am 3oten des Morgjens gleich nach dm
Aufstehen, $o ist der Eitiflufs diesea Traumi
auf dasselbe gar nicht su verkennent und die
Bemerkung der Psychologen und Aenste, dafii
suweilen die Einbildung im Schlaf au&eroFr
deutlich wirksam sey, und dann groleis Stö-
rungen verursachen könne, als im wachenden
Zustande, -^ erhält hier aufis neue Bestlti»
gung. — Nach Alherti^ Fritdrich Uofmam^
Ciarugi u, a- prägen lebhafte Träume, besc^
' ders bei einer krankhaften Affeccion des Sew
soriums, — die hier gar nicht su verkennen
ist, -^ sich zuweilen dem Gedächtnifs deigSi
stah ein, dafs di^ Seele von der WirUichkdt
der Gegenstände so überzeugt wird, als weim
sie dieselben im Wachen waihrgenonuoci
hätte.
Inzwischen waren jetzt seine VorsteUnHi
gen noch unstät und reg. Er war bloft iA
-Allgemeinen überzeugt, man arbeite an sd«
nem Unglück ; allein auf welche Art es ge-
schehe, wu&te er nicht bestimmt^ daher st
— 103 —
taM auf 'dteteti » bald auf jenen filofall kam^
Nach ctiem Mitfagieitfen geht er mic einem
B«kannren apa^if rien , verrftrh «war in dec
2^it immer Furcht und Aengstlichlieic» kehrt
vher docli ohn« Widerwillen ins älterliche
Haus isuiück« Allein jetzt erblickt er in der
Wohnatube
- 3) iin fremdis Btil^ und nun kömmt ge-
wiisermafsrn Ordnung in aeine cotiFu«
aen Vorsteilun^n ; denn e» entsteht
die fixe Iilfe, mir cliesem Beil wirst du
: im vülerlichfn Hause umgebracht» —
1 Eine sehr natürliche Ideen Verbindung
bei einem Fleischer! Je deutlicher diese
* Idee hervortritt, desto mehr nehniea
j Angst und Furclit ku; dabei aber ent*
atekt sugleir,h auch der Gedanke, sich
SU retten. Er ergreift die Flucht u. a. F»
p ^ Die Anstrengungen vor und während der
f That, ao wie das darauf gefolgte Entfliehen
j luatten einen sehr wohlthätigen Einflufs auf
^ den Tiiäler, denn sie leiteten die Rückkehr
j der gestörten Ordnung wieder ein» so dafa
^ eeiion nachdr^-i bis vier Tagen jede Spur von
.1 Wahnsinn verschwunden ist, und zwar o/me
^ Anivtndimg irgend ünfs ^rzneimitteh»
^ Hienidt glaube ich die aweite Frage beant«
p^ wertet und cuglf ich die Vorbereitung und die
2 Gründe sur Antwort auf die in dier dritten
[.: Frage enthaltenen Punkte dargelegt su haben.
g K% sollen nach dieser Frage angegeben werden s
die Mnafsregeln
a) cur gänzlichen Heilung der Krankheit;
b) zur Verhütung etwaiger Rückfälle.
Beide Punkte können füglich zusammen
Henommen werden« und meine Antwort dar-
auf ging dabin. -* Von Heilung der Krank«
hcit laiin nicht wdter die Ri^ Myn,
die. Natur von lelbst bcieiti das g
GleichgewUbc wieder hergettelU bat
allem Anschein nach vollkoimneKif inden
mehr seit zwei Monaten nicht die jn:
Spur. von Epilepsie noch Wahnsinn m
gestellt hat, und wenn meine Ansicht |
det ist, sich auch nie wieder einstelle
den« es müfsten d?nn andere und soU
drille Einflüsse auf diesen Menschen
ken, die bei jedem Gesunden diese
heiten herbeizuführen im Stande wäi
Gesetzt aber auch diese meine Ansich
nicht richtig, sondern K« hätte, bei in
erhöhter Emphndlichkeit und Schwad
I>[ervensys(eme , von unbekannten um
^usxumittelnden Schädlichkeiten, die gi
Krankheit erhalten; so zeigt .doch dei
derselben deutlich« da(s diese supp
Schädlichkeiten nur kurze Zeit und ob*
lieh eingewirkt haben können, und dai
lieh nur ein vorübergehendes aber kei
bendes Uebel entstehen konnte. -^ B
ser Annahme läfst sich daher auch mit
Wahrscheiuliclikeit behaupten, dafa bt
nunmehrigen Alter dieses Menschen,
ner zweckmäfsigeii , xegelmäfsigen Lei
und bei Vermeidung schwächender Seh
keiten das gesammte Nerve^isystem bait
kommen erstarken, und gegen ähnlich
Ordnungen werde geschützt bleiben« «^
Beschleunigung dieses Zeitpunktes schli
stärkende Bäder und Arzneiep vor; alk
wurden nicht angewendet).
; Was endlich die Sicherstellung da
blikums aidangt, so ist es zwar höchsti
daüs K. de&halb noch eine gexaume Zc
— 105 ~
ta eine toTgTältigc Aufsidbc geietet ntetiei
allein da er weder ein Verbrecher, noch ge»
genwärtig ein Narr ui, so gehört er auch we«
der in ein Zuchthaus noch in eine Irrenan«
•talty die beide für ihn gleich schädlich seyn
konnten. Denn der Gedanke als Mörder he*
•traft oder als Narr sich behandelt zu sehen,
dürfte schon allein hinreichen, diesen Unglück-
lichen für immer seiner Vernunft zu berau-
ben. Gleich zweckmälsig für das Publikum
wie für den K. dürfte es daher seyn, dafs ec
auf eine besdmmte Zeit in ein gut eingerich-
tetes Aibeitahaus gebracht würde, und bei
SBweckmäfsiger Arbeit gesunde Nahrungsmittel
bekäme. Zugleich müfste man ihn der spe-
ciellen Aufsicht des dasigen Arztes empfeli-
len, und könnte ihm dieser, etv(ra nach emem
Jahr dafs Zeugnifs :geben, dafs sich während
dieser Zeit keine Spur des Wahnsinns wieder
gezeigt habe, dann würde er sicher ohne Ge-
fahr wieder in Freiheit gesetzt werden dürfen»
-*pip
Obiges Gutachten übergab ich den ii ten
November igog,' worauf die Akten zum Ur«
tlieilssprucb versendet wurden. -^ Das Ur«i
thel kam im Februar igog zurück, und ent-
bleit unter andern die Bestätigung meine«
Vorschlags in Hinsicht der Sichersteliuag des
Publikums. -^ Allein so viele • Mühe man
«ich von allen Seiten gab, K. in einem aus-
wärtigen -«- denn im Lande ist keines — At-
beitshause unterzubringen, so gelang es dock
nicht, und man mufste ihn endlich einem
fern wohnenden, für ihn Bürgschaft leistenden»
nahen Verwandten äbfrlasseu« Hier wuxd«
er öfters ron dem nächsten Physikus be*
sucht, Wer durchaus die güDsfigsren Berichtr,
wie über sein Befinden, so über sein Betrat
gen, erststtete. K. bekam |nie Antntdmictel,
kehrte später in das älrerliche Haus surück,
und ist bis jetzt (den i«. August 1915) vw
allen Anfällen einer Geistesabwesenheit und >
der Epikpsie vollkommen frei geblieben*
■IT
Einige Bemerkungen in derviyrsuhendenGescIüAti
und über £ntmcktlung$krankheittru
h
A) Alle Gefangene t über welche ds
Arzt dem Richter Aufschlufs geben soll, rofli»
sen durchaus und wenigstens so lange als M
Gegenstand der ürstiicben Beobaclitung sind^
so schonend als möglich bebandelt vreiilenf
Die meisten Gefängnisse sind schon an Mk
Grausen erweckende, und zu ärztlichen Beob-
achtungen eben nicht sehr geeignet; und
kommt nun nocli eine harte Behandlung da-
zu, die gf-wifs die wenigsten ohne Stdning
som:itischer und physischer Verrichtungen e^
tragen, so kann der Arzt leicht getäuscht w»-
den« Besonders ist dieses bei Gefongenen vi
berücksiclifigen, deren Gemüthsvtrfassung be»
urtheilt wtrden soll. W^re K, gleich Anfangi
criminel behandelt, in Ketten gelegt, und alltf
menschlichen GtseUschaft beraubt worden, M
härro wahrscheinlich seine Krankheit eiocB
andern Gang genommen, zunial da in dci-
ersten -1% Stunden seiner Gefangenschaft noA'
eivUic- Spureti von dagewesenen Wahiisif^
nämlich Furcht und Mifstrauen vorhandfll
iren» Vlid ich ivttrde tchw^rReh tö birfd tu
lem liehtigen Befuicat gelaugt feyn»
19
B) Die Grfindei welche mich so früh
f die Idee einet tranvitorifchen» wahrscheln*
h nicht wieder zurückkehrenden Wahnsinns
leten, waren zum Thcil schon dieselbfn,
'lebe ich späterhin gellend machte; alJein
i mufste mich, ehe ich einen bestimmten
iBsprucb gab, eist selbst überzeugen, ob ich
cht irre, und ob nicht andere triitigere
ründei eme andere Ansicht herbeiführen
Irdeo»
C) Merkwürdig war mir hei K. folgen«
r» in den Akten bemerkte Umstand.
Ich hatte das Herzogl. Centamt ersuchti
in Gefangenen den Tod des L. su lange zu
theimlichen (weil er die hei seiner Baase
irauf sich beziehende Aeufserung vergessen
kUe) bis ich annehmen dürfe, dafs diese
nt«leckung keinen bleibenden nachtheiligen
Imlruclt auf ihn machen werde ; und so
jrde es mir auch überlassen, ihn selbst mit
iner That bekannt zu machen, so bald ich
für raihsam halten würde. — • Nach etwa
f Tagen liefs ich bei meinen Unterredungen
it K. manche, eben nicht sehr versteckte
eufserung fallen, welche ihn auf L's Tod
Uten leiten können ; allein sie bewirkten daa
icht, und er verwunderte sich öfters darüber,
IUI ihn sein Freund L. nicht besuche. End-
Ai tagte ich ihm ohne Umstände, waa et
Bibrocnen, und dab er deshalb in Anest
j. Stuikim und unbeweglich hörte er diai«
~ log —
Nachriehti und war dem Anacli^im nach n
im mindeaten darüber betroSeOi wae mir i
unangenehm auffiel; allein als ich den
daher immer regelmäfsigen Puls untenuc
fand ich ihn beim Sten, 4teni 5ten Schlag
setzend. — Diese IrregularicäC verlor sica
nach etwa drei Monaten.
ir.
An der Behauptung » K*s Epileps^
blofs Folge, — wichtige Erscheinung —
Entwickelung , harten frühere Beobach^
und Reflexion gleichen Antheil. «^
eher als die Entwickelungskrankheiter — 3
beachtet» öffentlich zur Sprache gebra^.
lichtiger gewürdiget wurden, böten ^^i;
einige recht merkwürdige Fälle von \t
thum mit Krankheitserscheinungen da/;
mir gleichsam die Idee aufdrangen, dajir A
Geschäft nicht blofs bei Kindern (alsZUi
arbeit) sondern auch in weit höheren!^
als scheinbare Krankheit auftreten köom»"
Ich beschränke mich jedoch hier nur aaf ffi
der auffallendsten Kranken der Art, wd P
vorzugsweise die oben aufgestellte Bdnoi
tung begründeten.
Der erste Kranke war mein jüngstaft
der, den ich im zweiten Jahr meiner pA
sehen Laufbahn zu behandeln' hatte. Er Hl
damals im 16 und 17 Jahr, lebte auf i
Lande, war gesund und stark, doch zieol
kleiner Statur, und hatte die gewöhnlid
Kinderkrankheiten leicht überstanden. Ii
fing er an zu krä nkeln, und bald traten bc
ruhigende Erscheinungen, als. Abmageru
Verdrüfslichkeit, Krämpfe, Schlafsucht, Hu«
Geiitesachwäcb e u» s. w* dasu» Belbftbd
UM Grand der* Krdnkhek «chkn wdhXJ
lieh cu BeyPi^ bestätigte sich. jedoch bei'
er Untersuchung nicht -«- Als jch sei<«
iürj/tr wegen allgemeiner schmerchaftec
4e besichtigte» Cand ich die Leisten- und
Lehsneldrüsen sehr angeschwollen und
nhaft, und wurde dadurch suerst, und
ch keinen Gnind der Krankheit auffin«
onntCi auf die Idee geleitet, die sämmt«
Krankheitserscheinungen dürften vieU
blob Folge des VVachschums seyn* —
ich hier als Arxi thun sollte, war mir
ih uübekannt; allein in StolPs Schule g6*
und gewöhnt keine wirksamen Mitlei
bestimmte Anseigen ku geben, hielt icji:
4^nfengs, mehr um meine Aehem xu
gen, als irsend eine Veränderung zu er»
I — an leichte unschuldige Mittel und
eweckmäfsiges Verhalten, bis der hüch«
ad von Schwäche wirksame stärkende
ttcl erford^te, die dann aber auch un-
.ch JBchnell den Kranken vollkommen
Iten. Er war in dieser Periode zu ei«
sehnliclien Gröfse emporgewachsen.
'Inder wichtige Fälle kamen mir von
'eit an, nun öfters vor, und bestimmten
>ei Kindern und Jünglingen meine Auf»
imkelt immer mit auf das Wiachsthum
Iten.
\ verflofs eine ziemliche Reihe von Jah«
idnoch war mir kein Fall von gestÖr«i
twickelung durcli Heilmittel vorgekom-
»der doch nicht von mir als solcher an«
t worden, als ein junger Mensch von'
tl i6 Jahren das a(lgemeine Stadrge-
wurde. Man erzählte Wunderdinge
einer Krankheit» und raunte sich ials
110
Ohr »^ doch daüi es jeder hflittn feDnnlei^
tte sey eine Fbjge von On^hie.. Zwei AerHi
hauen seit Monaten i/irs ganie Kunst auj^,
boten, das Uebel su beswingen f UQil ci ¥••
der an Besuchen noch Beceptcsi feblen hit
sen, waren aber eniüich auf den Pupkr ^
kommen erklären z\x müssen, der Kranke, iq
schlechterdings verloren, kein Arst könne iha
helfen, er werde . sicher den dvitt^ Tag nUiC
überleben, — .Dieb fuitthtbaie TodesuitU
führte mir dem Kranken %u» -^ Ehe ich nkh
iniwischen seiner annahm , suchte ich ssr
durch seine Umgebung einige Kenntnib «m
dem bisherigen Gang d^r Krankheit su m^.
schaffen; und als ich dadurch etwas HofibuH
erhielt, erklärte ich mich - bereitwillig, jedsn
nur unter der Bedingung, 'wenn die badn
bisherigen Aersie den Kranken gans abUiMb
und aueli ohne gemeinschaftliche Beral^Pf
mir ihn allein überlassen würden»
Diese Bedingung wurde mir von fßtü
beiden Aerzten höchst übel ausgelegt, und da
sie auch wirklich den Schein von Stola und
Egoismus an sich trägt, so erlaube ich nai^.
den wahren Grund derselben , so wie fibo-
haupt meine Ansicht über ärztliche Berathui^
kurs darzulegen.
Die fragliche Bjrankheit war allem Af^
schein nach nicht richtig beurtheilt und b^p.
bandelt, und das Ursächliche derselben Dod
gar nicht aufgefunden worden. Die Ansick
tcn jener Aerzte konnten mir daher auiph .W*<
nen Aufsdilufs gewähren, wohl aber Jaiab
Streitigkeiten herbeiführen; ja die beharrlida
Vertheidigung ihrer Ansichten -^ denen ick
nichts GrüncUiches entgegen zu stellen va>:
mochtei ^^ und Heilmeithode kpni^te.. woU
-* 111 —
r duF meinen Ideeogang und Reöbadltiirig
^rend einwirken« vieJIeichc auch mi^h mu
nhum verleiten. -— Dieft allet hatte icli
cht feu befürchten» «penn ich unbefangen,
id - ohne irgend eine Meinung bestätigen
ler widerlegen lu wollen, oder zu inüiten^
rächen und beobach(en durfte.
GemeJntchaftltche ärstliche Berathungen
A Krankenbette, sind Überhaupt und in der
egel (den Fall ausgenommen « wenn swei
erste ao aufrichtige Freunde sind, dafa ai0
igan«;ene Fehler einander gestehen, und wech»
Iseitig ohne Rückhalt rügen dürfen) von we^
g Nucsenf und um desto fruchtloser je mebt
friste sie pflegen i wirklich nachiheilig aber
enn die herathentlen Aersre aucli die Kui
»meinschaidich übernehmen*
Gewöhnlich trägt der Ordinarius seine
einung über die vorliegende Krankheit und
iren bisherigen Behandlung vor; empfängt
gegen von dem oder den daxu gerufe^ieri
3Uegen> -- die sich der Mühe der Selbst»
itersuchung überheben und keine Lieblia«
rt' von .Streiti>;keiien sind -— die Versiehe«
ng, dafs er alles richtig beurtheilc und ge«
an, was mö^lich scy, doch könne man ja
ich noch diese und jene Mittel versu«
len u a. w. und damit ist das Consilium
acblosaen. — Sind dagegen der Ordinarius
id die Consulenten keine guten l'reunile
id uncoliegiaiisch gegen einander gesinnt,
trägt jeder eine anifere Meinung vor« die
»n den andern verworfen wird, und umge*
indt; man giebt sich auch nicht damit ab,
e verschiedenen Behauptungen unpartheiisch
i prüfen , urn zu einem sichern Hesuliat su
laugen, sondern man aankt und strMtet» bia
gen, BO watue «r Aente, üie
nicht in ofienbaier Feindschaft mi
leben ; jeder untersucLe ilaan für m
die Meinung, die Behandlung des
XU keuoeii, den Kranken sorgfätig
und trage dann sein Urttieil ohne
vor. Stimmt es mit den andern i
gewährt freilich die Beobachtung
■entliehen Nutzen, doch aber wen
Vortheilt, dafs sich nun der KranI
gen kann, sein erster Arzt habe
bisch behandelt. Weichen hingeg<
nungen wesentlidi von einander
Irge jeder die Gründe für seine 4
big vor, man prUFe sie ohne Pai
gern einschaftl ich, und halte eich ai
che die triftigsten Gründe toi sich
liierauf g(^iiDdetea Heilplan übe
dem Ordinarius zur Ausführung.
Noch wenii^er billigen liann icl
«in Kranker sich zwei oder mehr
wühlt, und seine Krankheit gemei
zu behandeln. Denn gewöhulicl
SU prüfen, inan ist gefilllig gegen
befolgt heute di^en, Moigeu jeüeti
2^ und überläfst den Ausgang. denk
>drbt der Kranke, so tröstet sich je*
t, denn er ist ja keinem allein ge«
Es sollte nicht so seyn; aber leid^
wohnlich so« Man verzeihe diese
ßifung! • ■ ■
n Betrachtung gesogene junge Mensch^
schwächliches, feinaebautes äufserat
es Wesen* Schon vor der jetzigen
: litt er an Entwickelungsbeschwer«
^lüJigkeit, leichten GHederweh, Kopf-
n u. 8. w. besonders an einem blat«
Ausschlag im Gesicht, der ihm äus^
g und unangenehm war, und durch-
es^haft werden sollte, -r Der Haus«
hte zu diesem Zweck eine Frühlings«
i^orschlag, und suchte diese dutdk
-auch des Seidschützer Bitterwassers
siten. t)er Kranke hatte es kaum
Tage mit der gewöhnlichen Wirkung
1, als Fieber entstand. Ohne weitere
hung wurde dies für ein gastrisches
lieber erklärt und behandelt» — ^ Det
wurde schlimmer, und es gesellteii
cnpfe dazu , die den gewöhnlichen
licht weichen wollten, sondern immer
legen. '— - Der zweite dazu gerufene
:t die Kranklieit für Folge der Ona»
richtete die Heilmethode dagegen.-—
ermehr überhandnehmenden Krämpfe
>n beunruhigenden Zußlllen verbun«
rten nicht etwa die Idee von einem
!n diagnostischen Irrthum und eine
1 df's Geschehenen herbei, sondern nuc
ireben durch die kräftigsten Aati«
- 114 -
spasmodica sie zu beseitigen. SchwaSdl
niöchce die reichhaltigste Apuiheie inEurapi
f;i[i kraTiipstillendc-s Mittel tnthalteD» dasnidf
in unmäbigster Gabe hier angewendet m*
den wäre.
Seit drei bis vier Wochen hatten lich U
gende Essclieinungen dargeboten. Det bisR
einem wahren Gerippe abgewehrte Jüi^
konnte sich nicht ohne kräftige Unteistütnil
bewegen I kein lautes Wort sprechen, ra
sprechen hören, noch das gewöhnliche Ti^
lirht ertragen (er lag daher in einem gant t(»
iitisterten Zimmer), ohne sogleich allgemeal
schmerzhafte Zuckungen durcli den pM
Körper zu bekommen, und dabei wunles
nt >ch von einem festsitzenden heftigen ScImH
in der Stirn und auf der Brust gequält} B
dafs er fast ununterbrochen leise jarnrnttlBi*
Gegen 6 Uhr Abends muiste er aui te
Bette gebracht und leicht beldeidet werdcoi
wobei gewöhnlich Ohnmächten eintratcoi Sol|^
halb todt auf dem Kanape ruhend, iu^lt\
die sfcliste Stunde und mi^ dem ersten GtoLI ^
kenschlag stellte sich der sonderbarste Aal 1 ^
tritt ein , wie ich noch keinen gesehen lu^ 1 {/•
Der Kranke fing an zu singen, zu pfeifeiifil|^
tanzen. Er sprang mit gröfster Leiehi^h^ I|q
über Tische und Stühle weg, kletterte mit da 1^
t*üfsen die Wände hinan, stellte sich auf ^ K
Kopf, recitirte Gedichte u» s. w. kurz et trick 1^
die ausgelassensten Possen bis Mitten)«^ |iq,
Punkt 12 Uhr stürzte er zusammen, ^
wurde nun, dem Verscheiden nahe, wieda|^
zu Bette gebracht.
Nie erinnerie sich der Kranke dieeer Stoßi L
<len , noch was in denselben mit ihm voig^. L
gangeu war; nur noch gröüicire £rschöpfuO| l|
CT
h
KL
ä
ti:
— tis —
nachher, die erst rjich «iMcn KaM
uhigen, bald kumea uaiuhig^n Sdiitf
::ahni.
«rgenommene und hsitn^^kitf he«
Oranie McUre sicii mir buM ali
Fe dar; allein die eigetitlirhf' Uruich«
khc-it« blieb mir niKh mehren^ I^^«
1. Die obengenannten Vorlauter der»
rfuhr ich erst nach Unguter Fi>ite
uid nun mich an dieaelbe «tücxeiid«
nir vor, als wenn auch det Rdiptt
iken (ich kaiuite ihn vorher) sich
verlängert haben milMT, was auch
ehenderti darauf auhnerksam (;rmacht|
it alao fani(ei)« — Da nun dio ge*
rntersufhung und die <ch«trftte Reob-
[liflu (üf* niincU'Bte Schädlichkc-ii inu
Velchc man als drn (rrund der Kt«
jen anni'hnu'ri koiintis So hielt ich
hinlänglich iKTf'C.htigfrt« dir' Ursprung,
/mpiouie für UnlwlckMinigsrrsrlirU
die nachfolk^ciiden fthrr (Ur L'roduki«
veckmüfsig angewendeten Keilinittet
t*n. - <)ie«e Ansicht licis mich einen
>n AUM(!ang hoflen, vuraun^esnati
I keinu unheilbaren orgSidsrlien J«eh-
;ebildct hatten; und eine solche iVo«
cht wftr auch wirklich nnihigi utrt
c und dern Kranken tu grdulliger
XU slXrken. — Die Hellart war so
: wir die Krankheit^ und mufsle fast
rs Jahr ffircgesctxt werden i wurdi*
mit vollkommener Heilung beluhnt«
p bcidf'n Kille driingfen sich mir
if, als ich nach unbefangener wieder
iierstichung keine verflniassendo Mo«
s Ursadie von X*s Kirilepsi« uutl
Ma
— «6 -
Wahnsinn aufiEmden Konnte» und b^griiDdeta
die in den Akten. ausgesprochenen und obä
dargelegten Meinungen. Ob diese den B»
fall änderet Aerzte erlialten werden, mub.kh
erwarten; genug das meine .Prognoae gjui
gerechtfertigt wurde»
IIL
tch habe in der obigen., Stelle die 9nt-
Uche Behandlung des epileptisohen K*a etvtf
in Anspruch genommen, und glaube, nk
fiedit Den Arzt,, der zu einem unbeian»
teil (wenn er ihn als Arzt keoht,- darf er fiber
die Bedeutung einer solchen Bracheioiiiig
liicht ungewifs seyn) Epileptischen oder Tfli
CöuYulsionen Befallenen cerufen wird, tadda
zu wollen, dab er sich oestrebt, nur eioM-
weilen und so schnell als möglich eine Sb*
scheinung zu beseiugen, welche einen hfidst
uhangeiienmen Eindruck auf die ITmstthen-
den macht, fällt mir nicht ein. Allein höchit
tadelnswerdi ist es, wenn er eine, -sogenaiuitt
Hadicalkur gegen eine Krankheit unterDf^hroeD:
will, die er nicht kennt, und mir einsoailgei
meines und so viel bedeutendes Symptom
wie Krämpfe sind» ins Auge fa&r« «— Krämpfc
sie mögen erscheinen in welcher Gestalt fli
wollen, sind höchst selten die Kxankheit sellA
gemeiniglich blofs . Erscheinungen gestäivt
Harmonie im Organismus (deren Ursacfatf
bekanndich sehr vielfältig sind) und seht A
das Mittel diese Störungen auszugleichen, uiri
folglich manche Crisen, welche strenge Beo^
Achtung und eine vorsichtige Behandlung 0"
fordern.
Diesem Gegenstande indessen eine otf
€t^as genügende Betrachtung zu widmen, g^
— H7 —
hihi deitntlen nicht in meinen Plan» indan
ich nur Eioigei {über das Entwickclungsge'
tcbäfc des menfclilichen Organismut, aui mci«
ner Erfatming, und ohne Bückficht auf die
Tonr^-iTlichen Arbeiten der neuern Aerzte,
mlttheilen willi (ibeneugt, dafs wenn ich auch
tiich(8 neues tage, Wiederholungen bei einet
•o wichtig/en Sache doch nicht ganz nutzlos
geyn werden.
Die Wachsihumfencheinungen tragen im
Ganzen dao mehr oder weniger deutliche Ge*
präge der KrankheitierscheinuDgen { allein fUc
solche genommen und ah solche behandelt,
ist die Folge allemal Unheil bringend, wie
schon «— wenn ich nicht iite ->- aus den
oben mitgctheilten Beobachtungen erhellt« die
Seh noch sehr vermehren könnte, befürchtete
ieli nicht Statt einer Abhandlung ein — viel-
leicht gar langweiliges und überflüfsiges *—
Buch zu schreiben. — Um indessen das Eben-
gesagte nicht ganz ohne Beleg aufzusiellen,
erlaube ich mir einen der jüngsten Fälle aus
meiner Praxis anzuführen.
In diesem Frühling' wurde ich zu einem
8jährif;en Mädchen gerufen, da« bereits 6 Jahre
an Krämpfen gelitten hatte» und nun in Ge*
fahr stand, blödsinnig oder gar wahnsinnig
zu werden. Ich fand den Unterleib unge«
heu'T aufgeschwollen, mit deuüich fühlbaren
Veiiiärrungen. Die Kranke war in Betracht
ihrfs Alters sehr klein, der Kopf veihältnifs«
widii^grofs, das Aussehen cachectisch, das
Gesicht zerstört , fast affenartig, die Muskeln
schlaf y die Sprache höchst undeutlich, und
dabfi stellten sich alle 24 Stunden 6 bis %o
Anfälle ein, die darinn bestanden, dafs bei
gänzlicher Bewufstlosigkeiti der Körper etliche
z i:=iB na lei ntni'n.ii' jo C
le a££s c>«rr Vtcj jg-jric auf
ci^^; icS'v Wi^:::^«; aT^E.omiB4
g^iS'er.. — irh. g^fxuRK die
ifer JCnrs^cü :ird L^res utsphi
<fen Uc^ltib mk asfcAenden
«Im mit Cnrecht ietn mi ganx
Uli Vüccniklystüren xa. B«i
6 Wochen lang fortgcseuieo l
die Knfnipfe ailuuiblig abgeoc
watea in den Iciztefi i — lo
Ttnthvrundea , das allgemeine
um vi«lcf gebessen, und von
ftsi nicbifl iDchr zu bemerken , a
die Kranke alle Medicitt verabi
wegbrach. Oieiei Umsiand fiel
^xu06tzen ; bald «Beigten sich wieder
t und ein andrer Arzt trat ein^ — -
dii die krampfhaicen Zufälle hei diesem
das in einem so zarten Aller so lange
,eiitten iiatce, bei jeder geringen Ver*
Dg nocli mrhrfT^ Jahre hindurch mit»
nieder einstellen würden, auch wena
len uisprünglich zum Grunde liegend«
e gilpzlich ^>,<;iioben watf ist leicht zu
fn, und gewifa kein Beweis gegen meK
auf'tung, dafs die unvorsichtige Untf.r«
lg einer Entwickiungserscheinung, des
9 das ganze Urbcl herbei geführt habe*
enn nicht gdüugnnt werden kann, dafs
kelungs- und wahre Krankheitfierschei*
• nicht verwechselt werden dürfen, so
sich, wie kann man jene von diesen
luiden ? — Dic^se Aufgabe ist bald leich«
il schwerer zu lösen. Leichter i^wenil
st das zu behandelnde Suhject von
auf kennt; dieses noch im Kindes«
labenalter steht; wenn bei andern beun-
iden Zufällen zugleich offenbare Cnt»
ingserscheinungen hervorbrechen z. B*
mte Wachsknoien, Hitzblauer im 6c»
allgemeines oder partielles Glieder*
9. w,; und wenn der Verlauf der Er«
ngen dnrr.h Heilmitt<^l noch nicht ver*
worden ist. Schwer dagegen, wo das
lieil Statt ündet. — Zweckmäfdige Un«
jng und voruriheilsfreie Beobachtung
er eine bei allen wichtigen Krankheiten
sichersten Führer. — - Fängt ein müc
^ekniintei Mensch, bei dem vollkom*
Ausbildung aller Organe des Körpers
ng<^T)oninun werden kann, an zu krän*
nd fragt mich um Batb| so mu(s ich
— 119 —
Minuten langsam ausgedehnt und xuatinnieiii
gesogen ivurde. Diefs Mädclien' haue in sei«
neni zweiten J^ebensjabr einen starHen Durdi-
fali bekon^men, den ein Arst achnell unieFt
drückte^ und wenige Tage nachber stellte sich
ohne weitere Veranlassung der-erate Rrainpf-
aofall als eine starke Olinmach( ^n, — - Ein
Fehler führt zum andern! Sah dtt Ant ent
nichts als den Durchfall 9 io fw4 er nicht«
als Krämpfe und die Anforderung sie recht
bald au hebei^. AUein ^ ging picht t und
so fing der Wechsel dei Aerate an \ jetler
vermuthete eine besondere Uraache — - imr
Hn den Durchfall dachte keiner -^ und atütn«
te nach dieser Vermuthupg auf die Kraokli^
los, im Allgeipeinen aber immer nur mit so«
tbpasmodischen und roborirenden Mitceh Nut
einer hatte Würiiier angenommen aber nicht
gefunden. -^ Ich griff auerst die stärkste Seite
der Krankheit und ihren uraprüngHcben Sita
den Unterleib mit auflösenden Mitteln und
den mit Unrecht jet9&t 9Q ganz yernachUI|ig<«
ten Visceralklystieren an. Bei dieser etwa ,
( Wochen lang fortgesetzten Heilart hatten
die Krämpfe allmähüg abgenommen, uq4
vrarea in den letzten j) -^ 4Q Tag^n gaiK
verschwunden, das allgemeine Befinden war
um vielem gebessert, und von dea Infarktus ,
fast nichts mehr zu bemerken , als auf einmal ,
die Kranke alle Mediciii verabacheqete un4 j
wegbrach. Dieser Umstand fiel gerade in ei» j
ne ^eit, wo ich nicht veneiaen durfte, uatl '
ao nach auch nicht untersuchen Iconnte, ob j
«twa ein Fehler vorgefallen, oder was mir .
wahrscheinlicher schien, ob jetat eine anders :
Behandlung angewendet werden müsse, un4 i
welche? -^ Ich rieth die ipnern Mitiel ein^9 j
— • 118 —
Zeh aussiisetsen ; bald zeigten sich wieder
Krämpfe und ein andrer Arzt trat ein. —
Daia sich die kraznpfhaicen Zufälle bei diesem
Kiitde, ifas in einem so zarten Alter so lange
daran gfrlitcen hatte, bei jeder geringen Ver*
anlassung noch mrlir^r^ Jahre hindurch miu
unter wieder cinsullen würden, auch wenn
die iimen ursprünglich zum Grunde liegende
Ursache giU>zlich ^</:lioben war, ist leicht zu
begreifen, und gewifs kein Beweis gegen mcK
ne Hehauf'tung, dafs die unvorsichtige Unter«
drückung einer Entwicklungserscheinung, des
Unfalls» das ganze Uf bei herbei geführt habe.
Wenn nicht gf-jilugnrt werden kann, dafs
Enfwickelungs- uiul walire Krankheitserschei«
tiungen nicht vrrwecht.dt werden dürfen, so
fragt es sich, wie kann man jene von diesen
unterscluiden? — Dic^sc Aufgabe ist bald leich«
ter, bald schwerer zu lösen. Leichter, wenn
der Arzt das zu behandelnde Suhject von
Jugend auf kennt; dieses noch im Kindes*
oder Knabenalter steht; wenn bei andern beun-
ruhigenden Zufallen zugleich offenbare Ent-
wickelungserscheinungen hervorlirechen z. B«
sogenannte Waclisknoten, Hitzblatter im Ge-
sicht!*, allgemr^ncs oder partielles Glieder-
web u« 9. w.; und wenn dr>r Verlauf der Hr«
scheinungen dnrrh Heilmittel noch nicht ver-
ändert worden ist. Schwer dagegen, wo das
,.' Gegeniheil Statt findet. — Zweckmäf«ige Un-
^ tei suchung und voruriheilsfreie Beobarhtung
■ ' sind hier eine bei allen wichtigen Krankheiten
' unsiTe sichersten Führer. -^ Fängt ein mir
\ nicht bekniintei' Mensch , bei dem vollkom-
mene Ati6l)ildung aller Organe des Körpers
, nirlii angi-innninun werden kann, an zu krän-
kehip und fragt mich um Rath| so mub ich
freilich erst seine Bekanntschaft machen, und
den^ Gesundbeits^usrand seiner Aelterri-»« m
ivie seinen eigenen von .Jugend an u. s. Wi
kennen, lernen; dann aber, wenn ich iüer
nichts Besonderes und Eigenthümliches finde,
untersuche ich alle schädliche Kinflüsse,
welche seine Beschwerden hätten herbei füh«
ren können; erhalte ich dadurch keinen be*
friedigenden Aufschlufs -^ so suche ich mit
nicht etwa nach einer neuen oder alten Hy«
pothese die Eracheioungen zu erklären, und
behandele sie darnach, sondern ich gebe Mit*
tel, welche nichts helfen aber auch nidui
schaden können, schreibe ein zweckmäfc
sjges Verhalten und eine kühlende Diät Wt
und sind Krämpfe dabei, so lasse ich auch
dann und wann ein laues Bad anwenden.
Hierbei verliere ich aber den Gegenstand mei-
ner Beobachtung nie nufser Augen, und find«
ich auch so noch nicht in seiner Liebeos»
weise u. s. w. den Grund der Erscheinungen,
so behalte ich meine erste Behandlung hA,
d. h. ich thuc nichts (ausgenommen die Con«
vulsion kleiner Kinder beim Zahnen, mit Blut-
congestion nach dem Kopf, wo Blutige! hin- '
ter die Oliren durchaus nothwendig sind)«-*
Jetzt sind zwei Fälle möglich; entweder die-
Zufälle lassen von selbst nach, und erfordein
also auch keine Heilmittel; oder sie Steiges
höher und drohen gefährlich xu werden. la
den meisten Fällen ist inzwischen die Gefab
blofs scheinbar, und entfernt sich bei fehlc^
haften Verhalten allmählig; allein wenn seht
stürmische Erscheinungen da sind, oder di«
Natur eine ungewöhnlich lange Zeit zu ihren
Geschäfte bedarf, dann tritt zuweilen ein bo>
her Grad walirer Schwäche ein, die alleidiol
iebensgeßlhrlich werden kann« IMe efg^ht«
liehen nicht erhitzenden StärkungsmitteU und
unter diesen die China besonders, sind hier
die einsig angezeigten, und greift mau nur
nicht zu früh darnach, so versciieuchen' sie
immer alle Gefahr sehr schnell. «^ Hier einig«
Belege.
i) Ein Jüngling von 15 Jahren bekam
cum zweitenmal die unmllküMicht Muslelbewt^
ßung (die immer eine Entwickelungserschei«»
nung ist, nur darf man sie nicht mit dem §t.
Veitstanz verwechseln ) an. der er schon vor
«leben Jahren einmal ^tark gelitten hattet. Et-
was Kopfanstrengung in ^ler Schule abgerech*
net, war ich ganz sicher, dafs keine krank«
machenden Einflüsse auf iim eingewirkt hat«
ten, und hielt mich an die unthätige Be«
handlung. -^ Die Zufälle jüegen nach'jund
nach immer höher und bekamen eine sehr
ernsthafte Physiognomie, vorzüglich als auch
die anfangs ruhigen Nächte durch gräfslicii«
Schreckbilder gestört wurden, und wabrschein«
lieh durch die fücchteriiche Bri^stschmerzea
eintraten. Ich versuchte einigenial sie in et*
was erst durch Liq. c. c. Succ. und Zinkblu«
men, später durch Valeriana, Moschus und
gelind stärkende Mittel nur zu beschränken 1
allein jeder Versuch war oiTenbar nachth^iiig,
und ich mufste wieder davon abstehen. Zwi*
sehen der jten und 6ten Woche hatten end»
iicb die Erscheinungen den höchsten Grad
erreicht, so dafs der Kranke der Sprache nicht
mehr mächtig war, bei der mindesten Veran-
lassung in förmliche Wuth gerieth, äugen»
tcheinlich an Geistesschwäche- litt, die nahe
an Verrückung grenzte, und so der Unter-
gang des Organismus nicht zu bezweifelA
war, wenn nun nicht schnell der fernem Er«
ftchöpfung Einhalt gcthan würde* — JelM
calim icli meine Zuflucht z\^ einem mäbig
starken Chinadecoct, und da dieses offenbaie
Vortheile gewährte» gab ich bald die Biode
in Subsran« in grofser Gabe, worauf nach
J4 Tagen auch die leist'ste Spur aller Unord^
nung vf-rschwunden war. ^ *
a) Ein anderer junger Menach , gegen ix
bis 19 Jahre alt, batte schon einigemale wenn
ich nicht irce, swei Früblinge nach einander
an heftigen Muskt-lkrämpfen lange Zeit g^
litten« — Die beHürnmerten Aeitern, ein biei-
beudes Uebei befürchtend, begaben sich w
einem entfernten sehr berühmten Arzt, und
verweilten dort mit ihrem Kranken wenfe
stens ein halbes Jahr lang, der auch reich»
lieh mit Arzneimiiieln vecsehen wurde^ AI^
lein im nächsten Frühling stellten aich d»
Krämpfe wieder ebefi so heftig ein, wie voc*
mals ; die von den schätzbaren, erfahrnen und
gelehrten Hausnrzt verordneten Mittel, ver-
schafften Keine Besserung, und nach 14 Ta-
gen oder 3 Wochen wurde ich da«u ge«
rufen.
Ich untersuchte den Kranken in Abwe-
senheit des Hausarztes , und beobachtete ia
der Zeit zwei Aiifälle, die in; einem plötslichen
schmerzhaften Zusammenii^iehen aller Muir
kein des Körpers bestanden, wobei das Be-
wufststyn iiiciit im mindesten getrübt wurd&
Krankrnachende Einflüsse so wie Krankhöt*
Überhaupt konnte ich nicht entdecken^ denn
so wie cid Aufall vorüber war, fühlte sich der
junge Mensch wieder ganz wohl und zu sei-
nen gewöhnlichen Beschäftigungen aufgelegt
Dieser Umstaiid allein vexacbaffte mk hinilng*
liebe AulUäriing» und ich erklärte nun d«tp
ganze Uebel fU^ eine gefahrlose Eutwicke*
lungsersdieinung, die man mehr der Natur
überlamen, »U mit ivirksamen HeiUnitteln be-
ytümien müsse.
Interessant wti: es mi? die Ansicht deg
obenei wähnten beröhiptea Arztes kennen zu
Jemen I und durdiaus d^iher mit gespanntes
Aufmerksamkeit sein abgegebenes Gutachten*
Es euibielt »ufser einer uiie;rwiesenen Hypo«
these eine philosophisch^klingende Erklärung,
dafs der Kranke wirklich an Krämpfen leide.
Indessen war der Hausarzt angekommen ;
ich theilte ihm meine Ansicht mit, er wider-
sprach ibr nicht, und wir kamen ubereio» die
bisher angewendeten krampfwidrigen Heilmiti«
tel swar fortnehmen zu lassen, jedoch in lan-
gen Zwischenräumen und in äufscrst geringen
Gaben, damit aber noch laue Bäder mit
Asche und Salz zu verbinden. — Wir reise»
fen ab; der Kranke wurde ins Bad gebracht,
und alle Krämpfe waren verschwunden, wie
mir der Vater 8 Tage nachher meldete, und,
wie vielleicht mancher Arzt auch gethan hätte,
das herrliche Mittel sehr rühmte. — ^ Ich schrieb
jBurück, dafs ich zwar den Nutzen des lauen
und noch dazu mit Asche und Salz geschärf«
cen Bades nicht ganz abläugnen wollte, dafs
ea aber unmöglich allein die Krämpfe würde
gleichsam weggezaubert haben, waren diese
wirkliche Krankheiten gewesen, oder hätte man
daa Bad früher angewendet« Blofaer. Zufall
war es, dafs der Gebrauch des Bades gerade
in den Zeitpunkt fiel, als eben die Natur ihr
Werk für diefsmal vollendet hatte, und wo
denn audi diese Entwickelungserscheinung
TOO aelbst yeisciiwundep seyn würde. Ich
;gab dabei noch den Rath China, Stahl
aromatisirre Bäder eine jgerauiiie Zeitlang
zuwenden, um dadurch vielleicht äbnli
Auftritten vorsubeugen; sollten sie ab^
dennoch wieder erscheinen, sie nicht mit i
wirkenden Mitteln behandeln zu lassen,
dem gyofsier Nachtheii 2u befürchten
wenn ihre Unterdrückung gelänge. Uod
■sen Rath gebe icti auch ohne Anweisaci
<iem Arzte^ der solche Krankheiten noch
.behandelt hat. ^ Stark reizende erhiü
Medikamente, die ohnehin dem Jugen
.nur in sehr seltenen Fällen angemessen
das Opium und die Narcotika scheue
hier wie Gifte, und vergesse nie* da{
•Procefs der Entwickelung immer erhöhte
tigkeit, entweder des Gesammt- Organ!
cider doch wenigstens der eben in der
Wickelung begtijBTenen Organe, voraui
und dafs diese erhöhte Thätigkeit,
nicht Entzündung seihst, doch gewib
Entzündungsprocefs sehr nahe kömmt,
wie dieser bei allgemeiner Schwäche, au
seine Gebilde beschränkt ist»
In ^em Vorhergehenden ist die O
verschiedentlich zur Sprache gekommen,
^och immer, wie ehemals das Zahngei
von nicht gar wenigen Aerzten, als ei
räumiger Deckmantel ihrer Bequemli
u. s. w. benutzt wird; und darum w
meine Leser verzeihen, dals ich einige
Bemerkungen darüber mache.
Ich halte es nämlich für ^höchst ta
wecthi dafs maut wie es so häufig gepc
— 135 —
0. jugendliclie Individuum, dai xu Zt^iHiA
liauen Kreisen um die Augen, bleich,
und fnifsrouthtg lierurageht, ohne sich
rank ausgeben- zu können, sogleich des ^
kie beiüchciget; und' glaube, &db ein soi«.
Benehmen,' um so schärfer gerügt sa-
»1 verdiene, da es gewöhnlich su fadeor
renden Spötteleien führt, und nicht seU-
laa seitliche Glück eines unschuldigen
liena gefährdet. — Uebethaupt legt man
Gotte Onan noch immer viel zu viel, zur
, obgleich in unsetn Tagen etwas weni«^ .
als vor etlichen 30 bis 40 Jahren, wo
^r- Gegenstand für Aerzte, besonders aber
Pädagogen ein wahrer Modeartikel war»
lieh selur lange erhielt» Und wäre nur
-iälfte walu:, was darüber ge&proch^ und
elt wurde, das Menschengeschlecht müfste
1 längst in seiner psychisclien und phy«
en Bildung, tief unter dem Affen stehen,
von der £rde verschwunden seyn.
Bedächten die Aerzte» dafs die obenge-
frten Erscheinungen und noch verschiedene
re, der Entwickelung und der Selbstbe^
ung gemeinschaftlich zu kommen, so
len sie sich erst — und vorzüglich da-
h, dafs sie sich das verdächtige Subjekt
seiner Umgebung sorgfaltig und ihm un«
ibt beobachten lassen, . — zu überzeugen
en, ob denn auch hinlängliche Gründe zu
n so entehrenden Unheil vorhanden
ehe siff es aussprächen»
So wenig ich den zu früh geweckten Ge-
»chtstrieb, und die unnatürliche Befriedi«
\ desselben lür eine unbedeutende Spie«
hake, eben so wenig kann ich im Allge»
\ea den ungeheuem Sdiaden zu geben,
— ia6 —
Aet dem Menschengeschlecht daraus erwaclu
sen soll, denn unsere Zeiten haben es hin«
länglich bestätiget^ da(s in Europa kein Man-
gel an kraftvollen Mensclieti ist. Ich sage
aber auch nur im Allgemeinen $ denu di^
einzelne Subjecte sich hie und da ditfch
Selbstbefleckung au Gmnde gerichtet haben
Und noch hinrichten werden, ist nicht sq
läugnen. Allein bei jedem solchen Fall ver-
diente docli auch die Frage erörtert zu wer-
den : War die Onanie eine von andern er^
lernte üble' Gewohnheit , die nach und nadi
bis zu einer unbesiegbaren Höhe stiege odec
war sie die Folge einer tiefversteckten Kriuk-
heit, die den Organismus allmählich zu Gmo«
de richtete 1 bei der sie nur den Untergang
beschleunigtet
Diese Frage sollte man sich auch jedes^
mal aufHferfen , ehe man einen Onanisten als
Arzt zu berathen und zu behandeln liber^
nimmt $ denn der erlernte Hang dazu Ufst
iich, ehe er sich als Gewohnheit befestiget
hat» weit leicliter ausrotten, als wenn Knnk-
heit dacauf leitete«
Schon diese Betrachtung allein sollte j^
den Arzt veranlassen, mit Vorsicht Klugheit
und Aufmerksamkeit bei solchen Fällen su
verfahren, indtni er eine wirkliebe Sünde all
Mensch begeht, wenn er den Ruf eines Ün«
schuldigen in Gefahr bringt; und als AnC
einen unverzeihlichen Pfrhler macht, wenn er
aus Gemächlichkeit und Nachbeterei. von Vor-
urtheil geblendeti den Zustand des Schuldigen
ohne weiteres Nachdenken für ein Laster er^
klärt, das nur Züchtigung verdiene«, aber keine
Heilmittel eribrdere«
— i«7 —
i^biMMMMMa
iir.
Kurze Nachrichten
und
Auszüge«
ttlUhtig0 Rsisshsmärkung^H im Sommsr i8i6.
ich hüte nein« geelirteii Lesei* um £rlaubnifg|
men hier einige nflchtige Bemerkungen von einer
Reise miuutheilcn, die ich diesen Sommer nach
N^enndorf machte. iVIuffl ich gleich im Voraus
Ihrer Flüchtigkeit wregen um Nachsicht bitten^ so
Löiincn sie doc]i vielleichr lue und da einiges In«,
ercsse haben, und so bitte ich denn dem ^ dem
las PiiblikuUi sciion su lange alle Monate ein gcncxg-
es Gehör sclienkt, als einem alten liekannteii zu
rlauben, sich in einen Freundcszirkel r.u denken^
ind unbefangen das, ^vas ihm vorgekommen und
m meisten iiuccs-iiii hat, gan2 ansprnchlos und
inbcfütlgeii zu cizählen«
In ILeipzig pah ich mit vielem Vergnttgen das
rcHlich eingericJuete klinisclie Institut des Herrn
7laruj, so wie das neu errichtete Bntbindungsin« .
titut des Herrn J<»^'< Ersterer theilre mir in«
eressaliie Beobachtungen über die "Wirkune des
Lhus Toxicodcndron mit. Er sah von der Tinktur
rcffUche Wirkungen bfi Llhmungen^ «btr sucli
amal You einer etwa« atArkoB G«fae gtl
olgciiy ein heftiges Fieber mit Ru«reii
aiiz cntzündlicliem Karakter» entstehen, Au
HüliQ gedämpft ward. «— Bei Ilerm Jörg
icn Anfang einer gcbnrtshillllichen Fräparati
iungy unter denen einen Uterus )nit einer v6
»igten Verhärtung von der Oröfse eines
eies in seiner Siibstans , den Schidel eine
bohrncn Kindes mit einer furchtbai'en Fisfl
CS in der Geburt erhalten hatte. Auch tl
mir eine Bemerkung mit« - die mir sehr t
tend und der Bekaniiiniachünff werth schie
nämlich .r.ur Verhütung der Ruptura Feri
geW.öhniiche Methode , die. Schenkel mögl
entfernen, höcJist Tcrderblich, sondern d
Mittel scy^ in dem Augenblick des Durchsei
sie gerade und abwärts strecken su lassen ^
dadurch niö^lichst einander zu nähern , i
niu* dadurch' die nöthige Kelaxation des F
bewirkt werde, -welche den RiCs verhütet ,1
Auseinaiiderhaltimg aber Spannung dessclbe
che den Rifs befördert. — Der würdige Kü
die Heilkunde schon so - viel verdaijkt ,
immer noch mit unermüdeter Thäti^eit fc
t^t,' theilte mir eiiie eigne Beme^ung^ -
animalische Elektricitäi mit. £r sah nänf
Prau, bei welcher mit jeder Schwangen
Haare elektrisch wurden, so dafs sie bei de
kämmen ans einander gingen und sich
Diel's Phunonicn war so unzcrtrennlic)
Scliwangers'iiart verbunden, dafs inan
SLchersieu den Anfang derselben entdcckei
In Freiburg im Sächsischen Erzgebirge i
für ,die innere Wärme der Erde wi
deckung gemacht worden, dafs, wenn f
mcter lu den tiefsten Scliaclit iicrun
w^urdc, es mit drn ersten loo Klaftern
Grade Hcl , sodann aber wieder zu sf
und in der Tiefe von 200 Kl.iftem
Grad höher stand , und diesen Stanf
bei allen Verwandlungen der äufsei
behaupteten.
pp'itieTiherg bot mir einen starl
Gewalt des cpidcmiscJien Einfius/
Obergewalt selbst über den eudeniis'
Ort. nanjjgbj der %wxtx Lage zuck
'I«9 *^
Wtfc&MlIlebcr lict, iyfc Aarött leit i§m
B jans bofi'eic, wo befcannüich di« epi«
motlAire iConscitation ilnn überall ent-
lad gntvssn iic, uud sie ^betall beiuali«
B ebrwflrdljge' Unitreirsltlt^ %\i ^enß £Anff
m tilfxubluiieiiy durck die gleich nach
I ilir wieder stigewendete Aiifxnerksäip-
'>S<;bigt UilcerstüUurtg'' ihres trefflichen
. Freundes und B«9chAtters der Wissen«
- Mit Vvfgnageii war itJi 2euge detf
ren Einrichtung nnd Behandlung des
Instituts unter den Hex¥en Stark uud
IS ausgexeichnete zoologisch« und mine*
duseum unter der Aufsicht des unerraO«
f der botanische Garten unter Voigts
r\ «rrichrote chemisch« In8til;^t unter
das Eutbinduufisinstitut unter Stark,
othandenc cum üelifauch offen stehen*
tk. tind die neue Aweckmäfsige Eimich*
ttcli die gi-ofs^ Herzr^l. Bibliothek su
: divser in Verbindung gesettt ist^ in»
talog derselben auch hier sich findet^
re Ocibifctce auch t'ttr Jena zu benutzen
diefs giebt den Studierenden die schönst«
sich auszubilden. Rechnet man hierzu,
e Lage^ die Wohlfeilheit des Lebens«
K drs geistigen wissenscliaftlichen Le«
hier von neuem unter allen teutschen
rst durch die vom Grofsherzog^ unbe-
gesetzlich nroclamirte Freiheit der
heit ist^ so leidet es keinen Zweifel«
liohe Schule y trotz allen politischen
lireu alten Ruhm behaupten, und «ino
VerKstatt, besonders aber F^eistatt^ des
>en wird, wodurch sie sich ron jeher
et hat.
ulorf fand ich alles Gute "^^ieder^ was
01^ 10 Jahren davon rühmte , und noch
iie dazu. In der That^ mau hann die*
ein Muster einer zweckmäfsig einee-
•adeanstalt betrachten y und wie sehr
wünschen y dafs melirere der besuche
r demselben naJie Zu Kommen strebten«
fas die Ordnuivg» ReinlichketCy Aitfmexk*
r Temperatur und andere Be^uemlick»
— 130 —
|(citen der Büder^^ YonAglich die PAiclit
BademeiitCTs betrifft ^ der. hier ein WaJires !
iit. Und gerade iron soldicn Kleinen oft iinb
cen Umstindcu bei der Auweiidun£. lelb«
Sekatintlich gat oft das bessere öaet scU
Gelingen dar Kur ab.
tue Wirkungen des SchweEels auf in
den Or£ani|itius sind doch höchst mcrkn
Gewöhnlich werden im Schwefelbad nur die
des Körpers schwilrEÜch gefArbt^ die, der &
Giclit sind^ oder waren, — ein Beweis eiiM
sififchen Secreiioil an dieser Stelle^ die int
diing ^mit dem Scliwefrl die schwarze Jfm
zeugt. — • Aber einst wurde eine Dvnit^ dia
HCT galHcht- herpetischen iDyscrasie litt| fl{
tana&e Oberfläche des Körpers sch'watz dsrit«
lieb CS drei Wochen laus so lange sie bsjfl
ihrer groEsen Betrübnifsy bis es sich allttlli
der verlor. — - Nur mufs man bei solchett
»uxicen wohl unters uchen, ob nicht der &
•olchen Stellen Blei-« oder andere metallisdbj.
gebi'aucht hat^ wodurch eine ähnliche Fiflhl
andiiTniig entgehen kanii^ \
Eine grofse Bereichemng haben die H
Nenndorf durch die neu errichteten 6u*
Schlammbäder erhalten, welche beide höchst sl
mäfsig und wirksam sind, nni der AnordflMj
vetdicntert Brunnenatztes pf^aitdie grÖfiteEln
cheif. — Das Gas wird durch eine nenerfutidefte;
nicht bekannt gemachte Metliod^ kalt nudsIiO'
Beimischung von Wasserdsmpf ron ded Sd
felwasser abgesondert, und durch Röhren in ■
Zimmer geleitet, wo es dann nach Beliebest
zur Impregantion der ganzen Zimmerlnft, ab
allgemeinen Gasbad una Kinathmeu, theils^
•ti'ümcn durch kleine Rühren , also zur hl
Applikation auf örtliche Uebel^ benutzt in
kann. Wie stark das allgemeine Gasbad lef
von überzeugte ich mich selbst^ dt in demT^
völlig reinen Zimmer, nach Oeffnung der U
eilt weifses mit Essigsaurem Blei bestrichenfl
Sier nach wenig Minuten anlief, und bald
läuliche, zuletzt schwärzlich glänzende, flM
•che Oberfläche zeigte. Et sind adion ittiA
dige Heilungen damit bewirkt Worden: bei P
«18 irachealif uadl aadern BruilhMckwtrdfo. J
« i3i -
imi ÄfercttmlrcrgiftunK I&GiC licli Tiaji
irarteiiy to wie bei TaubbeittDi wenn daf
) OJired geleittet wird. -«^ Die Wirkung
tnifldbtigen war . imHier . Ventiinderuiig
Uagl'^um i5 Scliikse)^ Betiüiigühg dM
leichtwct AUswuti^ Etlaibhterung dit
dl» 8cliUiiimbäd«r fkhd icli tetir gut eii^
Der tckwarw SchUzfam » der sich ia
dtos Schi^efelWi^fett aitaetit^ wiltl dttn
■chdttiil n durch eine •i|;ne AlAScliihe Stm
und in di^ Aftdbt gttlbitct. däaelbat noca
nil ftcbwafeidühst retmittdat Eöhrea
Siik ivörd^n. D.idurch Wird eine Aurairit
ailg auf den Organiainita teriialten^. lo
Ci ea fast . niemand iinverdflam aualialtui
tk ritt Minuten acbou etitsceht «iii unev»
Jlfttkeil und Brennen 9 und die ganst HmC
lachrQÜi, welcLea aie auch einige Stondeil
lt. Ea wird dalier liach dem Girade.dea
hx ödet weniger tetdftnht^ Und leiatec
ittgeiiy.Kdutrakturen^ liarmftc^igett GichcA
«n und Uautkranklieiteti aufierordentlich
Eiiie iherk würdige Beobachtung wurd«
cht Aber die entgegengetettte Wirkung
«und Scliwefelbäaevi und. aber die Ge-
iii, itt Schnell auf StliwefelbAder gebrauch-
lad aii gewianeu ICrankiieiteil iiaben kann,
dl War von deni heftiglteti allgeiticineil
la Symptom^ eiuer MerKuriaJvcrgmungt.in
TÖllig geheilt worden^ und giug^ um. äich
en lu (itütken, von da nach l^yrmottt.
r hitte er 14 Tage Stahlbäder ficbraucht^
ittern und die ganse frülicreKraiikheit Ton
Bder kam^ Und nicht eher nachliefaf ale
let die Bäder iu Nenndorf brauclite; — *
butig« bei allen iLrankheiren « die mit eU
eHelleii Krankheitaitoff . Terbuuden aind^
fovtdauertide kritiache Se^ Und Excretio«
n^ (wohin auch eichtiackei Tcneriache^
actophulöie, gcnörenj ja . romthtig
KU achnellen Öebraach tou Stahlbudera
üe ja ihrer Natur nach mehif aiisattimen«
e Secretionea hemmen, ttnd ihobilgewor^
kheicsatüffe ludren; und sugleich ein neuer
on der g^Yfib Woekeü und Menete Img
1 A
V.
Gid^ 9 KHerBittisni , UnterdrücfauiC des {Aomdii
cheiiy und andern GebäKrrautterkniikneiten. — Dil
Dimsthple hatte in den letzten Jahren yntiät
mehreren Menschen das Leben geraubt, ob dnickZa*
fdl oder absichtlich tufeeflucht» iat nicht lu edt
•cheiden. Ii
Herr MundhenK tbeilta inir^ noch fplgeade 1% Ij
teressante Bdobachtnugen aus sfin^r Erfahrung qntt.
{A zwei Fällen vom l^asenpolyp» der eine bei •• .
nein Kinde, der andere bei einem Srwach•e^elL wtr
▼on der eine schon da^ Nasenbein apfgetrieb^ nii%'
der andere Infstrlich schpn sichtbar yviix, Ten»
nete er nichts weiter als fineAiiA^snng ypn iDnck
nae Al^nn und 1 1/3 Unze Wasser, öfteisi zu b^CnA
t^n, nud hatte die Freude, beide fUfh Verlauf eiaigi
Monate völlig geheilt zu selben ; —.«in i^eiietBeiilil
4af9 dieses Uebel mehr zum Ges$hjec]|t de^p Prohfi
tüs, als der Excrescenzen gehOrtp. r«— Ein anÄw
höchst merkwürdiger Fall war' folgender ; £c *■(
^tt fiinem ▼ierjnhrigen Kinde j^emfen/- ««ras, naiUeiR
es einige T^ge {iberyeblichkeit tv^i X^eibwehgcUigt
hatte, seit gestern ix| einen "anstand ' -rpn ^ewiiliC;
löfsi^eit mit Krämpfen verfallen war. Er £||idM
ganz ohne Besinnung , in den hpftigstefi Zn^iOifV^'
mit Hitze. Es wurden ihm die kx:aftigiien u*
und äu(ser|idien Xntispasmodica,* Moschus, Ziaiki
Castoreum, Liq- C C. succ. etc* -gegeben. ÄÜtiith
eebens. Die ConvuUionen werdp^ iipmer heftiECt
Am zweiten Tage Abend? wird es so schlimm 9 s*^
2nan jeden Augenblick einen apople^E tischen' Tp'
eryrarten niufs. Hier fällt dem Arzt ein, däfs lUs td
znerst über L^ibweh ^nd Uebli(ihkeit geklagt, sM
dafs man früher scho^ Verdacht i^uf Wtlrmer guuht
habe, nqd, da man durchaus nichts durch den Mi|iA
heibxineen konnte, so läfst ^r er noch e^n Uys^ierTM
hjofser >lUph geben. Piers Meil^t' bei dem Ki«^
lijfach 2 Stunden erhält es $in zweites. Ifierauf wir4
es bild darauF gapz nihig. Man )^^bt die ^^ttd^
auf um nachzusehen^ m^n |lndet, dj^fs das Kly«tf
mit ynreini^keiten' abgeganger; ist,'^ind znglei^ '
läuft c;ne kleine Eidechse au<t dem B^tte he^ans. V011
feu habe.
— l95 —
r AuA teMJfg.hoch einen niei1iwflr£geii BewefiA
'«f die Nttnr diiiii luid heilen kenn. Ein in die
pielw|itü versioikener Mensch hOrt yon eineni^ ut-
Br Kameniden, ein iicheree flftitrel im Spiel me ipt
erlieren. sondern immer r.i^ gewinnen , sey, das
[Mteblut nnd d^n kleinen Finger eines unschiudigen
itiddi bei licb sit trigen. £r JjeschUefst. diesen
»plitbAreii Aberglauben ku benutzen, lockt einen
Ueholdigen Knaben Von 8 Jaliren auf einen nahe
ft Pyrniont UeeeYidon Bere in den Wald. Da wirb
ihn nieder,- durchschneidet ihm die ganze Luft.
hrm^ und is^ eben beschäftigt auch den Finger ab*^
iscbneiden, als er ein Geräusch hOrt^ und davon
V&ngt. Dwjunge, so wie er sich frei sipht, macht
»H auf, •und läuft, troti der offnen Gurgel und des
iA«utn|den Blutrerlusts , den Berg herunter bis in
j» Stsdtjr woU iiine Viertel srvmde weit. Da suchte
«a die Xnftröhre zn heften, welches aber wegen
rr'ci'nofsen Empfindlichkeit der innern Hsut gans
upögpKch war, und so begnflgte man sich, das finn
0ch eine gehörige Bandage auf dem Stemum fest
Lli#lteny nnd so neilete die Wunde so TöUkommen^
Ci mjibtat einer grofsen Narbe, jetzt keine Foleen
■r Wunde mehr flbric; sind. Die Stimme und der
■brauch der Respirationsorgane sind vollkommen
iedev hergestellt. Der Finger ging wegen su groCier
nibtObnag des Knochens verloren.
f^umdmhmn Wirkung des Carltbad§s ßuf du Em§m»
gt'^g dfit Callus,
Herr v. F. . . brach am 18. Juni auf einer Keise
ach Carlsbtd den linken Oberarm. Da nach einer
lerzehntä'gigen Behandlung die fracttirirte Stelle
rieder genürige Festigkeit erhalten hatte , und der
jranke "wegen Unter] eibsbeschw erden schon fr Aber
um Gebrauche des Carlcbades entschlossen war; so
rüg nunmehr der Arn kein Bedenken das bedeuten-
ere Leiden zu berikcksir.liiigen , und ihn dahin zu
chickcn. Bei seiner Ankunft wand dich der Kranke
II den Arzt des FArsten lilUcherj Hrn. Dr. Brieskß^
.er den Arm »wcckmäfsig verbunden > tmd durch
- 13« -^
•bleu üonnal ergossmen Callut j||JeliöiRg bcfi»iliB
• find. Mit dem Vmnide wiirde fait{e£direii,iuidM
^ustiinxniiiig des Hru. Dx. MUtäimtk^r' dtn^^cttk tu
.Brunnen • Cur angefangen.
Man Kegann mit dem Gebrtnoht clei MAhL wi
.Neiibruunen« und zwar von iedeni mit 4Beclia; tat
stieg den zweiten Tag auf aecn« Becher- DieWina||
.auf den Darmcaual war tehr achwmck, und \audt$
durch eine Dose Brunnensals nMMTstOst wridw.
^Desto bedeutender war aber die H^taAbeendialM
Den 7. JiiU^tieg Patient auf 8 Bteher MAfaIb«rW'
6 Becher I^Teubr. , wobei zw»r die Wii'kmu; inf Jl
jiusscli ei diings Organe ßleich blieb» sich aberlllk
tige Stiche in der Bruchstein einCanjen. £a «vll
€lah\r der Verband nachgesehf^t und eine Aafl(Mk
sning des Callus bemerlTtj n^lcher niiceachtcc Ä
dem Gebrauche des Brnnnena fortgefurea WlÄ
Allein die Stiche wurden immer bedeitCendcTitfri
«m 9. Juli mnfste der Verband d>enii«la eieMI
vrerden » wobei man nicht.wenie ttl^omicbr IM^
als am 6t cn Tage der Cur aer CälnS' gUnaÜv»
schwimdcn und Bew^egliöhkeit djer Fractiir A«m3i
wurde. Die firiiunen - Cur w^rde hierauf aetfiiaM^
diircli eine zweckmä£sio;e Behandlung -dieMban
Fe&tigkeit bald wieder herbeigefahrt »- unddeclnw
he jiach einigen Wochen» von dieaena I^oeilftUiii
heilt entlassen«
In der That ein hr)ChstmQrh'wfirdiger Fall«
Was für eine wunderbare Kraft liegt in diesem W»
ser? Kann die aufscrordeutliche splunelzei^e, sdk
die fehlcrhafre Plastik der Nahrungslymphe »
.fitör^nde» Xraft desselben an5chauliclx& gealeigtind^
den ? Ist CS noch zu Terwundern, dafs es verstopihH
f;en y Gerinnungouit Pscudo • Orgäniaationen in Jp
'iii^PATcidcu niehr^ wi« alle andre QUttely anlM?
*
^ .*37 -^
f- ■ ■' 3. ■
J9W«tf ^Irf ifit. tf^andßeehts «insirMmmtlic ^ «ml ^«1%
«■# mt^ ^iH& ithr hichte Art ein hellgrUnes mii##
Pulver dßrvtitslien,
f Dm JEintunmliing der WitndAecLte liaiin bei je«
Jir lYittevnng» 1211 FrAhlinge» 8onimcx und Herbiu
^^ender Maftff eii gescholion t
»- M«n nimmt ein KratKoifen» wie es die Blickes
pam AuekTatsen der BarktW^ge Jiabep; liii^rmit kratB(
Man von den Baiimriuden, oder (noch besser, weil
eYorciareitiigiing mit Borke nicht statt findet) von
i Ztegelstomen die Flechte üb, indem man ein
Bidb oder ein anderes Gcfiifs cum Auffangen dersel*
teul|t«rhklt9 dann liest man die gröbsten Unrein ig-
CflNf ala Rindcnstflcke, andere Liclienen 9 abgc«
irorbeue Steche des ThalluSy Ziegelsteins tOckoLeii
m», io dafa nur blofs die erdige Siibitans an der
tmftmru Flache dea Thallus hflugcn bleibt 9 welch«
Iwrch eine folgende , Behandlung leicht gcschio«
ton irvird.
Hierauf tiiocknec man die^ WnndBechte un der
Sfm0 wohl aus. Man hftte ftich dieses auf einem
en in thun , wo die Hitze gri^ftcr als 40 -« 43 gr.
Roaum. ist, sonst verliert diu Flcclitc ihren eisen»
thAnilichfn der Chiii.-irinde vollkonimen iihnlicJien
Geruch (den einige noch bc^vvcifcln, indem sie
noch von einem Aroma der Rinde sprechen , was
kein Chemiker bis jeixt Lnr ci'wci'icn können , was
also weder Kinde noch Flechte haben , sondern
beide geben, wie Ileitis in seiner Mattrria tuedica
B. 48.5 von aer Chinarinde safti [vorojlichen Sander
Aber die Wandflechte ä. 6] a /if^/TiP smtll anproachinm
iQ myetinefi von sich), llieraiif wird die WancU
flechte gröblich piilveri.iirty so dafn mau die Form
4er Apothecicn (ocuLloilc-n) noch denilich erltennen
kanny und dann wird sie cinii^umal wiederholt durch
ein grobcM llaiirsicb iib|j;(U9iibt.
Uer AbFall ist ein p'aii-schwar/es Pulver, und
ist ein Theil di:r evdi^cii an dor Untcrilaciie des
Thallii« hiingendcji Substanz.. Darauf wird die grob«
lieh gcstohene und abgcatAubte W'andflrchtc auT ein
grufj^t^S| mit reinr:m Wasser angcrülltcs Gefitrs ge*
«rorfen, worauf sie oben aufschwimmt; ü bis 10 Mi«
UfßUu lAftt wan sie hier Hüter beauudige» Mehtaii
Uinrftliren tirrum sdiwimnien , Ana fallt mi
tii^ einem Schaumlöf^elf niciideni 4»' Wasser ^,
Umiiten in RnliAgewMeii iit, ab, drucke &xWifc
■er mit den lUfiden lug, und rrochnet dicFlecbi
sum iweitennij [int«r dnt VonicIiligkeiM-S4u[iRi
gcln, yvic ^ai «rsteinal,
" Am Boden des VVaKmrgeFsrses hat sich nÜ» (^
leh'vraTxes Pulver «bgeietit, welches der letttell^
der erdiscn rerTinreiiiigeqden Sub^tjiu iit. Hita^
t hi% 4 Ffi)nd dcT: Flechte aitf dieie Weil« )k^
fcÜeniini, so i«t e* nothvreudjg fi-i^che« WaMerli
n«hinen, i^il «nders dal Wasser mit den abuiM^
it^ Theilen überladet) werden wHrde. Ein Atbite
tiaiui ii\t diese Art in xvrfilf Stünden melir (tl» un
yiWtel I Centner Flechte reitiigen. '^
So geieiniget und getrocknet ItanA die TUM
tan »n [jecgcceu lum Extnctp u<id sut TitfctilFl^
bnucht -werden. ->■ •
Znm pulvern m «ie nnn ebenfalls fertig. IHM
geschieht auf die eewGhiiliehe An. Dieses Pwt
muri aber EnfiDyst fein, noi der ilcoholiBirten'Pbte'
der Zartheit nAch, vfillig iVhuHcli sc)-ii. Seine PnW
Ütdani) kfllgrüit, nnd ein solches ist so indfiBf
itt-i es die Chinarinde an Wirksamkeit abedtifl^ «
ist daini vorsfiftich in Htrbtt. Wechselliebeni HBF
vorxtlgUch bei den hartnXokigsien Quartaoeifi km
Chiiiasiirroenc , -nrelchen NiiTimen man veTMfiMI
sollte, sondern ein vreit krlE'tiireres Mittel *1( ^
Cluiiiulnde. -
Hat irgend etTvas im Wege gestxnJpn, deT Flechr
•li Heilmittel Eincane; zu vttschaSeii , oder sie «ii
mehr in ihrer Wfl?de lu erkennen so war «s M
die Art sie tu reinizen, vrelcite bisher -vnrhUcli^B
gitnz leicht wir, diese Beschwerde ist nnt> ^IiuIh
gehoben. (Vom Urn. Dt, Sander su Nordluii*M|^i,
'V'her flia Heilkraft der SpmpfgaihSder.
Das Sumpfgai ist das Proit.ci der Flnlnlft rm
tabilischeriind tliieiischer SubsianEcn in gtpbewt
Wli'"cru , wubci ein Theil ihres Warmestoff) »
Ikeie Wttme atugMctiieden ivird} iAvt di« ShM
am nicht leicht su fipieten odw mir mic
Mm luie be4epkt s^na.
ffo nur Veg^uhüisphd Sabstuisen faiü«ii / isf
t fmtfrickt^d^ Gat geVqhltes WafserstofFea^
dapta^rem )Q«9 eeiiienkt, Seli^ h&Hfig aoey-
muMAnph thifrischa SuQHansen, 4i^ dpmseU
e lUiliiischuiig ron phosphorhaltigein Wäa^
;a« erüiei}exi ; und in Tongegenden ^tt ^ tut
chvfcielhaltig.
b «ia mit Scta^efel «^ Choso hör- und KohleiC«
toffiua ängesch'yrängenes Wasser, fdsBadge«
, iU« bäkjLnntaii Sclii^efe^wi^sser, die iträii
^ der ]ßrde f ntant llen , an He^lhrftftei) über*
BfUs^, Iftfst «iah mit Grund erwarten; .unf
mieiiden Wasier durch die If itse d^^ Soiiu
i^ffqhl^ al^ ^lucch die ^li ihn^n stets unteflial»
SMpiiichiingsprocesse m^hr erw&npt ^erden^
Jieiaenden» so beda^ es ineiues {|rachte|ae
^irqrtrfiicheti Empfehlung oder kUn^tliphe«
e-^ um die SumpTjCasbader für die leidend«
eit bald in AfTfrendung gebracht su fehen ^ iOt
■jifh' sc^ineq mag. " • • "
Uc abn npch pi|i höherer Grund yprh^nden»
lidi von diesen Bindern eine ausgezeiphnet»
inVeic erwarte^ Ufst, welcher darin best^ht||.
i ipdÄp Entmischung o^Auischer Suhstainen,
iliei der Enthindung ae$ Sumpfgases , ^ ein»
e Afenge plectrisches Fliiidupn entwickele
ihne dessen Mitwirkung die freiwillige £nt4
g des Sumpfgases , dessen Flamni^ die soge-
^ Ir^ichter budet/ sich auf keine befriedigen«
uiteexwnngeue Vy^eisf erk)uren läfst. ynd
ülbelehende Prinzip in der gesamniten Ifatus
leicht aiic]ihier da^fenige, was den ^i![illioiie^
her ^eseuy die in Bümpfen wohnen, in yer*
pfn Ahstufuugeii Forni und !{!j6ben gicbt.
mjpfgaKhad int alsp ziicleich'als ein elcctri«
ad zu betrachten 9 welches , seinen angegebe-
^chuiigfltheileu gemtlfs y im Allgemeinen ge«
n. inXulinniiigeii, Sreifickcitcn, Schwinden
eder • bei Ncrvcnschw^äclieu und hektischen.
n yor^^glich anwendbar seyn wird.
Erzeugung des Siiimpfgascs selbst wird durch
cifHcu Sommer y so wie die freiwillige ^nt-
g dieaet Gases oder das Erscheinen &x Irr-
Ikitterilarcli eine tttrke eletfbi«di6'Liiaii|s te-ll^;
Hioipliilve begünstigt. -.In heifien Sonnnearnlclitfli«
f ;UfVC die Sumpfluft aus den SAmpfen bei Fetcnwi«
4ein. iu feurigen Strahlen liertus, wenn nm an«
Stock hiiieiustötst. Zu Nyaiwecen ujit der Diu
Mull 11 während eines Gewitters dm FenecbOfdid'
auf einem im {lölse gelegenen Teich entstdi^A» ^>
bald nachher unter liciuein h^fcigni DonncncU|
wieder rersch wanden.
Was die Einrichtung einer solchen Badeuuuh
faetrifSt« so würde das-Westfutlicliste derselben iniir
nem unter der VX'asserflocJie geliörig augelegten \Äf
aevncn Rost besteJien, der mit einem duvehlö^^:
ttonbretemen Boden belegt ^ nnd da aiigebnc])t4|^
wo vsich das häuBg^t^ Gas -entwickelt. ÜebQ|^
irürde das Gaiijze wie die gewöhnlichen, Bajltiynt
ten ifi Flüssen eingerichtet werden können. . .
Diese» Gas läLst' sich auch in einer ToiMiMf
sAimneln iind tranaportiren, nm anderes WasaerÜii:
Baden in ^inimerii damit anzn schwängern» itptiM
dftsBaden in SümpFen selbst wirksamer seyn nsMlSf
r Yiellciolu sind die SuppEusb&deK indesVenoK
schon häufig gebraucht wor£n. Die eiask^isir
4arüber bekannte äufserft werkwürdige OSwP^
£ude ich im neu^n TcstAracüte, welche die •▼Mnir*
^gedeutete Heilsamkeit dieser Bäder saht lR«eit|ii'
tigen scheint. Sie befindet sich im SvangeUtwIo*.
hanuis Kap. 5. V. 9* Ur s. f- nnd lautet-also s yyZaJe.
nisaiem ist bei dem Schaßumte ein Teich, (a£ *
£bräisch Bethisda genannt) » der lut fftnf I^llss''
(also eine bedeutende 3<vdeanstalt.) ,Jn diesen hfi
viele Kranke» Bünde» JLalmae» Dürre» die da>«|^
ceten bis sich das Wasser bemregte. Denn ein Eiv
{ein Wind» vielleicht auch nnterirrdische Esf»
•ion) fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich nsd
bewegte das Wasser. Wer mm» nachdem -ÄiiWs**
ser bewegt war» der erste hineinstieg» der wd
gesund y mit welcherlei Seuche er behaftet ^mt^
(Von iliii. Dr. Kretschmar zu Dessau)*
- *^ -
^
h
Inhalt
»14 io und um Regensburg.beobacLcet von
* n. '/ac0& Schäffär, Fat tsl. Tktim ^ und Ta-
^ «bilMfla Leibam« und Gclieimcnraüic . 8icitP ^
tniSKftltt einem Anfall von yorabergeliettde*
'f.:Hih»iinii Terübt. Nach den Alicen e|%|U|
' Ton X}r« Christian Phäipp fis^Inir, HcjnfiA
tnidu. Hildbiu'gliaasucKem Oe&. Hofia'im
..= B«ld.ZitfMKte« X<ebstCAiu|«aBe^ 7$
t. bzM Nadirichcen und Ansiüg^.
!• VlOcb^e Reiiebemerkungcn im Sommer
&816. Von Huj€länJ\ . t2f
a; WttndcarbarcWirknng dfslUrlsbadtes auf die
StMOfang des Callus l55
A Nene Art die Wandfleohte einzusammeln^
und daraus auf eine leichte Art ein kellgrü*
AM reines Pulver darzustellen. Vom lim«
\ Sr« Sander iu Nordhausen • l3y-
4. Uober die Heilkraft der Siunpfgasbäder.Voit^
Km. Dr. Krwtsckmar zu Dessaa |3t
Mit, di0S0m Stück des Journals Urifd antgigiin^
bibtiothek dar praktischen Heilkunde. Sedi
Und dreißigster Band. Piertes Btw!k\
\
i h h ai tf
imftikä Sohns on^ Mssdy ok thi »imfimmc^' »M
j^ltal Climates, tnore tspaeUity tJu. Clbmmif
' itidiä on tur^han toMitUU&ni thti pit^M
^•m anidis€astts kkersky mducädi thäwfm§
thn &r rtmctml^ änd M- mämni iof /wiNittf
ifBoUk M hot Climatisi rendered loi^tl
i ••
■• . r
dMMriä«aliiliaHMliiMHMMMMMMÜk«M>
tAttet&tischet Anzeiget^
kiichi.Jeii Fortgang JUs phanhäctt^üsctu^cfiii
niKhgn ^Mituts zu Brfurt bttrtffvid,
\a taeiaem, seit 1^95 emclitetexi phartnaoevtisck*
ibtktt^ Institute wird aof künftiee Ostern abcf.
etn heuer Kursus tröStifti Dieitnigea, 'tVelche
aÜAehintti WolUü^ beliebeh sith bis spitesteni
Abex bei mir ta xneldehj
Mixt^ d«ii 6. September 18 i^^ ■ ja ' -
Dri Joki BarthoL Trommsdorff^
fM^iorj^s liandhuch der Pharmäcii itc. uk
n ruichgtdruckt -— ufid deshalb Pön dem. recht*
mäfvgitl Verleger irrt Preise herabgtsetzU
Ib hM.i ieiä diebischen Nachdrückei^ Atoys Dolt
^iffif ' beliebt ^ auch auf jneva' j^Systematischet
huch der Pharmaeie ßir aHgehendif Acrite und
\ekerf tum Gehtauch akademischer Vorlesungen^
mit ÜnterrUht angehender Phartnateuterti Zweite^
^ mmgäarheitet^ Ausgabe i • Erfurt^ bei Keyser
in inachen und solches naclizüdtücketi. Diesel
drück liegt vor mir; und bei der hähetn An-
desselben finde ich mich verAnlafst ^ erUstlicli
'zutfvanien^ inderii er mit Sinh entstellenden
kfehlern überhäuft ist. Was »oll sich wohl ein
iger denken y wenn er von A&fortneHf voil ko»
en Sjbitzheuteln f wilden Alkalieri u. s. w. liest;
et nndety Avicenna habe des Kampfes eru^qhrtt^
Metallisation der Alkalien könne dursn gchinisch^
UkiU bewirkt werden u< s. w. findiicb iffthlt
Jas Register g?iiis« Welches doch bei ftinem Bdda
dieser JLxt so iiöclist iiöthig ist.
Dr. J. B. Trommsdorfi
«aMkitai^ihrfiirtaki^hto
t)a wir wohl früher noch von der 2entdnii|
der af Manischen Barbaresken, als davon küin
möchten, daLs der Kaperei des Nachdruckersesiiukli
^was leidet noch iMnier in «iüigea deutschen Stu*
tcn, zur Sctiandc für Deutschland, gehegt nnd gepfic^
-wird) ein Ende gemacht sey : so hlcibtTor^
lUnd dem Autor und Verleger auch nichts fibn^
u\% sich, vor den Augen der ganzen ileufchen Katigfi
edliiitKios plüii dern u\ lassen. Esist eben so¥M^
darauf zu rechnen, dafs angebomqe EhrgeCfiUv
3icchtlic)ikelt allgemein von dem Yrnrieoe undi»
jtftuf solcher Diebeswaara abhalte : darnm' null Jff
rechtmärsigf; Verleget noch zur Zeit den bekaiu«v
^aurig-en Weg einschlagen y und sein wohlerwiii»=
ACTS £igenthiim im Preise selbst herunter scan;
wozu bei solchen Werken, wie das oben «ueeiii|%'
durchaus kein Grund 'Witre^'da dieses jJlg^meifrj^
schätzte HaAdbuch der Pharinaüe in unserer On^
iial-Ausgvbc einen so mäfsigen Preis erjiielt| wit
wir ihn übcrliaupt einem jeden unserer yerlegnitAd ^
7.U geben trachten. Wir machen demnach waaxX, r
da£s man durch uns »-wie durch alle fiuchhnUiB»
fcn Deutschlands 9 un^'.ere vollständige undkon^
)riginulansgahe des TrommsdorfÜschen Werkd
(die bisher 2 Rchlr. 8 £r. oder 4 A. la kr. geioitct)
von heute an liir 1 Rthir. 12 £r. oder ? A< 43 lur. \k
aieheu kann: d» der besudelte Wiener ^achdnd
<les säubern Crispin Doli um eben diesen Preis ir».
kauft wird.
Erfurt^ den 4. October 1816.
Keysgrsflf Buchhmndhutg*
i*hi«a*MMi
Journal
t
det '
practischen Heilkunde-
tieraungegeben
9
' VOtl
C. W^ M tt f a 1 ä n d,
ICötiigL Fireursv Staatirath» Ritter des tothen Adlet*
Ordeilk dritter -^laise^ wiirkL Leibant» erstem AftI
der GiuiTitef Mitglied jet Academi« der
Wissensditfteii et^*
tind
Geti^ Hofrath > ordentlichem ÖßentUchen Letitet der
klinik auf det Universität ztt £rlatkgen^ ordentlichem
.Mitglied der Königin Baierschen ^cademie der
Wissenschaften etc»
^aui Freürid^ ist aÜe Theötii^
Doch ^rUn des jbebtm gcldner BauHtb
Göe/ie^
V. Stück« November.
Mit einem Kupfer*
Serlin 'I8i6*
Im Verlag der Realschulbuchhandlnng.
/^
■*■*■
I.
Medizinisch - chirurgische
^obac&tung.en
Ton
Vu Ameluncy
[liieinLOgl. Ileisischem Geiieralsujtbtniedijiat
zu Dartnsudi.
ürdige yerwundung des rechten Lungen^
ßugels.
g Bothf SoUat in dem Leibrtgimen^
re alt, von untersetztem und ttarkem
bauy war den 6ten Juliua I809 in der
Uten Sohlacht bei Deutach* Wagram auE
hte Seite der Brust verwundet worden»
arde hierauf in daa^ den Grofsherzogl;
;hen Truppen zugehörige 'Lamretb aa
orf, unterhalb Wien, gebracht |. von da
n dem Monat September noch nicht ge«
mit noch andern Verwundeten hierher
geschickt, wo er auch den 8ten Occober
ti hiesigen Lazareth eintraf,
h fand oberhalb der rechten Bruatwarze^
aich die dritte Rippe mit dem Brnaa«
erbindety eine in der Heilung begriffene
.ndungf die einen Umfang von der Gröfse
halben Kronen thalera hatti« Da sich an
TiuXXXXIII.B.|>. St. A
- 4 —
dem Bnistbeiii und der verletxten Rippe sciun
viele feste Fleischwirzcben angeaatzt hittOBi
eo erschien die Wunde schon gröfatanthuli in
der Tiefe geschlossen« £s iieb sich daher dsm
iafsem Anscheine nach nicht mit ^
bestimmen 9 ob wirklich ein Körpeir
gedmngen, oder ob es nar ein etmrker Prdi
echuCs gewesen sey* Er seihet aber konats
darüber keine wahre An^knnft geben* Ers^
zählte» daCs er halb ohnmachtig aoe der Schhck
getragen» ao verbunden» und eogleich in in
nicht weit davon gelegene Ebersdorf aej |fr
bracht worden. Hier habe er in dcn-enM
Tagen grobe Hitze mit starkem Heiz znm Hi»
eten» mid beim Athmen Stechen in der Boer
fehabt» wobei er viel Blut auageapien^ wüi
»ufalle aber nach einigen Tagen auf eine Ata>
lafs und einige Arzneien äo ziemlich nad|ii
laasen haben.
Bei Anstrengungen der Brustf ala IfaNan
und dergleichen» drang durch die Wundaton
innen heraus etwas Luft und eine blutigs Im*
che. Ein Beweis» dats die Subatanz der Lnnff
gelitten. Ich getraute mich indessen nicht» &
IVunde mit einer Sonde in ihrer Tiefe nal
Umfang zu unterauchen» aua Furcht» d»
durch» auch bei aller Voraidi^ noch etvif
mehr in diesem fein gebauten Gebilde zu v»
letzen*
Er klagte aufserdem über ein etumpbi
Oefnhl von Druck in diesem Theile der Brai§
mit erschwertem und gehindertem Einathme^
eo dafa er die Brust nicht ganz voll Luft zisha
konnte* In der FHihe haue er Reiz «nmibi
eten» und auch dann» wenn er eich etwas sisrir
bewegte» worauf ein gelblich -brauner» öfMi
mit einigen Blntatreifen vermiachter, achki*
— 5 —
miger Auswurf folgte* Uebrigms war #r litm»
lieh gut bei Rriften^ war muntdr, hatte guten
Appetit und gehörige Verdauung« Er konnte
auf allen Seiten, jedoch etwas behaglicher auf
der rechten liegen« Der Schlaf war gut, und
der Puls entsprach dem gesunden Zustande*
Die Wunde hatte zwar ein gutes, frisches An*
sehn, sonderte aber, nach Ver^ältnifs ihres
Umfange, etwas vieles und dünnes Eiter ab*
Unter diesen Umständen wurde ihm ein
ruhiges Verhalten empfohlen. Er erhielt nahr^
hafte Diät, mit taglich einem Schoppen gutjsn
Wein, und um den Reiz zum Husten zu he«
ben, Abends ein Pulver aus: JRe«* Pulv* sem%
•phelland^ Pulv. JDoiveri ana Gr. x* Die Wunde
aber wurde mit einem mif Ohum therebinthU
nae angefeuchteten Plümac^u verbunden*
Hierauf ging In den ersten zehn Tsgen
alles nach Wunsch» Der Reiz zum Husten
nahm sehr bedeutend ' ab, das Athmen gijng
leichter und den Druck in der Brust f&hlte
er seltener* Die Eiterung nahm an Quantität
ab, und verbesserte sich in demselben Grade
an Qualität, und die ganze Wunde füllte sich
immer mehr mit frisdien Fleischwirzchen an*
Es liefs sich daher wolil mit Recht eine bal-
dige vollkommene Heilung erwarten.
Bald darauf aber schien es ihm zu wohl
zu werden. Er beging mancherlei Unordnun-
gen und Ausschweifungen, wodurch diese
echönen Aussichten sehr getrübt wurden*
Das Gebäude, worin die Verwundeten la«
gen» stand vor der Stadt, und zwar von allen
Seiten frei und zugähglicfa* Es war daher
nicht zu verhindern, dafs nicht unerlaubte
Speisen eingeschleppt wurden, oder dab sich
ein oder der andere heimlich aus demselben
_ 6 —
entfernte^ um sieb, nach ihrer Art n deobDi
mit dem Gelde, was ihnen durch mtldUUlly
Hände zugeflossen war, ein Bmw vi mSk^
Ich würde nun aber hier lieber sagen» dch salki
ü^/tf zuzufügen* So mifsbriodlte ,aiich üsltlls
eine Gelegenheit. £r schlich gegen Abntlii
aus dem Hause und brachte beinahe einegni
tischt, in einem benachbarten DorfetWoKiak
weihe war, in einem Wirthshaase beim TnH
su.^ Hier übernahm er sich nicht alleu ia
jnngemi gerade in der ersten Gäbrüng begdfi»'
nen Weine (hier FederweiCsen genannt), M^
dern er afs auch seine LiebHngsspeisep firkdi
Blutwurst, dazu, und war dabei luetig nndfib
:ter Dinge« Von dem neuen, sehr beransdwih
den Weine erhitzt, 'und der kühlen, fencklf
Nachtluft erkaltet, kam er erat lange adk
Mitternacht wieder in das ^azareth xurnck
Die Folgen dieser Unordnungen blisbsn
nicht lange aus* Schon den zweiten Tig davi
auf verfiel er in einen hörigen Fieberuiiand»
Der Appetit war ganz verschwunden. ErkkgM
über starke Kopfschmerzen, üblen Geschlllsd^
Drücken und Poltern im Unterleiber mit hüit
tigem Durchfall« Der Husten, der, wie ich bsi
joaerkte^ beinahe ganz nachgelassen, plagte ihs
wieder fast unausgesetzt, und der Auswurf
war wieder stark mit Blut vermiacht» Er sflH
pfand wieder Stechen in der Bruat, mit uk
beengtem Athem; der Puls waraehr vermeki^
bärtlich, voll und gespannt, und die Haut tn^
cken und heifs« Aufserdem aber fühlte m
eich äufserst matt und erschöpft, so dab sc
](aum aua dem Bette aufstehen konnte, fiit
Wunde hatte ein achlechtea Anaehn, btSi
um aich, und gnb viel dünnes, mit Blut ▼«►
mischtes Eiter«
- 7 -
Auf ein Decoct Ton Tamarindan mit Cre*
mar. tfurtari und Oxytnel Simplex und dann
auf Tamarinden mit Sal ammoniacunif SpirU
tus Mindereri 'und Oxymel simpleXy welche
letztere Arznei er einige Tage hinter einander
nahm» gab eich das entsundene erysipelatöse
, Fieber und hiermit auch der Durchfall, In
der Brust wurde es ihm zugleich leichter, die
Stiche liefsen nach und das Athmen wurde
freier. Es fand sich wifder Appetit bei ihm
ein, und hiermit nahmen auch seine Kräfte
/wieder zu« Nur der Husten und der mit
Blut vermischte Auswurf wollte, ob er gleich
sich auf den Wasserfenchel mit Opium etwas
vermindert hatte, doch nicht ganz nachlassen*
Ich glaubte dah^r, gestützt auf meine früheren
Erfahrungen, hier den Bleizucker mit Nutzen
anwenden zu können« Er erhielt daher: Ree.
Had. Althaeae Unc^ semis. F. JDecocü. aq. ad
eoL Une^ vj* Sacck, Satumi Gr« )• Jinct. Opii
. simpL Senip. j. M. 2>. <S* Alle Stunden ei-
nen LöfiFel voll« Hierauf ging nach einigen
' Tagen wieder altes nach Wunsch* Der Hu-
sten verminderte sichi so bedeutend, dafs er
nur in der Früh« etwas, aber ganz leicht, hu-
stetCyund darauf blofs ein wenig weilsen Sichleim
mit Leichtigkeit auswarf« Das Blut hörte ganz
bei demselben auf» Der Appetit verbesserte
^ich so, dafs er schon nach einigen Tagen wie»
der eine ganze Portion Essen verlangte, wel-
th« ich ihm auch mit Wein geben liefs« Seine
Kräfte und die ihm eigene Munterkeit nah-
men bald so zu, dafs er wieder den ganzen
Tag in der Stube umhergehen konnte.
Die Wunde bekam wieder ein schönes, leb- '
haftes Ansehn, gab weniger und besseres Eiter^
und verkleinerte sich sehr merklich«
— 8 —
So waren bU zum 8^« November dU
diese f o sehr Übeln Zufalle entfernt. Ich gh^Vi
daher wieder mit der betten HoSianng d»
▲uagang entgegen zu eelien« U
Allein mit der Zunahme aeiner Beaiena) li
und Kräfte erwachte auch die Nägnng n li
Ausschweifungen wieder hA ihm. Ob e li
echon, wie ich oben bemerktet in dem LUi |i
reth eine ganze Portion Essen erhielt, e) n
glaubte er sich doch hiermit nicht begnifB
zu können , er Hefa im Oegentheil keine Gd^
genheit Tornbergehen, um noch irgend cm
yiach seinem Gelüste zu erhalten« Ich sliBi
ihm zwar die Folgen, welche dieses unordsot*
liehe und übermäfsige Essen bei ihm daRk
eus hervorbringen uiüfsten, mit den leUih«
eten Farben vor; allein dieses ivar leider ttSü
hen Obren gepredigt« Unter mancherlei Voi«
wand suchte er sich täglich aus den& Lazanlh
zu entfernen, wo er denn, wie ich eist eiiiigs
Zeit hernach erfuhr., nie nnterliefs^ irgend ob
^Wirthshans zu besuchen.
Die Folgen hiervon vmrden bald wisdet
bemerkbar« Schon den i6ten November bei
kam er wieder einen starken Fieberanfall bA
heftigen Kopfschmerzen und Schwindel, idn
belegter ?unge^ bittem Geschmack, gänzlidiei
a) Eine ganse Portion Essen in cbm faiesigtn Ln
xareth oestekt : i.) Mittags, ans xnthr als eincfli
Pfund einer guten Suppe aus Fleischbrahe, yrWA '
abwechselnd Reis, ^esdMlte Qerste (Graupajb
Spelzengries gekocht ist, eben so. viel zubereite
res Gemfi fse ziach der Jahreszeit ^ und acht LoA
^utes gekochtes Ochsenfleisch, a^) Xles ikbeadi
"wieder eine solche Suppe und Fleiisch in derieL
ben Qualität und Quanutät, wie den A|ittag^ Aul
den ganzen Tag aber ein und ein halbes Ffnirf
^u( aus^backenes^ ftcbauct halb weifst JBvot«
— 9 —
Mangel an Appetit und waMertchtem Durchfall«
Der ^nls gespannt, Termehrt und härtlich; der
Heiz zum Huaten erachien ivieder mit Heftig-
Iceit, und die Wunde war lebioa und jauchte
aehr atark« Er erhielt Tamarinden mit Cre»
inor Tartarif und dann mit Sdl ammoniatttm
und Spiritus lÜindereri^ Statt Besserung ver«
mehrte sich die Fieberhitze» Die Zunge wurde
trocken und der Durst uniöschbar, die Stühle
blieben wässericht und häufig, der Puls schlug
fast unzählbar und fühlte sich jetzt mehr matt
sn« Nur der Kopf schien ihm etwas freier ge-
vrorden zu seyn» wenigstens klagte er nicht mehr
über Schmerzen und Schwindelf wie in den
ersten Tagen* Er erhielt: Rte. RatL Valer.
Unc. stm* J-. inf^ aq^ ad coL ünc. vij« Pul't>^
Gumm. arab. Unc. semis* Uqu. C* C* succ^
Drachnu un^ et semis* Jinet. Opii s* gutt* xi%
Spirit, Salis dvlc^ JDrachm^ j. M* O, $« Alte
Stunden einen LdCFel Voll.
Hierauf schien es besser zu werden* Der
Puls wurde ein wenig langsamer und kriftiger,
die Zunge wurde an dea Rändern feucht und
der Husten Uefa an Heftigkeit etwas nach« Die
irasserichten Stühle aber blieben^ und er klagte
noch besonders übe/ Schwere und Aufgetrie«
benheit des Unterleibs« Ich untersuchte daher
diesen und fand zu meinem Erstannen» da Ca
Itk wenigen Tagen eine ganz iroUkommene
B^chwassersucht entstanden war* Die Fübe
waren etwas odematös» der Unterieit) aber atark
angeschwollen, und ich konnte das Schwappeln
des Wassers in demselben dentKch fühlen*
Mit der Arznei würde zwar fortgefahren, abei
mit derselben noch urintreibende Mittel, be«
aonders die Radix Squilhu verbunden« Aeua«
«nlich abff auf de« ülitfrleib tätlich WÜge«
— lO —
mal Oleum Jumper* nnd Oleum TereibUkiMtm
eingerieben; zum Getrink abisr wurde ihm tiM
Abkochung von Wachholdeiliolft und B«m
mit etwat Wein gereicht.
Die Urinabaondemng Termehrte eidi bi» '
auf tehr bedeutend, nnd in demselben Ym»
haltnib nahmen die hydropieqhen Znßflie ik
Der Pul« wurde ruhiger» dariDnret Teiai^
derte steht es fand sich wieder etwas Apprib
ein, nnd die Wunde bekam wieder ein stffii
besseres Ansehen« Der Husten, ob er sda
etwas nachgelassen, war doch immer noch Mkr
quälend« So gieng es indessen bis snm ta
December ziemlich . gut« Durch den stite
Urinabgang hatte sein Unterleib an UaAy
sehr abgenommen, nnd er überhaupt wiriv
einige Kräfte gewonnen, so dafs er des Tiffi
.einige Stunden aufser dem Bette znbriBgai
konnte«
Den 8ten Dec* war auf einmal w!«|lsr sl-
1er Appetit verschwunden , dagegen dar Doift
vermehrt und der Urin gieng äuCserst spamm
ab« Die bydropischen Zufälle vermehrtenikk
nnd der Unterleib schien daher zasehends aa
Umfang zuzunehmen. Allen Umstanden aadi
war zwischen dem 6ten nnd 7ten aberauds eilt
Diätfehler vorgefallen.
Zu diesen üblen Erscheinungen kam ona
auch noch eine so grobe Abneigung gegen aUl
Arzneien, dafs ihm nur mit grober Mähe lud
vielem . Zureden des Tags über einige LfiU
voll ArEneien konnten beigebracht werden«
Da das ohnedem schon erschwerte Atk .
men , durch den bis zum Aufplatzen an|^
schwoilenen Unterleib, noch mehr erschvMrt
wurden so wurde sein. Zustand bis znm |6ctt
Deci. im höchsten Grade bedauernswürdig« Um
— n — '
m nur ellkige Erleicliterang zii verfcbifiFen»
ita ich den i7ten die Paracentesit vomeh«
exif wodurch gegeii.40 Pfand Wasser aua dem
iterleib iniuerhalb zwei Tagen abgezapft wur*
si; und doch war der Unterleib noch nicht
nz davon entleert« Hierauf erhielt er zwar
ela Erleichterung» allein leider keine wahre
rsaerug* Ich hoÄe^ dafs die urintreibenden
ittel wieder besser wirken würden; allein
rgeblich« Diese Absonderung blieb äufserst
arsam* Auch konnten die Mittel nur in sehr
einen Dosen beigebracht werden, als dafs sie
ofse Wirkung' hatten leUten können«
Der Unterleib schwoll daher innerhalb acht
^gen wieder fast so sehr, als Tor der Punc«
on an* Da bei seinem ohnedem sdion sehr
rechlafften Zustande, durch diese Wasseren«
immlnngy alle Häute, Bänder und Muskeln
ee Unterleibs, noch mehr geschwächt und aus-
Inandergetrieben wurden; so bekam er noch
d seinem elenden Zustande, durch die anhal-
;nde Erschütterung des Hustens, auf der rech-
en Seite einen Bruch (^Hernia). Dieser senkte
ich auch sogleich bis auf den Grund des Ho*
«nsacXs* Mit dem Heraustreten des Bruchs
rgofs sich aucli zu gleicher Zeit vieles Wasser
ü den Bruchsack, wodurch das Scrotum in
ehr kurzer Zeit zu einer enormen Gröfse aus-
edehnt wurde. Dieses alles vergröfserte seine
(Tiden in einem hohen Grade«
Um den Bruch zurückzubringen und ihm
überhaupt wieder einige Erleichterung zu ver-
chaffen, war es durchaus nöthig, das Wasser
D schnell als möglich aus deiu Unterleibe zu
ntfemen. Es wurde daher die Paracentesis
um Zweitenmale vorgenommen, wodurch wie-
^ It «i^
iw eben so viel Wasseri wio dat EvtMiii^ ik
gezapft wurde*
Der Brach konnte — • und wnrde darf
zurückgebracht und durch eine acKicUidieBii«
dage auch zurück erhalten, welches ihm vkb
Lindemng gab« Allein da seine. Kräfte dmcb
diese ZuHIle aufo auEserste herantergekonuDB
waren, so konnte an eine Erhohmg nnd Wil-
deraufkommen, so sehr ich ea auch wuniditt^
nicht wohl gedacht werden« In einem sha-
den abgespannten Zustande^ ohne dafs er gen-
de Tielen Husten gehabt oder sonat.nber Bs^
ach werden in der Brust geklagt, aiechte 9%
da auch sein Unterleib sich nnr langsam nhi
der mit Wasser anfüllte, dahin, bia endlidk if
Tod in der Nacht vom 3osten Decbr« sdtfft
Tielfachen Leiden ein Ende machte.
Sehr begierig war ich, nach aeinem Tsds
die eigentliche Verletzung in seiner Brost za
untersuchen« Ich liefs ihn daher den iten Juk
öfiFnen. Bei Ablösung des Brustbeina fmd sicbi
dafs die Lunge in dem Umkreise der aabta
Verwundung, fest mit den Rippen nnd Bnut*
bein verwachsen war. Von hlerans konnte idi
einen Kanal bis in die Mitte der Substanz dci
rechten Lungenflügels verfolgen, wo ich aufriß
nen harten Körper anstiefs* Nachdem disMr
Lungenflügel, der übrigens ganz firei in dtf
Brusthöhle lag, herausgenommen und der Kl"
nal aufgeschnitten worden, fand ich za mdatf
Sröbten Verwunderung nicht eine Kugel, soa^
ern ein scharfkantiges Stück Eisen von siocr.
zersprungenen Granate, welches fünf Loth iro^
Obschon der Lungenflügel durch dieses groln
Stück Eisen, bis an den Ort, wo' es liegen p^
blieben, bedeutend zerrissen w6rden, so wtf
doch der nbrige Thei) dessdben in einem go**
- 13 -i
d Zuftande* Weder an dem EUen, daa
lam in einem Stck einer neu gebildeteu
Iran eingehnllt lag» noch in dem ganzen
ikanale, noch in der Nähe desselben be-
e ich einiges Eiter. Dieser Kanal l^atte
chon eo verkleinert, dala' er um mehr
^ei Drittel eeiner ersten Gröfse enger ge«
n war, welches man an den neu verwach*
Fasern ganz deutlich bemerken konnte»
ift, (wie ich schon bemerkte, die Lunge
er Pleura in dem Umfange der äufsem
mdnng fest verwachsen war, so konnte
ias^ in dem Kanal erzeugte Eiter und Jau«
0|^ch durch die äufsere Oefoung ent«
ly ohne dab sich etwas davon in den Zwi«
räum der Lunge und der iPlenra hitie er«
Q können, wozu die bestandige Bewegung
nnge, durch das Geschäft des Athmens,
)eförderlich yrw. Daher fand eich, auch
lein Eiter, sondern blofs etwas Wasser«
infangende Brustwassersucht^ die seinem^
in Znstande ganz entsprechend war*
ler linke Lungenflügel, so wie das Herz
einen Theilen, waren zwar im gesunden'
ide, nur dafs sich ebenfalls in den Zwi«
riiumen Wasser angesammelt hatte»
ter Unterleib war stark mit Wasser enge«
Das Netz fast ganz aufgelöbt und sammt-
Eingeweide mürbei so wie überhaupt in
I der Wassersucht angehörigen Zustande^
Meaes möchte wohl in jeder Hinsicht ein
ivurdiger Fall seyn« Dafs nelmilich ein
oh den 6ten Julius unterhalb Wien durch
&nf Loth schweres, scharfkantiges Stück
I in die Mitte des rechten Lungenflügels
nndet wird: dieses in der Lunge trigt,die
Reise von loo dentsdien MeUen auf ofi^-
- 14 —
nen Bautmwi^eii hierlier macht, und docfc-
nach Verhältnifa der Wichtigkeit Am verlaulMl-j
Organs so wenige Betchwerden empfindet; Ui^
munter und guter Dinge aniiomiiit, TaniaHÜ
eik und Wirthshäuser beanclkt und endlich aail
Ablauf d#8 Monats December, aleo fast gends
nach sechs Moifateui jämmerlich nnd clsnl^
nicht unmittelbar an den Polgen d^ Verwanii
düngt sondern an der Bauchwaasereucht stiihlf '
Ich bin ganz überzeugt, deb er von die»,
eer so wichtigen Verwundung wiu'da hergauUt
iRTorden seyn, wenn er die hierza durchanicfe
forderliche Lebensordnung genau, befolgt kÜSi
Da ich ihn aber wegen der Lage dee Orts nkk
mit Gewalt dazu anhalteti konnte, eo waM
ich mich blofs auf Ermahnungen und Eimas»
rangen beschrinken, und dieae haben bä^
chen Menschen / wenn es auP Bezwingaag tb* j
rer sixlnlichen Gelüste anköltitet, wenfg odet-J
gar keine Wirkung^ wie mich dieser und Well )
andre Fälle hinlänglich überzeugt habsn*
Die entstandene WässerSiTcht, die dgent"
lieh zunächst seinen Tod bewirkte, war blob
die Folge dt$ durch seine Ausachweifungsfi
hervorgebrachten, allgemeinen erysipelatdMS
Zustandes und der darauf erfolgten Unthitif
keit seines ganzen lympbi^tiSchen STstema* fSm»
an hatte die Verwundung nur in aofern Ani
theil, als dadurch im allgemeinen sein KAip«
S;e8cbwächt und eben dadurch reizbarer im
nr widrige Einwurkungen empfinglidier |9<
worden war* Hätte er daher alle GelegenbM*
Ursachen zu Erkältungen, Indigesdonzn u* fc tTi
sorgfältig vermieden, so würde der schon If
deutend vorgerückte Heilungsprozefa nicht j|^
stöhrt werden, sondern gewifs zn>eeinem ImI
gelangt seynt Das Stück Siseni'daa echoa ii
— 15 -^
le Haut eingehüllt war, wurde dann wohl
der Folge aii einem entfernten Orte zum
rachein gekommen aeyn, wie man mehrere
nliche Beispiele in der Heilknncfe beobach-
hat.
(U HtTL auf der rechten Seifig f und gäntiU
ts Fehlen des linken Lungenflügels, mit Ab»
Bildung 9 nehst Naehrieht von einer
Wassersucht.
Seiastian Keifsner^ Ton dism Artilterie»
»rpa, ein grofser starker Mensch von 31 Jah»
n, marschirte als Artillerist mit dem Grob*
rzpgl« Hessischen Antaeeicorps im Monat Fe-
aair \%\9l in die Gegend von Magdeburg und
oll in der Folge weiter nach Rufsland« Er*
jr den ganzen Sommer über wohl, und wohnte
II verschiedenen Gefechten^ welche gegen die
mai* und Beresina hin statt fanden, bei; Im
icember kam er wieder mit den Resten des
»rpa in die Gegend von Königsberg. Hier
(rankte er, wie er mir angab, an einem' bef-'
;0n Catarrh tuit Fieber und Husten. £r wor-
indessen wieder besser, so dafs er den wei-
I Weg aus Preafsen theils zu Fufs, theila
f Bauernwagen hierher zurücklegen konnte»
Krank, aber doch noch so ziemlich bei
äften, kam er den i7ten März iSiJ hier an^
id wurde in, das Lazareth zu Bickenbach ge-
acht« Er klsgte über Mattigkeit in allen Glie-
irn» etwas Kopfweh unter der Stirne» jedoch
>ne Schwindel; bittern Geschmack, häufiges
impeln im Unterleib, xliit öftern, dünnen
üblen; besonders aber über einen anhalten-
n luftigen Reiz zum Hosten^ ohne sonder«
•
llchan Auawturfy beengten AtlMm'^tind starktm
Spannen über die gante Järaa^ beeondeia m
der Gegend des Zwer^fella« Pia Zunge mt
feacht» und gelblicb-weifa belogt» Der Dual
atark und die Stimme ganz heiate; dar Mi
▼ermehrty gespannt und härtlich» die Haut itok
ken und heifa, der Appetit achlecht, derSdtf
unruhig und wegen dem Tiden Hnaten lAr
unterbrochen* £r erhielt den «raten ¥ag ft>
mannten mtt Cremor Tartart^ Spiritus JEU*
dereri und Ootymtl simpleot, worauf aijdi A
Unordnungen im Unterleibe ziemlich gte
Dann ein Dekokt von Radix Althaeae vSiU
ammoniacumj Spiritus Jißnd^reri find OTSfd
squiUiticunu
Naeh einigen Tagen rerminderte dchkip
auf der heftige Reiz zum Huaten» nnd eiM
etwas Schleimauawurf« Ea atellte eich lipaH
Schlaf ein, die Stimme wurde heiteteri fo
Drücken im Kopfe Uefa na^ und die Bot
wurde etwas fencht* Ob dieaea edhoBS^p'
meine. Anzeigen der Besserung waren, ssbw
doch nicht aUein-der beengte Athem un&dM
Spannen über die Brust und Druck indsrGt'
gend dea Zwerchfelle» aondem dieae ZuGlb
schienen aich mit jedem Tage zu vawAa0
und ihm lästiger zu werden« Der Pols we*
zwar überhaupt langsamer und weicher gsinf
den, blieb aber immer vermehrt und gerAb
Der bittere Geschmack liefs nach und die Zi9fl|>
war rein geworden» allein ea wollte aichkrii
eigentlicher Appetit einfinden. Er als sieri
aber nicht mit eigentlichem WoUbehagdU
Bei diesen Zufällen zeigte aich gegen £afe
dea Monata März» was ich schon Uidenariltf
Tagen aeiner Ankunft in dem Lazareth vaoa**
thet hattet nämlich eine Ansammlung ^
, T- «^ -
I
iTmMer fn der Bvuit immer deutlidief» Der
nterleib fieng an t n&ofch wellen t die Fäfae
^ardcii fideuutöf» und eo fanden eich aber«
aopt alle Eracheinüngen der allgemeinen Wai«
areücht bei ihm Irin. Auf wirksame hierher«
lalaArige ärintreibend^ Mittelf Von denen ich
I08ondera den Cremor Tartari solubilis^ die
'fguilUh die JEbria digitaUi purpwäa in Ver«
Midang mit etwaa Opiem und bittere Extrakte
pfiahve» Stellte aich mehrere Tage ein hfinfiger
Ifinabi^mg ein« Der Leib nahm daher andl
li tJteCatiff bedeutehd ab^ Alleih dcruiuraerat
leengke Athem und Hostel blidbeh iaicht al«
mkop aöikdelm Schienen aich im Gegentbeil mit
\mäw*^ T^ s^ vetnieliren und listiger zu wer-
ten* Bald fieng auch die Uriiiäbaonderung an^
iddeckt Ton statten tu gehen, daher der Leib
Ipch wieder an Umfang sehr »nhahm» 8ö
Umrb Mi den ejaten April* i
Bei biner früherh Untersuchung seines Ün«
l^ieiba bemerkte ich, dab das Herz nicht wie
gAwöhkilicIi anf deir linken 9 sondern auf der
■achten Seite sich bewegte. Dab dieses von
Rainer grdtsen Abweichung der normalen Lage
d#r Brasteinge weide hertühre, war mir sogleich
Hiilser allem Zweifel« Ich liefs ihn daher öAEp
AenÜMrlich war ah dem Baue des Brust^
Intens durchaus nichts Widergewöhnlichea
^pvahrzunehmen« Er war gehörig gewölbt und
Mand mit seinem schönen, starken Körperbau
im Verhältnib. Nach Eiröffnuiig der Brust fand
Ich die Unke Abtheilung derselben von allen
Eingeweiden gani leer* Statt deren aber eine
Anaammlnng i^on Wässer, die über zehn Pfund
beiraceil mochte^ Oaxiz oben ah dem Mittel«
feil (Mtdiäsiinutn) war eine kleine Portieii
JeHnu XXJLXUL B, 5. it. U
— 18 -*
Lunge von der Gt^üt einte Ginieelee Sn etim
beiondera Sack des Bnutfelb etngeeddoiMBt
Dieses f&blte sich wie ausgetrocknet 9 glcU
einem angefeuchteten Badescbwan&m an. Aa
der ganzen innem Fläche dieser mit WasM
anMfiUlten Bmsthöhli^ war das BraatAdl Ad^
le^rartig und hatte eine ockergelbe Färbet M
der rechten Brusthöhle lag das Her» in adMi
Beutd^ gleich neben dem Mittelf dl, mit iar
Spitze gegen das rechte Hypochondriaai Hk
gerichtet* Die grorse Schlsgader (^oHd)^
sprang ans dem Vordertheil% die grobe tM
Tene {Fena cavd) hingegen ergofe eich ia ta
Hintertbeil des Herzens. Die Lange ^ w#S
den flbrigen Raum dieser AbtheilungeiultolBl
enthielt ^ele einzelne ILnoten mad l|eine Im
hanfiangen von Eiter. Anthhier warder4S|l
Zwischenramn zwischen der Lunjge und iili J
Rippenfelly ao wie der Herzbeacel, mk WsMi
angeffillt»
Die Eingeweide des Unterletba li^ae alle
in der gewöhnlichen normalen C^e» Aelss^
dem aber war der Unterleib stark mit Wsnsi
angefüllt« An der Leber war der untere lUni
etwas entzündet. Die Gallenblase enthielt sde
wenige, äniserst wässerichte Galle* Oaa Ritt
war beinahe ganz aufgelöst, so wie alle Ei^l^
weide in einem mürlän Zustande»
Allen Torhandenen Umständen nachf ksM
dieser Mensch auf der linken Seite nie sfana
vollkommenen Lungenflügel gehabtf sondes
nur den kleinen, in dem Sack befindlichen viH
ausgebildeten Theil* Det übrige Raum sM
war, nsch meinem Dafnrhalsinf in aeinem g^
Sunden Znstande ganz leer gewesen, und hsdf
sich erst in dem letzten Zeiträume seines L^
bsns so mit Wasser angefüllt, wie ich Um bd
— 19 —
nr SectiOB fmd« Denn, wire etn ionkom«
iWMr Langenfiügel auf diottr Seite goweten
nd «rtt vom Wauar varaehrt worden, wie
lati dieaea wohl auch achon gefunden hat» ao
Bfde man davon doch noch einige Sparen»
«ligftena von den dicicen häutigen GeflEben»
Anden haben« So aber war nur die ganx
eine onanagebildete Portion Torhanden. Auch
iMite daa Hers mit aetnen Theilen nicht durch
le Waaaer in die rechte Brusthöhle cedruckt
orden mrn» ''^^U daaMittelfeil oder AeScheU
swend, welche daa Rippenfell xwiachen den
etden Longenflügeln bildet, von den Bocken
irbelheinen bia zu dem Bruitbein gant an*
ndetxt war# Er hätte daher wohl einen Schüfe
litten durch die linke Bruat erhalten kflnnen»
tf aonat unmittelbar den Tod nach aich zieht,
ine dafa dadurch sein Laben w&rde in Oe-
hr gekommen aeyn«
Beaondera merkwürdig Aber mOchte wohl
>ch aejn, dafa dieaer Mensch, bei dieser ao
adeutcndea Abweichung in der Lage undBe«
Jiaffenheit der verschiedenen Gebilde der Bmat,
1 seinem übrigena gesunden Zustande, nie
ber Beschwerden in denselben klagte. Er dien»
I, als er nach HuCiland marschirte, schon im
inften lahre, hatte im Jahr 1B09 den Feld«
ag in Oestreich mitgemscht, lag aufserdem
\m in Garnison, und war hier als Rekrut zum
.rtilleriaten dressirt worden, aber nie war er
orher wegen irgend einer Krankheit in dem
azareth gewesen, auch habe ich ihn nie in
inem Kranken »Rapport gefandan. Hitte er
Bch nur fiber einige Beschwerden in seiner
»rust geklagt, §0 würde er mir wenigstens zur
Fnteraochung in daaLazareth gal)racht worden
sjn» eher auch dieses war nie der Fallt Xz
B a
— flO —
gcnors vielmehr einer beetindlfBi gatm 6e-
enndheit.
Die Abbildung» welche idi eogleich nadi
Eröffnung der Brust tufnahm» ale alle Theile
noch in ihrer Lage waren , zeigt die innere
Höhle der Bmat, nachdem daa Bmetbein ood
ein Theil der Rippen mit ihren hintigen und
mnehulösen Theilen weggenommen worden.
A^ Die Ton Lange leere» eher mit Wamr
engefoUte linke Bnuthöfale*
S. Der kleine^ eher unausgebildete Theil d«
linken Lungenflugde in eeinem Sack.
C* Daa von dem Brustbein ahg^uennteKti
tdfdl» Mediastinum*
D* Das Herz in seinem mit Weeeer ai^
füllten BeuteL .
£• Die j^oria.
Die yiefia €avm»
Die grobe Brustdrüse.
Der rechte Lungenflügel«
Das von den Rippen und Bmstbsin u*
F.
O.
a.
trannt« Zw«Kbf«lI«
B^ruchscfieke
SU der
gerichtlichen Medicin
und Hofmrficni Dr« Kl«ii|
in Sttutgardt. ^
^) J «der, d#r darch f ich adb«^ oder darch An»
dcre den Eritickuiigatod durch dee Erhingea
litt, mufs (ao leaut di« Regal) mehr M«r
minder ein aufgeibmsenee$ dunkeUlaaies Oesieht
haben , Lippen und Ohren sind dunkelblau^
eben so die Zunge^ die umfse S^uU der die»
gen ro^hf wegen der durch Blut angeitiebe-
nett Gefäfse^ Her um den Hals gelegte
*) MtB kann gcfwiGi nicht Faeu (^nc aaniaieln,
um fflr die garichtliche Medicw dBe chca so
wichtige nnd folgenreiche elf achwieri^e Materie
Ton dem wirklichen oder dem acheinbaren Seibat-
mord immer mehr unter beacimmc leitende und
aichere Gesichtspunkte su bringen» und rorsehn al-
les, unaicherea und a^hie/ea Urtheil in Terhindern.
In dieser Hinsicht verdienen gewifs -die nngemein
lehrreichen Beobachtungen dea würdigen Hrn.
Strhk ehwrmktminrt sich Jtawih minm hlam
Slutwfili^rlaufungt wMh^ steh {durch gemachU
XUnsehnitte erkaniU) auf •inm g€wism XSefi
und Länge durch die Haut in die Mtshag
erstreckt. Bei der Ldehenöffnung ßndetmm
die Oefäfte des Kopfes von Blut strotuni^
eben so die Lungen das gante rechte Hm^
die ünterleibseingeweidcf besondep^ die Lh
ier und MilZf hauptsächlich die grö/sen 6^
fäfse etc. «
„Ui er auf irgend «ne ander» Art gfüiß
tet, nach dem Ihde erst erfaenkt worden, m
finden eich (lautet die 3wtfie Hegel) diese tm
cheii Dicht» am wenige len d^enige^ die 7äb
gen des Stricke betreffende* **
Von diesen Regeln gdien im DnrdadfliB
die gerichtlichen Aerzte aua» nnd kommen U^
der aehr häufig dadurdi in die oft aohr badm
tende Verlegenheit, ein acfadefee UrtheU a
fiUen, desaen Fo^en Tielleicht eq|uecUidi
eeyn könnten« £a ift daher gowlb eise dar
weiaestm Einrichtungen, da(a )edea geriddiiik
medicinische Urtheil von Belang durch eiaa
höhere Behörde weiter geprüft wird» defco i
Tierachiedene Mitglieder nothwendig ttne girfli
ÜMre Summe von Erfahrungen haben mfiiaeB^-
ale ein eina^er gerichtlicher Ant;»
Meine Verbaltniaae gaben mir genug Qt^
legenbeit, hierüber Beobachtungen ainmaidi
VerfesMn^ 'welche, aak ttnigaa Monaten ht xÖA»
Ben H^den, nur dnxcli snfUlige fiÖndeniMf
aidit fraher abgedruckt werden kennten' du 11»
getbeilteste Interesse dee med. wie des Mtiektli-
cken Pablikumsy und berecbngen die Aexiiu|g^
au der Bitte an d«n erfabrongsnielien Hm* Vsh \
fasier um eine baldige FortMaiiiig dicnec Biok i
acktuDgen» 1
. JKarte - ^
— a» —
•n* Ich thtilt einige Hefulute im Amsug
ut.
Im September sgio wurde me s6)ahnge
irne in ioiner Rammer auf dem Beden an
ner Dadiiparre erhenkt gefunden.
Dafa aie aich aelbat erhenkt habe, bewie-
n neben ihrem acbon geraume SSeit geanfaer-
n TVubfinn» der Mangel von Zeichen irgend
ner angelhanen Gevfalt, der abgegangene Koth
id Urin, auch dafa aie zuvor alle Rleid«r aua»
nogen hatte, damit aie ihre Schweater noch
inutaeA kinnte, welche, waren aie ihr nach
un Tode erst auagezogen worden, nothwen«
g beachmntzt hätten aejn mnaaen« Daa
'0ti€hi war weder aufgedimsetif noeh ilmup
wn so wenig die OhreUf UppeUf Jüinge^ auch
0 Gefäfie der jiugeu nieht angefüllte Der
ler die Afitte des BLehlkopfea laufende Strick
tte dne aehr liefe Rinne gemacht, ohne die
trbe der Haui; im geringsten verändert zu
iten. Die Schidelknochen waren aehr dick,
m Gehirn ganz natürlich, nieht einmal die
efäfie in ihm und um dasselbe angefüllt^
en so wenig die Bbubehälter. Die Üoerall
^/geschnittene Biiuie des Stricks hatte weder
der eigentlichen Hautj noch unter ihr^ noch
den Mushdu die geringste Sugillation ge»
icht.
Nur der rechte untere Lungentappen war
't Blut angefüllt , aus den übrigen na*
rück aussehenden (Verwachaangen am Brust«
1 ausgenommen) ßojs beim JEinschneiden
n Blute
Hos linke Herz war blutleer^ im rechten^
wie im rechten Verhofe^ war sehr wn'g
'dt. Die Gefäfse des Unterleibes waren
ht mit Blut angefüllt^ dii[ Eingeweide blaf^
— «5 —
I wirm mit Blut angefallt, wie man
den meiften Todten findet. Beide Her«
d VorhöFe waren beinahe Uatleer, die
elde dea Unterleibea blafa, und nor die.
m&t Blut überfüllt« Die Urinblase noch
U Urin«
er diese Leiche geöffnet^ von der Ge«
s nichta gewubt hatte , und die Rinnd
erborgen worden wäre^ M^ürde getriCa
ei den Tod des Erhangene gedacht ha«
lo wenig als bei dem übrigen, indem
den weder die Folgen dea Schlagflaaaeat
ter Erstickung gefunden wurden. Wahr
in den meiaten Fällen wird der Erfnnd
€n angegebenen Requbiten entsprechen»
ind ich sie bei den meiaten hiofig aogar
liefsungen über tmd in dem Gehirn, aoer
mn doch solche abweichende Fälle be»
werden I muft daa Urtheil bei ihnen
▼ersichiiger abgefafat werden«
h Iheile noch eine Geachichte ij^it, wd*
m Theil du Geaagte beweisti auch in *
naicfat merl[würdig ist, weil dieser Mensch
t wurde^ und sich dabei ungewöhnliche
zeigten« Dies wird mich entschuldigen,
h sie hier anführe^ indem eie eigentlich
andern Platz verdiente.
mtter^ ein Weber, 37 Jahre alt, erbing
a November 1800 aus Mifsmuth über
^rau an eine Zudcerhutschnur« Aus al*
kleinen Umständen wnfste man genau,
' nicht über vier oder fünf Minuten ge«
I seyn konnte, ala nun es entdecliiei
)gleich den Strick abscbnitti und ihn auf
3den fallen liefs. Ohne irgend etwas mit
1 machen, atanden die Helfer um ihn
nd überlegteui waa zu thun aeje« Nach
- «4 —
und tö weiter* ßenof:^ der Evfnnd der Lii»
chenAfonng war ganz Sbnlich dein an düar
Sewöhnlidien ICrankheit geeVOTben«n Pen(i%
eren Uraache daa anatomif^if Me«aev ntckt
•nidecktit
Denkt man aich dieaen Fall ao» dala mm
auf Jemand Verdacht zu haben Ureacbe gahibt
Utte^ so. worde znverlia^ig daa ier^üiche Gm»
aditen dahin gegang^ ieyn, dafa dieae Paneii
nach dem Tp.de aufgehangen worden aejr«
Erat geatern öffnete ich eii^fn eich adbit
erhenkten i7J|hrigen Jüngling, deaatui VaMr
und drei nahe Verwiu>dte aich ebenfäUa fdbit
entleibt hatten, welcher teit ^em lahre adM
trübsinnig war, und immer erklärte^ er iniiil
eich noch daa Leben nehmen«
Der doppelte Strick^ dieaaen er eich ke>
diente» hatt^ zwar eine breitift und cteFe RbiBe
gemacht, welche zwar blaolicht aaaaaho^ aber
weder in der Haut, noch in den Mnakdi» war
die geringste Sugillation; auch w^der UoKahl«
kop4 noch in der Luftröhre waren die. GaB^
fae aichtbarer als sojnst* Sein Gesicht wtr
leichenblafsydie Bauchmuskeln suaflf angeapanpt)
das. minnliche Glied in <inem halben Erraci
tionsznstand, beides hatte aich bei der den aiw
dern Tag vorgenommenen LaichenOffAung f en
loren«
Bj^i Abnahme der Kopfbedeckungeni^ dsi
Schadelknochen zeigte aidti i|.icht naehr Bhrti
als bei jedem anden(i Todten« Die GefiGM dsi
Gehjrns enthielten kauni mieh^ ale gewöhnlidi
Blut, eben so die Gefäfse der Hirnhinte. Der
grofae und d)e seitlichen Blntbehälier warsA
ganz leer, und nur die. tieferen enthielten «stp
was Blut/ Die Lungen hatten» \ron oben ba>
Uaehter, ihre natürliche Farbe t Ihre unters
— «5 —
ichen wart» mit Blut angefBIIt, wie man
bei den meiaten Todten findet. Beide Her«
n nnd VorhöFe waren beinahe Uatleer, die
ngeweide dea Unterleibea blafa, und nor die
eren mit Blut überfüllt* Die Urinblaae noch
Ib Toll Urin*
Wer dieae Leiche geöffnet» von der Ge«
lichte nichta ge\TObt hatte , nnd die Rinne
m Terborgen worden wäre^ M^ürde getriCa
cht an den Tod dea Erhangene gedacht ha«
% ao wenig als bei dem vorigen » indem
1 beiden weder die Folgen dea Schlagfluiaeat
ich der Erstickung gefunden wurden. Wahr
r e8| in den meisten Fällen wird der Erfnnd
n oben angegebenen Requisiten entaprechen»
ich fand ich sie bei den meiaten hiofig aogar
utergieTaungen fiber und in dem Gehirn, aber
lil denn doch aolche abweichende Fälle be*
lesen werden, mufa daa Urtheil bei ihnen
n ao Toraichiiger abgefafst werden«
Ich theile noch ^ne Geschichte ])^it, wel*
le xum Theil du Gesagte beweiat, auch in «
sr Hiliiicht merl^würdig ist, weil dieser Mensch
»rettet wurde^ und sich dabei ungewöhnliche
ufSlIe zeigten* Dies wird mich entschuldigen,
ifs ich sie hier anfiihra^ indem sie eigentlich
nen andern Platz verdiente.
Sautter^ ein Weber, 37 Jahre alt, erbing
ch im November 1800 aus Mifsmuth aber
line Frau an eine Zuckerhutachnur« Aus al«
rlei kleinen Umständen wnfste man genau,
ifa er nicht über vier oder fünf Minuten ge«
Ingen seyn konnte, ala nun es entdeckte,
im sogleich den Strick abschnitti und ihn auf
m Boden fallen Uefa. Ohne irgend etwas mit
im zu machen, atanden die Helfer um ahn
ir, und überlegten, waa zu thun aeje« Nach
w «» -.
dfiigen Minnton hemmktwn d$p ddb m Mi
etwas mit den Armen bewegt«; dm tni|ta iki
daher acbnell» und eben nidit ienft^ ni iiav
dompFe Stubo^ üi ein Bette, nnd
sack HülFe* Während dieeer Zeit fing
•elbst atofsweiae za röcheln an* De
herbeigeeilte Chtnirg AlÜMte eiaM Ader
Arm» aeute die Fobe in ein Senfweaaeit irii
legte Senfpflaster enC die Anne. Nun ta^l
ich, nnd bitte ich ea nicht warm gi&muüt^ kjk
wfirde nie einen ao eben rfch erirfngteBf nadk
halb dadurch eratickten» rat mir fitfiaif
beben*
Er war Uichinhlafsf nidit npfgieiilebifc
kalt am ganzen Leibe. Er holM nicht th(
eondem acbnell nnd kun ebgeatofMB« doiA
die Naae, (weil die Zahne faat irmainman fl|i
prefat waren) mit iufaerat veraerrtna Geaio^
mit unbeacbreiblich bangem ^-"•^""•pnriahie
eller Hala-t Bmat- und Bauchmnaheln» Adun^
welchea wegen dem Schleim» womit die Lvi*
gen nnd Lufudhre angefüllt waren» eiaecbickp
lichea Röcheln verareachte»
Daa Herz klopfte aittemd^ eeliwi'iA» aa
der Handwurzel konnte man mit Mühe einas
zitternden» Fadenförmigen Puls fnhien* Ar
Strick hatte keins Ritm» gtmaehtf (wahrachai—
lieh weil er nicht lange gehangen war) wd
ein leicht rother Strich, bezeichnete eeine A»
läge um den Hals. Ich legte ihn mit daai
Kopf hoch, liela ihn stark r^ben» mweiian
beifaea Wasser über die Füfae gieben, wobei
er jedesmal nicht nur stark zuckte^ aondem,
auch durch einen Ton den Schmerz nn erken«
nen gab. Ein aehr reizendea Kljratier führte
eine Menge Koth ab, kalte ÜmachUge wurde»
auf den Kopf gemacht» Nach einer Vier^
-• t7 —
randa wnrcl« tr wtmi am X0rp«r tmä im
;xtreiitll£ttii, d«r Pnb f&hlbarer^iarferat achnall,
mm Afthemhol«ii «twaa tiefer» von Zeit am Zeit
Bhlng '«r die Angen anf, die Papillen waren
r^ivaitert» er gab aber kein Zeichen von Be-
iniiuiig» doch schlackte er jetzt den ihm ein-
leg^nenenen Theo. Nan gab ich ihm zweimal
ier Gran Brechweinatein , worauf er viel
tcUeim herauawiugte^ aich aber nie eigentlich
arbracb, doch wniäe das Athemholen freier«
(o waren wir bis zehn Uhr mit ihm beschaf«
Igt (am 9 Uhr Morgena lutte er sich erhangt)
1I0 plötzlich ein wahrer Wunditarrkrampf ent«
itaadg walcber zwei und eine halbe Stunde an«
kUlt0 Seine völlige Starrheit wurde häufig
lurchdie heftigsten Convulf innen unterbrochen^
l«r Kopf worde ihm atark nach hinten gezo«
mHi die Zi|ine waren durch einen Triamua
«et getchlotfen» die Muskeln des Bauches an-
ÜMrat gespannt, er röchelte furchterlicb» und
irilzte aicl& zuweilen mit einer Wuth herum,
welche allea Halten vereitelte» So viel ala mög-
Ich au%^egte Senfpflaster war alleSi was man
inwenden konnte,
Gagen ein Uhr £ng er an ruhig zu wer-
ten und Farbe zu bekommen, schli« nun bis
n die Nacht ununterbrochen, wie ein Gesun«
ler, öffnete zwar die Augen, wenn uun sei-
nen Namen atark lief, gab aber sonst kein
Eeichea von Besinnung von sich«
Sein Puls wurde ganz naturlich. In der
iVacht^ In welcher er aehr unruhig war, kam
ar ganz zu aich, und redete ganz vernünftig,
loch mubte man genau auf ihn acht haben,
veil er Miene machte^ die vorige Scene zu
fiederholen« Eine atarke Abfuhrung leerte
Fiel &oth aos^ mit grofser Erleichterung.
— 98 —
Dm mdtm Tag hact«er^cift¥BIHt«M^|F
war, einen ihm gebliebenen TVikbrinB dni
rechnet» ganz geaand| allein iwet Jaiue m»
her zerschmetterte er aich di« HimcUl
durch einen Siorz aoa dem drittem lloA^
werk.
Man verzeihe mir diesen SeilenepmAg **
ich komme zu dem vorigen wieder sarftA 1|
Unter den von mir geöShetea eidi Mto ll
Erhängten finde ich märere anfgeielchN||l
vrelcbe ganz blafs auaaahen, nnd'MM^ m^
trM^n watnnu Auf die SugUtation muftw.itä
Strick würde ich aucli kein an grofaea Oaeiril
legen* Ich finde awAlf Falle «nfgeaiinhH
in welchen auch nicke dis g^ingJtaS/narfWkÜ
einmal in der Haut jm finden wOt. So Ml
ich vier Fälle» in welchen leidig JSbrzm etf|
blutleer gefunden wurden*
I ■
* U. lieber Ertrunkene.
»»Diejenigen irren, welche daforlialtaBi dir
9»Tod im Waiaer erfolge im Zuetand dea li»
«»athmena. Schon in meaer Behanptnng adM
»»liegt ein Widerspruch. Die ietaile Handla^
»»des Sterbenden ist ausathnten ^eoespirmi}
^Metzger gerichtliche Arzneiwiaaenadiail»*
Gegen diesen Sata lieCsen aich eine ÜMI
Erfahrungen einwenden. Ick merk« nnr M
an, was ich bei sich eelbat Ertränkten» ete)
heim Baden Ertrunkenen fand» deren ichaiai
nicht unbeträchtliche Ansah! an untereodua
Gelegenheit hatte.
Bei keinem fand ich bis Jetzt die Ijmfii^
zusammengefallen, bei allen waren sie van JjfH
so aujgedehntf dafs sie beide JBnuttäim
— 09 --
%fBOUm^ doM Mm% gamt oJUt heinmhm
Jläitwt wir dM rtihte Hen Untleer»
mm üMten dock akkt in des Antatb-
■flgt
Dtas iü ftbrigfn» In gcriditlich«r Hintidil
lir'ff'^ wcn^tunt •chtint et dies suf^m*
IjPlfh wir« et aber docli, daft es su seiner
it auf etwas fahren ktenle. Ich erinnere
Ick noch sehr deatlichy d^ftp ab ich einsi^nm
■iBoFveonde za necken, sehr lange unter dem
aeser fortschwimmen wollte (worin ich eine
cht sBtilcliche Fertigkeit besaCi^ und daher
ich schon mdireren Menschen das Leben zu
Hesi eo glocUich warX ^h »ivor so vid Luft
natbmete, als mir möglich war^ und diese
idann langum wieder von mir gab. — Mit
lUer Besinnnng wollte ich nnn sdinell an die
berflicibe schwimmen« nm Laft zn scböpfent
ar aber.nnter einen Flob gerathen» nnd sank
gui plötalidip ohne einen Versuch anm Ein«
hmen gemacht zu haben» besinnangslos in
\m TUU^ worde sngenbllcklich herausgezogsn
od gerettet^ fühlte nichts auf der Brust, aber
Den hefkigtn Orack im Kopf. Ware ich nicht
nrettet worden, %o bitte man meine Lnngen
iwtb nicht wie die obigen gefunden« Viel«
icht giebt weitere £rfabrnng Anfschlufs aber
isach nnd Absicht bei dem Tod ütB Ertrin*
ins anf diesem Wm*
JV/e fand ich tVasser in den Lungen oder
\ den Luftröhren^ wohl aber jedesmal etwasf
fe sehr vid in dem JUagen. Warum weichen
ierin meine Beobacktnngen $o $At ¥on ein«
ider ab?
. ffhewsls (siske fllsin# tftaflgaraUDisssrta-
— «•• -^ .
tUm) bdhupMs Idi' vbk CetmtymtkWtmiBÜmit \
iMrlran wi« Erfaingttf tn ' BtMidn^v ' MÄ» '
vielfach gemacht« gerichtliche HenharhlHigWi"
machen mich aber mm mlaobM» dabltlnai
kene achneli an einen» <chlagtulii<ti»hin, WiH
jenigen, welche ich aelbtc renetcb md lirMr
anm Leben bradtte (mein elgenee BetepM j»
hört ebenfiiUf hierher) mnm im rtLngwIiBh
beeimmngfloa, wulaten dch nlchte ▼iNft'Mfi»''
hergflgangendr Banglp^nlt m «rtnfieM; V'*
Ich rettete ein jongee Maddhen» * "Wäätf
am Flob aoigleltete» e^eidi^ l>ewtfCidiil en^
und durch ihre Kleider auf der Oberflidie^
Vfaaaer» gehalten warde^ ohne tu einkeAi ^flh*
hitte niur atbmen dArtai; TleUdcht thüCtdii»-
cken hier auch daa Seinige; ' der Happilweil
iat aber immer dieser: dl» Brcrunkane leerka
ganx blaa gafanden^ mit roth'en 'Aaraif aii%i>
triebenem Hala, die Geßlbe dee oäinM dad
infaerat aufgetrieben, meistena findet rieh Bliil«
ergiefaung auf oder in dem Gehirn, die Blot>
bebilter atrotzen, und dennoch eind die Ln»
gen ausgedehnt? Znweilen — - sieht jadsi^
mal — * ToU Blut. Sollte nicht der Tod de
Ertrinkens unter dieachneUatengehOrenfSdi
ten nicht die Todeaarten nach. K.oMendaaqft'
durch Weingahrung in Kellern, doirch. Terd».'
bene Luft in Höhlen audi hierher ta technei'
aeyn? Beide letztere habe ich, eo na eag«^
auch selbst erlebt, (letztem in der berflhmtM
Pyrmonter-Höhle) und war beideaud pIötsHdl*
besinnungslos. - - '.
Auch die Leichenöffnungen hermonirsii
Ob die Fiütssigkdit des Bluts ein znTerläasifN'
Zeichen des Todes im Wasser, unA der geraa-
nene Zustand desselben ein Beweia dee ^otbM'
geschehenen Abstorbena üji tM^nmä^fi^
- 81 -
mumiükk «eyn, di bei ao manchdn in Krank«
riMn VeratorbentD daa Blnt auch noch fias*
{ fiftiDd«n wird* Uebrigena war bei allen
trankeaen» welche ich nnteranchtei daa Blut
UNi^ ea mochte Sommer oder Winter aeyn»
Ibel bei gefiromen E^eichnamen. Aber daa«
Ibe ' fand ich aach bei aich Erachoaaenen^
mbgcatibrzten and bei aolchen, denen'dae
mich gebrochen war. (Ich werde einen Fall
eaer Art, welcher im Waaaer gefunden wurde^
ifitf ch enihlenO Ich furchte daher, dala man
Lf dieaem Wege nicht ina Klare kommen
Sdile, Ein im Winter aich Ertränkter, ei-
ig9 Tige im Waaaer gelegener, ohne Ret-
ingeverandie geöflEneter, - wOrde tiellrfcht ge«
amenea Blut ceigeut
'/• ÜÜer äas sogenannte Sreehen äes 6em
nicks in geriehtUcher Hinsieht^
I# eeltener dieae Fälle aind, und bei ge«
chtlicben Obdttctionen theila ganz übersehen^'
idia leicht genug brachtet wenden, umaomeliY
warte Ich Nachsicht bei Mittheilnng folgen*
IT Geachichten, welche ich zu beobachten
itta^ und mir nicht unwichtig zu aeyn achei-
m, und die Nothwendigkeit beweiaen, bat
bductiooen euch die Rnckgredahöhle zu un*
iraddien«
bn eehr wohlgenährter, atarker Mann von
t lehren und grofaer Statur, wurde Morgena
&he (d« ajalen Decembr« iSii) in einem a
chulie Hefen Waaaer, deaaen Umgebungen eine
lauer ftber 4 Schuhe hoch, und der Grund
ait volieai Steinen belegt war, auf dem Ge*
ith und Bauehe liligend gefunden, ao daüa ea
— ja —
rinz vom Watier bedeckt wart und mar Hb
nock oben echwamm. Man hatfea Om wA
in der Nacht um ein Uhr ab Nachtwichlttr aa-
rofe.1 gehört» und wuCite beetimnat» dab «•
nicht getranken, wohl aber zuvor tnU einign
jungen Leuten Verdrub gehabt hatte. Iimk
▼on diesen auberte aichf der tV* N« teiM
eterben*
Bei der Beaichtignng dee Leiduiaiiii (<•
Unterauchung sollte lehrenf ob er dank J/fß
Fall ins Wasser gefallen^ und ertmnkeBa efa
zuvor ermordet^ und dann «rat hineingeaoiw
fen $ey) fanden sich die gewöhnlichu Tat
fenmähler auf der ganzen hintmm Flädkate
Körpers» das Gesicht» die Ohren , Lippen» im
Hals sehr aufgetrieben^ dnnkdblMU Der gttn
Körper war erstarrt» de^ Hab abar UMMmth^
lieh beweglich» und in der Gegand des g^
6ten und yten Wir beb hört* und £&lilie nmi
ein deutliches Knarren«
Bei der leichtesten Verletziing der Kepf«
bedeckungen dob schon Blut ana, a^ liA
bei Abnahme deraelben. Aus der Himsdnb
selbst schwitzte überall Blut, in d#r Wirbd-
und Hinterhauytsböhle war eia# leichte Bbe»
ergiebnng.
Die Schädelknochen waren niagewfiluilkh
diinn» aber nirgends gesprungen« Bei üam
Durchsägung flob aehr viel Blut» baaandaMUv
ten heraus«
Die Gefäbe des Gehirns und aeinarHialib
die Biutbehälter strotzten von Blut. In dai
Hirnhöhlen war ziemlich vfel Waaaer« IM
Gehirn selbst von natürlicher Baachaffsnhsbi
Nach herausgenommenem Gehirn flob UH
fewöhnlich viel Blut aua der RfickanmaA^
Öhle.
Bit
— S3 —
Dl# Lunf en bedeckten beinahe dM Hen
A füHten die Bmathöhle aus, warenp eine
:hte Verwadisong. euagenommeiii ganz na^
lieh. '
Beide Heizen «^ besondere das rechte •«
liieken viel Bial^ und aufser einer unge»
hnlichen Gröfse war nichts au bemerken«
. 'Weder in der Luftröhre, noch in den Lnn«
1, noch im Schlund» war Wasser, auch floCs
nee während der LeichenöfFnung aus.
Sämmtliche Eingeweide des Unterleibes
ren mit Blot überfüllt^ der Magen durch
Bisen nad Getränke au^edehnt* Die Urin«
Lse enthielt viel Urin« (Oas Nichtwesentli^e'
ergehe Ich.)
Bei nähener Untersuchung des Halses. wa«
1 die tiefer liegenden Nackenmuskeln auf
c linken Seite .zerr issen^ überall mit Bluter*
ibungen durchdrungen, welche sich bis auf
» vordere Fläche der Wirbel . erstrecktem
ir aechste Halswirbel war x im &örper in die
leere entzwei gebrochen, das Röckenmark mit
lYien Häuten daselbst gänzlich zerriesen, und
irch die zerrissene Wirbelpulsadern eine Menge
ot in die Wirbelhöble ergossen«
. Das ärztliche Gutschten ging dahin (im
iiszug) : M^ sey- sehr wahrscheinlich, da Ca
lieeer sehr starke, grofse Mann durch einen
chnellen Sturz von der nicht sehr hohen
lAauerauf den steinigts|n Grund des nicht tie«
en Wassers das Genick gebrochen, und auf
liese Art schnell gestorben sey.'*
„Dafs er nicht erst nachher gleichsam noch
lalb lebend ertrunken $eyf beweise der Man-
gel an Wasser in der Luftröhre, Lungen und
Schlund ;*'(dafs dieses aber kein Beweis wäre»
t aus dem Vorigen einleuchtend) „ob er aber
Journ. XXXKllL B. 5. 9t. C
— 54 —
^arch ZnFall in das Waasar gmtAnt aajr« bte
„unversehends in dataelbo gestänC warda^ mom
^sweifalhaft bleiben, da all« Zaichen von Mitfr
y^angethaner Gewak mangeln , und der Erfolg
yiimmer derselbe aeyn nrafa«**
Dieaea Guuchten gründet« eich auf tvd*
Torbergegangene, evidenter« Falte«
Ein zwanzißjährigca MiddiMi etünte dmck
•inen falsch angebraoiten Stfib Von derSchia-
kel eine geringe Höhe berab^ und bBab k
demaelben Augenblick todt*
Ihr Gesicht war bei der den andern I4 J
▼orgenomnienen Besichtigung ganz UaG^ ■» J
der Nase Rora Blut, an der ganson hteloai 1
Flache des Körpers die gewöhnlichen Todtaslf'
cken, nirgends eine Spur von Verletzai^
Bei Abnahme der Kopfbodeckunges lob
aehr Tiel Blut aus, und eine Meng^'nechsbgSi
xiommenen Schadelknochen' aua dem UiMtt
Theil dea Kopfes« Ueber dem rocbten Schlaf
bein war eine leichte Blutunterlaulnng**
Die Gefibe des Gehirns, die BlatbaUOt«
waren strotsend von Blut, und auf jeder Sau
der Sichel eine Ergiefsung« Auf der radit«
Seite des Gehirns ein Extravaaat, durch ^
ches es einen halben Zoll niedergedrückt woria
In den Gehirnhöhlen selbst war blutigea Wfl*
acr* Unter dem Zelt dea kleinen Gehirne ev
eine betrachtliche BlatergieCsung, die ham
Hjrnhant war an dem rechten» untern Thel
des Hinterhauptbeines abgetrennt , daaelbat sii
Sprung, welcher aich in dem xerriaaenen Lock
endigte«
iDie Nacken mnskeln waren aehr etark vät
Blutunterlaufen« der esateHalawirbel vondoe
zweiten rechte und hinten gansi kMfgeriaaen, s%
dala man bequem mit dem Finger in die BA*
\
— 55 -
^«kemnarktliöhle eingehen konnte. »E» wtr kein
"Wirbel gebrocheui aus ihrer Höhle flofs sehr
irial Blnt heraus,
In den Brusthöhlen Fand ich etwas Was^
B»ff die Lungen bedeckten dfts Her?, in dessen
Vorkammern Blut war, in dem Herzen seMist
keines« Die BeschafiFenheit aller übrigen Organe
ymmt im Durchschnitt natfirlichi jehörC aber auf
teinen Fall hieher«
Zwar war auch dies ein gerichtlicher Fäll}
(ich war nicht selbst bei der Obdnction) da
«i aber bestimmt ein unglücklicher Zufall war,
•o ist das irztliche Gutachten ganz gleichgüU
tig« Die Aehnlichkeit mit dem vorhergehen«
den i%t übrigens nicht zu verkennen, eben so
weni^ als mit dem nachfolgenden.
Den laten Februar igti sank bei, In der
Nacht mit einem schwiohlichen, kleinen Bur«
sehen gehabten Handeln, ein Qsjähriger, 6
Schuh grofser, ganz gesunder, sehr robuster
Mensch, mit einem dumpfen Ach plötzlich
todt nieder, als er von jenem über eine- Wa«
gendeichsel gedrückt wurde, und auf dem Eis
ausgleitete.
Der ganze Körper war steif,- nur der Hals
Hefa sich auffallend bewegen. Die hintere
Kopfhilf te hatte ein blaues Aussehn, mit eini-
ger Geschwulst« Das linke Ohr und die linken
Aagenlieder waren dunkelblau, aus Mund und
Nase Hofs Blut, der Hals war aufgedunsen.
%'■ Bei Abnehmung der hintern Kopfbede«
ckungen flofs aus der hintern Hälfte eine be-
(deutende IVlenge BLuts, das Zellgewebe war
aber einen Zoll dick damit angefüllt. Aus
tllen Punkten schwitzte aus dem Hinterhaupts«
Knochen Blut, und vieles drang bei dessen 2er-
aäzuag heraus«
Ca
- 36 —
Auf dfn hinterm Lappen dasOdiimiiru
•in bedeutendea Extraväratiy und swiachen te
harten und Spinnewebenhant Bola uunfU^
lieh Blut aua, ao dafs ea mehrere Pfund' b»
tragen mochte« Alle Geläbe dea Gehiroi^ ab
Biatbebilter waren mit Blut angefall^ mi
den Hirnhöhlen flofa blutlgea Waaaer* am
der Wirbelhöhle lief immer danUea.Bhl».
Die Hirnachale war ungewöhnlidi dünn» alac
nirgend auch nicht in' der Gmn^tfache die |i*
ringate Fiaaur*
Der eingeachnittene Hala^ an weldiemiv-
genda ein Emdruck von irgmd adner Art m
bemerken war, gab auch niig«nAi rtne Bhl'
anätretung zu erkennen» So wie ich abare>
nen Einachnitt in den Nacken machtCf atftiM
ein/B bedeutende Menge Blut herane» walte
aich zwiachen den hintem Halamoakebi» U
auf den eraten Wirbel , eine groÜN» Höhle p"
macht hatte.
Bei näherer Unterauchung fand idi die
achiefe. und gerade vom Hinterhauptabefai m
dem zweiten Wirbelbein gehende Mnakd voi
der linken Seite entzwei geriaaen, den EpiatrO'
phaeua vom Atlaa daaelbat ganz abgeriaaen, »
dafa die harte Haut dea Aückenmärka entbUit
lag. Das dritte Wirbelbein war gegen die lidi
Seite auagerenkt, äein Domfortaatz bedeuteal
gegen die rechte Seite entfernt von dtn
übrigen«
Beim Einacbnitt in die harte Haut flöl%
ao wie ana dem Canal aelbat , immerfort
acbwarzea Blut, daa Rückenmark eelbat M
natürlich beachaffen«
Nirgends war ein Wirbel gebrochen» VOB
den zerriaaenen Bändern ist alao die nngewöhli^
liehe Beweglichkeit dts Nackens herzuieiten*
/,'
— , 37 -^"
Alla SIncewaide waren vSOit g^Hrnüi, aber
nz blutleer, kaum im rechten Herzöhr et*
le Blur^ nur wenig in den liicht anagedehn^
n Lungen. Die Urinblase' toU Urin«
Da daa ärztliche Gutachten aich- in ^teem
Jl von selbst versteht, so bedarf es keiner
hfaren Erörterung.
Den gten August i8i2 fiel ein Mann, wel*
.er einen fünf Zentner schweren Sätk auf
im Nacken trug, und blieb plötzlich durch«
le gelähmt liegen»
Bei der Untersuchung fand ich >deh dritten
id vierten Halswirbel gebrochen« iTl^elches auch
e nachherige Leichenöfibiung bestätigte* -'— •
er Bruch ging schief durch beide Körper, der
e war 'vom 5ten noch überdies abgerlss'ent
a Ruckenmark daselbst über 3 Sioll zermalmt,
id ein grofses Extravasat in dieser Segenc^
le Hülfe war, wie leicht begreiiicb, vergeh*
h, aber das Merkwürdigste war, dafs er fift
widen lebUf und bei der totalen Lähmung
a ganzen Körpers dennoch sein männliches
lied immer in der stärksten Erreetion sich
ftffid.
^« Ueber Sellstentleihung 'durch Schief sgi
wehr*
Allgemein ist angenommen^ daCs bei
r Todesart es am leichtesten zu entdecken
ff ob aie der Unglückliche eich sislbit zuge«
gt habe^ oder ob sie ihm zugefügt worden
)r« Ich glaube aber, daCi gerade hier -^ wo
an den in ermordenden bo unversehends,
ine ihm zuvor beigefügte Odwalt, ohne Ge»
nwehr, überfallen und tödten kann -*- eich
einiB Mengd Fälle denken IsffeBf in wdchea
die Entdeckung und der Beweis eehc achw«
oder gar nicht aufzufinden eind*, Nar danni
wenn der Selhstmöfder ea zuvor acdirifdidi
liinterlieby ist der Beweia unleagbar »i Eähnoi
und ea iat; pajchologiach merkw^^rdig, ab
unter der beträchtlichen Monge von Selbätmfifr
derni welche ich beobachtete» mir nur ciai
einzige Frau, welche aich mit Araenick y»
giftete, vorkami bei welcher anan ihre Abndt
echriftlich fand — bei keinem Ton den vidü *
aich ^rhenkten, Ertränkten» EratO€heneOf Beri
abgeatürzten , oder den Hala abadmitten —
aber bei sehr vieleiif welche eich erachoMOi
Jm. Durchschnitt gehört aber auch zu dsiar J
Art aich umzubringen, die grßfate Prämaditti 1
tion <— der Hals ist in der eraten VcrzweiAui| 1
eben ao schnell abgeschnitten, ale zugeachnoit -^ I
aoa dem Fenater kann inan aich eben io
achnell aof die Strafse stürzen« ala ina WaiNr
apriiigen -— und Arsenik zu Terachlnckcii^
(^welches zu erhalten ehemals wenigstens wdit
vi^l Muhe kostete) geht auch geachwindi an'
die wenigsten Menschen kennen die achmei*
hafte Art dieses Todes*
Die meisten SelbstmörderecfaeuendenlJ^
men, daher erschiefs'en sich die meiaten an «s^
famten Orten, und daher — • ea mdfatei diBa
gerade ein geladenea Gewehr vorhanden aejn*'
mufa immer ein gröberer Zmachenraum t^
achen dem Entschlufa und der Aaafukiaa|
aeyn, zu welchem auch der r-= auch nochn
geringe, des Ladena zu rechnen bt.
Hieraua Heise sich etwa erUäreii» wandB
bei dieaer Art von Selbalmördem am meistaa
etwaa Schriftlichea gefunden wird« •— Die Ba*
merkung iat auch nicht «nwichtigp da£i ästet
— sp-
ien Todciartan» weicht gebildete iMenachen
ch beifügten, bei Mannern eine Pistole et
ir, durdi welche sie ihren Zweck errichten*
ch weile eas nuiner Erfahmng nar einen,
elcher eich in die Carotis stach, und einen
idern, welcher sich sieben Stiche beibrachte^
" keinen, welcher sich erhingt oder den Haie
igeachnitten hfitte -^ nur einen, welcher sich
Et Opinm Tergiften wollte^ und sich nachher
schob) beim gebildeten weiblichen Geschlecht
ar es immer Arsenik. — Mir kam nur rine
iir Tortreflliclie Fraa Tor, welche sich ans
elancholie den Hala abschneiden wollte, (es
iblan^ ich rettete siCi und heilte sie' auch
m ihrer Melancholie«)
Auch die Bemerkung scheint mir nicht
lichgültig, dafs es bei weitem weniger Selbst«
orderinnen giebt, als Selbstmörder (qair.ka«
en nur vier vor, von welchen sich eine er«
ng) und dafs sie eher wahnsinig werden,
er trotz allem Willen die Sache nie recht
(Zugreifen wissen«
Da nun das Erschlefsen Im Durchschnitt
iofiger an einsamen Orten geschieht, so ist
nicht so leicht, das Erschossen werden vom
Ibsterschiefsen zu unterscheiden, es wikrde
rm ihre Absicht schriftlich vorgefunden, oder
r vorhergehendes Benehmen mögte Aufschlub
bem Ware dieses nicht der Fall, so gehört
ihr Vorsicht dazu, als man gewöhnlich an«
indet Denn gewöhnlich nimmt man jeden
ichossenen, neben welchem ein Gewehr liegt,
Selbstmörder an; und ich weifs keine Art
n Mord, welcne leichter einem Selbstmord
nlich gemacht werden kann, und auf der
leren Seite keine Art von Selbstmord, wel«
— 40 —
ehe einttn Mord ähnlicher amgef&lnrt wenta
kann* • "
Die verbrannten» oder wwftifetefirii schini-
zen Finger, aollen ein Zeichen im Selbatmeeb
eejn; aber eratlich bei den Vielmy weläieflir
vorgekommen 'sind, die aieh anCdieee Alt ifpi
toriscb aelbat entleibtes» linde ich nur com
einzigen «ufgezeichnet» welcher v^rbrauteB»
ger ^tte — und däno^ '«viejeicht dod im
Jtzmordeten die Finger aibwars sn nwcJMj
etwa gar etwaa Palver ziz.d€V Hand, oderaöi
beaaer, auf der Hand abzotfarennen?'? — Oitf ;
Zeichen taagt also nicht aonderlich vieL.
. nQer Seibatmörder lag im Walde, hm
^6äs Piatol noch in ßeat Hand^ und verbnunli
y^Finger« Die Beweiae dea Selbstmorda koniF
„ten nicht evidenter aejrh'' '^aagt Metzger.
"• Ohne Weiter etwaa über die ▼erbraaatti
finger und über die einaame Gegend im WiUa
zn aagen, mufa ich geatehen, dafa ich äodi
Keinen, welcher aich erachora» die Fiitole la
der Hand halten aahe, bei Allen lag dai 6e<
wehr neben ihnen, welchem nur anch wagen
deaTodea ond Hinaturzeaa |ans begreidichii(
ao begreiflich, dafa wenn, ich .ainan mit iä
Piatole in der Hand fände» .dar Gedanke via
Seibatmord bei mir. verachwinden vrarde» lai
die Idee kommen mülate, man habe ihm aak
dem Tode dieaelbe in die Hand gelegt«
Fände man den Entaeekenmit einer Fliatt
neben «ich, eine Schnur mn den Fad «ai
Drücker gebunden,gan£ oder entawei geachndii^
fo wäre auch diea nocj» kein evidenter Bauet
heidea konme nachgemacht werden* Hia
kommt noch| dafa man aelteS)» wegen der Eik^
auf die Lage dta Gewehre ond dea Todua
Ruckaicbt nimmt, durch welche vielleicht
- 4't —
jm •tnt'M "wäre» o^ beidat tcfiton ancltif g#-
Die Richcnng dai Sibnai es iollta Anfscblarf
g«b«n^ Mglimiiy ob deraelb« durch aichMlbit^
oder durch einen aiidem beigebracht worden
mjTy abar mir in noch keine Hichmng bei ei«
liaiii 'Wirklichen Srtbsmi^Mer ' vorgekommen t
welche ich nicht aoch dnrch iAÜere beigebracht«
nunenüich im öitreicbiach-preufsiech-franzd«
siechen' Kriege im lahr' 1794 am Rhein und
im rmaiacho^anzö^iachen 1814 geeehen hittet
und. gewifa in jedani Kriege geaehen werden
muaaen. Wie leicht labt aidi der Fall denken^
dab der Mörder echnell in dieaer oder jener
üicfatmig die Piatole dem' zn Ermordenden am
Munde abdruckt -^ die Piatole fallen libt und
davon eilt. Er wird eben 90 zerachmettert ge»
fanden werden« ala hätte er aelbtt dia Piatole
im Munde gehalten« Und gerade dieae Rieh*
fang»' beaondera wenn aie Ton unten nach oben
geht« wird ala daa aicherate Zeichen angenom*
inen.
. . Ich bin vollkommen überzeugt, dab man
ainen mit Beaonnenheit auageführten Mord«
fanz zu einem acheinbaren Selbstmord' machen
kann»
Auf der andern Seite bin ich eben ao über-
xeugt« dib man einen Seibatmord zu einem
acheinbaren Meuchelmord machen kann« Frei-
lich iat ea wahr, dieaa Beaonnenheit hat nicht
laicht ein Seibatmörder — wenn er aie aber
hat^ ao achiebt er die Piatole rnckwärta oder
hinten an daa Hinterhaupt« durch die linke-
Seite der Brust« oder von oben nach unten
echief gegen die linke Seite über dem rechten
Schlüaaelbein u. a. w«, wer wird nicht hier
einen Meuchelmord vermuthen? — Ich glauba
- 4« ~'
dahttTy clafa bti (»einir Art nm Emiordim|
man mehr aaf alle Nebenumatando Acht bai»
ben müflse» um so iUebr^.'pU man gerade bai
keiner ao wenig an einen ZweiM dachtei ab
bei dieaer«
Von den vielen mir vorgekommenen Fik
len, will ich nur einige eoaheben» wddie jsir
in anderer Hinficbt nicht nnwicfatig acheiaeii
. Ein junger Menaeh echofa eich mit ein«
Piatole unter dem achwerdcföm^en Kjior|Nl
durch <lie Bruau Daa Hart» dia Lungen, äi
grofaian Oefäbe, kur« allea war serrieeen, im
Zwerchfell aber ganx unbeachidigt, dem nngi*
achtet in d^m linken Leberlappen ,' mehrvt
anderthalb Zoll tief eindringende Rieaa« — Ba
einem andern , welcher aich aaf diaaelbe Alt
^rachofai war diea nicht der" Fall» .
Ein anderer nakm za dieaem Zweck eioa
Flinte in den Mund, r-r der JSchafa gieng nicht
durch 9 aondern nachdem er alle Geaicluimiia«
kein zerachtnettert hatte, theilte er eich in twii
Gange, der eine gieng nach vom» unter den
Halamuakeln unter daa linke Schlüaaelbeio, bis
au den Her/bautel, der andere unter dem NaU
kenmuakel bis in die Mitte dea Rückenmarks
Die Flinte war mit Poaten geladen 9 alle Ge^
fäbe auf der linken Seite serriaaen, ee atünif
eine grofae Men^e Blut aüa dem Mande^ nnd
der Unglückliche lebte noch einige Minuten*
£twaa Aebuiichea zeigte aich auch bei einem
andern Fall, welcher aber zu merkwürdig iat,
ala daCa ich ihn nicht genauer beechreibea
aollte.
Ein Fünfzig Jahr alter Unteroffizier ^ ein
atarker Bsanntwcintrinker, wollt« eich gag«n
N
40 Uhff Vormittags auf einem Schemel Aiuead,
gegen eine Bettlade gelehnt » mit einer Piatole
crflchielseny welche er nnter die untere Kinn-
lade ansetTite; diese wari so wie die ober^ Ki|ui«
liackeni d^e Gaumenknachen und Jochbeine eo
zersplittert^^daEs man im ganzen Zimmer;StÜGlKe
von ihnen, Zahne und Fleischst^^l^^ zqeammeii^
lesen mufste« Die Zunge war zerrissen , di#,
Nafe fehlte, die Augen waren ans ihren Höh-
len gerissen, und hiengen nur noch an viea
Haut. — Die Verletzung bot einen schrecUi*
chen Anblick dar; statt dem Gesicht warein^
ungeheure zerrissene . Wunde zu sehen* Aua
der Richtuzig, welche die Kugel in die Deqjke
genommen hatte, zu schliefsen, kam sie zwi-
schen dem linken Jochbein und dem Stirnbein
heraus. JEr lebte noch über zwei und eine
halbe Stunde^ und starb endlich unter leichten
ConTolsionen.
Schon dies ist merkwördij^ aber noch merk-
würdiger ist, dafs er trotz dieser ungeheuren
Zerstörung, und der noth wendig sehr heftigen
Erschütterung des Gehirns, die ganze Zeit bei
'vollem Bewufstseyn blieb, alle Bewegungen
machen, und an die Wand gelehnt sitzen koim«
te« Er hörte, was mit ihm gesprochen wurde,
knöpfte s^n Collet selbst auf, al^ jemand sag-
te, dafs man es ihm aufmachen sollte^ und zog
es selbst aus. Durch ein unverständliches Lal-
len und Bewegungen mit der Hand errieth msn,
dafs er trinken wolle, er hielt die ihm gereJchte
Bouteille Wasser selbst an seinen ehemaligen
Mund, so wie aber dieses hineinlief, warf er
es mit unbeschreiblicher Gewalt wieder aus*
Demungeachtet verlangte er immer wieder zu
trinken« Die Blutung war zwar anfangs ziem*
lieh bedeoiendy doch mit der Gröfse der Ver-
- 44 -
lettvmg in keinem Verfaältniaafl^andkSrteiiicIi
und nach von selbst auF,-
Er gab zu verstehein^ daß «r achreibcn
tvoll^ man gab ihm Bleistift nnd Papier, onl
er> achrieb gane leserlich: »»will von meimr
,lPrali und Kind Abschied nebnaen»** StiM
Kräfte nähmen min immer mehr ab, bis «
endlidb starb.
AU ich den andern Tag seinen Letchnsm
erhielt t war mir die sehr starke JBrection la-
nea Gliedes auffallend. Bey Erhängten» wo «t
ao hinfig seyn solle, aahe ich sie nie^nochasi
niger Spuren einer gehabten Ssaaienergie(«in|t
Nur einmal bei einem Geräderten , vielltidit
weil man ihn zugleich erdroaselte? —
Merkwürdig bleibt diese Erscheinung ihr
immer.
Bei der Leichen-Oeffhung fand eich anÜMr
dem angeführten, eiii Schnfskanal, wcldur
atch unter den Halsmuskeln bis an das Brait«
bein- erstreckte, wie bei dem vorigen, nage*
achtet die Richtung des Schosses bcsämmt
nach oben gien^*
Ungeachtet der grofsen Zerstdrong warea
die Gefäfse im Gehirn, die Juguiarvenen, die
Aorta j noch mit Blut angefüllt*
Die Grundfläche des Schidela war gisi
imrerletzt«
Der Magen war an seinem Grund gam
brandig, mürbe, und enthielt eine branaa
Flüasagkelt u« s. w«
— AS —
# •
• IT.
Fall
einer
■;
erkwardigen Oehimrerletzimg
beobachtet
.,H FrofesQör D* Reich,
>«m W.m.ch d«. hoeb^eto» Hern»g..
ra dieses Joumals zufolge, theile ich den
teern desselben hier die Geschichte einer Ge»
mverletznng mit, die gewils ein Iubers;c sei«
les Beispiel ron der Macht darbietet, womit
1 Leben der furchtbarsten Zerstörung im In«
m des Gehirns zu widerstehen rermag.
£in Musquettcr vom i2ten Aeserve-Infan«
ier^ment, Johann Henninge aas Berlin ge«
rt>g» S3 Jahre alt, von schwächlichem Kör-
rbau und blassem Aussehn, wurde am 4ten
oius J814 aus der Station der Verwundeten
die meiner Aufsicht anvertraute innere Di«
lion des Provinziallazareths No« i« abg^eben^
il er dort schon einigemale von epUepti-
len Anfillen heimgesucht worden war« Sei-*
I
Offftfav «chiiMrC« «n.rdfr Bdktvftangb diAm
)li 8cho9, seit ßo Upg(sr. ieit* Mcb • vd^Ug woU
bofinde^ ungehindert WegOi nttd Stege gehia.
könnet, wie er nurrWoU^ .Spdte üod Trank
mit allem. Wohlseyn zu eieh nehmen uadnpK
det Nacku im Bette, iron deni^LcinipCen, modkt
dazä so teUen, heimgesucht werd«* Ich. •fönte
mich daher begnügen» die W«nde kanstmäbfi
zu yitrbinden, und gab. W Verbütun^ der A9f.
alle .das in der Pharmaeopo^a ^mstretuu imjf
geschriebene Ptdv. vakiPianam.- , O». abei Imi
zum 3ten lulj die Wunde. kmhk6 Verlndeni^
zeigte» sondern inimer in geringem Grade btlß
eiferte, so liels ich aiui.«|^s trocknen T»
band anwenden. £s.jind^ta «ichMiicbts !#•
zum &5sten, wo die rechte Seite dee GswciW.
plötzlich Tpn rosenartiger Geachwolet erpBoi^
war, und ans dem Ohr der^ linken Seite ea
wäfsrig«eiteriger AusAiiCs -titcigtm^ der eiofi'
Tage läng anhielt»
In der Nacht vom 7t^n> zum g^^n Augtft
stellte sich zum erstennial, ^seitdem er nptfr
meiner Aufsicht stand, ein epileptischer Aac
fall ein» woron er jedoch bei meinem Mo»*
genbesuch schon TöUig genesen war, bis. iil^
einen heftigen Schmerz im Hinterkopf, de
er mitunter früher empfunden haben woUi%
und der so sey, als ob der Kopf serapriageip
miiBSt. Er hatte übrigens bis zu dieser Zdt
ganz wie ein völlig gesunder Mensch sich, by*
tragen; durch die in. seinen frühem VerUlk
nissen als Aufwar ter bei einem ' Billard sidk
angeeignete Freundlichkeit und^ Willfährigksit
zu kleinen Dienstleistungen die Liebe seiaff.
Kameraden sich erworben, ja aogar mehmf «|
Wochen lang förmlich Dienste als AufwartA K
geleistet! und wiederholentlich ':efixie in dsm
entge-
- 49 -
\^ißg9tigß$0Mt0A Eod« dir Stadt Wohnmdal
igthörigen hainigciuchr^ die lediglich an ihm
merkt, haben woHten, dafs er etwa« zörAim
k€tf mrgtfiich^ und auch i^ergofsUcher ae^t
I aoh0t* Wir im Lalareth bemerkten an ihm
ine andere Vdrindernng« als dafs aeit dem
taten epileptiachen Anfall daa Oeaicht ein
yf9fi% versiöri;0s Anaaehn hatte» . wie es den EpU
^tischen ^ewöhnUch eigen au sejrn pflegte
le von der Roae befallene. Seile des. Qesichte
ir übrigeres schon in wenigen Tagen beaser
wordeii) und der AnsfluTs aus dem Olvr hatto
;h den laten August ganz verloren^ wo et*
la Abadiuppang der Oberhaut anfing«
In def Nacht vom igten zum üosten Au»
tat etellte eich abermals ein epileptischer Afi^
II ein; der Kranke war aber Morgens wieder
i aidu : Von jetzt an achten er jedoch von
hweren Träumen heimgesucht zu. wer^en^
dem er des Nachte aus dem Bette fiel« ^uf
tm Boden umer den Betten weg herumkroch»
leS) waa alch da befand^ umwarf» mituiktec
ohl wie ein Hund knunte^ und sich nur mit
[uhe bedeuten liefsi seinen Platz im Bette
ieder einzunehmen* Der. Kopfschmerz ward
>tzt anhaltender^ und es gesellte ei^ biswei«
n Harthörigkeit und Schwindel hmtn^ Et
ard jedodh dadurch nidit abgebalten, bei
age aeine gewöhnliche freiwillig übemom«
lene Beschäftigung zu verrichten» »Tabak za
inchen» zu singeni auf einem Instrumente zu
lasen, kurz^ zu seyn» wie andere gesunde
fenschen» Häufiger. als bisher sudite er nun
le JLrlaubn.ifs nachi. in die Stadt und zu sel^
en Verwandten za gehen^ und es wurde Ihm
ieae bereitwillig ermeilt. da er in dreier Luft
\gii melsr vom kopfsdmaerz erlisichtart tu
jfoutti. xx:kxiiL B, 5. su b
- 5» '-.
fahlen ▼ersicherte, nnd iauiii|r'M: ndifietM
und TÖUis nöchtem rarfidsgeMut wir. i^
'Branntwein hatte er aorgfiiltig ▼ttmMeo^ iß
dem Gennase desselben iniMr' TarmJiiiil|
des Kopfwehs Folgte» «c
Am I4ten September erbst «r eidi Jd^
mals die Erlaabniu auazngehm^'iindkaittiMik
zu rechter Zeit, {edoch eriünt und imOeiit
irothgluhend xarück« Da er aidk nicht se^n
zur Hube begib, Tidinehr ^bdigß fiifiiiinft
▼emraachte^ und deshalll to^ «inoa in dM^
eelben Saal liegenden kraakenUmeroKihr'lil
angeredet, und aar Ruhe ▼erwissen wmH'm
gerieth er mit diesem in heftigeB WorMldt,
eelf nnd wurde während desetiben ynm siam
epileptischen Anfall ergriffen» der siiarlil
nachlieb, aber in der Nacht . nodi WKiai
wiederkehrte* In den 7iriarhnnsiiiea ipba^
dete er sich wie toll, sprach irre^ achtante
bUs, spuckte^ kurz, Yerfthte illertei von 1ha
noch nie begangenen Vntuf^ EüdBch mti «
ruhig, und Terfiel in so starke AnedjBuMlaB^
dafs ich bei dem Morgenbaench am I5ttB
Septbr. im buchstiblichen Siime wm SckiMÜ
ihn rauchend fand« Er war jedoch ^llig dn>
los, und beantwortete keine neiiier Fnpif
der Pulsschlag war klein und eehr langNtai
Nach einigen Stunden munterte er iUk hf
dessen wieder auf, blieb aber doch in dMr
so sonderbaren Stimmung, dafa er baU srf
dieses, bald auf jenes Bette «Ich hlnstiedl^
bald etwas auf dem Boden emeig xa aacka
schien, bald wieder die an ihn genohlelen'Iil»
gen unbeachtet fiefs n« a* w« Mir blMk
indeaaen, als ich ihn Abend» • baenchte^ feütfi
Antwort schuldig, und meinte aonr^ die Ah
am Morgen verschviebene Aiatoei (eiä |lilihl<
}
/
— 51 —
;vb) bfkonmie ihm «ehr woW), Indem eh
Kopf ihm heitrer mache. Dieses golea
cheine ungeachtet» etarb er in der Nacht
dich.
Bei der LeicbenÖflFnnng Fand sich das roh
Flintenkugel Terursachte Loch im linkefi
mbein nur zwei Linien entfernt vom ober»
Rand der Schnppennatliy ohne Verletzung
IT letztem oder dea Schlifebeina aelbat.
ganze Umfang' dea einer Flinten kugelent*
chenden Loche war acharf herrorragend^
la ob achon Callua aich angeaetzt| oder dif,
;el Ten der iufaem Tafel dea Seitenbeine
ir ala TOn der innem *hinweggenommen
e* Ea war gröfatenthella achon mit der
tum Bedeckung Aberwachaen, eo dafa itt*
icD» wie bereite erwähnt ist, nur eine ein«
aehr Üeihe Oeffnung noch übrig war, auf
;her bei jedem Verband etwas guter geU
Eiter herrorquoll. In der harten Hirnhaut
te sich sogleich nach Abnahme der Hirn»
\\t daa Ton der Kugel verursachte Loch
erachiosaen, und ea quoll bei einem gelin*
Druck auf das noch mit der harten Hirn«
t umgebene Gehirn eine ziemliche Menge
en Eiters hervor, der Anfange gar keinen
m Geruch hatte« Als aber die Hirnhaut
mommen, und mehrere Queerschnitte in
Gehirn gemacht wurden, ao entdeckte man
rn deutlichen Schufakanal, der sich, einer
iklappten Spalte ähnlich , abwärts in die
ksnbstanz senkte. Dieser Kanal war mit
rm lockern gleichaam schwammigen Gewebe
{efftlit, in welchem oben einige feine Kno»
oapUtterchen ateckten, dergleichen aich auch
yti einige am Rande der Wunde der harten
nlnmt' feitsitaend gefu&dn hatten, lenaelir
D a
- 5? — '
▼on. dar Masse des Gehimi dwdi SrfunqoM^
achnitte abgehoben wurden deafo grünlicher m1
mirtfarbiger ward die den Schbukanal aadit,
lende weiche flockige Säbatantt und m^mk
empfand man einen aoEFallend üblen GindK j
Dieser ward noch atirker, als die Decb kj
Unken grofsen HimhOhle dnrdisdinitten wdli t
nnd aus . derselben eine Menge Eitw Uli
Die grobe Himhöhle wurde voraichdg «Bkrlii
geöffnet, um ihre verschiedenfm VertSfiitfi |a
bios zu legen, und die . Knochensplittti m Ih
andere fremde Körpei zu entdeckeUf diiU U
in diese Höhle gelangt scjn niaCiteDi «dlv Ic
deutliche Schubkanal sich in diesalbf «j^f^ t
Allein es faÄd sich die Oberfläche imBm
allerwarts mit einer gelben aammetsrt^iv
Eiterflocken bestehenden Maaaeübenqpi^
che die Erkenntnib aller aonat hSmii^
ren Theile völlig unmögUdi machte^ sadta^
noch nirgends eine Spur eines fremdenB''
pers. Doch indem ich zuletzt mit das Scil<
pel den sammurtigen Ueberzug vom Bota
der Höhle losschabte, um über dis uM
Beschaffenheit dea untern TheUs der lU
Substanz mich aufzuklären^ fühlte ick «bufi
Widerstand I und sah an deraelben Stelle ii
achwarzliches Pünktchen* In der AUimi
dab dies ein zufällig hereingefallener Up
aey» greife ich mit den Fingern zu^ iiiiiv
wegzunehmen, finde aber zu meiner VennV^
derung einen festsitzenden harten, gleiÄ ^
nem dünnen Strick anzufühlenden Körpeifta
ich nicht ohne Widerstand emporziehen kn
Indem ich dies bemerke » greife ich etwu dl*
fer, und finde nun rund von der Msrisiebf
stanz umgeben 9 und in dnem baatigen tack
«iiigeschlossens die FUntcnkogelt d^ oSi^
n
~ 55 —
t Schnbkunil gebildet hatte* Es war nnt
ni dieser Fand um so unerwarteter, da wir
nintlidi ans dem Munde des Verwundeten
brend seiner Lebenszeit mehr als einmal die
»sichemog gehört hatten, daCs die Kugel,
durch er verwundet worden, in Halle aus«
sogen worden sey« 0er häutige Sack, worih
Kugel dicht eingeschlossen war, hing so
• mit der Marksnbstanz des Gehirns zusam«
9^ dab bei der Herausnahme desselbeii rund
tu eine Menge von Marksubstanz hängen
b. Der strickähnlich anzufühlende harte
E^er, der daran festsars^und im oberwarts
Senden Theil der Himhöhle etwas hervor«
^, bestand öfiFenbar aus einem Convoluc
Hauten, die gleichsam zusammengedreht
'Sy und woran deutlich die Geiäfse des
^is choroidens festhingen« Noch jetzt kann
r^ durch die Ansicht ^es Gegenstandes davon
überzeugen« .
Der schwarze Punkt, der in der Himhöhle
■^orragte, und die Stelle des. Durchgangs
^ugel nach unten bezeichnete, sab gerade
der Stelle^ wo der Buchsube t auf der
1 Tafel des allgemein bekannten Werks
•/• C« J. Mayen Anatomisch «physiologi«
i Abhandlung vom Gehirn, Kückenmark
> Ursprung der Nerven« Berlin u* Leipzig
9* 4f steht. Die Kugel war also durch
vor Altera sogenannten grftbem Fnfs des
pferda (jjes hippopotämi mqjor) hindurch auf
In den hervorragenden scharfen Rand des Fei«
Mns befestigte Zelt (^eTt^or/i/m) gedrun«
I und hatte sich fiber diesen Rand abgilt«
md tiefer in den mehr' nach vorn gel^gtt«'
untersten, auf d^n . llachhoblen f heil dee .
ttM)ei|ia festiilseildUi läppen des grolstn
^ Sh ^
GehinM gtMnku Et labt üsSkwmigßiimmm
muf diese Weiae die Bildung d«i atrickiUU
chen Körpera begreifen , woran di« die Xii|A
^cht umschlielamde Hant feething.
Durch die geweluame Zerreifeng ni
Verzemuig dea plexus ehortddmu war saiH-
lich die im getaaden Zuaiand dee GeUiiii W
ecchende Trennung der groGMn HirniMiUa m
der tiefer und mehr naeh innen gelagiap
drillen Höhle aufgehoben» nnd iwiachen k^
den eine ao freie Gommanicaüon hevg^Mti
dafe diei e letztere ebenfalU voller - Eiter m\
und alle Anwesenden überzeugten eid& mitniif
d^fs wohl achon während dee Lebensi ad
nicht erst bei der Leichenöffnung darchdapsm
genarmten Trichter, die wohl einige Thdritfd
iroll betragende Ergiefanng von dunneBfAso
Eiter erfolgt war, die wir.mnd nmdaawdiei
garte Mark bemerkten.
Die rechte Hälfte dea Gehirns zogsraa»
nächst unsere Aufmerksamkeit auf eich; dWa
da fand sich aUts im natürUeh^n Zvitmih
Meinea Wissens ist nirgend« ein lUnei
Eina gleich kommender Fall voi^ Gebinife^
tzung beschrieben ; wenigs^ene habe ich fb
▼on Voigttl angeführte TOhrifttteller, ür*
. Üm\ Schmucker*Ji Sahaticr*s^X)essauU\lM^
JUS u«. A. Werke deshalb vergebens durdfi»
ancht.. Nor in Moronis vermiechten chirM»
achen Schriften, Leipzig 1776.. flu- S« i. fingiK
atch eine Wahrnehmungp die der ao ebcs a^
aihlten in mehr ala einer Hinsicht ihnlkh
iat« Auch hier war in einer Schlacht (bfi
Parma den josren Jhiniue, IJS4} eine FJialse*
Jkugel durch einen Schule' jni daa Innere te
Genirne gedrungen, pipd mir darin stecken gf-
blieben^ i^er. Verwun^^ ^M« denuafsav
- « -
.ytpt die waltt Rata von Parma nach Paria
^üruckgdajgly nnd wegen der Ihn zaverachie«
ggllenen Zeiten heftiger oder geringer plagenden
^Kcyp&chmenen den Abachied erhalten; im
i^iabrigen war er bald bettligrig^ bald ging er
il^it andern Kranken herum; endlioh kamen
nJBn aeinen gewöhnlichen KopFachmerxen aolche
i^Vlurznckangent wie bei der falltaden Sucht zu
neeyn pflisgeni und bei einem dergleichen An«
üCdle atarb er den i6ten April 1735» 9i Mo«
^at nach der Schlacht bei Parma. Bei der
i^Section fand aich die Kugel fest im Innern
pdite Himacfaidelf , der Theil der dura maCer,
9,welchen aie deckte» war achwarz, und rund
lybemm angewachsen* Die ganze Htlfte des
^Hima war in Eit^nngi und das Eiter war grän«
nlich nnd atinkend«^ Allein es wai: hier die
Ki^l am Unken Schlafe hinter dem kleinen
Winkel der AupimhOhle durch den dünnem
Theil dea. Schlar^eina unter dem jochfdrmi«
£en Ansatz in daa Gehirn eingedrungen» und
Satte offenbar die grobe Himhölile gar nicht .
gerührt« Ebta dadurch aber» dafs in dem von
mir beschriebenen Falle die Kugel von ob^n
durch die gante MarksubstaiiZ Uiut dte §rofse
bbiihöhU selbst herabgedmngen war, umer-
ecfaeidet aich dieser aehr wesentlich voh jenem*
pnd trotz dir an£Eallend bedeutenderen Verle-
tziuigm lebte mein Kranker dennoch ändert«
Kfelb Monate länger, nimlich eilf volle Mo*
ikte. Mit Morand mOchte ich daher ausrufen :
9, wer wird sich nun wob! noch unterstehen
iikönneui die Zeit» in welcher eine Kopfwunde
iptödlich sejn aolle^ zu bestimmen!^
Dafa übrigena die Wunrie an aich selbsif
trotz der noch eilfmonatlichen Lebensdauer»
abaolnt tödlich gewesen sej» wird wohl Nii^
~ 5« -'
luand in Abrede atellen; und eben io wei
nig wird man ea allen Aerzten, die den Vn«
wundelen behandelt haben f zur Laat legeiii
dafs aie der Veraicherung deaaelbes» ah ley
die Kugel gleich Anfanga auagezogen worden,
Glauben beigemessen haben. Würde das Son«
direntja daa Ausziehen der Kugel» wenn es lock
möglich gewesen wäre, etwas genützt onl
den Unglücklichen gerettet haben ? Ich für
meinen Theil glaube dies niclit» überluseiber
gern Jedem seine eigene Meinung« Auch ittUi
ich ea Jedem anheim» aelche Folgerungen aoi
dieser Erfahrung abzuleiten, wie aie seinen Br
griffen von den Funktionen des Gehirns uad
der einzelnen Theile desselben angeme«ita
find; denn wollte ich hier darauf eingehen,
was für Folgerungen sich mir auFdrangeni lO
würde ich nur allzuleicht in Versacbung gs*
Tathen, gegen manche althergebrachte Sdiol^
begriffe mich aufzulehnen, indem ich meine
eigenen Meinungen und Aneichten zu haben
wage* Die natürliche Bescha£fenheit der ledi«
ten Hälfte des Gehirne scheint mir übrigeoi
die nöthigen Data zur Erklärung der nocbiD
langen Lebensdauer van eilf Monaten an die
Hand zu geben, die immer höchet merkwör-
dig bleibt, obgleich Fälle bekannt sind, wo
bei ähnlichen durch innere Vereiterung, Aoi*
'wüchse, Hydatiden etc« entstandenen Zeratdmfl«
gen des Gehirns eine noch längere Lebeni-
dauer etatt gefunden hat«
- «T -
Fractische Beobachtnnge
vom
Dn Adam Ebiiser»
Btt Möhring«!! b«l 8itttt|ftrdk
L
0tn§r hßrtnäehigmi v§rlarvi§H\ OUki
mit IIaljg^ichwür§n*
Jl«ln X^ndgclitlicber Ton einw higtrh mnU
fm CoBitUutlon und 44 Jahre ale» dar ebadem
dam Bachns Klamlich hulriigta^ bakam vor un«
SiAbr 10 Jahren das arstcnal alaan Anfall von
Uadarwahf dan Im linken Knie aalnan An«
fang nahm» und balnihe ein halbaa Jahr
dauerte. UngeKUr 4 Jahre apicer murale er
eelnen Maberlgan Wohnori In einer warmen
•benen Oegend mit*eliUNr aebr rauhen und ge«
birgigien venanachen» und war Jettt augleUh
gtnöihlgii aich auf vielen kleinen Relaen |e«
der ungeatftmen Witterung dee Jalirea auaau«
eeiseii. Ea erachten der aweite Anfall von
Cllederweb» aber nur In einer Oeachwulat am
linken Knie, DIeae MIeb 8 Jahre lang irota
tiaer langdauaraden aaedtalnlaahan Behandlung
•pp «8 -^
sarftdi^ «nid wtr btld -pdhtry hM UifaM^Ti-
riodisdi il>er sehr achmerzhaft» Wihrtnd&i
••r Period« war daa allgemeine Befinden im
Kranken ceträglich, und näherte sich einer toBi
kommeneio Gesandheit selir eterk, ala dendb
wieder in eine mildere Gegend Tcreetzt — md
auch der «obigen StrapMtn aeinee Amtes eali
hoben wajrde« Ohne deallidie Verlmla8nm|
^Mcbwand .auf einmal di^ae - chroniache 6e
echwülit a ahr achnell, und der Kranke Terapwti
bald darauf ein heftigae ReiEaen im rachiai
Backan» anch aobwoll daa Zahnfleiech anÜM»
dentlich an. Bald darauf verlor eich dlaw
wiader» clegegen trat mm folgendfr Znatöd
ein«
Ea erachien im Sommer 1809 ^in gifä
Abend exacerbirendea Fieber mit piofoiaA
Nachuch^reifaen, Schlalloaif keit^ hefdgaa fat
inhakMden Schmerzen in dem gamben Ka^
beaondera in den Schläfagegendcn, mangdiim
Efaluat, Durat und anhaltender Veratopffis| ak
aparaamen Abgang von natürlich beachaffanaia
Urin. Dabei wurde daa Schlingen beacbwe^
lieh, ea erfolgte unter caurrtuliachen ZoßUai
eine betAricbtliche Entzündung dee weidiea
Ganmena,» Zapfchena und der Mandeln, wdi
che achncdl in eine oberBachliche JSuKuIceratiaa
überging«
Dieacir Zuaund dauerte mit ahwcchaelfldar
Beaaerung und VerachlimmemHg ao fortf bil
an Ende dea Herbatea • iSo9f wo ich «ai Badi
gesogen wurde. Der vorige Atzt hatte d«
Kranken bfaher ▼orzügUeh mit* Cbin» behaa*
delt^ worautFi nach EnShlnng dea letstem, aidi
immer alle Zufalle aei vetachlinmierten» dab
deraelbe vor Arzneien Jetzt deti ^rdfitten üb*
aOiea hatte« Dee. Ktaadte ««igt* dM Bild äß
- rr 5» =
aa»- von hnganhaltenden Schmanm^ tddafio-
fen Nachien aehr gefolterten , war ziemlich
»bgemagerty. hatte gegen Abend einen Fieber«
änfall mit schnellem gereizten Puiaet der ei*
ziige Stunden nachher mit einem etarken
Schweifs aufhörte* Die Mandeln im Halse
ifvar^ sehr angeschwollen» entzöndet; am
weichen Gaumen befanden «sich mehrere ober«
Jlichliche Geschwüre. Wegen einer Spannung
jn den Pracordicn und der anhaltenden Ver-
stopfung, über die der Kranke besonders klagte^
▼er ordnete ich zuerst eine Mischung von Tart.so^
lubilisf cxtract. graminis und Manna, ab wechs«
lungsweise Molken imd Sdterwasser mit Wein
zum Getrink, und wegen Ansammlung Ton
vielem zähen Schleim im Halse eine Verbin«
düng von Salmiak, Mindtr^s Geist und Ro«
senhonig zum Gurgeln«
Nach einigen Tagen erfolgte der Abgang
pechschwarzer, übelriechender und ganzhartec
JExcremente mit vieler Erleichterung« Ich gab
nun das Hamilton' scho Mittel mehrinalen täg-
lich in einem Infuso fal* aurofU.^ liefs jedea
Nachmittag ein 'warmes Bad und alle Abend
«in reifendes Klystier nehmen.
Auf das erste Bad schlief der Kranke nach
einem Vierteljahr zum erstenmal wieder die
fanze Nacht, und da einige Tage darauf Fie«
er, Kopfschmerzen und die entkräftenden
Schreibe ausblieben, fühlte er sich wie neu«
geboren. Die eiternde Entzündung im Hals
verschwand auch nach und nach, und nur eine
starke Anschwellnng der Mandeln blieb zurück»
Degegen verordnete ich tim Injusum hb. mentk^
pip* cum Tartaro emeiico zum Gurgeln ; inner«
lieh liefs ich obiges Mittel, mit etwas Oold-
echweM verbimden, ond di« Bäder noch meh«
U 6i -
rer» Wochen gebraacbtn, bis aidi dir Pttiitt
▼oUkommea hergestellt fixblie. Der KruAi
gebrauchte dann nichts mehr, trotz meimc
dringenden Vorstellung, dafs er sich ztu V«^
bntnng eines Ruckfalls einer Nachkur nnt»
adehen mfifate, und beging spiterhin vied«
manchen Diätfehler*
Ich reiste von dem Wohnort des GeiitB-
chM wegy und kam erat im Oktober tgio vn^
der dahin zurück* Da Fand ich nnn moaa
▼or ^ Jahren geauberte Warnung nur zu adir
gegründet und fand» dafs jener Anfall sioar
nur verlarvten anomalen Gicht nur unterdrpckti
«beif nicht gänzlich gehoben wurde* D«
Kranke erzählte mir nämlich, bald nach ma-
ner Abreise (ungefähr 6 Wochen} eeysa lUs
oben erwähnte Zufälle nach und nach, aibec
mit gr5f serer Heftigkeit, wieder eingeMsn;
er habe von seinem vorigen Arzte -wiete
China (sogar in Pulverform) in starker Doui
genommen y aber mit so sichtbarer Versddim«
nerung, dafs er jetzt nichts von innerlidiea
Medicamenten mehr gebrauchen wöUe^ indsm
ihm nichts helfe u* s. w. ~
Ich fand das Erzählte bestätigt* Das Abend-
fieber war weniger stürmisch, dagegen aber dar
Patient geschwächter^ gefoltert von bis an Va^
^Bweiflung beinahe gränzenden nächtlichen Kopi^
und Olirenschmerzen. Der Hal$ war bedeu-
tend entzündet» am f^eto ptdatina safsen m^
rere ausgebreitete und tiefe Geschwüre« Diese
Verachlimmerung einer maskirten Gicht schrieb
ich theils begangenen bedeutenden Diatfehlero,
vorzüglich aber dem ganz nnzweckmidigen G^
brauch der China zu*
Ich suchte nun den Kranktn« wdcher aidi
r- 61 -
ir nocli Ton anlien baliindeln luitn woUti^
darch xom Annti|«bnioch xu dbponircBt
ü ich dh Krankheit für lehr («fihrlich er«
irta« Er vtrsprach nun ille iki«in« VtronU
ingan xa befolgtii«
ich ordnete Im Allgemeinen durch warm»
ider, reisende Klyatiere ii.'a; w« daa krifdg-
I revaUoriflcbe Verfahren an^ dap mir um
dringender achlen» ala die Affection' da«
9pfa (wobei der Kranke immer daa OefAhl
m Eiteransammlung unter 'dem Craniuaa
ktte) immer gefahrvoller wurde. InnerUch
ib ich Pulver au« Merciin dulc^ Opium undl
uajak und liefa viel Thee von foL aurantm
ad hb. mtnth. pip. daau trinken* Zum g#«
öhnlichen Oetrink Selaerwaaaer mit WeLo»
id vor Schlafengehen jedesmal lo Tropfes
audanum mit ao Tropfen £fiM. vitr* Mym^
m Kopf Hefa ich öfter •— und mit Erleicht#-
ing -— mit folgendem waKhens Rte* Spirtt^
avetidtl Unc. )• SpirU» Ammon. cumt^ ünc^
mtis. Aq^ font^ Unc. iv» M.
Wegen der stark angeschwollenen und ent»
IndeCen Mandeln liefs ich lufserlich am Haj«
if jeder Seite 5 Blutegel setzen» durch warm»
Übungen die Blutung lange unterhalten» nnd
ichher An grofses Blasenpflaster nm den Haie
gen« Ala Onrgelwasaer verschrieb ich ein
icutadecoct von 8 Unien mit 8 Oran 8n^
Limat«
Dieae Behandlungsart aetzte ich mehrert
lochen fort» ohne merkliche Besserung dea
jranken« Die warmen Bäder •- eo sorgfUtig
.e auch gebraucht wurdipi — echienen daa
.Ugemeinleiden eher an vermehren» daher ato
oagesetzt v^urden« Die l/Uera em y§lo v.
oafiairMi» in tia grofsea an seintr fiail% daa
- «» —
ilL 1}* 'X All« t Siandtfi «5 Xn^En ete» tm
T«g über lieTs Ich eüMn Ti«ik mm Hadte. tm
sapariUae und Stip* Zhdeamk ana rdchlkh
trinken^ Nach üem Verflab Ton ao T^a
wir der Kranke achoti nm iridea gebesaert^dia
6ch merzen erträglich ^ adtener» die Nicbto n*
higer^ die Schwetfae nicht mehr ao stark
and enhakend^ dagegen ging der Urin «iiw
ker ab«
Dai Geechwar im Oanmen eonderte diea
bea#eren Eiter ab , vmrde kleinem und flachen
War ea manchmal darchdae Aetsen aehreap
findlich und achmerzhaf^ fiele ich ea mUf^
ruTianiadiem Balaam bepinaeln. Ich TaratUtt
die Tropfen auf folgende Weietf t Ute. Saür.
Aeoniti Dmehnu seiffti. Vini ^nHmomEbA
JDrachm» vj« .Essent^ cottit. Aunuit^ DMm
i}» M^ JD« & Wie vorher^-^und aebtedem
Trank etwaa Poincranzenachelen und 6iia]ii^
holz bei» um eine vermehrte Urineecralioa n
erhelten« Drei WocBen apater wer der Knnki
ao raach auf dem Weg der Beasemng» dab c
nur aalten Schmerzen verapürte» guten App^
tit hatte^ an Kräften überhaupt znnahnOi w
die ganze Nacht unter «ehr kleinen SchwcUici
achlafen «-^ ja aein Amt wieder sum TU
▼eraehen konnte« Daa Geschwür war dr
U«n und hatte achötie Granulationen, dakc
ea nur selten touchirt wurde* Zu Jbide de
sechsten Wochc^ von letzterer Behendlnng ^
heilte ea irollkonmien zu^ und mit ihm tv^
aehwanden alle krankhafte Zufalle dergaüA
dala der GeiatUche aefaa Amt wieder vollko»
men ausüben, und täj^ich Sparieigänge iü
Freien bei heiterem Wetter^ ohne Beschweidtf
machen konnte. Indem ich demadben cji
Fontanoll auf dem Arm zu tragen,' und dd
linii'
k
>« «5 -
I
nnd nock einige. 2e!t mit elmrm JOfitio^o
üicis vinoso an^tigiirgelxi , empfahl , -ent-
tlB ich Um als voUkommien wieder herge»
Diele Geschichte beVeidt hinreictietid^ ylA*
len hartnäckigen Charakter die Gicht '— so^
ohl angeerbte» alf, wie in obigem' Falles dent-
al ana fehlerhafter Diit entsprossene ->- an«
rhmeH kann» vrenn sie h^trumschweifiEind und
Xkz atonisch wird, d« h« einen änfserri Theil
18 Körpers ▼erfassend» mehr innere Theile
(fällt, nnd mit yielen andern ungünstigen
srhälthisseh «susaiiimentrifft* Sie iieweisS
mer^ ^in Törsichtig der Gebrauch blos dtär«
inder Mittel in Krankheiten angeordnet wer<i
n mnts» derdtt Wesen gleichsam in der^nt»
.ckelnng irgiend eines pathischen Stoffes iina
Srper zu bestehen acheint» wie namentlich
i der Giöht. In dem ebeh erzählten Fall
[ladete die ChiüS offenbar» nUd schlag der'
rankheit — stiit sie zji heben ^^ hur tiefere
urzeln» io däb man glaübeii mächte^ ihrö
nwenduhg sey eher aus der Idee eines lar«
rten Wechselfieber s« als eihör larTlrteh öicht»
Ler gar aus einem Brownscheh Regulativ ab«
leitet wbtdfth* Üafs aber nur letztere in der
tizen Krankheit sich aussprach» beweist ihrid
Mcbich^e ütid Behandlniig unverkennbar«
Welchem Mittel endlich voii den zuletzt
igefiibrteh die eigentliche Heilung zngeschrie«
m werden müsse» ^b dem Spiesglas» oder
cohit^ oder beiden gemeinscibfäftlich^ ist um
I schwerer auSzumitteln» da alle tihen g»i
•ündeten Ruf in .disser Krankheit besitzen,
•brig^ns fahd ich jdne Verbinduttg von Ek*
— 66 —
traet^ aeoniti tind Vinum antimönii In ctarkeB
Gaben und einige Zeit hindurch gebraudit
mehrmalen sehr wirksam in hartnackigen For-
men der Gicht, besonders in Verbindung mit
dem reichlichen Genufs einer atarkm Abko-
chung der SarsapariUwnnel*
Geschichte zweier todtUehen GalUnruhren mU
Feteehien^ nebst einigen aUgemeinen Bemerim'
gen über die GaUemrukr^
Im Emdtemonat 18IS9 gorad« am Am
Zeit, wo bei uns eine sehr heils« Wittsnmi
herrschtet aber beinahe jeden Ab«nd tod siasm
warmen Regen bf^leitet war, wadwck ia%
Nächte sehr kühl wurden» kam«n In Uadpi
Oegend anfserst wenige |Lr|nkhtiten Tor, mi
eigentlich blos Rheumatismen. Dagegen ka*
men zwei Fälle von der, diesem Monat (ßflsciiF
lieh) eigenthiunUchen, Gallenruhr vor» die Aäi
durch einen singulairen Verlauf und sdmdle
Entwicklung eines faulichten •— mit Fst^
chien verbundenen — Charakten ansiaicb
neten«
Diese betrafen zwei Geschwif ter» ein HU*
cihen von 7 und einen Knaben von 5 Ishreiii
welche von gesunder Constitution» Torher iiB>
mer gesund waren« ^ Am loten klagten beids
Aber Bauchschmerzen» gegen die ihnen die
Mutter ein Wurmlaxiv aus der Apotheke holt%
dals beide mehrmals abführte (ohne dab Wni^
mer mit abgingen) und worauf obige Schnis^
aen wieder verschwanden«
Am ijten kehrten die Banchachmensn
bei htiim JUndotw ^tmß htaander« Vipwbi*
^- «7 -
«
■ ■
mg wiedtr zurück^ und es erfolgten mehrere
oisige Stuhlgänge. Dieser Zufall wich aber«
tals einer kleinen Opiatraixtur dergestalt, dafs
e die Nacht auf den i4ten ruhig schlitfen»
ad der Knabe in derselben sich bin oder
veimai erjbrechen mufste« Am t4ten wurde
m Kindern obige Mixtur fortgereichr, und.
e liefen bald stundenlang im Zimmer tunhei^,
ild verlangten sie zu Bette, und klagten dann
ieder über Bauchschmerzeup Durst, Mattig-*
ntf hatten auch wieder mehrere flüssig -stln«
mde Stuhlausleerungen ohne Erbrechen. — •
1 der Nacht vom i4ten zum i5ten befiel das
lidchen ein heftiges Erbrechen von zieiplich
larer Fliissigkdt (besonders nach demGenufe
)n etwas Getränk oder Speisen) und ein sehr
bmtrzhafter Wadenkrampff worauf wieder
Bssemng eintrat, die bis zum andern Moigen
n 6 Uhr anhielt* Die Umstehenden bemerk«
n nun viele dunkelrothe Flecke am Leib des
Indes» vorzüglich an den obem und untern
Ltremitäten* letzt erfolgte noch eine copiöse
usleernng nach oben und unten, welche aas«
iCt stinkend und von grauschwarzer Farbe
iFf worauf das Mädchen unter kalt hervor«'
echendem Schweifs, gänzlichem Erstarren der
Lieder, und unter leisen Convul.sionen der
isichtsmuskeln sanft verschied, in dem An«
nblick, als man mich zum e^steimial her«
bief*
Der Leichnam war mit sehr vielen dun«
Ibleifarbigen und schwarzen Petechien von
iregelmäfsiger Figur, aber nicht betrachtlichem
oafang (^Fibiees^ Ecehymoses) und vorzüglick
I den Schenkeln bedeckt« — Der Unterleib
%t gtnz collabirt« -*—
Der Knabe hatte in eben erwähnter Nacht
£ ft
~ 68 -
Tor ifi Uhr ebenfalls tmlgc ethikeiid« danUU.
gefärbte Stuhlaaaleerungen nnd Erbrechen eU
ner ähnlichen Materie (aiit einem grolaen Spnk
i^mrm}» besserte sich aber andi wieder nach
niitternacht, so 4;irser vom Bett at|fstand| und
mehrere Stunden aofblieb* Oegen den Tyg
hin verfiel er aber aaf ^mal in den namli^
oben Zustand seiner Schwester, mit folgendsm
Unterschied: er wälzte sich trotz der grdErtsn
Kraftlosigkeit immer im Bett cmivoUviich
nmher, während häufige Ausleenmgen 'siaar
aashaft stinkenden, schwarzen Materie aidi
oben und unten erfolgten, und die vorher in
geringer Zahl vorhandene Petechien nun sdur«
her hervorbrachen, aber im Ganzen eine hellsra
Farbe behielten, als dieses bei der vorigen £raii«
l^en der Fall war« Diese tragische Scsne
währte ohngefähr eine kleine halbe StimdSi als
eie mit einem sanften Tod des Kleinen aiif die
obige Art endigte«
Hier war der Unterleib sehr weich, aber
meteoristisch aufgetrieben* Beide Leidmime
mufsten indessen früher begraben werden, we-
gen dem entsetzlichen Gestank^ den. sie ver«
breiteten«
So einen traurigen Beweis vorliegende Fflis
auf der einen Seite liefern, von der Indolsoa
der Eltern, die eine zweckmäfsige rasche HnUs
verhinderte, so merkwürdig scheinen mir dis*
eelben auf der andern Seite zu eeyn, nnd zvvar
durch die besonders larige und häufige ZwU
schenräume von völligem fVohlbeßnden )dsc
Kleinen in einer Krankheit, welche nnstraicig
unter die hitzigste gehört, nnd welche hier
durch einen eingetretenen ZersetzongsproKsb
im Körper so schnell den höchsten Grad S»
reiahte und tödtUch war«
- 6^ -
Man kann nicht wohl annehmen^ dab
aie Cholera als eine aymptomatische^ den
jrpua einea ' bösartigen Wechatlfiebers (nach
Torton) beobachtet hätte^ noch weniger^ dafa
B in Verblndang ge9tanden habe mit einer an-
)m Krankheit, namentlich dem Scharlach»
iBlchea schon oft und besonders der Fall .war^
i einer Scharischepidemie, welche voriges Jahr
i einem benachbarten Dorfs herrschte. Za
)r Zeit kam gar kein Scharlach vor^und Wech-
Ifieber sind überhaupt in der hiesigen trock-
m und erhabenen Gegend die seltenste Volks«
rankheit* Vielmehr scheinen obige Falle in
bsicht auf die schnelle 'Entwicklung eines
uligten t^rocesses den Faulfiebem ähnlich zm
jrn^ die sich, einzelnen Beobachtungen nacht
hon innerhalb 34 -^ 30 Stunden bei an«
heinend ganz geennden Menschen ausgebil«
t haben«
Unter den sogeni^nnten lahreskrankheiten
: die Cholera unstreitig eine der räthselhaf«
Bten und gefahrlichsten. Wir beobachten
ri derselben eine blitzschnelle und copiös#
isleerung verschiedener Stoffe durch den Ma«
n und Darmkanali schmerzhafte convulsivi«
lie Krämpfe und ein schnelles Dahinsinken
r Kräfte des Leibes und der Seele» und alles
s oft in wenigen Stunden. Worin mag
}hl der Grund dieser so auffallenden Fbano«
an« liegen? Woher die Menge der in so
rzer Zeit ausgeleerten flüssigen Stoffe» wel«
e nur durch die, Annahme einer schnellen
rsetznng fester Theile — > gleichsam wie bei
m Diabetes mMitiUf dem brittiscben Seh weifs-
ber etc« — - möglich zu sejn scheint? Wo«
r entUich H% UilzähAUdii X>ahinsiflJw «|p
- 7f> -
1er Kräfte -^ öftere ohne Torbergegangene
etarke Aaeleerungen?
Mit gröratem Recht laisen diese eminenteii
Eracheinungeu einen intensiv groben und gux
besonders wirkenden Reiz ahnden » der ihnen
zu Grande liegen mag* Man kann daher nodi
i^eiter fragen» von welcher Natur ist wohl
derselbe? und wie wirkt derselbe?
Znr richtigen Ansicht einer Krankheit is-
hörty dafs man ihre Ursache nicht mit ler
Wirkung derselben verwechselt, und der Knak-
heit dadurch falsche Begri£Fe unterlegt. WoW
det man diesen Satz auf die Gallenmhr dt
so deutot schon der Name auf den irrigen Bt«
griff hin, den man ehmals hegte^ indem eins
scharfe Galle für die allgemeine UEsacbi^ fon
den der Gallenmhr zu Grunde liegenden Röx
angenommen wurde, und man dadurch wirii
lieh die Wirkung mit der Ursache verwedisdtc»
Die Sogenannte scharfe Galle, • unstreitig nni
eine Folge des auf ihren Secretionsapparat bt f«
tig einwirkenden Reizes ^) ^ bleibt demnidi
von den zu ernährenden Reizen aQSge8chlo^
sen, wie alle Fluida, die in der Cholera neben
ihr ausgesondert werden, ohne dafs diese ge-
rade vorher fremde reizende, oder (wie die
sogenannten gastrischen^rudititen) erst dazu ge«
vrordene Stoffe waren« Die Erfahrung hat
aber gelehrt, dafs jener inutbmafsliche Reiz
von anderer -— höchst verschiedener Art ley,
und dafs ihn namentlich fast ]9dt9 pathiscbe
Produkt, vicariirende Thätigkeiten, auch blos
*) Gerade so, wie eine Vesicatorstelle aaf der Hatf
(nach Humboldt) ehie immer schärfere Flüsiig-
Aeit auf ihrer Oberfläche absondert, je stärker
man auf diese den galyanischea Reis einwirlcn
Ufst.
tydABchM lindrücke zuweilen dartfdien kftn«
•n« *) Unter allen diesen Reixen kommt
ler der Ton ecbnell unterdrückter Heottbi«
gkeit — * der rheumitiicbe — wohl em Uu»
|8ten vor* ♦♦)
Die Hautfyatem Acht nimlick in ehiem
ibr bedeutenden Consem mit dem System
or Verdauungiorgtne überbaupti besondere
)er dem Magen« Dieser Consens wird durch
ie erhöhte Thitigkdtt des einen oder des an«
sm Systems — wie das der Fall ist bei dem
[aut- «nd Lebersysiem in der warmen Jiihres«
eit — » leicht auf einen solchen Grad gestei-
ertf dafi eine schnelle Herabstimmung der
rhAfaien Thätigkeit des ehien Systems sogleich
ine ih eben dem Verhältnib erhöhte in dem
ndem aar Folge hat» Anhaltend erhöhte
hitigkeit aber m einefti System ron Orga«
en enthalt* zugleich den Grund einer grörsern
*) Daher kmn lich in einer Gallenrahr ein Anfall
Ton Gicht (höchstgeDihrliehy) eine untefdrückte
Menttniation y unterdrückte Häutdiatigkeit etc,
aussprechen, ja lu weilen scheint ^e blofse Folge
ei^ Seelenreises su seyn, -wie bei dersoeenänn«
ten Seekrankheit dieses der Fall seyn dOrue»
**^ Wenigstens habe ich seit 14 Jahren auf dem Lander
•ehr viele Gallenruhren behandelt, denen Z^^}^
bestimmt nur ditstr Reiz in Grunde lag. und in
deren fiehandlnng durch Opium in sohleimigteit
Vehikeln und besonders durch Vesicatore oder
Sinapismen, auf die Herse;rubengegend angebracht»
ich immer sehr glacklich war, Torausgeletst, dafs
ich lur gehörigen Zeit gerufen wurde. — Wie
Tortrefüich wirkt hier das (schon von AttaHe^
rac/id vonTärent und Sftraptonempfohlene) Opium,
i^ahrend es in der Ruhr ««- besonders ioiAnfiuig
derssibsm — oft sshsdtt«
— 7» ^
ProclWifSt «1 krtnkbaften AflFeclionen in cbt&
dflfknselben* *)
Hieraua «rklärte sich nun das hinfigen
Vorkommen der Gallenrohr bet heiser -«- ab«
mit kühlen Nächten abwechselnder -— WittSi
rung« MTie diese gewöhnlich nur im hohen Sonw
mcMT vorkommt, aber auch zuwisilen im Frak
^ng nnd Herbst« Daher ist jene (rhenmath
ache) Species Ton Gallenruhr darcbaua nickt
allein auF den Sommer — am wenigaten aber
auf einen Monat -f- beschrankt (auagenommoi
vielleicht ihre Erscheinung als £pidemie)i «nf«
dern aict kann fast zu jeder Jahreszeit iorkosh
man, wie ich sie selbst schon im Mirz and
jjkpriljt bis zum Ausgang dea Novembers^ beok
achtet habe« £iben so verhalt ea sich mit dsr
Gallenruhr» die eipe Folge von andern untec«
driickten Frozessen« gewiasen physischen Kd-
s^tn u* 0« w* i^t -^ sie ist nämlicl^ a^ kana
bestimmte Zeit in Absicht ihres Vorkonunemi
^ebunden^
Was nun zweitens den Ms^Aim der Wir«
kung dea abnormen Reizes in der Gallenrelir
vberbaupt betrifft, so labt dieser bis jetzt bloi
Vermuthungen zu» wie sich solche aus dem
Charakter der Symptome und aus der Anakh
^e zu ergeben s.cheinen* -v
Efie heftigen Krämpf^e, copiose Aasl^emih
gen versch« S^te» daa unerwartete Dahinsiih
ken der Kräfte überhaupt i, nnd der oft darauf
folgende schnelle Tod, manchmal unter dem
(iLde eines wahren Fauläebers. *— lassen nichl
ifvi^ das Wesen d^r Cholera in ein^ rein ent«
^) Dieser Sau in seiner gehörigen AusfüJirung; ii(
dine f uudamentajthese mr die Lehre von den mk
genannten JahreskranJijbLeitait 80 wio awn 3b^
Ser llmwicUuiJ^aJu:^
•^ 73 —
hidlicke Affbctiott der dabei Intereeslrieii On
me za attzen. Vielmehr sprechen die er^
ahnten Symptome int eine primair nmrvos^
ffection in 'jenen Gebilden t (deren grofeer
erTenreichihum dleae Annahme ohneUn be«
inatigl) das heiftti der abnorme Reli (vor«
iglidi der rheumatische ^} ) acheint nimlida
irch eine abnorme Accumnlation Ton dia-»
mibler «^ den Geaetalkn der Leitung unter*
orfener — Erregbarkeit den Leb^nsprosefe
ilun za concentriren» wodurch Krimpfe^ Con»
ulsionen nnd atarke Abaondemngen entstehen«
^ahracheinlich ist ea nun» dab den Focua die«
IT Accumnlation daa» hinter dem Magen be«
ndliche^ Sonnengeflechte bildet, und eigent«
eh von da aus die angehinfte Erregbark^t
if die Verdauung«- und auch die Bew^unga«
rgane fluctuirt. Dieses geschieht vielleicht
I dem VerhältniÜBy als die Organe der einzeK^
en Systeme mit mehr oder weniger Nervest
- als leitende Radien -<- und auf unmittel^
arem oder mittelbarem Wegt von jenem Ge«
echt aus verfolgt werd^ o4er hloa damk in
erbindung stehen.
Daa Sonnengeflecht stellt gleichsam dai
entralorgan des Gangliensystema, nnd gewia*
»rmalsen den andern Brennpjmkt dea Ner^«
eneystema überhaupt dar» erscheint daher in
ieser Beziehung als daa eigentliche Ger^brum
hdominal^ der Alteo» Aii|;0i9hen nun eine
^ Dieitr • hmnev noeh rathfelluifte Stoff afficir^ oh^
nehin das NerT«ntystem vorzugsweise. Daher cr<^
T«ec er xDMJtena ashr schjEDenhafte Kraxikheitaiiii
baingt J^räxnpfe aller Art, togai den Starrkrampf^
hervor; leigt äa/ur die achneUttsn Ueberglngt
Te« finar Auktion ettr ttadtroi
- 74 —
aolche Dignitat diatef OttleAim ^ wUIiit
sich aus dem bisher gesagten sowohl die M5g«
lichkeit einer solchen starken AnhinFang von
disponibler Erregbarkeit mit allen ihren Pol«
geny als auch die Leichtigkeit^ womit Ton ei«
lidm Punkte ans gleichsam eine totale Erschdp«
fung derselben erfolgen «— nnd damit sduid*
1er Tod. eintreten kann« Es erklärte eich end*
lieh daransy warum für Kinder die Gallennikr
am gefahrlichsten ist» indem die mobilere Er«
.regbark^t derselben eine grdfsere Anhiafini^
laber auch leiehtere Erschöpfung derselben bi»
Ijonstigt»
8«
Schneite Heilung ein&r
Eine starke nnd bliihende Frau von st
labren bekam in ihrer ersten Schwangerschifk|
besonders gegen das Ende derselben f ödttrs
«inen sogenannten Heifshunger« litt beständig
an Verstopfung, nnd klagte manchmal übee
starkes Beifsen nnd Jucken auf der Haut» toti
zuglich an Armen und Füfsen^ ohne dafs nuo
Von einem Aosschlsg etwas gewahr wurdet
Sie gebar endlich ein gesundes Mäddu%
das sie selbst stillte^ und hatte^ einen unbedis'
tendsn Frieselausschlsg ausgenommen» ohagi*
fähr 14. Tage lang sonst keine Beschwerden ia
*) Welche anzunehmen uns besonders die mei'
-^ürdigen Phäuamens des Soamjmsbulismus IS'
r^ditigen«
*) Dieter Pruritus ist mtnchnial ein sicherer Ve*
böte der Arthritis, oft aber blotsss I^odukt ^
attischer gkiligter Kease«
— ^5 -*
^x>chenbelt»^ * Ohne besondere Voranltmiiig
lg sie jetzt auf eioinal aVi» irre zu reden» al*
rlei Gesticalatiöheii ,za machest lachte und
Bttete ottf und verlor c)en Verstand Töilig»
ieser Zustahd wSirte bei 8 Tagen (ort (aber
[ine dafs die Frau in heftige Ausbrüche g^
eth^t ala ich gerufen wurde. Sie nirar in ei-
sr beständigen Agitation, spuckte oft einen
ihen Speichel aus» hatte einen stieren Blick» •
srvorgetriebenerbtbeAqgen» weilsbelegte Zun*
;, einen gereizten, aber schwachen Puls« Die
laut fühlte sich ganz trocken und kalt an, der
nterleib war aufgetrieben und sehr gespannt,
^ie Frau saugte zwar ihr Rind auch in dieser
.age, allein wie die Milchsecretion, waren alle
ädere Secretionen -—die des Speichels ansge»
ommen r- sehr Termindert.
Die erwähnten Zufälle sowohl in der Schwa^«
erschafty als in dem T^rrückten Zustande^
lachten ee mir wahrscheinlich, dafii die Ur-
iche des letztern im Unterleib zu suchen war»
nd wohl bestehen mochte in einem, unter
»eihülfe der^chwangerschaft entstandenen» in-
irctusa'rtigen Zustand der Verdannngswerk^
enge, den das Wochenbett — welches ohne*
in die Ansanamlung, oder vielmehr die Bil«
ung gastrischer Reize begünstigt — aehr be^
Srderte*
Dieser Ansicht gemäs» verordnete ich fol«
ende Pulver: Rec. Tan* emßt. 6r. iij« Pvlv^
ad. heüäbori albi *) saechari iäbi ana Gn vii }•
*) Diese als Brechmitul von Hörn empfohlene Wur-
sel gebrauche ich (in der Dosis von 5 -— 9 Gran
f &T £i[waeh8ene) hiäufig als ein bestimmt und si«
eher wirkendes Mittel in Verbindung mit dem
Ttirt emet.i sie besitst aber in den erwähnten
Dosen nisht nur ciaa blas emetische Kraft «^wie
s^ 7« - .
M^ JDisp. taUs Dosis N. IK 2). S* Aue
Stunden eins bis Wirkung erfolgt. Erst bei
der Tierten Dosis leerte die Kruike^ sowohl
nach oben, als unten, erstaunlich viel glasup-
tigen Schleim und Galle aus, worauf sie ni-
higer wnrde, und berrits lieise Spuren Toa
wiederkehrender Vernunft sich zu zeigen an«
fingen.
Hieranf bekanei sie zunl GetrSnk Weinstein*
molken, sonst aber folgendes: Hec^ Semm
foUprum Unc. semis. « rad* vaUr* JDrafhnu \]t
m. injunäe Aquat ferv^ si q^ colatwr^ Vw*
iv* adde Vini Antimon^ Z}rach^ }* Basß
tracH Aloes aquosi Drachme semis^ Sal ape^.
rit* fr» MelU comm^ ana Lfnc* j» Sipirilos ni«
tri dulcis Drachnu j« Z). S^ Alle drei 5tiub>
den zwei starke Löffel voVU Diese .. Arznei be«
wirkte häufige^ sehr übelriechende StuUaodee-
rangen, worauf die Frau iuimer ruhiger mid
Ternünftiger wurde, zum erstenmal wieder
echlafen konnte, und ^etzt die JElinsamkeit aus
Scham (ein gutes Zeichen) suchte« Ich lieb
diese Arznei noch einmal repetiren» und in*
Tier halb dieser Zeit Terlor sich zu allgemeinem
Erstaunen jede Spur von Narrheit voHkom*
men und dauerhaft« AlleSecretlonen, nament«
lieh die der Milch, gingen, nun wieder beasic
von statten«
Zur Nachkur bekam sie Etilen aus Stinki>
sand,*) Ochsengalle und etwas Rhabarber«
]|)eeacuanha — sondern zugleich eine pui^fea^fl^
und das vnoch m^hr, als der Tartarus emeiicus»
Daher sie ala Brechnaluel in Ruhren uäuuer sobi^
lieb, seyn^ ni^g»
*) Der übrigens mir in dringenden Fällen säuge»
deti Weibern gereicht weraen JUuui« weil er dsi
-^ 77 — .
esehichte einer gefahrUchen Krankheit ^ wel*
'.e bei sieben Personen zugleich ausbrach und
}H einer vermuthlichen zufälligen Vergiftung
herrührte^
In dem Pfanrdorf N« aben am d8tt«A
ec. 18 II lieben {gesunde Personen, näoüich
ei Männer von mittlerem Alteri eine Frta
>n eecbzig, i^ine von aecbsunddreifaig, ein Mad-
ien und ein Jängling» jedea von zwanzig Jah«
Xkf um II Uhr miteinander zu Mittag« Das
98en beetand in eingeaalzenem Kuhfleiacb»
neni Gemnse von gedörrten Hübcnbohnen^
rot und Apfelmoet* Wie aonst, arbeiteten
ieae Leute den ganzen Nachmittag, afsen mit
iwöhnlicfaem Appetit — aber nicht mehr ge*
leinacbaflich -*- zu Nacht, und gingen um
eun Uhr zu Bette. Allein zwiachen 10 und
I Uhr erwachten sie, und alle wurden von
dgenden Zufallen befallen« Nach starken^
3er bald vorübergehenden Horripilationen und
chwindel atelken sich Ban/;igkeit, kurzer Athem,
ruthende Schmerzen in allen Gliedern, be-
mdert aber im Unterleib^ ein, Skel, Neigung
um Erbrechen und bei einigen atarkea Erbro-
ben: echleimigt-galligter Flaaaigkeiten, bei al«
Singlingen gewöhnlich heftiges Btuchgrimm^y
Diarrhoe etc. erregt. Zuweilen kann jedoch dies«
Wirkung von N atzen ieyn^ und verdient in softrn
allerdings die Aufnurksamkeit iUr Aerxte* — So
verlor ein sehr gelbsüchtieer Knabe von 12 Ta«
gen plötslichy uod ohne Nachtheal» die Gelbsucht^
als seine kranke^ ihn aber s&ugende Mutter» eine
Arsnei mit Asa fottida nahm. Allein dieser Er-
folg war auch von Leibschmenen und mhfsiger
Diarrhöe des Kleinen begleitet. -^ Diese Bcobaak-
tnog iat fttr den Jünimsu beh^igeasifcorih«
— 78 —
len aber siarke Diarrhöe mit eiidgem Zwang«
Die £xcremente rochen sehr übel^ nnd warm
mehr oder* weniger blutig geSrbu Der Unter«
leib war zusammengeaimken, die Nabelgegend
etark einwärts gezogen« Der Doret war grob,
der Puls sehr hart und ecbnelly nnd die Haut
überall trocken und kalt anzafählen*
Bei meiner Ankunft faiid ich die Krifts
der Kranken im Allgemeinen sdion eehr gesnn»
keni und diejenigen unter denselbisn amgefali^
liebsten krank, bei denen vom Anfang an we*
niger Ausleerungen nach oben oder nnten erw
folgt waren, und die zugleich von der gemeiii*
echaftlichen Mahlzeit am meisten genossen kit*
ten« Diese Bemerkung traf vorziielich iwd
Ton den genannten Männern, bei dienen. sich
noch bflisonders heftige Schmerzen in der Bit«
eengegend und Strangurie ^stellten^ auch der
Abgang von Blut am stärksten war. Dag^en
war die Krankheit minder heftig bei denen,
welche sich gleich Anfangs stark erbradien,
nnd am gelindesten bei dem Mädchen, dai
(wegen der Menstruation) ron dem Gemoie
nur sehr wenig zu sich genommen hatte*
Unter der sehr wahrscheinlidien Vorausse*
tzüng einer metallischen Vergiftung und in
Erwägung der profusen Ausleerungen, welche
durch Erbrechen und Diarrhöe schon erfolgt
waren, verordnete ich sogleich eine campho«
rirte Mandelmilch in starken Dosen zum Ge-
tränk, und folgende Pulver : Rec. Hepat. Sulphun
martial. Drachme ij* Gummi Arab^ Pulvei
sacehari Mi ana Uhc* semis. M. Z>« S» Alle
halbe Stunden jedem Patienten zwei Thee«
löffel voll in Gerstenschleim zu reichen.
Schon nach einer starken Stunde hörten
die echmendiiiften Aueleerungen beinahe äufi
- 7& - .
id die KrtBken fühlten sich ant«r rinetf
irmen erquickenden Schweifs betrichdick
eichtert. Mit den erwihnten Verordnungen
irde übrigen^ bis in den Abend des andern^
iges fortgefahren unter fortschreitender JBes*
ruiig aller Patienten. '
Mit dem Herrn Amtsphjsikos War ich
xt euch der Meinung» den im Darmkanal al«
nfalls noch TorLandenen schädlichen Stoff
•llends zu neutralislren» und dadurch gelinde
sförderung des Stuhlganges sobald wie mög«
;h zu entfernen. Dieser Anzeige gemäs
orde den Kranken die Mandelmilch fortge«
icht| leichte Milchspeisen und als Arznei f ol-
mdesrererdnet: JUc^ Liquoris anodini min.
0 saponis v^net^ ana Drachme j» setnfs^ olei
ivarum meU. commuru Aq* m^ntha^ jjiperitae
la Une* ij« M^ 8. Alle twei Stunden zwei
Uöffel ToU«
Am desten December besuchte ich in der
rohe die Patienten, und fand sie folgenderi*
jlseii#
Das Madchen schlief auf die letztierwühnte
rznei beinahe die ganze Nacht hindurch, und
anspirirte stark, so dafs sie sich jetzt vollkom«
len gesund fühlte, und daher entlassen wurde.
3n den übrigen Kranken schliefen eben falle
mf beinahe die ganze Nacht hindurch, allein
Igen den Tag erfolgten bei ihnen noch 5 — - 6
Irke Stuhlausleerungen, aber ohne Schmer«
tn ilhid .mit sichtbarer Erkichteituag« Sie
agten blos noch über Mattigkeiti Schwindel
ad etwas Kreuzschmerzen, ihr Puls war lang*
m und weich, die Haut feucht imd warm*
ie Zunge war weiblicht belegt«
Nur bei der alten Frau stellte sich in der
Achi iu)ch'einAiifiiUTpiisshm>nMfkemWfir*
^ Sß ^
«sm (ohne firbnedt^en) mit BattcÜ« nnd RS-
ckenachmerzen ein, der aber bald wieder t(np*
über fing 9 und dann ganz aoablieb«
Die eben genannten Mittet wnrdeti aodi
einige Tage fortgebraucbt^ wo eodalin lUe
Kranke wieder rollkommen hereeBtellt warau
MerkMrürdig war noch ein ÄuMcblag von
gelben Pusteln» der sich in der Oaneaungspa»
riode bei allen Personen -— das Madchen ai»
genommen ^^ am Kinn und um den Mnsd^
oder in dem Mand aelbst einstellte» nach sinii
gen Tagen abtrocknete^ und dann Ton leÜM
wieder rerschwanil. 1
Da das '£ntstehent der Verlauf und Aniplf
der Krankheit bei allen obengenannten Fsm>
nen in der Hauptsache gleich war» weilst S»ß
eelbe auch auf eine gemeinschaftliche Umcki
hin» und es entsteht nun die Fragen fNlde
ditee wohl gewesen seyn mag?
Hier mufe nun erst bemerkt werden« bli
die Beantwortung dieser Frage nur eine »d^
seheinliche sejn könne« indem die» bei TorBo*
gender Geschichte concnrrirenden» Uinsumli
nicht gestatteten, aus denselben eine posübi»
t/rsache zu erheben.
Diese Umstände waren kurz Folgeiidet
Die erkrankten Personen afsen gemdv
echaftlich zu Mittag» aber verschiedene Sp»
een in verschiedenen Häusern zu Nacht# Ei
muibte also wohl das gemeinschaftliche Eins
zunächst verdächtig seyn, als man sonst ksiaf
Spur von einer andern gemeinschaftlichen V>
Sache auffinden konnte. Da nun sowohl ia
dem genossenen Brote^ Apfelmost^ als aach
difm fleisch (und dessen gesalzenor Brttb4|
— »i —
unf phyaitcli und dtemischem W«g durchaat
■icbts jchidliches icntdtfckt «warden koimtc —
wie* ^ die nachherige genanetta . Cntersiichniig,
vrigte^— - auch d^ kden« ■ PleUchtopF ungla«
Witt, vollkommen rein und mit einem ,hdlzer^
nen Deckel gat bedeckt war ^) , da ferner g^
unnte SpeiBen vorher schon ohne all<hiNach«
theU genoaaen wardeni so wäre iiire Immuni«
tit dadiirch gans gesichert*
Von dem Gemüse der gedörrten Hülsen-
bohnen wurde — - weil es jo vortrefflich schmeck«
te "^ gai^ nichts übrig gelassen, wodurch die
höchst nothwendige Untersuchung desselben
somit wegfiel. Dassielbe soll auf fol^eni^ie Art
bereitet worden seyn« Die Bohnen wiirrjen
den Tag zuvor iii einem hölzernen Gefäfs mit
beifsem Wasser abgebrüht, und blieben dann
bis an den andern Morgen a^um Weichw^rden
darin stehen« Jeizt kochte man dieselben mit
siedendem Wasser und Fleischbrühe zum Ge-
iDvsef indem man.spiterhin etwas Mehl dazu
mischte» das vorher in einer eisernen Pfannt
«nit zerfassener Buitar .gerdstet wurde« Bios
aus zufälligem Mangel an Essig wurde gegen
den üblichen Gebrauch in hiesiger Gegend das
<3emüse süfs, d« b* ohne aUen JEssig zuberei«
tet, und bei dem Kochen des Gemüses über«i
haupt blos rein irdene» gut verglaste Geschirre
gisbrau^ht » indem wirklich gar keine von
Kupfer oder Messing vorhanden waren«
Die Köchin war die oben genannte alte
Fraa« So sehr nun das ^'^go^&hrte allen Ver-
geht von absichtlicher» oder zuCälliger Verun*
'*) üeberdies warde die sunt Kochen bestimmte
Portion Fleisch vorher noch mit' Wasser abge-
waschen«
JoQtn. XJUCXIU. B . 5. 8t. F
— 8» —
ritniiiiinf: dar erwibntcn Sjmimi- n «nlUniai
icheiTif, bin ich denhdch ii«r.ileiiiiiii|^ dati
Utztere Art bei dem Kocb« wirklich itatlp»
funden, mid» bescmders wtm iMchstehendlE
Gründen, Mo/ das i3emtu9 iMtroffin hibä
möge«
ü) Die Kranliheittztifiille imrsn in d«ft
nimlichen Verhältnifs heftiger 'uad bedemw
der, je mehr eine Perton von dem Oonäir
genossen hstte«
h) Die Kranliheil wer * hA dem MiddMt
am gelindesten, welche sehr wenig Ton-dtfi
Gemüse, dagegen sehr viel Fleisch sti eich |»
ikommen hatte.
c) Die alte Fran hatte fßt kein Flslid^
aber ziemlieh von dem Gemüse Yemha
Endlich
d) erbrach sich ein benachbartee Kiol ia
der ersten Nacht dieser Krankheit am io Üb
heftig, schlief aber bald darsuf ein nnd UM
gesund* Dieses Kind liatte etwas von 4m
Oemöse genossen.
Da nun in dem Hanse^ wo gemeinsdah
lieh XU Mittag, gegessen wurde, eu dar %ä
\9tAet Maus- nodi Hattenpalver, oder MöcM
gift vorhanden war — - wdchee schon AM
mit Salz oder Mehl verwechselt worde --11
ist es mir höhst wahrM^heinltcb, defe die T*.
tinreinigung ^e% Gemoses in einer zufalUffl
Beimischung von Messing oder Grünen W\
stand* ^) Dafür sprechen besondere die baut'
i
*) Wie reimt sich diese« aber mit der obimii^
fserung des Hrn. Verf.» dats in dem Hause j«S- ^
Personen gar Jttint Geschirre von Kupforehl;^
Vßnmrwtnigt^j JtLojohgMßkiir nnur Aum-
kf /u}i , ]v|ii^|G|ff«a vorsal^04imeii::|i((gU
fUtrtnt «rkllrte «idi vidleichr «adi dit^
ktcanclp dftfs ili« Sjmptome dtr V«rgift|ing
Aqiv des Mctüli darch den ifli^j^'äm
ig« Alf «iHüadäfitalea Ac^fl^sjiüifiinjttm
bt« «It .««eil 4kuKk die jcbltfuiilgta BwdbtC-
lieit d.oi (ohnehiji langamer veitfanlktten)
mfties'llam Ootdmuidc ▼aiborgen fdnltMit
d nhii'haapt «o lang aufgehoben mu^ ble
I Gift MVL% ;dem Speiaenbrei iuageacbie«
3, nun mehr oder weniger aufgelöat, nnd
t 4iem JÜAimkanal in Contafit gebrecht
Man liat keine firfabntn^ dafAr^ «ii4
bt Oberhaupt ünwahracheinlich encuneh*
m» dftTa die Uraache obiger Krankhirit nicht
MTotil in «eSner Verunreinigung dea <SeniiiUi
I dureh jneuUiachea Gift heatanrlen habta
Ike^ ela -vielme^ijr \n einer wigenthümliehHi
WjtUrhnift d^r Hüls^nbobnen sMstf und
m TXifiulig^n JUanßel d9S JEsugs'^)^ Dieaa^
irigena eriauiitei Vermuduuig wlr^t echon da«*
uxh »videikji^ dafa die genaueate Untorau*
.den wdiTidirfiilicfctttii Ornnd dieser •un^verkeniu
hären Veigiftuiifi; in einer (ohne Zffjeifel cufulli-
Hen) Verunreinicujig der f^edörrten llalsenboiu
nuc einem giftigen Qt^koht suchvu? .
*} Sotlien die HaifenfrAcbte auch ikrtfikhaCt an«at#
aen können in gewissen Jaiif-^aiixieny wi« das Ge«
trside? WAm der £sMg dann eui gleidhgaltiger
^oseu «oder nieht hei ihrer Zubereitung jiucn
Baten?
F %
- 84 —
dinng an den Hulfenbohnen niditt krtnUtf*
tM entdecken konnte^), anch dieselbe zn der
lakretteil ^ob endem Portonen^ ohne aM
Nacki^ieil g^noasen warden«
j
. .^ Aach iiiev finden wir einiget kn Widenpridk
« . .pben.s^ce der Hr. Verf.» von dem Geni4Ue Hjp.
' InM es so vottrelFlidli schmeckte, gar nichts übrig
- gtkusen wordiru Wie kap es nan^ dafs die ge-
nan«^ Untersuchüns der Bohnen TorgaioniiDflr
r werden konnte 7 VieUtkbc lue dar Hr. Vcr£ atf
ittwms aus£eiassen?
*.
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Neuere Erfahrnngte
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der Heilkraft der
von
Dr. Steinruck ,
Arzt in Berlin«
Torgtleten in der Med. Chir« OütUtduft
-LJie jetzt 80 allgamein empfohlene magaelU
jche Kurmethode gi«bt mir Veranlassung» an
die darüber zu sehr Tergebneelectrische Kraft
zu erinnern» und bier durch drei kürzlich von
mir beobucfatete Falle den ausgezeichneten
Stützen derselben' ins Ucht zu stellen» um so
mehr» da diese imponderabeln Naturkrftfte doch
am £nde a^le zu ^er Quelle zuruduuleiten
eeyn möchten«
Der Grund» warum dieses achon durch so
Tieljährige J&rfabrung bewahrte Heilmittel mit
mehreren andern gleiches Schicksal ^er Verges-
eenheit theilt» scheint mir hanpttachlich darin
asu liegen» dafs min eeinen Nutzen mit zu
Tieler Exdtatioa in den widersprechendsten
KrankheitsSUen anrühmte^ und es .gleichsam
zu einer ümvcraalniedigin.erfaob» :w«lcher Mils«
- tß -
bUibUch b«rbeiführan muftt«. ^
Div Grade bei Anwendnnc d«r Efoctrizitit
werden darch die körperliche Coneticodoiiy die
.Art und den Biiz der Krankhd)^ die mehr
oder weniger eafgeregce Reiibarkelc wihrMid
ihrer Einwirknng, und gans beeondere darck
dae Gefühl' dee Kienken nacb dfer OperatioB
beetimmt«
Mit dien gelinderim Graden lube ich da»
lier fmkiier. den Anfang gemechty nnd Vf
Heatialb Vom electriachen Kide za der AnMdf'
snong darch Spitzent denn zur Reibung und dm
Fnnkenziehen und nSthigen falle zu den ilir«
keren Entladungen &berge|en|(en, indem m
die Electricität mit jedem erweckenden Hittd
E^niein hat| dab fie nach djer IndiviilMllen
eizbarkeit abgemessen^ den Organianmi ar«
hebe^ und die Lefoensprozeeae beechlMttigty
im Uebermafae aber die Kraft erechdfifi^ and
irine nachtheilige Wirkung zurücklifiK.
Bei einer kleinen Scheibenmeaciiine ^en
10 «Zoll liefs ich die Sitzungen nach obiger
Beachtang zwei bis dreimal dee Tages in der
Dauer von lo — • i$ Minuten widerholen, und
der £rfolg wird GUbm-t's Meinnsigy dab die
- kleinen transportablen Vorrichtungen in na«
* dizinischer Hinsicht nkshte leisten könntenfhi»
reichend widerlegen« "^
Die Fälle, wo ich diesee Heilmittial am
wirksamsten gefunden habe^'efvd:
Wo dae (Jfoachliche in einier jNirtieB
oder total Terminderten TliitiglMiit der Merfisk
liegt ; femer bei ErichlaHmfig^^ nnd Schwachl
der irritablen Faseri desialb-HMh bei aufge-
hobenem Gleichgewichte der. EbklMinjgung luii
Abaondemng} mehr oder wenigü S» tei ah
B gtttftMB Fufiflioiieii der Bewfgmigior«
iie» d!« »in«. freie Thätigkeit der Nerven er-
rdern« . >.
Nachfolgende drei Fällei die ich vor Rnr«
m behandeUe, gehöre,n aach x\\ den abnor-
en MuakuUr verrichtlangen, deren Grund in
ir geheuimtun Function der Nerven iiegt«
j. Mad« N*i aua Schlesien, hatte in ihrqr
gend bedeutend, an Scropheln gelitten, ajn
ren Stelle fich spaterbin gestörte Digestion
it öfteren Gichtanfällen einfanden.
Im Gefolgai häuslichen Kummers und hau«
(er KrinkUchkeit verschwand ihre Menstrua«
>n schon ^im sgst/cn Jahre. Zwei Monate
iraof wnrde aje nach dem Urtheile'des dor«
\%n Arxles von einem Nervenschlage heim«
sacht y der eine vollatindige Hemiplegie v^t
Jge hatte*.
Qbglficb der Leidenden bald zu Hiilfe
eilt worden ao waren die aDgeeeigten Mittel
nnoch ein Jahr hindurch, fruchtlos versucht
Orden*. Die Kranke wurde daiier in dem
Lchstfelganden SpmvMr nach. Warmbrann
ischicki»: allejln der Gebrauch dea Badesi io
le die übrige ärztliche Behandliingi waren
|i kpinenoi beiffven Erfolgei und als sogar
jr frühere Anfall von ScUagflufs zu wieder«
Jen drohte^ .m^ubte die Leidende obi)9 £k«
iChterung zurückkehren*
£ii^ halbes Jahr später^ alsp fast zwei Jahr«
ch dem erfien Anfalle^ cntacUofa aich die
aoke nach. Berlin zu fcomineny wo sie aich
einer Behandlung, unterzog.
Bei ganz Tftnogenem Gesicht , dem un«
ratündlichsten Lallen und der. gänzlichsten
iFihigkeit, di« «^in^ Körperhälfte zu. bewe*
n^ bot jiit dea traufig^tf n jAnbUc)^ dav^
- -»
■l
Hach Beachtung der tftiraiiafagangnan Bi*
bandlung ver sachte auch ich noch auf Ttfi
•chiedene Punkte einzuwirkeni ala ich abar
den gehoffien Erfolg gleichfaDi nicht bemerkt^
ao beachränkte ich mich bald auf aolcha Me*
dicamente^ von denen ich mir nur eine Unter-
atützung der gesunkenen Re)>iritidnction fcr«
sprechen durfte, und empfahl nnnmehr dis
Anwendung der Elcctricitat,
Die Kranke auf einen laoUiatnhl gesoM|
begann ich gleich die Frittion di)r mit Weib
bedeckten gelähmten Theitoy und nur an im
Austritt des Gesichtsnerven Hefa ich die An«
Strömung durch Spitzelt geschehen«
Nach mehrmaligen Sitzungen ging id n
schwachem Funkenztehen iiber, und ab aach
hierbei in den ersten drei Wochen die gewnnich-
te Wirkung nicht erfolgte^ nahm Ich mdne
Zuänchc zu den stärkeren Entladungen» faidem
ich in verschiedener Richtung ' Patimten mit
der entgegengesetzten Electridt&t zngMch be»
rührte. Diese Operation wurde dreimal des
Tages wiederholti und nach dreimonatliche
Fortsetzung erfreute sidi die Patientin des fra<
beren Gebrauches der felähmtltai Tbeite«
-II. Frau Djrectorin/^«9dvirGh die anhaltends
Rrinklichkeic ihres Mannes in stece Unruhe ge^
aetzt^ litt nach voraosgegangetfien Beschvrerdea
mehrere Monate hindurch aii gestörter Men*
«tr^atiori und andern Zufällen des UnterlcibeSf
die gewöhnliehe Begleiter rheUMatiadier Affeo*
tionen zu seyn pflegen^ wobei «liar geschwichta
Digestion besonders hervortriV;
Nachdem letzterer Zuatatlt!» mit Bezug
auf die rheumatische Complicaitiony durch pss«
aende Mittel grofttenthails liekimpft war, ei^
folgte mit einemmale der b4f^pte kalbaeitigt
- 89 —
. ' ".r
SMlclUMcliteiBrr,' -den dit treflücllsten Mtttd
licht zu mindern Termochten«
Htrr Geheim^Kath' Heim^ der.in "diestr
Period« auch cooaiiltirt Y^nrdci verordnete meh-
rere allgemeine und örtliche Mittel, konnte
M aber auch nicht Terh^ldern, diX$ sich im
kTarlaofe dieses Leidens eine halbseitige Läh*
mnng der Gesichtsmnskeln einstellte.
Da aulser den -Gesichtsmuskeln die Zunge
und die Function der Unterkiefermüikeln mit
gehemmt vrar,^ wurde die Sprache hddiat.uo«
deutlichi und die übrigens schöne dreibigjäh« «
riee Frau durch das ganz verzogene Geeicht
eehr entstellt» Auch in dieser Periode lieb
der Schmers wenig, und nur nach Medicamen-
ten nach. Um bei den gesnnkerien Kräften
nnd dem früheren fruchtlosen Gehrauch vie-
ler Medicamente, einer doppelten Indication
wa entsprechen, verordnete ich blos eine Mix-
tur auf EoUr. ehinae fr. parate mit Extr.
iigfä i/mgaeif und schritt nunmehr zur An-
iivendang der Electricitat« Pas verschiedene
Localleiden berücksichtigend, verfuhr ich, mit
Ananabme der electrischen Schiige, ganz nach
der beifcn ersten Falle angewandten Methode,
und hatte die Freude, Schmerz und Unförm-
lich keit binnen vier Wochen gänzlich entfernt
zu seheiu
III. Mad« N^ aus Frankfurt a« d. O«, von
eehr aufgeregter Constitution, die durch den
ohnlängst erfolgten Tod ihres Mannes und den
Verlust ihrer beiden Söhne im vorletzten Feld-
zuge den höchsten Grad erreicht hatte, wurde
von mannidifachen Aeufserungen eines ver-
etimmten Nervensystems heimgesucht, wobei
aie sehr anj Unterleibsbeschwerden litt, und
..H- 90 ...1»-
'namentlicli nüthiirtnlcUgeii Obatruaioiiciivi
kämpfen hatte* -
Bei vorangegangenem mibtgtm Kopfwdb
bemerkte die Kranke eines Morgens ohne bc-
lianhte Veranlassung Schwere der Zange^ und
als sie sich naher betrachtete» dna halbssitip
Uhmung der Gesichtsmuskeln.
Ich iDufste dieses Uebel für sjmpathischeA
Ursprungs halten, richtete daher inein Augeft-
merk auf den Unterleib, und, nachdem dicfSf
Zufall bei einer mehrtigigengleichzeitigeA Ält-
lichen Behandlung mit kräftigen EinreiboBgm
-^d aromatischen Bededcungen nicht weidien
wollte^ nahm ich meine Zuflncht ebenfalk zu
der Electricität*
Eine taglich zweimal wiederholte dreiwö-
chentliche Anwendung war euch in dieidtn
Falle hinreichend, daa LbcaUeiden giniUch su
.-beseitigen«
' Beim Sprechen wurde zwar noch eiD^s
Zeit Schwere der Zunge bemerkt^ dodtwiutle
auch diese Unbequemlichkeit bei einer bshin*
. liehen Einwirkung der Eltctricitat, durch Fnn-
keniiehen aus der Zunge der isolirten Kran-
ken völlig gehoben, indem eine gleichzeit^«
.Anwendung der entgegengesetzten EifctriziSt
auf den Sublingualnerven in der Gegend aä«
nes Austritts aus dem Drosseladerloche uai
der Zunge selbst, damit verbunden wurde»
"^^
— «•
Praktische Miszellen
Toni
Königl« Pr«ab« HoFrath nnd BrannenaRt
Dr« Hinze
mvL Waldeoburg in Schletieiu
Einßufs der PTittmrung.
I3iä Wittenmg d«r Monate April vfid Mai
diaSM JArtf gab Vcranlaaanng za einigen in«
tereaaanMA Beobachtiin^erii sowohl in BttreflF
der''BeicluiffeDhtit dertelben, ala anch der Krank*
1ieit8£Q#tiAde^ welche' riarch die vorwaltendeto
klimatiachen Einfloase jener Monate hervorge-
rufen ^mrden« An diese Beobachtungen lifst
richf gane nngesucht, die Bemerkung ^w^ durch
die gedachten atmospbärisclieo Ereignisse^
aaehr oder minder abgeanderctaiy .odsr beding«
ten^ Wirkungaarc ireraehiedener ArEneimittel
yeihen«
•
Ich weib nichlf ob die Aeraite anderer 6e*
1 [enden in den Monaten April und Mai dieses
•hres «ine ahnliehe Wilienii|g9beacl|affeiiheife
— » —
wi«--ldi diffribe toglflidr alhffr b^lchwlhi
vrerda» baobftchut, oder ähnliche Wahmehmlub
Sen in ihrem Wirkungskreis« gemacht habok
Lber in der Gegend, welche ich bewohni^
1300 Fufs über der Meeresflache« und dankber
erhaben I ist die Witterung der Frühlingsmo*
nate dieses Jahres als etwas Anffallendea bMadi
tet worden, und diejenigen meiner Herren Cot
legen, welche in meiner Nahe lehen^ h^bis^
in Beuehnng des Einflusses der Witteniii| lof
den Genius und die Form der KrankhsihB,
Aehnliches^ als ich, wahrgenommexi» wie aiidi
mehrere versicherten, denen ich meine Bsmsri
kungen gesprächsweise miigetheilt hatte»
Wenn gleich die Heroen miaercr Kmut
Ton jeher der Witterung den Jahrteehaa^dsn
Winden und überhaupt allen metereologiichen
Veränderungen einen bedeutenden Einflob in(
den Charakter, auf dieaufseren Erschetnungsiif
den Gang u« s* w« der verschiedenen Knuik«
heitsformen zugestanden haben, eo ksim doph
nicht gelaugnet werden , dafs erst in dta Uti^
ten Dezennien dieses Jahrhunderts» bei tirfcrtr
Erkenn tnifs des WechselyerhaUtniaseei und der
Verbindungen, in welchen der menechliche 0^
ganismus mit der äufseren Natur, der Atmo*
ephäre und den Veränderungen denelben stshi^
dieser Gegensund mehc berücksichtiget, kUnr,
anschaulidier, ja gleichsam praktiacher für dis
Aerzte gemacht worden ist« Wesentliche Vsr-
dienste hat sich der verstorbene Marcus, u
Samberg, dem die theoretische^ wie die pril*
tische Medizin so vieles zu verdanken hat» andi
um diesen Zweig des arztlichen Wissens e^
worben. Ihn unterstüctteh tretilich dabei JZs-
BerUf Hegu und der dhrwürdige Veteran un«
eerer Kuns^ der Hr. Geheimerath Dr« Sehäff»
Regen Aar|fc darcheeine lafirarat gmavtii
atereoIogUmn Beobachtungen! weicife die-
I lüDrnal rin Zelt za Zeit mittheilt«
Die KÄnfgh Preuf«. Regierung bat dnrdi
brdige Münner Medisinaiberichte einFnhreH
laen^ In denen, nnter andern OegenetänHeni'
ich eine eigene Rnbrik den metereologischen
lobachtongent nnd eine andere denjenigen
vmerkunien beitimmt Ist, welciie die Aeitte^
in VIerleTjahr cn Vierteliahr» über die Wirw
ingen allgemeiner Einflüiee^ als der Witte-
rang» der Temperatur n« d. m. wenn sie ale
eranlaaemig riner besonderen Vericbledenheit
a Charakter entstehender Krankheiten angese-
m werden kSnnen, anzustellen, und worüber
e ihre dlerfklsigen Wahrnehmungen in Ihrem
^irkangakreise an die Tprgeeetcte BehArde ein«
ireichen haben» Du ist lObllch , der Wissen«
haft forderlich, das Ist eine medizinisch* po«
leillche Einrichtung, welche überall eingeßilut
1 werden verdiente«
Zar Sadie* Mit Uebergehung der. Witte»
mgsbeschaffenheit der früheren Monate die-
IS Jahres bemerlie ich nur beiläufig, dsfs von
nr Mitte des Monats März bereits .mehrere
*age aiatt fanden, an denen bei & 8* oder S«
. Winde, der Barometer auf a6«< 9^ g««
le^ nnd dafs zwar eine lislte^ aber helle, een«
Ige Lufttemperatur wahrgenommen wurde,
m 6ten April ginc die Witterung in die Früh«
ngstemperatur, nicht des Gebirges, sondern
sr südlichen Under, nnd ans dieser, mit dem
lal und dem Anfange des Junlus, in die f örm-
che Sommerwitterung über« Die Winde
Tonnen mildem warme Lnft, fast nnaasgesettt
md mit wcnigir Uoterbrechoni^ -UM ^4«
8., 0*9 & O. S.9 nnd batien mumvi It^pcQR
fruchtbare Witterung in ihrem Gefolge. ;. jlÄ
^rouaeier oteillirte fortwSbrend, d. Ii. seit dem
Anfange dea Aprili bla in die «raten T^t ^
Juniaa awiachen 2?^* 2^ 4*^ .and ^ß^ß^tTt
der niedrigste Stand desaelben wnr aBeeer« im
höchste jen^r , daa , Mff «lium deaadban s6^ 8^
6«^« Das Ji0mmur^$€b% Then9ioj|i«t0r ga)) ah
den faöchaten Pqnkt + 1S^ an» indcaH» #•
tiefste niemals unter 'f 5^ fieL Abwerhsdnt
leichtes, oder, wenn gleich jach weres, docb
ef:hn«ll brecfaendaa Gewölk« bedeckte den Usmi
liiamiel, der nicht aalten, beaonder# daa Mos»
gena« in «inem Duft g/timlit^ an ifae Duftka
i|ea italiMiischen Himmä an, erinnern imStanJe.
var, iivelcber eben dadurch einta eo «ntxfiiiknK
den Zauber über d ie Laridachaf f agemälde lialiana
a;u verbreiten pflegt* Schon am ästen Aprü,
^OMrkte man, nachdem warme^ e^hAna IV^e
vorausgegangen waren , Abende api^ hifcigas,
Wetterleuchten, welchem in der Nacht hndtt*
barer Gewitterregen folgte. Am 5ten MaiachndU
\ßr Witiarungawecbael, nach heftigem Stunn
mit S* O* Winde und ti§getu In 4len daiaqf
^Igenden Tagen wieder Schnee» naese Killf^
trübe, veränderlich^ ra;gneriache Wittenia|ii
Dann am i3ten Mai Gewitter» Schloaaen« da>
gel, Regen, mit S. S. Winde, und, mit diesan
atmosphäriachen Tumulte abermele Schnee
Am Igten Abends wiederum Wetterlenchte%
flach dieaem Meteor, vom igten bia xom
Sgaten treffliche^ warme, frudiibare Wiltemn^
bei heUetu« unbewölktem Himmel, Sonnen»
achein, S. O., S* 5., S« W« Wind« nnd einee
mehr hohen als niedern Barometeratand« Vom
ifHUUL an wieder trübe^^ rq^neriache Wittanui^
— 95 —
!!• mit Wannta» hallte nikd atogeikehAiaä
D acbneli und häufig wechaeice, und auf
Alt in dan. Monat luniua überginfTy daa«
nratca Orittheil aich mit Weinen Abinde«
en an die WitternngibeachafFenheit aeinea*
ingera acblofa« Die iregetabiliache Natur
ueta aich bei deraelben einea besonderen,
gen Wacbathuoiei^ einea über Feld» niid-
»nfrüchta gleidr vertfaellren seegenreiohea
ihena* Ea war» a]a wenn die Jahreszeit
Sommera auf drei Wochen in den April
itat^ und der Herbst im Monat Mai dar*
gefolgt wäre. Fanden wir nicht zur Beati»
lg dieaer Annahme melereologiache Vor«.
\(df welche dem Gebirgsfrühlinge ganz fremd
, und nur aeinem Semmer angehören Y
' gewichtiger wird {euer Anfangs nurfliich«
lingeworfene Vergleich durch die Bemerw
;: data in den gedachten Monaten» April^
und JuniuSy solche Rrankheitszusdinde hiu*^
and mit Intensitit bervortraten^ welche
. eigentlich nur den Sommer- und Herbst«
laten tukommen. Hier lasse ich mein
ichea Tagbeuch reden. Gegen finde dee
z zeigten aich unter den Erwachsenen ter^
ae st ' ^/uotidimiae inflammatoriae^ bei Kirw
i hbr9§ mesetUerieae Bmglivii und HauW
tioneiu Schnell brachen hierauf im April,
eingetratener, dsuernder» warmer Witterung^
bei geschwindem Wechsel derselben höchst
Ltige Unterleibskrankheiten hervor. ^Hepm^
y gastritisy aitmi^itf choleroy celicae^ vo*
19% SU denen sich am Ende des Mais pem»^
\ut^ febril bullosa^ icleruSf äjHochuSf Aheu«
algiien aller Art» geseüteui kamen nun in
Behandlung« Besonders heftig wurde eine
trhis^ langwierig und .von aiehrmaligeo
- g6 -
RackfHlen in d«r Kur iintM^dMiiy dte Bi
luuicllong einer HopatiHsf nMehwikrdig an Ic
ferüdy welcher ftoletzt in MumukigpaticuiiAm
Sing* Bei eineff am «SjnecAiu derniederttsg«
en Kranken fand sieb «piterlun: Enu&ndflj
der Mils nnd der Baudnpeicheldrase ein, Jii
wurde gehoben, dieae ging in Verhärtnng äi
an welcher ich noch gegenwirtig die Kniii
XQ behandeln habe, ob mitgunatigem Erfo^
wird die Zeit lehren* Die Anxahl meino^ai
Unterleibaentzandungen und biliösen Fidia
in den erwähnten drei Monaten behanddü
Kranken betrog 97; im ganzen -wurden 4]
in die Kur genommen.
Dafa, wie im Eingänge bemerkt worden
die ungewöhnliche WitterungabeschaffenU
audi auf die Wirkungaw^ae der ArzneiDM
einen nicht zu Terkehntoden Einflufa aiufiiti
l^abe, acheint durch einige Wahmehmiuyi
beatatigt zu werden. Eiiier Kranken, w
che an heftiger Hepatitis litt» wurden, nek
der Application von acht Blutegeln eia Qi^
gnent — eine Unze haltend •— veraduriM
welche zum achten Theile aua der gniMi
Merkarialsalbe bestand. Kaum war die Hft
r
diesea Mittels verachmiert, ala ein fnrcbtitftf
Speichelflors entstand, welchem erat mit'l^
vierten Woche Einhalt gethan werden kos*;
Bei einem andern» an Gaatritia und IcMj
achwer dknieder liegenden» Kranken wsM
ich» in Verbindang mit einer Emulsio
das Calomel -^ d Gran mit 5 Gran Mi,
und eben so viel Zucker pro dosi •— an»
der vierten Gabe entatanden Anschwelli
der Snbmaxillardrüsen» übler Geruch aas
Munde» geachwollenea Zahnfleisch» knrii^
anuCite von der ferneren Anwendung desQöfliti
silW
— 97 —
abttehn* Itinoni drfttmülriiilM^n'wirkta
Fuium 4eimß6 €ompo4itu»h ^^ dreli Uo«
rtchrpf b^Of wi^ ein Dratttcami dagegtn
cm ttiderD flränktn ^oCran der Brech/-
nilJil du Miodetce bewirkten. 9ei eU
n^ten ILrankei» ging der Ipterue in walira
zaqchc übior, petechienartige Blvtnnter^.
ym traNn überall auf dw Haut hervor^;
übe ifurde die Kranke durch minerali*
iuein, . bittere ^trakte^ aromftieche Bi*
udceyi»
tl^nstruß durch die Brüste f
nen xwar bokannten^ jedoch gewib aeU
Fall hatte ich waUirend der K^nraeit \n
ler ^u behapdelp« £inüp junge Wittwe^
sweier Kinder^ von 6 und lo Jahren^
Komtituiion, getitiieichr. von strenger
ülty etetf gehörig menstruirt^ erkältet
vährend der monaiiichen Aeiuigung, wel«
5tzlicb anrucktritt, ohne jedoch fjir de^
blick bemerkbare nachtheilige Folgen zu
iiaen. Pu fiächstemai erscheinen, bei
pa völligem Wohlbefinden, die Menstma
die Warzen beider Bräate, nur mit fig^
cpbergehenden Beklemmqng der JAespi»
lorgane verbunden. Vergeblich wirep
nem labre fynenmgogß mancherlei Ar(
indet worden. Pie Reinigung trat gleicht
um Hohn der Aerate, pach wie i^or, all«,
(ochen aut dieaem abnormen Wege ein«
rannen nnd Bider ^u Altwasser hoben,
meioer Anleitung, pach 7 Wochen diese
mitat vollkommcPy indem die Catama«
rn. XXJLXIII.B. 5. 8c. O
— 98 — ^
ulk auf dfm gewöbnlichcn Wage mk im
87iMn warmen Bad« eintraten«
Ein hartnickiger Herpes T^rpiginom n
beklen Oberarmen» gog^n welche die aonit m
heilaamen Schwefelbäder zu Warmbmnn fradi^
los, 8o wie mehrere andere Arzneimittel, »
gewender worden waren» wurde durch dia H^
^tt SU Altwasser» zu deren jedem ich ein Mifct
eben — ; I j- ft Madizinalgewicht^ mUnm m.
riatieum setzen Hers, vollkommen gebeut» b^
aere dritte Quelle, geschärft mit einem Zoo»
Yon natrum carhomcum, wurde dabei gm i»
ken» und dadurch eine unglaubliche Ma|i ^
Urin täglich ausgeleert* Die Mischung ^ kok<
lensaurea Eisenwasser mit natnan earim <
cum — tu welcher ich auch» ^ch Muk/t$
der individuellen Krarikbeiteznstande» kiiia*
ders bei Verschiinimerung und Abdomiiiil>Vflib'
blütigkeir, natrum sulphuricum und etwii a^'
trum nmriaiicum setzen lasse» hat sich bsi^i^
reren meiner diesjährigen Kurgaste in Atai^
ser ungemein heilsam bewiesen« Einen gfaik
gunstigen Erfolg gewährte mir, bei Witt
Infarkten des Unterleibes, bedeutender Zü^
keit und Verschleimung des Blutes im H#'
adersystem, jene Quelle» in Verbinduig äl'
dem Exiracto tataxaci li<fuido^ und tiai'lf
dergestalt gebraucht» dafs in den FruhstuAs p
des Morgens abwechselnd ein Gtos BruimenfNH
trnnkefi» und eine Viertelstunde nachher #1*
Efslöffel voll des Extrakts genommen wariik-|*
eine solche Portton mufste binnen andsrtlulk
Stunden drei-, auch wohl viermal wiederhsk
werden. Die stärkende zweite Quelle bcschiob
dann gewöhnlich, nachdem kopi(tee BlaiNB'l
t
I
6
r
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I
— 99 —
» ▼•rtetsmti^ Unrelnij^keitm ansgeleert wor«
waren» die glAckiicli beendigte JLur •).
Entstehung der Mineralwasser^
I
Die Ideen des genialen Steffens über die
tehung der mineraiiachen VVaaaer ver^
elat einet galvaniechen' Prozesses, an lie
lerung des trelllichen Chemikers Dole»
" geknüpft» dara alle Mineralwaaaer» oder
lur atie im Waaser befindlichen cfaemi«
i Stoffs^, durch einen galraniachen Prozeff
let werden, dafs am Nord* oder Zinkpol
enaäure, Eiaenoxyd \u a« w« am Süd* oder
»Ol Schwefel, W4aaerato£F u. a« w. hervor«
und daCs folglich überall, wo kohlenaan«
eienwaaaer aidi findet, auch Schwefelwaa«
lar mehr oder weniger weit entfernt, vor«
Kien mufs, und so umgekehrt, giebt Stoff
jchat intereaaanten Betrachtungen* Beate«
<1 für dieae^ über die Erzeugung d^r Mi«
waaaer engedeutete Ansicht atehe hier die
irkung: dafa in Wariubrunn, wo^ wie be«
t, iwei kräftige SchwefelcjueUen, uud zwar
gegen Süden^ dem Schoobe der Erde ent«
lein» aechs* bia achthundert Sdiritle von
Iben entfernt, ganz nach Norden, ein koh*
irea Eisenwasaer in rieiu Hofe eines Pri«
mnea entdeckt worden ist, welches bereite
inigen Jahren getrunken, auch zum Ba-
«ber die BeiiandtLcile der dr«i eisen baltigeii
ineral itcheil Quellen zu Altwasser «iebi rirme
Jirift: A/twasser und j^'/rc IL...\ue//cn, hesciiiie»
la von A. Hinze, Dr u, t. w. i^. Bieslau« ^a^S*
Lsfüi&rliche Nachricht.
G 8
— t«0 —
dsn g«lur>ncht wird, aber noch ntdt cktaüKk
unleraiicht worden ist« Und in Aitwasaer, dea
Brannen- and Badeorte^ walchem ich seit 15
Jahren als Arzt vorstehe, fchmeclit und riecht
die erste der drei kohlensauren Eifenqnellfl%
welche in Süd Sud der £rde entspringt, so b^
deutend na£h geschwefeltem WasserstoBp^
dafs Ich raeine Kurgäste, welche von dieif '
Qaelle trinken, trots aller Grunde undVomik
langen, niemals von dem, durch die chemiicki
Analyse erwiesenen, Nichtdaaeyn jener Giert
überzeugen kann« Eben wegen seines 6i*
achmaciu und Geruchs wird dieser BnumiBi
besonders ron den Polen, der Schwefel- ote
faule Eierbrannen genannt« Daa zweite^ mit
Kohlensäure und Eisenozyd reichlich geschwA^
gerte Wasser, der Mittel- oder Eisenbnnwa
genannt, liegt Nord Nord bei fVest*
Noch bemerkt Uöbereiner^ dals, wsmi
kohlensaures Eisen und ein Schwefrimsiff
eich irgendwo einander berühren, ikie gel»
etige PolariiSt alsdann zu Grunde ging^ (Ub
alsdann Schwefeleisen, und durch Veri>indaag
dea WasserstofiFes mit der Kohlenaäuret KdUi^
wenn nämlich viel Koblensiure Torhaoihl
war, entstünde» Welch ein reichhaldpr
StoSF zu Bemerkungen fiber die Bildung du
Kohlen, deren Lager und Platze hier, wo in
dem Räume weniger Meilen mehrere dieiii
haltige Mineralwasser entspringen, nna nbenU
umgeben, und über deren Entstdiung im lo*
nem der Erde schon so manche abentheosrlb
che^ oder unbefriedigende Hypetheae dem Pa*
blikum aufgetischt worden ist»
1
'— fVX -^
■"■ VII.
■ ^ ..... *
eit« und Volks-Krankheiten
des Jahres 18^4
ia ttnd um Rag«nsbar|^
beobachtet
▼on
Dn Jacob Schäffer,
^ArtlL Thnni» und Taxuchem Leibanu und Ge-
wunwiratli«^ Ritter des CiTii-VeTdi«nttord«iit der
Baitlifcbtii Krone» und Mitglied mehrerer
.gelehrten Geiellschafteiu
(Porteetsung.)
August.
trantlentaBd: böehster 37<*a<<<s cl«n igten früh.
niedri^tter 26 8 7 <l*n 26. Abends,
mittlerer 27 0 6 gans regelmäCsig.
Vom iten bis asttan hielt sich dss Baro«
leter stets um und über den Mittelstand; vom
3stn bis 29 unter demselben; die letzten zwei
'a^a wieder über dem Mittelsund«
m
niedrigster + 62 3,23. frflh,
mittlerer «j- 14 o am awüGii*
de «a niedrig
DU wirmften Tage baiträ wir ▼om itn
bis zum ^utKf und vom S4fctn'bi8 döatMi
Mit einem Gewitter att| «5ften Abende achUi
eich die Sommerwarmii«
* •
Hygromctertfauid : höchster '* 964 dta 5* NtduBi
niedrigster .566 dea agtten itük/d»
" Re^
mittlerer \ j6s iZDcfcaer als nmI
im ASioiL
Vom iten bia 25aten mr diaf LuFt imMr
1>eträchtlicfaer trocken, die eingetretene Re|^ai"
zeit drückte daa Hygrometer aur Feuchtigiidl
berab« Der Regen betrug 31 Perie. liäk^
etwaa mehr als sonst. Die herrscbenden Winde
waren wieder Nordwest» Ost verhielt aidi xa
West wie 101 zu 194«
Im ganzen Monat xibhen wir Utars^
scböae and vernaischte Tage zneammAi 2|i
ganz trübe g^Tage mit Regen 1 s, mit Rtbd
Sf mit Wind und Sturm 14, mit Gewittern in
der Nähe und Ferne 4. Heitere, ecböneoiid
Termischte IQäcbte 23, treibe 8» niit B^ea 4i
mit Wind 3, mit Gewitter i.
Ohnerachtet dieser wahrhaften Sommsr*
tage, deren wir uns endlich bis am fi5stsi
fast ununterbrochen zu erfreuen hatten, wölb
ten dennoch die mannigfaUigen Formen dss
Uebelseyns nicht sparsamer werden. Ich.hatts
jm Verlauf dieses Monats 106 Kranke zu ba>
sorgen, von denen mir nur zwei starben, nam«
lieh ein 76 Jahr alt gewordener Donaherr sa
Unterletbsheschwetdexi und ein 8 Monat altsr
Junge an der Ruhr, bei welchem die Zahn^
■ — . lüj —
4tfihifte'Siig|ttcli trihmal, und dfti fpmz« Nar«
»Ttnsyatam in MhleidenscbaFt gezogen «wnrde.
AU ich am sjsatan Jali dif erstemal Mor-
•gtena xom Grafen E. gerufen wurii^ klagte eir
mir^ dafa er in der verflofsenen Nacht öftere
-ScoUausleerangen» aber ohne Schmerzen gehabt
habe» und dermalen- keinen Harn lasaen könne»
dabei änderet, brennende Empfindungen an
-der Eichel verapüre. Da ich solche nnteraucht%
•Ihnd ich den Anagang der Harnröhre aehr roth
und entzündet.» Ich achrieb gelinde Diuretica»
•rweichende Kljatiere mit i^ini^en Tropfen
Iioudanum und Abends ein Bad Tor| worauf
er einige Stunden aanft schlief. Als aber am
folgenden Morgen der Urin dennoch nicht, ab«
ßoti^ die Schaamgegend etwas angetrieben und
adunorzhaft^ auch der Durst grofs und das Fie«
«Her stark war, so Itefs ich ungesäumt einige
Unzen Blut vom Arm abfliefsen» Cataplasmata
0X Spec. tmoll. mit Belladonna und Bilsen-
kraut über den Unterleib legen, und innerlich
Meine Gaben von Calnmsl mit Opium fortge-
ben* Abende erfahr ich» dafs mit dem letzten
Klystier auch Tiel Harn abgegangen» und der
Kranke darauf schmerzenfrei und wie neube-
lebt %%j. Das Blut hatte eine dicke Entzün-
dnngshaut» und der Cruor gar keine Consi-
etens. Die darauf folgende Nacht schlief Pa-
tient die ganze Nacht, und wihnte vollkom-
men hergeatellt zu aeyn» weil alle Se- und
,£xcretionen gehörig von statten gingen» Schlaf
vnd Efslust wiederkehrten» ja sogar das Bett ver^
laaaen werden konnte« Nach ein paar Tagen klagte
der Kranke aufs neue über ganz verlohrne
Efalust» etwaa angetriebenen Unterleib» verliaU
tene Stahlansleernng» obschon der Harn hau-
fi§ nnd leicht abflefa. Ich-rieth Klystiere mit
— 104
i Lein&i nüd ömhm voa Cilwi,
und etwas Opiutit^ würAtif tin|i
Entliernligm erfolgten« fiideüttt trtteh R»
gangen ztim Brecbeni fapoEier Diiiet)i ficUd»
iigkair^ angetriebner ^terMb nait Abenttdk
ger Verhaltdng des Stühlgaiigi^» trot* ik nb
ftendsteü inüerHcheiiniid iüCsmrlicliM aAgenMii
teil Mitteii bi^ aii d«sMi Tddl «dn^ d^ sidiMf
tihtnung imd ÜiitbititUAt d«e Dartttkülakik
leiten liefSi irodiii^di (Üü k&qpellidieii ttndU
tteskräf te ^osdiekids abnsluiieiH faii cndlidl m
Em dieses eiitvänftes Hinieheldeti riflttat Ki
iche za titileMichei^ würd« jbicht sdgiiphit
Bei firwachsetien waj^esl Ait ShfäämA'
fälle itnd wahire Auhretk ftieteUch an der TU*
gesordnuhg^ beide RrankheitMl aber wtim
gleich im ersten Entsteheii Init «ias^ Abt
JpeeacUanhäf und nich eirfölgteir WurlulB|äh
jinimi Rhabar. Elixir Rohor. ff^h^ ö. 3tMfe
• Opa C. nebst kleinen Gaben von Kifidm
ins Oerstenscbteltn mit Mxttäet* OffiipMU
Warefl aber die ersten Tage ohne indidia
tteiralhiing verstrichen^ lo kditet» üe von Sdb
len des Patientta mehr Gediilt die KtasUidl
tu kriiriigtoti^ niid Von Seiten dei Arnes lia-
gere 2Seit iid zu heileli« -^ Anoli katarrhd'
sehe Üehdf hartnäekige JfftUt^n^ falsche Saß
tenstiehe mit Fieber begleitet kameii öfter fa^
und immer war iü Rühren sowohl^ als fO^
Eiiglich bei katarrhalischen Krankheiten de
Krwachsdäen das Nertetasjstöm itiit angegrilÜBi^
wcki^rch der Verlauf deTfeelbtei in berat adgsrod
femacht^ und die Heilutig tait Zneicten voa
Verreiimitteln, als Baldrian, Chiha» Caatoreniflb
Kampher erreicht Werden innCite. -^ Aa
1 fiten d. M* wurde ich Abende tn einer vor
kcht Tagen Init dem niwk &inc| nlftcUich UmI
— to5 —
rvitbtindineii ^prutnif welch« Jaa* lan-
gst ftlUtfl^ und die ersten drei Tfge eich ^
:kt gat befiltid; *m 4ten Tag aber
Ue tnit katarrhalischen Zufallen, und -
ntifitiit iLoiiken nnd Durchttllen be*
^ die aber weder mU Zwange hoch
Ang b^gteitet waren ^ wohl aber perip«
üh Und Abendi eintraten^ nnd in gaÄz
2wiichenieiten acht bis lehn finde»»
iremriachten« wodurch die arme Wöch-
tim $o Inehr entkratfet wurde » «ia
a jüle ftbluat fehlte- Der Pule war
uhd ichwach I die Zuiige trocken, der
Eb etwas angetrieben und schmenhaftf
tat grob etc.^ auf der Brust ttnd über
men Leib stand ein ^rieselartiger Ana»
in vollen weifsen Bliischen. Ich reichte
vorzüglich einige Grane der Brechwur«
: spiter Minderersgeist mit dem Baldrian»
und Zusatz von Weinessigäther, liefe
mnwHhim ifolatiU eamphorat* cum Lau»
q. S. alle drei Stunden in Unterleib
an und denselben mit Flanellappen un«
tat bähen, welche mit den in Baierwein
tetaen Chemillenblumen durthnifst wa-
>er Hebamme trug ich aufserdem au^
dl Immer ihr Rind fortstillenden Mutter
dreimal wenigstens eine JSchaale< voll
schleim, dem zehn Tropfen Laudan«
Bt wurden, laulrarm als Rl3r8tier zu ge«
d diese DoSe zu wiederholen, wenn «ie
leiben sollte« Schon am folgenden Tag
ichi dafa die Wöchnerin einige Stunden
McUafent auch das Kind, wie gewöhn-
Mtülfc habet gegen Abend sejr aber der
ill wieder eingetreten, gegen welchen
D Üer« ylUagnes^ Sal. caUinat, Trag» aro*
— 156 —
mätie* ad' Ser^ ]. Extract^ Cort. CaiamlL
Sen semis. Opii Gn )• Calomel Gr. iv. M. ^
div in iv« part. aeq. alle vier Standen ibi
Dofe reichen lieb. WIhrend dea^Gebnndi
dieser Pulver verichwand der DurdifiiU «^
die Fieber bald, dafür kehrte nech eiiügen Ä
gen die .firslnst und Geanndheit wieder* *
Die BreefidurehfälU befielen die ErwachaeM
oft mit ungeatumer Heftigkeit^ nnd meiiim
in der Nacht» nachdem der damit BeEaUeq^
wordene noch ganz wohl und gesund aicka
Bette gelegt and ein paar Standen recht rüg
geschlafen hatte* So wurde ein 4oyaliif|it
robuster Hofbedienter nach Mitternacht plAtip
lieh» und zwar nach dem ersten erquickoidea
eanften Schlaf mit Ueblichkeit, Urfarechsn an'
mehr als fiomal schnell sich folgenden ftaU-
entleerungen ergriffen« Ich Terechrieb ihm i'
nh Gabe der Brechwurzel und dann ein Df
€oet^ Uchen, IsL mit Rad. Columb. iL Cakm,
aromatic. mit Zusatz von der Tinetur* artmuU.
u. Opii E. Abends liefs ich ihm eine Taue
Gerstenschleim mit zwei Theelö^el voll vom
Mxtract^ Oramin. liq. mit fun^ehn Tropta
JLaudan. tiq. als Klystier geben» vi^orauf nidrt
nur der Durchfall, sondern auch die unange*
nehmen Gefühle der Kolikschmerzen nachts*
faen» auch das Fieber sich minderte, ein miu<
ger Schlaf und nach ein paar Tagen ' die Eb*
last sich wieder einstellte» so dafa nach weai*
ger Zeit der Kranke aeinen Dienst mit emaoe^
ter Kraft antreten konnte. Bei einigen» wel-
che diese Brechkoliken vernachlässigten» odd
▼erkehrte Mittel dagegen gebrauchten» wardea
endlich die Entleerungen mit Zwang begleitetf
und gingen gar zu gern in wahre Rühren öbsr»
mitanter tfidtlich endeten* ».
— 107 —
ifiAl^di Titlo krankf KSnder gab ef in
Monat zu befacheiii deren Anzahl ebcör
I aich belsef» welche fileichfalls an Breche
Rühren n. Brus^affekten litten ^ anch
\tige Bräunt kam einzeln Tor« In ein
raelben Familie • atarben zwei Kinder^
jihriger nnd ein dreijähriger Knabei^
^eil daa Uebel Anfinge verkannty und
»fa katarrhaliach gehalten wurde; dae
aefallene 5jihrige Mädchen aber genaa
ilncklich di^rch reiche Gaben von Calo«
bat dem Gebrauch einiger Blutegeln nnd
iflaster« — Die Masern nahmen merfc-
f dafnr aber fanden aich bei ihnen df«
mteckte Wechaelficber ein, die meU
lenj eintigigen Typum hielten, und
wranageachickten anflöaenDen , gelind
tden Mitteln und darauf gereichter Brech«
mit kleinen Gaben von China «-> bei
oder ecklen und eigensinnigen Kin«
:zte in Klystieren gereicht — • bald und
:h geheilt wurden« Ueberhaupt kann
Ite man Klyatiete ala Heilmittel, wodurch
big angezeigten Arzneien eigenainnigenp
dizin höchst verabacbeuenden Kindern
beigebracht werden können, häufiger
:era in Anapruch nehmen. Einem 13
I Mädchen, daa dreimal rückfallig und
von einem Wechlelfieber periodiach ge«
rurde, dabei einen nnwideratehlichen
r China in Subatanz und Absud hatt^
i alle Morgen und' Abende drei Unzen
!Coct, dem ich ein halbea Quentchen
dieaer Rinde nnd fünf Tropfen Laudan.
1 beiaetzte, mit ao gutem Erfolg neh«
iafa achon nach der dritten Gabe daa
inablieby und nie wiederkamt Mit der»
•elben gnten Wirkung Wendel« iah dieMtHUb
klyetiere gegen hartnackige Wechtelfiebec mtk
h«i Erwachsenett nur in reieherer Gabe an* «t
Ein Tier Jahre aäblendea Mldchen wwdajl
der Mht9 dieses Monaia mit Fieber^ grabt
Hitze, Neigungen zum Brechen etc» JBVpüni lu
als ich solcbes Mittags cum erstenmal Mk|ll|f||
ea sopoids, mit halbgeöffiieten Augen» leidilt ]|
Zuckungen» schnellem kleinen Pala, mitnali L
Hasten etc* da» $o dafs ich den nahen ia^ l|
bruch der Masern oder eine HtnaaSection 1^ 1]
aorgte. Ich lieb unveravglich SenfiunscUfai
auf die Waden» sammt einem Klyader vfe
Weinessigzusata und einige Grane der Bii^
yfVLfzel geben» worauf hM viel Schleim aal
Galle weggebrochen wurde. Abende «arte
Mädchen wieder vollkommen bei sich» Rsk«i
Durst und alles im geminderte'n Grad* hM
folgenden Mitug traf ich ea ganz wiedsr ia ..
demselben Zustand» wie gestern an* Die Moli- ]
ter versicherte micb, dals ea gut gesddstaH
ja selbst diesen Vormittag nom geapidt.vnd;
aufner. Bett zugebracht habe» aeit zwei Stifr
den aber in demselben soporösen Zustand» nh
Tags vorher» läge« Dazu gesdlte eich nun da
quälender» mit Schmerz in der Seite vertane
dener Husten, wobei Blut mit auagewoita
vnirde* Da ich um dieae Zeit auch iltere Kia*
der an diesem Seitenstich zu besuchen httl%
ao verordnete ich auch hier kleine Gaben toa
Calomel mit Kermes» liefe alle Morgen eai
Abend ein Klystier und eine apaniache Flif|l
auf die schmerzende Stelle eetzen» und dii
ganze Brust» samt dem Unterleib» mit erwsi-
chenden Kataplasmen bedecken. Daa EidMl
war nun heftig» die Nächte achlafloe und-dis
Entluriftnng grols» der Reix zum Hneten aap
— 109 —
«afliArltchy doch find aich dabeikalB fiziitor
Schmers mehr» Da nun daa Kind gegen je»
At9 ArsneimUtel eine unuberwindlicbe Abnei»
gung httte» und die Matter ihr tolche unter
Schreien und Wanen eingieben mabte^ wo*
bei es doch kaum die Hälfte bekamt so nahm
ich auch hier, wie öftere echon, meine Zu«
Aucht au den Heilkljatieren, mittelst welchen
Ich die angezeigten Arzneien solchen ekeln
nnd eigensinnigen Kindern beibringen lassen
Ich verschrieb daher Mee. Cortic. Salic, fra*
giL ünc^ s€tn. Chinas raJL VßUrian* Sylv> aa
Draehm.]]* FoUBMadona^Scmp. )^,eoqJn Aq.
fontn s. q, Colat, libr^ sem. add JßKtraet*
gramin* liq» üne. )• Sjr. Chinme ünc^ semis^
Jhdv. Cort. Ckifi. rühr. JElix. robon fp^h- aa
I3raehm. ]• semis. JLaud^ liq. Syd. Serup. j*
mid lieb solche auf dreimal jeden Abend eine
Portion beibringen» Schon die erste Gabe
dampfte den Kitzelhusten, und bewirkte Schlaf»
der gceilich erkftnstelt nnd dah^ linger als ge-
wöhnlich wer. Indessen erwachte das Mid^
eben am folgenden Mittag siemllch heiter, der
Harn gab ein siegelm^artigee Sediment; die
Haut war feucht, der PulsMhlag matt, aber
noch etwas geschmnd» und nur gegen Abend
ßeberisch« ich lieb nun die zwdte, Gabe des
obigen Absudes als Kljrstier beibringen, die
gleichfalls wieder bis am folgenden Morgen
blieb, eher keinen . betttubenden^ sondern gans
' naturlichen ruhigen Schlaf machte^ worauf daa
Midchen h^ter aufwachte, und för diesmal
▼on dem Fieber und' allen ftbrigen Beechwerw
4en frei geblieben ist. Die Entkräftung aber
war in dem Grade^ dab das Kind nach
diesem nur neim Tage gewihrten Fieber auf
keinem Fob mehr stehen konnte» eondem
^ HO ^
die ersten Tage der Oenei nng immer gctragn
werden mubte« Die Efilust kehrte zwar wi»
der, fie konnte aber nicht eher aattsam befriedig
werden, ale bia die Schwimmchen, wdcki
eich auf der Zange unu^ im Mande hie nnl
da angesetzt hatten« gebeilt worden waren«
Mit voller Ueberzengnng einee gnten b
folgs Jcann ich daher allen meinen Amubrfti
dern aus wie<ierholter Erfahrung die Heilnag
der Krankheiteni mittelst Klyatieve bei eigen-
einnigeni alle Arzneimittel verabscheuendia
Kindern bestens empfehlen; ja, ich wihim
wie schon gesagt, sogar diese Hciilart auch \d
Erwachsenen, und sah z. B. hartnackige Wsck^
aelfieber durch zwei o^er drei Chinaklysdsn^
denen allemal ein halbes oder ganzes Lotk
China in Substanz zugemischt wmrde, {urim^
mer heben, nachdem durch sie, im Magsn,
aufgenommen, dieser Zweck nicht eneickl'
werden konnte*
Aufser diesem Madchen hatte ich tiglidi
noch sechs andere Kinder, zwischen Tier und
sechs Jahren, zu besuchen, welche am SötsBF
stich krank lagen, ich aah sie eher alle thnls
durch freiwilliges Nasenbluten, chetla dnrdi
Anlegung einiger Blutegel an die achmerzende
Stelle, am 7ten oier gten Tag glücklich gsnSi
sen. Sie bekamen durchaus kleine Gabea
von Kerm^s min* mit Calomtlf die flnchtigs
Salbe, eine spanische Flieae, erweichende &fr
laplasuiüta und öfters Klystiers^ Die oaiar
dieser Beh^milung am S^^n und gten Tag efai»
tretende Krisen erschienen unter erleic£tenh
den Schweifsen, dickem Harn, freiem, weichsn
Pulsschlag« Bei einigen delikaten, mit echwa«
eher Brust begabten, blieb nach überstand^*
nem Fieber ein hartnäckiger • floaten suvucky
— IIX — ^
r' den änhaltahden Oabrtacli def UUünditclitB
Kitea mit Atßt Akh* und Uquint.^ Warsd
r Wolferleiblumen etc« uaä andtrtr ftiff«
iidcr Alitt«! erkeiichte»
Septgmier^
eomcttnuiid: bdchster 37«' 4<<' 5 den 10. Mbi
niedrigster 26 9 8 den 8« fr^b.
jnitderer 37 1 athöhertissonaC
Du Barometer behauptete dqrchaua einen
hien Stande nur vom 5ten bis zum 9ten
ibe atand ea . unter der hiesigen initderen
^hot auf welche Tage auch die Rfl|genzett
lt.
«xmesiacanund: höchster + 16 6 dea 30» Nachni«
niedrigster +36 den 16. früh,
mittlerer +95 nm 3 Grad iit
niedrig.
In der eraten Hälfte det Monata war ea
hr kalt^ dadurch wurde die mittlere Tempe«
tur des JSepteuibcrs so tief herabgadrückt^
iCa aeit 40 Jahren kein ao kalter September
jrkömmt.
fgroaecerstaad: höchster 83^
niedrigster 31^
mittlerer 732 50 ziemlich sormaL
Betrag des Ilegena 8^ Linien, zwei Drittel
«niger» als sonst im Mittel« Wir zählten im
lansen heitere Tage 9, schöne 4» wolkigte 13^
sns trabe 4» mit Morgennebel 6, mit Regen
i anic Wind 8; heitere Nächte ij, schöne 2»
roiklgte 69 ganz trübe 9, mit Regen 4, mit
Viad I« Der herrschende Wind war in der
raten Hälfte Nordwest, und mitunter eehr
t&cmiach; ia der zweiten Ost mit den zwei
a- v.v
^°^VS? <^*^V^»tia •^•^V Jl"
^ ■ \ " •«Ä**' ft V»« ^*^ Set ;5J
— 113 —
ida sn ali Haliwebf Stittnstich etc* bei
Krank«n aber waltete der nervöse Gha*
in etwas hervon — Versteckte fVech^
Wf die eich darch periodische Anwand«
Q von Leib* und Kopfweh, Schlaf sacht
icht verriethen, und nach einigen Stun-
eder verschwanden, einem feiegdmehlar«
laraabsats hatten, stammten meistene
Qterleib t^ld Saburralsto£F her* . Sie wa»
rwegen auch mit Extrakt.- Qramin. Uq.
'€ilix in Jq. laxat. V* atifgelttst, bald
•fli und blieben gar oft schon nach der
Gabe der Brechwunel, die ich ein paar
VI vor dem Eintritt des Paro)ijrimns rei*
:«rS| fär immer weg« /Nur in wenigen
war die China nothwendig; in den
'2 reichte ein einfaches Mageneli^r aus»
boi Kindern beobachtete tnah diese ver«
a Wochselfieberanfalle, die aber mei«
1)en eo leicht und oft apch schon nach
oinsigen gereichten Bredimittel wegblio»
--* Das Podagra meldete sichliie und
mlich bescheiden an, verichwand aber
inigen Tagen wieder, weil daa Wetter
ind warm blieb* *— In d^n ersten etwae
n Tagen wurde ein v,ön Swten des Her-
lad Kopfes, auch als Schriftsteller bei
ad im Ausland sehr geschätater Prälat
t Koliken, Neigungen cum Brechen etc»
Of die mit empfindlichen Schmerzem
Fieber, bereitet waren. Die wenigen
(15) der Srechwunel erregten groben
g von Schleimt wonach das Uebelseyn
h verschwand» Ein auflösendes Mittel
Ifchrcstsabc, Graswurzelextraa in Pfcjer^
irasser und mit etwas JE&'sc stamadu
tt, scha£Fte aait Untentiktaung Ton Vis*
— 114 —
ceralkljrstieraar ungleich Tide liogaBumte I»
farctut mit sichtbarer lurlnchMnivg^ weg« Nadii
dem nun unter dem Gebranch folgender Fib
lens /t^c. M. P. poly ehrest^, haUm St. Puh^
Rhei electi ana Scrupl. jv. Q. QuJujae. rad. Co*
lumb* Extract^ Rheiaquos.Extraet^yiurant.aä
Serupli ij. EoUract. Chamom. q^ ^ «t y«- U d^
piL pond, Gn ij. S- Abende nnd Moigem til
7 Stücke tvL nehmen, beträchtliche SchMo»
klumpen^ nnd lalte Verieasenhciten von Koll(
halb aUFgelöfst und in Scybaläbk in dielüM
dieses Monate abgegangen waren,, ao liebid^
nun, nachdem die Zunge ffeiner, und die ä^
getriebenheit des ' Unterleibe • unaierkbar waii%
die 'Pillen nur-lvor Schlafenlegen^ Vormimii
aber zweitnal, allezeit ztk drei EtMlöBmlttm tu*
gendem^^Bitterwein nehmen : JUc^Jfüiv^LOiuus*
Drachm» i]^ Gort. Awrant.. 27/ir. jemis. In}*
yiri. F^anconic. St. in dig^iti per s}» Aon
Colatür* 'Idbn'}. add. JSlixi roier. m. Etu
C.Aurant* ana ürachm. iij. Bei. dem Otbiaach
di«ier Mittel kehrten die KriFte, der Sdüaf^
die Eblusl; bsld wieder, das Gelbe im WaUiiii
der Augen verschwand, und die voll^iOcfiuidi
heit war am Ende dei Monate ziemlich hN^
der hergestellt« Ob du heilig sngeaidMrti
Gelübde, iich in der Folge nädir Bewagoag
zu machen, und dem Stndirens und den AI»
sen minder anaichliefaend zu leben, in Eifik
lung gehen wird, mag die Zelt lehren« Gip
gen die plötzliche Antreibung d« UnterlatM
nach der ersten oder zweiten Stahlentleenmg
rieth ich die Tinctur. Mart* cum Vin. mäUii%
mit dem Elix, robor^ TVh^ a» Naphth. aceti
mart.f dann spater die Sattuseh. Stahltrep
fen auf Zucker oder in Wein zu nehniflBi
Eine eolide Heilnng fw dit^ZakmiCt wird a»
• •
• ;, •- »
ebrmch Äff Karlbadet und daa Rranzens«
len an der Qadle kfinftigen Sommer bo-
n können«
!wei Mädcben, jedes Ton neun Jahrqn^
ich in' diesem Monat im Seitensthh za
tddni der.iicb bei der einen schon am
btf der andern erst am gteh Tag ent-
1* ' Beide" Mgeb sich diesen Bnista£Fect
c Erklütung zQ| die nm so leichter ge«
en koiinte^ als wir im Septemb^ mitan«
'ahrt Wintercage und im Freien eogar Eis
Q, *) Sid" wurden Nachts mit tieftigeim
T| starkem Waseiiblnten» Durst etc. befal-
woW 'am 'sWeiten Tag sich Husten mit.
lerzt und blatstriemigeni Auswurf gesell«.
KIMnt Gaben von Catort^el mit Kerm^,
tind an^eire antiphlogistische Heilmictelt
srhölte Klystire etc« minderten das Fieber;^
ber "der Schmerz beim (Tasten , ungeach«
es fleibUpn Einreibens der. Qächtigen Salbe
,ocb nicht nachlasien woUfe» lieÜB ich eine
Lsche Flij^ auf diese Stelle regeQ;^am7ten-
1 bei einer der Schweifs u^er defi fjpxiuXL.
ler aus, bei 'der andern zwei /^Tage später^:
Ha/n brach sicbi der Auswurf war gckoehti
Pieber mit dem Schmerz in der^eice ver«
mndflDy und*daf&r stellte sich erquickender
jer Schlaf urd btfd nachher gute Efsiuit .
die alte' Gesundheit wieder'.^«
In der Abwesebb'^ eines '.meiner Colli^.
besuchte ich einen 42jährigen Bürger, wel-.
seit 14 Taien am einseitigen Gesichts-
H s
Diber erfrorea iueh in diosem und dem folgen-
den Mon«t 4ie wenigen Weintnnbea , weiche *
dex Oklaifrost nidu geuolFen; Ju^tf».: voU#ns im
Stocke» ehe ue sur Keife kamen, '
Monaia Tcrgebei» gebraucht,
•o aabnlich and oft gewütucl
Sialm am Ivtiten Octbr. andeti
0 Uabal ging noch in wahm
im d» link« Ang« ans •einai
trieb, daBMib« platx«n machte,
linke Wange mit dem unanaat
■tanke aziFrafs, Die Frau dioaea
Hebamme, atarb ein paar Jal
Munerkiaba«
Die«« inrchtetlicbe Kranket
weilt offenbar, dab die wahr
Krebaei im innem Weaen der
eua ihnen entapringe und in eil
ken Aberschreitonde corroaiven i
etehe, die durch nichle mehr
Dai Sitz de* geistigen Lebens ad
faend im Gehirne seibat, ao.v
derSensibilitit DJ» Irritabilität ihi
theil« im Gan^enajwem all^ k
1 1
- 117 =
IUnjHrirk^,aut4i•M1^k9iÜ•^ ttach^ dafk
ihr eig«na ^«ia;i^9icaiueheDde Kraft in aua«
fimter HaltuDE «^hkib^ dafa daa Harz ao
moaBiaIai|;..Jaar ima Jahr ain unzählige^
.iich ierwai^ert «hil enaamiiienaiahr» da(a
Verdau^JDf, alhn Sa- upd Excrtciqnan g«-
\ TÖn atatiip gabaSf llmrz, 6xp aUgameina
n41»ateV ijafft Arpfeai* JSnfjt Phtner^ dia
rlic&e' BaaäifiGibhaik . fascar oniil fliusigar
tep dat.Qaechaft der Eingjawatda» Drüaan
aUar Wiefkaauga dea balaiitaa thterischan
«Tf hi^ Von. dar natürlichan Thäjtigkait
VärruMmäna ab. Wahe aber dam Tniara
Sflanadiä» wann diasa Harmonia swiachan
liiliiil und Irritabilität aufhört» dia £x<^,
on ZV CpnUraGtioA» oder tungahahrt aua
ti Schrankai^ ^ iHtf » oder ainseitig .erhöht
wdche Entmiachangen der tiafte^ After-
ngeii9 .iuia||liGhe Schmarzan und l^anfe*
1 ehtsteE.en dann nicht? Alle Eatzün»
en und Fieber, die Gicht^ der Kreba» die
inng lind der ^chlagflula» die Hjpochc^
SnSepiie ec'd sind Folgen dea aütgriiobe-
oder nnterbrochenen Gleichgewichte vifi'
t britah&itiirnnd Senaibilitilti nur dann
Geänndheit wieder» wenn Nftnr und
t ao glücklich aindn die Normalitit dieser
ndpe ala JijrbaUer dea ThiaKlebena wieder*
latdlen. a
keulaerat langsam, aber endlich doch aw
ng eich anachidKend war ein Krebascha-
m Oeaich^ den ich einen Monat aah nnd
i welchoi aogar zweimal daa Bsrnhardi'
Mittel» ohne bleibenden erwünachten Er«
infgelax^ wurde». Dar Kranke war ein
nger mnddamann» welcher zehn Jahre
ilitairdienaten 9 ' und wihrend dieaer lao»
- ?^5 -
gMi Zeit nie toj) dtr Krau« ui» (i.. ^...-■, ^.
äHn iat. 'EinV'UcIne Warze, die er unieüin '-^'
dn linkan Angn «m obern Rinde der ^"'^r'«,
ge, odtr vidnÄhr in der Gegend der li«"^L4
Hgnng d^ "Jochbatnei ttug, und ihm '"°'^Vv
Jahren' mit einer Scheere un«rbofft "^^Vi
Bcbnitten, wurde, ■»jtrauf ein kinm lu *^^^\.
(lee Blnwn erfolgte, war die veranhasss^' <)
Hche dieiea hlrinen unreinen, tiet eiD^^t^'*"*V
nen GeaclkWiires', du dnrch Balsam. '*"'*■
Mercaria^ xaii artderc in- und äuCierli ^-^*^
wandte R^itttA wohl in etwas j^iniiiijj ["*i
aber zÄi Tollkom^enen Heilung gehra^^"^^"
den koimt^ bii endlich ein grorses Bl -^»/^
mit in 'den {tacken, und als diesea de« — '^'
tung nicht' «nitpraclb , ein Haarteil d^Es^^
rtUt mia die Stelle mit F.xtraet, Cc:»*"^''
eis Fragil, nnd Z^lcblumen and alle^B^ =i'>'
ueifai aiiifacbeii -auftrocknenden Fäiit« -^kii«
den Wqrde., Nur «itiakUtot 4lälet^""<4f>
ner» iat '^e.nt "alles heiU
- EingedenlE deaien. wat' leb ob—P ll
va» Thiery angefahrt habe, midite \ ~^mA 4i
jSJChrlgen i6bu<ten' 'Mann, tat, deA am {
vetatelienden nahen -Sdiligl!qfr''iid6^BQiKht
iftrf Tietb'ihm aeln Hftoa i.n'htMületm.ß^ii^ji
mir nebenher noch klagte, dafi ihn» ofttir'
tian im Geapräcbe die bekanntii^tm WOÄtrint
Hainen 'emJielei!| dara'durch'^ seine Anbi g*
Beine leichte, wie electriacha CiachätM
lini« dem Laufe der Nerven dui^itif _
wornnf daNelb« Glied wie gdthoit vnl l.
durch Reiben und heftige* sün- uu) ^mf;
wegen wieder zt|m natnrU<i[ien~GeiQhl p'' "
wärda^ and wenn dieeei im Schlaf g«
er daa Glied ganz pelzig and ^efuhllo^ «uDiC
beim Sctaiteiif •mpfind«, xawtHtfi ««* ^E
^. 119. —
iirfaüe Auge wihrmA •tfmi^ Btoifn»
gewöhnUf» Voraiittags, «ckniill «c
xIaCr allst edtwarxe Nicht um ihn
•nn ^ das fasanlcl« vtrachÜ^raeji bii
ch einigm MinateAr Licht und Seh«
wieder ieinfirtdeii; Wae war leichter
Ibareri ab- aus allen diesen Erschei«
•■ Nervenvermögea leidi^nd, in sei«
[itimgM gestdrt und deswegen einen
lag vorane za aeben« Ich achrieb
sem apoplectfschen Candidaten dae
legini vor 9 mafsig und vorsichtig
itMhl der Kost und des Getrinkes zu
rage auf offnen Leib zu sehen, sich
fot 'OemüthiiafFekten za' hüten, die
iwohnten Slutentleerungen nicht zu
ii«^e» w« Demungeachtet aber wurde
lufe dieses Monats vom Schlage ge«
fand ihA bewustlos und mftSchleim«
■
1 Pult klein und edinellt Es wur«
pflasfer in den Nacken und Senf teige
iden "gelegt^ Klystiere gesetzt und
Ine Auflösung des Prechweinsteixia
it aller BehutsemkeiteingiBRörst» bis
fstofsen und wirkliches Erbrechen
Iten» Die Besinnkr^ft kehrte hier«
rieder in etwas znrüc)i, die Sprache
llend ufid unverständlich, und die
e Seite ohne GeHihl und Bewegung,
al^sirt. Ein kraftiges jnfusum vt>
it Wolferleiblumeni der Jtnetur^
U^ dem eile drei oder vier Stunden
von Rec. Balsam^ Vit. H^ Drachm,
^ceti Setup, ij. Tinct* /tmbr. com*
}• beigesetzt wurdo^ innerlich ge-
r den Kopf aromatische Rriuter in
gekechti fleilsig warm übergeschla*
fßOf und ^ Blas«ip8att«r in ^toraiig m
un» Unter dieter Behandhing wotde Siti
che bald ▼erttändlichar » . die Bcwegntig
das Gafohl der gaUhmteB Seite tuMangi
Efalnfit und Schlaf kehrten wieder und ala
ier» mit vielen Tr&nmen Terbniident wen!
quiekend war, worden noäi einige Ilnzcn
vom Ann abgetogen» wonach aadi diea«
ecfawani)en und ruhigere Nachte eintraten
Genesene verrichtet swar demuden wiede
aeine Gesdiafte» jedoch etw«i trägert klagt
über Sausen in den Ohren und EmgenoiB
heit dea Kopfes , merkliche^ Abnahme' di
dächt nisses und öfteres Pelzigwerden ode
achlafmi des rechten Arms und Sehe
Höchst wahrscheinlich wird eine pl€t
Wiederkehr des Schlages sein Leben öhsi
oder lang enden.
Ein Afauthbeamter» 54 Jahre alt, dei
Bhein gebürtig, und in nnsre i^eixl m
echon öfters an nephritischen Beach werfe
linken Seite und an Abgang von kleinse
nen, in Begleitung von heftigen Schjn
lEIieber» VMIrgen aimi Brechen etc« lit^ wur
Anfang diesea Monats Nachte mit.£rbri
unerträglichem Kopfochmerz und sol
Schwindel befallen, dals er bei EröAani
Augenlieder alle Gegenstäpde um eich t
sah, daher er solche weder langil offen
ton, noch im Bette aufrecht sitzen k(
Da seine Lebensweise in der Regel sefa
djtntlich war» auch Abends gewöhnlich i
gegessen wurde, so schien nicht sowol
MageUf ala Tielmehr das Centralorgan 1
riuixh einen GemätlisafiFekr» den er Tag
Vor hatte, Ursache dieses Symptome zu
Oemungeacbtet aber fing ich die Kur mit
'— in —
be dir BNchwnrzd 1119 üiid lU ditielb«
I«ii flchliim durch wtederholtei Würgen wtg-
chifft hatten r«ichtt ich ein «atarirtes Bü^
anlnfnanm mit der Tinctura äromatiea und
afac* volat^ Teraetity rieth Senfteige auf die
eOf über den Kopf die SchmuchMr*%ditn
ifchläge» und in den Nacken ein Blaaen«
later sa legen* In ein paar Tagen lieCa
minf der Schwinde! merklich nach, daa Le«.
I und Schreiben aber war noch nicht mSg«
lii indem die Budiftaben doppelt erschienent
d mit einemmal pl&czlich aus den Augen
rachwdnden. Seibat daa Gehen im Zimmer
Abte mit aller Behntaamkeit. und Anfange
it F&hrem rersocht werden« Daa leiaeate
irwirtab&cken war mit Gefahr dea Fallens
rbanden, und Im Gehen mufften die Au-
n vor sich starr, so wie der ganze Kepf ru*
|i ohne alle Bewegung,' gehalten werden,
alne Gaben des Balsam^ ißitae Hoffm^ mit
fNaphiha ac9ti und der Tinctur^ Ambr. coi^
tf# hoben In kleinen oft wiederholten Gaben»
It einem Tig und Nacht auf dem Kopf ge«
igenefl| und mit Spee^ eephaUcis pro cu^iph»
igefnlltcn Käppchen» nach und nach auch
see Beschwerden, so dafs Patient binnen 14
Igen hergestellt werden, und auf seinem
irean Wieder arbeiten konnte. Lange Zeit
er fählte er einen unangenehmen Orock in
r Gegend des rechten Schlafes, tief im Ge«
rne eelbsi, der ihm beim schnellen Hin* und
nrdrehen des Kopfes Schwindd und Uebel-
it ▼emrsacbte. Ungeachtet awar Efslust»
hlaf und alle übrigen Venrichtungen derma*
d gut von statten gehen, so scheint auch
•eea Snbject ein Candidat des Schlagflusses
. eejDi der su eelner Zeit wohl immer für
den Krank«B»rrür rnJiGh Ab«r tttcht iiiMrmM
eintreten wird.
Von jeher michta man 4er Heilkiuidedea
Vorwarf I dab die Aoa&bong derselbsn ilaiin
aap keine festen Pripcipitn begjriindet 1191
könnei weil die Diagnoaei^ ijmcl &(ipioaeaja
Aerzte .so achwankend und initniiter. tack 'n»
rig aindy und weil oft «lieselben lleihnillA
Welche g^gf n ein und düea^be Krankheit «»
pfohlen und angewendet werden, yon aadai
Aerzten Terworfen, und snweilen mit fatt c*
^egengesetzten Arzneien dennoch geheilt a
werden pflegen» Geschichte und Erfaknf
beftatigf n beiilea* Wie labt eich nun ditfi
Widerspruch lösen ? Wohl dadurch am bcM
dafs, in jeder individuellen Conetitation A
Selbsterbaltung tief beg^ndet ia( , weil ANi
was in die Sphäre des Mikrokosmus k&aB^
dieser mittelst seiner Organisation sieb amt
net/ und das SchädKiche üfid Urinütze uf^
fiihrt wird, ja selbst Ansteckungemiasma m
ein und das andere Individuum überg«inf|*i
und der Gesundheit desselben ünbeacbadn^
der aasgeschieden werden können« Da aaa
die ' erhaltenden l^ätnrliräfte eo ungbmlifii^
viel, stibst* oft gegen, aufgenommene Giften k
wirken und auszurichten Im Sunde sind» afl
wie weniger Aufwand von Kräften wird VA
Seiten der Natur erfordert» gleichgültige^ olh
echen sich oft selbst widersprechende Arvae»
mittel» wo' nicht heilbar^ dodi wenigstens w
scbSdlicli zu machen« In jedem Fall ab«
wird derjenige Arzt, wslcber die Conatitntioi
seines kranken Jhdivldui|'^ so vfipi die Wirknnf
des fSr' diesen Fall passenden Heilmittels g^
nau kennt» weit sicherer und schneller dieCti
tumdheit herbeibringeni als der ne^h uttgsab-
— »S3 —
irty. od« darauf aichl ac|^lende HtUkimder«
flbrlgenä aber fahrtn sicher leitende Prindpien
BA lieiriig beobachtenden Kliniker flewife am
:rankenbette aus. manchem Labyrinlae^ aa wi«
litat ibbi sich anvertrauenden Kranken, der
^anSbäit zu. Denn aufaer den geMröhnlichen
örbiireikungawiaaehBdbaftpn .un4 Kenntniaaen
I der belebten, todenund ICranken AnAtomie»
amiotik» Chemie erc. leiten ihn am Kranken-
etto folgende Momente: du Klima und die
•ebenaweiae seiner Mheinwohneri' die genaue
.enntnifs der Zeit* und Volkskrankheiten sei-
lea Bezirkea *), und endiidi die auf Erfah«
nng fest begründete Kenntnifs der indlvidueU
sn Constitution jedes einzelnen Kranken»
letzte/es ist wohl daa wichtigste Mittel» waa
ntwoder zur glücklichen, achneüen oder gar
mgaamen und mitunter wohl gar mifslunge-
icn Cur führet. Aus diesem Grunde vor«
Eiglich erreichen die Grofsen der Erde, un«
eachtet mannichfaltiger MifsgrifFe in ihrer
«ebenswelse, dennoch meistens ein betrachtli«
lies Aller, weil bei der ersten Anwandlung
•der Unpäfslichkeit ihre Aerzte gleich consul*
irt werden, denen es um so leiditer fSIlr, die
»aaaendsten Heilmittel auszuwählen, weil sie
lie Constitution ihres hoben Kranken tiglich
*) Da der Arit» um glAcklich su heilen, tchlech.
tcrdiiifsf das Klima, die Lebensweise, den sittli-
chen Charakter etc. seiner Milbt-wohnev in sei-
nem VVirkungikreise genau kennen soll, so ist
U\v beide nicEu au nacbtbeilig, als das Versetzen
der Aeraie ron einem oh entfernten Physicat in
dae tndeie. Aue diesem Grunde ist das Wech-
icln und Vtrsetien der Aente von untrrer bu-
manen und weisen Regierung «iemlich bescbr^nkt,
and aor unter wichtigen Vsranlaifungcn erlaubt
wosden«
baobidiian und gt nan kmneiu Wlrii jti^oa
Misa^htihmi ^e% fizistr Aug^sts^ laxt derUfab
ptriicben Btschaffenheit nad Lt bennreise sein«
Forften minder Tertraut gewetenp ao wirdt
€t w6bl schwerlich gewagt haben» gegen dai
Uebel dea Kaiaera kalte BIder ▼anua^agi^
tind in Anwendung zn bringen» wiidnrch im*
aelbe geheilt und deaaen H^and käiaerlich b»
lohnt wurde*
. (Dia FemataMg blgt,}
^«U
\
(iac
lad
feig,
■^ sa§ M
vin.
urze Nachrichten
and
«
Auszüge*
u
%ti0ck§ JiimOm mti An pkrHfiährlgm CuwMiUt^
htnchttn frtufiifthBT Atmt.
(Fertsctnuig S« Journal 1815*)
in Xnab« ^on 7 Jahnn wurde an Staffsld« tob
■r Nattnr, wahrscbeinlich Coiubtr Setus, io dal
•blatt ^ebiiaen. Man brachte denselben so^eich
h Soidin lam Dr. Xrugmann. £a war an der ^
i«nen Stelle blof ein blauer Punkt ^ an. bemerken»
I. der Knabe hatte Uebelheiten und Erbrechen. Ana
^•nden Tage war^erganaeFufsydieLiende und das
ataro itazk angeachwolfen^auch daiGesichtau^edoa*
. Bf wurde auf den Biff ein Blaaenpflaster gele^
l die Stelle nachher mit einer reisenden SalbeTeibun-
« Fomentationen auf aromatiachen Kräutern , m\%
Lg. wurden auf die geschwollenen Th«le appUcin»
L innerlich AUxipharmaca gegeben» wodureh der
kbe glAckÜch wieder hergestellt wurde. — Dea
:«a M&rs war |ain aehr gesunder '99 Wochen
■X Knabo geimpfc worden; ea erschienen auf je«
a Arm swei sehr schöne Normalpocken, aus denen
Jmb d«i achten Tag £»rtgeimpft wurde, welche
reedmlftig rerlirfea« I>m s£itteii ftüiw^^f ISm
acht Monat spjitery leigt sich auf- der eineii Narbe je*
ner schönen Pocken eine kleine Röthe» den folgenaen
Tag eine Pocke, und den atea Deoember atand sie
als eine der schönsten^ git>rsten Schutxpocken eam in
ihrer ei^enth Am liehen Gestalt, stark aneefallt mit
wasserheller Lymphe, wovon awei Kinder geimpft
wurdeUf doch ohne alle Spur einer !&£»• Die Areoia
erschien sehr klein, trockthft« schneller» wie gewAha-
licb« Das Kind war ununterbrochen gesund. •*
S^iotMatrfiy zu Danai^ Jnmfte in .den^Alitl» A)
oiiiu*()ckober dreiGeschwistir neben 'eiiteni BetsUi
seit 12 Tagen mit den Menschenpocken beEdloMi
Kinde Tom 6ten bis xum- ^eh Tage» Nach der La*
pfung brachen bei allen drei Kindern die Pocken u»t
und verliefen el(icUicliy wählend diiy bereits erlube-
nen Schutsblartern* PuitelhV frabery.ils gewöhnUck
abtrockneten» und Aberhaupt auf. jene Krankheit kei-
sien Einflufs su haben schienen. '— Nächst dem !»•
findet sich in dem Sanitätsbericht des Doctor ffuiU
SU Eibingen folgender merkwardigerFall aufgeteiciuiet.
£r sähe oei einer Frau, deren Alter nicht namhaft gs-
nacht ist» im September d. J. nach xnapoherlti B«»
tchwevdeik' inr Unterleibe*-iAiA^0iltk<Ai» nach dod niw'
einzelne Knochenstückd eitler 'letwa sechsmonatlxcken
Frucht per anum abgehen» so. dals er dtToa beinthe
ein ToUständiges Skelett gesammelt hat. Er behaop^
tet vorläufig» dafs eine extrauterine Schwangtficksft
9;att gehabt» behält sich jedoch vor» diesen seltenen
all noch besonders und ausführlich snr PublidtU
au bringen, — • Vom Kreisphvsikus Dr. ffautbrand 'i^^
folgender merkwardiger Fail ausfahrlich niitgetheilt
wordenu. »»Ein robuster Mannfvon einigen dreimg JaH«
ren wtirde Anfangs April ^voit pneumonischen Be-
iciiwerden befallen» wozu sich bald nervöse Sympto-
me gesellten» und iwar so» wie sie sich gewöhnlich
bei derßebris nervosa siupida (nach P, PrcuiA) manife*'
stiren» Patient war gegen alles» selbst gegen seia«
Frau und Kinder» die er sonst sehr lieb hat» gleidi*
gültig» hatte kein Vertrauen zürn Arzt und aii den^
Arsneien» iweifelte an seiner Genesnng u. s. w. 8a
la^ der Kranke 14 Tage; wurde mit jedem Tagt
schwächer» so dafs* wenig Hoffnung su seiner Wie*
derhersteUang vorhanden wer. Jettt ward mir Ton,
i Arftbim Liebcnrrerbältiiinen föIgenJAg inltge*
. Unier Patienc kam etwa vor vier Jahren niT^
Herxschafi: auf Hessen hier an. \xt einer gcbir*
i Gegend geboren. Wollte ihm Anfang« Her A^if-
It» der einige Monlite dauern lolltei hitt ni'jht
en» er sehnte sich nach seiner^ bergigtttki Hei*
Aber plÖisUch Änderte' lich seitie GbmlttHsstim*
; er Verliebte sich in ein Karamernsädcheny und
{% darüber das mnhere Klimai seitie JBei^e und
ieiiverhältnisse. Er g4|tand seinem Herrn^ ^cit
La einen treuen Diener ichärste, diese Lie^be, mit
Waasohe» für immer hier su bleiben. Dieser
te ihm Vorstelfiihgisn dagegen, brachte es abet
laJiin» dab er ir^Tspracfa^ ihn auf der ROckreise
tginten, dann aber liitfher larackkommen \jrollte.
gltubtey die Reise und di» Vorstelluncen seiner
liöligen würden- ihn seine- liiebd baidTVei-gMien
dn. > Dies geschah aber nidht, vielmehr Kehrte
■ Held nach einem driaiWödientiichen Aufdnthtlc
[en. Seinigen mit Aufopferofig feine« kflnftigto
leil«, nnd seiner ihm sohst so werthen Familien«
Itifisse hieher zurück, und zwar tu Fufs. ICaum
war er hier angekommen^ tudS im Besiti seiner
bte, %o kehrte dat-Andeuken an seine Heimat h
üe geliebten Seinigen mit solcher Stärke lurack,
er sich seit dieser Zeit nie zufrieden fahlte,
ich seine häuslichen Verhältnisse recht gut sind,
rar seit dieser Zeit bald irt&lir, bald weniger
nüthig» und gedachte seines Vaterlandes niephno
imnth; Im leutverfloisenen Winter nahm sein^
muth sehr su, so dafs nicht |nur seine Uinse*
jen« iondevn |er selbst es bemerkte ^ und sich
n adgnstrengiere Thätigkeit su zerstreuen suchte,
Id ich. seinen GemaUiszustandJ erfahren hattep
ifiir-nichu dringender» als über denselben Hers
rerden. Ich brachte ihm zu diesem Zweck von
n m^vt Ja£endfteunde| der sich hier aufhielt^
mir jene Relation machte, einen freündlichea
>• Der Patient, der mir sonst wenig Aafmerk-
MtVL schenkte» und meine Fragen un|^em beant-
tetct reränderce plötzlich seine craunge Miene,
i aufmerksam uiid gesprächig* Ich weckte in
die Idee der Rückkelir in sein Vzterlandf und
llut inehx als IrOhcr alle SxcitanCM und söge-
^ tss -
ntnntf N«fTiiM* Nach eiaigtn 1^4$i* imetmAatt»
keir n^ht nur atils^ Geiahr, tondm iiatte Biieh t^
an Kräften gewonnen, denn nun fblffte «r pttnhlkk |
allen meinen Vortchriftett» in dar WolfnBng einer hd»
digen Genetun|;.'< — Hr, Dr. Iteynevin «u Jaa«r bevMd»
aber daa erst in nnaern Zeiten mehr jtnr SmdM g^
komnoene, von den Petechien nnttncUadinie £santh«i
bei dem Typhus in Besiehnne auf diaEp&demia TOM
Jahr 18 13 nachstehend^^s AiufkUeiid war bd iMm
meiner Kranken Cm Typhui). im mfmftndlidhim 2d^
raam das rothgefleckte ^Exanthem t '«r«lck«e am hl»
lösten sn finden war, an den Theiliniy irelehe v»
lagUch erwärmt sind» am Racken^ anf d«r Btmtt
Oberschenkel und Oberarm* Ob nwar dar Tfib
unverändert in tainem Zustande blieb , eo habefch
doch h&nfiff gefunden» daCi .SeitensierJiea» nad Ib»
haupt die katarrhaliicheii> ZnflüJe mir degi AwAiyh
dph Terminderten. Wenn anch der Anisoblag jna|
schien» $0 bemerkte man doch am Snde dm Snak^
heit eine deutliche Abachuppua^. WirkEflhi Am^
chieen mitweÜJem ^riesel bah^ ich nur ciaail biob»
achtet.
(Die Fortsetiung folge}
Marcus ToiL
Daf mediainische Firmament iiaf ^eiaeii iditaai
Stern rerloren; awar keinen Planeten» aber einfi n/M
hell stralenden Kometen. War auch seine Bahn nid«
immer die rechte, fahrte er anch inweiien den Wa»
derer irre^ so hat er doch herrlich gelenehtet» vid
Licht rerbreitet» und Licht entsAndet. -*- Manm
hat so liji|;e und so viel gewirkt* hat ao lebendtfE*
das medizinische Denken und Handeln ein^sgtun^
dats wir seinen Abgang in dieser Zeitachvift nmiAg»
lieh mit Stül8chw«i|;ett übergehen können; ' Der Hn*
aus^eber insonderheit» der ihn von Anfimg aeines au^
diainischen Denkens an» also über dretfsig .Jalix%
kannte» ehrte» und mit üun alle merkwürdige Perio»
den dieser Zeit durchlebt » durdieeaebeitet» ja suat
Theil durchgefochten hat» kann dem Antrieb seiaet
Gemüths nicht wulerstdien,^er mum SchluDi waet
irdischen Itfaufbahn öffentlich zu tfrklurfDj da£b io oh
— 139 ■—
onh mit am Ztit teinei Lebens in Gefftntaugestan-
|«i, er doeh nie «nfi|;ah6rc hat , selbst &h^ die Vor^^
iwfflichkeit» die in iSm lag, ku erkennen» und dafs et
winen Tod ffir einen wojbcen Verlust' für di« medi-
iütebe Welt hillt. : Zuerst lernte er ihn Tor dreirsig
|\dii«ii alt Anhänger ^o/i^ und der gastris^ien Me«
iMde^ als abcrana glAcUichen Arat, und als Stifter dea-
Msuteriiaften Bamberger Kiankttohausas, Joannen unA
Msaliren» nnd diese«. erste Bild ist nie in seiner Seele
pSoachesi.. Hierauf ergriff tihn der Brovrnianismus inii
iddiear 6ewalu dafs. ea unmöglich war mit ihm yer*
fimt nn wandeln Nachher folgte «eiu wiedei xu en*
dttinastiachea Erpeifen der Naturphilosophie , ihre
lUftfahmnc in die Pra^s, die .Vorliebe für Hie £nu
lAndungscEeorie und Ansiebt in allen Krankheiten«
(baohdem iuxh horx xuror die Schwicheansicht und
die Reiftmethode die herrschende bei ihm gewesen
Wmc» .Et hat wohl wenig Menschen gegeben, die so
fronderbare and gans heterogene Sprüngd in ihren
Aatichten gemacht hab.en» wie er, nnd dennoch blieb
m immer em trefflicher Ar«t« Ein neuer Beweis, dab
Üe wahre Kunst und die Spekulation sweierlei sind^
■ad dab der wahi?e Künstler mit jedem System gnt
handeln hann, se wie. der Achie Virtuose mit jbdem
tattniment gut spielt Das System wird vom bessern
p^w— fiiiii beherrscht« und ihm unterthan ; es fügt sich
ihm, wo es Noth thut. - S^o lebhafter Geist rifs
Um liin, gleich jede neue aufkommende Idee mit Hef-
liglieil au eqi;rei£Bn. sie^ sich ansueignen, und au£a
höchste au poteniiiren. ia au übertreiben^ wodurch
tr denn eben aieh und die VVelt wieder inr Besin«
^na^ hnchte. — So hat er alle in seiner Lebensseit vor«
nhommeue Geistesepidemien mitgemacht» und er glich
pSbäem von den Menschen, deren Konstitution es mit
lieh bringt, daCi sie Tön allen Epidemien angesteckt
«verdem 3ie aber dabei eine so gute Natur haben, dala
na. aie ^glflcfcEch überstehen, und nachher völlig wie-
3er eesund^ ja gesunder werden, als anvor. -~ Möge
t Himmel uns immer tolthe Gtuttsftrmente gebeu^
begidit mit €btn to rif/ achtem Kuntumn^ und iU
mm mmtw BMchthäk^rti und Strutiuchil
H'^d.
Jranu ZZZZnUI. S. it»
r- »39 —
INachtmg tu nuirum AufiatM Ober dm
' die häutige Bräwü.
Alf ich diesen Anfsait Ungat Vollendet i
zeiu abgesendet hatte» hänfen rnir doch «inifj!
hustenkranke vor» Ton denen jedodh nur ei
meine Absicht hier Brwihnnne verdient. — 0
he war eines hiesigen Kupfersäinida Töchten
1{ Jahr. Es war bis dahin immer gesund |
«nd war wohlgenährt» *- Sein iMohsjihriger
litt seit Tier Wochen am Keichhutten» gegen
der gewöhnliche Hausant der Leute weiter h
tel äsiGeduld hatte versohreibm wollen« — .
schrieb diesem Knaben hepor tuiphuriM und Bei
Morgens und Abends i Gran. •— Das klein
aber, von dem hier eigentlich die Rede i
berte aeit drei Tagen» beaonders des Nachts»
einem häufigen» huraen Husten» hatte ein v«
aicht» und war höchst verdrielalich und lll
kurs ich glaubte hier wieder ein Stadium «
'dte Keiohhustens vor mir sn haben, nnd bera
Eltern» dem Kinde» weichet naeh ihrer eigenei
seugone deii KeicliJuisten beherberge» Arxneiei
ben. Es waren vern anfüge Menschen» weloi
Raisonnement begriffen und annahmen. — ]
schrieb also am »Ssten December diesem i^ j
cen Kinde: Rtc* ßtydr» muriat» mir» Gr^ j. P. ht
iai. purp^^ Gr. i. sctcch. aiki Scrup. s€mii,M,' JD,
nj. 5. viermal Uglieh ein Pulver su geben.
Die Di^talis setste ich dits Gefäf^fiebers
überhaupt hitiiu» dann auch als atfjuvam» di
tnels» und beide* gab ich'als speciiische Antiph!
der Schleimorgane fiberhaupt» und hier de:
chien. Uebrigens muls ich hier nochmals die
lis in Kinderfiebern» wo die Bewegungen des
und den Arterien manchmal ins unzlnlbare' i
bflgreidiche gehen» aus allen Kitfken rahmen.
Am agsten December war an dem Kindi
^Veränderung» es hatte aber auch jettt erst dre
genommen. -^ ' Am 30sten War es dagegen^
e8S<fr. Der Puls hatte tm Tage fast voukümi
Ben normalen Rythmus wiedvr»* und der Hus
aeltener. Am 3isten war das Kind noch Bes
hatte jetftt nenn Pulver verbraucht» nad gester
mS, ist -JJ
■ • ■ ■
Etin bvifiigt Stflhie gehabt. Am isten und atm Jin-
^ failM «i wader «in Tage, wo ich et nntersnohte^
och dee Nftchtfl, naeh der Mutter Aiissaee, irgend
Ihe Spar von Fieber mehr» und der Husten war
lu ttlteiii das did war Obrigens reche munter.
m' Jtta Jlnner war das Kind |;anz wohl, vom Hu*
imp d« h. Ton dem künen, iUu Ilsen, mit einem
fenete ynm dem Kätairhhusten war kaum noch eine
ter ni|;e^n. Die drei übrigen Pulver waren noch
llJolMn, und dils Kind hatte täglich nur iwei fast
tannaale Stahle. Die folgenden swei oder drei Tage
Upb tich der Husten eane aus, und das Kind wac
isder to wohl und fehlerfrei, als es je gewesen war»
«rlchM es jetat, Ende Sommers noch ist. — Das an.
Vtm rMerwihnte Kind liu noch wohl 14 Tage an
im .biebhastea bei dem Forteebrauche der Bella»
Misia und der h§par suip/mrü. Als ich eine Wurm*
amflikation entdeckte , gab ich eine wurmtreibende
lüabfing, wonach mehrere Spuhlwflrmer mit gro«
mr ErieiCTitemne^anch des Hustens abgingen. Nach
nä smh ichlicn sich dieser böse Feind nun auch
BTtfB.
Haffissitliah komme ich durch diese dritte. Beob«
ihtwif dar Wihrheit einen Schritt näher. Sollte ick
i«r aiieh dadurch ffir meine Meinung noch nichts
evreiaeat tollte wirklich meine Entdeckiiag blofse
'ftuschnng fevn, so aeige ich meinen Lesern doch
rcniytens, dals man eine katarrhalische Lungen*
Omcmnb mit geringer Dosis Calomel und iSigi»
liie ichiMli Seile» ( Vom Hrn« Dr« Wutner su
mümO
4*
T»b€r di€ hlaue Nute beim Typkut beliicus:
bt unMtlmr Pail^ dir b/as himichtlkh der PrognotU htf
diutr KrtuMäU nurkwünüg isi,
W«m Herr Med. Rath Kraft im Journal Hufe-
mft und Hariu (Juli Heft 1815. IV. Etwas über
yphia beiücu» und die blaue Mase. S. 100 -^ 112.)
le blane Nase für ein Symptom der Unheil barkeit
ee T\phu$ hihf den Tod 24 -^ 36 Siuiiden jedesmal
iraaf -£dgen Illit, und sogar ^8. 113) s^gt: „die
blaue Nim itft ein ticluirer .Yorboc» dee-Todcil^ «
bekauptet er eine Uiiriehti|Bkeit9 weleher man £•
Aufnahme in eine rationale Fioenoetik Teraagenmefai
Die Röthe, mit welcher die Elaiiwerdende Man Im-
ginoty ist offenbar erisypelatöser Natnr« die ai^ ab«
auf die Nase anfilnelich eben ao gut bMhrftnki, aA
aber endlich Aber Hala, Briiat und Magena^egend «•
etrecki» 'wie Zona nur die Gebend unter dem Nibd
einnimmt, und einen Gflrtel oildet- Ob die NaNi
^reiche freilich derjenige Theil ist » der ▼onft{;)idi
dem Contagiu^i eine Area darbietet» Tielieicht EM
inabesondere und besonders angegrifEen ^rerdea U»
ne» und bei der allgemeinen Erlarenknng des Op»
nismus noch besonders leid ei ist naenteäiedeni wi
noch von keinem Arzte behauptet mrorden, ObdiM
Nase vielleicht nhlegmonöa werde, und daa Ififa ii
eeine Mitleidenneit siehe, können mr niditbslinpi
ten; es ist aach, wie obige und folapnde Vomtf*
seteungy eine blos von mir hincevrorl&e 0)ojsGnri
Ob dieses Erisypelas vielleicht oloe Symptom siaff
Tersteckten, grötseren Störung im LebenepKOtt&^nKk
unterbrochene Functionen, der 'Leber allenEsUsi icj|ül
eo wenig anseemacht, dafs noch iii«iiiend dam dadttii
Ob aie endli<ä ein Analo^on des freiwilligSB Bna&i
der Fufsseben und der Fingev bei ebeelebtsa Trasse
eey, ist unerwiesen, und nur ein Ein£all t« mir.
Wir kennen die blaue Nase und deren £ndismwi|f
^rissen aber weitei nichts bestammtes darfibcr. Wcmi
"wit uns auch nicht noch einmal an Shakttpm^^ be>
kannte Wahrheit mahnen wollen » dafa unsenr Plu^
losonhie manches hienieden unerklirber sej, *
trollen wir doch mit dem griechischen Sfalsv be
kennen: „Was die .Gelehrten f^ewifs' wissen, ^
„auf ein Schilfblattchen ; was sie besweifeln, dsail
y^önnte man ganae Heerden beladen.*'
Ein surker, junger Renersmann, £^noff'd. j^ a
Dehru im Nassausehen Amte Hadamar, trug' aus te
Milit. Hospital, der Fandora-Bückae far unsere finei
Gegend, im Febr IS14. Typhus davon« Der £M
"war gleich sehr heftig, und die Nase ^rard circaa*
•cript blauToth. Man stattete mir über denselben bba
Bericht ab, und bezeichnete vörsüglicb daa wflthoi^
Irreseyn und die blaurothe Nase ala Ckaractenititf
Kach einer dunklen Ahnung, dafs man auf daa Hol
am kräftigsten durch die iv. /Vsincr dies Unterln^
und vorsflglich dmch daa Gungägn ^nmiiunan wir
i Theorie 9 worfiber ick in der T{i\fß m»-
r aibeiteii wurde) liert ich dem Kmnhmi ¥in
nr aber den gtnacn Bauch legten, nnd lietW
> liBge liegen y bis ei ToUkonini^n g^wirlki
r genab xyom Hrn. Med« üath WtnätMHff
' ^ bei limbnrg aa der Lahn,)
6*
Ftnen im Jahr Igltt
n^'laeSg «ad der Aaluidnionc werth ilt im
itme: Siaa« aUftaBcine GeaandCnMiMtlMld Imi
mü fiflKbK &Mft Jihnft» «nffMcliiei iflrmfi»«r
Abk iLi ftiieerfUithne umA fufaen |B»-
" [fe wMi«B Imv ian thmh— ürawO
.tüi evteMfr Sa Jkan-wk« d#fii>*e>i
iimiikt OiBniäacv aei msw mßmm
'k. ^hm. 1. " — ■ TiBieMiMeii 4ivuk
^ Bcfä «n niaMFftaf&^Br x.'ar.» Mb.- JKsiUnf»
:b J&nat* m -mje .n Sattln 4iim «Uxtiut n»
1^ Teaa» natan. -^ut te ' &r nKUctu. 4ft*n i*r
fnUny IVaaoa oetianr m. ^cnauHftn Zret «i
^ « -a Ji Acrcm inaa iMcti «i '^ > JUer
vaoi 'i<4ls fir. nfttstaa itfiMAHUtKi««
gicsearnaifimiMit UMf* V'ttarifnar
r*3 ^ j. \Mmumur' |p«wu ''«r -««teiaMi*
/ ^ «
dem <•■
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tu*«"!» '
»och *?'■,
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Ob w* ei»°'-'
a,t Fuh«eh<
Wimm und ptmwiVLXMi Dr. Jitnxt lu W«U
JUpbur[( in Schleaiwi • • • . • • 9t
l«.BIiiAafii .cUr Wicunuig .•• .• v -'-i'^^t
3. Mcnitriu durch die^Br^M • • .97
3« Eoutehung der Minerilwasscr • « 99
ni* IHie Zeit- und yolkskranklieiten dM fahre»
IS14 »A nad um ^^ntbax^ bSobatkui Tom
Dr. Jacäb SeMffer,yav%tl Thurn- und Taxi«
tchem Leibantfl^'ttad Oehdimennthe • • xoi
fllL Kune NucimcllMa odd Äntkdgi 'w * '« tsf
• I«: Prfotifefa« MifceÜMi toi den rimü» «
• jlthrif tn OtjnndJMJtiiHBightin MtufinMli«*
Aente . • • • • • « «195
9. Mareui Tod. Von Hufehnd • • • ]38
j. Naclivag SU meinem AuCutie Aber den
biohhuften und die hAntige Bräune» Tdbi
Uf. Wknntr sn Dalmeft • « « . 230
4« üeber die biaae NfM beim Typhut bei.
lieufs^ ein einselner Fall, der nios hin*
ächtUch der Frognoaii bei dieser Kranh-
Imis merkwürdiff ist. Vom Med. Rath
WuuUistäJi tu Hof Emmrich bei Lim-
bmg an der I^ahn 231
f« Mediiiniache FeiiiA im Jahr i$i6 • • 133
Hj ••
ttimmmm^tamammmmmn
- 43» ^
MiUhtM dir pr* HkUhmA NopmAer und IJüi
ttmbitr wird mit dem DeoHtobörttÜck deejottnoab Mi
ftznmea cuageceben, uftd «nUiilt die Mißton dt^^
uammtn m»Simnitchm Liamtmr ««h» Jmkr igif.
1. I
mmmmi^mmmmm
litterariscbe Anzeigei
Bii DAMMte* in Berlin iit'ertcliieneiit
C W. Hufiiand ComjfKtm Matviaßnudkoit m
€undum ^rdums waautmim^in 'Ugum auditorum,^
■ • • * •
■ "■p
; ; !>S . I
'^tt'W^J^'VA*'^'' ^ '■*
L.
Journal
der
Dractischen Heilkunde.
Herausgegeben
von
C. W. H u f e i a n d,
ILönigl, Preafs. Staatsrat!], Bitter des rotfaen Adler-
3rdeiii^ dritter Klasse, wirkl. Leibarxt, erstem '^zt
der Charit^, Mitglied der Academie der
. Wissenschaften etc.
und
J. Ch. f. liarles^
üjeb. Hofratb, ordentlichem öfiFentlichen Lehrer der
Klinik auf der Universität zu Erlangen, ordentlichem
Mitglied d^r Königl. Baierischen Academie der
Wissenschaften etc.
GraUi Freund i ist alle Theorie,
Doch grün des Lebens goldner Baum.
Göche,
VI. Stück. Dezember.
Berlin I8i6<'
Im Verlage der Ilealschtilbuchbandlung.
l.
I.
Die V
ieit- und Volks - Krankheiten
des Jahres 1814
in und um.Regenisburg^
beobachtet
von
Dr. Jacob Schäffer,
IrstL Tbum und Taxiscbem Leibarzte und Gekei-
enrathe^ auch Kitter des Civil - Verdienttord«ns der
Baierisciien Krone ^ und $IitgUed mehrerer
gelehrten Societät(^n.
Octoben
rometflTftand: höchster: 27" 3'"6. d. 4. fr üb.
niedrigster: 26 6 g*d. sS-Abds.
mittlerer: s6 xi 7. um ^ Linie
zu niedrig.
om isten bis zum iSten hielt sich das
irometer immer auf oder über der Mittel-
»he: Tom iSten bis stj$ten unter derselben :
A
_ 4 ■-• ■
die grofste tägliche Veränderung erga
den a5sten, wo es binnen i6 Stunde
' 5J Linien fiel, ohne dafs eine Veränc
in der Witterung erfolgte»
Thennometorsund: höchster: 4-i2id. 7. N.
niedrigster: — i^d. ii.Fiü
xnittUrer: — 5, g- um
kälter; als sonst im
Die' erste Hrilfte des Monats wa
ter als die zweite: der kälteste Tagw
iite, wobei Vormittag dicker Nebel,
mittag schöne Witterung gewesen t den
«te war am 7ten mit etwas Regen.
Sosten erreidite das Thermometer
-{- 10 R.
Hygrometerstand: höchster: 85t Gr. d. 12. M
niedrigsttr: 53o — d. 29, V
initiieren 6g3J — trockn. d
In der ersten Hälfte des Monat
die Luft immer sehr trocken, ganz v
lieh, am laten; die vielen Nebel in der
ten Hälfte machten die* Luft merklich
ter. In Hinsiecht des Regens war der
her sehr trocken: der gesammte Rege
trug nur 7 Linien, sonst im Mittel i'
nien. Die herrschenden Winde warei
mit dem anliegenden Nordost und S
Nur der 8te war stürmisch. Sonst der
Monat grofstentheils sehr windstill. —
zählten in Allem ganz heitere Tage 4
trübe 8 > schöne 5, wolkigte 14. — Ta
Nebel 9, mit Regen 4> niit Wind 6
schwachem Sturm i. Heitere Näcl
schöne 4> wolkigte 7, ganz trübe 11
dige I, mit Regen 4«
Die rheumatischen Beschwerden
Art, welche iheils die zur Bewegux
«timmte Muskelfiber, theils die splanchni-
schen Organe selbst befielen, spradien sich
(Sowohl durch Koliken^ Diarrhoen ^ als auch
AuvchHüftweh^ Zahn^ und Ohrifn^ Schmer^
zen aus. Wärme war hier das grofse Heil-
mittel und deswegen erwiesen sich Klystiere
Und Bäder, vorzüglich mit Schwefelleber
Versetzt, so ausgezeichnet wöhlthätig. — Ge-
gen das Ende des Monats kamen mehr ka-
tan^halische Leiden vor, welche ihr Daseyn
durch Schnupfen^ Husten^ Halsweh etc. äu-
fserien: letztres ging bei den Meisten in
Vereiterung der einen oder der andern
Mandel über. Bei einer 30 jährigen ra-
s eilen Wirthin kam nebst dem wenigen Ei-
ter ein steintirtiges Korperchen mit Jsum
Vor-schein, das sich in der rechten Tonsilla
ausgebildet hatte. — Eigentliche IVeclisel'^
Fieber mit rein ausgebildetem Typus kamen
igwar nicht vor: doch sah ich bei Erwachse-
nen und Kindern, wie in den verflossenen
Monaten periodische Leiden zu bestimmten
Zeitpunkten eintreten, und nach Andauern
von einigen Stunden wieder vergehen: auch
hier halF, ohne China , eine auflösende, ge-
lind abführende Salzmixtur, und ein Brechmit-
tel, das ein paar Stunden vor dem Eintritt
'des Ubelbefindens gereicht wurde. — Die
Röcheln^ welche hie und da zarte Kinder
beilelcii, waren gutartig imd quälten nur
zwei Tage vor und nach dem Ausbruch der-
selben mit lästigem Husten: ihr Verlauf war
schneit und mit dem neunten Tage über-
standen. — Desto langwieriger aber, oft be-
denklich, ja auch todtlich war der Gang der
Nen^osa - P^ersatilis^ an welchem meistens
junge, yerbeirathete und ledige Personen roa
~ 6 ~
jed«m Geschlechte befallen und bis ;Eum 3|
Tag und oft noch länger zu Bette gehaltcf
wurden* Die davon Ergriffenen scIiwanJo^
meistens viele Tage zwischen Wohl - w^
Nicht - Wohlseyn, besorgten mit Unbehagäft
lange noch ihre Geschäfte und klagten w
bei über Eingenommenheit des Kopfes, Bran»
sen vor den, Ohren, unruhigen nicht erquiLn
kenden Schlaf, verlorne Ellslust und Auge-
schlagenheit aller Glieder, Die Zunge wat
hei Allen anfangs mit weifs- gelblichem.
Schleim überzogen, dabei feucht, im Fort-<
gang der Krankheit aber trocken: der Durst
grois, der H^^rn bald hell, bald trüb m^
gebrochen^ bald wieder klar, aber dimkd
Sefärbt: der Leib bald verstopft, bald zu
üssig: diese Durchfälle schienen anfange
zu erleichtern, schwächten aber bald inerk«<
lieh, besonders wönn sie zu oft sich wieder^
holten oder gar unvermerkt abgingen. -^
Viele trugen ein grosses Verlangen nach Bier,
fanden es aber zu bitter und unangenehm,
wenn sie es tranken: der reine Weinessig
mit etwas Zucker versetzt war ihnen das
angenehmste Getränk, dem sie am längsten
treu und getreuer verblieben, als den Mine*
lalsäuern mit Sjrupen versüfst. Einige Grane
der Brechwurzel schafften im ersten Anfange
gereicht, gemeiniglich viel Schleim, aucii ofl
■Galle mit grofser Erleichterung und Nach
lassen des Klingens in den Ohren weg, da«
her erscliienen diese Symptome nach ein
oder zweimal 24 Stunden aufs Neue un(
wichen selten, selbst einem gereichten zwei
ten Brechmittel mehr: wohl aber machte)
Blasenpflaster, anfangs -im Nacken und spä
ter auf die Waden gelegt und mit dei: Di
^estiv-Salbe in Eitenmg erlialten, den Kopf
«nerklich heiterer, besonders wenn solche
:;innerlich mit einem Infus. Valerian syl^f.
muni FL Arnicu spirit. Minder, und etwas
jtfmphthß y4ceii unterst fitzt wurden. Bei
Vielen wurde auch die Lunffe in Mitleiden-
Mliaft gesetzt: der anfHU^'s trockne Hu.sten
Hvar meistens mit Schmerz, aber keinem
Auswurf in den ersten Tagen begleitet:
kleine oft wiederholte Gaben von Kenn,
miner. mit Calomel aa. Gr. iii. Saccliar. albm
Scrupl. i]. G. Guajac. Scrupl. j. PuU*. anod.
Dover. Scrupl. Sem. M. et dii^. in v|. pare.
aeq. hoben den Schmerz und beföixJerten
den Auswurf, der zwar ohne Blut, aber ei-
terartig zum Vorscliein kam. War dieScJiwä-
die sehr grofs, so wurden <liesen Pulvern
ein paar Grane Kampher zugesetzt : dieser
aber zu einem halben Gran mit Zucker, alle
zwei oder vier Stunden in dem Baldrian-
Aufgub gegeben, wenn kein Husten mit
verbunden und die Brust frei geblieben war.
Die Krisen erfolgten sehr langsam, oFt erst
am 2isten T.ig und meif>tens durch den
Harn, zuweihui auch durch mäfsigen Schweifs:
zu früli eingetretene grofse Schweilse ver-
zögerten, so wie die lästigen Durchfälle
den Verlauf des Fiebers, waren wohl ge«»
fahrdroUend , nie aber kritistJi. Ein junges
32 jähriges Weib, welches sich nach dem
ersten Wo<:henbette zu früh in diesem rau-
hen Monate d(;r freien Witterung aussetzte,
wurde mit dieser Krankheit befullen und
suchte erst nach acht Tagen um ärztliche
Hülfe nacii, als bereits der Unterleib angc?-
trif^ben, die Zunge trocken und der Durch-
fall 6tariL, Sdüaüosigkeit und Ohrenbrausen,
^ 8 ^
kurz das Fieber heftig und mit IrreredcB
begleitet war. Bei meinem ersten Besuchen
ermhr ich, dafs ilire Entbindung vor füirf
Wochen natürlich und leicht gewesen seji
«nd das Kind noch an ihrer Brust sauge,
jEin anderer Arzt, dem sie die Voitoten
der Krankheit, verlorne Efslust, Reifsen und
Abgeschlagenheit der Glieder, geklagt hatte,
verschrieb ihr einige Grane der Brechwur- ]
zel mit einem halben Grane des T(,rtün
^metici verstärkt, worauf dreimaliges &-
brechen und über 20 Stuhlentleerungen er-
folgten. Ich gab ihr daher gelind stärkende
Mittel, und weil der Leib angetrieben und
schmerzhaft war, einige Dos^n Caloiftel mit
Opium /versetzt. Die beständig tfödüie
Zunge aber, der unlöschliehe Durst, das
ve'rfallne Gehör, die Schlaflosigkeit, der
bald helle, bald trübe Harn, überzeugten
mich bald, dafs meine Kranke gleidnalls
von dem epidemischen Nervenfieber ergrif-
fen sey. Ich verschrieb ihr daher ein h'
fuaum Arnic, mit Valerian. und Spiritus
Minder, aa. Unc. ij. Tinct. Giiajae. yolat,
Dr. i. Syr, JÜiacoä. Unc. ß. Das Calomel
wurde nun ganz weggelassen^ weil der
Durchfall , ungeacJitet des Zusatzes von
Opium, dennoch wieder bis zu Ohnmäch-
ten eintrat. Ich liefs deswegen den Unter-
leib mit geistigen Mitteln öfters einreiben
und mit Flanell - Tüchern in warmen Auf-
güfs von aromatischen Kräutern getaucht,
Beifsig bähen: innerlich wurde die A{/. Ci*
namom. vin, mit der Essenc. C. Chinae et
C. CascarilL cum Tinctur. Opii E. gegeben.
Hierauf verminderten sich die Durchfälle
inerklich und 4er JPul^ |iol> sich: 4a^ «tilld
, - 9 -
Phantasiren aber^ nebst dem unbezwingbä-?
Ten Durst und ein unbändiger aufserst ent-
kräftender Sdiweil^, welcher Tag und Nacht
in einem fortwählte, setzte das Leben die-
ser Unglücklichen aufs Neue der Gefahr aus.
Es wurde nun, aufser einer leichtern Be-
deckung, das Elix. acid, H, zum Getränke
und der Balsam, vitae H. mit der Tinctur»
Atnhr» coTJipos. in kleinen oft wiederholten
Ga!)en gereicht imd ein Blasenpflaster in
den Nacken gelegt. Als hierauf die Schwei-
fse in etwas mäfsigeF wurden, stellte sich
der Durchfall wieder ein, wobei unwissend
alles ins Bett flofs, Ich gab nu|i ein satW'
rirCes Deco et des Calam, aromat.^ mit ii-
Uhid, Moos^ der China und Cascarill - Rinde
mit Naphth. Aceti und Elix, robor. TVh.
zu welchem allezeit i5 Tropfen des Balsam.
Vit. H. jedem Efslöffel des Absudes gesetzt
wurden, weil die arme Entkräftete vor
Schwäche nicht mehr sprechen konnte. Da-
bei blieb der Harn meistens trüb und mit
ziegel mehligem Bodensatz, jedoch zuweilen
aucii ganz hellgelb. Als unter dieser Be-
handlung, nebst der Reichung von Burpun-
der und kräftigen Fleisch- und Wein-Sup-
1)en mit Eyerrt und Gewürz die Besinnungs-
Lraft und Sprache wiederkehrten, klagte die
Kranke am 21 sten Tage dieser Krankheit
über Schmeißen in der linken Mammg^, die
etwas hart, goschwollen und rüthlich war.
Ich liefs sie mit dem Emph Diachyh com"
pos. bedecken und darüber ein erweichen-
des Kataplasma legen. Nach 3 Tagen bil-
dete sich daselbst ein förmlicher Abscefs,
welcher nach Vorschrift der Kunst behan-
delt und nach drei Wochen erst yollkoni-
f»-«- lO —
men geheilt wurde. Die Genesung über-
haupt £;ing langsam von statten und erst zu
Ende des folgenden Monats war die Gene-
sene im Stande, ihren häuslichen Verrich-
tungen wieder nachzukommen. — iSonder-
har ist es, dafs die Mutter dieser Patientin,
58 Jahre alt, auf demselben Vorplatz woli-
nend, mit derselben Krankheit befallen und
bald mit Verstopfung des Leibes und bald
wieder mit kaum zu bändigender Diarrhoe'
abwechselnd im Verlauf dieses Fiebers be-
schwert wurde, das aber gleichfalls glüA-
lidi, jedocli schneller, als bei ihrer Todi-
ter verlief. — Ein rüstiger Schuhmacher
von S^ Jahren, den ich mit diesen zwei
weiblichen Personen zu gleicher Zeit an der
nämlichen Krankheit zu besuchen hatte, wur-
de, nachdem er acht Tage mit einer Diarr-
hoe aber ohne Kolik -"Schmerzen belästiget
werden war, am 22Sten October auf der
Treppe eines seiner Kunden, dem er die
gefertigte Arbeit überbringen wollte, plötz-
lich mit einem rheumatischen Seitenstich in
dem Grad befallen, dafs er einige Zeit aus-
ruhen und endlich nur Schritt vor Schritt
und äufserst beklommen den Weg nach sei-
ner Wohnung macheu mufste. Ehe er sich
zu Bette legte , befiel ihn ein heftiger Fie-
berfrost, auf welchen grofser Durst und
Hitze folgte. Ich rieth ein Klystier und
eine Salzmixtur. Er brachte die Nacht fast
ganz schlaflos zu, sah, so wie er die Augen
schlofs, allerlei Schreckbilder: die Zunge
war sehr unrein, der Ham feurig und didc
Da nun auf das Einreiben der flüchtigen
Salbe das Stechen auf der Brust viel gerin-
ger und das Athmen freier wurde ^ $o reichte
n —
ich nach einer etwas besser zugebrachten
Nacht, ein gelindes Brech- und Abfiihrungs-
Mittel, das, ohngeachtet des Zusatzes von
der Ipecaeuanha kein Brechen, wohl abec
gegen 20 Mal purgirte, wozu der Kranke
^ zum Theil selbt die Veranlassung gab , weil
er die Nacht nicht vorüber gehen uefs, son-
dern früh um i Uhr die Arzney schon ver-
$chluckte und worauf unmittelbar jene ner-
vösen Symptome, als Ohren -Sausen, Einge-
nommenheit des Kopfes, viele entkräftende
Schweifse etc. eintraten. Ein gesättigtes //i-
fusum ValerianoM cum FL Arnicae mit der
Tinctura Guafac. volat. und Abends ein
paar Pulver des Dovers entfernten nach we*
nigen Tagen den nervösen Charakter voll-
kommen,- machten den Kopf heiter, das
Auge helle und führten Efslust, ruhiä;er, er-
quickenden Schlaf und damit volle Ge-
sundlieit herbei. Die Entscheidung der
Kranklieit geschah mittelst des Harns, der
länger, als zwölf Tage, dicken ziegelartigen
Bodensatz führte.
An eben diesem nervÖsön Fieber en-
dete ein 34 Jahre alt gewordener, in der
Nähe der Stadt wohnender Bauer, welchen
ich nebst einer 60 jährigen Rathgeberin, die
am Morbo ileo starb, von 66 in diesem
Monate behandelten Kranken verlor. Je-
ner diente in seinem früheren Alter einige
Jahre als gemeiner Soldat, und ist bis an
seinen Tod ein Freund von vielem Bier-
trinken gewesen. Im Anfang Septemb. be-
rieth ich ihn auf meinem Zimmer wegen
eines seit i4 Tagen unaufhörlichen Durch-
falls niit gänzlich verlorner Efslust, weswe-
gen ich Ihm ein paar Gaben der Brechwwj
^el und dann ein kräftiges Decoct vom Cd-
lam. aromat. mit bittem Visceraltnitteb
verschrieb, wodurch er einige Tage i(A\
dieser lästigen Beschwerde frei wnrde. NäA^
14 Tagen klagte er aufs Neue über dea;
Durchfall, der ihn meisten« Nachts befid
und ihn 6 bis 0 Mal aus dem Bette triA.
Als ich anfangs dieses Monats ihn zu besfl«
chen gebeten wurde , fand ich denselbet
sehr entkräftet, ohne alle Efslust und init |
einer weifsen, dick mit Schleim bedeckträ j
Zunge. Da der Anfang seiner Krankheit j
in einer Cholera bestand, gegen welche er '
nur ländliche Hausmittel, als Pfeffer mit j
Branntwein, gebrauchte, und der Durch&II, .
ohnerächtet der von mir verordneten Mit-
tel, nicht auf die Dauer weggeschafft werden
konnte, so besorgte ich einen Local-Feh-
ler irgend eines zur Verdauung bestimmten
Organs, wodurch allmiihlig mittrist eines
nervösen Zehriiebers. der Tod herbeigeführt
werden mufste. Ohnerachtet der kräftigsten
Absude des Island. Moofses mit der China-
Rinde, Ingwer - Wurzel und bittern Magen-
mitteln versetzt und der dazwischen spar-
sam gereichten kleinen Gaben von Calomel-
mit Kerm. und Opium , des Weins etc. lieft
weder das Fieber ganz nach, noch kehrte
die Efslust wieder, sondern es steUten sich !
erhöhter Durst, Schlaflosigkeit, Schwämmchen ^
im Halse, Eingenommenheit des Kopfes ein,
so dafs des leichten Irreredens wegen Bla^
^ senpflaster auf die Waden gelegt und in
Eiterung erhalten wurden. Ganz unverhofft
traten nun unbändige Schweifse ein, die
Ta|[ und Nacht fortwährten und die weni-
— 13 --
I
• gen Kräfte vollends ganz raubten, so daf«
der Kranke gegen das Ende Octobers ver-
6chied# -
In dem Verlauf desselben Monats kam
'.. mir wieder einmal die Eiterung der Augen^
de ekel an einem Wochen- und Brust «-Kinde
vor, das vor aclit Tagen in der Kirche ge-
-tauft und bei dieser Gelegenheit wahrschein-
lich verkältet) od^r vielmehr der Helle zu
lange ausgesetzt wurde: vielleicht^ trug auch
zur Erzeugung dieses Örtlichen Übels da»
etwas lange Stecken des Kopfes während
des Durchgangs in dem kleinen Becken da-
zu bei. Da aie Hebammen meiner Vater-
stadt von allen Seiten auf die Verhütung
dieser Krankheit der Neugebornen seit vie-
len Jahren aufmerksam gemacht worden sind
und das Taufen der Kinder in der Kirche*),
*) Bei Gelegenheit der Anzeige von Dr. Niemannt
Handbuch der Staatsarznfjywissenschaft YäXst sich
B.ecens. über cliesen< Gegenstand in der Salzburg*
medlzin, chirurg» Zeitung Np. 8o. den 6ten Oclbr,
1814 also •vernehmen: „In Betracht der Kirdes-
>, Taufe verlangt der Verf. nur, daü man im Win-
>, tcr die Tauf- Kinder nicht zu lange in der Kir«
oche auflialte und das Wasser wärme. £s sollte
„ aber billig von Staatswegen nicht nur erlaubt
„werden, die Kinder im Winter aufserhalb def
>, Kirche zu taufeä, aonderrt man sollte lieber ea
>t geradezu verbieten, den Taufact in der Kircha
,, vor7.unehmen. Kec* hat die bestimmtesten Erfah«
>,rungen, dafs das Hintragen zur Kirche und das
>, Verweilen ip derselben nicht selten zur^ Erkal-
„tung, Krämpfen, Koliken und ^ur Ophthalmia
i,neonatorum Anlafs gab. Widersinnig und schäd-
^, lieh ist die in einigen Ländern bestehende Ein«
>,richtung, die Taufe im Hause nur gfgen IJezah-
tf,lung gewisser Taxe %u erlauben." -^ Nach der
neuen Kirchenordnung kann und darf zwar die
Taufe im Hause bei uns gegen Entrichtung von
einem Gulden und dreibig KreujEern vorgenommen
— i4 —
besonders an rauhen Herbst- und WitatefW'
Tagen beinahe ganz abgekommen war, to
bot sich dieses Übel sehr selten mehr lih
serer Behandlung dar. Indem aber, nad.«
dem neuen Rituale für die Stadt Regensbaji-
(^cf, München Regierung« - Blatt April i8i4/'
das Taufen in den Kirchen au& Neue iot*\
geschrieben wurde, so steht zu erwaitaii
ob die Augendeckel - Eiterung der NeofB^
bomen nicht dadurch wieder häufiger th^ ]
anlafst vorkommen werde. Neuere Schrak*
steller, z. B. Hr. Profess. Feiler in s&aet
EinleUung zur Erkennung und Heilung i»
Kinderkrankheiten^ Sulzbach i8i49 säßft
für diese Krankheit den Nameh Augenlid'
suche vor und sucht die Ursache davon, bis
weitere Beobachtungen ^twas Bestimmteres
lehren, in der Jahres- und Witterongs-»
vielleicht auch in der Epidemischen - &ii^
stitution auf. Bis jetzt kam mir nochieia
Fall vor, wo ich nicht die Entstehung die-
ser Krankheit vom Lichtreiz gleich naä der
Geburt oder später von Erkältung und ün-
reinlichkeit nachweisen konnte. Nach v, Sie^
bold^ Ad. Schmitt und A, kann diese Krank-
heit durch Ansteckung, bei dem Gebnrlsacl
von der mit dem weifsen Fluls behafteten
Mutter dem Neugebomen mitgetheilt wer-
den. — Das Wesen dieser Krankheit be-
steht in einer Entzündung der Augenlieder,
wodurch die Meibomischen Drüsen zu wi*
werden; mit d^ Geiate der liberaUn baieriKhia
Regierung aber wurde ea im Widerapruch ataheo,
wenn nur gegen Geld diapenairt wurdet auch dit
kranke, schwache Kind dea Armen wird im Hauii
ohne Taxe getauft, wenn der Ar^t deruber ata
Zeugnifa ettitcellt«
— i5 —
matürlich vermehrter Ausscheidung des
ileimes gereizt werden. Es sind also bei
r Heilung dieser Beschwerde das Stadium
r Entzündung und das Stadium der et'^
^ien Schleimabsonderung zu^ beachten.
5r Weg zur Hebung dieses Übels mufs
hfe theils allgemein^ theils örtlich einge-
ilagen werden. Zur Erreichung des er-
A r^weckes sind gehnd abführende Mittel
nrohl, als ableitend, als auch den erliöh-
1 Nutritions - Act mindernd zu reichen.
enn es wahr ist, dafs jede Entzündung
It dem Geschäfte der Ernährung dem We-
n nach gleich sey und nur in einem Üer-
irtreCen der Kräfte derjenigen Organe be-
she, welche der Ernährung vorstehen *),
) D«r tief und hell aehcnd« Kliniker, Hr. Leibarzt
und Hofrath Kreysigt giebc mit aller Bescheiden-»
heit §0 herrliche und in der Natur begründeto
Winke über die Entzündung im Allgemeinen und
die dea Hertens insbesondere, dafs ich nicht um-
liin kann, diese Stelle hier anzuführen: „Um Una
^eine Kchtige Idee Ton dem, was man sich unter
«fEntiundung eigentlich zu denken habe, zu ma-
ischen, erinnre ich zunächst an die Analogie der
#,£racheinungen, welche wir bei Bildung neuer
9, organischer Theile oder der Ausbildung noch
»>niät gehörig' entwickelter Theile im Organis-
^,niua wahrnehmen. Die Kestauration verloren
f, gegangener Theile, z. B. nach Verwundung komme
M offenbar durch den Act der Enuündung zu Stan-
«fde» nnd zwar bei einfachen Verwundungtn durch
^achnelle Vereinigung getrennter Flächen vcrmit-
„ talat dtr Ausschwitzung plastischer JLymphe, oder
«fbei Substanz - Verlust durch die £iterun£, bei
M welcher einiger Grad von Entzündung noch im-
„mer knhalt. Bei der Bildung der Zähne im kind-
M liehen Alter sehen wir ganz gleiche Erscheinun-
Mgen. Man findet bei der Untersuchung der Kinn-«
^»Dacktn und benaehbarten Knochen nach dem
oTodo TOn Kindern^ die. an den Folgen dtt
— i6 —
so folgt, dafs Alles was die Ernährung min-
dert, auch den Act der Entzündung herab-
stimmen müsse. In der Hinsicht besteheo
i'a die sogenannten Antiphlogistica in Blut-
assen ^ Abführungen, magerer Kost, kun
in solchen Mitteln, welche der Reproduc-
tion mächligoii Abbruch thun. Daher sind
auch bei dieser topischen Entzündung der
Augendeckel gelind abführende Mittel ge-
■wiß
ft
_ Zahngejcliäftes starben, daU nicht nur die Klna«
>, backen- Knochen, sondern sogar die Hinterfaaoplh
9> Knochen zuweilen aufgelockert und aufgetriebr^v
f, mitbin also in einem wahren Zustand der Eit-
i, zündung sind. In den ersten Jahren des Lebens
«igeht die Entwickelung des Hirns vorzüglich yoa
9, Statten und wir beobachten in derseiben die
„Hirnwassersucht am Iiüufigsten, von "welcher wir
i, jetzt hinlänglich belehrt sind, dafs sie all Folge
«»dieser Evolution und eines bis cur Entsündnig
>> übergehenden Excesscs derselben entstehe. Aoi
„gleicne Weise verhiilt es sich mit det Entwicke-
»lung der Mannbarkeit: das ganze Leben ^
„Menschen bekömmt eine neue Physiognomie iiB<i
•»alles deutet auf erhöhte GefaFsthätiffkeit hin, uo-
«ter welcher die Zeugungsiheile beidfer GeicWecb-
wter sich zu ihrer Vollkoriimenheit ausbilden.
„Diese Analogie der Erscheinungen der Entswa-
„dung und des Bildens neuer, so wie des A•u^
„ bildens unvollendeter .Organe , deutet schon
„stark darauf hin, dafs die Entzündung im Grün-
„de mit dem Geschäft der Ernäbrung dem We-
„ sen nach eins sey. — Entzündung wäre denn in
„einer Hinsicht als ein intensiv erhöhtes Leben
„eines einzt^lnen Theils zu betrachten und würde
„zur Krankheit in Hinsicht zur Disproportion,
„ die daraus zu dem Leben des ganzen Organis-
„mus entspringt: oder in sofern die Entzündung
„in einem Hervortreten des Lebens der CspiUar-
„gefäfse gegen das Arterien - System besteht, -so
„findet dabei Disproportion der letztern zu der
„erstem Statt. — Von einer Seite und zwar in
«(Hinsicht des kranken Organi deibat batrachtetj
- . »7 -
ili angezeigt, wenigstens reiche ich sie mit
bezeichnetem Erfolg auch in dieser Krank»
Kit und fange den Gebrauch der topischen
&tel nicht früher an^ als bis der Unterleib
ttsam entleert worden und im Verlauf der-
?lb^n, täglich zwei bis dreimal geöffnet ist.
or dann lasse ich Blutigel anlegen, wenn
iter dem Eiter die hincie.'iaut rüthlich er«
heint« In dem vorliegenden Fall hatte ich
(ren nicht nothig, wohl aber liefs ich iiin-
r |ede$ Ohr ein rothinachendes Pflaster
in einem ^Theil Fencau mit drei Theilen
iüchifl* comp, vermischt, von der Grofce
nes Groschen legen und die zugeklebten
rk Morgens mit warmen Flieder -Auf-
erweichen ifiid unter Tags öfter den
iter von der Hornhaut mit folgendem Au*
snwasser wegspülen: ^. Aq. nosar. Unc.
u yUrioL alL Gr. iij. M. — Späterhin, so
ie der Schleim dick und weifs zu werden
ifing, versetzte ich das Rosen - oder Mal-
m- Wasser mit Blei-Extract, etwas Kam«*
her und einigen Tropfen von Sydenh, Law*
^.Icann itiaii sagen, Ent/undung scy Krankheit der
„Heproduction. Die Arterien, nämlich , von weU
«fchen die Capillargefärsc cinKii Theil ausmaclien»
„haben eine doppelte Seite: tiu sind ihrer Na-
,«tur nach irritabel, sie greifen aber durch ihre
^»Verrichtung zunächst in die Roprodiirrion ein:
^ daher iit die nächste Fol^e der Entzündung Ter*
^, mehrte Kcpi'oduciion indem entisfin deren Theil e
y. in Av.in Verhälinifs cu einem Bedarf u. s. w. "
jyie Krank/ieiten des Htfrztfns lysLcmatisch hear*
bellet 'Von Dr» J. L, Krejrstff, Rünigl. Säclisiich.
Leibarst und Hofrath. i TheiL S. 139. Berlin,
l8l4- Si'^ wahrhaft clAssiachßa Werk, dai nun
bald vollendet seyn wird und in keiner Bibliothek
«inet kllniach denkenden und 10 auch handtln«
d«n Antaa fehlen aollte.
ioura. XXXXUI. B 6. Sc. B
— IS —
■ I
tUm. Unter dieser Behandlung hatte ich
Vergnügen, dieses Kind nach fünf Wo«(
von diesem AugenUbel geheilt zu seheik
Noi^ember.
' ii
Barometemand: höchster 27" 4'" ^ ^^'^ l^*
niedrigst, aß, 5* 7 den 3o. firnh,
mittlerer 26, li. S regelmiSü^
•Das Barometer war immer sehr todl^i
mehr imter als über der Normalhöhe: diel
stärksten Veränderungen ergaben sich fom'
7ten zum ßten zu 5 iinien, bei anhalteni»;
uem Regen: ferner vom iQten bissStenaj
5| Linien bei stätem NebiL
Thermometerf tand : höchster ' 4- 7^ Aexi 7. Na^SL
niedri^ter -» i^ den is. &uh.
mittlerer -|- 3 um einen Grtdia
hock.
Im ganzen Monat sank der Wärmemes-
ser nur an fünf Morgen ein wenig unter den
natürlichen Gefrierpunct, was sehr sekäa
vorkommt: im ganzen Monat war kein Taß,
wo er stets unter o Gr. verweilte.; Die käl-
testen Tage waren der rite und i2te, fer-
ner vom löten bis eisten; übrigens koffl-
men seit 177 1 viele Wintermonate vor, die
im Ganzen noch wärmer, als der diesjährig!
ausfielen, unter deiien sich 1779> iflo'i
1806, 18x1 auszeichnen.
Hygrbmeterfitand : böcbscer 75S Gr.
niedrigster 460 Gr.
mittlerer 625 Gr. trockner alt fOiA
Bis auf den igten war die Lufttrociui
für den November noch immer beträchtlidu»
erst die mit dem testen eingetretenen Ji^
>
— 19 ^
bei .drückten das Hygrometer beträchtlich
herab. Die Ursache davon mufs man bei
den Winden suchen. — Die herrschenden
waren Ost und Süd -Ost, nachdem vom Fe-
bruar bis, zum September einscJiHerslich die
Nordwest -Winde die Oberhand hatten. Ta-
ge mit mittelmäfsig starkem Winde zähkeu
wir 9^ unter denen nur der 3te und ijte
etwas stürmisch waren. Der Betrag des Re-
gens steigt auf 17I Linien, was ungefähr das
. Mittel ist, freilich sonst in Schneegestalt, der
bis jetzt nur zweiqnal sehr sparsam fieL -r-
Übrigens zählten wir nur einen heitern und
sieben wolkigte Tage mit Sonnenschein, die
übrigen 22 waren ganz trübe: 'eben so ai
ganz trübe NäÄte, S wolkigte und nur 4
schöne oder heitere. Den 2 1 sten und 22sten
waren wir unaufhörlich in Nebel eingehüllt:
ah 13 Tagen und 9 Nächten fiel mehr oder
weniger liegen : * bisher also noch kein
Winter.
Allgemein herrschend kamen * daher im
Verlauf dieses, in Vergleich mit andern Jah-
ren ziemlich trocknen Monats rheumatische
Fieber aller Art ,vor, die bei Einigen den
nervösen Charakter annahmen und selbst
oft tödtlich verliefen. So wurde ich • am
ßten dieses zu einem 4^ Jahi*e alten Ge-
schäftsQiann,' um einer ärztlichen Berathung
beizuwohnen, gerufen, welcher bereits am
neunten Tag an einem rheumatischen Fieber
darnieder lag, das er sich durch Erkältung
zugezogen hatte und Anfangs mit heftigen
Schmerzen beim Urinlassen begleitet war.
Diese verlohren sich bald auf den Gebrauch
schleimigter, einwickelnder, die Ausdünstung
befördernder Mittel: das Fieber selbst aber
B 2
_ aö — -
nahm nun mehr die Form eines gastris
biliösen an. Kleine Gaben der Brech
und ein eröitnendes antiphlogistisches iB^
• fahren entfernte durch gelindes^ Brechen ttl
vermehrte Stühle sehr verdorbene
Ulireinigkeiten mit sichtbarer Erleicht
es traten am 5ten, yten und gten Tag ds
Kr^kheit kritische Schweilse und Urin vit
merklicher Verminderung des Fiebers da,
die Zunge blieb nun feucht und rein, woa;
sich jedoch ein nervöser Zustanxl gesdite^
welcher sein Daseyn durch krampfhaftes 2» ''
sammenschnüren im Halse, ohne wahmehra»
bare Erscheinungen, von Aphthen in dem-
selben, .durch stilles Irrereden, grofse Ent-
kräftung, xiftere ZucknngeiAler Glieder ond
Schlaflosigkeit zu erkennen gab. Die glddi
nach gehobenem gastrischem Zustande aii-
gewanaten Mittel aus Baldrian, Arnica etc.
welche beim Eintritt des nervösen GbardL-
ters durch Kampher, flüchtiges Hirsdihom-
Salz, Vesicatorien etc. verstärkt vrarden, blie- ;
ben fruchtlos. Vom gten Tag der Kranli- i
heit nahmen allgemeine Entkrautung, Schwä- |
che des Kreislaufes und aller sensoriellen Ver- j
richtungen zu, dauerten imter gesteigertenGra- j
den den lotenTag hindurch mit Abnahme des .
vollen Bewufstsevns und Unvermögens zu
sprechen ununterbrochen fort und gingen am
Uten Tag der Krankheit in ein ruhiges,
kaum bemerkbares Entschlafen über.
Bei der unternommenen Leichenöffiiung
fanden sich das Herz, die Lungen (einige
Pseudo -Membranen abgeredmet, durch die [
. der linke Lungenflügel mit dem Rippenfell j
Verwachsen war, vermuthlich als Folge der ,
vor zwei Jahren bestandenen Lungenent«
~ !» —
Zündung dieser Seite) im natxirgemalsen
Zustand : die splanchnischen Eingeweide de»
Unterleibs, Leher und Magen abgerechnet,
wurden sehr fehlerhaft vorgefunden: das
Netz gauÄ verzehrt, die dünnen Gedärma
blau und stinkend, die Milz s^br miirbe und
.leicht trennbar, die rechte Niere vergrößert
mid durchaus entzündet, die linke hingegen
sphacelös und iij ein widernatürliches After-»
gebilde ausgeartet. Die Urinblase war. s^hr
dickhäutig und die innere FTäche derselben
entuielt an einigen Stellen varicöse Gefafse. —
Hieraus machte nun wöhl mit Grund zU
folgern seyn, dals diese Nieren -Desorgani-
sation lange schon zugegen gewesen und
durch den zuFälligen Beitritt des durch Er-
kältung entstandenen rheumatisch-, gastri-
schen Fiebers in Entzündung gerathen, dem-
selben den nervösen Charakter eingeprägt
habe ' und dieses Aftergebilde selbst plötzlich
in Brand übergegangen j^ey^ , j
Meine viev vbn^e^^?a:krkeUmatiseh&m
Seitenscich mit nervösen Ziuallien begleitet,
schwer damiedergelegenen Kränken, waren
weiblichen Geschlechts^ ypn. welchen da«
jüngste ein schwächliches «Mädchen von i4
Jahren am letzten November, nicht mehr «n
diesem, sondern an Lux^engeschwüren, die
sich im Verlauf der Krankheit bildeten und
ungemein viel Eiter «itleerten,. starb. Ich
wurde erst am 4^^^ Ta^e der Krankheit^
nämlich am yten Novemb, zu ihr gebeten^
als sie mir über Abgesdilagenheit auer GBe-
der, grofsen Durst, Tästigen Husten mit
Schmerzen in der Brust, schlaflose Nachte^
Sausen in den Ohren etc. klagte. Ich lielf
das flüchtige Kampher « Xiniment ia
0
schmerzencle Seite einreiben und legte
ter ein Blasenpflaster auf die raerklidi
gedrückte und schmale Bn^st: innerlich
^ch eift Infus. Fl, Arnic. mit Mittelsalzen
kleine Dosen von Galomel mit Kainpl]
und etwas Dover. Pulver. Die ein Pi
"jCage darauf gereichte Brechwurzel schaffiiJ
viel Schleim weg und verminderte das F»«
ber merklich. Unter anhaltenden kritischet,^
Schweifsen, dickem Harn, gekochten!, weSii
Sern Schleiinauswurf, schien die Kranklieit
nach dem r^^^^ '^^S g^^^ überstanden a
seyn, indem die Efslust wiederkehrte, dff
Schlaf ruhig imd der Kopf frei wurde. Nur
war mir der schnelle, kleine Pulsschlag und <
das kurze Athmen verdächtig, wobei ich ei-
nen gehinderten Kreislauf m dem Longen- ;
Organ als Ursache annehmen mufste. Am
(listen Tage der Krankheit sagte mir die
bekümmerte Mutter, dafs ihr Mädchen zwar
mit grofser Begierde alle drei Stunderi esse,
dabei aber dennoch nicht zunehme und ver-
gangene Nacht, unter beständigem Schleim-
rasseln yiel gehustet und ausgeworfen hätte.
Als ich die Menge dieses Eiters sah, so war
Jrwar daraus ein aufgebrochnes Lungenge-
scliwür nicht zu verkennen, zugleich aber '
auch noch mehrere solche Eitersäcke zu ver-
puthen und deswegen ein tödtlicher Aui-
ang zu besorgen. Es wurden, zwair auf
eide Arme kleine forteiternde Blasenpfla-
iter gelegt, innerlich aber ein saturirtes China
piit Island. Moos versetztes Decoct und die
best nährendste Diät, sammt Selterwasser mit
Milch gereicht, demungeachtet währte die
iCurzathmigkeit , der soinelle kleine Puls--
schlag, der Auswurf von bald mehr, bald
I
— 25 —
minder Eiter mit der besten Elshist bis an
den Tod fort, der am Sosten Nov. Mor«
gens 5 Uhr sanft erfolgte.,
Ausser diesen hitzigen rheumatisdien
Beschwerden kamen auch viele ohne merk-
liches Fieber «unter den Formen von Zahn -
Gesichts ' Ohren '^ unA Hilf c ^^ Schmerzen y^
Kardial^ieen und vorzüglich auch die Gicht
vor, deren ich später noch erwähnen werde.
Ziemlich häufig waren audi an der Tages-
ordnung katarrhalische Zufälle aller Art,
besonders EntzUndimgen des Halses mit imd
ohne Vereiterung der Mandeln.. Blutflütsse
sahen wir oft §owohl bei Schwängern,, als
andern jungen Weibern: erstere endeten
meistens mit Mifsfallen. — Auch maskirte
fVechselfieber^ besonders bei Kindern , er-
schienen und verriethen ihr Daseyn da-
durch, dafs zu gewissen Stünden. KoUken
oder Herzgespann,. Kopfweh mit Erbrechen
etc. einträten und nach. Verlauf ii^on eini-
iren Stunden von selbst vergingen, bis am
Folgenden Tag, meistens aber eine Stunde
lEriiher, dieselben Klagen wiederkehrten. Ein
felindes Brechmittel, und in noch geringem
'älien„ wo die Zunge rein und nicht belegt
war, eine Tasse starker Cafe ohne Mil(£^
eine Stunde vor dem. Eintritt dieser Be-
schwerden gereicht, hoben oft allein schon
das Periodische dieser Leiden, und ein
C^hina^AufguTs mit bittem Extracten stärkte
das Ganze. — Unter Kindern herrschten
die Rathein und mitunter auch der Schatz
lacht beide aber sehr gutartig. — • Ansser
deni oben gedachten Mädchen von t'4 JtK»
ren, starb mir von 76 behandelten Kranken
keinen Ein zehnjähriger Junge ^ der nach
- a4 -
einem Sprunge im Zimmer' Schmerzen im
Hüftgelenke bekam und zu hinken anfing,
wurde endHch ganz bettlägerig, und naä
{genauer Untersuchung und befundener Ver-
ängerung des kranken Schenkels und Bei«
nes für wahre Coxalgie gehalten und dem
gemäfs mittelst lang in Eiterung erhaltener
und oft erneuerter BlasenpAaster etc. nadl
und nach gänzlich wiederhergestellt. — Bei
einem 32 jahrigen Weibe, das nur einmal ge-
bohren hatte, sehr gesund und stark ans«
sah, wurde naeii heftigen^ mehrere Monate
lang angedauerten Hüftschmerzen das Cap«
sei - Gelenk des einen Schenkels entzündet
und der Kopf des ISjiochen nach und nadi
aus seiner Ffanne geschoben, so dafs dieses
Bein gleichfalls länger wurde. Unt^ der
Leitung meines Bruders* wurde ein bäum-»
wollener Gylinder auf dem erhabenen kran-
ken Hüftgelenke abgebrannt und d^elbe,
nachdem die tief eingebrannte Eschera er-
weicht imd mit Digestiv - Salbe in langer
Eiterung erhalten worden war, vollkommen
geheilt, so dafs diese Frau itzt wieder ohne
Hinken, Schmerz etc, ihren häuslichen Ver*
richtungen vollkommen wieder vorstehen
kann. Die Wärme der halb abgebrannten
Moxa machte ihr die angenehmste Empfii^
düng, bis endlich- dieses Wonnegefühl in hef-
tigen Schmerz überging, der aber standhaft
von ihr bis zur gänzUchen Einäscherung des
Cylinders äusgehalten wurde. Die volle Cur
bis zur Heilung währte drei Wochen.
Mein ehemaliger Rhein - Bewohner und
dermalige Hall -Beamte wurde auch in die«
•em Monat, nachdem er sich,. vom Regen
durdmäistii erkältet hatte^ mit seiner sdion
oft bfestandenen nephritischen Kolik befal«
len, welche in unauthorlichem Brechen, an-
getriebenem Unterleib, heftigsten bis zur
Ohnmacht gesteigerten Schmerzen bestand^
Oel - Klystiere mit LauJ. Syd* und kleine
_ Gaben von Calomel mit Öf-ium^ vorzüglich
aber Bäder, in welclie. ein Sack mit Aschig
und Chamillenblumen gefüllt, hineingelegt
wurde, Ziiuberten die ochmerzen in weni-
gen Minuten weg und gleich in dem ersten
£ad gingen drei Linseiigrofse Steine ab,
deren ungleiche Rauhheit während ihres
Durchgangs höchst unangenehme Gefühle
in dem rechten Harnleiter einige Tage zu*
rüchhefsent
TV asser süehtige hatte ich in diesem
Monat täglicli fünf zu besuchen, wovon zwei
ohne alle Rettung darnieder liegen und wahr-
scheinlich nach einigen Wochen sterben wer^
den, weil ihre Haut - und Bauch- Wasser-
sucht secundär, als Folge verdorbener. Ab-
• dominal- Eingeweide, deren Fehler die Kunst
nicht zu heben vermag, zu beachten ist.
. Das männliche Subject davon 7-ählt 7a und
das weibliche G3 Jahre. — Die Jüngern zwei
" Hydropici waren im Gesicht sehr aufgedun-
sen, vom Scheitel bis an die Ferse oedema-
tös und athmeten, mit angetriebenem Un*»
terleib, mühevoll. Bei Beiden vermuthete
ich, als veranlassende Ursache, ein vorher*
gegangenes kaum bemerkbares Scharlachs
Exanthem, wenigstens erinnerte sich die
Dienstmagd eines vor 14 Tagen gehabten
'Halswehes mit Fieber begleitet: der Papier-
jnacher- Gesell schrieb die Geschwulst auf
Jlechnung seiner Profession, und der dama-
ligen feuchten, kalten Witterung, leb ver»^
— 26 ^— /
•
«chrieb Beiden Morgens und Abends M
kleine Gabe von (Ja/omel mit etwas SauM
und unter Tags öfters einen TheelöfiFel rm
Mob Ebuli Jitnip.y Pulv. leniti Tarttxt.Vk^
Unc. Semis. Scmis G. Guajac. Mhei efcÄ-
Cort, Cfiin. aa. Scr. ij. Herb. di'oiiaL pwh.
pur. ülterant, Plum. aa. Scr^ j. JExtr, ö/»-
tioL Dr. ij, so lange zu nehmen, bis tag*
lieh zwei bis drei Offnungen darauf erfolg-
ten. Der Harn gin^ nun häufig und HA,
ab, das Athmen wurde leichter, so wie A
Geschwulst minder ,^ und Beide konnten ift
Anfang Decembers ihren Berufsgeschäftci ■
wieder nachkommen, -:-- Da die Heilung
dieser, wie jeder Krankheit, auf der Er- *
kenn*-nifs des Ursächlichen und der Möjf-
lichkeit dieses Ursädiliche beseitigen zu koti- j
nen, beruhet, so kann wohl in mancheu Fat
Jen das Wasser weggeschafft werden und (fo
Kranklieit dennoch nicht gehoben^ Jt auch
nie zu heben seyn, weil es ausser derSpbäre
des Heilkünstlers liegt, die Integrität der feh-
lerhaften Eingeweide allemal wieder herzu-
stellen. Deswegen ist diese Krankheit mei-
stens nur bei jungen und solchen Individuen
zu heilen, wo bei übrigens gesunden Einge-
weiden, das lymphatische System nur auf ei- ,
nige Zeit seine Energie verlohren hat und \
durch einwirkende Reizmittel zur volleÄ .
Thätigkeit gebracht werden kann; nicht abej i
da, wo durch vorangegangene hartnäckige ■
Gelbsuchten und andere in den Verdauungs-
Organen tief begründeten Fehlern, als Ver-
härtungen, vScirrhositäten etc. besonders bei
•Personen, welche dem höheren Alter sid
nähern, diese Wasserergiefsungen als Foljp
sich erzeugen.
— «7 —
In der Mitte dieses Monats bekam mein
schon öfters gedachter Gicht -Kranke Gr, W.
nach denen nun zum zweitenmal zu Baden
in der Schweiz in den Monaten Juli und
August d^r Jahre i8c3 u, 18^4 binnen vier
Wochen jedesmal genommenen 60 Bädern,
seinen ersteh Anfall iti der rechten Achsel
mit solcher Heftigkeit, daHs sich Nasenblu-
ten, Irreden, auch Nerven -Zufälle als La- :
chen, Weinen etc. dazugesellten. Ich liefs
den ganzen Arm in Flanell einwickeln und
rab alle zwei Stunden einen Efslöffel von
!. Had. VcUerian. Sytv. Unc. f?. Serpentar*
Virg. Columb. aa. Dr. j. Infus, aq, fervid*
Colatur Unc. i v. add. TinQt. Guajac. voL
Dr. j. Tinct. Ambr. compos. Scr. ij, Syr»
Diacod. 'Unc. ß, und die Nacht zwei Dosen
von ]^. Puli^. Calomel. Gr. iij. Opii.Gr.].
G. Guajac. Scr, ß. Sacch. alb. Scr. 9j. Mi
et di^. in iv, part. aeq. worauf bald die
Nerven beruhigt und der Schmerz mit Ro-
the und Geschwulst den Ellenbogen und die
Hand nach und nach einnahm, die untern
Gliedmafsen aber verschonte, wozu haupt-
sächlich das unimterbrochene Bettliegeri und
der Gebrauch der Calomel- Pulver nicht we-
nig beigetragen haben mögen. . Sollte man
wohl nicht mit einem Grad der höchsten
Wahrscheinlichkeit aus den Erscheinungen
und Heilung der Gicht glauben, dafs der
ursprüngliche Sitz derselben nicht in den
Säften sey, sondern in den Nerven, wie
£?a//e/7, fVeikard^ mein Bruder und andere
Neuere behaupten? Denn Alles was die Sen-
sibilität zu sehr angreift und schwächt, es
geschehe solches entweder somatisch, wie
ei Schwelgern aller Art, oder psydiisch,
~ »8 —
wie bei Gelehrten und Staatsmännern i i
ponirt zur Gicht und.fiUiret solche 1
kurz oder lang herbei. DaTs aber if,
wiederholte Amälle audi Enfmisdiungd
den Saiten vorgehen können uhd'audx^
lieh geschehen müssen, davon zeugen
Angetriebenen Artic^lationen, die Erzen
der kalkartigen Stoffe und die oft gaw
stellten. Extremitäten der Podagristen,
thez *) nimmt zwar an, dafs der Sit
Gicht in den festen und flüssigen Tl
•ey: dunkel aber ist es, was ei: unter ^
de süuat.'on fixe des molecules ou pt
ihtegrantes des fibres musculaires ven
Dabei behauptet er aber einen besoi
Zustand und fehlerhafte Mischiuig des
tes **\ Weit fafslicher und . schöner
sich nierüber mein verehrter Freun4
Gönner der verdienstvolle Herr Ho£n
Leibarzt Dr. Kreysig in seiner während $
Aufenthalts in Berlin behfennt gemachten
sterhaften Sdirift über die. Kranhheiui
Herzens i. Th. S. iS5* auf folgende "^
*^ L*etat goutteux specifique des solides me
consister dans un effort puissant et «durablc
Situation fixe, qii^ont entre elles les parties i
iles^ organes a£fect^8 par la raaladie goutteu
fort qui determioe un degre constant du i
xnent tonique de leurs fibres autre qu« dan
naturel. TraitS des mq.ladies g^outtetis«^
s. 37. •
'^) II me paroit, qu« Tetat goutteux du sang
Tic« de sa mixtion, qui interc«pte k des
difperens la Formation naturelle de $9$ h
excrementltielies, dt sorte, que ces liumeur
plus ou moins alterdes. subissent une deco
tion sponrantfe, qui y fait predominv la •«]
terreuae. 5« 4^*
'- 39 —
I
^®*tiehmen: »Die Gicht gehört unter die
'f^nkheiten der Assimilation : ihr Sitz ist
'**! den zweiten Wegen, d, h. in dem Ge-
^J^alssjstem. In Hinsicht ihrer Ausbrüche ist
• >ie eine Evolutions - Krankheit, wodurch
• die Natur eiii fehlerhaftes Mischungs-Ver-
liältniTs des Blutes auszugleichen strebt.
Die Gicjl^t steht mit dem System der Blut-»
Sefälse in einer noch engem Beziehung:
ie Häute der Gefäfse leiden bei dersel-
ben wesentlich und sind in den Anfällen
in einem, Zustande der erhöhton Stimmung,
in einem Ercthysraus begriflen. — Das
Hanptmoment, worauf die Gicht beruht,
ist aemnacli eine ei^ne Mischung des Bluts,
bei welcher dasselbe mit Kalkphosphat
überladen ist. — Es herscht zwischen der
Art, -wie sich die Gicht ausbildet, die gröfste
Analogie mit den kritischen Ausschlags «
Krankneiten, durch welche ein im Blute
beiindlicher Stoff, welcher nicht in die Or-
ganisation pafst, aus demselben geschieden
werden soll. Es geht der Gicht ein Sta-
dium der Vorbereitung, eine Art von Fer-
mentation voraus, deren Nntur wir übri-
gens nicht kennen, wo der Kranke sich auf
unbestimmte Art unwohl, seine Nerven ge-
drückt fühlt, wo die Verdauung darnieder
liegt und diese Zufälle sind das Vorspiel
ernsterer Scenen, die mit der Entwicke-
lang der Gicht eintreten. In diesem Zeit-
räume sehen wir oft, besonders bei den
ersten Anfällen der Gicht, die gev/altsnm-
sten Zufälle der Brust entstehen, nämlich
die groGft^ Beklemmung und Angt mit aus-
setzendem Puls, wirklich höchst gefälirlich
scheinende Zufälle^ welche sich dann schnell
— 3<»' —
„mit dem Ausbruche der Gicht in ihrer m
„wohnlichen Form, d. h. bei dem Eitttp;
„ten der heftigsten Schmerzen in daiG|i(;
„lenken und. Flechsen der GUeder veriieRMii
„gerade wie bei den Ausschlags-""
„ten, kurz vor der Erscheinung der Pod^^
„Masern etc. auf der Haut. Die
„selbct bestehen offenbar in einem EnUik-^
,,dungs- Zustande membranöser Theile, ird-]
„eher sich in die Absonderung jener luHb^Jj
„artigen Stoffe endigtl Diese Absondermgl
„kann nur durch die Capillargefäfse gesdM-\l
„Jien und diese sind daher Vorzugspreise efr
^, griffen: die Gicht äussert sich, wie bri
,^ Haut -Exanthemen und kii tischen Aussdili-
„gen mit Röthe und Geschwulst der eigrif- ^
^jfenen Theile, ja sie wird oft, wie fene^ auf i
„andere Organe l*eflectirt und ihr Zurudt- t
„treten geschieht entweder durch aUgemeine
„Schv/äche des Körpers, oder eines emenin- '
j,nern Theils, oder auch durch specieüeRei-
„2ung, wodurch der äussere kritische Eiit-
„ ziindungsprocers unterdrückt wird» Di«
„ Gicht endlich entscheidet sich, wie alle Ge-
„fafsfieber, durch kritischen Schweife und
„Urin." Letztes gescliieht aber nicht immer:
ich habe seit länger den 1 5 Jahren zwei* Po*
dagristen zu besorgen, deren heftige Anfälb
zu der ersten Classe gehören, wobei wolu
kritische Schweifse, nie aber dicke oder kri-
tische Urine zum Vorschein kommen. Die
Väter dieser zwei Kranken waren beide Po-
dagristen, doch sind ihre Anfälle von weit
gelinderer Art gew;esen. — Dafs diese Krank-
heit erblich sey .*), vom Vater ayf den Solm
*) L^Iniirmit^ de« parties, qui ftont le siege de It
goutte dtfl aitictuationa eit originelle dani Im ptf*
— 3r —
fortpflanze,, ist wohl keinem Zweifel
' unterworfen: entschieden aber ist es
nicht, ob sie auck ansteckend $ey. In
Nähe von Regensburg existirte ein Kar^
»er -Kloster, das vor einigen jähren, wie
librigen Ordens- Klöster in Baiern, auf-
ben wurde, dem mein Vater als Arzt
and und in welchem ich ihn öfters zu
^en hatte, wo der gröfste Theil die-
geistlichen von der Gicht und zwar ei-*
davon in sehr hohem Grade befallen
n. Die strenge Ordens-Hegel und der
otene Genufs aller Fleischspeisen konnte
nicht Ursache der Erzeugung dieser
ikheit seyn, weil der Senior und einige
re Patres dieses Klosters damit ver-
ttt bheben und erster öfter versicherte,
er in seinen Jüngern hier verlebten
»n, nie von diesem Übel gehört.,
gesehen habe. Der Krankenwärter,
armer Tagewerker im Klostergar-
welcher mit der Pflege dieser an der
it leidender Patres ausschliefsend be-
ftiget war, bekam nach Verlauf einiger
B cliese Krankheit an allen Gelenken
wurde dann alljährlich in dem Grade
s 8 Wochen damit geplagt, dafs Hände
Fiifse für immer knotig, steif und un-
»Ifen wurden. — Der Bediente meines
pt-Pbdagristen, der seit zehn Jahren mit
• und Auskleiden seines durch diese
•
onnes, chez qui la goutte e«t hereditaire. Cher.
;ea peraonnes cette infirtnite relative est analoguo
.ux infirmit(5i relatives de Tastomac, de la poi-
rine etc. qui produisent diverses maladies liere-
liuurei dans lea generationa succetsives. Barthet
?. 54-
— 32 — .
Krankheit ziemlich unbe^iül flieh gewordenen
Herrn, wurde vor vier Jahren gleiclifalls mit .
dem Podagra befallen, das wohl aÜjährlidi
kommt, immer aber nach 8 oder 14 Tagen
überstanden ist. — Ich selbst bin überzeugt,
meine sehr modesten Gicht -Anfälle nidit
von Eltern ererbt — weil weder sie nodi
meine Geschwister rlaran je litten — son* :
dern, wo nicht durcli körperliche .und ga» \
stige Hof - Diätetik — höclist wahrscheis- .;
lieh in Betten erhalten zu haben ^ auf wel-
chen ich während der Sommeraufenthalte
meines gnädigsten Fürsten, an dessen Hot •
lager viele Podagristen lebten, liegen mußte. ■
Zu meinem wahrhaften Glück scheinet inif !
auch jene constitutipneUe Disposition 0
dieser Krankheii, wie sie ßarthez *) sdul-
dert, zu fehlen, indem meine Anfälle ias^*
»erst selten , nur alle drei öder vier Jaiw
repetiren, immer ohne grofsen Schmerz, den
Ballen des rechten oder linken Fufses ein-
nehmen und mich nie Fänger als vier oto
sechs Tage zu Hause zu bleiben nothigen.
Zum Theil glaube ich auch schtnerzenrejche-
ren und anlialtendem Parpxysmen dadurch
ausgewichen zu seyn,'dafs ich, nebst der Be-
folgung einer ordentlichen aber nicht strö»^
Sen Lebensweise, bei der . leisesten Ankün-
igung derselben durcli Spannen oder unaa*
^) Pour produiie la gouLte des articulationi il fAUt.
3ue la Disposition cotuUtuLiofinelle k la formation
e IVtat goutteux daus les solides et dans labu-
meurs soit jointe arec rinfiimit^ relative des pv-
ties attenantes aux oi dani le voiainage dai aiti-
culations. Ces parties sont les perioatea, les Üf^*
xnens articulaires et lei iaseniona dti t«ndoniitf
Oi. S. 54.
— 33 —
iiJhB Gefühle im Ballen etc. vLn^efz^g»
meiue beiden Füfse in WachstafFent -
;^n Tag und Nacht einhülle und diese
le 8o lange in diesem Schwitzbad er-«
s, bis alle jene Empfindungen verschwun-
sind. . Nebenher bediene ich mich seit
*]p als zehn Jahren des Waschens def
3 jeden Morgen mit Weinsfeist, in wel-
I etwas schwarzer Peru -Balsam aufge-
ist, nämlich zwei Quentchen desselben
zbt Unzen Alkohol. Da$ Tragen wolle-
Striimpfe, die Hautcultur und das fleis-
Wascnen derselben mit frischem Brun«*
rasser — ' versteht sich ausser den An-
a — , ist den Knappen und Rittern, so
den Grofs- Kreuzträgem des Gicht -Or«'
nachdrücklichst zu empfehlen«
Decemhet.
neiMMAnd: höchster ^*' 4'*' 5 ^- tf. Ah dt.
niedrigster aß ^, 8 <i* sQ. Abds«
mittlerer 26 II, 3 i'egelmärsig.
nometerstand : höchste^ + 9^ den 12. Mitug.
niedrigster -^ 8 d®" 25. früh,
mittlerer + ij um ^ Grade.
Die ersten 21 Tage stand das Thermo-
r nur fünfmal unter dem Gefrierpunct;
Mittagwärme von 10 Grad im Decem-
LSt wohl etwas seltenes für Regenshurg:
gelindere December- Monate hatten wir
^n Jahren 1778, 1779, 1707, ^79% 1806.
metentand: höchster 735 am sS* Nachmittag,
niedrigstvt 367 am 3i* Vormittag,
mittlerer 6i5i ^* ^2 Gr. trock-«
als Solist im .Mittel, Wozu die Ost -*> und
im. XXXXlil. JB. 6. Sh Q
Nordwinde das Meiste beitrugen« Nidit
dw verdient der seltne Grad von Feu<
keit am letzten Tage des Jahres bei
tendem Nebel bemerkt zu werden- —
herrschenden Winde waren Südost und N(
ost. Der Betrag des Regen- und Sdmee«
.Wassers 28$ Linien übertrifft das Mittel
g Linien« Demuftgeachtet gehört det Mö^]
nat imter die trocknen December in
sieht der Luftfeuchtigkeit^ dergleichen sci[-!
12 Jahren nur einer, nämlich der von ü
Vorkömmt. — Im ganzen Monat wählten ^}
heitere Tage 4, schöne 3, vermischte f*]^
galiz trübfe 16, windige 6, mit Nebel »»
mit Regen g , mit Schnee 5« Ebenso hei-
tere Nächte 6, schone 3^ vermischte t}^
trübe i6, windige 7, stürmische i, mitlief*
bei 3? niit Regen S^n^i^ Schnee 2, e&dM ]
Gewitter i, am iiten Abends 10 Uhr/dis
aiich zu Nürnberg und anderwärts beobich*
tet wurde — Werfen wir nun noch einen
Blick über das ganze Jahr, so ergeben sidi
folgende allgemeine Resultate der Wetter-
beobachtungen im ganzen Jahre:
Baroitteterd'tand !
höchster 07" 5'" 0 d. ai. Febr. u, fruhö ofeet VW» .
koikimend,
niedrigster 2$ t 65 dm 3* März Abds. sebr selten»
znittlerer s6 Xt 7 t xiemL genau das wahre Mittel»
doch um ^^ stt iiiedbri|k
Thermomfeteratandi
hpchst«r 4* s3/ o am sg. Jul. Nachmittag)
niedrigster — 16^ o atn> 12« Jan. u. am 33. Petin
mittlerer + 5, Q wahres Mittel 7^, also um i| Gr»
ivL hoch«
Hygrömeterstand;
höchster 870 am 3. Mai Nachmittag«
niedrigster 3^7 am 3i, Decbr. Vormittag« .
naittierer 704 trockner Jahrgang für die Luft«
35 -
es gesatnmten Regen - und Schnei»
i8 Zoll 6 J Linie: das eigentliche
b 20 Zoll 7 Linien* Vom ^Februar
riilüfslich Ottober war der Herr-»
Wind Nordwest^ die übrigen vier
Nordost und Südost t hieraus erklärt
Trockne und Kälte der Luft* -^
j hatten wir ganz oder doch eiüige
Sonnenschein : 1 2 j Tage waren ganz
14 Tage mit Regen oder Schnee:
lebeli 123 mit Wind oder Stuno.
Donnerwettern kamen 1 1 bfei Tage
*Ä Nachts ;in unsere Nahöi
1 immer und also bis am Sd^lufs
htes war der rheumatisch - nen^öse
r der vorherrschendet daher blieb
j der meisten Kränkheiteii ^ugeriid
jileü auch ganz unerwartet tödtlich,
Et der Ailfang derselben so ünbe-
schien. Sehr häufig kamen rheU'^
Seiten Stiche vor, aie selten Blut^
erheischten , ungeachtet sie bei jun-^
t vollen Männern Häufiger^ als bei
vorfielen. Siebenfcig - und achtüig-
rreiSe, welche davon ergriffen wur-
etert am 3ten oder 5 ten Tage der
t mit wahrer Luiigenlähmüng, oder
chlag des Gangliehsystems. - — Hart-
rheüinätische 4n.: ertf^nt zun düngen ^
\ti *• lind Auflegen der Blütegel und
ister nothig mächten, boten sich
icheh Behandlung, so wie heftige
dar, welche dem Morbo Ileo gB-
1 mit den empfindlichsten Leib-
ij unaufhörlichem Erbrechen, auf*,
em Unterleib^ Verstopfung dessel-
begleitet waren» ' — Katarrhalische
Ca
^
— 3a --
ßeschwerden aller Art, als Husten^ Halsweh
ohne und mit Aphthen^ Enf^brüstigheic^ dit
häutige Bräune etc. waren an der Tages-
ordnung. — Ein «".jähriger ^duffi^ann und
Fis(jior kam gegen Ende des Monats mit
Halsweh von Wien zurück. : er zeigte mir
bei meinem ersten Besuche weifse, didite
Häute vor, wekiie er mit merklicher Er-
leichterung beim Athmen heraufhustete. Als
ich dessen Rachen untersuchte, fand ich die
beiden Tonsillen sehr angeschwollen und sie
soT^hl, als die hintere Wand des Halses
mit einer ähnlichen weifsen dicken Hast
überzogen. Ich verschrieb Gurgelwasser mit
Salmiak und Nitrum, die flüchtige Salbe znin
Einreiben und einen Saft mit salzsaureo
Geist, Bcpi^ax und Honig zum pinseln: audi
liefs ich eine Salzauflösung nenmen, weldie
täglich einige Stühle verursachte. Die Spra-
che und das Schlucken wiurden darauf nacii
ein paar Tagen viel freier und leichter, je
mehr solche vollkommene Hautgebilde auf-
fehustet worden waren. Nebeimer wurden
leine Gaben von Calomel mit Kernu mine-
ral. gereicht, wodurch in Kurzem diese Haut-
Erzeugung in der Luftröhre naehliefs, fe
Geschwulst im Rachen abnahm und alle er-
krankte Tlieile ihre gewöhnliche Gestalt
Wieder bekamen. — TVechselßeBer^ weldie
vorzüglich unter der Maske von periodi-
schen) Kopfschmerz vorfielen und zur be-
stimm if^n Zeit und nur einige Stunden <lte
Erkrankten hoftig quälten, wurden nach ein
odf.r zwei Brecligaben, ein paar Stunden vor
dein Eintritt des Schmerzes gereicht, bald
geheilt und erforderten selten den Gebraudi
der China. So wurde im Verlauf dieses Mo-
— »7 «
iiats rin 48 Jahre Eahlender Sdtmaer'« oder
TiscÜer-Meisto" Ton diesem Kopf-Werfi-
selfieber befallen, das allf^ Abende mit gro*
fser Hefti^^keit eintrat, die Au^enhühlen und
Stirn -Steile einnahm, allen Schlaf raubte
und allmählig ge^en Morgen verschwand.
Eine auflösende Salzmixtur und am folffen«»
den Tage eine Gabe der Br<^chwur«<»l mit
Kerm. mineral. verstärkt, schaffte viel Galle
weg und verminderte die Stärke des nSch-
sten Fieber -Anfalles merklich« Da die Zuu«»
ge dennoch etwas unrein, die^Efslust gering
imd der Durst erhöhter blieb, so gab icli
kleine Dos^n< von China mit Salmiak und
sähe hierauf die Kopfschmerzen weniger hef-
tig und viel kürzere Zeit anhalten, bis sie
endlich nach ein paar Tagen unter Erschei-
nung eines ziegelmehlartigen Harns bald
ganz ausblieben und die volle Gesundheit
wiederkehrte. -^ Podagrisc/ie Auwandlun»
gen, die sich ^besonders durch Hercgeipann
oder in Gestalt 'der Angina pertoru Hus-
serten, befielen einige meiner Girhtkrnnkr?n,
nahmen aber, nachdem Hände und FHfsn in
WachstafFent -eingewirJcett und vorhnr JjS-
hungen mit Senfmehl angewandt und Inner-
lich die Tinctur. Oumac, volat, mit etwa»
Opium versetzt, gereiclit wurden, die ftlf*«*i
gewöhnlichen Stellen wieder ein, Wfirauf i\i^,
Brust wieder frei atlimete« — MaUfifhlui»
ßüsse kamen J>ei Schwängern in (\fn\ r*tÄfe«
Monaten sowohl, aU auch bei Weibnrn n«r fi
den Entbindungen und bei »olchf^n ^m hMrf
fipsten vor, welche dem Zeitnunri dfi^ V^f-»
lierens dieser monatliehen Enthrcming ftah^
waren. — Ein benachbarter TAm\fif tM^f (\i^t^
malen sogenannter Landarzt^ eii»ftt #kh tüfsU
'^ 36 —
$ten Rath über eine 36 Jahre ake Bäuerin,
welche seit zwei Tagen den Hara nicht mehr
lassen konnte und deswegen heftiges Drän-
fea im fidioors und die. ausgedehnte Urin-i
läse bis zu dem Nabel heraufragend habe:
Klystiere und Bäder milderten zwar in et-!
was den Schmerz, jedoch blieb dabei die
Verhaltung des Urins dieselbe. Da die Frau
bereits einige Kinder getragen und die Rein
nigung ein paar Monate sich nicht gezeigt
hatte, so dachte ich an die Möglichkeit eii
per IJinstiflpung der Bäriiiutter (Hetroversio
Uteri grm^idi) machte meinen Land -Collen
gen damit bekannt, hiefs ihn schnell ziü^ückn
reiten und durch das Touchiren oder 2iin
fühlen sich wo möglich von der. Lage der
Mutter zu überzeugen: auch versah ich ilin
mit eiiiem elastiscJien Katheter und rieth
endlich) wenn er alles im natürlichen 2"-^
ftande vorfinden und eine Lähniuog der
Harnblase Ursache dieser Verhaltung seyn
sollte, die Urinblase mittelst desi Troisquart
über dem Schaambogen zu durchstechen, .
um sie des Harns früher zu entledigen, ak
solche zerriesse. Nach einigen Tagen beridi-
tete mir der Land-^Äsculap, daU ein Vor-
fall der Bärmutter den Harn-Ausflufs ge-
hindert, und alsi er solche mit vieler Mühe
reponirt hatte, er den Harn mittelst des
elasti$chen Katheter? abgezapft und darauf
die Bäuerin in kurzem sich ganz voIlkom->
men wieder einholt habe, — •. Kinder lagen
häufig an den Masern ^ Rötheln und dem
Scharlach^ auch einige am Seitenscich und
Schleim-' Fieber darnieder. In ein und dem-«
gelben bUrgerliolien Hause sah ich, nachdem
di^ juage aiutt^r YQÄ dem ^ch^rkkct^^i^f
— 39 ~
mit Halsweh und Abschälong des Oberhant«
chens in ganzen Stücken genesen war, ihr
dreijähriges Mädchen mit den Röüieln und
als solche leicht und glücklich überstanden
waren, den altern fünf Jahre zurückgelegt
habenden Bruder mitxden Masern befallen, bei
deren Entstehung er viel Niesen und Husten
hatte, auch über Augenweh klagte, während
deren langsamen Verlauf der Junge sehr er-
krankt danieder lag, indem dieses Exanthem
ein paarmal d^s Central -Organ, durch Be-<
täubung, Schlafsucht, Zähnknirschen etc, zu
ergreifen drohte und nur mittelst wieder-
holter Se^f umschlage, Blasenpflaster, Kermes
mit Calomel -^ Gaben davon abgeleitet wer-
den konnte. Während des betäubenden
Stadiums dieser Ausschlags ««Krankheit gab. die
Mutter des Schieimrächelns wegen, einen
Gran Brechweinstein mit Zucker abgerieben
in drei The^le abgetheik alle Viertel -Stunden
eine Do$e nach meiner Vorschrift,^ ohuQ daüs
dieser binnen einer Stunde genommene Giran
einen Ekel, geschweige denn Erbrechen, son-
dern nach Verlauf von zehn Stunden ein p^ar
breiartige Stuhlgänge be>virkte* Ak der
Junge auf dem Wege der Besserung, war,
verursachte ein Achtelgran dieses heroischen
Mittels dreimalige^» Schleim -^Brechen und
vier Stuhlgänge mit grofser. Erleichterung«
Einen dreijährigen lebhaften Knaben
hatte ich mit meinem Bruder, geipeinschaft*
lieh am Sclileimfieber zu besorgen, dessen
Verlauf langsam und erst nach dem i4ten
Tage entscheidend war. Der Kleine wurde
am vorletzten Tag des Jahres mit hefti-
gem Frost, verlohmer Efslust, beständigem
Schleimhusten ohne Schmerzen etc. befaUens
die Verdoppelung des Fiebers trat alle AbMpCi^^
de mit grolsem Durst, Kopfweh, vermAli*li*'*^
rem Reizhusten etc. ein und endete ers^ntssr^
fen Morgen init allgemeinem Schwei&e.: mW-'^
lunge blieb feucht und mit etwas Sdddjw^>
überzogen. Ein Infusum A7. Arnic. mitfa«.
tract. Gramin. Spiric, Minderer, und ^«i?»'
Uiixh. nebst kleinen Gaben von Äierm «hm'-
neraL mit Schwefelmilch und Zucker, löst« tr
mächtig auf und erleicJiterten, sp vie jis %
viermal während des Verlaufs der Kranklidt %'
gereiehten Brechmittel ungemein. Die Ex« 1
acerbationen wurden am ten Tage der Kranki* *
heit unmerklich, traten aber dafür Mittag um ||
1 1 Uhr ein und währten nur ein paar oXxxn^ \
den. Der Harn war meistens hellgelb und 1
flieh dem eines Gesundexu: die günstig? ]
1; tscheidufig derselben geschah allein durm !j
Schweirse, die gemeiniglich nach der Ver* '\
Stärkung des Fiebers eintraten und als ^ese
glücklich überstanden waren^ durch Morgen-
»chweifse, welche geraume Zeit nach dem
Fieber noch anhislten. Die volle Efslust
kehrte nach dem 14 ten Tag der Krankheit
zurück und brachte die verlohrnen Kräfte
b'^ld wieder. — Von 90 in diesem Monat
behandelten Kranken starben 2-: ein 72 Jalir
ölt gPwordr»ner Stadtschreiber wurde mit
h'^ftignm Schmerz in der Lebergegend be-
fallen und als derselbe merklicli nnch ein
p?^ar Tap'^n gemindert war imd der Krankq
über nichts weiter mehr klagte, wunlo er
vom AbdoininaUSchla^fiufs*'^ befallen, wobei
•) Mit dles'fm NÄhmen bezpi'clinn icli diejenige Gat-
tung von Schlag, in weicher das Ganglien -System
und vorzüglich d-^i IntercostaU Nerve mi( tfnibät
Yigkei( ua4 Xi^bmuiig b^fall(jn ivird«
- 4« -
^Unterleib angetrieben, aber ohne Schmer-
fen war, die Geistes- und Sinnen -Vemdi-
tUigen nodi ein paar Tage Gehörig von
tauen gingen, bis eiidlicli Schlaisuchl und
^efiibllosigkeit sich dazu gesellten, die in ei-
cn sanften To<i übergingen. — Mein zwei-
är Patient, eine 5.s jährige Frau, die bereits
^it drei Jaluren kränkelte und verdorbene
Ingeweide, auch öfter Gelbsucht hatte,
STD &n der .allgemeinen, unabwcndbarea
i^assersucht.
Eine sehr merkwlirdige Kranken •* und
3ctions - Geschichte kam mir in diesem
[önat an einer a6 jährigen Jungfer vor, wei-
te ich während der Unpäfslichkeit ehies
ei^er würdigen Collegen zu besuchen hatte.
h ich mir bei meiner ersten Visite als Stell«-
»rtreter, von der Patientin mit »war heller,
^r langsamer und solcher unterhroclienen
imme, mit der nian nacli Laufen oder
lineUem Treppensteigen zu reden pfleget,
rzählen liefs, dafs sie ijereits seit drei Jah-
*n krank sey, öfter an Gichtschmerzen ge-r
tten, dermalen aber über grofse Entkräf«
mg und beengtes Athmr^n, oder Stechen zu
lagen habe, auf beiden Seiten, am liebsten
jer auf dem Rücken liegen könne, keine
Tachtschweilse, wohl Husten, aber keinen
iterführenden Auswurf habe, wohl aber des
ags ein paar Mnl unter vieler Anstrengung
Ji dickes gelhes Sdileimkh'inipclien heraut^
nd Während sie im Er/älilen war, die Um-r
lebenden um Hülfe herboirufie, weil ihr
Tampf-AnfrdI kam, während welcjiem sie
eine Sylbe zu sprechen vermO(*hte,'so sdhloGi
^h schon aus allen diesen Ix^obacliteten Zu-»
illeoi dafs hier nicht die Lunge idiopathischi
- 4» —
soQ(i0ti\ blofs symptomatiscli afficirt jj
Als ich vollends während dieses AnfaJU^i
Tag und Nacht oft (i bis Ö Mal repeö
auch 3 o*is ') Minuten anhielt , den i^
fiihlbaren, aber doch gleich $chlag^
schnellen, gitternden Puls* fühlte, ihr el
beengtes, kaum merkbares geschwindes j
men und das Aufsetzen des Kinnes aa(
Brust, wiQ kreissende Weiber die .W(
zu verarbeiten pflegen, beobachtete, i
Erleichterung während dieses ' Zustande!
$ie eiiitreten sah, wenn die nächst sie
;ebei;ide Person mit der einen flachen I
ie Brust der Leidenden uiid mit der
dern den Rücken derselben sanft gegen
ander prefste, so . argwöhnte ich eine fd
hafte Bildung in der Brusthcihle? und ;
am Herzen selbst^ ode^: an dessen il
Uin^ebungen, Unt^r diesen Umstlc
mu^te auch ich die arme Kranke fiSf
heilbar erklären und mich allein auf lindei
Mittel beschränken. Diese plötzHch
hemmten Blut - Kreislaufs - Anfallo wu
durch den Gebrauch der Tuicc^ digit^ c
mit etwas von der Tinct. opii seltner
minder anhaltend gemacht, nie aber
gehoben, so wenig als hei dem fest<
Vorsatz der' Patientin, welche übrigenÄ
einer sanften Gem^thsstimmung war^
der unbedeutendsten. Veranlassung die
tigsten Ausbrüche ,des Zorns luid der B
unterdrückt werdej;i konnten. Die lei
zwei Lebenstage mufste sie ganz im ]
zubringen: sie war dabei SQ schwach ^
3ie mitunter bei offnen Augen irreredet«
$ie schon die ümstenenden erkannte
lUre Frage« ordeatUch beantwortete.
-^ 43 -^
entschlief endlich unter unmerkbarem Ath«
inen, bei schnellerem, immer scJiwächer wer-
denden, nie aber aussetzenden Puls, gan«
sanit. Als die äusserst abgezehrte Leiche
Tags darauf näher untersucht wurde, fand
^ich im Unterleibe, ausser der improportio-.
nirt grofsen, das Zwerchfell heraufpressenden
-Vnd dadurch die Brusthohle merklich ver-
engernden Leber, . die am Darmfell ange-
wachsen war und ausser der etwas verhär-t
teten Speicheldrüse, nichts widernatürliches,
Nachdem nun die hier sehr leicht zu durchi
schneidenden Rippen - Knorpel durchgesetzt
und das Brustbein g^gen da$ Gesicht zurüqk-i
gebeugt worden war, kam unmittelbar das'
fanz schräge, gegen die linke Seite mit de?»
pitze hingerichtete Herz und der rechte,
mit dem nippepfell innigst verbundene Lun-
genflügel zum Vorschein« Der Herzbeutel
war mit dem 'Herzen selbst so genau ver-
•wachsen, dafs er nicht einmal mit dem Mes-
ser ohne; Verletzung der Herz -Substanz ab-
getrennt werden konnte, ausser an der äus-
^ersten, nach der linken Seite hingerichte-
-rten Spitze desselben, wo eine Stelle in der
yeripheri^ eines Viergroschen -Stücks die?
Haut des Pericardii frei lag und mit dem
ilerzen nicht verwachsen war^ Nachdem nun
4ieses kranke Brust -. Central - Organ behut-
.^am mit seinen grofsen Blutgefäfsen heraus-
>genQmmen und genau untersucht wurde, jbe-
Jtan^en sich in der rechten Vorkammer drei,
Kleinen Taubeneyern an Grpfse gleich kom-
,inende polyposQ Concremente von blafs
ileischfarbenen Ansehen, dem ungekocJiten
Hecht -Rogen ähnlich und beim Zerschnei««
/Am wie Speckgeschwulst; aussehend, £m .
- '44 -
vierter solcher Körper, welchep in der-
dem Herzkammer selbst stak, war nd
Fleischbündeln oder der Fleischfaser-;
stanz demselben innigst verwachsen
mufste mit dem Messer davon ^l^esc
ten Verden. In der hintern Herzkan
die aber sehr flaccid Und gar nicht di<
hörige und Muskulär -Stärke hatte, Im
sich ein ähnUches, aber etwas kleineres
wäclis. Der linke Lungenflügel war fiii
ersten Anblick ganz unsichtbar und n
er, weil er ganz unter die Rippen d
Seite geprefst und versteckt war, ewt
gesucht werden. Sein Aussehen befand
mifsfarbig,- ganz schwarzblau, betradi
kleiner, als er seyn sollte, ^ aber gleich
rechten von Blut strotzend.
Ein ehemaliger Barbier -Gesell und
malen Feldwebel von der mobilen L^
wurde krank aus seiner Garnisons-S
hierher zu seinen Eltern gebracht. &
zählte mir, dafs -er bereits 19 Tage in
Spital zu Straubing zugebracht und an B
Affecten mit Fieber erkrankt danieder
legen habe , auf seiner Hierherreise abe:
heftigem SeitensticJi, Husten mit Bb
wurf etc. ergriflFen worden wäre. Er
dabei grofsen Durst, starkes Fieber,
schwerliches Athmen und unaüfhürl
Husten mit empfindlichen Brustschm
begleitet. Ich rieth Fufsbäder, Klystier<
Einreiben der flüchtigen Salbe, eine
mixtur und alle zwei Stunden eine
von Kermes mineral. mit Calomel. Da
auf die Nacht schlaflos und die ül
Symptome dieselben waren, so liefs icl
Yom rechten Arm acht Unzep Blut abz
- 45 -
Lne dicke Entztindimgshaut hatte, wert-
er Schmerz beim Husten etwas gelin«*
nd der Auswurf leichter wurde." Die-
idirte sich abei' in dem (jrade, dafs er
h gegen ein Pfund röthlichen, dicken^
idien, mit etwas Blut gemischten Schleim
irf, der ganz dem Gehacke einer Le-
urst glich. Er magerte dabei merklich
latte jentkräftende Nachtschweifse, ge-
reiche der Bleizucker bald half, gelb-
les Aussehen, grofsen Durst mit Ab-
L und Ekel vor jedem Getränk. Ein
ort Decoct vom Island^ Moose mit et-
China und Senega sammt dem Extr»
iiu liq. mit dazwischen, besonders
tSy gereichten Pulvern von Calomely
I. nüher. und etwas Opium: dann spä-
ine Gelatinä vom Island. Moos rait der
ipärill^VL Salep -Wurzel mit dem /iZ/o;»
'. f^h. und der Tinct. digital, aether»
:en nebst einem Brustthee aus Alth.
imie. etc. so wohlthätig, dafs der roth
bte, mit kleinen Stücken vermischte
'urf, sammt dem Husten, Durst, Fie-
tc abnahmen und df)Fiir Schlaf, Efs-
ind Zunahme der Kräfte sich so sicht-
[effen Ende dieses und im Verlauf des
Oden Monats einstellten, dafs wohl an
"ölligen Genesung und darauffolgenden
iiaften Gesundheit nicht mehr zu zwei"
st, 'wenn er anders so fr1ü< klioh s^-yn
das Schwort mit dem Scheermesser
usdien zu dürPfn.
[n dein Verl?iuf dieses Jahres i8r4 hatte
lach und nach fr^o Kranke zu besu-
Ton den'»n Vy starb«=-n. Die Zahl d^-r
meinem Bruder besorgten Patienten
- 46 -
belief sich auf 1940^ von welchen' er 58 dett^
Tode nicht entreissen konnte.
£)er Getrauten wurden in diesem JA^*
89 t^aare gezählt. Gebohren würden in
Serm Bezirke ')84> worunter sidi bei der^
evangelischen Gemeinde lA und bei derki-l
tholischen tyi unehelich erzeugte Kinder,'
folglich ig6 befinden *).
*) AüSaUend gröfs ist. die Zähl deir ünelifeliGlien Ka-
der, ge^en die in j6nen Jahren, wo die hieaiffli >
£inwohner nur sparsam und .höchst selten mit mi' - .
litäriscben Durchzügen und Einqüartirungen bs*
lästiget Waren. Denn so zählte man x» B. imiakr
^795 11^ ^^^ evangel. Gemeinde nuir acht und ia
früheren Jahren 1750 Ü. 1753 nur Junf und tedu
unehelich £rjseugte. Die ehemalige Anwesenheit
des Keichstags- Personals und der vielen Fremdei^
hatte auf die Fruchtbarkeit Unserer Weiblidten Jo«
|;end diesen kinderreichen Seegen nicht, »U dis
xnilicariächen Anwesenheiten zu. haben ith^nen,
£ben so sparsam kamen damals in Vergleieh mit
tiQsern Tagen die venerischen Übel vor» die der-
Ihalen Arzte und Wundärzte« besonders i& den .
Spitalern ungemein beschäftigen und deti Gebrauch
der Mercüriäl - Mittel Unentbehrlich machem AI»
iioch Besnard's äntisyphilitiäche^ Specificum in
. den Militär -Spitälern des Königreiches gegen diese
Seuche bei dem angesteckten Soldaten zu gebrau-
chen voll höherer Stelle au$ anbefohlen worden
r War und' der gemeirle Mann diese theure uud nicht
immer wirksame Arznei, selbst be2ahlen mulste, so
War es begreiflieb» dafs derselbe seine Kjrankbeit
so lange als tiiöglich !tu Verheimlichen suchte und
dadurch die Ansteckutig immer mehr verbreitete.
X^ik aber dermalen diese Zwangs- Guren mit Bes-
öard schlafen gingen und jeder Militär- Arzt nach
iöitieti Erfahrungen die Venerischen behandelt»
auch von Selbstbezahlung der Heilmittel von Sei-
ten des Soldaten kehle Rede mehr ist und neben-
bei die Mannschaft monatlich ein paarmal visi-
tirt wird« wie solches bei der K. Ostern Armee
längst eingeführt ist, so steht mit allem Recht stt
49rwartefi, dafs hiedurch der Verbreitung dieser
Seuche mächtige Schtanketi geseut Werden. Ich
- 47 - .
iben würden g4^ Leichen» in. AU
ch in diesem Jahr übertraf die Zahl
oirbenen die der Gebolirenen be«<
; es starben nämlich i
Geburt bis zum isten Jahr 234«
ten bis zum 5ten Jahr . 75^
en bis zum 10 ten Ja^r . i0.
en bis zum aosten Jahr ♦ 33.
ten bis zum 3osten Jahr • 5a«
ten bis zum 4ost:en Jahr . 66.
ten bis zum 'Josten Jahr * 7g.
ten bis zum 6osten Jahr • 64«
iten bis zum 7osten Jahr « 95«
ten bis tarn 8osten Jahr « 94*
ten bis zum gosten Jahr « 35*
Iten bis zum ggsten Jahr « ♦ to*
Summa 875«
e tnich \ii6t eiüet Attecdote« Aie mir «intt
aabt-Arzt unter Kaiser Joseph in den Nie-
len erzählte', dafs nämlich der Kaiser durch
Armeebefübl alle Strafe gegen den Angesteckt-
rbot* wenn iicb derselbe von freien Stücken
meldete« mit 35 Stock -Prügeln aber äbge-
wurde« wenn er sein Übel verbeimlichte»
die Untersuchung entdeckt und geheilt aus
Spital wieder enilassen worden i^t. — Dafa
die Besnard'sche TincturM ancisyphilitica
na unwirksam gegen das venerische Übel
räch Hom in seinem jlrchlv für mSdicini'
Erfahrung Jährg» i8l9* iVon. u. Dec. S. 4^4
.laut aus, und der Salzburg. Med, Chir, Zetu
m. Toni ir. 1814 ^' 3^^' 1^^^^ *^^^ hiet'
ilao vernehmen: ,, Reo. ist so glucklich ga«
» vom Hrn. Geh. R. 1;. JVedekind und Me*
Ufseasor Dr. Müller zu Darmsudt die Re*
I ihrer vielfachen Veriuche mit dedi Besnard»
neuen Mittel lu erhalten, um in einem nach-
sracheinenden Journal der Klinik Gebrauch
machen sü dürfen* Die Tinctura antiiy»
ut Besnardi ist auch nach diesen Versu«
•-• gant unwirksam* "
I
*
IL
Betrachtungen
über
Entstehung üiid Behandlung
einiger krankhaften Zustände, \^
zuweilen bei Gebärenden gleich ni
der Geburt des Kindes einzutre
pflegen.
Von
Dn C G. Carus,
Profetsor der Geburtsbülfe zu Dreadto«
In den Schriften über Weiberkrankhe:
und Entbindungskunde finden wir,
' der fünften Geburtsperiode eigenthiimli
Kr'mkheitS(TScheinungeh, theils die versd
denf^n Arten der Nachgeburtszögerung, tl
ümsrülpung des Friichthalters, theils B
ilüsse u. s, w. aufgeführt, dagegen gew
and^-^re krankhafte Uniän^Ieruneen aft^
gemeinen, und namentlich des Nervenleb«
entweder gänzlich übergangen, o<ler i\
weniger ausführlich^ als ihre Wichtigkeit
- 49 -
erfordern scheint, erörtert« Von diesen
m Theil sehr gefahrlichen, immer aber
erkwürdigen Zutällen, sollen claher zuerst
nige Beispiele dem Leser vorgeführt, diese
nnkheiten aber selbst dann im Allgemein'
ik nach ihren nähern und entferntem Yer«
ilassungen weiter erwogen, und endlich ^
irohl nach ihren Folgen, als hinsichtlich
i zur Abwendung derselben dienlichsten
iilverfahrens genauer untersucht werden.
Zunächst alsa die einfache Erzählung
liger hieher gehörigen Vorfälle, ganz wie
in den Annalen unsers Entbindungsin«
tutes sich verzeichnet finden. — ^
I.
iöiu Karol. Sehr. 23 Jahr alt, von Kos-
g bei Meissen gebürtig, eine Bauerstoch*
', war von Jugend aul stets gesund, hatte
ch nicht geboren^ und wurde den 22sten
ni i8(5 ins Entbiiidungsinstitut aufgenom-^
2n. Sie wiai* langer Statur, und übrigens
wohl allgemein als örtlich vollkoniinen
:t gebänt« Die Schwangerschaft sollte nach
'er Rechnung noch (j bis 7 Wochen dau*-
n, und sie befand sich während dersel-
n, bis Weihnachten vorigen Jahres, da
^ bei öfterem Froste, Schwere in den
iedeni) mit Mangel an Appetit verbun-
11^ das Bette hüten mufste , und viele Me-
üamente erhielt, völlig wohl. Die Men-
uation war 3 Wochen vor Weihnarliten
oi erstenmal ausgeblieben, und 8 Tage
r Ostern bemerkte hierauf die Schwan-
re die etsteii Bewegungen des Kindes,
dche sowohl in beiden Seiten, als auch
der Mitte des schon beträclitlich ausge<i>
Joiun. XXXKUI. B. 6. Su T>
— 5b —
dehnten Leibes, vorzüglich bei der Rüc
läge lebhaft gefühlt wurden. Den isten
gust Abends 6 Uhr fanden sich die e)
(ernsthaften Wehen, Welche die ganze M
«mhielten, und besonders den ^ten u
Uhr Nachmittags an Heftigkeit und i
dauer beträchtlich zunahmen^ Um 4
fand man den Muttermund so weit em
dafs er bequem zwei Finger einführen!
übrigens senr gut aufgelockert, und in
Fühi'ungslinie des Beckens stehend» An(
noch ziemlich beweglich auf dem Jedi
eingange ruhenden Kopfe lagen die Mi
aufser den Wehen ganz schlaff an, 1
man fühlte ganz deutlich nach vom meb
Sutureti des Kopfes. Die Wehen wm
. auf 5 Ühr Nachmittags ungemein hSdi
ausdauernd , und wirkten unter litt
SchmerzensäuFserungen der Gebärendfliff
serordentlich ergiebig auf die ErweW
des Mutlfermundes. 41 Uhr hatte sidi«h
immer noch zunehmenden Wehen der Ml
termund bis zu 2 Zoll im Durchmessen
weitert, die Blase war jetzt, während (
Wehen, sehr prall und gespannt anzufuU
und drängte stark in den Muttenw
herab.
Fünf Minuten vor | auf .5 Uhr wurde
Gebärende aufs • Geburtslager gebracht,
nach 6 Uhr die Blase sprang, und nuri
mäfsige Quantität FruditWrisser entlei
Der Kopf stand in der zweften HirteAaB
läge. Die Wehen wirkten auch jetzt l
eben so kräftig fort.
Nach 7 Uhr kam der Kopf unter
«chnell auf einander folgenden und ließ
Wehen, wobei die Gebärende jedesmd
— 51 —
ten Körper zitteiie^ isum tlinschneiden^
4 auf ö Ulir Abends erfolgte das Durch-
i^iden desselben, worauf er sich sogleich
dem C'^^icht gegen den linken Sehen-
der Kreissenden wendete ^ und so einen
aen Zeitraum vei-w eilte ^ bis tinter einer
iten Wehe der übrige Kiiideskörper re-*
täfsig tiaclifolgte.
Kftuiii war das Kind Völlig hei^ausgetre-
als die Krei&seiide in einen ganz eigen-
dich bewufstlo&en Zustand Verfiel, wo-
zugleich die Spräche wie gelähmt er-si
id^ und sie nur unverständliche Worte
Q konnte : sie verdrehte öfters die Au-
lachte Sogar eitiigeriial füt sich,, und
;n überhaupt ihre UmgebungeijL iiicht
Jich zu erkennen.
Während dies<*s bedenklichen Zustandes
niaii den Ut(?i'us so um die iNachge-
contrahirt^ . wie er es glei(Ji nach der
)indung zu seyn pflegt , auch war durcJi-
kein Blut abging zugegen. Das .Verhal-
de« Puls(»s war sehr abwechselnd^ indem
elbe bhld voll und stark,' bald wiedet
ideen u, s. w. gefunden wurde. Uber-
»t Schien der ganze Zustand halb einer
machte halb öinoiii vollkomnmen Wahn-
?i ähnlich^ vorzüglich rück sichtlich der
ikülation und des unverständlicJien Ijal-
Hierb'.*i waren übrigf-ns heftige Con-
ohen zwar nirht zu bemerken, doch
man häufiges Zucken in einzelnen Mus-
y und zugl'Mch mitunter eine g<»waltsame
egung des ganzen Körpers, welciie der
\ Grad eines he.Tannahenden Opistoto-
iu seyn schienen. Alle versuchte dy-
iache tmd meclianische Reizmittel yer-
D2
— 4a ~
itiöditen nicht die eingetretenen Zufalla
beseitigen, oder nur zu vermindern, und
die mühsamer unä schwerer w^dende
sp ration, nebst dem im Ganzen dock
Hier sehr voll bleibenden Puls auf einen
drang nach den oberen Theilen, und
züglich den edlem Organen der BmsC
des Kopfes hindeutete, so wurde am
tm Arme eine Venaesection von un
p Unzen vorgenommen, worauf schon
einigen Minuten das Atfaemholeh fr^er
de, und allmählig das Bewustaeyn derNi
entbundenen zurückkehrte. Menewurdigwn'
es , dafs mit defn wiederkehrenden Bewußt-
eeyn und Nachlassen der eben gaoanntes
Zufälle, auch die Gebärmütter, deren W*
t gkeit bis dahin seit den letzten: Akteoriff !
Geburt ganz geschlummert hatte, wieder'
thätig zu seyn begann ; denn es entsüncbi
jetzt einige Nachwehen, mit etwas Bhtgtng
verbunden.
8i Uhr braclite man die Neuenlhiaw
d^ne auf ihr Wochenbette, wo J auf lo IDff
Abends (2 Stunden nach der Geburt des
Kindes) die völlig losgetrennte Nachgebuit
bei einer leichten Traktion am Nabelstn
regelmäfsig nachfolgte.
Die Placenta von kaum mittler Grtil
dürftig ernährt, nahm die ziemlich lange
dünne Nabelsolmur etwas excentrisch
und die Eihäute waren theilweise getr
und vonvaclisen.
Den 3ten August. Die gestrigen Z
sind noch nicht gänzlich verschwunden, )
es fanden bei einem vollen und frequ
Puls noch häufig Congestionen nach i
Kopfe statt. Übrigens klagte die Wo
^ 53 -^
?r einen drückenden, mit Schwindel
denen Schmerz in der Gegend der
% frontdlium^ so wie übef vermehrten
und Mangel an Appetit, bei -^ einer
»n, aber nicht belegten Zunge. Was
>chenyerrichtungen betrifft, so ist der
iflufs nicht sehr beträchtlicli , die
ination aber gehörig erfolgt; und bei
ersuchen, die ti^f liegenden Warzen
n Säugglase herauszuziehen, Aofs nur
von einer gelblichten, öligten Milch
iselben.
s Säugun^sgeschäft war daher noch
1 Gang geKommen.
wurde wegen des fieberhaften Zu^
neben einer gehörigen Ruhe, säüer-
}eträ]^k., so wie kühle Weinessigum«
um die Stirn verordnet.
s Kind befand sich wohl.
n 4ten August. Wöchnerin hat diese
mehr geschlafen, fühlte aber bei je«
wachen "nvieder Schwindel mit Kopf-
: verbunden. Appetit zum Essen fenlt
i, wohl aber hat sie starkem Verlan-,
h kühlem, säuerlichen Getränke. Der
: indefs gegen gestern viel ruhiger
»n. Beim Uriniren klagte Wöchne-
r einen Schmerz in der Gegend des
rmcöc, welcher ^nx krampfartiger
u seyn sdieint. Die 3 Wochenver-
;en waren so ziemlich in Gang ge-
1, da auch die Milchabsonderung
eträchtlicher erschien.
► Kind ist völlig wohl.
den gestrigen Verordnungen wird
ntinuirt.
1 5ten August. Wöchnerin hat diese
- 54 -
Nacht de$ heftigen Kopfschmerze«
der sich von der Stirn nach dem
haupt hinzog, meist unruliig hing
Per allgemeine Fieberzustand ist dies
fen beträchtlich vermehrt, und ai
chneiden beim Urinlassen hat sie
nicht vermindert. Die j.Wochenver
gen sind ziemlich normal Vorhand
äugupgsgescjiäft ist -jedoch nur mi
in Gang zu bringen.
Mit den gestrigen diätetischen
nungen \vurde continuirt, unrl we
Fiebers und des Krampfigten Zusta:
Blasenhalse wurde der Wöchnerin y
stehender besänftigenden und Reizi
den Emulsion alle t Stunden i Ef$lc
zu reichen «verordnet: J^, Semin.
albi Unc^ f?. Aquae ßor. tiliae, Ai^
nigr. aa^ Uuc. i], Aq^ valeriariße.
M, /, Emuisio, JX
Das Kind erhielt noch nicht h
che Nahrung durch die Miittermilc
befand sich deshalb noch etwas seh
Den^ b ten August. Die Wöchi
die Nacht so leidlich geschrafen,
beim Erwachen wieder über etwa
§chmerz und Durst geklajjt.
Die 3 Wochen Verrichtungen (1
flufs, Milchabsonderung, liaulausdi
sind fast vollkommen regelrnäfsig in
Übrigens ist nun noch zu benieikc
seit den 4'*^^'^ bereits an der Brust
obern und untern Extremitäten dei
nerin, ein vollkommner Frieselauss
Gestalt kleiner, kaum Linsengrofse
Flecken, mit einem in der Mitte
<^en, mit Lymphe angefüllten Blase
\
- 55 —
obachtet wurde, der aber heute riel deut-
licher und ausgebreiteter erscheint, und der
Wochneria unangenehmes; Jucken yerur-
^achte.
Ich übergehe die übrige Geschichte de«
"Wochenbettes dieser Person,, als für unsern
Zweck von geringerem Interesse,, und er-
wälme nur noch, dafs dör Fieberzustai\d erst
nach I o bis i ^ Tagen gänzlich beseitiget
werden konnte, und dafs späterhin, wegen
Mangel an Kräften, das Darreichen einiger
stärkenden Mittel ncithig wurde^ so dafs die
Wöchnerin erst am 2östen August als gänz-
lich genesen nebst ihrem Kinde aus dem Ent-
bindungsinstitute entlassen werden konnte*
w
JoK Chr. Br, 24 Jahr alt» aus Dresden
^ebiirtig, die Tochter eines Schneiders,^ zum
55'weitenmal schwanger,, wurde den i8ten
JS^ovbr, i8i5 Morgens 41 Ub^ im Entbin-
<lungsinstitute aufgenommen^ Sie ist/ von
TXiittler Statur, blafsem cachektischem An-
sehen und schwächlichem Körperbaue,, hat
sich jedoch dessen ungeachtet, ihrer Aussage
nach, sowohl vor, aU Während ihrer Jetzigen
Schwangerschaft immer wohl befunden,, • und
ihre häuslichen Arbeiten bis auf den letz-
ten Moment, wo, die Wehen eintraten, ver-
richten könnep. Nach vollkommen abge-
laufener Schwangerschaft spürte sie j^n 17
ten Nov. Abends 8 Uhr die ersten eintre-
tenden Wehen, welche an Heftigkeit und
Ausdauer immer zunehmend, die Gebärende
nöthigten sich ins Entbinduijigsinstitut zu
begeben.
Bei ihrer Ankunft; früh halb 5 Ubr fand
— 56 —
mnn den Muttermund seiner T^Ilkomma
Erweiterung nahe, übrigens an seinemi
deren Rande besonders wulstig ajupTiä]
das Wasser war^ ihrer Aussage na(£, bei
früh 4 Uhr .abgegangen, und voil den
rifsnen Eihäuten hing noch ein beträc
eher Theil aus der Vagina heraus.
Kopf lag vor, stand aber noch sehr 1
auf dem Beckeneingange, und ungea«
sich bereits ein ziemlicher Vorkopf gel
hatte^ konnte man doch auch die erste^
terhauptslagö deuthch unterscheiden. 1
gens fand man Becken und Geschlechtst
nornial gebildet, und letztere durch hä
Schleimabsonderung zur Geburt vorbere
Dreiviertel auf f, Uhr wurde die
bärende aufs Geburtslager gebracht, wo
halb 6 Uhr den Muttermund bis zur
nähme des Kopfes erweitert fand, Di
terer auf 'dem Schaambeinrande auflag,
der Vorkopf sich immer mehr vergrüt
so bekam die Gebärende eine Lage au
rechten Seite, mit stark nach vorn ge
tem Körper, welche Lage man jedoch
ter, wegen des beträchtlich überhange
/Leibes in eine vollkommene Rücke
verwandelte, worauf denn der Kopf
in das Becken herabtrat, «und um 7
zum Einschneiden kafn.
Ein Viertel auf 8 Uhr erfolgte
ganz normalen Erscheinungen das D
schneiden desselben, worauf der übrige
deskörper ohne weiteres Hindernifs
bald vollkommen geborrn, wurde.
Das Kind, ein wohlgenahrler, mur
Knabe, hatte einen beträchtlichen Voi
der sich in Folge der ersten Hinterha
vf
A
-. 57 —
R« mehr auf der rechten Seite Torfand.
leich nach der Geburt des Kindes bekam
'^ Neuentbundene Schwindel, Kopfweh^
d'Wustlosigk.eit und selbst einige Ohnniach-
H, welche Zufälle indefs als Erscheinun-
*li eines geschwächten Nervensystems, und
it der allgemeinen cachektischen und reiz-
iren Constitution der Person übereinstim-
end, weniger fietforgnifs erregten, und un-
r dem Gebrauche einiger Gaben Liquor
nodjn. H. mit Thee, nachdem eine wohl-
ätige Transpiration erfolgt, gröfstentheils
Id wieder verschwanden. Zu gleicher
dt wären übrigens warme Umschlage' um
» Fußsohlen 9 und Efsig- Um schlage auf
I? Stime gemacht worden, womit man den
ch den ganzen übrigen Tag zu continui«
1 für gut fand.
Die Neuentbundene war, da imgeach«
einiger erfolgter Nachgeburtswehen, und
ler versuchten Traction am Nnbelstrange
^ Secundinae nicht folgen wollten, in ihr
'ochenbette gebracht worden, wo sie von
'it zu Zeit Einreibungen von flüchtigem Li-
Tient auf die Gebärmuttergegend erhielt.
Den igten Nov. Wöchnerin hat diese
icht einige Zeit recht gut geschlafen und
ch gut transpirirt. Nacbgeburtswehen wa-
fi die Nacht einigemal erfolgt , und es
r dabei immer etwas Blut mit abgegan-
1. Die Nachgeburt selbst ist noch zurück,
d scheint theils durch eine Unthätigkeit
p Gebärmutter, welche sicli noch ziemlich
>fs und nicht gehörig fest anfühlt, theils
ch durch ungleiche Zusammenziehung und
vas festere Adhäsion an* derselben^ zu«
Jcgehalten zu werden.
— 58 —
I
Die JBriiste fühlten sich zwar noch schkf
aber doch nicht ganz Milchleer an. W»
das übrige Befinden betrifit, so ist der Pab
zwar frequenter, als im Normalzustandei di*.
bei jedoch übrigens kein eigentlicher FSe« j
berzustand zu bemerken, Wöchnerin lül
auch ihre Morgensuppe mit Appetit geges^ j
sen. Es tvurde deshalb, vm oie hier lO
HOthwendigen Nach^':;ebuitswehea zu erregeiii
das baklige AnU'gen des Kindes veronlM^
und wesin die hierdurch erregten Nacbwe-
hen nicht hinreichend seyn möchten, d»
Ausstofsen der Nachgeburt zu bewirken, |0i
»olltejri selbige von Zeit zu Zeit durch &|p
ben von der Zimmttinctxu* mit Opium wifi
terstüizt werden*
Nachdem von letztgenanntem Mtel" '
sowohl, als auch schon früher auf das jlflle^ i
gen des Kindes, einige kräftige Nadwehen
erfolgt waren, wurde dreiviertel auf 7 Übr
Abends, (JiG Stunden nach der Geburt 4es
Kindes) die völlig getrennte, und bis fest
an die Mündung der äufseren Geschlechts-
theile herahgetrKene Pia ccnta ^ ohne weitere«
Hindernifs weggonomnien. Der Abgang von
Blut war selir ' unbedeutend, und die Gel>är-
muttfT verkleinerte sich gnnz normal.
' Die Placenta ist sehr -zusamniengedrüdili J
und in ?wei ungleiche Hälften getheikj
übrigens woblgebildet und genährt.
Die Eihäute scheinen, so viel nochis.
bemerken ist, gänzlich getrennt gewesen«
seyn. Die gehörig lange und gewöhnlidk
beschaffene Nabelschnur, senkt sich mehr
cxcentrisch in den Mutterkuchen,
Die Mutter befand sich hierauf, bis a«
deu ziemlich heftigen Kopfsclxmerz , über,
— 59 --
i trelchea sie schon seit Nachmittags klagte,
luemlich wohl.
. Das übrige Wochenbett verlief ^ehr
flücklich, und am 2^sten Nov. konnten
f litter und Kind gesund entlassen werden.
Als eine dritte hierher gehörige BeoI>*
Achtung wählö ich endlich einen Fall, weU
-eher im hiesigen Entbindungsinstitut, noch
l>evor ich an demselben angestellt war,- vor-
gekommen ist, luid werde alsdann zu den
allgemeinen Betrachtungen über die$e Axt
iLrankhaf^er Zustände übergehen«
III.
J, L, B, aus Pirna gebürtig, 27 Jahr alt,
Yon mittlerer Statur, starker KürperbescilaF*
fenheit und blühendem Ansehn, zum ersten-^
male schwanger, wurde den aüston Novbr.
iQ}^ Abends in die hiesige Gebar -«Anstalt
^Lufgenommen^ Sie genois jederzeit eine
vollkommene Gesundheit, auch wurde sie
bis ?5U ihrer Schwangerschaft, die jetzt ihr
normales Ende erreicht hatte, regelmäfsig
menstruirt.
Am Tage ihrer Aufnahme früh fühlte
sie die ersten Wehen. An demsf'lben Tage
Abends in der 6ten Stunde wurde die erste
UntersucJiung vorgenommen, und man fand
dabei an dem überhaupt gut gebildeten
Weibe ein weites, und gut gebildetes Bek-
ken, eben so gebildete äufsere Gesell leclits-
theile, den in der Führungslinie des Beckens
steh<?nden Muttermund etwa zu r^ Pariser
2ü<i!l im Querdurchmesser eröffnet, seinen
vordem Rand wulstig, den hintern, schwe-
rer zu erreichenden, verdünnte Der nocli
— 6o -^
bewegliche Kopf stützte «ich gegen den ho-
rizontalen Ast des Schoösbeins der recht« I
Seite. Während den Wehen zog sich da/j
Muttermund krampfig zusammen.
Nach geschehener Untersuchung bradite
man die Gebärende auf ihr Bette, und lieli
ihr eine Lage auf der rechten Seite, mit
* vorgebeugtem Körper annehmen. Um lo
Uhr zur Nacht sprengte man die Wasser.
Nach dem Wassersprunge fand rinai ^
den Kopf auf dem Beckeneingang, und in j
der zweiten Hinterhauptlage, zur Geburt ^
gestellt.
Die Geburt eines aus,<jetragenen, star-
ken, wohlgebildeten und labenden Knabea
wurdfe früh 4 Uhr von der Natur allem be-
endet. Als Folge einer angehenden- Lösonj.
des Mutterkuchens, ging höcl^stens 5j. ßht
ab. Der Uterus hatte sich fest zusammeo- ^
gezogen, sein Grund stand dem Nabel gleich.
Die Neuentbundene behielt ihr blühende»
Ansehn. Kaum war das Kind geboren, &o
brachen mit einem ängstlichen, krähenden
Geschrei, und unter wilden Blicken und Ge*
bärden, allgemeine Convulsionen aus. Das
Kind, welches mit der Mutter noch in Ver-
bindung stand, wurde sogleich gelost, und
die Neuentbundene auf ihr Wochenbett?
geschafft. Herr Dr, Böhme (der damalige
~ Docent der Geburtshülfe) wurde indessen
herbeigerufen. Auf seine Verordnung wur-
den innerlich Schwefeläther, desgleichen kau-
stischer Salmiakgeist in einem Seifenkly-
stiere, das Waschen der Stirn und der
Schläfe mit Schwefeläther und dem Ammo-
nium abwechselnd, letzteres auch als Riech-
mittel angewendet: alles indessen vergebeus.
— 61 —
I
Das Bewustseyn der Person kehrte nicht
wieder zurück, und nach Verlauf einer hal-
ben Stunde wurde duich ununterbrochene
Convulsionen das Leb^n geendet.
Die Leichenöfinung, welche den zweiten
Tag darauf vorgenommen, und wobei die
J genaueste Untersuchung der drei Haupthöh- .
en des Körpers nicht vemachläfsigt wurde, '*
liefs nichts weiter, als eine beträchtUche
Menge einer, zwischen die dura Maler und
yirachnoidea ergossenen Lymphe auffinden^
Übrigens wichen das Gehirn, so wie die Or-
gane der Brust - imd Bauchhöhle von ihrer
natürlichen Beschaffenheit nicht ab, nur der
Uterus, in welchem der Mutterkuchen noch
fest safs, zeichiiiete sich durch seine bleiche
Farbe aus.
Wir können nun in allen den hier er-
zählten Fällen keinesweges verkennen, daß>
ihr Charakter insgesammt in $0 fern über-
einstimmt, als in allen eine gewisse Störung
"der Function höherer, nerviger Centralor-
gane . unverkennbar ist, dessenungeachtet
dürfen wir deshalb nicht annehmen, dafs
ein solches Leiden etwa nur durch die hier
erwähnten Zufälle selbst, als Ohnmächten
und Convulsionen, sich zu erkennen gebe,
vielmehr wird uns eine genauere Beobach-
tung ähnlicher Erscheinungen überzeugen,
dafs eine weitläiiftige Stufenfolge in krank-
J;iaften Zuständen dieser Art Statt finde, und
dafs wohl füglich die tödtlichen Copy^^'^io-
nen als das eine Ende, der leichtere oder
heftigere Frost, der so häufig nach, der Ge^
ibun de« Kinde« beobachtet wird^ als das
— '62. —
»ndere Ende dieser Reihe betrachtet wcfr
den künne. Welches nun aber wohl der
Grund seyn mag, dafs gerade in dem 2^ ',
punkte nach der Geburt des Kindes y^at^-:
verschiedenartigen Störungen der Nerve»!
thätigkeit so häuHg Vorkommen und zuglrid
80 leicht gefährlich werden ? -^-^ Wodurck
ferner die wesentlichen Verschiedenheiteiij
die Zwischen Zufällen dieser Axt Statt Ed».
den, begründet werden mögen ? — Weld«
prädisponirende und welche Gelegenheit!» |ißi
ursaclieu zur Entstehung dieser oder jend |k
Gattung von Zufallen beitragen werden?-*
tmd endlich 4 welches Heilverfahren in Pil-
len dieser Art sich wohl besonders niitzlidi
erweisen künne ? — Diese Fragen sind et
denn, deren Beantwortung noch im Folgah
den versucht werden solL — ■
Anlangend zunächst die Ursache cktfoä»
dafs gerade in der Periode nach der Ge-
burt des Kindes krankhafte Zustände dies«
Art leicht eintreten^ so müssen \vir^ m
dariiber etwas gewifsores bestimmen zu kön*
Hen, nothw findig Vorher einen Blick auf jene
Veränderungen werfen, welche im weibt.
chen Körper überhau[)t in Folge des üe-
burtsgescliäfts sich bogeben, und weldie
keineswegs aüein auf das Austreten des Kin* li
des sich erstrec'ven. — Wir glauben dieieMl
Veränderungen in solche eintheileii zu mu»-
sen, welche im höhern animalischen Leboi^l
in der empfijidenden und bewegenden Tili* ■ G
tigkeit, und in and^^re, wn^che im vegetatBin
ven oder roproduCtiven Lr»b(^n und namen^fl ^
lieh im GefäfssyStr^m sich offenbaren. Rilotl t
sichtlich der erstem ist in Folge der liFiti»« k
gen Anstrengungen) welche das Geburtsge*!^
— 63 —
A'aft begleiten, vorzüglich ein gewisser Grad
on Erschöpfung und Abspannung zu be->
lerken, ;welche notiiwendig um so grüfser
syii "wird, theils Je anstrengender die Ge-
urtsarbeit selbst war, theils je reizbarer und
rfiwächlicher das Individuum, welches diese
jistrengungen zu erdulden hatte, sich zeigte.
>afs in Fällen, wo beide erwähnte Momente
lit besonderer Heftigkeit zusammenwirken^
^ohl schon an und für sich Zittern, Besin-
ungftlosigkeit und Ohnmächten dadurch
ewirkt werden können, wird um so weni-
er einem Zweifel unterworfen seyn, da
lekanntlich ähnliche Zustände, auch nach
eder andern Art beträchtlichen Kraftauf-
randes sich einlinden. Rücksichtlich der
•eränderten Thätigkeit des üefäfsaystems
it hier, abgesehen von der Beschleunigung
[es Blutlaufs, welcher eine jede bedeutende
Lnstrengüng des Muskularsystems zu beglei-
en pflegt, namentlich noch auf zwei Punkte
Vdcksicht zu nehmen, welche bisher, weni-
jer als billig, bedachtet zu seyn schienen*
clinmal nämlich muPs man annehmen, dafs
1er ausgedehnte Uterus am Ende der Schwan-
rerschart in den so weiten und zahlroich(3n
fenen seiner Wandungen eine aulisorst bo-
rächtliche Blutmasse in sich fasse (da die
Vandungen zu dieser Zeit, vermöge der
Tofsen Anzahl ihrer Gefäfse eine zeUi^^e
Itructur erhalten), dafs ff^rner nach der
Jeburt des Kindes, wenn die Placenta der
mnem Fläche des Fruchthalters nocli fest.
nhängt, folglich kein Blut abfliofst, dessnn-
ingeachtet aber der Uterus schon sehr ver-
:leinert und fest um die JNachgobuit zu-
ammengezogen ist, nothwendig die in den
lÜ
hr-
Gcfärsen der Gebärmutter zirkulire&de Bloc^.
menge sicii ausserordentlich verringert i^i
bnzi werde, und dafs folglich unter
Umständen schlechterdings jetzt eine grä
Blutmasse nach andern Gefäfsen sich
den, und sa die Blutmasse des übrigen
pers fast plötzlich um eben so viel an
sen müfs:*^ als die Blatma^se in den
fafsen des Uterus an Quantität ve
luute* Ein andermal ist zu bedenken,
indem der Uterus sich vom Kinde en
und sonach sich verkleinert, zugleich
Unterieibshöhle freier. wird ^ das Zweit
tiefer herabsteigen, die Respiration ^o||^|Jr
um so kräftiger von Statten gehen kaiffli-|/;
£s bedarf nun kaum der weitern Ausein»
dersetzung, um zu zeigen^ in wie gauM.
Bezug diese beiden. Veränderungeia Ji
Kreislaufs mit einander stehen, wie sehrflf
vermehrte Ausdehnung der LungeftgiW
sey, den Nachtheil, welcher aus einerpfr
liehen Vermehrung der Blutmasse entito
kciniite, zu beseitigen, und wie schöa*
diesem Wechsel vorhaltnifs die stäte GcMÖ'lii'
inäfsigkeit der Natur sich darstelle^ "^^ife
es hier leicht von sSelbst in die Augen ßlT
wie die Lungen, als ihrer Natur nach
flüclitigend.e und der St off Bildung im 0
nismus entgegenwirkende Organe^ zui
>vährend dein Bildungsprocefs der Seh
gerschaft in ilirer Function in etwas aeh
erscheinen, nacli Beendigung derselben
alsbald wieder thäti-i^er sich erzeugen,
fco den Überschufs des aus dem Uterus
drängten Bluics in sich aufzunehmen b
sind. Für unsern Zweck wird es jed
nur von besonderer "YV ichtigkeit seyn , (
10'
S
— 65 —
ttx achten y welche Storütigen «intfetexi
»en, wenn diese beiderlei Verändenm-
sich nicht so wie sie sollten, cofnpexi->
I, vielmehr entweder die Blutmasse des
ekts schoti an und für sich so beträcht-^
ist, dafs eine Vermehrung derselben auch
ih öine freiere Respiration nicht unschäd-*
gemacht wei^deii kann, oder aboi* jene
lehrte Thätigkeit der Lungen überhaupt;
nicht Statt Hndet ? -^ Nothwendig mufs
tich in solchen ' Fällen das Blut in den
tti^ grüfsern Gefäfsen des Körpers sich
ufen^ es werden im rechten Herzen
leimgen &ich bilden^ es wird dadurch
!>bere Hohlvene sich gehörig zu entlee-
rerhitidert .werden ^ es werden Cohge-
en in den Gefäfsen des Hirns zu Stande
men, und sollte es uns bei solchen Um-«
len Wunder nehmen, wenn Schwindel^
Mkbrdusen, Ohnmächten, Zuckungen^ ja
X S^Shlagflufs, in geringern Graden aber
igstens ein mehr oder minder heftiger
t jsa Stände kommt ? -^ Obschon näm->
die Pathologie über das Wesentliche
'Fieberfrostes noch sehr in Zweifel ist)
[ifheint doch im Ganzen die Ursache die-
«>nderbaren Phänomens nicht mit Un-
t theils in eine gesunkene peripherische
tung des Nervensystems, theils in eine
linderte Zirkulation in den äufseiii Ge-*
en des (jefäfssysfems und in Anhäu-
des Bluts in den grörs?rn innern Ge-
a gesetzt werflen zu dürfen, und unter
»n Umständen würden wir allerdings
its in dem erwähnten veränderten Gau-
les Kr<*islauf» mehrere Gründe vorge-
en haben, welche uns das Entstehen
um. XXXXlli. h. 6. S%. £
-- 66 -*
der Zußlle^ di« den Gegenstand imsrerB
trachtungen ausniach?ny erklären helEe
Zwar hat man^ was insbesondere den
häufig nach der Entbindung sich einstelle
den Frost anbelangt« denselben oft blob i
irgend einer bei der Geburt Statt gehabt
Erkältung herleiten wollen, allein kein
aufmerksamen Beobachter wird es entgein
dals der Frost bei sehr vielen Neuendxi
denen eintritt , wo eine Erkaltung schk
terdings nicht angenommen werden kn
und dals selbst in vielen Fällen , wo n
leicht in den frühem Perioden der Geb
eine Erkältung Statt gefunden haben mocb
es noch immer ein näthsel bliebe, wii*
gerade erst nach dem Austritte des fida
gefühlt werde. —
Indem wir nun bemuht waren, isiBi
Vorhergehenden Untersuchungen die ert
der oben aufgeworfenen Fragen zu hef^
Worten, und zu zeigen, vrie allerdings'
Veränderungen, welche )sur Zeit der S^
bindung im weiblichen Korper vor sicbl^
hen, sehr da2u geeignet sind, ähnliche ini'
hafte Zustände, welche namentlich tok
Stüruneen des Nervenlebens sich M.eikc»!
nen geben, herbeizufiihren^ so haben
zugleich mehrere Umstände voigefiinc
weiche Auch die Beantwortung der nie
folgenden Fragen erleichtem, und bestimr
heuen werden, theils welche wesentl
Verschiedenheiten zwischen Zufällen di(
Art vorkommen, tiieils welche prädij
rende oder Gelegenheitsursachen zur
ttehung dieser Zustände beitragen kann«
So wie nämlich es sich, bereits ei|
dals theils durch directe Schwächung sow«
l'^tLiüC'.i . .. ilw*:^4-«iil»3»2 all»; , »: •»'^.>b*v*'
Ml d^ht:; tf> *.r:s:':T '../OL^r-f S,Vt^ Jc:N»
orscj::tx.;-r:r:: At-Tiä *»:'«* i: >►;-.<*.,:.*•: o:-^
Ulsicnon« V : r.r. >,?* :>:o.> .i*. x »Vj;-? »:rr
l^utallen «"üuicMvr Ait funftchM uiuoi'«
len duiTh (Jie X*. »•••>%;:* dii <U*i\c»« *»i*
»iiuiien. ^itnu^nlhrh sdn^cu^hlirtie, uiw
de, h\sterisi'ht\ horlisi iviil»rtif IViäo-
:in(l es, ^velrho /iiiiial iu\c\\ «'iiumii t^l-*
«clmirrigon , l.'in^\vi('i'l^(*ii, \ irlli'irlil
ills schon mit ki'.nnpriiiitii'ii I'j.sc'Iicm-
'ji Iirpilcitrtru ( lobiiriA^t'Jii'iiiUY in Ainho
e voirallon. Fitiut isl «lii» i\*ilnr tit^r
Itt si'Ihst ein faules I )nli*i.srlMfiiliiii/{k'/ri
inclffni in ilrr i«j'htf*in Alt «tiin titüulii
o\nfL»'U\\\i'U^ di'i' Kwip^r niflii- Kuli iin-
«n, und df«r l'iiU liiuili//«*! Kli'ijii i nii«!
!li«'r ifct , ti\h \tfi dfi f^Nt-iXfU. 611 wJ'i
H\xc\\ Koj/lirliin*-i/«*n /u« 1- iin^^'j»; l'i
f-ij, kr.»iiij/rji;jhi* l.iif.^l/iii:>Mf5l « <i . ij«it<ri
I lyffiMiiii«l<'ii IimIiI iiJif l/< biffidij«
— 68 —
anlassungen gewöhnlich zu seyn pflegen«
Nodi ein unterscheidendes Merkmal end-
lich können wir von dem Verlauf der Zv^
fälle abnehmen, indem diese wahren Ner- ^
venleiden im Ganzen sehr selten gefährlich
sind, und gewöhnlich durch die gehörige
Ruhe, etwas Schlaf, und durcH leichte krampf-
'stillende Mittel vollkommen und bald ge^
hoben werden können, welches bei ähnli-
chen Zufällen, wenn sie andern Ursachen
ihre Entstehung verdanken, weit weniger
der Fall ist. Die Krankengeschichte No. IL
ist sehr geeignet, als ein Beispiel dieser
Gattung zu dienen.
Wo nun hingegen diese Zufälle err^
werden durch Unordnungen im Blutumlaufe,
durch Congestionen gegen Brust, Hirn und
Rückenmark ( NervenzufdUe von Oppression
der Functionen nen^iger CentralorganeJ j
da werden sie in allen drei erwähnten Hin-
sichten sich stark von den vorigen unter-
scheiden. I. RücksichtJich des Subjekts wer-
den sie vorzüglich jungen, vollblütigen, kräf-
tigen, sonst schon zu Wallungen und Blu- .,
tungen geneigten Personen eigenthümUch
seyn. 2. Werden sich die Zufalle selbst in j
sofern auszeichnen, als dabei gewöhnKcJ
das Gesicht roth, ^ie Stirn heifs, die Augeft
gläsern, die Pulsschläge voll , hart oder ab-
wechselnd gefunden werden; ja es haben i
die Zufälle in hohem Graden etwas der
Manie ähnliches, sie sind heftiger, die Be-
wegungen kraftvoller, und wo Ohnmächten
eintreten, sind diese tiefer und von länge- ;
l*er Dauer, als bei den reinen Nervenleiden.
3. Anlangend den Verlauf dieser Zufälle»
ISO sind dieselben gewifs durchgängig für
— Cg ^
gefährlicher, als die der ersten Gattung xu
erklären, käimea leichter al$ jeiie in Apo-
))lexien übergehen, und machen eine schnel-
ere und entscheidendere Hülfsleistung zu
ihrer Beseitigung nöthig. Beispiele dieser
letztem Gattung geben die Krankengeschich«
ten No. I. und III,
Was niui die prädisponirenden und
Gelegenheitsursachen anbelangt, so wird sich
leicht aus dem Vorhergegangenen abnehmen
lassei;!, dafs eben die Entbindung selbst, mit
den davon herrührenden Abspannungen imd
Veränderungen der Thätigkeit des Gefäfs-
Systems., als erste, die entweder sehr reiz«-
bare und schwächliche, oder robust^ und
plethorische Constitution hingegen, als eine
zweite prädisponirende Ursache betrachtet
werden mufs; dafe femer als Gelegenheits*
Ursachen, theils eine gro&e vorausgegangene
Anstrengung durch Wehen und Verarbeiten
derselben, theil^r die Zusammenziehung des
Fruchthältei:s selb^ (in sofern sie Veranlas-
sung wird zum Zurücktreten 'des in ihm ent-
haltenen Bluts in die allgemeine Blutmasse)
angenommen werden können, iind endlich,
dals wohl auch mancherlei aufsere Veran-
lassungen, wenn sie gleich nach dem erfolg-
ten Austritt des Kindes auf die Mutter wir-
ken, a. B. plötzliche Erkältung, Schrecken.
u. s. w. zur Entstehung von ähnlichen Krauk-
heitszustähden Gelegeiiheit geben werden.
Noch wäre denn nun die Beantwortung
der letzten Frage : über die Art und Weise
solchen Zufällen geschickt zu begegnen, und
die Nachtheile, welche sie herbeiführen
könnten, zu beseitigen, ruckständig; doch
scheint es, betör wir dieaes versuchexii
— 7Ö ~
mFV'eokmälkig, zuyorder^t etwas umstMBc
auf welche Weise in vielea F^lw def|
eben krankhafte Zustände durch die i
liige HiUfa der Natur gehobeu werdea
^rw^geu; Betr^chtungeu, die in der gesa
teu Mediciu gewif« überhaupt weit.soi
tiger angestellt zu werden verdientea,
von denen der Heilkunde leicht mehf
theil erwachsen könnte, als dadurch,
mau die !^^atur bald Qdit diesem , bal
jenem wunderlichen Apparat bestürmt
allenfalU nur^ ao viel auf iliren Weg a
nU nöthig ist^ uui sie gewaltsam qay
vertreiben.
Die Art, wie die erwähnten Zi
Wton sie reines Nervenleiden und
grofser Anstrengungen waren, in den
lUftlzustand überzugehen pflegen, isth
weiter oben erv^ähnt worden, undi
einfach, dafs sie mit unter wohl als U
das Gleichgewicht organischer Kräfte
stellendes Ausruhen betrachtet werden
folglich einer weitem Auseinanders
liicht bedarf., I)ie Zufälle hingegen, i
als Folge von Congestionen erscheine]
in SQ mancher Hinsicht gefährlich y
Können, scheinen vorzüglich auf de
Weise durch die Wirkungskraft der
beseitigt zu werden, und eine nähe
yück^iditigung zu verdienen« Einir
bereits oben erwähnt worden ,^ dafs
die freiere Ausdehnung der Liingen
darbiete ) für die rücksichtlich der I
f«ifse des übrigen Körpers vergrofsertc
tnasse; ein andermal nimmt aber aui
Blut in seinem vermehrten Andränge
der ättfseren Hautiläche eine lUobtun^
«prorsem'GefäTse, so.;wid das Hirn
ckenmark von ihrer ÜberfiiUung be-
hd indem theils vermehrte Hautaus-*
lg lind stärkere Absondermig von
n den Brüsten Statt findet^ theil«
n erfojgter Trennung der Placenta
eine gewisse Quantität Blut aus den
chtstheilen ausfliefset, werden die
ionen, so wie die von ihnen iabbän«
NervenzipüEalle gehoben« — Wenden
. diese Sätze, die Resultate mehrerer
itungen, auf die Bestimmung des zu
iden Heilverfahrens an, so mochte ,
)hl ziemlich einfach und sicher in
lerselben behaupten lassen ^ dafs in
inen Nervenleiden dieser Perioden
t den gewöhnlichen 9 nervenstärken«
ichtig reizenden und antispaamodi«
[itteln, hinlänglich auskomme, dab
iwendung incitirender Frictionen in
läfen -« Stirn -^ und Nacken|;egend,
irreichung einiger Tropfen Itaphthä^
im^ Essen t. f^alerianae u. s^ w.f
n EiniloTsen einiger LöfiPel voU Mp-
oder Baldrian - Au%uls » nach dem
i des Körpers imd der Glieder mit
Flanell, nach Anwendung antispas« »
^r Lavements u. s« w, der Frost aick
, der Schwindel tmd Kopfschmerz
n, die Zuckungen aufhören^ und
nnung wiederkehren werde« Was
die Zufälle zweiter Classe anbe-
verlangen sie gewifs eine ganz an-
landlunfi;, hier wird man den hefti-
Irang des Bluts gegen edle Organe
li eine den Umständen angemessene
iehungy durch ableitende Mittel) wie
warme reifende Umschläge auf die Füb,
durch külilende Umschläge auf den
duroh Einflufsen kühlender, säuerlicher'
tränke, und durch eine reine Luft und
lere Temperatur, in welcher die Kranke 1
halten wird , zu beseitigen im Stande
dabei wird indefs der JCörper und die
mitäten nichts desto weniger warm bedc
und (la<lurch, so wie gleiclifalls durch Fi
tionen mit trocknem, erwärmtea Wolkfclli
seug die Hautausdünstung befördert werd^lk
indem ich weiter oben gezeigt zu halink
glaube,, dafs dergleichen abnorme Zusädi^'lli
wo die Natur sie allein beseitigt, vorti^ll
durch reichliche Schweif^ab$04derung|eiN«
ten werden.
Noch kann ich diesen Aufsatz jfUi
nicht beschliefsen, ohne die Bemerkutf V^
zuzufügen, dafs auch wohl mitunter «W»
den verschiedenen Zustände, nach ?rfta j
wir die mancherlei erwähnten Zufälle fe<
entbundener insbesondere eingetheilt Ito
gleichzeitig vorhanden seyn könnej\f ^
dafs in solchen Fällen dann auch dietff»
schied enen argegebenen Heilmethoden ■'
ähnliche Weise verbunden werden müsi^j
• wie es vom Arzte mit er so vielen UnisUi
den mit oft weit heterogenem Indicatic
geschehen mufs. Würde daher z. B. ii
eine nervenschwache, zu Krämpfen genöj
aber junge und ziemlich vollblütige P(
nach der Entbindung von ähnlichen
len ergriffen, so möchte, wenn sich mit
Zeichen der Congestionen, der Zustand
Entkräftung und des Krampfs vereinij
sollte, zwar die Anwendung kühlender
schlage auf den Kopf, reizender Frictic
aut und Warmer >Fomentationeu im
ntem Extremitäten nicht versäumt
. dürfen ;• dabei aber ^ zugleich* das
^hen flüchtig reifender und kramp£*
T Medicament« nicht unterbleiben,
)ch es scheint hierüber einer weiterti
emdersetzung um so weniger 9U b^«
y als das Talent zu individualisiren,
hre praktische Takt^ einem jeden ge^
Arzt, wenn er einmal den allgemein
.ehtigen Standpunkt gefaist hat, die
ere Anordnung der Cur für einzeihe
eicht auffinden lassen wird, und in-»
ch somit diese Betrachtungen ab-
e, bleibt mir nur übrig zu wünschen,
e hier niedergelegten Gedanken auioh
ndern erwogen und zur Förderung
che beistimmende oder entgegenge«
Meinungen nicht verborgen bleiben
mm
II II lüwKUl^i
nr.
Knmkh<^itag9tchxchtc un3 hwShmüBmf
einet '
an der BUusucht gestorb^oM
Knaben*
Vott
Dr. Creveld zu Boiuii i
iu Qe8e11ich4it naturfQrscheQder Freunde fi Mk
uni der mineralogiacbea fvi Jen« Mit^ßai
Kgfi est in medico semper r^le^^ur m aegef^
Am zweiten November dieses Jahres (1812)
Starb Karl von B, . . , in einem Alter voa
6 Jahren und i<» Monaten,
Bald nach der Geburt äufserte sich bei
ihm der Freisam (Cruata lactea)^ der sidi
aber durch den Gebrauch einiger der ge*
li^öhnlichen Mittel wieder verlohr.
Die Einimpfung der Kuhblattcm, und
da$ Zahnen giengen glückUch vorüber. ^^
Schon am zweifJlhrigen Knaben be-
merkte man auf seinem sonst blühenden
Gesichte, den Wangen, an deii Lippen und
d€?n Fingerspitzen eiiio ungewöhnliche iai
Steue spielende Farbe*
. Erste Anzeig^n^ der ßlausucki^
Die diesßin Alter eigenthümliche Mun«
lerkeit war zwar (Ja, alieui sie war nicht;
anhaltend, und oft ward sie sichtbar durch
innere unangenehme Gefühle von Leiden,
und J>ei geringer Austrengung durch müh-
sames Athmen unterbrochen. Daher ver-*
langte das Kind oft von seiner Wärterin
üuf den Armen getragen zu werden,
Seine Stimme war oft, besonders wenn
es gereizt wurde, oder das Spiel es mit sich
brachte, zum Bewundern starjc und Uut tö-
nend, allein gleich nachher erfolgten auch
Abspannung, kurzer Athem und Schnitufen«
Der äufsere Habitus des Kindes, war,
im Ganzen betrachtet, schmächtig, ieina
Oliedmafsen, Arme und Beine waren etwa#
gestreckt, und es fehlte dem Körper Über-
haupt jenes festere, derbere Fleisch, wo**
durch sich auch schon in frühem Alter der
Körper des Knaben von "jenem des Mäd-
chens mit weicbern , rundem Gliedern und
Conturen unterscheid^et,
SöhlafFheit war in allen seinen Muskeln
prädominirend«
Sein Haar war lichtblond und sparsajn*
Die ^ähne schlecht beschafien. Die Ai^en
wenig lebhaft und ihr Weifees ^uweflen
sichtbar roth gefärbt,
Ausleerungen und Absonderungen gien-t
gen gehörig von Statten,
Seine intellectuellen- Kräfte waren gegen
die physischen verglichen, sehr bervorste«
chend Und erhöht,
Wie wir es oft bei kränkelnden Sub*
iekten bemerken, war auch die Sensibilität^
wi diesem Kinde i& oiti^m hobco Griido
-. 7« -*
ftuEPallend, wenn irgend eine Leidenschaft
sich seiner Seele beihäehtigte. .
tortith ritte der Krankheit^
Mit der Zunahme des Alters venndih
ten sich alle oben erwähnten Zufälle. Die \
bläuliche Farbe der Wangen, dfer Lippen,
der Zunge, des innem Mundes gieng im
dunkle, beüiah schwarzblaue über (Co]m
atro-'li^nduM-),
Das Treppensteigen ward dem kleina
Krapken oft sehr sauer, und hatte er zo- ,
weilen einen etwas weiten Spaziergang ge- -
than, oder sich' beim Spiele angestrei^
aufserte sich dieses noch mehr. Von Athems-
noth gedrungen, veiliefs er dann oft seine
Gesellschaft, kam zu den Zuschauern imd
klammerte sich, wie man dies oft bei Kin-
dern in den Anfällen des Blauhustens (liiS*
sis convuLsti^a). wahrnimmt, an den einen
oder andern so lange an, bis Kühe und
Linderung seiner ängstlichen, Erstickxmg
drohenden Gefühle zurückgekehrt und der
unordentliche Umlauf des Blutes sich gleich-
sam wieder ins Gleichgewiclit gesetzt hatte.
Der Pulsschlag war an allen Theilen fast
immer unregelmäfsig aussetzend, wellenför-
mig, und das Pochen des Herzens oft äui*
serst stark fühlbar.
Der Kleine hatte einigemal beim Weg*
nehmen schadhafter, wackelnder Zähne et- '
was Blut verlohren, dieses war. Jederzeit von •
mehr saturirt, dunkelrother Farbe, als ge-
wöhnlich.
Die abnorme Bildung seiner bläulicliten
Finger, waj mir frühe schon s^ehr aufgefal-
len, und ich hatte zuweilen die Umstehen-
den darauf aufmerksam gemacht; wegen der
— 77 —
Aäcfaffedrücktexi, breitem Gestalt der oher->
sten Phalanx, erinnerten sie mich immer an
die äufserste Spitze der Zehen beim. Laub-
frosche (Ranä arborea). Auch die Nä^el
waren, wie es oft bei Schwindsüchtigen der
Fall ist, mehr überragend und convex. Ich
fand diese meine Bemerkimg später von
Hm. Dr, Nafse in seiner Abhandlung übec
die Blausucht, ebenfalls angegeben.
Die Krankheit hatte sich nun vollkom-
Äien eharaktewsirt/
Bekanntlich war das Jahr ißia wegen
seiner unstäteh Witterung der gesammten
organisirten Natur, nicht günstig. Beweise
davon gab die kränkelnde Vegetation im
Pflanzenreiche; und im animalischen da«
fehlerhafte, oft gänzlich mifslungene Ausbrü-'
ten des Hausgeflügels ; was Wunder, wenn
auch diese ungünstige atmosphärische Con-
stitution ihren schädlichen Einflufs lauf einen
durch Krankheit geschwächten und daher
mehr empfänglichen 'Körper des Menschen
ausdehnte? und wirkhch Ktt dadurch unser
junger Kranke sichtbarer Weise.
Scjion mit dem Frühling hatten sich
die Leiden des Kindes vermehrt, und nun
gesellten sich ihnen noch neue hinzu. Sein
Athem, der sonst bei gelindem, warmem
Wetter und einer reinen wolkenlosen At-
mosphäre freier war, war nun, bei immer
abwechselnder, oft unfreundlicher, kalter und
Baf$er Witterung anhaltend beschwerlich.
Er klagte oft über bald stechende, bald
reifsende Schmerzen in den Seiten, der fal-
schen Rippengegend, in dem Brustbeine
(Sternum)^ zwischen den Schultern , und
selbst im Unterleibe.
- 78 -
Der Stuhlxibgang war zuweilen imwiD^ .
kiihrlich, aus weichen, gallertartigen , klüa«
pichten Stücken bestehend » eine wahre f>*
ais indiMestaque moles.
Er natte im vorhergehenden ^o s6ge&i
reichen Jahre ((8t 1)9 etwas an Wuchs zuget
nommen, auch war sein Haar etwa^ stärk»
^geworden, allein jetzt wurde ^ alles schiin»
jner, Kcirpet und Extremitäten wurden mftr
gerer 9 seine Gesichtszüge verzerrten sidt»
sein Unterkiefer hieng^ wegen geschwächter.
Muskelkraft, mehr abwärts^ dadurch drückte
sich in seinem verlängerten Gesichtchen def ■
Charakter der zugenommenen Leiden ans;,
das Ganze seiner sonst noch lEuweilen jo»
Vialisch kindlichen Physiognomie nahm m
Gravitätische eines Altklugen an , tmd der
Kranke bezeigte gegen nichts^ was ihm ixurA
noch eine momentane Freude machen koim- .
te, einige Theilnahme»
JVeicet^s Fortschreiten der KranJjiJtiJU
Zu Anfange Oktobers kehrte die Fsh
milie mit Karl vom Lande in die Stadt
zurück«
Sein Zustand Verschlimmerte sich. Die
Coiigestionen nach dem Kopfe wareU an-
haltender, eben so die Finger immer blan
tmd' kah anzufühlen; -
HöcJister Grad der Krankheit^
So sah man das kümmerliche PAänfc-
ehett von Tag tu. Tage mehr abwelken und
dem, was da erfolgen würde, in banger Er-
wartung entgegen, als am aisten Oktöbef
ich eilends zum Kranken berufen Ward, El
war 9 Uhr Morgens. Das arme Kin(( war
gleich vorher in seiner Lehrstunde Von ei-
nem heftigem Erbrechen be£aQeil Worden;
» — 79 •*-
Abls We^ebröchene bestand aus dunkelro«
them, th^ls coagulicteni ) theils schäumich*
tem Geblüte»
Dieses Erbrechen stellte sich noch ei-
tugemal vor Mittag ein, und Jedesmal mi€
starken Congestionen nach dem Kopf und
Köcheln in der Brust« Der Kranke merkta
et immer vorher , wenn das Erbrechen ihn
befiel; nüt ungewöhnlicher Hast, als wenn
er das Ersticken befiirchtete, richtete et
sich alsdanA in die Höhe« Was sollte ich
nun bei einem Kinde, über dem schön bald
nach der Geburt, wie Dr, Nq/se es von
den Blausilchtigen sagt, der Todesengel
schwebte, was sollte, was konnte ich thun ? — •
Wo im ganzen Gebiete der Heilkunst ein
Mittel ausfinden, seine Lebensfortdauer zu
sichern? VVie traurig ist nicht das Loos
des Arztes injsolchen Fällen, wo durch ei-
tlen MiTsgnff der plastischen Natur schon
die erste Skizze des zu organisirenden We-
sens fehlerhaft ausfiel, wo die Kunst nicht&\
vermag,, und dem in derselben Eingeweih-
ten nichts übrig bleibt, als das am diirren
l!)ocht noch schwach zitternde LebensAämm-
•chen smweilen aufzuschiiren I So dachte ich«
tmd nichts bUeb auch mir leider übrig, als
eine elende palliative Behandlung«
Ich empfahl dem Leidenden Rühe« ver-
ordnete eine Emulsion zum Trinken, zur
Speise gekochtes Obst, Und eine leichtere
Bedeckung«
Das Erbrechen ähnlicher/ Materie kam
einigemal bis in die Nacht wieder; später-
hin erfolgte mehr Ruhe; indessen war sein
Schlummer, was man auch schon oFb vorher
bemerkt. hatte ^ mit häu^em Stöhn W l4Ad
— 80 —
Seufzen begleitet« Seinen Pult fand kl^^
wie imftier, unregelmälsig.
Der Kranke äufserte am folgenden Tn
Se Morgens einige Lust tum Spiel j onj
rächte ihm einiges Spielzeug aufs Bette/
aber jene Lust dauerte nicht lange. Das^
die Augen fallende Licht war ihm empfinde
lieh, man mufste deshalb die Fenster- Von
bange Vörziehefi*
Er wünschte eine Abänderung von G^'\\
tränke, besonders Wasser, dieses \yiirde üol
nach Verlangen, mit Himbeerensynip und et»
was Vitriolsäure vermischt gegeben.
Er erbrach sich nörJl einigemal im Ti*
fe; in der Nacht, die ich b^i ihm zubrachte^ .
lagte er über rheumaitische Schmei^eB ia
linken Beine, warm^ Flanellunisdd&ge Vcr-*
schaßten Linderung, und er fing afi euH
ftuschlafeuK
Heute am 23sten Oktober wurdea die
Zwischenräume des Erbrechens ausgedÄÄ-
ter. Speisen und Getränk bleiben wie vor-
hin die nämlichen. Gegen halb acht Ute
Abends erbrach sich der Kleine zum letz-
tenmal, und zwar mit vieler Anstrengung, i
Das Abgegangene bestand in dicken coagu- j
lirten, dünkelrothen Blutklumpen, * wovon
er, wie ich bemerkte, wegen der Menge
tioch einen Theil verschluckte. -
Der Kranke schien dadurch sehr «»• !
schöpft, und jammerte viel , erholte 'sich je».-,
doch langsam; indessen war er in der Nadil; i
etwas unruliig. -1
Am folgenden Tage, den s^'sten Okt ^
hatte der Kranke einen äufserst stinkendeBj
aus zähem, pechschwarzem Geblüte beste*'
lienden Stuhlabgang«
. Dl .
— 8t —
Da ich dergleichen Vorrath noch mehr
Krmuthen konnte, er sich aber durchaus
KU keinem Klystier veistehn wollte, so
Richte ich durch ein geHndes Abfüiirungs-
■aittel langsam nneinen Zweck zu erreichen,
und- es erfolgten mehrere dergleichen Aus«
[errungen.
Der Kranke mochte wohl binnen den
rorhergegangenen drei Tagen im Ganzen
tind das was neben das Becken in die Lein-*
tücher gieng mitgerechnet, ^ ib desoxygene-
lirten Geblütes weggebroch(m haben. Das
Verschluckte kommt hierbei nicht in An«
•cfalag.
' In der Behandlung wurde nichts abge«
indert ; "gegen Abend bemerkte ich beim
Kranken einige -FieberbewegiiPgen (motus
ßbnles)^ und zwar den Puls dabei, in Illick«
sieht der dabei auf einander /olgenden
Schläge, regelmäfsiger, als ich ihn je zuvor
befunden« .
Der 25ste Oktober war, was die Zu-
fälle betrifit, dem vorigen Tage gleich«
Efem üjranken wurde, auf Begehren, zuwei-
len Wasser mit Wein vermischt gegeben«
Die übrigen Nahrungsmittel waren mit eini-
genpassenden Abänderungen die nämlichen.
Zu 2ieiten zeigten sich wieder Conge-
Itionen nach dem Kopf hin. Der Puls war
oft klein und geschwinde. Die Nacht war
unruhig, mit Ächzen untermischt. Das Ath-
men beschwerlicher.
Eben so war es am 26sten Oktober.
Die Kräfte schienen indessen mehr zu sin-
ken^ ich schritt daher zii einer dem Zusrande
mehr anpassenden, etwas tonischen Behand-
lung, womit ich auch bei gleichen Un^stän-
Jouni. XXXXUI, B« Q. Su F
— 8a —
den am 27, 28, und 2Qstcn Oktober fort-
fuhr, nur fügte ich noch mit warmem Won
gemachte AufschKige auf den iJnterld
hinzu.
Eben daese Behandlung wurde am jOb'Ji
und Sisten beibehalten.
^Bei meiner Ankunft Morgens am istq.'
November, hörte ich, dafs der Kranke die ^
Nacht sehr unruhig zugebraclit habe, mi
oft verlangte au« dem Bette gehoben a
werden; doch war er jetzt wieder ruhigffj
sein Puls war schwankend, seine Gesichte
Züge mehr verzerrt^ Lippen und Wanga
mehr tingirU Arznei und Fomentationea
blieben wie vorher." Von Nalirung wurde
ivenig genommen. i
Auf hüii^rn Befehl mufste ich am hU
gendeu Tage nacli Koblenz abreisen, um j
dort als Mitglied des medizinischen Jurys ;
beizusitzen, ich ersuchte daher meinen Kol-
legen Hrli. Dr. Woiff die fernere Behand-
lung des Kranken Statt meiner zu übemeh*
men, zuvor aber ihn am Abend noch mit
mir zu besuchen. Wir gieiigen also abge-
redet ermafsen, und nacliclem ich meinen »
■ I
Kollegen von allem Vorgegangenen unter-
richtet, zur bestimmten Zeit zum Kranken. '\
Wir fanden ihn stille und sehr schwad, J
auf der linken Seite liegend. Sein Puls irtf \
klein und aussetzend, seine Scliläfe eingfr
fallen, die Nase gespitzt (fades JnppocTih
lica)^ auf der linken Wange hatte siek,
durchs Auflie^^ffn eine dunkele, kreisförmige^
concentrirle Iiüthe gebildet; als ich ihn an-
sprach und ihm meinen Kunst vei-wandtrt
vorstellte, und ich ihm sagte, dieser würde
ilm in meiner AbwcseMlieit besuchen ^ weo*
— 03 —
te er sein (i«;sic:litchon etwa« ni tm$
racli aber nichts.
Di\ ff^fj((l und ich, wir bcKspriicIirn tinn
im Weggehen über dus^ wns lux^h iurnor
unteriidunexi.
Sterhetfi.^, Am clon M'»vbr. ward Dr.
^offf eiligst zum KninkiMi f^cMulfMi, und Vcr«
daete muh c*Lw»^, nllcin vor^^^biMiN, (h*nii
geii cilf Uhr Vr)nnill;igH h/iiirht.(*| in (>o
iiwait d(*Ä />/• /^yol,iy d(,*r Kninkff, nnfrli
nigen h.'ii*hten Zurkungcii sfin^f jii^(.*ndli«
e äeeh; aub, b'*ti'ain*i't von Alh*n im IImiuc*,
id d<Micn, die *ein*; I l<T/''nsciiti? und vor-
^fl'Iidien CJciMx'sanla/^cn zu htuum'Wfn (ic-
i;enheir halU:n. Jrji eilii'fh. die Madiridit
iii€?.s Todish am folgf,iiden 'J age, den Jt^rn,
Koblenz, zayhiUih aiu:U die, von dem
f Hangen de* Vater<>: dal'^ di'* /^''i/Jie mo^ö
öfnet werden, v/ehJieft dann aur)i an eb<'n
m 3t#fn von den b^'iden He/^ren Ärzten
•^o/'f und 7^/i voif^f'hot§im^ui wurd*-,
Ihre h!'-fb"i fol;r<rnde J/';iirhfe über da*,
M •ich in d'/r l^a'uh^i beiand, wnd aulvri^t
^rkwüT4i(£^ indem man au^verd^m« vvaf
>bl i^mu bei \']tht'f% an dei libnKurbt
irsUftif^hfrfi vorkontfut ^ aiie;i norb ;tfifU*f»
»nfßttmiHUzu in /fen Oef/ibl^n /Nt \i\ßi,ff'-ft
rf^HWz Htitihi. die a[;'e, ^sn^/^'bi r*/i.'| i.v» Aj>-
^%%ft^At^M r/':^r;i/;rfNrJ. d;^r Afjf/7»/;rÄ^;>r,v5.^-,r
1^; %V Uf rfl «rr V "T ': , ^ /»^* ri . /;*>.' ^. / ;» > »> / >. ^^ •
ri*^lir wi^ r.rrV*^/;/*'/j;;'rn/J /i.e K .rtV .n v,^
r
- 84 —
Leichenöffnung.
Nach Wegräumung der Hautbedeckuf,
und Eröfihung der Brust, befand sich det,
linke Lungenflügel mit dem Rippenfell k*
der Gegend der 3. 4* und 5ten Rippe in einet
beträchtlichen Ausbreitung verwachsen»
Die Lungenflügel^ besonders der link^
waren mit vcncisem . Blute sehr angefüllt;'
daher die dunkelviolette Farbe , welcne irir
daran wahrnahmen. Beide hatten nicht du
schwammichte (zelluIöse) Gebilde. Die
Masse derselben war mehr compakt (fest),
Leber - oder Milzähnlich ; auch War bam
schneiden das gewöhnliche, damit Terbiin-
dene Geräusch, nicht bemerkbar. An den
linken Flügel fanden sich mehrere TUer- J
kein, drei kleine Vomicae, einen dicken fi- \
ter enthaltend. ^
Das Herz war an der gewofai£(ibeii 1
Stelle. Der Herzbeutel enthielt ungeTak \
eine Unze Wasser.
Bei Betrachtung des Herzens war uns j
das umgekehrte Verhältnifs zwischen det
Lungen - und Aortenkammer ^ wie auch ei-
xiigermafsen zwischen den Fenensdeken h^
auffallend, indem der Hohlvenensark und
die Luns^en^Pulsaderkammer an Gröfse und .
Ausdehnung den Lungen - Venensack uni.
die Aortenkammer übertrafen; daher deM^
auch das vordere Ende der rechten Kammfit
die Spitze des Horzens bildete ; ^ auch ergab
es sicn durchs Fühlen, dafs die TVdnde det
Lungenkammer dicker und Aeischichter Wfr
ren, als jeno der Aortenkammer^
, Näher betraclitet, stellte sich auch nod |
eine auffallende Abweichung vom normalei \
— B5 —
*fiiiltiikie der Ad^^ imi
dsad^r dsE. mdezD
rittet ihr» gewunziLicaen DurchniesseTS
tte.
Die HOife der iza:_-«:-^^rre»7>ciä»*
?r (ventncuiu r^'-mo-.^ s^ 7". cV j/t"^ \
tte stärJLem Durchmes&ei als che .^ii^rren«
Der HiJJi^Tiei^ack (Atrium i^ezuirzait
varum^ v Auricuia dcjctraj yrar stäriLer,
id ebenfalls mehr ervreiteztf als der uun-^
Im Holdvenwisack war die Klappe der
^0r/i Hohli^ene (Val\^ula Eustackä) voll«
unmen und sch^jn gebildet.
In der Scheideyvand der beiden Venen^
eke war noch eine geringe 6pur des ei^
rmißeti Loches (Jorafnen ovale J , und in
m linken Venen ^acke (atrium venarum
dmonallum} die Klappe sichtbar«
Im Lungenpulsadersacke fand sich dia
enenklappe (valvuta triciispidalis). Der
»r Pulsadermündung (Ostium arteriae put"
onatis) zugekehrte Theil derselben wat
ein^r, und deckte diese Mündung unvoll«
»mmen.
In der Nähe der Pulsadermündunff wa-
n zwei sackförmige Grübchen, imd über
ioselben im Anfange der Pulsader die
Ibmondförmicien Klappen (valvulae siff-^
jideae) mit der Lun^enpuhader verwach-
n, und die zwischen denselben beiindliclie
ündung Ungewohnlicli enge, so dals eine
wohnliche stumpfe Sonde kaum durdizu«
ingen war.
Zwischen der Langenpulsadermündung
id dec ern'äfamen Hohls^eiUMOcIJdappc
- 86 -
dieser Kammer sali man nun eine der grot
ten Seltenheiten von Bildung dieses Organs
nämlich eine- Aortenmündu/ii^ (O^stium aot^
tae ex veiitriculo aortae et uentriculo
teriae pulmonal is oriens).
Diese Aortenmündun:': war von dff
Lungen fndsad er münditw durch eine dide,
von einer Seite zur andern gehende Schfl«
dewand getrennt , • und diese Scheidewand
war wohl viermal weiter, als die i^*«;^flK
pulsadermüiulung. Dann zeigte sich in der
iMn^enpulsadermilndunf^ ^ gleich über dea
verwachsenen halbmondförmigen Klapp?B,
ein polypöser wurmföriniii^er Auswuchs, wo^
durch das Innere dieses Kanals um ein !»■
frächtliches verengt wurde.
In der Aorten pulsaderkainm er (vaffi' i
tuhts aortae) war die Aortenrnilndun^f^^ \
um aortae) nicht so weit, als dieiop'
wohnliche Mündung in der JLit/if^enpuh^V'
hammer. Diese Mündungen vereinigten aA
über ihrer gemeinschaftlichen Scheidewani
dieser Höhlen oder Kammern in einen ge-
meinscliaftlichen Kanal (arr.eria aortae).
Die halbmondförmigen Klappen dies«
Pulsader über Jener Vereinigung waren staii
und schön gebildet. Das Fasergebilde und
die Knötchen in selben waren deutlich sicht-
bar und in den vordem und obern dersd»
ben eine kleine Öffnung.
Die Venenmündung (ostium venarum}
dieser Kammer war enger, und die zweithö-
lige Klappe (vahu!a mitralis)^ hatte nicK
den gehörig starken Bau.
Die Wände d?r Aortenkammer warea
Wie schon gesagt, dünner, und das Faserge«
bilde schwächer als gewöhnlich.
•l
- 67 -
i Anfangstheile *des Bogens der Aorte
e 'anfangende aneuvrismatische Er-
ng zu erkennen, aufser dieser zeigte
e kleinere im Umfange des Urspnuv-
Arteria cardiaca sinistra.
) obere, ^ hintere, iKilbmondförmige
bildete den innem Theil dieses aneu-
clicn Säckcliens, . und stellte auf
it einen ungewöhnlich grüfsern &-
[fiijfie dar.
»oAchtet der gonauesten Uiitersu-
/ar nichts auszuiinden, was doii Ro.st
ictus arteriosiis beuikiuidoto; auch
Ursprung der aus dem Arcus aor^
springenden Arterien normal.
:• Magen war abnorm grofs, gleirh-
zwei Tlieile getlieilt ; bei seiner Er-
zeigte sich die innere Gefafshaut
1 Netz von strotzendem venüsem
f.
s Oäfentum war in gutem Zustande,
r Darmkanal war in seiner ganzen
3ung zusanunengozogen, fast leer,
nen von Bhite strotzend,
etwas aulserordentlirhes fanden wir
inum und Ileum drei beträclitliche
iceptionen.
? Nieren waren naturlich, nur war
e gegen- die rechte unTerhällnifsmä-
fs.
? Harnblase war sehr zusammeng«^
ihre Häute ungewöhnlich dick, et-
1 hellgelbem Urin enthaltend.
— 88 —
N
Namenregister,
^
Adair n. i8. Carus VI. 48. .
AepH III. 14. Cliabert III. 34- 35- 3*
Albers 111, 50. 58. 60. 6l. Chapmann II. 119. lad,"
62. 63» Chardel II. 126.
Alberti'IV. 95, Chauvei« III. Ii3.
Amelung V 3. Chevalier III. 72.
Aurivilli III. 56. Cheyne III. 58. Sq.
Autenrietk III. 64« GHFion III. gg,
Bagliv V. 95. Clossius III. 33-
Baiüe II. ig4' Conradi I. 88>
Bal<li"g*'«r 111. 33« Conabrucb I. 79.
Ballin^al II. >i2o. Corvisart III. il4«
Ballonius IL i3. Creveld VI. 74,
Bandelovr-ll. ag. Cullen III 34. V.fi.
Baribez VI. 28- 3r, 33« Daniel HI. iia.
BariboUn lU. 33. - Darwin 11. 14. IlL W»
Bayrhof'er 111. 4» - Del in» II, 11.
Beer 1. 125. Desault 1. 43. 67-^^
Bell 11. 116. ii8» 119. V. 54«
Bennet 111. 55. Döbereiner I. 124» IV. US»
Bereads 111. 117. nS« II9* V. 100.
Bergius III. 57 Dreyfsig II, 3,
Bernstein I. 4t. 111. 118. "^uban III. 36.
Berzelius HI. 60. Dumeril II, 47* 43*
Bichat II, 42* 5Q. 75» Durande II. 29.
Blasiu» II. 123. EUäfser V. 57. ;
BoerhavolII. 113, « v. £mbden II. iio. II»
Böhme VI. 60. I15. I2S,
Boyer 111. 114. Ertmuller III. 93i II2.
• Brandis II. 14. Feiler VI. 14,
BromHeld 11. 117. Fenwick III. 36- 37- SS«'
Bruhier II. 61,
:k III. 36.37. 58« i
40. 42. 43. 1
^ 117' 1
Bruniiinghausen I. 4o« Fichte
Bucholz II. 8. Ch. Ph. Fischer IV. ^i> j
Büchner IV. 95, Flandrin III. 35, j
Buaio HI. 118. Flies U. lu X3«
— 89 —
. i3. Hork^l ITT. 116,
85. 88. 96. III. Uu«sak III. /;8. 63.
iig. C. W. Hiif.lnna I. 79, 65,
r. 79. 80. 88. 89« 9'' '19'
|. 80. 85* II. 71« 12). 194. li. i3i«
74. 75. 111. 34* ^5- in-
Ig. 40. s6, 6t.' 117. iiS. IV". 135.
■ ill. 117., Ii8- i36. V. 19g. j3i(.
f). i33.
.1. 55' F. HiiMarul lll 117. lao,
4r. V. HiimboM V. 70,
r ni. 34. 38' Hii/.ard III. 35.
• 29. 44* «'^^^ '* 85«
55' Ibes II. i3'
7g. 80. Jörg IV. 197. ia8.
^ 95 Jurine l!l. 58» 60. 70.
117, 118» 119. Käinpr III. 53.
. 66. "^ KicsewAtier III. lao«
IV. <j5. Klein V. 31.
7. 38. Klingberg 111. 65.^
I.LI. 41. III* 10. Kliigo III. isf,
50. Kliiysken III. 36.
5. V. 82. 84* Knun« HL 116. 1(8* ISO«
l.^i. V.. Konen 111. 190.
V. 126. Kopp I. 113.
49. 56« Kortum 1 gi. 88* II. 0.
66. KraTt V.' i3f.
;. II. II. 60. V» Kretschmar IV. 140.
89. I33' Kreyfiig I. Ii3. VI. 15.
\o, 17. 38*
Krofi IV. 95.
9. II. 94* y. 136 Kruckenbcrg i. Jio.
4. Kriignoann V. 195,
',» Io3. i33. III. Laennec II. 44.
g8. V. 133. Luisui V. 54.
30. Latta II. 119.
t III. 119. Le Gallois II. 4^
^ fi8. 119* 190« L«i<l(«nfro»t II. 8o«
cl I. ii3* Lenz IV. 139.
)i.'99. Leroux III. 114»
I I. 3g.* III« 119. Lewis IV. 137.
11. 88. Lieutaud II. 194. 195, •
ner I. 7g. 8d* LiniU III. 3o.
9G, . Link III. 117. iig* i3P«
5. 88 UL 119. Linn^ 11. 47,
— 94 —
• (
I.onis TL 6f. JT,
liUnd IL II. i3.
Marhride I. 85.
Mabon II. 6r.
Maiden m. 34.
Malfatti II. g3.
Marcard IV. 132.
Marcu« V. 92. I28»
MatliiÄu III! 3a.
Mathy V. 126.'
Mayer II 40. V. 53.
Mende I. 17.
Mennel I. 40. 44* 49« 50»
M':tzgcr V. 40.
Mfyer III. 56.
Mitrorbnrher IV. i36.
Monro.lf. 125.
Morand V. 54. 55.
■ Morgagni I. 90. II. 193.
124. 127.
Müller VI. 47. '
Mundhenk Iv. 132. i33.
134.
Murray II. 8
Mursinna III. 189.
Musa V. 124.
INafse VI. 77. 7g.
Ncuhof II. i3r.
!Ni ras eben IV. 95.
Kiemanii VI. i3»
Nouffer III. 32. 37. 38.
Nysten II. 40.
Oberteuffer 111. 13.
Odier L 79. III. 32. 35.
Olberg II. 132.
Osann III. 3i. n6. I17.
118. 121.
Oiiander IV. 132.
Palmer II. 12a.
Parc I. 40.
Perfcct IV. 95.
Pezold IT. 13 1.
Platner V. 117.
Portal II. 123. 125«
Poitenscblag Lpdei:majer
I. 96.
Poussin III. 69.
Pyl IV. 35.
Kasori I. 5^
Keckkben IIL riR.
Reich ill. 117. 121. Vr45.
Heil I. iior. 112. ri4. I.
12. 29. IIL 1081 '
Beymann V. 128.
Rlbke.m. ijjo.
Ricbier IL 6. 9. il. l3>
III.' 108. 117.
Regers II. iiö.
Rohers II. iis.
Roose III. 3.
Rofcnstein I. 79. IL 8* 0»
56.
Rosenstiel III. 13. so.
Rosenthal III. 116. isa.
Rudolpbi III. 116. il8-l4
Rusch I. 85-
llust itl. I2T.
Sabatier V. 54.
Saessy IV. 60.
Sander IV- i38.
Sauter I. 39.
Sauvages III. 112. '
Scbäffer IV. 3. V. 92. lot.
VI. .3. 27.
Schell Tng I. ri3.
Schlesinger III. 73.
Schmidt II. 95. 98, 102.
Schmitt VI. 14.
Schmucker V. 54.
Senif UI. 67. 70.
V. Siebold L 17. VL 4*
Shaw II. ir3,
Sömmering II. n. 13. E
63. io8.
Sothen II. ^
Starke I, 96. IV. 12g.
Steffens I, 115. V. 9g.
Steinbuch IIL 3.
Steinriick V. 85-
Stieglitz L 113.
Stoll iV. 109. V. 129.
Strack I. 24.
■A
4
• 4
I
1]
— 91 ^ .
9.^. Wedekind ü. i4*
V. 1129. Weigel lll. '32.
1. 97. IL 50. Weikard I. 79. VI. 27.
IV. 20. Weinhold IV. 16. 18.
II. 3. Wendelstadt V. 1133.
/. 26. V. Ii8- Wcpfer 1. 90. '
83, Wcicner VT i3r.
. 95. Withering 1. ^9.
Idt lll. 50. 67. V^hytt I. 79. 80. 85.
« IV. 72. Wiebmann I. 79. 80. 89.
et I. 122. 90. gi. 94. 95.
if3' 96-
II. 55. Wigaod L 17. , >
72. Wilckes HL 56.
II. 13. Winilow U. 6U«
IL 127. Wolfart IIL 117.
cba. IL 9. Wolff L 88. VL 82. 83.
13. Wuwer 111. 14.
KI. 36 Zachias 11. 61.
i3o. 132. Zimmermann IIL lir.
nidt iV. 95. Zittennann. IIL 53,
Sachregister,
. A
bor (US, verichiedene; Arten desselben IV. (S3*
Jtchselgeienh, Verrenkung und Einrichtung de8ld,btf
I. 3g. Beobachtungen 1. 44*
jiconit , Nutzen desselben in der Gicht V. 63*
jiderlnjs, Nutzen desselben in der Angina poljpotf IS*
64. 65. im £atziiuduags6eber IV, 12. im Juiikatfn
IV. 93/ •
Alaun, Nutzen, desselben bei Nasenpolypen IV. 134*
jiloe, Nutzen derselben bei Manie V. 76.
Altwasser, Nutzen des Mineraibrunnen zu A. ge^ttt
Herpes V. gS.
Amhraessenz, Nutzen derselben bei Vomltus gra?ida*
rum IV. i3a.
Angina laryngea, Nutzen des Calomel und SulpHui
aurai. Vi. 36.
Angina membrancfc^a. Hellung derselben III. 63. Nut-
zen des Aderlasses III. 64» 65. der warmen Bäder IIL
66. des Calomel lll. 64 IV. 3r. Einathniungen voll
"Wasser - und Essigclämpfen IIL 66. der Essigkly ;
stiere lll. 65. des Hyoscyamus 1. lai. 122. Anwen-
dung der Brecfamittel 1)1. 71. Beobachtung einer ^
A. p. lll. öo. Leichenöffnung 111. 53. Häufigkeil
der Krankheit III. 5.5. Ansieckbarkeit 111. 5g. Ün»- J
eben III. 5B. Beschaffenheit der PseudomembrfS j
III. 59. Zuverlässigkeit der Symptome III. 62»
\Angina pectoris, Nutzen des Gu^jak. VL 37.
Aorta, merkwürdige Bildung derselben VI« 86.
Arnica, Nutzen derselben in der anfangsnden Luxigoni'
sucht. VI. 45.
'Ar^erUk^ Nutjs^n desselben im Krebs. V. ZI7.
— 93 —
fnneimitiel, Bestimmupg ihrer Wirkung durch dm
Witterung. V. 96. '\ ^
fia Joetida, Nuuen derselben in einer merkwürdigen
convuisivi sehen Krankheit, lll. Q2.
ftüanaf Nutzen der Valeriana und def Opium. IV. 10.
der Squiila, des Kermes, Caiomei und Opium. IV»
55.
^ugenentzündung , eine besondere Form einer scro-
pnulösen A. 11. 8$. Nutzen der spanischen Fliegen-
oalbe. II. IUI. des Merkur 11. loi. des Saccha^
rum saturni IL 103. Nutzen des Calomel IV. 65»
^. Neugeborner. Vi. i3. der Soldaten lll. 108. Nut-
zen des Zinkvitriol VI. 17. des Caitnpher VI. 17«.
Bleiextractei VI. 17. Nutzen der Blutigel VI. 35»
B.
ßidoTt Anwendung der warmen in der Angina xhem-
branacea III. 66'
Bandwurm, Nutzen des Terbenthinöles III. 3r*
Belladonna, Nutzen derselben bei hartnäckigem Husten
IV. g. 22. Keichhusten IV. 19.
Berka, das neue Schwefelbad daselbst I. 123.
Besnardichei AntisiphilUicum, Unwirksamkeit desselben
VL 46. 47. .
Bewegung t gänzliches Unvermögen der B. mit Bewust-
•eye II. to3.
Bitte um Roth III. 104.
Blasertpflaster , Nutzen derselben im Gesichtsschmerx
lY« flO. Gicht IV. 3o. in der Coxalgie VI. 24.
beim Natterbifs V. 125*
Blausuehc, Geschichte eines an der D. gestorbenen Kna-
ben VI. 74*
BM, Nutzen desselben in .der anfangenden Lungen-
aucfat VI. 45* in <)cr Ophthalmia Neonatorum VI. 17.
BieUucker, vergl. Saccharum Saiurni,
Blutigel, Nuuen derselben bei Augenentziiudungen
VI. 35.
Blutbrechen, Nutzen des Sal tartari IV. 63.
Blut/iusten, Nutzen des Aderlasses IV. 63.
Brecltmittel, Nutzen ders^elben in der Mundfäule II. 132.
Anwendung derselben in der Angina Membranacea
m. 71- Nutzen dnrse-lben in Wecbseinebern IV. 36.
65. in rheumatischen Fiebern VI. j8. im Schleim-
fieber VI. 4<'* ^ Keichhusten 111. 35,
- 94 -
ßttunvojierjucht p Nuuen der Digitalis in dcrsifty
L i5- ^
C.
I
I
CafTre, Nutzen desselben im Wectiselfiebcr VL s^ \
Calomel, Nutzen desselben in der Angina polyposa ÜL'
64. IV. 31. bei einer Scharlachmeiasuse UL M^|
in der Gehirnentzündung IV. j8. Astbroa IV. 5^
Wasser suclit 1\'. 69* Aug^'iientzünduagen IV. 65. in
der Lunj>enentzün<iung IV. 44. V. fio. 115. imlSk^
ven^v^ber VI. 7. bei Aagin« laryngea VL 36.
Campher^ Nuuuu desselben im Fiuxus coeliacus IT. ftS»
um Ansteckung zw verhüten iV. 7, im Nervenfickr
Vi. 7. in der Oplilbalmia neortatorum VI. 17.
Carnharidensalhe , Nutzen derselben bei scrophuloses j
An^nnentzundungen II. loi.
Carlihad, wundeibare Wirkung auf Ecsengung d«
Callas iV. 135.
Cascarille, Nutzen derselben in dem Fluxus coeüscui
II. 16. 32. im Durchfall V. loö-
Castoreum, Nutzen desselben bei einer meiiwurdi^eB
convulsiviichen Krankheit ill. 30.
Caiarracta, Anwendung des rothen Präcipititt gegen
(liesellte 1. 12.5. '
China, Nutzen derselben bei einer merkwürdigen con-
vuisivisclien Krankheit lil. sS* in den ^Usera V.
107. in periodischen Krankheiten VI. 5, Wedwel-
fit'ber VI. 23.
Cholera, Nutzen der Rhabarber IV. 62. Geachidilc
einer lödilichen V. (}G
Cicuta, Nutzen des Extractes der Cicuta im Kei(^
hn-tti n Hl. 88-
Columbo, Nutzen derselben beim Morbus Haemonte* '
girus Weillio(ii MV. Qi. in der Kuhr V. 106.
Convuhivische Krankheit, G'scliichie einer merkwufA ^
gen lll. 13» Nutzen de» Moschus 111. 20. de» fr
sen lll 20. des Castoreura lil. 20. der Folia Ai*
rantioruni III. 30. der Asa foetida HL 22. derC«^^
tex Chinae lll. S8>
Coxalgie, Nutzen der Blasenpilaster und der Mofl
Vi. 24.
D.
Daumen, Verrenkung desselben U. 115. -
— 95 —
A;\£^^*' ».'-^ b:i\f Voitn der Auwtnilmi^ I. *j. \nm$
i>z:i::.rz vl-i Ttticc. Di^itali* 1. \^. 14. Niiüc^l
••»:*...-••.: JL^'. .V) VI. ;:fS« xm KeUhliiiAttfii V. ijn,
in 1^ .::.o:tt IN . i3k^.
lW«:dai«tr^» 2Viuueii liexselbea iu dar Giiltt V. Gi*
Midrdks«» eine UrMchi». se)ir hefcisier Kr.'iinpr«) IV. i.)^.
Eisern» Niitr;:n Ueuelbfii im TIiimi« iJu.ili.nii« 11. jn.
im Kc*icbhusten 11. 110. W\ riiirr ktifiil.\viiiili||uii
convulskvischt'u Krankheit 111. jo.
Electticiei'it, anlmali^rht*. Ki9r)it*innngrii tli'i«i)lliiiit in
Schw.Mi^erficbafteii IN. uS- Heilkiuli iIdiidIIihii li»!
Paralysen \". S.)»
Eiixir ac:(i. Naiieri, Nut/rn (Ir«jie?lb rn bitim Miiibiia
Haemorrliaf;icu9 VVoilhuiii IV. Qi.
£/i\Tir rUrio/l Af)iisrc)itl, Nutxen clrfentfUmn I101 Vinul
tii9 Gravi dar um IV. i.'VJS.
^nts , ISuvt^a (irfl Minrralwasiara rii Fmii tffi^ftii M«i-
laena 1. 97. Mülancboliu I. loi. I*'tililiir iln iiiuiifii
liehen Rumigung I. iüJ. Mili*irii «^hiniiiMnu 1. lofi.
Motur invohmtarii iiju8<:ijioiiini I. rnM.
£nibindufigskunst, Nachriclii vom itiiin bf!Viii«|nhf:iiili:M
Rnvolutiun in derielb<Mi 111. \i.\,
Entzündung fn, Anwmdiiii^ d»-« Hyourv.iiini« fV'.'''" di^'^M
1. lao. Wesrm dur»clbcii VI. j^. Niii/ni ili^tA-ln
lassens IV. 12.
EniwickeluHgskrankheUiiN , l5cirRikiirt/^i*n lii<;i lilü 1 IV.
lofj.
Hpllepsie, eine £tilvvji k flu ri^tkrdfifch fit l\ ijd, vu.tn
lalsC durch eine (jirbifiivcrlirt/un^ V. i^\
f£rlfn?c/t^n, dtfr SrhytAitpi-tii, N»ii/»-ij d«-i Ambiu K.'.mii
und dr.'f Klfxir Vilrioli Myii-kirbti IV. 1]'
"Erhenlue, htutuskuu^nn üLf-r djo Z<ri'ht<ij ffi'ift^Il.i 1
V. '21.
'Erstarrun^f, L'.'Kfe/fuchufif^ ilb^rr tWf. ii4' li <f"ifi 'f '/i!f M
4'i- i.i.'l<'f •i'.bn/i^ d'r» l'iij'li'/tli «:»<:« f|. /ff. iij#'f
'iotlt:% II. ^S;. i/*-b«r/«i'iii il. ^y^ '/•i*.4i/.-; ij. '^ «
^>
s^
Ma^MMfäf
>'^'.x«n <itf '.^j»aj.-j. 3. i6l Z^ ^-^ IviIiU^ilL
17. 32. «^«r fw.TK.'sre IL i<w Ä:±s Txra-ni^viK ÜLi^
^•1 >4<-Äirxff *4r3m vL iS- ?2- £«» O^ö.» IL i>
ar. sn- 22- ö*- 3.^- <^ Fcasa=*-j<iH hL i^ dir
Gemc^axa H. ^. 21. 36* e«r >a.^ IL sb 21. 5^
ii.er Gi:^^;p:V, L .^. 3i. 22. JJ- 5&- ^'^ £i»ss^ k
9»^ c«4 C^aj^li-sr iL zz. der Fol^ lue« axacaia
IL j^ des dirasKOsias II. 32-
J^»4 ^mrojtUcrtvn , Xziiea ffcTKib^a bei
wSr'i.^^fl oiTj^r.c^^s KrAokhe^ HL
FoHta/ie//rn, X'JUen ders^^bea im flaau cocÜJOi IL 19*
G.
Calan^a^ Xorzen derselben imFiimu coeüacai IL l7*
Galiäcjel, Nutzen deneiben im Flaxas coäLicts IL \
'^ij. 21 22. 33. 3S
Ceharttnd^, EotsieLung und Bcbandiong einiger kruk<
har.^n Zustinde dertelbeo VI 43.
CelärmiUler, Blutßufi, nAch Früh - oder Fehlgeburten ^
1. 17. Nuizca de« Tiiniponireii I. 3o. Umkehrung ^
d>r Geb. VL 3S.
Gehirn t G'fscbicbce einer merkwürdigen VeiieUQOj
<iKiVrib*»n \'. 45.
O^hlruf^nizundunf^^ Nutzen des Calomel tV. 19.
Ctihirnwaiser sucht, G**icbicbte einer töddicfaen IV. 5^»
• B'^obachtung^m 1. 6^. auf Gehirnentzündung ge*
grrin-i.'i L 85-
Offnick, über da« Brechen desselben in gerichtlidicc .
il.f nicht. V. 3i»
Citntlana, Nußen derselben im Flucus coeliacus H '
3«i 21
C''rlchi liehe Medicin, Bruchstücke aus derselben V. sb
Cfitchwuht, Geschiebte eiuer merkwürdigen an der IIa«
kisn 6eiie d«f Kopfes II. 11 3«
, - ,97 —
riUißhisschmert, Übel-gang demselben in Krebt V. Il6.
K^utsen des Kali muriaticum oxygeiiatum IV» ao-
der Jilaseiipfluster i\\ qo» des Opium iV. ötf.
rtcM, Nutzen der Folia ilicis a<|iHFuiii II. 29: «Vor'-
«icht bei-Anweudürig ded Aderlässen IV. ;jg. Nutsen
der Blasenpflastpr IV. 30. des Guaiak iV» 3o. Ge-
•cbichtö eiiipr plötzlich todiendii^ iV» 35» Ursache
tind S'iüf derselben VI. ^y, Miiiheilung ^derselben
durch Anstf^ckung VI» 31. Nutzen der £inreibungei|i
Ton Perubrflsam VI. 33 . G«3chic:bte einet verlarv-
ten mit Haisgescbwüien V. 5y. Nutzen der Dulca-
Dfiara V. 64^ d^t Sarsaparilla V. 64* des Aconil
V. 63. . . . ■
\üofak, Nutzen desselben itt der Gicht 1V> 3o* iii
d«r Angina pectoris VI. 37*
H. '
\tm, Geschichte einer tödtlichen Verhaltung dessel»
ben V. 103.
^rnbiläang, Beobachtung einer H* axxt verborgenem
Wege lli. 3.
^elleSorus albni, als Brechmittel att^e'Wehdft V« 75.
tqfes serpiginosus^ Nutzen des Mineralbrunneil zu Alt*
Wässer V. 98.
SpAz, dessen noch lange foit dauernde Bewegung nach
dem Tode. U. 80» -La^e desselben aut. d^r rechten
Seite V, 15* Geschlfhie einer merkw^urd igen Desor-
gaoisatioii desselben VI. 4.^
fusUH, Nutzen der Belladonna bei hartnäckigem IV.
9. 33.
yoscyamtUi Anwendung df>sSelben bei Entzündungen
1. ISO» in der Angina px>ixposa 1. lai. laa*
\ ■ ,
ejt a^/oHuTA, Nut;fccn desselben bei Fluxus coeliacus
IL aS in df-r Girht 11. ^9.
eeacuanfia, Nutzen der L im SchaiUchfiebef HI. 73.^
in der Kiihi V. I'4- '06* in (\(iti Masern V. 107.
in Wechsel li-bern V. it3. im Schwindel V. !2i.
landisckes Aloos, Nutzen desselben beim Morbus
haemorrhagicus WetiboHi IV. dt. in der Lungen*
lucht M. 45«
^ip§ltUf^ Nullen der Bare» Junlperi in der W.i«ser-
sudit III» 6. Wirkung desselben auf den Bandwurm
III. 42.
Jdüia« XX^guU. B, 6. St, G
— 98 —
nmrtdüeum osfygenamm, Nuuea detaetbfi
iicfaritchmerz IV. 20.
'Kahlkopf, t^ddlche krampfhafte Zusammena
deAselbea IV. 3a.
'Kfiichkiuten^ Nuuen des £xtr. Clcucae iind,d<
emetici IH. 88*. des £iien in demselben IL
Belladonna ly. 19. der Digitaiia V. 130.
Kermes, Nutzen desselben in der Lungenen;
IV. 44. Asthma'IV. 55. ^
Kinder, groGiea Mifsverhältnifs d«r imehdidie:
ehelk)ien VL 46.
Klage, iliclit Anklage L ifö.
Klcesamr», xöAiViche Vergiftung damit TEL n\
Kfystier'e, Nuueit -derselben im Flüxua coeliat
in -den Alasern V, io4- log. iio.
Knoekenttücke, per anum ausgeleert V. 126.
'Koliken, glucküch behandelt mit aualeerendea
V. 114. ; *.
Krankheiten, periodisch^, Nutsen der Chb
Vejrschi^enheit des Sitzes dnraelben nadbl
denheit.des Alters IV. 46.
Krebs, N^itzen des Bemhardischen Mittels T
Kriegs - Ophthalmie, vergl. Augenentzundung,
Kjüipocken, doppeltes £rscheii;ien derselben
Schat2)u-aft deraelbea V. laQ.
'UUunungen, Nutsen des Khus Toxicodendron
JLues 4}enerea, Unwirksamkeit des Besuardac
tels VI. 46. 47.
Jjii/iröhre, Verwundung der Luftröhre glücklit
IV. 135.
Lunge, Fehler des linken Lungenflügels V. !£
würdige Ver^vundung der rechten V. 3.
täUhgenentziindung , Geschichte einer plötxlii
chen IV. 37* glücklich geheilten IV, 4^
des Calom^ und Kermes IV. 44* ^* no- ^
Liungeruchlag f Geschichte eines plöulich t
IV. 24.
Lungenschwindsucht, anfangende« Nutx^i <
VI. 45. der Senega VL^ 45, Arnioa \h
Island. Mooae« VL /^^
. *
— 99 •-*
^ . •
fengerwig, Dia|;aos^ derselben B. rss.
yeecbicfate einer scbnell gekeilten Y. 74* Nut«
8 Uellebonic albus Y. 75. der Aloe und Sea«
76.
Tod Y. 128.
hellen zuweilen öbroniscbe Haiitausscblage
Nuuea der Brecbnuctel Y. 107. der CbioA
»
tche Ferien im Jabr I8c6. Y. l33.
fcf^ Vorlesungen, Veraeicbnif« der M. V. ift
im Winter i8iö — 17. Bei der Universität ICL
^ei der Köoigk. Med. Cbirurgi. Militair-Aca*
m. IT9.. '
Nutzen des Emser Wasser I. 97. des Tara*
lU. rii.
>//tf, Nutzen des EmSer Wasser I. g, loit
Nutzes desselben bei acropbuiösen Augao»
düngen IL 10 1.
'Jirouiduin, Nutzen des Emser Wasaer I. io6w
fosser, Entstebung. derselben Y. 99f
he Reinigung ^' Nutzen des Emser Wasser ga-
bier derselben I. vos^ durch die Brüste Y. 07*
haemorrhagicus Werlhofii, Nutzen des Eluc
Laileri IV. 21. des IsläodiscbeA Mooses IV.
H" Colnmbo lY. ai.
Nutzen desselben bei einer merkwürdiges
»ivischeii Kraukhelt lil. 20.
utzen' derselben in der Coxalgie VI. 34*
/«?, Nutzen der Brecb mittel II. ' i3a.
Regung, uuwiilkuhcUcb»« JNuuea des Emiar
r I. loö.
N.
ie blaue» ein wicbtiges- Symptom im TypkttJ
s Y. i3r.
ypen, Nutzen des Alaun IV. i34«
f, Nutzen der BUsenpfTaster V. iq5»
^, neue Verbesserungen der Badeanstalten lY.
y^utzen desselben bei Lungensucbt, cbroni«
Hautkrankbeiten IV. i33. Amaurose IV. i32.
^erschiedenbeit der Empfindungs - und Bewe*
erven IV. 72. Leiden der Centralorgane dei
jYscemet YL 68*
/
\
-^ 100 —
Nerpenfieber, Wesisn desselben IV. i6. GctcTiidi:
nes tödtllcfaen IV. 0,5. Nutzen dei Campheri,
Ansteckuag, eii vcrhuren IV.. 7, mit P^echien V
entstanden durcl) Xieimweii V. 1^. Kuued
Capfipber VI. 7. de» Calomei VI. 7.
Nieren, merkwürdige Desorgaotsation derielbea Y
• 0-.
' Oesophagus, Verseteung dea ScharUcbgif^Aa aoE
^ aelbe JII. 9g. putzen Ae$ Calomei« lU. 100.
Onanie, in iivie fern aiQ Vraacbe von Kränkhe^cen
den kann IV, ia5.
Opium, Nutzen desselben ini|||Fiuxu8 coeliacas I
fli, 22. 32. 33. 38« beimi Astbma IV. 10. 55-
QeaichUschmerz iV« 20, in der IVuUr V. 104.
p,
Perinaeum^ Mittel «ine Buptur desselben «^'Tifi
IV. 188
l^erubaUani, Nutzen der Ginreibungen deiidba
der Gicbt VI, 33, ^
Phthisis Psoäe, eine Beobacbtung derselben SL 9
Praecipitatf roiher, Anwendung desselben ge|eii |f
Staar I, I25»
Pjrmont, die neue koblensaure Salzquelle IV.
Nutzen und Anwendung derselben IV. 133»
Psoitls, diagnostische Bemerkungen III. 93. glü*
geheilt IV. 26,
R.
Reisehemerkungen, flüchtige iin Sommer 1816. I\
Rhabarber^ Nutzen desselben in d^r Cbolerii I
in der Ruhr V, 104.
Rhus Toxicod^ndron ,^ Nutzen desselben bei L«!
gen IV. «ijr,
Rütkeln, verounden mit heftiger AfTtction dea ;
rium VI. 39.
Rückenmark^ Entzündung desselben IV, 71 — 75.
Ruhr, Nuuen des Opium, V. 104, io(5, der Caj
V. 106. der Columbo - V. 106« der Ipecacua
104* io6t dei Rheum V« 104«
S.
9üburralfiebu, Nuuen dea Safaniak IV. Äl,
— 101 —
wm AflNffl/, Niilf«n f1««fl(inlb(*n im fliuii« mn.
I tr. i8* So* Wi icrojitiulüsnr Atigpiinni/.iuMliiMfi
ij.
NuUflii Offuolbon im PIuxiia conli«cui II. Cki.
1.
kl Nitiiif«n cIpMptbön im Sabiirrairipbvr IV. fi'j.
i Wrtiiiim IV, Iji.
fnri, Nii(|inn fIfiiiAltiiin Im Dliiibro'-Iion tV. ü.')*
fHf/fL NiilUfii ilüMplbpii in «Irr Oirlii V. O-V
Aciiiiiii^aii Uli 74« Vrilfiimiifg doi J^cbfirliiRh-
itil' ili« 8iirfiifliülirn III. «jH.
/fc/ii Ooicbtfihto r*inri tiidtlidi nii<iigf*iHlnii V.
. Voiboirn Houffllinn IV. U7i «ifitiliiiiilQn ilurdi
«n ilrr Orftnii« (!«• tintrilpilffti VI» 4'it
A^«*/w. MiUivn der itniflimitti*! VI. 40.
ieti, NuiNPii ilnr iWliiiiiu«*! V> lat.
ofi/, durch 8cbirriignw«lir V. 37. ,
, Nti(M(*ii d<>iiielbriii in der Wasaeriiuclu IVi 5l)«
ff LiMiKr*tliitic)it VI. 4'i*
NutNPii dortnlbnn bfti Mani« V. 7fl.
, NnUfin dfirApIlirn beim AmhmN IV. t&» in
Ar«M«rfurbl VI. 90«
%onlHm, Anwendung deiioibmi im riuitttf «odii«*
lt. 3».
\MMd0r, Ueilkraa dpraclb^n IV. ]3ä.
T.
iliMfm, Niil««n doMplbnri in dar MnlninA Ut. itr.
M//I« NutR'^n dt«Mollif?n im PiiiAUt i-orlianiii II. iH*
iklfiö/, iniimiirbnr (ri«briilir:h dnMrlbpii f)ri(r*ti
Iwurm III. .')li i)oobarbiuHg«ii III. :)G. 4J. II«*
.ungon III. 4».
L«iiniinichon d«tiif*lbiin U* ABi 70.
U.
MlMfU dor Sovlni lioili Anaiclufln liior(ib«r I.
III.
V.
«Mffi Nntunn df«M'*I1iPti im Amlim« IV. in,
\ntt Niimmi dnr Cliina IV. tut. i'J'J.
f«/i^, (ifitihicbm ulnar Ynniiutlilu'h miridllgun
7«
/uekHff/f, Oficliidit« dw tiiiM halboti Scbiofa«
U iV, 41.
^- loa •—
w.
WachholderhranntwelHf' Wirkung deaselbea auf dei
Bandwurm IJEI« 36.
Wahnsinn, eia vorübergehender wird die Ursach einei
Merdei IV 75.
VTandßecfue, neue Art tie einxusammökn IV. 137.
Wanne, die dem lauern der Erde eigenthumlidie IT.
9^ 28. . .
Warzen, Nausen ii^ Salmiak IV. i32.
Wassersucht, Nutsein der Wachbalderbeere m. 6. ^ir
Digitalis» Calomel, Seaega IV. 59* verschiedoe
Arten derselben VL 35* ' Nutsen der Digitalis xaA,
der SquilU VI.- 36.
Wechselfieher, Nutsen der Brechmittel rV. 65. V. Ilji
' VL 36. des Ga£Fee und der China VI. 33,
Wiuerung,. FiutfUi^$ dertelbwi V* 91.
*
i. / . • Z.
Zeit- und VMslkranhheUent ^9% Jahres 1814^"^
• uni'B)?gensburg IV* 5 V. loi. VL 3.
Zink' Fitriol , Nuuen desMlbea in der Opltäuini*
•' aeoatturum- VL 'i7.
\
— io3 ^-"
I n h alt
Jf,' Die Zeit- vnA Volluikranklieiten des Jabyä
I8l4- ^^ ^^^ "™ Regensburg, beobachtet von
Dr. Jacob Schäffer, Fürstfich Thurn- u\ Ta-
« xiadbem Geheimenrathe , auch Ritter des Ci*
tü - Verdienstordens der Baierschen Krone
(Besablufs.)* • . Seite S
IL Betrachtung über Entstehung und Behand-
lung einiger krankhaften Zustände, welche
SQweilen bei Gebärenden gleich nach Her
Geburt des Kindes einzutreten pflesen. Von
Dr. G. C CatHs, Professor der Geburtshülf«
SU Dresden. • ifg
OL Krankheitsgeschichte und Leichenöffoune ei*
nea an der Blausucht gestorbenen Knaben. ^
'Von Dr. Creveld zm Bonn. . • .74
. Kamenre^er. 88
Snachrefister. •••••«• $3
MU diesem Stück des Journals ivird ausgegeben:
BibliotKek der praktischen He'ilKunde. Secfis
und drei/sigscer Band. . Fünftes und sechs"
ies Stach
Inhalt.
WUsensthafiliche Übersicht der gesammten medicb^
,nisch^ chirurgischen Litter atur des Jahres 2 8 'S«
■ m
— »ö4 --
>
Inhalt
des drei und vierzigsten Bandet.
Erite« Stück.
I Vehet die beste Form der Anwendung der Dlgittlisi
Von Hdrles*
iL Von einem ganje bedondern» oft sohr livtnadu^nt
Gebärmutter -Bintflusse, der sicH nach maacben Fehl-
-oder Frühgeburten einzustellen ^pflegt« Von Dt
* TVigand,
ttl. Über die Eiorrcbtung des verrenkten Achieffclti» •
kes. Vom Hrn. Medicinalrath Hr, Sauief n l^«i>*
StahK.
tV. Ein Beitrag tut acuten Gehirnwässeraucbt w,^u
' Ernst Henjie, Prof. der Entbindungskunde aaift
Albertus-Universität t\x Königsberg in Preulsed.
V. Resultate der Brunnencur< in Ems, 'im Jabr l8t5«
Vom Uoftath Dr. ThÜenius 2U Nassau, Broonenartt
zu. Ems» (Fortsetzung)
VI. Nicht Anklage, sondern Klage4 Von CandiduSl
Nachschrift des Herausgebers. •
Vn. Kurze Nachrichtttn und Auszüge.
I. Merkwürdige Erfahrungen über den Gebrauch da
Ifyoscyamus in sehr starken Dosen bei £nt2Üo-
düngen.
S. Das neue Schwefelbad' iU Berka an der lim. Von-
Hufeland,
3. Verschling.
Anzeige an die Herren Mitarbeiter«
Zweite« Stück.
1 Ueber den Morbus coeliacus* Vom HofirAth Dreißi§i
Professor jsu Charkow«
— 105 —
IL Von dir Eiunrung» welebt di« Kürptr der Mon«
• fchon und der Thier« niicb dem Tu<h* befällt. (Aue
den Rpch«frch0S da Pkyiioiogh ft Chlnüt* patho/offi"
^e par P. H, Njrsi^n, d Parh i8il. )''b<<f«Hiit
I und mit Ziiräuun begleiiflt vpii Dr. .^. C. Major^
Proftfcior an der Acedemitf nu liitrn )
m. Ueü«r eUifi beiondoro Form dnr «croi)hulc>iiftn Au«
genftiirciindung und ibr« Üobendlungi voit Dr. Carl
liohiibnum, Hofratb ui>d Lviberet «u^HiUlbiirghAUAan.
IV. Oänelirbtff Unvermös(«n der ßfiwrjKUJin mit BewuUt«
leyn. Vom Hofratb Nenningi in Zorbit.
V, Kurao Nacbriobten und Aus«iS|(«.
I« O«org0 Rogers t über dio Bobandiung de« K/icb-
huitena mit Eiien, miigetbeiU durcb 1). v. Minb"
dm au Hamburg.
O* Thomas l^illlam Rohars Ot*§chic\\iti einer mArk«
würdigon G^rbwulat an dvr \iiiki*n St*hn dn»
Kopfes einer Frau» durcb welnbe Auge und Obr
au« ihrer gowöbnllcb<in J^ätt gedräntfl wurdon^
nebst einem Kupier. Miigeibeiit durcb £bnndan«
•elben.
9e John Shaw, über Verrenkung des Daumens. Mit«
cetheilt durcb Kbnndanirtlbvu.
4^ i)r. $hlriay Palmares Vt^rsucb einer Diagnose der
Centnimrfa<tnv«rmig«rung, wodurcb sie von andnrn
AbdomiiiaTiä»ioii(<n au untorscbmden ist. Mitge-
theilt von £bend«mstflben
f. Über die Muudfiiuie. Von Hrn. HoOrath lünningi
SU Zerbsc.
Drittte Siiiok.
L BfObaehtung einer wabrsrbeinliobeii Harnbildung
auf verborgenem Wegn. Von Dr. Staifibuch,
IL Geschichie eln««r merkwiirdigttn coiivulftiviscben
Krankbeil» beobaciitet und grbtiilt von Dr. Rosansttei,
König!. Haicirisi'lKim Landfleridits-.Physikus au JJre*
fk^un^ im Vuraribrrg und ut» Obarteuffer d. ültereo,
D(*srbriehen von iH/.terem.
Dl. Üeobacbtungen über den innerlichen GebraueU
des Teibentbinöls geff(*n iUn Xiandwurni von Dr,
F* Osann, IVok'essor An Mediain an der Königlich
Mediainiscb - Chirurgischen Müitair • Academif au
BeiJin.,
jouro. xxxxiu. fi. a. Su H
•166 —
IV. Ein Fall . TOn Jiäutiger Bräune, mit cler'pitbblogi. *|
•chea Anatomi«. Von Curt Trafuenfeh. tjeber«eut 1
von Dr. L. Hampe, jsxil Anmerkungen von Dr»J,J, |
V. ]Vaktiiche Erfahrungen von Doctor Schlesinger n J
Frankfurt an der Oder.
VL lieber eine Phthitis Psoae« nebst einigen diagi^
tisrben Bemerkungen über Ptoitis von Or. Ettmäh,
praktischen Arxt und Wundarzt in Dalitsich,
VII. Kurze Nachrichten und Auasuge.
I. Bitte um Baih.
({.lieber die Ursache der Kriegs - Ophtkahme. Yii
Jiuffflanti,
3. Lob 4}*"$ Löwenzahns. Vom Medisinalratb Wi»
delstädt zu Emmerichhof.
4» Nachricht von einer bevorstehenden BeVolutioi
in der Entbindungskunst. Von Jlu/eland-
5. Tüdtliche Verjgiftung mit Kleesajfre.
Verzeichnils der roedisiniscKen Vorieauag«^ m fiffül
im Winter löiß-«!/."
V i 6 r t e • S t ü c-k.
I, Die Zeit - und Volks - Krankheiten det Jahrei \%\k
in und um Kegehsburg, beobachtet von Dr. JaC(A
Sc/iüfftr» Fürstiich Thurn-und Taxitchem Lcibvite
und Geheimenrathe.
U. Mord in einem Anfall von vorilbergebendem
Wahnsinn verübt. Nach den Akten erzählt voo
Dr. Christian Philipp Fischer, Herzoglich Sächfc
Hildburghausi^chem Geheimen Hofratho und Lei^
arzte. Nebst einigen Bemerkungen,
111. Kurze Nachrichten und Auszüge.
j. Flüchtige Ileisebemerkungen im 3dmmer 18A]
Von Hufeland,
9. Wunderbare Wirkung des Kacisbadea auf da
Erzeußuiigydes Callus.
3. Neue/Art die Wandflecbte einzusammeln, ^\
daraus auf eine l«ichte Art ein hellgrünes reina
Pulver darzustellen« Vom £Lrn. Dt. Sumder'^
Nonlhauien,
■ V
— X07 -r
4. lieber die Heilkraft det Sumpfgubäder« Voj^
Hrn» Dr. Kreuchmar su 0eNau»
'Fünfte« Stück«
, Medizinisch - cbiryrgiicbe Beobachtungen von Dr.
aimtiiung, GroCsherjEOgl. liessischem Genoralstaabs»
med Leus zu Dartiutadt. t
I. Bru<-hstrK-kl) SU der gerichtlichen Medizin vom Me*
dijsinalrntb und HoFmedicus Oft Klein iu Stuttgardt,
X. lltiber Er henkte,
g, lieber Ertrunkene.
3. U«b«r das sogenannte Brechen dei Genicka in
gerichtlicher Hinsicht.
4* lieber Selbstrntieibung durch Schießgewehr.
II« Füll «inor merkwürdigen Gehirn vf^-ietzung, beob*
Achtet vom Piofessor Dt, Reich in Berliö.
V. Praktische Beobachtungen vom Dr. '»/fdam Ei'
iässer, zu Muhriugen bei Siuttgardt, *
Z. Geschichte ^einer hartnackigen und verlfirvtcn
Gicht m.it Halsgeschwüren.
fl. Geschichte zwt^ier tüdtlichen Gallcnruhren mit
Petechieu, nebst einigen allgemeinen Bemer-
kungen über di^ Gallenruhr.
3, Schnelle Heilung einec Manie.
4t' Geschichte einer gefiihrlichen Krankh>ir, wel-
che bei sieben Personen zugleich ausbrach, und
von einer vermuthiich aululiigen Vergiftung her*
rührte,
V. Neuere Erfahrungen von (| er Heilkraft dipr Elertri-
citat, von Ur Steinruck, Ar/t in Berlin. Vorgelesen
in der Med, Cuir. Gesellschaft,
VI. Praktische Miszellen vom Königl. Prcufs. Hofrath
und Brunuenarzt Dt, Hirne su Waidenburg in Sohle*
•ien.
2, EinOufs der Witterung,
Q, Meustrua durch die Brüste.
3. Entstehung der Mineraiwasitr« '
VII* Die Zelt- und Volkskrankheiteu dat Jahres 1814
in und hm Regensburg, beobachtet vom Dr. Jat^
Schliff er, Fürstl, Tburn « und Tajtiicbem L«ib«riiia
uud Geheimenraibe«
— 108 — '
VIEL Kurse Nacbrichten und Auszuge»
S» Praktische Missellen aus den vieitel]alirigeR.G«*i
•undbeitsberichten Preu(siscfaer Aerzte.
fi. Maröu* Tod, Von Huf^land.
3* Nachtrag zu meinem Aufiiaue über des Reidk
husten und die häutige , Bräune. Vom Clb'
JVesener zu Dülmen.
4- Ueber die blaue Nase beim Typhut bellicM,
ein einzelner Fall, der blos hixisichtlicb ^
Prognosis bei dieser Krankheit merkwürdig ift
Vom Med. Rath ffendelstädi-mu Koi Eam
rieh bei Limburg an der Lahn.
$•. Medizinische Ferien im Jahr I8t6- "^
Sechstes Stück«
I. Die Zeit - und Volkskrankheiten des Jahrs i8i4. tt
und um H^gensburg, beobachtet von Dr. Jw
Schaffer, Furftl. Thurn - und Taxiachem GsÜmb*
rathe.
n. Betrachtung über Entstehung und Behaa^Mg ^
niger krankhaften Zustände « welche zuwolsaMi
Gebärenden gleich nach der Geburt des Kiainei*
zutreten pflegen. ^ Von Dr. G. C Carus ^ M«m
der GeburiähüUe zu Dresden
m. Krankheitsgeschichte und Leichenöfipnnng aiflfli tt
der Biausucht gestorbenen Knaben« Von T^t. CrepeU
zu Bonn.
Namenregister.
Sachregister, /
SU a (^ r % äf t
S^rommdborff' ^ Journal ber ^IJiantiacte
as SBiinbe
uA MfTen ijf errfi((uits (erreffettb / wovon btt erfle
ftanb itntnr htm %Utl< fSleuti 3onmaI btt 9^ri.
»«de für 3(er|tr/ Xpot^er unb C^mifirtt tc. in bcr
Öfter /SRcfle 1817» (ei^ 9r« C^. 9B. fBogel
fti Seip|<s erfc^einen witb.
^üjfhm^outnaX btt ^^atmüclt für
lerite^ «pec^efer unb C^emiflen finb
Ml« ^5 fB^nbe erftbienen; tß ffat bitft 3eif#
dttift feit bem 3a(re 1794 ontuiurbrocbeii:
tytm %9ttiüuq, unb fMf M tbtpfaM bti
puUUttmß |it erfreuen it^üht SBefd^eiben barf
4 oe^r bemerfin, bü bat Sirbienfl b^ben bor«
i^Udt ben wocfern ^innttn anst^itt, bie
nicb miiiftun Arbeiten uneerffi^cenr bng biefe
ititMtifttut Snltuv btt S^emie, unb |nr toifi
tnfdiaftlidttn Vittibllbnui btt f^^atmacit nldn
»enig bepgeeragen ^at. fSer M bie ^&it
(eben oiO , bie f^mmf «((ett fS^nbe bttr<b|ttf e«
lea , ber tbirb finben, bag nicbt (eid^e eine (Ene#
letfnng tem SBefang (ier nnttmiffnt itlofftn;
inter ben beutf^en Cimifem Mb fltaearfor#
d^ttn »irb m<a ^iir ni(|( beimiffto/ bie 8{amen.
littet 9|a({} tSttnk^^tbij.^u^^ti, €op«
ptni, ton (Evtllf JD JMreincr, IDdrfV
fort, £)re4<(ec, (£in^of, ^untu Sei*
len, ®{reancri ®mtlin, ®dttlin«^
ftiSt, ^eper, ^ilbebraitb, j^offmanni
Slacquitt, 3tt4# ftafincr, j(ir4^off
5t(<iprot(f Jtrdger, iampa^iu«, So*'
toilf SRepet, $Rci<ner> ^idiatUi,.
yUpcnbrinSf Stic^Ceo-gtint 9lo(off,
SK&be, Gd^au^br @(berer, ed^iKer,
Gc^mibtf @c^nattber^ 64rabcr, 6e^
tilrnerr $&icman, aSogeJ, SBcfirttmlr'
fffiiesiei, Sßinterlr SBur|cr/ 3f| n.ium:
äa4 finb bie (Entbedungeii ber f&nilSubkt, titU
In Ueberfe^ungen , titili im Slu^iug mitgt^
lüorben , ober tocnigfleti« tDutbe boc^ bcm
eine SJoti) gegeben. Sfian fuätt ^ier nic^ »tr«
gebend nac^ ben fSiamtn tlnti ^btt, ^eatu
poi(, 93erarb, Sert^oKetf S5er(inu^
Sbiott fdlad, S5ottbet^ ^onHapfSbtnp
natedir fl^raconnotf Sbtantti €<n
Denbif^, (l^aptal, €^enef>i]r, ^ItmtnU
Hlontt, ^utanbaUf £)abi(, !Darrac(|f
SDaltottf 2>abp, 2)eiman, jp^cIoneKr
S>e4amp€f £)e<croi{{I(ed, SDeprujCf
Z>i)ef Scfeberg., gabronf, gourcrop,
Sabolini &ap^iuifüc, @ibber(> Sup«
ton^ J^arfeofralf J&atc(ctff J^igsi«^
j(o»ar»f jtir»«i, {«frtise» (tooi*
flcff gt«ra6rlii, Stitfeolfoi, jDcrii
$tht, 9araeaficrr ^cKeticr, 9ricff#
dlittU, SbtQtrb, Xetnaatf Oaii#
ijfiieltn, fStlt^tt, ffiodaftoa n. a. m.
' SoQ bcQ üori^sfic^ff^n c^emifAcQ unb p^ar«
MM€eb(if4rii 64rtf(cn, bie in biefem 3ci(rMnic
crfcbiencn flnb # i# bcn tr fern e6rnfaO< !Ra4*
ci^C ert^etlt iDorbeii.
2)00 itft nnn (ier onb ba ungerechtem £abe(
al((t^abe enfgcM fdonen, ba< onnberc mic^
fien ni^t/ beim fo lange e« no(( fflfenfAeii
t\U, bie i^r Urt^eH für untrüglich Oolren, unb
Me bie f^rfuc^t anfpornt, fld) {u 2)iftatoren
frf r 6e(el^rcen • 9{cpu6(if auf jttwerfen ^ wirb bai
hmner fe bleibet. @fgrdnbete ^urecf^tmeifung
^A€ läi banf6ar in ber GtiOe brnu^t^ unge«
Srjtnbeten £abe( aber nic(t weiter ira^ttt 3d^
(In (ein Sreunb boii (iterarird^en gelben # b«
ft mtlft in perfdnIicOe $&e(eibigungen autfar«
ttn — wer 2u(l (u fcf^impfcn (at, ber t^ut tif
14 ttnrbe meinen SBeg and) fernerhin ruftig fort«
feecn.
3« wieber^oUen 9Ra(en (in idt nun wieber
Mfgeforbert werben , ba< Journal unter einem
ttfucn Sitel fortjnfefen , weif ber Hnfanf ber
ilUtn Zinht f&r mao4e Stinftt, bie nen |inf u
trctm ttoBcn , |o (tfc^wrrli^ ift Oebo^ (at
flät pit tßtttfLiibu^^(Mpitm9 üttf mein€rfii4m
ttttittoiüii flnben lafftn, mA f>ii O^ttuiiij .
blt erfiea 249^n!be^ um Un fftvabQtft^tn^tAl
tion SS ZW* utib {ur Sorapktirans pom i2(co.
ISanbe an auc^' eiujflne S^nbe a6ia(a0eii; tDcnn
man ft4 mit (aarer 3a()(mis nnm(acI6ar an gc
tpenbet)- 34 S<6< biefem Serlangen fe^t oa4f
un5 cii erfcffeint nun in bemfrlbcn SSet (ag uMcr-
»emXiuf:
gtcue« Journal bcr ^^atmaciti fit,
lüttitt, jHpot^ffcr unb df^^tmittt.
X)er bortge $(an iß i|n ®an|en stnomii^f
(ep^eM^en »orbenf |cbodE^ mc^r ptti^iU
tommt, unb erweitert; dbrigentf toirb f<
in ber ^otm, n>ie {eir^err irfc^eineur ttttb{»9
Gtücf c werben )ebe<ma( einen idwb nuöniaitnb
^nbeffen werben bie 6ttl(fe fc()neaer folgen, (tf
(iäl^er; o^ne fld) an eine ft^flimmf e ^eit ju bintm.
S)ie innere Sinric^fung entölt fofgente
Stubrifen:
L Stb^anblungen^ fptot^l eigetu
tMiKHc^c a(ä Ueberfe^nngen nnb
8ltt^(tlde and an<(2nbifd^en geitv
f c^ r i f t e n« aOetf tcai in S&etug mix ber p^au
macie fie^^ fo mie auc^ rein c^cmifd^e ab^anb».
(ungen ftnben (ier i^ren $(a^. SSerwanbte SRa?
lerien foOen infammense^eOt merben# nnb be^
6a(6 »irb man anc^ nic^t me^r bie eigent^änH
ll^tn SS^mbhtngeo ton bm UeSerfrffttSgfn ab*
fonbtttt 9 ober uttf er befonOere 8lit6rif en ferin«
\tn. aSan toltb biit an^ natur^lftorifdSie 9(6#
)atit(ttngfti öfter hit Otgenft^nbe ber t>ftatma#
ifbiifc^eQ SSaorenfanbe anereffen/ (XSftoiiblttiu
)en d6er bie autfubenbe ^ftarmade^ JXuUtiUß
bunten ber 0rittepfa6flan)eti ^ anb berbefferte
Sereieung^arten i^ftarmacebfifdSff c^emifdSier ^r2#
>araee, fSefd^reibtttig neiufitbecfter J^eilmieeeb
inb rein cOemif^e flb^anblnngen fo »o^( ß^efo«
atibtf alt proftifd^e. J^ier tofrb ancb femer
mx^Un f)rof; 9R ef nef c fn J^aOe bert ^efern
meerridSie in ber Gf^dEfpometrie ober cftenilfcben
Reifung ert^tt »erben # nnb jtoar mf eine
D fa§(t4e unb fiopul^re Vrf, bnfl flfeber^ bir
tnr mie ber gemeinen Stecbenfunfl bereratte i(f/
m Gennbe ifl, biefe mM^eige 8e^re jn oerfle^en^
tnb mit Singen antumenben.
II* gfoti|en* 3n biefer Stnbrif werben
ltt<|dge att< abriefen an ben J^erantf^eber m\U
ttfitWtf in fofern fo((|e ineereffante X^atfbtfteni
»mofti rein cbemif^e/ t\i p^annacebtifcbe ent« ,
alten* ^ttntt merben ^ier borliufige Sniei«
en bon gemacbeen €nebe(f ungin f unb d6er#
W9t tur|e VttffSle unb S^erfungen i^re
SteOe finben*
'lll. Stepertorium/ €< iff nnumg^ngf
ii ndi^igr bag ber Spetfteteirr »etm er fein
„ .; . .. ',_
fSa4 n)lffetif4af((idE> Utttihtn t»ill, 64rl(t nit
ttv&^tmlt iolttn muff bag i^m nette ci^cmiftt
Cittbccfonsea iii((e fremb bleiben btitfeii« Ci
10 i^Sxldtt, mtnn man behauptet # ber Ipet^
fer brause nur bat {u ttiffen ^ tod^ onmitteb
tar in feinga^ eingreife; fte^t benn nic^ üM
in einem noifttoenbigen ^ufammen^angef nnb
(jegt benn nicftt bie gefammee. Sf^emie in ben
^ori}ont ber CrfenntniflTe be< ^^atmacmtnl
%ttifUdt fann man bem prdftifdbea 9pot(tto
nid^t {urnnt^enr bag er ftcb^ »ie ber Se^rer ber
€&emie^ aOe cI^emifÄe Gdbriften anfc^affen, baS
er aSe cft,mi&bt Seitf^rlften liefen, unb aBe
neue f nebecfnngen anafft^rtic^ aui ben ünep»
felbd fcfidpffn foD} brnn ba|u (äffen i^m feine
SJerufögefc^dfu ntcbt 3eie äbrig, awb b&tfbn
augerbem^ nur n)enig ätpot^efer fo begäfere fcfSi
bie 5tof!e'n |u beflreiten. Um biefe Sdcfe mm
au^üufüDen, 6a6e icb eben bai fatptxtttium
angelege, blefe^ foD bie in ber €(^emte gemac^«
ten €ncbecf ungen bon Seit (uS^i^^ fpflematifit
georbnee in gebt Angler Aürje mittf^eilen. 92i4t
in lebem j^efee rnirb ober biefcö Stepereörina
erfÄeinenr fonbern nur fo oft tt nift^igi unb
Seffanb bon neum X^atfadben bor^anben \ft.
SOa jebe<ma( ancb bie DueDen angegeben mer«
benfoOen, n)orau< gefd^dpft murbe^ fo mirb
biefe« Sflfpereorium ttbec^anpt für feben S^emi«
{er intereffant feyn.
IV. Vttfatnt/ ilffe iteiie p^armiittbt'u
fit ntib t^enifc^e ^4riftett , fU nÄ9tm btnn
gani Wittl^M ftpn , föUtn iin omqrigt toer«
bot : 'ba mir aftcr.ttofrr f^riMtarf^ir Ifiitmanb
ittfbriiigcn »oUtn, noc^ mi, mie geoife J^etf oi
fit ttflff^(6ar ^Utn^ fo »erben bfe Snieiseii
tti^r in einer Stt<eiiiMberfe(f uns be< ^n^M
befte^en r nnb ibeber in &äüt • »erben w\t b'u
geber tatt^en ^ nt^ bnt^ bof^afte <EBi$t(e9ett
mfire tefer fd» nnfrre 9ln^<^ |it gnbinnen
fbcM*
V. giefrolos« S)a< anbenf eii tiet( '9i4tt«
tier itt e^ren, bie f{d^ ald €6emt(er unb b0r)tis#
It((e fiO^rmatebten At<}ei(6netett , (feilen tbir
iftre SBiosrapftie mit« Gcfton in ben frühem
Sinben btifetf Sournatt »urbe bamie b^r 9n#
fang gemalt/ aber ali bie 2Ea^re Ui ^^xtU
Unt unb ber Sprannep ^ereinbrad^en t nnb .ba<
tentrc^eSaterlanb in r<:(impfri(6em3o4feufieet
ba prie< man nnr bie lobten gltlctlid^f nnb bu
nagfe i^ren SSetfuft nic^t me^r.
VI. SSermifc^te SladSiri^een. ^n
biefe Stttbrif »erben bie ttnieigen (erau<}ttge#
benber Gcfirifcen, Oerorbnungen bon 8Rebici#
nal'Se^tfrben^ tpreitconranten} 0n|eigen bon
|tt berfanfenben Qpof^efen ic aufgenommem
Gc^töglitb banh i^ meinen gelehrten grenn*
beh fdr i^re {eit^erige UnterjlAlnng r unb (ofe
ni4 m4 titfttttn in ber So(t^ erfirett« tu
»Arfcii; nei^rfri bcr a^tuitstfmilrbisßeQ axihi«
»er baben »ir an^ bitüt$ bie Svfi^eraas tu
gtbtn, mUlt ftmtt mit Sbt9t$i§^ iu mut»
ftüütn.
Uelrigea« crfb4e '4 »etee, Sreuiibe «al
»orma{ideD3i{|ttntC/ biifc SeMf^rift uüätXtif*
tm att^breiten: {tt Mfctif ba«U äbcroE ber
Game be< ettfcn ao^iffttnit . tt^erbo »nb
f tttm S)obfi( finben miitp anfba$ bie junge
eaat luftl» empomeibe f , unb fegeiijArei^e
(rächte tra0i ! : .
; ^romm^borff*
■i ,
'i ■
' ;
ftnb andf Md)Hthcn\>t ntebi3inifc{)e unb^anbcre
c^emifd)e Sßerte erfc^tenen unb. für bepgefel^te
greife in adcn fotiben ^uc^l^anblungen
ju ^abeti. _
3tc(ermattn/ ^r. 3« €. J^./ tneb{|<n{rc^e ®ri}
jen, a ^efte/ 8* 8 gr.
^bamd/ ®w Serlefurtdett d6cr ble.Sjcpenmencal/
. p^yftt nac^ i^rem ({egenMvtism Suft^inbeK* a. b*
. Sngl. mit 3(nmecf ung. von 3» ®. &ei^lzv,
, i%\j\z. mit^s^upf. gr. g* . 5 ^f)(i\ 8 gr.
3(pot^etet6u((^ / £on5ner/ na^ .ber ncueficn Origb
nalau^ga^ Aberfe^t unb mit t\\\i%zxi SufA^en
unb 3(nmrr(ungen herausgegeben Don 2)r. S^r»
Sfc^enbiK^, 8. 30 gr.
-— neueii; beutfcbe^/ n^c^ ber (fluten 7ini%cAt ttx
Q^reu6ifd)cn S^^armacopbff/ jum gemeinnäi^tgm
®ebrauc6e bearbeitet Don X S. £• S>6rffurt^
ir u» 2r* ^, 1. 1. u« 9tc 3(bt^eiL/.u. 3r ^b.
gr« 8* ig^^lr. 6 gr.
2CuSmüte(ungy Aber bie, tixtH 9KrMnnaifonbd in
einem Staate, gr. 8* 6 gr.
f&apen^ c^pmiff^e Unterfuc^nng Aber baS 3i^n/
a. b« Srani» Aberf. n. mit .Xnmert. von %, &.
Seon^arbi, gr 4* 14 g^*
fbtd^eti, S>r«/ 2(6^anbluttg vom Aarltöabe/ mit
. 3 Aupf» n. 1 ^ortr. gr. 8* 1 ^^(r. 20 gr.
(5ecftflein/ %^., gemeinnÜfige Slaturgcfc^ic^te
2)eutf(^lanbd nad^ aKen brd Vttid^n , 4 Z^tiW,
aie )^erb. 3(ufl. mit ilum. ititpf. 36$^Ir. sogr.
fc^wari* 24 ^(Ir*
#•
•N
10
92dturdef(6i(^te M 3nn / u. äuilanbci |um Untttt
^id^atii Xw aOgenidne 3(tHitefflfe# «tsrtootibt
auf 9>69f<ol9sr( unb 3Cr|neytt>ifretir(c(aft. SSit d/
nidcn 46fdtr|utisett fibecfe^t unb mit Xnmertum
Sen »erregen von IDr. «Ö« 9^f<^ff/ > Otebe in
4 3(6c^eit. gr. 8. 4 ^^Ir* >^ sr.
Camper^/ ^rt/ fimmtfid^e ((einere &4riftcn#
bie Vrin^ / SSunbatineptuufi unb Staturgefc^icbte
ietrrffenb/ autf bem ^oUinb* üUvft^t, mit neum
Sttfa^rtt be^ aSf rfafler^ betci^ttt unb nitXnmerr
(ungcn ^evau^d<d<^* von G. ?« <D}. .Q^vbeK/
xt — 3t 9anb/. in s^tidtn, mit 35 ^pfern^
SV. 8. 3ebe< ®tfi(f 16 gr. 4 .^ir*
Cramer^/ 3«3(w Unfangist&nbt ber ^ecaOii»
gie/ ) Zf)k. mit 43 ^upf. ^ol. 6 ^^Ir. 16 gr.
3)an|/ iC^r. 3. ®.S./ aUgcnu meM|. Seic^rnlr^re
neu bearbeitet unb <n einem 2(n^ange mit htt
3et(^en(e^re ber p^pfifc^en ^ranf^eiten Mrfe^
von ®r. 3* 71. ^etnrot^/ a^^eile, jct«
^ %^\u 8 St.
IDemad^p'^/ J^errn^ SaSerant im ^^rogeu/ ober
bie ^unft bie (^emifc^en 9)robnfte fabtifmagift HU
verfertigen/ ins^^eifen^ mit.^rn/S>r« ®trtti
ved 3(nmeifungen unb einem ^fn^ange einiget
Xb^anblunden «^errn- 2(pot^fev SStcgleb^z
ali ber 4te %f)til Züi bm ^roH); Aberfefft
II. mit Sufa^cn veife^en von l&r. &m. J^a^ne/
mann/ a ^inbe in 4 V)t\lm, mit 8 Stnpf. gr. 8«
I %^lr. so gr«
— unb S>ubu{rroni Siqueurfabrifant aui bem
Srau). mit einigen ^(nmerfun^en be< 4errn
5Dr. & t r u t) e dberfe^t unb mit Sufd^en berei/
(bertvon ^r. &am. J^a^nemann, 2 9dnbe/
mit 4 ^upf. ix. 8* I ^Ir* 12 gr.
II
!D(mac&9*^^ Gerrit/ Aunft M C({!dfa6r{(attteti
tn. einig. 3(nmer(« J^rtt. 3)r. & t r u i» e ' < ffcr«u<3*
mit ^emetf. u. einem Xn^ange von l&r. .Garn*
J^a^nemantt/ mit i Jhipf. sr, S. n 9^*
Cn ler/ £.# bie &cf€^i bH &Ui^itXbiiH unb ber
Qemeguns flAfTSder Jtftrprv. Uebevf. mit einigen
^nmccfungcn' oon «O» SB. Q^ranbel/ mit
9 SCupfert. dr. 8. 5 ^f^lt»
9 r a n f </ %%/ Gpflem bet lanbwirt^fAaftlidien
QI>oti|C9/ befonber< in <^infid)t auf l^eutfi^Unb/
na^ ben beften SBerorbnHnjen \u 3 X^tÜt gv. 8»
S ^^It. 8 sr.
Sunfen*<# C.%./ ^nmeifimg |um (Seiraud^
ber Ctbfugel u. ecbplanifl>^äre ober einer Sori
fteOung ber Crboberfldc^e tc, mit C f((»ar)en
Stupf, gr. |?oi. '3 3;^ir. n gr*
mit iOum. Stnpf. 4 ^(r*
<!$6^en<# 3o(. Z. C./ ffierM (incr Slaturge/
fd£)i<(re ber €insen^fibewdrmcr t^ierifc^er j(brper/
mit 44 Jtupfern / gr. 4* ^ %^Ir*
— erfler Slad^trag ba)U/ mit Sur40eQ unb 7lxtmtt$
fungen ^crau^gegcb. von IDr. 3. ®. 4. Seber^
mit 6 jtupferh/ gr. 4» 4 ^^Ir. 8 gr.
Orunblinien/ ober 9tevifIon ber gan}en praftifc^en
3(r)nep(ttnbe )um J^anbOucOe . prattifc^er }(er|te
unb ffiunbdrite beflimmt/ a $^eile, s* i ^^(r.
«Oa^nemann^/ ^r. ^am., Xnteitung/ alte
Gcftdben u. faule Qffcbn^dre grflnblic^ |u (eilen#
nebft einem 3ln(anqe Aber eine (toeefmdl^igere
f&e^onblung berSifteln/ ber J(no<benfduU/ be(
SEBinb^rntf/ hü Xrebfe«/ bei ®liebr(^ib«nim<
unb ber Sungenfuc^t/ 8. 8 gr.
~ Unterricht fdr seBnnb4r|te Aber bie venerifcfteii'
-jtranr^eiten/ nebfi einem neuen Cluecrpiberpvdi
patau, gr. 8* i« gr*
12
;^A$nemattn^/ 3)r« Cam., 3(pot^effr(eiri(eii,
3 "^inbt in 4 X6t^eU. mit 3 i(. 9r. 8. 4 ^^Ir.
•i^ebtDlg^/ ®r. 3w @Ammhm9. feiner jerfitetttm
2l6^ätiMiinsen un6 OVeobac^rungen A&et 6otanif((;
' tfonomifdi^e degettfUnbe/ s ^&nbt, mit6iautn.
Stupf» sr. 0. 2 ^^Ir. S gr.
J^ippotrate^/ Ceffu^ nnb ^^auU von' %;
0ina, 3C6^*anMijii()en übtt bie %ifteln nnb Son
fdde bti Tifuv^, ibitft^t.mit 3(nmet(un9eti u.
Sbeoiad^tmitn ecfiutert pon Q)« Camper/ aii^
' b*.QoIIdnb. \>nm. Tliii^abe , 9. 6%u
Sttant\cM^€WAte 3o^* ®ottf. Stetn^atbt«/
mit einer SJorrete pon S>r* S^r* Sr. Subipijr
. iDeu tfc^ utib . S^teinifc^ / mit 4 iOum. Aupfern^
itronflebt^/X p./ Serfud^ tftier 3RineraIogie#
a. b. @cbtpe6. d6erfe|t un6 mit Tinmevf/ iegb
. pon X &w ^f uel, xr Q3an6/ gr. 8. 16 ^r.
t e ^ m a n n tf. Sr. SB. 3* 2. $^. / 9Ba^rne^munica
; btp ^tf)at\blm^ biv ^(udenentjänafungtn in (tm
. fh^bin^t 1815. 8. 4gt*
tempe, 3»S-* flrönM. Sfnieitung jur SÄarfft&eibe/
funfl mitÄn^.M. 33 Äupfert. flr. b*.' a X5Ir. ^fl^
— £e^r6egriff 6er iB2afc()inenle^re/ 2 Zi}t\k mit
. 19 toL.Ä*ipf. dr. 4. 7 5^r.
tentin^, 2)r. J!e6r* SJr. ©enj,, OSeptrige jur
Au^dBenben 2(r|neptpifrenfd;aft/ 3 ®dnbe/ mit
5 Äupf. «. €iipp(ement6nnb* 9r8. 5 %t)k. 5 9^
f enj, 2)r. 3* ©•/ ©eifwc^ einer PoHflänb. €ini
leitunfi pr ^enntnig unb &ebtmd) Uv ^xttMt
. Utn, 2 Zueilt, gr. 8. 3 5^Ir.
t(6enftein 266eM/ S)r. CS./ €rfenntnig unb
•Teilung ^er j^dutigen ^4utte / be$ fOiiUarfc^en
3({l^ma tinb bei ^etic^^utlen^z sr. f. ' »o sr.
13
Serrp'^/X iaü, Stt^nbrung Mit htnAtants
^iun ha Aant, mi htm £areiii. von €6« %»
{uMvid/ £•$•/ ^Afibtocft brr ÜBinmlesi^ no(^
SSernet/ mit 4 ^upf. nnb i %atbtntahtJlt,
2 Z^tiit, gr. 8. 2 %^r« 2% ßt.
— Cinkitung in bic 9iS(ficrfunbe ber prAftifc^en
!<Rebi){n^ t^etU )ttm Skbrauc^ fflr ptattifc^^
. V^itt, t^ciU 2U SBorlefungen enttvorfcn. gc. 8.
8 ^^Ir.
SKüttin/ f5./ Pliilosophia Bnttannica. ober
neuer u. fagl. Se^rbcgri^ ber Snewtonfc^en ffieit^
t»tii^iit, 2l(h:ononiie/- Skographie ic. in is
SBorlefungen mir 9Ioten/ bie p^pf. me<(an. geoi
metr« unb btircb Serflicbe Befldrigtc Cewcife nnb
€rMuterung ber gefammteh Slaturfunbe entf
galten :c. ^it 8x Jtupfere. a» b. Cngl. üitV't^t
von X d. itafhteT/ i ^bt. gr. 8. s Z^lv*
^ti$ncvi, 7t.&., Q^efcbreibung unb &cixaudt
einer ^co^vaph. U^rtafel / nebfl bem ba)u ge^br*
3nflmmcnt/ fowobi fär ben ®e6rau(b bto bem
Itnterr. in ber ®eograp^ie/ a\ß auä^ |u aflronoin.
' Tlnfmben , bie S^it burd^ b\t ^onne^ nebfl i^rec
£6^e Aber bem «^orijonte für iebe 9)oIf)6(^e |u
leilimmen, 8. ^it &earff« 8 ^^Ir.
o^ne — 6 t^Ir.
ÜRef^erie/ ckla, fiber bie reinrSuft tinb veri
»anbce £uftorren unb Stoffe ^ flberf. von Sr.
J^a^nemanu/ i ^^eik/ a ^(r< so gr.
!S?oroeatt/ be iOiaret unbL^u.ränbC/ 3(ii#
fffng^grdnbe ber t^eoretif<(^en unb praftif^Ktt
Chemie/ |om QJebranc^ ber bffcntlid^en fBorhfun/
gen auf ber 3(fabemie ju ^ifou/ na^ neuem
Cntbecfungen in eine neue örbnung gekodkt
Xutf bem Sranj. mir 3(nmerfungen von C* C«
Seigel/ 3 ^4nbe/ gr. 8. i %(tr. sa gr*
14
fftaumNr9<^ l&r. % 9i., Tiihanbimi von ter
• Q^eftttt&mmuns/ ne6fl einer 9efd^rd6iiti9 tcr
C^trmannif^^rn %uimafd)ine, unb imim ange;
^Anetten bznitvtunf^wttt^tn t5eo6adl^ Aingen; unter
attbern ibtv ein ^ubftitnt bet SifensratiuHrMder
tinb teti &cbtan^ bti tubift^tn'^alpttttif mit
3 Jtiipf. a. I ^ir.
bierreic^^/ 3)r. Q[. 9w UmrIS einer 3(r|unr/
mittetle^re na^^ öen @runbfd^en 5er ^tttmit
t^eorie/^ir ^eil, qx. S. i X\}\t.
^faft'Jit.^* ^., ®9fUm ber ^areria mebictt, j
md^ cfyennfc^en^rincipiett/ mit «^inficbt auf ble 1
ttnnlic^en ^erf male unb bie SSec^dltnifTe btxHtp
nepmiitef/ i. s/s* u. 41^ t&anb/ 5 X^lr. i4St.
9Matner6/ l&r Srnfl/ neue JCnt^ropoiosie für
3(er}te unb SSeltweife/ ir X^M, st- 8* 1
iDrucfpapier 1 Zfyk. so sr»
&4ireibpap. aX^lr. 8 fir.
^'(^reeer^. 3* & 3)., 93erc^rei6uns. bhr ®rafrr,
nebß i^ren 2(6b{|bun0eii nac^ ber.SRattir/ a %be.^
in 80I* mit 54* iOum« jtupf. 19 ^^(r. 8 %x.
fc^noar). xx ^^Ir. 14 gt.
iSrucfpap. fc^tDai). 8 %fylv. xs gr»
^alltviu$, % 05., 3(nfans^drAnbe ber p^yru
fd^en ^^m^e, 4X^ei{e/ in« Seutfc^e fiberfe^t
mit 'Ünmcvt von (S^dfl. 3(nbr« 9)}andolb/
ate Stufl. mit 2Cnmet*f. Don ^v. S. $83 e ige!/
mit 4 ^upf. gr* 8* 3 X^(r. la gr»
SSeigel^/ ^t. &/ Q^inleitung )ur aOgemeinm
@d^eibetunft/ 3 ^fyeile/ gr* 8. 9 ^^Ir.
!Siiron^/ HUx. 9>^i(./ fi6er bie OErfetintniß unb
Stnt ber Sieber, au^ bem (SnqU dber^^t unb mit
3(nmer(un.qen Oegfeitet von ®r* @. SS/ %bpe U
mann, 3 t^eile mit x jtupf« sr. 8. 6 ^lr» 8 gr*
>5
3(rjnc9tt)ifrcnf(^afr/ ([^iruidie ttnb sttid^iMm
2(v|nci;f unbc / nrSfl einer Unteifuctuns unb ^ei
fc^reibung be< Clueb|fnburstr<(^eti ®e|littbbruitf
nen^/ 9v. 8. i6 qr*
B A u in g u r t e Dt I. C. G. , flon« Lipsiciistiii siAttnü
pluiilas ciiTuli Lipsici ApontaiicuM src. * systcma
^cxumIc revisuiu ciiiciKlutdinquc distrihutud cum
Bynotiyinis pcrpauci« etc. Cum IV. I'ni). aoncii
8 maj. a Tlilr. 8 gr.
flg. coloratis. a Thir. ao gr.
Btiiicdir.t^ T. G. G., de Pupillae artificalis cun-
furmatioue liLcJlus. Cum h tab. aen. 4 maj;
Broulsonety A^, Jchtliyologia, sistcns piäcium
dcscripticrtic« et icouc«. Fol. 3 Tiilr. la gr.
D z o n d i^ G. II. , Supplcmciila ad Aiiatomiam et
PlijAiologiam potiMimum ciimparatam. Cum
tab. 3. aeaeia color. fa£(^ J. /j. i Thlr. la gr.
F i fl c li e r i , loh. Lconh. , De.scriptio anatoinica
Nervorum lumbali^m y Aaoralium et isxtremita-«
tum infcrioruni , cum IV. tabulis lincaribuji et
IV. adumbratisy Fol. maj. > 8 Tblr.
He d vr i g ii, loan, , Fundamcntum historiao natu-
ralis muflcorum frondosorurai conrcrncna corum
florc«, fructUAy seminalem propngationcm, adie-
cta gcnerum dispositionc roclliodlca iconihus iN
lustrat. II Tom. ^4 maj. illum. 7 TUr.
schwärt, 4 Thlr. la gr.
Ilofmanni; Georg Franc. y hintoria üalicmii ico«
uibus iUustratai fasc. I <— V* tum a4 flg. F<d.
maj. illum. 16 Thlr.
ichwam. . ^ Thlr. 8 gr.
Iloffmannii Georg. Franc, plalktac licbenosa*
dcliucataeet descript«t| S V«l. cumXLVIII. fig.
coloralla. Fol. maj. 4a Tkti-.
J>3FJ
m