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Full text of "Hufeland's journal der practischen Heilkunde"

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J  o  U/  r  n  a  1 

practischen  HdDcimde 


H«raaif#g6b«flr^ 


a    Wt    H  u  f  6  I  41  n  d, 

KOnigl.  PrmiCf«  ScuLtmdif  Ritter  des  rothea  Adliff« 
Ordeni  diitter  XLiNt»  wirfcl.  Leibmt^  Prof  dtr  Me» 
Jieia  «kI  d«r  UniTtriltät  su  Berlin,  Director  der  Kttaigll 
If  «d«  Chirnrg»  JUademie  far  das  Milittir,  erstem  .Am 
diV  öhttit^»  Mitglied  der  Aoademi«  der 
WiMiMdufte»  «tQ. 

«ad  ♦ 

J.     Ck     F«     Harles, 

ff 

Oelu  Bofrttli»  ordeatUükem  öffmtliolien  Löhrer  dar 

■Unik  auf  der  Unireraität  ta  Erlangen»  ordentlichem 

Mitglied  der  XOnigh  Baieachen  Academie  der 

Wiaaent4^ia&en  etc» 


XXXXin.  Band. 


Berlin    X8t6» 
Im  Vorlig  der  RMltchulbuchhandiung. 


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ißt 

practischen  Heilkiuide. 

B«riaig«g«b«a 

Toa 

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&    W/  H  u  f  •  1  a  n  a, 

K5Ai|^  VfvSh  BuätMtäthp  Ritttr  in  rothen  Adtnw 

Onl«ai  dfitttr  XUsm»  wirkl*  Leibiiric»  •ntem  Am 

Ui  Cb9xiUf  Mitglied  der  Aotdente  de» 

WitNacflhaftMi  «M« 

und 

J.    Clu    F«    Harlesp 

Geh,  Hofmth»  ordentliohein  öffentlichen  Lebver  dtt 

Klinik  auf  der  Uuirersitüt  su  Erlangen»  ordentliohtnk 

Mitglied  der  Kön^gl.  Baieriohen  Acadtmie  der 

Wiiienechaftea  eto* 


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Doch  0rän  d§9  Libtru  goldntr  Baunu 

Göth$. 


— »— P— *  ■     wmmrmmi^mam 


I.  Stück.     Juli. 

Berlin     I8i6. 
Im  Varltg  d«r  Rtaleohulbuchlundlung. 


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die    bdst«    Form 

4er 

Annvendung  der  Digitalis, 

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H  a  r  1  e  s. 


VJhngetchtat  ich  nickt  in  das  übergrofae  Lob 
wiatlaunen  möcbtt^  welches  nicht  nur  einige 
englische  Aerzte»  sondern  insbesondere  Aasori 
und  seine  Schaler  in  Ualien  und  überhaupt 
die  Anhinger  der  Theorie  des  Controstimola 
der  Digitalis  ertheilen»  indem  diese  in  ihr^ 
Hiebst  der  Blansiure  (als  deo^  Chef- Mittel  al- 
ler Contrastimniantien  nach  jtoer  Theorie)  dae 
grdfste  reiamindernde  und  die  Irritabilität  her« 
abstimmender  Mittel»  ja  das  gröfste  Mer  j4ntim 
'phlogisticorum  aufser  der  Aderlisse  erbli^-ken» 
so  haben  mich  doch  seit  mebr  als  fünfzehn 
Jahren  eine  grofse  Anzahl  Erfahrungeni  die  ic|i 
■lit  diesem  Arzneikörper  machte»  von  seiner 
ausgezeichnet  grofsen»  eigentbümlicben^  und 
Jouro,  XXXXIII.  B.  i.  8t.  A 


«     6      -. 

•ctalecKterdings  durch  liein  inäeirea'MiUelhi  gle!« 
chem  Grade  zu  ersetzenden  Einwirkungsitraft  auf 
^ie  Verminderung  der  Herz-  und  Arterialthätig« 
keity  und  durch  diese  auf  die  Verminderung 
der  Stärke  wie'der  Frequenz  des  Fuhschlages  auf 
das  vollkommenste  überzeugt.  Ich  habe  dabei 
gefunden,  was  auch  an^m  Beobachtern  nicht 
entgangen  ist,  dafs  die  Digitalis  keinesweges 
auf  gleiche  Weise  und  ip^leichem  Grade  auf 
das  Saugadersystem  wie  auf  das  Arterialsystcm 
wirke;  dafs  lie'^Tielmehr|''wi3irend  ^ie  die  Irri« 
tabilitat  und  die  von  dertn  Energie  zunächst 
abhängenden  Oscillationto  und  Contractionen 
d^i^d^lagadem  alloiälig,  und  <)ft  i^  d^  auf- 
fallendsten Orade,  (m  einigen  mir 'vorgek'om^ 
menen  Fällen  von  loo  und  mehr  Pulsschlägen 
auf  45  bis  50  in  der  Minute,  bei  jungen  Leo« 
ten)  vermindert,  .und  damit  ziigleich  die  exha- 
lirende  und  excemirende  Thätigkeit  der  aus  den 
Arterien  kommenden  Capillargefafse  schwächt » 
die  absorbirende  Thätigkeit  der  eigentlichen 
Sauggefälse  im  umgekehrten  Verhältnib  zu  er« 
höhen  scheint«  Denn  nur  abf  *di€io  Weise 
läfst  sich  die  bekannte  Wirksamkeit  dieses  wahr« 
haft  gröfsm  Mittels  in  der  Wassersucht  mit 
zioch  beträchtlich  vorhandner,  )a  erhöhter  Reiz- 
Barkeit  des  Blatgefäfs«  wie '  des  Lymphsystems 
erklären  I  und  man  ist  eben  aus  den  eminen- 
ten, fast  specifischen  Wirkungen  der  Digitalia 
gegen  diese  Art  der  Wassersucht  um  so  mehr 
berechtigt,  anzunehmen,  dab  sie  gewisserma« 
fsen  zersetzend  auf  die  dynamischen  Factoren 
des  Lebens  in  defn  irritablen  Organen  wirkt, 
iOdcm  sie  nur  die  eigentliche  Irritabilität  der 
vollkommeneren  Muskelfaser  vermindert  oder 
<jonsumirt|  die  einfach  plastischpoomractive  Thäf 

•  4*  • «  ■  •  ■*    4» 


tlgkaii;  abert  so  wiä  sie  «tch  tli  ^mple  Cm^ 

tractilltät  d«8  Zellgewebes  und  der  Ljrmphvene 

•(als  Irriubilität  auf  einer  vunvoUkomihneren» 

niedrigeren,  gebundeneren  Stufe)  aubert»  wenn 

-auch  nicht  absolut ,   doch  r^/al-iti -erhöht  und 

•bdschleunigt;    data  sie  somit  %u  gleichiw  Zeit 

als '  positiiwe  ü^ümittel   für.  daa   einsaugend^ 

.und  ausscheidende  Lymphsystem  wirken  kanto^ 

-  während  sie  £ar  die  höhere  Irritabilität  des  Her- 

*zens  und  der  Schlagadern  reiz*  und  kraftmin« 

•dernd  wirkt* 

.  Ich  will  mich  indessen  jetzt  gar  nicht  wel« 
-'te^  über  ;die  Wirkungen  und  die  Heilkräfte  die« 
ees  erst  seit  kaum  zwanzig  Jahren  in  der  Arz« 
'  neimitteliehre  wie' tu  der  Klinik  mit  gröfstem 
Becht  auf  eine  so  eminente  Stelle  erhobenen 
Mittels  verbreiten .^  und  behalte,  mir  vielleicht 
für  eine  andere  Gelegenheit  die  Mittheihmg 
einiger  specielleren  Resultate  meiner  Erfahrun« 
gen  über  sie  bevor*  Hier  will  ich  mich-  nur 
auf  einige  Bemerkungen  über  die  bbste  und 
schicklichste  Form  beschränkeni  in  welcher  die* 
aes  Mittel  vorzugsweise  anzuwenden  ist,  indem 
eb  gerade  bei  einem  solchen  Mittel ,  wie  die 
Digitalis  ist,  gar  sehr  auf  die  rechte  Form  an- 
kommt* 

Man  kann  eigentlich  nur  drei  Formen  an« 
nehmen»  in  welchen  man  die  Digitalis  mit  Si- 
cherheit und  Zweckmäfsigkelt  geben  kann»  näm« 
lieh  i)  die  Pulverform^  2)  die  Abkochung^  3) 
die  Tlf/ir^rPorm.  Die  Pulverform  ist  freilich 
die  einfachste,  leichtest  anzuwendende,  und  zu- 
gleich auch  die  am  besten  und  allgemeinsten 
mit  solchen  Mitteln,  die  in  ßnssiger  Forna  nicht 
wohl  anzuwenden  sind,  zu  verbindende«  Auch 
wird  diese  Form  niemals  ganz  zu   entbehren 


• 

-^qrilt  ja  '•!•  mub  schon  in  d^r  letsleh  HiMlcht 
oh  die  vorzüglichere  hleiben*  Allein  ich  habe 
«immer  gefunden,  dafs  die  Digitalis  in  Pulver^ 
form  vorzüglich  surk  auf  6ßn  Magen  mid  Darm« 
'luinal  wirkt,  und  dann  oft  wenicer  auf  das  all« 
-gemeine  Blntgefab«  und  LymphsTttem;  dab 
ete  ao  leichter,  als  fai  einer  andern  Gestalt  Ueb* 
lichkeit,  Erbrechen  oder  Stuhlgange  bewirkt, 
und  in  diesem  Fall  den  Puls  weit  weniger  ver« 
ihdert,  auch  die  Ausleerung  des  Wassers  durch 
die  Haut  und  die  Urinwerkzeuge  weniger  be- 
stimmt enregt.  Auch  wird  hier  am  leichtesten 
der  Fall  eintreten  können,  dafs  bei  längerer 
Fortsetzung  des  Pulvergebrauches,  wenn  wegen 
kürzerer  Zwischen»  äume- von  etwa  nnr  drei  bis» 
Tier  Stunden  die  jedesmaligen  Quanta  des  Pul- 
vers nicht  ganz  aus  dem  Magen  weiter  geschafft 
werden,  zu  grofse  Quantitäten  desselben  zu« 
eammenkommen,.und  dann  oft  unerwartet  hef- 
tige drastische  und  narkotische  Wirkungen  au« 
.  fsem  kfl^nen.  Und  wollte  man  dieses  durch 
den  Zusatz  entweder  von  einem  reizend  aro« 
matischen  öAw  ätherischen  etc.  MitteU  oder 
durch  den  eines  bestimmter  abfuhrenden  ver« 
hindern,  so  würde  man  ;anch  in  dem  ersten 
wie  in  dem  andern  Fall  (sobald  ein  solcher 
Zusatz  in  einer  diesem  vermeinten  Nebenzweck 
entsprechenden  Menge  beigefügt  wird)  die  ei« 
genrliche  Wirkung  der  Digitalis  aufheben  oder 
sehr  widrig  beschränken« 

Die  Form  eines  gesättigten  Absudes  der 
Digitalis  ist  im  Ganzen  vorzüglicher  und  allge« 
meiner  anwendbar,  schon  deswegen,  weil  man 
bei  dem  Absud  die  eigentlich'  narkotischen 
-  Kräfte  des  Mittels  in  einem  gewissen  Grade 
▼ermindern  kann,  ohne  deshalb  sie  und  über« 
haupt  die  chemische  Mischung  dieser  Substanz 


«oweil  xa  ««ralSmn»  cUIi  dadaroh  ihre  Unwiff» 
Jmngüvmh  auf  dia  Irritabilititi  ao  wie  ihra  lym« 
phaüacha  Raizkra^  badautend  Tarmindiort  würda^ 
Anch  kann  man  daa  Dacoct  dar  Oig^ulia  am 
achicklichatan  nnd  baquamatan  mit  dam  Abaud 
bittarar  Alittalf  namantUch  dar  CaacariUaf  dar 
Quaana»  odar  dein  aiadandan .  Aufgab  aromiH 
ftiacb-bittarar«  wia  daa  Calmmus  arom^*9  odar 
Aachlig-acharfar  und  auAöaandarf  wia  dar  {»i 
/dar  Digitalia  m  Filiaa  dar  mAi  atoniachaa 
Waaaersucht  ^ind  bat  pblegmatiaah?a€hlaimigaii 
Conatitutioaan>  vorzüglich  paaaandan)  Stnega^ 
,  oder  aach  mit  dam  Liquor  Minderen  odar  deivt 
Uquor  Comu  C  juceiruUuSy  oder  (In  aeltneren 
Fällen)  mit  dem  Liquor  ammonii  e^rbom  aa* 
u.  a,  m.  verbinden,  Dia  Doaia  der  DigitaUa 
kann  auch  im  -Decoct  ganz  nach  Belieben  und 
Erfordernila  moderirt  und  in  den  kleinaten 
Gradationen  vermehrt  oder  v^mindert  werden« 
Daher  bleibt  diese  Form  immer  eine  unenu 
behrliche^  und  eignet  sich  vorzüglich  für  Bauch» 
und  Hautwaaaerauchten  bei  aolchen  Peraonen» 
welche  bitterct  atarkende^  oder  aualeerande  Mit- 
tel in  Verbindung  mit  der  Pig«  erfordern«  In- 
.desaen  bleibt  auch  dieser  Form  daa  Unange- 
nehme^ und  gar  oft  den  Fortgebrauch  der  Djg* 
Hindeimde^  dab  sie  zu  bald  und  zu  aurk  auf 
den  Magen  und  Darmkanal  emetiach  oder  pur« 
girend  wirkt»  in  welchem  Fall  dann  immex^ 
auch  wenn  das  Mi^el  noch  ertragen  werdes 
könnte  9  aeine  Wirkungen  auf  daa  allgamaina 
Gefäfasjatem  und  auf  die  anderen  Anaschei« 
dungsorgane  mehr  oder  weniger  vermindert 
werden,  ja  aufhören »  ohne  dab  man  eben  in 
einem  aolchen  Fall  diese  Wirkung  durch  Stei« 
gerung  der  Dosen  erzwingen  könnte  oder  dürf- 
te»    Gewöhnlich  lafse  ich  mtf  \)i§  anderthalb 


-»-     fo     * 

« 

'Digitalis  purpnrea'  (ät^tt  utrelcher  mein  rar- 
trefflicher  Freund,  der  TerdienKtvolIe  Jßrera  in 
mehreren  seiner  Schriften  aucli  die  minder  nar- 
tiiotiache  Digitalis  epiglottis  empj^ehlt)  zugleich 
anic  einer  halben-  Unze  X^ascaiille  oder  Quassien- 
'liolz  mit  zehn  bis  zwölf  Unzen  Wasser  bis  zur 
Remanenas  vy>n  sechs  bis  hödi&tens  acht  Un« 
^zen  WaÄer  hocheHi  der  Colatur  imr  nach  Um« 
standen  entweder  den  Liquor  'Alindereri^  oder 
•€lwas  Squiliaextraoti  und  ein  Tersübendes  Mit- 
tel zosetzen^  und  daton  alle  5  bis  6  Stunden 
Anfangs  nnr  einen  halben  fifslöffel  roll,  und 
dann  ganz  allmälig  steigend  bis  zu  einem  Efs- 
Idffel  roll  (bei  Erwachsenen)  nehmen.  Diese 
Mischuog  leistete  mir  oft  in  Brust- 'und  Bauch« 
tVassersuchten,  vorzüglich  nach  Erkaltungen 
und  catarrhalisch-erysipelatösen  Entzündungen^ 
und  mit  einem  fieberhaften,  gereizten ,  kram- 
-pfigten  Zustande  des  Gefabsystems  grofs.e  Dien- 
•te^  wobei  es  sich  von  selbst  versteht,  dafs  bei 
•einem  noch  vorhandenen  subinßammatorisehefi^ 
Grad  der  Gefäfsreizmig  in  dergleichen  Wasser-*^ 
suchten,  der  ^gerade  die  Digitalis  am  allermei- 
sten indicirt,  stärker  reizende  Mittel  wie  Squil- 
Is  etc«  weggelassen  werden  müssen.  Indessen 
sah  ich  mich  doch,  wegen  der  erwähnten  wi- 
drigen Wirkung  auf  die  drsten  Wege  nicht  sel- 
ben gendthigt,  auch  diese  Form  der  Digitalis» 
oder  das  Mittel  selbst,  wenigstenr  auf  einige 
Zeit|  zu  verlassen« 

Die  lYneturionn  der  Oig*  entspricht  den 
Erwartungen,  d^e  man  sich  von  der  Wirksam- 
keit dieses  Mittels  in  den  dasselbe  erfordern- 
den Fallen  zu  machen  hat,  wenn  auch  nicht 
in  einem  höheren  und  allgemeineren  Grad,  als 
die  DecoctfortUf  doch  eben  so  gut  und  zuver- 


.     -—    '»X  •■-. 

I 

Msslg»  tmd  ti«  htt  daher,  ien  grebtn  Voituj^» 
dals  in  dieser  Form  die*  Digitalis  am  besten 
und  am  längsten  von  dem  Magen  und  Darm- 
kanal ertragen  wird,  dafs  sie  so  am  wenigsten 
(wenn  die  Dosis  nicht  übennifsig  erhöht^odec 
zu  oft)  wohl  gar  alle  ein  bis  xwei  Stunden » 
wie  es  schon  zuweilen  geschieht,  gereicht  wei^ 
den)  Uebiichkeity  Erbrechen  und  Laxiren  e^• 
Tegt»  und  dals  sie  aach  hinsichtlich  des  6e« 
ac£macks  am  wenigsten  unangenehm  wird,  und 
>  daher  auch  Kindern  oder  sehr  Terwöhnten  Gau« 
mtn  am  ersten  noch  mit  irgend  einem  ein- 
fachen Versüfsungsmittel  beigebracht  werden 
jumn;  Nur  kommt  Alles  darauf  an,  dafs  eine 
solche  Tinctura  Digitaleos  auch  gut  und  zweck- 
mälaig,  d,  h.  der  Wirkungsweise  der  Fianze 
möglichst  angemessen,  und  diese  möglichst  rein 
und  concenirirt  erhaltend,  bereitet  sey«  Des- 
halb kann  schon  eine  mit /;iir«i7i  starkem  Wein- 
geist bereitete  Fingerbuttinktur  nicht  für  ein^ 
tweckmafsige  gelten,  indem  der  rectificirte  Wein- 
g;eist  nicht  nur  die  rseinösen  und  scharfen 
Theile  der  Pflanze  allzustark  auszieht,  und  die- 
een£xtract  dadurch  schon  zu  sehr  reizend  macht, 
sondern  indem  er  selbst  in  den  zwanzig  oder 
dreifsig  und  mehr  Tropfen,  die  der  Kranke  hA 
det  jedesmaligen  Dose  von  ihm  erhält,  durch 
eeine  spirituöse  Reizung  auf  das  Blutgeflfs^ 
System  wie  auf  das  der  Nerven  der  eigenthüm- 
lichen  Wirkung  der  Digitalis,  auf  die  es  we- 
nigstiens  in  entzundungsartigen  oder  subpblo^ 
gistischen  Wassersuchten  etc*  am  meisten  an- 
komHit,  gerade  e  diametro  entgegenwirkt^  und 
dies^  weniglBtens  bedeutend  beschrankt«  Aus 
gleichem  Grunde,  und  nur  noch  in  viel  höhe- 
rem Gräde^  ist  auch  eine  mit  Aetfher  bereitete 
Hnctur  der  Digitalis  (dergleichen  eine  in  der 


-i    V    •»• 

I 

Prtubfodifn  Pliarmacopöe  vorkommr)  unzwedi* 
mibig;  and  inan  iunn  sich  wirklich  kaum  et- 
"was  £ntgegeng«8aut«rea  dcnkeD»  ala  Aethcr  und 

Aus  diesen  Rüc^ichten  habe   ich   achon 

aeit  mehr  als  vierzehn  Jahren  blofa  einen  mit 

,JVasser  verdünnten  fVeingeist  zur  '  Bereitung 

,«ine^  von  inh'  in  den  hiesigen  Apotheken  ein« 

.geführten  Tincturß  Oigitaleos   semfspirituosM 

anwenden  lassen,  nach  folgender  Vorschrift: 

Mee^   Hb.  Digitaleos  purp^  eoneiß.  Uneias 

duas^ 
Spirit*  F'ini  reetißeati 
Aqu^   Cinnamomp  simpU  ana  Uneias 

tres^ 
Üf*  digerantur  per  tjuatriduum  in  laco  ea» 
Udo»     Tincturam  Idniter  expreffam  ßltra  et 
ferva  ufui^ 

Diese  Tinctur,  welche  nach' Analogie  der 
weingeistig- wässerigen  Opiumtinctur  bereitet 
ist»  enthält  die  wesentlicheren  Bestantheile  der 
Pigitalis  in  völlig  hinreichendem  Grad  aufge« 
Jöst  und  concentrirt«  Sie  enthält  aowohl  von 
dem  narl^otisch-acharfen  Princip  der  Dig^  als 
von  ihrem  harzigen  FxtractivatoBF  eine  aolche 
.betrachtliche  Menge»  dafs  ohngefähr  sieben  bis 
.acht,  höchstens  zehn  Tropfen  in  ihrer  Wirkung 
einem  Gran  des  Palvers  der  Digitalis  gleich 
zn  setzen  sind.  Dabei  hat  aie  nicht  den  Nach- 
theil  der  verhältnifsmätsig  zu  starken  apirituo« 
aen  Reitzung,  indem  bei. einer  Gabe  von  lo» 
15  bis  20  Tropfen  doch  nur  erst  die  Hälfte 
derselben  Weingeist  sind»  und  zwei  Tropfen 
gewässerter  Weingeist  auch  keinesweges  so  stark 
wirken»  als  ein  Tropfen  reiner  Weingeist»  Diese 
Tinctur  hlält  sich  auch  sehr  lange  gut  und  un« 


^     «5     — 

^Mrabfy  und  idi  hAe  «elbit  aiii#  «otcbe  tcliott 

seit  ein  paar  Jahren  «tefaen,  welche  noch  im« 

mer  hell  und  ohne  Bodenaau  ist.    Man  kann 

anch  gar  wohl  statt  dei  Zimmtwaasers,  durch 

welches  die  Tinctur  Mos  angenehmer  für  den 

Geruch  und  Geschmack  wird,  gemeines  destiU 

Urtes  fVmsset  ciazn  nehmen,  wenn  man  glan« 

Iben  aoUte,  dafs  dasTÜber  Zimmt  abgeaogene 

Wasaer  nidit  genug  von   den   Beatandtheiien 

der  Pflanze  aumehmen  könne;  denn  die  aro« 

anarische  Wirkung  der   wenigen   Tropfen  dee 

Zlnomtwassera  -pro  dosi  kann  doch  kaum  in  Be* 

tvacbt  kommen«     Aneh  die  preufsiseh^  Fhar* 

macopäe  hat  in  ihrer  neneaten  (dritten)  Ana« 

,gabe  eme  der  meinigen  ihnliche  Fingerhuts« 

tinktnr  itoter '  dem  Namen   ITnefifra  digitale 

jimpUXf  welche  nnr  gemeines  destiiU  Waaset 

#nthalt*      Uebrigens  unienchrtdet    sich   diese 

«benfalls  sehr  gute 'Tinctur  von  der  mdnigen 

dadurch,    dafs   aie   an   Digitalis -Gehalt  etwas 

schwicber  ist,  (zwei  Unzfn  Digitalis  zu  1 3  Un« 

zen  Flnasigkcit)  und  doppelt  $o  viel  Weingeist 

ala  Wisser  enthält.  Wenn /riVcAs  Digitalisblät« 

ter,  wenn  gleich  etwae  gewelkt  (welches  ohne« 

hin  inmtier   geschehen  murs),  zu  der  Tinktur 

genommen  werden,  (wie  ich  dieses  auch  in  der 

früheren  Zeit  immer  thun  liefs)  so  kann  und 

mufs  auch  wohl  die  Proportion  des  Weingei« 

stes  etwas  stärker,    als   die  gleiche  mit    dem 

Wasser  sejn,    doch  würde  ich  auch  in  diesem 

Falle  das  Verhiltnib  des  Weingeistes  zum  Was« 

eer  ntcht  höher  als  etwa  5  :  4  seci^en   lassen, 

vorausgesetzt,  dsfs  die  Blatter  durch  das  WeU 

ken  wenigstens  den  gröfsten  Tbeil  ihres  Was« 

sers  verlobren  haben«    Wenn  aber,  wie  Ich  es 

hl  neuerer  Zeit  jystzt  thun  lasse,    und  wie  es 

aach  allerdings  für  den  gleicbmäfaigeren  6e» 


-    H    - 

halt  dto  Pripirats  Torzaglicher  Ut,  inn  SchatUn 
bei  warmer  Somniierluft  gctrocknele  Blätter  ge- 
nommen werden,  so  halte  ich  die  oben  ange« 
gebene  aeqaale  Proportion  *ibx  die  beste. 

Ich  bediene  mkh  dieser  Tinktur  vielfaltig 
und    mit   einem    ausgezeichneten    Nätzen    in 
TerschiedenAfi    hydropischen  und  phthisisehen 
Krankheitenf  und  auch  in  aolchen  allgemeine- 
ren und  nicht  immer  eine  bestimmte'  Form 
annehmenden  AfiFectionen  des  Gefäfs-  und  Ner« 
Tensystemsy   welchen  ein  sehr  erhöhter  Irrka« 
bilitatsgrad  und  eine  fortwährende  übermäfslg« 
Beitzung  des  Herzens   und   Blutgefäfssystems^ 
mit  vermehrtem  Orrasmua,  anhaltendem  Fie- 
berpuls zu  Orunde  Hegt,  ohne  dafs  die  bedin* 
gende  Ursache  in  den  ersten  Wegen,  oder  in 
einer  innem  yereiterang,  die  übrigens  den  60« 
brauch'der  Digitalis« fceinesweges  geradezu  aus- 
echlierst,  vielmehr  oft  erfordert,  oder  in  einer 
ipechanischen   Reizung    eines  innern-  Organs^ 
wie    z.  B«   durch  Oallan-  oder    Nierensteine^ 
durch  fremde  Körper  in  einer  Wunde  u»  s«  w» 
Uge»  Doch  können  auch  Fälle  dieser  Art  vorkom- 
men, wo  die  Digitalis  auch  bei  solchen  noch  Fort-  ' 
währenden  Ursachen  (nur  mit  Ausnahmen  gas- 
trisch-galliger Unreinigkeiten  und  überhaupt  einer 
zu  sehr  gestörten  oder  gesunkenen  Verdauung,  di# 
dem  Gebrauch  der  Digitalis  am  meisten   ent- 
gegenstehen) sehr  nützHch  und  angezeigt  sejm; 
wie  namentlich  bei  tuberculösen   Geschwüren 
der  Lunge,  bei    entzündlichen  Krämpfen  der 
Gallen-  und  Harnwerkzeuge»  bei  eingeklepom- 
ten  Brüchen  etc.     In  wahren  und  acuten  Ent- 

'  Zündungen  muskulöser  oder  gefäfsreicher  Theile 
habe  ich  zwar  bisher  weder  jene  Tinctiir,  noch 
überhaupt  die  Digitalis,  so  wie  es  jetzt  Rasori^ 

Borda  und  ihre  Schüler  thun,  nicht  angewenp 


hiAfK  liAor.  bii  >  i§m:  ■B|timi . 
-1%jEriH0Bn  wihitDd 'lUr 
in^-WMl  üdlM  Mdk»  SüCiAiidiuig«! 
fMMiau    Itttoch.  Iiibtt  ich.  in  Imfii? 
«nd  unvollkolnAuMMii  qymplmliich  »». 
riiM*)^BnCEattauxiMo  oranger  ThiUf^  nm  d«» 

iHlHididi.  weaa  4d#gliAlbch«r  Art  uf^djini^ 
imgiMttg^klMr  StasiSbidlicbktil  und  IUwmhp^ 
iMit'fiprimodn  wam,  diäte  MiMl  JPübrtr« 
nala^  taA  «sigcix^Ale  cmt  tidiibAr  gpiim»  miA 
dmanRÄim  Iml§  «ogeweiidtu  .  Am  mf^Mii 
imd  uniJiclMlffi  gibnndfe  Idi  dte  obigffi.TiM« 
tar>iB  flirjfiiigen  Art  d^ttr^Bruiiwass^rsu^i^ 
weli^/M  »odi  ■iemKcb  krifUgm  upd.iiicii^ 
lM»lftnwid  gichakrtichmi;  finbjafciro  «u  troi^iiib. 

mluilitchia  mid  m^^mnlU^^ 
I4UBI09  .tmd  der  8chlibi)df^$cn 
der  .fimiKchtaif  odeK-andi  ent  einer  •rJinellen 
Erkittwig  jiefh  jHMrheigffMgener  Krmtxupg  eoi« 
etanden  ut^  und  einen  gereizten,  schnelleren^ 
härtlidien  Pnlii  und  andere  Phinomene  d« 
ner  noch  fortglimmenden  •ubinflammatoritclien 
Diathetia  im  Gefolgt  hatt  {.cli  verbinde  aie  in 
eolchen  Fallen  mit  betonderä  gutem  Erfolg  mit 
dem  Liquor  Mindereri*);  zuweilen  auch  mit 
dem    Sjrupiu  senegüe   oder   einem  Infuaum 

« 

*)  B«i  diMOT  Gelegenheit  muff  ich  einen  mir  unan» 
genehmen  DrucMf9hUr  Terbeisern,  der  fich  in  Be« 
treff  des  Liquor  ammon,  acttic,  in  meiner  neue« 
eten  Schrift  ;  Vorschlag  und  Aufforderung  zur  Grün* 
düng  und  Einführung  tintr  allgtnuintn  uunchtn 
National-' Pharmacopöt^  Bamberg  isio^  pag.  aa.  in 
der  Kote  eineeachlichen  hat.  Es  mufs  nümlich 
dorr  bei  der  Angabe  der  Bereitung;  dieses  Liquor 
HinArtri  nach  der  Jhrtufi»  Pharm acopöe  hMAMnx 
Zwölf  Unsen  daatill*  Wuters,  statt  a4  Unaea»  wia 
•adort  iteht» 


—    |6    - 

dierselibM;  4n  andern  Fällenj^  wo  mthr  Hypciw 
aeatheaid  '  mit  KFunpfkuatind-  vcrwahec,  mit 
kleinen  Gaben  Ton  Opionhinctnr.  Oefter  hvü 
be  ich  anch  in  mehr  entt&ndliqh»iymphatiachen 
Affectionen  abroechsdnd  die  Tinctar-mit  dem 
Calotnd  nehmen  lisaen.  In  höherem  Grade 
von  Waaeersucht,  und  wo  stärker\  zumal  auf 
die  Urinaecr^on  gewirkt  werden  mufa^  ziehe 
Ich  immer  das  Decoct  der  Digitalia  iK>r« 

Gewöhnlich  gebe  ich  15  bis  30,  bis  25  Trop« 
Ikn  meiner  Ithctura  digit^  pro  dosi^  alle  5  bia 
6  Stunden;  selten  ma^r,  und  noch  seltner  öf» 
ter  AeB  Tags.  Bei  Kindei^n  unter  10  Jahren 
nur  4  --^  8  TropfiNl«  Die  Wirkung  dieser 
Tinctur  auf  den  Urin  ist  oft  auffallend«  In 
andern  Fiüen  findet  aie  vveniger  sutt«  Von 
dem  Magen  wird  diese  Tinctur,  unier  allen 
l^brigien  Formen  der  Digiulis,  noch  a«i  besten 
nnd  am  la*ngsten  vertragen^  wie  lA  aue  meh* 
raten  £rfidirungen  mich  übersengt  habev 


») 


It. 


—     17      r- 


•  1 


'Von  ■•'.■■ 

einem  gan^  besondenif 

oft  Mbr  b«rtii9ddgen 

Qebärmutter-Bliitflnsse, 

der  aicb 

juach  nancbeii  Fi^bl-  od«r  Frftbgobunm 

moBcii^leii  pflegt. 
Von 

DXf   Wigand. 


MZß$  ift  mir  aufgefallen»  dafs  sowohl  Hr.  Prof« 
Sicholdf  der  noch  die  Frauenzimmer-Krankheit 
Ken  am  volUtäDdigsten  abgehandelt  hat»  als 
iucb  die  Herren  Profesaoren  Jörg  und  JJdunde^ 
welche  neuerdinga  über  diesen  CegenaUnd  zu 
ichreiben  aich  berufen  fftblten^  mU  keinem  ein« 
sigen  Worte  einer  Fraüenzimmeri-Krankheit  er«* 
vvähnt  haben»  di^  doch  in  der  Praxis  oft  genug 
rork6mmtp  und  nicht  nur  uns  Aerzten  viel 
Borge  und  Mühe  macht»  sondern  aqch»  wen^ 
nicht  die  gnostigsten  Umbinde  der  im  Duo« 
kein  tappenden  Kunft  zu  Hülfe  kommeui  nicht 
Joanu  XZXXUI.  B.  1. 6t»  B 


— .   *&  — 


t 


selten -mit  «inem  lebeneiaaglidiear Sienh rhji uie 
der  Kranken,  oder  wohl  gär  mit  dem  Tode 
derselben  endet«  Die  Krankheit,  welche  ich 
hier  meine,  ist  ein  ganz  besonderer,  oft  sehr 
hartnäckiger  Gebarmutter-BIutflafs,  welcher  sich 
manchmal  nach  Fehl-  oder  Frühgeburten,  bald 
später,  bald  früher  einstellt,  und  seinen  Grund 
nicht  in  einer  Atonie,  od^  in  einem  sonstigen 
abnormen  dynamischen^VerhSitniBse  der  Gebär- 
mutter, sondern  einzig  und^  allein,  oder  doch 
ganz  vOr^ä^ich  iti  'einer'  inichänischen  Ursa- 
che, und  zwar  in  dem  Ums^^^utfie^  hiat,  dafs  noch 
gröfsere  oder  kleinere  Fleischklumpen  oder 
Molen  in  dem  ^Uterus  zurück  sind,  die  einer- 
seits durch  ihren  Reiz  einen  abnorm  zu  atar- 
ken  Trieb  des  Blutes  nach  der  Gebärmutter  be- 
wirken, anderseits  durch  ihre  Gisgonvart:  Im 
Fruchthälter  diesen  verhindern,  sich  auf  den 
gehörigen  Grad  von  Kleinlieit  zusammen  zu 
ziehen,  und  dadurch  dem  Andränge  des  Blu- 
tes zu  widerstehe]^»  .  Gewöhnlich  sind  diese 
Fleischklumpen  Rückbleibsel  von  einer  nicht 
ganz  vollständig  abgegangenen  Plazenta;  oft 
sind  sie  aber  auch  das  eigen tbümliche,  für  sich 
bestehende  Produkt  einer  abnormen  Scbwaiif* 
gerschaftSrThätigkeit^  mittelst  welcher  sich  jll^ 
der  Gebärmntterhöhle,  neben  dem  eigentliche, 
£i,  auch  noch  andere  Massen  bilden,  died^nn» 
vermöge  ihres  ungleicher^  Druckes  gegen  dieses 
£i  und  wegen  der  aus  ihjreiplVIitdaseyjii  entste« 
henden  Raumverenger^mg  .n«  dgl.  die  nädiftb 
Ursache  von  dem,  unserm  Btutflusse  voransge*^ 
beladen  Fehl-  oder  Frühgejburten  werden«    . 

So  sehr  ifk  nun  auch .  öel^cnheit  hStte^ 
über  diese  in  der  That  ^ehr  wichtig^  M^tfrif ; 
eine  Menge  von  Bogen  zu  lüJUmp  $o  ühx  we^« 


.>  • 


*-    td   — 

inich  im  Gegentheil  beitrehani  nur  dli) 
iptmomente  von  meinem. täcgenitande  an* 
«Igen»  und  das  ÜetWigd  der  eigenen  Eim 
xtf  deurtheilung  und  S^chkeuntnlXi  zu* 
lensvoU  zu  überlassen»  Tch  "wurde  diesig 
pcbem  g^wlß  ioiidorbar  dankende  Bemer« 

&nlcb^  vofiuäschicken.   und   mir  dadurch 
paar,  bis  .ans  Ende  dieses  AuFsaueii  dus« 
«rnde  Leser'  mehr  zu  gewinnen  sucben,  wenn 
mir  nicfatbei  dei*  Lektüre  eihiger  der  neue« 
i  gobnrtshülrticheii  Arbeiten  und  Ü^acbrich* 
so  vorgekommen  \varei  als/ob  deren  VeF» 
er   wirklich  ein  wenig  s^u  breit  und  um*' 
idlich  sind|    und  ihren  geduldigen  Lesern 
ner   wieder.  Dinge   auftischexl, .  die   schou 
(St  und  ällgemisih  bekanlit  sind,,    und  diö 
ii. meinem  Gefühle  nach,  selbst  den  Neu* 
en  und  unerfahrenem  in  der  Kunst  nicht 
%  tweitenmali  geschwelge  denn  zum  6tex| 
ir  8ten  Mahle,  wiedersagen  sollte.   Ganz  ab« 
;hen    Von  den  uniiöthigeü  und    Fdst  nner« 
ivinglichen    Kosten,    die  ^nan    uns    armen 
zten   durch   solche  dickleibige  und  für  die 
sten  Leser  wahrhaft   taube  üüqher  machte 
-sehen  von  der  aus  dieser  Quelle  eiitsprin« 
len,    gewifs  sehr  verzeihlichen  ^  gänzlichen 
thie  so  manches  sonst  fleifsigen,  aber  we-^ 
)r  bemittelten  Praktikers  gegen  alle  neuere 
riften:    so  •  scheint  mir  schon  in  dem  blo« 
Verfahren  selbst  etwas  zuließen,  wodurch 
Schriftsteller  wenig  Achtung  für  die  Kennt« 
e  seines  Lesers  verrath,  oder,  wenn  er  für 
e  gewesenen  Scliüler  schreibt^  eben  keine 
86  Meinung  von  den  Fortschritten  er wecktg 
diese  während    ihrer  akademischen  Lauf* 
Q  gemacht  haben«    Denn  wenn  der  Lette« 

B  Z 


—    ao     — 

«•idtrBeiGheldeniiett  und  mehrem  andern  R&ck« 
üchum  zum  Trutze,  für  so  nöthig  erachtet^  bei 
den  bekanntesten  Dingen  in  du  kleinste,  ge- 
ringfügigste Detail  einzugehen,  mub  man  dann 
nicht  glauben,   er  setze  Torans,  seine  Schüler 
liätten  die  CoÜegia  gar  nicht,  oder  nur  halb 
gehörtf  oder  seitdem  ihr  Gedäcbtnils  und  alle 
eigene    Beuribeilungskraft    ginzlicb    Terloren, 
ein  Vorwurf,  den  man,  so  grofs  auch  der  Man- 
gel an  zweckmifsigen   akademischen  Anstellen 
und  Einrichtungen    ist,   wodurch   die   jungen 
Leute  zu  einem  ernstlichem  Fleifse  angehalten 
werden  könnten,  denn  doch  wohl  nur  den  we* 
nigsten    Akademikern   machen-  kann.       Auch 
bringt  dieses  Ausgehen  der  akademischen  Leh^ 
rer  auf  wahre  Kleinigkeiten  und  Nebensachen 
(wohin  ich  denn    auch  manche    theoretiache 
und  rein  apriorische  Ansichten  zu  rechnen  wa« 
,e)  den  grofsen ,  eben  so  wenig  ^u  berechnen« 
en  als  ^wer  zu  verantwortenden  Nackthril, 
dals  ihre  Schüler,   welche  so  gern  und  leicht 
ad  vtrba  magistri  schwören,   einen  gewieeei^ 
an  blofsen  Kleinigkeiten    zu  sehr  hangenden 
Sekten-Geist   anndimen,  der   sie  nachher  im 
bürgerlichen  Leben  zu   sehr   unbescheideneiif 
dünkelvollen ,    intoleranten ,    widerstrebendsB 
und,  leider  oft  genug,  zu  wahrhaft  feindeeUg 
gesinnten  Collegen  macht«    Denn  hat  ihr  vo« 
riger  Lehrer,  z.  B«  in^  Göttingen,  auf  einen  an« 
dem  Professor,  z*  B*  in  Wien,  laut  und  öffenU 
lieh  vom  Catheder  herab  geschimpft,  gelob^ 
und  diesem  kein  ehrliches   Haar  gelassen,  wie 
darf  man  denn  wohl  verlangen,  dafs  nun  xwet 

Jinge  angehende  Praktiker,  die  von  eich  wiaeeup 
ab  der  eine  in  Göttingen,  der  andere  aber  ia 
Wien  studirt  hat,  sich,  wo  sie  zusammen  kom^ 
men,  koUegiallsch,  dt  h«  fireundschäfUicfa,  offea 


j 


—      •!      — 

vnd  mit  Achtung  nnd  Zatrauen  behandeln  soN 
len»  Wird  nicht  ein  jeder  Ton  ihnen  glaubent 
der  liier  vor  ihm  itehende  Herr  College  tejr 
um  kein  Haar  anders  imd  gescheidter  als  m 
weiland  der  Lehrer  desselben  war,  und  wird 
eich  nidit  die  Fehde  der  Lehrer  auch  unter  den 
Schalem 9  mehr  oder  weniger  heimlich,  fort« 
epinnen? 

Es  wäre  deshalb .  sehr  zu  wfinsehefif  dab 
man  in  diesem  Augenblicke^  wo  du  Eisen  noch 
warm  ist,  und  wo  von  allen  Seiten  her  so  viel 
▼on  Aussöhnung  und  Frieden  geschrieben,  und 
auch  wohl  daran  cearbeitet  wird, '  auch  darauF 
bedacht  seyn  möchte ,  auf  irgend  eine  Weise 
die  simmtlichen  Lehrer  auf  unsem  Universiti- 
ten,  hohen  Schulen  und  an  sonstigen  Lehr« 
und  Bildungsanstalten  der  Nation »  wenn  aacli 
nicht  mit  einander  gänzlich  auszusöhneUf  so 
doch  auf  einen  friedlichem,  ich  möchte  wohl 
tagen  christlichem  Fu(s  zu  einander  zu  setzen. 
Wie  wollen  wir  armen  Deutschen  zu  einem 
allgemeinen  und  dauerhaften  Verein,  zu  einer 
^ationalltit,zu  einem  Volksthum  und  ähnlichen» 
gewUs  höchst  wünschenswerthen  Dingen  mehr 
ffsüMUguhf  wenn  und  so  lange  noch  unsere  Ge* 
ulvten,  und  die  zum  Unterrichte  und  zur  Bii- 
dnng  des  Volkes  angestellten  Lehrer,  welche^ 
aiimichst  den  Regenten  und  deren  MinkterUt 
aa  der  Spitze  der  Nation  stehen,  und  auf  de- 
ren Stimmung  und  Willen  einen  sehr  merkli- 
den  Einflub  haben,  sich  einander  nicht  nur 
fremd  sind,  sondern  si(:h*s  sogar  zur  angelegent- 
Kcfaeten  Sacha  machen,  einander  auf  die  un- 
anslindigsta  und  schnödeste  Weise  zu  behan- 
deln» aufs  tiefste  herabzuwürdigen,  und  in  daa 
gAäesigste  Licht  zu  stellen*  Wie  dürfen  wir 
erwarten  t   dafs   andere  Nationen  uns  achtent 


'm^       %2       mm 

unserin  Xleifte  und  Streben  Gerechtigkeit  y/fU 
.derfabren  la^en  \verden,  so  lange  irfr  nns  im- 
|er  einander  selbst  ao  erniedrigen^  und^niitapr 
^Tvenig  Scbonung  behandeint  —  Waa  yon  tu> 
zelnen  Menschen  gilt,  gUt  anch  von  gamen 
{9atioi]|eA»yon  ganzen  Menschenklassent  ff^iUst 
du  von  andern  wahrhaft  geehrt  und  geachtet 
^eynf  so  fang^,  damit  ^n^ .  dafs  du  selbst  dinh 
WohrJjLßft  aqhten,  kannst!!  —  £ine  herdicl^ 
{jehre^  hei  oeren  Befolgung  sich  das  Glock  der 
pentscben  ganz  von  selbsut  eii^fijiden  wüurdei 
rrr  Doch»  icn  gewahre  n;iit  Entsetzenj^  da(a  ich 
in  ^e  Qegend  abges^ch weift  bi^,^  in  welchifr 
CS  in  der  llegel  dem  Arzte  nich(  erlaubt  is^» 
eich  so  frei  nn4  unbefangen^  als.  an  eeixieii 
J^ankenbettenji  zu  bewegen  J^  ich  kehye  de^- 
talb  ^cbi^ell  zu  meinen;!  ersten  Gegenattnde 
zurück«  Es  sey  mir  erlaubt,  nur  i^och  dU 
paar  Gründe  vorauszuschicpken ,  \yaru19  ,\qk 
dieses,,  eigentlich  für  praktische  Äerzte  be« 
ftimmte  Journal  und  kein  geburtshülflichet 
^uv  Bekanntmachung  meiner  Sache  gow|i|k 
^bc*    Dicijß  Qi:unde  sind: 

^stUchf.  weit  diese  Zeitschrift  nnsixejt^ 

xct  allen,  andern  ani  meisten  gelesen  wirdj^  nil|l 

eehon  dermn  aUein  zur  allgem^ii^ern  Beklinnt^ 

^machung  eines,    wie  mich  dünkt,    wichjtige^ 

S^aUee  9uch  W^  meisten  beitragen  kannV. 

Ziveitens^  weil  in  der  Regel  die  Aerzte.  nnd 
Sfucht  die  Geburtshelfer  die  erste  Instanz  whf. 
en  welche  sich  die  Frauen  uij^ter  diesen  Um- 
ftänden  m  wenden. pflegen;  und  ^eü  es.endli4i 

'  Dritten^,  gewifa  keinm  einsigen  r^cht  od^r 

W^^kmä/sig  ^cbild^tca  Geburtshelfer  ^iebr^  d^- 


1 


Und  nun '«11»  Satb:e« 

[fi  der  jetzt  naÜer  zu  beschreibenden  Krank« 
tritt  'zweii  drei»  sechs  und  mehr  Wochen 

der  Fiehl«  oder  Frühgeburt .  auf  einmal, 
iohne  die  gfringete  iuCsere  Veranlassungt 
Slutflö/s  aus  der  Gebärmutter,  ein»  den  man 
y  Weil  sonst  keine  Beschwerden  damit  ver« 
:en  sind,  für  die  wiederkehrende,  etwas  stär« 
Menstruation  hält«  Anstatt-  dafs  diese  aber 

nach  einigen  Tagen    aufzuhören    pflegt,    ^  -^ 

rt  dieser  Dlutflufs,   bald  ununterbrochen,  H 

aber  auch  in  Pausen  von  halben  und  gan«  \] 

Tagep  lang  Fort,  und  wird  nun,  bei  eini« 
▼on  einer   gewissen  Unbehaglichkeit  und  • 

igkeit  begleitet,  die  man  selbst  bei  der  pro»  h 

rten  Menstruation  nicht  leicht  bemerkt.  An.«  •] 

des  bekannten,  aus  einer  I^letliora.  des  Un^  | 

ifas  und  djBT  Gebärmutter   entspringenden  ;| 

ihls  von  einem  Angefüllt-  und  Warmseyn  Ij 

Bauches,  klagt  die  Kranke   vielmehr  übec  1^ 

Gefühl  von  Leere  und  Abspannung  darin,  !^ 

hes  oft  so  weit  gehet,  dafs  es  ihr  vorkömmt,  1 

volle  etwas  aus  den  Gebortstheilen  heraufr«  |il 

n«  Dabei  zielf|;en  sich  von  Zeit  zu  Zeit  Au«  ,\ 


—   H   - 

tttid  Fufse  Terlieren  ihr«  ntt&rlich«  Farbe  und 
Wärme,  und  schwitzen  entweder  Tieli  oder  auch 
eo  wenig,  dab  tie  wie  trocktiei  Leder  anzuFoh« 
len,  daa  Gesicht  fällt  zusammen,  wird  blaascr, 
Sanfter,  leidender  '—  kurz,  wird  ^ani;  so  ai^en« 
thümlich  aussehen,  wie  wir  es  bei  ipebreril. 
Wöchnerinnen  finden*  Wird  nun  der  Arzt  zvl 
Aathe  gezogen,  so  sucht  dieter  natüiüch  die 
Ursache  der  Krankheit  in  dem,  was.  ihm  gleicb- 
Sam  zunächst  liegt«  £r  wird  deshalb  dein  Blut? 
Bufs  Von  einer  nach  dem  Abort  oder  der  Frah« 
geburt  zurfickgebliebenen  Schwäche  der  Gebar- 
ttlütter,  öder  von  Sträck*Bclien  Verseisehh'eicen  *) 
des  Unterleibed,  oder  von  dem  Reize  eines  "igich" 
tischen,  rheomatiscfato  oder  sonstigen  specifi« 
Sehen  Stoffes,  öder  von  Shhlichen  Diiigeh  naeluif 
ableiten.  &s  werden  nun  Diaphoretica,  ^luiee« 
srende  Mittel,  China,  Vitriolsäure,  Zimmt^  Alaun, 
Kino  ü*  dgl»  Innerlich  und  äuberlich,  und  in 
kleinern  tind  grdfsern  Gaben  angewendet«  Aber 
alles  umsonst;  denn  während  dessen  blutet  die 
Kränke  fort»  Was  der  Arzt  hier  mit;  alle  seiner 
Sorgfalt  tmd  Muhd  erringt,  ist  vielleicht  ein 
Stillestand  de$  Blutes  von  24  bi^  48  Stunden« 
Sobald  aber  die  Person  ihr  Bette  oder  Sopha 
auf  mehrere  Stunden  lang  verlasset,  oder  so- 
bald sie  die  geringste  Gemütbsbewegung  eri^ 
det,  oder  sobald  sie  auch  nur  irgend  etwas  un« 
gewöhnlich  Warmea  oder  Reizendes  laset,  oder 
trinket,  sobald  ist  auch  der  alte  Blutflufa  wie« 
der  da»  Uebrigeni  hat  das  abgehende  Blnl^ 
wenigstens  ssu  Anfange  der  Krankheit  nochf 
aeine  gewöhnliche  Farbe  und  seinen  natiirli« 
chen  Geruch,  nnd  unterscheidet  sich  von  dem 
Menitruationsblnte   nur  durch  seine  gröfs0M 

^)  Si  It.  Stitak  di  üM  prut  caUvU  causa  tUk 


-       2S      — 

Ueigung  zur  Gerinnwigf  die  wir  danmfl  «rken« 
nen^  diu  das  Blat  hier  nicht  nur  flüsiig,  ton« 
dem  gröbtentheila  auch  in  kleinen  BlatklmiH 
pen  aus  der  Mutteracheide  abgehe  — 

Der  Aoagäng  oder  daa  Ende  dieter  Kranit^ 
hdt  iat  bei  der  biaher  gebräuchlichen,  Mofa  dy* 
uamisehen  Behandlung»  gewöhnlich  dreifach: 

,  Im  Wenn  die  Peraon  jung  und  aonat  ge* 
aund  und  faraftig  iat,  dabei  gute  Verdauunga« 
Werkzeuge  hat^  und  sich  in  einer  Lage  befin« 
det»  wo  eie  aich  durch  gut^  nihrende  Sfieiaen 
und  Gedrinke  gehörig  zu  reatauriren,  und  daa 
Verloren  gegangene  Blut  bald  wiederzugewinnen 
im  Stande  iat,  ao  kann  der  Blutflufs  nicht  nur 
zw^,  drei  und  mehr  Wochen,  ohne  groben 
Nechtheii  fär  die  Kranke,  anhalten,  aondern 
er  pflegt  dann  auch  wohl  damit  zu  enden,  dafe 
unTermnthet  und  auf  einmahl,  unter  nicht  gans 
unbedeutenden  wehenartigen  Schmerzen,  der 
kleinena  oder  gröbere  Fleiachldumpen  aua  den 
Geburtatheilen  abgeht«  —  Fehlen  aber 

8U  die  meiaten  von  den  eben  angeführten 
günadgen  Bedingungen,  ao  zieht  aich  die  H|« 
mozrhagie  jedeamahl  ao  weit  in  die  Linga^  bie 
em  Ende  zugleich  mit  dem  Blute  auch  noch 
tine  achmutzig  grane^  gmmöae,  oder  mit  kleU 
nen  Fleiachföaerdien  Termiadit j,  übdriechendeb 
und  nicht  selten  aogar  acharfe  Jauche,  abzuge« 
hao  snfängl«  Oieaer  Abgang  iat  dann  ni(£ta 
andere  ala  die  Folge  von  einem  langaamen  Ab- 
faulen oder  Verweaen  der  Ui  der  Gebärmutter 
verborgenen  Fleiachnuase*  Da  nun  über  die* 
sem  allmähligen  Verwesen  gewöhnlich  auch 
noch  mehrere  Wochen  hingdien;  da  hier  über* 
dem  noph  die  Oebirmutter  aowohl  als  die  Mut* 
tarscheide  immerwährend  mit  einem  fauligten 
Stoffe  bdegk  #ind|  der  so  leicht  rcaorbirt  und 


J 


—      86      — 

,  •  f. 

dann  ^le  Urf  ache  von  Fieber  oder  andern  Kranl« 
Jhi^iten.  (z.  B.  der  Lungen)  werden  kann^  da 
das  ewige  Stilieliegen  und  der  Aufenth^ilt  iq 
.eiser  verdorbenen  Stubenluft  auch  liicIit.obLhe 
^aqhtheilige  Folgen  abgeht;  so  sieht  nian  leicht 
ein^  dafs  diese  Art  von  Ausgang  schon  weit 
bedenklicher  ist,  als  die  erster,  und  dafs  der 
J^rz%  Ijiier  in  der  That  grofse  Sorgfalt  ündKunsjt 
anzuwenden  hat^  wenn  er  seine  Kranke  nicht 
nur  .vom  Tode  retten,  sondern  sie  auch  vor 
lebenslänglichem  Siechthume  (wohin  z.'B.  eine 
ganz  eigene  Art  von  änfserst  hartnackigen  Kopf« 
«chmerzenf  Hysterie  u«  dgl.  m»  gehören)  sicher 
stellen  will.  —     Die 

jte  Art  von.  Ausgang  dieser  Krankheit  ist 
endlich  (wenn  sich  nicht  vielleicht  ein  eigentp 
^  lieber^  \vahrer  Mutterpolyp  gebildet  b^t)  diesc^ 
dafs  der  eben  beschriebene  schinutzige,  fleisch« 
faserige,  übelriechende  Abgang  gar  kein  Ende 
nimmt,  sondern  höchstens  von  Zeit  zu  ZqU 
niit  einem  stärkern.  Abgange  eines  ziemlich 
reinen  Geblütes  abwechselt,  bis  denn  zalttzt 
«auch  noch  allgemeine  Wassersucht  ^  (jungea* 
eucht  und  gänzliche  Abzehrung  dazukonuiiffn» 
tind  dem  Leben  der  Unglücklichen  ein  von 
jedermann  sehnlichst  erwünschtes  find«  mst- 
chen*    — 

Dies  wäre  mm .  das  Hauptsächlichste  mH 
der  GffsMckte  und  Progu&se  dieser  Krankheit^ 
So  wie  sie  sich  bei  der  bisher  gebraucbÜGlien 
bloCs  djnamUchefi  Behandlung  darstellt* 

Was  die  Diagnose  derselben  oder  jene  Ze/« 
€lien  anlangt,  wodurch  sie  sich  von  allen  an« 
dem  ähnlichen  Zuständen  des  Uterus,  und  ^or« 
tügUch  von  dem  Bluiftusse  aus  blofser  Atoni^ 
<2c4r  Qobärmutter^  öder  aus  abaoro^  ventärkter 


Mtmtrvtüon,  wuentllcli  untarecbaid«^  lo  .tin^ 
dies  »achfolgende: 

1.  pflej;t  in  der  Regel  (tetii  biet  in  Rede  . 
atelienilen  Btuiflusae  eine  längere  oder  iürzeiß 
Zeit  lang,  ein  Abort  oder  eine  Friihgebj.ii't  vor- 
ausgegangen zu  teyn.  Doch  habe  icb  ibn  auch 
einigemahl  ursprünglich  für  sieb,  und  iwar  bw 
kleineu,  weichen,  lappicbren,  und  aicti  dai;uin 
«o  spät  und  nach  langeui  Blutflusae  abtrennen- ' 
den  Molen,  entatehen  sehen. 

Stens  gerinnt  dzs  h'C^r  abgehende  Blut,  W10 
«cbon  einmahl  bemetkt  worden,  leichter,  aU' 
C9  in  deritegelimt  dem  monatblichenGeblute  ' 
der  Fall  igt;  bringt,  bei  längerer  Dauer  der 
Krankheit,  «ine  Menge  schiautcig  grauer  Fleisch- 
flgerchen  mit,  und  nimmt  dann  auch  den  e^- 
gentbütnlictien,  itianthen  Lochien  ahnlicheat 
«ehr  iiblen  Geruch  an. 

5tena  zeigt  sich  in  den  spätem  Feriodeo 
dar  Krankheit  in  dem  Gesichte  der  nieiaten 
dinier  Frauen,  ein  ganz  beionderer,  nicht  zu 
beschreibender  und  doch  auch  nicht  zu  ver« 
kennender,  den  IVöchiicriunen  vorzüglich  ei-  , 
^ener  Zug  von  hingebender  Sanftmuth,  Riiba 
nnd  körperlicher  Mattigkeit,  der  sich  um  Ai^ 
msa.  und  Mund  am  stärksten  ausdrückt. 

4ten9  emplindet  die  Kranke  gewuhnUch, 
■0  oft  das  Blut  in  raschern  StrÖhmen  abnieCat« 
(O  ^cher  Zeit  «iwCf  wirklich  weHeiunisa 
'SdiaarMiit  btld  ini.Kjm^  bald  iia«hr  i^  ^et 
71«r«  d«Bfc1i;snf, 

"  '  5M1W  «cluisea  dran  ancli  du  hinJ^e  Urin- 
Ui(«<i  dn  Knokesi  dev  wbalten«  Stuhlgang 
dta  Uflinm  von '  %4x  sä  Z«it  Wiedvfcehieade« 
DnBgw<Aen  nnd  ihallche  offenbar  blofa  con* 
«npiMU«  SnflUt  roiäsKCf,  i uf  ein  krankhift  4tb^ 
\»m  LebsB  im  Uttnw  lUwiuivuusv 


—     .-Ö      —  0 

,    Das  Haupt'  Unterscheidungszeichen  erkennt 
oder  erfihrt  der  Arzt  aber  erat 

^,6tcns  durch  den  Finjrer  einer  Hebamme 
oder  eines  Geburtshelfers«  Bei  der  innerlicbea 
Untersuchung  findet  man  nimlich  die  Mutter* 
echeide  und  deren  Eingang  viel  weiter  und 
'MrSrmer,  als  dies  bei  blober  Atonie  des  Uterus» 
oder  sonst  in  einem  so  weit  Torgernckieir  Zdt« 

J unkte  nach  der  Geburt,  zu  seyH  pflegt.  Der 
lutteiimund  bildet  hier  nichts  weniger  als  das 
bekannte  küh^e,  dicke  und  derbe  Schleyenmini» 
mit  der  engen  und  tiefen  Queerspaite^  sondern 
.'ist  Vielmehr  dünner,  breiter,  sehr  warm,  rund» 
an  seinem  innersten.  Rande  elastisch  gespannt 
iti'gleich  tineben,  an  einigen  Stellen  wie  einge« 
kerot,  und  dabei  so  weit  offen,  dafs  man  mit 
der  Spitze  des  Fingers  bequem  hineinkaitn. 
Aach '  ISfst  derselbe  sich  nicht  ganz  so  leicht 
hin-  und  herbewegen,  als  im  völlig  ungesch  wäxi« 
gerteA  Zustande,  und  beweiset  also  hiedurch 
sowohl,  als  durch  seine  übrige  BeschaflFenheitp 
dafs'  in  ihm  noch  immer  ein  der  Schwanger- 
schaft ähnliches  Leben  Statt  haben  muFs«  Zu 
benierken  ist  hiebei,  dafs  man  in  den  ersten 
Wochen  der  Krankheit  bei  dieser  innerlichen 
Untersuchung  in  der  Gebärmutter  sell;»st  selten 
auf  etwas  anders  als  auf  kleine  leicht  verschieb« 
bare  Blutklumpen  stöfst,  und  dafs  die  verborg 

Sene  Mole  in  der  Regel  nicht  eher,  als  einige 
tunden  oder  wenige  Tage  vor  ihrem  Abgangs^ 
so  tief  in  der  Gebärmutter  herabsinkt,  dafa  sie' 
mit  dem  Finger  ohne  Gewalt  erreicht  werden 
kann* 

Aus  dem  bisher  Gesagten  lassen  sich  nun 
folgende  zwei  Grundsatze  für  die  Praxis  ent« 
wickeln: 

\ster  Grundsatz*  Wo  ein  nach  einem  Criii- 


I 


—     fl9     — 

her  oder  apiter  vonuagegangenen  Aborf,  oder 
nach  einer  Frühgeburt  entatandener  AbRufa 
cinea  leicht  gerinnenden  Btutea;  Tage  c»dei^  Wo» 
eben  lang  den  bewShrteacen  Mitteln  gegen  Ato« 
nie  u«  dgl»  hartnficMg  widerstehet »  und  sich' 
dabei  auch  nur  das  Mindeste  von  wehenai^tgen 
Schmerzen  in  der  Tiefe  des  Beckens  oder  im 
Kreuze  zeict;  kann  der  Am  nicht  frübege» 
nug  daravj  drin^mi^  dafs  die  Kranke  ihre  §0^ 
burtstheile  innerlich  untersuchen  Iture, 

ater  Grundsatz.  Wo  dann  neben  den  übri« 
gen  Zeichen  bei  der  innerlichen  Exploration 
die  kurz  vorher  unter  No.  6  beschriebene  Be« 
acfaaffienbeit  dea  Muttermundes  gefunden  mrd^^ 
kann  nun  der  Arzt  mit  apodiktiseher  Gewifä« 
faeit  annehmen 9  dafs  der  Blutßujs  von  einem 
in  der  Gebärmutter  befindlichen  fremden  Kör* 
per  herrühre.  *) 

Ohne  mich  hier  in  eine  nähere  Untersu- 
chung der  Entatehnngswebe  dieser  besonJern 
Uraache  von  GebärmutterblMtflüssen  einzulas- 
een,  die  allerdings  ihre  sehr  interessanten  Sei- 
ten hat  9  aber  an  einen  andern  Ort  hingehört» 
will  ich  gleich  zu  den,  für  den  praktischen 
Arzt  ungleich  wichtigern  Hauptmomenten  dea 
hier  anzuwendenden  Heilverfahrens  ^  überge« 
hen* 

Diese  können  nun  in  uoserm  Falle  keine 
andern  aejn,  als: 

I*  den  fremden  Körper  aobald  ala  möglich 
SU  entfernen  und 

*)  Daff  dtr  Muttermund  b«i  blofier  Atonie  d«t  un« 
geichwängeiten  Uteriii  eine  soldi«  BeichaflenljeiCy 
alt  die  eben  beickriebene^  durcbAiii  nicht  anneli- 
snen  könne»  werde  ich  in  cinein  gröftem  Werke 
ober  die  CebuiuhAlfe  su  beweisen  (veiegenheic 
liiben. 


-^     30     -^ 

9«  dam  Verluats-  der   Kräfia,   durch   den 
BlutflufB  und  das  4lwige.  Stilleliegen  u*  e.  w.|  aö 
Igräftig  als  mögUch  vorzubeugen» 
...  Wir  habcoa  oben  gesehen,  wie  die  blofs 
dynafnische  Methode  oft  nicht  hinreichte,  diese 
•Indikationen  zu  erfüllen»      £s  war  also,  wohl 
der  Mühe  werth,eii[ien sicherem» und,  womög- 
lich,  zugleich  auch  kurzern  Weg  der  Heilung 
ausfindig  zu  machen»     Dieser  Weg  ist  nunt 
das    frühzeitige     Einbringen     eines     aus 
Schwamm^  Xjeinewand^  Charpie  oder  Flachs 
verfertigten  Tampons  in  die  Muttersckei» 

.       de.   V     '  ^ 

Mittelst  diese«  Tamponirens  oder  Ausstopfens 
err^chen  wir  folgende  Zwecke: 

£rstlich^  yvWd  dadurch  der  älutfiula  auf 
der  Stelle  geäemmt,.die  Kranke  behält  also  ihr 
Bliit,  und  mit  diesem  sowohl  Aie  Kräfte  ihres 
Körpers  überhaupu  jjis  ihrer  Oebarmut,ter  ins« 
besondere»  so  daui  es  dieser  nachher  um  so 
eher  möglich  wicd^.jlich  gehörig  zusammen^u« 
ziehen,  und  den.  fremden. Körper  auszustpfsen«. 
Zweitens  wird  -d^s  durch  den  Tampon  in 
der  'Gebarmutter  zurückgehaltene,  und  ia  einen 
leichten  Orad  von  Fäulhifs  übergehende  Blut« 

*}  I^a  hier  die  Arbeit  des  so  ganz  einfaclieiiy  kunst« 
losen  und  leicliien  Tamponirens,  üntey:  der  Würdd 
«le^  Gebürtshelßir^  ^^ite ,  so  mdCs  dieses  Geschäft 
einer  eigens  da^u  besteihea  Hebamme  <<]deT  Wäi> 
terinn  übertragea  vyerden.  Der  Geburtshelfer  haf 
nichts  weiter  dabei  «d  thiiny  als  höchstens  dis 
Gröfse  und  Form  der  Tampdtrs  zii  besti'miiieil» 
ein  paar  zweckmäfsige  Handgriffe  bei  der  Appli« 
kation-derselberi  rtiitint heilen,  atlf  geh^iges  Wech« 
rfeln  und  Reinhftlten  derselben  zu  sehen,  und  dann 

•  ->  Ton  Zeit  zu  Zeit  suzufühlen,  ob  und  welche  Ver-* 
anderuogea  mit  dem  Mntteriminda  rorgegangen 

.  • .  taadk  NM  ■  A  .  '    . 


—     5*     — 

darch  daa  dabei  sich  entwickelnde  Ammonium^ 
nicht  nur  ein  wahres  Rei^*»  Contractioiis-  und 
Blutstillungsmittel  für  die  offenen  Mündungea 
der  -Gebärmuttergefarse,  sondern  dasselbe  erregt 
auch,  was  hur  ein  Hauptumstand  ist^  an  der 
Innern  Oberfläche  des  Urerns  einen  gelind  ent« 
zöndliqhen  Zustand,  wodurch  dip  Wurzel  oder 
der  Stiel  des  adbärirenden  FleischstückeS|  notH« 
wendig  schneller  in  Eiterung  g^set^t  und  ab*' 
gesondert  werden  inuf^,-  als  wenn' diese  Eite- 
rung blols  durch  das  Öftere,  mit  den  Conträc« 
tionen  des  Uterus  verbundene  Zerrien  an  dem« 
selben,  zu  Stande  gebracht  werden  soll« 

Drittens  wird  der  in  diesem  Falle  nicht 
selten  ziemlich  harte  unnachgiebige  Mutter« 
nmnd»  durch  diese  ihn  von  allen  Seiten  um« 
gabende  Blutbähung  erweichet  und  erschlafFkp 
und  dadurch  zum  leichtern  Durclilassen  des' 
fremden  -Körpers  auf  eine  zweclunafsige  Art 
vorbereitet« 

Viertens  mag  denn  auch  die»  durch  daa 
Zurückhalten  des  Blutes  vetranlafste  Ausdehpiung 
und  Spannung  des  Uterus,  nach  le  Roux^s  An« 
aich^,  einiges  dazu  beitragen,  die  Coiitractions* 
luräfte  dieses  Organs,  welche  in  diesem  A^igen« 
blicke  wohl  mehr  von  dem  Zellengew^be,  deA 
Häuten,  und  von  der  Elasticitat  der  Gefäfsep 
ali.von  wirklichen  Muskelfasern  abhängen  mÖ« 

Sen,  in  steter  Regsamkeit  zu  erhalten,  damit 
asselbe  nicht  aufhöre,  durch  das  ewige  mecba« 
2iisch€  Treiben  luid  Drucken  gegen  den  an« 
hängenden  Körper,  diesen  immer  los^r  und 
beweglicher  in  seinem  Sitze  zu  machen* 

Qie  Tampons  werden  ami  zwedunäfsigsten 
aus  gehörig  ausgekochten,  stark  geklopften,  und 
recht  weichen  Sadcschwämmen  (die  Londner 
Vnd  raiiser  gebleichten  sind  die  feinsten  und 


-    3»     - ' 

• 

welchBten)  gemacht»  denen  man  eine  brelt-tU 
Iiptische  Gestalt  tmd  die  Gröfse  eines  kleinen 
Hühnereies  giebt^  und  an  deren  einem  £ndt 
man  ein  dunkles»  fünf  bis  sechs  Zoll  langes 
Sändchen  annähet«  Diese  Schwämme  lasse  idi 
nun»  was  ich  ja  zu  bemerken  bitte,  nicht  In 
säure  und  adstringirende  Auflösungen»  eondem 
in  ganz  einbche  schleimigte  Abkodiungtn  von 
Rafergrfitze»  Althäewurzel  u.  dgL  tunken»  um 
durchaus  ja  keinen  Reiz  in  die  Mutterscbmde 
oder  an  den  Muttermund  zu  bringen»  welcher 
consensuel  den  Mntterboden  zu  vorzeitigeB» 
und  ganz  unnfttzlichen»  ihn  nur  ermüdenden 
starkern  Contractionen»  aufreden  könnte.  Blofs 
dann»  wenn  die  Molen»  oder  wie  man  diese 
Körper  sonst  nennen  will»  schon  wirklich  ab* 

{egangen  sind»  imd  der  nun  noch  fortdauernde 
iltttflufs  die  blofse  Folge  von  einer  Gebir- 
mnttersch wache  zu  sejn  ifcheint»  lasse  ich  die 
Schwämme  mit  adstringirenden  Mitteln  an« 
feuchten,  oder  Einspritzungen  davon  in  die 
Mntterscheide  machen*  Früher  angewendet«^ 
befürchte  ich»  würde  man  nur»  nach  dem  alten" 
Sprüchworte»  den  Wolf  im  SchaaGitalle  ein« 
eperren.  —  Uebrigens  müssen  die  Tampons' 
nicht  seltener  als  alle  I2  Stunden  heransge" 
nommen»  und  gegen  frische»  gut  ausgewaech^ 
ms»  vertauscht  werden»  weil  sonst»  wie  dies  be« 
sonders  bei  warmer  Witterung  leicht  geschieht^ 
das  Blut  in  eine  Entmischung  übergeht»  weU 
che  die  Mutterscheide  und  den  Muttermund 
reizet,  dadurch  wehenartige  Bewegungen  und 
Schmerzen  im  Uterus  erregt  (ohne  doch  den' 
fremden  Körper  schon  fortschaffen  zu  können) 
und  zugleich  üble  Gerüche  veranlafst,  die  den* 
Kopf  der  Kranken  höchst  unangenehm  aflßzi« 
Ten»  und  oft  selbst  die  stärkste  Wirterin  nm 

allea 


-*     35     — 

üiren  ihren  Appetit  bringen«  —  Diese  Tain4 
pcins  vrerden  nun  bo  lange  angewendet ,  bis 
endlich,  etwa  nach  Verlauf  von  6»  8»  H  und 
mehr  Tagen,  die  wehenartigen  Schmerzen  und 
Spannungen  im  Uterua  häufiger  und  etärkes 
werden,  sich  wieder  mehr  und  reineres  Blnfe 
hinter  den  Tampons  ansammelti  und  die  Kran« 
he  von  Zeit  zu  Zeit  ein  leichtes  Drangen  wie 
ani  Stuhl  verspürt^  Jetzt  ist  es'  wieder  Zeit^ 
dafs  der  Geburtshelfer  eine  neue  Untersuchung 
anstellet»  Gewöhnlich  findet  er  nun  den  Mut« 
tenuund  noch  weiter  geöffnet  und  gespanntem 
und  warmer^  als  friiherhin;  und  in  der  Oeff« 
Bung  oder  dickt  über  derselben,  fühlt  er  nua 
etwas  von  der  weichfleischigen  Mole  vorliegen^; 
Da  hier  theila  der  Muttermund  von  dem  hekti 
abtretenden  Körper  verstopft  wird,  theils  abec 
auch  jetzt  die  Gebarmutter  sich  in  einem  gans 
andern  Lebensverhältnisse,  als  zu  Anfange  der 
Krankheit,  befindet,  so  geht  jetzt  wenig  Blut 
mehr  ab»  und  man  kann  also  den  Tampon 
weglassen«  Unter  wirklich  wehenartigen  Schmer* 
zen  und  Bewegungen  im  Uterus,  und,  wenn 
der  Fieischklumpen  ziemlich  grofs  ist^  selbst 
unter  wahren  Drangwehen,  geht  am  Ende  der 
fremde  Körper  allein,  oder  unter  leiser  Mit* 
hülfe  des  Geburtshelfers  mittelst  einer  pine4 
auot  faux  gtrmes  öder  dgl.  ab.  Oft  hört  voa 
jetzt  an  der  Blutflufs  auf  der  Stelle  auf;  an* 
weilen  dauert  er  aber  auch  wohl  noch  einig# 
Tage  latig  fort^  und  nimmt  dann  während  die« 
ser  Zeit  die  Natur  der  gewöhnlichen  Lochien 
an,  so  dafs  die  Kunst  hier  weiter  nichts  zu 
thun  und  zu  schaEPen  hat*  Geht  aber  noch 
mehrere  Tage  lang,  reines,  helles  Blut  ab,  so 
gebe  man  innerlich  die  China^  Zimmt  und  ahn« 
Sehe  Mittel,  und  lasse  zugleidi  äußerlich  einigt 
JoanuXX2UUII»B.  u^u  G 


—     34     — 

schwach  znsammenziehende  Einspritznngen  ia 
die  Mutter^cheide  machen«  Kehrt  der  Blnu 
flufsy  aller  dieser  Mittel  ungeachtet,  immer  von 
Nenem  wieder,  so  verainme  man  es  ja  nichtf 
noch  einmahl  die  Beschaffenheit  der  Geber« 
mntter  zu  untersuchen«  Findet  man  den  Mut- 
termund noch  immer  bedeutend  gedfihet,  und 
ganz  von  derselben  Beschaffenheit,  in  wdcher 
er  sich  vor  dem  Abgange  der  Mola  befand,  so 
kann  man  bestimmt  darauf  rechnen,  dafsnoch 
ein  zweites  Heisehgeivächs  zurück  ist.  Schlech- 
terdings mufs  dann  der  Arzt  darauf  bestehen^ 
.dafs  die  Kranke  die  eben  beendigte  Kur  nicht 
nur  von  neuem  wieder  anfange^  aondem  auch 
ganz  auf  die  oben  beschriebene  Art  vollends^ 
Gewöhnlich  kömmt  man  mit  dem  zweite^ 
Stucke  um  viele  Tage  früher  zum  Zwecke^  als 
mit  dem  ersten«  Schlimm  ist  es  nur,  dab 
man  nicht  immer  gewils  ist,  ab  auch  nun  mb 
dem  zweiten  Stücke  alles  gehoben  ist«  Ich 
habe  den  Fall  in  Hamburg  zweimal  erlebt^  wo 
eich  die  Gebarmutter  erst  nach  der  zum  Diit« 
tenmal  vollendeten  Kur,  gehörig  reinigte,  se 
dafs  nun  der  Blutfluls  gänzlich  nachliefs,  die 
Gebirmatter  vollkommen  in  die  Gestalt  und 
GröÜBe  zurücktrat,  die  sie  in  ihrem  ungeschwin« 
gerten  Zustande  hat,  imd  die  Personen  wieder 
ganz  gesund  wurden*  Beide  Frauen  wärea 
höchst  wahrscheinlich,  da  sie  viel  Anlage  za 
Brustkrankheiten  hatten,  an  einer,  durch  den 
anhaltenden  Blutverlust  veranlagten  Lungen» 
Sucht  gestorben,  wenn  ich  nicht  alles  au%ebo> 
ten  hatten  sie  bei  einer  zutrauensvollen  undgs» 
duldigen  Ausdauer  in  der  Kur  zu  erhalten» 

Mun  noch  ein  paar  Worte  für  diejenign 
meiner  Leser,  welche  vielleicht  das  Tamponi« 
Iren  unter  diesen   Umstanden  für    bedenUid 


—     35    — 

lialteii*  An  die  Möglichkeit  einer  innerlich&n 
f^erhlupung  wird  hier  wohl  nicht  leicht  Jemand 
glauhen,  da  0ich  ja  «der  Utenis  d^.zu  nicht  nur 
^iel  zu  sehr  verkleinert,  vdrdicht  und,  ich 
xnöchte  wohl  sagen,  verhSirtet  hat,  sondern  anch^ 
<wa8  noch  mehr  bedeatet,  gänzlich  oder  doch 

Eöratentheilaaus   dem  Schwaneerachafrsleben 
nraoegegangen  ist,  und  also  8o]c)ie  starke  Blut« 
antriel^  nic^t  mehr  hat^  wie  es  z«  B.  wahrend 
oder  gleich  nach  der  normalen  Geburt,    der 
Fall  ist«      Wäre  unter  diesen  Umständen  eine 
•chnelle    innerliche    Verblutung    möglich,     «o 
jziüfste  auch  eben  so  leicht  eine  schnelle  äU" 
Jsmrliche  Verblutung  statt  finden  können,    was 
aber  ganzlich  gegen  alle  Erfahrung  ist.     l^^na 
si'och  niemals  ist  mir  und  allen  den  Praktikern^ 
die  ich  dariiber  befragt  habe,   ein  reiner,   un« 
kompliziiter  Fall  dieser  Art  vorgekommen,  der 
xnit  einer  plötdichen  Verblutung  geendet  hätte« 
Eben  so  wenig  ist  es  mir  jemals  einge- 
fallen, von  der,  durch  das  siagnirende  Blut  ver- 
anlafaten  gelinden  Heizung  ^9st  Innern   Ober« 
fläche  der  Gebärmutter,  einen  bedenklichen  En^^ 
7,ündun§szustand  zu  befürchten*      Einmal  ist 
das  ganze  Gewebe  des  Uterus  hier,  wo  derselbe 
schon  soweit  in  den  ungeschwängcrten  Zustand 
zurückgegangen  ist,  von  einer  sehr  festen,  fast 
tendinösen  und  wenig  empfindlichen  Bcschaf« 
fenheit,  so  dafs  dasselbe  wohl  nur  eine  höchst 
achwache  Neigung  zur  Entztindung  haben  kann^ 
Dann  bilden  die  aus  dem  Blute  sich  entwickeln« 
den  Sto£Fe  einen  Reiz,  der  dem  Uterus  (wie  z, 
B«  bei  Jahre  lang  dauernden  Mutterkrebsen  u. 
dgl.)  keinesweges  ganz  fremd  ist,  der  durch  das 
immer  frisch  hinzuströmende  Blut  niemals  zu 
einem  hohen  Grade  von  Intensität  steigen  kann, 
und  der,  wenn  seine  Wirkung  auch  noch  so 

C  a 


j 


-   s«   - 

stark  vritOf  diesdbe  doch  immer  nnr  auf  dit 
isoUrte  innere  Oberflache  dea  Uterua  beschränk 
ken  und  nienuils  auf  andere  Theile  Terbreiten 
wurde  und  könnte.  Mehr  hätte  man  vielleicht 
zu  befürchten»  wenn  dieser  Küz  die  äufsern 
Oberfläche  der  Gebärmutter   ergreifen  könnte^ 
weil  die  Entzündung*  aich  von  hier  aus  durch 
das  Peritonäum,  auch  über  die  Därme  zu  vev« 
breiten  im  Stande  ist,  und  uns  hier  viele  von 
den  hülfreichen  Mitteln,  wie  z«  B«  linj^emde 
Einspritzimgen   n*  dgU,  keineswegee  so  zu  Ge« 
böte  stehen,  wie  das  bei  einer  Entzündung  der  - 
innern"  Gebärmutter- Oberfläche  der  Fall  ist.  -^  1 
\Vas  endlich  die  Einsaugung  des  in  der   Oe* 
härmutter  faulenden  Blutes  angeht ,  so  ist  auch 
von  dieser  Seite  nichts  zu  befürchten*  Einmal 
ist  bei  der  Kleinheit  der  mit  dem  fremden  KQ»» 
per  ausgefüllten  Gebärmutcerhöhle,  die  Menge 
des  Blutes  hier  viel  zu  geringe,  um  in  der  Art^ 
echaden  zu  kommen ;  auch  ist  es  sehr  wahrschein« 
Jich,  dafs  selbst  die  wenigen  einsaugenden  6e»' 
fafse  des  ungeschwängerten   Uterus  im  Augen« 
blick  des  leicht  entzündlichen  Znstandes  eben' 
eo  gänzlich    oder    doch    gröfstentheila    aufser 
Thätigkeit  «eyn  werden,  wie  das  mit  ihnen  bei 
andern  Entzündungen  der  Fall  ist^      Der  Re« 
eprption  des  faulenden  Blutes  in  der  Mutter* 
scheide  wird  durch  das  amalige  Wechseln  des* 
Schwämmet  in  04  Stunden  reichlich  vorgebeugt^ 
besonders  wenn  man  vor  dem  Einbringen  des 
Tampons  die  Mutterscheide  noch  mit  einem 
etarken    Chamillenaufgusse   und  etnvas  HaEer* 
aphleim  ausspritzen  lasset« 

Es  wären  liiermit  also  die  Hanpt*Einwürfe 
oder  Zweifel  gegen  das  Tamponiren,    wie  ich 

Siube,  so  ziemlich  vollständig  gehoben«    Wae 
er  .stärker  und  taater  als  alle«  diese  Gründe^ 


—     57     — 

für  dia  gänzliche  Unscbädlichkrit  diesM  Mittals 
in  dieser  Krankheit  spricht,  ist  —  die  Erfahr 
rungp  Wenn  ich  die  Fälle  aus  meiner  eigenen 
Praxis  nnd  aus  der  meiner  Schnter  und  Schvt« 
lerinnen  sosammexmehme,  so  sind  es  ^ewifa 
mehr  als  ein  paar  Dutzend  Blutflüsse  von  der 
oben  beschriebenen  Art»  bei  welchen  der  Tarn« 
pon  mit  dem  glücklichsten  Erfolge  von  uns 
angewendet  wurde«  Wäre  dieses  Verfahren  so 
bedenklich^  so  hatte  doch  unter  diesen  vielen 
glücklichen  Fallen  auch  irgend  einmal  ein  un« 
glücklicher  vorkommen  müssen;  dies  ist  aber. 
niemals  geschehen«  Ich  halte  mich  deshalb 
nach  diesen  und  nach  le  Jioux*s  ^)  ErFahrun« 
gen  Für  berechtigt»  zu  glauben»  dafs  die  Furcht 
so  manches  Geburtshelfers  vor  dem  so  höchst 
woUthätigen  Tampon»  mehr  auf  einer  falschenj^ 
vorgefabten  Meinung»  als  auf  wirklichen  £r- 
fahmngen  und  Thacsachen  gegründet  ist«  B^i 
manchem  mag  sich  diese  Furcht  vieUeicht 
durch  den  Glauben  festgesetzet  haben»  dafs  der 
Tampon  nur  in  desperaten  Fällen  und  bei  recht 
heftigen  Mutterblutstürzen  anzuwenden  sey»  in 
walchen  Fällen  denn  freilich  die  innerliche  Ver- 
blutung schon  eher  möglich  und  zu  befürch- 
ten wäre;  andere  Geburtshelfer  aber»  welche 
xinr  von  ihren  Händen  und  Instrumenten  Er- 
folge erwarten»  und  Erfolge  zu  sehen  gewohnt 
sind»  mögen  vielleicht  das  so  stille  und  ruhig 
nnd  sanft  daliegende  klelneStückchenSchwamnx 
inr  ein  gar  zu  unbedeutendes»  unnützes  und 
langweiliges  Werkzeug  der  Hülfe  gehalten  und 
darum  sich  desselben  gänzlich  enthalten  haben. 
Peiu  sey  nun»  wie  ihm  wolle»  so  sieht  man 

*)  Beobachtungen   über  die   Blatflüsse.     Aus   dem 
Frans.  Yoa  Heid, 


\ 


—     38     — 

auch  aus  diesem  Umstand^,  wie  schwer  ea  la 

manchem  Einfachen  und  Guten  geworden  Ut, 
bei  unterer  nicht  nur  in  lauter  euccouchementt 
forces  anagearteten»  sondern  auch  blutsücfati« 
gen  Geburtshülfet  Eingang  zu  finden.  Doch 
W07U  nun  noch  di^e  Klagen?  Ist  nicht  auch 
über  die  Geburtshülfe  ein  schöner,  heller  Ta«; 
der  Freiheit  und  Unbefangenheit  aufgegangen? 
Kehrt  nicht  jetu  alles  immer  mehr  und  mehr 
Ton  der  Kunst  und  Gewalt  zu  der  Natur  und 
deren  sanfterem  Verfahren  zurück?  Hat  uns 
nicht  die  getreue  Schwester  der  Geburtshnlfei 
die  praktische  Arzneiicunst^  ihren  starken  und 
hülfreichen  Arm  geliehen,  um  uns  in  Zukunft 
ohne  Zangen  und  Haken  aus  dei-  Noth  zu  hel- 
fen ?  Und  ist  es  nicht,  Gott  sey  Dank !  mit  Ge^ 
wiCsheit  voraus  zu  sehen,  dafs  wir  schon  in 
wenig  Jahren  für  einen  einzigen  geburtshülfli« 
eben  Operateur  oder  Handzwinger  (Chirurg) 
zehji  achtungswerthe  geburtshfilfliche  Aerzte  und 
Denker  werden  aufweisen  können?  — ^ 


--    89    - 


ni. 

Ueber 

die  Einrichtung 

des  verrenkten    Achselgelenkes« 

Vom 

Herrn  Medicinal*K«ith  Dr«  Sauter 

sa  Konsttns. 


xJie  Ausrenkung  des  Kopfes  des  Oberarmkno« 
chens  aus  seiner  flachen  Gelenkhöhle  des  SchuU 
terblattes  ereignet  sich,  nach  dem  Zeugnisse  al- 
ler Schriftsteller  und  der  täglichen  Erfahrung, 
öfter,  als  jede  andere  Luxation»  • 

Von  je  an  muGs  die  Einrichtung  derselben 
den  Wundärzten,  mit  vielen  Hindernissen  be- 
gleitet, vorgekommen,  und  sehr  oft  auf  dem 
vorgeschriebenen  Wege  nicht  geglückt  styn\ 
die  seit  Hippokrates  'bis  auf  Freitag  hin  zu 
dieser  Einrichtung  immer  wieder  neuerfonde- 
nen,  verbesserten,  verworfenen  und  wieder  ai^ 
ders  angeordneten  Maschinen  bezeugen  die- 
ses deutlich« 

Wenn  wir  die  Maschinen  zu  dieser  Ein« 
ncbtung  betrachten,  wenn  wir  die  mechanische 
Gewalt»  die  mit  all  diesen  Maschinen  ausgeübt 


•"4P     — 

I 

yfnien  kann,  berechnen »  so  «ehen  wir^  ebb 
^arch  alle  Zentner  Lasten  schwer  gewirkt  wer^ 
wen  kann*  Wir  schaudern  bei  den;i  Anblick 
der  Abbildangen  dieser  Maschinen  bei  A.  Far^f 
fkist^r  etc.  ja  selbst  Mennels^  Brünnighausau. 
und  Freitags  Maschinell,  so  sinnreich  sie  ausge- 
dacht und  mehreren  Bedingungen  entsprechend 
eingerichtet  sind  f  erregen  Schrecken  boim  An- 
blick und  lassen  auf  eine  machtig  nothige  Kraft 
irU  Einrichtuug  des  Achselgelenkes  schliefsen*. 

Dify  99  bis  zxxf  FreyJ:ag  nicht  glückte,^  eins 
befriedigende  Maschine  und  Methode  zu  die- 
fer  Einrichtung  erfunden  zu  haben,  bewdst 
das  U,9%t  Streben  nach  eifitspre^henderen«. 

Ob  Freytags  Maschine  das  Erwartete  in 
Tollem  MaaCie  leisten  \yird,i^  will  ich  nicht  un- 
tersuchen,, weil  ich  praktisch  darüber  abzuspre» 
chen  bis  jetzt  nie  Gelegenheit  gefunden  habe^ 
tind  vpahrscheinlich  nie  finden  werde,  wie  das. 
Macbfolgende  zeigen  mag.  Allerdings  istFney 
itcags  Maschine  bis  jetzt  die  sinnreichste,  noA 
verdien^  wenn,  man  Masohinen  zu  dieser  Ein- 
yichtung  nöthig  glaubt,  vor  allen  bisher  be- 
l^annten  den  Vorzug.  Wenn  man  aber  eine 
Methode  zur  Einriwung  der  AchselluKationen 
l^ennen  lernt,  die  durch  leichte,  einfache,  ge* 
^altlos0  Manipulationen  geschwind  uhd  leiät 
d^n  Zweck  erreicht,  so  wird  man  gewifs  gerne 
jedei^  auch  noch  so  sinnreichen  Maschine  den 
Absdiied  geben,  und  dieses,  ho£Fe  ich,  soll 
durch  meinen,  gegenwartigen  Aufsatz  dargethan 
>if9rdta«i 

Die  Luicatiön  des  Achselgelenkes  kann,  wie 
bekannt,  nach  drei  verschiedenen  Stellen  hin 
ftatt  haben,  nämlich  nach  hinten  oder  anfsen,, 
^ch  innen  oder  vorn,  und  nach  unten;  die 
%^4^  letztem  Arten  sind^  die  |ew&hnU<^ten{ 


*-    4«     - 

dji*  nach  hinten  kömihty  nach  dem  Zedgnbe« 
aller  Schriftsteller,  aelten  vor,  und  da  ich  sie 
noch  nie  gesehen,  und  daher  nie  behandelt 
habe^  «o  rede  Ich  nur  von  den  beiden  ge* 
ivöhnlichatem,  weil  ich  einaig  das,  was  ia  der 
Anwendung  erprobt  iat,  mittheilen  will* 

Meine  Erfahrung  hatmirgezeigti  dafsman 
biaher  meiatens  auf  unrichtige  apriorijiche  Lehr* 
•atze' die  Manipulationen  bei  der  Einrichtung 
dea  Achaelgelenkea  berechnet  hat« 

Der  allgemeinate  und  bei  allen  Luxationen 
ala  Hauptbäingung  aufgestellte,  Grundsatz  iit 
auch  hier  zarfiaaii  der  Manipulation  aufgestellt 
worden,  nämlich:  dafr  man  bei  der  Rinrick^ 
$ung  das  Olied  in  eine  solche  Lage  bringe^ 
wobei  alle  Muskeln  um  das  .  GeUuk  herum  J0 
viel  als  möglich  erschlafft  sind.  Diesem  Qrund* 
satz  zufolge  umrde  gelehrt^  bei  der  Ausdeh^ 
tiung  den  Ellenbogen  mäjsig  gebogen,  den  Ober» 
arm  in  einer  korizoTUalenf  o4er  mit  dem  Körm 
per  beinahe  rechtioinklicheen  I-tüge  zu  halten^ 
Mei  der  f^errenkung  nach  vorne  und  innen  soll 
der  Ann  in  der  horizontalen  Lage  nach  hinten 
gerichtet  ausgedehnt  werden;  sobald  aber  der 
Jiopf  des  Knochens  seinen  Ort  verlasse^  müsse 
man  unter  anhaltender  Ausdehnung  wieder  die 
gerade  Richtung  dem  Arme  geben  lassen* 

Bei  Bernstein  in  seinem  schätzbaren  Buch 
über  Verrenkungen  und  Beinbrüche;  hALäm» 
Vierhirt  in  seinem  Taschenbuch  über  Bsinbrü« 
che  und  Verrenkungen,  und  bei  einer  Menge 
alter  und  neuer  Autoren  kann  man  diese  Lchr^ 
aätze  immer  und  allgemein  anfgestelk  finden« 

Wahrscheinlich  durch  nicht  ganz  genügend 
cntaprechenden  Erfolg  bei  der  Befolgung  die^ 
eev  Lehrsätze  hat  unser  grober  Richter  in  %eu 
iier  imnaer  bleibenden  Werth  breitenden  chi^ 


—     4a     — 

mrgtschen  Bibliotbek,  X«  Band,  Seite  438?  bei 
Gelegenheit  der  Anzeige  von  BelVs  System  of 
surgerff  zwei  Haupt  regeln  zur  Einrichtung  die* 
«er  Verrenkungen  angegeben«  Die  erste  davon 
ist:  ff  Die  Richtung^  in  welcher  der  Oberarm 
f ^ausgedehnt  wirdf  oft  und  auf  mancherlei  Art 
ffZu  verändern^  in  jeder  Richtung  nur  eine  m&» 
fyjsige  Gewalt  anzuwenden  ^  vm  zu  verTueheOf 
ffOb  sich  der  Kopf  beivegt ;  falls  er  sich  be» 
ffWegtf  die  Gewalt  zu  vermehren^  J-alls  er  sitk^ 
ffUicht  bewegt^  die  Richtung  zu  verändern* 
ffDer  KopJ-  weicht  mehrentheils  hei  einer  seht 
f^mäfsigen  Gewalt  ^  sobald  die  Ausdehnung  in 
^^r  gehörigen  Richtung  geschieht^*^ 

Diese  Hegel  habe  ich  bei  meinen  frülunrea 
Einrichtungen  des  Athselgelenkes  in  Anweii" 
dnng  gebracht^  sie  führte  mich  zu  genaueren 
Erforschungen  und  bestiniaitern  Regeln^  wli 
das  folgende  naher  zeigen  wird*  Wer  entdeckt 
aber  in  dieser  Regel  nicht,  ilafs  Richter  zwar 
den  allgemein  bezeiclmeten  Weg  verlassen«  und 
eigentlich  ohne  bestimmte  H^gel  mehrere  nn« 
geregelte  Richtungen  vorgertonimeny  bis  er  anb 
Gerathewohl  die  rechte  getroffen  und  die  Eix^ 
richtung  bewirkt  hat«  Welches  ist  aber  die  ge* 
hörige  Richtunn;,  von  der  Richter  aprichtf 
IMufs  man  sie  blos  durch  verschiedene  Rotatio» 
nen  suchen?  Wird  da  ohne  bestimmte  Regd 
nicht  mancher  Fehlgriff  gesrbehen  ? 

Die  zweite  Richter'* sehe  Regel  hat  sehr 
,,yiel  für  sich;  sie  ist:  Den  Kopf-  des  Schulten' 
ffknochenSf  falls  er  vorne  auf  der  Brust  oder 
^hinten  auf  dem  Rürken  liegt^  nicht  gerodet 
ffPf^eges  nach  der  Gelenkpfanne  hin^  sondern 
ffimmer  erst  ein  ipeniß  /i erunter  nach  der  Ack» 
ffSelgrube  zu  leiten;  düsS  ist^  den  Kopf^ durch 
^i^uMen  f^eg  wieder  in  diß.  Pfanne  zu  In* 


—  *$  — 

« 

^#iii  iwr€^  welehen  er  aus  dersdbmi  gewiA^n 
^st  9  denn  nie  steigt  der  Kopf  aus  der  Pfanne 
gerade  auf  die  Brustf  oder  auf  dert  Rücken^ 
f^unmer  sinkt  er  bei  der  Verrenkung  zuerst  her» 
f^unterwärts*** 

Oioee  2te  Regel  i3t  anch  dnrch  meine  Er- 
fahrung beseitigt»  und  sie  gewinnt  durch  meine 
Methode  ihre  volle  Anwendbarkeit»  durch  Be- 
richtigung und  Venrollkommnung  der  ersten 
Regel«  wie  der  Verfolg  zeigen  wird, 

Z}esault  hat  ebenfalls  abweichende  Grund« 
aitze  von  den  allgemetrien  Schulregeln  ange« 
wendet»  und  oft  mit  (ieichtigkeit  Achsel  Verren- 
kungen eingerichtet»  wo  die  Gewalt  anderer 
fruchtlos  verschwendet  wurde*  £r  verrichtete 
die  Ausdehnung,  indem  er  die  Hand  des  Pa- 
tienten zwischen  seine  Knie  nahm,  auch  liefs 
er  die  Ausdehnung  durch  andere  meistens  in 
dieser  Richtung  machen»  also  zog  er  nlsder- 
wärce  und  war  dabei  glücklich»  Seine  Metho- 
de ist  zwar  ebenfalts  nicht  nach  bestimmten 
Hegeln  geordnet»  es  bleibt  dem  Zufall,  wie  bei 
demlUeht er' sehen  Regeln»  zu  viel  anheim  gestellt^ 
wie  man  die  Versuche  machen  wolle.  Man 
hat»  wie  es  scheint»  seinen  betretenen  Weg 
nicht  wirksam  genug  weiter  verfolgt»  wie  die 
apiteren  Erfindungen  neuer  Gewaltmaschinen 
und  die  beibeiialtenen  oben  gemeldeten  Schul- 
grandsitze  bei  den  neuem  Autoren  beweisen« 

Beiuinnt  mit  all  dieaem»  glaubte  ich,  alles» 
wenigstens  alle  neue  Achsel  Verrenkungen,  ohne 
besondere  Schwierigkeiten»  .  ohne  MaschineUt 
'ohne  eine  Menge  kraftvoller  Gehulfen»  einrich- 
ten zu  können;  aber  ich  fand  midi  betrogen« 
Oft  konnte  ich  mehrere  und  immer  kraftvoUnre 
Versuche  machen»  ohne  den  Zweck  erreicht  sa 
hdben,  yuß/i  cndlich^glückte  auf  einmal  diefiia» 


-    44  — 

rtcliknng  bei  vielerlei  abgeinderteh  Virsachfln 

•  und  Richtungen,  meistens  schnell,  wo  icb-tis 

.  kaum  erwartete,  und  die  sie  bewirkend«  Kraft 

mir  nicht  deutlich  Erklären  konnte.     Veraltete 

Achsel -Luxationen  plagten  mich  oft  aafserofw 

■  denllicb,  ich  verstichte  umsonst  Flaschenzugs^ 

■  Mennels  Maschine  etc.,  ich  mubte  die  Unmie|;« 
lichkeit  der  Einrichtung  erklaren«  Die  Tiefen 
mir  vorgekommenen  veralteten  nicht  wiedtr 
einriebt  baren  Achsel  Verrenkungen  zeigten  mir 
ungleich,  dafs  viele  Wundarzte,  die  sich  mit 
diesem  Geschäfte  befassen,  trotz  ihrer  gewib 
jiicht  gesparten  Kraftanwendung  auch  bei  gaax 
frisdien  Achsel  verrenkangen  nicht  immer  dnrdu 
zusetzen  wissen*  Auch  nicht  zu  verachtmdo 
Wundärzte  klagten  mir  über  die  Mühe,  die 
eie  diese  oder  jene,  auch  frische  Achselverrea- 
kung  zu  ihrer  Wiedereinrichtung  gekostet  habc^ 
und  ich  fand  daher  diesen  Gegenstand  noch 
Immer  weiterer  Aufmerksamkeit  und  Aoüni« 
chnng  einer  bessern  Methode  wertb. 

Die  Erzählung  einiger  Achsel •Luxations- 

Geschichten  aus  meiner  Praxis  wird  das  GesagM 

bestätigen,    und,    wie  ich  hoflFe,  werden  skh 

'Garundregeln  iz>ur  leichtern  Behandlung  derset 

%en  daraus  aufstellen  lassen* 

Erste  Geschichte^ 

jt-  ■    ■  ' 

Ein  .^Sjäbriger,  magerer,  armer  Mann  ver« 
yenkte  sieh  die  Achsel  durch  einen  Fall  nach 
unten.  Vier  Stunden  nach  geschehenem  Fall 
kam  ich  zu  dem  Patienten,  fand  den&opEdsi 

-Oberaimknochens  tief  in  ditr  Achselgrube  aia* 
hend*  Die  Einrichtung  wurde  durch  Ausdeh« 
i^ng  und  Gegenausdehnung  nach  allgenieiiiia 
Kegein  mehreremal  durch  iuuner  vermebitels 

.|^(«jEUinw«Hidan|;  versucht,  ohne  zu  g^UngeAi 


-    4«    -^ 

"Zaerat  wnfde  In  gfit^imr,  dann  in  eintr.  «€li{fiE 

nach  unten  geleUcte^i  dann  in  mehreren  rou« 

tionsförmigen  Riohtangtni  nach  Atm  Jüchäer^ , 

•ecbtn  Aatbe   gearbeitet^    und   der  EopF  war, 

Tiicbi  in  die  Pfano«  zu  bringen*     Ungeduldig.. 

über  die,  langem  mfifaeame  und  doch  .Tergebli-r 

che  Arbeitt   liefs  iclt.  die.  Auadehnungämaxin«' 

echafc^auF  die  Seite  geben»  nabi|i  den.  Ann  jJU; 

leip.in  die  Hände^  machte  eine':leif9i|t  ifv(|^4||^^ 

Dende^  nach  vorn  ufid  unten  herainapidende 

Bewegung  mit  ihm»  um  die  neue  nützlicliera 

Richtung  in  der  iah,  die  wieder  TOrxünehmfnda 

Auadehnupg  abbringen  wollte»  'Zn  entdeji^kfi^,. 

und  nneirwartet  «prang  mir  der  Kopf  mit  dem-: 

bekannten   Schall  in  aeine  Pfanne,     So   aehrr 

nakfa  daa  Gelungene  dieaer  £inrichtung  freotei , 

und  uberraachte,  ao  unzufrieden  war  ich  nitly 

imir  selbety  die  lange -.Mbhe  ohne  Zweck  un4: 

dann  die  leicht  mögliche  Einrichtung  ohneOe^t 

walc  zeigte  mir^  dafa  ich  die  besten  Hancfgriffa. 

zu  dieaer  Einrichtung  von    Anfang   an.  nicha^ 

angewendet»  sie  nicht  gekannt»  aondern.,nnv, 

aua  Zufall  eingerichtet  habe*  Auch  konnte  iph 

nachher  mit  mir  selbst  nicht  ins  Reine  kom« 

znen,  in  welche  Aichtung  der  Arm  bei  aeinenl, 

unerwarteten  Zurücktritt  in  die  Pfanne  gebracht 

worden  sey« 

Frühere  oder  spitere  Einrichtungen  der 
Verrenkungen  dieses  Oelenkes  nach  unten  glück« 
ten  mir  zwar  immer  mit  mehr  oder  minderer 
Mühe^  einige  plagten  mich  auch  eben  ao»  wie 
der  erzählte  Fall»  bis  ich  endlich  die  nachher 
au  erklärende  Methode  ausmittelte. 

Die  Verrenkung  nach  innen  hat  mir  im« 
mer  mehr  Mühe  gekostet»  als  die  nach  unten» 
und  oft  koatete  es  mich  Stunden  lange  Arbeit» 
ja  oft  glaubte  ich  zu  den  Maschinen  Zuflucht 


-'46     - 

ndimen  zu  müssen»  um  die  Einnchtting  m* 
zielen  za  können,  zumal,  wo  die  Lnxation 
schon  einige  Tage  alt  war»  was  ich  zwar  in 
diesen  Fällen  noch  nie  gethän  habe^  und  alle 
anch  ohne  die  rechte  und  leichtere  Manief  zn 
kennen ,  do€h  allein  durch  Menschenhände  he* 
wirkt  hiibe,  mehreremal  aber  hatte  ich  4  starke 
Mttnfier  ndthig,  und  die  Arbeit  war  aaaer. 
Hierüber  nur  zwei  nroiner  letztem  Geechichtent 

Zivcite  Geschichte^ 

Bin  44}3hriger9  grofser  y  muskulöser  Mann 
verrenkte  sich  vor  Jahren  ^e  Achsel,  wie  eidi 
ans  der  Erzählung  schliefsen  lieCi,  nach  vorne. 
Die  Einrichtung  geschah  durch  viele  angewe» 
dete-  Geiinalt.      Aus   Mangel  an   erforderlicher 
Rühe  nach  der  Einrichtung  hatte  sich  die  Ge- 
lenkkapsel   nicht    gehörig   verheilt,    und  die 
Neigung   zur   Ausrenkung    auf   unbedeutende 
Gewalt  Uieb.     Etwa  ein  J^hr  spater  verrenkte 
er  sie  daher  wieder;    die,  Einrichtung  geschah 
durch  den  ersten  Cliirurg,  mit  mehr  und  grö- 
ftorer  Gewalt,  als  das  erste  mai.      Zwei  Jahrs 
«piter  verrenkte  er  sie   zum   drittenmal  y    ich 
wurde  gerufen,  fand  den  Kopf  nach  vorne  und 
.wohl  nach  unten  zu  ausgetreten*  Die  Einrieb« 
tung    geschah   nach    den    allgemeinen  Regeln 
durch  zwei  Gehnlfen  und  glückte  bald.       Ein 
lühr  nachher  wurde  ich  aus  der  nämlichen  Ur^ 
eache  wieder  zn  diesem  Manne  gerufen,  der 
Kopf  war  wieder  nach  vorne  aasgetreten,  stand- 
aber  höher  dem   Schlüsselbein  zu,    und  tiefei^ 
unter  dem    grofsen  Brustmuskel.      Ich    hatta< 
iwei  Starke  Gehülfen  zur  Ausdehnung;  die  Ein- 
richtung wurde  bestimmt  nacli  ^tn  Regeln  vor^' 
genommen,  zuerst  wurde  in  gerader,  daon  in 
dfwas  nadi  rückwärts  geleiteter  Ricfatungi  damii 


—     47     — 

in  aben  ^esar,  mit  mehr  nlederwSrt«,  dem 
Laibe  xu  geleitetem  Arm  die  Ausdehnnng  an^ 
geordnet,  dann,  ohne  Inder  Ausdehnung  nach« 
xnlaasen,  schnell  eine  Wendung  nach  vomn 
^  gemacht»  aber  die  Einrenkung  glückte  zu  mei- 
nem £t0taunen  auf  einige  Versuche  ntchr. 
Scholl  adiicltte  man  um  mehrere  Gehülfen^ 
während'  ich  mit  allen  AusdehnnngstersnchM 
anseeizte^  den  niederb  ängenden  Arm  all  ein  xth^ 
ter0ni:hta9  ihn  anzog  und  einige  Bewegung  nach 
▼ome  mit  dem  Oberarm  machte,  während  ich 
den  Galenkkopf  durchfühlte,  nach  vorne  und 
untm  drückte,  und  nun  renkte  er  bei  dieaet 
leichten  Gewalt  mit  dem  bekannten  deutüchea 
Oninach  ein« 

JDritte  Geschichte*  , 

Einem  starken  miisliuMsen  Manne  Von  4a 

hhren  wurde  beinahe  um  die  gleiche  Zeit  dia 

linke  Achsel  ausgerenkt«      Raum  eine  St^nda 

nach  geachdhener  Verrenkung  war  ich  bei  dem 

Patienten,  Fand  den  Kopf,  soweit  er  je  vorwärts 

unter  det  Brustmuskel  und  gegen  das  Schlüa* 

•albein  2a  austreten  kann,  ausgetreten*    Nach 

den  gewöhnlichen  Regeln  und  mit  vier'  Geh^b 

fen  wurde  Anfangs  die  Einrichtung  .trenlncht^ 

ila  ata  aber  nicht  glückte,  wurden  stärkereMini 

nar,  wo2tt  ich  vier  atarke  Schmiadeknechte  er* 

lueltt  VOL  Hülfe  genonunen;  ftber  dem  Ellen« 

bogen  wurde  ein  Handtuch  angebracht,  nnd 

'    überbaupr  dafür  gesorgt,  dafa  Ausdehnung  nnd 

G^anausdehnung  mit   gehöriger  'Befestigtm^ 

des  Schulterblattes^  kraftvoll  angewendet  wer^ 

den  konnten«  Nun  arbeitete  ich  mit  diesen  Ga- 

hnlFan  bainaha  eine  Stunde  lang,  in  allen  mögb 

HcÜien  Richtungen,  liefs  bald  mehr  nach  rücKr 

wirta^  bald  mehr  nach  der  Erda^zui  baMmdhr 


k. 


Vorwärts  die  immer  ▼eratirktertt  AüsdeÜviiB* 
gen  anbiingen,  alle  mir  bekannteta  ManipuUh 
tionen  nahm  ich  vor,  aber  immer  fnichtlof; 
iGrarde  ich  schon  von  der  nur  durch  Hindo 
angebrachten  Gewale  nicht  Schaden  für  dii 
^veichen  Theile  gefurchtet  haben»  so  bitte  ich 
hier  in  meiner  wirklichen  Verlegenheit  ZuAncbt 
£a  Maschinen  genommen*  Ungeduldig  und 
entkräftet  von  der  Arbeit,  ruhte  ich  für  einigt 
Minuten  aus,  liefs  hierauf  nur  durch  einen  Ge» 
hülfen  den  Gegenhalt  machen,  nahm  eine  neue 
Untersuchung  und  Beurtheilung  des  Falles  Tor, 
zog  den  Arm  gegen  die  Regel,  welche  die  Er« 
fchla£Fung  der  gespanntesten  Muskeln  anrath^ 
ganz  nach  vorne  gegen  die  Brust  und.xnglaicb 
niederwärts,  drückte  den  Kopf  jnlt  der  linken 
Hand  vor*,  und  unterwärts,  machte  so  einige 
|dei|)a  Dotationen  mit  dem  Arm,  nnd  wSkrend 
diesem  schnappte  der  Gelenkkopf  in  eeili* 
Pfanne. 

;  Diese  beiden  zu  gleicher  Zeit  Vorgekom* 
menen  Fälle  machten  mir  viel  Nachdenken» 
besonders  hat  mich  der  letzte»  wo  ich  beinahe 
plle  meine  angebrachten  Gewaltversuchei  so 
wie  der- letzte,  spielende  und  g^lückte»  über- 
legt'und  bedächtlich:  vorgenommen  hatte;  so 
eehr  mich  der  Fall  auch  plagte»  um  einmal  dis 
Ursache  des  Nichtgelingens  nach  Regeln  und 
das  blofse  Glücken,  nach  zufällig  gemachten 
Handgriffen,  ^u  .  entdecken,  sehr  aufmerksam 

Semacht,  und  ich  kann  sagen,  wie  die  folgen* 
cn  Geschichten  beweisen  werden»  dals  es  mir 
wirklich  hierauf  geglückt  ist,  die  bestimmt  et* 
forderlichen  Handgriffe  bei  diesen  Verrenkun- 
gen zu  einer  leichten,  gewaltlosen  Einrichtung 
aufgefunden  zu  haben,  und  dieser  war  die 
letzcf  Achselverrenkuiigy  di^  uiu^  Mühe  komta 

Noch 


-     49     - 

Nodi  mnfs  ich  etwas  übet  die  reralteten 
kchtel-Lnxationen  aui  meiner  Praxis  anbringen« 

Ich  hatte  öfters  das  tranrige  Geschick, ,  za 
reralteten,  vernachlissigten, '  durch  unwissende 
Chirurgen  Wochen  lang  für  eingerichtet  aas« 
gegebenen  Achselverrenkungen  gerufen  ru  wer« 
irnif  und  nie  hatte  ich  das  Vergnügen»  eine  die« 
ler  der  Kunst  unehrebringenden  verakeCen  Ver« 
renkungen,  trotz  aller  Mühe^  aller  angewandten 
Handgriffe  nnd  Maschinen  wieder  einzurich« 
ten,  ehe  ich  meine  neuen  Handgriffe  kannte« 

Zu  den  meisten  veralteten  Achsel -Luxatlo« 
Ben  kam  ich  zwar  erst  nach  13  bis  14.  Wo« 
dien.  Umsonst  habe  ich  den  Flaschenaugi  um« 
uaMMennels  Maschine,  umsonst  die  horizon« 
tale  Lage  des  Körpers  versucht,  unnütz  waren 
die  Tage  lang  fortgesetzten,  erweichenden  Um« 
schlage,  nie  führten  sie  mich  zum  Zweck. 
Die  Gewaltanwendung  wurde  meistens  $0  weit 

Betrieben»  als  man  ohne  Schaden  und  Zerrei« 
ang  der  weichen  Theile  durfte,  und  ich  hatte 
doch  nie  das  Vergnügen,  vvdches  Hedenus  zu 
Theil  wurde,  welcher  eine  14  und  eine  18. 
Wochen  alte  Verrenkung  der  Achsel  glücklich 
eingerenkt  haben  will» 

Vierte ,  Geschichti^ 

Ich 'wurde  im  Jahr  1799  zu  einer  magern 
45  lahr  alten  Frau,  welche  vor  ig  Wochen  die 
Achsel  luxirt  hatte,  und  vorgeblich  von  zwei 
Chirurgen  eingerichtet  und  geheilt  worden  seyn 
wollte»  gerufen.  Der  Gelenkkopf  war^  nach 
Tome  ausgetreten,  alle  möglichen  Versuche 
wurden  von  mir  angewendet,  aber  ohne  £rfolg« 
Nun  wendete  sie  sich  an  die  dortmal  in  Peters- 
hauaen  liegenden  K»  Kf  Feld  Wundärzte;  diese 
liefsen  ebenfalls  zuerst  eine  erweichende  Salbe 
learn,  XXJUUU,  B.  u  8u  D 


—       60      T- 

oinreiben»  nahmen  hierauf  die  Einrichtimgi 
durch  mehrere  Soldaten  nnterstntzt,  vor,  bai^ 
dagirten  die  Achsel  und  veraicherten  die  voll« 
atändige  Einrichtung*  Ala  ich  nach  drei  Wo- 
chen die  Patientin  \vieder  aah,  fand  ich  den 
Gelenkkopf  noch  an  dem  alten  Orte,  unter  der 
£ru8tmu8kel,  wie  vor  dieier  angeblichen  Eia- 
richtungy  wo  er  jetzt  noch  ist. 

Fünfte   Geschichte* 

Eine  andere  Frau  von  36  Jahren  wurde 
eben  so  von  einem  Chirurg  an  einer  Achsel- 
Luxation  behandelt,  oder  besser  nüfshandelly 
für  eingerichtet  und  geheilt  ausgegeben ,  wo 
ich  doch  14  Wochen  nach  geschehener  Luxe* 
tion  den  Gelenkkopf  tief  unter  der  Bruatmas- 
kel  fand*  Auch  da  nutzten  alle  meine  Verao^ 
che  nichts ;  äie  wendete  sich  an  einen  entFem- 
ten  Wundarzt ,  dieser  liefs  ebenfalls  zuerst  er* 
weichende  Mittel  anwenden,,  nahm  hierauf, die 
Einricbtungsversuchoi  mittelst  eines  wirksames 
FlaschenzugeSy  vor,  versicherte  die  geglückte 
Einrichtung,  bandagirte  die  Achsel,  und  gsb 
nach  einigen  Wochen  die  Patientin  für  geheilt 
aus.  ich  fand  aber  6  tVochen  nach  dieaem 
letztern  Versuch  die  Achsel  eben  so^  wie  ick 
sie  verlassen  hatte* 

Sechste  GescTfichte^ 

Erst  neuerlich  sah  ich  eine  uneingerichtete 
Achsel  bei  einem  48  Jahr  alten  Backer,  wo  der 
Gelenkkopf  ebenfalls  unter  dem  Brustmuekd  1 
•tand«  Diese  Verrenkung  war,  wie  ich  sie  zum 
erstenmal  sah,  7  Monate  alt,  ich  machte  und 
rieth  zu  keinen  neuern  Versuchen  der  Einrieb« 
iung,  weil  ich  sie  nach  so  langer  Zeit  unmdg« 
lidi  glaubte. 


^     6*     - 

Die  Verrmkimg  tit  xueric  von  einem  Arte« 
tLTid  einenn  Wandente  gemeinüchaftlich  besorgt 
Anfanci  verkannt^  tiath  mehieren  Tagen  Aber 
einzok'iGhtta  verdacht  worden  ^  iuch  wurde 
die  gute  Einrichtung  versichert  und  nach  5 
Wochen  die  Heilung  Torgeach warst,  wat  abiar 
Patient  aelbdt  nicht  ao  Fand*  Ein  anderer  Wund« 
arzt  übernahm  die  Kur,  zog  einen  damala  art^ 
weaenden '  K*  K*  Feldthimrgen  lüit  znx  Belund- 
lang»  Nachdem  durch  mehrere  Tage  erwek 
chende  Breiumschläge  über  die  Achsel  gemacht 
worden  waren»  wurde  zur  Einrichtung  geschrit- 
ten 9  welche  nach  der  Wundarzte  Angabe  durch 
ungeheure  Kraftanstrengnng  vollkommen  ge- 
glückt aeyn  sollte^  wie  sie  wenigstens  dem  Vm» 
tienten  und  seiner  Familie  versicherten.  Delr 
Arm  wurde  durch  6  Wochen  lang  bandagirt^ 
Patient  fand  ihn  aber  nach  dieser  2eit  wieder 
wie  vor  der  vorgeblichen  Einrichtung,  so  wie 
ich  ihn  liach  7  Monaten  fand,  und  wie  er  jetzt 
noch  uneitig^richtet  ist  und  bleibt* 

Uhd  so  kenne  ich  mehrere  Filie  üneirig^ 
rlchteteir  Achsel-Luxatiohen^  die  von  Wundärz- 
ten für  geheilt  und  gut  eingerichtet  ausgege^ 
ben  wurden,  und  es  nicht  waren. 

Die  vielen  veralteten  ungehellten  Achset- 
Lnxationen  beweisen,  dafs  es  in  der  allgemei- 
nen Praxis  manchen  schwer,  ja  unmöglich  fallr^ 
die  Achselverrenkungen  einzurichten^  und  dafs 
es  Noth  thut^  eine  bessere,  leichtere  Methode 
hiezu,  ala  bisher,  kennen  zu  lernen. 

Nun  zu  den  Geschichten  meiner  jetzigeii 
Methode* 

Achselverrenkungen  nach  unten. 

Siebente    Geschichte. 

Ein  magerer  52  lahr  alter  Sattlermeistar^ 

Da 


-    5a    - 

mit  straffen,  harten  Muakeln;  Tenreiikte  Afk 
durch  einen  Fall  auf  deni£ia0  die  Acheelnack 
unten»  Ein«  Stunde  nach  dem  Fall  war  ich 
bei  dem  Patienten;  der  Gelenkkopf  stand  ganx 
vollkommen  in -der  Achselgrube  und  der  Vor- 
derarm vom  Leib  hinweg^  die  Schmerzen  wa* 
reu  heftig« 

Um  die  Einrichtung  zu  bewirken,  liefe  Ich 
•in  einfaches  Handtuch  unter  der  Achsel  durdi, 
au^  die  entgegengesetzte  Seite  geführt  einem 
Oehüifen  zum  Gegenhalt  in  die  Hände  geben; 
siehr  um  den  Patienten  in  aufrechter»  oder  ge* 
gen  diesen  Gehülfen  etwas  hinneigender  Rich- 
tung fest  halten  zu  lassen,  als  eine  Auideb« 
Bungskraft  auf  das  Schulterblatt  anzuwendeot 
Der  Arm  wurde  in  gerade  herabhängender 
Richtung  bei.  der  Hand  meinem  jungen  Gehül« 
fen  zum  Anziehen  übergeben,  nachdem  ich 
die  Fingisr  meiner  linken  Hand  unter  die  Ach- 
sel auf  den  ausgorenkien  Kopf  gebracht  hatt^ 
fafste  ich  mit  der  rechten  Hand  den  Arm  über 
dem  Ellenbogen-Gelenke,  drückte  ihn  in  gera- 
der herabhängender  Richtung  ganz  an  den 
Körper  hin,  während  ich  sachte  nach  unten 
zog,  hieb  zu  gleicher  Zeit  meinen  Gehülfen 
an  der  Hand  etwas  anziehen,  druckte  mit  der 
linken  Hand  den  Gelenkkopf  nach  vorne,  und 
in  dem  Augenblick,  ehe  Jemand  es  nur  ver^ 
muthete,  ehe  mein  Gehülfe  angezogen  zu  ha- 
ben vermeinte,  sprang  der  Kopf  mit  einem  lau- 
ten allen  hörbaren  Schalle  in  seine  Grube«  Dia 
Achsel  wurde  mit  einer  einfachen  Binde^ban» 
dagirt,  ohne  in  die  Achselgrube  den  gewöhn- 
lichen sehr  lästigen  Ball  zu  legen;  der  Obor^ 
arm  wurde  mit  einer  Binde  an  den  Körper 
bingebunden,  damit  er  nicht  aufgehoben  wer« 


!   'den  konnte,  und  der  Vnrderarm  in  die  .Schling« 

g^egt.  Die  Heilung  folgte  ball)  und  votlsiändigt 

Dieses    war  der  erste  Fall,     den    ich   nacli 

.  meinen  abgeänderien  Ideen  bebandeUe,  and 
er  freute  midi  sehr, 

''^'XüM  TS-Mir.dt«  WoilwpnMwIiiidiC^lMt- 
_  doKk  ^«D  All  «banMI».  diiiiu'AclMäl.^jKl4k 
3Mfla,  lau  nasbi  d«u  lif  Au  ^tMi-  6«iBl^AHi 
«Miltan  FalU  Iter  K«pF  itind  ebbi  «u  ll^.. 
in  der  Afte^mba^'  die  Sdunexun  ww«ttF-%ifr' 
tig.  -Zmi,.ftiiwten  aacfa/dem  Fdrkeib'iAfc 
Mar  ViÜtfaäai-'-gtama  iiiKh  dria  DtrigoaJiM^  ' 
pi&a.ininla  TCÜSlfanä  «ad  dt«  GRtiAtgflff- 
^fncto«  «baii  iii»'Mflbwiqd,  'diintll,>n<iaj|lbr' 
«*««utelf  «mtleitkt/ wie  die.Torigit:  QfttfflMifcf 
Iniig  EMMte-lii^anZti^iliU  »idi  die  tcMM» 


I  aber  dock  taUkoanuh  ."-' ~^:  -»it' '4 
-Noch  dni  Adudmnrenknngen  nidi  tanttfi 
«iiid  ndi  Mit  dtaMni'va^ekommen,  und..;^ 
«ind  tnfdi*  niailiche  Art  iniBUC.  eben  «»leMK 
ttnd  g«Kh(riad  iriedo  dngericluet  weado««« 

^dttdvtirMtihtngan  müh  vom^    i."!7, 
,  UaiMt»  Oejchieht; .     .      ■    '.'.r. 

IKa  ema  Acbsd«err«nkutag'  nacb  vt>mi% 
Mit  AttweAduag  mairmr  nenen  MaiüipuUtioit 
]tuii:inir  bei  einem  56iahrigen,' ^orMn,,Mbr' 
nuuknldfen  Bleibrauerkneckt  vor*  Die  Vetret»- 
knng  mr  4  Wochen  alt,  und  nuchle  mir  ü- 
nig«  Sorge.  Ein  Wnnderzt  baite  die  aDget>lii< 
che  Einrichtung  nach  den  cewdbnlicben  R«> 
gaba  mit  Ipober  H&Et«  nndiUltreogunggldcll 
'BMh  dem  f  lU  «OKenommen»  die  AdiMt  iu* 
ttai  l—di|itt  tHid  die  gut«  SüttkhWng'  Teiüi- 


--•        fi4        — R 


A9tU  Als  ich  berathen  warde^  lieb  ich  diaadi 
Wundarzt  mit  zum  Patienten  rufen,  überzeugte 
ihn  Ton  der  nach  beetehenden  Luxation  nad\ 
Tomei  was  wenig  Mühe  koatelte^  da,  die  Be> 
n^eiae  mit  den  Augen  un4  Fingern  zu  deutlich 
geführt  vrerden  konnten*  Ich  x^ahm  mit  die-, 
aem  Wundarzte  gemeinachaftiich  die  Einrich- 
tung votf  sagte  ihm  aber  aus  Sorge  dea  Nicht-, 
eelingena  nichts  von  meiner  veränderten  ro> 
nahenden  Methode«  Wir  richteten,  nach  der 
alten  Methode  allea  zur  Einrichtung  und  Vet^ 
band  zUf  liefsen  die  Auadehnungsmann^chaft 
tu  vier  Mann  stark  rufen,  und  verauchten  diflf 
Einrichtung  nach  den  alten  bekannten  Regeliii, 
aber  umsonst*  Ich  that  dieses  geflissentliciiy 
^he  ich  meine  HandgriflFe  versuchen  wollte^  um 
mich  zm, überzeugen,  oh  und  wie  achwec  dit 
lUniichtung  auf  dem  alten  Wege  liier  etatt  ha» 
tien  möchte«  Der  mitwirkende  Wundarzt  e» 
klärte  schone  dab  hier  ohne  Maschine^  ohne 
iFlaschenzug  nichta  auszurichten  sey,  und  icK 
Zweifelte,  oh  wir  auch  durch  diesen  weiter  gi»i 
%bmmen  waren«  Nun  sagte  ich  dem  WuncL 
fn^erslt  mein  Vorhabenf  entfernte  alleGehül- 
fen^  bis  auf  einen,  dem  ich  das  unter  der  Ach- 
tel durchgeführte  Handtuchj^  wie  in  der^  yten 
Geschichte,  übergab^  brachte  den  Arm  in  eine 
lierabhängende  I^ge,  lieCa  den  Wundaijzt  die 
Band  des  verrenKten  Armes  fassen,  iob.  e^lbst 
fefaie  den  Arm  über  dem  Ellenbogen;,  in,'  die* 
ter  ausgestreckten  Richtung  des  Anwies  fuhr  ich 
init  ihm  nach  vorne,  imiueic  mehr  dem  untem 
ijind  vordem  Xheije  der  Brust  zu,  zog  wähicend 
dem  leicht  an,  und  hiefa  es  den  Wundarzt  an 
der  Hand  eben£illa  thun,.  drückte,  zugleich,  mit 
meiner  linken  ^and  den  Gelenkkopf  nach  nn« 


-    65     - 

gafSigeni  die  Einrichtung  schon  bewjirkl.  zu  ad- 
)xeikf  als  wir  kaum  zu  ziehen  anzufanf^en  gf* 
glaubt  hatten«  .  Die  Heilung  g^cbah  eben  jo 
Reicht,  wie  in  der  ytcn  Geschichte  und  auf  die 
njuoäliche  Art. 

ZeJinte  Geschichte. 

Ein  d4)ä^ifr^^f  starker  Bedienter  eines  K* 
Kt  österreichischen.  OStciers  stürzte  .mit  dem 
Pferde  und  verrenkte  sich  dabei  die  Achsel;  4 
Stunden  nach  dem  Fall  wurde  er  zw  mir  ge« 
bracht;  der  Gelenkkopf  stand  hoph  unter  Ar 
Brustmuskely  die  Entkleidung  hielt  ^chwer^  da 
jede*  Bewegung  des  Armes  sehr  schmerzte*  Die 
Eini^chtiing  wurde,  wie  in  der  gten  Geschicfaie 
ang^eben  ist,  gemacht.  Ein  Gehülfe  hielt 
den  Patienten  .nur  auf  der:  entgegengesetzten 
Seite  an  sich  hingezogen  fest,  indem  er  sei- 
nen Arm  rückwärta'  um  den  Leib  dea  Patieti- 
ten  schlug»  Der.  verrenkte  Arm  wurde  in  aua« 
geatreckter  Richtung  pach  unten  und  vorne  zu 
.von.  mir  mit  der:  rechten  Hand  über  dem  El- 
,l«aboge|i/  g^fafst, :  mein  Gehülfe  .an  der'  Hand 
za  ^iehjsn  beordert,  und  während-  ich  mit  dem 
Jirm  eii^e  weitere  Bewegung  «nadijuhtcffiruüd 
Torne  jqc^achte^  und  zugleich:: mit.idee.'rHnJien 
•Hand  den  Gelenkkopf  Aachumeia-.undtvorwavte 
drucken  wollte,  sprang  er  stba6>Ainter  laütein 
Schall,  ehe  mein  Gehülfe  das  Zeichen  zur  Aus- 
dehnung erhalten  hatte,,  und  ehe ^iphi selbst 
wirksam  gewesen  zu  seyn  vermeint^,  in  seine 
Pfanife* 

Bald  nach  diesem  Fall  hatte  ich  noch  ein- 
mal das  gvofse  Vergnügen,  eine  eben  so^. starke 
Achsel  Verrenkung  nach  vome.bei  einer  35Jäh« 
rigen  Frau  mit  eben  der  Leichtigkeit  einzurich- 
jten.    und  ich  glaubte  mich«  hierauf  .20  dem 


-     56     - 

Schlub  borccbtiget,  dzt$  nach  dlefer  Methode 
die  AchselTerrenkungen  nach  nnten  nild  TOfiM^ 
xninai  di«  frischen,  ohne  jede  Maschine  tind^ 
io  an  sagen,  nur  spielend  einzurichten  eeyeiit 
Ich  glaube  daher,  dafs  wir  allen  zur  Achael^ii- 
richtung  erfundenen  Maschinen  ohne  Ausnahme 
den  Abschied  ertheilen  dürfen,  ohne  dabei  et- 
vfZB  zu  Terlieren»      Hedenus  richtete  ja  stfna 
xwei  veralteten  Verrenkungen,  die  eine  von  14, 
die  andere  von  iS  Wochen,  auch  ohneMascU- 
nen  ein,  ja  in  letzterer  versuchte  er  zuerst  die 
ü&AiMTsche,  konnte  aber  damit  nicht  zum  Zide 
kommen,    er  liefs    sie    daher   schnell    lösen, 
'machte  in  diesem  Augenblick  mit  dem  Arme 
eine  schnelle  Bewegung  vorwärts,  lieb  den  Ge- 
lenkkopf während  dem  gegen  die  Gelenkhöhle 
jiu  drücken,     und  erst  dann  gluckte  es   ihm, 
diese  sehr  veraltete   Verrenkung  einzarichtäh 
Freytiigs  Fall, '  wo  er  seine  Maschine    zuerst 
versucht   hatte  und  ihn  veraltet  nennt,    war 
doch  nur  7  Tage  alt^  und  .würde  wahrachdn- 
lieh  IflLchter,    oder  eben  so  leicht,   wie  der  in 
der  gtfn  Geschichte,  wo  die  Verrenlmng  vier* 
mal  so  lange  veraltet  war,  und  während  ^eser 
Zeit  aneieteäbeanit  Camphm-geist  behai^delt  wof« 
de^^naoh'^nieiner 'Methode  einzurichten  gewe« 
^een  aejm,  und  es  wird   durch  diesen  Fall  die 
•Nothwendigkeii  einer  Maschine  keines we|p  be> 


Die  Manipulationen  bei  den  Aduselverrexi« 
knngen  mSchten  daher  folgende  werden« 

B^i  den  f^errtnkukgen   nach  unten^ 

a)  Der  Patient  wird  aufrecht,  oder  etwas 
der  gesunden  Seite  zuneigend,  auf  einen  StuUi. 
gesetzt  von  dhem  Gehülfen  auf  der  entgegen« 
(eaetaten  Seile  in  dieeer  Jüichtung  festgehalttysi 


-     57     - 

b)  Der  verrenkte  Arm  wird  eenkrecbc  an 
dem  Körper  herabgefuhri. 

c)  In  dieser  Hichtung  Ton  dem  einrieb« 
tenden  Wundarzt  mit  der  einen  Hand  am  EI« 
Imbogengelenke  geFabt»  and  nach  der  £rde  za 
ausgedehnt, 

d)  während  dem  mit  der  andern  unter  die 
Acbael  gebrachten  Hand  der  GelenkkopF  gerade 
nach  Tome  gedrückt  wird; 

e)  zu^eich  labt  man  einen  Gdiülfen  an 
der  Hand  des  verrenkten  Armes  die  Ausdeh« 
nung  der  Erde  zu,  unterstützen,  welches  aber 
nicli(  jedesmal  erforderlich  ist,  und  nie  mit  Ge- 
walt nothwendig  wird. 

Während  diesen  Handgriffen  springt  der 
Gelenkkopf  gewifs  in  den  allermeisten  Fällen 
schnell,  ohne  Schmerz  und  ohne  Mühe,  in 
estne  Gelenkgrube.  Es  kann  im  Nothfall  ein 
Wundarzt  ganz  allein,  ohne  jeden  Gehülfen, 
diese  Einrichtung  Terrichten. 

In  Fällen,  wie  sie  DesduU  vorgekommen 
seyn  sollen,  wo  die  Gelenkkapsel  den  ausgetre- 
tenen Kopf  nicht  wieder  durch  den  in  ihr 
entstandenen  Rifs  durchläfst,  sondern  der 
Kopf  sammt  der  Kapsel  in  die  Pfanne  gehoben 
wird,  und  daher  beide  wieder  austreten,  sobald 
das  Gelenk  sich  selbst  frei  überlassen  wird, 
werden  die  yronDesaidt  vorgeschlagenen  Rota- 
tionen den  Weg  bahnen,  die  Einrichtung  aber 
nehme  man  darauf  wieder  auf  eben  bemeldete 
Art  vor* 

Nie  lasse  man,  um  die  Erschlaffung  der 
den  Arm  außiebenden  Muskeln  bewirken  zu 
wollen,  den  Arm  in  horizontaler  Richtung  aus- 
dehnen; die  Spannung  dieser  Muskeln  hindert 
bei  meiner  Methode  nichts,  wie  mich  die  Er« 
fahrung  gelehrt  bat«  Es  wird  bei  der  senkiecli!^ 


.—     58     ~ 

...en  Ausdehnang  sehr  wenig  Qa weit  erforderti 
der  GelenkkopF  darf  kaum  eine  Linie  tiefer 
herabgezogen  werden^  00  findet  er  schon  kein 
Hindernifs  mehr,  über  den  flachen  Hals  der  Ge- 
lenkpfanne hefvorgedrückt  werden  zu  könneOi 
und  meistens  wirkt  hierbei  die  Contraktiops- 
kraft  dieser  aufhebenden  Muskeln,  mit  diesen 
Manipulationen  vereint,  oder  kommt  ihnen  bei 
einer  leichten  Herabziehung  gröfstentheile  zu« 
.ipor,  indem  der  Gelenkkopf  von  ihnen,  «o  bald 
er  frei  und  etwa;  auswärts  geruckt  ist,  nach 
-oben  gezogen  wird  und  daher  so  schnell  und 
.mit  bedeutendem  Schall  in  seine  Höhle  springt» 
Verinifst  man  diesen  Schall,  springt  der 
Kopf  nicht  selbst  in  seine  Pfanne,  und  wenn 
er  durch  Druck  dahin  geleitet  wird,  und  wieder 
bei  Nachl«<6ung  des  Druckes  austritt,  ao  iit 
das  Zurücktreten  des  Gelenk kupfes,  sammt  der 
Kapsel  zu  besorgen,  was  aber  gewife  selten  der 
FaU  sejn  wird« 

Jßei  den  Ferrenkungen  naeh  ^orne*. 

a)  Die  Stellung  des  Patienten,'  so.  wie  die 
Festhaltung  desselben,  ist  wie  bei  der  Verren« 
•kung  nach  unten« 

b)  Den  verrenkten  Arm  läfst  man,  mehr 
nach  vorne  geleitet,  am  Körper  herabhängen« 

c)  Läfst  einem  Gehülfen  den  verrenkten 
Arm  bei  der  Hand  fassen,  um  bei  dem  gege« 
benen  Zeichen  langsam  die  Ausdehnung  nkcb 
nnten  mit  anbringen  zu  helfen,  sie  ist  viel* 
leicht  auch  nicht  jedesmal  direkt  nothwendig, 
dpch  öfters  als  bei  der  nach  unten*. 

d)  Der  Wundarzt  fabt  mit  einer  Hand  den 
A^rm  am«  £Uenbogengelenke,  leitet  ihn  unter 
niederwärtsziehender  Ausdehnung  mehic  nack 
vorne  und  etwas  dei:  Brust  zu^ 


--59     *- 

'  t):  DHkckt  während  diesem  mit  den  Fin- 
gera  4^  Mndetn  Hind,  die  er  «nf  den  Gelenk- 
köpf  l^tt  deneelhen  nach  unten  und  auswiM^tSt 
.fbeir  j^  nie  nach  rückwarta« 

GeMföhnlich  wird  bei  diesen  Manipnlatio- 
MA  der  Gelenkkopf  eben  so.  achnell  und  leicht» 
y^ie  bei  den  Verrenkungen  nach  unten,  mit 
deutlichem  Schall  in  seine  Höhle  springen*    - 

Sollte  dieses  aber  nicht  geschehen ,  sollte 
sich  ebenfalls  das  Hesauh^scke  oder  ein  findo* 
res  Hindemifs  einfinden,  so  werden  ebenfalls 
die  doxt  bemerkten  Rotationen  hierauf  eine 
Itiraftvollere  Ausdehnung  nach  nieder-  und  et« 
w^  ▼örwärtSy  auch'  abwechselnd  der  Srust  za» 
gemacht,  und  ich  glaube  nicht,  daraeinenidftt 
zu  sehr  veraltete  Achselverrenkung  vojrkoin- 
Jtuen.kolitei  die  sich  so  nicht  einrichban:;  X^mm 
würde»  

pyrrenkujige?^  nach  hinten  oder  aufspt^ji^    ,* 

Diese  ist  mir,  wie  schon  gesagt  worden  isV 
i;iodi  nie  vorgekommen;  dafs  sie  aber  gesohe* 
lien  kann;  verbürgen  die  Schriftsteller  und 
Beobachter. 

Data,  dabei  der  Gdenkkopf  zucjrst  nach.uo^ 
teri  und  dann  erst  nach  riickwärts,  aus  seiner 
H&hle.  getrieben,  werde,  wie  die  meisten  Antiar 
im  anliehmen,  ist  mir  ebenfallsi  sehr  wahr- 
scheinUch,  so  wie  ich  die  Möglichkeit  di^cr 
Aunreukung  gerne  zugebe«. 

Sollte  sie  ja  vorkommen,  so  vathe  ich  dtj^ 
Einrichtungsmethodei  :wie  bei  der  Verrenkung 
nach  unten;  nur  lei|e  man  den  Arm  wäbrenA 
<ler  niederwärts  zieherid^n  Ausdehnung  etwan 
9iehr  nach  hinten,^  drucke  den  Gqlenkkopf  mit 
der  einen  Hand  nach  unten  und  herauawärta^ 
%ba^  nie  ypr^  odca^  aufwärts  i»  uq4  iclp^  i^^lAil 


—     6o     — 

sus  0  Ar  guten  Gründen,  die  jedem  denktndoi 
Wundarzt  leicht  selbst  einfallen  werden^  nfdili 
•dafs  auch  in  diesem  Fall  die  Einrichtung  Aen 
iBO  leicht,  wie  in  den  beiden  andern  AitBi 
-etatt  haben  werde« 

Bei  allen  Verrenkungen  des  AchaelgeliR- 
Ices  fürchte  ruan  bei  der  Einrichtimg  nach  mff* 
ner  Methode  die  Gegenwirkung  der  gespann- 
ten IViiiskeln  nicht,  einzig  die  Aufhebe moakeln 
des  Oberarms  sind  bei  herabhängender  E^agi 
des  Armes  angespannt »  und  dafs  diese  nidrti 
dabei  hindern,  ist  bei  der  Verrenkung  nadi 
nnten  schon  gezeigt  worden,  die  den  Arm  vop 
«nnd  rückwärts  ziehenden  Muskeln  werden  be 
dieser  niederwärts  wirkenden  Ausdehnung  ws^ 
Big  oder  gar  nicht  verlängert,  besondere  wirl 
der  groCse  Proatmnskel,  welcher  bei  der  Verra» 
kung  nach  vorne  und  bei  horizontaler  Aua^b 
nung  des  Armes,  vorzüglich  wenn  nach  der 
Schnlregel  sie  noch  dazu  nach  rückwärts  gelsi- 
'tet  wird,  so  vielen  Widerstand  leistet,  und  mir 
die  Hauptnrsache  $o  mancher  uneingerichtetsr 
Achsel- Luxationen  zu  seyn  scheint,  dadnrd 
anehr  erschlafft,  wenigstens  hat  er  mir  nick 
den  geringsten  Widerstand  geleistet. 

Es  Ueibt  daher  Haupt-  und  Grundregel  kd 
allen  Achsel- Luxationen,  einige  seltene  und  ao- 
Iserordentiiche  Fälle  ausgenommen:  die  Am* 
dehnung  des  Armes  immer  und  jedesmal  in 
herabhängender  Lage  niederwärts  zu  macfasa. 
Man  wird  sich  j,etzt  die  so  Idcht  gcglucktei 
Einrichtungen  JDesaults,  wo  vorliin  greise^» 
walt  unzureichend  war,  leichter  erklären  kto 
nen,  was  dortmals  selbst  unserm  grofsen  jR/cft- 
igr  unverständlich  schien;  wobei  er  die  H»d 
des  verrenkten  Armes,  während  Patient  aufrecht 
mE  einem  Stuhle  saüJs»  zwischen  sein«  Kni^ 


|ita  md  m  ^ie  Ausdehnung  machie;  dioM 
nnte  in  solcher  Stellung  nicht  anders  ala 
n£  niederwärts  wirkend  lUit  haben,  zugleich 
ag  daraus  zu  schliefaen  aejn,  dafs  keine  gro* 
a  Gewalt  dazu  erforderlich  war,  welche  ge-  ■ 
ifs  auf  diese  Art  sieht  wirksam  hatte  aui- 
übt  werden  können. 

Besondere  Fälle,  wie  der  von  Freylag,  wo 
IT  Arm  nach  erfolgler  Ausrenkung  nach  un-  >' 
n  nicht  wieder  aus  seiner  nach  oben  getri». 
inen  Richlurig  während  des  Falles  gebracht 
erden  konnte,  und  nachher  bis  zur  Ankunft 
»  Wundarztes,  wegen  erfolgenden  Schmcneo 
)i  veränderter  Rtclitung  so  gebalten  werden  . 
ufste,  acheinen  eine  Ausnahme  von  dieser 
[gemeinen  Regel  zu  machen.  Wir  wissen 
ler,  und  es  war  bei  allen  mir  Torgekomma* 
!n  Fällen  der  Fall,  dafs  die  Verrenkung  nach 
Rtan  lOeituai  so  gofcb^Mn,  ntfi  dala  nach  «r- 
ttaMrGnrilt  der  Arix^  wo  er  Spielrnnn  ha^ 
lÄto'heiinittT  ttüu  ':  Er  Illieb  also  In  ^ty^ 
tgt  VaH,  wegen  Hang*!'  des  Raiimea  wieder 
erosterriillen  la  Unnsn,  !a  dn  ADsreBkBn|gt> 
ichtang  stehen*         .  '      ^  - , 

Würde  ich  Ka  ünem  aolchen  Fall«  hantit 
MO,  ao  würde  ich  um  deaw^en  kerne  M»^. 
Aine  zur  Hand  nehmen,  sondern  den  in  di« 
föfae  atchenden  Arm  mit  der  önen  H^nd  beim 
Itonhogengdeoke  fassen,  die  andere  Hand  ux^ 
a  und  bunter  den  avisgetretenen  OeienU(,opC 
t  der  Achselgrabe  setzen,  den  Arm  untf^ 
Icfam  Antdehnung  nach  auawirts  führen,  wi^|t 
ai  dem  mit  der  andern  Hand  den  Gelmhkop^ 
nn  Körper  ab  und  »ach  inswärta  driicüen; 
(üide  er  unter  dieser  Horableitnng  nfcht  in 
Aa»  Gmbe  gliuchen,  19  wAid*  ich  dnich  (Ut 


oben'  beschriebetie  Afatiipalation  bei  der  Vms 
ienkting  nach  unten  die  Einrichtung  Tollenden» 
'  Die  Ausdehnniig  nach  oben  würde  ich  in 
einem  solchen  Fall  jedesmal  mifsrathen»  Der 
Baa  des  Achselgelenkes  i  die  grofseh  Gefafse 
und  Nerven  ah  der  untern  Fliehe  des  Armes^ 
welche  von  dem  herunterstehenden  und  in  der 
ausdehnenden  Richtung  nach  oben  einen  grö* 
Csen  Raum  fordernden  Gelenkkopp,  nothwendig 
gequetscht  und  gefährdet  werden  müssen,  ver« 
bietet  gewifs  diese  Ausdehnung  und  das  um 
90  mehr,  wenn  man  bedenkt,  dafs  der  ganze 
Qelenkkopf  in  der  Achselgrube  unter  und  vor 
4er  Gelenkhöhle  liegt,  und  dafs  wenigstens  ein» 
ja. bis  2  Zoll  Ausdehnung  in  einer  Richtung 
frf ordert  wurde,  wo  ohnehin  viele  erschwerende 
Vmstände  vorwalten,  che  der  Gelenkkopf  bil 
9u  seiner  Höhle  geführt  werden  könnte« 

F^eraltete  P'errenkungen. 

Ueber  die  Einrichtung  dieser  gilt  eigentlick 
in  der  Hauptsache,  was  bei  den  frischen  Ver« 
rtonkungen  bedungm  worden  ist«  Nie  soll  die 
Einrichtung,  es  mag  auch  gröfsere  Gewalt  er* 
forderlich  seyn,  anders  als  in  einer  nach  unten 
geleiteten  Ausdehnung  geschehen^  Die  gte  Ge« 
l^chichte^  welche  allerdings  unter  die  veralteten 
gehört,  dient  zum  Beweise. 

Alte  Verrenkungen,  wenn  man  ja  die  Ver^ 
.wachsting  und  Ausfüllung  des  in  der  Gelenk« 

SSgend  bei  der  Luxation  entstandenen  leeren 
äutnes  und  die  Bildung  neuer,  den  Gelenk« 
ikopf  in  seiner  innormaien  Lage  adhärirenden 
l>anderartigen  Umgebungen  noch  nicht  in  weit 
fortgeschrittenem  Grad  zu  vermuthen  ha.t,  ver* 
tlienen  die  Einrichtungsversuche« 

Bei  solchen  veralteten  Venrenkungen>  die 


eingerichtet   v^erden   könneDf  rMh«  id^sumt 
itiehreie  starke   Rotationen    1d     «sncUädaD«!    1 
I\ichtnn;;en,  unter  einiger  Autddnmig  mitdtna  . 
Arm  zu  niadien,  IiierauF  eine  «tark*  A»d«h- 
nting   zuerst    irk   horizantater,    dinn   In  WOMl*' 
W3rl9,dann  in  vorwärts  ziehanderRlchtniMiilk 
eben   zu   lassen,   und  faieraol;  IM  UnricCtotlg' 
nSich   den   achon  gesagten  Hand|rUENi   yiißim  . 
zu  versuchen. 

Diese  Rotationen  und  yaJtlAtw  ^wUfan 
nnngen,  welche  von  3  bia  4  Mlnnvil  hinifU 
cbend  stark  gemacht  werden  kflnntaf  nüfkaich 
an,  um  die  etwa  schon  voiluniiMiai  Bindww , 
bildungen,  die  Verwachsung  dw'  JUpHlbudH 


yfßo^  M MBclnnUiitf«  bto  nkMt  nnldHA 
•oUun,  M  mag  aüin  dich»  «nr  Lut.hUi  m 
,  M«kUim  bedUnno,.  d(H3i'aibF  MwiCi  ,dab«I  B»>  , 
li^tmnkrit  antmpfeUai  wardeD,-  um  n^l 
Wchunvfackiing  d«r  Einricbtuiib  ikicki  a«b 


-     64     - 


•    1 


IV.  * 

Ein  Beitrag 

2iir 

acuten  Gehirnwass  ersucht 

Ton 

Dr.  Ernst  Henne, 

Professor  der  Entbind un^kunde  an  der  Albettofa 
UniyernUt  su  Königsberg  in  Preufsesu 


Uie  £xi8tent  der  acuten .  QehirnwaMOfadil 
ist  durch  die  Beobachtungen  vieler  und  der 
acharfsichtigsten  Aerzte  unserer  Zeit  erwieeen^ 
allein  bei  weitem  die  mehrsten  Fälle»  in  wel« 
chen  uns  die  Geschichte  dieser  Krankheit  mite» 
getheilt  wird,  betreffen  Kinder,  welche  die  er* 
ate  und  grdfste  Hülfobedürftigkeir,  das  Unver* 
xnögen,  ihre  Leiden  und  Gefühle  auszudrücken» 
überwunden,  und  2  —  3  und  mehrere  Jahre 
zurückgelegt  haben«  Nur  wenige  Krankheits« 
geschichten  sind  uns  dagegen  aufgehoben,  nach 
virelch^  die  acute  Hirnwassersucht  auch  schon 
das  zarteste  Alter,  dem  noch  jeder  Ausdruck 
und  selbst  jede  Vorstellung  fehlen,  ergriffen 
hat,  und  wo  sie  um  ao  furchtbarer  erscheint» 
als  die  Schwierigkeit  der  Diagnose»  welche  ihr 

•igen« 


I 


-     6$     - 

«tgetilhainllcher  Charakter  mit  aidl  Cahtt^  no(^ 
dadurch  varmabrt  wird^  dafa  der  Arzt  nur  sein 
Auge  ala  daa  einzige  Mittel  zur  ErkenntniTa 
der  Uraachen  in  diesem  Falle  befragen  darf»  — » 

Zu  diesen  Fällen  wünschte  ich  in  dem 
folgenden  einen  Beitrag  zu  liefemf  und  zugleich 
geleitet '  durch  denselben  und  unterstützt  anC 
einige  in  unsem  medicinischen  Zeitachriftoi 
aufgehobenen  Krankheitageachichtoi  der  ak«* 
ten  Gehimwassersucht  meine  Ansicht  über  übt 
nrsachlichea  und  pathogeniachea  Moment  hin^ 
zuzufügen^ 

Sonnabend  den  toten  December  1814  wur* 
de  ich  zu  einem  kranken  Knaben  gerufen^  und 
die  Mutter  desselben  klagte  mir»  .dafa  er  an 
•ben  dieaem  Tage  2mal  sich  verunreinigt  habe^ 
die  Faeces  wären  aber  gelb  gefärbt»  nicht  wafa* 
rig,  noch  in  Rlümpchen  geformt  gewesen«  Oei^ 
Knabe  selbst  war»  wie  gewöhnlich»  munter« 
hatte  ein  helles  klares  Auge»  .und  äuberte  bei 
dem  eintretenden  Durchfalle  durchaus  keinen 
8chmerz»  ao  wie  auch  kein  Poltern  im  Leibs 
zu  bemerken  war*  Die  Ursache  dieser  leichten 
Unpäfslichkeit  konnte  ich  bei  aller  Mühe  doch 
nicht  von  der  Mutter  erfahren»  noch  selbst  er* 
gründen;  sie  hatte  ihren  heifsgeliehten  jung« 
aten  Sohn  Tag  und  Nacht  selbst  gewartet»  mit 
ihrer  Brust  gestillt»  versicherte  ihn  auch  nicht 
zu  oft  angelegt»  noch  überhaupt  seinen  Magen 
Äberiüllt  zu  haben»  sie  war  wohl  und  sich  kei« 
ner  heftigen  Gemüthsbewegung  noch  des  Ge* 
nusses  irgend  einer  Speise  bewufst»  welche  auf 
die  Veränderung  ihrer  Milch  hätte  nachtheilig 
einwirken  können*  Die  einzige  Ursache  diesea 
Uebelbefindens»  weiche  ich  aU  solche  aber  nur 
muthmafslich  annehmen  konnte»  bestand  darin, 
dafa  die  Arme  und  der  Hals  des  Knaben,  wie 
Joura,  XXXXIIL  B.  h  Su  E 


~     GS     — 

gewfihnlirh  bei  Kindern,  blob  nnd  nnbedeckt 
waren,  das  Zimmer  dagegen,  in  welchem  aidi 
die  Matter  mit  ihrem  Säuglinge  befand,  xiie 
eine  gleiche  Temperatur  hatten  sondern  an  ei* 
nem  Tage  glühend  heifs,  am  andern  nach  Ver* 
hiltnifa  wenigstens  nicht  warm  genug  war»  Bei 
diesen  Umständen  hielt  ich  dafür,  da£s  dn 
gleichmifsig  und  angemessenes  Regimen,  so 
wie  eine  zweckmafsige  Bekleidung  am  besten 
das  Uebel  heben,  nnd  den  so  leicht  beweglichen 
Organismus  des  Rindes  zu  SGner  Norm  zurück- 
fuhren TTürden«  Der  Knabe  war  gerade  i  Jahr 
und  5  Tsge  alt;  seine  besorgte  und  höchst 
aufmerksame  Mutter  hatte  ihm  schon  frühe  di^ 
Schntzblattem  einimpfen  lassen,  welche  bei  ihm 
▼ollkonunen  gut  gehaftet,  und  den  gehörigen 
Verlauf  gehabt  hatten.  Sechs  Monate  nach 
seiner  Geburt  traten  bei  ihm  die  Torderen  Schnei« 
dezahne  der  untern  nnd  der  obem  Kixmlade^ 
hervor,  und  zwar  ohne  merkliche  Beschwerde 
nnd  ohne  grobe  Anstrengung.  Im  ^tea  Mo- 
nat ohngeühr  halte  der  Knabe  einige  Tago-eU 
nen  leichten  Durchfall,  bei  welchem  er  püa 
geGübte  und  stnckrige  Faeees  ausleerte,  jedoch 
nahmen  diese  bald  nach  änigen  Dosen  von 
Magnesia  nnd  Rhabarber  die  natürliche  Farbe 
nnd  Consistenz  wieder  an.  Im  loten  oder  titen 
Monate  zögte  sich  wiederum  ohne  alle  Be* 
echwerde  der  erste  Backenzahn  der  untcien  .. 
Kinnlade  und  seit  dieser  Zeit  waren  keine  merl^ 
liehe  Zeichen  der  weiteren  Entwickelung  und 
Ausbildung  des  Knaben  wahrzunehmen.  Er 
war  für  sein  Alter  ziemlich  grofs,  blühend^ 
stark,  stets  den  einen  Tag  wie  den  andern  mnn« 
ter,  'ergriS  lebhaft  jede  Sachen  nach  Weise  der 
Kinder,  zum  Spielen,  nahm  jedoch  nichts  Toa 
allem,  was  ihm  dargeboten  wurde  znr  Nahmn^ 


-     67     - 

rast  dar  Matter«      Bit  jetzt  wir  er 

allen  den  gewöhnlichen  Kinderkvenk« 
rtchont  geblieben»  wiewohl  doch  sit 
dieses  Herbstes  der  SchsrUch  hier  sehr 
r  und  fast  die  ganze  Stadt  durchwan*' 

Die  Mutter  des  Knaben  ist  eine  ge« 
>blgebUdete  und  starke  Frau,  etwa  50 

hat  noch  zwei  andere  Kinder,  welche 
alle  selbst  genährt    hat  und  die  der 
Mundheit  geniefsen« 
I  Uinstinde  und  die  angeföhrten  Data 
Entwickelung  und  das  ganze  bisherige 

des  Knaben  glaubte  ich  hier  voraus« 
EU  müssen,  damit  das  Bild  des  erkrank- 
iktes  deutlicher,  und  das  Urtheil  über 
nde  Krankheitsgesdiichte  begründeter 

•      • 

tag  dsn  Mten  Decembgr  sah  ich  den 
neder,  seine  Kleid iin^^  war  jetzt  zweck« 

jedoch  das  Zimmer  noch  viel  zu 
ir  Durchfall  hatte  sich  des  Nachts  a 
igt,  seine  Farbe  und  Consistenz  aber 
türlich  beschaifon,  und  liefsen  weder 
9  Magens,  noch  überhaupt  Unrelnigkei« 
ersten  Wege  almen.  Auffallend  war 
ch  sein  bleiches  und  welkea  Ansehn, 
r  um  so  mehr,  da  der  Durchfall  iiber. 
ir  erst  6mal  eingetreten  und  schnier- 
ar,  und  das  Kind  vor  36  Stunden  noch 
stark  und  fest  gewesen*  Sein  Au^e 
und  klar,    er  S]>iclte  wie  gewöhnlich, 

allenthalben  anfassen,  ohne  d«n  ge« 
Schmerz  zu  äuf^ern,  und  war  über- 
unter. Meine  Verordnungen  waren 
srsten  Tages.  Ich  sali  an  iiem  licuti» 
s  den  Knaben  gegen  Abend  noch  ein* 
fand  ihn  genau,  wie  am  Morgen« 

IL  2 


^     68     - 

Montag  den  i2ten  Deeemiet.  Der  Durdi« 
fall  achien  nachgelaasen  zu  haben,  er  hatte  aich 
nur  einmal  gezeigt;  der  Knabe  war  zwar  nach 
me  vor  bleich  und  welk,  jedoch  war  er  andi 
munter  und  sein  Äuge  hell  und  klar.  Die  Aeo* 
faerung  der  Mutter  t  dafs  er  ntu*,  wenn  ich  kime^ 
60  munter  wäre,  und  dafa  er  dagegen  in. mei- 
ner Abwesenheit  oft  eine  Stunde  wie  todt  da 
läge,  beachtete  ich  nicht,  indem  ich  ea  für  zn« 
zärtliche  Besorgsamkeit  des  Mutterherzena  hiel^ 
welche  durch  Uebertreibung  daa  Miilwd  und 
die  Aufmerksamkeit  des  Arztes  hervorzabrin^ 
gen  oder  zu  spannen  glaubt,  wie  ich  aolchei 
auch  schon  mehreremale  in  diesem  Hanse  er« 
fahren  hatte*  An  dem  Abende  dieses  Tages 
vfar  der  Knabe  unverändert,  er  nahm  übrigem 
die  Brust  der  Mutter,  und  schlief  fast  eben  so 
lange  und  so  ruhig,  wie  er  es  sonst  2u  thun 
pflegte* 

Dienstag  den  i^ten  Dechn  Der  Durch« 
fall  war  wieder  des  Nachts  fimal  erschiemnif 
jedoch  weder  mifsfarbig,  noch  wäfsrig,  der  Schlaf 
war  wieder  ruhig  gewesen ,  die  Blässe  dea  Ge* 
sichts  hatte  zugenommen,  die  Augen  waren 
indefs  bell  und  munter;  der  Kranke  kam  un- 
bedenklich zu  mir  auf  den  Arm  und  apidte 
nach  seiner  Weise.  Gegen  Abend  aber  erfdbc 
ich^  dafs  der  Knabe  auch  während  des  Tagei 
aich  fimal  unrein  gemacht,  und  dafs  er  auch 
smaly  und  pswar  nach  dem  Anlegen,  die  genos« 
sene  Milch  der  Mutter  von  sich  gegeben  habe^ 
Da  die  Krankheit  des  Knaben  keine  weiteren  ] 
Symptome  darbot,  als  die  des  leichten  Durchs 
f alles,  zu.  welchem  sich  jetzt  das  £r brechen  gjS« 
seilte,  so  glaubte  ich  jetzt  auch  die  Uraaäe 
dieses  Zustandes  nur  in  einer  besondem  Reia- 
barkeit  des  Magensi  welche  rielleicbt  durch  ir« 


»»     69     -^ 

pctid  «infln  Enlwickeltingt-ProzeCi  in  Aem  ein- 
jährigen OrganisRiQS  erzeugt  ^are^  oder  in  der 
Terdorbenen  Milch  der  Mutter  fluchen  zu  mna- 
ien»  Aus  diesen  Gründen  verordnete  ich  for 
den  Knaben  eine  Salep-Solntion  mit  dem  Ex* 
traeto  Hyorcyami  und  der  Tinctura  Cinna» 
momi  nnd  ein  Rubefaciens  auf  den  Magen} 
der  Mutter  dagegen  eine  Purganz  aoa  dem  Hy 
drargjro  muriatieo  miti  und  der  Jalappa^  Am 
andern  Morgen^ 

jmttwoch  den  ifyten  JDeeBr.^  horte  ich»  dab 
der  Durchfall  sowohl,  als  das  Erbrechen  bei  dem 
Knaben  einigemal  wiedergekehrt  wären  1  nnd 
er  die  Nacht  unruhig  gewesen  aefM  Bei  der  Un* 
tersüchung  der  Mundhöhle  Fand  ich  den  ersten 
Backenzahn  der  oberen  Rinnlade  hervorgetr4- 
ten,  jedoch  war  weder  Schmerz,  noch  Röthe 
und  Geschwulst  des  Zahnfleischte  und  der  Mund- 
höhle zu  bemerlven«  Von  der. gestern  verord« 
neten  Arznei  hatte  nur  die  Matter  ihr  Purganz 
2um  Theil  genommen,  der  kranke  Knabe  aber 
weder'  das  Rubefaciens,  noch  die  genannte  Sa- 
lep-Solntion erhalten«  Auf  mein  dringendes 
und  ernstes  Vorstellen  erhielt  ich  aber  doch 
das  Versprechen,  dab  meine  Vorschrift  von  jetat 
genau  befolgt  werden  würde*  Gegen  Abend 
fand  ich  auch,  dafs  dem.  Knaben  ein  paar  Kla« 
derlöffel  von  der  Arznei  gereicht  worden,  das 
Rubefociens  hatte  aber  noch  nieht  seine  Vi^ir- 
kung  gethan,.  und  darum  wurde  ea  wiederholt« 
Die  Mutter  hatte  6  Aussige  Stdes  gehabt;  Er- 
brechen und  Durchfall  des  Knaben  schienen 
Bachzaki8sea>  seine  Augen  waren  aber,  wenn 
gleich  noch  immer  heU  und  klar,  doch  tief 
eingefallen^  von  Fieberhewegungen  aber  nock 
Üne  Spur«  ^  Meine  Verordnungen  blieben. 

JDüiutersiag  den  1511m  J3s^6>v  Die  SUmikt 


^  war  miniliig  gewesen.  Durchfall  und  ErbredieB 
waren  sowohl  nach  dem  Genufa  der  Arzneii 
als  aach  der  Milch  der  Matter  einigemal  ein« 
getreten*  Jetzt  erat  zeigten  sich  die  ersten  Fia* 
berbewegungen  I  die  Haut  war  trocken  und 
heifs,  der  Puls  sehr  hart,  die  Frequenz  nidit 
wesentlich  abweichend,  daa  Gesicht  sehr  blaü^ 

•die  Augen  tief  eingefallen  und  trübe»  Der 
Unterleib  hatte  Iseine  abweichende  Tetttperaturi 
war  weich,  und  es  war  durchaus  kein  Ausdruck 
des  Schmerzes  bei  der  Berührung  desselben 
wahrzunehmen.  Bei  dem  allen  nahm  daa  Kind 
dennoch  2erne  die  Bruat  der  Mutter,  war  ab* 
wechselnd  ruhig,  dann  aber  nach  einigen  Mi« 
siuten  aehr  unruhig,  und  stiefs  von  Zeit  zu 
Zeit,  vielleicht  in  einem  Zwischenraum  von  6 
Minuten,  ein  ao  heftiges,  kreischendea  Geschrsi 
ätiSf  dafs  die  Mutter,  die  Umstehenden,  selbst 

*ich,  öfters  dabei  .erschrocken   aafPuhren*        Es 

,  lafst  sich  dieses  eigenthümliche  Kreischen  durch 
keine  Worte  beschreiben,  es  drang  aber  tief 
•in  das  Innerste,  und  ist  nie  zu  verwechseb!, 
wenn  man  es  nur  je  gehört  hat*  Dieses  Symp- 
tom* dessen  Ursache  mir  unbekannt,  und  des- 
sen Eigenthümlichkeit  mir  doch  auffallend  war, 
und  die  Aengstlichkeit  der  Eltern  bewogen  mich 
hauptsächlich,  um  die  Zuziehung  einea  andern 
Arztes  zu  bitten» 

Es  geschah,  und  die  Wahl  fiel  auF  einen 
unserer  liebenswürdigsten  Herren  Collegen, 
der  wegen  seines  eanften  Betragens  allgenaein 
geschätzt  und  häufig  bei  Kinderkrankheiten  tu 
Rathe  gezogen  wird.  Er  kam  noch  an  dem- 
selben Tage*  Durchfall  und  Erbrechen  hatten 
eich  bei  unserm  Kranken  noch  ein  paar  Mal 
gezeigt,  daa  Fieber  aber  bedeutend  zugenon»*. 
tneiif  die  Augen  wurden  trub^  der  Knabe  vrat 


—     71     — 

•ehr  ttfimhigf  und  schien  onvermSginidi  des* 
Kopf  anfirecht  halten  zu  können*  Mein  Herr 
Collage  hielt  diesen  ZusUnd  für  eine  Cholera» 
und  es  wurde  beschlossen  f  zu  der  von  mir  ver- 
ordneten Salep-Solution  einige  Tropfen  linet, 
Opii  zu  mischen ;  4iie  Pulver  aus  dem  Castom 
reutn  und  Hyoseyamusy  welche  ich  am  Morgen 
dieses  Tages  verordnet,  blieben  und  wurden 
•abwecfaseliid  mit  der  Mixtur  eine  Stunde' unn 
die  änderet  und  zwar  von  jedem  einen  halben 
Gran  pro  doii  gegeben*  Ueberdem  aber  sollte 
Aas  Kind  noch  ein  Klystier  von  Amylum  mit 
#inem  Zusätze  von  14  Tropfen  Opiumtinctur 
erhalten« 

Freitag  den  \6ten*  Wir  fanden  den  Kran- 
ken sehr  verändert,  die  Arzenei  war  vorschrifts« 
maCsig  gebraucht,  3  Klystire^  die  hinter  einan« 
der  applicirt  worden,  waren  sogleich  zuruckge- 
(aneen,  jedoch  hatten  Durchfall  und  Erbrechen 
^nachgelassen*  Die  Nacht  aber  war  sehr  unru« 
1^%  gewesen,  das  kreischende  Aufschreien  des 
Kindes  währte  fort,  sein  Auge  war  trübe,  giän« 
send  feucht  und  gläsern,  wie  es  wohl  auch  bei 
einem  hohen-  Grade  des  Typhus  zu  seyn  pflegt» 
Die  Pupille  erweitert,  die  Augenüeder- Ränder 
tmd  hauptsächlich  die  Augenwinkel  voll  eiter- 
ähnlicher  Feuchtigkeit« 

Die  Sehkraft  der  Augen  schien  aber  noch 
nicht  ganz  unterdrückt  zu  seyn,  wiewohl  die« 
eelben  schon  bisweilen  stier  auf  einen  Punkt 
geheftet  waren«  Das  Gesicht  war  bald  todten« 
bleich,  bald  mit  Höthe  überzogen,  die  Hände 
zuweilen,  wenn  gleich  jetzt  noch  selten,  krampf- 
kaft  geschlossen«  Bei  dem  jedesmaligen  Auf« 
kreischen  aber  heftiges  krampfhaftes  Stofsen 
mit  den  Füfsen«  Der  Kopf  schien  überhaupt 
dem  Kind^  zu  sQhweri   er  fiel  bald  nacth.  der 


—    71     — 

dnen  SAtt^  bald  ntch  hinten;  bei  horizontai 
1er  Lage  befand  sich  der  Knabe  überhanpc  hm 
ier  und  ruhiger;  wurde  er  auf  dem  Arme  heib 
umgetragen,  io  waren  die  Krämpfe  hefUg« 
und  das  Erbrechen  häufiger«  Der  Puls  wti' 
bart  und  frequent,  die  Haut  trocken,  die  Ab« 
eonderung  des  Harnes  fand  zwar  statt ,  jedodi 
ist*s  bei  einem  Kinde  von  diesem  Alter  nidu 
möglich  denselben  aubufangen«  An  die  Brat 
gelegt,  sog  der  Knabe  wie  ein  gesundes.  Kini 
und  zeigte  deutlich,  so  wie  htedurch,  so  andi 
durch  mehrere  andere  Umstände»  dafs  sein  B^ 
wubtseyn  noch  nicht  ganz  geschwundma  hj^ 
Unter  diesen  Zeichen  hielten  wir  die  Krankheit 
für  ein  Hirnleiden  und  zwar  fui  Hydrops  C¥ 
rebrif  und  dafs  die  bisherigen  Symptome  ds^ 
aelheni  Durchfall  und  Erbrechen,  nur  consefr 
auelle  Er&cheinungen  gewesen;  aus  welclMi 
Gründen  und  mit  welchem  Rechte  werde  ick 
mich  weiter  unten  auseinanderzusetzen  bem» 
hen«  Nach  dieser  nun  gestern  und  heute  ent 
^edarirten  Diagnose  der  Krankheit  mufste  and 
UDSer  Kurplan  Töllig  steh  ändernt  wenn  gleick 
der  Charakter  der  Krankheit»  ihre  Heftigksit 
und  die  sich  einander  drangenden  ungiunstigsB 
^nsptome  una  die  schlechteste  Frognoee  £u|t 
Kit  Gewibheit  gaben*  Zum  Innern  Gebraudit 
.wnvde  nun  verordnet  ein  Infusumr  yaleriam»^ 
mit  dem  Liq*  Ammönii  acetici  und  MoacfatiS 
mit  ffydrarg^  murioM*  mite  aa  gr^  ^  pro  dod% 
abwechselnd  mit  obiger  Arznei  alle  2  Stunden 
txk  nehmen»  wozu  die  Indicationen  aus  obigem 
eich  von  selbst  ergaben«  £ine  Bkuentleenu^ 
kei  dem  unverkemaJbaren  Antrieb  dea  Blutei 
jtiach  demt  Kopfe  war  «icht  rä^üch^  de  der 
mehrtägige  wenn  gleich  gelinde  DurchFell  dx% 


-     TS     - 

ban  iehien;  ei  wavdafi  daher  tutt  dtratfben  tn 
beiden  Waden  Sinapiamen  applicirU  pegon 
Abend  waren  alle  oben  beschriebenen  ZuAUb 
gesteigert;  der  Knabe  lag  einige  Minuten  m- 
«igt  nnd  bald  diraaf  tobte  er  entsetzlich»  dr 
gab  selten»  fast  gar  nichtV  einen  andern  Laut 
▼on  alth»  als  jenes,  charakteristische  Kreischen» 
hatte  heftige  Zuckungen  der  oberen  und  unte- 
len  Extremitäten»  bnd  in  denen  der  linken 
Seite  öfter  tmd  heftiger  ala  In  denen  der 
rediten;  seine  Augen  waren  Fortwahrand  glä- 
eem  hervorgetriebeni  glänzend  feucht  nnd  stier 
muf  einen  Punkt  geheftet»  keine  Sehkraft  mehn 
Die  Augenllederränder  nnd  die  Augenwinkd 
waren  mit  warmen  Wasser  ausgewaschen  «nd 
echienen  weniger  zu  eitern«  An  die  Brust  ge* 
legt  ergrifiP  er  dieselbe  zwar»  aber  bald  fiel.ihna 
der  Kopf  zurück.  Die  Arzenei  schien  gar  keine 
Wirkung  gethan  zu  haben»  wenn  nicht  vieU 
leicht  eine  wafsrige  und  sehr  üb^  riechendis 
Ausleerung  durch  den  After  gegen  Mittag  ab 
Folge  derselben  anzusehen  war*  Der  Plan  der 
Behandlung  blieb  derselbe»  aber  clie  Medica» 
mente  wurden  dahin  verstärkt»  dafs  wir  dena 
inJuso !  Falerianae  den  Utfuor  Ammonii  sue* 
eimci  zuietzten  und  die  Dosis  des  Moschus  und 
Calomel  von  f  auf  \  Gran  pro  dosl  erhöhten. 
Zo^eich  wurde  auf  den  abgeschorenen  Schei» 
tel  ein  Vesietitorium  zu  legen  verordnet»  weU 
ekes  nach  geleisteter  Wirkung  mitdemnizfiiffii« 
tum  initans  verbunden  werden  sollte» 

Soimabend  den  ifj^en  Dechr^  £a  War  enU 
astzUch»  die  gegenwirtig  noch  vermehrten  Lei- 
den des.  Kindes  anzusebAi,  alle  Gattungen  voa 
Krämpfen  quälten  dasselbe»  insbesondere  aber 
der  Ofjisthotomis  mit  seiner  ganzen  Krafti 
llie  Zun^e  Ka({te  bia  faat  mi  die  Spitze,  doi 


—     74     — 

'Kinnes  9  der  Unterkiefer  war'  in  steter  Bewe- 
gung. Das  bemerkte  Aufkreischen  hatte  nach- 
gelassen,  die  Augen  waren  gebrochen  und  ver« 
dreht|  die  Respiration  oft  sehr  frequent^  und 
bisweilen  auch  röchelnd^  bisweilen  fast  gsnx 
normal}  die  Haut  trocken,  der  Puls  fast  gar  ^ 
nicht  zu  fühlen,  wegen  der  steten  Bewegung 
^er  Hand  und  des  Hüpfens  der  Sehnen;  seit 
beinahe  24  ^Stunden  war  nun  keine  Excretio 
alvi  gewesen;  did  Deglutitionsorgane  versagten 
ihren  Diensti  und  es  konnte  mithin  keine  Ar« 
«errei  zum  Innern  Gebrauche  gereicht  werden« 
£s:  blieb  also  den  Aerzten  nur  noch  die  gerin« 
gdy.'- hier  wenig  Hülf6  bringende  Anwendung 
dev  auisernMedicamente  übrig,  deren  Gebrauch 
*wir  auch,  ünor  nicht  vollkommen  müssige  Zu- 
adiauer  dieses  Trauerspiels  zn  seyn,  in  folgen- 
der Art  in  Wirkung  treten  liefsen.  Zuerst  sollte 
der  Knabe  ein  Bad  mit  einem  Zusätze  von 
'Pottasche  und  Wein,  alsdann  ein  eröfiPnendes 
Ciystir  erhalten,  und  nächstdem  sollte  inson- 
derheit sein  Rückgrat  mit  dem  Ldnimento  anv 
moniaf:Op  welchem  etwas  Opium  betgemischt 
war,  gerieben  werden«  Alles  geschah ;  das  GI7« 
etir,  that  seine  Wirkung  und  es  wturden  gelbe 
aehr  übelriechende  Faeces  ausgeleert.  Das  Bad 
xeigte  sich. ganz  vorzüglich  wohlthätig,  das  Kind 
«rholte  sich  merklich,  die  Krämpfe ^  sogar  die 
des'  Unterkiefers,  liefsen  nach,  kehrten  aber  nach 
einer  Stunde  mit  d&c  vorigen  Heftigkeit  wie- 
^^Cf  S^'^  Abend  liefsen  sie  wieder  nach,  die 
Lebenskraft  des  Kindes  schien  aber  erschöpft^ 
und  nach  ein  Paar  Stunden  verschied  es  sanft 
ohne  Zuckungen« 

So  endete  diese  in  ihren  £rscheinungen 
und  ihrem  Wesen  so  jeigenthümliche  Krankheit 
In  so  korser  Zeit^  d^  kaum  zweimal  m  Stun« 


—     75    — 

den  ventrichan  waren^  nachdem  «ia  aleh  dnrch 
die  mit  ihr  unzertreinnlich  verbundenen  Syjnp« 
tome  erst  deutlicher  manifedtirt  hatte;  ob  aber 
anch  die  von  uns  gestallte  Dla^^nose  die  rieh« 
tige  war?  dazu  fehlt  mir  freilich  hie^  der  of- 
fenbare Belag,  indem  Umstände  eine  Section 
dea  Cadavera  Tarhindorten;  jedennoch  glaube 
idi»  auf  treue  Beobachtungen  und  Schilderun- 
gen berühmter  Kinderirzte  gestützt,  ivelche  öf- 
ter Gelegenheit  hatten,  diese  Krankheitsform 
EU  beobachten  und  die  Leichname  der  daran 
verstorbenen  Kinder  zu  untersuchen,  und  wenn 
ich  den  vorliegend  erzählten  Fall  mit  diesen 
▼ergleiche,  meine  Diagnose  als  richtig  anneh- 
men, wenigstens  als  solche  vertheidigen  zu 
können. 

Wenn  man  die  Hauptmomente  der  Krsnk- 
heit  in  vorliegendem  Falle  näher  betrachtet,  so 
hatte  dieselbe  bei  ihrem  Entstehen  vielleicht 

i)  für  eine  leicht  vorübergehende  Diarrhöe 
gehalten  werden  können,  allein  die  später  ein- 
tretenden Symptome,  der  Verlauf  und  daa 
schnelle,  traurige  Ende  widerlegen  diese  Mei» 
nong  zur  Gnüge. 

3)  Später,  am  jten  und  4ten  Tage,  hatte 
die  Krankheit  wegen  des  Durchfalles  und  dea 
eintretenden  Erbrechens  einige  Aehnlichkeit 
mit  einer  Cholera ,  doch  fehlten  dieser  die  we- 
eentlichsten  Zeichen:  mifsfarbige  FaeceSf  Bren- 
nen und  Schmerzen  des  Unterleibes,  so  wie 
auf  der  andern  Seite  das  hier  statt  findende  Ge« 
himleiden,  das  vollige  Aufhören  des  Durchfal- 
les und  ein  solcher  Verlauf  bei  einer  Cholera 
nicht  beobachtet  werden* 

3)  Die  ganze  Krankheit  könnte  für  ein 
Zahnen  gehalten  werden,  indem  der  Knabe 

a)  nur   erst  die    vorderen  Schneidezahne 


...     76     - 

und  doch  auch  das  Alter  hattei  ifti  waMieli 
die  fibrfgen  Zahne  nach  und  nach  aber  in  ik 
rer  Ordnung  hervorzubrechen  pflegen* 

b)  Indem  sich  wirklich  selbst  während  dar 
ersten  Tage  der  Krankheit  der  Durchbrach  A 
jnes  der  vorderen  Backenzähne  an  der  obem 
Kinnlade  zeigte»  und  da  nach  den  vordem 
Scllneidezahnen  erst  die  Seitenschneidezahns 
und  dann  die  Backenzähne  überhaupt  uai 
zuerst  die  obernund  alsdann  die  untern  dnrck 
zubrechen  pflegen,  so  konnte  vielleicht  dieie 
Abweichung  von  der  gewöhnlichen  Ordnang 
echon  Ursache  der  Krankheitserscheinungen  M 
dem  Kinde  seyn,  besond^'s  da 

c)  Durchfall^  Erbrechen  und  mehrere  a» 
dere  Symptomata  nervosa  als  Zeichen  der  Den* 
tition  angesehen  werden;  —  dagegen  aber  hana 
das  Zahnen  nie  als  eine  Krankheit,  sondern  otf 
höchstens  als  Ursache  derselben  betrachtet  wcs* 
den,  wiewohl  fVichmann  im  fiten  Bande  sei- 
Der  Diagnostik  und  mehrere  andere  Aerzts 
selbst  diese  nicht  anerkennen,  und  man  anck 
in  der  That  nicht  umhin  kann,  zu  geaCehoH 
dafs  wenigstens  bis  jetzt  zu  viel  Uebel  auf  Redi* 
nung  des  Zahngescbaftes  geschrieben  sind,  dis 
•ich  weit  richtiger  und  natürlicher  aus  anden 
Ursachen  herleiten  lassen*  Ueberdem  aber  Eaad 
bei  unserm  Kranken  keine  Geschwulst  des  Zahi^ 
fleisches  statt,  noch  war  dieses  oder  die  Mund* 
bohle  geröthet  oder  wohl  gar  entzündet,,  gleich« 
wie  auch  nur  der  Dnrchbruch  der  vorderen 
Schneidezähne,  welche  schon  längst  da  waren^ 
mit  Beschwerden  verbunden  zu  seyn  pflegt« 

4)  Mehrere  Zeichen  der  gegebenen  KraniEp 
heitsgeschichte  pflegen  zugleich  die  Gegenwart 
der  Würmer  anzukündigen ;.  z*  Bw  gestörte  Dam^ 
f;iicceüon«.  Krämpfe  iedes  Art|,Congestionen.nacl^ 


~     77     - 

dem  Kopfe  und  Leiden  des  Gehirne  fiberbanpr« 
welches  zwar  tUes  bei  unserm  Kranken  itatc 
fand,  jedoch  ist  ea 

a)  noch  nicht  ausgemacht^  Welche  Symp« 
tome  die  Würmer  als  ihre  Ursache  anerkdn« 
neii»  indem  wir  ihnen  eine  Menge  von  Zufällen^ 
welche  in  die  Klasse  der  Nervenlurankheitea 
gehören,  xnschreibent  mid  noch  gar  keine  Ord« 
Bungp  Zahl  und  Bestimmtheit  In  denselben 
wissen; 

b)  aber  pflegen  auch  selbst  die  angenom« 
menen  Wurm-Symptome  selten  einjährige»  son« 
dern  nnr  ältere  Kinder  zu  befallen,  und  nie 
mit  solcher  Heftigkeit  einzutreten»  undmitaoU 
eher  Schnelligkeit  zu  tödten; 

c)  es  fehlen  hier  in  dem  vorlisgenden 
Falle  auch  die  wesentlichsten  Zeichen  einer 
Wurmkrankheit,  nämlich  ein  au%etriebner  und 
harter  Unterleib,  Abgang  von  Warmer  und  er« 
weiterte  Pupille  überhaupt; 

d)  die  ganze  Gruppe,  Snccession  und  Ei« 
genthümlichkeit  der  Symptome  in  der  erwähn« 
ten  Krankheit  findet  weder  bei  der  sogenanten 
Wurmkrankheit,  noch  bei  einer  der  angel'ühr« 
ten  Kinderkrankheiten  also  statt,  noch  weniger 
aber  sind  jene  mit  den  Ausschlags-  oder  irgend 
andern  Krankheiten  der  Kinder  zu  verwedMeln^ 
mit  welchen  sie  auch  nicht  die  entfernteste 
Aehnlichkeit  haben. 

Erwägt  man  dagegen  noch  einmal  den 
ganzen  Verlauf  und  die  wichtigsten  Momente 
der  ganzen  Krankheit,  nämlich  der  Knabe  war 
1  Jahr,  surk,  robust,  wohlgenährt  und  mun« 
ter,  sein  Kopf,  dessen  Form  ich  zwar  als  auf- 
fallend bemerkt,  aber  nicht  für  eine  Vorbedeu« 
tong  oder  als  Zeichen  einer  bestimmten  Krank- 
heiufoim  angenebn  hatte,  war  seiir  grob  und 


-     78.    - 

starky  rundi  die  Stimknochen  henrorragendy  mi 
^dl^rch  die  präminirenden  Ränder  der  Stimhöli- 
len  die  Augen  tiefliegend  und  beschattet.  Den 
Anfang  seiner  Krankheit  machte  ein  Mehl« 
und  natürlich  beschaffener  Durchfall,  nach  eiü 
nigen  Tagen  stellte  sich  Erbrechen  ein,  die  Ur* 
Sachen  beider  waren  unbekannt ,  jedoch  nickt 
lange,  denn  das  anfänglich  nur  trübe,  apäte^ 
hin  feuchte,  gläserne  Auge,  die  Röthe  des  Ge- 
sichts, Fieber  und  die  anscheinende  Schwert 
des  Kopfes,  die  Neigung  des  Kindes  auf  dem 
Rücken  zu  liegen,  und  der  Umstand,  dafs  das- 
selbe bei  senkrechter  Haltung  des  Körper«  selii 
leicht  Uebelkeit,  auch  wohl  Erbrechen  be1uu%' 
so  wie  diese  beiden  Symptom^  im  Liegen  aebr 
selten,  fast  gar  nicht,  sich  zeigten,  veriielhen 
wohl  deutlich  ein  Leiden  des  Gehirns,  das  echon 
früher  in  dem  Durchfall  und  Erbrechen»  ab 
nie  ausbleibende  consensuelle  Erscheinungen 
desselben,  seine  Vorboten  gehabt  hatte*  Die 
Schwere  des  Kopfes  nahm  sichtbarlich  zu,  die 
Augen  wurden  trüber,  und  feine  OefäCschea 
auf  der  Cornea  erschienen,  als  waren  eie  in« 
jicirt,  die  Pupille  war  sehr  erweitert,  bald  auch 
der  ganze  Augapfel  stier  auf  einen  Punkt  ge* 
heftet,  die  Sehkraft  verschwunden,  Krämpfe  je- 
der Art  isteilten  sich  nach  und  nach  und  mit 
Heftigkeit  ein,  jedoch  hatten  diese  auch  hin« 
fige  Remissionen,  so  wie  auch  die  Temperator 
steu  und  schnell  wechselte«  Das  am  mehresten 
charakteristische  Gepräge  drückte  aber  dem 
Ganzen  jenes  eigenthümliche,  durchdringende 
und  abgesetzte  Kreischen  auf;  der  Sturm  hef« 
tiger  Convulsionen  nahm  zu,  die  Respirationa« 
Organe  nahmen  Theil  an  dem  Leiden  aller  Sy« 
ateme,  und  am  gten  Tage  nach  den  ersten  Zei« 
cheA  der  Krankheit,  am  jteni   nachdem  aich 


~     79    —  . 

9  letztere. durch  beadminteren  Atiidnick  che« 
aerisirt  hatte»  war  daa  Ende  der  Traaerscene. 
ich  Erwigting  dieser  Zeichen  und  dieses  gan« 
n  Verlaufes  der  Krankheit  glanbc  ich  nicht 
>n  dem  Wege  der  Wahrheit  za  irren,  wenn 
1  die  Form  Jener  Krankheit  zar  acuten  Gt^ 
mr9M§B€gMncht(^Hydropsv0ni^ncutorum  cercbri. 
utus)  rechnete« 

Alle  ausgezeichneten  SchriFtsteller  üiber  die« 
(1  Gegenstand^  von  welchen  ich  hier  nur  Hu* 
landf  Frankf  Hopfengärtner^  Girtanner^  Hen» 
p  ff^ichmaniif  Rosenstein  etc.  anführe,  be» 
hrieben  diese  Krankheit  genau  unter  den  an- 
führten Zeichen  und  unter  demselben  Vi^r« 
ufe^  besonders  aber  stimiint  das  von  Com» 
ueh  in  seinem  klinischen  Taschenbuche  Bd», 
angestellte  Ideal  aufs  passendste,  selbst  bie 
den  feinern  Zügen  n^it  der  vorliegenden 
ranhhtttsgeachichte* 

Der  acuten  Gohimwassersuht  {Hydrops  ee» 
fhri  acutus j  Febris  ^hydrocephalica^  phreni* 
fla^  s^  Apoplexia  hydrocephaUcay  Hydroenee* 
halion)  steht  die  chronische  Gehirn  Wassersucht 
Ol  nächsten,  von  welcher  sie  sich  nur  durch 
sn  schnellen  Verlauf  und  dadurch  untetschei« 
st,  da(s  sie  nur  Kinder  in  den  ersten  Lebens« 
ihren,  die  chronische  Gehimwassersucht  aber 
icht  nur  diese,  sondern  auch  Erwachsene  za 
efallen  scheint.  Das  Daseyn  der  acuten  Ge-. 
imwassersucht  ist  von  einigen  Aerzten,  wie 
»  B.  Weikard^  ganz  gelängnet  worden,  indes« 
m  der  Beobschtungsgeist  und  die  Erfahrun« 
en  eines  fVhytt^  Hujdand^  PFiehmann^  Hop* 
higärtnerf  Odier  f  ff^ithering  ^  Fotherßill 
nd  anderer  haben  die  Existenz  derselben  au« 
ler  Zweifel  gesetzt«  Ueberhaupt  ist  ^  diese 
Lrankheit  selten  p  und  ^ie  war  es  noch  mehr 


—    80    — 

in  fruhertn  Zeiten »  mv,o  sie  zwar  ichon  arkmk 

und  untersdiieden  worden  |  aber  wo  wir  ittß 

noch  nur  weni^j^  Nachricht  von  derselben  fi» 

den,      ü*  fVhytt  bat  vor  vielen   England«! 

das  Verdienst^  den  Gang  dieser  Krankheit  xuint 

beschrieben^  nnd  die  Symptome  derselben  n» 

etindlich  angegeben  zu  haben*      Sie    ecfadut 

hauptsächlich  den    Kindern  in  dem  zartesM 

Alter  gefährlich,  jedoch  sceigt  sie  sich  aach  lii 

in  die  Jahre  der  Mannbarkeit  hinanF«     Fothm 

giü  sah  nie  ein  Kind  unter  3  Jahren  |    ^PIA 

mann  dagegen  und  die   Mehrzahl  der   angei» 

hensten  Aerzte    sahen   nur  Kinder.  ▼0x1  ms» 

gen  Lebenswochen    bis  zum  gten   Jahi^  tob 

dieser  Krankheit  ergriflFen»     Trank  fahrt  ebMi 

englischen  Arzt  an,  nach  welchem  20  vondi» 

•er  Krankheit  ergriffene  Subjekte  in  dem  Itei 

bis  i6ten  Jahre  gewesen ;  ein  französischer  Ant 

will  bei  einem  sojährigen  Junglinge  dia  aknll 

Gehirn  Wassersucht   beobachtet  haben,  nnd  dii 

medicinischen  Annalen  von   Montpellier  (ak 

ren  einen  45jährigen  Mann  an,  welcher  an  eba 

dieser  Krankheit  verstorben  sey«  Da  sie  indtb 

am  häufigsten  bei  Kindern  beobachtet  wird|  SS 

hat  man  sie  auch  zu  den  Kinderkrankheiten  gs« 

rechnet;  ob  aber  übrigens  das  weibliche  odcK 

mannliche    Geschlecht  öfter   dieser  KranUisft 

ausgesetzt  sey,  darüber  fehlt  es   zur  Zeit  nodi 

an  genügsamen  Beobachtungen,  wenn   gleick 

einige  Schriftsteller  glauben,  {Girtanner  p.  saji 

Irank  p.   iga«)  dafs   sie»   gleich    der    Wassei<* 

ancht,  im  Allgemeinen  das  ste  Geschlecht  4i>, 

ter  heimsuche«    -^    Das  aetiologische  Momenl 

der   acuten   Gehirn  Wassersucht  zu  entwickdiv 

hat  ungemein  viele  Schwierigkeiten,  indem  fait 

bei  keiner  Krankheit  die  Beobachtungen  nnd 

das  Heilverfahren  der  Aerzte  weniger  uberei» 

etimmeiui 


.    .  '^'  '8t:  .^   ,.■ 

tütndnnd  lind,  als  bri  dn  in  Rrie  stehMtdM 
lind  dia  >n  Leichnamen  Btigeat«lit«n  Untersu« 
Chancen,  zwir  di«  Folgen  und  die  durch  dis 
Krankheit  veruraachten  Zerarörunj^en  darlhnnj 
ketneeweges  xber  hinlängliche  Resulute  lieferni 
taB  welchen  maa  die  Ursache  und  Nitur  der- 
jftTben  erkennen  konnte.  Wenn  aber  gew!»e 
Erscheinungen  durch  ihren  Charakter  ihre  Zahl 
und  Reihefotge  eigemhumlich  in  dem  leben* 
digen  Organiamui  und  zwar  nur  bei  gewissen  ' 
Sub)akien  wahrgenommen  werden,  wenn  all* 
•cbädtiche  Poienien,  weiche  auf  diese  EinfluTe 
Iixben,^  uns  weder  ala  hinreichende  Ursache  er-' 
acheinen,  noch  eine  gnügende  Erklärung  jener 
wichtigen  und  auffallenden  i'haenomene  geben 
können,  und  wenn  wir  dagegen  bei  anaiu^ 
miach-physiologischen  Untersuchungen  an  den 
unter  diesen  eigenibUmtichen  Symptomen  Ver- 
storbenen keine  andre  Abnormität,  a)a  ein« 
nbermiCsige  Anhäufung  lymphatischer  Feuch* 
llgheit  in  den  Gebirnböhlen  entdecken,  so  ha- 
ben wir  Grunde  genug,  jene  Erscheinung  so« 
wobl  für  eine  eigene  Krankheiiafoim  zu  halten^ 
»le  auch  die  Ursache  deraeiben  in  einer  abnor- 
mun  AiuontnkBg  von  L^mph«  in' den  HfaKi^ 
k&Itlan  zonuhea.  Di«M  Wasaenunanunliiag  In 
d«n  RlnihaUen  wird  zanicbtt  dnrdl' atna  Toii 
iwhm  Tb^ügkelt  d«r  L^mphgaaika,  durch  t«-' 
.'Mindorte  MMrptton  der  abg«ond«Kea  Feoch«' 
;Clgkalt  Aid  Tormrima  Kxhtladon  «neugt,  di«; 
-tCimwa  DrMchai  ab«  von  diemr  niuider- 
ÜMlThlllgkdt  d«  lympbariacbisn  SyWmii^  wal« 
äÄt'M  dlMOT  «fgenen  Krankhelubhii  auch' 
tflaaigni  dMMhwi  «j^üiMn«  dnd  aeht  aiaAn^* 
,  fMb  «nd  TCrad^m.  ^ 

"'  -  3«incl»fn  wir  d«n  kindUdwn  Organiamos*' 
'  ao  tedaa  «ir  ScUaRieit  oikI  Ahmi«  aM  tAt 


-     84    — 

60  sclieint  sehr,  eweifelliaft  zu  ««yB.  Darin  aber 
•timmen  die  mehresten  überein,  dab  die  acute 
Gehirn  Wassersucht  am  häufigsten  starke,  gt* 
audde  und  robaste  Kinder  befalle,  keineswegee 
aber  bleiche,  achwachliche^  cachekiische  und 
mit  Rachitis  behaftete,,  wie  solches  Rougnon^ 
in  seiner  pathologischen  Semiotik  II*  Bd.  p« 
401  behanptet*  Wenige  Beispiele^  dafs  mehrere' 
Kinder'  einer  Familie  durch  die  Oehirnwassea-^ 
sucht  fetödtet  sind,  liefern  noch  keine  Resul- 
tate. In  Bezug  auf  den  oben  erwähnten  Fall 
glaube  ich  demnach  folgende  Momente  als  die 
ursächlichen  ausheben  zu  dörfea«     Der  Knabe 

• 

war  gesund,  istark,  robust,  nf unter,  i  Jahr  altf 
es  fanden  also  mehrere  Entwickelnngsprozesse- 
^r  Sinnes-  und  Geisteskräfte  im  Gehim  atattp 
Welche  so,  wie  auch  der  Zahnbruch,  und  vor 
allen  Dingen  der  starke  Wechsel  der  Tempera«» 
tur,  in  welchem  sich  der  Knabe  befand,  diese 
veränderte  Stimmung  des  lymphatischen  Sy^' 
atems  veranlafst  haben  konnte,  di^  Congestio* 
nen  nach  dem  Kopfe  und  die  wenigen  und 
achwachen  Zeichen  einer  Hirnentzündung  tra« 
ten  erst  spät  und  kurz  vor  dem  Ende  ein,  nach« 
dem  die  Krankheit  schon  mehrere  Tage  gewäh« 
ret  hatte,  sie  sind  mithin  nur  als  dfSuteropathU 
sehe  Krankheiten  zu  betrachten,  da  ein  ans» 
achliefsendes  Leiden  eines  Systems,  wie  hier 
des  lymphatischen,  für  sich  aliein  nicht  im  Or» 
ganismne  statt  finden  kann,  die  übrigen  Sy« 
ateme  müssen,  da  nur  in  ihrer  Vereinigung  der 
Körper  besteht,  Theil  nehmen  an  dem  Leiden 
eines  einzelnen,  wie  wir  solches  auch  täglich 
in  jeder  Krankheit  beobachten,  wenn  uns  gleich 
noch  die  Gesetze  über  die  Verhaltnisse,  in  wel« 
eben  die  einzelnen  Organe  des  Körpers  und 
Ipuue  Systeme  von  Organen  mit  einander  ste». 


—    85    - 

lien>  tmd  fiber  die  VerindcnHigoiy  walctieitts^ 
•prüngliche  Krankheiten  des  einen  Syeceme  in 
^em  andern  veranlaseefii  ein  noch  nicht  gelOa« 
tee  Problem  sind. 

AnF  deth  pathogeniscben  Verbälinire  4er 
acuten  Gehimwassersucbt  ruht  noch  eindonlE« 
1er  Schleier*.  Die  Hanptatitnmen  der  Aerste 
eind  über  das  Wesen  derselben  getheilr.  f^uitif 
jRuschp  Trankt  Huf elandf  Stark  haken  die  aaite 
Gehirnwassersncht  für  den  Ausgang  einer  wab* 
ren  Himentzündung;  fVhyU^  Macbride^  Hoji» 
fengärtner^  Jahn  u*  a«  leugnen  dagegen  ihre 
entzündliche  Natury  und  betrachten  sie  nur  als 
ein  asthenisches  oder  nervöses  Fieber*  Nur 
Fomiey  sucht  die  Entstehung  der  acuten  6e« 
hivnwassersacht  in  einem  übeimäfsigen  Vege* 
tationsprozefs  dtn  Gehirns^  als  dessen  Folge  eine 
Anhäufung  von  Lymphe  in  den  Gehtrnhöhlea 
eich  teige. '*^)  Für  jene  erstere  Meinung  spricht 
awar  allerdings  der  acvte  Verlauf  der  Krank- 
heit y  indem  dieselbe  schon  binnen  &  —  5  -^'  8 
bis  14,  }a  längstens  innerhalb  fli  Tagen  ge* 
jümniglicb  tödtet«  Die  Störungen  in  den  Func- 
tionen der  ersten  Wege,  Antrieb  des  Blutes 
jnach  dem  Kopfei  rothe  hervorgetriebene  Au« 
gen  u«  s«  w«  sind  wesentliche  Zeichen  der  Himr- 
entzündang»  und  aus  der  Pathologie  der  Ent- 
zündung ist»  bekannt^  dafs  dieselbe  zuweilen 
m  Ergiefsung  sei^öser  Flüssigkeiten  übergebe» 
und  es  können  mithin  ganz  analoge  wie  nach 
Pneumonie  der  acuten  Hydrothorax,  nach  £ry^» 
eip^as»  oedematöse  Anschwellungen  entstehen» 
auch  die  Gehirnwassersucht  auf  Hirnentzun« 
dnngfolgen«  Bei  den  Sectionen  der  unter  dem 
^ei^hen  eines  Hydrocephalus  mcutus  Vei^storbe« 

«)  Horns  AxchiT  ^cL  IX.  H£t.  a^  pag.  224« 


-    86    - 

nen  hat  man»  wie  vide  Schrifutaller  Um  »1 1 
führen ,  die  Gefahe  voller  Blar  etroticndi  «ril  1 
in  den  Ventrikeln,  bald  in  dem  einen,  lidd  hl  ^ 
allen  vieren,  eine  bald  gröfseret  bald  geriagHr 
Quantität  lymphatiacher  Fenchtigkeife  gefiuMa^l 
ohne  auf  die  übrige  Beschatfenbeit  deeGahf^ 
Rücklicht  genommen  zu  haben.  .Nach  der 
dem  Meinung  von  Männern,  welche  diiralh9a| 
Schriften  und  Huf  ala  praktiiche  Aerzta  ^iü 
geachtet  aind,  enuteht  die  acute  OahimV 
•lacht  nur  in  Folge  eines  aathenischen  oder  tf> 
phösen  Fiebera,  und  wenn  gleich  dieeee  dM 
io  wenig  tu  läugnen  ist,  ala  auch  beeopd« 
da(s  beide  Krankheitsformen  manche  Sjuiptoai 
haüptsächlicli  in.  dem  letzten  Stadio»  mit  d» 
ander  gemein  haben,  so  lassen  sich  doch  mH 
anit  Recht  die  beiden  über  die  Pathogenie  i$ 
acuien  Oehimwassersucht  abweiclumden  lift 
iheien  dahin  vereinigen,  dafs  die  acute  Oefafa» 
^wassersucht,  da  beide  Theile  ihr  Weetn .  in  • 
aier  vorangehenden  Himentzündung  enchfli^ 
euch  eben  so  wie  diese'  bald  mit  dem  Chank' 
ter  der  Sthenie^  bald  mit  dem  der  Aethedi 
auftreten  könne*  Eine  Menge  von  Krankbail» 
geschichten,  welche  ich  als  Beleg  furdiee^lU* 
nung  anführen  könnte,  geben  derselben  diebl< 
atätigeiide  Gewifsheit,  allein  es  geht  auch  la^ 
gleich  daraus  hervor,  dafs  die  akute  Gehb» 
Wassersucht  alsdann  nie  als  Morbus  idiophatH 
€tiSf  als  eine  ursprünglich  für  sich  beateheiali 
Xankheitsform^  sondern  nur  deuteropathiacb  ib 
Morbus  posthumuSf  jubsequens  bestehe«  £liiB 
dieses  aber  ist  der  Punkt,  den  ich  näher  sa  k^ 
leuchten  wünschte«  Die  Ursache  aller  Ljmpk 
anhäufung  in  den  Höhlen  des  Körpers  iat  |M0 
in  der  abnormen  Thätigkeit  der  lymphatiacbaa 
Getefse  zunächst  zu  suchen«      Können  diM 


\  . 


-    87    — 

nun  aber  ursprüagUch'  oder  bloi  eecnndair  m^ 
kranken?  :•«-  Sind  ea  die  die  Sangadem  beglei- 
tenden Nerven  oder  Oefäfse^  wel<^  Ursprung« 
lieh  krank  werden?  -^  Gewifa  welchen  auch 
die  Lebehefaräfte  der  Ijmphatiacben  Oefiileeb 
f^ieich  allen  übrigen  Orgien,  Temaöge  der  ih- 
nen inwohnenden  Vitalität  auf  mannichfacfaa 
Art  von  der  Norm  ab,  tie  können  erhöht,  ge> 
achwächtf  theilweite  vollkonunen  und  unToll« 
kommen  paralytisch  erscheinen,  und  diese  Ter» 
■inderte  Stimmung^  welche  alch  durch  den  krau* 
ken  Znsund  der  letzteren  offenbart^  kann  auf 
eine  zweifache  Weise  erzeugt  werden* 

1«  Durch  iigeihd  einen  auf  das«  Saugader* 
System  spedfiseh  wirkenden  Reiz  von  aufsen 
her,  oder  durch  einen  besondem  in  dem  kraa« 
ken  Organe  salbet  oder  aonat  irgendwo  in  dem 
Körper  yorhsndenen,  dergeatidt,  dab  derselbe 
entweder  «ne  gewisse  Zeit  die  veränderte  Tha- 
tigkeit  der  lymphatischen  -Gefäfse  bu  erhalteut 
oder  bei.seiner  Abwesenheit  weder  die  Kunst 
noch  die  Kraft  der  Natur  die  Norm  derselben 
soglttch  zurückzuführen  vermag*  Die  Haupt« 
Produkte  dieser  abnormen  Thatigkeit  des  Saug« 
ader-Systemr  können  in  abiiormen  Seoretionen 
und  Resorptionen  bestehen,  durch  welche  alch 
die  vorzüglichsten  Merkmale  der  Krankheiten 
dieses  Systems  offenbaren; 

n.  Durch  die  Mischungsfehler  der  in  den 
Saugadern  enthaltenen  Flüssigkeiten  selbst*  Die 
Fehler  der  abzusondernden  und  abgesonderten 
Säfte  sind  für  sich  bestehende  Krankheiten; 
ihre  entfernten  Ursachen  können  entweder  diese 
selbst  oder  die  kranke  Vitalität  der  Organe  seyn* 
Eben  aua  diesem  Grunde  stehen  sie  mit  den 
Letztern  in  einem  sehr  genauen  Caussal-Ver« 
hältnifs^  und  dieses  erschwttt  noch  mehr 


•^      88    — 

Entdeckung  der  Miachmigwerletzungen  der 
.SäFte^  wenn  man  diese  für  sich  als  eigne  Kninh» 
beiten  betrachtet*. 

.  Wenn  aiui   regelwidrige   Absonderungen 
und  Einsaugungen  der  lymphatischen  Gtfäüe 
durch    eine    ursprünglich   abnorme  Thikigk^ 
^der8elben  bedingt  werden  können^   und  diese 
"veränderte  Stimmung  der  Vitalität  tles  Saug« 
ader-Systems  sowohl»  als  die  durch  dieselbe  er- 
zeugte stagnirende  Lymphe  eine  eigenthümliche 
Krankheitsform  und  derselben  eigne  Phänome- 
ne geben  müssen,  so  wird  hierdurch  auch  zu- 
gleich die  Möglichkeit  einer  idiopathischen  Wat- 
eersucht der  Himhöhlen  in  speeU  begründet* 
Diese  Möglichkeit   wird   aber   verwirklicht   in 
der  Natur,  wenn  man  einige  bei  der  Himwas- 
eersucht,  und  zwar  bei  der  akut^,  welche  hier 
mir  in  Rede  stehet»  obwaltende  Umstände  na- 
her betrachtet»    Nämlich: 
^         1.  Jede6ehirnentzündun|^  eowohl  die  sthe- 
aiische  als  sisthenische»  beginnt  mit  einem  Fie- 
ber, welches  den  Kranken  nie  verläfst  und  sich 
gemeiniglich   durch   einen   frequenten    harten 
imd  Tollea  Pub,  so  wie  auch  durch  heftiges 
,  Klopfen  der  Car4>tiden  offenbart;  bei  der  aku- 
iten   Gehirnwassersucht   fehlt  dagegen   in  den 
.ersten  Tagen  das  Fieber  ganz  ^)»  es  findet  sich 
nur  erst  später  bei  dem  zunehmenden  Leiden 
des  Gehirns;   der  Schlag  der  Arterien  ist  im 

*)  Dr»  Xortum  ia  Hftftlands  Joun|.  B.  VI.  St«  1«  e« 

1.53'    '^^<^*  St.  %,  Dx,  Conrad  p.  433  >cq>    i^^  Bei« 

*  XV.  5t.  3.  p.  135.  Dr.  Wolff  lii  Warscbau*    ibid. 


Fermey . 

;Heft  2.    Fieber  iist  sehen  Torbanden>  obgleich  die 
lUader  sehr  krsiik  vnd  leidend  sind» 


■i  '■•  .j  •  ■ .  1 


-    89    - 

Anfange  dflr  Krankheit  nicht  iriel  von  etf|em 
s&ormden  ▼erachieden,  wihrend  dee  Flebem 
mber  han  und  klein,  oft  auch  nicht  weaentlich 
abweichend^  bisweilen  wieder  aehr  iangsani»  je 
'•eina  Langsamkeit  nimmt  mit  dem  Steigen 
d«r  Krankheit  au»  Die  Carotiden  polairen  we- 
-nif^  wie  aokhea  die  obige  Krankhetrageschichle 
tViekmmnn  xuid  zwei  andere  von  Hufeland  in 
••inen  Bemerkungen  über  die  Blattern  enihlten 
Fäll«  beatitigen. 

a»  Die  mdreaten  der  nbrigen  Symptome 

der  Himentzündnng  finden  eich  zwar  aile^  aber 

nadi  und  nach,  später  und  nicht  in  der^ben 

Ordnung  bei  der  Hirnwaaserancht  wieder;  es 

finden  euer  audi  bei  beiden  dieselben  Ursadiai 

der  Sjmptome  Statt,  und  dberdem  fehlt  bei 

der  Himentzöndung  jenes  eigenthfimlicbe^  ab« 

gebrochene  Schreien  der  Kinder,   welches   in 

allen  Fällen  von  Hirnwassersucht,  die  sich  nicht 

nur  durch  ihren  Verlauf ,  sondern  auch  spater 

durch  die  Section  als  solche  bestätigt  hat,  beob« 

achtet  worden.    Ueberhanpt  ist  der  ganze  Verw 

iajuf»  die  Reihefolge  und  das  Zusammentreten 

der  Symptome  bei  der  idiopathischen  Himwaa» 

«ersucht  und  der  Himentznndung  verschieden, 

so  wie  bei  dieser  manche  Symptome  Statt  Ihi- 

ben,  welche  jener  abgehen.      So  z*  B*  sehen 

wir  bei  der  Himcntzündnng  im  Anfange  doch 

mehr  eine  aufgeregte  Thätigkeit,  Empfindliche 

keit  und  Verwirrung  aller  Sinne»  als  eine  Ab>> 

stumpfung',  Betäubung  derselben  und  Lethar« 

giC/  welche  wir  vielmehr  mit  dem  Anfange  der 

Hirnwassersucht  wahrnehmen;    bei  jener  tritt 

stets  der  heftigste  Schmerz  mit  dem  Anfange 

der  Krankheit  ein,  bei  dieser  wird  derselbe  erst 

nadi  einigen  Tagen  durch  jenes  abgebrochena 

«igenthiünliche  Geschrei  ausgedruckt»  OieHirik^ 


—     90     — 

#nUondang  tkipjxnt  nia  mit  dem  vierten 

•chon  ab  9  noch  itebet  sie  ttUl,   tondem 

doch  wenigstens  entweder  bei  eintretendei 

eerung  auch  einen  zur  Norm  zurnckkehrei 

oder  bei  der  Verschlimmerung  einen  frei 

leren  Puls;   niemals  aber  nach  dem  g  — 

Tage  schon  einen  so  auCserordentlicb  U 

men  Schlag  der  Arterien,  wie  er  bei  der  j 

wassersncht  jederzeit  beobachtet  worden  a. 

3«  Die  bei  den  Sectionen  mit  Blut  a 

gefundenen  Gefäfse  und  die  Wasseranhäi 

gen  iü  den   Qehimhöhlen,   sind  noch  fc« 

weges  hinreichende  Beweise  für  eine  Stat 

iahte  Entzündung  und  hierauf  erfolgte  G« 

Wassersucht;  denn  schon  Morgagni. hemer 

eeinem   taten  Briefe  de  fed*  tt  cauf^  m 

da(s  die  Ergiefsung  des  Wassers  in  dieGe 

höhlen  nicht  immer  als  eine  Folge ,  eou 

oft  auch  als  Ursache  des  Schlagflusses  (viell 

Am ApopleouafarofaT^  anzusehen  sej,  die b 

abnorme    Ansammlung   lymphatischer    Fe 

tigkeit  in  den  Gehirnböhien  allein  kann  c 

gen  auch  noch  nicht  das  Daseyn  der  Hirn 

eersucht  beweisen»  indem  sehr  leicht  und 

lymphatische  Feuchtigkeit  nach  dem  Tod 

den  Gehirnhöhlen  sich  siimmelt,  und  diei 

auch  oft  bei  apoplektisch  Verstorbenen   ge 

den   wird  9   wie  fVepJ»  mehrere  dergleic 

Falle   anführt.      Auber  .dieser   widematüi 

angehiuften  Lymphe  in  den  Ventrikeln  fii 

man  aber  bei  der  wahren  akuten  Gehirnv 

eersucht  gemeini£lich  das  Gehirn  an  dem  1 

tem  Winkel  der  uehimhöhlta  welch»  breiai 

die  Adergeflechte  sehen  blafs  aus»  und  sind 

wohnlich  'mit  Waaserbläschen  besetzt ;  ahnli 

Erweichungen  sind  auch  an  den  Hügeln, 

'Sehnerven«    fVUkmaun  sAh  die  ThaUami  m 


—    gi    — 

^pt.  in  einen  Brei  anFgelöbt  nnd  itretOrt 
und  Bufeland  fand  (Bemerkungen  über  die- 
Blatrem)  das  Corpus  caUomm  weich  wie  Mtlch^ 
rahm  und  aufgetriciben»  ff^ichmann  Teraichert 
eogar  in  seinem  Bd^  IIL  p.  i'oQ,  dafa  er  nie 
in  den  Leichnamen  derer»  die  an  akuter  Oe- 
liirnwaaaeraucht  gestorben  wiren»  auch  nur  ein 
einzigea  Zeichen  der  Himentsündang  gefanden 
habe»  aelbit  wären  nicht  einmal  die  gewöhn- 
lichen Folgen  der  Hirnentxündting»  Vereite* 
rang»  Brand»'  Verhirtungen  oder  aach  die  in 
dem  Cavo  thoraeis  H  aidominis  oft  erzeugte 
citerahnliche  Fenchligkeit  zu  sehen  geweaeru 
Dr.  Kortum  beatatigt  dieaea  durch  den  Sectione» 
bericht  über  den  Leichnam  einea  aiebenjihrl* 
gen  Mädchens»  bei  welchem  sowohl  die  Krank« 
heitaerschelnnngen  das  Daseyn  6^  Himwae« 
aersucht  anzeigten»  ala  auch  die  in  den  Hirn« 
höhlen  gefundene  Menge  Wasser  Ton  wenig* 
atens  4  Unzen  ihre  Gegenwart  erwiesen»  und 
dieselbe  als  alleinige  Craache  dea  Todes  anneh- 
men liefaen»  und  'wobei  im  ganzen  Gehirn  kei* 
ne  Spar  von  Entzündang  wabrzanehmen  war» 
(S.  Hufdanis  Joamal  £ind  VI*  Stück  f.  pag. 

155O 

Auf  diese  nur  eo  eben  angefahrten  Mitt» 

Stande  und  Gründe  gestützt»  glaube  ich  folgern 
za  dürfen:  dab  die  akute  Gehirn  Wassersucht 
nicht  biofs  als  Folge  einer  Hirnentzündung» 
sondern  auch  als  primltirey  idiopathische  Krank« 
heitsform  entstehen»  dafs  aber  bei  ihrem  wei- 
tern Fortgange»  Entzündung  des  Gehirns  sich 
dazu  gesellen  könne  oder  mindestens  ein  An- 
trieb des  Blutes  nach  dem  Gehirn  gemeinig- 
lich Statt  habe«  Ja  vielleicht  kann  die  akute 
Gehimwissersucht  als  idiopathische- Krankheit 
nur  allein  den  zarten  kindlichen  Organismus^ 


—     9>     — 

I 

di8«m  überwiegende  Opportnxiitlt  des  GdütiM 
oben  erwieaen  Ut,  ausschliefsend  befadldD,  mi 
in  allen  übrigen  Fällen,  in  welchen  die  «fall 
Gehirnwassersucht  bei  erwachsenen  Subiekm 
beobachtet  worden,  wSre  sie  bioGs  deaterap» 
thisch,  als  Folge  einer  Hirnentznüdang  odsr 
irgend  eines  Fiebers  entstanden»  Da  aber  waA 
bei  der  idiopathischen  akuten  GehMwaaaereadl 
im  Anfange  gar  keine  Fiebor,  späterhin  afasr 
die  zu  groCse  abnorme  Thatigkeit  dee  Lymph» 
Systems,  dasselbe  durch  die.  unger^alten  Actioi 
^en  des  GeFäfssystems  hervorzurufen  acfaeiali 
60  ist  das  bei  dem  Hydrops  cerebri 
eich  einfindende  Fieber  auch  als  kein 
ben  ursprünglich  eigenthümliches,  eondem 
als  ein  sekundaires  zu  betrachten,  und  näitUa 
die  Benennung  Febris  hydroeephaliea  vmAA 
tig» 

So  wie  die  Erkenntnifs  der  Kinderfamfr 
heiten  überhäufet  mit  vielen  Schwierigkeilai 
zu  kämpfen  hat,  so  hat  es  die  der  akuten  0^ 
himwassersucht  noch  um  Ho  mehrere^  da  dl 
annr  selten  erscheint  und  sich  die  patiioignattio* 
Siischen  Merkmale  nur  in  geringer  Zahl^  vato 
atimmt  und  verworren  o£nbaren*  Die  eigBi 
Bildung  des  KopfeSf  welche,  wie  Fermej  beob^ 
achtet  hat,  die  Anlage  zur  Gehimwaaeerandl 
andeutet,  hat  sich  im  obigen  Falle  hoetftlf 
gefunden« 

Die  Vorboten  dieser  Krankheit,  wenn  40b 
che  etwa  Statt  finden,  können  auch  von  dsa 
echarfsichtigsten  Beobachter  äbersehen  werds^ 
und  das  bei  freundlichen  Kindern  münrisdwii 
etille  Betragen,  der  unsichre  straucheli^de  Gang 
das  Zucken  der  Nase  und  Schläfrigkeit  ^stttl 
unr  bei  Erwachsenen  und  mehr  als  anhand 
^ende  Seichen  der  chronischen  als  akate^  ^ 


-^    öS    ^ 

hirnwäMeriucht  anmsefaeiu    Dieb«9ttiiiiiilfrai 
Syxaptome  eines  Hirnleideoa  fiberhauptf  und 
des  der  akuten  Gehimwaatersacht  inabeaonden^ 
aafaern  sich  gewöhnlich  zaerst  darch  gestörta 
Darm^xcretionen ;     zuweilen    ist    hartnickig« 
Stuhlverhaltung,  znweilen  treten  bald  lachten^ 
bald  heftigere  DnrchßlUe  ein,  welch«  anfing« 
lieh  in  schleimigen  oder  wäbrigen,  spaMthia 
in  stinkenden  kiseartigen  £xcrementen   bestie- 
hen*     Erbrechen  tritt  ledesmal  ein,  die  ausg«« 
leerte  Materie  ist  Schleim  oder  wibrige  Flöa« 
sigkeit,  oder  hanfiger  noch  geben  die  Kranken 
das,  was  sie  so  eben  genossen  habeni  z.  B.  Milch 
oder   Arznei   wieder;   die  Augen  sind  trdbe^ 
lichtscheu;    Erwachsenere    klagen  über  Kopf« 
schmerz.      Kinder  von  zarterem  Alter  dent«i 
denselben  durch  Greifen  nach  dem  Kopfe  an^ 
alle  schrecken  ans  dem  Schlafe  anf»  sind  an« 
ruhig,    und  ee  beginnen  .krampfhafte  Zoftlte 
nnd  Coavulsionen,  der  Puls  ist  klein,  hart  nnd 
etwaa  schnelL      Nachdem  dieses  24  Stunden^ 
auch  wohl  einige  Tage  gewährt  hat,  während 
defs  aber  alle  Symptome  schnell  nnd  ofit  re« 
xnittirt,  ja  bisweilen  plökzlich  aufgehört  haben» 
nnd  oft  nur  daa  trübe  Auge  und  bleiche  An* 
sehen  als  ein  gröfseret  Ausdruck  und  wicht!« 
gfire  Bedeutung  von  der  Gefahr  obiger  Zechen 
zurückgeblieben  sind;   so  vermehren  sich  alle 
Zofalle  nnd  erhalten  volle   Aehnlichkeit  mit 
denen,  welche  bei  der  chronischen  Himwassen- 
sucht  wahrgenommen  werden;    im  AUgemei» 
nen  treten  in  diesem,  gleichsam  dem  sweitell 
Stadio  der  Krankheit,  Fieber«  soporöser  Zostand» 
nnd  Schlaf  mit  halbgesoblolsnen  Angen  ein  9 
die  Coiävulsionen  mehren  sich  nnd  werden,  $6 
wie   das   Greifen    mit  den  Händen,  hiofigeft 
der  Puls  wird  nun  langsamer,  bleibt  hart  nnd 
klein,  mrd  aber  auch  üuegelmibig  mid  aM» 


~     Ö4     — 

ietzcnd;  besonders  sind  jtdoch  min  za  bemaib 
ken:  die  bedeutend  erweiterte  Pupille»  der 
•chieFe'  Stand  de«  Augapfels,  das  Schielen ;  In 
aufrechter  Stellung  tritt  Erbrechen,  Husten  und 
beklommene  Respiration  ein,  welches  alles  nach- 
]$fst,  vr^nn  man  die  Kranken  niederlegt;  er- 
wachsene Kinder  wimmern  kläglich ;  allen  aber 
scheint  ihr  Kopf  zu  schwer,  sie  vermögen  ihn 
nicht  aufrecht  zu  halten,  werfen  ihn  hin  und 
her,  sie  drücken  die  Kopfkissen  nieder,  oder 
gleiten  hinunter  nach  dem  Fulsende  des  Bet« 
tes,  so  dafs  sie  von  Zeit  zu  Zeit  ein  heftiges, 
di^rchdringendes,  kreischendes  Geschrey  aussto« 
fsen,  welches  einen  heftig  stechenden  Schmerz 
auszudrucken  scheint,  npd  so  eigenthnmlich 
ist,  dals  es,  einmal  gehört,  nie  verkannt  wer« 
den  kann« 

Aach  jetzt  finden  noch  häufige  Remission  . 
sien  Stat^  aber  npiinder  tauschend  als  im.  ersten 
Zeitraum  der  Krankheit*  Die  zunehmende  und 
itpnier  steigende  Stärke  iknd  Heftigkeit  aller 
Uebel  machen  den  Uebergang  zum  3ten  und 
letzten  Stadio«  Im  Allgemeinen  bemerkt  mtan 
hier  einen  zwar  schneller  aber  schwächer  wer« 
denden  Puls,  die  Respiration  steht  mit  ihm  in 
gar  keinem  Verhältnisse^  sie  ist  oft  ganz  norr 
mal,  oft  langsamer,  oft  schon  stertorosaf  xmA 
wechselt  so  beständig;  die  Augen  sind  mit  ' 
einem  schleimigen  Ueberzuge  bedeckt,  die  Pu- 
pille gelähmt;  Schluchzen,  Zuckungen,  Con« 
Tulsionen  aller,  Art,  häufig  Lähmungen  der 
Extremitäten  treten  ein  und  endlich  erfolgt  der 
Tod«  Starkf  und  später  auch  fVichmann^  ha- 
ben bemerkt:  dafs  in  diesem  letzten  Stadio  ein 
Frieselausschlag,  welcher  in  kleinen  Bläschen 
von  der  Gröfse  der  Hirsenkömer  besteht,  mit 
•iner  durchsichtigen  Fei^chtigkeit  erfüllt  ist, 
die  Stirn,  Brust  un4  d^n  l£üs  bedecke  upd 


-     95     -- 

n  nahen  Tod  Terkundige*  I^  der  Hydrops 
rmbri  acutiu  Folge  einer  Himenuündnng,  eo 
acht  aadi  diese  das  enta  Sudiam  detselbea 
la  und  die  KranKhdt  beginnt  «ogloch  mit 
»aber  nnd  andern  der  EncephnUtis^  eignen 
rmptottien;  erscheint  die  akate  Gebirnwasser« 
cht  idiopathisch,  wie  es^der  obenerzahlte  Fall 
twesen  zu  seyn  scheint^  so  sind  die  im  ersten 
adio  dieser  Kranjkheit  sich  gewöhnlich  ein« 
eilenden  deichen  itnch  dem  erCahrensten  und 
ifmerksamsten  Beobaditer  kaum  hinreichend 
n  diese  Krankheksform  mit  Bestimmtheit 
m  allen  andern  unterscheiden  zu  können^ 
a  fiten  Stadiö  der  akuten  Gebirnwassersachf 
igagen^  offenbart  sich  ihr  Charakter  deutU«' 
laTf  die  Langsamkttt  des  Pulses  wird  too 
PMAifionif  für  eins  der  zuverlässigsten  Zeichen 
»halten;  die  erweiterte  Pupille ,  der  schieCrte« 
inde  Augapfel  9  das  Erbrechen  in  aufrechter 
tellnng  und  Nachlassen  im  Liegen,  die  Schwere 
le  Kopfes  und  ror  allen  jenes  abgebrochnot 
afaufgestofsene  Geschrei,  welches  nur  belHy« 
rocephalischen  Statt  zu  finden  scheint,  so  wie 
IS  Beleinandersejn  und  die  ganze  Gruppe  und 
iccession  der  Symptome  werden  bald  dem 
»obachtenden  Arzte  den  Glauben  an  ein  ty* 
böses  Leiden,  mit  welchem  das  2te  Stadium 
ie  mehreste  Aehnlichkeit  hätte,  benehmen  und 
tn  diese  bestimmte  Krankheitsform  sehen  las« 
•n«  Das  3te  und  letzte  Stadium  ist  ein  Sturm 
m  all«n  nur  möglichen  Nervenleiden,  in  wel* 
2em  man  .keine  pathognomonischen  Merk« 
lale  mit  Ausnahme  jenes  Frieselausschlagea 
Hmcta  milliaria  mehr  erkennen  kann,  wenn 
Icht  auch  in  diesem  Stadio  wie  in  dem  ateii 
ie  Unstatigkeit  und  lYsndelbarkeit  der  Symp« 
nne  als  'solche  anzusehen  sind. 

Wie  überhaupt  die  Prognose   des  Hydro« 


-     9«     - 

cflpfaälas  nnguxutig  iat»  so  ist  es  die  der  ikii« 
ten  Geliirnwiiaersitcht  im  höchsten  Grade» 
Die  mehresten  Fälle  sind  tödlich  abgelaufen 
und  aofser  einigen  englischen  Aerzten  TersU 
«Jiern  nur  Wichmamif  Hopfengärtiitr^  Starh^ 
Fbmity  und  Heim  einige  an  dem  Hydrops 
cerebri  acutut  leidende  Rinder  gerettet  zu  ha« 
ben  ^);  der  aufserordentUch  schnelle  VerlanE 
und  der  Umstand^  dafs  diese  Krankheit  nur 
gewöhnlich  erst  im  flten  Stadio  erkannt  wer^ 
den  kann,  machen  die  Heilung  sehr  schwer* 
Je. zarter  und  jünger  die  Kinder  sind»  desto 
achneller  endet  die  Krankheit,  und  desto  schwerer 
und  seltener  ist  die  Heilung.  Macht  die  Hirn« 
entzündungf  welche  in  Hirnwassersncht  über« 
zugehen  droht,  das  erste  Stadiuna  der  Krankheit^ 
8o  ist  dieselbe  aus  den  Zeichen  beider  ldchte^ 
zu  erkennen,  und^  vielleicht  eine  Heilung  in 
diesem  Falle  eher  möglich,  weil  bei  richtigersr 
Diagnose  auch  ein  sicherer  und  allseitiger  6e« 
brauch  von  allen  zu  Gebote  stehenden  Mittein  • 
gemacht  werden  kann;  tritt  die  akute  Gehirn- 
Wassersucht  als  idiopathische  KrankheitsForm 
auf,  so  kann  sie  nur  bei  ihrer  Entwickelung 
durch  bestimmte  und  dreiste  Anwendung  dsr 
wirksamsten  Arzeneien  geheilt,  werden«  Est 
eich  aber  bereits  eine  gewisse  Menge  lymphati^-. 
acher  Feuchtigkeit  in  den  Himhöhleii  angehinAy 
und  wird  sie  nun  erst  an  den  Folgen  nnd  2A" 
dient  wdche  durch  dieselbe  sowohl  dynamisdi 
als  mechanisch  bewirkt  sind,  erkannt,  ao  wird' 
auch  ihre  Heilung  nur  selten  oder  nie  möi^icb 
werden« 

'*')  Porumchiag  EdUr  r.  lAihrmaijfer  in  den  ditreiehi^. 
«chen  Jalubiichern  der    Medicin  versichert  dsi« 
selbe.  12J13.  — 


97    -!■ 


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4     Im    tim  Jahr  i8i5# 


•  .1 

IL: 


Vom 


Ems, 


ioSäiih  Br«  ThileniuA  za  Nkssmi» 

'  '•  '  ''•BAuuiiBnaTBt  tu  JSaif, 
t  (Fortfetsn  ii*g.  ) 


'  Melaena^ 

HiCiefst  hinfig  ist  dieses  groba  Uebel  ia 
jrer  Qebirggegend  unter  beiden  Geschlech« 
I,  in  manchen  Fanailien  sogar  erblich«  £e 
niir  in  diesem  Jahre  blob  neonmal  Torge« 
imen»  da  icli  es  in  meinem  vorigen  Wir« 
ig^kreise  alle  3  —  4.  Jahre  höchttens  einmal 
Damit  stimmen  auch  die  Beobachtungen 
iner  benachbarten  Herren  Colinen  äbetein. 
ich  noch  nicht  lange  hier  bin,  wage  ich  es 
ht|  die  Ursache  dieses  aaberordentlich  häu- 
Mi  Vorkommens  zu  bestinmaen*  Wer  hier 
oum.  XXXXIII.B.  i.St.  O 


-     98    — 

oft  MAgmkranipf  mit  nnbin^fgär  ^Slitfi^'  *!»- 
ständigen  Druck  «/i  epigastrio  bekommt ^  hm. 
jeder  Verinlassung  Pulairen  darinn  fühlt »  der 
kann  mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  friihac  odei 
später  die  Melaena  erwarten«  Besonders  ist  c% 
dafs  das  Uebel  hier  ni^bt  so  gefahrroU  ist,  als 
ich  es  anderwärts  gesehen  habe.  GewöhnJichf 
doch  nicht  immeri  hrif^t  s$iion  jsach  ein  paar* 
monatlichen  Beschw^roen  Äis^Blnt  durch ,  wo 
ich  sonst  Jahre  der  Leid^  hingehen  sah,  bis 
es  dazu  kam»  und  dann  mehrentheils  tödtets^ 
In  manchem  «eigensinniger^  f  eUl  ^4R  Mageüi 
Krämpfe  scheint  es  hier  sogar  wünschenswertl^ 
dafs  es  endlich  zum «  Blattalechen  kommen 
möchte« 

Die  mancherlei  Beobachtungen  lassen  mich  • 

mit  Wahrscheinlichkeit  ai)nehnvQI>«r  ^^  ^ 
Milf  doch'W^U  die  wabr^  ^aeUe^dieMn'^f&r 
die  Kranken  sowohl  als  die  Uxnaiehenden  fisrdi* 
terlichen  Rranldieit  seyn  möchte«  Alle  mdao 
Kranken  hatten  vor  dem  Ausbruch  irgend  eine 
krankhafte  Ep^^^findaiig  in  ider  Mikgegend  ge« 
habt»  hatten  sie  bei  und  nach  dem  Ausbrachst 
Folgender  Fall  mag  dies  näher  beweisen,  der 
einen  Mann  betraf,  dessen  Umstände  es  erlaub- 
ten» nach  Ems  zu  liommen«  ' 
Ddr  .Färber  C»,  ein  3ojährigert  hageveff 
schwarzhaariger,  sehr  gelassener,  soberer  IMannp 
dessen  Mutter  nach  Aufhören  der  Menstruatiaii' 
vor  anderthalb  Jahren  eine  enorme  GesckWulsi 
des  Unterleibes  >  trug  usid  dann  ptöulicii  wm 
einer  katmorrhagia  uteri  starb,  dessen  bidd* 
iltere  Brnder  ili  din  besten  Jahren  an  Lungen« 
Uuumtz  starben,  dessen  Jltere  Schwester  nodi 
▼or  Kurzem  an  der  Melaena  litt,  hatte^  in  seip 
nem  i5ten  Jahre^  Me  er  eben  die  Lehre  aUgo* 
fmen  hattet  «men  sehr  sclrweren  "Zuber  sttit 


t. . 


I  - 

^1 


—      99    — 

LaVige  gehobtfftf  mit  der  Sldle  ckfeB  itadu 
den  iSc^inen  in  der  Milzgegend  empfiindeiif 
vfwr  seitdem  nie  ganz  frei  t^on  EmpäMiangen* 
in  der  linken  Seite«  .immer  blaCi  und  mager 
geblieben*  Von  den-  letaten  6  Jahren  her  litt 
€c  faat  'beständig  an  den  heftigsten  IVIagenkrtniF 
pfen^  bis:,  zn  allgemeinen  ConTulaionen«  mibe» 
i^fvingUcher  Mägeneiure^  selten  mit  Erbiechen« 
Härte  der  Mageakiempf  raf,  eo  peinigte  Um 
ein "  :atechetider  Schmerz  iron  der  Mitte  der 
Miizgegend  an»:  bia  gegen  den  Rückgrätt  :deri 
eich  auch  oft  bia. in  den  Unterleib  verbreitete* 
Mie  konnte  er  to£  der  linken  Seite  liegen.  Bald- 
hatte  er  anhaltlmd  gebranchtf  bald  gar  nichts^ 
immer  blieb  sidi  das  Uebel  gleiciu-  Im  Win» 
ter  i8ft  h^tt®  ^  t^^  nnnnterbrochen  die  fnrchp 
terlichaten  Schmerzen»  mehr  noch  dea:  Nachte 
als  am  Tage,,  aoagealandetu  .  Naohdefti  er  acht 
Tage -lang* bei  leidlidiem  Empfinden  ackwarse 
Stöhle  bemerkt  hatte»  brach  den  sgsten  Mars 
d«  i.  endlidi  AitMelaena  aua«  Unter  FühUoaig- 
keit  und  todtenähnlichen  Ohnmächten  gab  er  in 
wenig  Minuten  wefiigatisna  6  Pf  and  mner  dinten« 
schwarzen»  breidicken»  stinkenden  Masse  durch 
den  Mund  ron  sich ;  naclihet  in  .meiaer  Ge» 
genwart  noch  ^zweimal  etwas  dünnere  schwarz« 
Fldssigkeit»  tdie  .nun  auch  mdirere  Tage  dorch 
den  Stuhlgang  abg^engr  .  Nach  Besei tigai^  der 
grdfsten  GeEahr  nnd  unter  periodischem  Besaev« 
befinden  widerstand,  ein  peinlicher  nächtlidiert 
Schmerz»  der  ane  der  Gegend  über  den^  NabeL 
-langsam  gegen  den  Rücken  zog»  eine  uniiuf« 
hörUche  Magensäuti»  und  Flatulenz  allen  ntieU: 
nen  durchdachtesten  Rathschlägen«  Auch  nicht, 
eins  der  bewährtesten  Mittel  konnte  ihm  mit> 
Bestand  Linderung  veradiaffeny  selbst  die  ge«( 
pxieeene  Am>  footid*  mit  OGhaengaUeiiiciii.*^ 


—    xop    — 


Dm '  i4ten  Inni  kam  er  endlidit  nach  telir  knft«* 
lotf  von  weiffgdber  FarbtfyäuCserte  abgezehrt^' 
ohne  allen  Appetit,  furchtsam  irgmd  emnH  m 
genteben,  weil  alle«  drüc|(te^  blähte»  Saura  und 
Schmerzen  machte,  auf  mein  Verlangen -naeh 
£mt  zn  mir«  ,  Nachts  hatte  er  nodk  Immer 
die  gröfsten  Qualen*  Auf  KrftBchenwaaaer  «id. 
Bader  gieng  es  die  ersten  paar  Ti^e:redu.giily' 
auf  einmal  aber  bekam  er  neue  «nädidichä 
Schmerzen  mit  brennend  heilserEmpfiMuiig 
im  UifUrleibe,  Pulsiren  in  der  fililzglsgendy  an«, 
haltender  Neigung  zum  Erbrechen*  Eines' 
neüifoi  Ausbruch  der  iX^atfifa>  nicht  ohr.eGnüKd 
förchteiDdy  liefs  ich  ihm  einige  Blutigel  ad  aaum 
setzen,  Reiche  beinahe  kohl^liwarzes  Blut  aus* 
eogen»  Hiemach  hörten  <nicht  nur  alle  Schmers 
iWn,  alles  Brennen  auf,  sondern  weggezMfaert 
y^tit  auf  einmal  alle  Magensa'ure.  Da  noch  futin 
Appetit  kommen  wollte,  Morgens  Uebdkäit  aiN' 
wandelte,-  der  Athem  roch,  »io  wagte  icik-'ee» 
nach  einigen  Tagen  eine  »Prise  ipecae^.mxi.^: 
ben»*  Er .  brach  zehnmal  eine  dunkelgrüne  zihe 
Galle  mit  groGser  Leichtigkeit,  ohne  einen  Trop«' 
fen  Blut  und  ron  nun  an  war  alles  gewonnen» 
Pillen  aus  Asa  foei^f  Rxtr^fumar^  Chelidau^ 
Aloes  aq^f  letzteres  in  ganz  kleinen  Gaben» 
tilgten  noch  alle  Reste  vcMi  Empfindung  in  d* 
Muzgegend,  regulirten  den  Stuhlgang*  Beim 
hertlichsten  Appetit  kehrten  Kräfte  und  gme' 
Farbe  bald  zurück*  Kurs  dieser  wichtige  Kranke' 
ist  ganz  gesund  geworden.  Neueren  BlutiiiH' 
Sammlungen  bei  der  erblichen  Disposition  Tor>i 
zubeugen,  laase  ich  ihm  alle  3  Monate  Bhila« 
Igel  an  den  After  appliziren;  dies  ist-  Ende« 
&rptember-und  in  der  Mitte  des  Dezembera  d» 
I.  geschehen,  wo  einiger  Druek  in  der  Milc»!. 
gegend,  verminderte  Eblnst»  schwere  Trihimcrij 


—     .101      —     ' 

Verarossenbeiff  tueina  Vertnnthnng  bittitig- 
teiu  Beidemal  haben  die  Bladgel  kein  echwar^ 
zesy  londern  nur  dnnkelröthes  Blut  aoBgeeogea 
und  bi«  jetzt  itc  er  nun  schon  6  Monate  ron 
•einem  langjährigen  Leiden  erlöfst*  OhneBme 
iivire  ea  sicher  nicht  dahin  gekommen* 

Diese  Geschichte  hat  mir  zu  allerlei  ReSe* 
xionen  Veranlassung  gegeben ,  x«  B*  das  plötz* 
Jiclie  Verschwinden  der  Magensaure  auf-  Ap^ll» 
cation  der  Biutigel  und  dafs  dieser  sinnige  Manft 
selbst  die  Bemeikung  an  sich  machte,  dafs 
durchaus  keine  Art  von  Speisen  die  Saufe  deul^ 
lieh  vermehrten^  weder  Milch  noch  MehlspeW 
een»  noch  saure  Saucen,  noch  Salat;  am  nach* 
theiiigsten  in  dieser  Hinsicht  waren  ihm  Geiw 
atengraupeUf  am  zuträglichsten  der- von  mir 
«mpfohlne  rohe  Schinlcen,  Hering,  Stockfisdi«  — 

Mit'  dieseif  recht  ärgerlichen  Magensänr« 
mnfs  es  also  noch  eine  andre  Bewandnifs.h^i 
bcn,  ala  man  gewöhnlich  glaubt«  Ich  kann 
endlich  bei  dieser  Gelegenheit  Herrn  fVendAm 
städts  Behauptung  in  dem  sehr  schönen  Aufi> 
eatze  von  der  MeUtffnOf  in  a^inen  Beobachtän« 
gen  vollkommen  bestätigen:  dafs  ihm  diese 
Krankheit  noch  nie  ohne  Saure  vorgekommen 
eey* 

JUelancholla*  / 

'~  Eiiie  5o)ährig^  grofse,  hagere»  dunkelhaa» 
Yige,  noch  richtig  menatruirte  FraUf  froh  ver- 
heirathety  Mutter  von  8  Kindttm,  welche  samt» 
lieh  gestorben  waren»  hatte  sic^  seit  dem  Ver- 
lust ihrer  letzten  einzigen  I3jährigen  Tochter 
so  aehr  dem  Schmerz  unfl  Gram  Überlassenf 
dafs  sie  bis  jetzt  von  der  schwärtesten  Meian* 
cl^plie  befallen  war.  Sie  weinte  (winselte  eU 
gentlich)  Tag  und  Nacht»  hatte  beständig  veiw 


—      lOft     — 

0t6pFrM  Leib,  Schlafiosigkett,  kalte  FüCm  Wacfc 
8fcä|;igem  Gebrauche  unaerer  Quellen  war  adioli 
die  Leibesöfibiung,  der  Schlaf  besäen  Mit  Mi 
Wochen  hatten  wir  bedenteade  Fortschritte  ge* 
nacht.  Sie  gieng  sehr  erleichtert  von>  hier ^^rtig» 

Mensium  viiia^ 

Wie  entaphieden  und  direkt  unaere  Wä^ 
.aer  auf  daa  Uterinayatem  wirken,  iat  daraus  «b* 
snnehmen»  dafs  aehr  viele  weibliche  Sabjectti 
die  wegen  ganz  indem  Beschwerden  Erna  be* 
anchen^  entweder  die  eben  da.  geweaene  oder 
•rat  in  14  Tagen,  3  Wochen. zu  erwartende 
Menatruation  schon  nach  dem  zweiten  oder 
dritten  Bade  wieder  bekommen«  Fortgeaetoti 
ErBhrung  kann  mich  erst  in  den  Stand  aetzaoi 
die  Conatitutionen  und  Krankheitaformen  nip 
•her  zu  beatimmen,  bei  denen  und  unter  wek* 
eben  diea  am  hauSgsten  vorkommt«  filidi 
dünkt,  so  viel  ich  bis  jetzt  beobachtet  habet 
die  Brünetten  und  die  noit  Hämorrhoiden  be* 
hafteten  waren  mehr  dazu  geneigt}  als  andera 
von  derberer  Conatitution. 

Uebrigena  ist  die  Zahl  derer,  die  wegpi 
der  %o  vielfältigen  Fehler  und  Beschwerden  der 
monatlichen  Periode  Hülfe  in  £ms  suchen,  sehr 
bedeutend»  Die  allzuoft  und  in  zu  grolser 
Menge  bis  zum  Blu^tsturze  JSiefsende  Meiistma« 
tion  {fafat  in  der  Regel  nicht  nach  Erna*  Die 
übrigen  vorkommenden  Mangel  theile  ich  der 
kurzem  Ueberaicht  halber  in  4  -Hauptklaaaen« 

1)  Gänzlicher  Defekt  der  monatlichen  ReU 
nignng« 

Ein  dojährigea  armes  Madchen  hatte  In 
eeinem  IJten  Jahre  zu  dienen  angefangen,  war 
zu  den  achmutzig^en  Arbeiten  in  Nä^ae  nnd 


K8IM  >ingelidtetK^pMen.  tKe  sich  biawrflen 
meldenden  m\)Uminamensium  vmrdien  dadarch 
gänzlich  unterdrückt»  Schon  im  nächsten  Jahre 
Jhubte  ut  weg^'  hisftijger  Äugenentzfindung 
dtn  Dienst  verla^ii' und  war  nan  dem  Elende 
preisgegeben«  Die  /i^ön  einer  Zeit  zur  andern 
erwartete'  Mei^tiruafci'ofn  blieb  aus,  die  dann  und 
wann  und  'begreiflich  in  ihrer  Lage  unordent- 
lich gebraucht^  Mittel  zur  Befdrdernng  der 
mensium  wären  fifuchtlos  und  sie  hatte  sie  bis 
diese  Stunde  nie  gehabt«  Zu  der  chronischen 
Aogenentznndung,  'die  endlich  in  den  bösarti- 
gen varicosen  Znstand  der  Cwijunctiva  bis  über 
die  Cornea  hinaus  ausgeartet  warj  gesellte  sicli 
ein  arger^  herpetischer,  krustiger  Ausschlag  des 
ganzen  Gesichts,  bis<  zum  Halse  herab«  Die 
znenströs  geschwollenen  Backen  mit  dem  übri« 

fen  nässenden  Ausschlage  gewährten  einen  ekel« 
aften  Anblick«  Der  Leib  war  beständig  stark 
aufgetrieben«  Calx^  antim.  mlphuratc^  dazwi- 
schen einige  Purganzto  Von  Jalappa  mit  Co- 
lontelf  die  Bäder  und  fleifsiges  Waschen  des 
Geslciits  mit  Badewasser,  der  Gebrauch  der 
Augenqnelle  und  eine  Auflösung  ron  weifsem 
Vitriol  befreiten  sie  in  6  Wochen  vom  Aus* 
schlage  und  Angenentzündung  tmd  nachdem 
eie  14  Tage  zu  Hausegewesen  war,  stellte  sich 
die  Menstmation  ohne  weitere  Beschwerden 
ein* 

Eine  52jährige^  hagere  Jüdin,  welche  anch 
Tiiemals  menstruirt  hatte,  an  chronischer  Ble* 
pharophtbalmie,  allerlei  hysterischen  Beschwer- 
den litte,  einen  ungeheuer  ausgedehnten  Unter- 
leib hatte,  wurde  durch  die  Angenquelle  vom 
ersten  Uebel,  durch  auflösende  Mittel  und  Pur- 
ganzen  von  Würmern  und  Infarkten  befreit 
und  in  so  weit  völlig  herge6teUt|| 


i 

menses  'vmrm  im  'Oöitobec.  aodi  'Biet 
•tAlUy  was  wohl  nun  unmSf^h  schd 
3)  Unterdrückte  Menstn^^^n. 
In  dieiem  Fallet  die  Veranlaasung 
f  ehr  verschieden^  wirken  di^  £mser  Wj 
züglich  prompt  nnd  sicher. 

Eine  seit  mehreren  Jahren-mit 
Gicht  geplagte  2^|Shrige  Fraa»  Matt 
Kindern,  verlor  ohne  bekannte  Ven 
vor  2  Jahren  die  '  nutu^s*  Im  Febr 
bekam  sie  den  epi&iuischen  Typhm 
nicht  gefährlichem  ^ade^  erholte  siel 
von 9  dennoch  blieMn  ditmcnses  aaS| 
da  entwickelte  sich  ein  bedeutender 
scher  Zustand«  Die  Bäder  und  Tii 
ap^rit*  haben  sie  völlig  jXüX  Hersu 
meines  geheilt« 

Bei    einem    23] ährigen    starken 
wurden  die  eben  fliefsendeii  menses  du 
cken  von  einer  verheerenden  Feuersl 
5  Jahren  plötzlich  unterdrückt.    Ind< 
dabei  immer  blühend  und  gesund  ai 
nun  oft  Müdigkeit  der  Bieine»  Schwii 
nung  im  L^ibe.     Nach  14  Bädern  sti 
schon  Molimina  unter  aufgetriebene] 
den  Gesichtei  BiQängstigungen  ein« 
Crem,  tart ,   tart^  vitriolat.  ßor.  sul 
sogleich  traten  die  Menses  reichlich 
Eine   19jährige  Blondine  hatte 
den  Tod  ihres  erst  ganz  kurz  mit  ih 
theten»  aip  epidemischen  Typhus  v 
halb  Jahren  verstorbenen  Mannes  s( 
dab  seitdem  die  Menses  gänzlich  sto< 
sie  in  einen  cachektischen  Zustand  v 
sere  B2i4or  restituirten  schon  nach  8 
MenseSf  wiewohl  noch  schwach«      i 
vollendeten  die  Cur« 


—    »05    •— 

'  S)  Za  ipartam  und  unordontlich  flltboöfdo 
Menstrnation. 

Falle  dar  Art  erfordern  schon  mdir  Oe« 
dald  und  Beharrlichkeit  hn  Gebrauche  der  Bt^ 
der  und  Mittel,  4a  die  Ursachen  oft  Terateckft 
liegen»  von  Unrerhehratheten  oft  verheimlicht 
werden«  Nicht  selten  li^en  in  dem  gespannt 
ten,  teigig  anzufühlenden  Unterleibe  bei  den 
snancherlei  dabei  atattfindenden  hyateriachen 
Beschwerden,  zähe  InEarktfn  zu  Grunde.  Hiee 
iat  dann  leichter  und  aclusMer  Hälfe,  vorauf^ 
lieh  durch  Clystire,  zuscfanfferu 

4)*  Sciimerzhafte  Menstruation* 

Anhaltender  Gebrauch  unserer  Bider,  bis* 
weilen  der  Oonche,  tiefes  und  richtiges  Erfor^ 
•chen  der  mancherlei  oft  achwer  zu  entdecken« 
den  Ursachen  sind  im  Stande,  über  diese  gro« 
faet  hartnackige,  langwierige,  für  den  Arzt  oft 
•ehr  verdrierslicbe  Plage  endlich  zn  siegen,  die 
vorzüglich  in  den  hohem  überfeinerten  Stän« 
den  immer  mehr  überhand  zu  nehmen  scheinty 
wo  die  Gomplicirte  vom  einfachen  Gange  der 
Natur  allsuaehr  abweichende  Lebensart,  die 
echneidenden  Contraste  zwischen  natürlicher 
Neigung  und  gezwungener  Convenienz  die  Ur« 
Sachen  zur  Ausbildung  dieses  oft^  wahrhaft  gro* 
leen  Leidens  ins  Unendliche  vervielfältigen* 
£a  ist  hier  weder  der  Ort^  nodi  mein  Willem 
sie  zu  detailliren,  sondern  meinem  Plane  nach 
genügt  wenn  ich  die  Beobachtung  mittheile^ 
daCi  £ms  vorzuglich  derjenigen  schmerzhaften 
Menetruation  zusagt,  welche  aus  allerlei  Urea« 
chen  bei  einer  schwarzgalligen  Constitution  statt 
findet,  wo  das  Blut  theerartig  mit  Schleim  was« 
ser  gemischt,  nicht  selten  in  grofsen  geronne- 
nen Klumpen  abgeht* 

Bei  weitem  mehr  Schwierigkeiten 


—    lo8    — 

der  Urin  tparflaiUy  tifibe»  dick;  hat  4i«8  flM 
3  Tag«  gedauert y  so  schimmert  ein  bliidich 
marmorirtes  Exanthem  durch  die  Hant^  wa 
nach  94  Stunden  in  allgemeines  rothaa  Frieid 
übergeht«  Den  3ten  Tag  nachher  springen  db 
JSiäschen  auf  und  es  verbreitet  sich  tnefaren 
Tage  eine  vollkommen  nach  altem  Urin  m 
chende  Atmosphäre  um  die  Kranke.  So  iril 
nun  das  Friese!  anfängt  zu  trocknen,  erscheincB 
eine  Menge  Schwären  und  breite  rothe  eihip 
bene  Flecken..  Alles  endigt  mit  einer  allg^ 
meinen  Abschuppung  und  der  ganze  Verlan 
dauert  14  Tage^  worauf  der  Urin  wieder  reiche 
lieh  und  von  gewöhnlicher  Beschaffenheit  flielk 
—  Auch  aufser  dem  Wochenbette  kann  e» 
zweckmäfsiges  forcirtes  Schwitzen  chronisch! 
Friesel  erzeugen*  £ine  grofse,  starke  9  eteriisi 
sehr  fette  sg jährige  Frau  hatte  im  verflofsasa 
Winter  wegen  sogenanntem  starken  Rothiinf 
und  ziehenden  rheumatischen  Schmerzen,  dnrdi 
heibes  Verhalten»  vieles  warmes  Getränk  tDd* 
lieh  das  Fricsel  herbeigekünstelt*  Sie  gerisik 
nun  bei  der  gerilltesten  Bewegung  in  allgenuk 
nen  Schweifs  und  mufste  wenigstens  alle  drsi 
Wochen  wegen  des  ausbrechenden  Friesele  meh* 
rere  Tage  zu  Bette  liegen*  Ihr  Urin  war  init 
mer  sparsam  und  bierfarben»  ihre  Ausdünstnng 
hatte  einen  veritabeln  Harnger^ch«  Der  ganie 
habitus  war  schlaff,  aller  Appetit  weg*  Bider» 
Frictioiien  und  bittere  Tropfen  stellten  aievök 
lig  her* 

Motus  musculorum  involuntarius^. 

Da  ich  bis  jetzt  nach  der  im  2ten  Bande 
der  Beobachtungen  meines  seligen  Vatera  an« 
gegebenen  Methode,  noch  keinen  Fall  der  Art 
uogeheiit  gelaasen,  noch  im  Frühjahre  ein  sehn« 


—   xog   — 

fahriges  Mädchien  'achndl  davon  fiftßrdt  baftet 
80  war  ich  auf  die  Wirkungen  der  Emaer  Quel« 
len  in  dieser  Krankheitifomi  begierig.  Zu  mei- 
nem Bedauern  inub  ich  aber  geatehen»    dab 
meine  gespannte  Erwartung  hidbt  erf&lU  wor- 
den ist*    Das  Uebel,  wo  ich  Ems  anzuwenden 
Gelegenheit  hatte,  war<  afier  auch  tief  eingewnr« 
zeit,  dauerte  schon  4  volle  Jahre*    Ein  9Jährl- 
ges,  klein  es,  magere  MjUcheri  ton  ^'tter  Mpiil 
war  ohne  zu  erforschende  Ursachey  wie  gesagtt 
4  Jahre,  und  zwar  im  stirksten  Grade,  damit 
behaftet«  .  Im  Sonmier  traten  gelindere  Inter- 
vallen ein,  in  den  übrigen  Jahreszeiten  blieb 
das  Uebel  immi^  gleich  heftig*'    Xpm  verflos- 
senen Winter  her  dauerten  die  Gaukeleien  der 
Glieder  nun  auch  die  ganze  Nacht  durch,  wo- 
bei das  Kind  heftige  Schmerzen  in  allen  Gto* 
dem  Magte,  lHut  aufschrie«    Der  gante  habitas 
war  caehektisch,  Anzeigen  von  Wtemcm-da. 
Nach  kurze  Zeit  gegebcn^a  Wnrymiieiein  nnd 
einer  Pnrganz  giaang  ich  linn  bal&  zum  Gortvz* 
und  Eiiaeiimitteln  nber,  wechselte  biswellen  mir 
flüchtigen  Kellen  nnd  tonieis ^  veraachte  OL 
amiA:,  Dipp.f  die  Donche  länge  des  Rütkgn- 
tesj  ^ab  wieder  Idq.  ?urv.  Bestuseheff  And  fii> 
dftdKa£Fee»  .Alles  umsonst.    Nach  vierwSfebsnt« 
liebem  Gebrauche  der  Bäder  nnd  der  genann- 
ten Mittel  waren.  :wir  ieiider  noch  auf  dem  alten 
Flecke  und  die  nachtlidiep  Schmersen  nihaeen 
ao  überhand,  dab  daa  Kind •  abreisen -mufatet- 
An  besserem  Aussehen,  lebhafter  Farbe  hatte- 
es  offenbar  gewonnen«  Idi.  rieth  zn  Hanse  Fort^ 
Setzung  des  Eichelkaffees,  dleJSix,  asa^J-oetid.' 
und  wenn  alles  nicht  helfen  wollte,  die  Inocn-^ 
lation  der  Krätze;  habe  aber  bia  jetzt  die-erbe-^ 
terie  Nachricht  v^m.  Erfolge  noch  liidil  erhalten*^ 
'    ;  .   .    .  ;•    •"'•  ■■•'im  iiv*  --■ '  -  * 


—      1IO      *- 


r«  .. 


VL 


Nicht  Anklage,  sondern  Klagtt 


«  ■ 


Von' 

C   a  n   d   i   d   u   Si 


iVlit  BetrBbnifs  habe  ich  ReiVs  JSnhmf 
einer  ailgemaineu  Therapie  gelesen,  nach  eeioMV 
Tode  herftvuigftgeben  vom  Hm«  Pr«  Kruehenhr§t 
Ich  glaube,-  flafa  viele,  ja  die  meisten  Aenüf 
Welche  Heil  verehrten,  und  die  AuabildHi^  aa> 
aerer  Kunst  so  wie  die  wahre  Bilduhg  Awtkäß^ 
neibeflissenen  wünschen,  das  Gleiche  empfiA* 
den  babeii,  und  dafs  ich  in  dem,  was  ichjdv 
aage^'Ae  Empfindung  und  die  Meinung  vUM 
achtbarer  Manner  ausspreche«  --ii^^ 

In  diesem  Buche  ist  unverhohlen  dargif 
^elk  die  uaglackselige  Ansidit  und  StunBntaj( 
Bßils^  die  .sich  seinea  in  den  letzten  Iahrc0 
hemicblq^t  hatte* 

Reih  ftllg.  Therapie*  S.  5go«  nEaUhanädm 
fi)  Endlich  sey  die  Unsterblichkeit  und .  dUt* 
GlaubjS  an  Fortdauer  unserer  Penönlichkeit  im 
feste  iknker»  der  im  Todeskampf  nicht  atokfli' 
iäIst»,<,.A]Ueiti.Koiner  glaubte  sie^  selbst  dar  HidV 
der  sie  Amtshalbec  piiedlgea  imilH  aonat  WIiiB" 


Wim  w 


*    115    — 


.zug«!  durch  den  Ich  leda,  «pa^bai  W0t ' 
weiCen  Erdenrund  Menschen  uik«'atM«b. 
^ängstlichen   Gewinsel,  und  eine   nodl&teriA>n  - 
Zahl  stürzt  ihr  Tod  in  Annuih  unddbuMnan 
Die  Welt  ist  ein  giofses  LeicLenbauViplidtlM ^ 
den  Gräbern  der  Vorzeit  blüht  die  ^tgi/a^hat- - 
wie  ein  Schmarotzer'.    Endlich,  geaMCtmuitÜ  - 
wäre  mehr  freude  als  Leid  auf  dar  Wlb^f^ 
kann  doch  der  Unglückliche,  der  vondtr  G^. 
liurt  an  bis  zum  Tode  litt,  die  NatuC'^iMnu» 
besonnenen  Handlung  zeihn,  dara  sia'ihii  liiv 
Tageslicht  rief.     Endlich  frage  ich, 'wom  du 
Narrenspiel  des  ewigen  Wecbseh  und  die  Pro-  . 
dnction  dieser  vergängl leben  Gsburtsat   X/«j*  < 
nicht  noch  etwas  im  Hintergrunde,   to  Wimeht  ■ 
die  Natur  es  wie  das    Kind,    das   aut-sainvii 
Sandhaujen  Kuchen  hae'it  vnd  sie  aüadtr  xm 
aammendrüchtf  um  neue  zu  backen,**    Silda^lt 
Lehrbuchs.  *)  .,, 

Du  Contagium,  wetcbes  Reil  ergriSen  htim  ' 
te,  ist  die  sogenannte  Naturpbilosoplli*'}^.!!!!! 
in  Teutschland  berühmt,  in  FranktaiGb  nad, 
UOf^MBA  «httntar  nidit  gekannt  «der  berft^' 
^gU  '•  Mag'Myn,  flals  man  die  Prinüpian  di«a 
fH^fUSomtpUt-  aScbt  von  ihrsm  ersttn  Ornnd« 
hetf  nicht  Tom^Bfoluttn  her,  angrfllfen  kann; 
•■  Itt  gann^  #■  mttls  genag  ae^D,  dars  das  con- 

Saute  FMCschliefini  anf  ihren.  Hrinpufitun 
Abtwrditdtm  fiUurfi     Dar  Natuiphilosopb, 
f       .-.■■..:      -  -    .■ 

•  ^  <^  c.  8.  5$,  ftKadüdi  folgt  n^ck  die  nf  turphilo- 
^.    eepUsche^ncht  da«  Le^ni.  uüd  seinev  Zumn- 

*  ■'  lloi.aia  fäa  Schtäing  geitifiM,  von  Sieffknt  oonia 
^'-VinitiR  and  TOn  TfaxUr  rmuiidcn'i>r,'iiiul  %*•  . 
^Ub  yawfaüg  als  AiatetTsuhiiide  da  Zeit  angueh^ 
T>^  mnlea  kum."      Mä«h^  Barr  Tröxltr^  uunerbin 

'    «V  aiiimif^a  ^ehluben  Mya,  dcr'iie  vertunden  htt. 
Simchend  itt  tit  nicht;   Mapot  Kriyfiig,  Sci^gtitji, 
AUtnbfWK/lääd  flieht  tm  ihr  biherttc^ 
Jewn.  XZZZJU.B.  utu  H 


—    114    r- 

im  conseqnenc  njn  will^  mufs  die  Individ«^ 
Jitit  de«  lebenden  Menachen  eben  eowohl  liii^ 
Uta»  alt  des  gestorbenen.  Welche  n&tsUchi 
neue  Wahrheit  hat  die  sogenannte  NatarpUI» 
eophie  geradezu  oder  mittelbar  gegeben?  Ü 
weifs  keine»  Wohl  aber  weib  ich  nunchi 
Menschen»  anf  deren  Gemüth  sie  den  Terdfib 
liebsten  EJnflnfs  gehabt  hat«  Und  wie  fcomüi 
es  anders  seyn,  da  wir  an  ReiU  Beispiel  istak 
welch  Unheil  sie  am  grünen  Holz  hervorbrinj^ 
Zu  Absurditäten  hat  sie  ihn  getrieben«  Istf 
flicht  absurd»  das  Beispiel  von  dem  Raben  nd 
der  Sappho?  Beweist  das  etwas, mehr  m$fß 
das  Nichtmaterielle,  als  etwa  dieses»  dau  dt 
Buchstab  R  zugleich  der  AnC|ngsbucb«teb  fn 
Heil  und  von  Religion  ist?  Zur  VerzweUoM 
hat  sie  ihn  getrieben.  Und  es  ist  billigem 
eine  Philosophie»  die  mit  StoU  anfingt  ((  h 
9»Ueber  die  Natur  philosophiren  helfet  di^  il* 
tnr.schafiFen«**)  '^)».  mit  Verzweiflung  evd^ 
(„Die  Metamorphose  der  Natur  ist  •«rtllch  iul 
an  dieselbe  ist  unsere  Individualitit  gebnndsai 
Das  Allgemeine  bildet  sich  zum  Beeondertii 
die  Einheit  zur  Vielheit.  Diese  kehrt  in  jsfli 
zurück»  wie  könnten  sonst  neue  BeeonderiNk 
ten  entsteh^?'*)  h 

Nicht  der  Stolzf  sondern  die  JPur«A^  001^ 
iej»  ist  der  Anfang  der  Weisheitm 

Das  Geschäft  des  Arztes  bringt  ih«i  qal|% 
▼on  Tag  zu  Tage,  unter  vielerlei  Formen  ^  dh 

f'ofsen  Räthsel  des  Menschen^eschlechte»  dis 
rage  Ton  der  Verbindung  des  Körperlidü 
nnd  Geistigen  u«  s.  w*    Vielleicht  ist  kidn  deih 
kender  Arzt  gewesen»  der  nicht  eine  Odern 
rere  Perioden  des  Grübelns^  dee  ZweiEili|% 

*)  Entwurf  einer  Naturphilosophie. 


^  11$  - 

fichwermutli  gehabt  lian     Und  vrmn  rinig# 
Kunstgenossm  unglücklich  genug  sind^   noch 
keinen  Hafen  geFunden  xu  haben,  ao  wollen 
wir  wahrlich  rfe  nkht  tadeln.     Aber  dlejenU 
gen  verdienen  gerechten  Tadel,   die,  obwohl 
aie  fühlen,  dafa  Ihre  Meinungen  sie  nicht  gläckü 
lieh  machen,  dennoch,  dieae  Malnungan,   ala 
Lehren,  in  ponaphafter  Sprache  vortragen  nnd 
andere  mit  unglücklich  wachen  wollen,    oder 
doch  machen»      When  ignorance  is  hlijs^  Vir 
folly  tö  he  wise^    Daa  gilt  ganz  vorziigiich  von 
der  sogenannten  Natarphiloaophie,  welche  atatt 
daa  Räthael  zu  löaen,  von  vorn  her  daa  Räth- 
ael  läugnet,  allen  Unterschied  zwischen  Körper«- 
licbem  und  Niehtkdrperlicbem  aufhebt,  und  von 
]£inheit  ausgeht.      Als  eine  an  Mehreren  he* 
währte  Mathode  wider  dieae  durch  «ingeRöfsten 
Stolz   überreizende    nnd    dadurch    lähmende 
Fhiloaopbie    kann    ich  empfehlen:   Liea    den 
Flutarch;  Siehe^  welche  Männer  waren,   waa 
JVIenachen  aeyn  kfinnen;  und  fasse  Glauben  an 
die  Wurde  der  menachüchen  Natur,  damit  da 
Glauben  babeat  an  hoheBeatimmungdfa  Men* 
echen;  Sej  heridichfr  Verehrer  grofaer    M^n« 
ischen,  und  beatrebe  dich  tigUph  beaser  zvt  wer» 
den;  ao  wird  dir  die  Naturphiloaopbie,  aamt 
der  feinflrn  nnd  Eetnaten  Anatomle^ea  Hirna. 
ni<:bia    SchUmmerfM    aeTn,    ala  *  Punai   noa 
Staub» 

Ich,  meinaa  TheUa,  elf  eimelneä  Mitglied 
des  groCaen  Kreiaea  der  teutachen  Aerzte^  pro« 
teatire  dagegen,  dab  üai//  natnvphilosoj^biache 
Phantaaieen  und  MeUncholien  nach  seinem 
Tode  bekanntgemacfai:  werden,  weil  dem  An« 
denken  dea  hochverdienten  Mannea  durch  Be« 
kanntmachnng  atiner  Blöden  geschadet  wird  9' 
weil  den  löogeM   Anaieibefliasaneo,    w«leb#^ 

Ha 


* 

il^u  B15ben  mid  Schwichcn  »icht  crkemieft 
far  d^  was  iie  aind»  Gofahr  dadurch  gebrachl 
wild  9  weil  die  ttutsche  Medizin  dadm-ch  dea 
fremden  Aerzten  xmn  Spott»  vom  gerechten 
Spott  wird« 

Ich  apreche  den  Womch  aoa»  dab  alte 
Scbwirmerden  und  Irrthümer  tod  Jang  nnd 
Alt  9  wdche  die  Natarphiloaophle  in  Teotadb« 
land  Teranlabt  hat,  veruehen  und  baldnifl|[t> 
▼ergeaaen  werden  mögfla« 


Nachwort 
dee      Heranage  her  a« 


Wie  ao  ganz  admme  ich  mit  dem  wakkem 
Candidas  nberein!  —  Armea  Menachenge« 
achlechtl — ^^  So  enfligt  alao  deine  höchste  Weia* 
heit,  mit  der  traurigen  Ueberzengnng,  den  Fil- 
zen gleich  ana  der  £rde  zn  wachsen,  nnd  mit 
ihnen  nach  einer  kurzen  Daner  wieder  in  den 
Elementen  unterzugehen?  •*-  So  endet  einer  ih« 
rer  ersten  Priester,  «in  grober  geiatroUer  Mannt 
durch  sie  bethört!  —  Mit  welcher  Wehmuth 
thne  ich  einen  Blick-  in  deinen  Innern  Zustand^ 
edler. Geiat,  vor  deinem  Abadued!  —  Aber 
labt  euch  aubchiecken  ana  eurer  Verblenduncp 
ihr  Verführten^  dnrdi  dieaea  erachüuemde  Bei« 
spiel!  Es  bleibt  ewig  wahr:  »»An  ihren  Frncb« 
ten  sollt  ihr  sie  erkranen«^  Eine  so  trostlose 
Philosophie,  die  am  Ende  su  aolchen  Ilcsul« 
taten,  zn  solcher  Vemichtmq;  alles  höheren 
ertbstsrändigen  moraliachen  Sqmt»  nnd  eb«A 


dadurch  der  gMteti  Würde  und  GSHUehtctffc 
des  Menscben,  führt  und  führen  innTs,  kann 
nicht  di«  itfahrs  seyn,  und  ich  beschwör«  eucb^« 
ihr  Lehrer,  die  Herzen  der  Jugend,  dia  euch 
flnvertrint  sind,  rein  davon  zu  erkalten. —  Sil 
ilt  nichts  andeis,  als  ein  verfeinerter  Natu^ ' 
göntendienst,  ein  neues  Heidenthum. —  Schon' 
dar  srofsa  Fichte,  der  auch  ihre  Nicfatif^keU  < 
aus  den  höheren  Friniipien  des  Absoluten  hin'  - 
Tcichend  deduzirte,  erlilärte  sie  dafür,  und  det 
Elrfolg  rechtfertigt  ihn,  wie  wir  jetzt  sehen,  ' 
-vollkommen.  Ererhannte  die  individuelle  Fortfa  r 
dauoi:  des  Menschen  als  die  einxige  Grnndlaga 
alJer  wahren  Philosophie  und  Heligion,  und 
dieselbe  so  unzertrennlich  mit  der  sich  in. 
nns  so  liut  aussprechenden  höheren  Nattir  unl 
BBstiiQinung  verbunden,  dafs  sie  eben  hieril^ 
ihren  vollen  Beweisgrund  ßnde,  nnd  daran  zwei> 
fein  der  gewisse  Schritt  znrünvamunft,  Thier« 
beit,  und  Verleugnung  der  menschlichen  Natur 
aey.  ^  Folgt  diesem  grofaen  Manne,  diesem 
«irklich  an  Kraft  und  Kühnheit  des  Denkena 
bis  ietzt  Unübertroffenen,  der,  nachdem  er  all« 
Höhen  und  Tiefen  der  Philosophie  ergründet 
hatte,  zuletzt  zu  der  einzig  wahren  Quelle  allat 
Waidiaft  zurficllktahrte,  xa  der  <(>tiaUai'i)l«  ASS. 
«na  eotl^atlbat  «rgafi,  und  die  Rr  nna  ÄUt 
iudktt  IMnar  <SDtUBlttift'rorätcamt,'zam  Et* 
t^gaUnia.'  Sfim  i.ahe  iÄa  Cbch  tmb  ae^ 
fan  Xabant-'     - 

'Stad  nldit  itkian  mal—»  d«i^  nga^taa 
■bA  IMwn  Ffailocophaa  4iiUDg«kamniaii|  öf- 
CmtUA»  bAfaiifoi'iEi  ^abtk^a  andora  PU- 
laaophit  abRUigiom nadktina andara Reli^on 
abdaaCliriatanthum?  —  Alla  Philosophie,  dl« 
Mür  ^Sdtfan'keA  W'ittatigen  Gelbatar^tenn». 
dü^Vdaa  GabHt  doi  Nk&Muv  dw  Zfat» 


nh^rgitheKti  imd  Aie§6  Uk  iktcm  inHirti  W^ 

begreifen^  oder  (Ootc  ▼ensaib«  den  AatfdmiBk) 
«fsdiaitoxl  wiiJ^  Ut  Unainn«  Thorbeir,  Selbstti» 
fchulig,  änd  fübrt  am  Eitde  tinaüflblelbikki 
±ut  AblUirditlc  tind  Wahüliiiiii  #  .wi«  nai 
$ö  Viale  Produkte«  selbst  bebreif  KUpSßi  jetH 
zeigen«  ufid«  Was  noch  schlimmer  ist«  zur  Aii£t 
lösaftg  des  HeiliESten^  was  allein  den  Mansckii 
in  sich  selbst  bindet«  und  die  MenschhMt  .aoi 
lammenhält«  Au«  dem  Nicht>Ich  Iwio  nieM 
Ich^  autf  der  Materie  die  4er  GedsQlid«  aus  dir 
«  ttaKir  niminerinehi'  der  moralische  Golt«  dtf 
Cott  def  Wahrheit  und  des  Herzelis«  der  M 
griff  yon  (jut  und  Böse«  hervorgebetU 

üatürä  fmrat  €t  Jaciakl  —>  Nicht  ind^nRcpB» 
iien  des  Abioluteät  sondern  nur  ittdei^  Region  dtf 
Natur  selbst«  kaUn  die  IStatitf  «rC^tfrscht  weiftte 
In  diesor  Form  «Hein  ist  sie  fnr  uni  «Ja»  yok 
wir  selbst  in  ihr*  th  der  höheren«  wo  aie  EM 
init  dem  Abiolüten«  der  Gottheit  aelbei:«  wM« 
V^o  freihat  und  Notbweddlgkeii;  zuijutunlb* 
fallen«  könrieit  wii!  sie  iltti'  dadä  eiffassea^  Weaii 
Wii*  ihr  nidit  mehlf  aAjebdreil«  d«  lu'  W6im  wU 
zum  Statidpünkt  der  Gottheit  drhobeiif  oder« 
Wie  eä  der  kindliche  Glaube  m  wahr  ab  achflii 
ausdrückt«  äu«  der  2eit  in  die  Ewigkeit  übe»* 
getreten  Sind«  Wie  schön  sagt  dies  $chiUM  hl 
dem  Tdrschleierteh  Bilde  toA  Baisi 

Keiü  Sterblicher    — ü    ^    ^^    ^    i^    .^    .« 

guckt  dielen  Sciilai^«  hu  ich  se&st  ihn  iebei 
nd  wtr  mit  ungeWeiktei'  schuldger  HanijL 
peii  keili^Sii  irefSötiiexl  ttäher  hebt« 
Det  ^    ^   ^    ^    ^iehi  die  Wahtkeit^ 

0i  k,  st  Verkdi^^  dti  Öeiitige«  die  GöttllSit.) 

Wer  ^Oü  iii  dt^em  L^beil  scIiSiu»n  wiUf 
<I«P  Will  sich  silblt  tu  Gott  machtni  und  dn 


aolchor  rlcbtM  steh  selbit.  Sein  thSrlchteB  5tT0-  - 
ben  hat  zuletzt  keine  Grenzen  mehr.  Er  ist 
nicht  mehr  xufrieden,  die  Well  geschaffen  zu 
haben,  er  «rscha/Ft  sich  selbst  Gott.  t~  Und 
•o  bt  (tie  Gotteslästerung  ausgesprochen,  und 
eine  aolche  Philosophie  hat  damit  ifareBtnthe, 
^ber  auch  ihr  gewisses  Grab,  erreicht. 


Auch  dieses  Nachwort  soll  nicht  Anblago 
lejn»  sondern  nur  Klage,  daf^  gelbst  edle  Gei- 
ster, noch  jetit,  wo  uns  so  lange  schon  du 
Lidit  von  sben  ImiobMt,  in  tolcdM  unMcUgi 
Geist  es  verirrnngen  fallen  können.  —  Es  thut 
mir  herzlich  leid,  wenn  ich  dadurch  manchem 
wakkern  Manne,  ja  selbst  Freunde,  wehe  getban 
haben  sollte.  —  Aber  niclit  Euch  meine  Ich, 
meine  Freunde,  somlcrn  eure  Fbilosoplue;  nlcfaf . 
wehe  thun  ii'oUte  ich,  sondern  wohl  thuni 
euch  BuFmerfcsans  machen  auf  das,  was  ibr« 
ohne  es  zu  wissen,  treibt,  was  ihr  ench  und 
der  Menschheit  bereitet.  —  Die  Sache  ist  zil 
ernst,  als  dafs  ich  nicht  frei  nnd  oSen,  und 
okne  alle  Menschen  furcht,  mich  aussprechen 
•bllu.  Und  ai«  tt^i  bier  am  rechten  Ort«  «MC 
M  ebin  die  medfdniacb«  Welt  ist»  wo  aatä 
AQlicht  am  Idohteaten  Eingang  (ladet,  und 
die  phyaitdw  Natur  der  Zauberwald,  darefa 
welchen  der  OeiaC  fal»  mr  moraUacben  V*« 
finiterang  blngefiUut  wird. 


—      IflO      — 


Kurze   Nadirichteif 

und 

•  •       • 

Auszüge.' 


itiriwSrdige  Erfahrungen* Über  den  Cfebraueh  des  £J 
cfomue  in  sehr  starken  Diesen  bei  Entzündungen» 

Ochon  im  Jahre  179S  un«l  qq  gebrauclite  ich  öl 
den  ffyoscyamus  als  irainpfsmlendes ,  besänftige! 
Mittel  bei  innern  Entsündungen,  doch  nach  der  . 
leituiig  meines  TortrefFlichen  Lehrers,  Herrn  R 
ter  in  Göttingen ,  nur  in  kleinen  Dosen,  und 
nach  befriedigter  Indikation  des  Aderlässen««  H 
nnd  nach  "wa^d  ich  dreister,  gebranchte  gröfsere  J 
ten«  nnd  fand  seine  Wirkungen  rein  schivächendy 
ThAtigkeit  und  krankhafte  Reisbarkeit  des  arterH 
Systems  herabstininiend.  Schon  damals  betrach 
ich  den  Hyoseyamus  zwar  als  ein  betäubendes  9  i 
vom  Opium  wesentlich  verschiedenes  Mittel ^  1 
stellte  es  in  die  Klasse  der  antiphlogistischen.  1 
£ng  ich  an,  es  bei  wahren  Brustentzündungen  sn 
brauchen,  anfänglich  nur  behutsam,  nachher  dreii 
Je  mehr  ich  mit  den  Dosen  stieg,  desto  schöner  ' 
der  Brfolg.  Im  Jahre  igo4  und  1S03  heilte  ich 
Zeit»  wo  sthenische  Lungenentxun düngen  herrsch 
viele  Kranken  dieser  Art ,  ohne  Aderlassen,  bein 
blos  mit  Extr*  hyosc;  die  Kur  war  kürzer,  die 
coflTalescens  unbedeutender,  als  bei  andern  KranI 
die  von  meinen  Collegen  mit  Aderlässen  und  der 
wohnlichen  antiphlogistischen  Metho4€  behandelt  vi 
den.  Der  far  mich  interessanteste  Fall  war  fo]| 
^r*  ?—  Bei  txocknem  halten  Winter,  wo  entaOndli 


!-      MX     — 

r  ^fitonisch  hemchteiH  «rlultot«  ti^  einf  telnr 
te»  as  Jahr  alte,  vollblütige  Bnuntima^d  wlh- 
ibrer  Menstruation.  Diese  hörte  plötslich  «nf, 
tiund  Fieber  mit  heftiger  Zjuncenenuündung ; 
Bilden  nach  Anfang  der  Krankheit  wurde  ich  bei» 
»  Nie  sah  ich  alle  Indicationen  sum  Aderlassen 
t  vereint  9  die  heftigsten  Coneestionen  ge^en 
nnd  Brust  waren  vorhanden)  Husten  und  Erig* 
igkeit  fftrchterlich.  In  den  ersten  24  Stunden 
ich  4--&^^upe]  Extr»  hyoscjam.  in  aq.  cevas  anfge^ 
mit  einem    Schleim  und  etwas  vin,  stibiat  vef^ 

gebrauchen;  die  zwei  folgende»  Tage  immer 
i>rachme  täglich;  dabei  viel  Getränk ,  und  Sina» 
auf  die  unteren  Extremitäten.  Alle  Zufälle  lie^ 
bald  nachy  es  xeigte  sich  kritischer  Auswarf 
lie  Kranke  war  in  sehr  korserZeit  geheilt- ohn« 
nni0  Folgen. 

teither  ücfs  ich  bei  Brustentz&ndnngen  nie  mehr 
ider,  und  war  in  meinen  «Curen  sehr  ^lOcklich, 
m  Jihrie  igos  ward  ich  zu  einem  7jährigen  Kindo  ' 
m»  mit  wahrem  sthenischem  Croup  behaftet;  ich 
dnete  4  Gr^n  Extr.  hyoscyam,  in  'Syr,  aitfu  thee- 
«reise  zu  Verbrauchen.  Nach  a  Stunden  kam  ich 
•Ty  das  Mittel  war  au^ebraucht^  der  Pnls  lang« 
r,  die  Respiration  freier,  allein  das  Kind  matt 
lieUäfri^  Ich  farchtece  f&r  ein  so  kleines  Kind 
el  Hyoscyamm  angewendet  zu  haben ,  und  ver- 
ite  einen  ge^röhnlichen  Brnstsaft,  allein  nach  ei« 
I  Stunden  keluten  alle  Zufälle  verdoppelt  wieder, 
uf  die  Eltern,  ohne  zu  fragen,  den  Syr.  mit  hyose* 
er  holuk  nnd  in   einer    Stunde  verbrauchen  lie* 

Von  da  an  war  die  Entzflndung^  gehoben.  Zeit* 
leilte  ich  mehrere ,  worunter  a  Fälle  merkwür« 
praren»  Der  eme  war  ein  Kind  des  französischen 
ndten.  Er  lebte  damals  4  Stunden  von  hier  mit 
;anzen  Familie.    Durch  einen  Expressen  liefs  et 

zu  seinem  3)ährigen»  sehr  munteren ,  robusten 
en,  mit  dem  Croup  behaftet,  rufen.  Ich  fand  dat 

COrchterlich  beengt,  das  Arhmen  pfeifend,  das 
:ht  aufjgedunsen  und  braunroth,  das  Fieber  wfl« 
1.  Die  Krankheit  hatte  schon  la  Stunden  ge* 
:u  In  2jeit  von  3  Stunden  nahm  das  nicht  gans 
ige  Kind  30  Gran  Ejctr.  hyoscx  die  Zufälle  ver« 
anden  fast  ganz;  nachher  wurden  in  la  Stunden 

13  Grän  verbraucht,  und  das  Kind  war  gesund, 
r^origes    Frühjahr    herrichtex»   hier   entzüHdlich« 


—     188     — 

Mtsein  p  cUs  s j&lirice'  Kii^  eine«  itiei«itr  Ttmimdm  wtsi 
damit  be£all«nv  alles  ein^  glacklich«  Iris  Zeitffana 
der  Blüthe  kam  Abefiaii  spät  der  Vatet  su  mit*  mit 
dev  Anseiget  der  Husten  nehme  betricbtlich  sn«  dk 
fitixnme  werde  heiser  und  das-  Athmen  beachwerliolk 
loh  dachte  niöht  an  Croup,  Ichrieb  alles  auf  Rechnönf 
.der  Maaern,  und  Terordnete  blos  schleitnigte  Mittik 
Morgens  früh  um  6  Uhr  ward  ich  geholt»  aber  wii 
erschrak  ich:  aU  ich  einen  vollkommen  entwickdlM 
Jieftigen  Croup  sah«  Ich  hielt  das  Kind  Fat  ▼erionfc 
Von  der  Zeit  an  bis  um  iz  Uhr  Vormitbagt  'Wutdit 
s6  Gran  Exfr,  hyosc.  verbraucht»  mit  auüRiliender  En 
leichterung #  allein  es  entstand  heftige  An ftreibung  du 
Unterleibes^  völlige  Harnverhaltung  und  ansch«inc84i 
Xitthmung  der  untern  Extretnitftteni  aber  keine  Betitei 
bung.  Ich  itiufste.  den  Hyoscyamu*  aussetsen  iind  «#>• 
ordnete  aromatische  Umschlage  auf  den  Unterleib«  •  fini 
In  der  Nacht  seigte  sich  Besserung,  doch  tcJüief  dat 
Kind  nicht.  Den  folgenden  Ta£  wat  die  Rondtatk* 
ganz  frei.  Und  nUn  schlief  das  Kind  fast  a4  ocnndsl 
ununterbrochen  fort.  Und  wai'  dann  glück  lieb  g»hölb 

Alle  meine  Beobachtungen  seigten  mir  fSlgends 
Kef ultate.  Der  Hyou^amus  mufs  Anfangs  der  iSaik« 
Iieity  ehe  noch  polypöse  Conciemente  entstanden  tia^ 
gebraucht  werden,  nacliher  ist  er  sohadlicht  -^  Üis 
Dose  niufa  stark  jBeyn,  für  ein  2  bis  3JAhrige4  Cjid 
wenigstens  i  Gran  alle,  halbe  Stunde,  bis  die  finCtfin« 
dungszufalle  nachlassen  und  das  Athmen  freiet  wird« 
Sobald  dies 'geschieht,  mrd  die  Dose  vermindert^  und 
wieder  vermehrt  bei  neuen  Exacerbationen.  I>er  Ant 
Snufs  deshalb  das  Kind  alle  a  Stunden  selbst  eeheo.  *«- 
Aderlassen,  Bliuigel,  CaioMei  etc.  werden  dann  QbeC^ 
flüssig«  Zum  Nyosc*  gebe  ich  nichts  als  Vin*  Mi&kt* 
und  setse  Sinapisrrä  und    Vesicatoria  auf  die  JBeiiie» 

Mehrere  Erfahrungen  verspare  ich  auf  eine  folgMidt 
Mittheiiungi  a.  B.  die  Cur  eines  wüthend  RaiinidaBi 
der  mit  einer  Unse  Extr4  hyosc»  täglich  Während  %  Ti« 
geil  glücklich  geheilt  wurde;  auch  meine  Vetiuche 
xnit  Aq,  iaurocerasi  cohobata,  die  ich  bis  ba  der  an« 
geheuer n  Dose  von  3  Uneen  täglich  mit  grofaein  Nn* 
Uten  gebrauchte;  und  meine  Versuche  mit  0/«  aüfinn 
amygclaicwwn  amararunti  das  vollkommen  gleich  wirkt« 
wie  (Xt  iaurocerasi,  -*-  Vom  Hrn.  Dr,  p,  J^tAcki  M 
BMrn«  *) 

«)  Diese  Erfkliliittgeil  eines  iirüfdigen  Arxtes    veifdieneit  Mnstt«iH| 
41«  gröfiU  Aufmerkiamkeit.    Sie  Seigetij  wt%  eiu  Mittia  Iciftai 


'.Smi  mute  Schwftlbad  äu  ßefia  äH  dit^  IbiU 

,  In'.Mnem  liebliciieü  Tliale  det  Um,  nahü  W  Weic 
Mifry  vi  diein  Läiide^  Wai  tchon^sor  viele. Variügo  der 
tVltttf  nad  '^s  Geistes  in  sich  vereinet,  hat  die  Matur 
tna  ixidk  hoch  einen  seiner  herrlichsten  Schatse,  eip 
Mb  Qnell  der  Gesundheit  äufgethan,  damit  es  den 
SctWoaneni    dieseif  glackUchen  Gegenden  an  nicbU 

lEann,  itm  nocii  nanciie  Acntte  gering  acliteii,  al>er  auci,  iii  wct* 
clien  l)oicn  snui  es  geben  kann,  und  in  gewissen  Fällen  mafs.  •* 
Mit  ist   ^er  Hyoseyamuj  Immer ,   vom  Anfang  meiner  Praxis  an, 
•m  witktiges^  ja  ein  Lieblingsmittcl  gewesen,  dem  ich  viele  mei* 
ntr  gelungensten  Kuren  verdauJce^  und  mekr  i^och  eine  wirksa» 
mt  BeiköUe  l»ei  unzähligen  Krankheiten  der  versthiedensten  Art 
Ef  kaf  mir  lielinilich  bei  allen  chronischen  und   akuten  Krank^ 
fceiten,  die  mit  einer  sehr  erhöhten  Sensibilität  des  Neriensystema 
▼•rbttnditfn  Vftren  (und  wie  häufig  ist  dasjctzt  der  Fall !)  immer  als 
«sntf  Art  von  Vermittler  gedient,  um  den  für  die  organischen  Auo^ 
HtfXitn  bestimmten  Mitteln  einen^leiöhtern  Eingan|(  zu  verschaffen, 
•ie  iealT^rven  angenehmer  ä:u  machen,  anomalische  und  ilire  Wir» 
Itnng  Ikitidemde  Iteactioneil  derselben  zu  verhüten  y   und  so  die 
gsnse  Kvr  iXL  reguilren.-      Um  mi(bh  enies  neuen  Ausdrucks   zu 
bedienen,  das  Mittel  dient  gleichsam  dazu,  um  ^h  und  die  an- 
dern Mittel  mir,  dem  Kranken  in  Kap^ort  zu  setzen.    ••    Ganz 
irrtMügiick   abfer  ist  es  für  enfzündiiche    Krankheiten    ^ei^net, 
^  et  Aai  ctn<ig€  ^arcoticum  ist,  was  bei  einem  hohen  Grad  voii 
b««änh:igendei^  tind  die  Sensibilität  herabstimmender  Kraft  dnrCh- 
au»  gair  jkeine  Erhöhung   der  Irritabilität  und   defs   Jjltitümlaufi 
ailf  sich  fuhrt,  auch  keine  Se-  undExcrettonen  hindert,  witf  iol- 
cke«  Beidef  das  Opinni  t^üt;  und  dadurch  bei  Elittzändun^en  im- 
tnef  eU  v«i^ideuti|;es  Mittel  bleibt.  <-»  Doch  darf  ich  niAt  ver- 
gesien  Wtfufngeii ,    dafs  doch  tuweilen ,   nieh  Verschiedenheit 
der  IdiosynCachie,  bedeutende  narkotische  Wirkungen  eintreten 
fcönnin,  und  vielleicht  hinddrte  eben   der  enfzürtdliche   Charak- 
tfr  in  »bigert  Fällen  ihren  Ausbruch,  wie  wir  das  auch  am  Opium 
iiild  tndem  Mitteln  seheil,   dafs  sie  bei  einem  hohtfn  Gtad  pa« 
tbologiscber  Aifection,-  nicht  auf  di«  Gtfnstittitionj  sondern  auf 
den  patkeiogischtfn  Affekt  wirken.  —  teil  wenigstens  sah  einst 
von  ^  ünchmen  Hki  hjßosiyami  in  Klystit  gebraucht^    Schwindel, 
Betäubung,  Delirien,  Konstriktion  des  Schluiides,  heftige  Trok. 
kcnbeil  des  Halses,  Trübheit  der  Augen  entstehen,  die  nur  durch 
Weinessig  gehoben  wurden ;    daher  ich  auch  nie  mehr  als   eine 
Wlbe  Djachme  zum  KJyitlr  rä  t«ro<finen  irage^ 


-   ,»84    -  . 

fehle.  Es  xit  ein  gehaltreiches  Schwefelfratttr»  du 
seine  heilsame  Kran  schon  an  Vielen  bemeten  bat, 
und  nun  auch  dureii" Döberreinen  chSmiselfe  -AlSi  JSe- 
sert  noedifinische  Versuche  wissenichafilich  begir|kiifkc 
ist.  Der  edle  FArst  dieser  Geltenden ,  läiu;sr  janjo^ 
seichnec  durch  hohen  Geist  und  Sinn  fftr  alles  Ofofi^ 
so  wie  für  Beförderung  alles  Guten  und  NCttslichcoi 
liat  auch  schon  für  diesen  Quell ,  trotz  der  uwüt(knn> 
gen  Zeiten  9  alles  Mögliche  gethan.  Es  sind  schfli 
sehr  beqneme  und  zweckrnäMise  Blder,  Einriehtn» 
gen  zum  Schwitz-  und  Dampfbad,  angenehme  8p^ 
sieVgänge  u«  s.  w.  angelegt,  und  der  ditrch  den  ist» 
ten  Brand  reranlafste  neue  Aufbau  des  StldtebsMi  1 
läfst  hoffen,  dafs  auch  bald  für  bequeme  WoluiungBiJ 
in  der  Nähe  des  Bades  gesorgt  werden  wird«  m 
Gegrnd  ist  herrlich,  ein  romantisches,'  voti  trhftnsi 
waidi:ien  Bergen  bes:rän£tes  Thal,  aus  demi^  'eaas  ii 
der  ^J^lhe  des  Quells,  die  Kuinen  einer  eiten  tiaa 
hervorragen,  und  zu  dem  angenehmsten  Spasieinuui 
einladen.  Eine  schöne  Chaussee  führt  gaos  brav» 
in  einer  Stunde  nach   Weimar,  und  gieSt   deotjCu^ 

fast  in  diesem ,  mit  so  riel  Reiz  des  Geeistes  und  dtf 
!unst  ausgestatteten  Orte,  die  interessanteste  N«chlM^ 
Schaft,  die  ihm  reichen  Genufs  und  Unterhaltung  n» 
Währt.  Fürwahr  wenige  BadeÖrter  erfreuen  sichsoL 
eher  Vorzüge  der  Lage  und  Umgebutig,  und  miu 
Weifs,  wie  wichtig  solche  zur  Kur  sind»  besonds» 
solcher  Kranken,  bei  denen  der  Geilt  im^  gleicbB 
Verhältnifs  mit  dem  Körper  leidet,  -t-  Ich  habe  nick 
auf  einer  Reise  in  diesem  Sommer  selbst  davon  lo 
wie  von  der  Qualit<tt  des  Wassers  flb^ftengt^  und  hm 
Tersichert,  dals  bei  gichtiscben  und  xheuxnatiislisa 
Uebeln  und  allen  ihren  manuichfaltigen  Forxdenfbci 
Hämbrrhoidalbeschwerden  f  besonders  Bhuenhanor« 
rhoiden,  bei  hartnickigen  Hautkrankheicen »  alten 'Gs^ 
sdiwüren,  Menstrualanomalien,  dasselbe  von  denlMilt 
samsten  Wirkungen  seyn  iverde.  Sehr  bu  'waBSshM 
wäre  es,  dafs  einem  benachbarcen  geschickte»  Attas 
in  Weimar»  der  entweder  im  Sommer  da  vrohii«| 
oder  auch  sehr  leicht  wöchentlich  awei  bis  dreiBisl 
das  Bad  besncheu  könnte,  die  spsaieile  Aufsicht  nad 
Besoigang  der  Kranken  abertragsn  wClrde.    ' 


'  Vor  f  Mag' 
DU  «DlTiiUeiiilBfi  Bsiipiclii 
tdunltallcr  (lo'v»liiliito  Jurcl  ^,  _  .  _  .  ._._ 
r  rodion  Qiiockiilb«rialba  taluoii  tu  rirt  Fniti  oV 
J4P  Ji  kndirli«.  Au  l»ir>t  (i  bii  iv  IV1.<i><l«  Uogfnrf 
•MUW  .Viriuclio  luiL  allijixliiig  vtin.\ekUl,,rwiÜ» 
llb*  KUM"  £■*»«■■  äuir  camnclii  lintV  Ef  vanlähl  - 
,oli  v?n  •«lb>L,  iLr>  »  TÜi»'lrML  wftiB,  ütg«!  «iMl» 
,1-ten  d«t  Su«r»  sololi«  Veiiiicfi«  cu  iiittWiubaiMHj 
niUfa  Arun  de<  SmaTi  nbti'  itniJ,  ilU  wii'döo^froU 
tchi  gai»  KkIu    iliLin  der  Cliiniritta  iiiiliadlagi  hin- 

Schon,  noiluich  nlU  MAaUclikuii  *i>iei;  «ailMldi* 
in  Kuv  «btipwliniitcn  witd.  Viclleidit  wl^d  IDU- 
lioc  JicilAüiDlIatiiuhc  UphibAlnioluf  <!<iidbtv  J*oh«^; 
Ver  tbtr  iCMobii  liit,  Wiii  Ate  mir  gf(iuktll*f  J^ 
renilun£  J^r  rniho»  SuJlia  ^«k*')  ''>"  i'^g^lKkl Rprn*  ' 
Rmvarfliinkcliiiifirii  Huiricliieie  und  nxin  nImI  bfl 
«b«Tan»Utuiunc  QiitchtillMviiIbt  in  <iia  Hiuidtfti^ 
tietutad  mU  I«uuui  einreibet  Ufil,  W^rtLjÜUt  in- 
b«l.clMa.    JH. 


Annigt 

1  äto  Mrnrt  JVftMrtt/ft/  db  JV>Mnudr  und  dtr  SAUe. 

IM  4m  prait.  HtHAundt. 

Iah  kika  hiifalaMh  dj«  Elin,    lUHWÜtau,    dib 


KMHLuibuchlundlunc  in  Bariin  auieaulili'  wor- 
_  ttad,  «ad  ieh  4i«jenican,  ili*  li»  iiickt  .«rhilmi 
ib«i*  Mtu,  Utk  ddlialb  ui  ob|;«dacbM  >Undliiii| 
I   «Madaa. 

2«(Iaiah  wiedwIiuU  iah  drinfand  dia  Blttai  mli 
!■•  «vtrlge  «odari  all  gina  'portofraii  odar  mit  ii< 
icnr  BacÜfl tndlargalaganhait  an  abariantlan. 

Dar  Hacatii)(ilMr. 


•»     X30     — 


Inhalt» 


f,  Ueber  die  besre  Form  der  Anwendung  der  IH* 
gitalis  7on  HarltSp        »        .        9        *       Seitt    5 

JI,    Von  ^nem  gans  betondem,  oft  sehr^  hartni*  ■ 
ckigen,  Gebärmutter  »>Blatfln§9«9  der  sioli  nacli 
manchen  Felil*  oder  Fräbgeburten  einsnatel« 
leu  pAef;t*    Von  Dr.  Wi$ond.      #        »        *        17 

jn.  Ueber  die  Einriehtang  des  Terrenkteb  Ach* 
•elgelenhes.  Vom  Herrn  Medi«inal<*Ra|th  2>r* 
SßMittr  SU  l^onitan».        ^        *        »        »        »        39 

IV.    Ein  Beitrag  sur  Acnien  Gehimwttsersnchc 
von  Dr.  Brnu  Htnm^  Professor  der  £ntbin*' 
dungskunde  an  der  Albertus -UnircriitAt  na 
Königsberg  in  PmufiMn.        •       •       •       »       64 

V»  Resultate  der  Brunnencur  in  Ems,  im  Jahr 
1815-  Vom  Uofrath  Dx  Thi/mus  su  J^asmiu^ 
Brunnenarst  su  £ms.    (Fort^etsung )  p       497 

VI*    Nicht  Anklage^  iondem  Kkge.    Von  Ctiii* 

Nachwort  da  Hiräusgfbtrs.     0       ,       ,        iii 

VII,    Kurve  Ntcbricfaten  nnd  Aus^Ogew 

1»  Merkwürdige  Erfahrungen  über  den  O^ 
brauch  des  ffjfoscyamui  in  sehr  starken  Dos- 
ten bei  Entsündungen,     »        •        •        ,        |t« 

S.  Dfts  neue  Schwefelbad  su  Berk»  jui  der' 
Ilnu    Von  Huftlanäf        .        •        •        •        }23 

5.    Vorschlag.         •••»••        135 

Anseige  au  die  Herrn  Mitarbeiter     »       »       »       13S 


\ 


■  -  ff 

Bibliothek  dir  praktischen  HeShunde^    Sech$ 
.  'Wd.dreyiigsterßani.  .  Erstes 


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f«o.  HuJ^imnd^^. 

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Litterarische  Nachrichten. 


Anzeige.- 

• 

In  Kurzem  erscheint  über  das,  viele  Walirlicitai 
entbaltende,  Werk  des  Dr.  Bischojf^  das  Heiimtm 
deutscher  Heere  betreffend ^  eine  kritische  Beleacfatnag 
mit  Zusätzen  und  Vorschlägen  su  höchst  Möthien 
Verbesserungen  des  erwähnten  Gegenstandes*  Sieiit 
abgefafst  ohne  Egoismus,  Partheilichkeik»  Witttki 
und  Spöttelei«  Kritiken  und  Rechtfertigungen  letstt* 
rer  Art  sind  immer  nur  der  Ausspruch  des  mgif 
Bewufstseyns  der  Schuld.  -.  Die  äache  hat  Uai  dal 
Wohl  unserer  Brüder  und  der  Menschheit  sa  ficobei 
Interesse,  sie  mufs  daher  vom  Standpunkte  der  Wia> 
senschaft,  und  einer  edlen  Kritik,  und  der  Liebe  sem 
wahren  Menschenwohle  ans,  beleuchtet  werden;  Dies 
siugleich  als  Recension  der  kürzlich  erschienenen  so- 
genannten Kritik  über  jenes  Werk,  von  dem  IBi* 
Utaix-Chirurgos  WoMcrfuhr* 


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,   ( ■  •■      ■   ■     , 


Aerzte,  cWniker  und  ApoiUfeker. 


'"..  "^ 


Apotheker  und  Chemltt«ii,  weldief  Herr  H^- 
rath  iwd  Pkt>feMor  Dr.  I.  B.  Trommtdor  ff  in  Erfurt 
n^t'BelliflUft  dcnr  g^tfqrkhti  QmuiUuv  und  Phmm^ 
otiiMB  iMttt  feit  31  Jaluren  tunniterbrodieii  in  mflUän 
V«rlitN^'littiuiig^eb(ni  htt«  und  w^kii^  Mich  f«nler 

iverdeu  ivird^   ilt  inm  ni  a4  ^Indaif 


dfMM  JoH^rnal  «It  Hin  sehr  ToIIttlii^li- 

g#t  Rt^ptrrtorlum  der  Pharmaoie»  und  €he- 
Ml«.  lAliimi  werften  kam»  de  es  däi  Reilultate  der 
iTjonNMlHMtin  Chemiker  und  Phanneoeatett  des  In -^  und 
JffriiSdto  euth&lt,  und  Ȋeh  <tt>er  alle  Zimige  de# 
yfcanMante  Terbreitee,  ao  ist  es  fiiat  ^.ttnenil>elu)k^efl 
Vf«k  Ar  alle  praktisofae  Apotheker  gewovden,  und 

.idelen  me  Stelle  einer  -pkannaoetuisoli*  dMinJk» 

Miliodiek« 
Sp'.bilUff  littn  auok  4er  Preis  dieses  Journals  in 
y^t^ifitik  fegen  andere  cfaemisohe  .2eitMhffiften  ist,  so 
ftDt  ee  doch  nianilien  Pluurmaoeuten  sdir  bohwer,  sicK 
leHt  das  gmae  Werk  auf  einmal  abnoschaffen,  und  da 
ich  in  di&ei  Hiniidit  sehir  oft  ersuUit  werde,  ee  um 
«IniBL  Mringem  Preis  absulasseu,  so  habe  Ich  mich 
sor  Eneidbtigiing  des  Ankaufes  voUsuindiger  Exiem^r 
jplare  entschlossen,  von  Jetzt  an ,  bid  Snde  dieses  Jah- 
ree ,  den  Preis  des  gesammteu  Werkes ,  das  bis  jetzt 
in  a4  Bänden  und  vielen  Kupfern  .beiteht»..den  Laden- 
preis, der  53  Thaler  betinKgt,  auf  36  Thlr.  8  gr.  herab 
nu  iMifn ,  und  Jedem  nu  überlassen ,  der  sich  bis  cum 
Aelgesftticen  Termin  mit  baarer  Zahlung  an  ipich 
selbst  wendet,  wobei  idi  auch  erb(>Ug  hbi,  zur  Er- 
gänzung vollständiger  Exemplare  vom  laten  Band  an 
einzelne  Bände  bis  zu  diesem  Termin  billigst  abzulas- 
een.  Nach  Verlauf  dieser  Zeit  tritt  der  Ladenpreis 
wieder  ein,  und  einzelne  Bände  werden  nidbt  ferner 
von  dem  Ganzen  getrennt 

Üee  a5n  Bandes  is  Stüdi  ist  erschienen  und  ist 
vorzüglich  reich  au^estatiet.    Preis    x  Rthlr»  la  gr. 

Leipzig,  im  Juny  iBi6. 

Fx.   Ch.  Wilk  YogeL 

Firntr 


Ferner  sind  hei  denuelben  folgende  chemische 
und  medicinische  Werke  zu>  hctben^ 

Apothekerbach,  Loiidner,  nach. der  neuesten  Original- 
ausgabe übersetzt  und  mit  einigen  Zusätsen  und  An- 
merkungen herausgegeben  yon  Dr.  Chr.  Eschen« 
bach«   8.  30  er, 

*-    neues    deutsches,    nach    der    letzten  Ausgabe  oer 
•  preuisitchen  Pharmacopi[5a,  zum  gemeinnützigen  Ge- 
brauche bearbeitet  Ton  A.  F.  L.  Dörffurt.   ir  u, 
ar  Bd.   ite,  ate  u>  3te  Abtheil,   und  5r  Band  gr.  B« 

id  Rthhr.  ^  gr, 

Bichats,  X.,   allgemeine  Anatomie,   angewandt  auf 

Physiologie    und   ArzneywissenschaA.     Mit  einigen 

Abkürzungen  übersetzt  und  mit  Anmerkungen  yer*- 

.   sehen  von  Dr.  H.  Pfafi;    2  Bände,  in  4  AbtheiL 

.  gr.  8.  1802.  2803.  4  Rthlr.  16  gr. 

Campers,  Pet.,  sämmtlidie  kleinere  Schriften,  die 
Arzney-Wundarzneykunst  und  Natnrgeschidite  be> 
treifend,  imd  aus  dem  Holland,  übersetzt,  mit  neutfe 
Zusätzen  des  Verfaiss^rs  bereichert  und  mit  Auiner* 
kungen  herausgegeb.  von  S.  F.  M.  Herbe  11,    ir« 

'  5f  Band ,  in  6  Studien ,  mit  26  Kupfern  •  gr.  8. 
jedes  8tück  16  gr.  4  Rthlr. 

Danz,  D«  J.  G.,  Semiotik  oder  Handbüdi  d,  allgem» 
Zeichenlehre  zum  Gebraiich  für  ao&ehende  "Wund^ 
Ärzte  neu  bearbeitet  von  Dr.  J<  CA.  Heinroth. 
2  Thle.  gr.  8.  1812.  x  Rthlr.  8  gr. 

Demachy's,  Herrn,  Laborant  im  Groisen,  oder  die 
Kunst  die  chemischen  Produkte  fabrikmäfsig  ^u  ynt* 
fertigen^  in  drey  Theilen,  mit  Herrn  Dr.  Strares 
Anmerkungen  und  eüiem  Anhange  einiger  Abhand- 
lungen Herrn  ApoAeker  Wiegle b's,  als  der  4ts 
Theil.  Aus  dem  Franz.  übersetzt  und  mit  Zusä'tzen 
▼ersehen  tou  Dr.  Sam,  H ahnemann,  a  Bände, 
mit  8  Kupf.  gr.  8.  1801.  1  Rthlr.  ao  gr. 

•-  u.  Dubissous,  LiquQurfabrikant  aus  dem  Franz* 
mit  einigen  Anmerk.  des  Herrn  Dr,  StruYe  üb^r« 
setzt  u.  mit  Zusätzen  bereichert  von  Dr.  €ani.  Hah- 
ne m  an  n.  a  Bände,  mit  4  Kupf.  gr.  8.     1  Rthlr.  1 2  gr, 

«—  Kunst  des  Essi^fabrikanten  mit  einisen  Anmerkun* 
gen  des  Hm.  Dr.  8 1  r  u  y  e '  s  herausgegeb.,  mit  Bemeik. 
tK  einem  Anhange  Ton  Dr.  Sam.  Hahnjemann, 
mä  1   Kupf.  gr.  8.  13  gr. 

Götzens,  Job.  A.  E. ,  Versuch  einer  NaturgeAciüciite 

^  der  Eingeweidewürmer  thierischer  Körper,  mit 
44  Kupfern,  gr.  4,  .6  Rthlrt. 


G ^ tM II if  SA.  A«  E.  •  eratar.  NioKtraf  4Miiff  ^ «|it  2i)i* 
•äufin  midAnnerk.  heramigegeb^  ^to«  Div  J.  O«  H. 
Zede;r,  mit  6  Kunf.  gr..4.  i%)0.  "^   .  4  Rtldr.  ft  gr. 

GnindHnieii ,  oder  Aemlon  der  fMUtti  pnktiiMilien 
Arsberkimde  «am  Handbuche  praktlaohir  Aeratt 
anä  Wuttdlinte  beatiimnt,  3  Thaila.  8.         i  Addr« 

Ilahiiattaiiita,  Dr.Sam.,  Apotlidbeilexicasa,' aBlbida»- 
nit  3  Kupf.  gr.  a.  179?"-**  1799.  4  IWr« 

Hedwig a,  Dr.  1^.  Saiunihiiig  seiner  aefatraatn^. Ab^ 
handlnagen  und  Beobachtungen  über '  botaniafii49iiD-- 
Bondadie  OegenatMty  9  Ba&de»  iküt  6  i]hmi..Ka^ 
gr.  8.  1793  — 1797,  a  RtÜr.  d  gr^ 

KrankheitigaMhidiie ,  Job.  Goctfr«  Heiulardtf «  mit 
iriniar  Vorrede  Ton  Dr.  Chr.  Fr.  Ludwig,,  Deutadi 
undLatainiaeh,  mit  4  illum.Kupf.  Fol.  1793/  1  Rthlr. 

Lentini,   Dr.  Lehr.  Fr.  Ben|.^   BeytrI'ge  sur  aus- 

'  übfndettAmeywissensdiaft,  5  Bäride»  mit  SKupf.  und 

•  SopfilanlaitlMnd.  gr.  8.  1797.-^1808.    SRthlr.  Sgr. 
Lorrr*9 » -A.  Carl,  Abhanaiung  von  den  Kraiikheiien ^ 

der  Haut,  aua  dem  Latein.  Ton  Gh.  F.  Held.  3  Baindei; 
gr.  8,         '  .3  Rthfar. 

Morvaau,  de  MaretundDuraade«  AnfinigigEifaide 
der  AteoretischeK^und  praktischen  Cbeuiie,  auin.  Oe- 
braiNh  dtt  dffisntlidien  Voo'lesungen  auf  der  Akademie 
iuD^Mi*  nach  neuemEntaeokungen  in  eine  neue  Ord- 
anig  gelnraclit  Aua  dem  Franc,  mit  Anmerkungen 
vohTI  £•  Waigel,  3  Bdei;  gr.  8.         1  Rthlr.  aa  gr. 

Naumburgs ,  Dr.' L  S«,  Abhandlung  Ton  der  Bein- 

'  'krümmung,  nebst  einer  Besdireibnng  aer  Ehrmanni-;- 

achen  Fiumaachine,  und  einigen  angeh&gten  bemeib^ 

Kungiwarthen  Beobachtungen ;  unter  andern  über  ein 

•  Substitut  der  Eiaengrauolirbäder  und  <len  Gebrauch 
des  kubiachen  Salpeters,  mit  3  Kupf.  8.  1796.    1  RthU*. 

Ob  er  re  Ichs,  Dr.  C.  F.,  Umrils  einer  Arzueymittel- 
lehre,  nadi  den  Grundsätzen  der  EA*eguug6theorie, 
ir.  Theil,  gr.  8»  x8o3,  1  Rthlr. 

Pfaffi  Dr.  C.  H.,  System  der  Materf a  mediöa,  nach 
diemiaohenPrincipien,  mit  Hinsicht  auf  die  sinnlichen 
Merkmale  u«  die  Verhältnisse  der  Araneymittel,  4  Theilo. 
gr.  8.  1808  —  1816.  5  RthLr.  i4,gr. 

Platners,  Dr.  Ernst,  neue  Anthropologie  für  Aerzta 
n.  Wehweise,  ir  Theil,  gr.  8.  1790.      1  Rthlr.  ao  gr. 

Sehf^bers,     J.   C.  D.,     Beschreibung    der   Gräser 

nabal  ihren  Abbildungen  nach  der  Natur,   a  Bajude, 

■  In  Fol.  mit  64  illum»  Kupt  1 769  •—  810.    19  Rthlr.  8  gr. 

adiwarz.  11  Rthlr.  i4  gr. 

Druekpap.  achwarif  8  Rthlr«  la  gr. 


Wallorlu8,  J.  G.^;  Aofaiigsgrttiide  dar  phvauchen 
Chemie,  4  Theile,.iii8  DeuUcne  übersetzt  mit  Anm. 
y.  Or.  Andr.  Maugold,  3te  Aufl.  mit  Anm.  v.  Chr. 
£•  Weigel,  mit  4  Kupf.  gr.  8.  3  Rthlr.   ii  er. 

Weigels,  Chr.£.,  Einleitung  g.  allgemeinen  Scheida- 
kunst ,  3  Theile.  gr.  8.  g  Rthlr. 

Wilaona,  Alex.Phil.,  iä>er  die£riLenntnifa  a.Kur  der 
Fieber ,  a.  d.  Engl,  übersetzt  u.  mit  Anmerk«  begleitet 
von  Dr.  G.  W.  Töpelmann,  3  Theile,  mit  i  Kup£ 
gr.  8.   i8o4.  i8o5.  6  Rthhr.  8  gr. 

Zieglers,  C«  J.  A«,  Beobachtungen  aus  der  Anuey- 
ivisseuschaft,  Chirurgie  und  g^chtL  Arsneykundet 
nebst  einer  Untersuchung  u.  Beschreibung  dea  Qoed- 
liuburgisdien  Gesundbrunnens,  gr«  8.  i6  gr. 


Ozondi,  C.  H.,  Supplementa  ad  Anatomiam  et  Phy« 
aiologiam  potissiminn  comparatam.  Cum  tab.  3.  aeneii 
Golor.  fafc.  I.>  4.  i8o6.  i  Rdilr.  xs  ^. 

Fi  8 c h  er i ,  J.  Leouh. ,  Descriptio  anatomica  I^enronua 
iumbalium,    sacralitun   et   extremitatom  inferiorur 
cum  IV.  tabulia  Unearibus  et  IV*  adumbratia,  FoLnu«. 
1791.  f  8  Rthk. 

Hedwigii,  Joan«,  Fundameutum  historift«  aaturalif 
mnscorum  frondosorum,  concemens  eorum  floMfi 
fructus,  seminBlem  propagationem ,  adiecta  g|BtiflniB 
dispositione-  methodica  icoulboa  iUustrat.  U.  Tom. 
4maj.  illum.  7  Rddr. 

adiwarz  4  Rthhr.   la  gr. 

Hoffmanni,  Georg.  Franc,  hist(nria  salicum  iooni' 
bua  illuflratai  fasc.  L  —  V .  cum  a4  Bg,  F6L  mif. 
1785»— 791*       illum.  ^.  loRiUr. 

schwarz  ^  5  Rtfair.  8gr* 

—  plantae  lichenosae  delineatae  et  descriptae,  5"^^ 
cum  XLVni*  fig.  coloratis.    Fol.  ma).  1789  -^  794. 

Retzii,  Andr.  loannis,  Obsenrationes  botanicae. 
VI  Fasciculi,  cum  20  fig.  FoL  ma).    1778  —  1791. 

8  Rthlr«   16  gr. 

—  Florae  Scandina?iae  prodromtis  >  editio  ahen  et 
emend.  8  maj.  1795.  1  Rthlr.  4  gr. 

Schraderi,  Heur.  Adolphi,  noya  genera  plantawan 
Pass  L  cuin  6  tab.  aen.  col.  Fol.  1797«    3  Rthlr.  12  gr. 

Werneri,  Paul.  Christ.  Fr.,  Termium  intestiuliiiB. 
praesertim  taeniae  humauae,  brevis  expoaatio  4  VoL» 

.    €.  16  Tab.  aeneia  iUustrata,  8  ma).  a  Rifalr.  i  fr. 


Ion  r  n  a  1    . 

■>    •     ■■    .,      ■     •      ■  >    > 

'der        .  •■      ;       "  v-  '' 

*  ■  ■  ■  '    .  ■    ■ 

räctischen  Heilkunde. 

Heransgegeben 

■  ■      TOB 

C    W,    Huf  e  1  ä'  n  Ä,    . 

lij^  PnmCt»  Staturftthy  Hitur  des  tothen  Adlitb 
Imu  Uttnr  nuie»  wurkl.^Leibarit»  «ntem  Am 
Ckaki,  Mitglied  der  Aeadtaiie  d«r 
Wittwistchaften  otc» 


tmd 


N 


i;  Höftmtli»  ordentlielieiii  öffentlicheii  Lehrer  der 
tdk  euf  der  IToiTersität  lu  Erlanf^en»  ordentlichem 
Mitglied  der  Unigl.  Baiencheit  Academie  der   ' 

Wittenschafcen  etc« 


»*■>•-.■ 


.Gtati^  Fretmdi  ist  alle  Theorie^  ^ 
Doch  grün  tles  Lebens  goldner  Baunu 

Oöthe. 

— ■ ■ I         ■  _ I         I  IT —  T 

IL  Stück«     AngusL 

'  Mit  einem  Kupfer« 


■to«M*V 


Berlin     I8i6. 
Im  Verlag  der  RealMhuIbuchhandlung. 


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lieber  den 

orbus      coeliacus^ 

Vom  Hofrath   DreiTsig, 

■PvofeMOT  tu  Charkow. 


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dner  Reihe  ▼onlahren  hatte  ich  Golegen« 
^  hittfiger  el«  viele  andere  Aente,  Krank« 
:en  des  Eöbeten  Altera,  und  unter  ihnen  den 
rius  coeliacus  zu  beobachten  und  zu  beban« 
1.  Aufaerdem  aahe  icb  dieae  Krankheit 
b   bei  jüngeren   Subjekten   ein   paar  Mai« 

Meinung  der  Aerzte,  daCs  der  Morbus  coe^ 
US  zu  den  aeltenaten  Krankheiten  gehöre, 
:hte  mich  jedeamal  sehr  aufmerksam,  und 
70g  mich,  dieae  Krankheit  mit  der  gröfsten 
leaigkeit  zu  beobachten.  Ich  habe  daher 
it  allein  alles,  waavon  Bedeutung  über  den 
^'bus  coeliacus  geschrieben  worden  isr,  gele- 

und  gesammelt,  aondern  auch  viel  über 
e  Krankheit  nachgedacht,  und  diejenigen 
le  derselben,  welche  sich  mir  zur  Beobach« 
g  und  Behandlung  darboten,  mit  den  Beob« 
tungen  anderer  Aerzte  verglichen.  Hier- 
ch  bin  ich  auf  die  Idee  gekommen |  alles 
sum.  XXXXIII.B.  2.St.  A 


daif  wat  die  Äarate  aller  Zeiten  nnd  Teracliie* 
dener  Völker  über  diese  Krankheit  bekannt  ge* 
macht  haben,  zu  sammeln  und  mit  demjeni* 
gen  zusammenzostelleny  was  ich  selbst  über 
dieselbe  beobachtete,  um  einmal  in  Zukunft 
eine  Monographie  des  Morbus  coeliacus  zu  lie- 
fern* Möge  daher  die  gegenwärtige  Abhand- 
lung über  den  Morbus  coeliacus  einer  k€uiftiseB 
Monographie  dieser  Krankheit  vorausgehen,  und 
die  AuFmteksamkeit  der  Aerzte  auf  diie  KnudU 
heit  lenken,  deren  Studium  bis  jetzt  Von  den 
meisten  unter  ihnen  vemachlissigjt  worden  ist» 
Da  in  Hinsicht  des  Begriffs  und  der  nächtteB 
Ursache  des  Morbus  coeliacus  die  Meinungen 
der  Aerzte  so  sehr  Ton  einander  abweichoiy 
so  glaube  ich,  um  von  meinen  Lesern  ▼ersten* 
den  zu  werden,  bevor  ich  mich  auF  die  The* 
rapie  der  Krankheit  anlasse,  eine  kurze  Noeo« 
logie,Symptomotologie  und  Aetiolo^gie  deredbeB 
vorausschicken  zu  müssen,  weil  meine  MeU 
nung,  in  Hinsicht  der  nächsten  Ursache  diesem 
Krankheit,  von  den  Meinungen  der  mefattar 
meiner  Vorsänger,  welche  die  Patholo£ie  imß 
selben  bearbeitet  haben,  bedeutend  abwdi^ 
und  man  doch,  in  Hinsicht  des  Epilogismnf 
einer  Krankheit,  mit  sidh  selbst  dnig  sajyil 
mufs,  bevor  man  die  Therapie  derselben  u 
begründen  versucht»  wenn  gleich  in  neneivtt 
Zeiten,  ein  sonst  sehr  achtungswerther  Schrifk« 
steller  sich  zu  der  Behauptung  verirren  konnte^ 
die  Berücksichtigung  der  nächsten  Ursache  Ai 
ner  Krankheit,  in  &zug  auf  Bestimmung  des  ■ 
Heilplans,  für  überfl&Cs^  zu  erklären.  Zuerst 
aber  mub  ich  bemerken,  dals  der  Morbus  cOb» 
liacus  nicht  so  anfserordentlich  selten  vorkömmt 
als  man  gewöhnlich  glaubt,  denn  ich  habe  ihn 
öfter  bei  alten  Leuten  beobachte^^  wo  gtHai  statt 


—     5     - 

jder  Gicbt^  diese  Krinkheit  das  Mustdaim«  aU 
•ine  atelivtrtrecenda  Krankheit  (^Morbus  vica* 
riiiiS  eracheine« 

jUnter  Morbus  eoeliacnsf  Fluxus  eoeUaciis^ 
'Jlffectio  coeliaca^  Coeliaea^  Fluxus  chylbjus, 
JOiarrhoeaehylos»  s*  chyUfera  s*  cosliaca^  Bleu* 
Korrhoea  iiUes^iiä  recti^  miUhfiufs^Milchruhr^ 
weifsfir  Bauehßufsf  weifse  JÜihr^  Mastdarm» 
.^chUimßufs^  verstehe  ich  einen  mit  Stuhlz  waiig 
(Tenesmus)  verbundenen,  geschwinden^meisteaa 
lunfigen,  entweder  anhaltenden»  oder  nach  ei- 
nua  Zwischenraum  von  einigen  oder  mehre- 
ren T^W  wiederkehrenden  Abgang  einer  schlei* 
anigten  Materie  durch  den  Mastdarm,  welche 
.l^svdhnlich  weifs,  weifslicht  oder  graugefarbt, 
mid  bisweilen  mit  Blutstreifen  vermischt  ist. 

Gewöhnlich  entsteht  die  Krankheit  schnell» 
■tmd  ist  entweder  anhaltend  oder  aussetzend, 
.mdstentheils  findet  aber  doch  das  letztere  statt* 
Sisweilen  haben  die  Kranken  Baucligrimmen, 
^agendriichen,  ^stumpfe  Schmerzen  in  der  Herz« 
grübe  und  in  den  Weichen.  In  dem  Magen 
empfinden  sie  Abwechselungen  von  Wärme 
lind  Frost  Der  Unterleib  schwillt  an,  und  es 
entsteht  ein  Getose  in  demselben«  Zu  diesen 
ZaEailen  des  Unterleibes  gesellen  sich  noch  an« 
dere^  welche  zu  erkennen  geben ,  da(s  auch 
der  Magen  und  der  Darmkanal  in  dieser  KranX« 
heit  bisweilen  in  Mitleidenheit  gezogen  werde. 
Xieigleichefi  Zufälle  sind  nun:  Mangd  an  ETa- 
Insty  atarker  Durst,  Aufstofsen  und  wirkliche 
iLolikachmerzen.  Unter  solchen  Umständen  er« 
adieinen  nun  die  eigentlichen  wesentlicheji  Zu* 
fälle  der  Krankheit^  nämlich:  ein  geschwinder^ 
meistenthcils  hävßger^  entweder  anhaltender^ 
oder  nach  einigen  Zisischenzeiten  von  einigen 
oder  mehreren  Ta;geu  wiederkehrender  Abgang 


—      6      — 

einer  schleimichten  Materie  durch   deri  Kl 

darnif  welche  gewöhrdi eh  weifst  weiJslieKt^  i 

grau  gefärhty  und  bisweilen  mit    BhU^strt 

vermischt  ist,   wie  diese  letzlere  £rscheii 

anch   Richter  (raedicinische '  QTtd    chimTgi 

Betmrkti]if;en  p«  70*)  bemerk!t  bat.     Die  ! 

vnd  Chylus  ähnlichen  Ausleerungen  -  siiu 

desmal  mit  Stuhlgang  verbunden^  und  ge. 

•hen  fiir  'sich,  ohne  riur  im  geringsten  mit 

Darmkoth  vermischt  zu  seyn.    Den  gewO 

chen  Stablgang  haben  die   Kranken  mel 

theils  des  Morgens^  und  bei  demaelben  f 

Icein  Stuhlgang  statt    Mit   dem  gewöhnli 

6t!}hlgang   wird  meistentheils  nur  Wenig, 

ganz  und  gar  nichts  von  der  achleimigtez 

terie  ausgeleert,  so  dafa  derShihlgang  nn 

Schleimansleerungen  aii^ei  ganz  Tön   eim 

Terschiedene  Ausleerungen  sind«    Gewdh 

hdrt  dieSchleimausIeerupg  auf,  wenn  der  Ki 

seit  einigen  Stunden  nichts  genossen  hat.  1 

immer  sind  sich  diese  schleimigten  Auslei 

gen  in  Rücksicht  ihrer  Menge  gleich,  deni 

-weilen  erfolgen  in  einem  Tage  sehr  viele 

weilen  sehr  wenig,  oft  bleiben  sie  einige 

lang  ganz  aus.    Bisweilen  ereignen  eich  d 

ben  so  häufig,  dafs  der  Kranke  fast  alle  1 

Stunden  zu  Stuhle  gehen  mufs,  wo  »ich 

vorher  stets  die  vorher  erwähnten  Zufill 

Unterleibes  einzufinden  pflegen.     Die  Ai 

rang  der  schleimigten  Materie  ist  jedeamal: 

atark,    denn   die   Quantität   des    aaagele 

Schleimes  beträgt  sehr  selten  etwaa  mehr 

ein    Speiselöffel   fafst.      Der  Trieb  za   d 

Ausleihung  ist  aber  bisweilen  so   stark, 

der  Kranke  nicht  schnell  genug  den  NachtJ 

erreichen  kann,   sondern  dafs  die   schleiii 

Materie  in  das  Hemde  ausgeleert  wird«  Bi 


I  Kranken  liiben  die  SchleittaiiUMnirigen 
I  aiehr  nbeln  Gemcb,  öFt  aber  riihd  nie  gana 
chlof«  Nach  jeder  AuslmUfig'nlifimt'maii 
Vachiatnhle  viele  Bläschen  wahr,  'nnd  bdi 
jetzt  erwähnten  Zufällen'  gehen  häufige 
[ingen  ab«  Bei  einigen  Kfahken  Ist  der 
ng  des  Harns  gehemmt^  bei. andern  hat 
Ellim  ein  wässeriges  Ansehn,  .wie  in  der 
»öbohdrie*  Bisweilen  läfst  der  Kränke  auch 
i  scbleimigten  Harn«  Unt^r  solchen  Umstän« 
nrsdieinen  nur  die  ebenfalls  zu  den  wesentli« 
Zeichen  des  JPtuocus  coeliacus  gehörendeat" 
De;;  nimlich:  die  Abmagerung '  des  Kör-"^ 
lind  das  kachektische  Ansehn^  weldies  bis« 
in  init  einem,  gelbsuchtigen  Ansehn  ver« 
en  ist,  und  es  entstehen  nun  häufig  kleine[ 
iranfiUe»  Bei  dieser  Abmagerung  des  Kör- 
achwellen gewöhnlich  me  Extremitäten, 
1er  Kranke  bringt  die  Nächte  schlaflos  zu/ 
Adertchlag. sinkt)  wird  schwach,  klein  und 
gelmäfsigy  es  treten  jetzt  alle  Zufälle  ei« 
Sehrliebers  ein;  der  Kranke  empfindet  häu^' 
Bchauder,  auf  welche  eine  fluchtige  Hitze 
p  die  besonders  stark  hi  der  flachen  Hand/ 
sn  Fufssohlen  und  in  den  Wangen  empfun« 
wird.  Der  Kranke  wird  unter  dieseäUm- 
len  immer  träger»  und  bezeigt  sich  in  Rück« 
seiner  sonst  gewöhnlichen  Geschäfte  ganz 
ätig*  Wenn  der  Kranke  herumgeht,  so 
it  er  auf  seinen  Füfsen,  und  der  atattfin« 
en  Magerkeit  wegen,  sind  die  Schlafblut« 
1  stark  sichtbar,  so  wie  man  aus  eben  die« 
Grunde  überhaupt  die  Adern  deutlich  lie« 
sieht.  Es  leidet  der  Kranke  unter  solchen 
fanden  an  heftigen  Kopfschmerzen,  öfte^ 
Herzklopfen,  heftigem  Durst,  besonders  bei 
iteraem  Magen,  beständigem  Brennen  im 


—     8     -^ 

Magen  und  KSlta  der  Extremitäten^    und  die 

Ausleeriingen  sind  jetzt  manchmal  mit  Obn* 

naachten.  verbunden^       Der   Harn   wird  dick| 

trübe  oder  milchweift,  und  auf  demie^lben  lÄ 

det  sich  ein  Farben  spielendes  Hautchen*    Im 

höchsten  Grade   der  Krankheit   entatoht  efais 

Trockenheit  der  Haut  und  eine  Geschwulst  i^ 

Gesicht*      Wenn  der  Tod  nicht  mehr  6am  ie» 

sp  gdbit  blofses  Blutwasser  ab,  und  untw  miß 

dien    Umständen    stirbt    der   Kranke'  sn  im 

Ausiebrung.    Kleine  Fehler  in  Rückeicht  fkr 

Lebensordnung  sind  fähige  die  Krankheit^  wasa 

sie  bereits  geheilt  ist}  wieder  aufs  neqa  anis^ 

wecken*    In  jedem  Alter  wird  der  Otopbus.  tm^ 

Uaeus  ^^tJBdw^it^    besonders  aber   bei   mn^ 

(pon  Rasenstein  Anweisung  zur  Renntnilend 

Kur  der  Kinderkrankheiten»  mit  Zusätsan  voi 

Murray^  Loder  und  Bucholzp  sechste  Anfli||lk 

Götting.  1798«  P*    157)  nud  bei  Alten* 

Kinder  und  Greise  haben  also  eine  grSiws 
Geneigtheit  zu  'dieser  Krankheit  ,1  als  PenoMa 
im  Mittelalter»  weil  bei  ersteren  ein  Znsoari 
erhöhter  Reizbarkeit  und  ein  genngem  QtA 
des  Wirkungsvermögens  statt  fSide^  fayoi  Ifisls* 
ren  aber  ein  unterdrückter  Zustand  der  Bsiii> 
barkeit  und  des  Wirkungsrermögene  prideo»« 
nirt«  Häufige  und  anhaltende  Koliken  gebn 
dem  Menschen  ebenfalls  eine  Geneigtheit  aa 
dieser  Krankheit,  so  wie  überhaupt  alle^UNi» 
eben»  welche  die  Reizbarkeit  des  Dermkuiali^ 
▼orzüglich  des  Mastdarms,  erhalten .  und  asia 
Wirkungsvermögen  herabstimmen,  oder  enck 
solchej  welche  sowohl  Reizbarkeit  ale  Wi^ 
kungsvermögen  dieses  Organa  herabatfmmsflb 
als  geneigt  machende  Ursachen  dieeer  Krank 
heit  anzusehen  sind« 

Der  Morbus  coeliacus  ist  entweder  ab  li- 


f 


■  ■—   «(  .-^    . 

ne  idiopatkijcjio  oder  nlf  elni  symptotnethehe 
Krankheit  ZU  beiracEiian,  indem  tc  biawellen 
ati  ZLifall  in  der  Gruppe  verachiedener  unde« 
rer  ZufiUe  irgend  einer  Kranklieit  entsteht;  ja 
nicht  «cltm  ist  er  auch  als  eine  scellv«rtr«tende 
Krankbeitf  als  eine  l'olge  irgend  einer  unter* 
Ä'iicktea  Absonderang,  oder  einer  unterdrück« 
ton  oder  nicht  gehörig  entwickelten  Krankheit 
:^xtiMlien. 

Zit  den  Gelegen  bei  tsurs  sehen  dea  Morbus 
toaUacus  gehören  nun  alle  solche,  welche  in 
Verciniij^ang  mit  mehrerer  oder  minderer  Ge* 
tieigtheit  au  derselben,  entweder  unmtttelbat 
oder  inittelbar  durch  Consena  die  nächste  Ursache 
oder  eigentlich  die  Krankheit  selbst  veranlas- 
sen. —  Die  Erfahrung  hat  folgende,  ala  Gele- 
Senheitsursachen  des  Morbus  coeUacus  zu  er- 
ennen  gegeben. 

>)  iT'ürmer  im  Darmkaiia!;  ft)  Selbstbe- 
Jleehmg  nach  RUhters  Beobachtungen  {Rieh- 
ters  raedlcinlache  anA  chirurgische  Bnneikun- 
■en  aI.  Bd.  p.  70.)  3)  Unterdrückung  def 
Miichahsoiiderung  in  den  Bfüiteu,  (.Vogel  et 
Solheu  Hlff>  I'liixus  coeliaci  ganuiiia  itotio 
oCifii»  ratio  »Kfiojtta.  Ofilting.  1768.)  4)  Ver» 
icliitdciut  Krankheiten,  raelehe  als  folgen  ichwä^ 
''  ißumdr  Urtatlimt  stofuehm  lind,  B*i  M»r* 
(     imf  mtSkau  it/i  «Dtw«d«r  ib  V<A%»  tkam  «oU 

I  ■chanKiHiiUMb  la  betnchten,  oder  wiitCMf- 

II  Ükt.4m  nthtnlkboi  Unacbt,  weldi«  lair  £nt- 
,  '•UhvaA  dmr  tolcl^n  Krukhut  Offlegcnbait 
,i.  gib.  Hlarbin  gebSien  Hämttrhoiim  (Jiiehter 
l  ••  ••  0.'P>  7S.)  nnd  die  SkrofMrankhiü.  Kor^ 
;  tmm  tU  vUi»  terofulofo,  V.  1  p.  41.)  5}  f^*^ 
'     JejUwrfwK  Krankhnten,  wtttha   dwvk    Contmu 

vir  hntttehung  dendhm  Gelegmhui  fbw, 
lUnfaia  nchsen  vdt  di«  GitAt,  (BtrnkarA 


—       10       — 

f^ifTzäsehäe  objefvatiom  medie»  eenkur*  JBadU 
)677.  Obs,  /.)  die  ich  Kweimal  mit  dem  Mor» 
bus    Coeliacus   abwechieln    sähet   so    dab  eine 
Krankheit  die  Stislle  der  andern  yertra^    uind 
6ie  Krätze  oder  andere  HaütkränkheUen^,  (2%l« 
{^m/uj-  medicinische  und    chirurgische  Bemeiw 
kangm«  Frf.  1789*  p*  49«)  6)  Heftiges  mdam^ 
haitmides    Reiten*    Ich     behandelte    einst    in   1 
Teutschland  den  Kammerdiener  eines  GraEsBy 
der  seinem- llerniL  hei  einer  Reise  nach  Italin 
anhaltend  ▼orgQritten  war»  und  sich  hierdtnrdi. 
einen  Morbus  coeliacus  zugezogen  hattet  wd^, 
eher  durch' eine  üble  Behandlung  mit  auflöeo^ . 
den  und  abführenden  Mitteln  sehr  langwierig 
und  hartnackig  geworden   war,  aber  dcmnodi 
durdh  Anwendung  der  reizend-starkenden  Me*, 
thode  vöUg    geheilt    wurde»    7)    PersehiedeHe  ^ 
Krankheiten  der  Organisation  der  Organe -dei^' 
Unterleibes.      Hierhin  sind  zu  rechnen :    Ge* 
schwur ef  Scirrhen^  Verhärtungen^  Desorgeötisom, 
tionen  der  MilZf  Leber ^  GekrösdrüsCf  des  Oe* 
kröses  unct  X)armkanalsf  welche  organische  Abf 
normititen  zum  Theil  unmiittelbari^  zum  Theil 
durch  den  Consens  wirken. 

Was  die  Theorie  dieser  Krankheit  anbelangt^ 
•o  sind  die  Aerzte  über  diesen  Punkt  sehr  veir« 
schiedener  Meinung«  Man  hat  sich  immef 
sehr  ängstlich  uni  das  Produkt  der  Krankheit 
bekümmert,  und  nur  allein  darüber  gestritten; 
ob  das,  was  bei  dem  Fluocus  coeliacus  durch 
den  Mastdarm  ausgeleert  wird  9  Chylus  «oder 
Schleim  sej,  ohne  in  tiefere  Untersuchungen 
«her  das  Wesen  der  Krankheit  einzugehen« 
Hies  hat  in  einer  gelehrten  Streitschrift:  die 
▼orzüglichsten  Meinungen  der  alten  und  einige 
der  neuern  über  das  Wesen  derselben  vorge* 
tragen  9  sie  einer  Kritik  unterworfen,  und  mehr  - 


—     ii     -^ 

:i  Aber  diesdba  ir«rbfalcef;  ul$  iaine  Vorgin* 
iFt,t^s  comfnmiiiatiü  deOtorho  eoeliäeo.lAA* 
\)mM[  ef  nbörflübig  ntyn  w&rde,  die  i^ 
diiedenen  Meinnhgen  der  Aerzte^  üb^r  das 
an  diaaer  Krankbait^  Mar  vorzotragah ,  da . 
*Unpt  diesea  Journal  nicht  zu  tnühsaitiaii 
ratla<Aen  Uotersuchungen  über  patholoRb 
Gagenf tande  bastiinmc  ist»  sondern  'mmr 
Verbreitung  praktiecber  Wahrheiten*  ^ 
u  Erfabrnngen  nöthigen  mich,  der  Mei« 
g  Uthoffs  (T>ijf^  de  morho  eotliaeo  ejus» 
gefiuitia  notione.  Goetting.  i^Sj»  p-  14«) 
kt^rsf  (a«  ang«  O.  pag.  75.)  Spmmerings 
Mörbis  vasorum  obsorbentium  «•  A*  pars 
\0logic*  Traj\  ad  Moe^u  i795«  p^  »550 
Lands  (^Ach,  reg.  Societai.  medic,  Hav^ 
s.  T*  If^4  p*  423  und  i«d«  Sammlung,  auf« 
lener  Ablandl.  f*  praktische  Aerzte«  Bd.  XXf« 
IL  p*  5»)  beizustimmen  und  den  Morbus 
iaeus  für  eine  örtliche  Krankheit  dae  Mast« 
US  zu  haltenj  ihn  daher  einen  Iluoretn  al* 
\  intestim  recti  zu  nenneiii  und  das,  waa 
;elcert  ^ird,  für  Schleim  zu  erkennen,  denn 
ne  chemischen  Untersuchungen  der  Mate« 
welche  bei  dem  Fluxus  coeliacus  durch 
Mastdarm  ausgeleert  wird,  zeigteii  deutlich^ 
I  dieselbe  keineswegs  Chylus,  wie  man  sonst 
il  glaubte,  sondern  Schleim  sey«  Ich  glaube 
b,  data  der  Morbus  coeliacus  nur  in  deni 
den  Nahmen  der  Schleimhämorrhoiden 
lient|  wenn  er  durch  Hämorrhoiden  veran- 
t  wird,  und  ich  habe  mich  durch  Autopsie 
der  Leichenöffnung  einer  Personi  die  an 
I  FtuKus  coeliacus  litte,  der  entweder  durch 
aorrhoiden  oder  durch  andere  Ursachen  ver« 
ifst  war,  überzeugt,  dafs  der  bei  dieser 
nkheit  abgesonderte  Schleim  nur  allein  ana 


»^   I»    --• 

d«n  Sdildlmdrfiicn  des  Maatd«nni  mSi^  Ub^ 
«prung  nehme,  welcher  MeinuDg   luich  scIm 
jbdfus  in  Betreff  der  SchleixnhimorrhoidflB  ito 
9ita9tdanii8  war«  (Fränkische  Sanunlnngen  .K 
VIL  St»  XLlh  p«  502.)    Eben  diese  Leichmtt 
Bung  belehrte  mich  auch,  dab  det  Maetdaia 
der  eigentliche  Sitz  der  Krankheit,  und  dabr 
die  Meinung  von    JFlies  (ßu    a*  O«)   ai|d  A} 
<Ueber  die  Erkenntnifs   und  Kur  der   Flete 
Bd.  III*  p*  5290  als  irrig  anzusehen  sej^  -vip 
aie  das  Wesen  dieser  Krankheit  in  ein  Leiita 
des  ganzen  Darmkanalsi  sowohl  der  dünnen  di 
der  dicken  Gedärme  setzen^  denn  ich  fud-M 
die  Drüsen  des  Mastdarms  von  Schleim  an%ii 
tricHben«    Ob  es  zwar  nicht  zu  längnenis^dsft 
der  ganze  Darmkanal  bei  einem  vorhaadsMp 
Morbus   coeliacus   mitleiden    könne,  und  fiF 
wohnlich  mitleide»  indem  im  Verlauf  der  Kow 
beit  bei  einer  vorhandenen  Schwächung  dsrA 
die  hanfige  Schleimabsonderung  der  ganse  tl^ 
per^  und  vorzüglich  auch  die  Verdauiuogawei^ 
z»uge^  noth wendig  leiden  miisseni  oder  inair 
d^n  Fällen »  wo  der  Morbus  eodiaeus  ele  Eo^ 
eines  allgemeinen   Leidens  des  Darmkanak  U 
B«  bei  vorhandenen   Desorganisationen  $tM 
Organs,  anzusehen  ist^    so  scheint  ee  ariiM 
Beobachtungen  gemäfs,  ausgemacht^  dab  beidM 
Morbus  coeliacus  der  Mastdarm  als  das  arepcOw 
lieh    leidende   Organ    anzusehen   sej.       Ana 
kann  ich  nicht  zugeben»  dafs^  wie  Rail  faeihfap 
tet,  (a*  a«  O.)  der  Bai^cbflub,  das  bestibidiSlV 
Symptom  des  Morbus  coeliacus  sey»   deimjh| 
habe  es  einigemal  wahrgenommen,     nnd  || 
lahre  1807  bei  einer  FraU|  nach  einem   fibsip 
standenen    Wochenbette^   beobachtet»   dali^lNi 
einem  Morbus  coeliacus  anhaltende    Veritsp 
fangen  des  Stuhlgangs,  hei  sehr  hiofig  9tMK6ßp 


—     15     — 

dendan  ScHIdmabflöndmiiiigeA  auf  den  Drüsen 
des  Mastdarmsy  und  Ausleerongen  dea  Schieima 

fegenwartig  seyn  können,  so  dab  in  aolchen 
allen  die  tägliche  Darmausleerung  nur  durch 
Klyatire  bewirkt  werden  konnte«  Ana  diesen 
Beobachtungen  resultirt  die  Wahrheit  von  Rich- 
ters Meinung,  dafa  nämlich  der  Stuhlgang  und 
die  Ausleerungen  yon  Schleim  durch  den  Mast- 
darm zwei  ganz  von  einander  verschiedene  Ausä 
leemngen  sind.  Dab  die  MateriCi  welche  bei 
dem  Morbus  coeliacus  durch  den  Mastdarm 
ausgeleert  wird,  Chylus  sey,  war  von  den  alte» 
atea  Zeiten  bis  auf  Jbes  (  jDijffl  d,  Mor* 
bo  eoeliaco.  Hai«  1766.)  die  herrachende  Mei« 
nniig*  Der  berühmte  Göttinger  "Lehrer  der  An> 
neilnmde  Rudolph  Augustin  Vogel  beatritt 
diese  Meinung  zuerst  mit  triftigem  Gründen^ 
und  trug  eine  neue  Theorie  der  Krankheit  vor^ 
(Fbgel  resp*  Sothen  Dijf.  Fluocus  coeliaci  ge» 
nuina  notio  atque  ratio  exposita»  Götting.  176H 
TU  desselb.  Praelection.  academic,  Q,  S^^O  die 
eijM  Zelt  lang  Beifall  Fand|  aber  durch  ühthoff 
widerlegt  wurde,  indem  derselbe  eine  neue 
Theorie  bekannt  machte^  welche  mehr  Wahr« 
acheinlichkeit  als  alle  Theorien  der  vorigen  Zeit 
für  aich  lut,  {Uhthoff  JDiJf.  d.  ßloibo  coe» 
UacOf  ^usgue  genuina  notione.  Götting«  1787» 
p«  14«)  und  nachher  von  Flies  mehr  ansgebil« 
de^  mid  mit  einiger  Abinderung  vorgetragen, 
aber  von  Richter^  Sömmering  und  Lund  un- 
bedinfitet  angenommen  wurde,  indem  diese 
Schri&teller  den  Morbus  coeliacus  für  eine  ört- 
liche Krankheit  des  Mastdarms  halten,  welcher 
Meinung,  wie  achon  gesagt^  auch  ich  beipflichte* 
Schon  Sallonius  (Epidenu  L.  h  p«  200.)  und 
Forestus  (Opera  p.  S7^)  hatten  richtigere  An« 
aicbten  dieser  Krankheit,  als  die  späcpreii  Aerzte^ 


—      14      — 

vfdche  die  «bgehexide  Materie  ffir  Gbylua  luA 
tetif  indem  ersterer  den  Morbus  coeliacus  fk 
eine  Krankheit  des  Daroikanals  rheamatiadnt 
Abkanfty  der  zweite  aber  für  eine  KranlbÄ 
dea  Darmkanala  katarrhaiischer  Natur  hilU  li^iM^ 
Schriftsteller  kommen  aber  darin  überein^  dalli 
die  bei  dem  Morbus  coeliacus  auageleertCL  Bfa> 
terie  Schleim  aey«  Neuerlich  hat  Mratim 
Darwin  die  bei  dem  Morbus  coeliacus  vcM^ 
leerte  Materie  für  Chylua  erklart,  und  dienä 
äte  Ursache  dieser  Krankheit  in  eine  radcgifr 
gige  Bewegung  der  Milchgefafse  gesetzt^  wop 
durch  der  <2hylus  von  den  MilchgefiEmi  ^k 
den  obern  Darmkanal  ergossen  werden  imi 
alsdann  in  dem  Stuhlgang  erscheine.  (j}m 
loin  Zoonomie^  i^bers.  xxu  Anmerk,  u«  Snaiilu 
IL  Th.  I.  Abtheil*  p.  294«  5O  fVedekind  ea^ 
lieh  glaubt,  der  Ruxus  coeliacus  sejr  eine  Wb 
kung  einer  leicht  entzündeten  Magendrte 
{^fVedehind  Aufsätze  über  verschiedene  wichdfi 
Gegenstande  d.  Arzneiwissenscliaft«  p*  $45!) 

Der  Ituxus  coeliacus  ist  nach  meiner  lU* 
nung  entweder  in  irritabler^  oder  in  torpUt 
\4,sth€nie  gegründet*  Bei  vorhandener  irritai» 
ler  Asthenie  hängt  die  Krankheit  zunächst  fea 
erhöhter  Reizbarkeit  und  unterdrücktem  V^^ 
kungsvermögen  des  Mastdarms,  besondert  um 
den  Schleimdrüsen  desselben  ab*  Bei  vorbaO" 
dener  torpider  ^^'^hetüe  hingegen  ist  aowoM 
die  Heizbarkeit  als  Las  Wirkungs vermögen, d|( 
ursprünglich  kranken  Organe  unterdrückt«   • 

Der  JFluxus  coeliacus  hat  den,  CharakUt 
der  irritabelii  Asthenie  gewöhnlich  bei  Kindefi 
im  Anfange  der  Krankheit,  auch  bei  Er.w(|d^. 
eenen^  bei  welchen  überhaupt  eine  Anlage  J9| 
Krankheiten  mit  diesem  Charakter  «tau  findA 
d«  h«  bei  solchen»  die  aelir  reizbar  aihd.vil 


—     16     — 

ein  tchwachea  Wirkangsvermögea  habetiy  b|B- 
sonders  wenn  sie  den   Wirkungen   solcher  Ur- 
sachen ausgesetzt  werden,  die  gewöhnlich  Krank- 
heiten mit,  diesem  Charakter   veranlassen.  — 
Den   Charakter  der  torpiden  Jsthenie  hat  die 
Krankheit  gewöhnlich  bei  bejahrten  Leuten,  da^ 
wo  aie  schon  lange  gedauert   hat,  bei  Leuten 
xnit  Anlage  zu   Krankheiten  mit   diesem  Chä- 
rainer,    d«    h.  bei  solchen ,    deren  Reizbarkeit 
nnd  Wirkungsrermögen  sich  unter  dem  Nor- 
malgrade  befindet,  wo  Ursachen  wirkten,  wel- 
che zur  Entstehung  von  Krankheiten  mit  die- 
sem Charakter  Gelegenheit  zu  geben  pflegen^ 
nnd  endlich  bei  solchen,  wo  die  Schlelmauslee- 
Tung  nur  mit  sehr  geringem  Stuhlzwang  erfolgt, 
nnd  mehr  anhaltend  ist/ 

Um  bei  Heilung  des  Fluxus  coeliacus  ra- 
tionell zu- verfahren,  mufs  man  darauf  bedächt 

!•)  Die  GelegenheitsurscLchen  zu  entfernen^ 
toenn  sie  von  der  Art  sindy  dafs  sie  hei  schon 
vorhandener  Krankheit  noch  zu  wirken  fort'» 
fahren. 

ll«]i  iDen  Charakter  der  Krankheit  zu  «r- 
forschen ,  ob  er  in  irritabler  oder .  torpider 
Asthenie  gegründet  sej? 

Was  die  Erfüllung  der  ersten  Anzeige  an- 
lidangt,  so  müssen  wir  also,  wenn  die  Krank- 
heit von  Würmern  abhängt,  wie  dies  bei  Kin- 
dern nicht  selten  der  Fali  ist,  dieselben  durch 
die  gekannten  Mittel  tödcen  und  entfernen* —^ 
HSnct  -  die  Krankheit  von  Desorganisationen 
des  Unterleibes  ab,  so  müssen  diese  gehoben 
werden,  eine  Aufgabe,  die  aber  sehr  schwer 
%u  lösen  ist,  denn  nur  sehr  selten  wird  es  ge- 
lingen, deigleichen  Desorganisationen  des  IJn- 
terleibes^  deren  Gsgenwart  ohnedem  häufiger 


~     i6     — 

vermttthet,  als  mit  Gewibhelt  erkannt  wiiti,  m 
heben.  In  diesem  iFall 'müssen  wir  iinsero  ÄoEi 
metksamkeit  auF  die  nSchsce  Ursache  des  Mar» 
hus  coeliacus  richten  ^  und  auf  diese  Art  dia 
Krankheit  zu  heilen  suchen,  was  aber  abenfidli 
sdttaer  gelingen  wird,  so  länge  ee  uiie  aidäi 
gelungen  isr,  die  Gelegenheitsursache»  dieD«^ 
Organisation  im  Unterleiber  zn  heilen*  -^  Dia* 
ren  die  Gelegenheitsursachen  von  der  Art,  dit| 
sie  nicht  mehr  zu  wirken  fortfuhren»  nachdem 
iie  die  Krankheit  erregt  hatten,  so  mala  msii 
allein  auf  Hebung  der  nächsten  Ursache  seia 
Augenmerk  richten«  Bti  dem  vorhandmm 
Charakter  der  irrUoBeln  Asthenie  hat  ttiifhzmd 
Anzeigen  zu  erjullen^  närntich:  1}  die  erhoUi. 
Reizharheit  der  ursprünglich  leidenden  Orgtm 
txi  ihrem  Normalgrad  herabziutimmen^  uäd.SJ 
das  unterdrückte  fVirkungsvermögen-dersdbei 
zu  seinem  Normalgrad  zu  erhöhen.  -—  Za  dea 
Mitteln,  durch  deren  Anwendung  wir  diäjsriQI 
Anzeige  erfüllen,  gehören  reizende  lUittel^  «i!  J 
ter  welchen  wir  solche  wählen,  die  dnjrcb  ftv 
fahrung  eine  'eigenthümliche  Wirkuxig  auf  dU 
epecifische  Reizbarkeit  des  Darmkanale  ialsn 
Es  haben  sich  iii  diesem  Fall  Corteoc  easeml» 
lae^  Radices  galangae  minorisf  Zingiberiii  vÜL 
CaUani  aromatiei  empfohlen*  Die  Cascßriüß 
rinde  pafst  aber  nur  in  dem  Fall,  wo  känS 
Verstopfung  des  Stuhlgangs  statt  findet^  die  sii 
offenbar  vermehrt,  ddier  auch  ihre  A^mpi, 
düng  bei  trigem  Stuhlgang  nicht  etatt  findsi^ 
denn,  wie  ich  schon  vorher  bemerkt  habe^  kt' 
der  Morbus  coeliacus  bisweilen  mit  Va«top£p{f 

Sen  des  Stuhlgangs  verbunden,  danda  pM 
urch  Anwendung  von  Klystiren  begeg|[iciii  lEWff 
In  solchen  Fallen  also,  wo  bei  einem  ^vorhw 
denen  Morhus  coeliacus  verstopfter  otfar  fioA 

ner 


—    17    — 

smr  triger  Stahlgang  gegonwirtig  itr,  wandte 
ich  die  WurUln  der  GalangOf  des  Ingivers  oder 
«2« j  aromatuehen  Calamus  an,  nnter  denen  mir 
die  erateren  den  Vorsug  zu  verdienen  scheinen» 
Man  wird  ohne  Zweifel  unter  dien  aualändiachen 
Bhnliche  Bestandtheile  habenden  kostbaren  Mit« 
teln  gewifa  mehrere  finden,  welche  auf  gleich« 
Art  wirken^  als  die  empfohlenen  Mittel,  und 
-daher  in  dem  gegenwärtigen  Falle  erwähnt  zu 
werden  verdienten,  aber  theils  habeich  sie  bei 
dem'  Morbus  coeliacus  nicht  -  seibat  versucht, 
theila  befolgte  ich  in  meiner  Praxis  von  jeher 
den  Orondsatz;  bei  gleicher  Wirkung  und 
Bnnchbarkeit,  unter  den  ausländischen  Mitteln 
den  wohlfeileren  den  Vorzug  zu  geben,  und 
gern,  wo  ich  konnte,  den  aualändiachen  Mit«* 
teln  geprüfte  einheimiache  Mittel  vorzuziehen» 
ein  dnindsatiz,  der,  wie  ich  glaube,  in  unseren 
Zeiten  von  allen  Aerzten  nicht  genug  beher- 
zigt werden  kann»  —  Man  gebe  Anfangs  die 
empfohlenen  reizenden  Mittel  nur  in  kleinen 
Gaben,  und  ateige  allmählig  zu  stärkeren'  Oz/» 
ben,  waa  vorzüglich  bei  Verordnung  der  Caa« 
carille  in  dem  gegenwärtigen  Fall  zu  berück« 
richtigen  ist,  indem  sie  ihres  bittem  Bestand« 
th^a  wegen  zu  anhaltend  reizt*  Auber  dem 
Gebranch  innerer  Mittel  wende  man  auch  io« 
l9trt  Mittel  an. 

Zp  dieaen  äufseren  Mitteln  rechne  ich  auch . 
Bihsißritzungen  in  den  Mastdarm^  die  man 
durch  Hülfe  kleiner  Spritzen  anwendet,  da- 
mit nicht,  atatt  die  einzuspritzende  Flüssigkeit 
in  den  Maatdarm  zu  bringen,  dieselbe  weiter 
hinauf  in 'den  DamMunal  gelange,  wohin  sie 
nicht  dringen  soll»  Zu  doijenigen  reizenden 
Mitteln,  welche  sich  mir  in  Einspritzungen 
ttftiniftelbar.  auf  den  Maatdaon  angewendet 
Joonu  XXXarnftB,  a.fii»  B 


—       28      — 

durch  ErFabrtmg  nützlich  b«vri«S9n  habeni 

hör^n  das  Extraetum  Hyoseyami  und    Stt 

moniij  das    Opiunif  Sacharum  Saäumi,  Gm 

Ikfjfrrhae  und  Terebinbhina.  •  Alle  diese  Mi 

den  Terpentbin  ausgenommen,  pflege  ich 

sner  mit  Rooh  JDauci  oder  Mtd  rosarum 

Wasser  verbunden,    den  Terpentbin  aber 

Eiergelb  und  Wasser,  in  Form  einer  Emali 

als  Einspritzungen  anzuwenden,  damit  eie.ni 

neie  bei   einem  hoben  Stande  der  Reizbai 

des  Mastdarms,  dieses  Organ  zu  eehr  rei 

theils  auch,  damit  sie  langer  in  dem  Maatd 

Terweilen,  und  nicht  so  schnell^  nachdem 

eingespritzt  worden  sind,    aus  demsalbea 

rüdflieeen.  Auf  die  Anwendung  des  Sacha 

satumi  fiel  ich,  als  ich  grade  während  der. 

handlung   eines  tranken,   welcher   grade 

JPluxus  coeliacus  litte,  der  ziemlich   hartnii 

war,    lind  bei  denü  sich  bereita  ein  Zehrb 

eingefunden  hatte,  James  ^dair  Berntrrkmi 

über  verschiedene  Arzneimittel  und  deren 

brauch  in  Westindien  las,  (Mediciniache  O 

mentarien  v«  einer  Gesellsdiaft  der  Aerzti 

Edinburgh  a«  d.  Englisch*  übers«  IX*  Bd.  I» ' 

p*  32*)  welcher  sich  des  Bleiessiga  in  KlpA 

zu  zwanzig  Tropfen  bis  zu  einer  Drachme 

der  Ruhr,  so  wie  auch  in  cathektiec:hen  Ov 

fällen ,  mit  Nutzen  bediente*      Ich  habe  i 

das  Sacharum  satumi  zweimal  als  Eioepritan 

in  den  Mastdarm  beim  Fluxus  coeliacus  aqt 

wendet,  aber  stets  in  Verbindung  mit  Opb 

in  Fillen,  wo  das  Opium  für  eidi  angew 

det,  nur  das  Uebel  verminderte,    nicht  ^ 

hob,  was  nur  dann  gelang,  als  ich  dnSael 

rum  stttutrü  ausätzte,    und  nachher  topiek 

Mittel  angewendet  wurden,  welche  die  HeUn 

Tottendeten«    loh  rathe  audi  daa  SoAanm  i 


—     19    — 

Wf  ah  Eio8prUzu9g  in  den  Maatdimiy  nie 
l«ri|  als  in  Verbindung  mit  Opium,  zu  ver» 
inen. 

Endlich  gehören  noch  zu  den  äursem  Reiz* 
Itteln,  welche  ich  bei  dem  Morbus  coeliacus 

der  Absicht,  dab  die  krankhaft  erhöhte  Reiz- 
rkeit  des  kranken  Organs  herabgestimmt 
irde^  mit  augenscheinlichem  Nutzen  anwen« 
^  Gegenreizet  die  nach  de^  Gesetzen  des 
aamischen  Anugonismus  dadurch  wirke^i» 
b  sie  durch  Erhöhung  der  Thätigkeit  eines 
gans  die  krankhafte  Thätigkeit  des  kranken 
gans  vermindern  und  reguliren*  Zu  die«ea 
itteln  rechne  ich  die  Blaaenpflaster,  welche 
1  in  dieser  Absicht  auf  die   Gegend  des  Os* 

saeri  legen  liefs.  Elasenpflaster  scheinen 
r  beim  Morbus  coeliacus  besonders  zweck« 
ifsig  zu  seyn,  um  Rückfälle^  die  so  leicht 
L  dieser  Krankheit»  besonders  weim  sie  lange 
lauert  hat,  und  hartnackig  gevvesen  ist»  sich 

ereignen  pResten»  zu  verhindern.  Ich  liefs 
lier»  wenn  audi  schon  die  Wunde»  die  das 
aaenpRaster  verursacht  hatte,  geheilt  worden 
ir^  auf  die  Stelle»  wo  dasselbe  gelegen  hatte» 
1  Pflaster  legen»  welches  aus  drei  Theilen 
nplastrum  de  Galbano  imd  einen  Theil  Em^ 
tstrum  vesicatorium  bestand,  und  dieses  noch 
len  Monat  lang»  nachdem  die  Krankheit  ge- 
ilt worden  war»  liegen*  Wahrscheinlich  wür« 

ein  Fontaneü  auf  die  genannte  Stelle  an- 
fi^endet  von  noch  gröfserem  Nutzen  seyn? 
irgleichen  Mittel  scheinen  dann  ganz  vorzüg« 
h  angnvendet  werden  zu  können»  wenn  der 
^uxus  coeliacus  durch  Unterdrückung  einer  an« 
m  Krankheit  veranlafst»  also  als  eine  stell« 
nrtretende  Krankheil  desselben  anzusehen  istj^ 
ad  djdier  nicht  schnell  geheilt  werden  darf» 

B  2 


—       so       — 

Dia  zweite  Anzeige   wird  erfüllt  t    iiid«i 
man  tonische  Mittel  anwendet,  weldi«  fIU| 
sind 9  das  unterdrückte  Wirkungavermögen  de 
lorankbaft  ergrifiFenen  Organe  xn  erhebMi*    Zu 
dtm  tonischen  Mitteln  gehören  die  bittern  nnl 
zusammenziehenden    MitteU       Diese     tonisd» 
Mittel  darf  man  aber  nicht  gleich  im  Anfalle, 
der  Krankheit  verordnen ,   sondern   erst  dami| 
wenn  die  Reizbarkeit,  sowohl  der  uraprundidi 
als  anch  der  durch  Mitleidenbeit  krankhaft  af« 
ficirten  Organe  bis  zu  einem  solchen  Orad  hs^ 
abgestimmt  ist,  wo  dergleichen  anhaltend  raU 
äsende  Mittel,  als  die    tonischen    Mitcri  aind^ 
Tertragen  werden.     Die  bei  dem  Morhui  coe^ 
liaeus  nach  meinen  Beobachtungen  nicht  ssk 
ten  vorkommende  Verstopfung  der  ziormata 
Darmausleerung  macht  grofae  Behntaamkettt  in 
Hinsicht  der  Anwendung  tonischer  Mitt^  aS* 
thig)  und  man  wird  ainzweckmifaigsten  ver- 
fahren, wenn  man  erst  im  Verlaufe  der  Kranb 
heity  wo  die  besonders  durch  den  bedeatendsa 
Schleimverlust  sehr  erhöhte   Reizbarktft  nicht 
der  allein  ursprünglich  leidenden  Organa,  son- 
dern auch  des  ganzen  Organismus  herabgestiamit 
ist,  zum  Gebrauch  der  tonischeu  Mittel  iäk 
entschliefst«    Unter  den  tordschen MittdnwA 
nun,  nach  meiner  Erfahrung,  am  aicheiaiaB 
den  Anfang  mit  den  rein  bittern  Mitten  ma> 
eben,  und  die  Behandlung  der  Krankheit  ndt 
Anwendung  der    zusammenziehenden   hescUie" 
fsen.    Es  zeigten  sich  mir  in  dieser  Hinaidit 
Merst  das  Extractum  gentian^  rubr»  nfitzlid^ 
von  welchem  ich  zu  dem  Extracto  cortice  sm» 
licis  überging,  nach   dessen  Gebrauch  ich  die 
GaUae  turcicae  anwendete^  und  zuletzt,  nach« 
4em  die  Kranldieit  selbst  schon  bereite  geirf- 
cheu  war^  ^e  Behandlung  mit  Umatura  mar» 


•^     ftl     — 

^is  beschloffi  clie  ich  zor  Bereitung  ^ei  Stahl* 
li^eins  anwendete*  Stets  pflegte  ich  aber  die«en 
Mitteln  reizende^  besonders  gewürzhafte  Mittel 
znzosetzen» 

Aufser  dem  Innern  Gebrauch  Atx  tonisehen 
^JUittel  ist  es  anch  imuinganglich  nöthig»  die- 
selben äufserlich  auf  das  ursprünglich  kranke 
Organ  anzuwenden,  und  in  dieser  Hinsicht 
.habe  ich  mich  mit  augenscheinlichem  Notzeii 
JUr  tonischen  Mittel  als  Einspritzungen  in 
,den  Mastdarm  bedient 9  nachdem  ich  zuvor 
.diis  vorher  erwähnten  Mittelt  in  Form  von 
Einspritzungen  f  angewendet  htttei  durch  wd« 
che  die  Reizbarkeit  der  kranken  Organe  schon 
bis  zu  dem  Grade  herabgestimmt  wary  (wei- 
ches sich  durch  Verminderung  des  vorhando« 
nen  Stnhlzwangs  und  der  Schleimabsonderuag 
n  erkennen  giebt)  da£i  tonische  Mittel  vem 
tragen  werden  konnten»  Die  ionischen  Mittel, 
."weiche  ich  hier  anwendetet  warpn  die  nehmli« 
chen»  welche  ich  innerlich  gab*  nimlich  das 
MiKtraetum  gentianae  rubrae^  das  Extractum 
^aUcis^  nnd.znleut  eine  Abkochung  der  GaUm 
äpftU  Die  £xtracte  liefs  idi  in  Aqua  menthas 
piperit.  aufldsent  die  Abkochung  der  GaUäpfei 
zbiery  mit  Oleum  menth.  pipgrit.  versetzt »  aa« 
-nvendeiit  und  stetSt  wenigstens  anfänglich^  mit 
Opium  verbinden«  Auch  dieser  iuEmen  Mlfep 
t«l  bediente  ich  mich  nach  der  ang^ebenea 
Ofdaungf  wie  der  vorher  erwähnten  innem 
MitteU  Ich  empfahl  aber  bei  Anwendung  dier 
eer  Einspritzungen  in  den  Mastdarm  eine  be» 
eonders  eingerichtete  Spritze^  mit  einer  Röhrcii 
die  aufser  der  OeShnng  an  ihrer  Spitze  noch 
mit  einer  Menge  kleiner  Oeffhungen  an  ihren 
Seiten  versehen  ist.  Diese  Einrichtung  hat  den 
Motzen»  dale  die  Eintpritzong  oidit  zu  hoch 


—     aa    -«• 

in  den  Carmkanal  hinrafdringt»  toiidem  Hk 
Drüaen  det  Mastdarms  nnmittelbary  und  ^m» 
züglich  von  der  eingeepritzten  Fenchtigbii^ 
befeuchtet  werden« 

Bei  dem  vorhandenen  Charakter  der  tat^ 
piden  Asthenie  hat  man  tioei  Anzeigen  zu  0^ 
füllen  f  nämlich  l  sowohl  die  unterdrückte  Bmt» 
Barkeit  t  als  auch  das  unterdrückte  fp^rbmgh 
'vermögen  der  ursprünglich  leidenden  Or^im 
'ZU  dem  Normalgrad  zu  erhöhen^ 

Ee  findet  daher  bei  vorhandenem  CharA 
'ter  der  torpiden  Asthenie  das  ekltgegengeaelte 
Verfahren  Ton  dem  statt,  welches  beim  CS» 
irakter  der  irritabeln  Asthenie  empfohlen  wank 
Man  fange  mit  stärkeren  Reizmitteln  und  !»■ 
nisehefn  Sßttelnf  nnd  mit  gröfseren  Gmbea  ft^ 
nnd  steige  zu  geringeren  Gaben  herab,  -«  Uui 
kann  hier  gleich  die  reizenden  Mittel  mit  dUi 
^ionischen  Mitteln  verbind<hi.  so  wohl  iiUMiPi 
lieh  gereicht^  «Is  in  Einspritzungen  angowiB" 
det.  Vöifenglich  wirksam  bat  sich  mir  iniui^ 
lieh  Camphor  geitbigt,  mit  GaUäpJ-dn  in  7V>> 
^hindung^  und  zwar  in  Fülvetform^  Statt  dM 
Cdniphors  wählte  iqh  auch  das  Oleum  Ahäüeff 
in  Liquor  anodym  miner.  Höffm^  mxdgUbt^ 
tvdchesy  nach  meinen  Erfalu'ungen,  indÜMi 
imd  gewifs  den  meisten  übrigen  Fallen  dsh 
"Camphor  hinlänglich  ersetzt,  nnd  ab  ein  iak 
isiner  einheimischen  Tflanze  gewonneiiae  CM 
denselben  an  Wohlfeilheit  übertriGFt*  -~  Xb 
Sttfseres  Mittel  wähle  ich  zu  Einspritzungen 
in  den  Mastdarm  beim  Charakter  der  torpml 
Asthenie,  entweder  eine  sehr  gesättigte  Abkih 
ehung  der  Galläpfel^  denen  ich  Oleum  Antkos 
in  Uquor  anodynus  aufgelöst)  nnd  Ttmtdnmm 
liquidum  zusetzte ,  so  dafs  eine  T)rennmdlBb 
sehr  lästige  Empfindung  im  Mastdarm  eniiUiiid^ 


.—      85      — 

welcher  Zustand  riner    gelinden  EnIftBndung 

dietei  Organs  nicht  nnälinlich  war.     Bei  ün« 

gerer  Dauer  dieser  Einsprütxungen  beklagten 

eich  die  Kranken   zu   sehr   über   diese   listig 

brennende  Empfindung  im  Mastdarm,  als  dafa 

.ich  die  genannten   Einspritzungen    fortsetzen 

kannte*    Ich  wihlte  daher  statt  der  bisherigen 

'  Mittel  gelinde  wirkende  Einspritzungen ,  und 

'  xwar  den  Liquor  stegnaticus  Fogleri^  den  ich 

'  mit  Laudanum  liquidum  verband. 

Was  das  Verhalten  bei  dem  fluxus  coelia* 
tus  anbelangt,  so  mub  man  dem  Kranken  alle 
Nahrungsmittel  vermeiden  lassen,  welche  schwä- 
chen und  adiwer  verdaulich  sind«  Der  Rranke 
feniebe  mehr  Fleisch  als  Gemüse,  besonders 
Wildpret,  Federvieh,  Zwieback«  Die  Speisen 
müssen  mit  Salz  und  Gewürz,  mehr  oder  we- 
niger versetzt  aOTn,  je  nachdem  die  Krankheit 
dieien  oder  jenen  Charakter  hat*  Der  Kranke 
frinke  Wein  und  bittere  Biere,  doch  unterlasse 
ar  den  rothen  Wein,  im  Fall  die  Krankheit 
luiniorrhoidalischer  Abkunft  ist.  Ihm  ist  eine 
gehörige  Wärme  der  Kleider  und  Stuben  noth« 
vrend^*  Besonders  mufs  er  die  Füfse  und  den 
Unterleib  warm  halten,  hauptsächlich  wenn  die 
Krankheit  gichtiscben  Ursprungs  ist,  wollene 
Strumpfe  und  Hemden  tragen.  Es  mufs  sich 
dfr  Kranke  wo  möglich  fleibig  aber  mäfsig  be« 
wegen  y  und  die  Haut  und  dtn  Unterleib  rei- 
1>en* 

Folgende  zwei  Krankengeschichten  werden 
dazu  dienen,  den  Werth  der  Methode  zu  be* 
währen,  deren  ich  mich,  um  den  Morbus  coe* 
liaem  zu  heilen,  bediente:  -—  Bartholomäus 
il«9  ein  Soldat  von  zwei  und  fünfzig  Jahren, 
litt  seit  sehn  Jahren  an  der  Gicht,  die  sich  bald 
in  dem  Kaie^  bald  in  den  Fufsgelenken  beider 


—     a4    — 

Fuffe^  bald  in  den  Gelenken  der  HaBd^  1 

an  andern  Orten   zu   erkennen  gab^    und 

(lerbstzeit  jedes  Jahres  sich  zeigte^  wo  eich 

gen  <ter  nassen  unbeständigen   Witterung] 

\9ekher  der  Kranke  als  Soldat  den  Wirkiii 

der  Atmosphäre  ausgesetzt  war»  herbeiger 

wurde*     Während  der  Anfallet  ^^^  ^^^  ^^ 

beträchtlich  aufschwollen»    aber   die   Htm 

geschwollenen  Stellen  nicht  allzusehr  roth  ^ 

de»   befand   sich  die  Verdauung  des  Krai 

stets  in  einem  abnormen  Zustande,  so  daCs  s 

bei    den    leichtverdaulichsten    Fiaisfchspd 

mabig  genossen  9  alle  Zufalle  von   Dyspe 

als:  Aufblähung  des  Unterleibs,  übelechme« 

des,  öfteres  säuerliches  Aufstofsen»  unterdri 

Efslust,  häufiger  Abeang  sehr  übel  riech« 

Blähungen,   Aengsilichkeit,  Traurigkeit 9 

.  eparsame^  bald  etwas  zu  häufige  Aualeenii 

Büssigen  Darmkotbs»  sich  offenbartciu     I 

fühlte  der  Kranke  ziemlich  grofse  Matii| 

hatte  wenigen  und  unruhigen,  stets  durch  G 

schmerzen  unterbrochnen  Schlaf.      Der  i 

schlag  dtB  Kranken  war  selbst  aulaer  der 

wo  die  Schmerzen  sich  einzufinden  pflcj 

etwas  beschleunigt,  jedoch  nich(  in  dem  6 

wie  er  in  Fiebern  zu  seyn  pflegt  ^   auege 

men  zu  der  Zeit,  wo  die  Schmerzen  ihre  gi 

Höhe  erreichten,  crime  dab  doch,  die  üb 

.  wesentlichen  Zufälle  des   Fiebers  zugegez 

ren«      Der  Kranke  verlor  wahrend  der  gi 

Krankheit  ziemlich  viel  Schweifs  und  mt 

beträchtlich  ab«     Das  Nervensystem  war  ii 

ter  Bewegung,  indem  der  Kranke,  wachenc 

schlafend,    eine   beständige   Unruhe   äuü 

häufig  seine  Lage  veränderte,   und  gern 

Glieder  bewegte,  in  sofern  er  nicht  durch  C 

daran  behindert  wmdi^    Dabd 


-     fiS    — 

•  derselbe  leizbir  und  ärgorlicb»    Die  Sinne  dee 
.  Kranlien  •€hienen  ivälvrcnd  der  Krankheil  Bcbir« 

fer  zu  sejn,  als  im  Normalzustände.  Auch  die 
•.Verrichtung  des  Athemhoiena  war  nicht  ganas 
.  normal  I  denn  auch  aufser  den  Gichtanfällen 
;  war  daaaelbe  etwas-  beschleuniget.  Der  Haipn 
f  .hatte  wShrend  der  ganzen  Krankheit  eine  träbep 
j.echleimige  BeschafFenheit  und  einen  auffallend 
r  eanem  Geruch.  Alle  diese  Zufalle  zeigten  sich 
,  nur  so  lange  der  Kranke  (zur  Herbstzeit  jedes 
,  labrea)  von  der  Gicht  befallen  war«  denn  aus« 

serdem  genofs  derselbe  einer  zienailich  guten 
.  Gesundheit^  und  selbst  die  Verdauung  war  die 
.  fibrige  Zeit  von  guter  BeschafFenheit»      Diese 

Gichtanffile  pflegten  jedes  Jahr  vier^  fünF,  auch 

00cha  Wochen  anzuhalten,  aber  dieses  Jahr  hiek 

*  ten  aie  nur  drei  Woclien  aui  indem  anti  Ende 
.  der  dritten  Woche  dieselben  nach  einem  mit 

heftigem  Aerger   verbundenen  Schreck  plöts« 
lieh  verschwandeni  Röthe  und  Geschwulst  der 
leidenden  Theile  eben  so  schnell  sich  verloren« 
und  von  den  erwähnten  Zufällen    keine  ^   als 
.   diejenigen  zurückblieben,  welche  eine  gestöhrte 
Verdauung  zu  erkennen  gaben«    In  diesem  Zu- 
stande verblieb  der  Kranke  nur  drei  Tage  lang, 
als  sich  plötzlich  alle  Zufälle  des  Morbus  co€* 
liacus  einfanden»  indem  ein  sehr  häufiger  an« 
haltender,  sehr  geschwinder,  mit  ziemlich  hef« 
tigem  Sttthlzwang  (^Teuesmus)  verbundener  Ab« 
gang  einer  schleimichten  weifs  gefirbten  Ma- 
terie durch  den  Mastdarm  sich  einstellte ^   so» 
daCs  der  Kranke  Fast  alle   halbe   Stunden   zu 
Stuhle  gehen  mufste,  wo  denn  kein  Darmkoth, 
sondern  nur  allein  diese  weifs  gefärbte  schlei« 
michte  Materie  ausgeleert  wurde,  die  ohne  allen 
Geruch  war*      In  dem   Magen   empfand   der 
Kranke  Abwechslungen  von  Warme  und  Kälte. 


^  M  ^ 


Der  Unterleib  schwoll  betrichdich    anf^  im 
Kranke  klagte  über  eine  anhaltend  diftbknik 
Empfindung  in  demselben^   und  etatt  der  ö 
terdrückten  ECslnst,  fand  flieh  jetst  wirkUdw 
Hanger  und  starker  Durst  ein,  und  dabei  «i 
litt  deraelbe  beständiges  ÄuEstofsen»   beeoiidsn 
wenn  er  Speisen  oder  Getrinke  ein||Qnoiiplii 
hatte.    Die  tägliche  Darmausleemng  Cahd  iik 
regelmäfsig  jeden  Morgen,  zu   der  nimüdii 
Zeit  ein^  wo  der  KranKe  in  gesunden  T§gä 
dieselbe  zu  haben  pflegte ,  und  der  DumkoA 
'war  nur  wenig  init  Spbleim   gemiecbt» '  1b 
grobe  Reizbarkeit  sowohl  des  Gefire«  ala  IM^ 
vensystemSf  die  mit  den  Gichtschai«rz«o  tA 
lig  Terschwunden  war,  bnd  sich  wieder  dSf 
und  schien  sich  mit  jedem  Tsge  zu  TereäbtaH 
daher  der   Aderschlag  jetzt  schneller  wer  A 
jemals,  und  die  Unruhe  des  Kranken  mehr  iriN 
nahm«    Unter  diesen  Umständeii  xpagen^i^ 
Kranke  aebr  ab, 

]Bevor  ich  zur  Behandlung  des  gegeuifc 
tigen  individuellen  Falles  schielte;  ist  m  nötife 
^u  bestimmen  I  von  welchen  Grundeitzen  idi 
bei  Beqrtheilung  desselben  ausginge  Ich  sdhi 
nimlich  in  dem  gegenwärtigen  individ|ü0Bn 
Falle  den  Morbus  caeliacus  oflPenbar  lih  dflM 
stellvertretende  Krankheit  (Morbus  vicaiiti^  di 
Torhergegangenen  Gicht,  als  eine  KnmÜlieili' 
Versetzung  derselben  nach  dem  Maetdami  tfi 
die  dadurch  entstanden  war,  dab  nach  dar  rifti* 
lieh  erlittenen  Geniüthsbew^ung  dtirch-Scaieik 
und  Aerger,  die  krankhaft  erhöhte  Thj^t^gUJI 
derjenigen  Theilei  welche  von  der  Gicht  be^ 
len  waren»  als  auch  die  des  ganun  Qrgl^^ 
mus,  plötzlich  unterdrükckt  wurde  ^  wodordi 
alle  wesentlichen  Zufälle  der  vorhandenen  Kriafei 
heit  verschwanden»  an  deren  Stelle  abir  q|Kk 


i 

luE  von .  drei  Tagen  eine  nene  Krankheit 

ssrigte/ indem  die  Aeizbarkeit  des  Mast- 
is abnorm  erhöht  wurde  nnd  plötdich  ein 
hu  codiaehs  entstand ,  der  die  Stelle  der 
ysa  Krankheit  vertrat,  So,  dafs  also'eigent« 
die  ursprünglich  sich  unter  der  Form  von 
t  neigende  Krankheit ,  nach  einer  ereigiii^ 
Li^anUieitsversetaung  (Metastaiis)  sich  jttxt 
r  -der  Form  des  Morbus  ^odiß^^  offen« 
u  ,'  [ 

Bti  dieser  Ansicht  des  gegenwärtigen  indivi« 
Len  Falls»  wo  ich  es  mit  einem  abnotnä  dynnm 
h§tk  Zastand,mit  dem  Charakter  der  irritabelii 
teoie  zu  thnn  hatte,  verordnete  ich  ramt  als 
nlitel  wider  die  Gicht,  die;  Ttncturß  Giiajad 
iäUs  mit  dem  AeoniJ^o  in  folgender  Forin; 

Tinctur*  Ouajae.  voUuiL  Sulphur^  Afiti* 
.  litfuid.  ana  Unc^  ]•  JExlrßct^  jieenit^  Scrpp^ 
»  ^9,  destilL  Drachme  ij«  jolu^^   M*  D«  S* 

3  Stunden  30  Tropfen  in  einem  Speisel&ffel 
Wasser  zu  nehmen*  ^-  Nachdem  dieses 
:tuT  vier  und  zwanzig  Stunden  lang  g(S 
imen  worden  war,  verordnete  i^h  dem 
iken  vierzig  Tropfen  pro  dosi  zu  nehmen^ 

den  dritten  Tag  Hefa  ich  ihm  fünfzig  Trop« 
reichen«  Aufserdem  verordnete  ich  dem« 
sn»  um  die  erhöhte  Reizbarkeit,  die  sich 
ganzen  Organismus  verrieth,  herabzustim- 
!,  anber  den  Stunden,  wo  diese  Tlnctnr 
t  genommen  wurden  das  Elixir  acidutn 
^^rif  in  folgender  Verbindung*  üec^  Mli^ 
acidum  Ilalleri,  Unc.  semis.  Aq^  Menth*  pU 
Vnc.  iv.  Syrup^  aurantior^  Unc.  jt   M,  D«  S« 

Stunde,  wo  die  Tinctur  nicht  genommen 
If  einen  Speiselöffel  zu  nehmen«  Diese 
sdmittel  waren  ungefihr  acht  Tage  lang 
incht  wordeuj  als  die  sehr  heftigen  Schmer« 


-    a«    - 

sen  nacbliebeny  auch  die  telir  aböhte  Re! 
barkeit  im  ganzen  Organismus  bedeutend  hi 
«bgestimmt  war,  (obgleich  der  Kranke  imm 
Doch  ziemlich  reiibar  blieb);  aber  die  Znffl 
der  geschwächten  Verdauung  in  dem  nämltchi 
Gnde  beharrten,  so  wie  sie  sich  im  Anfa^ 
der  Ki^ankheit  ^ezei^t  hatten*  Unter  disH 
.Uinständen  wendete  ich  ein  Mittel  an,  welch 
ich»  so  lange  ich  Kranke  behandle^  ziemBi 
häufig,  sowohl  in  Spitälern,  als  auch  in  i 
Privatpraxis,  sowohl  in  Deutschland  ala  in  Rnl 
land,  mit  ausgezeichnetem  Nutzen  bei  der  Gid 
gebraucht  habe,  und  nur  von  sehr  wedai 
Aerzten  anwenden  sähe»  ein  Mittel^  das  M 
aus  TielFaltiger  Erfahrungy  nach  meinem,  id 
jektiven  Dafürhalten,  Für  eines  der  vorziigU 
eten  in  der  Gicht  ansehe,  in  sofern  dieiA 
nämlich  zunächst  in  irritabler  Asthenie  bi 
gründet  ist,  welches  Mittel  ich  daher  den  A« 
ren  eknpfehlei  die  gewifs,  wenn  sie  sich,  vi 
ich  9  durch  eigene  Erfahrung  von  dem  Nutil 
desselben  überzeugt  haben,  mit  juir  wünachs 
werden  9  dafs  dasselbe  in  allen  Apotheken  p 
funden  werden  möchte.  Dieses  Mittel  iH  di 
Stechpalme,  (Hex  aquifolium)  welche  als  Stiaacii 
gewachs  in  den  südlichen  Gegenden .  Ton  Ix 
ropa,  auch  hier  und  da  in  Deutschland  in  scba 
tigten,  dürren  Gegenden,  häufiger  in  Nordam 
rika,  wachst.  Die  Blätter  (Fo//a  Jlieis  aquifoUi 
welche  angewendet  werden,  sind  eiförmig  ai 
getpitzt,  mit  einem  kleinen  Stachel  am  Ead 
versehen,  lederartig,  glänzend,  dunkelgran  nii 
trocken«  Sie  haben  keinen  Geruch^,  aber  eiM 
ecbleimicht-bitteriich-zusammenziehenden  Gl 
echmack*  Ihr  vorwaltender  Grondtheil  ietU 
terlich-zusammenziehender  Stofi^  der  mit  echlsi 
midht-liarzigten  Theilen  verbuniden  ist«   DiM 


1,  2faB.'achon  Mit  Itnga  Zrit  In  NledW 
an  und  Westpiialen  unter  deiu  geraeirien 
I  als  eine  Aruiei  gcEen  gicliiische  Be- 
irdfin,  und  die  nach  tler  Gicbt  Eurütkbleu 
:  .*itei{)ghett  der  Geleiikagobrauclit  wiird^ 

neueren  Zeiten  zu  eben  diesem  Zweck 
mehreren  Aenten,  beanndera  von  dem 
igten  Fritze  zu  Berlin  empfohlen  wordsn, 
ndeioht  eeinen  Gebrauch  ge^en  die  Wec)i>  ' 
i«T,  wo  es  die  perurianische  Rinde  manch- 
noch  übertrnffen  babe,  und  g«gen  die 
■che  des  Msgana  und  der  Verdariun^sor' 
i  und  «cbon  ebeinals  riilimt  ea  Geofroj 
I  Kolik.  N«aerlicher  hat  Ba/idelow  liittti  ■■ 
I  einpFiiblen,  nachdem  ea  in  der  klinischen 
It  der  Universität  Halle  versucht  uordcn  ' 
«o  man  dasselbe  in  Abkodning,  seltener 
[trakt,  mit  Nutien  im  Wechsel tieber,  mit 
irem  Elfole  aber  in  der  Gicht,  anwendete. 
Mow  D/ff.  de  Foiiis  Ilicis  aijuifuUi 
li  et  virtute.  Hai.  1789.  u.  i.  ReilsBTf 
tilihus  cUnicis  T.  II.  Faic.  I.  p.  134.) 
r  daa  Hex  aquifolium  die  Schinerzen  in 
'icht  lindert,  oder  ganz  hebt,  befördert  ea 

niGfci'chBa  Schwd£s,  Ich  baba  dawelbi 
kol^  fein  zerichnitten,  za  ein'bia  zw«|. 
i>idk-drri  Pfnoden  Wuier  oder  Bier  aÜ' 
it  nad  die  Colatnr  ^en  Ta^  aber  trihkMi 
!•  — •  Ancb  meinem  Oichfkrankan^  <le^ 
CnaUidugeachicfau  mich  Jotit  beachJlt 
Haft  ich  täglich  dne  aokbe  Ablcocbong, 
VtMer  bia  xu  dem  Tag«  trinken,  wo  dlt 
.  IMteUch  nach  erlittenen  G«mlUfaaaSak._ 
indiwand.  Auber  der  Abkochung  dieMt' 
ir  «orordnete  leb  dem  Kranben  noch.foU 
Wllia.'a^\KK,Aqutt»Mtnth.piytr.  VtM.it, 
'fTtrioU  Bfynfiekt.  J>nuhm,  q*  ,8yru/i,  Jtti 


—     ga     — 

fotttior,  Vhe.}.  M.D.S.  Alk  zw«!  Standen  ein«» 
Speinldffal  voll  zu  nahmen.  —  Was  die  Diät  ui> 
belangt«  welcher  ich  den  Kranken  unterwarf,  lo 
bestand  sie  darin,  dals  derselbe  täglich  im 
Morgens  sein  alt  Soldat  gewohntes  Gläscho 
bittem  Branntwein  trank,  dabei  täglich  eine  nu> 
Isiga  Portion  Fleischbrühe  mie  etwas  weibcm 
Brod  zu  sich  nahm,  und  aorserilein  noch  zini 
weiche  Eier,  mit  Salz,  Butter  nnd  etwas  Ffefi 
fer  genofs.  Bisweilen  trank  er  auch  de»  TÜui- 
tnitiagi  wn  oder  zwei.GUser  von  einensgats» 
bittern  Bier.  Den  starken  Durst  stillt«  er  mit 
der  Abkochung  der  Blätter  des  Hex  aqnirollatii. 
Bei  dieser  Behandlung  nahm  die  Krankböt 
zwar  beträchtlich  ab,  indessen  blieben  die  «» 
aentlichen  Zufalle  derselben,  die  Schmerzen  nml 
die  Geschwillst  der  Gelenke  der  Hand,  wshk 
die  Gicht  noch  eingenommen  hatte,  obgleiik 
im  minderen  Grade  vorbanden,  die  RStne  da 
afficirten  Theile  war  aber  ganz  verschwundiB) 
als  am  Ende  der  dritten  Woche,  wie  ich  v» 
her  gesagt  habe,  der  Kranke  nach  einem  mü 
Aerger  verbundenen  Schreck,  alle  ZufUle  dB 
Gicht  verlor,  und  nach  drei'Tagen  sich  plö» 
lieh  des  Nachts  alle  wesentlichen  ZufilnAt 
Moriut  coeliacus  zeigten,  welche  Kraidülät 
«ich  bald  mehr  entwickelte.  Unter  diesen  Qn» 
ständen  richtete  ich  nun  zuerst  mein  Auge»! 
merk  daraaf,  die  verschwundene  Gicht  wieda 
herbaizurufeii,  in  welcher  Absicht  ich  d!e'vor> 
hat  von  der  Gicht  befallenen  Theile,  bis  m 
Erregong  einer  Entzündung,  mit  folgende 
Jinctur  reiben  liefa:  Ree.  Tlnctur,  cantharii 
Spirit,  Sab's  amaniae,  caustic.  ana  V/zc,  j.  öl* 
Jiitkoi.  Drachm.  j.  M.  F.  —  Aufserdem  lieb 
ich  den  Kranken  in  ein  warmes  Bad  bringen^ 
und  die  Stellen  der  Gelenke»  welche  die  Qicb 


—    8*     - 

»r  eingenommen  hatt«^  )edeimal|  naclulem 
ingerieben  worden  waren,  mit  Wachataf- 
bedecken«  Innerlicb  zu  nehmen  irerord* 
ich  folgendes:  Mec^  Naphth^  yttrioU 
9hm»  ij#  Caniph.  Scnip.  fcmU*  M«  D« 
Alle  iwei  Stunden  fünfzehn  TropFen  ia 
a  SpeiaelöfFel  voll  Pfeffermünzwaiaer  za 
len«  Dnrch  den  Gebranch  der  Cam'^ 
taphtha  ist  ea  mir  und  andern  Aerz* 
da  weilen  gelangen»  zurückgetretene  Gicht 
er  berbeizurui'ent  aber  in  dem  gegenwärtip 
Falle  wollte  dieses  nicht  gelingen»  ob  man 
h  drei  Tage  lang  damit  fortfuhr.  Auch 
m  der  Kranke  die  Camphonwphtha  we« 
:n  grober  Reizbarkelt  dea  OrganismuSi  nicht 
zu  vertragen«  Aus  diesen  Ursachen  mufs- 
li  nun  iflle  Hoffnung  aufgeben  |  die  Gicht 
ckzurufen,  aondern  vielmehr  unter  diesen 
tinden  bedacht  seyni  die  eine  Krankheit« 
Morbus  co§liaeus  zu  bekämpfen.  Um  die« 
Zweck  zu  erreiclien»  liefs  ich  dem  Kran« 
nachdem  alle  vorher  angewendeten  ftufsern 
innem  Mittel  ganz  bei  Seite  gesetzt  wor« 
waren»  ein  Blasenpilaster  auf  die  Gegend 
Heiligenbeins  legen»  und  als  inneres  Mit« 
'erordnete  ich  folgende  Mixtur:  lUc,  Aq^*» 
th»  pip.  Unc»  iVt  Klix.  yUrioli  Mynsichti 
ehnu  \\m  Extract.  (jort.  CascarilL  Scrup,  ij* 
ipi  Jlurantior.  Unc^\\,  M«  D.S«  Alle  Stunden 
n  SpeiaelöfFel  voll  zu  nehmen*  Nachdem 
Kranke  dieses  Mittel  einige  Tage  lang  ge« 
cht»  ohne  dafs  die  Krankheit  sidi  vermin« 
hatte»  so  wandte  icli»  statt  dieser  eben  an« 
benen  Mixtur,  eine  andere  an»  welche  Ver« 
irung  mir  um  deswillen  nötliig  zu  seyn 
iDf  weil  die  Zufalle  gestöhrter  Verdauung 
in  einem  höheren  Grade  zeigten»  und  icii 


-    5«    - 

ntiter  solcben  Umstanden  aaf  Erfahrang  »' 
atützr,    aehr  viel  Vertrauen  auf  ii^  Radix  Öa» 
UttiQOü  minor,  setze*    Ich  verordnete  daher  Edb- 
gende    ^iixtur:   Ree.    Pulver.   Radic.    Gajätig,'^ 
minor»  Drachme  ij.  infund.  Aqu.  f^rvid.  Uwe% 
vj*  diger.  in  vas*  claus*  p.  tres  Itorar»  Colattar» 
add.  Elix^  Vitriol  Myujicht.  Draehm.  \\.  E»' 
tract.  Cortie,  CascarilL  ocrup. ij,  Sjrufjm  AunUß 
iior^  Unc^  ,M.  D.  S«    Alle  Standen  «einen  Spflt 
aalöffel  zu  nehmen*  —  Aufserdem  achritte  id* 
nnn  zu  der  Anwendung  der   Einspritvuagm 
in  den  Maatdaroa,    die  ich   znerat    alle  vni 
Stunden,  nach  einigen  Tagen,  ata  aich  die  Ztt- 
fille  des  Mastdarma  etwaa  zu  vermindern  irfii» 
nen,  alle  Stunden  anwenden  liefs«    In  den  i^ . 
aten  Tagen  wählte  ich  zu  diesen  EinapritzA* 

rdas  EoQtractum  Strammonii^  wolchea  U 
Brunnenwasser  auflösen,  und  mit  Bank 
Dauci  verbinden  liefs«  Nach  einigen  TagBB 
aber  liefs  ich  eine  Auflösung  des  Saehari  »» 
turni  mit  Extractum  Opii  und  Roob  Satd 
in  folgendem  Verhältnifs  einspritzen,  Rge.  Jf» 
deßilL  commun,  Uncias  viij.  Extractm  OpU 
JDraehmk  Jemis»  Saehar^  Saturn.  Scrttp^  {•  Sff* 
lutioiU  aamisc*  Roob  Dmic,  Une.  ij.  M«  0*  & 
Alle  zwei  Stunden  heilae  Einspritzungen  n 
machen*  Nachdem  aber  auf  diese  Art  die  Ib' 
apritzungen  angewendet  worden  waren  ^  lieb 
ich  nach  zwei  Tagen  dieselben  stündlich  il 
gleicher  Menge  anwenden.  Die  innem  MiuA' 
blieben  die  nehmlichen,  und  wurden  nur  dnidl' 
Vermehrung  der  Galanga  nnd  des  ExtrM, 
der  CaseariUa  reizender  eingerichtet,  und  nadif 
Verlauf  einiger  Zeit  von  dieser  verordneM 
Mixtur  dem  Kranken  alle  halbe  Stunden'  ito 
SpeiaelÖflFel  gereicht«  Als  die  Wnnde  gAeV 
war,  welche  das  Blasenpflaster  Törureacht  hM 


—     33    - 

ich  auf  die  nämliche  Stalle  lögleich  ein 
ter  legen f  welches  aas  drei  Tbeilen  Em- 
r.  de  §altano  und  einem  Thei\£mpL  wß» 
\  hesiandi  |ind  dasselbe  alle  vier  Tage  er- 
m*  Bei  dieser  Merhod«!  nahmen  nun  die 
ntlichen  Zufälle  der  Krankheit^  nachdem 
Tng^  ▼erflossen  wairen»  in  Hinsicht  ihrer 
e  ab«  auch  die  Reizbarkeit  des  ganzen  Or« 
imos  verminderte  sich^  und  die  Verdauung 
la  besser.  Unter  solchen  Umständen  fand 
Leine  Ursache,  die  angewendeten  Mittel  zu 
idem»  eondern  liefii  erst  nach  fünf  Tagen^ 
dem  der  vorhandene  Stuhlzwang  sich  sehr 
lindert  batt^  die  Schleimausleerung  aber 

im  VerbältnliöB  zu  dem  Stuhlzwang  im« 
noch  beträclitlich  war«  der  Mixtur,  welche 
ifher  hatte  nehmen  lassen ,  noch  zwei  Scru* 
Extractum  Corticit  Salicis  zusetzen^  und 
LUcfa  diesem  einige  Tage  gebraucht  worden 

Verordneteich  folgende  Mixtur«  Rbc^  Pid»» 
Gallar.  tfurcicär»  Rad,  G alang,  minor,  ana 
chm^  ij*  infund^  Aq^fervid^  Und.  vj*  diger^ 
u.  claus.  tres  hon  Colatur.  add.  Elioc.  Vi* 
^  Myiifwht*  JDrachm.  ij.  Extn  Cortic.  Sa* 
Ura^hfm  j*  Syrup.  Aurantion  Unc^  semisk 
>«  S.  Alle  Stunden  einen  Speiselöffel  voll 
kdimen»  ^-^  Zugleich  änderte  ich  ni^n  auch 
Einspritzungen  ab^  denn  von  jettt  an 
le  statt  der  vorigen  Einspritzung  ein  sehr 
entrirtes  JDecoct  der  Galläpfel^  zu  welchem 
Opium  und  Rtctr actum  Salicis  ^  in  Aqua 
thm  piper.  aufgelöst)  setzen  lieFs,  alleStun- 
in  den  Mastdarm  eingespritzt,  worauf  die 
ikheit  nach  ein  paar  Tagen  ganz  wich,  und 
noch  etwas  Schleim  ohne  allen  Stuhlzwang 
b  den  Mastdarm  abging,  welche  abnorme 
Bimabsonderung  sich  auch  bald  gänzlich  ver« 
Arn.3UUUUii.B»a.St»  G 


I 


—    54    — 

lor,  da  die  Einspritzungen  noch  «ine  Zeid 
fortgesetzt  ivurden*  Die  Verdaunng  wurde 
ter  diesen  Umständen  von  Tage  wa  Tilge  1 
ser,  und  die  so  selir  erhöhte ; Reizbarkeit  g 
zu  ihrem  Normalpunkt  zurückgeFöhrt,  eo-'< 
ich  den  Kranken,  nachdem  er  wieder  in  & 
Luft  herumgehen  konntet  viensebn  Tage  I 
Stahltvein  trinken  Weh*  Das  Pflaster  in 
Gegend  des  Heiligenbeins  wurde  aber-a 
eine  Zeitlang  getragen.  Die  Diät  War  «Wäbi 
der  Krankheit  die  nämlichef  wie  ich  aie^ 
lange  die  Gicht  dauerte«  hatte  beobadhten 
aen,  und  vorher  angegeben  habe,  nurdab' 
Speisen,  in  Rucksicht  ihrer  Quantität!»  nachi 
nach  immer  mehr  vermehrt  wurden,  un4 
Kranke  zuletzt  mehr  Fleisch  genofe»  als 
Hinglich  und  auch  mehr  BränlFitwein  t^ 
Auf  diese  Art  wurde  der  Kranke  TdlliC'^ 
seiner  Krankheit  geheilt,  so  dafa  er  nach  i 
Wochen  wiederum  im  Stande  war,  seinen  Die 
zu  verrichten* 

Gottfried  ^^,- ein  Soldat  von  dn  und  u 
zig  Jahren,  von  magerem  Körper,  aber  schh 
und  rözloser  Constitution,  war  allen  Mut 
ligkeiteA  und  Strapazen  der  .Kriege  anagSN 
gewesen,  in  welchen  Verhalthissen  er  von  h 
ReheTf  Rühr,  anhalttaden  Durchfällen  ^  kal 
Fiebern,  der  Lustsenche  und  andern  Krank! 
ten  zu  wiederholten  malen  befallen  gewe* 
und  hatte  sein  ganzes  Leben  hindurch  ^ 
Branntwein  getrunken^  so  dafs  er,  so  lang« 
ihn  kannte,  sehr  häufig  berauscht  vrar,  u 
aelten  ein  Morgen  vorbeiging,  an  welchenEt 
nicht  eine  grefee  Portion  Branntwein  zu  ai 
nahm.  Um  seinen  Hang  zum  Trinken  zu  I 
friedigen,  pflegte  er  sich  durch  Handarbeilc 
Geld  zu   verschaffen,  wo  er  denn  CBur  aei 


rächen  Kdrperkrän«  zn  v!«I  arheStete,  Und 
e  Arbeit,  oft  bis  zur  grüfsten  ErsthSpFitng 
Mtzte.  n«iz1oiig)ieit  ^ab  sich  b«[  diesem 
lechen  in  allen  geistigen  und  ItörpeTlEchen 
ricfatungen  sehr  deutlich  zu  erkennen,  denn 
«Ibe  war  von  sehr  schweren  fisgrifff^n,  so,  . 
man  oft  Mähe  hatte,  sich  ihm  verständ- 
lu  machen,  nnd  sein  geistiger  Zustand 
eine  niedere  Stufe  des  Blödsinns  genannt  - 
werden  verdiente.     Sein  Schlaf  war  so  Fest»-  ^^ 

man  ihn  sehr  stark  sch&iteln,  mit  lauter 
atne  beim  Namen  rufen,  ja  bisneileti  ao- 
kneipen  tnufste,  um  ihn  aus  dem  SchlaM. 
wecien.  Seine  Sinne  waren  aiif«erordentw-' 
■tutnpFf  denn  er  hörte  schwer,  sähe  schlecbf,^ 
e  gar  keinm  Geruch,  und  einen  sehr  abge* 
npften  Geschmack,  indem  er  es  nicht  be-  . 
teilen  konnte,  wenn  eine  Speise  aehr  ge- 
en  war,  Branntwein  war  in  dar  ganzen  Na- 
das  äntige,  was  Reiz  Für  ihn  hatte.  Die 
nlansleerung  ging  bei  üim  au  Fserord entlieh 
;e  von  statten,  so,  dafs  er,  ungeachtet  er 
nlich  viel  genofs,  doch  in  der  Regel  nur 
an  Tag  um  den  andern,  oFt  ?.ber  auch  nur 
'  Ji«».i^»rUD  1^,  zu  Sttmi«:£trig.'~<  Ebeti' 
nltilo«ili'llM6''Ztarmbansi|',  'ttitt^Wl«lt'sdf4^ 
«UaM^  (UMtV^  pH^  Afn  (firti  Itkig«  itt-r 

imfiM'^i»^»-  UfoiHh'-^wi^Ai'^Aunr  nadi' 
lit  Bb««A^ti3tfflik^  M»'  febrt»V  AW  -T^ 
lMmßlitß.ltßß^  '*o'«r»Mpäi,  Oth  er  W 

toöri  BrAAiAw^'iEti  «Idi^'-MbiDUR,  dl^ 

IdHil  -«'Hiutf  iMtftibt  ■diXwgi^  abv  dvb  mia 
jft%  «phtIbt'ilMMI  &(iM-*«ii8'' 

Ca 


-     5<J    - 

Standen  etwa«  mdir  zur  Betiimmig  getoBf 
men,  tiiui  grade  die  Zeit  Torhanden  war,  ve 
die  Soldaten  mit  frischer  Bettwiache  ^aaeliea 
wnrde»,  bemerkte  man,  dab  daa  Betttndf 
welches  über  die  Matratze  gedeckt  worden,  an* 
gefeuchtet  war,  welcher  ümatuid  ^nbcnd. 
ma<;hte^  ala  habe  der  Berauschte^  ohne  Bewnla^ 
eeyn,  den  Harn  gelassen.  Einer  seiner  Kama* 
reden  wurde  dadarcb  veranlabt,  den  ininsi^ 
xioch  etwas  Berauschten  za  entkleiden,  «nd: 
man  fand  in  dessen  Beinkleidarn  nnd  Hemdf. 
eine  aiemliche  Men^e  grau  gefärbten  und  npjt: 
Blutstreifen  versehenen  übelriechenden  SchUnk 
Am  Morgen  der  darauf  folgenden  Nachtt<ili 
welcher  der  Kranke  anhaltend  geschlafen  halt% 
beobachtete  er,  nun  völlig  zur  BesinnpaDg.ga* 
kommen,  ebenfalls  den  Abgang  einer  y^^yijlU 
cUen  Menge  von  Schleim  durch  den  Mastdarn^ 
weicher  ebenfalls  grau  gefärbt,  mit  ^Blutetiiü»; 
fen  versehen  war,  und  einen  Übeln ,  QemcÜii 
liatte*  Bald  darauf  fühlte  er  einen  Rmz  ia 
Mastdarm,  der  doch  kein  Stuhlzwang  wai^  nnd 
in. dem  nämlichen  Augenblick  ging  auch  fipe 
Menge  Schleim  von  ihm,  bevor  es  ihm  gdai^i 
den  Nachtstuhl  zu  erreichen.  AUe  wesenitt». 
eben  ZnfaUe  de#  ßlorbus  eoeliaeus  stellten  sidl 
jetzt  ein,  und  die  Schleimabsondernng  det 
Mastdarms  war  anberordentlich  stark  und  hiiH 
fig,  ohne  daCi' dabei  ein  wirklidier  Stnhlzwaif; 
vorhanden  war;  denp  die.lilmpfindung  in  dfHfl^ 
Mastdarm,  kurz  vor  dem  Abgangs  detS  SchMni% 
bestand  nur  in  einem  luckep,  und  anch  dieisl 
juckende  Empfindung  n^hm  bald  ab,  so,  dab 
der  Schleim  ohne  aUen  vorbeigehenden  B^. 
im  Mastdarm  ausgeleert  wurde,.. wi#  d^nn-dJe.- 
Abwesenheit  eines  Stuhlxwangs,  ala  ein  ^hanh* 
teristifOies  Stiften  des  in.tariMti  A«t)iflrft 


■■'■    '«.,«.!**. 

begT&nAfltsn  morhm  coeltaeus  wntatSAhn  i%t» 
Der  Krink«  wurd«  miffallend  migcrw,  nnd  leln 
AderacbUft  immer  Inngniiincr.  Die  Schlolm* 
•uglflenmg  durch  Jen  Maordarm  wnr  jet/t  in» 
haltend,    iiiid  dsr  Krnnke  Tuhlte  hintier  wenU 

Eet  und  bald  gar  keinen  Heiz,  wodurch  er  vor4 
er  veraiiUrst  wurde,  den  Nachtstuhl  tu'iiicheih' 
Die  tiÜfClicbe  Darmatislecning  blieb  Immer  eln^ 
ftir  «cb  bcBtubeiidfl  DarniaKRleaniiif^  und  wir  , 
dE«  ganze  Krankheit  liber,  bald  nnrnntl,  wif 
nberiiiuiit  der  Vibrige  Zustand  des  Kranken 
nicht  verändert  wurde,    denn  selbst  »eine  Nef« 

Sung  zum  Branntwein  nahm  nirht  ab  und  aätna 
itluK  blieb  Immer  die  nämliche.  leut  erfulir 
ich,  AtXt  der  KrunUe  vordem  mobrere  Jahr« 
»nbaltend  an  einem  aehr  starken  Vorfall  dM  ' 
IWaatdarm«  gL-Uuen  harte,  und  dadurch  erhisli ' 
ich  Aufechliife,  warum  nach  einer  ao  heftigen 
EricböpFunj;  der  Kräfte  diirrli  übormüraif^e  Ar* 
bcit  imd  durch  den  dauiiT  lobenden  Niarken 
-  MhtfMiMMn  üniKli,  giad«  dl«Me  Organ  *o  au*' 
tg*s«lc)itiilt  fltMt  <  D«  dit '  ganze  Conititntlon 
-vifiii  ttt'wticuidtne  KranUieit  dof  MMtdtm» 
«Ärtbir  das  Ohmaktar  dar  torpiden  Asttnn$a 
■n  fich  tragf  •<>  bebindelta  ieh  diei'albe  gahx 
nadh  dm  nageln,  die  TorheV' In  Betraff  d«c 
'ThOripU  «Ml  morbta  co*liaen.i  mit  ä»m  Cha- 
■rtliltt  dar'  torpideii  Aatlietile  featgeeetzt  wur- 
d<tti<  Ich  verband  gleich  anfditglicti  »/£#«■/« 
•' jyitMW  iiMt  totäjchmit  und  begaVin  die  Bahand* 
■Ipng  dar  Krankh^t  mit  grorian  Oaben  beider 
BHtt^  von  denen  Ich  nach  und  nach  au  garin* 
•^•raa  Gaben  faarabadeg;  denn  grofso  Gaben 
^oa  Arenebnitleln  waren  offenbar  bei  einem 
■M  Mhloeen  Subjekte,  daa  an  täglich  geoom- . 
«■VM  atarke  Portionen  von  Branntwrin  jgewAhnt 
■Wir,  MAweadigi    ZnaMt  wocde  lo>gand«»PaU 


•-     58     -^ 

▼er:    Ree^  .Gallar^  lureicar^  Scrup^  pnnis^-  S0»  || 
dicm  Gßlang*  tfiüßon  Hadic.  QetUUuu  rubtßOm  |i 
Scrup^  ].    OU  Calam.  aromatic^  gtt*  i]#  Mg  Et  li 
pulv.  JDifp*  doß  TJ«  D^  S.  Alle  zwei  Stnnief  W 
mn  Pulver  m  Waseer  zu  nehmeD»  und  aüÜMi" 
dem  folgende  Mixtur  zu  nehmen  verordbaeu 
'  Ji€e,  Flor.  Amicae  Radic.  Calam.  aromatic*  ü0a 
Drachm.  Uj*  injund.  Aq^  fervid.  Une^  x«  digff^ 
p*  duas  hon  in  vafß  claus^  p.  refriger.  coim/tti 
•admifc.  Spin  Sal.  ammoniac.  foenieuU  Drackm^. 
iij*  Syrup»  eommuu*  Uhc.  j.  M.   D.   $•       AOf 
halbe     Stunden    einen    Speiaelöffel    za    nfii- 
men.      Als   RinspritzMng   in   den  MaMtdfBr% 
wählte    ich  eine   «ehr    gesättigte  AbkocIiniV 
Ton  OaUäpfüln^  welcher  ich  Laudanum  Ufair 
dum  und  einige  Tropfen  Oleum  Anthos  in-ljf 
quor  anodynus  aufgelöst,  zusetzte.  •— *  Der  Kiaa* 
ke  nahm  die  Pulver  ihre»  widrigen  Gesicbmiidii 
ungeachtet,  acht  Tage  lang  ohne  Widerreilei 
während  welcher  Zeit  ich  die  Quantität  der  im 
Pulver  enthaltenen  Mittel  etwas  vermindertsk 
Nach  dieser  Zeit  aber  fingen  die  Pulver  an» 
dem  Kranken  Ekel  zu  erregen,  so  dafs  ich  dif" 
selben  mit  Schleim  vom  arabischen   6uinn4 
in  Pillenform  bringen  liefs»  wo  sie  dann  bei-  . 
ser  vertragen  wurden,  indem  ich  besonders  nach 
und   nach  immer  geringere  Gaben    nehmtn 
liefs*     Die  Mixtur  wurde,   nachdem  sie  acht 
Ta^e  lang  genommen  war,  mit  folgender  vsr«. 
tauscht:  Rec^  Radic^  Angelic.  Hb* Menth,  pipit* 
ana  Unc.  jemis.  inßund*  Aqu.  fervid,  Uhc.  ix» p*i^  < 
frig,  col.  et  admijsc.  Rxtn  Cortie.  Hippoeastam  *: 
Tinctn  Galang,  min.  Liquor»  anodyn.  nu  H*  (^ 
Drachnu  ij«  Syrup.   commun.l)nc^  j.  M.  D«  8* 
Alle  Stunden  einen  Speiselöffel  voll  zu  nehmsib 
—  Sei  dieser  Behandlung  nahm  die  Rrankhek 
abf  indem  zugleich  die  Einapiitzuft' 


1 


~     39     ~ 

BeUa%  finrtgeietst  würdtn«  pa  aber  diese 
igeiiy  edur  xmangenehme  fimpfindiungon  za 
len^.  BO  wurden  sie  mit  Einspritzungen  aus 
Uquor  stegnoticiu  F'ogleri  Tertauscht, 
!i«m  jOpiniti  zugesetzt  wurde >  und  zwar 
Igender  Form :  Rec*  Aq*  Calc^  viv*  rec,  pa» 
7iff,iaij»  Gwnm^Myrrh.elect^Succ*  Cot  eck* 
Drackm»  ij*  Solutioru  quae  coland.  admisc* 
laiu  liquid.  S.  Une.  scmis.  M;  D«  Wahrend 
Gebrauchs  di^er  Mittel  vermindierie  sich 
Ichleimabsönderung  des  Mastdarms  noch 
y  nachdem  der  Sclüeim»  seinen  Übeln  6e* 
verloren  hatte  und  der  Aderschlag  bedeu« 
lebhafter  geworden  war«  so,-dafs  die-Krank- 
nach  l^erlauf  der  vierten  Woche»  ganz  ge« 
war«  Die  Diät,  welche  der  Kranke  wäb« 
dei  Verlaufs  der  Krarikheit  beobachtete« 
ad  darin«  dab  er  Fleisch«  Fleischsnppeli 
Udotter  und  mit  Pfeffer  gewürzt«,  weich 
hu  Jtiery  und  Milch  uiit  £idotter  genoCs« 


~     40     — 


II. 

d  e  X    Erstarru  n  g» 

welche 

die  Körper  der  Menschen  und  der  Tiiun 
nach  devß  Tode  befällt«. 

(Aus  den  Recherches  de  Physiologie  et  CAanie  patUhn 
giqves  par  P.  M,  Nysten^  ä  Paris  lg  11  üb^ipMkxt  aal 
^t  Zusätsen   begleitet  von  Dr.  A,  C,  Mayer^  fp^ 
$^tQX  «U^  dei:  Academie  zu  B^rxi.^ 


4^3  findep  8tck  in  den  Wissenschaften  neb 
Thatsachen  vor,  deren  Studium  man  blos  defc 
wegen  zu  vernachlässigen  geneigt  sst^  weil  bA* 
bigea  dem  Anschein  nach  keine  nutzliche  Seitt 
^eigt«  Ohne  Zweifel  ist  es  auch  dieselbe  Uft 
Sache,  waruim  die  £rstarrungV  welche  eiaiii 
2eit  nach  dem  Tode  die  Cadaver  ergreift,^  bis 
auf  diese  Stunde  mehr  die  Anfmjerkaamkiit 
derjenigen  Leute»  die  sich  mit  dem  KegrabeA 
derselben  beschäftigen,  als  die  der  Phjsiologea 
erregt  hat*  Es  sollte  jedoch  in  der  A^edizii^ 
binr^chend  seyn,  dafs  eine  Thatsacho  mit  den 


^    4»     — 

itetzeA  untter  Ok'glariifiCien  in  Verbindimg 
ihtf  und  eine  Untersuckung  za  Terdianeti* 
m  den3  Grade  der  Nützlichheit  einer  eolobta 
Bateedie  kann  man  ja  ohnehin  nur  dann  ta^ 
eilen»  wenn  aelbige  wohl  erkannt  wird';  und 
Ute  dieselbe  aacbi  nachdem  man  ihre  Natnv 
id  ihre  Ursache  vollkommen  erforscht  hat» 
ine  Anwendung  in  der  Srztlichen  Fraxfi'  g^ 
itten;  so  könnte  ihre  Erforecliung  doch  den 
•rtschritten  der  Wisaenschaft  übe#hau{it  gd- 
ihlich  seyn«  Die  Untersuchungen »  welche 
kl  hier  mittheilen  will,  wurden  vornehmlich 
itev  dem  letztem  Gesichtspunkte  untdnlom« 
len.  E$  sind  jedoch  die  Hesukate,  welche 
iraui  hervorgiengen»  selbst  rücksichtlich  der 
aktischen  Medizin  nicht  ohne  Interesse. 

Die  Abhandlung  iat  in  drei  Artikel  ebg^i 
eUt: 

Im  ersten  wird  die  Todten^Erstarrung  rück« 
jitlich  der  Erscheinung  selbst  und  der  Um« 
inde  betrachtet,  welche  die  Stirke  und  Dauer 
irselben  abindern  können. 

Im  zweiten  wird  der  Sitz  und  die  Ursache 
eser  Erscheinung  geprüft« 

Im  dritten  wird  die  Erstarrung  als  einZei« 
en  des  Todes  betrachtet  und  behauptet,  daEs 
Ibige  das  sicherste  Zeichen  von  denjenigen]^ 
e  noan  bisher  kennt,  sey*. 

Erster    Artikeh, 

m  4er  Todten»  Erstarrung  rücksichtUch  di^ 
"  Erscheinung  selbst  und  der    Umstände  b(Br 
zchtetf  welche  die  Stärke  und  Dauer  derseU 
ben  aiäudern   köfuietu^ 

Die  Erstarrung,  welche  die  Körper  der 
enschen  und  der  Thiere  kurze  Zeit  nach  ih« 
m  Tode  befällt,  hat  beständig  statt,  auf  wejk 


-    4»    - 

che  Art  ittimer  idiesen  cUt  Lcibm  geraubt  yrat' 
de.  Wenn,  sie  öfters  der  Beobachtung  derPhyb 
,0iologen  entgangen  ist,  to  geacbah  dies  .an 
deswegen»  weil  sie  entweder  noch  adcfat.sid 
entwickelt  hatte»  oder  weil  sie  schon  anFgisUit 
Jiatte«  So  war  Letzteres  der  Fsll  xum  BttSpi4 
,«]s:  Haller  sie. bei  seinem  eignen  Kinde  lUn 
dritten  Tag  nach  dessen  Tode  nicht  beobsd- 
tete  *).  Der  tiefe  Schmerz,  den  der  Vater  fiäi 
len  mufste»  war  in  diesem  Falle  Schuld»  dab 
4Br  Beobachter  fehlte  und  ihn  hinderte»  aiai 
Erscheinung  zu  untersuchen»  so  lange  es  nod 
Zeit  war»  welche  ohne  Zweifel  am  drittoi  Tifl 
sich  nicht  mehr  zeigte*  Auf  der  andern,  Sflte 
war  die  Erstarrung  bei  den  an.  Asphyxie  a> 
storbenen  Cadavern»  die  Bichat  ^^)  beobip* 
tete»  noch  nicht  entwickelt»  wodurch.  .disNi 
Autor  in  Irrthum  gerieth»  indem  er  gbMXbti^i 
die  Glieder  bleiben  nach  dtm,  Tode  durch  Ali 
phyxie  biegsam;  denn  wir  werden  bald  sehfl% 
dab  in  Folge  .dieser  Todesart  die  Erstarmif 
sich  nur  sehr  spSt  entwickelt»  und  wir  weidB 
auch  den  Grund  davon  angeben«  (a^ 

Die  Erstarrung  fängt  immer»  bei  demMsi^ 

.sehen»  aiu  Rumpfe  und  Halse  an»  befallt  dimi 

.die  Brustglieder  und  geht  dann  auf  die  Bsudk- 

j;lieder  über»  so  zwar»  dafs  diese  noch  biqpsa 

Bleiben»  während  die  übrigen  Tb  eile  schon  stair 

sind.     Sie  nimmt  denselben   Weg  beim  Vptf 

schwinden  als  beim  Entstehen;    nanüich  fis 

nimmt  wieder  ab  und  hört  dann  ganz  eof  10* 

erst  und  zugleich  ah  Knmpf  und  Haie  ^  dsim 

^J  Pfopria  in  puera  vidi  nullum  ejfe  rigortm^  qum 
terfio  poft  mortem  die  Jepeiiretur^  Eltmentfit  ^xfi^ 
iogiae   f.  VJIA  p.  124. 

**)  R&Gh^rchts  sur  ia  vic  et  la  mort,  p.  332.  ■ 


^    4S    'w 

;n  BnutgU^dum  und  endlich  an  d«n  BautJib 

ern;  und  diese  bleibon  oft  eine  groCie  An- 
von  ficuTiden  ileiF,  wälirend  die  aodera 
Is  iclion  völlig  erscmafFt  sind.  Ein  einzi- 
jial  lib  icii,  daU  die  Steifigkeit  der  Bauch- 
er  früber  aufhörte,   ald  die  der  BTa9teU«> 

Bvi  dem  Menschon  und  Aaa  VierfüfBcrn 
die  Schnelligkeit,  mit  der  diese  Erstar- 
eiDttitt,  mit  der  Dauer  im  utngekehrtert  ' 
ältnira;  sie  dauert  folglich  um  so  länger, 
later  sie  beginnt.  Die  Energie  und  die 
tt  dereelben  sind  immer  mit  dem  Grade 
Unversehrtheit,  den  die  muskulösen  OrgRns 
lu^cnblick  des  Todes  noch  haben,  im  Ver>  , 
lilaj  sie  wird  somit  um  so  stärker  und 
rt  um  ao  länger,  je  weniger  die  Ernährung  * 
nuaknlöaen  Organe  gelitten  hat.  Dieseii 
acbtet  luan  bei  Mengehen  und  Thieren, 
linee  g4(waUs3men  Todes  starben,  wie  durch  ^ 
lauptun^  Erdrnfsluiig,  durcU  Asphyxie  in 
t  schädlichen  Gasarten,  oder  durch  Ertrin« 
durch  EröQ'nung  einer  grofsen  Schlagader, 
in  diesen  verschiedenen  Fällen  sind  dia  - 
cfaiedenheiteii,  welche  die  Erstarruiig  zeigt, 
/erhälinifs  mit  Hern  Grade  der  Entwicklung 
Muskelsyatems  dieser  Individuen.  Bei  Meo* 
O  .inan  athlfltiMber  ContdtoUoiii  w«|c1m 
iQlROnt^«  «taiben,  uh  ich  ai«  biob  i6 
»8  fitfied^  nuh  dem  Tod«  ai^faiweii.  Dach 
mch  «^«n  solchen  Orad'  to.q  «irii«  «i'- 
ifH^  i*^  }^  **9  nicbt  ftbarwiadan  ttonnta^ 
V^qiptni  an  den  am  Indatim  miukaiöMn 
titn,  ^C  bis  4iB  9iiM>d«Q  in  d^SMin  -^u^ 
ißt  T«tbl«lben,  •odlich  aUlqlUIg  «bnabifmii  ' 
fnt  6  bi>  7  Tag«  nach  dam  Tod«.  vfiUig 
4ffl|B*-:Ä«>Wifg«>.i«IiMit  aU  aicb  ftjbfatrt 


*    44    -* 

I 

Bleibt  aber  8cliwicli#r  nndüiaert  iÜchrtoIia|i 
bei  Personen  9  bei  ivelchen  daa  MnskeUyiiM 
v^riig'  entwickelt  4st^  die  eine  ec&IaflFe-  Fibt 
baben,' wenn  sie  schön  anch  dieselbe  TdäsiBt 
starben,  als  jene^  von  denen  Ich  eben=  eprach»  (<) 
An'dem  Cadaver  eine»  robnsten  Mannes;  dff 
an  einem  Wundstarrkrampf  starb,  sab  ich  nl 
Hm*  Laennec  die  Erstarrung  sich  stark  ennnki 
kehl  und  mehrere  Tage  anhalten*  C^) 

Sie  wird  ebenfalls  sehr  stark  nadi  Aspbf] 
adenf  welche  durch  solche  tödliche  Gasatti 
hervorgebracht  wurden,  die  der  GontraG^Ud 
.  keinen  Abbruch  thuii;  als  das  übetitaiire  kack 
Salzsäure,  das  Ammoniak-  und  salpetri|{faüii| 
aber  sie  schien  mir  schneller  ziX  eric;hc|bi^ 
und  kürzere  2eit  zu  währen' nach  einer  sAsj^ 
xie  darch  das  geschwefelte  Wasserstoffgaa*'  («) ' 

Bei  denjenigen  Thieren^  welche'  man  Af 
durch  tödtete,  dafs  man  ihnen  eine  liin^^n^ 
che  Menge  eines  unauRöfslichen  (%sea  in  li 
Venen  injicirte,  und  bei  denen,*  melche  echial 
durch  bedeutende  Dosen  von  naccoüechen  ett 
corrosiven  Substanzen  vergiftet  wnrden,  VK 
ebenfalls  eine  betrachtliche  Erstarrung  «n» 

Dieselbe  Beobachtung  machte  ich  rld* 
sichtlich  derjenigen  Individuen,  welche  n  sdff 
hitzigen  Fiebern  darniederlagen,  besondere  wsna 
es  typhöse  und  fauligte  Fieber  waren*  ;  All 
ich  und  Herr  Geoffroy  im  Februar  Z809  irda 
der  Regierung  .beauftragt  waren,  den  FerSsdnl» 
•  ten  des  Hospitalfiebers,  welches;  durch  ^ia  s^ 
nischen  Gefangenen  in  mehrere  n^iitcigMhs 
Departements  gebracht  wurde,  Einhi^  zn  thia^ 
beobachtete  ich,  dafs  die  Cadaver  aller -Smö^ 
nen,  welche  ich  an  dieser  Krankheit  atÄrtia 
«abj^  von  der  Erstarrung  ergriSPen  worden»     -  ' 

Sie  iat  weniger  stark  nnd  dauert  mchfe  aa 


-    4*    - 

b«t*'tfiii|;en.td7]uiitti8Gfaeh  Wihhmnpi0^ 
fx  d«  groEflen  fHitE»  dei  Sommerl  befoiH 
in.4eanEnen  Ländern  liarrscheiidl  tfaid  und 
Ut .  jene  •  JChanklere  von  denii  wat  mea 
Intioji.  der  Säftemasse  nennt  ^'  in  ^em 
k.-firade  zeigten.  .  Daa*  Cadaver -der jniigeii 
cheilr '  vdche;  Jin.  dieaek  Krankfaieit  aterMOt 
let.  lidi  ;dur<;b  die  betrachtllcbe-  Mffngi 
.  fluaaigen  Blatea»  ^welchea-  man: im  hSm 
oiA  in  den  Gefälaen  ^det,  nnddiurch  4^ 
aii(;keit  aus,   mit  der   die  Ffialpife  eibi 

a  allen  den  Umaianden,  welcha  daa  Alna« 
Wm  beträchtlich  geschwächt  (haben>f  er» 
n  die  Eraurmng  weniger  atatk;  «tüd  ^lauert 
le  Zeit»  als  nkdi  hitzigen  Fielaanu* '-  JBei 
en  anm  Beitpie!,-  welche  dardt  ttneatN 
dotUiiche  Anstreognng  atarbeii^' erilatebt 
hndlcr  und  dauert  :nnriknrze>'2eltiii«>'-Daa* 
.Ibamerht  man ^ beim  Menschen ^inltolge 
ser  chronischer.  Krankheiten ^r  bei  Persoft 
die  am  chros  Ischen  Scorbnt^  bei  andern 
lUkomronen  Marasmna  verfielen^  elitw«| 
^en  Lapgenscbwindsnchtf  oder  krebshaf» 
ffektion  das  Magens  9  oder  einer  ähnlishea 
Muakelsystem  schwachenden  Krankheit; 
qiht.die  E^rstarrung  sehr  schnell^  erreicht 
weder  Stärke  noch  lange  Daaer,  besondere 
I  der  Marasmus  mit  dem  Znstand '  i^on 
OFhei^Bläaae  und  Verv/i9seraiif:(huniidÜ9) 
raten  Theile  verbunden  ist^  den  man:  mit 
Namen  Cackexie  bezeichnet»  Sie  lent^ 
dann  oft  i  —  2  Stunden  nach  |Iem  Tode 
iauert  nur  einige  Stunden(  da  sie  hinge* 
)ei  Individuen»  welche  an  solchen  chro* 
sn  Krankheiten  gestorben  sind,  die  der 

irung  ,dejt  Muikelo  .wenigei^  n.adnheilii' 


-  4«  - 

f 

u^nanf  Tid  starker  ist  und  56  bis  '48^5tiintei 
dtuem  kann»  selbst  weniüIiifiltratioA  statt  hü^ 
wenn  diese  nur  nicht  eich  ^hiuF^  die''Moskidli 
btm  erstreck«^  .waa  man  iir  TieUin  KranÜkeilel 
dea.^rztoSy  so  wie  beid»^  groCsm 'AauU 
Ton  -Brust-  und  Bauchwassersnehteti"<6emsirftt 
Aber,  wenn  die  Irißitration  anstatt  sich- dufitt 
Zellgewebe  zu  beschränken/  aich  auf  die  Zub 
acbAMraume  der  Fleiscbiiber  erstreck^  eö  Jieiuni 
alS'  die  Energie  und  Danesder  ErstsnnMg  arfs 
|aUendL>'>('<^ )  -   >-.<■'  <    -- 

Bei  denjenigen  Personen,  die  apuplecdidl 
aburbtay  ist  die  ETStarmng'.^ben'  ei^'btavk  irf 
derjenigen  =  Seite, ^die^ gelähmt  war^  'Ul»;ftfit4si 
andton.  Selbst  die  Zerstdrung  des  RftdkinnMÄ 
kflSb  welcbea,  wie  es  Hn  Le  OaUois  bMli^ 
wühfMäi  diBS  Lebens  das.Pr incip  dar  Bewq|aB| 
«iid.  Empfindung  der  Terschiedenen-ThiAledi 
AnflipCBSLtst»  liindert'die  EnrarickBltUijg>'d* 
TodaSierBlarrung  nidht^- und  indert  ':wtd«r  ildi 
Starke,  nbch  ihre  Dauer  ab»  (^')  '■*        > 

i.t.,SDie  Erstarrung  welche  bei  den  irlerf&U* 
gell  Xliieren  statt  findet,  schien  mir  nidft^ 
eenlUich  von  derjenige»  •  abzuweicken^-r^lS  Jdf 
beim  Menschen  beobachtete.  Hei¥  TeAirttf 
zeigte  mir  ein  Eichhorn  cheni  welche  <4ftoAi  IM 
fjuaä-  Tage  nach  dem  Tode  starr  wä^»  *  ^OUM 
geschah  au  einer  kalten  Jahreszeit«  ^Di^ühdldif 
welche  man  zu  physiologischen  ExpirtluMM 
bendlsK^  Verden  völlig  starr  und  HftibMi'^ 
diesem  Zustand^'  wenn  die  Temperittli^'  tk- 
buCt  mcht  zur.JBegünetigung  der  Luft  jgedgtfk' 
ist^  Vrenigsteni  sechs  Tage  lang.        t:i>';  ;:.m 

Bei  einer  Fledermaus,  welche  venuSge'  W 
rer  Organisation  zu  den  Sangethieren  gehOI( 
und  die,,  rücksichtlich  der   Lebhaftigkeit  Ihrit 

«nlge  Aebiilichkelr''liitt' diA 


—     47    — 

n  ifllgt»  8ih  ich  die  EisunnBg  «rit  vi«r 
ntch  dem  Todo^  wdch«r  dutä  ErtchfiN 
K  d«t  Oehims  herbeigeführt  wurde,  auf- 


Meiefl  Phänomen  zeigt  sich  achneHer  ntch 
rode  bei  den  Vögeln ,  alr  bei  denSSuge*^ 
n;  auch  schien  et  mir  früher  %t(  dntste- 
nd  küraere  Zeil  tii  'dauern  bei  den  höclu 
iden  Vögeln»  da  bei  den  HCihnefirtifin«  Da 
ler  bis  jetat  noch  nicht  Vögei  von  Ter- 
enen'Klaasen  mit  Tierfiffaigen  Thieren' 
lemaelben  Volumen'  ^eigleiriiei»  konnte» 
nir  snr  Brhiltung  genauer  Reaultale  noth-^ 
ig  an  te^n  acheim,  so  kenne -Ich  auchdid' 
kiedeaheicen  ntcht,  wdchedie  Eritammgf 
clitlich  Ihrer  Dader,  in  dem  eiik'en  nnd 
a  bei  gleicbgeaetctem  Volomen'  darbietet* 
veita  bloa,  dab  iie'  bei  irielen  Vögdk 
Ire  Tage  damrti  obwohl  üe  aehr  achndt 
tt.       ■ 

te  dauert  nicht  80  lange  bei  den  FVÖtchen» 
i  den  vierfüraigen  Sängethieren,  obwohl 
ch  spiter  entwickelt«  Die  Eidechsen  scbie* 
nir  den  Fröschen  sich  in  dieser  Hmslchlf 
r  an  nihom. 

n  den  Fischen  wgt  die  Erstarmtig  S%b 
e  Unr^elmäraigkeit«  Der  Hornhecht,  eiMr 
lus    dem   Geschlecht  Esoxi   nach  Linnfp' 

Hr.  Dumerit  aus  der  Familie  der  Sfago* 
)  stirbt,  so  wie  er  aus  dem  Wasser  komnif^ 
ich,  und  wird,  so  zu  sagen,  im  Sterbeh' 

Die  Erstarrung  dauerte  in  den  Ihdivi^ 
dieser  Art  höchstens  einen  Ta^.'  '  Sier 
etwaa  minder  schnell  bei  mehreren  Ar- 
nr  Gattung  Labrus  nach  Linni  (ans' der 
ie  der  Ijeiopomes  nach  Diim9rit)  an,  btilm 
s  scorpio  l^  (aus  der  Familie  G^kato^äty 


-    48    - 

d..i»  der- Dickköpf e»  nach  JOumeril  entsteht  aii 
im  Gegent^fiji  seht  spjt,.  und  daoert  b^  ^ 
sem,  l^ischOf  fwielcher  ctal^r  lebhaft  i^t» : .  Üngei^ 
als  bei  den  genannten  Arten«  Bei  den  .K9rps 
fen  fängt  sie  ebeofalla.  xiemlich.  .0|>ät'.aix,iiuDd 
dauert  ü^er  einen  Tagi.  Aber  beifellen'FiBchjn^ 
^che  ich  beobachl^tlce^:  Fon  der  (Schwer^,  TOt 
150  Grammea  (d»  i.  too.  4i.Vmm).  bis  zu  (jet 
van  einem  ]^i^raiae,(d.  i*  von  phhgeJShira 
Pf  leiden)  fykf^  die>£ratanruiig  um  Rumpfe  a^^ 
pnd^^^BtrgrifiE  «pd^nocdie  «Flpsten,  und  hörte  fiab> 
ker>u^  9la  bei  [de»  Vierfü,fserm.t^Icii  KdUeda» 
her  kßcklKk  voraus^  d^lß  teA  b^  Fi^chen^  iFQl 
^9<;h  gröberem  Volumen  j^ben  sq  der  FallMf^ 
yf€^  jar  w  Allgemeinen:) die  «Fiache  edmelte 
ailftdie  warmblütigen  Thiere  faulem 

, ..  .  Die^irvgen  Thiere^  .welqbe  iniohrem  buMi 
^^  gegli^derrtiBa  Seelelil!  lAben,^  aind  nicht  dl 
if ip^en , .  'velciie  'lUMckk»  deoir  Tojile '  eretarraiw 
Man  beobachtet  daa  nämiiche  Phähomenaiud^ 
l^i  fiUeQ  T^i^ren.ohnA  Wirbeliautei  welicfaeeii 
^nteracbeidbaree  Muskeldystem  haben;  aok^ 
aind:  die  MollnakeBf  die  Würmer»  die  GnM^ 
ceen,  di|8  (naekteii»  j^nd  .aelhat  niiter  den  Zeo*  1 
phyten  die£ingeweidewürmei^:die.SpiUwfijnnary  I 
^.  'Ericbocephalen»  waAiuberhaiipt  idle  Xhiace^  | 
4en^  die  Naturfordchfl»  ala  Charakter,  eiaae 
elaatiaphen  Körperbau  isuachr^elben^ 

J  V  Dßt  MomenU .  mit  Wj^lchem .  die.  E^^tai;;^!!^ 
^liegipp^  ifi^  bei  allen  Thier/en  derjenige»  in  wd^ 
^MH  die  .Lebenswärme  zu  eidöschen  ,  scheuitf 
Dioieif  Moxnent  entspricht,  bei  den  SSugetliM» 
lea  nud  Vögeln  dem  j<»nigiQn  f  mit  welchem  dUj 
Contractilitat-  der  ortsbewegenden  Muakfdn  .diu 
Fahigkeitf  durch  künatUehe  Reize,  auf  m$ 
merkliche  Weiae  in  Tliatigkeit  geaetzt  zvLwm 

d^if  verliert»  qa^  »ui .  dem:  EuAkl  ifl^  aelbigi 


-^    4d    - 

.ÜA  irerkefteu  Man  kann  dahdr,  htnröt  mail 
Versuche  anatdlt,  gewifsdeyn,  dafir,  sobald  der 
Rnmpf  oder  die  Gliidder  des  Cddaverd  eines  waml« 
lÄudgeü  Thiei'es  ersUrrt  sind,  die  Maskeln 
dieser  Theile  mehr  fähig  sind,  fibriirende  Con^ 
tncttonrtQy  QCÖTttractioYu  ßbrillaires)  welche 
kram  dem  blcfsen  Auge  sichtbar  sind^  auszü^ 
kben^  Contriictiönen»  welche  am  öFteirsten  sich 
mat  die  benachbarte  Fiber  der  Sehnen  b^ 
Schränken;  denn  der  Muskelleib  selbst  giebtnot 
inlser^t  seifen  ^ehr  ein  Zelchlsn  von  Empfind« 
Uchkeit  fot  die  stärksten  Reize«  (<) 

Da  nnn  die  Lebenswärme  und  diesichtbari 
Gontrüctilitit  der  Muskeln  sich  um  so  länger 
iiach  dem  Tode  erhalten ,  ja  weniger  der  Kör« 
per  dem  Zutritt  der  Luft  äufgesettt  war,  $o 
folgt  darai!ks»  dab  die  Erstarrung  diejenigen  In^ 
dividoen^  wefche  im  Augenblicke  des  Todes 
vor  den  Eitoflufs  der  Atmosphire  geschützt 
vraren»  Tiel  später  ergriff,  als  diejenigen ^ 
Welche  diesem  Einfiufs  ausgesetzt  waren;  Die« 
glee  bestätigt  auch  die  Beobachtung  denn  die 
tödten  Eörper  derjenigen  Personen,  welchd 
lician  mit  guten  Bedeckungen  in  ihrem  Bette 
liegen,  lüffst,  werden>  unter  übrigens  gleichen 
Umstanden,  viel  langsamer  starr,  als  die  der« 
Jenigen  Personen,  welche  sogleich  dem  Zutritt 
der  Luft  ausgesetzt  sind;  z.  B«  die  Körper  der 
Individuen,  welche  in -den  Spitälern,  oder  durch 
dtts  Schwerdt  des  Gerichts  sterben«  Weil  sich 
itt  den  Cadavem  derjenigen  Personen,  welche 
iregen  Beraubung  von  athem barer  Luft  an 
Asphyxie  starben*,  die  Lebenswärme  sehr  lange 
ecbiit^  so  bleiben,  in  Folge  dieser  Umstände^ 
die  Glieder  auch  sehr  lange  beugsam*  Diese 
Erschlaffung  zeigt  statt  einem  Mangel  an  Le« 
ufseirutig,  verursacht  von  der  Einwirkung 
jgurn.  XXXXIII, B.  2. St.  D 


^     50     — 

dot  schwarzen  BluteSt  wie  es  Bichai  {fU^ßuh 
ehes  phyfiologiques  für  la  vie  et  la  mort  f* 
531*  ^^332.)  vertuuthete,  im  Gegentheil  mm, 
noch  sehr  bedeutende  Thatigkeit  der  Lebenii 
kraft  an.  (^) 

Die  Ersurrang  entwickelt  sich  ia  jete 
Stellung»  was  für  eine  man  immer  dem  Riuei 
pfe  und  den  Gliedmafsen  eines  Menschen  ojif 
Thieresji  welche  des    Lebens  beraubt  wiifd% 

geben  msg.  (  O 

Diejenigen  Organe»  welche  -der  Sitz  dt 
Erstarrung  sind,  widerstehen  während  derZlit 
als  diese  dauert»  der  Einwirkung  chemisdar 
Kräfte^  und  diese  Kräfte  fangen  erat  dann  U 
wirksam  zu  werden»  und  die  Trennqng  deripi^ 
ganischen  Elemente  herbeizuführen ,  wenn  Ä^ 
Organe  ihre  Beugsamkeit  wieder  erhalten  kl» 
ben.  Ich  zweifle  auch  nicht»  dafs  das  Gewshi' 
während  der  Erstarrung  schwerer  zu  zenellNI- 
sey»  als  sobald  sie  aufgehört  hat. 

Da  die  chemischen  Kräfte  um  eo  atiihv- 
auf  die  organischen  Kräfte  einwirken»  je  niskt 
Bedingungen  in  der  Atmosphäre  vorhaads 
sind»  welcbe  die  letztern  schwächen^  eo  mi 
auch  die  Erstarrung»  welche  man  gleicksM 
als  das  Maas  der  Gegenwirkung  der  orgenisdHA 
Kräfte  auf  die  chemischen  Kräfte  betreckM 
kann»  viel  schneller  aufboren»  wenn  man  ikd 
todten  Körper  einer  feuchten  Luft  tmd'ebMI 
Temperatur  von  18  bis  S5  Grad  R.^  welche 
tauglichsten  ist,  die  amoniacaliacfae  Oihn 
zii  begünstigen»  aussetzt»  als  wenn  man  sie 
ein  trocknes  Mittel  versetzt»  dessen  Tmajfmm, 
tur  nur  unoi  einige  Grade  das  Null  übeietINyb 
Diese  Erstarrung  wird  jedoch  noch  viel  läiig^ 
in  einer  erhöhten  Temperatur  dauern»  al$  weofl 
naan  die  Körper  einer  Temperatur  ensseui« 


-    6i    - 

eiche  hlnllsglich  tief  wäret  um  die  Oefrie« 
mg  der  Fencntigk^ten,  weldie  in  die  Zusam* 
.ensetiiing  des  oi^niidieD  Gewebes  eingelien, 
I    bewirken«       Wirklich  erhalten   die  .starren 
hrile  euch  die  gröbte  Weichheit»  und  faulen« 
snn  aie  in  begünstigende  Umstände  Tersem 
erden  9  schnelle  so  wie  man  den  Körper  eines 
enechen  bder  Thieres»  getödtet  durch  wss  inn- 
er f&r  eine  Oewaltthätigkeitf  im   Momenta 
E>  eich  die  Erstarrung  entwickelt»    gefrieren 
fety  nnd  wenn  man  ihn»  sobald  die  Gefrie- 
ing  eingeCMen  ist»  einer  Temperatur  aussetzt^ 
eiche  zur  Schmelzung  der  zwischen  den  Fl- 
nm  der  festen  Theiie  sich    befindenden^  £is« 
eilchen  mreichend  ist»  wahrend  auf  dieselbe 
eise  gelödtete  Körper  in  den  wärmsten  Ta« 
D  des  Sommers»  oder  einer  künstlichen  Tem« 
rmtur  von  i8  —  ^5  Grad  R«  ausgesetzt»  wenig« 
me  zwei  Tagelang  ihre  Erstarrung  beibehalten 
itten.     Man  begreift  wohl  die  Ursache  dieser 
rrechiedenheit;  im  ersten  Falle  bat  nicht  al« 
n  die  Kälte»  durch  welche  die  Theiie  gefro« 
D»  die  Ursachen»  welche  die  Erstarrung  be« 
ngen»    völlig  aufgehoben;  sondern  die  zwi- 
len  den  Fibern  der  festen  organischen  Theiie 
bildeten  £is«Cristalle  haben  auch  noch  me- 
anisch   auf  ihre  Textur  eingewirkt»    so  wie 
)  Muskel-Bündel  von  gefrornen  Körpern  auch 
It  der  gröfsten  Leichtigkeit  zerrissen  werden 
nnen:  im  swdten  FaU  bewirkt  eine  Wärmen 
dche  zur  faulen  GIhrung  am  tsuglichsten  istp 
ur  eine  gradweise  Verminderung  derjenigen 
ifte^  wdchedie  Erstannng  verursachen.  (^) 


D  e 


w    5»    -= 

Zweiter   ArtikäU  ' 

yon  dem  Sitze  und  der  Ursache,  delr   TSdi 

Mrstarrung^       -     : 

Die  Organe,  welche  der  Sitz  der  Todi 
Erstarrung  sind,  können  keine  andeire  eeyni 
die  Haut,  die  fibrösen  Theile,  welche  die 
lenke  umgeben,  die  Synovialktfpseln^  tuid  < 
lieh  die  Muskeln,  Man  kann'  schon  aüd 
Torhergegangenen  Beobachtungen  schlief 
dafs  die  Erstarrung  diesen  letztem  Organeti 
zuschreiben  sey*  Aber  Wie  gegründet  i 
eine  Voraussetzung  seyn  mag.  So  hat  sie  i 
nie  den  Werth 'eines  Beweiset«  £evDr  i 
einen  SchluCs  £öge,  wäre  es  daher  Tiöthi& 
Erfahrung  seine  Zuflucht  zu  nehmen,  und 
xie  Resultate  mit  denen  der  Beobachtafl| 
Tergleichen^ 

Die  natürliche  Weichheit  des  tiaut-Orf 
läfst  kaum  die  Vermuthung  zu,  dafs  selb 
der  Sitz  der  Erstarrung  sey.  Um  mich  jed 
zu  vergewissem,  dafs  seine  Anheftung  an 
unterliegenden  Theile  daran  keinen  Anl 
habe,  nahm  ich  an  einem  Su^bject,  bei  weld 
die  Erstarrung  völlig  entwickelt  war,  di^  fi 
von  einem  Theil  des  Armes  und  Schenl 
mit  der  Vorsicht,  keine  Muskelfieber  kü  vi 
tzen,  weg,  und  die  Glieder  blieben  ao  atanv 
zuvor« 

Ich  nahm  sodann  die  seitlichen  Bäi 
am  Knie-  und  Ellenbogengelenk  weg,  oi 
dafs  die  Erstarrung  der  Glieder  im  geriDga 
sich  verminderte«  Ich  öfiFni^te  sodann  die. 
novial-Kapseln  an  denselben  Gelenken,  i 
spritzte,  um  die  Anwachsung,  welche  die  i 
diickte  Gelenkschmiere  etwa  zwischen  den  ' 
lenk-Ober flächen  hätte  bewirken  j^önnen^ 


—     SS     — 


rttSreBf  WUter*  In-dietelHtn,  «iline  daCB  äi% 
sUmiDg  in  tititt  verlor.  ( ^ ) 
'  Digagen  hörte  iie  ganzlich  aaf^  ab  man 
e  Maikän,  welche  während  dem  Leben  die- 
nige Stellung  des  Körpers  hervorgebracht  hat« 
üp  die  er  nach  dem  Tode  annahm,  quer 
ircheehnittt  so  konnte  man  den  Arm,  wenn 
im  Moment^  wo  die  Ert tarning  ihn  eigirif« 
1  faetti^  dem  Rnmpfe  angenähert  war,  nicht 
rÖD  entfenpen,  ohne  einen  merklichen  Wi« 
ratand  zu  emp&iden ,  aufaer  man  durchschnitt 
n  groben  'Bmstmnskel  und  breiten  Hucken- 
nekel*  nahe  an  ihrer  Anheftang  am  Oberarm- 
in«  War  daa  Gelenk  des  Ellenbogens  in  der 
icitrecfcung  erstarrt,  so  mufste  man  den  drei- 
pfigen  Armmuskel  quer  durchschneiden,  um 
n  Vorderarm  gegen  den  Oberarm  zu  beugen^ 
A  wenn  sich  die  Erstarrung  während  der 
mgung  entwickelte,  so  mufste  man  den  zwei- 
pfigen  und  innern ,  Armmuskel  in  die  Quere 
silen,  um  den  Vorderarm  ohne  Schwierig- 
it  ausstrecken  zu  können^  Eben  so  mufste 
an,  wenn  die  Erstarrung  der  Bauchglieder 
ihrend  der  Ausstreckung  des  Unterschenkels 
gen  den  Oberschenkel  eingetreten  war,  die 
fane  des  dreiköpiigen  Schenkelmnskels,  um 
s  Glied  Mengen  zu  können,  durchschnei- 
n,  und  hingegen  die  Beuger  dieses  Gliedes 
eilen,  wenn  die  Erstarrung  in  der  Beugung 
ii  entwickelt  hatte* 

Diese  Versuche  stimmen  mit  der  Beobach- 
ng  überein,  und  beweisen,  dafs  die  Erstar- 
n^  welche  nach  dem  Tode  die  thierischen 
hrper  ergreift,  von  den  Muskeln  ausgehe» 
ber  welche  Eigenschaft  bewirkt  in  diesen  Or- 
inen  diese  Erscheinung?  Sie  ist  Tielleicht  nur 
•  folge  der  vitalen  Contraaüitit  oder  einer 


-     54    — 

{ihyslflchen^  Tön  ihrer  TeKtur  MißhffmAi 
genschaft,  wie  die  ContracdUtit  dee  Zell 
be<)..  Die  folgenden  Beobachtungen  laeee: 
n^n  Zweifel  mehr  über  die  Löeung-cUaeec 
übrig«  '  .  - 

i)  Wenn  dieee  ErscheiniingVoin  ^ne 
aiachen  ^igenachaft  herrührte»  eo  .  müCM 
jdieae  fiägenschaft^  achon  deswegen^  well  ai 
Leben  fremd  ist,  sich  zu  jedir  Zeit,  ec 
düa  mit  derselben  begabte  Geweben  aeine 
gritat  erhält,  gleich  bleibt»  der  jiatmlidi 
ataxid  eines  Gliedes,  deaaen:  Mutkdln  in 
Znatand  der  Contraction  aind»:  aoch  der  Zi 
der  Erstarmng  während  dem  Lesben  aeyi 
lein  man  beobachtet  gan%  daa  Gegentheil 
von,  denn  in  denjenigoi  Umatänden,  ¥ 
der  Willkühr  unterworfnen  Muskeln  in 
absoluten  Ruhe  aind,  wie  diea  im  Schlai 
findet,  zeigen  die  Glieder  die  grofste  £n 
lung,  und  ihre  Gelenke  aind  völlig  bee 
Dennoch,  iat  aber  die  Zeit  des  Schlafes  diej 
welche,  wenigstens  im  gesunden  Zuatan 
Ausübung  der  physischen  J^genschafte: 
Organe  am  mueisten  begünsdgt* 

a)  Untersucht  man  die  Beuge*  Mc 
wenn  die  Erstarrung  bei  der  atärkaten  Bei 
eines  Gliedes  eingetreten  iat,  ao  sieht  maz 
aie  in  dem  nämlichen  Zuatandeaind,  als 
der  Wille  aelbige  im  lebendigen  Zaata: 
Contraction  veraetzt  hatte^  nämlich,  dal 
atatt  Erschlaffung  und  quere  Falten  so  m 
fest,  verkürzt  und  verdickt  aind«  Dieeea 
man  leichter  an  gewissen  wirbelloaen  Tl 
beobachten,  deren  Muskeln  nicht  an  kndc 
Stützen  angeheftet  sind,  und  ao  auf  vn 
Widerstand  sich  verkürzen  können«  Die 
takeln  der  Sepien  önd  die  Erdwoimer  m 


r 


«  ^ 


%t:tMiidhi^*Mf  Maii^  dar  AusBelmbiiii  d«  k 
i'-K%|g!dBi-  ConcractttUit  des  OtittlN»,  t«ft 
iiK;inilia '  ir«fffe&E«^  sum  B^i^Mf  dm  /km 
iii'lInlBcliim^dar  io  ebM  nifvk  iiiji^«yMKi^ 
ptfhtw-'üfid  «titifltt  «ndftm  Mi  di»  ^ll(lKlibr 
nmi  IS^ügang ,  Mtblöbo  nun  «InifB  ;ZMt 
JÄKer  d«D  Aftweiköpfigfik  Annttüiriltf  d«»  «n» 
Mv  tHftd>ar|^che  ihn  ttfrdKnttijbMr  Mi» 
t  dM*  entern  Amtm^  wMn-^Adi'rtjjUt'&iMar« 
j^t  dnMükdt  bar,  f ö  wlfd  tttoti  Ubm.  Mk 
»fvfrftfl^fige MimMi  wtlch^ nuoi cnoiUlbk 
^  Mnoi  (Btfras  kui^er  gMT^rdtn  iär/  luiddjifli 
rln.  d«r  Btnganf  «idi  btffindMde  ÜMH  nn^ 
-imhr  eich  verkänt  bat,  J9  ¥oBki|lfuliinÄ 
|-BiMi«uig.war*-(p)  < ---  ^i*«« 

S).Wittn  man  aäie  btnMng^dtelCrift.iilib 
Mde^'vnadn  Glied,  Wekhetf^HMÖirrt^'itt^te 
h  jEiimnd  derErecbiaffang  zn  irenwtaen  und 
ieiiit«r-dl  dann  der  Hube,  so  wiid  eicb  die 
emiunf'  nüht  mehr  entwiäcebi ,  nnd '  alie 
denke  wenlen  die  gröbte  Ereddaffiing 'bebal- 
Bf  wm  aldbc  geecbehen  könnte^  wenn  diese 
eduinttng  Ton  der  ContractüHat  des  Gewe» 
e  InfrfUurse^  weil  diese  Eigene^afi  nur  mit 
r«^  Babocknang  oder  mit  der  anfl^gendaa 
isdnils  enfliört.  Man  sidit  ein,  dafir  die  Mwh 
Im  in  dieeen  Umständen  ersdUaA  Uerbeif, 
iL*  Are  Titaie  Conunactilidh^  i^tfcb^noobfort* 
p  to  länge  sie  die  Eritaiimiif  detr- andern 
bewirkt^  dennoch  an  schWtieU  iit^  tim 
riü  BiettNTfung  in  dem  OUede  lienrorzurufeni 
rnvelchem  man  sie  au%ehoMk  -hatte,  {py 
•  «iä  Die  Srsiammg  befo^t  bei  ihrer  Ver» 
Ißtmupg  ^iKtAJbxmKk  -VtrBeven  den  «btttcben 


w  56  ^. 

Gatigt  welcfato  die  vitale  Gonttaction  naipbdefli 
Tode  befolgt»  So  wie  diese  ContractUitit  in 
den  Muakeln  des  Rumpfes  aofhöxt,  wahrend  nl 
noch  in  den  Muskeln  der  Gliedmafseii  eich  kiSii 
tig  beweist,  so  verliert  sich  auch  die  £ratamia| 
viel  früher  im  RunvpCe,  als  in  den  Gliedmi« 
Jben«  Was  die  untern  GUedniafsen.  dea  MiBOp 
scheu  beticifft,  welche»  wie  wir  sahen ,  lingv 
starr  bleiben,  als  die  obern.  Gliedmafsjm»  «i 
rührt,  diese  Abweichung  w>ohl  von.  dem'  Unt» 
.schiede  in rdeir^  Muskelmasse  dieser  Gltisder  bflL 
Die -gen^nn^n  Thatsachen  beisreiaea  usf 
l^mstöIsKcb,  dsXs  dieContractilität.der  Masksb^ 
vrelcbe  noch  dazu  sehr  geschwächt  ist,  die  ei» 
xige  Vrsi^che  der  Erstarrung  sey,  welche  die  KIb> 
per  der  Menschen  und  der  Thiere  nach  den 
Tode. ergreift*  Ma^n  kann  daher  nicht  bebaiip  ' 
ten,  dafs  das  organische  Leben  in  den  Moskds 
^^ifgehört  habe,  weil  es  sich  nicht  mehr  dvdt 
vnsem  Augen  sichtbare  Bewegungen  a» 
spricli^t,  und  es  scheint  mir,  daCg  jnan  in  di0i 
fer  Hinsicht  zwei  Zeiträume,  in  denen  astk 
dem  To.de  noch  fortdauernden.  PhänomeBm, 
.:^a  unteracheiden  habet  i>  den  Zeitraum»  «s 
die  Lebensw^rme  noch  merklich  vorhanden  iüb 
vnd  wQt  die  Muskeln  noch  ihre.  Fahigk^t, ^fof 
äufsere'  Reize  in  deutlich  kennbare  Gontradioi 
zu  geralbep,  beibehalten  haben;  dieser ZeitraaA 
ist  der  der  ^iichlaffung,  welche  der  EratamaBl 
yorangebjt:}  .2)  den  Zeitraum^  wa  dieiX^batai 
w£rme.  vmiicbtet  zu  9^n  scheinl^  unddishB». 
wegimged  nicht. mehr  deutlich  sichtbar  mA 
ijiro  das  lieben^  auf  dem  Funkt  zn  erlSschü^ 
sich  in  die  Muskeln  zurückzuziehen  .achaiMi 
und  dort  den  Krampf,  welcher  die: Jbiiianraiig 
ausmachtf  bewirjft.    Dieser  Krampf  kann  folj^. 

liclit  a^  w^^i»Wt9Avßttwgpng.öm^h^ 


airfl/cbft.dif  EJeiiKime  der  Organif aiiozi' «uCl»!^ 
l$i«iv  a^^iven«  .h6tnichtet..>f erdea^ -^  Vftü  <iU$ 

Wgiiptmgt  jagte». glcichaam  dtirchi  eine  VMii 
ml^llpgU^e  Ennudi^g .  schöpft  .:59nliide^?'3l6i 
^raurrt  .4ieaea  Thier  auc^  iip  StepbeiH  tuib^nBa 
lielben :  Qi^xid  wir4  .d^lHU)«  TtelfnätbeBÄreicbit 

^en .  \Vild^ret(gea.china^  fn»:  tdf  das  finjea:gleaai( 
todtgjqiKjhQftBeneliJöawavjs  .  ?.-  /-  ,  "irv>  ; 
,  .JPa  difa^  lEirs^n^QDgr'ini  yieleD'UniaiandM 
#Mt  iS.lw  8^  Tage  Mch^dim'Tod&attihöci^  alaa 
f Olgfwei^e.  lange  najoh  d«m,  gSnzlichen  ErlOtcben 
iMifl^^iT^oiieixiGuaseai  a^jkasnaie  heioe/Beuie« 
iwif.Tiiif  dieaea  habaitrr'.  Dieae  fieolucUttifj 
InweifTt:  eben^lU^  Wie  fdie  ,im  .yprhecgdiiiiden 
Äbaclmi^  *)  •  erzählten*:. Tfafttsacheh^r  «dafa;:^« 
4;JpAtraaUität  der  MuiAeln'  von  dei^  Tiuitif^M 
dnH^Btfvu  g^nzUcb  fmftbfaaxigig  iat^,  ^Aüfdec 
«ndenEi  Seite  ergiallt  aidk  anaderläagenaiSlaiiee 
^ioaer  JEtratarning  bei:  wamifblüiigeii  Jila  bei  kaU« 
't^l^LÜgen.  ^fa^frenft:  dab  die  Behauptimg;  ab 
da^re  die  Contractilität  bei  diesen  üngit^üä 
bei  jenen»  nur  dann  strenge  richtig  iat^  wenn 
man  toxi  dena  Zustande  der  Contractilitj^t  wj^« 
xend  dem  ersten  der  zwei  Zeitraünie^*  weictie 
ich  rncksichtlich  der  nach  dem-  Tode  noch  za 
bam^l^nden  Lebenaeracheinungen  .fealadtzte, 
^ricbC}  d.  h.  wahrend  demjenigen^  in  welchem 
aSich  in  .dem  Muakelkörper  noch  durch  bekania«. 
%i  avCMore  Reize  dentliehe  Contractionen  hekw 
Torbongen  lassen.  •  Audh  ist  man  zu  aehr '  be«»- 
ipähtt  dieae  Thatas^che  zu  generalisiren»  indem 

«.f)  In  der  Abhandlung.'Tpii-  jkim  ^ustixide  dtir  i^r' 


*-    iJ8    - 


Mi.  ■    -*    *J 


fffin  iaip^Mit  ttian  nnr  bei  etnigm  iBilllmga 
Mtblötigeir  Thiere  beohachtate,  aafaUeltaN^ 
diMe.^  fer  es  aber  at^erkannt^  dab  die  Goütinc^ 
.ttUUit  »ich  wirklich  erst  mit  der  £mär«^tij^4llA 
Itofft^  10  «irird  die  Behauptung  über  die  'DtMt 
dieser  fitgten^cbaft  t>ei  den  kflitblütigewTliieM 
ineiir  und  irnehi^'{>rt)bleraati8i6li»  ^<» 
»Aue  äein  Vorbergehendein  ach  eint  nütf^eä 
fol|pan,  daf«  in  den  Muskeln  der  willkührlichet 
Benregttng ,  -  unablmvgigi  •  von  der  Spannkrt0 
{tonicite.)^  welche  der  £mahmng  in  deA-iMiist 
kohl  >oystfeht,  drei  Aareri'«iron  Goifitlraetaititi 
welche  «lie  vom  Leben  abhängen,  vtirhtefeM 
•ejen»  i)  die  thierisdie  GentractiKrät,  wdAi 
nur  '  während  dem  Leben  sich  kund  -  -  iÜilti 
ft)  die  merUiehe  organische  Contra^tilititV^ 
ren  Wirkungen  aich'nobh  betrlchdidui ' Bll| 
nach  dem  Tode  aaf  Anwendung  künetlidM 
Keice  offenbaren,  3)'  eine  An  unmerklidMr 
orgaiiiiUier  Contractilitat,  wohin  marip  ntfle  K« 
etarrung.  dea.Todten  xtL  rechnen  hat,  uttd'wi* 
che  öften  mehrere  Tage  nach  dem  firidedilB 
dir  fimpfmdlickkeit  der  Moskehi  «af  JÜün 
ftetdaaerc  (9)  .  .    u. : 


rx 


Dritter  jirtikeU 
.  f^om  der  Todten^Erjtarrwtg  als  Zeiehmn  Alf 

Todes  betrachtete 

Man  findet  in  den  Schriftsteilem  zehbek 
che  Beispide  von  Bertonen,  welche  fär-todir 
gehalten  wurden,  und  welche/entwedet*  wAM 
xend  man  sie  begraben  wollte,  oder  aelbet  ecbotf 
int  Grabe  wieder  zum  Leben  erwaditeiu  Me^ 
iKshen,  welche  man  todt-^glanbie  nnd  -di« 'iMI^ 
öffinen  und  zergliedern  wollte,  gaben  beim  er- 
ateü  Sfchnitt  dea  anatomieeben  Mtikums'  «te 
grolsen  Erstaunen  der  Uniattiiendeii»  deüiiffidif 


MIMB 


m 


^ 


klEÜlmir  nidiMa  JiUfi|  niiftUt^  ab  «m 
hMfak^lMiMi^  mriMt^^etnimk^  iiwüllBlinkp 

iir  2tidirä  4m  gbiM»  mii  iipnhiflhini.  ijüii 

JUiil*t^€AmmklAm\(kiün^ 

«r  Ablieft»  JU  iittrii-#idifpMchlich^;ilifc. 

UMtrtdiMOT  dnLlOrgaM  vAUg  JtSIte  stokL 
Mr  dl»  inaeraBi  «nri  ;iD(MBm  :SiiitM^  pti 

r:brirtnnf  ii8tjiinBMr.Uaipnrft.^M>irib« 
lUb  imr  tdwi' AuClidmn  dar  ThiHgkiifedto 
dlft'Vlid  dar  L«sig«,.folgUdi.«DslpAgft}di» 
MKieh  ftüdMmfv  idum  mi  wirlnHi4UM(i 

Milrf.iii  swelfoÜtaMn  Fittm-r  awiftiiwtt»» 
dttf  .ob*  «ine  Pnrscm  Ubond  od#tiqdfc»st)4 
httfU:  9A  di^MT  ArtderllntorniciMlmg^Mt 
:sii«l.fldiwiariglicit«ii  zn  übekwiadm^  k^ 
rbWgkiit  dea  Herzens  and  dar  Laag»  kMMi 
iwSüen  Krankheiien  oder  bei  tiefinr  AIM^ 
der  Seele  einige  Zeit  etille^  aceheftf  wie 
'.dies  in  der  Ohnmacht,  dem  LMhaigM 
beobachtet  und  man  kann  diem  StUlaaCl^ 
Ar*  eine  völlige  Tilfnng  der  TUligÜSt 
t  Orgafie  anaehen^  ao  wie  nnin  adieat^dla 
a  Aapliyxia^  dnrch  wdcha  din  GUvd  djwdi 
Stob  "^nea  quetachendü»  lUhrpera  nvaalHf 
M^  fijyr  Brand  angaaehen  hat.  a)'Die  B» 
mgen  dea  Heraena  amd  der  Longe  Ir  Snwk 
e^rfaaen  Unaatiadea .  ao  achwauE  »tefüMn^' 
ale  für  den  Beobaehiar  aiaht  iMÜt  Md* 
aber  ^d»  •:•    •  •*•. 


;6b    '-^^  . 

^ ,  W^0nii  itttn  somit*  dasAiKIöpFioa  Idffr  /Artü 
rien  nicht  mehr  fühlt,  wwtton  die^jurf  dit  te 
getid  des  Herzens  gdegfce  Hand  kenie  BeifSi 
-güng  allda  mehr;  unterscheiden  kanii^'ieo  Iit 
man. nicht  im  Stande  zu  versichern.^  dabÜi 
•Cürculation  erloachsn  sty^^ai,  nicht  ^iiinsV'difa 
iie  biäfs  ausgesetzt  habe;  das  ^Herz  'kann-ta 
feiner  Thatigkeit  so  *  geschwäofatt  aeyn  ^  ^  dafip*  -m 
qcddbüt.mehr  so  viel  Kraft  besitzt;»  daSi  «nutüa 
ijtte  6efä£se  der  Oberflächjft  des  KdrpasL:zii  nk 
.ben,  noch  dafs  seine.  Schlage  an  der^W«nAdf 
fdes  Prastkastena  zu  >  spüren  wareni(  )  OaMeilb 
rSaaäet  b^  den  Luiden  statt,  bc  UupiiiThil^i 
•keltf.  geschwächt,  so '  erheben  aiacH.  da«  iUfiiMl 
flicht 9  das  Zwerchfell-  ist.  der  .mt^igk.hnmfU' 
jtion8n;iti9kely  welcher  sich  zuaanunenziiUiti  flA 
nthxü  ZxLsammenziehung  bahn  so  schwach  ji|U^ 
4zb  sie  keine  Bewegung  an'  den  Wnniliiiipl 
^er  Bauchhöhl« ];ierTorbringt;  der  SpAogd^'weU 
•chen..man  an  den  Mund  und  die  Nase  hAi 
iBt  ein.  schlechtes  Mitte)»  über  das  Vorhandifr 
aeyn  des  Athmens  zu  urtkailen;  ä^nn.  ar  kaaa 
isich  durch  Dünste»  welche  die  Respiiration.  nkhli 
^angehen»  trüben»  und  viele  Menschen^  bei  de* 
aien/en.nicht  angelaufen  ist^  aüid  dennoch  lio 
-der  zum  Leben  erwacht^  Ein  noch  uasiite 
4^es  Mittel  ist  die  angebsannte  Kerze»  welchs 
^matf  an  den  Mund  halt* 
r  .:Man  mufs  bekennen»  daTs  man  in  'dsa 
a^eifelhaftesten  Fallen  immer  auraarlicha  Rei» 
Äiititel  9Ait  Erfolg  anwandte;  als:^  Entwickhuj; 
^wi^ser  Gaaarten»  welche  mm  in  üie  Nhs 
atr^m^n  Uefs»  Einbringung  von  durchditeg^ 
alen  •ilp'tüßsigkeitent  oder  Ton  einer  f  eder.  ia.jüe- 
felba  HöfaJe;  Stiche  oder  Scarifidationaa  u|  die 
4ltolit  fiBuadf  die  f'uEMohlQ  oder  in  andera  HmUs 
^f]f  korpe(licb.en  QberiSIchej^   die  Anifaqddw 


6%^    — 


JBlfl9enp/li4tern^Bre;iiiitii^eln  etc.  fetiiläW 
h  biflwtBUen  schon  der  Kall  gewesen  i   dab 
lonen,  ■  weiche,  kein   Iiebenizeichen  -neht. 
i  eich. gaben*,  auch  nuf  die  Anwendung  die*i 
Reiemittel  nicht  die  mindeste  Empfindlichiir 
;  mehr  zeigten»  obwohl  der  Tod  nur  echeinpi 

war»  ■  Daher  verschiedene  Schriftetellery  alai 
dl  ZaehiaSf  ^inshtv^  Bruhier^  d^  FiolivUEef 
ttinzigea.  charakteristisches  ,Zeichen.  .des.  Tor.) 

betrachten:    daher,  ^ie  Wünsche  mehrer^? 
oatveretändigen  dahin  gehen»  nicht  ttir  Be»\ 
igung  tu  schreiteni  bis  die  Fäulnis  eieh.ttt 
MTP  beginne;  eif^e  Maatsregel^' Welche  toben' 
traurig  für  die  Umstehenden,  als  ihrer  Ge« 
idheit  gefährlich  ist*     Wirklieh  bat  liauis^ 
seinen  Briefen  über  die  Ungewifsheifc  -der* 
chen  des  Todes,  die  Meinung  vf^BrtM^» 
ampft  und  die  Erstarrung   als  ein  Zeichen 

yoUkommnen  Erlöschen  des  Lebens- rangb*. 
len.     Er  fügt  aber  diesem  Zeichen»  dessen' 
tnr  er  nicht  gehörig   entwickelte»  noch,  asi» 
•  g(lelchbedeutende  und  unbeständige  bei^ 

das  Einfallen  des  Gesichtes,  seine  blasse^- 
rieme  odeir  safiFrangelblichte  Farbe»  der  schlei* 
ge  Uebel^ug  über  die  durchsichtige  Hom« 
iit|  die  Weichheit  und  das  Welkseyn  der  Au^ 
n.  Auf  der  andern  Seite  liest  man  in  def 
richtlichen  Arzneikunde  von  Mahon  {JPüris . 
Ol.  T.  IL  p.  195^»  dafs  dieser  Schriftsteller 
)  Erstarrung  der  Glieder  für  ein  ungewisses 
ichen  des  Todes  hält;  sie  kann»  nach  ihm» 
t  einem  allgemeinen  Starrkrampf  verglichen 
irden»  und  es  ereigne  sich  häufig»  dafs  sie 
;ht  vorkomme»  besonders  bei  Cadavem»  die 

fauligten  Krankheiten  und  an  der  Rachitis 
Storben  sind«     Meine  zahlreiche  Beobachtun- 

a  haben  mich  überzeugt  1  daüs  diese  firstar« 


^    w   ^     . 

rang  bättfindig  statt  hat'v  isdbtt  an  Afti  G^' 
vem  der  Personen,  die  am  KerkerfielMr  v«b< 
aurben;  man  mufs  sie  nur  von  dorjenigm  «b* 
tersöheiden,  welche  bisweilen  im  Schelntöii^ 
▼orkömmit^  um  vergewissert  tjx  sefn»  dafii,ill 
das  charakteristische  Zeichen  des  Todea  lit 
Wir  werden  folglich  die  Unterschied^  daraidk; 
l#iiy  welche  zwischen  der  Todtenerstttrning  iaaA 
derjenigen  Erstarrungi  die  blofs  Zeiclieii  eiolr'' 
schweren  Affection  br,  statt  finden  ^  nndl  dis* 
Entwicklunjg  dieses  Unterschiedes  wird  übsr* 
eine  Sache^  die  bis  jetzt  so  viel  Streit  imdlnh' 
thom  veranlafste»  keinen  Zweifel  mehr  &M|' 
lasseni 

Dte  Umstände  9  unter  denen  der  Kiitfm 
während  dem  Leben  erstarren  kann,  eind  Itai' 
Gefrieren,  einige  schwere  NervenafiFectipneni  ah*  - 
das  nervöse  Fieber,  die  Entzündung  der  Maik' 
aabfianz  des  Gehirns,  der  Schlagflafs»  der  Stan-' 
krampf  und  andre  convulsivische  Krankheitaiv 
endlich  der  Scheintod» 

Die  £rstarrang|  welche  von  der  GefrifftUtt' 
herrührt»  ist  nicht  schwierig  zuerkennen.  Mai' 
weifSf  dafs  der  Körper  einer  bedeutenden  If^ 
käkung  ausgesetzt  war.     War  die  Kalte  eo^grtbi ' 
dats  sie  die  Lebensflamme  ganz  vertilgtet  oüi 
litagt  die  Erstarrung  von  dem  Eiszustande  dsi' 
thierischen  Flüssigkeiten  ab,  so   wird    der  an*- 
erfahrenste  praktische  Arzt  diesen  Zustand  leic^^ 
erkennen«     Wirklich   sind  all^  Organe^  selltNl'' 
diejenigen^  welche  im  natürlichen  Zustendie  OA ' 
wei€!hesten  und  am  flüssigsten  sind,  gMctrhar^"^-. 
waa  immer  ihr  Gewebe  für  eine  BeschaflFeiiMt'' 
lut,  und  diese  Härte  steht  im  Verhältnib  w? . 
ihrer  Masse*    So  zeigt  auch  dann  die  Haut  waä 
das  Zellgewebe  fast  denselben  Grad  der  Hfirti^ 
ala  die  vnierliegenden  Tbeile;    die  dgbdfjää 


■       ■■■■■!■'-    -I»      (h  ■"  SS      ■  , 

Ijrgtn«,  z.  B.  die  Weiberbrüite,  leUten  denseU 
«n  Oraii  des  Wideratandes,  als  die  willkiilir« 
)ih  za  bewi^enden  Muakeln,  M^n  bemeikt  -. 
tebn  eine  grofst  Härte  des  Baucbu,  welcher  ■ 
ltlt«r  den  abrigen  UiU8tkii<len ,  wo  die  Ersur« 
ipng  statt  hat,  immer  einen  gowisaen  Grad 
tei  Weichheit  behalt,  iii  Uebereinstinunung 
Kit  dem  membranösen  Zustande  feiner  Wan<> 
folgen,  und  mit  der  Textur  der  darin  entbal- 
gnen  Organe.  Wenn  luan  einen  Theil  der 
DfaerHäche  eines  ^efrornen  Körpers  mit  deni 
Ringer  drückt,  so  bleibt  der  Eindruck  viel  län- 
MT  dauerhaft,  als  beim  Oedtiui.  Endlicb  b»>  ' 
■regt  man  ein  Glied  desselben  aus  seiner  Stellei 
lo  hört  man  ein  kleines  üerauscb,  das  ich  mit 
1(03  Geräasch  von  gcraspeUem  Zinn  vergleichea 
pfigte,  und  welches  von  dem  Brechen  der  klet- 
|«n  Eisilücke,  welche  das  bewegte  Clied  eat- 
lliU,  herrührt.  Ist  die  Gefrierung  bi«  auF  die- 
|«i  Paukt  vorgerückt,  so  hat  sie  zweifelsohn« 
kttcb  die  Lungen  und  das  Herz  ergrilFen,  und 
hrr  Versuch ,  den  Körper  wieder  ins  Leben  zu- 
rückzarafen,  ist  ganc  unnütz.  So  wie  «bei 
Üpe  kleine  Hoffnung,  die  Lfibensbewegung  wie* 
itt  ZD  beleben,  da  ist,  so  wie  man  nur  einige 
fbeile  nocb  nicht  erfroren  antriEFtf  so  mufs 
■Man  die  Mittel  anwenden»  deren  Wirksamkeit 
0te  Erfabruug  erprobt  bat,  als  welche  sind:  die 
larterlieti*  Anwendung  von  flüchtigen  Reizmit- 
Wn,  während  dem  man  difläofserlichenTheila 
p  einem  sehr  niedern  Temperaturgrade  erhält» 
^onders  diejenigen,  welche  von  dem  Mittel» 
■BDkt  des  Kreislaufes  an  entfernt  sind,  so  hng^ 
He  die  Rükkchr  der  Bewegung  des  Herzens  unq 
|pr  Lunge  es  erlsubt,  diese  Tbeile  durch   un< 

Eklicbe  Stufen  zu    ihrem    natürlichen    Grad 
WifW«  ititiückzufübiep.    Sind  diese  Mittel 


-    84    - 

haeB  Einigen  Stnhdeh  bfaite  Eirfölg,' $6  ilthllä i 
tim'echtigt»  die  Lebenafuncdonefa  als  Tölt^ofi 
iöiHheh  zu  betrathten^  und  man  kann'  nildt 
ä4  Stünden  zum  BegräbnlTa  'ackreitem  Eraclkaint 
jödxinh  auch  die  Todeaeratarrung  niclft  ittdni 
40  ist  deutlich^  dafi  die  ihrer  Entwicke&uig' 
nötUwendige  Eigenschaft  durch  die  Kalte  VflHig 
tiirnichtet  worden  ist. 

Ich  gehe  nun  zu  der  Erstarrung  fibo^,  tvÄ 
<jie  biswlBÜen  bei  Nervenkrankheiten  eibh  ei»! 
kellt*  Di^e  Erstarrung  hfingt  offetiBa^  ra 
diner  beaondism  Verletzung  d'ea  Nerveüi§;^M»ni 
des  tbierikchen  Lebens  ab»  welche  ich  hier  iitt 
Vorauli  blswieilen  durch  den  Nainen  der  eoira^ 
sivischen  jErstarrung  bezeichnen  werde* 

In  allen  sichweren  Äffectionen  der  NoUttlf 
liiro  di)B  Glieder  erstarren,  ist  delr  Körper  nodk 
init  einen!  gewissehi  für  das  Thermomelelr  adr 
anerklichen  Grad  von  Wärme  Versehen/  nlhdifii 
Erstarrung  geht  immisr  dem  Scheiiitckld  v# 
dus,  während  vor  der  Todtenerstarrnhg  beatitti 
dig  das  Eirldsthen  aller'  Lebensbewegcmgen  ro^ 
ausgeht.  In  diesen  Äffectionen  iat  nnch  dii 
Erstarrung  viel  l^eftiger,  und  sie  widelrattkl 
"Viel  mehr  der  äi^  aufzuheben  strebetideii  00* 
Viralt»  als  diejenige,  welche  auf  den  Tod  lolgK^ 
t>a  dieselbe  iii  einem  wahrhaft  convtdeiTisdMt 
2ustahd  der  Muskeln »  welche  von  ihr  eigltft 
fensindy  besteht»  so  kehrtauch  ein  Glied»' Ifisli 
ches  man  durch  eine  der  Richtungen»  in  ffsk. 
eher  es  erstarrt  ist,  entgegengesetzte  aiigebradiN 
Bewegung  zurückführen  will,  Schnell  niid  ofli 
init  Gewalt  in  seine  Lage  zurück,  lät  die  ßb 
fection  so  bedeutend,  dafs  sie  den  Tod  atff 
Polge  hat,  so  kann  di6  Erstarrung  auch  küdk. 
dem  Erlöschen  des   Lebens  fortdauern^    ^M'. 

lie  hin  iü  diesem  {"alle  nägh  tnöec  tider  zui 


-  «5  - 

lan  auF,  ohne  Zweifel  im  Aögenblick,  wo 
^enreneinflufd^  der  sie  hervorbrachtey  er« 
^  Die  Lebcnswärme^  die  da  noch  vorluin« 
Btf  vermindert  sich  stufenweiie^  und  die 
tlichd    Todeaerstarrung    entwickelt    sicb^ 

aie^  ao  zu  sagen,  gänzlich  zerstreut  ist» 
beobachtet  vollkommen  diesen  besondem 
ikter  dieser  awei  Arten  von  Erstarrungen 
'ersonen,  die  am  Tetanus  sterben«    In  der 

wahrt  in  dieser  Krankheit  die  Erstarrung^ 
le  auf  Störung  des  Nerven-Einflusses  be« 

ohngeschtet  der  Anstrengungen,  welche 

sie  zu  überwinden  macht,  fort^  und  scheint 
jch  einen  Augenblick  dieser  Anstrengung 
eichen  I  so  nimmt  sie  doch  bald  ihre  vo« 
itarke  wieder  an«  Sie  hört  mit  dem  Le- 
ider etwas  spSter  auf;  der  Xörper  bleibt 
I  Stunden  beugsam,  endlich  ergreift  ihn 
weite  Art  von  Erstarrung,  d«  h,  diejenige» 
te  sich  nur  nach  dem  wirklichen  Tode 
ickalt,  nachdem  die  Contractilität  der  Mus« 
bedeutend  geschwächt  ist,  und  welche  sich» 
I  man  eine  hinlängliche  Gewalt,  sie  aufzu* 
7,  angewandt  hat,  nicht  wieder  herstellt« 
4ach  dem  Gesagten  kann  man  nun,  wie 
icheint,  die  Erstarrung,  welche  liach   lief- 

Nerven -AfTectioiien  entsteht,  nicht  mit 
er  wechseln,  welche  nach  dem  Tode   ein- 

Es  ist  nur  ein  umstand  vorhanden,  wo 
invuisivische  Erstarrung  einige  Aehnlich« 
uf  den  ersten  Anschein  mit  der  Todten« 
Tung  hat,  nämlicli  wenn  sie,  in  gewissen 
nachten,  weiche  entweder  bei  Individuen 
inem  nervösen  Temperamente  und  einet 
chen  Constitution  auf  eine  heftige  mora- 

A£Pection,  oder  bei  sehr  robusten  Perso» 
luf  ein  Aderlafs  folgen^  entsteht»  Was 
:ii.XXXXJII.B.  :^.Su  E 


—     66     — 

man  nnter  diesen  Umatinden  beobachtetf  iit 
folgendes:  die  Thätigkeit  des  Gehirne  nnd  dis 
Respiration  stehen  still,  der  Pols  wird  nnmerb 
lieh,  die  Oberfläche  des  Körpers   wird   angSDi 
blicklich  wärmer,  die  Lebenswärme  aclMim  ii 
einzelnen  Theilen  des  Körpers  zu  exhtliren»  dis 
Glieder  werden    kalt   und  die  Erstarrung  boi 
ginnt«      Rücksichtlich  der  Folge,    vrelclie  dh 
Erscheinungen,  die  ihr  vorausgehen  ^  in  ibp 
Entwicklung  beobachten,   gleicht    eio  foI|^ 
etwas  der  Erstarrung,  welche  nach   dem  wat 
ren  Tode  eintritt;  aliein  diese  rohe  A^h^im^ 
keit  kann  den  auifmerksamen  Beobachter  akb 
hintergehen«    In  den  Ohnmächten»  wovon  id 
ao  eben  rede,  folgen  die  der  Erstarrung  vonni- 
gehenden    Erscheinungen    mit    viel    g/Mmm 
Schnelligkeit  aufeinander,  also  ist  der  Aü» 
blick,  wo  die  Glieder  erstarren,  nur  durch  euNS 
Snfserst  kurzen  Zwischenraum  von  dem  geadii» 
den,  wo  die  Thätigkeit  das  Gehirne »  der  Lna* 

En  und  des  Herzens  eingestellt  war;  foM 
uert  die  Lebenswärme  noch  sehr  mevUck 
im  Rumpfe  fort,  und  die  Glieder  werden  plflü» 
lieh  so  starr,  als  es  der  convnlsiviache  ZusUai 
der  Muskeln  verträgt.  Die  EracheinnlfBai 
welche  vor  der  Todten- Erstarrung  vorl^ar||i 
hen,  haben  kaum  so  einen  schnellen  lMd$ 
die  Thätigkeit  des  Herzens  bleibt  gewöhnlicb 
noch  einige  Zeit  nach  dem  Aufhören  der  Tnjatß: 
tionen  de«  Gehirns  und  der  Lungen  vorhaai 
den,  und  die  Respiration  selbst  ist,  beror  ib 
völlig  aufhört,  langsain  oder  mehr  oder  mil» 
der  beschwerlich«  Wenn  keine  merkUche  Bff 
wegnng  vorhanden  ist,  so  verliert  aich  dieLa^ 
benswärlne  stufenweise,  und  ao,  wii  iiefifii 
unsere  Sinne  nicht  mehr  wahrnehnibariai9.isnl(|^ 
steht  die  Erstarrung,  und  diese  entwickelt  iUti^ 


^   &r    - 

mdlich  nich  der  im  ersten  Artikel  dieier  Ab- 
handlung angezeigten  Ordnung  fortschreitend. 
Würde  man*  daher  zu  einer  Person  gerufen, 
deren  Glieder  vermöge  einer  durch  eine  heftige 
moralische  Affection,  z.  B»  einen  Schrecken^ 
oder  Zorn  herbeigeführten  Ohnmacht  in  Erstar- 
rung begriCFen  sind,  so  könnte  man  diese  Er- 
•larrang  von  der,  welche  auf  den  Tod  folgt, 
leicht  unterscheiden,  und  seine  Zuflucht  gleich 
SU  den  bekannten  fluchtigen  Reizmitteln  neh« 
men*  Diese  Mittel  werden,  wenn  die  Lebena« 
lati(tc'  noch  hinlängliche  Starke  haben,  die  £r- 
etarrung  heben,  indem  sie  die  Bewegungen  der 
Lunge  und  des  Herzens^  welche  durch  die  mo« 
riliache  AfiFection  aufgehoben,  oder  betracht- 
lich geichwächt  worden  sind,  wiederherstellen* 
Wenn  aber  im  Gegentheil  die  Respiration  und 
der  Kreislauf  durch  die  bekannten  Reizmittel 
nicht  können  wieder  belebt  werden,  so  wird 
die  Erstarrung,  welche  die  Ohnmacht  begleitete, 
von  selbst  aufhören,  die  Glieder  werden  einige 
Stunden  schlaff  bleiben,  und  sodann  wird  die 
eigentliche  Todten-Erstarrung  beginnen» 

Was  die  Erstarrung^  welche  bisweilen  den 
Scheintod  begleitet,  betrifft,  so  kann  man,  wenn 
dieaer  Zufall  in  kurzer  Zeit  sich  ereignete,  z« 
B*  seit  lo  bis  15  Minuten,  a  priori  vcfsichemf 
dafs  diese  Erstarrung  convuisivischer  Art  sey; 
iuai  die  Asphyxie  bewirkt  sehr  schnell  den 
wahren  Tod,   und  wir  haben  im  iten  Artikel 
dieser  Abtheilung  gesehen ,  dafs  die  Todeser- 
starrung sich  bei  dem  Menschen  um  so  später 
entwicUe,  )e  schneller  der  Tod  eintrat.    Oefters 
trifft  aber  die  Asphyxie  Personen,  welche  im 
Augenblicke  dieses  Ereignisses  allein  sind  und 
?  man  kann  daher  in  der  Bestimmung  derStun« 
f  iWf  in  welcher  die  Respiration  aufhörte,  feh* 
^  £  3 

8 

i 


~     69     - 

leti ;  alsdann  ist  man,  wenn  die  Asphyxlm  dnrch 
vnathembare  Gasarten  oder  durch  Erdröasda 
hferbeigepQbrt  wurde,  und  wenn  der  K(hrper 
Iialt  ist,  d.  h«  wenn  sein  Temperatargrai  un* 
ter  dem  der  Atmosphäre  steht,  berechtigt^  zb 
acbliefsen,  dafs  dieser  Zufall  schon  lange  sich 
ereignet  babe  und  dafs  das  Lebensprinzip  » 
loschen  sey«  Denn  ein  Körper,  welcher  diMB  1 
Arten  von  Asphjstie  unterlag,  behält  nodi  ü  f 
Stunden  nach  dem  wahren  Tode  viel  Wännsi 
und  ein  MeascÜ,  der  la  Stunden  asphyctiidi 
war,  kann  schlechthin  nicht  mehr  ins  Lebea 
zur&ckgerufen  werden.  Uebrigens  erkemut  1111% 
ohne  auf  die  Wärme  des  Körpers  sriien  n 
müssen,  die  convulsivische  Erstanmng  littur 
aus  dem  Charakter,  welchen  wir  ihr  gMbM 
haben«  Man  könnte  daher  zudem  AlitteJ|iMih 
ches  wir  ange2eigt  haben,  besondere  in  eiot 
Gegend  oder  in  einer  Jahreszeitj  wo  di«  Tsn* 
peratur  der  Luft  nicht  viel  von  der  dos  KB^ 
pers  abweicht,  seine  Zuflucht  nehmesu  Mm 
würde  also  dem  Glied  eine  Richtung  gebeh 
welche  der,  in  welcher  es  erstarrte,  ^tgMB* 
gesetzt  ist.  Wenn  die  Erstarrung  conTobiri* 
scher  Art  wäre,  so  würde  das  Glied  9oMäk 
seine  vorige  Richtung  wieder  annehmen.  Wiii 
die  Erstarrung  Folge  des  Todes,  so  wurde  dll 
Glied  erschlafft  bleiben»  ('') 

Man  könnte  dasselbe  Mittel  gebmndMl^ 
wenn  die  Asphyxie  durch  Ertrinken  ehtsttndii| 
wäre;  denn  ein  Körper,  welchen  maneusdsM 
Wasser-  in  einem  Zustande  völligen  Stillstand^ 
der  Lebensäufserungeii  zieht,  befindet  sich  ne* 
gefäbr  in  der  nämlichen  Temperatnr,  waicki 
die  Flüssigkeit,  mit  der  er  in  Berührung  warf 
besafs. 

Wenn  man  auf  die  Kennzeich«n»  wrichtf  ^ 


-     69     - 

ur  hA  im  Todten-Erstammg  aufzählen»  und 
iE  den  Unterschied  zwischen  ihr  nnd  derjeni- 
$nt  die  In  manchen  Krankheiten  heobachtet 
irdy  Rncksicht  nimmt »  so  wird  man  diese 
vei  Arten  von  Elrstarrung"  nie  Tervvechseln; 
ad  sobald  ein  Arzt  gerufen  wird,  einen  er- 
irrten  Körper  zu  hieben,  so  wird  ee  ilim 
icht  eejm»  zu  bestinunen,  ob  der  Körper  wirk- 
:k  todt  sey,  oder  ob  noch  einige  HoiFnung 
istire^  das  Leben  zurückzurufen«  £s  wird 
jedem  Fall  unnütz  seyn^  länger  als  24  Stun- 
m  mit  der  Beerdigung  zu  warten«  (  '  ) 

Obwohl  die  Todtenerstarrung  lange  genug 
inertf  um  beobachtet  werden  zu  können,  so 
11  Ich  doch,  setzen :  ein  Körper^  über  dessen 
id  man  noch  zweifelhaft  ist,  sey  kalt  und 
Uaff|  so  ist  noch  ein  gewisses  Mittel  vorhan- 
n,  wodurch  man  den  wahren  Tod  und  Schein- 
d  efkeanen  kann;  nämlich  man  dürfte  dann 
ur  eine  Portion  eines  Muskels  der  Ortsbewe- 
mg  oberflächlich  durchschneiden  und  ihn  der 
:tion  des  galvanischen  Apparates  unterwer« 
n.  Ware  derselbe  unempfindlich  gegen  die« 
8  AgenSy  so  wäre  man  berechtigt  zu  behaup- 
Of  dals  dM8  Leben  erloschen  sey;  würde  man 
er  im  Gegentheil  Contractionen  damit  her« 
irrufen,  so  könnte  man  die  Mittel^  welche  in 
T  Kunst,  die  Bewegung  der  Lunge  und  des 
9rzena  zurückzurafen^  angezeigt  sind,  auwen« 
a*  Wenn  diese  Mittel  vergeblich  sind,  so 
rd  die  organische  Contractilität  wohl  auch 
Id  erlöschen,  und  man  kann  zur  Beerdigung" 
ureiten.  (^> 

Ua  bersicht^ 
Die  allgemeinsten  Resultate  der  in  den  vor« 
Nekendea  drei  Artikeln   enthaltenen  That- 


~     70     — 

aacben,  Usaan  tich  unter  Folgenden  SatMn 
greifen. 

I*  Der  Menach)  die  mit  Wirbeln  veie^ 
nen  Thiere,  und  diejenigen  wirbellosen  Thi 
welche  ein  bestimmtes  Muskelsystein  hat 
weirden  beständig  nach  dem  Tode  starr* 

II«    In  dem  Menschen  ist  die  Stärke 
Dauer  dieser  Eistarrung  im  geraden  Verhalts 
mit  der  Entwicklung  der, Muskelorgane  imi 
ment  dta  Todes. 

III.  Diese  Erscheinung  beobachtet  | 
dann  im  Gegentheil  um  so  schneller  nach« 
Tode,  jemehr  die  Ernähmng  der  Muakela 
schöpft  ist,  wie  dies  in  Folge  chronischer  Kn 
hisiten  der  Fall  ist,  und  am  so  später,  je 
niger  diese  Ernährung  gelitten  hat;  mrie  a 
hitzigen  Krankheiten  and  bei  gewaltsamen 
desarten«  Je  schneller  aber  die  £ntwickl 
der  Erstarrung  ist^  um  so  schwacher  ist  sie  i 
am  so  kürzere  Zeit  dauert  dieselbe* 

IV.  Weder  Lähmung^  noch  Zerstöraag 
Rückenmarkes  verhindert  es^  .dals  die  En 
rung  sich  entwickle^  oder  den  Grad  von  Sti 
dessen  sie  fähig  ist,  erreiche» 

V«   Bei  den  Säugethieren  and  Vögela 
der  Augenblick,  in  dem  die  Erstarrung  begb 
derjenige,   wo  die  Lebens  wärme  za  erlösd 
scheint  und  wo  die  künstlichen  Reizmittel 
keine,  oder  keine  merkliche  Einwirkong 
die  Contractilität  äufsern* 

VI«  Die  Muskeln  sind  ausschlielslich 
Sitz  der  Todtenerstarrung. 

VIL  Diese  Erscheinung^  &emd  den  jifl 
sehen  Eigenschaften  dieser  Organe,  hängt  gl 
lieh  von  der  Contractilität  im  Leben  ab,  m 
che  in  der  That  sehr  geschwächtf  aber  de 
noch  hinreichend  stark  ist,  nm  einige  Zeit  l 


«—     7-1      "^ 

nrcb  cWb  chintiuchen  Kräften ,  die  dte  Ele« 
a«nto  der'  Organisation  aufzulösen  streben,  au 
rideratdmu "     ' 

vVUb^  Die-  Erstarrung,  welche  bttm  Men« 
chea  auf  den-  Tod  folgt,  kann  nicht  mit  der- 
migen  vtfrMchselt  werden,  die  man  bisweilen 
rihrend  dem  Leben  beobachtet;  und  da  die» 
ilbe  beitindig  eintri£Ft,  so  wird  sie  dadurch 
w  -gewiaaeste  Zeichen  des  Todes* 

IX*  Wenn  in  einem  zweifelhaften  Fall  der 
,drper  achlaff  wäre^  so  könnte  man  einen  Theil 
Ines  Musfcela  der  Ortsbewegung  entblöfsen, 
nd  dem  Galvanismus  unterwerfen^  Seine  Un- 
naj^findlichkeit  gegen  dieses  Agens  wurde  zu 
Bm  Aoaspmchy  dafs  das  Leben  erloschen  sejr^ 
srechtigeni   , 


Zusätze^ 


Nachdem  ich  durch  vorangehende  Abband« 
ing  mnf  daa  Phänomen  der  Todten-Erstarrung 
afmerkaam  gemacht  wurde,  habe  ich  es  bei 
der  mir  sich  darbietenden  Gelegenheit  ge- 
auer  zu  beobachten  und  zu  verfolgen  gesucht» 
th  theile  daher  als  Zugabe  die  Resultate  mei- 
er  Beobachtungen  mit,  welche  ich  tbeils  aus 
gSMn  Versuchen  gelogen  habe,  theils  auch 
!•  denjenigen  Versuchen  iiber  die  Wirkung 
urechiadener  Gifte  auf  Thiere,  die  Prof*  Mm* 
9rt  unternimmt,  und  an  denen  ich  grade 
heil  nehmen  konnte,  abstrahirt  habe.  Die 
Dichtigkeit  dieses  Phänomens,  sowohl  in  phy« 
ologifcher  Hinsicht,  z.  B«  bei  einer  noch'  zu 
Mtnlirenden  Erklärung  des  Tetanus,  als  einer 
ar  Todtenerstarrung  verwandten  Erscheinung^ 
M  auch  in  medizinisch  «forensischer  Hinsichtf 


—     7^     — 

.wird   jedem  Leser  von  lelbtt  m  JBmAnjfk 
epringen» 

(a)  Es  wurde  diese  Erscheinnng  schon  vot 
Louis  (v.  Lebtres  sur  la  certitwdei  ^ms  ^gna 
de  la  niort  ebcJ)  heri^usgeboben.  .änid  «1«  du 
sicherste  Zeichen  des  Todes  kingeetellt,  Seidw 
.beobachtete  man  dieselbe  nicht  sotrgfiltig  ge* 
xiugy  ^nd,  so  wurde  sie  iiie  gehörig  gewürdigsl» 
Man  wollte  Fälle  von  nicht  eingetretener  Ted» 
tenerst^rrung  gefunden  haben«  weil  nuin  eiit> 
V^eder.zu  frühe  oder  zu  ^pätdie  Tjodiennii 
tersuchte.  So  führt  JF^ank  (s.  System  der  mA 
Polizei  B.  IV«  S«  685)  «»>  ^^^  die  Leiche  eh« 
4n  der  Lungensacht  verstorbenen  Jün^iip 
naqh  36  Stunden  beugsam  war«  £r  setzt  ^ 
zu,  dafs  diese  Beobachtung  im  SeptetKihcr  U 
rednerischem  Wetter  gemacht  wnrde^  undUi 
dicFäulnifs  schon  die  allgemeinen  BedecknagSk 
ergrifiPen  gehabt  habe«  Es  ver^nigten  aich  Utf 
nun  viele  Umstände»  die  Jugend  und  Schwide 
des  Subjectesy  die  eingetretene  FäulnifBi  wekhl 
es  wahrscheinlich  machen«  dafa  die  Kratarong 
an  diesem  Individuum  schon  grdrstentheila  vom 
über  war«  Auf  der  andern  Seite  fuhrt  QB«r 
(s«  Hamb,  Magazin  B.  X«  &♦  534)  en^  dafeA 
Leiche  eines  an  Leberverletzung  veratorbeMB 
Mannes  gleich  nach  dem  Tode  bengaun  Meo* 
aen  sey«  Durch  solche  «mvollkonuaine -Beok 
achtungen  liefsen  sich  die  meisten  SÜmktulß 
1er«  welche  über  die  Kennzeichen:  .dea.  Toto 
jclirieben,  verführen,  diese  Eracheinimg  nicki 
in  ihrpm  Werthe  anzuerkennen«  Die  TodlSDij 
erstammg  hat  als  Zeichen  des  Todea  den  Veit, 
zug  vor  der  FäulniCs«  dafii  sie  früher  eialiiUk 
imd  mehr  zu  Tage  liegt;  sie  macht  Eamerdil; 
Anwendung  der  Elektrizität  oder  des  Galvaniit 
mua  ^tb^lich|  i^rcil  wi  eraUorMr  -MnAlli 


nicblt  vmIw  vriftbar.  ist«     Sie  'tbeilt  tber  mk 

4pin   letztem   Prafungsi^ittel  des  Scheintodes 

die  UnTOllkouixiienhett,  dftÜB  sie  bei  in  der  Kalte 

eratevrltti   Scheintodtea   eben   so  trüglich  ist. 

Sa  die.KiUo  so  zotriglich   zor  Gonservation 

dei^  ihteiachen  Mischung  hinwirkt;  da  wir  fer« 

joer  Ton  erfromen  Scheintodten  die  fast  M* 

flai|bUGhi| ten  Falte  der  Wiederbelebung  habMi^ 

ßa  wird  diese  Art  von  Asphyxie  für  jedes  Zei» 

fihen  die,  .Todes,  somit  auch  Cur  das  genannti 

^ne  Ausnahme  machen«     Bei  allen  übrigen 

Fällen  von  Asphyxie  oder  andern  .Todesarten 

aber  bleibe  die  Todtenerstaming  das  sicherste 

xxnA,  bequemste  Zeichen  des  Todes«  Dieses  Zei« 

jchen  macht  auch  die  Anwendung  der  Elektrik 

ddtät  eiitbehrlichy  da  a  priori  gewifs  ist»    dafs 

4ie  Elektrizität  noch  Contractionen  hervorrufen 

^pvird»  so  lange  die  Todtenerstärrung  nicht  ein« 

getreten  ist 9   und  keine  mehr  bewirken  wird, 

•obald  diese  sich  Töllig  entwickelt  bat« 

j        V)  Der  Verf.  beschreibt  den  Gang,  welchen 

die  Erstarrung  der  Todten  niinmt^  als  von  obeu^ 

von  dem  H^lse  und  Rumpfe  an  |  nach  unten 

gegen  die  obem  und  sodann  gegen  die  untern 

^.  EsEtremitäten  fortschreitend  und  auf  eben  die^ 

\  eem  Wepe  erlöschend«     Diese  Darstellung  isl> 

^  aber  aicot  nur  mangelhaft  dadurch,  dab  er  aui* 

"  den  Zuaiand  des  Unterkiefers  keine  Rückaichi 

f   ziimmt»  sondern  zugleich  auch  unrichtig*    Die 

.'   Todtenerstärrung   befolgt   nämlich    weder   bei 

i     ihrem  Eintreten,  noch  bei  ihrem  Verschwinden, 

Idnen  .solchen  Gang  von  oben  nach  uiiteu,  son- 

'dern  richtet  sich  hierin  bloCs  nach  der  Masse 

der  Muskeln  eines  Theils«    Je  gr-öfaer  diese  ist^ 

desto  früher  ist  die   Erstarrung  eines  GUedea 

merklich,   obwohl  die  Erstarrung  eigentlich  in 

fodam  Mnakel  dca  Körpers  %\x  gl^cher  ZdU  vm 


A 


—    74    -         ^     • 

längt«  Diese  Erscheinung  wird  dahtr  nenk 
merklich  in  dem  Oberschenkel,  und  damit  gMclfr 
«eitii;  im  Nacken  mid  Unterkiefer«  Spitor  tritt 
die  Erstarrung  ein  an  den  vorderti  Ejetraniiii 
ten  und  dem  Unterschenkel,  amt  spiteatttn  h 
dem  Gelenk  der  Hand  tmd  dee  ieigentUchsa 
Fulsee« 

(«)  Die  Schnelligkeit,  mit  welcher  die  Toib 

tenerstarrung  eintritt,  hängt  von  TerachiedeiNa 

'Umständen  ab,  die  eine  genauere  Aneeliumd» 

Setzung  verdienen«   Der  erste  Umstantd,  wddui 

auf  den  schnellen  oder  langsamen  Eintritt  da 

Todtenerstarrnnc  EinHufs  äufsert,  ist  der  Qai 

der  Reizbarkeit  des  Nerven-  und  Mviakelavitfaii^ 

welchen  das   erstarrte   Individuum   Torher  bf^ 

safs,  und  es  steht  in  dieser  Hinsicht  die  Sckad^ 

ligkeit  des  Eintretens  derselben  mft  der  Daae 

dieser  Erscheinung,  welche  von  derEnetgiode 

Muakelsystema  bedingt  wird,  im  umgeli^luM 

Verhältnifs«    Je  reizbarer  ein  Thier  ist,  nbi  M 

ecbnetler  •  entwickelt  sich  die  Eretarrnng  sack 

eeinem  Töd^,    Je  mehr  Reizlosigkeit  im  (le^ 

Ten-  und  Muskelsystem  vorwaltet,  deet#  ^pg> 

aamer,  aber  andauernder  eratarren  die  GUaisr 

desselben«    Daher  erstarren  junge  'Thiere^*:4B^ 

ninchen,  besonders  die  Albinos^   scktieller'ds 

die  altern  und  fleischf ressenden  TMere^  sdaisk 

1er  als  derjgel,  die  Marmotte  ete»  ««-^  B^iMb 

ter  Umstand,  welcher  die  Schndligfcrtt  dea  Bto 

tretena  der  Todtenerstarrung  bedingt  |  iat  dls 

Temperatur  der '  Umgebungen«     Je   kiker  dil 

Medium,  in  welchem  der  todte  Körper  aidilM« 

findet,  um  so  früher  tritt  die  Erstai^niiiK  dsi 

Es  mufs  aber  der  Grad  der  Kalte  hiobei'mmf 

12°  R*  sich  befinden,  denn  eine  mäfUg  fcalll 

Temperatur  trägt  dazu  bei,  dab  die  Eratanoai 

sich  eher  verspätet,  als  bcschleonim:  fitn^duS 


[ 


•-     75     — 

tmr  Vaatwnif  welcher  zu  berackfichtigan  lif» 
ist  folgender:    die  SclinelligkeU  des  Eintrecena 
der  Todtenerstanrung  hängt  auch  von  dem  Za« 
•tande  ab,  in  welchem  das  Nervenayatem  sieh 
im  Momente  des  Todes  befand.  *  Ging  näm«  ■ 
lieh 9  um  mit  Bichat  zu  reden,  der  Tod  von 
der  Lunge  aus^  oder  eigentlicher  gesprochen» 
stirbt  das  Gehirn-  und  Nervensysteni  blofs  durch 
Entziehung  von  arteriösem  Blute   und  durch 
Deberladung  von  venösem  Blute,  wie  das  bei 
»Itsn  Arten  von  Asphyxie  d«r  Fall  ist,  so  tritt 
j&fl  Erstarrung  spiter  ein«     Sie  erscheint  hin« 
gegen  Früher,   wenn  der  Tod  durch  Erschöp« 
fuBg,  Lähmung  oder  Zerstörung  dt^  Nerven« 
wyBtmüB  erfolgte.    Ein  erwürgtes  Thier  erstarrt 
unCar  übrigens  gleichen  Umständen  spater,  ala 
ein   anderes,  das  durch*  Vergiftung  aberreizt, 
oder  durch  Erschütterung  etc  getödtet  Wurde« 
Daher  die  allgemein  beobachtete  langdauernd« 
Beweglichkeit  der  Glieder  bei  Erhenkten,  Er- 
stickten etc«     Je  lähmender  der  tödliche  Ein« 
flab  auf  das  Nervensysteni  wirkte,  desto  sduiel« 
kr.  Oitt  die  Elrstarrung  ein.     So  werden  par 
fort9  gejagte  Tbiere  im  Moment  At%  Todee 
ftair.     Es  werden  wahrscheinlich  vom  Blitze 
gMioffene  Menschen  ebenfalls  schneller  starr« 

(^)  Einen  ihnlichen Fall,  wo  nsch  dem  To« 
tiiius  sich  die  Todten- Erstarrung  entwickelte^ 
dtirt  FranK  (  U  c« ) 

-  (  e  )  Bei  allen  durch  verschiedene  Gifte  ge« 
tSdteten  Thieren,  die  ich  beobachtete,  trat  die 
Todten*  Erstarrung  ein« 

(/)  Schnell  eintretende  Fäulnifs  macht 
iddit  nur,  dafs  die  Erstarrung  früher  eintritt» 
•ondern  auch  dafs  sie  kürzere  Zeit  dauert,  ob« 
Vohl  j^e  nie  ihre  Entwicklung  vollkommen 
tebahaken  im  Stande  seyn  wird*    Junge  Bau 


\ 


■  ^  ,»  ^ 

im,  welche  ich  im  Sommer  In  Ituche,  woüq 
thiorisdie  Tbeile  faulen,  legten  ereUnrrten  dem* 
ofangeachtet  eben  00  sdbneU,  wie  mir  «cUieD^ 
•ebr  stark  und  anhaltend« 

(f )  Die  Eratarrnng  tritt  iebenFalle  früU 
ein,  und  entwickelt  eich  nur  achwadi,  wana 
durch  Krankheiten  aller  Vorradi  von  Reiihr- 
keit  im  Nerven*  und  Muskel-Sjatem  zxMÜgnäalt 
und -erschöpft  worden  ist« 

(  ^  )  £s  ist  wohl  vermnthKeh,'  dab  in  GlSSi 
dem,  welche  lange  Zeit  gelähmt  waren,  eo  dafll 
der  Ernafarungsprozefa  der  Muakelfiber  edbM 
gelitten  hat,  die  Erstarrung  aich  entweder  g« 
nicht,  oder  nur  sehr  achwach  sich  entwicfcib 
wird* 

DaÜB  aber  die  Todten-Eratarrung  dei^,  Mol* 
kein  vom  Nervensystem  gewissermaben  nnik 
hängig  sey«  kann  ich  ebenfalls  bestätigen«  .  Idi 
zerstörte  das  Rückenmark  mehrerer  gefeödMtea 
Thiere,  und  die  Erstarrung  exitwickehe  ndl 
demohngeachtet,  eine  Erscheinung,  die  nur 
um  so  mehr  auffiel,  da  ich  anfangs  geneigt 
war,  die  Ursache  d^r  Todes -Erstarrung  in  dis 
Ktizbarkeit  des  Rückenmarkes  su  legen«  II 
bleiben  aber  immer  noch  die  Nerven  ütarift 
die  eine  reiche  Quelle  von  Reizbarkeit  in  liä 
echliefsen,  und  denen  der  sogenannte  Nerven" 
Physiolog  die  Ursache  dieser  Erscheintuig  so« 
schreiben  könnte.  Um  den  Muskeln  ihr  Ei^ 
geifithum  völlig  zu  sichern,  stellte  ich  mit  ein* 
atalnen  Muskeln  Versuche  an,  da  man  nicht  hii 
Stande  ist,  ein  ganzes  Glied  von  eeinen  Ner* 
ven  völlig  zu  befreien«  ,Ich  präpariite  dahev 
an  Kaninchen  einen  einzelnen  Muskel,  z«^B^' 
einen  Jklusc*  juralis  etc^  rein,  suchte  den  ihm- 
eignen  Nerven  auf,  und  zog  ihn  behuteam  an»' 
den^  Munkel  heraus,  wodurch  ich  dei^  Umtm^ 


—     77     — 

«loUkommen  rein  tob  Nerven  erhielt.  Solche 
Maekeln  erstarrten  aber  ebenfalls^  und  eben  so 
•tarky   aU  wäre  der  Nerve  ihnen  nicht  entzo« 

fen  worden.  Daratka  ist  klar^dafstso  wie  dem 
Äuakel  eine  eigenthümliche  Reizbarkeit  zu- 
kdmn)t,  auch  der  Grund  der  Todten-Eratarmng 
In  ihm  seibat  lii^en  müsse. 

Nicht  minder  merkwürdig  ist  es,  dafs  die 

Stmfigkeit  der    Gliedmafsen   ebenfalls   eintritt, 

"wenn   man  an  einem  noch  lebenden  Thiere 

die  Arterien   dieser   Gliedmafsen   unterbindet* 

Nor  tritt  sie  in  diesem  Falle  langsam^  nämlich 

erat  8  —  12  Stunden  nach  der  Unterbindung 

der  Arterien  bei  Kaninchen  ein,  bei  denen  sie 

nach  dem  Tode  gewöhnlich  in  f  bis  i  Stunde 

erscheint*      Der  Zeitpunkt,   mit  welchem  die  1 

Erstarrung  sodann   eintritt,    ist  derjenige,     in 

welchem  die  Temperatur  des   Gliedes  zu  dem 

Grade  herabsinktf  welchen  die  umgebende  Luft 

besitzt*     Das  Nerven-  und  Muskelsystem  stirbt 

in  diesen  Fällen  überall  ab,  wo  ea  keine  Er^ 

tiahrungsflüssigkeit  mehr  empfängt^  der  Muskel 

völlig  hart  ^  und  nnempfindUch  das  ganse 

»    Man  könnte  diesen  Znstand  mit  dem- 

feiligen,  welchen  man  Gangraetia  sicca  nennt^ 

inrsehr  analog  halten,  bei  welchem  wahrschein» 

lidi  auch  ein  solcher  Rigor  statt  findet* 

(/)  Die  Steifigkeit  eined  Gliedes  kann  schon 
9dir  merklich  seyn,  und  dennoch  zieht  sich  der 
Muskel  noch  auf  Reizung  des  Nerven  in  et« 
^8  zusammen,  oder  zittert  vielmehr  unter 
loner  Aponeurose^  So  wie  aber  die  Steifigkeit 
mehr  in  dem  Muskel  um  sich  greift,  zieht  er 
lieh  auf  Reizung  immer  träger  und  langsamer 
zusammen*  Zuletzt  wird  diese  Zusammenzie- 
hing  nur  durch  ein  Kla£Fen  der  Einschnitte  in 
itn  Muskel  sichtbar«    Ist  der  Muskel  aber  ein« 


^     78     - 

mal  hart  anzufühlen»  00  hat  er  9ich  völUgcoiii 
traliirt  und  zeigt  keine  Spur  von  Reizbarhtttanf 
andere  Einflösse  mehr« 

(A)  Man  kann  nicht  eigentlich  eagen»  dib 
die  Erstarrung  sich  entwickle,  so  wi«  die  dsä 
Gliede  eigenthümliche  Temperatur  auf  deojsi 
nigen  Grad  herabsinkt,  welche  die  nmgeboulf 
Atmosphäre  besitzt,  denn  sie  entwickelt  aichJB 
Fällen  t  ^o  ^^^  umgebende  Medium  ohngem 
igo  .^  15^  R»  hat,  später  —  nachdem  das  GM 
schon  diesen  Temperaturgrad  angenommen  hi^ 
in  andern  Fällen  früher  — :  nämlich  wenn  de 
umgebende  Medium  25^  —  30^  zeigt^/ml 
das  darin  sich  befindliche  Glied  seine  eigenÜiüDfr 
liehe  Lebens  wärme  nicht  ganz  verlieren  kiBD» 
Ersteres  findet  besonders  statt,  wenn  ^n  Tlüic 
wenig  Reizbarkeit  besitzt*  So  entwickelte  siii 
die  Erstarrung  bei  einem  Igel,  der  durch  Dptf 
getddtet  wurde,  erst,  nachdem  aeine  Muaksh 
eine  Stunde  lang  die  Temperatur  der  Luft  tob 
15®  angenommen  hatten.  Was  den  letztoa 
Fall  betrifiPt,  so  glaubte  ich  auch  anfangs^  m 
der  irrigen  Meinung  ausgehend,  die  Entudp 
chung  der  Lebens  wärme  des  Gliedes  eeydiiDo- 
sache  der  sich  zeigenden  Erstarrung,  dafa,  eSBB 
man  die  Thoile  eines  todcen  Thierei  in  «iv* 
mem  Wasser  von  25"^  —  30®  R,  erblelteb  di| 
Erstarrung  nicht  eintreten  würde^  weil  dia(^ 
benswärme  nicht  entfliehen  könnte*  AUsia 
diese  Theile  erstarrten  in  solchem  Waaaer  iJd 
schneller,  als  jene,  die  ich  in  kaltea  Was« 
von  12^  R4  legte«  Analog  mit  dieser .  Eqdiaif 
nung  ist,  dafs  das  Blut  in  warmer  TemperftaC/ 
schneller  coagulirt^  als  in  kalter*  Man  hat  dbN 
her  anzunehmen,  dafs  ein  gewisser  Tempeni> 
turgrac)^  ohngefähr  12^  —  15^  R«^  der  näinÜ^ 
che,  in  welchem  wir  uns  auch  iiu  lebendsa 


—     79     — 

» 

atanda  am  wohlbehtglichtten  befindaiif  der« 
lige  et  aeyy.  welcher  auch  todlen  thieriechen 
lallen  am  zntriglichsten  sey»  oder  der  vial« 
ehr  nicht  als  Reiz  auf  selbige  einwirke«  So 
ie  aber  die  Temperatur  des  iufsem  Mediuma 
iter  diesen  genannten  Grad  der  Temperatur 
Hahslnke^  oder  über  ihn  sich  erhebe^  wirkaC 
s  umgebende  Mittel  als  Heiz  auf  die  thieri» 
lia  Fiber  «ein »  und  bestinmit  selbe  zur  Con« 
iction«  Da  diese  £inwirkung  stetig  und  an« 
iuemd  ist|  so  wird  auch  die  Zusammenzie* 
cmg  andauernd  seyn»  Der  galvanidche  Reiz» 
I  wie  jeder  andere»  würde  dieselbe  Wirkung 
nrvorbringen»  waren  wir  im  Stande,  ihn  so 
[  mäfsigen  und  so  stetig  einwirken  zu  lassen, 
Le  die  Temperatur  der  Luft  einwirkt*  Viel« 
icht  hat  die  £lectricität  der  Luft  auch  einigen 
athdl  dabei« 

(t)  Die  Krifte,  welche  die  Contractlonen  " 
1  erstarrenden  Muskel  bewirken,  sind  viel 
hwadier,  als  die,  welche  im  lebenden  Zustande 
m  Muskel  in  Contraction  setzen«  Es  erstar- 
tn  oder  contrahiren  sich  ferner  Flexoren  und 
Ktensoren  zugleich«  Daher  kömmt  es,  dafs 
e  Lage  des  Gliedes  durch  die  Erstarrung  nicht 
»trichtlich  verändert  wird,  und  sie  fast  die« 
ibe  bleibt,  welche  das  Glied  wahrend  dem 
ode  besafs.  Man  bemerkt  nur,  wenn  kein 
indernifs  der  erstarrenden  TbStigkeit  sich  ent« 
igensetze,  eine  Neigung  auf  Seite  der  über- 
legenden Muskelmasse;  nämlich  auf  Seite  der 
lexoren«  Werden  alle  Extensoren  eines  Glie- 
M  durchschnitten  ,  so  erstarrt  das  Glied  in  der 
^ognng;  dagegen  nimmt  es  mehr  die  gestreckte 
aga  an,  wenn  die  Flexoren  durchschnitten 
forden« 

( 7/1 )  Ist  die  Erstarrung  einmal  eingetreten, 


—    80    -r- 

io  y^itfd  äie  nhi  so  fr&har  tolhüren»  je  i 
die  £ihflüase|  welche  sie  bewirken »  zersUi 
auf  die  Reizbarkeit  wirken.  Solche^  die  1 
barkeit  schnell  lähmende,  £linfl6s8e  sind :  wi 
feuchte  Laft»  Abwecheelang  von  Kälte 
Wärme»  besonders  auf  Gefrierung  folj 
Wärme,  Bedingungen»  welche  ebenfalh 
Fäulnifs  thierischer  TheQe  herbeiführen» 
me  trockne  Luft  ist  der  Fortdauer  der  E 
rung  noch  ziemlich  günstig,  weil  sie  <iieF 
tigkeiten,  als  einer  zweiten  Bedingung  zur 
nifs,  demi  todten  organischen  Stoffe  ont 
dagegen  warme  feuchte  Luf^  So  sehr  die 
nifs  beg&nstigt^ 

(^)  DerVerf«  betrachtet  blos  dicMt 
der  Ortsbewegung  als  diejenigen  Theile,  in 
von  der  Erstarrung  nach  dem  Tode  erg 
werden.  Dieses  Phänomen  bemerkt  man 
auch  in  andern  Organen,  welche  mehr 
minder  muskulöse  oder  fibröse  Structurh 
Unter  diese  gehören  zuerst  einige  ^ixige 
der  Brust-  und  Bauchhöhle,  als  das  Her 
dünnen  und  dicken  Gedärme,  der  Magei 
Urinblase  etc.  Werden  diese  Höhlen  des 
pers  nicht  geöffnet,  so  dafs  sie  noch  lang< 
Wärme  erhallen,  während  diese  in  den  ] 
mitäten  schoja  erloschen  ist.  so  findet  ma 
Herz,  den  Darmkanal  etc*  nicht  nur  noch 
erstarrt,  während  der  übrige  Körper  echol 
ist^  sondern  die  Pulsation  des  Herzens,  die  w 
förmige  Bewegung  findet  sogar  noch 
Diese  Erscheinung  beobachtete  schon  Lt 
frost  an  einer  Schwalbe*  (Exercit.  aau 
lethargo  hirundinis^  Duisburgi  ad  Rheiu  i 

OeSnct  man  aber  diese  Hölileni    eo   ei 


—    81     — 


Kid  nadi  der  allgemein  eingetretenen  Steifigkeit 
Mnden  stark  der  linke  Ventrikel  des  Herzens 
Dd  die  dünnen  Gedärme»  eben  so  spater  der 
chtc  Ventrikel  und  die  dicken  Gedärme^  Diese 
isammenziehungen  an  dem  Darmkanal  lassen 
Hk  besonders  durch  Einschnitte  der  Quere  oder 
iQge  nach  bemerklich  machen*  £s  entstehen 
Umstülpnngen  der  Wundränder  nach  aufsen» 
i  Folge,  der  Contractionen  der  Längen-  und, 
rkelfasem.  Ein  KlafiFen  der  Wundränder  be«. 
erkt  tnan  auch  noch  bei  Einschnitten  ia 
)  Leber  und  die  Niere^  so  wie  auch  eine 
uhigkeit  und  Hervortreibnng  der  drüsenköri* 
rten  SubstaiDz  bei  Durchschnitten,  was  man 
•  Contraction  des  teiligten  Parenchymas  zu^ 
ichreiben  hat^  Es  geht  diese  Ersclieinung 
Knihiig»  so  wie  die  muskulöse  Structur  in 
I  fibrös»2elligte  sich  verliert,  in  die  sogenannte 
Ite  Znsammenziehung  der  fibrösen  und  zeU 
;ten  Theile  fifaer,  in  eine  Znsammenziehung^ 
»Iche  sich  dadurch  auszeichnet,  dafs  «ie^  nicht 
ehr  dynamischen  Reizen  gehorchend,  sich 
ZT  trage  auf  Einwirkung  roherer  chymischer 
^entien  iufsert,  und  alle  höhere  Aeufserungen 
ir  Heizbarkeit  weit  überlebt. 

Ich  habe  besonders  noch  einige  Organe  zu, 
»trachten,  deren  Erstarrung  noch  nicht  erwähnt 
urde«    Sie  sind  folgende:  ,- 

t)  Die  Glottis.  Sie  ist  im  Zustande  der 
rstarrung  bei  Säugethieren  und  Vögeln  sehi 
weitert,  und  fällt  dann  später  wieder  zusam« 
Leu,  wenn  die  Erstarrung  nachläfst.  Die  Epi« 
ottis  ist  bei  Thieren  wenigstens,  bei  welchen 
e  einen  eigenen  Muse*  attolens  besitzt,  wäh^ 
»nd  der  Erstarrung  aufgerichtet« 

2)  Die  Iris.  Die  Pupille  wird  im  Todes« 
aitapf,  wenn  derselbe  mit  spastischen  Erschein 
JuurualXX^]il.B«a.St«  F 


-     8»     - 

xitiiig€ii  Terbtindcn    ist^    tntwtSttrtf    voraigH 
aich  aber  schnell^  so  wie  der  Ted  efaitritt 
der  Kampf  nachlirst.      So   wie'  die  Eretai 
beginnt,  erweitert  sie  sich  wieder,  imderrdi 
das  Maximum  ihrer  Erweiternng»   wenn 
am  vollkommensten  ist«      Diese  Erweil 
ist  zwar  nicht  so  beträchtlich^   wie  diej< 
welche  man  im  Spasmus  bemerkt»  oder 
dennoch  ^  bis  ^  Linie  bei  Kanindien« 
die  Erstarrung  des  Körpers   nachgelaseeBy 
hört  die  Erweiterung  der  Pupille  wiedbr 
iluF«      Es   ist  weder  ans  di^^er  BeobachtnM; 
nodi  aus  derjenigen  des  Fontana^  welchV  '9-., 
Pupille  im  Schlafe  erweitert  antraF,  zn  $StMiß 
fsen,  dafs  die  Erweiterung  der  Papille  AidtA^- 
stand  der  Thatigkeit  der  Iris  bteeiclinet»  '  Sil i 
wie  die  Iris  Cirkd-  und  LangenEasem  bMbtt^^ 
$0  besitzt  sie  auch   ein  doppeltea   VcmittgUif'; 
sich  gegen  das  Centrum  oder  gegen  die  raB^ 
pherie  zu  contrahiren.      Erweiterung  undZa^' 
aammenziehung  der  Pupille  sind  Znstinde  dtf 
Thatigkeit  der  Iris,  und  der  Zustand  der  Hdiill] 
Rllt  in  den  mittlem  Grad  der   Eröffnung^  laf  i 
Pupille^  welcher  bei  verschiedenen  ThiereviW" 
ischieden  ist,  nach  dem  Verhältnib  der  ÖMU .. 
fiisem  zu  den  Längenfasern  in  diesem  Dfg^M»  . 
3)  Das  Trommelfe]  U    Dieses  befindet  ridb^  j 
in  Fo^ge   der   Erstarrung   des   starken    Temct  ^ 
Tympantf  nach  innen  convex  gespannt,  weitt 
inan    es  im  Zustand  des  allgemeinen  Rigoii 
untersucht.    Indem  wahrscheinlichst  eine  ^ei'.l 
che  Spannung  des  Trommelfells  im  cacalepti" 
sehen  Scheintod  statt  findet,  so  erklart  aich  dar*  : 
aus  <tie  Aussage  mancher   aus  der  Starraachl  \ 
erwachten  Kranken»  dafs  die  Hede  der  Umate« 
henden  von   ihnen  wie  Kanonendonner    noA 
heftiges  Geschrei  gehört  worden  sey« 


^  ist  wobi  überllüSBig,  gegen  diaAnnah. 
e,  Amis  die  Erstarrung  Fol^e  physischer  Kräfts 
jr,  tu  kämpfen,  welche  Nieinaml  wohl  be- 
inplen  wird,  als  wer  das  Phänomen  der  EU- 
Fciiit  mit  dem  der  Conlractilirät  verwechselt. 
kn  Contra« iliiäc  kann  aber  mir  die  Phytik 
^anisrher  Körper  reden,  welche  auch  höhere 
«SFte  als  die  blofsen  physischen  anerkennt. 
'  4*)  Einige  Schlierainuskeln,  ala:  der  Orbi* 
larii  palpehrnrum,   der  Sphincter  ani  ete. 

(o)  Man  hat  den  Salz,  dafs  das  Voluiaea 
)S  Muskels  bei  seiner  Cnntraclion  sich  Ter« 
lindere,  durch  wiederholte  Versuche  zn  bewei> 
n  gesuefat,  aber  noch  nicht  alle  Zweifel,  die  . 
an  gegen  diesen  Satz  sowihl,  als  auch  gegen 
9  Art  und  Weise  der  EKperimento,  welche 
I  seiner  Bestä'Jgung  untemomnien  wurden, 
ifähren  fcann,  beseitigt.  Gegen  die  letzten 
iperituenitt  iibv^  diesen  Gegenstand,  welche 
ttiithaistn  {e.  Salzb.  med.  chir.  Zeitung  igti 
er  Bd.)  an&tellte,  läfst  sich  noch  einwenden: 
[«  ist  ei  noch  möglich,  dafs  eine  Völumene« 
irSnderung  der  Wassersäule  entstehe,  indetn 
bei  der  Bewegung  der  Muskeln,  welche  im 
senden  Thiere  statt  hat,  oder  durch  Elektri- 
At  hervorgerufen  wird,  die  Antagonisten  sich 
■dehnen,  während  die  andern  Muskeln  sictl^ 
Mmm«n£!chMi,  und  tottitt  dl«  ^oXamMontk» 
jto^MttBg  wieder integrbcik  {UMgttUb'liiint- 
»baditet  DMA  eine  eotch«  VöhimmVT«niüii>.  ^ 
HMg  bei  «namen-Gliddentj'ÜI  wdhdWD  di«: 
nnMreivnnd  Flexoren  aidi' xngloich  ixutmn- 
küxlefaeD?  Ich  brachte  in  ^ne  Glurfihre  TDti 
■dB  itti  D'nrchmeMec  einzelne  Muikelbündel 
^Ifettr  HAb«  TOB  i|^  fichdfa,  «ob  Wuhc  bii 
1^0  flckafa  Hohe  rfisojimtl  leb  faenurktenidit 
•.  c«iiMiMl.6{iiken  im  WmwfriaK  «adidim 
Fa 


-    84    - 

did  Muskelbuhdel  er$um  waren«  Bei  «inem 
andern  Apparat  sank  zwar  die.Wassecsäulci^  wu 
jedoch  von  einem  andern  Umatande  herrulimi 
konnte* 

{py  OeFterea 'Beugen  der  Gliedesr  hebtdia 
anfangende  Steifigkeit  wieder  ^uF^  und  hindort 
ihre  völlige  Entwicklung«  ^ 

(^)  Der  VerF«  ist  auf  der  Seite  derjenign. 
Physiologen,  welche  den  Muskeln  eine  von  im 
Nervensystem  unabhängige  Reizbarkeit  zuaduii*, 
ben.    Er  setzt  daher  auch  die  Ursache  der  to 
atarrung  blofs  in  den  Muskel«    Er  hat  aberdil. 
Meinung  der  Gegner ,   da£s  diese  Sfscheianif 
▼om  Nervensystem  ausgehet   nicht   wideri^ 
Idi  habe. durch  möglichste  Trennung  dealfapi 
Ten  vom  Muskel  den  Einflub  dea  era^eni  taS« 
zuheben  gesucht»  und  die  Erstarrung  trsttdod 
eiiu    Ich  bin  dadurch  zwar  überzeugt,  dabte, 
Muskel  für  sich  erstarren  köt^e,  ag»  wie  er  sb 
nen  eignen  Quell  der  Reizbarkeit  beeitzt,  ate< 
achliefse  deswegen  den  Einflnfs  dea .  f9erveiM|f> 
alema  nicht  aus«    Ich  halte  daFur»  dufa  die  Tod>' 
tenerstarrung  eine  doppelte  Quelle   habe:  itt 
Nttrven  nämlich  und  im  Muskel«    ZneratisM 
der  Nerve  von  dem  umgebenden  MedinpaE- 
ficirt  und  die  Steifigkeit  beginnt*      £a  iat  ahsr 
noch  blobe  Spannung  zugegen  und  der  Mol* 
kel  ist  noch  ganz  weich  anzufühlen«      SpiW^ 
wird  auch  der  Muskel  vom  Temperaturwedyrf 
afficirt  und  die  Steiügkeit  vormdirt  aichy  • 
wird  starr  und  hart^  nachdem  daa  Nervenayanai 
reizloa  und  todt  ist« 

III. 

(r)    Ein  Zeichen,  welches  auch  adion  Job 
zur  Unterscheidung  der  spasmodiaclieii 
vung  vqn  der  Todtenerstarrung  angajbt 


—    «5    — 

s 

fj)  Auf  dem  Gesagten  geht  hervor ,  dafe 
die  Erstarrong  des  todteii  Körpers  noch  eine 
Lebensänfsornng  der  den  Nerven  nnd  Muskeln 
einwohnenden  Reizbarkeit  ist.  In  sofern  könnte 
xnan  diete  Erscheinung  vielmehr  für  ein  Zei- 
chen des  noch  vorhandnen  Lebens,  als  (nr  ein 
Todeszeichen  betrachten.  Da  aber  die  Erster« 
rang  auch  im  vom  Nerven  getrennten  Muskel 
eintritt»  so  ist  wahrscheinlicher  Wei^e  der  Nenne 
"vollkommen  ^todt,  wenn  der  Muskel  erstarrt« 
]>ieser  Schlnb  kann  aber  nur  dadurch  gerecht« 
fertiget  werden^  dafs  man  annimmti  der  Nervef 
habe  radEsichtlich  des  Muskels  ein  Widerstands« 
vermögen^  oder  ein  Vermögeil,  diesen  vor  denoL 
lüberwiegenden'  Einwirken  äufserer  Heize  zu 
echtitzen*  Man  darf  dieses  Vermögen  nicht 
neactionevermögen,  eher  Ännullirungsvermd« 
1^  httlsent  Ist  dieses  Vermögen  erloschen,  so 
ist  der  Nerve  todt,  und  der  Muskel,  jetzt  nn« 
'  abhingig  von  ihmi  gehorcht  dem  RinftuEs  äuCse« 
rer  Reize.  Ein  ähnliches  Vermögen  kömmt 
'wahrschttnliGh  dem  Rückenmark  rücksichtlich 
der  Nerven,  dem  Gehirn  rücksichtlich  des  R&k« 
kenmarfces  an.  Fängt  daher  die  Steifigkeit  des 
Muskels  an,  so  hat  das  Ruckenmark  sein  Wi« 
derstandsvermögen  verloren  und  der  Nerve  ist^ 
unabhängig  von  ihm  für  sich  reizbar,  was  sich 
in  der  Steifigkeit  des  Gliedes  ausspricht«  Er« 
greift  die  völlige  Erstarrung  den  Muskel,  wird 
er  selbst  hart,  so  ist  auch  der  Nerve  tod,  und« 
es  ist  kein  Instrument  mehr  vorhanden,  idurch 
das  die  Lebenskräfte  ei^ne  Lebensbewegung  her« 
vorbringen  könnten.  Unter  solchen  Argumen« 
tationen  kann  man  die  Todtenerstarrung  als 
Zdchen  des  eigentlichen  Nerventodes  betrach« 
ten«  Es  wird  die  Erstarrung  auch  das  sicher- 
ere Zeichen  de»  Todes  ä  idlen  Fällen  9wynp 


^   tf  * 


w  ima  Tode  TÄnSm§m  "worwmpmagjBB^wdAä 
auf  das  Gehini  vmd  Räckenmark  töilteil  e» 
wirktCD,  4le  ^  sind:  UngriaTienidc  Blntlcmi 
Veirgiftiui^t  EnduitenuiiLt  Knnkheüeo.  eu^» 
d»  L  in  allen  denjenigen  Filieo,  wo  der  Tod 
einen  von  oben  nach  unten,  wom  GehSm  hk 
zpm  Muskel  forticliTeitendcn  Gens  ■inwpti 
Derjenige  Fall»  wo  der  Tod  den  umgrkfwii  u  GmH 
ainunt^  d.  i«  wo  zaerst  der  Nerve  ehgeitoitM 
echeint»  während  die  Rückenmark  und  GeUa 
poch  lebt,  macht  nnn  eine  Ananahwie,  Diener  EJI 
tritt  bei  Pertonen  ein,  die  in  der  Kälte  ina  Fvaiin 
oder  im  Waaaer  erstarren.  Dieae  Todeaaff^iifcp 
vohl  die  acheinbar  leichleatCt  mag  doch  dk 
peinlichste  von  allen  aejn«  Man  hat  die  wat 
fallendj^ten  Fälle  TonWiederbdebongneAlan» 
fem  Scheintod  bei  Menachen,  welche  eiliiari 
oder  in  kaltem  Waaaer  eratarrt  aind«  In  din 
Mphemeriiei  Not»  Cur»  findet  man  aolchoFSIe 
TOD  wiederbelebten  Scheintodtcn  nach7Tjflpi 
nnd  noch  länger  anhaltender  Asphjzie.  Dia 
Art»  wie  bei  Erfromen  der  Tod  eintntt»  \A^ 
dem  Gesagten  gemalt  folgende.  Der  Nene' 
det  Mutkelt  kann  der  überwiegenden  £inMi* 
knng  der  Kalte  nicht  widertte^n,  der  Modal 
erstarrt^  der  Nenre  lat  acheintodt,  wahrend  dat 
Rocken  mark  nnd  daa  Gehirn  noch  lebt.  El 
Terfällt  aodann  anch  das  Gehirn  nnd  Rücken*, 
mark  in  einen  Zuatand  von  Bewnbtloiigktift. 
nnd  Catalepaie*  In  diesem  Zustande  bedarf  dti  * 
IndiTidanm  den  Reis  des  Sanerstoffea  nicht» 
und  so  ist  es  mfiglich»  dafs  sich  der  Lobttsa^ 
fonken  to  langt  erbalt.  Die  Kälte  des  Medians 
trägt  indetaen  bei»  dafa  die  thierischen  Thcile 
«ch  conserviren  and  nicht  in  Fäolnils  nboc* 
giehen.  Wird  durch  allmählige  aufaere  £rwir* 
mang  die  Lebenskraft  im  Nervensfstem  wie» 


'''':'■''■  ;  '^'  '5B^,  ^'  ■■■       .^ 

or  gffwacb^  to  wacht  d«r  glimmende  Lebani-     , 
inken  wieder  auf.     In  dieBem  Falle  allein  ist  . 
ie Todeserstarmug  niclit  als  Todesieicben  an> 
lueheo»  wie  achon  oben  bemerkt  wurde. 

(t)     Ist    die    Todasers Urning  noch   nicht 
ingetreten,  und  man  will  die  noch  vnrbandne  , 
leizbarkeir  prüfen,  so  ist  folgendes  Mittel  ebeo.   ' 
>  beqnem  ata  sicher.      Man   umfasse  mit  der' 
And  eine  Parthie  Muskeln  eines  Gliedes  und 
resse  aie  stark  zusammen.     Ist  noch  ein  ho->' 
er  Grad  von  Reizbarkeit  vorhanden,  so  fühlt. 
lan    bei  diesem    Druck  die    Muskeln  littera, 
ei  •tärkerotn  Fressen  entstehen  Zuckungen  des 
liedes.  ^—     Ist  der  Körper  eines  todten  Men- 
ben  erschlafft,  und   will   man  sich  übertea- 
n,    ob   die    Todeserstanrung   schon   vorüber' 
yt  oder  noch  nicht  begonnenhabe;  so  mache 
nn  einen  Kreuzschnitt  in  die  Haut  der  Hand 
er  des  Fufses,   und  bringe  daa  Glied  unter 
asaer.     Entwickelt  sich  Luft  ans  der  Wunde, 
hat  die  Faulnifs  schon  angefangen,  die  £t- 
rnnag  tet«ekon  vorüber  tind  du  Ltbtfn  ml» ' 
lawiiifllrtilrtbicbffi. '  v  . 


—     88 


in, 

Ueb^ 

eine   besondere   Form 

skrophulösen    Augenentzündiug 

und,  ihre   Behandlung 

Ton 

Pr*      Garl      Hohnbana« 

Qo&tth  und  Ldibaist  in  Hildbui|;|haaM«k 


"s-w^ 


Unter  dem  Namen  der  akraphal&e«A  Auf» 
entzündung  begreifen  gewöhnlich  die  SdnA« 
eteller  sehr  verschiedene,  sowohl  dem  fitMi 
als  der  Beschaffenheit  nach  unler  aich  sdn  rin 
weichende  lürankheitsformen  dieeea  (kfM 
Auch  ist  nicht  zu  läugnen,  dafs  sich  die  sfaf* 
phulöse  Dyscrasie  in  verschiedenen  Parthki 
desselben  und  in  diesen  wiederum  auf  ▼erscUli' 
dene  Weise  ausdruckt«  Belege  hiervon  gebai 
der  skrophulöse  Thränenßufs,  der  Augmlisii 
krampf,,  die  Psorophthalmie,  die  Entsündvil 
der  Bindehaut,  der  Hornhaut  u.^  a*  w#  Wil 
viel  aber,  besonders  zur  Cur  dieser  verachislf 
iien  Formen,  davon  abhänge,  sie  aelbac  gSDtt 
von  einander  zu  trennen  vmd  dab^  die  ftwi» 


•■■■'-■■".  ■-«.•■■•«9 


i  jChpadi  >  alt  hhiriebiitci»  dir  ^batpadawan 
ijjiiBiiHtiigBn.  9x4  duMlb«  uAd  luif  Mtä«  irior- 

n  .«rlMUiMi'»  '  Tioiug  aur  >  dir}«n^^||e 
[db  SV  wiudigtn»  d«r  di«  Wicäiri|^k«k 
p-i^läiluktikiii-  der  ^KrMkhdttforBfitii  ftbeib 
iqpc  i(icbd^'  few  wftrdigm  t«Pi^<^  Gtrade 
^  äbrntr  BrktmuniGs  Ttrdnt  nüit  dac^genrnmi . 
lebkdiinil)  daa  IndMdanins  und  det^  Vwlifl»» 
•■»ftiiMMr  beaondiren  Krifte  sor  imlMfibi' 
loMriwni^  herulit  die  grofta  Knasr^-dM  Ansv 
iljiidU^IiiiiiV  die  apedfk^^toft  der  Aa«M»p 
midMmoidtim  f iUe»  i»  WkteBmludi-  tra« 
ü'-^lic^leiMii^-- 

}  .VMm^dlmm  V6nittMetxmeeii  j^piu)  mniii 
ler  f#luiv  Hadiiheiliger  «eyi»>  elt  irmd^Iedeiia  < 
'Argleiebea  wir  obea  ab  Ansdnick  ei^ 
if)llentelben  cacocb^^misdieti  Oyecn^ 
Midbtaitmi  Aber  ^'en  Leistta  ku  ftcblana 
)tt  •  Über  etaeal  Leisten  m  ktuireiW  Wer  oei 
iktoU  ijwfcoipmendeii  Fällen  mir  an  SciOr 
Msfk  wMt^ihiBr  an  eine  epedfike  Wkknng  gen 
fieibbffiB  gegen  dieeee  Uebei>  d#nkty  uppc 
mit  ewig  in  der  Irre^: .  Die  herrlicbsteit 
ttd  -  bewfbrteeien  dieser  HeUstol^  ericbeii^eii 
wti  mm  ak  eben  ea  viele  Irrlichteiv  ron  de>- 
■I  iw  immer  einea  dem  andern  xnweist^ 
HM  dab  er  zara  gewönscbtea  Ziele  gelange^ 
ad  findet  er  diese«-  ja  «nmal  anfeoldiei^  kr^ 
inMif  so  ist  es  nicht  bw  Weik,  sondern 
rirk  des  ZnfaU«.  r 

(""•Sa  ist  hier  meine  Absicht  nicht,  alle  dt^ 
pigen- Formen  von  Aogenkrai^kbeiten»  Welcbeieii 
Im  ekropfanlöse  Fosm*  und  Miachnngsverin* 
mag  zum  Grande  liegt»  zvn  beschreiben« 
taa»  «ine»  nach  meimak  JErWuningenit^  die  aM 


» •-   « 


—     90    — 

hinfigiteii  vorkommende^  werde  ich   hm  ^ 

her  zu  bezeichnen  suchen. 

Ihr  sind    vorzüglich  zarte»    echwich^ 
Rinder,  aüs  den  niederen  Stindeh,  lon  11.^ 
liehen  Eltern  gezeugt^  in  schlechten,  beso^ 
feuchten  Wohnungen^  mit  schwerverdaul^^ 
rohen  Nahrungsmitteln  und  unreinlich  er^^ 
vom  dritten  bis  zum  zwölften  lehre  ansg^^- 
Micht  immer  ist    sie  mit  den  befcennt^^B 
scheinungen  des  Habitus  serophülosus  v    ^ 
den,  aber  in  den  meisten  Fällen  gehen  S^  j 
dere  sorophuldse  Erscheinungen,  als:  ge^^ 
lene  Drüsen  am  Kopfe  und  Halse,  Aüi 
u«  s«  w.  voraus,  oder   sind  mit  ihr  glei 
zugegen«    Oft  erscheint  sie  nach  unterd 
Kopfausschiägen,  die  in  vielen  Fallen  oh 
Wendung  aufserer  Mittel,  schon  als  Folge 
kühleren  Verhaltens,  wenn  früher  eine 
Kopfbedeckung  zur  Gewohnheit  gebdjrti^ 
als  Folge  des  Abschneidens^  der  Kopfhsirr«^ 
echwinden*  Am  consuntesten  zeigt  aichjdi. 
verbunden  eine  Aufgetriebenheit  des  U: 
bea  und  eine  Anschwellung  der  Orüa/ 
heo,  die  bald  gröfser,  bald  kleiner  gefnhhi^ 
den.    Dabei  haben  die  Kranken  meist  t4^ 
Stuhlgang  und  grofse  Begierde,    heaonderiu^ 
trockenen   Speisen^      Die  Entwickelung  Tl0f 
SeeLenkrafte  geht^    jKrie   dies,  meist    bei  äC^ 
Scrophulösen  der   Fall  ist,   rascheren  Giat^ 
nnd    sie  zeigen   besondere   BeurtheUnnpli^' 
und  GedächtnUs* 

Das  Augeni^bel  selbst  nimmt  seinen  ^ 
fang  mit  einer  gesteigerten  Empfindlichkeit  d 
gen  den  Rei:&  des  Lichtes,  welche  allmihiki»  ^il 
nen  immer  höheren  Gradflfrreich^  eo  da(a  ^^ 
lieh  das  Auge  zu  öfFnen  gar  nicht  mehr  indv 
Willkübr  des  Kranken  steht|  und  selbst  daidi 


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'WUU§  nur  in  .m  imIK  «Mb 

^£1  inan  irMte'valup  w  iiBteaJiJiliiB 

liVdfli -IldiA  ifltuMB  ndr  flii'liWMf^ 
iBivdthant  mn  iaiMi  lü^  JtonMiin— i  - 
«ttt  wwiggffrOllMt^nqiMbiU  Bb«  '^ 
/  lichttutiM  9v«fai  raiclu  anek' 
.  iider  dit  VtiUmiMt  dar  Ai^iili 
him,  ^»  dnbUtDda  Ucht  ,^^toii  ^ 
ti4giPf  und  ich  lüba  diii||jbB^u;iün  braah« 
«^v#«ldM  Woch«  bpifr  aewolil  hii  Ta^i 
K'lllriM^    auf  dim  GaskiMa  la|[an^\^wiü 
«%jddril.aflk»it  u  irndmi}  Vai(twiida9  not 
»H^laiaiptui»  iit  aäft  ai|daffa%  oicbt.  wnoki^ 
MfctMiiHiiirhBi   d&nar   Kf^iUiaitafomir 
tsThrinaiiSari.  IteaiißiöfUfllk  und 
«rfaöhre  Empfindiidüuit  figgaii  da^ 
ist»  fliafsenThrlifiaiiHiutdaaA» 
iniaseh  Bbi4aiv^Battkisi«n  nad 
:^  -mNb^ipde  ihnen  in  BarühfoiB^  kattuni, 
'"  SPMJMn  haben  oflPenbar  den  Charakcar  , 
^banUüJten  Scharfe»  denn  aia  ätiarn  iüm 
^teiMa  Theile  dae  Atigaa  and  dia  Wa» 
ttliflr>w8ldi6  sie  hinwagflialaaBi^oft.  in^ha* 
a^ton  Grada  auf»  und   ohne  ZwalM  iit 
«itEikiidmig  der  Con jntictiva  und  dar  Cavfe 
Hsk  Wucher  aie  Terbandan  'iit»  und  wirel*- 
laaondaia  hat  der  Abnah^fM  dealSibali  ba* 
ihar  wird»    I^'olga  einar*  aotchan  Sddlirfe^ 
.  vermöge    der  krampfhaften    imd  lange 
MMtan  Varichlielanng  dmt  Augenlieder  kön^ 
^a  Thribien  nicl)it  frei  abflieben»  eaniM 
Ijaifih  unter  den  Aoganüaderna  und  firaa^ 


r 


—     9ft     — 

■ 

•en  äann  auch  Jene  Tbeile  an*  Aach  dta^ 
genlieder  selbst  schwellen  davon 
an,  und  erscheinen  bisweilen  gerdchec« 
wohnlich  sind  damit  auch  stecbendo  Sd^^ 
xea  in  den  Schläfen  verbunden* . 

Zu  Anfang  der  Krankheit  zeigen  ai 
lieh  Fieberbewf^gungen,  als  schneller  ~  ^ 

▼ertuehrte  Warme ,  Durst ,  unruhiger  ^ 
much  verminderte  £&lnst*  In  der  f^ol^^i 
verschwinden  diese  Zufälle»  oder  sind  jm 
▼ermindertem  Grade  zugegen»  ohngeac^bfe^ 
Krankheit  de»  Auges  fortdauert*.  ^mitiJ 
achreitet  diese  mehrte  Monate  lang  c^Jansl 
merkbaren  Nachlafs  fort* 

Die  Besserung  kündigt  eich  ge^^öw 
dadurch  an,  da(s  die  Kranken  gegea  AhW 
wenn  das  Licht  des  Tages  gemildert»  oA^ti 
eolchen Tagen»  wo  derHimpiel  aurk  bew&l^J 
anfangen»  die  Augen  ein  wenig  zu  dKn0^* 
eo  jeden  Tag  etwas  mehr»  bis  sich  endfi-^, 
erhöhte  Erregbarkeit  derselben  bis  zu  ^^^ 
gen  Grade  vermindert  hat,  welcher  erfbi^^ 
ist»  den  Keiz  des  vollen  Tageslichts  zu 
Je  nachdem  die  Augenlieder  längere 
zere  Zeit  verschlossen  gewesen ».  je  n 
findet  man  auch  die  Hornhaut  mehr  odsr 
ger  triibe«  Hat  die  Verschtiefsung  längs 
dauert»  oder  hat  der  Kranke  schon  oft  aif 
derholten  Anfällen  dieser  Krankheit  gsf 
eo  bilden  sich  dadurch  nach  und  nach  so-e 
nnä  weUausgebreitete  Flecken  (maculae) 
daa  Sehvermögen  gänzlich  verloren  gehf 
GegentheU  aber  sind  diese  oft  nur  gerlof 
verschwinden,  unter  Anwendung  zweckn 
Mittel»  mit  der  Zeit  wieder.  Die  Kr; 
]^at  übrigens  noch  das  Eigene^  da(s  sis^ 
#tens  UAch  meinen  Erfaorungenit   imn 


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AMMirtkcliklu  nto  «ItfWällifai'liäBUib 
Ife  ite  U«  ta  ^flDftti  «iwiiMib  AlM^  olt 
tiwwfliinifflgltftn  HfiMiWfW»gtrty  omm 
r '  «radMint»  Wittanuif|f»iittdMW|iigga 
IfellEdk  btdiiigt«  caurriMliMsh«  ABMfltolMDir 
l^iilM  («KbrlMftt  iDilty  tditiiMik^'dicsafi 
Ma^SpCi  «n  lubml  \    v./. 

Ma.i^lfni  D«1m1  «in«  •kmplmltei'Bjricn». 
M  ;fhniiid«  Uff«^  wird.  irmigiitiiM  «M 
in^iiiDg  difülbfii'  mit  wAmmi  %fmf^ 
^l^jrricb«  «in  Torwakendii  'Lditen  'Mti- 

|jN|f  j^uMii  am  KopCay.am  HiÄaa.wklamh 
iftfk  Anaichiäga  ^mßt  Artr  Oapahwalal^ 
iM%pe  ««  %.  w»  köcbat  walmdbafailidb»t 
Rliap  acbeint  «f  mir  noch  lailfa  «Mtt 
Mtt«  ob  alle  in  dtn  KUidarjaliiM  fo»- 
Ibdi  krankhafte  ISqovbmIx  daa  Lymphay«^ 
9Hi|{'4/9ia3ff  Qwnm  Scroplialn  §AOr«nt 
^'jpian  Aämlich  unter  dieaem  Mamen* 
jtalhiiinlichd  cacochymiadie  Beachaffe^. 
RMli'%«temf  verateht^  dergüdcban  s.  B« 
-  JInUlia»  der'Scabiaa  und  andeMDver«» 
tt  lumiUxeitaformen  atact  findet»  Die 
htjfkg  !ier  Schrif cateller  in  ächte  und.  un« 
^weither  übrigena  eben  auch,  keine  be« 
%tt  Bagri£Fe  zum  Grunde  liegen»  acbel* 
^Ma  achon  anzudeuten  und  selbit  MaU 
^  Eintheilung  atimmt  in  manchen  Punc« 
^  der  Erfahrung  überein«  Eine  Verachie- 
tt  im  iuberen  Habitus^  wie  aie  dort  an« 
m  /wirdf  ist  wenigaiena  unverkennbar^  ob« 
eine  andere  Differeqi  nach  dem  Sitze 
ibeia«  nämlich  bei  den  ächten  Scropheln 

Btwurf  tiner  Ftthog«tii9  auf  der  Brolution  nnii 
iroltUion  det  hßhtn»,  ^^  6^  R* . 


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.V  e«!«»«^    viel**  ^'^^-i  «•»••  )*  ^atoe» 
tieft«*»*    „  «V«^^T>8Ptecben 

cb«o*  fva*'*** 


-       —     95    -^ 

F  alle  Falle  mfichte  ich  die  Kranliheita« 
icht  unter  die  aathenischen  atellen^  wie 
Tae  Augenarzt  J.  A.  Schmidt  *)  gethan^ 
nbrigens  sehr  richtig  durch. die  Benen- 
Oacryoadfnalgia  tpwad  Phaenbmeftont 
^'hyjis^  Photophohophthalmos  tt  Sie» 
osmur  bezeichnet* 

^nen  Beobachtungen  zufolge  irrte  man 
überhaupt  darin,  dafa  man  sie  als  ein 
«chea  Uebel  ansah»  da  aie  doch  nur 
ti  eines  solchen^  nämlich  der  Atrophie, 
ttigaweise  derjenigen  Form  von  Atro« 
welche  man  Physconia  nennt«  Ich 
it)n  oben  bemerkt,  dafs  ich  sie  jedes* 
^it  gepaart  gefunden  habe,  und  glaube 
cht  ohne  Grund  annehmen  zu  dürfen, 
{überhaupt  als  Folge  eines  aympathi« 
^hiltnisses  der  mesaraischen  Dräsen  mit 
Kieijidräse  entstehe.  Selbst  die  Anatomie 
I  ja  ein  aolches  Verhältnifsin  der  Verbin« 
I  sympathischen  Nerven  mit  dem  fünften 
ven,  eine  Verbindung,  aus  welcher  man  ja 
idere  analoge  Erscheinungen,  z.  B*  die 
mngder  Pupille  bei  Würmern  im  Darm* 
u  a*  w«  erklärt '  hat« '  ^^)  Inzwischen 
noch  ein  anderes  Verhältnifs  zwischen 
Organen  statt  zu  finden,  welches  in  der 
Nervenverbindung  keine  vollkommen 
de  Erklärung  findet*  Da  der  sympa« 
Nerve  mit  so  vielen  Nerven  anderer 
in  gleich  nahem  Consens  steht,    wie 

IX  die  Krankheiten  des  Thränenorgans,  S.  157. 

le  Erweiteriing  ist  übngens  nftch  meinen  Er- 
ngen  ebenfallf  uft  ein  Symptom  jenes  kr-ank- 
n  Zustandes  der  Drüsen  des  Unterleibes  und 
für  sicli  allein  in  solchen  Fällen  nitinajs 
regenwart  von  Würmern  an. 


-     96     - 

Alt  den  Nerven  der  Tbrjiiiendmie»  ^o  miJ 
aU  demselben  Rechte  sich  anch  hier  dis 
,hen  der  krankhaften  Einwirkung  äufsersi  1 
iber   wenigsten«  in  den    gewöhnlichen  t^ 
nicht  atatt  findet.    O^enbar  iai  daher  bilsi  J 
noch  eine  besondere  Beziehung  der  aecend 
den  zu  den    einsaugenden   Organen  mit 
Spiele«    Es  scheint  nämlich^  als  wenn  in 
aer  Krankheit  die  beschränkte  und  nnterbrq 
ne  Einsangnng  in  dem  drüaigten  Apparats 
Unterleibes  erst  durch  eine  vermehrte  wie 
steigerte  Absonderung,  vorzüglich  in    sol^ 
Regionen»  welche  sich  zu  der  Region  dec 
terleibsorgane  polarisch   verhalten»  wieder 
weckt  und  in  Thätigkeit  versetzt  werden  k^4 
Vielleicht  dafs  eine  zu  grofse  Anhäafung 
plastischem  Stoffe»  die  bei  der  gelähmteia 
der  einsaugenden   Organe  dieser  Theile 
verzehrt  werden  kann»  hierzu  die  nächst 
tnlassnng  wird.      Ich   habe  wunderbare 
kungen  dieser  antagonistischen  Thätigk« 
sehen.    Kinder»  bei  welchen  die  Atropla 
höchsten  Grad   erreicht  hatte»  und   bei 
die  aufs  änfserste  abgemagerten  Gliedma/ 
halb  todte  Zweige  an  dem  aufgescbwc 
mit  vielen  verhärteten  Drüsen  besäeter 
leibe  hingen»  erholten  sich  wunderbare 
nach   der  Erscheinung  eines  Kopfaus.' 
und*  in  demselben    Verhältnisse»    als  f 
die  krankhafte    Absonderung  steigert 
kiw    die   Energie    der    einsaugenden 
Die  Anschwellung    des    Leibes   iläh 
mehr  ab»  und  mit  der  Zeit  verschwi 
die  verbarteten  Drüsen« 

Aber  auch  von  der  vermehrter 
rnng  in  aolchen  Tkeilen»  welche  r 
deiiden  in  näherer  und  nachbarliche 


^  ^  ^ 

&abe  kh  6tt  gletth  gütb  Wfrknnglen 
and  mich  ron  deti  hdbamen  Folgen 

vua  mehreren  Beöbacbtni^g^il  über- 
ShiB  freiwillige  und  anbaltetade  Diar- 
kre  hier  daaädbife»  was  dort  der  Kopf- 
»  und  ich  ratfae  dab^r,  in  aöIchenFäl» 
ia  nicht  äxu  Farcht  einer  xu  g^ofBeil 
tng  Aar  Kräfte  töualthta  iu  lassen,  und 
lailie  Ausleerung  durch  Opiatb  odetr 
^tische  Mittel  tM  atöten*  Ailea  waiv 
Btm  Umständen  die  BemÜihuAgen  deir 
i%$  GieidigeWicht  zwischen  SeoretioA 
dq^tiOYi  hf^rzustelleh  Vereitelt)  Avirkt 
rkendy  ^ndtsrn  Schwächend. 
Nm  wir  ab^r^  mitist-  Solchen  Voirättsse» 

nicht  auch  deh  ahtagonistlach  erreg« 
neuflufa,  als  eine  gidchsaxki  heildamd 
mng»  sich  selbst  überlassen?  Ich  sagd 
id  zWar  ans  folgendeni  leicht  zu  erra« 
Grnnfdenv  i)  Wegeh  der  nahen  Ver« 
der  Thrinendiruse  istxit  denl  Auge»  die^ 
ht  verwundbaren  Organ ,  Welches  durch 
B  dauernde  Verschliefsung  uhd  die  da« 
Bwirkte  Beraubung  deS  höthigen  Licht« 
iwohl»  als  durch  die  Einwirkung  deir 
len»  Schar  fein  Thränenfeuchtigkeit  nicht 
d  Mitleidenheit  gezogen,  Sondern  all« 
indi  iil  seinen  Kräften  und  in  seinelr 
rerändert  wird.  2)  Weil  die  vermehrte 
rung  dieser  Dmsuo  dui'chaus  nicht  dei^« 
heilsamen  £1nflufs  auf  die  Resorptioil 
3rganen  des  Unterleibes  zur  Folge  hat^ 

im  Gefolge  anderer  Absonderungen 
intreten  sehen.  In  allen  denjentgeil 
renigstenSi' welche  ich  beobachtete»  biie« 
ngeacbtet  der  oft  lange  anhaltenden  ver« 
i  Thränenabsonderung^  doch  jene  TheiM 


—     98     -^ 

unverincltn  in  demselben  kranUi 
in  welchem  iie  vor  jener  Abaoi 
een  waren.  Warum  dieses?  S< 
Grund  darin  zu  suchen  seyn»  da 
Wege  nur  eine  seröse  Absonden 
lymphatischen  Sto£Pe  aber,  welche 
gel  an  hinreichend  kraftiger  Ein 
häuft,  dabei  noch  zurückgehalten 
aollteh  nicht  die  unter  solchen 
vortheilhaft  wirkenden  Kopfauss 
gen  zur  Ausgleichung  des  Mi 
zwischen  Absonderung  und  Einst 
les  beitragen,  weil  dabei  eine  ai 
bare,  zähe  Lymphe  abgesondert 
beruht  der  Grund  dieser  heilsajs 
wie  schon  bemerkt,  auf  einem  n< 
ten  polarischen  Verhaltnisse  gewi 
rangsorgane  untereinander? 

Indem  ich  die  Beantwortui 
gen  f&r  jetzt  auf  sich   beruher 
füge  ich  lieber   noch  einige   V 
therapeutische  Behandlung  deri 
den  Krankheitsformen  hinzu* 

Was  die  diätetische  Seite  de 
so'  stimme  ich  ganz  den  von  / 
dem  oben  angeführten  Werke 
Schriften  bei*    Er  empfiehlt  d( 
wenn  sie  an  der  Krankheit  zu 
oder  $0  eben  daran  gelitten 
einer  von  der   Sonne   beschi 
che  spazieren  zu  führen,  sie 
grellem  Tageslichte  auszuset- 
angestrichenen  Wohnzimmer 
nen  zu  lassen,  Hautthätigke 
rend   einzuschränken,    oder 
sondern  sie  vielmehr  zu  fö 
inäGBige  Erregung  des  Orgar 


i'  'AV-. ' .'  '.  -  ■  ■    "    '  -■'     '         ''';■'■'  N 


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9 


.-*     gfr-.  ^ 


'•  \tflAiKMf  iKAlAfpmmpIß  tnfftf  imfiii|^ 
\m 'ffmukadßttm  Gri4  ^-IVwMliditt^ 
ich  t^en  grlU2Krti[i  %i|A!  d^ctdMA 
näim  T^ttUcht^  «ilädUiidu  In  M  f «I 

tft^'iii^mi  <Ma  Ttittptrator  dei)i»f^^uA 

±  i|«di  dafür  ttimiiit  idv  ^4^  inWM 

jMm' Vahruiigiin 

Nin^kNoh  Tiidit  oim*  Orft^«  4^  Mai> 
.öpordifiU«  v^rtrasen  waMiini^  mitteilt 
rähnaliiche  Mranmfiflofff^  üldit 
"^9  und  Eier  Mflbiaeii^' i#äfd^ 
«ina  «öloha  Mdbc  iqhrdanlUte 
dann»  wenn,  dia  Sii«cgU  dar  S%pii 
HM  nook  nicht  fila  an  dam  <hada  |p 
%k^  data  ac1tw€rara  SpaUan  nkiit  irartMi» 
idaiu  Dann  oft  aind  dfo  a^bidlidian 
%i4clia  ihm  tcbadlichan  Oanttla  ba» 
daawagan  nicht  fio  daudfoh  in  die  Sinna 
«rdil.  die  MnaknlarlKrlKItoi  faiiar  Oigana 
omul  baiicliaffan  aind,  nnd  dddr  adia« 
y^  in.  ao  fern  dabai  da«  MUavavfailcmfa 
Ü  Afaaondemng  und  Einaaugnng  fort« 
d  tuiterfaaltan  and  baf5rdart  ymU  Idft 
ba  daher  auch  alle  glutinöaan  Speiaen^ 
hwanaa  Brot^  MebUdöfset  Gebackanaa» 
r  -a»  w«  als  Stoffe^  welche  £o  galahmte 
araiaiaaogenden  Organe  nor  noch  mdü 
lan^  und  aich  der  freien  Abaondorung 
iaBiaf»68igkai|en  emgagaDatallan.  Milcht 
;a  retcblich  gmosaan»  und  ohne,  mdli«^ 
leimiadinngy  sciieint  noch  am  laichte* 
itnigan  zu  werden*  Geradezu  nrweK«! 
Sb  icby  meinen  Jtrfahrungen  zu  Folgen 
«Anbafian  nnd  gatatusan  Sto£Ea^.  daigieW 

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tmtS^Biäk  ,EilirtibiiAg«n  VimGwdmidMM 
Blft  liägt  tda^fflHteUi    wsA  fäi.  «ite  ib 

f  4Mnrdi  tbi  bädtotiiidfr  K^pfiMWtdibjy 
'^iliutt  am  BW^dimiCi^Mä  gefamUa»; 
kiifiM|«r  «od  WMigtr  fdiiiiqfrfwft^ 
thtopAidttir  «od  S^^ 
[NN  Ich  4ttöUtUiidi.ii9«UnaI  dieGogtM^ 
'H9ifai  Obre  toid  im  Ntdcn  dhtttiben^' 
,)MiiB 'du '£uur^b«ii  an  db  imd  daradbei^ . 
^Nil^^iHdimaMäiaft  wird»  dSa  Mdoiüffili^^mm^ 
^  M  hmnar  waittnc^  hte  dia  Absoii«^- 
atavk  wild.    {Xisa  fcÜMCU« 
kii  aa  laittga  rä  iiiitinrl»iiU; 
ang  ib  dan  ^ipptuiifaphaa 
db^  wiadar  vor  soimala* 
OlMiÜt;  xnrftftfcgaialirt»  diavEnihraai 
fc*-^^  '^'•^ira  ttne  andarei   ganuadhait»- 

ganomman  kat;  Bai^äUaiii 
.__  Oiada^daa  Uabalt  Ikaae  kk  dalm  in« 
lM-ddkk.5  -^  tö  -T^  15  Gras  J^dhim« 
^adlpfanafeiuvi  nignsm  nabman«  HaCi  aoav 
^JnmUaHf-  achon  ainen  böharan  Gnd  mh 
^-aa  UrMt  dieses  Mittal  za  acbwadi  nnd 
^|S«liQ^  Ich  wähle  da^Q»  um  krSfllgar 
la  Abaoüdamng  der  Gedirmeflussigketta» 
IMMit  das  Hydrtagfrum^Tnuriaticuni  mitm 
TfabHWi^g  mit  Pulvis  radieis  jidaupae  ixi^ 
n  Oaben»  dafs  darauf  tagli^  4  bis  6 
ga^  $tuhla  erfolgen«.  Nach  Maascaba  dea 
udMn  Kriifte^ataiidaa  lasse  idh  diesea 
fl  einige  Tage  fortgebranchaBt  es  Ungei» 
kortere  Zeit  aussetzen,,  und,  dann  wieder 
Wh  >o  IfUig^  bia  der  gew&.9schte  SSweck 
dit  iat*  In  allen  mbr  yorgaKommjaaea 
A  habe  kh  bei  zwai  odir  dreimattgtr  An« 


A 


•  \ 


•-     102    — 

vpendung  schon   die   «npriefalidbLateii   Folgaa 
darauf  gesehen. 

Um  aber  dabei   zugleich  die  nbeffmäinp 

Absonderung  der  Tbränendrnse   zti    b«schrifr 

hen»  müssen  mit  diesen  inneren   JVIittefai  audi 

noch  äufsere  verbunden  werden«.  •/.  A*  Schmidt 

icblSgt  dazu  anfänglich»    wenn   die  Schwache 

grofs  ist»  mäfsige  trockne  Wärme^  in.  der  Folgt 

vermehrten   Wärme^ad  und  endii^    feudiU^ 

warme  Umschläge  ans  zweiScrupel  Mxtraetm . 

opil  aquosum^  einem  Scrupel   Saecharum  m 

lurnif   zwei   Unzen  Spiritus  anthos    vel  wd 

und  zehn  Unzen  destillirten  Wasser,  alle  Stan* 

den  erneuert  durch  5  —  6  Stunden  des  Tqei 

überzulegen»  vor«    Ich  habe  diese  Uinsdd%% 

mit  Hinweglassung  des  theuem  OpiumeztncH 

und  des  Spirit^  anthos^    in  Verbindang  snt 

den  genannten  innern  Mitteln»  in  ledem  GnA 

des  Uebels  angewendet  und  zweckmärsig  fi> 

fnnden»    Späterhin»  wenn  die  £napfihdU'chNt 

des  Auges  sich  verloren»  beschlieCsen  diegWcl> 

falls  von  ihm  empfohlenen  AuQöeangen  «■ 

Alaun»  Zinkblumen^  weilsem  ViCtioi  ms.«« 

die  Cor« 


•—    105    — " 


IV. 

Ganzliches 

r.nvermögen  der  Bewegung 

mit  Beirufstseyn. 

Vom 
Hofrath    Hennings 

in  Zerbsc 


1110  Frau  Ton  einigen  vierzig  Jahren  f  sehr 
^«r  und  äufaerst  brünett^  von  kleinem  Kör» 
rbauy'  ans  unsrer  Armenanstalt,  verlor  unge« 
ir  vor  aecha  Monaten  ihren  Mann,  Namens 
uchmüller^Kn  Stein  Beschwerden;  ala  der  Mann 
rb»  saugte  aie  ein  sechsmonatliches  Kind, 
Ichet  bei  ihrer  armaeligen  Lage  und  aufaerat 
nden  kleinen  dumpfigen  Wohnung  viel  krün« 
te«  Die  Frau,  die  aonat  ihrer  Aussage  nach 
!  bedeutend  krank  gewesen  war^  litt  nun 
it  ana  Kummer  über  ihren  Mann  und  bei 
n  überall  zu  erblickei^den  Mangel  bei  noch 
\l  lebendigen  Kindern  als  atillende  Mutter 
ppelt,  und  ertrug  eine  Menge  Nabrungssor« 
1  mit  beispielloser  Geduld  und  Standhaftig« 
it»     Vor  ungefähr  drei  Wochen  atürite  iiSy 


^    «04    --m 

als  Bte  Tom  Obarboden  heruntergthCf  dl«  8d^p 
herab,  und  qaetscbt  sich  dabei  auf  den  $Cnfil| 
der  Treppe  die  ganze  linke  Seite  der  Brust,  m 
dafs  sie  (einige  Tage  hindurch  heftigea  Seim 
stechen,    kurzen  Husten,  Fieberschauder  vad 
anhaltenden  Schmerz  in  ^en  aufgefaUmen  8tsl> 
ien   verspürte.      Grade  als  sie  dies  Schickul 
hatte,   hatte   sich   seit   dem  EntwQihiien  ihni 
Kindes,  welches  drei  Monat  her  war»  ihre  Msor 
etn;ii^tion  wieder  zu  zeigen  angefangen  ^  disfi 
vißx  aber  auf  der  Stella  naich  erUttenem  Edb 
aus  Schreck  gewichen  und  ins  Stocken  gcrathsib 
lieber  alle  diese  Umstände  hatte  aie  Niemandm 
etwas  geklagt,  und  so  hatte  sich  die  Sache  doick 
Ruhe  und  Vlfascben  mit   erwarmteno^  Ißntaiß. 
wein  wieder  gegeben^    Am  Jten  Mar  4«  I«  ■! 
ich  Nachmittags  um  4  Uhr  diese  Frau  in  ijüir 
Hausthür  gesund  dem  Anschein  nach  ii^«. 
^d  kaum  eine  htlbe  Stunde  darauf  überfBk 
dieselbe  ein.  konvulsivisches  Zittern  mit  hsA^! 
gem^    Erbrechen,   einer    grasgrnnen    nßiditti 
Masse,  so  dafs  ich  über  die  Menge  dce  Wf 
gebrochenen  erschreck«    Bis  dahin  aber  wnfli 
ich  von  ihrem  FaÜe,   Menstruation «   Entwflk 
nung  ihres  Kindes  noch  nickt  eine  Sylbe»  U 
l|5rte  bloJb,  sie  sey  sehr  warm  gewesen,  Us 
x|iit  dem  grölsten  Appetit  gegessen»  eich  auf  i* 
Schwelle  ihrer   Hausthür  gesetzt  und    so  0>. 
kältet*       Ihre    Extremitäten    waren    in    Üb« 
tiger  krampfhafter  Bewegung,  dabei  ein  Ziitaai-! 
nnd  Klappern  mit  den  Zähnen,  und  hiBfti|6« 
Aufstofsen  mit  anhaltender  Neigung  znm  Es« 
brechen.     Ich  Itefs,  da  sie  keine  Oeffnung  giK- 
habt  hatte,  sogleich  ein  Klystir  von  KamultBr- 
hlumen-  und  Baldrianwnrzelddkokt  geboi»  Sb 
napismen  anlegen,   einige  Tassen    FHedeirtbsi 
^9ke9»  mid  so.  lange  als  der  Sturm  daa^rts^ 


i^    105    -• 

19M»  Ijoidamim  ndt  Terfübcäm  Salpoteigtial 
hinen«  Nachdem  sich  einige  Beruhigung  des 
unpFhaften  Szenen  einitellte;  aber  die  Neli 
ng  zum  Erbrechen  immer  noch  anhielt  ^  so 
b  ich  ihr  am  4ien  Morgens  zwei  Gran  Brech« 
»instein  und  zehn  Gran  Ruhrwarzel,  worauf 
I  noch  Tier«  bis  Fünlinaliges  £rbredien  mit 
>l#er  Erleichterung  bekam »  nach  aufgehörtec 
irkung  aber  sogleich  in  einen  wahren  Fieber« 
Fall  veriiel*  Bei  dieser  Gelegenheit  erfahv 
.  nnn  erst  die  ganze  Geschichte  ihres  Schicke 
Bf  und  mit  einigem  Erstaunen  mufste  ich 
.hmehmen,  dah  alles  Vorhergegangene  ohne 
e  äntliche  und  wundarztliche  Hölle  so  abge^ 
ngm  eey;  mich  bedauerte  ich  in  der  Stille, 
nn  meine  Verordnung,  voirzüglich  des  gege^ 
awn  Brechmittels  wegen,  schlecht  abgelaumi 
.r«;  unwillig  hielt  idi  den  Leuten  Sire  Zu^ 
ckhaltong  vor,  und  gab  nun  einen  Äufgußi 
r  Arnika  und  Flieiicrblumen,  mit  der  Hieven 
cbaa  Mixtur«  Den  5ten  stellten  sich  peri« 
tffamoiiiacbe  Zufälle  mit  heftigem  trocknen^ 
oetem^  Sticke  in  der  gequetschten  Seite,  und 
iftige  Fieberanfälle  ein.  Sogleich  wurde  daa 
kchtige  Liniment  in  die  leidende  Seite  einge« 
iban,  Senfteige  gelegt,  und  da  die  Schwicne. 
if£alleiid  grofs  war,  ein  kamphorirtes  Dekokt 
geben,  Kljstire  von  HafergriÄtze  und  Kamil« 
ablumen  beigebracht«  Zum  Aderlafs  konnte 
li'  xnich  nicht  entschliebenj^  weil  ich  ohnehin 
i  grofsen  Kraftmangel  sähe*  Den  6ten  wa« 
m  die  Umstandeleidlicher;  die  Kranke  erhielt 
le  Hustens  halber  einen  mit  Goldschwefel  ver« 
tzce^  Brustsaft,  übrigens  blieb  es  bei  der  ge« 
rigtn  Verordnung^  indem  der  Pulsschlag  noch 
ein  und  schwach,  doch  etwas  härtlich  war« 
m  7teiu   Grolse  Mattigkeit  bessere  Bespira« 


^     tofi    — i 

tidn*,  der  Puls  freierf  der  Hatten  locker.  Am« 
Wurf  mit   etwas    ßlutstreifen    vermiechty   dw 
Durst  mäCsig,  etwas  Schlaf,  freiwillige  offner 
Leib»  die  Haut  warm  und  feucht.     Ich  ändaM 
nichts  abf  sondern  liefs  es  bei  der.  vorlfjuk  Vek> 
Ordnung   auch  heute  noch.      Den  Sten  wnris 
ich  plötzlich  gerufen,  finde  die  Kranke  in  «neai 
Zastande  von  firstarrung,  sa  daf&aiebei  offiöat 
Augen  nicht  iahe,  hörte,  aondem  steif  wie  A 
Stück  Holz  dalag*      Der  Puls  durchaus  nickt, 
fiihlbar,  die  Kinnbacken  so  zusammetngezogm 
dafs  der  Mund  ganzlich  Terschloasen  war»  uai 
kein  Tropfen   Wasser  hinunterzubringen  mit 
Der  Urin  gieng  unwillkührlich  ah^  die  Aeapiia^ 
tion  langsam,   doch  unterbrochen i,    die  Aam 
starr,  gänzlich  unbeweglich  und  auf  einen  Piäk 
geheftet.      Ich  liefs  der  Kranken ,    da.  Keiav 
wufstet  was.  vorgegangen  war,  ein  reizend  JQj^ 
•tir  geben,  welches  mit  vieler  Mnhe  gjas^üv 
und  sie  mit  fluchtigen  Linin^enteiii   frottiiJBir 
vorzügligh  die  Magengegend«      An  die,  F&iv 
auf  die  Brüst  und  zwischen,  die  Schultern  fiifr 
ich  Vesicatorien  legen,  und  überlielk  die  EjaiM 
mit  einiger  Ungewifsheit  ihrem  Schicksall*   Dn 
9ten   war   sie  dem  Anschein  nach    in  äiM 
Schlaf  verfallen»  wobei  die  Steifheit  ujn4D^ 
empfi.ndlichkeit  anhielt«»    Ihre  Wächter»,  hisi^ 
unruhig,  rufen,  schütteln,  reiben^  sie,  halMpikc 
Essig  vor;  aber  nichts  ist  fähige  sie  zaennm*; 
tem.    Unter  diesem  Umstand  komme  ich  kiäri 
zu»    Ich  Hefa  sie  ruhig  liegen,  iiefa  die  V( 
torien  an  den  Fufsen  und  auf  der  Bm|l<^. 
denn  zum  Rücken  konnte  man  nicht  kojattniL; 
««•  nachsehen,  sie  hatten  hinreichend 
ich  liefs  solche  verbinden,   da  ab^r  dii  ,— .,  ^.. 
wie  tin  Stück  Holz  lag,  weder  hörte  noch  salM^; 
auch  der  Mund  anit  aller  Gewalt  nicht  zi^  "' 


~    107    — ^ 

Tf  döcb  ^ich  aber  d^r  I^qI»  io  merklich 
i  hatte»  dab  xnw.  ganz  ToUkommen 
chlag  weich  fühlen  und  unterscheiden 
sa  rieth  ich  nur  9  ein  antispastischea 
t  in  den  Unterleib  einzureiben«  Dieser 
.  hielt  bis  znm  loten  Vormittags  an»  wo 
n  anter   einemk  S^u&er  za  ecwachexK 

ch  rnnb  ich  noch  erinnern»,  dafs  ich 
n»  um  mich  /ganz  Ton  dem  Zustande 
wubtloaigkeit  zu  überzeugen»  die  Kranki 
in  einigen  empfindlichen  Stellen  ihrea 
I  knifiPy^  und  sie  ein  paarmal  n!üt  einer 
itechend  zu  reizen  suchte;  «Hein  allie^ 
ichien  und  machte  keinen  Eindruck  auf 
odevn  ihr  Zustand  blieb  tt^ubsuchtlg* 
s  ich  sie  nun  den  loten  besuchte»  er- 
te  sie  sich  in  etwas  auf  mein  Anrufen» 

aber  nicht  sprechen»  sondern  schlief 
lachte  vielmehr  die  Augen  fest  zu*.  Ith 
jr  eine  Mixtur  von  Campher»  flüchtigem 
lomsalz  und  Zimmtwaäser  reichen»  wel« 
\  auch  verschluckte^  Uebrigens  war  sie 
arm»  der  Puls  schlug  voll  weich»  unge« 
X  Schläge  in  der  Minute*  Sie  verlangte 
Essen  noch  Getränk»  und  blieb  bis.  zum 
Brüh  in  dieser  Lage. 

m  l^ten  Morgens  bei  meinem  Besuche 
ich  erstaunen»  diese  dem  Tode  schon 
bene  Frau  aufrecht  sitzend  in  ihrem 
EU  finden»    und  mir  gleich  mit  vollem 

entgegenrufen:  j>nun  bin  ich  wieder 
»  Herr  Doktor  (  Ich  weifs  alles»  was  mit 
orgegangen  ist!^  Nun  beschrieb  mir 
&u  ihren  ganzen  Zustand,  erzahlte»  dafs 
»»  was  sie  gehört  und  ich  mi^  den  Um- 
den  gesprochen  halte«  sich  erinnern  kön« 


«r      108     -^ 

4      I 

nct  sie  iväre  aber  nickt  ▼ermSgenA  gewM^' 
pur  das  mindeste  Zeichen  vom  Gefühl  od« 
Sewubtseyn  zu  äuCsem;  iht  wäre  geiMseo^ 
eis  wenn  sie  fibersül  mit  Stricken  gehnndw 
gewesen  aejf  sie  habe,  als  ich  sie  geHniSn^ 
und  mit  äjK  Nadel  gestochen»  nicht  geschkl«^ 
s^ber  alles  genau  gefühlt»  hatte  aber  niclits  b 
bern  k6nnen«  Auf  mein  weiteres  Be&aga% 
wie  sie  sich  nun  jetzt  befan^e^  so  erklärte  ii% 
dafs  ihr  io  der  verwichnen  Nacht  ihre  Regdi. 
eingetreten  waren»  und  4a  warp  allee  snf  eh» 
mal  licht  upd  gut  gevirorden»  so  dafe»  wabm 
groljser  Mattigkeijt»  sie.  sich  über  gar  nidtaa 
Beilagen  Ursache  habe.  Ich  rieth  ihr  noa  kkh 
längliche  Ruh^a  an»  verschaffte  ihr  etwas  mch 
IJnterstützung»^  um  mehrere  Pflege  xu  gspi^ 
fflien»  und  liefs  ihr  ein^  Abkochung  ans  W 
d^iani  NeHi^nwurzel  und  Chinariflid«  Jidtli^ 
quor  zubereiten«  Heute»  den  iTten  Ma^  kib' 
icl^  sie  völlig  gesund  «verlassen*  -r- 

Was  war  nun  dieser  ganze  Zaatand?  B» 
beiC  ^oi  eigentlichen  Sinne  doch  woU  nick 
Hatte  innere  Schwäche  beim  erlittenen  M 
das  dadurch  entsjtaz^ne  Cessiren  der  Mcnstn» 
tioA  einen  hohen  Grad  von  Abnormitit  ia  Af 
Cirkntotion  verursacht»^  hatte  «ne  klanai*' 
letzt  erlittene  Erkaltung  einen  Hautkrampiat* 
rc^t»  der  ^  eine  schon  entajtandeneAbnonoi* 
täp  dßr  Cirkulatinn  finen^^scheinbawn.  Zoitm'i 
des  Fiebers  des  Erbrechens,  der  Peripneummiii 
hervorbracht^»  oder  wsren.  hysterische  ZnSDi 
lüer  die  Ojrundlage^  die  unter  diesen  Gdsgo* 
iieitsursachen  diese  Rolle  spidteh?  Idi  inl 
das  d^  Prüfung  erfahrner  Maaojsr  anhuimtrf 
lien«    Habe  ich  in  meiner  Behandlung  gafcbitj 

Jnd  l^^e  vielleicht^  wenn,  ich  allee  vom  sotisj 
i^^PB,  goÄau  vi^itfste,  ^dec 


—    109    ** 

wlre^  «ine  BluUudeiBnmg  ^oti  dlnigen 
BD  alles  vorsebeugt?  Wober  aber  jenea 
jnrmögeifi  sieb  zu  bewegen^  und  daa  6e>» 
Uf  Geborte^  Gesebene  zu  äufsem?    Sollto 

▼ielleicbt  in  einem  besondem  krampfhaib 
AEFekt  bestanden  baben?  Ich  mag  midi 
bber  diircbaus  nicbt  erklären »  und  liei  der 
igft  der  verscbiedenen  Meinungen  und  Tbeo« 

lenunden  auch  meine  Ideen  aufdrängen! 
L  Einen  wurde  ich  es  wobl^  dem  Einen  tm« 
t|  und  dem  Einen  wohl  gar  absurd  mft* 
ij    tlso  will  ich  lieber  hören^  was  Ander« 

Verstellung  *  konnte  endlich  der  Ziisiand 
it  seyn»    Mral  diese  Arme  ein  für  lülemal 

dadurch  um  nichts  verbessern  und  ihrtn 
Kin  Hansstatad  umänderh  und  erleichteta 
k&nneh  nicht  im  Standis  war*  Auch  hattis 
Ton  ihren  Machbam  und  sonstigen  Bekann* 
,  auch  wihrend  der  Krankheit  ihres  Midit«' 
,  sich  ein  zu  gutes  Vertrauet»  und  Zeugnits 
orböi»  daÜB  wahrlich  nicht  daran  zu  den* 
.  war;  auch  zeigte  ihre  Anrede  au  mich  diei 
deutlich»  denn  sie  wufste  nicht  genug  ihr« 
ikbarkeit  mi  Eubem^ 


—      IIO      — 


Kurze    Nachrichten 

und 

Auszüge» 


1* 

Ceorge  Höger»,  Wundarzt  zu  Manningirtem  UiAtr 
Mthandlung  des  Keuchhustens  mit  Eiscn^  out  tÜM  Mi- 
dical  Aepository   iSi^t    mitgetJieiit  durch  A  f on 

£mbd€n  zu  Hamburg. 

-L^av  Mittel,  welches  ich  Lier  gegen  den  Imiikbit 
teil  Husten,  bekannt  unter  der  Benennung  des  Keiu^ 
bustenSy  vorstlilage,  sollte  es  auch  keine  Ori^nalkt 
besitzen,  "wird  dennoch,  wie  ich  hoiFe,  der  Aufmak* 
samkeit  der  Frakülier  würdig  befunden  werden,  Wem 
sie  sehen,  dats  lanse  und  öfters  wiederholte  Veztnchi 
seine  schnelle  Wirksamkeitin  Tilgung  eines  der  grSl^ 
ten  menschlichen  Qualen  bewiesen  haben.       Ich  lub 
schon  lange  als  Augenzeuge  der  schrecklichen  Lia|;e  dir 
Kinder,  die  an  dieser  Krankheit  leiden,  mit  beigewohnt 
und  habe  schon  Öfters  die  Arsneiknnst  ihre  besten  Mfr,' 
dicamente  in  allen  Formen  fruchtlos  anwenden  seksA 
Brechmittel,  Embrocationen,  Blasenpflaster  und  suijn»i 
len  Veränderung  der  Atmosphäre  haben  zuinreilen 
derung    verschafft,    aber  nie  eine  permanente  ^£ 
rung.  Ich  bemerkte  ganz  besonders  den  eeschyi^khta 
Zustand  der  Kinder,  den  dieser  krampfhafte  Hnins 
zur  Folge  hatte,  und  schlofs,  dafs  die  Krankheit  m 
einer  Atonie  des  Magens  und  der  Digestions Wf;rkseft(^ 
beruhe,    w^odurch    eine    Ansammlung    eines    ilk* 
Schleims    entstehe«      In  dieser   Meinnnj;  bcstizktti 


•—      Alt      '^ 

ick  die  berfthmten  Ödiriftsteller  WaUsTitid  itti4  2)^ 
t/Sf  ^ie  beide  den  Sits  der  Krankheit  im  Magen  anr 
»hmen^  obgleich  sie^  wie  icii  glaube,  keinei|  neoen 
urplan  angeben. 

Ich  beschlofs  dahet,  Eiaen  in  kleineren  &4ben  aA* 
tiTV'enden^  nachdem  ich  den  Magen  zuvörderst  dorch 
.n  Brechmittel  ausgeleert  hatte.  Und  indeiti  ich  "Wlhw 
snd  des  Gebrauchs  dieser  Arznei  gelegentlich  ein  er« 
HTneodes  Mittel  nehmen  liefs,  Um  der  Verstopfung, 
Le  durch  die  anzuwendende  Methode  des  Eisens  ent« 
lehen  möchte,  vorzubeugen.  Ich  verordnete  kugl^ioh 
ine  einfache  und  leicht  verdaulich  Diät; 

Um  die  allgemeine  Methode  ansügebeA,  liabtB  ich 
inige  F^llle  ausgesucht,  von  denen  3  so  hofFnnngslof 
Is  möglich  waren,  daher  einen  vollen  Beweis  voa 
ler  Unzulänglichkeit  der  geviröhnlichen  Mittel  gegen 
:en  Keuchhusten  sowohl,  als  einen  auffallenden  Be- 
reis, von  dem  Wenige  Tage  hindurch  angeWandlWl 
^inum  /erri  geben« 

Erster  Palf, 

ISla.Jan.  lDeii4tenv  George  Roherison^  äeiatu  5^  lan* 
jee  nnd  hHiaB^e  Paroxismen  seit  mehreren  Wochen^ 
irihrend  welcher  er  mit  Anstrengung  sähen  klebi;i2r 
en  Schleim  ausbrach.  Leib  verstopft,  das  Gesicht. 
nCgetrieben,  die  Augen  schwach  und  trübe,  ,der  Puls 
.^.  Ich  verschrieb  ein  Brechmittel  gelegentlich  ztt 
lehmen,  und  ein  EröfFnungsmittel, 

Den  yten.  Husten  sehr  heftig,  das  Athmen  er« 
Dhwert;    alle  Symptome  schlimmer. 

Repet.  puhis  laxans^  et  post  alvi  solutionem  capiat 
'Üncturae  digitalis  Gutt.  vj»  quaque  hör*  Imponatur 
fiam  empktstrum  lyttat  sterno» 

Den  Sten.  Das  Athmen  erleichtert,  der  Pub  ipo^ 
er  Unterleib  verstopft. 

Den  Uten.  Der  Husten  noch  eben  so,  der  Puls 
O»  grofse  Schwäche,  der  Leib  offen.  Die  Dosis  der 
Sagerhuttinctur  auf  10  Tropfen  erhöht, 

Omittatur  Tinct,  digitalU  et  resumat  tmetic»  p*  r.  /z. 

Den  14.  Der  Husten  schrecklich,  die  Kräfte  neh- 
men sehr  ab. 

R$c*  Vini  Ferri  q,  v,  sumät  Gute.  10  ter  in  die, 
,  Den  lyten.     Der  Husten  etwas   besser,  ^die  Dosis 
^^  Stahlweins  auf  12  Tropfen  erhöht. 

Diu    aosKen,     Dcx  Husten  viel  bessei;    der  PuU 


^    »14  -^ 


rUu  lut  sdion.  Un^tt  teiiM  ReiKfahi||cflfr  tpioaii  h 
Mcrkwardigiw  bei  dieiem   Fallt  m  dtf..wkalii{ 
Au|(et»  Weisel  .beimifae  5  Zoll  «iu|  idev  DHnu 
len  IM     Die  Aogenlieder»  die  jetif^  cani  lor  ' 
eindy    tind  eo  JTob»  wie  die  eia«i*ljfinrdtf| 

besUndig  EefcEloifen.      Die   to.  kiclic    ca 

Me^bomicne  Drflsen  w^ren»    elf  ich  di«  Fbnae 
xnit  einer  Fforopbthahnie  bebilt^^Ojji  A — ' 
der  krtnken  Seite  betten  eine  gitternde. imd 
ti^e  Bewegung  mit  dep  rechte 'Auge.     V  ,^, 
sie  öffnete»  so  sdiien  die  "Oreeniiitipn  des  JU^i 
vkbt  sebr  ver}Ui4ert»  und   obafeteihtte  im  u' 
denilicben  Aitidebniuig  dei  opÜMiea  Nerte%  w-. 
•ie  deunocb  Lt&bt  von  Finsteraili  iiptepEtebater 
ielbsl  Vor   zwei  Jabren  nocb»    wie  m  ttUiita 
deutlich  leben«      Du  Geticbc  des.  techMi  Ai|i 
ToUkommen. 

Die  Schwere  dieser  iHrnderbaren^eL..^ 
Ikaitto  die  Gettalt  der  Unterkiitelade'  atolor     . 
Die  linke  Hälfte  von  der  Sympfifili}ktL  iat  lekfl 
tergedrftckt>  dafs  et  ihr  die  Gestalt 'einet  n: 
ten  Gamitiu  eiebt.      Die  traniTerae  Riebtut^ 
Zähne  ist  Terletit»  nnd  wvnn  man  ihr  den  Fii 
den  Idund  steckt»  fctblt  inan  iiti  'Vordem 
tiefen  Sack»    der  ikit  vMt  Sj>eicbel  halb  L-^- 
Die  sonderbare  Lai^t  und  Tiefe  dea  Sackes  enSsrf^ 
nen  unwiUkahrlich  an  den  Saok  ain  Halst  ^l|fl 
likan. 

Die  Geschw 

Aenfseres.  ist  eii ^,  — „    ^ 

mäfsige  Massen,  durch  Zellgewebe  Tereinis^^, 
li alten.      Gänse  Bündel  yanoöser  Gefllfse  Jaoki 
Bindfkden,  einfs  Zolles  dick»   durch' die  M 
kleinere  iu  allen  Kicbtungen.  aber  dieselbe, 
keine  Tendens  xur  Entzündung   oder  Eiter. 
«rsacbx  ^egewänig  keinen  Schni^rsy  |st  absr 
•chwerlicby  iiidem  Patientin  sie  in  einem, fisd* 
Hintragen  mufs.      Die  Integnnaente  sind  t 
locker»  aber  gesund»    und   obgleich  dieA 
«o  giofs  ist»    so  beinerkt  man.  doch  keine 
Vergröfserungen  d^  Hautwilncheiit.     Ü' ' 
eines  wolligten  Haares  zeigten  sich  an  t< 
Stellen  des  obern  Theiles  der  Geschwulst, 
peratur  ist  dieselbe   wie  im   abti|;en  XOrptr^ 
Sinpfindlickkeit  scheint  groA  aif  siy^»  iodin 


Lwulst  läCst  sich  wie  Teig  änfCiUi^|. 
einfiDrmig^  scheint  aber  rielb  |^R|'^> 

Ifse  fiokä  •" 

selbe.    m\ 


Iti^^nita  (ich  Fliegen  aii»  loaiti^  In» 
B^GeioIiTviiliL  seilen. 

in  leliBinc  eine  conttilnlionella  Anlag! 
Getchwalicen  an  )iitl>«n.  inde^  ihr  cia> 
voi'za^tich  abei;  der  Nicken,  mit  einer 
T  Austvflchie  besetzt  iit,  deren  einev  lo- 

Se  ioU  lanß  <"■ 
^  ii[  es     ^»^^   un^eaclitet  dei  grorien 
in  die  Eriiahrun|;    dieser   Geiohwiilit  in     ' 
iden    r.luimaHD    xamesc    bringen    muri, 
ade  Scliwiclie    vorluiiäeii  iic       Idi  wtr 
.  die  ^ichwuht  auch  eineu  EinAufi  «u£    . 
uilec  habe,     und   eifuhi,    diCs  lie   ibi« 
iinni<>r  gehürip  und  litnianglitdi  hibn. 
let  wvni^   BeiBpiele  in  den  Aniialen  der    ' 
m  Btner  so  nionttröjen  Gescbwul».    £t/l 
MHn  eines  Beispiel!  iaM/eünore  J'iiagtraUf, 
li'IPuIti  noch  gi'üfsei-  wM.    Allein  da  w«r 
litt  Folge  eines  ZufalJs,     und    woide  so 
t  TOD  der  Brust  wie   eins  Menge  G«där. 
lang    lierabtiiDg       Sie   sclieint  aber  die 
lieUi,  worauf  sie  Tubete.  nidu  TerUndert 
iib  dtt  von  mir  erzdilta  dennoch  w\jhl 
rdigite  cu  sein  icheiiu.     Es  scheint  einen 
I    ansugehen,    dafi   man   inbngend*  Ö«- 
e  «icli  lelbn  flbeilmsen  i»U, 


',  tt/iftr  der  AnaiamU  to  MMulttu  Utitr 
ff§  Daumtm,  aut  d*m  Mtdical  RtpotU 
}l6.    MiigtfhtiU  durch   EirtiaUnn&tln. 


■Ilan  in  iplmen  Jahren  ■ ^ 

ober  Verrmkungen  incht  nur  dia  Una« 
kwiaifkeiten  bei  der  Reduction  in  d«f 
a  Acoon  dar  da«  Kopf  dar  £noclMn  nia« 
uikcb. 

m  IdM  ge*iüt>t,  hat  man  A^Uaae,  knmyt> 
tul(  warme  Bldar,  bim  alla%  waa  nnl 
u>Sy*t«in  eracblaSen  koanta,  eb  BOliTe  ga> 
i«i  aeilidi  nnlaogbai,  dab  ein  >«wi«far  ' 
impf  tudaiin«  der  batabipwatdwnittüi 
pnctts  BatrMJuanf  der  Haoch—  '"^Iff 

H3 


—    it6   — 

ireisty'daCi  die  Schwierigkeit  in  dettRfldaerio 
öfter  Ton  ihrer  eigenen  Gestalt  und  relativ 
als  Ton  dem  Krämpfe  in  den  Muskeln^  herrüh: 
wir  den  starken,  das  Schulterblatt  umgebend 
kel  in  Betrachtung  uehen,  so  können  wir  ni 
weeet  Terwundern»  dafs  ihre  krampfhafte  A 
Rediiction  der  Schuher  erschwert.  Allein  > 
gemein  angenommen,  data  ein  gewiases  Zi 
Kcduction  sehr  etleicnterty  dafs  ei  «ogar  faa 
lieh  wäre»  sie,  selbst  wenn  man  dem  Pati 
zur  .Ohnmacht  Blut  wejgnähmey  sn  bewirkt 
man  nicht  sugleich  auf^das  relative  Verhä] 
Knochenköpfe  und  auf  die  Aufhebung  der  nc 
der  Bädder  achtete.  Kann  man  a^ber  wohl 
dafs  die  krampfhafte  Action  der  kleinen,  d 
corpus  des  verrenkten  Daumes  umgebenden 
fähig  seyn  solltet  einer  Kraft,  die  so  grofs  * 
sie  den  «weiten  Phalanx  abzog,  ohne  Rede 
bewirken,  zu  widerstehn  ?  Oder  kann  wohl 
dafs  Krumpf  das  Ilindernifs  seyn  sollte,  die  Sc 
keit  erklären,  die  man  bei  der  Reductiou  v 
Finger  gewahr  wird?    — 

Vor  ungefilhr  3  Jahren  war  ich  Willen 
Fall  bekannt  zu  machen,  wo  eine  Verreni 
Metacarpus  am  Daumen  sehr  leicht  war  redu 
den*  Da  aber  Hr.  Charles  BtH  dieser  Verrej 
oft  in  seinen  Vorlesungen,  und  vorzAglich 
Chirurgie  erwähnte,  hielt  ich  es  fiir  AberflAss 
Fälle  in  dem  letzten  Aprilhefte  des  EdUnburgi 
Journal  fielen  mir  aber  so  sehr  auf^  dafs  ici] 
die  Erzä)ilung  folgender  Fälle  werde  dem  Lei 
unangenehm  seyn.  m 

Wir  finden  in  den  Schriftstellern  einige 
liehe  Fälle  verrenkter  Daumen  aufgestellt,     l 
erwähnt  eines  Wundarztes,  der,  w^ährend  er  c 
locatiüu  des  ersten  Phalanx  und  den  Metacai 
reduciren  suchte,  den  zweiten  Phalanx  abzog. 
Hey  erzählt  zwei  Fälle,  wo  der  Chirurgus, 
die  Reduction  zu  bewirken,  auf  den  Kopf  d« 
chens  einschnitt,  ihn  absägte,  und  dann  ihn  le 
ducirte.      Im   Aprilhefte   des  Edinburgh  Joun^ 
1813  befinden  sich  zwei  Fälle.     In  dem  eine|ii 
die  Verrenkung  nicht  reducirt,   und  der  Patia 
Soldat  war,  als  zum  Militeirdienste  nntaaglich 
wtix.    In  dem  andern  Falle  gine;en  die  Knochen 
natArliche  Lage,»,  während  der  Wandanr  ädi  n 


beMitiirii^e,  ohne  daT*  et  M  Mlbn  'wahte. 
li'Wiihnuiig  dieiei'  Fnlla,  bedärfan  wir  niefit 
jenigeui  die  von  den  Wiind.inten  du  fmlen 
■ogefahrt  irerdon,  in  Betruhlune  xu  Eiehcn,' 
bewateen,  dafi  das  VerSiluea  in  dietct  RHolc- 
n«r  RsvisiOD  bedarf. 

ülen  oben  ervTithntea  Fällen  «ch«iil:  dia  Re< 
auf  dieselbe  Weise  vertuclic  worden  zu  sejti. 
chie  immer  die  ünache  der  ScIivrifTiekeit  in 
i(na  KrunpFe  dei  umgebenden  Muikelti,  und 
nichlete  beinah  den  Patienten,  um  ditten  Krampf 
wiudea.  In  dem  Falls  des  SoldaLen  Macpfiaif,  . 
n  Ediuburger  Jonruiil  erwähnt  ^irdi  wart^e ' 
e  Anidehnunp  Fiuelittoi,  obgMich  Ur  ohnmacb* 
gj  ein  dcudichev  Beweil,  daii  noch  auCaerdcRi 
in.  den  Muskeln,  ecwa^  votliailden  («yu  uiiift, 
Rtduction  vethinderi:, rindern  dieielbe  Schwie- 
'orliltiierie,  obgleich  der  Mann  in  oinic  Ülim-  ' 
nd  Esl^licb  die  Muskeln  encMalTt  wzrcn. ' 
ee  Wundärsie'  glauben,  daft  die  Schwietie- 
n  davon  becrülm,  weil  wir  den  TIieU  nicht 
nd  «Über  >)iofct  ttniiBgliah  «iilifci  lu  Jmww» 
a|«v.<Mliqlb  4an ' 6Bbnadh,lgrfwtili«F  Initi« 
yatf  um  den  .Tb«U  dMnit-dauo  bMt«r>aMuta 
mi.diM  koiiote  «loch  afaBC>4B>ilttn'VOK'A>%iik- 
Jtbu  F»ll«  bMtiiiimt  nic&i '8<AM4««9n,  deMa 
njialfl  hatte  der  Chlrurga«  divTlw*  ivaa 
iliM,  4*fp  ei;  d4n  ■weiisa.tSkhLHMrf'aui^dA, 
Mih  jfiiernen  au  reduoir^  •'  :  ■'■f.<:-:.^'t. . 
Htf  MhainI  der  ents  sn  cty*»  dar  4Mf.  d^a 
yMnukuag  bc'onder»  utCoNihuiii'^ü'u;  h 
■  AoflaR«  teiaer  Chirurpa.wgt-»^  äavifcitfa 
M  «r  iim  Reduction  tinvt  Dtuoaation-  biMfet- 
idu  gHeheO)  und  ia.  «ine»  anAeiN  m;  «MilHn 
LÜhiufcD,  Von  dem  GeMH.'Wikrar  w«hI- 
r  Dnunnchung  betwli,  untenuchM-vr,  gadi 
I  dia  Aaatamifl  dw  G«l«Hk*>  mmiittaA,  iäü 
rierifkeic  in  der  Rcdncttod  davom'KBrrlAMi 
Koni  de*  lEnocbM«  ■#*««««  diM  Jui^aaati- 
jekwit  Wate.  IndMisoMiwint  «^  dafiesd«m- 
et  doch  nach  nicht  beiMr  mglttfai  m  das  H4> 
In  Verrenkung,  indem  er  ein*  Ektttniu  ■»•• 
ebickie,  und  ihr  die  Uftad  üt  einen  er  «reiciM«- 
umichUg  SU  legen,  uod  dann  nechi 'MMlgy 
iedenuJioiiuncn  b*£üü «   «raUbM  letMen  «■ 


^    ii8    — 

Wix  fm^miktm  iem  S^mam  Jcr 


BsB.  OmrkM  BtM  di«  Kointmff  4cr  ridiiiges  BefaMr 
|iiB|r  dieser  An  tos  VcrrenliaB^.  la  der  «tum  Aiy? 
gäbe  dicasc  Wflfkcs  tob  igfio  benerlu  er:  apMkwni 
€TW9rtn  iiAbca,  da£f  Hr.  H^  duMm  BcobMktuHi 
iprürde  nadigekoiiiinen  a«yn,  HäKilicfc  dafi  wir  M 
Dauaieii  d«i  Tcncnktea  €vcleiikes  so  hit^em  mtaait 
^(s  ^nr  den  Eapf  des  Knochens  in  eiac  fcalteiifaip 
|5niijge  Bcwcgtiap  um  des  aniialiTcndin  KiMrf  ds 
Metacarpos  fcciBsibiijif^ai,  cke  wir  üzm  dnrck  iim'Uß 
terAJ-L  igaimtr  za  farueen  erwattss 
DamaU  kaue  Hr.  .fic/Z  oock  sie 
4m  Mticirpos  and  des  entcn  Phala 


Mi]:lMe  erApdccca  sick  also  blt>fs  aardie 
GcüvJie 


des  Gdapkes.  Kon  oacklicr  brackte  einer  sciiMrZll|g' 
lioge  ciTn  Fiuiciitni  mic  einer  M»Kckcn  Yerraäkaig 
a»  ikm*  der  aas  dem  Hospitale  nack  'rersciiiadtaM 
fracktloson  Versacken  zmj  Rednction  dar^SjdcMOB 
als  uikeiibax  irar  cBÜxMen  worden.  Br.  JMV  Tcdk 
eilte  CS  nack  aeuen  ▼OT^ecrageocn  Rccein 
inidÜick.  ün^viahr  3  Jibn  nackkcrXini 
cker  Fall  OBier  mciBCT  Beobacksoii^.  Eia 
Weib  in  Sc  Gilei^  ^mds  to.i  der  Wacke 
|sq;  als  sie  SB  enrnnasB  fackte,  üUtm  sie  der  ^Mb; 
ter  bei  den  OamBCB,  nmi  im  iiur-  and  Hecsidbai  w^ 
renite  sick  der  Mcucarpat.  Sie  wurde  in  däe  Wsdhs  * 
p^s^^Älcppt»  wo  BUB  sie  fiis  miocB  des  aBdcm  Taffi 
kiele  Venckiadesa  ^aaee  I^e^ise  kancm  ▼eiwdl,  tk 
DuIocadoB  SB  radacuoT,  cke  ick  sie  s^k.  kk  iVff 
kf^erin.  die  10  giäcklicke  B^ibütt  Meckode  aasawcf- 
dka .  allcSBäe  Iwae  oercics  dmck  die  Tersncke,  des 
^•■BiaB  dnrck  SbMbdob  aa  ledacizcn ,  90  'vial  gdi^ 
***•  luid  war  infm  wiim  anck  bei  westcoi  nock  aäcfel 
•AdiirnH  so  daii  sie  sick  nickt  wollte  anrOkiea  1» 
M.  Ick  Caäte  sie  iBdcsccn,  ose  OkrCei»  nickl  sdk 
yy* j^**?^"™— »  kielt  K^;^.  BB^  fibcsBcngie  andlK 
dsb  dsr  f^nseo  duak  Estenöm  nickt  xo  rednckoi 
war.  IckbenskietBäeBBd  ««rwckeneikr,  dabkb 
mckt  dKseibe  üeskode  Tenackcn  wolle,  nnd  so  tf: 
kokte  sie  mir*  aka  sos  sweinn  nuie  so  fiuseo.  lob 
Mste  dsn  nsBMi  seit  nKäner  FKkcen  Haad,  Inda 
Kk  dos  Zcife&o^ez  lack  ud  aaiscrKcs  Ende  des  !!•» 


<MiM  aoeeicft,  wolckcr  «e«  die  kokle  Hand  m, 
fv'nwbs  wai^  ud  ketc  xBoi^  DsBB«  anf  dcBktff 


y^oetOBSqs^  F^nct  £^  swekce  Pkaianx»    sdels  skt 
•••»  OSO   Mssneu«».  «n.    *"-■■  ■    Fn^pr  -kcnvf 


■  • 

&okt6  djtt'nAln»  mit  meinen  DvttAMtp  iuid  in« 
m  ich  dudeknk  bpg  und  den  MetMÄrpui  sum  fuf* 
im  mächtig  reducitM  ich  die  Dielöoetion  so  leicht'» 
ft'iob  eelbet  ktam  gleubte,  diüi  es  geschehen  wir, 
rr  Böhmen p  den  sie  d^hei  litt,  wn  so  f;ering|  dtb 
I  »M%  einer  Ohrfeige  jeat  einer  Untrainng  «nsge« 
et  ^sr.  ■     ^ 

AuAer  diesem  Fdl  giebt  es  qoc|i  iwei^  wo  di« 
lupdon  durch  Biegung  des  Gelenkes  be^rkt  wtt^ 
r  eine  begegnete  Hm.  D$li  kanlich.  Der  tnder» 
r  an  einem  radenten  des  Hm.  Chäpitiafut^  Wund»' 
c  SU  Windsor.    Er  schrieb  folgendes  ii|  einem  Brie» 

in  llnu  Mtlif 

Ein  Bursohe  von  14  Jahren  fiel  und  rereenkte  dea 
'«iten  Phalanx  vom  Metacarpus  dee  Daumens.  Hr, 
§ipmann^  der  Ton  Um.  Ney't  Bericht  .dinser  ArtLu* 
Ionen  phön  iuiic»  stellte  sich  den  Fall  sehr  schwie» 

Tor. 

Er  lie(s  die  Hand  von  einem  OehaUen  ruhic  tuU 

und  die  Extension  wurde  versucht;  und-  oa  dev 
ient  ein  gesunder  lutd  starker  Bursch*  war«  bietst« 
»  CA|  die  jSxtcnsiou  so  lange  fort^  bis  et  f  seihst  er«« 
köpft»  es  aubugeben  geswuugen  war;  jedoch  fuhn 
ia  leinem  Bemühen ,.  mitunter  ausruhend »  u  Siun« 
n  fürt»  Da  et  alles  dies  fruchtlos  fand»  verband  en 
1  Daumen  und  befahl  dem  Patienten  9  am  ultohsteii 
argen  wlede|.tukommeu.  Er  gieng.  .  Hierauf  sah» 
.  Ch,  Hrn.  üey^s  i'aUe,  Ilrii.  Be/ri  und  Latia'i  Chi- 
rgie  nach,  aiieiu  ohne  Nuueu.  Alsdann  nahm  er 
jie  Zuilucht  tu  Hrn.  Be/^s  Operationen  und  erwar« 
e  seinen  Patieiiton  mit  der  gröfsten  Ungeduld»  so« 
Ul  er  die  {legcluy  die  in  diesem  Buche  gegeben  wer« 
n,  gelesen  h^ittp.  Audi  Icgio  tr  sein  Staarmesser  »u- 
Bht»  die  Li|;anrieate  su  xerfchneiden«  im  Fall  esih^ 
ieder  mifslingeu  tollte. 

Dee  Morgens  kim  der  Patient  in  Begleitung  sei^ 


lalanx  g^gcn  die  Jiohlc  Ifaud  herunter  druckten,  oder 
■Imehr  sogen.  Auch  diof  gelang  nicht»  und  so  liiig 
an  wieder  mit  der  Extension  an»  womit  wieder  eine 
niide  sncebfacht  wurdci  jedoch  ohne  erwAnichten 
"folg.     Endlich  gelang  die  Beduction  auf  i'ulgeiid^ 

Ke,    Der  Operateur  lesce  seine  Hand  an  den  obern 
des  Phalanx»  und  draekte  ihn  gegen  die  hohl» 


— .      ISO     a« 

BUnd  und  swatf  Atn/iin«  M>«^.&iqn9Nw,  UHm^ 
«ntgagenCMattta  TImiI  dadunb  ui  «fün«  £.ag|t  admAl 
Vf  urde,  Iit  dnn  TplUMl  VcttutluD  UUI»  «r  dM  D^ 
inao  {(iriCtt  lind  dadurcEt  dif  f'ftl'-n  i^^^f  Hi|n4l> 
JiUckiing  Jb«  ThaliDx  vtrUndelt.     Im  l^itatitt  Tm» 

che  »bw  »T"  Biftt»  iwiicliwt  Aön*  P/~* — *  *- 

tohlan  Hiind,  all  der  Chiriiipii»,  dei 

Mcn  liiell  und  iba  hcTunleTdTrtckce.  Hr.  C/iapaut 
Min«k[i  «[  tiiaile  disun  fall  deihalb  mit,  wmIji 
(ewüUi  iri«  «qbwsr  ■>  Utt  dtn  Daumen  darcltlÜ 
Untion  la  j:ediiciieii>  und  wtil  er  dicRichtiglüilV 
Iliu.  Aii"*  Ginndi^Ha  dutliut.  ^ 

DitM  ■•irt  Fllllff  tiad,  mit  AiKnabm*  dM  MH 
J«»  Hr.  /Ttv  in  isuMi  aten  Anleihe  erKühtt,  di«fl 
ügen,  wo  aio  R*dnolian  to  leicht  gir^-  In  «UmM 
min  die  ExMiinoB  uniiDti,  dann  der  Itnoctien  lobllfl 
M  |lnft  Uieht  üt  Min«  StaUa,  «]■  min  da»  Gelenk  In;. 
Ht'  /^«y  iiEt:  leit  der  Heruugjibe  der  ernen  Auiip 
meintr  Beobioli|iii>ft«at  gaiMg  <t>ir  die  Reduciion  >a- 
rankcBT  DxumenLnoohen  durcM  Druck  ohn«  Exuain. 
Der  Druck  laatt  gegen  da»  reneiifcte  Ende  dm  enw 
PfaaUiui  enickt«  f«yn,  indem  dleMT  sleicbMln  »f 
dem  Hflcfcen  de«  Meia<»rpu«  Uogt.  WeaH  wir  ja 
Knodian  Torwlna  drucken,  *o  darf  e»  iMIflrUdl  lidl 
dieMlbs  Wü'kunß  haban,  ■!•  irenn  >vir  ifaa  voiirtiB 
sogen  Da  wir  äim  «eben,  d«(a  urohl  Dviiok  im* 
yrüiuchun  Effect  hat,  nicht  aber  Auidehniing:  loM» 
muthe  ich,  daf«  dar  Druck,  di»<en  «icb  Hr.  Öj^ 
diente,  nach  unten  ^eriolltet,  FolgHcfa  eine  BUgn; 
war,  wrelchat  den  Fall  unter  dieselbe  Klaiie  rwE'' 
rfuciionen  mit  dan  £aäicben  bringt. 

Ich  swrifle  üar  nicht,  diT*  dieRedncLiondalb^ 
phail  im  Aprilliefie  de*  Eiiinbuiger  Journula  iftj  tul 
dieselbe  Art  verriebtat  wurden,  indem  Hr.  SaKbi/J 
bemeikt,  dafi  der  Knochen,  nachdem  eroft«  fitfatnlf 
Wir  aneewendet  worden,  in  aeine  Stelle  letildptt, 
walirend  ar  den  Kopf  dei  Knoclieni  diackt«.  la  ia 
Falle  dal  betriinkenen  Weibei  rediicirt«  ich  den  IlA 
cJien  durch  Biegun|;  dal  Gelenkes  nücli  Torna:  *•* 
Experimenten  an  Iieichen  aber,  denka  ich  aa  ml 

t'l  logir  luweilcn  nmhwendiß,  einen  Verauch  uin 
Uduction  der Verrinlung  durch  Biegung  deiGaU 
in  emeegengeietater  Richtung, wahrend  wii  g'fiMi 
Kopf  de«  (Weilen  Phalanx  draden,  zti  retiudhea.'! 
Ich  YTttit  uuu  vcnnehM,  4m  Vtimixpiafm. 


1 

I. 

{ 


iWn't  W«l[:lia  in    den   BhidMtt'.Ai  B 
lA  oijHT  Vni'enkuiiii:  vorpahn.    •  '    '  ■  ■  { 

jt  du  Geleuk  faititm  in  ein  CnpSnlarlMnJ,  w«k> 
i.iiijx'ielbit  aehr-df^iitt  i»«  lut  abet  durch  dia 
■»ng  mit  eiuer  Maii^e  Flecbnea  oina  grofM 
^m  ohero  udir  vordem  Tlicil  des  Gelcoks  liad 
elit«n  de«  iwciten  und  dritten  Exietuort ,  und 
tein  und  hinurn  Thtile  sind  die  URdints  iti 
II  Aie  offa  ßfamoldta  i.iierirl,  wdi^M 


JUxori, 


I  ttn/o  des  linken  JIcTorii  Kwi»chen  d(^  Flcolw 
L.4uneD  durch.  An  den  Seilen  giebt  es  Kwe£  . 
Inder,  welcha  durcK  Muikelitrulen  Tcrittrkb  ' 
Ü»  Kndina  Aev  Muskeln  ui  der  obecn  und  uiw 
^he,  die  mit  den  Knochea  vereinigt  sind,  -vrir^ 
.iJUckt  ilJeii)  all  Tbeile  einss  Miiikelt,  iDudern 
H  Bender;  ich  iicjine  li«  deibiJb  vorder»  udA 
'  ;Baniler.  t 

■  £ro[ae  Starjw  aller  dieier  Bande«  laif^t  uoU 
^  wenn  wir  in  „eiotin  ladten  Körper  eine  Oü- 
I  9m  Dinmei»  sn  «m^Mi  fodiM.  lak  kcb* 
dfitkh  ufanilni,  o^ne  eiiilg«  dtc  lUadtr  an 
(»1  h  ich  habe  M|ar  dm  BwdtM  Phalanx  in 


t 


leicht  eine  VerruüiuiigitMtfi     .   .    .... 

,  .  wieder  reducirt  W^vdea.  kanoMi  iijprsh 
tur«cha  Extaniion;  -  Erüihnii^  lehft.  U«. 
wir  durch  Exte^on  nkht  ■ttm  Zwecke  m« 
JionDen.  Wir  mtiitan  alw  auf  die  Seitenbbn* 
^  Rocluicbl  nehmen.  Im  natOrlioh««  ZfiMM*  . 
in  wir,  dafi  lie  viel  ttarker  wie  die  TOid«Ri» 
item  Bandet  «ind,  und  to  lange  *ie  ganm-  lind« 
iian'  nicht  leicht  Verrenkung  hervorhringaa.  i 
kUHB  die  Knochen  dadarch  reirenKea,daI)  wir' 
Xete  und  hintere  Band  aatMhneideq,  i|pd  den» 
rix  (tai  Eifne  de«  AttauheqMnu  dat  Sauenbln. 
Vir  «ehen,  dali  der  KnonbenkapC  tladann  >|ri- 
le«  Seitcnbindern  eingakleramt  itt,  welchei 
lie  ExteniiüD  vermehrt,  bei  Biegung  dei  Ge> 
Iwr  eriohlaift  wird,  und  die  Knochen  f^tctich 
viedet  in  ihre  Sülle  tohlapfen.  Diai  wird  in 
M«nh«  deuilioher  all  In  Aletacatpui.  Bieieu. 
iuilich  eintuiehcn,  d«Ci  wir«  «uMi  wnwiiiM»- 


acr^eittaftin^r  w&rrisäki  ist,  das  6IM  littgett  «a^ 

flicht  ausdehnen  mÜsteAt  •'wman  wir-  es  sr  redu^iii^ 
"v^ansclmu'  In  allen  er^hlten  FlÜlen  spheiat  o»^  da£| 
keindi  ^er  Seitenbi^eT  senisten  war,  denn  m^aßt  ifl» 
ra  di^  Reduction  leichter  effbl^  niicl  mwarduvdiEs* 
tension. 

In  den  in  todten  Kärpem  ■  tnegien  I>iilo€«tiOiiM| 
fuid  ick  immeTy  dab  das  Attasckement  des  btnUHhl  Li-1 
gvneols  aa  dem  Metaoaqms  serrissen  w;iVt  (imü  ata 
afai  obem  Theil  öfters*»  nicht  blos  die  Ei^tesfoprMAH 
näUf  soodem  auck  einige  Ligamente,  die  •  sich  Tondl^- 
kl einen  MnsKeVa  nach,  dem  obera  Tb^il  der  Seiceälilii^ 
der  hin  Terlänserny  übrig  bleiben,  welche  dorch  ihn. 
während  der  Üxslocation  veränderte  Ltage  stäekero  BM 
der  bilden,  als  die  ttndines  txnruores, 

•  ■  Wenn  diese  Fasern  ganz  bleiben ,  so  ymrhmäini 
tte  ginalich.  die  Biesnng  des  Gelenkes  vorwlns  i  mri 
man  sieht  also,  weshalb  et  suweilen  noch  wendig  icj^ 
kk||B9  ^fiit  Daumen  nach  hinten  mi^  bj|egen,; 

Dtm^Skirltif  J^aimei^t  Versuch  einer  Diagnose  dsr  Cmi 
^ainageTfverengerung  j  wodurch  sie  von  andern  Abdomk 
ruiÜäsionen  zu  witersoheiden  ist,  aus  dem  Media  CMru^ 
gifial  Journal  mitgetheüt  dur^h  EdendenfeBeo^  .    . 

.  Indem  ich  diesen  Gegenstand  wif d^  Ton^ehnejL 
xbafse  ich  mir  nicht  an,  eine  iinunisiörsliche  I^iagnöis' 
dieser  Krankheit,  oder  ihren  Contrast  mit  at/en  andan^ 
Krankheiten  des  Onterleibes,  mit  denen  sie  irgend  eine 
Aehnlichkeit  hat,  und  folglich  verwechselt  wenUa. 
konnte ,  darzustellen ,  sondeni  blos  ei^e  allgemeiiM. 
fJebersidit  zu  ceben,  die  eine  genauere  Beol>achtiiiig[ 
nachher  ausfcillen  mag. 

Die  mit  dieser  Krankheit  die  gröfste  Aeholichktit 
^benden  Abdominalverletsungien  nnd:' 

A.  so/c/tCt  d.ie  die  Struetur  des  Afagens  s^st  beirtf: 
fen^  und 

B;  solche  i  die  in  den  na/ie  gelegeruin  7*Acä!e/i  ihmi 
Sitz  habtn,^ 

Die  frste  begr^ft  Zusamroenziehungen  der  Ckm. 
dia  —  Zusammenziehungen  des  Pylorus  —  MagengSt 
tchv^alste,  Yorzüglicli  Scirrhositiitten  -r-  «infacl^e  anA| 
Imbsartig«-  Ukerationeu.  '  * 


ttän  CHtM»  bcErifTi;  lu;iin!Ui(ftB  B^etal'^ii- 

(ebeif,  voi-ittplich  TBaichwOlät« —  Vei-grölie- 

Vei'blitnns -der  {»rijrsen  Maf^andidJc. 
rympromt  tintr  CtntralmagruverargerOng :  Htf- 
Vf  bald  nach  thm' Essen,  der  Bt,^'b«ltn  tA-  . 
;r  rechten  Sehe  venciilirfimeit ,-"ififÄtiehan 
lieh  ierkAul«n  Spoisen,    »ach  ijfen^.  ßehu^e 

Geti«ii]ie,  iwch  idhltellft-  atnlsi^MriidtK' 
;(«,  naclt  Filißuao  und  niadt^tfeßTogcneelt 
■fi«n.  Erbrechen,  diu  teiltn  riaihlMit,  bb 
lugen  itincs  gatatn  Inhßla  entltdfgi^itdt.  Dm  , 
iclieinl  in  Her  Miitri  dei  ^Aitrilchen  Krsign 
foif:  tn  niliiiieii.    Groß»  Abmagerung.     L,i.a- 

kürvwa  4chnKrthse  Zwlschtnruiiint.  Keine 
i«  bcuD  Scbliitgsnv  Keine  Vcrhdrinnir  odat 
tBBß  im  Epigat tritt.  Kein  hekti)dli«<  V'tehtr, 
Gw  Ergie ^ linken ,  oder  imdiip:«  Zeichen  voa 
tn  Lasionen.  In  dem  buini  B/aiXs  (OiservO' 
tkttt  /X.)  «rrrHiuiear»\U,  war' ailT)«' ßrbre- 

kiin  kMultlioTte)  Symptoirt  da.  fl<>i  MiirMtjg- 
iibiu  tt  taiuU  rmborum  Bp.  XXX.  arrid.  7) 
Erbtechen,  cUs  34  Jihf  gediiueri:.  i.Wieh  i 
XKk  Tische.      Die  äehmerzen   lierseu  je<tei( 

EntWi'ung  dci  iVIngeni  n^i^h,  wiii'den  ttitt 
IT)  wenn  de^-tVitient^ns  Srbiecben  zatilck- 
«ueJiCe.     Der  Leib  ^ar  varicopb.       Dia  IVI4< 

wn  mit  einai-  Vevwuchiiing  des  Ütfetbeatth 
doer  knorplirhien  VeriMrinng '  der  Kfaf  pe  det 
■B  tich  im  Leben  diXrch  einen  inierntittireil^ 
'an  erkennen  gab,  Terbnnden.  Die  Ziuam- 
ing  dei  Mageui  (cheint  nicht  gerade  geyreief^ 

(d»HR,  die  dit  StriiUur   de)  Magm  fdbf  9^ 

imäli imtnnth ungln.  "  •   ■  ■'  _ 

Ziuammtniiehung  d*r  Cardia.  Spiipl^m.  'Bf* 
.  o4nr  nach  deniGride.  dnZoMmtöe^uifavnc 
Ttrhindtftet  Schängtn.  Erbredun,  Am  tmm^ 
•^  dem  GenusM  derSpeiMii  erfoixt..  D^tG«- 
Coiulriclion  in  der  MlnneecenB ,  eewOhn- 
«r  Hichtiing  der  O^rdh,**  m^er  SrngnlLui, 
m  ZaHinrneuiiehutg  lebr  Mark  »t,  Mi  «riv«!« 
dar  OeMiph*{iii|  und  bildet  mit  den  entknl- 
peiMp  eine  t>e«d^Trn)n  xwiichan  den  tilgen 
ttn  mtdiaitini,  welch«  die  Lungen  uqd  wt 
An.   tortaf  \Coim  ifa/uifomie  irMmdl.  7kM. 


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I«  WitteAücht.  tili  'diaenoit|9oh^3  Zai> 
nian  sich  'am  betttn  veiluiS'^  Ivann,  iit 
e  der  Getcliwiilsl  duifh  gonaiie  Uiiler< 
napeiigegend;  Welche  im  weiiem  FotI- 
■nklicit  gewflhnUch  leiclit  vilvi.  ,Ich  . 
neni  Miiiel,  w'0''"''ch  man  dlf  acih'fiöie 
1  Magen  von  andern  uniettcbeiden  liOiMl- 
n  diirdi  die  Art  des  Scbmeraei  und 'flU 
e  und  |>byai<ignoiniiche  Eigen hauenättf 

he  Etukera/ion.  Simplome,  iCitericiitai 
I  Abgang  bei  Siiihle,  Schm<rR  itti  Mt- 
nach  dem  Hypochondrium,  ifabol  unit 
hindehni,  heküschei  Fieber,  öfier«  hff- 
arapf,  erof»  Hitie  und  Tr<>ekenh«ii  im 
I,  OetOTiicht,  Ein)  der  vorzaglichsteif 
Zeichen  iit  dieter  KvanlilleiE  aber  ilt 
mm  Eirtr.  Aurlk  kuin  man  nicht  >a 
imkeil  auf  die  [Jnlerthafaiing  der  s^^*" 
terie  verwenden  ,  um  g>ns  b«9>tmnit  illa 
III  denelbeh  zii  erkennen,   ind^m.   Tri» 

andern  Ürte  gezeigt,  die  Gcf^fle  &a 
ibrane  einei  consiringirten  Magens  lu. 
'anUi^fLc  Secretion  auswerfen,  die  dem 
llich  lieht,  wodurch  man  folglich  bei 
irher    Untersuchung  leicht  irre  geführt 

die   lu    behandelnde    Krankheit   lalich 


•B  Seiirlns  .>•  (iMl  als  «In  HUatni,    uk*>ti 

■  ftUnduni  vanckUffKnl,  aBinoOi  altia  «qUat; 

■  ryloiw.  Hin.  "Ml.  ■wfic.  1^.  1.  ilM*.  91, 
>,*faitr  miltihnliclMn  OtiAvalM  >••  Mk«»  <>»■. 
r.  JKm»  Mft-d  wMnir   qf  lAt'Mawt  AUi,  •». 

fll*rt  tuwail«  oll«  ai*  ahK  iw  Msfu,  ant 
■nniiarliihi  CoBiakiiIntiiiMn  svtHkM  OfM^' 
■4nD  Ciiiilta.  tJnu<  ftnl  ket  WnmpiitMin' 
Bir  F»B.  d;*  Junta  in  Ma(«t«hB<nBi  ml  tt- 
m  tint,    lUii  Mi(*n    silt  ,d«  Zi>«^>(*ll*  np 

ni.th°U.  (BdiBBpn  mm).      ^1*  'ittib  u  fcwW 


■  ■  ^'^  ■^'^'^f'*  2j:i*f.«rawomyi.  SynptoMe.  Maptn- 
fikmeri,  e&  in  veiic&Lcileneh  SubjekLen  verscbiedoii 
■gewfthjftlien  abev  heftig  und  sc/üifidtnil  isi;  Erbi'eclial 
einer  ftlilerie  ,  die  dein  Kßßes^zi  Oder  Kaminrufs,  nät 
witr'tehwarxgeibert  Plihiigitli  Tcrmiiclil,  gleicht;  tua> 
iusdec  Jhhpii.  Die  Sj-mpionj«  lind  roehr  oder  we-: 
meer,,  lisEtig ,  nAcbdem  ini  G^chvrür  eine  grObcts 
^tj  kEetnen  Stelle  eiDiumint.  Wenn  indeiun  da 
Kfirper  «hr  ^bgcTnagert  1»,  Wenn  das  ti^icinom  dth 
am  Fvlol-ü»,  oder  am  gro'fjen  Sögen  ^1»  Magern  litl 
befindet,  und  sehr  grüß  iir,  la  knnn  ma»  a  lieini  Le- 
bfnjtch.Qn  diiich  das  fiefilhlen  entdecken.  *]  Dits Ge- 
nclu  'dviP^nieiVien  tvitd  -^ewöfinJicU  blaT),  und  b»- 
iLOmmt  i^  Verliütc  deV  ^l^anhlieit  ein  g.mi  eigeucs 
Aii*iliU  UndAiisdnick.  CAdrif«/ beliauput,  diese  t^auL- 
üoit  Ky«  hauTieev  h^i  Mimiarit  als  bei  VVcibern,  usi 
Komtn"  lelwi"  vor  d.m  4o»[8n  'iAm..")  Da  jcb  Lei- 
lien  r^D  A"*"'  ^*^^  habe,  so  will  icll  ein  auiEeidinCB- 
iIct  Bailpial  davon  aus  einein  bevIUimten  ausUndiscKea 
äouinile  mlttheileit,  welcltes  «inen  exulcem'iea  Scirr- 
M  der  Cardia  darstellt. 

'  Mom.  R.,  dg  Jibre  llt ,  eines  saguiuo  -  lymfti- 
tudien  Tenipnanientj,  starker  Constiiiiiion  undiegel. 
liiäGÜget  Lebensart,  4:inem  periodiicben  Catarth  nnui- 
vrttrfig,  aber  übti°;eiis  gesund,  Tracd  im  Septeiubar 
aiBo7  im  Augenblicke,  daU  er  iiieJerschlucKen  wollte. 
lloit  Erbrachen  übetfallen,  so  dafi  er  weder  feste,  nodt 
fllUiLge  Sachen  lieinnterb ringen  konnte,  er  war  ge- 
■Wnngen  anfiiibören,  Eriiickung  cchieii  llini  in  ixo- 
ben,  und  tetne  Silmme  schien  ^anx  erlolcbeh.  Aucb 
fcute  el  Milii'eckliche  Schmerzen  hinter  dem  SruK- 
beinei  und  fählte  «ich  sehr  ohninilchtig.  Naeb  Er- 
btechen  einai  ztben  Schleimes  mit  dem  wenigen,  du 
«r  TtricUnoLt  batie,  renntscfac,    hörten  diese  Znllllt 

Jntlich  asf.  Et  aCs  nadiher  «vicdermii  unbedsättn- 
4«i  Beschwerde,  und  erbrach  sich  noch  mehreVetfilfc 
■her  gifi>  ^mächlich.  .Bewegung  faTi°;iiivie  Ihn.  IM 
Fall  blieb  eine  Zeit  lang  ru£ie,  und  die  Haut  naI&^ 
lieh.  Et  (ehtief  wohl,  der  Mund  war  feucht,  h»iw 
keinen  ablen  Oeachmack-,  der   Urin   war  wcnic,   ä*- 

Sdroth  und  stinkend.  Abmagerung  nahm  täglich  in, 
ie  SyniFtotaa  wurden  allmählig  ^^ctüinunei ,  das 
SlÄllngba  nnmOgUcb,     und  es  kam  Blut  h^tiiU  1>^ 

•)  JW«W>.^™"«  t^.  155. 


g; 


cq.  Die  FüfiB  icbwollen  an>  Aet  Und  vfari 
,  aber  genichloi;  hlufipier  Stultlgina,  d»t 
ET  Oalle  ahnlidi  aalie,  ßeschwOllRoe  HSnde* 
ddbiiie  in  deiBmit,beH«iiitige  NRij-nnE;  luA 
HU,  mit  Würgen  1  dei  AiMwucf  scliwars  odet  . 
ei  mit  meitibranöicn  TlieilcTi  verrniectt:  4sl 
rjuideilichi  Beklenimunc  und  iinan»ieblichet^ 
ick:  die  Zunee  EutveiJen  weiri,  «uweilen 
li  Wufi^r  Sclijncken  und  f^ioTaer  &>eich«L. 
^lent  fingen  Pas^igkeiien  ziemiidi  bcqiiAt 
Ut^en.  Sechi  ,Tage  vor  teiaew  Tode  tnitM 
ad  äraitichweirse  iriil  Sdinudem  ein.  '  Dlfft  . 
nd  Fnrsgeschvv-ulst  lo^e  Mcb,  SchhFrigkmb 
steil  Dnif  Beöngitigutig;  Hütten  mit  Ausvtdh- 
it  schwai'xen  FiluTnenten  und  eiuer  Eiir^ 
nt -funii seilten  Subitani.  Am  33>teh  Decembat.-' 
m  f^  Arme,  die  Reipiraiion  wui'detticrtarOfc 
tdy  kalt,  und  in  der  K^^cbi:  atub  er.  B«i  dMt 
i^nnf!  fand  man  den  Magen  iiiigewf>linli(di 
mi  eine  ichwirsa  eilerarliga  FlOsji^keit  enU 
Die  miii/iie  Membran  der  halben  Mündung 
lia  mr  eiiuilndeli  der  linke  Luppe»  dei  X>e* 
K  brendie   und  mit,  einem   catcinoniilüien   6e^ 

VenvaclDen ,  Vrelcbes  mr  Reclilen  an  d«i 
uk  und  ihre  Wände  gllnilicb  Bentört .  Jiaii4 
nie  Cir c IT rii  lerem  de^  GescbwQre*  war  h>rt 
rrhOs.  Der  Biiichmeuer  der  Mikfiftung  dot 
*Vir  gegen  den  Oeiopkagus  heran  aicüt  seht 
let't.  [febiigeni  war  der  Magen  g«iiiid;  iif 
W  eingeichiumpft^  in  den  Nieiisn  waren  Spu- 

fexulceritioD.    Die  R«spitationiorgana  wavui 

^tioHoi,  dit  in  ^n  hahtgtkffliiui  T/iMÜai  A^ 
Atfta/i.  .'.-■.     tf 

hl  ihr  UbtK  Diejenige  Krfinklieit  diese«  Oi- 
I  lue  '4ralii«clieinlicli3tc  mit  eir^r  CenLvil-M^ 
i||tetiDg  in  Terwechielnde  i»,  iil  Gcscbwuiit 
rfjtßlieruiijg  aller  Art,  die  in  der  concuve» 
L«is«IbGii  iLrca  Sita,  und  einen  niechaniachiA 
^irf  den  Ki^n  hat.  Dic)«r  Art  iclieint  Aa 
kvtfra  «rwjdinla  und  vou  Morgagni  angefübrr 
Bitllpiel  eibo«   doppelten   Migeni   augegebenl« 

j^itsoti    fall*   4cimi«it 


—    Ji8   — 

nnd '  8<^nexsen  dos  ■ '  rechten   Hj^tÜoiicUiili 

Bei  ^ler  LeichenöfFnnng  fand  Vnan  'den  |i^ 
äer  Mine  lehr  darch  den  Druck  des  Verhirtet^ 
i^appon  der  Leber  TeTengt,  den  rechten  La^ 
Lcioer  nehr  Tei^röTsert,  und  das  Peritonenm 
FllUsigkeit.  Es  ist-  aber  ron  grofser  Wiä 
^afs  man  eine  solche  securidire  ^Zasanrniensfi 
titfi  y<9n  einer  originalen^  durch  ^ie  Veränd. 
Magenhäiite  entstandene  Contraetion  dieses  C^ 
tersoheidet.  Denn  in  ersterer  liAnnten  mmi 
|rftnstigen  Umständen  Merkur  nnd  -andere  t«ti 
siernng  der  Leber  dienende  Mittel  nochl^tft 
ten.^  Und  ich  glauJM,  äuCferlich  im  £pi£i9 
dem  Tediten  Hypochondrio  zn  fahiendc  GtK 
und  Verhärtung,  verbnAden  mit  Gelbsucht;  \ 
euc^it  und  -andere,  «ine  krankhafte  Structiur  dto 
anseigende,  Symptome,  könnten  hier  als  dii^M 
Zeichen  angesehen  werden.  Denn  «he  nicftc  S 
grä^serung  dieses  Organs  so  grols  ist,  Skb  b 
äufserlieh  fühlen  kann,  und  da£s  eie  wirkUck  i 
Tangement  in  der  Constitution -lerregt,  kanfl  n 
lieh  sein  Druck  «uf  dem  Magen  so  grots  seyA 
er  die  besonderen  Erscheinungen  «iner  Magen 
henrorbHni^en  sollte. 

2)  Jn  der  grofien  MagendrÜse.  SymptßiM 
"rorzfiglichsten  sind  Erbrechen  und  Schmersev 
Magengegend.  Man  kann  daher  diese  &ankheU 
Vit  einer  Central- Mageh Verengerung  verweckse 
jo  mehr,  da  diese  Zufälle  sich  gewöhnlich  bil 
dem  Oenufs  von  Speisen  f  erscläiramem,  ifidi 
Druck  der  vergrörserten  Drilse  den  Magen,  ) 
hältnifs  mit  seiner  eignen  Ausdehnung,  mA 
weniger  belästigt.  Der  Fall,  der  diese  £enied 
sor  folge  hat,  ist  häufig  mit  einer  krankhafo 
geodrüse  Terwechselt  worden.  Die-  tiefe  14 
Abdominaldrasen  ersch weift  die  Diagnosis  nbd 
zwischen  den  Krankheiten  dieser  Drüse  nnd  ij 
tral-Magenverengerung «  denn,  sogar  wenn  0 
gans  bedeatend  versröfsert  ist^  so  kann  niaxi^fl 
aufserlich  nicht  fühlen.  Ein  Umstand  ist.ifl 
bekannt,  der  einigennafsen  dasu  dienen  könirt 
in  der  Unterscheidung  dieser  Krankheiten  bell 
zu  seyn^  und  dieser  ist  die  beständige  Zunahi 
Erbrechens  und  des  Sch'Äyeiizes  beim  Liegen  i 
rechten  Süiu»     W«nn  meinem  tn  einem  «odk 


••    120  r  — •• 

nng  über  dal  Entstehea  diafM  PiUno« 
ir,  «o  ist  ei  bettiranu  daU  dioi  ein«t 
tymptoman  der  Central -Biacenstrictar 
pr  Theorie  aber  naeh».  scheine  ei  mir 
iplich»  dafs  dies  85mipfi<mi  in  einec* 
/eTgTöfserMBfi;  exutiren  wOrde*  weU. 
nch  die  fieooacktiuigen  aller  Patholo» 
ichgesehea  habe»    wenigstens  negaüir 

r,  die  Ton  der  nntem  Fliehe  des  Dia» 
\ron  einer  V^rgröffeTiinc  der  swisohe« 
.  der  Leber  geleg^enen  Drflsen  kersAb» 
wenn  sie  so  situirt  sind^    dals  sie  es» 

freilich  Symptome  erregen»  die  die 
igenverengerung  sehr  ihnUch  wären« 
bsicht  ist  nicht  9  hier  eine  jede  klein« 

▼on  Abdominaliüsioneny    womit  lUfc» 
lie  mindeste  Aehnliohkeic  hac^  aufiu*. 
ieh  kann  mieh  nur  blos  an  diejenigea 
r  vorkommen   und  jochr  anffallendo 
n. 
•/t.    Eine  Central-Magenstrictnr  ist  sa 

uammenxUhung  der  Cardic^  dnroh  di« 
'S  erschwerten  Schä'ngßtnSf  durch  dai 
Jies  «ber  nicht  unmitteibar  auf  den  Ge« 
i  fol^t;  dutch  den  Sits  des  Schmerzet 
La^enge^end. 

usammetiziehung  des  Pyhrus^  dnroh  dea 
sef  in  der  Gegend  des  Pförtners»  viel« 
üi  den  kürzern  Zeitraum  zwischen  dem 
sen  und  dem  Erbrechen^  allein  diee 
.schendy  denn  in  manchen  Fallen  vom 
Hien  Pylorus  wurden  die  Speisen  kein» 
ngehalten,  da  hingegen  in  andeniy  selbst 
instrictur^  das  Erbrechen  erst  nach  a 
3.  Im  allgemeinen  erfolgt  indessen 
3ch  eiier  in  der  Central-Magenstricturj 
rn  Maß;enmund  •  Verengerung  Ein# 
eidung  mufs  sehr  schwierig  seyn. 
ülsten  der  innern  Membrcuif  durch  dln 
r  Geschwulst  und  Härte  in  der  Ma- 
1  es  könnte  bestimmt  keine  Geschwulst 
einer  Centxal  -  Magenstrictur  hervor« 
sie  nicht  so  grols  Wäre,  dafs  man  sie 
Len  könnte« 


—    130    —  - 

_  N. 

Von  Minfacher  Exulcemuion  dnreii  die  Abiwettohiil 
von  Eiter  m  dea  Ausleerungen  pv  ot  et  tatum^  nd 
durch  die  Abwesenheit  des  hektischen  Fieben* 

Von  krtbttMTtiger  Exulcerfxtion  durch  die  AbWBiy 
heit  der  Verhärtung  und  Geschwu/tt  in  dem  Epfgastrit 
des  hektischen  Fiebers  und  des  Kctfftesaixähn^htn  Ep»^ 
ireehens,  des  physiognomischen  und  consdtatidaeUs« 
Ansehens  das  Krebs  bezeichnet.  Alter  and  Getchleds 
kann  axicli  init  zu  Rathe  gexogra  "werden. 

Von  Leberpergrößerungen ,  die  den  Magen  drüchm^ 
d^rch  die  Abwesenheit  der  Geschwulst  nn|l  Him  k 
der  (3«gead  der  linken  Lappen  der  Lieber »  der  WM* 
sersuchty  Gelbsucht  und  ander  Zeichen,  diie  eine  U» 
Ordnung  in  der  Leber  andeuten«    Endlich 

Von  Vergröfserung  und  Verhärtung  der  grofien 
gtndrüse  durch  das  vermehrte  Erbrechen  und  den 
xnchrten  Schmetz  beim  Liegen  auf  der  rechten 
in  der  Centralmagenverengerung.  Dieses  ist  d$»  A^' 
Bige  mir  bekannte  Zeichen ,  das  zur  Untencheediiew 
^eser  beiden  nahe  verwandten  JCrankheiten  diente' 
könnte. 

Die  Abmagerung  kann  nicht  in  Anschlag  gebradit 
werden^  denn  diese  gehört  zu  allen  Krankheiten  ^  VflW 
disnen  Erbrechen  ein  wesentliches  Symptom  ist. 

Schließlich  will  ich  noch  eine  Beobachtung;  anl*^ 
theilen^  welche,  während  sie  die  UnzulAn?lichkeit  di^< 
besten  festgesetzten  diagnostischen  Regeln ,  und  diu? 
Unvollkommenheit  clinischer  Beoba<£tungen  oImk 
anatomische  Untersuchungen  darthut,  zugleich  die 
gute  Warnung  für  diejenigen  Practicanten  abgiebt^.diir 
ohne  genaue  Untersuchung «  ^iüg  und  flachtig  Abir 
Krankheiten  zu  urtheilen  pflegen. 

Im  Mai  igi^  klagte  ein  öojähriger  Manu  ttbtf 
Schmerz  in  der  linken  Seite  der  Bauchhöhle,  in  d« 
Mitte  zwischen  dem  Nabel  und  dem  Kamm  des  äÜ 
£r  war  übrigens  gesund.  Blutigel  gaben  ihm  einsih 
weilen  Eiieichterung^  allein  der  Schmerz  kehrte  bald 
hefdger  zurück.  Es  erFolgten  Abmagerung,  Schw<ldh% 
schlechtes  Aussehen,  verlo.hmer  Appetit  und  Verstop- 
fung. An  dem  schmerzhaften  Theile  wtir  nichts  b^ 
sonderes  zu  bemerken.  Endlich  fand  man  beigenane* 
rer  Untersuchung  eine  groTse  Geschwulst  in  der  sp^ 
gastrischen  Region,  verbündten  mit  Pubatiorun^  diem. 
mehr  zu  erweitern  ais  zu  erheben  schienen.  MaH  hiels 
nun  den  Fall  für  ein  Aneur  ysma  der  Abdominalaorta. 
«-  Die  Abmagerung  nahm  i  ehr  schnell  la j  die  Mmß 


-    <5«    - 

^g  rerlöBraiy  Unruhe  und  klebrigitr  mniu!,  a'ber 

>  DntfK,  Iraten^  ein.     Es  war  kein  Ekel  oder  Erbri^ 

da,  an(aer  einige  Tage  vor  dem  Tode',  wo'  swci 

drei  mal  eine  Menge  stinkender,  übeischmecken- 
•chwatser  FlAssigkeit  ausgebrochen  ward.  £f 
kein  Fieber. da;  die  Geschwulst,  obgleich  man 
leatlich  fahlen  konnte,  stach  nicht  nach  aubea 
or» .  Die  Empfindung  war  mehr  zusammenziehend 
chmeivhaft.  Die  Pulsationen  iprurden  auffallen- 
die'RadialaTterie  schlug  schwach,  aber  langsam 
regelralfsig;  Am  igten  August  erfolgte  cia 
erer  Tod. 

Ukhenöffhung,  Der  Magen  war  mit  der  Leber, 
Pancreas  und  den  Abdominalwänden  verwach- 
ein  krebtkaftes  Geschwflr  nahm  die  Oberfiäch« 
Aagens  von  dem  duodeno  an  bis  zur  Insertion  des 
hßgi  ^,  welche,  die  Steile,  wo  nahe  dabei  eine 
iwaltt  saCi,  ausgenommen,  ganz  ein  hreiartiges , 
iraet,  gangxAnöses  Ansehen  hatte ,  und  die  Ma- 
nie waren  an  dieser  Stelle  einen  Zoll  dick.  Ali 
lie  Verwachsungen  zerrifs,  fand  man  zwei  Lö- 
m  den  W&nden  des  Maeens^  allein  die  Oberfläche 
inrch  die  krankhafte  Verwachsung  ganz  geblie- 
ind  die  Etgiefsnng  der  ingesta  in  die  Bauchhöhle 
ladurch  verh&tet  worden.  Die  Oberfläche  der 
ndrflse  hatte  gleichfalls  an  der 'krebshaften  Ex- 
.don  Theii  genommen.    Der  Fyloirus,  der  in  der 

der  kankrösen   Masse  safs,  war  durch  die  ver-  . 
iWinde  des  Magens  zusammengezogen  nnd^durch 
Menge  faulichter  Jauche  verstopft.      Die  Lieber 
Urofs,  aber  übrigens  gesund;  die  Milz  klein  luid 

lerreifsbar.     Die  Aorta,  der  Stamm  der  coeliacm 
|ure  Zweige  waren  vollkommen  gestmd.  *) 

nnuU  ät  nudgcin*  pttr  Ltrowt.  Octob.  iSlf.  Ich  empfehlt 
SHglich  unser«  P*^old  klassische  Schrtfi  tiktr  dig  Alagemerhär^ 
'  D»chjiiil«seii.  H  «*■  <f. 

5* 

Ueber  dit  MundfäuU» 

\€rt  Dr.  Neuhof  zu  Annabers  verseihe  mir, 
ich    zu  seiner  lesenswerthen  Abhandlung  über 

lundfäule    (siehe   dieses  Journal  das  November 

igio)    einen    kleinen    Anhanc   mir    erlaube* 

ich  sane  hin  und  wieder  diese  itrankheit.    Vor- 

dl  war  sie,  wie  mir  jntin   achtungswArdigtr 

1  2 


Frautid,^  ISbu  Med.R.  OlbeKg  in  Dcfsaa  ▼«rncheste, 

£e  zii  jener  Zeit  in  Dessau  bemerkt /^<rolrdeii«  j 
dings  trug  sie  den  Charakter  des  Asthenischen  au« 
uns  an  sich^^  allein  ein  grofser  Theil  ihrer  £x 
lag  nach  meinen  Beobachtungen  nnd  Erfalirungc 
gleich  in  einer  kränidichen  Bescha£Fenheit  der 
stionsorgane  9  und  erschien  hier  vorzüglich  als  | 
eches  Uebel  zugleich.  Dafs  diese  Krankheit  ti 
für  sich  mehr  dem  JDrusensysteme  feind  "war,  nni 
besondjsrs  angrifF,  habe  ich  sattsam  erfahren ,  wt 
yveii»  nicht»  ob  daher  nicht  auch  wohl  eine  gc 
Konnexion  zu  erklären  ist.  Sollten  nicht  DrüstioJ 
heiten  dieser  Art  wohl  mehr  eine   krankhafte  ) 

Suenz  eines  krankhaften  gastrischen  Zustandet 
lir  scheint  es  so ;  denn  die  Gei^äfte  der  Drflse 
wohl  grörsteniheils  eine  Art  mehr  geläuterterer 
Setzungen  jener  Functionen  der  yerdauuiigswerlu 
die  ohnehin  in  so  genauer  Yerbindting  mit  eir 
stellen.     Die  Erzeugnrig  der  ernährenden  Lymoi 

1'a  das  throdukt  der  Drusen  gröCstentheils;  dte&b 
ien  liefern  ja  die  Verdaunngsorgane  gleichsam 
in  einem  halb  rohen  Zustande  und  die  Aikok 
tion  des  Milchsaftes,  "wenn  ich  mich  dieses  sbi 
ceuti^^chen  Ausdrucks  bedienen  darf,  wird  doäkt 
den  Drüsen  vollbracht.  Ich  sähe  daher  den  sdine 
und  besten  Erfolg  in  dieser  Krankheit,  ^^enn  ich | 
ein  Brechmittel  aab.  Ja  bei  einer  Dame  auf  dem 
de,  vro  ich  nicht  sogleich  ein  Brechmittel  n 
-wollte,  weil  ich  immer  ihren  Schwäche-  und  ka 
haften  Zustand  vor  Augen  hatte,  heilte  idd  dvR 
nicht  eher^  als  bb  ich  ihr  endlich  ein  erschfitiai 
Brechmittel  reichte»  Wirklich  scheinen  hier  dittf 
mittel  auFser  ihren  ausleerenden  Kiäften,  neck* 
besondern  wohlthätigen  Einflufs  auf  das  DrOseWil 
durch  ihre  erscbätternde  Kraft  zu  ättfsem  nndfiH 
sam  wieder  eine  kraftvollere  Energie  mitznua 
l^ach  den  Ausleerungen,  die  die  Brechmittel  bnfi 
ten,  heilte  ich  die  Krankheit  mit  einem  Dekob 
Simaruba  mit  Alaun  als  Gurgelwasser,  und  sntS 
kung  liefs  ich  China  und  Quassia  mit  dem  pH^ 
Kauen  nahmen«  (Von  Hrn.  Hofrath  H€!uUn^  saZid 


—    95    — 


•        .  ■:    » 


Inhalt» 

t«    Vflber  den  Morbus  coeKacuäi.     Tom  Hofrath 
Drtifsig^  Professor  zu  Charkow.        •        Seite      3 

jUL    ToiL  der  Ejistarrupg«  welche  die  'KJÖmom  der 

,'     Mäuschen  und  der  xhiere  nach  dem  li)de  be^ 

.^  '    lUlt.    (Aus  den  lUcAtrcht» ät  Physiologie  et  Chi- 

»*-      -mi^ .  patMogiquet  aar  Fi  H.  Nysteft^  ä  Püris 

1811  abersetx&  und  mit  Zuaätsen  begleitet  von 

I>r.  A»  C,  Mayer^  Prosector  an  der  Academie 

\'.      itk' Bens«)  i  <  w    ■   .       ■.      ■  .•       •        •        •        40 

.QI^  .Pc)>fr  .eine-  besondere  Form  der  sKropht^lösen 

An^eBen&andung  und  ihre  Behandlung  von 

JH,  Carl  Hohnbaum,  Hofvath  und  Lieibarxt  su 

'{   ,   Hildburehausen.     .        ,        •     '   •        .        .        S8 

Tf^    Gilnzliches  Unvermögen  der  Bewegung  mit 

BewuCitseyn.      Vom  Mofrath  Hennings  in 

Zerbst^ •      •        «        103 

:  T*    Kurze  Nachrichten  und  Auszage. 

J«    Stom   Rogers  j    üben*   die    Behandlung    des 
^         JKenchhustens  mit  Eisen,    mitgetheilt  durch 

JD.  r.  Embden  zu  Hamburg.  .  •  •  HO 
3.  D,  Thomas  William  Rohers  Geschichte  einer 
merkwürdigen  Geschwulst  an  der  linken  Seite 
dea  Kopfes  einer  Frau,  durch  welche  Auge 
und  Ohr  aus  ihrer  gewöhnlichen  I^nge  g®- 
^       dringt  wurden,  nebst  einem  Kupfer.    Mirge- 

theilc  durch  Ebendenselben.      •        •        .        113 
3^    Xohn  SJuJkWi      Uebcr   Verrenkung  des  Dau- 
mens»   Mitgetheilt  durch  Ebendenselben.        823 
4»  Dr.  Shirley  Falmer's  Versuch  einer  Diagnose 
der  CeatralmagenTerencerung,  wodurch  sie 
▼on  andern  AbdominalUsionen  zu  unterscheid 
den  ist.    Mitgetheilt  durch  Ebendenselben.     22a 
5«  Ueber  die  Mundfäule.        Von  Hrn.  Ho&atb 
H€nnin^  zu  Zerbst.     •        •        •        #        «       13I 


—    «87    — 

Mif  cti^tMi  SiOa  J$ß  JourhaU  mi^djgamieu'* 

Üibliothrk  drr  praktischen  Heilkunde.   SA\ 
wid  dreifsigsier  Band.    Zweites  Siädu 


<rw/*.  C^  4*4/  r-TT  #> .  AtffunMrttf  «am 


r     .  . 


•-    \ 


X4tt%ra]ische .  NacHiichteiu 

*   .  .  .  .  «^ 

•  •     ••  ,"   ■    .       '  '  • 

•  r 

■  •       fi 

Ankündigung» 

■  ■        ■  ■  *  ^___ 

Magazin  -, 

K.'mm^.§BS0mmt0  Heilkunde ^  mit  besantUrtr 

Zuktaig  auf  das  MiUtairmSanit(Us^fT^€sm 

jLSniglicJ^Preufsischen  Staates     Vom  JJk^ 

V4t^  Kdtdgl.  Preiifs,  Division f^Gener^CAf» 

ntrgui  and  Professor  der 


Vütet  dleteiD  Tiul  beginnt  su  >liclu«lif  im  Ter- 
i  der  Realffchulbuchbandlang  su  ßerlin  eine  Zeit> 
rifty  denn  Inhalt  in  folgend«  HAuptabfcbnicüi  xer* 

I. 

Milltaur  -  Sanieätt  -  HV^n. 

l)  AufslLtze  Über  die  Enuiehung;,  EinrlcLliing  und 
clieiirrniig  der  militairisclien  Lithx'  und  £rsiebuiig»* 
italteo. 

s)  Geschieh tlidie  Dar^rellung  def  Lazaretk-  und 
itJUs-Wesenl    auf  den  Feldzügen   der  J^lire    von 

8  bii  1815-   u*  *•  ^* 

3}  Aufsitze  und  Vorteil lip^  über  die  allgemein« 
nchtune  und  Verfi 9« un;:  d<;;i  Alilit4ir*8aniiai»-VVe* 
^  fowoni  im  I'ii^den,  aU  im  Krie^ 
4)  Jährliche  L'ebetiicJu«n  des  Krubkbeiu-Sfandfff 
preufa.  Armee ,  mit  B/:rackntJai£>ing  un-'^  iaii<f. 
er  Beieucbtung  Att  «lebenden  oder  w^cii »«rinden 
nIiheiu-CoBaiituuonen  finMiner  Oar-ixiouen  nui 
ler  ProTinten. 


5)  Bektmunaekiiiig  d«r  Tmminxmgm^ 

beüefCea»  nebit  Erliuteruii^n. 

6}  Aofsicie  aber  die  Pflicht-  und  IHenst 
idiMt  dm  fimiBtlichcm  MilijUtr-Sjumauts-Peraoni 

IL 

Trf  MetkWftrJtgr  KrtnUi^ttgetblitehteii  i 
Aebitte  der  Mediciui  Ghiruij^^  Aogenlieilkiii 
Gebuitshalf«. 

ai)  Wichtig  y  Ben«  indiche  Yennchm  n 
Resultate 

4)  Uebonichten"  merkwtediger  j^tareigmi 
KrankheicsfiOley  mit  nosologisch  •cherapeiuiac 
uterkungen. 

4)  voTsehläge  qocK  oicht  rertiiohtory  odi 
lieh   schon    ausgeühtev   neuer    Operatioiii*34 

•Erfindungen  und  Verbeti«ma|rto  TdÜ  hiatfiv 
Bandagen  oder  spntii^en  Gcräüuo.    ■  .    . 

5)  Bekanntmachung  neuer  Antneithf ttqt  m 
Prüfunff  am  Krankenbette. 

6)  Wichtige  Falle  a«a  dem  Gebiete  6m  ä 
Äen  Araneikunde,  .     •^  B 

7}'MeBkw6rdige  LetdbeB-SeetiMtfBa. 

ABHandätngeru 

Unter  diefeni  Abschnittesollen  iLoirse»  ab« 
gene  Aufsätxe  chemischen ,  pharmaceutischen 
»ischen,  physiologischen,  pathologischen,  x 
fcheuy.  chirurgiscJMn^  und  staa«sarzneiiichen 
einen  Plats  fiiäen,  die  im  Allgemeinen  dieJ 
gune  ixriger  Meinungen  undThcorie^i,  so  wie 
mricaehing  fruchtbringender  Ideen ,  und  die  ' 
komnanung  der  praktischen  Heilkunde  Ja  ibi 
sen  Umlange  «um  Gegenstand  haben» 

IV. 

Littratun 

Unter  dieser  Rubrik  sollen: 

3)  diejenigen  neuen  Werke  des  In*  nnd 
des  angezeigt,  im  gedrängten  Ansänge  nitgetht 
auch  nach   Umständen    kritisch    beleuchtet  i 
^reiche  auf  das  MiUtair-danitiUSMWesen  betondi 
flufs  haben. 


2)  Die  ttir  dem  KteFarisohen  Wtge  de9  Milkti»^ 
LniUkts^Wesaii».,ata  pftB£h  ftMäte  b«t^ei^n  .öfient- 
eben.  Anfragen  beantwortet^  Bieschuldigungen  bericn* 

get^-ttod  neue  Torsclihge  «ur  VerbessenÄß  der  bct 
beade»  TerfiMsang  beleuchtet,  und  eitoer^kniUclm 
rOfung  nntenirorfen  werdeiu 

V. 

i)  Penonat-Nodm^  elss  Nadbichteii  Ton  BeHl»^ 
srnngen.  Belohn lutgäi,  ^odesfkllen  etc.  des  Militaiv« 
tnicäcs-Versonala« 

ay  Kurse  Biojpaph^en  autgezeichnet^riuid  ^m  da»; 
lilitafr-Sanitits- Wesen  wohlverdiezi:ter  iQTtInner. 

«^  Meteözoltvghche  Beobachtling^n  ixt  Bexüg  auf 
jm  KrankheitSpConatitutioneli. 

4^  Pfliitßragen  und  ihre  Beantwortung^ 
>-.  tgyläwBf  Wfinsehb  Und  Yptschltlge  tav  Abhalft 
UMDUidener  Kanst^ebrecKcAb. 

•  *••  6)  Anffiorderongen  anärstliche  Individuen,  oder 
ffntJithe  Anfragen  an  dieselben  etc^ 

Dt  diese  Zeitjcbrift  sunächst  der,  Auäb^derun^ 
Itt:  Hm.  Krieguninisters  ihre  Entstehung  su  verdan« 
kiB  baty  una  sie  sich  daher  aller  nur  zu,  wünschen^, 
IcfB  ^CThtentOtsungen  vi  erfreuen  haben  w£rd;.90  wird 
Ifo  möglichst  vollständige  Erreichung  der  vorgesets» 
tut  Zwecke  keinem  Hindemifs  unterliegen.  Um  (iühf« 
keähülser  sa  vermeiden,  wird  die  Erscheinuug  der 
Beifta  an  kerne  Zeit  gebunden  seyn,  sondern  aUeio 
tOB  dem  Torrath  brauchbarer  Materialien  abh^lngen'. 

3  Hefte  von  lo  bis  12  Bogen  in  gr.  g.  mit  lateiF 
toßcntjx  jUetterny.  anständig,  gedruckt,^  machen  einen 
Warna  »n^y  der  nach  Maasgabe  der  Kupferufeln  zwi.- 
idMB  2  Rthlr.  13  Gr.  und  3  Rthtr.  12  Gr.  kosten  wirdv 
iHfimUm  von  Exemplaren  wird  da;i  8^^  unentgelt* 
leh  ei^eben,  und  wird  solchen  aufserdem  noch  die 
TreiiAirte  Zusendung  innerhalb  der  Grenzen  des 
sr^n bischen  Staats  zugesichert«  Auch  wer  4  Ex<)mpU 
Hisammen  nimmt,  soll  dieses  letzten  Vortheils  tlieiU 
biift  vrerden,  «—  Zueleich  bemerkt  die  ye|:lag8hand"» 
Luiigj^  dals  in  ihrem    yerhge  auch  erscheint: 

Bufelands  und  Hartes  Journal  für  dU 
Heilkunde  p 

dtrm  BiHie^heky 


'    Hornf  Arehiü  für  medizinisehm  jKr/Sdlmof^ 

.worauf  sa  .elücher  Zeit  unter  pben,  ervriliiiifn  t» 

iiailha&en  Mdingungea  BeiuUiuiii  (umcht  wwIb 
ann» 


A  n  z  t  i  g  •» 


;  1. 


Derüattneiclinete  hat  gcgjMnvtvtic  d«aVevla|^, 
XortwiÜixendVoii Hrzu  Dr«  lumHoCraÜi ^erer  red^Ml 

Allgemtfitun  mediidnif^ini,  jimiiaUn.'^'^ 

AbeTtaKxmiQoii«  Im  Verein  mit  dem  Tvrelurtan  Hpi# 
£eber»  der  auf  das  Merk^ntUilch«  iu  Tiuliiiiln  J|j|^. 
Hell  Verzicht  ^ethan»  und.  sieb  dadurch. der  R«dMl 
und  der  Selbst-Thctilnahme  aiebr  wie  irorher  wi4# 
Junn«  wird  er  AUes  anmrendeiu  die«cr  geirachrift»  iS 
che  seit  179&  unter  so  kritischen  Perioden  fortdu«al 
das  Vertrauen  des  Publikuma  nie  verloren  liaty:ii 
nur  ihren  Credit  au  erhalten»  sonden^  auch  imMr 
liegen wärtigeiiy  dem  Utterariaehen  VeiJ^ehrc  überT 
gtinstigern  Aussicfaten^t  jeder  bilUgen -und  ee^ 
Aufforderung  an  dieselbe  %jx  entsprecfhen«  •—  ßer . 
eines  Jahrgangs  von  xa  Hctften  Ist  6  Itthlr.  16  6r. 
ersten  3  Stflcxe  des  Jahres  lg  16  lind  er$cbicn«B  wi 
versandt»  und  enthalten  folgende  interetMuit«  AJibv 
lungen  und  Aufsitze.  '  «    , 

,   Januar.    Rtvidirter  JNan  dt^  aügenu,  metC, 
für  die  Jahre  1316  —  1820, '  —    iriiische  Vt^^ 
neuer  med,  Theorien  u.'s^w*  —  lieber  cjtenChai^lUsf 
die  Natur  der  Blatcirculation  im  thiedischan  ^'~ 
— •  Wissenschfitftäche  Aufsätze,  -—  Idee» -tthcnr-« 
Operationsmethode  des  grauen  StJiar«  von  Dtc 
stein-LöbeL  —  Früchte  der  neuesteri  wissensG/ujfi£^;ktif- 
tur  der  Medicin  in  Auszügen  aus  andern  Schrm$n^{ 
gemeine  Pathologie.)  Reits  hint^L  Ideqn  er — ~  ** 
nellen  Pathologie.    -—   Meditinisch-^practische 
tungen   und  Bemerkungen,    -^    Krankheitico 
▼on  Zeulemode  im  Jahre  181.5  von  D.  StemUri 
/eramcAe  i4A2zt^«/?.—  ,  Inländische  Literatur.) 
cinische  Journalistik.  Originalsciürift^q«  -^  Locol'  V» 


lenbeiuiunns.  —  £i^c]^)iiigeiDcrnie£clürure.AkiK> 
imia   in  DAäieä,     ■ 

en.  —  UflMf  {Ip  CKjrakter  und  (Uo  TSttxt  derBln^ 
VenUtioM  n.  «.  w,  (Befchluli.)  —  Wla^fVfjigftfieÄ« 
ufiätMt,  —  17:00^  clu  JETtttur  uniTBeSeiituiij  ll«fl  Otb- 
s'ni  TOR  Dr.  Wifäher.  —  Probelitlflar  ^p^.jIjijMm« 
sr  PLysiolopJo  vonDr,  Po^c/.  —  Fr'iehie  d^r  neui 
vxeniiAaßiic/ien  Q^fir  der  Medicin.  , —  '^Igem 
berapie.)  —  ReiFs  THaterJalieji  au  oinfim  Sy'timi 
•r  alEgemeiiwn  Thtrjpio  fHeiljniuellobre.J  Sprtn- 
Fs  Dflisielhmg  Jet  Wirkung  der  Ar»neimiiu;l.  — 
'^dicinisuk-praciisthe  ißfabadiiungen  und  Bemeriungtn. 
ermisclile  öenierS'iiiigen  von  Dv.  Srrtimer.  —  Lilerari- 
hi Anzeigen.''^  (tr'ttiidi'che  Lit«faiar.)  Mediciuiscbe 
auiniliiiik.' —  Oi'isitialichrifLen.  —  Neue  Auflagen, 
.  pebeneuungeii-  (A^nlänctiiclir  LiieMt'ur.)  Oigin»!- 
^inflau.  — ,  ViimUc/ite  Uiera'rische  Noiixin.-r-  Vorliu. 
n  licararüchc  Anicij^en,  —  Locol-,  u.nd  persönliche 
EjALH/i.  —  Ser6Ei3cruiigeu  und  Ebreubcieigtuieen.  To- 

■  Mlrs.  TVuMnicAii^//ieAe  jfu/Vd/M.-—  PtobabliUtr 
ätei  Sytiev»  Jn  Pfiyiibto^io.  von  Dr.  Vog^L  iB». 
ihluft^j  Früehtt  der  ntutittn  wUstnscfmftffc/ien  ■Caüur 
(T  Madixiit.'  —  HeilmütBllehre  '?  Strtf^t  Si'bliciin^en 
l»«r  die  Heilkräfte  der  Schwefaliabec  im  Crvnp  aai 
idoni  Krankheiten.  —  Lobitein'i  neuere  Bemcrkuneea 
nd  Beobicblungen  (I^cY  Heilliraft  dei  Phoiphort.  — 
wAAoä;  chftniiche  Analyse  des  Grtntherabfdei  beiAon> 
MfciHiADnd  dtr  Quelle  bei  Siockbatiien.  -^  (B*- 
ndere  Snnliheitii-  und  HeiUnnd«)  —  St'i:^t  patbo- 
l^jutclMÜierapeiitiiche  Bemerkungen  über  die  bauü^ 
rAane.  ^  Aiunhofer's  BeobichLun^en- übtr  dieNatiir 
■d  H«ituDg  dtr  Sypliilii  —  Vermischte  Bemeiltun- 
m.  •Chirurgie.)  Dzont/r; Bemerkungen  ober  (Ksheil- 
OM  Wirkung  des  ]iillen  Waaseis  bei  Verbrenn ungen. 
-  Teimiaclite  BeinevkuDSCQ  —  Meditinisch-practische 
laiacfilungen  und  Bemerkungen.  —  Veriuche  mil  dem 
Ünaliichen  Magnetismui,  ingwuUt  und  mil^eiheilc 
Oa  Dr  Winiler,  —  Ultraritcht  Anzeigen.  —  linUudi- 
Afl  Literatur.)  OiiginaLschriften.  (Audaudiiche  Li-' 
ifuur.  Mcdixiniache  Journalisiik.  — |  Oiiginaliclu'ir- 
■m.  —  Vermiickle  literarische  Notizen.  —  Preltfra^ea 
nd  ihre  Beantwortungen.  —  MediEiiiisclie  Pruniülio- 
■I.  —  Vtrmin/iu  tiuraiiit/i»  Amnigwn.  —  I-iKai-  und 


flTdarirngeu  Und  Efarenlicte^iJngen.' '. 

DU  übrigen  Stllcii  diMMk  I'liTgan^t  irvrden  AA 
tclmall,  fnlgeii .  '  Ich  gsb«  duaber  du  beuiiBinum 
Zuuee,  da  ich  lehr  ^ut  eütdie,  4ft^'  ^ö  jrtinfctlifW 
£rachai;iung  (ioer  Zeitichrift  ron  d«iL  tiili  iiiimiiim 
iminer  mit  Red^  vtAsaeX  wndto  k«aa.  —  Qie  jttM 
i^'.:._~  -..^^:,^  i-i : ]-..   P..-.-1..   i—^u. 


rnc^'voin  vollen  Jahre  reiiireiiden  StückJa  Aiifc  bä 
D  e  cb  I. .  njeidsn  iioch   von  der   vorigen    Varhg^uiJi 


iif':; 


tilng dMnhlU  doch   in  diesem  Iihi'e   lorgCÜ^f' 

nlieEitt  Wetdan  und  icL  dieVeneadiing  divöa  Obi 
nehnJen.  -^  B«;  dieser  Gelegenheit  bringe  ich  «bitj 
TNp.  PilUikn»:  diis^LeTab^eietzien  PiüSe  dvlrabm 
jfat^^nga  dlMef  Zeiticiiiifc  no'chm^li  iur  Kwiiwi^ 
E«  lü>U«t  i^tmlicli:  a)  die  ßeiaoimte  Fitlge  ipHH  Jid 
1798  «n  biiuq«!  iiiU  1^5  liehii  Jine^  zu  du.  Jilni' 

qen  deV  Ladenpreis  98  Thlr.  h  Gr.  ieya  wOld«,  M 
«nr  34'  Thlr.  Skchi.  —    e)  di«  Fotn  +00  ijg'       -* 

nric  dem  gadachctn  Snpplemantfcnbmdb  jqCK 

>6  Gr.,  lonn  53  Thlr.  16  Gr.  —  c)'  die  B«u«U  F* 
TO«  181'  —  I8'5i  i"  welchen  Jibren  dia-AoBiIen« 
•rwMMrtanvFlaiiaiiiPoppElbeßaa  enolüenen,  13 nk 
—  lotul  yj  Thtr,  8  äi.  und  und  «olcbo.  durcfa  A 
Baohfa«iidliing«n,  Tvnbei  Jedoch  den  antloTiiurea  IM 
kiUigc  Sebadtotlultung  fiuc  Foclu 
i»t^  lu.  Mbalten. 


'.  Tch  TCibinde  mit  dieier  Anieig«  äSm-  Toa  A>''^ 
■cheinuDg  niduceliendei  med.  Wei'k«. 
X,  Medic^ütchet  Reaiträrterbuch  zum  HattdgtbraiiA 

täohtr  Aerticund  Wlnidärxie  und\zu  btlehrendv 
^nisung  JüT  gibildeti  Persorfit  affer  Stände,,  ÄL^ 
gegtitnvon  Dr,,  J,»harm  Friedrich  Pitrer,  If.S.Bf' 
raiht,  Amts-  und  StbdipAyi&ui  'xu  AlttrAurg.  £<> 
Abllliüung.Anatomit  undPhyttolOgit.  Erster  B^lä,  if  A 
Auch  uuUT  dem  Xittii. 

'^ntuomlieh-physiologiscfitt  BXidwäntfbucft  xu-  lar^an 
der  Kennlnifs  der  AOrperlichui  und  geittigeii  NiUat 
Henschen  im  gesunden  Zustande.    Ertter  Band-  A<  k 
(fjo  Bogen  med,  %.  gedringter  Druck.) 
Die  Siibicripüouir  und  Prltniuiiutüoiu-fipdiBBn' 

goa  Qiud  folgende.' 


.^^  „  ^ibunibcnt  tot  imp  i.  Juli  ij{i6     '' 
ieeeVüdetHcriiiiigebCT  gemeldet  lur.ialilE 
en  eiilta  Band  a  Tjilr.    i  Gr.  tat  d><  Eicm. 

Drncitpapier,  undaThlr,  gG«.  rflr  daal^enf 
r  Schrei bpnpiev,  vrcnn  «V  bii  «mn  T>  'Aiig' 
TifE  au  den   Veikger   einsendet,   and  CugleiÄ 

zweilen  Hand  ia  gleiclier  M;ii9e  prtnanierirt, 
\Vn-  sicli  bif  zum  i.  Jtili  uicljt  gemeldet  bat, 
r  den  crslin  Band  2  Thtr,  s  Gr.  Snclii,,  und 
apier  Z  Tfilr.  ao  Gt. 
t  Betrag  ffir  Äen  ful- 
i  Thir.  2  Gr.  für  Dn.ekpiii>iir,  - -, 
Tblr,  R  Ür.  föT  Sclireibpapier  beigefOgt  ist.  — 
I  Emptang  dea  a.  Bxnilei  muTs  eben  so  auf  d so 
nmenit  Tverden,  ii.  s,  tr.  unterbleibt  dieta 
leraiion  a  Monirte  Inno;  nach  der  Abienduoe^  la 
LU  Voilheile  denelben  auf.  —  31  Pi-ivai-Perso- 
i«  neb  mit  äem  Sammein  von  SftbscribeDien 
1  wollen,  erbalien  uif  6  da»  7.  Eitemplar  frei, 
hbinder  Bieben  den  Rabiiit  wje  bei  Netto-Arti»  , 
rdocfa  muTi  der  Verleger  bei  dem  getingern  B»> 
r  Bilclihändlei'-W&hrUn^  S'B'"  °^<='"-  Wech- 
lang,  die  hier  Norm  iic,  diese  OiSeztDf  aitt 
Älag  biingen.  —  5  Im  Wtge  des  gewöhiili- 
ncbfaandels  it(  der  Preis  jedes  Bandes  3  Tblr. 
anf  DvucKp.  und  4  Thll,    IS  Gt.  fu£  Schreib. 


attUwA  Abdiailtmgfti,  weldMcnd  «UmIs  >a 

Mb  lind,  Mtlultaii; 

Jhn.  Tberipia«  geaenlii,  1  ^fUciaOr.  9)  Zbk. 

ttadidius  fonniit,  1  Thlr,> 
I  Hmvtlick  durch  alle  BudUuwUw^aB  ma  d«a 
itatai  FreiaeB  lu  beuebciK  und« 
g  aad  i^anbnif  im  JhU  igiS, 

R  A.  Br»tAhmutt 


für  Anzt^  und  Chhvtgßfu 


In  untflTMichneter  Buchbitlidiiuig   ist   «nckim 
«nd  ilarch  «lle  lolide  Buchlumdlungeii  «a  tuibcB: 

Xnackstedt^  Dr*  Cfu  E,  A.^  tüueseh^ iiueimtcht  Bh 
nennung  der  Wörter,  weiche  xur  Zier^imdtrungiUhn^ 
Physiologie,  Pathologie,  WimdantneikunU  und  (rf- 
burtshdife  gehören.  In  (ilphabetücher  Ordnung 
Zweiter  Bernd  der  Erklärung  leueirUßchtr  Wörter  ttc 
Dritte  per/tiehrie  Auflage,  Jierausftgeben  90n  Dt» 
Friedrich  Lucas,    g,    l6  gr*  ooor  i  A.  12  kc. 

Auch  onter  dpm  Titel  2 
JUedixinisch'Chirurgisck'-'terminohgischts    WörterhäAt 

oder  alphabttiseh' geordnete,  dtutsch^idteiruKhe  Bt 
'   nenruirig  der  JKunstwörter  in  dw  ^ZergUedtrungßUh 

re  etc* 

Die  erste,  lateimsch'^utsche,  Abtheilong  diesei  mit  N 
^ereclitem  Beifall  aufj^enonuneoen  Wörterbuchs  koMC 
1  Rthir.  12  Gr.;  das  ganxe  Werk  also  Tollstlsll 
a  Rthlr.  AQt. 

Ktys^s  Buchluindlcmg  in  Eifiia 


\ 


\  ^         ■ 


t   « 


I  o  n .  r  n  a  1 

der 


I  / 


actischen  Heilkim46. 

Herausgegeben 
C    W,     Huf  e  1  ft  n  a^ 

I|^  FMaüi,  Staatfrath»  Rittar  daa  rothan  AdiaBi 
iaa  diitcar  Klaaie,  wirkL  Leibarst»  arttam  Jünt 
(te  <3iiaxii^9  Mitglied  dar  Acadamia  d«r 
WuMniolUftaa  «to» 


und 


J.    eil«    F«    HarleSp 

•  Hofirtthy  ordentliob^m  öfFentliohan  Ijthxtt  etat 
lä  auf  dar  Univarsität  su  Erlangen ,  ordantlicliam 
Mitgliad  dar  Königl,  Baiarschen  Acadamia  der 
Wiasantchaftan  atc 

Gr<tt/9  Freund^  ist  alle  Theorkf 
Doch  grün  des  Lsbtns  goldner  Baunu 

Oöth9. 


ni.  Stück*     September. 

Berlin     I8i6. 
Im  Verlag  dar  Realacbalbuchhandluiig. 


>' 


I 


1 


*  •  ■ 

B  e  ä  b  A  c  h  t  u  n  g 

'  •  i  n  e  r 

irehrscheinUchen  Hambildmig 

anf    Terborgtneiii  •  Wisgtt 

>  ■  - 

Dr«   Steinbudb* 


■•i» 


•^ie  Beobachter  haben  bekanntnch  sehr  Tiete 
ibhnuigen  geaaimnelt,  die  et  wahrecheinlich 
VKÜen:  dafs  zuweilen  Hamantammlungen  in 
IT  Hamblaae  Statt  finden,  ssa  denen  der  ge- 
rShnliche  Weg  durch  die  Niereü'mul  die  Harn« 
tor  aus  der  Blatmaiae^  nichta  beiirägt*  Zi| 
Biien  Erfahhingeny  die  auf  ahdeoce  Wege  hin« 
v«litn,  auF  welchen  die  wäüengte  FlüNtgkeia 
B  die  Blase  kommen  kann/  deren  7%0O^.  jßao* 
^^  Thflow  etc.  mehrere  «ehr  ▼iflbeweiaendo 
Seaammelt  habefi»  kann  ich- die  folgende  htnn 
(Qiugen,  und  ich  d^i^^^  ^^  *oU  unter  den  4>e* 
Kumten  nidit  von  der^geifngsicn  fiewdskraft 

Joam^  ZXXXni.B*  3.Sr.  A  . 


~     4     - 

Hr.  Pfarrer  Mag»  Lang  ia*  Sdm 
•in  Mann  von  53  lahren,  dar  ans  anf 
aowohl»  ala  auch  aus  erworbener^  Körp 
sition  seit  mehreren  Jahren  schon  mn 
derjenigen!  Art  Bimstwassersiicht  litt» 
älteren  Männern  gern  ans  Fehlem  de 
eingeweide  und  insbesondere  des  Hen 
Bayrhover  Dijfertatio  epc^  de  hydn 
virorum  ex  cordis  vitiis  geniio.  Jidfin^ 
zu  folgen  pflegt^,  war  in  seiner  KranI 
weit  Torger&ckty  dafs  eine  fortdanemi 
schwitzung  des  Blut wass^era  sowohl  in  di 
höble^  als  auch  in  das  Zellengewebe  do 
Körpers  durch  nichts,  was  die  JLamt  m 
vermochte,  mehr  zurückgehalten  werden 

Aufser  den  gewöhnlichen  Beschwa 
Athemholens  und  anderen  Begleiten 
Uebels  fand  sich  dasselbe  auch  von  ein< 
auffallenden  Sensibilitätsexzesse  des  N< 
Sterns  des  Kranken  begleitet,  der  in  d< 
ren  Organen  des  Körpers,  und  besonc 
Brust,  die  beschwerlichsten  Krampfzufä! 
beifuhrte« 

Da  die  Wasserausschwitzung  durcl 
mehr  zurückzuhalten  war;  so  war  der 
die  Nothwendigkeit  versetzt,  durch  eine 
mafsige  Steigerung  des  Harnabscbeidn 
zesses  in  den  Nieren  etc.  das  Mögliche  -1 
geren  Erhaltung  des  Kranken  beizutragen 
constitutionellen  Gründen  leistete^  in  dies 
eicht  die  Digitcdis  purpurea  anfänglich  z 
späterhin  ^  aber  zu  x,\As  if  Gr4  pr^  JOa^ 
xnal  täglich  gegeben,  weit  bessere  Dien« 
irgend  ein  andei^s  der  versuchten  harnt 
den  Mittel»  Mittelsalze,  Ksüien  etc*  yersi 
auf  der  Stelle  die  vorhandei^  Neigung  ^ 
tiichen  Anflösang  der  Säf tei  und  reLzead 


retiea^  ^m»  Balsame,  Terpenthin  etc.  atieban 

fegen  das  Uebermaara  der  Torhandenen  Senai« 
ilitä'c  im  Körper  gewaltig  an.  Daher  kam  es, 
dara  dieses  eben  genannte,  die  exoessive  Reiz- 
barkeit des  Zirkulationssysteins  (der  Puls  des 
Kranken  schlug  habituell  110  bis  115  gleich« 
närsige»  harte  Schlage)  zum  sichtbaren  Vortheil 
des  Kranken  spezifisch  herabstimmende  Mittel» 
besisere  Dienste  leistete,  als  irgend  ein  anderes* 
'  la,  ich  kann  bei  dieser  Gelegenheit  versichern: 
daFs  dieses,  von  Zeit  zu  Zeit  ausgesetzte  und 
>  »ach  Bediirfnifs  wiederholte  Mittel,  bei  diesem 
Kranken  (wahracheinlich  durch  Entfernung  der 
Hindemisse  durch  Wasseranhauf ung)  auf  eine 
höchst  wohlthätige  Weise  Atn  Appetit  und  die 
Verdauung  des   kranken  Magens  belebte   und 

-  beförderte,  was  seiner  sonstigen  Wirkungsweise 
sa  widersprechen  scheint«    Durch  dieses  Mittel» 

f «wohnlich  in  Verbindung   des  'Extraktes  des 
tiUcnkrauts  gegeben,   wurde  es  bewirkt,   dafa 
der  Kranke  zur  Noth  noch  seine  Kirchenge- 
echafte  bis  ins  Spätjahr  18  to  selbst  versehen 
'    konnte. 

Da  indessen  die  Wasserausschwltzung  in 
dem  geschwächten  Körper  des  Kranken  an  in- 
tensiver Stärke  immer  höher  stieg,  und  diese 
Steigerung  der  immer  wiederkehrenden  Wasser* 

-  «nsammlung  sowohl,  als  auch  die  verminderte  . 
"'Wirkung  des  Mittels  durch  Gewöhnung  der  Or« 

•  fluie  an  seinen  Reiz  das  oben  schon  bemerkte 
.  'Steigen  der  Gaben  nöthig  machten;  so  konnte 

*  es  nicht  fehlen»  dafs  durch  dasselbe  endlich  der« 
-jenige  Zustand  herbeigeführt  worden  wäre,  der 

eine  ganz  gewöhnliche   und    bekannte  Folge 
I    srines  längeren  Gebrauches  zu  aeyn  pflegt  und 
dar  in  einer  Art  Lähmung  Ati^  ganzen  Nerven* 
qrttemes  des  Körpers  beaieheu    Dieser  im  Sep- 


—      6      — 

f 

umber  des  gmannten  Jähret  «bigeireurn«  Z^ß 
•Und  zeichnete  aich  dadurch  ausr  dab  dievofr 
berigen  onaufhörlichett  Plackereien  der  hjpo^ 
chondriacben  Krämpfe  vollkommen  achwiqge% 
dagegen  aber  ein  qngewdhidichee  GeinU  von 
Mattigkeit,    eine  nnabweialtche   SchlafrigUl» 
aelbat  mitten  in  der  gcaelligen  üntcrhaltiiieg, 
aich  des  Kranken  bemeiaterte»  ein  evdEdilai» 
atapidea  Aiu^aehen  dea  Geaichteai  EmuttUBg  4- 
1er  körperlichen  Verrichtungen»  Tonüglich  iher  ^ 
auch  der  Geiateakrafte,  die  dem  Zloatande  dai 
Blödainnea  aich  zu  nahern  anfiengeUf  einüraiw» 
Dieae  Eracheinungen  geboten   etrengie  db 
biaherige  Methode  zu  ändern.    Ee  wurde  nu« 
mehr  dem  Kranken  der  zwar  rinEachCy  tbm 
durch  aeine  balaamisch  atärkende  Reizkrafit  aflkr 
Kräftig  wirkende  Absud  der  Wachholderbearan 
zu  4  bia  5  Taasen  täglich  lauwarm  gereiche 
Di^ea  Mittel»  das,  ab  Reizmittel,  gltfcb  aUflU 
anderen  ahnlichen,,  früher  den  Äufiruhr  Im  Kb' 
per  dea  Kranken  nothwendig  nur  noch  mahr 
vermehrt  haben  würde,  leistete  jetzt  bei  dar 
vorhandenen  Stumpfheit  des  Nervenayatema  weit 
mehr^  ala  man  billiger  Weise  erwarten' konnte. 
£a  reizte  die  Nieren  so  kraftig,  dafa  bald  alias 
ergossene  Wasser  aus  der  Brusthöhle  tmd  dem 
Zellgewebe  eingesogen  und  weggepiCac  wmda^ 
Ea  stellte  die  natürlichen  Verrichtungen  dea  Kb^ 
pera  und  des  Geistes  sehr  bald  {nach  4  bia  5 
tagiger  Anwendung  deaaelben)  wieder  her^nad 
brachte  aomit  den  Kranken,  der  aeit  Kurzain 
daa  Bette  zu  hüten  gezwiinEen  war,  ganz  n»* 
erwartet  achnell  wieder  auf  die  .Beine»  OaaMit> 
tel  erwarb  aich  bei  dem  Kranken  ein  itabO" 
gränztea  Vertrauen*    Der  Kranke  dachte  ea  an« 
eutt  der  früheren  Mittel  für  beatandig  fortaet- 
zen  za  können»  was  er  un  ao  inthr  wonachti^ 


te».  ifiSWiij  sobald  der  Nornuilgprid  d«r  R^« 
;fji  4j|nr  tferTen  wieder  hergesieUt  wi]r9^96 
f  dir  £bunbfluf/  «n^  «ich  wie<kir  aofiSilleiid  sii 
gdimirii.      Der  Thee  beschwert»  jelKt.^eli 
eil(,^  ter^djktni  es  Wieder  zu  schniershifteii 
npfimy  iiji  Bangigkeiten  und  anderen  &^ 
ptltypöchondris^fadnUeberniaaliMS  der  ^^ 
ii^  kurz  zu  dem  Zustande  zurück^  ß^j/Bß 
yffif-Mfiet  die  obigen  SensibiUtatsgi&  iuK 
spdin.ifür  nötblg  erkannteiv«  Soffleich  nadi' 
t  Tapse  Thee,  die  der  Kränke  jetzt  tranVt      ' 
jte- ir  sich  so  sehr  beschwertt  dab  er  nun« 
^'4im  Mittel,  das  wenige  Taj^e  frühünt  so 
]Klift&  war,  die  Schuld  seiner  lenzen  Krank* 
iniF  den  Hals  lud» 

itn  .^t  gänzliches  Stocken  des  Har^abgan^ 
fMd  di^  sichtbar  schon  wieder  bcglniiende 
ilpirinsammlnng  im  Körper  des  Kranken 
iltte  iblthin  aufs  ^Ne^e  eine  Veränderung 
Mefli^e  und  der  Mittel/  Der  schon  wie«^ 
yorhendene  Sensibilitatsexzefs  schien  wie-' 
bqmbigend  wirkende  Arzneikrifte  zu  fo^« 
^  und* die  nun  wiederholte  Erfahrung' lehrte 
I  wirklich  I  dafs  kleines  der  Tersuchten  an*  ^ 

n  Mittel  die  Stelle  der  Digitalis  ixnd  dcfi 
sgramus  zu  ersetzen  im-Stande  war* 
SU>  sehr  der  Arzt  sich  auch  Mohe  gab,  den 
naligen  unvermeidlidien  (^ebiauch  dieaer 
id  so  zu  leiten,  daEs  die  vorige  nnangeneli« 
Nebenwirkung  vermieden  werden  möchte; 
Rcni|;  wollte  es  jedoch  damit  gelingen»  Woll« 
rUer  Einsangung  des  Wassers  iin  Körper 
'  dessen  Ausschwitzung  das  nö^iige  Ueber- 
[cht  geben,  so  war  eine  hinlänglich  atarke 
'endung  dei  Mittels  nöthig^  und  diene  zeigte 
«iaal  wdft  früher  aU  auvor  jene  lähmende 


—      8      — 

Nebenv^kuBg.  if  Gr.  pulv*  JDtgitaL  mit  t 
Gr.  Extr*  Hyoseyam^  dreimal  tiglich  g^gebcBi 
bewirkte  schon  nach  ßtagiger  Continuation,  wo* 
bei  der  Kranke  noch  voU  auagetrvtaiien  Wal* 
eers  staky  äafserst  kurzathmig  und  gctchwoD« 
vrar,  obschon  er  sich  sonst  wieder  gar  aehr  » 
leichtert  fablte»  Mattigkeit,  SchliFriglcei^  TO^ 
heit  der  übrigen  Funktionen  ded  KSipin  um 
der  Seele.  Es  war  nunmehr  eine  vialiili 
Wirkung  nöthig,  die  durch  ein  weiiena  tat 
steigen  der  Dosis  des  Fingerhuts  nicht  Mihi 
"werden  durfte«  Aus  diesem  Grunde  wurde  dff 
Versuch  gemacht  ^  diesem  Mittri  j-  Gr.  jiJk 
rad^  SquilL  mit  3  Gr.  pulv.  cort.  Clmtamm 
"versetzt  (was  aber  zuvor  der  schlechte  Ma|a 
des  Kranken  nie  mit  Erfolg  vortrug}  zuzcfli 
ben«  Allein  das  Mittel  bewirkte  jetzt  UeUU- 
keit  und  Erbrechen^  wodurth  die  iJage  des  Ka» 
ken  aufs  Neue  sehr  verschlinunevt  vrardCi-  Ir 
vmrde  wieder  bettlägerig ,  und  eine  besondoM 
Geistesverwirrung  und  Ungeduld  bemicht^ 
eich  seiner«  Die  Arznei  wurde  wieder  woif^ 
eetzt« 

Nachdem  der  Magen  des  Kranken  wiahr 
ruhig  geworden  war,  fand  sich  derselbe  in  3» 
selben  Zustand  zurück  versetzt^  in  wridiea 
ihm  der  Absud  da-  Wachholderbeeren  se  gota 
Dienste  that.  Seine  wiederholte  Anwendug 
schien  daher  angezeigt  zu  seyn»  Allein»  de 
Versuch  lehrte,  dafs  er  diesmal  nicht  nur  afchv 
leistete»  sondern»  dafa  er  im  Gegentheü  Be^ 
schwerden  erweckte,  weswegen  ihn  der  KrpBli 
bald  wieder  bei  Seite  setzte«  Dagegen  traak 
nunmehr  derselbe  mit  sichtbarer  Erleidbtenug 
täglich  einige  Tassen  Tliee  von  der  belebendsi 
PfefFermünze*  Der  Harnabgang  stockte  und  fUi 
Geschwulst  nahm  sichtbar  nberhand» 


J  ■  ,  .    -     - 

Am^O^mA.  dht  ogisten  Octolu  «fo^  ntck- 
m  ddr  00011  gjtniuto  -  FffffiBnuftmiM^  Tiftr 
|)t  baB|[  weit  ttditbirer  Erhohiiig  dit  'Krm« 
h  lok^fiecit  wordcB  wi|v  fing  gamir  nn^ww 
ardiar'^^hr  Hthnddi  Knmkeii  stark  xa  fii«« 
n  äi^  und  dItMr  Haraabpmg  vtrstickte  stdi 
din^  Nadkt  des^  genannten  Taget  ao  ^  aofaev« 
lianfHch  f  dab  chnr  Kranke  nach  aebiar '  lütid 
ttiir  Fnm  Veraicherung,  die  ihm  diele  Nacht, 
it  Tim  der  Sehe  sehen  ditrfU^  woht  5emal 
a-*denpi  Bette  anfatäen  mufitab  um  ^u  nrini« 
ii(  Nieinala  noch  war  bei  ^em  Kranken  m» 
ff  dav  Ham^  ao  stark  geflossen  f  obsduHi  er 
ar  Kefia  rinntUch  hamtreibeiides  -  Arzneimit* 
l'iial^  In  dnem  Zeitranm  von  14  Stim«i 
h/  hatte  er  rfch  so  voUkonunen  leer  gepibt» 
b  Mbl  des  andern  Morgens  seisitfni  iUkfkien 
Uktt  und  die  Geschwulst  seiner  Beine  und 
äes  Hodensackea,  die  gestern  noch  sehr'be« 
idbtBch  war,  yAt  durch  einen  Zauber  Ter^ 
iWunden  fand.  Nach  einer  aehr  ^aäfsigen 
btoing  hatte  der  Kranke  diese  Nadit  durch 
mLgftenS  26  Pfd.  Wasser  weggepilst. 

yf%$  mir  aber  bei  dieser  unerwarteten  Er« 
i^ung  das  Merkwürdigste  zn  aejn  schien^ 
IT  dies,  dafs  der  Kranke  sich  über  die  KäU^ 
B  Waasers,  mit  der  es  aus  seiner  Harnröhre 
üp  uiid  über  die  ihm  dadurch  verursachte 
jmgenehme  Empfindnng  gar  sehr  beklagte« 
nr  Kranke  fühlte  das  Wasser  Italt  in  seiner 
ombfaMe  liegen,  und  bei  jedem  Uriniren  ver« 
horte  mich  die  Frau^  habe  er  über  die  Kälte' 
I  Wassers^  mit  der  er  durch  aeine  Harnröhre 
U  aich  verwundernd  bekli^t*  Dafs  dieses 
Bht  blöls  eine  Folge  eines  tinsclienden  Ge« 
Ue  war,  aondem  dab  das  Wasser  wirklich 
tt  derselben  Kilte»  mit  der  es  auch  dem  deM» 


.->     ta 


eben  n*<»  "     «V  aw««W»">    j*I  Kiankt» 
•Ute,  «n*  d«  ^  p,.„  '^S««!»«* 

ierabftof..      tngS&U««  ""^jÄbi  ^ 
i„c\em  »^^  ;°%.,«undeinng  »»  •* 

««^  *^     «ff  denen   »n  «»8    ^.     gamV  --i- i 
.^ässengw  ^»  ,^*aeni  Blute  o^^^^^tJj 

»itd  die  »*^.rtattf  de»  ^'•"*^e  i«P»-''»M 
***  TMteewebe_de.  S«     ,^k^    ***Xlu 


^  9ok*^'  »"    W^aescbwollenen  *  «^ 
«}»**  ^teewebe  .^«».Irer denkb«,  «**j 
dem  *f^'       Wie  i»t  •V,~^-nMcke»   W 

k*^"*"  dlS.«  Tb«a*u'   Änrcb  d««»f 
j-a  Ktank«n  6r'\-_t-,  wwtm«  tJn»B^ 
^^.Ulicus  dntch  l»«f ..     mit  d«nj 


r"  ^.rmen  ^?'n?»     «annen 


den  ^**Sbrt.  i«^*"  i^SSTta  ^1 


»"»    "  ««cbleden.  «».-- 


r-««»- 


Harnrdiire  ausgescbrieden  worden  lejn  kSnn,«^ 
obn9  anf  diesem  langen  Wege  seine  Tempera* 
tar  mit  der  dea  Körpers  ausgeglichen  za  ha« 
ben,  ohne  hier  erwärmt  worden  zn  seyn?  Da(s 
während  diesem  Ausscheidungsakte  des  kalten 
Harnes  daa  Blut  sowohl^    als  auch  die  starren 
Tbeil^  des  Körpers  des  Kranken    ihre  normale 
Temperatur  der  thierischen    Wärme   wirklich 
hatten  ^  das  beweiset  schon  das  örtliche  Gefühl 
.    der  Kalte  des  Harns  in  der  Harnröhre,  in  der 
Blase  und  auf  der   Oberfläche  der  Hand  des 
Kranken«      Auch  wird  man  schwerlich  in  Ab* 
rede  seyn  wollen»    dafs  das  ans  dem  Körper 
kalt  weggeflossene  Wasser  wirklich  das  zuvor 
an  dem  Zellgewebe  gestockte  gewesen  sey;  denn 
wollte  man  auch  annehmen^  dafs  das  äufser* 
'.  lieh  abgeflossene  Wasser  daa  wirkliche  Blut  was* 
eer  der  zirkulirenden  Blutmasse  gewesen  sty^ 
die  durch  die  Nieren  in  die  Harnblase  gebracht 
Worden  wärep  und  dafs  dessen  Stelle  im  Blute 
durch  das  aus  der  Geschwulst  etc.  eingesogene 
Wasser  ersetzt  worden  sey;  so  finden  sich  doch 
bedeutende  Grunde^    welche  dieser  Meinung 
.  widersprechen*  Denn  erstlich  war  nach  HaUer^s 
Angabe  nicht  ao  viel  Blutwasser  in  der  zirku* 
.Uienden  Blutmasse  vorhanden»  als  in  diesem 
.  Falle  über  Nacht  wegging»    indem  die  ganze 
^-.Blutmasse  eines  Erwachsenen»    also  daa  Blut- 
^'^wesaer  sammt  dem  Cruor»  nur  anf  14  Pfunde 
1^'  fesdiltzt  wird*    Andern  llieils  aber  hätte  die« 
eee  Blätwasaer  der  zirkulirenden  Blutmasse  un- 
ter allen  Umständen  nothwendig  blutarm  ans 
dein  Körper  des  Kranken  ausgeschieden  werden 
. .  m&saen.    War  es  aber  wirklich  das  in  dem  Zell* 
fewebe  der  unteren  Körpertbelle  bis  daher  kalt 
r    gelegene  Wasser»    was   kalt  aus  der  Harnröhre 
fiL    äflob;  so  echeint  es  mir  not&wendig»  auf  viel 


—    Ift    ~ 

kthrzerem  Wega  in  dte  Rftrnblafa  gekonunei» 
zu  seyn.  Es  ISfat  eich  die  Möglichkeit  der 
Erscheinung  nur  dadurch  einsehen »  deb  jbui 
annimmt:  die  Sangadem  der  Beine  und  d« 
Hodensackes  etc*  nahmen  das  Waaser  »t  dma 
Orte  seiner  bisherigen  Ablagerung  in  der  ifa» 
zukommenden  physischen  Beschaffenheit  suo- 
ccssive  in  sich  auf»  und  fahrten  et  aufwart» 
in  die  Nachbarschaft  der  Urinblase»  aUwo  % 
"wie  I>arwin  annimmt»  durch  eine  ratrograds' 
Bewegung  gewisser  vorhandener  Vinrbindinigi- 
zweige»  in  die  Höhe  derselben  (also  atif  dsm 
möglichst  kurzen  Wege)  gebracht,  wcyrden  scf« 
So  Tiefs  es  sich  einsehen»  wie  das  Wasser  lo 
echnell  aus  dem  Körper  gebracht  werden  koidh 
te^  und  warum  ea  mit  derjenigen  Tempers- 
tur» (soweit  es  sinnlich  wahrnehmbar  war) 
mit  welcher  es  in^  den  Beinen  etc»  befindliA 
war»  aus  der  Harnröhre  aufserüch  wegfloft» 

Ich  habe  dieser  Beobachtung   absichdick 
ixt  Krankheitsgeschiehte  dea  Mannes»  die  die- 1{ 
eer  Erscheinung  vorausging i  soweit  sie  miranf 
diese  Beobachtung  Beziehung  zu  haben  acbetotf 
Torausgeschickt»    damit  ein  Jeder»,    der  disiei 
liest»  diesen  Gegenstand  seiner  eigenen  Einsidit 
möge  unterwerfen  können»    Es  iiefse  sich  bist 
unter  anderm  die-  nicht  uninteresöanta  Frag« 
auf  werfen:  wodurch  dieser  rapide  £insangnii|p- 
und  Ausleemngsakt  des  orgosaenen  Wassers  bei 
dem  Kranken  zu  Stande  kam  etc»  Indem  abar 
dergleichen  Betrachtungen  nicht  eigentlidi  kiSi 
her  gehören  9    ao  nbargehe  ich  aie  toxi  841", 
achweigen.. 


—     15     — 


II, 

I 

Geschickte 

einet 

m  ^  rkwürdigen 

mvulsivischeil  Krankheit» 

beobachtet  und  geheilt 

▼Ott 

Dr.     Rosenstielf 

aigUdi  Baieritchem  Landgerichts -Phyiikoi  ni 
Bregens,  im  Vorarlberg  •) 

und 

Dr.  Oberteuffer  d^  älteren, 
befchfieben  von  letzterem* 


16  Frau  von  ig  Jahren,  mittlerer  GrSfse, 
ilftch  fett,  von  Jugend  an  geaand,  im  I4cen 
e  schon  menstruirt,  gesundem  Aussehen, 
•n  zwei  Jahre  verheirathet,  ohne  Kinder^ 
e  schon  im  ledigen  Stande ^    aber  selten, 

nach  dem  L^deruuffih  K»  K*  Kreif-Phytikui* 


^    14    - 

leichte  Zucknngtn»  bald  da,  bald  dort  am  Kb 

per,  meistens  aber  im  Angesicht^  micnntamii 

willkürliches  Lachen  und  Weineiif  obachonjii 

in  einer  vergnügten  Ehe  lebtet  mad  kdpa  Gif 

legenheiten   zu  heftigen  Gem&thabewflgnn|Bi'l 

sich  ihr  darboten,,  ao  erneuerten  eidiim^iw: 

und  Heumonat  obengedachte  Znfille»     Ihr 

maliger  Arzt»  Hr«  Dr*  Würzer  d.  ä^  aahe 

Krankheit  für  Hysterie  an,  sab  Pillen  ka$ 

luoniac^ammxV  Galbannmt  Camphart  Bil 

der  Ru&chen  Pillenmaste  nnd  Bemal 

täglich  3  mal  zu.  3  bis  4Stücktn!iiteinanA^I 

gufs  Ton-^^eliasenkraut;-  wihrend  dem  AiUf] 

ü^r«-  j^q*  Flor,  TiL,  JVapkae  aa  Une»wu^0^ 

trtiSf    pulv»  Epiltptici  Murch.  Scrup.  iji''r 

Paeoniae  Unc»  jem^  alle  2  Stunden  zu  i  ttl 

Löffel  voll  zu  nehmen«    In  der  Folce  ak 

kendes  Mittel  Uefa  der  Arzt  taglich  arm 

Ton  folgendem  Pulver  nehmen:  /tec* 

albi^  MarHs  solübilis  aa  Unc*  sem.f  IfUri 

purati  Drachme  sem^  divido  in  13  port. 

Auf  diese  passende Behandltung  blieben  ditcA! 

vulsivischen  Anfalle   über   drei  Monate 

kehrten  alsdann  zurück ,  ohne  an  Starke  ly 

nommen  zu  haben;  hierauf  reiste  eienadil^i 

genzy  um  bei  dem  verdienten  Hm«  On  Aai!] 

stiel  Hülfe  zu  suchen*     Ihr  Zutrauen 

ao  gröfser»  da  er,  mit  dem  geschickten  Hnul 

Aepli  in  St*  Gallen,  ihren  Hm.  Vater  an 

heftigen  konvulsivischen  Krankheit  mit 

einigemde  behandelte*    Im  Herbsunonat 

auch  ich  berufen»  da  mir  dann  mein  tt 

ter  Hn  College  Folgendes  eröffnete: 

9,Dieae  gute  Frau»  auf  das  beste 

und  von  der  edelsten  und  sanftesten  G^i 

art,  wurde  von  ihren  Aeltero  hierher  beg|b|i 

klagte  mir»  dala  sie  über  Jahr  «n^.  T9%  " 


I 

—   15  — 

a  Liäito»  Weinen  mid  Mditen  Znb- 
M^  oft  einen  Hunger  bekomme^  'detf 
;  befriedigen  Unne,  und  woämdi  Am 
I  wArde,  den  Tag  hind«urcli  öftere  Jnlmp- 
Men»  meist  keke  Füfteand  einen  «of« 
en  Unteideib  hebe»  die  Reinigang  in 
tdnnng  «ey^  «ie  «ich  aber  nachher  aTeaii^ 
hwSdit  fühl^  bei  .genauer  Srdanemng' 
»erliosiatitntton  >  der  Zeidien  und  %x» 
ih  dea  geiammten  Krankh^ttgefftbla» 
Im  ich  «war  eine  von  Üurapn  Hm.  Va» 
wm  kranldiafte  Nervenempfindlithlteit^ 
üfm  eine  meiat  ▼agetabUiacIie  HeUart^ 
Ar  flachilg«^  aua  Mm  Thier^  and  Mip 
li  köfltmiende  vaporöae  Mittel  birf  die» 
baten  empfindlichen  Sttb}el(te  ffar  we^ 
laend  und  unaicher  hielty  undkabPnl» 
laldrbnwurzelni  Pommeraaienolättem 
imtblumen»  lieb  ale  in  einem  geaättig« 
üb  von  Pommeranzenbliuem  nehmeni 
am  jedaamal  nachtriniienyund  beTheia« 
unerugen  das  Seebad  brauchen  |  und 
frühe  zwei  Glas  Pyrmonter  Wasaer^'^ 
lae  Kur  wurde  einige  Wochen  nnunter« 
mit  dem  Erfolg  fortgesetzt^  dafs  die 
ies  unwillkürlichen  liachena»  Wdnena 
leichten  Zuckungen  weit  aeltener  ala 
lintraten;  jetzt  wurde  aie  mit  der  herr« 
I  Consdtutionskranlüiei^  Atx  Ruhr,  be« 
reiche  7  Tage^  ohne  die  mindeaten  An« 
'  Nervenunruhen  andauerte^  und  sich 
rendung  der  gelinderen,  aus  acJüeimich« 
wiekelnden,  nsid  die  Hautausdüns^ung 
befördernden  Mitteln  beatehend,  legten 
e  nun  zum  Curbrt  nach  Sc^  Maurizen 
ideiny  um  Gebiauch  von  denoi  elienhal« 


—     i6     — 

itgen  Gescmdbraiitien  zu  /tnadMBt  d!a  Fivi 
tientin  begab  sich  unterdeft  nach  HanMi 
sie  wieder  öftr.rs  mit  Ltchen,  Weinen  und 
kuikgen  befallen  wurde«.  Bei  Intoiner  RfiddD 
nach  VerHufs  von  vier  Wochoi^  kdirte  siei 
mala  nadi  Bregenz  zurück»  war  ?ron  dem  Ha 
hunger  sehr  geplagt,  und  fleug  an  über» 
genehme  Empfindungen  und  Aufdretben 
Unterleibs  zu  klagen»  Die  Pupillen  vman^ 
erweitert  imd  sie  fühlt^  oft  ein  Beilsai  ia 
Naae*  Bei  diesen  Umständen-beachloisic^ 
mal  einen  Versuch  auf  Würmer  zu  hunI 
^b  die  StörkMcke  Latwerge^  zuerst  mit  dl 
dann  mit  anderthalb  Quentchen  Jalappenjil 
verstärk!^  es  erfolgte  weder  Kntfpen  oderl 
sen  im  Unterleibe,  noch  ein  Stuhlgaiigi  I 
dem  Patientin  sagte  an  diesem  Tagei  ab 
ihr  noch  niemals  so  wohl  und  gut  pm 
aey«  Den  dritten  Tag  liefs  ich  MorgeB!»! 
tags  und  Abetide  ein  Klystir  aus  stiokiBi 
Asand  setzen ,  und  noch  obenein  zwei  Di 
Ton  der  Zlar^Z/schen  Rhabarbertinktttr  niA 
alle  diese  Mittel  aber  blieben  unwirksam:  i 
noch  war  ihr  Befinden  in  Rücksicht  der  j 
kungen  ordentlich ,  auch  #irerloren  sich  d|l< 
angenehmen  Empfindungen  im  UnterlefliM 
der  Nase  gröfstentheils/* 

»^Dieses  alles  geschähe  drei*  Tage  talMi 
an  einem  Sonntage  der  Bediente  ihres  Hia; 
ters  ins  Zimmer  trat,  worüber  sie  hefd| 
schrakf  sicher  glaubend»  dafa  er  hefdg  k 
liege  9  und  mich  zu  ihm  abholen  wolle.^ 

ff  Am  Nachmittag  wurde  sie  mit  einer 
ken  SchlaGsucht  befallen  und  schlief  sehr  fsi 
Morgens  zwischen  3  imd  4  Uhr«  Gleich : 
vergangenem  widernatürlichen  Schlaf  käme 
furchierlidiicen  Zuckungen  uäugr  allen  Foi 


■    »    ff   »*,  ■  .  ■. 

Qftitofi|«n ;  Spasmus  eynUut^  thor*»  Stf.; 
,  tetanus,  opisthotoTtui ,  finprojtfiotonuSf 
dif  •cnreck1U.b)(«n  Krämpfe,  aufderfiriuti 
Jntorleibe  und  in  den  GliedinaftiaD  wod^ 
a  imm«  ab.  Diotor  trauiiga  Zuatand  daattt 
vollt  Q  TagO)  wi«  Sio  aclbit  aeben;  frei- 
gab «a  während  dem  auch  ruhig«  Zwiacbon- 
n,  di«  I,  3,  3  uod  mahrare  Stnndati  daun- 

JP»  dl*  m  SioM  ndt  Um  OAnvcli  di| 
ItHnrnculo,  PomaiuiHnUlttt«  vt^Vif^ 


ealil  Pnlnr  «na  «M«V«»>  49»imAm^  ^ 
■».  ^a^oa.   Hör,,  XiHdLi  m^  fib 

Mb    "WA  d»  flächtin  L1i)|i«hu  ifi^Lm* 

Qiüiaif  Tor  mUntr  Ankunft  kdltocdtlBfr 
IMI«  M  der  Knaktti  soi^eki  «U  iw*!> 
IMHi»Ba  virnünfüf»  ^fw  «iMritluifft  w 
■mlinr"-*-.  ivadw  ▼oU'ao«li.«i|tf.kMDt 
^j^fanuaüHB  matt;  Ate  Znnsi  jedii,  ;ihrf 
ImfliiTii  natfirlich,  d«  CntarUfb  ^Mi.4twM 
M(«b«nj  Tordn«  Stunde k«l!fMitdiAQi.ch- 
■(ftniiMn  lotöck,  auf  tfiwul  raElor  *U)i 
|«iniuta«joi  aie  triebe«  «nf«i|a  Uir  (^ 
A«  Bruilt  dann  im  ÜntwleitumideadÜch 
Im  ((Üiadam.  An  aU«n  Orten  .g|^sba|i«a 
■■l^nblUhaten  nnd  filtrcbterlitihnia  StOCi^ 
fi«fN|ganfeo;  du  Ath«mbo)fln  «cUeo  «p 
Hpärt»  d«h  man  Eaatichtuii,  qnd  dwAn(e* 
c  «o  rotb  and  bl«!«  dab  manJedenAofin* 
c  «hMB  ScUagflala  sa,  baf^iihMa  hiua» 
»,«u»d^  Bew«fBiNW.#ti""  ■  • 
umlXl]Uan.B.2.5t. 


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mfHUb  ich'  an  dar  lBkgimw$A"^ 
i  so  mehr  zweifle^  da  das  Anwähan 
■;-dmr  jäCaiga  ginzliclHr  Mhmgal  alior 
'vrid  dar  Manual  dea  Abgangl  foU 
ai  widariegen,  -**  Daft  mir  diaÄiag-' 
>  acbwar  alt  dia  Vrogndtd  acheiiMf|- 
NarvankrankhattaA  von  gar  vtelaii 
r  «ntarschtadanen»  Jft  manchmal 
aumarkennbaraiii  Igeringvchainaii»' 
VI  aiili|>rifigan  können  |  und  wäil^ 
;  za  bagraifmdan  Gawalt  dar  Krim- 
cht  äin  Stick*  oder  Scblagflob  pli^ts* 
>an  ein  Enda  machanlidnma,  — * 
aba^  man  mnsaa  tatar  drai  Hail- 
Laattan,  »imlich-  atatana  dia  Km^ 
öm  ttarvaniyatama  dardi  paaande 
varbaaiarn ;«  zweitanit  iniofam 
Igan  ▼orbandan  odar  alck  nana 
mf  Infarkte  nnd  Vamopfon^n  dar 
ngawaida  tu  •wirken-;  dnttani  durcht 
dar  atirkanda  Miacel  den  fasiaa 
m  gehörigen  Ton  za  gaben«'  -• 
n  diesem  Falle  eilizig.  cUe  juaF^ 
iilia  angaaeigt  xn  sajrn' schienen; 
Br  Mos<£us  gut  gewirkt  in  babea 
w&nscbe  ich,  dats  er  beibehalten » 
Ine  Mischung  aus  oben  genannten 
sucht  werde^  und  fügte  noch  bei» 
raeugt  sey,  dab  man  durch  iriela 
unittel  gar  leicht  öberreiaen  könnte» 
nnaar  B€j  bei  chroniichen  Kranh- 
l#^ailn#  üble  Ersdieinung,  indem  des-^ 
leiten  von  grofsen  Fehlem  der  Vn^ 
cieuge  und  dharen  Säften  zeuge ;  ferner 
ie  wiederholten  Ueberladungan  des 
t,  au  vermuthen^  ik  möchten  gal«. 
aahleiaiichte   Infiirkte    iravhanden 

fia 


da     rm:  ' 


iajm;  auck  «Üb  m  vAelleichi 
dm  Untorleibea  Fehler  gebe*  .    ^     .     *  >r<     " 
Ali  ¥nr  in  Hiniicht  der  IrheiuianUiy  Vw 
liersagung  und  Heilert  Tdllig  ihm^kamhnMli 
eeutenwir  fett^  folgende  Miuel  mM^wmaimA 
jR#c.  Sacchari  Mi  pult^^  Gr^sx^Motdii^dtgU 
Gr.  iij«  M.ßpalv.  lui^.f  lOlefljSnuiABa.tveihr 
eeUweite  eine  solche  Gabe  hn:MMm9nntgit 
zu  nehmen.    Daneben  folgende  Miacholif  ji$ 
gebrauchen:    lUe.    Rad.    vaUr*.  QSec. 
JP/or«  ekOnomilL^  FoU  auraiU*.t!:dO€rPm 
Mortis  sdubiUs  au  Drackm.  ii^  I'l0ntmJSmA 
JDraehm.  semisj  Syr.  eort*  rnttmUm' q^  SmM^zßk- 
X.  ji»  EUctuarium  molle^  sglr^  -^Um  A?8Mite 
wechfeiaweite  mit  obigen  Piilvem.rin  lifeii 
Idffdchea  voll  zn  nehmem    AenGMriidif  Aril^ 
Liniment  in  den  Unterleib  eintureibcae:  Ijbk 
OL  Hyoseyami  ex  seminii*  eoci^iffwmdif  S^kr. 
salis  ammoniaei  JOrachm.  V}^   tjtaidam^.Hifßlit^ 
Sfdenhami  Une.  sends.  M^  ß,.Zit$iuu*.dtt^^M0lk 
Morgena  und    Abends.   HiMk  f olgendea.  aj«ta 
gegeben  werden :    Rec^  Hor^  ^anaäü  t/äg0t 
Drackttu  iij,  MUUfoU  nrachm,  ij».; JSOu  HUM 
J3raehnu  },   infunde  c.  aq.^i^iütfi^  Uh^j$ 
jtuUioumurhorae  ßlir.  exprinU  0t  Mddm:<^tmß' 
foetid.  Drathnu  U  Castorf  veri  JOraclutujIt 
miSf    amb.  in  vit.  avi,  sol.  D.  j^«  auf  einiaJM 
Mit  diesen  Mitteln  soll»  wenn  es^ia.UmsHfndl' 
erlauben«  fortgeEahren  werdeni  die  -^P^rtflnfh  .1 
eoll  bei   ihrem  bisherigen  Ant-  bleib«»»  .Ifeh 
eo  ▼iel'^BOüs^ning  «intret%  dafs^naa  mit  Gnnii^ 
boflTta  könne»  sie  werde  dia^Asiee  ohM  ielipi' 
den  ertragen  können.  '       .  -^jf 

Den  i3ten  Herbstmoiuita  r«ste  ich  ran  dm§i 
ah»  Am  i6ten  schrieb  mir  Hr«  JlosmutidP; 
Mich  habe  das  Vergnügen»  Ihnen  gana  lvOsa>'! 
liehe  Haduichten  von  dem  Befiodtn  dar  Kräfte 


<«-     M      ~ 

m  im  irinn*'  Am  Tagt  Ihrer  Abrriü 
Um  am  wkkh'hMtügd  Zuckvngen^  ja  la« 
nlaa  JbBIki^-voii.'  GaiiaUjms^  Um  väit  la<- 
19»  boM  'inaditm;  ilMn  die  Nacht  war 
re»  rohiieiy!  imd  den  .folgenden  Tag  die  An» 
In  JaMrkncb-.gdinder  und  kürzer,  audi  «eile- 
B^^idielitfchfei^vraTde  jedodi  sar  Hilfket  abdc 
r  :aiit  JäUunn»  Zuckungen  zngebrachr,  woiw 
F  aber  gegen  Morgen  erquickender  ISchliaf 
gm»  AetoTag/hinanvch  hatte  aie  öfterea  Ofli^ 
nund  fceftiget. Dehnen  der  GliedmäÜMn,  be* 
nden  krampfhaftea  Zusammenziehen  der  Ze- 
it; ^det^NäcUnkuqi  warednrgut^'inderNadu 
dMuShckungeni  mitunter  guten  Sdüsf;  heft- 
hie  Mittag. tl  Uhr  T<dlkonmien  gut,  auber 
■ni  «idrigeckrampfiiirtiger  Smpfimii^ingen  Im 
MrieUier  da  der  Bisam  ihr  OefiliMjFftem'  aO- 
.«shcMiale»  Oa  sie  über  brennenda  Hitae 
igM^  eo*  wurde  dieser  gans  weggelassen,  Ton 
m  iTfisieiiniiiifi»  dem  Liniment  undUystiren 
srfleUrijpr  Gebranch  gemache;  äudi  werden 
dl  meinem  Erachten  die  Nenrenmittd  aua 
■ft  PIlaniewreiciM  mit  dem  Martimle,  eia%e 
it  jprtgenemmant  das  Wesendicbe  der  Heü- 
t  ensmadien*^ 

Den  26sten  Herbstmönats  kam  Frau  Pft« 
mdn  xnrüdc»  Ich^eriiielt  folgenden  Brief 
n  Herrn  Roscnstid. 

^JKm  verordnete  Latwerge  wollte  sie  wegen 
ibeikeit  nidit  mehr  neinnent  und  ich  sdbst 
ttm  die  Vermnthung»  die  ZlnkUnanen  und 
mrs  sdubilis  möchten  dch  nicht  gut  ndtein« 
der  Tertragen*  So  wie  ich  diese  abSndem 
>lUe^  traten  die  Regeln  ein,  und  zwar  um  8 
ise  früher  9  als  sie  erwartet  hatte.  Die  Arz* 
iton  wurden  wälirend  dieser  Periode  ansge« 
\MXf  und  nur  Diit  und  warmes  Verhallen  em« 


. -t-. 


$  fohlen«     Hier  mnU  ich  toodi 
^«tientin  den  monetliehin 
bte  lo  Tagen  Iiet^iuid<kh.iiii1iel 
fftUu    Dieemnl  deioerte  dUüKifi  'SMefaflilll 
«rtragüchesi  finden;  denä.id^F'  Iwtodeiki 
lieb  aurke  Rriaipfe  der  flliitMijiefiin;  «eeW* 
ynit  Unbewubcaeyni  und  tUrrM.i  A 
Minuten  zui»racht%  pldtsUch 
der  (ans  ipun.ter  war/*  u  i^^c  ^    v^     :u 

.pSeit  der  Zeit  Mmdet.'a^^idB^^nkk* 
.#oU»   wie    vor  dena   EUftiitt 

^en»   und  gerade  lienie#>'  ale 

JUtern  Briefe  erhiell»   und 

Mt  wiird#  aie  mii  den 

Intffjlleny    welclke  über 

ten*       in  Erwteung  dt 

Üch-reiabaieii  Sibjecla  ^bd 

ediwer  faKeiii    eine»  HeU|dhn 
c-wodproh  eine  gcinriiebe^ilaiini§ 

den  kMmik     ijiag  aa^n^-^-dafe 

eu^en,  inf.  d^  AbdomiMleingeweMib  Heriii» 

genr  ii^gen»^    elleiit'   deher  £11111. 

bedi^äckende   i^ervcmluranUieit  «eiiAt 

.  werden»  yK^  eb«)r  v^n  4 
atiminang  und  Totalachwiciui 

.  Iiihr  wftrae;eiif  die  Heilakt.  der 

'.kenden  Al^ieliintreMn»  ;tind, 
Nervina  aaa  dem  Planipameick  tnibinildn  li 
IfaUriana^  die  fgrqneai  BÜMr  dM 
Mnbaat|ia  wi^rde  xcib  daaa..  «lAUUtaU 
«ab  wipp  wir  einnluü  PiUan  WiutJksm  fotiÜk 
^Uraeto  vahriana^^  EoUraeJCh.  jjfwmuimt^  Jk^ 
$ra€to  mmrt^  vemai*  gäben^  and  -hiewef  # 
Dt€oc(  von  /e/iiV  auranif^  vMd^  tikÜMB  1^ 
laen?** 

mDütI te  man  den  fiaeht%[en  tettebreMl 
vttrtrauaij  fo  könnte  auu  &  SBbM'unm  ^ 


—    «3    — 

idm  mm'vinam  Sesimehef.  f^rmifkmm»^  Sü ^0r 
Jkmm%tkinxig  der  Viacaral  •  Kljtiim  ßn»  va»> 
jtorliligintn  IngMditozien  t  mit  Bibaiftfl- 
»ügmi  bin  ich  ▼oUkomtioen  geneigt  i  ebo 
M  fär  die  flAcbü^in  £iiireibttn|i«n  «im  RAd^ 
md  imd  Bauch«  Soll  aber  ja  eine  H^ÜW  g^ 
«ngen»  «o  mnCi.  lavördtrat  für  Saelppnä» 
4iM«r  Frau  aCrenge  gcisorgCt  und  allaa  Wnvilie 
den  werden,  waa  je  auf  ihre  Nerveto  '.widrin 
Wirkung  macht*  Kummer  Sorget^  Firemh^ 
V^rdraGi,  Schrecken  und  tiefei  Nachdenken  kam» 
alt  ^dermalen  nicht  vertrageni  sondern  ihre  Uiqr 
etjnde  fördern  überhaupt  ein  Aagimen.,  da» 
tte  in  kurzer  Zeit  bei  Beobachtung  ihrea  iu^ 
DM|t  gereisten  Nerrenaystema  naher  bestimm 
■un  kAnnen*^ 

Den  a7Jteny  Vormittags  Kwiachen  If 
wad  1%  Uhr  bekam  aie  einen  AnMl'  dee 
«awfllkUirUchen  Weinena,  welcher  über  el* 
am  fltmnde  anhiell^  ohne  Zuckungen«  Zwi« 
ecbtn  t  und  a  Uhr  war  aie  munter;  der 
Appetit  war  miCrig*  Sie  verlangte  Ton 
ein  Mittd,  unot  wenn  aie  den  brennen^ 
Anfall  ▼erspüre»  ("wie  ea  öfter  achon  ge- 
0  ihn  wo  möglicb  abiubaltentoder,deAf 
edhüan  doch  wenigstens  zu  verkürzen  nqd  xtt 
■aildem.  Ich  gab  ihr  die  £//tfr*sche  flfi9ct|ii% 
keetehend  aus  äradihorngeiat  mit  Bemsteiof 
eaU  mid  dem  HoffmantimibMa  achmerzündern« 
deai  Liquor  au  gleichen  Tkeilen,  woron  sie  %^ 
IVopfen  in  einem  Speiaeldffel  toII  (risdien  Waa* 
eera  nehmen  solle.  Die  Latwerge  änderte  ich  ao 
eb:  Ree,  Radicum  valeriamuf  lubtm  pulv»  Jo* 
liOTm  aurantior»  virid,  ana,  JDrach»  lij,  mortis 
smbib^  londiiiensis  Drachm.  ij.  Syr^  eartic  aw- 
roiUior.  q.  s.  dtr»  igtr*  wie  vorher  zu  gebrau* 
eben*    Klyatire  werden  jetzt  nedi  dieaer  Com« 


-    «4    - 

{Mritidn  manidifu  Rec*  Hamm  HianwmiUat^'miAß 
^a^whfßoram  ^ta lumuütatumimlUfoUi 
-bmis^ikzsf    radicum  vaUrianaep   atthetm 
Drachvu  Hj»  florum  Vitrbasci  Drachme  ij^  «#• 

r' }  cum  4$qua€  hn^ano»  ft  iij»  ad*  reman&ntimm 
Ij*  dtri^  €Ksicc.  Die  Macht;  vom  27atfln  mf 
d«n  flgtten  wurde  nach  einem  Anfall  von  le^cb» 
fem -Zaclningen»  der  über  eine  Stunde  dauert^ 
ohne  deinen  ruhig  hingebracht»  Hier  nmb 
aber  nbch  bemerkt  werden,  dafa  aie  einen  eik 
kernen  Speiadöffel,  den  aie  beim  Anfang  dal 
Paroxyamua  in  der  Hand  hielt,  mit  beiden 
Binden  ganx  verdrüekt  und  zuaammengeb,egiB 
kabe»  Eben  ao  gut  war  der  Vormittage  bii'gi^  . 
gen  II  Uhr,  wo  dann  in  meiner  Gegempnct 
eich  leichte  Zuckungen  einstellten,  jedoch  Uiab- 
daa  Bewubtaeyn  nur  ein  paar  Äünaten  ans» 
Sie  nahm  die  jE/fer*achen  Tropfen,  verfiel  aböii 
mala  in  leichte  Zuckungen,  behielt  aber  die  Be» 
wubtaeyn.  Dieiea  dauerte  gar  nicht  lange;  Mach*  , 
mittag  kamen  noch  fi  aoldie  Anfälle;  düeilÜjK» 
etire  blieben  3,  3  bia  4  Stunden*  Die  Nacht 
vom  dgsten  auf  den  figaten  verbrachte  aie  niek 
ecena  ml»  Schlafen ,  doch  f&hlte  aie  aich  achiriU 
eher,  ala  andere  Tage,  hatte  den  Tag  hinduich 
hefUge  Krampf^  bald  in  den  Gliedern  t  haU 
im  Unterleib*  Bei  meinem  ^Beauch  Moigena 
8  Uhr  war  aie  munter,  und  aprach  mit  Beaon^ 
nenheit  und  Scharfainm  Nacnmittafis,  ala  ü» 
nach  langem  Verweilen  imZimmer  aich  zu  Bette 
legen  wollte,  erschien  ein  leichter,  nur  wenif 

fe  Minuten  dauernder  Anfall  von  Zuckun^Dp 
lia  Abenda  nach  6  Uhri  dann  kam  ein  hefti« 
gea  und  öfteres  Gähnen  und  leichte  Zuckungen; 
diese  dauerten  über  eine  halbe  Stunde,  wurden 
aber  immer  stirker,  doch  hielten  letztere  nor 
eine  Viertelstunde  an«    Die  Nacht  vom  A9atea 


-    *6    - 

mU  im  gofteh  wir  gutf  nur  hau«  üa  iinb#» 

wabt  wflir«d  dcf  Milafs  Ivicht«.  Zaclmilgen 

-mm  alltn  Stellen   des-  Angetichta.     Der  3oele 

ward«  gat  mugebracht;    eben  lo  gut  ifvar  der 

•itt  Weinmontt;    ale  aber  Aben&  zwiaehen 

7  und  8  Ubr  Fenerlärm  enutand^    hatte  aie 

,    Ton  Schrecken  ganz  leichte  ConTnlsionen*    In 

[    der  Nacht  folgte  eine  Verwirrung  dea  Veratu» 

L    dee^    eie  redete  mit  lauter  Stimme  ▼emünflig 

\t   vnd  noTemünftig,  lachte,  und  aang  mit  heller 

:    Stinnne  nber  zwei  Stunden*  Sie  fuhr  alle  Tage 

me;.die  Klyatire  blieben  gehörig  nnd  führten 

liald  »ehr,  bald  weniger  infarctaAge  Materie 

•ht  ■<  In  der  Nacht  vom  2ten  auf  den  gten  ein 

knoHboenider  leichter  convulsiyiacher  Anfall, 

aber 'ein  fib^  eine  Stunde  anhaltendea  Dell« 

ffamH  den  4ten  firei  Ton  Zuckungen«  eben  ao 

in  der  Nacht«   Den  5teA  Terlebte  ai«  gut,  aber 

Abends  nach  8  Uhr  «teilte  aich  ein  heftiger, 

aalt  Opiathotonua  begleiteter  Anfall  ein^    der 

wbm  keine  halbe  Stunde  währte* 

Den  6ten  ein  ganz  fireierTai^  ^ben  ao  die 
MaAt» 
[  Den  Tten.      Heute  wurde  die  Latwerge^ 

■wie  folgt  abgeändert«  Ree^  Fidv^FoUor^  au» 
raitiiammf  mortis  sqIuHUs  ana  JDraehnu  iij» 
€QHm  peruviani  •leeH^  Unc^  inmSf  Syr.  €erti4* 
mtranHorum  q*  x. 

Du  ich  fond,  dab  mm  der  Gang  der 
conmlaiviaciien  Parozyamen  periodiach  ge« 
woffdent  und  aie  beinahe  den  Typna  einee 
intenniäbnenden  Fiebinra  .  beobachten,  nim- 
k^t  Bch  bei  einer  halben  oder  ganzen  Stun- 
i;l  de  auf  oder  ab/  d$iB  heilat  frSber  oder  apa« 
al-  tar  kommen  ^  ao  rief  ich  mir  Ina  Gedicht- 
tf|  ^dbi  wae  der  Terdiente  Medieus  in  aeinem 
0 1  Werke   nber    die    periodiachen    Krankheiten 


i 


—  •«  — 

MkaitMii.Wirkiiiigtii  dar  p«PCMaiiMMis> 
dt  ,wideif  alle  poricHliicte  KriüklMrilta^ 
«iiiihUge  Kunstgenosftni  .Mite  ttnch- 

kttTMi  .Gaben  und  in  Bairegtotm  m  flab^S 

Herr  Dt»  Rosenstiwl'  etiiBaiit  ^*^'  -*^  — 
■hciBiiMieii  öbereiD«  ^-.t^*  -*' 

-Den  8ten  wer  ^  «iterTiag?  Abende  1 
^n  betricht)idier  lulbatdndiger  AiiMl ; 
^u    Der  gt*  ^^^  eben  io  gnc;  AT 


Si  Uhr  kna  ein  Anüall;  gende  iMtt» 


Tiachglaa  Ai  Munde^  ä«  Wli:4iiiffia, 
•in  Stack  devon«  obne  eieii  sn  b 
deuMte  drei  ViertelatandeB* 
die  Zuckuncen  gelinde^  demiitflm 
doob  obiM  Starrkrampf.      Die  HauAt 
-Den  loten  Nachta  gegen  S  Uhr  nur 
Zuckoagen  im  Angesicht^  mit  Verfaist 
wnbtaeyna»  Sie  fixirte  die  Angen» 
anit.den   Gliedern    keine  BewegvBgefl^/ 
dauerte  eg  Minuten«  Die  Nacht  war  mH 
An  diesem  Tag  änderid  ich  die  Lei 
«ab:  Rec^eori.  pentv^  «L  mart*  sübtb* 
MemiSf  fjfuiv,  fol^  aurant.  Urath*  ij*  Stf^"^^ 
mürarUiorum   q.  x*    Den  Uten  VotvMfPi 
gen  la  Uhr  ein  gleichea»  aber  niir  le 
dauernde»  .Anfallchen.      Sie., wurde  in 
befallen»  und  blieb  an'  deraelben  Std% 
vorüber  wan    Abenda  erachten  daa  Mi 
Der  Gebrauch  .der  Laii^werge  wunjle  aua-i^ 

Segen  der  der  Kiyatire^  der  £]nreibnii|al 
ee  grünen ;  Pom(BranievibIatter  t  Oecodi  f 
gesetzt;  Nachta  ununterbrochener  ScUafi  - 
i2te  aehc  gut»    aniaer  Abenda  gagan  i 
eberilMl  ein  aolch  dumpfer  imd  atummaa 
Bur  .10   Minuten  denenider  An£aU» 


-  tf  - 


Stet  »IM.    Hkmi*i  'MMWf 

■•Jk,  Äjrr.  ifi«!issae  Srachm.  vj.   iS«- 


^  Gr,  XV.  Salis  tartari  Mitn- 
Xt  «Ha  •  Stunden  zwei  EfiJäffel  voll 
u  -  Hach  genommener  erster  Gabe^ 
•Mk.daiti  Speitcn,  brach  ai«  allei 
Mjg;'  «pF  die  um  ii  Ubr  genom-  , 
I  «^llcf  lie  die  ganze  Nacbt.  Den 
ii*'  von  Zuckungen  Frei;  die  Nacht  ~ 
A  An  14161).  Dee  Tage  über  klagt« 
ftrimplt  der  unteren  GliadmafMii. 
'dir  Gug  der  Krankheit,  aondem  ' 
|**gnM  Wirkung  und  auch  der  bii^ 
Iftdiwlclite  OrgaDiamiii  überzeiif;«! 
Üab  dliM  fixe  atärkende  Mittel  alien 
fbittMi  ^ein  tattaames  Genüge  lei- 
1.  Icfabeschlofe  nun  das  nacbite  Mal 
ilH  joUorum  aurantiorum  ree*ntivm 
itaMeb,  und  di«  RIndt  ntä  3  Qtt«aib 
MIndirc»)  Bftd  mtl  mir  dar  inrttm  tt^  _ 
$tba  Taroma  H^hnis  in  MHaU&^gniißk 
tkannt  Im,  moh  diei«  briüMefMK 
lg  dea  MonatUchen  wir  i^titt'mitaf 
&  Cfaedanit 

4U  und   15t«,    indi  der  ki»-)MHi^ 
ZackangHi    ▼erl•t»^    §6  audi    Äff 

■  UHt«    PatUnttn     Aber     SdiWit«  . 
gkait  der  GU«d«r.  Ära  I6t«n^.  itf 
t»würdIgkb^twi>d«B.  Schieck  AbMid» 

ztoittlich  bebrilchüidiW  ^sfW,  mh 
«a    B«waTstteyiu;    den   igtm   nnd 

■  bwte  WoUb«find«Di  ^«^  «U»  dM 
ich  den  ssaten  Abend«  nach  iv  aß* 

n  Spa^erFibnaebr  kleine,  doch  ew«  , 
ide  enhaltend«,    ZockiuigRi  im  Aa» 
i  toiImumImuc  aihmiiginwu  Bh,. 


* 


w    tS    -^ 

d«i'8^*^>>  blieb -Fni«:Pfetindn  beim  ) 
y/ohl§eyn.  Abends  um  8  I^br  kam  ab 
Uein.er  nur  2^  s  Minuten  wibraidar  » 
eiviecher  Anfall  im  Angesicht. 'Den  jetei 
dten  Wintermonät  yfMX  eie  Tön  Znck 
IreL  Am  letztern  Tage  hatt«  eio.  grof 
gjerde.  nach  Schinken;  ich  erlaubte  m 
nicht  gerney  allein  wenn  ieh  arwo|^  d 
im  'WeigerongifoU  in  heftiae  Gemvitk 
gungen.aiubrechen  koimte»  die  ihr  nacb 
gepr  als  der  Genufs  des  Schinkena  vrardaa 
lent  eo  willigte  Uh  ein»  und  empfahl- ^dl 
fsigkeit  dringend.  Sie  leistete  bei  d«r  M 
»ahlzeit  i^em  Gelüst  tun  Genügeiit  Jhai 
tete  ab«r  die  MäJEsigkeit  in  ToUeni  Sinaab 
Genii£i  dieser  sonat  verbotenen  Spelae 
keine  andere  Eolge»  als  dafii  sie  von  da 
ckungen  Ruhe  hatte,  bia  den  aosten^  i 
laichtet  bald  vorübergehende  Znckungei 
Angeaicht'  hatt  ^  die  sie  einzig  einem  eki 
im  Zimmer  verbreiteten  9  ihr  höchat  wü 
und  lästigen  Tabacks^auch  zuschrieb« 
7ten  trat  das  Monatliche  ein,  ..dessen  1 
und  Dauer  ganz  niit&rlich  waren«  ^  Sk 
abermal  mit  den  Zuckt^ngen,  versebont» 
dösten»  wo  auf  einen  kleinen  Aeiger  ehU^ 
nes  Anfallchen,  mit  bestem  Bewulstsq» 
der  Stelle  erschien«  An.  diesem  Tsge  wv 
die  Pulver»  wie  folgt»  gemischt:  MfCf  (kr 
peruviani  Ünc»  j.  etDrachm*  vj.,  CortiiU 
namom.  Drachm.  ij»  Mart^  solui^  Unc*  j^ 
divid.  in  2/^  part.  aequk  alle  Tage  Jp  einet 
de  vor  dem.  Speisen  eines»  in  der  Abkoik 
von  Pemeranzenblätterit  zu :  nehmeUi»  Aa 
eem  Tage  sagte  mir  die  IbankA^  dab  aied 
liehe  Zunahme  ihrer  Leibeskräfte  fahle; 
widernatürliche  Vmfang  und  die.5pamiai| 


-     «9     ^ 

•rMbä'ivmfi  Tanchwundttif  dit  natfltUch« 
Ichtifirhi  fand  iidi  ein« '  Ihr  Appetit  Jwar 
j||f  der  'Schlaf  gnt  und  das  Gem&th  heiter. 

Des  flSiten  nach  dem  Nachtetseio«  ohiw  el»a 
iH^enheteauraacbe»  atarrten  ihre  Augen ,  aie 
etiar  an  einen  Ort|  blieb  bei  Bewurataer^; 
iktüirte  tfn  wenig  mit  den  Öliedmaben,  M^ 
leat  den  obem,  redete  viel^  jedoch  Tonfii^ 

dahd»  weigerte -sieht  ^^ch  entkleiden  sä 
en  vad  au  Mtte  zu  gehen»  und  bequemte 
i  endlich  und  nur  nach  vielem  Zureden  dt^ 
'  .IM^ier  Anfeil  aöll  i^erthalb  Viertelltun« 
I  gedauert  haben« 

Am  «Taten  reiate  aie  zu  ihren  Aeltem/  ben 
i  eich  daaelbat  sehr  wohl,  und  hatte  nur  ein 
ilgea  lurampfartigea  Anßlllchen»  bei  Gelegen« 
^  aia  Ihr  etwas  Traurigea  erzahlt  wurde. 

Den  5ten  Christm«  kehrte  aie  bei  bestem 
Klbefinden  zurück« 

Den  t6ten  hörte  ich  mit  dem  cortice  p^m 
tmto  auf  und  gab  diese  Mischung:  Retipe 
rtts  sobtb*  subtil,  pulv.  Drachm^  TJ»  Cort. 
nmau  Unc*  semis^  M^  div*  in  l8  part^  aofu^ 
lieh  3  Dosen,  nämlich  allemal  i  Stunde  vor 
a  Speiaen  ein  Pulver  im  Dekokt  zu  neh- 
flu«  Gleich  gut,  und  von  ihrem  Uebel  ganz 
lail^  verlebte  dieselbe  den  Christmonat. 

Den  iten  Jenner  entstand  in  Herisau  die 
chterliche  Feuersbrunst,  wobei  von  Morgene 
Qur  an  bis  zu  Mittag  der  schrecklichste  Jam« 
r  auf  den  Gassen  und  in  den  HSusem  war# 
aee  achreckenvolle  Unglück  hatte  weiter  keine 
a  Folgen;  aie  ertrug  dasselbe  so  gut  wie  eine 
Kinde« 

Den  7ten  bekam  sie  in  meiner  Gegenwart 
m  kleinen  p  nur  a  Minuten  dauernden  An« 
;  dieaea  war  der  letste« 


•   «      S0      •* 

fPM  8190  vwordatta  ich  deiMiWli'aack 
iptttbcoidos  Vinum  mqriiaU  ar(mtai^icum.t.  ÜiA 
J^mat»  mar^^  subtiliss.  Une,  un%  eiseaUf .  Civti 
finnam*  Utie.  \\p  f^in*  Burgund*  Lib,  i{^  stuA 
iit  calore  fumi  spatio,  \2  dierum  sa^pmr^^fiät 
ettiöndovas^  ßUrfturf  4^tur  UAuif  tiglkh  dnb 
|0#1  2W0t  Scuoden  vor  dem  Speifttn  zmm.lMf  , 
^  voll  zu  nehnMiu  Sie  fuhr  mit  diei«m  fall 
um  Ende  der  Kur  Fort ;  mit  d«ii  Hl  jsUreB  mi 
lUnreibuagen  wurdd  am  aosten  Christm«  itit  ] 

Wfgehdrtv 

Am  Sjnde  mußi  ich  noch   bemecketi^  dab  > 
diese  Dame,  von  da  an  bis  heute,  da  ich  dlüÄ 
fchreibe,  der  vollkommensten  Qtsundludit  g^ 
>i«£lt«.   Pm  »tisn  Mai  1815^ 


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'^<^,,  **•  •■•■!•#  1*1. 

Wmnoh    det    Terpen^MiSllP 


r    • 


der  Mtdisla  m  d^  K^iiigl.  WMhin|»iH 


M>  grori#  Amalil  nkr  yertdila^^irdgir 
Ulf  welche  die  Therapie  itir  BdMinpfamf 
•IT  Krankheit  empfiehiti  acheini.  iganifr  xa 
Mben ,  data  wir  entweder  Ihr  WdiAi  (lodi 
bt  erkannt,  oder  über  den  iU'em  Weieli 
qprechenden  Heilplan  in  UngnHblielt'  achwe» 
1^'    Ala  Beweis  f&r  den  eraän  Fall  amcbacr 

aewit 


ler  noch  viele  Krankhaiten;  Der  aebatrMe*- 
ImH  tind  eotgillti|aten  NaehforadiiHkgta  tnW 
ctitet  geien|  fi  nicht,  den  SchMer,  weldi#r 
Wahfe  Matnj'  ao  mwndk&t  Krankheiten  te^i 
kTy  bIihr#gtonehmenj  tuvl  «liyM  jteaMden 
Iq^iiQ  wo.  b^griindin;    Sß  ThMgiB  aurf^ 


( 


qV 


atch-deiiikUiiid.dar.  ExufidB  •avanrMiii  wd 
daher  in  solchen  Fallen  die  Menge  nia  muk 
rischer  Heilmittelff  aogenanntee  Araune»  ni' 
zweiten  Fall  hingq^  erkennen  wir  dailbj 
•en  der  Krankheit»  aber  nicht  immer  die 
•elben  entaprechenden  Mittel»  wie  die 
heit  der  Würmer  zeupu  Wir  eriwum 
zwar  oft  an  den  aie  cfitfakteriiirendeB 
tomen  vQUkomment  aind  .im  Sttnda 
Weaen  des  Üebela  zu  entwickeln, 
die  Würmer  und  die  Schleimerzengiuigl 
Darmkanal » ^  welche  neue  Wnnnbi 
beguniti^t»  und  immer  von  neuem  dl, 
ip[(^f)^  fortwirkt ; .  aber  dennoch  Hi 
wirei  uns  nicht  verhehlen»  verlassen  dml0\ 
vorzüglich I bei  dorn  Bandwurm»  die  g«rii» 
testen  Mittel  eines  Odietf  Nouffer^  MaM 
fVeigel  u«  A.,  und  dfese  Krankheit  trouti 
Kunst  mit  groCser  Hartnickigkäsit.  —  Idij 
be  «daher  keines  Vorwortes  zu  bedürfieq» 
ich  kürzlich  hier  versudie»  an  ein 
häufiger  in  Teutschland  gebrauchtes»  nu« 
aber  besonders  wieder  in  England  gegsn 
Bandwurm  empfohlenes»  Hdhnittd»  dat 
jjenthinöU  ^^  erinnern,  mid  einige  Beol 
tungen  davon  mitzutheilen« 

i)ie  Erfahrangf  dals  otark  riechende 
den   Bandwurm  höchst   zuwider    eind» 
ihn  krank  machen»  ja  todten»  war  gevdfi 
erste  Veranlassungi  die  Klasse  der  etarl 
den»  öligen  und  liarzigen  Mittel  zu  eeinsr 
kimpfung  in  Gebrauch  ssu  ziehen«  Mansi 
denselcen  theils  dadurch  zu  tödten»  tlieib 
zuführen»  und  wendete  zur  KrfuUoqg 
zwiefachen  Indication  mit  abwechsi^lndenji 
allgemeinen  aberglückliclieavS'folil^An: 


I 


—    3.5    - 
StttliiOUf  Äta  foHiAa^  Aiphalt  und  Um« 

Iva  flemtelben  Oninde  rersprach  man  sich 
ron  dem  Oabrauohe  dea  renetiachen  Ter« 
lina  nnd  des  Terpenthinöla  aelbst*  Man 
ichiele^  dafa  nach  der  innem  Anwendung 
Iben  einzelne  Stacke  des  Wnrma  abgingen^ 
bcaoFgendf  dafa  zu  itarke  Gaben  dieses  so 
landu  und  heftig  reizenden  Mittels  scha« 
nAchceni  liefs  man  es  nur  in  kleinen 
D  mit  einem  schleimigen  Vehikel  verbun« 
leiGbeOf  nm  in  ungewissen  Pillen  die 
nwart  eines  Bandwarnis  zu  erfahreni  und 
ar  oft  noch  unaichem  Diagnose  gewifs  zu 


Schon  Bartholin  rühmt  Spiritus  terebinm 
«  gegen  Würmer,  Clossius  empFahl  eine 
lang  von  sechs  Drachmen  Terpenthin,  in 
a  Pfunde  Wasser  mittelst  Ett^elb  aufgelöst^ 
halb  zwei  Stunden  vor  Schlafengehen  zu 
len^  and  behauptete^  dafs,  wenn  ein  Band« 
I  in  dem  Körper  vorhanden  sey,  in  der 
t  einige  Stücke  davon  gewifs  abgehen,  und 
iiveifelhafteDiaiiinose  7urGewirsheir  bringen 
ien««)  Kämpf  2)  versuchte  diese  Methode 
Inem  handfeciteny  starken  Gärtner,  bei  weU 
I  er  Würmer  vermuthete;  doch  wurde  da« 
!»  mehnualiges  Erbrechen,  aber  nicht  der' 
flfte  Abgang  des  Wurms  bewirkt^  und  nach 
Gebrauch  anderer  abführender  Mittel  eine 
e  Ausleerung  von  Schleim»  In  Biörne« 
bediente  das   Volk  sich  ebenfalls   hiufig 

Baldingtrt  ut\\t%  Magas.  XIII.  U.  li»  143  -*  53* 

Jo/k  Kämpft  Abhandlung  von  einer  Methode 
lie  harutacKi^^ten  Krankheiten  des  CJiiterleibei 
rrOndUch  au  heilen.  Leipaig»  1793.  S,  igo.  i^u 

aTiuZZ2ilU.B.i.8u  C 


--    54    -     - 

des  T«rpenthinöli  ali  HauimiMl^ .  .itn  d« 

•uurke  Dosen  Bandwürmer  abzutreibn«  3) 
len  wandte  dasselbe  ohne  alle  apdeM^B^ 
achnng  zu  fun£ug  Tropfen  gtgjou  den  ^ 
wurm  mit  dem  besten  Erfolg  an,  und 
den  4)  gelang  es  durch  zwei  Theelöffd  4 
Oeles  einen  ganzen  Bandwarm  -abzotrc 
Geisehlöger  5)  bestätigt  ebenfeile,  die  Cr^rnb 
dab  nach  TerpenthinÖl,  innerlidi  .gsbrai 
meist  mehrere  Stücke  Bandworm  abg«irii 
werden,  rühmt  ea  in  ang«wiiseen  FiltaM 
zuwenden,  glaubt  aber,  dafs  ea  gegen deosdl 
keine  eigentlich  apedfike  Kmft  besitze,  h 
junges  Mädchen  von  sechzahn  Jahreni  iraU|f 
sehr  am  Bandwurm  litt,  verachluckti^ 
£rzählnng  zu  Folge,  einet  in  der  Nadttf 
einer  plötzlichen  Uebelkeit  zu  begegne^ 
Magentropfen,  eine  aehr  beträchtlichs 
Terpenthinöl;  es  erfolgten  heftige  &0I 
zen,  gegen  dreibig  Ausleerungen  nack 
und  mit  denaelben  verlor  sie  ihren  Wi 
Sine,  andere  Frau  hingegen  verbrandbls 
Änrathen  von  Aerzten  binnen  vierzehn  ' 
über  drei  Unzen  Steinöl  und  zwei  \3ntm 
penthinöl  in  beträchtlichen  Gaben,  dodlÜ 
gjiücklichen  Erfolg* 

Ohne  Zweifel  verdient  auch  hier  daiiM 
Chahert  80  gerühmte  Wnrmöl  6)  einen  IM 


3)  Biörnlund  in  Fortsätting  df  Provincial  DocfMl 
leräteiser,  pag.  166.  u.  763.  Rostruitim  fak 
Kruikheiten.  ^chite  Auflage.  1798-  S.  59$. 

4)  Memoirt  of  the  medical  MOcUty  of  Landoru  tj 
Vcl.  IV. 

5)  HuftlaruTs  Journal  d»  pr«  Heillc«   Bd.  X  Sb 

8.  17a. 

Q  Chabirt  trcdti  dn  maladiu  vin^ßigiauu  de* 


-SS    - 

ttrcti  viertägig«  DtätilUtion  gewönnet!«^ 
Iiaog  aus   3  Thellen   TarpemhinSI    iin4  ' 
Tbeil     tlileriachen     empyreumaiiscbetll . 
K«gen  alle  Arteti  von  Würmer  beiThi^^ 
raiiClite     <!e    Chahert     mit     dem    trefi«^ 
.     Errolg'o;     er  \UU  ea  einem   Pferd  b» 
nzen,    Schnfen  bis  lu  ainer  DracbmjkV^ 
nen  von   einer  halben    Drachme  bis  z^,  ' 
fctmpel  nehmen.     Versache,  Welche  maii* 
ksen    und    andern    üditn    anstellte,     um 
^r«n,   wie  lange  Würmer  in  denselben 
W&nDten,  erwieien,  dt(s,  Wäbrend  Wut; 
h  allen  andern  Acht  bis  dreifsig  Stunde^ 
•    in    Ckabertj  empyreumatischem   Ootd 
*ler  sogleich,   oder  nach  einigen  MinuteA  .. 
tt.     GeiichlÖger  7)  gab  ea  twar  bei  eineiA  , 
^altariden    behafteten  Mädchen  sehr  guM..< 
te  leisten,  konnte  es  aber  bei  deiuaelboi . 

Femer  anwenden,  da  Patientin  es  wegeft 
tUerträgLichen  Gernch  diirchaua  nicht  fort* 
1  wollte.  Zwei  andere  Personen,  welch* 
I  den  Gebrauch  des  C<£/ef-Bchen  Mittels  aU 
ipiofsen  Theil  ihres  Bandwurmes  verloren 
Hl  bet  welchen  aber  höchst  wahrschelnlidi 

ein   grorsea    Stück    zurückgeblieben   wst-^ 
||tlM  vin  Wdchttt   lang  dfete«    Oel,  tu*- 
la  ■In«r  balbeu  UiiMi  tmtx  bhfa«  Nac&i  . 
^tw  Oinuidhiit,  ab«  lowt  dIum  Wfisi^ 

iit  itugaiMcbtHt  jlftcklLdlMi^  Erfolgt 
naii  ntnetdingi  in  Eo^ind  tn»  du  raiua 

M>  Planirm  nnil  HuzäM  Haadbnoh  dtt  Vi«h- 
«wikunit.   Berlitt  iJM.    Bd>  II.  8.  5».      ^foto- 

a  %ritfä<^tdiqut'  t.  Vlit.  1^8*-  K  iß«- 

iifftiahdi  lowwl  *.  a,  U  l>  19^1 

Ca 


-     56     ~     , 

Tarpenthinöl  abermals  m  gtbnächeBt  i 
auch  dai  Mittel  an  sich  nidit  neu,  so  hi 
die  Art,  wie  die  englischen  Aerzte  es  br 
Ussen,  etwas  Eigenthümliches»  Sie  unti 
den  sich  wesentlich  von  den  fHähem  Ai 
theils  durch  die  aufserordentlichen  Gabe 
cbe  ihre  Kranken  nehmen  m&eeen,  thi 
durch,  dafs  sie  es  ganz  rein,  ohfte  alle 
kel«  selbst  ohne  ein  schleindgee  anwandi 
eo  den  doppelten  Zweck,  den  Wunü  zu 
und  zugleich  abzuführen,  zu  erreichen  i 
—  Ich  theile  zuerst  die  in  England  gen 
Versuche«  dann  einige  Bemerkungen  fit 
selben  mit» 

l)  Neue  Persuche  mit  Terpenthin& 
den  Bandwurm  in  England^  7) 

Die  Erfahrungen  t  welche  Matros« 
Schiffen  an  sich  selbst  machten,  gaben  ne» 
in  England  wieder  die  erste  Veranlassu 
Anwendung  dieses  Oeles  gegen  den  Band 
Sie  bemerkten  nehmlich,  dafs  nach  reidi 
Genuls  von  Wachholderbranntwein  einzeb 
der  des  Bandwurms  ihnen  abgingen,  us 
nach  Erleichterung  aller  früher  gehabt« 
echwerden  folgte.  Ein  am  Bandwurm  I 
der  IVIstrose,  welcher  vom  TerpenthinJ 
noch  bessere  Wirkung  versprach,  entschlöl 
daher  zu  einem  Versuch,  und  trankt  sIi 
gerade  sein  Schiff  auf  dem  baltischen  i 
befand,  und  sein  Wurm  ihm  vidBescbw 

7)  On  the  use  of  the  oil  of  Turpenthint  in  j 
commuräcaits  in  a  htttr  front  Matthew  F%n 
Jn  MedicO' ChirurgiccU  Transactions  of  e/t$  m 
chirurgical  Society  oj  Londotu  Vol,  Ä  S.  s4j 
übersetzt  in:  Annales  de  litteraturc  fnedieaki 
gere  par  Kluysken^  Dubar  tt  Vran^Aß/h 
iVo,  104.  Oanä'  ö.  136. 


—     57     — 

▼aramclitef  etn  Weinglas  TerpinthinSI  ini« 
Nath  zwei  Stunden  erfolgte  eine  aehr  dünne 
AoelMrangy  mit  dertelben  der  Abgang  einea 
gusen  Bandwurma,  nnd  seit  dieser  Zelt  blieb 
ev  fir«i  von  allen  frühem  Beschwerden. 

Da  Hr*  Hall  aach  am  Bandwurm  litt,  alle 
dagesan  gepriesene  Mittel  bereiu  ohneerwünach« 
tan  Erfolg  gebrancht  hatte,  nnd  sich  mehr  von 
dieaem  versprach^  trank  er  drei  bla  vier  Unzen 
vn^nerdünntes  TerpenthinSl  nüchtern,  und  da 
ea  aadi  Verlauf  von  zwei  Stunden  noch  nicht 
^wirkt  hatte,  nahm  er  eine  zweite,  nach  aeU 
aier  Angabe  drei  Viertheil  der  eratern  betra|;en« 
de  Dofia*  Nach  einer  Stunde  endlich  erfolgt« 
ein  Bnaaiger  Stuhlgang  und  mit  demselben  ein 
acheinfiar  noch  etwas  lebender  Wurm.  Die 
einigeii  Beschwerden,  welche  den  oni^ehearen 
Gabeai  dieses  heroischen  Mittels  folgten,  waren 
Schwindel,  dem  ahnlich,  welcher  nach  Genufs 
sehr  hitziger  Getränke  zu  entstehen  pBegt,  leicht 
fcs  Kopfweh  und  Uebelkeit;  und  Patient  hatte 
sA  dieser  Zeit  nie  wieder  Wurmbeschwerden« 
-*  Auber  dieser  an  sich  selbst  gemachien  £r* 
EAnuog,  lieb  Hr.  Hall  es  audi  anderen  Kiau* 
heai  brancheo,  von  denen  Hr.  Dr.  Feuwick  foU 
gaad«  Fillc^  wdche  letzterer  selbst  zu  beobach« 
taa  Gftogmhfit  hatten  bekannt  macht* 

t*  Creatbead,  sitbenzig  Jahr  alt,  zweniig 
lahr  am  Bandwurm  leidend,  hatte  sd^on  dagie* 
vHA  Mittel  TCKsacbt,  unter  sjider«.  aas 
Kuffcr,  we'cfaes  ihm  aiidj  £rlciiiu 
doch  nur  auf  kurze  TLtkK  grw«thrt  haue* 
^■■^ws*^  nahm  er  nnchteru  zwei  Unzen  wnver* 
danntes  TerpenthinSl,  und  zwei  6tujud«fi  9^ii^ 
ter  jy^dk  duDe  Unze.  Hierauf  giii|  «i«  codMr 
Bandnuim  ab,  nnd  Patient  hat  eeM <ti«Hsf^ Xteii^ 
also  in  drei  laivcD,  aiie  fimlicbt  JBes<abii«eEdM 


—    sa   r- 

gehabt.  Die  genommeno  Medum  wk)(t«  nur 
«h  ein  «tarkes  Abfuhrungsmitteli,  verart^chtt 
einige  Uebelkeit^  uoA  #oq8(  keine  Unbe^iici^uv« 
lichkeiteiA* 

a«  Edward  Dodd,  nahm  ebenfaUi  tot  lin« 
ger  ala  zwei  iabren  lerpentbinöl,  nachdem  er 
Aber  15  Jahre  an  genannter  Krankheit  geUttffhi 
und  alle  berühmten  Mittel  dagegem  eelbat  daa 
der  Madame  iVi(^er,  vergeblich  gebraacht  hatte« 
Da  die  erfxe  Qabe  TerpenthinÖl  nicht  zu  wir« 
ken  achien„  nahm  er  nach  zwei  Standen  noch 
eine  Unzei  verlor  nach  einer  Stunde  einen  fonCi. 
zehn  Eulen  langen  Bandwurm^  and  Patient  m 
freuet  sich  seit  dieser  Zeit  der  besten  Geannd« 
heit^  Äoch  erzählte  ^r  {jm,  Dr«  Fenwick^i^b 
ein  jungea  Mädchen  von  zehn  fahren  eine  Uoia 
dieses  Qelea  mit  dem  trefilichs(en£iirfol|pg|ipil 
Wnrnxer  gebraucht  habe^i      • 

3«  Robson^  ein  fünf  und  vierzig  lahr  altar 
Schuhinacheri  nahm  vor  zwei  Jahren  ebenfaU% 
liach  genofsenem  Frühstück  >  mit  Nutzen  Ter« 
penthinöU  Pa  inde(s  seine  Beachwerdcqd  nach' 
accba  Wochen  wiederkehrten«  nahm  er  ea  zum 
zweitenmale»  aber  nüchtern«  Obgleich  er  4>€ 
WirHungen  diesas  Mittele  nicht  genau  beobaī, 
Idte«  bemerkte  er  doch»  dafa  er  mit  dem  StuU« 

fi^i^g  grofse  Statine  des  Wurms  yerloTi^  und  be« 
and  sich  hierauf  wohl  und  vollkommen  frsl 
von  allen  früheren  Beschwerden^  Da  er  {edock 
diQ  Unvorsichtigkeit  beging,  den  Abend ^^  fiv^ 
noch  die  Wirkung  der  Medizin  beendigt  ytxti 
Bier  9u  trinken,  bekam  er  ein  so  heftiges  Er« 
brachen  mit  Durchfall,  dafa  aeine  FamiKe  ift 
grodie  Bi^orgnifa  gerietht 

Aufser  diesen  beobachtete  Hr«  Hau  noch 
(&nF  ander«  Y^lo^  welphc  Aber  Hr«  Or«  Fmwi^ 


^  mitdielll^  dii'tr  iie  nicht  adbtt  beobieh« 

Durch  JO»  kräftige  Wirkung  dieses  Mittels 
^Uclita  Versuchen  aiifgemantert»  empfahl 
^^fmiek  dasselbe  einem  Schlächtermeister 
^vhamy  Francis  Cowärdf  welcher  schon 
'»^brena^Iahren  am  Bandwurm  gelitten^ 
^chon  eehr  abgesehrt  war.  Am  Morgen 
'I^ten  August  erhielt  er  durch  den  Wund« 
'k-n«  CUjkon  zwei  Ünxen  TerpenthinöU 
M«  Gabe  jedoch  ohne  Wirkung  blieb,  so 
I  demselben  zwei  Stunden  nschher  noch 
^vize  gereicht,  und  anderthalb  Stunden 
'   ging  ein  vierzehn  und  einen  halben  Fufa 

todter  Bandwurm  ab.  Hr«  Dr.  Fenwiek 
^^m  Patienten  y  als  er  die  erste  Gabe  ge- 
L^m,  und  h&rte  ihn  nur  über  etwas  Schwin- 
del Uebelkeit  klagen ,  weder  Puls  noch 
teuperatur  war  verändert.  Erst  gegen 
^    empfand  er  grofse  Uebelkeit»  beim  Urin- 

Icein  Brennen  oder  Schmerzen,  noch  an* 
Bieschwerden ,  und  konnte  am  folgenden 
ft«i  schon  wieder  seine  Geschäfte  antreten» 
tonat  December  8)  waren  jedoch  die  alten 
•Verden  von  neuem  wieder  zurückgekehrt, 
^r  wird  von  neuem  in  kurzem  dieses  Mit* 
•auchen  müssen. 

dana  Lamsdeih  zwanzig  Jahr  alt,  die  zwei- 
ranke, welcher  Hr*  Dr.  JFenwick  mit  Nutzen 
snthinöl  brauchen  liefs,  nahm  am  23sten 
ist  zwei  Unzen  unverdünntes  Terpenthinöl, 
als  dieses  nicht  wirken  wollte,  nach  einer 
le  noch  eine  Unze..  Da  hierauf  noch  eine 
de  ohne  alle  Wirkung  vttrfiofs»  Oeffnurig 

Diese  Abhandlun«;  wurde  im  December  igog  der 
eielbiUiaft  zu  Loudon  xnitgetheilt. 


—    40 

zvnt  erfolgte,  aber  ohne  Abraig  eäm 
mtBj  10  nahm  «ie  noch  eine  uabe,  ebi< 
dei  Oelea,  und  nun  erat  wirkte  ei«  Ei 
nehmlich  eine  grobe  Mepge  Mainer  Band 
glieder,  mit  Schleim  und  Stfidsen  Ha 
mengt,  ab,  und  Patientin  war  von  jea 
an  bia  zum  dreizehnten  December,  .ve 
xoletzt  sah,  yollkommen  frei  Ton  a! 
achwerden. 

Der  dritte  Bandwurmkranle  dei  1 
Fenwick  war  ein  Schuhmacher  aua  14 
ein  junger  Mann  von  neunzehn  lahrei 
eher  zweimal  Terpenthinöl  brauchte 
dem  ersten  Versuch  blieb  er  beinah  ti 
bee  Jahr  frei  von  allen  Beschwerden,  aac 
zweiten  nicht  ganz  so  lange  Zeit,  und  i 
den  malen  verlor  er  jedesmal  ein  aehrj 
Stück  Wurm.  Am  egalen  August  gebt 
er  dieaea  Mittel  zum  dritten  male,  voAc 
nach  mehrere  Stücken,  klagte  zwar  nber 
Uebelkeit,  befand  sich  jedoch  am  fol| 
Morgen  sehr  wohL  Ais  er  es  zum  driits 
gebrauchte,  verlor  er  keinen  Bandwuna^ 
gen  einen  todten  lumbricus*  Im  Moa 
vember,  da  derselbe  von  neuem  an  W 
ach  werden  zu  leiden  anfing,  bediente 
zum  viertenmale  dieses  Mittels^  und  verl 
demselben  einen  sehr  langen  todtaa 
wurm# 

3«  Bemerkungen» 

Aua  den  kürzlich  hier  mitgeCheilt 
len,  für  deren  Authentidtat  der  Name  c 
lischen  Arztes  und  noch  mehr  die  gdei 
Seilschaft  bürgt,  welche  sie  bekannt  ] 
lassen  sich  in  praktischer  Hinsicht  zwd  S 
folgern ;  erstlich :  daf a  daa  Terpenthinöl  h 


-    41    ^ 


Bf  wd  iia  ^»it  bewährt  gefancleneii  Mit» 
(lilen»  gewib  gagcn  fiaAdwurm  mehr  ver« 

0  gebruicht  zu  werden»  und  zweitens,  däfe 
m  jfreben  Gaben  dieses  Mittels  nicht  sa 
rlieOJig.anf  den  Körper  einwirkeny  wie  sich 

Kläfst« 
in  allen  fallen  bewirkte  Abgang  dee 
108  bestätigt  von  neuem  die  Wirksamkeit 

1  Mittele  und  spricht  gegen  diejenigen  ^ 
te  zweifelten»  dafs  es  eine  specifische  Kraft 
i  dan  Wurm  besäfse.  Es  tödtete  in  alliett 
Q»  .nnr  mit  Ausnahme  eines  einzigen»  den 
niv  -  nnd  wenn  es  auch  die  Regeneration 
W^tlmier  nicht  verhüten  konnke^  ao  hat  ee 

Eigenschaft  mit  allen  andern  noch  ao 
gerühmten  Wurmmitteln  gemein,  da  von 
tt  eigentlichen  WurmmitteJ»  sondern  nur 
^nn  anhaltenden  Gebrauch  stärkender»  to« 
Bf  Mittel  dieses  sich  ho£Fen  läfst«  Die 
'te  Wirkung  dieses  Mittels  auf  den  Wurm 
>^t  eine  doppelte  zu  seyn*  Es  wirkt  erat« 
^ftchtheilig  auf  ihn  schon  mechanisch  ale 
Uidem  es  die  auCBernOe£FnungendesThie« 
*piraeula)  überzieht»  die  zu  seinem  Leben 
^gsten  Funktionen  stört»  und  so  seine  Exi« 
^  gefährdet*  In  diesem  Falle  wirkt  es  eben 
ichtheilig»  wie  jedes  andere  einfache  Oely 
bss  bei  mehreren  Personen  allein  im  Stan« 
Ntf»  den  Wurm  abzutreiben.  Aber  das  Ter« 
hinöl  besitzt  zweitens  auch  ein  flüchtiges 
scharfes  Prinzip»  weiches  gleich  dem  Wach« 
nr-»  Berg«  und  Asphaltöl»  den  Wurm  krank 
it»  tödtet»  und  ihn  dann  abfuhrt*  Schon 
v  wendete  Terpenthin  als  Abführungsmit» 
die  Quantität  einer  Haselnufs  alle  Morgen 
tem  genommen»  mit  Nutzen  an.  Die  äl« 
Beobachtungen,  nach  welchen  Terpenthinftl 


^  ^%  ^ 


iti  llnnm  Gaben  mitschleiiiiIgffn-VeUkAiii 
Nutzen  gegen  Würmer  gegeben  worda»  ip^i 
eben  dafün  Mir  ist  die  Geschichte  ein« tw 
jährigen  Mädchens,  EmiUe  Z.  bekanatii  v^ 
die  Matter,  in  der  Meinung,  die  Kolik  iht 
Tochter  sey  durch  Erkältung  entstanden,  Itfj 
ken  Wadiholderthee  trinken  lieb,  und 
niich  diesem  Mittel,  nachdem  anfingüdl 
Schmerzen  derselben  sehr  vermehrt 
mit  Laxiren  einen  Bandwurm  Verlor«  AOil 
likbeschwerden  verloren  sich  seitdenoi 
die  Kleine  früher  oft  gelitten,  und  all  v»A\ 
nigen  Jahren  sie  von  neuem  an  dicion^' 
i;u  leiden  anfing,  würde  ihr  Oleum 
mit  Sjjirit»  sulphuricO'  aethereus  ger^drt 
dadurch  ein  erofser  bimbricus  ausgeleert»  ^' 

Die  scheinbar  zu  grofse  Gabe^  in  iN 
dieses  Mittel  von  den  eng^lbchen  Aentd' 
Kranken  gereicht  wurde»  darf  uns  nicht 
6tmf  da  bei  dem  schnellen  Durchgang  dnj 
les  durch  den  Darmkanal  die  Absorbdoe  ^ 
aeiben  verhindert  wird,   und  daher  die  v 
Nebenwirkungen,  welche  oft  hei  gefln(;!fflBl 
ben  zvt  besorgen  sind,  hier  fehlen  müssasi 
wirkte  in  diesen  Fällen   eben  so  wenig  li^l 
thetlig  auf  den  Organismus,  als  die  von 
italienischen  Aerzten  In  den  ungeheuerftci| 
ben  gereichten  Narkotika,  welche  dadurdi»i 
sie  abfuhren,  nicht  Zeit  und  Gel^enh^it 
hen,  narkotisch  zu   wirken*     Entstehen 
nach  geringer  Gabe  diesea  Oelea  Cod^ 
und  andere  kriunpfhafte  Beschwerden^  sei 
es  immer  sehr  unentschieden,   ob-  diese 
Terpenthinöl,  oder  ^wcl  durch  dasselbe 
bigten  Wurm  zuzuschreiben  sind» 

Die  einzigen  Beschwerden,  welche  ei 
yorbKachte^  waren  nach  lenwick^ 


)|d  Brennen  in  der  M>geng«£<ind 
e,  und  zum  Beweis,  dal'g  diese  £i> 

btoTs  von  dem  wbnellen  Durch- 
len  Kiirp.ar  und  nicht  von  Aluorb- 
:el9  herrtihrent  dient  der  Umstand, 
Q)  Falle  bedeutende  Urinbesctiner- 
auch  nicht  einmal  an  dem  IJiin  . 
gemch  bemerkt  wurde,  welcher  ■^ 
ionetlich  gebrauchteaTerpentbinöl 
it  wird. 

iscber  Hinsicht,  mufs  freilich  bfl> 
n,  da(a  Feitifick  allen  Wurmkian> 
dieies  Oel  brauchen  sollten,  den 
-  Abendbrot  zu  geniefaen  «ireng 
nd  am  andern  Morgan  selbst  nidit 

nnd  feata  Nahrung  zu  sich  zu 
(ibta.  bii  An  Miti^  jfiittn».  mul-f«* 
und  «in  WQrm  ^bf^Koe^s,  «nnk 
(iften  «le  kibht  ▼«dwluh»  SjiJi, 
1  und  iftnfipl»  tidt  dM  -^uimb. 
'alig/m  und  |«|obr«im  <6«trtak« 

I  Ton  mir  gcmachtm  SWlMclutBO- 
h  folgend«  mit;  'i 

•m  Frie4f*eh,  -H.»  ii«ma«htt  lakr 
•afeasion  «in  Stuhlubütw»  wt 
[  Constitatioii,  litt,  in  sein*»  viar- 
und aecbstoa  lalua  an  ftöiheli^^ 
Schvlach,  wurde  abf»  glJkfcUcli' 
cei  KriDkheiUn  gBb«Ut,  und  b«« 
t  diwor  Z«t  «dir  wohl»  aar  daüi. 
ron  freien  Stüclwn,  ohne  irgend 
is  in  Bein  eilftct  iahr  xn  brui«b«iv 
nner  abgiDg«!)»  UmUs  ntchvideta: 
ir'  trank,  it  genob  fast  «eit  i«nai(. 
rbnuhen  dar  beften  Geiundh«it^. 
ig/ui  jabnoi    VA  ar  Ab«  cfaMa- 


-    44    ~ 


Schniere  unter  der  Megio  epigastriea^niiiäi 
nach  Oennfa  von  Speisen  aitch  tirineB  Uli 
veränderte,  klagte;  er  hatte  oft  Jucken  an Itt'j 
darm^  plötzlicb»  krampfhafte  2liauain< 
vnng  dea  Halaea,  eine  aehr  erwdterta 
einen  aehr  grofsen,  aber  leicht  an 
Heifahnnger,  öfteres  ZnaaimnenlaQfen  dpi 
cbela  im  Munde»  voraüglidi  nach  dam' 
und  häufig  einen  Ritzet  in  der  Naa%  nnJ 
bei  bemerkte  er»  dafa  alle  dieae  S] 
hiCufif;  nnd  achnell  wechaelten«  Nach  du 
cepten  der  Aerzte  zu  mtheilen»  vddN 
früher  bdiandelt»  hatte  er  SGttel  p 
morrhoiden  and  Würmer  bereita  gal 
nimiich Schwefel»  Hhenm  niid  Cremari 
Wnrmaaamen,  Jalappe^  Radix  fiUcii 
MereurialiOj  und  anisernch  EinreibungfllJ 
Oleum  tanacetlf  Absinthii^  Petrae  UBO, 
phor^  Nach  dem  vierwöchentlichen 
von  AnMh^mintieis  waren  ihm  auch  S] 
tner  abgegangen,  doch  hatte  aich  aein 
den  nicht  weaentlich  danach  gebessert 

Der  dieaen  Beschwerden  voransgi 
Ursachen  konnte  er  aich  keiner  mit  1 
heit  erinnern.  Die  sitzende  Lebenart» 
atemmen  seines  Unterleibes  gegen  idn  Brad|i 
durch  an  seinem  Weberstuhle  noth  wendig  " 
gane  des  Unterleibes  leiden»  nnd  eine  Pric^ 
tion  zu  Hämorrhoiden  entstehen  mufata» 
Würmern»  achienen  mir  dieHauptveranla 
gen  zu  aejn«  Ich  hielt  demnach  die 
heit  für  eine  komplicirte^  und  auchta 
zuerst  von  der  Gegenwart  der  Würmer  zu  i 
zeugen»  um,  wenn  dieselbe  dargethan, 
dag^en  zu  wirken»  Ich  verordnete  ihni 
am  funfundzwanzigsten  Februar  und  den 
«n£t  folgenden  Tagen  atarke  Gaben  von 


7- 


-    45    - 

mar«  viit  Idmatura  ttanni.  Er  ^rttlor  dtnicll 
sUen  Appaclty  die  8cbm«ncD  vTinArlin  «ich^ 
TOixüglich  nich  d«m  £iiiii«hinen  am  «rtten 
Täge^  SB  den  folgenden  lieCien  aie  jedoch  el- 
was  nadu  Täglich  hatte  er  einmal  harten 
Stnhlgtngf  dagegen  heftige  Tenesmen»  aehc 
unruhigen  Schlaf  und  ungewöhnlich  viel« 
TMame^ 

Nachdem  Patient  am  Abend  des  achtnmU 
swansigaten  Februar  bloa  WaMerauppe  genoa» 
aen»  und  darauf  ziemlich  gut  geschlafen,  nahn 
er  am  eraten  Mfirz  um  acht  Uhr  des  Morgene 
»achtem  eine  halbe  Unze  Terpenthinöl,  und 
alle  halbe  Stunden  so  vieli  bis  er  zwei  Unzen 
hn  Ganzen  verbraucht»  Die  Zufalle »  welche 
hiemach  enutanden,  waren  folgende:  Bei  dem 
traten  Löffel  Brennen  im  Haiae,  weniger  bei 
iam  folgenden;  beim  dritten  Löffel  Uebelkeil 
Und  Schwindel;  beim  vierten  Laxiren  und  an« 

StnbUcUicher  Nachlafs  der  Uebelkeit»   hfftl^ee 
rennen  im  Mastdarm^  welches  zwei  Tage  lang 
fortdauerte»  aber  durch  Umachlfige  von  kaltem 
)Vasser  sehr  gemindert  wurde*     Gegen  Abend 
lieb  er  zweimal  und  eehr  viel  Urin  mit  Bren« 
neuy   doch  hatte  der  Urin  keinen  Veilchenge« 
fnch#      Am  Tage  laxirte   er  achtmal ,    meist 
Schirm  und  Wasser ,  und  unter  dem  Schleim 
viel  einzelne  weifse,  bandartige  Stücke^  welche 
-  ganz  den  Gliedern  eines  Bandwurms  glichen«' 
Patient  fühlte  sich,  wie  zu  erwarten  stand, 
aehr  achwach  und  ermattet,  erhielt  daher  eine 
Infusion  von  Baldrian  mit  Aether«   Die  Schmer^ 
xen    waren   verschwanden,    und    Patien^   be* 
merkte  einen  grofsen  Nachlafs  aller  Beschwer« 
den.      Da  nach  einigen    Monaten   ganz  seine 
vorigen  Beschwerden  sich  erneuerten,  brauchte 
er»  so  wie  ftuberi  das  Terp^thinöl»  zum  xweU 


IHM»      Di9    Kr9eliOTttt1n|[M    ImI   vi 

im  Gabtanch '  ciesaeHiah  vitren  dfasd 

n*lor  wieder  ein  gtolM  Stück  Wum 

ich  sehr  angegriffen»   erhielt   dilher  ä 

mr  eifiifre-^tfirhenda  MUtel  tuad  befii 

leit  jener  Zeil   (el  sind  jeht  tnehre« 

vollkommen  wohl. 

ü*  Johann  t/.f   Po«am«ntirgeeelle^ 
lihre  «It^  fr&her  immer  »ehr  getnndi 
djrei  Jehreir  öfters    an  Uehelkeiten»    } 
Stechen  oder  einem  DmiA  Ini  Unterld 
iBglidi  nüchtern^    hatte  oft  das  6d| 
krampfhafter  ZnsammenSchn&mng  dd 
und  öfteres  Znaammenlsufen  Ton  Spsi 
Munde »    auch  waf  ihm  seit   dieser  ! 
Stack  Bandvfttrm  abgegangen.  Er  brau 
wechselnd  eine  Latwerge  ans  JJmatuta 
Radix  filieii  matisf  Semen  linae  ufld 
valenana0,    nnd  da^^wischen  Terpetitl« 
nerHchy  iufserlich  eine  Salbe'  sns  OL  3 
Petra&9    Üngt.  aUheae  nnd    Ment&l 
Nur  einmal  gelang  eS^  durch  diese  Mir 
Stiicken  des  Wurmes    abzutreiben, 
pemhinöl,    anfänglich  tu  einer  hal' 
xttletzt  211  drei  Unzen  genommen  ^ 
twar  nie  den  Abgang  des  Wurms, 
Zeit  aber  auch  sonst  keine  nachtheili 
Anf  den  Stuhlgang  wirkte  es  imm 
aof  die  DinresU»  und  einmal^  ab 
stt  viel  des  Oeles  auf  einmal  einn? 
Erbrechen*    —    Das  Resultat  def 
der  genannten  Mittel  war^  dafa 
auch  ohne  den  Wurm  2U  verlie 
allen    Früher     gehabten    Besehe 
fohlte« 

5#  Frftu  ^.|  zweiunddreitsif 
rinem  starken»    stfir  blntreic 


N 


tmi<lclii.a  ohüd > Oabfancfr« vqii'  Anaattiuifti 
^IttMiit  und  apfiicr  Jia  ydnUfttl|^«lh  ftf 
:  Wion  vor  ichr  Jabnm  Inttr  M99.mi« 
;Dofi|t  Basichwttrdo  m.  tanpfiiidmf  ffbnft^ 
u&  gtf)i»B€h«n>  ^^lautoa  GBadar  iNiw 
Kurai  «ediMEen«  Vor  tWirf  Jihivii  baUajm 
i.  mbi^  %otiluirttge  Betchwerdm»  fp^jWr 
19  .  ZoMinmeiitdhnümn  im  Bblifli^'  <ii» 
Ims  aüiweren  Kiomptta^  imMbm  tu» 
ib  oft  aainen  ViMtz  irmindmtß^  noUaliii»^ 
A  mdare,:  die  Ongtawnt  akiaii  Biiidil 
i  »arratlimda  Zatcheii*  8ia  Innmchiiia  di^ 
k>FriUijahr  1^13  xntti  ^lanmal  daa^l^«^ 
ilb  .  Ohna  waitara  Vorbarflitnng  priqn 
^  M Organa  dna  klaina  hal^  Tma  »al^ 
tkinU  an^aimilbtkiiMnawaiStiiAdaiu 
aia  baftigea  iLaadiafit  Schwiad^ll 
^  groba  Hiuav  Haanaii  mit  ^n  wa» 
iKaatwnrfi  doch  i|haa  Schmanaa  auC 
nt  und  der  Abgaag  aiaaa  dvai  SUaa  tinj 
tadamnnst  aina  Mäagia  Idainar  QiUtiM 
dmat»  Braanan  dai  Maacdtrma  wft 
lia  aiahl»  befand  sicfh  im  Oageathalt  adir 
laaach  t  da  alle  Baidiwerdea  dai  Warme 
b  nachliaben«  Erat  nadi  Verlauf  einai 
[ahra  fing  ata  wieder  an,  bei  den  aatfir^ 
Smhlauaieerungen  Itleina  Bandartiniii* 
2tt  verlieren,  doch  ohne  Beadiwerda*  ■ 
n  indasseu  dieae  mit  ataemmala  tui» 
Bf  nahm  aia  am  MicbiiaKa  r8»^S^  ^^^^ 
.l^nSl  ^um  zweitenmale^  /nachdem  aia 
Ige  xuTor  HUx  mos  iait  stwmum  Unu^ 
ibrauchu  l^ach  dieaen  Pulvemp  vorzögt 
ch  den  aratan^  ampfimd  aie  viel  Untaha 
ihtaanian  daa  UnleglettMM»  waaigar.aaaM 


—    48     — 

■ 

f 

d6fi  folgttidfim  Ntchdem  ate  den  Abnd  » 
Vor  gefastet,  nahm  sie  am  folgend«n  Wloi|sla 
dai  Terpenthinöl«  ohne  ein  achlduailgee  Vdib 
kel»  alle  Stunden  einen  grolaen  EfalftSil  vdj^' 
im  Ganzen  aechsmaL  Hiernach  ienUtand  1^ 
mehruni^  <ter  Unruhe  und .  Schmerzen  dea  Uli 
terleibea^  Scbwindely  Uebelkeit^  welche  jedad^ 
so  wie  das  drohende  Erbrechen,  dednrcfa  imif 
tiget  wurden,  dab  sich  Patientin  aiederlii^; 
ea  erfolgten  mehrere  sehr  wälarige  StnhlMif 
leerungen,  ni^ht  ohne  grofses  Srennen  öl 
Anus,  welche  einen  fünf  bis  sechs  EUan  b» 
gen  Bandwurm  ausleerten,  nebst  vieleB  db 
zelnen  kleinen  Stücken*  Hierauf  hatte  Mim» 
ttn  ein  halbes  Jahr  Ruhe,  hielt  eich  eolUran» 
men  gesund  und  entzog  sich  der  intlidtai  i 
Behandlung. 

Da  indefs  im  Sommer  1814  eich  bei  k 
von  neuem  Abgang  kleiner  Bandwvma|tfrie; 
einstellte,  suchte  sie  abermals  ir«tltcbe  WUr 
Sie  brauchte  lange  Zeit  die^  mit  .so  graÜNli; 
Nutzen  in  Egypten  gegen  die  dort  so  £fid^j 
Bandwürmer  versuchte  Jtnctura  Assam Jt^Mitßit 
Rad.  Jilicis  maris^  stannum  Untat ^  Csteill 
xnit  JalappCf  Oleum  junipcri  mic  Aetfaer^  dock  I 
ohne  Erfolg ;  sie  verlor  regelmarsig  siis  Tui  j 
Glieder  vom  Bandwurm,  und  nach  diesenH»  1 
fein  weder  mehr  noch  weniger*  1 

Im  September  1814  wurde  daher  von  naM  I 
zum  Gebrauch  des  Terpenthinöls  geschritual 
Sie  verbrauchte,  nachdem  sie  zuvor  mehnnl 
Tage  lang  Rad.  Filic^  mar.  in  Pulver  geno*! 
men,  an  einem  Morgen  nüchtern  drei  UbmiI 
Terpenthinöi,  alle  halbe  Standen  einen  VMm 
fei  auf  einmal.  Schwindel»  üebelkeit,  Hioiff 
starkes  Laxiren,    (acht  bis  neun  mal)   hef^l 

Birimaii  Acü  An«*  waran  die  »niMibii4 


—     49     — 

rirfcnngan ;  die  atbr  coptöseii  ikiie  elntcem  . 
rennen  erfolgten  Urinauileerungon  batton  den 
»kannten  Veilchengt ruch ;  anigeieert  warde 
lermale  ein  eechs  Ellen  langer  Wurm  und 
iele  einzelne  .kleine  Glieder*  Am  zweiten 
aga  nacli  dem  genommenen^  Oele  hatte  dae 
rennen  im  Anua  bereits  aclion-ganz  nachge« 
MMa;  g^^a  die  groCse  IVAttigkeit,  über  weU 
m  lie  aich  beklagte,  wnr^e  nur  ein  Valeriana* 
s^ura  mit  bittern  Extrakten,  verordnet  |l  Hi|d 
fti  dieaer  Zeit  an»  blieb  Patientin  bis  fetzt» 

10  mehrere  Jahre,  wohl  und .  .vollkommen 
A  vom  Abgange  einzelner  kleinen  Glieder  dee 
nima»   * 

Ana  dieaen»  wie  nocb  mehreijen  andern 
D  mir  hier  nicht  aufgeführten  Beobachtung 
1  ergiebt  aich,  das  Rcaoliat^  dafa  daa  Terpen« 
aOl  in  dieaer  Gabe  und  Form  nicht  nur  von 

011  Kranken  aehr  gut  vertragen  wird,  aondem . 
sh  in   den  meiaten  FSllen  ala.  ein  kiriftigea, 
ilmittd  aich  gegen  den  3andwurm  bewähit» 
d  daher  wohl  öfter,  ala  bisher,   und  bei  ro- 
sten Firaonen  angewendet  zu  werden  veiw 


roan  XXXXIII.  B.  5«  il. 


—      50     — 


IV. 
Ein      Fall 

hantiger    Brännei 

V 

mit  der  pathologischen  Anatomie» 

Von 

Carl    Trafvenfelt# 

-^     • 

Aas: 

Kortgh  Vetemkaps  Academiens  Handlingar^  för  Ar  M 
Stockholm  tryckt  hos  J.  P.  Undh^  I814.  A^.  1x6-»^ 
(Abhandlangen  der  Königl.  Academie  der  Wisseiiw 
tcn  vom  Jahr  I8i4*  Stockholm,  gedruckt  bäJit 
Lindhy  18 14*    Seite  116  bis  isg.) 

Uebersetzt  von  Dr.  Z.  Hampe^  mit  Amnerlunl' 
Ton  Dr.  J.  A,  Albtru 


JcJin  sechsjähriger  Knahe,  von  atarker  Cxtd 
tution,  ohne  Brust  auFgazogen^  war  hishsii' 
einer  eigentlichen  Krankheit 9  wohl  absr  ÖM 
grofsen  Anlsge  zu  Schnupfen,  Husten  und  V^ 
achleimang  der  Brust,  welche  UngomicUickkl 
tan  indefs  schnell,  entweder  von  adbiti  oi 
auf  die  Anwendung  eines  Brechmittals  H 
achwanden,  unterworfen  gewesen.  Gewinel 
Prägungen  konnte  er  mit  deoc  aeinem  AlMr  | 


•  ■    ■   ■■       •   .  ■  .;  » 

•■.'        ■   ■   ■         '  <    '        "■'•■# 


-r    5f  •^. 


A. 


^4ihiit:im  Stande, 'den  Kdr^ 

M  >mi[0n^ '•«la  erfoiidaMlidLJIi^i  ß^ik^  '  ' 

»tSätohe  eamsieiMm-' -  - 

■■;'V.'    ,.  •■■■  ••  ^    'TV    ■.    v-^v  1-    ^  '■:■>' ^    :\   ' 

putmty  Augoit  iStg '  tfrordtf" «»  Ik^ 
E^  Hiuteii  und  Heieexkiait*  V^£j0l«l|fr 
te  TAgei  Ettvor  eich  ii^  l^rdlen^«^ 
liid  ^KasehWitzt,  vnd  ^  hU^'tpm  Wfitdß^  ' ,  :''\ 
ler.jBiach  dem  beUeen  l!^|e>^«iiiiiallcdM       /    ' 
f!  ;eii{m  dem  Hauae  x^ebivdi^lifttta^ 
npSsn  Teracblimmerte  aloi  il|^h|^iUHlp 
▼ermiacbter  ISchleim  flefii  «ua  der  Na* 
8W<befaiid  er  eiäi^  t»tihl.*nnd  IM  wie,  ' 

Dil  hmnm^    Den  ^tw  ^eptonafber  *  1^    1  "^ 
i(m  nach  wegMi  -dem;  Sduliip£en?inälL'' 
ifknty  weicjbie  noch  im^er  stmäi!^;^ 
taem    Der  Kranke  hatte  k«&B'Fiebei^V\ 
obe  JÜiluat)  athmete  Ieicli%:die  Stimme« 
igf  aber  nichts  von  ein«m ,  firemdibitk' 
I  zn  vernehmen»  «r  beklagte  aicb  blo£i 
Nate^  welche  verstopft  War  und  wor*'        >  v 
nit  filnt  gemisdite  SchletmflnGi.  fort» 
beim  blouen  Atheknh6len  K^rte  mmi, 
ein  des  Schleims  in  der  Luftröhre^  abef 
m  Husten^   def  trotken»- ton  ttnge* 
.em  Laut  und  säimeirzhaft  warv  DiMl- 
nheit  des  Hustens  Uefs  gleichwohl  de» 
Krankheit  in  der  Luftröhre  veniiiitben* 
der  Ton  keinesweges  dem  bei  der  hau«  ^ 
iune  so  allgemein  als  pathognomoni* 
irkmal  bezeichneten  Croil|>akone  gUdb» 
er  fleber,  noch  sonst  ^e  aUgemeine    . 
im  Körper  bemerklidi  war|  weldie  so 
dig  für  das  Aufkommen  dieser  Krailk4 
»inent  die  übrigens  in  dieser  Zeit  nir« 
^ek  zeigte  und  gewöhnlich  um  diM#    , 

Da 


—    6» 


lahreszvit  Aicht  za  henrschttn  pflegt.  (')  .  b 
warda  ein  Brechmittel  verordMC»  wefiilietAi 
Menge  Schleim  fortschiffte  und  auf  den  Stikl 
ivirkte*  Zehn  Gran  hepar  sulphurU  wmte  ah| 
Tier  Stunden  gereicht ;  (*)  dabei  Fulabideraii 
Einathmen  warmer  Dampfe  von  Fliedcibi 
mit  £s8ig9  durch  Mund  nnd  Naae  i 
Da  der  verdächtige  Ton  dea  Hnatsna  beitiUJi 
fortdauerte,  so  mnfaten  6  Blutigd  und  liiaei>| 
her  ein  Zugpflaster  auf  die  Tracliea:  appüdtj 
werden»  welches  die  untera  swai  Diitiald»^ 
aelben  bedeckte.  (^) 

Den  7ten*  Der  Kranke  hatte  vnkmAiß 
Nacht  einen  Eratickungsan&U  erlitten  und  BHsj 
te  eich  am  Morgen  durch  den  Schnnpfen  ■! 
den  Schleim  in  der  Luftröhre,  der  beim  AtlM^] 
holen  laut  knisterte,  sehr  beMdiweitt '  Er 
deshalb  wiederum  ein  Brechmittel^  welchniiäj 
aehr  erleichterte.  Darauf  befand  er  eidi 
lieh  wohl,  jstand  auf,  und  wurde  nicht  Tiihliilit] 
herum  zu  gehen  und  an  ein  offenea  FensNrflj 
treten.  Drei  Gran  Calomd  alle  drei  Stnntap] 
nommen,  bewirkten  verschiedene  Stnhlga|i|ar9 

Den  8ten«     Die  ErstickungerafSUt 
sich  in  der  verflossenen  Nacht  TerachiedeD^ltt] 
eingestellt,  und  mit  dem  Husten  weren  ftAdt] 
einer  losen,  aber  zusammenhangenden  Haiti 
geworfen  worden,  wodurch  nun  die  Natur 
Krankheit  gegeben  war«(^)  --^  Anfaer 
hin  angegebenen  Ton  des  Hustens  und  der  i 
serkeit,  bemerkte  man  übrigens  keinen 
wohnlichen  Laut  beimi  Einathmen»  kein 
kein  beschwerliches  Athmen  oder  so&atigas] 
befinden;  jedoch  war  Mattigkeit  bemerkbiiy' 
Efslust  vermindert  und  die  Zunge  nuaiii« 


•—    ÖS    -- 

6  wurdoi  mm  zweiten  Male  Blatigel  geaetztf 
ft  der  Kranke  achwach  war  und  ein  allgemei- 
ee  Aderlab  wegen  dea  Mängela  an  Reaction 
n  Gtfilaayitem  für  minder  wirksam  gehalten 
orda  ala  ein  lokales«  Zugleich  wnrde  mit  dem 
ilomeln  zu  5  Gran  pro  dosiy  und  der  Schwe« 
lieber  fortgeCahren*  C)  Gegen  Abend  stell« 
n  eich  einige  Erstickungstnfalle  ein,  zwischen 
nen  der  Kranke  aufser  dem  Bette  blieb  und 
;li  nicht  aehr  übel  befand« 

Den  Qten«  Die  Nacht  war  aehr  unruhig 
weaen,  die  Erstickungsanfalle  hatten  aich  oU 
iaderhoki  verschiedene  Stucken  Haut  waren 
%ehuatet  worden  f  und  jetzt  erat  ward  Fie- 
r  nnd  Uebelseyn  bemerklich  und  der  Kranke 
alete  im  Bette  bleiben«    Die  biaherigen  Mit- 

wurden  fortgesetzt  |  allein  daa  £inathmen 
n  Oimpfen^  gegen  welches  sich  der  Kranke 
lon  aeit  dem  ersten  Erstickuhpanfalle  ge- 
irrt hattet  konnte  nun  gar  niät  mehr  be- 
utst werden,  indem  er  mit  der  gröfsten  Anf« 
Borkeamkeit  allem  auswich^  wjls  man  dem  Mun« 

ond  der  Nase  in  dieser  Absicht  niherte«  Die 
ine  waren  in  beständiger  Unruhe  und  die 
ge  des  Körpers  mnfste  oft  verindert  werden ; 
ein  auf  Befragen ,  ob  ihm  etwaa  schmerze? 
meinte  er  es«  —  Eine  niedrige  und  zurück« 
bogene  Lage  dea  Kopfes  schien  ihm  am  he« 
ematen  zu  se3m.  Diesen  und  .die  folgenden 
Ige  nahmen  die  Symptome  beständig  zu  und 
r  Tod  erfolgte  am  i  iten  des  Morgens.  (') 

LeUliMnöffnungw 

Aeufserlich  war  die  Luftröhre  mit  den  sie 
Bgebenden  Theilcn  natürlich  aoaaehend«  Hirn 


-    54    — 


eint  der  grofsen  Broncbialdr&seny'  wekhe  *& 

Luftröhrenästt  r^ht«ri«lts  begleiten ».  war  tw 

der  Grobe  einer  Hadelnubf  luirt|  und  cnthiik 

einen  kalkartigen.  Stoff»    AU  man  die  LoiMlKi 

öffnete 9.  fand  man  die  obem  zwri  Drittdd» 

aelben  bis  in  die  JRima  gloUidis  mit  «Im 

^eifsgelben  Scbleijn  (^)  von  ungleidier  Didu^ 

welcher  mit  Hauttheilen  (wie.TOrhin  «u^d» 

etet  worden)  verinischt  war*     Unmittelbar  w 

ter  dem  Kehlkopf  nahm  man  an  der  Umn 

Sisite  dei^  Luftröhre  eine  Hant  wahr^  welche vp 

der  eigenen  Schleimhaut  deiraelben   leicht  |» 

trennt  werden  konnte.    Nach  ob«n  za  warib 

dünn,  und  von  lockerem  Zu8amiDonliaii|^aiiB 

jedoch  bis  zum  untern  Drittel  der  LaiMhi 

an  Zähigkeit  und  Festigkeit  Ea»  wo  ihrelÜBki 

jfast  eine  Linie  betrug,  und  sie  einen  QjStkn 

%\x  bilden  anfing,  welche  die  Höhle  der  Ub*| 

iröhre,  die  Bronchien  und  deren  Aeiteübaol 

auskleidete  und  eine  solehe  Solidität  hatt%  drfl 

ein  Stuck,  wie  ea  auf  der  Kupfectafel  ab|# 

det  ist,  auf  einmal  herausgezogen  werden kn» 

te»    Die  Haut,  welche  weiEs  war^  kette  ^tim\ 

oäex  fibrae  longitudinal^Sf  wie  auf*  der  Iif 

fertaiel  zu  sehen,  am  deutlichsten  enEihrfff** 

Sern  mit  der  mcmbraua  mucosa   der  LufiÄnl 

in  Verbindung  stehenden  Seite  erschieneik  Dil 

innere  Seite  des  Cylinders  war,  w«Digersdilklt| 

und  glatt,  mit  Schleim  überzogen«  DieScUe»] 

haut  der  Luftröhre  selbst  hatte  ihre 

Farbe  und  Ansehen ,,  blob  die  liinteie  Wiilj 

schien  ein  wenig  roijhu     Die  linken  LnBgn 

Ton  anfsen  gesund  aus  und  die  Haut  war 

tief  in  dieselbe  eingedrungen;  allein  die 

li^ar  braunroth  und  fmit  Blut  dorchaDS 

,  ioUt  (plodqyafd)  (a),  und  inrie  mn  d« 


«« 


-    ft5    - 

der  Plennip  mit  welcher  sie  an  der  vordem  Sei« 
tfl^  beiODdera  an  einer  Stellei  Terwachaen  war, 
trennte^  flob  ein  Eiterjoder  eiterartige  Ljmphe 
Iiervor,  von  derselben  Beschaffenheit ,  wie  die 
im  obem  Thell  der  Trachea  befindliche.  C'^) 
•El  echien  deutlich»  dafs  diese  Materie  aas  den 
Bronchialästen  komme»  (^')>  welche»  wie  die 
Lunge»  hart,  auijgetrieben»  und  bis  in  ihre  Mün- 
dungen damit  angefüllt  waren«  Der  rechte 
grobe  Lnftröhrenast  sowohl  wie  seine  Verzwei« 
•gnngen»  waren  bedeutend  enger  und  kleiner 
wie  gewöhnlichf  Die  übrigen  £ingeweide  der 
Bnisl  hatten  ihre  natürliche  Beschaffenheit. 

Obschon  die  hautige  Braune  in  Schwedei^i 
eelten  ist»  so  ist  die  zeitige  Erkenntnifs  und 
Bülfe  dieser  gefährlichen  Krankheit  gleichwohl 
eteta  ein  wichtiger  Gegenstand  der  Aufmerksam« 
keit  der  Aerzte;  und  deshalb  möge  es  mir  er- 
laubt eejrn»  dnige»  durch  dion  oben  erzählten 
!Fali  veranlabte  Anmerkungen  beizufügen. 

^  Häufigkeit  der  Krankheit^  Diese  Krank« 
bdt»  welche  man  zuerst  von  dem  italienischen 
Arzte  Ghisi  ( ^ )  im  Jahr  174g  richtig  beschrie« 
jben  findet»  scheint  in  Schweden  vor  »761  nicht 
Jbdeannt  gewesen  oder  nicht  beobachtet  wor« 
den  zn  seyn«     Damals  und  in  vier  darauf  fol« 

0)  Ich  nehme  mit  Hm.  Prof.  GadeÜuM  die  Benen« 
nung,  blodqvafd^  für  den  Zustand  der  Lungen  an, 
wo  sie  vom  Blute  aufgetrieben  sind^  oder  dasselbe 
gleichsam  in  sie  infiltnrt  ist. 

h")  Martino  Ghisi\  Lettere  ia  Crtmona  174g.  Auch  in 
BeriTuts  Theatr.  tab.  Lond.  i6',6.  S.  53  wird  die- 
ser Krankheit  schon  erwähnt.  —  Tiäpii  obss,  med, 
X.  IV.  C,  9  und  Mem.  de  tAcadan.  duSeitncci*  6 
Farii.  1746^  $•  157  und  274^.  d»  ^^ 


-     56    - 

{enden  Jahren  herrschte  eia  (n  Stodiholini  ih 
Upsala  und  mehreren  Orten  von  Dplandi  l» 
ionders  in  Rasbo  und  Fonbo  epidemisch.  Kia- 
deri  vom  zartesten  Alter  bis  sa  8  ttnd  lo  lA 
reii»  wurden  davon  befallen  i|nd  eMtben  la 
ftten»  längstens  5ten  und  6ten  Tege  nach  ik 
rem  Anfange*  (  ^  )  Femeir  hat  eich  die  buk 
heit  mehr  oder  minder  häufig  gezcAgt:  imXM- 
mar  Lehn  1761;  (<^)  in  Südernaannlapd  i'fil 
bis  1766  und  einzeln  1767  und  t768(s);ie 
Kupferberg  Lehn  1761  -^  i'jSfh  ^tn  Jahr  i^ß 
waren  aber  nar  2  Kranke  dieser  Art  bemeil 
worden  (/);  aus  Falu-Lehn  ist  aimr  ein  W 
spiel  vom  Jahr  1767  bekannt  (^);  1771  ud 
1772  war  die  Krankheit  abermals  in  StockUe 
herrschend  (  ^  ) ,  allein  seit  dieser  Zeit  ist  il 
eigentliche  häutige  Braune  so  selten.  inSdni» 
den  geworden»  dafs  man  nicht  mehr  als 
einzigen  Fall^  aus  Nerike  1 800  (  <  )»  tron 
Arzte  oder  in  sonst  zuverlässigen  BeriditMi  ail> 
geführt  findet« 

s)  Rosehstein  om  Barn^ukd,  3  Vpl.  £L  42g«  «»  Rtf' 
dtes  grad.  dUput.  de  Angina  infantum  17641  ass 
dem  Präs«  des  ProL  AuriviUi4  —  Berätetüer  i^mk 
Medicinal  -  Verket i  inlätnnade  tiü  Jl4  CoiLBL 
it*  1765«  8.  14;;.  an«  221«  Btrtutttt^r  tiü  Hb« 
Su  om  Mtdicirud*  Verktts  tiüuand  ^  in  iff^ 
6*  58* 

irf)  BerätieUer  om  Medicinal^Verket^  tr»  X765«  8»  1{S 

4)  Dieselben  ////  RiAs*  St*  tn  1769.  S*  isg* 

f)  Daselbst  S.  g.  Rosenstein  a«  a«  O«  430« 

g)  Let£taag6fahrte  Berätt,S*  300« 

K)  K.  S?.  VetcnsA.  Acad.  Händig  177a.  VbL  XZOA 
5.  S.  332*  344. 

i)  Berättelse  tili  KongU  College  Mtdic  e/  £  ASV» 
mann^  LäA.  och  Nat*  JForsk*  XIY«  S«  197«. 


—     67    •- 

Dcmohitgeachtet  ist  €i  gewICiy    inta  die 

Krankheit  hier  in  Stockholm  sowohl i  als  aaf 

dem  Lande  bei  dem  einen  oder  andern  Indi« 

Tidunm  sich  zeigt,  obschon  sie  nicht  beobaich« 

tet  oder  Geschichten  davon  mitgetheilt  werden« 

^    Aofser  dem    von  mir  jetzt  angefahrten  Bei* 

^    spiele^    weib  ich  noch  mit  'Sicherheit  von  ei^ 

..    nem  andern  voriges  Frühjahr  hier  in  der  Stadt 

jj   etatt  gehabten    Falls,    welcher  hitziger,    aber 

/  eben  so  unglücklich  ablief«      Ferner  habe  ich 

^    in  den  16  Jahren,    dafs  ich  die  Heilkunst  hier 

„    ansübe,    die  Krankheit  bei  vier  Kindern  und 

1'    xwei  erwachsenen  Frauenzimmerny  von  fi5  und 

50  Jahren,  beobachtet,    wo  von  den  erstem 

2wei  mit  Tode  abgingen«      In  den  Berichten 

über   die  Jahrszeit  *  Krankheiten  in   und   uti^ 

Stockholm  wird  angeführt,  dafs  die  Krankheit 

bei  einem  oder  dem  andern  Kinde,  und  selbst 

bei  einem  Erwachsenen  von  30  Jahren  beob« 

gchtet  worden  sey. (^) 

In  wietem  verschiedene,  unter  den  Namen 
-  iron  angina  gangraenosa  beschriebene  Hals« 
krankheiten  ( ^)  bei  Kindern  und  Erwachse- 
nen mit  der  hiutigen  Braune  oomplidrt  gewe- 
sen eind  oder  nicht,  ist  schwer  auszumitteln, 
V0T2aglich  da  die  angeführten  Krankengeschich- 
ten nicht  immer  durch  die  pathologische  Ana« 
tomie  ins  Licht  gesetzt  werden* 

Man  kann  diesem  nach  für  gewils  anneh« 
men,  da£B  die  häutige  Bräune  in  den  letzten 
go  Jahren  weit  seltener  in  Schweden  (gewesen 

A)  SvemM.  Lak.  Sällsk.  Handh  1.  Bd.  ä.  H.  l.  2. 

t)  Btrgii  Försök  tili  de  i.  Sveri^e  gitngbara  SJukdofharM 
utröriaridet  S.  36«  —  Berättelser  om  Mtdicinal*'  Ver* 
Aet*  ir*  1769«  S«  279«  —  Kongt,  VetensA*  AccuL  H, 
1790.  S.  310«  —  IMA»  och  iHai*  ForsA*  V»  6»  360* 
IX«  S.  5^.  73« 


—     58     — 

Ist  9  ila  Torher,  tmd  dafi  bim  sich  blot 
disch  taigt,  wie  aadi,  dab  aie  keine« W4 
eine  Krankheit  angesehen  werden  kdna 
hier,  und  wenn  man  Schottland  ausnimi 
•den  Meeresküsten  anderer  nördlichen 
Torzüglich  einheimisch  say»  wie  rinige  l 
'ten('^),  sondern  in  Frankreich  und  dei 
Echen  Dentschland  häufig  erscheine^  nnc2 
in  mildem  Klimaten  und  weiter  ina  La: 
ein  entstehe,  (f^) 

In  Ansehung  der  prädisponirenden 
ehen  der  Krankheit^  bestätigt  der  vorli 
Fall ,  was  man  so  oft  bemerkt  hat  ^  dab 
Kinder  eher  daron  befallen  werden^  als. 
che,  und  dafs,  aus  derselben  Ursache» 
Knaben  als  Madchen  daran  sterben4(o') 
indem  oben  erzählten  FalJe  statt  findeni 
en^erung  der  rechten  Bronchie  und  ihn 
Istelungen,  welche  4m  gesunden  Zuatan 
Vorwartsbeugen  des  Kopfes  behinderte, 
sicher  hier  als  ein  bedeutender  prädispo 
der  Umstand  betrachtet  werden,  ('^)  i 
verdient  eine  aufmerksame  Untersnchnn 
nicht  in  der  Conformation  der  Theile 
sowohl»  wie  in  der  Constitution  und  I4 
weise,  Ursachen  der  in  manchen  Familie 
jsen  Geneigtheit  za  dieser  Krankheit  ata 

m)  Dr.  Albers  über  d«ii  Croup.  Leipaig^  igo 
Herren  Albers  und  Jurim's  Mem^  in  Stm  R 
sur  les  ouvrm  €nvoy.  au  cone,  s*.  /•  Croup^  —  Q 
Essay.  S.   i4* 

^)  Dr^  HössacA's  Anm«  im  Stryps/uAan^  Spm.  iäJt^  1 
Handle  iit  Bd.  2.  H.  S.  185. 

%t)  Rapport  sur  les  ouvr,  sur  le  Croup»  Sv,  fäk.  i 
H,  1.  Bd«  2«  iL  8«  ^53^  163%   r^    €Aefne  a« 


—    59    — 

» 

^ttt^f  (P^  vnc'  ob  fi«  nicht  von  Anneckung 
herrühre»      Dafs   die   Knnkheit   insbesondere 
Kinder  unter  lo  und  12  Jahren  befalle,    deb 
^eit  bei  den  ütem  wenig|nr  gefährlich  sej,    ala 
.bei  den  zartem»  und  bei  Erwachsenen  die  we- 
*nigete  Gefahr  dröhe^  atiaunt  sowohl  mit  mei- 
ner eigenen,  als  mit  Anderer  Erfahrung  überein. 
Die  Ansteckbarkeit  der  KrankheUf  welche 
von  den  mehrstenin  Zweifel  gesogen  wirdy(?) 
habe  ich  eben  so  wenig,  weder  bei  dem  vor- 
hergehenden, noch  andern  mir  bekannten  Fäl« 
leUf  Uraache  gefunden,    anzunehmen*      Drei 
Geedftwister,    l,   3  und  8  Jahr  alt,    umgaben 
stete  ihren  kranken  Bruder,    und  blieben  im« 
mar,  ohne  ailtn  Nachtheil,  in  demselben  Zim« 
mer*     Dennoch  sollte  man  in  dieser  Hinsicht 
Voreicfatigkdt  empfehlen,    besonders  wenn  d\e 
-Krankheit  epidemisbh  herrscht,  und  die  gesun- 
den Kinder  auf  jeden  Fali  aue  dem  Kranken- 
wmmer  entfernen«  C  ^)« 

BeschaffenheU  der  Pseudomemhran  und 
ihre  Entstehung^  nebst  Eintheilung  der  Krank» 
keU^  In  dem  oben  angeführten  Falle  glich 
die  Haut  derjenigen,  wovon  in  der  Abhand- 
lung der  R«  Acad«  Beispiele  angeführt  werden, 
jwo  sie  auch  inKien  beiden  daselbst  erwähnten  Fat- 
Hb  pure  Festigkeit  bis  zu  unterst  beibehielt;  an- 
dere iiaben  dagegen  gehinden^  dafs  sie  in  den 
Bronchien  von  loserer  Textur  und  in  dem  Vei^ 
hältnila  an  Solidität  abnehme,  als  sie  tiefer 
in  die  Lungen  sich  erstrecke,  so  dafs  üe  bei 
dem  Versuch,  sie  aus  den  Zweigen  der  Luft- 
röhre hervorzuziehen,  nichtzusammen  halte.(  ^'j 

p)  Cheyne  a.  a.  O.  S.  30  u.  f. 

g)  Srn  läk.  Sällk.  H.  a.  a..O..S^  165^ 


-.     6(1     — 

Ztirolge  der,  vom  Hrn«  Prof.  Sarzelim 

Bleuten  Untonachnngenf    warde  sie  nii 

ein  veränderter  oder  infpiiiirter  Schieb 

Eitert  sondern  durchtai  mit  der  Natur  d 

i^eria  ßhrosa   dee   Blatei  identiedi    bef 

lind  als  ein  durch  die  Entzündung  der 

entstandenea  Produkt::  dei  Blatea^     weld 

farblosen  Gefärse  auf  der  Oberflache  der  Sc 

haut  der  Luftröhre  als  unverändertes  Bl 

ier  aushauchen  9    deuen  FaaerstoGE  dorc 

Zutritt  der  Luft  beim  Atfaemholen  cos, 

was  jetzt  aufser  allem  Zweifdl  ist.  (  ')  ('^ 

Versuch«  iTC^elcber  von  Ls  Saessy^{^  ^  )  Jitrin 

besonders    Albers  (2^).  angestellt    worde 

durch  welchen,  vermöge  euyer  künstliche 

znng  der  Schleimhaut  der  Luftröhre^    I 

benden  Thieren  eine   Entzündung,    dei 

Membran  und  andere  dem  Croup  gleic 

Phänomene  zu  Stande  gebracht  wurden« 

gen  gleichfalls,    dafs  die  Haut  nichts    v 

nige  meinen  (^)i    ohne  Entzündung  e 

hen  könne« 

Man  kann  daher  mit  Gewifshett  a 
men«  dafs  die  im  Croup  erzeugte  Haut 
eine  Folge  der  Entznndong  sey«  obschon 
Entzündung  mehr  oder  minder  beme 
m^hr  oder  minder  örtlich  seyn  kann,  w 
gen  mir  die  Eintheilung  der  Krankheit  in 
oder   catarrhalische  und  acute«    am  natni 

#)  Berzelii  Diurkami  11^  S-.  32^«    —    Cheyrm  äi 
S.  IS*  20«  —  5c«  LäA.  S.  H*  a«  t.  O.  S.  137. 

i)  Gott«  gelehrte  Ansoigeii»  1811. 5.  107« 

u    Rapport  —  1.  /.  Croup f  ^p*  Läk*  $*  H»  Kt  t«  i 

153»  165*  172- 

v)  Albers  krit.  Bemerk«  gegen  eine  Receas«  6m  J 
G*  R.  Beim.  ISIO.  S.  35.  44« 


•MD  8cheiAr«('0  B«m  Schnnpfcniaben  wir 
mn  Beiipidy  wie  wtnig  eint  catirrhaliiche  Af« 
fictiop  im^anzen  Systeme  wahrnehmbar  ist»  ('  ^) 
Ilie  Eintheiliizigtbenennang  von  itheniidi  nnd 
eitheniich  (if)  ist  weniger  genngendf  weil,  wie 
bk  dem  Torliegenden  Falles  im  catarrhalischen 
Crmipf  bei  einem  starken  Subjekte  der  Zu« 
stand  ethenisch  sejn  kann;  und  der  Schwache« 
smiaady  welcher  g^en  das  Ende  der  Krank« 
heit  durch  das  beschwerliche  Athmen  und  die 
asengelnde  Sanrnng  des  Blutes  stets  hervorge« 
biadit  wird,  beweis ty  dela  man  den  Charakter 
der.  Krankheit  als  asthenisch  nicht  bestimmen 
könne»  C^)  Da(s  Krampf  hinzutritt^  und  in« 
cwiächen  den  Kranken  erstickt »  bevor  sich 
noch  die  Haut  gebildet  hat»  kann  sich  bei  bei* 
Am  Arten  ereignen*  Die  Einthetlungsart  in 
jtngina  laryngeOf  traekealis  und  bronchiaUs 
ist  noch  weniger  passend ;  dies  leuchtet  sowohl 
ans  dem  oben  beschriebenen,  als  auch  aus  vie« 
len  andern  Fallen  ein»  wo  die  Krankheit  alle 
dftf  >  oder  die  eine  und  die  andere  dieser  Ab« 
tibeilungen  in  sich  begreift^  und  zugleich  mehr 
oder  weniger  mit  einer  pneumonischen  Affec« 
tion  complicirt  ist»  Da  es  aulserdem  sehr 
•chwer  ist»  durch  die  Symptome  zu  unterschei- 
den» welche  von  diesen^Anginen  man  vor  sich 
Jube»  nnd  ob  also  die  Tracheotomie  anwend« 
bar  sej  oder  nicht»  so  ist  sie»  selbst  in  Hinsicht 
auf  die  Behandlungsart»  vpn  geringer  Wich- 
tigkeit» C«) 

Ueber  die  Zeit»  da  sich  die  Pseudomem« 
bran  bildet»  sind  die  Meinungen  verschieden» 
weil  die  Secretion  in  demselben  Augenblick» 
wo  die  Entzündung  anfängt »    bald  nicht  eher» 

w)  Alb$rs  Man. Sv.  IM.  S.  H.  r.  a.  O.  157. 


^    6»     — 


als  im  letzten  Sudiam  der  Ktinkhel^  ^ 
Ilosack  {^')  do  Purulthtum  nenat»  aid 
bilden  beginnt.  (' ')  DaCs  die  Haut  vorh^ 
•ejy.  \i>enn  der  Croupalton  wahxnebmbar 
bt  wahrscbeinlich;  aliein  daf«  aieancli  e^ 
ohne  dab  dieser  Ton  gehört  werde»  bi 
der  obige  Fall;  und  in  den  Fallen»  wo  dei 
erat  gegen  das  £nde  der  KranUieit  vcn 
xnen  wird,  ist  die  Haut  Termuthlich  achon 
her  gebildet*  (^<*) 

Zuvtrlässighßit  der  3ymptotn&^  In  vtt 

Falle    \^aren  die  Symptome  anfangs  bla 

tarrhaliach,  als  Sclinupfen  und  Heiaerkdt» 

ungewöhnlicher  Laut  wurde  gehört»  nura 

der  .üinatandy  dafa  der  Huaten  bei  loaem^  i» 

Luftröhre  röchelndem,Schleim  trockenund  M 

war,  gab  znerat  VeranlassungjJdiejNatiujder  tn 

heit  zu'Termuthen»   und  xiidtt  der  Too 

Hustens^  welcher  auE  keine  Welae  dem  lo 

besprochenen  und  ala  pathognomoniadisi 

eben  während  dem  ganzen  Verlauf  der  Kr 

heit  betrachteten  Croupaltonei  ahnHchwir. 

Foussin  (y)   bemerkt»    dafa.  der   Hah&a 

(^Tuppläteti)    aich   oft  nicht  früher   oScnl 

ala  am  £nde  der  Krankheit»  wenn' keine  E 

mehr  möglich  ist;  und  der  Ton  mirangaß 

Fall  zeigt  eben  ao  die  Unzuverlasaigkeit  d 

Symptoma»    ala  pathpgnomoniaches»    ^ 

ganz  imd  gar  fehlen  kann(^.');  Auf  husten 

Hantpartikeln»  Eratickqngaanfalle  und  Za 

werfen  dea  Kopfea»  nebst  der  Schwierigkc 

athmexi  bei  Torwärta  gebogenem  Halae» 

sichere  Zeichen ;  allein  aie  entatehen  wihrK 

x)  Albers  Ment, H^iacis  Amn.  S.  S^i  l 

H,  a,  a.  O.  S.  160.  190. 

|)  Journal  di  ilf^fibc*  l%iu  S»  346» 


-    63    - 

lieh  nldit  eher«    als   bii  di«  Membran  jcbon 
gebildat  ist,  und  gegen  das  Ende  der  Krankheit» 
Hwilnng*     Da  die  Diagnose  hier  dieselben 
UnTollkoiumenheiten  darzubieten  scheint^  wie. 
"hmax  Hydrocephaius  intermup  so  dafs  man  die 
patbognoinonischen    Symptome    nic)&t    frqh^ 
nenrortreten  sieht»  als  bis  die  Heilang-^mäg« 
lieh  ist,  (^^)  so  ist  es  zuträglieh,  bei  ^^«f^ten 
Gelegenheit,   wo  man  einen   ungewöhnlichen 
Ton  des  Hustens  u«  s«  w.  bemerk t|  sogleich  alU 
gemeine  und  örtliche  Mitt^  anzuwenden,  wenii, 
die  Cur  gelingen  soll*  .»^In  Ansehung  der  Üq^ 
sidherheity  ob  sich  dif^Pseudomembran  schon 
gebildet  habe,  und  wiei)  ihre  Bildung  gemei- 
niglich mit  dem  Eintritt  der  Entaöndung  gleich« 
seitig  beginnt,  so  kann  man.  allgemeine  und 
lokale   Blutentleerungen    der  Anwendung  des 
Brechmittels  Toranschickenv  Torzüglich  da  die 
Bdundiung  eigentlich  auf  die  Hebung  der  Ent* 
zondung,    wodurch  der  Bildung  der  Haut  su« 
vorgekommen,  oder  ihre  Vollendung  verhindere 
wird,  aber  nidit  auf  das  Ausbrechen  oder  Ans« 
husten  der  Membran  selbst,   ausgehen    mufs, 
da  durch  das  letztere  höchstens  die  kleinen  Jo* 
Sern  Stücke,  die  imLarynx  und  ihm  zunächst 
sitzen,  herausgebracht  werden  können;  und  ob* 
echon  ich  mit  Mbers  (')  nicht  durchaus  ver- 
neine, dafs  eine  E>:pectoration,  welche  der  Form 
und  dem  Aussehen  nach  der  Luftröhre  gleicht, 
jemals  statt  finden  könne,    so  glaube  ich  doch 
eher,  dafs  die  von  Sömmering  (^  beobachtete 
Selbstheilung,  durch  Verwachsen  des   Concre- 
ments  mit  der  Schleimhaut  der  Luftröhre,  ge- 
iRrissarmafsen  statt  habe.  (^*)    Wagen  der  mehr 

^)  Albers  Mem.  ^  —  Sv.  Läk.  S.  H.  O.  5.  liu  a.  t. 
«0)  AlbiTi  Kritik»  Semszk«  S»  a^ 


-    64    - 

oder  weniger  tUrken  pneumoidecheii  Znl 
Tv^elche  so  oft  (^^)  beim  Croap  eich  za  c 
nen  pflegen,  ist  es  gleichFalls  sehr  pmCiUch 
Cur  mit  Blutlassen  tu  beginnen.     DaCsin 
catarrhilischen  Croup  die  Ent^itndnng  und 
mation  der  Haut  vorhanden  seyn  kann, 
im  obijgen  Falle,  ohne  eine  fönderltcke  I 
tion  inä  ganzen  Systeme  zu  bewirk en^  und 
die  Ctiir  bei  der  geringsten  Vcranlaeeung 
Blatentleening  anfangen  und  haupteachliä 
darauf  gründen  müssen  zeigen  die  chronisi 
Catarrhalhnsten,  vrelche  bei    gewieeen  VI 
rungsbeschafFenheiten   jBÜtatehen,    wo   in 
Ton  drei  Wochen  daa'-^derlafs  zuweilen 
bis  viermal  wiederholt  werden  muG^  bevor 
Husten  sich  legt  und  daa  Äthemholen  Imc 
vor  sich  geht.      Das  Blut  zeigt   hier   jeda 
eine   Entzündungsfaaut ;    und  da  hier  ein 
bedeutendes  Lnngenleiden,  ohne  ein«  Wirk 
auf  du  Ganze^  vorhanden  seyn  kann ,  ao  k 
aich  dieä  eben  sowohl  bei  einer  örtlichen  I 
Zündung  der    Luftröhrenhaut    ereignen, 
nehme  daher  für  ausgemacht  an,     dafs, 
zum  Ziele  zu  gelangen,    die  Bluten tleerni^ 
hinlänglich  stark  und  selbst  wiederholt  werd 
müssen«       Bei  sehr  zarten  Kindern ,    wo  ( 
Ader  am  Arm    nicht    wohl    geöflFnet    werd 
kann,  verdient  Herrn  Hosacks  Rath  versucht 
werden,  eine  Vene  auf  dem,  Rücken  der  Hi 
au  öffnen.  (**)    ' 

Calomel  C<^0    ^^^  gewils    das    hauptiac 

hb)  Hosacks  Anin.  «^  —  Sp,  Lok.  S,  AI  a.  a.  0. 

€c)  Autenrieth  stellt  als  Princip  fAr  die  Bc]iiiidIiiB| 
dieser  Krankheit  auf,  das  Yiiceral- System  xofl 
2ker  htftigeu  und  plötzlich«!  Wirkiamioit  su  a 


—     65     - 

kfast«  Hailmitttl.      Sollte  et  daher  nicht  so 
gegeben  werden  müMen,  dufs  p$  Speichelflab 

^^edken,    um  dahin  di«    Irritalyilkilt  des  fcaniea 
Xörpm  SU  coBcentrireDy  deren  DeterrainatiMi  auf 
die  «(.ejpirationsoTe&at,  nach  seiner  Theorie^    4as 
Wesen  der  KtanKneit  animachc«     Er  vrendet  da« 
lier  den  Mercur  lo  lan^e-  an,    bis   eine    heftig« 
Diarrhöe  mit  Abgang  eines  fibelaussehenden,  dunr 
iLelgrfinea  Schleinst  sich  einfindet»  nnd  ^iebt»  um 
diese,  nach  seiner  Meinung,  kritische  Äbsondeiung 
«a  befördern«  zugleich  Efsigklystire,      So  hat  «v 
meinem  Gtide  Ton  fünf  Jahren  binnen  14  ficnnde^ 
40  Grau  Calomei  und  30  Kl^'^niere,  wovon  jede« 
sechs tehalb  ErsIöfFel  roll  Essig  enthielt»  begeben* 
^Ungberg  .S,  dessen  Afhandi,  om  merfkuriae^metUig 
hurtiga  och  drisriga  anvarrdaruU  i  angina  potypoitit. 
ül  der  Btbliotfu  für  Latger^  4  R.  nad  receiu^    Sf^ 
JLäA,  S,  Hand/.  4«,  B«   1.  St. :  sieht  ^  Blutentlee*' 
-    rnng  nicht  fttr  hinlänglich  an»    die  Nesgttnp;  de« 
ShiteSy  plastische  Lymphe  zu  bilden,   bedeutenÜ 
mu  Terminderny  sondorn  glaubt,  dafs  die  erste  und 

■  «ngelegentlächste  Indication  bei  4m*  Kui:  —  di« 
Binfemasse  zeitig  so  zu  verändern,  dafs  sie  nicht 
«a  sehr  viel  Lymphe  in  die  Luftwege  absetze  -^ 
am  besten  durch  den.  Mercur ,    in  ninl&nglitfhen 

•  Dosen,  und  um  das  Laxiren  zu  verhindern,  mit 

Opium  versetzt,   erreicht  .werde.  (^*)      Er  giebc 

\    «ile  Stunden,  oder  alle  zwei  Stunden,  1  Gran  Ca« 

lomel   mit   einem  oder  zwei  Tropfen  LßudaTium^ 

und  hat  gefunden,  daffs  10  bis   10  Gran  im  allge* 

.  meinen  hinreichend  gewesen  sind ,  das  Fieber  za 
heben  und  die  Krise  zu  befiürdern. 

Obsohon  derselben^  Ueberxengnng  mit  Hrn« 
JT.  in  Hinsicht  der  zeitigen  Anwendung  des  Mer* 
Jeuts  in  dieser  Krankheit  und  der  Art  rhn  zu  se» 
f>en ,  glaube  ich  doch,  nachdem,  was  vorhin  Aber 
^e  Entstehung  und  Natur  derPseudomembran  und 

'-aber  die  Heilung  der  Krankheit  aYigefflhit  wor* 
^en  ist,  dafs  örtliche,  nnd  vorzüglich  Ül^enieiney 
Blutentleerungen  dem  Gebrauch  aller  andern  Mit* 
tel  vorausgeben  müssen,  und  dafis  auf  ihre  Wir* 
'kungy  der  Bildung  der  Hant  vorzukommen,  WHsit 
sicher«:  gerechnet  werden  kann,  als  auf  die  Ei- 
genschaft des  Merlturs,  di«  filutmasse  zu  Ttr« 
äiider^ 

Jounu  XXX  Xm.  B.  3. 5u  E 


-     66     - 

erregt,  und  in  dieser  Absicht»  wegen  des  I 
kirenSy  mit  Opium  tu  versetzen,  und  lid 
in  kleinen,  wiederholten  G&faen  zu  geben  sq 
«Is  in  starken,  mit  langen  Intervallen? 

In  Hinsicht  der  Wirknng  .des  wannen] 
ties  auf  die  Ausdonstui[ig  luid»  vorzüg^ch  I 
Kindern,  anf  die  Vermindemng  der  Geacbti 
digkeit  des  Pulses  und  der  Heftigkeit  desfi 
bers,  scheint  mir  dieses  Mittel  wibrotd  ä 
ganzen  Verlaufes  der  KranUuSt  AnweDdii 
zuverdienende^) 

Das  Einathmen  von  Essir-  tuid  Wm 
bämpfen  («^)  und  andern  Lnftarten  mag  i 
Anfange  nickt  ohne  alle  Wirkung  aejn»  M 
f  uf  ihre  iogenschaft,  die  schon  formirte  Mm 
bran  auflösen  zu  können,  kann  man  anfU 
nen  Fall  rechnen,  besonders  da  Kinder  iW 
"«^enn  sich  die  Beängstigungen  einfindtn  aa 
die  Haut  sich  gebildet  bat,  mit  grofeer  Sof|bl 
sillem  ausweichen  I  was  ihrem  Munde  odsrA 
ver  Nase  in  dieser  Absiebt  genähert  wird,  all 
man  nicht  im  Stande  ist,  dieses  IVIlttel  auf* 
dere  Art  nutzlich  zu  m jachen,  als  indem  aifl 
die  Luft  des  Krankenzimmera  damit  scbwiH 
gart.  (^') 

Nach  dem,  was  vorhin  über  die  EhA/t 
lung  der  Krankheit  gesagt  worden  iat^  kioaH 
nur  wenige  Fälle  geben,  wo  die  Tracheotofflii, 
Hülfe  bringen  kann,  noch  weniger  wo  deij 
Operation  bei  Zeiten  indicirt  wird»  ('*)  (^ 


dd)  Hedins  Vetensk.  H.  5;  B.  3.  H.  p.-  $^ 

ce)  In  dem  Med,  and  Physic,  yourm  Oct*  IgU  U 
345  wird  cTKahlt ,  dafs  eine  yon  Guiiton  ym^\ 
tete  Tracheotomie  bei  ein«in  wirklichen  Oatfl 


-•    67     - 

Anmerhun  gen* 

(i)  £$  tThjelUt  aus  dor  Krankengeidtichte 
t  genauj  an  v^plcbeiu  Tag6  die  tratheitis 
1  Anfiang  genommen  hat;    dafs  du  Kind. 

acbon  an  diesem  Tage  daran  litt,  ist  ge« 
Da  der  Ton  dei  Huttena  wahrscheinlicb 
t  ao  (dingend  oder  bellend,  als  bei  der  lam 
Uis  wari  ao  war  dift-^ea  wahrficheinlich  die 
she»  dafs  Herr  Dr«  Trafveufelt  die  £xiitens 
l^ankheit  bezwoifelce.  Das  Fieber  kann» 
ndera  bei  der  tracheitis^  im  Anfange  gans 
nriy  welchea  aber  bei  den  heftigeren  Graden 
laryngitis  nicht  der  Fall  ist,  bei  weichet 
1  nicht  blofa  als  Folge  der  lokalen.£ntziui« 
^  aondern  vielmehr  des  geatörten  Athmenai 
erbewegungen  erregt  werden« 
(2)    Ich  habe  za  dieaem  Mittel  bla  jetzt 

wenig  Vertrauen»  und  das  von  dem  nun« 
r  verstorbenen  Herrn  Professor  Senff  her» 
egebene  Werk  lehrt  nichts  hierüber;  da 
vqn  ihm  unter  der  Benennung  Croup  an« 
hrten  Krankengeschichten  gar  den  Namen 
it  verdienen»  überhaupt  sich  zu  keinen  Be« 
len  eignen;  da  sie  gröfstentheils  Ersählun« 

von  Unkundigen  find* 

(3)  DiesiS  Mittel  hätten  viel  fr&her  ange* 
idet  werden  sollen. 

(4)  Der  Verf*  icheint  auch  noch  an  die» 
i  Tage  über  die  Natur  der  Krankheit  un* 
ifi  gewesen  zu  aeyn»  weiches  niir  unbe- 
flich  istt 

£  d 

wohl  im  Anfange  die  Sj'mptome  linderte,    allein 
nicbt  vermochte,  einen  fatalen  Aiisganü;  abznwcii-    • 
den,  indem   sowohl   die  Bronchien   als  diu   Luft- 
röliL-e,  mit  einem  zähen  Schleim  angefüllt  wamn« 


-     68     - 

<5)  Aach  ohne  den  Anewnrf  der  plaidsclwi 
Lymphe  war  clief  e  hinreichend  dendich« 

(6)  Der  Ton  des  Hneuiie  und  die  Hei« 
keit  waren  auch  hinreichende  Zachen,  der  fori 
dauernden  Krankheit* 

(7)  Die  Gabe  dei  Queckeübere  war  nk 
grofa,  und  der  gleichzeitige  Gebmuch  der  Sdiei 
f elleber  acheint  mir  nicht  pablichf  da  die  W» 
kung  des  ersteren  Mittele  dediur€J&  gewÜf^ 
ftöhrt  wurde« 

(3)  Ich  mufs  ganz  offen  geetehen,  dab  ü 
die  ganze  Behandlungsart  nicht  ale  eehr  zwed» 
mafsig  ansehen  kann;  ao  iprfe  anch  eehrnl^ 
dauern  ist,  dafs  man  gar  nicht  erfiOm,  ncUi 
Mittel  an  den  letzten  Tagen  noch  zarRaiie| 
dea  Kranken  versucht  wurden« 

(9)  Sollte  das  wirklich  Schleim,  undÜi 
▼ielmehr  plastische  Lymphe  geweeen  seynt    ' 

(10)  Auch  dieses  war  wahrscheinlich  dii» 
nere  plastische  Lymphe,  wie  ich  eie  öftsr  i» 
nerhalb  des  aus  fester  plastischer  Liymphs» 
bildeten  CyUnders  gefui)den  habe.  WahrsdM 
lieh  war  dieses  Einer  der  seltenen  Fällen 
der  Kranke  nicht  blofs  nn  tracheicisf  son 
auch  an  pleuritis  litt«  Dala  die  Bronchisn 
einen  Lunge  gewöhnlich  mehr  entzündet 
wesen,  und  daher  mehi  mit  plestischer  L; 
phe  angefüllt  waren»  habe  ich  in  doi  letal 
Jahren 9  bei  sorgFiltigerer  Untereachnng» 
stets  gefunden« 

(ii)  Ich  gestehe  gern,  dals  dieses  mir 
sehr  deutlich  ist« 

(la)    Dieses  bezweifle  ich  eehr,  da  j 
ganze  Luftröhre  >  so  wie  anch  der  links 
röhrenasty  nur  weniger  als  der  rechte 
det  war;    welches,  wie  ich  Torhin  eagtSf 
nicht  aelten  ist. 


y. 


-       69       - 

(13)  Dieter  Rath  iit  allerdings  zu  befol« 

Sen,  obgleich  ich  noch  bis  jetzt  die  Krankheit 
archaas  nicht  für  ansteckend  halte. 

(14)  Hierüber  hege  ich  noch  stets  groCse 
Zweifel»  da  wir  ja  bei  anderen  Entzündungen 
Ansschwitznngen  eines  festen  röhrtrnförinigen 
Faserstoffes  bemerken,  anf  dessen  Festigkeit  di« 
Luft  durchaus  keinen  Einflufs  haben  kanm  In 
meiner  Preisschrift  habe  ich  mich  hierüber 
.wdtläuFtiger  erklart« 

(15)  Diese  EJntheilung  ist  in  mehrerer 
Hinsicht  tadeinswerth;  erstlich,  weil  der  Aus« 
druck :  ^Katarrhalische**  vermuthen  läfst,  als  wa« 
x«n  bei  dieser  Entzündung  der  Schleimhaut  der 
Luftröhre  ebenfalls,  wie  beim  &attrrh|  die  Drü« 
9^vk  affidrr,  welches  doch  der  Fall  nicht  ist,  da 
"^ei  der  trtuiheitis  ^ewifs  vorzugsweise  die  Blut* 
«ßUiie  leiden,  wie  ich  bei  vielen  anderen  Ge« 
ugenheitsih  gesagt  habe. 

Zweitens  ist  nicht  jede  katarrhalische  Ent« 
inndnng  Unta^  sondern  auch  der  von  dem  V& 
gleich  genam&te  Katarrh  ist  nicht  selten  acutus 
«ad  mit  einer  wahren  synoeha  verbiuden« 

(1$)  Zuweilen,  aber  wahrlich  nicht  stets» 
iria  ich  in  der  vorigen  Note  sagte« 

(17)  Das  Irrige  des  ersteren  Theils  dieses 
Satzes  ^ube  ich  durch  meine  vorheraehende 
X5te  Note, gezeigt  zu  haben,  und  was  den  letz* 
teren  Theil  desselben  anbetrifft,  so  sehe  ich 
nicht  ein,  warum  ein  durch  mangelnde  Sau« 
iWig  des  Bluts  hervorgebrki  hter  Schwachezu- 
etand  nicht  asthenisch  genannt  zu  werden  ver« 
diene;  etwa  doch  nicht,  weil  er  im  Anfange 
den  Charakter  der  Sthenie  hatte?  Haben  denn 
die  angina  gangraenosa^  AU\scarlatina  typha^ 

des^  das  T7phusfieber  selbst^  rem  Anfang  an 


-     70     — 

diesen  Charakter , '  oder  geht  ihn«i>  nicht  hin* 
jBg  eine  oft  heftige  jy/ioc/ra  vorher  t 

(i8)  Gerade  der  yom  ViMrf«  eraAblte  Fil 
ist  ein  Be>;veia  der  Wichtigkrit  dieser  EinthAi 
lung«  um  die  aich  Hr.  Profesaor  Jbriii»  obiii 
grorsea  Verdienst  erworben  bat.  Bei  dem  Kid- 
de»  dessen  Krankengeschichte  liier  mi^eäidt 
vrirdy  war  xnerst  die  Schleimhaut  des  ^ipcn 
der  Luftröhre  entzündet,  die  aich  nachher  bii 
zum  Kehlkopfe  und  den  Bronchieri  verbraittHi 
Fälle  dieser  Art  ähneln  im  Ahfiuige  eiMi 
Katarrh 9  leider!  nur  zu  sehr»  ntktt  werden  di* 
her  so  häufig  mit  demselben  Terwechaelti  Alk 
den  Croup  denkt  man  dann  gewöhrtlichnickr 
fröher,^  ala  bis  anch  der  Kehlkopf  von  derEak 
BÜndung  angegriffen  ist»  'welches  #ich  dttdf 
den,  der  laryngitis  eigenenV  ^orch  die  TodM*. 
gegangene  (rackeitis  aber  ttledißchrteii»  fiik 
wahrnehmen  läfst*  Es  -nrfrh  irhr  i  n  wflniihft 
dafa  beobachtende  Aerztedke  VeracbiedeiilNi 
dea  Anfanga  der  Entzündung  beim  Croup  «^ 
^ohl  in  Hinsicht  des'  davon  znertt  infidrt« 
Theiis  der  Luftröhre»  ala  der^  dadurch  herfOh 
gebrachten  Symptome»  zu  ihrent  eorgfahigA 
Studium  wählen  möchten»  wodurch  der  Wik 
mehr  Nutzen  würde  geschafft  werdeiijp  ala  duiA 
das  Haschen  nach  neuen  Heibnethoden  aad 
Mitteln  bei  demselben« 

Der  verstorbene  Herr  ProFeaaor  ^«n^bt 
hierüber  mehrere  nette  Ideen  geäufsert»  jn  wäU 
eben  ich  den  grötsesteu  Werta  aeinea  Weda 
setze.  Ob  die  genauere  Kenntnifa  deaAnfaifl 
der  Entzündung  der  Schleimhaut;  der  LuÄ^rAia 
beim  Group  künftig  auch  in  Rücksicht  derB^ 
handhingsart  von  gröfserem  Werthe  aejn  wind 
wie  sie  es  jetzt  vielleicht  iat^  mögte  ich  nidtf 
bezweifeln;    gering»    wie  der  Verf«  ai<A  iü> 


—     7»      — 

äckt^  Tafdlent  or  auf  keinen  Fi^  genannt 
werden« 

(19)  Eine  EintHeUung  in  Stadien  kann 
e  etatt  finden,  und  das  Wort  pundetit  jpafst 
keinem  Falle,  da  bei  dieaer  finUundahg  nie 
ter  abgesondert  wird« 

(an!)  Beweiset  dieses  nicht  daSf  was  ich  in 
r  i3t)ui  Note  zu  der  Uebersetzung  zu  Juri^ 
>  Preisschrift  hierüber  gesagt  habe?  Diet 
latisqhe  Lymphe  ^at  sich  weit  öfter  schonl 
den  Körper  der  Luftröhre  ergossen,  alavielt 
urzte  es  wähnen. 

(31)  Sobald  man  sich  überzeugt  hat^ 
Es  der  Ton  des  Hustens  durch  die  Ent« 
jrulnng  des  Larynx  oder  der  'JCraehea  ver- 
mieden seyn  mufs,  welches  durchaas  nicht 
bezweifeln  ist;  so  wird  es  leicht  erklärbar, 
rrum  der  Ton  des  Hustens  weder  im  An« 
[Ige  der  Krankheit,  noch  im  Verlaufe  der- 
Ihen,  wo  die  Entzündung  von  einem  Theile 
r  Schleimhaut  der  Luftröhre  \n  dc^  andern 
lereeht,  stets  gleich  seyn  kann» 

(33)  Ich  glaube,  dafs  die  Erkenntnifs  des 
ydroeephalus  internus  in  einigen  Fällen  un- 
sich  gröberen  Schwierigkeiten  unterworfen 
:^  als  des  Croup's, 

(S3)  Ich  gebe  die  Brechmittel  im  An- 
Dge  der  Krankheit  nicht ,  um  plastische 
rmphe  anszustofsen ,  sondern  um  die  Ent- 
indung  zu  heben,  in  welcher  Hinsicht  sie 
er  in  Bremen  von  den  meisten  Aerzten  gleich 
ofangs  beim  Croup  gebraucht  werden«  Das 
ihere  hierüber  glaube  ich  in  meiner  Preis- 
hrift  hinreichend  auseinander  gesetzt  zu 
iben« 

(a4)  Oft  ist  die  Tracheitis  gewib  nicht 
it  PneuHioma  verbunden« 


-     7*     - 

(250  leb  b*l^^  diese  Iclea  des  ItmckKUag* 
berg  für  eine  blofitfe  Theoria ,  wogegjsndinrgio« 
hty  vietbeatütigie  Nutzen  der  Ißlaumletrangea 
bei  fintzütidungskratikbeiten^  epricbt«  Btf  weU 
tein  die  meieten  Entzondungen  wurden  uad 
werden  noch  ohne  einen  Gran  Calomel  gthiHt« 
Mir  Kommt  ea  atdts  vor^  ala  wenn  die  groben 
Lobredner  des  Queckailbera  den  .  wahren  ih» 
Üranch  der  Bhitaualeernngcih  nicht  verttuBd«% 
welches  letztere  Mittet  dnrch  ersterea  gar  aidit 
tu  ersetzten  ist* 

(fi6)  Ich  wen4e)6tzt  das  Bad  in  aUen  be^ 
trachtlicben  Fällen  an,  wo  VornrtheHe  odet 
andere  Umstinde  es  nicht  unmogliab  macheiu 

(ä7)  Mir  will  die  Anwendung  dieses  Bfit* 
fels:  selten  gelingen. 

(28)  Einen  solchen  Fall  erzählt  kürzlicb 
Herr  Chevdtier  in  dem  Medien- chirurgicdL  Xrans^ 
aetions^  puhUshed  hy  the  medical  and  ckinir^ 
gical  Society  in  LoMdotu  London»  I8i6*  Vök' 
VI.  pag»  151  -—  156» 


«-«"■M* 


-     75    ^ 


I 


*  '  ■■**... 

iktisehe  £rf ahrnngezi 


Tom 


Doctor   Schlesinger 

sa   Frankfart    aa    der   Oderi 


#  Beotaehtungen '  ü6wr  die   vortreffUgker 
img   des   Injusi    B.ad^  ipeeaeuankam  im 
Scharlaehßeher^ 

ich  gleich  die  Wirkung  von  dem  Inßuso- 
ip^eaemmhae  nur  in  drei  Fällen  des  Schar« 
»bers  beobachtet  habe^  (weil  mir  nachher 
Seharlachkranke  vorgekommen  aind)  %o^ 
\  ich  doch  wegen  der  sa  oft  bösarttgen 
ödtlichen  Bef chaffenhett  dieser  Krankh^it^ 
B  meine  Pflicht  eey,  aelbat  diese  drei  Falles 
chen  das  gedachte  Infnsum  so  au£EaUende^ 
artete    nnd   geschwnide  HftKö   geleistet 
Bltannt  211  machen  f  nm  Aerzte  von  aoe» 
:eterer  Praxis  za  weiteren  Versuchen  mit 
Iben  zn  veranlassen«    Uebrigens  will  ich 
in  keine  Hypothesen  über  seine   Wir* 
,rt  einlaasen,   sondern  nur   ^uf  die  ge» 
e  Sympathie  anfmerksatn  machen^    dift 


T-     74     ~ 

»m-iMlMff  -dam  Darmkanal:  uiid  dar  Haot  «xi- 

atirt;^  auf  die  ganz  eigenthümUche  Wirkungi 
welche  die  Ipecacuatu  darauf  hat,  auf  die  «nt> 
achieden  grofsen  Kräfte^  die  aie  daher  zur  He« 
bang  des  HRutkranipfea  beaitzt,  und  endlich 
auf  die  heilsame  Wirkung, .  die  Breich-  und 
Abfiihrnn^sriiictel  nach  Aussage  der  bewihrte« 
aten  Beobachter  beim  Scharlach  haben» 

iV;  Zi.,  ein  Knabe  von  ungefähr  vidr  Iah« 
ren,  wurde  am  3ten  October  fgot  von  einem 
Fieber  mit  vieler  Unruhe  befallen,  wobei  er 
über  groXae  Halsschmerzen  klagte«  Ich  wani 
am  Sten'  Tage  seiher  Krankheit  gegen  Abend 
zu  ihm  gerufen,  und  fand  ihn  in  einem  aehr 
heftigen  Fieber,  mit  hartem  und  geschwindein 
Pulse,  liegen*  Die  Halsitrüaen  wären  angelaa« 
hhf  und  die  H<ilsschmerzen  so  be(tif^  dSli  ec 
gelbst  Biiaaige  Dinge  nur  mit  IVIübf  herunter, 
bringen  konnte.  Die  Haut,  beinah  des  g«n- 
zen  Körpers,  sah  hochroth  aus,  und  liefs  sich 
ttrocken  und  heifs  anfühlen,  und  der  kleine 
Patient  war  in  beständiger  Unruhe  und  ver« 
driefslicb«  LeibesofFiiung  hatte  er  achon  seit 
drei  Tagen  nicht  gehabt«  Ich  verordB/ste  ilun 
eiifl  gelind  eröfiPnendea  Klyaiir,  ein  leichtea  in* 
Jusam  vaUrianae  und  ein  etwas  derbes^  nicht 
Ml  feucbtefi  Senfpflaater»  gewärmt  in  den  Nacktn 
zu  legen. 

Den  6ten  besuchte  ich  den  Kranken  Crük 
Morgens,  und  fand  ihn  in  nichts  verändert  J  dii 
Nacht  war  aehr  unruhig  mit  aehr  wenigiem  ilB* 
mer  unterbrochenem  Schlafe i  der  Kleine  achqff 
beständig  über  Hiilsschmerzen,  und  wurde  nar 
mit  vieler  Mühe  dahin  gebracht,  etwaa  zu  triof , 
k€iH  ^on  der  verordneten  Arznei  nalim  er  nnr 


~     75     ~ 

.«ehr  w«nig  oder  fait  gar  nichci.  LdbesöflF« 
linng  ist  luaEsig  erfolgt.  Die  £Uerii  des  Klit» 
nen  aafserten  mir  bti  diesem  Besuche  die  Ver^ 


tnutbungi  daCs  deraelbei  da  er  einen  Tag 
dem  Anfange  seiner  Krankheit  viel  Kuchen- 
werk gegessen,  sich  den  Magen  überladen  ha« 
ben  könnte,  und  da  es  bekannt  ist,  wie  ge- 
fahrlich gastrische  Unreinigkeiten  im  Scharlach 
werden  können»  so  beschlofs  ich,  ihm  ein 
Brechuiittel  zu  verordnen«  Ich  wählte  sber 
XU  diesem  Behuf e  nicht  den  Tartarum  stibia^ 
tutfif  weil  durch  denselben  leicht  eine  nach- 
theilige Diarrhöe  hätte  entstehen  können»  son- 
dern die  JpecacuanhOf  und  zwar  weil  kein  Pul- 
ver beizubringen  war,  in  Form  eines  Aiifgus« 
•eS|  wie  folgt*'  Rec*  Fidv,  rad*  ipecac.  JDrachm^ 
imnijf  Aqua  bulUen^*  q.  «r«  digen  calid.  v*  t* 
p»  semihon  Colat.  Unc*  )•  semis*  adm,  Syn 
mi*  id*  Unc*  semis^  JD^  S,  alle  Viertelstunden 
einen  groben  Kaffeelöffel  vollj  bis  Brechen  er« 
folget« 

Des  Nachmittags,  als  ich  den  Kranken 
wieder  besuchte,  erfuhr  ich,  .dafs  kein  Brechen 
iaach  der  Arznei  erfolgt  sej,  dafs  aber  der  Kleine 
/ftwas  ruhiger  zu  werden  scheine«  Ich  verord- 
nete, statt  einer  halben  Drachme  vom  Pulv» 
radn  ipecacuan.f  Scrup.  ij.  mit  derselben  Quan- 
tität kochenden  Wassers  zu  infundiren,  und 
davon  alle  Viertelstunden  zwei  mäfsige  Kaffee« 
töffel  zu  geben« 

Ala  ich  den  Patienten  des  Abende  wieder 
besuchte^  um  den  Erfolg  der  gedachten  Ver- 
ordnung zu  erfahren,  hörte  ich  von  dessen El- 
'  tem,  dafs  noch  kein  Brechen  erfolgt  sey^  daCi 
aber  das  Kind  sich  viel  ruhiger  betrage,  nicht 
mehr  über  Halsschmerzen  Uaget  und  ordenu 
lach  uinke« 


-     76     - 

Dt  es  spit  am  Abend  und   dte  Zei 
Brechen  nScht  mehr  schicklich  war  9   fo 
ich   anfänglich  dae  Infusitm  ipecacuanh^ 
Macht  nber   weglassen;    die  anscbttnen 
Wirkung  desselben  brachte  mich  aber  vt 
sem  Entschlüsse  ab«  Jch  lieb  es  also  die 
über  fort  brauchen,  jedoch  mitdemUnte 
de,  dafs  der  Krankei  der  alle  Viertelscnndc 
KaffeelöfPel  genommen  hatte^  jetzt  nur 
lieh  einen  KaFFeelöfiFel  nehmen  sollte,  m 
^em  Bemerken,    dafs  maOf     wenn  das 
Leibesö£Ennng,    oder  auch  nur   Neigung 
bekäme,  .eogleich  die  Arznei  weglassen 
Dabei  liefs  ich  etwas  Fliederthee  nalunei] 
die  Ausdünstung  zu  befördern* 

Den  7ten  des  Morgens  erzählten  m 

Eltern  freudig,   dafs  der  Kleine  die  Nacli 

und  ruhig  geschlafen,    und  über  den  gi 

Körper  gelinde  ausgedunstet»    auch  einm 

trinken  gefordert,   und  ohne  die  geringst! 

achwerde  getrunken  habe;    des  Morgens 

er  auch  Frühstuck  gefordert,    ifnd  eine  1 

KafiFee  mit  Milch  mit  gutem  Appetit  gen« 

Dieses,  bemerkten  sie^  zeige  doch  an,  dab 

Halsschmerzen  nun  völlig  nadhgelaasen  bi 

müfsten,  und  dafa  der  Patient  sich  ubeds 

besser  befand«   -«-    Ich  untersuchte  den  Ki 

ken,    und  fand  das    Fieber  sehr   Terminil 

ksum  mehr  merkbar,  die  Geaskwulat  dsrB 

drüsen  mehrentheils  aufgelöi^    und  du  I 

ganz  ruhig  und  munter;    Leibesö£Ennng 

aber  weiter  nicht  erfolgt»    —    Ich  Kefs  i 

weiter    st&r^lidi  einen   KalFedöflFel  voIt  i 

Aufguaee  der  Ipecacnanhm   geben,  wdchei 

auch  gern  nahm«    Abends:  dae.  Fieber  hati 

im  geringsten  nicht  Termehrt^   und  nberb 

ist  keine  Exacerbation  erfolgt»,  Der  Krooks 


—     77     — 

•Cwif  -FUsiscfabrulie  und  «twM  Scrmmd 
mi  Appetit  genossen,  auch  Naehmk« 
dm  eine  Tasse  Kaffee  mit  IMilch  und 
fjuunauienf   tuui  nvar  übrigens  gms 

wn^Be  also  mit*  derselben  Arznei  so 
)rtgefahren,  und  des  Nachts  worden 
ii  einige  Tassen  FliedterbluthenUiee  da* 
mmeot  um  die  Ausdiüistang  add  unter« 

I  8ten»  Der  Patient  hat  die  vergan« 
icht  sehr  ruhig  geschlafen  loid  etwas 
it;  ^  die  Röthe  des  Körpers  verlor  sich 
dhy'der  Hals  zeigte  nichts  Krankhaftes 
ind  seine  Drüsengeschwulst  hatte  sich 
zertheilt;^  auch  war  keine.  Spur  eines 
mehr  merklich,  und  der  Kleine  genofs 
ihstück  mit  Appetit»  und  war  gans 
Da  aber  seit  dem  5ten  kein  StuSl» 
folgt  war,  so  verordnet«  Jch  ihm  ein 
rö&iendes  Klystier,  welches  auch  eine 
Leibesöffnung  bewirkte«  Uebrigens 
lach  meiner  Verordnung  mit  der  Me- 
f  obige  Art  Fortgefahren ,  welche  ich 
len  zu  müssen  glaubte»  bis  sich  die 
ler  Haut  verloren  haben  würde* 

1  9ten*  Der  Patient  ist  völlig  munter» 
ig  geschlafen»  die  Röthe  der  Haut  ist 
lehr  merkbar»  und  vom  Fieber  keine 
rhanden«  Der  Kleine  wollte  nun -aus 
tte»  und  war  bei  seinnr  natürlichen 
gkeit  kaum  darin  zu  erhalten«  Ich 
aber  nicht  zu »  und  warnte  die  Eltern» 
nicht  aus  dem  Bette  zu  lassen*  Auch 
obgleich  die  Rothe  der  Haut  nur  noch 
ring  war^   auf  meine  VerQrdanDg  die 


-    78.  — 

Afztnel  nach    der   bisherigni    W«bt  tfiagk 

braucht.  .  \         .     . 

Den  lolen  fand  ick  den  PatltmMi  U 
meinem  Beiuche  ich<m  euÜMr  dem  BttU%  A 
Eltern  konnten  ihn  durch  kein  Zureden  Ml 
erhalten.  Im  Uebrigen. befand  er  eidttiB^ 
^obl»  a(0  mit  Appetit^  warmunter^  f^Hl 
der  Stube  umher,  und  die  RAthe  der  Butt  UV  1 
gänzlich  verachwunden*  .  j  1 

El  ist  besonders  zu  benierken»  dab  ivJt  1 
in  diesemj  noch  in  den  zu  erzählenden  F»  1 
len,  eine  AbhSutung  öder  Abachnppong  da  I 
Haut  erfolgte,  auch  aonat  keine  Spur  daVl 
Nachkrankheit  erschien«  sondern  alle  dreilnv  1 
ke  völlig  gesund  blieben*  '^  "    .  I 

Zweite  Beobachtung.  ,1 

Den  8ten  October  igii  würde  ich  an  ^l 
nem  zweijährigen  Madchen,  üf.  A,  gwvhlM 
Die  Mutter  desselben  sagte  mir,  dafa  dastidfl 
schon  seit  vier  Tagen  zu  Bette  liege.  Bkl 
Kleine  fieberte  sehr  stark,  un.d  ^v  mitätoV 
atarken  Röthe  über  den  ganzen  Körper  besif 
gen,  dagegen  klagte  sie  nicht  sehr 'nber  BU^fJ 
achmerzen,  obgleich  die  sehr  geachvroIioiM'ff* 
Halsdrüs9n  beim  Anfühlen  schmerzhaft  wirtflfi 
und  entzündet  schienen*  Das  Kind  warvAta 
gen  Körpers,  afs  in  gesunden  Tagen  nacbfrl'^ 
hältnils  seines  Alters  von  Natur  eehratarlifi4^ 
aelbst  während  der  Krankheit  hatte  slchftf^ii 
Appetit  nicht  ganz  verloren;  es  afa  «war  atj^fi 
viel,  aber  doch  ohne  Widerwillen;  nnr  kkn'^ 
es  sehr  über  Kopf-  und  GliederechmertSBfWj^t 
les  that  ihm  weh,  wie  es  aich  ansdrftaklii JV^  ] 
konnte  nicht  lange  im  Bette  bMtieiii  ^9^ 
mufste,  obgleich  es  den  Kopf  nicht  lalU^ ' 
Höhe  halten  konnte,  doch  beatindig  haraanHi 


-     79     - 

m  wtrd«.  Icbtietk>dRkh  äei'MöilltrVa{a 
ne,  Aw^m  Haai;  gab«  tltHskan  ^f^r,  äo  vid 
möglich  ittrhetutti  halten.  lfiiierlie)i ireil 
f0U  ich  ein  Infus,  vaieriän^  mit  THt^l'-svS^ 
r^  iMhei^*  und  etwa«  ^yr.  cinnamqmi^  «IIb 
L  :Suiiid6h  einen  Tofif^igen  Eff  löffel  v«)il,  ti4d 
itbeqher   eine  halbe  'Ted»e  FirtderBliitben^^ 
^  -imi  gehörige  Anaddnatting  f.u   beWirkim. 
faerliche  Mittel  «fiznwäiclen,  fand  ifeh'  nSM 
e  nicht  Täthaam,   ^il  der'  Hali  aelir  angd^ 
s^cilleai»    und  die  ganze  Haat  tiea  'Kffrperi 
r  hochroth  war.  Darch  öligeLiniäienfe  oder 
iCMdie  Einreibungen  könnte  «ogar  der  Aua» 
leg    leicht    zurücktreten;    und  wozu  ISevifc 
titiBr  nützen  sollen,  war  bei  der  hohen  Hö* 

der  Haut  nicht  abznaehen« 

Abends:  iSi9^%  Fieber  hatte   eich  Termehrff 

Kind  war  sehr  unruhig »  achrie  beständig^ 
inte  nicht  im  ßette  erhalten  werden  y-   and 

Erfolgte'  geringe  Ausdünstung  war  von  kä^ 
'  Dauer,  aotidern  wurde  öfters  unterbrochen, 
d  wechselie  mit  Trockenheit  der  Haut  ab; 
LbeaöflFnung  war  von  selbst  erfolgt,  —  Ich 
b  die  Arznei  weiter  brauchen,  setzte  aber 
«rae  Li^*  ammon*  succin*  und  etwas  weni« 
I  Tinct«   Opii  zu« 

Den  9ten.  Das  Kind  hat  die  vergangene 
lebt  wenig  und  unruhig  geschlafen ^  ist  itn'*^ 
ir  noch  unruhig;  die  Ausdünstung  war  eben 

unbeatändig  wie  vorher,  wovon  vielleicht 
I  öflere  aus  dem  Bette  seyn  die  Ursache  war« 
»V  Pols  war  des  Morgen«^  als  ich  die  Patient 
besuchte,  freqnent,  klein  und  etwns  halt, 
k  Fieber  zeigie  keinen  merklichen  Nacblafs, 
kl  die  Halsdrüiengeschwulst  und  die  Höthe 
K  Hant  waren  wie  gestern.  Eben  so  klagte 
immer  noch  über  Kopfschmerzen, 


und  konnte  den  .%gpf  tetcht  in  dib  Höbe  W- 
tin]i  LaibeiötFnuug  war  weiter  nicht  edb^ 
Di«  Armu  wurde  lo  wie  gestern  Fort  gdmiiat 
nfimUdi  mit  dem  Ziuatee  von  ii0u  «aM» 
stwcin.  mit  ttnu  einet,  ofiii,  Reisender  .^vd^, 
f;«  ich  nicbt  Terfaluen  zu  dürEen,.  dk  du  IM 
Natnr  itarke  Kind  ^en  völligen  Kdzpei  hiü 
und  die  Haut,  ao  wie  die  Haledrüeen»  enlrib 
dat  waren>  Vidloicht  hätten  einige  Blat' 
£rleicht«run£  schaffen  kfinnen,  allein  ich  « 
ta,  weil  daa  Scharlach  leicht  zurncktriUt'J 
Anwendung  derselben  nicbt  wagen. 

Gegen  Abend  wurde  itJi  plötzlich.  ■ 
daa  Kind  wurde  von  mnei»ge£ährliohen|i 
flufs  mit  atarkem  Röcheln  in  der  BneWiL 
!en,  der  Fula  war  edir  klein,  geschwlndJ. 
härtlich  anaufühlen,  und  die  Haut  adüO.)!^ 
waa  blisaer  lu  aeyn.  Bei  dicaer  atigeivd 
lieh  grolsen  Gefahr  legt»  ich  so^eich  e 
atarken  und  grofien  Siitap'tsmut  gewärmt U 
die  Brnat,  und  iJeCt  denaelbendnehalbeSti«'| 
de  liegen;  ioneilich  varordnate  ich  SoigatHä 
Jhe.  Uq.  MKtnom  amsat,  Graehnu  j>  Siii' 
ttib,  rubr.  Gr*  iv.  Syr.  Althaeaa,  Jupt.  ß 
sambuci  ana  Dnc),  Tinct.  opii  Gutt.vj,M 
alle  bilb«  Stunden,  im  Nothfatl  encb  alle  ü 
tel- Stunden,  einen  reichlichen  KaffeeUAdni 
nmgeacbüttelt  zu  geben*  ^fäi^ 

Einige  Standen  nach  dem  Gebmcfc  ^i^'    ' 
aer  Mixtitz  erholte  aich  das  Klpd  wit^ 
Die   erate  Arznei   wurde   dann    nach  • 
Stunden  wieder  wie  am  Tage  gebrauchet  i 
aa  die  ^achc  über  damit  fottgefabreni 

Ala  ich  die  FaHentin  den  lotcn  fnkt  II 
anchte,  bericbtete  mir  die  Mutter,  dafadu'^ 
widor  Vermuthan  die  Nacht  etwai  rtihig«fl 
■cblafen  h^u«!  «ach|  weil  ea,liüigeriai^ 


—     81     ^ 

p  dit  Auidflnitung  ailliaUondlsr  und  we* 
■  tinterbrocfacn  Wir«  — >  Der  Tuls  w«r  weU 
und  Weniger  geichwindi  der  NachUfa  dei 
fra  merklicher^  die  liaut  zwar  hochroth« 
oieta  etwas  feucht;  Jedacb  waren  die Hali« 
»n  noch  fanmer  engeichwdUen  und  ent« 
et  ansuaehen.  Da  ich  indefi  keine  Uraa* 
vorfand  p  die  bisherigen  Mittel  za  irerin« 
,  ao  Hefa  ich  solche  nach  dei^  zeltheriges 
a  fortbrauchen. 

3egen  Abend  ging  Ich  etwas  Früher  tut 
ntin^  um  die  Exacerbation  genau  za  be« 
itiit*  Sie  war  in  Arisehutig  dea  Pnlsee 
I  ziemlich  zu  bemerken^  welchen  ich  kleiiii 
nnd  geschwind  fand,  aucli  war  die  Haue 
sn  und  bifisser  als  zelther.  Ich  befürchtet« 
IT  einen  Anfall  vom  emt arrha  sttfiovativö 
liefe  wieder  die  Arznei»  welche  Im  gestrig» 
anfalle  Mi'ilfe  geleistet  hatte,  zur  Hand 
n,  um  bei  erscheinendem  Anfalle  gleich 
1  zu  geben* 

^as  ich  befürchtet  hatte,  das  kamt  noch 
neiner  Anwesenheiti  nacli  einer  halben 
fe,  kam  der  Anfall  niit  noch  größerer  Ilsd« 
t  als  gestern  wieder,  und  wollte  nicht  so 
wind,  wie  das  erste  mal,  weichen.  Ich 
Kweiuial  einen  JtittajnsmUm  auf  zwei  ver« 
iene  Stellen  der  Brust  legen»  Endlich 
der  Anfall,  aber  das  Kind  irar  sehr  schwach» 
efs  ihm  Sago  mit  halb  Wein  und  h'«lb 
er  geben;  andere  stärkende  Mittel  waren 
alben  durchaus  nicht  belznbringeti«  Nach 
»n  Stunden  Ruhe  liefe  ich  Jedoch  die  to* 
Mixtur  aus  dem  Infus^  valm-ian.  0tc.  fort« 
Si  nur  Wurde  die  Quantltit  des  /i//u.  am^ 
Sc«  jfictin^  und  der  i;in€tt  opii  etwas  ver« 
U 
niaXXXXin.B,3.tc»  F 


—    aa^   — * 

Dm  Kind  batto  diu  Nacht  Abw,  ipA 
inir  den  Indern  Morgtn  btrichtera»  sti 
wdM  ziemlich  ruhig  gatchkfoi»  imme 
feuchte  Haut  gehabt»  und  vencUadontUi 
Sago  mit  Wein  genommen«  LeibetöflFnu 
war  nicht  erfolgt«  —  Den  iiten  Crübp 
das  Kind  beaud&te»  war  der  Nachlab  A 
bera  ziemlich  merklich»  der  Vtala  weic 
nicht  aehr  achnell,  aber  klein»  imd  dai 
war  aehr  achwach. 

Ich  8f:hlo(a  aus  den  »weiii(ia]igen  f 
achen  AnfSlIen  dea  Stickflnaaea»  ana  den 
immer  merkbaren  Krampf  der  Haut,  w 
der  darauf  folgenden  Ruhe  und  Auadün 
dafa  dieae  Anfalle  kritiadie  Bemobung* 
Natur  waren,  welche,  weil  ale  keine  vo 
mene  Kriaia  bewirkt  hatten,  und  mit  N« 
zum  Krampfhaften  verbünd«!  waren,  ab 
fahr  befurchten  lieiaan,  der  ich  nnven 
vorbeugen  rndfate«  Und  da  die  Haut  no< 
mer  bochroth  auaaabi  die  Haladr&een  aid 
gaachwoll^  und  entzündet  zeigten,  um 
ecbon  seit  drei  Tagen  kdn  Stuhlgang  ( 
war,  so  verordnere  ich  eiai  geliiidea  K 
welchea  euch  eine  miralge  Mbeeöffnun 
wirkte*  Hernach  Uefa  idi  der  Schwich 
Rindea  wegen,  dea  Vormittage  folgeadeif 
Mec*  Tinet.  ehiru  camp,  Btüekifm*  OraA 
Syr.  einnaniom.  Xlne*  ij»  Tinctw*  opii  ü 
Guu.  TU  j«  it/«  3.  alle  halbe  Stunden  einen  i 
liehen  Kaffeelöffel  voll« 

Dea  Machmittaga  liefe  ich,  um  dem  Kia 
haften  vorzubeugen,  der  Mixtur  aua  daM 
fus.  yaUrian.  ein  Pulver  aua  einevi  Ana' 
achua  mit  Zucker  beitniachen«  Dabei  ai 
daa  Kind  abwechaelnd  etwaa  Jcrfftife  EWi 
und  Sago  mit  halb  Wein  und  Üb  V 


»w 


—    83     - 

ie  Kräfte  za  onterstAtzen.   Auch  war« 
abwechselnd  aaf  vertcbiodono  Stellen  . 
ni  Senfteige  gelebt« 
n  Abend|  um  4.  Uhr,  war  die  Exacer^ 
lichwohl  aehr  atark«      Die  Haat  fing 
I  bU(a  zu  werden  I  xind  der  Anfang 
lusaes  war  schon  merklich«    Ich  lieTa 
lie  Mixtur  aus  dem  liq^  ammon.  anU 
h»  stti*  rubra  und  bittet»  obii,  zuerst 
mit  einem  halbeui  und  nachher  jedes* 
einem  ganzen  Qran  Moschus  geben* 
ibgleich  hiebei  die  Brust  fleifsig  mit 
belegt  wurde,  so  verschlimmerte  sich 
Znatand  zusehends :  die  Haut  des  Kör» 
ie  inmier  blasser»  das  Gesicht  änderte 
mblicke  seine  Farbe,    und  das  Kind 
ur  dem  Agonisiren  nahet  besondere 
nöchdn  in  der  Brust  iinmer  zunahm, 
Atbem  immer  kur/.er  wurde*    In  die* 
rvollen  Lage  beschlofs  ich,  zu  einem 
tet  meine  Zuflucht  zu  nehmen»    Ie- 
Ic  ich  nicht  den  Brechweiristein,  der 
Onrchfall  bewirkt,  sondern  die  ipeca» 
Inr  sweckmifsig,    weil  sie   diese  hier 
ige   Nebenwirkung    nicht  leicht  hat, 
mpfwidrig  ist,  und  vornehmlich  weil 
im  obigen  Falle  des  Scharlachs  so  hulf« 
wiesen  hatte«    Ich  verschrieb  aber  hier 
licht  auf  die  dringendere  Gefahr,  und 
ler  stirkeren  Konstitntion  des  Kindes 

kräftigere  Formel:  Rec.  Rad.  ipeea* 
Orachm.  )•     Jqiu  buUietU^  q^  j«  dig^r. 

t.  p*  jemihpn  CoU  Une.  un»  0I  smn^ 
rr*  rub^  ida^i  Une.  semis.  ßj*  S.  alle 
unden  einen,  und  wenn  nach  dem  zwei« 

kein  Brechen  erfolgen  iolltei  alsdann 
1  zwei  Kaffeelöffel  zn  geben. 

F  a 


,    —     84     — 

Ea  «folgte  aber  kein  Brechani  daj 
«ermioderte  lict  schon  nach  dreimaligm 
biiach  der  StickßnCi  aabr,  der  dann  in 
▼on  einer  Stande  za  nnaerar  Freude  ' 
nachließ.  Das  Xind  wurde  ruhiger»  echU 
nige  Stunden  ganz  ruhig,  und  die  Haut  i 
ganz  feucht.  Nun  wurde  dem  Kinde  toi 
aem  infus,  rad,  ipecac.  nur  atündliäL  aii 
Taer  Kaffeelöffel  voll  gegeben^  und  die  m 
Mittel  blieben  weg. 

Den  isten  MorgenS}  ala  Ich  daa  Kim 
sacbte^  war  ei  lehr  munter,  der  Ptila  fu 
tüilich  und  weich,  die  IVCtho  der  Haut 
vermindert  und  die  Haladriiaengeacfaiviilil 
Meiner  und  gar  niabt  entsündeti  euch  gl 
das  Kind  eine  Taue  Kaffee  mit  Milch  on 
was  Z^visback  mit  Appetit.  Ich  veroidneii 
des  Vormiltaga  die  tinct.  ehin,  mit  dem 
ciitnamomi  alte  halbe  Stunden,  jedeemsl 
einem  halbes  KfffeelS^t  infus,  ipmeattf 
Nachmittags  aber  nur  stin^ch  einen  nä 
eben  ILafFeelöilel  voll  Ton  dam  infus,  ift 
zu  geben.  Ferner,  mit  der  Fteiachbrnht 
Sago  mit  Wein  wie  geitern  FortKufahraiv 
-wenn  das  Kind  etwaa  Semmj^oder  Zwial 
verlangen  aollce,  ibm  auch  dieae  zn  reicht 

Als  ich  das  Kind  des  NaduuJTtasi  aar 
wohnlichen  Stiindp  b^siiclite,  freuele  ei  in 
dar«,  obachon  die  RÖtbe  der -il»Ut  seit  darft 
genzsit  sebr  abgenoiunien  hatte,  icti  denn 
niclit  das  geringste  von  einer  Kxacerbadoo 
Fiebers  bemerkte;  der  Puls  war  faat  natöd 
und  weich,  der  Athem  FraF,  daa  Kind  n 
und  munter,  welches  aach  etwaa  Semml 
dar  Brütie  gtnommen  hatte.  Ich  blieb  jadi 
gewissen t lieb  einige  Stunden  da,  um  znaili 
ob  der  periodische  SiickfluDi  ,v' 


-     85     - 

#^8rd«;  ff  war  aber  nicht  die  mindeste  Spur 
davon  za  merken,  das  Rind  war  und  blieb  ru« 
hig,  und  ichtief  auch  die  darauf  folgende  Nacht 
gans  ruhif^,     . 

Den  Tag  darauf ,  als  den  i3ten,  fand  ich 
die  PMientin  sehr- wohl,  sie  genofs  ihr  Früh« 
•tikck  mit  der  gewöhnlichen  Begierde,  die  Haut 
war  nur  noch  wenig  gerdthet,  die  Halsdrusen« 
Geechwnbt  ganzlich  verschwanden,  und  der 
Pole  natürlich«  Ich  liefe  aber  doch  wegen  der 
-nodi  einigermafsen  zu  bemerkenden  Rothe  der 
Haut  mit  den  Miueln,  §o  wie  gestern,  fortfah« 
ren»  mit  dem  Unterschiede,  dai's  auch  Nach* 
mittags  von  der  Tlnci.  chitu  gegeben  wurde, 
weil  das  Fieber  .die  Kranke  vöilig  verlassen 
hau«* 

Die  kleine  Pmientin  blieb  den  ganzen  Tag 
Aber»  so  wie  die  darauf  folgende  Nachr,  ruhig 
imd  wohl ,  • '  und  Tages  darauf  war  von  der 
Krankheit  gar  nichts  mehr  au  spüren* 

Sehr  merkwürdig  ist  es,  dafe  .  auch  hier 
weder  eine  Abhäntung  oder  Abscfauppung,  noch 
fonst  eine  Nachkrankheit  erschien,  welches  mir 
aiMise  Meinung  wahrscheinlich  machte,  daCs 
die  Entzündung  der  Haut  im  Scharlachfie* 
ber  vom  Leiden  der  Int&stinorum  abhSnge* 

Üritt^  Beobachtung^ 

J.  Jb.  S^f  ein  Knabe  von  3^  Jahren,  litt 
in  April  1813  an  einem  dreitägigen  Fieber^ 
Dsus  Kind,  von  Natur  schwächlich,  und  noch 
dazu  von  den  *  Eltern  verzirtelt,  konnte  auf 
keine  Art  dahin  gebracht  werden,  China  zu 
nehmen,  man  mochte  sie  zubereiten,  auf  wel« 
die  Weise  man  wollte*  Da  ich  nun  schon 
aus  Terecbiedonen  Versuchen  die  Erfahrung  ge« 
macht  hattet  ^^  <w  Aufgub  du  Bad^  ipe^a^ 


-     86    — 

ciM?i«  mit  BaiiuiBchung  des  liq»  *um»nthu  Mttcifc 
selbdt  hartnackig«  Wechaelfiwer  -gehoben  ^ 
00  verordnete  iw  ihm  'folgende  .Miztar:  Bm^ 
Pulv.  rad.  ipeeac.  JDrachm.  ]•  Aq*  imttimt*  ^ 
/•  digen  caiid.  v.  t.  p.  horam  CoL  ümc*  !)• 
adde  Liq.  ammoiu  succin*  X^raehnu  {•  iSjff •  A 
ehinamom.  Une.  j.  ü/.  5.  alle  zw«l  Statte  . 
einen  halben  EfslöffeL 

Diese  Mixtur  nahm  das  Kind  gem«  flri 
nach  denoi  swdtäeigen  Gebrauch  daffadboi  imril 
et  vom  Fieber  befreit. 

Nach  Verlauf  einiger  Wochen )  eher  wü 

etf  vermuthlich  von  Udierledinng  dea  BlaM 

oder  andern  Diät«Fehlem  von  einer  anhdMi» 

den  Diarrhöe  befallen»    witfche^  eöia  SdiwU» 

der  Verdauungseingeweide   sich  zur   Untäi 

neigte*    Diese  Diarrhöe  hidfc  !•  ^Wüchen  fli 

ohne  einem  Mittel  weichai>  sn'^ivolleni  bsisto 

ders  da  dem  Kinde  bittere  ^Aituneien  eiif  him 

Weise  beiaabringen  waren«'  '  Ich  miüate  nick 

daher  entachlieTsen,  die  Kor  blöa  mit  inbei' 

eben  Mitteln  zu  versuchen »   und  de  miril 

gute  Wirkung  von  folgender  Binweechnng  lü 

Unterleibes  aus  vielen  Beobachtnngen  bdtfiet 

war,  so  versuchte  ich  sie  auch  bei  dieeem  Vaii^ 

In   Rücksicht   auf  das  geringe .  Vermögeir  9tk 

ner  Eltern  liefs  icb.  die  verordn^Tincturtna 

ihnen  selbst  subereitent  nnd   verachneb  btoi! 

Jlec»    Cört.  cinnamam*  genuim   CaryophjUsr» 

Macis  Lavendm  Spicae  ana  JDrmefim.  j*  mkA 

Op*  crud^  Drachnu  j«  M,  F*  iPuhn  J3i»  iM 

Verordnung«       Auf  dieses   Piilver    wnrdee  ) 

Quart  starker  Kornbranntwein  gegossen  f    tt 

Flasche  zugepfropft  und  mit  einer  Blaae  e0> 

bunden,    in  die  Sonne»   oder  en  einen  soeft 

mäfsig  wsrmen  Ortgestellt,  wo.eie.e'UegiBd 

e4  Stunden  blieb»  und  sehr  ofit  aingeadiittsk 


<    -. 


-     87     - 

wnWb*  Mk  dieser  Tinktnr  wnrde  nun  der 
Unterleib  bii  über  die  Magengegend  tiglidi 
fnnf  bis  sechsmal  eingewaschen,  nnd  jedesnul 
rin  Stock  gewirmter  Flanell  darikber  gelegt» 
Und  siehe  da!  über  meine  Erwartung  ward  wm 
Kind  anch  von  dieser  Plsge  befreit. 

Im  August  i«ard  dasselbe  Kind  von  eineaa 
Muurlachfieber  befallen,  und  da  ich  ra  dieser 
Eeil  wegen  Krankheit  nicht  ansgAen  konnte^ 
so  wurde  ein  praktizirender  Chimrgus  m  ihm 
^sholt  Dieser  erhhme  Mann  handelte  diese 
Ktankheit  als  eine  asthenisdi-entaündlidie^gab 
im  Anfiinge  ein  gelindes  Temperans,  liers  we» 
gpt.der  heftigen'  Schmenen  im  Halse  und  w*> 

Cdee  Terhiaderten  Schlingens  SenFteige  nm 
Hals  legen,  und  verordnete  endlich  ein 
Si/iuum  vtderianae  voXt  etwas  Ui/uor  mmmontt 
mmtidf  aber  alles  firnchtlos;  das  Kind  verschlim» 
merte  sich  tilglicb,  und  es  landen  sich  auch 
knrse  Anfalle  von  Krämpfen  dabei  ein* 

Der  Arzt  nahm  dann  seine  Zuflucht  in 
Utfiben  Gaben  (Gr*  s€mis  —  Or.  )•)  von  Mo« 
kiäokkf  aber  auch  dieses  ohne  den  geringsten 
ttutcan.  Hierauf  am  6ten  Tage  der  Krankhdl 
beten  die  Eltern,  die  schon  an  dün  Aufkom- 
men des  Kindes  zweifelten,  den  Chirnrgus^  sich 
SU  mir  zu  bemühen,  und  meinen  Rath  dar* 
über  an  hören.  Er  that  es  den  Eltern  zu  Oe« 
lülen,  und  weil  ich  nun  schon  zweimal  die  un* 
erwartete  HCilfe,  die  das  Inj-uu  ip&cmeuank^  im 
ceCnurlichen  Scharlachfieber  geleistet,  gesehen 
hittte,  so  rieth  ich,  auf  eine  Drachme  A.  i/ve- 
4aeuän.  drri  Unzen  kochenden  VlnuefB  bu  gie« 
fseut  dieses  eine  Stunde  digeriren  zu  Isssen,  des 
Colatur  Unc^  smnis  Syr.  einnamomi  beixumU 
schen^  und  davon  dem  Kinde  stündlich  zwei 

drei  KaffseUflel  au  geben. 


-     88     -, 

Der  Erfolg  davon  war  ebta  •o'geacli^Mrfaid 
bülfreich)  wie  bei  den  zwei  eraten  Fallen)  dai 
Kind  wurde  in  zwei  Ttfgen  vom  Fieber  vSUig 
befreit,  und  es  genaa  ohne  AbBcbnppmig  dar 
•Haut  oder  aonstige  Nachkrankbeiten«  « 

Schließlich  fragt  ea  aich  aocb,  ob  auui 
eich  nicht»  im  Falle  dafa  meine  Beobecfaton« 
gen  durch  neue  Vevauchi  sich  bcetätigeii  aell* 
ten,  eines  so  unsdiadiichen  Mittele  bei  elhe^ 
Scharlach  *  Epidemie .  bedienen  .  könnte»  .tun 
die  noch  gesunden  Kinder  davor  zn  acholzeaf 
£a  versteht  sich  aber»  data  dieaea  Pr&ervaliv 
nicht  ao  oft  gereicht,  und  dem  Alter  imd  6ftt 
ILonatitution  der  Kinder  angemeseen  aeifa 
müfste.  Bestätigte  sich  die  von  mir  beoback 
tete,  geschwinde  und  -besondere  Art  der  Wir* 
kung  des  Jfifus.  Rad*  ipecacuauh*  im  ScfaaiW 
lachfieber,  so  mülste  ea  wahrUch  als  ein  de« 
Miasma  dea  Scharlacha  kräftig  wideratebsndes 
Specificum  angesehen  werden« 

Von  d^r  vortrefflichen  und  geschy)inden  rPixß 
TiiiVg  ^cs  £,oUracti  cicutae  in  der  wäfirigiß 
/fußöjung  des  Xartari  stibiati  ßls  JÜixiur.g^ 
rei^htj^  im  JS^u^hhusten^  beobofiktei;  von  ^i^ 

demselb^n,^ 

Im  lahre  1781  herrscjite  in  Waracfaaa»  we 
ich  mich  ^nige  Jahre  als  praktischer  Arzt  as& 
hielt,  ein  hartnäckiger  Keuchhoaten  unter  dan 
Kindern  I,  Koruebmlich  bei  den  ludta,  dieeehi 
enge  wohnten«  Brechmittel »  Ghina,  Moechne 
und  melucere  dagegen  empfoUne  Mistel  wnv« 
den  lange  Zeit  vergeblich  gegen  dieaea  Uebel 
gebriiucht,  welches  auch,  wenn  ea  übiarwnxW 
den  war,  allerlei  langwierige  Krankheiten  hin« 
lerliefsi  In  d^  mediziniecheB  Beobachtungen 
der  I^ondner  A^rzte  s^h  icb  von  Wktm:  Af9/^ 


-     89     — 

^dtaaün  Nime  mir  cntftlhn  ist»  gigan  £t  {•• 
dachte  RrmUieit  du  Extractum  €icutm0  für 
guiz  Jüeine  Kinder  la  einem  halben  Gran  den 
Tag  über,  und  ntch  Verhilcnib  dea  Altere 
ein  bis  ziwei  Gran  täglich,  aehr  empfohlen« 
Oieae  gerühmte  Heilaamkeit  dee  Schitriinga 
lenpust  hingegen  LHtsom  nach  eeinen  Erfah- 
rungen y  und  empfahl  dagegen  Brechmittel,  öf- 
tere Ahfnhrönde  Arzekieien,  China,  Moschue 
^mnAruisia  foetida.  Brechmittel,  China  und 
-McNpchDa  hatte  ich  aber  bereita  gebraucht,  ab- 
'fntaBnde  Arzneien  scheute  ich  wegen  der  aa 
beioegitnden  Schwache  der  Kinder ;  As^b  fo^ 
:tUbi  war  ihnen  nicht  beizubringen,  utid  das 
'VOBneinem  Arzte;  empfohlene  und  von  einem 
iWxdmn  aus  Erfahrung  verworfene  Extractutn 
0iciUaß  in  der  Privat-Praxis  zu  versuchen,  dazu 
•iBomaM  ich  mich  nicht  entachliebem 

^     Der  Drang   der  Umstände    nöthigte  mich 
.ideD.sn  mehreren!  Nachdenken  darüber* 

Nun  litt  damals  ein  Kind  von  anderthalb 
•lakreiBi  ani  Keuchhusten  mit  starkem  Fieber 
-wnd  Verstopfung  des  Unterleibes,  die  das  Fie« 
bernnd  die  andern  Zufille  isu  vermehren  schient 
Ijpa.die  Verstopfung  zu  heben,  das  Fieber  zu 
Ireanindem  und  den  zihen  ScUetm  im  Magen 
imfaidösen,  verordnete  ich  dem  Kii^de,  beror 
ea  noch  ein  Brechmittel  nahm,  folgendes:  Ü#«« 
Jtmr^.fcL  tart.  (Kali  acet^  Drachm.  )•  Aqu» 
£»  ekamomilL  Unc,  V^  ÖoliU»  adm,  Syw»  ruh. 
uUJ^.smtds.  S.  Stöndlidi  rinen  KalfeeiOffd 
%iill«  Diese,  in  Bücksicht  auf  die  Achwaf^he 
!dei  Kindes  gewiblte  kleine  DMä%  k^irt«  Am 
JUnd  doch  sehr  starke  das  Mitr^  arif>f<te  alse» 
wemaaialte,  vnd  das  Lexirevi  mit  eiv»ssr»  fp*^^** 
'lörOpiat  beseitiget  wsvrfen»  Da  tmn  tünd^  aW 

dir  lähefchki»  im  Magea»  innk  immm  hI» 


—     80     — 

bMdiwariich  war,  indMi  er  dis  Pcriete  Im 
Ha«MU  T«rlingarte,  «o  tnabw  ich  ml  Ai 
andsMf  iufl&«andet  Mittal  belacht  »«jn.  kk 
Hers*  ilso  ain«n  Gnn  BMch»irfnst«m  bi  tmi 
UnMn  daatilUrtem  WuMr  auRösan,  und  Am 
halb*  Unz«  Himbeariymp  x(iMtz«fi.  iWHi 
-dun  Kinds  ■tündlicb  «m  mifiriger 
voll  gegeben  ward«, 

ni I II  liriliiiiin  ilinrtiiiiBiiiriliilTihMI 

und  den  Hiuten  »hr,  •  dennoch  wagt*  1^-B 
in  Hiniicbt  der  Schväcfa»  nicht,  domWak 
eiDBrecbmittetzuTernrdnen,  and  eclntltj^ili 
ZQ  rleo  indem  Mitteln,-  wobei  iintn«r  l||lJtf 
löiang  des  tartari  ttibiati  in-btsher^atM 
fortgebriucht  wnrde^  wiewohl  ohne  ImimIh 
Erfolg.  Die  grobe  Schwiche  nahm  xwwM 
"waA  nach  ab,  der  Schleim  ward  auch  anM> 
ster  nnd  bew^licher  zoin  Aaavrurf  nndetfl^ 
•Ich  Mwu  Appetit  ztun  Essen  ein,  abh^ 
Hnaten  blieb  immer  denslbe,  icrampfbaft  flil 
lange  anhaltend. 

Da  nnn  der  Halten  tchon  aechs  Woüt 
mit  giricher  Stärke  angehalten  halt«,  itiJA 
'  empfohinen  Mittel  in  denüelben  nicht*  I 
wollten,  obgleich  die  Kräfte  des  Rindai 
nonimen  hatten,  lo  glanbt«  ich,  dlnae  " 
ckigkeit  hinge  von  einem  huondern 
•ab«  'welches  wahrscbdnUch  im  Mr- 
dcHen  Drüsen  seinen  Sita  habe,  cona« 
du  mit  ihm  verbundene  Oiaphn^owi 
und  ao  du  Brechen  nnd  den  Husten'  « 
che;  nnd  da  das  Mxtraetwii  tieutam  auf 
Driiien  apedfifc  wirkt,  nnd  in  kleiner' 
keinen  groben  Schaden  thnn  kuin,  ao  * ' 
mich  zu  deuen  Anwendong  hiaräteh 
anlafat.  Jedoch  durfte  ich  den  zühen 
Im  Magen  nicht  hbaadun,'  d 


—    r9t    — 

Uftaeli#  gawjMmt  d«b  €•  lAnsam  mit  dtm  Jbc- 
^ract0  <ieutM  in  Minen  Beobachtungen  nicht 
hat  gelingen  wollen«  Aach  war  mir  die  krampf« 
«ridrige  Wirkung  bekannt ,  welche  kleine  Qa« 
ben  dee  Brechwetnateinsibeaonderi  auf  die  Ein« 
geweide  de»  Unterleibes  haben*  Aus  allen  die* 
een  Granden  verachrieb  ich  folgendes:  Aec» 
Tori,  stib»  6r.  j*  Aqua9  eommun.  d^siilU  ürie* 
!]•  SifbU*  adnu  Extr*  eicut^  6r*  ij.  Syr*  rub* 
idm,Un$*^semis.  Mk  S*  Kaffeslöffelweise^  jedes« 
aud  gut  umgeschütteiti  nach  und  nach  in  zwei 
Tagen  zu  ^verbrauchen«  Dabei  liefa  ich  die  an* 
deren  Mittel  wegsctzent  auber  der  Mixtur  aus 
gummösem  Chinaextractt  mit  Syr.  rubi  idaei 
▼ersörstt  welche  schon  Bie  ganze  Zeit  her  der 
Schwäche  wegen  gebraucht  wurde« 

Es  gelang  mir  auch  auf  diese  Art  so  sehr« 
dals  die  Krankheit  binnen  zweimal  Tierund* 
sweazig  Stunden  zuaehends  abnahm,  und  in 
sechs  Tagen  aich  gänzlich  verlor» 

Dieses  machte  mich  dreiat  genüge  dieae 
Methode  auch  bei  andern  Kindern«  die  an  die- 
eer  Krankheit  litten«  zu  versuchen«  und  sie 
ed^ng  mir  seit  dieser  Zeit  niemals  fehl. 

fin  Jahre  1780 »  eis  ich  wieder  aus  War^ 
echen  zurückkam«  Hatte  ieh  auch  hier  verschie- 
dene Kinder  am  Keuchhusten  in  der  Kur«  und 
idk  bdiandelte  sie  auf  eben  diese  Art«  au(ser 
dab'uch  da«  wo  das  Fieber  zu  stark  und  der 
ScÜeim  im  Magen  zu  zihe  war«  etwas«  nach 
Verhiltnib  des  Alters«  von  der  Terra  foUat^ 
tattari  {Kali  aeetic*)  zusetzte«  und  es  glückte 
mir  anch  hier  jedesmal«  die  Krankheit  m  kur- 
zer Zeit  zu  überwinden»  Zur  Nachkur  bediente 
Ich  mich  immer«  mit  Berücksichtigung  des 
Ütere  und  der  Constitution  der  Kinder«  einer 
L-  llUxtur  aus  Ex^.  vhintf  gmnmos.  des  WoU» 


^ 


w    9SI     — 

getchmackt  we^en,  mit  Atpia  napk^  xsA 
ruhi  idaei,  Mofchuf  nnd  andere  kraai] 
drige  Mittel  blieben  ganz  weg* 

•  ^chli^rslich  will  ich,  dabei  dem  £x^ 
iCicutae  sehr  viel  auf  dessen  Znbereitcdif 
kömmt,  hier  noch  bemerken,  dafa  idi  d 
.£xtractum  in  Warschan  aus  der  vortreffli 
.OfBcin  ;dea  Herrn  Apothekers  SkaUki  m 
und  dafSf  cim  sicherer  zu  aeyn,  die  fpm 
je  Bereitung  jenes  Extraeta  die  beatf 
dürft«,  «^ 


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iJaber      ein« 

?hthi8it      psoae^ 

nebn  ^ 

tfatgen  diagnostUchen  Bemorkniigm 
ü.ber    Faoitis 

TOn 

■ 

D  n      E  t  t  m  ü  I  1  e  r^ 

Aller  gewesenem  König].  Sachs.  Kreisphy^ikat  |a 
äterbog,  nacbherigem  Königl.  Pieiiis.  Regiments« 
est  und  jctaigem  praJitisclien  Aist  und  Wundant 

in  Delitzsch« 

— — — i^Wi<— *■     II 


*er  Ant  wird  Öfters  am  tCrankenbötlo  in  atn 
ibjrinth  von  Krankheiuphinomanen  verwik» 
lti  wo  es  ihm  schwer  wird,  wenn  er  nicht 
Ibatitindig  genug  ist,  richtig  darchznachauen« 
ie  hervoratechendaten  Symptome  gewahren 
t  nicht  eine  richtige  Diagnose  zu  atellen»  und 
i  betrogen  tirerden  wir  in  dem  richtig  durch« 
icbteaten  und  entworfenen  Heilplane.  Wären 
icht  die  folgereichen  Leichenöffnungen »  die 
di  den  Schleier  von  den  Augen  ziehen  t  so 
üurdijn  wir  oft  wähnen^  grobe  Dinge  bfwirlLt 


.'' 


-  -94    — 

^zn  haben;  glauben ^  wdn^tt  wta  rtchdg  naiii 
Htilplan  entworfen  gewesen  eejr.  Nicht  daifr 
bar  genug  ist  es  zu  erkennen ,  dab  nns  jett 
öfter  in  der  Privatpraxb  die  Lrichonöffaiiag 
verstattet  wird»  die  eonstf  aach  nur  apaiUchi'^ 
In  öffentlichen  Heilanstaljum  und  oft  nur  <A»  | 
flSchlich»  verrichtet  wUtde*  Die  Reeuluu  dfr 
von  waren  nicht  aufklirendge&i;^gp  wiaaiejstt 
in  der  Privatpraxis  sind. 

Ich  will  jetzt  die  Krankheit  «dbat,  |i# 
Leichenöffnung,  treu,  wie  sie  mUr  die  fUk) 
aufzuzeichnen  gebot,  erzählen,  um  miigeiaw 
fsen  meine  Bemerkungen  zu  rechlfertigeii« 

O.  71,  sechs  mid  funEdgJahr  eJc,  dalbi* 
gärber  von  Profession,  war  bd.  einem  sehr  k» 
zen  Körperbau  äufserst  woÜgenäkrty  liatt%» 
f ser  vor  acht  Jahren  an  einer  hartnSckigien  Bf- 
morrhoidaikolik,  durchaus-  an  keiner  Kvan*^ 
bedeutend  gelitten,  vielmehr  von  Jagendarf 
der  besten  Gesundheit  genossöi«  Im  jfUft§  ^ 
verganjnnen  Märzmonat  wurde  derselbe  viijl^ 
einem  lief tigen  Frost  befallen,  worauf  sein  tf  1' 
terleib  aufgetrieben  und  veiatopEt  wurds;  MJ5 
der  unbedeutendsten  Berührung,  und  Bewi|id|jl5 
klagte  er  über  den  heftigsten  Schmerz,  Aiw** 
fsen  mit  gallichtem  Erbrechen«  Der  IbM' 
gang  war  unterdrückt  und  der  Abpng  Üf^, 
roth,  die  Extremititen  eiskalt i^  und  der'"'^ 
hart  und  zusammengezogen*  Gane  das 
einer  vollkommenen  Entmtis^  .WiedstI 
Aderlässe^  wiederholtes  Ansangen  der 
Fomentationen  von  Essig  über  den  Uni 
Einreibungen  von  flnchiigem  LininMOt 
Camphor  und  Opium  und  \Unguent. 
gjri  cinerei  in  denselbeiif.  Fufa«  mid  HUbl 
mit  Senf,  erweichende  besinftigende 
imd  Emulsionen,  doij^dieii  Lavemenisi 


-    95    ~ 

««r/lchai  VvirernnäHjdrarg.muriatiaan  mit0 
cum  Opio*  Alle  diese  Mittel  bewirkten  nur 
dna  momentane  BesieruDgy  daher  ich  vorecblngi 
noch  oinen  Arzt^zucontulciren«  Dieegeacbah» 
weh  brachte  deraelbe  seinen  ihn  besuchenden 
de  RigimeDtschimrgus   angestellten ,    Bruder 


Immig  wurde  jetzt  die  Krankheit  nicht 
ftr  Emteritisy  sondern  vielmehr  wegen  des 
henrorstechenden  Schmerzes  in  der  Gegend  der 
Ihimblase  ffir  Cystitit  gebalteni  und  dem  vor« 
hargehenden  Heilverfahren  ^  namentlich  den 
Pulttenf  Uefaie  Gaben  der  Digitalis  jnarjnareaa 
EDIjaeetzt* 

Damnngeachtet  blieb  alles  dasselbe,  selbst 
ebkalte  Umschlage  bewirkten  keine  Veranda- 
tOLX^  Das  traurigste  hippokratische  Bild,  die 
Vorboten  von  Gangran  waren  eingetreten  und 
aia  baldiger  Tod  zu  erwarten*  Auf  einmal 
arfölgte  ein  sehr  starker,  aasbaft  riechender, 
g^Ucht  dteralmlicber  Stuhlgang!  welchem  noch 
dbuga  folgten,  und  weg  waren  auf  einmal  alle 
SduBarzen  und  alle  Symptome  des  nahen  To« 
daa  varschwunden,  blob  die  grobe  Schwäche 
Uab  einen  unglücklichen  Ausgang  erwarten. 

Jetzt  ging  eine  übcrgroCM  Menge  stark  rie* 
«hapdar  dicker  fettiger  Urin  ab,  worauf  jedes« 
qyd  grofse  Erieichtamng  eines  jetzt  in  der 
liiifcan  Lumbalgegand  stumpf  achmerzenden 
Gaftthla  erfolgte.  Das  versnfsta  Quecksilber 
Vfurda  mit  der  Digitalis  noch  einige  Tage  fort- 
gsealzt,  mit  flftchtlgen  Einreibungen  in  den  gan« 
ICD  Unterleib  und  vorzüglich  die  linke  £^m- 
Valgagand»  die  aber  doch  beim  heftigen  Druck 
nk£c  sehr  schmerzte^  mehr  aber  bei  angefüll- 
ter Ufiablaea  empfindlich  war,  fov^ge&ihraiW; 


-e    ge    -. 

Mgleich  ein  Gbinadekdkt  mitUIänditcheiiiMoof 
und  ein  nahrhaftes  Regimen  verordnet* 

Mein  coUegialiacher  Freund,  eo  wie  Patkni 
selbst,  glaubte,  wir  hätten  über  eine  cUtUdke 
Krankheit  gesiegt;  allein  ich  förchtete •  iitiilleik 
dafa  eine  Desorganisation  f  oder/vielmdir  kiBt 
VereiteruDgf  entweder  in  der  linken  Niera  oder* 
dem  Fsoasmuskel  statt  finden  wurde»  dodi 
wollte  man  mir  diefs  nicht  zugestehen^  soo* 
dem  schrieb  den  stampfen  Schmerz  mehr  dar 
überreizt  gewesenen  Muskulär fiber  und  der  all* 
gemeinen  Schwache  zu«  Allein  meine  Mei- 
nnng  gewann  durch  den  Erfolg  einer  fehrit 
Unta  mehr  Wahrscheinlichkeit,  und  Uolsdiirdi 
die  bekannten  Mittel,  worunter  ich  als  Torzfig« 
lieh  dem  Salep  das  langst  verdiente  Lob  bei- 
legen mufl,  konnte  der  Kranke  bis  Anßmg 
August  aufgehalten  werden,  wo  er  an  völligst 
Abmagerung  starb» 

Die  LeichqnöflFnüiig  rechtfertigte  meine  iii 
der  Mitte  der  Krankheit  geäufserte  Meinuii| 
lur  Genfige,  denn  aufser  dem  durch  Eiterung 
völlig  zerstörten  PdoaSmuskel  konnte  itun 
durchaus  keine  Abnormitäten  in'  der  Brust« 
titid  Bauchhöhle  entdecken.  Die  OefiBaung  dei 
Ko(>fs  war  hier  unnöthig* 

Die  Entzündung  des  Unterleibes  wat  ge- 
wifs  durch  Einsaugung  von  Eiter,  und  der  et« 
folgte  eiterartige  Stuhlgang  und  Urinabgang 
durch  OefiEnung  eines  Eiterbeutels  selbst  in  dem 
Fsoasmuskel  entstanden*  AufiFallend  ist^  dafs 
der  Kranke  nie  über  heftige  ScbmerzMi  in  det 
Seite  geklagt  hatte.  Nachdem  ich  seine  hiiH 
terlassene  Gattin  und  Kinder  über  die  aiifUi 
Itnde  aber  unvermeidliche  Todesart  belehrt 
hatten  erfuhr  ich  denn,  dal's  Denatus  vor  im^ 
geShr  xwanzig  bis  zwei  ui\d  zwanzig.  Iihrsn 

einmal 


—     97     — . 

laaul  mit  d«m .  Wjg«.  jgoffjgorfm. 
m  eintn  Stamm  mit  der  linken  Seite 
swotfea  und  gequetscht  worden  eejr» 
nr  blob  Weinumachlage  gemacht ,  und 
mit  Kamphergeiat  eingerieben  hätti^ 
reiter  nicht  über  Schmerzen  geklagt^ 
XU  jener  Zeit  ^  ununterbrochen  etine 
I  fortgeaeut  habe*  .j 


l*ll*i 


iÄuI> 


txxxnt.*.i.it. 


-     9^ 


•  '  '  : 


Von  tincr 

Versetzong    des    Scharlachgifl 

tnf 

di^  SpeiBerohre 


Tom 


Hofrath  Dr.  Henning^^ 

in  Zerbst. 


Xm  verwichenen  Manat  October  arhiek  ich 
fallig  einen  Besuch  von  ainem  anawirl^ 
Freunde  9  der  sich  in  der  Atmoaphaie  ^ 
Scharlachkranken  die  Zeit  fiber  hanungüi 
mell  hatte«  Meine  vier  Kinder,  wovos 
ilteste  IX  und  da«  jüngste  7  Jahr  wrar,  hil 
eben  f  o  wenige  me  unser  Dienstmädchen,  i 
Krankheit  passirt,  und  waren  biaher  ohnei 
Ansteckung  geblieben«  Dieser  Freund  erd 
snir,  während  dafs  theils  meine  Kinder  1 
nns  waren,  theils  dafs  er  von  unaerm  Midd| 
bedient  ward:  er  habe  zeither  an  ssbi 
Wohnorte  viele  Scharlachkranke^  und  swiri 
bösartiger  Art  zu  behandeln  gebabt»  nidi 
gen  noch  einige  tödtlich  danieder«  Er  adl 
gestehen,  dafs  in  wenigen  Tagen  9  Kinder ^ 
der  damit  verknüpften  bSsarfigpten  firiose  «l 


—     9»     — 

m  wiffloL  '  Ich  gestehe^  dab  ich  cndirtk^ 
mir  der  Besuch  jheinea  Freundes  in  die« 
Aogenbiick  nnsUgenehm  ward*  Nach  Ver« 
von  sechs  Tagen  fing  nnser  Dienstmid« 
zuerst  aber  den  Hals  nnd  das  Schlucken 
1  klagen,  ohne  dafs  man  in  der  Mund^ 
if  am  Oannien  und  dessen  Segel  etwas 
Itr  ward»  -  Auf  ähnliche  Welse  erkrankten 
und  nach  alle  meine  Kinder,  bei  denen, 
darlachansscfalag  anch  regelmifsig  ausbrach 
siormalmifsig  obn#  Bösartigkeit  verlief« 
r  Dienstmadehen  hingegen  zeigte  nicht 
Dindeste  Spur  von  einem  Ausschlage^  son« 
sie  lag  nur  immerhin  im  anhaltendsten 
tr»  ohne  die  geringste  Remission  i  der 
chlag  in  der  Minute  über  lao  Schlage  und 
chmierzen  im  Halse  stiegen  mit  jeder  Mi« 
,  so  dafs  sie  schon  am  dritten  Tagd  dea 
infcens  den  £n(ickungstod  zu  erleiden  dro«t 
Vom  ersten  Tage  an  liefe  ich  durch  ei« 
Wundarzt  das  Lokalleiden  dem  £rfotdem 
kli  behaadelni  und  durch  erweichende  Ein« 
Lungen»  Dämpfe»  filutigel»  Veaicatorien» 
leige^  Einreibungen  der  Gefahr  entgegen« 
ten.  Da  das  Madchen  nicht  vermögend 
nur  einen  Tropfen  Fliederblnmenthee  zu 
blingeuy  so  iirar  der  Genufs  aller  Innern 
dmittel  durchaus  unmöglich«      Der  Leib 

täglich  durch  Klystire  offen  erhalten,  und 
ik  einige  Fufsbäder  angewendet«  Bei  allen 
n  traurigen  Ereignissen  sah  msn  in  der 
dhöhle  nicht  das  mindeste  von  fintznn« 
;=  und  Geschwulst»  sondern  äufserlich 
e  sich  der  Hals  vom  Larynx  an  bis  tiefor 
b  geschwollen,  aufgetrieben  und  war  sehr 

anzufühlen;  einen  halben  Zoll  unter  dem 
Idknorpel  zeigte  aie  die  heftigsten  Schmer- 

6  2 


—     I«0 


MO  beim  Gefühl  ant  aof  'wddkor  StA 
Blntigel  und  erweichende  Catsplaemen  ti 
kolt  wurden;  euch  wurde  eine  mit  Qu 
ber  vemiifchte  Salbe  eingeriebeiu  Ich 
unter  dieser  gefahrvollen  Scene  JBUweilen 
Gran  Calomd^  mit  Zucker  abgerieben«  i 
Mund  zu  nehmen,  die  Maaee  daeelbet  ac 
zen  zu  laaaen»  und  wo  möglich  eirwee 
zum  Hinunterachlingen  zu  Teranehan« 
auch  dieser  Versuch  lief  fans  fruchtlos  al 
inuble  daher  Ton  allem  Gebrauch  der  A 
mittel  durch  den  Mun4  abatehen»  und 
wo  möglich  durch  äufserlich  angewendeti 
tel  der  Hülfe  beflsifsigem  Da  die  Person 
schwächlich  und  an  und  für  eicJi  tou  ( 
asthenischen  Habitus  wart  ao  bliab  mir  6 
idchu  übrig,  als  diesira  entzündlichen  Zi 
durch  stete  Reizmittel  Ton  auleen  zu  h 
dein.  Ich  argwöhnte  fireilidi  dne  Venal 
der  ScharlachstofiFea  auf  die  Speiaeröhre^  a 
da  nicht  der  mindeste  Husten  ^  ale  eine  I 
der  gereizten  Luftröhre  und  der  Lnngeu 
mer^t  vmrde;  um  so  mehr  eucfate  ich  i 
mne  Lokalentzündung  auf  diese.  IVeiae  i 
leiten,  und  der  dringenden  Gefahr  nacbj 
ten  vorzubeugen,  übrigens  mnlste  idi  mu 
warten,  wa^  erfolgen  wurde»  80  dai 
diese  peinliche  Lage  für  die  Kranke  eiebsni 
Tage  unter  entsetalicher  Angst  und  efateni 
gufs  von  Schweib,  der  in  dicken  TVopfen  j 
vorquolU  Endlich  mit .  dem  siebenten  1 
trat  die  erste  Anzeige  von  Besserung  eia|. 
bis  dahin  immer  in  gltichem  Grade  angafaail 
Fieber  liefs  merklich  nach,  die  Schmensaj 
Halse  minderten  sich,  der  Pule  wurde  ni&f| 
das  Schlingen  fing  an  wieder  gestattet  so  M 
den;   die  bis  jetzt  gehabte  Af ugarUchkiit  1 


—      10t      — 

mdt;   ei  atdlte  sich  SchlaF  xmi  mit  demiel« 
iNm  ein  allgemeiner  selutärer  klebriger  Schweift 
ein;  der  IMn^der  bia  beute  böchst  konzentrirt 
war  f  ward  dicke  and  bekam  einen  aiegdrothen 
BolfenBatXi  auch  entitand  eine  Art  Ton  Spei« 
chelflaüiy  der  aafserst  zähe  and  salzig  war;  der 
Kepff    der  eteta  ungeheuer  getchmerzt  hatten 
ward  freier ,    die  Geachwulat.  des  Halaea  setzte 
imd    verminderte   sich;    auch  wanacbte    die 
Kranke  etwas   geniefsen  zu  können.    Sie  er« 
lüeU  eine   mufaartige,    der  Gelatine  ähnliche^ 
Spdbe  aus  Habergrüize»    wovon  einige  Thee« 
löffel  ToU  genossen  wurden*    Mit  dem  achten 
Tage  stellte  sich  ein   fürchterlicher  Kitzel  im 
Schfamde  ein»  der  die  Kranke  zum  steten  Hu« 
e^  reizte^  und  der  nur  durch  das  sanfte 
lAsdüingen  von  dem  Schleim   des 
~Gnintm    oder   isländischen    Mooses   gemäfsigt 
werden  konnte*      Dieser  Zustand   dauerte  bb 
^Bun  zwölften  Tage»  während  der  Zeit  sie  ihre 
Hegaln  erlitt    Von  nun  an  ^g  die  Besserung 
mit  starken  Schritten  vorwärts^   und  mit  dem 
ünaten  erfolgte  ein    Auswurf  einer   häutigen» 
IrdlQg  membranösen  Substanz»    wie  beim  Ab« 
echnppep  der  Haut«  Die  Kranke  hustete  ganze 
Stneken  dieser  Schollen  los»    welche  Art  von 
Auswurf  wohl  an   8  —    lo  Tage  fortdauernd 
anhielt»    Dabei  empfand  sie  aber  dn  bestandi« 
jpe  Springen  im  Munde»    besonders  wenn  sie 
etwas  verachladLte^    und  nur»  sobald  sie  etwaa 
kfibles  oder  Milch  verschlang»  so  wiurde  diese 
Empfindung  mäbiger»   und  geringer*      An  ei« 
Bern  Morgen  hustete  sie  ein  Stück  aber  zwei 
Zoll  lang  dieser  Haut  au%    welche  ganz  denst 
Eierfaautchen  ahnlich  war.      Endlich  und  alU 
mälilig  lieb   dieser   Auswurf  nach,    nnd  der 
Hasten  vorlor  sicb^  so  dab  eie^  ohne  das  min« 


r« 


9tt  Uitl*mif  v^/lÜK  berg€«tellt 
4^/^b  /iMlirhifie  Diit»  mifaiyg  Ctwiifi  Ji 
Luht  M'i^l  «JniiM  «fhr  §e1inde  «ulaft« 
i«l   itmUiltfi   ntn  TulUgea   Bitchinfi  d 

Ulli* 

llUr  lutl«  «Ich  alfo  du  ganze  Ea 
mif  ill«  iOAihe  dt«  Oesophagus  «rgoas« 
ilaU  nallJll  ill«  MundhöhU  nur  im  ini 
'Miall  lUraii  nahm,  wolchea  wahracheinl 
halli  KMi  liahtp  wall  die  zu  grofae  Nachb 
lUa  Vihliindaa  aalbat  den  Abieiter  al^ 
haue«  Dil»  Kranke  blieb  die  ganze  Zi 
ohne  eile  Nahmnga*  nnd  Knhlangtmid 
aielien  'rege  lauf  In  derGefiahr  au  adch 
ne  dale  %Ue  lietpiraikxnaoTgane  liuent  i 
^Nr\^hUhAl(|Ee  Natur  in  eti 
eUuuuMH  duiidh  «inife  io&cre 
ta^etiktvU  ift^eimc«».)  eüae  KxarlWir,  & 

\t«ia>ti#>»  «iv«  a^foir« 
«m.^  aO^  t.ii.'.!   auuipsi. 

3 


—    105    —   . 

ih  v^ie  ▼o«h«r  ilireo  Dieiut  tbua  und  ihm 
atehaxi  konnte.* 

Bei  meinem  jüngsten  Mädchen,  einem 
nd«  von  etwa«  über  neun  Jahren,  hinterliefa 
:  ScbarlachansachUg  ein  mit  ddematftaen  Zu« 
len  begleitetes  nervöses  Fieber,  das  endlich 
ch  den  kräftigsten  Reizmitteln, wicht  oliner« 
itac  eich  einige  Tage  ein  nichts  gtotea  ver« 
«chendes  Symptom  äufaerte,  und  so  endlich 
rte  bei  meiner  Familie  eine  Krankheit  auf» 
I  mir  unendliche  Sorge  und  AengstUchkeit 
nirsacht  hatte«  Noch  mnfa  ich  bemerken^ 
Es  die  Schwester  unsere  DienstraädchenSf  eine 
isige  Bürgersfrau,  welche  ohne  mein  Wissen 
it  ihrem  dreijährigen  Kinde  in  mein  Haue 
aii  um  ihre  kranke  Seh  weiter  cu  besuchen» 
h  diese  Ausschlagskrankheit  sammi  ihreiu 
ade  holte,  ihrem  Manne  wiederum  dieselbe 
Itheilte,  und, alle  drei  Personen  in  nicht  go- 
ger  Lebensgefahr  waren*  Auch  sonderbar 
t  «e,  daie  die  Frau  das  Exanthem  nicht  ge* 

liäe 


ig  erlitt,    sondern  blos  auf  der 

Gesichts  offne  pustulöse  Geschwüre  bekam; 

Mann  und  das  Kind  hingegen  den  Aus« 
'Ms  ^^^  damit  übergössen,  ertrsgfn  mufs- 
5  alle  drei  aber,  und  besondere  der  Mann» 
an  an  den  gefahrvollsten  Zufällen  der  damit 
Imfipften  Bräune*  — 


~   104   ~, 


Kurze    Nachrichten 

und 

Auszüge» 


Bitt0    um    Ra$7u    *) 

Jpclion  in  d«m  JJter  Ton  drca  20  Jahm  I>tefdil9 
ich  SU  weilen»  dtft  nch  wihrend  des  Stuhlgangs  eiBi 
blutige  flawigkeit  in  lienlicbev  Quantität  ohne  alli 
nnangeiüemne  Enoplindung  durch  den  ^A^attdann  «w 
gols.  Nach  einifien  Jahren  verlor  tich  dies^  Un^ 
atand  viriede^  das  Durchschwitzen  einer  Schärfe  mach»  ' 
te  mich  an  den  Hinterbacken  öftera  wundi. 

Naienhluten  atellte  aich  bis  ina  4oste  Jahr  anwik 
lea  ein* 

Qhngefähr  im  Aasten  Jahre  hemerlite  ich  daa  e» 
•temal  das  Dateyn  blinder  Hämorrhoiden  durch  ttoe 
Zacke  am  tmui* 

Schwefelpulvery  Schaafgarbenthee,  Einstellung  dti 
Wein-  und  Fleischgenns&es  befreiten  mich  nach  l^ 
Tagen  von  allen  Beschwerden»  die  sich  jedoch  apitec 
zuweilen,  und  zur  Herbstxeit»  im  October»  Novem« 
her  gewöhnlich  und  öfters  von  Rüc^enachmerzcn  he« 
gleitet,  wieder  einstellten» 

*)  Ick  lunn  der  Bitte  d««  vürdiftti  Xrinkea  uad  seine»  v4xdU 
gen  Arztes  nicht  widerstvlien ,  diese  KrauUi«Its{eseki€]ite  s« 
den  b«wii£i*en  Zweck  ins  grofce  medlainUck«  miUiJraa  S* 
fingen,  nnd  erbiete  mlck,  die  einlaufenden  ConsütM.  an  dea 
Zranken  sn  bef&rdem.  Ich  fördere  nnsre  bewährtesten  Pxak* 
r  tlker  kierzn  $nL     Des  Xis&ke  badaxi  ••  und  irardient  es. 


—  "i'05    — 

'  Dnrch'  ^Gdegenheiteii '  yeraiiltftter  rdchfichinrir 
enufs  von  W«in  nnd  'atark  nfthreiider  eewanhafttr 
»eisen  faHite  leicht  einen  Anfall  von  oünden  Hi« 
ortiioid#n  histbei. 

Ohngefäiiv  im  Alter  Ton  34  Jahren  tetste  ich  mich 
d  solchen  An&llen  auf  Anrathen  des  Arztes  in  einen 
über  mit  kaltem  Wasser  gefüllt y  und  veraieb  da« 
irch  die  Hämorrhoidalknoten  auf  mehrere  Jahr«., 
it  der  vorherigen  Entsündang  iind  SchmerzhafÜg« 
it  stellten  sie  sich  nicht  m^r  ein. 

Dagegen  bekam  icli  bald  darauf  ein  ]|eftiges  Rüh- 
nwen  und  eii/  schmer^aftcs  Ziehen  in  dem  rech« 

I  Hoden  mit  Pieber« 

Eine  Adtilars  hob  das  erst«  9  dagegen  bekam  ieh 
le  sehr  schmerzhafte  Hodengesälwuht,  welche  durch 
nreieliande  Umschläge  erst  nach  14  Tagen  gröfstea^ 
tilsf  nnd  gänzlich  erst  nach  drei  Monaten  gehobea 
urde. 

80  oft  ich  nachher  Vollblfitie;keit  TerspOrt«,  ftk 
nerkte  and  ffihhe  ich  ^en  ziehenden  Seomen  in 
i  Hoden. 

Nach  dem  Urinlassen  entstand  zuweilen  ein  er« 
lerter  Reiz  dazu,  allein  es  tröpfelte  bl«£i  etwü 
e  Flflssigkeit  nach. 

Xu  jedem  Sommer  erfolgte  bis  18x4  ^  8^  oder  10 
;e  dauernder  Abgang  von  Schärfe  durch  denAlUr» 
leitet  mit  einem  Gefühl  von  Mattiskeit^ 

Rheamatische  Schmerzen  und  Antalle  von  Hüft* 

II  hatte  ich  schon  vor  18  Jahren,  und  noch  jetzt 
rreilen,  besonders  während  des  Blutabgan^s. 

Seit  dtet  Jahren  zeigte  sich  nach  einer  Erhitzung 
r  heftigen  körperlichen  Bewegung  ein  dankkr,  ins 
wiirzliche  zieliender  Urin. 

Von  di«ser  Zeit  an  mufste  ich»  wenn  ich  kurz 
her  Wasser  und  Wein  getvuuken  hatte,  und  ritt, 

schnell  von  einem  Drange  zum  Pissen  aufgefoi- 
l^  absteigen,,  und  mich  sär  beeilen>  das  Wasser 
Lassen, 

Dies  konnte  in  einer  Stunde  mehrmalen  gesche- 
•  Besonders  bei  dieser  Gelegenheit  stellte  sich  der 
edachu  Abgang  einer  zäheren  dunklem  Flussig« 


Vor  zwei  Jahren  machte  ieh  im   FrühjaJir  eine 
M  Ton  6  bis  8  Tagen  über  steinigte  schlechu  Wc« 
ood  fuhr  mehrere  Nächte  durch. 
Bin  beinahe  schwaxier  Uziis  leifte  sich  •m  £ti» 


weilen  stetit  es  anch  wieder  Tsn^rtT^tm^  Mtnestr 
Reis  sain  Uriniren  sieb  uinnellt.  'Eben  so  ibw^dfe- 
selnd  ist  die  tätliche  Quantität  des '  Urins,  dj»  absefctt 
oft  beträgt  das  Ganze  kaum  2  Schoppen  innerhalb  ^ 
Stunden,  ein  andermal  3  bis  5  Schoppen» .  Nia  giaog 
bisher  Ann  Blut  vcft  oder  nach  dem  Harn,  sondefB 
immer  zugleich  nÜL  demselben  ab.  Harte  LeibesAff- 
uung  oder  gewöhnliche  Verstopfung  veriirtaditea 
schon  öfters  mancherlei  nn behagliche  finrpfiitdnnginy 
und  rersehlimmerte  den  Tocalsustand.  Die  HiUnff* 
xhoidalknoten  des  Afters  zeigten  sich  ungeschttt  dtt 
angewandten  warmen  erweichenden  Fornimtatknin 
ani  den  Mastdarm,  und  der  kalten  Umschläge  auf  die 
Ikufsern  Geschlerhtstheile  seither  nnr  schwiuJi  ubA 
"knn  vorClbergchcnd ,  und  der  drAckende  Schmet»  ift 
der  Tiefe  des  Beckens,  im  Mittelfleisch,  das  Ziefaea 
nnd  Klopfen  im  Kreuz,  das  lästige  Gefühl  von  eintB 
beständigen  Arbeiten  in  der  Nähe  der  Oe&ung  du 
Ma<)tdai'nis  unterhalten  nnd  yermehren  noch  inmier 
von  Zeit  zu  Zeit  die  Unruhe  und  die  Sclitaflosi|j&eiC- 
Im  Ociober  1314  suchte  der  Patient  snm  eratennsd 
Hitlfe  gegen  seine  Blasenhämorrhoiden,  und  nach  «£• 
niger  Zeit  verloren  sie  sich  auch  wieder ,  ob  auf  (Üa 
angewandten  Mittel,  oder  auch  ohne  dieselben 9.  wo^ 
len  wir  dahin  gestellt  seyn  lassen.  Im  Jahr  igl5 
machten  sie  nach  seiner  Aussage  je  von  4  ^^  4y.<Mfr 
6  zu  6  Wochen  periodische  Anfälle^  wobei  immfr 
mehr  oder  weniger  Blut  abg.egangeR  seyn  soll-y  und 
er  Uefs  sofort  di^  zuerst  verordneten  Arzneien  ohqjl 
Wissen,  des  Arztes  von  Zeit  zu  Zeit  in  der  Apotheld 
wieder  verfertigen,  brauchte  sie  auch  regjelmäftie  sa 
wiederholten  malen,  und  sähe  diesem  v  erlauf  dcT 
Krankheitserscheinungen  so  cii,  bis  er  endlich  au  EndU 
Jim.  !•  J.  Wesen  zu  lange  anhaltenden  BlutverloMft 
und  nicht  unoedeutender  Kräfteabnahme  sich  ▼ertfl« 
lafst  sah,  seinen  ffausarzt  wieder  rufen  su  t^saen  nnd 
ihn  auf i.  neue  zu  Rathe  zu  ziehen.  Von  nun  an  wor- 
den auch  manche  durch  £!i:fahrung  erntöbte  MittA 
wiewrohl  bisher  noch  ohne  besondem  Erfolge  in  A» 
Wendung  Gebracht,  und  man  benutzte  auch  bei  ikw.j 
Auswahl  die  aber  die  therapeutische  Behandlung  ^ 
ser  Krankheit  gegebenen  Winke  und  Erfahrungen  d> 
nes  Sammering ^  Richter^  Vogel^  Frtuik^  Reil  nnd  Ändf« 
rer,  mit  der  gröfstraöglicben  Sorgfalt  und  Umnfilli 
Auch  die  Diät  wurde  zur  Beförderung  der  Kur  swetK» 
mäfsig  abgeändert  A  und  da  dbr  Fatieat  TOn  diBia  {f 


ÜllurlichRi  Alliging,  Nietes  UebeU  schon  äflen  Kden 
hörte,  und  •a<i  früher  ?«lbst  mehleces  galMen  liat- 
te,  to  auebi*  er  ncli  eben  des  liolli  bucIi  auf  deni.hiDT 
«tngBichligenen  Ws^e  an  dai  eiüCticre  »ttUiclii  Pii- 
blifcuui  SU  wrndci),  ■ojiicli  die  ItiitbsQ)>Ja|:<  meltretci: 
•rCihTtifn  Aercie  in.  vemehniBa,  and  auf  dies«  VVei«e 
--.  der  Erffllluiii;  seines  Wiintcliei 

„■iVd,  tiiiu  (tr  Jueu'itU i)  sanari.'*  .  . 
init;Jein  liöcbitao  Gtade  der  \\  dlirscheiiilicUieit  m^ 
mef,pu»ukomtaBn,  Ich  holFe  «iich  ,iU  Aixc  keine  Febl- 
biit«  EU  thun,  wenn  ich  das  atKilicbe  Piiblikuin  col- 
le^üllitcJ)  hiemil  aiitiurufen  Wii^e,  und  auf  die  Uii-ii 
iniiiii)ic  demselben  mein  einsige«  Vcnmueii  ^ti«,  iitr 
Bek^uiinfung  ein»  ici  iiai'iLiltikigEn  Uebeli,  wie  dis 
BXu'iUianlüiThuiden,  (elb^t  ah  SiBlIveitrelei' der  Mast. 
ddiaili^tii'Urilioidca  sind,  gemeinicljafLÜch  diivcti  se- 
l&llig(  Einsendung  dei'  Consi'Iien  ziim  Eiiii'ttclcon  in,  ' 
das  90  altgemein  gcloianc Journaldel' pniLu*cheaUeU*| 
Xovd«,  mtwiiiiea  tu  helten. 


Vtltr  die  Urtasht  der  Kriigs-Op^uSalmie. 
Sa  üt  gab'  merkwardis;,  dafi  die»  ^eralirlicli« 
Attg«nhj»nkliei[,  die  io  vielen  unsrer  braven  ICrie^«V 
Al>  Liohi  auf  itiie  ganie  Leiieiiieeii  gGiüiibl  bat ,  ein* 
gotn  MCentliüRilicht,  som-lil  der  Foim  al*  dem  Wei 
'^n  nmäi  neii^ettalleie,  Au|;eni(tiiiktjrü  i*t,  und  dar» 
(M  niu:  im  Knege  upidemisch  ToiküiiiiiiN  Aber  nocb 
iMMikwArdigeE  iiic  ei,i)ari  licnuriiiden  neuetttii  Kiie- 

' «nduint.  Zaerii  kam  sie  in  Egj'pien  bei  den  eneli. 

m  ond  fraiiiäiisclien  Truppen  riir ;  nacbbrc  nacb  in 

'  "         "  '   lege,  besundersbei  deu  [>rcufii* 

n  demnach  die  Uraacbe  nicht  im 


«■na 

Wbm  Snit  ttaiiiäiiEclien  'i'ruppen  ri 
jilMi  Icuten  Ftancüsenkriege,  besum 
*:faen  Truppen.  E»  kan 

JSri«g«Obethaupl,  sondt    .    .  ..   , 

Ja. tterneueii AnKrieg  bu  mhven, liej;eri.  ManlutSinua. 

>>«-  Ei'biitiineen  und  Eikitliungcn,   Staub,  syphyliii- 

kaurthaluche  und  piocisclia  Affeotiani  ala  Diso- 

l  aufgehellt.     Abrr  alle  diese  Ulsacbengab  ei  im 

onjthriaea   Ktiea^e  und  allen  Krisen  der  Vei'Can- 

Jaeit  auch,  und  in  eben  ao  hoticni  Gi-ade,  uuii  duch 

nerJtle  mau  nie  die^e  uigeuchauiliolis  und  so  allge' 

.ja  iivmchtud«  Kiankhcil,  ^  Nun  tat  ab«r  daa  Uabdl 


—    tw    ,— 


/ 


9einimi  Wesen  nach  offenbar  ein  tnetMUtüehet;  Wenige^ 
durch  auCsere  Lokalreizimg  tonilem  von-izuitti  hnaat 
erzeu«^tes,  eine  auf  das  Aiijge  Überjgetra^enö  pathologi' 
sehe  SecTction  oder  Schärfe,  daher  et  einige  mit  alieaf 
Recht  ein en  A  u gen  trippery  Psoroph thalirniey  ISknnorrhom 
oculorum  nennen.  —  Es  mflssen  ilso  in  der  nenen  Art 
Krieg  sii  führen  gewisse  neue  Ursachm  lieg;e^f  wc^ 
che  entweder  auf  die  Angen  anmittelbtr  feindseUff 
"wirken,  oder  wenigstens  veranlasten,  dals  die'^lbtiS 
die  obigen  allgemeinen  KnnkheitsnTsadiea  heiTore» 
brachten  KranKheitsstofTe  eben  die  Augen  lUfp^padSkt 
logiscdien  Orgah'  w&hlen.  —  leh  glau)>e  dieMasne 
Ursachen  in  folgenden  Punkten  gefitndeasn  W6tn^&ti 
nur  den  neuem  Kriegen  eigen  tvaA\' deiti  BÜFOtuflinfL 
iUn  Wachrfeuern^  dem  kurzen  Haart^sekntuitn^  täid  dm 
tchneiUn  Uehe^gang  aus  dem  sitxenden  SiuherMtn  H 
den  Soldatenstand,  —  Das  Monate  und  VicHsMAlf 
lang  fortgctetkte  n&chtliche  Liegen  unter  freiem'fetei 
inel  auf  nasser  Erde,  dem  Re^n  und  alkr  WitnMj^ 

5 reisgegeben,  mufs  iiothwendig  eine  chronische  Ditav- 
rückun^  der  Ilaiuabsonileriingund  AnbäufuBCTOtt 
rheuraatiichem  Stoff  zur  Folge  haben.  Ich  wab  et 
aus  genauen  Berichten  englischer  OiHKiere,  dab  ia 
Egypten  der  des  Naclits  änfserst  hiußg  Eallpnde  kflUe 
Tnau,  der  die  JVIensch'en  diirchnäfstay  die  fiaivptniii* 
che  der  dort  entstandenen  Atigenentzttndung  TFar,  nad 
dafs  diejenigen,  die  sich  jener  Ursache  su  enitiilua 
wufsten,  frei  davon  blieben.  •«  Die  fortdauernde  Blwf 
düng  die  ganze  Nacht  hindurch  durch  die  grobe» 
Wachtfeuer,  verbunden  mit  dem  davon  unsenrenoii«  < 
ehen  beifsenden  Rauche,  muts  die>Aag|en  nothweiidS| 
liefdg  leizen ,  und  auch  dem  rhenmatuchen  StoH  die 
Richtung  nach  den  Augen  hin  geben.  —  Das  plötslicbe 
kurze  Absebneiden  der  Ilaare-  einea  Menschen»  der  sie 
bisher  lang  trug,  wiikt  nun  aber  gar  sehr  erkaltflMl 
auf  die  OberAache  des  Kopfes  und  auf  den  Na^kesT 
fls  i^-irkt  wie  das  plützliche  Ablegen  einer  g.ewoliiitM 
Pelzmfitze ;  tritt  clazu  nun  noch  kaltes  oder  bbNV 
Wetter  ein,  so  kann  es  nicht  i'ehlen,  ein  höchst  naeh^ 
theiliges Zurücktreten  des  AuSiiüastungsstoifes  desXov« 
£ts  muEs  die  Folge  scyn,  und  da  nun  die  Abioadal 
rungsorgane  der  Augen  die  nächsten  Colatorien  fie^ 
durch  «Ue  ein  Ausweg  übrig  bleibt,  so  concencrirc  lilh 
die  ganze  Absonderung  in  diesen  Organen,  und  Uli 
tarlich  mit  desto  gröfserer  Gewalt  und  Kaastietti%  f Ic 
je  gröber  nad  anhaltender  die   UnterdrOekuag  fVMl^^ 


jtc  ftabe  ich  nicht  bei  Kiude^  jdnc^^aM  brt- 
1  aäa  feKchmi  W«[iei  die  Hjaro  in  Eüt«  ib*-' 
t,  die  hiitiidckigstcnrheiiniJLiiclienAiigenciitzati'' 
iD,  Eaturh,  Kopfrheiimaujnreiitstthen aeben!  — 
licRC  Üuflcheu  vreTiIen  nun  alwi'  dosio  Iieriiger 
Tk«n,  jeinehi'  ife  neu  iinil  iingeivolint  lind,  und 
diexi  (tlffr  ilie  nrueiien  Kriege  auizeichneiid,  bc- 
r*  in  der  piBufiischenAi'mce,  wo,  durtlidcn  edel." 
Sntbii«ia)iii>us  ßeirieben,  allts  die  Waffen- ergri ff, 
in»  [Vlenße  Handwirker  und  Gelehrten,  die  bii< 
iv  Mihdiendei  Scubenlebengefcrlirt  hatten,  ptÜtkl' 
n  dies«  gini  neue  Lebensweise  übergiiipeft  Diei-' 
Uich  d«  Grund  »eyn.  n-aruln  geratie  die  jiTini. 
b  ArmcBTOTiiigliclidieiB  Krantbeit  ^ccraSfi'u  hat.' 
\Z  das  Lfebel^einmal  eiititanden,  so  trat  natli  tine* 
lia  luDiu,  die  AnsUciung.  Sie  wurde  ichon  in'  . 
ttn  bemetkl,  und  auch  bei  uni  winden  A«i-ita' 
nufoTc  Perfonen,  die  sich  jenen  Ursacljrti  nicht" 
wiiE'hatirn,  davon  befallen,  bloi  durch  den  bin- 
Eingang  mit  lülclien  Kranken.  Noch  jeizt  Ici- 
DRiicbe  umerer  würdigsten  Militair  -  Air^ie  «n 
^Dfch  diese  AnatccLung  erhaltenen  Blindheit, 
;  die*' ein  neuer  Beweis  7aV  d!i-  nietasuiiitii-ca. 
lülch«  Natur  der  Kr.i^kheit,  denn  vi'iT  wijsen, 
in  heftigfr  Schnupfen  auch  an'iiecl.N  uiid.vrai 
eter  uideri,  als  eine  kaiaiTbatiiche  Enuilndunfr 
lileiinbaut  der  Na<e,  so  wie  dieic  Ophih,i]niie  eins 
ihaliiohe  EnuUndung  der  kbioaderaden  Haut  dti 
\1 
'J  .  '  H-d. 


^,  *   "_■     £aA  dt«  Z^l^ofii^Aiü.  '  'j  ■■   ' 

Ifat  w  grofta*  Mittel,  alt  der  LOwmsalia,  (tw\r 
taraxoaan  L.)  veidient«  einen  ta  crofien  Lob- 
tf^  Hittei  Zümntrmtam,  ^d  «»«■  io'  gt&fifn 
WVk-tmU  .FritdrivA  IL,  um  ,  iaß  ^»hOldgta  &r|(i 
Lahm  wi  »lulton  (tj  ... 

Vit  Jltfian  aUo  Ttee,  oft  bei  Otleganheit  dm 
Wt«l<Og«tuiUii*nBeSbiitJituiig(n:„diM  oder  Jeii» 


— .  tu    — . 

MiMel  tbat  WAndnl"  Wandn  nnne  i«h  nnr  aU«i* 
£iUt  eins  Wirliung,  die  der  Saft  Jet  TsTaxacutiit  kJar- 
TOrbradiie.  Hßren  Sie  nur  eine  kleina  GeMihicIitf, 
die  i»t  b.eweiieii  vfiid..  Im  FrflllUne  verlloruien  Jih- 
KS  181.5  liinLie  auf  einem  It^Itemen  Qein  eine  Khwu- 
se  mlnnlictie  Jinimeigestflt  anf  maincn  Hof,  ßrU» 
mich,' ob  ich  WtndelitäiJt  scy,  und  EordertB  duin  nim 
nehi;  nnJ  niclit  weniger  von  Tnic,  als  dala  ict  dt 
Trieder  eesund  niacliEe.  Ich  aab  dem  Mann  Tcrwnn* 
den  in  die  •chw&rElicIien  Augen,  auf  die  aclifnrtta 
^Inde,  auf  die  scliwaiien  Wangen,  und  «ikfAntB  n- 

SIokJi  ein  Ürbel,  welches  tauieiid  Acute  so  VoUfOii» 
ig  vreniestcns  nie  geiehen  haben,  nie  aeben  irerdn, 
und  welLbes  mir  nur  detwegni  kein  Rkthwl  blisbt' 
>reil  e>  mir  einmal  all  .tödilicb,  (wie  gewBfan* 
licji  in  meinen  fraheten  Jabien  rorgekommen  inij 
mit  einem  Woit  einen  wählen  Phönix  yua  Melpiicie-, 
XUS,  wie  ihn  noch  Daniti,  (fa)  freilich  etTrai  unl»-' 
giich,  (schwarze  Gelbsucht;  nennt;  oder  schicklichet' 
nach  Seuvagtt  (c,  MelanchloTUi.  Ich  betrachtete  den, 
leidenden,  um  midi  out  dem  herrlichen  v,  Thäiantl, 
auszudrucken,  (d)  mit  der  Art  dei  niiÜBiJens,  die  an' 
Ileklüiui  Fat  seinen  Biudei  empfndei,  der  Blut  speiiT 
denn  ich  bin  leider  mit  einer  solchen  PlMniasis,  wie 
Botrhaav^tZv\\üiett  ^eitrait,  der  jedesmal  sn  dem  Us- 
bel  litt,  .welches  sein  Profes<or  gerade  abgehandelt 
Itatte.  Wie  ein  Kind,  oder  auch  vt-ie  dev  grcfs* 
llsufe,  der  nie  mit  tintm  Unglack,  oAvc  mit  (üiot 
Wunder  cufrieden  isl',  sondern  gleich  n^ei  detiils  i 
tnachcn  will,  so  forschte  ich  nun,  ob  ich  niehk  iUl> 
Xdcht  giT  bemerken  honnie,  vrae  unser  neuer  RjPp*' 
knuts  mit  sah,  i,e)  nämlich  SchiVarisucht  und  Gab* 
sucht  zugleich,  ob  das  Gesicht  blos,  wie  bei  jenem,  ! 
schwarz,  dei'  Rumpf  gelb,  <lder  ob  er,  wie  jsner«ne> 
liiclie  Kranke,  recht«  tchwarzsUchiig,  Jinhs  golbiOct 
tje,  0  oder  vielleicht  gar  der  Qucia  nach,  wi»   r«t 

V)  Sflitin  aipiiuSnaa.  S.  I6f. 

■)  Ell  "urfui  w  plirimam  ifhifuFIiw,   apjrniH,  (nt    trlm  firi   »tuntt 

f)  «<•><  in  die  lultiiisl.  Proilni»ii  van  Fnnkr^ich.  B.  «.  S.  S.  14. 

t)  Hirix.  Sxrkaix  Conjtli.  mnl.    Xf'I. 

0  E.  ».  C.  C.  f.  Oh.  41.  p.  6t.  nni  EwmH»  tpp.  T.  II.f.84f 


SwitNm  bflobtetuAte,    in  Gelb  und  SdiWin  gtÜMÜl 

S?  (g^  Ahn  n  wtt  TOn.Kopf  bis  su  Fab  —  aar 
wa«. 

Wibrtiid  ich  den  Jünneti  Mann  nun  üpetsail  lieft» 
tmä  dabei  datohte,  da(i  m  ffi&wiü  das  Henkecamalil  for 
d«i  UnglAcUicheii  uifM  ^rerde,  muCate  er  mir  uui 
«tWit  über  teiii  Leben  im  Scbwaneiigesang  yonramit 
ttiid  idh  liörle  ihdii^^dalf  dieaea  eine  I^te  von  ÜnfXikck 
Mf  ffeaen  eey.  In  aeinem  igten  Jahre  anchte  er  JL^aob» 
Sohl  im  Walde,  und  ein  durch  die  Geapielen  gereii* 
MfV  Foretbttdienter  tehoGi  ihn  in  die  fieinei  so'dafii 
ik$  redit»  habe  mfltsen  ampiitirt  werden;  alsKrftppel 
lidbn  er  in  einem  dürftigen  Orte,  «u  SchloGi  Haaael« 
hmth  im  Naiüianifthen  Amt  Benberg,  ala  Maurer  gear^ 
htftet^  bia  er  nndlich  gelbfttchtig  und  nun»  w6bl  si& 
sttetkent  durch  ilüi£i  von  Quackaalbern  •*—  gar  achwars 
gnwormi  aey 

On  wirst  niehc  mehr  lange  ala  Mohr  in  der  Welt 
nisharhinhen »  dachte  ich,  und  zieth'ihm  auf  allen 
Wieaefek  gleich  die  loMannte  Löwenzahn-  oder  Kuh* 
ktemenwarfteln  und  Jftlfctter  anauutechen ,  den  Saft 
4tf¥0lä  leden  Moreea  und  Abend  eine  Tasse  yoU 
nt  trittun  ;  empuhl  ihm  dabei  die  Buttermileh^ 
mäd  jeden  Tag  ein  rohes  £i»  oder  auch  mehrere,  «n 
gehlArlett. 

Eben  Jetst  nach  einem  Jahr,  wo  ich  kittm  meh» 
■tt  den  Vorfall  dachte  >  la^  mich  dieser  SchWarzge» 
ireeentf  dnrdi  Kranke  ins  der  Gegend  tnon  Usingen 
gtOÜNn,  und  iftfst  ttiir  herftlioh  danken.  Kanm  habo 
Sr  dtotch  drei  Wochen  meinen  ftalh  genau  befolgt  ge« 
habt  •  ao  iey  «r  auch  gesund  gewesen»  Und  sey  nmt 
%leMr  frisch  nnd  wohl,  um  kdnne  seiner  Arböt 
Mitgehen«  (h)  (Voni  Hnb  Medicinalrath  Wtruklttädt 
Ml  SttOMriclihoL) 


k)  k>i«  Bwbiclrtaakf  An  iiht  ^—  l^nnkkcit  iUkA  aalk«rotAtiitlick 
b^ttn  p  tttibf t  in  den  Scktifkta  unterer  gröftteh  Jleolucliter  find 
feie  inftertt  dftnn  geiäet.  Hier  nnd  di  ttiftt  tauA  nf  ßemerknu- 
gte  dertber,  die  eber  tehr  oberflätblick  sind,  nnd  nicht  befirie* 
tt^en^  Wu  koll  vMh  %.  Bk  von  Chagas -oHiHzia  nhra  in  GiornaU 
dl  rngdiärm  pratica ,  ^ompihn  da  Brrta  haltten ,  die  bei  einer  68 
5ibrig«A  Alten  x-om.  Fall  aul  die  f^S»^  schnell  entstanden  >eyn, 
und  <ich  durch  An%ltemnf  eine»  (aniätett  Fiüiti'glcett  durch  die 

loam«  xxxzin.  II.  3.  «t.  H 


—    ti4    — 


Nac/iricht  von  einer  bevontehenden  Revolution  in  dtr 

Rntbindungtkunst» 

Die  Leier  werden  sidi  exinncrn «  wie  Tor  5  Jil^ 
ren  der  würdiee  Faust  auftrat »  und  in  seiner  Knl^ 

Sprache  aafxnenLtam  machte  anf  die  MiCibräuche  lud 
en  Luxus»  der  in  der  EntbindunEskanst  jetzt  ein^ 
rissen;  nnd  wie  der  Herauseeber  am  beip^ichtete *)« 
und  den  Wunsch  äufsertey  sie  möge»  so  wi«  did  Heil- 
kunst,  mehr  sur  Natur  und  Simplmtat  Kurackkehreiiy 
uhd|  so  wie  diese,  die  grofse  Wahrheit  sunt  Grunds 
lep;en:  Nicht  die  Kunst  ^  sondern  die  Natur  ^  ist  das  ü» 
gentlich  Heilendt, 

Mii  Verlogen  können  wir  ihnen  nnn  anxei^y 
dafs  einer  unsrer  ersten  und  erfahrnnesreichsten  6** 
burtshelfer,  Hr.  Wigand^  eben  jetzt  Deschsltigt  iMf 
ein  grolses  Werk,  unter  dem  Titel:  die  Geburt  du 
Menschen^  heraussqgebcuy  worinn  er  durch  eine  Msn^ 
ge  Versuche  nnd  Beobachtuugeny  die -er  in  eiMrner- 
undzwanziejährigen  grofsen  geburtshalflichsn  and 
Irztlichen  Traxis  gesammlet  hat»  unnmitöCdich  be^ 
weist  t  Erstens^  dau  der  gebührende  Uterus  seine  mi 
cigenthümlichen  9  bestimmten,  aber  bisher  ginuiek 
verkannten»  Bewegungsgesetze  hat,  nach  welchen  er  dstt 
Akt  der  Gdburt  Yerrichtet;  Zweitens^  daCs  sende  bei 
dem  Geschäft  der  Natur  die  Selbsthülfe  der  Natur  p^ 
ietv  und  schneller  ist,  als  sie  es  sonst  zu  seyn.jpfliegt» 
nnd  dafs  daher  von  10  bisher  unternommenen  öpeis- 
tionen  wenigstens  6  zu  voreilig  und  ganz  unnOthif; 
wraren;  Drittens^  da£s  bei  weitem  die  meisten  Gs« 
bnrtsstörungen  ihren  Grund  nicht  in  den»  bisher  oft 
nur  getrdumten»  mechanischen.  AliDrrerbiÜtnijsen  zwi* 
•chen  dem  Kinde  und  den  Geburtsrheilen  der  Mnt* 
ter»   sondern  in  ganz  eigenen  abnormen  dynamiscben 

Mutterschejde  gehellt  haben  >oU!  Und  das  irar  nun  gerade  wie* 
der  ein  Gegensatz  das  sogenannte  Sch'wvrtirerden  «ines  voa 
Katar  schwat^n  Menschen,  bei  desswii  Section  man  das  iBalpi{* 
hische  Netz  mit  schwarzer  Materie  angefnllt  fand,  von  w«l* 
Cham  Chomtly  der  die  Sache  erkannte,  ein  Weites  und  Breitet 
im  Bulletin  der  Pariser  Facnltit  fpricht,  uiid  darauf  in  Au 
Journal  de  medecint  C^rvisant,  Bojftf's  «nd  Ltrou^s  w^ 
ckeu  liefs ! 

»)   Journal  d.  pr.  Hcilk.  XSZZ.  Ifov. 


—  115  — 

'grhäiinufent  in  g^ewiisen  garuB  e^genehümüchen  Krank* 
^iten  der  Gtbärmutur  selbst  haben;  denen  nicht  durch 
Le  Zange  oder  irgend  eine  mechaniidie  Gewalt,  «on- 
ern  durch  inner»  xind  ftulsere  Heilmittel»  abgeholfen 
rerden  inui«» 

Jeder  F^reund  der  Wahrheit  und  des  Menichen« 
rohla  mab  diMem  Werke. erwartungsroU  entgegen 
iheu* 


ß. 

TötUic/ie  Vergiftung  mit  'KUesäum. 

BAib  Af«  P.f  ohngefkhr  40  Jahr  alt»  trank  tutt 
iitterial%  eine  Auflösung  von  einer  halben  Unse  Klee- 
fcure  in  Wasser.  ^  Sie  fahlte  sogleich  •  schrecUioha 
chmenen,  and  seigte  alle  Syniptome  der  Vergiftung. 
fach  4p  Mihnten  starb  sie« 

Bei  der  Oeffnung  fan4  man  im  Magen  etwa  14 
Fnsen  einer  dnnkeleefiLrbten  Flflssigkeit.  Der  Magen 
rar  nicht  allein  heltig  enttandet»  sondern  aäch  iura 
!heil  an  den  Winden  zerstört.  Anch  ein  Theil  des 
)armkanais  war  entiflndet.  In  dem  Oehirn  fand  man 
SxtraVasate»  uiid  die  Marksnbstans  von  weit  blasserer 
'arbe,  als  gewöhnlich  bei  Congestionen  aum  Gehirn 
«r  Fall  ist,    (Aus  dem  MedicaiRepository  2814O 


H  9 


—    Sl6 


Verseichllift 
d»  mtdbinbchen  Voilfnuigin  ga  BirBa 
im  Winter  itli6—if^    . 

h    Bei  der  ühiwrsitäi. 

Dia  Anatomie,  Gmftl^ÖclicntlichTOii  S— 3Ulr 
Herr  Prof .  R  n  d  o  1  p  h  i. 

Die  Otteologie,  Moaticf »  DleaiMtf  Doumt« 
ttag»  und  Freitags  von  19 -r  i  uHr  Herr  ftof.  X^p<^ 

Die'Syndetnioloftiey  poaBerstajai  und  rn» 
l«f0  Ton  10—11  Uhr.  öBenditoh  detiafbtt^ 

Die  SpUnchnologie»  Momtegi» DijBMttiJRPo» 
neriugt  und  Freitags  Ton  4— *j^  Uß^  d«r««Itfc 

JÜoe  Anatomie  de«  SinnsaoreäB«^.  |utt> 
t(roch<  und  Sonnabendf  Yoa  ^^XJhxt^  Kcr  ruL  tMß 

dolpki*  ^  -i-     .       •      •' 

Die  Oeicliiclite  der  a«tter«B,£ntd«ok|»i^ 

Jen  über  den  Bau  des  Gebirni  erUutsft  dtttoi 
ie  Anatomie  deaielben  Herr  fzott  &Qfai^ 
tliaL  ,  .  ^;  . 

Chirurgische  Anatomif»  VosJL  wOchwtWri 
derselbe» 

Pathologische  Anatomie»  Monts|ga,  DiM- 
stagSy  Donnerstags  und  Freitags  toa  3-^4  Ulury  HsR 
Prof.  Rudolphi. 

In  der  praktischi^u' ZiSY|('liederaagikuBSt 
werden  täglich  von  9  ^  19  Uhr  die  Herren  Professo- 
ren Rudoiphi  und  Knape  gemeinschaftlieh  Anlei- 
tung geben* 

Einleitung  in  die  rergleichende  Anato- 
mie,  ö£Fentlieh  Herr  Prof  Horkel. 

Allgemeine  Physiologie  6mal  wöchentlich 
Ton  3— -3  Uhr  derselbe. 

Dieselbe  Montags  u.  Dienstags  Toa  lo«»ii'^hr 
Herr  Dr.  Osann,  öffentlich. 

Physiologie  6mal  wöchentlich  HottPcoL  Rh* 
dolphi  TOn  8  —  9  Uhr  Morgens. 

Vergleichende  Physiologie»  Hcvr  Professor 
HorkeL 


—    n?   — 

Sda  Pathologie  MittwocJis  nnd  Sonnabciif]« 
«OD  lo  — 11  Uhr,  Herr  Prof.  HufdltQd  d.  J.  6f. 
|^;ulich. 

Dietelbf»  Btdi  jBprongeI>  4mhl  wöehtatUck, 
Berr  Prof-  K«ioli. 

^>ie  ip^eielle  Ptihologie»  Herr  ProC  Rieli» 
t^i:j>9r0^*A^^.6n>Al  Ton  3-^6  Uhr» 

Djo  .8  em  io  t  i  k »  OU nttagfp  Donnorttagt  und  Fr«U 
ttga  Ton  9*^  10  Uhr  Herr  ProL  Hufelaad  d.  J. 

Di«  jpath.9}ogiflciie  Zaichenkunde»  ^mal 
w?9cheiitlich  Ton  9  —  10  Uhr  Herr  Prof.  Baren  dl. 

Pie  4^Tsnaiinitteilehre  nach  den  aatttrlichen 
Ordnangeä»  Harr  ProCi  Hufeland  d*  A.  wOchendioii 
^loal  von  I  —  a  Uhr. 

Pi«  AraneimittellelMre,  411^1  ifrÖchantUcfe 
«Ott  5«*  6  Uhr,  Herr  Dr.  Otann. 

pioaelb«»  nach  Jahn,  Herr  Dr.  Fr iedl  An  der. 

Die  )Fharniakoljogie.o4ar  die  Liehre  von  der 
KennmiCi  mad  Bereituna;  der  Heilmittel,  ^al  wör 
iikmaiVeh  tos  ia~  1  U^r  Herr  Prof.*  I4ah. 

Dm  ganorallo  Therapie  nach  dem  Meame* 
riichaa  .Grund|[;efeti9  Miitwocha  n.  Sonnabendf^ 
▼.01^  Q  — 10  Uhr,  öffentlich  Q^tr  Dr.  Wo4fart. 

Hio  apecielle  Heilkunde  der  langwieri« 
CO n  CsjMt h heften,  von  10  ^  1 1  Uhr  ^mal  wöchent- 
|Mt  äerr  Prof.  Berendt. 

Den  Bereiten  Theil  der  aoeciellen  Theraf 
hio  traft  Herr  Prof.  Hufeland  d«  J«  täglich  roa 
ta  —  i  Uhr  Tor. 

Voa.'dcn  Weiber-  und  Kinderk^ankl^ciceiij 
han^alc  Barr  Dr.  Friedlander. 

Dia  Lehre  von  den  Krankheiten  der  Wei» 
bar  tra£t  Herr  Prof.  Richter  vor,  Montagi,  Dien* 
augf  Ulm  Freitagt  von  2  —  Uhr. 

Dia  Lehre  von  den  Kinderkrankheiten, 
^ach  eigenen  Heften»  Sonnabende  von  5— 6  Uhr  Herr 
ProH  Reich  öffentlM^h. 

Die  Lehre  von  den  typhilitisohen  Krank- 
heiten, Herr  Prof.  Richter,  Montags  und  Donner- 
•tage  von  11  —  12  Uhr,  öfientjjch. 

Die  Akiiirgie,  oder  .die  Lehre,  von  den  ge» 
aamnaten  chirurgKcfaen  Operationen,  Montas^s,  Dien^ 
atagSp  Donnersugs  und  Freitags  von  3—  4  Uhr»  Herr 
Prof|  Graefe.  Die  zu  dieieii  Vonrlgeu  gehürigen 
Demonstrationen  und  Uebungea  au  Laich- 


—     llg    — 

namen  werden  in  beiondem  Stunden  Mittwoehi  und 
Sonnabends  gehalten. 

Die  Akologie,  oder  die  Lielire  von  den  chimr- 
e;i9chen  Heilmitteln ,  in  der  Folge  mit  Anwendane 
äer  Verbände  und  Maschinen  luv  Verrenkungen  und 
Beinbraohe,  ron  i  —  2  Uhr,  Herr  Prof.  Bernstein. 

Die  Erkenntnifs  und  Kur  der  Verrenian* 
gen  und  Beinbrflchey  Montags  und  Dienstags roi 
9-^10  Uhr,  Herr  Prof.  Graefe  öffentlich« 

Die  Augenheilkunde  Herr  Dr,  Busie  4nial 
wöchentlich. 

Die^Geburts hülfe  trägt  theoretisch  and  prak* 
tisch  vor  Herr  Prof.  v.  Siebold. 

Den  theoretischen  und  praktischenTheil 
der  Geburtshalfe  trägt  Herr  Dr,  Friedlinder 
vor. 

Die  Naturgeschichte^  der  Eingeweide* 
v^  firm  er  in  medisinischer  Hinsicht  trägt  Herr  ProL 
Rndolphi  vor. 

Die  gerichtliche  Ai^ineiwissenschafc 
Montags,  Dienstags  und  Mittwochs,  Abends  von  7—8 
Ühr,  Herr  ProL  jfcnape. 

Die  Anatomie  und  Physiölx>gie  der  Haus» 
thiere',  Herr  Dr,  Reckleben  öffentlich. 

Die  theoretische  und  praktische  Thiei^ 
Heilkunde  f^r  kanftige  Physiker,  TMeränte  and 
Oekonomen,  derselbe. 

In  der  praktischen  Zergliedernng^skunit 
der  Hausthiere  giebt  derselbe  täglich  in  den 
Frühstunden  Unterricht. 

Die  klinischen  Uebungen  im  König!»  Poli- 
klinischen Institut  leitet  Herr  Prof.  Hufelandd.  A 
in  Verbindung  mit  dem  Herrn  Prof.  Bernstein  fär 
die  chirurgische  Praxis,  wobei  Herr  Dr.  Osann  fsr- 
zier  die  Geschäfte  des  Assistenten  fCir  die  medisinisdbs 
Praxis,  und  Herr  Dr.  Busse  für  die  chirurgisclie 
Klinik  und  die  Augenklinik  übernehmen  ^rd. 

Die  ärztliche  Klinik  im  klinischen  Ins'timt 
der  Universität  täglich  von  11  —  12  ühr  wird  Hen 
Prof.  Berends  leiten« 

Die  Klinik  der  Chirurgie  und  Augenheil- 
kunde im  Königl.  chirurgisch-klinischen  Institut  leip 
tct  HciT  Prof.  Graefe  täglich  von  a— 3  Uhr. 

GeburtshUlfliche  Klinik»  Herr  Dr.  Fried, 
länder. 


—    119    — 

Einielne  Theile  aus  der  Geschichte'der 
He^il künde  trägt  Herr  Prof.  Link  von  8  —  9  Uhr 
ölTentlich  vor. 

Die  ErklArung  des  Gels  na  wird  Herr  Prof.  Be- 
renda  fortsetzen  und  mit  derselben  ein  Esuminato- 
riiun  Verbinden,  öffentlich. 


IL    Bei  der  Königl.  Med.  Chir.  JUUitinr* 

Aeademie^ 

/.    Ptoftssorßs  ordinarü* 

C  L.  Marsiina,  Dr.  and  «eiti^er  Decanns, 
trftgt  privatim  d  9  Mittwochs  von  5 '  bis  7  Uhr  die 
Banda^^enlehre  n  .#d  des  Donnerstags  and  Freitags  den 
CuTsnm  Operation  um  chirurgicarum  von  5  bis  7  Uhr 
von  In  diesen  beiden  letzten  Tagen  werden  Vormit- 
tags von  10  «- 12  Uhr  die  Operationen  an  den  Cada- 
vern  auf  der  Anatomie  verrichtet« 

'  Li.  Formey^  Dr.  wird  des  Donnerstags  and  Frei- 
tags von  9 — 10  Uhr  seine  Vorlesungen  über  specielle 
Tfierapie  fortsetzen. 

C  F.  G'raefe  trägt  1)  des  Montags  und  [Dien- 
staes  von  9^-10  Uhr  öffentlich  dia  Erkenntnifs 
^nna  Cur  der  Fracturen  und  Luxationen  vor«  2)  Pri« 
Vatim  hält  er  des  Montagsi,  Dienstags,  Donnerstags 
nnd  Freiugs  von  3— '4  Uhr  Vorlesungen  über  den 
CuTsnm  operationum  chirurgicarum.  Die  zu  diesem 
VcMrage  gehörigen  Demonstrationen  und  Uebuncen 
an  Leichnamen  werden  auf  besondere  Stunden  Mitt- 
wochs und  Sonnabends  ftstgesetzt.  3)  Klinik  der  Chi- 
ri^gie  und  Augenheilkunde  setzt  derselbe  im  KönigL 
chirurgisch-klinischen  Institute  täglich  von  2  —  3  Uhr 
auf  die  gewohnte  Weise  fort. 

S.  F.  Hermbstädt»  Dr.  wird  des  Mittwochs 
und  Sonnabends  von  g  —  9  Uhr  aus^  der  allgemeinen 
Chemie  die  Lehre  von  den  chemischen  Elemenurstof- 
Üm,  in  Rücksicht  auf  die  Heilkunde«  öffentlich 
vortragen.  Privatim  wird  er  täglich 9  Abends  von 
6  -—  7  Uhr,  die  allgemeine  Experimental  Chemie  vor« 
trageuy  und  solche  durch  Experimente  erläutern. 

E.  Hörn»  Dr.  wird  des  Sonnabends  von  8r-9 
Uhr  die  Lichre  von  der  Erkenntnifs  und  Heilung  der 


•-     190     ^^ 


Tenerlicbfn  Krankheiten  nach  leioaip  Kandbnelie  der 
medisinischen  Chirurgie»  Tb«  JI- •  m%  prafcdfchc'n  Er^ 
UuteTupgen  am  Krankenbcitte  6 f (entlieh  TOrtragea» 
und  «Q  deoiselben  Tage  yon  9-^xx  Uhv'  d««  öffeie- 
lichen  Klinischen  Unterrjtcht  im Chvix4-Kni« 
kenhaiue  iQxue%nen^  priTatim  wird  m  de«  Moal 
Ug8]i  PienttaeSj^  Mittwochf,  Donnerstii^  nnd  Ft^ixBp 
▼on  Sl  — 9  Uhr  über  specielle  Therapie  def'  hitiifen 
und  chroiuschen  Krankheiten  naph  eiEeoen^  He^ 
Vorlesmif^en  halten»  und  in  d«r  KönifK  Mwiiidifn 
Xiehnuistalt  ini  Charit^- Krankenhanfe  tjtglicfa  Ton  9 
hie  io|  ybr  die  kliniichen  tTehongen  I^it^n« 

Ft  Hufeland|:  Dr.  wird  Mittwoch«  und  8oim* 
abends  von  ^ö^ii  Uhr  Pathologie  öffentlich  le« 
ten.  In  dem  Vortraf  e  der  Thetame  wird  9r  «glich 
von  la.^i-l  Uhr  fortfahren,  und  Dienataga»  Donnar* 
ataga  und  Fr^ga  yoq  9-^  IQ  Uhr  difl  8«mQtik  ▼«»• 
^agen^ 

L  G.  Kiea ewetter,  Dr.  wird  in  noch  so  ker 
stimnienden  Stunden  Logik  und  die  AnfluuMtdade 
der  reinen  Mathematik  öf f  entlicl^ji  Jkeaclmik  abet 
prirtlim  lesen« 

C«  Knape,  Dr.  ti^  des  Donnerataga  ,nnd  Frn« 
tags  von  10  — 11  yhr  die  Syndesmologie  öffentlich 
▼or«  Privatim  giebt  er  täglich  von  9-»»i3  Uhr  b 
der  praktischen  ZergUederungskunst  Unterricht  •  'oad 
lieset  des  Montags,  Dienstags  ^  Donnerataga  una  Frei«  ^ 
tags  von  12 — I  Uhr  Osieologie»  an  eben  iieaenTagsa 
von  4 — 5  Uhr  Splanchiiologie ,  und  dea  MoniaOp 
Dienstags  und  Miuvfocha  Abendfli  von  7—8  IfJur  mß* 
dicina  iorensijn 

L.  E.  Vn  K o e n en ,  Dr.  wird  des  Donnerataga  und 
Freitags  von  11  —  la  Uhr  in  seinen  yorl«9ungen  iM 
Pharmacologie  fortfahren. 

H.  F.  Link»  Di%  wird  Sonnabenda  von  .la— 1 
Uhr  die  Lehre  von  den  kryptogamiscfaen  PBimigß,  IQ/ 
Wie  Freitags  und  Sonnabends  von  S-**Q  Uhr  Moigeai 
einzelne  l%eile  der  Geschichte  der  ArzneikiuuU  öf; 
f entlieh  lehren«  privatim  wird  er  von  X9— i 
Uhr  fänfmahl  in  der  Woche  die  Pharmacologie ,  nnd 
von  5^6  Uhr  viermahl  in  der  Woche  di«  ythysikiÄ 
lische  Erdbeschreibung  vortragen. 

C.  H.  Ribcke,  wird  de«  Mf|nta|^  t^id pi^ilf ta|^ 


—      121      — 

ron  11  —  13  Uhr,  über  praktisches  Accouchemeat  öf- 
fentlibli  Vottitge  halten, 

.  C.  A.  Radolphit  Dr.  wird  des  AUttwochs  und 
QcHBiwbendt  von  9-*io  Uhr  die  Anatomie  der  Sinnes- 
wr^jUßfiißfi  mit  RQcksicht  auf  die  Chirurgie  nnd  nsch 
deren  -  Qeendigiin^  die  I^ehre  yon  den  Eingeweide- 
iirll^igefa  ö  ff e  n t li  c h  vortragen.  Privatim  giebt 
er  tllglich  von  0—- 12  Uhr  in  der  praktischen  ZergUe- 
derungsknnst  Unterricht 9  und  lehrt  tätlich  von  S'^-Q 
trhr  £e  Physiologie ,  von  2^3  Uhr  die  Anatomie , 
und  des  Montags»  Dienstags,  Donnerstags  und  Frei* 
Ugi  TOn  3 '—4  Uhr  die  pathologische  Anatomie. 

//.    Firoftssores  extraordinariu 

•  €•  A.  F«  Klngey  Dr.  ivird  im  Charit« -Kranken« 
banse  öffentlich  des  Mittwochs  und  Sonnabends 
Ton  19^x0  Uhr  in  der  chiiiir^ischen  Klinik  Untet- 
icicht  ertheilen,  und  privatim  von  10-^12  Uhr^ 
1)  des  Donnerstags  und  Freitags  über  generellfi  Chi- 
rur|[ief  -  2)  des  Dienstags  über  mechanische  Knochen« 
lucanUieiten ,  und  3^  des  Montags  über  Geburtshülfe 
"Vorträge  halten,  und  y  in  Bezug  auf  die  letztere  Doc- 
trin,  noch  des  Mittwochs  und  Sonnabends  von  11 —  12 
Uhr  in  der  Untersuchung;  der  Scbw;angern  und  in  den 
(epebartshülAidien  Manual-  und  Instrumental-Operatio- 
lien  Unterweisung  geben. 

E«  Osann,  Dr.  virird  Montass  und^  Dienstags 
Tcm  io->ii  Uhr  öffentlich  die  aUgemeine  Physio- 
logie»  ^privatim  die  Materia  medica  viermal  wö- 
chentUcn  vortragen« 

6.  C.  Reich,  Dr.  wird  des  Montags,  Mittwochs 
imd  Donnerstags  von  6-— y  Uhr  Abends,  in  Erzählung 
dev  Geschichte  der  Medizin  öfFentlich  fortfahren* 

I«  N*  Rast,  Dr.  wird  öffentlich  seine  Vorle* 
•ongen  über  allgemeine  nnd  specielle  Chirurgie,  Don- 
nerstags und  Freitags  Vormittags  von  g-^9  Uhr  fort* 
setzen«  Priyatim  wird  er  von  8*— 9  Uhr,  1)  Mon- 
tags und  Dienstags  die  Krankheiten  der  äufsern  Sin- 
heswerkaeuge  in  diagnostischer ,  therapeutischer  und 
operativer  Hinsicht  abhandein«  2)  Dienstags  und 
Dbnnersta£;s  Nachmittag;  von  3  —  4  Uhr  Vorlesungen 
über  die  Syphilis  und  ihre  Gestalten«  und  über  die 
Yerrenkungen  durch  innei-e  Bedingungen!,  halten. 


—      102     — 


C.  Ü.*  Turte,  Br.  wird  (Montags  unfl  Freitagt 
;ron  3  —  4  Uhr  die  Fneumaiili  offen tlicli  vortru 
Sen y  priTatim  lehrt  er  die  E^erimental - Piiyfiik 
Mittwoch»  und  Sonnabends  von  3 — 5,  nnd  Expcxi^ 
mental -Chemie  ebenfalls  Mittwochs  und  Sopinabetadi 
von  11-^1  Uhr;  auch  wird  er  über  Escperimemal- 
Pharmasie  nach  der  Preufs»  Phamiacopoe  *  eine  bMOB- 
dere  Vorlesung  halten. 

Ptivatdoctnt* 

•  ^^  ■ 

F.  Rosen thaly  Dr.  wird  die  Anatomie  des  Qe- 
hims  und  chirurgische  Anatomie  privatim  rörtragen. 


V 


-*-    IfiJ   — 


•  .  ■   i 


Inhalt 


Bflobacbtang  einer  wahrschtinlichcn  Hanibil« 
dang  «uf  vexborgeiMni  Wegs*  Von  Dr.  Stein» 
bu9fu     ••••«••        Seite      3 


L  Oeechicl&te  einer  meiliwürdigea  konmlaiTi» 
•ohen  Krankheit,  beobachtet  und  geheilt  von 
Dr.,  Rpumtiel^  Königlich  Btierischem  Land« 
gerichtt-Physikus  su,  Bregenz,  im  Vorarlberg 
vnd  Dr.  Oberteuffer  d«  Alteren,  beschrieben 
Ton  leuterem*        •••••«        13 

IT«  Beobachtungen  über  den  innerlichen  Gebranch 
des  Terpenthinöls  gegen  den  Bandwurm  von 
"Dt.  M,  Osann^  Professor  der  Medizin  an  der 
Königl.  Medizinisch- Chirurgischen  Militair« 
Aluidemie  zu  Berlin*     •        •        •        •  3X 

V*  'BÖM  Fall  von  häutiger  Bräune,  mit  der  pa- 
thologischen Anatomie.  Von  Ceuri  Trafvtnftlt^ 
Uebersetzt  von  Dr.  L,  Hampe^  mit  Anmer- 
kcwgen  von  Dr.  J.  A,  Alben,        •        •        *        50 

r.  Praktische  Erfahrungen  von  Doctor  Sc/Uesin" 
ger  zu  Frankfurt  an  der  Oder«     •        •        •        73 

nf«  Ueber  eine  Phthisis  Psoae,  nebtt  einigen  dia- 
gnostischen Bemerkungen  Aber  Psoitis  von  Dr. 


EftrnulUr^  pralitiscliein  Ant  11914  V/m^MII^  ia 
Deliusch •       ^93 

yil.  Kurse  Nachrichten  und'  Antifigft« 

1.    Bitte  um  Rath.  •        •        •        «        •     '  V^ 

St  Ueber  die  Ursache  der  Xriegi-Ophtbalimp, 
Von  Hufeiand*,  .        •        •        ,        •        •       li) 

*  3»    Ii«ob  des  Lö'wetisahtit.    Tom  MediBiBaliitk 

WendeUtäät  xu  EmmerichlioE        •        *       111 

4.  Nachricht  von  einer  beTorttehendea  Revo. 
lution  in  der  Entbindungtkimsc  Von  Hit» 
fdandL        ••        •        •        ••'•       114 

5.  Tödliche  Vergift^nng  mi^  IJeeiftiuro.       •       S15 


—1/  •  • 


Verzeichnirs  der   medizinischen  Vorlesu9£;aa  s« 
Berlin^  im  Wintec  l%X^^lj.  '.        ^       «      Ul 


r 
I  .  ■  . 


•     -    "5    — .  - 

JflSf  iitMm  Stadt  d€i  Joumali  wird  m^mthuii 

fiilhihei  der  prahUchen  Heilkunde.    Sechs 
und  drüfägster  Band.     Drittes  Stikk 


l  n  h  a  i  i  9 

Ir.  C  JT.  iB.  BUehoff^     lieber  dat   HeilwtHn  der 

c 
dtutwckin  Bmrt.    Ein  Beitrag  zur  Begründung  eei» 

Atr  kSnftigen  befriedigenden  Anordnung  und  Ver- 

«mA  eutedem  Gebiete  der  höheren  Staatearzneiäundem 

■m 

OK  Prmnz  Caspar  Heeeeibaeh  neuste  imatomisch^ 
faihotogiaehe  Untersuchung  Über  den  Ursprung  und 
da»  Portschreiten  der  Lcitten-  und  SchenAeibrüchem 

Und  alt  AnhAog: 

^eeeelben  Beschreibung  und  Abbüdung  eines  neuen 
Jhstrusnen/es  cur  sichern  JSt^decäung  und  Stiiiung 
einer  bei  dem  Mruchschnäte  entetandtnen  grfährH* 
ahm  Bbaurrg. 


Xitteiarische  NachrichteiL 


In  qiaiiiMB  Veilage  ist  eben  erfohienens 

u.  Bugphyu  X.  Ei$ieb9n^  ¥olAfäruUg$s  Syt/im  dir 
ArxrMimititÜMhrM,  Herauigtgeb^n  r.  D.'C.  0»'Kühn^ 
^  Chir.  öff.  ord,  ^oß  lt$r  u.  2t€t  Bd.  lü'Abth. 
it.  %  BMrn 


^  Bihir.  12  gh 

Unier  den  Tielen  Arsneunittelleliren ,  welche  aeit 
lanMT  Zeit  im  In-  und  Ausltäde  erscUenen  sind,  wird 
tich  die  geeenwiürcige  gewifs  sa  ihrem  Vortheile  aus. 
zeichnen«  Sie  entb&It  eine  sehr  vollständige  Aufsählung 
aller  Anneisto£fe  mit  gienauer  jUifahrune  derjenigen 
▲eW#k  Mich«  uns  Beooachtuiigen  über  die  Wirksam« 
](eit'4e^H#ilin>>'t^^  üs  dieser  und  jener  KrankAuoit  wtgl'r 
theilt  haben«    Der  Verfasser»  ein  sehr  glackueW.  mi4 
deshalb  sehr  berühmter  Arst,  hat  diesem  mühsam  aus« 
ceaiheitellen  Werke  dadurch  noch  eineft  ▼orkfiglichen 
Wenh  SU  geben  jiesuchty  dafs  er  die  Resultate  seiner 
eigenen  rufigen  Prüfung  über  die  oft  «u  sehr  erhöbe« 
neu  Lieblingsraittel  berühmter  Aente  mitgetbeilt  hat. 
Hierdurch  und  dadurch»  dafs  er  dieCautelen,  welehe 
den  Gebrauch  eines  Mittels  sichern,  sorgfältig  angege- 
ben, hat  er  sich  vorsüglich  um  jüngere  Aente  seiir 
Terdient  gemacht.      £s  wird  ununterbroch^  .an  der 
Fortsetsnng  gedruckt»  und  ich  kann  daher  versid^em» 
dab  die  swei  andern  Abtheilnngen  bald  nachfolgen 
werden« 

Carl  Cnobldefu 


Bei  Cari  Cnobhck  ist  erschienen! 

Bemerkungen  über  die  ärztliche  Verfanung  und  Untere 
rieht  in  Italien  ¥on  Ed.  von  Loder»  Nebst  einer 
Ehrenrettung  Lodert  über  Rasori't  Controftimw 
iuM  von  Dr.  Weinhold,  Zweite  Autgabe.\  gr.  s* 
freit  2  Rfhlr.  6  gr. 

Unterseichneter  hat  den  Verleger  dieser  Schrift  auf- 
gefordert, sie  nochmals  demPubliko  in  einer  «wei- 
ten Ausgabe  voraulegcn»  weil  sie  die  bettelst,  wel- 
dl«  wir  über  aratUcEe  Ytrfusung  iu  Italien  besitien» 


and  dftdidb  in  keinte  Siuiilhliuig 'fthleik  iMi  wel- 
che Ansprüche  darauf  ipaeht»  £•  Wichtigste  über 
Medisinal«Polisei  xu  besitzen. 

Eine  Ehrenrettung  Lockrs^  welche  euch  besonden 
für  5  gl«  SU  haben  ist,  hat-  er  deshalb  Jiinsugeffleti 
weil  er  sie  ^  seinem  Freande»  dei  sich  nicht  itienr 
telbft  Tertheidigen  kann,  and,  mit  welchem  er  j^ii 
in  Iiaiien  war,  schuldijg  sa  seyn  flanbto  ,  weil  et 
iieh  der  Verbreituiie  einer  so  Teroerblichen  Lehre» 
wie  die  des  Herrn  Masori  yom  ConiroMtanuius  ist,  cnt* 
gegensetsen  su  müssen,  sich  y erpflichtet  iuit. 

Magdeburg,  im  September  1816« 

Der  Regierangs-  und  MedidnaUBstfc 
Dr.  Wunho&L 


ÜB  der  Baehhandlnne  des  Ünterariefanetett  AiA  k 
diesem  Jahre  folgende  tffleher  ersehienen,  und'  in  lU 
len  Buehhandlnngen  zu  haben» 

ßiichtr,  JV*  W.^  VenucKt  zur  Btrkfuiguvg  und  Er* 
weittrüng  ^er  Chemit.  1*  tieft.  Auch  uiutr  dtm  77* 
iul:  Utber  die  chtmUchen  tUßgßniien*  gr,  g.  ge/tef" 
eei »  .    •        ^       tggr. 

4^ravenkortt*  J.  JL^CJ^^die  unorgemitchui  Natut' 
körper^  nach  ihren  Vehnrndtecfte^ten  und  Uehergän» 
gen  betrachtet  und  kueammefigeeteUt.  Miig  in  iupftr 
gestochenen  Verwandtechaftitetfein^  gr,  8«  9  Thlr%  %gr* 

XrocAer^  D,A.  J^.,  JF/orae  Säesiaeae  renövatde^ emuh 
datae  plus  ultra  nongeritas  circa  tniile^  nunc  uHrß 
ter  mUle  plantas^  Siiesiae  indigtnas^  auctae  etc*  VoL 
/IL  sec,  syst,  sexuale  Linnaci  et  Wilidenow  diguiau 
nonnullis  larior,  plaraie  teAuiis  aen.  üiusträtis»  g» 
mcg*  mit  illum.  Kupfern  .  •  3  Thi. 
nät  schwarzen  •-.•..        •        •        a   Thl  g  gr. 

Otto^A»  IV«,  seltene  Beobachtungen  9  Mur  Artataniti 
Mytiqlogte  und  Rtthalogie  gehöng.  i.  H^t^  mit  s 
Kupfern,  gr.  J^to.        •        •        •        «3  Thl» 

BfesAtti  den  loten  September  I816. 

WiHbald  August  Holäufir, 


\ 


J   o   u  r  n"'^  1 


Jet 


cttechen  neilkutide 


herausse^ eben 


.e.  W.    H  tt  f  e  la  n  d.  . 
if^^ttnitt.  8w>tant)t,   Ritt«  Jactothca  juln> 
Uhu.Aiiner-^i»,   wirti!  laribtnyt,    enU»  Ant 
'Jim  Chmäti  gKit^ii  itt  A£»itraüa  in 
r  VfxtinuisIuSttn  «tp« 

■    .*  V         .    '_    und  .  ■    .  '  , 

J.     eil.    F.     Harles, 

,  BßtW^,  orJeutlicknn  Affendiclicfi  E.t&m  itt 
iSk  ml.der  Un>rei'«iiHt  tu  Etlmgea,  ordentliclieiB 
W'^'f*  ^ei  KCnlgl.  Bnienclieii  Acidcaüf  d« 


Sram,  Freund,  iit  aUe  TluorUt 
Doek  grüa  d*t  Lettiu  goldiitr  Bamm, 

IV.  Stück.     October. 

Berlin    i  g  i  €. 
Im  VerUf  der  SellKKtt^uchhindlunf.. 


''  ■ 


\ 


I. 

Die 

V 

t 

Zeit-  und  Volks-Krankheiten 

des  Jahres  ^18^4 
In  und  um  Regeniburg» 

beobachtet 

roxt 

Dr.  Jacob  Schäffer, 

FArstl.  Thum  und  Taxisckem  Leibarzte  tind  Ge> 

t^eimenrathe  y  auch  Bieter  des  CiTil«Verdienstor« 

dena  der  Baierischen  Krone,  und  Mitglied 

melirerer  gelehrten  Societäten«  *) 


u, 


m  die  Geduld  und  Nachsiebt  der  verdienst- 

vollen  Herausgeber  sowohl,  als  der  verehrten 

^Leser   dieses  Journals  nicht  xu  lange  zu  er« 

müden,  so  werde  ich  mit  diesem  und  dem 

*)  Durch  einen  Zufall  ut  dis  Bescbteibtut^  des 
Jahres  l8i5  früher ,  int  April  d«  Jibrif  abge- 
druckt^ als'  diese,  -welches  jedoch  auf  die  Haupt- 
sache keinen  EinAufs  hat.  Nur  wollea  wir  den 
verehrten  Hm.  Y£^  gewifs  iin  Nainen  aller  un- 
serer Leser y    bitten,    die  hier  gcxjisdbte  Srklt« 

Journ.XXXXm.B.  4.  St.  A 


—    4    — 

fo1gen<len  Jahrgang  das  volle  Decennium  Hex 
Beschreibung  der  Zeit-  und  Volks  -  Krankhei- 
ten beschliefseu.  Sollte  auch  durch  diese 
Schilderung  kehl  andrer  Nutzen  der  Kunst  zu- 
gewachsen seyn,  so  schmeichle  ich  mir«  dem 
künftig  in  Regensburg  seine  Wissenschaft  ai«^- 
übenden  Arzte  wenigstens  einige  vortheilhafte 
Winke  darinnen  gegeben  zu  haben,-  wenn  er 
liebenbei  diesien  zehnjährigen  VerlaüJf  der  Con- 
stitution mit  der  iruhero  der  Jahre  1777  bis 
17^6  in  der  medicinischen  OrtbeschreihuDg . 
meiner  Vaterstadt  angegebenen,  mit  Keuner-, 
äugen  prüft  und  vergleicht.  Da  ich  berdts 
<len  Herbst  meiner  Lebenstage  angetreten  ha- 
be» so  mag  auch  diefs  meiue  letzte  litenlrische 
Arbeit  seyn«  mit  welcher  ich  zugleich  von 
der  Schriftstelleibahn ,  die  ich  zwar  nur  ganz 
leise  betrat,  geräuschlos  abtrete.  „Mes  esprits 
3,8e  dissipent,  mes  jours  vont  Stre  eteintSi  k 
„sepulae  m'attend." 


Uehersicht  der  Witterung  im  Januarm 

BarometeTstand:  höchster:      d.  1.:  21^ f  4'/'  33. 

niedrigster:  d.  6.;  26     3      66. 
mittlerer:      d.  6. ;  26     0        6* 

Therxnometerstand :  höchster:      -f-     3,  5  den  6cen. 

niedrigster :  —  16,  o  d.  23.  u.  14. 
mittlerer:      "^    3,  7 

Hygrometerstand:  höchster:      746  Gr.  d.  iiten.     , 

niedrigster:  3^6  —    d.  aosceu. 
mittlerer:     t^S  —  • 

Klärung  des  Beschhisses  dieser  schättharen  An- 
nalen  nicht  in  Ausübung  2u  bringen,  nnd  wAn- 
schen,  dafs  der  Himmel  noch  recht  lauge  die- 
ser Zierde  unsrer  Kunst  und  unsrer  Litteratiir 
die  dazu  nöthige  Geimtt^it  XtioA  Kraft  rerlei» 
.ken  möge«  d.  K. 


~  -5    ~ 

Summe  den  Regen-  und  SchnlüA^assefB t 
f  g  Liinien.  Ungewölml.  viel  Schneie.  Schone 
und  vermischte  Ta^e,  zusammen  17,  trübe  14, 
Schöne  und  vermischte  Nächte,  zusammen  1-5« 
trübe  16.  Herrschende  Winde  Südost,  darin 
Nordwest.  Die  Donau  nie  ganz  geschlossen* 
Ein  kalter  und  sehr  trocknet  Monat,'  in  Hin* 
sieht  der  Luft. 

In   dem   ersten   Monat  dieses   von   ferne 
Ruhe   und  Frieden   endlich  einmal   ankündi« 
genden  Jahres  beschäftigte  uns  Aerzfe  noch 
immer  nicht  nur  der  ansteckende  Typhus ^  wel- 
cher vorzüglich  in  Spitälern  und  auf  der  Etap« 
Sen- Route  der  von  Norden  nach  Süden  zie« 
enden  Truppen  herrschte,   und  so  manchen 
verdienstvollen,     würdigen  Arzt    in    das    zu 
Frühe  Grab   mit   sich   rifs,   sondern   auch   das 
liie  und  da  sporadisch  herumschleichende  Ner- 
venfieher^  welches  ganz  so,  wie  der  anstecken- 
de Typhus  verlief.    Aufser  verschiedenen  von 
dieser    Krankheit  .Genesenden    hatte    ich    im 
Verlaufe  dieses  Monats  zwo/^  frisch  vom  Ty- 
plius  Angesteckte  und  drei  von  dem  sporadi- 
schen   Nervcniieber   Ergriffene    zu   besorgen» 
^^on    110    Kranken   starben    mir  sechs,    und 
zwar  vier  am  Typhus  contagiosus, ■  ein  53Jäh- 
riger  Bäcker    am    sporadischen   Nervenfieber, 
und  ein  fünf  Wochen  altes,   ohne   Brust  ge- 
3 iährtes  Mädchen  ah  der  Atrophia  infantum«    l>ie 
vier  am  Faulfieber  Verstorbenen  wurden  durch 
die  Pflege  ihrer  an  dieser  Krankheit  darnieder 
gelegenen  Verwandten  angest^kt  und  die  er- 
sten Tage  von  einem  Chirurgen  mit  JBaldrian- 
Aufgufs   etc.   bedient.      Sie  starben   zwischen 
dem  lyten   und   2  3sten   Tage  der  Krankheit^ 
theils  an  Convulsionen,  theils  unter  beständi- 
gem   stillem  Ixxereden   und   an  Emkräftuhg« 


Mein  vom  aporaclischen  Nervenfieber  ergriffe; 
xier  Bäckermeister    verschied   schon    am  gten 
Taf;e  der  Krankheit  unter  anhaltender  Sdilat 
sucht,    ohnerachtet  am  4teu  Tage  der  Krank« 
heit  durch  Egel  an   die  SchiiUe  gei^t ,  ziem- 
lich viel  Blut  entleert   wurde»    bei  voller  Ei* 
teiung  der  drei  gesetzten  Blasenpflaster,  mit 
aufgetriebenem  Unterleib,  Sebnenhüpfen  und 
ganzlicher  Bewufstlosigkeit  von  deip,  was  mit 
und  um  ihm  vorging.  -^    Eine  junge  Person 
wurde  aiQ.  I4ten  Tage  nach  ihrer  Entbindung, 
Mrährend  sie  noch  das  Kind  stillte,  von  ihrem 
Jüngern    Bruder,    welcher    in    diesem  Hau9e 
am  Typho    contagioso   darnieder   lag,    ange- 
steckt,   genas  aber  erst  im  folgenden  Moaat 
mit  ihrem  Bruder  sehr  langsam;    das  heftige 
Ohren  Brausen }  welches  auch  nach  überatan* 
dener  KranUieit  noch  lange  anhielt  t   und  ein 
quälender  Husten  sammt  Schlaflosigkeit,  wa^ 
ren   die   l«isiig&ten    Gefährten    dieses    Fieberst 
Daa  Kind  sog  an   der  mütterlichen  Brust  so 
lange,  bio  die  Mdch  in  der  dritten  Woclie  der 
Krat^Hheit  ga^'^z  verschwand,  und  blieb  gesund 
und   unangesteckt,     ohnerachtet  es   Tag  und 
JN^acht  an  der  Seite  der  kranken  Mutter  lag.  -^ 
Ein  am  Spital  angestellter  katholißcher  Prie- 
ster, welcher  im  November   des  verflossenen 
Jahres   an    diesein  Typhus   hcichst    gefährlich 
Iirank  war,  klagte  mir  am  $!•  dieses,  dafs  ei 
vor  awei  Tagen,  al«  er  aich  gcistliclier  Ver- 
richtungen   wegen    einige    Stunden  ununler« 
brochen  in   den  mit  Kranken   und   Unrein« 
lichkeit  überfüllten   Sälen»    welche  über  )00 
meistens  österreichische    Soldaten    enthielteDf 
zubringen    mufste,    mit    UebeUchkeit ,  Ekel, 
dumpfen    Kopfschmerz     und    Zerschlagenheit 
befallen  worden  wäre,  nachdem  er  ab^r  mei« 


—    7    — 

pcn  Ratb  befolgt,    und   einige  Stängelgläser 
^uten  Wein  getrunken  hatte,  so  habe  er  die 
darauf  gefolgte   Nacht    ungemein  geschwitzt, 
und  mit  grofser  Erleichterung  am  folgenden 
Tag  seine  Berufsgeschäfte  wieder  angetreten. 
Sein  Schweifs  roch  heftig   und  für  ihn  selbst 
unausstehlich  stinkend.     Ich  rieth  ihm,  ferner- 
hin meinen  gegebenen  prophylaktischen  Vor* 
fchriUen  in  seinem  Beruf  nachzukommen,  nie 
in  das  Spital  nüchtern  zu  gehen«  Hände  und 
Gesicht   sich  allezeit  mit  Weinessig    zu  wa» 
•eben,  auch  öf(ers  mit  einem  Mundvoll  da- 
von sich  zu  gurgeln,  dem  Kranken  sich  nie 
zu  sehr  zu  nähern,  um  sßine  warmen  faulen 
Ausdünstungen  nicht  einzuathmen,  auch  alle* 
zeit,  vor  und  nach  den  Krankenbesuchen  ei* 
iien  Theelöfielvoli  von   dem  ihm  verschrie* 
benen    Elia:,    stom,    visc.    drachm.  sex.    EliXm 
robor    Wh,   drachm.  tres    Tinctur*    Guajac.   vo* 
lat.  drachnu  unam  et  dirrud,  in  Wein  und  bei  der 
leisestien  Anwandlung  von  Mattigkeiten,  Kopf« 
weh  und  verminderter  Efslust  etc.  vor  Schla* 
fenlegen  ein  Paquet  seines  Präservativ -Pul* 
vers  Recep.  Magnes.  alb.  caJcin.  cremor.  tartau 
Eleaos,  CJtr,  ana  Scr.  sem.  Camphor.  gran.  tria 
ßL  et  dw,  in  sex,  part.  aeq,  zu  nehmen,  nicht 
vergessen  möge.  Er  befolgte  diesen  Rath  und 
blieb  unangesteckt,  ob  er  gleich  bis  im  Mo* 
fiat  März  täglich  Stunden    lang   in  Berufsge* 
schälten   unter   Typhosen    zubringen   müssen 
von   denen    in  diesem    und  dem   folgenden 
MQnat  wöchendich  12  bis  15  an  dieser  Krank- 
heit starben.    —   Nicht  so  glücklich  entging 
diesem  Fieber  ein  junger  hoffnungsvoller  Arzt, 
der  zur  Aushülfe  im  Civil  -  Spital  hieher  beru* 
fen  wurde,   und    mit  allem    Eifer  ohne  den 
geringsten  Ekel  dieser  Arbeit  vorstand.  Ohn« 


■1 


—    8    — 

erachtet  seiner  geregelten  Lebens  weiset  feinet 
Muthes»  und  gesunden  blühenden  Ansehens 
wurde  er  dennoch  gegen  das  Ende  dieses  Mo- 
nats von  dem  Typhus  contd£iosu8  ^ngtBieAx^ 
und  starb  am  ii.  Febr»  26  Jahre  ah,  unttt 
anhakenden,  oft  tobenden  PhaiUasien,  ohner- 
achtet  er  während  des  Verlauhs  der  Krank- 
heit, und  selbst  noch  kurz  vor  seinem  Tode 
durch  kaum  zu  stillendes  Nasenbluten  viele 
Pfunde  Blut  verloren  hatte. 

Die  Jahres  Constitution  war  übrigens  //!• 
ßammatorhcli  -  Rheumatisch  -  Katarrhalisch,    da« 
her   die    Kraikheits  -  Formen    unter     Husten^ 
Hafsiveh^  hichien  Lungenentzündungen ,  die  aber 
Biitei)  grofse  und  wiederholte  Blutabziehungen 
erheischten;   unter  langwierigen   rhturnatmhen 
JBeschiK'erdai ,     meistens   mit    Fieber    beg)^itet| 
vorkamen:   auch  leise,  gewöhnlich   über  den 
andern   Tat;    sich    ein^ndende    Anfalle    von 
Wechsel--  Fmbern^    deren    Beseitigung    selten 
China  erheischte,  sammt  Schlag n  und  podagiU 
sehen  Anwandlungen  sali  man  öfters:     ersieie 
endeten  selten  mit  dem  Tode,  sondern  liefsen 
unter  allm.ihliger   Wiedergenesung  Jj^ähmung 
dev  befallenen  Seite  zurück:  die  Gicht  erschien 
meistens    irre^ulair    unter    astmatischen    Be* 
schwerden,  besonders   der  sogenannten  ^rusf« 
bräune  (  Angina  pectoris)    oder    unter  Nerven» 
leiden,  vorzüglicii   des    Schwindels   und  Ein« 
genoAimenheit   des  Kopfes,     wodurch  anhal« 
tende  Schlaflosigkeit,  auch  hie  und  da  Nieren«« 
und  Harngiinge- AiTecte  bewirkt  wurden.  Die 
sorgfältige  Bedeckung  der  geschwollenen   und 
nur  zuweilen  schmerzenden  Stellen  mit  Wachs- 
taflent    oder    Leinwand,     das   Auflegen    von 
Sauerteig  mit   Senfmehl,  selbst;  Biasenpflaster 

vermochten  oft  nicht  den  Schmers  Jaselbit 


tfi  zu  bt-rrcifti :  du- Ai)f»cliirckMi(  itn  «nnft 
^taf  durch  Bciimf-rübilW  dctHrUchc >SchlJ%« 
Ha  nicht  früher  nadi.'^'^Vbti)  ii»cfc  iedlKi6a> 
kochen  bei  «lern  EiiiUiit  lAHirte^r  iVitteirung 
'*■  Gicbt  eich  nortMl  Irt'^ulfn  ExrrmniiHilen 
ürstlitle.  Ein  Wiei<irt"ib«r  tKcser  KiwikMc  ' 
■r  tiichl  au  glüi'klidi,"eoi»{«Al  tnd*%«''i^ 
}irit  ganz  j>)uizlich  ufidiiM-twairieriKil  dm  ^ 
;hiag>  —  \)ie  CaiKÜdMen' da  lMngttaefwinl&  ■ 
ieht  litten  In  «lieEfia  und  (l«n  fblgHidm  ft^ 
tt  vifl  au  irockteiTi'  HiUtMi,''<lpr  nur  tuwriL 
h  mit  eiwaa  Rlut,  apKt«-.  abf  r  mit  friwtigiett.' 
iiawtirf,  Fielier  mit  Nacbtn;hiv»ibin;'A&Eelrj 
•Qg  MC.  Iicgifir«!  war,  üiid  im  April  tft^ 
int  tö'filich  endet«.  -—  Aucb  bei  Kindern 
DUfii  vi^le  Hiuauifftett  *o^  b^feondkri  qniü« 
i;  der  Ktkhhusitn  lange«  wenVi  die  £liem' 
^1  darauf  acliifi«!!  oder  die  vorgnchtle- 
!t)e  Belladonna  nicht  grhöriji  reicfaMn.  $eJbtt 
a  dem  hariniickigeh  Winterbtiaipn  der  Al- 
fa bnil  ich  diesf>  Giß^flnnae  bei  einer  ftctjah. 
^eii  }unglrau  heil3ani,'nscfadem  dieselbe  ISn-' 
>f  als  e«cbfl  Wochen  Aiit  beträclulichem  Aul* 
brf  von  reinem  Speichel,  mit  Abmagerung, 
jitamcr  Elaluit,  Schlaflosigkeit  <leB  unaufbör- 
ÜMii  Muaieni  w^gen  eie.  fcrquiüi,  und  daa 
ttodiäcbi:  Mooa,  die  Senega.,  Squilla,  det 
ijümä  min.  Kaloniel,  Opium  etc.  vergebens 
ittieht  wurden,  Sie  irac  im  Motiar  Mäns 
r  t6*^  Jahr  ohne  Hualen  bei  dem  Ge- 
tech  aller  ihrer  Sinne,  «elbsi  ohne  Hülfe 
tf 'Ai^eiicläeer  bereits  an,  und  hofft  mit  mir 
ttCf'.  tuen  wieder  geaund  ku  beschliefaen, 
b'  vitlleichl  mit  Eintritt  des  künftigen  Win- 
it  |wi  oa&kalter  Witterung   der  Huatel  Atx. 

hnk  li«, wieder,  irie  'idlCJ«iue»  wirtnaieln 


-^    %o    .^ 

wird.  -^  Auch  astmatisclu  Zufälle  pligten  im 
Verlaufe  diesei;  Monats  betagtere  Menschen 
sehr»  und  erschienen  bei  einigep  übet  den 
andern.  Tag  im  erhöhterea  Grade.  Am  23t 
wurde  ich  zu  einer  6g  Jahre  zählenden  Mük 
lerinn  auf  dem  benachbarten  Lande  gebeteOi 
welche  nach  einem  kleinen  Aerger  von  astma» 
tisch  •<  convulsivischen  Zufillen,  die  Viertel- 
stunden lang  au$set%ten,  ergrifien  wurde,  uod 
in  Zittern  und  Schlagen  der  obern  Extremi- 
täten, mit  Aechtzeii  und  Schnappen  nach  Luit 
bei  völliger  Geistesabwesenheit  bestanden. 
Ich  rieih  de.8  beengten  Atbmens  wegeih,  und 
weil  der  Puls  etwas  hart  und  voll  war,  un- 
verzüglich zum  Aderlassen,  empfahl  ein  Eiy« 
stlor  und  eine  spanische  Fliege  auf  die  Wide 
zu  setzen.  Nach  dem  Blutabziehen  erfolgte 
sogleich  Ruhe  und  später  Schlaf,  nachdem 
auf  die  von  mir  sogleich  und  wiederholt '(dar- 
gereichten Tropfen  von  der  Tinctwr.  Kn/oisn. 
voL  mit  etwas  Laudan.  versetzt,  die  Zuckun- 
gen in  den  Armen  gänzlich  nachgelassen  lu^ 
cen.  Innerlich  bekam  sie  nun  ein  Satur.  Jn/iii. 
rad.  VaUrian,  cum  Laxat,  Vienn,  und  d«c 
Tinct,  ^romatica  und  befand  sich  dabei  eiuige 
Tage  ganz  eiträglich,  nur  war  ein  Tag  un 
den  andern  gut  und  aufser  dem  Rette,  der  mi 
darauf  folgende  aber  mit  Schaudern,  Kopfwei^  tj- 
Ekel  vor  Speisen  etc.  und  die  darauf  folgende  1/ 
Nacht  unruhig  und  mit  Schwitzit|i.(sugebiaclit  1^ 
Ich  gab  ihr  daher  einige  Stunden  vor  deBlug 
Eintritte  dieser  Fieberbewegungen  einige  Giaoe 
der  Brechwurzel  und  darnach  einen  kräftigiai 
Aufgufs  der  Baldrianwurzel  mit  der  China  um 
dem  JKlix.  robor.  Wh,  mit  so  gutem  Erfolgi^ 
dafs  die  astmatischen  Wechsel^beranäiUe  übtt 
den  andern  Tag  immer  schwächer»  und  cJid» 


1 

k 


\ 


—    II    — 

I 

lieh  ganc  gehoben  wurden ,  so  dab  die  Frau 
in  kurzem  ihren  büu«Iichen  Ge^diäften  wie* 
der  vorstehen  konnte« 

>  Einer  meiner  würdigsten  Collegen,  Herr 
Dr«  0,9  40  Jalire  alt,  wurde  in  der  Mitte  di^« 
•es  Monats  mit  £0  hf-ftigen  Brustbektemmun« 
gen,  LuncffnüberiüUung  von  Schleim  und 
Fieber  ergri  ITen,  dafs  er  des  Steckens  wegen» 
Tag.,  und  Nacht  im.  Bette  sitzen  mu&te,  und 
obschon  beim  Ailunen  und  Husten  das  volle 
Scbleimröcheln ,  wie  bei  Lähmungen  dieses 
Organs  hörbar  war,  so  wurde  dennoch  von 
Schleim  wenig  oder  gar  nichts  ausgeworfen. 
Es  %vurde  daher  ilie  flüchtige  Kampfcrsalbc 
znit  der  Tinctura  Cauthavidiim  versetzt ,  in*  die 
Brust  öfters  ein^e^ehen  und  ein  erweichendes 
Katapias  mit  Bilsenkraut  darüber  geschlagen: 
iunerli<:h  aber  ein  Absud  der  fSenega,  Scilla 
und  des  Ammoniak- Gummis  mit  Elix.  pector» 
dann  alle  StuTiden  ein  Löffel  voll  und  alle 
n^vrei  Stunden  in  demseitien  ein  Paquet  von  Kec, 
pLBenzoeSf  Puh.anod,  Dover,  ana  Scr.  s€m.KenfU 
TTÜtu  Calomel,  ana  gr.  tria  Sacdiur.  alb,  Sa\  duos 
M^'it  div.  in  sex.  paru  atq,  gegeben.  Da  die 
darauf  folgende  Nacht  sehr  unruhig,  ohne 
Schlaf  und  mit  Röcheln,  wie  bei  derLungen» 
lähmung  verstrich,  so  wurde  ein  tüchtiges 
Blasen pflaster  zwischen  die  Schultern,  und  auf 
die  Waden  Senfumschlage  gelegt  und  reizen- 
de Klysiiere  gesetzt.  Im  matten  Schlummern 
yra^ren  leichtes  Zusammenfahren  und  Zuckun- 
gen der  Extremitkten  sichtbar«  Gegen  Morgen 
.  des  darauf  foliienden  Tages  trat  eine  kleine, 
iaum  eine  haibe  Stunde  wahrende  Remission 
im  Athmen  ein,  wobei  etwas  dick  gekochter 
^  Schleim  aufgehustet  wurde.  Diese  Remissio* 
,    öen  wurden  mit  jedem  Morgen  länger,  ßchweifse 


—   1«    — 

nrifl  leichlfr  Auswurf  gesditen  sidf '^dazii,' 
vei'nurideTten  dks  Fieber  und  brachten  nach 
und  nach  volle  Gesundheit  wiedet. 

Ein  reines  l^intzhndangsßebtr  kam  mir  am 
lt.  hei  einem  jungen  biüh^'ndem,  mit  detn er- 
ster! Kinde  zur  Hälfte  schwangeren  Weibe  zur 
Behandlung  vor,  wf  Iches  ein   Pa^r  Tage  frü. 
her  mit   heftigen    Fieberfrost,  Zerschlagenfaeic 
der  Giieder,  Kopfschmerz  etc.   plötzlich   befal- 
len worden  \vaK     Ais  ich  sie  zum  erstenmal 
mit  feurig    glänzendem  Auge,     dunkelrothen 
Wangen,  reiner,  aber  (rockner  Zunge  etc.  sah, 
und  dabei  über  Schlaflosigkeit,  grofsen  Durst, 
rasendes  Kopfweh,  öfteres  Nasenbluten  klagen 
hii^rtc,  80  liefs   ich   ihr  unverweilt    9    Unzen 
Blut  vom  Arm  abziehen,  kalte  Schmuckerifche 
Umschläge  über  den  Kopf,  kühlendes    saures 
Getränk  und    eine    Salzmixtur    reichen.    Sie 
schlief  hierauf  die  Nacht  über  etwas,  bekam 
aber  g^gen  Morgen    noch  einmal  starkes  Na« 
senbiuten  und  wiederhohe  Stuhlentleeningen« 
Dem  allen  ohnerachtet  liefs  der  Kopfschmen, 
Durst    und   Fieber  nicht  bedeutend   nach,  ja 
es  gesellten  sich  leichtes  Phantasiren  und  Sei- 
tenstechen dazu,  wodurch  das  Husten  äufsetst 
schmerzhaft  und  fast  unmöglich  gemacht  wurde: 
der    kärgliche   Auswurf   war    mit    lieihothem 
Slute    vermischt.       Es  wurden    noch   einige 
Unzen   Blut  abgezogen,    ein  grofses   Blasen- 
pflaster in  die  schmerzende  Seite,  auch  Sauer 
rcige  mit  Senf  auf  die  Waden  gelegt^  und  mit 
den  kalten  Umschlägen  über  den  Kopf  fort» 
gefahren.     In  der  I3ten  Nacht  der  KranUieit^' 
welche  eine  der  unruhigsten  mit  beständigem 
Trinken,  Husten  und  lautem  Aufschreien  über 
Seiten-  und  Kopfschmerz   zugebracht   wurdcb 
fing  der  Puls  gegen  Tag  sich  dennoch  eHvai 


—   .13    — 

L  lieben  an ,  und  das  Hautorgzn  weniger 
cnnend  beim  Btfühlenzu  seyn:  es  brach 
ich  und  nach  ein  kritischer  SchweHs  über 
?n  ganxen  Körper  mit  ungemein  grofser  Er- 
ichterung  hervor,  der  gegen  34  Stunden  4n 
nem  fort  flofs,  und  den  Seitenstich  Banfiht 
opfscfamers  so  merkhch  minderte,  dafs  nun 
it  gekochte  Auswurf  mit  Husten  leicht  her- 
if  gebracl*t  wurde,  und  nach  wenigen  Tagen 
id  unter  vorgeschriebenen  und  befolgten 
üteCt«ebcn  Regein  die  vorige  Gesundheit 
[eder  eintrat.^  —  Im  Mai  wurde  diese  Frau 
it -eitlem  voUbürdgeu  Jungen  entbunden« 


Februar. 

rommtttiUni:  höchsttt      27'^    5^^'    od.  si.frük 

niedrigster  26        6         7  d.  8  Abd» 
mittlerer    27        1        ü 

lermoBieterdt,:  höchster  *t^ 4        o  d.  10  MIrt. 

'  niedrigst. .  16        o    d.2l.  u.  23.frak 

mittlerer  «4        7 

Yfp:omßttT»t,  :    höchster  784        '    d.  16  Nachm. 

niedrigst.  53a  d.    8  früh 

mitderer  GgS 

Befrag    des    Schneewassers   n^    Linien. 

eiigchende  Winde:  Nordwest,  Nordost,  Süd- 

\U     Heitere  und  schöne  Tage  12,  vfrmisch- 

11,  trübe  5.    Heitere  und  schöne  Nächte  15, 

»rmischte  5,  trübe  8« 

Im  Anfang  dieses  Monats  waren  Schnu« 
Ten,  Husten ,  Katarrhe  etc.  überhaupt  Brust-^ 
Fecte  sehr  allgemein ,  weil  die  Witterung 
dskalt  und  abwechselnd  war.  Diesem  r/icu- 
liiiisch ^katarrhalischen  Genio  gesellte  sich  am 
],  der  entzündliche  bei,  wodurch  wir  viele  HalS'» 
ad  Lunswtntxündunsen  zu  besorgeQ  bekamen» 


—  M  — 

welche  meistens  Aderlatsen  erheischten«  Dem 
nach  einem  feuchten,  lauen  nafskaiteii.  Wintec 
tiat  um  diese  Zeit  erst  trockne  mit  unfer  bit- 
tere  Kälte  ein,  die  bei  heiterai  Himmel  bv 
den  15.  Mtlrz  anhielt 9  und  dem  Grad  der 
empfindlichen  Kälte  nach,  unsern  eigentliehen 
Winter  erst  ausmachte.  So  lauge  währte  nun 
auch  die  entzündliche  Anlage  und  exfaeischle 
den  antiphlogistischen  Heil  -  Apparat»  Vor« 
zügh'ch  kam  der  hitzige  Sdtenstich  mit  Blut 
gefärbtem  Auswurf  häu6g  in  der  Stadt  so- 
wohl, als  auf  dem  nahen  Lande  vor«  verlief 
aber  meistens  binnen  14  Tagen  glücklich  dine 
chronische  LungenfehleCf  welche  in  Auszeh- 
rung überzugehen  pflegen,  zurück  zu  lassen* 
Der  Limgertschwindsüchtigen  Leiden  aber  mehrte 
sicti  in  diesem  und  dem  folgenden  Monat  un- 
gemein und  sie  zehrten  unter  Eiter  fahren- 
den vermehrterem  Auswurf,  anfangenden  Nacht- 
schweifsen  etc«  bei  übrigens  kaum  zu  befrie- 
digender Efslust  zusehends  ab.    —     WedwU 

,  ßeber  von  verlarvter  Art,  wurden  nur  gani 
sparsam  bemerkt.  —  Auch  podugrische  Kranke 
worunter  zwei  wohlgenährte,  etwas  schoa  be- 
tagte, übrigens  noch  rüstige  Weiber  waren,  ii^ 
len  vor.  —  Unter  Kindern  war  der  Koch'  n 
Imsten  und  Scharlach  herrschend*  Der  T^pl^lt 
contagiosus  kam  in  der  Civil -Praxis  sparsan^lz 
häufig  aber  noch  in  den  Militair-  und  Sta^'^lk 
Spitälern  vor,  und  tödeie  viele.  Von.SS  ^'^'lli 
sorgten  Kranken  verlor  ich  nur  eine    33  j^li 

.  rige  Frau,  und  zwar  an  diesem  bösariigtn  -Äbj^L 
vmfieber.  Sie  war  Mutter  vieler  Kinder«  twL 
pflegte  nicht  nur  ihren  Mann,  der  im  leMfl^r 
Monat  verflossenen  Jahrs  als  Opfer  iSiaHt] 
Krankheit  flel,  welche  er  sich  durch  freiwiUJl^ 
Bcsache  i<n  Militair*  Spital  zuzog,  sondern  flp] 


aae  mMl'^und  naBh:durdif«ucheiW  bis  liiidl 
vonf  Actfia  Fieber  tflckitcb  eigrLChmwulhhii 
I  dMidben  unt^Iiigr  Länger  tieL<wi«lft> 
I  Tteif  che  ■»  ti^b  l^ra  mulf tt^{  vi^lAfef 
di».  lUtiac»  alleu  Stklwi  Mmmc  «eifWMc 
GdMii  ichrieb  aber,  alle  diete.  BNMnf 
§ea'«ii(-  Rechnting  dto  ^iltaiiaQi.ytibli 

ihito^Maatiea  und  .dar :  cMübwIi .  »tmt9^ 
Ml  Injimgenebnien.  Lage.  I^uer  httuaiidbto 
bMiDttie  Mnt  da  aie  jAtr  vm  £ntlirilfciMq| 

il||^kt  mehr  «uf :  di«  Jai&en  jerbalM« 
M|^  Kopbcfameni  uüdilftei«  BrbraalMi  eui 
>  dwi  gesellten ,    ao'  wurde  ^icb  baM»iiickt 

i^ifrftente  cwar  bei  indnetn  ecuen '3e* 
i'dm  J)nf/Him  coaiagipaufn  nichts    koonte 
dibr  da»  AnatecIruAga-Miaaina   uic^eet 
PS  wdl  diiae  Frau  seit  dem  Todia  .t)iiea 
M '  lutd  der  WiedergeneauDg  ihrer  Facnti« 
iT'lMdpien  Verkehr  mir  :ähnlicbeü   Fieber* 
keb'-^fcttn,    ea  wurde. mir  indesaen  docii 
aÜhril#    ila   ich    nach    genaiierm  .BifpiQ» 
h-iWät    cniblen   lieft,     dafa    daa.  Etbto- 
(^  db  gänaliche  Schlafloaigkejt,  Schwinde) 
Kopfweh  etc.  gleich  darnach  bei  der  Pay 
ffur  akh  eingefunden  hauen ,  ala  aie  die 
k^lleBh  dem  ibrea  Mannes  in  einem  Kof* 
lupemmengelegte  Kleidungaatüclce   deaa^* 
ttfittepackc,  solche   in    den  Schrank  ge* 
und  die  achmutxigen  Hemden  etc«   2um 
;bian  suaammengerichtet  habe«  Ich  reichi^ 
fiversüglich  einige  Grane   der  Brechwur- 
liefa  eiu  grofaea  Blaaenpflasrer  in  die  Hers« 
I  a^tBeUf  nebfC  einem  Klysiier  mit  Zusat« 
Weioeaaig,  das  sogleich  drei  äufserst  stin* 
B    Entleerungen     machte,     und    gegen 
d  ein  Infus.   VdiHamu  mit  Spirit.  H^indarß 


'   —    l6    — 

• 

Jinctur.  Guojac^  volat.  und  etwas  Ti/icrrir.  0|pB 
fieifsig  reichen*  l)emnhngeachc<  t  abf-r  wu^ie 
Biclit  geschlafen,  und  das  freiwilHiie  Erbrechen 
•teilte  sicli  am  folgenden  Morgen  aufs  neui 
ein»  Da  das  in  der  Heragrube  gelegte  Bla- 
aenpflaster  wenig  gewirkt  haue«  £o  wiirde  ein 
iriichea  dahin  gesetzt  und  <lie  Biverische  Por 
tion  mit  der  jlq.  Menth  piper.  und  der  Tineu 
\Valerian^  Voh  und  T'mctur.  Opü  cumAmbr.  otmf, 
und  Spiritus  LaPend,  comp  inneilirli  gegeben. 
Das  Brechen  setate  hierauf  awar  aus ,  es  eiw 
achien  aber  dafür  der  Helscher  (ai/igfi/tii«)  und 
im  Schlummern  stilles  Phantasiren.  Kleine 
oft  wiederholte  Kampfergaben  piit  Sal,  c  a 
volat.  machten  die  trockne  heifse  Haut  «vi» 
eher  und  kündigten  nahe  Schweifse  aHf  die  ' 
auch  am  siebenten  Tag  der  Krankheit  ohne 
merklich  dauernden  Erleichterung  einintdii 
und  ein  Paar  Tage  fortwährten«  Der  Singultm 
nber  blieb  nie  ganis  weg.  Ob  sie  schon  am 
loten  Tag  gegen  Morgen  mit  Eileichterungi 
wie  sie  die  Umstehende  versicherte,  achiritxte 
und  mit  ihnen  in  Zusammenhang  und  mit 
voller  Geistesgegenwart  Hprach,  auch  noch 
ein  Kanipferpulver  ihr  zu  geben,  forderte,  uii4 
alsdann  sanfter  zu  schlafen  hoffte,  so*  ent« 
schlief  sie,  ehe  dass^-lhe  noch  gans  subeceitel 
war,  früh  nach  5  Uhr  für  immer.  —  Eii 
Iijähriges  Madchen,  das  ihr  vor  14  Tag^ 
die  schmutzige  Wasche  ihres  Mannes  ai» 
suchen  half,  wurde  mit  ilir  zugleich  mit  die^ 
.sem  Fieber  befallen,  überstand  aber  dasselbl 
nach  drei  Wochen  glücklich.  Dr.  JVdnhM 
zu  Dresdf  n  sucht  in  seinem  kri fischen  BlidM 
auf  das  Wesen  des  Nervenfiehers  den  Siti 
desselben  in  Auflockerung  des  Nerven -Ml& 
kes  auf|  die  durch  deprimu^nde  XtfeidenschiCi 

ICD 


-   i7  -       . 

^^bricht  .iHftf/  IXiM  Auflockerung  d«iK^. 
tefimtrlMtk'liir  b«i  eihimn.das  Werk  von  Jüfi 
>en,  bei  fei/d«fn  vöh  Montten  und  Woctfeift 
bei  tfed  ^'^f aainatiffcheir  Ihfeedqiien  gesfehirht 
'ijkm  jrebigeh  Tagen  und  Stundte.  Binto 
Ikoh«  Leifuhtiafilhijglwit  der  Naved;*ilirHPnxb- 
dip  oder  <lts  Imbundera^lr  mir  unge#öhih' 
Ittbor  Sciinelligkdt  dk"  oder  tlöft  an;BuhXufth!| 
und  ftu  '  veroammlen ,  finden  iifir  .  vörtttgifeli' 
be(  aUeh  sehr  reiisbaren  Metiaeheftr  Im  Neitf . 
TjtoÄVb^r  Und  detHen^Uranfiing- ist  niöht  liüir 
dlieafejtlijll  auf  iläihöohtte  getteK 

M 'im Inrtnkhaft  erhöht,  ibndem  auch  dthr 
relfahgpiniy  dea  NerveottaarkM  fast  gtnslich* 
iAlrf6rMi'^gaiigen':  geaellt  ilch  hieau  eifaie  f^^* 
nonofMfe  Mhöhce  Lenungakrafk  aeitoea  ImpoA- 
dMUrä;;  ao  läaien    äich  hieraus  die.  iiHOiM^ 
wfihi^immtm  Erachelnungen  im  Nerrenfiebft 
iriklttceDt  und  die  contrastirenden  Meinüngien 
Vtiti  ^Entiündüng  und  höchater  Schwache  ua- 
tbt  tine  Kategorie  bringen»      Steigerung  4ec' 
CbhliaioA  ist  Eatxündang,  Synochat  Aüflockb- 
tung  d^raclben  Typhus.    Nur  durctt  das  Strd« 
Hhen  dfM  irnponderablen  Lebentprinctpea  von 
•Ineni  'Syiteme  sum  andern ,  o^ixi  Fixiren  auf 
adh  prgan  und  eben  8(4  8chhe]IV«8  Abspringen ' 
0Q  einctfn  andern  seyen  die  wundervol]c>n  Er« 
aÜpfalEÜnnhäen    vom   entxündliclien'  und    nir.hc 
rintftündhchen  Zuatande  zu  erklaren «  weicht 
a&h  oft  in  ein  und  demselben  (n'iividuo  vor« 
tfnd^n'«     niese  abwechfleinde  Zustände  aeyen 
lA' einer  Oar.illaiion  des    Lebenaprincipa  swi« 
idf^n  dem  Ganglion  und  Central- System  be* 

ßndet.  *^  D&§  Miasma  wirke  nicht  bei  allen  ^ 
irimirend,  sondern  a^ch  bei  einigen  Indi« 
Hduen  ezahirend.     Die  Ntrvenfieb^  tödtra 


r-  I»  — 

durch  den  höchsten  Grad  der  ScbwXche  o 
durch  flai  eigentliche  Erlöschen  des  Leb« 
principe.  Eine  allgemeiue  Behandlung 
Nervenfiebers  anaugeben  sey  schwer  i-  bei 
busten  Individuen  steigert  das  Miasma  ni 
selten  das  Lebensprincip  aur  Synocba^ 
andern  Uhmt  es  vorneherein  die  Kräfte,  i 
erst  alsdann  entivickelt  sich  der  freie  Charal 
der  Krankheit.*  daher  könne  auch  die  Bcha 
lung  weder  ganz  erregend ,  noch  eine  i 
antiphlogistische  seyn.  In  der  Mehrheit 
diese  Krankheit  ein  Schwanken  von  ein 
System  zum  andern,  von  einem  Zustande  s 
andern,  ein  recelmäfsigea  oder  unregelmäÜD 
Verlaufen  in  dem  angegebenen  Kreise«  Uei 
gens  schliefst  H.  W.  au  Bescheiden  mit  Ä 
Satze:  „in  der  Medizin  gebe  es  keine  Gewi 
beit^  sondern  man  müsse  sich  mit  einem  mi 
oder  weniger  hohen  Grade  von  Wahxiche 
Ucbkeit  begnii^en.'*^ 

In  der  Mitte  dieses  Monats  wurde  ich 
einem  7  Jahre  alten  Jungen  gerufen,  welcl 
Anfangs  von  einem  scnarl^iarügen  A 
schlag  befallen  zu  werden  schien;  als  aber  na 
vier  Tagen  keine  allgemeine  Eruption  erfolg 
nun  alle  Symptome  der  ersten  Erscheinung 
einer  Hirnentzündung,  als  erweiterte  Puf 
len,  heftiges  Kopfweh,  wiederholtes  Bredu 
nächtliches  Phantasieren  etc.  an  sich  tn 
Da  weder  ein  Stofs  noch  Fall  vorher  geg; 
g^  war,  und  selbst  diese  ZußUe  9iit  jed< 
Tag  sich  doch  vermehrten,  und  dem  Knafa 
das  Bett  zu  verlassen  nicht  gestatteten» 
reichte  ich  ihm  wiederholte  Gaben  der  Btei 
Wurzel  mit  Tartar.  emetic.^  welclie  aber  sc 
langsam  und  wenig  wirkten,  deren  ich  dal 
unmittelbar   mchUche   Dosen   voa    Calom 


•^  »ft  -* 

ftlnimnpftutff«  tdtfeiuie  Klyldefi  «tc  fiieki 
•chickt«.  Alf  hUrtuf  ci«t  Koi>fiichiners  gatmnt 
ficoi  liebet  tnetUich  ibnahmen  und  die  Sehe» 
löchtr  iieh  wieder  m^lir  vfr^tifferten  uiid  ge^ 
g^ndeiiL4ehui'it#tDpfindlicher  wurd#*o»  Hubexie 
•ich  g^gen  dai  Bude  dleiet  Ktankhelt-  der  bei 
UM  difnals  hertecberide  KriclUiulceni  gegea 
Welchen  ich  tiuii  di«  BelUdoncicwureel'  und  oea 
Ben  dettelben  mit  Cbhia  und  Klicbetber  m 
MJbmeu  vetichrleb.  Hchiiii  em  £hde  diecee 
lÜoraUi  nibmen  die  Ardttlle  des  Huiteni 
IneriUicIi  ab|  und  der  Junget  getiM  votllioni« 
iMn«  Seine  um  ein  Jabr  jüngere  Schwesiet 
beluA  nun  dease Iben  HutteA  Und  etblelc  die« 
eelben  liUtceli  nur  rieih  Icli  mit  unter ibeiiä 
liörbareu  Sehleimräcbeln  firi  JBrechailctel  und 
die  CotiradiAcbe  Brecbweirictelnaalbe  in  die 
HetsgEube  MotgcMs  und  Abi^nde  einzureiben» 
well  dcc  MMdchen  diu  Belledonnemittel  nicht 
io  tielbig  iialirn  al«  ilir  Hruder  ßie  Salbe 
aller  vermochte  g^geri  die  Heftigkeit .  dea  Hu» 
et«na  nlchtai  ob  aie  sdion  auch  l)ier  so  lange 
eingerieben  wurdet  bia  UlMiclien  und  Sciimers 
mit  Rdthe  entstanden  waren.  Ich  iiffa  nuo 
iolche  gana  we'gt  und  beredete  daa  MHdct^en 
die  BejUadonnapulver  mit  Zucker  oder  Honig 
flaUalger  cu  nehmen  i  worauf  ale  ^on  dem 
Husten  bald  gtfnalicli  befreit  war. 

Auch  g^'Kiri  den  hathäiiilgin  Cukhtu 
$chmirM  ('l'ic  /Wü'ir«i«.r)g  v6ii  weJthüm  tlue 
3a  Jahre  '/Slhlc?n«le  Juii^^iau  schon  «^ifdera  ge« 
snariert  wutile^  Vt  rMuchU;  ich  im  Verlaufe  diOf 
eiia  Monau  die  Belladonna  hi  solcti^n  c;Hbea 
geetHgert,  bis  Troihue  im  Mala  und  blöde 
Sehkraft  enistatni.  nficlniem  Ich  vorher  Mufier- 
lieh  und  inuerJIdi  Opinta  ohneBri'olg  goyiclu 
kmih  ireltJie  mit  Caiomel  versetati  vot  ^nU 

B  a 


I 

ger  Zeit  aiMgeseichnet  gute  Wirkung  be 
machten*  Ich  veiband  cfainic  den  kaustis 
Salmiakgeist  auf  feine  Tücher  geapritst, 
der  leidende  Theil  daf  Einreiben,  ja  i 
kaum  die  leisesie  Berührung  vertrug;  ' 
Mittel  aber  entsprachen  meiner  Hoffnung  i 
denn  der  kaum  einige  Viertelstunden 
aeusende  Schmerz  wüthete  aufs  neue  in 
Grade  fast  unünterbroclien  fort,  dafs  mit 
leichte  Zuckungen  ausbrachen  und  das  ( 
Nervensystem  erschüttert  wurde.  Zur  1 
higung  derselben  reichte  ich  See.  ^g»  N 
unc»  duas  Tinct.  aromaiic.  dr^  duas  TInetw 
poh  dn  unamttdanid.  ExttäcU  Hyoscyam.  l 
ttnu  alle  halbe  Stunden  einen  halben  E 
fdy  abwechselnd  mit  Ru,  Liq.  c.  c  s 
JAqm  anod.  c.  Valen  Est,  Castor.  ana  dr^\ 
€t  dimdk  Land.  llq.  Sydenfu  dr,  sem.  alleseit  i 
Tropfen^  liefs  noch  ein  Blasenpfiasfer  in 
Nacken  legen  i  und  nachdem  die  Ne 
Btürme  hiemuf  etwas  beruhiget  waren,  i: 
lieh  tXglich  vier  Gaben  von  dem^wür 
>Thiltmus  und  Dr.  Herber  vorgeschlagenen 
tel  Rtc.  Kali  muriatic.  oxygenat.  Sacchar, 
cnd  dr.  unam  et  dimid.  div.  in  X  p€irt,  aeq.  neb 
Indem  nun  meine  Leidende  binnen  zwei 
gen  acht  Dosen  davon  verbraucht  hatte, 
der  Schmerz  merklich  nach.  Ein  kräl 
Infusum  der  Chinarinde  mit  dem  Bal< 
machten  den  Schlufs  der  Cur,  und  brac 
die  alte  Gesundheit  wieder,  nur  blieb 
rechte  Wange,  das  Aug  und  der  Theil 
Nase  dieser  Seite  lange  Zeit  und  auch 
noch  beim  Berühren  so  empfindlich,  dals 
Waschen  dieser  Gesichtsstellen  Anfari^ 
nicht,  und  endlich  nur  auf  die  delica 
Weise  vorgenommen  werden  konntest  Esi 


vm9l^:waait  bMc!^|6litigef,:-iiiGlirilirit  grüticL 

^  Äueh  ,  dor  itfor^:  JtfcKtAmt  ■  fiäinoiTA; 
dl'  mit.  tiei  etn^ftn»  i4]ihiigeii)«il^iuibcii  .Vor« 
r  mit  V  ISO  hefugeni  nui  init.:  Ü^Üim  4uiibii 
unpobired  «u  süllenden  NaaanUuMi.  liMleU^ 
?  tMir,  dab  der  Krante  ileHii  Tod  au^  yet^ 
jtuög  nahe  kaii|.^  Pat  JSJw;  ircU^  AiiL  mit 
nem  Saft  fi^^^  ^^^  anlöflcfaUe^aifk  Diust^' 
itihte,  dünae^Ieiflchbittlwn^  kalte  Fomeo». 
fUniea  ÜBer  .den  Kopf,-  wanne  J^l^tichai  und 
ilchcb  an  die  <Bek>e  und  Fälto  Hmmt  eiaefla. 
f^ißüiiä'  Decect  :des  Island;  Kooaes  mit  eu 
le-^MD'  det  Colui^bfDwuoiel  'im^:  Weineatig» 
fiitha  atillteii  nach  und  nach  ;d«ete^filuim^ 
liHUig^li ,  die  .marmorirte  Haut  'Vereng,  ali» 
IJbl^t  und  die  Kräfte  Bämmivdec^fifslttst 
imsta  äufjMprt  sög^red  mit  dem  laegsam  tieb' 
eichendem  Ccuo^  wieder«  $chön>  das  .Auf* 
MU  im  jBiette  verursachte  Anfangs  dem  Jim- 
URi  Schwindel  imd  Ohamachd    •  ^ 


m 
.  r  ■     .  .   . 


März.  ^ 

•       i»-    ■■  .        * 

bmeterttand :  Höchster:    27^/    4'^'^^  84    ,  sm  17 

niedrigst,     ao'      l'    ',  65      am    ) 
ii  mittlerer:'   36-    lo        6 

hmnometei^t,  hOcIister:    -t*    '  S'       8   . 
^»i  ;  .ifiedrigitr.  ««^^     .8^      8    , 

,,:    .  M  ;      mitderer:   -f-     '   0       4 

j^Ktomsterst.  -      höchster  1  IS5   -      ' 
1    ,^  '       .  niedrigst,  daS 

1^  jtiitderer:  677 

^c  Betrag  des  Begen  -  und  SchneewassMs 
liXinien.'./  Henrschende  Windet  Nordwest 
ei  Südeat;  :  üchdne  und  vermischte  Tage 


*-   ««   « 

miBiminen  t««  gans  trübe  g.  Tage  mix  Win 
7,  mit  Schnee  und  Regen  6,  lehöne  und  v€ 
mmkte  NXcEte  19,  ganz  trUbe  13«  Nichte  n 
Wind  10,  init  Schnee  4,  Dieter  Monat  ii 
•ich  yorsüglicb  durch  Kälte  auügezeichni 
BU  cum  14  blieb  die  mittlere  Temperatur  d 
Ii^ft  stets  untei:  dem  Gefrierpunkt ,  pur  9 
5  Tagen  des  gansen  Monats  erreichte  d 
Thermometer  den  Frof^tpunkt  nicht.  Die  U 
testen  Tage  waren  der  1.  6.  7.  g.  g.  und  |c 
die  mittlere  Lufttemperatur  blieb  an  dqttbai 
Grade  unter  dem  regelmäisigen  Mittel,  I 
der  ersten  Hälfte  fiel  häu^  Sehnen,  dadurc 
entstand  in  -den  letatep  Tagen  des  Mpna 
Austreten  der  Flüsse,  indem  das  Thauw^ti 
den  Schnee  und  die  Eiscrustep  schnell  v^ 
schmolz.  Für  die  hiesige  Stadt  und  Gegen« 
üel  alles  ttber  die  F«rwartung  glücklich  aui 
auch  bildete  sich  im  gegenwärtigen  Winu 
fuf  unsrer  Donau  nahe  kein  ganz  geschkM 
sener  Eisstob,  wohl  aber  mehr  westiichf  Da 
alte  Sprichwort  unsrer  Schiffer:  grpfser  Scbn^ 
)deine  Wasser  traf  so  ^eieizdich  9ku,  indem  di 
Flüsse  schnell  wieder  in  ihre  Bette  traten. 

Der  Kranken  gab  es  aber  in  diesem  Moni 
ziemlich  Viele:  ich  hatte  deren  130  zu  beta 
fhen,  vqn  welchen  mir  vl^r  starben*  Die  bfö 
sehende  Constitution  war  entzündlich  un 
jiufserte  sich  vorzüglich  durch  r/ieumatiscA.i« 
tarrhaUs^hß  B^schwerdtn*  Wir  sahen  dab< 
ungemein  viele  BrustaQecte  von  allen  Nuan^ 
vom  gleichgültigen  Schnupfen 9  bis  zur  emsts 
Lunf^enentzündung  hinauf,  die  durch  löfters  Blpl 
abziehen  behandelt  werden  mpfsten. :  -^  lA 
Katarrhe  und  Husten  waren  ungemein  him 
nackig  und  währten  Wochen  lang;  bei  Viele 

muI^tV  9Pgar  die  Belladonn«  apgewiindi  ira 


-ftfk:&mliiÄcJw^QHtl-^^rfträfscfr«  Kfa^Hi.  kamen 
hiui^^'WM^  Mi  Bilnl!|,«n,  beäonden  '«i*»  bei., 
't<gtHH>-U[^b,'tioui  aller  »rfgÄwanldirä  :Mittel 
VS  Gmft  iienitiliTTend    untt    anc^oiftia^'-i-^ 
ScAA^/tHmUnd  Llifjmurr^tR  waren  nicht  ad-   . 
'    mtfliM'dcUi  iKhänen  Geiehleehte  Men  ia(t>  , 
^itt"MtR(lrJli||irirUf-ze,'>o  Wl«  binSindem  dA" 
'    yUtfthuitttR  (tft,  (K«  Jtfnfem  und  der' ScAorfl^ 
r'*'tber  apariam  vor.     Den  le(«te&  sm  TV^Ao  coni- 
,  "'Ms'o'r'  darniftIt'rliegettden'PatieijteD,  bafte  id)   - 
^it  einem  an^It^rn   Arzt  gemein iohifttleh   aU 
Iweuchen.     Es  war  derselbe  ein  4a  Jabie  alu 

gewordener  PrUsifT,  weicher-in  BenUaTetrIeb> 
ingen  und  hei  Darreichung  der  S^olMakll«, 
rtnenie  im  Milliairüiiial  angesteckt  yrtude«  Alt 
'  -^h  aro  gten  Tag  der  Kiuikbeit  tum  eitW»- 
.'iia&l  cunsuliirt  wurde,  und'den  mitPstecbien- 
'  Kiftaihtia  *m  ginaen  Körper  bedeckten  Kian- 
'  käi.in  einer  aehr  engen  Zelle  beauchte,  rieth' 
Ich. vM- Altem  dieaelbe  mit  einem  gerXumige- 


(  »u.  veruuBchen.'dea  Kopächmer- 

hrenaauKna  wegen  kalte  ITmaehllU 

jgjt  0b9  daa  Haupt  m  sdilagen,  saiives  Ge- 


frilnke  flöTaig  zu  sieh  zu  nelunen  und  Sinapia« 

tiMtti  auf  die, Waden  au  l^en.     Zum  inner- 

.    Kebra  Gebrauch  verabredete  iebnüt  «einem 

.  -  <]Wioario  die  iweckmüfaigcn  Anneymittdi  ab 

yÜtii  CmtfhoT.  ftt.  et  wuroen  im  Veriiui  der 
),  ' Wftiftlirit  nach  und  nach  iwer  Blaaiupflaster 
L.'|m&Mt,  die  erat  aniivtenTag  dea  fiebera  zu 
^';SUan  anfingen,  und  damit  Scbweifie  und  Ver- 
/iriUndehing    des    Phantaslrena   in   Begldtunji 

-bUtpo.  ^ete  anfangenden  kritiachen  Enehei- 
''.liDO^en  aber  sammt  dem'iKcken  Harn  äufaer- 
—     '  •      "      '  •  r  uqtoUw 


^    «4    — 

iommen :  der  Eopf  wurde  xw^  in  etwas  htU 
terer,  die  Schwäche  aber  gröber»  der  Puls» 
schlag  kleiner  und  schneller,  und  so  entschlief 
er  sanft  am  igten  Tag  der  Krankheit*  —  Fait 
auf  dieselbe  Weise  sah  ich  im  Verlauf  dieses 
Monats  eine  44jähi'ige  Schuhmacherirau  in  der 
vierten  Woclie  vom  Ai<fai/g  der  Krankheit 
angerechnet,  sterben ,  nachdem  sie  bereits  am 
siten  Tag  dieselbe  überstanden  zu  haben 
schien',  und  durch  Wartung  ihres  9  Jahce 
Sählenden  Knabens,  der  von  demselben,  Fie- 
ber befallen ,  nach  und  nach  aber  glückhdi 
davon  befreit  wurde,  aufs  neue  rückfällig  w(X> 
den,  und  nicht  sowohl  an  dieser  Krankheit^ 
^Is  vielmehr  an  reiner  Entkfäftung  und  an 
Durchfallen ,  die  durch  nichts  zu  stillen  wa- 
ren, und  die  sie  sich  durch  Nachtwa<^ea  und 
Verkältungen  zugezogen  hatte,  in  das  firab 
sinken.  —  Selbst  auch  bei  Kindern  sind  su* 
weilen  nach  glücklich  Überstandeneil  Haut-. 
Ivrankhciten  plötzliche  und  unerwartete  Todes- 
fall^ nicht  selten.  So  verlor  ich  am  sgten 
!März  einen  sechs  Monate  alten  Jungen,  dec 
mit  seinen  altem  Geschwistcrten  den  Keich- 
husten  glücklich  überstanden  I^atte,  gar  nicht 
mehr  hustete,  vielweniger  keuchte  oder  Schleyn 
brach  I  die  langen  Nächte  durch  sanft  schlief 
mit  bestem  Appetit  afs  und  wieder  zunahmt 
ganz  schnell  Morgens  bald  nach  dem  heitern 
Erwachen,  an  dem  Siickflufs  oder  Lungeiu 
schlage  nachdem  er  Tags  vorher  sich  ei* 
wünscht  gut  befunden  und  seine  letzte  Nacht 
mit  ruhigem  Schlaf  zugebracht  hatte.  ^  Am 
frühen  Morgen  spielte  er,  wie  mir  seine  Wä^, 
terinn  sagte,  mit  seinem  Händchen,  während, 
er  sein  Frühstück  mit  Frohsinn  zu  sich  nahm; 
als  hierauf  die  Magd  mit  Besorgung  der  an« 


:^      '         ",    ■  -.      .-.' 


■K  .       - 

-      ,      'f. 


d»%Sewohnt^  Tou  ym  fl^im^teh^ 
,.spiiQ§an  feine  Wi^ege  uiid  fand  |h(i  -ui 
Lleo-  Cionvulsionipii  ^if  eingetchtagfeneil 
in^t  fi^^'  blauroth  mit  starren  Augea^ 
^rtt^te  ihm ,  nac£  :  vorher  gtö^iipiea 
|cle  Sit  am  Gaumeobpgeii  anliegende  2iunt. 
lerabi  bliefs  wiederholt  Luft  ein  et^«t  unA, 
lach ,  einer  Minute  der  krampfhaftes^  2u- 
1  nachlieb,  war  das  Kind  eine.  Leiche.  ^ 
..aijri[  dieselbe  Weise  verlor  ich  im.verfiofSf 
p-.  Pecember  eip  6  Mpnate  alt  gevrord^pep 
Ic^ÜflO  gleichfalls  nach  ein^m  glücldich 
»ipiailenen  Brust  «Afiect,  plötilicbV  nach» 
.j^asselbe  eine  Viertelstunde  vorher  seine 
9^  ilablaeit  vtüt   Efslust  zu  sich  geiiox|i4|. 

ehalte^        •-,,''  '  '  .     N. 

,Bei- einem  3]aihrfgen  Knabeii  ^  welches 
I '.  rinem  vernachläfsigten  HauCausichlag 
igj^i  .def  sitzende  Schmerzen  im  Unteriiub 
im,  die  '^icji  gegen  die  Unke  Hüfte  und 
fiUienkel  dieser  Seite  zogen,  bildete  shsh 
LäU^  eine  Hdrte  tief  in*  dei»  Leisfieiige^i. 
dt  weiche  beim  Befühlen  sehr  schmerztet 
l]||A  er  ganz  betUägrig  war,  und  weder  auf 
cai'. Beinen  stehen  noch  weniger  gehea 
rite^  er  zehrte  dabei  merklich  ab,  hatte 
MBf  t . .  verlorne  Efslust ,  zuweUen  Nacht*^ 
r^i&9  mehr  aber  Durchfälle  mit  Abgang 

wahrem  Eiter.  Ich  liefs  ihm  Anfange 
et  .von  der  Calmuswuizcl  und  einen  Ab* 

davon  mit  der  Binde  uiid  Färberröthe 
sdich. gebrauchen;  dann  ein  erweichendes 
iplam  äufaerlich  auf  die  linke  Weiche  le« 
I  und  Tag  und  Nacht  damit  bähen«  ^  Die 
dl^wulst  und  der  Schmen&  minderten  sich 
vat  saDUDt  dem  IMberi  die  Stukleotlee« 


\ 


-^     i6    ~ 

fungen  mit  Eifct  und  Blut  vermisefat»  wübr« 
ten  noch  einige  Tas^e  fort,  bis  endlich  alte 
SchrherK  Mmmt  der  Geschwulst  tief  im  Unter- 
\ifib  der  linken  Weiche  verschwanden.  Nach 
Verlauf  von  fünf  Wochert  war  diese  gebildet^ 
PßoUis  glücklich  gehoben,  und  der  Knabe  nahm 
tn  Kiäftcn  eo  zu»  dafs  er  nun  ungehindat 
geben  und  laufen  kann. . 

Ein  71  Jahre  alt  grworJener  Haus*Ofi- 
nant,  wt  Ichea  ich  bt-reics  im  verflossenen 
Jahr  an  VentauungHfehlern  mit  anfangender 
Gelbsucht  etc.  zix  besorgen  hatte »  die;  augeo« 
scheiniicii  vom  oeschwächten  Ganglionsyaiem 
berrüliiten,  und  einc^  bevorstehende  plötxllcbs 
XTnthätigkeit  di«  ser  Nerven  oder  einen  AUo- 
minal-Srhta.t'fiurs  besorgen  liefsen,  wurde  im 
f  6ten  Vorruitrags  auf  der  Strafe  damit  b«tiU 
len,  wodurch  die  gan^e  rechte  Seite  gel^mti 
und  dao  Sprechen  unmöglich  gemacht'  wiude. 
Ohnerachtet  aller  angewandter  Reismittel,  als 
Blasenpflaster,  Kly stiere,  Sinapismea  etc,  kam 
die  Sprache  und  Besinnkraft  nicht  wieder, 
sondern  er  war  nach  34  Stunden  tod»  Es  ist 
nicht  wahr,  sagt  der  bekannte  Arzt  TTziery  i^ 

Send  wo  in  seinen  Erfahrungen,  dafs  uns  der 
chlagflufs  wie  ein  verborgener  Meichelmdr- 
der  unversehends  anfalle;  eir  ist  zwar  eh 
grausamer  Feind  unters  Lebens,  aber  geht 
doch  mit  uns  als  ein  ehrlicher  Mann  un^. 
und  schickt  uns' die  Fehde  des  Krieges,  öA 
ge  Tage  und  WocUen,  ja  ich  darf  sagen«  ci« 
nige  Jahre  oft  vorher  eist  zu,  ehe  er  peinca 
töddichen  Schlag  uns  treffen  läfst «  damit  Wir 
Zeit  haben,  uns  wider  ihn  in  Bereitschaft  n 
setzen  und  zu  verwahren.  Ja  er  geht  fo  o^ 
tig  mit  uns  um,  dafs  er  uns  in  Zeiten  bepacb*' 
richtet ;    seine  getre,uen  '  Vortruppeo '  sind  tt 


•     *  ' 


iMtaiiJShisteni'VosaAg '  ' 

Mhänt»  cio  SaiuteD  « 

B«i  gNfiüJcc  wifdij^'t:rfiri;-  Wahre  Vorbo^ 

uofh .  .fl^KlIndiger    chw    btvoratebcndl^ 

idftufcfn  ;dind    dAlier  liioqi4ffttne«rj.Verti 

fMiAsU  deti  Bävubtse^nr  von  ein^n  ^«i 

te.^'iaUtcQ  mvuneem  Uijttigtin  Bcrcddg^ 

jBJbn»' lMiiiR>riden  inden  Vc^ri^ttaghacundenf 

,  ^mitttk  es  l^iigep  «nbielc  I  in  2utoinm«n» 

■|l^*4!Vder  Ohhiiiacbi  tthietgehen  würden  .der4; 

Ift-.tiAi«  mit  eini^lii;:Auft8Dfiieii  «on^liiai^ 

lÜbimgeh«  mU  ein  |$aar  un«iehern-i  waMt' 

Im-^chritteA  mit^Sphwiudtl  begteifet  odeC 

I  iMmUn  imi .  rorübergehendev  Biindbeic 

ifiA^0if^  von  ein  Pw  Minuten  Bk}i  «fi» 

i^Uebtfdiefd  kündiget  dicli  im  vdr^u^  det 

lll|dBii]|ii  tnthmt  »n  dur^h  giobe.  Neigung 

I  BoUaf  WGihrend  des  ]>feüff  eintr  itieb^ 

.Bnwbttret    ja   selbst ,  «uch  kuwclHen   iA 

NriUn',  und  deutet  i»u(  Näberrftck0n  des^ 

en  bim  je  ühtv  und  ■uRwidersiehlicheip  su 

T  JNfaresi  und  Tagc^ia^iti  Vor*  wie  Nach-» 

tagjs  .lUe^e  Fertigkeit  üum  ScbluipmeTn  sich 

Ipdet    Nimmt  dabei  da«  GedächtniGi  mer|{4 

ab,  werdea  alle  Sinnesorgane  itflmpfer, 

Ciemttch    verstimmt  den  Chtiral(ter  müu 

H  «iiid  verdrosseUf  sinken  die  körperlichen 

^  und  Verrichtungen  süsebends  und  gebt 

M^enach  mit  Aerger  und  fnvita  Minerva 

iwac  Berufsgeschttt  te,  irergebt  ihm  während 

AriH^it  das  Gesichtt  klingen  .ihm  die  Oh« 

aic  so  ist  dieser  I^ebf  nsfeind  ihm  nahe« 

I  4Atr  4iii#  Ciaiobfiiiiingen »  Im  h<»hi(im 


—    «8    ~  - 

•der  minderen  Grade  ^n  nch  betnerict«  i 
an  andern  beobachtet,  daif  licker  auf  d 
Todesart  zählen,  wena  anders  nicht  ein 
vorhergesehener  widriger  Zufall!  seine  Lebi 
tage  unerwartet  beendet.  Das  bisher  Ges 
gilt  nicht  sowohl  von  schwächlichen,  son< 
vielmehr  von  robusten,  yegeten,  aber  be 
im  Alter  etwas  vorgerückten  Subjecten. 

Auf  eilte  andere  Weise,  jedoch  glc 
falls  schnell,  verlor  ich  in  diesem  Monat 
31  Jahre  alt  gewordenes  Frauenzimmer,  d< 
unverehelichter  froher  Lebensgenufs  seit 
raumer  Zeit  durch  empfindliche  Gicütschi 
zen  verbittert  wurde,  die  alle  Gliedma 
durchzogen,  und  bald  diesen,  bald  jenen 'Fl 
besoncfers  den  rechten  Arm  in  der  freien' 
wegung  seit  geraumer  Zeit  hemmten, 
den  dermalen  durchaus  herrscheodea 
tharchalifichen  Beschwerden  aller  Art  waxfi 
der  heruniirrende  Giclitflufs  plötzlich  auf 
Liungen,  verursachte  grofse  Beengung 
Höcbeln,  Bluthusten  und  Nervenleiden  s 
Art  begleitet,  gegen  welche  .  Blaset ipfiai 
Senfumschlage,  Klystiere  und  innerlich  kl« 
Gaben  von  Kampfer,  Cnlomd.  Kerm,  i 
Cunjac.  und  Dover.  Pulver  etc.  nichts 
mochten,  sondern  in  wahre  Lungenlähnr 
übergingen,  und  nach  18  Stunden  den  ' 
durch  Erstickung  herbeiführtep.  In  der  Lei 
fand  man  die  beiden  Lungenflügel  schw 
blau,  wie  bei  ErJiangten  und  mit  Blut  ül 
füllt;  der  eine  Lappen  der  linken  Lu 
schlofs  ein  kleines  Geschwür  in  sich,., 
über  kurz  oder  lang  in  LungenvereitflP 
übergegangen  seyn  würde.  '  Das  Hezs 
schlapp  und  der  Hertzbeutel  enthielt  eil 
Unzen  Wasser:  auch  in  der.BcustiUiUe 


-    agr   - 

Mit   abtjoimeh  Ü^IJ^üfi  '  dieiek  IF^üchtlg« 

it  ad.  '     •  ■  '.  '-^  ••»■'■     ,  ■  •     ■    • 

"Wie  luftcist  yofticktig  und  s^rsam  bei 
iohtftubjekten  init , "'  B)ixf8bki«hen  siian  t\x 
7&ke  gfeheh  müte^,  inäg'fiilgend^  Kranken* 
»chichte'  beweise  n  2 '      ' 

Ein  4ojahrigi[^r  Hafnermeister  rerkMltete 
Ji  am  i'itep  MärrV  ats^^  ^11^ '"öch  föhf  Gtad« 
itet  deth  Oefrierpünkte  'hatieu,  beim  Bren« 
iii  seiner  Thon- Fabrikate,  und  wurde  Tngs 
.rauf  mit  einem  heßigen  Seiten^tirhfiebet, 
»ihlicfa^h  Husten  rhit  Blut  *  und'  achleimig« 
m'Aüiwurf»  grofsem  Durst  etc.  befallen*  Ich 
üfiitc^  jfes  äiifserst  mühevt>llen  AthÄiens  we« 
n  urivensüglibh  einige  Unz<<'n  Blut  voih 
tm  abziehen,  ein:  Blasen pflaster  auf  die 
htnera^nde  Stelle  legen,  und  die  flüchrige  Sal« 
rirt  die  ganze  Brust  einreiben  l^ssc^n:  inner« 
ix  bekam  der  Kranke  eine  Salzmixtur  und 
:e  vier  Stunden  eine  Gabe  von  Kermes  min« 
it  CalomeL  *Da8  Athmen  wurde  darauf 
bends  und  die  Nacht  über  etwas  freier,  die 
bmersenvolle  Respiration  mit  Stöhnen  und 
:hreien  begleitet,  kam  aber  'ai]fi  folgenden 
ag  in  dem  Grad  wieder,  dafs  ich  noch  ein- 
al  fünf  Unzen  Blut  am  Arm  abziehen  liefs, 
elches  eine  eben  so  dicke  Entzündungsliaut^ 
I  das  erste  hatte.  Iniii-rlich  bekam  er  das 
^9Ct.  Hchen  IsL  mit  der  Senega  nebst  einem 
isatz  von  der  Tinctur.  Digital  atth.  und 
tmu  mit  Calomei  etc.  wurden  fortgenom» 
en.  Nach  ein  Paar  Tagen  trat  eine  allge* 
eine  Schwäche  mit  Schlaflosigkeit,  schnei- 
st, kleinem  Pulsschlag,  geschwollenen  Bei- 
n  mit.  ununterbrochenem  Reiz  zum  Husten 
id  hörbarem  Schleimröcheln  auf  der  Brust 
it  seltenem  Auswurf  von  moderigem  bcauu* 


■TT.     30     ■— 

ritfhl^lien  Schleinvb^^Mf  ein«  da£i  Läjit 
mung  der  Lungen  von  Scmeimüberfüllupg  is 
^Ksorgen  stand«  Daher  «f md^  dem ,  Ketm.  und 
Ci^lomilpulvem  K^mbfet  bcige$e2t,  und  dj^ 
fi^ben  öSlett  in  d^r  ,A^.  Hafih<^^  tmt  det  TiM 
ßi^itaL  und   tintt.  Guqj'ac.  ^  vpliU*^  tnit  Za$tt$ 
von  Sydefih.  Lau(,Uouta  gereicht ,  auch  empw 
ich  der  äufsergten  Entkrärcubg  und   maugebm 
der  ElsI^s,(  wegen  öfcers  einen  ^lü£&l  cliiii| 
atarkeu  Pcans..  Weines  (Rpusillon)^  zu  n^ 
tnen»     Das    Stechen  in  der  Seite  nahiii:SiM< 
merklich  ab  ^    der  Hustet^  li^urde.  sdUnet  ywl 
mit  Auswurif  begleitet').-   dafür  abet   di^t^ 
eiiigeiipma^euer,   die^  A^jgen  starre «  der 
gitternd  etc.^  sq  dafs  ich  Versetaung  des 
$tofies  nach  dem   Gehirn,  und  tödtliche 
vulsionen  ;  befürchtete«     tch  li<^ld   dah^  i)o(d|[ 
ein  tüchtiges    BIasenpfiaste£  ,in  den    N^ta|l 
und  auf  die  Fülse  Senfieige,  so  wie  Ub(^  AM 
Kopf  kalte  Fomentatianen   tult  Veineasia  ii|>r 
gen  5  setate  den  Kampferpulvern  einige  wMk 
fiisam  bei ,    und  zietb  den  Tag    Übet  (ÄilM^ 
den  ganzen  Körper  mit  warmen  Baiec-Wio^ 
und  Branntwein  zu  waschen*    Nach  ein 
Tagen  wurde  bei  dieser  Behandlung  det 
viel  freier,  das  Fieber  minder,   es  stellte 
nun  wieder  ruhiger  Schlaf  und  daA  Frirnflni 
der  Beproductions-  rhätigkeit   ein.     Ab  nM 
nach  drei   Wochen    diese    Brust «   undt 
male  Gichtkrankheit  glücklich    gehoben^ 
erfolgte  bei  sichtbarer  Zmahme  der  Kräft^; 
heftiger  podagrischer  Anfall  In  beiden.  Füi 
df;r  di;n  Armen  noch  drei  Wochen  \au 
hielt  i  bis  endlich  Anfangs  Mai  trolle 
•ung  eititrati 


/f 


—    31    -^ 

letevscandi  h^hneri      fi?^' 3^^/ 36   diea^nAbj 

-  niediigst.    so      8      19   den    4  Ab. 

njittlereri    96    11      86  li.  ahaou»! 

nOiBtMm*    höchster  s    H«     uo      Sd.soNachm« 
niedrigst.    —       1      6  d.  3o  frtthi 
tnittleret!    -^       8      4  w.  «1« lontu 

iti«t«rtt#       liödisrci':  865    den  l5  Nechni« 

uicdrigHt.  4S2    den   z  friUi. 
»itdeiet :  yig    trocku.  «1«  tonit« 

temchende  Winde:  Nordw^«t  und  $üd-^ 
tf jetrag  dfs  Regens  ii|  Linien  wenigec 
ühit  Heitere  ifchöne  und  vermisclito 
ll&Maiiifnea  1131  gans  trübe  72  Tage  mit' 
ao ,  mit  Regen  7 ,  mit  Schnee  1 ,  mit 
i  «,  mit  entferntem  Gewittern  9.  Heitere 
,e  und  vexmidchte  Mäcliie  zusammen  sa» 
trübe  if  Nächte  mit  Wind  3»  mit  Re-* 
«  Merkwürdig  ist  die  anliaitend  schön« 
Urämie  Witterung  vom  10.  bis  zum  %i  ^ 
ut  einem  entfernten  Gewitter  auf  einmal 
ins  wich. 

ie  im  Verlauf  dieses  Monats  häufig  vciN 
suen  rhtumatiBch'  kütarrhuUschtn  KrankluU 
itten  gemeinlich  den  Anstrich  von  etwas 
un^  verliefen  daher  ungemein  langsam 
oit  unter  auch  tödilichi  besonders  die« 
Dl  Welche  rein  nervösen  Charakter  dn 
Crugen«  Der  Typhus  contagiosui  hat« 
S  ganx  verlassen ,  und  trieb  seid  We« 
Icht  einmal  im  Militair-»  und  Etappen« 
mehr.  Ungemein  hartnäckig  waren 
taittfrh  *  JTc^er  und  Husten  bt^i  alten 
nt  Zahnschmerzen  mit  und  ohne  Eitcr- 
g  am  Zahnfteischi  und  flüaae  im  Ge« 
kamen  häufig  von    An  der  Gicht  liatt« 


—    3«    — 

ich  auch  jetzt  nicht  nur  Mitnaer ;  sonders 
auch  zwei  Weiber  zu  besuchen;  welche  ua» 
verkennbare  Anfället  erst  am  Ballen  des  einen 
Fu&es,  dann  der  einen  Hand  mit  Schmerzi 
fiöthe,  Geschwulst  und  Fieber  bekamen.  Ei« 
'  xien  fi2jährigen  Bierbrauer  und  Wirih  veiloc 
ich  in  den  ersten  Tagen  dieses  Monats  plöts- 
lich  an  anomaler  Gicht,  von  dem  ich  nach- 
her sprechen  werde.  —  D^  wirklich  Lungp- 
schmndsüduigen  vollendeten  ibre  Lieiden  mei- 
stens im  April,  die  Gandidaten  aber  dieser 
qualvollen  unheilbaren  Krankheit  litten  an 
Brusischmerzen,  Bluihusten  mit  Fieber  etc.  wo- 
von sie  zwar  meistens  für  dielsmals  nach 
und  nach  befreit  wurden,  um  als  ge^istfe 
Opfer  derselben  Seuche  im  künftigen  ^t- 
oder  Frühjahr  zu  fallen.  —  Diarrhöen,  mei- 
stens durch  nächtliche  Verkältungen  li^ei 
geführt,  beschäftigten  nicht  selten  die  Kunst, 
Auch  Peripneumonieen  fielen  bei  Erwachsenen 
und  Kindern,  vorzüglich  vom  sechsten  bis 
eilften  Jahr  vor:  Diese  kamen  l«^icht  und  mei- 
stens schon  am  yten  Tag  davon,  bei  jenen 
aber  war  der  Gang  dieser  .  Krankheit  viel  zö- 
gernder, und  entschied  sich  selten  vor  dem 
iHten  Tag,  ja  bei  einigen  noch  später,  weil 
der  Charakter  nervös  war,  und  nur  mäisigtt 
Blutabziehen  vertrug.  —  Aufser  diesen  Ka» 
tharrhalischen  und  BrustafTect^n  litten  (fie 
Kinder  noch  immer  am  Ktichhusten :  nurgaos 
selten  kam  Iiie  imd  da  das  Schärlachfieber  Vob 
In  der  Mitte  dieses  Monats  wurde  ich  zu  ei- 
nem 3jährigen  Knaben  gerufen ,  der  seit  .4X2« 
gen  einen  ganz  eigenen  pfeilfendeo  Hiisten. 
hatte,  wie  mir  die  Mutter  erzählte.  Es  war 
aber  nicht  der  Husten  allein  gätlend,  ^üüidem 

das  Athm^iji    äubeist    mühCY^I^    der'  Kopf 

etwas 


-^    33    —  ' 

etwas  nach  hinten  au  gezogen  i  und  der  Hai« 
hervorragend ,  das  Fieber  und  der  Durst 
grofs ,  kiira  die  gewöhnlichen  Begleiter  der 
hüutigtn  Bräune  unverkennbar  gegenwärtig: 
ich  reichte  daher  sogleich  Calomel  mit  Kenn» 
jnin.  in  grofsen  und  oft  wiederholten  Gaben» 
liefs  die  üüchtige  Salbe  mit  etwas  Quecksilber 
veraerst  im  Nacken  Öfters  des  Tags  einreiben» 
Klystiere  mit  Weinessig  und  ein  awei  queer 
Finger  breites«  drei  Zolle  langes  Zugpfiasteip 
längst  der  Luftröhre  setzen,  und  hatte  das 
Vergnügen  bald  darauf  das  Athmen  leichter» 
den  Husten  freier  und  mit  demselben  und 
beim  öftem  Würgen  sum  Brechen  häutige»  in 
Schleim  einn^ehülite  Concremente  weggehen 
SU  sehen.  Nach  acht  Tagen  war  der  übri* 
geus  robuste  Junge  wieder  gana.  gesund« 

Von  119  Kranken  entriis  mir  der  Tod. 
vkri  nämlich  einen  10  Wochen  alt  geworde* 
nen  äufaerst  schwachen  Jungen  an  Couvul- 
sionen,  die  durch  Husten  und  plötzliche  krampf<p 
hafte  Zusammenziehungen  im  Kehlkopf  end- 
lich bedenklich  werden  nisten,  nachdeni 
diese  krankhaften  Erscheinungen  weder  durch 
das  Einreihen  der  flüchtigen  Salbe  mit  Kampfer 
und  Opium,  noch  durch  BlasenpÖasieri  klei* 
Den  Brechgaben,  Calomel,  Moschus,  Kerm« 
Belladonna  etc.  sich  heben  liefsen«.  Diese 
krampfliaften  Constrictionen  am  Eingang  der 
liufcröhre,  die  weder  zur  häutigen  Bräune, 
noch  zum  Keichhusten  wesentlich  gehören, 
abei^  in  diesen  Krankheiten  bei  zarten  Kin- 
dern gar  häufig  vorkommen ,  sah  ich  fast  Im- 
mer mit  tödtlicher  Erstickung  enden,  und 
fiind  in  den  Leichen  Schleimüberfüllungen 
nicht  alleim  im  Eachen  und  Eingang  zur 
Luftröhre,  soii<iern.  diese  selbst  damit  nebst 
Jour».  XXXS:ni.B.4.8t.  C 


—    34    — 

etwas  Blut  yermischt,  überfüllt«  und  bau 
Lungenflügel  Bcliwarzblau  und  voll  Blut,  i« 
bei  Erstickten.  —  Mein  zweiter  Ventoiboc 
war  ein  6  a  Jahre  aU  gewordener  Bierbnuhj 
der  seit  länger  als  25  Jahren  an  der  leg/jkÄ 
ren  Gicht  litt,  alle  Früh-  und  Späijahre,  t»** 
Büglich  an  den  Füfsen  f  zuweilen  auch 
den  Händen  leidend«  Wochenlang  damisiQ 
lag.  Er  war  übrigens  weder  ein  grober  Tcx' 
ker«  noch  dem  Zorn  sehr  ergeben«  nur  «Uzi 
er  in  Entrichtung  der  ehelichen  Pilichi«  j 
was  zu  emsig  zu  seyn«  weil  er  mit  drei  Frar^ 
zehn  Kinder  erzeugt  hatte,  und  dessen  WU 
we  mit  dem  eilften  Kinde,  im  achten  M»Jk 
schwanger«  den  Gatten  zum  Grabe  begIdEa 
Bereits  im  Jinner  empfang  er  die  ge«»\ff 
liehen  Schmerzen  in  den  Ballen  der  F9 
die  ihm  das  Gehen  beschwerten«  bald  ka^s^ 
bald  wieder  verschwanden «  und  mit  ast#^ 
tischen  Beschwerden  und  Kardialgieea  \>^M 
tet  waren.  Er  nahm  daher  im  Febru^^^ 
Kunst  in  Anspruch,  und  blieb  auf  meivfi 
rathen  einige  Tage  gariz  zu  Beile«  wF  ^^ 
sich  die  Füfse  in  Wachstaflent«  legte  al 
aeind  Senfteige  auf  die  Ballen ,  lieb  sf' 
auf  schröpfen«  und  nahm  innerlich  eii  _^ 
turirten  Absud  der  Kalmuswursel  mit  d«r// 
lygala  cmara  und  Columbo,  nebst  Zusats 
£^fx.  Stoughz.  vinos.  und  der  Tmctur,  & 
yoltu,^  sammt  einem  bitter  Thee  ausifl. 
m^dr.  Chamapyt.  und  TrifoL  FIhr»  Gegea 
asthmatischen«  oft  ganz  un^warteien  AnlM 
aber,  die  Nachts  oder  gegen  Morgen  bii 
Ersticken  ihn  plötzlich  befielen,  am  g(~ 
liebsten«  wenn  er  den  Stuhlgang  ve 
hatte,  und  wieder  in  sein  Bett  steigen  vdL, 
verschrieb  ich  ihm  üec  Li^  c  c.  U0C(ibIb  ü^i 


—    3S    — 

'«^.  Kst*  tOBtor»  Laud.  Uq.  Sjd.  ma  ir.'ufL 

stom:  vkc.  Unc.  aem,  S.  Alle  halbe  oder 

t    Stunden  einen  TheelöffelvoII   su  neh« 

bis  Blähungen  oder   Linderung  erfolg« 

wonach  alleaseit,   besonders  wenn  einige 

-siwinde  aufsdefsen,  das  Aihmen  leichl^r^ 

^«iimers  in  der   H<*r%grube  und   auf  der 

vermindiert  und    alles  erleichtert  wurde; 

*  Tclem  rieth  ich  den  Unterleib  und  die  Brust 

ti  einigf'mal  mit  einer  Spirituosen  Auflö« 

des  schwarsen  Peru- Balsams  su  wascheni 

Viaceralklystiere    und    alle  Nacht  eine 

▼on  Lact,  sulphun  G.  Guajac.  und  Crun^ 

Bu  nehmen*    Nie  aber  setaste  sich  wäh« 

des  ganzen    Verlaufs    seiner    Krankheit 

Sichtschme^z  regelmäfsic*  in  den  Extremi« 

^esr,  und  äufserte  daselbst  Röthe  oder-Ge* 

jlst,  sondern  verschwand  allezeit  schnell; 

längstens  nach  48  Stunden  wieder.  Doch 

te   Patient  in    den  schönern  Tagen  dee 

«8-  in   so  ferne  sich   merklich,    dafs   die 

msiehenden  arthritischen  Gefühle  Wochen* 

oft  ausblieben,   der  Schlaf  und   t)ie  Ers» 

urieder  kehrten,  und  er  seinen  häuslichen 

ichtungen.    etwas     besser     nachkommeii  •< 

te.  Am  7ten  April  traf  ihn  Morgens  sein 

er,    der  ihn    Abends    vorher   das    letzte 

tier  gegeben  hatte,  nach  einer  mit  gutem 

tf  zugebrachten  Nacht   bei   scheinbar  be« 

Wohl  an,    und  als  ich   ihn  um    11  Uht 

;hen  wollte,    war  er  eine   Leiche.      Die 

I    diesen    plötzlichen    Tod    äufserst    be« 

c    Wittwe  sagte   mir,    dafs  der   Verstor* 

munter  und  über  nichts  klagend,     sein' 

itück  um  acht  Uhr  genommen,  und  da« 

!ie  Ökonomischen  Verrichtungen   für  die- 

Tag  angeordnet  hatte,  gegen  zehn  Uhr 

C  a 


-    36    -  - 

Aetf-.dlB  er  V vom  Leibstiihl  wieder  nach  sA». 
nein.  Bett^  gehen  wollte ,  den  heftigsten  An* 
fall  vom   Stecken  oder  Schwerathmigkeit  bc^ 
kommen  habe,  blafs  geworden  und  verschie- 
den sey:  in  weniger  ads  fünf  Minuten  war  er, 
wie.  man  sagt,  gesund  und  tod«    — ^   Gans  g^ 
wifii  Fürde  die  Deutung  dieser  schnellen  To- 
des^rt,  in   der  Brusthöhle  der  Leiche 'Vorg^ 
fimden  worden  seyn,    wenn  sie  dem  aoato* 
mischen  Messer  unterworfen  wordcfn  wäre.  — 
Bei.  einem  Geschäftsmann,  der  gleichfalls  seit. 
^5  Jahren  zweiicnal  wenigstens  binnen  Jzhah 
friste  stattliche  Anfallendes    Podagras    lehfet, 
welirhe  ihn  Wochenlang  su  Bette  halten,  und 
seine  Schleimdrüsen,  membranöseu  Haut  und 
Xiigamente  in  Händen  und  Füfsen  durch  wv- 
flerholte   Entzündungen    so    verdickt  haben, 
dafr  seine  Gliedmafsen  mit  jedem  Jahr.  steifiBC,. 
und  besonders  die  untern  zum   Gehen  zuse-. 
Htnd  unbrauchbarer   werden,    durchwandebe 
der   GichtstofiT  in   den   ersten    drei  Moaaten 
dieses  Jahres  gleichfalls  irregulair  seinen  Kör- 
per,  bis  er  endlich  im  Anfang  April  in  das 
linke  Knie  und  in  den  rechten  Fufs  sich  bst 
sietzte,  die  gewöhnlichen  Erscheinungen,   ili 
Schmerz,  Böthe,  Geschwulst  mit  Fieber  wi 
Schlaflosigkeit  begleitet,  hervorbrachte»  weklie 
nach  14  T^gen  sich  allmählig  verzogeA,  uvi:, 
die  Rückkehr  des  äu&erst  beschränkten  fteiep; 
Gebrauches  seiner  Gliedmafsen  wieder  gesfit-: 
teten»    Kaum  aber  war  er  von  der  Gjcht  te-. 
freit,  und  zu  thätig  in  Nachholung  seiner  et-, 
was   versäumten    Berufsverrichtuugen ,    als  ft. 
auf^,  neue  von  Schmerzen  im   ganzen  linken.* 
Arm  von  der  Hand   an   bis  zum  Ellenbogen; 
ux}4  ^er  ,  Schulter    befallen  wurde.      Höduc 
^wahrscheinlich  zog  er  sich  diesen  neuen  Gkht- 


-    37    - 

I 

,  dei(  ibernuT  vier  Tage  währte»  ^da« 
L  sut  dafs  er,  iinc^edulüg  über  die  eö* 
lezi  Fortochrilte  im  AUeingehen,  nur  mit 
1  Bedienten  und  auf  der  andern  Seite 
lern  linken  Arm  und  der  .Hand  auf  aei*. 
Stock  zu  heftig  gestützt,  im  Gehen  sich 
t  anstrengte,  und  dadurch  diese  schwa« 
und  empfindlichen  Gelenkbänder  ^  zu 
und  anhaltend  drückte,  wodurdi  Eotzün« 
,  Schmerz,  kurz  ein  'abermaliger  ^aro« 
US  bewirkt  wurde,  der  aber  durch  Ruhe 
f  Theile  nach  ein  I?aar  Tagen  beschwich« 
war.  Denn  bei  allen  Gichtkrapken  .schei- 
die  Bänder  und  aponeurotischen  Gelenk«r 
I  eine  aufiserordentliche  Geneigtheit  zu 
indungen  zu  haben,  die  sich  dann  den 
en  nahen  Gebilden  schnell  mittheilti 
am  sich  wieder  vertheilt,  und  nicht  nur 
sgerte  podagrische  Anfälle  hervorbrinsti 
^rn  auch  die  Gelenkbänder  immer  meur 
cket,  und  zur  willkührlidien  freien  Be« 
ing  unbeholfener  macht. 
Das  dritte  Opfer,  welches  mir  der  Tod 
iesem  Monat  entrifs,  war  ein  nur  ij 
\  zählendes  Mädchen,  welches  gegen 
!  März  mit  einer  Peripneumonie  befallea 
e,  die  aber,  nachdem  sie  glUcklicIx  geho« 
zu  seyn  schien,  schnell  in  die  gallopi« 
i  Lungenschwindsucht  überging  und  mit 
Tod  endete.  Es  war  zwar  dieses  Mädchen 
lehr  blühendem  Aussehen,  aber  von  aus« 
delicater  Constitution,  ehe  die  Behiigung 
at,  welches  seit  Jahr  und  Tag  geschah,  war 
rgen  lg  Monate  mit  der  Bleichsucht  be« 
ert,  und  jetzt,  wo  die  Natur  in  Ordnung 
Sielst  die  Reinigung  alle  drei  Wochen  un« 
ein  copiösi    so  dab  dieses  GeKhöpf  da^ 


—    3S     - 

durch  lehr  abgeschwMchi  und>ma6er  wuide.  ^ 
Und  enfilich  verlor  ich  ein  sehn  Jahre  i 
gewordenes  Mädchen  am  Zehifieber,  da»  vi 
«nÜEingender  Lungen  Vereiterung  herrührte,  sw 
mit  wenig  Auswurf,  aber  vielem  trockne 
Husten  begleitet  war,  gegen  jeden  Abend  u 
vin  Fieber  -  Paroxysm US  ein,  der  die  gani 
Nacht  währte,  mit  Durst,  Unruhe  und  Schli 
lostgkeit  verbunden  war,  und  das  arme  W 
0en  ungemein  entkräftete,  abmagerte  und  i 
dem  Grad  wunderlich  und  ungedultig  macht) 
dafs  es  sowohl  als  seine  Eltern  sehr  zii  Im 
klagen  waren.  •  Einige  Tage  ^r  dem  Tod 
traten  leichte  Zuckungen  ein,  bis  endlich  dfl 
•elbe  am  23.  dieses  ibre  Leiden  endete.  Ii 
Unterleibe  der  Leiche  wurde  eben  nidi 
Widernatürliches  entdeckt,  auberdas  diedüi 
nen  Gedärme  hie  und  da  entzündet,* in  di 
BruäihÖhie  aber  die  Lungen  angewachsen,  w 
ren.  In  ihnen  war  der  Sitz  der  Krankhe 
und,  des  Todes  durch  Erstickung  entbaitei 
weil  der  kleine  Kreislauf  in  denselben  mcl 
geschehen  konnte,  indem  sie  mit  Eiter  ang< 
füllt,  schwarzblau  und  gangränös«  auch  gröl 
tentheils  mit  d^m  Rippenfell  innigst  verwac 
sen*  waren.  Es  wurde  weder  in  der  Btui 
höhle  noch  in  dem  Herzbeutel  ausgettetn 
Wasser  vorgefunden ,  ohnerachtet  des  b 
schwerlichen  Athmens  wegen  und  der  Ui 
möglichkeit  in  den  letzten  drei  Lebenstag^ 
XU  liegen ,  solches  allerdings .  zu  venai 
then  war. 

Ich  bemerkte  oben  schon,  dals  in  diese 
Monat  viele  Brustafiecte,  besonders  bei  Wi 
bem  vorkamen,  die  im  Anfang  desselben^  re 
entzündlich,  in  der  Mitte  Aprils  mehr  »er? 
wurden  I    und  nur  sparsam  filutahBielitii  < 


-    -    39    -     ■ 

schteow    Wahnchirinlich  war  dieses  in  der 
teerung  gröfstentbeils  begfündet.    Denn  diec 
[nmcl  war  bis  ani   asten   hell  und  heiter. 
Tage  warm  und  die  Nächte  temperirt,  sa 
I  die  Pfirsich •  Kirschen- und  Birn-Bäumifis 
S5ten  in  yollstpr  Biüthe  standen:  am  26teit 
kalter  Regen,  am  syten  Schlofsen,  am  ästen, 
nee,  am  sgien  und    3oten  gab  es  ehdlich 
,  und   das  Thermometer  lag  drei  bis  vier 
de   unter  dem  Gefrierpunkte.      Der  ausge» 
nce,  schon  ziemlich  in  dicke  Knos^^eu  ge« 
3S6ene    Weinstock ,  die  zu  früh  hervorge<». 
:ten  tarten  Triebe  des  Feigen-  und  NuFs« 
ms,  die  sich   gewöhnlich  erst  im  Mai  z\i 
!alcen  pflegen,    erfroren    durdigehends  in 
en  zwei  Winternädften,    und  mit  ihnen 
38,    was  sich  von  feinen   Gemüsen,    9iß 
rgel.  Höhnen  ete*  entwickelt  hatte.    Selbst 
Blüthe  der  hochstämmigen  Bäume  litt  he* 
[itlith,    und    verkündigte  für  den  Herbst 
!  höchst  mittelmäisige  Obstemdte.    Natür- 
mufste  dieser  ganz  unerwartete  Wechsel 
Witterung  auch  das  Haut-  und  Lungen« 
an  kräftig  afficiren.    Bei  einem  lebhaften 
ibe  von  36  Jahren,  welches  in  den  letzten 
en  des  Märzes   mit  einer  Peripneumonie 
lien  wurde,  und  ganz  antiphlogistisch  be» 
ieit  werden  mufste,    verliefs  der  Schmers 
reciite  Seite  am  fünften  Tag,  nahm  aber 
Kopf  so  heftic;  ein,  dafs  derselbe,  ohner- 
et  der  kalten  Fomentationeii,  der  erneuer- 
Blaseupflaster  in  der  Seite  und  Bedeckung 
dben   mit    Kataplamen  etc.    bis    fest    zur 
»rei  durch  anhaltendes  qualvolles  Wachen 
»gert  wurde,     bis  endlich  starkes  Nasen- 
m    eintrat   und    den    Kopfschmerz    min- 
u     Dafür  aber  äufserte  sich  nun  groüitt 


—    40    — 

EntkniftuDg,  anhaltendes  Phantaalren  und  Et 

scheinungen  von  Schreckbildnissen  bei  offibnei 

Augen    und    heilem    Tage  inic  krampfbafiai 

Bewegungen ,    dafs    die   kräftigsten     NerviiUh 

als  Castor.  Liq.  c.  c.  succin.   der  Baldrian  nk 

der  Senega  angewandt  werden  mufsten.    Da 

Kopfweh    war  nun    ganz,    das    Sausen  uvi 

Klingen  aber  in  demselben,     und   der  Diint 

nur  zum  Theil  gehoben  wurden.     Den^Tig 

durch  wurden  die  Nervina  und  die  Nacht  da 

Ififusum  Valtrian.  cum  FL  Atnica  Spirit,  J^ 

der.  und  Naphth.  Aceti  fortgegeben ,    bis  xtadi 

und  nach  der  Puls  ruhiger»  und   die  GeiMs- 

2errüttuogen,  welche  meistens  in  Erscheinafr 

gen  längst  Verstorbener  oder  andern  Sduedt, 

bildern   bestanden,  ganz  wichen,   und  dafita 

wieder  etwas  Schlaf  und  Buhe   des  Gemütbi 

•ich    einstellten»    Als  endlic^h   der    Kopf  6d 

war,  ^  so  stellte  sich  aufs  neue   der  Hustaii 

sammt  Auswurf  und  Seitenstich  etc.  venneb 

ter  ein,  so  dafs  bei  dieser  sehr  schwächlidica 

Frau  die  sich  alle  Morgen  einstellende  Nacb- 

schweifse  ein  2!ehrfieber  besorgen  liefaenf  des 

aber  mit  China,  Isl.  Moos  etc«  mit  anpasNfr 

der   Diät    bei    der   herannahenden    mildaiiii 

Witterung  glücklich  vorgebaut  wurde.  -?-  S 

einer  andern  37  Jahre  allen   Wittwe,  wekh 

gleichfalls  am  Seitenstich  mit  Blutauswuif  iü 

Anfang  dieses    Monacs   gefahrlich    damiedci 

lag,    und    durch   Blutabziehexi  ,     BlaseDpb 

ster  etc.  nach  und  nach  davon  befreit  Wim 

hielt  der  Husten  mit  verdächtigem ,  häufige* 

Auswurf  gegen  Morgen  und  von  entkräteo« 

den  Nachtschweifsen  begleitet,  gleichfalls  aock 

länger  als  drei  Wochen  nach  glücklich  gdip* 

bener    Hauptkrankheit   an,    bis    endlieh  W 

tchicldichez  Diät^und  passenden  fleUmittti 


\- 


—    4i    — 

e  Stchwäche  dieses  erkrankt  gewesenen  Or- 
ns  beseitiget  worden  wac^  Leider!  aber 
ekt  SU  besorgen t  dafs  dieses  junge,  delicat 
»baute  Weib  den  Keim  sur  Lungenschwlnd* 
ickt  in  sich  trägt,  welcher  sich  früher  odec 
räter,  schnell  oder  langsam  zu  seiner  Zät  -<• 
elleicht  nach  einer  Entbindung  entwickeln 
)d  ihr  Leben  enden  werde.  —  Unter  abn- 
ähen praurigen  Aussichten  für  die  Zukunft 
>b  ich  gleichfalls  in  diesem'  Monat  die  Nacht- 
hweifse,  den  quälenden  init  vielem  Schleim« 
iswuxf  begleiteten  Husten,  die  Abmagerung 
ad  das  Zehrfieber  wiederholt  schon  bei  eU 
sm  S4Järigen  Musicus,  der  seit  drei  Früh* 
id  Spät -Jahren  an  diesen  unverkennbaren  Er« 
heinungen  eines  kranken  Lungenorgans  leidet, 
s  er  endlich  auch  ganz  unabwendbar  in  das 
rab  sinken  wird,  besonders  wenn  ihn  noch 
18  traurige  Loos  treffen  sollte,  in  dem  Miii« 
irstand  eingereihet  zu  werden*  Die  Erho« 
ng  ging  bei  diesem  junggu  Mann  deswegen 
»sonders  allezeit  langsam  von  Statten,  weil 
le  nächtlichen  Saamenergielsungen,  die  plötz- 
ch  kamen,  wenn  Patient  im  Schlaf  auf  den 
ücken  zu  liegen  kam,  ihn  ungemein  ab« 
liwächty  und  der  geschwindem  Genesung 
A  W^e  standen. 

Am  igten  dieses  verschluckte,  ein  dreijäh* 
get  Knabe  einen  sogenannten  halben  ScJdofs- 
igd,  eines  Zolles  und  einiger  Linien  lang,  in« 
em  er  mit  demselben  spielte,  ihn  in  den  Mund 
£ckte,  und  hierauf  an  seinen  Daumen  aus 
nartiger  Gewohnheit  zu  saugen  anfing.  Da 
erselbe  im  Hinabgleiten  nach  den  Magen 
em  Knaben  im  Bachen  und  Schlund  hie  und 
z  dennoch  unangenehme  Gefühle  verursacht 
eben  mochtCi  so  lief  er  weinenfl :  Mutter,  ich 


—    4«     -- 

habe  den  Nagel  verschluckt.  Bettflrzt  lieb 
clieee  mich  spät  noch  um  Rath  fragen,  und 
meine  Antwöit  war:  den  Jungen,  weil  er  nun 
schlafe,  ohne  Beschwerde  aeine  Abendsuppe 
zu  sich  genommen,  und  keine  Neigung  zum. 
Brechen  habe,  für  heute  ruhen  zu  lassen* 
Morgen  aber  zum  Frühstück  dicken  Gersten« 
schleim  und  Hrod  mit  ßutter  dick  bescbmied, 
zum  Mittagessen  viel  Sauerkraut  zu  geben. 
Am  folgenden  Tag  sagte  mir  die  Mutter,  dafit 
der  Knabe  gut  geschlafen  und  über  nichts  zu 
klagen  habe:  er  gab  auch»  als  ich  liegend  sei- 
nen Unterleib  nachdrücklich  befühlt«,  keins 
unangenehme  Empfindungen,  selbst  nicht  in 
der  Herzgrube,  zu  t'rkenuenr  Eben  so  ruhig 
brachte  er  mit  Essen  und  Spazierengehen 
diesen  un<l  den  folgenden  Tag  zu.  Ich  gab 
nun  der  Mutter  die  Weisung,  diesen 'Abebd 
und  für  die  Nacht  ein  öliges '  Kly stier  yoq 
diclcem  Gersienschieim  bereit  zu  halten-,  um 
ihm  solches,  wen9  er  auch  nicht  klagte,  su 
geben ,  und  unverzüglich  den  Wundarzt,  der 
vom  ganzen  Heriiang  der  Begebenheit  in 
Kenntnifs  gesetzt  wurde,  zu  beschicken,  im 
Fall  der  Junge  beim  Stuhlgang  über  Schmer« 
zen  am  Alter  klagen  sollte.  Alle  diese  Mi* 
regeln  aber  waren  unnöthig.  Jlenn  als  icb 
am  32ten  Morgens  in  das  Zimmer  trat,  rief 
mir  der  Junge  zu:  „Der  Nagel  ist  fort.**  Er 
kam  derselbe  in  Sauerkraut  eingewickelt,  wahr« 
scheinlich  mit  der  Platte  voran,  ohne  alle 
Beschwerde  durch  den  Schiiefsmuskel  mk 
den  übrigen  Excremenien  zum  Vorschein* 


^    43    -^ 

Mai. 

niedrigster ao       5         9  «l.  a3ftfüh 
mictlertr    2%   ^11        letw.Kun« 

iflsi9Skttent.i  hüclister  "f*  20    3  ä.  29  I^achxnitt. 

'niedrigst.-***    1    2  d.  i.u.  i3.  hdk 
mittlerer  -4-96  u.Ji/iiGr.  tun« 

^gromcttrst.  ;    höchster    870    den  3  Nachm. 

niedrigst.  634    ^^^  ^  hiih. 
.mittlerer  776    U'ockn.  als  sonst* 

Der  berrsclieiide  Wind  wir  Nordw€&t: 
»  Betrag  des  Regens  i9f  Linien,  beinahe 
n  die  U&tfte  xu  wenig:  in  jiedtr  Hinsicht 
n  troduiex^  und  kalter  Mai,  wodurch  dii»  Ve- 
tation  beträchtlich  zutückblieh.  —  Wir  zähl- 
a  heitere  und  schöne  T^ige  ix,  vermischte 
9  ganx  frühe  9,  windige  131  reuigtie  129  einr 
al  auch  etwas  Schnee«  heitere  und  schöne 
ichta  I89  vermischte  io,  ganz  tcübe  9,  wln- 
^  a,.mit  Regen  4«  Seit  40  Jahren  iöinmc 
im  Monat  vor,  wo  die  Lufttemperatur  im 
Lirchscbnitt  so  gering  ausfiel»  wie  heuer:  und 
ir  wenige  mir  so  unbeträchtlichem  Regen. 
'hon  aus  der  Uebersicht  dieser  rauhen  nafs« 
Iten  Witterung,  die  äufserst  sparsam  mit  ein- 
Inen  warmen  Tagen  nach  der  Hälfte  dieses 
ihrhaft  nicht  Wonnemonats  vermischt  wa- 
Ei,  geht  hervor«  dafs  es  der  Kranken  viele 
ben  mulste.  Ich  hatte  deren  1 34  zu  besor« 
n,  von  denen  vier  starben.  Die  Hauptfof* 
en  waren  Brusts»  und  Lungen^Affecte^  theilz 
ronische  ^  sowohl  entschiedene  Lungensuch« 
1»  als  auch  beginnende,  die  für  dieses  Früh* 
ir  meistens  noch  beschwichtiget  wurden  und 
cht  in  das  schleichende  Zehrfieber  Übergin- 
D2  iheUg  M2ündliih€  i3bru$tkranUmt%n9  ala^sj» 


\ 


t  ^ 


-  • 

~    44    — . 

tensHchtf  HaUmtzwiäungvi  eta  JDurd^ 
Kolikschinerzen  waren  im  An&ng  bi 
Mitte  des  Monats  sehr  lierrschend,  i 
den  aber  durch  eifiige  Grane  der  Bi 
sei  und  darnach  gereichten  stäirkenci 
teln  bald  gehoben.  .  Auch  rheumatisc 
tische  Beschwirden  sah  man  häufiigt  die 
erheischten  Blasenpflaster,  das  Einreibi 
tiger  Kampfersalbe  oder  des  Terpenti 
dur  Tinctura  Cantharidum«  -^  Das 
fitber  kam  auch  vor,  aber  nicht  mehr 
iurtige  oder  contagiöse«  Eine  meiner 
verlor  ich  am  i^ten  Tag  der  Krankhe 
wie  unien  näher  erzählt  werden  soll, 
demselben  Jceiti  merklicher  Entzündi 
voran,  sondern  das  Ganze  beruhte  c 
Schwäche,'  und  mufste  mit  Wein,  Chi 
drian,  Blasenpäaster  etc.  behandelt 
Auch  gewahrte  man  hie  und  da  leise 
von  JVechselßebern^  die  aber  schnell 
Eben  so  sparsam  bemerkte  man  leicht 
anivandhingen;  Kinder  von  jedem  All 
theild  an  gutartigen  Masern ,  theils  a 
ßebern  und  Seiunstichen  ziemlich 
krank,  die  kleine  Gaben  von  Kerm.  i 
Calomel  erheischten,  meistens  aber  i 
oder  i4ren  Tag  sich  glücklich  entfi 
Blasen pflaster,  Senfteige  mufsten  fas 
in  Anwendung  gebracht  werden;  nu: 
nem  Jungen  von  neun  Jahren  mufstei 
bei  noch  Blutigel  angelegt  werden, 
bei  ihm,  ohnerachtet  der  glühenden 
und  der  feurig  glänzenden  Augen,  d 
Schmerzes  etc,  dennoch  nicht  zum  N 
ten  kam,  das  bei  den  Uebrigen  meiat 
freien  Stücken  gleich  in  den  ersten  T 
Krankheit  eintrat|  und  die  mit  Blut  ü 


•       -    45    - 

CeflTde  mit  grorser  Erleichterung  endeerte«  — 
Bei  einem  andern  £elinjälirigen  Knaben  wur«  ' 
de  die  ilefcigkeit  dea  Seitenstiches  und  das 
Phantaiiren  merklich  gemindert,  als  am  yen 
und  5ten  Tag  der  Krankheit  copiöses  Naaen^ 
bluten  eintrat,  am  7ten  und  gten  aber  erschie« 
neii  ffaiz  unerwartet  Convulsionen,  welche 
mitteUt  Klystieren  bald  vergingen,  worauf  end- 
lieh  Minderung  aller  Zufälle,  nebst  gekochtem 
und  mit  Blutstriemen  vermischtem  Auswurf 
erfolgte,  und  die  Krankheit  mit  dickem  Harn» 
erleichterndem,  allgemein  verbreitetem  Schweii* / 
fie  am  iiten  Tag  sich  entschied,  und  in  Ge« 
suodheit  allmählig  überging.  Der  Aufgufs 
des  Jsländ.  Mooses    mufste  noch  einige  Zeit   - 

S^en  den  trocknen  Kitzelhusten,   der  beson« 
ers  Morgens  und  Abends  quälte,  fortgenom« 
mep  werden« 

;'  Von  meinen  vier  Verstorbenen  verlor  ich 
g^leich  la  den  ersten  Tagen  dieses  Monats  ein 
t3  Jahre  alt  gewordenes  Dienstmädchen,  weU 
ckes   in   der  Mitte   Aprils  mit  einer  leichten 
iiUngeoentzündung  befallen,    die  aber  wenig, 
oder  vielmehr  gar  nicht  früher    berücksichtig 
get  wurde,  als  bis   der  nervöse  Charakter  mit 
äuberster  JSntkräftung,  Irrereden  etc.  sich  da- 
su*  gesellt  hatte.  Ich  setzte  zwar  dieser  Krank- 
sogleich  kerm.  min.  mit  Calomel,    den  Auf- 
guis des  Baldrians  mit  der  Senega,  Arnica  etc. 
und    später  Blasenpilaster,     Senfteige»  «Wein, 
Kampfer,  Moschus  etc.  aber  .leider!  Allesohne 
erwünschtem  Erfolg  entgegen,  weil  dieReaction 
.  bereits  vor  dem  i4ten  Tag  der  Krankheit  ganz 
.^erloschen    zu   seyn    schien,     und   auch  die 
kräftigsten  Erweckungsmittel  nichts  mehr  fruch* 
leten.     Sie   starb  unter   anhaltendem  Sehnen- 
liüpfeui  Phantasieren,  unwissendem  Abgang 


len  Tod  vorauasagle,  welcher  auch  uii 
herholten  leichten  Conrulsionen'  swi 
darauf  erfolgte.  Der  sehr  angetrieben! 
über  die  Brunthähle  hinauf  ragende 
leib  enthielt  etwas  Waasei,  lo  wie  d 
ncn  und  dicken  Gedärme  viel  liuft 
Nfctz  war  ganz  fettleer,  und  die  Gekrd 
Erliaen-  und  Bohnen -grofs,  verhärtet. 
toeisten  Krankheiten  dea  xarten  Kim 
sind  im  Unterleib  aufzusuchen,  so 
des  jugendlichen  und  männlichen  Ki 
in  der  tiiuFthdhle,  und  die  des  herai 
den  GreisenailtTB  im  Kopf  •  und  Neri 
•tem  begründet  »nd.  Daa  Repiuducti 
■tem  ist  in  der  werdenden  Mengchl 
ihütigaien,  to  wie  das  irritable  in  der 
lidien  Mannakiaft,  und  das  sensibte 
in  dem  männlichen  Aller  bis  in  des 
Jahien  am  angeatrengieaten  wirkt.  D 
auch  der  Tod  des  beginnenden  und 
dcteri  hohen  Alters  ineistens  Servenat 
und    UniUäiigkeit   des   scn^blen   Sysii 


.    '-•    47    — 

r  Manii  von  31  Jahren  starb  anderLun- 
rreiteiung;  und  mein  viertfr,  ein  Greis, 
ler  71  Jahce  zurück-  gelegt  hatte,  enctete 
unerwartet  am  Schlaflusse  plötzlith,  nach* 
er  glücklich  einen  falschen  Seiteqsüch 
tancfen  hatte,  und  auf  dc-iti  Weg  der 
Bung  war.  Der  Tod.  überraschte  ihn  so 
11,  dafs  er  selbst  seinen  letzten  Willen, 
ir  nach  überstandener  Krankheit  von  ei- 
Tag  auf  den  andern  in  Ordnung  »u 
en,  verschob,  nicht  zu  Stande  brachte.  — 
Lungenschwind^üchriger  endlich  ver- 
1  rrdch  drei  Monate  langf-n  Leiden 
M  abgezehrt  am  obern  Körper»  aber  von 
\  geschwollen  bis  an  die  Kniffe,  und  e^ 
ich  duichgelegen ;  er  war  weder  Tiln* 
och  dem  Zorn  oder  der  Liebe  ergeben, 
aber  als  Buchführer  eines  ausgebreiteten 
[ungshauses  der  sitzenden  Ltbensweise 
'iner  strengen  Oiat  ergeben,  dabei  von 
ichlicher  Constituiion,  £r  wurde  vet- 
cien  Winter  oft  von  hartnäckigen  Ka- 
rn  befallen,  bei  deren  Auswurf  ganz  sei- 
Uutstreifen  zug^mischt  waren.  Das  Ath« 
wurde  im  April  beengter,  die  Nacht« 
»ise  und  der  Auswurf  vermehrter,  so  dafs 
e  Morgen  gegen  ein  halb  Maafs  grüngel* 
SiCJBr,  selten  mit  Riut  vermischt,  mir  vor« 
a  konnte.  Die  Nachtschweifse  wurden 
durch  Bleizucker  gehoben,  die  Lungen- 
erung  aber  ging,  ohnerachtet  der  reich- 
ivaben  des  Island.  Mooses,  des  Wasser- 
eis und  Milchzuckers ,  der  Rinde,  des 
(irzel-  Carduen  Bt^ned.  Tarax  etc.  Ea;- 
unabwendbar  vor  sich,  bis  endlich  die* 
^rgan  zum  weitem  Aihmen  etc.  ganz 
uchbar  wurde.  —  Einen  jener  würdigea 


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—    49    -^ 

i^H  b^i  einem  zweijährigen  KnabM  nach 
^tandenen  Masern  einen  hartnädugeA 
^^usflchlag,  gegen  welchen  Bäder,  Itfer>> 
'li«  Wasch wasser,  ächwefelblumen  etc.  ge« 
\e  Ztit  vergebens  gebraucht  wurden,  ver^ 
'nden,  und  nie  wieder  ersclieinen»  Sein 
T  Körper,  der  sonst  vom  Fufs^  bit 
Seheitel  mit  kleitren  Geschwüren  be*. 
'War,  hi  dermalen  so  rein,  glatt  und  ge^ 
als  er  seit  seiner  Geburt  nie  gewesen 
—  So  erinnere  ich  mich  eines  fünfjährig 
ti^abens,  welcher  im  verflossenen  Win« 
tc  einer  Lungenentzündung  befallen'« 
s  diese  glücklich  gehoben  wurde  »^schnell 
^^-verhofTc  einen  krankhaften  Abscefs  obet- 
s*^«  Nabels  zwischen  den  Bauchmuskeln 
»  aus  welchem  täglich  viele  seiröse 
^igkeit  flofs,  und  sich  allen  Innern  und 
^  angewandten  Heilmitteln  widersetzte, 
<leren>  Gebrauch  er  merklich  fieberte 
^  Kehrte  s  bis  er  endlich  im  Anfang  die^ 
'^^nats  von  den  Masern  befallen  wurde, 
nicht  nur  gut  überstand,  sondern  auch 
'^en  sein  am  Nabel  gleich  einem  Fon* 

•o  lange  getragenes  Geschwür-  zugleich 
^"tner  heilen  und  verschwinden  sah,  — » 
*^adchen  von  sechs  Jahren  trug  seit  ih^ 
Crburt  am  linken  Schlaf  des  Gesichtes 
iunkelblaue,  einen  Thaler  grofse  hervor- 
^le  Geschwulst,  die  von  dem  in  das  Zel« 
Webe  ausgeschwitzte  venösen  Blut  her^ 
Iren  schien,  und  gegen  welche  Bleimit« 
leichter  Druck  auf  dkse  Stelle  etc.  Jahre 
gebraucht,  nichts  halfen,  bis  endlich  voc 
Jahren ,   nach   überstandenem    Scharlach^ 

häfsliche  Hautentstellung  für  immer  von 
pr  Natur  allein  geheilt  worden  war« 
.ni.XXXXIII.B.4.8t.  D 


—    50    — 

Als  ich  am  igten   Mai  das    in  i| 
Regenkreise,  und  zwar,  in  der  nur  vier 
den  von   hier  entfernten    Hof  mark  Pil 
berg  vor  6  Jahren  gebohrne   monströse 
Bauernmädchen  Thertse  Fisdier   btsuchi 
Mahlte  mir  deren  Mutter,  dafs  dieses  ihr  fl 
ces  zur  Welt  gebrachte  Kind,  vun  ihr, 
den    übrigen   Geschwisterten  .  von    ihr 
gestillt,  nach  |  Jahren  aber  entwöhnt  v 
•ey,     weil   das  Kind    gar  zu   dick  gev 
wäre,    und     defswegen    ihre  fiekanntti 
Nachbarn  dazu  gerathen  hätten.      Ihre 
xung  bestand   nun  aus  Wasser-  Milch 
Mehlspeisen,    und  später  aus  Kartoffel 
•ie  mit  ihren  Schwestern  mäfsig  genos^ 
obngeachtet  wurde  das    Kind    immer 
so  dafs  es  erst  nach  drei  Jahren  allein 
hen  anfing,  das  es  aber  nach  anderüialb  i 
seiner  Ungeheuern   Schwere    wegen, 
verlernte.     Es  wog,  als  ich  es  sah  150 
baierischen  Gewichts,   und  ist  ohngef? 
der  Länge  eines  siebenjährigen   Kind 
Hände  und   Füfse  diesem    Alter  zieir 
gemessen I  nur  viel  dicker;    der  übi 
per  aber  mit    demselben  gar  nicht 
Schritt  haltend  oder  proportionirt. 
Kopf,  welcher  mit  grausen   blonde 
bewachsen  ist,  übertrilfc  an  Gröfse 
gewachsene    Weiberhaupt   bei   wef 
wäre  für  den  Rumpf  des  stärkster 
nicht  zu    klein;  demohngeachtet 
ilm  keinen  Wasserkopf  nennen. 
Gehirns  aber  selbst  ma^  nicht  g 
seyn ,     weil    ihr     Gehör    und 
8tum[>f  sind,   auch    aller  angeu 
ihr  die  Buchstaben  zu  erlernen 
gebens  war.    Sie  spricht    und 


^     51     — 

Hiasdclialect  auemlich  vierstänjdlichf  giebt 
ie  Aniwprti  wenn  man  die  Fragen  laut 
riditec,  ist  £war  tneiatens  guter  Ding« 
ri  ften  Charaktera-i  nur  wird  &i^  cuwei« 
•  iTiiriifslich  und  grämlich,  wenn  man 
k  tern  Extremitäten  zix  oft  entblöfset, 
na;  betastet.  Sie  liebt  ^iwas  lärmen* 
>ielwerk «  aber  keine  Puppen,  und 
sich  zum  Spieheu  etc.  meistens  der 
Hand,  weil  die  linke  i>ammt  dem 
Kud  dem  Bein  dieser  Srite  in  etwas 
»Ifner,  und  gleichsam  gelähmt  21^  seyn 
Ml«  Der  vielen  tiefen  Fetthauifalten 
»  die  sich  besondets  am  Unterleib,  in 
choofs  und  den  Schenkeln  etc.  vorfin« 
ird  sie  von  ihrer  Mutter  Morgens  und 
8  sorgfältig  gewaschen,  und  dieses  Rein- 
ten war  vor  zwei  Monaten  um  so  fleis' 
orzunehmen,  als  bei  diesem  noch  nicht 
Jahre  zählenden  Mädchen  die  Reini« 
zum  erstenmal  sich  einfand,  und  ein 
Tage  flofs,  .  Die  Schaamtheile  sind  mit 
1,  wie  bei  erwachsenen  reifen  Mädchen 
isen,  so  wie  die  äufsern  Geburtstheile 
Lind  vollkommen  ausgebildet.  In  der 
Rinnlade  stehen  die  Zähne  ordentlich 
^t,  die  obere  aber  enthält  nur  Stumpfen 
/urzeln  derselben,  die,  wie  die  Muttet 
ind  wünscht,  bei  dem  zweiten  Wechsel 
sunden,  dauernden  Zähnen  vertauscht 
en.  Demohngeachtet  litt  sie  noch  nie 
mnch merzen ,  und  im  zarten  Kindes« 
eini  Durchbruch  derselben  an  ConvuU 
:  sie  kaut  ganz  ordendich ,  die  mäfsig 
zweimal  zu  sich  genommenen  Speisen, 
t  sie  leicht,  und  enüeert  das  Unbrauch« 
äglich  durcii   die  gewöhnlichen  Wege* 


—    5«    — 

Dm  Athmen  fand  ich  gans  imtürlich;  doeS 
leidet  et  öfters  an  Veischleimang  »  Steck« 
und  Husten;  der  PuUschlag  war  fUr  dieicf 
Alter  etwas  zu  langsam  und  su  schwach;,  auch 
selbst  Abends  so  träge  als  am  Morgen.  Die 
vor  drei  Jahren  vorgenommene  Vaccinatum 
verlief  gehörig;  von  den  übrigen  gewttiw 
liehen  Kinderkrankheiten,'  als  Masern ,  Schab 
lach,  Keichhusten  etc.  blieb  es  bis  jetst  no» 
schont.  Diese  ungeheure  Dicke  und  suMhe 
£ntwickeluhg  der  Geburtstlieile  hatten  bis  jclH 
noch  keinen  entscheidenden  Einfluls  auf  cka 
Geschlechtstrieb,  wenigstens  bemericte  Am 
Mutter  davon  nichts,  versprach  aber  in  ihr ! 
Folge  aufmerksam  darauf  zu  seyn.  Indeves 
ist  2u  besorgen,  dafs  dieses  Geschöpf  woU 
schwerlich  sein  fünfzehntes  oder  swansjgjiiM 
Jahr  erreichen,  sondern  diese  zu  frühe  nod 
unproportionirte  Entwickelung  es  auch  dett 
Grabe  früher  wieder  zuführen  werde.  Es  tot 
von  hier  mit  seinen  Eltern  die  Reise  nidi 
Wien  an,  um  sich  auch  dort  und  in  andern 
Städten  Deutschlands  von  den  NatuxforscheD 
und  Neugierigen  anstaunen  au  lassen« 


«MMi 


Junius. 


BaroxueterstAud:  liöchster:  27^^  a^'  9    Jen  i^. 

niedrigst.  20       8     5     den  20. 
mittlerer:  27      o    1     et\tr.Kuxlii& 

Tkermomeierst.  höchst. -+ 20      o    den  i3. 

nicdr.  -4*    3      8    den  aa. 
luiitl.  ~h  11      8    tun3pr.siiireat  i 

Hf  grometerstaiid:  Löch^tcr :    S/ÜQ 

jiJcdrio;«?t.     5Sc\ 
juittlcrert    73(1    ttin356r.s.f(nids 


—    53    — 

Betrag  des  Regens  30^  Linif n,  um  äniU 
halb  Linien  su  viel.  Herrscliende  Windet 
voTSÜglicli  Nordwest,  dann  West  und  Südost. 
Wir  {^^nossen  im  ganzen  Monat  einen  einzig 
gm  schönen  Tag:  15  waren  bewölkt  und  j^ 
gans  trüb:  iC  Tage  mit  Regen,  14  mit  Wind» 
sweinial  Nebel  und  einmal  Gewitter.  Die 
.  Nüchte  waren  6  heilere  und  Schöne,  6  be« 
wölkte.  Ig  ganx  trübe,  6  mit  Regen«  Bereits 
seit  14  Tagen  hohe  Donau  und  verspätete 
Heuerndte«  Bei  Mannsgedenken  kömmt  kein 
so  kalter  Junius  vor ,  selbst  den  im  vorigen 
Jahr  nicht,  ausgenommen. 

Olineraclitet  dieses   fast    durchaus  k.ilten 
feuchten,  seit  dem  gten  täglicli  bald  mit  mfhr 
bald   minderen  Regcngüfsen   begloiteten  Mö« 
nats  schienen  doch  die  Krankheiten  im  Gan« 
aeu  eher  ab,  als  zuzunehmen.  Der  herrschen» 
de  Genius   blieb   der  rheumatisch'ntrvöBe ,  da» 
her  der  lögernde  Gang  der  meisten  Krank« 
heilen  erklärbar.    Die  gewöhnlichsten  Formen 
derselben  bestanden  in  leichten  Sc}^la^ar^l^and'' 
lungerif    von   welchen  besonders  solche  Per« 
tonen    befallen  ^urden,     welche    überhaupt 
schwächlich,    oder  kurz  vorher  erkrankt  und 
auf  dem  Wege  der  Gepesung  waren.      Die 
davon  Ergriffenen  sanken  bewufstlos  um,  alle 
Besinnluaft  verschwand  augenblicklich,  sie  sa« 
hen  .stier  um  sich,    erkannten   aber  nfemand 
und  beantworteten  auch  keine  Frage,  bis  endlich 
freiwilliges  oder  durch  Kunst  erregtes  Breciien 
#iiitnit,  und  Besinnkraft  sammt  Sprache,  doch 
Anfangs  mit  lallender,  unverständlicher  Zunge 
wieder  brachte.      Nie,   wenigstens  nicht  bei 
diesen  dreien  Individuen,  die  mir  in  diesem 
Monat  vorkamen,  blieb  eine  halbseitige  Läh- 
mung curück;    alle   drei   aber   klagten  über 


^     56     -  . 

Betzmittel;  die  Extremitäten  wurden  kalt,  nut 
etwas  klebrigem  Schweifs  bedeckt,     die  Sinn 
wichen  und  um  Mittag  war  8ie  eine  Leiche. 
«—  i)  Ein  7  Jahre   alt  gewordenes   MädcheHi 
das  Anfangs  Mai  die  Masern  leicht  übentaiw 
den    hatte,    und  wieder   in   die  Schule  g^ogi 
mufste  in   den  letzrc^n  Tagen    dieses    Monils 
heftiger  Kopfschmerzen  wegen  zu  Hause  bl& 
ben«    Da  Erbrechen  damit  vFerbunden  wai;  ao 
fing  ich  am  24ten  die  Cur  mit  einigen  Granen 
"  der  Broehwurzel  an ,    welche  nicht    nur  vid 
Schleim  wegschailten,  sondern  auch  den  Kc^ 
Achmers    bedeutend  minderten,    und  die  Efai 
lu8t   wiederbrachten;     nach    ein   Paar  Tag^ 
aber  traten  alle  jene   Beschwerden   aufs  nei» 
ein,  wozu  sich  auch   noch   das  Greifen  udi 
dem  Kopf  mit  einer  Hand  im  Schlaf ,  die  Et* 
Weiterung  der  Sehelöcher  gesellte,  udd  samnt 
dem  Jammern,  und  späterhin  auch  demRnir« 
sehen   mit    den   Zäiinen  laut    den   HimaSect 
Tiussprachen«      Ob  '  ick  gleich   Mercurial-Ein« 
reibungen  und  grofse  Gaben  von  Calomel  mit 
etwas  Squilla  etc«   fleifsig   reichte,     so  honntt 
weder  diese  erhöhte  Himthätigkoit  noch  audi 
die  Folge  davon :  die  Ergiefsungen  von  Feuck 
«dgkeit  in  den   Höhlen   seilist  mehr  gehoben 


werden,  sondern  die  Kunst  mufste  das  arme 
Mädchen  nach  )4tägigen  Leiden,  trots  allcK 
Hülfleistung  in  das  Grab  sinken  s^hen.  Sel- 
ten sah  ich  mehr  einen  glücklichen  Ausgang 
dieser  heimtückischen ,  im  Anfang  so«  schwer 
bestimmt  su  unteirscheidenden  Krankhril, 
wenn  einmal  wiederholtes  Erbreclien  mit  es- 
weiterten  Sehlöcheri),  Zi^bpekiiirschen,  Scfalat 
sucht  etc.  eiiigetreten  ist.  Im  ersten  Entstew 
hen  derselben  sind  ein  Pia^  ^Intigel  und  Qk 

lomel  }n  reiche»  G^ben  die  w^ififlicidingtiOT 


—     55    — 

dafs  diese  zwei  Erscheinungen  sicher  dieMa* 
S€:rn  ankünüi^ien  und   begleiteten.     Die  niei- 
Btf-n  Kleinen  könnten  vor  dem  gten  Tag  schon 
wieder  das  Bett,  und  einige  Tage  später  auch 
das  Haus  veriassen.  —  Gegen  das  Ende  die- 
ses   Moiials   wurden   Halsweh,     Husten  und 
Katarrhr?  sowohl  bei  diesen   als  den   Erwach- 
senen ziemlich  gemein.     Von  93  Behandelten 
muiste  ich  zwar  für  ^chte  Todtenscheine  aus- 
fertigen ,    von  denen  ich  aber  eigentlich  ßbif 
aui  meine  Rechnung   setzen  kann,    weil  ich 
xwei   an   der  Lungenvereiterung   Gestorbene, 
und  eine  Gastwirthinn  an   dem   Brustkrebs  in 
dem   letzten   Scadio    des    Zehrfiebers  mit  ge- 
schwollenen Beinen  etc.   dem  Tode  so  nahe 
fand,    dafs  die   Kunst    nicJit    einmal    pallia- 
tive« geschweige  denn  curadve  mehr  einsclirei- 
'  ten  konnte.     Die  unter   meiner  Firma  Ver- 
schiedenen aber  waren:   1)  Eine  6a  Jahre  alt 
gewordene   Bedienten  -  Wittwe  ,    deren  Mann 
vor  ein  Paar  Jahren   an  asthmatischen  Zufal- 
len mit  Tode  abging,    wurde  glei^falls  mit 
Brustbeklemmungen,  vielem  Husten,  Schleim- 
röcheln,    das  sie  die  ganze  Nacht  wach  er- 
hielt etc.  befallen,   und   wogegen    sie  meine 
H  ülfsleistung    ansprach.       Kermespulver    mit 
Calomel  und  Opium  schienen  sie  nebst  einem 
Absud  der  Senega  mit  etwas  Squilla,  Anfangs 
ungemein  zu  erleichtern,  indem  dadurch  viel 
weifser,  dicker  Schleim  weggeschafft,  und  da- 
für  Ruhe  und  Schlaf  herbei  geführt  wurde. 
Plötzfich  aber  trat  am  fünften  Tag  der  Behand- 
lung eine  wahre  LungenUhmung  von  unauf- 
hörlichem Hu8|en  utid  Schleimröcheln  ein,  der 
aber  auf  keine  Weise  aufgehustet  oder  ausge- 
worfen werden  koimte,  ohnerachtet  der, durch- 
dringendsten in-  und  äufserlich  dargereichten 


~     SS     ~ 


in  dem  Grade,  clafs  er  mitanter  um  tpiiA 
ob  er  mir  gleich  ohnefachtet  seines  sehr  n^ 
üeschwolienen  linken  Arms  und  der  Sehe» 
kei  und  Beine ,  wiederholt  versichertet  da 
ilim  nach  jedem  Brechen  leichter,  und  er  nnl 
hald  ganz  gesund  werden  würde«  Das  lettH 
Blutbrtrclien  trat  mit  vieler  Qual  und  Afr 
strengung  ein ,  er  litt  dabei  grofse  BeeDgua| 
und  entschlief.  Wie  sehr  hätte  ich  gewünichk 
in  der  Leiche  die  Milz  und  deren  sogenaDBi 
kurze  Get'äfse,  die  nach  dem  Magen  gehf^ 
uricersuchen  zu  dürfen.  Nie  klagte  «p 
Kranker  bei  seinem  Abscheu  vor  allen  Spct 
sen  pnd  öfcern  Schleimerbrechungen  des  M» 
gens  über  unangenehme  Gefühle  in  der  Mül- 
gegend,  noch  konnte  ich  je  eine  Verbärtuif 
oder  empüncüithe  Hervorragung  daselbst  Qh*. 
len,  8o  wiederholt  icii  auch  liegend  odtf 
sitzend  diese  Seite  untersuchte.  Da(i|  abtf 
diese  letzten  Blutentleerungen  aus  den  von 
der  Mi!z  nach  den  Magen  gehenden  Geßfas 
herrüiirten»  ist  wohl  eben  so  wenig  rinea 
Zweifel  unterworfen,  als  dafs  bei  diesem  htfi- 
losen  Subject  in  den  letzten  Tagen  seioa 
siechen  Lebens  von  einer  Splenitis  activi 
mehr  die  Rede  seyn  konnte.  —  Sehr  ei- 
wünscht  aber  verlief  die  anfangende  Bruit" 
und  schon  weit  gedielie  Hau  (Wassersucht  bd 
einer  36jährigen  Bindersfrau  9  welclier  bfi 
den  ersten  Anwandlungen  eines  Wechselfie- 
bers durch  Aderlässen  und  auf  andre  WeiN 
gescbwaciit  wurde,  worauf  bald  HautgeschwoM 
und  solche  Beengungen  beim  Athmen  «W" 
traten,  dafs  die  Arme  nicht  mehr  im  Bcfl>,j 
liegen,  sondern  Tag  und  Nacht  nur  auf  de* 
Stuld  zubringen  konnte.  Einige  Gabei^  fOA 
Calomel    mit   Kerm.  min.    und  ein  luilflVii 


•*-     M     — 

Al>8ud  rfcr'Senega  mit  der  Hb,  digital  piirpuf, 
tannznt  der  aetfier.  Tinctur,  dieses  Krautes  wirk- 
ten erwünscht  auf  das  Gef^fs- System  ein  und 
iDittelst  eines  Getränkes  aus   den   Spitzen  der 
-'Wacholderstaude  mit  den   gerosteten    Beeren 
derselben    und    einem    kleinen    Zusatz    von 
Baier^Wein  und  Mucker  wurde  nicht  nur  die 
Xbäiigkeit    der    Harnausscheickinj^    heförderr, 
«ondem   auch    der.  heftige  Grad' des    Durstes 
ungemein  vermindert,     D^  bei  dem  Gebrauch 
dieser   Heilmittel    das  Liegen   zu  Bette  bald 
wieder  Statt  fand,     so  trat  auch   die  Thätig- 
•keit  des  Hautorgans  aufs  neue  ein,  und  nach- 
dem früh  beim  Erwachen  zuerst  gehnde  Aus- 
d^ünstung  sich  bemerken  liefs,  giitg  solche  in 
'Kurzem  zum  wahren  Schweifs  über,  der  nicht 
-fiur  die  Hautgeschwulst  vollends   wegschaffte, 
sondern    auch    die  Gelenkigkeit    der    Glieder 
%in(I  Mu8cula):bewegung   zum  natürlichen  Ge- 
folge hatte.    Kurz ,    nach    drei    Wochen  ,  war 
meine   Brust-«  und   Haut  -.  Wassersüchtige  so 
Vollkommen  hergestellt,  dafs  ich  im  Wegge- 
hen  von   ihr    den  stillen   Wunsch  öfters  mit 
:  mir  zum   Hause    hinaus    nahrn:     Mochte   es 
doch  mit  meinem  Bierbrauer  auch  so  gut  ge« 
•  hen!  Die  Kunst  flüsterte  mir  aber  allemal  ins 
'Ohr:  hier  hast  du  es  mit  gesunden,  dort  mit 
^verdorbenen    Organen,     hier  mit  Folge   von 
falsch  eingeschlagener  Heilmethode,    dort  mit 
Folge    fthlerhafter   Eingeweide    zu    thun   etc. 
^^nd  liefs  nie  entfernt   diese    schone  Hoffnung 
*" aufkommen ,  —  Eben  so  bestimmt  sah  ich  die 
\Jnheilbarkeit  meiner  viertm    Kranken ,    einer 
f   53  Jähre     alt    gewordenen    Bürgrrfifrau     ein, 
*^  welche   bereits    länger    als  sechs  Wochen   au 
**inem  Durchfall  litt,    der  weder   durch  Haus- 
^*  mittel  noch   durch  die  Kunst  zu  stillen  war^ 


•--    6o    *-r 


Weil  der  Sitz  desselben  in  vetiothenen  Bkb 
geweideii  des  Unterleibs,  und  vorzüglich  ia 
der  Leber  lag ,  deren  Verhärtung  fühlbar  vw 
der  rechten  bis  gegen  die  linke  Seite  lidi 
hinzog,  und  Anfangs  öfters  nach  Tisch  E& 
brechen,  vrelcher  aber  jenen  Durchfall  Cfr 
flseugte  und  unterhielt,  bis  endlich  Abmag^ 
rung  im  höchsten  Grad,  Zehrfieber  und  ent- 
lieh der  Tod  alle  diese  Leiden  endete  -« 
5)  Auch  gelang  es  der  Kunst  nicht  eim 
74jährigen  Sirumpfstricker  von  seinem  schon 
iiöcrs,  vorzüglich  im^  Früh-  und  Sp9K-Iahr 
erlittenen  Asthma  humidum  zu  befreien,  li» 
ihn  dicfsmal  im  Sommer  befiel,  und  n^chn» 
nigen  Tagen  in  walae  Lungenlähmung  üb» 
ging,  ohnerachtet  Blasenpflaster,  flüchtige cfr 
weckende  Mittel,  sowohl  innerlich  als  äufto* 
lieh  ununterbrochen  angewandt  wurden,  -* 
Für  zwey  Lungenschwindsüchtige  und  eine  aa 
Brustkrebs  Abgezehrte,  mufste  ich  zwar  Todr 
scheine  schreiben,  kann  sie  aber  defs^yfgn 
nicht  in  die  2^hl  meiner  Behandelten  auf- 
nehmen, w^^il  ich  im  letzten  Stadinider  Krank 
heit  zu  ihnen  gerufen  wurde,  wo  schlechtem 
dings  an  keine  Hülfe  und  Rettung  mehr  su 
denken  war.  — '  An  hitzigen  rheufnanscTren  Ko' 
tari'hßcberiiy  wobei  zugleich  das  Nervensystem 
mehr  oder  minder  angegriffen  war  und  die 
sjcli  durch  leichte  Phantasieen,  Taubheit  uod 
zögernden  Verlauf  der  Krankheit  aussprachen, 
hatte  ich  in  diesen  Monat  secJis  Erwachsene  zu 
besorgen»  die  alle  mittelst  Aufgüfsen  des  Bat 
drians,  der  Wolferley i- Blumen ^  Minderer- 
Geist  etc.  und  kleine  Gaben  von  Calomeli 
Kenn.  min.  zuweilen  auch  mit  Zusata  von 
Kampfer  und  Opium  behandelt ,  glücUidi 
«hirchkameni  auf  ähnliche  Weiae  besoigte  ich 


*^    6i    — 

i  l^lricher  Zeit  vier  Kindef,  alle  zmstiieA 
am  3ten  und  7tcn  Jahr  .an  BruBt^^Affeaen^ 
ie  ebenfalls  nach  und  nach  genauen.  Bei 
leD  kam  ich  ohpe  Blutlecrungen  zu  meinem 
iele,  weil  Entsüodungakfankheiten  id  diesen 
ihren  ganz  anders,  als  hei  dem  ejrwachsenen, 
Bgecen  Lebentalter  zu  bebamieln  sind,  in« 
sm  bei  Kindern  blos  das  productive  System» 
ebetflufs  von  lymphatischen  Feuchtigkeiten 
ii  erhöhter  Sensibilität  ihre  Entzundungs« 
rankheitten  gröfstentheils  consdtuiren  und  nur 
ms  selten  die  Irritabilität  mit  in  das  Spiel  ge« 
Bgen»  oder  der  Faserstoff  bei  ihnen  nicht» 
ie  bä  den  Erwachsenen,  überflüfsig  im  Blute 
sbildet  i^ird.  Daher  reicht  man  ;auch  bei 
inen  mit  Entleerungen  als  Ableitungsmittela 
andaiglich,  und  in  den  meisten  Fällen 
lein  «!•• 

Julius, 

iTOBOUtteritaTid:  Köhster:      27^^  3^'^    1    den  216  Ab. 

niedrigst.    aÖ      9        a    den  18 früh, 
mittlerer  5370        3  ganz  reg. 

lisnnoflDieterst.    höclistet:     -+     23       d.  sgNachjm^ 

niedrigst,     -f       6       d.  3.  u.  4.  Fr. 
mittlerer:    -H      i5        3,  um  lau vr. 

ygrojQatterst.       höchster:  S55    den  27  Naclim, 

niedrigst.  600    d.  6  früh  bei  NcbeJ 
znitderer:768    trockn.  als  sonst. 

Betrag  des  Regens  %2  Linien:  herrschen« 
ST  Wind;  Nordwest  und  Südost.  Hei^ 
re  und  schöne  Tage  isj ,  vermischte  12, 
ins  trübe  7,  mit  Regen  8>  uiit  Wind 
l,  mit  Gewitter  4;  heitere  und  schöne 
ächte  189  vermischte  6,  ganz  trübe  7, 
it  Begeu  4»  nut  Wiad  4,  mit  Gewitter,  st. 


-     64     — 

In  der  «weiten  Hälfte  des  Afonats  r  seht  höht 
Donau.  —    Der  herrschende   Kran&heita-Gei 
iiiud  blieb  derselbe,  diher  vieles  rhtumathdm 
Kopf"  Hah^  und  Hüft»  H^e/z :-.  anomaler  Gllci 
derschmerz«.    Häufig   kam  audi   ein  SabtarA 
ßeber  vor,  welches  Anfangs  mit   aufserordeofc 
lieber     Kntkräftung^     tiefst tsen dem     dumpfai  ' 
Kopfschmers,  schlaflosen  Nächten,  Ohrenbnik 
sen  etc.  anwandelte,  und  dem  einfachen  Niti 
i^enfieber  (Synoihus)  glich.     Diejenigen,  weldM 
«4abei  veribrne  Eblust  tind  Durchfälle  hagiot 
bclcamen,  ehe  die   Brechwursel  gex]eicht  vi^i 
de:  Rec,Sai^niAwn,d€purai*VirLE[iuch.  miiJ; 
un^  Infius.FL  jinäc,  velMdiss.   Vnc^quatuorSfi  ■ 
Mcnttu   ünc.  8em.      Denjenigen   aber,  wekta 
verstopften  Leib   hatten  ^    wurde   das.  SedA 
Salz  iti  deminfiis.laxat.  V.  aufgeLöBt^  248111^! 
den   vor  dem   Brechmittel   gerr-icht«;.-.  ..Oidli 
schallte  bei  den  Meisten  viele  Galle  mit  sidit 
barer  Erleichterung  des  Kopfes  weg,     so  vis 
ein  oder  zwei  Gaben  von  Rec,  Cülomel,  Ktrttu 
j^irt.   ana   gr.  duas.  Opii  pur,  gr.    wn.  .^icchar. 
alb,  Scr,  duos.  M.  et  div,  in  quatuor  part*  aeq,  vd 
Scblafenlegen   nächtliche   Ruhe    verursacbteii| 
und  ein  bei  Tage  genommenes*  Infus,   Valtt» 
mit  Spirit.    Minikr.   £lix,   stom.   v&c.    und  da 
Tinctur.   Guajac.  volat,  den  nervösen  Charakt« 
bald  ganz  vertilgte,   und  nach  24  Tagen  spl^ 
testens   die   vorige   Gesundheit  wiederbrachid 
Nach  der  Mitte  des  Monats  traten  JSrechdwth' 
fälle  ein,  welche   auch  die  scheinbar  Gesun- 
desten plötzlich    ergriffen,    und  Oft   in  einA 
Nacht   mit  aclit*   bis   zehnmaligen  Erbrechsfl 
und  eben  so  vielen  Stuhleatleerungen  schwäch*  li 
ten.     Hier  war  die  einfache  Rhabarbar  •  Tiuct  1  ti 
mit  etwas  Liq,  anod.  H,  und  Opium  -  Tropfüo  1  { 
hinreichend  I  diese  Stürme  in  Kuraem  su  b»|g 


-    63    - 

gen.  •*  Bei  zwei  jungen  Weiberni  -wdm 
)eide  noch  incnstruiit  waren ,  kam  mic 
Sluibrechtn  vor,  gee«n  welches  Kec,  Sal^ 
IT.  Liq»  an,  min.  2£  ana  Str,  duas  Aq^ 
^  Unc^  quatuor  Syc.  de  CtdtQ}\  Unc.  uu,  sich 
im  ecwies,  das  Bxecben  nicht,  nur  ixinw 
,  sondern  auch  .viel  geronnenes  Dlut  uiii* 
des  Aftei  entle^te.  ;  Langwieiige  Kar- 
ieenguigen  der  fC^^okih^t  vpran.  ;ti^  Zwei 
s  Ehemänner  bekamen  Jßhirspucken^  wor 
1  eine  Aderlab/  kühlende  Mijtef  und 
intiphlogiscische  Regimen  im  ganzen  Um- 
}  .Torgeschrieben  wurde.  Die  ui^ange^ 
len  Empfindungen  auf  der  ßruoc  .und 
[iuelhusten  liefsen  hierauf  allmählig  nach^ 
h  steht  zu  besorgen,  ob  nicht  duj-ch  diese 
leinungen  bei  ihnen  der  Grund  zu  einer 
i  folgenden  Lungenschwindsucht  bereits 
t  worden  sey,  —  Ein  Paar  junge  Wei- 
nachten  MiJsfälU:  bei  einer  ging  das  drei 
illiche  befruchtete  £y  mit  dem  Fcitus  ab 

diese  erholte  sich  nach  neuri  Tagen, 
!  sonderlich   dabei   erlittenen    ßlutverliisc 

vollkorfimen ;  bei  der  andern  aber  biit'b 
Nachgeburt,  sammt  allen  Umklc-idungen 
Frucht  zurück»  die  nur  allmählig  und 
cweise  binnen  vier  Wochen  unter  beträcht- 
n  Blutiitürzungen  nach   und  nach  abgin^ 

—  Oefters  jichon  beobachtete  icli|  dafs 
nigen  Mifsfalie  am  schnellsten  und  glück* 
Len  beendet  werden,  welche  zwar  UHiter 
en    Schi-ncrsen     oft    hrMriiühtilciien     Blut- 

mit  cinc-mmal  und  niciit  Stückweise  ab« 
n,  dif-jf-nis^en  abf  r  oft  Wocher*.lang  anliaU 
j  Bluiabi^äni^e  im  Gef(r>l^e  hal)en,  wo  der 
US  allein,  oiirr  nur  ein  Tiieil  der  Nach« 
rt  abzugehen  pflegt,  wie  hier  bei  diesem 


■/I   I 


•;  4 


Aulser  ai«:w. 
103  im    Vi-rlailfe   aic^.^. 
auch  drei  Erwachsene:  nämhcii  <^.. 
berrscbaidicher   Jäger  an   dfr  Lungei 
rung  mit  venlorbenen  Abdomiiialein{ 
verbunden»  nach  einem   tlrei  Monate 
ten    Zehrfieber.       Ich   srhritb   am   a^ 
in  mein  Journol,     aLs    an   weichem 
den  nach  <ier  Smdt   gebrachten    Kran 
erstenmal  sah,   ein  wichtiger,   die  Gc 
^\'.  T\\fi  mehr  erhahender  Patient,  weil  m 

!  haften  Eingeweiden   des  Unterleibs  J 

;  Lungen vereiteriing  verbunden  ist«      ] 

t'  vorzüglich    über   Lei hes Verstopfung,  < 

:'f^.r  liebes  Stechen  im  Magen  utid  unter 

|:j-V.  'cn  Rippen,  über  Blähungen,  veriorni 

i[f;:.'  schlaflose  Nächte.     Ein   angeordnetes 

■!-;v—  felpulver  mit  dem  Cremor.  Tartar.  G, 

^j.  ,1.  und  etwas  Rheo  vernetzt,  beförderte  1 

;.j\'';  die  gehörige  täghcheSiuhlentleerung  r 

;r.  terem  Ahgang  der  Blähungen,  hob  di 

Echweifse   und   minderte    den    Husten 

Auswurf,  ilhT  aber  immer  eitcricht  und 

^  »i^it  Blutstriemen  vermischt    wa 


r.  -« 


'gdqieirjcii\e.teb1en  in  iei  tMtte  ä\e»t^ 
1«  «idtte.-  «^  Eine  63  Jahie  zählencie 
letdieiieiinn  Uefa  ^micli  drei  Tage  yoc 
.  Tode  zu  sich  biUeli,  und  auch  bei  ihi 
mite  mich  daa  eqce  Krankenexameii^ 
^pe  H^lüiig  mehr  -^latt  finde ,  weil  die 
Uraide  de«  Untetleibs,  und  vorüüglich 
aber  von  fehlerhafter  BeschafTenlieit  seya  - 
«.  Dena  aurg«tdetn,  tiak  sie  in  tmhera 
~t  ttt^  veilorner  K^inig^ng  üAer  V^ 
Vctuen  «rkrauki  lag;  hätte  tie  detmalett'^ 
■f-'Pmat,  hefiigef  .Prebet, .^  Verstopften.- 
.dOi^.inhallKndea.Brbixchet)^.  tnit  kaA»t 
iUeqij  «chmeiiteaden  Üntisleit^  oluSe  mt 
«to  X)!  Kf  n.  Die  Hiverische  ttittioii 
PftIfaiViJiazwusec  '  uod  e<>^a<  '  Opiuii}«  . 
v^  iic.  haben  Itwai  dw-Btecbcn,  und 
Limite  kleine  Gaben  voo  Ctlptnet  tut 
•Alt  brachten  «uch  die  StUbUu«teEttin>i 
■neder  .tn  OidUung  ,  ao  dafa  die  Ifitanke 
t-lpit  Ihren  Verwandten  gereitet. zu  it-^ty 
tti.at*  mit  einetnmal  die  Kuberate  Enf 
iu([  eintrat,  wfeldie  die  belebetidaten  MiC'< 
aUrkende  Kost  und  Wein  ttti.  eicht  tnln^i 
köoaten.  —  Ganz  uoerwattet  abet  uiid 
lieh  verlor  ich  tneinen  tetztefi  TodlMit 
I  41  Jahre  all  gewordenen  Küpfenchmid- 
er;    der   der    besten   GeaUiidbtit   genofii, 

die  uiibeSchciliendBle  Oiüt  heäbactUete^ 
ituie  dieses  Monals,  nächdetn  er  nut  O* 
Tage  früher  mich  ivegAi   Vetlottier  EfSi^ 

icbUfiose  Nächte,  Kufzaihmigkeit  und 
1  Kopfscbtnerz  zu  Rath'  zog.'  Det  Maugel  ' 
taten  zwei  so  hMhwir.htigen  Icgiedien- 
suc  Crbaliung  der  Gesundheit  tniriate 
lidi  Schwäche  s^idct  Gücdmarsen  herbei« 
lif  die  dahct  bei  teiner  Ptottnioa  &tt* 
■  ■       E«     - 


-    68    — 

her,  äU  f^hedem  ermüdeten,  und  nicht  mek 
so  krafJtvoU  und  anhaltend  den  Hammer  f iah- 
ten konnten.  Ich  gab  ihhi,  da  seine  ZiUB||p 
belegt  war,  einen  Aufgufs  des  Baldrians  as 


ArDicablumen,  und  später  ein  stärkendesEB  f 
xir,  denen  ich  aber  die  Brechwurzel  voran  1 
schickte.     Er   schien  sich  dabei  auch  gDt  n 
stehen,  weil  er  die  Treppen  leicht  wie&  af 
tmd  abliv'f,  Schlaf  und  Efslust  bcsser^-undife 
Kräfte   gemehrter  wurden.     Mit   diesen  tM 
liehen  schönen  Ansichten  zur  vollen   nihei 
Wiedergenesung    verliefs  *  ich    ihn    MoigeOb 
und    ab  ich  Abends  nach  tehn  Ulir  sdisd 
zu  ihm  zu  kommen  gebeten   wurdet    wits 
€ine    Leiche.      Die    Umstehendep    er^ihbes 
mir,  dafs  er  den  ganzen  Tag  über  wohl,  aadi 
aufser  Hause  gewesen  und   froh    zutück  p« 
kjcimmen  wäre,  dann   aber  später  'biit  «sea 
hei  ihm  einqüartirten  Soldaten,    übet  dciMS 
täglich  langes  Ausbleiben  Verdhufii  belEommflii 
und  sich  heftig  erzürnet,  hierauf  über  leine 
Brust  geklagt  qnd    grofse  Schmerzen  daselbit 
gefühlt'  habe:   9,Ruft  mir  den  Arzt»   ich  iter« 
be,"    waren  seine  letzten  Worte,    .wobei  ä 
umgesunken  und   \erblichen    wäre.      Schadf, 
dafs  sein  Weib  die    Oefinung  und   genauen 
Untersuchung  der  Leiche  nicht  zugab.  Höchst- 
wahrscheinlich    halte    die    Zerreifsung     eiset 
grofsen   Blutgefäfses  in  der  Brusthöhle  diesen 
schnellen  Tod  veranlafst.  ^ 

Die  Ursacfie  des  nervösen  Charakten» 
welchivr  scic  einigen  Monaten  den  Krankliei 
ten,  womit  vorzüglich  zahlreich  der  bürga 
liehe  Stand  befallen  wurde ,  zugemischt  isti 
scheine  zum  Theil  auch  /datinnen  begründet 
zti  seyn ,  weil  die  Zeiten  für  diese  betrici»* 
säxne   Classe  der  Einwohner  samxat  den  Ab 


iben  -iiBcl  'Ununteibrochenen  .  Einquartimn« 
angeo,  womit  sie  nicht  nur  mit  ilen  hacb 
laiise  ziehenden  Oesterreichern,  sondern  auch 
lii  den  hier  Stand  haltenden  Truppen  be« 
fltiget  sind,  drückender,  und  die  Erwerbungp* 
reige  von  allen  Seiten  sparsamer  werden  *). 
Im  Verlaufe  dieses  Monats  besuchte  idi 
hen  benachbarten  Land wirth »  60  Jalire  alt, 
er  aeit  ein  Paar  Wochen  ganz  su  Bette  lag, 
od  bei  der  geringsten  Bewegung  der  untem 
Extremitäten  die  heftigsten  Schmerzen  im 
Ii;euz  empfand,  derselben  ohnerachtet  aber 
1  ..meiner  Gegenwart  sich  allmählig  vom 
ette  langsam  herablassen  und  allein  im  Zim- 
ler  gellen  konnte.  An  seinen  sehr  abgema- 
erten  untern  Gliedmafsen  war  äufsetlich  nicht 
84  geringste  zu  beobachten ,  und  als  ich  die 
einlassende  Ursache  auszuforschen  bemüht 
vr;  erfuhr  ich  endlich  nach  vielem  Fragen^ 

•)  Warum  gcrjiiJe  nur  bei  nijs  der  Qewcrbe  nrci- 
bende  Burger  und  Haus- Eigen thümer  init  dei^ 
Verpflegung  der  Soldaten  ausschliefsend  belastet 
una  diese  Bürde  nicht  auch  ivie  in  Nürnberg 
und  andern  Städten  des  Königreichs  mit  den 
übrigen  -wohlhabendei'n  Einwohnern ,  Dicaste- 
rianten  etc.  gemeinschaftlich  und  so  mit  er- 
Jeichtert  werde,  ist  allerdings  auffallend  und 
T^rdiente  einiger  Abhülfe.  Möchte  doch^  die- 
ses aus  Gallien  auf  unsern  deutschen  Boden^ 
wio  so  manches  andre  versetzte  Uebel  und  die 

fanze  schauderhafte  Revolution  der  Neufran- 
en.  die  JMenschenblut  in  Strömen  Aiefseli. 
machte  9  sammt  dem  daselbst  mit  barbarischer 
Sti'cngc  aufrecht  erhaltenen  und  oft  mit  Grau- 
saml^eit  durchgc?<etzicn  Conscription  —  Despo- 
tismus auf  immer  aus  den  Analen  der  Mensch- 
heit vertilgt  werden ,  und  dafür  milde  sanfte 
Humanität  aus  dem  wic(]ergebohrnen  Frank- 
reich uns  9  den  anhänglichen  Verehrern  dieser 
aufgeklärten  Nation »    zugtftUirtp    und  bei  uns 


^    70    ^. 

dafii  bereits  seit  Jahr  und  T^  di^  I 
Verweilen  und  Waden  bis  aber  die  Ki 
der  Donau  beim  Fischen  der  Kranke  ii 
darauf  folgenden  Nacht  mit  cineip  liel 
Frost  luid  darauf  eingetretenen  hitzigen 
ber»  grofsem  Ourst^  Schmerlen  im  Ro 
gegei^  das  Kreuz  zu  etc.  befallen  w( 
wäre,  wogegen  sein  Land-Aesculap  ihm; 
mal  Blut  vom  Fufs  absog,  auch  eioige '. 
Igel  an  den  After  legte»  weü  er  d^s  D 
^eyn  für  eine  Hänicirrl^oidalkolik  litelt. 
verhaltene  Harn  flofs  nach  ^er  zweien/ 
lafs  wieder  frei,  aber  höchst  brennend 
feurig  ab:  kurz  nach  14  Xzgen  wäre  dieH 
krankheit  zwar  gehoben,  die  untern  E 
mitäten  aber  lange  Zeit  gefühllos  g^ 
und  öfters  eingeschlafen,^  auch  fiel  ihm 
dem  das  Gehen  lästiger,  als  vor  diesem 
|»er.   Seit  drei  Wochen  fühle  er  tief  im  I 

Trieder  einheiiTiisc}i  werden  9nd  bleiheiii 
hätte  -w^Iineu  spllen,  dafs  die  VVorte : 
tonscripti  iinJ  Filii  conscripti  so  verschi 
ißedeiitiing  und  so  heterogenen  Siiinei 
ten  'werden  können,  öder  die  consa 
Söhne  den  conscribirten  ehrenvollen  Vä 
ganz  unähnlich  ^werden  würden? 

AI9  im  Februar  i8i5  am  hohen  OonS 
Wien  auch  iiber  den  Srlavenliandel  0 
Tviirde,  läfst  sich  der  Redacteur  de9  Jöi 
Francfort  also  vemelunen :  ,,^ueJ  suj^t 
jysolatiou  et  d^erperance  tCoffrent  pomt  ä 
fype  ces  effort^  Zfles  de  tout  d'hommes  fe 
^yle  hien  des  peuples  etrangers,  49^^  l^  <^b 
^yusa^eif  la  cqnstltutip.n  et  la  religion  1 
„/i  fO.rt  <fes  nqtres.  Comhien  n^est  qn ,  j 
jfjonde  a  esperer^  ^^^^  m^ttront  tous  /fq 
^yet  Ißurs  talenf  a  prQcurcr  ä  leurs  concitc 
ffplus  grand  bonheur  possihle  et  ä  extv 
yyahuSj  (fui  convenient  ai^si  peu  a  t*etat 
iJLiiatiqn  des  EuropeenSyifue  Vescltwe  amae-^ 


—    7*    — 

id  ähnliche^  Schmerzen,  die  ihm  jede  Be- 
ug, eeibdt  im  Bette  peinlich  mach^,  uud 
'  ziehe  er  Ruhe  und  das  stille  JLiegea 
lern  Rücken   jeder   andern  Lage  vor,  — 

W^ahrscheinlichkeit  nacht  war  seine  im 
sn  Jahr  erlittene  Krankheit  eine  Kntziin^ 
in  einer  tiefen  Stelle  des  Rückenmarkes^ 
uch  dermalen  wieder  im  ^minderen  Grad 
t  zu  seyn  scliien*       Ich  rieth   daher  die 

niit  Kampfer,  und  innerlich  die  Tincu 
c  VüJatü.  mit  der  ^T^aaur«  digkaL  utthtr. 
in  veri  etc,  erfuhr  aber,  nach  ein  Paac 
aen,  dais  der  Kranke  dadurch  wenig  er« 
:ert  worden  sey.  Befände  sich  derselbe 
sjnem  nahern  Wirkungskreise,  so  würde 
im  einen  Cylinder  von  Baumwolle  auf  ' 
Ircuz  setzen  und  abbrennen  lassen.  Pie< 
atient  aber  des  weitern  Gebrauchs  allec 
I  überdrüfsig,  lielis  mir  sagen,  er  sey  ge» 
in  ruhig  und  in  Geduld  sein  künftiges 

abzuwarten ,  das  höchstwahrscheinlich 
iner  Lähmung  der  untern  fixtremitäteü 
völliger  Auszehrung  vielleicht  noch  in 
0^  Jahr  enden  wird« 

>iese  Entzündungen  im  Rückenmark, 
partiell,  bald  universell,  kommen  zwar 
,  aber  doch  mitunter  vor,  und  gehen 
inliclv;iii  Lähmung  bald  der  obern,  baild 
ntem  .GliedmaaCsen  über,  und  endea 
ns  plötzlich  mit  apoplectlschem  Tod^ 
einigen    Jahren    wurde   ein    Geschäfts«- 

mitten  in  seinen  Vornügen  durch  eine 
ergehende,  kaum  einige  Secunden  wäh« 

Sinnen  -  und  Geistes  •  Abwesenheic  be- 
,  nach  welcher  die  unaussprechlichsten 
»neen  zwischen  den  Schultern  in  den 
ilbeinen  eintraieni  die  das  Sprechen  und 


-^    7«    ~ 

Adimen  peinlich  und  fast  unmägUcfa  machtoi. 
Dabei  war  die  willkührliehe  Bewegung  da 
beiden  Arme  gelähmti  jedoch  die  Empfindung 
derselben  in  dem  Grade  widernatürlich  gescä« 
gert,  dafs  die  leiseste  Berühniiiß  diesisr  ge- 
lähmten Theile  lautes  Aui'schreien  und  & 
heftigsten  Schmerzen  verursachte  )*)•  Nach 
unverzüglicher  Anwendung  des  antiphlogisti» 
sehen  Heilapparats,  wiederliolter  Klystlere,  Ein* 
reibung  der  Cantliariden  -  Tinctur  mit  da 
flüchtigen  Salbe  versetzt  längst  des  Bückgn* 
tes  etc.  kam  nach  einigen  T^gea  die  Bewc^ 
IJchkeit  der  Finger  wieder,  und  die  höbe 
Empfindlichkeit  beim  Berühren  war  ip  etwai 
gemindert,  die  Arme  aber  blieben,  fest  an 
Leibe  angeschlossen,  ohne  alle  willkührlidie 
Bewegung,  welche  auch  nie  in  der  Folge 
mehr,  ohnerachtet  des  Gebrauchs  des  Wveh 
und  Schlangen-Bades  und  in  folgendem  Win? 
tet  des  Versuchs  mit  der  Elektricität,  wiederi 
kehrte.  Nach  ig  Monaten  endete  gan«  plötfc 
lieh  und  unerwartet  dieser  trefBiiche  Gescjxäfa« 
Hiann  mit  einem  Schlag. 

fl 

Im  Verlaufe  dieses  Monats  hatte  ich  mit 
meinem  Bruder  gemeinschaftlich  eine  45  Jahn 
ilt  gewordeae  Bürgersfrau  zu  besorgen,  bei 
welcbier  d^s  Mark  im  Rückgrat  zuverUbig 
glicht  fehlerfrei  war.  Wir  belegten  ihre  Kjank 
lieit  mit  dem  Nahmen  einer  miomaltn  Qkk^ 

*)  Nach  des  Herrn  Professor  Treviranus  *  liaiif 
Teicker  Erklärung  des  Empfindung«  ^  U|id  fier 
wcgungs- Vermögens  der  Ncvre^j  deren  encei 
im  r^erverimark ,  let^ccQ  abet  in  ^ei|  Nerrei- 
häuten  seinen  Sitz  haben  soll,  znuliiten  lust 
wolil  beide.  Bcstandtkeüe  des  Kerveuf  kT»t> 
Jhftft  afficirt   gewesen   seyu.     S.   dciimi*  Vhvu^ 


—    75     - 

welche  sie  bereits  feit '  sechs  Wochen  su  Beete 
hielt,  und  bald  das  Hirn  -  bald  das  Brust« 
Organ  befiel  j  sich  bald  durch  Schur hidel» 
Ohniifiachten  I  schwaches  Gedächtnifd,  bald 
durch  BrustHrämpfe  bis  zuta  Ersticli^en  ctc, 
ätifsertCf  wobei  sie  Zugleich  über'  unerträg« 
liehe  Schmerzen  in  den  Händen  und  Füfsen 
klagte,  die  sie  nicht  willkührlich  und  frei,  son« 
clern  äu&erst  ungeschickt  und  in  häfslicher 
Form  bewegen  konnte.  Nie  war  um  die  Ge- 
lenke Böthe,  Geschwulst  oder  Schmerz  beim 
Berühren  zu  bemerHen«  Diese  krankhaft  er«» 
höhte  Sensibilität  mit  merkbar  herabgfrsti'nun« 
ter  Muskulär  -  Bewegung  war  vorzüglich  in 
den  obern  und  untern  Extremitäten  sichtbar; 
die  Abdominal  f-  Verrichtungen  gingen  so  ziem- 
lich geordnet  von  Statten,  aufser  d^fs  i^fters 
Erbrechen  von  ireien  Stücken  mit  vieler  gras« 
grüner  Galle  erfolgte.  Einige  Tage  vor  ihrem 
£nde  hatte  sie  einen  starren  Bück,  sie  wurde 
schwerhörig,  schlief  viel,  sprach  aber  oft  im 
Schlaf  laut  und  verständlich  mit  geschlossen 
Ben  Augen  mit  sich  selbst,  erzählte  dabei 
wieMagnetisirte,  ihre  unangenehmen  schmerz^ 
liehe  Gefühle,  die  sie  im  Kopf,  in  der  Brust 
und  vorzüglich  in  den  Extremitäten  zu  empfin^ 
^en  vorgab,  und  letzte  abzuschneiden  wieder- 
holt bat*  \yurde  laut  auf  sie  gesprochen,  sp 
wachte  sie  auf  und  beantwortet^  alle  an  sie 
gerichtete  Fragen  ordentlich,  sie  starb  am  is. 
August»  '. —  Dafs  in  dieser  i$t  Wochen  lang 
gewährten  Krankheit  manche  Mittel,  sowohl 
äuberliche  und  örtliche  auf  das  Bückenmark 
einwirkende,  als  auch  innerlich  der  Reihe 
nach  von  der  Schwefelmilch  bis  zürn  Phos« 
phor,  von  der  Belladonna,  Aq,  Lauro*Cerasi, 

BUscnba]ut|  C«üowd|  gcobd  G^ben  Kampfer« 


I 


-    74    - 

Moschus,  Blasenpflaster,  Klystiere  etc.  ange» 
vrandt,  aber  leider!  keines  der  Erwartung  ent- 
spracli,  mochte  wohi'  tief  im  NervengebiLde 
begründet  gewesen  seyn,  welcher  zur  iiorina- 
Jen  Umstiinmimg  su  hiingrn ,  der  Kumt 
wohl  füi:  immer  undurchbrechliche  Schrankea 
gesetzt  bleiben  werden« 


(Die  Fortsetzung  folgt.) 


75    -^ 


■«■■■■■«■■■PHW 


M      o     r      d 

in  einem   Anfall  von  vorübergehendeni 

W<ihnsinji   verübt. 

I 

Nach    den    AKten    erzählf 
Dr,  Christian  Philipp  Fischer, 

|i.    p^rzpgl.  Sachs.  Hildbiirgliausiscliem   Qeh.  Hofrtth» 
^    lind  Leibarzte  9     erstem    Medicinalratlie    und   Phy- 
sikus  der  Residenz  und  dex*  Aemter  Hildburg« 
hausen,  Kloster*  Veilsdprf.  und  Gehrungen» 


Nebsi  einigen  Bpmerkungen, 


.*  i-'en  30-  August  iinjahr  1803  Nachts  wurde 

;  dem   Hcrtogl.'  Centamte   allhier  die  Anzeige 

gemacht^  der  Fleischergeßelle  L.  .  ♦   sey  voa 

-derii    Fleischergeßellen  K.  •  ,   vor  dem  Thor 

erstpchen  worden.   Der  Mörder  ^y  entsprun« 

gen;  der  Ermordete  in   die    Wo^htsube  ge* 

:  bracht.    — =    In  Gegepwärt  ^e»  CentbepmtiN^ 

•liirurde  i^iesei;  hiei;  in  Abwesenheit .  des  Physi« 


-    76    - 

ku9>  von  dem  Centwundaizte  vorläufig  unter- 
sucht, uod  als  man  keine  Spur  des  Lebeqi 
entdecken  konnte»  vielmehr  sich  hinläDgjUch 
von  dem  wahren  Tod  fiberzeugt  hatte,  in 
diesem  Lokale  bis  zum  andern  Idoigen  auf« 
bewahrt,  wo  die 

Leichenöffnung 

gerichtlich  vorgenommen  wurde* 

An  den. mit  starken  Muskeln  verseheoea 

Cadaver,  von  mittler  Gröfse,  fänci  man: 
ap  auE  rechten  Seite,  zwlschexi  cler  neotii 
ten  und  zehnten  Rippe  eine  Wunde 
vcm  ^  Zoll  Länge  und  ^  Zoll  Breilft 
Sie  erstreckte  sich  bis  gegen  den  Kamm 
des  rechten  Hüftbeins,  wo  sie »  ohne  ii 
in  die  Bauchhöle  einzudringen,  eo- 
digte,  —  An  dem  untern  Bande  der 
zehnten  Rippe  waren  drei  Einschoittek 
9)  Auf  der  linken  Seite  des  Rückeoi, 
dicht  am  hintern  äufsern  Rande  def 
Schulterblattes  eine  3  Zoll  lange  Wuiw 
de.  Diese  drang  in  schiefer  Rxchtuif 
von  oben  nach  unten  zwischen  ds 
sechsten  und  siebenten  Rippe  in  die 
'  Brusthöhle  eiq,  und  wurde  nach  Erdff* 
nuDg  derselben  sorgfältig  untersucht 
Die  linke  Lunge  war  mit  dem  Rippen* 
feil  ziemlich  fest  verwachsen;  in  der 
Brusthöhle  befand  sich  etwa^l  Ffund 
fiüfsiges  und  geronnenes  Blut;  der 
obere  Lappe  der  linken  Lurige  war 
bis  zur  Hälfte  durch  einen  Schnitt  ge* 
trennt,  und  die  herabsteigende  Atutt 
in  schiefer  Richtung  1  Zoll  lang,  unl 
bis  zur  Hälfte  ihres  Durchmesse»  s} 
Zoll  unter  dem  Bogen  wigetchnictefr 


—    77    —  ' 

Der  Form  nach  zu  urtheilen,  war  diCÄ« 
Tr£nDung    mit    einem    scharfen    und 
spitzigen  Instrument  bewirkt  worden, 
j)  Am  linken    Schenkelbein    eine   unbe« 

deutende  SugUIation;  und 
4)  an  der  äufsern  Seite  der  linken  Hiqid 
eine  oberflächUcbe  Schnittwunde,  Ton. 
der*  Länge  eines  Zolls. 
Aufser  den  Angegebenen    wurde    weder 
in  noch  an  dem  Körper  etwas  von  der  Norm 
Abweichendes  entdeckt. 
In  dem 

fJutachttn 

'des  Physiküs  wurde  die  Wunde  No,  2.  für 
mbsolut  tödtlich,  und  iür  die  einzige  Ursache 
des  Todes  angegeben» 

^  Schon  am  30.  August  war  während  der 

Besichtigung,  von  verschiedenen  Personen 
üusgesagt  worden,  der  Thäter  sey  in  diesem 
.  '  Tag  nicht  recht  bei  Sinnen  gcwesuii  und  arn 
V31,  machte  der  Vater  desselben  srhiiltliche 
£' Anzeige  davon,  und, bestätigte  sie  durch  ein 
^  "Ürztliches  Zeugnifs. 

:.  Zur    Vermeidung    unnöihiger    Wiederho« 

-    lüngen^  schicke  ich  nachstehende. 
^  •  Krankheits  -   und  That geschickte 

■\  voraus  *). 

G.  Ä.  K-  legte  Jacobi  1.  J.  das  ein  und 
.  swanzigste    Jahr  zurück,    und  ist  von   ganz 

*)  Sie  ist  von  mir  dem  PKysiküs,  nach  Aussagt 
der  Aeltern^  des  Kranken  tiiui  seiner  Umgebnii* 
gen 9  nnd  wie  sie  in,  den  .AJitcu  ciitlialten  ist, 
aufgesetzt,  und  Aveicht  liie  und  da  etwas  von 
der  ab,  \yelclie  der  zu  Rathe  gezogeue  Arzc 
beigegeben  bat.  Die  Abweiciumgea  sind  in  deQ 
Notcu  beznetkc^  .     . 


-,.> 


—    7S    -r 


gesunden  Aelff^n  geboren,  in  deren  iFamilieil 
weder  Epilepsie  noch  Gemüths  -  oder  am 
dere  Erbkrankheiten  bekannt  sind.  S^n  Kfit« 
per  ist  muskulös,  vollkommen  r^gelmäfsig  g^ 
baut,  von  brünetter  Farbe;  seine  Physiogno- 
^iiiie  etwas  finster  oder  iftürrisch ,  und  leint 
Sprache  mehr  langsam  als  geschwind ,- so  dafl  j 
es  scheint,  er  müsse  sich  auf  Anttvoxten  ioii 
mer  etwas  besinnen. 

.  Von   f'rühet  Jugend   an   Und  bis'  Ita  ^A» 
nem  siebenzehnten  Jahr^     wo   ei  seine  Ww- 
dersch^ft  antrat,    litt   er  häufig  an  einetü  be« 
denklichen  Husten,  war  Übrigens  aber  eesuad 
und  wurde  stark.  —   Der  Vatet'  wat  mit  dojl 
Betragen  seines  Sohnes ,  so  lange  et  sick  ^ 
ihm  aufhielt,  durchaus  sufiiedeni  und  erfdb 
aiich  aus  der  Fremiie  nichts   fieunfuhigeoilM 
von  ihm,  als  etwa  vot  anderthalb  Jahren  ät 
JN'achricht ,     et   habe  in    Altona   sweimäl  dje 
Epilepsie  gehabt,  ^ bald  darauf  aber  die  BfstiU 
tigung,  er  sey  wieder  vollkommen,  hergestellt 
Mit   wuhdgcgangenen    Füfsen,     übrigeoi 
aber  ohne  alle  Kränklichkeit,  kehrte  er  Pftngi 
sten  dieses  Jahrs  ins  väterliche    Haus  zürüd, 
und    wurde   etwa    vier   Wocben   nachher  ain 
einem  Sonntag,     den  27ten  Juni   unVziittelbar 
vor  dem  MittagseSBen,  an  einem  Tisch  sitzend, 
abermals  von  der  Epilepsie  befallen«     Der  An- 
fall selbst  —   und  alle*  späterhin  eintretenden 
Anfälle   waren  diesem  ähnlich,   meistens  abec 
noch  geringer;   —    stelhe  sich  wie .  die  nact 
folgenden  ohne  alle  Vorboten  ein,  xind  wurde 
also   geschildert^    Eine   hohe    Röthe   übersif 
schnell  das  Gesicht,  der  Kranke  stöhnte,  Yth 
drehte    die    Augen,     zog    die    Daumen   eiO| 
und   der  ganze   Körper  zitterte   heftig;    dodi 
war  kein  Schlagen   der  äubeiA   GliedmalieD 


T   ^9   - 

1  bemerked.  Nach  einigen  Minuten  gingen 
lese  Erscheinungen  in  einen  tiefen  schnar- 
lenden  Schlaf  üUer,  der  etwa  eine  Stunde 
nhieit/  Beim  Erwachen  wufste  dann  der 
[ranke  nicht,  was  mlt^  ihm  vorgegangen  war, 
ad  fühlte  sich  nur  etwas  müde  und  matt*}. 

Der  herheigerufene  Arzt  verordnete:  Rec. 
Inct*  va/«  anod.  dr,  duas.  Uq.  c.  c  E^s*  ca^ 
or.  ana  dr.  un.  Af.  S,  Alle  Stunden  sso 
'topfen  in  etwas  Chamiilenthee   in  nehmen« 

Oem  Geruch  und  Geschmack  nach, glaubte  . 
er. Kranke  dieselben  Tropfen  in  /Biltona  be- 
ommen  zu  haben,  und  da  jetzt  wie  damals» 
ein  neuer  Anfall  sich  einstellre^  er  auch  so«# 
leich  seine  Geschäfte  wieder  verrichten  Iconn- 
>^  und  sich  vollkommen  wohl  bf,iand,  .  so 
MCte  er  den  Arznei^^ebrauch  nicht  länger 
>rt.  .  ■     '■      ■ 

Das  Wohlbefinden  dauerte  indessen  nur 
liehe  Monate.  —  Zwei  Tage  lang  hatte  K. 
Q  August  mit  grofser  Anstrengung^  bei  gros- 

•)  Erzählung  des  Arztes,  „Bei  mcincip  AnKuiifc 
Wir  zwar  der  Anfall  selbst  ichon  vorüber,  .al- 
lein noch  war  ein  MusKelsiüel,  maiichinal  nocK 
ein  Knirschen  mitten  Zähnen,  Schweifs  und 
die  noch  andauernde  Beiynlstlosi^keit;  zu  be- 
merken. Der  Anfall  war  —»•  yvit  icli  erfuhr  — 
mit  dem  gewöhnlichen  dumffcn  Geschrei, 
Schatun  ror  dem  Munde  und  Einziehen  der 
Daumen  y  so  wie  auch  einem  sch^ieil  voriibcr« 
■  eeheltdcn  Blauw^erden  im  Gesicht  bjigloitct. 
Die  Dauer  des  Paroxysnins  gab  man  ohngcc.ibr 
anf  "5  bis  6  Minuten  an,  und  der  .Anfall  ^var 
mit  keiner  nnwillKühvlicheu  Exliretioh  verbittu 
den.  Erst  i\?A'\i  JU^endigung  desselben,  nach- 
dem er  (der  Kranke)  seine  Völlige  (Besinnung 
"wieder  erlangt  Jjaiie,  hielt  er  einen  Scdem  mit 
gewöhnlici.tr  /'»«»lecrung,  — -  —  vorher  hatte 
er  mit  dem  grölsteu  Appetit  ein  Buttetbrod« 
seiner  Gewohnheit  iiach^  verzehrt.*^ 


-    »o    r- 

«er  Hitze  auf  dem  Felde  gearbeitet ,  ah  jSk 
am  23ten,  wo  er  der  Ruhe  genofs,  plöuiid 
beim  Mittagsesseii  ein  neuer  epileptischer  Ai- 
fall  heimsuchte  I  der  mit  den  frühern  vefgll  '^ 
chen,  weniger  heftig,  von  noch  kürzerer  Dauer 
war  mad  ebenfalls  Schlaf  zur  Folge  hatte  *].. 

Der  Arzt  verordnete.*  Rtc»  Exir»  mIt. 
lyJv.  Vnc.  sem.  PuW.^  rad,  vaU  s.  q.  S,  dd/i 
Fil,  pond^  gr.  duos.  S,     Alle  2  Stunden  lo  Sc 

Den  st4ten  war  der  Kranke  wieder  wohl, 
und  hatte  Efsluat  und  Schlaf.  Die  Plüffl 
wurden  in  steigender  Gabe  fortgesetzt  Oß 
Kranken  Vater  wünschte,  der  Arzt  mScLfe 
eine  Radical-Kur  vornehmeu« 

Den  lösten  ist  der  Kranke  träge,  verdiä ' 
lieh,  und  antwortet  dem  Arzt  kurz  und  unt^ 
stimmt;   und    in    der    Nacht    auf  den  sto 
Bteilen  sich  £wei  ParoKismen  von  denelbeB 

Daus 


1 


•)  Büritht  des  Arttei,  ,,Am  23.  AttgiiSt  N»cW^  t 
mittags  4  Uhr  wurde  ich  aufs  neue  gerof«^ 
Der  Anfall  war  diefsmal  achon  vorbei,  lü» 
«ufser  der,  bei  Epileptischen  sonst  so  gew^  ] 
liehen  Stupidität  des  OcisteS  >  kur2  nach  ^  | 
Anfall,  fand  ich  diefsnial  nichts  melir.  Dw^ 
fall  soll  heftig  gewesen  seyn,  Patient  fitl  ■% 
that  sich  aber  keinen  Schaden,  Der  AbSf 
stumpftlicit  des  Geistes  war  es  wohl  znzuschn^  Ij 
heu,  und  besonders  seinem  leidenden  Gedicw 
nifs  y  dafs  er ,  als  ihm  sein  Vater  ein  grob* 
Maal'sglas  voll  Wasser  zum  Mund  ausspfllo 
brachte,  nicht  aufliörte  den  Mund  damicn^ 
zu  waschen,  und  jedesmal,  trotz  alles  £uirede^ 
mit  einem  Mund  voll  Wasser  wie  ein  »chl>p 
trunkener  Mensch  zur  Stubenthür  hastig  hin*^ 
Äu  laufen,  welches  wohl  mehr  denn  yicTm 
hintereinander  geschah  uild  noch  mehr  tddf 
<eyn  würde,  wäre  er  mit  noch  mehreiü  W* 
ser  versehen  gewesen.  Kurz  .  dieser  UxMttW 
fiel  mir  besonders  auf,  da  er  diesmal  (7)  ^ 
nahe  länger  als  i«  Minuten  dauert«.'* 


—    8i    — • 

?r  und  Intensität  wie  der  vorgehende >ih» 
o  r  d  n  u  n  g  X  Rte,  Lap,  ir^emalis  dr»  stm. 
•  Qtndan.  rubi  -^  Succ.  ttquir.  insp.  anh  Une^ 
i  ti,  dimid.  Opii  theb.  pur.  gr.  quatuor  M. 
tass.  ix  qua  form.  Pil.  pona.  gr^  duos  senu 
consp.  S.  Früh  und  Abends  5  Stücket 
dazwischen  Fortsetzung  der  vorigen 
n. 

Den  ^6ien  noch  zwei  Anfälle  nach  einer 
higen  Nacht«  Die  Valeriana  •Pillen  wur« 
nach  dem  Wunsche  des  Kranken  .ver« 
ht  mit:  Rec,  Liq.  an.  nürim  H.  —  Tinct* 
rian,  —  JEss.  castnr.  ana  dr,  im«.  Mm  & 
a  Stunden  25  Tropfen.  Die  PUlen  aus 
inferru  werden  dabei  fortges$^t^ 

Den  st7teu  drei  bis  vier;  und  den  sS.ten 
bis  fünf  Anfälle  *),  nach  des  Arztes 
ibe  von  kürzerer  Dauer  und  geringerer 
igkeit.- 

Nach  der  Aussage  der  Vaters  war  der 
ke  an  diesen  beiden  Tagen  sehr  unrui> 
klagte  über  viele  Hitze ,  und  wünschte 
möchte  ihm  zur  Aderlassen*  Denselben 
isch  äufsc-rce  er  auch  am  agten  zu  wie« 
olienmalen    mit    dem  Beisatz ,     er    wisse 

Der  Arzt  spriclit  von  sechs  bis  sieben  Aufäl« 
en  au  diesem  Tage.  Die  schwankende  Angabe 
n  der  Zahl  der  Anfälle  beruht  darauf,  dafs  die 
oeisten  derselben  sehr  schnell  vorflbergin- 
;cn,  nud  nur  selten  mit  Schlaf  endijgten«  Zu* 
veilen  ycrliefs  der  Krankenwärter  den  Fatien- 
en  nur  kurze  ^eit,  fand  ihn  dann  zitternd,  und 
iclilofs  daraus  auf  einen  dagewesenen  Anfall. 
Der  Vater  wollte  lieber  zu  Wenig  als  zu  viel 
tngebeiiy  und  der  Kranke  konnte  sich  ins  Arrest 
überhaupt  nur  auf  vier  Anfälle,  mit  Eiaishlüfs 
3er  in  Altona,  besinnen. 

n.  XKXXUI,  B.  4.  St.  F 


«« 


—      M      TT 

Au&teben  der  Wahuiinn  bestimmt  und  deut- 
lich ,  indem  der  Unglückliche  dec  feia^ 
tJeberzeugung  ist,  man  arbeite  an  leinai 
Untergang. 

Der  Arxt  erzählt  den  Verlauf  des  30UB 
Msi  also;  ,,Ich  besuchte  ihn  Mbigens  gep^ 
„halb  acht  Uhr,  traf  ihn  aber  Sutt  im  loü 
^^oder  wenigstens  auf  seiner  Stube,  su  maod 
^,nicht  geringen  Verwunderung  auf  eiöoi 
„Meinen  Boden  an,  indem  er  fleifiiig  Stroh  sa 
j,Heckerling  schnitt;  er  grüfete  mich  nich 
3,nach  seiner  gewöhnlichen  Axt ,  und  bä 
^,auch  sogleich  an  zu  weinen,  indem  ich  nücE 
j^nach  s^em  Heünden  -erkundigien  woBfc 
^Da  ich  nicht  anders  vermuthete,  als  dibtt' 
^,8Tch  snhen  Krankheitssustan4  su  Genittle 
^ysiehe,^ -reAgte  ich  ihm  cii,  und  machte  itni 
„Hoffnung  au  baldigen  Befreiung  von  seinaL 
.,2(ufäUen|  allein  hier  schien  ec  sehx  bcfam* 
^det  über  Zufälle,  von  denen  er  doch  niddl 
„wisse,  und  fragte:  Was  meine»  Sie  dfcs 
„für  Zufälle?  Ich  erinnerte  ihn  ai^  diese  Wdn 
„erst  wieder  an  seine  Krankheit,  und  ^ub 
^^agte  er,  das  kümmere  ihn  wenig ;  und  dock 
^, weinte  er  wieder  heftig;  nach  mehrern  wif^ 
„derholten  Buten  und  unter  Versprechen  voä 
.,Hülfleistung>  weni^  ihm  vielleicht  sonst  «s 
„nicht  nach  seinem  Sinne  sey,  gestand  er  ait 
„endlich,  dafs  es  ihm  schwer  fiele,  aus  den 
„Hause  zugaben,  aus  wchhem  er  aber  weg  müi^ 
^se,  indem  der  Knecht  an  seine  Stelle  kämeidie- 
„scr  verdränge  ihn.  Er  wurde  dabei  ^^ 
,,ängstlich  und  bat  mich,  da.  ich  ihu  etirn 
s^beruhigfe,  dafs  ich  ja  ein  gutes  Wort  l|ei 
jjseinen  Aeltern  einlegen  möchte...  -—  Vod^ 
9,Bodeu  wollte  ich  Ihn  herunter  haben»  aUeiä. 


-"    85    — 

^,dat  ffaat  et  Dicht,  ob  ick  gleich  vorher  allee 
■  ^über'  ihn  Vermochte. 

»rX^iefe    isoniierbare   Aeüfserungen  veran^ 

^Hhten  ihich  seine  Mutter  und  Getchwifte^ 

jydie  ich  aufsuchte,  über  die  Ursache  zu  fra« 

f^g^Of  woher  er  doch  wohl  diese  Idee  gefafst 

^.'^nabe»  allein  diese  wuisten  keifie  ansugeben^ 

_■;  ^als  die,  dafs  er  sich  vor  dan  (^MiUtair")  Amhpi 

j^Aen,    schon  variier  sthr  gefürchtet  habi^    und 

-  '^d^  ihm    dieses    im    Kopfe*  liegen   müsse» 

;.    ^Dieselbe  Idee  äufserte  er,  wie  ich  dabei  er«» 

i     ^Fuhr,    diesen  Morgen  schon  zweimal;    ein« 

^     ^tnsAy  ab  ihm  seine  Schwester  Caffe  brachte^' 

j     ,^ wies    er   sie    mit,  den  Worten  surück:    ec 

I    .^brauche  keinen  Gaffe  mehr ,    aif  möge  ihn 

I     9|i>ur  dem  Knechte  zu  trinken  geben.  —*   Ec 

i    gssog  sich  hierauf  an ,  und  ging  in  den  Hof|; 

g    ^woselbst  '  er    sich    emige     Beschäftigungen 

,'  -,,maehte,    und  als  ihm   der  Knecht  im  Vor« 

„übergehen  zurief:  Guten  Morgen  Herr  K.  — *- 

■     9,sp  antwortete  er  zu  des  Knechts  Erstaunen»' 

j     9»ganz  bitter  und  mit  wildem  Blick:  Du  bist 

(  nj^  i^^^  ^^  H*.  ^«  ^^®'  ^^^  nicht  mehr.  — * 
„Ich  mufste  aufs   Land  reisen  »h   und  konnte 

l  9,aIso  nichts  weiter  thun,  als  im  Hause  die 
^Leute  zu  ermahnen,  den  Menschen,  wo  mög*; 

[     gyiich  in  seine  Stube  zu  bringen,  oder  wenig«! 

j  ^»stens  ihn  von  solchen  bei  seinen  Umstän« 
9«den  gefilhrlichen  Orten  abzuhalten,  und  dm 
„seine  Arzenei  zu  Ende  war,  ihm  folgendes 

,  yyZu  verschreiben:  jRfc.  Sumit.  arnic.  monu  -^ 
fjValtr.  sylv.ana  drachm.  duas  conc.  inßäq.  fonu 
^ftbulL  s.  q.  SU  p.  f  hör»  in  digest.  cöL  Unc,  quinque 
„er  dimid.  sem.  adde  Naphilu  Vitriol,  dn  uru  Laud. 
jfiq^S.  gtu  öctodecim  Syrup.  aar.  Und,  ierru  M,  5** 
„Alle  zwei  Stunden  einen  EßlÖfiEelvoll  zu 
„oehmto. 


-T    8^    -^. 

,9 Abends.    Es  war  gfgen  7  Uhr,   «I^ick 
'3,nach  Hause  gekommen,  gleich  su  Um»  eStiii 
„Ich  war  kaum  hin,  so  brachte  nupi  ihn,  df- 
^^er  weggelaufen  war.    Er  benahin  sich  g^ 
9,jedermann   mifstr^uisch  1    es   durfte  ihm  nje* 
^mauct  zu  nahe  kommen ,    so  dafs  er  tu,  vk 
^sagte,  ich  kqnnte   meinem  Wef;e  gehen,  cf 
,,nilhme  keine  Arzenei  mehr  ein,  wai  erpi, 
^ydiesen  ganzen  Tag  über  nur  ein  cin;pigoMl. 
,,zu  Mitrag  gethan  haben  soll,  i|nd  zwarfM 
y^freien  Stücken.  —  Da  man  ihm  seinfsAngrt 
^ansah  (seine   Augen    sahen   jedexpanq  tk 
,^ verdächtig  an,  ejn   beständiger  ScIiweiCi Imt 
^deckte  se^n  Gesicht)   und    er  auch  «ifUidl 
„Miene  machte,   Jn  den  Messerkasten  ffttn 
„zu  wollen,    so  hielt  ich  es  für   hohe  U| 
„ihm  alle    gefährliche    Instrumente   au«l^ 
„Wege  zu  räumest,  zugleich    rieth  idi^ 
„Vater  an,  ihn-swar  in  der  Stube  selbst  oiiM 
„zu   eng  zu   umgeben,  allein   fi|r    Leute ?4 
„sorgen,  d\e  im  Stande  wärep,  ihn  vom  Bib 
„auegehen   zur  Thüre    s^bhaltep    zu    kptiiMOi 
„Hus   Besorgnifs,    er  möchte    sich  selbst  4 
„Leben  nehmen  wollen.  —  Weiter  wa^  f^ 
,^unter  solchen   Umstslnden    für  n^ich  nicM 
„zu  thun,  inclein  er  wedf»r  Arzpei  uahiDi  d<4 
„sonst  etwas  mit  ihm  an^siifangen  war,  wo>| 
y^man   günstigere  Perioden  abzuwarten  10^ 
„und  so  entfernte  ich  n^ich.^^ 

Zur  Ergänzung  dieses  sir^sdichen  BeniM 
liefern  die  Akten  vom  ^q.  August  padiUi 
gende  dpcumepdrte  Data. 

Per  Kranke  konnte  zjfß  genannten  Ti|' 
vor  Angst  nicb^  im  ßette  bleibea.  — Er  M 
jeine  Mutter  gleich  nach  dep|  AufiBtehen  fofc' 
fi^llig,  gut  mit  ihm  zu  seyn.  D^s  Heckerlinfr 
schnei  d^n  geschi^pht  mit  wPgPWpfeßticbeJ  A» 


-^    87    — 

ung.  Gegen  Mittag  nach  ^o  Ubi  spielt 
it  dem  Ermordeten  und  zwei  andern 
nen  Solo  bie  13  Uhr«  und  man  bemerkt 

nur  wenig  Irreeeyn,  etwas  mehr  dage- 

9uf  einem  bis  3  Ulir  dauernden  Spa* 
ng,  mit  einem  von  den  Mitspielern; 
ist  der  Blick  den  ganzen  Tag  stier,  und 
Setragen  nicht  wie  sonst*  Zu  den  er« 
ten  irrigen  Ideen  gesellen  sich  nach  demi 
gsessen  noch  mehrere  andere,  z,  B-  man 
i  ihn  zu  ärgern,  durch  Besprechen  zu 
Q  u.  a.  f»  Die  den  ganzen  Tag  ununter- 
en anhaltende  Angst  und  Furcht  nimmt 
t  Abend  noch  mehr  zu,  und  tiri  in  der 
istube  liegendes  fremdes  Beil^  erregt  in 
n  Gedanken^  damit  werde  er  umgebracht,  da- 

die  Flucht  ergreift.  —  Man.  fängt  ihn 
ind  bringt  ihn  nur  mit  grofser  Gewalt 
terliclie  Haus  zurück,  wodurch  er  in 
1  Irrwahn  noch  mehr  bestärkt  wird; 
beim  Anblick  seiner  Wohnung  versucht 
X  loszureifsen ,  und  da   er  es  nicht  ver* 

nimmt  Furcht  und  Angst  noch  mehr 
nd  er  ruft  aus:  „Ach  um  Gotteswilleii 
uls  sterben,  wenn  ich  da  hinein  soli!^^ 
w*  —  Furchtsam  und  mifstrauisch  sieht 
h  in  der  Stube  nach  dem  nun  wegge* 
ten  Beil  um,  und.  äufscrt  noch  öfters 
esorgnifs,  er  werde  ums  Leben  gebracht, 
it  den  Anwesenden  spricht  er  unzusam- 
Ingen d    und    unpassend,     scheint    aber 

dabei  auf  einen  Plan  zu  sinnen»  sich 
r  zu  entfernen.  Er  beträgt  sich  näm- 
päterhin  eo  vernünftig,  dafs  man  kaum 
von  Narrheit  an  ihm  bemerkt;  geniefst 
en  Seinigen  das  Abendessen  und,  raucht 
er  Toback.  —  Den  Vorschlag  Solo  mit« 


-    8S    — 

zuspielen,  nimmt  er  nicht  ao,  Bondezn  äubot  li) 
bald  darauf  das  Verlangen  in  ein  andeni  m\ 
V/irthshaus.  die  Rose  zu  gehen»  wo  ein  Ocitf  1 1 
außgeschiachtC't  werde,  wobei  c<r  helfen  wölk« 
Der  Vater  schlängt  es  ab;  allein  der  Kiante 
wic^derhoit  den  Wunsch  so  dringend,  dafs  licli 
seine  anwesende  Freunde  und  Bekannte,  hh 
sonders  der  nachher  Verunglückte,  für  ihn 
verwenden  ,  und  gleichsam  angeloben ,  Sa 
zurückzubringen,  worauf  endlicli  der  V^ta 
nachgiebt« 

Ruhig,  heiter  und  ohne  Anatofs  langtdfie 
Kranke  mit  einigen    Begleitern  (Verschiedene 
gingen    späterhin    nach)    Abends   nach  hab 
neun  Uhr  in  der  Rose  an,    bcgiebt   sidi  io>. 
gleich  in  die  Schlachtkammer  und    macht  den 
Gehülfen.    -^    Ohne  aniRilicnde   Handlungea 
zu  begehen,  zeigt  er  doch  hier   manche  Ine* 
gularität  in   seinem  Thun   und   Wesen,    und 
durchaus  bestimmt  einen  entschiedenen  Wi* 
derwitkn   gegen    die   Rückkehr  ins    väledicbe 
Haus.     Zu  diesen  sind,  aufser  der  besrimmten 
Aeufscrung,  er  wolle  nicht  wieder  in  dasLu* 
derh.ius,    zu  rechnen,    das    Verlangen  Dadk 
Tanzmusik;  der  Antrag  eine,    gleichviel  weU 


che,  von  des  Wiiths  Töchtern  zu  heiratha 
und  die  Rose  zu  kaufen;  der  Wunsch  hitt  i 
lind  dann  später  bei  dem  Ermordeten  la 
übernachten,  und  da  er  mit  allem  diesen  nidit 
durchkömmt,  der  Vorsatz  heute  noch  zu  ci« : 
nem  mehrere  Stunden  weit  entfernicn  nahes 
Verwanchen  zu  neben. 

Durch  Zureden   entschliefst  er  sich  end« 
lieh  zum   gesellschafilichen  Fortgehen;  allein 
kaum  war  er  aus   dem  Gasthof  getreten,  er«' 
blickt  er  unter  verschiedenen  vom  Vater  nack 
geschickten  Männern,    efaien  meiner  T^öb* 


-    *9    - 

tier,  den  ex  seiner  Aeufeerung  nacb,  schön 
vor  14  Tagen  abgemalt  gesehen  haben  will, 
und  kehrt  in  den  Gasthpf  zurück. 

Hier  versieht  er  sich  heimlich  mit  einem 
Bcblächtermesser,  und  so  wie  er  (ias  hat,  g^ht 
er.siemlich  ruhig  mit  fort,  gfrführt  auf  beiden 
Seiten  von^zwei  seiner  Freunde,     auf  der  ei- 
nen von  dem  Getödieten,  und  in  Regleitung 
«weier  andern,  von  denen  einer  voraus,  der 
andere  hinterdrein   geht.       Ein    kh incr    Ver- 
such,    sich    zu  trennen,     gelingt  nicht;   man 
kommt  an  das  Thor,   und  so   wie  seine   Be« 
gleiter  rufen :   Das  Thor  aufgemacht  {   will   er 
mit  Gewalt  sich  losreifsen,   das  ihm  aber  nur 
suui  Theil  gelingt,  daher  er  mit  Blitzesschnelle 
.  daB  Messer  ergreift,  uiti  sich  haut  und  sticht, 
•einen  Gesellschafter  lir.ker  Hand  durchbohrt, 
und  davon  rennt.     Der  hinterdrein  Gehende 
von   einem   Mord   niclits    ahndend,     sondern 
nur  bedacht  den    Fliehenden  wieder  zu  sei- 
nem Vater  zu  bringen,    setzt  nach,  kann  ihn 
aber  nicht  einholen,  und  findet  bei  der  Rück- 
kehr den     Getödteten  schon  in    der    Wacht« 
ftube«    Eben  so  fruchtlos  war  die  Mühe  an- 
derer Männer,  die  dem  Entsprungenen  unver- 
EÜglich  nachgesendet  wurden. 

In  der  Flur  herumirrend  vertseckt  sich 
dieser  als  er  ein  Geräusch  vernimmt,  zieht 
das  im  Stiefel  nah  bei  sich  tragende  Messer 
heraus,  um  sich  selbst  zu  entleibeii;  inzwi« 
sehen  besinnt  er  sich  eines  andern,  und 
nimmt  die  Richtung  nach  dem  9  bis  10  Stun- 
den entfernten  Verwandten,  zu  dem  zu  ge- 
ben er  bereits  in  der  Rose  geäufsert  hattel 
Allein  das  Nachsetzen  noch  fürchtend,  bringt 
er  einen  Theil  der  Nadit  im  Walde  aui  ei- 
nem Baume  zu,    den    er   mit  Anbruch  des 


I 

Tage«  v^rlillst,  und  auf  die  Hauptttnbe  ffi, 
langt.  Hier  beftimmt  ihm  ein  Wegseiger 
fticli  zu  einem  andern  nur  swei  Stunden  enti 
fernten  Vetter  zu  begeben ,  bei  dem  er  buk 
um  halb  sechs  Uhr  anlangt.  —  Auf  die  Fngiei 
Woher  so  früh?  —  antwortete  er:  ^sie habin 
mii  einen  Tort  thun  wollen,  allein  ich  glauV 
ihnen  einen  gethan  zu  haben.^^  Als  Ursadia 
seiner  Flucht,  die  seine  Kleidung  verriet^ 
giebt  er  an  ,.sie  haben  mich  umbringen  woL 
len.'^  Warum?  »,Schon  deu  ganzen  Tag  ha- 
ben sie  mich  umbringen  wollen;  in  mfr 
ncm  Hause  haben  sie  mich  erschiefaen^  «od 
auch  mit  dem  Beil  umbringen  wollen.**   Da 

{;estrigen  Vorgang  erzählt  er  übrigens  zias- 
ich  ordentlich  und  ruhig,  und  ist  der  H^ 
nung,  beim  Entspringen  Einem  zwei  Stid» 
mit  dem  Messer  gegeben  zu  haben »  du  « 
noch  bei  sich  hat  und  imn  ablege  -.Um 
zu  erfahren,  was  an  dieser  Erzählung  waht 
oder  falsch  sey,  geht  der  Verwandte  zu  K'i 
Vater.  Unterdessen  (cömmt  ein  Jäger  in  du 
Haus,  wo  der  Eritflohene  sich  aufhält.,  und 
ohne  in  dieselbe  Stubie  zu  treten ^  erschiidit 
dieser  eo  darüber,  dafs  der  ganze  Körper  xit- 
tert,  und  die  Glieder  schlagen,  denn  sagtet  ^ 
zu  seiner  Baase,  der  ist  ausgeschickt  mich  la  ^ 
erscliiefsen.  Bald  nachher  erz^lt  ein  ihrufr 
bekanntes  und  ihn  nicht  kennendes  Mädchen. 
eir)er  mit  ihnri  zum  Fenster  hinaus  sehend^P 
Baase,  ihr  Vetler  (eben  der  Thäter)  habe  ei* 
rem  BäcJ^erburschen  erstochen.  Er  hört  dieN 
Nachricht  und  sagt  ganz  gleichgültig:  ,,so  ift 
er  todt?'*  Die  Vorstellung  und  Besorgnisie 
seiner  Verwandt! nn  hierüber  machen  eben« 
falls  nicht  i\en  mindesten  Eindruck  auf  ihn. 
Der  Vetter  kömmt  xiachher  bald   wieda 


-^    91     — 

Bpch  Hauie»  giel>t  den  Erstochenen  für  nocb 
[^beud  auf  I  K.  bleibe  auch  bei  dieier  Nach* 
riclu  gleichgOIÜK»  und  geht  dann  >villig  mft 
Ihm    in   MJne    Hfimath    surück.    Untcrwega 

Jfiellt  iidi  bald  der  nach  ihm  aufgeschickie 
kmtsdiener  tu  den  Wandernden»  wa«  dem 
IL.  gar  nicht  auffflUt»  der  auch  nur  ein  einxjg- 
inal  eine  leichte  Spur  von  Geiate^abweien^ 
bell  unterwegi  verrädii  sich  aber  gans  ruldg 
ycrlihlt.  —  (yegen  Alitftnd  9  Uhr  gelangen  fie 
{n  der  Stadt  an,  und  K.  läftt  sich  ohne  grofse 
\Videnetslichkeit  von  i\em  Amtsdierier  in  die 
Frohnveate  bringen,  flcr  sogleicli  von  «lern 
peamti^n  dc^n  Bifthl  crhütr,  den  Inhaftirtea 
in  ariner  ei^ftien  Wohnstube  au  lassen,    ihn 

fanJB  glimpflich   xii  brhancifln  *)   und    dicsa 
facht,  um  ihn  au  beobachten,  selbst  bei  i(ifn 
ßu  bleiben« 

Am  andern  Morgen  xeigte  dif scr  an,  dafs 
fr  die  Nacht  über  nichts  besondem  an  K»  be- 
inerkt;  er  Iiabe  Huni^f-ri  t»»t:  aber  nicht  eher 
»la  bif  jemand  initisse.  Zuweilen  übir^ieiie 
fine  voiübf-rgchrnde  Uöthe  sein  Gesicht, 

An  (liesom  Ta^  begab  sich  der  Centrich« 
fpr  in  die  Frohnveste  und  vernahm  den  In« 
lianirtenini  Allgemeinen.  Durch  Fragen  ver« 
^nlafst,  eraählt  diestfr  alles,  was  am  ;{o.  und 
«K  August  vori<c:failen  war,  der  Hauptsache 
flach f  gana  richtig,  unbefangen  und  .gleich« 
gflllig,    und    mau    bemeilite  kehie  Spur    des 

*)  Wa«  ich  hfi  meiner  ZiirAckkiinft  von  dem 
ganscii  Aiifuiii  athört  hatte,  licfi  mich  tidglfricli 
vermiitiieu,  daU  der  Uuglücklir.Jio  von  itin(;ni 
tr«utiioiischctti  Wiiliiisinii  hcLillfii  Bt*y\\  inödi. 
Ic,  drtjier  i<:h  bpi  doifi  Cciiirif  liiüi- Aiit'  enie 
glimpfliche  BehaiidliMig  de9iic)l)fii  ahiiu^,  h\9 
•••  (fSgen^isi)  d^rgcthaii  aeyu  wüidr. 


—     ga     — 

Wahnsinns  an  ihm,  als  nur  wenn  ei  ixt  Ur- 
sache seines '  Betragens  an  jenen  Tagen ,  und 
seines  Entweicbens  nach  begangenem  Mozd, 
der  ihm  aber  noch  verheimlichi  wurde,  ange- 
ben  soll«  und  die  keine  andere»  als  die  sclion 
angegebene  ist,  nämlich  er  habe  umgebradit 
werden  sollen,  daher  er  sich  in  der  Nadir, 
Vfo  man  ihn  nach  Hause  zu  bringen  getracbiäi 
mit  Gewalt  befreit  und  entsprungen  sey. 

Nebst  dieser  auf  Gemüthskrankheit  hiiv 
deutenden  Erscheinung,  stelltr^n  sich  bis  cum 
9.  September  noch  einii;e  Anfalle  von  Aapl 
und  Unruhe  ein,  während  welcher  der  Kranke 
um  Gotteswilien  bat,  man  möchte  ihn  iorti 
lassen;  inzwischen  liefs  er  sich  durch  Zün- 
den bald  wieder  besänftigen. 

An  diesem  Tage  wurde  ich  vom  Her* 
zoglichen  Centamt  ersucht; 

i)  Den    Inhaftirten    in    seiner   Gewahrsam 
täglich  und  so  oft  es  nur  nöchig  schieOi 
zu  besuchen ,  um  seinen  Körper  -  und 
Seelenzustand    genau    zu     beobachten, 
das  Resultat   zu  seiner  Zeit    schrifUidi 
mitzudieilen. 
d)  Das   Centamt    von    dem   Zeitpunkte  su 
benachrichtigen,  wenn  man  ohne  wei- 
teres Bedenken    und  mit    Zuverlänig- 
keit  die  erforderliche  Vernehmung  dei 
.  Inhaftirten  anfangen  dürfe.     Und 
3)  ein  Gutachten  zu  erstatten,     ob  K. 
ne    seinen    Gemüthszusiand    zu  ?e^ 
schlimmem,    als  Criminell- Gefangenet 
behandelt  und  in  Eisen  gdegt  wmeo 
dürfe  *). 

• 

*)  Nicht  nur  iicr  fiberall  so  (geschäftige  J$hi^ 

fbl  f    8i»2i()en»  «iirh  MUnner»   dio  Ansprach  td 
liusicht    und    Bildang  machon  /'  fiuidia   ^ 


-  m  -' 

...    *|Iiei7ii|f:lJ6rich(cfte  ich  am  7»  Septembec: 
[^.a^Uebei:  den  Körper-   und  Seeltrnzustand 
de§   inhaftirten,    könne    ich    vor    dec 
Hand  und   bi^  zux  Ausmittelutig  noch 
mehrerer  hiehec  gehöriger  Punkte  keia 
bestimmtes  Urtheil  fällen. 
.  b^  ^Noch  hätte .  ick  nicht  das  mindeste  faÄ 
,    K.  bemerkt,  das. auf  nach  fortbestehen- 
den Wahnsinn  deute,   daher  die  cent- 
amtliche  Untersuchung  ohne  Bedenken 
anfangen  könne»  "^ 

'  c}  Da  es  bereits  schon  mehr  als  blofse  Ver- 
muthung  sey,  dafs  K.  am  Tage  des 
Mords  wahnsinnig  gewesen,  es  aber 
g^enwärtig  nicht  mehr  sey,  so  wäre 
es  nothwendig^  die  bisherige  glimpfliche 
Beharidlung  fortzusetzen/  Diese  habe 
sicherlich  zum  Verschwinden  des  Wahn- 
sinns beigetragen,  der  durch  eine  harte 
Behandlung,  durch  Ketten  anlegen,  so 
wie  überhaupt  durch  erschütternde 
Sindrücke,  leicht  wieder  erregt  Werden 
dürfte.  Zur  glimpflichen  Behandlung 
müsse  ich  überdiefs  um  so  mehr  rathen. 
als  ich  bereits  schon  Gründe  vor  mir 
hätte,  dafs  dieser  Wahnsinn  vielleicht 
nie  wieder  zurückkehren  werde*   (/In^ 

Diesen  Rath  achtend,  nahm  das  Centamt^ 
ilm  alles, Aufsehen  zu  vermeiden,  vom  9,  Septem« 
bcr  an,  die  Untersuchung  in   der  Frohnveste 

giimpflichtt  Behandlung  höchst  tadelswerth. 
£)enn,  sagten  die  letztem ,  der  Mensch. ist  ent- 
weder ein  NatTy  oder  ein  hoshafter  J^erbrecherp 
in  beiden  Fällen  gehört  er  in  l^etten  und  Bon- 
den. '  — *  Man  nahm  indessen  keine  Notii  vom 
ditssxn  nnsinnigeii  GtschwiEtz.    . 


—    94    — 

i€lbft  vor.  —  Am  6.  November  war  ne  g»i 
endiget,  worauf  mir  die  Akten  %ux  ^rftHattuif 
iiitiea  Guuclitens  mitgetheilt  wUrderi«  in  ird- 
chenl  mäii  nebst  einigt  vollständigen  Geschidi^ 
te  der  Krankheit,  die  Bedntwöttuog  folgeoda 
t'ragen  verlangte: 

d)  Wie  war  der  Oeinätht.  und  Körpttio- 
statid  des  inhaftirten  JL  jeux  Zeit  ds 
That  bescbafifenC 
t)  Welches  sind  die  vermuthliclieii  Ü» 
then,  wie  ist  der  Fortgang  und  die.f^ 
gönwäftige  Lage  seiner  Gemüchskniifc 
heil? 
3)  Welche  Mafsregeln  sinct  ieü  etgdfa 
a)  zu  sf-iner  gäntUchen  Heilung;  h) 
zur  Vethütung  etwäiget  fiecitive;  ibI 
t)  zur  Slclierung  des  Publikuatt  w 
ähnlichen  Ausbrüchen  f 


Die  Beantwortting  der  ersten  Fiags  k 
sugieiiih  id  der  hier  vorausgeschiktjen  .  Mrwi^ 
hdtS'  Und  Thatgeschiciue  enthalten»  daher  ick 
mich  jetzt  tiicht  länget  damit  su  beachäftigv 
iiöthig  habe,  sondern  nur  biemerke«  dafs  id 
ttieinem  Gutachten  auch  noch  alle  die  andeOk 
t\x  meinem  Zweck  minder  wichtigen^  in  del 
Akten  emhaltenen,  von  glaubwürdigen -uol 
unverdächtigen  Zeugen  beschwornen  A» 
sagen  zusammenstellte f  und  so  die.Bewdn 
darlegte: 

1 )  Dafs  K.  einige  Tage  vor  der  Th^t  1» 

gewöhnlich  viel«  Anfiüle  iron  Epllepoi 
erlitten«    Und 

t)  dafs  diese  Epilepflie  In  Wahnsinn  Üb» 
gegangen  sey. 


-  9i  — 

Ali  Autorhäten  dieies  nicht  gfln«  feli^ 
BfSl  Uebetganga  der  Epilepsie  in   WahnBinn 
und  umgewandt»   führte   Büchner^  liagidorrif 
Jlfyald$chmitd  i  Tfosof,  Perftkt  und  Grtding  an. 
S)  Oab  K.  am   Tage  der   That  und    tut 
Zeit,  alft  et  dieaelbe  begangen,  Wirklich 
ivahnsinnig  gewesen  sej* 
dtf  ii^enig  aachkundig  Mädtier«  dal  Kön^ 
JlqüeDte^  Ja  in  manchen  Stücken  vernünftig« 
Handeln  Jea  K'a;  seine  richtige  Keuttheilüng 
i|^ehr«ie]^  Gegenstände;  iieine  flucht  nach  deil 
Thar,  ab  scheue  ^r  die  Folgen  dersell^en«  und 
die  firimierung  det  meisten  Umstände,  wekli« 
vor^   bei  Und  nach  derselben  vorgefallen  Wa^ 
wmOf     als    Erscheinungen  betmchien    werden^ 
welche  die  Existens  eines  wahren  WahnsiAns 
kwrifelhaft  machen;  so   schien  es    mir  doch 
»uträglidi«    Autoritäten  anzuführen,    die  be- 
kanntlich in   forö  lUeht  als   «las   gründlichste 
Raiaoonement  gelteii^   dafs  dergleichen   Fälle 
achon  öfters  vorgekommen  sind;  ich  verwies 
daher  in  diesem  Betradit,    auf  Stryvkf   Krofs^ 
ifkuschtn^  Albtrti  und  PyK 

Zur    Beantwortung    der   isweit^n   Frage» 
<Wtf  es  unerläfsliche   Pflicht,   Zuerst   die  ver- 
anlassenden Momente  aufzusuchen,  wdzu  abet 
leider!   die   Akten   Wenig  Data    lieferten.  .— 
«raten  Anfälle    dieser    Krankheit    in    Altonat 
iailen  zwischen  das  igte  udd  fiote  Lebensjalir 
des  Ihhaftu-ten,    und   wie   dieser    Selbst    er« 
"-aiblte»  leitete  sie  der  dasige  Arzt  von  Ona<* 
nie  ab.     Allein  bei  näheres  Beleuchtung  die« 
tes  an  sich  nicht  unwahrscheinlichen  Unisian« 
des 4  konnte  ich  ihm  keinen  weientlichen  Ein- 
flufii  auf  diese  Krankheit   zugestehen.    Denn 
-  obgleich  K.  freimüthig  einräumte,  dab  er  sonst 
lücht  ganz  £cei   v^n  ditscc  Sünde  gewesen 


..     g6     «i^  . 

sey,  80  flfttste  6c  doch,  eben  00  offink 
hinzu»  er  habe  dieses  Lastec  nur  äul 
selten,  und  nach  sciuec  Zurückkunft  aiii 
Fremde  und  bestimmt  vor  den  eingettei 
Anfällen  im  väterlichen  Hause,  gar  nicli 
trieben;  auch  habe  er  nach  Saamenverli^ 
diese  oder  eine  andere  Art,  nie  unanger^ 
Gefühle,  Schwäche,  Mibbchagen  u.  der^j 
merkt»  Betrachtete  ich  hierbei  nach  den 
gesunden  kraft-  und  saft vollen  Körp«r 
Erzählers,  40  mufste  |cli  jeden  Verdacht 
nnregelmäfsiger  oder  übertriebener  BeA» 
gung  des  GeschlechtetriebeB  als  Kiaolki 
Veranlassung,  fahren  lassen. 

Von  dem  hiesigen  Arst  wurde  Aap 
nifs  als  Ursache  der  Krankheit  angenoona 
Allein  der  Kranke  und  seine  Aeltern  veiikta 
ten  einmüthig,  dab  gerade  su  jener  Zeit,  fli 
nicht  der  mindeste  Grund  dazu  statt  gefuirfi 
habe;  und  die  Heilart  dieses  Arztes,  so  nl 
die  begleitenden  Zufälle^  stellen  auch  AM 
Vermuthung  als  nichtig  dar. 

Da  ich  nun  diese  angegebenen  UinsA| 
de  nicht  bestätigt  fand,  andere  Schädlidibi 
aufzufinden  im  Stande  war,  von  der  m 
nur  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  hätte  11 
nehmen  können,  dafs  sie  allein  oder  mitffi 
kend  die  Entstehung  der  Krankheit  hätte  h 
gründen  können«  so  stellte  ich  in  mdÜDB 
Gutachten  die  Behauptung  auf: 

Dk  fragliche  Epilepsie  war  blofi  eint  Folgt  * 
der  KntwichtJung    des  Körpers» 

.  Wie  ich  auf  diese  Behauptung  gelei 
wurde,  ist  in  der  Anmerkung  (J/.)  angq 
ben,  und  jene  frühern  Beobachtungen  stdlo 
sieh   jetzt  meinem  Gedächtniis.   lebhaft  ds 

D 


■  ■       ■    -»*s-  97-  -^ 

wOlbh;  hat»,,  war  •  Siiid  .':iilt)ltta^licht 
r^M)Ata(l«r,^  4en  ToritegeOtlinr  Fall  In 

ilE!ÄliOB"#P.»eit  vorcerückte  JüngÜngg-  ~ 
Id^dtk'l^nUe-CoDsiirution  des  Inliattir-  : 
ipieDen-R(!lt"Klers(  diesft  Aonalime  ept*.' 
9it  tft^ten.     Allein  hat   man   nicht   zu 
^heit  du  finde  des  V/aclisihumsterminB 
Ltelicbeh' Körpers  in  das  94te  Lis  25(6 
Mit  gesetzt?  —   Das   Mier  konnte  icli 
ät'^bt  innen   Gfgengmnd   ^nneliRien. 
^-^tttnicht   d(s  zweiten  Punfctea  glaube 
Üfili  dib' vom  hlofsen  Aussehen,  vom 
j|;  cmpoA»t   'flieh   kein   eicheret  Beweis  . 
äa«r  lEnft  Iternehmen  lasse,    und  so- 
SfftfB'^ibltr  ätC  £ntwickelung  des    K>>i-  - 
d  A   egtnuitig   und   eingeschränkt    be< 
t'wtttfri    wenn  man  sie  Idols  auf  die, 
gering 'döielben,  oder  auf  die  Bildung 
nicht'    voih&ndenrr    Organe     beziehen 

^'todeniKUT  voükommenen  En(\t'icke- 
Bcli  die  Befeiiigung  nnd  Stacke  der  ein- 

Gebilde;  Organe  und  ^jrBteme  gbieclu 
nJni  mütsen.  Oenn  jeder  Qi^anbrniif 
nit.dtnn  als  ein  Tollkomtnen,  eotwtfc; 
bMnwhtet. werden,  weno  ail^  leiile  be^ 
n  Gebilde  die  Festigkeit  tlbd' Slirke  er- 
aBaa  >  dafs  die  gewähnlichen  '  Xufsem 
H,  die  Harmonie  des  Ganzen  nicht 
lU  ttQben  im  Stande  sind ;  und  diese 
»It  und  Stärke ,  kann  et  nicht  eher  er; 
,  als  nachdein  die  einMlnen  Theile 
voiliindeh  oder  gebildet'  sinä.  -^  Das 
: .  '  und  NerveAsysUni  sind  schon  in 
Undheii  dl;  allda. Ihie -volle  äüsbil- 


—    98    — 

ung  füliahf^n  sie  erst  g<^gen  den  Ant04 
ies  Jünglingsalters;  und  gerade  clii'ie  Syii«^ 
waren  im  vorliegenil^n  Fall,  die  unpittik  ^ 
und  allein  alilcirten. 

Wenn  Fälle,  wie   dtt  in  Frage  itdcsi 
unter  die  Seltenheiten  gehören t   so  kanK^.^ 
nichts   gegen  meine   Annahme 
dem    Abnormitäten   ia   Hinaicht   der 
Wachsihums  gar  nicht  ungewöhnlich  ii\f  4 
Ein  sichtbarer  Beweis,   dafg   die  ThädgT 
wodurch    der   Organismus    seine 
erhält,  nicht  immer  und  ununterbrocheir::^ 
•am  sind,     sondern    bald  frühteitiger 
wohnlich  hervorbrechen,   bald  längere 
kürzere   Perioden   hindurch   gieichsam 
und  SU  dem  wichtigen  Geschäfte  neu 
zu  sammeln  scliienen,  liegt  gans  in  d 
Viele  Jünglinge   haben  schon   im  16 
lyten  Lebensjalire  ihre  vollkomme 
halten,  dagegen  andere  von  denuelb^ j9 )j||4t 
noch    als    Kinder  oder'  Zwerge    einla  «99^17 
dann  aber  schnell  empor  wachsen.    Atudfi 
aber,    was  sich    hier  unserm   Auge   cl^micllr 
glaube    ich    der  Analogie    au  Folge   sebSa 
sen    zu   dürfen,    'dab    bei    der    unsichtb» 
Entwickelung,     ich    meine    bei    der  En^ 
kung    und  Vollendung  der  Organe,  dmt' 
statt  finden  werde,   dafs  es  nämlich  bald 
her,     bald  später  zu  Stande  komme,   ur 
seltenen  Fällen  sich  ungewöhnlich  vert 
könne. 

Dafs  der  menschliche  Organismus 
Zeit,     wenn  »die  Thädgkeiten  auf  seir 
Wickelung    gerichtet    sind,    sehr  oft  ii 
normwidrigen  hohen  Grad  reizbar,  uv 
jeden   äufsern   Eindruck    äufserst    em 
ist,    —    Dieb  darf  ich  als  aUbekann 


—    99    — 

I  und  würde  ich  die  Gedult  meinef  Le- 
mifsbrauchen  befürchten ,  wienn  ich  et 
9ia  weitläuftiges  BaisoonemeDt  darzu« 
luii  uhterDähme. 

ipUeptie  ist  eine  der  gewöhnlichsten  Er« 
ungen  des  Wacbschuma ,  aehr  oft  in 
allein  begründet,  und  dann  das  Mittel 
reichung  eines  höbern  Zwecks« 
trachten  wir  nun  den  Gang  der  uns 
itigetiden  Epilepsie. 

ichdem  K.  diese  Krankheit  sweimal  in 

gehabt  hatte,  fragte  es  einen  Ar2t  um 

der-  ihm  krampf  stillen  de  l^ropfen   ver« 

•  •—  Die  Anfälle  blieben  nun  über  ein 
ng  weg. 

LS  Mittel,  «—  nach  des  Kranken  Aus« 
18  nämliche,  was  beim  nachfolgenden 
gegeben  wurde,  —  und  das  V^rschwin« 
rr  Krankheit,  stehe  hier  in  gar  keinem 
neubang;  denn   wenn   es  auch  gewifs 

•  eine  solche  \rzTtei  unter  bestimmten 
tiden.  kuri  vor  oder  während  des  An« 
äigebrachi,  diehen  abzukürzen  oder  auf 
Zrit  i^a()£  aufzuheben  im  Stande  sey, 
rioch  nicht  aiiztinehmetk ,  dafs  es  nach 
rgegangenen  Paroxysmus  gereicht ,  den 
en  vorbeugen  und  das  so  lange  Aus« 
derselben  bewirken  könne.  Viel  wahr* 
icher  ist  datier  die  Annahme,  dalii  die 
durch  zwei  epileptische  Anfälle,  ihren 

das  verlorne  Gleidigewicht  wieder  her* 
;n,  erreicht  hatte,  und  dafs. die  nach* 
lonimenen  Tropfen  nichts  mehr  scha* 
»nuten ,  aber  auch  niclits  nützten, 
unge  nacher,  den  27.  Mai  igog  stellt 
ieder  ein  Anfall  ein,  und  als  dieser 
r  ist,  nimmt  der  Kranke  dieselbcDi  obt^ 


*—      100      —     - 

angeCülitteji  Tropfen,  und  ist  nun  gldch  irii^ 
der  und  etliche  Monate  lang  wobl.'  '  ^ 

Das  vorhin  Geigte  ist  auch  hier  ^Ük 
und  ich  hahe  mich  luernach  su  der  AbbA» 
tne  berechtigt,  dafs  die  bisherigen  AnfiÜlc^iick ' 
selbst  überlassen ,  ohne  Störung  der  Am 
verliefen.  Auch  weichen  sie  ntetkliich  vflt 
den'  nachfolgenden  ab ,  indem 

X  )  nach  jedem   diefter  AnßÜIe  defer  Sddff 
eintritt;  ;  '  \ 

Si)  gleich  nach  dem  Erwachen  ▼ollkonmqi 
Gesundheit;  und 

3 )  dafs  in  der  Nacht  nie  ein  Farozym« 
erscheint.  / 

Ganz  anders  verhält  sich  der  Verlauf,  ir 
nach  dem  Anfall  am  23.  August  die  Vahri« 
verordnet  worden  war.  Das  snfilckkriirefA 
Wohlbefinden  dauerte  jetzt  kaum  emen  Taft 
denn  schon  zwischen  den  35.  und  «6.  AugQ>^^ 
)(ommen  neue.  Anfälle,  und  swar  'b  d& 
Nacht,  und  ohne  nachfolgenden  Schhf. -' 
Es  soll  nun  eine  Radical-Kur  vorgenomoMB 
werden,  und  dazu  wird  der  HöUenstdnp* 
wählt.  Allein  statt  Abnahme  der  .Krankhai; 
folgt  hierauf  offenbare  Verschlimmerung»  ani 
das  ist  mir  von  grofser  Bedeutung,  und  schedt 
meine  Ansicht  am  meisten  sa  besiäuga 
(^Anmerk.  HL) 

T}ie  Natur  hatte  nämlich  vön  Entwickf 
lung  des  Körper^  entstandenen  Unordnunges 
auszugleichen ,  und  bewirkte  es  durch  Em» 
gung  gröfserer  Thätigkeit  im  peripherisdiai 
Nerven,  und  'Mu^kelsystem,  durch  epil^li'^ 
sehe  Anfälle.  Oiefs  Bestreben  gelang  ihr  andl 
sehr  gut,  so  länge  ihr  kein  Uindemils  vca 
auf^en  entgegen  gestellt  wurde,  denn  das  vol-' 
kommenste  Wohlbefinden  waTs  <fie  uhmitKk' 


bare  Ftilge  dcnr  AofHUe.  Allen  sobald  durch 
apeciiische  Mittel  die  Convulaibilität  beadiränkt 
wurde»  traten  nach  dem  Paroxysmua  Krank« 
heitf  •  Eradaeinungen  ein«  Noch  venucbte 
die  Natur  sich  su  ermannen  und  die  Hanno« 
fiie  ducch  häufigere  AnfllUe  herbei  xu  führen» 
waa  ihr  aber  nicht  mehr  gelang«  ;ind  so  mufsta 
denn  ein  anderes  System  in  Unordnung  gc« 
rathen»  und  keins  war  melix  und  besser  dacu 
geeignet»  als  das  sensorielle,  das  Gehjroner« 
vensystemi  wegen  seines  polarischen  Verhält- 
niases  mit  dem  peripherischen  Nervensystem« 
Uebenliefa  finden  wir  noch  swei  Momen* 
tet  welche  das  Gehirn  aur  Uebernahme  dec 
nunmehr  krankhaften  Thätigkeit  disponirten. 
i)  Die  Unihätigkeit  in   die   ea  durch  und 

während  der^pileptischen  AnflUle  ves« 

aetst  worden  war.    Und 
a)  die  Blutcongestion  gegen  den  Kopf,  dl# 

aich  vom  «7ten  bis  agten  August  durch' 

Hitae,    Angst  und  Unruhe  lu  erken« 

nen  gab« 

Aua   den  vorliegenden  Gründen  glaubtü 
ich  nun  folgern  au  dürfen; 

JC*s  Wahnsinn  war  du  Folgt  der  StSmnq  ti^ 
ntr  gefährlich  icheinenden  ^  aber  heUiOJnefi 
CriifSi  nernlich  der  Epiltpuie. 


R*s  fabcluB    UrtheU  stellt   sich    durchaua 

als  Furcht  vor  einem  bevorstehenden  Unglück 

slar,  und  die  Akten  enthalten  drei  Momente« 

welche  dies«*  Furcht  veranlafsten.    Nämlich^ 

i)  Ahicheu  gegen  den  Soldat€n8tand»  —  Di« 

Truppen,  welche  das  Land  als  Con« 

tingent  au  ateUen  hattOi  wucdcn  tu  jii« 


—     10<     w 

ner  Zeit  ausgehoben;  k.  hmfte  dai  giC 
hörige  Alter ,  und  es  liönnte  ihn  leide 
das  Logs  Soldat  au  Wf»rden,  treffen, 
t)  Ein  Träumt    in   der  Nacht  v.oni  sgua 
auf  den^  äoten   August.     Das  Betragen 
des  Xrapien  am    agien  Abends,    wd 
die    Ac^ufseruogen    von    Fuidu    bdm 
Schlafengehen,  weswegen  er  die  Thüm 
seine$  Schlafgemacbs  veniegelt,  geben 
die  ersten  Spuren  von    Wahnsinn  «i 
erkennen  j    und   nun  träumt   der   Uo« 
glückliche  I  sein  Freund  B«    aucheiim 
bei  seinen  Aeltern  ansudchwttrzen  lud 
aus  dem  Hause  su  vertreiben. 
Beobachten,  wir   s^in  Handeln    und  Be» 
tragen  am  3oten  des  Morgjens  gleich  nach  dm 
Aufstehen,    $o  ist  der  Eitiflufs  diesea  Traumi 
auf  dasselbe  gar  nicht  su  verkennent  und  die 
Bemerkung  der  Psychologen  und  Aenste,  dafii 
suweilen   die   Einbildung  im   Schlaf  au&eroFr 
deutlich  wirksam  sey,   und  dann  groleis  Stö- 
rungen verursachen  könne,  als  im  wachenden 
Zustande,  -^  erhält    hier  aufis    neue   Bestlti» 
gung.     —    Nach   Alherti^    Fritdrich   Uofmam^ 
Ciarugi  u,  a-  prägen  lebhafte  Träume,  besc^ 
'  ders  bei  einer  krankhaften  Affeccion  des  Sew 
soriums,  —    die  hier  gar  nicht  su  verkennen 
ist,  -^  sich  zuweilen  dem  Gedächtnifs  deigSi 
stah  ein,  dafs  di^  Seele  von  der  WirUichkdt 
der  Gegenstände  so  überzeugt  wird,  als  weim 
sie    dieselben    im    Wachen    waihrgenonuoci 
hätte. 

Inzwischen  waren  jetzt  seine  VorsteUnHi 
gen  noch  unstät  und  reg.     Er  war  bloft  iA 
-Allgemeinen  überzeugt,    man  arbeite  an  sd« 
nem  Unglück ;    allein   auf  welche  Art  es  ge- 
schehe,   wu&te  er  nicht  bestimmt^    daher  st 


—    103    — 

taM  auf 'dteteti »  bald  auf  jenen  filofall  kam^ 
Nach  ctiem  Mitfagieitfen  geht  er  mic  einem 
B«kannren  apa^if rien ,  verrftrh  «war  in  dec 
2^it  immer  Furcht  und  Aengstlichlieic»  kehrt 
vher  docli  ohn«  Widerwillen  ins  älterliche 
Haus  isuiück«  Allein  jetzt  erblickt  er  in  der 
Wohnatube 

-  3)  iin  fremdis  Btil^    und   nun  kömmt  ge- 

wiisermafsrn  Ordnung  in  aeine  cotiFu« 

aen    Vorsteilun^n ;    denn  e»  entsteht 

die  fixe  Iilfe,  mir  cliesem  Beil  wirst  du 

:  im  vülerlichfn   Hause  umgebracht»  — 

1  Eine  sehr  natürliche  Ideen  Verbindung 
bei  einem  Fleischer!  Je  deutlicher  diese 

*  Idee    hervortritt,    desto  mehr  nehniea 

j  Angst  und  Furclit  ku;  dabei  aber  ent* 

atekt  sugleir,h  auch  der  Gedanke,  sich 

SU  retten.  Er  ergreift  die  Flucht  u.  a.  F» 

p   ^       Die  Anstrengungen  vor  und  während  der 

f  That,    ao  wie  das  darauf  gefolgte  Entfliehen 

j  luatten  einen  sehr  wohlthätigen   Einflufs   auf 

^  den  Tiiäler,  denn  sie  leiteten  die  Rückkehr 

j  der  gestörten  Ordnung   wieder  ein»    so  dafa 

^  eeiion  nachdr^-i  bis  vier  Tagen  jede  Spur  von 

.1  Wahnsinn  verschwunden  ist,    und  zwar  o/me 

^  Anivtndimg  irgend  ünfs  ^rzneimitteh» 

^  Hienidt  glaube  ich  die  aweite  Frage  beant« 

p^  wertet  und  cuglf  ich  die  Vorbereitung  und  die 

2  Gründe  sur  Antwort  auf  die  in  dier  dritten 
[.:  Frage  enthaltenen  Punkte  dargelegt  su  haben. 
g  K%  sollen  nach  dieser  Frage  angegeben  werden  s 

die  Mnafsregeln 

a)  cur  gänzlichen  Heilung  der  Krankheit; 

b)  zur  Verhütung  etwaiger  Rückfälle. 
Beide  Punkte  können  füglich  zusammen 

Henommen  werden«  und  meine  Antwort  dar- 
auf ging  dabin.   -*   Von  Heilung  der  Krank« 


hcit  laiin  nicht  wdter  die  Ri^  Myn, 

die. Natur   von    lelbst     bcieiti    das    g 

GleichgewUbc    wieder    hergettelU    bat 

allem  Anschein  nach  vollkoimneKif  inden 

mehr  seit  zwei   Monaten   nicht   die   jn: 

Spur. von  Epilepsie  noch  Wahnsinn  m 

gestellt  hat,  und  wenn  meine  Ansicht  | 

det  ist,    sich  auch  nie  wieder  einstelle 

den«  es  müfsten  d?nn  andere  und    soU 

drille  Einflüsse  auf  diesen  Menschen 

ken,    die  bei  jedem   Gesunden  diese 

heiten    herbeizuführen    im   Stande    wäi 

Gesetzt  aber  auch   diese  meine  Ansich 

nicht  richtig,  sondern  K«  hätte,    bei  in 

erhöhter  Emphndlichkeit  und  Schwad 

I>[ervensys(eme ,   von  unbekannten  um 

^usxumittelnden  Schädlichkeiten,  die  gi 

Krankheit  erhalten;    so  zeigt  .doch   dei 

derselben    deutlich«    da(s    diese    supp 

Schädlichkeiten  nur  kurze  Zeit  und  ob* 

lieh  eingewirkt  haben  können,  und  dai 

lieh  nur  ein  vorübergehendes  aber    kei 

bendes  Uebel  entstehen  konnte.   -^   B 

ser  Annahme  läfst  sich  daher  auch  mit 

Wahrscheiuliclikeit    behaupten,     dafa  bt 

nunmehrigen   Alter  dieses  Menschen, 

ner  zweckmäfsigeii ,    xegelmäfsigen    Lei 

und  bei  Vermeidung  schwächender  Seh 

keiten  das  gesammte  Nerve^isystem  bait 

kommen  erstarken,    und  gegen  ähnlich 

Ordnungen  werde  geschützt  bleiben«  «^ 

Beschleunigung  dieses  Zeitpunktes  schli 

stärkende  Bäder  und  Arzneiep  vor;  alk 

wurden  nicht  angewendet). 

;       Was  endlich  die  Sicherstellung  da 

blikums  aidangt,  so  ist  es  zwar  höchsti 

daüs  K.  de&halb  noch  eine  gexaume  Zc 


—    105    ~ 

ta  eine  toTgTältigc  Aufsidbc  geietet  ntetiei 
allein  da  er  weder  ein  Verbrecher,  noch  ge» 
genwärtig  ein  Narr  ui,  so  gehört  er  auch  we« 
der  in  ein  Zuchthaus  noch  in  eine  Irrenan« 
•talty  die  beide  für  ihn  gleich  schädlich  seyn 
konnten.  Denn  der  Gedanke  als  Mörder  he* 
•traft  oder  als  Narr  sich  behandelt  zu  sehen, 
dürfte  schon  allein  hinreichen,  diesen  Unglück- 
lichen für  immer  seiner  Vernunft  zu  berau- 
ben. Gleich  zweckmälsig  für  das  Publikum 
wie  für  den  K.  dürfte  es  daher  seyn,  dafs  ec 
auf  eine  besdmmte  Zeit  in  ein  gut  eingerich- 
tetes Aibeitahaus  gebracht  würde,  und  bei 
SBweckmäfsiger  Arbeit  gesunde  Nahrungsmittel 
bekäme.  Zugleich  müfste  man  ihn  der  spe- 
ciellen  Aufsicht  des  dasigen  Arztes  empfeli- 
len,  und  könnte  ihm  dieser,  etv(ra  nach  emem 
Jahr  dafs  Zeugnifs  :geben,  dafs  sich  während 
dieser  Zeit  keine  Spur  des  Wahnsinns  wieder 
gezeigt  habe,  dann  würde  er  sicher  ohne  Ge- 
fahr wieder  in  Freiheit  gesetzt  werden  dürfen» 


-*pip 


Obiges  Gutachten  übergab  ich  den  ii  ten 
November  igog,' worauf  die  Akten  zum  Ur« 
tlieilssprucb  versendet  wurden.  -^  Das  Ur«i 
thel  kam  im  Februar  igog  zurück,  und  ent- 
bleit unter  andern  die  Bestätigung  meine« 
Vorschlags  in  Hinsicht  der  Sichersteliuag  des 
Publikums.  -^  Allein  so  viele  •  Mühe  man 
«ich  von  allen  Seiten  gab,  K.  in  einem  aus- 
wärtigen -«-  denn  im  Lande  ist  keines  —  At- 
beitshause  unterzubringen,  so  gelang  es  dock 
nicht,  und  man  mufste  ihn  endlich  einem 
fern  wohnenden,  für  ihn  Bürgschaft  leistenden» 
nahen   Verwandten  äbfrlasseu«    Hier  wuxd« 


er  öfters  ron  dem  nächsten  Physikus  be* 
sucht,  Wer  durchaus  die  güDsfigsren  Berichtr, 
wie  über  sein  Befinden,  so  über  sein  Betrat 
gen,  erststtete.  K.  bekam  |nie  Antntdmictel, 
kehrte  später  in  das  älrerliche  Haus  surück, 
und  ist  bis  jetzt  (den  i«.  August  1915)  vw 
allen  Anfällen  einer  Geistesabwesenheit  und  > 
der  Epikpsie  vollkommen  frei  geblieben* 


■IT 


Einige  Bemerkungen  in  derviyrsuhendenGescIüAti 
und  über  £ntmcktlung$krankheittru 

h 

A)  Alle  Gefangene  t  über  welche  ds 
Arzt  dem  Richter  Aufschlufs  geben  soll,  rofli» 
sen  durchaus  und  wenigstens  so  lange  als  M 
Gegenstand  der  ürstiicben  Beobaclitung  sind^ 
so  schonend  als  möglich  bebandelt  vreiilenf 
Die  meisten  Gefängnisse  sind  schon  an  Mk 
Grausen  erweckende,  und  zu  ärztlichen  Beob- 
achtungen eben  nicht  sehr  geeignet;  und 
kommt  nun  nocli  eine  harte  Behandlung  da- 
zu, die  gf-wifs  die  wenigsten  ohne  Stdning 
som:itischer  und  physischer  Verrichtungen  e^ 
tragen,  so  kann  der  Arzt  leicht  getäuscht  w»- 
den«  Besonders  ist  dieses  bei  Gefongenen  vi 
berücksiclifigen,  deren  Gemüthsvtrfassung  be» 
urtheilt  wtrden  soll.  W^re  K,  gleich  Anfangi 
criminel  behandelt,  in  Ketten  gelegt,  und  alltf 
menschlichen  GtseUschaft  beraubt  worden,  M 
härro  wahrscheinlich  seine  Krankheit  eiocB 
andern  Gang  genommen,  zunial  da  in  dci- 
ersten  -1%  Stunden  seiner  Gefangenschaft  noA' 
eivUic-  Spureti  von  dagewesenen  Wahiisif^ 
nämlich  Furcht    und    Mifstrauen    vorhandfll 


iren»  Vlid  ich  ivttrde  tchw^rReh  tö  birfd  tu 
lem  liehtigen  Befuicat  gelaugt  feyn» 


19 


B)  Die  Grfindei  welche  mich  so  früh 
f  die  Idee  einet  tranvitorifchen»  wahrscheln* 
h  nicht  wieder  zurückkehrenden  Wahnsinns 
leten,  waren  zum  Thcil  schon  dieselbfn, 
'lebe  ich  späterhin  gellend  machte;  alJein 
i  mufste  mich,  ehe  ich  einen  bestimmten 
iBsprucb  gab,  eist  selbst  überzeugen,  ob  ich 
cht  irre,  und  ob  nicht  andere  triitigere 
ründei  eme  andere  Ansicht  herbeiführen 
Irdeo» 


C)  Merkwürdig  war  mir  hei   K.  folgen« 
r»  in  den  Akten  bemerkte  Umstand. 

Ich  hatte  das  Herzogl.  Centamt  ersuchti 
in  Gefangenen  den  Tod  des  L.  su  lange  zu 
theimlichen  (weil  er  die  hei  seiner  Baase 
irauf  sich  beziehende  Aeufserung  vergessen 
kUe)  bis  ich  annehmen  dürfe,  dafs  diese 
nt«leckung  keinen  bleibenden  nachtheiligen 
Imlruclt  auf  ihn  machen  werde ;  und  so 
jrde  es  mir  auch  überlassen,  ihn  selbst  mit 
iner  That  bekannt  zu  machen,  so  bald  ich 
für  raihsam  halten  würde.  — •  Nach  etwa 
f  Tagen  liefs  ich  bei  meinen  Unterredungen 
it  K.  manche,  eben  nicht  sehr  versteckte 
eufserung  fallen,  welche  ihn  auf  L's  Tod 
Uten  leiten  können ;  allein  sie  bewirkten  daa 
icht,  und  er  verwunderte  sich  öfters  darüber, 
IUI  ihn  sein  Freund  L.  nicht  besuche.  End- 
Ai  tagte  ich  ihm  ohne  Umstände,  waa  et 
Bibrocnen,  und  dab  er  deshalb  in  Anest 
j.    Stuikim  und  unbeweglich  hörte  er  diai« 


~    log     — 

Nachriehti  und  war  dem  Anacli^im  nach  n 
im  mindeaten  darüber  betroSeOi  wae  mir  i 
unangenehm  auffiel;  allein  als  ich  den 
daher  immer  regelmäfsigen  Puls  untenuc 
fand  ich  ihn  beim  Sten,  4teni  5ten  Schlag 
setzend.  —  Diese  IrregularicäC  verlor  sica 
nach  etwa  drei  Monaten. 

ir. 

An  der  Behauptung »  K*s  Epileps^ 
blofs  Folge,  —  wichtige  Erscheinung  — 
Entwickelung ,  harten  frühere  Beobach^ 
und  Reflexion  gleichen  Antheil.  «^ 
eher  als  die  Entwickelungskrankheiter — 3 
beachtet»  öffentlich  zur  Sprache  gebra^. 
lichtiger  gewürdiget  wurden,  böten  ^^i; 
einige  recht  merkwürdige  Fälle  von  \t 
thum  mit  Krankheitserscheinungen  da/; 
mir  gleichsam  die  Idee  aufdrangen,  dajir  A 
Geschäft  nicht  blofs  bei  Kindern  (alsZUi 
arbeit)  sondern  auch  in  weit  höheren!^ 
als  scheinbare  Krankheit  auftreten  köom»" 
Ich  beschränke  mich  jedoch  hier  nur  aaf  ffi 
der  auffallendsten  Kranken  der  Art,  wd  P 
vorzugsweise  die  oben  aufgestellte  Bdnoi 
tung  begründeten. 

Der  erste  Kranke  war  mein  jüngstaft 
der,  den  ich  im  zweiten  Jahr  meiner  pA 
sehen  Laufbahn  zu  behandeln'  hatte.  Er  Hl 
damals  im  16  und  17  Jahr,  lebte  auf  i 
Lande,  war  gesund  und  stark,  doch  zieol 
kleiner  Statur,  und  hatte  die  gewöhnlid 
Kinderkrankheiten  leicht  überstanden.  Ii 
fing  er  an  zu  krä  nkeln,  und  bald  traten  bc 
ruhigende  Erscheinungen,  als.  Abmageru 
Verdrüfslichkeit,  Krämpfe,  Schlafsucht,  Hu« 
Geiitesachwäcb  e  u»  s.  w*  dasu»    Belbftbd 


UM  Grand  der*  Krdnkhek  «chkn  wdhXJ 
lieh  cu  BeyPi^  bestätigte  sich. jedoch  bei' 
er  Untersuchung  nicht  -«-  Als  jch  sei<« 
iürj/tr  wegen  allgemeiner  schmerchaftec 
4e  besichtigte»  Cand  ich  die  Leisten-  und 
Lehsneldrüsen  sehr  angeschwollen  und 
nhaft,  und  wurde  dadurch  suerst,  und 
ch  keinen  Gnind  der  Krankheit  auffin« 
onntCi  auf  die  Idee  geleitet,  die  sämmt« 

Krankheitserscheinungen  dürften  vieU 
blob  Folge  des  VVachschums  seyn*  — 
ich  hier  als  Arxi  thun  sollte,  war  mir 
ih  uübekannt;  allein  in  StolPs  Schule  g6* 
und  gewöhnt  keine  wirksamen  Mitlei 
bestimmte  Anseigen  ku  geben,  hielt  icji: 
4^nfengs,  mehr  um  meine  Aehem  xu 
gen,  als  irsend  eine  Veränderung  zu  er» 
I  —  an  leichte  unschuldige  Mittel  und 

eweckmäfsiges  Verhalten,  bis  der  hüch« 
ad  von  Schwäche  wirksame  stärkende 
ttcl  erford^te,  die  dann  aber  auch  un- 
.ch  JBchnell  den  Kranken  vollkommen 
Iten.  Er  war  in  dieser  Periode  zu  ei« 
sehnliclien  Gröfse  emporgewachsen. 
'Inder  wichtige  Fälle  kamen  mir  von 
'eit  an,  nun  öfters  vor,  und  bestimmten 
>ei  Kindern  und  Jünglingen  meine  Auf» 
imkelt  immer  mit  auf  das  Wiachsthum 
Iten. 

\  verflofs  eine  ziemliche  Reihe  von  Jah« 
idnoch  war  mir  kein  Fall  von  gestÖr«i 
twickelung  durcli  Heilmittel  vorgekom- 
»der  doch  nicht  von  mir  als  solcher  an« 
t  worden,  als  ein  junger  Mensch  von' 
tl    i6  Jahren   das    a(lgemeine    Stadrge- 

wurde.      Man    erzählte  Wunderdinge 
einer  Krankheit»   und  raunte  sich  ials 


110 


Ohr  »^  doch  daüi  es  jeder  hflittn  feDnnlei^ 
tte  sey  eine  Fbjge  von  On^hie..  Zwei  AerHi 
hauen  seit  Monaten  i/irs  ganie  Kunst  auj^, 
boten,  das  Uebel  su  beswingen  f  UQil  ci  ¥•• 
der  an  Besuchen  noch  Beceptcsi  feblen  hit 
sen,  waren  aber  eniüich  auf  den  Pupkr  ^ 
kommen  erklären  z\x  müssen,  der  Kranke,  iq 
schlechterdings  verloren,  kein  Arst  könne  iha 
helfen,  er  werde .  sicher  den  dvitt^  Tag  nUiC 
überleben,  —  .Dieb  fuitthtbaie  TodesuitU 
führte  mir  dem  Kranken  %u»  -^  Ehe  ich  nkh 
iniwischen  seiner  annahm ,  suchte  ich  ssr 
durch  seine  Umgebung  einige  Kenntnib  «m 
dem  bisherigen  Gang  d^r  Krankheit  su  m^. 
schaffen;  und  als  ich  dadurch  etwas  HofibuH 
erhielt,  erklärte  ich  mich  -  bereitwillig,  jedsn 
nur  unter  der  Bedingung, 'wenn  die  badn 
bisherigen  Aersie  den  Kranken  gans  abUiMb 
und  aueli  ohne  gemeinschaftliche  Beral^Pf 
mir  ihn  allein  überlassen  würden» 

Diese  Bedingung  wurde  mir  von  fßtü 
beiden  Aerzten  höchst  übel  ausgelegt,  und  da 
sie  auch  wirklich  den  Schein  von  Stola  und 
Egoismus  an  sich  trägt,  so  erlaube  ich  nai^. 
den  wahren  Grund  derselben ,  so  wie  fibo- 
haupt  meine  Ansicht  über  ärztliche  Berathui^ 
kurs  darzulegen. 

Die  fragliche  Bjrankheit  war  allem  Af^ 
schein  nach  nicht  richtig  beurtheilt  und  b^p. 
bandelt,  und  das  Ursächliche  derselben  Dod 
gar  nicht  aufgefunden  worden.  Die  Ansick 
tcn  jener  Aerzte  konnten  mir  daher  auiph  .W*< 
nen  Aufsdilufs  gewähren,  wohl  aber  Jaiab 
Streitigkeiten  herbeiführen;  ja  die  beharrlida 
Vertheidigung  ihrer  Ansichten  -^  denen  ick 
nichts  GrüncUiches  entgegen  zu  stellen  va>: 
mochtei    ^^    und  Heilmeithode  kpni^te..  woU 


-*    111    — 

r  duF  meinen  Ideeogang  und  Reöbadltiirig 
^rend  einwirken«  vieJIeichc  auch  mi^h  mu 
nhum  verleiten.  -—  Dieft  allet  hatte  icli 
cht  feu  befürchten»  «penn  ich  unbefangen, 
id  -  ohne  irgend  eine  Meinung  bestätigen 
ler  widerlegen  lu  wollen,  oder  zu  inüiten^ 
rächen  und  beobach(en  durfte. 

GemeJntchaftltche  ärstliche  Berathungen 
A  Krankenbette,  sind  Überhaupt  und  in  der 
egel  (den  Fall  ausgenommen «  wenn  swei 
erste  ao  aufrichtige  Freunde  sind,  dafa  ai0 
igan«;ene  Fehler  einander  gestehen,  und  wech» 
Iseitig  ohne  Rückhalt  rügen  dürfen)  von  we^ 
g  Nucsenf  und  um  desto  fruchtloser  je  mebt 
friste  sie  pflegen  i  wirklich  nachiheilig  aber 
enn  die  herathentlen  Aersre  aucli  die  Kui 
»meinschaidich  übernehmen* 

Gewöhnlich  trägt  der  Ordinarius  seine 
einung  über  die  vorliegende  Krankheit  und 
iren  bisherigen  Behandlung  vor;  empfängt 
gegen  von  dem  oder  den  daxu  gerufe^ieri 
3Uegen>  --  die  sich  der  Mühe  der  Selbst» 
itersuchung  überheben  und  keine  Lieblia« 
rt'  von  .Streiti>;keiien  sind  -—  die  Versiehe« 
ng,  dafs  er  alles  richtig  beurtheilc  und  ge« 
an,  was  mö^lich  scy,  doch  könne  man  ja 
ich  noch  diese  und  jene  Mittel  versu« 
len  u  a.  w.  und  damit  ist  das  Consilium 
acblosaen.  —  Sind  dagegen  der  Ordinarius 
id  die  Consulenten  keine  guten  l'reunile 
id  uncoliegiaiisch  gegen  einander  gesinnt, 
trägt  jeder  eine  anifere  Meinung  vor«  die 
»n  den  andern  verworfen  wird,  und  umge* 
indt;  man  giebt  sich  auch  nicht  damit  ab, 
e  verschiedenen  Behauptungen  unpartheiisch 
i  prüfen ,  urn  zu  einem  sichern  Hesuliat  su 
laugen,  sondern  man  aankt  und  strMtet»  bia 


gen,  BO  watue  «r  Aente,  üie 
nicht  in  ofienbaier  Feindschaft  mi 
leben ;  jeder  untersucLe  ilaan  für  m 
die  Meinung,  die  Behandlung  des 
XU  keuoeii,  den  Kranken  sorgfätig 
und  trage  dann  sein  Urttieil  ohne 
vor.  Stimmt  es  mit  den  andern  i 
gewährt  freilich  die  Beobachtung 
■entliehen  Nutzen,  doch  aber  wen 
Vortheilt,  dafs  sich  nun  der  KranI 
gen  kann,  sein  erster  Arzt  habe 
bisch  behandelt.  Weichen  hingeg< 
nungen  wesentlidi  von  einander 
Irge  jeder  die  Gründe  für  seine  4 
big  vor,  man  prUFe  sie  ohne  Pai 
gern  einschaftl  ich,  und  halte  eich  ai 
che  die  triftigsten  Gründe  toi  sich 
liierauf  g(^iiDdetea  Heilplan  übe 
dem  Ordinarius  zur  Ausführung. 

Noch  wenii^er  billigen  liann  icl 
«in  Kranker  sich  zwei  oder  mehr 
wühlt,  und  seine  Krankheit  gemei 
zu    behandeln.      Denn    gewöhulicl 


SU  prüfen,  inan  ist  gefilllig  gegen 
befolgt  heute  di^en,  Moigeu  jeüeti 
2^  und  überläfst  den  Ausgang. denk 
>drbt  der  Kranke,  so  tröstet  sich  je* 
t,  denn  er  ist  ja  keinem  allein  ge« 
Es  sollte  nicht  so  seyn;  aber  leid^ 
wohnlich  so«  Man  verzeihe  diese 
ßifung!  •  ■    ■ 

n  Betrachtung  gesogene  junge  Mensch^ 
schwächliches,  feinaebautes  äufserat 
es  Wesen*  Schon  vor  der  jetzigen 
:  litt  er  an  Entwickelungsbeschwer« 
^lüJigkeit,  leichten  GHederweh,  Kopf- 
n  u.  8.  w.  besonders  an  einem  blat« 
Ausschlag  im  Gesicht,  der  ihm  äus^ 
g  und  unangenehm  war,  und  durch- 
es^haft  werden  sollte,  -r  Der  Haus« 
hte  zu  diesem  Zweck  eine  Frühlings« 
i^orschlag,  und  suchte  diese  dutdk 
-auch  des  Seidschützer  Bitterwassers 
siten.  t)er  Kranke  hatte  es  kaum 
Tage  mit  der  gewöhnlichen  Wirkung 
1,  als  Fieber  entstand.  Ohne  weitere 
hung  wurde  dies  für  ein  gastrisches 
lieber  erklärt  und  behandelt»  — ^  Det 
wurde  schlimmer,  und  es  gesellteii 
cnpfe  dazu ,  die  den  gewöhnlichen 
licht  weichen  wollten,  sondern  immer 
legen.  '— -  Der  zweite  dazu  gerufene 
:t  die  Kranklieit  für  Folge  der  Ona» 
richtete  die  Heilmethode  dagegen.-— 
ermehr  überhandnehmenden  Krämpfe 
>n  beunruhigenden  Zußlllen  verbun« 
rten  nicht  etwa  die  Idee  von  einem 
!n  diagnostischen  Irrthum  und  eine 
1  df's  Geschehenen  herbei,  sondern  nuc 
ireben     durch    die   kräftigsten  Aati« 


-    114    - 

spasmodica  sie  zu  beseitigen.  SchwaSdl 
niöchce  die  reichhaltigste  Apuiheie  inEurapi 
f;i[i  kraTiipstillendc-s  Mittel  tnthalteD»  dasnidf 
in  unmäbigster  Gabe  hier  angewendet  m* 
den  wäre. 

Seit  drei  bis  vier  Wochen  hatten  lich  U 
gende  Essclieinungen  dargeboten.  Det  bisR 
einem  wahren  Gerippe  abgewehrte  Jüi^ 
konnte  sich  nicht  ohne  kräftige  Unteistütnil 
bewegen I  kein  lautes  Wort  sprechen,  ra 
sprechen  hören,  noch  das  gewöhnliche  Ti^ 
lirht  ertragen  (er  lag  daher  in  einem  gant  t(» 
iitisterten  Zimmer),  ohne  sogleich  allgemeal 
schmerzhafte  Zuckungen  durcli  den  pM 
Körper  zu  bekommen,  und  dabei  wunles 
nt >ch  von  einem  festsitzenden  heftigen  ScImH 
in  der  Stirn  und  auf  der  Brust  gequält}  B 
dafs  er  fast  ununterbrochen  leise  jarnrnttlBi* 
Gegen  6  Uhr  Abends  muiste  er  aui  te 
Bette  gebracht  und  leicht  beldeidet  werdcoi 
wobei  gewöhnlich  Ohnmächten  eintratcoi  Sol|^ 
halb  todt  auf  dem  Kanape  ruhend,  iu^lt\ 
die  sfcliste  Stunde  und  mi^  dem  ersten  GtoLI  ^ 
kenschlag  stellte  sich  der  sonderbarste  Aal  1  ^ 
tritt  ein ,  wie  ich  noch  keinen  gesehen  lu^  1  {/• 
Der  Kranke  fing  an  zu  singen,  zu  pfeifeiifil|^ 
tanzen.  Er  sprang  mit  gröfster  Leiehi^h^  I|q 
über  Tische  und  Stühle  weg,  kletterte  mit  da  1^ 
t*üfsen  die  Wände  hinan,  stellte  sich  auf  ^  K 
Kopf,  recitirte  Gedichte  u»  s.  w.  kurz  et  trick  1^ 
die  ausgelassensten  Possen  bis  Mitten)«^  |iq, 
Punkt  12  Uhr  stürzte  er  zusammen,  ^ 
wurde  nun,  dem  Verscheiden  nahe,  wieda|^ 
zu  Bette  gebracht. 

Nie  erinnerie  sich  der  Kranke  dieeer  Stoßi  L 
<len ,  noch  was  in  denselben  mit  ihm  voig^.  L 
gangeu  war;   nur  noch  gröüicire   £rschöpfuO|  l| 


CT 

h 

KL 

ä 

ti: 


—    tis    — 

nachher,  die  erst  rjich  «iMcn  KaM 
uhigen,  bald  kumea  uaiuhig^n  Sdiitf 
::ahni. 

«rgenommene    und   hsitn^^kitf   he« 

Oranie  McUre  sicii  mir  buM  ali 
Fe  dar;  allein  die  eigetitlirhf'  Uruich« 
khc-it«  blieb  mir  niKh  mehren^  I^^« 
1.  Die  obengenannten  Vorlauter  der» 
rfuhr  ich  erst  nach  Unguter  Fi>ite 
uid  nun  mich  an  dieaelbe  «tücxeiid« 
nir  vor,  als  wenn  auch  det  Rdiptt 
iken  (ich  kaiuite  ihn  vorher)  sich 
verlängert  haben  milMT,  was  auch 
ehenderti  darauf  auhnerksam  (;rmacht| 
it  alao  fani(ei)«  —  Da  nun  dio  ge* 
rntersufhung  und  die  <ch«trftte  Reob- 
[liflu  (üf*  niincU'Bte  Schädlichkc-ii  inu 
Velchc  man  als  drn  (rrund  der  Kt« 
jen   anni'hnu'ri  koiintis    So  hielt  ich 

hinlänglich  iKTf'C.htigfrt«  dir'  Ursprung, 
/mpiouie  für  UnlwlckMinigsrrsrlirU 
die  nachfolk^ciiden  fthrr  (Ur  L'roduki« 
veckmüfsig  angewendeten  Keilinittet 
t*n.  -  <)ie«e  Ansicht  licis  mich  einen 
>n  AUM(!ang  hoflen,  vuraun^esnati 
I  keinu  unheilbaren  orgSidsrlien  J«eh- 
;ebildct  hatten;  und  eine  solche  iVo« 
cht  wftr  auch  wirklich  nnihigi  utrt 
c  und  dern   Kranken   tu    grdulliger 

XU  slXrken.  —  Die  Hellart  war  so 
:  wir  die  Krankheit^  und  mufsle  fast 
rs   Jahr    ffircgesctxt    werden  i    wurdi* 

mit  vollkommener  Heilung  beluhnt« 
p   bcidf'n    Kille    driingfen   sich    mir 
if,  als  ich  nach  unbefangener  wieder 
iierstichung  keine  verflniassendo  Mo« 
s    Ursadie  von   X*s  Kirilepsi«    uutl 

Ma 


—    «6     - 

Wahnsinn  aufiEmden  Konnte»  und  b^griiDdeta 
die  in  den  Akten. ausgesprochenen  und  obä 
dargelegten  Meinungen.  Ob  diese  den  B» 
fall  änderet  Aerzte  erlialten  werden,  mub.kh 
erwarten;  genug  das  meine  .Prognoae  gjui 
gerechtfertigt  wurde» 

IIL 

tch  habe  in  der  obigen., Stelle  die  9nt- 

Uche  Behandlung  des  epileptisohen  K*a  etvtf 

in   Anspruch   genommen,     und    glaube,  nk 

fiedit    Den  Arzt,, der  zu  einem  unbeian» 

teil  (wenn  er  ihn  als  Arzt  keoht,-  darf  er  fiber 

die    Bedeutung    einer  solchen    Bracheioiiiig 

liicht  ungewifs  seyn)  Epileptischen   oder  Tfli 

CöuYulsionen  Befallenen  cerufen  wird,  tadda 

zu  wollen,  dab  er  sich  oestrebt,   nur  eioM- 

weilen  und  so   schnell  als  möglich  eine  Sb* 

scheinung  zu  beseiugen,  welche  einen  hfidst 

uhangeiienmen  Eindruck  auf  die  ITmstthen- 

den  macht,  fällt  mir  nicht  ein.  Allein  höchit 

tadelnswerdi  ist  es,  wenn  er  eine,  -sogenaiuitt 

Hadicalkur  gegen  eine  Krankheit  unterDf^hroeD: 

will,  die  er  nicht  kennt,  und  mir  einsoailgei 

meines  und  so   viel    bedeutendes    Symptom 

wie  Krämpfe  sind»  ins  Auge  fa&r«  «—  Krämpfc 

sie  mögen  erscheinen  in  welcher   Gestalt  fli 

wollen,  sind  höchst  selten  die  Kxankheit  sellA 

gemeiniglich    blofs .  Erscheinungen    gestäivt 

Harmonie  im  Organismus    (deren    Ursacfatf 

bekanndich  sehr  vielfältig  sind)  und  seht  A 

das  Mittel  diese  Störungen  auszugleichen,  uiri 

folglich  manche  Crisen,  welche  strenge  Beo^ 

Achtung  und  eine  vorsichtige  Behandlung  0" 

fordern. 

Diesem  Gegenstande  indessen  eine  otf 
€t^as  genügende  Betrachtung  zu  widmen,  g^ 


—    H7    — 

hihi  deitntlen  nicht  in  meinen  Plan»  indan 
ich  nur  Eioigei  {über  das  Entwickclungsge' 
tcbäfc  des  menfclilichen  Organismut,  aui  mci« 
ner  Erfatming,  und  ohne  Bückficht  auf  die 
Tonr^-iTlichen  Arbeiten  der  neuern  Aerzte, 
mlttheilen  willi  (ibeneugt,  dafs  wenn  ich  auch 
tiich(8  neues  tage,  Wiederholungen  bei  einet 
•o  wichtig/en  Sache  doch  nicht  ganz  nutzlos 
geyn  werden. 

Die  Wachsihumfencheinungen  tragen  im 
Ganzen  dao  mehr  oder  weniger  deutliche  Ge* 
präge  der  KrankheitierscheinuDgen  {  allein  fUc 
solche  genommen  und  ah  solche  behandelt, 
ist  die  Folge  allemal  Unheil  bringend,  wie 
schon  «—  wenn  ich  nicht  iite  ->-  aus  den 
oben  mitgctheilten  Beobachtungen  erhellt«  die 
Seh  noch  sehr  vermehren  könnte,  befürchtete 
ieli  nicht  Statt  einer  Abhandlung  ein  —  viel- 
leicht gar  langweiliges  und  überflüfsiges  *— 
Buch  zu  schreiben.  —  Um  indessen  das  Eben- 
gesagte nicht  ganz  ohne  Beleg  aufzusiellen, 
erlaube  ich  mir  einen  der  jüngsten  Fälle  aus 
meiner  Praxis  anzuführen. 

In  diesem  Frühling' wurde  ich  zu  einem 
8jährif;en  Mädchen  gerufen,  da«  bereits  6  Jahre 
an  Krämpfen  gelitten  hatte»  und  nun  in  Ge* 
fahr  stand,  blödsinnig  oder  gar  wahnsinnig 
zu  werden.  Ich  fand  den  Unterleib  unge« 
heu'T  aufgeschwollen,  mit  deuüich  fühlbaren 
Veiiiärrungen.  Die  Kranke  war  in  Betracht 
ihrfs  Alters  sehr  klein,  der  Kopf  veihältnifs« 
widii^grofs,  das  Aussehen  cachectisch,  das 
Gesicht  zerstört ,  fast  affenartig,  die  Muskeln 
schlaf y  die  Sprache  höchst  undeutlich,  und 
dabfi  stellten  sich  alle  24  Stunden  6  bis  %o 
Anfälle  ein,  die  darinn  bestanden,  dafs  bei 
gänzlicher  Bewufstlosigkeiti  der  Körper  etliche 


z  i:=iB    na    lei    ntni'n.ii'        jo  C 


le  a££s  c>«rr  Vtcj  jg-jric  auf 

ci^^;  icS'v  Wi^:::^«;  aT^E.omiB4 
g^iS'er..  —  irh.  g^fxuRK  die 
ifer  JCnrs^cü  :ird  L^res  utsphi 
<fen  Uc^ltib  mk  asfcAenden 
«Im  mit  Cnrecht  ietn  mi  ganx 
Uli  Vüccniklystüren  xa.  B«i 
6  Wochen  lang  fortgcseuieo  l 
die  Knfnipfe  ailuuiblig  abgeoc 
watea  in  den  Iciztefi  i  —  lo 
Ttnthvrundea ,  das  allgemeine 
um  vi«lcf  gebessen,  und  von 
ftsi  nicbifl  iDchr  zu  bemerken ,  a 
die  Kranke  alle  Medicitt  verabi 
wegbrach.    Oieiei  Umsiand  fiel 


^xu06tzen  ;  bald  «Beigten  sich  wieder 
t  und  ein  andrer  Arzt  trat  ein^  — - 
dii  die  krampfhaicen  Zufälle  hei  diesem 
das  in  einem  so  zarten  Aller  so  lange 
,eiitten  iiatce,  bei  jeder  geringen  Ver* 
Dg  nocli  mrhrfT^  Jahre  hindurch  mit» 
nieder  einstellen  würden,  auch  wena 
len  uisprünglich  zum  Grunde  liegend« 
e  gilpzlich  ^>,<;iioben  watf  ist  leicht  zu 
fn,  und  gewifa  kein  Beweis  gegen  meK 
auf'tung,  dafs  die  unvorsichtige  Untf.r« 
lg  einer  Entwickiungserscheinung,  des 
9  das  ganze  Urbcl  herbei  geführt  habe* 
enn  nicht  gdüugnnt  werden  kann,  dafs 
kelungs-  und  wahre  Krankheitfierschei* 
•  nicht  verwechselt  werden  dürfen,   so 

sich,  wie  kann  man  jene  von  diesen 
luiden  ?  —  Dic^se  Aufgabe  ist  bald  leich« 
il  schwerer  zu  lösen.  Leichter  i^wenil 
st   das    zu    behandelnde    Suhject    von 

auf  kennt;  dieses  noch  im  Kindes« 
labenalter  steht;  wenn  bei  andern  beun- 
iden  Zufällen  zugleich  offenbare  Cnt» 
ingserscheinungen  hervorbrechen  z.  B* 
mte  Wachsknoien,  Hitzblauer  im  6c» 

allgemeines    oder    partielles    Glieder* 

9.  w,;  und  wenn  der  Verlauf  der  Er« 
ngen  dnrr.h  Heilmitt<^l  noch  nicht  ver* 
worden  ist.  Schwer  dagegen,  wo  das 
lieil  Statt  ündet.  —  Zweckmäfdige  Un« 
jng  und  voruriheilsfreie  Beobachtung 
er  eine  bei  allen  wichtigen  Krankheiten 
sichersten  Führer.  — -  Fängt  ein  müc 
^ekniintei  Mensch,  bei  dem  vollkom* 
Ausbildung  aller  Organe  des  Körpers 
ng<^T)oninun  werden  kann,  an  zu  krän* 
nd  fragt  mich  um  Batb|  so   mu(s  ich 


—    119    — 

Minuten  langsam  ausgedehnt  und  xuatinnieiii 
gesogen  ivurde.     Diefs  Mädclien'  haue  in  sei« 
neni  zweiten  J^ebensjabr  einen  starHen  Durdi- 
fali  bekon^men,  den  ein  Arst   achnell  unieFt 
drückte^  und  wenige  Tage  nachber  stellte  sich 
ohne   weitere  Veranlassung  der-erate  Rrainpf- 
aofall  als  eine  starke  Olinmach(  ^n,   — -    Ein 
Fehler  führt  zum  andern!   Sah  dtt  Ant  ent 
nichts  als   den   Durchfall  9    io  fw4  er  nicht« 
als  Krämpfe  und   die   Anforderung   sie  recht 
bald  au  hebei^.      AUein  ^   ging   picht  t   und 
so   fing   der  Wechsel  dei  Aerate   an  \    jetler 
vermuthete   eine  besondere   Uraache  — -  imr 
Hn  den  Durchfall  dachte  keiner -^  und  atütn« 
te  nach  dieser  Vermuthupg  auf  die  Kraokli^ 
los,  im  Allgeipeinen  aber  immer  nur  mit  so« 
tbpasmodischen  und  roborirenden  Mitceh  Nut 
einer  hatte  Würiiier  angenommen  aber  nicht 
gefunden.  -^  Ich  griff  auerst  die  stärkste  Seite 
der  Krankheit  und  ihren  uraprüngHcben  Sita 
den   Unterleib   mit  auflösenden    Mitteln  und 
den  mit  Unrecht  jet9&t  9Q  ganz  yernachUI|ig<« 
ten    Visceralklystieren    an.      Bei    dieser  etwa   , 
(  Wochen    lang    fortgesetzten   Heilart   hatten 
die    Krämpfe    allmähüg    abgenommen,    uq4 
vrarea  in   den   letzten   j)  -^  4Q   Tag^n    gaiK 
verschwunden,   das  allgemeine  Befinden  war 
um  vielem  gebessert,     und   von  dea  Infarktus    , 
fast  nichts  mehr  zu  bemerken ,  als  auf  einmal   , 
die   Kranke   alle   Mediciii   verabacheqete  un4  j 
wegbrach.    Dieser  Umstand  fiel  gerade  in  ei»  j 
ne  ^eit,   wo  ich  nicht  veneiaen  durfte,    uatl  ' 
ao  nach  auch   nicht  untersuchen  Iconnte,   ob  j 
«twa  ein   Fehler  vorgefallen,    oder    was  mir   . 
wahrscheinlicher  schien,    ob  jetat  eine  anders  : 
Behandlung  angewendet  werden   müsse,  un4  i 
welche?  -^  Ich  rieth  die  ipnern  Mitiel  ein^9  j 


—  •  118    — 

Zeh  aussiisetsen  ;  bald  zeigten  sich  wieder 
Krämpfe  und  ein  andrer  Arzt  trat  ein.  — 
Daia  sich  die  kraznpfhaicen  Zufälle  bei  diesem 
Kiitde,  ifas  in  einem  so  zarten  Alter  so  lange 
daran  gfrlitcen  hatte,  bei  jeder  geringen  Ver* 
anlassung  noch  mrlir^r^  Jahre  hindurch  miu 
unter  wieder  cinsullen  würden,  auch  wenn 
die  iimen  ursprünglich  zum  Grunde  liegende 
Ursache  giU>zlich  ^</:lioben  war,  ist  leicht  zu 
begreifen,  und  gewifs  kein  Beweis  gegen  mcK 
ne  Hehauf'tung,  dafs  die  unvorsichtige  Unter« 
drückung  einer  Entwicklungserscheinung,  des 
Unfalls»  das  ganze  Uf bei  herbei  geführt  habe. 
Wenn  nicht  gf-jilugnrt  werden  kann,  dafs 
Enfwickelungs-  uiul  walire  Krankheitserschei« 
tiungen  nicht  vrrwecht.dt  werden  dürfen,  so 
fragt  es  sich,  wie  kann  man  jene  von  diesen 
unterscluiden?  —  Dic^sc  Aufgabe  ist  bald  leich« 
ter,  bald  schwerer  zu  lösen.  Leichter,  wenn 
der  Arzt  das  zu  behandelnde  Suhject  von 
Jugend  auf  kennt;  dieses  noch  im  Kindes* 
oder  Knabenalter  steht;  wenn  bei  andern  beun- 
ruhigenden  Zufallen  zugleich  offenbare  Ent- 
wickelungserscheinungen  hervorlirechen  z.  B« 
sogenannte  Waclisknoten,  Hitzblatter  im  Ge- 
sicht!*,  allgemr^ncs  oder  partielles  Glieder- 
web u«  9.  w.;  und  wenn  dr>r  Verlauf  der  Hr« 
scheinungen  dnrrh  Heilmittel  noch  nicht  ver- 
ändert worden  ist.  Schwer  dagegen,  wo  das 
,.'  Gegeniheil  Statt  findet.  —  Zweckmäf«ige  Un- 
^  tei suchung  und  voruriheilsfreie  Beobarhtung 
■  '  sind  hier  eine  bei  allen  wichtigen  Krankheiten 
'  unsiTe  sichersten  Führer.  -^  Fängt  ein  mir 
\  nicht  bekniintei'  Mensch ,  bei  dem  vollkom- 
mene Ati6l)ildung  aller  Organe  des  Körpers 
,  nirlii  angi-innninun  werden  kann,  an  zu  krän- 
kehip  und  fragt  mich  um  Rath|  so   mub  ich 


freilich  erst  seine  Bekanntschaft  machen,  und 
den^  Gesundbeits^usrand  seiner  Aelterri-»«  m 
ivie  seinen  eigenen  von  .Jugend  an  u.  s.  Wi 
kennen,  lernen;  dann  aber,  wenn  ich  iüer 
nichts  Besonderes  und  Eigenthümliches  finde, 
untersuche  ich  alle  schädliche  Kinflüsse, 
welche  seine  Beschwerden  hätten  herbei  füh« 
ren  können;  erhalte  ich  dadurch  keinen  be* 
friedigenden  Aufschlufs  -^  so  suche  ich  mit 
nicht  etwa  nach  einer  neuen  oder  alten  Hy« 
pothese  die  Eracheioungen  zu  erklären,  und 
behandele  sie  darnach,  sondern  ich  gebe  Mit* 
tel,  welche  nichts  helfen  aber  auch  nidui 
schaden  können,  schreibe  ein  zweckmäfc 
sjges  Verhalten  und  eine  kühlende  Diät  Wt 
und  sind  Krämpfe  dabei,  so  lasse  ich  auch 
dann  und  wann  ein  laues  Bad  anwenden. 
Hierbei  verliere  ich  aber  den  Gegenstand  mei- 
ner Beobachtung  nie  nufser  Augen,  und  find« 
ich  auch  so  noch  nicht  in  seiner  Liebeos» 
weise  u.  s.  w.  den  Grund  der  Erscheinungen, 
so  behalte  ich  meine  erste  Behandlung  hA, 
d.  h.  ich  thuc  nichts  (ausgenommen  die  Con« 
vulsion  kleiner  Kinder  beim  Zahnen,  mit  Blut- 
congestion  nach  dem  Kopf,  wo  Blutige!  hin-  ' 
ter  die  Oliren  durchaus  nothwendig  sind)«-* 
Jetzt  sind  zwei  Fälle  möglich;  entweder  die- 
Zufälle  lassen  von  selbst  nach,  und  erfordein 
also  auch  keine  Heilmittel;  oder  sie  Steiges 
höher  und  drohen  gefährlich  xu  werden.  la 
den  meisten  Fällen  ist  inzwischen  die  Gefab 
blofs  scheinbar,  und  entfernt  sich  bei  fehlc^ 
haften  Verhalten  allmählig;  allein  wenn  seht 
stürmische  Erscheinungen  da  sind,  oder  di« 
Natur  eine  ungewöhnlich  lange  Zeit  zu  ihren 
Geschäfte  bedarf,  dann  tritt  zuweilen  ein  bo> 
her  Grad  walirer  Schwäche  ein,  die  alleidiol 


iebensgeßlhrlich  werden  kann«  IMe  efg^ht« 
liehen  nicht  erhitzenden  StärkungsmitteU  und 
unter  diesen  die  China  besonders,  sind  hier 
die  einsig  angezeigten,  und  greift  mau  nur 
nicht  zu  früh  darnach,  so  versciieuchen'  sie 
immer  alle  Gefahr  sehr  schnell.  «^  Hier  einig« 
Belege. 

i)  Ein  Jüngling  von  15  Jahren  bekam 
cum  zweitenmal  die  unmllküMicht  Muslelbewt^ 
ßung  (die  immer  eine  Entwickelungserschei«» 
nung  ist,  nur  darf  man  sie  nicht  mit  dem  §t. 
Veitstanz  verwechseln )  an.  der  er  schon  vor 
«leben  Jahren  einmal  ^tark  gelitten  hattet.  Et- 
was Kopfanstrengung  in  ^ler  Schule  abgerech* 
net,  war  ich  ganz  sicher,  dafs  keine  krank« 
machenden  Einflüsse  auf  iim  eingewirkt  hat« 
ten,  und  hielt  mich  an  die  unthätige  Be« 
handlung.  -^  Die  Zufälle  jüegen  nach'jund 
nach  immer  höher  und  bekamen  eine  sehr 
ernsthafte  Physiognomie,  vorzüglich  als  auch 
die  anfangs  ruhigen  Nächte  durch  gräfslicii« 
Schreckbilder  gestört  wurden,  und  wabrschein« 
lieh  durch  die  fücchteriiche  Bri^stschmerzea 
eintraten.  Ich  versuchte  einigenial  sie  in  et* 
was  erst  durch  Liq.  c.  c.  Succ.  und  Zinkblu« 
men,  später  durch  Valeriana,  Moschus  und 
gelind  stärkende  Mittel  nur  zu  beschränken  1 
allein  jeder  Versuch  war  oiTenbar  nachth^iiig, 
und  ich  mufste  wieder  davon  abstehen.  Zwi* 
sehen  der  jten  und  6ten  Woche  hatten  end» 
iicb  die  Erscheinungen  den  höchsten  Grad 
erreicht,  so  dafs  der  Kranke  der  Sprache  nicht 
mehr  mächtig  war,  bei  der  mindesten  Veran- 
lassung in  förmliche  Wuth  gerieth,  äugen» 
tcheinlich  an  Geistesschwäche-  litt,  die  nahe 
an  Verrückung  grenzte,  und  so  der  Unter- 
gang des  Organismus    nicht    zu    bezweifelA 


war,  wenn  nun  nicht  schnell  der  fernem  Er« 
ftchöpfung  Einhalt  gcthan  würde*  —  JelM 
calim  icli  meine  Zuflucht  z\^  einem  mäbig 
starken  Chinadecoct,  und  da  dieses  offenbaie 
Vortheile  gewährte»  gab  ich  bald  die  Biode 
in  Subsran«  in  grofser  Gabe,  worauf  nach 
J4  Tagen  auch  die  leist'ste  Spur  aller  Unord^ 
nung  vf-rschwunden  war.  ^  * 

a)  Ein  anderer  junger  Menach ,  gegen  ix 
bis  19  Jahre  alt,  batte  schon  einigemale  wenn 
ich  nicht  irce,  swei  Früblinge  nach  einander 
an  heftigen  Muskt-lkrämpfen  lange  Zeit  g^ 
litten«  —  Die  beHürnmerten  Aeitern,  ein  biei- 
beudes  Uebei  befürchtend,  begaben  sich  w 
einem  entfernten  sehr  berühmten  Arzt,  und 
verweilten  dort  mit  ihrem  Kranken  wenfe 
stens  ein  halbes  Jahr  lang,  der  auch  reich» 
lieh  mit  Arzneimiiieln  vecsehen  wurde^  AI^ 
lein  im  nächsten  Frühling  stellten  aich  d» 
Krämpfe  wieder  ebefi  so  heftig  ein,  wie  voc* 
mals ;  die  von  den  schätzbaren,  erfahrnen  und 
gelehrten  Hausnrzt  verordneten  Mittel,  ver- 
schafften Keine  Besserung,  und  nach  14  Ta- 
gen oder  3  Wochen  wurde  ich  da«u  ge« 
rufen. 

Ich  untersuchte  den  Kranken  in  Abwe- 
senheit des  Hausarztes ,  und  beobachtete  ia 
der  Zeit  zwei  Aiifälle,  die  in; einem  plötslichen 
schmerzhaften  Zusammenii^iehen  aller  Muir 
kein  des  Körpers  bestanden,  wobei  das  Be- 
wufststyn  iiiciit  im  mindesten  getrübt  wurd& 
Krankrnachende  Einflüsse  so  wie  Krankhöt* 
Überhaupt  konnte  ich  nicht  entdecken^  denn 
so  wie  cid  Aufall  vorüber  war,  fühlte  sich  der 
junge  Mensch  wieder  ganz  wohl  und  zu  sei- 
nen gewöhnlichen  Beschäftigungen  aufgelegt 
Dieser  Umstaiid  allein  vexacbaffte  mk  hinilng* 


liebe  AulUäriing»  und  ich  erklärte  nun  d«tp 
ganze  Uebel  fU^  eine  gefahrlose  Eutwicke* 
lungsersdieinung,  die  man  mehr  der  Natur 
überlamen,  »U  mit  ivirksamen  HeiUnitteln  be- 
ytümien  müsse. 

Interessant  wti:  es  mi?  die  Ansicht  deg 
obenei wähnten  beröhiptea  Arztes  kennen  zu 
Jemen I  und  durdiaus  d^iher  mit  gespanntes 
Aufmerksamkeit  sein  abgegebenes  Gutachten* 
Es  euibielt  »ufser  einer  uiie;rwiesenen  Hypo« 
these  eine  philosophisch^klingende  Erklärung, 
dafs  der  Kranke  wirklich  an  Krämpfen  leide. 

Indessen  war  der  Hausarzt  angekommen ; 
ich  theilte  ihm  meine  Ansicht  mit,  er  wider- 
sprach ibr  nicht,  und  wir  kamen  ubereio»  die 
bisher  angewendeten  krampfwidrigen  Heilmiti« 
tel  swar  fortnehmen  zu  lassen,  jedoch  in  lan- 
gen Zwischenräumen  und  in  äufscrst  geringen 
Gaben,  damit  aber  noch  laue  Bäder  mit 
Asche  und  Salz  zu  verbinden.  —  Wir  reise» 
fen  ab;  der  Kranke  wurde  ins  Bad  gebracht, 
und  alle  Krämpfe  waren  verschwunden,  wie 
mir  der  Vater  8  Tage  nachher  meldete,  und, 
wie  vielleicht  mancher  Arzt  auch  gethan  hätte, 
das  herrliche  Mittel  sehr  rühmte.  — ^  Ich  schrieb 
jBurück,  dafs  ich  zwar  den  Nutzen  des  lauen 
und  noch  dazu  mit  Asche  und  Salz  geschärf« 
cen  Bades  nicht  ganz  abläugnen  wollte,  dafs 
ea  aber  unmöglich  allein  die  Krämpfe  würde 
gleichsam  weggezaubert  haben,  waren  diese 
wirkliche  Krankheiten  gewesen,  oder  hätte  man 
daa  Bad  früher  angewendet«  Blofaer.  Zufall 
war  es,  dafs  der  Gebrauch  des  Bades  gerade 
in  den  Zeitpunkt  fiel,  als  eben  die  Natur  ihr 
Werk  für  diefsmal  vollendet  hatte,  und  wo 
denn  audi  diese  Entwickelungserscheinung 
TOO  aelbst  yeisciiwundep  seyn  würde.      Ich 


;gab  dabei  noch  den  Rath  China,  Stahl 
aromatisirre  Bäder  eine  jgerauiiie  Zeitlang 
zuwenden,  um  dadurch  vielleicht  äbnli 
Auftritten  vorsubeugen;  sollten  sie  ab^ 
dennoch  wieder  erscheinen,  sie  nicht  mit  i 
wirkenden  Mitteln  behandeln   zu  lassen, 
dem  gyofsier    Nachtheii    2u    befürchten 
wenn  ihre  Unterdrückung  gelänge.   Uod 
■sen  Rath  gebe  icti  auch  ohne  Anweisaci 
<iem  Arzte^  der  solche  Krankheiten  noch 
.behandelt  hat.    ^    Stark  reizende  erhiü 
Medikamente,     die  ohnehin  dem  Jugen 
.nur  in  sehr  seltenen  Fällen  angemessen 
das   Opium    und  die   Narcotika   scheue 
hier  wie  Gifte,  und  vergesse  nie*     da{ 
•Procefs  der  Entwickelung  immer  erhöhte 
tigkeit,    entweder  des  Gesammt- Organ! 
cider  doch  wenigstens  der  eben  in    der 
Wickelung    begtijBTenen    Organe,    voraui 
und     dafs    diese   erhöhte    Thätigkeit, 
nicht   Entzündung  seihst,     doch   gewib 
Entzündungsprocefs  sehr  nahe  kömmt, 
wie  dieser  bei  allgemeiner  Schwäche,  au 
seine  Gebilde  beschränkt  ist» 


In  ^em  Vorhergehenden  ist  die  O 
verschiedentlich  zur  Sprache  gekommen, 
^och  immer,  wie  ehemals  das  Zahngei 
von  nicht  gar  wenigen  Aerzten,  als  ei 
räumiger  Deckmantel  ihrer  Bequemli 
u.  s.  w.  benutzt  wird;  und  darum  w 
meine  Leser  verzeihen,  dals  ich  einige 
Bemerkungen  darüber  mache. 

Ich  halte  es  nämlich  für  ^höchst  ta 
wecthi  dafs  maut  wie  es  so  häufig  gepc 


—    135    — 

0.  jugendliclie  Individuum,  dai  xu  Zt^iHiA 
liauen  Kreisen  um  die  Augen,  bleich, 
und  fnifsrouthtg  lierurageht,  ohne  sich 
rank  ausgeben-  zu  können,  sogleich  des  ^ 
kie  beiüchciget;  und'  glaube,  &db  ein  soi«. 
Benehmen,'  um  so  schärfer  gerügt  sa- 
»1  verdiene,  da  es  gewöhnlich  su  fadeor 
renden  Spötteleien  führt,  und  nicht  seU- 
laa  seitliche  Glück  eines  unschuldigen 
liena  gefährdet.  —  Uebethaupt  legt  man 
Gotte  Onan  noch  immer  viel  zu  viel,  zur 
,  obgleich  in  unsetn  Tagen  etwas  weni«^ . 
als  vor  etlichen  30  bis  40  Jahren,  wo 
^r- Gegenstand  für  Aerzte,  besonders  aber 
Pädagogen  ein  wahrer  Modeartikel  war» 
lieh  selur  lange  erhielt»  Und  wäre  nur 
-iälfte  walu:,  was  darüber  ge&proch^  und 
elt  wurde,  das  Menschengeschlecht  müfste 
1  längst  in  seiner  psychisclien  und  phy« 
en  Bildung,  tief  unter  dem  Affen  stehen, 
von  der  £rde  verschwunden  seyn. 
Bedächten  die  Aerzte»  dafs  die  obenge- 
frten  Erscheinungen  und  noch  verschiedene 
re,  der  Entwickelung  und  der  Selbstbe^ 
ung  gemeinschaftlich  zu  kommen,  so 
len  sie  sich  erst  —  und  vorzüglich  da- 
h,  dafs  sie  sich  das  verdächtige  Subjekt 
seiner  Umgebung  sorgfaltig  und  ihm  un« 
ibt  beobachten  lassen,  . —  zu  überzeugen 
en,  ob  denn  auch  hinlängliche  Gründe  zu 
n    so    entehrenden    Unheil    vorhanden 

ehe  siff  es  aussprächen» 
So  wenig  ich  den  zu  früh  geweckten  Ge- 
»chtstrieb,  und  die  unnatürliche  Befriedi« 
\  desselben  lür  eine  unbedeutende  Spie« 
hake,  eben  so  wenig  kann  ich  im  Allge» 
\ea  den  ungeheuem  Sdiaden  zu  geben, 


—    ia6    — 

Aet  dem  Menschengeschlecht  daraus  erwaclu 
sen  soll,  denn  unsere  Zeiten  haben  es  hin« 
länglich  bestätiget^  da(s  in  Europa  kein  Man- 
gel an  kraftvollen  Mensclieti  ist.  Ich  sage 
aber  auch  nur  im  Allgemeinen  $  denu  di^ 
einzelne  Subjecte  sich  hie  und  da  ditfch 
Selbstbefleckung  au  Gmnde  gerichtet  haben 
Und  noch  hinrichten  werden,  ist  nicht  sq 
läugnen.  Allein  bei  jedem  solchen  Fall  ver- 
diente docli  auch  die  Frage  erörtert  zu  wer- 
den :  War  die  Onanie  eine  von  andern  er^ 
lernte  üble' Gewohnheit ,  die  nach  und  nadi 
bis  zu  einer  unbesiegbaren  Höhe  stiege  odec 
war  sie  die  Folge  einer  tiefversteckten  Kriuk- 
heit,  die  den  Organismus  allmählich  zu  Gmo« 
de  richtete  1  bei  der  sie  nur  den  Untergang 
beschleunigtet 

Diese  Frage  sollte  man  sich  auch  jedes^ 
mal  aufHferfen ,  ehe  man  einen  Onanisten  als 
Arzt  zu  berathen  und  zu  behandeln  liber^ 
nimmt  $  denn  der  erlernte  Hang  dazu  Ufst 
iich,  ehe  er  sich  als  Gewohnheit  befestiget 
hat»  weit  leicliter  ausrotten,  als  wenn  Knnk- 
heit  dacauf  leitete« 

Schon  diese  Betrachtung  allein  sollte  j^ 
den  Arzt  veranlassen,  mit  Vorsicht  Klugheit 
und  Aufmerksamkeit  bei  solchen  Fällen  su 
verfahren,  indtni  er  eine  wirkliebe  Sünde  all 
Mensch  begeht,  wenn  er  den  Ruf  eines  Ün« 
schuldigen  in  Gefahr  bringt;  und  als  AnC 
einen  unverzeihlichen  Pfrhler  macht,  wenn  er 
aus  Gemächlichkeit  und  Nachbeterei.  von  Vor- 
urtheil  geblendeti  den  Zustand  des  Schuldigen 
ohne  weiteres  Nachdenken  für  ein  Laster  er^ 
klärt,  das  nur  Züchtigung  verdiene«,  aber  keine 
Heilmittel  eribrdere« 


—    i«7    — 


i^biMMMMMa 


iir. 

Kurze    Nachrichten 

und 

Auszüge« 


ttlUhtig0  Rsisshsmärkung^H  im  Sommsr  i8i6. 

ich  hüte  nein«  geelirteii  Lesei*  um  £rlaubnifg| 
men  hier  einige  nflchtige  Bemerkungen  von  einer 
Reise  miuutheilcn,  die  ich  diesen  Sommer  nach 
N^enndorf  machte.  iVIuffl  ich  gleich  im  Voraus 
Ihrer  Flüchtigkeit  wregen  um  Nachsicht  bitten^  so 
Löiincn  sie  doc]i  vielleichr  lue  und  da  einiges  In«, 
ercsse  haben,  und  so  bitte  ich  denn  dem ^  dem 
las  PiiblikuUi  sciion  su  lange  alle  Monate  ein  gcncxg- 
es  Gehör  sclienkt,  als  einem  alten  liekannteii  zu 
rlauben,  sich  in  einen  Freundcszirkel  r.u  denken^ 
ind  unbefangen  das,  ^vas  ihm  vorgekommen  und 
m  meisten  iiuccs-iiii  hat,  gan2  ansprnchlos  und 
inbcfütlgeii  zu  cizählen« 

In  ILeipzig  pah  ich  mit  vielem  Vergnttgen  das 
rcHlich  eingericJuete  klinisclie  Institut  des  Herrn 
7laruj,  so  wie  das  neu  errichtete  Bntbindungsin« . 
titut  des  Herrn  J<»^'<  Ersterer  theilre  mir  in« 
eressaliie  Beobachtungen  über  die  "Wirkune  des 
Lhus  Toxicodcndron  mit.  Er  sah  von  der  Tinktur 
rcffUche  Wirkungen  bfi  Llhmungen^    «btr  sucli 


amal  You  einer  etwa«  atArkoB  G«fae  gtl 
olgciiy    ein   heftiges   Fieber  mit  Ru«reii 
aiiz  cntzündlicliem  Karakter»  entstehen,  Au 
HüliQ  gedämpft  ward.   «—    Bei   Ilerm  Jörg 
icn  Anfang  einer  gcbnrtshillllichen  Fräparati 
iungy  unter  denen  einen  Uterus  )nit  einer  v6 
»igten    Verhärtung  von  der  Oröfse  eines 
eies  in  seiner  Siibstans ,    den   Schidel  eine 
bohrncn  Kindes  mit  einer  furchtbai'en  Fisfl 
CS  in  der  Geburt  erhalten  hatte.     Auch  tl 
mir   eine  Bemerkung  mit«  -  die   mir  sehr  t 
tend  und  der  Bekaniiiniachünff  werth  schie 
nämlich  .r.ur  Verhütung    der  Ruptura  Feri 
geW.öhniiche  Methode ,    die.  Schenkel  mögl 
entfernen,  höcJist  Tcrderblich,     sondern  d 
Mittel  scy^  in  dem  Augenblick  des  Durchsei 
sie  gerade  und  abwärts  strecken  su  lassen ^ 
dadurch  niö^lichst  einander   zu  nähern ,    i 
niu*  dadurch'  die  nöthige  Kelaxation   des  F 
bewirkt  werde,  -welche  den  RiCs  verhütet ,1 
Auseinaiiderhaltimg  aber  Spannung  dessclbe 
che  den  Rifs  befördert.  —  Der  würdige  Kü 
die  Heilkunde   schon  so  -  viel  verdaijkt , 
immer  noch  mit  unermüdeter  Thäti^eit  fc 
t^t,'   theilte  mir  eiiie   eigne  Beme^ung^  - 
animalische  Elektricitäi  mit.     £r  sah  nänf 
Prau,     bei  welcher  mit  jeder  Schwangen 
Haare  elektrisch  wurden,  so  dafs  sie  bei  de 
kämmen    ans   einander   gingen  und   sich 
Diel's    Phunonicn    war    so    unzcrtrennlic) 
Scliwangers'iiart   verbunden,     dafs    inan 
SLchersieu  den  Anfang  derselben  entdcckei 
In  Freiburg  im  Sächsischen  Erzgebirge  i 
für  ,die    innere    Wärme    der   Erde   wi 
deckung  gemacht  worden,  dafs,  wenn  f 
mcter    lu   den    tiefsten    Scliaclit    iicrun 
w^urdc,  es  mit  drn  ersten  loo  Klaftern 
Grade  Hcl ,  sodann   aber  wieder  zu    sf 
und    in    der   Tiefe  von    200  Kl.iftem 
Grad  höher  stand ,     und    diesen   Stanf 
bei  allen  Verwandlungen    der   äufsei 
behaupteten. 

pp'itieTiherg  bot  mir   einen  starl 
Gewalt    des    cpidcmiscJien    Einfius/ 
Obergewalt  selbst  über  den  eudeniis' 
Ort.  nanjjgbj  der  %wxtx  Lage  zuck 


'I«9    *^ 

Wtfc&MlIlebcr  lict,  iyfc  Aarött  leit  i§m 
B  jans  bofi'eic,  wo  befcannüich  di«  epi« 
motlAire  iConscitation  ilnn  überall  ent- 
lad gntvssn  iic,  uud  sie  ^betall  beiuali« 

B  ebrwflrdljge'  Unitreirsltlt^  %\i  ^enß  £Anff 
m  tilfxubluiieiiy  durck  die  gleich  nach 
I  ilir  wieder  stigewendete  Aiifxnerksäip- 
'>S<;bigt  UilcerstüUurtg'' ihres  trefflichen 
.  Freundes  und  B«9chAtters  der  Wissen« 
-  Mit  Vvfgnageii  war  itJi  2euge  detf 
ren  Einrichtung  nnd  Behandlung  des 
Instituts  unter  den  Hex¥en  Stark  uud 
IS  ausgexeichnete  zoologisch«  und  mine* 
duseum  unter  der  Aufsicht  des  unerraO« 
f  der  botanische  Garten  unter  Voigts 
r\  «rrichrote  chemisch«  In8til;^t  unter 

das  Eutbinduufisinstitut  unter  Stark, 
othandenc  cum  üelifauch  offen  stehen* 
tk.  tind  die  neue  Aweckmäfsige  Eimich* 
ttcli  die  gi-ofs^  Herzr^l.  Bibliothek  su 
:  divser  in  Verbindung  gesettt  ist^  in» 
talog  derselben  auch  hier  sich  findet^ 
re  Ocibifctce  auch  t'ttr  Jena  zu  benutzen 
diefs  giebt  den  Studierenden  die  schönst« 

sich  auszubilden.  Rechnet  man  hierzu, 
e  Lage^  die  Wohlfeilheit  des  Lebens« 
K  drs  geistigen  wissenscliaftlichen  Le« 
hier  von  neuem  unter  allen  teutschen 
rst  durch  die   vom    Grofsherzog^  unbe- 

gesetzlich  nroclamirte  Freiheit  der 
heit  ist^  so  leidet  es  keinen  Zweifel« 
liohe  Schule  y  trotz  allen  politischen 
lireu  alten  Ruhm  behaupten,  und  «ino 
VerKstatt,  besonders  aber  F^eistatt^  des 
>en  wird,  wodurch  sie  sich  ron  jeher 
et  hat. 

ulorf  fand  ich  alles  Gute  "^^ieder^  was 
01^  10  Jahren  davon  rühmte ,  und  noch 
iie  dazu.     In  der  That^  mau  hann  die* 

ein  Muster  einer  zweckmäfsig  einee- 
•adeanstalt    betrachten  y    und  wie    sehr 

wünschen  y  dafs  melirere  der  besuche 
r  demselben  naJie  Zu  Kommen  strebten« 
fas  die  Ordnuivg»  ReinlichketCy  Aitfmexk* 
r  Temperatur  und  andere   Be^uemlick» 


—    130    — 

|(citen  der  Büder^^  YonAglich  die  PAiclit 
BademeiitCTs  betrifft  ^  der.  hier  ein  WaJires  ! 
iit.  Und  gerade  iron  soldicn  Kleinen  oft  iinb 
cen  Umstindcu  bei  der  Auweiidun£.  lelb« 
Sekatintlich  gat  oft  das  bessere  öaet  scU 
Gelingen  dar  Kur  ab. 

tue  Wirkungen  des  SchweEels  auf  in 
den  Or£ani|itius  sind  doch  höchst  mcrkn 
Gewöhnlich  werden  im  Schwefelbad  nur  die 
des  Körpers  schwilrEÜch  gefArbt^  die,  der  & 
Giclit  sind^  oder  waren,  —  ein  Beweis  eiiM 
sififchen  Secreiioil  an  dieser  Stelle^  die  int 
diing  ^mit  dem  Scliwefrl  die  schwarze  Jfm 
zeugt.  — •  Aber  einst  wurde  eine  Dvnit^  dia 
HCT   galHcht- herpetischen   iDyscrasie  litt|  fl{ 

tana&e  Oberfläche  des  Körpers  sch'watz  dsrit« 
lieb  CS  drei  Wochen  laus  so  lange  sie  bsjfl 
ihrer  groEsen  Betrübnifsy  bis  es  sich  allttlli 
der  verlor.  — -  Nur  mufs  man  bei  solchett 
»uxicen  wohl  unters uchen,  ob  nicht  der  & 
•olchen  Stellen  Blei-«  oder  andere  metallisdbj. 
gebi'aucht  hat^  wodurch  eine  ähnliche  Fiflhl 
andiiTniig  entgehen  kanii^  \ 

Eine  grofse  Bereichemng  haben  die  H 
Nenndorf  durch  die  neu  errichteten  6u* 
Schlammbäder  erhalten,  welche  beide  höchst  sl 
mäfsig  und  wirksam  sind,  nni  der  AnordflMj 
vetdicntert  Brunnenatztes  pf^aitdie  grÖfiteEln 
cheif.  —  Das  Gas  wird  durch  eine  nenerfutidefte; 
nicht  bekannt  gemachte  Metliod^  kalt  nudsIiO' 
Beimischung  von  Wasserdsmpf  ron  ded  Sd 
felwasser  abgesondert,  und  durch  Röhren  in  ■ 
Zimmer  geleitet,  wo  es  dann  nach  Beliebest 
zur  Impregantion  der  ganzen  Zimmerlnft,  ab 
allgemeinen  Gasbad  una  Kinathmeu,  theils^ 
•ti'ümcn  durch  kleine  Rühren ,  also  zur  hl 
Applikation  auf  örtliche  Uebel^  benutzt  in 
kann.  Wie  stark  das  allgemeine  Gasbad  lef 
von  überzeugte  ich  mich  selbst^  dt  in  demT^ 
völlig  reinen  Zimmer,  nach  Oeffnung  der  U 
eilt  weifses  mit  Essigsaurem  Blei  bestrichenfl 

Sier  nach  wenig  Minuten  anlief,  und  bald 
läuliche,  zuletzt  schwärzlich  glänzende,  flM 
•che  Oberfläche  zeigte.  Et  sind  adion  ittiA 
dige  Heilungen  damit  bewirkt  Worden:  bei  P 
«18  irachealif  uadl  aadern  BruilhMckwtrdfo.  J 


«    i3i    - 

imi  ÄfercttmlrcrgiftunK  I&GiC  licli  Tiaji 
irarteiiy  to  wie  bei  TaubbeittDi  wenn  daf 
)  OJired  geleittet  wird.  -«^  Die  Wirkung 
tnifldbtigen  war  .  imHier .  Ventiinderuiig 
Uagl'^um  i5  Scliikse)^  Betiüiigühg  dM 
leichtwct  AUswuti^   Etlaibhterung   dit 

dl»  8cliUiiimbäd«r  fkhd  icli  tetir  gut  eii^ 
Der  tckwarw   SchUzfam »    der   sich  ia 

dtos  Schi^efelWi^fett  aitaetit^  wiltl  dttn 
■chdttiil  n  durch  eine  •i|;ne  AlAScliihe  Stm 

und  in  di^  Aftdbt  gttlbitct.  däaelbat  noca 
nil     ftcbwafeidühst    retmittdat     Eöhrea 

Siik  ivörd^n.  D.idurch  Wird  eine  Aurairit 
ailg  auf  den  Organiainita  teriialten^.  lo 
Ci  ea  fast .  niemand  iinverdflam  aualialtui 
tk  ritt  Minuten  acbou  etitsceht  «iii  unev» 
Jlfttkeil  und  Brennen  9  und  die  ganst  HmC 
lachrQÜi,  welcLea  aie  auch  einige  Stondeil 
lt.  Ea  wird  dalier  liach  dem  Girade.dea 
hx  ödet  weniger  tetdftnht^  Und  leiatec 
ittgeiiy.Kdutrakturen^  liarmftc^igett  GichcA 
«n  und  Uautkranklieiteti  aufierordentlich 
Eiiie  iherk würdige  Beobachtung  wurd« 
cht  Aber  die  entgegengetettte  Wirkung 
«und  Scliwefelbäaevi  und.  aber  die  Ge- 
iii,  itt  Schnell  auf  StliwefelbAder  gebrauch- 
lad  aii  gewianeu  ICrankiieiteil  iiaben  kann, 
dl  War  von  deni  heftiglteti  allgeiticineil 
la  Symptom^  eiuer  MerKuriaJvcrgmungt.in 
TÖllig  geheilt  worden^  und  giug^  um.  äich 
en  lu  (itütken,  von  da  nach  l^yrmottt. 
r  hitte  er  14  Tage  Stahlbäder  ficbraucht^ 
ittern  und  die  ganse  frülicreKraiikheit  Ton 
Bder  kam^  Und  nicht  eher  nachliefaf  ale 
let  die  Bäder  iu  Nenndorf  brauclite;  — * 
butig«  bei  allen  iLrankheiren «  die  mit  eU 
eHelleii  Krankheitaitoff .  Terbuuden  aind^ 
fovtdauertide  kritiache  Se^  Und  Excretio« 
n^  (wohin  auch  eichtiackei  Tcneriache^ 
actophulöie,  gcnörenj  ja  .  romthtig 
KU  achnellen  Öebraach  tou  Stahlbudera 
üe  ja  ihrer  Natur  nach  mehif  aiisattimen« 
e  Secretionea  hemmen,  ttnd  ihobilgewor^ 
kheicsatüffe  ludren;  und  sugleich  ein  neuer 
on  der  g^Yfib  Woekeü  und  Menete  Img 

1    A 


V. 


Gid^  9  KHerBittisni ,  UnterdrücfauiC  des  {Aomdii 
cheiiy  und  andern  GebäKrrautterkniikneiten.  —  Dil 
Dimsthple  hatte  in  den  letzten  Jahren  yntiät 
mehreren  Menschen  das  Leben  geraubt,  ob  dnickZa* 
fdl  oder  absichtlich  tufeeflucht»  iat  nicht  lu  edt 
•cheiden.  Ii 

Herr  MundhenK  tbeilta  inir^  noch  fplgeade  1%  Ij 
teressante  Bdobachtnugen  aus  sfin^r  Erfahrung  qntt. 
{A  zwei  Fällen  vom  l^asenpolyp»  der  eine  bei  •• . 
nein  Kinde,  der  andere  bei  einem  Srwach•e^elL  wtr 
▼on  der  eine  schon  da^  Nasenbein  apfgetrieb^  nii%' 
der  andere  Infstrlich  schpn  sichtbar  yviix,  Ten» 
nete  er  nichts  weiter  als  fineAiiA^snng  ypn  iDnck 
nae  Al^nn  und  1  1/3  Unze  Wasser,  öfteisi  zu  b^CnA 
t^n,  nud  hatte  die  Freude,  beide  fUfh Verlauf  eiaigi 
Monate  völlig  geheilt  zu  selben ;  —.«in  i^eiietBeiilil 
4af9  dieses  Uebel  mehr  zum  Ges$hjec]|t  de^p  Prohfi 
tüs,  als  der  Excrescenzen  gehOrtp.  r«—  Ein  anÄw 
höchst  merkwürdiger  Fall  war'  folgender ;  £c  *■( 
^tt  fiinem  ▼ierjnhrigen  Kinde  j^emfen/-  ««ras,  naiUeiR 
es  einige T^ge  {iberyeblichkeit  tv^i  X^eibwehgcUigt 
hatte,  seit  gestern  ix|  einen  "anstand ' -rpn  ^ewiiliC; 
löfsi^eit  mit  Krämpfen  verfallen  war.  Er  £||idM 
ganz  ohne  Besinnung ,  in  den  hpftigstefi  Zn^iOifV^' 
mit  Hitze.  Es  wurden  ihm  die  kx:aftigiien  u* 
und  äu(ser|idien  Xntispasmodica,*  Moschus,  Ziaiki 
Castoreum,  Liq-  C  C.  succ.  etc*  -gegeben.  ÄÜtiith 
eebens.  Die  ConvuUionen  werdp^  iipmer  heftiECt 
Am  zweiten  Tage  Abend?  wird  es  so  schlimm  9  s*^ 
2nan  jeden  Augenblick  einen  apople^E tischen'  Tp' 
eryrarten  niufs.  Hier  fällt  dem  Arzt  ein,  däfs  lUs  td 
znerst  über  L^ibweh  ^nd  Uebli(ihkeit  geklagt,  sM 
dafs  man  früher  scho^  Verdacht  i^uf  Wtlrmer  guuht 
habe,  nqd,  da  man  durchaus  nichts  durch  den  Mi|iA 
heibxineen  konnte,  so  läfst  ^r  er  noch  e^n  Uys^ierTM 
hjofser  >lUph  geben.  Piers  Meil^t' bei  dem  Ki«^ 
lijfach  2  Stunden  erhält  es  $in  zweites.  Ifierauf  wir4 
es  bild  darauF  gapz  nihig.  Man  )^^bt  die  ^^ttd^ 
auf  um  nachzusehen^  m^n  |lndet,  dj^fs  das  Kly«tf 
mit  ynreini^keiten'  abgeganger;  ist,'^ind  znglei^  ' 
läuft  c;ne  kleine  Eidechse  au<t  dem  B^tte  he^ans.  V011 


feu  habe. 


—   l95   — 

r  AuA  teMJfg.hoch  einen  niei1iwflr£geii  BewefiA 
'«f  die  Nttnr  diiiii  luid  heilen  kenn.  Ein  in  die 
pielw|itü  versioikener  Mensch  hOrt  yon  eineni^  ut- 
Br  Kameniden,  ein  iicheree  flftitrel  im  Spiel  me  ipt 
erlieren.  sondern  immer  r.i^  gewinnen ,  sey,  das 
[Mteblut  nnd  d^n  kleinen  Finger  eines  unschiudigen 
itiddi  bei  licb  sit  trigen.  £r  JjeschUefst.  diesen 
»plitbAreii  Aberglauben  ku  benutzen,  lockt  einen 
Ueholdigen  Knaben  Von  8  Jaliren  auf  einen  nahe 
ft  Pyrniont  UeeeYidon  Bere  in  den  Wald.    Da  wirb 

ihn  nieder,- durchschneidet  ihm  die  ganze  Luft. 
hrm^  und  is^  eben  beschäftigt  auch  den  Finger  ab*^ 
iscbneiden,  als  er  ein  Geräusch  hOrt^  und  davon 
V&ngt.  Dwjunge,  so  wie  er  sich  frei  sipht,  macht 
»H  auf,  •und  läuft,  troti  der  offnen  Gurgel  und  des 
iA«utn|den  Blutrerlusts ,  den  Berg  herunter  bis  in 
j»  Stsdtjr  woU  iiine  Viertel srvmde  weit.  Da  suchte 
«a  die Xnftröhre  zn  heften,  welches  aber  wegen 
rr'ci'nofsen  Empfindlichkeit  der  innern  Hsut  gans 
upögpKch  war,  und  so  begnflgte  man  sich,  das  finn 
0ch  eine  gehörige  Bandage  auf  dem  Stemum  fest 
Lli#lteny  nnd  so  neilete  die  Wunde  so  TöUkommen^ 
Ci  mjibtat  einer  grofsen  Narbe,  jetzt  keine  Foleen 
■r  Wunde  mehr  flbric;  sind.  Die  Stimme  und  der 
■brauch  der  Respirationsorgane  sind  vollkommen 
iedev  hergestellt.  Der  Finger  ging  wegen  su  groCier 
nibtObnag  des  Knochens  verloren. 


f^umdmhmn  Wirkung  des  Carltbad§s  ßuf  du  Em§m» 

gt'^g  dfit  Callus, 

Herr  v.  F.  .  .  brach  am  18.  Juni  auf  einer  Keise 
ach  Carlsbtd  den  linken  Oberarm.  Da  nach  einer 
lerzehntä'gigen  Behandlung  die  fracttirirte  Stelle 
rieder  genürige  Festigkeit  erhalten  hatte ,  und  der 
jranke  "wegen  Unter]  eibsbeschw  erden  schon  fr  Aber 
um  Gebrauche  des  Carlcbades  entschlossen  war;  so 
rüg  nunmehr  der  Arn  kein  Bedenken  das  bedeuten- 
ere  Leiden  zu  berikcksir.liiigen ,  und  ihn  dahin  zu 
chickcn.  Bei  seiner  Ankunft  wand  dich  der  Kranke 
II  den  Arzt  des  FArsten  lilUcherj  Hrn.  Dr.  Brieskß^ 
.er  den  Arm  »wcckmäfsig  verbunden  >   tmd  durch 


-    13«    -^ 

•bleu  üonnal  ergossmen  Callut  j||JeliöiRg  bcfi»iliB 
•  find.  Mit  dem  Vmnide  wiirde  fait{e£direii,iuidM 
^ustiinxniiiig  des  Hru.  Dx.  MUtäimtk^r' dtn^^cttk  tu 
.Brunnen  •  Cur  angefangen. 

Man  Kegann  mit  dem  Gebrtnoht  clei  MAhL  wi 
.Neiibruunen«  und  zwar  von  iedeni  mit  4Beclia;  tat 
stieg  den  zweiten  Tag  auf  aecn«  Becher-  DieWina|| 
.auf  den  Darmcaual  war  tehr  achwmck,  und  \audt$ 
durch  eine  Dose  Brunnensals  nMMTstOst  wridw. 
^Desto  bedeutender  war  aber  die  H^taAbeendialM 
Den  7.  JiiU^tieg  Patient  auf  8  Bteher  MAfaIb«rW' 
6  Becher  I^Teubr. ,  wobei  zw»r  die  Wii'kmu;  inf  Jl 
jiusscli ei diings Organe  ßleich  blieb»  sich  aberlllk 
tige  Stiche  in  der  Bruchstein  einCanjen.  £a  «vll 
€lah\r  der  Verband  nachgesehf^t  und  eine  Aafl(Mk 
sning  des  Callus  bemerlTtj  n^lcher  niiceachtcc  Ä 
dem  Gebrauche  des  Brnnnena  fortgefurea  WlÄ 
Allein  die  Stiche  wurden  immer  bedeitCendcTitfri 
«m  9.  Juli  mnfste  der  Verband  d>enii«la  eieMI 
vrerden »  wobei  man  nicht.wenie  ttl^omicbr  IM^ 
als  am  6t  cn  Tage  der  Cur  aer  CälnS'  gUnaÜv» 
schwimdcn  und  Bew^egliöhkeit  djer  Fractiir  A«m3i 
wurde.  Die  firiiunen  -  Cur  w^rde  hierauf  aetfiiaM^ 
diircli  eine  zweckmä£sio;e  Behandlung  -dieMban 
Fe&tigkeit  bald  wieder  herbeigefahrt »-  unddeclnw 
he  jiach  einigen  Wochen»  von  dieaena  I^oeilftUiii 
heilt  entlassen« 

In  der  That  ein  hr)ChstmQrh'wfirdiger  Fall« 
Was  für  eine  wunderbare  Kraft  liegt  in  diesem  W» 
ser?  Kann  die  aufscrordeutliche  splunelzei^e,  sdk 
die  fehlcrhafre  Plastik  der  Nahrungslymphe  » 
.fitör^nde»  Xraft  desselben  an5chauliclx&  gealeigtind^ 
den  ?  Ist  CS  noch  zu  Terwundern,  dafs  es  verstopihH 

f;en  y  Gerinnungouit    Pscudo  •  Orgäniaationen  in  Jp 
'iii^PATcidcu  niehr^  wi«  alle  andre  QUttely  anlM? 


* 


^  .*37    -^ 
f-     ■        ■'  3.    ■ 

J9W«tf  ^Irf  ifit.  tf^andßeehts  «insirMmmtlic  ^  «ml  ^«1% 
«■#  mt^ ^iH&  ithr  hichte  Art  ein  hellgrUnes  mii## 

Pulver   dßrvtitslien, 

f  Dm  JEintunmliing  der  WitndAecLte  liaiin  bei  je« 
Jir  lYittevnng»  1211  FrAhlinge»  8onimcx  und  Herbiu 
^^ender  Maftff  eii  gescholion  t 

»-  M«n  nimmt  ein  KratKoifen»  wie  es  die  Blickes 
pam  AuekTatsen  der  BarktW^ge  Jiabep;  liii^rmit  kratB( 
Man  von  den  Baiimriuden,  oder  (noch  besser,  weil 

eYorciareitiigiing  mit  Borke  nicht  statt  findet)  von 
i   Ztegelstomen  die  Flechte  üb,    indem  man  ein 
Bidb  oder  ein  anderes  Gcfiifs  cum  Auffangen  dersel* 

teul|t«rhklt9  dann  liest  man  die  gröbsten  Unrein ig- 
CflNf  ala  Rindcnstflcke,  andere  Liclienen  9  abgc« 
irorbeue  Steche  des  ThalluSy  Ziegelsteins tOckoLeii 
m»,  io  dafa  nur  blofs  die  erdige  Siibitans  an  der 
tmftmru  Flache  dea  Thallus  hflugcn  bleibt 9  welch« 
Iwrch  eine  folgende  ,  Behandlung  leicht  gcschio« 
ton  irvird. 

Hierauf  tiiocknec  man   die^  WnndBechte  un  der 

Sfm0  wohl  aus.  Man  hftte  ftich  dieses  auf  einem 
en  in  thun ,  wo  die  Hitze  gri^ftcr  als  40  -«  43  gr. 
Roaum.  ist,  sonst  verliert  diu  Flcclitc  ihren  eisen» 
thAnilichfn  der  Chiii.-irinde  vollkonimen  iihnlicJien 
Geruch  (den  einige  noch  bc^vvcifcln,  indem  sie 
noch  von  einem  Aroma  der  Rinde  sprechen ,  was 
kein  Chemiker  bis  jeixt  Lnr  ci'wci'icn  können ,  was 
also  weder  Kinde  noch  Flechte  haben  ,  sondern 
beide  geben,  wie  Ileitis  in  seiner  Mattrria  tuedica 
B.  48.5  von  aer  Chinarinde  safti  [vorojlichen  Sander 
Aber  die  Wandflechte  ä.  6]  a  /if^/TiP  smtll  anproachinm 
iQ  myetinefi  von  sich),  llieraiif  wird  die  WancU 
flechte  gröblich  piilveri.iirty  so  dafn  mau  die  Form 
4er  Apothecicn  (ocuLloilc-n)  noch  denilich  erltennen 
kanny  und  dann  wird  sie  cinii^umal  wiederholt  durch 
ein  grobcM  llaiirsicb  iib|j;(U9iibt. 

Uer  AbFall  ist  ein  p'aii-schwar/es  Pulver,  und 
ist  ein  Theil  di:r  evdi^cii  an  dor  Untcrilaciie  des 
Thallii«  hiingendcji  Substanz..  Darauf  wird  die  grob« 
lieh  gcstohene  und  abgcatAubte  W'andflrchtc  auT  ein 
grufj^t^S|  mit  reinr:m  Wasser  angcrülltcs  Gefitrs  ge* 
«rorfen,  worauf  sie  oben  aufschwimmt;  ü  bis  10  Mi« 

UfßUu  lAftt  wan  sie  hier  Hüter  beauudige»  Mehtaii 


Uinrftliren  tirrum  sdiwimnien ,  Ana  fallt  mi 
tii^  einem  Schaumlöf^elf  niciideni  4»'  Wasser  ^, 
Umiiten  in  RnliAgewMeii  iit,  ab,  drucke  &xWifc 
■er  mit  den  lUfiden  lug,  und  rrochnet  dicFlecbi 
sum  iweitennij  [int«r  dnt  VonicIiligkeiM-S4u[iRi 
gcln,  yvic  ^ai  «rsteinal, 

"  Am  Boden  des  VVaKmrgeFsrses  hat  sich  nÜ»  (^ 
leh'vraTxes  Pulver  «bgeietit,  welches  der  letttell^ 
der  erdiscn  rerTinreiiiigeqden  Sub^tjiu  iit.  Hita^ 
t  hi%  4  Ffi)nd  dcT:  Flechte  aitf  dieie  Weil«  )k^ 
fcÜeniini,  so  i«t  e*  nothvreudjg  fi-i^che«  WaMerli 
n«hinen,  i^il  «nders  dal  Wasser  mit  den  abuiM^ 
it^  Theilen  überladet)  werden  wHrde.  Ein  Atbite 
tiaiui  ii\t  diese  Art  in  xvrfilf  Stünden  melir  (tl»  un 
yiWtel  I  Centner  Flechte  reitiigen.  '^ 

So  geieiniget  und  getrocknet  ItanA  die  TUM 
tan  »n  [jecgcceu  lum  Extnctp  u<id  sut  TitfctilFl^ 
bnucht  -werden.  ->■  • 

Znm  pulvern  m  «ie  nnn  ebenfalls  fertig.  IHM 
geschieht  auf  die  eewGhiiliehe  An.  Dieses  Pwt 
muri  aber  EnfiDyst  fein,  noi  der  ilcoholiBirten'Pbte' 
der  Zartheit  nAch,  vfillig  iVhuHcli  sc)-ii.  Seine  PnW 
Ütdani)  kfllgrüit,  nnd  ein  solches  ist  so  indfiBf 
itt-i  es  die  Chinarinde  an  Wirksamkeit  abedtifl^  « 
ist  daini  vorsfiftich  in  Htrbtt.  Wechselliebeni  HBF 
vorxtlgUch  bei  den  hartnXokigsien  Quartaoeifi  km 
Chiiiasiirroenc ,  -nrelchen  NiiTimen  man  veTMfiMI 
sollte,  sondern  ein  vreit  krlE'tiireres  Mittel  *1(  ^ 
Cluiiiulnde.  - 

Hat  irgend  etTvas  im  Wege  gestxnJpn,  deT  Flechr 
•li  Heilmittel  Eincane;  zu  vttschaSeii ,  oder  sie  «ii 
mehr  in  ihrer  Wfl?de  lu  erkennen  so  war  «s  M 
die  Art  sie  tu  reinizen,  vrelcite  bisher -vnrhUcli^B 
gitnz  leicht  wir,  diese  Beschwerde  ist  nnt>  ^IiuIh 
gehoben.    (Vom  Urn.  Dt,  Sander  su  Nordluii*M|^i, 


'V'her   flia  Heilkraft  der  SpmpfgaihSder. 

Das  Sumpfgai  ist  das  Proit.ci  der  Flnlnlft  rm 
tabilischeriind  tliieiischer  SubsianEcn  in  gtpbewt 
Wli'"cru  ,  wubci  ein  Theil  ihres  Warmestoff)  » 
Ikeie  Wttme  atugMctiieden  ivird}  iAvt  di«  ShM 


am  nicht  leicht  su  fipieten  odw  mir  mic 
Mm  luie  be4epkt  s^na. 

ffo  nur  Veg^uhüisphd  Sabstuisen  faiü«ii  /  isf 
t  fmtfrickt^d^  Gat  geVqhltes  WafserstofFea^ 
dapta^rem  )Q«9  eeiiienkt,  Seli^  h&Hfig  aoey- 
muMAnph  thifrischa  SuQHansen,  4i^  dpmseU 
e  lUiliiischuiig  ron  phosphorhaltigein  Wäa^ 
;a«  erüiei}exi ;  und  in  Tongegenden  ^tt  ^  tut 
chvfcielhaltig. 

b  «ia  mit  Scta^efel  «^  Choso hör-  und  KohleiC« 
toffiua  ängesch'yrängenes  Wasser,  fdsBadge« 
,  iU«  bäkjLnntaii  Sclii^efe^wi^sser,  die  iträii 
^  der  ]ßrde  f  ntant llen ,  an  He^lhrftftei)  über* 
BfUs^,  Iftfst  «iah  mit  Grund  erwarten;  .unf 
mieiiden  Wasier  durch  die  If  itse  d^^  Soiiu 
i^ffqhl^  al^  ^lucch  die  ^li  ihn^n  stets  unteflial» 
SMpiiichiingsprocesse  m^hr  erw&npt  ^erden^ 
Jieiaenden»  so  beda^  es  ineiues  {|rachte|ae 
^irqrtrfiicheti  Empfehlung  oder  kUn^tliphe« 
e-^  um  die  SumpTjCasbader  für  die  leidend« 
eit  bald  in  AfTfrendung  gebracht  su  fehen  ^  iOt 
■jifh'  sc^ineq  mag. "  •  •  " 
Uc  abn  npch  pi|i  höherer  Grund  yprh^nden» 
lidi  von  diesen  Bindern  eine  ausgezeiphnet» 
inVeic  erwarte^  Ufst,  welcher  darin  best^ht||. 
i  ipdÄp  Entmischung  o^Auischer  Suhstainen, 
iliei  der  Enthindung  ae$  Sumpfgases ,  ^  ein» 
e  Afenge  plectrisches  Fliiidupn  entwickele 
ihne  dessen  Mitwirkung  die  freiwillige  £nt4 
g  des  Sumpfgases ,  dessen  Flamni^  die  soge- 
^  Ir^ichter  budet/  sich  auf  keine  befriedigen« 
uiteexwnngeue  Vy^eisf  erk)uren  läfst.  ynd 
ülbelehende  Prinzip  in  der  gesamniten  Ifatus 
leicht  aiic]ihier  da^fenige,  was  den  ^i![illioiie^ 
her  ^eseuy  die  in  Bümpfen  wohnen,  in  yer* 
pfn  Ahstufuugeii  Forni  und  !{!j6ben  gicbt. 
mjpfgaKhad  int  alsp  ziicleich'als  ein  elcctri« 
ad  zu  betrachten  9  welches ,  seinen  angegebe- 
^chuiigfltheileu  gemtlfs  y  im  Allgemeinen  ge« 
n.  inXulinniiigeii,  Sreifickcitcn,  Schwinden 
eder  •  bei  Ncrvcnschw^äclieu  und  hektischen. 
n  yor^^glich  anwendbar  seyn  wird. 
Erzeugung  des  Siiimpfgascs  selbst  wird  durch 
cifHcu  Sommer y  so  wie  die  freiwillige  ^nt- 
g  dieaet  Gases  oder  das  Erscheinen  &x  Irr- 


Ikitterilarcli  eine  tttrke  eletfbi«di6'Liiaii|s  te-ll^; 
Hioipliilve  begünstigt.  -.In  heifien  Sonnnearnlclitfli« 
f ;UfVC  die  Sumpfluft  aus  den  SAmpfen  bei  Fetcnwi« 
4ein.  iu  feurigen  Strahlen  liertus,  wenn  nm  an« 
Stock  hiiieiustötst.  Zu  Nyaiwecen  ujit  der  Diu 
Mull  11  während  eines  Gewitters  dm  FenecbOfdid' 
auf  einem  im  {lölse  gelegenen  Teich  entstdi^A»  ^> 
bald  nachher  unter  liciuein  h^fcigni  DonncncU| 
wieder  rersch wanden. 

Was  die  Einrichtung  einer  solchen  Badeuuuh 
faetrifSt«  so  würde  das-Westfutlicliste  derselben iniir 
nem  unter  der  VX'asserflocJie  geliörig  augelegten  \Äf 
aevncn  Rost  besteJien,  der  mit  einem  duvehlö^^: 
ttonbretemen  Boden  belegt ^  nnd  da  aiigebnc])t4|^ 
wo  vsich  das  häuBg^t^  Gas  -entwickelt.  ÜebQ|^ 
irürde  das  Gaiijze  wie  die  gewöhnlichen,  Bajltiynt 
ten  ifi  Flüssen  eingerichtet  werden  können.  .  . 

Diese»  Gas  läLst'  sich  auch  in  einer  ToiMiMf 
sAimneln  iind  tranaportiren,  nm  anderes  WasaerÜii: 
Baden  in  ^inimerii  damit  anzn  schwängern»  itptiM 
dftsBaden  in  SümpFen  selbst  wirksamer  seyn  nsMlSf 
r     Yiellciolu  sind  die  SuppEusb&deK  indesVenoK 
schon  häufig  gebraucht  wor£n.     Die  eiask^isir 
4arüber  bekannte   äufserft   werkwürdige  OSwP^ 
£ude  ich  im  neu^n  TcstAracüte,  welche  die  •▼Mnir* 
^gedeutete  Heilsamkeit  dieser  Bäder  saht  lR«eit|ii' 
tigen  scheint.     Sie  befindet  sich  im  SvangeUtwIo*. 
hanuis  Kap.  5.  V.  9*  Ur  s.  f-  nnd  lautet-also  s  yyZaJe. 
nisaiem  ist  bei  dem    Schaßumte   ein    Teich,  (a£  * 
£bräisch  Bethisda  genannt)  »   der  lut  fftnf  I^llss'' 
(also  eine  bedeutende  3<vdeanstalt.)  ,Jn  diesen  hfi 
viele  Kranke»  Bünde»  JLalmae»  Dürre»   die  da>«|^ 
ceten  bis  sich  das  Wasser  bemregte.     Denn  ein  Eiv 
{ein  Wind»   vielleicht   auch  nnterirrdische  Esf» 
•ion)  fuhr  herab  zu  seiner  Zeit  in  den  Teich  nsd 
bewegte  das  Wasser.    Wer  mm»  nachdem -ÄiiWs** 
ser  bewegt  war»    der  erste  hineinstieg»    der  wd 
gesund  y  mit  welcherlei  Seuche  er  behaftet  ^mt^ 
(Von  iliii.  Dr.  Kretschmar  zu  Dessau)* 


-  *^  - 


^ 


h 


Inhalt 


»14  io  und  um  Regensburg.beobacLcet  von 
*     n.  '/ac0&  Schäffär,  Fat tsl.  Tktim  ^  und  Ta- 
^  «bilMfla  Leibam«  und  Gclieimcnraüic  .  8icitP    ^ 

tniSKftltt  einem  Anfall  von  yorabergeliettde* 
'f.:Hih»iinii  Terübt.    Nach  den  Alicen  e|%|U| 
'     Ton  X}r«  Christian  Phäipp  fis^Inir,  HcjnfiA 
tnidu.  Hildbiu'gliaasucKem   Oe&.  Hofia'im 
..=  B«ld.ZitfMKte«  X<ebstCAiu|«aBe^  7$ 

t.  bzM  Nadirichcen  und  Ansiüg^. 

!•  VlOcb^e  Reiiebemerkungcn  im  Sommer 
&816.    Von  Huj€länJ\  .         t2f 

a;  WttndcarbarcWirknng  dfslUrlsbadtes  auf  die 
StMOfang  des  Callus  l55 

A  Nene  Art  die  Wandfleohte  einzusammeln^ 
und  daraus  auf  eine  leichte  Art  ein  kellgrü* 
AM  reines  Pulver  darzustellen.     Vom  lim« 

\   Sr«  Sander  iu  Nordhausen        •  l3y- 

4.  Uober  die  Heilkraft  der  Siunpfgasbäder.Voit^ 
Km.  Dr.  Krwtsckmar  zu  Dessaa  |3t 


Mit,  di0S0m  Stück  des  Journals  Urifd  antgigiin^ 

bibtiothek  dar  praktischen  Heilkunde.  Sedi 
Und  dreißigster  Band.  Piertes  Btw!k\ 


\ 


i  h  h  ai  tf 

imftikä  Sohns on^  Mssdy  ok  thi  »imfimmc^' »M 
j^ltal  Climates,    tnore  tspaeUity  tJu.  Clbmmif 

'       itidiä  on  tur^han   toMitUU&ni    thti  pit^M 

^•m  anidis€astts  kkersky  mducädi  thäwfm§ 

thn  &r  rtmctml^  änd  M-  mämni  iof  /wiNittf 

ifBoUk  M  hot   Climatisi    rendered   loi^tl 


i  •• 


■•    .   r 


dMMriä«aliiliaHMliiMHMMMMMMÜk«M> 


tAttet&tischet  Anzeiget^ 


kiichi.Jeii  Fortgang  JUs  phanhäctt^üsctu^cfiii 
niKhgn  ^Mituts  zu  Brfurt  bttrtffvid, 

\a  taeiaem,  seit  1^95  emclitetexi  phartnaoevtisck* 
ibtktt^  Institute  wird  aof  künftiee  Ostern  abcf. 
etn  heuer  Kursus  tröStifti  Dieitnigea,  'tVelche 
aÜAehintti  WolUü^  beliebeh  sith  bis  spitesteni 
Abex  bei  mir  ta  xneldehj 
Mixt^  d«ii  6.  September  18  i^^  ■    ja    '    - 

Dri  Joki  BarthoL  Trommsdorff^ 

fM^iorj^s  liandhuch  der  Pharmäcii  itc.  uk 
n  ruichgtdruckt  -—  ufid  deshalb  Pön  dem.  recht* 
mäfvgitl  Verleger  irrt  Preise  herabgtsetzU 

Ib  hM.i  ieiä  diebischen  Nachdrückei^  Atoys  Dolt 
^iffif  '  beliebt  ^  auch  auf  jneva' j^Systematischet 
huch  der  Pharmaeie  ßir  aHgehendif  Acrite  und 
\ekerf  tum  Gehtauch  akademischer  Vorlesungen^ 
mit  ÜnterrUht  angehender  Phartnateuterti  Zweite^ 
^  mmgäarheitet^  Ausgabe i  •  Erfurt^  bei  Keyser 
in  inachen  und  solches  naclizüdtücketi.  Diesel 
drück  liegt  vor  mir;  und  bei  der  hähetn  An- 
desselben  finde  ich  mich  verAnlafst  ^  erUstlicli 
'zutfvanien^  inderii  er  mit  Sinh  entstellenden 
kfehlern  überhäuft  ist.  Was  »oll  sich  wohl  ein 
iger  denken  y  wenn  er  von  A&fortneHf  voil  ko» 
en  Sjbitzheuteln  f  wilden  Alkalieri  u.  s.  w.  liest; 
et  nndety  Avicenna  habe  des  Kampfes  eru^qhrtt^ 
Metallisation  der  Alkalien  könne  dursn  gchinisch^ 
UkiU  bewirkt  werden  u<  s.  w.     findiicb  iffthlt 


Jas  Register  g?iiis«  Welches  doch  bei  ftinem  Bdda 
dieser  JLxt  so  iiöclist  iiöthig  ist. 

Dr.  J.  B.  Trommsdorfi 


«aMkitai^ihrfiirtaki^hto 


t)a  wir  wohl  früher  noch  von  der  2entdnii| 
der  af Manischen  Barbaresken,  als  davon  küin 
möchten,  daLs  der  Kaperei  des  Nachdruckersesiiukli 
^was  leidet  noch  iMnier  in  «iüigea  deutschen  Stu* 
tcn,  zur  Sctiandc  für  Deutschland,  gehegt  nnd  gepfic^ 
-wird)  ein  Ende  gemacht  sey :  so  hlcibtTor^ 
lUnd  dem  Autor  und  Verleger  auch  nichts  fibn^ 
u\%  sich,  vor  den  Augen  der  ganzen  ileufchen  Katigfi 

edliiitKios  plüii  dern  u\  lassen.  Esist  eben  so¥M^ 
darauf  zu  rechnen,  dafs  angebomqe  EhrgeCfiUv 
3icchtlic)ikelt  allgemein  von  dem  Yrnrieoe  undi» 
jtftuf  solcher  Diebeswaara  abhalte :  darnm'  null  Jff 
rechtmärsigf;  Verleget  noch  zur  Zeit  den  bekaiu«v 
^aurig-en  Weg  einschlagen  y  und  sein  wohlerwiii»= 
ACTS  £igenthiim  im  Preise  selbst  herunter  scan; 
wozu  bei  solchen  Werken,  wie  das  oben  «ueeiii|%' 
durchaus  kein  Grund  'Witre^'da  dieses  jJlg^meifrj^ 
schätzte  HaAdbuch  der  Pharinaüe  in  unserer  On^ 
iial-Ausgvbc  einen  so  mäfsigen  Preis  erjiielt|  wit 
wir  ihn  übcrliaupt  einem  jeden  unserer  yerlegnitAd  ^ 
7.U  geben  trachten.  Wir  machen  demnach  waaxX,  r 
da£s  man  durch  uns  »-wie  durch  alle  fiuchhnUiB» 

fcn  Deutschlands 9  un^'.ere  vollständige  undkon^ 
)riginulansgahe  des  TrommsdorfÜschen  Werkd 
(die  bisher  2  Rchlr.  8  £r.  oder  4  A.  la  kr.  geioitct) 
von  heute  an  liir  1  Rthir.  12  £r.  oder  ?  A<  43  lur.  \k 
aieheu  kann:  d»  der  besudelte  Wiener  ^achdnd 
<les  säubern  Crispin  Doli  um  eben  diesen  Preis  ir». 
kauft  wird. 

Erfurt^  den  4.  October  1816. 

Keysgrsflf  Buchhmndhutg* 


i*hi«a*MMi 


Journal 

t 

det  ' 

practischen  Heilkunde- 

tieraungegeben 

9 

'     VOtl 

C.    W^     M  tt  f  a  1  ä  n  d, 

ICötiigL  Fireursv  Staatirath»  Ritter  des  tothen  Adlet* 

Ordeilk  dritter  -^laise^  wiirkL  Leibant»  erstem  AftI 

der  GiuiTitef  Mitglied  jet  Academi«  der 

Wissensditfteii  et^* 

tind 

Geti^  Hofrath  >  ordentlichem  ÖßentUchen  Letitet  der 

klinik  auf  det  Universität  ztt  £rlatkgen^  ordentlichem 

.Mitglied  der  Königin  Baierschen  ^cademie  der 

Wissenschaften  etc» 

^aui  Freürid^  ist  aÜe  Theötii^ 
Doch  ^rUn  des  jbebtm  gcldner  BauHtb 

Göe/ie^ 


V.  Stück«     November. 

Mit  einem  Kupfer* 


Serlin   'I8i6* 
Im  Verlag  der  Realschulbuchhandlnng. 


/^ 


■*■*■ 


I. 

Medizinisch  -  chirurgische 

^obac&tung.en 


Ton 


Vu  Ameluncy 

[liieinLOgl.  Ileisischem  Geiieralsujtbtniedijiat 
zu   Dartnsudi. 


ürdige  yerwundung  des  rechten  Lungen^ 

ßugels. 

g  Bothf  SoUat  in  dem  Leibrtgimen^ 
re  alt,  von  untersetztem  und  ttarkem 
bauy  war  den  6ten  Juliua  I809  in  der 
Uten  Sohlacht  bei  Deutach* Wagram  auE 
hte  Seite  der  Brust  verwundet  worden» 
arde  hierauf  in  daa^  den  Grofsherzogl; 
;hen  Truppen  zugehörige  'Lamretb  aa 
orf,  unterhalb  Wien,  gebracht  |.  von  da 
n  dem  Monat  September  noch  nicht  ge« 

mit   noch  andern  Verwundeten  hierher 
geschickt,  wo  er  auch  den  8ten  Occober 
ti  hiesigen  Lazareth  eintraf, 
h  fand  oberhalb  der  rechten  Bruatwarze^ 

aich  die  dritte  Rippe  mit  dem  Brnaa« 
erbindety  eine  in  der  Heilung  begriffene 
.ndungf  die  einen  Umfang  von  der  Gröfse 
halben  Kronen thalera  hatti«  Da  sich  an 
TiuXXXXIII.B.|>.  St.  A 


-     4     — 


dem  Bnistbeiii  und  der  verletxten  Rippe  sciun 
viele  feste  Fleischwirzcben  angeaatzt  hittOBi 
eo  erschien  die  Wunde  schon  gröfatanthuli  in 
der  Tiefe  geschlossen«  £s  iieb  sich  daher  dsm 
iafsem  Anscheine  nach  nicht  mit  ^ 
bestimmen  9  ob  wirklich  ein  Körpeir 
gedmngen,  oder  ob  es  nar  ein  etmrker  Prdi 
echuCs  gewesen  sey*  Er  seihet  aber  konats 
darüber  keine  wahre  An^knnft  geben*  Ers^ 
zählte»  daCs  er  halb  ohnmachtig  aoe  der  Schhck 
getragen»  ao  verbunden»  und  eogleich  in  in 
nicht  weit  davon  gelegene  Ebersdorf  aej  |fr 
bracht  worden.  Hier  habe  er  in  dcn-enM 
Tagen  grobe  Hitze  mit  starkem  Heiz  znm  Hi» 
eten»  mid  beim  Athmen  Stechen  in  der  Boer 

fehabt»  wobei  er  viel  Blut  auageapien^    wüi 
»ufalle  aber  nach  einigen  Tagen  auf  eine  Ata> 
lafs  und   einige  Arzneien  äo  ziemlich  nad|ii 
laasen  haben. 

Bei  Anstrengungen  der  Brustf  ala  IfaNan 
und  dergleichen»  drang  durch  die  Wundaton 
innen  heraus  etwas  Luft  und  eine  blutigs  Im* 
che.  Ein  Beweis»  dats  die  Subatanz  der  Lnnff 
gelitten.  Ich  getraute  mich  indessen  nicht»  & 
IVunde  mit  einer  Sonde  in  ihrer  Tiefe  nal 
Umfang  zu  unterauchen»  aua  Furcht»  d» 
durch»  auch  bei  aller  Voraidi^  noch  etvif 
mehr  in  diesem  fein  gebauten  Gebilde  zu  v» 
letzen* 

Er  klagte  aufserdem  über  ein  etumpbi 
Oefnhl  von  Druck  in  diesem  Theile  der  Brai§ 
mit  erschwertem  und  gehindertem  Einathme^ 
eo  dafa  er  die  Brust  nicht  ganz  voll  Luft  zisha 
konnte*  In  der  FHihe  haue  er  Reiz  «nmibi 
eten»  und  auch  dann»  wenn  er  eich  etwas  sisrir 
bewegte»  worauf  ein  gelblich -brauner»  öfMi 
mit  einigen  Blntatreifen  vermiachter,    achki* 


—     5      — 

miger  Auswurf  folgte*  Uebrigms  war  #r  litm» 
lieh  gut  bei  Rriften^  war  muntdr,  hatte  guten 
Appetit  und  gehörige  Verdauung«  Er  konnte 
auf  allen  Seiten,  jedoch  etwas  behaglicher  auf 
der  rechten  liegen«  Der  Schlaf  war  gut,  und 
der  Puls  entsprach  dem  gesunden  Zustande* 
Die  Wunde  hatte  zwar  ein  gutes,  frisches  An* 
sehn,  sonderte  aber,  nach  Ver^ältnifs  ihres 
Umfange,  etwas  vieles  und  dünnes  Eiter  ab* 

Unter  diesen  Umständen  wurde  ihm  ein 
ruhiges  Verhalten  empfohlen.  Er  erhielt  nahr^ 
hafte  Diät,  mit  taglich  einem  Schoppen  gutjsn 
Wein,  und  um  den  Reiz  zum  Husten  zu  he« 
ben,  Abends  ein  Pulver  aus:  JRe«*  Pulv*  sem% 
•phelland^  Pulv.  JDoiveri  ana  Gr.  x*  Die  Wunde 
aber  wurde  mit  einem  mif  Ohum  therebinthU 
nae  angefeuchteten  Plümac^u  verbunden* 

Hierauf  ging  In  den  ersten  zehn  Tsgen 
alles  nach  Wunsch»  Der  Reiz  zum  Husten 
nahm  sehr  bedeutend '  ab,  das  Athmen  gijng 
leichter  und  den  Druck  in  der  Brust  f&hlte 
er  seltener*  Die  Eiterung  nahm  an  Quantität 
ab,  und  verbesserte  sich  in  demselben  Grade 
an  Qualität,  und  die  ganze  Wunde  füllte  sich 
immer  mehr  mit  frisdien  Fleischwirzchen  an* 
Es  liefs  sich  daher  wolil  mit  Recht  eine  bal- 
dige vollkommene  Heilung  erwarten. 

Bald  darauf  aber  schien  es  ihm  zu  wohl 
zu  werden.  Er  beging  mancherlei  Unordnun- 
gen und  Ausschweifungen,  wodurch  diese 
echönen  Aussichten  sehr  getrübt  wurden* 

Das  Gebäude,  worin  die  Verwundeten  la« 
gen»  stand  vor  der  Stadt,  und  zwar  von  allen 
Seiten  frei  und  zugähglicfa*  Es  war  daher 
nicht  zu  verhindern,  dafs  nicht  unerlaubte 
Speisen  eingeschleppt  wurden,  oder  dab  sich 
ein  oder  der  andere   heimlich  aus   demselben 


_      6     — 

entfernte^  um  sieb,  nach  ihrer  Art  n  deobDi 
mit  dem  Gelde,  was  ihnen  durch  mtldUUlly 
Hände  zugeflossen  war,  ein  Bmw  vi  mSk^ 
Ich  würde  nun  aber  hier  lieber  sagen»  dch  salki 
ü^/tf  zuzufügen*  So  mifsbriodlte  ,aiich  üsltlls 
eine  Gelegenheit.  £r  schlich  gegen  Abntlii 
aus  dem  Hause  und  brachte  beinahe  einegni 
tischt,  in  einem  benachbarten  DorfetWoKiak 
weihe  war,  in  einem  Wirthshaase  beim  TnH 
su.^  Hier  übernahm  er  sich  nicht  alleu  ia 
jnngemi  gerade  in  der  ersten  Gäbrüng  begdfi»' 
nen  Weine  (hier  FederweiCsen  genannt),  M^ 
dern  er  afs  auch  seine  LiebHngsspeisep  firkdi 
Blutwurst,  dazu,  und  war  dabei  luetig  nndfib 
:ter  Dinge«  Von  dem  neuen,  sehr  beransdwih 
den  Weine  erhitzt,  'und  der  kühlen,  fencklf 
Nachtluft  erkaltet,  kam  er  erat  lange  adk 
Mitternacht  wieder  in  das  ^azareth  xurnck 

Die  Folgen  dieser  Unordnungen  blisbsn 
nicht  lange  aus*  Schon  den  zweiten  Tig  davi 
auf  verfiel  er  in  einen  hörigen  Fieberuiiand» 
Der  Appetit  war  ganz  verschwunden.  ErkkgM 
über  starke  Kopfschmerzen,  üblen  Geschlllsd^ 
Drücken  und  Poltern  im  Unterleiber  mit  hüit 
tigem  Durchfall«  Der  Husten,  der,  wie  ich  bsi 
joaerkte^  beinahe  ganz  nachgelassen,  plagte  ihs 
wieder  fast  unausgesetzt,  und  der  Auswurf 
war  wieder  stark  mit  Blut  vermiacht»  Er  sflH 
pfand  wieder  Stechen  in  der  Bruat,  mit  uk 
beengtem  Athem;  der  Puls  waraehr  vermeki^ 
bärtlich,  voll  und  gespannt,  und  die  Haut  tn^ 
cken  und  heifs«  Aufserdem  aber  fühlte  m 
eich  äufserst  matt  und  erschöpft,  so  dab  sc 
](aum  aua  dem  Bette  aufstehen  konnte,  fiit 
Wunde  hatte  ein  achlechtea  Anaehn,  btSi 
um  aich,  und  gnb  viel  dünnes,  mit  Blut  ▼«► 
mischtes  Eiter« 


-      7      - 

Auf  ein  Decoct  Ton  Tamarindan  mit  Cre* 
mar.  tfurtari  und  Oxytnel  Simplex  und  dann 
auf  Tamarinden  mit  Sal  ammoniacunif  SpirU 
tus  Mindereri  'und  Oxymel  simpleXy  welche 
letztere  Arznei  er  einige  Tage  hinter  einander 
nahm»  gab  eich  das  entsundene  erysipelatöse 

,  Fieber  und  hiermit  auch  der  Durchfall,  In 
der  Brust  wurde  es  ihm  zugleich  leichter,  die 
Stiche  liefsen  nach  und  das  Athmen  wurde 
freier.  Es  fand  sich  wifder  Appetit  bei  ihm 
ein,  und  hiermit  nahmen  auch  seine  Kräfte 
/wieder  zu«  Nur  der  Husten  und  der  mit 
Blut  vermischte  Auswurf  wollte,  ob  er  gleich 
sich  auf  den  Wasserfenchel  mit  Opium  etwas 
vermindert  hatte,  doch  nicht  ganz  nachlassen* 
Ich  glaubte  dah^r,  gestützt  auf  meine  früheren 
Erfahrungen,  hier  den  Bleizucker  mit  Nutzen 
anwenden  zu  können«  Er  erhielt  daher:  Ree. 
Had.  Althaeae  Unc^  semis.  F.  JDecocü.  aq.  ad 
eoL  Une^  vj*  Sacck,  Satumi  Gr«  )•  Jinct.  Opii 

.    simpL  Senip.  j.   M.  2>.  <S*     Alle   Stunden  ei- 
nen LöfiFel   voll«      Hierauf  ging  nach  einigen 

'  Tagen  wieder  altes  nach  Wunsch*  Der  Hu- 
sten verminderte  sichi  so  bedeutend,  dafs  er 
nur  in  der  Früh«  etwas,  aber  ganz  leicht,  hu- 
stetCyund  darauf  blofs  ein  wenig  weilsen  Sichleim 
mit  Leichtigkeit  auswarf«  Das  Blut  hörte  ganz 
bei  demselben  auf»  Der  Appetit  verbesserte 
^ich  so,  dafs  er  schon  nach  einigen  Tagen  wie» 
der  eine  ganze  Portion  Essen  verlangte,  wel- 
th«  ich  ihm  auch  mit  Wein  geben  liefs«  Seine 
Kräfte  und  die  ihm  eigene  Munterkeit  nah- 
men bald  so  zu,  dafs  er  wieder  den  ganzen 
Tag  in  der  Stube  umhergehen  konnte. 

Die  Wunde  bekam  wieder  ein  schönes,  leb-  ' 
haftes  Ansehn,  gab  weniger  und  besseres  Eiter^ 
und  verkleinerte  sich  sehr  merklich« 


—     8      — 

So  waren  bU  zum  8^«  November  dU 
diese  f  o  sehr  Übeln  Zufalle  entfernt.  Ich  gh^Vi 
daher  wieder  mit  der  betten  HoSianng  d» 
▲uagang  entgegen  zu  eelien«  U 

Allein  mit  der  Zunahme  aeiner  Beaiena)  li 
und  Kräfte  erwachte  auch  die  Nägnng  n  li 
Ausschweifungen  wieder  hA  ihm.  Ob  e  li 
echon,  wie  ich  oben  bemerktet  in  dem  LUi  |i 
reth  eine  ganze  Portion  Essen  erhielt,  e)  n 
glaubte  er  sich  doch  hiermit  nicht  begnifB 
zu  können ,  er  Hefa  im  Oegentheil  keine  Gd^ 
genheit  Tornbergehen,  um  noch  irgend  cm 
yiach  seinem  Gelüste  zu  erhalten«  Ich  sliBi 
ihm  zwar  die  Folgen,  welche  dieses  unordsot* 
liehe  und  übermäfsige  Essen  bei  ihm  daRk 
eus  hervorbringen  uiüfsten,  mit  den  leUih« 
eten  Farben  vor;  allein  dieses  ivar  leider  ttSü 
hen  Obren  gepredigt«  Unter  mancherlei  Voi« 
wand  suchte  er  sich  täglich  aus  den&  Lazanlh 
zu  entfernen,  wo  er  denn,  wie  ich  eist  eiiiigs 
Zeit  hernach  erfuhr.,  nie  nnterliefs^  irgend  ob 
^Wirthshans  zu  besuchen. 

Die  Folgen  hiervon  vmrden  bald  wisdet 
bemerkbar«  Schon  den  i6ten  November  bei 
kam  er  wieder  einen  starken  Fieberanfall  bA 
heftigen  Kopfschmerzen  und  Schwindel,  idn 
belegter  ?unge^  bittem  Geschmack,  gänzlidiei 

a)  Eine  ganse  Portion  Essen  in  cbm  faiesigtn  Ln 
xareth  oestekt :  i.)  Mittags,  ans  xnthr  als  eincfli 
Pfund  einer  guten  Suppe  aus  Fleischbrahe,  yrWA  ' 
abwechselnd  Reis,  ^esdMlte  Qerste  (Graupajb 
Spelzengries  gekocht  ist,  eben  so.  viel  zubereite 
res  Gemfi fse  ziach  der  Jahreszeit ^  und  acht  LoA 
^utes  gekochtes  Ochsenfleisch,  a^)  Xles  ikbeadi 
"wieder  eine  solche  Suppe  und  Fleiisch  in  derieL 
ben  Qualität  und  Quanutät,  wie  den  A|ittag^  Aul 
den  ganzen  Tag  aber  ein  und  ein  halbes  Ffnirf 
^u(  aus^backenes^  ftcbauct  halb  weifst  JBvot« 


—     9     — 


Mangel  an  Appetit  und  waMertchtem  Durchfall« 
Der  ^nls  gespannt,  Termehrt  und  härtlich;  der 
Heiz  zum  Huaten  erachien  ivieder  mit  Heftig- 
Iceit,  und  die  Wunde  war  lebioa  und  jauchte 
aehr  atark«  Er  erhielt  Tamarinden  mit  Cre» 
inor  Tartarif  und  dann  mit  Sdl  ammoniatttm 
und  Spiritus  lÜindereri^  Statt  Besserung  ver« 
mehrte  sich  die  Fieberhitze»  Die  Zunge  wurde 
trocken  und  der  Durst  uniöschbar,  die  Stühle 
blieben  wässericht  und  häufig,  der  Puls  schlug 
fast  unzählbar  und  fühlte  sich  jetzt  mehr  matt 
sn«  Nur  der  Kopf  schien  ihm  etwas  freier  ge- 
vrorden  zu  seyn»  wenigstens  klagte  er  nicht  mehr 
über  Schmerzen  und  Schwindelf  wie  in  den 
ersten  Tagen*  Er  erhielt:  Rte.  RatL  Valer. 
Unc.  stm*  J-.  inf^  aq^  ad  coL  ünc.  vij«  Pul't>^ 
Gumm.  arab.  Unc.  semis*  Uqu.  C*  C*  succ^ 
Drachnu  un^  et  semis*  Jinet.  Opii  s*  gutt*  xi% 
Spirit,  Salis  dvlc^  JDrachm^  j.  M*  O,  $«  Alte 
Stunden  einen  LdCFel  Voll. 

Hierauf  schien  es  besser  zu  werden*  Der 
Puls  wurde  ein  wenig  langsamer  und  kriftiger, 
die  Zunge  wurde  an  dea  Rändern  feucht  und 
der  Husten  Uefa  an  Heftigkeit  etwas  nach«  Die 
irasserichten  Stühle  aber  blieben^  und  er  klagte 
noch  besonders  übe/  Schwere  und  Aufgetrie« 
benheit  des  Unterleibs«  Ich  untersuchte  daher 
diesen  und  fand  zu  meinem  Erstannen»  da  Ca 
Itk  wenigen  Tagen  eine  ganz  iroUkommene 
B^chwassersucht  entstanden  war*  Die  Fübe 
waren  etwas  odematös»  der  Unterieit)  aber  atark 
angeschwollen,  und  ich  konnte  das  Schwappeln 
des  Wassers  in  demselben  dentKch  fühlen* 
Mit  der  Arznei  würde  zwar  fortgefahren,  abei 
mit  derselben  noch  urintreibende  Mittel,  be« 
aonders  die  Radix  Squilhu  verbunden«  Aeua« 
«nlich  abff  auf  de«   ülitfrleib  tätlich  WÜge« 


—       lO      — 


mal  Oleum  Jumper*  nnd  Oleum  TereibUkiMtm 
eingerieben;  zum  Getrink  abisr  wurde  ihm  tiM 
Abkochung  von  Wachholdeiliolft  und  B«m 
mit  etwat  Wein  gereicht. 

Die  Urinabaondemng  Termehrte  eidi  bi» ' 
auf  tehr  bedeutend,  nnd  in  demselben  Ym» 
haltnib  nahmen  die  hydropieqhen    Znßflie  ik 
Der  Pul«  wurde  ruhiger»   dariDnret  Teiai^ 
derte  steht   es  fand  sich  wieder  etwas  Apprib 
ein,  nnd  die  Wunde  bekam  wieder  ein  stffii 
besseres  Ansehen«      Der  Husten,  ob  er  sda 
etwas  nachgelassen,  war  doch  immer  noch  Mkr 
quälend«     So  gieng  es  indessen  bis  snm  ta 
December  ziemlich .  gut«      Durch   den  stite 
Urinabgang  hatte  sein    Unterleib    an   UaAy 
sehr  abgenommen,   nnd  er  überhaupt  wiriv 
einige  Kräfte  gewonnen,  so  dafs  er  des  Tiffi 
.einige  Stunden   aufser  dem  Bette   znbriBgai 
konnte« 

Den  8ten  Dec*  war  auf  einmal  w!«|lsr  sl- 
1er  Appetit  verschwunden ,  dagegen  dar  Doift 
vermehrt  und  der  Urin  gieng  äuCserst  spamm 
ab«  Die  bydropischen  Zufälle  vermehrtenikk 
nnd  der  Unterleib  schien  daher  zasehends  aa 
Umfang  zuzunehmen.  Allen  Umstanden  aadi 
war  zwischen  dem  6ten  nnd  7ten  aberauds  eilt 
Diätfehler  vorgefallen. 

Zu  diesen  üblen  Erscheinungen  kam  ona 
auch  noch  eine  so  grobe  Abneigung  gegen  aUl 
Arzneien,  dafs  ihm  nur  mit  grober  Mähe  lud 
vielem .  Zureden  des  Tags  über  einige  LfiU 
voll  ArEneien  konnten  beigebracht  werden« 

Da  das  ohnedem  schon  erschwerte  Atk  . 
men ,   durch   den   bis  zum  Aufplatzen   an|^ 
schwoilenen   Unterleib,  noch  mehr    erschvMrt 
wurden   so  wurde  sein.  Zustand  bis  znm  |6ctt 
Deci.  im  höchsten  Grade  bedauernswürdig«  Um 


—      n      —  ' 

m  nur  ellkige  Erleicliterang  zii  verfcbifiFen» 
ita  ich  den  i7ten  die  Paracentesit  vomeh« 
exif  wodurch  gegeii.40  Pfand  Wasser  aua  dem 
iterleib  iniuerhalb  zwei  Tagen  abgezapft  wur* 
si;  und  doch  war  der  Unterleib  noch  nicht 
nz  davon  entleert«  Hierauf  erhielt  er  zwar 
ela  Erleichterung»  allein  leider  keine  wahre 
rsaerug*  Ich  hoÄe^  dafs  die  urintreibenden 
ittel  wieder  besser  wirken  würden;  allein 
rgeblich«  Diese  Absonderung  blieb  äufserst 
arsam*  Auch  konnten  die  Mittel  nur  in  sehr 
einen  Dosen  beigebracht  werden,  als  dafs  sie 
ofse  Wirkung'  hatten  leUten  können« 

Der  Unterleib  schwoll  daher  innerhalb  acht 
^gen  wieder  fast  so  sehr,  als  Tor  der  Punc« 
on  an*  Da  bei  seinem  ohnedem  sdion  sehr 
rechlafften  Zustande,  durch  diese  Wasseren« 
immlnngy  alle  Häute,  Bänder  und  Muskeln 
ee  Unterleibs,  noch  mehr  geschwächt  und  aus- 
Inandergetrieben  wurden;  so  bekam  er  noch 
d  seinem  elenden  Zustande,  durch  die  anhal- 
;nde  Erschütterung  des  Hustens,  auf  der  rech- 
en Seite  einen  Bruch  (^Hernia).  Dieser  senkte 
ich  auch  sogleich  bis  auf  den  Grund  des  Ho* 
«nsacXs*  Mit  dem  Heraustreten  des  Bruchs 
rgofs  sich  aucli  zu  gleicher  Zeit  vieles  Wasser 
ü  den  Bruchsack,  wodurch  das  Scrotum  in 
ehr  kurzer  Zeit  zu  einer  enormen  Gröfse  aus- 
edehnt  wurde.  Dieses  alles  vergröfserte  seine 
(Tiden  in  einem  hohen  Grade« 

Um  den  Bruch  zurückzubringen  und  ihm 
überhaupt  wieder  einige  Erleichterung  zu  ver- 
chaffen,  war  es  durchaus  nöthig,  das  Wasser 
D  schnell  als  möglich  aus  deiu  Unterleibe  zu 
ntfemen.  Es  wurde  daher  die  Paracentesis 
um  Zweitenmale  vorgenommen,  wodurch  wie- 


^    It    «i^ 

iw  eben  so  viel  Wasseri  wio  dat  EvtMiii^  ik 

gezapft  wurde* 

Der  Brach  konnte  — •  und  wnrde  darf 
zurückgebracht  und  durch  eine  acKicUidieBii« 
dage  auch  zurück  erhalten,  welches  ihm  vkb 
Lindemng  gab«  Allein  da  seine. Kräfte  dmcb 
diese  ZuHIle  aufo  auEserste  herantergekonuDB 
waren,  so  konnte  an  eine  Erhohmg  nnd  Wil- 
deraufkommen, so  sehr  ich  ea  auch  wuniditt^ 
nicht  wohl  gedacht  werden«  In  einem  sha- 
den  abgespannten  Zustande^  ohne  dafs  er  gen- 
de  Tielen  Husten  gehabt  oder  sonat.nber  Bs^ 
ach  werden  in  der  Brust  geklagt,  aiechte  9% 
da  auch  sein  Unterleib  sich  nnr  langsam  nhi 
der  mit  Wasser  anfüllte,  dahin,  bia  endlidk  if 
Tod  in  der  Nacht  vom  3osten  Decbr«  sdtfft 
Tielfachen  Leiden  ein  Ende  machte. 

Sehr  begierig  war  ich,  nach  aeinem  Tsds 
die  eigentliche  Verletzung  in  seiner  Brost  za 
untersuchen«  Ich  liefs  ihn  daher  den  iten  Juk 
öfiFnen.  Bei  Ablösung  des  Brustbeina  fmd  sicbi 
dafs  die  Lunge  in  dem  Umkreise  der  aabta 
Verwundung,  fest  mit  den  Rippen  nnd  Bnut* 
bein  verwachsen  war.  Von  hlerans  konnte  idi 
einen  Kanal  bis  in  die  Mitte  der  Substanz  dci 
rechten  Lungenflügels  verfolgen,  wo  ich  aufriß 
nen  harten  Körper  anstiefs*  Nachdem  disMr 
Lungenflügel,  der  übrigens  ganz  firei  in  dtf 
Brusthöhle  lag,  herausgenommen  und  der  Kl" 
nal  aufgeschnitten  worden,  fand  ich  za  mdatf 

Sröbten  Verwunderung  nicht  eine  Kugel,  soa^ 
ern  ein  scharfkantiges  Stück  Eisen  von  siocr. 
zersprungenen  Granate,  welches  fünf  Loth  iro^ 
Obschon  der  Lungenflügel  durch  dieses  groln 
Stück  Eisen,  bis  an  den  Ort,  wo'  es  liegen  p^ 
blieben,  bedeutend  zerrissen  w6rden,  so  wtf 
doch  der  nbrige  Thei)  dessdben  in  einem  go** 


-     13     -i 

d  Zuftande*  Weder  an  dem  EUen,  daa 
lam  in  einem  Stck  einer  neu  gebildeteu 
Iran  eingehnllt  lag»  noch  in  dem  ganzen 
ikanale,  noch  in  der  Nähe  desselben  be- 
e  ich  einiges  Eiter.  Dieser  Kanal  l^atte 
chon  eo  verkleinert,  dala'  er  um  mehr 
^ei  Drittel  eeiner  ersten  Gröfse  enger  ge« 
n  war,  welches  man  an  den  neu  verwach* 
Fasern  ganz  deutlich  bemerken  konnte» 
ift,  (wie  ich  schon  bemerkte,  die  Lunge 
er  Pleura  in  dem  Umfange  der  äufsem 
mdnng  fest  verwachsen  war,  so  konnte 
ias^  in  dem  Kanal  erzeugte  Eiter  und  Jau« 
0|^ch  durch  die  äufsere  Oefoung  ent« 
ly  ohne  dab  sich  etwas  davon  in  den  Zwi« 
räum  der  Lunge  und  der  iPlenra  hitie  er« 
Q  können,  wozu  die  bestandige  Bewegung 
nnge,  durch  das  Geschäft  des  Athmens, 
)eförderlich  yrw.  Daher  fand  eich,  auch 
lein  Eiter,  sondern  blofs  etwas  Wasser« 
infangende  Brustwassersucht^  die  seinem^ 
in  Znstande  ganz  entsprechend  war* 
ler  linke  Lungenflügel,  so  wie  das  Herz 
einen  Theilen,  waren  zwar  im  gesunden' 
ide,  nur  dafs  sich  ebenfalls  in  den  Zwi« 
riiumen  Wasser  angesammelt  hatte» 
ter  Unterleib  war  stark  mit  Wasser  enge« 

Das  Netz  fast  ganz  aufgelöbt  und  sammt- 
Eingeweide  mürbei  so  wie  überhaupt  in 
I  der  Wassersucht  angehörigen  Zustande^ 
Meaes  möchte  wohl  in  jeder  Hinsicht  ein 
ivurdiger  Fall  seyn«  Dafs  nelmilich  ein 
oh  den  6ten  Julius  unterhalb  Wien  durch 
&nf  Loth  schweres,  scharfkantiges  Stück 
I  in  die  Mitte  des  rechten  Lungenflügels 
nndet  wird:  dieses  in  der  Lunge  trigt,die 

Reise  von  loo  dentsdien  MeUen  auf  ofi^- 


-     14    — 

nen  Bautmwi^eii  hierlier  macht,  und  docfc- 
nach  Verhältnifa  der  Wichtigkeit  Am  verlaulMl-j 
Organs  so  wenige  Betchwerden  empfindet;  Ui^ 
munter  und  guter  Dinge  aniiomiiit,  TaniaHÜ 
eik  und  Wirthshäuser  beanclkt  und  endlich  aail 
Ablauf  d#8  Monats  December,  aleo  fast  gends 
nach  sechs  Moifateui  jämmerlich  nnd  clsnl^ 
nicht  unmittelbar  an  den  Polgen  d^  Verwanii 
düngt  sondern  an  der  Bauchwaasereucht  stiihlf ' 

Ich  bin  ganz  überzeugt,  deb   er  von  die», 
eer  so  wichtigen  Verwundung  wiu'da  hergauUt 
iRTorden  seyn,  wenn  er  die  hierza  durchanicfe 
forderliche  Lebensordnung  genau,  befolgt kÜSi 
Da  ich  ihn  aber  wegen  der  Lage  dee  Orts  nkk 
mit  Gewalt  dazu  anhalteti  konnte,    eo  waM 
ich  mich  blofs  auf  Ermahnungen  und  Eimas» 
rangen  beschrinken,  und  dieae  haben  bä^ 
chen  Menschen  /  wenn  es  auP  Bezwingaag  tb*  j 
rer  sixlnlichen  Gelüste  anköltitet,    wenfg  odet-J 
gar  keine  Wirkung^  wie  mich  dieser  und  Well  ) 
andre  Fälle  hinlänglich  überzeugt  habsn* 

Die  entstandene  WässerSiTcht,  die  dgent" 
lieh  zunächst  seinen  Tod  bewirkte,  war  blob 
die  Folge  dt$  durch  seine  Ausachweifungsfi 
hervorgebrachten,  allgemeinen  erysipelatdMS 
Zustandes  und  der  darauf  erfolgten  Unthitif 
keit  seines  ganzen  lympbi^tiSchen  STstema*  fSm» 
an  hatte  die  Verwundung  nur  in  aofern  Ani 
theil,  als  dadurch  im  allgemeinen  sein  KAip« 

S;e8cbwächt  und  eben  dadurch  reizbarer  im 
nr  widrige  Einwurkungen  empfinglidier  |9< 
worden  war*  Hätte  er  daher  alle  GelegenbM* 
Ursachen  zu  Erkältungen,  Indigesdonzn  u*  fc  tTi 
sorgfältig  vermieden,  so  würde  der  schon  If 
deutend  vorgerückte  Heilungsprozefa  nicht  j|^ 
stöhrt  werden,  sondern  gewifs  zn>eeinem  ImI 
gelangt  seynt    Das  Stück  Siseni'daa  echoa  ii 


—     15    -^ 

le  Haut  eingehüllt  war,   wurde  dann  wohl 

der  Folge  aii  einem  entfernten  Orte  zum 

rachein  gekommen  aeyn,  wie  man  mehrere 

nliche  Beispiele  in  der  Heilknncfe  beobach- 

hat. 


(U  HtTL  auf  der  rechten  Seifig  f  und  gäntiU 
ts  Fehlen  des  linken  Lungenflügels,  mit  Ab» 
Bildung  9    nehst  Naehrieht  von  einer 
Wassersucht. 

Seiastian  Keifsner^  Ton  dism  Artilterie» 
»rpa,  ein  grofser  starker  Mensch  von  31  Jah» 
n,  marschirte  als  Artillerist  mit  dem  Grob* 
rzpgl«  Hessischen  Antaeeicorps  im  Monat  Fe- 
aair  \%\9l  in  die  Gegend  von  Magdeburg  und 
oll  in  der  Folge  weiter  nach  Rufsland«  Er* 
jr  den  ganzen  Sommer  über  wohl,  und  wohnte 
II  verschiedenen  Gefechten^  welche  gegen  die 
mai*  und  Beresina  hin  statt  fanden,  bei;  Im 
icember  kam  er  wieder  mit  den  Resten  des 
»rpa  in  die  Gegend  von  Königsberg.  Hier 
(rankte  er,  wie  er  mir  angab,  an  einem'  bef-' 
;0n  Catarrh  tuit  Fieber  und  Husten.  £r  wor- 
indessen  wieder  besser,  so  dafs  er  den  wei- 
I  Weg  aus  Preafsen  theils  zu  Fufs,  theila 
f  Bauernwagen  hierher  zurücklegen  konnte» 
Krank,  aber  doch  noch  so  ziemlich  bei 
äften,  kam  er  den  i7ten  März  iSiJ  hier  an^ 
id  wurde  in,  das  Lazareth  zu  Bickenbach  ge- 
acht«  Er  klsgte  über  Mattigkeit  in  allen  Glie- 
irn»  etwas  Kopfweh  unter  der  Stirne»  jedoch 
>ne  Schwindel;  bittern  Geschmack,  häufiges 
impeln  im  Unterleib,  xliit  öftern,  dünnen 
üblen;  besonders  aber  über  einen  anhalten- 
n  luftigen  Reiz  zum  Hosten^  ohne  sonder« 


• 

llchan  Auawturfy  beengten  AtlMm'^tind  starktm 
Spannen  über  die  gante  Järaa^   beeondeia  m 
der  Gegend  des  Zwer^fella«      Pia  Zunge  mt 
feacht»  und  gelblicb-weifa  belogt»      Der  Dual 
atark  und  die  Stimme  ganz  heiate;    dar  Mi 
▼ermehrty  gespannt  und  härtlich»  die  Haut  itok 
ken  und  heifa,  der  Appetit  achlecht,  derSdtf 
unruhig  und  wegen  dem  Tiden  Hnaten  lAr 
unterbrochen*     £r  erhielt  den  «raten  ¥ag  ft> 
mannten  mtt  Cremor  Tartart^  Spiritus  JEU* 
dereri  und  Ootymtl  simpleot,  worauf  aijdi  A 
Unordnungen   im   Unterleibe  ziemlich  gte 
Dann  ein  Dekokt  von  Radix  Althaeae  vSiU 
ammoniacumj  Spiritus  Jißnd^reri  find  OTSfd 

squiUiticunu 

Naeh  einigen  Tagen  rerminderte  dchkip 
auf  der  heftige  Reiz  zum  Huaten»  nnd  eiM 
etwas  Schleimauawurf«  Ea  atellte  eich  lipaH 
Schlaf  ein,  die  Stimme  wurde  heiteteri  fo 
Drücken  im  Kopfe  Uefa  na^  und  die  Bot 
wurde  etwas  fencht*  Ob  dieaea  edhoBS^p' 
meine.  Anzeigen  der  Besserung  waren,  ssbw 
doch  nicht  aUein-der  beengte  Athem  un&dM 
Spannen  über  die  Brust  und  Druck  indsrGt' 
gend  dea  Zwerchfelle»  aondem  dieae  ZuGlb 
schienen  aich  mit  jedem  Tage  zu  vawAa0 
und  ihm  lästiger  zu  werden«  Der  Pols  we* 
zwar  überhaupt  langsamer  und  weicher  gsinf 
den,  blieb  aber  immer  vermehrt  und  gerAb 
Der  bittere  Geschmack  liefs  nach  und  die  Zi9fl|> 
war  rein  geworden»  allein  ea  wollte  aichkrii 
eigentlicher  Appetit  einfinden.  Er  als  sieri 
aber  nicht  mit  eigentlichem  WoUbehagdU 

Bei  diesen  Zufällen  zeigte  aich  gegen  £afe 
dea  Monata  März»  was  ich  schon  Uidenariltf 
Tagen  aeiner  Ankunft  in  dem  Lazareth  vaoa** 
thet  hattet  nämlich  eine  Ansammlung  ^ 


,  T-  «^  - 

I 

iTmMer  fn  der  Bvuit  immer  deutlidief»  Der 
nterleib  fieng  an  t n&ofch wellen t  die  Fäfae 
^ardcii  fideuutöf»  und  eo  fanden  eich  aber« 
aopt  alle  Eracheinüngen  der  allgemeinen  Wai« 
areücht  bei  ihm  Irin.  Auf  wirksame  hierher« 
lalaArige  ärintreibend^  Mittelf  Von  denen  ich 
I08ondera  den  Cremor  Tartari  solubilis^  die 
'fguilUh  die  JEbria  digitaUi  purpwäa  in  Ver« 
Midang  mit  etwaa  Opiem  und  bittere  Extrakte 
pfiahve»  Stellte  aich  mehrere  Tage  ein  hfinfiger 
Ifinabi^mg  ein«  Der  Leib  nahm  daher  andl 
li  tJteCatiff  bedeutehd  ab^  Alleih  dcruiuraerat 
leengke  Athem  und  Hostel  blidbeh  iaicht  al« 
mkop  aöikdelm  Schienen  aich  im  Gegentbeil  mit 
\mäw*^  T^  s^  vetnieliren  und  listiger  zu  wer- 
ten* Bald  fieng  auch  die  Uriiiäbaonderung  an^ 
iddeckt  Ton  statten  tu  gehen,  daher  der  Leib 
Ipch  wieder  an  Umfang  sehr  »nhahm»  8ö 
Umrb  Mi  den  ejaten  April*  i 

Bei  biner  früherh  Untersuchung  seines  Ün« 
l^ieiba  bemerkte  ich,  dab  das  Herz  nicht  wie 
gAwöhkilicIi  anf  deir  linken  9  sondern  auf  der 
■achten  Seite  sich  bewegte.  Dab  dieses  von 
Rainer  grdtsen  Abweichung  der  normalen  Lage 
d#r  Brasteinge weide  hertühre,  war  mir  sogleich 
Hiilser  allem  Zweifel«     Ich  liefs  ihn  daher  öAEp 

AenÜMrlich  war  ah  dem  Baue  des  Brust^ 
Intens  durchaus  nichts  Widergewöhnlichea 
^pvahrzunehmen«  Er  war  gehörig  gewölbt  und 
Mand  mit  seinem  schönen,  starken  Körperbau 
im  Verhältnib.  Nach  Eiröffnuiig  der  Brust  fand 
Ich  die  Unke  Abtheilung  derselben  von  allen 
Eingeweiden  gani  leer*  Statt  deren  aber  eine 
Anaammlnng  i^on  Wässer,  die  über  zehn  Pfund 
beiraceil  mochte^  Oaxiz  oben  ah  dem  Mittel« 
feil  (Mtdiäsiinutn)  war  eine  kleine  Portieii 
JeHnu  XXJLXUL  B,  5.  it.  U 


—     18     -* 

Lunge  von  der  Gt^üt  einte  Ginieelee  Sn  etim 
beiondera  Sack  des  Bnutfelb  etngeeddoiMBt 
Dieses  f&blte  sich  wie  ausgetrocknet  9  glcU 
einem  angefeuchteten  Badescbwan&m  an.  Aa 
der  ganzen  innem  Fläche  dieser  mit  WasM 
anMfiUlten  Bmsthöhli^  war  das  BraatAdl  Ad^ 
le^rartig  und  hatte  eine  ockergelbe  Färbet  M 
der  rechten  Brusthöhle  lag  das  Her»  in  adMi 
Beutd^  gleich  neben  dem  Mittelf  dl,  mit  iar 
Spitze  gegen  das  rechte  Hypochondriaai  Hk 
gerichtet*  Die  grorse  Schlsgader  (^oHd)^ 
sprang  ans  dem  Vordertheil%  die  grobe  tM 
Tene  {Fena  cavd)  hingegen  ergofe  eich  ia  ta 
Hintertbeil  des  Herzens.  Die  Lange  ^  w#S 
den  flbrigen  Raum  dieser  AbtheilungeiultolBl 
enthielt  ^ele  einzelne  ILnoten  mad  l|eine  Im 
hanfiangen  von  Eiter.  Anthhier  warder4S|l 
Zwischenramn  zwischen  der  Lunjge  und  iili  J 
Rippenfelly  ao  wie  der  Herzbeacel,  mk  WsMi 
angeffillt» 

Die  Eingeweide  des  Unterletba  li^ae  alle 
in  der  gewöhnlichen  normalen  C^e»  Aelss^ 
dem  aber  war  der  Unterleib  stark  mit  Wsnsi 
angefüllt«  An  der  Leber  war  der  untere  lUni 
etwas  entzündet.  Die  Gallenblase  enthielt  sde 
wenige,  äniserst  wässerichte  Galle*  Oaa  Ritt 
war  beinahe  ganz  aufgelöst,  so  wie  alle  Ei^l^ 
weide  in  einem  mürlän  Zustande» 

Allen  Torhandenen  Umständen  nachf  ksM 
dieser  Mensch  auf  der  linken  Seite  nie  sfana 
vollkommenen  Lungenflügel  gehabtf  sondes 
nur  den  kleinen,  in  dem  Sack  befindlichen  viH 
ausgebildeten  Theil*  Det  übrige  Raum  sM 
war,  nsch  meinem  Dafnrhalsinf  in  aeinem  g^ 
Sunden  Znstande  ganz  leer  gewesen,  und  hsdf 
sich  erst  in  dem  letzten  Zeiträume  seines  L^ 
bsns  so  mit  Wasser  angefüllt,  wie  ich  Um  bd 


—     19     — 

nr  SectiOB  fmd«  Denn,  wire  etn  ionkom« 
iWMr  Langenfiügel  auf  diottr  Seite  goweten 
nd  «rtt  vom  Wauar  varaehrt  worden,  wie 
lati  dieaea  wohl  auch  achon  gefunden  hat»  ao 
Bfde  man  davon  doch  noch  einige  Sparen» 
«ligftena  von  den  dicicen  häutigen  GeflEben» 
Anden  haben«  So  aber  war  nur  die  ganx 
eine  onanagebildete  Portion  Torhanden.  Auch 
iMite  daa  Hers  mit  aetnen  Theilen  nicht  durch 
le  Waaaer  in  die  rechte  Brusthöhle  cedruckt 
orden  mrn»  ''^^U  daaMittelfeil  oder  AeScheU 
swend,  welche  daa  Rippenfell  xwiachen  den 
etden  Longenflügeln  bildet,  von  den  Bocken 
irbelheinen  bia  zu  dem  Bruitbein  gant  an* 
ndetxt  war#  Er  hätte  daher  wohl  einen  Schüfe 
litten  durch  die  linke  Bruat  erhalten  kflnnen» 
tf  aonat  unmittelbar  den  Tod  nach  aich  zieht, 
ine  dafa  dadurch  sein  Laben  w&rde  in  Oe- 
hr  gekommen  aeyn« 

Beaondera  merkwürdig  Aber  mOchte  wohl 
>ch  aejn,  dafa  dieaer  Mensch,  bei  dieser  ao 
adeutcndea  Abweichung  in  der  Lage  undBe« 
Jiaffenheit  der  verschiedenen  Gebilde  der  Bmat, 
1  seinem  übrigena  gesunden  Zustande,  nie 
ber  Beschwerden  in  denselben  klagte.  Er  dien» 
I,  als  er  nach  HuCiland  marschirte,  schon  im 
inften  lahre,  hatte  im  Jahr  1B09  den  Feld« 
ag  in  Oestreich  mitgemscht,  lag  aufserdem 
\m  in  Garnison,  und  war  hier  als  Rekrut  zum 
.rtilleriaten  dressirt  worden,  aber  nie  war  er 
orher  wegen  irgend  einer  Krankheit  in  dem 
azareth  gewesen,  auch  habe  ich  ihn  nie  in 
inem  Kranken  »Rapport  gefandan.  Hitte  er 
Bch  nur  fiber  einige  Beschwerden  in  seiner 
»rust  geklagt,  §0  würde  er  mir  wenigstens  zur 
Fnteraochung  in  daaLazareth  gal)racht  worden 
sjn»  eher  auch  dieses  war  nie  der  Fallt     Xz 

B  a 


—      flO      — 


gcnors  vielmehr  einer  beetindlfBi  gatm  6e- 
enndheit. 

Die  Abbildung»  welche  idi  eogleich  nadi 
Eröffnung  der  Brust  tufnahm»  ale  alle  Theile 
noch  in  ihrer  Lage  waren ,  zeigt  die  innere 
Höhle  der  Bmat,  nachdem  daa  Bmetbein  ood 
ein  Theil  der  Rippen  mit  ihren  hintigen  und 
mnehulösen  Theilen  weggenommen  worden. 
A^    Die  Ton  Lange  leere»  eher  mit  Wamr 

engefoUte  linke  Bnuthöfale* 
S.  Der  kleine^  eher  unausgebildete  Theil  d« 

linken  Lungenflugde  in  eeinem  Sack. 
C*  Daa  von  dem  Brustbein  ahg^uennteKti 

tdfdl»  Mediastinum* 
D*  Das  Herz  in  seinem  mit  Weeeer  ai^ 

füllten  BeuteL . 
£•    Die  j^oria. 
Die  yiefia  €avm» 
Die  grobe  Brustdrüse. 
Der  rechte  Lungenflügel« 
Das  von  den  Rippen  und  Bmstbsin  u* 


F. 
O. 

a. 


trannt«  Zw«Kbf«lI« 


B^ruchscfieke 

SU  der 

gerichtlichen   Medicin 


und  Hofmrficni  Dr«  Kl«ii| 
in  Sttutgardt.  ^ 


^)  J  «der,  d#r  darch  f  ich  adb«^  oder  darch  An» 
dcre  den  Eritickuiigatod  durch  dee  Erhingea 
litt,  mufs  (ao  leaut  di«  Regal)  mehr  M«r 
minder  ein  aufgeibmsenee$  dunkeUlaaies  Oesieht 
haben ,  Lippen  und  Ohren  sind  dunkelblau^ 
eben  so  die  Zunge^  die  umfse  S^uU  der  die» 
gen  ro^hf  wegen  der  durch  Blut  angeitiebe- 
nett    Gefäfse^      Her     um    den    Hals    gelegte 


*)  MtB  kann  gcfwiGi  nicht  Faeu  (^nc  aaniaieln, 
um  fflr  die  garichtliche  Medicw  dBe  chca  so 
wichtige  nnd  folgenreiche  elf  achwieri^e  Materie 
Ton  dem  wirklichen  oder  dem  acheinbaren  Seibat- 
mord  immer  mehr  unter  beacimmc  leitende  und 
aichere  Gesichtspunkte  su  bringen»  und  rorsehn al- 
les, unaicherea  und  a^hie/ea  Urtheil  in  Terhindern. 
In  dieser  Hinsicht  verdienen  gewifs  -die  nngemein 
lehrreichen  Beobachtungen   dea   würdigen    Hrn. 


Strhk  ehwrmktminrt  sich  Jtawih  minm  hlam 
Slutwfili^rlaufungt  wMh^  steh  {durch  gemachU 
XUnsehnitte  erkaniU)  auf  •inm  g€wism  XSefi 
und  Länge  durch  die  Haut  in  die  Mtshag 
erstreckt.  Bei  der  Ldehenöffnung  ßndetmm 
die  Oefäfte  des  Kopfes  von  Blut  strotuni^ 
eben  so  die  Lungen  das  gante  rechte  Hm^ 
die  ünterleibseingeweidcf  besondep^  die  Lh 
ier  und  MilZf  hauptsächlich  die  grö/sen  6^ 
fäfse  etc. « 

„Ui  er  auf  irgend  «ne  ander»  Art  gfüiß 
tet,  nach  dem  Ihde  erst  erfaenkt  worden,  m 
finden  eich  (lautet  die  3wtfie  Hegel)  diese  tm 
cheii  Dicht»  am  wenige len  d^enige^  die  7äb 
gen  des  Stricke  betreffende*  ** 

Von  diesen  Regeln  gdien  im  DnrdadfliB 
die  gerichtlichen  Aerzte  aua»  nnd  kommen  U^ 
der  aehr  häufig  dadurdi  in  die  oft  aohr  badm 
tende  Verlegenheit,    ein   acfadefee   UrtheU  a 
fiUen,    desaen   Fo^en   Tielleicht     eq|uecUidi 
eeyn  könnten«      £a  ift  daher  gowlb  eise  dar 
weiaestm  Einrichtungen,  da(a  )edea  geriddiiik 
medicinische  Urtheil  von  Belang  durch  eiaa 
höhere  Behörde  weiter  geprüft  wird»    defco  i 
Tierachiedene  Mitglieder  nothwendig  ttne  girfli 
ÜMre  Summe  von  Erfahrungen  haben  mfiiaeB^- 
ale  ein  eina^er  gerichtlicher  Ant;» 

Meine  Verbaltniaae  gaben  mir  genug  Qt^ 
legenbeit,  hierüber   Beobachtungen  ainmaidi 

VerfesMn^  'welche,  aak  ttnigaa  Monaten  ht  xÖA» 
Ben  H^den,  nur  dnxcli  snfUlige  fiÖndeniMf 
aidit  fraher  abgedruckt  werden  kennten'  du  11» 
getbeilteste  Interesse  dee  med.  wie  des  Mtiektli- 
cken  Pablikumsy  und  berecbngen  die  Aexiiu|g^ 
au  der  Bitte  an  d«n  erfabrongsnielien  Hm*  Vsh  \ 
fasier  um  eine  baldige  FortMaiiiig  dicnec  Biok  i 
acktuDgen»  1 

.     JKarte    -      ^ 


—    a»    — 

•n*  Ich  thtilt  einige  Hefulute  im  Amsug 
ut. 

Im  September  sgio  wurde  me  s6)ahnge 
irne  in  ioiner  Rammer  auf  dem  Beden  an 
ner  Dadiiparre  erhenkt  gefunden. 

Dafa  aie  aich  aelbat  erhenkt  habe,  bewie- 
n  neben  ihrem  acbon  geraume  SSeit  geanfaer- 
n  TVubfinn»  der  Mangel  von  Zeichen  irgend 
ner  angelhanen  Gevfalt,  der  abgegangene  Koth 
id  Urin,  auch  dafa  aie  zuvor  alle  Rleid«r  aua» 
nogen  hatte,  damit  aie  ihre  Schweater  noch 
inutaeA  kinnte,  welche,  waren  aie  ihr  nach 
un  Tode  erst  auagezogen  worden,  nothwen« 
g  beachmntzt  hätten  aejn  mnaaen«  Daa 
'0ti€hi  war  weder  aufgedimsetif  noeh  ilmup 
wn  so  wenig  die  OhreUf  UppeUf  Jüinge^  auch 

0  Gefäfie  der  jiugeu  nieht  angefüllte  Der 
ler  die  Afitte  des  BLehlkopfea  laufende  Strick 
tte  dne  aehr  liefe  Rinne  gemacht,  ohne  die 
trbe  der  Haui;  im  geringsten  verändert  zu 
iten.  Die  Schidelknochen  waren  aehr  dick, 
m  Gehirn  ganz  natürlich,  nieht  einmal  die 
efäfie  in  ihm  und  um  dasselbe  angefüllt^ 
en  so  wenig  die  Bbubehälter.  Die  Üoerall 
^/geschnittene  Biiuie  des  Stricks  hatte  weder 

der  eigentlichen  Hautj  noch  unter  ihr^  noch 
den  Mushdu  die  geringste   Sugillation  ge» 
icht. 

Nur  der  rechte  untere  Lungentappen  war 
't  Blut  angefüllt ,  aus  den  übrigen  na* 
rück  aussehenden  (Verwachaangen  am  Brust« 

1  ausgenommen)  ßojs  beim  JEinschneiden 
n  Blute 

Hos  linke  Herz  war  blutleer^  im  rechten^ 

wie  im   rechten  Verhofe^    war  sehr  wn'g 

'dt.      Die    Gefäfse  des    Unterleibes  waren 

ht  mit  Blut  angefüllt^  dii[  Eingeweide  blaf^ 


—    «5    — 

I  wirm  mit  Blut  angefallt,  wie  man 
den  meiften  Todten  findet.  Beide  Her« 
d  VorhöFe  waren  beinahe  Uatleer,  die 
elde  dea  Unterleibea  blafa,  und  nor  die. 
m&t  Blut  überfüllt«  Die  Urinblase  noch 
U  Urin« 

er  diese  Leiche  geöffnet^  von  der  Ge« 
s  nichta  gewubt  hatte ,  und  die  Rinnd 
erborgen  worden  wäre^  M^ürde  getriCa 
ei  den  Tod  des  Erhangene  gedacht  ha« 
lo  wenig  als  bei  dem  übrigen,  indem 
den  weder  die  Folgen  dea  Schlagflaaaeat 
ter  Erstickung  gefunden  wurden.  Wahr 
in  den  meiaten  Fällen  wird  der  Erfnnd 
€n  angegebenen  Requbiten  entsprechen» 
ind  ich  sie  bei  den  meiaten  hiofig  aogar 
liefsungen  über  tmd  in  dem  Gehirn,  aoer 
mn  doch  solche  abweichende  Fälle  be» 

werden  I    muft  daa  Urtheil   bei  ihnen 

▼ersichiiger  abgefafat  werden« 
h  Iheile  noch  eine  Geachichte  ij^it,  wd* 
m  Theil  du  Geaagte  beweisti    auch  in  * 
naicfat  merl[würdig  ist,  weil  dieser  Mensch 
t  wurde^  und  sich  dabei  ungewöhnliche 

zeigten«  Dies  wird  mich  entschuldigen, 
h  sie  hier  anführe^  indem  eie  eigentlich 
andern  Platz  verdiente. 
mtter^  ein  Weber,  37  Jahre  alt,  erbing 
a  November  1800  aus  Mifsmuth  über 
^rau  an  eine  Zudcerhutschnur«  Aus  al* 
kleinen  Umständen  wnfste  man  genau, 
'  nicht  über  vier  oder  fünf  Minuten  ge« 
I  seyn  konnte,  ala  nun  es  entdecliiei 
)gleich  den  Strick  abscbnitti  und  ihn  auf 
3den  fallen  liefs.  Ohne  irgend  etwas  mit 
1  machen,  atanden  die  Helfer  um  ihn 
nd  überlegteui  waa  zu  thun  aeje«    Nach 


-    «4    — 

und  tö  weiter*      ßenof:^  der  Evfnnd  der  Lii» 
chenAfonng  war  ganz  Sbnlich  dein  an  düar 

Sewöhnlidien  ICrankheit  geeVOTben«n   Pen(i% 
eren  Uraache  daa  anatomif^if  Me«aev  ntckt 
•nidecktit 

Denkt  man  aich  dieaen  Fall  ao»  dala  mm 
auf  Jemand  Verdacht  zu  haben  Ureacbe  gahibt 
Utte^  so.  worde  znverlia^ig  daa  ier^üiche  Gm» 
aditen  dahin  gegang^  ieyn,  dafa  dieae  Paneii 
nach  dem  Tp.de  aufgehangen  worden  aejr« 

Erat  geatern  öffnete  ich  eii^fn  eich  adbit 
erhenkten  i7J|hrigen  Jüngling,  deaatui  VaMr 
und  drei  nahe  Verwiu>dte  aich  ebenfäUa  fdbit 
entleibt  hatten,  welcher  teit  ^em  lahre  adM 
trübsinnig  war,  und  immer  erklärte^  er  iniiil 
eich  noch  daa  Leben  nehmen« 

Der  doppelte  Strick^  dieaaen  er  eich  ke> 
diente»  hatt^  zwar  eine  breitift  und  cteFe  RbiBe 
gemacht,  welche  zwar  blaolicht  aaaaaho^  aber 
weder  in  der  Haut,  noch  in  den  Mnakdi»  war 
die  geringste  Sugillation;  auch  w^der  UoKahl« 
kop4  noch  in  der  Luftröhre  waren  die.  GaB^ 
fae  aichtbarer  als  sojnst*  Sein  Gesicht  wtr 
leichenblafsydie  Bauchmuskeln  suaflf  angeapanpt) 
das.  minnliche  Glied  in  <inem  halben  Erraci 
tionsznstand,  beides  hatte  aich  bei  der  den  aiw 
dern  Tag  vorgenommenen  LaichenOffAung  f en 
loren« 

Bj^i  Abnahme  der  Kopfbedeckungeni^  dsi 
Schadelknochen  zeigte  aidti  i|.icht  naehr  Bhrti 
als  bei  jedem  anden(i  Todten«  Die  GefiGM  dsi 
Gehjrns  enthielten  kauni  mieh^  ale  gewöhnlidi 
Blut,  eben  so  die  Gefäfse  der  Hirnhinte.  Der 
grofae  und  d)e  seitlichen  Blntbehälier  warsA 
ganz  leer,  und  nur  die.  tieferen  enthielten  «stp 
was  Blut/  Die  Lungen  hatten»  \ron  oben  ba> 
Uaehter,    ihre  natürliche  Farbe t    Ihre  unters 


—    «5    — 

ichen  wart»  mit  Blut  angefBIIt,  wie  man 
bei  den  meiaten  Todten  findet.  Beide  Her« 
n  nnd  VorhöFe  waren  beinahe  Uatleer,  die 
ngeweide  dea  Unterleibea  blafa,  und  nor  die 
eren  mit  Blut  überfüllt*  Die  Urinblaae  noch 
Ib  Toll  Urin* 

Wer  dieae  Leiche  geöffnet»  von  der  Ge« 
lichte  nichta  ge\TObt  hatte ,  nnd  die  Rinne 
m  Terborgen  worden  wäre^  M^ürde  getriCa 
cht  an  den  Tod  dea  Erhangene  gedacht  ha« 
%  ao  wenig  als  bei  dem  vorigen »  indem 
1  beiden  weder  die  Folgen  dea  Schlagfluiaeat 
ich  der  Erstickung  gefunden  wurden.  Wahr 
r  e8|  in  den  meisten  Fällen  wird  der  Erfnnd 
n  oben  angegebenen  Requisiten  entaprechen» 
ich  fand  ich  sie  bei  den  meiaten  hiofig  aogar 
utergieTaungen  fiber  und  in  dem  Gehirn,  aber 
lil  denn  doch  aolche  abweichende  Fälle  be* 
lesen  werden,  mufa  daa  Urtheil  bei  ihnen 
n  ao  Toraichiiger  abgefafst  werden« 

Ich  theile  noch  ^ne  Geschichte  ])^it,  wel* 
le  xum  Theil  du  Gesagte  beweiat,  auch  in « 
sr  Hiliiicht  merl^würdig  ist,  weil  dieser  Mensch 
»rettet  wurde^  und  sich  dabei  ungewöhnliche 
ufSlIe  zeigten*  Dies  wird  mich  entschuldigen, 
ifs  ich  sie  hier  anfiihra^  indem  sie  eigentlich 
nen  andern  Platz  verdiente. 

Sautter^  ein  Weber,  37  Jahre  alt,  erbing 
ch  im  November  1800  aus  Mifsmuth  aber 
line  Frau  an  eine  Zuckerhutachnur«  Aus  al« 
rlei  kleinen  Umständen  wnfste  man  genau, 
ifa  er  nicht  über  vier  oder  fünf  Minuten  ge« 
Ingen  seyn  konnte,  ala  nun  es  entdeckte, 
im  sogleich  den  Strick  abschnitti  und  ihn  auf 
m  Boden  fallen  Uefa.  Ohne  irgend  etwas  mit 
im  zu  machen,  atanden  die  Helfer  um  ahn 
ir,  und  überlegten,  waa  zu  thun  aeje«    Nach 


w  «»  -. 

dfiigen  Minnton  hemmktwn  d$p  ddb  m  Mi 
etwas  mit  den  Armen  bewegt«;  dm  tni|ta  iki 
daher  acbnell»  und  eben  nidit  ienft^  ni  iiav 
dompFe  Stubo^  üi  ein  Bette,  nnd 
sack  HülFe*  Während  dieeer  Zeit  fing 
•elbst  atofsweiae  za  röcheln  an*  De 
herbeigeeilte  Chtnirg  AlÜMte  eiaM  Ader 
Arm»  aeute  die  Fobe  in  ein  Senfweaaeit  irii 
legte  Senfpflaster  enC  die  Anne.  Nun  ta^l 
ich,  nnd  bitte  ich  ea  nicht  warm  gi&muüt^  kjk 
wfirde  nie  einen  ao  eben  rfch  erirfngteBf  nadk 
halb  dadurch  eratickten»  rat  mir  fitfiaif 
beben* 

Er  war  Uichinhlafsf  nidit  npfgieiilebifc 
kalt  am  ganzen  Leibe.  Er  holM  nicht  th( 
eondem  acbnell  nnd  kun  ebgeatofMB«    doiA 


die  Naae,  (weil  die  Zahne  faat  irmainman  fl|i 
prefat  waren)  mit  iufaerat  veraerrtna  Geaio^ 
mit  unbeacbreiblich  bangem  ^-"•^""•pnriahie 
eller  Hala-t  Bmat-  und  Bauchmnaheln»  Adun^ 
welchea  wegen  dem  Schleim»  womit  die  Lvi* 
gen  nnd  Lufudhre  angefüllt  waren»  eiaecbickp 
lichea  Röcheln  verareachte» 

Daa  Herz  klopfte  aittemd^    eeliwi'iA»    aa 
der  Handwurzel  konnte  man  mit  Mühe  einas 
zitternden»  Fadenförmigen  Puls   fnhien*      Ar 
Strick  hatte  keins  Ritm»  gtmaehtf  (wahrachai— 
lieh  weil  er  nicht  lange  gehangen  war)    wd 
ein  leicht  rother  Strich,  bezeichnete  eeine  A» 
läge  um  den  Hals.      Ich  legte  ihn  mit  daai 
Kopf  hoch,    liela   ihn  stark  r^ben»    mweiian 
beifaea  Wasser  über  die  Füfae  gieben,  wobei 
er  jedesmal  nicht  nur    stark  zuckte^    aondem, 
auch  durch  einen  Ton  den  Schmerz  nn  erken« 
nen  gab.      Ein  aehr  reizendea  Kljratier  führte 
eine  Menge  Koth  ab,  kalte  ÜmachUge  wurde» 
auf  den  Kopf  gemacht»     Nach  einer  Vier^ 


-•    t7    — 

randa  wnrcl«  tr  wtmi  am  X0rp«r  tmä  im 
;xtreiitll£ttii,  d«r  Pnb  f&hlbarer^iarferat  achnall, 
mm  Afthemhol«ii  «twaa  tiefer»  von  Zeit  am  Zeit 
Bhlng  '«r  die  Angen  anf,  die  Papillen  waren 
r^ivaitert»  er  gab  aber  kein  Zeichen  von  Be- 
iniiuiig»  doch  schlackte  er  jetzt  den  ihm  ein- 
leg^nenenen  Theo.  Nan  gab  ich  ihm  zweimal 
ier  Gran  Brechweinatein ,  worauf  er  viel 
tcUeim  herauawiugte^  aich  aber  nie  eigentlich 
arbracb,  doch  wniäe  das  Athemholen  freier« 
(o  waren  wir  bis  zehn  Uhr  mit  ihm  beschaf« 
Igt  (am  9  Uhr  Morgena  lutte  er  sich  erhangt) 
1I0  plötzlich  ein  wahrer  Wunditarrkrampf  ent« 
itaadg  walcber  zwei  und  eine  halbe  Stunde  an« 
kUlt0  Seine  völlige  Starrheit  wurde  häufig 
lurchdie  heftigsten  Convulf innen  unterbrochen^ 
l«r  Kopf  worde  ihm  atark  nach  hinten  gezo« 
mHi  die  Zi|ine  waren  durch  einen  Triamua 
«et  getchlotfen»  die  Muskeln  des  Bauches  an- 
ÜMrat  gespannt,  er  röchelte  furchterlicb»  und 
irilzte  aicl&  zuweilen  mit  einer  Wuth  herum, 
welche  allea  Halten  vereitelte»  So  viel  ala  mög- 
Ich  au%^egte  Senfpflaster  war  alleSi  was  man 
inwenden  konnte, 

Gagen  ein  Uhr  £ng  er  an  ruhig  zu  wer- 
ten und  Farbe  zu  bekommen,  schli«  nun  bis 
n  die  Nacht  ununterbrochen,  wie  ein  Gesun« 
ler,  öffnete  zwar  die  Augen,  wenn  uun  sei- 
nen Namen  atark  lief,  gab  aber  sonst  kein 
Eeichea  von  Besinnung  von  sich« 

Sein  Puls  wurde  ganz  naturlich.  In  der 
iVacht^  In  welcher  er  aehr  unruhig  war,  kam 
ar  ganz  zu  aich,  und  redete  ganz  vernünftig, 
loch  mubte  man  genau  auf  ihn  acht  haben, 
veil  er  Miene  machte^  die  vorige  Scene  zu 
fiederholen«  Eine  atarke  Abfuhrung  leerte 
Fiel  &oth  aos^  mit  grofser  Erleichterung. 


—     98     — 

Dm  mdtm  Tag  hact«er^cift¥BIHt«M^|F 
war,  einen  ihm  gebliebenen  TVikbrinB  dni 
rechnet»  ganz  geaand|  allein  iwet  Jaiue  m» 
her  zerschmetterte  er  aich  di«  HimcUl 
durch  einen  Siorz  aoa  dem  drittem  lloA^ 
werk. 

Man  verzeihe  mir  diesen  SeilenepmAg  ** 
ich  komme  zu  dem  vorigen  wieder  sarftA    1| 

Unter  den  von  mir  geöShetea  eidi  Mto  ll 
Erhängten  finde  ich  märere  anfgeielchN||l 
vrelcbe  ganz  blafs  auaaahen,  nnd'MM^  m^ 
trM^n  watnnu  Auf  die  SugUtation  muftw.itä 
Strick  würde  ich  aucli  kein  an  grofaea  Oaeiril 
legen*  Ich  finde  awAlf  Falle  «nfgeaiinhH 
in  welchen  auch  nicke  dis  g^ingJtaS/narfWkÜ 
einmal  in  der  Haut  jm  finden  wOt.  So  Ml 
ich  vier  Fälle»  in  welchen  leidig  JSbrzm  etf| 
blutleer  gefunden  wurden* 

I   ■ 

*  U.  lieber  Ertrunkene. 

»»Diejenigen  irren,  welche  daforlialtaBi  dir 
9»Tod  im  Waiaer  erfolge  im  Zuetand  dea  li» 
«»athmena.  Schon  in  meaer  Behanptnng  adM 
»»liegt  ein  Widerspruch.  Die  ietaile  Handla^ 
»»des  Sterbenden  ist  ausathnten  ^eoespirmi} 
^Metzger  gerichtliche  Arzneiwiaaenadiail»* 


Gegen  diesen  Sata  lieCsen  aich  eine  ÜMI 
Erfahrungen  einwenden.  Ick  merk«  nnr  M 
an,  was  ich  bei  sich  eelbat  Ertränkten»  ete) 
heim  Baden  Ertrunkenen  fand»  deren  ichaiai 
nicht  unbeträchtliche  Ansah!  an  untereodua 
Gelegenheit  hatte. 

Bei  keinem  fand  ich  bis  Jetzt  die  Ijmfii^ 
zusammengefallen,  bei  allen  waren  sie  van  JjfH 
so  aujgedehntf    dafs  sie    beide    JBnuttäim 


—     09     -- 
%fBOUm^  doM  Mm%  gamt  oJUt  heinmhm 


Jläitwt  wir  dM  rtihte  Hen  Untleer» 
mm  üMten  dock  akkt  in  des  Antatb- 
■flgt 

Dtas  iü  ftbrigfn»  In  gcriditlich«r  Hintidil 
lir'ff'^  wcn^tunt  •chtint  et  dies  suf^m* 
IjPlfh  wir«  et  aber  docli,  daft  es  su  seiner 
it  auf  etwas  fahren  ktenle.  Ich  erinnere 
Ick  noch  sehr  deatlichy  d^ftp  ab  ich  einsi^nm 
■iBoFveonde  za  necken,  sehr  lange  unter  dem 
aeser  fortschwimmen  wollte  (worin  ich  eine 
cht  sBtilcliche  Fertigkeit  besaCi^  und  daher 
ich  schon  mdireren  Menschen  das  Leben  zu 
Hesi  eo  glocUich  warX  ^h  »ivor  so  vid  Luft 
natbmete,  als  mir  möglich  war^  und  diese 
idann  langum  wieder  von  mir  gab.  —  Mit 
lUer  Besinnnng  wollte  ich  nnn  sdinell  an  die 
berflicibe  schwimmen«  nm  Laft  zn  scböpfent 
ar  aber.nnter  einen  Flob  gerathen»  nnd  sank 
gui  plötalidip  ohne  einen  Versuch  anm  Ein« 
hmen  gemacht  zu  haben»  besinnangslos  in 
\m  TUU^  worde  sngenbllcklich  herausgezogsn 
od  gerettet^  fühlte  nichts  auf  der  Brust,  aber 
Den  hefkigtn  Orack  im  Kopf.  Ware  ich  nicht 
nrettet  worden,  %o  bitte  man  meine  Lnngen 
iwtb  nicht  wie  die  obigen  gefunden«  Viel« 
icht  giebt  weitere  £rfabrnng  Anfschlufs  aber 
isach  nnd  Absicht  bei  dem  Tod  ütB  Ertrin* 
ins  anf  diesem  Wm* 

JV/e  fand  ich  tVasser  in  den  Lungen  oder 
\  den  Luftröhren^  wohl  aber  jedesmal  etwasf 
fe  sehr  vid  in  dem  JUagen.  Warum  weichen 
ierin  meine  Beobacktnngen  $o  $At  ¥on  ein« 
ider  ab? 

.  ffhewsls  (siske  fllsin#  tftaflgaraUDisssrta- 


—   «••  -^  . 

tUm)  bdhupMs  Idi'  vbk  CetmtymtkWtmiBÜmit  \ 
iMrlran  wi«  Erfaingttf  tn '  BtMidn^v '    MÄ»  ' 
vielfach  gemacht«  gerichtliche  HenharhlHigWi" 
machen  mich  aber  mm  mlaobM»  dabltlnai 
kene  achneli  an  einen»  <chlagtulii<ti»hin,  WiH 
jenigen,  welche  ich  aelbtc  renetcb  md  lirMr 
anm  Leben  bradtte  (mein  elgenee  BetepM  j» 
hört  ebenfiiUf  hierher)  mnm  im  rtLngwIiBh 
beeimmngfloa,    wulaten  dch  nlchte  ▼iNft'Mfi»'' 
hergflgangendr  Banglp^nlt  m  «rtnfieM;  V'* 

Ich  rettete  ein  jongee  Maddhen»  *  "Wäätf 
am  Flob  aoigleltete»  e^eidi^  l>ewtfCidiil  en^ 
und  durch  ihre  Kleider  auf  der  Oberflidie^ 
Vfaaaer»  gehalten  warde^  ohne  tu  einkeAi  ^flh* 
hitte  niur  atbmen  dArtai;  TleUdcht  thüCtdii»- 
cken  hier  auch  daa  Seinige; '  der  Happilweil 
iat  aber  immer  dieser:  dl»  Brcrunkane  leerka 
ganx  blaa  gafanden^  mit  roth'en  'Aaraif  aii%i> 
triebenem  Hala,  die  Geßlbe  dee   oäinM  dad 
infaerat  aufgetrieben,  meistena  findet  rieh  Bliil« 
ergiefaung  auf  oder  in  dem  Gehirn,  die  Blot> 
bebilter  atrotzen,  und  dennoch  eind  die  Ln» 
gen  ausgedehnt?      Znweilen   — -    sieht  jadsi^ 
mal  — *  ToU  Blut.     Sollte  nicht  der  Tod  de 
Ertrinkens  unter dieachneUatengehOrenfSdi 
ten  nicht  die  Todeaarten   nach.  K.oMendaaqft' 
durch  Weingahrung  in  Kellern,  doirch.  Terd».' 
bene  Luft  in  Höhlen  audi  hierher  ta  technei' 
aeyn?      Beide  letztere  habe  ich,  eo  na  eag«^ 
auch  selbst  erlebt,  (letztem  in  der  berflhmtM 
Pyrmonter-Höhle)  und  war  beideaud  pIötsHdl* 
besinnungslos.  -  -   '. 

Auch  die   Leichenöffnungen   hermonirsii 
Ob  die  Fiütssigkdit  des  Bluts  ein  znTerläasifN' 
Zeichen  des  Todes  im  Wasser,  unA  der  geraa- 
nene  Zustand  desselben  ein  Beweia  dee  ^otbM' 
geschehenen  Abstorbena  üji    tM^nmä^fi^ 


-    81    - 

mumiükk  «eyn,  di  bei  ao  manchdn  in  Krank« 
riMn  VeratorbentD  daa  Blnt  auch  noch  fias* 
{  fiftiDd«n  wird*  Uebrigena  war  bei  allen 
trankeaen»  welche  ich  nnteranchtei  daa  Blut 
UNi^  ea  mochte  Sommer  oder  Winter  aeyn» 
Ibel  bei  gefiromen  E^eichnamen.  Aber  daa« 
Ibe '  fand  ich  aach  bei  aich  Erachoaaenen^ 
mbgcatibrzten  and  bei  aolchen,  denen'dae 
mich  gebrochen  war.  (Ich  werde  einen  Fall 
eaer  Art,  welcher  im  Waaaer  gefunden  wurde^ 
ifitf ch  enihlenO  Ich  furchte  daher,  dala  man 
Lf  dieaem  Wege  nicht  ina  Klare  kommen 
Sdile,  Ein  im  Winter  aich  Ertränkter,  ei- 
ig9  Tige  im  Waaaer  gelegener,  ohne  Ret- 
ingeverandie  geöflEneter,  -  wOrde  tiellrfcht  ge« 
amenea  Blut  ceigeut 


'/•   ÜÜer  äas  sogenannte  Sreehen  äes  6em 
nicks  in  geriehtUcher  Hinsieht^ 

I#  eeltener  dieae  Fälle  aind,  und  bei  ge« 
chtlicben  Obdttctionen  theila  ganz  übersehen^' 
idia  leicht  genug  brachtet  wenden,  umaomeliY 
warte  Ich  Nachsicht  bei  Mittheilnng  folgen* 
IT  Geachichten,  welche  ich  zu  beobachten 
itta^  und  mir  nicht  unwichtig  zu  aeyn  achei- 
m,  und  die  Nothwendigkeit  beweiaen,  bat 
bductiooen  euch  die  Rnckgredahöhle  zu  un* 
iraddien« 

bn  eehr  wohlgenährter,  atarker  Mann  von 
t  lehren  und  grofaer  Statur,  wurde  Morgena 
&he  (d«  ajalen  Decembr«  iSii)  in  einem  a 
chulie  Hefen  Waaaer,  deaaen  Umgebungen  eine 
lauer  ftber  4  Schuhe  hoch,  und  der  Grund 
ait  volieai  Steinen  belegt  war,  auf  dem  Ge* 
ith  und  Bauehe  liligend  gefunden,  ao  daüa  ea 


—    ja    — 

rinz  vom  Watier  bedeckt  wart  und  mar  Hb 

nock  oben  echwamm.  Man  hatfea  Om  wA 
in  der  Nacht  um  ein  Uhr  ab  Nachtwichlttr  aa- 
rofe.1  gehört»  und  wuCite  beetimnat»  dab  «• 
nicht  getranken,  wohl  aber  zuvor  tnU  einign 
jungen  Leuten  Verdrub  gehabt  hatte.  Iimk 
▼on  diesen  auberte  aichf  der  tV*  N«  teiM 
eterben* 

Bei  der  Beaichtignng  dee  Leiduiaiiii  (<• 
Unterauchung  sollte  lehrenf  ob  er  dank  J/fß 
Fall  ins  Wasser  gefallen^  und  ertmnkeBa  efa 
zuvor  ermordet^  und  dann  «rat  hineingeaoiw 
fen  $ey)  fanden  sich  die  gewöhnlichu  Tat 
fenmähler  auf  der  ganzen  hintmm  Flädkate 
Körpers»  das  Gesicht»  die  Ohren ,  Lippen»  im 
Hals  sehr  aufgetrieben^  dnnkdblMU  Der  gttn 
Körper  war  erstarrt»  de^  Hab  abar  UMMmth^ 
lieh  beweglich»  und  in  der  Gegand  des  g^ 
6ten  und  yten  Wir  beb  hört*  und  £&lilie  nmi 
ein  deutliches  Knarren« 

Bei  der  leichtesten  Verletziing  der  Kepf« 
bedeckungen  dob  schon  Blut  ana,  a^  liA 
bei  Abnahme  deraelben.  Aus  der  Himsdnb 
selbst  schwitzte  überall  Blut,  in  d#r  Wirbd- 
und  Hinterhauytsböhle  war  eia#  leichte  Bbe» 
ergiebnng. 

Die  Schädelknochen  waren  niagewfiluilkh 
diinn»  aber  nirgends  gesprungen«  Bei  üam 
Durchsägung  flob  aehr  viel  Blut»  baaandaMUv 
ten  heraus« 

Die  Gefäbe  des  Gehirns  und  aeinarHialib 
die  Biutbehälter  strotzten  von  Blut.  In  dai 
Hirnhöhlen  war  ziemlich  vfel  Waaaer«  IM 
Gehirn  selbst  von  natürlicher  Baachaffsnhsbi 
Nach  herausgenommenem    Gehirn    flob   UH 

fewöhnlich  viel  Blut  aua  der   RfickanmaA^ 
Öhle. 

Bit 


—     S3     — 

Dl#  Lunf  en  bedeckten  beinahe  dM  Hen 
A  füHten  die  Bmathöhle  aus,  warenp  eine 
:hte  Verwadisong.  euagenommeiii  ganz  na^ 
lieh.    ' 

Beide  Heizen  «^  besondere  das  rechte  •« 
liieken  viel  Bial^  und  aufser  einer  unge» 
hnlichen  Gröfse  war  nichts  au  bemerken« 
.  'Weder  in  der  Luftröhre,  noch  in  den  Lnn« 
1,  noch  im  Schlund»  war  Wasser,  auch  floCs 
nee  während  der  LeichenöfFnung  aus. 

Sämmtliche   Eingeweide    des    Unterleibes 
ren  mit  Blot  überfüllt^     der  Magen  durch 
Bisen  nad  Getränke  au^edehnt*      Die  Urin« 
Lse  enthielt  viel  Urin«  (Oas  Nichtwesentli^e' 
ergehe  Ich.) 

Bei  nähener  Untersuchung  des  Halses. wa« 
1  die  tiefer  liegenden  Nackenmuskeln  auf 
c  linken  Seite  .zerr issen^  überall  mit  Bluter* 
ibungen  durchdrungen,  welche  sich  bis  auf 
»  vordere  Fläche  der  Wirbel .  erstrecktem 
ir  aechste  Halswirbel  war  x  im  &örper  in  die 
leere  entzwei  gebrochen,  das  Röckenmark  mit 
lYien  Häuten  daselbst  gänzlich  zerriesen,  und 
irch  die  zerrissene  Wirbelpulsadern  eine  Menge 
ot  in  die  Wirbelhöble  ergossen« 
.  Das  ärztliche  Gutschten  ging  dahin  (im 
iiszug) :  M^  sey-  sehr  wahrscheinlich,  da  Ca 
lieeer  sehr  starke,  grofse  Mann  durch  einen 
chnellen  Sturz  von  der  nicht  sehr  hohen 
lAauerauf  den  steinigts|n  Grund  des  nicht  tie« 
en  Wassers  das  Genick  gebrochen,  und  auf 
liese  Art  schnell  gestorben  sey.'* 

„Dafs  er  nicht  erst  nachher  gleichsam  noch 
lalb  lebend  ertrunken  $eyf  beweise  der  Man- 
gel an  Wasser  in  der  Luftröhre,  Lungen  und 
Schlund  ;*'(dafs  dieses  aber  kein  Beweis  wäre» 
t  aus  dem  Vorigen  einleuchtend)  „ob  er  aber 
Journ.  XXXKllL  B.  5.  9t.  C 


—    54     — 

^arch  ZnFall  in  das  Waasar  gmtAnt  aajr«  bte 

„unversehends  in  dataelbo  gestänC  warda^  mom 
^sweifalhaft  bleiben,  da  all«  Zaichen  von  Mitfr 
y^angethaner  Gewak  mangeln ,  und  der  Erfolg 
yiimmer  derselbe  aeyn  nrafa«** 

Dieaea  Guuchten  gründet«  eich  auf  tvd* 
Torbergegangene,  evidenter«  Falte« 

Ein  zwanzißjährigca  MiddiMi  etünte  dmck 
•inen  falsch  angebraoiten  Stfib  Von  derSchia- 
kel  eine  geringe  Höhe  berab^  und  bBab  k 
demaelben  Augenblick  todt* 

Ihr  Gesicht  war  bei  der  den  andern  I4  J 
▼orgenomnienen  Besichtigung  ganz  UaG^  ■»  J 
der  Nase  Rora  Blut,  an  der  ganson  hteloai  1 
Flache  des  Körpers  die  gewöhnlichen Todtaslf' 
cken,  nirgends  eine  Spur  von  Verletzai^ 

Bei  Abnahme  der  Kopfbodeckunges  lob 
aehr  Tiel  Blut  aus,  und  eine  Meng^'nechsbgSi 
xiommenen  Schadelknochen'  aua  dem  UiMtt 
Theil  dea  Kopfes«  Ueber  dem  rocbten  Schlaf 
bein  war  eine  leichte  Blutunterlaulnng** 

Die  Gefibe  des  Gehirns,  die  BlatbaUOt« 
waren  strotsend  von  Blut,  und  auf  jeder  Sau 
der  Sichel  eine  Ergiefsung«  Auf  der  radit« 
Seite  des  Gehirns  ein  Extravaaat,  durch  ^ 
ches  es  einen  halben  Zoll  niedergedrückt  woria 
In  den  Gehirnhöhlen  selbst  war  blutigea  Wfl* 
acr*  Unter  dem  Zelt  dea  kleinen  Gehirne  ev 
eine  betrachtliche  BlatergieCsung,  die  ham 
Hjrnhant  war  an  dem  rechten»  untern  Thel 
des  Hinterhauptbeines  abgetrennt ,  daaelbat  sii 
Sprung,  welcher  aich  in  dem  xerriaaenen  Lock 
endigte« 

iDie  Nacken  mnskeln  waren  aehr  etark  vät 
Blutunterlaufen«  der  esateHalawirbel  vondoe 
zweiten  rechte  und  hinten  gansi  kMfgeriaaen,  s% 
dala  man  bequem  mit  dem  Finger  in  die  BA* 


\ 


—     55    - 

^«kemnarktliöhle  eingehen  konnte.  »E»  wtr  kein 
"Wirbel  gebrocheui  aus  ihrer  Höhle  flofs  sehr 
irial  Blnt  heraus, 

In  den  Brusthöhlen  Fand  ich  etwas  Was^ 
B»ff  die  Lungen  bedeckten  dfts  Her?,  in  dessen 
Vorkammern  Blut  war,  in  dem  Herzen  seMist 
keines«  Die  BeschafiFenheit  aller  übrigen  Organe 
ymmt  im  Durchschnitt  natfirlichi  jehörC  aber  auf 
teinen  Fall  hieher« 

Zwar  war  auch  dies  ein  gerichtlicher  Fäll} 
(ich  war  nicht  selbst  bei  der  Obdnction)  da 
«i  aber  bestimmt  ein  unglücklicher  Zufall  war, 
•o  ist  das  irztliche  Gutachten  ganz  gleichgüU 
tig«  Die  Aehnlichkeit  mit  dem  vorhergehen« 
den  i%t  übrigens  nicht  zu  verkennen,  eben  so 
weni^  als  mit  dem  nachfolgenden. 

Den  laten  Februar  igti  sank  bei,  In  der 
Nacht  mit  einem  schwiohlichen,  kleinen  Bur« 
sehen  gehabten  Handeln,  ein  Qsjähriger,  6 
Schuh  grofser,  ganz  gesunder,  sehr  robuster 
Mensch,  mit  einem  dumpfen  Ach  plötzlich 
todt  nieder,  als  er  von  jenem  über  eine-  Wa« 
gendeichsel  gedrückt  wurde,  und  auf  dem  Eis 
ausgleitete. 

Der  ganze  Körper  war  steif,- nur  der  Hals 
Hefa  sich  auffallend  bewegen.  Die  hintere 
Kopfhilf te  hatte  ein  blaues  Aussehn,  mit  eini- 
ger Geschwulst«  Das  linke  Ohr  und  die  linken 
Aagenlieder  waren  dunkelblau,  aus  Mund  und 
Nase  Hofs  Blut,  der  Hals  war  aufgedunsen. 
%'■  Bei  Abnehmung  der  hintern  Kopfbede« 
ckungen  flofs  aus  der  hintern  Hälfte  eine  be- 
(deutende  IVlenge  BLuts,  das  Zellgewebe  war 
aber  einen  Zoll  dick  damit  angefüllt.  Aus 
tllen  Punkten  schwitzte  aus  dem  Hinterhaupts« 
Knochen  Blut,  und  vieles  drang  bei  dessen  2er- 
aäzuag  heraus« 

Ca 


-     36    — 
Auf  dfn  hinterm  Lappen  dasOdiimiiru 


•in  bedeutendea  Extraväratiy  und  swiachen  te 
harten  und  Spinnewebenhant  Bola  uunfU^ 
lieh  Blut  aua,  ao  dafs  ea  mehrere  Pfund' b» 
tragen  mochte«  Alle  Geläbe  dea  Gehiroi^  ab 
Biatbebilter  waren  mit  Blut  angefall^  mi 
den  Hirnhöhlen  flofa  blutlgea  Waaaer*  am 
der  Wirbelhöhle  lief  immer  danUea.Bhl». 
Die  Hirnachale  war  ungewöhnlidi  dünn»  alac 
nirgend  auch  nicht  in'  der  Gmn^tfache  die  |i* 
ringate  Fiaaur* 

Der  eingeachnittene  Hala^  an  weldiemiv- 
genda  ein  Emdruck  von  irgmd  adner  Art  m 
bemerken  war,  gab  auch  niig«nAi  rtne  Bhl' 
anätretung  zu  erkennen»  So  wie  ich  abare> 
nen  Einachnitt  in  den  Nacken  machtCf  atftiM 
ein/B  bedeutende  Menge  Blut  herane»  walte 
aich  zwiachen  den  hintem  Halamoakebi»  U 
auf  den  eraten  Wirbel ,  eine  groÜN»  Höhle  p" 
macht  hatte. 

Bei  näherer  Unterauchung  fand  idi  die 
achiefe.  und  gerade  vom  Hinterhauptabefai  m 
dem  zweiten  Wirbelbein  gehende  Mnakd  voi 
der  linken  Seite  entzwei  geriaaen,  den  EpiatrO' 
phaeua  vom  Atlaa  daaelbat  ganz  abgeriaaen,  » 
dafa  die  harte  Haut  dea  Aückenmärka  entbUit 
lag.  Das  dritte  Wirbelbein  war  gegen  die  lidi 
Seite  auagerenkt,  äein  Domfortaatz  bedeuteal 
gegen  die  rechte  Seite  entfernt  von  dtn 
übrigen« 

Beim  Einacbnitt  in  die  harte  Haut  flöl% 
ao  wie  ana  dem  Canal  aelbat ,  immerfort 
acbwarzea  Blut,  daa  Rückenmark  eelbat  M 
natürlich  beachaffen« 

Nirgends  war  ein  Wirbel  gebrochen»  VOB 
den  zerriaaenen  Bändern  ist  alao  die  nngewöhli^ 
liehe  Beweglichkeit  dts  Nackens  herzuieiten* 


/,' 


— ,   37     -^" 


Alla  SIncewaide  waren  vSOit  g^Hrnüi,  aber 
nz  blutleer,  kaum  im  rechten  Herzöhr  et* 
le  Blur^  nur  wenig  in  den  liicht  anagedehn^ 
n  Lungen.    Die  Urinblase' toU  Urin« 

Da  daa  ärztliche  Gutachten  aich-  in  ^teem 
Jl  von  selbst  versteht,  so  bedarf  es  keiner 
hfaren  Erörterung. 

Den  gten  August  i8i2  fiel  ein  Mann,  wel* 
.er  einen  fünf  Zentner  schweren  Sätk  auf 
im  Nacken  trug,  und  blieb  plötzlich  durch« 
le  gelähmt  liegen» 

Bei  der  Untersuchung  fand  ich  >deh  dritten 
id  vierten  Halswirbel  gebrochen«  iTl^elches  auch 
e  nachherige  Leichenöfibiung  bestätigte*  -'— • 
er  Bruch  ging  schief  durch  beide  Körper,  der 
e  war  'vom  5ten  noch  überdies  abgerlss'ent 
a  Ruckenmark  daselbst  über  3  Sioll  zermalmt, 
id  ein  grofses  Extravasat  in  dieser  Segenc^ 
le  Hülfe  war,  wie  leicht  begreiiicb,  vergeh* 
h,  aber  das  Merkwürdigste  war,  dafs  er  fift 
widen  lebUf  und  bei  der  totalen  Lähmung 
a  ganzen  Körpers  dennoch  sein  männliches 
lied  immer  in  der  stärksten  Erreetion  sich 
ftffid. 


^«    Ueber  Sellstentleihung  'durch  Schief sgi 

wehr* 

Allgemein  ist  angenommen^  daCs  bei 
r  Todesart  es  am  leichtesten  zu  entdecken 
ff  ob  aie  der  Unglückliche  eich  sislbit  zuge« 
gt  habe^  oder  ob  sie  ihm  zugefügt  worden 
)r«  Ich  glaube  aber,  daCi  gerade  hier  -^  wo 
an  den  in  ermordenden  bo  unversehends, 
ine  ihm  zuvor  beigefügte  Odwalt,  ohne  Ge» 
nwehr,  überfallen  und  tödten  kann  -*-  eich 


einiB  Mengd  Fälle  denken  IsffeBf    in  wdchea 

die  Entdeckung  und  der  Beweis   eehc  achw« 

oder  gar  nicht  aufzufinden   eind*,      Nar  danni 

wenn    der  Selhstmöfder   ea    zuvor  acdirifdidi 

liinterlieby  ist  der  Beweia  unleagbar  »i  Eähnoi 

und    ea   iat;  pajchologiach  merkw^^rdig,    ab 

unter  der  beträchtlichen  Monge  von  Selbätmfifr 

derni    welche  ich  beobachtete»  mir  nur  ciai 

einzige  Frau,    welche  aich  mit    Araenick  y» 

giftete,  vorkami  bei  welcher  anan  ihre  Abndt 

echriftlich  fand  —  bei  keinem  Ton  den  vidü  * 

aich  ^rhenkten,  Ertränkten»  EratO€heneOf  Beri 

abgeatürzten  ,    oder  den  Hala  abadmitten  — 

aber  bei  sehr  vieleiif    welche  eich  erachoMOi 

Jm.  Durchschnitt  gehört  aber  auch  zu  dsiar  J 

Art  aich  umzubringen,    die  grßfate  Prämaditti  1 

tion  <—  der  Hals  ist  in  der  eraten  VcrzweiAui|  1 

eben  ao  schnell  abgeschnitten,  ale  zugeachnoit -^  I 

aoa    dem   Fenater    kann    inan    aich   eben  io 

achnell  aof  die  Strafse  stürzen«  ala  ina  WaiNr 

apriiigen    -—    und    Arsenik    zu  Terachlnckcii^ 

(^welches  zu  erhalten  ehemals  wenigstens  wdit 

vi^l  Muhe  kostete)  geht  auch  geachwindi  an' 

die  wenigsten  Menschen  kennen  die  achmei* 

hafte  Art  dieses  Todes* 

Die  meisten  SelbstmörderecfaeuendenlJ^ 
men,  daher  erschiefs'en  sich  die  meiaten  an  «s^ 
famten  Orten,  und  daher  — •  ea  mdfatei  diBa 
gerade  ein  geladenea  Gewehr  vorhanden  aejn*' 
mufa  immer  ein  gröberer  Zmachenraum  t^ 
achen  dem  Entschlufa  und  der  Aaafukiaa| 
aeyn,  zu  welchem  auch  der  r-=  auch  nochn 
geringe,  des  Ladena  zu  rechnen  bt. 

Hieraua  Heise  sich  etwa  erUäreii»  wandB 
bei  dieaer  Art  von  Selbalmördem  am  meistaa 
etwaa  Schriftlichea  gefunden  wird«  •—  Die  Ba* 
merkung  iat  auch  nicht  «nwichtigp  da£i  ästet 


—  sp- 
ien Todciartan»  weicht  gebildete  iMenachen 
ch  beifügten,  bei  Mannern  eine  Pistole  et 
ir,  durdi  welche  sie  ihren  Zweck  errichten* 
ch  weile  eas  nuiner  Erfahmng  nar  einen, 
elcher  eich  in  die  Carotis  stach,  und  einen 
idern,  welcher  sich  sieben  Stiche  beibrachte^ 
"  keinen,  welcher  sich  erhingt  oder  den  Haie 
igeachnitten  hfitte  -^  nur  einen,  welcher  sich 
Et  Opinm  Tergiften  wollte^  und  sich  nachher 
schob)  beim  gebildeten  weiblichen  Geschlecht 
ar  es  immer  Arsenik.  —  Mir  kam  nur  rine 
iir  Tortreflliclie  Fraa  Tor,  welche  sich  ans 
elancholie  den  Hala  abschneiden  wollte,  (es 
iblan^  ich  rettete  siCi  und  heilte  sie'  auch 
m  ihrer  Melancholie«) 

Auch  die  Bemerkung  scheint  mir  nicht 
lichgültig,  dafs  es  bei  weitem  weniger  Selbst« 
orderinnen  giebt,  als  Selbstmörder  (qair.ka« 
en  nur  vier  vor,  von  welchen  sich  eine  er« 
ng)  und  dafs  sie  eher  wahnsinig  werden, 
er  trotz  allem  Willen  die  Sache  nie  recht 
(Zugreifen  wissen« 

Da  nun  das  Erschlefsen  Im  Durchschnitt 
iofiger  an  einsamen  Orten  geschieht,  so  ist 
nicht  so  leicht,  das  Erschossen  werden  vom 
Ibsterschiefsen  zu  unterscheiden,  es  wikrde 
rm  ihre  Absicht  schriftlich  vorgefunden,  oder 
r  vorhergehendes  Benehmen  mögte  Aufschlub 
bem  Ware  dieses  nicht  der  Fall,  so  gehört 
ihr  Vorsicht  dazu,  als  man  gewöhnlich  an« 
indet  Denn  gewöhnlich  nimmt  man  jeden 
ichossenen,  neben  welchem  ein  Gewehr  liegt, 
Selbstmörder  an;  und  ich  weifs  keine  Art 
n  Mord,  welcne  leichter  einem  Selbstmord 
nlich  gemacht  werden  kann,  und  auf  der 
leren  Seite  keine  Art  von  Selbstmord,  wel« 


—    40     — 

ehe  einttn  Mord  ähnlicher  amgef&lnrt  wenta 
kann*  •  " 

Die  verbrannten»  oder  wwftifetefirii  schini- 
zen  Finger,  aollen  ein  Zeichen  im  Selbatmeeb 
eejn;  aber  eratlich  bei  den  Vielmy  weläieflir 
vorgekommen 'sind,  die  aieh  anCdieee  Alt  ifpi 
toriscb  aelbat  entleibtes»  linde  ich  nur  com 
einzigen  «ufgezeichnet»  welcher  v^rbrauteB» 
ger  ^tte  —  und  däno^  '«viejeicht  dod  im 
Jtzmordeten  die  Finger  aibwars  sn  nwcJMj 
etwa  gar  etwaa  Palver  ziz.d€V  Hand,  oderaöi 
beaaer,  auf  der  Hand  abzotfarennen?'?  —  Oitf ; 
Zeichen  taagt  also  nicht  aonderlich  vieL. 

.  nQer  Seibatmörder  lag  im  Walde,  hm 
^6äs  Piatol  noch  in  ßeat  Hand^  und  verbnunli 
y^Finger«  Die  Beweiae  dea  Selbstmorda  koniF 
„ten  nicht  evidenter  aejrh''  '^aagt  Metzger. 

"•  Ohne  Weiter  etwaa  über  die  ▼erbraaatti 
finger  und  über  die  einaame  Gegend  im  WiUa 
zn  aagen,  mufa  ich  geatehen,  dafa  ich  äodi 
Keinen,  welcher  aich  erachora»  die  Fiitole  la 
der  Hand  halten  aahe,  bei  Allen  lag  dai  6e< 
wehr  neben  ihnen,  welchem  nur  anch  wagen 
deaTodea  ond  Hinaturzeaa  |ans  begreidichii( 
ao  begreiflich,  dafa  wenn,  ich  .ainan  mit  iä 
Piatole  in  der  Hand  fände»  .dar  Gedanke  via 
Seibatmord  bei  mir.  verachwinden  vrarde»  lai 
die  Idee  kommen  mülate,  man  habe  ihm  aak 
dem  Tode  dieaelbe  in  die  Hand  gelegt« 

Fände  man  den  Entaeekenmit  einer  Fliatt 
neben  «ich,  eine  Schnur  mn  den  Fad  «ai 
Drücker  gebunden,gan£  oder  entawei  geachndii^ 
fo  wäre  auch  diea  nocj»  kein  evidenter  Bauet 
heidea  konme  nachgemacht  werden*  Hia 
kommt  noch|  dafa  man  aelteS)»  wegen  der  Eik^ 
auf  die  Lage  dta  Gewehre  ond  dea  Todua 
Ruckaicbt  nimmt,  durch  welche  vielleicht 


-    4't    — 

jm  •tnt'M  "wäre»  o^  beidat  tcfiton  ancltif  g#- 

Die  Richcnng  dai  Sibnai es  iollta  Anfscblarf 
g«b«n^  Mglimiiy  ob  deraelb«  durch  aichMlbit^ 
oder  durch  einen  aiidem  beigebracht  worden 
mjTy  abar  mir  in  noch  keine  Hichmng  bei  ei« 
liaiii  'Wirklichen  Srtbsmi^Mer  '  vorgekommen  t 
welche  ich  nicht  aoch  dnrch  iAÜere  beigebracht« 
nunenüich  im  öitreicbiach-preufsiech-franzd« 
siechen'  Kriege  im  lahr'  1794  am  Rhein  und 
im  rmaiacho^anzö^iachen  1814  geeehen  hittet 
und.  gewifa  in  jedani  Kriege  geaehen  werden 
muaaen.  Wie  leicht  labt  aidi  der  Fall  denken^ 
dab  der  Mörder  echnell  in  dieaer  oder  jener 
üicfatmig  die  Piatole  dem'  zn  Ermordenden  am 
Munde  abdruckt  -^  die  Piatole  fallen  libt  und 
davon  eilt.  Er  wird  eben  90  zerachmettert  ge» 
fanden  werden«  ala  hätte  er  aelbtt  dia  Piatole 
im  Munde  gehalten«  Und  gerade  dieae  Rieh* 
fang»' beaondera  wenn  aie  Ton  unten  nach  oben 
geht«  wird  ala  daa  aicherate  Zeichen  angenom* 
inen. 

.  .  Ich  bin  vollkommen  überzeugt,  dab  man 
ainen  mit  Beaonnenheit  auageführten  Mord« 
fanz  zu  einem  acheinbaren  Selbstmord'  machen 
kann» 

Auf  der  andern  Seite  bin  ich  eben  ao  über- 
xeugt«  dib  man  einen  Seibatmord  zu  einem 
acheinbaren  Meuchelmord  machen  kann«  Frei- 
lich iat  ea  wahr,  dieaa  Beaonnenheit  hat  nicht 
laicht  ein  Seibatmörder  —  wenn  er  aie  aber 
hat^  ao  achiebt  er  die  Piatole  rnckwärta  oder 
hinten  an  daa  Hinterhaupt«  durch  die  linke- 
Seite  der  Brust«  oder  von  oben  nach  unten 
echief  gegen  die  linke  Seite  über  dem  rechten 
Schlüaaelbein  u.  a.  w«,  wer  wird  nicht  hier 
einen  Meuchelmord  vermuthen?  —  Ich  glauba 


-     4«    ~' 

dahttTy  clafa  bti  (»einir  Art  nm  Emiordim| 
man  mehr  aaf  alle  Nebenumatando  Acht  bai» 
ben  müflse»  um  so  iUebr^.'pU  man  gerade  bai 
keiner  ao  wenig  an  einen  ZweiM  dachtei  ab 
bei  dieaer« 

Von  den  vielen  mir  vorgekommenen  Fik 
len,  will  ich  nur  einige  eoaheben»  wddie  jsir 
in  anderer  Hinficbt  nicht  nnwicfatig  acheiaeii 

.  Ein  junger  Menaeh  echofa  eich  mit  ein« 
Piatole  unter  dem  achwerdcföm^en  Kjior|Nl 
durch  <lie  Bruau  Daa  Hart»  dia  Lungen,  äi 
grofaian  Oefäbe,  kur«  allea  war  serrieeen,  im 
Zwerchfell  aber  ganx  unbeachidigt,  dem  nngi* 
achtet  in  d^m  linken  Leberlappen ,'  mehrvt 
anderthalb  Zoll  tief  eindringende  Rieaa«  —  Ba 
einem  andern ,  welcher  aich  aaf  diaaelbe  Alt 
^rachofai  war  diea  nicht  der"  Fall»    . 

Ein  anderer  nakm  za  dieaem  Zweck  eioa 
Flinte  in  den  Mund,  r-r  der  JSchafa  gieng  nicht 
durch  9  aondern  nachdem  er  alle  Geaicluimiia« 
kein  zerachtnettert  hatte,  theilte  er  eich  in  twii 
Gange,  der  eine  gieng  nach  vom»  unter  den 
Halamuakeln  unter  daa  linke  Schlüaaelbeio,  bis 
au  den  Her/bautel,  der  andere  unter  dem  NaU 
kenmuakel  bis  in  die  Mitte  dea  Rückenmarks 
Die  Flinte  war  mit  Poaten  geladen  9  alle  Ge^ 
fäbe  auf  der  linken  Seite  serriaaen,  ee  atünif 
eine  grofae  Men^e  Blut  aüa  dem  Mande^  nnd 
der  Unglückliche  lebte  noch  einige  Minuten* 
£twaa  Aebuiichea  zeigte aich  auch  bei  einem 
andern  Fall,  welcher  aber  zu  merkwürdig  iat, 
ala  daCa  ich  ihn  nicht  genauer  beechreibea 
aollte. 

Ein  Fünfzig  Jahr  alter  Unteroffizier  ^  ein 
atarker  Bsanntwcintrinker,   wollt«  eich  gag«n 


N 

40  Uhff  Vormittags  auf  einem  Schemel  Aiuead, 
gegen  eine  Bettlade  gelehnt »  mit  einer  Piatole 
crflchielseny  welche  er  nnter  die  untere  Kinn- 
lade ansetTite;  diese  wari  so  wie  die  ober^  Ki|ui« 
liackeni  d^e  Gaumenknachen  und  Jochbeine  eo 
zersplittert^^daEs  man  im  ganzen  Zimmer;StÜGlKe 
von  ihnen,  Zahne  und  Fleischst^^l^^  zqeammeii^ 
lesen  mufste«  Die  Zunge  war  zerrissen ,  di#, 
Nafe  fehlte,  die  Augen  waren  ans  ihren  Höh- 
len gerissen,  und  hiengen  nur  noch  an  viea 
Haut.  —  Die  Verletzung  bot  einen  schrecUi* 
chen  Anblick  dar;  statt  dem  Gesicht  warein^ 
ungeheure  zerrissene .  Wunde  zu  sehen*  Aua 
der  Richtuzig,  welche  die  Kugel  in  die  Deqjke 
genommen  hatte,  zu  schliefsen,  kam  sie  zwi- 
schen dem  linken  Jochbein  und  dem  Stirnbein 
heraus.  JEr  lebte  noch  über  zwei  und  eine 
halbe  Stunde^  und  starb  endlich  unter  leichten 
ConTolsionen. 

Schon  dies  ist  merkwördij^  aber  noch  merk- 
würdiger ist,  dafs  er  trotz  dieser  ungeheuren 
Zerstörung,  und  der  noth wendig  sehr  heftigen 
Erschütterung  des  Gehirns,  die  ganze  Zeit  bei 
'vollem  Bewufstseyn  blieb,  alle  Bewegungen 
machen,  und  an  die  Wand  gelehnt  sitzen  koim« 
te«  Er  hörte,  was  mit  ihm  gesprochen  wurde, 
knöpfte  s^n  Collet  selbst  auf,  al^  jemand  sag- 
te, dafs  man  es  ihm  aufmachen  sollte^  und  zog 
es  selbst  aus.  Durch  ein  unverständliches  Lal- 
len und  Bewegungen  mit  der  Hand  errieth  msn, 
dafs  er  trinken  wolle,  er  hielt  die  ihm  gereJchte 
Bouteille  Wasser  selbst  an  seinen  ehemaligen 
Mund,  so  wie  aber  dieses  hineinlief,  warf  er 
es  mit  unbeschreiblicher  Gewalt  wieder  aus* 
Demungeachtet  verlangte  er  immer  wieder  zu 
trinken«  Die  Blutung  war  zwar  anfangs  ziem* 
lieh  bedeoiendy  doch  mit  der  Gröfse  der  Ver- 


-    44    - 

lettvmg  in  keinem  Verfaältniaafl^andkSrteiiicIi 
und  nach  von  selbst  auF,- 

Er  gab  zu  verstehein^  daß  «r  achreibcn 
tvoll^  man  gab  ihm  Bleistift  nnd  Papier,  onl 
er>  achrieb  gane  leserlich:  »»will  von  meimr 
,lPrali  und  Kind  Abschied  nebnaen»**  StiM 
Kräfte  nähmen  min  immer  mehr  ab,  bis  « 
endlidb  starb. 

AU  ich  den  andern  Tag  seinen  Letchnsm 
erhielt  t  war  mir  die  sehr  starke  JBrection  la- 
nea  Gliedes  auffallend.  Bey  Erhängten»  wo  «t 
ao  hinfig  seyn  solle,  aahe  ich  sie  nie^nochasi 
niger  Spuren  einer  gehabten  Ssaaienergie(«in|t 
Nur  einmal  bei  einem  Geräderten ,  vielltidit 
weil  man  ihn  zugleich  erdroaselte?  — 

Merkwürdig  bleibt  diese  Erscheinung  ihr 
immer. 

Bei  der  Leichen-Oeffhung  fand  eich  anÜMr 
dem  angeführten,  eiii  Schnfskanal,  wcldur 
atch  unter  den  Halsmuskeln  bis  an  das  Brait« 
bein-  erstreckte,  wie  bei  dem  vorigen,  nage* 
achtet  die  Richtung  des  Schosses  bcsämmt 
nach  oben  gien^* 

Ungeachtet  der  grofsen  Zerstdrong  warea 
die  Gefäfse  im  Gehirn,  die  Juguiarvenen,  die 
Aorta j  noch  mit  Blut  angefüllt* 

Die  Grundfläche  des  Schidela  war  gisi 
imrerletzt« 

Der  Magen  war  an  seinem  Grund  gam 
brandig,  mürbe,  und  enthielt  eine  branaa 
Flüasagkelt  u«  s.  w« 


—    AS    — 


#  • 


•  IT. 
Fall 

einer 

■; 

erkwardigen    Oehimrerletzimg 

beobachtet 

.,H  FrofesQör  D*  Reich, 


>«m  W.m.ch  d«.  hoeb^eto»  Hern»g.. 
ra  dieses  Joumals  zufolge,  theile  ich  den 
teern  desselben  hier  die  Geschichte  einer  Ge» 
mverletznng  mit,  die  gewils  ein  Iubers;c  sei« 
les  Beispiel  ron  der  Macht  darbietet,  womit 
1  Leben  der  furchtbarsten  Zerstörung  im  In« 
m  des  Gehirns  zu  widerstehen  rermag. 

£in  Musquettcr  vom  i2ten  Aeserve-Infan« 
ier^ment,  Johann  Henninge  aas  Berlin  ge« 
rt>g»  S3  Jahre  alt,  von  schwächlichem  Kör- 
rbau  und  blassem  Aussehn,  wurde  am  4ten 
oius  J814  aus  der  Station  der  Verwundeten 
die  meiner  Aufsicht  anvertraute  innere  Di« 
lion  des  Provinziallazareths  No«  i«  abg^eben^ 
il  er  dort  schon  einigemale  von  epUepti- 
len  Anfillen  heimgesucht  worden  war«  Sei-* 


I 

Offftfav  «chiiMrC«  «n.rdfr  Bdktvftangb    diAm 
)li  8cho9,  seit  ßo  Upg(sr.  ieit*  Mcb  •  vd^Ug  woU 
bofinde^    ungehindert  WegOi  nttd  Stege  gehia. 
könnet,  wie  er  nurrWoU^  .Spdte  üod  Trank 
mit  allem.  Wohlseyn  zu  eieh  nehmen  uadnpK 
det  Nacku  im  Bette,  iron  deni^LcinipCen,  modkt 
dazä  so  teUen, heimgesucht werd«*  Ich. •fönte 
mich  daher  begnügen»  die  W«nde  kanstmäbfi 
zu  yitrbinden,  und  gab. W  Verbütun^ der  A9f. 
alle  .das  in  der  Pharmaeopo^a  ^mstretuu  imjf 
geschriebene  Ptdv.  vakiPianam.-  ,    O».  abei  Imi 
zum  3ten  lulj  die  Wunde.  kmhk6  Verlndeni^ 
zeigte»  sondern  inimer  in  geringem  Grade  btlß 
eiferte,    so  liels  ich  aiui.«|^s  trocknen  T» 
band  anwenden.      £s.jind^ta   «ichMiicbts  !#• 
zum  &5sten,    wo  die  rechte  Seite  dee  GswciW. 
plötzlich  Tpn  rosenartiger  Geachwolet  erpBoi^ 
war,    und  ans  dem  Ohr  der^  linken  Seite  ea 
wäfsrig«eiteriger   AusAiiCs  -titcigtm^    der  eiofi' 
Tage  läng  anhielt» 

In  der  Nacht  vom  7t^n>  zum  g^^n  Augtft 
stellte  sich  zum  erstennial,  ^seitdem  er  nptfr 
meiner  Aufsicht  stand,  ein  epileptischer  Aac 
fall  ein»  woron  er  jedoch  bei  meinem  Mo»* 
genbesuch  schon  TöUig  genesen  war,  bis.  iil^ 
einen  heftigen  Schmerz  im  Hinterkopf,  de 
er  mitunter  früher  empfunden  haben  woUi% 
und  der  so  sey,  als  ob  der  Kopf  serapriageip 
miiBSt.  Er  hatte  übrigens  bis  zu  dieser  Zdt 
ganz  wie  ein  völlig  gesunder  Mensch  sich,  by* 
tragen;  durch  die  in.  seinen  frühem  VerUlk 
nissen  als  Aufwar ter  bei  einem '  Billard  sidk 
angeeignete  Freundlichkeit  und^  Willfährigksit 
zu  kleinen  Dienstleistungen  die  Liebe  seiaff. 
Kameraden  sich  erworben,  ja  aogar  mehmf  «| 
Wochen  lang  förmlich  Dienste  als  AufwartA  K 

geleistet!    und  wiederholentlich  ':efixie  in  dsm 

entge- 


-    49    - 

\^ißg9tigß$0Mt0A  Eod«  dir  Stadt  Wohnmdal 
igthörigen  hainigciuchr^  die  lediglich  an  ihm 
merkt,  haben  woHten,  dafs  er  etwa«  zörAim 
k€tf  mrgtfiich^  und  auch   i^ergofsUcher  ae^t 

I  aoh0t*  Wir  im  Lalareth  bemerkten  an  ihm 
ine  andere  Vdrindernng«  als  dafs  aeit  dem 
taten  epileptiachen  Anfall  daa  Oeaicht  ein 
yf9fi%  versiöri;0s  Anaaehn  hatte» .  wie  es  den  EpU 
^tischen  ^ewöhnUch  eigen  au  sejrn  pflegte 
le  von  der  Roae  befallene.  Seile  des.  Qesichte 
ir  übrigeres  schon  in  wenigen  Tagen  beaser 
wordeii)  und  der  AnsfluTs  aus  dem  Olvr  hatto 
;h  den  laten  August  ganz  verloren^  wo  et* 
la  Abadiuppang  der  Oberhaut  anfing« 

In  def  Nacht  vom  igten  zum  üosten  Au» 
tat  etellte  eich  abermals  ein  epileptischer  Afi^ 

II  ein;  der  Kranke  war  aber  Morgens  wieder 
i  aidu    :  Von  jetzt  an  achten  er  jedoch  von 
hweren  Träumen  heimgesucht   zu.  wer^en^ 
dem  er  des  Nachte  aus  dem  Bette  fiel«    ^uf 
tm  Boden  umer  den  Betten  weg  herumkroch» 
leS)  waa  alch  da  befand^  umwarf»    mituiktec 
ohl  wie  ein  Hund  knunte^  und  sich  nur  mit 
[uhe  bedeuten  liefsi    seinen  Platz  im  Bette 
ieder  einzunehmen*    Der.  Kopfschmerz  ward 
>tzt  anhaltender^  und  es  gesellte  ei^  biswei« 
n  Harthörigkeit  und  Schwindel  hmtn^      Et 
ard   jedodh   dadurch    nidit  abgebalten,    bei 
age  aeine  gewöhnliche   freiwillig  übemom« 
lene  Beschäftigung  zu  verrichten»  »Tabak  za 
inchen»  zu  singeni  auf  einem  Instrumente  zu 
lasen,    kurz^    zu  seyn»    wie  andere  gesunde 
fenschen»    Häufiger. als  bisher  sudite  er  nun 
le  JLrlaubn.ifs  nachi.  in  die  Stadt  und  zu  sel^ 
en  Verwandten  za  gehen^  und  es  wurde  Ihm 
ieae  bereitwillig  ermeilt.  da  er  in  dreier  Luft 
\gii  melsr  vom  kopfsdmaerz  erlisichtart  tu 

jfoutti.  xx:kxiiL  B,  5.  su  b 


-    5»    '-. 

fahlen  ▼ersicherte,  nnd  iauiii|r'M:  ndifietM 
und  TÖUis  nöchtem  rarfidsgeMut  wir.  i^ 
'Branntwein  hatte  er  aorgfiiltig  ▼ttmMeo^  iß 
dem  Gennase  desselben  iniMr'  TarmJiiiil| 
des  Kopfwehs  Folgte»  «c 

Am  I4ten  September  erbst  «r  eidi  Jd^ 
mals  die  Erlaabniu  auazngehm^'iindkaittiMik 
zu  rechter  Zeit,  {edoch  eriünt  und  imOeiit 
irothgluhend  xarück«  Da  er  aidk  nicht  se^n 
zur  Hube  begib,    Tidinehr  ^bdigß  fiifiiiinft 
▼emraachte^  und  deshalll  to^  «inoa  in  dM^ 
eelben  Saal  liegenden  kraakenUmeroKihr'lil 
angeredet,  und  aar  Ruhe  ▼erwissen  wmH'm 
gerieth  er  mit  diesem  in  heftigeB  WorMldt, 
eelf  nnd  wurde  während  desetiben  ynm  siam 
epileptischen  Anfall  ergriffen»    der  siiarlil 
nachlieb,    aber  in  der  Nacht .  nodi  WKiai 
wiederkehrte*      In  den  7iriarhnnsiiiea  ipba^ 
dete  er  sich  wie  toll,    sprach  irre^    achtante 
bUs,  spuckte^    kurz,    Yerfthte  illertei  von  1ha 
noch  nie  begangenen  Vntuf^  EüdBch  mti  « 
ruhig,  und  Terfiel  in  so   starke  AnedjBuMlaB^ 
dafs   ich   bei  dem  Morgenbaench    am  I5ttB 
Septbr.  im  buchstiblichen  Siime  wm  SckiMÜ 
ihn  rauchend  fand«  Er  war  jedoch  ^llig  dn> 
los,    und  beantwortete  keine  neiiier  Fnpif 
der  Pulsschlag  war  klein   und   eehr  langNtai 
Nach  einigen  Stunden  munterte   er  iUk  hf 
dessen  wieder  auf,    blieb  aber  doch  in  dMr 
so  sonderbaren  Stimmung,    dafa  er  baU  srf 
dieses,    bald  auf  jenes  Bette  «Ich  hlnstiedl^ 
bald  etwas  auf  dem  Boden  emeig  xa  aacka 
schien,  bald  wieder  die  an  ihn  genohlelen'Iil» 
gen  unbeachtet  fiefs  n«  a*  w«      Mir  blMk 
indeaaen,   als  ich  ihn  Abend» •  baenchte^   feütfi 
Antwort  schuldig,  und  meinte  aonr^  die  Ah 
am  Morgen  verschviebene  Aiatoei  (eiä  |lilihl< 


} 


/ 


—    51     — 

;vb)  bfkonmie  ihm  «ehr  woW),  Indem  eh 
Kopf  ihm  heitrer  mache.  Dieses  golea 
cheine  ungeachtet»  etarb  er  in  der  Nacht 
dich. 

Bei  der  LeicbenÖflFnnng  Fand  sich  das  roh 
Flintenkugel  Terursachte  Loch  im  linkefi 
mbein  nur  zwei  Linien  entfernt  vom  ober» 
Rand  der  Schnppennatliy  ohne  Verletzung 
IT  letztem  oder  dea  Schlifebeina  aelbat. 
ganze  Umfang' dea  einer  Flinten kugelent* 
chenden  Loche  war  acharf  herrorragend^ 
la  ob  achon  Callua  aich  angeaetzt|  oder  dif, 
;el  Ten  der  iufaem  Tafel  dea  Seitenbeine 
ir  ala  TOn  der  innem  *hinweggenommen 
e*  Ea  war  gröfatenthella  achon  mit  der 
tum  Bedeckung  Aberwachaen,  eo  dafa  itt* 
icD»  wie  bereite  erwähnt  ist,  nur  eine  ein« 
aehr  Üeihe  Oeffnung  noch  übrig  war,  auf 
;her  bei  jedem  Verband  etwas  guter  geU 
Eiter  herrorquoll.  In  der  harten  Hirnhaut 
te  sich  sogleich  nach  Abnahme  der  Hirn» 
\\t  daa  Ton  der  Kugel  verursachte  Loch 
erachiosaen,  und  ea  quoll  bei  einem  gelin* 
Druck  auf  das  noch  mit  der  harten  Hirn« 
t  umgebene  Gehirn  eine  ziemliche  Menge 
en  Eiters  hervor,  der  Anfange  gar  keinen 
m  Geruch  hatte«  Als  aber  die  Hirnhaut 
mommen,  und  mehrere  Queerschnitte  in 
Gehirn  gemacht  wurden,  ao  entdeckte  man 
rn  deutlichen  Schufakanal,  der  sich,  einer 
iklappten  Spalte  ähnlich ,  abwärts  in  die 
ksnbstanz  senkte.  Dieser  Kanal  war  mit 
rm  lockern  gleichaam  schwammigen  Gewebe 
{efftlit,  in  welchem  oben  einige  feine  Kno» 
oapUtterchen  ateckten,  dergleichen  aich  auch 
yti  einige  am  Rande  der  Wunde  der  harten 
nlnmt' feitsitaend  gefu&dn  hatten,  lenaelir 

D  a 


-    5?     — ' 

▼on.  dar  Masse  des  Gehimi  dwdi  SrfunqoM^ 
achnitte  abgehoben  wurden  deafo  grünlicher  m1 
mirtfarbiger  ward  die  den  Schbukanal  aadit, 
lende  weiche  flockige  Säbatantt  und  m^mk 
empfand  man  einen  aoEFallend  üblen  GindK  j 
Dieser  ward  noch  atirker,  als  die  Decb  kj 
Unken  grofsen  HimhOhle  dnrdisdinitten  wdli  t 
nnd  aus  .  derselben  eine  Menge  Eitw  Uli 
Die  grobe  Himhöhle  wurde  voraichdg  «Bkrlii 
geöffnet,  um  ihre  verschiedenfm  VertSfiitfi  |a 
bios  zu  legen,  und  die .  Knochensplittti  m  Ih 
andere  fremde  Körpei  zu  entdeckeUf  diiU  U 
in  diese  Höhle  gelangt  scjn  niaCiteDi  «dlv  Ic 
deutliche  Schubkanal  sich  in  diesalbf  «j^f^  t 
Allein  es  faÄd  sich  die  Oberfläche  imBm 
allerwarts  mit  einer  gelben  aammetsrt^iv 
Eiterflocken  bestehenden  Maaaeübenqpi^ 
che  die  Erkenntnib  aller  aonat  hSmii^ 
ren  Theile  völlig  unmögUdi  machte^  sadta^ 
noch  nirgends  eine  Spur  eines  fremdenB'' 
pers.  Doch  indem  ich  zuletzt  mit  das  Scil< 
pel  den  sammurtigen  Ueberzug  vom  Bota 
der  Höhle  losschabte,  um  über  dis  uM 
Beschaffenheit  dea  untern  TheUs  der  lU 
Substanz  mich  aufzuklären^  fühlte  ick  «bufi 
Widerstand  I  und  sah  an  deraelben  Stelle  ii 
achwarzliches  Pünktchen*  In  der  AUimi 
dab  dies  ein  zufällig  hereingefallener  Up 
aey»  greife  ich  mit  den  Fingern  zu^  iiiiiv 
wegzunehmen,  finde  aber  zu  meiner  VennV^ 
derung  einen  festsitzenden  harten,  gleiÄ  ^ 
nem  dünnen  Strick  anzufühlenden  Körpeifta 
ich  nicht  ohne  Widerstand  emporziehen  kn 
Indem  ich  dies  bemerke »  greife  ich  etwu  dl* 
fer,  und  finde  nun  rund  von  der  Msrisiebf 
stanz  umgeben  9  und  in  dnem  baatigen  tack 
«iiigeschlossens  die  FUntcnkogelt   d^  oSi^ 


n 


~    55     — 

t  Schnbkunil  gebildet  hatte*  Es  war  nnt 
ni  dieser  Fand  um  so  unerwarteter,  da  wir 
nintlidi  ans  dem  Munde  des  Verwundeten 
brend  seiner  Lebenszeit  mehr  als  einmal  die 
»sichemog  gehört  hatten,  daCs  die  Kugel, 
durch  er  verwundet  worden,  in  Halle  aus« 
sogen  worden  sey«  0er  häutige  Sack,  worih 

Kugel  dicht  eingeschlossen  war,  hing  so 
•  mit  der  Marksnbstanz  des  Gehirns  zusam« 
9^  dab  bei  der  Herausnahme  desselbeii  rund 
tu  eine  Menge  von  Marksubstanz  hängen 
b.  Der  strickähnlich  anzufühlende  harte 
E^er,  der  daran  festsars^und  im  oberwarts 
Senden  Theil  der  Himhöhle  etwas  hervor« 
^,    bestand  öfiFenbar  aus  einem   Convoluc 

Hauten,  die  gleichsam  zusammengedreht 
'Sy  und  woran  deutlich  die  Geiäfse  des 
^is  choroidens  festhingen«  Noch  jetzt  kann 
r^  durch  die  Ansicht  ^es  Gegenstandes  davon 

überzeugen«    . 

Der  schwarze  Punkt,  der  in  der  Himhöhle 
■^orragte,  und  die  Stelle  des.  Durchgangs 
^ugel  nach  unten  bezeichnete,  sab  gerade 

der  Stelle^  wo  der  Buchsube  t  auf  der 
1   Tafel    des    allgemein   bekannten   Werks 

•/•  C«  J.  Mayen  Anatomisch  «physiologi« 
i  Abhandlung  vom  Gehirn,  Kückenmark 
>  Ursprung  der  Nerven«  Berlin  u*  Leipzig 
9*  4f  steht.      Die  Kugel  war  also   durch 

vor  Altera  sogenannten  grftbem  Fnfs  des 
pferda  (jjes  hippopotämi  mqjor)  hindurch  auf 
In  den  hervorragenden  scharfen  Rand  des  Fei« 
Mns  befestigte  Zelt  (^eTt^or/i/m)  gedrun« 
I  und  hatte  sich  fiber  diesen  Rand  abgilt« 
md  tiefer  in  den  mehr'  nach  vorn  gel^gtt«' 

untersten,  auf  d^n .  llachhoblen  f  heil  dee . 
ttM)ei|ia  festiilseildUi  läppen  des  grolstn 


^    Sh    ^ 

GehinM  gtMnku  Et  labt  üsSkwmigßiimmm 
muf  diese  Weiae  die  Bildung  d«i  atrickiUU 
chen  Körpera  begreifen ,  woran  di«  die  Xii|A 
^cht  umschlielamde  Hant  feething. 

Durch    die  geweluame   Zerreifeng  ni 

Verzemuig  dea  plexus  ehortddmu  war  saiH- 

lich  die  im  getaaden  Zuaiand  dee  GeUiiii  W 

ecchende  Trennung  der  groGMn  HirniMiUa  m 

der   tiefer  und  mehr  naeh    innen  gelagiap 

drillen  Höhle  aufgehoben»    nnd  iwiachen  k^ 

den  eine  ao  freie  Gommanicaüon   hevg^Mti 

dafe  diei e  letztere  ebenfalU  voller  -  Eiter  m\ 

und  alle  Anwesenden  überzeugten  eid&  mitniif 

d^fs   wohl   achon   während   dee  Lebensi  ad 

nicht  erst  bei  der  Leichenöffnung  darchdapsm 

genarmten  Trichter,  die  wohl  einige  Thdritfd 

iroll  betragende  Ergiefanng  von  dunneBfAso 

Eiter  erfolgt  war,  die  wir.mnd  nmdaawdiei 

garte  Mark  bemerkten. 

Die  rechte  Hälfte  dea  Gehirns  zogsraa» 
nächst  unsere  Aufmerksamkeit  auf  eich;  dWa 
da  fand  sich  aUts  im  natürUeh^n   Zvitmih 
Meinea  Wissens  ist  nirgend«  ein  lUnei 

Eina  gleich  kommender  Fall  voi^   Gebinife^ 
tzung  beschrieben ;   wenigs^ene  habe  ich  fb 
▼on   Voigttl  angeführte    TOhrifttteller,    ür* 
.  Üm\  Schmucker*Ji  Sahaticr*s^X)essauU\lM^ 
JUS  u«.  A.  Werke  deshalb    vergebens  durdfi» 
ancht..    Nor  in  Moronis  vermiechten  chirM» 
achen  Schriften,  Leipzig  1776.. flu-  S«  i.  fingiK 
atch  eine  Wahrnehmungp   die  der  ao  ebcs  a^ 
aihlten   in  mehr   ala   einer  Hinsicht  ihnlkh 
iat«      Auch  hier  war  in  einer   Schlacht  (bfi 
Parma  den  josren  Jhiniue,  IJS4}  eine  FJialse* 
Jkugel  durch  einen   Schule'  jni  daa    Innere  te 
Genirne  gedrungen,  pipd  mir  darin  stecken  gf- 
blieben^  i^er.  Verwun^^  ^M«  denuafsav 


-  «  - 

.ytpt  die  waltt  Rata  von  Parma  nach  Paria 
^üruckgdajgly  nnd  wegen  der  Ihn  zaverachie« 
ggllenen  Zeiten  heftiger  oder  geringer  plagenden 
^Kcyp&chmenen  den  Abachied  erhalten;  im 
i^iabrigen  war  er  bald  bettligrig^  bald  ging  er 
il^it  andern  Kranken  herum;  endlioh  kamen 
nJBn  aeinen  gewöhnlichen  KopFachmerxen  aolche 
i^Vlurznckangent  wie  bei  der  falltaden  Sucht  zu 
neeyn  pflisgeni  und  bei  einem  dergleichen  An« 
üCdle  atarb  er  den  i6ten  April  1735»  9i  Mo« 
^at  nach  der  Schlacht  bei  Parma.  Bei  der 
i^Section  fand  aich  die  Kugel  fest  im  Innern 
pdite  Himacfaidelf ,  der  Theil  der  dura  maCer, 
9,welchen  aie  deckte»  war  achwarz,  und  rund 
lybemm  angewachsen*  Die  ganze  Htlfte  des 
^Hima  war  in  Eit^nngi  und  das  Eiter  war  grän« 
nlich  nnd  atinkend«^  Allein  es  wai:  hier  die 
Ki^l  am  Unken  Schlafe  hinter  dem  kleinen 
Winkel  der  AupimhOhle  durch  den  dünnem 
Theil  dea.  Schlar^eina  unter  dem  jochfdrmi« 
£en  Ansatz  in  daa  Gehirn  eingedrungen»  und 
Satte  offenbar  die  grobe  Himhölile  gar  nicht . 
gerührt«  Ebta  dadurch  aber»  dafs  in  dem  von 
mir  beschriebenen  Falle  die  Kugel  von  ob^n 
durch  die  gante  MarksubstaiiZ  Uiut  dte  §rofse 
bbiihöhU  selbst  herabgedmngen  war,  umer- 
ecfaeidet  aich  dieser  aehr  wesentlich  voh  jenem* 
pnd  trotz  dir  an£Eallend  bedeutenderen  Verle- 
tziuigm  lebte  mein  Kranker  dennoch  ändert« 
Kfelb  Monate  länger,  nimlich  eilf  volle  Mo* 
ikte.  Mit  Morand  mOchte  ich  daher  ausrufen : 
9, wer  wird  sich  nun  wob!  noch  unterstehen 
iikönneui  die  Zeit»  in  welcher  eine  Kopfwunde 
iptödlich  sejn  aolle^  zu  bestimmen!^ 

Dafa  übrigena  die  Wunrie  an  aich  selbsif 
trotz  der  noch  eilfmonatlichen  Lebensdauer» 
abaolnt  tödlich  gewesen  sej»  wird   wohl  Nii^ 


~    5«    -' 

luand  in  Abrede  atellen;     und  eben  io  wei 
nig  wird  man  ea  allen  Aerzten,    die  den  Vn« 
wundelen   behandelt  haben  f    zur  Laat  legeiii 
dafs  aie    der   Veraicherung  deaaelbes»    ah  ley 
die  Kugel  gleich  Anfanga  auagezogen  worden, 
Glauben  beigemessen  haben.     Würde  das  Son« 
direntja  daa  Ausziehen  der  Kugel»  wenn  es  lock 
möglich    gewesen   wäre,    etwas    genützt  onl 
den  Unglücklichen  gerettet  haben  ?       Ich  für 
meinen  Theil  glaube  dies  niclit»  überluseiber 
gern  Jedem  seine  eigene  Meinung«  Auch  ittUi 
ich  ea  Jedem  anheim»  aelche  Folgerungen  aoi 
dieser  Erfahrung  abzuleiten,  wie  aie  seinen  Br 
griffen  von  den  Funktionen  des   Gehirns  uad 
der    einzelnen    Theile    desselben    angeme«ita 
find;     denn  wollte  ich  hier  darauf  eingehen, 
was  für  Folgerungen  sich  mir  auFdrangeni  lO 
würde  ich  nur  allzuleicht  in  Versacbung  gs* 
Tathen,  gegen   manche  althergebrachte  Sdiol^ 
begriffe  mich  aufzulehnen,    indem  ich  meine 
eigenen  Meinungen  und  Aneichten   zu  haben 
wage*    Die  natürliche  Bescha£fenheit  der  ledi« 
ten  Hälfte  des  Gehirne  scheint  mir  übrigeoi 
die  nöthigen  Data  zur  Erklärung  der  nocbiD 
langen  Lebensdauer  van  eilf  Monaten  an  die 
Hand  zu  geben,    die  immer   höchet  merkwör- 
dig  bleibt,  obgleich  Fälle  bekannt    sind,   wo 
bei  ähnlichen  durch  innere  Vereiterung,  Aoi* 
'wüchse,  Hydatiden  etc«  entstandenen  Zeratdmfl« 
gen   des   Gehirns  eine  noch  längere    Lebeni- 
dauer  etatt  gefunden  hat« 


-    «T     - 


Fractische  Beobachtnnge 

vom 

Dn  Adam  Ebiiser» 

Btt  Möhring«!!  b«l  8itttt|ftrdk 


L 

0tn§r  hßrtnäehigmi  v§rlarvi§H\  OUki 
mit  IIaljg^ichwür§n* 

Jl«ln  X^ndgclitlicber  Ton  einw  higtrh  mnU 
fm  CoBitUutlon  und  44  Jahre  ale»  dar  ebadem 
dam  Bachns  Klamlich  hulriigta^  bakam  vor  un« 

SiAbr  10  Jahren  das  arstcnal  alaan  Anfall  von 
Uadarwahf  dan  Im  linken  Knie  aalnan  An« 
fang  nahm»  und  balnihe  ein  halbaa  Jahr 
dauerte.  UngeKUr  4  Jahre  apicer  murale  er 
eelnen  Maberlgan  Wohnori  In  einer  warmen 
•benen  Oegend  mit*eliUNr  aebr  rauhen  und  ge« 
birgigien  venanachen»  und  war  Jettt  augleUh 
gtnöihlgii  aich  auf  vielen  kleinen  Relaen  |e« 
der  ungeatftmen  Witterung  dee  Jalirea  auaau« 
eeiseii.  Ea  erachten  der  aweite  Anfall  von 
Cllederweb»  aber  nur  In  einer  Oeachwulat  am 
linken  Knie,  DIeae  MIeb  8  Jahre  lang  irota 
tiaer  langdauaraden  aaedtalnlaahan  Behandlung 


•pp    «8     -^ 

sarftdi^  «nid  wtr  btld  -pdhtry  hM  UifaM^Ti- 
riodisdi  il>er  sehr  achmerzhaft»  Wihrtnd&i 
••r  Period«  war  daa  allgemeine  Befinden  im 
Kranken  ceträglich,  und  näherte  sich  einer  toBi 
kommeneio  Gesandheit  selir  eterk,  ala  dendb 
wieder  in  eine  mildere  Gegend  Tcreetzt  —  md 
auch  der  «obigen  StrapMtn  aeinee  Amtes  eali 
hoben  wajrde«  Ohne  deallidie  Verlmla8nm| 
^Mcbwand  .auf  einmal  di^ae  -  chroniache  6e 
echwülit  a  ahr  achnell,  und  der  Kranke  Terapwti 
bald  darauf  ein  heftigae  ReiEaen  im  rachiai 
Backan»  anch  aobwoll  daa  Zahnfleiech  anÜM» 
dentlich  an.  Bald  darauf  verlor  eich  dlaw 
wiader»  clegegen  trat  mm  folgendfr  Znatöd 
ein« 

Ea  erachien  im  Sommer  1809  ^in  gifä 
Abend  exacerbirendea  Fieber  mit  piofoiaA 
Nachuch^reifaen,  Schlalloaif keit^  hefdgaa  fat 
inhakMden  Schmerzen  in  dem  gamben  Ka^ 
beaondera  in  den  Schläfagegendcn,  mangdiim 
Efaluat,  Durat  und  anhaltender  Veratopffis|  ak 
aparaamen  Abgang  von  natürlich  beachaffanaia 
Urin.  Dabei  wurde  daa  Schlingen  beacbwe^ 
lieh,  ea  erfolgte  unter  caurrtuliachen  ZoßUai 
eine  betAricbtliche  Entzündung  dee  weidiea 
Ganmena,»  Zapfchena  und  der  Mandeln,  wdi 
che  achncdl  in  eine  oberBachliche  JSuKuIceratiaa 
überging« 

Dieacir  Zuaund  dauerte  mit  ahwcchaelfldar 
Beaaerung  und  VerachlimmemHg  ao  fortf  bil 
an  Ende  dea  Herbatea  •  iSo9f  wo  ich  «ai  Badi 
gesogen  wurde.  Der  vorige  Atzt  hatte  d« 
Kranken  bfaher  ▼orzügUeh  mit*  Cbin»  behaa* 
delt^  worautFi  nach  EnShlnng  dea  letstem,  aidi 
immer  alle  Zufalle  aei  vetachlinmierten»  dab 
deraelbe  vor  Arzneien  Jetzt  deti  ^rdfitten  üb* 
aOiea  hatte«      Dee.  Ktaadte  ««igt*  dM  Bild  äß 


-       rr     5»    = 

aa»-  von  hnganhaltenden  Schmanm^  tddafio- 
fen  Nachien  aehr  gefolterten ,  war  ziemlich 
»bgemagerty.  hatte  gegen  Abend  einen  Fieber« 
änfall  mit  schnellem  gereizten  Puiaet  der  ei* 
ziige  Stunden  nachher  mit  einem  etarken 
Schweifs  aufhörte*  Die  Mandeln  im  Halse 
ifvar^  sehr  angeschwollen»  entzöndet;  am 
weichen  Gaumen  befanden  «sich  mehrere  ober« 
Jlichliche  Geschwüre.  Wegen  einer  Spannung 
jn  den  Pracordicn  und  der  anhaltenden  Ver- 
stopfung, über  die  der  Kranke  besonders  klagte^ 
▼er ordnete  ich  zuerst  eine  Mischung  von  Tart.so^ 
lubilisf  cxtract.  graminis  und  Manna,  ab  wechs« 
lungsweise  Molken  imd  Sdterwasser  mit  Wein 
zum  Getrink,  und  wegen  Ansammlung  Ton 
vielem  zähen  Schleim  im  Halse  eine  Verbin« 
düng  von  Salmiak,  Mindtr^s  Geist  und  Ro« 
senhonig  zum  Gurgeln« 

Nach  einigen  Tagen  erfolgte  der  Abgang 
pechschwarzer,  übelriechender  und  ganzhartec 
JExcremente  mit  vieler  Erleichterung«  Ich  gab 
nun  das  Hamilton' scho  Mittel  mehrinalen  täg- 
lich in  einem  Infuso  fal*  aurofU.^  liefs  jedea 
Nachmittag  ein 'warmes  Bad  und  alle  Abend 
«in  reifendes  Klystier  nehmen. 

Auf  das  erste  Bad  schlief  der  Kranke  nach 
einem  Vierteljahr   zum  erstenmal    wieder  die 

fanze  Nacht,  und  da  einige  Tage  darauf  Fie« 
er,  Kopfschmerzen  und  die  entkräftenden 
Schreibe  ausblieben,  fühlte  er  sich  wie  neu« 
geboren.  Die  eiternde  Entzündung  im  Hals 
verschwand  auch  nach  und  nach,  und  nur  eine 
starke  Anschwellnng  der  Mandeln  blieb  zurück» 
Degegen  verordnete  ich  tim  Injusum  hb.  mentk^ 
pip*  cum  Tartaro  emeiico  zum  Gurgeln ;  inner« 
lieh  liefs  ich  obiges  Mittel,  mit  etwas  Oold- 
echweM  verbimden,  ond  di«  Bäder  noch  meh« 


U    6i    - 

rer»  Wochen  gebraacbtn,  bis  aidi  dir  Pttiitt 
▼oUkommea  hergestellt  fixblie.  Der  KruAi 
gebrauchte  dann  nichts  mehr,  trotz  meimc 
dringenden  Vorstellung,  dafs  er  sich  ztu  V«^ 
bntnng  eines  Ruckfalls  einer  Nachkur  nnt» 
adehen  mfifate,  und  beging  spiterhin  vied« 
manchen  Diätfehler* 

Ich  reiste  von  dem  Wohnort  des  GeiitB- 
chM  wegy  und  kam  erat  im  Oktober  tgio  vn^ 
der  dahin  zurück*  Da  Fand  ich  nnn  moaa 
▼or  ^  Jahren  geauberte  Warnung  nur  zu  adir 
gegründet  und  fand»  dafs  jener  Anfall  sioar 
nur  verlarvten  anomalen  Gicht  nur  unterdrpckti 
«beif  nicht  gänzlich  gehoben  wurde*  D« 
Kranke  erzählte  mir  nämlich,  bald  nach  ma- 
ner  Abreise  (ungefähr  6  Wochen}  eeysa  lUs 
oben  erwähnte  Zufälle  nach  und  nach,  aibec 
mit  gr5f serer  Heftigkeit,  wieder  eingeMsn; 
er  habe  von  seinem  vorigen  Arzte  -wiete 
China  (sogar  in  Pulverform)  in  starker  Doui 
genommen  y  aber  mit  so  sichtbarer  Versddim« 
nerung,  dafs  er  jetzt  nichts  von  innerlidiea 
Medicamenten  mehr  gebrauchen  wöUe^  indsm 
ihm  nichts  helfe  u*  s.  w.     ~ 

Ich  fand  das  Erzählte  bestätigt*  Das  Abend- 
fieber war  weniger  stürmisch,  dagegen  aber  dar 
Patient  geschwächter^  gefoltert  von  bis  an  Va^ 
^Bweiflung  beinahe  gränzenden  nächtlichen  Kopi^ 
und  Olirenschmerzen.  Der  Hal$  war  bedeu- 
tend entzündet»  am  f^eto  ptdatina  safsen  m^ 
rere  ausgebreitete  und  tiefe  Geschwüre«  Diese 
Verachlimmerung  einer  maskirten  Gicht  schrieb 
ich  theils  begangenen  bedeutenden  Diatfehlero, 
vorzüglich  aber  dem  ganz  nnzweckmidigen  G^ 
brauch  der  China  zu* 

Ich  suchte  nun  den  Kranktn«  wdcher  aidi 


r-     61     - 

ir  nocli  Ton  anlien  baliindeln  luitn  woUti^ 
darch  xom  Annti|«bnioch  xu  dbponircBt 
ü  ich  dh  Krankheit  für  lehr  («fihrlich  er« 
irta«  Er  vtrsprach  nun  ille  iki«in«  VtronU 
ingan  xa  befolgtii« 

ich  ordnete  Im  Allgemeinen  durch  warm» 
ider,  reisende  Klyatiere  ii.'a;  w«  daa  krifdg- 
I  revaUoriflcbe  Verfahren  an^  dap  mir  um 
dringender  achlen»  ala  die  Affection' da« 
9pfa  (wobei  der  Kranke  immer  daa  OefAhl 
m  Eiteransammlung  unter  'dem  Craniuaa 
ktte)  immer  gefahrvoller  wurde.  InnerUch 
ib  ich  Pulver  au«  Merciin  dulc^  Opium  undl 
uajak  und  liefa  viel  Thee  von  foL  aurantm 
ad  hb.  mtnth.  pip.  daau  trinken*  Zum  g#« 
öhnlichen  Oetrink  Selaerwaaaer  mit  WeLo» 
id  vor  Schlafengehen  jedesmal  lo  Tropfes 
audanum  mit  ao  Tropfen  £fiM.  vitr*  Mym^ 
m  Kopf  Hefa  ich  öfter  •—  und  mit  Erleicht#- 
ing  -—  mit  folgendem  waKhens  Rte*  Spirtt^ 
avetidtl  Unc.  )•  SpirU»  Ammon.  cumt^  ünc^ 
mtis.  Aq^  font^  Unc.  iv»   M. 

Wegen  der  stark  angeschwollenen  und  ent» 
IndeCen  Mandeln  liefs  ich  lufserlich  am  Haj« 
if  jeder  Seite  5  Blutegel  setzen»  durch  warm» 
Übungen  die  Blutung  lange  unterhalten»  nnd 
ichher  An  grofses  Blasenpflaster  nm  den  Haie 
gen«  Ala  Onrgelwasaer  verschrieb  ich  ein 
icutadecoct  von  8  Unien  mit  8  Oran  8n^ 
Limat« 

Dieae  Behandlungsart  aetzte  ich  mehrert 
lochen  fort»  ohne  merkliche  Besserung  dea 
jranken«  Die  warmen  Bäder  •-  eo  sorgfUtig 
.e  auch  gebraucht  wurdipi  —  echienen  daa 
.Ugemeinleiden  eher  an  vermehren»  daher  ato 
oagesetzt  v^urden«  Die  l/Uera  em  y§lo  v. 
oafiairMi»  in  tia  grofsea  an  seintr  fiail%  daa 


-  «»  — 

ilL  1}*  'X  All«  t  Siandtfi  «5  Xn^En  ete»  tm 
T«g  über  lieTs  Ich  eüMn  Ti«ik  mm  Hadte.  tm 
sapariUae  und  Stip*  Zhdeamk  ana  rdchlkh 
trinken^  Nach  üem  Verflab  Ton  ao  T^a 
wir  der  Kranke  achoti  nm  iridea  gebesaert^dia 
6ch  merzen  erträglich  ^  adtener»  die  Nicbto  n* 
higer^  die  Schwetfae  nicht  mehr  ao  stark 
and  enhakend^  dagegen  ging  der  Urin  «iiw 
ker  ab« 

Dai  Geechwar  im  Oanmen  eonderte  diea 
bea#eren  Eiter  ab ,  vmrde  kleinem  und  flachen 
War  ea  manchmal  darchdae  Aetsen  aehreap 
findlich  und  achmerzhaf^  fiele  ich  ea  mUf^ 
ruTianiadiem  Balaam  bepinaeln.  Ich  TaratUtt 
die  Tropfen  auf  folgende  Weietf  t  Ute.  Saür. 
Aeoniti  Dmehnu  seiffti.  Vini  ^nHmomEbA 
JDrachm»  vj«  .Essent^  cottit.  Aunuit^  DMm 
i}»  M^  JD«  &  Wie  vorher^-^und  aebtedem 
Trank  etwaa  Poincranzenachelen  und  6iia]ii^ 
holz  bei»  um  eine  vermehrte  Urineecralioa  n 
erhelten«  Drei  WocBen  apater  wer  der  Knnki 
ao  raach  auf  dem  Weg  der  Beasemng»  dab  c 
nur  aalten  Schmerzen  verapürte»  guten  App^ 
tit  hatte^  an  Kräften  überhaupt  znnahnOi  w 
die  ganze  Nacht  unter  «ehr  kleinen  SchwcUici 
achlafen  «-^  ja  aein  Amt  wieder  sum  TU 
▼eraehen  konnte«  Daa  Geschwür  war  dr 
U«n  und  hatte  achötie  Granulationen,  dakc 
ea  nur  selten  touchirt  wurde*  Zu  Jbide  de 
sechsten  Wochc^  von  letzterer  Behendlnng  ^ 
heilte  ea  irollkonmien  zu^  und  mit  ihm  tv^ 
aehwanden  alle  krankhafte  Zufalle  dergaüA 
dala  der  GeiatUche  aefaa  Amt  wieder  vollko» 
men  ausüben,  und  täj^ich  Sparieigänge  iü 
Freien  bei  heiterem  Wetter^  ohne  Beschweidtf 
machen  konnte.  Indem  ich  demadben  cji 
Fontanoll  auf  dem  Arm  zu  tragen,'   und  dd 

linii' 


k 


>«    «5    - 

I 

nnd  nock  einige.  2e!t  mit  elmrm  JOfitio^o 
üicis  vinoso  an^tigiirgelxi ,  empfahl ,  -ent- 
tlB  ich  Um  als  voUkommien  wieder  herge» 


Diele  Geschichte  beVeidt  hinreictietid^  ylA* 
len  hartnäckigen  Charakter  die  Gicht  '—  so^ 
ohl  angeerbte»  alf,  wie  in  obigem' Falles  dent- 
al ana  fehlerhafter  Diit  entsprossene  ->-  an« 
rhmeH  kann»  vrenn  sie  h^trumschweifiEind  und 
Xkz  atonisch  wird,  d«  h«  einen  änfserri  Theil 
18  Körpers  ▼erfassend»  mehr  innere  Theile 
(fällt,  nnd  mit  yielen  andern  ungünstigen 
srhälthisseh  «susaiiimentrifft*  Sie  iieweisS 
mer^  ^in  Törsichtig  der  Gebrauch  blos  dtär« 
inder  Mittel  in  Krankheiten  angeordnet  wer<i 
n  mnts»  derdtt  Wesen  gleichsam  in  der^nt» 
.ckelnng  irgiend  eines  pathischen  Stoffes  iina 
Srper  zu  bestehen  acheint»  wie  namentlich 
i  der  Giöht.  In  dem  ebeh  erzählten  Fall 
[ladete  die  ChiüS  offenbar»  nUd  schlag  der' 
rankheit  —  stiit  sie  zji  heben  ^^  hur  tiefere 
urzeln»  io  däb  man  glaübeii  mächte^  ihrö 
nwenduhg  sey  eher  aus  der  Idee  eines  lar« 
rten  Wechselfieber s«  als  eihör  larTlrteh  öicht» 
Ler  gar  aus  einem  Brownscheh  Regulativ  ab« 
leitet  wbtdfth*  Üafs  aber  nur  letztere  in  der 
tizen  Krankheit  sich  aussprach»  beweist  ihrid 
Mcbich^e  ütid  Behandlniig  unverkennbar« 

Welchem  Mittel  endlich  voii  den  zuletzt 
igefiibrteh  die  eigentliche  Heilung  zngeschrie« 
m  werden  müsse»  ^b  dem  Spiesglas»  oder 
cohit^  oder  beiden  gemeinscibfäftlich^  ist  um 
I  schwerer  auSzumitteln»  da  alle  tihen  g»i 
•ündeten  Ruf  in  .disser  Krankheit  besitzen, 
•brig^ns  fahd  ich  jdne  Verbinduttg  von  Ek* 


—     66     — 

traet^  aeoniti  tind  Vinum  antimönii  In  ctarkeB 
Gaben  und  einige  Zeit  hindurch  gebraudit 
mehrmalen  sehr  wirksam  in  hartnackigen  For- 
men der  Gicht,  besonders  in  Verbindung  mit 
dem  reichlichen  Genufs  einer  atarkm  Abko- 
chung der  SarsapariUwnnel* 


Geschichte  zweier  todtUehen  GalUnruhren  mU 
Feteehien^  nebst  einigen  aUgemeinen  Bemerim' 
gen  über  die  GaUemrukr^ 

Im  Emdtemonat  18IS9  gorad«  am  Am 
Zeit,  wo  bei  uns  eine  sehr  heils«  Wittsnmi 
herrschtet  aber  beinahe  jeden  Ab«nd  tod  siasm 
warmen  Regen  bf^leitet  war,  wadwck  ia% 
Nächte  sehr  kühl  wurden»  kam«n  In  Uadpi 
Oegend  anfserst  wenige  |Lr|nkhtiten  Tor,  mi 
eigentlich  blos  Rheumatismen.  Dagegen  ka* 
men  zwei  Fälle  von  der,  diesem  Monat  (ßflsciiF 
lieh)  eigenthiunUchen,  Gallenruhr  vor»  die  Aäi 
durch  einen  singulairen  Verlauf  und  sdmdle 
Entwicklung  eines  faulichten  •—  mit  Fst^ 
chien  verbundenen  —  Charakten  ansiaicb 
neten« 

Diese  betrafen  zwei  Geschwif  ter»  ein  HU* 
cihen  von  7  und  einen  Knaben  von  5  Ishreiii 
welche  von  gesunder  Constitution»  Torher  iiB> 
mer  gesund  waren«  ^  Am  loten  klagten  beids 
Aber  Bauchschmerzen»  gegen  die  ihnen  die 
Mutter  ein  Wurmlaxiv  aus  der  Apotheke  holt% 
dals  beide  mehrmals  abführte  (ohne  dab  Wni^ 
mer  mit  abgingen)  und  worauf  obige  Schnis^ 
aen  wieder  verschwanden« 

Am  ijten  kehrten  die  Banchachmensn 

bei  htiim  JUndotw  ^tmß  htaander«  Vipwbi* 


^-    «7     - 

« 
■  ■ 

mg  wiedtr  zurück^  und  es  erfolgten  mehrere 
oisige  Stuhlgänge.  Dieser  Zufall  wich  aber« 
tals  einer  kleinen  Opiatraixtur  dergestalt,  dafs 
e  die  Nacht  auf  den  i4ten  ruhig  schlitfen» 
ad  der  Knabe  in  derselben  sich  bin  oder 
veimai  erjbrechen  mufste«  Am  t4ten  wurde 
m  Kindern  obige  Mixtur  fortgereichr,  und. 
e  liefen  bald  stundenlang  im  Zimmer  tunhei^, 
ild  verlangten  sie  zu  Bette,  und  klagten  dann 
ieder  über  Bauchschmerzeup  Durst,  Mattig-* 
ntf  hatten  auch  wieder  mehrere  flüssig -stln« 
mde  Stuhlausleerungen  ohne  Erbrechen.  — • 
1  der  Nacht  vom  i4ten  zum  i5ten  befiel  das 
lidchen  ein  heftiges  Erbrechen  von  zieiplich 
larer  Fliissigkdt  (besonders  nach  demGenufe 
)n  etwas  Getränk  oder  Speisen)  und  ein  sehr 
bmtrzhafter  Wadenkrampff  worauf  wieder 
Bssemng  eintrat,  die  bis  zum  andern  Moigen 
n  6  Uhr  anhielt*  Die  Umstehenden  bemerk« 
n  nun  viele  dunkelrothe  Flecke  am  Leib  des 
Indes»  vorzüglich  an  den  obem  und  untern 
Ltremitäten*  letzt  erfolgte  noch  eine  copiöse 
usleernng  nach  oben  und  unten,  welche  aas« 
iCt  stinkend  und  von  grauschwarzer  Farbe 
iFf  worauf  das  Mädchen  unter  kalt  hervor«' 
echendem  Schweifs,  gänzlichem  Erstarren  der 
Lieder,  und  unter  leisen  Convul.sionen  der 
isichtsmuskeln  sanft  verschied,  in  dem  An« 
nblick,  als  man  mich  zum  e^steimial  her« 
bief* 

Der  Leichnam  war  mit  sehr  vielen  dun« 
Ibleifarbigen  und  schwarzen  Petechien  von 
iregelmäfsiger  Figur,  aber  nicht  betrachtlichem 
oafang  (^Fibiees^  Ecehymoses)  und  vorzüglick 
I  den  Schenkeln  bedeckt«  —  Der  Unterleib 
%t  gtnz  collabirt«  -*— 

Der  Knabe  hatte  in  eben  erwähnter  Nacht 

£  ft 


~     68     - 

Tor  ifi  Uhr  ebenfalls  tmlgc  ethikeiid«  danUU. 
gefärbte  Stuhlaaaleerungen  nnd  Erbrechen  eU 
ner  ähnlichen  Materie  (aiit  einem  grolaen  Spnk 
i^mrm}»  besserte  sich  aber  andi  wieder  nach 
niitternacht,  so  4;irser  vom  Bett  at|fstand|  und 
mehrere  Stunden  aofblieb*  Oegen  den  Tyg 
hin  verfiel  er  aber  aaf  ^mal  in  den  namli^ 
oben  Zustand  seiner  Schwester,  mit  folgendsm 
Unterschied:  er  wälzte  sich  trotz  der  grdErtsn 
Kraftlosigkeit  immer  im  Bett  cmivoUviich 
nmher,  während  häufige  Ausleenmgen  'siaar 
aashaft  stinkenden,  schwarzen  Materie  aidi 
oben  und  unten  erfolgten,  und  die  vorher  in 
geringer  Zahl  vorhandene  Petechien  nun  sdur« 
her  hervorbrachen,  aber  im  Ganzen  eine  hellsra 
Farbe  behielten,  als  dieses  bei  der  vorigen  £raii« 
l^en  der  Fall  war«  Diese  tragische  Scsne 
währte  ohngefähr  eine  kleine  halbe  StimdSi  als 
eie  mit  einem  sanften  Tod  des  Kleinen  aiif  die 
obige  Art  endigte« 

Hier  war  der  Unterleib  sehr  weich,  aber 
meteoristisch  aufgetrieben*  Beide  Leidmime 
mufsten  indessen  früher  begraben  werden,  we- 
gen dem  entsetzlichen  Gestank^  den. sie  ver« 
breiteten« 

So  einen  traurigen  Beweis  vorliegende  Fflis 
auf  der  einen  Seite  liefern,  von  der  Indolsoa 
der  Eltern,  die  eine  zweckmäfsige  rasche  HnUs 
verhinderte,  so  merkwürdig  scheinen  mir  dis* 
eelben  auf  der  andern  Seite  zu  eeyn,  nnd  zvvar 
durch  die  besonders  larige  und  häufige  ZwU 
schenräume  von  völligem  fVohlbeßnden  )dsc 
Kleinen  in  einer  Krankheit,  welche  nnstraicig 
unter  die  hitzigste  gehört,  nnd  welche  hier 
durch  einen  eingetretenen  ZersetzongsproKsb 
im  Körper  so  schnell  den  höchsten  Grad  S» 
reiahte  und  tödtUch  war« 


-     6^     - 

Man  kann  nicht  wohl  annehmen^  dab 
aie  Cholera  als  eine  aymptomatische^  den 
jrpua  einea '  bösartigen  Wechatlfiebers  (nach 
Torton)  beobachtet  hätte^  noch  weniger^  dafa 
B  in  Verblndang  ge9tanden  habe  mit  einer  an- 
)m  Krankheit,  namentlich  dem  Scharlach» 
iBlchea  schon  oft  und  besonders  der  Fall  .war^ 
i  einer  Scharischepidemie,  welche  voriges  Jahr 
i  einem  benachbarten  Dorfs  herrschte.  Za 
)r  Zeit  kam  gar  kein  Scharlach  vor^und  Wech- 
Ifieber  sind  überhaupt  in  der  hiesigen  trock- 
m  und  erhabenen  Gegend  die  seltenste  Volks« 
rankheit*  Vielmehr  scheinen  obige  Falle  in 
bsicht  auf  die  schnelle  'Entwicklung  eines 
uligten  t^rocesses  den  Faulfiebem  ähnlich  zm 
jrn^  die  sich,  einzelnen  Beobachtungen  nacht 
hon  innerhalb  34  -^  30  Stunden  bei  an« 
heinend  ganz  geennden  Menschen  ausgebil« 
t  haben« 

Unter  den  sogeni^nnten  lahreskrankheiten 
:  die  Cholera  unstreitig  eine  der  räthselhaf« 
Bten  und  gefahrlichsten.  Wir  beobachten 
ri  derselben  eine  blitzschnelle  und  copiös# 
isleerung  verschiedener  Stoffe  durch  den  Ma« 
n  und  Darmkanali  schmerzhafte  convulsivi« 
lie  Krämpfe  und  ein  schnelles  Dahinsinken 
r  Kräfte  des  Leibes  und  der  Seele»  und  alles 
s  oft  in  wenigen  Stunden.  Worin  mag 
}hl  der  Grund  dieser  so  auffallenden  Fbano« 
an«  liegen?  Woher  die  Menge  der  in  so 
rzer  Zeit  ausgeleerten  flüssigen  Stoffe»  wel« 
e  nur  durch  die,  Annahme  einer  schnellen 
rsetznng  fester  Theile  — >  gleichsam  wie  bei 
m  Diabetes  mMitiUf  dem  brittiscben  Seh  weifs- 
ber  etc«  — -  möglich  zu  sejn  scheint?  Wo« 
r  entUich  H%  UilzähAUdii  X>ahinsiflJw  «|p 


-     7f>     - 

1er   Kräfte    -^    öftere   ohne  Torbergegangene 
etarke  Aaeleerungen? 

Mit  gröratem  Recht  laisen  diese  eminenteii 
Eracheinungeu  einen  intensiv  groben  und  gux 
besonders  wirkenden  Reiz  ahnden »  der  ihnen 
zu  Grande  liegen  mag*  Man  kann  daher  nodi 
i^eiter  fragen»  von  welcher  Natur  ist  wohl 
derselbe?  und  wie  wirkt  derselbe? 

Znr  richtigen  Ansicht  einer  Krankheit  is- 
hörty    dafs   man   ihre  Ursache   nicht  mit  ler 
Wirkung  derselben  verwechselt,  und  der  Knak- 
heit  dadurch  falsche  Begri£Fe  unterlegt.    WoW 
det  man  diesen   Satz  auf    die   Gallenmhr  dt 
so  deutot  schon  der  Name  auf  den  irrigen  Bt« 
griff  hin,  den  man  ehmals  hegte^  indem  eins 
scharfe  Galle  für  die  allgemeine  UEsacbi^  fon 
den  der  Gallenmhr  zu  Grunde  liegenden  Röx 
angenommen  wurde,  und  man  dadurch  wirii 
lieh  die  Wirkung  mit  der  Ursache  verwedisdtc» 
Die   Sogenannte  scharfe  Galle,  •  unstreitig  nni 
eine  Folge  des  auf  ihren  Secretionsapparat  bt f« 
tig  einwirkenden   Reizes  ^)  ^    bleibt  demnidi 
von   den  zu  ernährenden  Reizen  aQSge8chlo^ 
sen,  wie  alle  Fluida,  die  in  der  Cholera  neben 
ihr  ausgesondert  werden,  ohne   dafs   diese  ge- 
rade vorher  fremde  reizende,    oder  (wie  die 
sogenannten  gastrischen^rudititen)  erst  dazu  ge« 
vrordene  Stoffe    waren«      Die  Erfahrung  hat 
aber  gelehrt,    dafs  jener  inutbmafsliche  Reiz 
von  anderer  -—  höchst  verschiedener  Art  ley, 
und  dafs  ihn  namentlich  fast  ]9dt9  pathiscbe 
Produkt,  vicariirende  Thätigkeiten,  auch  blos 

*)  Gerade  so,  wie  eine  Vesicatorstelle  aaf  der  Hatf 
(nach  Humboldt)  ehie  immer  schärfere  Flüsiig- 
Aeit  auf  ihrer  Oberfläche  absondert,  je  stärker 
man  auf  diese  den  galyanischea  Reis  einwirlcn 

Ufst. 


tydABchM  lindrücke  zuweilen  dartfdien  kftn« 
•n«  *)  Unter  allen  diesen  Reixen  kommt 
ler  der  Ton  ecbnell  unterdrückter  Heottbi« 
gkeit  — *  der  rheumitiicbe  —  wohl  em  Uu» 
|8ten  vor*  ♦♦) 

Die  Hautfyatem  Acht  nimlick  in  ehiem 
ibr  bedeutenden  Consem  mit  dem  System 
or  Verdauungiorgtne  überbaupti  besondere 
)er  dem  Magen«  Dieser  Consens  wird  durch 
ie  erhöhte  Thitigkdtt  des  einen  oder  des  an« 
sm  Systems  —  wie  das  der  Fall  ist  bei  dem 
[aut-  «nd  Lebersysiem  in  der  warmen  Jiihres« 
eit  — »  leicht  auf  einen  solchen  Grad  gestei- 
ertf  dafi  eine  schnelle  Herabstimmung  der 
rhAfaien  Thätigkeit  des  ehien  Systems  sogleich 
ine  ih  eben  dem  Verhältnib  erhöhte  in  dem 
ndem  aar  Folge  hat»  Anhaltend  erhöhte 
hitigkeit  aber  m  einefti  System  ron  Orga« 
en  enthalt*  zugleich  den  Grund  einer  grörsern 

*)  Daher  kmn  lich  in  einer  Gallenrahr  ein  Anfall 
Ton  Gicht  (höchstgeDihrliehy)  eine  untefdrückte 
Menttniation  y  unterdrückte  Häutdiatigkeit  etc, 
aussprechen,  ja  lu weilen  scheint  ^e  blofse  Folge 
ei^  Seelenreises  su  seyn,  -wie  bei  dersoeenänn« 
ten  Seekrankheit  dieses  der  Fall  seyn  dOrue» 

**^  Wenigstens  habe  ich  seit  14  Jahren  auf  dem  Lander 
•ehr  viele  Gallenruhren  behandelt,  denen  Z^^}^ 
bestimmt  nur  ditstr  Reiz  in  Grunde  lag.  und  in 
deren  fiehandlnng  durch  Opium  in  sohleimigteit 
Vehikeln  und  besonders  durch  Vesicatore  oder 
Sinapismen,  auf  die  Herse;rubengegend  angebracht» 
ich  immer  sehr  glacklich  war,  Torausgeletst,  dafs 
ich  lur  gehörigen  Zeit  gerufen  wurde.  —  Wie 
Tortrefüich  wirkt  hier  das  (schon  von  AttaHe^ 
rac/id  vonTärent  und  Sftraptonempfohlene)  Opium, 
i^ahrend  es  in  der  Ruhr  ««-  besonders  ioiAnfiuig 
derssibsm  —  oft  sshsdtt« 


—     7»     ^ 

ProclWifSt  «1  krtnkbaften  AflFeclionen  in  cbt& 
dflfknselben*  *) 

Hieraua  «rklärte  sich  nun  das  hinfigen 
Vorkommen  der  Gallenrohr  bet  heiser  -«-  ab« 
mit  kühlen  Nächten  abwechselnder  -—  WittSi 
rung«  MTie  diese  gewöhnlich  nur  im  hohen  Sonw 
mcMT  vorkommt,  aber  auch  zuwisilen  im  Frak 
^ng  nnd  Herbst«  Daher  ist  jene  (rhenmath 
ache)  Species  Ton  Gallenruhr  darcbaua  nickt 
allein  auF  den  Sommer  —  am  wenigaten  aber 
auf  einen  Monat  -f-  beschrankt  (auagenommoi 
vielleicht  ihre  Erscheinung  als  £pidemie)i  «nf« 
dern  aict  kann  fast  zu  jeder  Jahreszeit  iorkosh 
man,  wie  ich  sie  selbst  schon  im  Mirz  and 
jjkpriljt  bis  zum  Ausgang  dea  Novembers^  beok 
achtet  habe«  £iben  so  verhalt  ea  sich  mit  dsr 
Gallenruhr»  die  eipe  Folge  von  andern  untec« 
driickten  Frozessen«  gewiasen  physischen  Kd- 
s^tn  u*  0«  w*  i^t  -^  sie  ist  nämlicl^  a^  kana 
bestimmte  Zeit  in  Absicht  ihres  Vorkonunemi 
^ebunden^ 

Was  nun  zweitens  den  Ms^Aim  der  Wir« 
kung  dea  abnormen  Reizes  in  der  Gallenrelir 
vberbaupt  betrifft,  so  labt  dieser  bis  jetzt  bloi 
Vermuthungen  zu»  wie  sich  solche  aus  dem 
Charakter  der  Symptome  und  aus  der  Anakh 
^e  zu  ergeben  s.cheinen*  -v 

Efie  heftigen  Krämpf^e,  copiose  Aasl^emih 
gen  versch«  S^te»  daa  unerwartete  Dahinsiih 
ken  der  Kräfte  überhaupt  i,  nnd  der  oft  darauf 
folgende  schnelle  Tod,  manchmal  unter  dem 
(iLde  eines  wahren  Fauläebers.  *—  lassen  nichl 
ifvi^    das  Wesen  d^r  Cholera  in  ein^  rein  ent« 

^)  Dieser  Sau  in  seiner  gehörigen  AusfüJirung;  ii( 
dine  f  uudamentajthese  mr  die  Lehre  von  den  mk 
genannten  JahreskranJijbLeitait  80  wio  awn  3b^ 
Ser  llmwicUuiJ^aJu:^ 


•^     73     — 

hidlicke  Affbctiott  der  dabei  Intereeslrieii  On 
me  za  attzen.  Vielmehr  sprechen  die  er^ 
ahnten  Symptome  int  eine  primair  nmrvos^ 
ffection  in 'jenen  Gebilden t  (deren  grofeer 
erTenreichihum  dleae  Annahme  ohneUn  be« 
inatigl)  das  heiftti  der  abnorme  Reli  (vor« 
iglidi  der  rheumatische ^}  )  acheint  nimlida 
irch  eine  abnorme  Accumnlation  Ton  dia-» 
mibler  «^  den  Geaetalkn  der  Leitung  unter* 
orfener  —  Erregbarkeit  den  Leb^nsprosefe 
ilun  za  concentriren»  wodurch  Krimpfe^  Con» 
ulsionen  nnd  atarke  Abaondemngen  entstehen« 
^ahracheinlich  ist  ea  nun»  dab  den  Focua  die« 
IT  Accumnlation  daa»  hinter  dem  Magen  be« 
ndliche^  Sonnengeflechte  bildet,  und  eigent« 
eh  von  da  aus  die  angehinfte  Erregbark^t 
if  die  Verdauung«-  und  auch  die  Bew^unga« 
rgane  fluctuirt.  Dieses  geschieht  vielleicht 
I  dem  VerhältniÜBy  als  die  Organe  der  einzeK^ 
en  Systeme  mit  mehr  oder  weniger  Nervest 
-  als  leitende  Radien  -<-  und  auf  unmittel^ 
arem  oder  mittelbarem  Wegt  von  jenem  Ge« 
echt  aus  verfolgt  werd^  o4er  hloa  damk  in 
erbindung  stehen. 

Daa  Sonnengeflecht  stellt  gleichsam  dai 
entralorgan  des  Gangliensystema,  nnd  gewia* 
»rmalsen  den  andern  Brennpjmkt  dea  Ner^« 
eneystema  überhaupt  dar»  erscheint  daher  in 
ieser  Beziehung  als  daa  eigentliche  Ger^brum 
hdominal^  der  Alteo»      Aii|;0i9hen  nun  eine 

^  Dieitr •  hmnev  noeh  rathfelluifte  Stoff  afficir^  oh^ 
nehin  das  NerT«ntystem  vorzugsweise.  Daher  cr<^ 
T«ec  er  xDMJtena  ashr  schjEDenhafte  Kraxikheitaiiii 
baingt  J^räxnpfe  aller  Art,  togai  den  Starrkrampf^ 
hervor;    leigt  äa/ur  die  achneUttsn  Ueberglngt 

Te«  finar  Auktion  ettr  ttadtroi 


-     74    — 

aolche  Dignitat  diatef  OttleAim  ^   wUIiit 
sich  aus  dem  bisher  gesagten  sowohl  die  M5g« 
lichkeit  einer  solchen  starken  AnhinFang  von 
disponibler  Erregbarkeit  mit  allen  ihren  Pol« 
geny  als  auch  die  Leichtigkeit^  womit  Ton  ei« 
lidm  Punkte  ans  gleichsam  eine  totale  Erschdp« 
fung  derselben  erfolgen  «—  nnd  damit  sduid* 
1er  Tod.  eintreten  kann«  Es  erklärte  eich  end* 
lieh  daransy  warum  für  Kinder  die  Gallennikr 
am  gefahrlichsten  ist»  indem  die  mobilere  Er« 
.regbark^t  derselben  eine  grdfsere  Anhiafini^ 
laber  auch  leiehtere  Erschöpfung  derselben  bi» 
Ijonstigt» 


8« 
Schneite  Heilung  ein&r 

Eine  starke  nnd  bliihende  Frau  von  st 
labren  bekam  in  ihrer  ersten  Schwangerschifk| 
besonders  gegen  das  Ende  derselben  f  ödttrs 
«inen  sogenannten  Heifshunger«  litt  beständig 
an  Verstopfung,  nnd  klagte  manchmal  übee 
starkes  Beifsen  nnd  Jucken  auf  der  Haut»  toti 
zuglich  an  Armen  und  Füfsen^  ohne  dafs  nuo 
Von  einem  Aosschlsg  etwas  gewahr  wurdet 

Sie  gebar  endlich  ein  gesundes  Mäddu% 
das  sie  selbst  stillte^  und  hatte^  einen  unbedis' 
tendsn  Frieselausschlsg  ausgenommen»  ohagi* 
fähr  14.  Tage  lang  sonst  keine  Beschwerden  ia 

*)  Welche  anzunehmen  uns  besonders  die  mei' 
-^ürdigen  Phäuamens  des  Soamjmsbulismus  IS' 
r^ditigen« 

*)  Dieter  Pruritus  ist  mtnchnial  ein  sicherer  Ve* 
böte  der  Arthritis,  oft  aber  blotsss  I^odukt  ^ 
attischer  gkiligter  Kease« 


—  ^5    -* 

^x>chenbelt»^  *  Ohne  besondere  Voranltmiiig 
lg  sie  jetzt  auf  eioinal  aVi»  irre  zu  reden»  al* 
rlei  Gesticalatiöheii  ,za  machest  lachte  und 
Bttete  ottf  und  verlor  c)en  Verstand  Töilig» 
ieser  Zustahd  wSirte  bei  8  Tagen  (ort  (aber 
[ine  dafs  die  Frau  in  heftige  Ausbrüche  g^ 
eth^t  ala  ich  gerufen  wurde.  Sie  nirar  in  ei- 
sr  beständigen  Agitation,  spuckte  oft  einen 
ihen  Speichel  aus»  hatte  einen  stieren  Blick»  • 
srvorgetriebenerbtbeAqgen»  weilsbelegte  Zun* 
;,  einen  gereizten,  aber  schwachen  Puls«  Die 
laut  fühlte  sich  ganz  trocken  und  kalt  an,  der 
nterleib  war  aufgetrieben  und  sehr  gespannt, 
^ie  Frau  saugte  zwar  ihr  Rind  auch  in  dieser 
.age,  allein  wie  die  Milchsecretion,  waren  alle 
ädere  Secretionen  -—die  des  Speichels  ansge» 
ommen  r-  sehr  Termindert. 

Die  erwähnten  Zufälle  sowohl  in  der Schwa^« 
erschafty  als  in  dem  T^rrückten  Zustande^ 
lachten  ee  mir  wahrscheinlich,  dafii  die  Ur- 
iche  des  letztern  im  Unterleib  zu  suchen  war» 
nd  wohl  bestehen  mochte  in  einem,  unter 
»eihülfe  der^chwangerschaft  entstandenen»  in- 
irctusa'rtigen  Zustand  der  Verdannngswerk^ 
enge,  den  das  Wochenbett  —  welches  ohne* 
in  die  Ansanamlung,  oder  vielmehr  die  Bil« 
ung  gastrischer  Reize  begünstigt  —  aehr  be^ 
Srderte* 

Dieser  Ansicht  gemäs»  verordnete  ich  fol« 
ende  Pulver:  Rec.  Tan*  emßt.  6r.  iij«  Pvlv^ 
ad.  heüäbori  albi  *)  saechari  iäbi  ana  Gn  vii }• 

*)  Diese  als  Brechmitul  von  Hörn  empfohlene  Wur- 
sel  gebrauche  ich  (in  der  Dosis  von  5  -—  9  Gran 
f &T  £i[waeh8ene)  hiäufig  als  ein  bestimmt  und  si« 
eher  wirkendes  Mittel  in  Verbindung  mit  dem 
Ttirt  emet.i  sie  besitst  aber  in  den  erwähnten 
Dosen  nisht  nur  ciaa  blas  emetische  Kraft  «^wie 


s^     7«     -      . 

M^  JDisp.  taUs  Dosis  N.  IK  2).  S*  Aue 
Stunden  eins  bis  Wirkung  erfolgt.  Erst  bei 
der  Tierten  Dosis  leerte  die  Kruike^  sowohl 
nach  oben,  als  unten,  erstaunlich  viel  glasup- 
tigen  Schleim  und  Galle  aus,  worauf  sie  ni- 
higer  wnrde,  und  berrits  lieise  Spuren  Toa 
wiederkehrender  Vernunft  sich  zu  zeigen  an« 
fingen. 

Hieranf  bekanei  sie  zunl  GetrSnk  Weinstein* 
molken,  sonst  aber  folgendes:  Hec^  Semm 
foUprum  Unc.  semis. «  rad*  vaUr*  JDrafhnu  \]t 
m.  injunäe  Aquat  ferv^  si  q^  colatwr^  Vw* 
iv*  adde  Vini  Antimon^  Z}rach^  }*  Basß 
tracH  Aloes  aquosi  Drachme  semis^  Sal  ape^. 
rit*  fr»  MelU  comm^  ana  Lfnc*  j»  Sipirilos  ni« 
tri  dulcis  Drachnu  j«  Z).  S^  Alle  drei  5tiub> 
den  zwei  starke  Löffel  voVU  Diese .. Arznei  be« 
wirkte  häufige^  sehr  übelriechende  StuUaodee- 
rangen,  worauf  die  Frau  iuimer  ruhiger  mid 
Ternünftiger  wurde,  zum  erstenmal  wieder 
echlafen  konnte,  und  ^etzt  die  JElinsamkeit  aus 
Scham  (ein  gutes  Zeichen)  suchte«  Ich  lieb 
diese  Arznei  noch  einmal  repetiren»  und  in* 
Tier  halb  dieser  Zeit  Terlor  sich  zu  allgemeinem 
Erstaunen  jede  Spur  von  Narrheit  voHkom* 
men  und  dauerhaft«  AlleSecretlonen,  nament« 
lieh  die  der  Milch,  gingen,  nun  wieder  beasic 
von  statten« 

Zur  Nachkur  bekam  sie  Etilen  aus  Stinki> 
sand,*)  Ochsengalle  und  etwas  Rhabarber« 

]|)eeacuanha  —  sondern  zugleich  eine  pui^fea^fl^ 
und  das  vnoch  m^hr,  als  der  Tartarus  emeiicus» 
Daher  sie  ala  Brechnaluel  in  Ruhren  uäuuer  sobi^ 
lieb,  seyn^  ni^g» 

*)  Der  übrigens  mir  in  dringenden  Fällen  säuge» 
deti  Weibern  gereicht  weraen  JUuui«  weil  er  dsi 


-^     77     — . 

esehichte  einer  gefahrUchen  Krankheit  ^  wel* 
'.e  bei  sieben  Personen  zugleich  ausbrach  und 
}H  einer  vermuthlichen  zufälligen  Vergiftung 

herrührte^ 

In  dem  Pfanrdorf  N«  aben  am  d8tt«A 
ec.  18 II  lieben  {gesunde  Personen,  näoüich 
ei  Männer  von  mittlerem  Alteri  eine  Frta 
>n  eecbzig,  i^ine  von  aecbsunddreifaig,  ein  Mad- 
ien und  ein  Jängling»  jedea  von  zwanzig  Jah« 
Xkf  um  II  Uhr  miteinander  zu  Mittag«  Das 
98en  beetand  in  eingeaalzenem  Kuhfleiacb» 
neni  Gemnse  von  gedörrten  Hübcnbohnen^ 
rot  und  Apfelmoet*  Wie  aonst,  arbeiteten 
ieae  Leute  den  ganzen  Nachmittag,  afsen  mit 
iwöhnlicfaem  Appetit  —  aber  nicht  mehr  ge* 
leinacbaflich  -*-  zu  Nacht,  und  gingen  um 
eun  Uhr  zu  Bette.  Allein  zwiachen  10  und 
I  Uhr  erwachten  sie,  und  alle  wurden  von 
dgenden  Zufallen  befallen«  Nach  starken^ 
3er  bald  vorübergehenden  Horripilationen  und 
chwindel  atelken  sich  Ban/;igkeit,  kurzer  Athem, 
ruthende  Schmerzen  in  allen  Gliedern,  be- 
mdert  aber  im  Unterleib^  ein,  Skel,  Neigung 
um  Erbrechen  und  bei  einigen  atarkea  Erbro- 
ben:  echleimigt-galligter  Flaaaigkeiten,  bei  al« 

Singlingen  gewöhnlich  heftiges  Btuchgrimm^y 
Diarrhoe  etc.  erregt.  Zuweilen  kann  jedoch  dies« 
Wirkung  von  N  atzen  ieyn^  und  verdient  in  softrn 
allerdings  die  Aufnurksamkeit  iUr  Aerxte*  —  So 
verlor  ein  sehr  gelbsüchtieer  Knabe  von  12  Ta« 
gen  plötslichy  uod  ohne  Nachtheal»  die  Gelbsucht^ 
als  seine  kranke^  ihn  aber  s&ugende  Mutter»  eine 
Arsnei  mit  Asa  fottida  nahm.  Allein  dieser  Er- 
folg war  auch  von  Leibschmenen  und  mhfsiger 
Diarrhöe  des  Kleinen  begleitet.  -^  Diese  Bcobaak- 
tnog  iat  fttr  den  Jünimsu  beh^igeasifcorih« 


—     78     — 

len  aber  siarke  Diarrhöe  mit  eiidgem  Zwang« 
Die  £xcremente  rochen  sehr  übel^  nnd  warm 
mehr  oder*  weniger  blutig  geSrbu  Der  Unter« 
leib  war  zusammengeaimken,  die  Nabelgegend 
etark  einwärts  gezogen«  Der  Doret  war  grob, 
der  Puls  sehr  hart  und  ecbnelly  nnd  die  Haut 
überall  trocken  und  kalt  anzafählen* 

Bei  meiner  Ankunft  faiid  ich  die  Krifts 
der  Kranken  im  Allgemeinen  sdion  eehr  gesnn» 
keni  und  diejenigen  unter  denselbisn  amgefali^ 
liebsten  krank,  bei  denen  vom  Anfang  an  we* 
niger  Ausleerungen  nach  oben  oder  nnten  erw 
folgt  waren,  und  die  zugleich  von  der  gemeiii* 
echaftlichen  Mahlzeit  am  meisten  genossen  kit* 
ten«  Diese  Bemerkung  traf  vorziielich  iwd 
Ton  den  genannten  Männern,  bei  dienen. sich 
noch  bflisonders  heftige  Schmerzen  in  der  Bit« 
eengegend  und  Strangurie  ^stellten^  auch  der 
Abgang  von  Blut  am  stärksten  war.  Dag^en 
war  die  Krankheit  minder  heftig  bei  denen, 
welche  sich  gleich  Anfangs  stark  erbradien, 
nnd  am  gelindesten  bei  dem  Mädchen,  dai 
(wegen  der  Menstruation)  ron  dem  Gemoie 
nur  sehr  wenig  zu  sich  genommen  hatte* 

Unter  der  sehr  wahrscheinlidien  Vorausse* 
tzüng  einer  metallischen  Vergiftung  und  in 
Erwägung  der  profusen  Ausleerungen,  welche 
durch  Erbrechen  und  Diarrhöe  schon  erfolgt 
waren,  verordnete  ich  sogleich  eine  campho« 
rirte  Mandelmilch  in  starken  Dosen  zum  Ge- 
tränk, und  folgende  Pulver :  Rec.  Hepat.  Sulphun 
martial.  Drachme  ij*  Gummi  Arab^  Pulvei 
sacehari  Mi  ana  Uhc*  semis.  M.  Z>«  S»  Alle 
halbe  Stunden  jedem  Patienten  zwei  Thee« 
löffel  voll  in  Gerstenschleim  zu  reichen. 

Schon  nach  einer  starken  Stunde  hörten 
die  echmendiiiften  Aueleerungen  beinahe  äufi 


-     7&     -      . 

id  die  KrtBken  fühlten  sich  ant«r  rinetf 
irmen  erquickenden  Schweifs  betrichdick 
eichtert.  Mit  den  erwihnten  Verordnungen 
irde  übrigen^  bis  in  den  Abend  des  andern^ 
iges  fortgefahren  unter  fortschreitender  JBes* 
ruiig  aller  Patienten.  ' 

Mit  dem  Herrn  Amtsphjsikos  War  ich 
xt  euch  der  Meinung»  den  im  Darmkanal  al« 
nfalls  noch  TorLandenen  schädlichen  Stoff 
•llends  zu  neutralislren»  und  dadurch  gelinde 
sförderung  des  Stuhlganges  sobald  wie  mög« 
;h  zu  entfernen.  Dieser  Anzeige  gemäs 
orde  den  Kranken  die  Mandelmilch  fortge« 
icht|  leichte  Milchspeisen  und  als  Arznei  f  ol- 
mdesrererdnet:  JUc^  Liquoris  anodini  min. 
0  saponis  v^net^  ana  Drachme  j»  setnfs^  olei 
ivarum  meU.  commuru  Aq*  m^ntha^  jjiperitae 
la  Une*  ij«  M^  8.  Alle  twei  Stunden  zwei 
Uöffel  ToU« 

Am  desten  December  besuchte  ich  in  der 
rohe  die  Patienten,  und  fand  sie  folgenderi* 
jlseii# 

Das  Madchen  schlief  auf  die  letztierwühnte 
rznei  beinahe  die  ganze  Nacht  hindurch,  und 
anspirirte  stark,  so  dafs  sie  sich  jetzt  vollkom« 
len  gesund  fühlte,  und  daher  entlassen  wurde. 
3n  den  übrigen  Kranken  schliefen  eben  falle 
mf  beinahe  die  ganze  Nacht  hindurch,  allein 
Igen  den  Tag  erfolgten  bei  ihnen  noch  5  — -  6 
Irke  Stuhlausleerungen,  aber  ohne  Schmer« 
tn  ilhid  .mit  sichtbarer  Erkichteituag«  Sie 
agten  blos  noch  über  Mattigkeiti  Schwindel 
ad  etwas  Kreuzschmerzen,  ihr  Puls  war  lang* 
m  und  weich,  die  Haut  feucht  imd  warm* 
ie  Zunge  war  weiblicht  belegt« 

Nur  bei  der  alten  Frau  stellte  sich  in  der 

Achi  iu)ch'einAiifiiUTpiisshm>nMfkemWfir* 


^     Sß     ^ 

«sm  (ohne  firbnedt^en)  mit  BattcÜ«  nnd  RS- 
ckenachmerzen  ein,  der  aber  bald  wieder  t(np* 
über  fing  9  und  dann  ganz  aoablieb« 

Die  eben  genannten  Mittet  wnrdeti  aodi 
einige  Tage  fortgebraucbt^  wo  eodalin  lUe 
Kranke  wieder  rollkommen  hereeBtellt  warau 

MerkMrürdig  war  noch  ein  ÄuMcblag  von 
gelben  Pusteln»  der  sich  in  der  Oaneaungspa» 
riode  bei  allen  Personen  -—  das  Madchen  ai» 
genommen  ^^  am  Kinn  und  um  den  Mnsd^ 
oder  in  dem  Mand  aelbst  einstellte»  nach  sinii 
gen  Tagen  abtrocknete^  und  dann  Ton  leÜM 
wieder  rerschwanil.  1 


Da  das  '£ntstehent  der  Verlauf  und  Aniplf 
der  Krankheit  bei  allen  obengenannten  Fsm> 
nen  in  der  Hauptsache  gleich  war»  weilst  S»ß 
eelbe  auch  auf  eine  gemeinschaftliche  Umcki 
hin»  und  es  entsteht  nun  die  Fragen  fNlde 
ditee  wohl  gewesen  seyn  mag? 

Hier  mufe  nun  erst  bemerkt  werden«  bli 
die  Beantwortung  dieser  Frage  nur  eine  »d^ 
seheinliche  sejn  könne«  indem  die»  bei  TorBo* 
gender  Geschichte  concnrrirenden»  Uinsumli 
nicht  gestatteten,  aus  denselben  eine  posübi» 
t/rsache  zu  erheben. 

Diese  Umstände  waren  kurz  Folgeiidet 

Die  erkrankten  Personen  afsen  gemdv 
echaftlich  zu  Mittag»  aber  verschiedene  Sp» 
een  in  verschiedenen  Häusern  zu  Nacht#  Ei 
muibte  also  wohl  das  gemeinschaftliche  Eins 
zunächst  verdächtig  seyn,  als  man  sonst  ksiaf 
Spur  von  einer  andern  gemeinschaftlichen  V> 
Sache  auffinden  konnte.  Da  nun  sowohl  ia 
dem  genossenen  Brote^  Apfelmost^  als  aach 
difm  fleisch  (und  dessen  gesalzenor  Brttb4| 


—   »i   — 

unf  phyaitcli  und  dtemischem  W«g  durchaat 
■icbts  jchidliches  icntdtfckt  «warden  koimtc  — 
wie*  ^  die  nachherige  genanetta  .  Cntersiichniig, 
vrigte^— -  auch  d^  kden«  ■  PleUchtopF  ungla« 
Witt,  vollkommen  rein  und  mit  einem  ,hdlzer^ 
nen  Deckel  gat  bedeckt  war  ^) ,  da  ferner  g^ 
unnte  SpeiBen  vorher  schon  ohne  all<hiNach« 
theU  genoaaen  wardeni  so  wäre  iiire  Immuni« 
tit  dadiirch  gans  gesichert* 

Von  dem  Gemüse  der  gedörrten  Hülsen- 
bohnen wurde  — -  weil  es  jo  vortrefflich  schmeck« 
te  "^  gai^  nichts  übrig  gelassen,  wodurch  die 
höchst  nothwendige  Untersuchung  desselben 
somit  wegfiel.  Dassielbe  soll  auf  fol^eni^ie  Art 
bereitet  worden  seyn«  Die  Bohnen  wiirrjen 
den  Tag  zuvor  iii  einem  hölzernen  Gefäfs  mit 
beifsem  Wasser  abgebrüht,  und  blieben  dann 
bis  an  den  andern  Morgen  a^um  Weichw^rden 
darin  stehen«  Jeizt  kochte  man  dieselben  mit 
siedendem  Wasser  und  Fleischbrühe  zum  Ge- 
iDvsef  indem  man.spiterhin  etwas  Mehl  dazu 
mischte»  das  vorher  in  einer  eisernen  Pfannt 
«nit  zerfassener  Buitar  .gerdstet  wurde«  Bios 
aus  zufälligem  Mangel  an  Essig  wurde  gegen 
den  üblichen  Gebrauch  in  hiesiger  Gegend  das 
<3emüse  süfs,  d«  b*  ohne  aUen  JEssig  zuberei« 
tet,  und  bei  dem  Kochen  des  Gemüses  über«i 
haupt  blos  rein  irdene»  gut  verglaste  Geschirre 
gisbrau^ht »  indem  wirklich  gar  keine  von 
Kupfer  oder  Messing  vorhanden  waren« 

Die  Köchin  war  die  oben  genannte  alte 
Fraa«  So  sehr  nun  das  ^'^go^&hrte  allen  Ver- 
geht von  absichtlicher»  oder  zuCälliger  Verun* 

'*)  üeberdies  warde  die  sunt  Kochen  bestimmte 
Portion  Fleisch  vorher  noch  mit'  Wasser  abge- 
waschen« 

JoQtn.  XJUCXIU.  B .  5.  8t.  F 


—     8»    — 

ritniiiiinf:  dar  erwibntcn  Sjmimi-  n  «nlUniai 
icheiTif,  bin  ich  denhdch  ii«r.ileiiiiiii|^  dati 
Utztere  Art  bei  dem  Kocb«  wirklich  itatlp» 
funden,  mid»  bescmders  wtm  iMchstehendlE 
Gründen,  Mo/  das  i3emtu9  iMtroffin  hibä 
möge« 

ü)  Die  Kranliheittztifiille  imrsn  in  d«ft 
nimlichen  Verhältnifs  heftiger 'uad  bedemw 
der,  je  mehr  eine  Perton  von  dem  Oonäir 
genossen  hstte« 

h)  Die  Kranliheil  wer  *  hA  dem  MiddMt 
am  gelindesten,  welche  sehr  wenig  Ton-dtfi 
Gemüse,  dagegen  sehr  viel  Fleisch  sti  eich  |» 
ikommen  hatte. 

c)  Die  alte  Fran  hatte  fßt  kein  Flslid^ 
aber  ziemlieh  von  dem  Gemüse  Yemha 
Endlich 

d)  erbrach  sich  ein  benachbartee  Kiol  ia 
der  ersten  Nacht  dieser  Krankheit  am  io  Üb 
heftig,  schlief  aber  bald  darsuf  ein  nnd  UM 
gesund*  Dieses  Kind  liatte  etwas  von  4m 
Oemöse  genossen. 

Da  nun  in  dem  Hanse^  wo  gemeinsdah 
lieh  XU  Mittag,  gegessen  wurde,  eu  dar  %ä 
\9tAet  Maus-  nodi  Hattenpalver,  oder  MöcM 
gift  vorhanden  war  — -  wdchee  schon  AM 
mit  Salz  oder  Mehl  verwechselt  worde  --11 
ist  es  mir  höhst  wahrM^heinltcb,  defe  die  T*. 
tinreinigung  ^e%  Gemoses  in  einer  zufalUffl 
Beimischung  von  Messing  oder  Grünen  W\ 
stand*  ^)    Dafür  sprechen  besondere  die  baut' 


i 


*)  Wie  reimt  sich  diese«  aber  mit  der  obimii^ 
fserung  des  Hrn.  Verf.»  dats  in  dem  Hause  j«S-  ^ 
Personen  gar  Jttint   Geschirre   von   Kupforehl;^ 


Vßnmrwtnigt^j    JtLojohgMßkiir   nnur    Aum- 
kf    /u}i ,  ]v|ii^|G|ff«a    vorsal^04imeii::|i((gU 

fUtrtnt  «rkllrte  «idi  vidleichr  «adi  dit^ 
ktcanclp    dftfs  ili«  Sjmptome  dtr  V«rgift|ing 

Aqiv  des  Mctüli  darch  den  ifli^j^'äm 
ig«  Alf  «iHüadäfitalea  Ac^fl^sjiüifiinjttm 
bt«  «It  .««eil  4kuKk  die  jcbltfuiilgta  BwdbtC- 
lieit  d.oi  (ohnehiji  langamer  veitfanlktten) 
mfties'llam  Ootdmuidc  ▼aiborgen  fdnltMit 
d  nhii'haapt  «o  lang  aufgehoben  mu^  ble 
I  Gift  MVL%  ;dem  Speiaenbrei  iuageacbie« 
3,  nun  mehr  oder  weniger  aufgelöat,  nnd 
t    4iem    JÜAimkanal    in   Contafit    gebrecht 

Man  liat  keine  firfabntn^  dafAr^  «ii4 
bt  Oberhaupt  ünwahracheinlich  encuneh* 
m»  dftTa  die  Uraache  obiger  Krankhirit  nicht 
MTotil  in  «eSner  Verunreinigung  dea  <SeniiiUi 
I  dureh  jneuUiachea  Gift  heatanrlen  habta 
Ike^  ela  -vielme^ijr  \n  einer  wigenthümliehHi 
WjtUrhnift  d^r  Hüls^nbobnen  sMstf  und 
m  TXifiulig^n  JUanßel  d9S  JEsugs'^)^  Dieaa^ 
irigena  eriauiitei  Vermuduuig  wlr^t  echon  da«* 
uxh  »videikji^    dafa  die  genaueate  Untorau* 

.den  wdiTidirfiilicfctttii  Ornnd  dieser  •un^verkeniu 
hären  Veigiftuiifi;  in  einer  (ohne  Zffjeifel  cufulli- 
Hen)  Verunreinicujig  der  f^edörrten  llalsenboiu 
nuc  einem  giftigen  Qt^koht  suchvu?   . 


*}  Sotlien  die  HaifenfrAcbte  auch  ikrtfikhaCt  an«at# 
aen  können  in  gewissen  Jaiif-^aiixieny  wi«  das  Ge« 
trside?  WAm  der  £sMg  dann  eui  gleidhgaltiger 
^oseu  «oder  nieht  hei  ihrer  Zubereitung  jiucn 
Baten? 

F  % 


-     84     — 

dinng  an  den  Hulfenbohnen  niditt  krtnUtf* 
tM  entdecken  konnte^),  anch  dieselbe  zn  der 
lakretteil  ^ob  endem  Portonen^  ohne  aM 
Nacki^ieil  g^noasen  warden« 

j 

.  .^  Aach  iiiev  finden  wir  einiget  kn  Widenpridk 

« .  .pben.s^ce  der  Hr.  Verf.»  von  dem  Geni4Ue  Hjp. 

'    InM  es  so  vottrelFlidli  schmeckte,  gar  nichts  übrig 

-      gtkusen  wordiru    Wie  kap  es   nan^  dafs   die  ge- 

nan«^  Untersuchüns  der  Bohnen  TorgaioniiDflr 
r      werden  konnte  7  VieUtkbc  lue  dar  Hr.  Vcr£  atf 

ittwms  aus£eiassen? 


*. 


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Neuere  Erfahrnngte 


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■     ■    M        .         I.  /^ 

•   *;  'S  <    •  •         •       i. 


von 


•  « 


«     • 


der  Heilkraft  der 

von 

Dr.  Steinruck , 

Arzt  in  Berlin« 
Torgtleten  in  der  Med.  Chir«  OütUtduft 


-LJie  jetzt  80  allgamein  empfohlene  magaelU 
jche  Kurmethode  gi«bt  mir  Veranlassung»  an 
die  darüber  zu  sehr  Tergebneelectrische  Kraft 
zu  erinnern»  und  bier  durch  drei  kürzlich  von 
mir  beobucfatete  Falle  den  ausgezeichneten 
Stützen  derselben' ins  Ucht  zu  stellen»  um  so 
mehr»  da  diese  imponderabeln  Naturkrftfte  doch 
am  £nde  a^le  zu  ^er  Quelle  zuruduuleiten 
eeyn  möchten« 

Der  Grund»  warum  dieses  achon  durch  so 
Tieljährige  J&rfabrung  bewahrte  Heilmittel  mit 
mehreren  andern  gleiches  Schicksal  ^er  Verges- 
eenheit  theilt»  scheint  mir  hanpttachlich  darin 
asu  liegen»  dafs  min  eeinen  Nutzen  mit  zu 
Tieler  Exdtatioa  in  den  widersprechendsten 
KrankheitsSUen  anrühmte^  und  es  .gleichsam 
zu  einer  ümvcraalniedigin.erfaob»  :w«lcher  Mils« 


-  tß  - 

bUibUch  b«rbeiführan  muftt«.  ^ 

Div  Grade  bei  Anwendnnc  d«r  Efoctrizitit 
werden  darch  die  körperliche  Coneticodoiiy  die 
.Art  und  den  Biiz  der  Krankhd)^  die  mehr 
oder  weniger  eafgeregce  Reiibarkelc  wihrMid 
ihrer  Einwirknng,  und  gans  beeondere  darck 
dae  Gefühl'  dee  Kienken  nacb  dfer  OperatioB 
beetimmt« 

Mit  dien  gelinderim  Graden  lube  ich  da» 
lier  fmkiier.  den  Anfang  gemechty  nnd  Vf 
Heatialb  Vom  electriachen  Kide  za  der  AnMdf' 
snong  darch  Spitzent  denn  zur  Reibung  und  dm 
Fnnkenziehen  und  nSthigen falle  zu  den  ilir« 
keren  Entladungen  &berge|en|(en,  indem  m 
die  Electricität  mit  jedem  erweckenden  Hittd 

E^niein  hat|  dab  fie  nach  djer  IndiviilMllen 
eizbarkeit  abgemessen^  den  Organianmi  ar« 
hebe^  und  die  Lefoensprozeeae  beechlMttigty 
im  Uebermafae  aber  die  Kraft  erechdfifi^  and 
irine  nachtheilige  Wirkung  zurücklifiK. 

Bei  einer  kleinen  Scheibenmeaciiine  ^en 
10  «Zoll  liefs  ich  die  Sitzungen  nach  obiger 
Beachtang  zwei  bis  dreimal  dee  Tages  in  der 
Dauer  von  lo  — •  i$  Minuten  widerholen,  und 
der  £rfolg  wird  GUbm-t's  Meinnsigy  dab  die 
-  kleinen  transportablen  Vorrichtungen  in  na« 
*  dizinischer  Hinsicht  nkshte  leisten  könntenfhi» 
reichend  widerlegen«  "^ 

Die  Fälle,  wo  ich  diesee  Heilmittial  am 
wirksamsten  gefunden  habe^'efvd: 

Wo  dae  (Jfoachliche  in  einier  jNirtieB 
oder  total  Terminderten  TliitiglMiit  der  Merfisk 
liegt ;  femer  bei  ErichlaHmfig^^  nnd  Schwachl 
der  irritablen  Faseri  desialb-HMh  bei  aufge- 
hobenem Gleichgewichte  der.  EbklMinjgung  luii 
Abaondemng}   mehr  oder  wenigü  S»  tei  ah 


B  gtttftMB  Fufiflioiieii  der  Bewfgmigior« 
iie»  d!«  »in«. freie  Thätigkeit  der  Nerven  er- 
rdern«  .     >. 

Nachfolgende  drei  Fällei  die  ich  vor  Rnr« 
m  behandeUe,  gehöre,n  aach  x\\  den  abnor- 
en  MuakuUr verrichtlangen,  deren  Grund  in 
ir  geheuimtun  Function  der  Nerven  iiegt« 

j.  Mad«  N*i  aua  Schlesien,  hatte  in  ihrqr 
gend  bedeutend,  an  Scropheln  gelitten,  ajn 
ren  Stelle  fich  spaterbin  gestörte  Digestion 
it  öfteren  Gichtanfällen  einfanden. 

Im  Gefolgai  häuslichen  Kummers  und  hau« 
(er  KrinkUchkeit  verschwand  ihre  Menstrua« 
>n  schon  ^im  sgst/cn  Jahre.  Zwei  Monate 
iraof  wnrde  aje  nach  dem  Urtheile'des  dor« 
\%n  Arxles  von  einem  Nervenschlage  heim« 
sacht  y  der  eine  vollatindige  Hemiplegie  v^t 
Jge  hatte*. 

Qbglficb  der  Leidenden  bald  zu  Hiilfe 
eilt  worden  ao  waren  die  aDgeeeigten  Mittel 
nnoch  ein  Jahr  hindurch,  fruchtlos  versucht 
Orden*.  Die  Kranke  wurde  daiier  in  dem 
Lchstfelganden  SpmvMr  nach.  Warmbrann 
ischicki»:  allejln  der  Gebrauch  dea  Badesi  io 
le  die  übrige  ärztliche  Behandliingi  waren 
|i  kpinenoi  beiffven  Erfolgei  und  als  sogar 
jr  frühere  Anfall  von  ScUagflufs  zu  wieder« 
Jen  drohte^  .m^ubte  die  Leidende  obi)9  £k« 
iChterung  zurückkehren* 

£ii^  halbes  Jahr  später^  alsp  fast  zwei  Jahr« 
ch  dem  erfien  Anfalle^  cntacUofa  aich  die 
aoke  nach.  Berlin  zu  fcomineny  wo  sie  aich 
einer  Behandlung,  unterzog. 

Bei  ganz  Tftnogenem  Gesicht ,  dem  un« 
ratündlichsten  Lallen  und  der.  gänzlichsten 
iFihigkeit,  di«  «^in^  Körperhälfte  zu.  bewe* 
n^  bot  jiit  dea  traufig^tf n  jAnbUc)^  dav^ 


-  -» 


■l 


Hach  Beachtung  der  tftiraiiafagangnan  Bi* 
bandlung  ver sachte  auch  ich  noch  auf  Ttfi 
•chiedene  Punkte  einzuwirkeni  ala  ich  abar 
den  gehoffien  Erfolg  gleichfaDi  nicht  bemerkt^ 
ao  beachränkte  ich  mich  bald  auf  aolcha  Me* 
dicamente^  von  denen  ich  mir  nur  eine  Unter- 
atützung  der  gesunkenen  Re)>iritidnction  fcr« 
sprechen  durfte,  und  empfahl  nnnmehr  dis 
Anwendung  der  Elcctricitat, 

Die  Kranke  auf  einen  laoUiatnhl  gesoM| 
begann  ich  gleich  die  Frittion  di)r  mit  Weib 
bedeckten  gelähmten  Theitoy  und  nur  an  im 
Austritt  des  Gesichtsnerven  Hefa  ich  die  An« 
Strömung  durch  Spitzelt  geschehen« 

Nach  mehrmaligen  Sitzungen  ging  id  n 
schwachem  Funkenztehen  iiber,  und  ab  aach 
hierbei  in  den  ersten  drei  Wochen  die  gewnnich- 
te  Wirkung  nicht  erfolgte^  nahm  Ich  mdne 
Zuänchc  zu  den  stärkeren  Entladungen»  faidem 
ich  in  verschiedener  Richtung  '  Patimten  mit 
der  entgegengesetzten  Electridt&t  zngMch  be» 
rührte.  Diese  Operation  wurde  dreimal  des 
Tages  wiederholti  und  nach  dreimonatliche 
Fortsetzung  erfreute  sidi  die  Patientin  des  fra< 
beren  Gebrauches  der  felähmtltai  Tbeite« 

-II.  Frau  Djrectorin/^«9dvirGh  die  anhaltends 
Rrinklichkeic  ihres  Mannes  in  stece  Unruhe  ge^ 
aetzt^  litt  nach  voraosgegangetfien  Beschvrerdea 
mehrere  Monate  hindurch  aii  gestörter  Men* 
«tr^atiori  und  andern  Zufällen  des  UnterlcibeSf 
die  gewöhnliehe  Begleiter  rheUMatiadier  Affeo* 
tionen  zu  seyn  pflegen^  wobei  «liar  geschwichta 
Digestion  besonders  hervortriV; 

Nachdem  letzterer  Zuatatlt!»  mit  Bezug 
auf  die  rheumatische  Complicaitiony  durch  pss« 
aende  Mittel  grofttenthails  liekimpft  war,  ei^ 
folgte  mit  einemmale  der  b4f^pte  kalbaeitigt 


-    89  — 


. '     ".r 


SMlclUMcliteiBrr,'  -den  dit  treflücllsten  Mtttd 
licht  zu  mindern  Termochten«       

Htrr  Geheim^Kath'  Heim^  der.in  "diestr 
Period«  auch  cooaiiltirt  Y^nrdci  verordnete  meh- 
rere allgemeine  und  örtliche  Mittel,  konnte 
M  aber  auch  nicht  Terh^ldern,  diX$  sich  im 
kTarlaofe  dieses  Leidens  eine  halbseitige  Läh* 
mnng  der  Gesichtsmnskeln  einstellte. 

Da  aulser  den -Gesichtsmuskeln  die  Zunge 
und  die  Function  der  Unterkiefermüikeln  mit 
gehemmt  vrar,^  wurde  die  Sprache  hddiat.uo« 
deutlichi  und  die  übrigens  schöne  dreibigjäh«  « 
riee  Frau  durch  das  ganz  verzogene  Geeicht 
eehr  entstellt»  Auch  in  dieser  Periode  lieb 
der  Schmers  wenig,  und  nur  nach  Medicamen- 
ten nach.  Um  bei  den  gesnnkerien  Kräften 
nnd  dem  früheren  fruchtlosen  Gehrauch  vie- 
ler Medicamente,  einer  doppelten  Indication 
wa  entsprechen,  verordnete  ich  blos  eine  Mix- 
tur auf  EoUr.  ehinae  fr.  parate  mit  Extr. 
iigfä  i/mgaeif  und  schritt  nunmehr  zur  An- 
iivendang  der  Electricitat«  Pas  verschiedene 
Localleiden  berücksichtigend,  verfuhr  ich,  mit 
Ananabme  der  electrischen  Schiige,  ganz  nach 
der  beifcn  ersten  Falle  angewandten  Methode, 
und  hatte  die  Freude,  Schmerz  und  Unförm- 
lich keit  binnen  vier  Wochen  gänzlich  entfernt 
zu  seheiu 

III.  Mad«  N^  aus  Frankfurt  a«  d.  O«,  von 
eehr  aufgeregter  Constitution,  die  durch  den 
ohnlängst  erfolgten  Tod  ihres  Mannes  und  den 
Verlust  ihrer  beiden  Söhne  im  vorletzten  Feld- 
zuge den  höchsten  Grad  erreicht  hatte,  wurde 
von  mannidifachen  Aeufserungen  eines  ver- 
etimmten  Nervensystems  heimgesucht,  wobei 
aie  sehr  anj  Unterleibsbeschwerden   litt,    und 


..H-     90    ...1»- 

'namentlicli  nüthiirtnlcUgeii  Obatruaioiiciivi 

kämpfen  hatte*  - 

Bei  vorangegangenem  mibtgtm  Kopfwdb 
bemerkte  die  Kranke  eines  Morgens  ohne  bc- 
lianhte  Veranlassung  Schwere  der  Zange^  und 
als  sie  sich  naher  betrachtete»  dna  halbssitip 
Uhmung  der  Gesichtsmuskeln. 

Ich  iDufste  dieses  Uebel  für  sjmpathischeA 
Ursprungs  halten,  richtete  daher  inein  Augeft- 
merk  auf  den  Unterleib,  und,  nachdem  dicfSf 
Zufall  bei  einer  mehrtigigengleichzeitigeA  Ält- 
lichen Behandlung  mit  kräftigen  EinreiboBgm 

-^d  aromatischen  Bededcungen  nicht  weidien 
wollte^  nahm  ich  meine  Zuflncht  ebenfalk  zu 
der  Electricität* 

Eine  taglich  zweimal  wiederholte  dreiwö- 
chentliche Anwendung  war  euch  in  dieidtn 
Falle  hinreichend,  daa  LbcaUeiden  giniUch  su 

.-beseitigen« 

'  Beim  Sprechen  wurde  zwar  noch  eiD^s 
Zeit  Schwere  der  Zunge  bemerkt^  dodtwiutle 
auch  diese  Unbequemlichkeit  bei  einer  bshin* 

.  liehen  Einwirkung  der  Eltctricitat,  durch  Fnn- 
keniiehen  aus  der  Zunge  der  isolirten  Kran- 
ken völlig  gehoben,    indem  eine  gleichzeit^« 

.Anwendung  der  entgegengesetzten  EifctriziSt 
auf  den  Sublingualnerven   in  der  Gegend  aä« 

nes  Austritts  aus  dem  Drosseladerloche  uai 
der  Zunge  selbst,  damit  verbunden  wurde» 


"^^ 


—  «• 


Praktische  Miszellen 

Toni 

Königl«  Pr«ab«  HoFrath  nnd  BrannenaRt 

Dr«    Hinze 

mvL  Waldeoburg   in   Schletieiu 


Einßufs  der  PTittmrung. 

I3iä  Wittenmg  d«r  Monate  April  vfid  Mai 
diaSM  JArtf  gab  Vcranlaaanng  za  einigen  in« 
tereaaanMA  Beobachtiin^erii  sowohl  in  BttreflF 
der''BeicluiffeDhtit  dertelben,  ala  anch  der  Krank* 
1ieit8£Q#tiAde^  welche'  riarch  die  vorwaltendeto 
klimatiachen  Einfloase  jener  Monate  hervorge- 
rufen ^mrden«  An  diese  Beobachtungen  lifst 
richf  gane  nngesucht,  die  Bemerkung  ^w^  durch 
die  gedachten  atmospbärisclieo  Ereignisse^ 
aaehr  oder  minder  abgeanderctaiy  .odsr  beding« 
ten^     Wirkungaarc  ireraehiedener  ArEneimittel 

yeihen« 

• 

Ich  weib  nichlf  ob  die  Aeraite  anderer  6e* 

1  [enden  in  den  Monaten  April  und  Mai  dieses 
•hres  «ine  ahnliehe  Wilienii|g9beacl|affeiiheife 


—  »   — 

wi«--ldi   diffribe  toglflidr  alhffr  b^lchwlhi 

vrerda»  baobftchut,  oder  ähnliche  Wahmehmlub 

Sen  in  ihrem  Wirkungskreis«  gemacht  habok 
Lber  in  der  Gegend,  welche  ich  bewohni^ 
1300  Fufs  über  der  Meeresflache«  und  dankber 
erhaben  I  ist  die  Witterung  der  Frühlingsmo* 
nate  dieses  Jahres  als  etwas  Anffallendea  bMadi 
tet  worden,  und  diejenigen  meiner  Herren  Cot 
legen,  welche  in  meiner  Nahe  lehen^  h^bis^ 
in  Beuehnng  des  Einflusses  der  Witteniii|  lof 
den  Genius  und  die  Form  der  KrankhsihB, 
Aehnliches^  als  ich,  wahrgenommexi»  wie  aiidi 
mehrere  versicherten,  denen  ich  meine  Bsmsri 
kungen  gesprächsweise  miigetheilt  hatte» 

Wenn  gleich  die  Heroen  miaercr  Kmut 
Ton  jeher  der  Witterung  den  Jahrteehaa^dsn 
Winden  und  überhaupt  allen  metereologiichen 
Veränderungen  einen  bedeutenden  Einflob  in( 
den  Charakter,  auf  dieaufseren  Erschetnungsiif 
den  Gang  u«  s*  w«  der  verschiedenen  Knuik« 
heitsformen  zugestanden  haben,  eo  ksim  doph 
nicht  gelaugnet  werden ,  dafs  erst  in  dta  Uti^ 
ten  Dezennien  dieses  Jahrhunderts»  bei  tirfcrtr 
Erkenn tnifs  des  WechselyerhaUtniaseei  und  der 
Verbindungen,  in  welchen  der  menechliche  0^ 
ganismus  mit  der  äufseren  Natur,  der  Atmo* 
ephäre  und  den  Veränderungen  denelben  stshi^ 
dieser  Gegensund  mehc  berücksichtiget,  kUnr, 
anschaulidier,  ja  gleichsam  praktiacher  für  dis 
Aerzte  gemacht  worden  ist«  Wesentliche  Vsr- 
dienste  hat  sich  der  verstorbene  Marcus,  u 
Samberg,  dem  die  theoretische^  wie  die  pril* 
tische  Medizin  so  vieles  zu  verdanken  hat»  andi 
um  diesen  Zweig  des  arztlichen  Wissens  e^ 
worben.  Ihn  unterstüctteh  tretilich  dabei  JZs- 
BerUf  Hegu  und  der  dhrwürdige  Veteran  un« 
eerer  Kuns^  der  Hr.  Geheimerath  Dr«  Sehäff» 


Regen Aar|fc  darcheeine  lafirarat  gmavtii 
atereoIogUmn  Beobachtungen!  weicife  die- 
I  lüDrnal  rin  Zelt  za  Zeit  mittheilt« 

Die  KÄnfgh  Preuf«.  Regierung  bat  dnrdi 
brdige  Münner  Medisinaiberichte  einFnhreH 
laen^  In  denen,  nnter  andern  OegenetänHeni' 
ich  eine  eigene  Rnbrik  den  metereologischen 
lobachtongent  nnd  eine  andere  denjenigen 
vmerkunien  beitimmt  Ist,  welciie  die  Aeitte^ 
in  VIerleTjahr  cn  Vierteliahr»  über  die  Wirw 
ingen  allgemeiner  Einflüiee^  als  der  Witte- 
rang»  der  Temperatur  n«  d.  m.  wenn  sie  ale 
eranlaaemig  riner  besonderen  Vericbledenheit 
a  Charakter  entstehender  Krankheiten  angese- 
m  werden  kSnnen,  anzustellen,  und  worüber 
e  ihre  dlerfklsigen  Wahrnehmungen  in  Ihrem 
^irkangakreise  an  die  Tprgeeetcte  BehArde  ein« 
ireichen  haben»  Du  ist  lObllch ,  der  Wissen« 
haft  forderlich,  das  Ist  eine  medizinisch* po« 
leillche  Einrichtung,  welche  überall  eingeßilut 
1  werden  verdiente« 


Zar  Sadie*  Mit  Uebergehung  der. Witte» 
mgsbeschaffenheit  der  früheren  Monate  die- 
IS  Jahres  bemerlie  ich  nur  beiläufig,  dsfs  von 
nr  Mitte  des  Monats  März  bereits  .mehrere 
*age  aiatt  fanden,  an  denen  bei  &  8*  oder  S« 
.  Winde,  der  Barometer  auf  a6«<  9^  g«« 
le^  nnd  dafs  zwar  eine  lislte^  aber  helle,  een« 
Ige  Lufttemperatur  wahrgenommen  wurde, 
m  6ten  April  ginc  die  Witterung  in  die  Früh« 
ngstemperatur,  nicht  des  Gebirges,  sondern 
sr  südlichen  Under,  nnd  ans  dieser,  mit  dem 
lal  und  dem  Anfange  des  Junlus,  in  die  f örm- 
che  Sommerwitterung  über«  Die  Winde 
Tonnen  mildem  warme  Lnft,  fast  nnaasgesettt 


md  mit  wcnigir  Uoterbrechoni^   -UM  ^4« 
8.,  0*9  &  O.  S.9    nnd  batien  mumvi  It^pcQR 
fruchtbare  Witterung  in  ihrem  Gefolge. ;.  jlÄ 
^rouaeier  oteillirte  fortwSbrend,  d.  Ii.  seit  dem 
Anfange  dea  Aprili  bla  in  die  «raten  T^t  ^ 
Juniaa  awiachen  2?^*  2^  4*^  .and  ^ß^ß^tTt 
der  niedrigste  Stand  desaelben  wnr  aBeeer«  im 
höchste  jen^r ,    daa ,  Mff «lium  deaadban  s6^  8^ 
6«^«     Das  Ji0mmur^$€b%  Then9ioj|i«t0r  ga))  ah 
den  faöchaten  Pqnkt  +  1S^  an»   indcaH» #• 
tiefste  niemals  unter  'f  5^  fieL     Abwerhsdnt 
leichtes,    oder,    wenn  gleich  jach weres,    docb 
ef:hn«ll  brecfaendaa  Gewölk«  bedeckte  den  Usmi 
liiamiel,  der  nicht  aalten,  beaonder#  daa  Mos» 
gena«  in  «inem  Duft  g/timlit^  an  ifae  Duftka 
i|ea  italiMiischen  Himmä  an,  erinnern  imStanJe. 
var,  iivelcber  eben  dadurch  einta  eo  «ntxfiiiknK 
den  Zauber  über  d ie Laridachaf f agemälde  lialiana 
a;u  verbreiten  pflegt*      Schon  am   ästen  Aprü, 
^OMrkte  man,  nachdem  warme^  e^hAna  IV^e 
vorausgegangen  waren ,    Abende   api^  hifcigas, 
Wetterleuchten,  welchem  in  der  Nacht  hndtt* 
barer  Gewitterregen  folgte.  Am  5ten  MaiachndU 
\ßr  Witiarungawecbael,  nach  heftigem  Stunn 
mit  S*  O*  Winde  und  ti§getu      In  4len  daiaqf 
^Igenden  Tagen  wieder  Schnee»    naese  Killf^ 
trübe,   veränderlich^    ra;gneriache    Wittenia|ii 
Dann  am  i3ten  Mai  Gewitter»  Schloaaen«  da> 
gel,  Regen,  mit  S.  S.  Winde,  und,  mit  diesan 
atmosphäriachen    Tumulte    abermele    Schnee 
Am  Igten  Abends  wiederum  Wetterlenchte% 
flach   dieaem    Meteor,    vom    igten   bia  xom 
Sgaten  treffliche^  warme,  frudiibare  Wiltemn^ 
bei  heUetu«    unbewölktem  Himmel,    Sonnen» 
achein,  S.  O.,  S*  5.,    S«  W«  Wind«  nnd  einee 
mehr  hohen  als  niedern  Barometeratand«  Vom 
ifHUUL  an  wieder  trübe^^  rq^neriache  Wittanui^ 


—    95     — 

!!•  mit  Wannta»    hallte  nikd  atogeikehAiaä 
D  acbneli  und  häufig  wechaeice,    und  auf 

Alt  in  dan. Monat  luniua  überginfTy  daa« 
nratca  Orittheil  aich  mit  Weinen  Abinde« 
en  an  die  WitternngibeachafFenheit  aeinea* 
ingera  acblofa«  Die  iregetabiliache  Natur 
ueta  aich  bei  deraelben  einea  besonderen, 
gen  Wacbathuoiei^  einea  über  Feld»  niid- 
»nfrüchta  gleidr  vertfaellren  seegenreiohea 
ihena*  Ea  war»  a]a  wenn  die  Jahreszeit 
Sommera  auf  drei  Wochen  in  den  April 
itat^  und  der  Herbst  im  Monat  Mai  dar* 
gefolgt  wäre.  Fanden  wir  nicht  zur  Beati» 
lg  dieaer  Annahme  melereologiache  Vor«. 
\(df  welche  dem  Gebirgsfrühlinge  ganz  fremd 
,  und  nur  aeinem  Semmer  angehören Y 
'  gewichtiger  wird  {euer  Anfangs  nurfliich« 
lingeworfene  Vergleich  durch  die  Bemerw 
;:  data  in  den  gedachten  Monaten»  April^ 
und  JuniuSy  solche  Rrankheitszusdinde  hiu*^ 
and  mit  Intensitit  bervortraten^  welche 
.  eigentlich  nur  den  Sommer-  und  Herbst« 
laten  tukommen.  Hier  lasse  ich  mein 
ichea  Tagbeuch  reden.  Gegen  finde  dee 
z  zeigten  aich  unter  den  Erwachsenen  ter^ 
ae  st '  ^/uotidimiae  inflammatoriae^  bei  Kirw 
i  hbr9§  mesetUerieae  Bmglivii  und  HauW 
tioneiu  Schnell  brachen  hierauf  im  April, 
eingetratener,  dsuernder»  warmer  Witterung^ 

bei  geschwindem  Wechsel  derselben  höchst 
Ltige  Unterleibskrankheiten  hervor.  ^Hepm^ 
y  gastritisy  aitmi^itf  choleroy  celicae^  vo* 
19%  SU  denen  sich  am  Ende  des  Mais  pem»^ 
\ut^  febril  bullosa^  icleruSf  äjHochuSf  Aheu« 
algiien  aller  Art»  geseüteui  kamen  nun  in 
Behandlung«  Besonders  heftig  wurde  eine 
trhis^    langwierig  und  .von   aiehrmaligeo 


-    g6     - 

RackfHlen  in  d«r  Kur  iintM^dMiiy  dte  Bi 
luuicllong  einer  HopatiHsf  nMehwikrdig  an  Ic 
ferüdy  welcher  ftoletzt  in  MumukigpaticuiiAm 

Sing*  Bei  eineff  am  «SjnecAiu  derniederttsg« 
en  Kranken  fand  sieb  «piterlun:  Enu&ndflj 
der  Mils  nnd  der  Baudnpeicheldrase  ein,  Jii 
wurde  gehoben,  dieae  ging  in  Verhärtnng  äi 
an  welcher  ich  noch  gegenwirtig  die  Kniii 
XQ  behandeln  habe,  ob  mitgunatigem  Erfo^ 
wird  die  Zeit  lehren*  Die  Anxahl  meino^ai 
Unterleibaentzandungen  und  biliösen  Fidia 
in  den  erwähnten  drei  Monaten  behanddü 
Kranken  betrog  97;  im  ganzen  -wurden  4] 
in  die  Kur  genommen. 

Dafa,  wie  im  Eingänge  bemerkt  worden 
die  ungewöhnliche  WitterungabeschaffenU 
audi  auf  die  Wirkungaw^ae  der  ArzneiDM 
einen  nicht  zu  Terkehntoden  Einflufa  aiufiiti 
l^abe,  acheint  durch  einige  Wahmehmiuyi 
beatatigt  zu  werden.  Eiiier  Kranken,  w 
che  an  heftiger  Hepatitis  litt»  wurden,  nek 
der  Application  von  acht  Blutegeln  eia  Qi^ 
gnent  —  eine  Unze  haltend  •—  veraduriM 
welche  zum  achten  Theile  aua  der  gniMi 
Merkarialsalbe  bestand.    Kaum  war  die  Hft 

r 

diesea  Mittels  verachmiert,  ala  ein  fnrcbtitftf 
Speichelflors  entstand,  welchem  erat  mit'l^ 
vierten  Woche  Einhalt  gethan  werden  kos*; 
Bei  einem  andern»  an  Gaatritia  und  IcMj 
achwer  dknieder  liegenden»  Kranken  wsM 
ich»  in  Verbindang  mit  einer  Emulsio 
das  Calomel  -^  d  Gran  mit  5  Gran  Mi, 
und  eben  so  viel  Zucker  pro  dosi  •—  an» 
der  vierten  Gabe  entatanden  Anschwelli 
der  Snbmaxillardrüsen»  übler  Geruch  aas 
Munde»  geachwollenea  Zahnfleisch»  knrii^ 
anuCite  von  der  ferneren  Anwendung  desQöfliti 

silW 


—     97     — 

abttehn*  Itinoni  drfttmülriiilM^n'wirkta 

Fuium  4eimß6  €ompo4itu»h  ^^  dreli  Uo« 
rtchrpf  b^Of  wi^  ein  Dratttcami  dagegtn 
cm  ttiderD  flränktn  ^oCran  der  Brech/- 
nilJil  du  Miodetce  bewirkten.  9ei  eU 
n^ten  ILrankei»  ging  der  Ipterue  in  walira 
zaqchc  übior,  petechienartige  Blvtnnter^. 
ym  traNn  überall  auf  dw  Haut  hervor^; 
übe  ifurde  die  Kranke  durch  minerali* 
iuein, .  bittere  ^trakte^  aromftieche  Bi* 
udceyi» 


tl^nstruß  durch  die  Brüste f 

nen  xwar  bokannten^  jedoch  gewib  aeU 
Fall  hatte  ich  waUirend  der  K^nraeit  \n 
ler  ^u  behapdelp«  £inüp  junge  Wittwe^ 
sweier  Kinder^  von  6  und  lo  Jahren^ 
Komtituiion,  getitiieichr.  von  strenger 
ülty  etetf  gehörig  menstruirt^  erkältet 
vährend  der  monaiiichen  Aeiuigung,  wel« 
5tzlicb  anrucktritt,  ohne  jedoch  fjir  de^ 
blick  bemerkbare  nachtheilige  Folgen  zu 
iiaen.  Pu  fiächstemai  erscheinen,  bei 
pa  völligem  Wohlbefinden,  die  Menstma 
die  Warzen  beider  Bräate,  nur  mit  fig^ 
cpbergehenden  Beklemmqng  der  JAespi» 
lorgane  verbunden.  Vergeblich  wirep 
nem  labre  fynenmgogß  mancherlei  Ar( 
indet  worden.  Pie  Reinigung  trat  gleicht 
um  Hohn  der  Aerate,  pach  wie  i^or,  all«, 
(ochen  aut  dieaem  abnormen  Wege  ein« 
rannen  nnd  Bider  ^u  Altwasser  hoben, 
meioer  Anleitung,  pach  7  Wochen  diese 
mitat  vollkommcPy  indem  die  Catama« 

rn.  XXJLXIII.B.  5.  8c.  O 


—     98     — ^ 

ulk  auf  dfm  gewöbnlichcn  Wage  mk  im 
87iMn  warmen  Bad«  eintraten« 

Ein  hartnickiger  Herpes  T^rpiginom  n 
beklen  Oberarmen»  gog^n  welche  die  aonit  m 
heilaamen  Schwefelbäder  zu  Warmbmnn  fradi^ 
los,  8o  wie  mehrere  andere  Arzneimittel,  » 
gewender  worden  waren»  wurde  durch  dia  H^ 
^tt  SU  Altwasser»  zu  deren  jedem  ich  ein  Mifct 
eben  — ;  I  j-  ft  Madizinalgewicht^  mUnm  m. 
riatieum  setzen  Hers,  vollkommen  gebeut»  b^ 
aere  dritte  Quelle,  geschärft  mit  einem  Zoo» 
Yon  natrum  carhomcum,  wurde  dabei  gm  i» 
ken»  und  dadurch  eine  unglaubliche  Ma|i  ^ 
Urin  täglich  ausgeleert*  Die  Mischung  ^  kok< 
lensaurea  Eisenwasser  mit  natnan  earim  < 
cum  —  tu  welcher  ich  auch»  ^ch  Muk/t$ 
der  individuellen  Krarikbeiteznstande»  kiiia* 
ders  bei  Verschiinimerung  und  Abdomiiiil>Vflib' 
blütigkeir,  natrum  sulphuricum  und  etwii  a^' 
trum  nmriaiicum  setzen  lasse»  hat  sich  bsi^i^ 
reren  meiner  diesjährigen  Kurgaste  in  Atai^ 
ser  ungemein  heilsam  bewiesen«  Einen  gfaik 
gunstigen  Erfolg  gewährte  mir,  bei  Witt 
Infarkten  des  Unterleibes,  bedeutender  Zü^ 
keit  und  Verschleimung  des  Blutes  im  H#' 
adersystem,  jene  Quelle»  in  Verbinduig  äl' 
dem  Exiracto  tataxaci  li<fuido^  und  tiai'lf 
dergestalt  gebraucht»  dafs  in  den  FruhstuAs  p 
des  Morgens  abwechselnd  ein  Gtos  BruimenfNH 
trnnkefi»  und  eine  Viertelstunde  nachher  #1* 
Efslöffel  voll  des  Extrakts  genommen  wariik-|* 
eine  solche  Portton  mufste  binnen  andsrtlulk 
Stunden  drei-,  auch  wohl  viermal  wiederhsk 
werden.  Die  stärkende  zweite  Quelle  bcschiob 
dann  gewöhnlich,    nachdem   kopi(tee  BlaiNB'l 


t 
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6 

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—     99    — 

»  ▼•rtetsmti^  Unrelnij^keitm  ansgeleert  wor« 
waren»  die  glAckiicli  beendigte  JLur  •). 


Entstehung  der  Mineralwasser^ 

I 

Die  Ideen  des  genialen  Steffens  über  die 
tehung  der  mineraiiachen  VVaaaer  ver^ 
elat  einet  galvaniechen'  Prozesses,  an  lie 
lerung  des  trelllichen  Chemikers  Dole» 
"  geknüpft»  dara  alle  Mineralwaaaer»  oder 
lur  atie  im  Waaser  befindlichen  cfaemi« 
i  Stoffs^,  durch  einen  galraniachen  Prozeff 
let  werden,  dafs  am  Nord*  oder  Zinkpol 
enaäure,  Eiaenoxyd  \u  a«  w«  am  Süd*  oder 
»Ol  Schwefel,  W4aaerato£F  u.  a«  w.  hervor« 

und  daCs  folglich  überall,  wo  kohlenaan« 
eienwaaaer  aidi  findet,  auch  Schwefelwaa« 
lar  mehr  oder  weniger  weit  entfernt,  vor« 
Kien  mufs,  und  so  umgekehrt,  giebt  Stoff 
jchat  intereaaanten  Betrachtungen*  Beate« 
<1  für  dieae^  über  die  Erzeugung  d^r  Mi« 
waaaer  engedeutete  Ansicht  atehe  hier  die 
irkung:  dafa  in  Wariubrunn,  wo^  wie  be« 
t,  iwei  kräftige  SchwefelcjueUen,  uud  zwar 

gegen  Süden^  dem  Schoobe  der  Erde  ent« 
lein»  aechs*  bia  achthundert  Sdiritle  von 
Iben  entfernt,  ganz  nach  Norden,  ein  koh* 
irea  Eisenwasaer  in  rieiu  Hofe  eines  Pri« 
mnea  entdeckt  worden  ist,  welches  bereite 
inigen  Jahren  getrunken,    auch  zum  Ba- 

«ber  die  BeiiandtLcile  der  dr«i  eisen baltigeii 
ineral itcheil  Quellen  zu  Altwasser  «iebi  rirme 
Jirift:  A/twasser  und  j^'/rc  IL...\ue//cn,  hesciiiie» 
la  von  A.  Hinze,  Dr  u,  t.  w.  i^.  Bieslau«  ^a^S* 
Lsfüi&rliche  Nachricht. 

G  8 


—      t«0      — 

dsn  g«lur>ncht  wird,  aber  noch  ntdt  cktaüKk 
unleraiicht  worden  ist«  Und  in  Aitwasaer,  dea 
Brannen-  and  Badeorte^  walchem  ich  seit  15 
Jahren  als  Arzt  vorstehe,  fchmeclit  und  riecht 
die  erste  der  drei  kohlensauren  Eifenqnellfl% 
welche  in  Süd  Sud  der  £rde  entspringt,  so  b^ 
deutend  na£h  geschwefeltem  WasserstoBp^ 
dafs  Ich  raeine  Kurgäste,  welche  von  dieif  ' 
Qaelle  trinken,  trots  aller  Grunde  undVomik 
langen,  niemals  von  dem,  durch  die  chemiicki 
Analyse  erwiesenen,  Nichtdaaeyn  jener  Giert 
überzeugen  kann«  Eben  wegen  seines  6i* 
achmaciu  und  Geruchs  wird  dieser  BnumiBi 
besonders  ron  den  Polen,  der  Schwefel-  ote 
faule  Eierbrannen  genannt«  Daa  zweite^  mit 
Kohlensäure  und  Eisenozyd  reichlich  geschwA^ 
gerte  Wasser,  der  Mittel-  oder  Eisenbnnwa 
genannt,  liegt  Nord  Nord  bei  fVest* 

Noch    bemerkt   Uöbereiner^     dals,   wsmi 
kohlensaures   Eisen    und    ein    Schwefrimsiff 
eich    irgendwo    einander   berühren,    ikie  gel» 
etige  PolariiSt  alsdann  zu  Grunde  ging^   (Ub 
alsdann  Schwefeleisen,   und  durch  Veri>indaag 
dea  WasserstofiFes  mit  der  Kohlenaäuret  KdUi^ 
wenn    nämlich    viel    Koblensiure    Torhaoihl 
war,     entstünde»        Welch   ein    reichhaldpr 
StoSF  zu    Bemerkungen  fiber  die   Bildung  du 
Kohlen,    deren  Lager  und  Platze  hier,     wo  in 
dem  Räume  weniger   Meilen   mehrere  dieiii 
haltige  Mineralwasser  entspringen,  nna  nbenU 
umgeben,  und  über  deren  Entstdiung  im  lo* 
nem  der  Erde  schon  so  manche  abentheosrlb 
che^  oder  unbefriedigende  Hypetheae  dem  Pa* 
blikum  aufgetischt  worden  ist» 


1 


'—     fVX     -^ 


■"■    VII. 

■  ^  .....       * 

eit«  und  Volks-Krankheiten 

des  Jahres  18^4 

ia  ttnd  um  Rag«nsbar|^ 

beobachtet 

▼on 

Dn  Jacob  Schäffer, 

^ArtlL  Thnni»  und  Taxuchem  Leibanu  und  Ge- 

wunwiratli«^  Ritter  des  CiTii-VeTdi«nttord«iit  der 

Baitlifcbtii  Krone»  und  Mitglied  mehrerer 

.gelehrten  Geiellschafteiu 


(Porteetsung.) 


August. 

trantlentaBd:  böehster      37<*a<<<s  cl«n  igten  früh. 

niedri^tter  26   8    7  <l*n  26.  Abends, 
mittlerer      27   0    6  gans  regelmäCsig. 

Vom  iten  bis  asttan  hielt  sich  dss  Baro« 
leter  stets  um  und  über  den  Mittelstand;  vom 
3stn  bis  29  unter  demselben;  die  letzten  zwei 
'a^a  wieder  über  dem  Mittelsund« 


m 

niedrigster  +     62  3,23.  frflh, 
mittlerer     «j-  14  o  am  awüGii* 

de  «a  niedrig 

DU  wirmften  Tage  baiträ  wir  ▼om  itn 
bis  zum  ^utKf  und  vom  S4fctn'bi8  döatMi 
Mit  einem  Gewitter  att|  «5ften  Abende  achUi 

eich  die  Sommerwarmii« 

*     • 

Hygromctertfauid :  höchster   '*  964  dta  5*  NtduBi 

niedrigster  .566  dea  agtten  itük/d» 

"  Re^ 
mittlerer  \  j6s  iZDcfcaer   als  nmI 

im  ASioiL 

Vom  iten  bia  25aten  mr  diaf  LuFt  imMr 
1>eträchtlicfaer  trocken,  die  eingetretene  Re|^ai" 
zeit  drückte  daa  Hygrometer  aur  Feuchtigiidl 
berab«  Der  Regen  betrug  31  Perie.  liäk^ 
etwaa  mehr  als  sonst.  Die  herrscbenden  Winde 
waren  wieder  Nordwest»  Ost  verhielt  aidi  xa 
West  wie  101  zu  194« 

Im  ganzen  Monat  xibhen  wir  Utars^ 
scböae  and  vernaischte  Tage  zneammAi  2|i 
ganz  trübe  g^Tage  mit  Regen  1  s,  mit  Rtbd 
Sf  mit  Wind  und  Sturm  14,  mit  Gewittern  in 
der  Nähe  und  Ferne  4.  Heitere,  ecböneoiid 
Termischte  IQäcbte  23,  treibe  8»  niit  B^ea  4i 
mit  Wind  3,  mit  Gewitter  i. 

Ohnerachtet  dieser  wahrhaften  Sommsr* 
tage,  deren  wir  uns  endlich  bis  am  fi5stsi 
fast  ununterbrochen  zu  erfreuen  hatten,  wölb 
ten  dennoch  die  mannigfaUigen  Formen  dss 
Uebelseyns  nicht  sparsamer  werden.  Ich.hatts 
jm  Verlauf  dieses  Monats  106  Kranke  zu  ba> 
sorgen,  von  denen  mir  nur  zwei  starben,  nam« 
lieh  ein  76  Jahr  alt  gewordener  Donaherr  sa 
Unterletbsheschwetdexi  und  ein  8  Monat  altsr 
Junge  an  der  Ruhr,  bei  welchem  die  Zahn^ 


■  — .    lüj    — 

4tfihifte'Siig|ttcli  trihmal,  und  dfti  fpmz«  Nar« 
»Ttnsyatam  in  MhleidenscbaFt  gezogen  «wnrde. 

AU  ich  am  sjsatan  Jali  dif  erstemal  Mor- 
•gtena  xom  Grafen  E.  gerufen  wurii^  klagte  eir 
mir^  dafa  er  in  der  verflofsenen  Nacht  öftere 
-ScoUausleerangen»  aber  ohne  Schmerzen  gehabt 
habe»  und  dermalen-  keinen  Harn  lasaen  könne» 
dabei  änderet,  brennende  Empfindungen  an 
-der  Eichel  verapüre.  Da  ich  solche  nnteraucht% 
•Ihnd  ich  den  Anagang  der  Harnröhre  aehr  roth 
und  entzündet.»  Ich  achrieb  gelinde  Diuretica» 
•rweichende  Kljatiere  mit  i^ini^en  Tropfen 
Iioudanum  und  Abends  ein  Bad  Tor|  worauf 
er  einige  Stunden  aanft  schlief.  Als  aber  am 
folgenden  Morgen  der  Urin  dennoch  nicht,  ab« 
ßoti^  die  Schaamgegend  etwas  angetrieben  und 
adunorzhaft^  auch  der  Durst  grofs  und  das  Fie« 
«Her  stark  war,  so  Itefs  ich  ungesäumt  einige 
Unzen  Blut  vom  Arm  abfliefsen»  Cataplasmata 
0X  Spec.  tmoll.  mit  Belladonna  und  Bilsen- 
kraut über  den  Unterleib  legen,  und  innerlich 
Meine  Gaben  von  Calnmsl  mit  Opium  fortge- 
ben* Abende  erfahr  ich»  dafs  mit  dem  letzten 
Klystier  auch  Tiel  Harn  abgegangen»  und  der 
Kranke  darauf  schmerzenfrei  und  wie  neube- 
lebt %%j.  Das  Blut  hatte  eine  dicke  Entzün- 
dnngshaut»  und  der  Cruor  gar  keine  Consi- 
etens.  Die  darauf  folgende  Nacht  schlief  Pa- 
tient die  ganze  Nacht,  und  wihnte  vollkom- 
men hergeatellt  zu  aeyn»  weil  alle  Se-  und 
,£xcretionen  gehörig  von  statten  gingen»  Schlaf 
vnd  Efslust  wiederkehrten»  ja  sogar  das  Bett  ver^ 
laaaen  werden  konnte«  Nach  ein  paar  Tagen  klagte 
der  Kranke  aufs  neue  über  ganz  verlohrne 
Efalust»  etwaa  angetriebenen  Unterleib»  verliaU 
tene  Stahlansleernng»  obschon  der  Harn  hau- 
fi§  nnd  leicht  abflefa.    Ich-rieth  Klystiere  mit 


—    104 

i  Lein&i  nüd   ömhm  voa  Cilwi, 

und  etwas  Opiutit^    würAtif  tin|i 

Entliernligm  erfolgten«  fiideüttt  trtteh  R» 
gangen  ztim  Brecbeni  fapoEier  Diiiet)i  ficUd» 
iigkair^  angetriebner  ^terMb  nait  Abenttdk 
ger  Verhaltdng  des  Stühlgaiigi^»  trot*  ik  nb 
ftendsteü  inüerHcheiiniid  iüCsmrlicliM  aAgenMii 
teil  Mitteii  bi^  aii  d«sMi  Tddl  «dn^  d^  sidiMf 
tihtnung  imd  ÜiitbititUAt  d«e  Dartttkülakik 
leiten  liefSi  irodiii^di  (Üü  k&qpellidieii  ttndU 
tteskräf te  ^osdiekids  abnsluiieiH  faii  cndlidl  m 

Em  dieses  eiitvänftes  Hinieheldeti  riflttat  Ki 
iche  za  titileMichei^  würd«  jbicht  sdgiiphit 
Bei  firwachsetien  waj^esl  Ait  ShfäämA' 
fälle  itnd  wahire  Auhretk  ftieteUch  an  der  TU* 
gesordnuhg^   beide  RrankheitMl    aber  wtim 
gleich    im  ersten   Entsteheii    Init  «ias^  Abt 
JpeeacUanhäf  und  nich  eirfölgteir  WurlulB|äh 
jinimi  Rhabar.  Elixir  Rohor.  ff^h^  ö.  3tMfe 
•  Opa  C.  nebst  kleinen  Gaben    von  Kifidm 
ins  Oerstenscbteltn  mit  Mxttäet*  OffiipMU 
Warefl  aber  die  ersten  Tage    ohne  indidia 
tteiralhiing  verstrichen^    lo  kditet»  üe  von  Sdb 
len  des  Patientta  mehr  Gediilt  die  KtasUidl 
tu  kriiriigtoti^    niid  Von  Seiten  dei  Arnes  lia- 
gere  2Seit  iid  zu  heileli«    -^     Anoli  katarrhd' 
sehe  Üehdf  hartnäekige  JfftUt^n^   falsche  Saß 
tenstiehe  mit  Fieber  begleitet  kameii  öfter  fa^ 
und  immer  war  iü  Rühren  sowohl^    als  fO^ 
Eiiglich   bei    katarrhalischen    Krankheiten   de 
Krwachsdäen  das  Nertetasjstöm  itiit  angegrilÜBi^ 
wcki^rch  der  Verlauf  deTfeelbtei  in  berat  adgsrod 

femacht^  und  die  Heilutig  tait  Zneicten  voa 
Verreiimitteln,  als  Baldrian,  Chiha»  Caatoreniflb 
Kampher  erreicht  Werden  innCite.  -^  Aa 
1  fiten  d.  M*  wurde  ich  Abende  tn  einer  vor 
kcht  Tagen  Init  dem  niwk  &inc|  nlftcUich  UmI 


—    to5    — 

rvitbtindineii  ^prutnif  welch«  Jaa*  lan- 
gst ftlUtfl^  und  die  ersten  drei  Tfge  eich  ^ 
:kt  gat  befiltid;  *m  4ten  Tag  aber 
Ue  tnit  katarrhalischen  Zufallen,  und  - 
ntifitiit  iLoiiken  nnd  Durchttllen  be* 
^  die  aber  weder  mU  Zwange  hoch 
Ang  b^gteitet  waren  ^  wohl  aber  perip« 
üh  Und  Abendi  eintraten^  nnd  in  gaÄz 
2wiichenieiten  acht  bis  lehn  finde»» 
iremriachten«  wodurch  die  arme  Wöch- 
tim  $o  Inehr  entkratfet  wurde »  «ia 
a  jüle  ftbluat  fehlte-  Der  Pule  war 
uhd  ichwach  I  die  Zuiige  trocken,  der 
Eb  etwas  angetrieben  und  schmenhaftf 
tat  grob  etc.^  auf  der  Brust  ttnd  über 
men  Leib  stand  ein  ^rieselartiger  Ana» 
in  vollen  weifsen  Bliischen.  Ich  reichte 
vorzüglich  einige  Grane  der  Brechwur« 
:  spiter  Minderersgeist  mit  dem  Baldrian» 
und  Zusatz  von  Weinessigäther,  liefe 
mnwHhim  ifolatiU  eamphorat*  cum  Lau» 
q.  S.  alle  drei  Stunden  in  Unterleib 
an  und  denselben  mit  Flanellappen  un« 
tat  bähen,  welche  mit  den  in  Baierwein 
tetaen  Chemillenblumen  durthnifst  wa- 
>er  Hebamme  trug  ich  aufserdem  au^ 
dl  Immer  ihr  Rind  fortstillenden  Mutter 
dreimal  wenigstens  eine  JSchaale<  voll 
schleim,  dem  zehn  Tropfen  Laudan« 
Bt  wurden,  laulrarm  als  Rl3r8tier  zu  ge« 
d  diese  DoSe  zu  wiederholen,  wenn  «ie 
leiben  sollte«  Schon  am  folgenden  Tag 
ichi  dafa  die  Wöchnerin  einige  Stunden 
McUafent  auch  das  Kind,  wie  gewöhn- 
Mtülfc  habet  gegen  Abend  sejr  aber  der 
ill  wieder  eingetreten,  gegen  welchen 
D  Üer«  ylUagnes^  Sal.  caUinat,  Trag»  aro* 


—     156     — 

mätie*  ad'  Ser^  ].  Extract^  Cort.  CaiamlL 
Sen  semis.  Opii  Gn  )•  Calomel  Gr.  iv.  M.  ^ 
div  in  iv«  part.  aeq.  alle  vier  Standen  ibi 
Dofe  reichen  lieb.  WIhrend  dea^Gebnndi 
dieser  Pulver  verichwand  der  DurdifiiU  «^ 
die  Fieber  bald,  dafür  kehrte  nech  eiiügen  Ä 
gen  die  .firslnst  und  Geanndheit  wieder*  * 
Die  BreefidurehfälU  befielen  die  ErwachaeM 
oft  mit  ungeatumer  Heftigkeit^  nnd  meiiim 
in  der  Nacht»  nachdem  der  damit  BeEaUeq^ 
wordene  noch  ganz  wohl  und  gesund  aicka 
Bette  gelegt  and  ein  paar  Standen  recht  rüg 
geschlafen  hatte*  So  wurde  ein  4oyaliif|it 
robuster  Hofbedienter  nach  Mitternacht  plAtip 
lieh»  und  zwar  nach  dem  ersten  erquickoidea 
eanften  Schlaf  mit  Ueblichkeit,  Urfarechsn  an' 
mehr  als  fiomal  schnell  sich  folgenden  ftaU- 
entleerungen  ergriffen«  Ich  Terechrieb  ihm  i' 
nh  Gabe  der  Brechwurzel  und  dann  ein  Df 
€oet^  Uchen,  IsL  mit  Rad.  Columb.  iL  Cakm, 
aromatic.  mit  Zusatz  von  der  Tinetur*  artmuU. 
u.  Opii  E.  Abends  liefs  ich  ihm  eine  Taue 
Gerstenschleim  mit  zwei  Theelö^el  voll  vom 
Mxtract^  Oramin.  liq.  mit  fun^ehn  Tropta 
JLaudan.  tiq.  als  Klystier  geben»  vi^orauf  nidrt 
nur  der  Durchfall,  sondern  auch  die  unange* 
nehmen  Gefühle  der  Kolikschmerzen  nachts* 
faen»  auch  das  Fieber  sich  minderte,  ein  miu< 
ger  Schlaf  und  nach  ein  paar  Tagen '  die  Eb* 
last  sich  wieder  einstellte»  so  dafa  nach  weai* 
ger  Zeit  der  Kranke  aeinen  Dienst  mit  emaoe^ 
ter  Kraft  antreten  konnte.  Bei  einigen»  wel- 
che diese  Brechkoliken  vernachlässigten»  odd 
▼erkehrte  Mittel  dagegen  gebrauchten»  wardea 
endlich  die  Entleerungen  mit  Zwang  begleitetf 
und  gingen  gar  zu  gern  in  wahre  Rühren  öbsr» 
mitanter  tfidtlich  endeten*  ». 


—    107    — 

ifiAl^di  Titlo  krankf  KSnder  gab  ef  in 

Monat  zu  befacheiii  deren  Anzahl  ebcör 

I  aich  belsef»  welche  fileichfalls  an  Breche 

Rühren  n.  Brus^affekten  litten  ^  anch 
\tige  Bräunt  kam  einzeln  Tor«  In  ein 
raelben  Familie  •  atarben  zwei  Kinder^ 
jihriger  nnd  ein  dreijähriger  Knabei^ 
^eil  daa  Uebel  Anfinge  verkannty  und 
»fa  katarrhaliach  gehalten  wurde;  dae 
aefallene  5jihrige  Mädchen  aber  genaa 
ilncklich  di^rch  reiche  Gaben  von  Calo« 
bat  dem  Gebrauch  einiger  Blutegeln  nnd 
iflaster«  —  Die  Masern  nahmen  merfc- 
f  dafnr  aber  fanden  aich  bei  ihnen  df« 
mteckte  Wechaelficber  ein,  die  meU 
lenj  eintigigen  Typum  hielten,  und 
wranageachickten  anflöaenDen ,  gelind 
tden  Mitteln  und  darauf  gereichter  Brech« 
mit  kleinen  Gaben  von  China  «->  bei 

oder  ecklen  und  eigensinnigen  Kin« 
:zte  in  Klystieren  gereicht  — •  bald  und 
:h  geheilt  wurden«  Ueberhaupt  kann 
Ite  man  Klyatiete  ala  Heilmittel,  wodurch 
big  angezeigten  Arzneien  eigenainnigenp 
dizin  höchst  verabacbeuenden  Kindern 
beigebracht  werden  können,  häufiger 
:era  in  Anapruch  nehmen.  Einem  13 
I  Mädchen,  daa  dreimal  rückfallig  und 
von  einem  Wechlelfieber  periodiach  ge« 
rurde,  dabei  einen  nnwideratehlichen 
r  China  in  Subatanz  und  Absud  hatt^ 
i  alle  Morgen  und'  Abende  drei  Unzen 
!Coct,  dem  ich  ein  halbea  Quentchen 
dieaer  Rinde  nnd  fünf  Tropfen  Laudan. 
1  beiaetzte,  mit  ao  gutem  Erfolg  neh« 
iafa  achon  nach  der  dritten  Gabe  daa 
inablieby  und  nie  wiederkamt  Mit  der» 


•elben  gnten  Wirkung  Wendel«  iah  dieMtHUb 
klyetiere  gegen  hartnackige  Wechtelfiebec  mtk 
h«i  Erwachsenett  nur  in  reieherer  Gabe  an*  «t 
Ein  Tier   Jahre  aäblendea   Mldchen  wwdajl 
der  Mht9  dieses  Monaia  mit  Fieber^    grabt 
Hitze,  Neigungen  zum  Brechen  etc»  JBVpüni  lu 
als  ich  solcbes  Mittags  cum  erstenmal  Mk|ll|f|| 
ea  sopoids,  mit  halbgeöffiieten  Augen»  leidilt  ]| 
Zuckungen»  schnellem  kleinen  Pala,  mitnali  L 
Hasten  etc*  da»    $o  dafs  ich  den  nahen  ia^  l| 
bruch  der  Masern  oder  eine  HtnaaSection  1^  1] 
aorgte.    Ich  lieb  unveravglich   SenfiunscUfai 
auf  die  Waden»    sammt  einem   Klyader  vfe 
Weinessigzusata  und  einige  Grane  der  Bii^ 
yfVLfzel  geben»    worauf  hM  viel  Schleim  aal 
Galle  weggebrochen  wurde.    Abende    «arte 
Mädchen  wieder  vollkommen  bei  sich»  Rsk«i 
Durst  und  alles  im  geminderte'n  Grad*     hM 
folgenden    Mitug  traf  ich  ea  ganz  wiedsr  ia  .. 
demselben  Zustand»  wie  gestern  an*  Die  Moli-  ] 
ter  versicherte  micb,    dals  ea  gut  gesddstaH 
ja  selbst  diesen  Vormittag  nom  geapidt.vnd; 
aufner.  Bett  zugebracht  habe»    aeit  zwei  Stifr 
den  aber  in  demselben  soporösen  Zustand»  nh 
Tags  vorher»  läge«   Dazu  gesdlte  eich  nun  da 
quälender»  mit  Schmerz  in  der  Seite  vertane 
dener   Husten,    wobei  Blut  mit   auagewoita 
vnirde*  Da  ich  um  dieae  Zeit  auch  iltere  Kia* 
der  an  diesem  Seitenstich  zu  besuchen  httl% 
ao  verordnete  ich  auch  hier  kleine  Gaben  toa 
Calomel  mit  Kermes»    liefe  alle  Morgen  eai 
Abend  ein  Klystier  und  eine  apaniache  Flif|l 
auf  die  schmerzende  Stelle  eetzen»    und  dii 
ganze  Brust»  samt  dem  Unterleib»  mit  erwsi- 
chenden  Kataplasmen  bedecken.      Daa   EidMl 
war  nun  heftig»    die  Nächte  achlafloe  und-dis 
Entluriftnng  grols»  der  Reix  zum  Hneten  aap 


—    109    — 

«afliArltchy    doch  find  aich  dabeikalB  fiziitor 
Schmers  mehr»      Da  nun  daa  Kind  gegen  je» 
At9  ArsneimUtel  eine  unuberwindlicbe  Abnei» 
gung  httte»    und  die  Matter  ihr  tolche  unter 
Schreien  und  Wanen  eingieben  mabte^    wo* 
bei  es  doch  kaum  die  Hälfte  bekamt  so  nahm 
ich  auch  hier,    wie  öftere  echon,    meine  Zu« 
Aucht  au  den  Heilkljatieren,   mittelst  welchen 
Ich  die    angezeigten   Arzneien    solchen    ekeln 
nnd  eigensinnigen   Kindern    beibringen  lassen 
Ich  verschrieb  daher  Mee.   Cortic.  Salic,  fra* 
giL  ünc^  s€tn.  Chinas  raJL  VßUrian*  Sylv>  aa 
Draehm.]]*  FoUBMadona^Scmp.  )^,eoqJn  Aq. 
fontn    s.   q,  Colat,  libr^    sem.    add    JßKtraet* 
gramin*  liq»   üne.  )•  Sjr.  Chinme  ünc^  semis^ 
Jhdv.  Cort.  Ckifi.  rühr.  JElix.  robon  fp^h-  aa 
I3raehm.  ]•  semis.  JLaud^  liq.  Syd.  Serup.  j* 
mid  lieb  solche  auf  dreimal  jeden  Abend  eine 
Portion   beibringen»      Schon   die    erste   Gabe 
dampfte  den  Kitzelhusten,  und  bewirkte  Schlaf» 
der  gceilich  erkftnstelt  nnd  dah^  linger  als  ge- 
wöhnlich wer.      Indessen  erwachte  das  Mid^ 
eben  am  folgenden  Mittag  siemllch  heiter,  der 
Harn  gab  ein  siegelm^artigee  Sediment;  die 
Haut  war  feucht,  der  PulsMhlag  matt,    aber 
noch  etwas  geschmnd»  und  nur  gegen  Abend 
ßeberisch«     ich  lieb  nun  die  zwdte,  Gabe  des 
obigen  Absudes   als  Kljrstier   beibringen,   die 
gleichfalls    wieder   bis  am  folgenden   Morgen 
blieb,  eher  keinen .  betttubenden^  sondern  gans 
'  naturlichen  ruhigen  Schlaf  machte^  worauf  daa 
Midchen  h^ter  aufwachte,    und   för   diesmal 
▼on  dem  Fieber  und'  allen  ftbrigen  Beechwerw 
4en  frei  geblieben  ist.      Die  Entkräftung  aber 
war    in    dem  Grade^     dab    das    Kind   nach 
diesem  nur  neim  Tage  gewihrten  Fieber  auf 
keinem  Fob  mehr  stehen  konnte»    eondem 


^     HO     ^ 

die  ersten  Tage  der  Oenei nng  immer  gctragn 
werden  mubte«  Die  Efilust  kehrte  zwar  wi» 
der,  fie  konnte  aber  nicht  eher  aattsam  befriedig 
werden,  ale  bia  die  Schwimmchen,  wdcki 
eich  auf  der  Zange  unu^  im  Mande  hie  nnl 
da  angesetzt  hatten«  gebeilt  worden  waren« 

Mit  voller  Ueberzengnng  einee  gnten  b 
folgs  Jcann  ich  daher  allen  meinen  Amubrfti 
dern  aus  wie<ierholter  Erfahrung  die  Heilnag 
der  Krankheiteni  mittelst  Klyatieve  bei  eigen- 
einnigeni  alle  Arzneimittel  verabscheuendia 
Kindern  bestens  empfehlen;  ja,  ich  wihim 
wie  schon  gesagt,  sogar  diese  Hciilart  auch  \d 
Erwachsenen,  und  sah  z.  B.  hartnackige  Wsck^ 
aelfieber  durch  zwei  o^er  drei  Chinaklysdsn^ 
denen  allemal  ein  halbes  oder  ganzes  Lotk 
China  in  Substanz  zugemischt  wmrde,  {urim^ 
mer  heben,  nachdem  durch  sie,  im  Magsn, 
aufgenommen,  dieser  Zweck  nicht  eneickl' 
werden  konnte* 

Aufser  diesem  Madchen  hatte  ich  tiglidi 
noch  sechs  andere  Kinder,  zwischen  Tier  und 
sechs  Jahren,  zu  besuchen,  welche  am  SötsBF 
stich  krank  lagen,  ich  aah  sie  eher  alle  thnls 
durch  freiwilliges  Nasenbluten,  chetla  dnrdi 
Anlegung  einiger  Blutegel  an  die  achmerzende 
Stelle,  am  7ten  oier  gten  Tag  glücklich  gsnSi 
sen.  Sie  bekamen  durchaus  kleine  Gabea 
von  Kerm^s  min*  mit  Calomtlf  die  flnchtigs 
Salbe,  eine  spanische  Flieae,  erweichende  &fr 
laplasuiüta  und  öfters  Klystiers^  Die  oaiar 
dieser  Beh^milung  am  S^^n  und  gten  Tag  efai» 
tretende  Krisen  erschienen  unter  erleic£tenh 
den  Schweifsen,  dickem  Harn,  freiem,  weichsn 
Pulsschlag«  Bei  einigen  delikaten,  mit  echwa« 
eher  Brust  begabten,  blieb  nach  überstand^* 
nem   Fieber  ein  hartnäckiger  •  floaten  suvucky 


—     IIX     — ^ 


r'  den  änhaltahden  Oabrtacli  def  UUünditclitB 
Kitea  mit  Atßt  Akh*  und  Uquint.^  Warsd 
r  Wolferleiblumen  etc«  uaä  andtrtr  ftiff« 
iidcr  Alitt«!  erkeiichte» 


Septgmier^ 

eomcttnuiid:  bdchster     37«'  4<<'  5  den  10.  Mbi 

niedrigster  26    9      8  den  8«  fr^b. 
jnitderer     37    1      athöhertissonaC 

Du  Barometer  behauptete  dqrchaua  einen 
hien  Stande  nur  vom  5ten  bis  zum  9ten 
ibe  atand  ea .  unter  der  hiesigen  initderen 
^hot  auf  welche  Tage  auch  die  Rfl|genzett 
lt. 

«xmesiacanund:  höchster      +  16  6  dea  30»  Nachni« 

niedrigster  +36  den  16.  früh, 
mittlerer       +95  nm  3  Grad  iit 

niedrig. 

In  der  eraten  Hälfte  det  Monata  war  ea 
hr  kalt^  dadurch  wurde  die  mittlere  Tempe« 
tur  des  JSepteuibcrs  so  tief  herabgadrückt^ 
iCa  aeit  40  Jahren  kein  ao  kalter  September 
jrkömmt. 

fgroaecerstaad:  höchster    83^ 

niedrigster  31^ 
mittlerer    732  50  ziemlich  sormaL 

Betrag  des  Ilegena  8^  Linien,  zwei  Drittel 
«niger»  als  sonst  im  Mittel«  Wir  zählten  im 
lansen  heitere  Tage  9,  schöne  4»  wolkigte  13^ 
sns  trabe  4»  mit  Morgennebel  6,  mit  Regen 
i  anic  Wind  8;  heitere  Nächte  ij,  schöne  2» 
roiklgte  69  ganz  trübe  9,  mit  Regen  4,  mit 
Viad  I«  Der  herrschende  Wind  war  in  der 
raten  Hälfte  Nordwest,  und  mitunter  eehr 
t&cmiach;  ia  der  zweiten  Ost  mit  den  zwei 


a-  v.v 


^°^VS?  <^*^V^»tia  •^•^V  Jl" 

^  ■  \  "  •«Ä**'  ft  V»«  ^*^  Set  ;5J 


—    113    — 


ida  sn  ali  Haliwebf  Stittnstich  etc*  bei 
Krank«n  aber  waltete  der  nervöse  Gha* 
in  etwas  hervon  —  Versteckte  fVech^ 
Wf  die  eich  darch  periodische  Anwand« 
Q  von  Leib*  und  Kopfweh,  Schlaf  sacht 
icht  verriethen,  und  nach  einigen  Stun- 
eder  verschwanden,  einem  feiegdmehlar« 
laraabsats  hatten,  stammten  meistene 
Qterleib  t^ld  Saburralsto£F  her*  .  Sie  wa» 
rwegen  auch  mit  Extrakt.-  Qramin.  Uq. 
'€ilix  in  Jq.  laxat.  V*  atifgelttst,  bald 
•fli  und  blieben  gar  oft  schon  nach  der 
Gabe  der  Brechwunel,  die  ich  ein  paar 
VI  vor  dem  Eintritt  des  Paro)ijrimns  rei* 
:«rS|  fär  immer  weg«  /Nur  in  wenigen 
war  die  China  nothwendig;  in  den 
'2  reichte  ein  einfaches  Mageneli^r  aus» 
boi  Kindern  beobachtete  tnah  diese  ver« 
a  Wochselfieberanfalle,  die  aber  mei« 
1)en  eo  leicht  und  oft  apch  schon  nach 
oinsigen  gereichten  Bredimittel  wegblio» 
--*  Das  Podagra  meldete  sichliie  und 
mlich  bescheiden  an,  verichwand  aber 
inigen  Tagen  wieder,  weil  daa  Wetter 
ind  warm  blieb*  *—  In  d^n  ersten  etwae 
n  Tagen  wurde  ein  v,ön  Swten  des  Her- 
lad  Kopfes,  auch  als  Schriftsteller  bei 
ad  im  Ausland  sehr  geschätater  Prälat 
t  Koliken,  Neigungen  cum  Brechen  etc» 
Of  die  mit  empfindlichen  Schmerzem 
Fieber,  bereitet  waren.  Die  wenigen 
(15)  der  Srechwunel  erregten  groben 
g  von  Schleimt  wonach  das  Uebelseyn 
h  verschwand»  Ein  auflösendes  Mittel 
Ifchrcstsabc,  Graswurzelextraa  in  Pfcjer^ 
irasser  und  mit  etwas  JE&'sc  stamadu 
tt,  scha£Fte  aait  Untentiktaung  Ton  Vis* 


—    114    — 

ceralkljrstieraar   ungleich  Tide  liogaBumte  I» 

farctut  mit  sichtbarer  lurlnchMnivg^  weg«  Nadii 

dem  nun  unter  dem  Gebranch  folgender  Fib 

lens     /t^c.  M.  P.  poly ehrest^, haUm   St.  Puh^ 

Rhei  electi  ana  Scrupl.  jv.  Q.  QuJujae.  rad.  Co* 

lumb*  Extract^  Rheiaquos.Extraet^yiurant.aä 

Serupli  ij.  EoUract.  Chamom.  q^  ^  «t  y«-  U  d^ 

piL  pond,  Gn  ij.  S-  Abende  nnd  Moigem  til 

7  Stücke  tvL  nehmen,    beträchtliche  SchMo» 

klumpen^  nnd  lalte  Verieasenhciten  von  Koll( 

halb  aUFgelöfst  und  in  Scybaläbk  in  dielüM 

dieses  Monate  abgegangen  waren,,  ao  liebid^ 

nun,  nachdem  die  Zunge  ffeiner,  und  die  ä^ 

getriebenheit  des '  Unterleibe  •  unaierkbar  waii% 

die 'Pillen  nur-lvor  Schlafenlegen^  Vormimii 

aber  zweitnal,  allezeit  ztk  drei  EtMlöBmlttm  tu* 

gendem^^Bitterwein  nehmen :  JUc^Jfüiv^LOiuus* 

Drachm»  i]^    Gort.   Awrant..  27/ir.  jemis.  In}* 

yiri.   F^anconic.    St.  in  dig^iti   per   s}»  Aon 

Colatür*  'Idbn'}.  add.  JSlixi  roier.  m.  Etu 

C.Aurant*  ana  ürachm.  iij.  Bei.  dem  Otbiaach 

di«ier  Mittel  kehrten  die  KriFte,    der  Sdüaf^ 

die  Eblusl;  bsld  wieder,  das  Gelbe  im  WaUiiii 

der  Augen  verschwand,  und  die  voll^iOcfiuidi 

heit  war  am  Ende  dei  Monate  ziemlich  hN^ 

der  hergestellt«      Ob   du    heilig   sngeaidMrti 

Gelübde,    iich  in  der  Folge   nädir  Bewagoag 

zu  machen,  und  dem  Stndirens  und  den  AI» 

sen  minder  anaichliefaend  zu  leben,   in  Eifik 

lung  gehen  wird,  mag  die  Zelt  lehren«     Gip 

gen  die  plötzliche   Antreibung  d«  UnterlatM 

nach  der  ersten  oder  zweiten  Stahlentleenmg 

rieth  ich  die   Tinctur.  Mart*  cum  Vin.  mäUii% 

mit  dem  Elix,  robor^  TVh^  a»  Naphth.  aceti 

mart.f    dann    spater  die   Sattuseh.  Stahltrep 

fen   auf  Zucker   oder  in   Wein    zu    nehniflBi 

Eine  eolide  Heilnng  fw  dit^ZakmiCt  wird  a» 


•  • 


•  ;,  •- » 


ebrmch  Äff  Karlbadet  und  daa  Rranzens« 
len  an  der  Qadle  kfinftigen  Sommer  bo- 
n  können« 

!wei  Mädcben,    jedes  Ton  neun  Jahrqn^ 

ich  in'  diesem  Monat  im  Seitensthh  za 

tddni    der.iicb  bei  der  einen  schon  am 

btf  der  andern  erst  am  gteh  Tag  ent- 
1* '  Beide"  Mgeb  sich  diesen  Bnista£Fect 
c  Erklütung  zQ|  die  nm  so  leichter  ge« 
en  koiinte^  als  wir  im  Septemb^  mitan« 
'ahrt  Wintercage  und  im  Freien  eogar  Eis 
Q,  *)  Sid"  wurden  Nachts  mit  tieftigeim 
T|  starkem  Waseiiblnten»  Durst  etc.  befal- 

woW  'am  'sWeiten  Tag  sich   Husten  mit. 
lerzt  und  blatstriemigeni  Auswurf  gesell«. 

KIMnt  Gaben    von  Catort^el  mit  Kerm^, 
tind  an^eire  antiphlogistische  Heilmictelt 
srhölte  Klystire  etc«  minderten  das  Fieber;^ 
ber  "der  Schmerz  beim  (Tasten ,   ungeach« 
es  fleibUpn  Einreibens  der. Qächtigen Salbe 
,ocb  nicht  nachlasien  woUfe»  lieÜB  ich  eine 
Lsche  Flij^  auf  diese  Stelle  regeQ;^am7ten- 
1  bei  einer  der  Schweifs  u^er  defi  fjpxiuXL. 
ler  aus,  bei  'der  andern  zwei /^Tage  später^: 
Ha/n  brach  sicbi  der  Auswurf  war  gckoehti 
Pieber  mit  dem  Schmerz  in  der^eice  ver« 
mndflDy  und*daf&r  stellte  sich  erquickender 
jer  Schlaf  urd  btfd  nachher  gute  Efsiuit . 
die  alte'  Gesundheit  wieder'.^« 
In  der  Abwesebb'^  eines '.meiner  Colli^. 
besuchte  ich  einen  42jährigen  Bürger,  wel-. 

seit    14  Taien  am  einseitigen  Gesichts- 

H  s 

Diber  erfrorea  iueh  in  diosem  und  dem  folgen- 
den Mon«t  4ie  wenigen    Weintnnbea ,    weiche  * 
dex  Oklaifrost  nidu  geuolFen;  Ju^tf».:  voU#ns  im 
Stocke»  ehe  ue  sur  Keife  kamen, ' 


Monaia  Tcrgebei»  gebraucht, 
•o    aabnlich    and    oft    gewütucl 

Sialm  am  Ivtiten  Octbr.  andeti 
0  Uabal  ging  noch  in  wahm 
im  d»  link«  Ang«  ans  •einai 
trieb,  daBMib«  platx«n  machte, 
linke  Wange  mit  dem  unanaat 
■tanke  aziFrafs,  Die  Frau  dioaea 
Hebamme,  atarb  ein  paar  Jal 
Munerkiaba« 

Die««  inrchtetlicbe  Kranket 
weilt  offenbar,  dab  die  wahr 
Krebaei  im  innem  Weaen  der 
eua  ihnen  entapringe  und  in  eil 
ken  Aberschreitonde  corroaiven  i 
etehe,  die  durch  nichle  mehr 
Dai  Sitz  de*  geistigen  Lebens  ad 
faend  im  Gehirne  seibat,  ao.v 
derSensibilitit  DJ»  Irritabilität  ihi 
theil«  im  Gan^enajwem  all^  k 


1 1 


-    117    = 

IUnjHrirk^,aut4i•M1^k9iÜ•^    ttach^  dafk 
ihr  eig«na  ^«ia;i^9icaiueheDde  Kraft  in  aua« 
fimter  HaltuDE  «^hkib^    dafa  daa   Harz  ao 
moaBiaIai|;..Jaar  ima    Jahr  ain   unzählige^ 
.iich  ierwai^ert  «hil  enaamiiienaiahr»    da(a 
Verdau^JDf,  alhn  Sa-  upd  Excrtciqnan  g«- 
\  TÖn  atatiip  gabaSf  llmrz,  6xp  aUgameina 
n41»ateV  ijafft  Arpfeai*  JSnfjt  Phtner^   dia 
rlic&e'  BaaäifiGibhaik .  fascar  oniil  fliusigar 
tep  dat.Qaechaft  der  Eingjawatda»  Drüaan 
aUar  Wiefkaauga  dea  balaiitaa  thterischan 
«Tf  hi^  Von. dar  natürlichan  Thäjtigkait 
VärruMmäna  ab.    Wahe  aber  dam  Tniara 
Sflanadiä»  wann  diasa  Harmonia  swiachan 
liiliiil  und   Irritabilität  aufhört»   dia  £x<^, 
on  ZV  CpnUraGtioA»  oder  tungahahrt  aua 
ti  Schrankai^  ^  iHtf »    oder  ainseitig  .erhöht 
wdche  Entmiachangen  der  tiafte^  After- 
ngeii9  .iuia||liGhe  Schmarzan  und  l^anfe* 
1  ehtsteE.en   dann   nicht?     Alle  Eatzün» 
en  und  Fieber,  die  Gicht^  der  Kreba»  die 
inng  lind  der  ^chlagflula»  die  Hjpochc^ 
SnSepiie  ec'd  sind  Folgen  dea  aütgriiobe- 
oder  nnterbrochenen  Gleichgewichte  vifi' 
t  britah&itiirnnd   Senaibilitilti    nur  dann 
Geänndheit  wieder»    wenn   Nftnr  und 
t  ao  glücklich  aindn  die  Normalitit  dieser 
ndpe  ala  JijrbaUer  dea  ThiaKlebena  wieder* 
latdlen.  a 

keulaerat  langsam,  aber  endlich  doch  aw 
ng  eich  anachidKend  war  ein  Krebascha- 
m  Oeaich^  den  ich  einen  Monat  aah  nnd 
i  welchoi  aogar  zweimal  daa  Bsrnhardi' 
Mittel»  ohne  bleibenden  erwünachten  Er« 
infgelax^  wurde».  Dar  Kranke  war  ein 
nger  mnddamann»  welcher  zehn  Jahre 
ilitairdienaten  9 '  und  wihrend  dieaer  lao» 


-    ?^5   - 

gMi  Zeit  nie  toj)  dtr  Krau«  ui»  (i.. ^...-■,  ^. 
äHn  iat.  'EinV'UcIne  Warze,  die  er  unieüin  '-^' 
dn  linkan  Angn  «m  obern  Rinde  der  ^"'^r'«, 
ge,  odtr  vidnÄhr  in  der  Gegend  der  li«"^L4 
Hgnng  d^  "Jochbatnei  ttug,  und  ihm  '"°'^Vv 
Jahren'  mit  einer  Scheere  un«rbofft  "^^Vi 
Bcbnitten,  wurde,  ■»jtrauf  ein  kinm  lu  *^^^\. 
(lee  Blnwn  erfolgte,  war  die  veranhasss^'  <) 
Hche  dieiea  hlrinen  unreinen,  tiet  eiD^^t^'*"*V 
nen  GeaclkWiires',  du  dnrch  Balsam.  '*"'*■ 
Mercaria^  xaii  artderc  in-  und  äuCierli  ^-^*^ 

wandte  R^itttA  wohl  in   etwas   j^iniiiijj ["*i 

aber  zÄi  Tollkom^enen  Heilung  gehra^^"^^" 
den  koimt^  bii  endlich  ein  grorses  Bl  -^»/^ 
mit  in 'den  {tacken,  und  als  diesea  de«  — '^' 
tung  nicht'  «nitpraclb ,  ein  Haarteil  d^Es^^ 
rtUt  mia  die  Stelle  mit  F.xtraet,  Cc:»*"^'' 
eis  Fragil,  nnd  Z^lcblumen  and  alle^B^  =i'>' 
ueifai  aiiifacbeii -auftrocknenden  Fäiit«  -^kii« 
den  Wqrde.,  Nur  «itiakUtot  4lälet^""<4f> 
ner»  iat '^e.nt  "alles  heiU 

-  EingedenlE  deaien.  wat'  leb  ob—P  ll 
va»  Thiery  angefahrt  habe,  midite  \  ~^mA  4i 
jSJChrlgen  i6bu<ten'  'Mann,  tat,  deA  am  { 

vetatelienden  nahen  -Sdiligl!qfr''iid6^BQiKht 
iftrf  Tietb'ihm  aeln  Hftoa  i.n'htMületm.ß^ii^ji 
mir  nebenher  noch  klagte,  dafi  ihn»  ofttir' 
tian  im  Geapräcbe  die  bekanntii^tm  WOÄtrint 
Hainen 'emJielei!|  dara'durch'^  seine  Anbi  g* 
Beine  leichte,  wie  electriacha  CiachätM 
lini«  dem  Laufe  der  Nerven  dui^itif  _ 
wornnf  daNelb«  Glied  wie  gdthoit  vnl  l. 
durch  Reiben  und  heftige*  sün-  uu)  ^mf; 
wegen  wieder  zt|m  natnrU<i[ien~GeiQhl  p''  " 
wärda^  and  wenn  dieeei  im  Schlaf  g« 
er  daa  Glied  ganz  pelzig  and  ^efuhllo^  «uDiC 
beim  Sctaiteiif  •mpfind«,    xawtHtfi  ««*  ^E 


^.  119.  — 

iirfaüe  Auge  wihrmA  •tfmi^  Btoifn» 
gewöhnUf»  Voraiittags,  «ckniill  «c 
xIaCr  allst  edtwarxe  Nicht  um  ihn 
•nn  ^  das  fasanlcl«  vtrachÜ^raeji  bii 
ch  einigm  MinateAr  Licht  und  Seh« 
wieder  ieinfirtdeii;  Wae  war  leichter 
Ibareri  ab-  aus  allen  diesen  Erschei« 
•■  Nervenvermögea  leidi^nd,  in  sei« 
[itimgM  gestdrt  und  deswegen  einen 
lag  vorane  za  aeben«  Ich  achrieb 
sem  apoplectfschen  Candidaten  dae 
legini  vor  9  mafsig  und  vorsichtig 
itMhl  der  Kost  und  des  Getrinkes  zu 
rage  auf  offnen  Leib  zu  sehen,  sich 
fot  'OemüthiiafFekten  za'  hüten,  die 
iwohnten  Slutentleerungen  nicht  zu 
ii«^e»  w«  Demungeachtet  aber  wurde 
lufe  dieses  Monats  vom  Schlage  ge« 
fand  ihA  bewustlos  und  mftSchleim« 

■ 

1  Pult  klein  und  edinellt  Es  wur« 
pflasfer  in  den  Nacken  und  Senf teige 
iden  "gelegt^  Klystiere  gesetzt  und 
Ine  Auflösung  des  Prechweinsteixia 
it  aller  BehutsemkeiteingiBRörst»  bis 
fstofsen  und  wirkliches  Erbrechen 
Iten»  Die  Besinnkr^ft  kehrte  hier« 
rieder  in  etwas  znrüc)i,  die  Sprache 
llend  ufid  unverständlich,  und  die 
e  Seite  ohne  GeHihl  und  Bewegung, 
al^sirt.  Ein  kraftiges  jnfusum  vt> 
it  Wolferleiblumeni  der  Jtnetur^ 
U^  dem  eile  drei  oder  vier  Stunden 
von  Rec.  Balsam^  Vit.  H^  Drachm, 
^ceti  Setup,  ij.  Tinct*  /tmbr.  com* 
}•  beigesetzt  wurdo^  innerlich  ge- 
r  den  Kopf  aromatische  Rriuter  in 
gekechti  fleilsig  warm  übergeschla* 


fßOf  und  ^  Blas«ip8att«r  in  ^toraiig  m 

un»    Unter  dieter  Behandhing  wotde  Siti 

che  bald  ▼erttändlichar » .  die  Bcwegntig 

das  Gafohl  der  gaUhmteB  Seite  tuMangi 

Efalnfit  und  Schlaf  kehrten  wieder  und  ala 

ier»  mit  vielen  Tr&nmen  Terbniident  wen! 

quiekend  war,  worden  noäi  einige  Ilnzcn 

vom  Ann  abgetogen»  wonach   aadi  diea« 

ecfawani)en  und  ruhigere  Nachte  eintraten 

Genesene  verrichtet  swar  demuden  wiede 

aeine  Gesdiafte»  jedoch  etw«i  trägert  klagt 

über  Sausen  in  den  Ohren  und  EmgenoiB 

heit  dea  Kopfes ,    merkliche^  Abnahme'  di 

dächt  nisses  und  öfteres  Pelzigwerden  ode 

achlafmi    des    rechten   Arms    und    Sehe 

Höchst    wahrscheinlich    wird    eine    pl€t 

Wiederkehr  des  Schlages  sein  Leben  öhsi 

oder  lang  enden. 

Ein  Afauthbeamter»  54  Jahre  alt,  dei 
Bhein  gebürtig,  und  in  nnsre  i^eixl  m 
echon  öfters  an  nephritischen  Beach werfe 
linken  Seite  und  an  Abgang  von  kleinse 
nen,  in  Begleitung  von  heftigen  Schjn 
lEIieber»  VMIrgen  aimi  Brechen  etc«  lit^  wur 
Anfang  diesea  Monats  Nachte  mit.£rbri 
unerträglichem  Kopfochmerz  und  sol 
Schwindel  befallen,  dals  er  bei  EröAani 
Augenlieder  alle  Gegenstäpde  um  eich  t 
sah,  daher  er  solche  weder  langil  offen 
ton,  noch  im  Bette  aufrecht  sitzen  k( 
Da  seine  Lebensweise  in  der  Regel  sefa 
djtntlich  war»  auch  Abends  gewöhnlich  i 
gegessen  wurde,  so  schien  nicht  sowol 
MageUf  ala  Tielmehr  das  Centralorgan  1 
riuixh  einen  GemätlisafiFekr»  den  er  Tag 
Vor  hatte,  Ursache  dieses  Symptome  zu 
Oemungeacbtet  aber  fing  ich  die  Kur  mit 


'—  in  — 

be  dir  BNchwnrzd  1119  üiid  lU  ditielb« 
I«ii  flchliim  durch  wtederholtei  Würgen  wtg- 
chifft  hatten  r«ichtt  ich  ein  «atarirtes  Bü^ 
anlnfnanm  mit  der  Tinctura  äromatiea  und 

afac*  volat^  Teraetity  rieth  Senfteige  auf  die 
eOf  über  den  Kopf  die  SchmuchMr*%ditn 
ifchläge»  und  in  den  Nacken  ein  Blaaen« 
later  sa  legen*  In  ein  paar  Tagen  lieCa 
minf  der  Schwinde!  merklich  nach,  daa  Le«. 
I  und  Schreiben  aber  war  noch  nicht  mSg« 
lii  indem  die  Budiftaben  doppelt  erschienent 
d  mit  einemmal  pl&czlich  aus  den  Augen 
rachwdnden.  Seibat  daa  Gehen  im  Zimmer 
Abte  mit  aller  Behntaamkeit.  und  Anfange 
it  F&hrem  rersocht  werden«  Daa  leiaeate 
irwirtab&cken  war  mit  Gefahr  dea  Fallens 
rbanden,  und  Im  Gehen  mufften  die  Au- 
n  vor  sich  starr,  so  wie  der  ganze  Kepf  ru* 
|i  ohne  alle  Bewegung,'  gehalten  werden, 
alne  Gaben  des  Balsam^  ißitae  Hoffm^  mit 
fNaphiha  ac9ti  und  der  Tinctur^  Ambr.  coi^ 
tf#  hoben  In  kleinen  oft  wiederholten  Gaben» 
It  einem  Tig  und  Nacht  auf  dem  Kopf  ge« 
igenefl|  und  mit  Spee^  eephaUcis  pro  cu^iph» 
igefnlltcn  Käppchen»  nach  und  nach  auch 
see  Beschwerden,  so  dafs  Patient  binnen  14 
Igen  hergestellt  werden,  und  auf  seinem 
irean  Wieder  arbeiten  konnte.  Lange  Zeit 
er  fählte  er  einen  unangenehmen  Orock  in 
r  Gegend  des  rechten  Schlafes,  tief  im  Ge« 
rne  eelbsi,  der  ihm  beim  schnellen  Hin*  und 
nrdrehen  des  Kopfes  Schwindd  und  Uebel- 
it  ▼emrsacbte.  Ungeachtet  awar  Efslust» 
hlaf  und  alle  übrigen  Venrichtungen  derma* 
d  gut  von  statten  gehen,  so  scheint  auch 
•eea  Snbject  ein  Candidat  des  Schlagflusses 
.  eejDi    der  su  eelner  Zeit  wohl  immer  für 


den  Krank«B»rrür  rnJiGh  Ab«r  tttcht  iiiMrmM 
eintreten  wird. 

Von  jeher  michta  man  4er  Heilkiuidedea 
Vorwarf  I  dab  die  Aoa&bong  derselbsn  ilaiin 
aap   keine   festen   Pripcipitn    begjriindet  1191 
könnei  weil  die  Diagnoaei^  ijmcl  &(ipioaeaja 
Aerzte  .so  achwankend  und  initniiter.  tack  'n» 
rig  aindy    und   weil   oft  «lieselben   lleihnillA 
Welche  g^gf  n  ein  und  düea^be   Krankheit «» 
pfohlen  und  angewendet  werden,   yon  aadai 
Aerzten  Terworfen,  und  snweilen  mit  fatt  c* 
^egengesetzten    Arzneien    dennoch  geheilt  a 
werden   pflegen»      Geschichte    und   Erfaknf 
beftatigf n  beiilea*      Wie  labt  eich  nun  ditfi 
Widerspruch  lösen  ?   Wohl  dadurch  am  bcM 
dafs,  in   jeder   individuellen    Conetitation  A 
Selbsterbaltung  tief  beg^ndet  ia(  ,     weil  ANi 
was  in  die  Sphäre  des  Mikrokosmus  k&aB^ 
dieser  mittelst  seiner  Organisation   sieb  amt 
net/  und  das  SchädKiche  üfid  Urinütze  uf^ 
fiihrt  wird,  ja  selbst  Ansteckungemiasma  m 
ein  und  das  andere  Individuum  überg«inf|*i 
und  der  Gesundheit  desselben  ünbeacbadn^ 
der  aasgeschieden  werden   können«      Da  aaa 
die  '  erhaltenden    l^ätnrliräfte    eo    ungbmlifii^ 
viel,  stibst*  oft  gegen,  aufgenommene  Giften  k 
wirken  und  auszurichten  Im  Sunde  sind»  afl 
wie  weniger  Aufwand  von  Kräften   wird  VA 
Seiten  der  Natur  erfordert»  gleichgültige^   olh 
echen  sich  oft  selbst  widersprechende  Arvae» 
mittel»  wo'  nicht  heilbar^  dodi  wenigstens  w 
scbSdlicli   zu  machen«      In    jedem    Fall  ab« 
wird  derjenige  Arzt,  wslcber  die  Conatitntioi 
seines  kranken  Jhdivldui|'^   so   vfipi  die  Wirknnf 
des  fSr'  diesen  Fall  passenden  Heilmittels  g^ 
nau  kennt»  weit  sicherer  und  schneller  dieCti 
tumdheit  herbeibringeni  als  der  ne^h  uttgsab- 


—    »S3    — 

irty.  od«  darauf  aichl  ac|^lende  HtUkimder« 
flbrlgenä  aber  fahrtn  sicher  leitende  Prindpien 
BA  lieiriig  beobachtenden  Kliniker  flewife  am 
:rankenbette  aus.  manchem  Labyrinlae^  aa  wi« 
litat  ibbi  sich  anvertrauenden   Kranken, der 
^anSbäit  zu.  Denn  aufaer  den  geMröhnlichen 
örbiireikungawiaaehBdbaftpn  .un4   Kenntniaaen 
I  der  belebten,  todenund  ICranken  AnAtomie» 
amiotik»  Chemie  erc.  leiten  ihn  am  Kranken- 
etto  folgende  Momente:  du  Klima   und  die 
•ebenaweiae  seiner  Mheinwohneri'  die  genaue 
.enntnifs  der  Zeit*  und  Volkskrankheiten  sei- 
lea  Bezirkea  *),    und    endiidi  die   auf  Erfah« 
nng  fest  begründete  Kenntnifs  der  indlvidueU 
sn    Constitution    jedes    einzelnen    Kranken» 
letzte/es  ist  wohl    daa  wichtigste  Mittel»    waa 
ntwoder  zur  glücklichen,    achneüen  oder  gar 
mgaamen  und  mitunter  wohl  gar  mifslunge- 
icn  Cur   führet.      Aus   diesem   Grunde  vor« 
Eiglich  erreichen  die  Grofsen  der  Erde,    un« 
eachtet    mannichfaltiger    MifsgrifFe    in    ihrer 
«ebenswelse,  dennoch  meistens  ein  betrachtli« 
lies  Aller,    weil   bei  der  ersten   Anwandlung 
•der  Unpäfslichkeit  ihre  Aerzte  gleich  consul* 
irt  werden,  denen  es  um  so  leiditer  fSIlr,  die 
»aaaendsten  Heilmittel  auszuwählen,    weil  sie 
lie  Constitution  ihres  hoben  Kranken  tiglich 

*)  Da  der  Arit»  um  glAcklich  su  heilen,  tchlech. 
tcrdiiifsf  das  Klima,  die  Lebensweise,  den  sittli- 
chen Charakter  etc.  seiner  Milbt-wohnev  in  sei- 
nem VVirkungikreise  genau  kennen  soll,  so  ist 
U\v  beide  nicEu  au  nacbtbeilig,  als  das  Versetzen 
der  Aeraie  ron  einem  oh  entfernten  Physicat  in 
dae  tndeie.  Aue  diesem  Grunde  ist  das  Wech- 
icln  und  Vtrsetien  der  Aente  von  untrrer  bu- 
manen  und  weisen  Regierung  «iemlich  bescbr^nkt, 
and  aor  unter  wichtigen  Vsranlaifungcn  erlaubt 
wosden« 


baobidiian  und  gt nan  kmneiu     Wlrii  jti^oa 
Misa^htihmi  ^e%  fizistr  Aug^sts^  laxt  derUfab 
ptriicben  Btschaffenheit  nad  Lt bennreise  sein« 
Forften  minder  Tertraut  gewetenp    ao  wirdt 
€t  w6bl  schwerlich  gewagt  haben»    gegen  dai 
Uebel  dea  Kaiaera  kalte   BIder  ▼anua^agi^ 
tind  in  Anwendung  zn  bringen»  wiidnrch  im* 
aelbe  geheilt  und  deaaen  H^and  käiaerlich  b» 
lohnt  wurde* 

.  (Dia  FemataMg  blgt,} 


^«U 


\ 

(iac 

lad 
feig, 


■^    sa§   M 


vin. 

urze  Nachrichten 

and 

« 

Auszüge* 


u 

%ti0ck§  JiimOm  mti  An  pkrHfiährlgm  CuwMiUt^ 
htnchttn  frtufiifthBT  Atmt. 
(Fertsctnuig  S«  Journal  1815*) 

in  Xnab«  ^on  7  Jahnn  wurde  an  Staffsld«  tob 
■r  Nattnr,  wahrscbeinlich  Coiubtr  Setus,  io  dal 
•blatt  ^ebiiaen.  Man  brachte  denselben  so^eich 
h  Soidin  lam  Dr.  Xrugmann.  £a  war  an  der  ^ 
i«nen  Stelle  blof  ein  blauer  Punkt ^  an.  bemerken» 
I.  der  Knabe  hatte  Uebelheiten  und  Erbrechen.  Ana 
^•nden  Tage  war^erganaeFufsydieLiende  und  das 
ataro  itazk  angeachwolfen^auch  daiGesichtau^edoa* 
.  Bf  wurde  auf  den  Biff  ein  Blaaenpflaster  gele^ 
l  die  Stelle  nachher  mit  einer  reisenden  SalbeTeibun- 
«  Fomentationen  auf  aromatiachen  Kräutern ,  m\% 
Lg.  wurden  auf  die  geschwollenen  Th«le  appUcin» 
L  innerlich  AUxipharmaca  gegeben»  wodureh  der 
kbe  glAckÜch  wieder  hergestellt  wurde.  —  Dea 
:«a  M&rs  war  |ain  aehr  gesunder  '99  Wochen 
■X  Knabo  geimpfc  worden;  ea  erschienen  auf  je« 
a  Arm  swei  sehr  schöne  Normalpocken,  aus  denen 
Jmb  d«i  achten  Tag  £»rtgeimpft  wurde,    welche 


reedmlftig  rerlirfea«  I>m  s£itteii  ftüiw^^f  ISm 
acht  Monat  spjitery  leigt  sich  auf-  der  eineii  Narbe  je* 
ner  schönen  Pocken  eine  kleine  Röthe»  den  folgenaen 
Tag  eine  Pocke,  und  den  atea  Deoember  atand  sie 
als  eine  der  schönsten^  git>rsten  Schutxpocken  eam  in 
ihrer  ei^enth  Am  liehen  Gestalt,  stark  aneefallt  mit 
wasserheller  Lymphe,  wovon  awei  Kinder  geimpft 
wurdeUf  doch  ohne  alle  Spur  einer  !&£»•  Die  Areoia 
erschien  sehr  klein,  trockthft«  schneller»  wie  gewAha- 
licb«      Das  Kind   war    ununterbrochen    gesund.   •* 

S^iotMatrfiy  zu  Danai^  Jnmfte  in  .den^Alitl»  A) 
oiiiu*()ckober  dreiGeschwistir  neben 'eiiteni  BetsUi 
seit  12  Tagen  mit  den  Menschenpocken  beEdloMi 
Kinde  Tom  6ten  bis  xum-  ^eh  Tage»  Nach  der  La* 
pfung  brachen  bei  allen  drei  Kindern  die  Pocken  u»t 
und  verliefen  el(icUicliy  wählend  diiy  bereits  erlube- 
nen  Schutsblartern* PuitelhV  frabery.ils  gewöhnUck 
abtrockneten»  und  Aberhaupt  auf.  jene  Krankheit  kei- 
sien  Einflufs  su  haben  schienen.  '—  Nächst  dem  !»• 
findet  sich  in  dem  Sanitätsbericht  des  Doctor  ffuiU 
SU  Eibingen  folgender  merkwardigerFall  aufgeteiciuiet. 
£r  sähe  oei  einer  Frau,  deren  Alter  nicht  namhaft  gs- 
nacht  ist»  im  September  d.  J.  nach  xnapoherlti  B«» 
tchwevdeik'  inr  Unterleibe*-iAiA^0iltk<Ai»  nach  dod  niw' 
einzelne  Knochenstückd  eitler 'letwa  sechsmonatlxcken 
Frucht  per  anum  abgehen»  so.  dals  er  dtToa  beinthe 
ein  ToUständiges  Skelett  gesammelt  hat.  Er  behaop^ 
tet  vorläufig»    dafs  eine  extrauterine  Schwangtficksft 

9;att  gehabt»  behält  sich  jedoch  vor»  diesen  seltenen 
all  noch  besonders  und  ausführlich  snr  PublidtU 
au  bringen,  — •  Vom  Kreisphvsikus  Dr.  ffautbrand 'i^^ 
folgender  merkwardiger  Fail  ausfahrlich  niitgetheilt 
wordenu.  »»Ein  robuster  Mannfvon  einigen  dreimg  JaH« 
ren  wtirde  Anfangs  April  ^voit  pneumonischen  Be- 
iciiwerden  befallen»  wozu  sich  bald  nervöse  Sympto- 
me gesellten»  und  iwar  so»  wie  sie  sich  gewöhnlich 
bei  derßebris  nervosa  siupida  (nach  P,  PrcuiA)  manife*' 
stiren»  Patient  war  gegen  alles»  selbst  gegen  seia« 
Frau  und  Kinder»  die  er  sonst  sehr  lieb  hat»  gleidi* 
gültig»  hatte  kein  Vertrauen  zürn  Arzt  und  aii  den^ 
Arsneien»  iweifelte  an  seiner  Genesnng  u.  s.  w.  8a 
la^  der  Kranke  14  Tage;  wurde  mit  jedem  Tagt 
schwächer»  so  dafs*  wenig  Hoffnung  su  seiner  Wie* 
derhersteUang  vorhanden  wer.    Jettt  ward  mir  Ton, 


i  Arftbim  Liebcnrrerbältiiinen  föIgenJAg  inltge* 
.    Unier  Patienc  kam   etwa  vor  vier  Jahren  niT^ 
Herxschafi:  auf  Hessen  hier  an.    \xt  einer  gcbir* 
i  Gegend  geboren.  Wollte  ihm  Anfang«  Her  A^if- 
It»  der  einige  Monlite  dauern  lolltei    hitt  ni'jht 
en»    er  sehnte  sich   nach  seiner^  bergigtttki   Hei* 
Aber  plÖisUch  Änderte'  lich  seitie  GbmlttHsstim* 
;  er  Verliebte  sich  in  ein  Karamernsädcheny  und 
{%  darüber  das  mnhere  Klimai  seitie  JBei^e  und 
ieiiverhältnisse.      Er  g4|tand  seinem  Herrn^  ^cit 
La  einen  treuen  Diener  ichärste,  diese  Lie^be,  mit 
Waasohe»  für  immer  hier  su  bleiben.      Dieser 
te  ihm  Vorstelfiihgisn  dagegen,    brachte  es  abet 
laJiin»    dab  er  ir^Tspracfa^    ihn  auf  der  ROckreise 
tginten,  dann  aber  liitfher  larackkommen  \jrollte. 
gltubtey  die  Reise  und  di»  Vorstelluncen  seiner 
liöligen  würden-  ihn  seine-  liiebd  baidTVei-gMien 
dn.  >    Dies  geschah  aber  nidht,    vielmehr  Kehrte 
■  Held  nach  einem  driaiWödientiichen  Aufdnthtlc 
[en.  Seinigen  mit  Aufopferofig   feine«  kflnftigto 
leil«,  nnd  seiner  ihm  sohst  so  werthen  Familien« 
Itifisse  hieher  zurück,  und  zwar  tu  Fufs.  ICaum 
war  er  hier  angekommen^    tudS  im  Besiti  seiner 
bte,    %o  kehrte  dat-Andeuken  an  seine  Heimat h 
üe  geliebten  Seinigen  mit  solcher  Stärke  lurack, 
er    sich   seit  dieser  Zeit  nie   zufrieden    fahlte, 
ich  seine  häuslichen  Verhältnisse  recht  gut  sind, 
rar   seit   dieser  Zeit   bald  irt&lir,    bald    weniger 
nüthig»  und  gedachte  seines  Vaterlandes  niephno 
imnth;      Im  leutverfloisenen  Winter  nahm  sein^ 
muth   sehr  su,    so  dafs  nicht  |nur  seine   Uinse* 
jen«    iondevn  |er  selbst  es  bemerkte ^    und    sich 
n  adgnstrengiere  Thätigkeit  su  zerstreuen  suchte, 
Id    ich.   seinen   GemaUiszustandJ   erfahren  hattep 
ifiir-nichu  dringender»    als  über  denselben  Hers 
rerden.      Ich  brachte  ihm  zu  diesem  Zweck  von 
n  m^vt  Ja£endfteunde|    der  sich  hier  aufhielt^ 
mir    jene  Relation  machte,    einen   freündlichea 
>•      Der  Patient,   der  mir  sonst  wenig  Aafmerk- 
MtVL  schenkte»    und  meine  Fragen  un|^em  beant- 
tetct    reränderce  plötzlich  seine   craunge  Miene, 
i  aufmerksam  uiid  gesprächig*      Ich  weckte   in 
die  Idee  der  Rückkelir  in  sein  Vzterlandf   und 
llut  inehx  als  IrOhcr  alle  SxcitanCM  und   söge- 


^    tss   - 

ntnntf  N«fTiiM*  Nach  eiaigtn  1^4$i*  imetmAatt» 
keir  n^ht  nur  atils^  Geiahr,  tondm  iiatte  Biieh  t^ 
an  Kräften  gewonnen,  denn  nun  fblffte  «r  pttnhlkk  | 
allen  meinen  Vortchriftett»  in  dar  WolfnBng  einer  hd» 
digen  Genetun|;.'<  —  Hr,  Dr.  Iteynevin  «u  Jaa«r  bevMd» 
aber  daa  erst  in  nnaern  Zeiten  mehr  jtnr  SmdM  g^ 
komnoene,  von  den  Petechien  nnttncUadinie  £santh«i 
bei  dem  Typhus  in  Besiehnne  auf  diaEp&demia  TOM 
Jahr  18 13  nachstehend^^s  AiufkUeiid  war  bd  iMm 
meiner  Kranken  Cm  Typhui).  im  mfmftndlidhim  2d^ 
raam  das  rothgefleckte  ^Exanthem t  '«r«lck«e  am  hl» 
lösten  sn  finden  war,  an  den  Theiliniy  irelehe  v» 
lagUch  erwärmt  sind»  am  Racken^  anf  d«r  Btmtt 
Oberschenkel  und  Oberarm*  Ob  nwar  dar  Tfib 
unverändert  in  tainem  Zustande  blieb ,  eo  habefch 
doch  h&nfiff  gefunden»  daCi  .SeitensierJiea»  nad  Ib» 
haupt  die  katarrhaliicheii>  ZnflüJe  mir  degi  AwAiyh 
dph  Terminderten.  Wenn  anch  der  Anisoblag  jna| 
schien»  $0  bemerkte  man  doch  am  Snde  dm  Snak^ 
heit  eine  deutliche  Abachuppua^.  WirkEflhi  Am^ 
chieen  mitweÜJem  ^riesel  bah^  ich  nur  ciaail  biob» 
achtet. 

(Die  Fortsetiung  folge} 


Marcus  ToiL 

Daf  mediainische  Firmament  iiaf  ^eiaeii  iditaai 
Stern  rerloren;  awar  keinen  Planeten»  aber  einfi  n/M 
hell  stralenden  Kometen.  War  auch  seine  Bahn  nid« 
immer  die  rechte,  fahrte  er  anch  inweiien  den  Wa» 
derer  irre^  so  hat  er  doch  herrlich  gelenehtet»  vid 
Licht  rerbreitet»  und  Licht  entsAndet.  -*-  Manm 
hat  so  liji|;e  und  so  viel  gewirkt*  hat  ao  lebendtfE* 
das  medizinische  Denken  und  Handeln  ein^sgtun^ 
dats  wir  seinen  Abgang  in  dieser  Zeitachvift  nmiAg» 
lieh  mit  Stül8chw«i|;ett  übergehen  können;  '  Der  Hn* 
aus^eber  insonderheit»  der  ihn  von  Anfimg  aeines  au^ 
diainischen  Denkens  an»  also  über  dretfsig  .Jalix% 
kannte»  ehrte»  und  mit  üun  alle  merkwürdige  Perio» 
den  dieser  Zeit  durchlebt »  durdieeaebeitet»  ja  suat 
Theil  durchgefochten  hat»  kann  dem  Antrieb  seiaet 
Gemüths  nicht  wulerstdien,^er  mum  SchluDi  waet 
irdischen  Itfaufbahn  öffentlich  zu  tfrklurfDj  da£b  io  oh 


—    139   ■— 

onh  mit  am  Ztit  teinei  Lebens  in  Gefftntaugestan- 
|«i,  er  doeh  nie  «nfi|;ah6rc  hat ,  selbst  &h^  die  Vor^^ 
iwfflichkeit»  die  in  iSm  lag,  ku  erkennen»  und  dafs  et 
winen  Tod  ffir  einen  wojbcen  Verlust'  für  di«  medi- 
iütebe  Welt  hillt.  :  Zuerst  lernte  er  ihn  Tor  dreirsig 
|\dii«ii  alt  Anhänger  ^o/i^  und  der  gastris^ien  Me« 
iMde^  als  abcrana  glAcUichen  Arat,  und  als  Stifter  dea- 
Msuteriiaften  Bamberger  Kiankttohausas,  Joannen  unA 
Msaliren»  nnd  diese«. erste  Bild  ist  nie  in  seiner  Seele 
pSoachesi.. Hierauf  ergriff  tihn  der  Brovrnianismus  inii 
iddiear  6ewalu  dafs.  ea  unmöglich  war  mit  ihm  yer* 
fimt  nn  wandeln  Nachher  folgte  «eiu  wiedei  xu  en* 
dttinastiachea  Erpeifen  der  Naturphilosophie ,  ihre 
lUftfahmnc  in  die  Pra^s,  die  .Vorliebe  für  Hie  £nu 
lAndungscEeorie  und  Ansiebt  in  allen  Krankheiten« 
(baohdem  iuxh  horx  xuror  die  Schwicheansicht  und 
die  Reiftmethode  die  herrschende  bei  ihm  gewesen 
Wmc»  .Et  hat  wohl  wenig  Menschen  gegeben,  die  so 
fronderbare  and  gans  heterogene  Sprüngd  in  ihren 
Aatichten  gemacht  hab.en»  wie  er,  nnd  dennoch  blieb 
m  immer  em  trefflicher  Ar«t«  Ein  neuer  Beweis,  dab 
Üe  wahre  Kunst  und  die  Spekulation  sweierlei  sind^ 
■ad  dab  der  wahi?e  Künstler  mit  jedem  System  gnt 
handeln  hann,  se  wie.  der  Achie  Virtuose  mit  jbdem 
tattniment  gut  spielt  Das  System  wird  vom  bessern 
p^w— fiiiii  beherrscht«  und  ihm  unterthan ;  es  fügt  sich 
ihm,  wo  es  Noth  thut.  -  S^o  lebhafter  Geist  rifs 
Um  liin,  gleich  jede  neue  aufkommende  Idee  mit  Hef- 
liglieil  au  eqi;rei£Bn.  sie^  sich  ansueignen,  und  au£a 
höchste  au  poteniiiren.  ia  au  übertreiben^  wodurch 
tr  denn  eben  aieh  und  die  VVelt  wieder  inr  Besin« 
^na^  hnchte.  —  So  hat  er  alle  in  seiner  Lebensseit  vor« 
nhommeue  Geistesepidemien  mitgemacht»  und  er  glich 
pSbäem  von  den  Menschen,  deren  Konstitution  es  mit 
lieh  bringt,  daCi  sie  Tön  allen  Epidemien  angesteckt 
«verdem  3ie  aber  dabei  eine  so  gute  Natur  haben,  dala 
na.  aie  ^glflcfcEch  überstehen,  und  nachher  völlig  wie- 
3er  eesund^  ja  gesunder  werden,  als  anvor.  -~  Möge 

t  Himmel    uns  immer  tolthe  Gtuttsftrmente  gebeu^ 
begidit  mit  €btn  to  rif/  achtem  Kuntumn^  und  iU 
mm  mmtw  BMchthäk^rti  und  Strutiuchil 

H'^d. 


Jranu  ZZZZnUI.  S.  it» 


r-    »39   — 

INachtmg  tu  nuirum  AufiatM  Ober  dm 

'    die  häutige  Bräwü. 

Alf  ich  diesen  Anfsait  Ungat  Vollendet  i 
zeiu  abgesendet  hatte»  hänfen  rnir  doch  «inifj! 
hustenkranke  vor»  Ton  denen  jedodh  nur  ei 
meine  Absicht  hier  Brwihnnne  verdient.  —  0 
he  war  eines  hiesigen  Kupfersäinida  Töchten 
1{  Jahr.  Es  war  bis  dahin  immer  gesund  | 
«nd  war  wohlgenährt»  *-  Sein  iMohsjihriger 
litt  seit  Tier  Wochen  am  Keichhutten»  gegen 
der  gewöhnliche  Hausant  der  Leute  weiter  h 
tel  äsiGeduld  hatte  versohreibm  wollen«  —  . 
schrieb  diesem  Knaben  hepor  tuiphuriM  und  Bei 
Morgens  und  Abends  i  Gran.  •—  Das  klein 
aber,  von  dem  hier  eigentlich  die  Rede  i 
berte  aeit  drei  Tagen»  beaonders  des  Nachts» 
einem  häufigen»  huraen  Husten»  hatte  ein  v« 
aicht»  und  war  höchst  verdrielalich  und  lll 
kurs  ich  glaubte  hier  wieder  ein  Stadium  « 
'dte  Keiohhustens  vor  mir  sn  haben,  nnd  bera 
Eltern»  dem  Kinde»  weichet  naeh  ihrer  eigenei 
seugone  deii  KeicliJuisten  beherberge»  Arxneiei 
ben.  Es  waren  vern anfüge  Menschen»  weloi 
Raisonnement  begriffen  und  annahmen.  —  ] 
schrieb  also  am  »Ssten  December  diesem  i^  j 
cen  Kinde:  Rtc*  ßtydr»  muriat»  mir»  Gr^  j.  P.  ht 
iai.  purp^^  Gr.  i.  sctcch.  aiki  Scrup.  s€mii,M,'  JD, 
nj.  5.  viermal  Uglieh  ein  Pulver  su  geben. 

Die  Di^talis  setste  ich  dits  Gefäf^fiebers 
überhaupt  hitiiu»  dann  auch  als  atfjuvam»  di 
tnels»  und  beide*  gab  ich'als  speciiische  Antiph! 
der  Schleimorgane  fiberhaupt»  und  hier  de: 
chien.  Uebrigens  muls  ich  hier  nochmals  die 
lis  in  Kinderfiebern»  wo  die  Bewegungen  des 
und  den  Arterien  manchmal  ins  unzlnlbare'  i 
bflgreidiche  gehen»  aus  allen  Kitfken  rahmen. 

Am  agsten  December  war  an  dem  Kindi 
^Veränderung»  es  hatte  aber  auch  jettt  erst  dre 

genommen.  -^  '  Am  30sten  War  es  dagegen^ 
e8S<fr.  Der  Puls  hatte  tm  Tage  fast  voukümi 
Ben  normalen  Rythmus  wiedvr»*  und  der  Hus 
aeltener.  Am  3isten  war  das  Kind  noch  Bes 
hatte  jetftt  nenn  Pulver  verbraucht»  nad  gester 


mS,    ist    -JJ 

■  •  ■  ■ 

Etin  bvifiigt  Stflhie  gehabt.  Am  isten  und  atm  Jin- 
^  failM  «i  wader  «in  Tage,  wo  ich  et  nntersnohte^ 
och  dee  Nftchtfl,  naeh  der  Mutter  Aiissaee,  irgend 
Ihe  Spar  von  Fieber  mehr»  und  der  Husten  war 
lu  ttlteiii  das  did  war  Obrigens  reche  munter. 
m'  Jtta  Jlnner  war  das  Kind  |;anz  wohl,  vom  Hu* 
imp  d«  h.  Ton  dem  künen,  iUu  Ilsen,  mit  einem 
fenete  ynm  dem  Kätairhhusten  war  kaum  noch  eine 
ter  ni|;e^n.  Die  drei  übrigen  Pulver  waren  noch 
llJolMn,  und  dils  Kind  hatte  täglich  nur  iwei  fast 
tannaale  Stahle.  Die  folgenden  swei  oder  drei  Tage 
Upb  tich  der  Husten  eane  aus,  und  das  Kind  wac 
isder  to  wohl  und  fehlerfrei,  als  es  je  gewesen  war» 
«rlchM  es  jetat,  Ende  Sommers  noch  ist.  —  Das  an. 
Vtm  rMerwihnte  Kind  liu  noch  wohl  14  Tage  an 
im  .biebhastea  bei  dem  Forteebrauche  der  Bella» 
Misia  und  der  h§par  suip/mrü.  Als  ich  eine  Wurm* 
amflikation  entdeckte ,  gab  ich  eine  wurmtreibende 
lüabfing,  wonach  mehrere  Spuhlwflrmer  mit  gro« 
mr  ErieiCTitemne^anch  des  Hustens  abgingen.  Nach 
nä  smh  ichlicn  sich   dieser  böse  Feind  nun  auch 

BTtfB. 

Haffissitliah  komme  ich  durch  diese  dritte. Beob« 
ihtwif  dar  Wihrheit  einen  Schritt  näher.  Sollte  ick 
i«r  aiieh  dadurch  ffir  meine  Meinung  noch  nichts 
evreiaeat  tollte  wirklich  meine  Entdeckiiag  blofse 
'ftuschnng  fevn,  so  aeige  ich  meinen  Lesern  doch 
rcniytens,  dals  man  eine  katarrhalische  Lungen* 
Omcmnb  mit  geringer  Dosis  Calomel  und  iSigi» 
liie   ichiMli    Seile»      ( Vom  Hrn«  Dr«   Wutner   su 

mümO 


4* 

T»b€r  di€  hlaue  Nute  beim  Typkut  beliicus: 

bt  unMtlmr  Pail^  dir  b/as  himichtlkh  der  PrognotU  htf 
diutr  KrtuMäU  nurkwünüg  isi, 

W«m  Herr  Med.  Rath  Kraft  im  Journal  Hufe- 
mft  und  Hariu  (Juli  Heft  1815.  IV.  Etwas  über 
yphia  beiücu»  und  die  blaue  Mase.  S.  100  -^  112.) 
le  blane  Nase  für  ein  Symptom  der  Unheil barkeit 
ee  T\phu$  hihf  den  Tod  24  -^  36  Siuiiden  jedesmal 
iraaf -£dgen  Illit,    und  sogar  ^8.  113)    s^gt:    „die 


blaue  Nim  itft  ein  ticluirer  .Yorboc»  dee-Todcil^  « 

bekauptet    er  eine  Uiiriehti|Bkeit9    weleher  man  £• 
Aufnahme  in  eine  rationale  Fioenoetik  Teraagenmefai 
Die  Röthe,    mit  welcher  die  Elaiiwerdende  Man  Im- 
ginoty  ist  offenbar  erisypelatöser  Natnr«  die  ai^  ab« 
auf  die  Nase  anfilnelich  eben  ao  gut  bMhrftnki,  aA 
aber  endlich  Aber  Hala,  Briiat  und    Magena^egend  «• 
etrecki»  'wie  Zona  nur  die   Gebend   unter  dem  Nibd 
einnimmt,    und  einen  Gflrtel   oildet-      Ob  die  NaNi 
^reiche  freilich  derjenige  Theil  ist »    der  ▼onft{;)idi 
dem  Contagiu^i  eine  Area  darbietet»    Tielieicht  EM 
inabesondere  und  besonders  angegrifEen  ^rerdea  U» 
ne»    und  bei  der  allgemeinen  Erlarenknng   des  Op» 
nismus  noch  besonders  leid  ei    ist  naenteäiedeni  wi 
noch  von  keinem  Arzte  behauptet  mrorden,    ObdiM 
Nase  vielleicht  nhlegmonöa  werde,    und  daa  Ififa  ii 
eeine  Mitleidenneit  siehe,    können  mr  niditbslinpi 
ten;     es  ist  aach,    wie  obige  und  folapnde  Vomtf* 
seteungy    eine  blos  von  mir  hincevrorl&e  0)ojsGnri 
Ob  dieses  Erisypelas  vielleicht   oloe  Symptom  siaff 
Tersteckten,  grötseren  Störung  im  LebenepKOtt&^nKk 
unterbrochene  Functionen,  der 'Leber  allenEsUsi  icj|ül 
eo  wenig  anseemacht,  dafs  noch  iii«iiiend  dam  dadttii 
Ob  aie  endli<ä  ein  Analo^on  des  freiwilligSB  Bna&i 
der  Fufsseben  und  der  Fingev  bei  ebeelebtsa  Trasse 
eey,    ist  unerwiesen,    und  nur  ein  Ein£all  t«  mir. 

Wir  kennen  die  blaue  Nase  und  deren  £ndismwi|f 
^rissen  aber  weitei  nichts  bestammtes  darfibcr.  Wcmi 
"wit  uns  auch  nicht  noch  einmal  an  Shakttpm^^  be> 
kannte  Wahrheit  mahnen  wollen »  dafa  unsenr  Plu^ 
losonhie  manches  hienieden  unerklirber  sej,  * 
trollen  wir  doch  mit  dem  griechischen  Sfalsv  be 
kennen:  „Was  die  .Gelehrten  f^ewifs' wissen,  ^ 
„auf  ein  Schilfblattchen ;  was  sie  besweifeln,  dsail 
y^önnte   man   ganae  Heerden  beladen.*' 

Ein  surker,  junger  Renersmann,  £^noff'd.  j^  a 
Dehru  im  Nassausehen  Amte  Hadamar,  trug'  aus  te 
Milit.  Hospital,  der  Fandora-Bückae  far  unsere  finei 
Gegend,  im  Febr  IS14.  Typhus  davon«  Der  £M 
"war  gleich  sehr  heftig,  und  die  Nase  ^rard  circaa* 
•cript  blauToth.  Man  stattete  mir  über  denselben  bba 
Bericht  ab,  und  bezeichnete  vörsüglicb  daa  wflthoi^ 
Irreseyn  und  die  blaurothe  Nase  ala  Ckaractenititf 
Kach  einer  dunklen  Ahnung,  dafs  man  auf  daa  Hol 
am  kräftigsten  durch  die  iv.  /Vsincr  dies  Unterln^ 
und  vorsflglich  dmch   daa   Gungägn  ^nmiiunan  wir 


i  Theorie  9  worfiber  ick  in  der  T{i\fß  m»- 
r  aibeiteii  wurde)  liert  ich  dem  Kmnhmi  ¥in 
nr  aber  den  gtnacn  Bauch  legten,  nnd  lietW 
>  liBge  liegen y  bis  ei  ToUkonini^n  g^wirlki 
r  genab  xyom  Hrn.  Med«  üath  WtnätMHff 
'  ^  bei  limbnrg  aa  der  Lahn,) 


6* 

Ftnen  im  Jahr  Igltt 

n^'laeSg  «ad  der  Aaluidnionc  werth  ilt  im 
itme:  Siaa«  aUftaBcine  GeaandCnMiMtlMld  Imi 
mü  fiflKbK  &Mft  Jihnft»  «nffMcliiei  iflrmfi»«r 
Abk  iLi  ftiieerfUithne  umA  fufaen  |B»- 
"  [fe  wMi«B  Imv  ian  thmh— ürawO 
.tüi  evteMfr  Sa  Jkan-wk«  d#fii>*e>i 

iimiikt  OiBniäacv  aei  msw  mßmm 

'k.  ^hm.  1.  " — ■    TiBieMiMeii    4ivuk 

^  Bcfä  «n  niaMFftaf&^Br  x.'ar.»  Mb.-  JKsiUnf» 
:b  J&nat*  m  -mje  .n  Sattln  4iim  «Uxtiut  n» 
1^  Teaa»  natan.  -^ut  te '  &r  nKUctu.  4ft*n  i*r 
fnUny  IVaaoa  oetianr  m.  ^cnauHftn  Zret  «i 
^    «   -a  Ji  Acrcm   inaa  iMcti  «i  '^  >    JUer 

vaoi   'i<4ls    fir.  nfttstaa    itfiMAHUtKi«« 

gicsearnaifimiMit      UMf*     V'ttarifnar 


r*3    ^    j.    \Mmumur'    |p«wu    ''«r   -««teiaMi* 


/  ^  « 


dem  <•■ 
inibes'' 

HC    >"  ■ 

tu*«"!»  ' 

»och  *?'■, 

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Mii;     «'  ' 

Ob  die»'* 

Ob  w*  ei»°'-' 
a,t  Fuh«eh< 


Wimm  und  ptmwiVLXMi  Dr.  Jitnxt  lu  W«U 
JUpbur[(  in  Schleaiwi        •       •       •     .  •       •    9t 

l«.BIiiAafii  .cUr  Wicunuig  .••     .•       v    -'-i'^^t 

3.  Mcnitriu  durch  die^Br^M      •       •       .97 

3«  Eoutehung  der  Minerilwasscr        •       «    99 

ni*  IHie  Zeit-  und  yolkskranklieiten  dM  fahre» 
IS14  »A  nad  um  ^^ntbax^  bSobatkui  Tom 
Dr.  Jacäb  SeMffer,yav%tl  Thurn-  und  Taxi« 
tchem  Leibantfl^'ttad  Oehdimennthe      •       •  xoi 

fllL    Kune  NucimcllMa  odd  Äntkdgi      'w  *  '«  tsf 

•  I«:  Prfotifefa«   MifceÜMi   toi    den   rimü»  « 
•  jlthrif  tn  OtjnndJMJtiiHBightin  MtufinMli«* 
Aente  .       •        •       •       •       •       «       «195 

9.  Mareui  Tod.     Von  Hufehnd  •       •       •  ]38 

j.  Naclivag  SU  meinem  AuCutie  Aber  den 
biohhuften  und  die  hAntige  Bräune»  Tdbi 
Uf.    Wknntr  sn  Dalmeft   •        «        «        .  230 

4«  üeber  die  biaae  NfM  beim  Typhut  bei. 
lieufs^  ein  einselner  Fall,  der  nios  hin* 
ächtUch  der  Frognoaii  bei  dieser  Kranh- 
Imis  merkwürdiff  ist.  Vom  Med.  Rath 
WuuUistäJi  tu  Hof  Emmrich  bei  Lim- 
bmg  an  der  I^ahn 231 

f«  Mediiiniache  FeiiiA  im  Jahr  i$i6  •       •  133 


Hj     •• 


ttimmmm^tamammmmmn 


-    43»   ^ 

MiUhtM  dir  pr*  HkUhmA  NopmAer  und  IJüi 
ttmbitr  wird  mit  dem  DeoHtobörttÜck  deejottnoab  Mi 
ftznmea  cuageceben,  uftd  «nUiilt  die  Mißton  dt^^ 
uammtn  m»Simnitchm  Liamtmr  ««h»  Jmkr  igif. 

1.  I 

mmmmi^mmmmm 


litterariscbe  Anzeigei 


Bii  DAMMte*  in  Berlin  iit'ertcliieneiit 

C  W.  Hufiiand  ComjfKtm  Matviaßnudkoit  m 
€undum  ^rdums  waautmim^in  'Ugum  auditorum,^ 


■  •    •       *  • 


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;  ;      !>S  .    I 


'^tt'W^J^'VA*'^'' ^    '■* 


L. 


Journal 


der 


Dractischen  Heilkunde. 


Herausgegeben 


von 


C.     W.     H  u  f  e  i  a  n  d, 

ILönigl,   Preafs.    Staatsrat!],   Bitter    des    rotfaen  Adler- 
3rdeiii^    dritter  Klasse,    wirkl.   Leibarxt,    erstem  '^zt 
der  Charit^,  Mitglied  der  Academie  der 
.  Wissenschaften  etc. 

und 
J.    Ch.    f.    liarles^ 

üjeb.    Hofratb,    ordentlichem   öfiFentlichen   Lehrer   der 

Klinik  auf  der  Universität   zu   Erlangen,    ordentlichem 

Mitglied  d^r  Königl.  Baierischen  Academie  der 

Wissenschaften  etc. 


GraUi  Freund i  ist  alle   Theorie, 
Doch  grün   des  Lebens  goldner  Baum. 

Göche, 


VI.  Stück.     Dezember. 


Berlin   I8i6<' 
Im  Verlage  der  Ilealschtilbuchbandlung. 


l. 


I. 

Die      V 

ieit-  und  Volks  -  Krankheiten 

des  Jahres  1814 

in  und  um.Regenisburg^ 

beobachtet 


von 


Dr.  Jacob  Schäffer, 

IrstL   Tbum   und   Taxiscbem  Leibarzte  und  Gekei- 
enrathe^  auch  Kitter  des  Civil  -  Verdienttord«ns  der 
Baierisciien  Krone  ^   und  $IitgUed  mehrerer 
gelehrten  Societät(^n. 


Octoben 

rometflTftand:  höchster:      27"    3'"6.  d.    4.  fr  üb. 

niedrigster:  26      6     g*d.  sS-Abds. 
mittlerer:     s6    xi     7.  um  ^  Linie 

zu  niedrig. 

om  isten  bis  zum  iSten  hielt  sich  das 
irometer  immer  auf  oder  über  der  Mittel- 
»he:  Tom  iSten  bis  stj$ten  unter  derselben : 

A 


_     4    ■-•      ■ 

die  grofste  tägliche   Veränderung  erga 
den  a5sten,   wo   es  binnen  i6  Stunde 
'  5J  Linien  fiel,  ohne  dafs   eine  Veränc 
in  der  Witterung  erfolgte» 

Thennometorsund:  höchster:       4-i2id.    7.  N. 

niedrigster:  —    i^d.  ii.Fiü 
xnittUrer:      —   5,   g-  um 
kälter;  als  sonst  im 

Die'  erste  Hrilfte  des  Monats  wa 
ter  als  die  zweite:  der  kälteste  Tagw 
iite,  wobei  Vormittag  dicker  Nebel, 
mittag  schöne  Witterung  gewesen  t  den 
«te  war  am  7ten  mit  etwas  Regen. 
Sosten  erreidite  das  Thermometer 
-{-  10  R. 

Hygrometerstand:  höchster:      85t  Gr.  d.  12.  M 

niedrigsttr:  53o    —    d.  29,  V 
initiieren      6g3J — trockn.  d 

In  der  ersten  Hälfte  des  Monat 
die  Luft  immer  sehr  trocken,  ganz  v 
lieh,  am  laten;  die  vielen  Nebel  in  der 
ten  Hälfte  machten  die*  Luft  merklich 
ter.  In  Hinsiecht  des  Regens  war  der 
her  sehr  trocken:  der  gesammte  Rege 
trug  nur  7  Linien,  sonst  im  Mittel  i' 
nien.  Die  herrschenden  Winde  warei 
mit  dem  anliegenden  Nordost  und  S 
Nur  der  8te  war  stürmisch.  Sonst  der 
Monat  grofstentheils  sehr  windstill.  — 
zählten  in  Allem  ganz  heitere  Tage  4 
trübe  8  >  schöne  5,  wolkigte  14.  — Ta 
Nebel  9,  mit  Regen  4>  niit  Wind  6 
schwachem  Sturm  i.  Heitere  Näcl 
schöne  4>  wolkigte  7,  ganz  trübe  11 
dige  I,  mit  Regen  4« 

Die   rheumatischen    Beschwerden 
Art,  welche  iheils    die   zur  Bewegux 


«timmte  Muskelfiber,  theils  die  splanchni- 
schen  Organe  selbst  befielen,  spradien  sich 
(Sowohl  durch  Koliken^  Diarrhoen ^  als  auch 
AuvchHüftweh^  Zahn^  und  Ohrifn^  Schmer^ 
zen  aus.  Wärme  war  hier  das  grofse  Heil- 
mittel und  deswegen  erwiesen  sich  Klystiere 
Und  Bäder,  vorzüglich  mit  Schwefelleber 
Versetzt,  so  ausgezeichnet  wöhlthätig.  —  Ge- 
gen das  Ende  des  Monats  kamen  mehr  ka- 
tan^halische  Leiden  vor,  welche  ihr  Daseyn 
durch  Schnupfen^  Husten^  Halsweh  etc.  äu- 
fserien:  letztres  ging  bei  den  Meisten  in 
Vereiterung  der  einen  oder  der  andern 
Mandel  über.  Bei  einer  30  jährigen  ra- 
s eilen  Wirthin  kam  nebst  dem  wenigen  Ei- 
ter ein  steintirtiges  Korperchen  mit  Jsum 
Vor-schein,  das  sich  in  der  rechten  Tonsilla 
ausgebildet  hatte.  —  Eigentliche  IVeclisel'^ 
Fieber  mit  rein  ausgebildetem  Typus  kamen 
igwar  nicht  vor:  doch  sah  ich  bei  Erwachse- 
nen und  Kindern,  wie  in  den  verflossenen 
Monaten  periodische  Leiden  zu  bestimmten 
Zeitpunkten  eintreten,  und  nach  Andauern 
von  einigen  Stunden  wieder  vergehen:  auch 
hier  halF,  ohne  China ,  eine  auflösende,  ge- 
lind  abführende  Salzmixtur,  und  ein  Brechmit- 
tel, das  ein  paar  Stunden  vor  dem  Eintritt 
'des  Ubelbefindens  gereicht  wurde.  —  Die 
Röcheln^  welche  hie  und  da  zarte  Kinder 
beilelcii,  waren  gutartig  imd  quälten  nur 
zwei  Tage  vor  und  nach  dem  Ausbruch  der- 
selben mit  lästigem  Husten:  ihr  Verlauf  war 
schneit  und  mit  dem  neunten  Tage  über- 
standen. —  Desto  langwieriger  aber,  oft  be- 
denklich, ja  auch  todtlich  war  der  Gang  der 
Nen^osa  -  P^ersatilis^  an  welchem  meistens 
junge,  yerbeirathete  und  ledige  Personen  roa 


~      6      ~ 

jed«m  Geschlechte  befallen  und  bis  ;Eum  3| 
Tag  und  oft  noch  länger  zu  Bette  gehaltcf 
wurden*  Die  davon  Ergriffenen  scIiwanJo^ 
meistens  viele  Tage  zwischen  Wohl  -  w^ 
Nicht  -  Wohlseyn,  besorgten  mit  Unbehagäft 
lange  noch  ihre  Geschäfte  und  klagten  w 
bei  über  Eingenommenheit  des  Kopfes,  Bran» 
sen  vor  den, Ohren,  unruhigen  nicht  erquiLn 
kenden  Schlaf,  verlorne  Ellslust  und  Auge- 
schlagenheit  aller  Glieder,  Die  Zunge  wat 
hei  Allen  anfangs  mit  weifs-  gelblichem. 
Schleim  überzogen,  dabei  feucht,  im  Fort-< 
gang  der  Krankheit  aber  trocken:  der  Durst 
grois,  der  H^^rn  bald  hell,  bald  trüb  m^ 
gebrochen^  bald   wieder  klar,    aber  dimkd 

Sefärbt:  der  Leib  bald  verstopft,  bald  zu 
üssig:  diese  Durchfälle  schienen  anfange 
zu  erleichtern,  schwächten  aber  bald  inerk«< 
lieh,  besonders  wönn  sie  zu  oft  sich  wieder^ 
holten  oder  gar  unvermerkt  abgingen.  -^ 
Viele  trugen  ein  grosses  Verlangen  nach  Bier, 
fanden  es  aber  zu  bitter  und  unangenehm, 
wenn  sie  es  tranken:  der  reine  Weinessig 
mit  etwas  Zucker  versetzt  war  ihnen  das 
angenehmste  Getränk,  dem  sie  am  längsten 
treu  und  getreuer  verblieben,  als  den  Mine* 
lalsäuern  mit  Sjrupen  versüfst.  Einige  Grane 
der  Brechwurzel  schafften  im  ersten  Anfange 
gereicht,  gemeiniglich  viel  Schleim,  aucii  ofl 
■Galle  mit  grofser  Erleichterung  und  Nach 
lassen  des  Klingens  in  den  Ohren  weg,  da« 
her  erscliienen  diese  Symptome  nach  ein 
oder  zweimal  24  Stunden  aufs  Neue  un( 
wichen  selten,  selbst  einem  gereichten  zwei 
ten  Brechmittel  mehr:  wohl  aber  machte) 
Blasenpflaster,  anfangs  -im  Nacken  und  spä 
ter  auf  die  Waden  gelegt  und  mit  dei:  Di 


^estiv-Salbe  in  Eitenmg  erlialten,  den  Kopf 
«nerklich    heiterer,    besonders   wenn   solche 
:;innerlich    mit  einem    Infus.   Valerian   syl^f. 
muni  FL  Arnicu   spirit.   Minder,   und  etwas 
jtfmphthß    y4ceii    unterst  fitzt    wurden.      Bei 
Vielen  wurde  auch  die  Lunffe  in  Mitleiden- 
Mliaft  gesetzt:    der  anfHU^'s  trockne  Hu.sten 
Hvar    meistens    mit    Schmerz,    aber   keinem 
Auswurf   in     den    ersten    Tagen    begleitet: 
kleine    oft    wiederholte    Gaben    von   Kenn, 
miner.  mit  Calomel  aa.  Gr.  iii.  Saccliar.  albm 
Scrupl.  i].  G.  Guajac.  Scrupl.  j.  PuU*.  anod. 
Dover.  Scrupl.  Sem.  M.  et  dii^.  in  v|.  pare. 
aeq.  hoben    den  Schmerz    und   beföixJerten 
den  Auswurf,  der  zwar  ohne  Blut,   aber  ei- 
terartig zum  Vorscliein  kam.   War  dieScJiwä- 
die  sehr  grofs,   so   wurden  <liesen  Pulvern 
ein  paar  Grane   Kampher  zugesetzt :    dieser 
aber  zu  einem  halben  Gran  mit  Zucker,  alle 
zwei  oder  vier  Stunden  in   dem    Baldrian- 
Aufgub    gegeben,    wenn    kein    Husten    mit 
verbunden  und  die  Brust  frei  geblieben  war. 
Die  Krisen  erfolgten  sehr  langsam,    oFt  erst 
am    2isten    T.ig    und    meif>tens    durch    den 
Harn,  zuweihui  auch  durch  mäfsigen Schweifs: 
zu    früli  eingetretene   grofse  Schweilse   ver- 
zögerten,   so    wie    die    lästigen    Durchfälle 
den   Verlauf  des  Fiebers,    waren   wohl  ge«» 
fahrdroUend ,   nie   aber  kritistJi.     Ein  junges 
32  jähriges   Weib,    welches   sich   nach   dem 
ersten  Wo<:henbette  zu  früh   in  diesem  rau- 
hen Monate  d(;r  freien  Witterung  aussetzte, 
wurde   mit    dieser    Krankheit   befullen    und 
suchte  erst  nach  acht   Tagen    um    ärztliche 
Hülfe  nacii,  als  bereits  der  Unterleib  angc?- 
trif^ben,  die  Zunge  trocken  und  der  Durch- 
fall 6tariL,  Sdüaüosigkeit  und  Ohrenbrausen, 


^      8      ^ 

kurz  das   Fieber    heftig  und    mit    IrreredcB 
begleitet  war.     Bei   meinem  ersten  Besuchen 
ermhr  ich,    dafs   ilire  Entbindung  vor  füirf 
Wochen  natürlich    und   leicht   gewesen  seji 
«nd    das   Kind   noch   an   ihrer  Brust  sauge, 
jEin   anderer   Arzt,    dem    sie    die   Voitoten 
der  Krankheit,  verlorne  Efslust,  Reifsen  und 
Abgeschlagenheit  der  Glieder,  geklagt  hatte, 
verschrieb   ihr  einige   Grane    der  Brechwur-  ] 
zel    mit    einem   halben    Grane    des     T(,rtün 
^metici    verstärkt,    worauf    dreimaliges  &- 
brechen  und  über  20  Stuhlentleerungen  er- 
folgten.    Ich  gab  ihr  daher  gelind  stärkende 
Mittel,   und  weil  der  Leib  angetrieben  und 
schmerzhaft  war,  einige  Dos^n  Caloiftel  mit 
Opium    /versetzt.      Die    beständig    tfödüie 
Zunge    aber,    der    unlöschliehe   Durst,  das 
ve'rfallne    Gehör,    die    Schlaflosigkeit,    der 
bald   helle,    bald    trübe    Harn,    überzeugten 
mich    bald,     dafs    meine    Kranke    gleidnalls 
von  dem   epidemischen  Nervenfieber  ergrif- 
fen sey.      Ich   verschrieb  ihr    daher  ein  h' 
fuaum    Arnic,    mit  Valerian.    und    Spiritus 
Minder,  aa.   Unc.  ij.     Tinct.   Giiajae.  yolat, 
Dr.  i.    Syr,  JÜiacoä.   Unc.  ß.     Das    Calomel 
wurde    nun    ganz     weggelassen^     weil    der 
Durchfall ,     ungeacJitet     des     Zusatzes    von 
Opium,    dennoch   wieder  bis   zu   Ohnmäch- 
ten eintrat.     Ich   liefs  deswegen  den  Unter- 
leib  mit  geistigen  Mitteln    öfters    einreiben 
und  mit  Flanell  -  Tüchern   in   warmen  Auf- 
güfs    von   aromatischen    Kräutern    getaucht, 
Beifsig  bähen:   innerlich   wurde  die  A{/.  Ci* 
namom.  vin,   mit  der  Essenc.   C.  Chinae  et 
C.  CascarilL  cum   Tinctur.  Opii  E.  gegeben. 
Hierauf   verminderten    sich    die    Durchfälle 
inerklich  und  4er  JPul^  |iol>  sich:  4a^  «tilld 


,  -      9      - 

Phantasiren  aber^  nebst  dem  unbezwingbä-? 
Ten  Durst  und  ein  unbändiger  aufserst  ent- 
kräftender Sdiweil^,  welcher  Tag  und  Nacht 
in  einem  fortwählte,  setzte  das  Leben  die- 
ser Unglücklichen  aufs  Neue  der  Gefahr  aus. 
Es  wurde  nun,  aufser  einer  leichtern  Be- 
deckung, das  Elix.  acid,  H,  zum  Getränke 
und  der  Balsam,  vitae  H.  mit  der  Tinctur» 
Atnhr»  coTJipos.  in  kleinen  oft  wiederholten 
Ga!)en  gereicht  imd  ein  Blasenpflaster  in 
den  Nacken  gelegt.  Als  hierauf  die  Schwei- 
fse  in  etwas  mäfsigeF  wurden,  stellte  sich 
der  Durchfall  wieder  ein,  wobei  unwissend 
alles  ins  Bett  flofs,  Ich  gab  nu|i  ein  satW' 
rirCes  Deco  et  des  Calam,  aromat.^  mit  ii- 
Uhid,  Moos^  der  China  und  Cascarill -  Rinde 
mit  Naphth.  Aceti  und  Elix,  robor.  TVh. 
zu  welchem  allezeit  i5  Tropfen  des  Balsam. 
Vit.  H.  jedem  Efslöffel  des  Absudes  gesetzt 
wurden,  weil  die  arme  Entkräftete  vor 
Schwäche  nicht  mehr  sprechen  konnte.  Da- 
bei blieb  der  Harn  meistens  trüb  und  mit 
ziegel mehligem  Bodensatz,  jedoch  zuweilen 
aucii  ganz  hellgelb.  Als  unter  dieser  Be- 
handlung, nebst  der  Reichung  von  Burpun- 
der  und  kräftigen  Fleisch-  und  Wein-Sup- 

1)en  mit  Eyerrt  und  Gewürz  die  Besinnungs- 
Lraft  und  Sprache  wiederkehrten,  klagte  die 
Kranke  am  21  sten  Tage  dieser  Krankheit 
über  Schmeißen  in  der  linken  Mammg^,  die 
etwas  hart,  goschwollen  und  rüthlich  war. 
Ich  liefs  sie  mit  dem  Emph  Diachyh  com" 
pos.  bedecken  und  darüber  ein  erweichen- 
des Kataplasma  legen.  Nach  3  Tagen  bil- 
dete sich  daselbst  ein  förmlicher  Abscefs, 
welcher  nach  Vorschrift  der  Kunst  behan- 
delt und  nach  drei  Wochen  erst  yollkoni- 


f»-«-        lO        — 

men  geheilt  wurde.     Die    Genesung   über- 
haupt £;ing  langsam  von  statten  und  erst  zu 
Ende  des  folgenden  Monats  war  die  Gene- 
sene im  Stande,    ihren  häuslichen   Verrich- 
tungen   wieder  nachzukommen.  —  iSonder- 
har  ist  es,  dafs  die  Mutter  dieser  Patientin, 
58  Jahre  alt,  auf  demselben  Vorplatz  woli- 
nend,  mit  derselben  Krankheit  befallen  und 
bald   mit  Verstopfung  des   Leibes   und  bald 
wieder  mit  kaum   zu  bändigender   Diarrhoe' 
abwechselnd  im  Verlauf  dieses  Fiebers  be- 
schwert  wurde,    das   aber   gleichfalls  glüA- 
lidi,  jedocli  schneller,   als   bei   ihrer  Todi- 
ter    verlief.    —    Ein    rüstiger    Schuhmacher 
von    S^  Jahren,    den    ich    mit    diesen  zwei 
weiblichen  Personen  zu  gleicher  Zeit  an  der 
nämlichen  Krankheit  zu  besuchen  hatte,  wur- 
de, nachdem  er  acht  Tage  mit  einer  Diarr- 
hoe aber   ohne  Kolik -"Schmerzen  belästiget 
werden  war,    am    22Sten   October   auf  der 
Treppe   eines   seiner    Kunden,    dem  er  die 
gefertigte  Arbeit   überbringen  wollte,  plötz- 
lich mit  einem   rheumatischen  Seitenstich  in 
dem  Grad  befallen,  dafs  er  einige  Zeit  aus- 
ruhen und   endlich  nur  Schritt    vor  Schritt 
und  äufserst  beklommen  den  Weg  nach  sei- 
ner Wohnung  macheu  mufste.     Ehe  er  sich 
zu  Bette  legte ,   befiel   ihn   ein  heftiger  Fie- 
berfrost,   auf   welchen    grofser    Durst   und 
Hitze    folgte.      Ich    rieth    ein    Klystier  und 
eine  Salzmixtur.     Er  brachte  die  Nacht  fast 
ganz  schlaflos  zu,  sah,  so  wie  er  die  Augen 
schlofs,     allerlei    Schreckbilder:    die    Zunge 
war  sehr  unrein,  der  Ham  feurig  und  didc 
Da   nun   auf  das    Einreiben    der    flüchtigen 
Salbe  das  Stechen  auf  der  Brust  viel  gerin- 
ger und  das  Athmen  freier  wurde  ^  $o  reichte 


n       — 


ich  nach  einer  etwas  besser  zugebrachten 
Nacht,  ein  gelindes  Brech-  und  Abfiihrungs- 
Mittel,  das,  ohngeachtet  des  Zusatzes  von 
der  Ipecaeuanha  kein  Brechen,  wohl  abec 
gegen  20  Mal  purgirte,  wozu  der  Kranke 
^  zum  Theil  selbt  die  Veranlassung  gab ,  weil 
er  die  Nacht  nicht  vorüber  gehen  uefs,  son- 
dern früh  um  i  Uhr  die  Arzney  schon  ver- 
$chluckte  und  worauf  unmittelbar  jene  ner- 
vösen Symptome,  als  Ohren -Sausen,  Einge- 
nommenheit des  Kopfes,  viele  entkräftende 
Schweifse  etc.  eintraten.  Ein  gesättigtes  //i- 
fusum  ValerianoM  cum  FL  Arnicae  mit  der 
Tinctura  Guafac.  volat.  und  Abends  ein 
paar  Pulver  des  Dovers  entfernten  nach  we* 
nigen  Tagen  den  nervösen  Charakter  voll- 
kommen,- machten  den  Kopf  heiter,  das 
Auge  helle  und  führten  Efslust,  ruhiä;er,  er- 
quickenden Schlaf  und  damit  volle  Ge- 
sundlieit  herbei.  Die  Entscheidung  der 
Kranklieit  geschah  mittelst  des  Harns,  der 
länger,  als  zwölf  Tage,  dicken  ziegelartigen 
Bodensatz  führte. 

An  eben  diesem  nervÖsön  Fieber  en- 
dete ein  34  Jahre  alt  gewordener,  in  der 
Nähe  der  Stadt  wohnender  Bauer,  welchen 
ich  nebst  einer  60  jährigen  Rathgeberin,  die 
am  Morbo  ileo  starb,  von  66  in  diesem 
Monate  behandelten  Kranken  verlor.  Je- 
ner diente  in  seinem  früheren  Alter  einige 
Jahre  als  gemeiner  Soldat,  und  ist  bis  an 
seinen  Tod  ein  Freund  von  vielem  Bier- 
trinken gewesen.  Im  Anfang  Septemb.  be- 
rieth  ich  ihn  auf  meinem  Zimmer  wegen 
eines  seit  i4  Tagen  unaufhörlichen  Durch- 
falls niit  gänzlich  verlorner  Efslust,   weswe- 


gen  ich  Ihm  ein  paar  Gaben  der  Brechwwj 
^el  und  dann  ein  kräftiges  Decoct  vom  Cd- 
lam.    aromat.    mit     bittem    Visceraltnitteb 
verschrieb,    wodurch    er    einige    Tage  i(A\ 
dieser  lästigen  Beschwerde  frei  wnrde.    NäA^ 
14   Tagen    klagte    er    aufs    Neue    über  dea; 
Durchfall,    der    ihn    meisten«    Nachts   befid 
und  ihn   6  bis  0  Mal   aus   dem  Bette  triA. 
Als  ich  anfangs  dieses  Monats  ihn    zu  besfl« 
chen    gebeten    wurde ,    fand    ich    denselbet 
sehr  entkräftet,    ohne   alle   Efslust   und  init  | 
einer  weifsen,    dick   mit  Schleim   bedeckträ  j 
Zunge.      Da    der    Anfang    seiner    Krankheit  j 
in  einer  Cholera   bestand,   gegen   welche  er   ' 
nur    ländliche    Hausmittel,    als    Pfeffer  mit   j 
Branntwein,  gebrauchte,  und  der  Durch&II, . 
ohnerächtet   der  von   mir  verordneten  Mit- 
tel, nicht  auf  die  Dauer  weggeschafft  werden 
konnte,    so  besorgte  ich  einen  Local-Feh- 
ler  irgend  eines  zur  Verdauung    bestimmten 
Organs,     wodurch     allmiihlig    mittrist  eines 
nervösen  Zehriiebers.  der  Tod  herbeigeführt 
werden  mufste.     Ohnerachtet  der  kräftigsten 
Absude   des  Island.  Moofses  mit  der  China- 
Rinde,    Ingwer  -  Wurzel  und  bittern  Magen- 
mitteln  versetzt    und   der    dazwischen  spar- 
sam gereichten  kleinen  Gaben  von  Calomel- 
mit  Kerm.  und  Opium ,  des  Weins  etc.  lieft 
weder   das   Fieber  ganz   nach,    noch  kehrte 
die  Efslust  wieder,   sondern  es   steUten  sich  ! 
erhöhter  Durst,  Schlaflosigkeit,  Schwämmchen  ^ 
im  Halse,  Eingenommenheit  des  Kopfes  ein, 
so  dafs   des   leichten  Irreredens  wegen  Bla^ 
^  senpflaster    auf    die  Waden    gelegt    und  in 
Eiterung  erhalten  wurden.     Ganz  unverhofft 
traten    nun    unbändige    Schweifse    ein,    die 
Ta|[  und  Nacht  fortwährten  und   die  weni- 


—     13     -- 

I 

•  gen  Kräfte  vollends  ganz  raubten,  so  daf« 
der  Kranke  gegen  das  Ende  Octobers  ver- 
6chied#    - 

In  dem  Verlauf  desselben  Monats  kam 

'..  mir  wieder  einmal  die  Eiterung  der  Augen^ 
de  ekel  an  einem  Wochen-  und  Brust  «-Kinde 
vor,  das  vor  aclit  Tagen  in  der  Kirche  ge- 
-tauft  und  bei  dieser  Gelegenheit  wahrschein- 
lich verkältet)  od^r  vielmehr  der  Helle  zu 
lange  ausgesetzt  wurde:  vielleicht^ trug  auch 
zur  Erzeugung  dieses  Örtlichen  Übels  da» 
etwas  lange  Stecken  des  Kopfes  während 
des  Durchgangs  in  dem  kleinen  Becken  da- 
zu bei.  Da  aie  Hebammen  meiner  Vater- 
stadt von  allen  Seiten  auf  die  Verhütung 
dieser  Krankheit  der  Neugebornen  seit  vie- 
len Jahren  aufmerksam  gemacht  worden  sind 
und  das  Taufen  der  Kinder  in  der  Kirche*), 

*)  Bei  Gelegenheit  der  Anzeige  von  Dr.  Niemannt 
Handbuch  der  Staatsarznfjywissenschaft  YäXst  sich 
B.ecens.  über  cliesen<  Gegenstand  in  der  Salzburg* 
medlzin,  chirurg»  Zeitung  Np.  8o.  den  6ten  Oclbr, 
1814  also  •vernehmen:  „In  Betracht  der  Kirdes- 
>,  Taufe  verlangt  der  Verf.  nur,  daü  man  im  Win- 
>,  tcr  die  Tauf- Kinder  nicht  zu  lange  in  der  Kir« 
oche  auflialte  und  das  Wasser  wärme.  £s  sollte 
„  aber  billig  von  Staatswegen  nicht  nur  erlaubt 
„werden,  die  Kinder  im  Winter  aufserhalb  def 
>,  Kirche  zu  taufeä,  aonderrt  man  sollte  lieber  ea 
>t geradezu  verbieten,  den  Taufact  in  der  Kircha 
,,  vor7.unehmen.  Kec*  hat  die  bestimmtesten  Erfah« 
>,rungen,  dafs  das  Hintragen  zur  Kirche  und  das 
>,  Verweilen  ip  derselben  nicht  selten  zur^  Erkal- 
„tung,  Krämpfen,  Koliken  und  ^ur  Ophthalmia 
i,neonatorum  Anlafs  gab.  Widersinnig  und  schäd- 
^,  lieh  ist  die  in  einigen  Ländern  bestehende  Ein« 
>,richtung,  die  Taufe  im  Hause  nur  gfgen  IJezah- 
tf,lung  gewisser  Taxe  %u  erlauben."  -^  Nach  der 
neuen  Kirchenordnung  kann  und  darf  zwar  die 
Taufe  im  Hause  bei  uns  gegen  Entrichtung  von 
einem  Gulden  und  dreibig  KreujEern  vorgenommen 


—     i4    — 

besonders  an  rauhen  Herbst-  und  WitatefW' 
Tagen  beinahe  ganz  abgekommen  war,  to 
bot  sich  dieses  Übel  sehr  selten  mehr  lih 
serer  Behandlung  dar.  Indem  aber,  nad.« 
dem  neuen  Rituale  für  die  Stadt  Regensbaji- 
(^cf,  München  Regierung«  -  Blatt  April  i8i4/' 
das  Taufen  in  den  Kirchen  au&  Neue  iot*\ 
geschrieben  wurde,  so  steht  zu  erwaitaii 
ob  die  Augendeckel  -  Eiterung  der  NeofB^ 
bomen  nicht  dadurch  wieder  häufiger  th^  ] 
anlafst  vorkommen  werde.  Neuere  Schrak* 
steller,  z.  B.  Hr.  Profess.  Feiler  in  s&aet 
EinleUung  zur  Erkennung  und  Heilung  i» 
Kinderkrankheiten^  Sulzbach  i8i49  säßft 
für  diese  Krankheit  den  Nameh  Augenlid' 
suche  vor  und  sucht  die  Ursache  davon,  bis 
weitere  Beobachtungen  ^twas  Bestimmteres 
lehren,  in  der  Jahres-  und  Witterongs-» 
vielleicht  auch  in  der  Epidemischen  -  &ii^ 
stitution  auf.  Bis  jetzt  kam  mir  nochieia 
Fall  vor,  wo  ich  nicht  die  Entstehung  die- 
ser Krankheit  vom  Lichtreiz  gleich  naä  der 
Geburt  oder  später  von  Erkältung  und  ün- 
reinlichkeit  nachweisen  konnte.  Nach  v,  Sie^ 
bold^  Ad.  Schmitt  und  A,  kann  diese  Krank- 
heit durch  Ansteckung,  bei  dem  Gebnrlsacl 
von  der  mit  dem  weifsen  Fluls  behafteten 
Mutter  dem  Neugebomen  mitgetheilt  wer- 
den. —  Das  Wesen  dieser  Krankheit  be- 
steht in  einer  Entzündung  der  Augenlieder, 
wodurch  die  Meibomischen  Drüsen  zu  wi* 

werden;  mit  d^  Geiate  der  liberaUn  baieriKhia 
Regierung  aber  wurde  ea  im  Widerapruch  ataheo, 
wenn  nur  gegen  Geld  diapenairt  wurdet  auch  dit 
kranke,  schwache  Kind  dea  Armen  wird  im  Hauii 
ohne  Taxe  getauft,  wenn  der  Ar^t  deruber  ata 
Zeugnifa  ettitcellt« 


—     i5     — 

matürlich  vermehrter  Ausscheidung  des 
ileimes  gereizt  werden.  Es  sind  also  bei 
r  Heilung  dieser  Beschwerde  das  Stadium 
r  Entzündung  und  das  Stadium  der  et'^ 
^ien  Schleimabsonderung  zu^  beachten. 
5r  Weg  zur  Hebung  dieses  Übels  mufs 
hfe  theils  allgemein^  theils  örtlich  einge- 
ilagen  werden.  Zur  Erreichung  des  er- 
A  r^weckes  sind  gehnd  abführende  Mittel 
nrohl,  als  ableitend,  als  auch  den  erliöh- 
1  Nutritions  -  Act  mindernd  zu  reichen. 
enn  es  wahr  ist,  dafs  jede  Entzündung 
It  dem  Geschäfte  der  Ernährung  dem  We- 
n  nach  gleich  sey  und  nur  in  einem  Üer- 
irtreCen  der  Kräfte  derjenigen  Organe  be- 
she,  welche  der  Ernährung  vorstehen  *), 

)  D«r  tief  und  hell  aehcnd«  Kliniker,  Hr.  Leibarzt 
und  Hofrath  Kreysigt  giebc  mit  aller  Bescheiden-» 
heit  §0  herrliche  und  in  der  Natur  begründeto 
Winke  über  die  Entzündung  im  Allgemeinen  und 
die  dea  Hertens  insbesondere,  dafs  ich  nicht  um- 
liin  kann,  diese  Stelle  hier  anzuführen:  „Um  Una 
^eine  Kchtige  Idee  Ton  dem,  was  man  sich  unter 
«fEntiundung  eigentlich  zu  denken  habe,  zu  ma- 
ischen, erinnre  ich  zunächst  an  die  Analogie  der 
#,£racheinungen,  welche  wir  bei  Bildung  neuer 
9,  organischer  Theile  oder  der  Ausbildung  noch 
»>niät  gehörig'  entwickelter  Theile  im  Organis- 
^,niua  wahrnehmen.  Die  Kestauration  verloren 
f,  gegangener  Theile,  z.  B.  nach  Verwundung  komme 
M  offenbar  durch  den  Act  der  Enuündung  zu  Stan- 
«fde»  nnd  zwar  bei  einfachen  Verwundungtn  durch 
^achnelle  Vereinigung  getrennter  Flächen  vcrmit- 
„  talat  dtr  Ausschwitzung  plastischer  JLymphe,  oder 
«fbei  Substanz  -  Verlust  durch  die  £iterun£,  bei 
M  welcher  einiger  Grad  von  Entzündung  noch  im- 
„mer  knhalt.  Bei  der  Bildung  der  Zähne  im  kind- 
M  liehen  Alter  sehen  wir  ganz  gleiche  Erscheinun- 
Mgen.  Man  findet  bei  der  Untersuchung  der  Kinn-« 
^»Dacktn  und  benaehbarten  Knochen  nach  dem 
oTodo   TOn   Kindern^    die.  an    den   Folgen   dtt 


—      i6      — 

so  folgt,  dafs  Alles  was  die  Ernährung  min- 
dert, auch  den  Act  der  Entzündung  herab- 
stimmen müsse.  In  der  Hinsicht  besteheo 
i'a  die  sogenannten  Antiphlogistica  in  Blut- 
assen ^  Abführungen,  magerer  Kost,  kun 
in  solchen  Mitteln,  welche  der  Reproduc- 
tion  mächligoii  Abbruch  thun.  Daher  sind 
auch  bei  dieser  topischen  Entzündung  der 
Augendeckel    gelind    abführende   Mittel  ge- 

■wiß 


ft 


_  Zahngejcliäftes  starben,  daU  nicht  nur  die  Klna« 
>, backen- Knochen,  sondern  sogar  die  Hinterfaaoplh 
9> Knochen  zuweilen  aufgelockert  und  aufgetriebr^v 
f, mitbin  also    in  einem   wahren   Zustand   der  Eit- 
i,  zündung  sind.     In  den  ersten  Jahren  des  Lebens 
«igeht  die  Entwickelung  des  Hirns  vorzüglich  yoa 
9,  Statten    und    wir    beobachten    in    derseiben  die 
„Hirnwassersucht  am  Iiüufigsten,    von  "welcher  wir 
i,  jetzt  hinlänglich  belehrt  sind,    dafs  sie  all  Folge 
«»dieser  Evolution   und    eines    bis    cur  Entsündnig 
>>  übergehenden  Excesscs   derselben    entstehe.    Aoi 
„gleicne  Weise  verhiilt  es  sich  mit  det  Entwicke- 
»lung    der    Mannbarkeit:    das    ganze    Leben  ^ 
„Menschen  bekömmt  eine  neue  Physiognomie  iiB<i 
•»alles  deutet  auf  erhöhte  GefaFsthätiffkeit  hin,  uo- 
«ter  welcher  die  Zeugungsiheile  beidfer  GeicWecb- 
wter     sich    zu     ihrer    Vollkoriimenheit    ausbilden. 
„Diese   Analogie    der   Erscheinungen    der  Entswa- 
„dung   und  des  Bildens  neuer,    so    wie   des  A•u^ 
„  bildens     unvollendeter    .Organe  ,     deutet    schon 
„stark  darauf  hin,  dafs  die  Entzündung  im  Grün- 
„de   mit    dem  Geschäft   der  Ernäbrung    dem  We- 
„  sen  nach    eins  sey.  —  Entzündung  wäre  denn  in 
„einer    Hinsicht    als    ein   intensiv   erhöhtes  Leben 
„eines  einzt^lnen  Theils    zu  betrachten  und  würde 
„zur    Krankheit    in    Hinsicht    zur    Disproportion, 
„  die  daraus   zu    dem   Leben    des   ganzen  Organis- 
„mus  entspringt:    oder    in    sofern  die  Entzündung 
„in  einem  Hervortreten   des  Lebens    der   CspiUar- 
„gefäfse    gegen    das   Arterien  -  System    besteht, -so 
„findet    dabei   Disproportion   der  letztern    zu  der 
„erstem  Statt.   —   Von    einer  Seite   und   zwar  in 
«(Hinsicht  des   kranken  Organi  deibat  batrachtetj 


-  .  »7    - 

ili  angezeigt,  wenigstens  reiche  ich  sie  mit 
bezeichnetem  Erfolg  auch  in  dieser  Krank» 
Kit  und  fange  den  Gebrauch  der  topischen 
&tel  nicht  früher  an^  als  bis  der  Unterleib 
ttsam  entleert  worden  und  im  Verlauf  der- 
?lb^n,  täglich  zwei  bis  dreimal  geöffnet  ist. 
or  dann  lasse  ich  Blutigel  anlegen,  wenn 
iter  dem  Eiter  die  hincie.'iaut  rüthlich  er« 
heint«  In  dem  vorliegenden  Fall  hatte  ich 
(ren  nicht  nothig,  wohl  aber  liefs  ich  iiin- 
r  |ede$  Ohr  ein  rothinachendes  Pflaster 
in  einem  ^Theil  Fencau  mit  drei  Theilen 
iüchifl*  comp,  vermischt,  von  der  Grofce 
nes  Groschen  legen  und   die  zugeklebten 

rk  Morgens  mit  warmen  Flieder -Auf- 
erweichen ifiid  unter  Tags  öfter  den 
iter  von  der  Hornhaut  mit  folgendem  Au* 
snwasser  wegspülen:  ^.  Aq.  nosar.  Unc. 
u  yUrioL  alL  Gr.  iij.  M.  —  Späterhin,  so 
ie  der  Schleim  dick  und  weifs  zu  werden 
ifing,  versetzte  ich  das  Rosen  -  oder  Mal- 
m- Wasser  mit  Blei-Extract,  etwas  Kam«* 
her  und  einigen  Tropfen  von  Sydenh,  Law* 

^.Icann  itiaii  sagen,  Ent/undung  scy  Krankheit  der 
„Heproduction.  Die  Arterien,  nämlich ,  von  weU 
«fchen  die  Capillargefärsc  cinKii  Theil  ausmaclien» 
„haben  eine  doppelte  Seite:  tiu  sind  ihrer  Na- 
,«tur  nach  irritabel,  sie  greifen  aber  durch  ihre 
^»Verrichtung  zunächst  in  die  Roprodiirrion  ein: 
^  daher  iit  die  nächste  Fol^e  der  Entzündung  Ter* 
^,  mehrte  Kcpi'oduciion  indem  entisfin  deren  Theil  e 
y.  in  Av.in  Verhälinifs  cu  einem  Bedarf  u.  s.  w. " 
jyie  Krank/ieiten  des  Htfrztfns  lysLcmatisch  hear* 
bellet  'Von  Dr»  J.  L,  Krejrstff,  Rünigl.  Säclisiich. 
Leibarst  und  Hofrath.  i  TheiL  S.  139.  Berlin, 
l8l4-  Si'^  wahrhaft  clAssiachßa  Werk,  dai  nun 
bald  vollendet  seyn  wird  und  in  keiner  Bibliothek 
«inet  kllniach  denkenden  und  10  auch  handtln« 
d«n  Antaa  fehlen  aollte. 

ioura.  XXXXUI.  B  6.  Sc.  B 


—      IS     — 


■  I 

tUm.  Unter  dieser  Behandlung  hatte  ich 
Vergnügen,  dieses  Kind  nach  fünf  Wo«( 
von  diesem  AugenUbel  geheilt  zu  seheik 


Noi^ember. 


'  ii 


Barometemand:  höchster     27"  4'"  ^  ^^'^  l^* 

niedrigst,   aß,    5*    7  den  3o.  firnh, 
mittlerer    26,  li.     S  regelmiSü^ 

•Das  Barometer  war  immer  sehr  todl^i 
mehr  imter  als  über  der  Normalhöhe:  diel 
stärksten  Veränderungen  ergaben  sich  fom' 
7ten  zum  ßten  zu  5  iinien,  bei  anhalteni»; 
uem  Regen:  ferner  vom  iQten  bissStenaj 
5|  Linien  bei  stätem  NebiL 

Thermometerf tand :  höchster     '  4-  7^  Aexi  7.  Na^SL 

niedri^ter   -»  i^  den  is.  &uh. 
mittlerer     -|-  3    um  einen Grtdia 

hock. 

Im  ganzen  Monat  sank  der  Wärmemes- 
ser nur  an  fünf  Morgen  ein  wenig  unter  den 
natürlichen  Gefrierpunct,  was  sehr  sekäa 
vorkommt:  im  ganzen  Monat  war  kein  Taß, 
wo  er  stets  unter  o  Gr.  verweilte.;  Die  käl- 
testen Tage  waren  der  rite  und  i2te,  fer- 
ner vom  löten  bis  eisten;  übrigens  koffl- 
men  seit  177 1  viele  Wintermonate  vor,  die 
im  Ganzen  noch  wärmer,  als  der  diesjährig! 
ausfielen,  unter  deiien  sich  1779>  iflo'i 
1806,  18x1  auszeichnen. 

Hygrbmeterfitand :  böcbscer      75S  Gr. 

niedrigster  460  Gr. 
mittlerer      625  Gr.  trockner  alt  fOiA 

Bis  auf  den  igten  war  die  Lufttrociui 
für  den  November  noch  immer  beträchtlidu» 
erst  die  mit  dem  testen  eingetretenen  Ji^ 


> 

—      19     ^ 

bei  .drückten  das  Hygrometer  beträchtlich 
herab.  Die  Ursache  davon  mufs  man  bei 
den  Winden  suchen.  —  Die  herrschenden 
waren  Ost  und  Süd -Ost,  nachdem  vom  Fe- 
bruar bis,  zum  September  einscJiHerslich  die 
Nordwest -Winde  die  Oberhand  hatten.  Ta- 
ge mit  mittelmäfsig  starkem  Winde  zähkeu 
wir  9^  unter  denen  nur  der  3te  und  ijte 
etwas  stürmisch  waren.  Der  Betrag  des  Re- 
gens steigt  auf  17I  Linien,  was  ungefähr  das 
.  Mittel  ist,  freilich  sonst  in  Schneegestalt,  der 
bis  jetzt  nur  zweiqnal  sehr  sparsam  fieL  -r- 
Übrigens  zählten  wir  nur  einen  heitern  und 
sieben  wolkigte  Tage  mit  Sonnenschein,  die 
übrigen  22  waren  ganz  trübe:  'eben  so  ai 
ganz  trübe  NäÄte,  S  wolkigte  und  nur  4 
schöne  oder  heitere.  Den  2 1  sten  und  22sten 
waren  wir  unaufhörlich  in  Nebel  eingehüllt: 
ah  13  Tagen  und  9  Nächten  fiel  mehr  oder 
weniger  liegen :  *  bisher  also  noch  kein 
Winter. 

Allgemein  herrschend  kamen  *  daher  im 
Verlauf  dieses,  in  Vergleich  mit  andern  Jah- 
ren ziemlich  trocknen  Monats  rheumatische 
Fieber  aller  Art  ,vor,  die  bei  Einigen  den 
nervösen  Charakter  annahmen  und  selbst 
oft  tödtlich  verliefen.  So  wurde  ich  •  am 
ßten  dieses  zu  einem  4^  Jahi*e  alten  Ge- 
schäftsQiann,' um  einer  ärztlichen  Berathung 
beizuwohnen,  gerufen,  welcher  bereits  am 
neunten  Tag  an  einem  rheumatischen  Fieber 
darnieder  lag,  das  er  sich  durch  Erkältung 
zugezogen  hatte  und  Anfangs  mit  heftigen 
Schmerzen  beim  Urinlassen  begleitet  war. 
Diese  verlohren  sich  bald  auf  den  Gebrauch 
schleimigter,  einwickelnder,  die  Ausdünstung 
befördernder  Mittel:  das  Fieber  selbst  aber 

B  2 


_     aö     —  - 

nahm  nun  mehr  die  Form  eines  gastris 
biliösen  an.     Kleine  Gaben  der  Brech 
und  ein  eröitnendes   antiphlogistisches  iB^ 

•  fahren  entfernte  durch  gelindes^  Brechen  ttl 
vermehrte  Stühle   sehr    verdorbene 
Ulireinigkeiten  mit  sichtbarer  Erleicht 
es  traten  am  5ten,  yten  und  gten  Tag  ds 
Kr^kheit  kritische  Schweilse  und  Urin  vit 
merklicher  Verminderung  des  Fiebers  da, 
die  Zunge  blieb  nun  feucht  und  rein,  woa; 
sich  jedoch  ein  nervöser    Zustanxl   gesdite^ 
welcher  sein  Daseyn  durch  krampfhaftes  2» '' 
sammenschnüren  im  Halse,  ohne  wahmehra» 
bare  Erscheinungen,  von   Aphthen  in  dem- 
selben, .durch  stilles  Irrereden,    grofse  Ent- 
kräftung, xiftere  ZucknngeiAler  Glieder  ond 
Schlaflosigkeit  zu  erkennen  gab.    Die  glddi 
nach    gehobenem  gastrischem  Zustande  aii- 
gewanaten  Mittel  aus  Baldrian,    Arnica  etc. 
welche  beim   Eintritt  des  nervösen  GbardL- 
ters  durch  Kampher,   flüchtiges  Hirsdihom- 
Salz,  Vesicatorien  etc.  verstärkt  vrarden,  blie-     ; 
ben  fruchtlos.     Vom   gten  Tag  der  Kranli-    i 
heit  nahmen  allgemeine  Entkrautung,  Schwä-   | 
che  des  Kreislaufes  und  aller  sensoriellen  Ver-  j 
richtungen  zu,  dauerten  imter  gesteigertenGra-  j 
den  den  lotenTag  hindurch  mit  Abnahme  des  . 
vollen    Bewufstsevns    und   Unvermögens  zu 
sprechen  ununterbrochen  fort  und  gingen  am 
Uten    Tag    der   Krankheit    in  ein  ruhiges, 
kaum  bemerkbares  Entschlafen  über. 

Bei  der  unternommenen  Leichenöffiiung 
fanden  sich  das  Herz,  die  Lungen  (einige 
Pseudo -Membranen  abgeredmet,  durch  die  [ 

.  der  linke  Lungenflügel  mit  dem  Rippenfell  j 
Verwachsen  war,  vermuthlich  als  Folge  der  , 
vor  zwei  Jahren  bestandenen  Lungenent« 


~       !»       — 

Zündung  dieser  Seite)  im  natxirgemalsen 
Zustand :  die  splanchnischen  Eingeweide  de» 
Unterleibs,  Leher  und  Magen  abgerechnet, 
wurden  sehr  fehlerhaft  vorgefunden:  das 
Netz  gauÄ  verzehrt,  die  dünnen  Gedärma 
blau  und  stinkend,  die  Milz  s^br  miirbe  und 
.leicht  trennbar,  die  rechte  Niere  vergrößert 
mid  durchaus  entzündet,  die  linke  hingegen 
sphacelös  und  iij  ein  widernatürliches  After-» 
gebilde  ausgeartet.  Die  Urinblase  war.  s^hr 
dickhäutig  und  die  innere  FTäche  derselben 
entuielt  an  einigen  Stellen  varicöse  Gefafse.  — 
Hieraus  machte  nun  wöhl  mit  Grund  zU 
folgern  seyn,  dals  diese  Nieren -Desorgani- 
sation lange  schon  zugegen  gewesen  und 
durch  den  zuFälligen  Beitritt  des  durch  Er- 
kältung entstandenen  rheumatisch-,  gastri- 
schen Fiebers  in  Entzündung  gerathen,  dem- 
selben den  nervösen  Charakter  eingeprägt 
habe '  und  dieses  Aftergebilde  selbst  plötzlich 
in  Brand  übergegangen  j^ey^  ,  j 

Meine  viev  vbn^e^^?a:krkeUmatiseh&m 
Seitenscich  mit  nervösen  Ziuallien  begleitet, 
schwer  damiedergelegenen  Kränken,  waren 
weiblichen  Geschlechts^  ypn.  welchen  da« 
jüngste  ein  schwächliches  «Mädchen  von  i4 
Jahren  am  letzten  November,  nicht  mehr  «n 
diesem,  sondern  an  Lux^engeschwüren,  die 
sich  im  Verlauf  der  Krankheit  bildeten  und 
ungemein  viel  Eiter  «itleerten,.  starb.  Ich 
wurde  erst  am  4^^^  Ta^e  der  Krankheit^ 
nämlich  am  yten  Novemb,  zu  ihr  gebeten^ 
als  sie  mir  über  Abgesdilagenheit  auer  GBe- 
der,  grofsen  Durst,  Tästigen  Husten  mit 
Schmerzen  in  der  Brust,  schlaflose  Nachte^ 
Sausen  in  den  Ohren  etc.  klagte.    Ich  lielf 

das   flüchtige    Kampher « Xiniment  ia 


0 

schmerzencle  Seite  einreiben  und  legte 
ter  ein  Blasenpflaster  auf  die   raerklidi 
gedrückte  und  schmale  Bn^st:   innerlich 
^ch  eift  Infus.  Fl,  Arnic.  mit  Mittelsalzen 
kleine    Dosen    von    Galomel    mit    Kainpl] 
und    etwas    Dover.   Pulver.      Die  ein  Pi 
"jCage    darauf  gereichte  Brechwurzel   schaffiiJ 
viel  Schleim  weg  und  verminderte  das  F»« 
ber  merklich.     Unter  anhaltenden  kritischet,^ 
Schweifsen,  dickem  Harn,  gekochten!,  weSii 
Sern   Schleiinauswurf,    schien   die  Kranklieit 

nach  dem  r^^^^    '^^S  g^^^   überstanden  a 
seyn,    indem  die  Efslust  wiederkehrte,   dff 
Schlaf  ruhig  imd  der  Kopf  frei  wurde.  Nur 
war  mir  der  schnelle,  kleine  Pulsschlag  und  < 
das  kurze  Athmen  verdächtig,  wobei  ich  ei- 
nen gehinderten  Kreislauf  m    dem  Longen-  ; 
Organ    als    Ursache  annehmen  mufste.    Am 
(listen    Tage   der  Krankheit   sagte  mir  die 
bekümmerte  Mutter,  dafs  ihr  Mädchen  zwar 
mit  grofser  Begierde  alle  drei  Stunderi  esse, 
dabei  aber  dennoch  nicht  zunehme  und  ver- 
gangene Nacht,  unter  beständigem  Schleim- 
rasseln yiel  gehustet  und  ausgeworfen  hätte. 
Als  ich  die  Menge  dieses  Eiters  sah,  so  war 
Jrwar   daraus    ein    aufgebrochnes    Lungenge- 
scliwür    nicht   zu  verkennen,    zugleich  aber  ' 
auch  noch  mehrere  solche  Eitersäcke  zu  ver- 
puthen   und   deswegen   ein    tödtlicher  Aui- 
ang    zu    besorgen.      Es    wurden,    zwair  auf 
eide  Arme  kleine   forteiternde   Blasenpfla- 
iter  gelegt,  innerlich  aber  ein  saturirtes  China 
piit  Island.  Moos  versetztes  Decoct  und  die 
best  nährendste  Diät,  sammt  Selterwasser  mit 
Milch  gereicht,    demungeachtet  währte   die 
iCurzathmigkeit ,    der    soinelle    kleine   Puls-- 
schlag,    der  Auswurf  von  bald  mehr,    bald 


I 


—       25      — 

minder  Eiter  mit  der  besten  Elshist  bis  an 
den  Tod  fort,  der  am  Sosten  Nov.  Mor« 
gens  5  Uhr  sanft  erfolgte., 

Ausser  diesen  hitzigen  rheumatisdien 
Beschwerden  kamen  auch  viele  ohne  merk- 
liches Fieber  «unter  den  Formen  von  Zahn  - 
Gesichts  '  Ohren '^  unA  Hilf c  ^^  Schmerzen  y^ 
Kardial^ieen  und  vorzüglich  auch  die  Gicht 
vor,  deren  ich  später  noch  erwähnen  werde. 
Ziemlich  häufig  waren  audi  an  der  Tages- 
ordnung katarrhalische  Zufälle  aller  Art, 
besonders  EntzUndimgen  des  Halses  mit  imd 
ohne  Vereiterung  der  Mandeln..  Blutflütsse 
sahen  wir  oft  §owohl  bei  Schwängern,,  als 
andern  jungen  Weibern:  erstere  endeten 
meistens  mit  Mifsfallen.  —  Auch  maskirte 
fVechselfieber^  besonders  bei  Kindern ,  er- 
schienen und  verriethen  ihr  Daseyn  da- 
durch, dafs  zu  gewissen  Stünden.  KoUken 
oder  Herzgespann,.  Kopfweh  mit  Erbrechen 
etc.  einträten  und  nach.  Verlauf  ii^on  eini- 
iren  Stunden  von  selbst  vergingen,  bis  am 
Folgenden  Tag,  meistens  aber  eine  Stunde 
lEriiher,  dieselben  Klagen  wiederkehrten.   Ein 

felindes  Brechmittel,  und  in  noch  geringem 
'älien„  wo  die  Zunge  rein  und  nicht  belegt 
war,  eine  Tasse  starker  Cafe  ohne  Mil(£^ 
eine  Stunde  vor  dem.  Eintritt  dieser  Be- 
schwerden gereicht,  hoben  oft  allein  schon 
das  Periodische  dieser  Leiden,  und  ein 
C^hina^AufguTs  mit  bittem  Extracten  stärkte 
das  Ganze.  —  Unter  Kindern  herrschten 
die  Rathein  und  mitunter  auch  der  Schatz 
lacht  beide  aber  sehr  gutartig.  — •  Ansser 
deni  oben  gedachten  Mädchen  von  t'4  JtK» 
ren,  starb  mir  von  76  behandelten  Kranken 
keinen     Ein  zehnjähriger  Junge  ^  der  nach 


-     a4     - 

einem  Sprunge  im  Zimmer'  Schmerzen  im 
Hüftgelenke  bekam  und  zu  hinken  anfing, 
wurde    endHch  ganz  bettlägerig,    und  naä 

{genauer  Untersuchung  und  befundener  Ver- 
ängerung    des   kranken  Schenkels  und  Bei« 
nes   für  wahre  Coxalgie  gehalten  und  dem 
gemäfs  mittelst  lang   in  Eiterung  erhaltener 
und   oft  erneuerter   BlasenpAaster  etc.  nadl 
und  nach  gänzlich  wiederhergestellt.  —  Bei 
einem  32 jahrigen  Weibe,  das  nur  einmal  ge- 
bohren  hatte,    sehr  gesund  und  stark  ans« 
sah,  wurde  naeii  heftigen^  mehrere  Monate 
lang  angedauerten   Hüftschmerzen  das  Cap« 
sei  -  Gelenk  des  einen  Schenkels  entzündet 
und  der  Kopf  des  ISjiochen  nach  und  nadi 
aus  seiner  Ffanne  geschoben,  so  dafs  dieses 
Bein   gleichfalls  länger   wurde.      Unt^  der 
Leitung  meines  Bruders*  wurde    ein  bäum-» 
wollener  Gylinder  auf  dem  erhabenen  kran- 
ken Hüftgelenke   abgebrannt    und  d^elbe, 
nachdem    die  tief  eingebrannte  Eschera  er- 
weicht  imd  mit    Digestiv  -  Salbe  in  langer 
Eiterung  erhalten  worden  war,  vollkommen 
geheilt,  so  dafs  diese  Frau  itzt  wieder  ohne 
Hinken,  Schmerz  etc,  ihren  häuslichen  Ver* 
richtungen    vollkommen    wieder     vorstehen 
kann.     Die    Wärme  der  halb  abgebrannten 
Moxa  machte  ihr  die  angenehmste  Empfii^ 
düng,  bis  endlich- dieses  Wonnegefühl  in  hef- 
tigen Schmerz  überging,   der   aber  standhaft 
von  ihr  bis  zur  gänzUchen  Einäscherung  des 
Cylinders  äusgehalten  wurde.     Die  volle  Cur 
bis  zur  Heilung  währte  drei  Wochen. 

Mein  ehemaliger  Rhein  -  Bewohner  und 
dermalige  Hall -Beamte  wurde  auch  in  die« 
•em  Monat,  nachdem  er   sich,. vom  Regen 

durdmäistii  erkältet  hatte^  mit  seiner  sdion 


oft  bfestandenen  nephritischen  Kolik  befal« 
len,  welche  in  unauthorlichem  Brechen,  an- 
getriebenem Unterleib,  heftigsten  bis  zur 
Ohnmacht  gesteigerten  Schmerzen  bestand^ 
Oel  -  Klystiere  mit  LauJ.  Syd*   und  kleine 

_ Gaben  von  Calomel  mit  Öf-ium^  vorzüglich 
aber  Bäder,  in  welclie.  ein  Sack  mit  Aschig 
und  Chamillenblumen  gefüllt,  hineingelegt 
wurde,  Ziiuberten  die  ochmerzen  in  weni- 
gen Minuten  weg  und  gleich  in  dem  ersten 
£ad  gingen  drei  Linseiigrofse  Steine  ab, 
deren  ungleiche  Rauhheit  während  ihres 
Durchgangs  höchst  unangenehme  Gefühle 
in  dem  rechten  Harnleiter  einige  Tage  zu* 
rüchhefsent 

TV  asser süehtige  hatte  ich  in  diesem 
Monat  täglicli  fünf  zu  besuchen,  wovon  zwei 
ohne  alle  Rettung  darnieder  liegen  und  wahr- 
scheinlich nach  einigen  Wochen  sterben  wer^ 
den,  weil  ihre  Haut  -  und  Bauch- Wasser- 
sucht secundär,    als  Folge  verdorbener.  Ab- 

•  dominal- Eingeweide,  deren  Fehler  die  Kunst 
nicht    zu  heben    vermag,    zu    beachten    ist. 

.  Das  männliche  Subject  davon  7-ählt  7a  und 
das  weibliche  G3  Jahre.  —  Die  Jüngern  zwei 

"  Hydropici  waren  im  Gesicht  sehr  aufgedun- 
sen, vom  Scheitel  bis  an  die  Ferse  oedema- 
tös  und  athmeten,  mit  angetriebenem  Un*» 
terleib,  mühevoll.  Bei  Beiden  vermuthete 
ich,  als  veranlassende  Ursache,  ein  vorher* 
gegangenes  kaum  bemerkbares  Scharlachs 
Exanthem,  wenigstens  erinnerte  sich  die 
Dienstmagd    eines  vor   14  Tagen   gehabten 

'Halswehes  mit  Fieber  begleitet:  der  Papier- 
jnacher- Gesell  schrieb  die  Geschwulst  auf 
Jlechnung  seiner  Profession,  und  der  dama- 
ligen feuchten,  kalten  Witterung,    leb  ver»^ 


—        26        ^—       / 

• 

«chrieb   Beiden    Morgens  und  Abends  M 
kleine  Gabe  von  (Ja/omel  mit  etwas  SauM 
und  unter  Tags  öfters  einen  TheelöfiFel  rm 
Mob   Ebuli  Jitnip.y    Pulv.  leniti  Tarttxt.Vk^ 
Unc.  Semis.     Scmis  G.    Guajac.   Mhei  efcÄ- 
Cort,  Cfiin.  aa.  Scr.  ij.   Herb.  di'oiiaL  pwh. 
pur.  ülterant,  Plum.  aa.  Scr^  j.  JExtr,  ö/»- 
tioL  Dr.  ij,     so   lange  zu  nehmen,   bis  tag* 
lieh  zwei  bis  drei  Offnungen    darauf  erfolg- 
ten.     Der  Harn  gin^  nun  häufig  und  HA, 
ab,  das  Athmen  wurde  leichter,    so  wie  A 
Geschwulst  minder ,^  und  Beide  konnten  ift 
Anfang    Decembers    ihren    Berufsgeschäftci  ■ 
wieder    nachkommen,  -:--    Da    die  Heilung 
dieser,    wie   jeder  Krankheit,    auf  der  Er-  * 
kenn*-nifs   des    Ursächlichen    und   der  Möjf- 
lichkeit  dieses  Ursädiliche  beseitigen  zu  koti-    j 
nen,  beruhet,  so  kann  wohl  in  mancheu  Fat 
Jen  das  Wasser  weggeschafft  werden  und  (fo 
Kranklieit  dennoch  nicht  gehoben^    Jt  auch 
nie  zu  heben  seyn,  weil  es  ausser  derSpbäre 
des  Heilkünstlers  liegt,  die  Integrität  der  feh- 
lerhaften Eingeweide  allemal  wieder  herzu- 
stellen.     Deswegen  ist  diese  Krankheit  mei- 
stens nur  bei  jungen  und  solchen  Individuen 
zu  heilen,  wo  bei  übrigens  gesunden  Einge- 
weiden, das  lymphatische  System  nur  auf  ei-   , 
nige   Zeit  seine  Energie   verlohren  hat  und  \ 
durch    einwirkende    Reizmittel    zur    volleÄ   . 
Thätigkeit  gebracht  werden  kann;  nicht  abej  i 
da,    wo   durch    vorangegangene  hartnäckige   ■ 
Gelbsuchten  und  andere  in  den  Verdauungs- 
Organen  tief  begründeten  Fehlern,   als  Ver- 
härtungen, vScirrhositäten  etc.  besonders  bei 
•Personen,    welche   dem   höheren  Alter  sid 
nähern,  diese   Wasserergiefsungen  als  Foljp 
sich  erzeugen. 


—     «7     — 

In  der  Mitte  dieses  Monats  bekam  mein 
schon  öfters  gedachter  Gicht -Kranke  Gr,  W. 
nach  denen  nun  zum  zweitenmal  zu  Baden 
in  der  Schweiz  in  den  Monaten  Juli  und 
August  d^r  Jahre  i8c3  u,  18^4  binnen  vier 
Wochen  jedesmal  genommenen  60  Bädern, 
seinen  ersteh  Anfall  iti  der  rechten  Achsel 
mit  solcher  Heftigkeit,  daHs  sich  Nasenblu- 
ten, Irreden,  auch  Nerven -Zufälle  als  La-  : 
chen,  Weinen  etc.  dazugesellten.  Ich  liefs 
den  ganzen  Arm  in  Flanell  einwickeln  und 
rab  alle  zwei  Stunden  einen  Efslöffel  von 
!.  Had.  VcUerian.  Sytv.  Unc.  f?.  Serpentar* 
Virg.  Columb.  aa.  Dr.  j.  Infus,  aq,  fervid* 
Colatur  Unc.  i  v.  add.  TinQt.  Guajac.  voL 
Dr.  j.  Tinct.  Ambr.  compos.  Scr.  ij,  Syr» 
Diacod.  'Unc.  ß,  und  die  Nacht  zwei  Dosen 
von  ]^.  Puli^.  Calomel.  Gr.  iij.  Opii.Gr.]. 
G.  Guajac.  Scr,  ß.  Sacch.  alb.  Scr.  9j.  Mi 
et  di^.  in  iv,  part.  aeq.  worauf  bald  die 
Nerven  beruhigt  und  der  Schmerz  mit  Ro- 
the  und  Geschwulst  den  Ellenbogen  und  die 
Hand  nach  und  nach  einnahm,  die  untern 
Gliedmafsen  aber  verschonte,  wozu  haupt- 
sächlich das  unimterbrochene  Bettliegeri  und 
der  Gebrauch  der  Calomel- Pulver  nicht  we- 
nig beigetragen  haben  mögen.  .  Sollte  man 
wohl  nicht  mit  einem  Grad  der  höchsten 
Wahrscheinlichkeit  aus  den  Erscheinungen 
und  Heilung  der  Gicht  glauben,  dafs  der 
ursprüngliche  Sitz  derselben  nicht  in  den 
Säften  sey,  sondern  in  den  Nerven,  wie 
£?a//e/7,  fVeikard^  mein  Bruder  und  andere 
Neuere  behaupten?  Denn  Alles  was  die  Sen- 
sibilität zu  sehr  angreift  und  schwächt,  es 
geschehe  solches  entweder  somatisch,  wie 
ei  Schwelgern  aller  Art,    oder  psydiisch, 


~     »8     — 

wie  bei  Gelehrten  und  Staatsmännern  i  i 
ponirt  zur  Gicht  und.fiUiret  solche  1 
kurz  oder  lang  herbei.  DaTs  aber  if, 
wiederholte  Amälle  audi  Enfmisdiungd 
den  Saiten  vorgehen  können  uhd'audx^ 
lieh  geschehen  müssen,  davon  zeugen 
Angetriebenen  Artic^lationen,  die  Erzen 
der  kalkartigen  Stoffe  und  die  oft  gaw 
stellten. Extremitäten  der  Podagristen, 
thez  *)  nimmt  zwar  an,  dafs  der  Sit 
Gicht  in  den  festen  und  flüssigen  Tl 
•ey:  dunkel  aber  ist  es,  was  ei:  unter  ^ 
de  süuat.'on  fixe  des  molecules  ou  pt 
ihtegrantes  des  fibres  musculaires  ven 
Dabei  behauptet  er  aber  einen  besoi 
Zustand  und  fehlerhafte  Mischiuig  des 
tes  **\  Weit  fafslicher  und  .  schöner 
sich  nierüber  mein  verehrter  Freun4 
Gönner  der  verdienstvolle  Herr  Ho£n 
Leibarzt  Dr.  Kreysig  in  seiner  während  $ 
Aufenthalts  in  Berlin  behfennt  gemachten 
sterhaften  Sdirift  über  die.  Kranhheiui 
Herzens  i.  Th.  S.  iS5*   auf  folgende  "^ 

*^  L*etat  goutteux  specifique  des  solides  me 
consister  dans  un  effort  puissant  et  «durablc 
Situation  fixe,  qii^ont  entre  elles  les  parties  i 
iles^  organes  a£fect^8  par  la  raaladie  goutteu 
fort  qui  determioe  un  degre  constant  du  i 
xnent  tonique  de  leurs  fibres  autre  qu«  dan 
naturel.       TraitS    des    mq.ladies  g^outtetis«^ 

s.  37.        • 

'^)  II  me  paroit,  qu«  Tetat  goutteux  du  sang 
Tic«  de  sa  mixtion,  qui  interc«pte  k  des 
difperens  la  Formation  naturelle  de  $9$  h 
excrementltielies,  dt  sorte,  que  ces  liumeur 
plus  ou  moins  alterdes.  subissent  une  deco 
tion  sponrantfe,  qui  y  fait  predominv  la  •«] 
terreuae.    5«  4^* 


'-       39       — 

I 

^®*tiehmen:  »Die  Gicht  gehört  unter  die 
'f^nkheiten  der  Assimilation :  ihr  Sitz  ist 
'**!  den  zweiten  Wegen,  d,  h.  in  dem  Ge- 
^J^alssjstem.   In  Hinsicht  ihrer  Ausbrüche  ist 

•  >ie  eine  Evolutions  -  Krankheit,    wodurch 

•  die  Natur  eiii  fehlerhaftes  Mischungs-Ver- 
liältniTs  des  Blutes  auszugleichen  strebt. 
Die  Gicjl^t  steht  mit  dem  System  der  Blut-» 

Sefälse  in  einer  noch  engem  Beziehung: 
ie  Häute  der  Gefäfse  leiden  bei  dersel- 
ben wesentlich  und  sind  in  den  Anfällen 
in  einem, Zustande  der  erhöhton  Stimmung, 
in  einem  Ercthysraus  begriflen.  —  Das 
Hanptmoment,  worauf  die  Gicht  beruht, 
ist  aemnacli  eine  ei^ne  Mischung  des  Bluts, 
bei  welcher  dasselbe  mit  Kalkphosphat 
überladen  ist.  —  Es  herscht  zwischen  der 
Art,  -wie  sich  die  Gicht  ausbildet,  die  gröfste 
Analogie  mit  den  kritischen  Ausschlags  « 
Krankneiten,  durch  welche  ein  im  Blute 
beiindlicher  Stoff,  welcher  nicht  in  die  Or- 
ganisation pafst,  aus  demselben  geschieden 
werden  soll.  Es  geht  der  Gicht  ein  Sta- 
dium der  Vorbereitung,  eine  Art  von  Fer- 
mentation voraus,  deren  Nntur  wir  übri- 
gens nicht  kennen,  wo  der  Kranke  sich  auf 
unbestimmte  Art  unwohl,  seine  Nerven  ge- 
drückt fühlt,  wo  die  Verdauung  darnieder 
liegt  und  diese  Zufälle  sind  das  Vorspiel 
ernsterer  Scenen,  die  mit  der  Entwicke- 
lang  der  Gicht  eintreten.  In  diesem  Zeit- 
räume sehen  wir  oft,  besonders  bei  den 
ersten  Anfällen  der  Gicht,  die  gev/altsnm- 
sten  Zufälle  der  Brust  entstehen,  nämlich 
die  groGft^  Beklemmung  und  Angt  mit  aus- 
setzendem Puls,  wirklich  höchst  gefälirlich 
scheinende  Zufälle^  welche  sich  dann  schnell 


—     3<»'    — 

„mit  dem  Ausbruche  der  Gicht  in  ihrer m 
„wohnlichen  Form,  d.  h.   bei  dem  Eitttp; 
„ten   der   heftigsten  Schmerzen  in  daiG|i(; 
„lenken  und. Flechsen  der  GUeder  veriieRMii 
„gerade  wie  bei  den  Ausschlags-"" 
„ten,  kurz  vor  der  Erscheinung  der  Pod^^ 
„Masern    etc.   auf  der  Haut.      Die 
„selbct  bestehen   offenbar  in  einem  EnUik-^ 
,,dungs- Zustande  membranöser  Theile,  ird-] 
„eher  sich  in  die  Absonderung  jener  luHb^Jj 
„artigen  Stoffe  endigtl     Diese   Absondermgl 
„kann  nur  durch  die  Capillargefäfse  gesdM-\l 
„Jien  und  diese  sind  daher  Vorzugspreise  efr 
^, griffen:    die   Gicht    äussert    sich,    wie  bri 
,^  Haut -Exanthemen  und  kii  tischen  Aussdili- 
„gen  mit  Röthe  und  Geschwulst  der  eigrif-  ^ 
^jfenen  Theile,  ja  sie  wird  oft,  wie  fene^  auf  i 
„andere  Organe  l*eflectirt   und  ihr  Zurudt-  t 
„treten  geschieht  entweder  durch  aUgemeine 
„Schv/äche  des  Körpers,  oder  eines  emenin-  ' 
j,nern  Theils,  oder  auch  durch  specieüeRei- 
„2ung,    wodurch   der  äussere  kritische  Eiit- 
„  ziindungsprocers    unterdrückt    wird»     Di« 
„  Gicht  endlich  entscheidet  sich,  wie  alle  Ge- 
„fafsfieber,    durch    kritischen    Schweife  und 
„Urin."   Letztes  gescliieht  aber  nicht  immer: 
ich  habe  seit  länger  den  1 5  Jahren  zwei*  Po* 
dagristen  zu  besorgen,  deren  heftige  Anfälb 
zu    der   ersten    Classe  gehören,  wobei  wolu 
kritische  Schweifse,  nie  aber  dicke  oder  kri- 
tische Urine  zum  Vorschein  kommen.     Die 
Väter  dieser  zwei  Kranken  waren  beide  Po- 
dagristen,    doch   sind  ihre  Anfälle  von  weit 
gelinderer  Art  gew;esen.  —  Dafs  diese  Krank- 
heit erblich  sey  .*),  vom  Vater  ayf  den  Solm 

*)  L^Iniirmit^   de«    parties,    qui  ftont  le  siege   de  It 
goutte  dtfl  aitictuationa  eit  originelle  dani  Im  ptf* 


—     3r     — 

fortpflanze,,   ist  wohl    keinem   Zweifel 
'  unterworfen:    entschieden  aber  ist  es 

nicht,  ob  sie  auck  ansteckend  $ey.  In 
Nähe  von  Regensburg  existirte  ein  Kar^ 
»er -Kloster,  das  vor  einigen  jähren,  wie 
librigen  Ordens- Klöster  in  Baiern,  auf- 
ben  wurde,  dem  mein  Vater  als  Arzt 
and  und  in  welchem  ich  ihn  öfters  zu 
^en  hatte,  wo  der  gröfste  Theil  die- 
geistlichen  von  der  Gicht  und  zwar  ei-* 

davon  in  sehr  hohem  Grade  befallen 
n.  Die  strenge  Ordens-Hegel  und  der 
otene  Genufs  aller  Fleischspeisen  konnte 
nicht  Ursache  der  Erzeugung  dieser 
ikheit  seyn,  weil  der  Senior  und  einige 
re  Patres  dieses  Klosters  damit  ver- 
ttt  bheben  und  erster  öfter  versicherte, 

er   in    seinen  Jüngern    hier    verlebten 

»n,      nie     von     diesem    Übel    gehört., 

gesehen  habe.     Der    Krankenwärter, 

armer      Tagewerker     im      Klostergar- 

welcher  mit  der  Pflege  dieser  an  der 
it  leidender  Patres  ausschliefsend  be- 
ftiget  war,  bekam  nach  Verlauf  einiger 
B    cliese    Krankheit    an  allen   Gelenken 

wurde  dann  alljährlich  in  dem  Grade 
s  8  Wochen  damit  geplagt,  dafs  Hände 
Fiifse  für  immer  knotig,  steif  und  un- 
»Ifen  wurden.  —  Der  Bediente  meines 
pt-Pbdagristen,  der  seit  zehn  Jahren  mit 
•    und    Auskleiden    seines    durch    diese 

• 

onnes,  chez  qui  la  goutte  e«t  hereditaire.  Cher. 
;ea  peraonnes  cette  infirtnite  relative  est  analoguo 
.ux  infirmit(5i  relatives  de  Tastomac,  de  la  poi- 
rine  etc.  qui  produisent  diverses  maladies  liere- 
liuurei  dans  lea  generationa  succetsives.     Barthet 

?.  54- 


—      32       — . 

Krankheit  ziemlich  unbe^iül flieh  gewordenen 
Herrn,  wurde  vor  vier  Jahren  gleiclifalls  mit . 
dem  Podagra  befallen,    das   wohl  aÜjährlidi 
kommt,  immer   aber  nach  8  oder  14  Tagen 
überstanden  ist.  —  Ich  selbst  bin  überzeugt, 
meine   sehr  modesten    Gicht -Anfälle    nidit 
von  Eltern   ererbt  —  weil    weder  sie  nodi 
meine   Geschwister  rlaran  je  litten  —    son*  : 
dern,  wo  nicht   durcli  körperliche  .und  ga»  \ 
stige  Hof  -  Diätetik  —  höclist    wahrscheis-  .; 
lieh  in  Betten  erhalten  zu  haben  ^    auf   wel- 
chen   ich    während    der   Sommeraufenthalte 
meines  gnädigsten  Fürsten,    an  dessen  Hot    • 
lager  viele  Podagristen  lebten,  liegen  mußte.    ■ 
Zu  meinem  wahrhaften   Glück    scheinet  inif    ! 
auch    jene    constitutipneUe    Disposition  0 
dieser   Krankheii,    wie  sie  ßarthez  *)  sdul- 
dert,   zu  fehlen,  indem  meine  Anfälle  ias^* 
»erst  selten ,    nur  alle  drei   öder  vier  Jaiw 
repetiren,  immer  ohne  grofsen  Schmerz,  den 
Ballen   des  rechten  oder  linken  Fufses  ein- 
nehmen und   mich  nie  Fänger  als  vier  oto 
sechs   Tage   zu  Hause   zu    bleiben  nothigen. 
Zum  Theil  glaube  ich  auch  schtnerzenrejche- 
ren  und  anlialtendem   Parpxysmen    dadurch 
ausgewichen  zu  seyn,'dafs  ich,  nebst  der  Be- 
folgung einer  ordentlichen  aber  nicht  strö»^ 
Sen  Lebensweise,   bei   der .  leisesten  Ankün- 
igung  derselben  durcli  Spannen  oder  unaa* 

^)  Pour  produiie   la  gouLte   des  articulationi  il  fAUt. 

3ue  la  Disposition  cotuUtuLiofinelle  k  la  formation 
e  IVtat  goutteux  daus  les  solides  et  dans  labu- 
meurs  soit  jointe  arec  rinfiimit^  relative  des  pv- 
ties  attenantes  aux  oi  dani  le  voiainage  dai  aiti- 
culations.  Ces  parties  sont  les  perioatea,  les  Üf^* 
xnens  articulaires  et  lei  iaseniona  dti  t«ndoniitf 
Oi.    S.  54. 


—     33     — 

iiJhB  Gefühle  im  Ballen  etc.  vLn^efz^g» 
meiue  beiden  Füfse  in  WachstafFent  - 
;^n  Tag  und  Nacht  einhülle  und  diese 
le  8o  lange  in  diesem  Schwitzbad  er-« 
s,  bis  alle  jene  Empfindungen  verschwun- 
sind.  .  Nebenher  bediene  ich  mich  seit 
*]p  als  zehn  Jahren  des  Waschens  def 
3  jeden  Morgen  mit  Weinsfeist,  in  wel- 
I  etwas  schwarzer  Peru -Balsam  aufge- 
ist,  nämlich  zwei  Quentchen  desselben 
zbt  Unzen  Alkohol.  Da$  Tragen  wolle- 
Striimpfe,  die  Hautcultur  und  das  fleis- 
Wascnen  derselben  mit  frischem  Brun«* 
rasser  — '  versteht  sich  ausser  den  An- 
a  — ,  ist  den  Knappen  und  Rittern,  so 
den  Grofs- Kreuzträgem  des  Gicht -Or«' 
nachdrücklichst  zu  empfehlen« 


Decemhet. 


neiMMAnd:  höchster        ^*'    4'*' 5     ^-  tf.  Ah  dt. 
niedrigster     aß     ^,     8     <i*  sQ.  Abds« 
mittlerer         26     II,     3     i'egelmärsig. 
nometerstand :  höchste^      +  9^    den  12.  Mitug. 

niedrigster  -^  8      d®"  25.  früh, 
mittlerer       +  ij     um  ^  Grade. 

Die  ersten  21  Tage  stand  das  Thermo- 
r  nur  fünfmal  unter  dem  Gefrierpunct; 

Mittagwärme  von  10  Grad  im  Decem- 
LSt  wohl  etwas  seltenes  für  Regenshurg: 

gelindere  December- Monate  hatten  wir 
^n  Jahren  1778,  1779,  1707,   ^79%  1806. 

metentand:  höchster      735     am  sS*  Nachmittag, 
niedrigstvt    367     am  3i*  Vormittag, 
mittlerer       6i5i  ^*  ^2  Gr.  trock-« 

als  Solist  im  .Mittel,  Wozu  die  Ost  -*>  und 
im.  XXXXlil.  JB.  6.  Sh  Q 


Nordwinde  das  Meiste  beitrugen«  Nidit 
dw  verdient  der  seltne  Grad  von  Feu< 
keit  am  letzten  Tage  des  Jahres  bei 
tendem  Nebel  bemerkt  zu  werden-  — 
herrschenden  Winde  waren  Südost  und  N( 
ost.  Der  Betrag  des  Regen-  und  Sdmee« 
.Wassers  28$  Linien  übertrifft  das  Mittel 
g  Linien«  Demuftgeachtet  gehört  det  Mö^] 
nat  imter  die  trocknen  December  in 
sieht  der  Luftfeuchtigkeit^  dergleichen  sci[-! 
12  Jahren  nur  einer,  nämlich  der  von  ü 
Vorkömmt.  —  Im  ganzen  Monat  wählten  ^} 
heitere  Tage  4,  schöne  3,  vermischte  f*]^ 
galiz  trübfe  16,  windige  6,  mit  Nebel  »» 
mit  Regen  g ,  mit  Schnee  5«  Ebenso  hei- 
tere Nächte  6,  schone  3^  vermischte  t}^ 
trübe  i6,  windige  7,  stürmische  i,  mitlief* 
bei  3?  niit  Regen  S^n^i^  Schnee  2,  e&dM  ] 
Gewitter  i,  am  iiten  Abends  10  Uhr/dis 
aiich  zu  Nürnberg  und  anderwärts  beobich* 
tet  wurde  —  Werfen  wir  nun  noch  einen 
Blick  über  das  ganze  Jahr,  so  ergeben  sidi 
folgende  allgemeine  Resultate  der  Wetter- 
beobachtungen im  ganzen  Jahre: 

Baroitteterd'tand  ! 
höchster      07"  5'"    0    d.  ai.  Febr.  u,  fruhö  ofeet  VW»  . 

koikimend, 
niedrigster  2$     t      65  dm  3*  März  Abds.  sebr  selten» 
znittlerer     s6  Xt       7  t   xiemL  genau  das  wahre  Mittel» 

doch  um  ^^  stt  iiiedbri|k 

Thermomfeteratandi 
hpchst«r      4*  s3/  o  am  sg.  Jul.  Nachmittag) 
niedrigster  —  16^  o  atn>  12«  Jan.  u.  am  33.  Petin 
mittlerer      +    5,  Q  wahres  Mittel  7^,  also  um  i|  Gr» 

ivL  hoch« 

Hygrömeterstand; 
höchster       870    am  3.  Mai  Nachmittag« 
niedrigster    3^7    am  3i,  Decbr.  Vormittag«    . 
naittierer      704    trockner  Jahrgang  für  die  Luft« 


35    - 

es  gesatnmten  Regen  -  und  Schnei» 

i8  Zoll  6 J  Linie:  das  eigentliche 
b  20  Zoll  7  Linien*  Vom  ^Februar 
riilüfslich  Ottober  war  der  Herr-» 
Wind  Nordwest^  die  übrigen  vier 
Nordost  und  Südost  t  hieraus  erklärt 

Trockne  und  Kälte  der  Luft*  -^ 
j  hatten  wir  ganz  oder  doch  eiüige 
Sonnenschein :  1 2  j  Tage  waren  ganz 

14  Tage  mit  Regen  oder  Schnee: 
lebeli  123  mit  Wind  oder  Stuno. 
Donnerwettern  kamen  1 1  bfei  Tage 
*Ä  Nachts  ;in  unsere  Nahöi 
1  immer  und  also  bis  am  Sd^lufs 
htes  war  der  rheumatisch  -  nen^öse 
r  der  vorherrschendet  daher  blieb 
j  der  meisten  Kränkheiteii  ^ugeriid 
jileü  auch  ganz  unerwartet  tödtlich, 
Et  der  Ailfang  derselben  so  ünbe- 
schien.     Sehr  häufig  kamen  rheU'^ 

Seiten  Stiche  vor,  aie  selten  Blut^ 
erheischten ,  ungeachtet  sie  bei  jun-^ 
t vollen  Männern  Häufiger^  als  bei 
vorfielen.  Siebenfcig  -  und  achtüig- 
rreiSe,  welche  davon  ergriffen  wur- 
etert  am  3ten  oder  5  ten  Tage  der 
t  mit  wahrer  Luiigenlähmüng,  oder 
chlag  des  Gangliehsystems.  - —  Hart- 
rheüinätische  4n.:  ertf^nt  zun  düngen  ^ 
\ti  *•  lind  Auflegen  der  Blütegel  und 
ister  nothig  mächten,  boten  sich 
icheh  Behandlung,  so  wie  heftige 
dar,  welche  dem  Morbo  Ileo  gB- 
1  mit  den  empfindlichsten  Leib- 
ij  unaufhörlichem  Erbrechen,  auf*, 
em  Unterleib^  Verstopfung  dessel- 
begleitet  waren»  ' —  Katarrhalische 

Ca 


^ 


—    3a    -- 

ßeschwerden  aller  Art,  als  Husten^  Halsweh 
ohne  und  mit  Aphthen^  Enf^brüstigheic^  dit 
häutige  Bräune  etc.   waren   an  der  Tages- 
ordnung. —  Ein  «".jähriger  ^duffi^ann  und 
Fis(jior   kam   gegen  Ende   des    Monats  mit 
Halsweh  von  Wien  zurück. :    er  zeigte  mir 
bei    meinem   ersten  Besuche    weifse,  didite 
Häute  vor,    wekiie    er  mit    merklicher  Er- 
leichterung beim  Athmen  heraufhustete.  Als 
ich  dessen  Rachen  untersuchte,  fand  ich  die 
beiden  Tonsillen  sehr  angeschwollen  und  sie 
soT^hl,    als  die  hintere   Wand   des  Halses 
mit    einer    ähnlichen   weifsen    dicken  Hast 
überzogen.     Ich  verschrieb  Gurgelwasser  mit 
Salmiak  und  Nitrum,  die  flüchtige  Salbe  znin 
Einreiben    und   einen    Saft    mit    salzsaureo 
Geist,  Bcpi^ax  und  Honig  zum  pinseln:  audi 
liefs  ich  eine  Salzauflösung  nenmen,  weldie 
täglich  einige  Stühle  verursachte.    Die  Spra- 
che und  das  Schlucken  wiurden  darauf  nacii 
ein  paar  Tagen  viel  freier  und    leichter,  je 
mehr  solche  vollkommene  Hautgebilde  auf- 

fehustet  worden  waren.     Nebeimer  wurden 
leine  Gaben  von  Calomel  mit  Kernu  mine- 
ral.  gereicht,  wodurch  in  Kurzem  diese  Haut- 
Erzeugung    in   der  Luftröhre  naehliefs,  fe 
Geschwulst  im  Rachen  abnahm  und  alle  er- 
krankte   Tlieile    ihre     gewöhnliche    Gestalt 
Wieder  bekamen.   — TVechselßeBer^  weldie 
vorzüglich    unter    der  Maske   von    periodi- 
schen)   Kopfschmerz   vorfielen   und   zur   be- 
stimm if^n   Zeit   und  nur  einige  Stunden  <lte 
Erkrankten  hoftig  quälten,  wurden  nach  ein 
odf.r  zwei  Brecligaben,  ein  paar  Stunden  vor 
dein    Eintritt    des  Schmerzes  gereicht,    bald 
geheilt  und  erforderten  selten  den  Gebraudi 
der  China.    So  wurde  im  Verlauf  dieses  Mo- 


—     »7     « 

iiats  rin  48  Jahre  Eahlender  Sdtmaer'«  oder 
TiscÜer-Meisto"  Ton  diesem  Kopf-Werfi- 
selfieber  befallen,  das  allf^  Abende  mit  gro* 
fser  Hefti^^keit  eintrat,  die  Au^enhühlen  und 
Stirn -Steile  einnahm,  allen  Schlaf  raubte 
und  allmählig  ge^en  Morgen  verschwand. 
Eine  auflösende  Salzmixtur  und  am  folffen«» 
den  Tage  eine  Gabe  der  Br<^chwur«<»l  mit 
Kerm.  mineral.  verstärkt,  schaffte  viel  Galle 
weg  und  verminderte  die  Stärke  des  nSch- 
sten  Fieber -Anfalles  merklich«  Da  die  Zuu«» 
ge  dennoch  etwas  unrein,  die^Efslust  gering 
imd  der  Durst  erhöhter  blieb,  so  gab  icli 
kleine  Dos^n<  von  China  mit  Salmiak  und 
sähe  hierauf  die  Kopfschmerzen  weniger  hef- 
tig und  viel  kürzere  Zeit  anhalten,  bis  sie 
endlich  nach  ein  paar  Tagen  unter  Erschei- 
nung eines  ziegelmehlartigen  Harns  bald 
ganz  ausblieben  und  die  volle  Gesundheit 
wiederkehrte.  -^  Podagrisc/ie  Auwandlun» 
gen,  die  sich  ^besonders  durch  Hercgeipann 
oder  in  Gestalt  'der  Angina  pertoru  Hus- 
serten,  befielen  einige  meiner  Girhtkrnnkr?n, 
nahmen  aber,  nachdem  Hände  und  FHfsn  in 
WachstafFent  -eingewirJcett  und  vorhnr  JjS- 
hungen  mit  Senfmehl  angewandt  und  Inner- 
lich die  Tinctur.  Oumac,  volat,  mit  etwa» 
Opium  versetzt,  gereiclit  wurden,  die  ftlf*«*i 
gewöhnlichen  Stellen  wieder  ein,  Wfirauf  i\i^, 
Brust  wieder  frei  atlimete«  —  MaUfifhlui» 
ßüsse  kamen  J>ei  Schwängern  in  (\fn\  r*tÄfe« 
Monaten  sowohl,  aU  auch  bei  Weibnrn  n«r  fi 
den  Entbindungen  und  bei  »olchf^n  ^m  hMrf 
fipsten  vor,  welche  dem  Zeitnunri  dfi^  V^f-» 
lierens  dieser  monatliehen  Enthrcming  ftah^ 
waren.  —  Ein  benachbarter  TAm\fif  tM^f  (\i^t^ 
malen  sogenannter  Landarzt^  eii»ftt  #kh  tüfsU 


'^     36     — 

$ten  Rath  über  eine  36  Jahre  ake  Bäuerin, 
welche  seit  zwei  Tagen  den  Hara  nicht  mehr 
lassen  konnte  und   deswegen  heftiges  Drän- 

fea  im  fidioors    und  die.  ausgedehnte  Urin-i 
läse  bis  zu  dem  Nabel  heraufragend  habe: 
Klystiere    und  Bäder  milderten  zwar  in  et-! 
was   den  Schmerz,    jedoch    blieb   dabei  die 
Verhaltung  des  Urins  dieselbe.     Da  die  Frau 
bereits  einige  Kinder  getragen  und  die  Rein 
nigung    ein  paar   Monate   sich  nicht  gezeigt 
hatte,    so  dachte  ich  an  die  Möglichkeit  eii 
per  IJinstiflpung  der  Bäriiiutter  (Hetroversio 
Uteri  grm^idi)   machte  meinen  Land -Collen 
gen  damit  bekannt,  hiefs  ihn  schnell  ziü^ückn 
reiten  und   durch   das   Touchiren  oder  2iin 
fühlen  sich  wo   möglich  von   der.  Lage  der 
Mutter  zu  überzeugen:    auch  versah  ich  ilin 
mit   eiiiem    elastiscJien    Katheter    und  rieth 
endlich)    wenn  er  alles  im  natürlichen  2"-^ 
ftande    vorfinden    und    eine   Lähniuog  der 
Harnblase    Ursache   dieser  Verhaltung  seyn 
sollte,  die  Urinblase  mittelst  desi  Troisquart 
über    dem    Schaambogen    zu    durchstechen, . 
um  sie  des  Harns  früher  zu  entledigen,   ak 
solche  zerriesse.    Nach  einigen  Tagen  beridi- 
tete   mir  der  Land-^Äsculap,    daU  ein  Vor- 
fall  der    Bärmutter    den  Harn-Ausflufs  ge- 
hindert,  und  alsi  er  solche  mit  vieler  Mühe 
reponirt    hatte,    er  den  Harn    mittelst  des 
elasti$chen    Katheter?  abgezapft    und  darauf 
die  Bäuerin  in  kurzem  sich  ganz  voIlkom-> 
men   wieder  einholt  habe,   — •.    Kinder  lagen 
häufig    an  den   Masern ^    Rötheln  und  dem 
Scharlach^    auch  einige  am   Seitenscich  und 
Schleim-' Fieber  darnieder.     In  ein  und  dem-« 
gelben  bUrgerliolien  Hause  sah  ich,  nachdem 

di^  juage  aiutt^r  YQÄ  dem  ^ch^rkkct^^i^f 


—     39     ~ 

mit  Halsweh  und  Abschälong  des  Oberhant« 
chens  in  ganzen  Stücken  genesen  war,    ihr 
dreijähriges   Mädchen  mit  den  Röüieln  und 
als  solche  leicht  und  glücklich   überstanden 
waren,    den  altern  fünf  Jahre  zurückgelegt 
habenden  Bruder  mitxden  Masern  befallen,  bei 
deren  Entstehung  er  viel  Niesen  und  Husten 
hatte,  auch  über  Augenweh  klagte,  während 
deren  langsamen  Verlauf  der  Junge  sehr  er- 
krankt danieder  lag,  indem  dieses  Exanthem 
ein  paarmal   d^s  Central -Organ,  durch  Be-< 
täubung,  Schlafsucht,    Zähnknirschen  etc,  zu 
ergreifen    drohte  und  nur  mittelst  wieder- 
holter Se^f umschlage,  Blasenpflaster,  Kermes 
mit  Calomel -^  Gaben   davon  abgeleitet  wer- 
den   konnte.      Während    des    betäubenden 
Stadiums  dieser  Ausschlags  ««Krankheit  gab.  die 
Mutter  des   Schieimrächelns    wegen,    einen 
Gran  Brechweinstein  mit  Zucker  abgerieben 
in  drei  The^le  abgetheik  alle  Viertel -Stunden 
eine  Do$e  nach  meiner  Vorschrift,^  ohuQ  daüs 
dieser  binnen  einer  Stunde  genommene  Giran 
einen  Ekel,  geschweige  denn  Erbrechen,  son- 
dern nach  Verlauf  von  zehn  Stunden  ein  p^ar 
breiartige    Stuhlgänge    be>virkte*     Ak    der 
Junge  auf  dem  Wege  der  Besserung,  war, 
verursachte  ein  Achtelgran  dieses  heroischen 
Mittels    dreimalige^»    Schleim -^Brechen    und 
vier  Stuhlgänge  mit  grofser. Erleichterung« 

Einen  dreijährigen  lebhaften  Knaben 
hatte  ich  mit  meinem  Bruder,  geipeinschaft* 
lieh  am  Sclileimfieber  zu  besorgen,  dessen 
Verlauf  langsam  und  erst  nach  dem  i4ten 
Tage  entscheidend  war.  Der  Kleine  wurde 
am  vorletzten  Tag  des  Jahres  mit  hefti- 
gem Frost,  verlohmer  Efslust,  beständigem 
Schleimhusten  ohne  Schmerzen  etc.  befaUens 


die  Verdoppelung  des  Fiebers  trat  alle  AbMpCi^^ 
de  mit  grolsem  Durst,  Kopfweh,  vermAli*li*'*^ 
rem  Reizhusten  etc.  ein  und  endete  ers^ntssr^ 

fen  Morgen  init  allgemeinem  Schwei&e.:  mW-'^ 
lunge  blieb  feucht  und  mit  etwas  Sdddjw^> 
überzogen.  Ein  Infusum  A7.  Arnic.  mitfa«. 
tract.  Gramin.  Spiric,  Minderer,  und  ^«i?»' 
Uiixh.  nebst  kleinen  Gaben  von  Äierm  «hm'- 
neraL  mit  Schwefelmilch  und  Zucker,  löst«  tr 
mächtig  auf  und  erleicJiterten,  sp  vie  jis  % 
viermal  während  des  Verlaufs  der  Kranklidt  %' 
gereiehten  Brechmittel  ungemein.  Die  Ex«  1 
acerbationen  wurden  am  ten  Tage  der  Kranki*  * 
heit  unmerklich,  traten  aber  dafür  Mittag  um  || 
1 1  Uhr  ein  und  währten  nur  ein  paar  oXxxn^  \ 
den.      Der  Harn  war  meistens  hellgelb  und  1 

flieh    dem    eines    Gesundexu:    die    günstig?    ] 
1;  tscheidufig  derselben  geschah  allein  durm   !j 
Schweirse,    die  gemeiniglich   nach  der  Ver*  '\ 
Stärkung  des  Fiebers  eintraten  und  als  ^ese 
glücklich  überstanden  waren^  durch  Morgen- 
»chweifse,    welche    geraume  Zeit  nach  dem 
Fieber    noch   anhislten.      Die    volle   Efslust 
kehrte  nach   dem  14  ten  Tag  der  Krankheit 
zurück  und   brachte    die   verlohrnen  Kräfte 
b'^ld   wieder.  —    Von   90  in   diesem  Monat 
behandelten  Kranken  starben  2-:  ein  72  Jalir 
ölt    gPwordr»ner    Stadtschreiber    wurde   mit 
h'^ftignm   Schmerz    in   der  Lebergegend  be- 
fallen   und   als  derselbe   merklicli   nnch  ein 
p?^ar  Tap'^n  gemindert  war  imd  der  Krankq 
über  nichts   weiter   mehr  klagte,    wunlo  er 
vom  AbdoininaUSchla^fiufs*'^  befallen,  wobei 

•)  Mit  dles'fm  NÄhmen  bezpi'clinn  icli  diejenige  Gat- 
tung von  Schlag,  in  weicher  das  Ganglien -System 
und  vorzüglich  d-^i  IntercostaU Nerve  mi(  tfnibät 
Yigkei(  ua4  Xi^bmuiig  b^fall(jn  ivird« 


-    4«    - 

^Unterleib  angetrieben,  aber  ohne  Schmer- 
fen  war,  die  Geistes-  und  Sinnen -Vemdi- 
tUigen  nodi  ein  paar  Tage  Gehörig  von 
tauen  gingen,  bis  eiidlicli  Schlaisuchl  und 
^efiibllosigkeit  sich  dazu  gesellten,  die  in  ei- 
cn  sanften  To<i  übergingen.  —  Mein  zwei- 
är  Patient,  eine  5.s  jährige  Frau,  die  bereits 
^it  drei  Jaluren  kränkelte  und  verdorbene 
Ingeweide,  auch  öfter  Gelbsucht  hatte, 
STD  &n  der  .allgemeinen,  unabwcndbarea 
i^assersucht. 

Eine  sehr  merkwlirdige  Kranken  •*  und 
3ctions  -  Geschichte  kam  mir  in  diesem 
[önat  an  einer  a6  jährigen  Jungfer  vor,  wei- 
te ich  während  der  Unpäfslichkeit  ehies 
ei^er  würdigen  Collegen  zu  besuchen  hatte. 
h  ich  mir  bei  meiner  ersten  Visite  als  Stell«- 
»rtreter,  von  der  Patientin  mit  »war  heller, 
^r  langsamer  und  solcher  unterhroclienen 
imme,  mit  der  nian  nacli  Laufen  oder 
lineUem  Treppensteigen  zu  reden  pfleget, 
rzählen  liefs,  dafs  sie  ijereits  seit  drei  Jah- 
*n  krank  sey,  öfter  an  Gichtschmerzen  ge-r 
tten,  dermalen  aber  über  grofse  Entkräf« 
mg  und  beengtes  Athmr^n,  oder  Stechen  zu 
lagen  habe,  auf  beiden  Seiten,  am  liebsten 
jer  auf  dem  Rücken  liegen  könne,  keine 
Tachtschweilse,  wohl  Husten,  aber  keinen 
iterführenden  Auswurf  habe,  wohl  aber  des 
ags  ein  paar  Mnl  unter  vieler  Anstrengung 
Ji  dickes  gelhes  Sdileimkh'inipclien  heraut^ 
nd  Während  sie  im  Er/älilen  war,  die  Um-r 
lebenden  um  Hülfe  herboirufie,  weil  ihr 
Tampf-AnfrdI  kam,  während  welcjiem  sie 
eine  Sylbe  zu  sprechen  vermO(*hte,'so  sdhloGi 
^h  schon  aus  allen  diesen  Ix^obacliteten  Zu-» 
illeoi  dafs  hier  nicht  die  Lunge  idiopathischi 


-    4»    — 

soQ(i0ti\  blofs  symptomatiscli  afficirt  jj 
Als  ich  vollends  während  dieses  AnfaJU^i 
Tag  und  Nacht  oft  (i  bis  Ö  Mal  repeö 
auch  3  o*is  ')  Minuten  anhielt ,  den  i^ 
fiihlbaren,  aber  doch  gleich  $chlag^ 
schnellen,  gitternden  Puls*  fühlte,  ihr  el 
beengtes,  kaum  merkbares  geschwindes  j 
men  und  das  Aufsetzen  des  Kinnes  aa( 
Brust,  wiQ  kreissende  Weiber  die  .W( 
zu  verarbeiten  pflegen,  beobachtete,  i 
Erleichterung  während  dieses '  Zustande! 
$ie  eiiitreten  sah,  wenn  die  nächst  sie 
;ebei;ide  Person  mit  der  einen  flachen  I 
ie  Brust  der  Leidenden  uiid  mit  der 
dern  den  Rücken  derselben  sanft  gegen 
ander  prefste,  so .  argwöhnte  ich  eine  fd 
hafte  Bildung  in  der  Brusthcihle?  und  ; 
am  Herzen  selbst^  ode^:  an  dessen  il 
Uin^ebungen,  Unt^r  diesen  Umstlc 
mu^te  auch  ich  die  arme  Kranke  fiSf 
heilbar  erklären  und  mich  allein  auf  lindei 
Mittel  beschränken.  Diese  plötzHch 
hemmten  Blut  -  Kreislaufs  -  Anfallo  wu 
durch  den  Gebrauch  der  Tuicc^  digit^  c 
mit  etwas  von  der  Tinct.  opii  seltner 
minder  anhaltend  gemacht,  nie  aber 
gehoben,  so  wenig  als  hei  dem  fest< 
Vorsatz  der' Patientin,  welche  übrigenÄ 
einer  sanften  Gem^thsstimmung  war^ 
der  unbedeutendsten.  Veranlassung  die 
tigsten  Ausbrüche  ,des  Zorns  luid  der  B 
unterdrückt  werdej;i  konnten.  Die  lei 
zwei  Lebenstage  mufste  sie  ganz  im  ] 
zubringen:  sie  war  dabei  SQ  schwach ^ 
3ie  mitunter  bei  offnen  Augen  irreredet« 
$ie  schon    die  ümstenenden    erkannte 

lUre  Frage«  ordeatUch  beantwortete. 


-^    43    -^ 

entschlief  endlich  unter  unmerkbarem  Ath« 
inen,  bei  schnellerem,  immer  scJiwächer  wer- 
denden, nie  aber  aussetzenden  Puls,  gan« 
sanit.  Als  die  äusserst  abgezehrte  Leiche 
Tags  darauf  näher  untersucht  wurde,  fand 
^ich  im  Unterleibe,  ausser  der  improportio-. 
nirt  grofsen,  das  Zwerchfell  heraufpressenden 
-Vnd  dadurch  die  Brusthohle  merklich  ver- 
engernden Leber,  .  die  am  Darmfell  ange- 
wachsen war  und  ausser  der  etwas  verhär-t 
teten  Speicheldrüse,  nichts  widernatürliches, 
Nachdem  nun  die  hier  sehr  leicht  zu  durchi 
schneidenden  Rippen  -  Knorpel  durchgesetzt 
und  das  Brustbein  g^gen  da$  Gesicht  zurüqk-i 
gebeugt  worden  war,    kam  unmittelbar  das' 

fanz  schräge,  gegen  die  linke  Seite  mit  de?» 
pitze  hingerichtete  Herz    und   der    rechte, 
mit  dem  nippepfell  innigst  verbundene  Lun- 
genflügel  zum  Vorschein«      Der  Herzbeutel 
war   mit   dem  'Herzen  selbst   so  genau  ver- 
•wachsen,  dafs  er  nicht  einmal  mit  dem  Mes- 
ser ohne;  Verletzung  der  Herz -Substanz  ab- 
getrennt werden  konnte,  ausser  an  der  äus- 
^ersten,    nach   der  linken  Seite  hingerichte- 
-rten  Spitze  desselben,  wo  eine  Stelle  in  der 
yeripheri^    eines     Viergroschen -Stücks    die? 
Haut    des  Pericardii  frei   lag  und   mit  dem 
ilerzen  nicht  verwachsen  war^    Nachdem  nun 
4ieses  kranke  Brust  -.  Central  -  Organ  behut- 
.^am  mit  seinen  grofsen  Blutgefäfsen  heraus- 
>genQmmen  und  genau  untersucht  wurde,  jbe- 
Jtan^en  sich  in  der  rechten  Vorkammer  drei, 
Kleinen  Taubeneyern  an  Grpfse  gleich  kom- 
,inende    polyposQ     Concremente    von    blafs 
ileischfarbenen  Ansehen,    dem  ungekocJiten 
Hecht -Rogen  ähnlich  und  beim  Zerschnei«« 
/Am  wie  Speckgeschwulst;   aussehend,     £m . 


-    '44    - 

vierter  solcher  Körper,  welchep  in  der- 
dem  Herzkammer  selbst  stak,  war  nd 
Fleischbündeln  oder  der  Fleischfaser-; 
stanz  demselben  innigst  verwachsen 
mufste  mit  dem  Messer  davon  ^l^esc 
ten  Verden.  In  der  hintern  Herzkan 
die  aber  sehr  flaccid  Und  gar  nicht  di< 
hörige  und  Muskulär -Stärke  hatte,  Im 
sich  ein  ähnUches,  aber  etwas  kleineres 
wäclis.  Der  linke  Lungenflügel  war  fiii 
ersten  Anblick  ganz  unsichtbar  und  n 
er,  weil  er  ganz  unter  die  Rippen  d 
Seite  geprefst  und  versteckt  war,  ewt 
gesucht  werden.  Sein  Aussehen  befand 
mifsfarbig,-  ganz  schwarzblau,  betradi 
kleiner,  als  er  seyn  sollte,  ^  aber  gleich 
rechten  von  Blut  strotzend. 

Ein  ehemaliger  Barbier -Gesell  und 
malen  Feldwebel  von  der  mobilen  L^ 
wurde  krank  aus  seiner  Garnisons-S 
hierher  zu  seinen  Eltern  gebracht.  & 
zählte  mir,  dafs  -er  bereits  19  Tage  in 
Spital  zu  Straubing  zugebracht  und  an  B 
Affecten  mit  Fieber  erkrankt  danieder 
legen  habe ,  auf  seiner  Hierherreise  abe: 
heftigem  SeitensticJi,  Husten  mit  Bb 
wurf  etc.  ergriflFen  worden  wäre.  Er 
dabei  grofsen  Durst,  starkes  Fieber, 
schwerliches  Athmen  und  unaüfhürl 
Husten  mit  empfindlichen  Brustschm 
begleitet.  Ich  rieth  Fufsbäder,  Klystier< 
Einreiben  der  flüchtigen  Salbe,  eine 
mixtur  und  alle  zwei  Stunden  eine 
von  Kermes  mineral.  mit  Calomel.  Da 
auf  die  Nacht  schlaflos  und  die  ül 
Symptome  dieselben  waren,  so  liefs  icl 
Yom  rechten  Arm  acht  Unzep  Blut  abz 


-    45    - 

Lne  dicke  Entztindimgshaut  hatte,  wert- 
er Schmerz  beim  Husten  etwas  gelin«* 
nd  der  Auswurf  leichter  wurde."  Die- 
idirte  sich  abei'  in  dem  (jrade,  dafs  er 
h  gegen  ein  Pfund  röthlichen,  dicken^ 
idien,  mit  etwas  Blut  gemischten  Schleim 
irf,  der  ganz  dem  Gehacke  einer  Le- 
urst  glich.  Er  magerte  dabei  merklich 
latte  jentkräftende  Nachtschweifse,  ge- 
reiche der  Bleizucker  bald  half,  gelb- 
les  Aussehen,  grofsen  Durst  mit  Ab- 
L  und  Ekel  vor  jedem  Getränk.  Ein 
ort  Decoct  vom  Island^  Moose  mit  et- 
China  und  Senega  sammt  dem  Extr» 
iiu  liq.  mit  dazwischen,  besonders 
tSy  gereichten  Pulvern  von  Calomely 
I.  nüher.  und  etwas  Opium:  dann  spä- 
ine  Gelatinä  vom  Island.  Moos  rait  der 
ipärill^VL  Salep -Wurzel  mit  dem  /iZ/o;» 
'.  f^h.  und  der  Tinct.  digital,  aether» 
:en  nebst  einem  Brustthee  aus  Alth. 
imie.  etc.  so  wohlthätig,  dafs  der  roth 
bte,  mit  kleinen  Stücken  vermischte 
'urf,  sammt  dem  Husten,  Durst,  Fie- 
tc  abnahmen  und  df)Fiir  Schlaf,  Efs- 
ind  Zunahme  der  Kräfte  sich  so  sicht- 
[effen  Ende  dieses  und  im  Verlauf  des 
Oden  Monats  einstellten,  dafs  wohl  an 
"ölligen  Genesung  und  darauffolgenden 
iiaften  Gesundheit  nicht  mehr  zu  zwei" 
st,  'wenn  er  anders  so  fr1ü<  klioh  s^-yn 
das  Schwort  mit  dem  Scheermesser 
usdien  zu  dürPfn. 

[n  dein  Verl?iuf  dieses  Jahres   i8r4  hatte 

lach   und   nach    fr^o   Kranke  zu   besu- 

Ton  den'»n  Vy  starb«=-n.     Die  Zahl  d^-r 

meinem    Bruder   besorgten    Patienten 


-    46     - 

belief  sich  auf  1940^  von  welchen' er  58  dett^ 
Tode  nicht  entreissen  konnte. 

£)er  Getrauten  wurden  in  diesem  JA^* 
89  t^aare  gezählt.  Gebohren  würden  in 
Serm  Bezirke  ')84>  worunter  sidi  bei  der^ 
evangelischen  Gemeinde  lA  und  bei  derki-l 
tholischen  tyi  unehelich  erzeugte  Kinder,' 
folglich  ig6  befinden  *). 

*)  AüSaUend  gröfs  ist.  die  Zähl  deir  ünelifeliGlien  Ka- 
der,    ge^en  die  in  j6nen  Jahren,    wo  die  hieaiffli   > 
£inwohner  nur  sparsam  und  .höchst  selten  mit  mi' - . 
litäriscben    Durchzügen   und    Einqüartirungen  bs* 
lästiget  Waren.    Denn  so  zählte  man  x»  B.  imiakr 
^795   11^    ^^^    evangel.    Gemeinde  nuir  acht  und  ia 
früheren  Jahren    1750  Ü.  1753  nur  Junf  und  tedu 
unehelich   £rjseugte.      Die   ehemalige  Anwesenheit 
des  Keichstags- Personals  und  der  vielen  Fremdei^ 
hatte  auf  die  Fruchtbarkeit  Unserer  Weiblidten  Jo« 
|;end   diesen   kinderreichen   Seegen  nicht,   »U  dis 
xnilicariächen    Anwesenheiten    zu.  haben   ith^nen, 
£ben  so   sparsam  kamen  damals  in  Vergleieh  mit 
tiQsern  Tagen  die  venerischen  Übel  vor»    die  der- 
Ihalen  Arzte   und    Wundärzte«    besonders  i&  den  . 
Spitalern  ungemein  beschäftigen  und  deti  Gebrauch 
der  Mercüriäl  -  Mittel    Unentbehrlich   machem    AI» 
iioch     Besnard's    äntisyphilitiäche^     Specificum  in 
.  den  Militär -Spitälern  des  Königreiches  gegen  diese 
Seuche  bei  dem  angesteckten  Soldaten  zu  gebrau- 
chen  voll    höherer   Stelle   au$   anbefohlen  worden 
r      War  und'  der  gemeirle  Mann  diese  theure  uud  nicht 
immer  wirksame  Arznei,  selbst  be2ahlen  mulste,  so 
War   es  begreiflieb»    dafs    derselbe  seine  Kjrankbeit 
so  lange  als  tiiöglich  !tu  Verheimlichen  suchte  und 
dadurch    die   Ansteckutig   immer  mehr  verbreitete. 
X^ik   aber   dermalen   diese   Zwangs- Guren  mit  Bes- 
öard  schlafen    gingen  und  jeder  Militär- Arzt  nach 
iöitieti    Erfahrungen     die    Venerischen    behandelt» 
auch  von  Selbstbezahlung   der  Heilmittel  von  Sei- 
ten des  Soldaten  kehle  Rede  mehr  ist  und  neben- 
bei   die  Mannschaft   monatlich    ein  paarmal   visi- 
tirt   wird«    wie  solches    bei   der  K.  Ostern  Armee 
längst  eingeführt  ist,  so  steht  mit   allem  Recht  stt 
49rwartefi,    dafs   hiedurch   der    Verbreitung    dieser 
Seuche  mächtige  Schtanketi  geseut  Werden.    Ich 


-    47    -    . 

iben  würden  g4^  Leichen»  in. AU 
ch  in  diesem  Jahr  übertraf  die  Zahl 
oirbenen  die  der  Gebolirenen  be«< 
;  es  starben  nämlich  i 
Geburt  bis  zum  isten  Jahr  234« 
ten  bis  zum  5ten  Jahr  .  75^ 
en  bis  zum  10  ten  Ja^r  .  i0. 
en  bis  zum  aosten  Jahr  ♦  33. 
ten  bis  zum  3osten  Jahr  •  5a« 
ten  bis  zum  4ost:en  Jahr  .  66. 
ten  bis  zum  'Josten  Jahr  *  7g. 
ten  bis  zum  6osten  Jahr  •  64« 
iten  bis  zum  7osten  Jahr  «  95« 
ten  bis  tarn  8osten  Jahr  «  94* 
ten  bis  zum  gosten  Jahr  «  35* 
Iten  bis  zum  ggsten  Jahr  «    ♦       to* 

Summa  875« 

e  tnich  \ii6t  eiüet  Attecdote«  Aie  mir  «intt 
aabt-Arzt  unter  Kaiser  Joseph  in  den  Nie- 
len  erzählte',  dafs  nämlich  der  Kaiser  durch 
Armeebefübl  alle  Strafe  gegen  den  Angesteckt- 
rbot*  wenn  iicb  derselbe  von  freien  Stücken 

meldete«  mit  35  Stock -Prügeln  aber  äbge- 
wurde«    wenn    er  sein  Übel    verbeimlichte» 

die  Untersuchung  entdeckt  und  geheilt  aus 
Spital  wieder  enilassen  worden  i^t.  —  Dafa 
die  Besnard'sche  TincturM  ancisyphilitica 
na  unwirksam  gegen  das  venerische  Übel 
räch  Hom  in  seinem  jlrchlv  für  mSdicini' 
Erfahrung  Jährg»  i8l9*  iVon.  u.  Dec.  S.  4^4 
.laut  aus,  und  der  Salzburg.  Med,  Chir,  Zetu 

m.  Toni  ir.  1814  ^'  3^^'  1^^^^  *^^^  hiet' 
ilao  vernehmen:  ,,  Reo.  ist  so  glucklich  ga« 
»  vom  Hrn.  Geh.  R.  1;.  JVedekind  und  Me* 
Ufseasor  Dr.  Müller  zu  Darmsudt  die  Re* 
I  ihrer  vielfachen  Veriuche  mit  dedi  Besnard» 
neuen  Mittel  lu  erhalten,  um  in  einem  nach- 
sracheinenden  Journal  der  Klinik  Gebrauch 
machen  sü  dürfen*  Die  Tinctura  antiiy» 
ut  Besnardi  ist  auch  nach  diesen  Versu« 
•-•  gant  unwirksam* " 


I 

* 


IL 

Betrachtungen 

über 

Entstehung  üiid  Behandlung 
einiger  krankhaften  Zustände,   \^ 
zuweilen  bei  Gebärenden  gleich  ni 
der    Geburt    des    Kindes    einzutre 

pflegen. 

Von 

Dn   C  G.  Carus, 

Profetsor  der  Geburtsbülfe  zu  Dreadto« 


In  den  Schriften  über  Weiberkrankhe: 
und  Entbindungskunde  finden  wir, 
'  der  fünften  Geburtsperiode  eigenthiimli 
Kr'mkheitS(TScheinungeh,  theils  die  versd 
denf^n  Arten  der  Nachgeburtszögerung,  tl 
ümsrülpung  des  Friichthalters,  theils  B 
ilüsse  u.  s,  w.  aufgeführt,  dagegen  gew 
and^-^re  krankhafte  Uniän^Ieruneen  aft^ 
gemeinen,  und  namentlich  des  Nervenleb« 
entweder  gänzlich  übergangen,  o<ler  i\ 
weniger  ausführlich^   als  ihre  Wichtigkeit 


-    49    - 

erfordern  scheint,  erörtert«  Von  diesen 
m  Theil  sehr  gefahrlichen,  immer  aber 
erkwürdigen  Zutällen,  sollen  claher  zuerst 
nige  Beispiele  dem  Leser  vorgeführt,  diese 
nnkheiten  aber  selbst  dann  im  Allgemein' 
ik  nach  ihren  nähern  und  entferntem  Yer« 
ilassungen  weiter  erwogen,  und  endlich ^ 
irohl  nach  ihren  Folgen,  als  hinsichtlich 
i  zur  Abwendung  derselben  dienlichsten 
iilverfahrens  genauer   untersucht  werden. 

Zunächst  alsa  die  einfache  Erzählung 
liger  hieher  gehörigen  Vorfälle,    ganz  wie 

in  den  Annalen  unsers  Entbindungsin« 
tutes  sich  verzeichnet  finden.  — ^ 

I. 

iöiu  Karol.  Sehr.  23  Jahr  alt,  von  Kos- 
g  bei  Meissen  gebürtig,  eine  Bauerstoch* 
',  war  von  Jugend  aul  stets  gesund,  hatte 
ch  nicht  geboren^  und  wurde  den  22sten 
ni  i8(5  ins  Entbiiidungsinstitut  aufgenom-^ 
2n.  Sie  wiai*  langer  Statur,  und  übrigens 
wohl  allgemein  als  örtlich  vollkoniinen 
:t  gebänt«  Die  Schwangerschaft  sollte  nach 
'er  Rechnung  noch  (j  bis  7  Wochen  dau*- 
n,  und  sie  befand  sich  während  dersel- 
n,  bis  Weihnachten  vorigen  Jahres,  da 
^  bei  öfterem  Froste,  Schwere  in  den 
iedeni)  mit  Mangel  an  Appetit  verbun- 
11^  das  Bette  hüten  mufste ,  und  viele  Me- 
üamente  erhielt,  völlig  wohl.  Die  Men- 
uation  war  3  Wochen  vor  Weihnarliten 
oi  erstenmal  ausgeblieben,  und  8  Tage 
r  Ostern  bemerkte  hierauf  die  Schwan- 
re  die  etsteii  Bewegungen  des  Kindes, 
dche  sowohl  in  beiden  Seiten,  als  auch 
der  Mitte  des  schon  beträclitlich  ausge<i> 
Joiun.  XXXKUI.  B.  6.  Su  T> 


—     5b      — 

dehnten  Leibes,  vorzüglich  bei  der  Rüc 
läge  lebhaft  gefühlt  wurden.  Den  isten 
gust  Abends  6  Uhr  fanden  sich  die  e) 
(ernsthaften  Wehen,  Welche  die  ganze  M 
«mhielten,  und  besonders  den  ^ten  u 
Uhr  Nachmittags  an  Heftigkeit  und  i 
dauer  beträchtlich  zunahmen^  Um  4 
fand  man  den  Muttermund  so  weit  em 
dafs  er  bequem  zwei  Finger  einführen! 
übrigens  senr  gut  aufgelockert,  und  in 
Fühi'ungslinie  des  Beckens  stehend»  An( 
noch  ziemlich  beweglich  auf  dem  Jedi 
eingange  ruhenden  Kopfe  lagen  die  Mi 
aufser  den  Wehen  ganz  schlaff  an,  1 
man  fühlte  ganz  deutlich  nach  vom  meb 
Sutureti  des  Kopfes.  Die  Wehen  wm 
.  auf  5  Ühr  Nachmittags  ungemein  hSdi 
ausdauernd ,  und  wirkten  unter  litt 
SchmerzensäuFserungen  der  Gebärendfliff 
serordentlich  ergiebig  auf  die  ErweW 
des  Mutlfermundes.  41  Uhr  hatte  sidi«h 
immer  noch  zunehmenden  Wehen  der  Ml 
termund  bis  zu  2  Zoll  im  Durchmessen 
weitert,  die  Blase  war  jetzt,  während  ( 
Wehen,  sehr  prall  und  gespannt  anzufuU 
und  drängte  stark  in  den  Muttenw 
herab. 

Fünf  Minuten  vor  |  auf  .5  Uhr  wurde 
Gebärende  aufs  •  Geburtslager  gebracht, 
nach  6  Uhr  die  Blase  sprang,  und  nuri 
mäfsige  Quantität  FruditWrisser  entlei 
Der  Kopf  stand  in  der  zweften  HirteAaB 
läge.  Die  Wehen  wirkten  auch  jetzt  l 
eben  so  kräftig  fort. 

Nach  7  Uhr  kam  der  Kopf  unter 
«chnell  auf  einander  folgenden  und  ließ 
Wehen,   wobei  die  Gebärende  jedesmd 


—     51     — 

ten  Körper  zitteiie^  isum  tlinschneiden^ 
4  auf  ö  Ulir  Abends  erfolgte  das  Durch- 
i^iden  desselben,  worauf  er  sich  sogleich 
dem  C'^^icht  gegen  den  linken  Sehen- 
der Kreissenden  wendete  ^  und  so  einen 
aen  Zeitraum  vei-w  eilte  ^  bis  tinter  einer 
iten  Wehe  der  übrige  Kiiideskörper  re-* 
täfsig  tiaclifolgte. 

Kftuiii  war  das  Kind  Völlig  hei^ausgetre- 
als  die  Krei&seiide  in  einen  ganz  eigen- 
dich  bewufstlo&en  Zustand  Verfiel,  wo- 
zugleich  die  Spräche  wie  gelähmt  er-si 
id^  und  sie  nur  unverständliche  Worte 
Q  konnte :  sie  verdrehte  öfters  die  Au- 
lachte Sogar  eitiigeriial  füt  sich,,  und 
;n  überhaupt  ihre  UmgebungeijL  iiicht 
Jich  zu  erkennen. 

Während  dies<*s  bedenklichen  Zustandes 
niaii  den  Ut(?i'us  so  um  die  iNachge- 
contrahirt^ .  wie  er  es  glei(Ji  nach  der 
)indung  zu  seyn  pflegt ,  auch  war  durcJi- 
kein  Blut  abging  zugegen.  Das  .Verhal- 
de«  Puls(»s  war  sehr  abwechselnd^  indem 
elbe  bhld  voll  und  stark,'  bald  wiedet 
ideen  u,  s.  w.  gefunden  wurde.  Uber- 
»t  Schien  der  ganze  Zustand  halb  einer 
machte  halb  öinoiii  vollkomnmen  Wahn- 
?i  ähnlich^  vorzüglich  rück  sichtlich  der 
ikülation  und  des  unverständlicJien  Ijal- 
Hierb'.*i  waren  übrigf-ns  heftige  Con- 
ohen  zwar  nirht  zu  bemerken,  doch 
man  häufiges  Zucken  in  einzelnen  Mus- 
y  und  zugl'Mch  mitunter  eine  g<»waltsame 
egung  des  ganzen  Körpers,  welciie  der 
\  Grad  eines  he.Tannahenden  Opistoto- 
iu  seyn  schienen.  Alle  versuchte  dy- 
iache  tmd  meclianische    Reizmittel  yer- 

D2 


—     4a     ~ 

itiöditen  nicht  die  eingetretenen  Zufalla 
beseitigen,  oder  nur  zu  vermindern,  und 
die  mühsamer  unä  schwerer  w^dende 
sp  ration,  nebst  dem  im  Ganzen  dock 
Hier  sehr  voll  bleibenden  Puls  auf  einen 
drang  nach  den  oberen  Theilen,  und 
züglich  den  edlem  Organen  der  BmsC 
des  Kopfes  hindeutete,  so  wurde  am 
tm  Arme  eine  Venaesection  von  un 
p  Unzen  vorgenommen,  worauf  schon 
einigen  Minuten  das  Atfaemholeh  fr^er 
de,  und  allmählig  das  Bewustaeyn  derNi 
entbundenen  zurückkehrte.  Menewurdigwn' 
es ,  dafs  mit  defn  wiederkehrenden  Bewußt- 
eeyn  und  Nachlassen  der  eben  gaoanntes 
Zufälle,  auch  die  Gebärmütter,  deren  W* 
t  gkeit  bis  dahin  seit  den  letzten:  Akteoriff ! 
Geburt  ganz  geschlummert  hatte,  wieder' 
thätig  zu  seyn  begann ;  denn  es  entsüncbi 
jetzt  einige  Nachwehen,  mit  etwas  Bhtgtng 
verbunden. 

8i  Uhr  braclite  man  die  Neuenlhiaw 
d^ne  auf  ihr  Wochenbette,  wo  J  auf  lo  IDff 
Abends  (2  Stunden  nach  der  Geburt  des 
Kindes)  die  völlig  losgetrennte  Nachgebuit 
bei  einer  leichten  Traktion  am  Nabelstn 
regelmäfsig  nachfolgte. 

Die  Placenta  von  kaum  mittler  Grtil 
dürftig  ernährt,  nahm  die  ziemlich  lange 
dünne  Nabelsolmur    etwas    excentrisch 
und    die   Eihäute  waren  theilweise  getr 
und  vonvaclisen. 

Den  3ten  August.    Die  gestrigen  Z 
sind  noch  nicht  gänzlich  verschwunden,  ) 
es  fanden  bei  einem  vollen  und  frequ 
Puls    noch    häufig  Congestionen    nach  i 
Kopfe  statt.     Übrigens  klagte  die  Wo 


^     53     -^ 

?r  einen  drückenden,  mit  Schwindel 
denen  Schmerz  in  der  Gegend  der 
%  frontdlium^  so  wie  übef  vermehrten 
und  Mangel  an  Appetit,  bei -^ einer 
»n,  aber  nicht  belegten  Zunge.  Was 
>chenyerrichtungen  betrifft,  so  ist  der 
iflufs  nicht  sehr  beträchtlicli ,  die 
ination  aber  gehörig  erfolgt;  und  bei 
ersuchen,  die  ti^f  liegenden  Warzen 
n  Säugglase  herauszuziehen,  Aofs  nur 
von  einer  gelblichten,  öligten  Milch 
iselben. 

s   Säugun^sgeschäft  war  daher  noch 
1  Gang  geKommen. 
wurde  wegen  des  fieberhaften  Zu^ 
neben  einer  gehörigen  Ruhe,  säüer- 
}eträ]^k.,  so  wie  kühle  Weinessigum« 
um  die  Stirn  verordnet. 
s  Kind  befand  sich  wohl. 
n  4ten  August.     Wöchnerin  hat  diese 
mehr  geschlafen,    fühlte  aber  bei  je« 
wachen  "nvieder  Schwindel  mit  Kopf- 
:  verbunden.   Appetit  zum  Essen  fenlt 
i,  wohl  aber  hat  sie  starkem  Verlan-, 
h  kühlem,  säuerlichen  Getränke.  Der 
:   indefs   gegen    gestern   viel  ruhiger 
»n.     Beim  Uriniren  klagte  Wöchne- 
r  einen  Schmerz  in  der  Gegend  des 
rmcöc,    welcher  ^nx  krampfartiger 
u  seyn  sdieint.    Die  3  Wochenver- 
;en  waren  so   ziemlich  in   Gang  ge- 
1,    da    auch    die    Milchabsonderung 
eträchtlicher  erschien. 
►  Kind  ist  völlig  wohl. 

den  gestrigen  Verordnungen  wird 
ntinuirt. 
1 5ten  August.    Wöchnerin  hat  diese 


-    54    - 

Nacht    de$   heftigen    Kopfschmerze« 
der    sich   von   der  Stirn   nach  dem 
haupt    hinzog,    meist    unruliig    hing 
Per  allgemeine  Fieberzustand  ist  dies 

fen    beträchtlich    vermehrt,    und    ai 
chneiden    beim    Urinlassen   hat    sie 
nicht  vermindert.     Die  j.Wochenver 

gen  sind    ziemlich  normal    Vorhand 
äugupgsgescjiäft   ist  -jedoch    nur  mi 
in  Gang  zu  bringen. 

Mit  den  gestrigen  diätetischen 
nungen  \vurde  continuirt,  unrl  we 
Fiebers  und  des  Krampfigten  Zusta: 
Blasenhalse  wurde  der  Wöchnerin  y 
stehender  besänftigenden  und  Reizi 
den  Emulsion  alle  t  Stunden  i  Ef$lc 
zu  reichen  «verordnet:  J^,  Semin. 
albi  Unc^  f?.  Aquae  ßor.  tiliae,  Ai^ 
nigr.  aa^  Uuc.  i],  Aq^  valeriariße. 
M,  /,  Emuisio,  JX 

Das  Kind  erhielt  noch  nicht  h 
che  Nahrung  durch  die  Miittermilc 
befand  sich  deshalb  noch  etwas  seh 

Den^  b  ten  August.     Die  Wöchi 
die  Nacht   so    leidlich   geschrafen, 
beim    Erwachen   wieder    über    etwa 
§chmerz  und  Durst  geklajjt. 

Die  3  Wochen  Verrichtungen  (1 
flufs,  Milchabsonderung,  liaulausdi 
sind  fast  vollkommen  regelrnäfsig  in 
Übrigens  ist  nun  noch  zu  benieikc 
seit  den  4'*^^'^  bereits  an  der  Brust 
obern  und  untern  Extremitäten  dei 
nerin,  ein  vollkommner  Frieselauss 
Gestalt  kleiner,  kaum  Linsengrofse 
Flecken,  mit  einem  in  der  Mitte 
<^en,  mit  Lymphe  angefüllten  Blase 


\ 


-     55     — 

obachtet  wurde,  der  aber  heute  riel  deut- 
licher und  ausgebreiteter  erscheint,  und  der 
Wochneria  unangenehmes;  Jucken  yerur- 
^achte. 

Ich  übergehe  die  übrige  Geschichte  de« 
"Wochenbettes  dieser  Person,,  als  für  unsern 
Zweck  von  geringerem  Interesse,,  und  er- 
wälme  nur  noch,  dafs  dör  Fieberzustai\d  erst 
nach  I  o  bis  i  ^  Tagen  gänzlich  beseitiget 
werden  konnte,  und  dafs  späterhin,  wegen 
Mangel  an  Kräften,  das  Darreichen  einiger 
stärkenden  Mittel  ncithig  wurde^  so  dafs  die 
Wöchnerin  erst  am  2östen  August  als  gänz- 
lich genesen  nebst  ihrem  Kinde  aus  dem  Ent- 
bindungsinstitute entlassen  werden  konnte* 

w 

JoK  Chr.  Br,  24  Jahr  alt»  aus  Dresden 
^ebiirtig,  die  Tochter  eines  Schneiders,^  zum 
55'weitenmal    schwanger,,    wurde    den    i8ten 
JS^ovbr,    i8i5  Morgens  41  Ub^  im  Entbin- 
<lungsinstitute    aufgenommen^      Sie    ist/  von 
TXiittler  Statur,    blafsem   cachektischem  An- 
sehen und  schwächlichem   Körperbaue,,    hat 
sich  jedoch  dessen  ungeachtet,  ihrer  Aussage 
nach,  sowohl  vor,  aU  Während  ihrer  Jetzigen 
Schwangerschaft  immer  wohl  befunden,,  •  und 
ihre   häuslichen   Arbeiten  bis  auf  den  letz- 
ten Moment,  wo,  die  Wehen  eintraten,  ver- 
richten  könnep.     Nach    vollkommen    abge- 
laufener Schwangerschaft   spürte  sie  j^n  17 
ten  Nov.   Abends   8  Uhr   die   ersten  eintre- 
tenden   Wehen,    welche  an  Heftigkeit  und 
Ausdauer  immer  zunehmend,  die  Gebärende 
nöthigten    sich    ins    Entbinduijigsinstitut    zu 
begeben. 

Bei  ihrer  Ankunft;  früh  halb  5  Ubr  fand 


—     56     — 

mnn  den  Muttermund  seiner  T^Ilkomma 
Erweiterung  nahe,  übrigens  an  seinemi 
deren  Rande  besonders  wulstig  ajupTiä] 
das  Wasser  war^  ihrer  Aussage  na(£,  bei 
früh  4  Uhr  .abgegangen,  und  voil  den 
rifsnen  Eihäuten  hing  noch  ein  beträc 
eher  Theil  aus  der  Vagina  heraus. 
Kopf  lag  vor,  stand  aber  noch  sehr  1 
auf  dem  Beckeneingange,  und  ungea« 
sich  bereits  ein  ziemlicher  Vorkopf  gel 
hatte^  konnte  man  doch  auch  die  erste^ 
terhauptslagö  deuthch  unterscheiden.  1 
gens  fand  man  Becken  und  Geschlechtst 
nornial  gebildet,  und  letztere  durch  hä 
Schleimabsonderung  zur  Geburt  vorbere 

Dreiviertel  auf  f,  Uhr  wurde  die 
bärende  aufs  Geburtslager  gebracht,  wo 
halb  6  Uhr  den  Muttermund  bis  zur 
nähme  des  Kopfes  erweitert  fand,  Di 
terer  auf  'dem  Schaambeinrande  auflag, 
der  Vorkopf  sich  immer  mehr  vergrüt 
so  bekam  die  Gebärende  eine  Lage  au 
rechten  Seite,  mit  stark  nach  vorn  ge 
tem  Körper,  welche  Lage  man  jedoch 
ter,  wegen  des  beträchtlich  überhange 
/Leibes  in  eine  vollkommene  Rücke 
verwandelte,  worauf  denn  der  Kopf 
in  das  Becken  herabtrat,  «und  um  7 
zum  Einschneiden  kafn. 

Ein  Viertel   auf  8    Uhr    erfolgte 
ganz    normalen    Erscheinungen    das  D 
schneiden  desselben,  worauf  der  übrige 
deskörper   ohne    weiteres    Hindernifs 
bald  vollkommen  geborrn,  wurde. 

Das  Kind,  ein  wohlgenahrler,  mur 
Knabe,  hatte  einen  beträchtlichen  Voi 
der  sich  in  Folge   der  ersten  Hinterha 


vf 


A 

-.     57     — 

R«  mehr  auf  der  rechten  Seite  Torfand. 
leich  nach  der  Geburt  des  Kindes  bekam 
'^  Neuentbundene  Schwindel,  Kopfweh^ 
d'Wustlosigk.eit  und  selbst  einige  Ohnniach- 
H,  welche  Zufälle  indefs  als  Erscheinun- 
*li  eines  geschwächten  Nervensystems,  und 
it  der  allgemeinen  cachektischen  und  reiz- 
iren  Constitution  der  Person  übereinstim- 
end,  weniger  fietforgnifs  erregten,  und  un- 
r  dem  Gebrauche  einiger  Gaben  Liquor 
nodjn.  H.  mit  Thee,  nachdem  eine  wohl- 
ätige  Transpiration  erfolgt,  gröfstentheils 
Id  wieder  verschwanden.  Zu  gleicher 
dt  wären  übrigens  warme  Umschlage'  um 
»  Fußsohlen  9  und  Efsig- Um  schlage  auf 
I?  Stime  gemacht  worden,  womit  man  den 
ch  den  ganzen  übrigen  Tag  zu  continui« 
1  für  gut  fand. 
Die  Neuentbundene  war,  da  imgeach« 
einiger  erfolgter  Nachgeburtswehen,  und 
ler  versuchten  Traction  am  Nnbelstrange 
^  Secundinae  nicht  folgen  wollten,  in  ihr 
'ochenbette  gebracht  worden,  wo  sie  von 
'it  zu  Zeit  Einreibungen  von  flüchtigem  Li- 
Tient  auf  die  Gebärmuttergegend  erhielt. 

Den  igten  Nov.  Wöchnerin  hat  diese 
icht  einige  Zeit  recht  gut  geschlafen  und 
ch  gut  transpirirt.  Nacbgeburtswehen  wa- 
fi  die  Nacht  einigemal  erfolgt ,  und  es 
r  dabei  immer  etwas  Blut  mit  abgegan- 
1.  Die  Nachgeburt  selbst  ist  noch  zurück, 
d  scheint  theils  durch  eine  Unthätigkeit 
p  Gebärmutter,  welche  sicli  noch  ziemlich 
>fs  und  nicht  gehörig  fest  anfühlt,  theils 
ch  durch  ungleiche  Zusammenziehung  und 
vas  festere  Adhäsion  an*  derselben^  zu« 
Jcgehalten  zu  werden. 


—     58     — 

I 

Die  JBriiste  fühlten  sich  zwar  noch  schkf 
aber  doch  nicht  ganz  Milchleer  an.  W» 
das  übrige  Befinden  betrifit,  so  ist  der  Pab 
zwar  frequenter,  als  im  Normalzustandei  di*. 
bei  jedoch  übrigens  kein  eigentlicher  FSe«  j 
berzustand  zu  bemerken,  Wöchnerin  lül 
auch  ihre  Morgensuppe  mit  Appetit  geges^  j 
sen.  Es  tvurde  deshalb,  vm  oie  hier  lO 
HOthwendigen  Nach^':;ebuitswehea  zu  erregeiii 
das  baklige  AnU'gen  des  Kindes  veronlM^ 
und  wesin  die  hierdurch  erregten  Nacbwe- 
hen  nicht  hinreichend  seyn  möchten,  d» 
Ausstofsen  der  Nachgeburt  zu  bewirken,  |0i 
»olltejri  selbige  von  Zeit  zu  Zeit  durch  &|p 
ben  von  der  Zimmttinctxu*  mit  Opium  wifi 
terstüizt  werden* 

Nachdem     von    letztgenanntem   Mtel"  ' 
sowohl,  als  auch  schon  früher  auf  das  jlflle^    i 
gen   des  Kindes,  einige  kräftige  Nadwehen 
erfolgt  waren,    wurde  dreiviertel  auf  7  Übr 
Abends,  (JiG  Stunden  nach   der  Geburt  4es 
Kindes)   die   völlig  getrennte,    und  bis  fest 
an  die   Mündung   der   äufseren  Geschlechts- 
theile  herahgetrKene  Pia ccnta  ^ ohne  weitere« 
Hindernifs  weggonomnien.    Der  Abgang  von 
Blut  war  selir ' unbedeutend,  und  die  Gel>är- 
muttfT  verkleinerte  sich  gnnz  normal. 

'  Die  Placenta  ist  sehr  -zusamniengedrüdili  J 
und    in    ?wei    ungleiche     Hälften     getheikj 
übrigens  woblgebildet  und  genährt. 

Die  Eihäute  scheinen,    so   viel  nochis. 
bemerken  ist,   gänzlich  getrennt  gewesen« 
seyn.     Die   gehörig   lange    und    gewöhnlidk 
beschaffene    Nabelschnur,    senkt    sich  mehr 
cxcentrisch  in  den  Mutterkuchen, 

Die  Mutter  befand  sich  hierauf,  bis  a« 

deu    ziemlich   heftigen   Kopfsclxmerz ,   über, 


—     59     -- 

i  trelchea  sie  schon  seit  Nachmittags  klagte, 
luemlich  wohl. 

.    Das    übrige    Wochenbett    verlief  ^ehr 

flücklich,    und    am    2^sten  Nov.    konnten 
f  litter  und  Kind  gesund  entlassen  werden. 

Als  eine  dritte  hierher  gehörige  BeoI>* 
Achtung  wählö  ich  endlich  einen  Fall,  weU 
-eher  im  hiesigen  Entbindungsinstitut,  noch 
l>evor  ich  an  demselben  angestellt  war,-  vor- 
gekommen ist,  luid  werde  alsdann  zu  den 
allgemeinen  Betrachtungen  über  die$e  Axt 
iLrankhaf^er  Zustände  übergehen« 

III. 

J,  L,  B,  aus  Pirna  gebürtig,  27  Jahr  alt, 
Yon  mittlerer  Statur,  starker  KürperbescilaF* 
fenheit  und  blühendem  Ansehn,  zum  ersten-^ 
male  schwanger,  wurde  den  aüston  Novbr. 
iQ}^  Abends  in  die  hiesige  Gebar -«Anstalt 
^Lufgenommen^  Sie  genois  jederzeit  eine 
vollkommene  Gesundheit,  auch  wurde  sie 
bis  ?5U  ihrer  Schwangerschaft,  die  jetzt  ihr 
normales  Ende  erreicht  hatte,  regelmäfsig 
menstruirt. 

Am  Tage  ihrer  Aufnahme  früh  fühlte 
sie  die  ersten  Wehen.  An  demsf'lben  Tage 
Abends  in  der  6ten  Stunde  wurde  die  erste 
UntersucJiung  vorgenommen,  und  man  fand 
dabei  an  dem  überhaupt  gut  gebildeten 
Weibe  ein  weites,  und  gut  gebildetes  Bek- 
ken,  eben  so  gebildete  äufsere  Gesell leclits- 
theile,  den  in  der  Führungslinie  des  Beckens 
steh<?nden  Muttermund  etwa  zu  r^  Pariser 
2ü<i!l  im  Querdurchmesser  eröffnet,  seinen 
vordem  Rand  wulstig,  den  hintern,  schwe- 
rer zu  erreichenden,  verdünnte      Der  nocli 


—     6o     -^ 

bewegliche  Kopf  stützte  «ich  gegen  den  ho- 
rizontalen Ast  des  Schoösbeins  der  recht«  I 
Seite.  Während  den  Wehen  zog  sich  da/j 
Muttermund  krampfig  zusammen. 

Nach  geschehener  Untersuchung  bradite 

man  die  Gebärende  auf  ihr  Bette,  und  lieli 

ihr   eine    Lage   auf  der  rechten  Seite,    mit 

*  vorgebeugtem    Körper    annehmen.     Um  lo 

Uhr  zur  Nacht  sprengte  man  die  Wasser. 

Nach  dem  Wassersprunge  fand  rinai  ^ 
den  Kopf  auf  dem  Beckeneingang,  und  in  j 
der  zweiten  Hinterhauptlage,  zur  Geburt  ^ 
gestellt. 

Die  Geburt  eines  aus,<jetragenen,    star- 
ken, wohlgebildeten  und  labenden   Knabea 
wurdfe  früh  4  Uhr  von  der  Natur  allem  be- 
endet.    Als  Folge  einer  angehenden- Lösonj. 
des  Mutterkuchens,  ging  höcl^stens  5j.  ßht 
ab.     Der  Uterus  hatte   sich  fest  zusammeo-    ^ 
gezogen,  sein  Grund  stand  dem  Nabel  gleich. 
Die  Neuentbundene    behielt    ihr   blühende» 
Ansehn.     Kaum  war  das  Kind   geboren,  &o 
brachen  mit   einem  ängstlichen,     krähenden 
Geschrei,  und  unter  wilden  Blicken  und  Ge* 
bärden,  allgemeine  Convulsionen  aus.      Das 
Kind,  welches  mit  der  Mutter  noch  in  Ver- 
bindung stand,    wurde  sogleich  gelost,    und 
die    Neuentbundene    auf   ihr   Wochenbett? 
geschafft.     Herr  Dr,  Böhme  (der  damalige 
~   Docent   der   Geburtshülfe)    wurde  indessen 
herbeigerufen.     Auf  seine  Verordnung  wur- 
den innerlich  Schwefeläther,  desgleichen  kau- 
stischer   Salmiakgeist    in    einem    Seifenkly- 
stiere,    das    Waschen    der    Stirn    und    der 
Schläfe  mit  Schwefeläther  und  dem  Ammo- 
nium abwechselnd,  letzteres  auch  als  Riech- 
mittel  angewendet:   alles  indessen  vergebeus. 


—     61  — 

I 

Das  Bewustseyn  der  Person  kehrte  nicht 
wieder  zurück,  und  nach  Verlauf  einer  hal- 
ben Stunde  wurde  duich  ununterbrochene 
Convulsionen  das  Leb^n  geendet. 

Die  Leichenöfinung,  welche  den  zweiten 
Tag  darauf  vorgenommen,    und  wobei  die 

J genaueste  Untersuchung  der  drei  Haupthöh-  . 
en  des  Körpers  nicht  vemachläfsigt  wurde,  '* 
liefs  nichts  weiter,  als  eine  beträchtUche 
Menge  einer,  zwischen  die  dura  Maler  und 
yirachnoidea  ergossenen  Lymphe  auffinden^ 
Übrigens  wichen  das  Gehirn,  so  wie  die  Or- 
gane der  Brust  -  imd  Bauchhöhle  von  ihrer 
natürlichen  Beschaffenheit  nicht  ab,  nur  der 
Uterus,  in  welchem  der  Mutterkuchen  noch 
fest  safs,  zeichiiiete  sich  durch  seine  bleiche 
Farbe  aus. 


Wir  können  nun  in  allen  den  hier  er- 
zählten Fällen  keinesweges  verkennen,  daß> 
ihr  Charakter  insgesammt  in  $0  fern  über- 
einstimmt, als  in  allen  eine  gewisse  Störung 
"der  Function  höherer,  nerviger  Centralor- 
gane  .  unverkennbar  ist,  dessenungeachtet 
dürfen  wir  deshalb  nicht  annehmen,  dafs 
ein  solches  Leiden  etwa  nur  durch  die  hier 
erwähnten  Zufälle  selbst,  als  Ohnmächten 
und  Convulsionen,  sich  zu  erkennen  gebe, 
vielmehr  wird  uns  eine  genauere  Beobach- 
tung ähnlicher  Erscheinungen  überzeugen, 
dafs  eine  weitläiiftige  Stufenfolge  in  krank- 
J;iaften  Zuständen  dieser  Art  Statt  finde,  und 
dafs  wohl  füglich  die  tödtlichen  Copy^^'^io- 
nen  als  das  eine  Ende,  der  leichtere  oder 
heftigere  Frost,  der  so  häufig  nach,  der  Ge^ 
ibun  de«  Kinde«  beobachtet  wird^    als  das 


—      '62.       — 

»ndere  Ende  dieser  Reihe  betrachtet  wcfr 
den  künne.      Welches  nun   aber  wohl  der 
Grund  seyn  mag,  dafs  gerade  in  dem  2^ ', 
punkte  nach  der  Geburt  des  Kindes y^at^-: 
verschiedenartigen  Störungen    der    Nerve»! 
thätigkeit  so  häuHg  Vorkommen  und  zuglrid 
80   leicht  gefährlich  werden  ?  -^-^    Wodurck 
ferner   die    wesentlichen    Verschiedenheiteiij 
die   Zwischen  Zufällen  dieser  Axt  Statt  Ed». 
den,  begründet  werden  mögen  ?  —  Weld« 
prädisponirende   und    welche    Gelegenheit!»  |ißi 
ursaclieu   zur  Entstehung   dieser  oder  jend  |k 
Gattung  von  Zufallen  beitragen  werden?-* 
tmd  endlich 4   welches   Heilverfahren  in  Pil- 
len dieser  Art  sich  wohl  besonders  niitzlidi 
erweisen   künne  ?  —    Diese  Fragen  sind  et 
denn,  deren  Beantwortung  noch  im  Folgah 
den  versucht  werden  solL  — ■ 

Anlangend  zunächst  die  Ursache  cktfoä» 
dafs  gerade  in  der  Periode  nach  der  Ge- 
burt des  Kindes  krankhafte  Zustände  dies« 
Art  leicht  eintreten^  so  müssen  \vir^  m 
dariiber  etwas  gewifsores  bestimmen  zu  kön* 
Hen,  nothw findig  Vorher  einen  Blick  auf  jene 
Veränderungen  werfen,  welche  im  weibt. 
chen  Körper  überhau[)t  in  Folge  des  üe- 
burtsgescliäfts  sich  bogeben,  und  weldie 
keineswegs  aüein  auf  das  Austreten  des  Kin*  li 
des  sich  erstrec'ven.  —  Wir  glauben  dieieMl 
Veränderungen  in  solche  eintheileii  zu  mu»- 
sen,  welche  im  höhern  animalischen  Leboi^l 
in  der  empfijidenden  und  bewegenden  Tili*  ■  G 
tigkeit,  und  in  and^^re,  wn^che  im  vegetatBin 
ven  oder  roproduCtiven  Lr»b(^n  und  namen^fl  ^ 
lieh  im  GefäfssyStr^m  sich  offenbaren.  Rilotl  t 
sichtlich  der  erstem  ist  in  Folge  der  liFiti»«  k 
gen  Anstrengungen)  welche  das   Geburtsge*!^ 


—     63     — 

A'aft  begleiten,  vorzüglich  ein  gewisser  Grad 
on  Erschöpfung  und  Abspannung  zu  be-> 
lerken,  ;welche  notiiwendig  um  so  grüfser 
syii  "wird,  theils  Je  anstrengender  die  Ge- 
urtsarbeit  selbst  war,  theils  je  reizbarer  und 
rfiwächlicher  das  Individuum,  welches  diese 
jistrengungen  zu  erdulden  hatte,  sich  zeigte. 
>afs  in  Fällen,  wo  beide  erwähnte  Momente 
lit  besonderer  Heftigkeit  zusammenwirken^ 
^ohl  schon  an  und  für  sich  Zittern,  Besin- 
ungftlosigkeit  und  Ohnmächten  dadurch 
ewirkt  werden  können,  wird  um  so  weni- 
er  einem  Zweifel  unterworfen  seyn,  da 
lekanntlich  ähnliche  Zustände,  auch  nach 
eder  andern  Art  beträchtlichen  Kraftauf- 
randes sich  einlinden.  Rücksichtlich  der 
•eränderten  Thätigkeit  des  üefäfsaystems 
it  hier,  abgesehen  von  der  Beschleunigung 
[es  Blutlaufs,  welcher  eine  jede  bedeutende 
Lnstrengüng  des  Muskularsystems  zu  beglei- 
en  pflegt,  namentlich  noch  auf  zwei  Punkte 
Vdcksicht  zu  nehmen,  welche  bisher,  weni- 
jer  als  billig,  bedachtet  zu  seyn  schienen* 
clinmal  nämlich  muPs  man  annehmen,  dafs 
1er  ausgedehnte  Uterus  am  Ende  der  Schwan- 
rerschart  in  den  so  weiten  und  zahlroich(3n 
fenen  seiner  Wandungen  eine  aulisorst  bo- 
rächtliche  Blutmasse  in  sich  fasse  (da  die 
Vandungen  zu  dieser  Zeit,  vermöge  der 
Tofsen  Anzahl  ihrer  Gefäfse  eine  zeUi^^e 
Itructur  erhalten),  dafs  ff^rner  nach  der 
Jeburt  des  Kindes,  wenn  die  Placenta  der 
mnem  Fläche  des  Fruchthalters  nocli  fest. 
nhängt,  folglich  kein  Blut  abfliofst,  dessnn- 
ingeachtet  aber  der  Uterus  schon  sehr  ver- 
:leinert  und  fest  um  die  JNachgobuit  zu- 
ammengezogen  ist,  nothwendig  die  in  den 


lÜ 


hr- 


Gcfärsen  der  Gebärmutter  zirkulire&de  Bloc^. 
menge  sicii  ausserordentlich  verringert  i^i 
bnzi  werde,  und  dafs  folglich  unter 
Umständen  schlechterdings  jetzt  eine  grä 
Blutmasse  nach  andern  Gefäfsen  sich 
den,  und  sa  die  Blutmasse  des  übrigen 
pers  fast  plötzlich  um  eben  so  viel  an 
sen  müfs:*^  als  die  Blatma^se  in  den 
fafsen  des  Uterus  an  Quantität  ve 
luute*  Ein  andermal  ist  zu  bedenken, 
indem  der  Uterus  sich  vom  Kinde  en 
und  sonach  sich  verkleinert,  zugleich 
Unterieibshöhle  freier. wird ^  das  Zweit 
tiefer  herabsteigen,  die  Respiration  ^o||^|Jr 
um  so  kräftiger  von  Statten  gehen  kaiffli-|/; 
£s  bedarf  nun  kaum  der  weitern  Ausein» 
dersetzung,  um  zu  zeigen^  in  wie  gauM. 
Bezug  diese  beiden.  Veränderungeia  Ji 
Kreislaufs  mit  einander  stehen,  wie  sehrflf 
vermehrte  Ausdehnung  der  LungeftgiW 
sey,  den  Nachtheil,  welcher  aus  einerpfr 
liehen  Vermehrung  der  Blutmasse  entito 
kciniite,  zu  beseitigen,  und  wie  schöa* 
diesem  Wechsel vorhaltnifs  die  stäte  GcMÖ'lii' 
inäfsigkeit  der  Natur  sich  darstelle^  "^^ife 
es  hier  leicht  von  sSelbst  in  die  Augen  ßlT 
wie  die  Lungen,  als  ihrer  Natur  nach 
flüclitigend.e  und  der  St  off  Bildung  im  0 
nismus  entgegenwirkende  Organe^  zui 
>vährend  dein  Bildungsprocefs  der  Seh 
gerschaft  in  ilirer  Function  in  etwas  aeh 
erscheinen,  nacli  Beendigung  derselben 
alsbald  wieder  thäti-i^er  sich  erzeugen, 
fco  den  Überschufs  des  aus  dem  Uterus 
drängten  Bluics  in  sich  aufzunehmen  b 
sind.  Für  unsern  Zweck  wird  es  jed 
nur  von  besonderer  "YV  ichtigkeit  seyn ,  ( 


10' 


S 


—     65     — 

ttx  achten  y  welche  Storütigen  «intfetexi 
»en,  wenn  diese  beiderlei  Verändenm- 
sich  nicht  so  wie  sie  sollten,  cofnpexi-> 
I,  vielmehr  entweder  die  Blutmasse  des 
ekts  schoti  an  und  für  sich  so  beträcht-^ 
ist,  dafs  eine  Vermehrung  derselben  auch 
ih  öine  freiere  Respiration  nicht  unschäd-* 
gemacht  wei^deii  kann,  oder  aboi*  jene 
lehrte  Thätigkeit  der  Lungen  überhaupt; 
nicht  Statt  Hndet  ?  -^  Nothwendig  mufs 
tich  in  solchen  '  Fällen  das  Blut  in  den 
tti^  grüfsern  Gefäfsen  des  Körpers  sich 
ufen^  es  werden  im  rechten  Herzen 
leimgen  &ich  bilden^  es  wird  dadurch 
!>bere  Hohlvene  sich  gehörig  zu  entlee- 
rerhitidert  .werden  ^  es  werden  Cohge- 
en  in  den  Gefäfsen  des  Hirns  zu  Stande 
men,  und  sollte  es  uns  bei  solchen  Um-« 
len  Wunder  nehmen,  wenn  Schwindel^ 
Mkbrdusen,  Ohnmächten,  Zuckungen^  ja 
X  S^Shlagflufs,  in  geringern  Graden  aber 
igstens  ein  mehr  oder  minder  heftiger 
t  jsa  Stände  kommt  ?  -^  Obschon  näm-> 

die  Pathologie  über  das  Wesentliche 
'Fieberfrostes  noch  sehr  in  Zweifel  ist) 
[ifheint  doch  im  Ganzen  die  Ursache  die- 
«>nderbaren  Phänomens  nicht  mit  Un- 
t  theils  in  eine  gesunkene  peripherische 
tung  des  Nervensystems,  theils  in  eine 
linderte  Zirkulation  in  den  äufseiii  Ge-* 
en    des    (jefäfssysfems  und   in   Anhäu- 

des  Bluts  in  den  grörs?rn  innern  Ge- 
a  gesetzt  werflen  zu  dürfen,  und  unter 
»n  Umständen  würden  wir  allerdings 
its  in  dem  erwähnten  veränderten  Gau- 
les Kr<*islauf»  mehrere  Gründe  vorge- 
en  haben,  welche  uns  das  Entstehen 
um.  XXXXlli.  h.  6.  S%.  £ 


--     66     -* 

der  Zußlle^  di«  den  Gegenstand  imsrerB 
trachtungen  ausniach?ny  erklären  helEe 
Zwar  hat  man^  was  insbesondere  den 
häufig  nach  der  Entbindung  sich  einstelle 
den  Frost  anbelangt«  denselben  oft  blob  i 
irgend  einer  bei  der  Geburt  Statt  gehabt 
Erkältung  herleiten  wollen,  allein  kein 
aufmerksamen  Beobachter  wird  es  entgein 
dals  der  Frost  bei  sehr  vielen  Neuendxi 
denen  eintritt ,  wo  eine  Erkaltung  schk 
terdings  nicht  angenommen  werden  kn 
und  dals  selbst  in  vielen  Fällen ,  wo  n 
leicht  in  den  frühem  Perioden  der  Geb 
eine  Erkältung  Statt  gefunden  haben  mocb 
es  noch  immer  ein  näthsel  bliebe,  wii* 
gerade  erst  nach  dem  Austritte  des  fida 
gefühlt  werde.  — 

Indem  wir  nun  bemuht  waren,  isiBi 
Vorhergehenden  Untersuchungen  die  ert 
der  oben  aufgeworfenen  Fragen  zu  hef^ 
Worten,  und  zu  zeigen,  vrie  allerdings' 
Veränderungen,  welche  )sur  Zeit  der  S^ 
bindung  im  weiblichen  Korper  vor  sicbl^ 
hen,  sehr  da2u  geeignet  sind,  ähnliche  ini' 
hafte  Zustände,  welche  namentlich  tok 
Stüruneen  des  Nervenlebens  sich  M.eikc»! 
nen  geben,  herbeizufiihren^  so  haben 
zugleich  mehrere  Umstände  voigefiinc 
weiche  Auch  die  Beantwortung  der  nie 
folgenden  Fragen  erleichtem,  und  bestimr 
heuen  werden,  theils  welche  wesentl 
Verschiedenheiten  zwischen  Zufällen  di( 
Art  vorkommen,  tiieils  welche  prädij 
rende  oder  Gelegenheitsursachen  zur 
ttehung  dieser  Zustände  beitragen  kann« 

So  wie   nämlich   es  sich,  bereits  ei| 
dals  theils  durch  directe  Schwächung  sow« 


l'^tLiüC'.i     .  ..  ilw*:^4-«iil»3»2     all»;     ,  »:  •»'^.>b*v*' 
Ml    d^ht:;    tf>    *.r:s:':T     '../OL^r-f    S,Vt^    Jc:N» 

orscj::tx.;-r:r::  At-Tiä  *»:'«*  i: >►;-.<*.,:.*•: o:-^ 
Ulsicnon«    V  :  r.r.  >,?*  :>:o.>  .i*.   x  »Vj;-?  »:rr 

l^utallen  «"üuicMvr  Ait  funftchM  uiuoi'« 
len  duiTh  (Jie  X*. »•••>%;:*  dii  <U*i\c»«  *»i* 
»iiuiien.  ^itnu^nlhrh  sdn^cu^hlirtie,  uiw 
de,  h\sterisi'ht\  horlisi  iviil»rtif  IViäo- 
:in(l  es,  ^velrho  /iiiiial  iu\c\\  «'iiumii  t^l-* 
«clmirrigon ,  l.'in^\vi('i'l^(*ii,  \  irlli'irlil 
ills  schon  mit  ki'.nnpriiiitii'ii  I'j.sc'Iicm- 
'ji  Iirpilcitrtru  ( lobiiriA^t'Jii'iiiUY  in  Ainho 
e  voirallon.  Fitiut  isl  «lii»  i\*ilnr  tit^r 
Itt  si'Ihst  ein  faules  I  )nli*i.srlMfiiliiii/{k'/ri 
inclffni  in  ilrr  i«j'htf*in  Alt  «tiin  titüulii 
o\nfL»'U\\\i'U^  di'i'  Kwip^r  niflii-  Kuli  iin- 
«n,  und  df«r  l'iiU  liiuili//«*!  Kli'ijii  i  nii«! 
!li«'r  ifct ,  ti\h  \tfi  dfi  f^Nt-iXfU.  611  wJ'i 
H\xc\\  Koj/lirliin*-i/«*n  /u«  1- iin^^'j»;  l'i 
f-ij,  kr.»iiij/rji;jhi*  l.iif.^l/iii:>Mf5l  « <i .  ij«it<ri 
I     lyffiMiiii«l<'ii     IimIiI      iiJif       l/<  biffidij« 


—     68     — 

anlassungen    gewöhnlich    zu    seyn    pflegen« 
Nodi    ein  unterscheidendes  Merkmal    end- 
lich können  wir  von  dem   Verlauf  der  Zv^ 
fälle  abnehmen,    indem  diese  wahren  Ner-  ^ 
venleiden  im  Ganzen  sehr   selten  gefährlich 
sind,    und  gewöhnlich   durch   die    gehörige 
Ruhe,  etwas  Schlaf,  und  durcH  leichte  krampf- 
'stillende  Mittel   vollkommen   und    bald  ge^ 
hoben  werden  können,    welches   bei  ähnli- 
chen  Zufällen,    wenn   sie   andern  Ursachen 
ihre   Entstehung    verdanken,    weit  weniger 
der  Fall  ist.     Die  Krankengeschichte  No.  IL 
ist    sehr    geeignet,    als    ein  Beispiel  dieser 
Gattung  zu  dienen. 

Wo  nun  hingegen  diese  Zufälle  err^ 
werden  durch  Unordnungen  im  Blutumlaufe, 
durch  Congestionen  gegen  Brust,  Hirn  und 
Rückenmark  ( NervenzufdUe  von  Oppression 
der  Functionen  nen^iger  CentralorganeJ  j 
da  werden  sie  in  allen  drei  erwähnten  Hin- 
sichten sich  stark  von  den  vorigen  unter- 
scheiden. I.  RücksichtJich  des  Subjekts  wer- 
den sie  vorzüglich  jungen,  vollblütigen,  kräf- 
tigen, sonst  schon  zu  Wallungen  und  Blu-  ., 
tungen  geneigten  Personen  eigenthümUch 
seyn.  2.  Werden  sich  die  Zufalle  selbst  in  j 
sofern  auszeichnen,  als  dabei  gewöhnKcJ 
das  Gesicht  roth,  ^ie  Stirn  heifs,  die  Augeft 
gläsern,  die  Pulsschläge  voll ,  hart  oder  ab- 
wechselnd gefunden  werden;  ja  es  haben  i 
die  Zufälle  in  hohem  Graden  etwas  der 
Manie  ähnliches,  sie  sind  heftiger,  die  Be- 
wegungen kraftvoller,  und  wo  Ohnmächten 
eintreten,  sind  diese  tiefer  und  von  länge-  ; 
l*er  Dauer,  als  bei  den  reinen  Nervenleiden. 
3.  Anlangend  den  Verlauf  dieser  Zufälle» 
ISO    sind    dieselben    gewifs   durchgängig  für 


—       Cg       ^ 

gefährlicher,    als  die  der  ersten  Gattung  xu 
erklären,  käimea  leichter  al$  jeiie  in  Apo- 

))lexien  übergehen,  und  machen  eine  schnel- 
ere  und  entscheidendere  Hülfsleistung  zu 
ihrer  Beseitigung  nöthig.  Beispiele  dieser 
letztem  Gattung  geben  die  Krankengeschich« 
ten  No.  I.  und  III, 

Was  niui  die  prädisponirenden  und 
Gelegenheitsursachen  anbelangt,  so  wird  sich 
leicht  aus  dem  Vorhergegangenen  abnehmen 
lassei;!,  dafs  eben  die  Entbindung  selbst,  mit 
den  davon  herrührenden  Abspannungen  imd 
Veränderungen  der  Thätigkeit  des  Gefäfs- 
Systems.,  als  erste,  die  entweder  sehr  reiz«- 
bare  und  schwächliche,  oder  robust^  und 
plethorische  Constitution  hingegen,  als  eine 
zweite  prädisponirende  Ursache  betrachtet 
werden  mufs;  dafe  femer  als  Gelegenheits* 
Ursachen,  theils  eine  gro&e  vorausgegangene 
Anstrengung  durch  Wehen  und  Verarbeiten 
derselben,  theil^r  die  Zusammenziehung  des 
Fruchthältei:s  selb^  (in  sofern  sie  Veranlas- 
sung wird  zum  Zurücktreten  'des  in  ihm  ent- 
haltenen Bluts  in  die  allgemeine  Blutmasse) 
angenommen  werden  können,  iind  endlich, 
dals  wohl  auch  mancherlei  aufsere  Veran- 
lassungen, wenn  sie  gleich  nach  dem  erfolg- 
ten Austritt  des  Kindes  auf  die  Mutter  wir- 
ken, a.  B.  plötzliche  Erkältung,  Schrecken. 
u.  s.  w.  zur  Entstehung  von  ähnlichen  Krauk- 
heitszustähden  Gelegeiiheit  geben  werden. 

Noch  wäre  denn  nun  die  Beantwortung 
der  letzten  Frage :  über  die  Art  und  Weise 
solchen  Zufällen  geschickt  zu  begegnen,  und 
die  Nachtheile,  welche  sie  herbeiführen 
könnten,  zu  beseitigen,  ruckständig;  doch 
scheint    es,    betör   wir    dieaes   versuchexii 


—     7Ö     ~ 

mFV'eokmälkig,  zuyorder^t  etwas  umstMBc 
auf  welche  Weise  in  vielea  F^lw  def| 
eben  krankhafte  Zustände  durch  die  i 
liige  HiUfa  der  Natur  gehobeu  werdea 
^rw^geu;  Betr^chtungeu,  die  in  der  gesa 
teu  Mediciu  gewif«  überhaupt  weit.soi 
tiger  angestellt  zu  werden  verdientea, 
von  denen  der  Heilkunde  leicht  mehf 
theil  erwachsen  könnte,  als  dadurch, 
mau  die  !^^atur  bald  Qdit  diesem ,  bal 
jenem  wunderlichen  Apparat  bestürmt 
allenfalU  nur^  ao  viel  auf  iliren  Weg  a 
nU  nöthig  ist^  uui  sie  gewaltsam  qay 
vertreiben. 

Die  Art,  wie  die  erwähnten  Zi 
Wton  sie  reines  Nervenleiden  und 
grofser  Anstrengungen  waren,  in  den 
lUftlzustand  überzugehen  pflegen,  isth 
weiter  oben  erv^ähnt  worden,  undi 
einfach,  dafs  sie  mit  unter  wohl  als  U 
das  Gleichgewicht  organischer  Kräfte 
stellendes  Ausruhen  betrachtet  werden 
folglich  einer  weitem  Auseinanders 
liicht  bedarf.,  I)ie  Zufälle  hingegen,  i 
als  Folge  von  Congestionen  erscheine] 
in  SQ  mancher  Hinsicht  gefährlich  y 
Können,  scheinen  vorzüglich  auf  de 
Weise  durch  die  Wirkungskraft  der 
beseitigt  zu  werden,  und  eine  nähe 
yück^iditigung  zu  verdienen«  Einir 
bereits  oben  erwähnt  worden  ,^  dafs 
die  freiere  Ausdehnung  der  Liingen 
darbiete )  für  die  rücksichtlich  der  I 
f«ifse  des  übrigen  Körpers  vergrofsertc 
tnasse;  ein  andermal  nimmt  aber  aui 
Blut  in  seinem   vermehrten  Andränge 

der  ättfseren  Hautiläche  eine  lUobtun^ 


«prorsem'GefäTse,  so.;wid  das  Hirn 
ckenmark  von  ihrer  ÜberfiiUung  be- 
hd  indem  theils  vermehrte  Hautaus-* 
lg    lind    stärkere   Absondermig   von 
n  den  Brüsten    Statt   findet^   theil« 
n  erfojgter  Trennung   der   Placenta 
eine  gewisse  Quantität  Blut  aus  den 
chtstheilen    ausfliefset,    werden    die 
ionen,  so  wie  die  von  ihnen  iabbän« 
NervenzipüEalle  gehoben«  —   Wenden 
.  diese  Sätze,  die  Resultate  mehrerer 
itungen,  auf  die  Bestimmung  des  zu 
iden  Heilverfahrens  an,    so  mochte , 
)hl    ziemlich    einfach  und  sicher  in 
lerselben  behaupten  lassen  ^    dafs  in 
inen  Nervenleiden  dieser   Perioden 
t  den  gewöhnlichen  9  nervenstärken« 
ichtig  reizenden  und  antispaamodi« 
[itteln,    hinlänglich  auskomme,    dab 
iwendung  incitirender  Frictionen  in 
läfen  -«  Stirn  -^  und  Nacken|;egend, 
irreichung  einiger  Tropfen  Itaphthä^ 
im^    Essen  t.    f^alerianae   u.   s^  w.f 
n  EiniloTsen  einiger  LöfiPel  voU  Mp- 
oder  Baldrian  -  Au%uls »    nach  dem 
i  des  Körpers  imd   der  Glieder  mit 
Flanell,  nach  Anwendung  antispas«  » 
^r  Lavements  u.  s«  w,  der  Frost  aick 
,    der  Schwindel  tmd  Kopfschmerz 
n,    die   Zuckungen   aufhören^    und 
nnung  wiederkehren  werde«      Was 
die    Zufälle  zweiter   Classe  anbe- 
verlangen  sie  gewifs  eine  ganz  an- 
landlunfi;,  hier  wird  man  den  hefti- 
Irang  des  Bluts  gegen  edle  Organe 
li  eine  den  Umständen  angemessene 

iehungy  durch  ableitende  Mittel)  wie 


warme  reifende  Umschläge  auf  die  Füb, 
durch  külilende  Umschläge  auf  den 
duroh  Einflufsen  kühlender,  säuerlicher' 
tränke,  und  durch  eine  reine  Luft  und 
lere  Temperatur,  in  welcher  die  Kranke  1 
halten  wird ,  zu  beseitigen  im  Stande 
dabei  wird  indefs  der  JCörper  und  die 
mitäten  nichts  desto  weniger  warm  bedc 
und  (la<lurch,  so  wie  gleiclifalls  durch  Fi 
tionen  mit  trocknem,  erwärmtea  Wolkfclli 
seug  die  Hautausdünstung  befördert  werd^lk 
indem  ich  weiter  oben  gezeigt  zu  halink 
glaube,,  dafs  dergleichen  abnorme  Zusädi^'lli 
wo  die  Natur  sie  allein  beseitigt,  vorti^ll 
durch  reichliche  Schweif^ab$04derung|eiN« 
ten  werden. 

Noch  kann  ich  diesen    Aufsatz  jfUi 
nicht  beschliefsen,  ohne  die  Bemerkutf  V^ 
zuzufügen,  dafs  auch  wohl  mitunter  «W» 
den  verschiedenen  Zustände,   nach  ?rfta  j 
wir  die  mancherlei  erwähnten  Zufälle  fe< 
entbundener  insbesondere  eingetheilt  Ito 
gleichzeitig    vorhanden    seyn    könnej\f  ^ 
dafs  in  solchen   Fällen    dann   auch  dietff» 
schied enen    argegebenen  Heilmethoden  ■' 
ähnliche  Weise   verbunden  werden  müsi^j 
•  wie  es  vom  Arzte   mit  er  so  vielen  UnisUi 
den  mit  oft  weit  heterogenem  Indicatic 
geschehen  mufs.     Würde  daher  z.  B.  ii 
eine  nervenschwache,  zu  Krämpfen  genöj 
aber  junge  und  ziemlich  vollblütige  P( 
nach   der   Entbindung  von  ähnlichen 
len  ergriffen,  so  möchte,  wenn  sich  mit 
Zeichen  der  Congestionen,  der  Zustand 
Entkräftung    und    des    Krampfs    vereinij 
sollte,  zwar  die  Anwendung  kühlender 
schlage  auf  den  Kopf,    reizender  Frictic 


aut  und  Warmer  >Fomentationeu  im 
ntem  Extremitäten  nicht  versäumt 
.  dürfen  ;•  dabei  aber  ^  zugleich*  das 
^hen  flüchtig  reifender  und  kramp£* 
T  Medicament«  nicht  unterbleiben, 
)ch  es  scheint  hierüber  einer  weiterti 
emdersetzung  um  so  weniger  9U  b^« 
y  als  das  Talent  zu  individualisiren, 
hre  praktische  Takt^  einem  jeden  ge^ 
Arzt,  wenn  er  einmal  den  allgemein 
.ehtigen  Standpunkt  gefaist  hat,  die 
ere  Anordnung  der  Cur  für  einzeihe 
eicht  auffinden  lassen  wird,  und  in-» 
ch  somit  diese  Betrachtungen  ab- 
e,  bleibt  mir  nur  übrig  zu  wünschen, 
e  hier  niedergelegten  Gedanken  auioh 
ndern  erwogen  und  zur  Förderung 
che  beistimmende  oder  entgegenge« 
Meinungen  nicht  verborgen  bleiben 


mm 


II  II  lüwKUl^i 


nr. 

Knmkh<^itag9tchxchtc  un3  hwShmüBmf 

einet  ' 

an  der  BUusucht  gestorb^oM 

Knaben* 

Vott 

Dr.  Creveld  zu  Boiuii     i 

iu  Qe8e11ich4it  naturfQrscheQder  Freunde   fi  Mk 
uni  der  mineralogiacbea  fvi  Jen«  Mit^ßai 


Kgfi  est  in  medico  semper  r^le^^ur  m  aegef^ 

Am  zweiten  November  dieses  Jahres  (1812) 
Starb  Karl  von  B,  .  .  ,  in  einem  Alter  voa 
6  Jahren  und  i<»  Monaten, 

Bald  nach  der  Geburt  äufserte  sich  bei 
ihm  der  Freisam  (Cruata  lactea)^  der  sidi 
aber  durch  den  Gebrauch  einiger  der  ge* 
li^öhnlichen  Mittel   wieder  verlohr. 

Die  Einimpfung  der  Kuhblattcm,  und 
da$  Zahnen  giengen  glückUch  vorüber.  ^^ 

Schon  am  zweifJlhrigen  Knaben  be- 
merkte man  auf  seinem  sonst  blühenden 
Gesichte,  den  Wangen,  an  deii  Lippen  und 
d€?n    Fingerspitzen    eiiio   ungewöhnliche  iai 

Steue  spielende  Farbe* 


.   Erste  Anzeig^n^  der  ßlausucki^ 

Die  diesßin  Alter  eigenthümliche  Mun« 
lerkeit  war  zwar  (Ja,  alieui  sie  war  nicht; 
anhaltend,  und  oft  ward  sie  sichtbar  durch 
innere  unangenehme  Gefühle  von  Leiden, 
und  J>ei  geringer  Austrengung  durch  müh- 
sames Athmen  unterbrochen.  Daher  ver-* 
langte  das  Kind  oft  von  seiner  Wärterin 
üuf  den  Armen  getragen  zu  werden, 

Seine  Stimme  war  oft,  besonders  wenn 
es  gereizt  wurde,  oder  das  Spiel  es  mit  sich 
brachte,  zum  Bewundern  starjc  und  Uut  tö- 
nend, allein  gleich  nachher  erfolgten  auch 
Abspannung,  kurzer  Athem  und  Schnitufen« 

Der  äufsere  Habitus  des  Kindes,  war, 
im  Ganzen  betrachtet,  schmächtig,  ieina 
Oliedmafsen,  Arme  und  Beine  waren  etwa# 
gestreckt,  und  es  fehlte  dem  Körper  Über- 
haupt jenes  festere,  derbere  Fleisch,  wo** 
durch  sich  auch  schon  in  frühem  Alter  der 
Körper  des  Knaben  von  "jenem  des  Mäd- 
chens mit  weicbern ,  rundem  Gliedern  und 
Conturen  unterscheid^et, 

SöhlafFheit  war  in  allen  seinen  Muskeln 

prädominirend« 

Sein  Haar  war  lichtblond  und  sparsajn* 
Die  ^ähne  schlecht  beschafien.  Die  Ai^en 
wenig  lebhaft  und  ihr  Weifees  ^uweflen 
sichtbar  roth  gefärbt, 

Ausleerungen  und  Absonderungen  gien-t 
gen  gehörig  von  Statten, 

Seine  intellectuellen- Kräfte  waren  gegen 
die  physischen  verglichen,  sehr  bervorste« 
chend  Und  erhöht, 

Wie  wir  es  oft  bei  kränkelnden  Sub* 
iekten  bemerken,   war  auch  die  Sensibilität^ 

wi   diesem  Kinde  i&  oiti^m  hobco  Griido 


-.     7«     -* 

ftuEPallend,    wenn  irgend    eine  Leidenschaft 
sich  seiner  Seele  beihäehtigte.  . 

tortith ritte  der  Krankheit^ 

Mit  der  Zunahme  des  Alters  venndih 
ten  sich  alle  oben  erwähnten  Zufälle.  Die  \ 
bläuliche  Farbe  der  Wangen,  dfer  Lippen, 
der  Zunge,  des  innem  Mundes  gieng  im 
dunkle,  beüiah  schwarzblaue  über  (Co]m 
atro-'li^nduM-), 

Das  Treppensteigen  ward  dem  kleina 
Krapken  oft  sehr  sauer,    und  hatte  er  zo- , 
weilen  einen   etwas  weiten  Spaziergang  ge-  - 
than,    oder    sich'    beim    Spiele    angestrei^ 
aufserte  sich  dieses  noch  mehr.    Von  Athems- 
noth  gedrungen,    veiliefs  er  dann  oft  seine 
Gesellschaft,    kam   zu   den  Zuschauern  imd 
klammerte  sich,   wie  man  dies  oft  bei  Kin- 
dern in  den  Anfällen  des  Blauhustens  (liiS* 
sis  convuLsti^a).    wahrnimmt,   an   den  einen 
oder   andern    so    lange  an,    bis    Kühe  und 
Linderung     seiner    ängstlichen,     Erstickxmg 
drohenden   Gefühle   zurückgekehrt  und  der 
unordentliche  Umlauf  des  Blutes  sich  gleich- 
sam wieder  ins  Gleichgewiclit  gesetzt  hatte. 

Der  Pulsschlag  war  an  allen  Theilen  fast 
immer  unregelmäfsig  aussetzend,  wellenför- 
mig, und  das  Pochen  des  Herzens  oft  äui* 
serst  stark  fühlbar. 

Der  Kleine  hatte  einigemal  beim  Weg* 
nehmen  schadhafter,    wackelnder  Zähne  et-  ' 
was  Blut  verlohren,  dieses  war.  Jederzeit  von  • 
mehr  saturirt,   dunkelrother   Farbe,    als  ge- 
wöhnlich. 

Die  abnorme  Bildung  seiner  bläulicliten 
Finger,  waj  mir  frühe  schon  s^ehr  aufgefal- 
len, und  ich  hatte  zuweilen  die  Umstehen- 
den darauf  aufmerksam  gemacht;  wegen  der 


—     77     — 

Aäcfaffedrücktexi,  breitem  Gestalt  der  oher-> 
sten  Phalanx,  erinnerten  sie  mich  immer  an 
die  äufserste  Spitze  der  Zehen  beim. Laub- 
frosche (Ranä  arborea).  Auch  die  Nä^el 
waren,  wie  es  oft  bei  Schwindsüchtigen  der 
Fall  ist,  mehr  überragend  und  convex.  Ich 
fand  diese  meine  Bemerkimg  später  von 
Hm.  Dr,  Nafse  in  seiner  Abhandlung  übec 
die  Blausucht,  ebenfalls  angegeben. 

Die  Krankheit  hatte  sich  nun  vollkom- 
Äien  eharaktewsirt/ 

Bekanntlich  war  das  Jahr  ißia  wegen 
seiner  unstäteh  Witterung  der  gesammten 
organisirten  Natur,  nicht  günstig.  Beweise 
davon  gab  die  kränkelnde  Vegetation  im 
Pflanzenreiche;  und  im  animalischen  da« 
fehlerhafte,  oft  gänzlich  mifslungene  Ausbrü-' 
ten  des  Hausgeflügels ;  was  Wunder,  wenn 
auch  diese  ungünstige  atmosphärische  Con- 
stitution ihren  schädlichen  Einflufs  lauf  einen 
durch  Krankheit  geschwächten  und  daher 
mehr  empfänglichen  'Körper  des  Menschen 
ausdehnte?  und  wirkhch  Ktt  dadurch  unser 
junger  Kranke  sichtbarer  Weise. 

Scjion  mit  dem  Frühling  hatten  sich 
die  Leiden  des  Kindes  vermehrt,  und  nun 
gesellten  sich  ihnen  noch  neue  hinzu.  Sein 
Athem,  der  sonst  bei  gelindem,  warmem 
Wetter  und  einer  reinen  wolkenlosen  At- 
mosphäre freier  war,  war  nun,  bei  immer 
abwechselnder,  oft  unfreundlicher,  kalter  und 
Baf$er  Witterung  anhaltend  beschwerlich. 

Er  klagte  oft  über  bald  stechende,  bald 
reifsende  Schmerzen  in  den  Seiten,  der  fal- 
schen Rippengegend,  in  dem  Brustbeine 
(Sternum)^  zwischen  den  Schultern ,  und 
selbst  im  Unterleibe. 


-     78     - 

Der  Stuhlxibgang  war  zuweilen  imwiD^ . 
kiihrlich,  aus  weichen,  gallertartigen ,  klüa« 
pichten  Stücken  bestehend »  eine  wahre  f>* 
ais  indiMestaque  moles. 

Er  natte  im  vorhergehenden  ^o  s6ge&i 
reichen  Jahre  ((8t  1)9  etwas  an  Wuchs  zuget 
nommen,  auch  war  sein  Haar  etwa^  stärk» 
^geworden,  allein  jetzt  wurde ^ alles  schiin» 
jner,  Kcirpet  und  Extremitäten  wurden  mftr 
gerer  9  seine  Gesichtszüge  verzerrten  sidt» 
sein  Unterkiefer  hieng^  wegen  geschwächter. 
Muskelkraft,  mehr  abwärts^  dadurch  drückte 
sich  in  seinem  verlängerten  Gesichtchen  def  ■ 
Charakter  der  zugenommenen  Leiden  ans;, 
das  Ganze  seiner  sonst  noch  lEuweilen  jo» 
Vialisch  kindlichen  Physiognomie  nahm  m 
Gravitätische  eines  Altklugen  an ,  tmd  der 
Kranke  bezeigte  gegen  nichts^  was  ihm  ixurA 
noch  eine  momentane  Freude  machen  koim- . 
te,  einige  Theilnahme» 

JVeicet^s  Fortschreiten  der  KranJjiJtiJU 

Zu  Anfange  Oktobers  kehrte  die  Fsh 
milie  mit  Karl  vom  Lande  in  die  Stadt 
zurück« 

Sein  Zustand  Verschlimmerte  sich.  Die 
Coiigestionen  nach  dem  Kopfe  wareU  an- 
haltender, eben  so  die  Finger  immer  blan 
tmd'  kah  anzufühlen;  - 

HöcJister  Grad  der  Krankheit^ 

So  sah  man  das  kümmerliche  PAänfc- 
ehett  von  Tag  tu.  Tage  mehr  abwelken  und 
dem,  was  da  erfolgen  würde,  in  banger  Er- 
wartung entgegen,  als  am  aisten  Oktöbef 
ich  eilends  zum  Kranken  berufen  Ward,  El 
war  9  Uhr  Morgens.  Das  arme  Kin((  war 
gleich  vorher  in  seiner  Lehrstunde  Von  ei- 
nem heftigem  Erbrechen  be£aQeil   Worden; 


»         —     79     •*- 

Abls  We^ebröchene  bestand  aus  dunkelro« 
them,  th^ls  coagulicteni )  theils  schäumich* 
tem  Geblüte» 

Dieses  Erbrechen  stellte  sich  noch  ei- 
tugemal  vor  Mittag  ein,  und  Jedesmal  mi€ 
starken  Congestionen  nach  dem  Kopf  und 
Köcheln  in  der  Brust«  Der  Kranke  merkta 
et  immer  vorher ,  wenn  das  Erbrechen  ihn 
befiel;  nüt  ungewöhnlicher  Hast,  als  wenn 
er  das  Ersticken  befiirchtete,  richtete  et 
sich  alsdanA  in  die  Höhe«  Was  sollte  ich 
nun  bei  einem  Kinde,  über  dem  schön  bald 
nach  der  Geburt,  wie  Dr,  Nq/se  es  von 
den  Blausilchtigen  sagt,  der  Todesengel 
schwebte,  was  sollte,  was  konnte  ich  thun  ?  — • 
Wo  im  ganzen  Gebiete  der  Heilkunst  ein 
Mittel  ausfinden,  seine  Lebensfortdauer  zu 
sichern?  VVie  traurig  ist  nicht  das  Loos 
des  Arztes  injsolchen  Fällen,  wo  durch  ei- 
tlen MiTsgnff  der  plastischen  Natur  schon 
die  erste  Skizze  des  zu  organisirenden  We- 
sens fehlerhaft  ausfiel,  wo  die  Kunst  nicht&\ 
vermag,,  und  dem  in  derselben  Eingeweih- 
ten nichts  übrig  bleibt,  als  das  am  diirren 
l!)ocht  noch  schwach  zitternde  LebensAämm- 
•chen  smweilen  aufzuschiiren  I  So  dachte  ich« 
tmd  nichts  bUeb  auch  mir  leider  übrig,  als 
eine  elende  palliative  Behandlung« 

Ich  empfahl  dem  Leidenden  Rühe«  ver- 
ordnete eine  Emulsion  zum  Trinken,  zur 
Speise  gekochtes  Obst,  Und  eine  leichtere 
Bedeckung« 

Das  Erbrechen  ähnlicher/  Materie  kam 
einigemal  bis  in  die  Nacht  wieder;  später- 
hin erfolgte  mehr  Ruhe;  indessen  war  sein 
Schlummer,  was  man  auch  schon  oFb  vorher 
bemerkt. hatte ^    mit  häu^em  Stöhn W  l4Ad 


—     80     — 

Seufzen   begleitet«      Seinen    Pult  fand  kl^^ 
wie  imftier,  unregelmälsig. 

Der  Kranke  äufserte  am  folgenden  Tn 

Se  Morgens  einige  Lust  tum  Spiel  j  onj 
rächte  ihm  einiges  Spielzeug  aufs  Bette/ 
aber  jene  Lust  dauerte  nicht  lange.  Das^ 
die  Augen  fallende  Licht  war  ihm  empfinde 
lieh,  man  mufste  deshalb  die  Fenster- Von 
bange  Vörziehefi* 

Er  wünschte  eine  Abänderung  von  G^'\\ 
tränke,  besonders  Wasser,  dieses  \yiirde  üol 
nach  Verlangen,  mit  Himbeerensynip  und  et» 
was  Vitriolsäure  vermischt  gegeben. 

Er  erbrach  sich  nörJl  einigemal  im  Ti* 

fe;  in  der  Nacht,  die  ich  b^i  ihm  zubrachte^  . 
lagte  er    über  rheumaitische  Schmei^eB  ia 
linken  Beine,  warm^  Flanellunisdd&ge  Vcr-* 
schaßten  Linderung,    und  er    fing  afi  euH 
ftuschlafeuK 

Heute  am  23sten  Oktober  wurdea  die 
Zwischenräume  des  Erbrechens  ausgedÄÄ- 
ter.  Speisen  und  Getränk  bleiben  wie  vor- 
hin die  nämlichen.  Gegen  halb  acht  Ute 
Abends  erbrach  sich  der  Kleine  zum  letz- 
tenmal, und  zwar  mit  vieler  Anstrengung,  i 
Das  Abgegangene  bestand  in  dicken  coagu-  j 
lirten,  dünkelrothen  Blutklumpen,  *  wovon 
er,  wie  ich  bemerkte,  wegen  der  Menge 
tioch  einen  Theil  verschluckte. - 

Der  Kranke  schien  dadurch  sehr  «»•  ! 
schöpft,  und  jammerte  viel ,  erholte  'sich  je».-, 
doch  langsam;  indessen  war  er  in  der  Nadil;  i 
etwas  unruliig.  -1 

Am  folgenden  Tage,    den   s^'sten  Okt   ^ 
hatte  der  Kranke  einen  äufserst  stinkendeBj 
aus  zähem,    pechschwarzem   Geblüte  beste*' 
lienden  Stuhlabgang« 

.      Dl  . 


—     8t     — 

Da  ich  dergleichen  Vorrath  noch  mehr 
Krmuthen  konnte,  er  sich  aber  durchaus 
KU  keinem  Klystier  veistehn  wollte,  so 
Richte  ich  durch  ein  geHndes  Abfüiirungs- 
■aittel  langsam  nneinen  Zweck  zu  erreichen, 
und-  es  erfolgten  mehrere  dergleichen  Aus« 
[errungen. 

Der  Kranke  mochte  wohl  binnen  den 
rorhergegangenen  drei  Tagen  im  Ganzen 
tind  das  was  neben  das  Becken  in  die  Lein-* 
tücher  gieng  mitgerechnet,  ^  ib  desoxygene- 
lirten  Geblütes  weggebroch(m  haben.  Das 
Verschluckte  kommt  hierbei  nicht  in  An« 
•cfalag. 

'  In  der  Behandlung  wurde  nichts  abge« 
indert ;  "gegen  Abend  bemerkte  ich  beim 
Kranken  einige  -FieberbewegiiPgen  (motus 
ßbnles)^  und  zwar  den  Puls  dabei,  in  Illick« 
sieht  der  dabei  auf  einander  /olgenden 
Schläge,  regelmäfsiger,  als  ich  ihn  je  zuvor 
befunden«    . 

Der  25ste  Oktober  war,  was  die  Zu- 
fälle betrifit,  dem  vorigen  Tage  gleich« 
Efem  üjranken  wurde,  auf  Begehren,  zuwei- 
len Wasser  mit  Wein  vermischt  gegeben« 
Die  übrigen  Nahrungsmittel  waren  mit  eini- 
genpassenden Abänderungen  die  nämlichen. 

Zu  2ieiten  zeigten  sich  wieder  Conge- 
Itionen  nach  dem  Kopf  hin.  Der  Puls  war 
oft  klein  und  geschwinde.  Die  Nacht  war 
unruhig,  mit  Ächzen  untermischt.  Das  Ath- 
men  beschwerlicher. 

Eben  so  war  es  am  26sten  Oktober. 
Die  Kräfte  schienen  indessen  mehr  zu  sin- 
ken^ ich  schritt  daher  zii  einer  dem  Zusrande 
mehr  anpassenden,  etwas  tonischen  Behand- 
lung, womit  ich  auch  bei  gleichen  Un^stän- 
Jouni.  XXXXUI,  B«  Q.  Su  F 


—      8a      — 

den  am  27,  28,  und  2Qstcn  Oktober  fort- 
fuhr, nur  fügte  ich  noch  mit  warmem  Won 
gemachte  AufschKige  auf  den  iJnterld 
hinzu. 

Eben  daese  Behandlung   wurde  am  jOb'Ji 
und  Sisten  beibehalten. 

^Bei  meiner  Ankunft  Morgens  am  istq.' 
November,  hörte  ich,    dafs    der  Kranke  die ^ 
Nacht  sehr  unruhig  zugebraclit   habe,    mi 
oft  verlangte    au«    dem    Bette    gehoben  a 
werden;   doch   war  er  jetzt  wieder  ruhigffj 
sein  Puls  war  schwankend,    seine  Gesichte 
Züge    mehr  verzerrt^    Lippen   und  Wanga 
mehr    tingirU      Arznei  und    Fomentationea 
blieben  wie  vorher."    Von   Nalirung  wurde 
ivenig  genommen.  i 

Auf  hüii^rn  Befehl  mufste   ich  am  hU 
gendeu    Tage  nacli   Koblenz    abreisen,  um    j 
dort  als  Mitglied   des    medizinischen  Jurys    ; 
beizusitzen,  ich  ersuchte  daher  meinen  Kol- 
legen Hrli.  Dr.  Woiff  die  fernere  Behand- 
lung des  Kranken  Statt  meiner  zu  übemeh* 
men,    zuvor   aber  ihn  am  Abend  noch  mit 
mir  zu   besuchen.     Wir  gieiigen  also  abge- 
redet ermafsen,    und    nacliclem    ich    meinen  » 

■  I 

Kollegen   von   allem    Vorgegangenen  unter- 
richtet, zur  bestimmten  Zeit  zum  Kranken.  '\ 
Wir  fanden  ihn  stille  und  sehr  schwad,  J 
auf  der  linken  Seite  liegend.     Sein  Puls  irtf  \ 
klein  und   aussetzend,  seine  Scliläfe   eingfr 
fallen,  die   Nase    gespitzt    (fades  JnppocTih 
lica)^    auf    der    linken    Wange    hatte    siek, 
durchs  Auflie^^ffn  eine  dunkele,  kreisförmige^ 
concentrirle  Iiüthe  gebildet;  als  ich  ihn  an- 
sprach   und    ihm    meinen    Kunst vei-wandtrt 
vorstellte,    und  ich  ihm  sagte,  dieser  würde 
ilm  in  meiner  AbwcseMlieit  besuchen  ^  weo* 


—     03     — 

te  er  sein  (i«;sic:litchon  etwa«  ni  tm$ 
racli  aber  nichts. 

Di\  ff^fj((l  und  ich,  wir  bcKspriicIirn  tinn 
im  Weggehen  über  dus^  wns  lux^h  iurnor 
unteriidunexi. 

Sterhetfi.^,  Am  clon  M'»vbr.  ward  Dr. 
^offf  eiligst  zum  KninkiMi  f^cMulfMi,  und  Vcr« 
daete  muh  c*Lw»^,  nllcin  vor^^^biMiN,  (h*nii 
geii  cilf  Uhr  Vr)nnill;igH  h/iiirht.(*|  in  (>o 
iiwait  d(*Ä  />/•  /^yol,iy  d(,*r  Kninkff,  nnfrli 
nigen  h.'ii*hten  Zurkungcii  sfin^f  jii^(.*ndli« 
e  äeeh;  aub,  b'*ti'ain*i't  von  Alh*n  im  IImiuc*, 
id  d<Micn,  die  *ein*;  I  l<T/''nsciiti?  und  vor- 
^fl'Iidien  CJciMx'sanla/^cn  zu  htuum'Wfn  (ic- 
i;enheir  halU:n.  Jrji  eilii'fh.  die  Madiridit 
iii€?.s  Todish  am  folgf,iiden  'J  age,  den  Jt^rn, 
Koblenz,  zayhiUih  aiu:U  die,  von  dem 
f Hangen  de*  Vater<>:  dal'^  di'* /^''i/Jie  mo^ö 
öfnet  werden,  v/ehJieft  dann  aur)i  an  eb<'n 
m  3t#fn  von  den  b^'iden  He/^ren  Ärzten 
•^o/'f  und   7^/i  voif^f'hot§im^ui  wurd*-, 

Ihre  h!'-fb"i  fol;r<rnde  J/';iirhfe  über  da*, 
M  •ich  in  d'/r  l^a'uh^i  beiand,  wnd  aulvri^t 
^rkwüT4i(£^  indem  man  au^verd^m«  vvaf 
>bl  i^mu  bei  \']tht'f%  an  dei  libnKurbt 
irsUftif^hfrfi  vorkontfut  ^  aiie;i  norb  ;tfifU*f» 
»nfßttmiHUzu  in  /fen  Oef/ibl^n  /Nt  \i\ßi,ff'-ft 
rf^HWz  Htitihi.  die  a[;'e,  ^sn^/^'bi  r*/i.'|  i.v»  Aj>- 
^%%ft^At^M  r/':^r;i/;rfNrJ.  d;^r  Afjf/7»/;rÄ^;>r,v5.^-,r 

1^;  %V  Uf rfl  «rr  V "T  ': ,  ^  /»^*  ri .  /;*>.'  ^.  /  ;»  >  »> /  >.  ^^  • 
ri*^lir  wi^  r.rrV*^/;/*'/j;;'rn/J  /i.e  K  .rtV  .n  v,^ 


r 


-    84    — 

Leichenöffnung. 

Nach  Wegräumung  der  Hautbedeckuf, 
und  Eröfihung  der  Brust,  befand  sich  det, 
linke  Lungenflügel  mit  dem  Rippenfell  k* 
der  Gegend  der  3.  4*  und  5ten  Rippe  in  einet 
beträchtlichen  Ausbreitung  verwachsen» 

Die  Lungenflügel^  besonders  der  link^ 
waren  mit  vcncisem  .  Blute  sehr  angefüllt;' 
daher  die  dunkelviolette  Farbe ,  welcne  irir 
daran  wahrnahmen.  Beide  hatten  nicht  du 
schwammichte  (zelluIöse)  Gebilde.  Die 
Masse  derselben  war  mehr  compakt  (fest), 
Leber  -  oder  Milzähnlich ;  auch  War  bam 
schneiden  das  gewöhnliche,  damit  Terbiin- 
dene  Geräusch,  nicht  bemerkbar.  An  den 
linken  Flügel  fanden  sich  mehrere  TUer-  J 
kein,  drei  kleine  Vomicae,  einen  dicken  fi-  \ 
ter  enthaltend.  ^ 

Das  Herz  war  an  der  gewofai£(ibeii  1 
Stelle.  Der  Herzbeutel  enthielt  ungeTak  \ 
eine  Unze  Wasser. 

Bei  Betrachtung  des   Herzens  war  uns   j 
das    umgekehrte    Verhältnifs    zwischen   det 
Lungen  -  und  Aortenkammer  ^  wie  auch  ei- 
xiigermafsen  zwischen  den  Fenensdeken  h^ 
auffallend,  indem    der    Hohlvenensark  und 
die  Luns^en^Pulsaderkammer  an  Gröfse  und  . 
Ausdehnung    den    Lungen  -  Venensack    uni. 
die  Aortenkammer  übertrafen;     daher  deM^ 
auch  das  vordere  Ende  der  rechten  Kammfit 
die  Spitze  des  Horzens  bildete ;  ^  auch  ergab 
es  sicn  durchs  Fühlen,  dafs  die  TVdnde  det 
Lungenkammer  dicker  und  Aeischichter  Wfr 
ren,  als  jeno  der  Aortenkammer^ 

,   Näher  betraclitet,  stellte  sich  auch  nod  | 
eine  auffallende  Abweichung  vom  normalei  \ 


—     B5     — 

*fiiiltiikie    der    Ad^^  imi 

dsad^r  dsE.  mdezD 

rittet     ihr»    gewunziLicaen    DurchniesseTS 

tte. 

Die  HOife  der  iza:_-«:-^^rre»7>ciä»* 
?r  (ventncuiu  r^'-mo-.^  s^  7".  cV j/t"^  \ 
tte  stärJLem  Durchmes&ei   als  che  .^ii^rren« 

Der  HiJJi^Tiei^ack  (Atrium  i^ezuirzait 
varum^  v  Auricuia  dcjctraj  yrar  stäriLer, 
id  ebenfalls  mehr  ervreiteztf   als  der  uun-^ 

Im  Holdvenwisack  war  die  Klappe  der 
^0r/i  Hohli^ene  (Val\^ula  Eustackä)  voll« 
unmen  und  sch^jn  gebildet. 

In  der  Scheideyvand  der  beiden  Venen^ 
eke  war  noch  eine  geringe  6pur  des  ei^ 
rmißeti  Loches  (Jorafnen  ovale J ,  und  in 
m  linken  Venen  ^acke  (atrium  venarum 
dmonallum}  die  Klappe  sichtbar« 

Im  Lungenpulsadersacke  fand  sich  dia 
enenklappe  (valvuta  triciispidalis).  Der 
»r  Pulsadermündung  (Ostium  arteriae  put" 
onatis)  zugekehrte  Theil  derselben  wat 
ein^r,  und  deckte  diese  Mündung  unvoll« 
»mmen. 

In  der  Nähe  der  Pulsadermündunff  wa- 
n  zwei  sackförmige  Grübchen,  imd  über 
ioselben  im  Anfange  der  Pulsader  die 
Ibmondförmicien  Klappen  (valvulae  siff-^ 
jideae)  mit  der  Lun^enpuhader  verwach- 
n,  und  die  zwischen  denselben  beiindliclie 
ündung  Ungewohnlicli  enge,  so  dals  eine 
wohnliche  stumpfe  Sonde  kaum  durdizu« 
ingen  war. 

Zwischen  der  Langenpulsadermündung 
id    dec    ern'äfamen    Hohls^eiUMOcIJdappc 


-     86     - 

dieser  Kammer  sali  man  nun  eine  der  grot 
ten  Seltenheiten  von  Bildung  dieses  Organs 
nämlich  eine- Aortenmündu/ii^  (O^stium  aot^ 
tae  ex  veiitriculo   aortae   et  uentriculo 
teriae  pulmonal is  oriens). 

Diese  Aortenmündun:':  war  von  dff 
Lungen fndsad er münditw  durch  eine  dide, 
von  einer  Seite  zur  andern  gehende  Schfl« 
dewand  getrennt ,  •  und  diese  Scheidewand 
war  wohl  viermal  weiter,  als  die  i^*«;^flK 
pulsadermüiulung.  Dann  zeigte  sich  in  der 
iMn^enpulsadermilndunf^  ^  gleich  über  dea 
verwachsenen  halbmondförmigen  Klapp?B, 
ein  polypöser  wurmföriniii^er  Auswuchs,  wo^ 
durch  das  Innere  dieses  Kanals  um  ein  !»■ 
frächtliches  verengt  wurde. 

In  der  Aorten pulsaderkainm er  (vaffi'  i 
tuhts  aortae)  war  die  Aortenrnilndun^f^^  \ 
um  aortae)  nicht  so  weit,  als  dieiop' 
wohnliche  Mündung  in  der  JLit/if^enpuh^V' 
hammer.  Diese  Mündungen  vereinigten  aA 
über  ihrer  gemeinschaftlichen  Scheidewani 
dieser  Höhlen  oder  Kammern  in  einen  ge- 
meinscliaftlichen  Kanal  (arr.eria  aortae). 

Die  halbmondförmigen  Klappen  dies« 
Pulsader  über  Jener  Vereinigung  waren  staii 
und  schön  gebildet.  Das  Fasergebilde  und 
die  Knötchen  in  selben  waren  deutlich  sicht- 
bar und  in  den  vordem  und  obern  dersd» 
ben  eine  kleine  Öffnung. 

Die  Venenmündung  (ostium  venarum} 
dieser  Kammer  war  enger,  und  die  zweithö- 
lige  Klappe  (vahu!a  mitralis)^  hatte  nicK 
den  gehörig  starken  Bau. 

Die  Wände  d?r  Aortenkammer  warea 
Wie  schon  gesagt,  dünner,  und  das  Faserge« 
bilde  schwächer  als  gewöhnlich. 


•l 


-  67  - 

i  Anfangstheile  *des  Bogens  der  Aorte 
e  'anfangende  aneuvrismatische  Er- 
ng  zu  erkennen,  aufser  dieser  zeigte 
e  kleinere  im  Umfange  des  Urspnuv- 
Arteria  cardiaca  sinistra. 
)  obere,  ^  hintere,  iKilbmondförmige 
bildete  den  innem  Theil  dieses  aneu- 
clicn  Säckcliens,  .  und  stellte  auf 
it  einen  ungewöhnlich  grüfsern  &- 
[fiijfie  dar. 

»oAchtet  der  gonauesten  Uiitersu- 
/ar  nichts  auszuiinden,  was  doii  Ro.st 
ictus  arteriosiis  beuikiuidoto;  auch 
Ursprung  der  aus  dem  Arcus  aor^ 
springenden  Arterien  normal. 
:•  Magen  war  abnorm  grofs,  gleirh- 
zwei  Tlieile  getlieilt ;  bei  seiner  Er- 
zeigte sich  die  innere  Gefafshaut 
1  Netz  von  strotzendem  venüsem 
f. 

s  Oäfentum  war  in  gutem  Zustande, 
r  Darmkanal  war  in  seiner  ganzen 
3ung  zusanunengozogen,  fast  leer, 
nen  von  Bhite  strotzend, 
etwas  aulserordentlirhes  fanden  wir 
inum  und  Ileum  drei  beträclitliche 
iceptionen. 

?  Nieren  waren  naturlich,  nur  war 
e  gegen- die  rechte  unTerhällnifsmä- 
fs. 

?  Harnblase  war  sehr   zusammeng«^ 
ihre  Häute  ungewöhnlich  dick,    et- 
1  hellgelbem  Urin  enthaltend. 


—     88     — 


N 


Namenregister, 

^ 

Adair    n.  i8.  Carus  VI.  48.    . 

AepH    III.  14.  Cliabert  III.  34-  35-  3* 
Albers    111,  50.  58.  60.  6l.    Chapmann  II.  119.  lad," 

62.  63»  Chardel  II.   126. 

Alberti'IV.  95,  Chauvei«  III.   Ii3. 

Amelung  V    3.  Chevalier  III.  72. 

Aurivilli    III.  56.  Cheyne  III.  58.  Sq. 

Autenrietk   III.  64«  GHFion  III.  gg, 

Bagliv  V.  95.  Clossius  III.  33- 

Baiüe  II.   ig4'  Conradi    I.  88> 

Bal<li"g*'«r   111.  33«  Conabrucb  I.  79. 

Ballin^al  II.  >i2o.  Corvisart  III.   il4« 

Ballonius  IL   i3.  Creveld  VI.   74, 

Bandelovr-ll.  ag.  Cullen  III    34.  V.fi. 

Baribez  VI.  28-  3r,  33«  Daniel  HI.   iia. 

BariboUn   lU.  33.  -    Darwin  11.   14.    IlL  W» 

Bayrhof'er  111.  4»  -         Del  in»  II,   11. 

Beer  1.   125.  Desault    1.  43.  67-^^ 

Bell  11.   116.  ii8»  119.  V.  54« 

Bennet  111.  55.  Döbereiner  I.  124»  IV.  US» 

Bereads  111.   117.  nS«  II9*  V.  100. 

Bergius  III.  57  Dreyfsig  II,  3, 
Bernstein   I.  4t.    111.   118.     "^uban  III.  36. 

Berzelius   HI.  60.  Dumeril  II,    47*  43* 

Bichat  II,  42*  5Q.  75»  Durande  II.  29. 

Blasiu»  II.  123.  EUäfser  V.  57.                ; 

BoerhavolII.   113,  «       v.  £mbden   II.    iio.  II» 

Böhme  VI.  60.  I15.  I2S, 

Boyer  111.  114.  Ertmuller  III.  93i  II2. 

•  Brandis  II.   14.  Feiler  VI.  14, 

BromHeld  11.   117.  Fenwick  III.  36- 37- SS«' 
Bruhier  II.  61, 


:k  III.  36.37.  58«  i 
40.  42.  43. 1 

^  117'  1 


Bruniiinghausen  I.  4o«             Fichte 

Bucholz  II.  8.  Ch.  Ph.  Fischer  IV.  ^i>  j 

Büchner  IV.  95,  Flandrin  III.  35,              j 

Buaio  HI.  118.  Flies  U.  lu  X3« 


—     89     — 

.  i3.  Hork^l  ITT.  116, 

85.  88.  96.   III.  Uu«sak  III.  /;8.  63. 

iig.  C.  W.  Hiif.lnna  I.  79,  65, 

r.  79.  80.  88.  89«  9''    '19' 

|.  80.  85*  II.  71«  12).  194.  li.  i3i« 

74.  75.  111.  34*   ^5-    in- 

Ig.  40.  s6,  6t.'  117.  iiS.  IV".  135. 

■  ill.  117.,  Ii8-  i36.  V.  19g.  j3i(. 

f).  i33. 

.1.  55'  F.  HiiMarul  lll   117.  lao, 

4r.  V.  HiimboM  V.  70, 

r  ni.  34.  38'  Hii/.ard  III.  35. 

•  29.  44*  «'^^^  '*  85« 

55'  Ibes  II.    i3' 

7g.  80.  Jörg  IV.  197.  ia8. 

^  95  Jurine  l!l.  58»  60.  70. 

117,  118»   119.  Käinpr  III.  53. 

.  66.  "^  KicsewAtier  III.  lao« 

IV.  <j5.  Klein  V.  31. 

7.  38.  Klingberg  111.  65.^ 

I.LI.  41.  III*  10.  Kliigo  III.  isf, 

50.  Kliiysken  III.   36. 

5.     V.    82.    84*  Knun«  HL   116.   1(8*   ISO« 

l.^i.  V..  Konen  111.  190. 

V.    126.  Kopp  I.  113. 

49.  56«  Kortum  1    gi.  88*  II.  0. 

66.  KraTt  V.'  i3f. 

;.  II.  II.  60.  V»  Kretschmar  IV.   140. 

89.  I33'  Kreyfiig    I.     Ii3.    VI.    15. 
\o,  17.  38* 

Krofi  IV.  95. 

9.  II.  94*  y.  136  Kruckenbcrg  i.  Jio. 

4.  Kriignoann  V.  195, 
',»  Io3.  i33.    III.  Laennec  II.  44. 

g8.  V.  133.  Luisui  V.  54. 

30.  Latta  II.  119. 

t  III.   119.  Le  Gallois  II.  4^ 

^  fi8.  119*  190«  L«i<l(«nfro»t  II.  8o« 

cl  I.  ii3*  Lenz  IV.   139. 

)i.'99.  Leroux  III.  114» 

I  I.  3g.*  III«  119.  Lewis  IV.  137. 

11.  88.  Lieutaud  II.  194.  195,  • 

ner    I.    7g.   8d*  LiniU  III.  3o. 

9G,  .  Link  III.   117.  iig*  i3P« 

5.  88     UL   119.  Linn^  11.  47, 


—     94     — 


•   ( 


I.onis  TL  6f.  JT, 
liUnd  IL  II.   i3. 
Marhride  I.  85. 
Mabon  II.  6r. 
Maiden  m.  34. 
Malfatti  II.  g3. 
Marcard  IV.   132. 
Marcu«  V.  92.   I28» 
MatliiÄu  III!  3a. 
Mathy  V.   126.' 
Mayer  II    40.  V.  53. 
Mende  I.   17. 
Mennel  I.  40.  44*  49«  50» 
M':tzgcr  V.  40. 
Mfyer  III.  56. 
Mitrorbnrher  IV.   i36. 
Monro.lf.   125. 
Morand  V.  54.  55. 
■   Morgagni   I.    90.    II.     193. 

124.   127. 
Müller  VI.  47.      ' 

Mundhenk     Iv.    132.   i33. 

134. 
Murray  II.  8 

Mursinna  III.   189. 

Musa  V.   124. 

INafse  VI.  77.  7g. 

Ncuhof  II.   i3r. 

!Ni  ras  eben  IV.  95. 

Kiemanii    VI.   i3» 

Nouffer  III.  32.  37.  38. 

Nysten  II.  40. 

Oberteuffer  111.   13. 

Odier  L  79.  III.  32.  35. 

Olberg  II.   132. 

Osann    III.    3i.    n6.  I17. 

118.   121. 

Oiiander  IV.  132. 

Palmer  II.   12a. 

Parc  I.  40. 

Perfcct  IV.  95. 

Pezold  IT.   13 1. 

Platner  V.  117. 

Portal  II.  123.  125« 

Poitenscblag  Lpdei:majer 

I.  96. 


Poussin  III.  69. 

Pyl  IV.  35. 

Kasori  I.  5^ 
Keckkben  IIL  riR. 
Reich  ill.  117.  121.  Vr45. 
Heil  I.  iior.   112.  ri4.  I. 

12.  29.  IIL  1081  ' 
Beymann  V.  128. 
Rlbke.m.  ijjo. 
Ricbier  IL    6.   9.    il.  l3> 

III.'  108.  117. 
Regers  II.  iiö. 
Rohers   II.   iis. 
Roose  III.  3. 
Rofcnstein  I.  79.  IL  8*  0» 

56. 
Rosenstiel  III.  13.  so. 
Rosenthal  III.   116.  isa. 
Rudolpbi  III.  116.  il8-l4 
Rusch  I.  85- 

llust  itl.    I2T. 
Sabatier  V.  54. 
Saessy  IV.  60. 
Sander  IV-   i38. 
Sauter  I.  39. 
Sauvages  III.   112.     ' 
Scbäffer  IV.  3.  V.  92.  lot. 

VI.  .3.  27. 
Schell Tng  I.    ri3. 

Schlesinger  III.  73. 
Schmidt  II.  95.  98,  102. 
Schmitt  VI.   14. 
Schmucker  V.  54. 
Senif  UI.  67.  70. 
V.  Siebold  L  17.  VL  4* 
Shaw  II.  ir3, 
Sömmering  II.   n.  13.  E 

63.  io8. 
Sothen  II.  ^ 

Starke  I,  96.  IV.   12g. 
Steffens  I,  115.  V.  9g. 
Steinbuch  IIL  3. 
Steinriick  V.  85- 
Stieglitz  L  113. 
Stoll  iV.  109.    V.  129. 
Strack  I.  24. 


■A 
4 

•  4 
I 


1] 


—     91     ^  . 

9.^.  Wedekind  ü.  i4* 

V.   1129.  Weigel  lll.  '32. 

1.     97.    IL    50.     Weikard  I.  79.  VI.  27. 

IV.  20.  Weinhold  IV.  16.    18. 

II.  3.  Wendelstadt   V.  1133. 

/.  26.  V.  Ii8-  Wcpfer  1.  90.     ' 

83,  Wcicner  VT  i3r. 

.  95.  Withering  1.  ^9. 

Idt  lll.  50.  67.  V^hytt  I.  79.    80.  85. 

«  IV.  72.  Wiebmann    I.    79.  80.  89. 
et  I.  122.  90.    gi.    94.    95. 

if3'  96- 

II.  55.  Wigaod  L  17.       ,  > 

72.  Wilckes  HL  56. 

II.  13.  Winilow  U.  6U« 

IL  127.  Wolfart  IIL  117. 

cba.  IL  9.  Wolff  L  88.  VL  82.  83. 

13.  Wuwer  111.  14. 

KI.  36  Zachias  11.  61. 

i3o.   132.  Zimmermann  IIL  lir. 

nidt  iV.  95.  Zittennann.  IIL  53, 


Sachregister, 


.  A 


bor  (US,  verichiedene;  Arten  desselben  IV.  (S3* 

Jtchselgeienh,  Verrenkung  und  Einrichtung  de8ld,btf 
I.  3g.     Beobachtungen  1.  44* 

jiconit ,  Nutzen  desselben  in  der  Gicht  V.  63* 

jiderlnjs,  Nutzen  desselben  in  der  Angina  poljpotf  IS* 
64.  65.  im  £atziiuduags6eber  IV,  12.  im  Juiikatfn 
IV.  93/  • 

Alaun,   Nutzen,  desselben    bei  Nasenpolypen IV.  134* 

jiloe,  Nutzen  derselben  bei  Manie  V.  76. 

Altwasser,  Nutzen  des  Mineraibrunnen  zu  A.  ge^ttt 
Herpes  V.  gS. 

Amhraessenz,  Nutzen  derselben  bei  Vomltus  gra?ida* 
rum  IV.   i3a. 

Angina  laryngea,  Nutzen  des  Calomel  und  SulpHui 
aurai.    Vi.  36. 

Angina  membrancfc^a.  Hellung  derselben  III.  63.   Nut- 
zen des  Aderlasses  III.  64»  65.     der  warmen  Bäder  IIL 
66.     des  Calomel  lll.  64   IV.  3r.     Einathniungen  voll 
"Wasser  -    und    Essigclämpfen  IIL   66.     der   Essigkly  ; 
stiere  lll.  65.     des  Hyoscyamus  1.  lai.  122.     Anwen- 
dung   der   Brecfamittel   1)1.    71.       Beobachtung   einer  ^ 
A.   p.   lll.  öo.      Leichenöffnung    111.    53.      Häufigkeil 
der  Krankheit  III.  5.5.    Ansieckbarkeit  111.  5g.    Ün»-  J 
eben    III.   5B.      Beschaffenheit    der    PseudomembrfS  j 
III.  59.     Zuverlässigkeit  der  Symptome  III.  62» 

\Angina  pectoris,  Nutzen  des  Gu^jak.     VL  37. 

Aorta,  merkwürdige  Bildung  derselben  VI«  86. 

Arnica,  Nutzen  derselben  in  der  anfangsnden  Luxigoni' 
sucht.  VI.  45. 

'Ar^erUk^  Nutjs^n  desselben  im  Krebs.  V.  ZI7. 


—     93     — 

fnneimitiel,    Bestimmupg  ihrer  Wirkung  durch   dm 

Witterung.  V.  96.  '\        ^ 

fia  Joetida,  Nuuen  derselben  in  einer  merkwürdigen 

convuisivi sehen  Krankheit,  lll.  Q2. 
ftüanaf  Nutzen  der  Valeriana  und  def  Opium.  IV.  10. 

der  Squiila,  des  Kermes,    Caiomei  und  Opium.  IV» 

55. 
^ugenentzündung ,    eine  besondere  Form    einer  scro- 

pnulösen  A.  11.  8$.  Nutzen  der  spanischen  Fliegen- 
oalbe.  II.  IUI.  des  Merkur  11.  loi.  des  Saccha^ 
rum  saturni  IL  103.  Nutzen  des  Calomel  IV.  65» 
^.  Neugeborner.  Vi.  i3.  der  Soldaten  lll.  108.  Nut- 
zen des  Zinkvitriol  VI.  17.  des  Caitnpher  VI.  17«. 
Bleiextractei  VI.  17.    Nutzen  der  Blutigel  VI.  35» 

B. 

ßidoTt    Anwendung  der  warmen  in  der  Angina  xhem- 

branacea    III.  66' 
Bandwurm,  Nutzen  des  Terbenthinöles  III.  3r* 
Belladonna,  Nutzen  derselben  bei  hartnäckigem  Husten 

IV.  g.  22.     Keichhusten  IV.   19. 
Berka,  das  neue  Schwefelbad  daselbst  I.  123. 
Besnardichei  AntisiphilUicum,  Unwirksamkeit  desselben 

VL  46.  47.        . 

Bewegung t  gänzliches  Unvermögen  der  B.  mit  Bewust- 
•eye  II.  to3. 

Bitte  um  Roth  III.  104. 

Blasertpflaster ,  Nutzen  derselben  im  Gesichtsschmerx 
lY«  flO.  Gicht  IV.  3o.  in  der  Coxalgie  VI.  24. 
beim  Natterbifs  V.  125* 

Blausuehc,  Geschichte  eines  an  der  D.  gestorbenen  Kna- 
ben VI.  74* 

BM,  Nutzen  desselben  in  .der  anfangenden  Lungen- 
aucfat  VI.  45*  in  <)cr  Ophthalmia  Neonatorum  VI.  17. 

BieUucker,  vergl.  Saccharum  Saiurni, 

Blutigel,    Nuuen    derselben    bei     Augenentziiudungen 

VI.  35. 

Blutbrechen,  Nutzen  des  Sal  tartari  IV.  63. 

Blut/iusten,  Nutzen  des  Aderlasses  IV.  63. 

Brecltmittel,  Nutzen  ders^elben  in  der  Mundfäule  II.  132. 
Anwendung  derselben  in  der  Angina  Membranacea 
m.  71-  Nutzen  dnrse-lben  in  Wecbseinebern  IV.  36. 
65.  in  rheumatischen  Fiebern  VI.  j8.  im  Schleim- 
fieber VI.  4<'*      ^  Keichhusten  111.  35, 


-     94     - 

ßttunvojierjucht p   Nuuen   der  Digitalis  in  dcrsifty 
L  i5-  ^ 

C. 

I 

I 

CafTre,  Nutzen  desselben   im  Wectiselfiebcr  VL  s^   \ 
Calomel,  Nutzen  desselben  in  der  Angina  polyposa  ÜL' 

64.   IV.    31.     bei  einer  Scharlachmeiasuse  UL  M^| 

in    der  Gehirnentzündung  IV.    j8.     Astbroa    IV.  5^ 

Wasser suclit  1\'.  69*     Aug^'iientzünduagen  IV.  65.  in 

der  Lunj>enentzün<iung  IV.  44.  V.  fio.  115.    imlSk^ 

ven^v^ber  VI.  7.     bei  Aagin«  laryngea  VL  36. 
Campher^  Nuuuu  desselben  im  Fiuxus  coeliacus  IT.  ftS» 

um  Ansteckung  zw  verhüten  iV.  7,     im  Nervenfickr 

Vi.  7.     in  der  Oplilbalmia  neortatorum  VI.  17. 
Carnharidensalhe ,    Nutzen  derselben  bei  scrophuloses  j 

An^nnentzundungen    II.   loi. 
Carlihad,    wundeibare   Wirkung   auf   Ecsengung  d« 

Callas  iV.  135. 
Cascarille,   Nutzen  derselben  in  dem  Fluxus  coeüscui 

II.  16.  32.     im  Durchfall  V.  loö- 
Castoreum,  Nutzen  desselben  bei  einer  meiiwurdi^eB 

convulsiviichen  Krankheit  ill.  30. 
Caiarracta,    Anwendung   des  rothen  Präcipititt  gegen 

(liesellte    1.   12.5.  ' 

China,  Nutzen  derselben  bei  einer  merkwürdigen  con- 

vuisivisclien    Krankheit   lil.    sS*      in   den  ^Usera  V. 

107.     in  periodischen  Krankheiten  VI.  5,     Wedwel- 

fit'ber  VI.  23. 
Cholera,   Nutzen    der  Rhabarber  IV.    62.     Geachidilc 

einer  lödilichen  V.  (}G 
Cicuta,    Nutzen   des   Extractes   der    Cicuta  im  Kei(^ 

hn-tti  n  Hl.  88- 
Columbo,  Nutzen  derselben  beim  Morbus  Haemonte*  ' 

girus  Weillio(ii  MV.  Qi.      in  der  Kuhr  V.   106. 
Convuhivische  Krankheit,  G'scliichie  einer  merkwufA  ^ 

gen  lll.  13»     Nutzen  de»  Moschus  111.    20.     de»  fr 

sen   lll    20.     des  Castoreura  lil.  20.      der  Folia  Ai* 

rantioruni  III.  30.     der  Asa  foetida  HL  22.    derC«^^ 

tex  Chinae  lll.  S8> 
Coxalgie,    Nutzen   der  Blasenpilaster    und    der  Mofl 

Vi.  24. 

D. 

Daumen,  Verrenkung  desselben  U.  115.  - 


—     95      — 

A;\£^^*'    ».'-^  b:i\f  Voitn  der  Auwtnilmi^  I.  *j.     \nm$ 
i>z:i::.rz     vl-i     Ttticc.    Di^itali*    1.    \^.    14.       Niiüc^l 

••»:*...-••.: JL^'.  .V)    VI.  ;:fS«     xm  KeUhliiiAttfii    V.    ijn, 

in  1^  .::.o:tt   IN  .   i3k^. 
lW«:dai«tr^»  2Viuueii  liexselbea  iu  dar  Giiltt  V.  Gi* 


Midrdks«»  eine  UrMchi».  se)ir  hefcisier  Kr.'iinpr«)  IV.  i.)^. 
Eisern»    Niitr;:n    Ueuelbfii    im  TIiimi«  iJu.ili.nii«  11.   jn. 

im    Kc*icbhusten    11.    110.       W\    riiirr  ktifiil.\viiiili||uii 

convulskvischt'u  Krankheit  111.  jo. 

Electticiei'it,  anlmali^rht*.  Ki9r)it*innngrii  tli'i«i)lliiiit  in 
Schw.Mi^erficbafteii  IN.  uS-  Heilkiuli  iIdiidIIihii  li»! 
Paralysen  \".  S.)» 

Eiixir  ac:(i.  Naiieri,  Nut/rn  (Ir«jie?lb rn  bitim  Miiibiia 
Haemorrliaf;icu9  VVoilhuiii  IV.  Qi. 

£/i\Tir  rUrio/l  Af)iisrc)itl,  Nutxen  clrfentfUmn   I101    Vinul 

tii9  Gravi  dar  um  IV.  i.'VJS. 
^nts ,    ISuvt^a   (irfl  Minrralwasiara    rii  Fmii  tffi^ftii  M«i- 

laena  1.  97.    Mülancboliu  I.   loi.    I*'tililiir  iln   iiiuiifii 

liehen  Rumigung  I.   iüJ.     Mili*irii  «^hiniiiMnu  1.   lofi. 

Motur invohmtarii  iiju8<:ijioiiini  I.   rnM. 
£nibindufigskunst,  Nachriclii  vom  itiiin  bf!Viii«|nhf:iiili:M 

Rnvolutiun  in  derielb<Mi  111.  \i.\, 
Entzündung fn,  Anwmdiiii^  d»-«  Hyourv.iiini«  fV'.'''"  di^'^M 

1.   lao.     Wesrm  dur»clbcii  VI.  j^.      Niii/ni  ili^tA-ln 

lassens  IV.   12. 
EniwickeluHgskrankheUiiN ,    l5cirRikiirt/^i*n   lii<;i  lilü  1   IV. 

lofj. 
Hpllepsie,  eine  £tilvvji  k flu ri^tkrdfifch fit    l\     ijd,      vu.tn 

lalsC  durch  eine  (jirbifiivcrlirt/un^   V.  i^\ 
f£rlfn?c/t^n,  dtfr  SrhytAitpi-tii,  N»ii/»-ij  d«-i   Ambiu    K.'.mii 

und  dr.'f  Klfxir  Vilrioli   Myii-kirbti   IV.   1]' 
"Erhenlue,    htutuskuu^nn    üLf-r    djo    Z<ri'ht<ij    ffi'ift^Il.i  1 

V.   '21. 
'Erstarrun^f,  L'.'Kfe/fuchufif^  ilb^rr  tWf.  ii4' li  <f"ifi 'f '/i!f   M 

4'i-       i.i.'l<'f  •i'.bn/i^    d'r»    l'iij'li'/tli  «:»<:«    f|.     /ff.  iij#'f 

'iotlt:%  II.   ^S;.      i/*-b«r/«i'iii   il.    ^y^       '/•i*.4i/.-;   ij.   '^ « 


^> 


s^ 


Ma^MMfäf 


>'^'.x«n  <itf  '.^j»aj.-j.  3.  i6l  Z^  ^-^  IviIiU^ilL 
17.  32.  «^«r  fw.TK.'sre  IL  i<w  Ä:±s  Txra-ni^viK  ÜLi^ 
^•1  >4<-Äirxff  *4r3m  vL  iS-  ?2-  £«»  O^ö.»  IL  i> 
ar.  sn-  22-  ö*-  3.^-  <^  Fcasa=*-j<iH  hL  i^  dir 
Gemc^axa  H.  ^.  21.  36*  e«r  >a.^  IL  sb  21.  5^ 
ii.er  Gi:^^;p:V,  L  .^.  3i.  22.  JJ-  5&-  ^'^  £i»ss^  k 
9»^  c«4  C^aj^li-sr  iL  zz.  der  Fol^  lue«  axacaia 
IL  j^     des  dirasKOsias  II.  32- 

J^»4  ^mrojtUcrtvn ,  Xziiea  ffcTKib^a  bei 
wSr'i.^^fl  oiTj^r.c^^s  KrAokhe^  HL 

FoHta/ie//rn,  X'JUen  ders^^bea  im  flaau  cocÜJOi  IL  19* 

G. 

Calan^a^  Xorzen  derselben  imFiimu  coeüacai  IL  l7* 

Galiäcjel,    Nutzen    deneiben   im  Flaxas  coäLicts  IL     \ 

'^ij.  21    22.  33.  3S 
Ceharttnd^,  EotsieLung  und  Bcbandiong  einiger  kruk< 

har.^n  Zustinde  dertelbeo  VI    43. 
CelärmiUler,  Blutßufi,  nAch  Früh  -  oder  Fehlgeburten    ^ 

1.   17.     Nuizca  de«  Tiiniponireii  I.  3o.     Umkehrung  ^ 

d>r  Geb.  VL  3S. 
Gehirn t    G'fscbicbce    einer    merkwürdigen    VeiieUQOj 

<iKiVrib*»n   \'.  45. 
O^hlruf^nizundunf^^  Nutzen  des  Calomel  tV.   19. 
Ctihirnwaiser sucht,  G**icbicbte  einer  töddicfaen  IV.  5^» 
•  B'^obachtung^m    1.    6^.      auf    Gehirnentzündung  ge* 

grrin-i.'i    L   85- 
Offnick,    über   da«   Brechen   desselben   in  gerichtlidicc . 

il.f nicht.  V.  3i» 
Citntlana,    Nußen    derselben    im   Flucus   coeliacus  H ' 

3«i    21 
C''rlchi liehe  Medicin,  Bruchstücke  aus  derselben  V.  sb 
Cfitchwuht,  Geschiebte  eiuer  merkwürdigen  an  der  IIa« 

kisn  6eiie  d«f  Kopfes  II.  11 3« 


,      -     ,97     — 

riUißhisschmert,  Übel-gang  demselben  in  Krebt  V.  Il6. 
K^utsen  des  Kali  muriaticum  oxygeiiatum  IV»  ao- 
der  Jilaseiipfluster  i\\  qo»     des  Opium     iV.  ötf. 

rtcM,  Nutzen  der  Folia  ilicis  a<|iHFuiii  II.  29:  «Vor'- 
«icht  bei-Anweudürig  ded  Aderlässen  IV.  ;jg.  Nutsen 
der  Blasenpflastpr  IV.  30.  des  Guaiak  iV»  3o.  Ge- 
•cbichtö  eiiipr  plötzlich  todiendii^  iV»  35»  Ursache 
tind  S'iüf  derselben  VI.  ^y,  Miiiheilung  ^derselben 
durch  Anstf^ckung  VI»  31.  Nutzen  der  £inreibungei|i 
Ton  Perubrflsam  VI.  33  .  G«3chic:bte  einet  verlarv- 
ten  mit  Haisgescbwüien  V.  5y.  Nutzen  der  Dulca- 
Dfiara    V.   64^      d^t  Sarsaparilla   V.  64*      des  Aconil 

V.  63.  .      .  .     ■ 

\üofak,  Nutzen  desselben  itt  der  Gicht  1V>  3o*  iii 
d«r  Angina  pectoris  VI.  37* 

H.  ' 

\tm,  Geschichte  einer  tödtlichen  Verhaltung  dessel» 
ben  V.  103. 

^rnbiläang,  Beobachtung  einer  H*  axxt  verborgenem 
Wege  lli.  3. 

^elleSorus  albni,  als  Brechmittel  att^e'Wehdft  V«  75. 
tqfes  serpiginosus^  Nutzen  des  Mineralbrunneil  zu  Alt* 

Wässer  V.  98. 

SpAz,  dessen  noch  lange  foit dauernde  Bewegung  nach 
dem  Tode.  U.  80»  -La^e  desselben  aut.  d^r  rechten 
Seite  V,  15*  Geschlfhie  einer  merkw^urd igen  Desor- 
gaoisatioii  desselben  VI.  4.^ 

fusUH,  Nutzen  der  Belladonna  bei  hartnäckigem  IV. 
9.  33. 

yoscyamtUi  Anwendung  df>sSelben  bei  Entzündungen 
1.  ISO»     in  der  Angina  px>ixposa  1.  lai.  laa* 

\  ■        , 

ejt  a^/oHuTA,  Nut;fccn  desselben  bei  Fluxus  coeliacus 
IL  aS     in  df-r  Girht  11.  ^9. 

eeacuanfia,  Nutzen  der  L  im  SchaiUchfiebef  HI.  73.^ 
in  der  Kiihi    V.    I'4-   '06*     in  (\(iti   Masern    V.   107. 
in   Wechsel li-bern   V.   it3.     im  Schwindel   V.    !2i. 
landisckes   Aloos,    Nutzen    desselben    beim    Morbus 
haemorrhagicus  WetiboHi   IV.  dt.      in  der  Lungen* 

lucht  M.  45« 

^ip§ltUf^  Nullen   der   Bare»  Junlperi  in  der  W.i«ser- 

sudit  III»  6.    Wirkung  desselben  auf  den  Bandwurm 

III.  42. 

Jdüia«  XX^guU.  B,  6.  St,  G 


—     98     — 

nmrtdüeum  osfygenamm,  Nuuea  detaetbfi 

iicfaritchmerz  IV.  20. 

'Kahlkopf,  t^ddlche  krampfhafte  Zusammena 
deAselbea  IV.  3a. 

'Kfiichkiuten^  Nuuen  des  £xtr.  Clcucae  iind,d< 
emetici  IH.  88*.  des  £iien  in  demselben  IL 
Belladonna  ly.  19.     der  Digitaiia  V.  130. 

Kermes,    Nutzen   desselben   in  der  Lungenen; 

IV.  44.     Asthma'IV.  55.   ^ 

Kinder,  groGiea  Mifsverhältnifs  d«r  imehdidie: 

ehelk)ien  VL  46. 
Klage,  iliclit  Anklage  L  ifö. 
Klcesamr»,  xöAiViche  Vergiftung  damit  TEL  n\ 
Kfystier'e,  Nuueit -derselben  im  Flüxua  coeliat 

in -den  Alasern  V,   io4-  log.  iio. 
Knoekenttücke,  per  anum  ausgeleert  V.  126. 
'Koliken,  glucküch  behandelt  mit  aualeerendea 

V.  114.  ;  *. 

Krankheiten,    periodisch^,    Nutsen    der   Chb 
Vejrschi^enheit  des  Sitzes  dnraelben  nadbl 
denheit.des  Alters  IV.  46. 
Krebs,  N^itzen  des  Bemhardischen  Mittels  T 
Kriegs  -  Ophthalmie,  vergl.  Augenentzundung, 
Kjüipocken,    doppeltes   £rscheii;ien  derselben 
Schat2)u-aft  deraelbea  V.  laQ. 


'UUunungen,  Nutsen  des  Khus  Toxicodendron 
JLues  4}enerea,   Unwirksamkeit   des   Besuardac 

tels  VI.  46.  47. 
Jjii/iröhre,  Verwundung  der  Luftröhre  glücklit 

IV.  135. 

Lunge,  Fehler  des  linken  Lungenflügels  V.  !£ 
würdige  Ver^vundung  der  rechten  V.  3. 

täUhgenentziindung ,  Geschichte  einer  plötxlii 
chen  IV.  37*  glücklich  geheilten  IV,  4^ 
des  Calom^  und  Kermes  IV.  44*  ^*  no-  ^ 

Liungeruchlag  f  Geschichte  eines  plöulich  t 
IV.  24. 

Lungenschwindsucht,    anfangende«    Nutx^i    < 
VI.   45.     der  Senega  VL^  45,     Arnioa    \h 
Island.  Mooae«  VL  /^^ 


.  * 


—     99     •-* 

^  .         • 

fengerwig,  Dia|;aos^  derselben  B.  rss. 
yeecbicfate  einer  scbnell  gekeilten  Y.  74*    Nut« 
8  Uellebonic  albus  Y.  75.     der  Aloe  und  Sea« 
76. 

Tod  Y.  128. 
hellen    zuweilen    öbroniscbe  Haiitausscblage 
Nuuea  der  Brecbnuctel  Y.  107.     der  CbioA 

» 

tche  Ferien  im  Jabr  I8c6.  Y.  l33. 
fcf^  Vorlesungen,    Veraeicbnif«  der  M.  V.  ift 
im  Winter  i8iö — 17.  Bei  der  Universität  ICL 
^ei   der   Köoigk.  Med.    Cbirurgi.  Militair-Aca* 
m.  IT9..  ' 

Nutzen  des  Emser  Wasser  I.  97.    des  Tara* 
lU.   rii. 
>//tf,  Nutzen  des  EmSer  Wasser  I.  g,  loit 

Nutzes   desselben   bei    acropbuiösen   Augao» 
düngen  IL   10 1. 

'Jirouiduin,  Nutzen  des  Emser  Wasaer  I.  io6w 
fosser,  Entstebung. derselben  Y.  99f 
he  Reinigung ^' Nutzen  des  Emser  Wasser  ga- 
bier derselben  I.  vos^  durch  die  Brüste  Y.  07* 
haemorrhagicus  Werlhofii,  Nutzen  des  Eluc 
Laileri  IV.  21.  des  IsläodiscbeA  Mooses  IV. 
H"  Colnmbo  lY.  ai. 

Nutzen   desselben  bei    einer  merkwürdiges 
»ivischeii  Kraukhelt  lil.  20. 
utzen'  derselben  in  der  Coxalgie  VI.  34* 
/«?,  Nutzen  der  Brecb mittel  II. '  i3a. 
Regung,   uuwiilkuhcUcb»«  JNuuea  des  Emiar 
r  I.  loö. 

N. 

ie  blaue»  ein  wicbtiges-  Symptom  im  TypkttJ 

s  Y.  i3r. 

ypen,  Nutzen  des  Alaun  IV.  i34« 

f,  Nutzen  der  BUsenpfTaster  V.  iq5» 

^,  neue  Verbesserungen  der  Badeanstalten  lY. 

y^utzen    desselben    bei    Lungensucbt,    cbroni« 

Hautkrankbeiten  IV.  i33.  Amaurose  IV.  i32. 

^erschiedenbeit  der  Empfindungs  -  und  Bewe* 

erven  IV.  72.     Leiden  der  Centralorgane  dei 

jYscemet  YL  68* 


/ 

\ 


-^      100     — 


Nerpenfieber,  Wesisn  desselben  IV.  i6.  GctcTiidi: 
nes  tödtllcfaen  IV.  0,5.  Nutzen  dei  Campheri, 
Ansteckuag,  eii  vcrhuren  IV..  7,  mit  P^echien  V 
entstanden  durcl)  Xieimweii  V.  1^.  Kuued 
Capfipber  VI.  7.     de»  Calomei  VI.  7. 

Nieren,  merkwürdige  Desorgaotsation  derielbea  Y 

•  0-. 

'  Oesophagus,    Verseteung  dea   ScharUcbgif^Aa  aoE 
^      aelbe  JII.  9g.     putzen  Ae$  Calomei«  lU.  100. 
Onanie,  in  iivie  fern  aiQ  Vraacbe  von  Kränkhe^cen 

den  kann  IV,  ia5. 
Opium,   Nutzen   desselben   ini|||Fiuxu8  coeliacas  I 
fli,   22.   32.  33.   38«     beimi  Astbma   IV.  10.  55- 
QeaichUschmerz  iV«  20,     in  der  IVuUr  V.  104. 

p, 

Perinaeum^  Mittel  «ine  Buptur  desselben  «^'Tifi 

IV.  188 

l^erubaUani,    Nutzen    der   Ginreibungen    deiidba 

der  Gicbt  VI,  33,  ^ 

Phthisis  Psoäe,  eine  Beobacbtung  derselben  SL  9 
Praecipitatf  roiher,  Anwendung  desselben  ge|eii  |f 

Staar  I,   I25» 
Pjrmont,    die   neue    koblensaure    Salzquelle  IV. 

Nutzen  und  Anwendung  derselben   IV.    133» 
Psoitls,  diagnostische  Bemerkungen    III.  93.     glü* 

geheilt  IV.  26, 

R. 

Reisehemerkungen,  flüchtige  iin  Sommer  1816.  I\ 
Rhabarber^    Nutzen  desselben    in    d^r  Cbolerii  I 

in  der  Ruhr  V,   104. 
Rhus  Toxicod^ndron  ,^  Nutzen  desselben  bei  L«! 

gen  IV.  «ijr, 
Rütkeln,  verounden   mit  heftiger  AfTtction  dea  ; 

rium  VI.  39. 
Rückenmark^  Entzündung  desselben  IV,  71 — 75. 
Ruhr,  Nuuen  des  Opium,  V.  104,  io(5,     der  Caj 

V.  106.     der  Columbo  -  V.  106«     der  Ipecacua 
104*  io6t    dei  Rheum  V«  104« 

S. 
9üburralfiebu,  Nuuen  dea  Safaniak  IV.  Äl, 


—      101      — 

wm  AflNffl/,  Niilf«n  f1««fl(inlb(*n  im  fliuii«  mn. 
I  tr.   i8*  So*    Wi  icrojitiulüsnr  Atigpiinni/.iuMliiMfi 

ij. 
NuUflii  Offuolbon   im  PIuxiia  conli«cui  II.  Cki. 

1. 

kl    Nitiiif«n  cIpMptbön  im  Sabiirrairipbvr  IV.  fi'j. 

i  Wrtiiiim  IV,  Iji. 

fnri,  Nii(|inn  fIfiiiAltiiin  Im  Dliiibro'-Iion  tV.  ü.')* 

fHf/fL  NiilUfii  ilüMplbpii  in  «Irr  Oirlii  V.  O-V 

Aciiiiiii^aii  Uli   74«     Vrilfiimiifg   doi  J^cbfirliiRh- 

itil'  ili«  8iirfiifliülirn  III.  «jH. 
/fc/ii    Ooicbtfihto  r*inri   tiidtlidi  nii<iigf*iHlnii    V. 
.  Voiboirn  Houffllinn  IV.  U7i     «ifitiliiiiilQn  ilurdi 
«n  ilrr  Orftnii«  (!«•  tintrilpilffti  VI»  4'it 
A^«*/w.  MiUivn  der  itniflimitti*!  VI.  40. 
ieti,  NuiNPii  ilnr  iWliiiiiu«*!  V>  lat. 
ofi/,  durch  8cbirriignw«lir  V.  37.  , 

,  Nti(M(*ii  d<>iiielbriii  in  der  Wasaeriiuclu  IVi  5l)« 
ff  LiMiKr*tliitic)it  VI.  4'i* 
NutNPii  dortnlbnn  bfti  Mani«  V.  7fl. 
,   NnUfin   dfirApIlirn   beim  AmhmN  IV.  t&»      in 
Ar«M«rfurbl  VI.  90« 
%onlHm,  Anwendung  deiioibmi  im  riuitttf  «odii«* 

lt.  3». 

\MMd0r,  Ueilkraa  dpraclb^n  IV.  ]3ä. 

T. 

iliMfm,  Niil««n  doMplbnri  in  dar  MnlninA  Ut.  itr. 
M//I«  NutR'^n  dt«Mollif?n  im  PiiiAUt  i-orlianiii  II.  iH* 
iklfiö/,  iniimiirbnr  (ri«briilir:h  dnMrlbpii  f)ri(r*ti 
Iwurm  III.  .')li  i)oobarbiuHg«ii  III.  :)G.  4J.  II«* 
.ungon  III.  4». 
L«iiniinichon  d«tiif*lbiin  U*  ABi  70. 

U. 

MlMfU  dor  Sovlni  lioili  Anaiclufln  liior(ib«r   I. 
III. 

V. 

«Mffi  Nntunn  df«M'*I1iPti  im  Amlim«   IV.  in, 

\ntt  Niimmi  dnr  Cliina  IV.  tut.  i'J'J. 

f«/i^,    (ifitihicbm    ulnar    Ynniiutlilu'h   miridllgun 

7« 

/uekHff/f,    Oficliidit«  dw  tiiiM  halboti  Scbiofa« 

U  iV,  41. 


^-    loa    •— 
w. 

WachholderhranntwelHf'  Wirkung    deaselbea  auf  dei 

Bandwurm  IJEI«  36. 
Wahnsinn,  eia  vorübergehender  wird  die  Ursach  einei 

Merdei  IV    75. 
VTandßecfue,  neue  Art  tie  einxusammökn  IV.   137. 
Wanne,  die  dem  lauern  der  Erde  eigenthumlidie  IT. 

9^    28.  .    . 

Warzen,  Nausen  ii^  Salmiak  IV.   i32. 

Wassersucht,  Nutsein  der  Wachbalderbeere  m.  6.    ^ir 

Digitalis»    Calomel,    Seaega    IV.    59*      verschiedoe 

Arten   derselben  VL  35*  '  Nutsen  der  Digitalis  xaA, 

der  SquilU  VI.-  36. 

Wechselfieher,  Nutsen  der  Brechmittel  rV.  65.  V.  Ilji 

'   VL  36.     des  Ga£Fee  und  der  China  VI.  33, 

Wiuerung,.  FiutfUi^$  dertelbwi  V*  91. 

* 

i.  /        .   •         Z. 

Zeit-  und  VMslkranhheUent  ^9%  Jahres  1814^"^ 
•     uni'B)?gensburg  IV*  5  V.  loi.  VL  3. 
Zink' Fitriol ,    Nuuen   desMlbea    in    der    Opltäuini* 
•'  aeoatturum-  VL  'i7. 


\ 


—    io3    ^-" 


I  n h  alt 


Jf,'     Die  Zeit-  vnA  Volluikranklieiten  des  Jabyä 

I8l4-  ^^  ^^^  "™  Regensburg,  beobachtet  von 

Dr.  Jacob  Schäffer,  Fürstfich  Thurn-  u\  Ta- 

«       xiadbem  Geheimenrathe ,  auch  Ritter  des  Ci* 

tü  -  Verdienstordens    der  Baierschen  Krone 

(Besablufs.)*         •  .  Seite      S 

IL  Betrachtung  über  Entstehung  und  Behand- 
lung einiger  krankhaften  Zustände,  welche 
SQweilen  bei  Gebärenden  gleich  nach  Her 
Geburt  des  Kindes  einzutreten  pflesen.  Von 
Dr.  G.  C  CatHs,  Professor  der  Geburtshülf« 
SU  Dresden.  •        ifg 

OL  Krankheitsgeschichte  und  Leichenöffoune  ei* 

nea  an  der   Blausucht   gestorbenen  Knaben.  ^ 

'Von   Dr.  Creveld  zm  Bonn.  .         •         .74 

.  Kamenre^er. 88 

Snachrefister.        •••••«•        $3 


MU  diesem  Stück  des  Journals  ivird  ausgegeben: 

BibliotKek  der  praktischen  He'ilKunde.  Secfis 
und  drei/sigscer  Band. .  Fünftes  und  sechs" 
ies  Stach 


Inhalt. 

WUsensthafiliche    Übersicht    der    gesammten    medicb^ 
,nisch^  chirurgischen  Litter atur  des  Jahres  2 8 'S« 

■  m 


—    »ö4   -- 


> 


Inhalt 

des  drei  und  vierzigsten  Bandet. 


Erite«      Stück. 

I  Vehet  die  beste  Form  der  Anwendung  der  Dlgittlisi 

Von  Hdrles* 
iL  Von  einem  ganje  bedondern»  oft  sohr  livtnadu^nt 

Gebärmutter -Bintflusse,  der  sicH  nach  maacben  Fehl- 

-oder    Frühgeburten    einzustellen  ^pflegt«      Von  Dt 
*     TVigand, 
ttl.  Über   die  Eiorrcbtung  des   verrenkten   Achieffclti»  • 

kes.    Vom  Hrn.  Medicinalrath    Hr,  Sauief  n  l^«i>* 

StahK. 
tV.  Ein  Beitrag  tut  acuten  Gehirnwässeraucbt  w,^u 
'  Ernst  Henjie,    Prof.   der  Entbindungskunde  aaift 

Albertus-Universität  t\x  Königsberg  in  Preulsed. 

V.  Resultate  der  Brunnencur<  in  Ems,  'im  Jabr  l8t5« 
Vom  Uoftath  Dr.  ThÜenius  2U  Nassau,  Broonenartt 
zu.  Ems»  (Fortsetzung) 

VI.  Nicht  Anklage,  sondern  Klage4     Von  CandiduSl 
Nachschrift  des  Herausgebers.  • 

Vn.  Kurze  Nachrichtttn  und  Auszüge. 

I.  Merkwürdige  Erfahrungen  über  den  Gebrauch  da 
Ifyoscyamus    in    sehr   starken  Dosen   bei  £nt2Üo- 
düngen. 
S.  Das  neue  Schwefelbad'  iU  Berka  an  der  lim.  Von- 

Hufeland, 
3.  Verschling. 
Anzeige  an  die  Herren  Mitarbeiter« 


Zweite«     Stück. 

1  Ueber  den  Morbus  coeliacus*  Vom  HofirAth  Dreißi§i 
Professor  jsu  Charkow« 


—    105    — 

IL  Von  dir  Eiunrung»  welebt  di«  Kürptr  der  Mon« 

•    fchon  und  der  Thier«  niicb  dem  Tu<h*  befällt.  (Aue 

den   Rpch«frch0S  da  Pkyiioiogh  ft  Chlnüt*  patho/offi" 

^e   par  P.  H,  Njrsi^n,   d  Parh   i8il.     )''b<<f«Hiit 

I    und  mit  Ziiräuun  begleiiflt  vpii   Dr.  .^.  C.  Major^ 

Proftfcior  an  der  Acedemitf  nu  liitrn  ) 

m.  Ueü«r  eUifi  beiondoro  Form  dnr  «croi)hulc>iiftn  Au« 
genftiirciindung  und  ibr«  Üobendlungi  voit  Dr.  Carl 
liohiibnum,  Hofratb  ui>d  Lviberet  «u^HiUlbiirghAUAan. 

IV.  Oänelirbtff  Unvermös(«n  der  ßfiwrjKUJin  mit  BewuUt« 
leyn.     Vom  Hofratb  Nenningi  in  Zorbit. 

V,  Kurao  Nacbriobten  und  Aus«iS|(«. 

I«  O«org0  Rogers t  über  dio  Bobandiung  de«  K/icb- 
huitena  mit  Eiien,  miigetbeiU  durcb  1).  v.  Minb" 
dm  au  Hamburg. 

O*  Thomas  l^illlam  Rohars  Ot*§chic\\iti  einer  mArk« 
würdigon  G^rbwulat  an  dvr  \iiiki*n  St*hn  dn» 
Kopfes  einer  Frau»  durcb  welnbe  Auge  und  Obr 
au«  ihrer  gowöbnllcb<in  J^ätt  gedräntfl  wurdon^ 
nebst  einem  Kupier.  Miigeibeiit  durcb  £bnndan« 
•elben. 

9e  John  Shaw,  über  Verrenkung  des  Daumens.  Mit« 
cetheilt  durcb  Kbnndanirtlbvu. 

4^  i)r.  $hlriay  Palmares  Vt^rsucb  einer  Diagnose  der 
Centnimrfa<tnv«rmig«rung,  wodurcb  sie  von  andnrn 
AbdomiiiaTiä»ioii(<n  au  untorscbmden  ist.  Mitge- 
theilt  von  £bend«mstflben 

f.  Über  die  Muudfiiuie.  Von  Hrn.  HoOrath  lünningi 
SU  Zerbsc. 


Drittte    Siiiok. 

L  BfObaehtung  einer  wabrsrbeinliobeii  Harnbildung 
auf  verborgenem  Wegn.     Von  Dr.  Staifibuch, 

IL  Geschichie  eln««r  merkwiirdigttn  coiivulftiviscben 
Krankbeil»  beobaciitet  und  grbtiilt  von  Dr.  Rosansttei, 
König!.  Haicirisi'lKim  Landfleridits-.Physikus  au  JJre* 
fk^un^  im  Vuraribrrg  und  ut»  Obarteuffer  d.  ültereo, 
D(*srbriehen  von  iH/.terem. 

Dl.  Üeobacbtungen  über  den  innerlichen  GebraueU 
des  Teibentbinöls  geff(*n  iUn  Xiandwurni  von  Dr, 
F*  Osann,  IVok'essor  An  Mediain  an  der  Königlich 
Mediainiscb  -  Chirurgischen  Müitair  •  Academif  au 
BeiJin., 

jouro.  xxxxiu.  fi.  a.  Su  H 


•166     — 

IV.  Ein  Fall .  TOn  Jiäutiger  Bräune,  mit  cler'pitbblogi.  *| 
•chea  Anatomi«.  Von  Curt  Trafuenfeh.  tjeber«eut  1 
von  Dr.  L.  Hampe,  jsxil  Anmerkungen  von  Dr»J,J,   | 

V.  ]Vaktiiche  Erfahrungen  von  Doctor  Schlesinger  n  J 
Frankfurt  an  der  Oder. 

VL  lieber  eine  Phthitis  Psoae«  nebst  einigen  diagi^ 
tisrben  Bemerkungen  über  Ptoitis  von  Or.  Ettmäh, 
praktischen  Arxt  und  Wundarzt  in  Dalitsich, 

VII.  Kurze  Nachrichten  und  Auasuge. 
I.  Bitte  um  Baih. 
({.lieber  die  Ursache  der  Kriegs  -  Ophtkahme.  Yii 

Jiuffflanti, 
3.  Lob  4}*"$  Löwenzahns.    Vom  Medisinalratb  Wi» 

delstädt  zu  Emmerichhof. 
4»  Nachricht  von    einer  bevorstehenden    BeVolutioi 

in  der  Entbindungskunst.     Von  Jlu/eland- 
5.  Tüdtliche  Verjgiftung  mit  Kleesajfre. 

Verzeichnils  der  roedisiniscKen  Vorieauag«^  m  fiffül 
im  Winter  löiß-«!/." 


V  i  6  r  t  e  •     S  t  ü  c-k. 


I,  Die  Zeit  -  und  Volks  -  Krankheiten  det  Jahrei  \%\k 
in  und  um  Kegehsburg,  beobachtet  von  Dr.  JaC(A 
Sc/iüfftr»  Fürstiich  Thurn-und  Taxitchem  Lcibvite 
und  Geheimenrathe. 

U.  Mord  in  einem  Anfall  von  vorilbergebendem 
Wahnsinn  verübt.  Nach  den  Akten  erzählt  voo 
Dr.  Christian  Philipp  Fischer,  Herzoglich  Sächfc 
Hildburghausi^chem  Geheimen  Hofratho  und  Lei^ 
arzte.     Nebst  einigen  Bemerkungen, 

111.  Kurze  Nachrichten  und  Auszüge. 

j.  Flüchtige    Ileisebemerkungen    im    3dmmer  18A] 
Von   Hufeland, 

9.  Wunderbare    Wirkung    des    Kacisbadea    auf  da 
Erzeußuiigydes  Callus. 

3.  Neue/Art  die  Wandflecbte  einzusammeln,  ^\ 
daraus  auf  eine  l«ichte  Art  ein  hellgrünes  reina 
Pulver  darzustellen«  Vom  £Lrn.  Dt.  Sumder'^ 
Nonlhauien, 


■  V 


—    X07   -r 

4.  lieber    die  Heilkraft    det   Sumpfgubäder«    Voj^ 
Hrn»  Dr.  Kreuchmar  su  0eNau» 


'Fünfte«     Stück« 


,  Medizinisch  -  cbiryrgiicbe  Beobachtungen    von  Dr. 
aimtiiung,   GroCsherjEOgl.  liessischem    Genoralstaabs» 
med  Leus  zu  Dartiutadt.   t 
I.  Bru<-hstrK-kl)  SU  der  gerichtlichen  Medizin  vom  Me* 
dijsinalrntb  und  HoFmedicus  Oft  Klein  iu  Stuttgardt, 
X.   lltiber  Er  henkte, 
g,  lieber  Ertrunkene. 
3.  U«b«r  das  sogenannte  Brechen  dei  Genicka  in 

gerichtlicher  Hinsicht. 
4*  lieber  Selbstrntieibung   durch  Schießgewehr. 

II«  Füll  «inor  merkwürdigen  Gehirn vf^-ietzung,  beob* 
Achtet  vom  Piofessor  Dt,  Reich  in  Berliö. 

V.  Praktische  Beobachtungen  vom  Dr.  '»/fdam  Ei' 
iässer,  zu  Muhriugen  bei  Siuttgardt,  * 

Z.  Geschichte  ^einer  hartnackigen  und  verlfirvtcn 
Gicht  m.it  Halsgeschwüren. 

fl.  Geschichte  zwt^ier  tüdtlichen  Gallcnruhren  mit 
Petechieu,  nebst  einigen  allgemeinen  Bemer- 
kungen über  di^  Gallenruhr. 

3,  Schnelle  Heilung  einec  Manie. 

4t'  Geschichte  einer  gefiihrlichen  Krankh>ir,  wel- 
che bei  sieben  Personen  zugleich  ausbrach,  und 
von  einer  vermuthiich  aululiigen  Vergiftung  her* 
rührte, 

V.  Neuere  Erfahrungen  von  (| er  Heilkraft  dipr  Elertri- 
citat,  von  Ur  Steinruck,  Ar/t  in  Berlin.  Vorgelesen 
in  der  Med,  Cuir.   Gesellschaft, 

VI.  Praktische  Miszellen  vom  Königl.  Prcufs.  Hofrath 
und  Brunuenarzt  Dt,  Hirne  su  Waidenburg  in  Sohle* 
•ien. 

2,  EinOufs  der  Witterung, 

Q,  Meustrua  durch  die  Brüste. 

3.  Entstehung  der  Mineraiwasitr«  ' 

VII*  Die  Zelt-  und  Volkskrankheiteu  dat  Jahres  1814 
in  und  hm  Regensburg,  beobachtet  vom  Dr.  Jat^ 
Schliff  er,  Fürstl,  Tburn  «  und  Tajtiicbem  L«ib«riiia 
uud  Geheimenraibe« 


—    108    — ' 

VIEL  Kurse  Nacbrichten  und  Auszuge» 

S»  Praktische  Missellen  aus  den  vieitel]alirigeR.G«*i 

•undbeitsberichten  Preu(siscfaer  Aerzte. 
fi.  Maröu*  Tod,     Von  Huf^land. 
3*  Nachtrag  zu  meinem  Aufiiaue  über  des  Reidk 

husten    und    die    häutige ,  Bräune.       Vom  Clb' 

JVesener  zu  Dülmen. 
4-  Ueber   die  blaue  Nase  beim    Typhut  bellicM, 

ein    einzelner    Fall,    der  blos    hixisichtlicb  ^ 

Prognosis  bei    dieser  Krankheit  merkwürdig  ift 

Vom  Med.  Rath    ffendelstädi-mu  Koi  Eam 

rieh  bei  Limburg  an  der  Lahn. 
$•.  Medizinische  Ferien  im  Jahr  I8t6-  "^ 


Sechstes    Stück« 


I.  Die  Zeit  -  und  Volkskrankheiten  des  Jahrs  i8i4.  tt 
und  um  H^gensburg,  beobachtet  von  Dr.  Jw 
Schaffer,  Furftl.  Thurn  -  und  Taxiachem  GsÜmb* 
rathe. 

n.  Betrachtung  über  Entstehung  und  Behaa^Mg  ^ 
niger  krankhaften  Zustände «  welche  zuwolsaMi 
Gebärenden  gleich  nach  der  Geburt  des  Kiainei* 
zutreten  pflegen.  ^  Von  Dr.  G.  C  Carus ^  M«m 
der  GeburiähüUe  zu  Dresden 

m.  Krankheitsgeschichte  und  Leichenöfipnnng  aiflfli  tt 
der  Biausucht  gestorbenen  Knaben«  Von  T^t.  CrepeU 
zu  Bonn. 

Namenregister. 

Sachregister,  / 


SU    a    (^    r    %    äf    t 

S^rommdborff' ^  Journal  ber  ^IJiantiacte 

as  SBiinbe 

uA  MfTen  ijf errfi((uits  (erreffettb  /  wovon  btt  erfle 

ftanb  itntnr  htm  %Utl<  fSleuti  3onmaI  btt  9^ri. 

»«de  für  3(er|tr/  Xpot^er  unb  C^mifirtt  tc.  in  bcr 

Öfter /SRcfle  1817»  (ei^  9r«  C^.  9B.  fBogel 

fti  Seip|<s  erfc^einen  witb. 

^üjfhm^outnaX  btt  ^^atmüclt  für 
lerite^  «pec^efer  unb  C^emiflen  finb 
Ml«  ^5  fB^nbe  erftbienen;  tß  ffat  bitft  3eif# 
dttift  feit  bem  3a(re  1794  ontuiurbrocbeii: 
tytm  %9ttiüuq,  unb  fMf  M  tbtpfaM  bti 
puUUttmß  |it  erfreuen  it^üht  SBefd^eiben  barf 
4  oe^r  bemerfin,  bü  bat  Sirbienfl  b^ben  bor« 
i^Udt  ben  wocfern  ^innttn  anst^itt,  bie 
nicb  miiiftun  Arbeiten  uneerffi^cenr  bng  biefe 
ititMtifttut  Snltuv  btt  S^emie,  unb  |nr  toifi 
tnfdiaftlidttn  Vittibllbnui  btt  f^^atmacit  nldn 
»enig  bepgeeragen  ^at.  fSer  M  bie  ^&it 
(eben  oiO ,  bie  f^mmf «((ett  fS^nbe  bttr<b|ttf  e« 
lea ,  ber  tbirb  finben,  bag  nicbt  (eid^e  eine  (Ene# 
letfnng  tem  SBefang  (ier  nnttmiffnt  itlofftn; 
inter  ben  beutf^en  Cimifem  Mb  fltaearfor# 
d^ttn  »irb  m<a  ^iir  ni(|(  beimiffto/  bie  8{amen. 


littet  9|a({}  tSttnk^^tbij.^u^^ti,  €op« 
ptni,  ton  (Evtllf  JD  JMreincr,  IDdrfV 
fort,  £)re4<(ec,  (£in^of,  ^untu  Sei* 
len,    ®{reancri    ®mtlin,   ®dttlin«^ 

ftiSt,  ^eper,  ^ilbebraitb,  j^offmanni 
Slacquitt,  3tt4#  ftafincr,  j(ir4^off 
5t(<iprot(f  Jtrdger,  iampa^iu«,  So*' 
toilf  SRepet,  $Rci<ner>  ^idiatUi,. 
yUpcnbrinSf  Stic^Ceo-gtint  9lo(off, 
SK&be,  Gd^au^br  @(berer,  ed^iKer, 
Gc^mibtf  @c^nattber^  64rabcr,  6e^ 
tilrnerr  $&icman,  aSogeJ,  SBcfirttmlr' 
fffiiesiei,  Sßinterlr  SBur|cr/  3f|  n.ium: 
äa4  finb  bie  (Entbedungeii  ber  f&nilSubkt,  titU 
In  Ueberfe^ungen ,  titili  im  Slu^iug  mitgt^ 
lüorben ,  ober  tocnigfleti«  tDutbe  boc^  bcm 
eine  SJoti)  gegeben.  Sfian  fuätt  ^ier  nic^  »tr« 
gebend  nac^  ben  fSiamtn  tlnti  ^btt,  ^eatu 
poi(,  93erarb,  Sert^oKetf  S5er(inu^ 
Sbiott  fdlad,  S5ottbet^  ^onHapfSbtnp 
natedir  fl^raconnotf  Sbtantti  €<n 
Denbif^,  (l^aptal,  €^enef>i]r,  ^ItmtnU 
Hlontt,  ^utanbaUf  £)abi(,  !Darrac(|f 
SDaltottf  2>abp,  2)eiman,  jp^cIoneKr 
S>e4amp€f  £)e<croi{{I(ed,  SDeprujCf 
Z>i)ef  Scfeberg.,  gabronf,  gourcrop, 
Sabolini  &ap^iuifüc,  @ibber(>  Sup« 
ton^  J^arfeofralf  J&atc(ctff  J^igsi«^ 


j(o»ar»f  jtir»«i,  {«frtise»  (tooi* 
flcff  gt«ra6rlii,  Stitfeolfoi,  jDcrii 
$tht,  9araeaficrr  ^cKeticr,  9ricff# 

dlittU,  SbtQtrb,  Xetnaatf  Oaii# 
ijfiieltn,  fStlt^tt,  ffiodaftoa  n.  a.  m. 

'  SoQ  bcQ  üori^sfic^ff^n  c^emifAcQ  unb  p^ar« 
MM€eb(if4rii  64rtf(cn,  bie  in  biefem  3ci(rMnic 
crfcbiencn  flnb  #  i#  bcn  tr fern  e6rnfaO<  !Ra4* 
ci^C  ert^etlt  iDorbeii. 

2)00  itft  nnn  (ier  onb  ba  ungerechtem  £abe( 
al((t^abe  enfgcM  fdonen,  ba<  onnberc  mic^ 
fien  ni^t/  beim  fo  lange  e«  no((  fflfenfAeii 
t\U,  bie  i^r  Urt^eH  für  untrüglich  Oolren,  unb 
Me  bie  f^rfuc^t  anfpornt,  fld)  {u  2)iftatoren 
frf r  6e(el^rcen  •  9{cpu6(if  auf jttwerfen  ^  wirb  bai 
hmner  fe  bleibet.  @fgrdnbete  ^urecf^tmeifung 
^A€  läi  banf6ar  in  ber  GtiOe  brnu^t^  unge« 
Srjtnbeten  £abe(  aber  nic(t  weiter  ira^ttt  3d^ 
(In  (ein  Sreunb  boii  (iterarird^en  gelben  #  b« 
ft  mtlft  in  perfdnIicOe  $&e(eibigungen  autfar« 
ttn  —  wer  2u(l  (u  fcf^impfcn  (at,  ber  t^ut  tif 
14  ttnrbe  meinen  SBeg  and)  fernerhin  ruftig  fort« 
feecn. 

3«  wieber^oUen  9Ra(en  (in  idt  nun  wieber 
Mfgeforbert  werben ,  ba<  Journal  unter  einem 
ttfucn  Sitel  fortjnfefen ,  weif  ber  Hnfanf  ber 
ilUtn  Zinht  f&r  mao4e  Stinftt,  bie  nen  |inf u 
trctm  ttoBcn ,  |o  (tfc^wrrli^  ift  Oebo^  (at 


flät  pit  tßtttfLiibu^^(Mpitm9  üttf  mein€rfii4m 
ttttittoiüii  flnben  lafftn,  mA  f>ii  O^ttuiiij  . 
blt  erfiea  249^n!be^  um  Un  fftvabQtft^tn^tAl 
tion  SS  ZW*  utib  {ur  Sorapktirans  pom  i2(co. 
ISanbe  an  auc^' eiujflne  S^nbe  a6ia(a0eii;  tDcnn 
man  ft4  mit  (aarer  3a()(mis  nnm(acI6ar  an  gc 
tpenbet)-  34  S<6<  biefem  Serlangen  fe^t  oa4f 
un5  cii  erfcffeint  nun  in  bemfrlbcn  SSet (ag  uMcr- 
»emXiuf: 

gtcue«  Journal  bcr  ^^atmaciti  fit, 
lüttitt,  jHpot^ffcr  unb  df^^tmittt. 
X)er  bortge  $(an  iß  i|n  ®an|en  stnomii^f 
(ep^eM^en  »orbenf    |cbodE^  mc^r  ptti^iU 
tommt,  unb  erweitert;  dbrigentf  toirb f< 
in  ber  ^otm,  n>ie  {eir^err  irfc^eineur  ttttb{»9 
Gtücf c  werben  )ebe<ma(  einen  idwb  nuöniaitnb 
^nbeffen  werben  bie  6ttl(fe  fc()neaer  folgen,  (tf 
(iäl^er;  o^ne  fld)  an  eine  ft^flimmf e  ^eit  ju  bintm. 

S)ie  innere  Sinric^fung  entölt  fofgente 
Stubrifen: 

L  Stb^anblungen^  fptot^l  eigetu 
tMiKHc^c  a(ä  Ueberfe^nngen  nnb 
8ltt^(tlde  and  an<(2nbifd^en  geitv 
f  c^  r  i  f  t  e  n«  aOetf  tcai  in  S&etug  mix  ber  p^au 
macie  fie^^  fo  mie  auc^  rein  c^cmifd^e  ab^anb». 
(ungen  ftnben  (ier  i^ren  $(a^.  SSerwanbte  SRa? 
lerien  foOen  infammense^eOt  merben#  nnb  be^ 
6a(6  »irb  man  anc^  nic^t  me^r  bie  eigent^änH 


ll^tn  SS^mbhtngeo  ton  bm  UeSerfrffttSgfn  ab* 
fonbtttt  9  ober  uttf er  befonOere  8lit6rif en  ferin« 
\tn.    aSan  toltb  biit  an^  natur^lftorifdSie  9(6# 
)atit(ttngfti  öfter  hit  Otgenft^nbe  ber  t>ftatma# 
ifbiifc^eQ  SSaorenfanbe  anereffen/  (XSftoiiblttiu 
)en  d6er  bie  autfubenbe  ^ftarmade^  JXuUtiUß 
bunten  ber  0rittepfa6flan)eti  ^  anb  berbefferte 
Sereieung^arten  i^ftarmacebfifdSff c^emifdSier  ^r2# 
>araee,  fSefd^reibtttig  neiufitbecfter  J^eilmieeeb 
inb  rein  cOemif^e  flb^anblnngen  fo  »o^(  ß^efo« 
atibtf  alt  proftifd^e.    J^ier  tofrb  ancb  femer 
mx^Un  f)rof;  9R  ef nef  c  fn  J^aOe  bert  ^efern 
meerridSie  in  ber  Gf^dEfpometrie  ober  cftenilfcben 
Reifung  ert^tt  »erben  #  nnb  jtoar  mf  eine 
D  fa§(t4e  unb  fiopul^re  Vrf,  bnfl  flfeber^  bir 
tnr  mie  ber  gemeinen  Stecbenfunfl  bereratte  i(f/ 
m  Gennbe  ifl,  biefe  mM^eige  8e^re  jn  oerfle^en^ 
tnb  mit  Singen  antumenben. 

II*  gfoti|en*  3n  biefer  Stnbrif  werben 
ltt<|dge  att<  abriefen  an  ben  J^erantf^eber  m\U 
ttfitWtf  in  fofern  fo((|e  ineereffante  X^atfbtfteni 
»mofti  rein  cbemif^e/  t\i  p^annacebtifcbe  ent« , 
alten*  ^ttntt  merben  ^ier  borliufige  Sniei« 
en  bon  gemacbeen  €nebe(f ungin  f  unb  d6er# 
W9t  tur|e  VttffSle  unb  S^erfungen  i^re 
SteOe  finben* 

'lll.  Stepertorium/  €<  iff  nnumg^ngf 
ii  ndi^igr  bag  ber  Spetfteteirr  »etm  er  fein 


„  .;         .  .. ',_ 


fSa4  n)lffetif4af((idE>  Utttihtn  t»ill,  64rl(t  nit 
ttv&^tmlt  iolttn  muff  bag  i^m  nette  ci^cmiftt 
Cittbccfonsea  iii((e  fremb  bleiben  btitfeii«    Ci 
10  i^Sxldtt,  mtnn  man  behauptet  #  ber  Ipet^ 
fer  brause  nur  bat  {u  ttiffen  ^  tod^  onmitteb 
tar  in  feinga^  eingreife;  fte^t  benn  nic^  üM 
in  einem  noifttoenbigen  ^ufammen^angef  nnb 
(jegt  benn  nicftt  bie  gefammee.  Sf^emie  in  ben 
^ori}ont  ber  CrfenntniflTe  be<  ^^atmacmtnl 
%ttifUdt  fann  man  bem  prdftifdbea  9pot(tto 
nid^t  {urnnt^enr  bag  er  ftcb^  »ie  ber  Se^rer  ber 
€&emie^  aOe  cI^emifÄe  Gdbriften  anfc^affen,  baS 
er  aSe  cft,mi&bt  Seitf^rlften  liefen,    unb  aBe 
neue  f  nebecfnngen  anafft^rtic^  aui  ben  ünep» 
felbd  fcfidpffn  foD}  brnn  ba|u  (äffen  i^m  feine 
SJerufögefc^dfu  ntcbt  3eie  äbrig,   awb  b&tfbn 
augerbem^  nur  n)enig  ätpot^efer  fo  begäfere  fcfSi 
bie  5tof!e'n  |u  beflreiten.     Um  biefe  Sdcfe  mm 
au^üufüDen,   6a6e  icb  eben  bai  fatptxtttium 
angelege,  blefe^  foD  bie  in  ber  €(^emte  gemac^« 
ten  €ncbecf ungen  bon  Seit  (uS^i^^  fpflematifit 
georbnee  in  gebt  Angler  Aürje  mittf^eilen.   92i4t 
in  lebem  j^efee  rnirb  ober  biefcö  Stepereörina 
erfÄeinenr   fonbern  nur  fo  oft  tt  nift^igi  unb 
Seffanb  bon  neum  X^atfadben  bor^anben  \ft. 
SOa  jebe<ma(  ancb  bie  DueDen  angegeben  mer« 
benfoOen,  n)orau<  gefd^dpft  murbe^    fo  mirb 
biefe«  Sflfpereorium  ttbec^anpt  für  feben  S^emi« 
{er  intereffant  feyn. 


IV.  Vttfatnt/  ilffe  iteiie  p^armiittbt'u 
fit  ntib  t^enifc^e  ^4riftett ,  fU  nÄ9tm  btnn 
gani  Wittl^M  ftpn ,  föUtn  iin  omqrigt  toer« 
bot :  'ba  mir  aftcr.ttofrr  f^riMtarf^ir  Ifiitmanb 
ittfbriiigcn  »oUtn,  noc^  mi,  mie  geoife  J^etf oi 
fit  ttflff^(6ar  ^Utn^  fo  »erben  bfe  Snieiseii 
tti^r  in  einer  Stt<eiiiMberfe(f uns  be<  ^n^M 
befte^en  r  nnb  ibeber  in  &äüt •  »erben  w\t  b'u 
geber  tatt^en  ^  nt^  bnt^  bof^afte  <EBi$t(e9ett 
mfire  tefer  fd»  nnfrre  9ln^<^  |it  gnbinnen 
fbcM* 

V.  giefrolos«  S)a< anbenf eii tiet( '9i4tt« 
tier  itt  e^ren,  bie  f{d^  ald  €6emt(er  unb  b0r)tis# 
It((e  fiO^rmatebten  At<}ei(6netett ,  (feilen  tbir 
iftre  SBiosrapftie  mit«  Gcfton  in  ben  frühem 
Sinben  btifetf  Sournatt  »urbe  bamie  b^r  9n# 
fang  gemalt/  aber  ali  bie  2Ea^re  Ui  ^^xtU 
Unt  unb  ber  Sprannep  ^ereinbrad^en  t  nnb  .ba< 
tentrc^eSaterlanb  in  r<:(impfri(6em3o4feufieet 
ba  prie<  man  nnr  bie  lobten  gltlctlid^f  nnb  bu 
nagfe  i^ren  SSetfuft  nic^t  me^r. 

VI.  SSermifc^te  SladSiri^een.  ^n 
biefe  Stttbrif  »erben  bie  ttnieigen  (erau<}ttge# 
benber  Gcfirifcen,  Oerorbnungen  bon  8Rebici# 
nal'Se^tfrben^  tpreitconranten}  0n|eigen  bon 
|tt  berfanfenben  Qpof^efen  ic  aufgenommem 

Gc^töglitb  banh  i^  meinen  gelehrten  grenn* 
beh  fdr  i^re  {eit^erige  UnterjlAlnng  r  unb  (ofe 


ni4  m4  titfttttn  in  ber  So(t^  erfirett«  tu 
»Arfcii;  nei^rfri  bcr  a^tuitstfmilrbisßeQ  axihi« 
»er  baben  »ir  an^  bitüt$  bie  Svfi^eraas  tu 
gtbtn,  mUlt  ftmtt  mit  Sbt9t$i§^  iu  mut» 
ftüütn. 

Uelrigea«  crfb4e  '4  »etee,  Sreuiibe  «al 
»orma{ideD3i{|ttntC/  biifc  SeMf^rift  uüätXtif* 
tm  att^breiten:  {tt  Mfctif  ba«U  äbcroE  ber 
Game  be<  ettfcn  ao^iffttnit .  tt^erbo  »nb 
f  tttm  S)obfi(  finben  miitp  anfba$  bie  junge 
eaat  luftl»  empomeibe  f ,  unb  fegeiijArei^e 
(rächte  tra0i !    :         . 

;  ^romm^borff* 


■i  , 


'i      ■ 


'  ; 


ftnb  andf  Md)Hthcn\>t  ntebi3inifc{)e  unb^anbcre 

c^emifd)e  Sßerte  erfc^tenen  unb.  für  bepgefel^te 

greife  in  adcn  fotiben  ^uc^l^anblungen 

ju  ^abeti.      _ 


3tc(ermattn/  ^r.  3«  €.  J^./  tneb{|<n{rc^e  ®ri} 

jen,  a  ^efte/  8*  8  gr. 

^bamd/  ®w  Serlefurtdett  d6cr  ble.Sjcpenmencal/ 

.    p^yftt  nac^  i^rem  ({egenMvtism  Suft^inbeK*  a.  b* 

.    Sngl.  mit  3(nmecf ung.  von  3»  ®.   &ei^lzv, 

,    i%\j\z.  mit^s^upf.  gr.  g*    .      5  ^f)(i\  8  gr. 

3(pot^etet6u((^  /  £on5ner/  na^  .ber  ncueficn  Origb 

nalau^ga^  Aberfe^t  unb  mit  t\\\i%zxi  SufA^en 

unb  3(nmrr(ungen  herausgegeben  Don  2)r.  S^r» 

Sfc^enbiK^,  8.  30  gr. 

-—  neueii;  beutfcbe^/   n^c^  ber  (fluten  7ini%cAt  ttx 

Q^reu6ifd)cn  S^^armacopbff/  jum  gemeinnäi^tgm 

®ebrauc6e  bearbeitet  Don  X  S.  £•  S>6rffurt^ 

ir  u»  2r*  ^,  1. 1.  u«  9tc  3(bt^eiL/.u.  3r  ^b. 

gr«  8*  ig^^lr.  6  gr. 

2CuSmüte(ungy  Aber  bie,  tixtH  9KrMnnaifonbd  in 

einem  Staate,  gr.  8*  6  gr. 

f&apen^   c^pmiff^e  Unterfuc^nng  Aber  baS  3i^n/ 

a.  b«  Srani»  Aberf.  n.  mit  .Xnmert.  von  %,  &. 

Seon^arbi,  gr  4*  14  g^* 

fbtd^eti,  S>r«/  2(6^anbluttg  vom  Aarltöabe/  mit 

.    3  Aupf»  n.  1  ^ortr.  gr.  8*        1  ^^(r.  20  gr. 

(5ecftflein/  %^.,  gemeinnÜfige  Slaturgcfc^ic^te 

2)eutf(^lanbd  nad^  aKen  brd  Vttid^n ,  4  Z^tiW, 

aie  )^erb.  3(ufl.  mit  ilum.  ititpf.  36$^Ir.  sogr. 

fc^wari*  24  ^(Ir* 


#• 


•N 


10 

92dturdef(6i(^te  M  3nn  /  u.  äuilanbci  |um  Untttt 

^id^atii  Xw  aOgenidne  3(tHitefflfe#  «tsrtootibt 
auf  9>69f<ol9sr(  unb  3Cr|neytt>ifretir(c(aft.  SSit  d/ 
nidcn  46fdtr|utisett  fibecfe^t  unb  mit  Xnmertum 
Sen  »erregen  von  IDr.  «Ö«  9^f<^ff/  >  Otebe  in 
4  3(6c^eit.  gr.  8.  4  ^^Ir*  >^  sr. 

Camper^/  ^rt/  fimmtfid^e  ((einere  &4riftcn# 
bie  Vrin^  /  SSunbatineptuufi  unb  Staturgefc^icbte 
ietrrffenb/  autf  bem  ^oUinb*  üUvft^t,  mit  neum 
Sttfa^rtt  be^  aSf  rfafler^  betci^ttt  unb  nitXnmerr 
(ungcn  ^evau^d<d<^*  von  G.  ?«  <D}.  .Q^vbeK/ 
xt — 3t  9anb/.  in  s^tidtn,  mit  35  ^pfern^ 
SV.  8.   3ebe<  ®tfi(f  16  gr.  4  .^ir* 

Cramer^/  3«3(w  Unfangist&nbt ber  ^ecaOii» 
gie/  )  Zf)k.  mit  43  ^upf.  ^ol.    6  ^^Ir.  16  gr. 

3)an|/  iC^r.  3.  ®.S./  aUgcnu  meM|.  Seic^rnlr^re 
neu  bearbeitet  unb  <n  einem  2(n^ange  mit  htt 
3et(^en(e^re  ber  p^pfifc^en  ^ranf^eiten  Mrfe^ 
von  ®r.  3*  71.  ^etnrot^/  a^^eile,  jct« 

^  %^\u  8  St. 

IDemad^p'^/  J^errn^  SaSerant  im  ^^rogeu/  ober 
bie  ^unft  bie  (^emifc^en  9)robnfte  fabtifmagift  HU 
verfertigen/  ins^^eifen^  mit.^rn/S>r«  ®trtti 
ved  3(nmeifungen  unb  einem  ^fn^ange  einiget 
Xb^anblunden  «^errn-  2(pot^fev  SStcgleb^z 
ali  ber  4te  %f)til  Züi  bm  ^roH);  Aberfefft 
II.  mit  Sufa^cn  veife^en  von  l&r.  &m.  J^a^ne/ 
mann/  a  ^inbe  in  4  V)t\lm,  mit  8  Stnpf.  gr.  8« 

I  %^lr.   so  gr« 

—  unb  S>ubu{rroni  Siqueurfabrifant  aui  bem 
Srau).  mit  einigen  ^(nmerfun^en  be<  4errn 
5Dr.  &  t  r  u  t)  e  dberfe^t  unb  mit  Sufd^en  berei/ 
(bertvon  ^r.  &am.  J^a^nemann,  2  9dnbe/ 
mit  4  ^upf.  ix.  8*  I  ^Ir*  12  gr. 


II 

!D(mac&9*^^  Gerrit/  Aunft  M  C({!dfa6r{(attteti 
tn.  einig.  3(nmer(«  J^rtt.  3)r.  &  t  r  u  i»  e '  <  ffcr«u<3* 
mit  ^emetf.  u.  einem  Xn^ange  von  l&r.  .Garn* 
J^a^nemantt/  mit  i  Jhipf.  sr,  S.        n  9^* 

Cn  ler/  £.#  bie  &cf€^i  bH  &Ui^itXbiiH  unb  ber 
Qemeguns  flAfTSder  Jtftrprv.  Uebevf.  mit  einigen 
^nmccfungcn'  oon  «O»  SB.  Q^ranbel/  mit 
9  SCupfert.  dr.  8.  5  ^f^lt» 

9  r a  n  f  </  %%/  Gpflem  bet  lanbwirt^fAaftlidien 
QI>oti|C9/  befonber<  in  <^infid)t  auf  l^eutfi^Unb/ 
na^  ben  beften  SBerorbnHnjen  \u  3  X^tÜt  gv.  8» 

S  ^^It.  8  sr. 

Sunfen*<#  C.%./   ^nmeifimg  |um  (Seiraud^ 

ber  Ctbfugel  u.  ecbplanifl>^äre  ober  einer  Sori 

fteOung  ber  Crboberfldc^e  tc,   mit  C  f((»ar)en 

Stupf,  gr.  |?oi.  '3  3;^ir.  n  gr* 

mit  iOum.  Stnpf.  4  ^(r* 

<!$6^en<#  3o(.  Z.  C./  ffierM  (incr  Slaturge/ 
fd£)i<(re  ber  €insen^fibewdrmcr  t^ierifc^er  j(brper/ 
mit  44  Jtupfern  /  gr.  4*  ^  %^Ir* 

—  erfler  Slad^trag  ba)U/  mit  Sur40eQ  unb  7lxtmtt$ 
fungen  ^crau^gegcb.  von  IDr.  3.  ®.  4.  Seber^ 
mit  6  jtupferh/  gr.  4»  4  ^^Ir.  8  gr. 

Orunblinien/  ober  9tevifIon  ber  gan}en  praftifc^en 
3(r)nep(ttnbe  )um  J^anbOucOe .  prattifc^er  }(er|te 
unb  ffiunbdrite  beflimmt/  a  $^eile,  s*    i  ^^(r. 

«Oa^nemann^/  ^r.  ^am.,  Xnteitung/  alte 
Gcftdben  u.  faule  Qffcbn^dre  grflnblic^  |u  (eilen# 
nebft  einem  3ln(anqe  Aber  eine  (toeefmdl^igere 
f&e^onblung  berSifteln/  ber  J(no<benfduU/  be( 
SEBinb^rntf/  hü  Xrebfe«/  bei  ®liebr(^ib«nim< 
unb  ber  Sungenfuc^t/  8.  8  gr. 

~  Unterricht  fdr  seBnnb4r|te  Aber  bie  venerifcfteii' 
-jtranr^eiten/  nebfi  einem  neuen  Cluecrpiberpvdi 
patau,  gr.  8*  i«  gr* 


12 


;^A$nemattn^/  3)r«  Cam.,  3(pot^effr(eiri(eii, 
3  "^inbt  in  4  X6t^eU.  mit  3  i(.  9r.  8.    4  ^^Ir. 

•i^ebtDlg^/  ®r.  3w  @Ammhm9.  feiner  jerfitetttm 

2l6^ätiMiinsen  un6  OVeobac^rungen  A&et  6otanif((; 

'  tfonomifdi^e  degettfUnbe/  s  ^&nbt,  mit6iautn. 

Stupf»  sr.  0.  2  ^^Ir.  S  gr. 

J^ippotrate^/  Ceffu^  nnb  ^^auU  von' %; 
0ina,  3C6^*anMijii()en  übtt  bie  %ifteln  nnb  Son 
fdde  bti  Tifuv^,  ibitft^t.mit  3(nmet(un9eti  u. 
Sbeoiad^tmitn  ecfiutert  pon  Q)«  Camper/  aii^ 

'   b*.QoIIdnb.  \>nm.  Tliii^abe ,  9.  6%u 

Sttant\cM^€WAte  3o^*  ®ottf.  Stetn^atbt«/ 

mit  einer  SJorrete  pon  S>r*  S^r*  Sr.  Subipijr 

.   iDeu tfc^  utib .  S^teinifc^  /   mit  4  iOum.  Aupfern^ 

itronflebt^/X  p./  Serfud^  tftier  3RineraIogie# 

a.  b.  @cbtpe6.  d6erfe|t  un6  mit  Tinmevf/  iegb 

.  pon  X  &w  ^f  uel,  xr  Q3an6/  gr.  8.     16 ^r. 

t  e  ^  m  a  n  n  tf.  Sr.  SB.  3*  2.  $^.  /  9Ba^rne^munica 

;  btp  ^tf)at\blm^  biv  ^(udenentjänafungtn  in  (tm 

.  fh^bin^t  1815.  8.  4gt* 

tempe,  3»S-*  flrönM.  Sfnieitung  jur SÄarfft&eibe/ 

funfl  mitÄn^.M.  33  Äupfert.  flr.  b*.'  a  X5Ir.  ^fl^ 

—  £e^r6egriff  6er  iB2afc()inenle^re/   2  Zi}t\k  mit 

.  19  toL.Ä*ipf.  dr.  4.  7  5^r. 

tentin^,  2)r.  J!e6r*  SJr.  ©enj,,  OSeptrige  jur 

Au^dBenben  2(r|neptpifrenfd;aft/    3  ®dnbe/  mit 

5  Äupf. «.  €iipp(ement6nnb*  9r8.     5  %t)k.  5  9^ 

f  enj,  2)r.  3*  ©•/  ©eifwc^  einer  PoHflänb.  €ini 

leitunfi  pr  ^enntnig  unb  &ebtmd)  Uv  ^xttMt 

.  Utn,  2  Zueilt,  gr.  8.  3  5^Ir. 

t(6enftein  266eM/  S)r.  CS./  €rfenntnig  unb 
•Teilung  ^er  j^dutigen  ^4utte  /  be$  fOiiUarfc^en 
3({l^ma  tinb  bei  ^etic^^utlen^z  sr.  f.  '    »o  sr. 


13 

Serrp'^/X  iaü,  Stt^nbrung  Mit  htnAtants 
^iun  ha  Aant,  mi  htm  £areiii.  von  €6«  %» 

{uMvid/  £•$•/  ^Afibtocft  brr  ÜBinmlesi^  no(^ 
SSernet/  mit  4  ^upf.  nnb  i  %atbtntahtJlt, 
2  Z^tiit,  gr.  8.  2  %^r«  2%  ßt. 

—  Cinkitung  in  bic  9iS(ficrfunbe  ber  prAftifc^en 
!<Rebi){n^    t^etU  )ttm  Skbrauc^  fflr  ptattifc^^ 

.  V^itt,  t^ciU  2U  SBorlefungen  enttvorfcn.  gc.  8. 

8  ^^Ir. 

SKüttin/    f5./    Pliilosophia    Bnttannica.     ober 

neuer  u.  fagl.  Se^rbcgri^  ber  Snewtonfc^en  ffieit^ 
t»tii^iit,  2l(h:ononiie/-  Skographie  ic.  in  is 
SBorlefungen  mir  9Ioten/  bie  p^pf.  me<(an.  geoi 
metr«  unb  btircb  Serflicbe  Befldrigtc  Cewcife  nnb 
€rMuterung  ber  gefammteh  Slaturfunbe  entf 
galten  :c.  ^it  8x  Jtupfere.  a»  b.  Cngl.  üitV't^t 
von  X  d.  itafhteT/  i  ^bt.  gr.  8.        s  Z^lv* 

^ti$ncvi,  7t.&.,  Q^efcbreibung  unb  &cixaudt 
einer  ^co^vaph.  U^rtafel  /  nebfl  bem  ba)u  ge^br* 
3nflmmcnt/  fowobi  fär  ben  ®e6rau(b  bto  bem 
Itnterr.  in  ber  ®eograp^ie/  a\ß  auä^  |u  aflronoin. 
'  Tlnfmben ,  bie  S^it  burd^  b\t  ^onne^  nebfl  i^rec 
£6^e  Aber  bem  «^orijonte  für  iebe  9)oIf)6(^e  |u 
leilimmen,  8.  ^it  &earff«  8  ^^Ir. 

o^ne    —  6  t^Ir. 

ÜRef^erie/  ckla,  fiber  bie  reinrSuft  tinb  veri 
»anbce  £uftorren  unb  Stoffe  ^  flberf.  von  Sr. 
J^a^nemanu/  i  ^^eik/  a  ^(r<  so  gr. 

!S?oroeatt/  be  iOiaret  unbL^u.ränbC/  3(ii# 
fffng^grdnbe  ber  t^eoretif<(^en  unb  praftif^Ktt 
Chemie/  |om  QJebranc^  ber  bffcntlid^en  fBorhfun/ 
gen  auf  ber  3(fabemie  ju  ^ifou/  na^  neuem 
Cntbecfungen  in  eine  neue  örbnung  gekodkt 
Xutf  bem  Sranj.  mir  3(nmerfungen  von  C*  C« 
Seigel/  3  ^4nbe/  gr.  8.        i  %(tr.  sa  gr* 


14 

fftaumNr9<^  l&r.  %  9i.,  Tiihanbimi  von  ter 
•  Q^eftttt&mmuns/  ne6fl  einer  9efd^rd6iiti9  tcr 
C^trmannif^^rn  %uimafd)ine,  unb  imim  ange; 
^Anetten  bznitvtunf^wttt^tn  t5eo6adl^  Aingen;  unter 
attbern  ibtv  ein  ^ubftitnt  bet  SifensratiuHrMder 
tinb  teti  &cbtan^  bti  tubift^tn'^alpttttif  mit 
3  Jtiipf.  a.  I  ^ir. 

bierreic^^/  3)r.  Q[.  9w  UmrIS  einer  3(r|unr/ 
mittetle^re  na^^  öen  @runbfd^en  5er  ^tttmit 
t^eorie/^ir  ^eil,  qx.  S.  i  X\}\t. 

^faft'Jit.^*  ^.,  ®9fUm  ber  ^areria  mebictt,       j 
md^  cfyennfc^en^rincipiett/  mit  «^inficbt  auf  ble       1 
ttnnlic^en  ^erf male  unb  bie  SSec^dltnifTe  btxHtp 
nepmiitef/  i.  s/s*  u.  41^  t&anb/    5  X^lr.  i4St. 

9Matner6/  l&r  Srnfl/  neue  JCnt^ropoiosie  für 
3(er}te  unb  SSeltweife/  ir  X^M,  st-  8*  1 

iDrucfpapier  1  Zfyk.  so  sr» 

&4ireibpap.  aX^lr.  8  fir. 

^'(^reeer^.  3*  &  3).,  93erc^rei6uns.  bhr  ®rafrr, 
nebß  i^ren  2(6b{|bun0eii  nac^  ber.SRattir/ a  %be.^ 
in  80I*  mit  54*  iOum«  jtupf.        19  ^^(r.  8  %x. 

fc^noar).        xx  ^^Ir.  14  gt. 
iSrucfpap.      fc^tDai).         8  %fylv.  xs  gr» 

^alltviu$,  %  05.,  3(nfans^drAnbe  ber  p^yru 
fd^en  ^^m^e,  4X^ei{e/  in«  Seutfc^e  fiberfe^t 
mit  'Ünmcvt  von  (S^dfl.  3(nbr«  9)}andolb/ 
ate  Stufl.  mit  2Cnmet*f.  Don  ^v.  S.  $83 e ige!/ 
mit  4  ^upf.  gr*  8*  3  X^(r.  la  gr» 

SSeigel^/  ^t.  &/  Q^inleitung  )ur  aOgemeinm 
@d^eibetunft/  3  ^fyeile/  gr*  8.  9  ^^Ir. 

!Siiron^/  HUx.  9>^i(./  fi6er  bie  OErfetintniß  unb 
Stnt  ber  Sieber,  au^  bem  (SnqU  dber^^t  unb  mit 
3(nmer(un.qen  Oegfeitet  von  ®r*  @.  SS/  %bpe U 
mann,  3  t^eile mit x  jtupf«  sr. 8.  6 ^lr»  8 gr* 


>5 

3(rjnc9tt)ifrcnf(^afr/  ([^iruidie  ttnb  sttid^iMm 
2(v|nci;f unbc  /  nrSfl  einer  Unteifuctuns  unb  ^ei 
fc^reibung  be<  Clueb|fnburstr<(^eti  ®e|littbbruitf 
nen^/  9v.  8.  i6  qr* 

B  A  u  in  g  u  r  t e  Dt  I.  C.  G. ,  flon«  Lipsiciistiii  siAttnü 
pluiilas  ciiTuli  Lipsici  ApontaiicuM  src.  *  systcma 
^cxumIc  revisuiu  ciiiciKlutdinquc  distrihutud  cum 
Bynotiyinis  pcrpauci«  etc.  Cum  IV.  I'ni).  aoncii 
8  maj.  a  Tlilr.  8  gr. 

flg.  coloratis.  a  Thir.  ao  gr. 

Btiiicdir.t^  T.  G.  G.,  de  Pupillae  artificalis  cun- 
furmatioue  liLcJlus.     Cum   h  tab.   aen.   4  maj; 

Broulsonety  A^,  Jchtliyologia,  sistcns  piäcium 
dcscripticrtic«  et  icouc«.  Fol.  3  Tiilr.   la  gr. 

D z o n d  i^  G.  II. ,  Supplcmciila  ad  Aiiatomiam  et 
PlijAiologiam  potiMimum  ciimparatam.  Cum 
tab.  3.  aeaeia  color.  fa£(^  J.  /j.      i  Thlr.   la  gr. 

F  i  fl  c  li  e  r  i ,  loh.  Lconh. ,  De.scriptio  anatoinica 
Nervorum  lumbali^m  y  Aaoralium  et  isxtremita-« 
tum  infcrioruni ,  cum  IV.  tabulis  lincaribuji  et 
IV.  adumbratisy  Fol.  maj.  >    8  Tblr. 

He d vr i g ii,  loan, ,  Fundamcntum  historiao  natu- 
ralis muflcorum  frondosorurai  conrcrncna  corum 
florc«,  fructUAy  seminalem  propngationcm,  adie- 
cta  gcnerum  dispositionc  roclliodlca  iconihus  iN 
lustrat.     II  Tom.  ^4  maj.    illum.  7  TUr. 

schwärt,  4  Thlr.   la  gr. 

Ilofmanni;  Georg  Franc. y  hintoria  üalicmii  ico« 

uibus  iUustratai  fasc.  I  <— V*  tum  a4  flg.  F<d. 

maj.  illum.  16 Thlr. 

ichwam. .  ^  Thlr.  8  gr. 

Iloffmannii  Georg.  Franc,  plalktac  licbenosa* 
dcliucataeet  descript«t|  S  V«l.  cumXLVIII.  fig. 
coloralla.  Fol.  maj.  4a  Tkti-. 


J>3FJ 


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