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'■ " ^
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I
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■
■1
J o u r n a 1
der
practischen Heilkunde.
Heraus gegeben
TOB Jl__Il^— -L-
C. W. H u r e 1 a n d,
Cönigl. Preurs. Staaurath, Itlitter des rothen Ajlerw
Ordens zweiter Klasse^ erstem Xieibarat, Prof» der Me«
dicin auf der Universitlt an Berlin» Mitglied der Acade«
mie der Wiasensckaften eto, •
u
E. O 8 a n h ,
oTdentlichem Frofeasor der Medicin an der Unire«»
sität bnd der Mediciniach-Chirurgisohen Aeadenoio
far daa Militür an Berlin, und Mitglied mehrerer
gelehrten Gesellsohaften.
18 2 9.
LXVIII. Band.
Berlin.
Oednidct und verlegt bei G. Reimer.
'/ ''
V ,
r
Journal
der*
practischen Heilkupde.
Heransgegeben
von
C. W. H u f e 1 a n d,
K5nig1. Freuft. Suatsrath, Ritür des rothen Adler-
Ordent zweiter IClatsey eratem Leibatkty Prof. der Me«
dicinauf der Universität stf Berlin, Mitglied der Am»
demie der Wistentchaften eto«
I,
und /
£• 0 8 a n n^
Orden tlieliem Professor der Medioin an der üniTexw
sicät and der Medicinisch - Ghirargischen Academio
fftr das Militair zn Berlin , und Mitglied aathrerec
gelehrten Geselischalten.
Crau^ Freund p ist alte Theorie^
Doch gruu. des JLebeni goldner Baum»
Göthe.,
I. Stück. Januar.
Mit einer Knpfertafel.
Berlin 1829.
Gednickt und Teilegt bei G« Roimar.
/
■1
Die Le hre
r ö n
den Heilungsobjektän
und ihrer Erkenntniff
die Jatrognomik.
Ein y^rtaeb
3ur y«rei&igQDg defAeraCe..,
Von
C. W. Hufeland.
in. • .
i . ^16 erste Bedingung einer gründlichen Wis-
V MDschaft scheint mir die sa sejn, mit den
1
Sachen bestimmte BegrüEe, und mit diesen
der bestimmte Worte, eu rerbinden. — Ge^
Mhieht dieses nicht, so sind beständige Mifs«
Verständnisse und Verwirrungen unyermeidlich ;
ja es kann sehr leicht ein Schleichhandel ein-
treten, dnrch welchen unter einem scheinba-
ren und gültig gewordenen Namen falsche Be-
Knffe — hier gleich bedeutend mit falscher
Uiinze — eingeschwärsty und in Kurs gesetst
Verden.
/
/
— 8 —
— \
♦ !
Das Wort hat in Aet That eine Zauber«
kraft! -— Hat ofian doch ehedem Geister da-
mit beschworen! Und noch Jetzt, bedarf es
etwas anders als ein neues imponirendes Wort^
um die Geister zu^blenden,,irre zu führen, ja
gleichsam fest zu bannen?
Dieses Schicksal hat wohl keine Wissen-
schaft so schmerzlich, wie die Medizin, erfaren,
und das ScMimmste dabei ist^ dafs es unter uns
nicht bei dem todten Worte bleibt, sondern dafs
sich dardn nun aach die Bebandlung knüpft, und
dafs ein solcher Wortmifsbrauch gar oft auch
€ine irrige , ja verderbliche , Praxis zur Folge
hat. ^-^ Wie lange ist* es hßr, so )/vurde jede
Affection jisthenie genannt, und nun auch als
«in reiner Schwächezustand behandelt! —
Jetzt nennt man alles in Frankreich Irrita^
fion, in Teuschland Inflammation^ und handelt
auch danach, und es ist nun schob so weit
gekommen, dafs jeder Scbn^erz, jede Diarrhöe,
jede yermehrtö Absonderuqg, als eip entzünd«
lieber Zustand betrachtet wird, und dafs ein
Mensch nur Kopfweh, oder Phantasien, Zu-
falle, die jedes Fieber leicht als einfaches Fie-
, bersymptom mit sich führt, oder irgend einen
Schmerz in einem innern Theile, zu bekom*-
men braucht, um sogleich 'das Daseyn einer
Phtenitis und Pneumonie, oder einer andern
inneren Entzündung anzunehmen, und Blut-
K entziehungeb nebst Calomel zu verordnen.
^ Ja ich sah neulich einen Fall, wo einem Kin-
de, was, nach starker Ueberladung des Ma-
gens mit blähenden Sachen^ Leibweh und
Spannung des/ Unterleibes bekam, statt Ab-
Inbningen und Klystieren^ welche sogleich das
ganze Uebel gehoben haben würden , Blutegel
— » —
«D den Leib gesetEt wiirä«B« Ist •• nicht m
vreit gekommen, dafs die wicbtigeB Begrifft
Ton Adynamie, Krampf, apedfischer and aiiaa^
malischer Affection, Ton dam Wort EntMun*
düng yerschlangen "vf erden , nnd dafa man mehr
Werth auf den Sitz des Uebela als auf seinen
Karakter setzt?
Offenbar liegt der Grund hierron lediglich
in d^m Maogel genauei'.and fester Bestim«
mang der Crundhtgrifft der Praxis^ und der da-
mit yerbuddenen Woribtxtichnung.
Noch immer Terwechselt man die Gruod«
begrifie der Wissenschaft mit denen det
Praxis. Aber mao kann es nicht oft ge«
nug wiederholen: die Medizin bednrf aller«
diDgs der Naturwisseaschaft , der Chemie, der
Anatomie f der Philosophie, ja sie sind un«»
entbehrlich zu ihrer Gründlichkeit. Aber man
kann ein trefilicher Naturforscher und Ana-«
tom seyn, man kahn die Natur, auch die le-
bende, in allen ihren Beziehungen kennen^
mßn kann ein tiefer philosophischer Naturden-
ker seyn, und man ist dennoch kein Arzt, hein
Heilkünstler. Die Grundbegrißt der Praxis dür-
fen also if^ederaus der philosophischen Spekula-
tion, noch aus der allgemeinen Naturanschauung
genommen, sondern sie müssen aus derjeni-»
gen Sphäre geschöpft werden, in welcher die
Praxis lebt und sich bewegt, aus dem Reiche
der kranken Natur und des Wirkens in der««
selbei). Sie müssen sich auf das Handeln be-»
ziehen, und so zugleich das, was sie seyn sollen,
Leitungsiisinzipien des ärztlichen Handelns^ werden.
Dadurch unterscheiden sie sich yon den Begrif-
fen der Spekulation, die gewöhnlich am Kran-
kenbette unfruchtbar sind; sie werden aber auch
desto eher zur Veririnigoog and Verständigung
-- w —
j|«r wafaren Praktiker führen , da hier nicbt die
Meioi^oiK sonderii die TbaUache entscheidet.
Einen Versuch dazu zu machen^ schieii mir in
fetzigen Zeiten der Verwirrung sehr er^priefslich,
und di^fe ist der Zweck nachfolgender Blätter.
Praktische Diagnostik.
Begriff des Heilungsobjekts.
WaOi sind nun diese Grundbegriffe unse-
res Handelns, worauf am Ende die ganze Praxis
beruht?
Gehen wir in uns selbst zurück, und fra*
gen uns, was wir eigentlich wollen, wenn
wir i^ioe Krankheit zu heilen unternehmen.
Nicht die Kriankheitsform , — was gewöhnlich
Krankheit genannt wird — sondern die Krank-
heit selbst, das innere Erkranktseyn , ist der
Gegenstand der Heilung jedes rationellen Arz-
tes. Nicht die Erscheinung der Krankheit
wollen wir aufheben, sondern das, was der
Erscheinung zum Grunde liegt*
Jenes ist ja nur die formale, scheinbare,
auf serliche,, diefs allein die reale, gründliche,
Ko|r einer Krankheit« Das aber, was der
Erscheinung innerlich zum Grande liegt — -
die nächste Ursache der Krankheit • — ist ja
eben nichts anderes« als eine innere Abnormität
des Lebens selbst. ISo wie demi äufseren Le«
ben ein inneres Leben zum Grunde liegt,
eben so liegt auch einer jeden Krankheit ein
inneres krankes VLeben zum Grunde. Dieses
nne ich die Grundkrankhät. Da nun aber
i richtige Erkenntnifs der einer Krankheit
— 11 —
zam Grande liegenden inneren Lebeneveräntkmng
auch sogleich und allein die Erkenntnifs des
wahren HeHungBobj^kti ond folglich die Behend*
lang giefot , so fallt der Begriff Von Orundkronk*
htit ood Heilungeobjekt in eines xusammen, und
es folgt Yon selbst, dafs unsere ganze ratio-
nelle Praxis darauf bernbt. Die GrundbegrilTe
der Praxis sind, demnach nichts anders als
richtige Begriffe von diesen Grundkrankhei«
ten oder Heilungsobjekten« — Da nun aber
der Begriff ohne Anwandung keinen prakti-
schen Werth hat, so kommt alles in der Aus-'
Sbung der Knnst auf die richtige Erkenntnifs
dieser Grundkrankheiten an, und, wer diese
bat, hat in der That die Grundlage und den
Schlüssel der Praxis selbst^ Ich nenne daher
diese JDiagnostik die praktische^ das heifst, die
lebendige, das Heilyerfaren bestimmende, Dia^
gnostiky nndy in sofern sie klare und richtige Lei-
tungsprinzipien zum Handeln giebt; Jatrognomik,
Die^ ganze Kunst des Arztes besteht in
6er Kunst,, die richtige lodication zu finden«
Dieses lehrt sie, und dadurch unterscheidet sie
lieh Ton den andern Arten der Diagnostik^
von denen nachher noch die Rede seyn wird.
Aber welches sind diese Grundkrankhei-
ten , und wie jsollen wir sie erfassen ? —
Yon der einfachsten Störung der Lebeas-
funktion eines Organs an bis zur Entzündung,
und yon da wieder bis zur Lähmung und Ab-
aterbung, welche unendliche Menge von Zwi-
schenstufen! Welche mannichfaltige Modifi-
kationen in den yerschiedenen Gebilden ? Fer-
ner welche unzählige Al^weichungen in
\
/ ^ .|2 —
den maferielieii und chemischen Verhältnis-
sen des lebenden Organismus von dem nor-
malen Zustande! —7 Es is:t unmöglich, eis
alle unter einem Begriffe zu fassen , wie z, B.
Iniflanimation , gesetzt auch, dafs man sie alle
a priori au$ einer Quelle ableiten könnte.' Da-
durch können höchsten^- theoretische, recht
consequent scheinende , Systeme erbaut wer-
den, aber für d^e Praxis sind sie von keinem
Nutzen. Eben so wenig ist es möglich , den
innern Lebenszustand jeder ein/^lnen Krank-
heitserscheinung zum Heilungsobjekt zu ma-
chen, wie 'die Homöopathie thut^ denn da-
^ durch würde jeder einzelne Ki^ankheitszustand
eines Individuums Heilungsprinzip^ und man
würde eben so viele Krankheiten haben als
Individuen, welches nothwendig am Ende in
reine Empirie und symplpniatisehe Kurart aus->
arten morste.
Es bleibt also qichts anders übrig, als sie
^ nach 'den Hauptstufen und der dadurch be-
gründeten Verscliiedeuheit des( wesentlichen
I Karakters anter allgebieine Klassen zu bringen,
die unendliche Mannichfaltigkeit des inneren
Krankheitszustandes dadurch unter gewisse, ein-
fache Gesichtspunkte 'zu fassen , und dadurch
deoi Arzte die Beurlheilving und. die Behand-
lung zu erleichterqr Nur rauEs man nicht ver-
gessen , dafs der Klassenbegriff sich auf die
Höhe und Reinheit des Krankheitszttstandes
bezieht, dafs aber hierbei unendlich viele Ab-
stufungen und INüau^irungen, desgleichen auch
Uebergangsstufen, existiren, wo ein Fundamen-
tal «Krankbeitszustand in den andern über-
lebt, z. B« der entzündliche in dt»n nervösen
»der adynamischea, die aber eben dann nur
V
— 13 —
richtig za erkeonea und zu behaodelh tiod,
wenli DiAo die FaDdamenlaizostände gehörig
erMst und befttimmt batp ans denen sie zu«
aammengeeetzt sind.
Quellen der Erkenntnifs.
Alle Aerzte stimmen darin iiberein, dara
die Hauptsache aller Heilung ist: das Jßrktn-*
nen. Aber was erkennen? — Die Namen der
Kran)Lheiten ' sind es nicht , eben so wenig
die äufsern Erscheinungen. Sondern der innere
Krankheitszustand, das eigentliche Heilungs-
Objekt«
Die Hauptaufgabe ist also : Durch welche
TAiiXtl und Wege ist es uns möglich, diese innern
Verschiedenheiten des Lebenszustaudes zu er-
kennen? — Oder, was eben das heifst, welches
sind die Quellen der praktischen Diagnostik ? —
Die einzigen, die uns sicher leiten können, wenn
wir uns nicht in Hypothesen und Phantasie-
Schöpfungen yerlieren wollen, sind folgende:
1. Das Phaenomenon,
IXe Erschdnung des Züstandes in der <S/n-
nehweft, — Aber nur die wesentlichsten, un-
zertrennlich mit seinem Däseyn yerbunde-
nen Erscheinungen, mit deren Daseyu er
selbst da ist, und mit deren Abwesenheit
auch er fehlt. Das, was die Semiotik patho"
gnomonfsche Erscheinungen nennt, z. B. bei Ent-
zündung, Hitze, Röthe, Anschwellung, Schmerz.
• — Aber selbst diese zeigen uns meistens nui
das Daseyn^ aber nicht die innere Natur ^ den
ytnchieäeaea ICareJtur , des Krankheilszu^lan
I
— 14 —
des an. ' So z. B. können äufserlich die Er-
^cheftiuDgen einer Entziiodun^ vorhanden seyn,
und dennoch kiann dieser Zustand das' eine
I^Ial mit einer ethöhlen, das andere Mal mit
einer gesunkenen Lebenskraft verbunden seyn,
tind also ganz verschiedene Behandlung er«
fordern. Noch mifslicher, wenn die entzünd-
liche AiTektioD innere und nicht sichtbare Or-
gane betrifft. *
Hieraus erbellt, wie w^enig für alle Falle
befriedigend eine Heilmethode sejn müsse,
die sich blofs auf die äufsern Erscheinungen
gründet t da es ja dabei nicbt blofs auf das
Daseyn , sondern weit mehr auf den Karakter
des Kradkheitszustandes ankommt, daher die
ältere Medizin, sehr richtig sie als symptoma-
tische Kurart von der radikalen* (causalen)
unterscheidet; .-^ Zugleich ein Beweis, wie
wenig die sich blofs auf die Fhänomene grün-
dende Homöopathie in allen Fällen ausrei-
chend seyn kann. ^
Auch die Erscheinungen nach dem Tode
geboren hierher, der Sektionsbefund. — Aber
welche Unsicherheiten treten hier eini .Wie
schwer ist es, \nn dem, was man im Todteu
findet, auf das zurück zu schliefsen, \^as es
im Lebenden war!! War das, was man fin-
des, nicht erst Wirkung des letzten Todes-
akts, oder gar erst durch die Veränderung
nach dem Tode entstanden? .— So zum Bei-
apiel der Unterschied von Obstructio viva und
moriua. Und selbst wenn es im Leben existirte,
war es die Krankheit oder etwas ganz davon
Unabbängiges? -*- Hierübet bitten wir Herrn
Spitta's neuestes verdienstliches Werk *) nach-
") Die JLeiclienöffnuftg in Beziehung auf Pathola^
^w und Diagnostik, von SpittOm Stendal 1826«
- 15 -
sülesen — ein Werk toU tod heiltAmen War-«
flUDgen, die ans in ietziger Zeit doppelt nö-
thig scheinen, daman, bei dem ührigeos liuchst
achtungswerlben Streben, durch die Anatomie
Pathologie und Therapie aufzuklären ^ nur gar
zu leicht geneigt ist, irrige Folgerungen dar-
an! EU bauen.
Genug, diese Erkenntnifsquelle ist cur
Erkenntnifs des Daseyns, des Sitzes, der Lft«
kalität der Krankheit, von vielem Wertb,
aber nicht hinreichend zur ErkenntüiTs des Ka-
rakters.
2. DU Otntsis.
Di9 Entstehung des Uebels, folglirh die
Aufsuchung und Erwägung alier ursächlichen
Komente, die auf Erzeugung der Krankheit
eingewirkt haben. Dahin gehpren, sowohl
die erregenden als disponirenden , sowohl die
ionern als äufsern Ursachen, ganz besonders
aber die Anlage , und nicht blofs die indivi-
duelle des ganzen Organismus und ein-
« Eftlner Organe , sondern ganz vorziiglich die
allgemeine, herrschende, Conttitution ^ die sta-
tionäre t die epidemische, die endemische. — >
Diefs alles zusammengenommen giebt uns Auf-
schlösse über die innere Beschaffenheit des
jetzigen Krankheitszustandes, als des Produkts
jener Prämissen.
Diese Erkenntnifsquelle ist unsrlreitig höchst
Nichtig und fruchtbar, und leitet richtiger
ftuf den inneren Karakter als die vorige. Wir
frfihren z. B. dafs die erste Veranlassung des
jetsigen Uebeb Erkältung ist , und wir scfalie-
liett mit Recht , dab der fettige Karakter des-
'/
— le -r
-1
Salben rhenmaliscli sej. Wir entdecken, ähT%
die erste Veranlassung eine syphilitische In-
fection war, und wir schliefsen mit Recht,
dafs der innere Karakter der nun yothahde-
Den , vielleicht in ganz anderer Form sich
darstellenden, Affection, aoch syphilitisch sey.
Wir sehen, dafs di^ Constitution der Atmos«
phäre und dies allgemein herrschenden Gesund-
heitsaustandes entzündliche]^ Natur ist, und
wir schliefsen mit Recht,, dafs aucli in dem
uns' vorliegenden F^ll ein solcher Karakter
2i!im Grunde liege.
Aber auch diese Erkenntnifsquelle hat
zwei Schwierigkeiten. Einmal der leicht mög-
liche Fehler des Schlusses, pos$ hoc, ergo
propter hoc; Zweitens unsere noch oft unvoU-~
komm^ne Kenntnifs der Wickungsart der Ur-
sachen auf den > Organismus , und besonders
seine verschiedene Reaction auf dieselben, wo-
durch ihre Wirkung so verschieden modificit;t
werden kann. — Den Hauptbeleg zu diesen Fehl-
schlSsseu gab uns der Bröwnianismus, wo man
dieser Erkenntnifsquelle aHein vertraute, und es
genugwar, zu wissen, dafs der Kranke arm und
dürftig wa)r, oder viel Kummer und Noth
ausgestanden hatte, um seinen Krankheitszii-
stand sogleich für Asthenie, zu erklären.
3. Die Reagenz.
JDas Verhalten anderer Körper zu dem Gf"
genstand der Untersuchung,
Dieses ist der Hauptschlüssel zur Erkennt^
nifs der Natur. — Was wäre die Chemie
ohne ihn? 'Beruht nicht ihre ganze Erkennt-
nifS) die wesentliche Unterstheidung und Be-
Stirn-
— 17 —
I
itiomiiog fler Tonchi«doDOii NatarkS^ptf find
Ifalnntoffis auf der Wirkong der Reagentieo ?
— Ja mao kann geradazn bebaopfen : Untara
gante Kmmnlfs iwr Natur ist sicbta aodara^
als dia Kinmrüfo^ wi€ sich tin Ding %u dan
anßffn wAü/l«
Und dassalba gilt ren dar Bladitiay dar
Wiuenacbafl daa gabaimatan Tbailaa dar Na«
tar, dar labandao, Berubt nicht alla uaaara Er«
kanatoila toq dam Innero daa Labana ood ao
auch voD^dem iDDern daa Krankhaitasuataii«
des, Ton dam, ^aa wir dabar mit Racbt den
Karaktar, daa Weaan der Krankheit, neoDen,
lediglich auf der Wirkung der keagantieof
dam Verbaltan daa Organiamna gecen die An«
beadiage, baaondera aber gegen die Hailmit*
tal? — Waa wiiratan wir wohl ron dem Un*
tanchiade dea entzündlichen, dea nervöaeni dea
«djQamiacben , dea gaatriacben Karaktara ia
fieberhaften Krankheiten, wenn wir ea nicht
dnrdi die Wirkung dar Heilmittel, d. b. der
Reagantien, gelernt hätten ? — Dadurch allein^
ood nicht durch Spekulation, aind wir da«
Ua gekommen, dieae yerachiadehen innera
Zastande'bder Fieber -Karaktere zu untaracbei«
'to. Man lernte durch die Erfahrung, dafa
ttaacbe Krankheiten nur durch Aderläaae, man-
che nur durch Brech -"^und Purgiemaittel , an«*
iw wieder durch Excitantien, durch Wein,
Opium, ^ China,' geheilt werden konnten.
I^adarch allein entatand die Idee Ton ent«
züodlichen, gaatiriaöhenf nervösen, adynami«
tchen Zuatand, und darauf gründete aich
auch die acht praktiacha Einthailung der fie-
l>erhaftpn Krankheiten. — Wie oft aind wir
sieht In dem Fall, wenn una die Diagnoae durch
lonm. LZyill. B. 1. 8i^ B
.- f* 18 — /
dfe Genesis und durch die PhSnomeiie verlärst^
^eio vorsichtigeB Aderlafs (Probeaderlafs) oder
einen Torsichfigen Gebrauch ausleerender öder
excitirender Mittel, bloiCs zur Erkeunlnir« des
tvahren Karaklers, anzuwenden, und also die
Diagoosis durch Reageatien zu machen ! —
Wir behandeln lange eine örtliche Entzün-
dung, eine örtliche Reizung;, yergeblich mit
Blutentziehungen .und antiphlogistischen Mit-
teln; wir wenden endlich die entgegengesetz-
ten, reizenden tind stärkenden an, unä die
scheinbare Entzündung verliert sich sehr bald.
Wir schliefsen daraus, dafs es keine wnhre
Entzündung, sondern dafs es eioe nervöse
oder ^ adynamische AiTektion war, und erken*
iien erst durch diese Reagentien den wahren
Karakter. Ja was wüfsten wir überhaupt von
nervösen und passiven Entzündungen ohne die«
seSP — Ist nicht die ganze. Kenntoifs, ja die
ganze Idee davon 9' dadurch erst erzeugt, und
also ihr Däseyn durch Reagerlien altein ent-
deckt worden? — Dasselbe gilt von der sy'phi-
lilischen Karakter. Wir behandeln lange ver-^
ieblich eine chronische Nervenkrankheit, eine
chronische Dyspepsie, Hypochondrie und an->
dere Uebel; wir wenden endlich dei| Merkur
als Reagens an , und die schnell heilende Wir-
luing des Mittels zeigt uns, dafs die Krank-
heit syphilitischer Natur war.
Erinnern "^ir uns nur der kürzlich ver-
gangenen Zeit« Hatte nicht falsche Theorie
über die Genesis der Krankheiten, viele Jahre
lang die Augen der Aerzte so getrübt, dafs sie in
allen Krankheiten nichts wie Schwäche sa-
hen'? Aber der Theorie zum Trotz heilte
Karlsbad dutch seine Ausleerungen hartnäckige
- 19 -
Kninkheh#o, die allen Stärkuagtmittelii wi-
derstanden hatten ; -*- Es wichen riele fiebeiw
hafte Krankheiten trotx aller Reic- und Stär-
kungsmittel nicht eher, als bis man Brach-
und Purglermitlel anwendete. Und so swang
die blofse Wirkung der Reagentien die rer-
bfendelen Geister endli(:h doch , wieder an
das Daseyn gastrischer Krankheiten zn glan*
ben, nnd, mag man auch ihnen eine Theorie
znqi Grunde legen, welche man will; das Re-
sultat bleibt immer diefs : Es gUbt ^rankhtiiM^
ilU auf keim andere fPeise geheili werden kömun^
als nur allein durch Brecli- und Purgienmttel,
Die Fsjchik geht hier dei^ nehmlichen
Gang, wie die Physik« Auch cur Bestimmung
des moralischen Karakters eines Mteschen,
einer Handlung, benutzt man, die Physiogno-
mik, die vorhergegangenen Umstände, aber
die Hauptsache bleibt sein Betragen und Ver-
halten^ gegen andere Menschen.
Selbst die Phänomenologie hat ihre wahre
Bedeutung erst durch die Reagenz erhalten.
Und müssen wir nicht bei feder neuen
Epidemie denselben Weg einschlagen?
Unterschied
der praktischen Diagnostik, Jatrognomik^
von andern Arten der Diagnostik.
Das Dastyn^ der 5/tz, vor allem aber der .
^^üher eines krankhaften Zustandes , dies sind
B2
— 20 —
/ ^
df 0" HanpteegensiSncle , deren AusmiUeluDg die
Traxis fordert; und die PhänomefiCy die Gene-
stf und die Reagenz sind die einzigen Erkennt«
niüsquellen , aus denen wir sie schöpfen.
Hierauf beruht demnach die einzig wahre
Diagnostik des Arztes; worunter eben üichts
anjlers verstanden werden kann , als die ,jEr-
kemunijs des Heilungsobjekts.
^ . '
Diese Jatrognonük darf sich al^o wede^
auf den Namen , noch auf die Erscheinungen,
nioch auf die Ursachen der Krankheiten al-
lein beziehen, denn diefa^ mufs noihwendig
zu einseitiger und unvollkomoiner Fra:tis fdh-
refi* Sondärn sie fafst alles zusammen, be-
jiutzt alle ^Erkenntnifsquellen zugleich , und
«währt so allein eine sichere und gründlicho
Praxis. ^
Es ergeben sich hieraus Ton selbst die
fehlerhaften nicht praktischen Arten der Dia-
. ghostik, zu denen uns die Geschichte der Me-
dizin bis uufdem heutigen Tag Belege genüg
dfurbietet Wir woUeb sie kürzlich durchgehen :
Die nominale Diagnostik.
Die Unterscheidung der Krankheiten l>lofs
nach dem, oft sehr willkiihrlich angenomme-
nen, Namen. Die mangelhafteste und am
meisten in der Praxis irre fuhrende. Wie
Tiele Meqschen sind nicht blofs an der Na-
inensendigung Uis gistorben, weil, man alle
diese Krankheiten blofs deshalb für wahre
Entzündungen hielt, und danach behandelte J
Und ist es anders gegangen mit den Namen
"^^^hua, Nerren^eber? -^
■*
— 21 —
Di€ symptomaiitchi JOlagnonik.
Dia UnterscbeiduDg der KraokhaiUn blofi
nacb ihren äufseren ErscheiouDgeo. Auch sie
ist mangelhaft und oft irreleitend, wieobe^ hio-
reichend gezeigt worden ist. Ehedem die Dia-
goosfik der Pfuscher und Empiriker, jetzt
ivieder ein Fehler, id welchen auch bessere
Aerzle, Terleitet durch die bomSopatliische
Ansicht, verfallen. ^
Die naiurppisBtnschaftttchi Diagnoitli.
Das Auffassen und Unterscbeidep der
Krankheiten nach den naturhistoris^hen Eigen-
scbaften. — - Es ist jetzt ein gewöhnlicher
Fehler, dafs man Medizin mit Naturgeschichte
Terwechselt. Allerdings ist Medizin zum Theil
tiatorgeschichte und Naturwissenschaft zum
Theil Medizin, ja die Naturwissenschaft bat
einen grofsen .Tbeil ihrer Höhe der Medizin
und den Aerzten , als Forschern der lebendigen
Natur, SU danken. Auch ist Naturwissen-
schaft der Medizin unentbehrlich , zur Vorbe-
reitung und als Grund- und Hüliswissenschaft,
— - Aber Medizin im engern Sinn, HeUkimüf
ist etwas gunz darön yerschiedenes , und eine
blofs auf .Naturwis8ens<:haft gegriiDdete Dia*
gnöstik kann ibr nicht genügen*
Ich rechne dabin, zuerst , die cherrüacht
Diagnostik , die sich auf die chemischen Verän-
derungen im Organismus, dann die anatomkehtj
die sieb auf die anatomischen, und die phy*
Biologische j die sich auf die Grundfunktionen
bezieht. — Sie betrachten den Oirganismus
mehr als Gegenstand der Naturwissenschaft
und können in^dj^ser Hinsiebt sehr scbätsb*
- 22 — ' . • . .
^ i
•eyo, aber praktiach tiod sie nktit, well sie
nicht zugleich das Heilungsgescbäft ins Auge
fassen und folglich keine oder eioe einseitige
Indication geben.
So war es früher mit der chemischen Dia--
wnostik und chemisch ^iatrUchen Praxis. — So
ist ea jetzt mit der anatomischen upd physiolo^
gischen. So sehr wir die Verdienstlichkeit derr
neuem pathologisch -anatomischen Forschun-
gen anerkennen, so wenig können si6 doch zur
Basis einer grüodlichen Praxis . dieden. Sie
könden uns höchstens den Sitz einer Kraukheit
1
und die durch sie erzeugte, aber gar oft erst
nach dem Tode entstandene, siebtbare organi-
sche Veränderung nachweisen , aber imn:ier
iit es doch nur Erkenntnijs des Tcrdten^ und
wie himjnelweit entfernt ist diese noch von
de^ Erkenntnifs der innern Veränäerang de§ JLe^
btnSf die jenen Froductiouen d^s Daseyn gab,
die eigentlich die Krankheit ist, und die ge-
rade das Hauptobjekt der Praxis ausmacht i —
Wir dürfen sie**^ also nur als untergeordnete
Hülfswissenschaft l^enutzen ^ aber oicht als
Grundlage der praktischen Dia*gnostik.
Einige Beispiele mögen als Beleg dienen f
Welche Menge von schätzbaren anatomischen
Untersuchungen über die Tuberkeln» beson-
ders der Lungen, hat uns die neuere Zeit ge-
liefert! Aber ist die Praxis, die Heilung der
. Lungensucht, dadurch um einen Schritt weiter
gekommen? Keineswegs. Die alte praktisch be-
gründete Ein theilung in Phthisis florida^ pituhosOf
t tuberculosa^ purulenta^ in Phthisis /:onsütutionalis
^ und accidemaUg\ hilit uns in der Praxis mehr
als sie alle. — > Man legt seit Bkhat einen be-
sondern Werth auf die anajtomische Einthei-
— 23 —
lung der Häute auch in der Praxia^ Abec kt
der Gewion lur die Praxis so grob? Mut^iea
\%ir Dichi immer erst untersuchen, welchen
Lebenskarakter die AiTeklion der Häute habe»
ob sie blofae Irritaiion, oder Inflammalion»
oder Adjnamidy oder specifische Affection sey?
Ja streitet man sich nicht noch darüber, ob te-
rose Membranen entzündet werden können,
während die Praxis uns diefs täglich z^igt? — «
So ist es mit d^m Begrik der Obstruction.
Die neud Anatomie leugnet sie geradezu, weil
sie nach dem Tode die Gefäfse offen findet.
Aber sie vergifst, dafs ein Gefäfs im Leben
krampfhaft zusammengezogen und ungangbar
sejn kann, was es im Tode nicht ist; ja dafs
der Mangel an Lebenskraft, die Unthätigkeit,
gerade eine der Uauptursachen der gebinder-
ten FeKbewegung im Leben ist. — Ja die
neueste Anatomfe leugnet sogar die Existenz der
Voza txhalatuia %xuA capiUanay — und dennoch
exisfirt die JExhülathn dkr äufseren und Inneren
Oberfläche, und ist eine Hauplbasis dar Pa--
iboiogie und Praxis. — Nicht zu gedenken
der Vitalität des Bluts und der Säfte, von denen'
die Anatomie, als Anatomie, gar nichts weiA.
Seliist die physiohßische Ansicht, ohner«
achtet sie schon das Leben umfafst, und" als
die unenibehrlichste Grundlage der Medizin zu
betrachten ist, kann doch nicht zur prakti-
schen Diagnostik hinreichen, da das patholo-
gische Leben ein ganz neues und eignes Leben
ist, das seine eignen Gesetze hat — man denke
nur an Entzündung, Anbleckung, Krampf.
Einen merkwürdigen Beleg hierzu hat uns
die neuere Zeit gegeben. Die Physiologie lehrt
jetzt, nach Versuchen im Lebenden , da
— 24 -
ArtfH^n \An» IrritabUität un^ iieine, eigne
BeweguDgskrafI zur Forttreibung des Blute
nnd zur Erregung des Pulsschlages besitzen.
Und dennoch klopft die Arterie im pathoio-
\ gischen Zustande, oft unabhängig, örtlich, ganz
yerschieden yom Herzen und den übrigen Th'ei-
len, ferner in dena gelähmten Theile viel schwä*
eher, ja zuletzt gar nicht^^als iii den iibri-
ynf trotz des n^hmlichen Bluteinflusses Vom
^HBterzen; und bei der grSfsten Unregelmärsfg«
keit des Herzschlags ist der Puls in den Ex-
tremitäten oft voll und gleichförmig* Zeigt
rdas nicht ydafs Organe im kranken Zustande
Reizbarkeit erhalten können, die sie im gesun-
den nicht haben , und sollte nicht die Physio-
logie sich eben so sehr bem&hen, von der Pa-
thologie zu lernen ^ als diese von jcfher ? —
Aus eben dieser Ursache kann auch eine
-auf. die Verschiedenheit der Organe und Sy-
steme gegründete Klassifi^Lation der Ki'ank-
heitejqt nie ganz praktisch seyn.
» ; JDie causak oder- genetiicfm Diagnostik.
So wichtig sie« wie wir oben gesehen, ha-,
ben, als ein Theil des Ganzen ist, so wenig
zureichend ist sie doch, wenn man sieh blofs
daran hält. Diefs war der Fehler des Brownia-
nismus. Er vernachläfsigte ganz die Phäno-
mene, die Reagenz, suchte blofs die yoraus-
gegangenen krankmachenden Potenzen auf,
rechnete sie^ zusammen, und zog daraus ein
Facity was sehr oft falsch war.
Endlich die hypothelitche Diagnostik.
Diö schlechteste Ton allen» ^ Si^ legt
•in eFdachtes Krankheitsprinzip zum Grunde,
- 25 -
baut darauf ihr HeUrarfahreo und swingt nun
die Natur mit ihren Erscheiuuogaa unter diese
Kategorien. Die neuesten Belege dazu giebt
uns die JSrouetaisVhe Diagnostik und Praxis,
die udi Irritation als das Wesen 'feder Krank*
heif aosgcfdacht hat^ und bloft in ihr das Hei-
langsobjekt findet« *^
Die Heilungsobjekte.
Gehen wir nun die Hellungsohjtkte ^ die
krankhaften Zustände oder Grundkraokheiten,
durch, welche den Karakter^der Krankheit,
und sonach auch den des Heilverfahrens, be»
aünunen, und suchen ihren BegriiF nach obi-
gen Ansichten praktisch festzusetzen.
Nach finer fast fünfzigjährigen Praxis,
nachdem ich last eben so lange als Lehrer
und Schrifsteller das Heilgeschäft durchdacht
und durcharbeitet habe, finde ich^ dafs sich
das Wesentliche der Praxis auf folgende we-
nige Hauptklassen zurückführen, und auf diese
Weise aufserordentHch simplifiziren lasse, und
ich glaube, der grofsere Theil der acht prak-
tischen älteren und erfahreneren Aerzte wer-
de mir beistimmen«
•
Affection»
Wir musseii durchaus ein Wort haben,
um Jede, auch die einfachst, krankhafte Lei*
t
' ■ • ^ ^ -26 - .. ■ ■•■
b6Dsyeraod«ruDg^ ohne alle Rlicksiclit auf ih-
ren Karakter zu bezeichnen. Das Wort Krank-
heilsreizuog'^ Irritation , ist dazu kein^&weges
brauchbar, weil es immer schon eibefo aufg^*
regten Zustand ausdruckt, aber den enlgegeii-»
gesetzten, dert der Schvftache, Unthätigkeit,
Lähmung» Verstimmung^ aufschh'efst. Ich weifi
dazu kein besseres Wort, als das Wort Af*
fection. Es drückt weiter nichts aus, als dafs
ein einzelnes Organ, oder auch der ganze Or-
ganismus, in eine Abweichung vom Normal-
zustand verfallen ist, aber ohne .darüber zu
entscheiden, von welcher Natur sie ist, oder
welchen: Karakter sie- hat. Es umfafst eben
so gut den Krankheitszustand der Aufgeregt-
heit, der erhöhten Thätigkeit, Entzündung,
als den der Schwache, Unthätigkeit , Läh-
mung, oder der blofsen Aliebation (Abweichung
in modo); eben' so gut die dynamische als dje
materielle Abnormität; Genug jede Krankheit,
jedes Symptom, in sofern jedes seine eigen-
> thiunlicbe Abweichung vom Normalzustand
voraussetzt. Ja , was ein Hauptvortheil '^ist,
eben so gut^den Zustand', den wir kenneu,
als den, dess^ru Natur wir noch nicht erkannt
haben; Und wie oft ist es der Fall, dafs wir
liber die innere Natur eines Krankheitszustan»
V des noch unentschieden sind , und doch müs-
sen wir ein Wort dafür haben. v
Eine 'solche Bezeichnung, wenn sie auch
selbst noch keinen praktischen Werth hat,
hat wenigstens den negativen Yortheil , uns
im Anfange und so lange die Sache noch nicht
entschieden ist, vor einem andern bestimmte-
ren, 'vielleicht falschen, Namen zu verwah-
ren, und uns so vor irrigen Voraussetzuü-
~ 27 —
>n nod Dorichtigeo Uandlimgfwelsen zu
:hii(zen.
Aber selbst positiv prAklisch ist sie wicVu
igi Id sofern uos Dicht selten Afreciionen mit
»olcbeo einfachen unbestimmbaren Kfirnkler und
omcÜDichen Yarhältnissen vorkommen |' oder,
dorch Aufhebung der Ursachen, aU seibstslan*
h% zarückbljsiben , bei welchen wir fluch blofs
nach den Erscheinungen handeln, und die dar*
Buf gegründeten Ht^ilmittei, oft ganz empi*
risch, anwenden müssen. Das nennen wir
dann spezifsche B^l^iindlungsart ^ und die dar-
auf gegründeten Mittel spezifische Mitul, — «
Oiefs ists auch, was neuerlichst unter dem
Namsn der homöopathischen Htilatt bekannt ge«
luacbt ist, welche nur darin fehU, i\h sie
immer nnd blofs allein nuf diese einfache Af-
fsclion, ohne alle BUrksicht auf den Karak-
t«r ijod die entfernten Bedingungen ilirtrs Da-
seyn«, hinwirkt. Doch sehen wir mit Ver-
gnügen aus dem neuesten Werke ihres SliC-
ters {lieber die chronischen Krankheiten)^ dafs
sie davon zurückkommt und auch die Kück-
sieht auf die der Aflection zum Grunde lie-*
gendejQ entfernten Ursachen mit aufnimmt.
Irritation»
Man hört in Frankreich jetzt von nichts
sls von Irritation sprechen. Jede Krankheit,
jede AlTeklion , ist Irritation , und man glaubt
sich in die Zeiten der Erregungstheorie zu«
rSckgesetzt, wo alles Erregung war. Aber,
was noch schlimmer ist, und was die fran-
EÖsische Irritation von der teutschen Erregung
PvesentUsh unterscheidet, ist diefs, dnfs jene
Jamef schpn den Karakter der Entzündung
f
-. 28 -
mit sich fährt, diese nicht; Dadurch führt
Dun dieses Wort, qnd sein allgeipeioer Ge-
brauch^ zu grofseDMirsyjBratäodoissen undMüih.
g^rilFeD im Handeln» \ ..
Wollen wir also einen richtigen Begrifl| !
und sonach auch einen richtigen Gebraochj
^it dem Worte Irritation verbinden , so heiftf
es , der Zustand der Aufregung eines OrgtM
od^r des Ganzen , also immer ' eine erhokn ^
Thätigkeit^ und entsteht entweder durch dit ,
Einwirkung eines ungewöhnlichen Reizes odtf
durch erhübte Reizbarkeit«
Nun kann aber der Karakter dieser Auf«
regung, und also der Irritation^ höchst yerschie-
den seyn, und diefs ist für den praktischen, j
Arzt die Hauptsache, denn danach richtet sick '^
die Behandlung; und hier zeigt es sich nuu^
dafs das Wort Irritation allein noch gar keiat.
bestimmte Indikation giebti wie die neaestlli'
'JSrous^ais* sehe Schule annimmt, und diefs ift
eben der grofse Irrtfium^ in welchem sie be^. ,
ÜEingen ist, und wodurch sie zu so grolsii^J
FehlgrilTen in der Praxis verleitet« ,,f
Es kann nebmlich ein aufgeregter Zi-^'^
stand, eine Irritation . einen vierfach verschie- *
denen Karakter haben.
Entweder sie ist mit einer erhöhten Le* ,,
bensenergie, besonders des Blutsjstems val^ '
des Bluts, verbunden, und Folge der dadarcki
erhöhten Reizbarkeit. — Entzündliche IrriiatktU j
Oder sie ist Folge einer erhohlen Senii» j
bilität der Nerven, eines erhöhten :Nervenle%^
bens. — Servöse Irritation. .]
— 29 —
Oder sie ist Folge einer durch SchwBdu
;8hteo lleisfahigkeit, jene Modilikalioo der
1 wache, die die Heisfähigkeit veriAehrt,
i die ich daher irritable Schwäche eenne,
»durch bekanntlich alle Grade der Aufre*
<og bis zu dfin heftigsten ConTolsionen ent-
ihn konneui wie wir solchl« in dera hoch*
m Grade des Faulfiebers , desgleichen bei
srhlulungen» entstehn sehen; nach dein Hip*
^cratitchen Ausspruch: Convulsionea oriwnur
\ tx r€plüiont vd ex dtpletione, -^ Pauitm
ler adynanüiche Irritadun.
Oder endlich sie ist Mors Wirkung eines
ischanischen oder .chemischen Heises , z« B.
iac^ iVemden Korpers, eines miasroaliscben
itoib. — - JUechaniadie und Speclfische Irritation.
Wie himmelweit T^rschieden sind nun
b'sse Terschiedenen Zustände, und wie bim«
Bslweit "verschieden ihre Behandlung ! — Das
ine mal Blutentziehung , das andere mal
)piom, das dritte mal China, Wein und Kraft*
rrihsn, das, vierte mal endlich ein spezifi-
ehes Heilmittes, z. B. Mercur, wenn es sj-
hilitische Irritation ist. -
Es folgt hieraus, dafs das Wort Irritation
vrar im Allgemeinen gebraucht werden kann,
OH phjrsiologisch und pathologisch den Be*
riff jeder krankhaften Lebenserregung zu be-
dehnen 9 aber dafs es praktisch j uud als Lei^
mgiprinzip der Praxis^ durchaus keinen Werlh
it, weil dazu erst der verschiedene Karak-
r der- Irritation ausgemittelt werden mufs.
Schstens ih, wo derselbe noch nicht ent-
hieden ist, ))ei einfachen Erregungen, be-
nders der Schleimhäute und Absonderung«-
- 30 -
/
■•
Organe^ auch bei eiofachep Reizfiebern , kaoa
das Wort lii^d 4er Begriff benutzt werdeiii,
um unsere Uandtaagaweise zu bestimmen.
Congestion.
Congestion ist einer der ersten fundamea*
talen Krankheitszustände, eine der reicbsfeji
Quellen man nichfaltiger Krankheiten, und folg*
lieh eines der wichtigsten Heiin ogsobjekte».
Welche Menge von chronischen Uebelft bat'
ihren einzigen Grund^ in Blulcongestion -des,
Unterleibes {Pleihora ahdominaiiSy Hämorrhoid
dalcongestion)7 Ist nicht die Haupluraa-«
che der chronischen Lungi^ibeschwerdeo , del^
phthisischen Disposition, chronische Lungen*
congestion? Und die der chronischen Kopf-
leiden und apoplel|.tischer Disposition, Blat-
congestion im Gehirn?
Deswegen verdient sie die grofste Auf-
merksamkeit des Praktikers, und mufs aacb
hier sorgfältig erwogen und gewürdigt werden,
um so mehr, d^ der richtige Begriff auf der
einen Seite in dem Worte Inflammation , auf'
der ändern in dem Worte f^enosiiät outerzu-i
gehen in Gefahr ist.
Wir verstehen unter Congestion jede ab-
norme Ueberfullung eines Organs oder Systems
mit Blut, oder auch mit andern Säften. Die
Alten unterschieden schon lymphatische oder
seröse Gongestion, \ind sie existirt aller-
dings.
Die BlutcongMion kann auf dreifache Weise
entstehen :*
— 31 —
1. Darch örtliche Schwäche einci TlieUn (pus-
e Cungestion). — Die häufigste Ursache der
ogestioD und zwar auf doppelte Weise.
nmal' ist es ein Grundgesp>z nicht blofs des
'gauisinuSy sondern der gao2eo Natur ^ dafs
i gleicher I/npulsionskraft einer FKissigkeit
9 sich da am meisten anhäufen müsse, vto
t wenigste Widerstand ist, also wo Schwä-
• , entweder X^ebenssch wache oder Aloniei
schlaiTung, Statt findet« So entsteht Conge«
on in jedem durch eine heftige Erschülte-
ng geschwächten Theile, so entsteht sie in
lern erschlalTten , ungewöhnlich ausgedehn-
D, Gefäia, z. B. die örtliche Hamorrhoidal-
ogestion , wenn der Mastdarm durch zu hau-
;e Klysliere erschlaiFt ist. — Z^fittns wird
iTch örtliche Schwäche die Kraft der Blut-
»faTse, hauptsächlich der venösen, in di^^em
Organe yermindert, die Thäligkeit des Blut-
folaufs erschwert; es entsteht Trägheit des
lutumlaufs, besonders des Rücknusses. Die
Dthwendige Folge raufs Stockung, Anhäufung
es Bluts in denselben st'yn. So erzeugt an-
eborne Schwäche der Längen fortdauernde
ilutcongestion in denselben (die Dispositio
hthisica). So die angeborne Schwäche dea
^fortadersystems die Dispositio hftemorrhöidalis.
Jod so lassen sich fast alle angebornen oder
irblichen Anlagen blofs aus diesem Grund«
latse erklären.
2. Durch örtliche Reizung eina TImh {active
jongestion). — Irritatio atlrahit^ — ist ein Grund-
leselz des Organismus. J«de örtliche Reizung
^ioes Theils, sei sie mechanisch, chemisch,
•rganisch oder psychisch , ei*zeugt , durch die
adnrcb vermehrte Thätigkeit der arteriellen
— 32 —
Geiafso Termehrten Ziifluft , pocl durch nidbt
gleichlormig verinelirte Tbätigkeit der TenoMi^i
Gefäfse, AnhänfuDg des Blats in den gereii«
ten Theilen. So erzeugt Reisung der Haa|
Hautcongestion , so erzeugt Reizung des Ad«
• ges durch ein Sandkorn Blutcongestion in dem^
selben. So erzeugt anhaltende Seelenreisoog
des Gehirns durch Denken, Congestion itt
Gehirn. Und ebenso wirken fauch pathologif
sehe Reize. Tuberkeln in den Lungen qb«
terhalten, gleich fremden Korpern, eine bsn
ständige Reizung, dadurch eine fortdaaeräds
Blutcongestion in denselben , und dadurch die
Geneigtheit zu Haemoptysis und Phthlus, Ver-
härtungen im Uterus unterhalten bestandige
. Blutcongestion in demselben, dadurch die SC- •
lern Haemorrhagien. Besonders vrichtig ond
beachtenswerth ist hierbei die mttastatisch€ IM-
zung^ die Versetzung eines Krai|kh^itsstoiSBi[
auf ein inneres Orlan» wodurch chronische'
Reizung und* chronische Blutcongestion unter*
halten wird*
* «
Aber hier kommt nun der wichtige Un-
terschied der Reizung in Betracht. Sie kain
entweder örtlich (idiopathisch) oder entfernt
(nytnpathtsch) seyn, und so kann auch eine
Congestion entweder durch ortliche oder durch
entfernte Reizung hervorgebracht werden (idni-
pathische oder sympathische Congestion). Die
sympathische kann wieder zweifach seyn^ ent«
weder consensuell oder antagonistisch. Con-
sensuelle Reizung nennen wir die, welche
nach dem Gesetz des Consensus, der Mitlei«
denheit, hauptsächlich der Nerven, und da-
durch mögliche Fortpflanzung einer Reizung
von einem Theile aum andern, geschieht^^ ond
da«
— 33 —
«durch kano eine Blatcoogtslio «DUt^ben,
eren primaiirer Reiz sehr eotfero^ tob dem
»itxe der Congestiöo ist. Der wichtigste Reiz-
unkt ist das NeryeDsystem des Uoterleibee^
iaher das häufige Vorkommen von conseo«^
(uelleik Blutcongestionen nach dem Kopfe und
teil LoDgeQ, die ihren Grund lediglich im
Jnterleib haben.
Antagonistische Reizung ist die, welche
lach dem Gesetz des Gegensatzes (^Antagonig^
Vis) entsteht, welches heif»t: „die Unter*
riifckang einer organischen Thätigkeit (auch
iner pathologischen) ruft eine andere hervor,
firkt als Reiz auf Erregung' einer andern/'
Ue ist ebenfalls eine reiche Quelle Ton Con«
^eslionen» So erzeugt unterdrückte Hautthä-
iigkeit die heftigsten Congestionen in innera
Organen, Unterdrückung der Olenstruation^ des
Elamorrhoidalflussesy Congestionen nach Lud«
(en , Magen , Gehirn u. s. w.
3» Durch Mechanismus. — Es können
Congestionen nach rein mechanischen Ge-
ictten entstehen , und entstehen häufig. Der
^snohhHchste Fall ist die mechanische Hern-
iQiifig der Fortbewegung des Bluts in ei-
otn Tiieile, wodurch noth wendig eine An-
häufung desselben in einem damit yerbon-
dsDsn entstehen mufs* So erzeugt Unterbin«
duog Congestion in den oberhalb derselben ge-
legsoen Theilen. Eben so wirkt der Drnck
1^00 Geschwülsten^ vergröfserten Eingeweiden,
Verhärtungen , auf Erzeugung von Congestio-
060 in benachbarten Theilen , wie z. B* der
Kropf Blutcongestionen im Kopfe, die yergro-
Jonra. LXVIII.B.1.SC« C
— 34 -
fserto yerhärtete Leber Blutcongeslion ioiFfort«
adersjstem, Hämorrhoiden. £beo80 wirken
enge, feste Kleidungsstücke; so erzeogt das
, feste Schnüren, das Zusammendrücken des Uo*
terleibes beim anhaltenden Sitzen , Blutcon|e- .
stion im Fforladersystem. «— Selbst das Ge-
setz der Schwere bringt Congestioneo herrori
Tiefliegen des Kopfs Congestion mn Gehini,'
Hängen der Füfse Gongestion in den Fiifseii« -
•.»■■/ ■ ' -
Es ergeben sich folglich hieraus zwei sehr'-
wesentliche Verschiedenheiten der Gongestiooie
Absicht ihres Karakters : die aktive und pasäfL
Aus jeder Blutcongestion kann Inflamnw-
tion entstehen ; jede Inflammation ist mit Con-
gestion verbunden ; aber Congestion selbst ist
noch wesentlich verschieden von EntzUndungi
es gehört nocl; eine höhere Fotenziirung der
.Lebensthätigkeit dazu» und es kann Cooge^
stion y besonders passive , Jahre lang dauera,
ohne je Entzündung zu werden , dnrs zeigt
sich am besten bei der Hämorrholdalkrankheit
Die PPlrkungen der Congestion. — > Sie
sind höchst mannithfaltig und verschiedee
na^h dem verschiedenen Organ und System,
welches der Sitz derselben ist. Zunächst er-
zeugt die Congestion durch Reizung verp
mehrte Thätigkeit des Organs , dann bei,
zunehmender Anhäufung durch Ausdehnnog
und Ueberladung, Druck, und dadurch Sto^
rang, ja oft gänzliche Hemmung der Thätigkeit.
So erzeugt die Blutcongestion im Gehirn Schmen,
Delirien, Betäubung, Sopor, Apoplexie, ia
den Nerven Krampf, anomalische Thätigkeit, ^
örtliche Lähmung; in den Lungen Hiitteoi
— 35 —
atttbhnierm , Schwvrathmigkail ; ia d«B !!■•
D AppetitmaDgel , MageDkrainpf» DTspepci»,
brecl^eo u. 8.*w. Famer erzaogC sia Pnjra*
nie, Vergrofieraof , Hypertrophie der Ean«
iweide. Ferner bei caaehmender Aflsdeh-
lag der Gefärse Haemorrhagiea » entweder
rch die bewirkte Erweiterung der Gefäfa-
indnngen , oder dnrch wirkliche Zerreilsnng
raelben. Auf dieselbe Weise ist sie häufig
■Sache von Extravasaten, sowohl blutigen,
i serösen 9 und die hydropischen Anhänfun«»
n sind oft nichts weiter als Folgen der Con-
stion. — In den absondernden Organen er«
ngt sie vermehrte Absonderung , und so
ird sie eine der fruchtbarsten Quellen der
ofluTien;.Lungenblennorrhoe, Diarrhoe, Fluor
btiSy Diabetes ^ sind häufig nichts anders als
Wirkungen einer chronischen Blutcoagestioa
t diesen Organen. Und endlich vermag ihre
Qgere Dauer in dem Organe selbst den Re-
oductionsprocefs zu stören und fehlerhaft zu
etamorphosireo ; daher zuletzt die mannich-
Itigsten Deiorganitationen der Eingeweide ihre
ol^e sind.
Erhellet nun hieraus nicht klärlich, dafa
!ongestion eines der allergrofsten und wichtig«
ten Heilungsobjekte ist und bleiben mub^
lod dafs die Kur unzähliger und der man-
tichfaltigsten Krankheiten auf nichts anderen
teroht, als auf Entfernung der Blutoonge-
ition?
Auch geben wir darin der J?roiissms'schen
Ci^bre Tollkominen Recht, dafs inWielen soU
:ben .Fällen passende Blutausleerungen 'sehr
leilsam sind. Nur unterscheiden wir uns dar*
«f dafs die Hülfe nicht blofs in Blutanalee«
c
- 36 -
\
runden b'estdht, dafs diese Tielmehr sebr'OjPt Hb
Googestion vermehred köoDen yt wenn sie passiv
ist,, dafs wif überhaupt nicht jede Congestion als
Irritation 4 noch weniger als Inflanimatiön be-:
trachten, und dafs endlich diese ganze Lehre
nicl^t neiT, sondern eine der ältesten in der
rationellen Praxis, und zwar früher grimdlicher
ausgebildet und genauer in ihren verschiedenen
praktischen fieziehungen modificirt., ist.
Ein Beispiel wird es am besten erläutern. ^
Wir wollen das gewöhnlichste von allen
'wählen: die hämorrhöidalische Chngeation^ die
sogenannte Plethora abdominalis. Sie ist eine
der am haufigstiBn vorkommenden fruchtbar^
stea ' Quellen chronischer Kranhheiten in ih-
ren mannichfaltigsten Formen , und giebt die
Grnndindication ihrer Kur. Ja ich trage kein
Bedenken zu behaupten, dafs, wer auf sie keine
Rücksicht nimmt , nie zu einer richtigen Dia-
gnostik und Behandlung chronischer Krank-
heiten gelangen wird.
Sie entsteht, wie jede andere Blutcon-
gestion^. entweder durch örtliche Reizung (den
GenuCs erhitzender Speisen und Getränke,
Wein, Kaffee, Gewürze); aber auch durch
Metastaten, Krankheitsstoffe , arthritische, sy-
Shilitische Metastasen} oder durch Schwächung
er Unterleibseingeweide (häufiges Pnrgiren,
Klystieren» Uebermaafs von warmen, Geträn-
ken, Ausschweifungen in Venere), oder durch
Diuck und mechanische Hemmung der Blut-
circulation und des Rückflesses des Bluts durc^
die Pfortader (anhaltendes Sitzen , festes Zu»
aammeo schnüren des Unterleibes , Druck der
ausgedehnten Gebärmutter während der Schwan-
— .37 —
\
gerschaft, Druck und Obstroctioo eio«r auf-
gi»tri9heneu ungaogbareo oder lear verhärte-
* ten Leber und ebenso anderer Un tesleibsein*
geweide); endKch auch durch angebo'rne Ab-
^Ag^i welche ebenfalls in einer ail^ebornen
Lokalscbwäche diesea Geläfsiyslema begründet
za Mjü scheint.
Ihre Wirkungen sind« wie hei jeder aB-
dem Congestion» theils ortlirh, theils allge-
meio. Oerllich: gestörte Verdauung, Sfubfl*
' Verstbprung, Anorexie, Apepsie, Magensanre,
TlDi6rl6ibskräui{>fe, Magenk rümpft Kolikschmer-
seo, Diarrhoe, Blennorrhoe des Jüattdami»,
Kreozftchmerzen , varicöse Anschwellung der
flämorrhoidal-Gefafse, entzündliche Affectio-
Den derselben und des Uarmkanals , Leberbe-
schwerden ^ Fehler der Gallenabsonderung.
Eotfernte und allgemeine Wirkungen; consen-
«uefle Nervenzufälle, Hjrpochondrie, Krämpfe
aller Art, ja wirkliche Uebertraguug der Con»
f«8lioD auf eptferote Organe bis zur wirkli«
cheD Hämorrhagie, Kopfs^i merzen, Ohnmacht,
Schwindel, Nasenhluten, Ohren brausen, Taub«
beit, Gesichfsfehler , Athauroftis, Apoplexie,
Lähmung; Halskrankheiten, Sputum er uenium^
besonders das duoräcum matulinum^ clironi»
sehe Angina, selbst laryn^ta — ich habe chro*
oUcbe Heiserkeit und anr^tn^endH Hals»rliwind-
Sacht blofs von BämorrlioiJaKitiomalien ent-
stehen sehen, und in Aiesexu Falle einigemal
durch den Gebrauch des KarNbades geholfen,
was in jedem andern Kall schädlich gewesen
sejQ wSrde — ; Brustbeschwerden, chronische
Brustschmerzen, Husten, Bluthusten, Lun-
geoeotzündung , Lungensucht; Blasenkrank-
beiten, Blasenkrampf, EntzHndung, Bluthar*
> — 38 -,
ii«D, Dysarie^ Strangcrrie, Gonorrhoe, TeslikeU
aqschwalluDg ; GebärmutterkrankbeiteD , Hm-
mörrhagia uteri ^ Fluor -albus ^ Hautkrankheiteo,
theila flüchtige , theils sehr hartnäckige Au^
sehläge in verschiedener Form, am ineisteD
herpetischer Art^ zunächst an den Geschlechts-
theilen, Perineumj Kreuz, aber auch an ent-
fernten -Theilen, selbst chronische Geschwüre^ •
• 'I
In allen diesen, so verschieden gestalte^ j
ten, Krankheiten ist, wenn sie aus jener Quelle j
entstehen^ die einzige Indicaticui : Wkderfnr^ /\
»tellung der freien Circulation im Unterleibe upi ]
jiujhebung der Stockungen im Pfortadersystem
— Hierzu aber, liicht etwa blofs die diirfligt
JBroussaiB^sche Aushülfe der wiederholten An*
legung von Blutegeln, sondern zunächsjt die An-
wendung des Schwefels j dieses auf ^ine eigen-
thüxnliche und ganz specifische Art diesen Zu-
stand aufbebenden und die Tbätigkeit der ve-'
Dos^n Gefafse wieder herstellenden SlitlelSi
und der sanft auflösenden Extracte (Taraxad^ \
Graminis)^ mit gelinden Mittelsalzen {Tartarus
tartarisatus , Terra Joliata tartari) verbunden;
' zugleich aber die Entfernung alles dessen, wis
die Congestion verursacht' oder unterhält, des
sitzenden Lebens, der gewürzten erhifzenden
Speisen und Getränke. Ja fortgesetzte Bewe-'
^gung und kühle Diät allein sind oft im Stande
die ganze Krankheit zu heben. Oft liegt aber
der Grund tiefer, und es müssen erst Verstoß
pfungen der Leber und anderer Unterleibseio-
geweide gehoben werden , in welchem Falle
das Karlsbad obenan steht; oder es mufs ein
hoher Grad des Schwächezustandes im Untef^
leibe beseitigt werden (hier vermag Pyrrnont
und ähnliche Martialwasser das Uehel zu he-
— 3» —
beo), ofjer es muh die Kur noch entfernter
durch Tilgung einer Dyscraeie herbeigeführt
^erd^n I und hier ist. oft Mercur , wenn sie sj-
philitiscl\ ist, das beste Heilniiitel der Häinor«
rhoidalbesch werden. — Ist alles vergeblich,
so bleibt nichts anders übrig, als den Hämor*-
rKoidalfinfs zu bewirken, oder ihn durch Blut-
egel am Mastdarm zu compensiren, eine Kur-
are, die aber freilich nicht Radicalkur der Hä-
norrhoidalkraokheit, sondern ^ine symptoma«
ische BesclLwichligung ilirer l^schwerden ist.
Inflammation.
Das Wort Entzündung ist sehr treffend
ind wahr zur Bezeichnung dieses Lebenszu«
Standes gewählt. Es spricht sein Wesen aus
und scheidet ihn dadurch Von jedem andern
ab. Es bezeichnet nämlich in der unorgani-
schen Natur den Zustand, wo sich aus dea
Bedingungen der Verbrenn lichkeit freies Feuer,
Flamme,, entwickelt, also ein. neues selbsistän*
diges Leben mit allen seinen eigen Ihümlichen
W^kungen , besonders auch der flliltheilung
und Weiterverbreitung. Und ebenso ist es ins!
organischen J^eben; es erzeugt sich, auch hier
aas den begünstigenden Främisseu ein neues
Leban^ ein organisches Feuer ^ ein hoher po-
t^nzürter Lebens - und Gonibustionsprocefs, nun
aach frei und selbstständig, alle Lebensäufse-
rangen in der höchsten Potenz darstellend und
in sieb begreifend : erhöhte Irritabilität und <Sen-
»büitätj erhöhtes Blutleben ^ besonders erhöhte»
Plastiätät \\ad Schöpferkraft, und die mit jedem
Leben ei genthiimlich verbündet/^, hier also
«ach hölur ge$teigertef fVärmurztugung, Selbet
I
— 40 — /
darin ^leicfaen sie sich , dafSv dieseä Peqer« lo
5' ut vfie jenes» benachbarte Gebilde , ja zoletit
as Ganze, ergreifen, und sieb ihnen mittheilen
kann. Auch die Wirjcungen sind die- des er-
boheten Lebensprozessest neue Schopf ungep
(selbst das Eiter ist eine solche höchst wick-
tige) organische Metamorphosen, endlii:h KrafW'
erschöpfung, zuletzt im höchsten Grade tSI-
lige Combustion , Mortification {Gangraena).-
, Dieser eigenthiimliche und höchste Le>-
bensprozefs kann sich nur in der Sphäre eat*
wickeln , die der Quell und Sitz alles orga«
sehen Lebens ist, nämlich im Blutt und ^/uf«
Idftn* Ohne Blut giebt es keine Entz&n«
düng, und der Antheil des Bluts iinlerschsi-,
det eben die Infiammation von der blofsen Ir-
ritation.
Die durch die Entzündung erhöhte Vi-
talität und Irritabilität des Blutsystems bringt
nothwendig erhöhte Gefäfsthäligkeit, und folg-
lich in einem entzündeten Theile vermehrten
Blutantrieb, und, wegen nicht Terhäituifsmi-
fsig erhöhter Thätigkeit der venösen Gefäfse,
vermehrte Anhäufung, Ueberfiillung, Stockung,
ja zuletzt Extravasat hervor. — . Es existirt
also in der entzündeten Stelle vtrmthrtt 6e»
fdfsthäügkeit und Stockung zugleich -^ ein
scheinbarer Widerspruch, aber aus obigen
leicht zu erklären^ und durch die ärztliche Er-
farung von Boerhaave an, und nun neuerlichst
selbst durch die mikroskopischen Beobachtung
gen, hinlänglich bestätigt; für die Praxis sehr
wichtig , da die Auflösung und Entfernung der
Staats inflammatoria f auch nach gehobener ver-
mehrter Gefafsthätigkeit oft ein neuer und
— 41 -
84»hr wichtiger Ge;#D8taiid der Behaodlong
wird.
Durch diese Bestimmung ist oao euch
der Uotersrhied der Eofkiiodang Ton ander q
Zusländeo , so wie die Verschiedenheit der-
selben unter sich selbst , hinreichend bestimmt
und festgesetzt, und es scheint mir nolhwen-
dig, bei den mancberrei Verirrungen, die die
Theorien der neuern Zeiten in diesen so wirb-
tigea Gegenstand gebracht haben , denselben
hier etwas genauer zu erörtern.
Zuerst der Unterschied von andern ähnlichen
2^uständen. — Welchen ungeheuren Alifsbrauch
bat man in neuem Zeiten, besonders von Sei-
ten der Bro/ifSfliVschen Schule, mit dem Worte
und deni Begriffe Entzündung gemacht! —
Alles, )ede, auch die geringste Irritation, jede
Nenrenaffektion , jede Cungesliun, ist Entzün-
dung; die ganze Pathologie geht in Entziin*
düng über, ja man kann mit Recht SAgen,
sie geht selbst in diesem allgemeinen Brande
in Aauch auf. — • Dadurch werden nun auch die
auf die verschiedenen Krankheitszuslände ge-
gründeten , so wesentlich Terschiedenen , HeiU
indikationen äuf,^ehoben, unter dem Schein der
Simplifizirung die grSfste Verwirrung in die
Therapie gebracht, und eine Praxis erzeugt,
die, Mn nichts als an Blutentziehuog und An-«
tiphlogosis denkend, sich mit sich selbst in tau-
send Widersprüche verwickelt, die ^irhlig-
iten Causalindiralionen übersieht , dem Kran-
ken unnützer Weise das Beste^ was er hat,
das Blut, entzieht, und die nachtheiligsten,
ja lebensgefährlichen, Folgen hervorbringt.
1
■I
- '42 -
Entzündung können wir demoacb nur den- .
jenigen Zustand nenoeti, wo ein wrkHchv
neuer Lebenskeim im Blute ^ ein neuer ' hehtm^
prozefs y gesetzt ist , Jenes Strehen zu neuer Fro-
\ductivität y Wärmeerzeu^unq^ Coagulabilität ^ «r
höhte IrrUabiUtät und Sensibilität ^ wie dies auch
ihre karakteris tischen Erscheinungen^ Schmerii -.
Hitze, Geschwulst upd Rölhe hinlänglich daur -'
slelleti«. — Wie verschieden ist nun daToa
die blofse Irritation ^ die blofse Aufregung? Sf«
kann in der Fol^ie zwar zur Entziindung sich
steigern, aber sie ist es noch nicht, ja sif
kann gerade mit einetil entgegengesetzten La« j
benszustande verbunden seyo. ' .1
I ■ . i
Ebenso die Congestion, — Sie hat an und .|
für sich gar nichts init der Entzjibdung ge«
wein; sie ist blofse BJutanhäufung, ja fi^
kann, wie wir eben gesehen haben, gerade. ,
das Gegentheily Schwäche, Unthätigkeit zum
Grunde haben, und, statt schwächender Be-
handlung, eine excitirende, stärkende verlao-'
gen. Aber sie kann allerdings Ursache vph
Entzündung werden und in Entzündung über-
gehn. . ''
j
Es sei mir liier erlaubt einen Blick auf
den hauptsächlichsten Beweisgruqd zu wer-« *
fen , worauf sich die neuen Vertheidiger der
allgemeinen Eotzündungstbeorie stützen« Es ■
ist'^ der Sektionsbefund ^ die Erscheinungen nach
dem Tode y die durch die Entzündung hervor-
gebrachten Veränderungen in der Organisation»
Zuerst aber ist es durch hundert, ja tausend-
fältige Erfarungen. erwjesen t dafs bei allen
scheinbaren Anzeigen einer örtlichen Entzün-
dung, dennoch nach dem Tode sich nicht die
.-. 43 —
geringste Spar einer j^rllichen EntzoodaDg ror-
lafid. Wie oft hat man schon bei d#^n an
Typhus, rhreoilis oder anderen KopfafTeLf lö-
sen Verstorbenen nach dem Tode nicht die
geringste Spur von Entzündung gefunden! —
Es "var also eine nervöse Irritation des Ge-
. • hiros« -^ Dasselbe gilt von der Apoplexie. —
' Ibenso bei convulaivischen Krankheiten und
Krankheiten des Rückenmarks. Von der Hy-
drophobie y die man gern auch zu einer Ent-
fiunduDgskrankbeit rechnen wollte, ist es ent-
schieden, dafs man in den meisten Fällen
auch nicht eine Spar von Entzündung findet«
» Aber selbst wenn man nach dem Tode
Rothe, Flecken, Siigillalion, aU vermeinte Wir-
kungen der Entzündung findet, was beweisen
sie ? Die oberilärbliche ßöthung innerer Theile
kann, nach neuen Unlfrsuchungen der Fran-
zosen, durch mehrere andere Ursachen als
Iiifziifldung erzeugt werden. Sie können fer-
ner erst während der Krankheit durch einen
der Entzündung gerade entgegengesetzten rro-
zefs, Druck, Stockung, Schwächung, Abster-
bung, Fäulnifs erzeugt seyo, wohin selbst die
im Darmkanal gefundenen Pusteln gehören.
Ja sie können erst nach dem Tode sich ge-
bildet haben; innere Todlen flecken, so gut wie
y iie äufserlich entstehen. Ueber diefs alles, die
L Beweise aus dem f^eichenbefunde und ihre Un-
sicherheit , kann ich nicht genug Herrn Spit^
fa's trefflich es Werk emprehlen. — ^ Und endlich
, die vermeinten Froäukte der Entzündung? —
Sind sie es auch immer,' und dürfen wir dar-
aas immer einen sichern Schlufs auf vorher-
gegangene Entzündung ziehen?
r
- 44 -
Diefft führt mich auf die wichtige Frag«^
£nt8tehen alle JDesorganhotiouen durch KntvH^
dung,^ und beweisen sie also iinDier einen ton
hergegangenen Enfzündungsprozefs? — So be««
liebt diese Meinung jetzt bei manchen Aen«'^
ten ist, so setie ich mich doch genothigt, sil
geradezu zu verneinen, und dagegen ded Sflti
aufzustelljBn : Desorganisation kann durch jiit
Ursache erzeugt werden^ welche den bestäntg
fortdauernden und uns immer neu schaffenden Jb«
productionsprozefs entweder hemmen oder enfärtm
machen kann, — Diefs kann allerdings Ettt»
zündung am häufigsten, da sie mächtig in dal
Innerste des Lebens und Reproduktions- Pro-
zesses eingreift.. Aber eben so gut kann an-
haltender Krampf hemmend in deq Repro-
duktiodsprozefs eingreifen, und sehen 'wir
nicht nur zu oft blofs durch anhaltenden Kam-
mer und Yerdrufs (chronischen Krampf) Drii-
senverhärtungen und Scirrhositaten entsteheoi
welche sich ganz unmerklich, ohne die ge-
ringste Spur vorhergehender Entzündung aui«
bilden ? '< — Noch mehr vermag diefs eloe
Dyscrasie, ein Krankheitsstoff, der in die
Organisation eingeht, chemisch in den Le-
bensprnzefs eingreift, und die Reproduktion so-
wohl zu hemmen, als, was noch häufiger ge- j
schiebt, ausarten zu machen vermag. Bei-* ^
spiele genug geben uns die syphilitische, die
arthritische, die srrophulose DysrrAsie, wie
of^ erzeugen sie Geschwülste, Verhärtung^ii
aller Art , Knochenauflreibungen , ohne die
geringste Spur vorhergehender Entzündung?
Und verlieren sie sich nicht von selbst wie-
der, sobald durch passende Mittet die Dyscra-
sie, die die Reproduclion hemmende und al-
terireude Ursache, gehoben ist; zum deutlichen
— 46 —
weis, iah sie blofs daraus enistebeD? -—
blofse Schwäche kano, was sehr nalürlich
, Solche ReprodDctiooshemmuiiEeo erzeu-
D , wie diefs die im Alter , und blofs durch
II damit verbundeoe Aboahme der Lebeos-
alt sich so gewöhn lieh bildeodeo Desorga-
laliunen am deullichslen bezeugeo. Uod so
on sich io jedem Organ fiiors dadurch Des-
^oisalion h'Men^ wie die in geschwachtea
ilngen so gewöholicbe Tuberiielerzeugung
weiset — Und endlich kano,^ die Ursache
rh blofs mechflniscber Druck seyn , was die
fserlich Ton anhaltendem Druck sich so oft
idendeo Kallositaten und Wrbärlungen au-
nicheinlicb beweisen, welche auch eben so
t du^ch dieselben Ursnchen in innarn Tliei-
n erzeugt werden kcitinen, wie ich selbst
>ri der Wirkung des anhaltend fesleo Schnü-
«s gesehen habe.
Alles dieses lafst sich auf die neuf|'lichst
> viel besprochenen Tuberkelhildung, aller.-
ngs eibe der häufigsteu Desurganisationenj
Mooders in den Lungen , anwenden« Auch
6 sind häufig Produkte der Entzündung, aber
>en so gut können sie durch Schwache, durch
)6cifische Dyscrasie (besonders skrophulöte)
! yielleicht auch durch einen der Wurmer-
logung ähnlichen Prozjefs , entstehen ; we-
igstens yermuthet Baron (Inquiry in the origine
^ tuhtrcuid) , dafs sie oft nichts als kleine Hy-
itideo, ähnlich den Kinnen, sind. — Wie
^hr überhaupt Desorganisationen mit inneru
It unerklärbaren Veränderungen des Lebens-
id Reprodüclionsprozesses verbunden sind,
igen uns die wunderbaren Erscheinungen
10 Warzeo ao äufseren Theileo , welche oft
• i
I
— 4« —
nhfie alle bemerkbare Ursacbe berTorkomiiitti
'und ebenso wiederum ohne Ursache yer-
ecbwinden.
}a selbst Gangram ^ Mortrßtaüon^ btwekt
kelnesweges immer eine yorbergeganglBoe Eirt-
zünduDg. Sie kann gleicb primitiv, ohne ton
hergegangene Ueberreizung^ durch hohen Gied
von^ Schwäche, entweder des Organs oderd«
Organismus im Ganzen, gesetzt seyn , wie dis
Gangraena senilis und die Gangraen im faaib
lieber und vom Decubitus beweiset.
Doch diefs >ei genug , um deu Begriff diC
Entzündung auf seine gehörigen Grenzen zu-
rückzuweisen. I
's I
Das zweite ist nun aber der Unterschied
der £nt2Ütidung in sich selbst^ nach ihren verschie-
denen Gradep und Charakter. — Dieser wird
bestimmt, zuerst durch den Sitz^ ob sie in ei-
nem Organ Statt ündet,' das auf einer höhe-
ren oder niederen Stufe des Lebens st^ht, wo
sie nothwendigim ersfen Falle einen höheren
Grad von Energie und Ausbitdung, sowohl
im Innern als in der aufsern Erscheinubg
erhalten mufs, als in deui letzteren« Zwei-
tens durch die sie erregende Ursache und den
Karakter der Lebenstbätigkeit im OrganisiAOS.
Hierauf gründet sich die, für die Praxis so
wichtige, Eintheilung der E»tziindung in die.
phlegmonöse oder sanguinische (BlutgefäfsentziiD-
dang); die seröse, auch rheumaiische und Cd- .
tarrhalische genannt (Entzündung der serösen
Oefäfse, Membranen und Schleimhäute), mit
weniger Hitze, weniger Röihe, weniger Plastizi-
tät und Eitererzeugung, dagegen mehr Ge-
neigtheit zu seröser Exsudation und Schleim-
— 47 —
absdnderuog ; die eryslpelatöu (mehr Piilkgo-
818 als wahre EotzÜDdung, io der Ober-
haut ihren Sitz habend, flüchtigerer Na-
tur , leicht TOD einem Orte zum andern tiber-
gehend , mit Leberatörungen nod Gallenabtoo-
deruog verbunden). — Ferner nach dem Ka*
raJtitr^ in die active mit erhöhter Lebeneener-
gie, athenische, synochische (von einigen Neue-
ren sehr-uneigentlich arterielle genannt , denq
die arteriellen Gefäfse können ebenfalls in den
passiven Zustand übergehen); die nervöse od^r
ertthische^ durch erhöhte Nervensensibilkät he-
diQgt, durch krampfstillende, narcotische, reiz-
ableitende Alittel zu heben ; die passivtj adyna^
mischt^ mit verminderter Lebensenergie, und
durch excitirende stärkende Mittel zu heben,
(von einigen Neueren sehr uneigentlirh vtnöet
genannt, da der Karakter ({er Unthiitigkeit
keineswegs blol's d^n venösen GeräCs^ou ange-
hört, und sie ebenfalls activ enlziiudet wer-
den können"^), wohin auch äie faulichte^ ty^
phb$€y gangraenöse und die chronische gehören;
die sympathische f die consensuelle ^ von einem
entfernten Reiz durch Mtlleidenliöit erzeugt,
z. B. die gastrisch -biliöse Entzündung der
Lungen, des Gehirns, dorch Gallenreiz er-
zeugt, und oft durch ein einziges Brechmittel
zu heben ; die ' antagomatuiche , durch Unter-
drückung^ der natürlictien oder krankhaften
Thätjgkeit eines andern Organs erzeugt z. B.
rheumatische Entzündung des Auges, der Luft-
rohre, durch unterdrückte Hautthätigkeit er-
*) .Ueb«r diQ neuen Mlftbraueh des Wortt und
BegrifFf, Venosit'dty beziehe ich mich auf ÜCr«y •
11^ V und Conradi*s Sohriften, mit welchen rrelF«
liehen MSnnem ich mich vollkommen überein-
iüflunend erUikre.
— 48 — .
zaagty und oft durch blofse Wiederhsntellaag .
(lieser zu heben; und endlich die sptafiM€ht^
welcher ein eigen thümlicber Krankheitostof ,
als Reiz zum Grunde liegt, und die also niclt '
blofs durch die allgemeinen entzünduiigs^iHdri«
den Mittel » sondern durch EntPernung od«
Vernichtung dieses eigen thümlichen Krad^
heilsstüfies zu heben ist.
Dieser Begriff und diese Eintheilnng der
Entzündung ist nach meiner Meinung der eia^
21^ wahre, praktische, und faktische, denn er
gründet sich nicht auf Hypothesen und anato^
mische Subtilitaten , sondern auf die Terschie-
dene Wirkung der JReagentien , wodurch ebea
erst die innere Verschiedeuheit des ZuStandes-
erkannt wird, und sie allein giebt richtige'
Leitungsprinzipien zur Praxis.
Aber hier mufs noch erwähnt werden
der Unterschied allgemeiner Entzündung (fiie-
ihtsis inflammatoria universalU , . Ptbris infiamma^
toTia Simplex) und örtlicher Entzündung^ Be«
griife, die auch jetzt, besonders durch Brouuck
Lehre, Verwirrungen und Entstellungen er«
litten haben. -^ ^^ kann in einem plethori-
schen mit grolser Erregbarkeit und Kraft des
Blutsystems begabten, z. B. im jugendlichen
Korper,, durch allgemein einwirkende, erre-
gende Ursachen, z. B. Erhitzung i Erkältungi
Gemüthsaifekt, Wärmeexcefs, eine allgemeine
Diathem inflammatoria des Bluts und Blutsy«
stems, das heifst, eine allgemein erhöhte Tha«
tigkeit und Energie des Blutsystems mit er-
höhter Flasticität des Bluts, erzeugt werden,
ohne örtliche Entzündnng. Wir nennen sie
das einfache entzündliche Fieber, und die
Zei-
— 4ft -^
h6o ftiocl die bekannten ; harter, starker,
r PaU, Porst,' Hitne, rotbef Urin. Es
i und wird sich aber bei dieser Anlage
leicht eine ortliche Entzündung hin;Buge-
n. Ber geringste ortliche Reis wird sie
dieser grofsen Geneigtheit su erseugen
lOgen , und besonders wird die Lunge als
blutreichste und hier am leichtesten über-
» Organ am häufigsten der Site derselben,
das Organ werden, in welchem sich die
naeine entarUndliche Diathesis am stärk-
concentrirt, — Ja jede FebtU acuta kann
mufa in ihrer primitiven Entstehung
eine' anfanetnde Diaihesi» Inflammaioria
lebtet werden, denn Ha% Wesen, die
ste Ursache jedes Fiebers, besteht in
r erhöhten Reizbarkeit und Thätigkeit des
isystems, und in jedem kann sich leicht
Pfahrer Entzündungszustand ausbilden ; aber
t so. schnell kann sie sich, oft gleich in
.ersten Tagen, bei grofser Anlage zur
fache oder Fäulnifs , in den entgegenge«
en Znstand umändern. — - Der häufigere
ist,' dafs die ortliche entzündliche nei-
; den . Anfang macht, und von diesem
chen Feqer erst der allgemeine Brand, die
rmeine Diathesis , ausgeht. Und auch
ist der häufigste primaire Heerd die
ge, die Lungenentzündung -^ keineswegs
Magen - und Darmentzündung, nach JSroia-
grundloser Annahme. — So Js^n n also, die
»meine EntzÜDdung eben sowohl Ursache
Polge der ortlichen, und die örtliche eben
3hj[ Ursache als Folge der allgemeineti seyn»
eswegs aber ist die allgemeine Entzün-*
r, 'ja das Fieber überhaupt^ wi^ Brout^
meint, immer erst Folge einer örilicbent
urn.LXVIII.B.l.St» D
— 60 —
- I
Es arlielll aus dem Gesagten , dafs .tioli
der Beschränkung, die wir dem Begriff der
EnUündung gegeben haben» dennoch die- :
selbe in ihren verschiedenen ]iiiodifikati»i
'|ien und Graden, besonders auch 'als est« ,
zundliche Anlage, als chronische Eotsin-
dung, eines der wichtigsten und wieilumbi^
sendsten Heilungsobjekte ist, und die entna-
dungswidrige Behandlung eine der ersten uad '
allgemeinsten Heilungsmethoden bleibt. Wir <
wollen uns also freuen über ihre jetzt wieder*
allgemeiner werdende Anwendung, oder Tiel*
mehr über ihre Wiedereinfiihrung; denn, wir
wollen nicht vergessen, dafs sie die erste war,
von der die Medizin ausging,, und dafs^^iit
spater, durch ihre nicht selten bemerkte Unwiift-
eamkeit und Nachtheile, und durch die Wir^
kung der Reagentien, die Aerzte genotbigt
wurden , sie zu beschränken , in vielen Fälleo-
sie völlig zn verlassen, und bei gar manchen
entzündlich scheinenden Zufallen eine .andere^
ja ganz entgegengesetzte , Kurmethode anzi-
nebmen.
N€r9os€. Krampf.
Unter diesem Natnen begreift die neoere
nicht blofs den Zustand wirklicher
krampfhafter Zusammenziehung der Fasere,
sondern jede Reizung oder Affektion, welche i
ursprünglich, ausschliefslich , oder wenigstens "^
vorherrschend, in den Nerven (in der Sphäre ^
der Sensibilität) ihren Sitz hat, und dadurch
begrSndet wird. Man bedient sich jefzt auch
des Wortes, erelAisck, uiiisch€ Afftcthn,
— 51 —
um sie Ton der ioflamaatoritchea sa uatcr«
scheiden.
Der Unterschied ist wesentlich end wich-
tig. Es kann reiner Krampf, reine nerrSae
Reftnng, Torhanden sejn, ohne allen Antheil
-▼an Inflammation oder Phlogosis, ja der reine
Krampf y der reine IferTenaffeki, steht in ge-
radem Gegensatse damit, so dala alle schwä-
chenden, der Entzündung entgegengeaetstent
Uittel ihn rermehren, und binieegen nenren*
starkende, erhitzende, ihn aufheben, wie diefi
der hysterische und hypochondrische Krampf
hinreichend darlhut. Aber er kann mit dem
entaiindlichen Znstand in Verbindung treleup
theils als Ursache, theils als Wirkung. Als
Ursache: Jede fortdanernde heftige Nenren-
raizung eines Theils kann, bei Disposition
dazu ,' eine Blutcongestion in demselben , zu-
letzt Entzündung, erregen. Als Wirkung:
Jede Entzündung eines Theils (die ja immer
auch Erhöhung der Sensibilität mit sich führte
kann, nach aufgehobenem Blutantbeil dersel-
ben, eine erhöhte Sensibilität des Theils, den
Nerrenantheil der Entzündung, zurücklassen,
welche oft scheinbar die Entzündnngssjmpto-
me fortsetzt, ohne wahre Entzündung zu sejn
— das nervöse, zweite Stadium der Ent-
zündung«
Eine Hauptnrsache dieses Irrthums ist die
Verwechselung der Ursache mit der Wirkung.
Allerdings kann Blutcongestion Ursache eines
Krampfes werden, und wird ee häufig, aber
der Krampf selbst, die dadurdi erregte ner-
TOse Affektion, ist et^as^anz anderes. Selbst
Apoplexie ist, ihrem innern Wesen nach,
i) 2
- 62 —
nichts apderas aU eine IVervose des GehirDii, '
und das eigentliche Heilungsobjekt dabei eban-
falts Nervöse , wiewohl gar nicht zu leognti
ist, dafs am häufigsten Blutcongestion naek
dem Gehirn die errettende Ursache dieser Ner-
TOse ist, und sie oft blofs durch WegoahiM.^
dieser entfernten Ursache gehohen werdai.;
kann. Aber wir sehen sie auch ohne alle /
Blutcongestion entstehen, und leider ofl genog -^
noch nach ihrer Hebung fortdauern.
Unter die Rubrik, der Nervosität gebSrt
auch det wichtige Krankheitszustaird, den wir
mit dem Worte ^/ienarion bezeichnen , der die -
modale oder qualitative Abweichung einür
Funktion von ihrer Norm ausdrückt. Er ist'
die nächste Ursache, das Wesen,* der ganitQ .
grofsen Klasse der spasmodischtn und pstui-
ästhetischen Nervenkrankheiten , und eben so dsr- -
qualitativen Secretionsveränderungcn^ denn der Ner-
ve ist es , der die Individualität und Spedfität^
nicht blofs des Individuums im Ganzen, sob-.
dern auch der einzelnen Organe, bestimmt.
Epilepsie» Chorea , Catalepsis etc., was
sind sie in ihrem Grundwesen anders als Alie-
nationen der Nerven thätigkeit, Abnormitäten,
der Sensibilität und Mobilität, so mannichfal-
tig auch ihre Veranlassenden, entfernten IJtr^
Sachen seyn können ? Und mufs nicht auch,
in ihrer reinen Form, die Kur lediglich auf
das Nervensystem gerichtet werden ? Selbst
die Hydrophobie, so gern man sie in neueren
Zeiten zu den Entzündungskrankheiten hat
rechnen wollen ^ ist und bleibt in ihrem in-
nersten Wesen eine reine Nervenkrankheit,
Nervenvergiftun^.
— 53 —
Dasselbe gilt tod den Lokalkrampfea
agenkraiopf zum Beispiel wird jetzt häufig
m deo Anhängern der neuesten iDflamnftsto-
sehen Schule zu den chronischen EotzSn-
ungen gerechnet« Aber sehr mit Unrecht.
.r ist in seinem Grundprinzip nichts anders
Is eine Nervenaffektion uer lUagennerren, ein
rampfhafter Zustand , und wird tausendmal
iTch reine Nervenmittel , fVUmuth^ HyoMcya»
u» u. dergl. geheilt. Aber allerdings kann
ch zuweilen mit diesem Krampf ortliche
oUblüligkeit/ entweder als entferte Ursache,
ler als Wirkung, compliciren, und dann wer-
m Blutentziehnngen sehr wohlthätig sejo,
zuweilen die Heilung Tollenden, in sofern
B die entfernte erregende Ursache, die Voll-
LUiigksit des Magenff wegnehmen. Aber sehr
nt Unrecht zieht man aus dieser accesfori-
:bett Eigenschaft den Schlub, dals der Bla-
»okrampf seinem Wesen nach eine entzünd-
che Krankheit sey. Es giebt eben so gut ein«
ordialgia sanguinea^ phloghulca^ als es eine reine
»-vosa giebt. -^ Und ßo ist es mit allen Lo-
alaffektionen der Nerven, Brusikrampf (Asih^
ttf, Tussis) Darmkrampf (Co/fca) Blasenkrampf
.8. w« Selbst die JDtlinen'^ Ihrem Wesen
ach sind sie nichts als Alienatiou der Ner-
eothätigkeit (des Gehirns) , aber frelKch die
Dtfernten Ursachen koooeo maünichfallig
syn, BlutcongesCion , gastrischer Reiz, Meta^
iMe, Schwäche.
Den merkwürdigsten Beleg der reinen
lervose giebt uns das fVecIisdfieber» . Es kann
1 seinen Paroxysmen mit wahren Entziiodun«
eti {Pleuritis , Ophthalmia) , selbst mit Apo-
lesie, verbunden seyn» Aber selbst diese Ent-
— 54 —
^Undangen uod Congestionen siod Morse Nflv«
yensymptome , denn in der Zeit fewischen dn
Parozysmeti fehlen sie gänzlich^ nnil Hiebt
Aderlafs , nicht Antiphlogosis f helfen , toe*
dern das einzige Afittel der Kar ist Qüna qbI 3
Opium. — Ueberhaüpt ists jener merkwürdigs
Ejrankheitszustand , den wir Periodidtät ose-
nen, der unter den Begriff der' Nervo'sa fÜft
— jener wunderbare Typus der Natur, zu 4»-
vrissen Zeiten nach einer gewissen Ordöeag
in einen Krankheitszustand zu yerfallen^ desisi '
Grdnd wir gewifs ganz allein im Nenrenqr^
Btem zu suchen haben, was auch die Heilndt-
tel bezeugen. ^ '
Wie wesentlich die Neryose bei den S^i
crMtiontveränderungen und den Krankbeiita ih^'
rer Säfte sey, zeigt sich am besten durch dti
Einflufs, den Gemüthsaffekten augenblicklich
auf die Veränderung der Gallen- und Uilrh-
absonderung und deren Produkte haben kSn-
nen , die Säureerzeugung durch Krampf '
bei Hypochondristen , die Urinveränderuog
durch Krampf, und, ähnliche Erscheinungeot
Es fallen daher auch die Secretionsfehler aod
Alienationen grofsenlheils mit unter die Rn«
brik der Neryose, und die gehörige Anwen-
dung der Nervenmittel, besonders der narcoti-
echen, wird bei diesen Krankheiten ein yor-
ziiglicher Heilungsweg, Wir wollen nur sd
die grofse Kraft des Opium zur BezwingoDg
des Diabetes mellitus erinnern. Selbst die merk
würdige Lokalitätsbeziehung der Mittel anf i
besondere Organe, die auch zunächst in den i
Nerven begründet ist (ßpecißcü localia)^ gebort .
bieher.
- 54 -
Es gl^hi endlich noch ^oe der allgemeio-
(Q und wohlthatigtten Kurarteo in der A(e-
liof wo das Heilungaobjekt einzig und al«
o Nervosität ist — die ndaüvi oder pülUa-
t Behandiung.
Adynamie.
m
-- Der Zaaland Terminderter Lebenskraft und
durch rerminderter Lebensthaligkeit und Le-
Q^funktioii eines Tbeils oder des gatozen Or-
nismas. Also nicht Terminderte Lebensäa-
irnng überhaupt, sondern nur diejenige« wel-
e Ton wirklichem Mangel der belebenden
raft entsteht, denn die Aeufserung der Kraft
nn auch gehemmt und gebunden werden» ohne
Is sie selbst fehlt. — Diefs fuhrt auf den
ichtigen Unterschied von wahrer und falscher
\^ nac scheinbarer Schwäche , der so oft über»
hen wird, und doch fiir den Arzt so wich-
; ist.
Die wahre Schwäche fodert als ^ofcho
mittelbare Erhöhung und Stärkung des Le-
ns, und wird dadurch eines der wichtigsten
id höchsten Heilungsobjekte von tausender-
i Krankhellsforünen ; die falsche Schwä-
e hingegen fodert die Entfernung der die
raft hemraenden Ursachen, nicht positiv stär-
mder Mittel, ja sie kann durch diese immer
iher gesteigert werden. Die Verwechselung
t defshalb in der Praxis sehr gefährlich^ und
L es leider so oft schon gewesen.
Das erste für den Praktiker bleibt also
fimer, wohl zu unterscheiden, ob das^ was
ch ihm darbietet , der Zustand wahrer oder
^56 -
falscher Schwäche -sej. Die 8chdnbar$^ Sdmi^i
che aber kanb wiederuih sehr Tlsrscfaii
sisyn ; sie kann ihreo Grand haben , entwi
in Unterdrückung, Hemmung, der Krafläi
rUng {Debiluas'ab oppresslone, Pls oppreiga\
in einer blofsenNervenafTection {IDeöihtasadi
sum). Zu der ersten gehört zunächst die
chaniscke Oppression — jeder mechanische Drei
er komme Ton äufsen oder von innent hit^k,
dert die freie Kraftäufserung, ;z. B. Ge^chwuli^^'.
Exlrayasiate im Gehirn; «dann die Blutoppnü^
tioh — allgemeine Vollbliitigkeit macht trägi^V]
schwer beweglich, malt, weil die zu bewerV
gende Last des Bluts die Kraft, des HMcent
und der Gefäfse übersteigt; ebenso erschwert -
örtliche Vollblütigkeit die Thätigkeit des Or-
gans, in welchem sie sich befindet, so s. B.,
Yollblütigkeit des Gehiriis das Denken die
Sinnlichkeit das Bewufstseyn, Vollblütigkei^
des Magens, Appetit tind Verde uungskraft a«
s.^w. ; dann die gastrische Oppression — jedt
Ueberladung des Magens bringt Schwäche her-
yor, und eben so Aohäufung krankhafter ga-
strischer Materien (gastrische Schwäche, die
durch ein einziges Brech- oder Purgiermittel
gehoben werden kann); dann die meiastatischt
Oppressiohf die man vielmehr eine Hemmung
oder Bindung der Kraft nennen kann -^ 4"^^
Ablagerung eines KrankheitsstofTes, durch Ein-
gehn desselben in die Organisation und Ve»
getation bewirkt, so die Schwäche und Läh-
mung eines Theils durch arthrilischen, rheyma-
tischen, psorischea, skropbulosen, Syphiliti-
schen Krankheitsstoff. — Zu der zweiten ge-
hört die Schwäche, welche blofs eine krank-
hafte Neryensensation , ein Gefühl, zuweilen
ein blofser Krampf ^ ist, z. B. das Schwach*
— 47 —
lieitsgeftibl , wai jedes Fieber gleich mit mi-
Bern Eintritt, aach bei den slärküteo Slen*
■cheo, hervorbringt, die Schwachheilsfinfalle,
die Ohnmächten, bei HypnchondristcD und Uy-
steritcheo , die in Geinülhsaflekten ; Ja ea
kann TÖlIige Unbrauchbarkeit eines Theils,
Labmoog, blofs Ton einer solchen krauipf«
haften Hemmung der Nerventbätigkeit begrün-
det, und also mehr ein aktir^r als passiver
Zustand sejrn; den besten Beweis geben di«
periodischen Lähmungen, wo das Organ ein«
Zeitlang TiSilig unbrauchbar und dann ivieder
in den Zwischenzeiten vullig gesund und Ibä-
tig sejn kann.
In allen diesen Arten der Schwächen sieht
man leicht ein, dafs die Rede nicht vf»u po-
sitiver Stärkung seyn kann, sondern die Kur
besteht in Entfernung der die Kraft hemmen-^
den, unterdrückenden Ursache; ja oft gerad«
10 Schwächung > z« B. bei dem iTebermaars
TOD Blut und Kraft, wo das Aderlafs das
beste Stärkungsmittel ist.
Die wahrt Schwächt aber ist und bleibt in un-
zahligen Krankheiten die wesentliche ürund-
nnacbe^ und das wichtigste Ueilungsobjekt«
Diefs ist nun in vielen Fällen schon durch di«
Genesis und durch die Erscheinungen so in
dis Augen spriogend dargestellt, dafs darüber
kein Zweifel seyn kann, auch nie gewesen
. ist. Aber in vielen andern war es dunkler
tind schwieriger zu erkennen. Doch auch hier
Wurden die Aerzle, nicht durch Theorien, son-
dern durch Natur und Erfnruog, und beson-
ders durch die Reagenz«, darauf geführt. Salbst
^ider ihren Willen, selbst bei einem äufser-
— 58 ^
lieh gans entgegengesetzt scheinenden!
atatide, wurden sSe dadurch genothigt.
werden es noch , diesen innern . Zustao
zunehmen. So zum Beispiel hei' akutei
hern; die ersten Tage geht alles yortri
bei Aderlafsi Nitrum, , kühlenden Abfübi
inittein, der Puls wird ruhiger, die Hitze
dert ''sich, die Lokalsymptome nehme
Aber nach 5, 6 Tagen wird ps nicht
besser, bei den nehmlichen Mitteln , im G
theily der Puls wird wieder schneller,
ner, die Lokal besch werden nehmen», v
cu, es stellen sich Nervenzufalle , oder
gar Colüquation ein. Wir geben nun
kende, excitirende Mittel, Valeriana,
schus, und sogleich verändert sich die j
der schnelle Puls wird langsam, kräftig
Hitze M die Lokalbeschwerdeo , die Col
tion, hören auf. Ja man beobachtete h
Fieber, wo ein Aderlafs im Anfange die
Krankheit todtlich machte, und wo gleici
Anfang an die kräftigsten Roborantien x
waren. Dasselbe gilt von Lokalentzündu
-— Diefs nöthigte die Aerzt» einen , der
tigkeit und Kraft entgegengesetzten, Zui
einen Zustand der Schwäche, anzunel
Wir finden, daTs dies sehr frühzeitig
kannt wurde, und der Schwachheitszu
beHhuptet als solcher von den ältesten. 2
h^r eine Hauptstelle in dar praktischen
dizin, nur unter verschiedenen Namen. F
unter dem Namen der Af a//gnrVdV, - des höfHi
piisnImziaUschen Kar akter Sy dann der ^d>
des FauffieberSy bei Brown der Asthenie:,
RtU der Lähmung ^ bei andern der Pash
bei mehrern Neiiern der Venosität^ Abe
— 59 -
Tori Adjnani%^ adynamiichv Zustani^ druckt
lll am besten aus.
Er kaop sowohl im Ganzen als in jedem
i^^UoMloen Organe, sowohl in akuten als in
' ibroidsGhen Krankheiten i vorkommen; und
: ibiD sowohl mit erhöhter als mit rerminder-
kr Reizfahigkeit Terbunden seyn, weil jede
'flchwSche die Normalität der Thätigkeit auf-
lebt. Und in sofern Schwäche alle Lebens -
flinktionen stören und in Unordnung brin-
gen , sowohl deprimiren als . auch die damit
vverbundene Reizbarkeit scheinbar exaltirea
kanui so kann sie die Grundursache fast aller
Krankheiten, sowohl des irritabelu als sen-
Übeln uRd reproduktiven Systems werden, und
ist alsdann in allen diesen Fällen das einzig
wahre Heilungsobjekt , und die Indikation,
Slärkung^ Mrregung.
Wir wollen nur an die Krankheiten er-
I'BDern, wo eine Unthätigkeit einzelner Sy-
teme die Hauptursache der Krankheit and die
Erregung ihrer Thätigkeit das Hauplheilungs-
Objekt ist, z. B. die Wassersucht. Beruht
nicht hier die ganze direkte Kur auf Er-
regung der ■ Thätigkeit der absorbirenden,
und Wasser, besonders Urin, absondernden,
Gefäfse? Und fällt nicht ihre nächste Be-
handlung, so wie die ganze Klasse der local
specifisch erregenden ReizmiUel, unter die Ka-
tegorie uiüynamit ?
Hieher gehört ganz besonders die Indica-
th vitalis j derjenige Zustand yon gesunkener
Lebenskraft, wo der Leben sprozefs selfist in
Gefahr steht aus Alangel an Kraft aufzuhö«
^D, und wo die schleunigste und kräftigste
^ 60 —
ErweekoDg d^r Lebeoskraffc ^ai einzl
lang8ob)ekt uod das eiozige ReUuogsitu
Labeos selbst ist.
Gastrose.
Nächst dem Blutsystem und Nerfens.
ist das gastrische System uostreitig das am
steo pathogenische'y es ist einer der gffi
liebsten Heerde der Krankheit. Aber
so ^richtig ist es anch als theraptutischiS
Stern, denn es ist auch einer der vorzügt
sten Heörde des Heilungsprozesses ; und
zähh'ge Krankheiten können nur in ihm
kämpft und durch dessen Vermittlung aus,
glichen werden. Diefs sind Thatsachen, w
auf ich mich kühn berufen kann. Seit Jal
hunderten erkannte sie die medizinische Wt
an, und, so oft auch schon die gastrische M^
tl^ode durch Systeme, zu welchen sie nid
pafste, auf die Seite ' geschoben wurde, i
drängte sie sich dennoch immer wieder m^
unwiderstehlicher^ Gewalt den Aerzten KU
und jeder, der Augen hatte zu sehen, mafsl
ihre Wichtigkeit und Unentbebrlichkeit anei
kennen. Ja , mit voller Ueberzeugung u^
ich es: B!ut System , Nervensystem ^ und gasir
sches System^ sind die Hauplobjekte der Praxi
und ßlutent Ziehung j Siaikung^ und gastrisel
Reinigung ^ bleiben die drei Grundmethoden dl
Heilkunst, besonders in akuten Krankheiten.
Worin liegt aber die grofse Wichtigke
dieses Heilungsobjektes? — Sie liegt in dl
Wichtigkeit des gastrischen Systems Ubei
haupt I die man viel . zu wenig erkannt an
— öl ^
»rgebobeiii Ja oit dasaelb« «o eirem Uofii
^aordoeten harabg«6etit| aod daher auch
Kraokbeitan als blofse Lokalkrankhai«
«trachtet hat. Aber diefs ht eine durch-
nage Ansicht , und dieses System ist Ton
^h grofseren uud allgemeineren Beden-
fir den ganzen Organismus, .Seine gro-
sdahoung — die Fläche beträgt ja fast so
la die ganze äufsere Oberfläche des'KSr«
*; Seine unzähligen Nerren, |a sein eigen«
idea Nerrensjstem , der Mittelpunkt dea
) Gaogliens^rstems; -— Sein grofses und
bibliehes Biutsyslem (das Ffortader-
>); *^ Seine unzähligen Einsaugungs«
haonderungsgefäfse, die Leber mit ein*
iMen; -^ Und endlich se|ne hohe Be-
log, vereinigen sich, um es zu einem
iten und Fondamentalsysteme des Or-
n zu erheben. Es ist die Eingangs-
ür alles, was unser werden soll, das
rafem der ganzen Reproduktion , der
r concentrir testen Schöpferkjaft und je-
ig unerklärbaren Metamorphose, durch
alles, was in uns eingeht, hier seine
Vatur rerändert und den Karakter der
lalität qrhält ; £benso ist es aber auch
chtigste Reinigungsorgan I die Cloaca
zur Ausleerung alles Schädlichen, ia
en, aber oft auch in der zweiten In-
aiso nicht blofs für das, was in den
mal eingeht, sondern für Alles, auch
entferntesten Theilen, -^ Und hier-
der Grund , dafs es auch der Sitz und
$an der Krankheitsmetamorphose und
eitssekretion werden kann« Sehen wir
hon in der alltäglichen Erforung, dafa
mtem oft das Organ der Krimis zur
1 M ■
-»- 62 —
Heilung der Tenchiedenartigsten Krii
wird, und dafa die Natur durch fireiwill
atandenea Erbrecheu oder Pni^gir^n
ten heilt?
Der pathogenische JSdnflufi ^ dea g<
Syatema ist aufaerordenüich. — Nicht^
die ao häufig aich in ihm bildenden
fangen von Crnditäten und achadhal
fe (galligter, achleimigter , wurmigtai
welchea bei manchen irriger Weiae
zige Begriff gaatrischer Krankheiten iitj
dem dieae Sittlichen Veratimmungen ni
:ationdn bringen auch krankhafte Äff«
hervor, nicht blofa in dem Orte ihrea'
sondern durch den grofaen Nerven- uat
fafssuaammenhang mit dem ganzen
mus, auch entfernte, conaenauelle
neu , Gongeationen , Inflammationen. . |
So können alle Organe, alle Syatenü'!
dieaer Quelle ergriffen werden ; Ueb^rall b
gaatriach - aympathische Affection entatat
Zuerst in Kopf und Gehirn: Kopfachmtn
Störungen dea Denkgeachäfta , Delirien |
zur phrenitiachen Raaerej, Ohnmächten, A
pltisien , Gesichtsrose mit den sie^ so lul
begleitenden Gehirnaffektionen. -Welcher
fahrene Praktiker weifs es nicht, daft ia
len diesen Krankheiten oft Brech - und 1
girmittel die einzigen Hülfsmittel sindp
ea nicht eine bekannte Thatsache^ dab
' der Geaichtaroae daa Brechmittel daa gescbi
desto und durch nichts zu ersetzende Heili
teilst? — Ferner in Hals und Brusi:
ginose und pleuritische Affectionen. N
^ blob Stollf sondern alle nachherigen wal
— 63 —
rr haben das Daaeyo der Phuriiis ued
gafirksa aberkannt , wo daa Aderlafa
ilfty sondern schadet, and wo nurBiech-
liilfe leisten, und oft Seitenstetheni
I, gehindertes schmerzhaftes Schlucken,
{g Stunden wie weggezaubert sind;
I gilt von der Stomacace und den jiphm
Femer in der äufiiren Oberflädui
a$, Eocanthemt Ton allerlei Formen. «^
im ganien Nervengysttm : krampfhafte
von allen Formen, Epilepsie, Ge-
rankheiten, Hypochondrie, Lähmungen,
lorungen ; selbst die eigenthümliche
dSektion, die wir Fieber nennen, zu
unmittelbaren Aufhebung gewifs das
ittel das wirksamste HiilfsmiUel ist. —
das Blut'' und j^bsondtrungssystem:^ Ist
lehr oft die heftigste Blutcoogestion,
iämorrhagie, lediglich gastrischen Ur*
, und blofs durch gastrische Mittel zu
— Findet nicht der chronische Ka*
die chronische Augenblennorrhöe, der
bu8f oft ihre einzige Hülfe in disn ga«
1 Mitteln ? -~ Doch ich müfste die
^athologie därchgehen, um alle Zufälle
bleu, in welchen die gastrische Me«
ütfreich ist.
)tB alles ist nichts Erdachtes , oder aus
^Ibst ersoonenen Theorie hergeleitetes,
ich schreibe es redlich und treu der
and' Erfaruog nach. — Was wollte
um geben , könnte ich meine jungei>a
mossen zu mehreren solcher Kran kheits-
nfiihren, die ich selbst erlebt^ habe,
7ten, 8ten, 9teh Tage solcher Pneu-
t nachdem die Kunst gegen die schein-
1
^
\ . • -. 64. — -
bare EntzMiidaDg alles, Blatentii'etibDgeii ,
trum « Calnmel-, Vesicatorieii otc. ^rschi
halte, und die KrabkeQ mit d^r heftig!
Beängstigung una Djspnoe, kleinem äufs
schnellen Tuls, äufserster ^ch^äche bis
Ohnmacht, dem Erstickungstode nahe,
dick belegter Zunge ^ da lagen, ein einzi
Brechmittel; welches Anfangs versäumt %
den war, eine Menge galligter Stoffe entlee
und sie angenjblicklich, dem nahen , aufsen
unyermeid liehen, Tode entrifi. -^ Solche 1
spiele ^eben besser den Glauben , als
theoretisch enr Deductionen. — Selbst der nf
ste Reformator 'Broussats ahndet „dieSen I
flufs, indem er alle Fieber aus einer Irritat
des gastrischen Systems entstehen läfst.
Es ist die Regel aller berühmten Aer
und die Lehre aller guten praktischen Sc
leo : zu Anfang jfier Krankheit die er
Wegß zu reinigen^ vorzüglich bei akul
doch auch bei chronischen, ja selbst die <
norrhoe nicht ausgenommen, weil die E;
xung lehrt, dafs das Vorhandenseyn von K
ditäten oder anderen Unreinigkeiten in d
selben sehr unangenehme ComplicationeB
zeugen; und der Hauptkur sehr im Wege i
hen kann. — Und diese Regel sei auch hi
mit allen künftigen Praktikern bestens (
pfohlen^
Genug, so wie das gastrische System
Organ der Genesis unzähliger Krankheiten'
eben 4o ist es auch das Organ, in '^
chem die mannichfaltigsten und heterogen!
Krankheiten bekämpft und geheilt wer
müssen«
— M —
Qui benepurgaif btnt curat ^ — dhi war und
iit noch der Wahltprach vieler Aerzte, und ich
liabe immer gefundeiii dafs diese Aerzte die
glücklichsten in der Praxis waren« Es ver-
tlebt sich, dafs man nicht zu weit gehen, und
den Darmkanai für einen tod(en Schlauch haU
teemufs, den man nicht sorgfältig genug aus-
waschen könne. Aber , j^busus non toUU usum»
Diese grofse praktische Wahrheit, der
Werth der gasirischen Melhode, ist in Teutsch-
land am frühesten und am vollkommensteo
anerkannt worden. Ich berufe mich auf die
Namen: Kämpfe Schröder^ Brendc!^ ZimmfT^
mann^ Sioilj Richttr. Auch ich habe, so lange
leb lehre und handle, sie yertheidigt und ge*
handhabt. £s stellt sich hier auf eine merk-
würdige Weise die klimatische Verschieden-
htit der Länder und der Nationalität dar.
Man konnte so die gastrische mit vollem
Rechte, die, Teutschland eigentbümlichey die
teutsche, so wie die blutenileerende die fran«
losische, und die excitirende die englische
Methode, nennen. Doch fängt man auch jetzt
in England an, ihr allgemein zu huldigen,
seitdem Hamilton sie als ein Hauplmittel fast
in allen akuten und chronischen Krankheitea
empfohlen hat. *)
*) Gans neuerlich wurden in dem Edinburgh M^d^
et Chirurg. Journal 1827. Jan. swei ralle vob
Chorea und Epilepsie nsiteetheilt , welche heida
durch den Gebrauch von driatiaehen Purgimtif*
tein , Pil. Colocynth, comp, (begehend auf Pulpa
Coloeynth. Moe^ Seammenium , Cardamomump
3apo)f Calomel^ und swiscbenduroh Purgirtaise
mit Senna, glücklich geheilt wurden.
Joam« LXVIIl.B. l.St. E
^ 66 -*
' Obiiructiön., .
Dm Wort und der Begriff, O^«^
fjscerum, Verstopfung dar MingtiMid^f if^^
der ältesten und herrschendsten in de^^
tischen Medizin. Er begleitet die MedidiP^^^
alle Zeiten, und das Ansehen der
Aerzte hat ihn sanctionirt. Nach meint
Bnng mufs er es auch ferner bleiben, /
rationelle Praxis kann ihn gar nicht e.^^
ren^ da er sowohl mit einer rernui^ ^
Theorie Tereinbar, als yon so wichtigeo^ ^
flnft auf die Praxis ist.
Es kommt nämlich alles darauf an ^ ^
Begriff praktisch zu fassen und fest zu ^
len, und in diesem Sinn b^ifst Obstracli^
derjenigt Zustand eines Organs ^ in welchem^
fräs Bewegung der Säfte in demselben ersehSftfl
gehemnUj oder ganz aufgehoben ist — . genau, ^
Zustand der Ungangbarkeii eines Organs»
Dafs dieser Zustand wirklich exislirt, diii
stimmen sowohl die Erlarung, als einen
die Gesetze des Lebens und des Organiia»
gegründete Theorie, Tollkommen überein.
Doch, da ich so riel Schwankendes ui
Irriges hierüber in mehreren neuern Ansie'
ten bemerke, so erlaube man mir, hier mi'
etwas ausführlicher, sowohl was das Wesei
liehe als das Pathogenische betrifflt^ darül
SU erklären.
Es kann dieser Zustand auf Terschiedc
Art entstehen. Zuerst rein dynamisch ^ dn?
Schwäche^ durch Mangel an fortbewegend
- 67 —
rift In dtB G^rafMD, dar hänfigflU Pall.
iher 10 d«o Orgaoan » wo tob Natur dio
srtbiwegaDg träger ist , z. B. den Unterleibs-
■P^en; dieser Zustand am leichtesten
tUkkU ferner durch chronischen Krampfs
"'^li« Reifung I wodurch notfawendig auch
>-Me Fortbewegung gehindert wird , sunt
*V*^ apheltender Gram und Kummer. So-
ta dorch Reizung^ aUgemdne oder spteifi'
^ Wie die durch syphilitische, arthriti«
*i dmoiiche und andere dyscrasische Me-*
^ sotstehenden Obstructionen hewei-
I Wohin auch chronische Entzündung ge-
^ Endlich durch mechaniichi Hunmungf
d[| sowohl Ton äufseren als inneren
itbio, Verengerungeni Verwachsungen der
Ui; Selbst die Zähigkeit der in den 6e-
I enthaltenen Materien kann Veranlas-
geben» z. B. zu grofse Visddität d^r
kann Obstructionen der Gallengänge erzeu-
— Hieraus ergiabt sich der wichtige
(•Unterschied der Obstructiony zugleich
luch der wesentliche Unterschied, der
len der Obstruciio viva und mortüa^ wie
e nenne, Statt findet; das heifst, die
iction im Ltbtnden und im 3W/cii. Es
nehmlich ein Gefäfs, ein Organ f im Le-
ingangbar seyn, eben weil die Ursache
emmung eine dynamische, eine nur im
existirende und nur durchs Leben mSg-
ist, z. B^ Schwäche, Krampf^ von der
so im Tode und durch die anatomische
Buchung gar keine Spur wahrnehmen
n. £ine solche Obstruction und ihr Se-
iet also nur für den Lebensphysiker,
Lrzt, Existenz — er ist rein praktisch,
lUe Gegenbeweise I yon der im Todten
E 2
— w —
geiaiid«nen Offenheit der Gefafse hergeai
nen , beweisen, oicbie ^ dagegen« So ist
der Angina der Schlund, beim Iltut der D4
kanaly an einer Stelle ungangbar, trotz
man im Tode den Kanal offen findet;^
sind die Gekrösdrüsen bei der ' u^fro^p/Ua
gtnurica im Leben ungangbar, trotz dalk.
im Tode Quecksilber hindurch treiben
Aber auch im Grade i&t der Zustand;
.schieden. Der geringere Grad ist der
Stockung {Stagnation). Hier ist noch
Fortbewegung Torhanden, aber sehr träge ei
unrolikommen. Dieser Grad fallt häufig
dem Gongestivzustand , Fkthora lopica^ sei^j
nun blofs passiv oder durch örtliche Reisi
erzeugt, zusammen, und ist darauf begrüod^
Der höhere Grad ist gänzliche Hemmung
Fortbewegung, Obstiuction. Fortdauernde Stagf !
nation und Obstruction erzeugen zuletzt Va^>
dickung der enthaltenden Säfte, Infarctia^ nal
«m JEnde JEniartungen der Meproduaion des,Olb
gans« Thysconien, Verhärtungen, Sieatomen ium|
mannicbfaltige Formen von Pseudorgaaisatioft
und Desorganisation.
Aufser dieser genetischen Entwickelan|^ .."
bezeugen auch die ' Wahrheit dieses Kraik- ""
heitsz^istandes die Erscheinungen und die Res«
genz.
Wir wollen ans an die Veretopfung dir
Unterleibseingeweide, als der häufigsten roi
allen, halten. Ihr Daseyn spricht sich na*
Terk^nnbar durch die eigene. kachektische Ge-
sichtsfarbe f durch die erschwerte Verdauaagy
durch die Hamorrhoidalbeschwerden , durch
'4en aufgetriebenen Unterleib, und, bei dea
der Qcuia , der auf lötenden MittehaUe^ '
rn. Wer selbst gesehen liat, welche
, ja wunderbare Wirkung das Karlsbad }
hmelcung und Auflösung solcher Unter- *
rfaärtungeDi die oft schon wirkliche Des-
(afioiiea waren, hervorbringt, wie in
OD 6 bis 8 Wochen die aufgelrlebtue
irte Leber oder der ganze aufgetriebene
üb, zusammenfäUt , und zu der normalen
iffenheit zurückkehrt , der wird zuver-
HD dem Daseyn dieses eigenthiimlichen i
leitszustandes picht länger zweifeln.
bleibt daher dieser Zustand eloee der
sten Heilungsobjekte für die Praxis»
»rs bei chronischen Krankheiten, auf
Beseitigung oft die Kur ganz allein
D^'nn nicht blofs die örtlichen Wir-
)
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und Gefahren, sind von grofser Be- j
l^ sondern noch mehr ihr consentueller .
alßriAllAr Rinflnfft iliirrh viriilrhAn AiA
1'
— 70 —
Auch hier hat di« Eots&ndungttheom ihn
Macht ausgeübt 9 und alle diese Obstrultioi
zustände als chronische EntzSndangen
gestellt , und mit Blutentziehnn^en sn
handele gelehrt.« Aber die obige Darstd^'
^ung wird hinlänglich zeigen, wie eiHiseH^
tig diese Yorstellang ist. Wir leugnen käHT
nes^egs, dafs die Obstruction oft Prodifli^
einer EntzüoduDg. ist , auch dafs dieaelbeiP i
als Wirkung damit verbunden sejn kann, ii '«
welchen Fall allerdings Blutentziehungen zv j
Heilung mitwirken können. Aber, in uusäh-:
ligen Fällen ist diefs nieht, ja ganz das Ge**
gentbeil, die höchste Atonie, Torhanden, ozd
dar beste Beweis ist, dafs dann nur jene rsi-'
zend alkalischen ja oft noch, weit hitzignt-
und drastische Resolvenlien , Hülfe schaBsa
kStinen*
Conteneuf.
• /
Das Gesetz des Comensus, der MiileideiH'
Schaft, ist ein Grundgesetz der organiscbea
Verbindung, wodurch eben das Zusammen-
hängen und Zusammenwirken mehrerer Thails
zu einem Ganzen und zum gemeinschaftlichea
Zweck des Lebens möglich wird, und ohai .
welches ein solches > ein Organismus, gar nicht ^
gedacht werden kann. Aber eben so wird si
auch eine reiche KrankfaeitsqueUe, indem sich
auch die krankhafte Reizung oder Affectioi
eines Theiles einem andern mittheilen kaooi
der mit jenem in consensueller Verbindang
steht. Dieser consensuelle Einflufs ist Ter-
schieden. Manche Organe stehen in genaiie-
rer, manche in entfernterer Verbindung.
— 71 —
Dt« cottMBMdl« ▼•fbiadaig wM «af va»-
kbdojie Web« bewirkt, «nd wir kSonmi
h«r folgende Tenchiedeae Arten dükselbeo
aebmen.
. 4. Der CbfiMOfiif darcb dfa Ncrfen. U«-
üil^ der aUgemeioste oad stürkitei am
Mflichalen su ae^n ia der EiAwirkeag
m Magens anf das Gehirn and wnge-
thrt.
2. Dar CoaitnguM darch die BliOgtfdfMu
rgane^ welche ans gleichen Stimmen uenUka
balian , werden sich leicht Congestionen und
litationen mittheilan. So s. B, kann Angina
■anmonie oder Encephalitis eraengen,
S. Der Consentui durch Contiguitäi. Dnrch
Mha Nachbarschaft kann sic}i Eatzüodang den
looädisl liegenden Theilen mittheilen , a. B«
li« Entzündang der Häute dem darunter lie«
Itfldeo Organe, die Entaandong der Leber
•m Magen , der Lunge.
4» Der Consenfuf durch JAnilMdi iw
^\xu\iuT• So a. B. wird rieh die AfTectionr
ioes drüsigten Gebildes leicht einem andern
JiDÜchen, und die Affection einer Schleim-
laut leicht einer andern mitlhailen.
5. Der ConumuM durch jithnlichkiit der
limbjon« ' Organe Ton ahnlicher Funktion ste«
iSD immer in nähere Verbindung mit einen«
ler als andere, z. B. die Sekretionsorgane,
lis Organe der Absorption, der Generation,
{> B/ Uterus und Brüste.
•- 74 .-. • .-.
I
6. Der CouMfitot durch Zdiotyncra^. B
gMihümliGhe, iodiTidiieUe Disposition^ Krail
h«it,_ ksD9 gapz nen«! aogewobulicha (Jw
SMSUS heryorbringen , die zuweilen h8€|i
wunderbar sind, z. B. der Anblick der gi
ben .Ffirbe err^t Erbrechen*
Diese coQsensnelle Verbindung der TMI
i?lrd ab€ur ein für. die Praxis höchst wicbtifi
Heilungsobjekt. Denn wir müssen die UiH
che einer Krankheit oft ganz wo anders K
eben, als da, wo jetzt ihr Sitz ist, und sieo
in einem ganz andern Organe bekämpfen, «
das jetzt leidende ist. Der Trismus, der T<
tanus, der Ton einem eingestochenen Splitt«
entsteht , bort nicht eher auf, als bis die»
weggenommen ist. Das Kopfweh, was to
Tfeberladung des Magens entsteht, kann m
im Magen, durch Brech- und Purgirmittel, g(
bolfen werden. DieZucknngen der Nerven, di
bei Kindern durch Säure in den ersten Wegen si
seugt werden, werden durch Absorbentia geheil
Die ganze Lehre Ton gastrischen Krankhuti
und gastrischer Kurart beruht hierauf. — Wi
weit erstreckt sich nicht der consensuelle Ein
flnfi des Wurmreizes, und wie mannichfaltig
Krankheiten werden blols durch ihre Eatfti
Bung gebeilt! — Ja der Arzt kann nicht gl
nug auf diese consensuelle Quelle der Uebi
seine Aufmerksamkeit richten. Ich sah eins
Kranken , der lange an heftigen Schwindel
besonders in den Morgenstunden, litt. Keins
der gewöhnlichen Mittel wollte helfen. Ead
lieh entdeckte sichs, dafs er am Nierensteil
.litt* Der Schwindel hatte lediglich in diesei
Nierenreiz seinen Grund, und wurde durcl
Entfernung desselben gehoben, — Noch kört
.— 73 —
b teh ich bei einem ^Srdigeii Freuode ein
■liebes merkwürdiges Beispiel. Er litt
Ige ao öfter wiederkebreoden Anfallpo yon
ifligeo BeäogstigQDgeo mit Coogesliooeo nach
u Kopf, die einen Schlagflufs fürchten lie-
«n. BliilentBiehungeo^ kalte Umschläge, ab-
«laade Mittel, alles, war Tergeblich. Rnd-
dt xeigte sieb, dafs alle diese Leiden nur
oseniuell, von Gallensteinen, erxeugt wur*
in, und die Kur der Gallensteine war die
«te &ur der Kopfsufälie.
Antagonismus. Metastasis.
Das Gesetz des Antagonismus lieifst : 17/1-
rdrückung einer organischen (natürlichen oder
rmkhajien) Thätigken des Organismus vermag
m andere hervorzurufen, — Dieses Gesetz ist
kto so wichtig wie das des Goosensus , zur
'erbindung und Zusammenwirknng der ein-
dnen Organe zu einem Ganzen, und zur
ereinigung der verschiedenen organischen
hätigkeiten zur Rinheit und zu dem Hnupt«
ireck, Erhaltung und Gebrauch des Leben«.
'UKh den Consensus ' unterstützen sich die
irgane gegenseitig, durch den Antagonismus
netzen und vertreten sie einander bei ent-
:ehenden Hemmungen, und iUlkn die Liik-
•n aus.
Antagonistische AJfection heifst also eine
(fe, durch Unterdtiickung einer andern organi^
'htn Thätiqkeit hervorgerufene, krankhafte Af-
xtiou'^ und, da der liegriiT von Metasiam le-
iglich auf diesem Grundsatz beruht, so lallt
r mit jenem iu £ias zusammen. Die anta-
- 74 —
gonistische Affaküon ist «iM d«r rttcbi
Qoellen tob Krankheiten > upd, da sie
gleich das HeUVerfahren bestimmt , und i
der wichtigsten QueBen der Indication lv
so. Terdient . sie als eine^ der Fandamen)
Affettionen und als ein höchst bedeHtea
HeiluDgsohjekt aufgestellt in werden." D
}ede metastatisch erzeugte Krankheit -Terli
SU ihrer gründlichen Heilang, entweder*
WitderheriteUung ^ oder, wenn dieses ni
möglich ist, wenigstens die Compensation
unterdrückten Thätigkeit durch eine andere.
Vorzüglich wichtig für die. Praxis ist
SecretianS' Unterdrückung und der Secretfons-^
tagonismus. Unzählige Krankheiten sind nii
anders als Uebertragungen ' einer Secretioi
eine andere Secretion oder Funktion. 1
hier steht die grofse Klasse der rhevmatiti
Krankheiten , den Begriff im weitesten Umfa
genommen, oben an. Ich verstehe nehm
unter lihevma^ rheumatische jiffection^ j
Krankheit und jede AiTection, welche
sprunglich durch Unterdrückung der Hautt
tigkeit und Hautsecretion herrorgebracht
AUo nicht blofs die gewohnlichen Reflexe (
selben auf die Schleimbaut der Nase und
Lungen (Katarrh) , oder auf die Muskelh
und das Zellgewebe X^hevmatismus) , sond
auch die eben i/b wichtigen Reflexe auf '
Darmkanal, die sich in den rhevmatischen Di
rhöen , Dysenterien , hartnäckigen oft hoc
chronischen Koliken und Magenkrämpfen c
stellen; die Reflexe auf die Nieren (rhevitn
scher Diabetes) ; auf den Uterus (Störungen
Menstruation, Fluor albus, der so oft rb
matischen Ursprungs ist) ; auf den Kopf (rh
— 75 —
■itUche CaphalaM, Schwind«!, Taubh«i(|
BUodheit) ; auf di« Brost (chronischer Huatan,
ibaumatiache Fhthiaia); auf dia Nerven (Hj-
pocbondriey Hysterie, Ton unterdrückter HauC^
thätigkeit, eine gewöhnlich verkannte aber
taufig Vorkommende Ursache, am häofigstea
dnrdi laichte Bekleidung erzeugt); auf die in«
utf^ Häute und. das Zellgewebe (Waisaran-
^nfnngen, Hautwassersucbt) , die so häufig
Folge chronischer Erkältung, besonders feuch-
ter Wohnungen , feuchten CUmas , sind.
In allen diesen Fällen ist dar Haut- An-
tagonismus das Torziiglichste Heilungsobjekt,
lad Wiederherstellung der gleichförmigen Haut-
faaktion die Hauptindikation. Daher der grofte
Katzen der wollenen Bekleidung, des Schwe-
bis, des Antimoninm, der Dnlcamara *), des
warmen Klimas, in den verschiedensten Krank-
bsiuformen« Wie oft heilen wir nicht chro«
Bische Ophthalmien, Kopfschmerzen, Magen-
kiämpfe, anfangende Fhthisis, Nervenzufälle,
nach lange vergebens angewendeten andern
Kararten, durch 'diese antirhevmatischen Mit-
tel! — Und ist dieser Weg verschlossen, oder
nicht hinreichend^ dann ist eine künstliche
tsröse Ausleerung durch Vesicatorien und Ez-
atorien das wirksamste Heilmittel, denn bei
sllsn rheumatischen Aüectionen ist , aufser der
djaamischen Wiederherstellung der Hautlhä-
tigkeit , auch auf die materielle Folge ihrer
*) Mit Vergnügen sehe ieb, dtfa selbst Hahne*
mann in seinem neuesten Werk Aber chronic
sehe Krankheiten, dieser Rücksicht tfiF diese
entfernte Ursache, unter dem Namen psoriseher
Diathesis, huldigt? — Die Wahrheit mache
sich doch immer Bahn.
Untatdrüekuiig^ das PergpiraMh' rMntyni
Serum acrtj und dessen Ausscheidaog, 1
' sieht zu nehmea; die Indicätion ist i:
doppelt y dynamisch' und matefieli ziiglei
■
Eine eben so reiche Qaelle der £
heiten i^t der Antagomsmm der Müskeh
keii gegen die Nervtnthätigk&t. Unzählige
venkrankheiten aller Art, nicht blofs kc
liehe y sondern auch geistige, haben ihrei
zigen Grund in der unterdrückten Olusk
tigkeit (Mangel an Uebuog , körperliche:
weguDg) und dadurch ersieugtes Ueberge
der Nerventhätigkeit (erhöhte, ^anoina
Sensibilität), also aufgehobenem Gieichge\
Hier is<t das einzige und wichtigste Heil
Objekt: Wiecjerl^erstellung des Gl^ichgev
durch Vermehrung der Muskelthätigkeit ,
es bedarf oft zur ganzen Kur nichts v
als aclive Bewegung, körperliche A
Reisen.
Das ganze grofse Reich der Meiasi
(Kranklieitsversetzungy Ablagerung, We
ruhg) und der rmttaiihuthchen Krankheiten g<
zum u^iuagönisiTius y und beruht auf dems(
Gesetze. Denn was ist sie anders, als
stehung einer neuen Krankheit durch Ui
driickung und Ueberlragun^ einer anderen
es' nun eine allgemeine oder örtliche?
wie grbfs ist dieses Feld , und wie wi<
diese Entstehung »h Heiluftgsohjekt! — I
hei jeder m^tastntischen Ivrankheit muf«
Hauplfndication auf die primitive Krank
gerichtet werden, von welrher sie herri
und die Lokal^ebandluD«» nie durch blofse
kaimittei| sondern, im Siuu des metastatis*
— 77 -
irakters, daroh Ereet^nng neuer iiDicIiäcl->
her Metastasen and künstlicher Ausschei-
jigeo des Krank heitssloffes (durch Ablei-
a^, Gegen reiz, künstliche. Geschwüre), be-
itkt werden. — Man «denke nur an die
Idit und ihre merk würdigen. Metastasen. —
^Je oft kuriren wir vergeMich an Blagen*
«uipf, Asthuia, Cephalaea, chronischen Ent-
nduugen der Augen und anderer Theile,
B wir endlich entdecken , dafs sie alle nichts
nd, als pchtische Metastasen. Wir machen
m die Metastase zum Heilungsobjekt und
in gelingt die Kur.
Diefs fuhrt uns auf die grofsen unabaeh-
USD üebel, welche durch Nichtachtung die-
M Gesetzes schon erzeugt wurden und
lOch erzeugt werden. Noch ist die traurige
!riooerung im GedächtnÜs^ wo das ßrort^n'*
:he System alle diese Krankheilen' als
lofse Lokalübel betrachten und btihandela
hrte. Aber auch noch jetzt ist man in der
raxis noch lange nicht aufmerksAm genug
irauf. Koch sehen und lesen wir Beispielet
0 durch ortliche Unterdrückung eines Kopf-
indes Hirnwassersucht, Wahnsinn, Verlust
ir Sinne, durch Unterdrückung von Ohren-
isflufs, Blindheit, Taubheit und audere Ue*
il, ja noch neuerlich durch schnelle Suppres«
OD einer Gonorrhöe, Trismus und Tetanus ^)
:xeug twurden.
Ja das Gesetz wird jetzt selbst in der
perativen Chirurgie anerkannt. Die Erfarung
brt uns, dafs das Wegschneiden solcher- me«
■statisch entstandenen Fseudoorganisationen
*) 8. dieui Journ«! i827.
— 78 —
gär' oft die ErzMgang wMt galSiliilidierM
narer Krankheilen und PseodoorgaDiMlic
herYorrait^ und einer noserer ersten Chi
gen, Ru8t^ htit sich dernber tiffentlich liii
cfaend ausgesprochen und gegen solche Of
lionen gewarnt.
I Eine ganze Methode der Heilkanst|
swar eine der wichtigsten und- heilsami
die ablditnde, gegenräxiruUy griindet sich
diglich auf dieses Gesetn. Sie kommt un
zu Hülle, wo andere Methoden uns re
sen, ja sie ist oft die einsige , wodurch
das Leben retten.
D^scrasie, Kachexie, Spteifigc
Jljftktion. Chemismu9.
Es giebt Krankheitscustände, die sich i
flunSb die allgemeine Behandlung heben
seo, sondern Welchen ein eigenthümlicher 1
1er in den materiellen Verhättnissen des
ganismas, in seiner chemisch -organischen
schungi zum Grunde liegt, ohne dessen 1
ifernung der Krankheitszustand nicht aufhi
kann. Hier wird also diese chemisch « o
niscbe Abnormität Heilungsobjekt. —
nennen diese Krankheiteap Dyscraütvi^ Sc
fen , sptafacht Aßectiontn , ja die ganze Kl
der sogenannten materiellen Krankheiten gel
bieber. Auch die Mittel dagegen heifsen
dfiiche Mittel, eben weil sie allein diesem
sonderen qualijtatiren Zustande . der Mat
angemessen sind, und auf ihn wirken.
Das Reich des Chemismus im Orga
mus ist grofS| ja so grofSf wie das des
— 79 —
iini8mii8| la toferD keine orgaBllcbe Verai-
irung des Djoemischen ohne eine gleichmS«
ige Veränderang des damit uniertreonlich Ter«
undeneo chemischen Lebensprozesses iredacht
rerSen kann. Aber eben. deshalb läfst sich
mch gewöhnlich diese chemische Veränderung
brch Verbesserung des djnamiscfaea Zustan-
lis heben und ausgleichen. Dochi befor-
isrt es oft die Heilung ungemein ^ wena
irir mit den dynamischen Mitteln sngleich
lolche verbinden I 'welche direkt auf den che-
Bischen Fehler wirken. — Aber in gewis-
isn Fallen ist die Macht des Chemismus so
grofs , und widersteht allen allgemeinen djna-
nuschen Mitteln.
Dahin gehören : Zuerst die miasmatischen
Dyscrasieen, Syphiüt^ Scabiu (ihre Specifica^
Xtrcar, Schwefel) ; Ferner die nicht miasmati-
•eheo, die arthritische , scrophuloset psorische,
patriae, scorbutische, chlorotische ; Fernef die
abnormen Secretionsprodukte. Jede Secretioa
iit ein organisch - chemischer Prozefs , eine
Operation» bei welcher eben so gut der Dj«
aamismus als die chemischen Aifinitatsgesetze
wirksam sind, und so auch bei der Behend-
hog sind oft die letzteren eben so wichtig,
|a wichtiger wie die ersteren. So beim Aa-
kltt, die grofse Kraft der Fleischnahrungp
derErer, der Galle, des Schwefelammonium ;
Bei der Uthiam die Kraft des Aleali, des
Kalcks ; Bei der Versäuerung der ersten Wege,
Alealien, Magnesia; Bei der Gasanhaufunsf
in den ersten Wegen, ihre Zersetzung durch
Ammoniumf Kalckwasser. -— Ferner die Ver-
(iftnng, wo die Zersetzung durch chemisch -
gegenwirkende Stoffe die erste und wichtigste
— 80 —
§
iDdication ist. Endlich^ SrtUch» Patr«9c«ii
wo diB chemisch wirkende Kraft der Mb
ral- and Holzsaure bekannt genug ist.
Wie grofs die Menge chronischer Kran
heiten ist^ denen eine Djscrasie zum Gron
liegt, das weifs jeder erfahrene Praktiker, a
eine der Hauptindicaiionen bei der Kur chf
nischer ..Krankheiten besteht cfarin , sie aufa
suchen und zu heben. Höchst wichtig ist z\
Beispiel die Klasse der maUrieüen Ntrvtnkrm
heiten. Sie gehört unter diesen Begriff, und i
der, der an Schärfe glaubt, wird ein richti|
Heiiungscibjekt und also richtige Indikation dal
haben. Ets giebt näin)ich eine Klasse YonNerTi
krankheiten, dereiTürsache keinesi^egsSchiK
che ist, sondfern die Ablagerung oder Hei
stase eines Krankheilsstoffes auf die üem
der durch seine Einwirkung ihre Thati
keit aufhebt (Lähmuug) oder anomal mac
(Spasmus, Gouvulsion , Wahnsinn)« — - Hi
iet also die Krankheilsursache etwas äuÜN
liches, nicht etwas im MerTen selbst^ ui
folglich auch die Heilung eine negative, We
nähme des einwirkenden Sloffs, oft Yon d
verschiedensten Art, nicht eine unmittelba
Verbesserung der Nerventhätigkeit selbst.
Wir können jedoch nicht unterlassen, M
den doppelten Zustand aufmerksam zu macbei
]Q welchem sie sich, besonders die miasmatisch
befindeji kann , nämlich den htenten (gehotfA
nen, schlafenden) und den/reien; und dab 4
Hauptkunst oft darin besteht, sie erst meb
und frei zu machen , und eine lebendige lU
action darauf zu erregen.
PU
-* 81 -.
PItthora»
Auch swei Fehler dei quantkativin Ver;*
kiltfliMes stellen sich dds alt Heilungsobjekte
iar: die UebtrßlUung und der Mangel.
Ueb$rJU!ttung ^ unter dem Ifamea P/e-
ioro, Follblütigkiii, Volkaftightit, bekannt, ist,
0 sbhr sie auch von manchen Neueren Ter-
annt, ja Tollig übersehen wird, dennoch in
er That ein wahrhaft existitender und krank-
after Zustand des Organismus» und, wenn
Bch nicht selbst schon Krankheit , dennoch
ine reiche Quelle von Krankheiten, und als
olche ein höchst wichtiges Heilungsobjekti
«sonders für die FräservatiYkur«
^ giebt unstreitig einen Zustand des Or-^
pusmuSy wo die Menge des Bluts das ihm
{isetxte Maafs, und folglich auch die zu sei-
ler Bewegung bestimmte Kraft, übersteigt.*
km deutlichsten tritt erhervor, und am leich-
säten entsteht er, in folgenden Fällen. Ekn^
noi, bei der sanguinischen Gsnstitution , de«»-
ren Wesen eben in einer sehr leichten und kräf«
igen Verdauung und reicher Sanguification
besteht; Zweitens, in der Jugend, wo San*
guification und Reproduction immer vorherr«
lebend sind; Diitteng, bei dem weiblichen
Geschlecht, was yon Natur schon für doppel-
tes Leben und doppelte Sanguificatiori organi-
sirt ist, wenn die für die Ableitung des dazu
bestimmten BlutYorraths dienenden natürlichen
Blntentleerungen fehlen , bei Retention der-
selben während der Pubertät, bei ihrer Sup-
pression , und bei der Cessation, ehe die rei-
chere Sanguification nacbläfst und das Gleich«*
Joani.LXTiII.B.l,Sc. ^
— .82 —
gewicht wieder hergestellt ist; Vkrtmt^ im
AHer, wo durch die Vereogeraog der Gefalle
oft ietmt erst eine reIatiYe-yoUhlSligk«tl(vFb-
tkora ad spetium) sich erseagt, die Torh^ nickf
iß wer, und mancher im Alter erst Bli^t tWf
seil roufs, was er vorher nicht nöifaig iiatie}
Mmliich »ach, wenn sich die Netor "an patholo-*
gische oder auch künstliche Blotentleenmgai
schon gewohnt hat, z. E. HämorrhoidalihiA^
Kasenbluten , regelmälsiges Adarlafa« Hi#
scheint durch die Blutentziehongeo salbet eiee
yermehrle Sanguification i und so eine künil«
IjcheYollbläligkeit zu entstehen, und, bleiben
nun die gewohnten Entleerungen weg^ eotnll
sie deutlich hervor. ' ' ...
■ ,1
"Wo nun dieser Zustand 'existirt, da wird
bei der geringsten hiozukommeaden Unacfae
oder Aufregung leicht entweder eioa «llgM
meine fieberhaft entzündliche Affektion, -^^^^
QrtUche Entzündung,- Congesiioo, EztraTiaa«
Iton , entstehen können, besonders ' in eiaett
schöa geschwächten Organe. Und hierin liegt
die grofse Wichtigkeit dieses Heilongsobjebs-
als PrüserTaiiTkur , und die grofse Kraft .iiad>
unschätzbare Wirkung des Aderlässea su ykt^
hütutig der gefahrlichsten Krankheiten, z. B*
der Apoplexie , der Haemopty^is , fa selbst def
Fhthisis (bei der floriden und tuberculosen),
der Blutflüsse, des Abortus.
Aber auch hier ist, eben so wie bei dsr
Schwäche, die Unterscheidang der warhren
{Phthom ^tra) von der nur ^scheinbaren Voll-
blütigkeit > als Heilungsobjekt , und in prakti«
scher Beziehung von grofser Wichtijgkeit. Es.*
kann nehmlich ein Zustand eintreten, der allfi
- 83 -.
icbem ier wahreo YollbKitigktit darhiatel>
1* maB wirklich» Vtrmabruog der BlnU
Dge mit sich s« fiilma, uod dahar dea
nea der fal«chf» ode» scheinbereD Teidient.
UH TOD doppelter Art Entweder die Blut»
M^ iet blofe über das gewöhoUche Volu-
0 aQsgedebnt (Plethora ad volumen^ Tur-
Biofia ianguinUif durch äarsere Hitze i dea
lufs erhitzepder Getränke ood Speiaeiii hefp»
LfSideDSchaft, besonders Liebe ond Zorn^
)erhitze, anch manche Arzneien; so ist z.
cler grofse Yolle Puls , den das Opium her-
bringt, sicher zum Theil Wirkung einer
UTch erzeugten Turgescenz des Bluts. Oder
Blutmasse haA weniger Raum zu ihrer Be-
;ung (PUthora ad »patium), wodurch ähn-
ei und oft eben so gefahrliche , Wirkuo^-
•eatetehen künaeie» ala durch wirkliebe
»ehriing der Blotmenge^ Dieb kann glk
ihen, durch äubere Kälte (OUt Ursache
Erfriemngstodes) , enge Kleid ungsslBcke,^
ntpf, der die GeHUI^ zusamoEienziebt^ durch
Alter, das sie ▼mreagt und verscbrumpft,
..Theil obliterirt, durch Amputation be-
ender GliadmaCsen , Unterhiödung groÜMT
ifistämme, ein Umstand , der nach solcheje
rationeo wohl zu beachten ist,, und oft nach*
erst Blnientziehung ooth wendig macht;
ich noch durch Verwachsung d^s» Kor-
Krümmung des Rückgrads , wodurch
Körper, bei fortdauernder Sanguification,
Jeineres Yelumen, und das Blut einea klei-
n Raum zur Girculation» erhält» Wjedurch
falls eine Indicatioa zum Aderlässen
solchen Personen entsteht. Bfan sieht
it ein, dafs die PItthora spuria nur bedio-
sweise Indicatiou zu Bluteatziehungen ge- .
T^ 2
i^ 84 -
Imü kann, iiDd die blofs« TnrgeiiMoc _''
Bsgtl nicht, w«il sie darch.Wärfneaotz ^^
gewoholich bald gehoben werden und oft ^
mit einen Schwäcfaezustend Terbundem
klinn; doch können Falle Ton dringender
fahr eintreten, wo sie dennoch erforderllcb^
Die önttcht Plithara fallt mit dem Big
Congestion in Einet snaemmen«
Atfophit.
A.ber anch das Gegentheil, Mangü i
tlahrungutoß im Blute ^ kann Objekt der I
Inng werden^ und ich gebrauche hier das y\
jiiropMe im Allgemeinen, als Bezeichnung
ses Innern Nahruogsdefekts , nicht jener
stimmten Krankheitsform; die man gewöhn
Atrophie neont, und worunter nur die
Terstanden wird, welche vom gehinderten
bergang des Nahruogssafls ins Blut und se
gehörigen Bereitung herrührt. — Dahin
hSrt Tor allen Dingen, die Klasse der'iti
rungen^ wodurch Blutfliisse, Eiterungen, ]
fluTieui der nahrhafte Theil der Säftn ao
gen ist 9 oder immer noch entzogen wird* j
ist eine sweckmäbige Ersetzung und Vem
reng dieser Stoffe ein Hauptobjekt der 1
ja oft die Hauptsache derselben; denn koi
wir leugnen p dafs bei der Lungintucht A
und GalaÜnoMü das grofste, ja oft das ein:
Rettungsmittel sind? -— Dasselbe gilt vod
Atropfde der Kinder, wo oft Eierwasser
Salep alle andere Arzneimittel an Wirki
keit übertreffen. Die Tabts nervosa von u
achweifungen in Venere , zu häufigem Saac
^^i m 8ft«ra WochttibtttM nad bsgM
A9i Yoo chroDiiclimB BloC¥#rIofly m&ar
ood aod«r«B Proflari^D, Teriangt snr Hai-
vor allen Dingan BMüiantioa im irstw
B Säfte. — Und wie grob bl da# Zahl
■r Krankbaiten , wo ein# TarbMierta «o4
icka EroäbroDg oft das ainsiga Uolfsait-
I ibrer Bekämpfung ist! ich will nor
oche Ntrvtnkrankhdttn krampfhafter und
iscber Art, und an Kachtxitn eria oern;
bartnäckige Scabies und Sj^hilm bei er«
9n uod sehr armen Leuten heilt oft
bet, als bis eioe kräftige Ernähmng
' ooterstiitst. Wirken nicht selbst er-
e Bäder (tou Milch , Iblz) oft in die*
oeP
\rganisation. Dtiorganiiäilott.
orgaräeation^ Pimdorgartbatlonf im wes-
Looe, heifst, jede Abweicbong der Or»
n Tom IVormalsustande. Sie amfaCrt
Arten tou Ausartungen und Mi&hiU
und wird gewöhnlich negatir^ nb
e und der Grenzstein eller Heilungi-
y betrachtet* — Aber mit Unrecht,
ch hier kann die Kunst oft noch Yie-
, und die Desorganisation wirklich
o|)jekt werden.
*st nehmllch müssen wir bemerken,
dreierlei Arten der Desorganisation
I plugj in minus ^ in cHier» Nicht al-
iperung^ luxurirende Vegetation (Phjrs-
Schwammgewächse , . Balggeschwiil-
Farasiten, gehljren hierher, aondemi
— 86 —
aach Atrophie^ Schwitifleti ancl Vertrocknep ikßf
Theile, und so auch ciipe jede TeräiydiElräirj
der OrganisAlion in ihrer Struktur und V^\
malbeschaffenheit, Verhärtung, EfWeidiui
chronische Ha^tkränl^beited etc.
* ■
Ferner aber ist, in Absicht ihrer KMt^
hung, gar sehr zu beachten, dafa aie/^k'i.
schon oben gezeigt worden^ zwar oft, 'lÜMT '
keioeswegs immer und ausschliefslich , Pro-
dukte der eHibhien Lebensthätigkeit ^ der EnV.
zündang, sind, sondefrn eben so gut entstehes
kanheo durch das Gegenlheil, durch c^/nindcrtt
Thätigkeit des Reproductiöns-' und P^egeiationt'"
processes, und eudlich auch durch Auxartikng
demselben, vorzüglich yon specifischen Krank-
Leitssloffen veranlafst, ja selbst durch reis j
mechanische oder ciiemische Kinwirkung^ 2« JL i
anhaltenden Druck, Hitze, Caustica.
Hier offoet sich also ein weites und mai«
nicl^faltigeiB Feld c(er Heilbarkeit » und eine
9Ienge von Fällen , wo die Desorganisatioi-
I}eilungsobjekt werden, und' mit Erfolg be-
handelt werc^n kann^ l)as eine Mal durch
AotipbIogosis,<und Entziehung (z, B. Hu^ge^
kur); das aiidere Mal^ beim Defekt, durch ge-
rade entgegengesetzte, den Lebensprozefi er-
höhende, reizende, stärkend^ Mittel; das dritts
Mal durch specifische, eine eigentfaSdllidit
Dyscrasie zerstörende Mittel, z. B. durch
Quecksilber bei syphilitischen Desorganisatio-
nen ; das vierte Mal durch Entfernung inecha^
nischer und' chemisch wirkender Ursachen;
Endlich durch direkte Behandlung, Auflosuagt
Schmelzung, durch Resorption beförderndei
durch chemisch zersetzende AKttdl , durch Zer*
-T «7 ~
Dg uod OperalioB. Hier lommt h«too-
£0 merkwfirdige KlatM der Fseudorca*
onen ib Betracht, die wir offenbar ab Pa-
tt (oeogebildete OrgaoUmeo in Organie-
y P^iventia intra yhtnlia^ betrachten miit*
Hydatiden, Balggetchwalste, Krebs, wo
aa einzige HeilongsobjelLt , ein fremdea
B , ond die einzige (iailindicalion , Zer-
Dg dieses parasitischen Lebens, ist, wel*
im sichersten durch das, alles Lieben ver-
ende, Miltel, den Arsenik, bewirkt
Af scAnniimuf.
Ib ist nicht zu leugnen, daft in fielen
D das Heilungsobjekt rein mechanisch,
auch unser HeilungSYerfahren rein mecba-
istt Luxationen^ Dislocationen , Pro-
8, Hernien, gehören hieber; der gröfste
der Chirurg hat ja ein rein mechani*
Heilnngsobjekt« Do^h auch manche an-
sowohl allgemeine als örtliche. Zustände
)rgaDi8rau8. Trockenheit, Rigidität, Verg-
ing der Fasern, verlangen Erweichung, Er-
ffung; Erschlaffung der Faser, iibermä«
Ausdehnuog, Gefäfserweiterung , Zusam-
iehuDg; Cbmpresston. Selbst die hi#*
sehe Einwirkung äulserer Potenzen^ ver-
oft die grSfste Aufmerksamkeit des Arzr
Man deoke an die gewaltige Kraft des
hiedenen Luftdrucks auf die Lungen , an
Mkannte Erfärung, dafs beim Erheben,
stzen in eine leichtere Lullt anf Berg««-
Luftreisen , durch den aufgehobenen Ge«
ruck der Lnft, Blute« travasate durch
Ifungen, die Augen, Ohren, entateben)
— 88 —
I
Und man wird einsehen » wie^widhtig fnrHft-'
Iiing die ^mechaniscbe Veränderung de« LilM
drucks« durch 'eine Ortaveränderung , in wA^.
tYkfin FUlen aejn kann. •'•<
Technik
der praktischen Diagnostik.
Wir haben oben gesehen-, dafs PAacno-
rrnnon^ Genesis j und Reagenz^ die einzigea
Quellen der firkenntnifs des innern Kranke
heits^ustandes sind, dab aber alle drei ver-
eint benutzt werden müssen , um uns vor Ein-*
eeitigkeit zu sichern, und eine voUständige und
praktische Diagnostik zu erhalten.
I
Es ist nun noch übrig, zu zeigen, auf
welche Weise dieses im besondern Falle, ia
der Ausübung der Kunst, auszufahren ist.
Also die Technik der praktischen Diasnosiik^ das
Verfahren am Krankenbette selbst, um eioe
richtige Erkenntoifs des innern Krankheitszo-
Standes zu erhallen. Das beste ist, nach mei-
ner Erfarung, folgendes:
1. Man suche zuerst, das mbgüchst voU"
kommensts Bild des gegenwärtigen KrankhnUWr
Standes, in so fern er in die Erscheinung tritt,
zu erhalten, dessen, was jetzt wirklich vor-
handen ist '^ des Thatbestands.
~ 89 -*
Daxa die genaanste Untt rtschiiDg im Ki«ii->
», ohne alle vorgafaftte Mainung, mit röllig
idem äufaern tind innarn Sinne, Yom Kopf
» zu den FiLTaen alle Fnnktionen darchga-
Mid, am beaten, am nichta na rergeaaen,
üdi der Eintheilung der altern Semiotik , erat
ia vitalen , dann die aniiHalen , dann die na-
iralan, ond dann znlelzt den gansen Habitoa,
ni sorgfaltig jedes im Kranken von dem na-
irgemäfsen Znatande abweichende Symptom
afzufassen.
Dieses , den Anfang der üntersnchnng mit
er Erforschnng des gegenwärtigen Zustandes
a machen , ist die Ordnung fler Üntersnchnng,
ie'icb fardie beste halte, die ich tüo jeher in
Btiner Praxis beobachtet^ auch seit 40 Jahren in
liaintr Klinik befolgt, und meine Zuhörer streng
iarao geh alten habe« Ich weifs, dafs ich darin
ron'maochen meiner Herren Kollegen abweiche,
f eiche es vorziehen , den Anfang des Examena
dt der Untersuchung der Vergangenheit,
[leicbsam historisch, zu machen, und dieses
ar zweckmäfsiger halten. Ich aehe mich da*
ler genStbigt, meine Gründe iür mein Ver-
ahren anzugeben:
Die Hauptsache aller richtigen Erkennt-
Alfs besteht unstreitig darin, den gegen-
irartigen Zustand mit völlig reinem Sinn
und völlig reiner Seele aufzufassen, und in
üch aufzunehmen, um ein vollkommen treues
Bild desselben in sich zu erhalten; folglich
tlks aus dem Geiste zu verbannen, was diese
^offassung stören oder irre leiten konnte. Am
rilermeisten aber hindert dieses eine rorge-
hbte Meinung von der Kraokh^t. Fange ich
— 90- —
ona aber claa BzamaD mit dar &rföMciia1i||
Vargangenhait, dea ,Unäcblichaii> dar. Ea
huDgy an, so kann aa gar nicbt Jeblaii|.
aith uiiTeraiackt schon- eine Idaa tiul-
Krankhait bildat , dar Geist und . aalbst
Sionwird dadurch befangen, rarliart
Freiheit und die Reinheit der Aoacha„
Man sieht durch diese Brille, nidit mehr,
da ist, jBiondern was man sehen will; GaBOft
man erhält .kein reines Bild das gagao
gen Zustandes. Unzählige mal habe i
an mir und andern erfahren.
I
Noch mehr, der Geist yerliert,
schon durch das Historische im Voiaiia aiapflt
florameo ist uad daraus schon' die JKjraak' "^
erkannt zu luiban glaubt, die Achtoo^ luid
Aufmerksamkeit für die gegenwärtige Kn
heitserscheinungen ; Er giebt sich gar nicht. di|f
Miibe m^hr, allßs sorgfaltig m mitersvchli^
denn er weifs es ja schon, und so iibflrsis)i|
er manches Symptom , was oft Ton der gittk
ten Wichtigkeit ist, und seia adion caattl
gebildetes Urtheil geradezu über den Haofia
werfen würde. Man weifs, wie wichtig js^
des, auch das kleinste. Symptom ist; HiAii
ist unbedeutend, und ein Symptom, was ia
Anfange dar Krankheit höchst gleicbgiUlig e^ ^
schien, kann in der Folge die liSi^ate Wick»
ti^keit erlangen, und schon den Keim dtf
Hauptkrankheit andeuten.
Und endUch ist es ja dar Weg^ djsn oii'
die Nator vorschreibt, Tom Sinnlichen sc*
Nichtsinolichen, voni Sichtbaren zum Nicht-
sichtbaren nberzugeben. Denselben Weg maft
auch der Arst am Krankenbette gehaoi öal ^':
\
^ M —
li i6 Ztitini Amn gewShoM. Nicht omg«-
bK, dwan codi in diMCm Sino» soll er nA
f NaCar , nicht die* Natur «ich, aolarordnao,
b Idae ^er Krankheit aaa dar Natnr in sich,
eht an» sich in dia Natnr, Sbartragan, waa
Unr ao'hänllg gatchiahti nnd'hiardnrch am
Man Terhntet wird.
'S. Nnn erst iblgt, der RäcWSck auf dh
gyanganMc, das Geschichtliche der Kranke
it, ihre Entstehung, Ausbildung, die Br-
■achimg alles dessen^ was als ursäcblichaa
nnent dazu gewirkt haben kann, die Wir-
i6g der angefrendeten Hiltel mit eingeschloe«
n. Man sieht laicht ein, wie unentbehrlich
ersn eine ToUkommeoe -Kenntnifs der allge-
iitoen nnd special len Pathologie ist« «— Bei
ieeamTheile der Uotersuchuog kann man nicht
irit genug zuriickgeheo , uod es gehört oft
rr ganze Lebenslauf des Kranken, ja. der
s^andheitszustand seiner Eltern, dazu, um
ne Tollkommene Brkennlnifs zu erlangen,
tien so Wohnnkig, Diät, Beschäftigung, Um-
ibong u* B* w*
3. Die Beachtung der aJIgumin htmehuu
m Gesundheiisconstitution , der epIdimiMchtn^ der
aihnalren , der wdtmiichui (des GeniuM hd) •—
nd überhaupt atfer Aufsen^gt. — Die allge-
leine Constitution hat den gröfsten Ein«
.ufs auf Bestimmung des innern djnamiscben
justandes des Menschen, in sofern er ein Theil
ler ganzen lebenden Natur ist, und ihre Be-
ficksicfatigung giebt uns oft den sichersten
Jkafschlofs über die innere Natur und -den Kn*
"tfkter der Krankheit.
— ift w
1
4. Die IndiriduaUiHil £itt# mSJgltehtt w;
nanci Karlikteristik des lodiTiduuina, daijk,
Kraakheit hat. — Es ist nicht geong, dit
Krankhät sa -keimeo » auch den Kranktn niull,
mao kennen. Es i^t ein groüifer ÜAterschied,,
ob . dieselbe Ktenkbeit in diesem oder eiDeni' i^
andern S4ibjekt existirt; das Individoelle be-
stimmt oft eine ganz andere Gestaltung der-
selben, und fodbrt cfin ganz anderes fleÜTer-
fahren. Das möglichst genatie .IndiTidualisi-
ren der Krankheiten macht eben den glack-'
liehen : Praktiker. Hierzu gehört nun die'
E|:f0rs9hnng. des Temperaments« der phTsU
sehen Constitution, der gewöhnlichen Kranke
heiten und Krisen , der Wirkuqg der Mit-
lei, der Idiosyncrasien , der gewohnten Le-<
bensarty Beschäftigung, Diät, des Saelensii*
Standes..
, . 5. Die Benutzung der Meagtnüin, Bei
schweren, zweifelhaften Fällen ist es er-
laubt, vorsichtigen Gebrauch tou Heilmit-
teln oder diätetischen Potenzen za macheof
um aus dem Verhalten des Organismus da-
gegen Schlüsse aaf. den innern Krankheits-
zusfand zu machen. So z. B. ein Torsichti-
ges Probeaderlals , . eine Dosis Wein , um den
dynamischen -Karakter zu erforschen ^ der Ge-
brauch des Merkurs um den syphilitischen Ka-
^ rakter zu entclecken.
6. Endlich die Analogie, — Es ist Er-
laubt, in sehr schwierigen Fällen, und WD.
uns alle andern Hiilfsquellen verlassen, ahn-
liche ^älle zu Hülfe zu nehmen , und die
Diagnosis auf die Aehnlichkeit des Falles
'
S c h l u / jr.
ist dtr kurze Inbegriff der gUBzea
I. -— Alle Krankheiten lassen sich auf
wenigen Grundbegriffe ^ alle unsere Me-
1, alle unsere Heilmittel, auf eines die- j'
ondameatal- Heilungsobjekte zurückfiib-
Die ganze specielle Therapie mit allen
tausendfachen Modificationen , lötet .sich
nde in diese wenigen Grundindicaliönen
— Die Therapie der akuten. Fieber in die
hen Gnindbegriffe, Irritation^ Inflamma-
Ntrvow, Oastrost ^ Adyrumüt; die The-
der so zahlreichen und mannichfalligen H
lachen Krankheiten, in die Grundbegriffe 1
leilungsobjekte» Congestioriy Inflarrtmation^
Me, Adynamk^ Gastrost ^ Obstruetion, Mt^
€, Dystrasitj Plethora^ Atrophity Dtsor^-
ilien, mit der gehörigen Berücksichti-
der sehr häufig vorkommenden Com-
< >
— 1» -^
'•' 'AlMv'im'sö' -ii5lbigff ^te uns
diese Grandbegriffe zu rerHettdigen., zu
eioigen, und bestimmte Worte damit zu
biiide^. Diffs War der Zweck dieser Ai
mni, babe ich diesen^ dadurch erreicht, sc
ich reichlich belohnt.
V
1-/
f.
f
t ■
— 95 —
^^a
II.
Neuentdeckte^
höchst wirksaina
ihina - Alcal o i d ti^
V 6 n
«
Dr. Fr. Sertürner,
In H«iii«la.
^ meinen Untersuchungen ober, die Krank«
iitsarsachen (siehe meine Annaren fSr das
niTersalsysiem der Elemente, Istes his 7tee
ift), stiefs ich nirgend auf grofsere Schwie-«
(keiten , als bei den verschiedenen Formeo
riodischer (Fieber) Leiden. Sie Wurden
»ch durch den Umstand yermehrt*, dafs seit
inahe 20 Jahren in meinen Umeebungea
^oe Fieberepidemien herrschten. Nur selten
^gegneten mir einzelne Fieberfälle sporadi-
Isn Ursprunges oder Ueberreate aus den Lit-i>
{(''Ig^ganden unseres Continepts, wo diese
ifinkbeiten gewissermafsen zu Hause ge«
Sren.
Hier sah ich fest immer,' wenigstens bei
e sehr hartnäckigen chronischen Fiebern,
MD glücklichen Ausgang bei der Behand«
lg mit grofsen Dosen Alkalien > selten Sau«
*. 9« ^
reof heftigtn Snfscrren Al)|eit0rn nnjl stceng
(a. a. O.). Mur selten bedurfte ich des
salzes, ja ich war schon *i Begriff meii
Heiiyerfabren als' fast untrüglich auszi
sumal ich (in den wenigen mir vorgek
nen Fällen) bei den Fieberarten ^ weich
ningen Terheerteni di^ gtinstigsten '.
wahrnahm y wenn mein (a. a. O.) d
Yorgeschiagenea HeilTeriabren aogewand
de. Allein ijint dem Jahre 1828 .erat
Spuren einer intermittirendern Fiebere^
in der Umjgegend vpn Hamelo. Sie. w
in Hinsicht der Krankheitsfälle wie i
Betreff des Charakters des Fiebers im
sten Gradß gutartig. Ich machte sogleicl
rere aber Tergebliche Versuche mit de
loschen Kur, und griff daher zu deiA <
und sah von diesem wichtigen Üeilmii
bekannten, wohJlhätigen Folgen , doch
die häufigen Recidive mich sowohl wie
hiesigen ärztlichen Freunde in Verleg
d^^nn obgleich, ich das Chinin selbst i
bindung mit Säuren zii 6 bis 8 Gran pi
geben iiefSi traten doch Hückfalle eii
wurde ich daher häufig genptbigt, an
zu verhüten, grofse Dosen China mit
zu geben« .wobei jedoch seltener die
gen Recidire eintraten.
Ich fand hier die Klage vieler ausg
jieten Therapeuten bestätigt, dafs das
(ich setze hinzu bei manchen Epidemiei
Specificum gegen das Fieber tey , odc
^ehr, dafii dieser Stoff auch in Betr
roborirenden und andern Eigenschaft
China nicht zu ersetzen im Stande se
unternahm es daher» den Gegenstand
\
— 97 —
chamische Uotersuchung TerschftdaDar Arten
1 ChinarindeD zu erforschen ; nod obgleich die«
.lir Gegenstand ron Tielen der trefflichsten
Qiemiker erschöpft zu sejn schien, so gab nur
loch die abweichende Wirkung des Chinina
etc. Ton der rothen und gelben (Königs) Chi-
narinde Mnlh zu diesem Unternehmen » dessen
Aofgsng glücklicher war, als ich es vermu-
tben durfte, denn das Vorliegende enthält mit
•inem Mai diesen so dunklen Gegenstand YoUig.
' Da hier der Ort nicht ist, den chemischen
Theil dieser Arbeit zu erläutern, und dieser
aach mehrere Bogen dieser Zeitschrift in An-
spruch nehmen würde, so behalteich selbigen
meinen Annalen Yor und theile blofs das Re«
lultat der chamischen Untersuchung mil^
Es ist folgendes: DIe.Pricipitate, welcll«
Ük Alkalien in den gesäuerten Extractionen
dar Chinarinden geben, enthalten neben den
bekannten basischen Stoffen , dem Chinin und
Cinchonin> andere bisher übersehene alkalische
Substanzen , welche als ModiGcationen der Er-
steren betrachtet werden können, und erin-
nern diese an die noch immer nicht ganz be-
griffene Sache des Opiums, worin neben dem
Morphium ein ähnlicher Korper, das soge-
nannte Narkotin (welches ich in Uebereinstim-
mnng mit jenem Morphioidin nenne) enthal«
tan ist. «)
*) Jihrsling htt mtn beide K6rper rerwecbselt
oder übereinstimmend betricbtet und benutzt«
die Ton mir empfohlene 8cheidungtmetho<)e
durch Salsilnre übersehen, und theoretische
Phraien und praktische MifsgrifFe den vielge-
• piüfeen Erfthrangen des Verfafferi Torg*eiogen.
Serf.
^oniB. LXTni.B.l,Sc 6
— 98 —
Dies« iiemn Aikaloidea (namentHch ^
Chlnioidio) sind in dem alkalischen Präd-'
pitate anf das Innigste, mit einer harziga»,
sänerlichen, wenn auch nicht wirklich schäd-
lichen, aber doch nicht wohlthätig wirkendsa
Substanz Terbunden und äufserst schwer da-
von zo trennen. Es gelang mir nur ToUstiÜH
dig mit der thierisch - animalischen Kohle , wd«
che bei der Bereitung der vom Herrn Profes-
sor LAibig entdeckten KrolLonsänre gewonosa
wird , indem man diese mit Thierkohle Ter-
bindet und dann die rohe, in concentrirtsr
(mit 3 bis 4 Theilen Wasser rerdiinnte) Schwe-
Msäure aufgelöste alkalische Substanz (das so-
genannte Harz der Mutterlauge y woraus durch
Krystallisation das schwefelsaure Chinia ge-
schieden) YÖllig entfärbt, jedoch ist es noihig,
die sjrupartige Solution rorher mit Alcohol
zu bearbeiten i um die erdigen Salze su schein
den. «)
Das Beobacfatungswertheste dieser oeneii
sehr Terlarvten Alkaloide ist ohnstreitig, dab
eich dasselbe in dar rothen und gelben China-
rinde (wie es scheint) jedoch etwas modifidrt
*) Schon in den nlchsten Heften meiner Anaalia
werde ich dieien Gegenstand mreiter erörterii
um die SaehKenner lo den Sund su tetMay
tieh dielen Stoff in reichliefaer Menge su Ter-
•ehaffen» und darf ich dasu HofiFnung maohen»
dafi Herr Firnhabtr^ einer meiner wArdiniea
Schaler und Freunde sich yielleichK enttehÜe-
ften wird, nicht allein dae Chinioidin , ioe-
dern tach alle die übrigen PBanien - Alkalie«
im Groften darauitellen, indem derielh« bei
eeinen umfaitenden Kenntnissen sugieiofc ii
der thieritohen vegetabüiachen Kohle, J#re.
— 99 -*
nebeo dam Chinin und Cfnchonin Torfln-
let; ich nenne eelbiges Chinioiduit weil der
(Tarne Chinin schon besteht and eelbiges zu
ler Verwandtschaft desselben gehört« Denn
da dieses Alkaloid alle die Olieder seiner Fe«
milie (Chinin nnd Cinchonin) an Siecht und
Capaxität für die Säaern wie auch an Heil-
kraft übertrifft , so konnte man ihn als Stamm«
reter betrachten. BeTor wir cur Hauptsache
der Wirkung dieser neuen Alkaloide auf da'e
(gestörte oder kranke) Leben übergehen (wo-
bei wir Tor der Hand nur die wichtigsten
derselben unsere neuen Alkaloide lieffaushe«r
ben) wollen wir eine
, Höhere Charaltirlstik des ClwM£n$ in humn
Urnriian
Uefeni, Dieser Korper nShert sich im Betracht
dir Unauflöfslichkeit im Wasser, der Farbe und
das Geschmacks den übrigen China - Alkaloi«
den« Er zeichnet sich aber schon durch seine
Mächtigkeit, wie auch durch seine grofse Ca-
pazität für die Säuren (worin das Chinioidin
alle Alcaloide übertrifft?) Tor jenen hinreichend
ans* Eben so euffallend ist seine alkalische
Reaction auf die bekannten I^anzenfarben wi<s
auch seine innige Verbindung mit einer bran«
Ben verdächtigen Extractiv Stoff- (Säure} art*
Die Salze dieses merkwürdigen, Toni jener
Materie befreiten, alkalischen Korpers yerhal*
(en sich gegen die Wärme und Subthermato
(tropfbarflüssig) wie Balsame und erscheinen
wie diese klebrig und leicht schmelzbar, ob-
gleich sie die Säuren wie es scheint , sehr oft
im trockenen Zustande enthalten.
6 2
- 100 -
Doß GKfn/oldin Ate' /Hübrüuel ■
I
betrachtet I gebort ohotf reitig zu den ftchäti-
bartten Diogeo , welche der Arsneiech'atz ant-
zu weisen hat, denn es übertrifft meinet Ef-
iahruog zufolge nicht allein das Chinin uqd
selbst die Chioarinden als fiebervertreibendtf
Mittel, sondern scheint auch aaTserdem meh-
rere ausgezeichnete Heilkräfte zu besitzen, iie-
nigstenS die, welche wir von der China rSk-
inen und welche dem Chinin mangeln. Ohse
dabei zu verweilen , wollien wir nur das Er-
heblichste auffassen, was jeden Zweif<Al ubn
misine Vorgabe ans dem Wege räumt uodwe«
nigsdens zu dem Ausspruch berechtigt, dab
eine Verbindung aus Cbinioidin und Chinin
die Chinarinde nicht aliein ersetzen, aondera
sia bei weitem übertreffen , ja dafs das Chi-
nioidin als Febriju§um betrachtet, sich zo dem
Chinin wie dieses zur Chinarinde verhält. Dalf
Ersteres (Cbinioidin) obenan steht, soll hin
durch eine Reihe Erfahrungen b•wi^sen werdeo.
Oben habe ich meinen Lesern schon ge-
legt, dafs die alkalische Kur, welche sich
Toix in 80 fielen, besonders ehronischen Fie-
bern, hülfreich bewiesen bei der Epidemie,
weiche im vorigen Jahre (1828) in dieser Ge-
gend herrschte, die Dienste versagte ^ deon
ob^eich sie sich gegen gastrische und nervöse
Begleiter mir so häufig nützlich zeigte, so be-
harreten doch die Anfälle fast immer auf ihr
rer Hohe und dem festen Standpunkte.
Das Chinin bewährte gegen diese Fieber«
form seinen grofsen Ri^ in den mehrsten Fäl-
len; aHein die häufigsten Rezidive waren sehr
ttörend und verzögerten die Genesung iilcht
- 101 -
iMa 9 sondern iäbrten auch mituAtar wie (m-
anoty maocbes NachUieiKge (Fo&gekraiik#ii(I-*
>d) herbey« Der Gebraach gruiser Gaben
bina (besonder» China rubra) In Sukttaa»
} mal täglich 2 bis 3 Drachmen) cuinai in
'Verbindung mit* Säuren hob das Fieber ohne
nrenigstens so häufige) Riickfalle^ und lieU
'enigere Naohwehen wie der Gebrancb de»
hinios. i
Versuche mh Chinioidin M Faberkraniin
»wiesen nun in allen Fallen » dafs da» (ibl*
oidin es vorzugsweise sey, welchem rer-
biedene Chinariudenihre ausgeaeichnete Wir-
jDg gegen diese Krankheitsform verdanken^
dem bei Gebrauch dieses neuen Stoffs nicht
Jein keine oder doch äufserst selten Uiick- '
ille eintraten , sondern auoli die Begleiter, al^
leicbe (fesichtsfarbe» Mangel an Appetit, gü- '
;fa wollene FJUrse etc. sich schneller als sonst
»rloren '^). Dndie einzelnen KrHiikengeschich-'
n mehrere Bogen füllen würden , -so ziehe
h es vor^ das Ergebnifs der mit Chinioi^iix
id Chinin an ein und demitelben Orte be-
iiidelteu Kranken nebeneinander zu stellen;
o deutlichsten zeigte sich der Erfolg in ei-
>m Dorfe hiesiger Gegend (Hastenbek), wie^
ic4» auf dem in der Kähe deinelbea befind-
eben Landgute des Herrn von Jihtden.
Iq diesem^ vielleicht wegen seiner uiedrt-
n Thalgegend feuchten Orten gab es wäh-
nd dieser Epidemie besonders viele Fieber-
') Nor eine Ausnabnae ist mir roreekoninien» und
swir indem ich bemühek war die kUintte Gabe
zu erforschen y welche hinreiche dal Fieber eu
ve^ticiben. Die 18jährige Pei'son erhtflt im %
G«x\ssn nur 6 Gran des neuen Alkalis.
— 102 —
^ krank«, man könnte aageo eine fSrmUdii \\
Gruppe. Auf diesen Punkt richtete ich dalui \[
meine besondere Aufmerksamkeit.
«
In den Familien der dortigen Landleiiti
Jürgens etc. behandelte ich im Verlauf d«
Sommers gegen 15 Kranke. Alle erhieltsa
das Chinioidin zu 2 Gran 3 mal täglich mit
der Anweisung, jedesmal etwas Essig nachio-
trinken, um den bei Fieberkranken oft sehr
alkalischen Ulagensaft zu sättigen, weit durch
seine (der Alkalien) Einwirkung auf das Chi-
nasalz, das im Wasser fast unauflofsliche At
kaloid ausgeschieden und wirkungslos gemacht
wird. Bei allen Kranken waren 6 bis höch-
stens 12 Pulver, also 12 bis 24 Gran hinrei-
chend, das Fieber spurlos zu yertreiben» Nor
bei obengedachter Person , welche nur 6 Gras .
erhielt, war der Erfolg entgegengesetzt. 'Die-
ses günstige Resultat wäre also schon hinrei-
chend die ausgezeichnete Wirkung unsers neues
Stoffs zu zeigen, allein entscheidend betrachte
ich das weniger günstige Ergeboifs der es
demselben Orte mit Chinin behandelten Fie-
berkranken, und geht daraus nicht allein der
sichere
Beweis^ dqfs das Chinin nicht der Vf^irksamsU wii
alkin Fieber vertreibende Stoff der Chinarin^
den ist^
herror, sondern, dafs dieses Alkaloid dem
Chinioidin bei weitem nachsteht.
Herr Oberwundarzt Dr. Friedrichs hieselbst
behandelte nämlich an einem und demaelbea
Orte (Hastenbek), wie auch auf gedachtem
Landgute und anderen Oertern mehrere Fie-
berkranke mit Chinin 9 indessen zeigten eich
■!# RftcLfilla, obgleich diM^r auafMMJcii^
t0 Arzt oicbto «inbeacht«! l^afs, wa» die Kur
torstiifzea oder Torbereiten koooCe. DieieU
n ErscheioaogeQ wiederholten sich hier io
imeln und der Umgegend, namentlich in den
lielgegenden der Weser. In Hameln gab es
ir wenige Kranke. Ich behandelte hier nur
lige Personen , welche mir aber um so merk-
irdiger erschienen , da namentlich bei einena
»m Schlossarmeister B. hieselbst) das Chi-
1, China, und Einreibungen TOn Brech-
rinstein etc« anhaltend gebraucht waren, und
r 4te Bückfall bereits Statt fand , als 24 Gran
inioidin hinreichten, dem Fieber Gcensen
setzen und die liSckfalle zu Terhüten. Nur
eben einige gastrische Beschwerden z« B.
uck in der epigastrischen Gegend, welche
i Gebrauch der alkalischen Kur rerschwan»
n, da diese Nebenieiden oder Krankheits-*
ete, durch die öfteren Rückfälle beim Ge«
luch des Chinins herbeigeführt wurden, so
noen selbis^e nicht dem neuen durchaus ob«
lädiichen Korpei^ zur Last fallen.
Bevor ich meine therapeutischen Beobach«
Qgen schliefsey mufs ich noch der ausge^
ichoeten
Wirkung d(t$ Ctünhidins bei viflamm Fiebun
denken, weil sich hier eine wahrhaft he^
ische Wirkung diese^ Alkaloids darthut» die
t mich selbst überraschend war*
Kranlengescfüchte*
Der Tischler W. hieselbst, ein Mann von
i Jahren , magern Körper und hektischer
mslitution, befand sich abwachsalad^fadocb
-. 10« —
ohne bestiinmte Perioden, unwobl,
dafi memaDd hätte an Fiebereinflan
können, Schweifs, Maltigkeit, groll
{beim Liegen), Druck in der Brust
Athem, Husten etc. liefsen mir das l
hen eines organischen Fehlers in d^
vermuthen , und wurde ich darin l
weil ich ihm vor ohngefahr einem Ja
telst der alkalischen Kur in Verbind
einem Thee aus Senna von einer i
möchte sagen im höchsten Grade aui
ten, Miilar^schen Asthma, worao er h
litt, und wogegen alle HUIfsmiftel de
Tergeblich versucht waren , voUstäadij
und wobei er der Erstickung oft n£
und einen Ton von sich gab, den ma
▼Dn weUem hö^en und nur mit der
keit einer ^ofsen Säge Tergleichea
Schon betrachtete ich den unglücklich«
▼«rloreuf weil alle Heilmittel sich
fruchtlos bewiesen. Es vergingen
wohl 9 Wochen. Da sich aber die
Iieitssjmptom^ nicht verschlimmerten ,
faoze Zelt hindurch Fristen von u
'agen des Wohlbe/indens vorkamen j
ich an den so' 'tückischen und eben sc
liehen epidemischen Fiebereinflufs. Ei
auch, bei näherer Erk.undigung, dafs
len Frösteln und ein Kribbeln im
dabei Statt finde, worauf ihn Chini
öh ne* -Erfolg •' gegeben wiirde. Sein
blieb jedoch liedenklich , und traten s<
rigen Krankheitserscheinungen bald w
vollem Maafse ein. Er erhielt nun Gl
wie obige Patienten, und nach einige]
waren alle seine Beschwerden bis
liwlig^' Tag«(etit «inem halbep Jahj
— 106 ^
^uvuttl^iju ^ Veriarvte Fieber spieUen hier
k/ta 4^**?^,2eii eine grofse Bolle. Ks wiir so,
a. ito ••y ^•^ epidemische EinfluJ's zu schwach,
A «0i ^ tormliches Fieber auszubilden. Ich
h wl^www ^1^ yerborgeoe Ursache «ilt nur aa
ic 4en wfolg der Kur, denn ich unterwarf fast
h eUa menten in dieser Zeit zuerst der Be-
^b tiDdlong init AlkaUen (erdigen Substanzen id
t, grofien Gaben, wie es sich in meinen AnnA«
Jen aufgezeichnet findet) , und wenn diese den
Dienst versagten, griff ich su dem Chinin,
und später zu dem Chtnioidin.
Haaptsymptome waren anhaltender Schweifs
ubd Jfattigkeit, Appetitlosigkeit und Kopf-
weh, bei anderen kurzer Athem mit grofser
Angst, Druck in der Uagengegend , Rücken-
web, Strangurie etc.
Bei einer Frau B. war bei einem nerro-
leo Zustande mit Magenkrampf verbunden ein«
so grofse Vergessenheit vorhanden , dafs man
an herannahende Geisteszerstorungen hätte glau-
ben sollen, und alles verschwand beim 6^
brauch des neuen CbioaalkaloidSf
Ton der grofstn fplrksamkeit da Chlrdoidim b€^
chronischen Fiebern,
Ein junger robuster BJann von 18 Jahren^
Sohn des Hrn. Geheimen ralhs R. in Fr. Min-
den, litt seit If Jahr am 2, 3 und 4tägigeii
Fieber. Nachdem er unter den Händen der
aasgezeichnetsten Aerzte die ganze Schule der
Fieberkranken durchgemacht, und auch ich
selbigen mit den sonst so wirksamen Alka-
lien > mit gephospborten Nelkenöl und grofsen
Dosen Chinin behandelt hatte, erbielt derselbe
die China reg^ß bis sii i Lotb io «^hataiuB
— 106 —
und mtt 82ureQ Terbaadeh, wonach dai
ber, jedesmal ausblieb , doch traten 14 Ti
bis 4 Wocben nachher Rückfälle ein. Er
hielt nun das Ghinioidin in Gaben Ton 3
6 Gran mit Säure, und bis heute ^ Jahr
selbiger blühend und gesund.
Ob hier wie auch bei manchen der obbi
gen Fatienten allein der neue Korper oder dit
abnehmende Fiebereinflufs (denn die EpidenuiJ
ist hier jetzt ganz verschwunden) diese aat
fallende Erscheinuog herbeiführte 9 wage ic^
nicht zu entscheiden , doch geht aus dem OUh
gen bestimmt hervor , dafs das Chinin seioM
nahen Verwandten dem Ghinioidin an WiAl
samkeit nachsieht, und, dafs letzteres segtf
die China in Substanz übertriiTt. Ich erlanfal
mir daher die Bitte und Aufforderung an aW
Freuade der ßlenschheit und unserer Wissen«
Schaft zu ricl|ten, nicht allein obigen Gegee«
stand, sondern und besonders die damit iii
i:enauer Verbindung siehenden frühera Erfah«
rangen des Verfassers,
Ue.her die Krankheitsursachen und grofse Wirhfonh
keit der alkalischen combinirten Kur (a. a. .0»)
einer nähern Prüfung zu unterwerfen, dena
sollte sich die überraschende Wirkung des
Chinioidins auch bei anderen hartnäckige»
Wechselfieber (Arten) Epidemien und den da-
hin einschlagenden Krankheitsformen bestäti-
gen'', so würden wir bei der nachgewiesenen
Wirksamkeit grofser Dosen alkalischer Sub«
stanzen (in Verbindung heftiger äufserer Reii«
mittel) in Bekämpfung der Krankheiten ,. be-
sonders der 'SO tödtlicben unheilbringenden pe«
riodischen Fieber ^ einen grofsen Schritt vor-
— 107 —
•
gethao haben. Denn obgleich des neue
rrfahren (dorch Alkalien eic) uns in d»n
aeizt, den grofsesten Theil der Terhee«
,en Leiden sowohl nervösen, als enfzüod«
L Ursprunges mit glänzendem Krfolg eis
' zu bekämpfen, so treten doch häufig
ieferliegenden intermittirenden Fieber in
Teg, welche, wie ich hier (und a. a. ü.)
t habe, häufig nur den Chinapräparatea
en. Nicht genug kann ich an Behersi-
deasen mahoen, was ich in dem ersten
iDge meiner Aonalen über die Krank-
rsachen und die grofse alle andern Heil-
an Heilkraft übertreffenden alkalischen
inzen gesagt habe, .denn in dem Fall, dafs
hier genau nach meiner Vorschriit rer-
nnd sich kein» wesentlichen Verände«
B erlaubt, wird der überraschende Er-
m Krankenbette darthun, dafs wir wirk-
01 Stande sind, den Ausbruch Tieler, ja
lehrsten nervösen und entzündlichen Lei«
rtlicher und allgemeiner Art zu verhü«
der ihrem stürmischen Auftreten ein Ziel
tzen und die Genesung rascher und ohne
r herbeizuführen. Es geschieht nur (a,
) dadurch, dafs wir das gröbere, mate^
des Lebens, die Säftemasse ^ welche so
und fast bei jeder selbst unbedeutendem
ilären Thäligkeit im Nerven- und Blut-
a gestört wird (und den ganzen Organis-»
so vielseitig in Gefahr setzt) dem nor-
I Zustand näher bringen, Dafs mein Vor«
t Grund haty dafs hierin ' wirklich die
> Quelle der Krankheit liegt, das wird
länzende Erfolg unsers Heilverfahrens un»
ieglich darthun.
~ • 108 —
EIq langjähriges ExperiineDtfarea 1
%eta Wege, und eine eben so lange Re
durchaus festbegründeten Erfahrungen ai
ken bette, ^ie auch anderweitige^ ]
gisch- anatomische .Beobachtungen , gal
das Recht, diese Behauptung mit Be
heit aufzustellen* Thöricht würde es
behaupten, als wollte ich damit sagen,
möglich, die Menschen vor Krankbi
Tod äcu schützen; nein das wird dei
sehen nie gelingen, denn er ist abgesel
seinen höhern geistigen , für uns unb(
chen Gaben wie alles Irdische, ein JVa
nomen, ein ' vergängliches Gebilde des
sehen , organischen geheiranifsvollen 1
welchen allen ein bestimmter Kreisgai
geschrieben ist. Denn kaum herangerc
vollendet sehen wir es sinken und de
liehen Formwechsel, dem Tode zueilei
nichts vermag hier dem Fluge des LeL
Ziel zu setzei^. All«in gewifs ist, d
die Gei)ilde des thierischen Lebens be:
Iint^fehen, Blühen und Bestehen schirni
im Sinken unterstützen und ihren He
bis zu Ahm natürlichen (Tode) Ziele
ten können, d. h. Aifes nach einem gi
Maafsstab, als es Msher der Fall war
liier viele sehr viel« Ausnahmen vorkt
wo entweder uns das bestehende Heil
ren Hülfe gewährt» oder unübersteiglicl
dernisse im Wege sind, habe ich au
führten Orte zur Genüge naehgewiese
wie solches sich von selbst ergiebt. £
stehende soll also nicht verrückt, s
fttestimmt ein Beträchtliches erweitert i
Da ich mich auf streng geprüfte
runden, ja ich möchte behaupten, a
— Ujl9 —
m
)D Bfnpirismti», und auf der andern
r oeue xuTor völlig aDbekanniei tief in
Zweige der Nalurwiasenechafl eiogrei«
Dldeckaogen berufen kann und darf,
ich auch nur voo hier ans, nänilich
ife Erfahrungen am Krankenbett Wi-*
g erwarten.
ichlen (also anch die meinigen) sind
r Beziehung Nebeosachen, aber nU
er untrüglicher Leiistero von gröfse*
chligkeity denn sie haben mich stets
nnd als solche, als sichere Führer
sie sich (da si^ Aussprüche der Rrfah-
d) auch in der Zukunft, die Begeg«
ogen ausfallen wie sie wollen, he»
Man vergesse hierbei nicht, meine
chickten Entdeckungen auf dem pbj-
-chemischen Felde, in Betrc'icht zu
denn sie sind es, bei deneii wir auch
innen müssen , denn bei ihnen (z. B«
ichselspiele zwischen dem Sonnenlichte
Wärme des Dunstkreises) fängt wie
igt der Kreislauf alles Irdischen an,
ilt dadurch das Ganze der IVaturlehre«
*cfcber Beziehung eine andere Gestalt,
rdig und bedeutungsvoll für das übrige
vielseitige Widerstand, welcher die-
iich auf wohlgeprüfte Erfahrungen ge-
unächst in Teutschland erfahren mufste,
hatte kein anderes Schicksal wie alle
eckungen , welche störend und folgen-
des Yorliandeue eingreifen, allein sie
vie es die Geecliichte der Wissenschaf-
1 hier meine Entdeckungen, in Be-
Alkaloide, der Aetherbiidung, dem
:c. laut redend darthun , nur dazu sei-
- 110 — .,
»
bigen ihren Tollen Wertb zo geben, oder (
hier) sogar über den Anschlag zn erbe
und das Vorliegende dürfte wie es Tielfe
Andeutungen ergeben, dasselbe Schicksal hal
und einer ähnlichen schweren Prüfung eot
gen sehen, sie kann sich freilich nur auf Wo
auf das Theoretische beziehen , denn der«
pirische Theil ist so einfach und so eric
reich in seinem Resultate, dafft wir für diel
nur Berichtigungen und Erweiterung erwtf
dürfen*
Von des Verfassers Theorie kann i
darf also erst dann als gültig oder ungültige
sprochen werden, wenn seine ErfahruogeD
gültig oder ungültig nachgewiesen sind. V
daher gegen meine Ansichten zu Felde zii
oder diesen den Thatsachen nur Worte (
gegensetzt, dfer lebt entweder in einem
begreiflichen Mirsyerständnisse, oder läfst)
durch die ihrer Neuheit wegen sch^i
gen und noch nicht eingeübten und begri
nen Ansichten abhalten, die obgleich bo
einfachen praktischen Rathschlage zu priif<
Nachschrift. ^
Vorliegendes, wie auch neue höchst
teressante Erfahrungen über die kalte N
des Sonnenlichts ^) haben meine Thäti(
*) Am diesen, der Fertsetsung meiner frfil
•Entdeckungen über den Einfliifi des Licht
den irdischen Kreislauf (a. a. O.) wird um
fast mathematischer Gevrifsheit klar, wi<
Licht die thierischen und regetabilischen
däustungen verstört und dem Dunstkreis
gätist) aneignet. Bis sur weiteren ausfO
ehern Verhandlung, elaube ich mich dai
in folgenden I am umufseadscca lussusprec
— lil ^
» 2^it 80 sehr in Absprach feiioitiiiieii»
leb di« ohnläogst in diesem Joarpale
[»ebene Abhaadlaog über die ZabukraDk-
(mit einem Nacbtrage über die chro-
D Krankbeiten das (Jriosystems) ala
n Abschnitt meiner Arbeit über die Fol*-^
Uat /egelvridrigen Lel>en8tbäligkeit. etc»
päter werde mittheilen können, daris
ir Unterstützung des Ebengesagten, dilrcb
cbemisch-patbologische wie aucb tbe«
Iscbe £rfahriingen nachgewiesen wer-
dafs, wie ich in meinen Anoaleo ge-
der tbierlsche Haushalt, wenn selbiger
id) ungestört besleheo soll, eine bestän-
darcb das Leben selbst begründete AU
tion fordert, und dafs die aciden krank-
I Lebensgebilde, jene grofsen Feinde des
liscben Haushalles, eben so nachiheilig
Aufsen, als Innen wirken. Als Aodeu-
bemerke ich blofs, d^fs auch der gro-
Theil der Zahnkrankhei^en (und man
es kaum glauben, ein grofser Theil der
cbmerzen) aus dieser Quelle entspringt,
afs es wirklich in unserer Gewalt steht
: sorgsame Anwendung der von mir a*
Torgeschlagenen Mittel) die Zähne un-
lert zu erhalten.
ie Notiz, welche ich im zweiten Hefte
r Annalen Seite 191 zugefügt babe , mag
Tersinnlichen , und Megnart'B schöne
•ere Wohnungen, besonderi HospiuUr, Krtn«
ibiuser tto. werden einst bestimnat^ wie
Treibbiaser eingerichtet werden, damit dae
;bt, selbst des Mondes und der Sterne (ihrer
funatfe) ungehindert sutrecen kann.
— 112 —
Arbeh'Sba» die Zabokrankheiten (La
1828) als BesiatigUDg meiner, auf mf
früher ganz unbekannieQ, Erfahrangen
stützte Ansicht^ übejr diesen Gegenataod diso«
Ob üf. aus meinen in Frankreich rerbi
ten Annalen geschöpft, oder daron unal
gig gearbeitet 9 kann uns .gleicbgümg
da ich über die Priorität eine doppelte I
Schaft, welche 2 Jabre alter als MegnarfiJiit]
beit jsty für mich habe.
■iif
\
f
UI.
Beitrag zur Geschichte
eiaev
epra sqi^amosa^
welche
ler Yorbergegangenen Scharlachabnlichen
Entzüjidung der Haut unmittelbar folgte.
Von
r. Carl Christian Schiemann.
•luabtndem Ante su Mi tau in Curl«ad«
»
I Beschreibung nachstebender Krankheif^
ich für eine Lepra s^unmo^a halte, scheint
wegen ihres nicht so häufigen Vorkom«
s, und auch darum der Bekanntmachung
t ganz unwerth, da benannte Krankheited
h^em Grade und ihrer Form so oft toh
TOD andern gelieferten Gemäldeui in man-
i Stücken abweicheti, die Natur und Ur-
e dieses Uebels auch in verschiedenen Ge-^
len , verschieden seyn kann , eben so wifli
auch ihr Gang nach Verschiedenheit cli-
scher Einflüsse und anderer Ursachen rieh-
und eben deswegen die Behandlung nach
jedesmaligen Umständen , einzuleiten seyo
I.
mm« Izyill.B. l«5r. H
% - 114 -.
Doch man erlaub« mir diese Wabm«!«
mung so mitzatheilen , ohne dafs ich den TjK-|j|i
lauf des Üebels von Tag zu Tag bemerke.
Der Wundarzt Kr. Ton kleinem ubIsk
setzten Körperbau, 36 Jahr alt, Terheirathll
und Vater mehrerer Kinder, halte schoa 14
Tag^ unter der Behandlung seines gepriftis
Arztes, des Hrn. Hofrath Ockd ngebradMi
als ich auf seinem Wunsch auch zn Rathegi*
zogen wurde. — Ich fand den Kranken i»
fserhalb des Bettes« Die Haut des ga
Korpers war allgemeinr stark scharlachroll^
mit weifsen kleien, dem frieselähnlichen Kift>
chen besäet. — Bei dem Drucke mit dem Bi-
ger verlor sich die Röthe der gedrückten Still%
ward weifs, nahm aber bald wiederum dil
frühere Röthe an. Hin und wieder hatte, 4i
Haut sich abzuschuppen angefangen ^ Torsif
lieh auf dem Unterleibe* Der ganze K&M
war stark geschwollen, so wie das Gesidl
und die Ohren , die etwas weniger roth Hf
ren , als der übrige Theil des Körpers, tiK"
EÜglich waren aber die Beine und Hände gl*
schwollen, so dafs man den Puls, der aus»
setzen schien, kaum fühlen konnte. De;r gaaü
Rachen sah dunkelroth aus^ ohne dafs jedodi
das Schlucken sehr beschwerlich fiel. Dil
Zunge war mit dünnen Schleim belegt , etmi
geschwollen , der Geschmack rein , der Appe*
tit gering, der Urin sparsam und roth, dii
Haut trocken , der nicht wässerige Stuhlgasg
erfolgte oft, der Kopf eingenommen, der Schlai
schlecht, das Jucken, besonders des Naekl%
unausstehlich. Uebrigens fühlte sich der Kranks
niebt matt, halte auch diese vierzehn Tagt
— il5 —
sdurch auberbalb des Bettes zugebracht, und
h oft der freien 'Luft ausgesetzt«
Bei Erforschung der ursächlichen Momente
lahlte Utas der Kranke, dafs er früher stets
•and und thatig gewesen. Nur ein Paar
hlfte Tor dem Ausbruch seiner jetzigen Kcank-*
il hatten Sorgen mancherlei Art, und Tor«
glich mehrere, mit bedeutendem Verdrufs
rbundene Geschäfte, -sein Leben yerbittert,
L Laufe des Jahres 1810, besonders dem
ioter hindurch , fanden sich zuerst Diarrhoen
I , auf welchen wiederum Verstopfungen
gten , bei denen sich jedoch der Kranke im
»nzen wohl fühlte, und stark, zunahm. Ili
n Zwischenzeiten bemerkte er indessen schön
inn und wann ein Jucken zwischen den Fin-
äni| welches nach kurzer Zeit nachliefs, so
to* auch die kleinen, mit einer gelblichen
Sesigkeit angefüllten Bläschen, Üie auf daa
»tzen dieser Stellen folgten,' bald wieder
n selbst verschwanden. Er setzte indessen
ine Geschäfte als Arzt eines Hospitals, so
!e seine Praxis in der Stadt und auf dem
inde, während des so heifsen Sommers im
hre 1811, ununterbrochen fort, fühlte sieb
IT mehr als je, angegriffen und ermüdet;
»rzüglich aber erschöpfte ihn jetzt ein pro-
ler Schweifs, tou welchem er keinen einzi-
n Tag befreit bleiben konnte, und der bis
im Ausbruch seiner nachfolgenden Krank-
lit anhielt« Wenige Tage yor dieser traten
t der geringsten Bewegung Seh weifse noch
I höheren Grade ein, die ron einer grofsen
»klommenheit der Brust und kurzen Respi-
tion begleitet waren. Während dieses Zu^
indes, bei welchem übrigens der Appetit
H 2
- 116 -
gut geblieben, und alle Functionen gehl
von Statten gegangen waren» fanfli der K
in den ersten Tagen des Angüsts 1811, aacl
vorhergegangener unruhigen Nacht, und a^
haltendem Jucken der Beine, die Haut M
ganzea Korpers roth , und mit kleinen ezU*
benen Pünktchen besetzt f die er für FriM
hielt. Dieser Zustand der Haut, zu welcb^l
sich nach und nach eine Geschwulst, erst M
Füfse, Beine, Arme, und dann des Gesicht^
kurz des ganzen Korpers gesellt hatte, bliil!
sich etwa 14 Tage gleich , als ich den Kiiir
ken selbst sah. Aufserdem erfuhren wir, däR
derselbe stets fette und schwer verdaulim
Speisen genossen, auch sich dem reichlicliM
Genufs spirituoser Getränke, hingegeben hätift
Uebrigens war, ohnerachtet der übeiM,
^gro^sen Hitze des Frühlings und des SomDSBBk
der Gesundheitszustand im AllgemeioeD pL
Aufser hin und wieder vorkommenden rokN
artigen Diarrhoen , kalten Fiebern und Keuch-
husten f herrschten wenig andere Krankheit«
in der Stadt, nur hatten die einzeln vorkoM-
inenden > einen mehr asthenisch nervosea
Charakter, mit hervorstechend vermehrter Gal-
lenabsonderung.
Die Lebensweise des Kranken, die vor-
hergegangenen f mit Verstopfungen abwech*
selnden Diarrhoen , Sergen und oft ern^trte
Gemüthsbewegungen , denen. er ausgesetzt ge-
wesen, das schnelle Fett werden desselben, 8%ii
ärgerliches Temperament, die profusen Schwel«
fse, alles dieses liefsen bedeutende Infarctfs
vermuthen, so wie eine Anhäufung, einer
durch die heifse Witterung a'ufserst verdorbe-
nen Galle. Um au^ das ursächliche Leidm^
— 117 ^
^^•s Unterleibes » so wie auf des iyiDfihatiedie
^jtfstein und auf die Vennehrimg der UrioHb-
^ModeniDg ZQ wirken , verordneten wir , da die
i^ubnnausleerungen nichts weniger als wäfsrig
.fimen, den Cahmd Abends £a 2 Gran, nnd
ivberdem eine Auflosang des Crenwr Tartari
iobtib in einem Infuium Baccarutn Junipm^
^■d ein Gurgelwasser.
Wenige Tage darauf schwoll das Gesicht
aöch mehr an, wurde rosenartig enträndet^
vbd mit einer Menge gelber Bläschen bedeckt«
Dia Geschwulst fShlte sich hart an, und nahm
■seh und nach so na, dafs der Kranke die
Aogen nicht öfihen konnte. Während des un-
teiänderten Gebrauchs ;dieser Mittel ging der
Vrinin bedeutender Menge ab, die. Geschwulst
venniaderfe sich am ganzen Korper so, daüi
maa den Fuls, der klein, schnell, doch etwas
liert war, deutlicher fühlen konnte. — Die
-AbKJieppung erfolgte immer mehr, nnd an
'üpaigen Stellen löfsten sich ganze Lappen ab«
Dar übrige Theil des Korpers behielt indes«
Stil noch die charakteristiscne Röthei welche
Dich dem Drucke mit den Fingern einen wei»
b%n Fleck zuriickliefs. — So yerstrichen ei-
nige Tage, bis zum 17ten August, von der
Zeit an gerechnet, als ich den Kranken zum
ersten Mal gesehen hatte; als nun nach und
nach folgende Erscheinungen eintraten: — Es
fanden sich mehrere hundert Blasen , die zum
TMil von der Grofse einer Haselnufs, und mit
einer) der Farbe des Eiters ähnlichen Flüssig-
keit angefüllt waren i auf dem Unterleibe ein ;
andere Zoll lange, auf den Scheakela und
Vüfsen enthielten eine gelbe lyuipbariige Flüs».
ftigkeit; •— Die alte harte Haut der Fufstob*
— It8 ~
l8D hatte sich inzwischen aozulusen an
gen , uod zwischen ihr , und der sich ni
denden , quoll ununterbrochen eine gelbe
rige Flüssigkeit hervor. An den übrigec
len des Korpers zeigten sich jetzt, jeq
aen nicht , nur die Ohrläppchen wäre
feinen Bläschen wie besäet, die unaufl
eine gelbe Feuchtigkeit absonderten.
Verlauf einiger Tage erschienen jene
jedoch auch auf der Brust, dem Hali
dem haarigen Theil des Kopfes. Dari
folgte eine allgemeine Abschuppung, ai
testen im Gesicht. — Das Jucken, vor:
an den Beinen und Händen, war unai
lieh, bt98onders die Nachte hindurch, di
^nch sclilaflos, unter heftigen Beängstig
sKugebracht wurden. Aus den Foren de
der untern Extremitäten quoll unauf
eine gelbe klebrige Lymphe hervor, i
wenn sie sich nicht in die Leinewand
zogen hatte , in kugelichter Form auf d
ren stehen blieb. *— Die Leinewand^ i
eher sich diese Feuchtigkeit eingezogen
blieb nach dem Trocknen steif und g<
färbt« — Der Kranke kratzte unaus
die Beine, so dafs sie wiex rohes Fleisc
sahen. — Auf den nicht aufgekratzten .
bildeten sich Borken , besonders aef de
terleibe; Die Ausdünstung hatte übrigei
nen üblen Geruch. An den Händen i
Gesicht lag die Oberhaut zusammen]
zwischen welchen Schuppen die rosenl
Haut durchschimmerte. Die Meibomische
sen sonderten eine eiterähnliche Alatei
80 dafs die Augenlieder nur durch hesi's
Beinigen gögen das völlige Zusammen
gesichert wurden. — Des Nachmittags
' - 110 *
eil leichte Fieberftdumer mn, die hU ui di#
Rcht hioeio , io Termehrtar Stärke anbielCen,
id mit stärkerem Brennen und Rucken der
liuit Terbunden waren. Der Appetit man^
gänzlich, die Zunge war tteta rein«
i, nnr angeschwollen. Im Unterleibe«
vom Anfange an stark aufgetrieben war«
man ein ununterbrochenes Foltern, kein
iweifs, aber reichlicher Abgang des Uriiii,
^, I häuBge wälsrige Stühle; Fiifse stark ge«
|vhwoUeD.
m* Mehreren Zeichen nach au urtheileui schie*
^ selbst die wäfsrigen Darmauslearungeu
Wit blofs vom Gebrauch des Calomels he«-
j^dtitet werden zn können , sondern mehr von
iMliischen Reizen abzuhängen. Mit Weglas«
4|aa|[ das Calomels und der anderen Mittel et--,
kiskdsr Kranke nun, Yom24sten August ao^
ehe Auflosung der Pulpa Tamarindorum in
iipi Ittxativa FUntnÜB. Nach dem Gebrauch
mies Mittels verloren die Ausleerungen ihre
ivittsarige Beschaffenheit , es führte eine un<*
(bubliche Menge Schleim und teigartiger Kx«-
vamente, mit auffalleoder Erleichterung für
ko Kranken aus, so wie denn auch die Be«r
isgstjgungen auf der Stelle nachliefseu, zu-^
Munmt den täglichen Fieberbewegungen* —
Dieses Mittel hatte der Kranke nun bis zum
i9ten genommen , bei welchem übrigens der
ialsere Zustand fast derselbe blieb» er soUi«
tdoch noch mit dem Gebrauch desselben so
örtfahren , dafs täglich 2 — 3 Ausleerungen
irfoigen würden, dabei Abends aber zwei Gran
Talomel mit 1 Gran Sulph» uurai, und Sqwila
lehmen^ und den Tag über ein Decoct aus
lad» GrarränU^ Sttpit. Dukamar. mit Bau. Ju"
ip. trinken.
- 120 -
Im weiteren Verlauf der Krankheit
neten nach und nach die Eilerbläschi
Unterleibe, deren gröfsere jedesmal an
chen wurden; ah, hinterliefsen inzw
eine stark juckende. Borke, zwischen ^
sich wiederum üeue , mit Eiter gefüllte
qhen gebildet hatten , so dafs 2^uletzt der
TJnterleib , mit einer fast zusammenhänf
Borke bedeckt 'war. Von dem noch sta
seh wollenen Fiifsen etc, hatten sich zw
gelben Blasen verloren, es flofs indes9>
diesen Theileh unaufbörlich bis zu den
hinab t eine gelbe Flüssigkeit, die in
Zeit durch die Leinewand, welche v
leidenden Theile geschlagen war, bis ins
zeug drang. Zwischen dem noch fest
den Oberhäutchen , das sich abzulösen u
sammenzuroUen anfing, sahen die Stell
rohes Fleisch aus , aus welchen die gelbe
phe tropfenweise hervorquoll. Die alte
Haut der Fufssohlen fing sich nun imme
an abzulos>)n , und die sich zwischen i
der sich neu bildenden Haut angesai
Masse gelber kleberiger Feuchtigkeit,
durch Drücken und Streichen entfernt v
<^-*- Das Jucken aller dieser Theile war
Stehlich, so dafs der Kranke sich n
Stellen blutig gekratzt hatte. Das Sc
welches theils mit dem sich ablösenden
faäutchen, theils mit einer feuchten Boi
deckt war, sonderte eine ähnliche Fe
keit ab. In der loguinalgegend füh
Kranke angeschwollene Drüsen, und
von der Gröfse einer Erbse ,^ unter d
Schorf und Schuppen überzogenen Bed
des Unterleibes, so wie auch die Ach
sen angeschwollen waren. Die Brus
— 121 —
k, und der zwar niclit ri<*hr »o toi hu. «fiffi
h ftlHrk genug e^*irhw(il(ene , «nn iiie*)ffr
lAkbeilsrorm , »p^iter er«.t »n liefrig prgrif
jB Kopf, waren zu«.iiiiiiit dr-ii i.itrli mit
im bedeckten Theil dt^s Srhfidels, init (oi-
ji aufgerollten Schuppen bedeckt. Die ge-
(hrollenen haar]o5('n Auzenlieder sonderten
il unaufliurlicli eine eiterühnliclif l^latt^rie
|i welche sie zusarnint-unekleht hitrlt. Aus
!■ gfscb wollenen, mit einer Borke iiherzo-
feen äüfflern TJieilen der Ohren, h^fStHidar»
k Ohrläppchen , (juuH eine gell/e kifberJ^'H
Itochtigkeit hervor. An den ||;eschv\-nllciien
knan und Händen erfolj^ite eine kle}enai-li;:H
bcfauppung, mit rotlier Uiiferla^'e. In den
tdien der Hände war die Haut iiul'serst lijirt,
ribr Risse, ^-elche dem Kranken besonders
Mm Schmerzen verursachten. — Unter den
^«Ib der Finger, scliwiizte stets eine Keurh-
jitit aus, so dafs man jetzt schon den Ver-
it dar Kagel vorhersehen konnte, die narh
i nach immer mehr rauh , dicker wurden,
d ihren Glanz verloren, yrie hei denen, die
der Plica pohriica leiden.
Das Aussehen des Kranken war schreck«
hl — Der ganze KTirper, vom Kopfe hi»
den Füfsen war geschwollen, zum Theil
t einem Schorf bekleidet , und mit unziilw
in Schuppen bedeckt, zwi^rhen w^-ldi^n
e gelbe kieberi«»e Feuchli^^keil ansscbwilzfe,
er ^velchen die Uau( wie rohes Fleiscfi
chschiminerte. Diese Srbuppcn fielen nun
h und narh zusnjnmt den Krusten ab» mo
i das Bett zum öflern ßereini^it werden
fsle. Die sich nun neu bildende Haut hatte
anglich die Farbe von au der Luft beschia^
— 1:^2 — •
1
gaojem Fleiscli« — » Mehrer* kleine Dciisen
terten noch bis zum ISten Oclober, die
dern wareo uDbemerkt verschwanden« j
Nägel hatten sich abgelofst und Terloreni
denn auch kein Haar mehr am ganzen 1
per zu^ sehen war* Die alte Haut' der F
sohlen losete sich ganz, in einem Stücke
uod wurde als Denkwürdigkeit aufbewahrt
Während der ganzen Krankheit war der Kra
sehr kleinmüthig, niedergeschlagen, beson
im letzten Zeiträume. Die Zunge blieb f
rein uod feucht, nur mehr oder weniger
schwollen, doch wurde das Genossene n
durchgeschmeckt.
Nach und nach horte nun die Absei
pung auf 9 die Gesehwulst verlor sich.
Haut von natürlicher Farbe hatte sich n
und mehr zu bilden angefangen, allein a
magert, einem Skelette ähnlich, sah nun
ser Kranke aus, den Eindruck jedes I
chens stark empfindend« Mit dem wieder]
renden Appetit, und erquickenden Schlaf,
den sich auch die Kräfte nach und nach
derum ein. Haare und Nägel regenerirten
wieder , und die Haut erhielt vollkommen
erste gesunde BeschalFeoheit. — Der Kr^
war wie von neuem geboren. •— Jedoch
gingen mehrere Monate, ehe das Verlöre
gaogene sich völlig wieder erzeugte, ehi
neuen Nägel gehörige Dichtigkeit, die E
eine mäfsige Länge, und die Haut Stärk«
nug erbalten hatten, um äufseren Einflii
widerstehen zu können. Besonders fiel'
Kranken das Gehen, der empfindlichen 1
sohlen wegen, sehr schwer. Er wurde ii
een so hergestellt, dafs er im Jahre 1812,
— 123 ^
ir geswuDgeo, deo Peldzug als Ant, bis ;LUtii
finter hioeio, milmarhen konnte. -^ NacU
^digler Campago« in Kufsland kehrte er
linkelnd sorUck, und starb ein Paar Jahre
iMaf an einer ^ wann ich nicht irre, Phihiiig
'- Von den letzten Tagen des Honats Aii-
Pan, bis za denen des Octobers, branchte
Kranke, eo lange es der Zustand zu er^
lüschen schien, immer dieselben auf dem
T^terleib wirkenden Mitte], zunächst dann Co-
imd mit Sulphur. aurat. Antim, , welche groCse
Itfsen von grünen , schwarzen, glänzenden
ilwn Schleim fortschaiHen« Anfserdem das
AsD angi&zeigte Decoct. — • Zeichen eines Spei-
(bdfliisses fanden sich, ohnerachtet der nicht
isriagen Menge des genommenen Mercurs,
lucht ein. Zwischenein war es iadessen auch
V^g gewesen Brechmittel zu geben , die je«
issmal Tiel Galle, yorzüglich aber eine grofse
Iboge Schleim wegschafften, welche auch des-
itgen indicirt waren, da der Kranke oft, ohne
lUen Appetit, zu viel geoossen zu haben
|iaa|)te« — Alle äufserllcbe, zur Linderung
las Juckens und der Schmerzen versuchte Mit-
el, halfen nichts« Am besten thaten lauwar-
ne Bäder in den letzten Wochen der Krank-
leit, aus Hepar. SuJpJu und Antimon, bereitet;
issonders aber erleichterten die ausleerendeu
Hittel. Nachdem nun der Kranke von seinem
lassatze völlig befreit war, die Haut indes-
en noch nicht ihre natürliche Dichtigkeit und
Itärke erhalten hatte, badete er täglich mit
)almus und Weidenrinde, und nahm inner-
ich Anfangs eine Abkochung der China mit
Ibatiarber, um noch manche beweglich ga-
^ 124 ~
vrordene materfelie Stoffe wegzqschaiBBD,
denn auch die 3< — 4 mal täglich erfolgln
leerODgeoi schwarz und theerartig- aafti
Als diese nun ihre Datürlicbie Farbe und
schaflenheit annahmen» volleDdeleii so^
stärkende Mittel die ganze Kur. -
Ich mufs nur noch bemerken , idh
der Kranke nach seiner Herstellung, all
ihm seine von mir aufgesetzte Krank
schichte mittheille, sagte: er hätte kun
dem Ausbruche seines Uebels» ein kleints
sebgrofses Gesell würchen an der Vorhaut
merkt) weiches aber nach «kurzer Zeit
f^chwundeu wäre, so dafs er nicht weiter dtfj|-
an gedacht habe. . Mir scheint dieses auch dtt^
wegen bemerkbar, weil mehrere Schriftstelht
dasselbe gleichfalls beobachtet haben wollen..^
Wenn man das Bild dieser Krankhiit
nimmt, so wie es auch immerhin ausgefallia
seyn mag, so stimmt es wohl im AUgemeintB
mit der Beschreibung ziemlich überein, (Ei
Andere von derselben entworfen haben; ad
einige Abweichungen finden wohl jedesnul,
und auch hier Statt, je nachdem ihre Gradi
und ihre Ursachen, die sie herbeiführten^ fSi'
Schieden sind. So mag auch wohl die Be-
handlungsweise von Anderen in manchen StSt
ken abweichen» — Der Genufs mehr grobM
Nahrungsmittel, der Mifsbrauch spirituosei^Ge*
tränke, Sorgen verschiedener Art, anhalteodi
Gemüthsbewegungen , ermüdende körperlichi
Anstrengungen , abwechselnde Diarrhoen uni
Obstructiouen, das starke Zunehmen des Kran«
ken, ohuerachtet der entkraitenden Schweifie,
die durch die heifsen Tage noch mehr ver-
mehrt wurden, alles dieses liefe die Quelli
— 124 -•
U«foels im Uhlerleibe Tenoathen, sprach
die VerderbDifs der sercisen Theile des
ts, für einen Mangel inn FloMigkeit durch
i, hoben Wärmegrad des Sommers^ und die
tVin Schweifee bewirkt: wodurch die flib«
ea Theile zu Tiel auagesoadert, die Säfte
cb zäher und verdickter wurden, eine fremd-*
Ifl^ ^BeschaiTenheit annahmen , welche die
ioD nicht gesunden Säfte des Kranken noch
3ur reränderten , die nun auf die Haut ge-
)rfeD, diese Krankheit herverbrachten und
terfaiellen. '— Die Behandlungsweise war
her dahin gerichtet, auf den krankhaflen
utand der reproductiven Sphäre zu wirken,
I fehlerhafte Mischung der Säfte zu heben«
I beweglich gemachten schadhaften Stoffe
Azofohren, und die zu grofse 1'hHtigkeit der
int ZQ rermindern. 3Iercuriahniftel ^chie^
e bier angezeigt, die mir, in einer einmal
[h'ch gegebenen gröCseren Dosis, besser in
ilichen Fällen thaten, als kleine. zum oftern
iderbolte Gaben. £ine Zersetzung des Ca-
^k durch den Tarr^ horaxatus nicht fiirch-
d, nahm der Kranke dieses Mittel auch,
lige Tage abgerechnet, die ganze Krank*
t hindurch, ohne dafs Salivation erfolgt
re. £r bekam dasselbe nur in der Absicht,
auf das lymphatische System, auf die
nkheit des Unterleibes zu wirken, nicht
ein specifisches Gift zu tilgen.
Das fehlerhaft abgesonderte mufste nun
1 bald weggeschafTt werden, ehe es die
se der Säfte noch mehr ' verdarb , die auf
Haut zurückwirkend, Entzündung und
schlag unterhalten und vermehren mufs^
Bei der 89 gestörten Absonderung des
— 126 -
Harnt 9 suchte man diie Absooderong dasM
zu yermehren , Tim somit auch die zu §
Xhätigkeit der Haut zu vermindern«
Mir scheint durch diesen hier beobac
teuFali die Behauptung der Alten mehr \f
scheinlichkeit, ja Bestätigung zu erhaltei^
man bei Behandlung ähnlicher Hautkrank
ten, in einzeln Torkommendep Fällen, b€
ders auf etwanige Krankheiten der reprod
Ten Sphäre Rücksicht nehmen, und die
Bilis der Allen nicht ganz aus den Augen
lieren müsse. i
— i27 —
IV.
Beachreibung
Borganisation des Magens
nebst Abbildung.
Von
Dr. Klaprotb,
tu Berlin*
B», 54 Jahr alt, Schahmacher > von klei-
, schwächlichen Körperbaue, yrar bis zjiin
a Jahre, mit Ausnahme einiger Kinder-
kheiien , fast immer gesund. Von dieser
aber an verlor er seine heilere Gemülhs-
mung, wurde mürrisch, leicht zum Z<*rn
igt, und das Verdauungsgeschäil fing an
r oder weniger zu leiden ; es stell le sich
lieh Mangel an Appetit, bitterer Geschmack
lande, Auftreibuog der Olagengegend nach
Genüsse von festen und besonders blä-
len Speisen ein. Diese Beschwerden schrieb
»nt einer Anhäufung von Galle im Mageo
und suchte sich durch Brechmittel in dop-
T , ja dreifacher Dosis , Hülfe zu ver-
QTen , worauf er sich auch immer auf eine
e Zeit erleichtert fühlte.
~ 126 —
Im 26ten Jahre v^rheirathete ei
zeugte mit seiner Frau 9 Kinder, w
schnell hinter einander das TageslicJ
ten und ihn nothigten , durch den r
Fleifs^ für ihren Unterhalt zu sorge
diese anhaltend sitzende Lebensweis
gebeugtem Körper konnte Patient n
aufrecht gehen und bekam das Ans«
Greises, der aus AUersschwä(;he krn
nach und nach trat auch das UülerJ
deutlicher hervor; es stallten sich Ivre
zen, blinde Hämorrhoiden, bald 1
stopfung, bald Diarrhöe, . beständig
bener Unterleib', Gefühl von Druc
Präcordien , öfteres Aufstofsen , Vi
und kurze Zeit, nach dem Genüsse '
Nahrungsmitteln Erbrechen von unvc
verdauetet^ Speisen ein, so dafs P
nichts mehr als Kaffee , Thee und S
niefsen konnte. (Jeberdiefs will der
heitere , nun " aber zum wahren Hy
umgestimmte Mann zwischen dem '
öOten Lebensjahre 2 mal Lungen « i
Halsentziindunig erlitten haben.
< Ohne ärztlichen Beistand, sich
Hausmitteln begnügend, und bei U
den Ursachen, schritt die Krankheit
mehr fort, so dafs Patient durch
hand nehmende Schwäche nicht mt
ten konnte, und wegen grofser und
faltiger Beschwerden ärztliche Hüli
mufsfe; er. wandte sich deshalb ao
Jiiglich Poliklinische Institut der Ui
wo er mir am 8ten August 1823 zui
Jung übergeben wurde«
— 129 — J
Ich had fplgaodtn Zattandt Patitiil w«?
knlUoi» daüi «r den grobtoo Theil dtt
^ hindarch im B«tt6 sobringM mubt«^
Güichtifiirba war g«lb , 00 wi« auch dia
ictift des Augapfels, dia Augen selbst
Di der Korper sehr abgemagert, der
sufgetriebea , und io der Leber- und
, ^»gead bei der BerHhruog gespannt, hart
ichmerzhaf t anxufohten , Appeut bald ge-
bald krankhaft erhobt, Onrst mäfsig,
\% ttio , Geschmack natürlich , nur auwei«
Ulter, beständig saures, fauliges Aufsto.
ii tioe oder mehrere Stunden nach dem
. IQHS Yon flüssigen Nahrungsmitteln — denn
IMi iooote der Kranke seit mehreren Jah-
in sieht ohne grofse Quaal geniefsen ^- Er-
kriiin oder Lienterie, worauf jedoch din
hilfgso Schmeraen^ welche nach dem Essen
fifih eiastellten, yersch wanden ; ferner bald
iirfsackige Stuhlrerstopfung , bald coUiqua-
va Ausleerung einer schleimigen ,^ bisweilen
\X Blut yermischten Materie; Urin sparsam»
ek, braun, und mit weifsem Bodensatse;
npiration kurs, ängstlich, schnell; fulsklein^
lauent; Haut beständig kalt, trocken und
rode ansufiihlen, die untern Extremitäten
smatos angeschwollen; Schlaf unruhig, mit
{stlichen Träumen yerbunden, wobei Fa-
nt nur auf dem RScken und, wunderbar
mg, mit dem Kopfe sehr niedrig liegend»
liefen konnte. Das cholerische Tempera-
int des Kradken rermischte sich mit dem
ilancholiscben , so dafs er stets mürrisch
d traurig war und an Genesung gänslich
reifelte.
Nach den eben angeführten Symptomen
ir ein eingewurieltes, organisches Unter*
retti>a.LXVin.B.i,Sl» I
^ 130 ^
l»ib5leid«o g^i oiclit tto velrkennan',
wegB abeir mit ySlIigtfr Gdwifsbeit
4#sfe6lb«B geölsia zq bestimmen, da d
tome Vertchiedeaer U«bel gemischt
abwechselnd waren. Ich hielt die 1
für ObifirUciiO hepatU cum vitio organ
cuä 4ndoü» gcirrhosae; ob es aber ei
der Cmtäa^ oder des PfloruSy oder
gtnvtBndlS sey, konnte ich nicht gen
teln i da weder der Sitz der Schmer
eher die ganze Rtgio epigastrica u
ehondnaca dtxtra einnahm, CKich di
Vnterknchuttg^ noch das Erbrechen
Genüsse Von Nahrungsmitteln , wel
iHiheTi bald später ^ oaMl gar nicht
genauen Aufschlufs ^aben. ' Auch
sieht dafür , dafs dier KNakheit, |
ihrer ersten Entstehung^ ein idiopathi
genleiden gewesen sey^ indem sie
wifs nicht, bei lörtwiirk%ndt»n Ursa
Jahre hindurch hStte andauern konn
.Was die Ursachen anbetriiTt,
die Disposition zu diesem Uebel dur<
•lialtend sitzende Lebensweise mit v
fem Korper gegeben , wobei die M a
Kiebergeij^nd überdieft noch, theils
der Beschäftigung des Kranken als \
eher sehr eft einem Drucke ausge«
IheHs auch aus der üblett Gewohnhe
SU gehen mit nach der rechten Seit«
bogeaem Körper. Hierzu kam ein Zi
flufs Ton GelegenheitSursachen, welcl
- 131 -
^d NabruDgHOrgMi 9 Hibbraach toü
utteln, welch« aafflerdem auch noch
ngrobea D«>Mn gmominea worden , der
^e Genufs roa Thee nnd Kaffee^
»dalcoDgettioneD. Eine der am haa**
vorkommenden nnd schädlichsten Ur*
•*- der Mibbraoch ron Spirituosen 6e-
— fand in diesem Falle nicht Statt,
htieot in seinem ganzen Leben wenig
gar keinen Wein oder Branntwein ^e-
ikm hatte. Von einer Torbergegangenen
Krifldaog der Leber oder des Magens konnte
ieine genaue Auskunft erhalten , obwohl
Verdacht ron ersterer nicht gans upge-
IMurfst war.
' Die Prognose"' war y da nach demeinstim-
■i|ia Zeugtkib der erfahrensten Aerzte keine
BäiQg mehr möglich ist, sobald das Daseyn
b Magenkrebses aufser allem Zweifel ist,
ich hier nur sehr schlecht zu stellen, da die
imokheit schon zu lange gedauert, zu weit
irgeschritten nnd ToUkommnes Zehrfieber
(Aanden war«
li der Unmöglichkeit, eine Radikalkur
I unternehmen I blieben hier nur diese Indi«
itionen übrig: die beschwerlichsten und ga-
lirlichsten Symptome zu mildern und die
»fte des Kranken auf eine zwecklj^öieig«
i zu unterstützen.
Behandlung war daher nach Verscbie-
sheit der herrorstechendsten Symptome sehr
rschieden , und der Kranke erhielt bald we-
B des beständigen Erbrechens ^ der hartnak*
;en Stuhlferstopfung und dar Schmerzen im
terleibe brechenstillende . schmerzsiilltede
15
- 132 -,
and erSifaftiide Nittel, untiir welchei
Hauitus antmuticus Rweri iq Verbii
Kirscblorbeerwasser und BiUenkra
oder Brausepulver, und umdenLeib
das Ricinusöl trod erweichende, g
jsende Klystiere' aus Chamillenlhe«
scbleim, LeiiiÖI und SjeifenauflösuDg
bald wegen der lienterlenartigen
den Stuhlgang anhaltende j mit den
nannten scbinerzstillenden 3IItteIn ,
Klasse der Mudlaginom mit gelind l
sosammenzieh enden Mitteln, als Casi
lumbo^ MucUago Gummi Arabici ^ Ab]
der Althaewurzel^ Klystiere von Ai
Opium und Einreibungen in den Uni
AJthaesalbe mit Opium. In' diäteti«
sieht rieth ich dem Kranken Su
schwacher Fleichbriibe, Sago, Säle
grütse, cum Getränk Eierwasser i
Wein.
Darch diese Behandlung, welche
fang August bis cur Mitte des ]
dauerte, gelang es mir zwar, dem 1
werthen Kranken einige Erleichterui
schaffen 9 keineswegs aber dem fori
den Uebel nuf exnigermafsen Einhai
Das hektische Fieber dauerte unter b
Zunahme fort, die Kräfte des Kranke
den Ton Tage zu Tage immer mehr
magerung stieg aufs äufserste, das C
Fübe wurde stärker und verbreitete
ter nach obent an dem aufgetrieben
leibe war nun deutlich Fluktuation
nehmen,' der Urin wurde sparsam
braun, nnd halte einen häufigen baii
bald rothen Bodensatz, die &:hm^rz
Knd, dJa -Iriih^r ni«br partodisch wa-
ft«a dan Krasken^gar nicht tiirhr,
ifiiii|*r baiftigeri sagender« der Sdilef
ir, ängetlicher ; die darch dae echtners-
Erbreche^ ausgeworfenen Slolfe stin-
cbarf und Ton bmuner Farbe; Stulil-
stopfty Durst q[uaIeod , die Efslast'abei^
gering.
h der Beschaffenheit ,des Ansgebroch»»
I fortwährenden corrodirenden Schmer»*
der Magingegeod, der Zunahme das
en Fiebers, der Abmagerung ncd der
4Dcht glaubte ich annehmen au dtirlen,
r Särrhus ventricuU in eJui- Ulcu§ curci-
an übergegangen sey und der Tod den.
liehen Leiden des Kranken bald ein
Bchen werde. Ich Uefs. dem Kranken
Mutegel an die schmerajiafte Stelle a[^.
^ dann schmerzstillende Umschlage t^o.
mus und Chamillenblumen maaheni;
• schon 'genannten Opiateinreibungen
in« Innerlich Terordoete ich schlei-
ittel mit gelinden DiurtücU u|id ^no»
rbunden, da der IJrio immer sp^rsa-
;iog und der Hydrops ascites anise/oi^
schnell zunahm. Bei dfeser Gelegen-
nies, sich der von dem Kranken selbst
e Saccus jtttens exprt9su$ Armorti'^at jpflit
rermischt^ des Tages oft eineii^Tliee»
oll genommen, als ein' >Rprtrefffic(ies
tm 9 indem nach seinem Gebi^auche der
hr häufig abging» uod das bis^u'eiber
iren Gröfse gesteigerte Oedem diBrToIse»-
r auf eine kurze Zeit, bedeutend' ab*
Die jetzt beim Brechen ausgev^drfeiid
sah ganz brauti und schaumig | roh
^ 134 -
fiittUg auft) und io dan letsteit Tagen desL^
konnte Patient gar nicht mehr brechen,
dern gab dinrch blolses Aufatofaen diese 1
aigkeit in grober Menge Ton aich. Die
her gereichten AInttnuiica yerschafinen
Kranken nicht die mindeste Linderung i
und' ich vrar genothigt| n«n ench zam ii
Gebrauche des Opiums tu schreiten; dea
erachtet war dieses eigenthüml'che Aufsl
zu dem sich nocbJSingidtus hinzngesellte
nicht zn stillen. '
Die schon früher begonnene Tymp
das hektische Fiebery die Abmagerunj
TKassersncht , welche letztere sich nuo
noch als Hydrocele aussprach , hatten den
sten Grad erreicht, die Extremitäten ¥
kalt, Urin- und Darmexcretionen erfolgt«
willkuhrlich , Hippokratisches Gesicht ti
und der Tod machte endlich am 28te
eember desselben Jahres dem quaalvolle
ben des Kranken ein Ende,
Sektionsbericht.
Ni^ch Durchschneidung der UnterU
deckungen flofs eine Menge^ dunkel^
ten, sehr übelriechenden Wassers au
Bauchhöhle heraus ^ die Gedärme wäre
Luft ^tark ausgedehnt, sahen bleich ai
enthielten braune stinkende Stoffe , im
gen, waren |rie natürlich beschaffen ; das
und kleine" Netz fast fettlos, die Milz
und weich, die Leber an einer Stelle
Magen aber durchgäogig hart anzufühlet
die letztern Organe genauer untersuch
können, nahm ich selbige heraus, un^
die Leber oatürlich beschaffen bis an
,^M w«Ichir mdu nibnlich sWiiciMB dtm
ia SpigtU «iid mt Uciii«a Canratiir d«i
y «io« w>llaHllitMiift# iBpMk|«iclMi*Ul
K Der Bhfta tnchiett ia Mism nm^
hibiig« M^ Ttrkleinerl# di» gaiMcUii*
Vaad d«MllMo Zott dick Ttrhirltl» Um
m Waed ». di» GMio tiod der PyhrM^
k aoch daa änbtrste Bode dar Carrator'
Magans frai Tom SdrrJiuSy die klaiti#
itor hingegen fast gans yom Scirrhas ein«
UBfB. Nach Aufschneidung des Hagaoa
I sich die HiShla dcrssalben sehr klein und
rialar braonar, stinkender Jauche enge-
an seiner hintern scirrhosen Wand ein
^UMtSses Geschwür^ mit umgestülpten
ni, von 2 |>ia 8 Zoll (m Quadratdurch-
ti aus dessen Gmnda man durch Tiele
■Igen eine lleng^ JeNich^ ausdrScken
ii
Erklärung dir Taftiu.
Tab. L
*
peckgeschwulst. ^
linker LeberlappeD,
echter Leberlappen.
in Tfaeil des Ijohulus Spigtlu.
nfang des Zwölffingerdarms.
linder Sack des Magens.
frolse Curvatur des Magens.
leine Curvatur des Magens. ^
!gamenmm gasrro - hepatictim. «^
cirrhus»
/
~ 186 ^
T0b.n:
a« 2or8ckg«8cIilageDe TOit^ei» Uagtuwad
b. GrofHi Curyatur d«a Magent.
c Kleine Coryator des MagenSb
«• Krebageachwiir.
/. Hiotere acirrbS$e MmeiiwaBd«
g. Tbeil des ZwSifiDgardf^rn»-
V,
rze Nachrichten
A tf 8 z 1i ge.
t. •• •: ■ - i
M Gutttidia/t am B0rlim, im iiikr». l8Wi .
•»:
Heyn J«iiiiari Hr. StatWitli Brnfitmud ifcdlu
ibtrticht dtv Arbeiun im T«rg«]iff«n«a Jahr«
tt4 Img ^aimnf lein« Antiehctn flbmr pnhti*
liagnoacik vii& Heilttngtobjtlit« tot« Hr.
■th N0mmmnn^ £r(inraiig«n Ob«v 4i« grOft«i^
nlMic d«f Chimin» mmHmi. rot d^m Ckimim^
iemmp anob gdgan Waatennebf ali Folg« ilov
il&tber.
I» 2St0u Jmumrt Hn.Plrpr* JUn fkän llb«r 4i«
Ion d«ff Tkiiiitiifitt«!» .b«#opd«y« flbcf 4i*
I
- 13» -
•nCBündlicIler Diathesi^ b«i Kindern dai AdtrliCi
weit gröfferflB Nutzen sey alt die Anlegi
Blategeln. Hr. Dr. Sachs Aber die Tort
Anwendung der Merkarialoinreibnngen lar Hl
dei Trippers,
Den 22t0n Februar t Hn Hofmedikaf Herne
die Bildung der Zäbne und^ Aber den Ben dcndir
ben, wobei er seigte, daCi dieselben mehrden^
ren und Nägeln ,. g^'^^S. ^®' homartig;eto BiU
endog ley, all der det Knochen« ^ t j[;
D^n 7ten Märzi Hr. Dr. Dieffenbaek Vc
mit der Transfusion des Bluts an jTbieren und
bei einem kürslicb beobecbteten Fall an
Menschen 9 der an Hydrophobiie litt, welohaai
bendiges Blut aus der Ader eines ASensehen eil
lassen wurde, dqch ol^ne Hfilfe au Tersehiffea«
Den 2Uen März: Hr« Geh. Rsth Kluge, «iM^'
merkwürdigen Fall eines Bruchs des , Schal taij^iK
durch einen Schlse, nlichst dem GuUohtanV^Vw'^
ches dtoreh-die widerapreeheridenjBelBniadhtin^dtf
Aerate schwierig geworden war. •
. Den iOten Jprili Hr. Reg. Rath Nßßuumm 0d
Congestion und ButmOndung* '. * ^'-. <
Den 25^en Jpril. Hr. Prof« fVolfarih Qjbar dhr
Rhinoplsstiky nebst der Geschichte ein^darj^ BpAi'
Geh« Rath p. Graefe, nach der 2 /nal TOin %nAmnfk fsf*,
g,eblich gemachten Operation t elAoUich hrnmiAifK
Wiedereraetsune der Nate bei einem Jansen Mtnii^ '
der sie durch einen Säbelhieb verloren OAtM« /
Den %ten Mait Hr. Geh. Rath Link VWlätdm
gang mehrerer gegen die neae PreuIsiaoha^PlMato^
copöe gemachten Einwendungen.
Den äöten Mai ; Hr. Dr. L. Hesse theilfe Beok
aohtungen des Hrn. Dr. Dernhlüth aber den BiaMb'<
der Pockenepidemie auf Vsccination mit. ' '
Den i3ten Juniust Hr. Prof. Schulz pJiysiolc^
aohe Bemerkungen aber den £inAu£s 4fi$ -CUaM^
auf die Bildung der Measoheura^en , dpr^ fflUM
^ich nicht, allein die Tereoliiadene F&rbiii^ MnoOT
auch jdiiB V4ffi«d«inuigail in dar Stymkftuf uii jjt^*
jpfb«g«s «MpaduMu
ETfm* Imi^kB. Hr. Prof« HMtr ifae D«b«r» '
»•aUiAlMfcini WlMMMhalir fan 7tA Jahiw
lHwoa4«rt kl Blarfdic d«r Plnptlolocii^
■•dlM» SatUndoBgikantt. Und Cfeirargl«^
dU VndKMSM dM J^Milttr tos Jhfiikm.
tun JmUmix Hf. StMtnMh Bmftlmmi cktflt«
iriiwürdigmi F^ tUi«r gltloklieli gebeil«
I sqmmmo$m niu . beolMchiaC Ton Hm, Dr*
t in Knzlaad. Br. G#ii« Rath Link tttm«
ntwomuBg dei EiawandiiBge» gtctn ^U
i|anB4eopöt foit. Hr* Staanratli Hmt9lah4
m, alittaiiilfsigeii Btricbt aber die Deoeem
de» Rni» Dr. Sckmidi snr Aboreibang des
OM »it. welebem die Belobaoag der R«*
o-Theil geworden itc«
Biwi Jmgmst: Hr. Ob. Medie. Reib J[o#A#
«6f« GeeebwOlel« des DmtMraelitakelt aad
Gm^wtlre. ^
22r«fi Jmguii t Hr. Gjih« EMh B^rmhstadi
etiemitche Artaeimittel^ welobt dnreb dl«,
ideekojigeii der dbemie in reinere ebeni«
lerue Terwendelt worden sind, aber, eben
lofgehört baben die alten Arsneiaititel' ta
1 dai SU wirken f wai dio froheren geiidrkc
19»#n Snkbr.t Sr^.Prot Wmf9n9r Beob«
a Ober die gute Wirkung des Qneeksilbeii
luogen und^ Contractoren nach BleiTergl^
ner Ober die Wothbllsi^en unter der Zun* ^
n er einen merkwOrdifien Fall einet ^on \
Men Hnnde gebialeaen. Menicken erkAhlce^
hem aieh 9 Tage naeh dem Bifi ein- B|le«
Bf .der Zange aeigte , weichet anlge«ebnic«
jtebrapnc wurde, und velefaer nun 2J Jahr
ioh ToUkooinien wolU be$iid4l; lerner ober
Qfl; widernatOrlieher |lymphfn dure^t 9)11
über den Mutsen det /fard*aohen Schau«
ei 8chwerbörigkeic; Ober die Wl#kdlig dea
koklfnato£Ff bei Lahninn^.
3rert Oetobitrt Hr. Prof. EraniehfM ÜA 6e»
tiaer gelnngtpea Oj^ßü^ du Mm^im^c^
— 140 —
Pupilltnbü^itg bei «inem. im dUn MoiM
btna erblindeten 27jährigen . Mtnne ^nit jd
digen. Bemeirkungen aber den eraten Bindni
berer Oeeenf^nde in BedLehnng auf andei
Hr. Fror Jikngken einen merk würdigen f
40ji]irigen Frau, welche mehrere Jahre an^
itopfaehroerzen gelitten hatte» die saleut i
toua übergingen, und die die Aerite far g
rhepmaiiachen Uriprnnga hielten. Ein pl
Tod endigte ihr Leben «' und die Sektion
aen Fun gut medullaris Ton der Gröfae ei
aereiea auf der Sellu turcieu anfaitiend, w«
ikugennerren BUtammengedraekt and die
genden Knochen seratuit hatte.
Den iltfin Oetober. Hr. MedicRath C
Giltachten Qb«t einen merkwürdigen Criw
Ton einer Kindermörderin^. deren Geiites
ela (inb^BWeifelt dargeatellt wurde.
D^ ^Uen Octohar. Hr. Ob. Medis. Ritt
selgte ein merkwfirdigea fettartieea Concre
'^9 Zoll Lunge und über einen halben Zc
TOr» welchea aufgebrochen worden war,
der Kränke mehrere Monate lang tislich G
den Mattdarm Tarieren hatte , welchea i
dieaem Erbrechen aufhörte. Hr. Prof. Reii
kiineen aber den Bifs wAthender Thiere,
theilting einiger ftlficklicb behandelter Fall
er lieh bloft ünfaerlich dea SaUwaiaera n
•irenten Kochaalsea und ianerlioh des Cal
di«nte.
Den 14^en November: Hr. Staatarath
theilte der Geaelltchaft die merkwdrdige G
einer 4jihrieen SchUfsacht bei einer ledige
peraon in Grei£fenberg mit. ^
Den 2Sten Novemberi Hr. Media. Raith
aeine Methode snr cheniiachen Auamittelui
Magen eingebrachter giftiger Tegetabiliacl
btaondera dea Opiums.
D0n Uten Decbr.: Hr. Geh. Rath v. C
fahruBg:en aber die Vorsüge dea Ilornhau
nach oben bei der Staaroperetion; eine
rung an der DenreMiona -Nadel augebrachi
ftite Ar Centn helieti luf bequemeren Untei
M»
iielltthaft «rlitc in dittrai Jährt eiota
■lenhifMii V9tln$t, da ihr «iaet ihr«t
iUtftliader, dtrOeh, M«d. Rath v. SUhold^
b« MT Jahr«^ der JCraft nad Gaipodhaif^
rartat durch den Tod antrisien ward«,
r Vardiaait als ikrtt« als Lehrer," ala
nr^ aind ao >illfi#niaiii anerkannt ^ dala
lig wlrtf ein Wort davon an aacen*
jatallachaft bahlai^t In ihm den Verlait
laa nnd Bdithrndart, der ihrem B«f^
, iind^Pireni Kreiie fördernd nod ah*
ir. — Auch verlor^ die^ Gftelltcliafil
Tod dea Dr. Böhm einet ihrer iiteetan
. einen Mann, der, ala einer der erfiih*
Qfidlichiten und tief foraahendsteo Atftce
dt» grofte Achtnng ▼ardiente,
Fgenommen jnrnrdeni ala ordeml|efaa Mit«
e Herren Geh. Q(lad. BathBiir^Wi» Dn
ftiii, BlÖmtr, Brandt^ Brey§r^ Prof« £A*
!ofr« HmMißk^ Dr. Hensehgl, Hildäbrandf
prothf'JL. Mayer 9 v\ MartiuSf May0r^
Surytälittf Trotchel^ ff^'emtr. Za cor*
iden. Miteliedern, die Herrtn Dr» Htk-
— 142 —
Dn StM^i un Frankfurc a, M,^ Pfofv
nnd GaUnowski in W'ilna. U
Empfehlung der elastischen Katheter und andsr»^
Strumente aus der Fabrik des Hrn, Dr. St§it^
Heidelbergs nebst Preiseourant*
Nach den mit elastitdien Caihecarn nai
fiet «ut der Segin^$chtn Fabrik au Haidelba
ieiigen Charite • Krankehhaute , hftnsichüioh
Brauchbarkeit und Dauerhaftigkeit, «n^eatelhr
auchen: lasten 'aiöh dieielben aehr leicht and(
ohne die mindetten Schmersen sa erreeeSi
die Harnröhre in die Blaae f Ohren; daa.Ungtitl
weilen eines Cathetera in der Harhröbra kf
eben so wenig als die wiederholte, Applieatloil
Bougiea daa Abspringen des Laek*a öder loaitl
Lision dieser Instrumente su Wege,
Daa leichte Einfiihren deraelben in dl*
wird mit Recht wohl ihrer aorgfaltigvi
tung und aufserordentlichen Glitte beigemeiiMi'
wie der Umstand» dafs sie unter dem Gabnr
keine Verletzung erleiden » neben der aoiMA
merkten aorsfältigen Bearbeitung noch der '
deren Gflte ?ea su ihrer Anfertigung get"
Lackes angeschrieben w^erden mufa. ^
Zu Folge dieser Reaultate treten also ^J^
adschen Instrumente aus der Fabrik dea Dr« «^
in eine Reibe mit denselben Fabrikaten ^
Bernard und Fehurier in Paris, Pickel in V/üxi^
und Kuhn in Potsdam; doch mufs die grÖÜND
Wohlfeilheit der «^e^in'achen gegen die KuMti^
won welchen beiden Fabriken Preialisten TodSif^
beaondera benaerklioli gemacht werden.
BediB , den 27ten Decbr« 1826.
Dr. Kotks^
X. Preufa. Ober-Mediüatlrttk
^ t4A «-
jMjr.MfkiA.
*
er*s • • • •
— Knseipitst •
— gubogon
— lür I'terde. , ... •
^ _ — jnitFitohbeimtilJet
M elAst, holil . «
— voll . .
— y.iii(e«pitzt b * . •
ans Darmsaiten • . I^r. 1.
la-Bonrlett von rlaicher Dicke,
<4>i^oacr zu(e«pltst • • •
Liidrohrtn •.«»•«
Kiiin EinblMen von .Oatarten
Lnnaeu, mit Trichter .
lurönre» tniv MMgentpritsevon
fW 2 Schuhe lang p. m. • •
röhre, mit Horntrichter .
ränae, mnd oder 8r iqrmig
T** • elattiach
* ' — schiJl^örmiif etwit rlattitch
«aetlpUtten, garuirt. 12 Qdr.Zol^
g»eUprattcheA , mit JErbsen . •
iMideckel zum Schlipse gegen Btl—
biingen. >r. 1.
• «> Bur l^ildiing der Broat-
warseu, l«lr. 2.
grarzen » . l(.Unacl« sum Säugen *
ecipienten
'Veci^ent. mSnnliche » von nnbe-
nntem Erfinder» deMenOetchlecIitt-
iUebehälter aU,5topter der Flasche
irecipient, männliche i Diese bei-
— weibliche } denwur-
tnkelbinde, dazugehörig) den zu-
Titvon mir construirt> mitVortheil
Bgewandt und vor Grofsh. Bad. Sa-
statt-Commission besonders eropfeh-
lagswerth getimden (Annalen fiir
ie gesammte Heilk. iJir. Jahrgang
I Reit. Carlsruhe 1828. MtiUer'sche
nchhandluug.
röhren vereugerunfft - Abdriicker
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ragt eine Sendung mehr aU 20 FL , fo werden bei
Baarlfexahlung lu rrocent habatt zugestanden.
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- 144. -
' DU BiUtüih0k a. prmh. HtOk. Jmnmmw A U
h&Ux 1
V9rhanälumßen d^r medieinUch»€hirurgisehlBW
Schaft des Kantons Zürich in dsr Frädings •
des Jahres 1827* "^
Verhandlungen der medteinisch-thirurgischeH
Schaft des Kantons Zürich in der Herbstet
des Jähret 1827.
Dr.Heinr. Hoffmann^ uher die Natmr md'
lang einiger chronischer Krankheiten*
Knr%e litterarische Jmeigen.
Dr. Karl WUh. Mandt^ prakiisehe,
lung der wichtigsten ansteekendim £j
und Epizootitn in ihrer Bedeutung Jkr \
dUinische Polizei.
J« Jd. Edlen von Reiderr^ JhhsmdUmg^
das gelbe Fieber^ ^
Akademische Schriften dew ünipex
zu Berlin.
C. H. R. Glede de phthisi laryngea.
B. Heutzfeld de Nicotiana*
C» X* Ewald. Schmidt de Erythraeeu
F» Ch* C» Lehmann Observationee ^i
usn externa ChininU et mtnriatici et smi
] "o II r n a 1
der
.ctischen 'Heilkunde.
Hvranifeiffben
C W. . tl uj e 1 a n d,
VflMLf«. Utaaiirartiy Uttar d«a rothni Adltfc
JQmm^ •«■miiLeUNnBtyPfof.derM«»
UwratitlK nB«riia^ MIcglM A«rA«u
4nr ^ytttfipfftihi ft-m #io»
.*^ E. 0 s a n n»
ProÜMMKr d«r Mtdiein an der UaiTef»
dar Mediolnfteli-Chirarptchta AoAdeml«
MIlifiJT im Bolia, and Mitglied mehreref
gelehrten GeeeUiehaften. '
iV
Grau^ Freund f ist aüe TheorUf
Doch gr&n des Lehäfu gotdner Bmam»
Gßßhe.,
mmmmm
, II. Stück. Februar.
Berlin 182 9.
Gedrackt nni Torlegt bei G. Il«imer.
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I.
Aktenmäfsiger Bericht
•inar
chst merkwürdigen Schlafsucht)
welch«
ier Jahc9 drei Monate und tecIuEeliii Ta^
aogehalten hat,
Vom
Kreis * Physikus Dr. Fr. Müller,
SU LOw^nberg in Schleti^ir.
E. , der Vater 4ar Kranken, in St. , seagit
der Ehe zwei Kinder, eine Tochter en4
len Sohn. Beide wnrd^n religiös erzogen^
id die Töchter znr Weberei und der Spha
r Feldarbdt angehaltetl. Letzterer leidet
1 epileptischen Krämpfen, wovon die Ur-
die ein, durch einen Ketteahiind plötzlich
vmsachter Schreck ist«
Die Tochter war aufser Ihrem 8chiil«n«
rricbt, der bis zur kirchlichen Einseegnting
ihrem 14ten Jahre wahrte, beständig bei
rem Vetter, dem Weber B. in St., und er«
rnte die Weberey. Sie arbeitete anhaltend
idicbon; ihre leinenen Webereien Terbanden^
A2
^ 4 —
Dicliiigkeit mit grofder Gleichheit QDd Daum-
hafligkeit, und erwarben ihr den Ruf ab v»-,
KÜgliche Weberin y auch galt sie für eiiekil»
tere uhd fröhliche Arbeiterin.
Nach der Confirmation endete tnjjäk
ihr Schulunterricht. In den Schuljahrea!
nete sie sich durch glückliches Gedächtiib
vielen ihrer Alitschüler aus , fauste scbnflUlli
Vorträge ihres Lehrers , nnd erstarb sieb Mj
sen Zufriedenheit. Religiöse SchnfteOi
Bildung angemessen , als -Gesangbiicfaerf
und andere geistliche -AbhandluiigeD 'A\
miith und Seele, las sie Sonntags, ihiei
zigen freien Tag in der Woche.
Sie besuchte fleifsig die KircKtf/ nti
bauete sich YorzSglich an ^en Kanceltoid'
gen der Prediger. Ihr glückiichee GMMf*
nifs Yerschaffie ihren Verwandten rieleii:^
schonen Genufs. Denn nicht allein Amk i|
den Vortrag genau ftfste^ war si^'oft Ttni"|
gend, solchen nach Monaten zu wiedeilud^j
ja sogar die verschiedenen Reden sur ErbanMi
Ihrer Verwandte und Eiter» ^tbllentraiM'ilW
Ucb Vorzntriagen. *' ' ' *; ^
Sie ist mittler Große , von nicht anamÄr
i^ehmer Rörperform» und hatte vor ihrer Knafc;
Heit eine blühende' Gesichtsfarbe»
■ . . • . ■ • ■ .1
Aufser den; gewöhnlichen KinderkrtnUA*
ten ist sie fast beständig gesund ^eweMo« hil
auch sonst nie über körperliche Leidet^ gi*
klagte •■• , . ■" ^- . ' .
Im 13ien Jahre ihree Alters hattaa u^
bereits ihre Katamenien ohne krankhaft« lik
ialle eingestellt.
— 5 —
m 14teD Jslure irbielitie beim Dreschen
uayorhergesehenen Schlag mit dem
Megel auf einen ihrer Finger, und er-
k so heftig , dafs sie gemiithtkrank M^ur-
Yolle drei Wochen währte ihre Kriank
I die wahrscheinlich mehr noch durch das
ihiben der monatlichen Reinigung, als
I den erhaltenen Schlag begriindet wurde,
rar eine Art Blelancholie, so riel sich
\ Nachforschung bei ihren Verwandten
Bltem^ ausmitteln liefs; Sie wurde toII-
Den hergestellt f auch trat kein A&ck-
in,
llerkwiirdig Ist der Anfang ihrer Schlaf-
• Ohne besondere wahrnehmbare Ursache
i sie nach Endigung des Gottesdienstes
6len Novemher 1823 ^uf dem Kirchplane
^. zurück, geht mehreremale halb be**
los auf und ab, hüllt sich sodann den
in ihr Yortuch, nimmt den Vebenrock
und setzt sich^ nachdem alle Kirchgän-
e Kirche verlassen , an der Thürsch welle-
otteshauses nieder. Ihr Vater, der be*
lof dem Wege nach Hause ist, vermllst.
cht, weil er glaubt, sie werde mit den
m zahlreichen Kirchengängern nachfol-
Er kommt nach Hause, und da sie in
r Zeit nicht erscheint , so ist er der Mei»
sie sey bei ihrem Vetter. Er geht zu
findet sie nicht, uud nuu wird er un-
Er geht den Weg ohngefahr eine halbe
s von St. entfernt zur Kirclie und Stadt
c', und erfährt daselbst, dafs seine Toch-
dem Wagen des Hrn. Magister W. nach
gebracht worden sey. . ' '
A
Ein KirchendiM9r othnKch Uni i
lieim Schliefsen de^ Kiirchtbara« Da«
der eiDe genügende 9 noch yeretandlichi
wort auf seine Fragen von ihr erhalten
te, meldete er den Vorfall dem Herrn
eter, der sogleich seinen Wagen forderl
die ihm bekannte Person in ihre Beb
fahren läfst. Zu Hanse sind nur hod
deutliche Worte übfir das Ausbleiben }
MjA erlangen gewesen. Sie fiel noch dei
Abend in jenen merl^würdigen Schla
mit einer kurzen Unterbrechung von ai
gen^ Vier Jahr, drei Monate und se<
Tage angehalten hat.
Die kurz vor dieser Periode etwa
.liehen Ereignisse siud folgende: — * sii
aen jedoch nicht die allein wirkende
zu ihrer Krankheit zu sejrn.
Sechs Wochen Vorher stirbt ihre
die sie sehr geliebt hat, sie ist zwa
man leicht denken kann , hochlich dari
triibt gewesen , hat jedoch nie zu ei
gegeben, dafs ein tief eingreifender i
sie beherrschte. Sie wurde zwar ei
eich gekehrt, ohne jedoch tiefsinnig 2
Drei Tage vor Sem Anfange ihrer
sucht steht sie bei einer ihrer Freundij
Geyatter, und ist mit mehreren beim
terschmause. Es ist bei den Landlei
gebirgigen Schlesien Gebrauch, dafs
verheiratheten jungen Männer die Jue
nach Endigung des Gevatteressens nacl
begleiten. Ein junger unverheirathe
wohlhabender Bauer läfst sie im Gev^tl
eurock. Man glaubt, dafa sie
BmfdEMCsiiof füll; ftfUifl ImM^. Ihi
■big« tfMluMle TOB BttfibaUb iio ihr
SfMmmra ha^o» obglnch •!• Mch «l*
Ut an Oft und 8uä$ obM «Im A««*
i|^TtrwMlt baL la ibram Tätorlicbta
i^iafsert na aicbtä tob diasar XmAAi^
t, basaart and lagt dia muaina WKaclia
ii Kifcbgaoga am Sonotaga lä afiöi t(dk^
Atiti dan nacbstlblgaiidaa Tag sa rabl^
tta gabt Bon mit ibfem Vatar ikiHt
I, fi war iibales Waktar» ScbBaagaatS«
id «iafkar Wiüd. Saüdam ist aia. wla
Ift; mit jiBar aobargawobalicbaB SMäl^
ibafkat*
( ■ .
\
t
i swaltaB labxf Rii:af 8cblaftif ebf aäfeh«
Hk lolgaBda SdhüdaniBg ibxaa ZfiataaH
i liagt maistaBS wabraBd dar'8dilafxa{t
PI RackeB ia aiaam FaderbaiU . Diai
SiascblafaB anganommeBa Laga, Teräö«
a wader willkührlich Boch uawillktibr-
Dia Häada liagea mebrentbails übar daii
db gafaltat, Sie ist hocbst abgaxishrt.
.nocbaagabäade ist gleichsam hur mit
lÜBBab Decke überschleiert. Die'Obar-
4a8 Körpers ist trockea, die Haut def
ts fast pergamaatartig nad gläaxaad.
ageaUader scbliefsea ia stets xitterader
aag dia Aagea« OeflEaet maa absiebt«
e AugenUeder, so siebt inaa die dnvch«-
i Horabaat aacb obaa ^^ dia Papilla aas-
wlirU iiii4 seitwSrta gfvogen^ abo bc
geo-Axen divergirend* ^ .
Mit Mttbe und zvm Theil nur i
untere Segment* der. dnrcIisichtigeD I
kann man den wirklichen Stand dej
biistlmnien.
Im Anfange ihrer Krankheit U
die Aiigen in der wachenden Zeit, n
lauf des ersten Jahres waren sie fori
gescblosseen» Der Mund, ist fest , stai
ertig geschlossen, und unmöglich ohi
theil zu ofEnen, Im Anf|inge ihrer K
auch 'spaterbin halte sie förmlich«
chelflufs, und die Absonderung der
driisen war so häufig, dafs der Spe
beiden Mundwinkeln ununterbrochen
lieber ibr Gesicht ist während dei
ein zur Theilnahme bewegender Zu§
tet, der das Mitleid in Anspruch nin
leicht gerötbeten Lippen bilden ein<
lenden Contrast zu dem mit einer
blässe überzogenen tyesicht, besond
bis achtzehn Stunden nach dem 6
Speisen^
Der Hals ist steif, der Kopf jec
einigem Widerstände yon einisr Seiti
dern , keineswegs aber . nach vor
bringen.
Die Muskeln der Arme und Fii
eine besondere Steifheit , die nicht mi
Yerglichen werden kann,- denn ist
erste Widerstand» der nicht sehr '
ist, überwunden, so kann man das C
ixUsix biegen und wenden« ■•
*t
-- 9^ -
katalapHscher Zostand soll anflbigfMh
dem Schlafe zngegei» gewesen seyn,
»nda fand dieser 'Zustand nicht Stalt,
Fernerweitig nicht wieder wahrgenoto-
rden.'
Respiration ist stets langsam, ohne
rausch 9. und hebt die Brust in abge«
1 Zügen» Es ist dies eine Erschein
je sich während dem Vorlaufe ihrer
cht Tollig gleich geblieben ist.
Pnlsation des Herzens ist langsam
•Imäfsig, war aber xn verschiedenen
ITeränderongen unterworfen, die unten
»zeichnet werden aollen«
Dauer ihres Schlafes war immer un-
t und unregelmafsig. Anfangs schlief
inke drei bis viermal vier und iwan-^
iden , später , ohne auffindbare Urea-
er Verschiedenheit bald kürzere , bald
Zeit
* kurze Zeit im Februar 1824 schien
ankheit den angewandten Heilmitteln
zu wollen, und a'cht Tage hindurch
Schlaf natürlich , camlich zur Nacht«
ich waren die übrigen Lebensverrich-
nicht widernatürlich« Am Tage ver«
sie schon wieder leichte weibliche'
1. Die Hoffnung zur Besserung schwand
aTd, und sie hat nacfagehends Zeillän-
xhschlafen, die im höchsten Grade
id sind« So schlief sie nicht nur drei|
geund Machtet sondern der Schlnfer^
auch die Zeitlänge von eilf vollen Ta^
1 Nächten, ohne auch je durch die
n Heiaop unterbrQchen werden cu kiStt'*
- 10 ^ -
nen^ FHnfi ••ebs, tieb«n und acht '
N acht« bat sie ^ mehrare Male durcl
So Tenchiedea ihre Schlafzeit geM
ao verschiedeo war hiDgegen wieder d
seit. Die ersten 'drei Monate ihrer I
war die Wacbzeit auf fünfzehn bis
Minuten beschränkt« Später wachte
zwei| drei« vier, fünf, bochstens se
den, während dem Galranisiren ein
Standen, und anfser jener oben an
Zeit 9 wo eine Art Unterbrechung ihr
sucht Statt fand. Die angeführte Sc
Wachzeit ist jedoch nie in regelmäf
fenfolge eingetreten. So z. B. schlie
Tier-, fünf-, sechstäglich* und na
Schlafe kürzere und längere Zeit, n
Erwachen jedoch selten unter 48
Gleich diesem verhält sich ihre Wac
aber nur höchst selten die Zeitlänge
Stunden überschritt« Im dritten Ja
der Schlaf einige Regelmäfsigkeit g
Nach einem dreimal vier und zwan
gen Schlafe folgte mehrentheils eii
Tier utfd zwanzigstündiger. Die
wechselte zwischen drei bis sechs
Das Verhältnils im zweiten, drilten
rer Schlafsucht, nach mittlerem Du
war neunzig Stunden Schlaf-, und
den Wachzeit,
An das VQrhergesagte reiht sie
turKcbsten die Ernährung und die :
nothwendig Terbundenen Erscbeinun
ersten zwölf Wochen ihres Schlaf
wenig und fast gar nichts genossen,
^ac)i Ton Torn herein in ihrer Krai
li^ TOB ifaser Fülle Terlor* IhrVat<
— 11 -*
ftfWandten wkUErten bettimmt and su wi«*
vliolten Malen 9 dafs sie nicht fiir fBof Sil«
iviroschen Nominal -Münze Brod nnd Milch
i oem angegebenen Zeiträume bedurft habe,
te iwolf Wocben. Fleisch - Speisen und an-
JMi feste und flüssige Nahrungsmittel 9 aufser
K'Im und Waixenbrod, hat sie stels zurück-
P^6n, besonders in der i^eit, wo sie lange
r^henrSume schlafend zugebracht hat» Spä*«
I* führte sie sich yiel vom Kaffee mit et wen
'tttenbiod^ weniger durch Milch und MoU
^ Hs wurde Tersucht, ihr Medizin innere
>*■ durch den Kaffee beizubringen, denn stets
* S^üzen Verlaufe ihrer Krankheit hat sie
"^ •otschlossen geweigert ^ Medicamente zu
™*^ti, auch ist es nie gelungen, dafs sie
^^ genommen hatte. Von Stund an trank
i^^^ht mehr Kaffee, nnd hat seit jenem
?P >rährend des Verlaufes ihrer Krankheit
? *^eder denselben genossen. Die mit drei-
jVXropfen Koloquioten-Tinctur geschwän«
^ Tasse Kaffe sprudelte sie yoii sich« Es
^tit daher eine entschiedene Abneigung,
^ auch ein Charakteristicum der Krankheit
^^^den zu haben , die jedes innere Oledica-
QSQt darchgäogig zurückwies« Auch hinsicht-
^ dar Wahl hat die Natur auf da» heilsam-
Bte einen eigenen Weg eingeschlagen. Sie
poiefst (Stets eine ihrem Krankheitszuslaode
üBgemessene Nahrung« Schlief sie lange Zeit,
N) vsrschmähte sie alle feste Nahrung und
raak nur Milch und Molken; dagegen nahm
is festere Nahrungssloffe , als: Waizenbrod,
sifses und schwarzes Roggenbrod, wenn sie
ter erwachte.
Jener Zeitraum während ihrer Krankheit,
nlicb im Februar 182*» der mr Genesung
^ n ^
grofse Hoffimog gab, ond in welchem -siaftiil-
lich zur angemessenen Zeit erwachte, UM
eben so angemessen wach bliebe zeichnet jBck
auch hinsichtlich des Genusses Ton Nahrnngl-
mittein ans. Sie genofs Roggenbrod, Wai-
zenbrod, FILeischbriihe , )ä sogar Fleisch. Ib
ist man yermogendi ihr andere Nafarnngnml^
tel beizubriagen » als welche sie selbst ^wil^
und immer nur während der Wachzeit; deiii^'
inf der Schiefzeit ist es unmöglich, ihr solckt
durch den Mund beizubringen. Fest ist lels«,
terer geschlossen. Die untere Zahnreihe tritt]
hinter die obere, und keine Kraft ist olitf '
Nachtheil im Stande, die Zahnreihen auch nor
linienweit Ton einander zu entfernen.
Am 2ten Januar 1825 versuchte söweH
ihr Vetter als auch seine Frau , sie dönir
Bitten und Zureden zu bewegen, doch nuf .
Einmal zu sprechen und zu sagen, wa&Ä',
etwan begehre und wünsche? darauf weinli^';
wimmerte und stöhnte sie, brachte eiDigt-
Tone hervor t die jedoch nur Vermuthnn^'
ihrer Wünsche zuliefsen. Endlich durch Z«-'
eben mit den Fingern und der Hand rqn Sii«.
ten der Kranken gelang es darauf zu schHe-
fsen , dafs sie Milch mit eingebrocktem BroAs*
verlangte. Man gab ihr diese Speise , und'
von dieser Zeit an geniefst sie nie ein ande-
res Nahrungsmittel. Dafs sie im Anfiinge ib-'
rer Krankheit so äufserst .wenig genofs, eeheiat ,
eine nothwendige Bedingung ihrer Erankheü .'
gewesen zu seyn; dagegen genofs sie von Aik'
lang des dritten Jahres an sehr ansehnlicbe' .
Quantitäten. Zwei Berliner Quart gute Zia»'
^nmilch und vier und zwanzig Loth W4-
Bobrod nimmt sie arüf Einmal -in der wa*'
— 18 —
lüden Zeit sa sich^ F9r elM Mahlsalt itt
s allerdiDga «twaa bedaatond. allein wenn
o amKimmt, dab sia swai, drei, Tiar und
ifinal Tier aod awansig Stunden nichts bu
h nebman kann, so ist die Meuga dar Ga«
Gunitlel im Ganzen weniger annallend. Man
ib ihr die Nahrung in den Mund bringen^
^^uet dann sehr langsam ; gewöhnlich rar-
incht sie ihre ganze Wachzeit mit Essen
4 Trinken, Es traf sich zuweilen , diifs sia
Über einschlieft ab sia ihre Quantität Brod
d Milch zu sieh genommen hatta» In dar
Igel schlief sie immer gleich, nach. dam Es*
i ruhig ein. Ihre Umgabung kennt bereits
n wahrscheinlichen Gang ihrer Krankbeiti
i halten daher alles in Bereitschaft auf daa
31 ihres Erwachaiis.' Die wenigen Anzei-.
j^ ibrer riickkehrenden Wachzeit sind: —
bgalindes' Bewegen der Hände ui^d Arina,
iidigehends der Fiibe, seltener des ganzen
Srpers. Sie spricht nicht und oSbet auch
cht die Augen, daher. sie genöthiget waren,
tnau Acht zu haben ,. damit die Wacbzait
cht unbenutzt und unbemerkt vorubargaha«
IT Erwachen- tritt meistens vor Mitternacht
u, und man hat überhaupt bemerktf dafs
•hrantheils die Mitternachtstupda ihre Tafel- ^
ftt einschliefst. Eine dem regelmäbigan Na-
ivgange gänzlich entgegengesetzte Brschei«
«Hg.
Höchst ausgezeichnete Veränderungen stel«
»n sich an Haut- und Blütsystem vier und
wansiig Stunden hindurch, nach dem Genufs
Ob Nahrungsmitteln während dem Schlafe ein.
Der Fub| der in der übrigen Zeit sehr
Uigaam ist^ sich aber auch hinsichtlich die«
^ M ^
m Lflngsamkeit In Yerschiededeo' Pr^
der Kranl^heit Terschieden gezeigt hat, «
an^ in der Zahl zu steigen. Er erreickS
35-— 38 Schlägen nach and nach die
▼on 70, 80, 90 Schlägen und darüber
Blinute» Eine sehr bemerkentwerthe Eaü
nang. Fast ein Jahr, das z.weite ihrer Sf
sucht, hindurch, stand der Puls s wische ■
und Tiarzig und vier und fünfzig Schlä^^^
der Minute, später sank er auf rierzig; i
und dreifsig, ja einigemale auf nenn und zw
zig Schlägt in der Minute herab, — - eineLai
samkeit des Pulses, die im gesunden Zasta
des Menschen nie Torkommt«
Mit der Vermehrung des. Kreislaufes
Blutes tritt auch das Hautsystem in eine ^
mehrte Thatigkeit, Pie Oberfläche .der B
die aufeer der Verdauui^gs » Periode troc
und nicht sonderlich warm ist, ervrarmt
allmählig.
Eine gelinde Transpiration rerbreitet
nachgehends über die Oberfläche des gai
Körpers, und nimmt dann nach und nacl
zu„ dafs fast immer starke Schweifstro]
auf der Stirn , der Nase , um di« Augen
auf der Oberlippe zu bemerken sind, aucl
der übrige Theil des Körpers feucht«
Gesicht und die Lippen röthen sich mehr,
im natürlichen Zustande, und das Athen
len scheint tiefer f obgleich nicht beschleo
ten Auch tritt eine Schleimabsonderung
Speicheldrüsen ein, und der Schleim fl.
unv?illkührlich bald in gröfserer, bald in
ringerer Menge aus der Mundhöhle. Es
dies Erscheinungen, die durch die Wirk
das Verdauungsgeschäftes auf das Blui- » H«
I I^ymi^h^Systtm herrorgebneht wcrdou
'"l Verlauf tod swei bis drei Stuadea ^ird
j^iranLe nnrohig, was imiiMr «a g«wi»-
i ^eicjbeii ist, und das «iDzige, wahread daat
'^^et sich des Urins eatledigaa ao woIUa.
*^^ nimmt sie deshalb aus dem Batta «ad
P^t den Zwack. StohlansUaraagea hat
J^ den ersten nenn Monataa aar währaail
*^ Wichen. Sie gab dies dadurch sv ar-
|j!^ASii, daÜB sie eine Bewegung nüt beidea
I^MieA gegaa das Obarbalta nuichlay uad aaa
!^ oft diese Bewegung eraenerte, bb man sie
tf die Commodität brachte. Die Ezcremaata
od stets sehr hart gewesen. Späler hat sia
• an Ende ihrer Schlafsacht , auch während
m Schlafe Ausleerungea, weil man dia
nahe regelmäfsig alla Morgen, sie schlief
V 'nicht, auf ärstliche Anordnung so Stuhlo
ichtt. Nie hat sie ihr Lager Terunreiniget.
waileki sind dio Ausleerungen lange Zeit
geblieben. Fünf, sechs, sieben, acht, aeoa
ga , einmal im Februar 1824 ut sogar sechs«
in Tage keine LeibesSffnnng erfolgt. Ua«-
;raiflich! — Hat die beachleoDigta CiroK*
jon des Blutes, der Schweifs and die Waa-
der Hant ihren höchsten Standpunkt «a*
cht, mithin auch die Verdauung, so sinkt
r beschleunigte PuIS| die vermehrte Haut*
isscheidoog und die Wärme des KSrpers
nmt allmählig ab. Tier unJ zwanzig Stun-
1 währt dieser Act, und anfser, dab zn--
rilen der Ausflufs des Speichels längere Zeit
liielt, war nachher keine Spur weiter da-
n zu bemerken.
Das Verhalten der Sinnesorgane ist U>U
ides : Das allgenuuu Gefühl (Cotnaattm)^ das
~ 16 -.
HauigeßM\TactuMYiBt auf^er d6m Sdil«
tätlich y während aem Schlafe Bcheint es
uaterdrikkt, tod und unauf regbar; die
sten Reisuogen auf diese Sione^ als seh
hafte, blasenzieheode Salben, Einreibuoge
Pflaster, die heftigsten Schläge ikt EU
tat' und die bedeutendsten galvanischen i
me haben auch nicht im mindesten- g
auf ihre Schlafsucht eingewirkt Letztere
mittel, als: Electricität ttnd GaWanisini
wirkten zwar sehr heftige Znsammenxi
gen sämmtlicher Muskel « Fartbieen (En
der Irritabilität), scheinen aber auf das Gele
die Unterbrechung ihrer Schlafsucht aiicli
den entferntesten £influfs gehabt' zu !
Die empfindlichsteil mechanischen Reiz
Stiche mit Stecknadeln in die meist emp:
men Theile ihres Korpers hatten gleicni
folg; nicht eine Miene im Gesicht zur A
tung irgend eines entstahdenen Gefühls-
bei dem Erwachen weder Erinnerung ,
sonstige Anzeigen irgend eines' vorangej
nen empfundenen Schmerzes« Es ist
todtenähnliche Stumpfheit höchst auf!
gegen die Lebendigkeit desselben Orgfl
gesunden Zustande« ■
jDi6 Zunge verhält sich hinsichtlic
Geschmacks während dem Schlafe ga
wie die übrigen Sinne.
Dafs die Kranke in der Wachzeit
zu sprechen vermochte, davon schein
Grund mehr in einer unvollkommenen
mung der Bewegungsnerven der Zunge i
gen, die sich auch vom Anfange der K
leit charakterisirt hat. Es mufs jedoch
der bemerkt werden , dafs sie auch in
- 17 —
00 TagM etwa» mit d«r ZnAgß aottkOi
hleift«, mithin aach ondentlich spradb«
rird sich eriiiDern ^ da£i bat Anfahniiig
fongeaderSchlafiiacht schon in dm arstoft
IQ dia Bawagnngs - Narren dar Zong«
ienst Tarsagt so haban schianan, auch
wir dan Gannüi dar Nahrangsmittel sahr
mx als ainän Bawais dar Trägheit dar
und Zungen -Moskeln. Dia undeutliche
racba im Anfange ihrer Krankheit durfte
ia dem unterdruckten Bewagungs-^Ver-
i der Nerren und in der eingetretenen
idie ihren Grund finden. Dagegen lädt
ber anfuhren, die 24stundige Wachaeil
. Mai 1825 9 wo zwar ihre Aussprache
tlich war, aber das Bewnliitse]m sich
illan Zweifel markirte, wo auch die
utfgsfahigkeit delr Halsmuskeln und dea
Organs zurückgekehrt war.
och mit dan Gtrudmrm ist die angege«
Itumpfheit auf einer und derselben Stufe,
iftigsten Niesemittel , die stärksten elek-
n, galyanischen und mechanischen Reize^
tzung der Nasenschleimhaut haben kein
hervorgebracht ; auch nicht andere Av-
gen des erregten Geruchsinnes erken-
ssen,
au Geücht ist am wenigsten in ihrer
heit wirksam gewesen« Mehr als rier
1 • der Zeit ihrer Krankheit waren die
geschlossen. Man hat oft bemerkt, daCs
ie Pupillen während dem Wachen nach
und auswärts gezogen hatten. Für den
ischen Reiz scheinen die Sehnerven An-
genommen zu haben, denn man hat oft
Zusammenziehungen der Augen •Farr
n, LXVIII, B. ZSu B
— 18 —
/
I
ihie, zuweilan grofse Beweglichkeit d^
apfeis selbst waührgenommeo* Dieses
meoziebea der Muskeln und das RolL
Augapfels glichen yolikommen jenen der
rotisch Blinden, bei welchen der GalTft
angewendet wird, und welche angeben ,
galvanische Fener gesehen za haben. Oh
blofse ZasammenziehuDgen det Muskeli^ ^^
gewesen sind« läfst sich freilich nicht uns«
felhaft festsetzen, aber eben so wenige ^
sich die Anregung des Organs bestreiteii 9 ol
gleich die Erregung nicht sq stark würdig M
das Bewufstseyn in volle Thatigkeit zu seM
Während dem Electrisiren und GalvaoiiM
ist häufig das Bestreben der Augenliedeff M
zu öffnen f nicht zu verkennen gewesen, f ,
hat sogar einigemal die weifse Hortthaot#
Augapfels theilweise gesehen. TbräneB i^
oft dem Auge wahrend dem Expe^imtUMt'
entfallen. Bei Anwendung der Electridtst j'l^
sie wirklich ein weinendes Gesicht g^zeigy^
ben, dessen äufserer Ausdruck äiilserstsiM
trübnifs ^andeutete. Beim Galvanisiren ^f^
fen sich die Gesichtsmuskelp mehr zu cipw'j
nstern^ als betrübten und zu einem )>lSif4
lieh schmerzhaften Ausdruck. Auch beim 64|(
vanisiren sind oft Thränen geflossen. l}atfi||
sollen die aktenmäfsigen galvanischen Ysii***
ehe folgen, deren Ergebnisse nicht uninM*^
sant scheinen. ^
Dos Gehör. Man hat stets wahrgeBO»
men, dafs sie während der Wacbzeit gehoii
hat. Da sie nicht zu sprechen vermögeiid w«
so gab sie theils durch Olienen des GesiekH
theils durch Bewegung der Hände, Armem
itm Kopfe zu erkennen , dafs sie gebort«!
— 19 —
^dea habe, was man init ihr sprach«;
^at abar aach in dar Zeit, dia waicar
naher angegeben wird, eine äulaarst
ivurdige Wahroehmang gemacht, die ala
^"^arbar auffällt. Im tiefsten Schlaf, in
^em das Gefahl gänzlich erloschen zu
^ ^hisn , in welchem weder das Gesicht,
^^^ch, noch andere lebhafte Sinnes«
'^tionen nur gewöhnliche Thatigkeit zu äu-
^ "^ennochten, war zuweilen das Gehör
Beifafstseyn thätig, während die stärksten
^ auf die andern Sinne spurlos dem Be-
"l^n entgingen« Es ist dies eine Er-
'^Ufig, die an das Unglaubliche gränzt,
tohageachtet aber wahr ist« Wahrend der
tegSQ Veränderung ihrer Krankheit, die
H« Alfti 1828 eingetreten ist , haben ihre
fisgenden Verwandten erfahren, dafil ein
^■•ad. dem tiefsten Schlafe gehört habe und
C^shorten sich erinnerte, z. B, wie die vielen
trisn sie bemitleidet hätten , welche Fra-
Uasichtlich der Ernährung, der ZeitUnge
Schlafes, das Verhalten der übrigen na«
tchan 'Verrichtungen, an ihre Verwandte
ditst worden sind; erinnert sich ferner,
msn sie im Bette während dem Schlafe
•richtet habe , um den Fremden die Steif-
ihrer Glieder ze zeigen, und dennoch
I der Wille nicht die Kraft, wiUkührUdia
^ung zu leiten.
OiB Behörden nahmen bald Interesse an
r merkwürdigen Krankheitsform, und nach*
Hr. Dr. ScHndkr ^ dar die Kranke be«
dte^ die kräftigsten äuisern Heilmittel nrt
B2
- 2Ö —
folglot angewandt hatte ^ erhielt der 0Dt»>
j^chnete Kreis - Fhysikus utKerm Uten Miii
1825 den Auftrag /in Gemeinschaft mit d«,
Hirn. Dr« Schinder den GalvanismaSi bmÜ
Hufehnd^s Beispiel (S. Journal 1803) | amt-
wenden.
Von den mehrmals wiederholten galvapi-
schen Versuchen werden hier nur einige m^
getheilt, da die Wirkungen sich iast in «U^
gleichen« ^
8t. den 27ten Min IS&J
Wir fanden die Kranke in folgendem 2n
Stande: * *f
1. Seit acht und Tierug Standen idii
dieselbe,
2. der Puls hatte in der Blinute
Schlage,
3. die Respiration war sehr laogjsam^
ruhig, gleichförmig und regelmaCngi .
4. ihr Gesicht war sehr blaft. Die
genlieder in stets sitternder Bewegoog
schlössen, ,^.
5. der Mund krampfibiaft (atimlicli H
Maxilla inferior , an dila ^obere) gesperrt,
6. die Nackenmusl^eln stdf^ nur
mafsige, äufsere ]Kraft beweglich,
7. Die Abmagerung der E* hatte
hohen Grad erreicht, so zwar, dab das
chengebäude gleichsam nur mit einer
überzogen schien,
8. die Haut war von natürlicher TiOf^
ratur und Weichheit, weder trockeh
feucht, nur die Haut im Gesicht fitt an
ker Trockenheit, ,i-
9. Während der letzten Wachieits im,
ehe fast einen ganzen Tag anhielt 9 halte fli'
^ 21 —
Ich mit Brod und Semmel in gvqfier Men-
zu sich genommen ; auch gewöhnliche Lei-
lofihung gehabt.
10* die Muskeln, der Gliedmaßen fühlten
:h steif an 9 liefsen sich aber nach einiger
laftanwendung in Bewegung bringen.
Nachdem der galvanische Apparat cu An«*
ndung in Ordnung gebracht worden war^
sicher aus siebenzeiin Tiersolligen Quadrat*
ppelplatten mit Einschlufs der Endplatten
stana , untersuchten wir die Temperatur der
tmosphäre und des Zimmers, und fanden
s Thermometer in der Atmosphäre sieben
rad über dem Gefrierpunkte, die Zimmer-
ume fünfzehn Grad. Wir hatten nordwesl-
iliMi Wind und etwas feuchte Luft. Den
Qgrtiypol setzten wir auf die kurzen Rippen
r Knken Seite der Brust, und leiteten den
Ifaniscfaen Strohm nach dem rechten Ohr
id an rerschiedenen Stellen des Gesichts,
sonders solchen, an welchen die Gesichts-
nren gereizt werden konnten. Dieser erste
tranische Versuch wurde acht Minuten un-
terbrochen fortgesetzt, und es ergab sich
^des Resultat:
Die ersten Minuten srhien der galranische .
rohm auf die Nervenempfiodlichkeit der Kran-
B fast gar nicht zu wirken, erst nacbee-*
ods stellten sich Zuckungen im Gesicnte
I, und zwar nur an den Stellen, worauf
t >dem Positirpole gewirkt worden war.
abrend dem Galvanisiren vermehrte sich
* Puls um einige Schläge» und wurde vol-
, auch hob sich die Respiration. Das Ge«
it röthete sich keineswegs , nur an den
— 22 -•
Stellen rolhete sich die Haut ^«d ^elcfiemii,
um die Kraft voll zu erhakeii, verdSDit«
Schwefelsäure gebracht hatte. Bei Berahnni
der Nerven der Augeogegend bemerkten wir
die fruchtlöse Bemühung der Kranken, £•
Augenlieder zu offnen.
£9 ist ferner nichts Bemerkettswertheso--
zuzeigen ; wir unterzeichneten daher Tonto-
hende Aufnahme.
Dr. Fr. MiÜler^ KfeiB^tbfii
Dn Br. Sclündlir.
Seit dem 4ten huj. war die E» toö dm
Herrn Dr. Schindler täglich gaWauisirt woritai
und zmar in der Art, dafs der Z^inkpol anül
Stirn y der I^upferpol an die Herzgmbei ih
Seitentheile der Brust und die Uoterame. an-
gebracht worden war. Am 5ten war der PA
einige vierzig Schläge, während dem Gabit
oisiren setzte er beim 14tent 16len, 2tM
Schlage aus, und das Herz fing ao'stark^M
klopfen f so wie auf das Alhemholen unregd-
mäfsig wurde. Am Abend dessejban ' Tafil
um 8 Uhr wachte die E. auf, und wachte bii
1 Uhr Nachts. Sie trank zwei Berliner Qeart
Ziegenmilch und genofs für 1 Sgr. SernntL,
Einige Stunden nacil dem Einschlafen wnidi
die Kranke unruhig und fing an zn stShBäOi
was man alb das gewöhnliche Zeichen ea«
sähe 9 dafs sie den Urin lassen wolle. Ali
6ten hatte der Puls einige 70 Schläge iadsr
Minute. Das Galvanisiren geschähe ' it dff
oben angegebenen Art, ohne eineb andern Bp-'
folg, als die gewöhnlichen Zuckungen hervA^
cubringen. Den 7ten landen EndesunterssU«
aete die £• in dem gewöhnlicheo Zastaodt'
I
- 23 ^
Dar Puls sählte 56^57 Sehlage in der Dfi-
^iiute. Das Athembolen war ruhig, die Tem-
peratur des Korpers natürlich. Die Kufsere
Temperatur war 10^ R. , die der Stube 17^ R.
Westwind und reine blaue Luft. Die ange-
wandte Batterie bestand aus 20 Flattenpaaren.
Der, .Zinkpol wurde wieder aq der Stirn an*
gebracht und mit dem Kupferpole die Herz«
grobe, die Seitentheiie' der Brust, der Hals
und das Gesicht der linken Seite, so wie die
rechte Brust {mamma) berührt. Die Zuckun«-
gen waren ungewöhnlich stark, besonders he«
wegte sich bei der Berührung des Axillarge-
flechte der linke Arm, und das Zwercbfell zog
eich sichtbar krampfhaft zusammen, so wie
auch der Alagen sich sichtbar bewegte. Gleich-
bei den ersten Berührungen in der Herzgrube
fothete sich das Gesicht und die ganze Brust,
welche Röthe jedoch nach einigen - Minuten
•ich wieder allmälig verlor. Der Puls würdig
klein. und unregelmäfsig und um einige Schla<«
ge vermehrt, sank aber gleich nach dem 6al^
vanisiren bis zur vorigen Zahl zurück« Bei
der Berührung der Ohrspeicheldrüse wurde die
Speichelsecretion vermehrt* Aufserdem brach
aber auch die Kranke heute mehrere Male
eiweifsähnlicbfen Schleim aus. Dieser Schleim
scheint in grofsen Menden abgesondert, die
Mund - und ßachenhöhle zu füllen , und wird
bei dem galvanischen Reize auf den Schlund
durch ein krampfhaftes « erbrecheuähnliches
Zusammenziehen des Schlundes ausgeleert. Die
fttarrkrampiartig geschlosseue untere Kinnlade
konnte heule durch äufserj Gewalt etwas we*
siges von der obern entfernt werden. Die
galvanischen Versuche wurden t2 volle Mi«
Duten ohne Unterbrechung hindurch fortgesetzt.
~ 24 —
Im Ganzen scheint die Reizbarkeit der B«iur
das galvanische Fluidum zq steigen. Untw-
neichnete kamen hente darin übereiny siis.
schwächere galTanische Batterie mehrere Stoa*
den hindurch in Berührung mit der Kraaktt
XU bringen, um so Tielleicht einen sichsn
Erfolg zu bewirken* Die Ansfuhrung dkNS
Versuchs wurde auf morgen , den 8ten AgA
festgesetzt.
Nach Aufnahme des Protokolb untersild^
nen wir uns durch unsere eigenhändigjs Ni«
mensunterschriften.
Dr. Fr. Müller , Kimsphn» %
Dr. Br. Schindler. ^
Den 14ten und ISlen April hatte der Vr^'A
Dr. Schmäler j den 16ten ich selbst, den ITtsii |
und 18ten jener das gialvanische Expmmsst ü
angestellt. Am 16ten Nachmittags um 7 Uhr ]
wachte die Kranke auf und blieb wachend bb Ji
um 1 Uhr des Nachts. Sie genofs währsod ^
dieser Zeit ihre gewöhnliche Fortion an Uildl ^
und Brody leerte sich aus und wurde gegsai<
Morgen nochmals aus dem Bette gehoben, am ,
Urin zu lassen. Die Zahl der FulsschUige wsr '
hei der E« in diesen Tagen folgende ;
den 14ten April 64*
— löten — 56.
— 16ten — 43.
— t7ten — 78.
— ISten — 58.
I
Eben so Terschieden als die Zahl der Foli-
schläge ist ihre Grofse und Fülle. In der Bs-
gel stehen diese im umgekehrten Verhältaib
^t der Schnelligkeit, so dafs der Fuls nmfs
- 26 -
r Ist, fa Mlldne? er ist; doch ist dies
; duichaut der Fall. Ilichtiger mochte
Temperatar der Kranken aas der Zahl
alsschläge £u bestiuinieo seyn. Je schnel-
ler Puls ist, desto garnier ist die Kran-
)s langsamer, desto kälter. Das Athmeii
in diesen Tagen wie gewöhnlich rahig,
Erfolg aller Yorgenommenen' gaWanischeD
»rimente war der früher schon mehrmals
ihnte« RSthimg der Brust und des Ge-
s, bedeatendas Zucken der Muskeln, Thrä-
der Augen bei Reizung der Thräoendriise,
Ige kaum bemerkbare Erhphung des Pul-
aber bedeutende Beschleunigung des Athem-
DS. Erbrechen erfolgte nicht mehr. Der
mische Strohm wurde in ^erschiedenea
Lfnngen durch den Körper der £• ge-
t. Die angewendete Säule bestand aus
den 18ten ans 22 Doppelplatten. Dit
•re Temperatur «schwankte m diesen Ta-
swischen 4 — 6^ R. , die Stuben wärme
immer 15^ R« Heftige Westwinde und
leegestober fanden täglich, am heftigsten
17ten und 18ten Statt. Am heutigen
» fanden wir die Kranke in der gewohn-
m Lage, das Gesicht war heiter und rü-
der Puls zählte 57 Schläge in der Mi-
I. Das Alhmen war ruhig. Wir fingen
Versuch mit 23 Plattenpaaren an, und
ten während dem Experimeqte noch drei
tenpaare einzeln hinzu. Die Brust rothete
aaf einzelnen Flecken , das Gesicht ganz,
i zeichneten sich an diesem einzelne don-
othe Stellen ans, jedoch verschwand diese
he bei Verfolg des Experiments. Die Zuk-
gen waren bedeutend. Bei Berührung des
res der rechten Seile ergofs sich eine sehr
— 26 — ^
grofse. Meog« Schleim aus dem Munde, u
bei Berührung der innern Fläche der Lipf
mit dem Zinkpole würde die untere. Kiniili
auf einzelne Momente etwas weniges bewn
und von der obern entfernt. Nach 15 Mii
ten wurde der Versuch beendet« Die StulN
w/irme war heute 18^ B. , die aufsere 2^
Westwinde brachten häufige Schneegestobei
Dr. Fr. BIuBer^ Kreisph]
Dr. Br. Sciünditr.
mm
Als nun aber auch der Galyadismns frpdi
los versucht worden war , bestimmte die Ki
nigl. Begierung, dafs die Kranke in eine
Hospitale in Breslau untergebracht werden soll
Alle Vorsorge und Anstalten dazu worden ff
troffen, und der unterzeichnete Kreis- Phjs
kus beordert» die Kranke bis nach Breslaa i
begleiten. Der Tag war bestimilit, an wt
chem die Belse angetreten werden sollte.
Statt dessen erschien folgender Bericht:
Auf die persönliche Aufforderung des I
aus St. verfugte ich mich diesen Morgen i
die Wohnung desselben, um der an.ScUai
sucht leidenden E. in den angeblich letzte
Augenblicken ihres Lebens ärztliche Hptfi s
leisten.
Ich fand bei meiner Ankunft f^h m
1 Uhr die Kranke seit gestern Nachmittll
wo ich sie das letztemal gesehen hatte, Mi
lallend verändert. Die Kranke war um 2 Uh
— 27 —
rgangeoen Mittag erwacht und bis zu mei-
r Ankunft wacK geblieben. In dieser gan-
n Zeit hatte dieselbe jecjoch weder Nah-
ngsmiitel noch Getränke zu sich, auch das
lorgebotene nicht angeoommen.. Der Husten,
tt die Kranke seit einigen Tagen sehr quälte,
rar'heftiger als je wiedergekehrt , nur .hatte
b Kranke aus Schwäche denselben nicht he-
tfa und den dadurch gelofsten Schleim nicht
eraus befördern können.
Seit gestern Nachmittag hatten riete Be-
annte der Kranken dieselbe besucht, um ihr
as letzte Lebewohl zu sagen. 'Gegen 11 Uhr
emäht sich dieselbe zu sprechen, doch konn-
m ihre Umgebungen nichts verstehen , als:
laime Sünderin — beten nbd singen.^' Die
hr hierauf Torgesprochenen Gebete hatte sie
ich nachzusprechen bemüht. Durch diese
;aaz ungewohnten Erscheinungen fand sich
br B. bewogen, mich zu rufen« Ich fand
lie Kranke auf ihrem gewohnlichen Lager in
\»t gewohntem Stellung , jedoch hatte sich bei
Itrsalben folgendes wesentlich verändert:
•
1. Das Aussehen der Kranken war sehr
^^sciilechtert, die Wangen eingefallen, die
jippen weniger gerothet als sonst. Der Mund
rtwas weniger geöffnet. Das Gesicht war ei«
lem hippokratischen nicht unähnlich.
2. Die Temperatur der Kranken war weit
ioher als sonst, wo sie sicji stets kühl an-
ahlf». Der ganze Korper branntejünd der
Ubem war heifs.
3. Das Athemholen war beschleunigt, und
renn auch nicht röchelnd , doch hörbar. Es
— 28 —
war so schnell » dafs in der' Minute eii
fünfzig Athemziige folgten.
4. Eben 80 war der Puls fieberhaft, 8chi
und voll, er zählte fünf und achtzig bis nei
zig Schläge in der Minute.
5. Als ich in die Kranket drang , nur
Wort zu sprechen, um ihre Besinnung zu
kennen zu geben, bemähte sie sich sieht
zu sprechen. Jedoch verstand ich nichts,,
das Wort „Süfiderin". Es ist seit Einem Ja
das Erstemal, dafs sie ein hörbares yerstä
liches Wort gesprochen.
6« Als ich der Kranken Ton einem
mir habenden jinakpticum einige, Tropfen
Wasser reichen wollte, schlofs sie/^denMo
winselte und spuckte das ihr gewaltsam £
geflöfste wieder aus.
Da sich der Zustand der Kranken sobed«
tend verändert hat, und sich bei den
ben ein Fieberztstand auszubilden scheint,
sie bei dem jetzigen Wachen alle Nahrun
mittel verschmäht hat, so dürfte es sehr
deoklidi, ja für die Kranke selbst lebenSj
fährlicb werden, sie in diesen Augenblid
der Reise nach Breslau zu unterwerfen.
Da es aber, sollte ihr jetziger 2ki8ti
nicht tödtlich werden , bei dieser Kranken <
einige Tage früher oder später nicht ankomi
so halte ich es fiir gerathen, erst den Ai
gang dieses Krankheitsanfalles zu erwarU
den Husten vorüber zulassen, erneuerten (
nufs von Nahrungsmitteln abzuwarten , ehe n
derselben die Reise zumuthet.
Dr^ Hünr. Br. Schindlt
— 29 —
Die Kranke •chllef nun wieder ihre Ter-
shtedenen Zeitläogen ; der Hasten minderte
idi, das Fieber verschwand i und die Schlaf-
iitht kehrte wieder in die gewohnte Ordnung
:nr&ck. Die B* wurde nun ihrem Schicksale
iberlassen, doch hat Hr. Dr. Sddndlir zuwel-
Im Besuche abgestaltet. In diesem Jahre 1828
bi 4ten Februar endete ihre Schlafsucht. Sie •
Nacht nun den ganzen Tag und schläft regel*
lulliig zur Nachtzeit. Nach dem Zurücktre-
te ihrer Schlafsucht litt sie an einem ver«
leiblichen 9 mit eiterartigem Aaswarf beglei«
toten Husten, der darch die ärjstliche Hülfe
lad Bemühungen des Hrn. Dr. Schindler be-
Mitiget wurde. Den 5ten Februar nahm sie
Rahrangsmittel zu sich, den 8ten olTDete sie
Im erste Mal die Augen, und fing nun alU
mählig an, die gewöhnlichen Nahrungsmittel
iu sich zu nehmen. Vom 25ten Febr. bis
Btan März litt sie an Geistesschwache mit Ir-
mejrn, aber ferner nicht mehr. Blan kann
dso arnehmen*, dafs sie den 6ten März als
^g Yon der Schlafsucht und deren übelsten
Folgen befreiet war.
Im Monat August d. J. besuchte ich die«
idbe und fand sie sehr verändert. Sie war
sSrker geworden , hatte ungemein an Fülle zu-
liDommen, ist aber noch sehr schwach auf
den Füfsen , die ^uch YerhältnifsmäTsig weniger
tu Kraft und Volumen gewonnen haben , als
l«r übrige Korper. Ihr Sprachorgan hat sich
§thoben, sie spricht indefs immer noch sehr
Dndeutlich. Sie webt nun wieder fieifsig fort,
■rionert sich aber durchaus nicht ^ was in der
Seit ihrer Schlafsucht yorgefallen ist. Auch
^Ibst das Erwachen Tom 27ten Mai 1825 ist
— 30 -«.
•
spurlos ihrem Gedächtnisse Yorttbergegmii,
Die.SAIafsucht hat also Tier Jahre 3 Mooal
und ICfTage bestanden. Seitdem hat sie
wieder ein, neues Unglück getroffen, Sie wpl
nämlich schnell ihren Webestuhl verh$M ^
stolperte und fiel. Sie Beschädigte durch Ut
Fall sehr stark ihre FüTse ond hat läogwipfj
Zeit das Bett hüten müssen. Die SchlaCiiicklj
ist bis jetzt (den 28ten Aug, 1828) nicht n»|
TÜckgekehrt, und die *E» ist heiter u|'
fröhlich. Sie fragte mich bei meiner IsUtü
Anwesenheit: ob die vier Jahre, diesisii
der Schlafsucht zugebracht habe, ihrem AlUri
zugerechnet werden konnten?.
J
— 31 —
I ■ •
Versach eines Beitrags v
s n der
jBhre von den Krankheiten
das
Pfortader - Systems.
Vom
Kreisarzte Dr. Wesen er.
ft u D ü 1 m c n.
Venn ich die BeobacbtuDgen über dae in«
innale Verhältnifs des reproduktiyen Systems^
le es eine 26jährige Praxis in einem Wir-
mgskreise, worin dasselbe häufig und heftig
Anspruch genommen wird, nach seinen
rschiedenen Dimensionen und Gesftitungen
nau wiedergeben und die Produkte der pa-
ologiscben Thatigkeitea durch Sektionsbe-
ade allemal nachweisen könnte; so müfste
sft eine Arbeit von bleibendem Werthe ge«
n, wenn sie gleich nicht zur Meisterschaft
»ler meiner Vorarbeiter in diesem Zweige
Etlicher Bemiihung gelangen würde« Allein
itfernung rom Kranken ,* Ausscheideh aus
r Kur, Versäumnifs zeitiger Hülfe, freund-
lige Eingriffs I Mangel an Zeit zur^Aufze^ch-
— 32- —
I
oiin^ der Beobnchtung, leidiges VorurAeil
DesFiiblikanis gegen LeichenofTo sogen o* (
sind die , jedem Landärzte sich entgegen«
inenden, Hipdernisse, um etwas Recht«
' Stande zn bringen« Ja fkst ist es nor
Spitalarzte vergönnt, jsine bändige med
scbe Erfahrung aufzustellen, and dieeem
daher* die wichtige Pflicht ob, den Schal
thologischer Erfahrungen zu bereichern. '.
diefs nur immer ohne theoretische Eio!
keit| in acht hippokratischer Manier g
ben! aber leider — doch ich rerwei
das gewichtige Wort unseres Vetera
59ten Bande, 2ten Stückes » p9g. 123
Jo/urnals.
Ich lege indessen meine Ansichte
meine besten Beobachtungen hier vorlä
gutem Verwahr, holTe meine altern An
der bei Durchlesung derselben nicht ot
les Interesse zu lassen, und jüngeren ^
praktischen Nutzen zu schaffen. Dabei
ich mit Sorgfalt in dem bebauten Acki
zuurbeiten , um meine Fracht zur rechtei
zu bringen, und hoffe dann, wenn mj
noch einiges Leben und Kräfte verleiht
einige Jahre eine gediegene Monographi
die Krankheiten des Pfortader- Syste
Stande zu bringen.
Wenn ich übrigens bei der voriie
Arbeit keine gefallige systematitche O
beobachte, oder wenn die gewählte i
erscheinen mogte; so bitte ich zu bed
dafs ich hier nur Materialien liefere,
einem organischen Baue aufbewahrt '
sollen, und dann will ich auch nicht ^
len, da(s ich nicht viel auf strenge S
•
-n. 38 - "'
t kiiustlicbe Thiorin in dar Ifatorwijin«
tft halte y weil die Samme der ErCibnili*
i noch zu keuiem faiareieht, iied dmnii die
^bachtuog ood ErßibruDg lieber so eaffaue
i wiedergebe , wie ich sie empfaegeo hebe^
bteos für einzelne Srsteine des lebenden
imismas aligemeine Regeln darras her-
Viellelcbt in keinem Zweige dee \bieri*
0 Mikrokosmus läfst sich des grc^beo Rtfft^
ifii philosophisches , Krankbeits - Sjatem
n anwenden und deutlicher nacbweisea,
bei den Krankbeilen des FAirleder-Sj«
s. Nirgend fallt das dynamische Verhalt*
die Veränderungen und Folgen der Mi-
pg und Form deutlicher in die Auges«
lidb balle auch ich mich daran and glaube^
es tn meinem rein praktischen Zwecke
feratbensten sej^ die Abweicbnneen der
liscben Tbatigkeit des Plortader-Sjrsteme
Quantität und Qualität sn bestimmen«
Die Verrichtungen des Pfortader -Sjstema
len also vermehrt, sie können Termin-
^ oder sie können qualltatir TerSndert
» — Die yermehrte Tbatigkeit ist dop*
r jltt» nämlich die arterielle und die re*
Erstere begründet die active, byper«
lische Eotzuodung, welche ^ wie mir
Int« nur die Cortikal - Substans der Leber
der Milz ergreift, weil die Arterien die-
Organe, wenigstens der grSbern, nur so
' Ernühruog (Snbstancbildung)* bestimmt
, dann auch weil die patbolo^bche Ana^-
B Ab8ces5e dieser Theile meistens nur ia
)berfläche nä^chweiset. Ueberhaupt scheint
nur diese arterielle Entzündung Verei-
urn. LXVlll. B. 2, Ss» C
terafigMi (AtMMtessd) «u yemblaiMb,
nÖMt ab«r liefert andere Frodokte, M
ker.geseigt werben toll.
„Quo frtqiiMiior pulmonum inflam
rarhr hepatis infiammaih vera^*'* sagt Fn
mann im 4leD B. pag, 448 teiner J
fion. ffsrem. — Freilidi so häufig, y
geneDtzänduogeD , kommen wahre i (
.terielle Entziiodqogen det Leher m
Dicht Tor^ doch glaube ich ^ häufiger,
.ftie Termuthety aber ihre Erkenntoif
sehr tchwer. Deon zwei Hauptzeii
JEutzünduDg , Rothe uqd Geschwulst <
.sich hier den Sinnen ganz, und das
chent der Schmerz, kapn häufig w«
Nachbarschaft anderer Eingeweide oi
tig und zeitig genug bestimmt werdeo
gen Grofse und ^'''Ägheit der Lebst
Scjlimarz bei wirklicher Entzündung
ringe, und da aus gleicher Ursache i
cifischen Verrichtungen häufig ungesl
^ehen; so entgeht der Anfang des
dem Arzte meistens ganz. Noch gi
die Schwierigkeit y den Sitz der Eoi
in der groben, Ton verschiedensten
umgebenen, Leber zu bestimmen,
cherweise liegt aber bei der Kur ni
Iriel hieran, genug ists, wenn ich
leidende Organ entdecke^
Das constanteste Zeichen eine?
Leberentzündung ist und bleibt nocJ
der Schmerz. Wollte mir einer ^i
dafs die Leber bei ihren wenigen Nei
unempfindlich sey, so verweise ich
Entzündungen der Flechsen und Bei
im ungereizten Zustande unempfindU
~ 35 -
, ....
ttCtiuidettB sdr tdunmhaft sind. Vld.
it dod «■ die tnmtciraodeD GefiSÜM lelbtt»
b diMn oBempfiiidlieheo Thmlen st hmer-
— Wo ich also aDhalteoden Schmars
b hicordian oder in dam rachtaa Hjpo«
lUuy dar dan gavfSholichan Karnninatir-
^fampfttiUaiidao Mittaln , yorsuglich dam
nchkalka nicht weichen will, finde ^ su-
Wüs Fieberbewegnng^ oder auch nur
inriue, liefe Härte im roke, bräoolich
liZuoge, beaondert mit rothen Rändern,
idoHibigen, meiatent harten, trocknen
I daaklen Ufin nnd ein gereiztes 6e-
inglaich Torhandan sind} da Termnthe
vliriell gesteigerte Gefäfstbätigkeit im
dtt* System I nnd bin fast immer glück*
I dsr Knr. Nnr rheumatische nnd Gicht«
ton nach dem Magen und die Zufälle
hria haben mich einige Male getäuscht;
ID giebt mein Hauptmittel (Calomel) mir
itgeoannter Krankheit doch wenigstens
indem es mir Fragmente des scblim«
hstes an Tage fSrdert , und da empfehle
nn aus ToUar Ueberzeugung das von
r angegebene Extr, aaher» Rad* FUidg
S« dieses Journ. yom J. 1826. 7. H.
*). Ich will nun das Bild wahrer Le-
nnduDg und ihrer Terschiedenen Aus-
lurch praktische Fälle ausmalen. Abo
, Ltbertnizündung mk Zertheilung. —
rbste des Jahres 1824 hatte ich in ei*-
einen Dorfs meinea Fhysikata- Kreises
ift etr nicht nöthig, dU Rad, Filieis mmr,
Aeth, sulphun SU extrAhiren. Durch Meo»
erhält mtn ein eben lo wirkiamea £xcraOt^
sorge nur für wirkiame Wurseln.
C 2
- 36 •
etoAD epiclemischeii Typhai mit so ImIIU
ausgeprägter Hepatitis ca besorgen,, dab beiiMf
gfinstigero atmosphärischen Einflossea sio|^ fl|
wahres gelbes Fieber hätte eotwickelo konMi»
Ehe ich amtlich eingriff, waren bereits üf^'
fiause des Schullehrers 3 Kinder gasteibsn '
der Mann war kaum Keconyalescent » andilK
^jähriger Knabe war noch recht elend« m,
^nem andern Hause waren bereits 2 XoM^
und 3 lagen ganz elend' u. s. w. Idv-TSifai
keinen Kranken , und das rerdanke ich, nicM
Gott, dem Calomd mit Opium ^ Camphor u. 4Ä *
Au^h gelang es den Polizeianstalten , di4 dn|ii
tinsern vortrefflichen Landrath willig hI^ ^
fafst nn.d mit Kraft durchgeführt worden^«!!
Epidemie bald zu ersticken, dagegen trog^idk
selbst den Keim des Uebels mit mit i^
Haase^ . -1
Wer es noch nicht weifs , dafs der Msawi
sich Wochen lang mit einem AnstedL«^
Stoffe hitziger Art herumtreiben kann,.dM«
ihn darniederwirft, dem konnte ich Twe Be-
lege dazu liefern, unter andern hier, en flk
selbst. — Zuerst verlor ich den Appetit, «I
meine schwsche Verdauung ward noch scUsEh-
ter, mich quälten beständig Ructus «dine 6s-
rnch und Geschmack, doch aber war iqjUS
Zunge' am Morgen immer bräunlich bdigt
Jffeine Gesichtsfarbe ward grau » die- Aagis
"bohl und matt, ja meine Freunde Tersidiss-
ten mir nachher, dafs sie mir ein tieflM in-
neres Leiden ans dem Gesichte angesehen kit-
ten. In den Präcordien hatte ich das GeliU
eines bedeutenden Gewichts, besonders wsdq
ich auf dem RScken lag. Die StHhle wsrss
trage , öfterer litt ich an Schwindel , and
nehr aufrecht halten Lonota. Hiaraof
aina so iärchlarlicha Read km dae Ga-
and NenraDS jstaras , dab ich 14 Taga
ch das heftigste Fieber mit schreckli-
Phantasien and nnbaschreiblicher Angst
rhmerzen litt. — - Der Lieba nad Ca-
lichkeit meines geliebten Freandea and
»n, des Dr, Sibergundi in Dorsten , var-
ich meine Reltang, welche dnrch reich*
Blatentsiehnngen and antiphlogistischa
dlong, nachdem ich an den Pforten des
gestanden y endlich bewirkt wnrde. Es
•y glaube ich, interessant seyn, die
SD Phantasiebilder nndTäuschangen
iaberhitze und die EmpGndungen and
ita eines Sterbenden anfcuceichnen, wenn
» nur mit Farben malen und mit Wor«
issprechen konnte'; aber es ist nnmSg-
Auch ich bekam in der ReconyalascansE
»Ibsucht, and cur Ansseichnung noch ei-
wöchentlichen Gesichlsschmerz, der 2 mal
Stunden exacerbirte, nud sich nur lang-
nach dem JExir. jiconhi Terlor. Uebri-
-^ S8 --
«rstMmale glBcUich gftipraD. AIIm ging fA
bis cum 3t6ii Tage, Wö da« Kind tob 0/lh
thalmia neonatorum upd bald daraof Ton fkm^ •
Tuiflionen ergriffen wurde« die et 5 Tagt
achrecklicb berumzogen and dann tSdtalfDi
Hierüber gerietb die junge, särtliche Mattar
eufser sich vor Scbmerz. Sie acbrie Tag .vad
Maicbt, acblief wenig, ab und trank noch m*
niger, aad lieCs sich gar nicht bembigeak Wal
Wunder, dafs am 9|en Tage Milch- vnd Lo-
cbienflufs In Unordorung gerietben, der Lnb
sich bdrt und gespannt anijiblte, Fieber hioza
trat und die Kranke über die heftigsten Schaisr- '
sen in den Fräcordien klagte.
■ Ratte die Kranke bis dabin über den Yn»
Inst ihres Kindes gejammert, so wand sld
und webklagte sie jetzt über den forofaterlick*
sten, bis zum Erhi^hen gesteigerten, tte«
meintllcben, Magenschmerz. •— Die gewSbe-
Uchen Karminatiy* und krampfatillettden- Mit-
tel, halfen nichts, ausleerende Mittel tit-
scblimmerten das Leiden , Opium hefSubte es
nur, ohne es gründlich zu heben • Ich nabs
nun am 3ten Tage der Krankheit «ine ga-^
neuere .Untersuchung , wozu ^nera mancbMl
in so dringenden Fällen nicht Zeit gelassen
wird, vor, und entdeckte folgende Sympto-
men • Gruppe : Heftigen, anbaltendea Sehmen
in den Präcordien mit dem Gefühle Ton Vol)«
heit in denselben, Neigung zum Erbrechen,
und wirkliches Erbrechen, bräunlich, leicht
belegte Zunge. Der Scbmerz ging qoeardsreh«
den Oberleib bis in die Schulterblätter, und
nahm beim Drucke auf Magen- und Laber-
^egend noch bedeutend zu, Träger StnU,
ierzbeklemmungen f dia durch Rnctns
Ixt glaubt« ich ticli«r gmiig n Mja,
!• Standaa «nao Gran Calomal mit
Am and Zacker, liefs Blatagol aa i&m
der kurzan Rippen seUen, and Mov-
nd Abends ein eroffoeodet Klyetiar »•
>chon nach der 6len Gabe nahm der
rx bedeulend ab, uod an 3lan Tage
r , nachdem die Kranke im Garnen
am 2teo Tage aahni sie das QoeckaiK-
tner) 28 Gr. Calomel genommen, Ter«
»den« Noch 8 Tage nachher hatte sin
iverdaulichkeit und Gelbsncfat sa kim-
T^ornach die Kraoke TSIIig wieder ge-
Der Mund wnrde nicht merkbar nag»-
Jjebtrtnnündung mit nadMdbmäar Var^
^. — Von dieser Art habe ich kein
M Beispiel aafsnweisen. Ich habe Tiele
intzSodungea iMobachtet, viele Terhlfar*
nd moDStros yergrolserte Lebern gefan*
iber nie konnte ich die Entatehaog der
n aus vorausgegangener arterieller Ent-
BM«» ■» *j*l««i»^«a^*a Collie ttm^tm^tm. ■•««•Imf ^^»«-a
; - 40 -
Adergffleehtea und beto'nSer» d«r kahlltiiii
Lympbgefafse sehr erklirlich erscheibt Am
häufigsten finden sich LeberTerbärtongen b«
Fressern, Säufern, wie iiberbaupt bei H»
sehen die ein scbwärmerisches oder knmm«-
Tolies Leb^n geführt haben; aber hier enfits-
hen sie auch nur . aus venöser Entzündoiigi
vfie man davon auch bei Morgagni im llei|
4teni 6ten, 7ten, lOlen und mehreren Bri^.
fen Beispiele genug auffinden wird. Merk-
würdig aber scheint mir noch eine eigene Ls»
berverbi'rtung aus vorausgegangener EnlaGi*
düng, die ich an einem meiner eigenen Ki»>
der beobachtet habe. Das Kind, ein Mädchü,
kam wohlgenährt und glücklich cur Web, b^
fand sich auch in den ejrsten Wochen ansch«-
nend wohl, nur beunruhigte die Mutier vom
Anfange an das sonderbare Saugen des Kio«
des* Es konnte nämlich nicht 3 Minuten lang
die Warze halten, dann liefe es sie wieder
los, sperrte den Mund auf und schien aidi
Luft zu schnappen*
Die linke Brust nahm es gar nicht gen*
Seine Stimme war meist etwas heiser. Der
Stuhl immer gehackt» oft grün» Erst in der
öten Woche entdeckte die Mutter' eine Ge-
schwulst in der linken Seite über dem Kanune
des Hüftbeins« Ich fühlte deutlich die ange*
ich wollene Milz, welche aber wenig fcnachiiier'
;Ben schien. Alle angewendeten Mittel halfea
nichts, das Kind magerte ab und starb in der
13len Woche mit den Zufällen des Hydrotho-
raz. Bei der Section fand sich in beidea
Brusthöhlen einige Efslöffel voll Serum* Ita
Unterleibe fand sich eine schwarze, ums Dop-
ptlte vergröfserte Mik. JDie Leber war etwee
— 41 -
M'er aU gewShnlidiy war aber in ihrar Sub«
iz mit gelben, wie kleine Erbten grofsen
olchen wie besäet« Nirgend habe ich ei«
1 ähnlichen Fall gefanden« wenn nicht etwa
Too Morgagni im 36len Briefe §. 2ö« da-
t gehören mögte.
3« Liberintzündung mit gänzlicher V^trdit'-
mg dirsilbtn. — Ein Küper von 42 Jahren
gte mir öfters, doch nur im Vorbeigehent
ir Mangel an Appetit, anhaltenden Schmers
den Fracordien, öfters Erbrechen und un*
;e1mäbigen, bald harten, bald fliissigea StnhI.
bh der Mahlzeit yermehrte sich das Ter-
intliclie Magendrücken und endete meist
t einem theilweisen Wiederausbrechen der
lossenen Speisen. Der Mann war hager
dahatte eine erdfahle Gesichtsfarbe, die Ar-
[t'fiel ihm sehr schwer,- und weil sein Er-
nrb eben daher sehr geringe war, so schente
ordentlichen Arzneigebrauch, und so wurde
auch nie gründlich untersucht. Erst als er
ttlägerig wurde, besuchte ich ihn täglich,
d nun erst erfuhr ich : dafs er schon vor
»hreren Jahren, als Küpergesell , in Köln
allen Zufällen einer arteriellen Leberent-
ndung gelitten, wovon er zwar geheilt wor«
n, jedoch ein eigenes Mifsbsbagen in den
äcordien und einen sogenannten schwachen
Igen bebalten habe. Auch hier habe er ei«
;emal an heftigen Schmerzen mit innerer
tze und Erbrechen darnieder gelegen, sirli
er anfanglich durch i^asten davon befreiet.
Nichts war jetzt mehr im Stande, die
ibescenz aufzuhalten , der Mann starb nach
Wochen gahz abgezehrt« — • Bei der Serti<in
id ich die ganze jLfber in einen bäuligtiU
~ 42 '
Sack Terwandelt , der aas mehrareo abgatb^
teo Eiterhoblen bestand« Sieber ballen
mebrera LeberentzUndangen nadi einai
Statt gefunden , deren jede ibren eigenen
scefa gebildet batte.
■ M
4. Lebercjfscefs nüi Auilterung nach aujk
— Ein stark gebauter, sonst gesund gei
uer Schuster, bekam bei sonst rober Kostai
scblecbter, kalter Wobnung beftige Scbme«-
96n in der Alitte des Riickens mit Angst us
Herz, beständigem Aufstofsen und StaUrerv
stopfung. Nacbdem er Tiele Hausmittel dage?ij
gegen versucbt, wodurcb das Leiden aber fbl
stiejE^ als fiel, suchte er bei einem Cbironaä
Uüjfe. Als aber die grofsten Schmerzen sickji
gelegt hatten» schied er ans der Kar, wi^ii
es gewöhnlich bei geringen Leuten geschlalibl^
Ohngefähr ein Jahr nachher wurde ich wt^'H
diesem jetzt ganz abgemagertem Miinnn gern« .t
ien und fand ihn sehr elend. Nur in anfredi- s<
ter Stellung konnte er ausdanern. Seine ^e^'^
sichtsfarbe war wie Talg, sein Appetit wir. *
ganz weg und das Genossene brach er wiedtc ',
«US. In der epigastciscben Gegend rechtSi
3 Fingerbreit über dem Nabel entdeckte ich
eine schmerzhafte schjwappeiide Gescbwalst|
welche tief im Innern pulsirte. Die Ober»
fläche der Geschwulst war nicht entzündet
noch mifsfarbig. Ich dachte erst an ein AnevrfS-v
31118, da ich aber die einzelnen Momente ge-
nau erwog, so schlofs ich auf einen Leber-
abscefs und liefs die Geschwulst fomentiren.
Am 7ten Tage hatte sich die Geschwulst ge-
hoben , und da jetzt die Fluctualion sehr deut'«
Heb war , stiefs ich eine Lanzette tSchtig ein.
Sogleich btiirzte über ein Maals dünner, gd-
— 43 -
r Elter mit eiweirsartigen Flocken bernas.
Ii legte eine Wieke id die Wände uod lieft
dl einige Tage fort fomeotiren bis der Aus«
kb wässerig wurde. Ich sorgte nao für gute
ihroDg uod gab Roborantia , aber der Kranke
■tnig beide nicht , die Tabes schritt Toran
il der Uaoo starb in der 2len Woche nach
w Operation. Auch hier fand sich eine ganz
I Eiterhöblen Terwandelle Leber.
5. LtbtrabacifM mit jäusleenmg In den ü/e-»
■• -* Ein Grobscbtnied too 38 Jahren , im-
i^ gesund ff doch schwach gebaut, und frü^
vhin dem Trünke sehr ergeben, diente int
ihre 1626 bei einem Meister eine Meile Ton
er. Im Sommer gedachten Jahres bekam er
idi einer Erhitzung uod darauf folgenden Er*
ihnog heftige, angeblich, Magenschmerzen,
«lebe durch die gewöhnlichen Ilausmiltel
cht eelindert, dagegen durch die allgemeine
koacee unserer hiesigen Landleute, Anies-
lanatweiny so gesteigert wurde, dafs man
n Mann nach ein Paar Tagen dea schreck-
ihsten Leidens hieher brachte und lueine
ilfe in Anspruch nahm. Ich fand ihn sehr
itatellt und elend im Bette, sein Fuls war
iqaentff klein, doch mit einer sichern Hnrie
der Tiefe. Die Schmerzen beschränk leo
dl äul die sogenannte Herzgrube, waren an^
Usweise heftiger und stiegen nach jedeiii (m*«
itse von Speise oder Trank, ja erstere brach
sogleich wieder tou sieb. RückenschnK-r-
a waren nicht Torhanden, auch nichts G«*!*
I im Gesichte. Die. Zunge etwas rölher
ch feucht, der Stuhl verstopft, der Urin sa-
irt. Ich glaubte eine Gastritii Tor mir zu
Jen, liefs Blutegel anlegen, gab Cnlumt)!
— 44 —
mit Opium in Sflero ab«r UdDen Domb
hielt den Leib durch KJjstiere offen,
aber half nichts , nur für kurze Zeit waMi
heftigste Schmers gelindert, das Erbi
stillt, die Verdauung aber lag ganz dai
-— So quälte ich mich mit dem aroiiB'
denden bis in die 4le Woche herum i
eines Morgens nach einer schmersToU
\ifachten Flacht unter einem Termeinl
'Knalle circa ein Maafs mit Blut yennss|N
dicken Eiter ausbrach. Ich schöpfte noa «j
der Hoffnung , zumal da die SchmersM t
chen und der Kranke wieder flüssige NaUj
zu sich nehmen konnte. Allein es waii
Täuschung, der Kranke stinrh,12 Tagt J
her ganz abgezehrt und dnter besta«
Schmerzen. Auch hier vrar die Laber i
durch 'Eiterung consumirt , nur im recbteel
berlappen war noch einige organische BiM
zu erkennen. Der linke, concare TheO
Leber adhärirte fest mit der obem CnrH
des Mageos, welcher klein und schlaff 1
und rechts , etwa einen Zoll yom obera
genmunde eine livide Oeffnung hatte, wodi
man in ^ine Höhle der Leber gelangte.
Auch hat man Entleemngen Ton Lc
abscessen in die> Brusthohle, wodurch die
falle eines Empyems entstehen , die raaod
geheilt seyn sollen^ auch Entleerungen ii
Bauchhöhle, die aber jedesmal tödtUch al
fen. Hierron wie auch von VerwachsuDf
Leber mit dem Dünndärme und Eiteren
rung durch den Stuhl, habe ich kein Beil
welches ich durch Section bewähren köi
nachzuweisen.
— 4A -.
och ist •in eigenOT lubiBlUataitoriMb^r
id der Galleoorgao« übrig, der aich
iiaal ganz anlsetzlich barlDäcki^ saigt
ich in die Länge zieht, er aoterachei-
ich oft beatimint ?oo der Tenoaeo Coa-
»I lällt aber ineistens damit snaamaien,
U ich damit aoch lange nicht im Reinen
10 lasse ich ihn hier vorläofig nnbeach-
lad tf ende mich zum
ZfPorenTAei/emeiner Abbnodluog, zu derf^-
R lAbtnruziindung oder Tielmebr CongiUh^
m Pfwtadu - Syuctn. *)
Die Tanose Steigern ng der Geßfithatigkeit
Fbrtader-Sjrsteme tritt mit so irerschte-
Irijgen and wunderlichen Zeichen auf, dafa
I lieh oft kaum herauszufinden im Stande
.Sie begründet das Heer Yon Congeslio-
I bSmorrhoidalischen , hypochondrischen,
Mschen und Gemnibsleiden y von welchen
Schriften der altern Aerzte besonders yoU
. Die Bedioguogen, unter welchen sie
entwickeln. Hegen auch so nahe, dafa
m meisten Klassen der Blenscben kaum
4aserwählter ihnen entgeht, indem sie
I erbliche Anlage, durch bestimmte Le-
leriode, durch Wohlleben und auch durch
llenden Kummer, durch sitzende Lebens«
nd durch Geistesanstrengungen vermittelt
en«
A.uch hier ist ein acuter und ein chroni-
• Verlauf zu unterscheiden* Ersterer fin«
Auch die eigenthamlichen Leiden der Mila
itie ich hier unbetcbtet, wiewohl ich meh«
ere, besonders glücKHob gfheille MiUvefeite-
ungen beobechtet habe«
— 4« *-
d«t sich bet fngendtie&en / UMkigtoD R
und bebt 8ich häufig von.Mlbst» und
1) durch vermehrte Galleuabsoodbrong
lenruhr); 2) durch Blutergteftbngeb oael
(Blutbrtcben) ; 3) durch Blulergieftuiigfi
uDteii (blutige Stühle , Mtläenay, Harne
den und GebännntterblntflSsse. Die c
sehe Form dagegen findet sich im hob«
ter und bei ang^borner oder erworben«
penchwäche, wenn die damit Behafttti
ter die angegebenen Bedingungen fallen
diese sind es dann , bei welchen sich di
aus entstehenden Krankbeitserscheinungc
wunderlichste gestalten. Fast immer
diese chronischen Congestionen mit Destri
Atrophie und Lähmung der gatteobereii
Werkxeuge.
Von beiden Formen will ich iiui
einige instructive Beispiele aufstellen.
1. Congestionen im PfortaJUr^ SyMUfn
Gattenruhr gehoben.
Bgmstr. L., ein gesunder, TolIsaiUgei
Ton 50 Jahren, von sanfter aufgeweckt«
müthsart, doch cum Jäbzorne geneigt,
es ihm denn auch an Veranlassungen
gebrach , dabei Liebhaber von guter ,
Kost und Ton einem guten Trünke,
Tor einigen Jahren im heifsen Sommer,
rend ^r Yiel safs, eine ungewöhnliche
in den Fracordien, Aufstofsen nach der
zeit , ISorgens üblen , ' bitterlichen Gesc
im ftluade und trägen Stuhl. Sein Schi
gut, nur mit schweren Träumen untern
Slorgeos beim Aufstehen war er abges
nach dem Kaffee ward ee ihm meistei
— 47 —
MUMB-f iiigitlich ans HerSf «r balle iiiM
iond«n Unmha im GcmUtfaey ohne zu wie-
H^WfHraiii« Ueber diese Ertcheiiiaiigeo be»
^ % teUte er tich aaf streogeDiat, machte
mdir Bewegung« und mied starken KidTee
kiritoosf guns. So trat am ftten oder
T^ unIeK heftigem Leibschneiden mit
Inrsng ein copioser, breiiger Stuhlgang
faakhteroog ein. Weil dieser aber sehr
m. and das Ausgeleerte so wunderiich
9 so kam er eine Meile weit au mir
, am sich Baths an erholen. -— Der
I hatte ihn ziemlich angegriffen , seine
asleemogen waren dickflüssig, schmutzig-
I mit schwarzen Schleimpflocken nnter-
\i, noch immer copios und äbelriscli«nd«
^ . Zunge aber war rein, die Hypochnn^
Mai' and Magengegeod frei , nur beschwerten
ksech häufige Ructus. Ich yerordnete strenge
«1 Haferschleim , Zuckerwasser und ein ge»
adss Karmioatiy, und in einigen Tagen war
rvSllig hergestellt.
Erscheinungen dieser Art sind als wahre
tfsen zu betrachten, die der Arzt zu wBrdi*
b wissen mufs, damit er nicht' durch nnzei-*
las Kingreifen der vi$ medicatrix rnitiiriic, wel-
is kein Phantom ist, sich in den Weg
Diesen congestiven Zustand der Leber
A mau oft bei starken, gesunden Kindern
len 4 :9Ionaten. Sie haben einen anersStt«
heo Appetit, schreien aber ananfbSrlich,
inn sie nicht schlafen oder saugen. Ihre
»rdeuung ist gut, die Stühle aber sind leh-
g, dunkelgelb, selten grün. Das rechte Hj-
chondrium ist manchmal empfindlich | sie
•^ 48 —
schlafen tneislens ruhiger doc| IMogiBr auf c
rechun Seite Jiegeod. — Ich habe mir seh
oft btfi diesen Erscbeinuoj^n dankbare llSti
erworben, durch ^folgende VerordnuDg: Ü
Hydrarg, mut. mit. gr. i — y , PuIq. O^ pi i
i — r)', Magnes. cqrb. Sacch. olbi cna dfodim^
M. exacte et dmde in ceiy parttB oequaL S» Abu
beim Schlafengehen , auch in dringenden 1^
len Morgens, ein Pulver za geben.^ Maü
mal wird dieser Zustand bedenklicb| nm
er sich selbst äberla^sen bleibt. Der- slsr
Appelii geht in Ekel über, die Unruhe tf
das Schreien in Stupor. Der Athem ni
beengt, gegen Abend fiebert das Kiod, «
bei allgemeiner Hitze sind Hände nnd Fi
meistens kalt. Es fahrt im Schlafe auf^ i
Stühle sind lehmig, weifslich, und es zej|
ftirh Aphthen im Munde. Wird jetzt noch kei
Hülfe geschafft; -so isntstehen ConTuliioa<
oder das fJebel geht in Marasmus, der- si
auf Atrophie der Leber gründet , über. Hiei
kann ich noch die Bemerkung fügen, dafs<
r^mitiirend^n Fieber überhaupt auf gestS
(Sallensecretion beruhen^ wenigstens bin i
mit resnjvirenden und ausleerenden Mitteln t
mer glücklich, wenn auch rheTmafische n
tiefere Gichtleiden damit Terwickelt
2. Congestionen im Pfortader •Systenudm
Blutbrechen gehoben»
A. M., ein uuverheirathetes Fraueazil
mer von 25 Jahren , kräftig . gebaut und r
blühender Gesichtsfarbe, klagte, nach eil
angestrengten Arbeit bei der Erndte, it
Schwere in den Gliedern, Volle in der so|
nannten Herzgrube, Maugel an Appetit, Ai
Itolstfn , trägen Stuhl und Unrnbe iio C«*
«I. 4» —
Sie lebte in kelaea drEckndM VerhSlt-
, doch hatte eie maDcfaen Aerger tob
wanderlicbeD Schwager, bei dem eie
I, SU erdulden, weshalb eie auch ge-
'«den nicht achtete, sondern immer
;|rlbter Anstrengung forlarbeilete, bis man
m 4ltn oder 6ten Tage Nachmittags ohn*
Tom Felde nach Hause brachte. Mit
Erbrechen kam sie wieder so sich,
•b ich ankam , hatte sie schon 2 Nacht«
foU schwarzes, klumpiges Blut, mit
isffl untermischt, ausgebrochen« Der
war ziemlich klein , etwas gespannt, fibri*
war die Kranke ySlIig bei sich und klagt«
fiber Abspannung und einige Völle im
Übe. Die Fräcordien waren fkei. Ich gab
^f Sauer in Brodwasser, am folgendeii
B^ da Laxans , welches noch vielea , dik-
kli/ichwarzes Blut fortschafte und in 6 Ta»
Ibkslte sich die Kranke so erhdlt^ dab sie
Mar ausgehen konnte.
'■ Blutungen dieser Art treten meistens mit
ÜMn Tumulte auf, sind aber selten, beson«
IS bei Frauenzimmern so gefährlich als sie
liehen« Ich habe bei ein und derselben
ffrnn das Bliitbrechen mehrere Male ohnn
ile Folgen wiederkehren gesehen. Heber-*
I erzahlt in seinem Commtnt* die Geschichte
es solchen Kranken, der endlich an Eiw
Spfung starb, ^yCvjui tarnen^ fährt er fort,
tnculia et intestina post morttm nullum worU
idwn ferebant/* Man darf sich nicht Tor«
llen , als wenn durch Zerreißung yon Ader-
[echten das Blut sich in den Magen ergiefse^
idern es gelangt durch den Gallengang aus
> Leber in das Duodenum., und yon dort
[onni,LXVin. B. 2.Sk D
^ M »
h«it auch hUr nachtli«ilig,- S<» teil ich mA
im torigati Sommar ein lljähßgaa
in Tabaft Tarfollao, da« ich aia Jahr>^t<
Tom Bluibracbeii dnrch gaw8hnUdi# -IGHll
gluckiiefa gabeill haUa, nnd sww daünagiii
Tvail ich den d&rfUgan EUarn danMla dal U«^
bei aU nicht gefäbriieb ^eidbildevt^ imUI
%\m beim Reddive nicht auf HSUe dbangff«; * ,
3. CangtuhnM im Pfortä^t^Jspüm'liiA
bbais^ Stühle {Milatna) gthohen. " "'^
M. , ein 26|abrigea iKihlank— , nniedwi
lathetaa Landmädchen, 'leert*> ■auhdani jh
einige Monate ihre Regeln aehr epnnnna»
bei Knmniers acblecbten Appetit« j^ •• -
den PrScordien « Bekienuniing: nnf^ «mr^
nnd Nacht» im Bette grdiie Aeget oad
Träume gehabt hatte, auf ejnwil ^mUmA^
und giofftem Drängen eine Jtkng e Mäbmn- aaik
artiger Masse durch den Stuhl aiM«-:»Bis«ne>
nauerer Untersuchung ergab es sich^ deftSi
A«sgeleerle älut sey, und in itis ITiarile
mer noch Aogst hatte, da der Uaterlaik
^nnt, doch schmenlos war, und. din
leerungea sie erleichtert hatten , >wi
aehf matt dadurch geworden; so
ieh eine eröffnende Salsmixtor. Di
nach 6 oder 8 Stunden Tortrefl!Uoli.y ne>|iiV
noch eine grobe Menge schwanee i . peehasii"
ges Blut durch den Stuhl fort nnd din Kneha
genas unter dem Gebrauche Ton itrHum
in Brodwatsen Lange Zeit nachher «rlill
Person ein Recidiv unter abnlichea
nungen, welches Ternachläfsigt wurde, nad
in einem chronischen hypochondrisch - byaten-
icben Zustand überging, WQran sie jetnt noch.
— si-
ch 3 JalirMi Itld^t WahncheioKch wird
I noch- tpätw MD mtrkwiirdigar Gtgeottaad
iiner äntlichan MitthtiluDgea wtrdvn.
4. Congisthnen im PfortadW'^SjitirM durch
le Hä'morrhoidaltrgieftung gehoben.
BeobachtiiDgeo dieser Art siod gar nicht
ItBUf hier nur eioea der iDitruktireeteo. —
o 40)ähriger, wohlgebauter und gut gaaähr-
rMaon, too sanguioisch - cholerischem Xem-
ramente^ halle sich schon in den xwansiger
hren durch sitzende Lebensart, garte Nah-
ng p Geistesanstrengungen and Neditwachen
'pochondrische Un terleibsleiden xugesogen .
arar war er durch ärztliche Hülfe oft erleicb-
rt, aber nie gründlich deron geheilt wor-
in ^ weil die Ursachen fortbestanden. Mit
na 4(Hsn Jahre nehm das Uebel bedentend
I. Er wurde oft, zumal des Nachts im Bett,
Ml grofser Angst, Ton Zusammenschnürun-
n der Brust nech der Lage des Zwerchfel-
le Ton Schlaflosigkeit, Ructus, Ton Schmers
id Aufblähen des Magens, nach dem Pjlo-
s hin, heftig geauält* Dazu kamta noch
linst zur Arbeit) fräbsinn, Traurigkeit und
kiesforcht. Der Stuhl war meistens ver-
>pft, oder hart und kugelig mit Schleim um-
illt Er spürte oftf mit dem Pulse gleichen
rthmus haltend, Klopfen unter der sogenaon-
B Herzgrube und sein Gesicht war erdfahl.
• Unter gehcSriger, ärztlicher Leitung trat
ich einigen Wochen ein reichlicher Hämor-
oidalflufs ein , welcher eile Beschwerden wie
egzauberte.
5. Congesüontn im Pforiadtr - Sytttme durch
tbtrmutttr^ Ergiefoungeii gehoben.
D 2
~ »2 —
BeltpUl^ diMer Art tläd.so UbSg, Üb
ich davon kein einziges Beispiel tfoflahi», Sil
treffen meisten» Frauenzimmer Tom 25ten Vk
zum 35ten Jahre i irenn sie sich dem Wobk
leben und einer sitzenden Lebensart hingst
dabei ihr Gemfith durch eigene lind gedncbi
Romane erschüttern und noch obandnein ilaiki
Getränke genieben. Sie führen hier oft iii
wunderlichsten Erscheinungen herbey, died«
Ungeübten oft mit Staunen , oft mit lieOigM
Schauer erfüllen ; aber einige Tasson toU iUe^
auf dem bekennten Wege entzogen , heben sl
den ganzei^ Spnk^
Auch in den Jahren der Pnbarlat _
sich bei zarten Mädchen ähnlicha Anfkritla
Herzensangst, Ohnmacht, Bleicheacht , .Blei*
brechen , andere Blutungen aus den autfemlei
sten Theilen u. s. w« Der Eintritt . dar Regali
hebt alle diese Beschwerden , • doch ist weniA
mal Tiel Umsiebt und Gewandtheit in msk
als einer Rücksicht hier iiothwendig. Biai
eigene Form nehmen venöse Congaetionaa fai
Pfortadvr* Systeme bei Wöchnerinnen an« Msa
glaubt eine Metriiis oder PmtomU vor iäUk
au haben, dem man einen kräftigen antuUe^
gistischen Heil^pparat entgegenstellen ivmü^
und stürzt so die Kranke oft in nnheübeie
Erschöpfung. Constitution, Temperament, iree*
ausgegangene Ursachen, besonders ron derge*
müthlichen Seite, und das Aussehen der Srae-
ken müssen hier die Diagnose leiten. HiB
sehe hierüber in Siibold^s Frauenzimmer- Krank«*
heilen 2(e Aufl. , und Jörg Krankheilen des
Weibes 2(e Aufl. §. 739. nach. Hier. nur ein
Beispiel. — Eine 30jährige Frau, die schon
mehrere Male glücklich geboren, übrigens abor
— M ~
«iB kammerTOlIct Leben fBhrtei verfiel aech*
dein sie Tor 10 Tagen entbunden worden^ nnf
einmal in Zuckungen, lag dann ganz bewufaU
loa da und schnappte nach Luft. Schon oft
halle sie IKiher an Verdanungsbesch wer-
den gelitten und sich seit ihrer letalen Ent-
bindung immer aber Herzbeklemmungen be-
klagt. Ihr Schlaf war unruhig gewesen^
der Appetit maogelte ganZ| die Lochien llos«
aen sparsam, die StiUiIe waren dunkel ge-
ISrbt , dickflSssig und sehr übelriechend gewe«
aen. Ihre GesichtsCurbe war jetzt blafi, erd-
fahl, der Ful8 klein und krampfig, Häode und
FnTse kalt. Der aufgetriebene Unterleib schien
bei der Berührung zu schmerzen.
Sie bekem eile halbe Stunde i 6r« Calo-
snel mh f Gr« Opium, wodurch die Zufallo
bald nachlielsen« Ein längere Z^it fortgesetzt
ter^ jedoch seltener Gebrauch dieser Verord«
oung stellte die Frau YolKg wieder her. — «
Ein in der Sten Woche nach der Entbindung
entstandener Mutterblutstnrz, dem die gewohn*
liehen Zeichen der Coogestiooen im Pfortsder-
System Torhergingen, ward auf diesslbe Weise
geheilt.
Die chronische Form der Tenosen Conge-
slionen im Fforlader-Sjsteme gestalten sich«
wie gesagt so Tielarlig und wunderlich, dafs
sich diese Abhandlung über Gebühr ausdeh-
nen würde, wenn ich sie alle Aufzählen wollte«
Die Materialien über diesen Gegenstand liegen
so hoch aufgeschichtet (denn ich rechne dahin
das ganze hypochondrische, Iiämorrhoidate,
hysterische und Krampfwesen , euch einen gre-
isen Theil der somnambulistischen Erscheinun-
gen), — dafs ich meinen geehrten Lesern noch
— M —
•Uie eig«iM Sammliiiig ditem ' -Art Leite «
Ibfern hoffe. — Hier oar ein JEhiapiel.
Es betrifft die Kraokheitsgeecbicbte dM
46)ährigen Kanfmano», welcher 10 Jahre ia
aeiner Stube aafsy toq jedem Wschael to
Temperatur und des Wlodea heltjig alficirt
wurde, und es nicht wagte., einaa Schritt
Vor seine Hausthiir zn' treten , ans Farcht^
dafs die Luft ihm die Kehle suscbaBre. ob*
SIeich er Stundenleng an derselben etana.ea^
as Treiben auf der Gasse beobachtete. ' Dar
Mann war hager, gut gebaut and immer ^|^
aund gewesen. Sein Habitue Terri«th dwl*
lieh den biliösen Charakter In aetiMii Jinf*
lingsjahren hätte er ziemlich lustig gelebt, siä
' in munterer Gesellschaft ron gleichgeeiMtsa
Kameraden herumgetrieben, fleifsig Romaet
gelesen und sieb oft weidlich mit lYeiB wd,
etärkern Spirituosia ergötzt. Spätttr fing, et
eeine eigene Handlung an, wobei ihm^ .hpia-
licher Verhältnisse wegen, — er hHsb imvirv
beirathet — Tielea nicht nach Wanacb giagi
Noch Terwich elter ward seine Lag» dordi die
Üebernahme eines öffentlichen Amtee «od dse
letzten Stofs mag seinen schon angegriffenen
Nervensysteme des Unterleibs sein Schleich»
bandet gegeben haben, eis die fmnggeisrM
Fremdherrschaft ihr berüchtigtes ContiaMfal*
Sf^eta auch über unser Land ausdehnte. De
gab es was zu verdienen , aber auch wM aa
riskiren für sein Gut und für sein BInt« D9
absdieulicheScbmuggelhandel zeratSrIe dieCe»
sundheit und Moralität vieler MenacheDy uel
thut es zum Tb eile noch.
Schon mit dem Anfange des SOtea Jehrss
aHigten sich bei unserm Kranken Hümorriioi*
im Uaterlalbe, llactu§, tracen 5lnhl o«
3M ganz befreit wurde. Zq TeUt geaana«»
iMchtverden waren noch , all ich ihn ia|
1814 io Behandliiog oaliin, eine eigeof
im Halse getreten , die mit den bekenn«
.rscheinungen dea sogenannten Hlobu» hy^
m fast völlig übereinkam. Kr glaubt«
ch einen fremden Körper im Schlünde
m zu haben» der oft langsam» oft ploln«
besonders wenn sich der Wind necb |
in wendete« aus dem Unterleibe herauf*
ihm das Herunterschlucken i }a. auch daf
hen, erschwerte, oft ganz Terhindertf
ihm überdiefs grofse Aogst verursachte»
Schlaf war unruhig, oft auf längere Zeit Hl
rerscbencht, seine Verdauung so achwach»
er nur flüssige Nabruog und Zwieback»
\r aber erst zu Brey rieb und mit Zucker
mgte, vertrug. Sein Stuhl war gänzlich
ipffl , so dafs er nur durch ein Klystier '
)el eioige schwarze Fatcis ovHtM hervor-
te. Auf seiner Stube war er den ganzen
)eschäftigt und brachte es» besondere im
- 66 —
otv RttlM nach M. , om üb iotdgBm 'äaMt
SD coninlüreo ^ aber allei war TWgaUfaft, *taid
lik ich ifaki mdlich in einen TwadiOMeiia
Wagen , worin ihm die Luft niefata aMiabn
aollief gepackt hatte, fing er, kanm Ua ¥oA
StadlUior gefahren, ein aolchea Zetetfeadmi
an, dafs man umkehren mufste. Hierauf addok
er sich noch atrenger ein » und lebte Book 8
Jahre ala ein Sonderling fort, bia er an Ta«
bea endete. — 2?nm Scblasse dieaer Ablliti-
Inng bemerke ich noch, dafs, wenn ich glaick
eingangs alle hypochondrische und hjaterisdü
Vöbal in dem Ffortadtr - Systeme würsela UsC^
<S8 dennoch Verstimmungen des NerTensyateflM,
besonders bei Weibern, giebt, die lidigUA
▼om Gangh'ensysteme des Vnterleibea aosgf-
hen, und wobei die gallenbereitendeb Olgaas
entweder- nur consensuell mit leiden , ddsr
auch ihre Funktionen lange Zeit ungeilSrt
fortiietzen. Bleistans ziehen diese bei langefar
Dauer y bei rersäumter oder Yerkehrter Hfilhi
doch endlich, die gallenbereitendeii Qrgaas
weit in den Kreis krankhafler Thatjjgkeitaa
hinein. — Doch hiervon ein andermal.
Die qualitatiTe, krankhafte Tbatigkeit dsi
Pfortadersystems läfst eine dreifache, kranke
Yeränderung .zu. Die Galle kann nämlich aa
reizend, kaustisch, kohlenstoffhaltig, aiekana
SU schlaff, verdünnt, wasserstolFbaltig, oder
endlich ihre Bereitung ganz aufgehoben aeya,
4urch Dastruction, Atrophie oder Tühmnag
der Leber.
Der erstere Zustand spricht eich, wia
schon angedeutet, so bestimmt im üpbem Ha*
bjitus der meisten damit Versehenen ans, dab
jMermann weifs, wat man tinte^ hiliäse»
- 57 -
«raktn irmteht. — Ea tlad OMhlMs kiirM^
Irangma kräftige Körper , mit ttorkeai,
iwarxem Haar | schwarzaa Aagaa und
iunlichar Haat. Sia saigaa Faaligkait dam
laraktert, basitxen Math und Ausdauer und
ad deshalb uiiarschälteriich in Liebe and
Bb, ^ Kots man kaoo »ie uoter die tan-
liaitch - cholerif che und cholerisch - melaa*
loliache Temperamente ordnen. Sie be-
tsen einen starken Appetit, oft bis cor Ga*
iCugkeit, und Terdaaen ohne Beechwerde.
Eine schlaffe dünne Galle findet sich mei-
ana bei blonden mit blauen oder hellen Au*
in und weifsar, oft zarter» feiner Haut. Sie
llen unter das sanguinische nnd plilegmati«
;1ie Temperament und seinen Mischungen,
ie sind weichherzig f gutmüthig, jähzornig,
nbeständig; und besitzen eine schwache Ver-
inung.
Die gänzliche Aufhebung der Gallenbe-
litung kündigt sich durch Muthlosigkeit oder
leicbgültigkeit , ja durch Verschwinden aller
eidenschaften , durch ein ganzliches Darnie«
»rliegen der Digestion, besonders Ekel gegen
limalische Nahrung, und endlich durch eine
gene blasse, talgartige Beschaffenheit der
autoberfläche an, — WedekintPs waiTse Gelb-
icht.
Von jeden der drei genannten Fehler der
allebereitung habe ich eine Menge Beispiele
afxuweisen, hier nur einige wenige.
1. J^on zu kräftiger , kauititdur 6alk , atrü
!Bf. — Wenn Menschen, die wir Torhia
nter das biliöse (cholerisch - sanguinische) Tem-
srament geslrilt liaben; mit dem S6ten, 30lea
^ »8 ^
Jalini «iM ikMitda L«b«oti^rl' Imv gvtjnr TdA
fahren » dabei eotwedar gar aichta. oder aril.
dani Kopfa arbaiteo, mitpotar htlliga Qt^
iniiihearacbnitaruagaQ erdulden miiaaaii , . die
durch apirituöse GelrÜDke wieder solle« ywN
gestea gemacht werden; so Terfallen eia h
Schwermuth, iible Laune, Hypochoadiia aa^
Melancholie, sie werden anforinlich fett^.^lef
kommen dicke Bäuche nnd werden sich s#l|i|t
und ihrer Umgebung so sehr aur Ltsst,. da||
sie häufig mit Wahnsinn und SelhsUqQrd andüi
Ein 38jähriger Rendant, kurs, gedras-
gen , Ton kräftigem Körperbaa und ein sti^
ker Esser, hatte schon einige Jahre -Zaichrii
▼on Seh Wermut h an sich blicken lassap« H
lebte in günstigen häuslichen YerhSltnissi^
ward aber durch die Invasion der FranioMI
aufser Funktion gesetzt, und erlitt nocfai'iM<^
che andere Kränkung. Im Jahre 1820 äli^
sein Uebel, nachdem er schon langem Zdl
seinen trüben Sinn durch geistige GeUSaks
aufzuklären gesucht hatt%, auf den hoehstas
Tunkt. Er afs und trank gut, ward aber aa^
ausstehlich im Umgange. Abends konnta e^
nicht einschlafen , wegen Angst und BeUeah
muDg in der Brust, und Morgens konnte iV
nicht aus dem Bette kommen. Sein» gall
Frau that ihr Möglichstes, um ihn aufzolMf'
tern, doch vergeblich. Wie erschrak diais
aber nicht, als sie eines Morgens einen neaea
Strick mit einem angedrehten Stropfe in isi-
Der Tasche fand! Mit grofster BestSnaag
übergab sie denselben ihrem Vater, «inen al-
ten, rerständigen, aber allsu trocknem MaaM^
Als dieser ihn am Nachmittage aal aiiiilV
Spaziergange darauf cqr Bede atelUe-, auA
« M .
A%n Strick ' liicbm^ sürlrK mit d«rT«nl»
irungy dafli 0r mit seiaw Fni« aar eio^a
dCb habe traibaa woHeii. Qw Scbwiagar«
lar nahm ihn }at£t mit aich aafi Laad and
chte ihn auf alle Waita anfxuhailam and
IV hilsigen Galräokan zu bawahran« AlIaiB
naa Morgeoa »iaht ar ani gotar Gaaallachaft
« KalFaatiacha auf, geht mit . brannandar
aifa auf den Abtritt und erhängt »ich mit
maallian Stricke auf eine Weite , die aei*
•D faaten Vorsats su alerben, klar an den
lg legte« —
Bei der damals noch üblichen gerirht-
iben SectioD ergab aich die Ursache oder
Irknng (wer kann das sagen) alle sel-
ir Leiden, nämlich eine schwarse, mfirbe
ils, eine feste, dunkel gefärbte Lfeber, in
rren Gefaben kohlenschwaRas BInt aich ba-
nd,' und in der Callanblase wenige , aber
ichartige, schwarze Galle.
Die Verbindung nnd Wechselwirkung tob
eist und Körper ist eine geheimniravolle Er-
Juiinang, upa wedtr die Alten, noch GoU
sd Spurzheim^ noch auch die Magnetiseur
erden uns die $acbe aufdecken, obgleich sie
immtlich ,. anfänglich wenigstens, yiele HoiT-
nng gaben» In seinen geistigen und nerv8-
m Verrichtungen wird der Mensch immer
ine geheimnifsToile Erscheinung bleiben.
Wenn es nun auf der einen Seite beraer-
sbend fSir den Menschen ist, dafa er in gei-
iger Beziehung dem höchsten Wesen so nahe
tebt ; so ist es auf dar andern demStbigend
ligentlich warnend) für ihn , dafs die Materie
D aebr die Herrschaft Bber aeinen Geial ge*
— «Q ~
winnea kton , dcb l«tster«r glncfaMin ans wh
bem Wesen Tenchwindet. Alleia das Ui*
glück ist nicht so grob wie es scheint, dsu
es läfst sich aachweissn, dafs es, weil, asck
Heinroth ^ die Sunde alle Krankheit gelii«!
(metaphysisch gewifs wahr) in der Gewalt du
BleDSchen steht, psychischen Yerstimmnag«
Torzubanen , zu Terhiiten and so heilen ; ite
freilich mnfs dieses oft schon in frühem Jih*
ren und durch Mittel geschehen , woza es bn
den gewoholichenVerhältDissen nndDenkvzgi*
arten der Menschen an den erforderlichnn IKs-
gen gebricht.
Vorzügliche Anwendung findet diese Bs-
merkung auf den gelehrten Stand, iindl ick
kann mich hier nicht enthalten, die streagl
Gräoze zu beklagen, die man auf Sbrigwi
^ortreüHichen Gymnasien nnd Lehranstdtts
zwischen dem Lehr- uod Erziehnnga-Aaits
zu ziehen anzufangen scheint. ^Wie die Göt-
ter zu den ersten Menschen, so steigen wir
(physisch und geistig den Kindern Riesen) n
den Kleinen herab, und ziehen sie grob ote
— klein ;" sagt J. P. friftdr. Xchter in aeiasc
Ltvana pag. 23.
Es wäre in der That sehr uhel , wenndsr
Gymnasial -Lehrer sich der moralischnn Lsi-
tung seiner Schüler ganz entzöge nnd ssiss
ganze Tbätigkeit auf die Wissenschaft und auf
die Lehrstande beschränkte. Sollte dieses nicht
dadurch Terhütet werden können, wenn mss
das Lehramt in die Hände der Priester ss-
rückgäbe? — Ich glaube es, und ein hoch-
erleuchtetes Ministerium scheint durch die Yer-
fiigung Yom 24ten October vorigen Jahres, wsl-
chss bei Trufungen der theologischen Kaadi-
0 eine beaoBclert Prfifting Ibtr lUimik
ichreibti gldchtr Mttonag s« Mjra. *J
2. yon tu Vffhfiriger^ McUafftr und unurirU
er Galie. — Hier soll nicbt die Rede eejA
1 jenem Miechungsfehler der Galle, der
ch #ine entsändlich gesteigerte GefSbthä*
teil oder durch indirekte Seh wiche und
Ale gtuttbeamtert den die Aefiiebt aber die
eUfieneino Geauiidhcit«pA«ge (Leib«i u4 der
Seele — kann aie getrcBot werden?) mchreree
teiuend Micbflrger anTcrtraut iat^ hi«It ieb oalch
ffnr befngt» aocn ein Wort aber Offieetlicbe Sffu
siehnng und Scbnlbiidung bu achreilMn» oben
delMi die Abaiobs sa haben, irgend Einen, mm
weaigaun einem bochl. Iniiiuite» en nabe sn
treten I dennoch habe ich das UnglAch gehabff^
dnveh eine ftbn liebe Bemefkung im Jannarhefie
dietet Jonmala Tom J. 1828. peg. 72, mehrere
Wtedif e Mlnner bu Terleoen. Ich aenricb nnd
schreibe sla Arsc für AerBte. nnd mufa hier
ebermala den Mifabranch IrBilichcr^ besooden
tentsch geachriebener, Schriften im grofaen
Pnblibnm bekUgen, — Wenn ich abrigeas mm
engefahrten Orte aber meine Gymnaalal- Leh-
rer» die ich TOT 35 Jahren gehabt habe, klsgu»
so sollte diese Klage nur einige kranke Auf*
wflchae einea aonat Tortrefflicben Organicmne
treffen^ nnd ich fehlte alao Bllerdinea darin«
dafs ich meine indiTiduelle Erfahrung Bllgemsia
euaaprachy denn ich bin aeit der 2eit dea Bei«
■cren belehrt, dafs nimlich von den Fransiaka.
aer-Gymnaaien Tiefe vortreffliche Mlnner ani*
Segsngen aind. Wenn ea endlich auch Masime
er Fransifkaner, wie der Jeauiten, wer, ihre
jungen Mönche ala Liebrer an Gymnaaien sa
stellen, um tich dort in Wittentchaft und Men«
echenkenntnifi^ autsubilden (doeendo dUeimut^i
ao war doch die Art , wie ich dies ea auatpracn,
unedel und beleidigend. -» Ich nehme daher
J'ene, aus Uebereilurg, IiiD^eacbritbene Note
[iermit surAck, und versichere aus guter Er-
fabrune, daft aich die Sachen jetst eben tIcI
henlicner gestalten.
» 63 ^
Lihmiiif Im Pforte der -» Sysfmn» h#flMl|«fBkt
wird; ftonderii ««wtehlieblich tod J«i«r, A
etae geaaine Scbwäehe der gelieobereitend«
pr|an# Teranlalsi. Hier fqjgt ein Beie^eL
■
Eip Beamter , einig» 40 Jahre alt
imt blauen Augen, weifter Haut und
eanfter GemSthsärt, bekamt nacÜeni er
immer gesund geweeen » eiiliMr daA e^ Am
schwache Verdauung hatte | in den
Jahren 1812—1813 die hier sogM. BmJA
(eine grobe, eiternde) Krälae, iirogepeeuhl
ein Chirurgus Sublimatwasser ▼eromuetfc *■
Als ihm der mehrtägige Gebrauch dl^mfili
die ffirchierlichste UydrargTrose «u Wefe^l^
brecht hatte, bat er mich um Hälfe, die &
ihm auch durch Hep^, Sulphufm und
rungsmittel Terscbsflt au haben glanMib Ir
wurae nämlich Tom Speichel^aeeei «pdjlll«
seinen lästigen Begleitern befreit, «wfeiÄ
Krätse erschien nicht wieder; aber 4mtplß
Mann litt seit jener Zeit mehr, ula Je*; |p
Yerdauungsschwäcbe, wobei sich anch Ml
noch rheumatische Beschwerden , und im Fehl
alles dieses und wegen Welen Sita<iaat lüaai
Hämorrhoiden, einfanden, welche. voa Mr
An Jahr sunahmen. Ich dachte anlangüeli'^ell
auf Krätameta8tase, auf QuecLsilb*rj|bh|
gen, allein alle meine Mittel, aneh
und netSriicbe Hineralbäder, frnehtelaa
aentlich nichts, sie hatten nur einigen gUisit
gen Einflufs auf die rheumatischen and BIh
morrhoidel - Beschwerden , aber gegen die Oa^
thäligkeit der Digestions wer kseuga leisMsa
sie bichts. Am wohlthätigsten wirkten nnch
ein Oecoct der Rad. Columbo mit Rhaba^
-> 63 —
ood der IJqm Anvmofu Mpir. mit ^ftlr. jing^l.
hl di« Glieder eiDgeriebeo. — «
So Tegetirta der Kranke^ ab nod trank
ohne Huoger» gleichsam €x officio^ und nahm
^fenig Antheil an seiner Umgebung» Seine
Mahrong beschrankte sich auf Vegetabilien»
Fleischspeisen glaubte er nicht yertragen zu
JLSnnen , indessen genofs er doch noch Fleisch-
brnban. Im Jahre 1821 yerlor sich der Ap-
patit gani und gar, vor Fleischspeise, ja so*
gpr Tor Fleischbrühe, hatte er einen unüber-
windlichen Ekel, andere Speisen mufsfe er
aich wahrhaft einswingen, oer Stuhl war im«
mar sparsam und grau. Uebrigens war er ohne
Üstiga Beschwerden und kümmerte sich wenig
iim alles I was Torging«
Dorch musterhafte Pflege seiner brayeD
Fran brachte der gute Mann ^ jedoch unter ba«
atfindigam Siechthuma, sein iregetirendes 'La*
ban noch bis in das Jahr 1826, wo er unter
dan Zufallen des Hjdrothorax starb.
. Bai der Leichenuntersuchung fanden sich
n beiden Brusthöhlen einige EfsIoffeL voll wai«
fsas Serum f in der Substanz beider Lungen«
flügal viele Tuberkeln, von denen einige ba«
laita in Eiterung übergegangen, andere aber
ia knochenähnliche Verhärtungen verwandelt
Waran. Im Unterleibe fanden wir die Leber
kaam etwas kleiner, als gewöhnlich, aber
Uab' und so mürbe, dafs beim Angreifen, um
sie hervorsiehen , die Finger in die Substans
darsalben eindrangen. Die Milz war klein,
von fast normaler Farbe, das Pancreas sehr
grob, die Gallenblase enthielt wenigen, grün-»
— e« —
lieben SchUim. Alle andere Eingeweide tdib-
nen geannd tu sejrn.
Nicht immer war ich so angtacklich h
ähnlichen Leiden der Leher, ja ich bin hil
anfangender Atrophie derselben durch AnwM«
dnng des TerpenthinSls oft sehr glücklich |i^
wesen« Auch hiervon ein Beispiel, Die ariN
Wittwe B. I 50 Jahre alt, welche ich schoi
im vorigen Jahre an einer Leberentziindiii|
behandelt hatte, bekam gegen Weihnachtss
T. J. wieder beflige Cardialgie. KrampMk
lende, aniibysterische und Wurmmittel Idsii^
ten nichts, dagegen stillten 1 Gr. Caloall
mit f Gr. Opium zwar wieder die Schnisi4
sen; aber die Kranke hatte keinen Appett
klagte beständig iiber sanren Geschmack^ Vw(
beit in den Präcordien , und hSchet b«ecliww*
liehen StuhL leb entlieis die Krank« , ucM^
dem ich noch einige bittere und nnlaeniil
Mittel gegeben hatte, mit der yortrSetaa^
dafs sich die Kräfte wieder einfinden wBrdm
wenn nur der Appetit wieder käme. AlhÜ
dieser kam nicht, und als ich die Kiealf
nach 8 Tagen wieder sah, erschrak ich SlMV
ihre Abcehrung und ihr erdfahlee Anesehs»
Sie hatte keinen Schmers mehr» dagegen id
Geftibl von Gewicht und Kälte im Unterhili
und im Rücken. Ihre Zunge war rein^-älb
Speisen ekelten ihr an^ und was sie geeei^
Juälte sie, unter steten Ructus» bis es wii^
er ausgebrochen war. 0er Unterleib we^
eingezogen und schmerzfrei , der Stuhl sei»
ten, lehmig und grüngelb. Ich grifF nun ze«
Terpenthinol y gab in einem Althae-Decod
von 6 Unxen mit einer Unze Sjmp, eiae
Oraeb-
— 65 —
Srachme Okam TerMah, , ttigg dimit ia dL_
wlben Vehikel bis zu 3 Drachneoi und liefi
infiiiigHch alle 2, nachher alle 3, und end«
ich alle 4 Stunden einen ErsISffel toII aeb«
nen, nad stellte so in 3 Wochen die Fraa
»fieder her. Sie ist jetzt ivieder eise tiicb-
tige Arbeiterin.
3. Von gänzlich aufgehobemr Liitrfwibkm
EurcA Duiruction derselben, — Diese Kranlu
leil ist meistens die Folge eines enfgegeaga-
etzten Zustandes. Es ist näulicb ans der
riehsacht bekannt, dafs man durcfi enge Rjn«
jpermog , durch Einfüllen trocknen , mebfigM
rotiere und sparsamen Getränks im Cefl^^
erobe Lal>ern erzielen kann , jedoch gebt ilmm
ler Znsfand nur auf eine bestimmte Zeit , z,
B. bei Gänsen auf 4 Wochen, werdm si«
laan nicht geschlachtet, so bekumflien sin
Lienterie und zehren ganz ab. AebnlicJsrt«
Enatand habe ich oft unter übniicben YerbelU
Itesen in der geringen Klasse hieeiger Jfe»*
Mhen gefonden. Sie haben dicke B*n/.be, «#-
hen gelblich ans, stopfen sich ▼oll mit Ut/tk^
seil, rohen Speisen, verlieren dana eof
qsal nllen Appetit nnd sterben an '
Bierron anch ein Beispiet.
Eine Wittwe von 60 Jahren, witbUiSiemH*-
Utve, fast immer gesund nnd vom beste« Affiecif^^
hatte 3 oder 4 Kinder leicht gebcveii, leM« ah#y
mit ihren zwei noch ibrigen TStbiem kö«»-^
merlicbf weil ihr Menn schon frvb scerf^, ▼<mmi
Tagelohne. Zu Hanse lebten si« aeevs'Me
von ddnnem KaiFae, Kartofeln nnd t/ffM, ^tm
Fna entschädigte sirh aber, wenn sie bei an«
dem L«a*eo fdr Tageloho bei dar K/^et , wi#
es hier ü!>!ich ist, arbeitete, dnreh ÜMflrW-
Jourw, LTFJII. B.ZSU R
— es -.
b«M KihlMiten, wo «t danfe bäkiumdidiitf
grobM Brod nnd rohe Smimo ^ nüitt Y«»
tabilieDt gibt Schon mMrer» John bMteit
Fraa tine gelbliche Geuchtafarbei •■■••■ dUtt
Bauch, war übrigana mager« leh hakaadi
erst in Behandlung , ala sie ^ iregMr AmU-
nnng des Unterleibes nnd gänslidver UMmh
dauUchkeit nicht mehr fort konnte. Mir rmg^
alle Lnst , hier meine Knnst aal Keetan im
Arme'b - Fonds zn irersuchen, weil ich bsii«
Untersnchang den ganaeo Baneh mit aliiBhv-
ten Geschwülsten angeffillt fiind. , iUMeis-
gio laboranübui , ri fiat htpar dunanJ n
Bippokroia Lib, VI. 4pl*airian. 62. Die
Frau quälte sich unter ganiIicbemApp«ti|aMB|i^
Blähungen, Erbrecheui StuhlTeratopfbaig n. |||L
ihoch 4 Monate, wo sie gana abg«selii( für
der Bauch blieb dick und hart) starb. >— Dii
Sectioa zeigte eine Terhärtete , hSckerife Ls*
her Ton beiläufig 30 Pfand. Die Hila wv
welk , schwarz und klein* Im GekcSae 2 dw-
mendicke Tuberkeln, und grSfrere» Ich hsts
eine grofse Menge Verhärtungen und DesUfc-
tionen der Art beobachtet, besondere beiKii-
dern, aber selten bin ich so glacklicli| daiA
die Sektion sie nachweisen au kSniien^ iia
ich sie aber machte, da fand ich, was Hm»
gsigm unter ähnlichen Bedingungen gefiorim
Bat, nämlich alle waren ^ starke Esmr ste
Trinker , oder beides zugleich. Bei allen fcai
sich im hShern Grade der Krankheit Ua¥»-
daulichkeit, Ekel gegen Speisen.^ ErbredMB^
Stnhlrerstopfung u. dgL Alle starben an Tb-
hes oder an Wassersucht. Jüehe MorMjd^
Dg aMuB a coum. morbor. Spin. 20. (.^4 8.
36. Epiu. 30. {. 10. u. 14.. JBjpiM. 36. f S;
2& und fernere.
-- «7 -
Hieras iniift Ich ooch dfa BtmarkiiBf ral«
haD, dia auch Morgagfd aodautat, dafs nam*
lieh TaralCata« nnbailbara Fabgascbwura aabr
liaiifig ihra Warsalo im raprodadiTan | und
namantlich im Ffortadar - Systama haban , dafa
aia dahar alt Ablaitungs- Organa au batrach-
tan aind| daran unvorticbtiga HaUung daa ur«
apriinglicha Laidan dar Untarlaiba- Organa tum
tSdÜichan Grada fttaigart
■
Hianron« wia anch Ton dan ConcratioBatt
dar Galla und dan aiganthümlichan Laidan dar
lfUj( ain andarmaL
E 2
— 68 —
ffl.
Praktische IMEisce llen.
• *
Von
Dr. Kahl eis,
• u Gröbilgt
4.
Bvnumg und Mkdnmg da Vngßmniwn ITm»
poUtonum.
Wir haban 9tit einer Zeit tob eioig^a Jak
reo mehrere AbhaodloDgeD , sowohl in nedi*
sioisch-chirargischeo, als in pharmaseatiachen
Zeitschriften über die graue Quecksilbertalbe
gelesen. Eine Reihe dieser Abhandlungen,
und swar die längstei hatte sich iiber dim Ter*
achiedenen Bereitnngsarten dieses Uedikaments
vnd über die Verbesserang und AbkSnnag
der pharmaseutischen Art der Bereifnag
gut genag ausgelassen« Die andere kSneM
Reihe dieser Aufsätze beschäftigte sich mit
der Frage: in welchem Zustande das Qaeck«
isUber sich in der Salbe befinde, ob namlieh
als Oxjdul oder als blofs fein zerth^tea Me*
iäU f Jttt jeae Abhandlungen def ersten Reihe^
~ 60 —
Qod nur einigt d«r swiitio slsd f nt fraatS*
sischeo aod italieoitcheo Joiinial6,a in die t«aU
sehe periodische Litteratar aufj^eoomoMn wor>
den« Ein Italiener, der Dr. der Med* a« Chir*
Vltantofäo Scaitigna^ hat sogar ein gans aige*
nes Werk in XMd Bänden diesem Gegenstände
gevfidmet ^Nuovo nuiodo di omnMuran Pim^
guento mtrcuriaU tic. 1818), and dab er aeia
Bach für sehr wichtig hält| sieht man an dem
ihm beigegebenen Motto: Nisi isiäe tu, quod
facimus^ stuita €8t gloria» Er fuhrt erst ineh«
rere allere Methoden an , die Qoecksilbersalba
zu bereiten, und dann giebt er die sei«
Dige zum Besten , et eiche , genau besehen^
bloCs darin besteht: das Quecksilber 6 Stan-
den langt im Sommer mit blorsem Talg, im
"Winter aber mit Talg und Fett zusammen za
reiben. Planche bemiiht sich auszamitteln^
welche Substanzen sich schneller und innige^
mit dem Quecksilber yereinigen, und ün&tp
dafs das flüssige Elain des Eierob viel leieb«
ter die Vereinigung eingehe als Terpenthin-
und Ricinusol, ob beide gleich consistenter und
zäher sind als ersteres (ans Journ» de Phamu
Mai 1825. in Buchntr^e Rtperi. f. d. Phmn.
XXII. Bd. Heft 2. S. 310). Htmandü sagt
{Journ. de Pharm. JuL 1623. p. 349), dafe
schon längst die Apotheker gesucht hStten^
die Bereitung der grauen Quecksilbersalbe ab*
zukürzen durch Reiben des Quecksilbers mit
Storax, Terpenthin, alte Mercurialsalbef ran«
zig Fetty EierSl , Baumol, Ricinusoly und noch
mehrere andere Substanzen, man habe aber
immer schlecht seinen Zweck erreicht und.
brauche allemal zu 4 Ffund Salbe mehrere.
Tage (!) zur Vereinigung. Darauf giebt er
uns seine Methode zum Besten , um sogar aine
- 70 -.
doppelt« (woBn dtotef) Tföpelnlb« ' sä eilaB«
gen. Er erw8nnt muta MSrsar Ms aaf 70^ (R«f )|
•rhSU ihn, Ehrend er die Reifte dee Fett«
mit dem QaecksilbOr reibt, 2—3 Stattden ia
einer Tmiperatar, tro das Fett •chttilst; dal
Metall theilt sich sogleich in kleine K.8geU
cheiii die beim Erkalten des Fettes- Terachwia«
den; das Reiben wird fortgeseUt, der Mftrssr
Ton Neuem schwach erwärmt, dier Rest dM
Fettes zugesetct iind alles dnrdi Reiben
einigt« Binnen 3 Stunden sei auf dieve Wen
diese Arbeit vollendet. Ein anderer Fmuoi
schlägt vor, die Vereinigung Termittelst Sehwe-
fei lu bewirken; allein es wird mir #• Nie«
mand yerdeoken , wenn ich die nbrlgeta Hern
In den franzosischen Laboratorien weiter se
citiren unterlasse*
Die Franzosen sind aber nun einmal, wte.
in vielen Dingen , so auch in Bevtttaag ai»-
neilicher Zusammensetzungen t _&leinigkests-.
krämer, und besonders unsere Generetios wiU
immerdar und bei jedem Geschäft aufserordenU
liebes leisten und schafien. Wahr ist «s fiei-
Iich wohl, dafs die Bereitung des Ui^umU
ifeapoL langwierig ist, aber auch zngiejeb so
mechanisch, dafs jeder S^ofser gut das lYerk
▼errichtet > und jeder Apotheker ohne viel
2eit- und Geldaufwand nach unserer hiaheri*.
gen lYeise eine gute graue Salbe herstellen
wird.
Allein eine tviinnsehafthcht. und daher für
Aerzte sowohl als iiir Apotheker wiebtigere
Frage ist die: in welchem Zustande befindet
sich das ' Quecksilber in der grauen Salbe da-
von ? JRoux sagt (Bfic/iner's Repertor. fBr die
Pharmac. 1825. Heft 3.) r man sei schon längst
- 71 -
lirHbw 9tnlgf dab Ju mit r#lf. Tm^mMm,
jumlaitchMin , BxtncItR, Zvck«r «• «• w.
larch Rttben yertiolgta Qaadkailhtr Im 4mm
reoienga hloh •!• HeCall , ood kainft wmi ab <
)sydal aDtfaalten saj; ar aaigt, dab dia 6#-
;enwart Ton SaaantoffsorsoganaDntaaTSdbuf
las Quackailban gaai UDOOthig wmy^ indaai
ir miftabt ainar baaoodaro Vorrichtaag Qoack*
jlbar im loftlaaraa Ranma mit ainar
toffarman Substanz^ ainar Art Kitt,
iianriab und ain irollkomman glaicbfSlniiigaa
iamanga arbialt, wia ar at arwartat hattau
Ülain sng^aban dia Moglichkait Qoacktilbar
sit ainar andarn SabsCans im lofUaaran Ran-
la 2utammenratcn and todtan sn kSnaasy waa
mmardar acbwar arklarlich blaibt; «ngagaban
luchy dab in diatam nntar janan Umttändan
>ewirktan Gamang, dai Quacksilbar in rain
natallifchan ZasUnda blob hiSchtt fain aar-
hailt nnd frai Ton iadam Atom Sanarstoff
tzistira, so mub doui auch zagagabaa war-
lan 9 dab Gamanga mit Sanarstoff sciiwangani
Dgradiansian nntar langan Raiban nntar dan
inbatchriinktastan Einflnb dar Atmotphira ba-
•itat, darchans Sanarstoff, und also das Qnadk-
iibar in ainam dam Ozjdnl wanigstaas nahaaa
^ustanda anthaUen miissan. Dia Natnr dar
>acka labt as übrigens nicht cu, wadar dias
loch das Gegantheil auf anatjrlischam Waga
;enau darzuthun. *)
*) Die Merkarialialbe nab ofit frisch aagsbrUgt
werden , da dat Fett in Verbindung mit Queen«
eilber schneller ranBJg wird, alt in reiaeni So«
Stande, was schon fiSfennw bemerke http wor-
auf »an aber in neuerer Zeit nicht mehr re-
flectirc sn haben scheint. Allein dies« Erscbei-
nnne lionimt wohl nicht diraet ▼oa Queektil-
bcfflier, sondern ist nur Effect dcc laagen 4gi^
- 72 —
' HKa0f WM^B lUdiM Amt* ndt ^.U-
den Fall.kauiinM, Citgticnb. KiefolU. idtU
piintnt. voittt. ean^. r— ■"f^*"f— *"** m
TMordnau , und ich Ina biab«^, auf sw*i kbh*
ScfawitrigVätsD , odar «IgentUiDh vi«ln»lirUot
fie UnBBiiahmlichkeiten gMtofsap: VorniKU
namllcli udhuI dar Apotheker dat flochtiil
Liaiment mit der Qaecksilbenalb« im oflaM
Moner, so geht eia grolset Tb«U de* Ann»*
aiaks darch VerflSchtigaDg rerlorwif and £»
llIischuDg erleidet eiaeu bedeutendea TotIhI
an Wirksamkeit ; nird eher die Aüachaoa i^
der Büchse gemacht, ao wird sio nicht leidl
botnogeo. Zweitens: ist nun auch wiAUA
die Mischung so gut , als ea unter di«a«a U|h
ständen möglich war, gerathan» ao ynxi dach
weder, wahrend einer mehrtäglfen AaiHa*
dang ein Theil des Flüchtigan verloren gebm,
heionders wenn dar Arxt, wegen entrerolar
Apotheke eine etwas aasebnliclie Quantiläl la
verschreiben ganöthigt ist, äa eine Büchse
selten von den Wärtern oder Angehörigeu iei
Kranken , oder von diesem selbst , Terschloi-
aen wird und werden kann; als dafs nicht
ein bedeutender Theil dea flüchtigen bald vw*
loiea ^ahes sollte.
Cm nun jene UoanaellinlichkMtMi grStk-
tentbails xu nmgahan, sah ich mich hinff
veranlarst, andere Geraeoge za Tersclinibaa,
die die schmalzende Eigenschaft der Q*'*'^
silbersalbe mit der reizenden dea flüch|j(«
Lipiments Tareiaigeo, schnell tu bereiten, nad
in einem, mit einem Stöpsel an <
tireai, wodureb d«i Fatt dam
Oxjgan* dar Aimötphire lebt blobgi
daliat oajdiit wird.
— 73 —
Glase aofsobewahrMi teyn sollle».. Ich
zu dem Ende, und um ohngefahr die
liralente für gleiche Theiie Ungt^ NtapoU
Unim, voläU cawph, zu haben , Mtrcur.
und Camphor» von jedem 2 Scrupel , raf-
es Riibol 6 Drachmen, und Spir. SaU
ton. caiut. 2 Drachmen, susammenmiecben.
BS Gemenge läfst sich natiirlicberweise gut
in Glas bringen, das mit einem SlcSpsel
ihiossen werden kann. Da aber das ver-
9 Quecksilber beim Aufbewahren in PuU
)8talt, bekanntlich sich zu kleinen KiigeU
znsammenballet , so wird es nölhig sejn,'
I nochmals leichthin zu zerreiben , ehe
es dem Liniment beimischt. Diese Salbe
eben so aus, wie das aus Unimtni, vo'*
ind Ungt. NeapolU, zusammengesetzte Mit-
weil wie jeder weirs, Mercur. duk. beim
irgiefsen mit Spirit, SaL Ammoniac. caua»
rarz wird. Man kann , wie man siebet,
Quecksilbergehalt eines solchen Liniments
big verstärken ohne demselben einen grit«
n Umfang zu geben, oder seine Inlensi-
EU verringern. Ich wende dieses Mercu-
. Campher -Liniment seit einigen Jahren
und wieder mit herrlichem Erfolge an,
I es kommt hinsichtlich der Wirkung mit
Salbe aus Neapelsalbe und flüchtigem Li«
mt nicht nur vollkommen überein, son-
iibertrifft sie noch bei weitem in dem
ellern EfFect. Mir scheint es sogar, als
n die Speichelflufs erregende Wirkung des
cksilbers in diesem Liniment geringer vräre,
in dem aus Neapelsalbe und flüchtigem
ment zusammengesetzten; indessen kann
dies noch nicht bis zur Eridenz erheben.
.- 74 —
IfadigelimJIs habe Ich aoch ttidtn ^
suche ganiachty die eban so erfolgaraich
wanigar kostspielig in ihrer ADwenduog
ran: ich mischte oämlich erst dea^ oadi
Preufft. rharmacopoe bereiteten AtMofi mhif]
ftfi/is mit fl'dchtigem Liniment, lud erhüslt ii(
Mittel, welches mir Tollkommen d
Dienste leistete, die ich mir deTon Ten]
ich wollte abef weniger Schwefel in
Lioimente haben, nod bereitete mir
einan Aethiops aas 7 Theilen Qnecksilbir
1 ThailSchwefal yermittelst SchmeLiungi
ein so bereiteter mineralischer Mohr recht
zarriehen und mit einem schwachen flw
Liniment yermischt, so ist es eben so
als wenn man Neapelsalbe anwendete.
Aetbiops in dem hier angegebenen ViiU|^
nifs des Schwefels cum Quecksilber
auch gut dazu dienen, schneller das-
Neapolit. zu bereiten, als es gMchehen
wenn man Talg mit Quecksilber homogen
einigen will; zugleich wären hiermit
Vorschläge franzosischer Pharmaceaten
Aerzte, zur schnellen Anfertigoi^ der ^,.
fach besprochenen Salbe ToUkommener aidb«!
digty als es durch blofses mechatoisdies Zik^:
sammenreiben des Schwefels mit Qaeeksitoi
geschehen kann«
Mit der letzten Art des Liniments hill
ich die hartnäckigsten lymphatischeii YerhirT
tungen zertheilt, und namentlich eine riam
lieh grofse, schon etwas yereltete mtd yar-
härtete, dem Kranken sehr listige Teslikeb
geschwulst (i^aricoce/c)» Ein andermal hewiil
sich ein Liniment aus unc. /?« Atihtop$ nü»
ojfic. unc. iß* OL Hyoscyam. und dr. j« Spv. SA
- 75 -
€au»K bild hailMm lo eliiMi htr|ie-i
autauucblag«, dar vorhar aliaoi too
aadarn Aarstaö aogawaodlao AUtialn
latta.
gata, TOD mir häufig und mit Er-
idoata Miscbaog giabt as noch, wann
Tropfao Liquor Mercurli ttitrog. (ohna
raehtaWärmebaraitat) mit 3 Dracbmail
Amman, cuu$u, 6 Drachroan fattam
2 Scropal bis 1 Dracbma Camphor
agaschuttalt : diaaa Ofiscbung ist wohU
lall xa bareitaDy uod bat nicht nur
I dar mit Liniment, voiat. gf*inachtan
•alba, sondarn hesitxt auch fast gaos
arznailichan Kräfia.
'• Neapolitanum uod Opodddoc läfst
t gut mit aioaodar varmiachaD , aatzt
r dam latstarn Mtrcurium nliroMum
igkait lUy 0O ariangt man auch hiar-
I gutaa uod xuglaich mildat Zartbai-
al.
ällao abar, wo man aa sainam HaiU
logamasaaner findat, wirkllchaa Ungt.
mit Linim. vol, camph, varuiischt
a zu wollen, sollta das erslara Tor-
so Tiel Gampbor uod Oel, als zur
'labaneD Maoga ilüchtigan Linimaola
ch ist, genau varoiischt, und dann
Ammonium hinzugesetzt werden, uia
liichtigen des letzlern zu vermeiden.
istorischar Hinsicht ist schlierslicb die
)bl nicht ganz ohne Interesse, dafa
r ersten medicinischan SchrifUstellar
D Jahrhunderts, ein gewisser Giibtrt
ind, der erste gewesen zu seyn scheint,
— 76 —
welcher die SIethode , das Qaecktilber ii
beo gatSdtet aDZowanden , mnstäodlich li
er räih ubrigeos noch, am dia Ertodtuai
Matalls 2U beschlaonigen » at-mit gapi
Senf zu reiben. Sein Buch baifst:
jlnglm cowpend, medidnae^ tarn morbonßn
9ergaUumj quam particuhrium ^ nondum
Mtd €t cyrurgids utiiitsimum; tod MkH
Capdla zu Van'adig im Jahre iölO in 4lof
ausgegeben.
2.
JSine seltene Art von Kopfidamn^ ^ '
Der seel. Rdl ^) sagt nicht nur: db
von fünf-, sechs-, sieben^ und acht
Wechselfieber seyen selten, sondern er
sogar an die Wirklichkeit derselben
zu zweifelp ; um so interessanter war ntf'
gender Fall von Kopfschmerz, den A
einigen Jahren zu behandeln hatte: £■
Jahr alter, ziemlich robuster, blShend
hender, unverheiratheter Kubhirt auf
Amthofe, bekam Tor einem Jahre Sobi
früh, ohne alle erinnerliche Ursach eiats
linden Schauder, der einige Minuten
hielt, und welchem unmittelbar ein
heftiger Kopfschmerz folgte, der den
Tag lang bis Abends gegen 6 Uhr in gl
Stärke anhielt, und dann erst allmahiif^j
schwaöd. Dieser Schmers nahm di» 9^\
•) Fieberlshre, Bd. II« 8. 116.
— 77 —
: BberhaapI den gansm obtm Theil
»pfs eia uod erstreckte tlcb Ton der
rurcel zu beiden Seiten über die Sehläfe
ich hinten über die Protuberant, ou,
gebend. Der Kranke war dabei frei
iberhitze, litt aber an Appetitmangel«
rauf folgende Nacht if erlief ganz icbmerz-
ihig und schlafend y und auch die fol*
1 Tage und Nächte des übrigen Theils
oche; aber den achten Tag, Sonntags
n 6 Uhr erschien der Kopfschmerz un-
atelben Umständen wieder, und hörte
•Dselben Abend, ohne eine Spur Toa
heit zu hinterlassen, wieder auf. Die-
Erscheinungen wiederholten sich nun
motage, fingen jederzeit um 6 Uhr friüi
id endeten Abends 6 Uhr» Schlief der
k länger als bis 6 Uhr. früh , so weckte
ch der regelmäfsig eintretende Schmers
m tiefsten Schlafe« Indefs wurde der
rs nach und nach etwas heftiger, war
mmer noch erträglich genug fiir dea
^n gewesen, bis etwa vor 4 Wochen,
Intensität des Schmerzes schnell wuchs
s zu einer Hohe gelangte, dafs eine
Qth und endlich Ohnmächten eintraten,
war noch gar nichts dagegen angewen-
trden, da der Leidende sich in den
enzeiten vollkommen wohl ffiblte, und
ler Ton Woche zu Woche auf das Ver-
len des Schmerzes gehofft und gerech-
e. Eines Sonntags aber, da der Schmers
les Jahr lang alle Sonntage wiederge-
rar, wurde ich gerufen; er hatte schon
len angehalten und war so heftig, dab
nke fast wahnsinnig, und endlich wirk-,
nmächtig wurde) sein sonst heitetts
— 78 —
Kmf war «IttgnaDkmi mh blialicbw B
vmgebeo nnd hatte «iDeo triateft Blick;
Pols war klaio and langtaiB , dia Haat i
und warm, abar nicht fancht, dia Znnff
gMandam Anaahan , and aonat auch fibd
waitar kaina krankhaftan Enchainongai
ganwartig. Ammoniakaliacha RiachmiUi
wackten raeht bald dan Krankan aas darl
macht and mindartan sogar aach dia Sek
san in atwas, and baini Gabraucha t«
quor anodyrua miu Saffnu mit ainigw
pfan Pfeffannonsol, swaiatfiadHch gtf
rarging die fibriga Zeit daa Tagt nn\m\
liehen Umstanden » and aa arfolgia aas*
kommen schmenlose rah|ga Hachtt
Vom darauf folgenden Uontag Hoqi
Uefs ich Yon folgendem PaWer alle 5 Sts
eine Messerspitaa iroU nehmaa, ao, dab
lieh 4 bis 6 flnssiga Stahlanalaaraag^a «
ten : Ru. Puh. Rad. Jahpp. une. ß. Sa
draehm. vj. Calomel. gr. %q. M. Dias loB
bia 14 Tage fortgeaetxt werden, and
wollta ich den Cortex geben. Allein aa
genden Sonntage blieb der Kopfachmen
and war ein Jahr nachher noch nicht n
eracbienen. Späterbin iat mir der UeaM
den Allgen gekommen.
War diea eine Oaana larvata? Wan
Anfälle an einem Wochentage erachieai
hätte ich vielleicht in Veranchang gai
können ^ die Krankheit ifir aimoUrt an 1
da ich anter den Dienatleaten auf Os
mieämtern schon häufig genug simulirto B
hailszustände von mancherlei Art en
und beseitiget ]|)abe. So aber' wardan da
}■ ■
— 70 ^
i MeDscheo stioe schontl^n SoMlagifr«iid«a
rh •#£!!• L«d«ii gäDslich lArttort»
3.
MuUindidia^yp durch Laudanum gAdb.
Im Sommfr des Jähret 1819 beklagte aich
I 43 Jahr altes aoTereheligtet Fraueosim-
NT bei mir : sie habe seit etwa 3 oder 4 Mo«
tes aufiMr ihren Regeln aach in der Zwl«
bsaisit einen mafsigen Bialfluls aas den Ge-
Mthsilen; dieser rerslarke sich aber seit
ITochen und schwäche sie merklich, übri-
iü ISUe sie weder Schmers , noch ein ao-
tu Dnwohlsejn» Ich liefs Alaunmolkee mit
IM Zimmt bereiten and täglich einige Tas-
n tdII daTon trinken f sah aber keiae Bes-
^g darnach ; ebeo so wenig leisteten JB/ur«
UM Mymchd^ Tina. Gnnam.^ Elix. add.
KHr..u. dergl. Mittel, gegentheiJs yerstärkte
h der Blatfloib swischen den Catamenien
nerdar mehr; eine handgreifliche Untertu<«
ag wollte das Mädchen aus cu grofser
amhaftigkeit nicht gestatten, und entzog
; eine Zeitlang meiner Behaodlung. Etwa
Yochen darauf kam sie wieder, erzählte
ihr voriges Leiden und erwähnte dabei
1 folgendes : Vor ohogefähr 4 Wochen habe
Wäsche rollen helfen , beim Niederdrücken
Rolle sei ihr plötzlich und mit fiililbarem
iusch in der fiufsern Geburt etwas Torge«
isen^ WOTon sie nun beim Gehen einiges
— 80 —
Hiodernift Terspür«. Ich dachte fälxl w
eioen Vorfall and dran^, grofia Gefabr IN^^
farnerer Weigermig drohend , auf die Ex[
ralion« Da entdeckte ich denn einea Pofyft^^
der 2 Zoll lang zwischen den grofsen Schauh
lefzen hervorhing. Dieser hatte sich wähl«
scheinlicb als Folge der AnstrengUDg hit^\
Niederdrücken dar Wäschrolle darch die
enge Oeffnung des Hymeo, das in ▼olll
mener Integrität und bedeutender Stärke
Landen war, hindurch gedrängt. Der Folff'
sah blutroth aus, blutete leicht bei der Äh
riihrung und hatte eine YoUkommeii lanasB''
fSrinige Gestalt, der Lange nach war eriif
der Mitte dicker (3 Linien), an den RandiB
sehr dünn und endete mit einer stomplil
Spitze.
Da mir's schon öfters gelungen war, lo»
wohl Nephelien als Leucomata durch wiadsr-
holtes Einbringen von Laudanum liquidum Sf»
denhamii ins Auge, wegzuschajEen ^ auch dmck
Betupfen mit diesem Mittel eine blatschwamm-
artige Excrescens auf dem Kopfe einea Judea-
mädchens aus dem Grunde von mir TertOil
wurde, so machte ich auch hier den Versaclf
mit der äufserlichen Anwandung dieaea Mil^
tels um so lieber, da die Wurzel dea Polypitf
für eine anderweitige chirurgische Operaaaä'
schwer zugänglich war. Ich betupfte dem la*
Folge täglich 2 Mal die Spitze des Voljf^
reichlich mit Laudan, Uqu. Sydtnham, und ilP^
störte ihn glücklich auf diese Weise his hia-'
ter das Hymen binnen 20 Tageli. Dann ab*'
konnte ich den Parasiten unmittelbar nicht
mehr erreichen; ich brachte daher nan aiea;
Troisquartkaniile ein und ging dnrek diasa
— 81 —
mittelst eioes in Sydinhamji Landaiiaai ge-
shten Haarpiosals za dam Bett dar voif"
»n Escrascans. Die gänzliaha Zaralbraiig
•da iodafs erat mit dar siabantaD Woche
;Ucb, . ,
Hr. Dn Prinua war der erste, der diesea
tiel mit ganSgaiidaiii Erfolge bei Nuaipo*
V anbrandete, Raintr , in med. chir. Zeitg,
l. Joii-Heft S. 60. — Totl in Frork^M
san 1824 Noybr. Nq. 173. — Prinua in
iz. chir. Zeitg. 1826 Octobar-Heft S. 13.
[a Mutterpolypan ist es wohl noch Ton
am weiter versucht worden. Ich rathe,
n dia Umstände es irgend Terstaltan^ recht
. es auch hier anzuwenden.
4.
l^tung durch Saamenkapgeln vom BOunkräui»
Am 7ten Julius 1825 früh um 6 Uhr sah
aus meinem Fenster herab (Oberstnbe) ei-
Mann daherkommen, welcher ein Tier«
ig Kind trug, das so heftige Bewegungen
hta, dafs der Mann es kaum in den Ar*
erhalten konnte. Anfangs und in der
la kam es mir Tor, als wenn sich das
d sehr ungezogen gebehrdete, um nicht
t Arzt zu wollen, bald aber fand ich, als
^% näher sah, dafs die Bewegungen gro-
Aeholichkeit mit dem heftigsten St Veits-
Iß lialten. Endlich gelangle der Vater des
>arB« LXVIII. B. 2. 6C F
— 82 —
Kin4«s; der M I Slaoü« «r*it von täam
Dorfe bereingfllragen hau«, atiT ineinsr SluU
an Auch hier achienen mir dia Bewegung«!
des Kind«! noch die de§ St. Veitstanzes, dH
Kind schrie zuweilen, aber eben nicht h«(lig
auf, konnte nicht steheo und ermangelte übst'
haupt alle^ HalluDg des' ganzen Körpers, du
vrie äi» 6lieder in anhaltendem h«riigem Vn-
drehen and UmhemeTfen >ich darstellte. l)u
Kind sah uad hörte nicht, die Pupille wir
bis zum äufsersten Rand der Iris erweil*t(i
die Augen waren, obgleich aingefalleo, doch
starr und ziemlich glänzend; der PuU nicht
beschleunigt', Üuraerat klein und kaumfübJbtr
wie ein Zwirosfadeo; die Baut weicb ||||.
warm. .Ift ■
Das Kind war mit saineo Geschwilh*
gestern Nachmittag um 4 Uhr aus dem M^
tenpflücken gekommen und hatte ein« BtSIm-
schnitte (Bämme) aus nobekauDier Bata^jiÄ
die Schwester hatte eine dergleichen ^ dieKilfr,
La hatte aber wenig daroo gegesseo , und dÄ>
noch glaubte die Mutter, dem Kinde sai^im
das empfangene Bulterbrod etwas Böses anmk
ihan. Dieselbe bemerkte um 4 (Ihr, dab «H
Kind den filund schief zöge, b»Id verbreiul*
sich dieses über das ganze Geiicht, und gleich
nachher auch über den ganzen Körper Jiti
ward immer heftiger; so brachte das Eiti
unter rdrcbterUchen Schreien und lfxnherwe^
fen die ganze Macht hin., es afs und tnuk
nicht, hatte auch bis jelxt keinen offenen BJ^
gehabt, machte aber zu Zeilen mgiitiSSt
Anstrengungen zum Brechen. " '
Während ich das Kind beobachtete wai
aber den Vorfall nachdachte, fing es an nbi-
- 8» —
gn sa werd«D, es schlofs die Aageo, and eo
wurde es in ein anderes Haas transporlirt;
während dem Hintragen lag, oder hine es
Tielmehr ganz schlalF in höchst passiver Lage
ia den Armen des Vaters. Als es auf eiD
Bett gelegt war, fingen die Krämpfe, aber
^venJger heftig , yon neuem an; ich lieb so-
gleich Essig durch den Mund eingiefsen und
ein Klystier aus reinem Weinessig gelien.
Bald nach diesem Klystier gingen grofse Mae»
Mmn einea griiolichen Stoffes ab und das Kind
jprard wieder ruhiger. Nach einem eine Stunde
später beigebrachten sweiten Essig- Klystier
jarfolgte ein Abgang von einer ganzen Menge
weiften Schleimes; das Kind ward nun noch
ruhiger, der Puls hatte sich bedeutend geho-
ben. Mittag um 12 Uhr hat das Kind die
Ängea wieder geöffnet, kennt seine Eltern
:lind Geschwister an der Sprache, kann aber
jucht sehen. Nachmittag um 3 Uhr bekam es
Äpp^tity konnte die Umstehenden sehen, sprach
gütlich, hatte aber noch dieselben erweiter-
ten Pupillen wie früh ; es bekommt ein Kly»
jilier aus 4 Weinessig und f Wasser* — Am
/indern Tage war noch etwas Erweiterung der
^npiile zugegen^ sonst aber dem Kinde wohl.
fn 4^' grünen Kothmasse liefsen aich« aber
•doch nicht recht deutlich • halbTerdaute Saa-
j^enkapseln vom Jfyoscyamia nigtr wahrneh-
j^en; allein die altern Kinder, welche mit
Jenem in den Schoten gewesen , brachten Hif-
mnkrautstauden ^ welche um Pfützdorf herum,
wo das Kind her war, in Menge wachsen,
und aagten aas, dafs das Kind die Saamen-
kapseln von diesem Kraute gegessen habe.
F 2
tahpih.
In Eptteprie BbirgtganßaH Catahpm
Einem 74jiibrigeii, sieht sehrbemilleltco,
Bnahcrrn , tlvm Tischlarmst, H. za GrÖbji|,
in rieh grörateDlfasila von Fachtbranen n-
>iihrt, apraog der, mit einem genken Gebriiiu
Bier aDgefüIlte', Bottig, nod alle« Bier ging
rerloreo; logleich überfiel dem Minn ein Zi-
staod, den ich glaube mit dem Namen Ain»
tla attonita bezeichuea xn müsieii, und so nA
fmih ohne nähere Beachreibong desacttn
Terstanden werde [Sauvage Natol, Tb. JLt-
H. p. 4210- ^' erholte aich nach einiiien V*
outen davon ; der Zufoll kehrt« aber allnidtt-
lieh in deraalben Stunde, da d»i Bottigl»'
eproogen, allmählig und nnmerUich aich in-
stärkend, zurück, upd gestaltete sich nach mi
nach aar ToUkommenen Epilntai«.' Zehn Wo-
chen 'nach jeuem Vorgang ' bekam er In to
Nacht des ^. Septembers «inen so baftitM
^ileptiacben Anfall, dafs man fiir das häm
das geliebten Gatten nnd Vaters förcbtete tarf
SD mir eilte. Ich fand aber den raroxjimoi
•chon gröfateDlbeils geendet. Als nun it
Mann Ton S Gran schTrefelsBuren Chiuia mit
16 Granen Maßitter. BantutM und etwas ZdcIk
sweistündlich den 8ten Theil genommen balta,
kehrte kein Anfall mehr aurSck, und d*
Mann ist Tollkommen gesund gehlieben U
hierher.
— w -
6.
Späi€ Caiamenimi.
In M§ekiP$ deatochtm Archir für di« Pby-
3gie (Band VIII. 1823. S. 428.) hab« ich «i-
Fall «rsälilt too eioer Frau , die im 44t«n
re ihre CaiameDien Terloren hati«, und •!#
74ftt«ii Jahre , abo Tolle 30 Jahre ncchber,
B regelmäTsig wieder bekam, und diese
bmnung mit den yoo Hallttj Ifuvtrn^
Harhfs aufgeseichneten Fällen cntammen-
eilt ^)m Seitdem ist mir wieder folgender
-vorgekommen: Eine 61 Jahr r- sage ein
S€chszig Jähr — alle, unteraetate^ sehr
iQlente, aber dabßi höchst lebhafte Frau,
L# ihre Catamenien noch unausgeselxl gans
ilmäfaig, ob sie gleich seit länger ale 20
t^n nicht ach wanger geworden; sie fühlte
i aber |etxt, und swar seit einem halben
fm , nach jeder Periode bedeutend geschwächt
. nachte deshalb ärstliche Hülfe. Die Frau
.Die eich erinnern, dafs sie um das 13te
r schon habe zu menstrairen angeüingen;
r sowohl in ihren Tier Schwangerschaften,
iTvährend des Stillens hatte die Menstma«
joL cessirt.
Sie bekam $ Jahr lang , täglich 2 Gran
lan, 3 Gran Salpeter und X6 Gran Opinm
lerineiisch rersiegelt es der GefSIse blutende
ffaungen/' Horn^s Archiy f. med. Erfahr.
) X<eider habe ich aber dort diejeaigan Flllt Tom
Wiederericheinen der Catamenien b^ abgeleb-
ten Weibern , von denen Solmand^r in VUiot
Trincarella ConsilUs med. BasiUa0 1587. fol.
I.ib. y, p^ 492 schon Maohrioht giebt, uaba-
sohtet gelaisen.
— 86 —
1810. n. Bd. 2tes Heft) bald mit «twat ZImmt
und Zucker in Fulyerform, bald io Aiifl8eaa|,
Der Erfolg dieser Behandlanj; war eia gb«
stiger, denn die Catamenien ▼erringerten lidi
mit jedem Male ohne Nacbtheil fiir ihre 9M(ß
Gesundheit« i
Während ich diese Bemerkangm In BMb
Memorabilienbuch eintrug» ward ich au eiaiB
acht Tage alten Judenkind gerofen, daa siil
3 Tagen einen Blutflnlls aus deD GebvttMeh
gen halte. Im Ganzen mochten wShraad tih
aar Zeit 3 TheelöflFel toU Blat Tarlotm i»
den seyn. Nach KerkrinqU und üficfan*« tt^
len dieser Art au urtheilen, lieft aidl HaP
nicht die beste Frognosis ttellen: dodkjair
das Kind sonst munter. Unter a«iii 8 lip
langen Gebrauche To'n einem Tropfbn MÜk
äcid. Hatteri mit Wasser und Syn^m Chae-
momi von jedem | Unze Termiacnt hbJ IM
und Abends ein Theelofifol roll gegeben »
achwand das Uebel Tollig» Daa Kind ial
ein Jahr alt und yollkommen geauncL
7.
Pottes Lähmung dtt unam JBxfrorrfrflMi
EmpfMung des Emph iapon. BorleOL
Nehst
Anmerkung yon Hüfsland.
1
Vor einiger Zeit bekam ich ein 2 Jahr
altes Kind in die Behandlung ; ea ichieii aehr
- 87 —
unUr uod war wohl gewährt t lernt» aber
cht iaareo. Bai dam Baatraichen das Rark-
alba mit ainain, in liaifaat Wassar gatauch-
B, Schwauiin gab aich durch Schraian daa
indaa eine achmarshafta Stelle in dein an-
raten Theil der Lumbargagaod Land {PoiiU
ahmnogp). Ich legte auf jeder Seite der lets-
n Lendenwirbel ein klaioet Haarband, liefe
eaa 3 Wochen lang täglich forlriickea, und
ichdem die Faden ausgezogen und die SteU
B heil waren , das Kind 18 Mal in Salzwaa-
r (12 Unzen Kochsalz auf einen gewohn-
ten Hanseimer Wasser) baden. Nach acht,
Terflossenen Wochen lief das Kind voll«
iraman. Eine a'afsere yeranlasaande Ursache
»DDte durch das Examen nicht aaagemittelt
Bvdan«
Einige Jahre früher kam mir ein ühnli-
er Fall vor; der achtjährige Sohn des Guts-
sitzer P. zu Connern, war bia Tor 6
er 7 Wochen immer mnnter gewesen,
I zweiten Jahre raccinirti aber aonst Toa
inen andern Kinderkrankbeilen heimgesucht
3rden; er war etwas zärtlich gebauet ^ be«
Ts eine ziemlich weifse, fiir jelzt fast krank-
ft blasse Hautfarbe und braunes Haar ; das
»siebt schien einen geringen Grad YOn Auf-
dunsenheit zu besitzen ; die Intelligenz des
indes hatte während der Krankheit Ton ih-.-
r Lebhaftigkeit, die sie im gesunden Zu-
inde fast auszeichnete ^ nichts eingebiifst. —
Bl>en Wochen vor meinem ersten Besuche
tte das Kind häuGg Sber Miidigkeit in den
linen geklagt, auch bei geringer Anttren-
ng; dann war der Gang schwankend und
iSicheri und endlich da^ Kind selbst nach
- 86 -■
und nach bettlägerig geworden. Ich fand n-
iin Bette halb sitzend, halb liegend, vfalwech«
telod sich mit SpieFdn uofd Leroen beechalU-
gend« Die oben erwähnte Blasea and Aafgt-
dansenheit war wahrscheinlich nur Folge dei
6 Wochen langen Betthüthens , der Apptlit
war gat, der Schlaf anch, in keinem Thaile
des Köpers waren Schmerzen YOrhanden, dis
obern Extremitäten Tollig gesoiid« Aber die
Stuhlamktrung war träge ^ alle 3 hie 4 Tage
nur ein 3Ial, und dann nur breiartig^ nieyer-
härtet (also keine eigentliche Yeratoprungi eoe-
dern nur träge Darmperistaltik). Dtr ^Mg0a§
des Urins aber wieder häußgtr alt iui gesv»-
den Zustande, es wurde indels jedesmal aar
wenig gelassen , und er war immer klar jui
Ton einer sehr lichten Strohfarbe. BüdsB^
hatten alle wiltkührlithe BewegUMdi ««rfar»,
und beim Versuche zum Stehen' sanken sie
schlaff in alten Geltoken unter dem Korper
zusammen; an der Ernährung derselben im
übrigens im Verbältnifs zum fibrigen KSiipsr
kein Mangel , auch das Qjsfuhl in ihnen war
normal. Bei der Untersuchung des.Rückgie-
thes fiel sogleich eine Anschwellung dmhtsim
Lendenwirbelbeines in die Augen, die bei se
mäfsigem Betasten, dafs in dem obern Theiis
des Riickgratbs keine Empfindung bemerklich
wurde, schmerzhaft war; di^ Capeloii^sche
Probe rief den Schmerz in diesem Fonkti
noch bedeutender hervor.
Der vorige Arzt hatte das Kind 6 We«
eben lang unter allmäblig fortschreitender Yer-
schlimmeruug anthelmin tisch behandelt. In-
dem nun aber voo mir auf jeder Seite des
krankhaften Wirbelbeins eine flelkose toe
I
~ 89 —
f
km Umfange eines Laublhalertf Uwirkti die
14 Tage lang offen erhalten, nnd nach deren
Beilung 21 Salswasaerhäder gemacht worden
frarent genas das Kiud und wurde TDUkom-t
men wieder hergeslelll« Jedoch erhielt es da-
bei aneh innerlich: Ret. Plor» Arnic. gcrup» (f.
f. In/iiff. co/. liiic. (y. adde Extr. Nuc. VoaiiOm
gr. ij. M. D. S. Täglich 3 Mal einen EUSfleL.
Während der Kar erst erfahren die El-
tern zufallig, aber durch mich aufmeAspih"
gemacht » dafs das Kind auf dem W^e ans'
der Schule Yon einem gröfiMren Knaben rfici;-«
wärta auf das Steinpflaster geworfen wor-
den war.
Ich selbst hatte mir Tor 12 Jahren darch^
einon Sturz mit dem Pferde den rechten Fufs
im Hüft- und Kniegelenk so yerdrehet^ dals
ich nur noch | Stande unter den heftigsten
Schmerzen reiten konnte, dann aber rollende
nach Hause gefahren werden mufste; ich stellte^
mich jedoch bald so weit wieder her, dafa
ich meine Stadtkranken zu Fufs besuchte, al^r.
erst nach 6 Jahren erlangte ich wieder so viel
Kraft in den PuCs, dafs ich ein Fferd zu be«
steigen wagen konnte. Bei einen solchen Ritt,.
als ich nicht achtsam auf dem Pferde safs«
tbat es plötzlich einen heftigen Sprünge und ich.
stnnte rückwärts Yom Pferde , dafs ich sitzend
auf den scheuntennenartig erhärteten Boden
kam« So weit reichte meine Besinnung. Ich bin
dann dreimal aufgestanden und im Kreise her-
umgegangen, dann aber liegen geblieben, yon
herbeieilenden Leuten aufgehoben , und fär
todt nach Hause getragen worden. Der her»
beieilende Amtschirurg, Herr Maylander (ich
danke ihm nuchmala hier.oflentlich und hfj
-- 90 —
lieh !) bat mir dann aogleich e!
tität Blut gelassen y ein Arnicaiiv
peter 2am Einnehmen Terordn
uimenf in den Rucken einreiben
gen morgen war die Aderlafabin
Gliick. aufgegangen, wobei ich ei
Menge Blut verloren halte und
Besinnung gekommen war. Jetst
der furchtbarste Schmers im Kreug'— ^^^m-k,. -
rare Tage anhielt, dann aber all^^^ ^^
weit yerschwand , dafs ich nach 6 3^ y^ «i
ter grofser Vorsicht und auf Betta^-'?*^
wieder ausfahren konnte. Ich habe \iS!
weder Beschwerden beim Urinlassen a^fj^ ^
Stuhlgänge gehabt. Eine Zeitlang hh^Tj^
Schmerz im Riickgrathe leidlich, hindef '^ ^^
aberi früher einer der stärksten Mensch«!'
Heben grofser Lasten , jetzt ein Gewicht ^
wenigen Pfunden von der Erde auizahib#^
Bei einem vielbeschäftigten Leben unter 4ß^
fem Reisen bei Tag und Nacht verstärkte vß^
der Rückenschmerz allmählig wieder, so, da0
ich mehrere Aerzte um Rath frug und nuck
untersuchen liefs^ wobei man bald eine he«
deutende Anschwellung eines Lendenwirbib
gewahr wurde: man rieth mir» Fontanelka
und Haarseile auf den Rücken und kalte Ui^
schlage auf die Wirbelsäule» dies liefsen ab«
meine Geschäfte nicht zu, und so schleppte
ich mich noch eine Weile, ohne mir aelbac
rathen zu können. -— Jetzt bekam ich eine ent-
zündliche Auftreibung des. Oberschenkels bii
einem Frauenzimmer zu behandeln und ver«
schrieb dagegen, nachdem ich Blutegel hatte
saugen lassen, EmpL saponai. BarSeiti und
EmpU mercuriaL ana. Warum wendest du das
i dfar nicht auch an ? frug ich mich , und. vev-
- 91 ~
mir sogleich dasMlb« FlattOT« Nacki
4 Standen gelegen halte ^ epBrie ich
Df. Ich hielt et Anfangs für EinbiU
Hein nach 34 Standen merkte ich,
mich nicht tauschte i sondern die Ab«
^er Schmerlen constant wnrde» Das
hatte 3 Wochen gelegen » ich fShlte
h geringen Schmers, aber eine'Stei«
^. ^ ^^ad ein Gefühl Ton sogenanntem Ein«
r^^^vniejn im Rücken, wenn ich in sterk
^y^^t.« geneigter Stellang einife Zeit behar-
^^!\^^^^«; ein tweites frisches Pflaster besei*
/^ ^uch dies, der Rückenwirbel hat aeine
^^^^ ^orm wieder angenommen und ich kann
.:» V». i Scheffel Waisen tragen.
3»-.:
^^^ I
i-
Anm € r kun g.
Ich kann nicht nnterlassen Obiges sn be-
itStigen, und das EmpL gaponaii-BarbHtt bei
dieser Gelegenheit ans eigner Erfarnng sn em«
f fehlen. Schon seit den ersten 2Mten meiner
rasis kenne ich es« Es war ehedem eins
der beliebtesten Bleipflaster (denn daa iat ea
al^ntlich), nnd es hat denVorang, dafsesanch
solche Häote vertragen ^ die kein anderes Ffla«
ster Tsrtragen. Es' warde, so wie ehdere
Bleipflaster, sehr häufig, nicht blofs bei chi-
rurgischen Fällen , sondern auch bei allen Ört-
lichen Scbmersen mit grofsem Nntsen aufige* /
legt , ist aber nachher vergessen worden, Be-
sonders kann ich nicht genug aeine Kraft
— 92 --
cbioifisciMn Rfick^nachmeiMn rSunbo , jb
^\ ne mochtM entstehto ans welcher Ui
sie wdUted, dieselben in kuIrterZeit.l
Ntat swei Ursachen machten mich toi
bei seinem Gebrauch, die ich hier dsi
Sern zur Beherugang anfahre. Einmal,
besondere Neben wirkang , die nicht^ seilas
Folge isti nehmlich eine Anschwellosg
ScrotumS und der Testikel. Zwekens,
es, wie alle Bleimittel, wenn der 6nA
Schmerzes . ein Rheymatismus oder eine
congestion ist, dieselben nach Innen soiBchfl
treiben und hachtheUige Metastasen yensW'!
sen kann. . . /'<l
H.
8.
Einige tlierapeuiische Notkm üb€r den Küdümtf^
f k
•
Herr ' Amtsphysikns Dr. Schnädet .sn It^
tenbeim giebt in den',,Annalen'f. d. gesaauili
Heilk. anter Redaction d. Mitglieder d. Giok-
hersogl. Badiscfaen Sanitatscommission.** ib
Jahrg. 1824. 2te8 Heft. S. 47. eine „SchiUs-
rung der -Keichhustenepidemie in Altsdocf^^
worin man die Behauptaag findet: Käff
<Beobacht. aus dem Gfsbiete der aasabendia
Arzneikunde, Frankfurt t821. S. 227.) M
der crsfe gen^esen , der gegen den Keichhostsi
die Verbindung das Schwefele mit*Belladonni
and Ipecacnanfaa empfohlen habei Allein acbos
— »3 ~
en Jahrtn 1814 n. 1815 madite kh
irungy dajh die Belladonna in Verbindung
Si;hfvefel und Ipecacuanha weit schneller
Keichhusten beteilige, als jedes dieser
sl für sich allein, und nachdem sich mir
I Erfahrung in nahe an 100 Keichhusten-
0 bestätigt hatte, machte ich sie, ohne
ide einen grofsen Werth darauf au lagen,
Hörn'« Archiv für med« Erfahrung rom
•e 1817^ bekannt. Kopp^s Beobachtung
sind aber Tier Tolle Jahr später er-*
snen. Es gehet daraus aber hervor, dafa
it Kopp^ sondern ich der «riic gewe«
sey, welcher jene Verbindung als sehr
^sam gegen den Keichhuiten öffentlich em-
ilen habe« Ich schrieb damals folgende
mel vor : Rec. Pulv. Rad. Btiladonn. gr. iv.
• Sulph. 8crup, (/• Sdcc/ictri, Rad, UqUirit.
drachm. iij. Püh* tudorif. Dover, gr. viijm
AnUi^ Succini ana g£/. ij. Af. D. S. Nach
i Alter der Kinder alle 2 Stunden eine
De Messerspitze voll zu geben.
Ich habe seit jener Bekanntmachung wie«
eine Menge Keichbastenkranker in meh-
1 Epidemien behandelt und den Nutzen
er Verbindung fast in jedem Falle bestä«
gefunden« Allein einige Male kamen mir
e vor, wo von den Angehörigen die Gabe
grofs gegeben und dadurch an Vergiftung
isende , Zufalle hervorgebracht worden wa-
, deshalb verminderte ich die Vehicula und
das Pulver in abgetheilten Dosen. Später
; ich die ätherischen Oele wegt una er-
t dasselbe genügende Resultat, schnelle
lung; aber Opium darf nie fehlen^ und man
-> 94 —
kann oh durch grobe und kühne Gaben Opniaj
ohna jedes andere AdjoTans den Keichhnttee
schnell f was die Hauptsache ist, heilen«
Wer iodefa erfahren hat , wie oft und gs«
schwind der Keichhusten eine gefährliche Fom
annimmt: in entzündliche, nervöse and ner*
Yos- entzündliche Zustände fibergeht,' und se
die Lungen, das Herz, den Magen und an-
dere Organe des Unterleibes gefiihrlieh ergreift;
der wird nicht bei einem Mittel stehen blei-
ben, Sondern gern mehrere kennen lerneig
die einzeln , oder vorzugsweise in Yerbindungi
diesen „heimtückischen" Kinderfeind mit froh-
zeitigen AngrilTen in die Flucht schlagent «al
nicht mit grofser Seelenruhe zu den Ellen
der kranken Kinder sagen: gegen den Kenh*
husten hilft nichts, er mufs austoben, wiairfi
das so oft von Atizitn htire.
Diese Krankheit bietet häufig die VSSk
dar, Yon welchen HufelaHd (System d, prakt
Heilk. 1800. Bd. I. S. 178 — nicht 77, wii
Schnüdtmgnn zur Vertheidigung seiner sehr za*
aammengesetzten Arzneiformeln *)• — - Hifir
land'8 Journ. 1827. St. 9. S. 55 — durch Draä-
oder Schreibfehler falsch citirt — ) aagt, dsA
die Zusammensetzung verschiedener Arsasisa
der Beweis der allergrofsten , gelbst alle Faiii|^
heiten der Anwendung kennenden, Knnaf Sfjrn
In der That hat man sich mit ungemeiner Be-
hutsamkeit und Feinheit zwischen TerfehHer
Reaction und Ueberreizung in dieser KruV
beit mit seinen Mitteln hindurchzuwinden.
^ Schon ParaceUut eiferte ^egen die grofit b-
tammengesetstheic der Medioamente in Reosptia
damaliger Zeit, d^ pastiU Lib. /« p, S4L
:. /. jidd, hydrocyanici f^auqiuUni gtL
und heile damit die heftigsten dn/o*
lichliqstöo. *)
sehe mich aber YereDlafst, dieser Vor«
noch einige Aphorismen beisugebeo.
Manche Kinder ron 2 Jahren , und
inige Monate noch darunter, werden
)t von dieser Dosis der Belladonna af-
der Husten wird weder seltener noch
Liegt das an der Nerven- CoostitU'«
r Kranken , oder an dem Mittel ? noch
ch nichts Gewisses darüber sagen, je»
eisen mich meine Beobachtungen mehr
I Annahme des ersten Grundes hin;
ufs man die Belladonna su j^ bb -f^
iie Dotli der BUoilart wflrden wir dock
wagen kleinen Kindern tu geben , oad« bei
ÜDtioberbeit der Krafi der kaaitliobea IMatf-
e, warum nicht lieber die. io ticbere ^^91111
roeerat. od^xJmygd. amar»^ -* Ueberbaupt
Tergeiie man- ^oeb nie bei kleinen Kin-
I, daif« so stark auf daa Seniorittip und die
-- 96 ->
f
'Grao pro Dmi geben , aber auch Jen SA
eiaige Tropfen Blausäure Yeratairken.
2. Einige Kindel werden nicht nädl
lig aificirl, aber nach 5 bis 6 Tagen bsm^r^
man deutlich ein Sellenerwerdeik der AolPV
einige Tage später mildert sich auch die. K
tigkeit derselben; fahrt man ntfn so 8 iamM
Tage mit dem Mittel in Törgeschriebsner
eis fort', so ist mit dieser 2eit, oder hocbs^'
4 Tage später, der Keicbhnsten TolUg ^
aeitigt.
3. Gewisse Kinder Ton demselka i^&
bekomxnen bei derselben Gabe dee-Mittib^^
Verlaufe von 2 bis 4 Tagen eine müL^^
erweiterte Pupille und werden, •rstiff^
siebte y dann auch wohl über den. ganiea '"
per scharlachroth, von einem merkUchea ^^
achwelien der Haut begleitet. Man moibfli^^
36 Sl«nden mit dem Pulrer nausiren, S^^^
et .dann aber fort, nur um 1 Gran Tdli^^
achen Wurzel aufs Ganze vermindect tß^
Blausäuresaft wird nnunterbrochen Mt^
geben.
4. Kinder von 4 bis ^ Jahren bekoüBi*
4iur f bis f Gran Belladonna , J bis f 6iü
Doversches Pulver und 3 — 1 4 Gran SdbimM
auf die Dosis. — - Kinder von 3 Jahren p^
man •!, von 4 bis 5 Jahren^, Ton ft^bl*
Jahren |> , von 10 Jahren § Gran der f oDki^
achen Wurzel b. s. w*
5. Die Belladonna scheint daa Eigene i>
haben, dafs ihre heilsame Reisnng (Mdmik
primaria) schneller vergeht, als bei andern Hit*
lein, und die Dosen sich daher nicht la isl'
ten auf einander folgen müssen | eine oft wie<
dsr-
— .97 —
:m kl«ia« Gabe richtet mehr aiii vnd
heÜMmer und schneller ale eine gtolM.
gegeben. Bei xu groben Doeen wird
:« heiltaine Wirkung gar nicht gewahr,
m et entaleht fast ohne Zeitraum swi*
der Gabe und der Reaction ein über-
Zustand, dar, ohne Nutzen su hinter-
uns swingty eine 2iaitlang Ton dem
ganxlich abanstehen, und so Zeit in
Mt au verHeren. Diese Eigenheit hat
im die Belladonna mit mehreren narko«
Pflancenstoffen gemein : namentlich mit
Lcooitum und dem Hyoscyamus. Das
Qra steht aber obenan mit der schnellen
»glichkeit sein er /iet/«am<n Wirkung: denn
as Extract daron gegen Rheumatismut
gebraueben will , und giebt es nicht su
3| v.r r.n alle zivd Stunden, sondern viel
Br, der wird, so ein köstliches Mittel
ch in dieser Krankheit ist. schwerlich
umit ausrichten; ja, bei Gefahr drohen«
JRh€umcÜ8mu8 cordis mufs man es gar
lieh (xu 1 Gran) geben.
>• Im Frühjahr ist der Keichhusten hart-
er und gefährlicher als im hoben Somr»,
Herbste und Winter« Auch in den ai|.
m liegenden Auengegenden ist er sohlim«
ils auf den trocknen platten Hohen, die
stt weit von den Strombetten entfernt
, Kinder, bei denen sich die Skropheln
oder weniger entwickelt haben, gehen
ach hier •inpfahle ich eroTie Voriloht, we*
I dar Ungl«iohheit dtt nlittalt.
Ä
«•LX?nLB.2.Sc» G
— ge-
wicht daranf , \Yreiiii sie ien Keicfclkastäii W-
kommen ; tchlimiii ist fchon Skrophaldiatbcie.
Fast eben so gefährlich wird dieser KindisN
feind, weon er xu ausgebildeter Helmietfaiie«
eis tritt*
\
8. Entspiont sich im Verlaufe des KeidH
husleoa eine Eotzündung eines innern Orgaai
(der Luftrohre, der Lungen etc.), dann iit
der Kranke kaum errettbar; hinzugekommsos
Lungenentzündung yerbreitet sich gern und
oft auf den Herzbeutel und das Herz.
9. Entstehen allgemeine Krämpfe im Ver«
laufe der Krankheit, so ist die Hoffnung auf
Hülfe fast 0; eine noch schlimmere ProgooM
heischen innere Entzündungen mit Krämpfat
cugleich.
10. Der Keichhusten erscheint in sdti-
nen Fällen nicht als eigentlicher Husten , son-
dern als convulsivisches Niesen , oder Nisieo
und Husten zugleich; diese Formrerschis-
denheit ist indefs ohne EinflufsaufdiePrognoit.
11. Die Krankheit ist ganz bestimmt ü-
steckend, und ihr Contagium -wirkt' mit ti«
ner Schnelle, wie man sie kaum Ton eiatn
andern Ansteckungsstoife kennt: ein gans gs-
sundes Kind, welches vor einem KeicbhiH
stenkinde steht und von diesem ins Gesidü
gehustet wird, bekommt denselben HosIm
innerhalb 12, höchstens 24 Stunden* Eini-
gen Theil mag die . Nachahmungssucht dff
Kinder daran haben, oder die Sympüthk R
disians^ wie bei der Epilepsie, beim Gähnssi
beim gleichzeitigen Dmsehen sich begegnen-
der Halbbekannten u. s. w.
— 1» —
12. Wb in eioer Paitiilie Wel Kinder hn-
ifi, werden aach die Erwachsenen Ton der
«nkheit, aber fast alle mal so milde er«
iffen, dafs bei ihnen kaum Narootica nnd
hwefel ansu wenden nothig sindf andere
tietmittel reichen meistens schon bin, den
eichhusten bei ihnen su beseitigen; oft rer-
h windet er ron selbst, wenn die Kinder
ron genesen*
(Die I^ortsettnng folgt*)
' •
G2
II*. iOO —
IV.
U 6 b e r
Monomanie^
Unfreiheit und Zureclmiuigsft
higkei^
Von
.C- W- Hufeland.
N eb • t
d«m Utiheile eines Uogenaeiiteii ober iimn
Gegenstand.
Jeder Mensch hat angeborene Triebe snm Mt
sen y der eine mehr, der andere weniger , Ar
eine mehr zu diesem der andere mehr sa ja-
nem. Sie zu bekämpfen und in gehörigen Schiea-
ken zu halten , dazu ist ihm die V^rmmjt gs-
geben« Es ist die Aufgabe seines ganzen Lebsaft
das in ihm wohnende und mit ihm in eieiai
Hause lebende Thier zu beherrschen. Mon-
lität und mehi* noch Religion nnterstntaia
ihn dabej. — Unterläfst er diefs aber, M
bekommen diese thierischen Triebe immsr
mehr Gewalt, ja etidlich die Oberhand» aal
beherrschen ihrer Seite die Vernunft; aie e^
— 10t —
Kllen ihn xoletzt glndlch, nad . trtiben ihn
m Ende, trotz allem Einrodto der VeronAft
nd Religion, unwiderstehlich car Thal. So
ntsteht das, was man Mordiuchtf Sühlmchi^
tuhiuichif Trunksucht f nennt, wohin aach die
irennsucht, die f^irgi/iungMiuchif die Silbuw^
lichiungiiuchtf lauter nenentatandene Uonoma-
lieea -«-- und wer weifs, wie viele noch m
irwartende — • gehören. Ein solcher Mensch
it allerdings nun als ein Kranker, ala ein
^freier, su betrachten, aber keineswegs hebt
lers die ZurechnungsfShigkeit und Verant»
rortlichkeit bei nun rollbrachter That auf.
»eno eben darin liegt die Strafbarkeit and
urechnungsfabigkeit, dafs er jenen Trieb so
'eit kommen liefs , dafs er am Ende in einen
>lchea Zustand Ton partiellen Wahnsipn
fV0nn man es so nennen will) gerathen konnte«
6 ist der nehmliche Fall, als wenn jemand
I der höchsten Leidenschaft ein Verbrechen
Sgeht. Im Moment der That ist er freilich
ich ein Unfreier, .ein Wahnsinniger , aber
;e8 hebt die Schuld, das Verbrechen, nieht
iL Die Vorzeit, (und noch jetzt der gemeine
[ann) kannte diesen Zustand recht gut, und.
laeichnete ihn mit den Worten : „der Teufel
atmich besessaii" oder auch „geritten''-^ gann
»säend, man braucht nur unter dem Teufel das
ir Herrschaft gelangte böse Prinzip zu verste-
B|i- .— « aber die Obrigkeiten nehmen nicht
LO mindesie Rücksicht auf diese Entschuldi-
mgt die mit der Jetzigen, der physischen
oth wendigkeit , zusammenfällt, sondern be-
raflen den Verbrecher.
An die Stelle des Teufd$ ist jetzt die
}fgani$ation , der körperliche Einfluls , die
derselben — 'bier Wahre jtvocäii «ff DroMb
— die Aerzte. — Wir gliben ab Aentt
gerne zu, daft Seele iind Leib in gegenseiti-
ger Terbindong stehen, ja dafs jeder Tritb
•ein Organ habe, ferner diift durch BegSnit»-
gnng des Triebes das Organ genShrt werdi^
'so wie nmgelLehrt durch die Macht des Organi
'der Trieb i Ja täletzt bis sar Unwiderstsh-
lichkeit. -— Aber' ist es tiifcht das neb»-
liehe, was wir Torhin sagten, nair in k3r|l•^
lieber I materieller , Ansicht ansgedracktf — .
Fallt nicht ebeoi Organ nnd Trieb in Eines lo-
eammen ? Und bleibt es nicht eben die SchoU
"des Menschen, dafs durch Begfinstignng in
Triebes sein Organ einen so iibennichti|ii
Einflufs erhalten hat, oder, wenn er tob Ha«
lur oder durch Krankheit su ^tark wir, ila&
w ihn nicht dnrch Venranft und Religion ke-
iLÜmpft, und so selbst dem Organ seine IM-
Tang entzogen hat. Denn inh diee^e dirch |
mangelnden Seeleneinflafsnnd S^lenr^ji ke- J
wirkt werden könne, das zeigt nns dna SchMiaiiB f
der Testikel und die Y^rmiridiferoilg' der Sm- fj
menerzeugung bei denen , w6lche lange ii
^strenget* Enthaltsamkeit, — dhs heifst neb»
lieh nicht blofs physischer, sondern anchpij*
chischer, gänzlicher Ableitung der Seele Tbl
der Sinnlichkeit, und Richtung derselbe! n
iernsten abstrakten Gegenständen — ^ ftotlebis.
— Es versteht sich, dafs hier nbürbäupt nidit
Von vollkommnem Wahnsinn, der allerditogi
körperlich bedingt seyn kann , die Äede ist«
Es ist in der That unbegreiflich, dsbCi
Tertheidiger dieser heueb Lehr0 die lecoais-
quenzen nicht fühlen, in welche Ü6 sich w*
- 103 -
IckelD. Der stärkste aller Triebe ist gewile
rr Geschlechtstrieb. JHüfste also oicht nach
•Icher Theorie auch Nothzucht^ JBhebmch q«
w. als nicht zarechnuogsfähig uod also
raffrej erklärt werden, sobald der Thäter
ich weisen konnte, dafseran der Geschlechts-
onomanie litte, welches leider in Jetsigen
eilen nicht schwer sejm würde.
Mufsten wir nicht auch nach dieser The«>-
B den, der in der Trunkenheit ein Verbre-
len begeht, für straflos erklären; denn er
indelte ja auch nicht frer und also nnxa-
chnungsfähig ? — Und dennoch straft eine
eise Obrigkeit diese Verbrechen so gut wie
idere; sie straft nicht sowohl die That» als
ib der Thäter sich in den Zustand versetzte,
ir die That möglich machte«
Ideen, Geistesverirrungen # thnn das
ibmliche, aber noch neulich verurtheilte die
inische Regierung, nach meiner Meinung mit
»Hern Recht, den unglücklichen Vater cum
ode, der in einem solchen Gemüthszustande
if unnatürlichste aller Verbrechen — aller-
ngs nur in einer Art von Wahnsinn möglich
- begangen hatte , seine eignen 4 Kinder iinis
eben zu bringen*
Heifst es also nicht geradezu', die Lel-
snschaft, die Thierbeit im Menschen, die
nmoralität und Irreligiosität, sanctioniren und
rgalisiren, wenn man die Ausbrüche dersel-
sn unter dem Namen Monomanie entschuldig
sn und gesetzlich straflos erklären wollte?
. Denn man vergesse doch nicht die rück-
wirkende Kraft der Strafe, nnd daJfW die Furcht
or derselben seihst in einem t olchAl Zustande
I
f
. IM -
die Seele Ton der AuBÜbung der Tbat tiitck
f chrecken- kann. «^ Sehen wir nichti dab ttiU
im Schlafe die Erionerang m die Strafe Ki»
der Ton gewissen Unarten abhalten kann? -^
HSchst merkwürdig ist hi«raber das Beispid,
was nns' alte Geschicbtschrelber ersablen« Bi
war aof einer Griechischen Insel der Wsk»
sinn bei joogen sMädchen ailgemeia gewofdiik
sich, nach dem Vorgang der Sappho^ in de
Liebeswuth den Tod sn geben. Die Ohog^
keit fand endlich kain anderes Mittel diii
Unwesen zu steuern t als, den Leichnam eiasr
solchen SelbstmSrderin ' anf die entehieadlli
Art nackend durch die Strafsen sehleiÜM is
lassen. Diefs aliein half. — Di# Fnrcht Wl
dieser Schande, Tor dieser Entehrung
dem Tode , überwog den mächtigen Trieb
Selbstmord y und er unterblieb.
Sollte man nicht bei der jetst leider is-
mer mehr überhand nehmenden Selbstnoid-
monomanie (Monomarda suicide) mit NatsM
Ton ähnlichen Mitteln Gebrauch machen? Uri
ist es nicht unleugbar, dafs der Selbstmsld
seit der Zeit immer häufiger geworden ist, ssft-
dem man die damit sonst rerbundene Schaals
aufgehoben, ja ihn sogar in Gedichtee nal
Romanen als etwas Schönes und Edles dai|9>
atsiit hat ?
Ich kann nicht unterlassen , bei dieser Ge-
legenheit die trefflichen ' Worte ein^ Ung^
nannten mitzutheilen , welche in Uiiiig*$ jt/^
kn dir CfbnmaU MtdUBpfligü 182& 4. HsAb
— 105 —
I Gelegeobelt d«r E$qviroPBeh€n Sciurift aas-
iprocheo sind, da »ie io jeoet Zeitacbrift
»werlich dem mediziniscben rublikum bin«
[cbead Tor die Augen kommen, obwohl ich
mm Gelegenbeit benutze, diese reichhaltige,
A besonders für diesen wichtigen Gegen-
lad >o Tiel klare and berichtigende Ansich-
|.- •nibaltendej Zeitschrift auch den Aerzten,
rsaglich den gerichtlichen , dringend zii en^
Die Yeranlassnng daza giebt Enqulrofi
hcift i mjor la MonomanU homdik^ Pam 1827»
übersetzt Ton Dr. Baum zu Berlin, und der
igenannte fiufsert sich hierüber folg^nder^
iTseo:
^avösdertt tbeile. ich nun glnilich Ihre und
•er's Fraundts Ansicht , dafs et gut tey , eine iol-
e Schrift in ihrem Jansen Zutanmenbeiige dem
iKSohen Publikum miuutheilen, weil daraus am
it«n sich abnehmen lifit* auf wie tchwacbtn FQ-
B jene neue» den Menicnen entwArdigende Lehre
n.den Monomanien, Triebet , Impnlien eie»^
ilöhe die Freiheit aufheben tollen » eigentlioh
»hc, wie locker und leicht das Raitonnement^ wie
verbürgt die Thattacben, wie dunkel ^ Terwor«
B und faltch die Anticbton über det Mentehen
istigo und sittliche Natur und Bettiromung tcyen,
o alt neue Weiiheit )eUl autgeboten werden«
leset ganze Syttem in teiner Blöfte darzuttellen»
irfte grade diete Schrift am meitten geeignet teyn,
id "weil dietelbs von einem der CoryphSen jener
luen Lehre herrührt, der nnter den AnbSngem
rrselben eine grofte Celebritit genieftC. ao itt et
ity ihn telbtt tprecben au latten, damit alle die-
nigen, welche in guten GrundiStsen tind, erken«
in mölken, wie weit man noeh in Frankreiöh in
iescr Materie zurück tey, und wie wenig a. B«
IT Verfatter neben einen H$mroth «ad Clonts ge-
eilt SU werden ▼erdient»
.— 106 ~
Di« Geiinnnng , Tveloh« sich dareh ditft gn* I ^]
Schrift, . — des fibrigent höclist wahrflobeinluhpfl"
absicbtslofen und subjektiv efarliofaen. Vtifiunii*;
zieht, kann ich nur für das swar nothweii4igiV|
traurige fietultat einer Tölligen Verkanmeiiui|«l,
Verirrung des Philosophirens aber den mmär
eben Geist und Willen , so wie Aber die obsniV
ethischen und religiösen Principien.y halten*
Dabei ist mir die erlnsenlote Leiehtfeitf^
bei dem Aufstellen und Behaupten fqh TLsIiiAbj
in einer so skeptischen Zeit wie die unsng|| il
doch so oft mit ihrer historischen Kritik grou|^
than , ein wahres Rftthiel« Ich will damit ksfaSi*
>regs behaupten: alle jene einseinen Fakte, wskh-
Esquirel ersiblt , seyefo ▼öliig abs der Liuh f^
fen. Aber wenn Sie sich %. B« nur daran enaa«
/wollen, wie man mit den Wundem des Evnp*
liuras unsgegsngen ist» so werden Sie gewib A
mir einverstanden seyo, dafs» nach den aUeil>iDI|^
sten Anforderungen an den historischen BswflS
jede der dort ersählten Thatsachen^ W^na lis ab
Basis avch nur der allergeringiten Fotgeraeg £••
sien sollte , auf das gewissen härteste beoDaehtetf £••
richtUcU konstatirt und dann auf daa nmatlawa-
ste trzälilty vor allen Dingen durch eine Reihe fä
namhafi«ii, sachkundigen, völlig unbefangenen Si^
gen bekundet seyn roüfste, inrelehe letsterep H^
wohl SU xnerken ist, vor allen Dineen nicht lekis
von vorn herein jenen neuen Theorieen hnldSgjHiy
oder gar als Erfinder uod Verbreiter derselben b*
kennt waTMi. Und un^ wird nun in dieser Sokob
sngemutiiec, es fdr ein Erangelium su halten, «M
irgend ein medizinisches Journal oder auch anrdi
fatiz gewöhnlicher Zeitungsartikel im achwibisdna
lerKur, oder gar der Dr. Mure in Paris, fitV
Fall erz.'ihlen , oei welchem sich augenseb'eiaM
das UrtLcil über, und die Folgerung aus Attuiß
ben mit der Darstellung des Geschehenen ▼eisi'
sehen. •— Ich fordere nicht su viel, w^nnickt'it
lange, dafs alle diese Fälle, mro von einer solibw
Monomanie im Sinne EsquiroVs die Rede ist, Vtn
sie aucii nur irgend eine Beachtung verdienen sav
te» notHwendig auch durch einen Gmgner jtnn
neuea Theorieeu beobachtet und von dieana anlÜ
werden mnCsten.
— 107 —
' ich will diese sehr gerechten Einweadna*
sn die hiitorisclie Batii der vorstehenden
uf sich berohen lassen, ond mieh hlofs an
en, was der Verfasser daraus herleiten
I jener Fillo enthalten Beispiele 'Ton einer
»hen akuten Raserey , wihrend welcher Je-
diere Menschen getödtet* Dafs dies alle Tapo
n könne, und dafs ein Rasendnr nicht lo-
^sfahig teyy ist keinem Zweifel unterwor-
Dsgegen ist das eigentliche ihgma prebrnn^
orauf es in der gegenwirdgen Schrift en-
folgendes:
bt Flll«^ wo, ohne dafs ein besonderes ei-
Lsiges Prinsip obwaltet » sich in einem Alen-
die Lust entwickelt, einen Andern umca-
.ni dieses Gelflst wichst , wird immer st&r-
id stärker, triet am Ende den Sieg aber^das
sen des Menschen davon , und er vollbringt
lat« •— Mörder dieser Jrt sind nicht zureeh'
ähig, —
sse Thesit , welche Esquirol im Torllegenden
vertbeidigt, ist eine blofse Consequens der
Aschen und unverstAndigen, als in ihrer
nng verderblichen y durch und durch anti«
*n Orundaniichty welche man namentlich
hnng auf die meisten Fleiscbesverbrechen,
1 der Periode der falicben AufkUriine, so
estellty und ausdrAcklicÜ oder stillschwel-
8 Moralprinsip geltend gemacht hat: y»Der
solle seiner Natur gemttft leben , und den
gehorchen, die Gott in ihn gelegt/* Dafs
m des menschlichen Handelns das positive
Gottes sey und dafs nur dieses Aber Reche
recht in ethischer Hinsieht entscheide, sollte
direkt oder indirekt, geUugnet, der Glaube
nschen an das objektive göttliche Gesets
l und langsam sersiört, in der sündhaften
enden Natur des Mentchen , wie er eben
Quelle der Ethik gesucht werden, gana so
n in der menschlichen Vernunft als solcher,
IS Organ erblickte, womit er die Wahrheit
len und fassen kann , ac||pdtrn sich selb«t
schafFende Gewalt verehrte ^ welche -Reii-
- 106 ~
gion und Red»s iLrem Oehtlte nach t«i Mute
•neogo« — Wenn nun den louTeninen tfiMcha
das innere geheime initinktartige Gelftst fowitU^
den Andern tu morden, und er diesem TriflbtU^
•o iit das nicht ein Verbreohen^ aondem d«r MiMk
hac ja blofs gethan was aein Inneres ÜUB mfk
Wäre man gans ooniequent, ao maCiKe umaw^
lieh einen solchen Mörder» der seinem Gtuü/tuHf^
all einen Tugendhelden preisen, and dialii iiK j^ V
unserer Zeit auch wohl achon eesehehn, MP
der Mord den politischen Theorleen dsrUl^*
aagte. In minder prononsirten Fallen wlUt ■•
den aioherern Weg, die That far etwas XntW
tes auszugeben 9 für die neue sapponirt^ KiiaMg
einen neuen Namen su eründen, und daaa aa m
Humanität oder vielmehr an den-aittUeheili^
rtntismus au appelliren^ welcher' froh ist, !«■■ '
einen Namen nat, der tarn DeckmaoCsl £m;
mag, unter welchem Eecht» Sitte, Geaeuai^T^
gend mit Fdlsen getreten werden können«
Ist diese Lehre, dafs die Neigangi dis bM
Lust und Lockung 9 der innere Anreix, ^*.T?x
chung mit einem Worte, die Freiheit nad_p,
die Zurechnung; des Menschen aufheben, '^^[^t
che man jetat in Beaiehung auf den Mord w^'??
als Prinzip wahr, so ist natörlich von eiacy*'
heit des Menschen keine Rede mehr, dsdUn*^
auohung aur Sande das Loos dea^ Menachea ^{^
lange er lebt» und dieselben Philosophen | ^jjjjlf
die „Menschenwilrde^^ so^ hoch anschlsgeDf e*^*
digen den Menschen au einem Thiere, wclsj»*||*
der That verächtlich iit^ indem es sich, mtiff^
im täglichen Leben und so oft es das Wort*f
spricht.« Ich will» — mit einer Schein freibeit 9*
atet, die et nicht hat* — Dann tat auch ^' !?
minalrecht ein Unsinn und eine Barbartyt ^
was meines Wissens wenigstens noch niebt f**
Torgehobenist, alle ErzteAnii^ ein eitlaa Bemflki^^
Dafs dieses Letztere nicht blofs eins Co*^
quenzraacherei sey, sondern dafa die yerdisia>r
jener Lehre den Irrthufn wirklieh bisindstf^
cherlichsten Extreme treiben, be weift eine dfC?*'
schichten, die Esquirol im Torliegeadaa AtB^
gaaa ohne Arg eraählt*
— 109 —
I jviiget Midofaan yoo M JabrMi wtr iai
n Grad« r^tcbar, und katta ihr« Pariodan,
mit der Matiar und Aahwattar noi daa (te»
I, auch woül am gar kainaa Anlattaa wil-
•nk und Unfrieden anfinge dann in hafiiga
»arieihy aehrie, schimpfte, mit den Foraaa
e, sich an den Boden warf; auch wohl Miana
, lieh an^ den Perionen lu Targreifea, waU
ih ihr MifsfaUan angesogen hatten. — Mit
Worte, sie pflegt« sieh wie «in «igraainni«
■geboriamea, ungecogenea Kind au batragan»
dar, der Teraogana Kinder geaehea und bä»
st hat, wird sich daTon ein lebhaft«« Bild
I können. Dia ältere Padaeogik pflegt« ge«
BISS Uebel eine ernice, gleiebmiriige Behand-
Bsseh&fiieuBg, religiösen Onterricht und in
Stunden freundliche Ermahnungen, bei aai»
nden Symptomen jener Art aber Einsperrang
> helle oder dunkle Kammer, Eniaiehang dar
ikost, und im iufsersien Noth falle einen m&»
Gahranch der Ruthe ansuwenden* Aber di«
J>sychi8che Meditin hat, wie bemerkt, nicht
intn Einflufs auf die Gerichtshöfe au eewin«
'Wufst, sondern acheint in Frankreich aoeh
»ere der Familienertiehung su beherraeh««*
1 behandelt« jene« Kind alt eine an einer
itnie leidend« Kranke. Erwigt . man nnn,
't Zweck einer jeden Ertlehnng kein tado«
all eben den Terkebrten Willen d«t Kind««
hen , die bösen l^eigungen ausinrottan , und
*nunft durch Unterricht, Beispiel und Zkichf*
>r Herrschaft Ober di« Leidenschaften und
anauleiteuy so kann auf der andern 8elta
»kt nicht sweifelhaft seyn , sobald man sol«
inde aagtf ea sei eigentlich kraiik, und e«
Bffeinung gewöhnt, es könne ffir aein« Vn*
iehfs. Daher mufste sich dann im Torli««
Falle daa Uebel, welchem kein Gegenge»
»iner sittlichen strengen Eriiehung, sondera
Prozeduren und falschen Theorieen (angab,
lychischer Aerste entgegen gesetst wurden^
r wirklich entsetzlichen Höhe steieern , |ind
wahrlos^te Kind ging sogar in der Wuth
am Messer auf die eigene Mutter los» und
te den Aelbstmord, Wenn dar Anfall, (dena
olohen kann «nan den kindiachen Jthsom^
— 110 —
dsr niebf otitetdracKt , londam ätnA CdMkrB^ Ij^
iundlutig genährt wird, fflglieh aeniiMy) foMfek
waTf BO tah da« Kind lein Onrecht ielbit tii mI 1^
bit die Mutter um Verzeihung, wie alle Mipu^
sehen, heftigen Naturen ea sn halten pOtgn. -'
Auch tagt Esquirol ielbat gans naiy; EriuuM^
(verineiutliob) Kranlien vorgetteilt, wit Tttto
murtes würdig und gefahrlich ihre Auffalirnig Nfr |^
uird habe ihr den Rath gegeben, eich selbitnlkaN
winden. Daa war ohne Zweifei lehr wobl g*tNf
aber wenn der Verfasser selbst glaubte, *i* ^j^
sich über'winden, ^ wozu denn aie gauseGsichM*
te? — Oder glaubt etwa derselbe^ es sei stwtiJFII^
Besonderes , dafs er sagte': wenn sie in dtf Wh
s«y, sehe und höre sie nichts, und wisse nioht^
sie ihue und was sie sage. Das ist bei Leateii*
sich dem J^heorne überlassen,^ ftnt pwöbiU^^
aber eben deshalb ist der Zorn eine tödtlichs 8w^;
Dafs eben dieses Mfldchen endlieh im seoliiM*2
Jahre hysterische Convulsionen bekam, ^^^^bS
d«m Nichtarste begreiflich Torkommen. AoW^
freuen mufs 9a aber einen Jeden , welchtf ^^'f^
tat er auch angehören möge^ wenn er hW^^ff
sich bei eben dieser Person, seit ihrer Vf^^
thung, nicht die geringste Spar einer /sii0> <""!
Uctu»Ue geseigt habe, was au der VerrnntliiHj^
rechtigt: der Mann habe nicht an die Moao*^
geglaubt. Doch ich kehre von dieser BstriwJjjJI
einea einseinen Beispiels su der oben lefg**''?!
Thesis zurück , und glaube hierflber meins A***
gaua kura dahin aussprechen an können 1
Es leidet keinen Zweifel, dsfs sich in^>— j^
I-ndiTiduen wirklich das Daseyn einer MotJ**'!^
d. h. einer Lust und Freude am VerdsDit*^
menschlichen Blutes und einer Neigang «Mtjff!
weiteres, eigennötaiges Motiv eeaei£t Est« — P*?
Neigung ist verkehrt und mündlich, aueh i*!*?
sen Sinne widernatOrlich, eben so wie ei wtlkj*
sCIiidlich und widernatürlich ist, wenn Je— **J
bestialischen Ausschweifungen in Hinsicht dH^
schlechtstriebes hinneigt. — Auch können k^J^
liehe f^eiden oder Abnormitäten dergleicbt* ^
kehrte Neigungen unterstützen, wie dena ^^
haiipt alle Versuchungen aar Sünde mehr odsT 'T
nig^r mit dem Körper zusammea h&Bgen, ■a^'*
— 111 —
I
•k
lei Beiapid «n wiiil«n, ein Tlfiinjr «ine K«l-
T Nothmuoht fdhUn Kann, die 4>einl Weibe
verlieben Grfinden von telbac wcgfaiU: aneb
ich« ob der Mensch Aberbtupc si»inlirh«n
sropfinden wflrde', wenn er ein körperloser
äre. Aber ich habe oben bereits bemerkt,
sine Entwflrdieung des Menschen ist» weinn
n die Fähigkeit abstreitet , seine böse Lust
gen. Auch hat ja tstfuirol selbst eine gante
^on Beispielen erwähnt, Wo Personen» die
lebe dämonische Luic in sich empfanden»,
ih eine ernste Hinkehr su Gottj oder durcb
hieen äufseren Maafuregelny die Ihnen der
ille an die Hand gab» aofort beaiegten. —
Beispiele selbst widerlegen die Bd auptiin£;,
aolcben Fällen eine wahie Unfreiheit , d. n*
"hören des Bewufitatyns vorhaiiden sey, TolU
n, und 'nur die giof^e Verwirrung der Be«
on Sittlichkeit und Freiheit» in der leider
iitautage so Viele befinden, kann ea erklär
is jener Schriftsteller diese Einweodiisig ge«
n System sich nicht sc^lbst gemacht but.
gt man nun aber, woher es komme» dafe
•rscheinunfren » bei denen ich die 'lMÖ|;lich»
r Existens nicht bestreite, sich grsde beut*
»eigen» während man frAher nicht viel da-
ifste, so scheint mir der Grund derselben in
an Umständen an liegen* — Eine solche
'rTolle Verkehrtheit des menschlicbeo Wil-
mn sich nur In Zeiten des ^änsliohen Ver«
e positiven Ghriftenfhums zeigen , denn die
en Abgründe des Hersens öffnen sich» wo
isetz verdunkelt und aus dem Bewur«taeyn'
alt verdrängt ist, unter welches der Mentoh
lis seinen Willen gefangen nehmet soll*
die blutigen Opfer der Heidenaeit md der
tdienst \n den heidnischen Religionen» Ton
n beiden nur der christliche Glaube die Welt
lat. Ferner y wenn man will» dafs jene Bei*
sich verbunden - und vertausendfachen sol-
» darf man nur der Meinung schroescheln»
Volke bekannt und recht praktisch werden
dafs Mordihaten , aus Lust -und Frende am
begsngen » keine Verbrechen seyen ; die wun»
tan Erschein angcn werden dieser Hamanitäty
-- 112 —
wann B!U AfftmHoli« M«iiiaii(|, aueh dei bI
Tolk«kli«i*at durcli 'dl9 Praxis der Gtiieh
raoht T«rwirrK ist» täf d«iD Fnbe folgen» n
Monomanie homicide wird und muCa dann
dar Natur der SCinda» das Odanachan, und <
walt de« fiaiijpiels » in kunar Zeit epideniic
den, wie «ien ohne propkadtehe Gaba leid
aaastgen läftc«
Was dar Verfaiarv, mit dataan Lehra
hier ea thun haben ^ fibar die Grftnma zwiicb
aar Monomanie und dam wirklichen Verbrecl
Mordes ••gt, ift wirklieh Ober alle Von
oberAächUch nnd falsch , aach abgesehen
dafs et ein HinQ bergreifen in eine fremde
enthält» ixk die der Strafgarecbtigkeit» Ton n
jener Schriftsteller noch vrenieer einen Bt\
liiben scheint 9 als tob der aittfichan und gi
Katur dea Menschen.
»,Die MonomaniaqK9$ homieidef atindea
nnd hitien keine JComplisan /* gleichsam alt
durch die rtchilicha Natur dar Handlung
dert wfirde; »»sie hiktren kein Motiv ,'^ —
die moderne psychische Mediain hat das i
Luft gegriffene Axicoi hingestellt» da£s dei
nur dann bestraft werden JkÖnne» wenn er
gend einea &uftereii Kntzena willen begang
und Ihfst die Neigung au Varbrechan gewisi
(die ja auch bei Wilddieben so nerkwflrd
Tortritt, welch« das Wild achielaen» um et
au lassen »j — nicht für ein Motiv galten. —
soll daa ein besonders kritischer umstand sey
Mörder dieser Art die Unthat so hlnfg an
tan Perionen besehen» welches nur dann wal
möchte» wenn das au Erweisende» -— nial
Unfireiheit — wirklich erwiesen wire. — I
sollen dergleichen Mörder deshalb eine bei
Racksicht rerdienen» weil sie gewöhnlich
läuenen noch entfliehen« Sie wftren nnsinnig
aiel>eides thlten, denn mit weit eröfaarer
heit können sie darauf rechnen, dafs ein li
eher Arat sie dem strafenden Arm der Gei
Keit entzieht» wenn sie ohne weitere Ben
ganz ruhig dableiben und Alles gestehen. —
sie, WAS Esquirol noch besonders hervorhebt
rig sind» wenn* sie der Jastis übarliafcrt. fi
'heoriMi flb«r die Fr«iCeil d«i 11 «aMliMi
»•T weoigfv Widwipmoh fiadm, ••
y dtfa ihr Gewi^son^ w«lchM tidi bat
ran Verbraebtrii ta roean pflegt , weaa
Mchehen niu) triebe nebr sa Ittdem Utp
, difs swar die metiaehirebe Jiitlia ce*
l verhöhnt werden kann , dce gereente
ttea ebet alle Tragbilder aaeatehlicher
Sit durohichaat.
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XVIILB.2.St* P
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V.
1 ll
Kurze Nachrichten
und
Auszüge.
1. ■ ;
Bmd0»Ckronik vom Jahn iM
N 0 n d o r/»
U^ilquell«» b«wihr«a ^ foitwlbr«nd ihrta f^t]
breiteten Eaf durch die jäbrlicheii^ wenn •■ck*?^
ioiiiiev gerede öfiFentlich bektnat gemachtti»^*^^
langen* Aucb im Terwichenen Sommer •^^'f^
iicb dieser Ort *- sum Tbeil eaf den Ratb
leiebneter Aerste — der Anwesenheit eines 9
gesehenen Bede -Publikums, derunter ench
ner des fernsten Nordent, s. B. Arehai
TrotB der ungflnstigsten Witterung» die
eine Verirmne der Jahresseiten genannt
könnte p und die dem Brunnenant Tiel 8oi ,
Klagen Terursacbte, gelan|;en doch viele
wo Torher alle Kunst ^ mit halbem oder ca^^
Bern Erfole erschöpft worden war, ■• BT ^
Nr. 3* und 4«, und wo, wenn euch derA^^
der veränderten Lebensart u. •• %r. in Ani^^
kommen sollte, die Heilkraft der Quellen ev^^
ist. — Wenn auch die Schwefelquellen bei 9^
«ad ehxoniiehem Rheumatismat tait dca elkal^
- 115 -
Phtmen wetteifern» und defbalb in
geo Saohe wohl sa oft eine Wtbl natfli
er RelaelufC der Patienten Stau Bnd#C|
mir doch nach -denen mir bekannt g0b
llen SU fchliefien^ wo beide in Iftnge«
'serer Zwischenseit nach einander vei^
Qy dafi enteren ein Vorsttg bei dta
»nischea Hautauisohligen ntoht sehr
r gemicht werden bönne. — Wenn
Jahren die Kunst besondera dalnll.be-
y die Mineralquellen 9 ungeachtet ihrer
»rmehrnng, tu erieue'n, t. B. durch
l Thran - Kuren y ba.nttliche Naohbil-
Mineral Walter, Schwefelräucherungea
) Schwitzb&der u. s. w.« so wili et mir
er mir gewordenen Gelegenheit, frakr
ungen zu sammeln , Torkommen f alt
die nstürlichen Schwefelbäder wegen
einen Anwendbarkeit in l^olge ihrelr
irafc bei sanfter Einwirkung auf dei^
noch am erstell hoffen könnten • diese
Epoche für alle Brunaenanstaiten -v
der Frequene — zu bestehen« •— . Ob*
sreitungskuren oft heilsam sind, tö
hr tu wünschen, dsfs wo ea die Yer»
:atten, auch unsere Bäder, ein so äa»
Eleilmittil, mannichmal frflbtr enge»
n möchten, und nicht erst, wenn allo
eate, ja selbst brennen, Jiai^ern nnd
der die Arzneimittel aus der Klaste d'afc
mehr helfen wollen , und }f<ärot dlf
und Körperkräfte erst herunter ge-
en sind. Die Quellen werden liepet
m Ton grofsen Wunderkuren Tertic^»
Verdienst des rathendein Arttet kxnn
ir erhöhet werden. —- Eine gantf ujbl*
Parallele zwischen See«, Sool-'tipd
rn, bei Gicht, chronischem .Rhenni«*
Hautkrankheiten, können ^ewifs TÜsle
llen« nnd äüfs er einer tiemlichenSimiii-
«j^älle spricht schon zu Guiuten 'd'e^
specifische, durchdringend auflösend«
epatischen Gaset und det 8chwcffl|
I grofsen Heilmittelt nach den ^M^etien
, das dem Organismus durch. vImM
Briich und lußerlich in felnitiH; Joi*
H 2
l^
— 116 —
•cbttae und la Mtußm b«igebrachk warden kiiiB, vd .
ihr« Ertft in Vergleich mit Kdnitlichen iit siiff [
jeden Laien sogleich auffallend«
Eine sehnfJIhrige Erfahrung, besonderi miA
vineczogenen ErKundigungen Ober dai fernen B^
finden von Kiirsäüen und die meistern la N*
dorf wieder Torko mm enden KranKheits - GittDDg(%
machen et mir möglich , folgendes. ReiulttC ül'
snstellen.
OanE geheilt wurden gewöhnUcb t
1. Diejenigen Fälle von Gicht und cliroiiücha |v
RbcumAtismus y die, wenn «uch schon einigt2i%|i
blofs durch climatische Einflüiiey durch Erklltii{
hervorgebracht oder nach acuten Fiebern t(^^
Art zurackgeblieben waren , namentlich die 8tti^
lieit mehrerer Gelenke und Muskeln, sucbdiip*'!^
sen Rflckgraihe^ dinn aber such die sehnen*!*
krampfhaften AFFectionen loichen ürspinogii^^
thritis humeri, Ischiadik, rheuroatalgiich-giätt*"
Leiden des Kopfes und Gssichtes , Magen- niav''
terleibskrärapfe, um so mehr wenn eins lii*^
rhoidalische Complicaiion Statt fand. — U«*'*
Bäder äufsern bei dieaen Krankheitsformenik*^
eifiiche Krsfe im Anfang mitunter durch Aoln{^
des Gefäfs- und Nervensystems, die siebendisii*
reifsenden Schmerzen werden heftig enpf»*!'^'
und die periodischen Anfälle sind sehr dem vVi^
rungs-Einflufs unterworfen. In aineewurseltes'*^
len erfordert es oft; von Seiten des PatienteB Stt***
baftigkeit und Ausdauer bis ans Ende' der RttTfi''*
Wiederholung derselben, wenn der Erfolg ^'^
sten. nicht vollständig war. — Es "t,****^'^
sam, solche Kranke hauptsächlich auf die ^^^^
anauweiseu , weil solche im Anfang wef(en sv*!^
ter Sensibilität des leidenden T heil s oft git ^
▼ertragen frerden. Selbst Fodsgra rahrt sich ■i*||
ereilen auf ähnlicfhe Art während der Bade]ktt|) !
sind aber nur leichte Attaken , die eben ^^*^^
ron denen durcb neue Erkältung; und Di^'^^
bervor£ebrachten wirklichen Anfallen ▼'y*'^*^!«
sind, den Bsdgebrsuch fortgestatten und ^i**' jj!^
grQndlichere Kur hoffen lassen, wie solchss*^
unter dem altern Badepablikum als bektBBt <^
nommen wird*
•;
1
— 117 —
bt gfii^t^ Aatajhl ron OiolulirailMi,
el eeiDOn Heord in UiiterleibMConie hal« •
}li tchon^ eichtbeh« Dator^AniMtioata
sn «utgebildet haben , find nntt rn Qufü;
ein« gröfter« Aufgab« und erfordern*
d Schlammbäder aebac besonderere Rflck--
i Unterleib yTOrab wenn solche. Fatien«
9nem Antriebe und Hn vorbereitet, wi#
1 geschieht y aar Badekur komiaen« .
teer Ton Unterleibakrankheiten» die attf
domin alt s f kranlihafier Sensibilitil des
rvengeflechte nnd wirklichen fllnqc«,
jhen. Letztere wurden durch unaeM
inlich befördert und dadurch oft ftcoh«'
'fortaderayscem, selbst Leber- und Pan«'
rtungen aertheilt. Die natürlichen Schw««
inen nich diesen Erfahrun(»en überhanpC
iche Eigf nschafc au besifmen , dies notii«
>el nach BedOrfnifs der ganaen Coneti«.
^dificiren; so entstand oft Hämorrhoid
I aoloher a^ls Ableitung der Biutcoiige««'
Copf und Brust erwünscht war, und*
h au profus schien» sähe ich doch nie«
sil davon , eben so wenig als yoro Ge-
enn , wie es such nicht selten der Fall'
lorrhoiden während des Badens fUr im«
l längere Zeit Tersohwinden« Die EaC*
ohl der blinden als flasslgen Hämor^
n wird während der Bäder durch rei^
xler grofte WUrme um so mehr bef^fln»
ofse Dienite leisteten auch unsere Qiiel«
im- undBrasenhämori'hoiden. selbst bei*
n, öfters ging Schleim nnd Griea in
ge mit dem Urin ab , chronische Bla»
inirden meistens geheilt, selbst wie m-
vöJliger wieder hergestellter Inie^t&C
Ute, —
itions- Anomalien qualiüeircn aich uni
r Nendorfy wenn eolche daxtfh unter*
tfnnktion mit Tersnlafst sind nnd auf
; der Uterinalgefäfse ^ Stockungen im
:em und Krampf beiUhen, deshalb vor
drflcktery 1ichmeC;ihafcer und irregnlai-
lufs nnd der ▼icariirende Fluor alhmi^
rischen Jahre«
— 118 —
Dafi di« floTch die togefftlirtttt Crnllieiliiii
•lln<le darnieder gehalteiie Zeugongsfibigkiit W
beiden Getohieohtem durch ansere Bider wiik
hergestellt wird, wo nar abusus Bacchus tt Viv^
solche noch gestatten , erfährt man hiafig bioterbb
Einige Fälle ron wirklich chlorotiichem Zoitiili
bei jungen Franensininiern erregten Aufsehen M
ihre in die Augen fallende Besaeru^ig nod Gm^
•ungy die Hauptursache war unstreitig L«kcn(
fection und der Zustand näherte sieh dem ieteriiehA
3* Lungenkrankheiten scheinen häufiger iImo^
bei den Schwefelquellen Torsukommen,, oi^ ■
vorigen Sommer waren ihrer TerhälcnifiBi'fiiCB
N. sehr viele , ein Beweis, dafs die ärztliche i»
merksamkeit — und das mit Recht — laf^M*
patischeu Gasbäder ge/ichtec ist. Im AllgeiBeii'
bemerke ich deshalb hier nur: dafs ^o^^^*'^
unstreitig am meisten eu erwarten ist in deaF»
ien» wo es dirtuf ankommt , übermäfiig« Siaüi^
nen der Respirationiorgane mu beschrlakei} ^i
in Consumtion fibersugehen drohen, also bdlB*
norrhöen der Luftröhre und offenen t^^9
schwQren* So existiren auch einige <li^'^^]v'Jf
holte und lang fortgesetzte Kuren tu N« ff^
Fälle von Phthisis pituitosa. Namentliob 9tff^
uns ein junger vor fflnf Jahren durch Sobl*!**!!
Wurf schon halb consumirter und nun gio< 6'^
ter Mann, die letztem Sommer wie derb dt ^**j|||
de seines Besuches zur Dankkarkeit und is»^
ste mehrerer Leidenigefährten, auch frein^V "^
Wesender Aerste, denen er seine Kraflkbeutfi'
schichte ausführlich selbst erzählte. Al'^*'*'fT2
im vorigen Sommer ein Mann von mitileraJi""
Ton einem Eiterauswurf aus einer Vomic» '^
welcher^ jeden Morgen allein auf einmil Aberni
Finte betrug , bis auf ein Viertheil dieser 0^
den ganzen Tag über, befreiet. — Beide b>^
wegen ihres complicirten Krankheitszustin^eSi '
letztere vorzüglich wegen einer Mercurislia^o^
tion und früherer Syphilis , neben den Gsfb^
auch mit dem besten Erfolg allgemeine Wati^
der gebraucht) auch wurde die Sur aufserdeioB'
dem Wunsche der Hausärzte mit den geWÖbi
«hen früher fruchtlosen Mitteln nnterstütsi.
gfliA aüd L«ftrökr«ii • Ctcafth« äiit
imMerodoa worden nicht mImb gii-
riicht und imlicho Anfiidit. bU %tm
Igen darabar gemaeht leyn wardon, tlad
>feblcB b«i Fhihisit iuoereulosmf tUtm
Haemoptytis ist nicht M*^* Clitffe«
ichtc Gaibäder d&nipften oft fahr oca
ideuden Rcithniten^ und trockne tiad
bar bei iUieim Perioncn mit Aionio dwB
»bymt*
loUten indasien solche Kranit« ohn«
theilung sur Kur Kommen i fflr di«
; der leUtern durch Molhen, Baalt«
snchoKoIade und Scbneckenbrflhen itc
Celle hinreichend gesorgt. — Im jlll*
ire ich nur noch an , dafs unser« Gas»
1 die feuchten mit warmem Schwefel*
vermischten, als ^19 trocknen» etwas
lärische Luft enthalten dep, am meisten
»ichtischer, rheumatischer , psorischec
, und wenn, besonders bei hftmorb
, der Zusund des Patienten lugleieÜ
illgemeinen Badgebrauch sulifst, and
itend auf die Haut und den Unterleib
en kann. Bei schon beginnender Coa«
freilich die Gasbäder nur allein aa«
d oft noch die einai^e Rettung oder
durch sehr anhaltenden Gebranch^
während der ganzen Kuraeit«.
latischen Brustleiden finden durch dl«
er- und Schlammbäder , wenn sie aneh
ährend des Gebrauchs etwas Beklett«
eben, gewöhnlich mehr Half« als durch
il sie meifteni durch starke Seeretio»
cwege erleichtert werden, und ao ofll
n obisen ComDlicaiionen als Hauptnr»
in
.i
— 120 —
•eUlcm 9 wenn tololia «neli im Anl!n|; in hi^
brauotit •ohlimmer sa werden eehaineiiy wkit^
•en y jucken and iokmerstn , elf Folge dir Abenl
loficewcichten Schorfe und dtdnreh ennulMite
wundtn Stellen; aber eine defto gtAndliehen H^
lang U len sie hoffen«
So wurden im Torieeii Sommer da FinV^ke
lienten mit sehr iufgebreicoten nisiendfi^ na \a
Theil mit Schorfen bedeckten, tum Thtiluwi r;.
Hautgescbwüre auageartetcn Flechten , wo voiW
•owohl alle Kumt, ala auch andere Bldar fracwi
gebr«acht worden waren, eans geheilt, d>^ *^
euch die etwaig veränderte Xicbeniirt n. i< w- M
BadeKuren mit in AnichUg kommen sollcfi n^
weiten doch tolche Falle recht evident ditHv
kraft der Quellen. Es wnrden namlicb ia bim
wirklich bei Tag hnd Na^ht quaalTollan FlDc^
lufserlich keine aultrocknenden ^ tondem ^^.^ ^
lache öligte Mittel angewandt, um das iaUiNi
der Verband - und Kleidunjssstaoke an TerUN^
— Gleich häufig ist die HeUane von denea iof« t.
animalische und mineralische Gifke bedingtiB ^G^ |^
chexien, von Drasen • und Knocbenkrialtlii*^
nnd einigemale sähe ich dyscrasitche ^^*^.*jl
Ton grofsem Umfang in kurzer Zeit blob ^^
die filder heilen. Freilich ist an drr in»;-
derlichen g&nalichen Umstiromung des ly'Pr!'
fchen Systems öfters eine längere als ewiix'P'
§ige, ja selbst eine wiederholte Badekur notli*|''
ig. •-- Auch ist der Mercurialgebraucb , w« ^
eher indicirt ist, gleich andern Ar^neimittcUi ^
den Bädern oft noch wirksamer als vorher, ^
er wird vom Ivmpbatischen System noch idsv>**
aimilirt und ourch ihn in mäfsigen Dosen, vt*"
mehrte sich selten die Absonderung des 8p>i*^
aar Ausscheidung des Metalls und Giftes, sbst^
Speichel- Absonderung vermehrt oft das Tiiss|*
des Schwerelwassers für sich. Nur der gleishiv
tige innere Gebrauch von diesem scheint den fiflsfsrt
au schwächen , welches sich schon durch das hsps*
tische Gas erklären läfst. Frisch acquixirte ▼sefl^'
sehe Formen, Cbanker sowohl als Tripper habe ioe
mehrmals tbeils mit, theils ohne Quecksilber bd
den Bädern geheilt, — In denen in frahern Jsb*
ren , öfter als jetat, vorkommenden Flllen, iroM
-> 121 ~
m» ob Ca€9uxia mirnrimUf i§u tnhU
tknd%f tehiea mir imnifv die trihwre
tit dl«8 Metalls mehr als dessen tu starke
Sehuld zu •«yn 9 Henn mehrere wor«
lea nach den Bidern ziifflekbleibenden
zt doch noch durch starke Meroarial-
t. — Eine Qbertriebene Aen^stliclikeic
lir auch zu seyn » dafs nach einer Mer«
it eine lange Zeit Terstreichen mAfie»
efelbäder angewendet werden darfiea^
mehr die beste Naebknr, und wo doreh
alte Reite aufgeregt werden, da wire.
ohne sie das Uebel Aber lang <>der
auseebroclien ; ängstliche Leute mfit*
* nach ihrer AnwenduDe Aber die schwer
mde glnsliclie Tileui^ des Giftes be-
enn einige Zeit hinterher oder auch
ind der BAder kein Svroptom wieder
nn dies giebt eine ziemliche Gevrifsheit»
sre Gebranch unseres Schwefelwsfiers»
1 nach meinen Erfahrungen bsuptslcfa-
n Formen von chronischen Ausschlags»
bei denen unter No. 1« angefahrten
sichtischen AIFectionen und dann bei
mit Ausnahme der Asthmatischen mit
Viagen.
also liäiiO^ getrunken, und die beiden
n von Patienten haben schon viel ge-
onn sie es copiös genug vertracen : im
wirkt es mehr auf die Hautibätigkeit
Beförderung des Stuhlganges, sehen
ilrend ab, bisweilen nur im Anfang und
die nicht ^ut Wasser trinken können,
rmehrt es, wie oben bemerkt, die Spei»
Der Urin geht darauf gewöhnlich
b und eeigt im Nachtgeschirr oft das
»chwefelhatitcben , das ich auch biswei-
»ften liadgebrauch bemerkte* Bei BrnsN
lert es schon mehr ärztliche Bestim-
beionders der Beimischung von heifser
1 wirkt es aber vortrefflich^ es dämpft
Reizbarkeit der Respirationsorgane, den
und befördert die Ezpectoration. —
n Kranken auch die Thatigkeit der As«
'gane su sehr gesteigert ^ ao wird auch
e
I
~ 123 -*
diefe dnrch di« «twit lehwm nffdavlkto ONf' 1 )!
Utk «ro beaten betchnftigt» damit nieht ntkrlpdi» wk
genossen als • rerdaut wird« Aithnadtohi vMA |ii|
auch hier oft eine AuBnahme, weil bei ikMi
oft die Digestion ichwaeh iit«
Nicht leicht» fast niemala ist nhser WüMCi^! |i,
nerlieh anwendbar bei Gicht» die ihren erttsiHsg 1^
in Aronie der Verdauungsorgane hat. hiersrfon^l^
der Unterleib eine vorsQgliche RAcksicht» m *li. p
auch bei denen, welche» wie oben aneeffthitin*
vorbereitet» sogleich su einer ToUen Kor lehrwA
wollen. Leicht entsteht sonst Anfblihen das Iff
bes» Aufstofsen» Mangel an Appetit» selbst Env**
eben und Verstopfung. —
NendorPs Sohlanombäder sind nun aaeh istt*^
Tigenn Jahre durch eine doppelte Ansahl eUgi^
mobiler und verschliefsbareT Wannen yermchitt <f^
dadurch einem Bedarfnifs- abgeholfen wordsn; ■"*
mit in Verbindung steht eine gans TonagUchs tu*
Dampfheisungs - Anstalt.
Die sehr twecKmäfsig eingerichteten Dottsl^
Dampfbäder und Dampfdouchen halfen gar IB**'^
Kur vollbringen und sind deshalb viel in Gebrano*
Auch eine warme Gasdonche für Ohtenkrasketf '
vorhanden«
Zw den Voraflgen Nendorrs gehört nnitniiy
die bekannte nahe gelegene Soolbad- Anstalt» ^}
nun auch eine DampfJieisung erhalten hat* DU
Soolbäder dienen häufig sur Einleitung oder VoUeB*
düng einer Kur bei den vorkommenden Hauptkrtf^
heitsformen, namentlich beim weiblichen GetcbU«^
und in der Pubertäts-EntwicKelung» wodurch H*
sich den Ruf eines cosmetischen Mittels erworb*^^
haben. Sie wirken mehr tonisch in Vergleich tni
den so sehr auflösenden Schwefelbädern» und böa*
nen deshalb auch eher ohne bestimmte Indicalisi
von denen zu einer Familie gehörenden Gesna^
gebraucht werden. Ihre bekannte Heilkraft beiScfS
pheln und Rhachitit kann in comjplicirten FlUf
und nach Umständen durch die VemaischunK ^
Schwefel Wasser sehr erhöhet werden» wie •• MÖf
Erfahrungen bestätigten«
— 123 —
n«t «icli abmrbtapt der'k«tlm4«ni
lig^ Hoh«it, unteres iilleTgtolittg»
:ea, und ungetohtet der jibrlich der*
eten Summeii fflr wirkliohe Verbeeie*
Vertcbönerungen towobl der B&der
ngen alt eoob der Anlagen , htt doch
ilten im^ Durchscbniu mifiieen Preis«
dafs bei der daselbst möglicben wobU
isart, auch wenif;er Bemiuelten , di«
gebrauchen, möghch wird. -^ Vielen
»blAus-als Einländern, wird die WobU
ien Bades 9 wenn davon noch Heil sa
9 und die gehörigen ftrstliohen «nd
escheinigungen der DArftigbeit beige*
en; ein Armenfond gewährt noeh eo«
terstfltznng. — Wahrend der Monate
August werden am ersten Freibider ge<-
m Julius die Hauptfce^ueni d%$ Bedee
schrinben gebistet*
D r« N 0 u h e Tp
rtbtiicher Arzt su Cassel und Brannen«
erst cu Nendorf.
2.
Anatomie in England,
mitgetheilt
vom Med. Rath Klaatseh.
iwierigkeit, Leichen in gehöriger An*
9 anatomischen Uebungen ansuscbafFen»
ind nicht allein su manchen öffentlichen
1 , sondern auch zu den eröfsten Ver»
lafs gegeben. Erst neuerlichst sind die
egenden Mordthaten des IrUnders Burk^,
aschen betrunken mscbte und dann er-
sie an Anatomen eu Terkattfen, aas Ta«*
getllebt geltomnen 9 nnd wi« m^ncth« llmlUht üi*
thtC muf^ nicht für iinmer in Vereetftphtu bip» L
ben geblieben seyn. HoffenJ^ich wurd 'dien ffiiA L
liehe That die Miiftregeln des Parlamenti bncklit* 1^
nigeh. — Dti Parlament fand aicli ninlieh fdjoi m
vor einiger Zeit bewogen 9 min% eigne Gonmiuu*
niedersuaetsen , die Ursachen jjoner Schwiari^
tu unteraucheD. Nachdem diese ein^ MangaPm^
aen von den verschiedenaten Ständen und B«m{>I^
tigai\een verhört hatte, attttete sie ihren BaM
ab», der auch für den Analinder nicht olmt b^
terease ist« Man aieht daraus,' wie uiel beuerirf
dem Festlande fflr dieaen Zweig dea ärsüichea 8»
diums gesorgt ist, und wie sum Theil ciaa bM
verstandene llumanität gerade daa Gegen theil vM
dem bewirkt hat, was aie antftnglicn baawto^
Wir erlauben una hier Einiges aus dea lif*
port der Comnsittee vom 22ten Jnl. 1628 mini'
tbeilen {London medical and physical Journal, 0<(i*
her 1828 9 und Edinhurgh mtdieal sUrgieal Jownd
vom selben Monat*
Ixi allen L&ndern hat die Ehrfurcht, die aa
filr die Ueberreste der Verstorbenen hegt, eiaaft
Widerwillen gegen die Anatomie erzengt« In Est
land wurde sie erst durch die Gesetse HeinrichFIlU
obf>leich in sehr geringem Msafse, begQnatigt. ib»
Brilfami^tel waren jedoch im Anfange des vorif;^'
Jahrbnnclfit« nochr -so beschränkt, dafa ff^ülum
Hunter zu soiiieti Vorlesungen immer nur EiaSi
höchsten« sswei JLeichen hatte. Der OpfratioM*
kursus initrsie an Thieren gemacht werden, tob
eignen Präpariren der Schüler war gar nicht dis
Hede» HunterU Eifer theilte sich aeinen Schalen
mit, und so wuchs die Zahl der Anatomie Stndi^
renden nach seinem Tode iinmer mehr. Nick
jlbernethy'^s Angaben waren r.ur Zeit des franadii*
scheu Kriegs 200 Anatomie Stndirende in Liondoii
1798 nach Dr. Macartrjey 300, S, 'Jstley Coopit
rechnete 1823 deren 1000. Jetzt mögen deren etwi
800 scyn y virelche Verminderung wohl dahev räb-
ren mag, dafs die Studenten lieber auf fremde A**
stalten ^ehen, deren VdVzi'ige früher nieht beki^nil
waren. Von diesen 800' sind eher nur 500 aiga■^
liehe Präparanteu. Meist bleiben aie 16 Monate !■
London , und jeder braucht in dieser Zeit 3 Lai'
/t
2 sur Anatomie , einen ittm Ojperttiontkav.
ilie Zahl der in einem Jalire wirklich Verar-
eti Leichen beUafc^ sich abez nur auf 450 bia
irai also nicht hinreicht.
>hon Hunter wer nur auf unerlaubc«iB W0g«
«ndo, sich die gt&Aiige Zahl Leiehen so rer-
en. Dieser unerlaubte Weg hat jetst dair«k
iben. Stehlen vor dem Begribnire, RtJiUma-
Todgefundaner alt Verwandte , iaamev mag^
len. Alf die Anstalt noch klein war» ging
leicht, die Leichen waren wohlfeil, es gaS
l Aufgräber, sie waren vorsichtig, Entdeckung
leiten» oder es ward keine Notis davon ge»
len, ja selbst auf der That Eruppte meiic
»lassen (1788). Mit der wachsenden Zahl des
Qten und Lehrer ward abar das Ausc^raben im-
i&o/iger und immer mehr Gegenstand der öf-
chen Aufmerksamkeit und richterlicher Ver.
Dg. IVIit der Gefahr wuchs die Dieistigkeit,
oigräber, die als Criminelle verfolgt wurden,
m einen verzweifekern und vetwilderun Che«
an«
ie Ausgräber geriethen nun aalbst Öfter aa
ler, es kam an Streit auf den Kirchhöfen,
r blieben sum Schrecken des Publikums of*
Lnaeigen wurden gemacht» das Volk von den
«iderii selbst gegen die Lebrer der Anatomie
riegelt und dadtirch die heftigsten Scanen ver-
:, so dafs nicht selten auf Leute ,, welehe
ausEugraben versuchten, gefeuert wurde.
adurch stieg der Preis der Leichen sehr, vor
30 Jahren gab man 2 Guineen, jetzt 8, 10,
Die Lehrer mOssen sie den Studenten wohl*
geben als sie ihnen selbst kosten, damit die
mie in London nicht eänalich an Grunde
wofülr sie nur durch die Honorare fflr die
ungen entschädigt werden , — ja sie mflssen^
der Exhumaior in Anspruch genommen und
teckt Wird , mit schweren Kosten fAr den
lalt der Familien sorgen. Aber nicht blofs
sondei^n auch geachtete Professoren sind öf«
or die Assisen gefordert worden, und da von
sejir geehrten Richter der Grundsatz aufge-
wixd| dafs 'schon der Kauf der Leiche ^vqil
— 126 -^
dem Exhumator biiireiebt» am vor ma$ fc^Tl^ .
•teile SU werden i — eo Süzttß in Cent EagUi^ A gf
ein Lehrer oder Student der Anetomie gAJ" P»
werden» der nicht dem Gesetse Yerfall« iriA 1 (;
Eben §o mtcht die Niohtbegreben einer Ldm l|^
des Vergehens tcntra honoi morms tehiildif i u* m,
hiervon aind nehf ere F&lle Tor dio iaim f* 1^
kommen* .- Iij
Dieter 8und der Getetsgebnng tneUit ^ V
Comminion nicht «Hein fflr den Scndlreetot W} ■'
dem auch fAr die tllgemeine Beate, höehy'**;
theilig. Ea wird den jungen Leuten , ^'Jr^
reich sind, durch daa Geaetz ftat nnmAdil^^
macht 9 Anatomie gehörie in erlernen » oby»y*
•nderea^ Suatfgetetz volftcandise Kenntniif ^'^
ben beim Examen verlangt. J&er aohlioiaMlf V||
weg iity dafa^ die Examinatoren dnreh djaf»^
aehen, oder wie die Apothehergeaellachaflf pt"^
praktische Anatomie verlangen » und doch j<^^ ,
«en Leuten daa Wohlseyn ao'vieler ihrer Mj^
ger in die HMnde gegeben, da jihrlieh >^^^^^^*?|!
ger ala 400 aolcher PrAfungaioheine amgig!"^
werden«
Daa Schlimmate fflr die Profeisoren iit 4^
noch, dafa viele Studenten lieber in P*ii*.^^^'
mie treiben y ao dafs viele Privatdocenten» die w*
bei grofsen Hospitälern angeateilt aind, ihm«^
terricht g&nslich haben aufgeben müaaen, nndml^
lieh iat ea doch fOr Männer von Bildung and 6^
fahl aebr hart, immer gegen das Geaets hanUl
und aich oft mit dem Auswurf des Pöbels vsibifr
dern zu müssen.
Auch die FraKtiKer leiden dsmnter, da sie M^
selten sich am Cadaver im Operiren flben mflasHi
um den Anforderungen die msn mit Reeht am dl
macht» genügen zu'können. Ea ist tlso sehr»
türlich, wenn alle diese Personen eioh vereiidgsi
daa Haua um eine Verbeaaejung der best^heMü
Gesetse zu bitten. —
Durch dieae Gesetze wird anfaer dta NzehAii
len für daa Studium auch noch der berbeigefAkn
d«fs 200 Menschen, nach Angabe der Polizei, sisl
von Diebstahl nähren, da daa Aufgraben einmal*
betrachtet wird* Bis jetzt h^ ftio SjU^gf Jui»^
— 127 —
g gehabt» alt den Freie de? Leichen
und die Zahl der Aatgrlber so Ter-
iers verhalc et sich io Frankreich«
nicht nach 24 Stunden reklamirt wer-
aut den Hospitälern auf die Anatomie
8 find nnr awei öffentliche Anitalten,
de Medecine und dem Höpital de la
inttalten gar nicht* Der Chef des tra».
'ifues sendet die Leichen in einem he»*
gen 9 der nicht auffüllt am frdhen
den Secirsälen. In der Eeole de mede^
Ige beim Examen aufgezeichnete Min*
ann der Chel der Anitalt aach andere
neen anlassen« In der Pitie können
liier Nationen Leichname erhalten ao
len, XU sehr mafsigen Preisen von 3
iCn *)• Seit einiaer Zeit ist et englU
gen erlaubt y Vorfetungen Ober Anato-
3 p und Secirübungen su leiten fflr 8to«
Nation. Ton Aufgraben hört man da-
I in Paria«
te daher sehr wohl auch in England
'erden, dafs alle in Arbeitshäusern,
oder andern Wohlthltigkeitianstalten
die nicht in einer bestimmten Zeit re«
en, der Anatomie übergeben werden^
f wenn in Frankreich und Italien. die
tbräucbe vor dem Tode Tollsogen wer«
ich der ZergÜederune auf Kosten der
Händig begraben werden.
I 1827 wurden von 3744 in den Spiiä-
lenen Peraonrti 3103 auf öffentliche Ko-
n, bei etwa 1108 waren gar keine Ver»
gen. Da durch diese Zthl das Bedflrf-
men gedeckt wOrde^ so würde das to
isgraben Ton selbst aufhören*
nige der abgehörten Zeugen gegen die-
ft einwenden , dafs immer ein VersloCe
ifiiöseu Gefühle darin läge, so liefse
Ende auf das ganze Studium der prak*
omie ausdehnen»
bezahlte in der Begel 5 Franken fUr einen
Mi
— 138 —
Offtnbar niminB aber flberhtnpt der W:
;eg«n Seciionen und Anacomie beim Pabli
Ulan hat nicht bemerkt , dafs dip Hoapitäl«i
iien Seciranstalten verbunden sind, und ^
dat ganse Kitehipiel waiTs^ im geringsten
queos verloren, man kann überhaupt bei d
wandten viel durch vernQnftige Vorscelluiig
ten, betondefa wenn man nioht durch H(
kalt hei dem Publikum Mifatrauea errege
£• wäre daher auch aohon alle't gawonnei
das GesetB nicht befehlend sondern erlaube
stellte y dafa die, welche aus Arbeitafaäui«
Leichen hergeben, oder die, welche sie zu
mischen Zwecken empfangen» nicht als strti
gesehen werden sollen. Auraerdem wir« '
sehr wichtig y dafs dieClauael aus der Acte ^«t
am ückgenommen würde , dafs die Leichen vo
Hern zergliedert werden sollen. Durch di«
ificknahme wflrde die Anatomie, wenig T«
der Abscheu <lea Publikums gegen die Ai
aber bedeutend verringert werdet« An eioi
triff in die Criminaljiistis oder gar Vermin
er Verbrechen durch die verabscnenten Fol
der Bestrsfung ist hier wohl nioht an derik^
Dia Coramission würde ihren Bericht
vollständig halten , wenn sie nicht das Haos *
lieh darauf aufmerkstm machte » welche V^
keit die praktische Anatomie (äi das Ls^h
öeberban^t eewinnt das gemeine Wesen js
die Geschicklichkeit der Aerste ist.
Aufserdem ^ind durch vermehrte Kenne
Anatomie viele Operationen vereinfacht nn^
neue ausgesonnen, durch welche viele Mcnfli
ben gerettet worden sind. Dabei ist kein^
der Gesellschaft mehr interessirt, als die dsr
und des niedern Bare;erstandes« Reiche Leol
au jeder Zeit im Stande , sich die Hfllfs <
rilhmtesten Aerzte zu verschafFen, während ds
an Praktiker niederer Cathegorie gewiesen i<
ihnen natürlich desto weniger nützen kdnn
Weniger sie selbst unterrichtet sind.
— 129 —
isomdsrt m§rhwBrdig§ ümU9Ulhi»9AmmHgmr»
In dßr mtsdi^mitthen Z^itstkri/i Eyr miig^MU
90n
T# JC Schulze^
DUtrdasarU I» SoIömt mnd Ontkak
s dsm D&nlsch^n JOhirtBtU van Df% d%
von Sth^nherg»
nd HtotnitBiit-Frau« A.B. in Soldtr, 44Jab>
ir tm Sehluifo des Jthret 1824 tun zwölftes
hfraneer. Vorher httte sie aobt aasgenragea«
lur Weh gebracht y und anCierdoin drei Mal
t* Da die-Hilfte ihrer jetai^en Sehwangev-
Teratrichen war . infaeite aie gegen ihren
^ dafa aie dieamaf gegen Gewohnheit In der
i Seite dea Unterleibea eine bt aondere Schwere
Etwaa apftcer eröffnete aie duaelbe mehrefe»
Irinnen und gab au^eieh ihre Furcht mu er»
1^ dafa aie dieamal nicht glflcklicb entbundaa
. Da aie ohnediea wibrend der ganaen Zeit
Schwangerachaft ihre nonatUebe Reinigang
iiatte, 80 trug dieaea, welehea ihr ao be*
ind Torkaniy daan bey, ihre Aeneitlichkeic
mehren. Indeaaen fuhr aie fort, winread der
. Schwangerachaft hernmsugeh'en und ihf« go«
an Beachafiigungen mu verrichtea*
n Sonntag dea 2ten Januar 1825 des Abtmdf
Dhr fing aie an die eraten Gebnxuwehtn sa
Nach ihrer Berechnunc Ton der Zeit aa^
I auerat die Bewegung dfea Kindea Terapfln
glaubte aie erat TierEebn Tage apftter nieder«
men« Da die Wehen fortdauerten, Hefa ihr'
eine Nachbarin Namena R* holen« Bei ihrer
ft hatte ihrem Urtheile nach die Kreifaende
he Oeburtawehen s aber da aie dieae Unter-
bette, aowohl auf dem Unterleib ala auch in
iitteracheide 9 kam ea ihr ToVf ala wlre ea mit
reifaenden nicht richtig beachaCFen, •— ao
e aie aich aua, — weawegen aie auch anrieth^
•minirte Hebamme dea Oauea rnfea su laaaea«
m|LZVIII.B.2.St. I
•
Da die Kreidende nicht hierin einwillietn w
weil sie behtoptete, daff diesmal für lie feine
möglich würei so Uefa ihr ManYi« ohne ihr ?li
eine Frau NtmensB.S.y welche nicht entfernter
nnd welche y der Erklärung des Mannet an
t lacklich gewesen wäre, uebärende in scls
Intbindungen zu helfen, kommen, Sie kam
Kreifsenden am Montag (Morgen um halb iw <
an* Sie unternfthm sogleich eine Untersuch i
der Mutterscheide. wo sie hoch oben im X
•ine undeutliche Härte fühlte, welche, wie»:
muthete, der Kopf des Kindes sey;.aber diese
liefs sich mittelst der Hand nicht bewegen
veränderte sie nicht ihre Lage während d m
handenen Wehen. Diese , welche bis dahisa
aber unterbrochen gewesen waren» fineen nso
lauf von einigen Stunden sich su verlieren mi
Lörten gegen zehn Uhr am Montag VormitrJ
nahe gsns auf. Nach 'dieser Zeit hatte di^
fsende nur einselne Anfälle von Wehen , "^
ihr vielen Schmerz im Dnterleibe verursachte
klagte insbesondere über einen drAckenden, k^
lästigen Schmers in der Herzgrube. Noo)
keine Berstung der Häute wahrgenommen, ^
wejgune des Kindes , die vorher besonders st»
f elost den Anwesenden sichtbar gewesen wac
de jetzt kaum merkbar* Gegen Abend nahnc
Kräfte der Kreifsenden ab, um 11 Uhr vsxr
das Bewufsitieyn und starb kurz nachher in d^
liehen Nicht gegen 12 Uhn
Da diase Begebenheit der im Gau n^'
Hebamme bekannt wurde ^ so machte sie d^
terey davon eine Anzeige , welche mir dsrit^-
den» 14ten desselben Monats snmuthete» eis*
c^enöfFnung der verstorbenen Kreifsenden vo^
men, um wo möglich dadurch Aufklärung ik^
Hindernisse zu geben , welche bei der Entbi'
der Kreifsenden vorhanden gewesen wären $
auch, ob diese 9 wenn seitlich angemetssn« J
fesucht worden wäre, hätten gehoben f^<
onnen.
Am 18ten Januar 1825 des Morgens traf idi
her zu H. ein. Die Leiche, die in einem tob
Vogterey versiegelten Sarg gelegt worden v
wurde Torsichtig heräuigehoben und auf fu
— 131 —
4«t«gr.- Bti der UntqriopIiMifr wui* 4«t
^pidainiitj dM*cIb«n irif bim und icItTrua
**^a *icb bel.dat Berohriiiic (b. la dar rä«b*
*li« Dihm »an «in« bsdäiiMiida ErhflliMu
■ «n welcher d^reh die AufUgune dei HeoZ
■«Utlich die Tlieile det Kiiidei untaiicbaiden
^** Uab Ikuffar« ticbuTULbeila wurden lurk'
[^QiTDlIsn geirgSen. Da die BauchnuiLeln,
~*.>uCierDrdenilicb dann waren, eur eenoba-
T«ltedatchiehtiitten, und die UatarletbiLabl«
' geOfFDct war, wurde ein Koiba aa bar dam
'"( in der lacht«» fiaite nnmitialbir ant dea
'■aao liegend gefiindan. Die Laf>0 dei Kiadci
!<>> d*r* dar Rcickaa deiielbaa auiwlrti gtcea
Jnterlaib der Frau gahahn wai{ die F«?!«.
'■' eegan die Hiütarbielian (Natai) anfgeiogaK
'a Ugan eben in dar reobte(i SaJM (in rrgionm
»■i dexfrm); dar Copf tineajjan war bintar daa
* nie d arge drackt, nwitchen dietain und d«m
'*riii (intertinam rectum), £«£"■ die oberitt
<*ne de* Bachtni, in welclier OtSaaam dn
«Lf. ^'i*-!:-:! I ._ -J"J.-i_il. " 11
r ropf iioR>g
___„ ;kt, Bwitchec
(inleitinmpi rtetum) , Rttta die oberitb
,V «._,... ,. -^-\tT,t7 -^-' - - '-■■-
1 dei Kinde* U^ bintar
ingeg, ■ - "-
dein Vordartlan Thalia
'ktbosfifi. Die Bkiita, woriit daa Klni
-t"^» govyei- ■-'• —■ ' ■— ■
dl beinahe efus von demieTbäa grtranat D4
^pf dei Kinde* luch eioieer Aoi'lre'ngung vö*
tarnen OcEFiiiing de« Boükani gelgft wordA
r der Hinterkopf ie)ir'ange«cbwolIen '£a^
>■' t)ii Ifind, wa> abrigem in keinan Bat
^Igtn Theite an^BLeftet war, Wiirda dirltff
SanomniBB. £■ wir in 4lleK' Tbeilen wohl
«■ nad tutta die nlmlicb« Grfiba vnd ivAnf^
> «la ain ita: .Uitru* in dajc KtwSkaliebaa
«■arlich antwiokelta* Kind.. Dia tJiBu da(>
. betfug IS Zell , da* Gawicju ttira 8 Pfundi;
lOden wa^tt»' iqi Bodanaack alngAUatan, All
'ad faeriuuanQninien war« kaman der Hvtltr*
■ , dia NaOaUehnnr und die Hlutf lam Vor.
• Dar Muttarkueban, walebar an dam Ga-
(MaMntertum) aagahaftat gawaikN* abai ir4»
* jelit bai^alta gatrennt war» war vo»iiaiflrr
Graf*« und 3««tohaSaiihait{ daltalba wacMiali
>*t NabelwhnuB. 4ar Fall. Dar UnMkUtb.^
12
-. 132 -^
Tmm warf« vom Blol« md WtfMW aifrf(Ull(
fanden. D«r ütemt war nar oab»J»ttM3 (röb
aber etwa« dieker als er bei Fraaan aauir d
SohwinjeeTteharc an aeyn pflegt» Bei der OeAia
eeiner fiöhle wardes die inweadigen Aden et«
nie Blut ingefallt gefunden. Im Unterleibe i
Frau war fibrigeve niehtt Ungew'öhnliohea aah
merken ; die enthaltenen Theile eohieBOi Ja eiai
gesundtn Zustande gewesen au aeya.
Die Torhandeae Flnlnlfa rarhiaderta iadiMi
die AnCbe Währung dieses in phyaiolociaehar Bk
sieht so nerkwArdigea Kiadaat weloliaa Ich p
wOnaahi hätte«
Jnnurhmg JU$ B$rümtg$h$rs von Eyr,
s
Dieser Fall ist eben so intianaaaac«, alt «n»
Verfasser mit einen» dem aaohknadlgaa aaJIa'
henden Arzte beurkundeten 9 Ordanag nadDuiOA
keit dargestellt ist« Dieser Fall aeigt, dali imh
fruchtete Ei, wenn es nur, sei %9 aasflser fea vi^;
eher Or^^inisation in der sehwaagaren FrBairi»|
stfttit wird 9 sieh aur VoUkoaiBieBheia ekasJlfj
Wirkung des Uterus entwiokeln kana» BS^^j
diese nur durch seine Beqnemliehkeit in dtfh*]
die noth wendige Bedineung fflr diaHeriminbi<r
des CLndes aus dem Bautterleibe gMtl dsH*"]
vlmmt hier wahr» dsfs das Kind aaea ämgtdf]
ißu Besehreibung YoUkommen eatwidalt :i^^
kraftvolle Bewegungen desselben wand
bis gegen die Sterbestunde der Mttttar»
Es wird wohl den Physiologen aafcw«^
f B erkllren , wie bei einer solchen SohwaB|ia"'L,
Vrirkliche Geburtswehen enutehen könatsai Jf t''
Wehen sind in dieser Krankengeaehiehie it/^j
lieh beschrieben , dafs msn nioEt beawelMa ■ft]
dafs sie wirklieh vorhanden ^ nad dals sis,"^]
mit vom Drucke dei Kindes herToraabraahte6p^|
sea, noch mit von dem imUnterleiDoangeSi0''T|
Blute verwechselt werden konatea. Hier W* 'Ti
Uterus , der durch Mitleidensohafit die ^^^^^^^^
aeuge in Thitigkeit setaen konnte , und doskj*!,
gewifs y dafs die Bauehmuskeln und daa Zfrifd*^
Gltf thltig gaweaea siad nad di« Bann« ^
•#* 138 -
di9 HfnMri0liniig dtt KUt^M im im^
oken Nffifykt hib«B.
irfen indesien orwartta» dafs d%t g^hatm
i«r unt eine genauere Aufklimag aiii.
df wie das Gekröie elgentlieh aa jener
laffen » wo et omniteh mit den Matter»
banden war^ ob nlmlieh aeine Subttans '
1' seine Blatgefl£ie Tiel grAfsef all in
aataade waren*
oihek J. jtrakt. Hel/Xu W$lrmmr JL X #al«
^y researchet into the eaui$if natmrm and
\ of ihe mpre pr$val€nt disfoses of Indim
tnt Handbuch dw B&ch^rhmnde für dU
fditin.
terarisehe Änu^igan*
9. Schäjferp Varswck ainss V§r$tnai
liaoria und Praxis^ J)ni$0r Th^ik
9pg de Imgua auaiomUa ^uaadam ai i$^.
«•
ehe Sthrijtwn der üni^ertiiäf
lin.
erlitz, Ohserv* de oM citri aetherel
husdam oeulorum morhis»
^, de vertehrarum eetviealium laxaiione*
iedb*erg^ dt virium vitalium Paria so*
twensteitt^ de Prosodid mediea*
ermann, d$ MelanosL
LitterarischSs 'fnteHigenzblatt.
\i
No. I.
^&^
Nachriekt»
du von dem Herrn Prof» Dr» Kühn hoiCrgii$ Mh
gäbe der griechischen jierztm beirttfflemd»
Von der im Jahre 1821 begönnonm Aufgibt'*
Opera medicorum graecorum. quam aoUant cum M^ j
sione latina edid, C G. Xü^i». 'find -bit JMV
2b'ßi&nde bei C. CnohlocH in Laipzig tetoUwttb '
Nehmliclit
Galeni opera omnim Tom. I — XF^m o» Xfll
Pars J.
Der 16te u. 17re Bd. 2te Abtblg. enokfi«Hkii
Ostern 1829 und zur V ervoll lUodigungdM giMM
Werkes werden inclusive des Reguter •Bandet waA
5 Bände nöthig' teyn , welclie binnen hier u' 3
Jsfaren werden geliefert werden« Diese AnsKsbewi
Calen*s Werken seiebnet si^h infser ihrer Combi*
beit vor allen übrigen dadaroh aas, dafi sie 4«
eriecbifcben Text von drei BAehern GmlmtCi gi^
Fert bat 9 welche bis ietst blofs in «iaer latiiii-
s^hen Uebersetzung besannt wacev* . .
Hippoerat is Opera omnia 3 Tomi
1825. 26.
Aretaei Cappod. opera omnia 1828»
Der hiersu gehörige und Tom ^erni FroL VTm
Dmc/or/ besorgte Commentsr erffebeinet bi« Omo»
und wird gratis nachgeliefert.
Der dann ziinftchst erscheinende und berdliiB
Druck befindliche Band entbihhx
Dioscoridis lihri VUL ed. Cmri. SprongA
Gleichzeitig werden die in der Semnlaag isi
Nicetas bafindlichen wnndSrstlichen Schriften dsr
Griechen , unter welchen besonders die drei B^Am
tmm hOm
^ 3 —
ipollonimi tt/i Kittlam to& ^tii GtlMAf» m«rfe>
tig tincl, er«€bcin9n.
Lus dem raiehen ancl regelmirsf^en Fortteki^i»
leset Werket gehet wool hinreichend hervor.
•• dem Herausgeber und dem Verleger gleich
darum su thun isc^ ein Unternehmen , deaseii
noch keine Nation ma rahmen het^ so schnell
löglich SU beenden. Dabei ist aber niehu ver-
llfsigt worden, um das Werk gut su liefern»
der Verleger hat keine Kosten gesobetteC den
correct su geben,» wobei er Anfänglich Tom
1 Prof. Schäfer und dann spiter vom Herrn
PV. Dindorf durcb gefällige Üebernabnie ei«
L'eviaiön unterstfltst wurde , und. der Drook- «o
des Papier sind durehgingig tobön*
)er Fränumerations • Preis fdr den Band TOft
Iphabet iit auf Drnckpapirr 3 Thlr. 8 Gr. Säobs*
auf Sobreibpap. 4 Thlr. 8 Gr. Einselne Bända
n im Ladenpreis auf Druckpapier 5 Tblr« «ad
«hreibpspier 6 Thlr. 12 Gr,
lei C. H. Beck in Nordlingen ist tricbieiieii :
cdo oparum medieorum ahti^HiorUmp dsnmo Wf*
i G» B» Fritdreich, VoL primum fit setun^
im, continens Prosperi Alherti ds praesagunda
ta et morte aegrotantium opus» 8« Druckpep*
U 3. -^ Schreibpap. El. 3.. 48.
I
IflEKt alfdüm ifitc «ia btdciitMid hAbm I«te-
preU ein«
Jtäu W«r1i «Iam Sehviftttdltn ist aaek fb-
seln SU kaoftn*
Ü0h0rt0izmngtanz0ig00
Von dt n
Z.0gont du Dr. Bromtiait tur Us Vli^gmtflm
Gattrigu0S ete. 2. Edition
»
•Ttcbeint im Knntn in der FflrstL HofliOGUnli-
lung Btt Radolftadc ein« tea(iehe Uebenettoagt
H0rabg0i0izi0 Pr0ti0m
Z0itsehrifi für ptyehiseh0 J0rzt0 »It h0somd0nr &•
rHeksichtigung des Magn0tUmutf mnd d0r Z§k»
uhrijt für Jnthropologie* In Verbindong mit ta
Herren Ennemoser, EicbeDmiiyeT^ Grobnun»
Grooty T. Gruichuten« Heindorr, HtyntVy Heb-
roth» Henke 9 Heusinger, HofiFbaner^ HohnbioSi
Born 9 Mais, Pieniti, Romberg, Raer» Sebil-
Ter» Sehneider y Vering, Weifi und VVindlNhp
mann, herausgegeben Ton Fr* Nussm» 9r Jibib
1818 — 26. L.eu>iig bei C. CnohlocK Ladenpnu
Ö8 Rthlr. Herebgeaetiter Preii 16 RtUr,
Eine ToUstindige . Inhtltianieige ist cur Ea>
pfehlung dieses interessanten Journale binreiebeiidr
und diese ist in allen BuchhandlangcA gratu it
haben.
Hermhst&dtf S, F.» systematheher GnmdrUt itr
allgemeinen ExperimentalehemU m zum GebrmaA
hei Vorlesungen und tur Selbsthelekrmtg' b0im jlfM-
gel des mündlichen Vnt0rwUhis\ mmok den mm*
-^ '4 ~-
gUf^ Enii§Amig9H. Basti und L^t!g JM ff^^ J.
Äoummnm% 5r od«r 8nppltiii«iicb«a<l ta d«ii 4 «r*
•MB Bändtn dar dritten Aaflftg»« Nebti «intm
Tollttindigdii Regiiter» gr« 8« 3 Rthlr»
Dieaer 5t« Band liafert die aeueiten Entdefc«
lüge» und Erfahrnngen , welobe während der Htt^
flgab« der 4 ersten Binde gemaoht worden sind^
V jeden einselnen Band» jeden einselnea Abaeliaitt
id jeden einselnen Paragraphen naehgetragen, nebtt
■ein Tollataadigen Regiiter, so dafa nun das Werk
•einen 5 Binden ein Tollstindiges Oaases auf»
idit*
Der Preia aller 5 Tbeile Ist 14 Tbl. 12 Gr.^ nm
mt den Ankauf dieses anerkatint brauchbaren Werlia
B^Uehst Bu erleichtern, wird dasselbe fflr einig«
oc Mif 8 Thlr. 12 Gr, herabgeseut, wofOs •#
jreh eile Buchhandlungen au erhalten ist*
Dtsselhen Orundrift dtr theer§titehen und exp^ri»
tntnttlUn PharmaeU^ zum Cebrmuth hei rorle*
Sufigen und %ur. SelhsttsUhrung btim Mnngtl
des mündlichen Unterrichts p für angehende
.. fVunäärziß und Jpotheker» 2fe dUrchaue umm
Mf arbeitete und verbesserte Jyflmge* bei H^.J.
Aottmmnn» 3 Bände, 1806 -« 10 Ladenpreii
7 Rthlr. 12 Gr,. herabgesetzter Preia 4 Rthln
12 Gr.
Oetielben Grundlinien der iheoretisehen und expe*
rimentellen Chemie^ zum Gebrauche heim Vor^
trage derselben f bei H« A* liottmann. gr, 8.
1804. 2 Rtblr. 16 Gr.
X)9S$elben Katechismus der Jpotheksrkunstf oder dia
ersten Grundsätze der Pharmacia f&r Jhj&nger^
, hei H. J. üoffmoRR. 16 Qu
Klapprothf TIT. f/.y Beiträge zur ehemischen
Kenntnifr der Mineralkörper ^ hei B* J, Rott"
mann, 5 Bande mit Register, Xiadenprcia
10 Rthlr. 12 Gr., harabgesetster Preis ;6 Rlhlr.
Karsten ^ D, L, G,^ mineralogische Tabellen mit
Rücklicht auf die neuesten Entdeckungen ^ mil
. 5 ^
0Tlaut$md§n Anmerkungen versehen» Ütt vdu-
serte und vermehrte Jujlage , hei H. A* Bottmea.
Ladenpreis 2 Rtbir. 16 Gr,^ herabgetecitei PRtf
2 Rthlr.
Mayer^t^ D. J. £.. A.f Besehreibungen in i^
zen menschliehen Kö'rpere mit den wiehtitstna^
toniischen Entdeckungen bereichert für 3mtt vi
Liebhaber der jinthropologiem Basel und Lüpf
bei H. J, Rottmann. 8. Bde. Ir 2r Bi MW
die Knochenlehre f 3r Bd. die Muskellehtf^^
Bd. die Eingeweidehlehre , 6r 7r 8r Bd. du I»
venlehre. Ladenpreis 12 Rthlr., berabgfMMi
Preis 6 Rthlr.
Die dasa gehörigen 6 Hefte Kupfer 54 tA
queer Folio mit der nÖthi|;en Erklärung 43 B^
fen in gr. 4to* Ladenpreis 20 Rthlr. 12 pi
erabgesetster Preis 12 Rthlr«
Der VVerth dieses VVerks ist llngit 0»
kannty und junge unbemittelte Medieiner and Cli*
rurgen werden es dem Verleger Dank wiiien, ^
ihnen der bedeutend herabgesetzte Preis dm i*"
kauf möglichst erleichtem wird«
Bei Boike in Berlin ist enehienent
Eneyelopädisches TVörterbuch der medizinischi» W^
senschajten \ herausgegeben von den ProfwcnS
der meäicinischen Facult'dt zu Berlin: C, '•
V. Graefe, C. fV. Uu/eland, H. F. U*^
K.J. Rudolphi, E. o. Siebold. IL Bad-
Ahnung bis Antimonium* Subscriptioiiiprcii*
3 Rthlr. 10 Sgr.
Nachricht für praktische Aerzte Deutsehlanis*
Im Verls ge von C. H* F. Hartmann ia Lsipuf
wird von folgendem Werke eine teauche Btirb«^
tnng erscheinen:
2f«' det ihaJaiUf def 9nfan$ n^uväm^ifkdi äi ä Im
ttamelle. Pr. C. Billard. Paris i&2».
?oo dieiem hdchsi wiehtigen ^Yerke b«ioret
Dr. Meifsnerf prtkc Am UQd Gebnitthelfer fa
»tig, welcher sieh tehon durch teitte «igentn
'k^f namentlich dnreh feine Foriohungen im
eteder Weiber- und KinderkrtnkheiteiH 3 Theile,
lein Handbuch der Kinderkrankheiten « 2 Theile,
klichtt bekannt gemacht hat, eine y>«M i»«^«
Bearbeitung .'in welcher mit den intereasanteo
achtungen des Verfassers auch die wichtigsten
irungen teutscher Aerste vereiniet werden sol-
um diesen Gegenstand in möelichiter Voll-
iigkeit darsustellen« Die mm OriginaU gehd«
&n Kupfer, werden auch dem teutschan Werk«
^glicbsten treuen Copien beigegeben werden,
der Verleger wird nichts versau men, dem VVer-
»ine seinem Werthe aingemessene inliiere Ans«
ang sa ertheilen.
Anzeige für t0utt9h0 A9r%i9m
Fortsetzung des Summarium der medixinissh§m
Journalistik betreffend»
Das mit Anfang des Jahrtfs 1828 bei C. H« F.
"mann in Leipzig begonnene f und mit so ri^Iem
alle aufgenommene medizinische Journal antes
Atel :
mmarium des Neuesten aus der gesummten Mem
dizin, eine fortlaufende svstematisch geordnjpte
üebersicbt alier literarischen Erscheinungen in
der ärztlichen Wissenschaft und Kunst; \n ge*
drängten Auszügen nach den neu erschienen est
Journilen, Literaturzeitungen, klinischen Jahr«
bfichern etc., unter Mitwirkung der Herren
Dr. Braune ^ Dr. Carus ^ Dr» Hänel, Dr» Hille^
Dr. Kühn, Dr. Meifsner^ Dr. Oehler, Prof.
Dr. Radius und Dr. Walther bearbeitet, und
herausgegeben vqvl Dr. Ünger u» Dr. Klose,
auch pr. 1829 mit gleich regem Eifer von Sei«
•— 7 ^
tea d«ff geatnvtaii Herrai H«niiig«b#r ond InT^
legert fortgetttic werden.« *
Far Diejenigen, welche diee UntemebiMi Ui^
her noch nicht genauer Itannten, wird ingltiokaK
dem eriten Hefte des s weiten Jebrguiget dii Uk
her bekannt^ gemachte auaffthrliche «Anaelge 00
Plan und Einrichtung des Stumiuuiiinis wit^^
gedruckt werden«
Da dieses reichhaltige Joamaly als Repiitodff
des Wiasenawardigiten aus allen Zweiten dar Ife
disin, einen bleibenden Werth behlu, so «U
euch Vielen der Beiits des bald beendigten aitd*
nem ToUttttndigen Regliter Tertehenen Ittn Jih»
ganga , welcher gegen 2000 Nummern cnibiüiy wls^ j
echenswcnb aeyn, wovon noch eine kleine Andl
Exemplare vorräthig itt, die der Verleeer so «dl
der Vorrath reicht , den Abonnenten auf den tiw^
ten Jahrgang fflr den ermttfaigten Preis von Tio
Thalern oder 7 fl« 12 ikr« RheinL erlaisen WiH
Der 2te Jahrgang pr« 1829 kostat Saabs TbU
oder 10 fl. 48 kr. RheinL
Jnatomiieh§ TVaehspritpmrmtH
Aufter den schon bekannten Wachs «PklDinlV
fflr Grburtihalfe und fAr Anatomie das uehfatf
nach ReWi und Vicq d'AzyrU Yfeit^^ bat Baa«-'
unteraeichneter auch das Gehörorgan , nach te
Spiritus • Präparaten dea Herrn Prosektor Dr« Btfd
in Leiptig» Tergröfiert dargeatellt. Es bestebeaiii
letztem aus folgenden 6 in natürlicher Farbe Bs*b*
gebildeten Präparaten, die nach vorher eigaagis*
Beatellung au nahen sind:
1) Das linke Ohr einet aecht jlhrigan Kindes 3 md
vergröfsert. Das äufsere Ohr, mit dem G*"
böreange, das Paiikenfell mit den GebÖrk»^
chelchen und den Muskeln derselben, die £^
simohi%c\it Röhre» die Keinen aic«
Folgead« Piipmu sind 4 nal ▼«fgrdfttnt
Di« freigelegte Sohneeke und die Boeenglagt;
Die Sobneoke in nach oben nnd der Sinus a§at»
jticus naeh unten gewändftt
2)attelbe Prlparat Ten der entgegeageattiten Seit«
mit der ArtoHa audUoria interna.
Die gans geöffneu Scbneebt mit Vorbofe vnd
Jtogengängen»
Ihifelbe Prlparat, mit den im Innern befindli.
^en Hiuten und Slokcben und der ¥erbreitniig
dei Gebörnerrea in der Schneebe* i
Der Antlitanerr und der OebArnerr mit feiner
Veriweigung im Vorbofei nebit den Rollen in
den Bogengangeiu
Di» Präparate sind einieln auf aohwarsen Bret«
H befeatigt. Der Preia alltr 6 Präparat« iat mit
nballage 3 Fxd*on Aach werden aie «inieln ge»
Auf {^erlangen werden alle Tbeile d«a menacb*
<b«n Körpers 9 sowohl in pbysiologiseber eis ia
tbologisoher Hiniicbt in Wacns dargestellt« Fftr
e getreue und richtige Naohbildungdieaer^ so
U aller vom Verferdfier es lieferte n wacbsf- Prl»
rata rerbOrgt sieb derselbe. Eine genau« B«*
breibung des an rerfertigenden Präparats ilt je«
»äi BotnwendiE (wenn ea möglich Ist ^ so
: die Ueberacbicbung des Spiritus -Prüparatt «m
', Branascbweig, den 17teä Januar 1829.
C. F, H. H 0 i n 0 m a*n n^
Wachs • Modellif rfr« . .
— 9 «
Bibliographie,'
Bei &• Reimer in Berlin i«t «rsohienen!
Antwabl medioinitch-eerioliklicher Gutt^hrci
Königl. wissenschaftlich tn Depatadon Ux
AAedicinalwesen , mit Genebniigun|; eines Hi
Ministerii der GeistlickcD- Unterrichts - mU
dicintl - Angelegenheiten herausgegeben ?oa
Fr. Klug. Erster Band. gr. & 1 Rtblr. 16
Utb'ev den Blasenaassebb^ odec Pemphigni,
Dr« Heinrieh von Martins. 8b 14 gr»
Bei J. Chr. Krieger in Marhnrg nad Cntt
erschienen :
Bartels f Dr. £• D. ^., Aber infaer« nnci infser
Tregung im Pflanzenreiche n« Thierreiche«
.insbesondere Ober JirsaU der Kufsaten dufi
nere und chemische : mit Rücksicht auf G
tungSTerschiedenheir. br. gr« 8. tf Bog. 3 |
13 kr.
Conradi^ J, W, H.^ Einleitung In das Stndinfl
Medicioy cum Gebrauche bei seinen Vorl
gen. 3te durchaus umgearbeitet« AuB* gr«
, Bog. 16 gr. — 1 a. 12 hr.
Dessen Handbuch der speeiellen Pathologie v.
rapie, sum Gebrauche bei seinen Vorlesni
Zweiter Band: Von den abnormen Ausist
fen Kachexien, Nerrenkrankheiten, Seelenki
eiten etc. 3te yerb. Ausg. er. 8. 40 Bog. 3
5 fl. 24 kr.
Hüter ^ Dr, C. C, die Patholof^ie n. Therspis
fünften Geburtsperiode, gr. 8. 17 Bogen* 1
— 1 fl. 48 kr.
Ritgen, Dr. F. A, ^ fiber die Aufeinanderfolge
ersten Auftretens der verschiedenen organll
Gestalten, gr. 8. br. 7j> Bog. 10 gr, — ^ß kri
— 10 —
£€hßr^ S. kf.^ BMafrkntigtii a« Sniltso sn Wmh
nger^s Th«npie, oder praktisches HeiWerfah.
n bei den gewöhaliohen innerlichen Pferde-
cnhheiten , anf vieljAhrige Erfahrungen gecrOn«
d. gr. a 23^ Bog. 1 Tlil. 8 gr. — lli fl. 24 kr.
m Lehrbuch der «peoiellen PferdekenntnilCi
ler Natur nnd Bemerkungen su A. C. Have»
ms fienriheiliing des äuljeren Pferdes* er. 8.
Bog. 1 Thl. — 1 fl. 48 kr.
1, C^f der thierische Organismus nnd seine
rn&itnisse in der Aufsenwelt* Als Einleitung
,das rationelle Studium der Thieraraneiwissen*
ift «ack £• FßithU Ansichten cntwovff^» 8^
Bogen. 10 gr. — 45 kr.
iflBMuin, Dr. J, F.g Aber das Einsau gungSTM^
»Ö£en der Woraeln. gr. 8« br. 1^ Bog. 3 gr« — •
der HsRnif^i'^schen Buchhandlang ao OothM
Up. Dr* H,^ kurze Lehrsätie über Erken-
[ und Heilung der Krankheiten. Aoe' dem
ipitchen fibersetst. 3 Theile. brosoh. ITUtt
Itothek, medicinische, enthaltend!' tnne
shoUebersetsungcn aller in lateinische^ Sjpre«
■bgefafiten Schriften der ausgezeiehnet'ftea
le eus dem siebensehnten und achtsehnten
joaderti Ton H« BoerhaavB an bis J. Pf Fmyik ;
rgt von einer Gesellichaft deursihlll^ Aerate.
Band enthält: Dr. H, Boerhaaye*s kurie
Itse über Erkennung und Heilung der
iheiten. Aus dem Lateinischen übersetst.
le. a broschirt. 1 Thlr.
>liothek9 medicinifcbe, etc. llr Bd. enth<t
r, Dr. L, G.^ Wegweiser am Kranken-
Aus dem LiteiniieUen fibersetst. 3 Thle*
»schirr. 1 Thlr.
]f Dn J» Fr. y Kunst die Krankheiten des
ischen su' heilen , nach den neuesten Verhes-
Igen in der Arsneiwiiienschaft. 3r Theil.
juu oxpgcarb. AuE. gr. 8. 3 Thlr. 12 gr.
r
— 11 —
Betkerf 9 Dr. A, Tr,^ prtkttfciie Anneiiiiilttl]eliR.!i
Auflaffe, g>ni umgearbeitet nnd mit den ocu*
sten Erfahrungen bertiehert Ton /. /. BtmUt^
Xöoigl. Preufs« Medieinalrath ete. Eiltet ThdL
gr. 8. 3 Tlilr. 12 gr.
KleinSy Dr. X. <?•, Wegweiter am Kranlenbdttb
Aus dem Loiiein. flbera. 3 Tide. & 1 Tlilr.
Krügelsteittf Dr., (Heriogl. Stcbfl. Amtt- ondSd^*
Physicus) Promptuarium medicinae foreniis, ok
Real- Register aber die in der gerichtlicben A»
neiwiisenschaft einsehlaeenden BeobaebtoBj^
Entscheidungen und Vorfalle. Ein HOlfibaohAr
ferichtliche Aeratc» Beamte etc. 3r Bd. £bl
Thlr.
Dessen Repertorinm des Neuesten und WiiMiiflN
digsten aus der gerichtlichen Araneiwiiicnieki^
Ein Halfsbuch fdr gerichtliche Aerzte, ABwalii
und Richter. Enthaltend die neuesten Btobick*
tungen^ Erfahrungen und Vorfälle. gr.&lTUL
Dessen die Kunst die Geschwflre tu heilen. Ack
den n*eue9ten Erfahrungen und fierichtiom^"
der Aranei* und WundaraneiknniC. er«o. 1 W
16 gr.
"Kunst f die Sufserlicban und cfaimrgischen KfO^
heiten der Menschen zu heilen , naoh dta an^
aten Verbesserungen in der WundaranaiwiiM^
Schaft. Von einem Verein praKtiseher AsriUi*^
Wundärzte bearbeitet nach Heeker's Pisa« it'
Band: Kunst , die Geschwüra sa btilep« ff»^
1 Thlr. 16 gn
J o a r ti 8 1
der
ractischen Heilkunde.
Herausgegeben
▼ OB
C. W. H u f e 1 a n d,
bisgL Preufs. Suatmüi, Ritter dM rotheil Aditr»
r^ent xweiter Klass«, erstem Leibtnt, Prof. der M«-'
Biil«iif dpt UniTe^titlt su Berlin, Mitglied der Am»
demie der Wiasentcliefteii tte«
n n d
l^ 0 8 a n n^
*• ^ " .
KifBtficlitv^Frojfefior der Medicin tn der UniTtr^
Hit nnd der Medicinif ch • Chirurgitchen Acedemio
^ du Miliuir SU Berlin, and Mitglied mtlireret
gelehrten Geiellicheftea*
GraUf Freund p ist alt§ TheorUp
Doch grün dss JL§hens goldner Bamnh
Göthe.
III. Stück. März.
Berlin 1829.
Gedruckt and reil^gt bei G. Reimer.
I.
Geschichte
• Inev
stmerkwardigan , oach faDbehnjahriger
sr and daswischeo erfolgter Tiermaliger
Eotbiodaog glücklich überstaadeDeri
aviditas extraateri.na.
Von
3r. ^Friedrich Wilhelm Wilmans,
jehem Arste nnd Gtbnrtthelfer tu Lag« im
Faratentham Lipp^-Dotmold. *)
)oo Schwangerschaft anfser der Gebürmnt«
berhaupt, es mSge die eine oder die add^re
mg derselben sejn, eine nicht off Torkom«
le Erscheinung ist: so dürfte der jenige Fall
aafserordentlicher Schwangerschaft^ den
ier beschreibe"^ und den ich seit funfsehn
Dieser Fall ist gewifs einer der merkwürdig-
en , die wir Aber diesen Gegenstand bis jetsc
halten haben« — Wir hoffen man wird die
iheinbare WeitUuftigkeit entschuldigen, wenn
an bedenkt, dafs bei einen solchen Fall Jsdo
lainigkeit Aedentung hat,
A 2
— 4 ~
Jahren zu beobachten die Gelegenheit hatten
noch weit seltener Yorgekommen aeyn,
M», die Person, bei welcher sich dieser
höchst merkwürdige Fall ron Gravidita» voiin-
li$ ereignete, lebt noch, und ist die Ehefm
eines, in sehr dürftigen VermogensumslMilM
sich befindenden Binliegers in einem, ohnwiit
Detmold und in der Nahe meines jetngei
Wohnortes gelegenen Dorfe, welches sie Mit
sechszehn Jahren, als denjenigen ihres luahe-
rigen ehelichen Lebens, nicht rerlassen) nrf
während derselben sie unter ihrem khiiei
und ungesunden Obdache Ton Zeit z« ZA
alle die Leiden mit Muth und Standhäftigkiit
erduldet hat, von denen in dem Folgeadii
zu reden, ich mir erlaub^; wobei meine L^
ser die .umständliche Erzählung derselben wK
für ganz unwichtig und unn8thig erachlü
wollen.
Jene Person, vorher von allen bedMlUF
den Krankheiten stets beireit gewesen , hatli»
ihrer Angäbe nach, so eben ihr dreibigsM
Jahr zurückgelegt (es war im Monate Hart
1812), als dieselbe mich^ wegen ihres aal•l^
ordentlichen Schwangerschaflszustandeat u^
der während desselben bei ihr. eingetreteees
schweren Krampfzufälle ^ zum eraten Male an
meinen ärztlichen Rath und Beistand ersochn
Sie kam zu mir mit der Nachricht, dab
ihr Schwangerschaftszustand , wie ' sie .glaube^
achen etwas über eilf Monate *), kurz VK
. *) Da wo in dem Folgenden , sp wie hisr, b«
Aa^ab« einer Ztit^'nach Monaten aiclit foi-
drOcklich „Mondsmoaate** bemerkt^ liad «iifc*
Uth«, oder Sonnenmonate gemeint.
- 6 ^
ft^cher Zeit sie die eheliche VerbinJoog ela-^
gnngen , und zum ersten Male in ihrem Le«'
n in Geschlechtsrerhiodung mit einem Manne
kommen sejr, bestanden habe. Sie glaube
»ses daher, weil sie yrährend dieser eilf
3nale Ton der vorher jederzeit regelmä--
g bei ihr sich einstellenden moaatUchen-
lioigung gänzlich befreit gewesen sejr *);
m1 ihr Bauch — jedoch nnr ron der Gegen^*
s Nabels aus — und mit dem beständigea
»fühle von erhöheter Wärme daüelbst — ^
mählig dicker geworden wäre; wobei nlä
rigens erst weit in dem dritten Monate dee^
i ihr bestehenden Schwangerschaftsznstandet
n einigen andern Zufällen, z« B.'Ton Ue«'
Ikeity bei welcher es oftmals bis zum wirk-
:ben Erbrechen gekommen, nnd zwar am
sten und stärksten beim Liegen ita- niedrig
r Rückenlage nnd auf der linken' $eite4h^
s Korpers; so wie auch Ton einer eigenent
irnhe und Aengstlichkeit in ihrem' Ko^pef^'
id Ton Herzklopfen, Ton welchem s/lliin si^
iherhin ganz und gar nichts gewnfst, nitf
>](en Etwas empfunden habe. Ton tfneni
;enen Frösteln, -ron Schwindel, ton Ohnr^
acht , so wie - von ungewühnlichsfr Wärmei
den Geburtsgliedern , Von Harnbrenneny
))dslen nach gewissen Speiyen ttnd'Geträd«
•n tl. s. w« sey bei ihr, gab 'sie auf teettf
^fragen zur Antwort, wedisr- io'ffen erst^
BT 9 noch in den folgenden Sch'Mn^^iis^hat^
unaten, nicht das Geringsfef Voir^iifeoäfimen^
• Erst um die Zeit (^es Tolligeh äb'iaufii det
») Während diestr eilf Monate. httUftUh,' stus
d^r Menitruttion, weder der AuiAurs . einei;
•ühwärzUcli blutigen, noch schleimigen Feiieh«
tigkeit AUS den &ebarcitheilen bei ihr gtuigf«
ffiaften .MonaU dieses ibres Schwmgerscbdki*
sustandes habe sie, welches sie sich ooch gs-
aau 9a erinnern wisse , ein schwaches Lebss
ihrer Leii^ssfrucht bemerkt, das späterhis ■«
dann. und wann etwas stärker von ihrgsiSUt
wordsn, und ihrer Meinung nach, nicht las*
ger, alsYierzehn bis fünfzehn Wochen beid«-
selben yqrhanden gewesen . sejr: wenigstssi
iSey ihr von. den vorher eaLpfuodenen Ben^
gungen {ener Frucht seit driltehalb Momlca
nichts mehr wahrnehrfibar geworden, selhit
nicht beim Liegen auf dem Rücken mit ai^
festreckten Beinen, in weicher JLage ihm
LSrpers sie dieselben habe vorher am leidb«
testen und stärksten bemerken können«
Qbngeiähr vor swdi Monaten, wo ib
noch nicht, davon unterrichtet gewesen, itk
ihre Schwangerschaft eine anIsergewohBliGki
sejr, habe sie ganz eigene dräpgende schnmi*
hafte Empfindungen zuerst im Kreuze., daas
in der Gegend des Leibes, wo das Kindlisgii
ynd diese, von hier ans bis nach den GS"
burtsgliedern sich erstreckend, in Anfangs Iss*
geren und dann kürzeren ZwischenränmtSi
vop zunehmender Stärke u. s. w, bekommest
und nachdem dieselben auf diese Weise sirSIt
bis fünfzehn Stunden lang bei ihr angehähes
l^ätten, wären sie auf einmal wie verschwoa«
den gewesen , und nicht wieder zurBckgekehii
Dafs ' diese schmerzhaflen E^pfindongen sb
ganz eigene von ihr erkannt worden, nsd
nicht, mit gewöhnlichen Colik - oder Blsgea*
schmerzen y welche sie als Mädchen wohl mit-
anter gehabt hätte, zu vergleichen gewefss
wären , versicherte sie mehrmals anf mein Be-
llragen. Sie habe, in Uebereinstimmnng mit
— .7 —
nl^en Ihrer ▼•rbelralbeten |f aohbarlpne0| dlis«
hmerzhaften BmpfiDdangeo cur Zeit fSr Yf^
m gehaltao *), und, in dem dadurch M ihr
italandenen Glauben an eine ihr nahe beTor*
ehende Niederkunft, gleich nach dem Ana*
'«che derselben erst cu einer Hebamme ge-
:hickt, und dann anck noch die sweite sä
ch rufen Itfssen. Beide Hebammen hStten,
nf ihr Begehren, sie untersucht, sowie auch
nfi mehrere Dinge, w/^lcbe sich auf ihre
chw^angerschaft bezogen, befregt, ood wäre»
mn noch einige Stunden bei ihr geblieben,
achdem dieselben Ton früh Morgens bis Nach*
litlags gegen fünf Uhr bei ihr Terweilt, se&
ir Ton ihnen die Nachricht geworden ^ dafe^
ai allen ihren Wehen ihr GebarmnUermnnd
ich weder geöffnet habe, noch die Aussicht
•baf sich öffnen su wollen f dafs sie niclU
■t ein Kind bei sich haben, und dab da«,
raa sie Kindeskorperliches in ihrem Leiba
ihlOy und, ihrer Aussage nach, schon lange
aaalbst geiiihlt« habe» auch wohl ein Stüdk
iaiscb sej , welches an der Stelle | wo es sich
afinde, allmahlig hervorgewachsen seyn koaur
s ^)« Sie sollte sich gedulden^ aber nicht
^ Anoh bei andern aufser derGeblnavtCer Sehwsa*
ffem sind bekanntlieh ebenfalli wohl den
vVehen ähnliche Sebmersen Torgefnnden wor-
den) aber •ie'entttaDden bei ihnen weit fraher,
ele in dem gegenwirtigen Fells, wo sieh die«
eelben erit am Ende des sehnten BdondfOBOBate
/einstellten , und als solche nicht weiter tu»
pfänden worden« Von irgend einem Gerlaseh
inn Leibe während derselben hatte jene Sohwaa*
gere nichts wahrgenommen«
^*) Beide Hebammen habe ich mehrmals über das*
jenige, TTis von dem Obigen in ihrer Gegen»
wart bei der Sohwangem Torgefallen, bsiragt.
— 8 —
aSaman; m etnem Arzte m scliicktB, €h
wenn »ie sich nach einigen Tagta wM»
wohler befaodei selbst ca demselbsi geH
welcher ihr besser als sie sagen koDole, s«
es nm sie und ihre TermeintUche Schwsoia^
Schaft stehe.
Wenn sie mit ihrer Ersahlaog ubtr j^
ren SchwaogerschaftSEastaod , über dsfiewA
was sich hinsichtlich derschmershafieo, gi»^
sam wie Wehen sich verhaltenden, b*
Efiodaogen bei ihr zugetragen n. s. w* ■
ieher gekommen war , und ich sie Bodi ^
mal um das Leben ihrer Leibesfrochti ^
zugleich um die Art und Weise der 9^
gangen y an welchen sie dasselbe eikiBa|f
haben Termeioe, befragt hatte: so uui^if^
sie, dafs dieselben Bewegungen in einem ^*
strecken und Zusammenziehen bestandsDf ^
che Yoo der linken bis zur rechten Ssii^
Tes weichen Leibes , und zwar queer fib^^
Nab^l hinaus , ihre Richtung genommsfz
ten; ihr in letzterer Seite jedesmal am •
barsten geworden, und gerade diejenigr^
wesen wären, von welchen sie jetzt ssil
tehalb Monaten, wie sie bereits erwähnt, ^
mehr empfunden habe *)• Uebrigens em^
sie, neben der anhaltenden Vollheit und ^
.ihres Leibes , noch immer den Torigen C^
daselbst y Torzüglich beim Liegen auf
Rücken; so wie es ihr auch seit oha^
sieben bis acht Wochen so vorkomme» all
und dabei itett Ton ihnen eine mit l>i^
sähluDg übereinstimmende Kachlicht befto^
^) Diese Bewegnngeii der Frucht in ihrtv
wären su weilen lugleich euch InfMrl^
demielbtu bemerkbxr geworden.
— 9 —
_ t
der VerändeniDg der Lage ihres Körpers
las Kiod in ihrem Leibe seineLage u. s. ^v.
dare, und wie von der Mitte und dein
rn Theile des letztern aus sich oft eben
mell in diejenige Seite desselben begebe,
reiche sie sich gerade mit ihrem Korper
legt habe; am Toilsländlgsten geschähe
li die V.eränderung der Lage desselben
ei nach der linken Seite ihres Leibes hin.
Uit ihren Brüsten sei es schon während
»rsten Hälfte ihrer Schwangerschaft zu ei-
stärkeren , deutlicher zu bemerkenden Au*
'eilung, als je vorher, gekommen; so wie
dieselben von da an, bis zu der Zeit>
sich die Yorhin erwähnten wehenartigen
lercen bei ihr sich eingestellt, immer mehr
tarke und Yollbeit zugenommen hätten.,
o einige Wochen Vor dem Eintritte jener
rn seyen deutliche Spuren Ton e'iner miU
Q Feuchtigkeit in ihren Brüsten vorhan-
re Wesen ; und habe sich auch, bald nach
-^ufliören der wehenartigen Schmerzen,
wirkliche Blilch in denselben so stark
^od nach angehäuft gehabt, dafs sie mit^
ohne irgend eine Aoreizung dazu, aus
Warzen derselben gleichsam fliefseud her«
"^oinmen wäre. Eine solche Milchanhäu-
^ ihren Brüsten habe in jener Zeit ohn«
^rei Tage lang angehalten; wo sie als*
^^>genommen, jedoch so allmählig, dafs
diesen beinahe noch eine halbe Woche
'Sen, bis es mit derselben gänzlich \or^
^^esen sey. Auf die Frage, welche ich
^^ tlich railchtreibender Mittel an sie rich-
^Igah sie zur Antwort, dafs sie weder
^crhen Mittel kenne, noch angewandt
Recht warm habe sie ihre Brüste, wäh«
— 10 —
read iie starke MilchabsonderoDg h
vorgegangei^ wegeu Stiche in denielbeo,
gehalten.
Bei der mit gedachter Person angesl
Unlersnchung fand ich den Korper der
zwar in keiner Abmagerung begriffen,
auch oicht Ton der Art und Beschaff«
dafs man ihn für eiqen starken und kra
]en , und von fester Textur seyendeo
halten können. Nur hin und wieder
seine muskulösen Theile mit einiger D<
an dem unter ihnen befindlichen koöcl
desselben. Ihr Gesicht war eigentlich
als ein eingefallenes zu betrachten; e
jedoch von, einer auffallend blassen Fäi
so wie auch ihre, eben oicht tief lie|
Augen ein mattes Ansehen darboten.
Brüste y welche sie während der starken!
absondern ng in denselben weit stärke
Toller gefunden haben wollte, waren
jetzt noch von ziemlicher Grofse und
citäty ohngeachtet nicht der geringste I
weder von Milch noch einer milchigen j
tigkeit in ihnen vorhanden war. Ihren
leib, den ich nach allen seinen ßichtuDgeo
untersuchte, fand ich, in Betreff seiner
Ausgedehnlheit und Form, von dem ve:
den, wie er bei eiper ordentlichen Sc
gerschaft, mit welcher es, auch hinsi
des Standes des Gebärmutiergrundes,
ihrer höchsten Höhe, bis an das völlige
des neunten RIondsmonates derselben, g
men ist , in der Regel vorgefunden wir
.war, bei seiner m^ifsig^en Ausgedehntbe
der Gegend des Nabels aus bis zur Hen
härter und ausgedehnter anzusehen unc
— 11 -
»o, «Is TOD den Scbaambeineo biszar un-
Umbilicalgegeod hio; ia welcher letztem
BID2 derselbe sich wenig, wenigstens oicht
llend anders zeigte, als wie er bei einem
ichsenen gesunden Frauenzimmer, welches
nicht in dem Zustande einer Gebärmut-
hwangerschaft befindet, bescha£Ertn ist.
:h das Auflegen; Andrücken u. s. w« der
en Hand auf und an ihren Unterleib ent-
te ich einen , hinter auffallend dünnen
k.el - und Hautbedeckungen, uac'l zwar
^tentheils in der Megio umbiUcaUs bis zu
Herzgrube desselben Torhandenen , Kin«
Srper sehr leicht und bald, welc>ier da*
^t außerhalb der Gebärmutter bctfindllch
» und an dem man durch jene Intef^umente
t die geringste Lebensbewegun^ mehr
tzunebmen Yermochte ; der aber Tf ohl in
Gegend, die er, als die so eben beschrie-
), eingenommen hatte, einiges Yersdiieb-
•rkennen liefs, und» nach einer ohnge-
Sn Messung ^) yierzehn bis funteihn ge«
Bliche Zoll in der Länge hatte. In jener
end der Bauchhöhle befand sidi dieselr
leskorper auf den dünnen Gedärmen in
Richtung des Colon tranBvvium^ also in
r Queerlage daselbst, so dafs sein Kopf
er linken ^*) und seine Füfse, welche so-
Disie Mestang geschah yerrnittfllit einet in der-
enigen Gegend tn den Unterleib der Sohwan«
tern f^elegteo and daielbst angexogenen atarkea
<*adena, wo sieh hinter den oben bemeldeten ße-
leekungen deiseiben da;i abgeitorbene Kind mic
einem Körper in ausgeitreckter Lage bi fand. -^
Nach welcher Seite der Bauchcavität hin lich
iberhaupt der gröfste und ichwerite Theil der
'rucht eritreckte « von woielbic aus u* A. durch
hrcn Druok auf die nahe gelegenen Viscera^
i
a
fc
- 12 —
wohl als jener und die übrigen Theile Jessel-
beo hei der Unlersuchung ohne grofse MSIn
zu erkennen und von einander zu uolerscbo-
den ^Yaren , in der rechten Seite jener Bohlt
lagen. Die Banchhaut der schwängern Fer-
sen halte nirgends etwas Schrnmpßges a.8>W.
an sich; das Becken war gehörig gebaaet,N
wie sich auch die Durchmesser desselben ■
ganz normale verhielten. Die Gebärmotlff
hatte im kleinen Becken die gehi)rige Lf
und Richtung, und war auch hinsichtlich v
rer Form und Gröfse nicht anders be«haif«|
wie sie bei einem gesunden und völlig u**
gewachsenen Frauenzimmer, welches «*■
schwanger ist, und noch niemals gebureoM^
angetroffen wird. Der i;ntere Theil des (j*
i^icis Uteii^ als Portio vaginalis j lag freii»*'
Miittersrheide, und konnte hei der üotefl*
chung deutlich gefühlt werden. An dem»'
gerundeten Ende dieses Segmenti inferioTUf^'
vicis uteri entdeckte mein Finger den äufsej*
Gebärmuttermund als eine Queerspalle (*■•
transversüUs) , welche von zwei glatten LipfJ*
umgehen war, von denen das Labium o^^^
ohngefähr zwei Linien tiefer in der V*Pjf
lierabragte, als dos Lobium posttrius des 0»*
ficii Uteri externi. Wenn ich bei dieser G«*"F
genheit noch die BlutterscheiJe unteriodil^r
und dabei aufser dem Finger auch die Aop"
zu Hülfe nahm, so fand icb, besonders «d"*
•
besonders in einer denselben geride beg'^"''''
gendien Lage und Richtung des Körpers "**
Schwangern, wohl bei letiterer, «libeif'"*
Person von selir sensibler Constitiiiion> ^^^r"
me, und so such die Krampfzufälle , <>utii''''j
Konnten y von wclciieo sie suleut befsU«*"! "^
in dem Folfit-ndeu «ocü ein NiUerei in E'**"
nung kommen wird.
!•
— IS —
1 dieser Scheide, noch viele Ran-
!at carneo » papiUosae) in derselben
9 war mäfsig feucht, Ton gerin-
mg, so dafs ich nicht mit swei
» gelangen konnte, ohne Schmer-
len. Die grofsen Schaamlefzea
von keiner eigentlichen derben
t, aber auch durchaus nicht welk,
ungewöhnlich grofs, noch sehr
stehend. An keiner ihrer SieU
luch nicht »n ihrer innern blafs*
> und den blafsrothen Nymphen,
an etwas von irgend etner Ver-
:unehmen ; ausgenommen dafs das
Eerrissen zeigte, an dessen Stelle
> gewöhnlichen Rudera (ßarwi-'
7\€s) £u sehen waren* Das !*>€•
um befand sich überall noch in
n Integrität. ^)
endigung der so eben angegebe«'
hung suchte ich meine, an die
)r gerichteten Fragen YorzSglirh
ges krankhaftes Beßnden hinzu-
welchem sie mir zwar gleich An-
^.ndeutungen gegeben; mich mit
er noch nicht ausführlich bekannt
5.
oFAlle von lufserordentlichtrSchwsB-
derer ich mich ans den biiberigtn
leen Anderer gerade noch erinnere^
Fraaeniimmern vorgekommen , die
Ben aiiC uatarlichem Wege geboren
b es sieb bei dieser Periou, TOr dem
Gräviilitas ventralis wirklich nmge-
ilteoy darOber sollte mir jene Unter-
igleich eiuigei Liebt vencbs^eift ,
*- 14 —
Seit eioem Tolldo Monat«, to konplliai
den Faden ihrer Erzählung an den ihm Hh
rigen hier wieder an, Tor ^welcher ZiHil
sich schon drei Wochen lang aufs neoeiM
lieh wohl befunden hätte , wurde si« W
Schmerzen geplagt, die, wie sie tod Aifai
gehört, Krampfsufälle wären, gegen
sie, wahrend der letzteren Tier WochtSi
nen mir wohl bekannten Arzt in Leni|0)
Sern kenotnifsTollen und hochTerehrtet
dicinalrath Hrern Dr. Focht daselbst,
braucht,, und von demselben den hu
sten Beistand erhalten habe; wenn ihr
nicht geworden wäre, setzte sie hjäkai
ten bestimmt allein schon diese ihre
zufalle, Ton welchen sie bisher mehrmsb— .
grofser Heftigkeit befallen worden, ihreaU^
ben ein Ende gemacht. Von diesem A9i$0
welcher, sowohl bei ihrem ersten Bsii
als auch bei einem der folgenden, ihm
u. s. w. genau untersucht, und sie bei
Gelegenheit noch besonders wegen ihres
gen und jetzigen Befindens a. a, D.
habe, sei ihr die erste Kunde geworden,
sie sich zwar in einem Zustande von Scb
gerschaft befinde, er es ihr aber nicht
heimlichen dürfe, dafs sie mit ihrem
nicht an dem rechten Orte ihres Leibes,
sie mit demselben auf^er der gebärmütterlicbis
Hülle daselbst schwanger ginge, und dals A
sich bei ihr einstellenden Zufälle, welche il"
lerdings vom Krämpfe zeugten, bei derfi"
gen wärt ig grofsen Schwäche und Empfindlick*
keit ihres Korpers, wühl zugleich Ton dsM
üblen Aufenthalte desselben in ihrem Lubi
herzuleiten seyen«
\\
I
— i6 —
Bei meioer Erkundigung nach der Be-
fTenheit a, t. w« der Krampisufälle , wo-
sie seit dem von ihr angezeigten vollen
ate behaftet gewesen zu seyn vorgab, sagte
»Ibe aus, dafs diese Zufälle ganz ailmSh-
i>ei ihr etitstanden sejen, dieselben sich
Lbgs nicht so stark, nicht so anhaltend bei
geSnfsert hätten, als in den letzten drei
:ben; dafs sie in drückenden, zusammen-
Srenden Schmerzen beständen, die zur
ihren Sitz unten im Leibe« i^nd am
klichsten noch links der JUagengegend ein«
>ien; dafs sie von diesen Schmerzen » be-
irre wend sie gegen dieselben nicht gerade
%m einzunehmen hätte, wohl Tage lang
Hgt werden kSnntet und dafs solche am
Ml nnd leichtesten bei ihr wiederkehrten
am stärksten von ihr empfunden würden,
H sie bei horizontaler Lage ihres Körpers
dem obern Theile des letzteren sehr nie-
B und zugleich mit demselben mehr nach
ir linken Seite hin gekehrt liege. Beglei«
y^iren diese Empfindungen von Krampf je-
lel mit grofser Angst, mit engem Athem,
llkeit, Würgen, wobei es zuweilen bis
Erbrechen kommen konnte, mit kalten
«mitäten, kalten Schweifsen u. s« w. **-
Stuhlgang sey, besonders bei solchen
lopfzufallen 9 gräulich gefärbt, von unge-»
Diich fester Consistenz, und erfolge, selbst
len guten Zwischenzeiten jener Zufälle,
drst sparsam ; so wie sie auch ihren Urin,
>ber bald klar und wässerig, bald triibe,
9 von dunkelbräublicher Färbung sey, und
«tztern Falle besonders viel Bodensatz se-
liefse, in der Rfgel nur in kleinen Quan-
en, und mit dem iinnngenehmen Oelühle
— 16 —
von Hnrnbrennen latien kSnnte* Sb
bald mehr, bald weniger Appetit; iimm
jedocl) auch iin erstereii Fall« aichft ait
ker zu oenneo; und wahrend der Zeit,
816^ an ihren. Krämpfen leide, gar aidU
ihr vüfh^wden; aber wenn auch dertelbe
unter bei ihr nicht fehle, ao kSone lie
dem f was sie gerade an feateo oder fli
Nahrungsmitteln geniefsen wollte, aar
Fortionen zu einei^ und derselben Zeit
gen. Auf mein Befragen, ob sich aock,
bitterer Geschmack im Munde bei ihr iilr
antwortete sie, dafs sie denselben wohl,
nur alsdann bemerke , wenn ihre Zulalbj
Krampf sich aufs neue bald, einstellto
ten und eingestellt hätten. Sie habt
wohl zuweilen einen tranmlosen, n
nächtlichen Schlaf; nur wenn sie währaodi
selben mit ihrem Korper aus der
eben, etwas hohen Lage anf der rechtes
desselben gekommen se^, schli^fie sie oichti
der gehörigen Ruhe, und würde anch
selten alsdann dnrch mehr eider weoiger,
neuerte Krampfempfindungen t welche
zuerst in der linken Magengegend StaltJ
den, aus ihrem Schlafe geweckt.
Der Herr Mediclnalrath Dr. Foüü
Lemgo habe ihr, als sie das erste Msl.
ihm gewesen, zu verstehen gegeben, daHi
t
Schwangere, welche, so wie sie, il>' ^S]
aufser der Gebärmutter bei sich trfige,
nicht auf natürlichem Wege gebären kSi
nnd dafs ein solches, in dem -nicht aofli
eben Falle, wo es gerade als ''ein ausget
ne5, wirklich zeitiges, noch gebendes ss
trachten wäre, durch eine künstliche fi
p
K
-.i7 -
l ihres weichen Leibes zm Welt befSr«
werden müfste. Sie habe ihm hierauf
•dert, dafs wenigstens sie sich eine sol«
Operation selbst nicht zu der Zeit, wo
die wehenartigen Eihpfindtingen gehabt
i; würde^ haben gsfalien lassen; so wie
Jann auch, ihr ^Kind , als. ein jetzt abge*
»enes, ^n ihrem Leibe behalten wollte^
D ihr Leben auch über kurz oder lang de*
h zu Grunde ginge. Ihr Wunsch, zur
erung , oder auch nur zur Linderung ib«
Krampfzufälle die nothigen Atzneien sa
mmen, s^i gern von ihm erfiillt worden,
)i sie gleich Anfangs die Anweisung yon
.gekommen,' im Fall sie mehrere oder
I dergleichen bedürfe, solche bei ihm
ifordern. Welche grofse Dienste ihr die
gedachtem Arzte bisher von Zeit zu SUit
rdn^ten Arzneimittel gegep jene Zufalle
etet hätten, hätte sie mir schon yorhia
Jetzt, müsse sie mich ersuchen, sie gegen
Krampfzufälle, die noch dann nnd wann
ckkehrten, in ärztliche Behandlung sa
neu, und, wo möglich „ ihr dieselben Mit*
zu Terschreiben , welche sie Yon ihrem
erigen Arzte in. Lemgo bekommen f weil.
3en weiten Weg von ihrem Wohnorte bis
Itesem Arzte, einen Weg von acht Stun«
hin und zurück, bei ihrer jetzigen Scbwiicb-»
u. s. w.^ ohne nachtheilige Anstrengung
s Korpers ferner nicht mehr, und aqu we<*
len zu Fufse, in Einem Tage zu macheoi
Stande sey*
Nachdem ich ^uvorderst der M. zu ver-
•n gegeben hatte, dafs meii| Urtbeil über
Qtn« LXyill« B* 5, dt. B
- 18 —
ibreo SchwaDgerschafUzustand u. s. w. gm
mit dein ihres yorigen Arztes übereiostioÄi^
schritt ich , ihrem eiozigen Verlangeo geniifi^
ungesäumt zur Yeror^nuDg derjeoigto UiUii,
ipf eiche ich , als gegen ihr 'Krampfitideo {^
richtete, <iir heiUam hielt« ^ '
Wenn ich bei der M. eine in ihrer C»
stitution überall gegründete grofse Hion«gii|
zum Krampfhaften Torgefonden zn habea, «i
mit einiger Berücksichtigung a. s. w«, M
Leiden derselben vfrie Zufalle von Cardiilsi>
und Golik mit dem Charakter yoq irriuUi
Schwäche behandeln zu müssen glaubti: ü,
Tiaren es haaptsachlich folgende ArzoeinM
vrelche ich ihr, den jedesmaL'gen Uiiulii'>l
gemäfs, während sich dieselbe in meiBif''
befand , verordnete :
1« Pulver aus Bismuihum oocydatm ^
gr. y. mit Magnesia carbonica gr. x, skI ft
V'akrianae aethtr, git, j, pro DosL —
Ich liefs solcher Pulver nicht aebr ik
vier Stück auf einmal verfertigen , ond ^
selben in einem Tage verbrauchen. Di* f^
fse Wirksamkeit des Bismuthkalks , ootff ti-
gern nach Kerhsig {Disseri. Obstrvat. Bp^'
Circa mum medic. Calda 2^d et BiimM)i ^
jReiV (^Mtmorab. cUnicJ), konnte ich in ^
Krampfleiden der M. nur erst alsdann b^
wenn ich denselben , wie oben , mit Baldn*^
ol, oder abwechselnd mit nachstehender E^bv*
siön nehmen liefs: Rtc, uimjgdol. ^*
drachm. //?, AmygdaL dulc. drachm, üß, ^Vj^
Flor, Chamomillae Fiat 1, a. JSmuläOi ^
lat. unc, iV. adde: Extracti Herbae. ÄywKf^
rugri gr, viij. Liq. Cornu Cervi sucanat» drasia^'r
— 19 —
ierröo abw^cEselod mit deDPalvM^
v^eckmafsig fand ich es, weoa Icli
wai bia drai Tage lang- Ton der
beider Thalle abatand , und
riscbeoseit folgende Miztnr gab;
ae dtpuratat drachm^ v. MagmaiaM
rachm. j. Aqua% Mtnthat p^puk^
cturat Opii simpiic. gtu aex. Lifiio«
Hoffmanrd serup. ip. 3f. S. Um«
alle zwei bia dritlehalb 'Stqiidea
Tel voll. — Aafaer dieaea inaerr
Qeien bekam die M. ao^h ^nocb^
päterhin , solche , welche dat Prük*
um achwach enthielten«
ifserlich: Rtc. Old infuM. Herbat
jiigri tirachm. v). Old ätihtr. Carvl
Liquoris Ammom caustid dradim. iß*
1 Einreiben das Unterleibea. Zor
Lrampfes liefs ich, ne.ben dieaam
Mittel , warm g^emachte Roggan-
len Unterleib legen...
eise^^ welcha aia» bei ihrem oR
ilinärsigea Appetite I zu aich naho^
1 dünnen nahrhaften Sappen: denn
wenn sie ohne alle blänende und
— 20 — .
I
Nach 3 iTocheo «rfubr ich tod ihr selbst,
daft auch die von mir verordneten lUittel goii
Wirkung bei ihr geiban hätten ; dafs aowoM
die Schmerzen oben upd unten in ihrem Leihef
als auch alle ihre übrigen mir bekanoteo Zi-
lalle Yon Krampf, darnach' jedesmal , nach ilb-
rem neuen Eintreten, bald vorüber gegangii^
so wie sie auch seit 8 Tagen in der yotiffi
Stärke und Frequenz nicht mehr vorgekor
men wären. Es. waren ihr währeod jimt
Zeit yon drei Wochen von den von mir la^
schriebenen Arzneien viermal die Palfsriü
Bismuthkalke , dreimal die Emulaioo, id
eben so viel mal das Liniment verahntt
worden.
Anfser dafs ich zu der Emulsion km'
und wann, um etwas öfterer Leibesobnl
zu erregen , noch 2 Drachmen KaU tartcnoß
und 6 Drachmen Tinctura Rhet aqw$a U>9
zu petzen , für nothig fand » vorzüglich ipB*"
hin, wo ich ihr von der Mohnsaft- v. •.*>
nixtur Gebrauch machen liejTsy verlaagltft
M, auch in der Folge keine andere Mittsli ^^
die ich ihr bereits verordnet hatte»
Es vergingen nun noch ohngefShr s«a
Monate , wo ich dieselbe in meiner ärsdid
Behandlung hatte; und nachdem sie wihm'
dieses Zeitraums jene Mittel v6n ZeitznZdi
jedoch hier schon nicht mehr so oft, als ii-
vor, aufs Neue hatte wiederholen lassen, vid
von ihr zuletzt noch, auf mein Anratben, li-.
nige Mal ein schwacher Thee von Htrba ü«
tfntfm vulg.i als Hausmittel, in Gehranch gs-
aommen worden war, blieb' nicht allein «•
eelbst zurück, sondern liefe euch nicht mehr
durch Andere Arznei bei mir begehren ; so wii
— ai —
auch in der Folge keioe Oelegenbeit hattei
ihr welter etwas zu erfahreo, als dafa
noch lebe, uod es mit ihrem Krampfübel^
welchem sie früher sehr gelitten habei ao^
rst erträglich .geworden sey.
Erst nach Tollig abgelaufenen Tierzelia
hreo, im Friihlioge 1826, sähe ich die M.'
m ersten Male wieder , wo sie mich darch*
WD Ehemann hatte mit der Nachricht sn
:h bitten lassen , dafs seit vier Wochen eia
berordentlich grofses Leiden an ihrem Kor-:
I zum Ausbruche gekommen,, welphes sia
"^^hst traurig mache, und wodurch sie bsn
^8 10 elend und schwach geworden sej, dafli
' nichts andefs, als ihren baldigen Tod yoc
|geo sehe. Um zu** ihrer etwa noch mog^
^^n Hülfe schnell herbei sn eilen, nnOf.
^Anem sehnlichsten Wunsche gemäbi aie^
djsjenige Person „ welche mir Tor lenei^
'^n ziemlieh entlegenen Zeit, wegen ih;^
aufserordenlUchen Schwanger8thaftajmslaa>
^% lebr interessant geworden war, wiedic.
aehen und sn sprechen, trat ich noch,, aq^
^selben Tage die Reise zu ihr an.
Bei meiner Ankunft in der Wohnung
caelben fand ich sie in einer kleinen Wohn-^
tbe daselbst Tor, wohin sie sich kurz TOr«
t aus ihrem Bette, unter BeihSlfe ihres
smantfes, begeben hatte. Ich erstaunte»
ich sie in einer so höchst traurigen Gestalt
eder zu Gesiebte bekam. > Sie erschien
^zehrt bis auf die Knochen; ihre Wen-*
I hatten eine umschriebene Rothe; ihr
Is war klein, schnell und saitenartig gö-
nnt; sie klagte über öftera Durst, äbeif
)re Angstschweifse, welche sie rorzfigUch
— 22 —
Ndclmiittags iiod gegen Mitternacht bis in die
Morgenzeit überkämen a. s.w. Aufserordeot-
lich hatte sich, auf dem Wege der Abzeh«
ifong, das Ganze ihres äufseren Korpers ver-
ändert. Sie erzählte mir jetzt, unter oftern
Abbrechungen , mit sehr leiser Stimme, m%
es ihr seit vierzehn Jahren ergangen sej, mit
dem Folgenden genau übereinstimmend:
Die vor eben genanntem Zeiträume ihr
mehrmals verordneten Arzneien, worunter sie
Yorziiglich die beiden weifsen Mixturen, dai
weifse Pulver und das äufserliche Mittel, wo-
mit sie den Leib habe einreiben müssen, zahl-
te, hätten ihr damaliges Krampf übel nach oad
nach so verdrängt, dafs weiterhin nichts Er-
hebliches mehr davon bei ihr vorgekommM
eej, und sie deswegen auch nicht nothig ge-
habt hätte I mich um ärztlichen Rath und Bei«
stand ferner zu ersuchen; übrig 3n8 habe sie,
während jenes Zeilraumes, Vieles und Grolles
an ihrem Korper erfahren , auf welches Alles
sie sehr aufmerksam gewesen iey , so dafs sie
glaube, von demselben niemals etwas BedeO"
tendes vergessen zu können«
Ohngefahr ein Vierteljahr nach dem 311-
mähligen Aufhören ihrer vorigen Krampfasn«
fälle habe sie seit anderthalb Jahren zum ^
tften Male die monatliche Reinigung wi^^
bei sich zurückkehren sehen, und nachd^B
letztere nach vier Wochen noch einmal '■'
die vorige Weise, weder zu stark noch. *
schwach, bei ihr eingetreten gewesen, sei ^J**"
selbe zurückgeblieben. Sie bemerkte feri^^i
dafs ihr Ehemann, welcher sich vorher vvcÄr
einige Wochen lang nicht zu Hause befun«/^
sich während dieser letztern Zeit nicht tw /vv«
— :« —
migsfeoa biemahi langer^ ali atiT aiMü
nt ferst gehabt habe; so wie ea daDOi
ach jenem Zurückbleiben ihrer moaat4
Periode, bei ihr nach und nach cur
leit gekommen aey, dafa sie sich ia
istaode einer neuen Schwangerschaft
Ihre Niederkunft sey dann auch nicht
gehörigen Zeit, und zwar am End#
inten Monats ihrer Schwangerschaft^
auch anf dem natürlichen Weg« •?•
iuf diese Weise, und npt^r fast glei-r
aständen, halte sie, bei lortwähraa^i
ifenthalte ihres allerersten Kindes ia^
jeibe, während eines Zeitraums. Ton
hren, vier Schwangerschaften 4rMbt|'
ran leichtem tind glücklichen Yer- nna
ihr auch in ihren Wochenbetten nicht»
*8 Kränkliches cugestofsen aej. Nor
adesmal in den letzten Monaten di#»
Schwangerschaften ihr Sehr dicknr
ir zur Last gefallen ; Yorzüglich in dar
Seite ihres Laibes habe sie Yon dem^'>
'S zu einer solchen Zeit, daselbst Bm^
Statt gefundenen, Aufenthalt« ihriei'
iUadetf viel Druck und Spannung sä
!o gehabt ; woselbst auch während der
Hälfte jener Schwangerschaften Ton
1 eine äufserlich fühl- und sichtbarem
)llung, als zuvor, vorhanden gewesen
)ei ihrer ersten Niederkunft habe aie
chen, welches sich gegenwärtig in ei-^
er von vollen dreizehn Jahren beflndep
den folgenden drei Niederkünften |e«
»ioen Knaben geboren, welche Kinder
ihr selbst gesäugt worden seyen, Ton
och drei lebten, einen gesunden und
Körperbau besäfsen; und dafs es yon
^ 24 -
Jenfn Knaban der jüngste geweien, wiUi|ii
im zweiten Jahre seines Allers, an 6iiiriit|ii
Bmstkrankheit gestorben wäre* k
Wenn es mir scbon ans Jem VoiImV'
benden ibrer Erzählung bekannt war, Ü|P^
sieb Yon den Krampfzufallen, an wsMie»ik
früher drei bis vier Monate lang gelitten, itt
während der yon ihr nachher Terlebtntf'
dentlichen Schwangerschaften und Wi
ten nichts Erhebliches mehr bei ihr sagrtl'
gen hatte, und ich jetzt die Frage an in
tete: ob sie auch, hinsichtlich solchsrZdil
und Erscheinungen, welche, als nicht
wohnliche, wohl bei Schwängern
iLoonten, ein gewisser Unterschied fwiato;
denen, welche bei ihrer allerersten, ü"^
aen , welche bei ihren letzten Tier SckfV
gerschaften rorgekommen wären , sa <de^
Ben gegeben habe, und ob sie deosdbiij^
noch wohl enzugeben yermochte? is f^
derte sie hierauf, dals ein solcher UottfKM;
wenigstens in 'einigen Stücken ^ sehr iMwK
bei ihr Torhanden gewesen sejr; dalli viw
diejenigen Zufälle und Erscheinungen, ^^
sie während ihrer ordentlichen SchWN|i^
Schäften an sich wahrgenommen, ebsslop
geachtet habe, als auf die bei ibrer sllflrft^
Schwangerschaft Torgekommenen , am wdv
letztere ich sie yor vierzehn -Jahren OMkr'
einmal befragt; so wie sie auch noch wM
dafs ich mir in jener Zeit Mehreres ubvf^
selben aufgeschrieben hätte. Sie
ner, dafs sie vielleicht auf Manches ihrar Mi'
ten vier Schwangerschaftszustände wenig*' P*
achtet haben würde, wenn ihr yorherig*'^
berordentUcher Zustand yon Schwangtrick'
,— 2* -
I
^urcbt #rr#g#Dcl fiir sie g^weteo, nsd
Bhreres bei demselben Dicht so auf-
durch mich gemacht worden wäre*
rnterschied zwischen beiden Schwao-
suständen selbst ^ welcher ans einer
Vergleichung der Zufälle und Er*
3n , die sie bei 'denselben an sich «
nmen zu haben glaubte, mit einan-
rgab, begreift in sieb das Folgende:
war zwar niclit in allen ihren vier
an Schwaogerschaften Uebelkeit und
ches Erbrechen eingetreten gewesen ;
ich aber letzteres bei ihr gezeigt,
elbe nur in den ersten zwei bis drei
lerselben , so wie auch in der Regel
eerem Magen, und aufser der hori*
!jage ihres Korpers, Statt gefunden«
aufserördent liehen Schwangerschaft
»elkeit und Erbrechen öfterer, eigent-
nach dem. Genüsse Yon Yorziigllch
isen, und am leichtesten beim Lit^
3m RiickiBn u, s. w. entstanden; so
)esonders das Erbrechen eriit um die
olligen Ablaufes dei drittel! Monats
wangerscbaft bei ihr eingestellt, ^und
' denselben hinaus fortgedauert hatte«
Bi keiner von jenen ordentlicben
'SchafLen »war ein- Herzklopfen , ein«
noch eine Aengstlichkeit, besonders
irend der ersten Hälfte derselben, *
gewesen ; da wo sich das Eine oder
)n diesen Zufällen in den letzten
gedachter Schwangerscliaften wohl
gestellt gehabt hatte, war dassalb«
ch und bald vorSbergebend Tonibt
— 26 —
empfunden worden. Bei ihrer bis dtliSa Iah-
ger als fünfzehn Jahre bestandenen Schwai-
gerschaft hatten, sich diese Zufälle starker,
und schon im dritten Monate derselbeoi abo
auch weit früher bei ihr erregt,
3. So wie sie in allen deo Schwaogn^
schaftszuständen , in welchen sich ihre Leh
besfrucht nicht aufserbalby sondern io derGi-
bärmutterhohie befunden, und zwar im Ab*
fange derseltjen , mehr oder weniger eine qb*
gewöhnliche Warme in den Geburlsglieden
hinauf bemerkt hatte; so hatte sie bei ihw
allerersten Schwangerschaft eine solche Wi^
Die, jedoch etwas später als bei jenen, isder.
ganzen Umgegend des Nabels anhallend efl-
pfunden. ■
4 Bei ihren ordentlichen Schwangersdii^
ten , wenn auch nur am merklichsten Im
zweien derselben, waren die Empfindungen toi
Harnbrennen und eine Neigung zu ungeWShi-
lieber Kost oftmals eingetreten ; bei iiM
Schwangerschaft aufserhalb der GebärmnUM
war weder das Eine - noch Andere zu irgui
einer Zeit derselben zugegen gewesen.
Aufser in dem Vorhergehenden wurde fa
Unterschied zwischen beiden Arten TonSchwaa*
gerschaft auch noch
5. darin gefunden, dafs hei der ordentK"
chen ihr Unterleib auf die gewöhnliche WaiNb
von unten auf, bei der Schwangerschaft in-
fserhalb der gebär mütterlichen Hohle aber tm
der Gegend des Nabels aus allmählig dick*,
und härter geworden war.
6. Während dieser letztem Schwaogtr-
Schaft hatte der Leib weder bei der eiBii
— 27 -.
ich aodem Lage und Richtung Ihras Kcir-
irt jemals eine gleichmaTflige Ausdehnung
xd AnspanpuDg, und überall nicht die Fbrin
»teigt, die bei ordentlichen ScbwaogerschHf-
Dj wie diejenigen, welche bei ihr vorpe-
Dinmen waren, in der Regel Statt findet.
Ad 60 wie er
7. im Verlaufe jener blofs nach seinen
ttiden Seiten hin , Ton der Regio umhIlicaVis
Bsselben au8> härtlich, wie yon dem Kno-
fernen der Frucht herrührend, anzufiihleh
ftwesen war: so hatte derselbe bei ihren lets-
»■ Tier Schwangerschaften sein dergleichen
lirlliches am deutlichsten nach seinem Tor-
üni Theile, zwischen, dem Nabel und dem
^«haamberge hin zu erkennen gegeben.
8, Bei den regelmäfsigen Schwangerschaf-
M waren die Lebensbewegungen des Kindea
jcht -allein früher, sondern auch im Ganasea
Üirker gewesen , ,als bei dem schwangern Zu-
^ode aufserhalb 4er Gebärmutterhohle; wie
Yf denn auch bei letzterem dieselben nur ia
aeerer Richtung ihres Leibes , und zwar yoa
er einen bis zur andern Hegio iliaca sich er-
Lreckend, wahrgenommen hatte.
Wenn ich die M. jetzt noch über andere^
•i Schwangern Torkoxnmeo konnende, Zufälle
nA Erscheinungen , als die vorhergehenden,
B Ternehmen suchte: so wnfste sie^ zur (Jn«
srscheidung des einen Zustandes Ton Schwan-
.«rschaft von dem andern , über dieselben
ilchts Bestimmtes anzugeben, Sie erwähnte
i«T noch, hinsichtlich der Geburtsschmerzeui
[Contracüones Uteri reguläres) bei ihrem vier-
laaligeo Gebären i und der periodisch einge*
— 28-1
#
tretenen scTimerzhafton Empfindnogen', wckbj
letBtere ihr vor viersehn Jahren, am
des neuQtea Monats ihrer anfserordMl
Schwangertchatt iiberkommen , iind irii
Wehen zu seyn geschienen , dafs sich
9. beide durch weiter nichts von eisi
unterschieden , ^als dafs letzlere ihre Ric
vom Kreuze aus nicht gleich n^ch dei
burtsgliedern , sondern erst nach der
des Nabels hin genommen hätten, apd
erstere stärker, als diese | Ton ihr einpfii
worden wären.
Sie habe, so «rzählte sie weileri
dem ich mich wohl eine Stande lang tob
entfernt gehabt, während welcher Zeit
sich , von ihrer vorigen Unterredung nh
wieder erholt und einige Erquickan(
zu sich genommen hatte « nach ihrem
Wochenbette, welches sie vor vier Jabtti
halten , ihre monatliche Reinigung noch
wieder eintreten sehen , und dessen ohot
tet und bei dem f(trtbestehenden Aaftil,
des todten Kindes in ihrem Leibe^ Bnhji
Gefühle einiger Schwäche des KSrperi} vi
von der einen, noch andern Krankheit iar
an letzterem zo irgend einer Zeit etwü
merkt. Auf meine Erkundigung, ob sich '
nach Abhaltung des so eben von ihr ert
ten Wochenbettes bis dahin nichts tob i|
ehemaligen Krampfzuiallen bei ihr^ ^
halle, sagte sie, dafs sie auch gedachli
hindurch^ wie in den sämmtlicben Mal
vierzehn Jahren , von denselben gänzlich
schont geblieben wäre. Es habe so0tr
vier Jahren so geschienen, als wenn tili
zu sagen, eine ganz andere Natur i eioea^
\
— 29 —
fcigern Korper, als euror, bätt« b«kofii«
sollen. Von einer solchen guten 4ie-
ifenheit sei ihr Befinden bis Yor einem
ate gewesen., wo eine Leidenszeit für si«
rhoben , die mit der Ton ihr früher Ter-
in in keine Tergleichung zu selzen wäre*
seyen nämlich zuerst brennende und sie-
.de Schmerzen, ron mäfttiger Slärkei in
Gegend des Mastdarms und unten und
m im Leibe, in der Gegend der Urinblase,
«ine aohaltende Weise oei i^r entslan-
, wobei sie mitunter ihren Hsrn nur mit
ibwerlichkeit habe lassen können , und ei-
Uebelkeit verspürt hätte. Narhdem diese
Herzen zwei bis drei Tage lang in glei-
te Grade angehalten, sey, bei einem eige-
eehr empfindlichen Drange zu Stuhle, eine
übelriechende, eiterartige, mit rothem
schwarzem, etwas klUniperigem Blute,
mit kleineren und gröfseren Knochen Ter*
tite Feuchtigkeit in nicht geringer Quan«
aus dem Mastdarme von ihr ausgeleert
leo. Zwei von den mit dieser Feuchlig-
abgegangenen Knochen , an welchen hia
urieder ein, mit ihnen fest verbundenes,
'•, sehnigles We^en zu sehen gewesei^
en wegen ihrer Grofse , bei einer jener
Leerungen hinter der OefTnung des ged/ich*
Darms {Orificium Ani) so fest stecken ge-
^en f dafs sie dieselben mit zwei Fingern
» aus lelzterm hervorziehen müssen. So
e einige Tage später auch der Abgang Ibi«
Feuchtigkeit, welche mit jener grofse-
silichkeit gehabt hätte, nur etwas flüssi-
gewesen wäre, mit ganzen und zerslük-
M Knochen vermischt , unter einem
lerzhafteo Drange zum Urioireo, aua der
— 30 —
OelTnung ihrer Harnhlasil (Orifidum utuknü
erfolgt; wobei ebentHlla in der Hararolirt»'
itiüiiHiiug zurückgebliebene Knocbeii oicbtoÜN
ihr Ziilhun, nicht ohne Q^ibülfe ihrer fit*
g«r und eines diiooeQ Stri^^ktlocka, bültfoMl 1)
derselben enlfernt werden koDoeo.^ Uoterfa'^
Ausleerungen, sowohl unter denen autifiM
Alastdarine, als unter denen aus ihrer Vo^
blase, als den eben angezeigten, wireJui
uud wann zugleich etwas Darmkoth foriM*]
den gewesen; so wie auch blofs DariiUoA*,
ausleerungen^ Ausleerungen ohne irgeadÄf
Spur von Eiter, Blut und KnocbeD, sich^;
jfnen abwechselnd bei ihr gezeigt hätteo. Di* I
angei»ebenen eiterartigen, blutigeni sehr Vit
sigeu und mit Knochen nnd KnocheufAl^l^i
vermischten Abgänge aus dem Ma8tdaniii*l4;
der Urinblase hätten nun schon etwiiMk
drei Wochen bei ihr angehalten , uflllP|lli
während derselben bald nach einem koiM'
bald nach einem längern ZwiscbenranoiiB'
gestellt; wobei sie matter and matter p***
den« und sich jetzt in ihrem Korper lokü^
los beHnde, als wepn sie jeden AugtnUick*
Ohnmacht sinken sollte.
Die während der bemeldeten ZeitA
auf die angezeigte Weise, nach und nacktüli
ihr entfernten Knochen wurden mir tod 1**
Ehemanne derselben , ron dem ihnen mU^
benden Eiter und andern Unreinigkeiteo NT
fältig gesäubert, bei meinem eraten Beud*
überreicht. Ich erkannte diese Knocheo, ^
ren Zahl ohne die kleinern nnd in kltti**
Stücken abgegangenen, nicht mit aufgetf»
ineiien, sich auf zehn belief, auf den Mii**
Anblick für die einer mantcblicheii FncMi
— 3t —
zwar für solche, welche grofsleotheiU zu
n der notero Extreniiläten und de» Bek-
derselben gehört hatleo. Dieselben » be-
itrs die langen Uohrenkncichen, ühngeAch«
sie von dem Skelet einer menschlichen
:bt waren, die schon bis in das sechs-
ita Jahr in dem Leibe der Bit verweilt
eo, trugen an keiner Stelle von irgend ei«
auiTallenden Alürbigkeit etwas an sich,
Ken sich jedoch, ausgenommen an ihren
ta/is, von einer grauweifslichan Färbung;
ei sie auf ihrer Auf^enseite überall we-
•Iwas Rauhes noch Poröses, noch irgend
IS von Incrustalion sehen liefsen. *)
Bei der Untersuchung, welche ich mit
Bfl« anstellte, fand ich sowohl das O'ificium
I als das der Urtthra mit derjenigen Peuch-
ait überall angefüllt, wie sie mir dieselbe
hrieben halte, und mit welcher die en-
digten Knochen aus denselben hervorge-
^tnen waren. Die Blulterschelde, welche
Uioer ihrer Stellen weder das eine noch
Ire Ungesunde und Regelwidrige zu erken«
gab, enthielt überall nichts von dieser
chtigkeit; und entdeckte ich deutlich, dafs,
0 auch die innere Fläche der JLabiorum
\rum pudendorum^ und das Ganze der J^a«
tm minoiutnj sammt der ClUoris und dem
Wihrend des hier angegebentn beinahe sechi*
lelinj&hrigen Verweilent der Fruobt iu dem Leibe
ler Mt baue dieie Perion weder an der einen
loob andern Stelle dea letst^rn irgend ein Zei*
hen von einer ttufterliob daielbic anhebenden
Lbioef«bil<)un|( bem«rki, ohngeacLtet ihr, bei
;ewiften Bewegungen ii. f. w. ibrea Körpera,
leine Reibungen von einem Knochehhirtiichen
Veaen hinter den Bauchbedeckungen auWfiUa
mpfindbsr geworden waren. i
V
- 32 r-
Frenuh dorselhen ia einigem Grade mit e\^^
f«ucht6D , übelriechenden , acbroierigen W(
überzogen waren, dasselbe too den
rungen , nnd mehr noch Ton denen aoi
Urinblase ) als Ton denen aus dem Blailtdi
herrührte. Bei einer solchen feuchten B
fenheit in und vorne an der- HarnrohMo
düng und in und an der Oeffnung des /aB~^^/
recti befanden sich beide Orifida^ im Uvm-im-m
derselben, in dem Zustande einer solclis
schlalTungy dafs sie, bei, eineni kürzen
surhe, ziemlich leicht iind schnell in
stärkere Dilatationen gesetzt werden ko^
Der Bauch war mäfsig ausgedehnt*
die untere Gegend desselben weicheo^^^
scblalTer, als die über diese hinaus fic
streckende Megio m€sogiiiPfnca,ranzafiihIeii
äufsere Haut, und am stärksten die di
tern B a uchgegeu d (üegio hypogoMirica) \9 ^
beiden Seiten nach dem untern Theik^^
Umbilicalregion hinauf, liefs hin nnd^i^^"
eben das Mifsfarbige , Fleckige und ScIr^J
pfige sehen, welches in der Regel bei ^
^en Frauenzimmern, die schon mehrmaff
boren haben , vorgefunden wird ; av
der äufsern Haut der vordem mittlem B»
gegend , von einer , ohngelähr einen Zolf
ter dem Nabel daselbst gezogenen Queer^^''
an, nichts von diesem Allen zu benM^^ ^'
dieselbe vielmehr von natürlicher GlSt)^^'^^
Farbe war. Den Theil des Bauches; de^"^''
der Nabelgegend und zu beiden Seitea^^*^
der Rtgio iVwca begrenzt wird, fand ich ,^
den nnlern Theil desselben be^ der Bf. ttf^W*
natürlich hervorragend; und fühlte ieh -^ ^
der aufgelegten genzeh Hend, an mete^
-^ 33 «•
1 det •fwKhnten 'TIiAilet d#t UdUrkilNif
he Erhabenheiten, welche daselbst hia^
n dünnen , ziemlich abgemagerten , ob^
etwas straffen Bauchbedeckungen befiad«
aren , die einigermafsen Verbindung mit
1er cu haben, in Etwas hin und her gescho*-
»rden zu können, und nichts anders als det
jer todten Xieibosfrucht sn seyn scUe«
Bu welcher diejenigen Knochen and Kmo^
ücke gehörten, die sich bereits unteif dea
orangen, als unter den bisherigen eilssr«
»^ ti. s« w. aus ihrem Mastdärme und ih*
ioblase, befunden hatten. Die grö/s^sU^
iesen härtlichen Erhabenheiten lag atH
n nach der linken Seite des mittleirea
s der Bauchhöhle hiui war ohngeCabv
9r Gröfse und dem Umfange einer, gro»
oldreinette, und^ich hielt dieselbe ^(iii
opf ihrer Leibesfrucht, um so. taeht^
Bit dem Abgange der Knochen in des
^ Seite der mittlerea: Banchgegendy
ti«ben der Aegjo umbilicalui^ eine merikrii
Abnahme ihrer vorigen Aoadehaaag ««
^Dtstaaden war. ...
• ■
ftfs der bei der Leidenden ausgebrochea«
>d^ Ton. mehr als einer Seite einer der
Oichsten und gefahrvollsten war, dle.ee
)e/von dieser 'Art geeebeti, daran wftd'
stens kein Arzt zweifeln, welcher dasf
rgeheude gelesen, und dumselben niir
8 Nachdenken geschenkt hat. Vielleicht
vrobi eine etwas weniger echlechte f ro<^
in dem Falle mit der M. aufzusteHen»
en, wenn der, mit dem Zehrfieber Yer*t
De Schwäche- und Abmageruogszi^tabd
ben nicht schon die Höhe erreicht l^jittili.
rn.LXViJLB.d.S|. \ C
^ 34 -*
Ini Welcher derselbe 9? irklich' gakommei wv^
w«Bo es in der Macht des. Arst^s^ geiUndM,
dem bei ihr Torhaodeoen starken 'EiterTerlmli
bald Einhalt xu-than, welcher nicht Mob ii
Verletzung des Mastdarms , sondern auch der
Urinblase seine Qaelle gefanden; wenn uä
Sicherheit darauf zo rechnen gewesen win^
dafs der noch zurückgebliebene yiel groboi
Tlireil der Knochen ihrer Leibesfrucht ie kir-
ner Zeit dem bereits abgegangenen «achfadg«
würde; wenn man nicht hätte fürchten nii-
sen, dafs su dem ohnehin gefahrrollea Zs-
etande der Leidenden noch Blntangen ans dm
Mastdarme und der Urinblase, welcbe-^ttch ■
den Torhergegangenen drei Wochen schoa ^
liigemal bei ihr eingestellt hatten ,' iftinsekon-
meUf und so jenen Zustand^ worior sie p-
tarthen , noch Terschlimmern kÖirnten n. i. Wq
wobei aufserdem noch zu Temnithen war, iA
die genannten Verletzungen, als durch Za*
reifsung' entstandene, wohl nicht gans kUi
sejn mochten , weil diese Verletzangen donh
die abgegangenen Knochen der Leabeefiadl^
welche zu den grofseren derselben gehSrt kW
ten , wahrend sie aus der Bauchhöhle in jtH
Otgäne geldmngen, faenrorgebraeht waren. -
Dasjenige, womit ich, die B^nr bei derC
Jinfing, bestand darin, dab ich sofort dieSoni
ür die gehörige Wartung und Pflegsf.densi-
ben einem pafslichen Subjekte , ,wo;Ba ich toi?
eirst ihren Ehemann wählte, aufUrne.
Die ihr Yon Hochfnrstlicher Regierasy
fnSdigst bewilligte monatliche UnteittStmf
setzte mich in den Stand t ihr mit kriAjgiB
Nahrungsmitteln zu Hülfe zu kommen.. IM
die Arzneimittel betraf, so waren esr die
— 35 —
»benden itanarlichen und 9Qh«rIich«a Bfittol,
^Iche ich, den jedesmaligen Umitändeo ga-
ifs, bei derselben in Anwendung brachte:'
1. Pulvis acrophoruB (aus kohlensanrar
ignesia und Weinstein säure verfertigt) mit
d o.hne Zusatx ron etwas Mobnaaft und
\ivi8 Herbat Digitalis purpureae.
Ein JDecocium Rad. Grarrünls et Radidg
hp. Ein Infusum Cortic. Cascarillas si Flor*
\amomUat vulgär, mit dem Saceharo Lac^
ttc.
Eine Mischung aus TinetwPü Opä sbnphas
A Acidum sulphuricum dilutum. ,
Ein JDecoctum Lichenis Islandic. mit dta
xtraao Myrrha4 aquose und dem Succo Id»
iritias.
Eine Ablochung Cortids Chinat fiavau
irner ein Dtcoctum amarum mit dem Hojf^
m/i'schen Liquor etc.
Die Tinctura Marüs pomata mit einem d#«
Hirten aromatischen Wasser oder mit Waio«
2* Zum' Einspritzen in den Mastdarm
id die Urinblase : Infusum Herbae Bf^
cyami nigri cum Lacte vaceino paratwit»
bmemflindernde fette Oele u. s. w«
3. Zum Einreiben auf den Unterleib und
o untern Tbeil des Riickgraths: Oleum Her'-
e Hyoscyami nigri infus, cum Camphora. Zar
Lern Reioigung des Afters und der äulserp
iburtstheiie kaltes Wasser.
In den ersten fiinf bis sechs Wochen d^r
ar war ihr Zustand von der Art und Bis-
lialTenheit gewesen ^ wie er sich in daaTd^
C 2 *
*- 36 —
hergehenden drei Wochen so •rkeonen geg»-
ben, ausgenommen 9 dab sich ihr Appetil,
mit dem es yorher nicht zum Besten aoigi-
sehen, ein wenig Tormehrt, und auch ibr
Magen eine etwas stärkere Verdjuungsknft
als zuvor gezeigt, so dafs sie achoo gegeadis
Ende dieses Zeitraums angefangen halte, ai-
fser den für sie bestimmten diätetischen Kt-
teln, auch dann und wann einige andere pab-
kiche, und zwar festere Speisen in 'kliKM
Fortionen zu geniefsen. Die in diesen enlit
fiinf bis sechs Knrwochen toc ihr gengsiisw
diätetischen Mittel selbst hatten in foIgeilN
bestanden : in Hafer - und "GräupenadiU^
Gerstenmehlsuppe , ungekochter siilser Mikli
.eineoi gut ausgegohrenen Halhbiera mit dia
Gelben von einem oder zwei Eierd.
Sehr heilbringend zeigte sich bei dar 1L|
neben der so eben angegebenen Diät, tia
Anfange der Kur an^ das Branaepulver flk
ganz kleinen Gaben MohnsafI und gepnlW'
tem Fingerhutkraute, von welchem ich Mßt
■nach Beschaffenheit der Umstände, •ntwsl'
.Nachmittags und Abends, oder blob Abtadi
eine Dosis Yon fünfzehn Gran nehmeai wd
aufser dieser Zeit yon einem starken Gisi*
Wurzel - Decocte , mit einem schwachen ^HH^
tum u. s. w. yersetzt, yor- und oachtriakta
liefs; so wie etwas späterhin statt des hi«
angegebenen Decocts , eine Abkochung dei Is-
ländischen Mooses , mit einigen pafalichen Za-
Sätzen , ihr yon mir in Gebrauch .gegsbn
wurde« Gedachtes Brausepulyer . salbst ti^
ordnete ich auf folgende Weise: .Jiec. jtäii
TüTtari crystalUsat. gr. v. MagntMOM cartonk^
gr. Ji, O^ii puriuimi, Pulv. Barbae digk. pvf>
— 37 —
jr. f. M. f. Puh. pro Dösl. D. cd C/kart.
im.
Es Terttrich tod fetzt an aufs Ifeu« ma
aum Too sechs Wochen, in welchen sieb«
in den sechs vorhergehenden, wieder
ere und kleiner^ Knochen der Frrcht «n-
Jen Ausleerungen aus ihreni Mastdarm«
ihrer Urinblase befanden , letztere sich
:h schon seltener und mitunter auch w^
? flüssig als vorher zeigten. Diejenigen
:hen der Frucht , welche ihr während di^
:wei(en Abschnitts der Kurzeit abgingen^
»D für keine andere, als für einzeilne des
Lgraths, der obern Extremitäten und (les^
ern Theils des Brustkastens zu halten.
Mit dem diätetischen Yerhalten, weichet-
von den ersten Tagen der Kur an fort-
rend nach Vorschrift .beobachtet hatte,
bisher gar keine, und mit der eigeatli-
ärztlichen Behandlung derselben in deo
ern sechs Wochen nur die Abandemng
)ffen worden, dafs ich sie von dem Brause
er hatte seltener, und noch seltener das-
) mit Mohnsait und Digitalis nehmen las-
Obgleich aber ich das Brausepulver nicht
r so oft, als vorher, bei ihr indicirt ge«
en: so war doch in der eben bemerkten
^ neben dem Isländischen Moose und der
la, das Opium noch nicht ganz zn ent-
en gewesen, wegen der> durch den Durch«
Abgang der Knochen der Frucht ihr ver-
ebten , schmerzhaften Empfindungen im
Ldarme, in der Gegend der (Jrinblase und
er Harnrohre, und weil ohne Zusatz des-
)n jene Mittel nicht anhaltend genug bei
Stt wirken geschienen , besonders bei 4ler
— 38 — .
lüoch dann tind wann Statt gefandenen
guDg za zu öfteren und zu flüssigen Paim-
Excretiooen; so /wie sich dasselbe auch geges
ermattende Schweifse, Yon welchen die Pa-
tientin in ihrem anfanglichen Korperleicki
ebenfalls nicht ganz .befreiet war , nach Sour-
nier {Ohstrvau sur la naturt^ leg causcs et k
traüement de la fihvre lente^ pag. 68.) aehr wirk-
sam bewiesen, Yorzuglich wenn eie es in V6^
bindang mit der verdünnten Schwefelsaare gl*
nommen hatte.
Ich selbst fand gegen das Ende dieMf
letzten sechs Wochen, wo nur noch ohngt*
fähr alle zehn bis vierzehn Tag« ein, mit du
vorigen Ausleerangen einige Aehnlichkeit hi"
bender Abgang aus dem Mastdarme nod fa
Ürinblaee , mit ganzen und zerstückelten Kso»
cTien der Frucht vermischt, bei ihr erfolg(%
dafs es mit ihrem Zustande, von allen Sti-
ten betrachtet, zu der merklichsten Bessenif
gekommen war. Ihr Appetit und ihre ▼fl^
dfluuogskraft hatten an otärke bedeutend la*
genommen ; sie fieberte gar nicht mehr, koastl
fast dicf ganze Zeit des Tages aufser dem Betts
zubringen, mehrere der muskulösen Theile ih-
res Körpers waren wieder etwas völaminoHT
lind weniger schlaff geworden ; ihre Aagn
hatten mehr natürlichen Glaäz und Lebhat
tigkeit bekommen ; so wje sie auch nm disM
Zeit , bei ihrem kräftigen Befinden^ schon wie-
der Tbeil an diesen und jenen kleinen haoi-
Ilcben Arbeiten zu nehmen, vermögend waTi
selbst wenn sie zuweilen mit einiger Behair*
lichkeit von ihr fortgesetzt werden mufsten.
Meine ärztliche Aufsicht auf dieM.
Ton dem vöUigen Ablaufe der bisheiignn iwSli-
- ^ r-
ScheDtIkben Kurzeit an, nod^ sWei OEobMa;
ihrend welcher lie jedocli weiter keioa Anr
i, als our, atatt der gelben Ch^ia, ti|» fj^
leres Mittel, ^Ton welchem ich eie jicho^
t den letzten vierzehn Tagen jener f^uf^r
[t hatte Gebrauch machen lass6|p, nfihmj;
»Ichem ich zuletzt noch das joben engegeben«
lenpräparat nachfolgen lieUs*
Das, was sie an Nahrungsmitteln genofli;
itand jetzt öfterer in Speisen , welche zwar
:ht sehr grofse Verdauungskraft erforderte?,
er doch mehr den festen angehorten; iiii|^
ihtlich welcher Speiseh und alles dessen;
18 sisj aufser denselben. Flüssiges tu iith
hm , ich noch zur Zeit dafSr sot'geli ztk
fissen glaubte, dafe nichts Blähendes cugleicfk
ihnen enthalten war; sie sich derselben je^
ismal, wenn sie ihre Mahlzeit, wenn gleldh
I öfteren ,v als den gewöhnlichen Zeiten, hirtl^
ir in kleinen Portionen- bediente^ und daft^
nsichtlich des Genusses jener Speisen, ^tt#
hörige Abwechselung von ihr beobachtet
nrde.
■
Wenn mm das Ganze ihres Zustandes
hon in den kurz rorhergehenden sechs Wo»
en grofse HoiTnung zu ihrer Wiederherstel»
Dg gegeben hatte: so waren die Fortschritte
ihrend der letzten zwei Monate noch viel
srklicher. Immer deutlicher gaben sich die
liehen zu erkennen j die den gtöcklicheä
nsgang ihrer bisherigen Leiden Terküadig*
D. Die beschriebenen Abgänge aus deut
astdarme und der Urinblase» unter welchen
ir *noch zwei Knochen der obern Extremi«
ten , und eiqzeloe Knochen des Gesichts und
ur Hirnschale zuletzt yorgelundea w^4(Mi^
- 40 -
nahoien an rorlger QoaDtltat und QaiHA p
mehr und mehr ab, 8o dafa ea znletzt bioft
und allein die ganz natSrlichen ip^areo, wel-
che aas denselben erfolgten; so Yfie sie (hu
auch bei diesen natürlichen Abgäogeo wijff
die eine noch andere Unbequemlichkeit nib
ca empfinden zu haben , versicherte. Diej»i'
fen von den Knochen und Knochsoilicbi
er Frucht , welche sich yon der FatiesliD n
allerletzt entfernt hatten, waren aus der UiU'
blase gekommen. Eine genaue Untenochnl
liefs nicht die geringste Spur an den Sielt*
der Bauchhöhle, wo vorher die Frudit(i)i*
gen , und härlliche Erhabenheiten zu ßUi*
gewesen waren, von einem daselbst noch tll^
handenen knöchernen Wesen entdeckeo;k
Körper nahm von Tage zu Tage an Gen»'
lieit und Kräften zn; sie wurde gsg^^'*
Ende dieses letzten Zeitraums aus meiner ii^
liehen Aufsicht, als völlig Genesene, eoto
isen, und dankte Gott und allen deoieup*
aus dem Innern ihres Herzens, welche >ai^
rer Rettung aus Krankheit, Noth undGeUl
beigetragen hatten.
Von den Knochen der Fracht , die, toi
Anfange bis zum Ende der angegebenen Z^i^
von beinahe sechs Olonaten, der M. abgepD
gen , sind[ folgende mir eingehändigt ^oriei
welche sich auch gegenwärtig noch in ineioci
Besitze befinden.
1. Sowohl die eine als andere Hälfls i
OssiB frontis f an welchen beiden die Parafro
taä$ vorhanden , die linke Pars orbitaEt il
— 41 -
lo jgwtrtnnteiii iZtistaoda die beiden
math, 9« Die Pars occipiiaUg o$m
)bDe irgend eine Spur Ton den tibri-.
bu$ desselben. . 4. Eine Pars squa»
I umporum mit seinem Procusu» zy^
ö. Die Ossa maanllaria nuperiora^
en die linke Suptrficiu orbitalig und
Proctnuk i^ygomaticus vermifst wer--
Utk Os 9^g€maticum. 7. Einzeln, die
üna» 8. Nenn G}$ta€ verat^ Ton wel«
Stiick noch im Zusammenhang mit
rn sechs Riickenwirbeln sieben. 9,
:e Lendenwirbel. 10. Das linke O«
[Verbindung mit dem eben genannten
irbel, an ivelcher Verbindung noch
lentoses Wesen befindlich ist. 11. Die
capulat. 12. Die beiden Otsa Bra^
Ein Radius. 14* Die beiden Ossa
15. Eine Tibia^ 16. Einige kleine
, .welche th^rils tu den Ossibus carpi
rpi^ theils £u den Ossibus tarsi st mtm .
geboren scheinen. Einige andere un-
he Knochen der Frucht, welche sich^
I unter den Ausleerungen der M. be-
atten, waren dem Ehemanne dersel-
(einer engen Wohnung verloren ge-
I <•'
— 42 —
/ ■ •
IL
I
Miscellaneen
aus alter und neuer Zeit
im
Gebiete der HeilLuDde.
Dr. J. A. Pitschafty
GrofsheriogI« Badenichen. H^f- und Madiiiul*
Rathe su Garlfnuio«
■■■^
(Fortseuang« S« Journal 1828 Angait) *.
' ■ ■
y»Die Vergleichungder alten und ein nncnVj
yyten in dem Reiche unierei Wiiieni ttflft^j
y,fem (Vluth beleben und una die Hofiaaa^.^i
y^aufgeben lasten» daft die dunkelsten Rsmf
fyunserer Kenntnifssphäre heller ErlencbkttfK
y,hig seyen, wenn ein Jeder, der daan biw^i
„ist, nicht versäumt , noch aufhört, saiflSi^
,,iein dazu b eis u tragen«^*
FogiU
9
la Osiander*s VolksarzDeimiltel lesen wb &
49. gegen Mangel an Appetit mit bittereBfit*
schmack und belegter Zunge, als Folge «i^
heftigen AergerSi soll man reife Pomaiua*
- 43 -
. Chartin Voyagt en Ferst 1735. 4. T.
jag* 281. ,iles Persans appelent les oran^
Vareng ü e. contre la hile ou la col^re,**
lead monita et praecepia medic, "pag. 103.
is denique^ quae hilem ipsam emendant
utilius est Uta potione, quae habet sttcci
iorum drachmas seac , salis ahsinthü draoh^
semiSj aquae cinnamomi simpUcis wtdam
i , sacchari albissimi ^scrupJum unum»
Hiixkam sagt Op. physico medic^ T« II.
120. jlsiae aliaeqiie gentes ^ uhi morbi
lentiales sunt solemniores quam apud nas
tum succo his in fehrihus majorem efficekr
, quojn maximt celebrato alexipharmaco
lunt
Id Rusfs Magazin der gesaminten Heil-
te 23. B. 2. H. ^ird eine Verginung durch
Genufs der Abkochuog der Blätter von
nts baccaia inilgetheilt. Dafs die alte Welt
ne die alten Aersle der neuen Welt den
&en Genufs des Safts der Eibe für giftig
(en, ist i^ohl so ziemlich bekannt.
Vielleicht gereichts aber doch einem oder
. anäern Leser zum Vergnügen folgende
le aus des Caesaris Bell. Call. Üb. VI.
II. hier zu lesen: p^Cativoleus , rex dimi^
partis Euburonum , qui una cum jimhio*
consiHum inier at^ aetaie, jam confectus^
n laborem mit belli aut fitgae ferre non pos*
Omnibus precibus detesiatus jimbiorigem^
ejus consilii auctor fidsset (wOToa der Er«
für die teulscben Krieger sehr ungläok«
war) taxoy cujus magna in Gallia^ Ger*
liaque copia estj se exanimavits
- 44 —
m
Der KSoig nahm den Giftbecher , mnA'i
Schande, besiegt zu eeyn ,' das ■ unglackUdi
Mädchen , um die der Schändung nicht n
überleben. Nach Bassiano Cfirminaü loll n
das beste Gegengift gegen Vipertibifs sejrs. -
Dioskorides J)ält sogar das Schlafen utor
diesen Bäumen für schädlich.
Daselbst wird auch die Heilung der li;
termäler vermittelst der Einimpfung der Kdk»
pocken auf denselben, von Dr. EbcfiIiJig0\
zählt.
In dem gehaltreichen Werke: dieScbitiii
Pockenimpfung etc. von Dr. G. F. KraiifslfH'
lesen wir Seite 354: „Mehrmals wurdivi^
sucht auf Muttermäler zu iiqpfen. Gemmi^
lieh, wenn sie auch von ziemlicher GriiH
flach oder erhaben waren , wurden sis
die Entziindunf^ und ]Siterang der hieraifl
vorgebrachten Vaccinepusteln zerstört, odc
Hautstelle ward ihre normale BeKl
wieder gegeben. Dr. Ländmann impft*
Kind auf dessen Muttermal/ das ^inirT
beere von dunkelrother Farbe abnlidt
der Gröfse eines Viertelzolls im
■■lii.j
Ton
messer, merklich über die Haut hti
und auf der rechten Wange befipdlich
der Versuch glückte. Es werden die
liehen Versuche von den Dpctoren Bt
Kornmacher 9 Windmann angeführt. Dii
der Stiche mufs dem Umfang des UiitU
entsprechen ^ so dafs die entstehendeo I^>
an einander grenseh. Die Tiefe der
mufs mit der Tiefe des Mals im Verl
stehen ü. s. w.*'
- 45 -
[t Beitrug zu der jetst Tielseilig bespro*
I Scbutskraft der Vaccine gegen BJea-
ockeo — will ich an eine Mittbeilung
;hutzpocken- Couitnission zu Kopenba*
)n 1802 erinnern: ,,die Vaccrnirteo, die
)ni Zwiscbenraum von 4 — 8 — i2 Wo«
mit den natürlichen - Blattern sind ge«
worden, haben die Krankheit nicht be-
en u. t. w." Wer besondern Antbeil
* Sache nimmt, und wer sollte es nicht
lg den ganzen interessanten Bericht ia
medicinisch- chirurgisches Journal ö« B.
S. .3. nachschlagen. Auch will ich ans
s' Reisen durch Frankreich und England
mfiihren :
tn dem Spitale selbst, lagen drei Kran*
it natürlichen Pocken; doch in einem
getrennten Flügel; eine Sache , die .ich
licht billigen kann; indem doch einige
unication durch den Arzt, -der sie be*
und die Kuhpocken einimpfet, gesche<!»
.aon. Diejenigen, welche mit der 6e«
te letzterer bekannt sind, wissen» dafe
luch wirklich bei den ersten Versucbeii
r. Woodwilta der Fall war» indem die
uhpocken Eingeimpften einen Ausschlag
latürlicben Pocken bekamen, welcher
od hätte hinreichen können »« um Dr^
'^5 Entdeckung in der Entstehung tu er-
Q. So wie die Sache indessen auslief,
lie nicht allein nicht schäjllich, sondern
ssfinl. Jede der beiden Krankheiten ging,
ich ihren gewöhnlichen Gang, ja selbst
^ liofe der K uhpocken entstanden ge-
iche Pocken. Von beiden wurde StoiT
^oculiren igenommaen, — mit dem Es«
-. 4« «•
I
folgt dafi jene wieder * Knbpockra
wieder natürliche Pocken erseugten.**
-£«1
Bei den in der jüngsten Zeit hemdi»!
den bösartigen Wechselfiebero in vertchMl»
nen Gegenden von Europa fällt mirsiM»
teressante Stelle aus Celsu L. 3..C. 15 M
Nam quartana neminem Jugulat: sed si 0^
facta quoiidiana est, in malis aeger est:
tarnen , nisi culpa vel aegri vel curanäs^
quamjit» —
*
Jl
In Heusinger^s Beobachtungen fibsf *■{
Entsünduog der Milz wird S. 2ö4. en^tr^'^
würdige Observatio aus Portats Trait it
gues maladies T. //• p. 24. mitgetheiiti
chen zufolge durch die Terra fbüata 7
eine yollkommene MilzTefhärtonggeheift
de. In der wohlgeschriebenen Receaibi
ser Schrift in der HufelancP^ and Q
Bibliothek Januarheft 1824. S. 33. ^
Recht bemerkt, dafs es die Terra fil
nach alter Art bereitete gewesen sej -^
lieh wo ein Ueberschufs des Kalis ti
ist, der treffliche Huacham sagt Ojp.
med* T. /• -pag. 162. uid omnes viacene^
structiones , et lentös nimium humoreSf ^'
mirandae plane viriutis esse probävi»'
id utique assidue per annos fere v^piiti
hihui f elidier. In dem T. II., der U*
die heutige Stunde, unerachtet der
Begebnissen in den physikalischen
Schäften höchst braucl^baren Element: C^
von Boerhaave lesen wir p, 369. Im caf
\
— 47 —
w aumwn hadenuM cognifum rtMchfen»^
pulcherimum , quod calidis non ohsiiy pro^
igidis , omni fero aegro accommodatum*
gewifs oicht minder wichtig ist es : dafs
ile Welt diese £igen8chafl des Hitlels
e ; wir lesen (7. PUn. Lib* XXUL cap 3, '
sarmeniorum viiiumque et vinaceorum
lomaiis et sedis vitiis medetur ew acetoz
^uxatis et amhusiis , et lienis tumori^ cum
*o et ruta et aceio > und Diascorid. Lt. V^
contra lienis inflammationis proßcii» Das«
bestätigt Marceltus Empiricus »C< 28 p^
md PliniiiS I^alerianus (ein fingirier Maine,
L der' Mönche des achten Jahrhunderts).
\ C. 18. die Stelle des Plinius , des Welu
khtschreiber, haben Huxham and Boer^
f citirt. Bei dieser Gelegenheit mnfs ich
bemerken , dafs so viele Schriftsteller di«
AUlzkrankheitea in der neaesteo Zeit
riebea haben -— der Alten gar nicht
ken, so wie sie auch der Stelleo eti^
Uero Aerzten der 'neuen Zeit gar spar«
ngefuhrt haben ^ und grSbern Theils so
als wenn die guted Alten gar nicbts
er Sache gewufst hätten. Wenn sie an
in Hippokrates Schriften zerstreuten Stel-
diesei; Beziehung nicht denken woilen^
li ich sie z, B. an uiretaeuB Cappodoc
XU , ob wir Xr. //• C 14. dt curddione
Scirrhi in liene geniti discussionis non
nae sunt^ quod si et ab hoc oriundi morbi
liant^ vtpote aqua inieriuSj auf nuäua
^y insanahile malum effectum est: hoora^
vere Scirrhis medicHS cpem ferre debet:
'S ttvertere et nuper incinientes disaäere
t : inßammatiönibuS autem resistendum etc.
lochst merkwürdig un^iiachti^ Hikhsl
~ 48 —
w
intevMsaot ist damit su Ter|[I«ieliea, wti CW*
lius AurelianuM Tom, IL L,.IIL C. 4. de wtt
^osis et lienosiM sagt« Aber auefa altert AiHbj
der neueren Welt haben darüber richlifeBiHik'j
acbtungen mitgetbeilt, der treffliche LoMfl
verdient ülber Tumor ei mflammatio Kenia tifi^\
geschlagen zu werden. Observat mediMi
Lt. IL Ja auch minder bekenn Of miDdirii(>^
reiche Aerzte sprechen über diesen G^j
stand. So sagt x. B« Fontanonu», ntoriiäj
lern, curat, Lm IIL C 6« ui caet&a
sceroj ita quoque Ken Phlegmone
horat. etc. und C« 7. Tumore lienis.
et moUi aut inßammatione minus rede
tiimor durus in liene remanet* etc. DoA
hiervon y ich könnte die Lateraturhienti
Tielfach vermehren, wenn ich mir aicU
genommen hätte « es an einem andsri'
SU thun« Die alten Aerzte sind idliate<
nnng, denn sie sahen seltener durch M
stembrilie, dafs die lUilzentzfindungaiifa'
tenern gehören, welche auch ich theibi'^|
sie kannten die ai
dieses Organs recht gut, ^)
Nach HecJcer^s Ansicht erleiden db
rien beim Pulsschlag keine Ausdehntiflt/
Pidsschlag geht nur Von dem Herzen e»f»
*) So ist ei mir auch AufgeralliOii , difs Im
Abhandlungen übtr Ktankheitdi dcf f
die wir in der jflngften Zeit in JoersiM
leten haben, der SchriEc Von A«Afif '"^
ru$n -panereatis diagnosis. GöUinga$'WBi
doch befonderen AuftcbluDi eiebt, ItÜS
wShnung geschieht ; ffigUeh aflvika is4
perton exwÜiAt werden« -
n
K
— 49 —
2Seicheo, welche wir aus dem TerKader-
ulse eotoeliineD, beziehen sich ausschlieft-
auf das Herz. — — Ich bin, ineiDen
n Beobachtungen zu Folge der Ansicht
gelehrten Verf. Scliön sagt daher schpa
WS : Patet in pulsii primas partes obiinere
deiiide vero sanguinem i quoniarn enim pi<{«
avieriae propter impetum sanguinis, hio
hübet impetinn^ nisi impressum a cordez
ißitur cor moveatur ^ pulsare arteriae non
vnt j etiamsi in arterüs sanguinem continen^
De motu cordis 1696« Und Gaienus'lM.
i$u pulsuunu Pulsus author et origo eii
und pulsatitis vis e corpore cordis oriiur»
aber bei vielen pathologischen Verhält«
ra im thieriichen Organismus , die ohne
Ute Leiden des Herzens selbst, wohl
dasselbe in Mitleidenschaft ziehen, d^r
mannichfaltige Anomalien uns zeigt, hii^«
doch wohl nicht I dieser physiologischen
cht zu huldigen.
Bei Piorrfs Behauptung gegen Bichatf
die Syncope nicht von einer Unthatigke^
9erzens, sondern von der des Gehirns
he, wenn sie auch durch Blutfluff bei*
werde , fiel es mir auf: dafs der Yts*
' nicht den aufserordentlichen Schmers
der Mensch nach starken Verblutungen
lupte vorziiglich im Hinterhaupte fühlt — -
Binen Beobachtungeu in Einklang gebracht
Es ist dieses doch ein ganz charakteri-
es Symptom.
^e^genettes bemerkt , es sei eine längst
inte Sache, dafs ein Mensch', <i(em im
rn, LXVill. B. 3. St. D
— 50 —
Stehen zur Ader gelassen werde, selten
Ohnmacht wegkomme, wie stark er auch
Blan vergleiche Froriep*s Notizen elc. l'
S. 21. Sollte man demnach nicht i«
eeyn , hei hartnäckigen Luxationen den
ken bei Eröffnung der Ader Tor ein ^
stehen za lassen.
Als ich im*December-Heik des
und O^ann'schen Journals 1826.
dafs ein Bauer aussagte, dals bei t
fen Würmer in den Nieren sej
und man auch wirklich bei der Sei
Thieres in der einen Niere sechs
7 — 8 Zoll Länge fand, welche de
Dr. Levestamm leider nicht geseh
dieselbe aus Unvorsichtigkeit eines
ners durch ein Huhn verzehrt wo.
dafs der Verf. diesen Umstand absi
führte, da er ihn in keinem Wer
fand^ und ihn der Aufmerksam
hält, weil vielleicht die Anwendun^^
iretischen Mittel in dieser Krankheit
zug zu haben scheint; fiel mir ^^
wohl fabelhaft lautende Stelle aus
ein , die sich aber der Leser — das -^
bei Seite legend — nun leichter erkE^^
Derselbe schreibt Lib. IV. T. 6. Ty^
7. jfMingi a demorsis a rabido co/t^j
que urinam , in qua appareant res catna
räbiles, quasi animalia^ et quasi earut
Ich meine gelesen zu haben , dafs Aiii
noch andere Araber erzählen , ich iuif
verbürgen , ich finde nichts weiter is V
Excerpten«
«. 61 -
tr RademaeheTf mit cl«88«n Rrfnhning
'inige ubemnitimint , siigt iHufelandC"
im'icbes Journal 1826. Mai - Helt S. 99) :
laube mich aus Irinigen Gründeo be-
anzuDehmeo , dafs der Spiritus Nico^
uf das kleine Gehirn und Uiickeiiinark
aber nicht feindlich ^ diesea Organ bei
fn krank machend , sondern direkt bei«
lieees erkrankte Organ cum Noruial-
trückfälirend«
riert theilt une in seinem Traetatua
US mit: ^^Teslatur et refert Zacutus
€S de prax. med. adm. Lib, /. Ohs, 20.
''S etiam natu Jam grandes vidisse. epi^
th€ranteSf quibus plurima auarilia, tarn
quam manifesta qualüate agentia^ adhim
tu profuerint , uno synqpo e aucco /o-
idium Nicotionaef (auch Hr» Radema"
•l den Spiritus aus frischen> Blättera
)j et melle parato sanatos fiässe as*
uno, iij. quantiiate tribus horis post coe^
'odraginia diebus. Si viridis Nicotiana
icca bonae natae xtrsnarpari poiest*^ Der
e Schulze sagt in seiner Mat.- med*
e Syrupo Nicotianae promittunt in epi^
damit vergleiche man die merkwiirdi*
»bachtongen fiber den Nutzen der mit
geschwängerten lauen Bäder im Starr^
, Ton Dr. Thomas Anderson — Mafffi«^
aqsländ. Lit der Heilkunde. 10. Bd.
und Juli u. August ltt27. 8. 193,
n mqfs immer alle Aebniichkeiten und
en in der SIedicin auf alle mögliche
zusammenstellen y dieses ist der ein«
eg zur Sicherheit und Stabilität ii%
zu bringen« Ich werde auch siebter«
D 2
— 52 —
müden, so lange mir Gott' GesnndlMit ul
Geisteskraft schenkt , dieses za thoD, U
^erde mich durch einige kunssichlige Tilr
nicht irre machen lassen , mich aber sHDUit
wegen der dadurch ausgesprochenen ErkiHl'
nifs der guten Sache über meine Lobiste
freuen. Diese Erfahrungen zneammeogiitdl^
ich bitte Hrn. Rademachet^s Aufsati udai*
schlagen , halte ich für sehr wichtig noi b*
herziguogswerth. Vielleicht erhalten wirii
Taback ein herrliches Mittel gegen dis
lepsie, Catalepsie, Hysterie und nerroiM
tanus, denn dafs das kleine Gehirii ml
Rückenmark in ihrem Eigenleben | mitHiA
Rademacher zu sprechen, bei diesen IMk
heiten sehr beeinträchtigt sind, ist ifoUk^
nem Zweifel unterworfen.
m
Im November -Heft diesea Journals 10|'}
lese ich S, 128. „Nur so kann ^lan disi^l
niger kühne als übereilte Behauptung *), das 0}J
Pitschaft ansehen , dafs der Hydrocephahi^
ius nicht entzündlich aey.'*. -r^ Ich adnb
mir dem Herrn Verf. sa bemerken ,
ich seine Aeufserung über, mich
kühn al$ übereilt ansehe, dafs ich dea
drocephalua acutus unter d|e Gattnng Nerw
fieber zähle, und diese Speciee nach
Daiiirhaltea gewöhnlich zwischen
vosa versaiilis und stupida in der Mitte schwiK
dafs sie sich bald mehr als NerTenfieber ak
Erethismus (;versaiilis) bald mehr 'mit T&ftf
*) Besieht sich nehmlich auf einen AnÜMii ia ^
feland's Journ. 1823 April . an Aea iok 4^
Bemcrkang noch A'nJiioge* *
i- 53 ^. —
pida, torpida) ausspricht, dalli sich meinar
goostiky weil ich den Hydrocephalus acu^
sehr Ton Encephalitis uad Meningitis Yet"
mdeü finde I und mir weder von mir selbst
LCicbte noch gelesene Sectionen die Eatziin-
% bis jetzt beweisen konnten , die patho«
Ononischen Zeichen einer Enti^iindung bei
'«m Hirnfieber nicht darstellen. Dafs ich
«nten Falle mit Merc, dulc. Arnica Spir.
!cfer. Rubefacientibus und mit den herrlichen
»iToinentalionen, im zweiten Fall mit jir*
a Chenopodium^ Liq, jimmon. anis» mit ;
* .niarken Rubefadeniibus mit kalten Fomen-
^oen, mit einem Blasenpflaster auf den ge-
^Tsnen Kopf, lauwarmen aromatischen Bä-
1 , Kampferein Wickelung und in despera«
Fällen'von diesem Charakter mit innerli-
*ti Gebrauch des Kamphers sehr glücklich ■
; oder es trügt mich mein ärztliches Ta-
ganz, es fehlt mir an Erkenntnifs. Ich
i zwar ehrlich bekennen, dafs ich mich
t für einen schlechten Diagnostiker halte
denn hielt ich mich dafür, so hätte mir
) Gewissen schon längst auferlegt, mich
der praktischen Bledicin zurückzuziehen*
ich mich bis jetzt bei meiner Blethode» *
eich natürlich auf meine Ansicht von der
nkheit gründet, gut befinde, so werdeich
li bleiben. Ich habe auch nichts dawider,
n man die Krankheit eine seröse Entzün-
{ nennen will — in dem Falle wird sich
ae Behandln ngs weise wohl rechtfertigen
)n. Da nun dieses Fieber zwischen Fe-
nervosa versaiilis und stupida seiner dy-
lischen Seite nach schwebt, so kann die
ere Nuangirung, das Accommodiren bei
irendang der fraglichen Heiimiitel nach dem
^ 64
VArhältnift d«r Sbdlrä des FiirlMii «ndiack
dem der iDdiTiduellen Conititotibn so mgmU
lieh nicht angegeben werden« Die KraokUl
ist eine insidiose, von sehr zweideutigMi Cb<
rakter, und bei solchen Krankheiten iil «
recht eigentlich jede Kur eine nene ofid ■"
genthiimliche« Der ächte Praktiker wxi wii
Terstehn.
Wenn man nur die gans angewSbiSc'i
Unbeständigkeit im Pulse, so wie ditio«('|.^
fallende Unregelmäfsigkeit der EzaearbatioiM
beim Hydrocephalus acutus recht vor AV>
hätte, so müfste man schon darum fa fr
danken an Entzündung weniger Baangi|<^
Die bald plötzlich heitere bald höchst w0ff
sehe Gemiithsstimmung der Kinderi VMI|
gtens in der ersten Hälfte der Krankheit^ i*
der geringe Durst sprechen wahrlich aickv
Entzündung nicht das Wort q. a« Wi
Wenn Hrn. Magendie*s Behauptoign^
tig ist, dafs man beim stillen Koller tefi^
de eben diese Flüssigkeit in den GebiroVMj^
kein sehr vermehrt findet, so wärediiu'^
zug auf das Strauchfln der Füfse 'aoli^
Ungeschicklichkeit, welche aich als ^^"^
fer dieser Kinderkrankheit zeigt, hSdut**^
würdig, weil bekanntlich den fferdeabwy
stillen Koller die Rückwärtsbewegnng sbi^
lieh ist, und sie immer auch ii- BatiiM
auf die Vorderfüfse eine hochat nngtichic^
Stellung annehmen. Auch halte ich ii^
merkwürdig , dafs die Pferde die TOidiii !■'
Vi
jtr'
r
r
r
U
I s
u
— 66 -
in und sogleich diese Stellaog^ wtDa
ihnen TeriniUelst Zurecbtstelluog eioet
i die gewöhnliche gegeben bat, ii;ieder
iineo.^ — Es fallt mir dabei eiO| defs,
wahrend dieser fraglichen Krankheit eich,
nke Arm und Fufs conTulsivisch beweg-
mn hei der Section die Flüssigkeit rot»
h in dem rechten Ventrikel und eben eo
^ehrl vermehrt fand. —
fouis fand bei drei Viertheilen der an
M8 Verstorbenen 1 — 3 Löffel roll Flüs«
I in den Seitenveutrikeln des GehirnSf
fünf Leichen war das Gehirn ganz, bei
Indern aber nur stellenweis erweicht»
naU ein sehr sprechender Beweis, dafe
Etsudatum nicht Entsündung fraglicher
i« Yoraussetzl« Aber der Leser wird bei
»n Berichten, immer an den grofsen pa-
nischen Consens der Lungen mit ^em
ti, und die zu weiligen periodischen See«
*ruDgen mancher Lungensächtigeni wo
iev Kranke auf der Brust freier fiihltp
ken. Louis Reicher ches aftatomico^patho^
es sur la -phihisie. Paris 1826 , sind über«
ungemein interessant.
Nach Hrn. Magendie gehSrt die Hjrn-«
Aückeumarküüssigkeit zu den natürli«
I normalen Absonderungen des KSrpers
ihres Nutzens wegen zu denen des er-
llanges gezahlt werden mufs." tt^^*
Irikel sind beständig mit dieser Flüssig-
angefüllt, sie können ohne StiSrung in
D intellectuellen Verrichtungen zwei Un-
davon enthalten, eine grSfsere Menge
1% in der Regel Paralyse und Stumpfheit
or«^* Magazin der ausländt Lit. etc.
— 56 —
Xitz, April 1827. Ich sei« iffAM^i
oin, warum gerade die vennehrte AbiMJ^
ruDg dieser Flüssigkeit durchaus eineEbtiii-
dung voraussetzen mufs — da nir doch ■
einer Menge Krankheiten and selbst bei Mi*
eher Opportunität zu Krankheiten Tenukrii
Secretionen wahroehmen , ohne dab ivir tr
rechtigt wären gerade Entzündang TorNi»
setzen. So sehen wir bei yieleo ntnow
Affectionen vermehrte UrinabsonderaDgi ^
mehrten Speichelflufs , ThränenergiefraB& "
Diabetes der Wassersuchten nicht eiomils
gedenken.^ Dafs man bei vielen am Tym
am Nervenfieber Verstorbenen eben ^J^
eigkeit in den Gehirnhöhlen vermehrt im
ist bekannte Sache.
CXJbt:
in
u
kl
Nachtrag zu meinem Aufsatz; n^ioVort
über künstliche Lösung der Flacenta,'' io*^
sem Magazin 21. B. 2. H. S. 205. Dfip-
ehrte Rec. dieses Aufsatzes sagt im Krit-^
pert. von Rust und Casper, 14. B. 2. H»^ -
265. „Den streitigen Punkte warum e» üb 1^
eigentlich handelt , hat unser Verf. i^x ^ K
berührt; nämlich wie es da zu haltiB >7 H
wenn ein übermäfsiger BlutfluDs mit Ato** h
der Gebärmutter Statt findet." Die«« b* h
nur entweder nach vollkommener liOsasg^
Placenta, oder durch theil weise Losong^
selben möglich werden. Für den letxtern W
glaubte ich mich, der ich streng an ^^^
mann^s Vorschrift halte, in Beziehung anfUH
sung ausgesprochen zu haben. Indem icbtt"
fserte: ^^Weidmunn kennt nur zwei lodicw
nen zu dem Ende^ heftige Verblutunl
centa praevia odcI theilweiser LSsoDg
»ti nach der Geburt des Kindes. Näm*
r eine heftige Verblutung, die dem Le-
r Mütter alsbald ein Ende zu machen
besliinmt mich 9 im gegebenen Fall zur
idigen Losung der Placenta durch 'die
:u schreiten. Bei leichler Verblutang,
ich erst die geeigneten äufserlichen und
hen Mittel an, deren Anwendung auch
e der künstlichen Trennung unuragäng-
•thwendig ist. Ich gebe su, .dafs ich
Kürze der Rede Einem oder dem An-*
ier etwas undeutlich wurde, freae mich '
S| dafs ich mil dem Recensenten über* '
me. Nachträglich bemerke ich n^och,
h mit ungemeinem Vergnügen gelesen
dafs schon der treffliche Tulpius den
inr das vorzüglichste Mittel zum Ab-
der Nachgeburt hält.
n für allemal letztes 'Schulzwort über
rgeschlagenen und anempfohlenen An-
agen des bittern Mandelwassers bei ge-
Krankheiten kleiner Kinder, worüber
ch in Hufeland* s und Osann^s Journal
B26 aussprach, und dessen Art der An-
ng ich in RusVs Magazin etc. noch nach-
cher bezeichnete. Da der geehrte Re-
t in RußVs und Casper*s Krit. Repert.
2. H. den fraglidien Aufsatz auch nicht
1 Geiste und Sinne, wie ich ihn nie-
ieb, auffftfste, so erwiedere ich darauf
nselben Worten , deren sich mein hoch-
— 58 —
rerehrter uoTvrgellilicIier Lafirar, der Fnkt
V. JFedekind^ bei einer andern Yerealitniff.
bediente : „Der Gebrauch dieses Millcfa hd
„keinem Kranken geschadet, dem tcheiTar-
„ordnete. Wer etwa an der WirkuflUt
„dieses Alittels zweifeln mochte, dertirwiiii
„es nicht eher, als bis er es hei KraikiiM"
»»gewendet hat« Ich mag wahrlich nidUa*^
,,nen guten Namen anfs Spiel setm, ■"
„Heilmittel empfehlen, Ton deren Wirble^
i,keit mich nicht die Erfahrung belehrt b*|>
Auch habe ich nicht, -r— denn so diirlttiiüt^
wobl mein Eigenselbst nicht täustheo, ^
triplex circa pectus -^ nämlich , ich finde piA
nicht Behufs Klügelei mit meinem Gbw0^
ab. In meinem ärztlichen Kalender lind tiib
schlaflose Nächte aufgeseichnet. GewiusD i*
Wissen sitzen bei mir immer zugleich snBiA^
Und hoff* ich, meine Freande, daft ieh Bi6|
Die Schuld des nahen Arstet anf mich lidil
Dafs man im Orient seit umlter Z«t di
Syphilis durch innerliche und äufserliche Ai
Wendung des Salzes heilt, dies sollte doc
nicht unbeachtet bleiben. Soole and SalsK
der gehören doch unstreitig unter die sehr b(
währten Adjuranjtia gegen <'*iese insidiose Krasl
heit. In dieser^ Beziehung ist mir so w
überhaupt ein Brief, den ein medidnisch'
Veteran^ der Leibchirurg Hüscher an Ti»
sghriebi und den dieser Tielseitig gebiUi
— ö» —
n 4» ■. d«» 5. B, 8«lii«§ m%in cb!r«
L« mitlheik, merkwürdig, dtMlbat
ir Salxkareo in dem. Kloster Cten^
hnweit Kmkau Erwähnang gelbaa,
Mooche in der HöiluDg der Luet-
kKch wareo. — - Die Kranken wur-
sagen in Sals eingehSIlt. Et wnr-
lufaerdem einige Charlalantrien da«
iden»
fufeland tagt in seiner Nachschrift
leressanten Aufsätze ron einer Lnft-
durch den Holzschwamm (JUeruUus
von Dr. Jahn (d. Journ. 1826. Juli,
Sollten nicht eine Alenge Ton Er-
(n und Gespenster, wie wir Ton al«
isern hören und lesen, blofs eine
• lange eingeschlossenen und da-
lorbenen Luft, und ihfei^ Ein wir-
das Ner?ensystem, eejn?^
mufs man Tor allen HumboldfB *)
e Versuche vor Augen haben, denen
lie Schwämme Tag und Nacht Was-
aushauchen ; wonach sich auch recht
od die feurigen Männer in .aolchen
erklären lassen.
)krates empfiehlt eine Cataplasmn aus
Eiern bei entzündeten ftlastdarm«
itmen tat dtr choniifehon Physiologie
intsB«
— 60 —
fisteln. — Mauriceau einen Eierkucheo yod
zwei Eiern mit Slandelol über schwachem
Feuer bereitet zur Heilung der VerwunduDgei
des Mittel fleisch es , welchen er immer Toa
Zeit zu Zeit frisch, bereitet, warm aaflegeo
liefs. Der erfahrene Schmitt sagt : , Jch hab«
„dadurch die Heilung der schwersten Ter-
„wundungen des Mittelfleisches zu Stande Lom*
^iuien sehen."
Im Journal andlytique de Med, Janm
1828. p. 161. — wird die Heilung einer b^
deutenden Verbrennung eines Kindes yennil-
telst kalter Bader und dann durch Auflegung
von roher Baumwolle, mitgetheilt. Das Auf-
legen von Baumwolle verdient , wie ich schoi
einmal sagte, alle Aufmerksamkeit. In dei
Salinen unseres Grofsherzogth ums bedient mii
sich bei den daselbst häuGg vorkommeodai
Verbrennungen der Baumwolle mit groben
Erfolg.
Ich habe im April -Heft 1825 mitgstheilt,
dafs ich einen frieselarligen Ausschlag hei «-
nem Gehirnbruch und bei einer Subluxatio
vertebrariim colli ^ der dem beim Hydrocephof
lus acutus vorkommenden ähnlich war, beob-
achtet hätte. Dazumal wufste ich nicht, dab
Storch in seinem Werke über Kinderkrank-
heiten sagt: „Wenn bei einem Kinde ein Ge-
,ischwiir im Gehirn vermuthet Vfird, so ist
%.
— «1 -
130 foroerer BeobaehtuDg liMb«! w3r»
r \vürdige Günther hält d!# «Miplitl.
iz fast .fijr ein notrögUchea Mittel di«
ia ihrem Beginnen zu ersticken» Di«
le Schule hielt sie für eines der be«
ustmittel, und namentlich für eia ror»
»8 Heilmittel in den Anginen» So !••
in einer Diss. de variolis atwtort Bt»
raeside Stahl p. 54. Essent* Rad. Pimp,
rimis faucium vitiis suggerit^ n oMquot
tae sine vehicido degbäiantur tris ier
Geiger'3 Journal for Pharmacie 1828
ese ich: dafs Stevenson frisch geglfih-
ilenpulver gegen Leber und Lungen-*
i starkem hektischen Fieber und Aue«
it grofsem Erfolg giebt. Nun f&r ans
> nichts Neues. Ich erinnere nur an
liehen Rausch. „Auch soll die Holz-
lie Eigenschafl besitzen , das Fettwer*
r Thiere heim lUästen zu beiSrdern."
eren Gegenden bedienen sich -die Ja-
ofsener Kohle als Beisatz zum Pul-
MättuDg der Gänse« Sie behaupten,
würden die Thiere sehr fett, und
eine grofse Leber. £s ist diese Er*
um so interessanter t als Stevenson
— «2 —
da(8r)»!ilt , daft Koble ife kiwokbalte utA
gelhafle AbsondeniDg dar Galle avflieb«.
Geiger^ 8 Bemerkung, dafs die Aoweodui
Kohle durchaus erheische » dafs sie friscl
geglüht sey, ist sehr wichtig; so wi
auch gaos feio gepalrert und durchgebi
aeyn mufs«
(Die Fortfetimif folgt)
— 63 —
III.
tische Miscellen.
Von
Dr« Kahleis,
EU Gröbtig«
ueUung» 8. Tor« Su di«f« Jonraak,)
9.
ke Andeutungen , den HöBemldn heinfm
md tin halbneuee JUUiel ßigtn Epi^f^ *
n Zeiten dee BatXuM ValenünuM nn4
achfolgere, des Paraethu» , schein! man
sr und seine Präparate noch gar.oichl
akheiten, weder innerlich noch an»
angewendet zu haben , denn was Dhe^
Ruellio imerprei, Pane. fei. 291. nnd
interpr. Lud. p, 578.) vom. Silber
sieht sich nur auf Spuma und Scorkiit^
e wahrscheinlich unsere sogenannte
tte ^), das andere wohl KupferkaUu
irnms hme pmrgmtion$ im snummm eum mr»
recremeniit foneriims^ dituur lytkmrgynu»
.— 64 — I
Allein als im' 16ten Jahrhundert die KdUi pic!i<
und neupla(oiii5clie Philosophie sich nit Iff V»^^
damaligen rohen , gröfsteDtheils loeUllorp" mnau
sehen , Chemie verhanden und die piripilbi- l'^cer
tischen Naturansichten verdrängten» n^ |>'te!
jene in die allbekannten Träumereien oslSpitl" pIjc
findigkeiten der Alchymie aus, uodU'^l^'^
sie zur Theosopbie und Magie um: manWcM* F<''^
nicht allein in den Thieren und PflanzsD, N^'l'tf"'
dem auch in den JUineralien^ TorxigliÄ ^ l*!'
Metallen, Aeh n lieh keit mit den ''^^^^.''■^V
menschlichen Körpers und deren KjraaklMiM'm^, '
auf, und nannte diese oft wiilknhrlich 8""! Vf
aufgefundenen, oder gar nur eingebildeten U iE
chen Signaturen , aus denen man die Hit^ I
das Wesen und die Eigenschaften eines Ui"-m^
pers erkennen zu können glaubte; mao ii^ m
glich damals alle Naturkörper und Torso^ I
den Menschen mit demFirmamenteundglanl^ I
dafs alle Glieder unsers Körpers in der Toli< |
lität des Weltalls enthalten sejeo, weona«k
nicht materiell ^ doch ' in den Wirkungen wA
Ausflüssen desselben; so bildeten iich nneal*
liehe Beziehungen der Gestirne sa den Kiaik-
heiten und Arzneien {Paractls^ de vgntU/lß
rer. natural. L. IX. p. 910—19.). So
nach Paracelsus Vorgängern, MtuMtn^
Pico 9 TritheniuSf j4gnppa von NtUuhdaii^ JBfei
ronim. Cardanus j Basil» Valentin and noch
rare andere, die ihre philosophischen und
dizinischen Kenntnisse dem Studium de^r Sduit
ten der Araber verdankten und nach ihm be-
sonders selbst, der alle Lehrsätze und Ibn
aungen jener Männer in sich yereinigt sn hi-
bfs
Schroeder» pharmac^ med^ ehym^ ZAJb% Illt ft X
P- 374,
- 66 -
, n Folge dieser pbjsiologifphe»
» mit dem Herzen die SQnne\ mit
e,. und Torzugsweise mit dem 6e-
md^ mit der Leber ^ Jupiter u. •• wl
istiminuDg;: vrie im Olakrpkosmut
dos Wasser zu Eis verdichte, ko
Gehirn , der fliood des MiLrokoe-
lut dick und gerinnend {Pai^aceisi
Jb. IL p. 349. — Pararmr, III^
\ Krankheiten des Hauptes, Epl-
ftlanie kommen und versiärkea sich
swechsel, besonders im Neu- und
, weil das Gehirn der mikrokos«
d ist (Parac, de morb.ament. p. 495)1
'^alentin^ Paracelsui und seine Zeit*
der Theorie der Krankheiten , im
der bisherigen Galemschen^ chemi-
Isätze zur Erklärung der Krank*
ie .des menschlichen Körpers an-
so geschah dies auch mit der Wir-«
on ihnen bereitetdn und angew/ind«
^n ^). Wegen d^r glanzenden. waIt
des Silbers und ihrer UnwandeU
der Luft v^ar ihnen das Silber der
* den Metallen, und dieser tellurir
, dieser Signatur wegen, im ge*
usammenbange mit dem astraliscben
3s Mikrokosmus, und bildete so d^A
le Verbindung beider *^) ; da|ier dann
über die Disharmonie zwischen dem
de consetifu st dissensu ehymioork 9mm
c. 4. ^
tm ]\>Ietallum est nohilius eanditumt di"
ymicis L.una^ vel cerehrunif eo quod in
smo Zjunae f in MicrocotmOp cerebro
icum. (7. Schröder as Thetaur* pkarma'
ib- III. c. X. p. 373.)
[Till. B. 3. St. E
<
— 66 —
Makro* imd HikrokosmiM aofsohebeo viJin
Gleichgewicht zu bringen im Stande ist. Hie^
mit stimmt auch die noch ror Knriem lo to
chemischen Schriften gebrSuchliche BeinA'
nung des Silbers und jetzt noch io den V*
lendern übliche Bezeichnung (Charakter^ ^
Mondes überein, die »beide , als ägjp^^ü^
Hieroglyph , einen • halben Mond mit ^
Menschengesicht bilden; auch klingt 0^
fast gleichlautend mit ut>^9 indem n^i^^
ersten (tawtM) das Silber, und mit iemm^^
tern {tawt) eines Theils der Mond, J
Theils ein glänzendes Henschengesicht
net wifd. Eigentlich heifst jedoch im
sehen das Silber J^^üi^^ {Sl Ul äbar) im
aes Bleies ähnlich (gf^L^Jl^ hül hd),
unser teutschee Wort Silber hersi"*! *
mag* Wahrscheinlich hat man frKher ^^E-1
kennt als Silber, da die Araber wei^^?
rer noch unvollkommenen Kenntnisse '
Metallurgie mehrere Metalle als Blei ni
ahnlich nahmen. Das lateinische
kommt aus dem griechischen ccfyv^ng^^^t
dieses ist leicht abzuleiten Ton ägydg^ *ft
so heifst auch il^^S {lewanna) Mond, u ^It
(laben) weifs, also wie im Arabische^ mi
Griechischen beides fast gleichlautend unflib^
lalteipiachen Luna sehr ähnlich kiingeod« ^^
der yerwaodten Bezeichnung des Bieisiffrf
Silbers im Arabischen ist auch Diotioiida Tau
Wechselung, die ich Eingangs erwähnts, t-
klärlich und leicht möglich gewejsen« *)
i
*) Man stelle hiermit Knlammenf was Koch dff^
— 67 —
r
nfangs wendete man als Arzaeiinitlal
ilber und aeioa chemischen Zuber^itun*
ir inntrlich an , und zwar , wie schon ge«
in solchen Krankheiten , deren Sitz oder
mg man im Gehirn suchen zu mSssen
t» [Jason a Praüs de Cerebr. morb, BaiU
^49. c. 21. p. 349), Liquor Lunae^ und
'ristallus sind gegen die Krankheiten dei
IS gut, sagt Paracehus (devirib. memb^ Üb.
319. 320.). Basilius Valentinus ist aber
>r einer der ersten gewesen, welcher äua
über, Behufs arzneilicher Anwendung^
che Frodukte dargestellt hat (Thtaldug
^pfiia ex testamento 'BaBiVü)^ allein die
> seiner Bereitungen , Tinctura tjunaim
^oiabilis^ Sal iLunaty enthielten oft bei
Dciehr Kupfer als Silber» denn fast alle
Arzneien aus Silber Sahen entweder
^Q oder blaugrünli'ch aus. Sein Nacl^
^bd Nachbeter ParaaUüs und des letZAi
•hüler ye^rollkoilihQneten und termehiju
^ chemischen l^raparate des. Silbers |
uferte nun, aufser neuen Tinctnren, noch
^ca, Catharlica^ Liquores und Extracia^
^r alle noch ^ie die Valentiniscben,
^der wenlgei^ Kupfer „ ja zum Theil aucb
Enthielten. Allein dem Valentin haben
i)ch die J?rodu(ftion des Höllensteins z^
tken, \^id aus deku eben angeführten.
^enr« Basil. , welches nold ementirta,
»nag ersehen, indefef wurden die salpe-
ren Silberkrystalle nicht allein ron ihm
id Fltriolum Lunae genannt*, sondern es
diesem Salze die Benennung noch bis
ide des 17ten Jahrhunderts. ' Wer aber
iehungen minertlogisch«« fioaennung«n etob
5. S. 14 u, 47) and«utbt.
£2
i:
^ 08 «*
A^enige gewesen , welcher die Fonnaobnig
dieses Salzes, durch Verjaguog «eioei Kif-
stallisatioDSwassers , hervorbrachte, bleibt sekr
ungewifs ; wahrscheiDlich hat diese Formve*
änderung wenig Epoche gemacht. Aach derOr-
spruog der äufserlichen Anwendung iüms
Aetzmittels ist nicht genau bekannt, t^^
$U8 war zwar ein Feind aller schoeUn'"
und brennenden Werkzeuge , und selbst h
blutigen Hefte bei Wunden , und erwuMi
Ton seinen äufserlich angewandten geben*
Arzneimitteln Eiter- und NarbenbildoDg Tff*
mittelst der Mumie im Eiter (grofsaWiiB-
•rzneikunst Th. L S. 1 — 13. — <fc ffljj
p. 650) y allein erwähnt doch nicht aniü^'
lieh die Anwendung der Silberkrystallei ^
dern fast blofs Vegetabilien und besoodn*^
eame (gr. W» A. K. S. 49 — 55); »o kIw»,
gen auch alle nachfolgenden chirurgiscbefl >^
pharmakologischen Schriftsteller von ^
Aetzmittel aus Silber, und alle fahnii*
das aus eingetrockneter Seifen siederlaagii ^
aus Alkali oder Kalk eigends pharmaxaa^
bereitete an. Erst gegen Ende des 17tiB i^
hunderts finde ich den Silberätzsteio i0 ^
fserlichen Anwendung erwähnt. LtmvjVj^
de Chymity cap, IL JD. in der AnmarM
$. 5.) sagt: die Gewalt der Silberby«»'
kommt Ton den ihnen einverleibten Sff^
nitri her^ diese Spiritus durchdringen oodi*'
reifsen das Fleisch, worauf man diese K|f'
stallstiickchen legt, wenn man einen Gn|J^
machen will. Sie erwecken ferner eine Gv^
rung der Feuchtigkeiten, wenn man ^
Krystallslückchen einnimmt, daher kommt e>i
dafs sie zur Furganz durch den 5tnlijP''i
dienen, das Wasser, worin man sie einniminii
- «» -
I
I
ti4 FlÜnigldtin kn Magin firbatern Ihn
^e *). Lmtry scheint also der erste cb^»
Schriftsteller cu seyo, welcher die Be*
Q des HolleDsteios lehrte,. Späterhia
»a die Siiberpräparate immer seltener in*
b, angewandt, und die meisten neoem
»ücher der Arzneimittellehre erwähnaa
onere Anwendung gar nicht, oder war-
^ogar gegentheils davor. In der ersten
i des ISten Jahrhunderts war es der gro-
•oer/iaav« **) {Chtm. Tom. iL pag. 468
^Tgl. van Switttn Commtnt. in H, Botrh,
- Tom. IV. J. 1247. p. 264.), welcher
^Ipetersaure Silber innerlich gesen Was«
2ht von neuem empfahl; er rä(h es mit
er und Brodkrume in Pillenform eu ga-
)nd versichert, dafs es gelinde und ohn«
lersen zu erregen, purgire, und reichlich
lYasser abführe, warnt jedoch vor dem
%oge fortgese;tzten Gebrauch desselben*
Mwt hat aber das Mittel von Boyle^ wel«
es Lunam purgaüvam^ und dieser wie*
'on Angelas Sola , der es bald Argent» hv"
'gum\ bald Cathart. iMnare benennet *^*)«
itt der fioer/iaac^'schen Vorschrift lobt in-
Fraser (Sammlung auserles. Abband!, znm
luch prakt. Aerzte 1805. Bd. XXIII. S,
, das phosphorsaure Silber als ein aufser-
itlich gutes, den Urin treibendes Mittel
ler Wassersucht. Aber auch schon die
lof diaia , iüt die dtmali^e Zeit sehr wiohtlgey
emcrkung werde ich weiter unten wieder tti-
ickkomtnen.
Den tuch Gren (Phtrmakologie, 2teAufl. 1800.
[J. Bd. 6. 208. citirt.
Jne$U Sata cpf^omn^ sept» planet, spag» r#9«
• X»o»
- 70 -
I
ältesten Chemiatriker kannten die Wttilijh'
gogam der Silbersalze: Hydröpicam aqwmm'
siccat S9gt Schrbdtr {pharmacep* um9enal,f, IVj
Ton seinem Silber^alze; und da Parac^pt
nicht an Unheilbarkeit derjenigen Knikl»
ten glaubt, die vor ihm als. anheilbar pll%
als Aussatz, Epileosie und Wassersucht (iwiili
Defension S. 254) und er sich bei Udia|<
dieser Krankheiten auf seine' iniDenIiic|i|l
Büttel verliefs, so kann man ^oblmitiHi'
ger Wahrscheinlichkeit annehmen, dalii^.
er schon die Silbersalze in den lelzters buk'
heiten als jircana angewendet habe^ ^
seit der letzten Empfehlung Prastn km
kein Arzt mehr die Silbersalze als üjixH/t
angewe&det und empfohlen zu haben.
Indessen ist dafür der Lap, in/enii^
eher unter allen . frühern SilberpräpariMi H
uns allein noch officinel ist, seit tOdJdH*
tufserlich so allgemein angewendet wordfli|*|
die Fälle und Weisen seiner AnweodaBgM
80 allgemein bekannt, dafs es überfloisigM^
mochte^ noch etwas darüber zu sages; ^"^
noch kann ich mich nicht enthalten oorWi
ges davon , wenn auch nur RecapitnW"*«
weise, anzuführen. -— Man wendet ibD>l*>|^^
kanntlich ji. in trockner Gestait zum BsMp'j
an : 1) bei heilenden Geschwüren , na ^^ l
grofse Fleisch Wucherung zu beschräokHij*]
schwammige Auswüchse ans Wondis <*
Geschwüren zu tilgen ; 3) callöse G***** j*
räoder zu schmelzen, und so eine glattß^^
narbe zu bilden; 4) vermittelst anstniPW*ff
Vorrichlung an , durch alte Gaschwärt"*"*
■verengerte^ Stellen iu der Harnrohre »bW*
gen; 5; bei Knochengeschwüren dieM^
- 71 -
>«wirk«D und su bttcUraDfgtB*; 6)
Polypen, Multermähler, Ware««,
I u. 8« w.; endlich aber, «ni bei*
en Kranken reife Absceue zo 8ff«
1 hier verdient der Aetzstein aas
Kali bei weitem den Vorxag;
rascher, und dann als scbmerslo-
; der Höllenstein zergetzt $kh M
lg mit organischer Substanz (jAtm
id bildet einen festen Scborff da*
9r Lapis causticus die berahrte»
rei auflöset, und so leichter OBil
» äufsere Wandung def Abscfitet
dupösung ; a) fiir rieh alldfi In i^
^asser. Allein in der Menge des
n Mittels weichen hier die Vor«
ir ab; ich setze hier so ziemlich
her: Hahnemann (Arzneinuttal«
ehlt (nach seiner Art) ihn bScbet
a 1000 Theilen Wasser (| Gra»
, bei unreinen und Qaeclüilber«
als Wasch - und Gurgelmittal ;
imittellehre 2te Aufl. 1805. S. 190)
mal stärkere Auflösung (10 Gra»
Wasser) zu denselben Zwecken»
rfen wir hier nicht geradezu sa«
stqmtur. Bei unreinen Geschwii^
höherer Grad tou passiver , tjr«
indung deutlich hervorsticht, dar«
salpetersaure Silbersolution nur
t anwenden ; in Geschwüren aber,
ReiTsche Charakter der Lähmung
eren Wandungen es gänzlich an
11 fehlen scheint, da ist die LS-
concentrirt anzuwenden. Bei io«
— 72 —
darlrten organiscben Metamorphosen kaoo
solche Auflösung im concentrirtesten Zas
angewendet werden ; so wendet den Hi
stein, naich Dr. Jüngken*8 autoptischem i
nifs Quadri in Neapel mit Vortheil bei (
sität des Ciliarrandes , als Folge der 0^
rrüa pruriginosa , an , indem er mit einer
ken Lösung des Höllensteins deo CiÜ«
und einen Streifen der äufsern Angeoi»
haut bepinselt, die Abstofsung des gebiit
ScGorfes durch Waschen mit geisiigeo C
rien bewirkt, und beides so oft wie^^
bis das Uebel verschwunden ist. In Va
kelung und Geschwüren der Horobant,^
Quadri dies Mittel ebenfalls anwendet, mfl
wohl Vorsicht nöthig seyn (v. 6r(K/A
V. fFahher's Journ. f. Chin u. Augei*
U. 2. 1821. S. 378).
b) Häufig wird auch der geschmolieo*
bersalpeter zum äufserlichen Gebrauch»
fusionen und Abkochungen von VegetabHif^
gelöset y oder seiner Auflösung in Wass^'
gleichen Extra cte zugesetzt (RustU He"
gie) und er leistet in diesen YerbiodaDS«
herrliche' Dienste, besonders zu Eiosp^^'
gen bei Hohlgeschwüren t und mit Op>J>^
bunden bei Geschwüren in der Harorob'*
Allein in allen diesen VerbindoD^B
setzt sich der Höllenstein; die Aufgii^
Gratiola, Chamillen, Ringelblumen, i".
chen man ihn anwendet , oder die A^^^
ihrer Extracte mögen Torher noch so U»'
sie trüben sich sogleich stark und geb«
reichliches Sediment^ wenn Silbersalpeti
gesetzt wird. Diese Beobachtung fiel m
faugs auf| allein ich Terglich eie mit
— 73 —
m d. Fharmakolog. a. 9. O. i. 209} Bf^
Dg;, <Jar9 siph dies Aetzinittel 1q Beruh«
mit organischen Stoffen zersetzet und
»ner Lemery^s (s. oben Anmerk. S. 69)^
ie Cootenta des 'Magens , die Schärfe des
ch genommenen Höllensteins verbessern.
»TScbafTte mir dadurch für meine Beob*«
lg bald genügende Evidenz , daFs ich der
Flüssigkeit, welche über den Bodensats
den eine Auflosung des Hoüensteioa
^hamillenextract in destiliirtem Wasser
^n hatte, eine 'Auiiösung von salzsaurem
1 zusetzte — es war keine Spur von
darin mkhr zu entdecken; das geschie«
Präcipitat reducirte sich aber im Feuer
launischem Silber, dessen Gewicht ge-
3f)it der Menge des Silbers im zugesetc«
lollenstein übereinkam. '
ch hatte früher schon den Lap, infern.
^ Gran pro dosi mehrmals mit. glückli-
Erfolge, und ohne ein. Seh warzwerdeo
[aut zu bemerken, gegen Epilepsie ange-
et, fürchtete aber jeden Falls sehr von
'ätzenden Eigenschaft für dieVerdauungs«
zeuge meiner Kranken, ob sie gleich auch
Ltmtry^s Bemerkung bestätigte. Seit 2
Q aber hatte ich einen 6jährigen epilepti-
Knaben in der Behandlung , der An-
seine Anfälle über 100 Mal in Efner Wo-
rlitt. Meine gewöhnlichen Antepileptica^
n, Baldrian and snlpetersaures Wismuth-
lydrat bewirkten bald so viel Besserung,
der Knabe den Tag über von Aiifällea
lont blieb, aber in jeder Macht dennoch
, auch wohl einige, obgleich sehr kurs
milde erlitt. So blieb die Krankheit
- 74 -
SJabrelang, während welcher Zeit Ich mM»
felsaares Ammoniumkupfery Lap» B>(Mt
F/or. Zinct^ Fol. Auti^amior» u. e. w. gab, Ifr
fufs Wurzel hatte dieses Kind in -Zeit toi 4
Monaten an 8 Uii^en yerschluckt ; idi w
schrieb sie aus verschiedeoen Apnthektn, vd
ich glaubte, das Versagen ihrer Dieoslenhi
von schlechter Beschaffenheit der WantllMr;
allein es blieb mit dem Kranken wieeswiri
setzte ich aber die Mittel eioe kurze ZeidM|
ganzaus, so Termehrten , yerslärkten aodvv*
längerten sich sogleich die ParoxysmeD, ni
kamen selbst am Tage wieder. Ich häUii
unter diesen Umständen gern gesehen, wüi
die Eltern zu einem andern Arzt gigi4*
wären; sie wollten nur nicht.
Jetzt liefs ich eine Abkochung von 2UiiH
Rad, Artemis, vulg, zu 6 Unzen Co/a/ur /nackM^
darin 10 Gran Lup, infernaL auflösent dasM*
cipitat abscheiden, es Torsichtig im Schatül
trocknen , mit Zucker vermischen and d^
Kranken Früh und Abends den 60teo TM
davon nehmen. Die nächtlichen Anfallt wtf-
den bald selten, nach 3 Wochen kamgarktt*
uer mehr» und nach 6 Wochen konnte du
Kind als vollkommen gesund entlassen w«-
den; es ist nun seit dem, Gebrauch des li^
ten Mittels ^ Jahr yerfiossen und kein Anfel
wieder gekommen. Nachher habe ich m(A
einen SOjährigen epileptischen Juden aofdit'
selbe Weise behandelt und geheilt.
Corollarium.
Die meisten salpeter- und salssaaem Ht-
tallsalze haben die higenscheft, io Beruhmsg
mit animalischen und yegetabiliachen StolM
la ^ tersetseo : wie d«r H9IlMSfeiii d«<*
:)i grofBteDtbeilt seine AeUkraft verliert,
xiildem sich auch das Quecksiibertubliuiats
«6 Wirkuogen. 'Weqo fpieit {ThtNm-^
Xland Journal of Med. and Surg. 1820« Ntn^
tt^ yoL IV. p. 3Ö2) I das salpetersaure SiU
täglich zu -i^ Gran in Pillenform (also mit
fttabilischen Ingredienzen verbunden), mit
Bern Nutzen in Leukorrhoe; Bouhaav%
c) in der Wasf ersucht, Schlftgtl {Hufi^
^8 Journ. Bd. LIV. 2. S. 46) , Pitschafi
. LI. 3. S. 54) , Powell (ibid.) , Schubart,
(Fieberl. IV. S. 58») ihn gleichfalls in
»nform gegen Veitstanz, Epilepsie ii|id an«
I krampfhafte Krankheiten gaben, so he*
imen die Kranken keinen wahren Hollen-
m mehr, sondern ein ziemlich mildes' Sil-
jKjd. Darum auch wendet Dtondi in sei-
neuen Kurmethode der Syphilis nicht den
limat an , sondern Caiomei^ in welches sich
Sublimat allemal rerwandelt, wenn er
BrodJurume in riiienform gegeben wird *);
Wir^ gsban gern tu , dift dsr Sublimst bsi der
^arbindang mit Brodkruma etwas an feiner
shemisehen Eieenthamlichkeic und KaustieitSC
verliere, aber dafi er daroh diese Verbindung
In CaloRiel verwandelt werde, das können wir
Aem geehrten Herrn Verfaiter nicht sui^eben,
Sod Ewar^ aus tweierley Gründen , welene aas
er organischen Reagens genommen sind. Ein«
mal weil der Sublimat, noch in dieser Verbin-
iung. Tenerisehe Uebel heilt, welche vorher
bei dam Gebrauth des Calumel nnheilbar wa-
ren. Zweitena weil man ihn in dieser Verbin-
dung Wochen- und Monate lang geben kann,
ohne dafi SaliTstion eirtfteht, welche l>elian«üich
beim Gebrauch des Calomel so leicht, aber beim
Sobiimat selten erfolgt, und selbst bei Ferse*
— 7ft —
und darum Ist der Sablimiiti wie ich zw
gezeigt za babeo glaube (MeckePs Archi'
d. rhysiolog. VIIL S. 440) fdr den Am
men ein gutes Miltel, die, in lymphatiM
Sülze, Parencbyin und Zelisto^ yente
Muskeli'aBer deutlich darzulegen.
10.
Piichier's Bandtvurmsptcificwn,
Ganz wie in diesem Journal (Januar-
1827. S. 133) die Bereitung des buKerarl
Oels aus Had, Filicis angegeben ist (und i
auf H. V. Santen*s Weise, Pogqendorps
nal. d. Physik 1S27. Ites St. S. 122) b
tete ich mir das Mittel selbst^ da es noc
keiner Apotheke in meiner Nahe za h
war, erhielt aber aus 4 Unzen Wurzel
8 Scrupel Oel , hatte indessen, daran meli
genug, um bei zwei Kranken den Baodv
auf die beschriebene Weise damit abzc
ben; nur gab ich nicht, wie Peschier
das Oel mit Hagebuttenlattwerge in 12 bi
rillen, sondern bereitete mit Eigelb, !
ker und Orangewasser 1 Unze einer \
nen, ganz homogenen, sehr erträglich scb;
kenden Emulsion daraus, die sich aucb
neny welche vorher yen Calomel ttbt
SpeichelAuff bekemon«
— 77 «»
I SjSbrigeii Kinje sehr ^ gut einnelmieii
atid ihre beabsichtigte Wirkung nicht
gte. Ich rathe jedem, der dieses Mit-
D wenden will, zu dieser pharmazeati-
i Formel, da sich Fiilen nicht gut aas
Masse bereiten lassen, die fettes Oel
ilt. ' .
. . /
IV.
U e b e r
die jetzt herrschende
Constitutio stationaria gastiia^^
di« ' «
Krankheltsbildaog im yerflossenen 8om— '
n n d e lu o
I
au» einer Febris iniernütteng harrorgegaigflil
Mania interrmit^B^ aiy^ca,
in welcher der Kranke einen Mord reiilMi \
Von
Dr. B er n d ty'
Frofesior bu Greifewald.
^i ist eine un widerstreitbare Thatsacb«, M
sich in der Krankheitsbildiing eu Tersduili^
nen Zeiten und in verschiedenen Gegi
eine verschiedene allgemeine Richtnng
nehmen lafst, die sich sowohl dntch
vorherrschenden gleichartigen Charakter
xneisten Krankheiten, als auch durch dasTv"
herrschen bestimmter Formen ausspricht. Di*
Aerzte bezeichnen eine solche Richlaog ■■
dem Namen der herrschenden Krankheits-Cos*
stitution, und erfassen dieselbe^ unter big*"*
— 79 —
T^rschiecleoen'y auf das CaasalverbältoiA
iiglichen -GesichtspaokteD.
Es giebt besiimmte allgemeine Ricbtnn-
in der Krankbeitsbildung, die ohne Rück-
t auf Gegend , Klima und Witterung eine
;ere Zeit hindurch yorherrschend bleibpo,
che die Aerzte die Constitutio morhorum sta^
uia nennen, uod deren Causal verhält oifs
Wahrscheinlichkeit in eine periodisch«
inderung des WechselTerhältnisses unserer'
korpers zu den übrigen Planeten uod ia
erkennbare atmosphärische Veränderungen
»etzen seyn dürfte. Hierdurch scheint das
ilitälsverbältnirs des thierischen Korpers in
f Terschiedene Stimmung versetzt zu wer«
f die als Anlage für bestimmte Richtungen
Krankheitsbildung wirksam ist, und gleich«
I den Grundton bestimmt , in welchem sich
speciellen Krankheitsprozesse ausbilden;
ben wir das in Betracht, was die Erfah-
l über diese allgemeinen verscbiedantn
Uungen in der Krankheitsbildung gelehrt
I so werden wir eine sogenannte entzünde
I oder sthenische, eine nervöse und asthe-
tie , und eine gasfrische unterscheiden kön-
, welche letztere jedesmal zugleich eine
Sndliche oder asthenische seyn kann. Die
In ersten mufs man wohl auf. das quan-
Ye Yerhältnifs der dynamischen Seite de%
nsprozesses beziehen, während die letz-
zugleich eine besondere Mischungsbesohaf-
lit der Safte anzudeuten scheint.
Unter dem Einfiufs dieser allgemeinsten
tung in der Krankheitsbildung macht sich
Einflufs der Jahreszeiten und der davon
igigen lYiitelrttng) auf die Stimmung ^des
^ 80 --
Leb^DSpTOzesses ebenfalls gelteotl, mi M
untergeordnete vorilbergeheDde RiohtaDfeiii
der Krankheitshildung, welche die Aeriteii
Begriff der Constuutio annua «ueammeDfaM
und aus welchen die sogeoaonteD Jahreskriit^l
heilen hervorgehen. .
Dazu tritt ferner die besondere StiniBi|j
das Lebensprozesses, die demselben daith
Klima and die Eigenfhiimlichkeit dtr Gi
in welcher der Mensch lebt, jinfgedrückt
und die sich ebenfalls bei der KranI '
bildung geltend macht, sowohl durch d«
herrschenden Krankheitscharakter, all <
durch die yorherrschenden Formen hbJ *
die Aerzte in dem Begriff der CoiuänA^j
demica zusammenfassen.
Endlich giebt es Einflüsse j welch
2a bestimmten Zeiten und Torübergehiiii
•ine gröfsere Menschenmasse einwirket
dem Lebensprozesse eine besondere Sl
geben, wodurch eine besondere Ricbtapt'
l^rankheitsbildung gesetzt und zum
bestimmter allgemein verbreiteter. Krssl
Veranlassung gegeben wird« ^
Die genauere Erforschung und Vfi
dieser auf die Krank heitsbildung infl
allgemeinen Causalverhältnisse, gebort i*
wichtigsten und schwierigsten. Gegenil
der ärztlichen Beobachtungskunst. Seit
ältesten Zeiten ist dies anerkannt
aber dennoch haben wir bis jetzt weoig
schritte in der Aufstellung dieser Don'
gemacht. Am wenigsten wissen wir
Causalverhältnisse der Constituth efi
Von bemerkbaren WitteirungSTersfidectt
k
V*
- 8t -
1 dieselbe nicht abgeleitet werdea, da «ia
eine Reihe yoo Jahren hiodarch., bei dao
dn'edenarligsten . WitterangSTeränderuDgen
•nd macht, die our in sofern auf dieselbe
irkeo, als. sie ein stärkeres oder gerin-
ä Hervortreten derselben bediDgcfo. Welr
unbekannte Luftveränderungen ^ welche
aderoDgen im gegenseitigen planetaiischaa
ufs auf unsern Erdbali sind es, die einen
leti Wechsel in der Vitalitätsstimmvog
orrufen ? Es wäre dies gewiXs ein war«
r Gegenstand der Erforschung iiir einea
nn von Aerzten und Naturforschern # die
in lange Zeit fortgesetzten Beobacbtnngea
idlich die Hände bieten müfsteo. Wehr
die Aerzte die vitale Slimmqng im menschi*
fen und thieriachen Organismus und die da*
ausgehende Krankheitsbildung ina Auge
Passen hätten , müßten Astronomen und
liker die Veränderungen im Standpunkte
Flaneten , die Witterungs Veränderungen
die physikalischen Veränderungen auf dem
»alle zum Gegenstande ihrer Beobachtung
leo. Die auf beiden Seiten gewonneneii
iltate miifsten dann aber vpn Zeit zu Zeit^
tiner vergleich efiden Beurtheilung gezogen
)en. Auf solche Weise dürfte man nach
erer Zeit Haltungspunkte gewinnen und
ählig entdecken,! welche cosmischen Ein*
B diese oder jene allgemeine Richtung in
Krankheitsbildung bedingen f und zu wel-
Zeitperioden die Veränderung derselben
eten müfste. Welchen grofsen Gewinn
te dies für die Wissenschaft und beson-»
auch für die Praxis haben. Die Bemü-
;en eines Einzelnen reichen hierbei nicht
denn seine Beobachtungen fallen in einen
IM. LXVIII. B.3.8t. F
— 82 —
so eDgeii Kreis und kSnnen nch.iimStli^
aaf so Tielfache Gegenständ« wendei, is,
hier in Betracht kommen.
Der Wechsel der Comtiiiaio itaäomkU
gewifs einen Haopteinflafs enf das EntaUka
und Verschwinden neuer medicioiscb«rll»l^
rien und daraus gesponnener Systems giUlj
und wird ihn ferner haben, so IsngsivtfM
hierüber sprechenden Beöbachtungss oieUil
einem gröfsern Umfange und in besssnrwl^
kiung zusammenstellen, so daCi bsilinri^l.
Folgerungen daraus gemacht werdsi ^^M^L
Die Stimme eines einzelnen Arztes, ss'^.li
^r auch die grofste Achtung seiner Zsi4^li
Ben gewonnen, hat für die koroniSBiliiV'l^
ten dennoch zu wenig Gewicht I^^li
sehr tüchtige Aerzte und berühmti Scfav ^
steller , die noch vor wenigen Jahns *■ ^
durchgreifenden Einflufs einer Com^iAj^ ^
k
i
strica auf die Krankheitsbildung ls4jJJ
weil sie ihn in einer langern erztUchts 'Wy
eamkeit, niemals aUgemein: Terbrtiltt ^
achtet hatten« Ich konnte sehr b«Bpi
Aerzte nennen , die in ihren Schnftis 90^
^prochen haben, dafli StoU in Einseitigkiit ^
fallen und aus yorgefafster Meinnog ftjf*
Wendung der antigastrischen Bf ethods üMi^
ben, zuletzt aber seinen Irrthum salbrf*'^*
^ehen habe. Ich glaube, die -Ansidit^vP
Aerzte, die nur einem Sydudmm 6**^
keit wiederfahren lassen wollte«, vu^^
seit einigen Jahren geändert haben. SmI**
sich wahrlich weder im Anfange noA|^
das Ende seiner ärztlichen Wirksamküt ff^
Sondern als treuer Beobachter derNator,^
lernt yon aller Systemsncht^ aeine i***»
-i- as —
seine BebandluDg den tTraslSoden fnt-
hend^ eingerichtet. Er hatte es anfing«
mit einem überwiegenden Einflnsse der
ituiio gastrica cu thun, wie wir seil meh-
Jahren ein Gleiches beobachien» und
f trat eine Uebergangsperiode ein, die
allmählig immer mehr der entzündlichen
kbeits - Constitution annäherte.
iYir sind von der entcHndUchen sqr ga«
hen Krankheits- Constitution hinoheife*
fUf nnd die Uebergangsperiode hat meh«
Jahre gedauert bis mit dem Jahre 1823
ordlichen Teutschland die gastrische Con-
ion im allmahligen Vorschreiten , bis jetat
Elanptrichtnug in der Krankheitsbildung
cnmt, die sich freilich nach der Jahres*
der 'Wittejcqngsbeschafienheit und den
hen Einflüssen cu yerschiedenen Zeiten
BD Yerschiedenen Orten in verschiedener,
•ität ausspricht, aber bi^i aer Bildung Ton
rkranklieiten niemals ganz zuriicktritt«
iener Zeit haben ^wir das Siänmum nm^
nicht mehr im Aderlasse gefunden. AH«
in hat man die Bemerkung gemacht, dab
Etitiündungen selten vorkommen un^
lurch überwiegende individuelle Anlagi|,
den überwiegenden Einflufs bestimmter
hen hervorgerufen werden« Wir sind
higt worden Blutenileeruogen mit Vor-
anzustellen und ihre Wiederholung sehr
schränken. Wie ganz anders war diea
Der andern Zeit. Wir haben uns beque«
milssen, unsere Zuflucht zu den ausleer-
n Mitteln zu nehmen , die früher nur
er in Anwendung gezogen werden dur^
Oft sind wir genothigt auf die Erhd[taM
F 2 .
— 84 —
der Kräfte zu vrachen, ^vlüirend früher kräf-
tige Eingrlile gewagt werden durften. Die
meisten Fieberkranken haben eine sehr lang-
same lleconvalescenz , und erholen sirh oft
nur unter einer thätigen Beiwirkung der Kunst.
AVir haben endlich eine ganz neue, irSber
mehr zurückgetretene Gruppe von Krankhei-
ten auf den Schauplatz treten sehen. Uotet
ihnen nimmt das Wechselfieber mit seinen
yielfachen Anomalien die Hauptstelle ein, und
an dieses reihen sich Unterleibsentzündoogea
und chronische Krankheiten der Unterleibi-
Organe.
Wechselüeber waren eine Reihe TonJib-
ren sehr selten gewesen, eine Behaupton^i
die ich um so sicherer aussprechen darf, eb
meine ärztliche Wirksamkeit früher in eioein
Orte Statt fand , wo Wechselfieber bis gegen
1812 und auch jetzt wieder , nicht blofs gaox
endemisch , sondern auch ungemein hartoük-
kig wurden. Von jener Zeit bis zum Jabi«
1823 sah ich in Cüstrin Wechselfiebftr nurals
eine Seltenheit , auch stellten sie der Heilung
keine grofse Schwierigkeit entgegen. In den
letztgenannten Jahre wurden mit dem Anfange
des Frühlings Hunderte von Menschen mit den
Wechselüeber befallen , und wie ich aus sidie-
rer Quelle weifs, hat diese Krankheit tob
jener Zeit an, nun ununterbrochen fortgedauert
Das Wiedererscheinen einer weitern Auebrei-
tung des Wecbselßebers knüpfte sich innig
an den vorherrschenden Einflufs der Consihih
tio gastrica , und so wie diese im ganzen ooni'
liehen Teutschland die stehende Krankbeits*
Constitution geblieben ist, so ist aach dei
Wechselfieber allgemein yerbreitet worden«
Me Jahresseit und die Witterang |^t ant
iese Verbreitang freilich einen wichtigen Bia*^
tifs aaBge&btf so dafs sie xu Zeiten m^br s^-^
icktrat, XU Zeiten eich aber einer wirjuichen
•pidemie annäherte. Dia stärkste .Verbreitung
^be ich alljährlich im spätem Priihlinge und
II Anfang des Sommers beobachtet. £in an-
drer bemerkenswerther Umstand ist es, dafs
le Wecbselfieber im Jahre 1823—24—25
rofatentheils gutartig und leicht heilba^ wa-«
in, gröfstentheils auch mit dem Tertiantypua
af traten. Allmählig haben sich, bosa^gera^
od hartnäckigere Fäll^ eingemiscfit , an wel-
let» der Frühling und Sommer 1328 beson«
nrs reich wurden » wie sich dies aus der wai-
»rn Darstellung ergeben wird.
In RücksichT auf die Bildung anderwei-
[ger Fieberkrankheiten , blieben sich diese
nhre ziemlich gleichartig. Die gastrisch -entr
liodlichen, gastrisch - rheumatischen und ka-.
irrhalischen Fieber blieben vorherrschend und
rarden bei begünstigender Witterung niem-^
ch allgemein verbreitet gefunden. Aechta
rallenfieber waren zur Zeit des Sommers nicht
nlten. Nervenfieber kamen zwar häufiger vor^
ber aie waren keinesweges allgemeiner ver-
reitet, sondern waren gröfstentheils aus ga-
triech -rheumatischen und katarrhalischen Fieb-
ern hervorgegangen. Fast ohne Ausnahme
lähmen sie die F^orm einer leichteren Febris
ivvosa Btupida an, und wurden beieiner rich-
igen Behandlung ziemlich sicher geheilt.
^cute Rheumatismen waren nicht selten ,> sie
Uhrten aber immer eine gastrische Complica-
lon mit sich, und wurden am sichersten durch
Brechmittel geheilt. Ruhreu «iud nur spora-
- 86 — *
i&tth yrotgßkommtu nnä tob nitr gv M
baobactatet worden, dagegmi rind Brechduch*
fälle und DiarrhSen, Koliken, MagttkrinA
Hagen- and DarmeDUundungen f TiaUliBliS^
geoBtand fdr maioe äniliche Wirktamkot gl*
worden. Im Jahre 1827 nnd bis jettt tritt
das gastrische Fieber häuBger anter dem ••Ai'.
nischen Charakter aaf, ohne ein eigentlkhi;
Pierrenfleber zu werden , und tadet oft ak
einem grofsen KräfleTerAiU nnd'aner|nhi
Schwäche der Verdaaungsorgane, so dabai
Kranken aufserst langsam erholen.
Mit dem Anfang des Friihliags l8tt s^jf'
sich in hiesiger Gegend eine TielseitigsftS^
lang in der Heryorbildnog eioxeloer <cri>
Kraokheitsformeii , auf deren Verlaof der ly*
pus inurmhuns einen überwiegenden EhU
ausübte* Theils schien dies abhängig sn ii9>'
Ton einer allmählig erfolgten Steigsnmg*
gastrischen Anlage ; theils wai^ es die Hp*
wohnlu^h kühle, andaorend regnigte «i'"
Gewittern reiche Witterung , die wir Mi ^
Anfang des Septembers hatten, welche ib*'
schädlichen Einflufs geltend machte. Dit*^
gemeinste Gelegenheitsursache des'ErkrtiM*
war die Erkältung, und in ihrem 6efelp*^|l
ren Rheumatismen ganz besonders der B'*f^:l|
muskeln , rheumatisch entzündliche Afi^'l
nen der Lungen und der Fletira, so witG**
dialgien an der Tagesordnung» Vor allso&|'*
wiegend war aber ein gastrisch biliSsirb"
; stand, der sich den genannten Uebele ^
' blofs beimischte, sondern auch alle Kditf'
krankheiten auszeichnete und die maoBicbfr
tigsten Krankheitszustände hervorbildete.
. •- 87 —
Diesfr gastrisch bilifiteZastaod tpnA Ak
igtr darch die ZeicIieD •irär Cö/Zumf- Nf
im Magen and Darmkanal, als vi^lmahf
h eine schmerzhaflte' Spannung in der
rbancbgeg^nd aus, die sich über die Le^
JUkd die Mils Terbreitete, oft bei reiner
|s Torkam , eine Menge oft selbst bedenk«
nr cons'ensnelter Zufalle erregte, stets mit
rm Geschmack, Uebelkeit und Neigung
Erbrechen begleitet war^ und seine Bnt^
düng nur durch Ausleerailg galligter Stoffs
oben oder unten , erlangte. . Ein Ter«»
ter Venenturgor nach der Leber ^ der
und dem Magen lag offenbar i{um Gnasr
und dieser bedingte yerschiedene 6i^ad#
Congestionsxustandes , der sich hin und
er der Entzündung annäherte. Dieser
rad kam ohne Fieber und mit Fieber ^Mt
•rheischte unter allen Umständen dl#
'sächlichste Berücksichtigung, Oft w^r
hr hartnäckig , erforderte die wiederholte
dndung Ton Brechmitteln durch welche
selten eine unglaubliche Menge grüner
ausgeleert wurde» In yielen Fällen we^t
lie Stuhlgänge ebenfalk rein galligt« so
der Krankheitszustand seine Krisis wehr«
durch eine vermehrte Gallenabsonderung
te. Dieser Congestionszustand in der Obe»r
igegendy in dessen Gefolge sich der 6aU
iz wirksam zeigte, machte den wehren
dton in der. .Krankheitsbildung, und ea
reiheten sich die mannichfalligsten Form«
rhiedenheiten an.
1» Häufig kam eine Ftbrk tontinua remt^
gastria biliosa vor» die man als eine ächte
ICO , wie sie JUchttr so vortrefflich b^
^ 88 -.
itchriebea bat, aDsjprecheii miitbte» Gnr&i-
lieh trag sie den Charakter einer leicktii^P'.
nocAa, jedoch war sie nicht ohne Vemmi-i
gen des Krankheitsbildes, die sich i* ■■*|l
unterdrückten, nngleiehen Pulse, nDdlnttll
'chen einer falschen Schwäche *"sV!f^lj
und denen sich gewohnlich ■ Rheowititftp
der Brustmnskeln , und rheaittatiich'Nt '
liehe Affectionen der Lungen und d« 1
felis beigesellten. Hefliger Stirnkopfidii^]
Schwindel und Betäubung , . grofse Neigaf^h
Erbrechen , freiwilliges galligtes Er^R<^|^
bitterer Geschmack, grofse Angst iitidZtfi'|l
menschnärung in der Brust, ein liirlurM
und eine über die Lebergegend und &'*'
cordien ausgebreitete schmerzbafts Sp^l |
waren die gewöhnlichen Begleiter dtfaB^f'
Bei yielen war Stuhlrerstopfung Torhufl^lj
Ihr Verlauf gestaltete sich bei ▼ewcbii'"*|'
Kranken yerschieden» Bald war eriB***!!!
gen Tagen beendet, bald dehnte ars^j*"^
9 — 12—14 Tage aus, und dann pi<"
Krankheitscharakter eewöhnlich in a>*.^
I
nochus über. Immer blieb eine grab* f^
meine Schwäche zurück, aus wdcbtrf*<"^
Kranken erst sehr allmählig erboHeo*^ ^
dem Lande soll dies Fieber häuGger »
Nervenfieber übergegangen seyn, lo ofT
dicinischen Klinik ist eine grofse Zil>|*^
Fieber behandelt worden , ohne dab ^^Tl
che Umwandlung des Charakters beoin^
worden wäre. j4nimonium muriatlcunii^J^
bindung mit Tartarus stibiatus ^ Nurram*??
ricum mit Tartarus stibiatus, Brecbmil**^»
Ton Zeit zu Zeil wiederholt werden »«w^^
waren die besten Heilmittel. In ^"^J
Fällen w§ren Blutentziehungen: ■oti)W<i'l|
— «9 —
r immer nur in mäfsiger Qoaotität Tor-
nen werden durflen» Bei längerer Ver-«
»ang ronftte zu erregenden JUitleln ge-
werden* Ein Infusum Angtlicat oder
wurden am häufigsten mit NuUen an-
leL Die rheumatische AiTection in den
leorlppen und Brustmuskeln war oU
artnäckig und erforderte öfter noch wie-
:e Anwendu4)g der Brechmittel ^ wenn
»her schon längst beseitigt war.. Die
nlichen anllrheumatischen Mittel ceig-
:h zQt Beseitigung derselben weniger
m.
Noch häufiger als diese Continua rtmU^
im eine Febm gastrico ~ biliosa iubconti-^
r, welche von denselben Localaflectio-
^gleitet wurde. Häufiger nahm dieser
leitszusland den Charakter eines asthe«
I Gefafsfiebers an. IVicht selten war
itrisch- biliöse Zustand bei demielhen
I* hartnäckig. In vielen Fällen verwan-
»ich die Subcontinua in eine Intermittens»
ern ging die IntermittenB in.eioe iSufrcon-
ber. Selten zeigte sich die.Einmischuog
pu8 inttrmitUns in einer festen Ordnung«
häufiger war dieselbe ganz atypisch^ Die
zhafte Spannung in den Fräcordlen und
izen Oberbaucbgegend, der Kopfschmerz,
eumatischen Brustaffsetionen yerfiielten
ier ganz wie bei dem remittirenden Fie-
lieselbe antigastrische Behandlung rnnfste
:hlagen werden. Dennoch blieben öfter
tongen einer Intermitiens zurück, die
Chinin oder China beseitigt werden
n. Auch hier war die Reconvalescenz
ingsam.
— 90 —
3. Bei einseloeD Km&kMi< traf kein
ständig ausgebildetes Fieber herror» . Sie
den von schmerzhafter Spanoaog in der
banchgegend , bittern Geschmack, Ueb
galligtem Erbrechen, Unruhe and Präci
angst befallen , fühlten sich gleich ong
hinfällig, bekamen ein elendes Aussehen,
ten sehr aber Eingenommenheit, Schi
und dampfen Kopfschmers, legen mehi
siy, hatten starke Lokal- Seh weifse ai
pfe, Stuhl Verstopfung, and liefsen einet
lieh scheinenden klaren Urin, and hattet
besonders bemerkenswerth war, eioei
unterdrückten ungewöhnlich langsamen
der erst mit der beginnenden Besseru
Ausdehnung und Frequenz zunahm.
mufste hier auf eine Unterdrückung di
talität des Ganglien - Nervensystems schli
Rheumatismen, die sich Torzäglich a
Brust erstreckten , kamen auch bei diese
Stande häufiger [vor. Die antigastrische
methode mufste auch hier die Einleite]
die weitere Behandlung machen, welcl
Anwendung erregender Mittel erforderte
schleppte sich dieser Zustand längere Za
bis gailigte Stuhlausleerungen eintraten,
auf sich der Puls erhob und frequenter
Dieser Zustand schien ganz geeignet zi
in einä Febris nervosa stupida überzugehes
ich jedoch durch eine kräftiger einwir
antiphlogistische Kurmethode immer abg(
det habe.
4. Das Wechselfieber machte die an
fitsten vorkommende Krankheit. Es hie
wohnlich den Typus einer tertiana^ ofkei
es eine urüana duplex. Seltener kam
— «1 —
Uf«na , nodi sekaner die quartana TOf • Et
coDStant mit gastrischen SymptomeD ge*
t, ohne dafs jeiie bereits angegeheoeo,
GNberbaaciigegeDd eioDehmeodto 'schmerz-
ia SpaonuDgen besonders stark ausgebil-
•rschienen« Ja man konnte behaupleiiy
lehr sich das Wechssifieber rein und mit
m ordnungsmäfsigen Gange ausbildete, je
iger trat jener. Congestionssustand und die
■erxhafte Spannung . in der Oberbanchge^* "
I heryor. und umgekehrt, wo diese leUt»
stark hervortraten , bildete sieh entweder -
» andere Fieberform aus, oder aber ee tm^
Anomalien hervor, welche dem Krank«
azQStande den Anstrich einer InttrmUitna
Bla gaben, tlie Wechselfieber hatten iibrii.
s'das Eigene > dafs sie schon nach weni«
Anfällen eine bedeutende allgemeine Seh we*
' hervorriefen. Oft verwandelten sie sich
aine Ftbris subcontinua» ,In einigen Fäileo
I die Intermütms manifesta in eine larvata
Vf Becidive kamen sehr häufig vor. Viele
tflke bedurften einer Nachkur. Uebrigens
rdsn sie mit Brechmitteln , Chinin oder
»la behandelt. Eine grofse Zahl von Wecb-
lebern- mit dem Tertian - Typus , wurde mit
Bslnen Gaben Chinin 2u 2 — 3 Gran oder
^* Chinae scrup* j* zwei Stunden vor dem
Ul gereicht,^ und so zwei bis drei Hai
derholt, behandelt und geheilt.
5* Am interessantesten waren die vielen
ir der Maske einer Intermittens larvata aus
Ha Krankj^eitszustande in der Qberbauch*
^tid .hervprgeheeden Krankheitsformen, die -
U mit einem geregelten Typu$ inivmUtwg
— 92 —
TarUefen, theiU den Gang
atypica nahmen.
IrtfcnntaJ
4»
N
I
li
I
d) Viele Kranke worden Ton einer
cordial - Angst befallen , welche zu uobest
tan Zeiten exacerbirte und einen qaaali
Zustand herbeiführte. Die Zunge war
oft ganz rein , der Geschmack bitler, Ui
keit uud Neigung zum Erbrechen stelllei
Ton Zeit zu Zeit ein, die Efslust war
ganz geschwunden , der Puls hatte nichb
herhaftes I nur während eines solchen
anfalles war er sehr unterdrückt und
Hier als gewöhnlich. Aufser dem Anfalle |
gen die Kranken umher ohne jedoch eil
kommenes Wohlbefinden zu erlangen.
Anfalle selbst wurde eine starke schmi
Spannung in den Präcordien und elie
dort ausgehende. Zusammenschnürung delMJi
empfunden, das Gesicht war roth,
Kopfschmerz begleitete den Zustand, ff
lieh war Stuhl Verstopfung. Die Kraakn
den Ton furchtbarer Angst gefoltert, titn
sprachen irre, bei einigen traten ZoffUi'
Manie ein, andere wurden in ihrer
rung hin und her getrieben. Ein melir
weniger starker Schweifs beendete eiaivi
eben Anfall, der bald längere bald ki"
Zeit dauerte, bald einen geregjelten Typufl
sichtlich seiner Wiederkehr beobachtetii
auch zu unbestimmten Zeiten eintrat, b'
meisten Fallen verhielt sich diese lVi<
der Anfälle atypisch. Eine ganz YoUe
Intermission trat nur bei wenigen eiBi
meisten dieser Kranken blieben aach
der Zeit des Anfalles unruhig and
über Eingenommenheit und Schmers d«
^
V
ii
k
,— 93 —
, so \vid über eine läslige Spannang in
Oberbauchgegend. Es gab Kranke, bei
in der ganze Anfall eine Slanie darstellte,
>re die in der Angst und geistigen Ver-
•ung auf den Gedanken des Selbstmordei
athen. Von einer solchen Mania inttrmU'
atypica, die auf die Unterdrückuog eines^
^bselüebers folgte, lieferte der Tagelöhner'
aus L. . . f ein Beispiel. Dieser VogläcV
3 ^beging in einem solchen Anfalle eioeo
hibaren Mord. Ich hatte Gelegenheit, sei-
Krankfieitszustand zu beobachten nndsu
en', da er ins hiesige Landeslazareth ger
ckt wurde. Da ich erwarten kann, daA
, diesen Fall betre£fende interessante gö-
ttlich-^mediciniscbe Gutachten, von dem
ipstenten Physikus Herrn Dr. Meyer zu
Ltz, zu seiner ' Zeit öifentlich mitgetheiU
rden dürfte» so beschränke ich mich hier
Hl auf die allgemeine Schilderung des in
1er Beziehung merkwiirdigeu Kxankheits-
tandes.
Der Tagelöhneir K. . • n. zu L • « »ff 40
tralt, ein Mann von robuster Tollblütiger
^ititution, gedrungenem Körperbau und hef*
*ni Temperamente, hatte immer eine gute
^Qndheit genossen, und aufser einer Dispo-
Oa zu Hämorrhoiden, iron seinen Eltern
Kie Krankheitsanlage geerbt. Alle Zeug-
^B stimmen darin überein , dafs er stets ei-
nüchternen und ordentlichen Lebenswan-
führte. Mit seiner Frau hat. er in eines
ährigen Ehe friedfertig gelebt, durch Sperr*
keit und Arbeitsamkeit hat er sich selbst
kleines Vermögen erworben. Seine Ka-
rden bezeugen, dafs er.friedieriig und or-
. 9« -
deutlich mit ihneD gelebt habt, liei''
inendeo kleinen Streitigknten aber leicht
hefllg geworden sey. RücktUhtilch
VerstAude^ausbildung gebort er mehr ii
besrhrankteren,' obgleich nicht zu dea n^j
nachläfsigten Slenschen. Er besocbte dnSfl*]
tags regelinäfsig die Kirche. - Seiteioig«
Terkehrte er zugleich mit einigen
ten Gläubigen, die eich in eeinem W(
tinter der Anführung einet Leinewebtn
sammelten« Seine Religionebegriffe' w»N
des gemeinen Volkes, welche sieb ea
BegriiF Ton Gott und Teiffel, Himniil
Hoiie drehen, und die VerkSrpisraog im
fels in der Regel mit eintchlieAen.
Nach allen diesen Umständen wir U[
•in gesunder, kräftiger, ordentlicher' iihilt|i
S
i
mer, friedfertiger IHensch, dessen
der des gemeinen Volkei entsprach«
Schon bald nach Ostern wird dieitf
Ton einer Kränklichkeit befallen, diesidi
mangelnde Efslust, Druck in der lh|
gend^ Unlust und Abspannung der Krifti
sprach/ die ihn jedoch anfänglich nidU
derle^ seine Tagearbeit fortsusetxsB.
14 Tage nach Ostern wird er bei eis^j
beit in der Lehmkute, von einem hiW
Frost befallen, der in Hitse - übergiaS ^
worauf SchweUs folgte« Kurz es 9tt|llijU|j
eine Intermittens ein , die den TTpni ii'li
Tertiana duplicata angenommen, habsa M
denn der K« sowohl als seine Frau 8*1^ ^'j
dafs ein gelinderer Anfall den atpen TsgRj
gen Mittag 12 Uhr, ein stärkerer ^^ ^'t^i
Tag Aiorgens um 6 Uhr eingetreten tsf« ^
gen dies Fieber wurden Ibnamiltel ia (>*
. N
— 95 —
Dch gesogen 9 und xwar gegen den leich«
1 Anfall I' Qiiart Branntwein mit deiii Wei«
1 Ton drei Eiern, -^egen den stärkern ein
inapsglas voll Branntwein mi( drei Slesser-
tzen geschabten Donnerkeil {Lapis Ijyncis)
mischt, und aufserdem noch ein Glas Brenn t-
in init dem ai^sgeprefsten Saft "von jungem
ggen. Das Fieber blieb hierauf nach acht
^ea aus und der Kranke beC^nd sich im All-
oeinen besser, ohne jedoch seine volikom«
De Gesundheit wieder erlangt su babe|i,
besondere blieben die Mächte sehr unruhig,
dafs er sie cum grofsen Theil schlaflos ver«
?hte. So quälte er sich einige Zeit fort,
er endlich den Rath eines Arxtes einholte«
ihm ein Brechmittel und den Saft yom
^Q Wermuthkraut verordnete. Auf das
t'^chen , wobei viel Galle ausgeleert wurde,
; «s viel besser 9 und der Kjranke lebte acht
^ hindurch in einem erträglichen Gesund- .
^^ustande. In den Nächten glaubte er den-
^ immer Hitze empfunden zu haben, und
Hlorgens hatte er stets ungewöhnlich stark
hwitst. Auch fehlte es immer noch am
B«n erquickenden Schlafe« Bei Tage ging
Kranke umher und verrichtete selbst leicb«
wdirbeiten.
*
Als sein Gesundheitszu8tan4 auf diese
^e kaum einige Anzeichen der Besserung
^n liefe , wurde der £.. wegen eines Slrei-
den er vor einiger Zeit mit seitdem Nach-
\?egen eines getödteten Hundes gehabt
e. Vor Gericht gefordert und zu 3 Rthir»
Se Terurtheilt, und von diesem Äugen-
de an erlitt die Gesundheit des Kranken
D neuen heftigen Analols* Zwar war al-
— 96 —
les in Frieden abgegangen , dennoch Iiattedii
Sarlie den , durch das längere Kränkeln rflif*
liaren K. selir aufgeregt: Er kam unwohl fl
Hause j und schon in der ersten Nacht, TM
4(eu zum 5ten Mai, blieb er schlaflos, klagil
über Hitze, grofse Anget und Kopfscbmii^
und hatte ganz ungewöhnlich stark geschw^
Bei 'Tage konnte er aufstehen , aber
Klage über grofses UnwohUeyn und eise
stigende Spannung in (der Herzgegend, dit
die Brust zuschnüre, blieb andaurend.
und wieder traten auch Anfalle einer h
Angst, die von der Oberbaachgegend' t
bei Tage ein. Er äufserle dann eine
Unruhe, ein Zittern des Korpers, klagtsVli
Frost und ein schmerzhaftes Ziehen in ffiv
grathe. Das Gesicht ward roth, der Kopf (
genommen, oft klagte er über groliei
schmerz. Mangel an Appetit und Sfi
stopfung begleiteten diesen Zustand. DeiN>
trat regelmäfsig Hitze und starker
ein. Ob diese einzelnen Angstanfalle ii
Wiederkehr eine bestimmte Zeitperiode
aci)let haben, war durch Nachforsch nngts
genau auszumitteln. Schröpfen, Adi
eine Flasche Medicin , die von einem
verordnet worden war, sind fruchtlos
wendet worden. Es yermehrten sich
die Angstanfalle und das gesämmte
finden , so dafs der Kranke acht Tage
auch den grofsten Theil des Taget sn
zubrachte«
Während dieser Zeit bekam er ofteielj,
suche von jenem Leinweber, der d« »•R
der Gläubigen in jenem Dorfe machte. ^JJJ
Wunderbare seines Krankheitsxustapdei 0f|
m
m. W ^
•1 diea iibtrhaiipC keiiM iigtadick» Kraak-
, sondarn es treibe der Teufef hierbei teiipp
i1, er sei bebext , tind wahiecbeiAGch eel
Ton seinem Nachbar gescheheii* Man
I darüber eln^ dab es ontev sblefaen Ifm«f
dsD am besten sefn • würde i- M' Mittel
»n- BebesnolM in Anwendalig;>«iBtf sUhen^
lis Arstaet doch nichts gehoilbtfliabe, aadK
«f nichts hiAlbn würde. Die Fran ^es
Abu wardia ' daher an einen 'Hadn äbge^
ietf' der ini Besift: eines Polfers • seynT
te' welches gegen Behexungen beim VUü
s Dienste zu leisten pflsge, und was er iiv
' tfmliegenden Gegend zu diesem BehnCe
Bg rerabfolge. Dies Fulter , '■ was naoU
Angabia des Verabfolgers-, 'Toraiiglich au»
KCenkratft bestehen soll» dessen Bestands
!• aber Ton' andern Leuten 'Terschiedeat
'g«ben werden I würde- der Frau relrab^
^t und dem 'tranken eines Morgens nacb
Uhr eingegeben. Er wifd darauf unriihi««
die yörstelliing, dafs'er tom BSsen he*
'h sey , gewinnt bei ihm ein Uebergewichtjf
ftkiittags bricht ein heftiger Atigstanfäll ausw
Gesicht' Wird un^wShnlich roth*, darf
a*i8tieri» er zittert am ganzen KSrper, be-«
'sich unruhig hin und her, klagt über
iingewShnliöhe Herzensangst^ trieft toii
^•ilH, yeiriaifgt seinen Nachbar zu spre*
., um sich mit ihm Vollständig auszusoh-
da er seinen nahen Tod befürchtet« Die*
Commt, sucht ihn zb beruhigen, der An*
geht mit nachbleibendem starken Schweifs
ber$ der Kranke bringt aber nun die
kte Zeit zu Bette zu , wird von Zeit zn>
Ton neuen, aber geringer^ Angstanfillen
^m, LXyill« B. 3. St. 6
I- «9 «
gwnUt', ldagl,i)b«r Frösteln »iri Koptwlinm;
Nad g1aabt.:CHt. daran, dah der TeoCel ik
aaSI« Dad Ainpriich« sn iha mach«. DiM
Vorstalltä^ geht- aber keinesweges ap« «um
•Tentandesrwwinruiig, sondera TwbebTUi
ni&T*ntaiideMO Aeligionsbegriffea faerTor,ä
dereb dw A^^ii, des ihm die Glittiip
4m OfU «cbenikeD, noch, mehr NabraD;|f-
itioBen. Hia nebt dea Teufel dmcb bm
%a beaebwichttgeti , jener öfter ertrahulBW»
bar ]ieal-««8 -der:J3ibel un^ dem GaMDebüil
Tor, e» ifiid fleirsig gebetet, r Es triil j)^
Leine ftaateraog ein,, und der KtbdI« '9
■ich lür verloren, nenn es nichl auFi^
•ibe Weise gelingt, den Tßatei zu ^nli^
llebiigeei i»t.w.ganz lert jnflig. Voni*
an bleibe« die Öfächte ec' lAfloa, ^{«Inül^
}ede Nacht -eteUt sich ein« groFse AniX"'
Hitze' ein^anf welche ein sebr£tarKeiS(h"<<'
folgt.. Bei '.'Tage kommen geringere AofU»-
alle zu nDbestioimlen Zeiten. £s wH"*
iö der Stube'.Cn enge, e^ geht toh 2<it'
Zeit üngstUcb ia-die freieXufl. EipeiH'!^,
^agt er g#geii seine Fraa über heftig* Ai^
vnd' Klopfen das- Herzens und faM flacbUK*
Srbst., ttm jüqh :Zii überzeugen nie ihr S^^
schlag«. iQsolqhen Äagst^ani'alleo ^fnic^"*"
sein Qleabe.eo eine von Losen AlentcbaB *"
littene Behexung am slarkflen aui. ^ "!
tracht bei ihm die Idee , daC; ihn i« ^i""
in Itlensdiengeitah verfolge. Der Raucb,Jv
eioes Tages ieus dem Schornstein iadieSli*
dringt, bewegt ihn die Stube zu T«rtHHl|
weil er Teufelidreck zu riechen gioo'*^
abrigen - spricht er sich über, allfs woP^
aus. Dem £cti;UUen des DoEfes^ der ibsn
det Wobnfln'g tvfft und ihm Otalb iiiaV"«
nr, däfb •'«r«» iMiii«ai'*BiM TttsWttfU^
Dicht kmak, 8ood«ro . lediglich tob «•
.iig8t befalleD, die ein deutlichee Zeichea
leer Behexung 8ejj und die ihn so furcht»
-greife I daC» er seines Verstandes. nicht
ig bleibe, und daher leicht etwns IIdü'
^a begehen könne. Es mogte daher am
i se)rn , wenün er lieber in Sicherheit ge^
L wiirde. Dieser sucht ihn^ snbemhi«
fordert ihn.anfy dafs er sich durch leicht«
afUgung etwas serßtreuen mögte. i^ndel
La, dafs er etwas mit ihm gehen mSge,
' eben im Begriff sey sich aufi Feld na
>er K. geht in Begleitung «eines kleineii
M mit, spricht mit dem Schulzen Ter-
ftsi^tlich ^h» vernünftig |. ihir eisf g9^
•Unruhtf und Aengstlichkeit bleibt an 'dem
chtbar, auch will er sich nicht dsToa ab-»
an lassen , dafs er Tom Bösen TerfSalgt
a, der Anspräche an ihn mache» Ein
genkommitfider Reiter führt den SchdU
d ein 6eq[yräch, und veranlalst ihn um««
Iren. . Der K.. geht t?ährend der Zeit in
Allee unruhig auf und ak Der Schulaa
ihm, er möge seinen Gang .fortsetsen» da
irückkebreta miuse. Der K. UMbtjnU
m kleinen Sohne in dieser Allee iqrnck;.
rblickt in der Ferne an -einem Bauma
sd einen-/ .Grenasaufseber mit 'Gewehr und-
i bewaffnet;. H9stig geht^ar^anf diesen
irgreift ihn bei der Hand mit der Anrede^
er . ihm als -Unterpfand bleiben mSsse,
I sein Leben gerettet werden solle. Die-
lofst den K. von sich, es kommt cum-
gemenge,. wüthend greift K« zum Säbel
G 2
^ iOO ~
des Grensaafiiehers , und «rmoNlel 9» «rf^ut
grafsliche Waise, iodem er ihn TollstMiA'
Ueioe Stücke zerhaat. Der Sohn siebt
mit SD, lauft sar Mutter nach demDorfe»
rück^ diese eilt mit einigen Männern berbifi
K. sieht diese kommen , ergreift das Gewikr,
mll abdrücken^ indessen der iibergestifiili
Pfaondeckel verhütet den Schuft» Er nsdi
einige Schritte, als wenn er sich eilig iiti»>
nen wolle, wirft jedoch das Gewehr baUlgr
knieet an der zerfetzten Leiche nuder m
betet, läfst sich darauf von jenen HiBNi
ruhig und ohne alle Widersetzlichkeit sak
dem Dürfe zurückführen , weint hittsrlidi ihi
das was geschehen ist , und wird Ann u >*
chere Verwahrung gebracht,
Ueber diesen ganzen grafslichen Voip^
giebt K. schon im ersten Verhör und i^
als er sich in meiner Behandlung befaoii «"
gende nähere Umstände an. Die Vorsteüoii
dafs ihn der Böse ängstige und Asthefl ^
ihm haben wolle, habe ihn an diesem Ib^
gen, wo er von ungewöhnlicher Unmhs^*
Angst aus der Stube getrieben wordsD üfr
nachdem er eine höchst quaalvoUe Nacht übv*
standen habe, gar nicht verlassen. Ba ^
Unterredung sei über diesen Gegenitandbe'
sonders gesprochen worden , und ihm sei je-
der Mensch als verdächtig erschienen! wa»
er geglaubt habe, der Böse werde ibs i>
Menschengestalt überlisten und sich seiner be*-
mächtigen. Plötzlich habe er den Greoiea^'
seher und das Mordgewebr an seiner S€its
erblickt, die heftigste Angst sei darauf io i^
erwacht, so dafs es ihm gewesen sey» ^
müsse sich dieses Mannes bemächtigen i yi^
endett' wurde» Unwidmutuhlicb. «ei ar
iben worden, dea Meotchen f08t mq
auch erinnere er sich der dabei g#«
en Anrede* Ein Vorsats sunt Morde
lit bei ihm gewesen, vielmehr sei er
len Widerstand, den der Grenzaufseher
t habe, io noch gröfsere Angst und
mg Tersetxt worden , so dafs er in der
riflung das Degengehäng cerrissen uud
»gen ergriffen habe, wohdi er seiaer
licht mehr mächtig gewesen sej. Bei
nblick der Männer, auf welche er dae
;ewehr habe abdrücken wollen, sei in
r Gedanke erwacht, dafa er nun doch
Qem yeriolgt werde und verloren sejr»
: das Gewehr Tersagt habe, er habe
ten Entschlufs gefafst , sid^ in dem nahe
öden Strome.£u ersäufen f um sich w^i^
^uaalen zvl ersparen« Dies sei ihm i9m
)gleich wieder leid geworden; und et
:h lieber geduldig in sein Schicksal er^
vollen I worauf er niedergeknieet sejr
1 Vaterunser gebetet habe« Erst beim
seiner Frau und seiner Bekannten,
r sich geduldig übergab, habe er dae
liehe der begangenen That eingesehen«
»rigens war dieser ermordete Grenzauf«
3n dem K. gekannt, aber niemals mit
näherer Berührung gewesen, so dafe
in personlicher Hafs die Anregung zur
worden seyn konnte.
' K. verhielt sich im Gefängnisse an-
ganz ruhig, weinte und betrübte sich
I That, die er als eine Eingebung des
letrachtete* Die Nacht war wie ge-
«.,
h
— 102 —
wohnlich 8ehr nnrnhig and unter often Aih(I(-
aDlallen verbracht. Am andern Tage nabMi
diese zu und gestalteten aich als ParoxjsDM
einer vollständigen Manie. Eine groIstUi-
ruhe ergrif! ihn, er zitterte, das Gesiebt warf
ganz blauroth, er stiefs ein heftiges Gsbiü
aus, schlug am sich, schäumte vor dem Mn*
de. Solche Anfälle dauerten eine anbestisHili
Zelt und kehrten täglich ein,, auchöftsrfli^
rere Male zurück. Aafser denselben wir ff
ruhig, in sich gekehrt, und in seioeo Ri'"
vernünftig. Eine genauere Beobachtoo; bt
im Gefängnisse nicht Statt gefunden«
Einen Wulhparoxysmus dieser M*''
obachtete der Kreisphysikus Dr. Mtfl^
Gefängnisse zu Loitz, wobei der Krank« "i|
sich bifs und vor dem Munde schäumte. S*^
einem veranstalteten AderlaCs scheint üc^*
Zahl und die Heftigkeit der AofäUe «1^
vermindert zu haben. Uebrigens war ib'^
scheinen an keine feste Zeitperiode gelnia^
Am 28ten Mai Abends fand seio«^
nähme im hiesigen Landeslazarelh Statt^
zeigt eine verstörte Fhysiognomiey ^•'*Jt
es , Jemanden anzusehen , sein ganzes i^
men zeigt ein Gemisch von BLTstraueoi WP
und Starrsinn. Auf die an ihn g^fi^^^r
Fragen antwortete er einsylbig und kurt, ^Ij
ganz vernünftig. Die Nacht verging ia "*t|.
ster Unruhe , der Kranke tobte und W"**
fast fortdauernd. Gegen 6 Uhr Morgens*^
fiel er in einen ruhigen Schlirf. Der T4
verging ruhig, der Kranke war in sifkPj
kehrt, seine Aeufsernngen bezogen sich **
den Glauben, dafs er vom Bösen cu der ki*
gangenen That angeregt worden saj* ^^
l
l
I
[» 29t«ii : 9fai stelltt tidb.ysrm^hrl^
1 Unruhe ein , dies dauerte bis ga^
lorgeo fort. Sein Toben und.jseiiui
ging auch in dieser Nacht Top def[
^ aus, dafs er vom Bösen besessei^
tin ängstige und quäle. Ain SOstea
ns fand ich ihn beji vollem Bewufst-,
rzählta mir den Hergang seiner fra-
nkheit und die Umsläode, welch^
begleiteten, ganz so wie ich ih^
den Acten kennen lernte. Er wai}
iVf aber die Zeichen lupes heftige}^
ges zum Kopfe warewunTerkenn-
kuhlgang verstopft, sein Kopf war
Dommen und schmerzhaft. Uebe^
?n, dafs er behext sey, sprach eip
indlicher aus, insbesondere meinte
r mit dem Pulver, welches er eint
hätte, und auf welches sich die
Angstanfälle einstellten, wahrha(|
empfangen habe, wobei hose Lent^
seyn müfsten. Dean anders .wiss#
linen Zustand nicht zu erklären«
von der Angst befallen werde, so
m dieselbe die Brust und das Hera
, die Sinne vergingen ihm, so dafs
risse was er thue. Ich verordnete
ifs und eine Auflösung von acht
iiweinstein in sechs Unzen Wasser*
ber weder das Aderlafs zugelassen, I
rznei einnehmen wollen. Die Nacht
war wieder ohne Schlafe vergan-
logst war jedoch geringfügiger ge-
d er halte den Wächtern seine Lei«
:hte erzählt. Die Idee von dem in
renen Bösen blieb vorherrschend,
\a liefe ich in meiner Gegenwart
^ 104 ^'
Ah Blotentsitbong Teranstaltan , «ad
Portion der angefahrten Arznei tiogebf
iridersetste sich , wie es schien aoB fflii
und mit sichtbarer AngsU Es erfolgt
rend meiner Anwesenheit ein Anfall ?
tiger Angst und GeistesverwirruBg, <
einem farchtbaren Gebrülle und heiFli(
bSrden gepaart war und mit einer Ers
endete, bei welcher der Kranke die
unverwandt auf einen Fleck richtete,
und ganz passiv da lag. Das Geiii
während dieser Scene ganz blauroth i
getrieben« Der Unterkiefer wie geläh
abhängend. Dieser Anfall dauerte et
Viertelstunde. Am Nachmittage stel
0in. neuer Anfall von Angst und Uar
Stuhlgang war seit seiner Anwesen
Lazarethe nicht erfolgt« Es wurdeo il
Skrupel Jalappen - Pulver und vier G
lomel gereicht, auch kalte Uebergii
verordnet. Am Iten Jnnius Morgen!
ich, dafs er reichliche Stnhlausleerai
habt und die Nacht ruhiger verbracl
Er war im Besitz seines vollen Bew»
aufserte jedoch Mifstrauen gegen dea
gebrauch. Die Auflösung des TartaTi
tus wurde fortgebraucht; und es erfol(
auf am Nachmittage mehrere galligt<
tiusleeruDgen. Der Kranke blieb im
des Tages ruhig.
EIo heftiges Toben stellte sich ^
der Nacht zum 3ten Junius ein. Di
sung des Brech Weinsteins wurde bi
Gran verstärkt , sie wirkte vorzüglich
mehrung der Stuhlausleerungen, die
ligte Beschaffenheit hatten. Auch d
— IM ->
innrdtB tilglidi wielerbolt ood niC
bis anf 60 Eimer ge^Üegeo« Dabd bM«
ich Min Zustand von Tag su Tag im*
»hr« Es stallte sich rahiger Schlaf ein»
icbtscüge worden natiirlicheri der Kran-
rde mehr in sich gekehrt, sprach Ton
^angenen That mit grofser Reue, Iveinte
iiete häufig und bat Gott um Vergebung
Sünde. Herzserreifsend war der An-
den er am öten Jun. gewährte, wo ef
len Gedanken an die Yerübte That, ia
Zustand von Verzweiflung yersunken
id mich dringend bat^ ihn allein in eia
I Zimmer bei Wasser und Brod ra
und nur dahjn zq wirken , dafs die
Irafe bald an ihm vollzogen würde«
liesen Zustand der Verzweiilung könne
lit ertragen. Die Menschen müsse er
und bei Gott könne er keioe Gnade
Von jetzt an stellten sich keine neuen
ond Wuthanfalle ein , er blieb in sieh
t, stets mit dem Gedanken an die Ter^
bat beschäftigt 9 weinte oft und wünschte
ide seines Lebens« AUmählig fing ez
der beredeter und gefafster zu werden,
m ihm öfter Trost von einem Geistli*
ugesprochen worden war; und die hu«*
Behandlung die ihm wiederfnhr, mehr
den eingefiöfst hatte. Er lebt 'seit einem
jähre vollkommen geistig ' und kSrper*
sundy in einem Zustande | wie er bei
Menschen seyn kann, dessen Gewissen
' belastet ist, und der in banger Etwar-»
ber sein eigenes Schicksal - und das sei**
au und seiner Kinder, schwebt. So viel
kennt gewerden, ist er von der Strafe
prochen, der Bdliöfde aber nur weiijMm
— 106 .
Beaufsichtigung ubenriesen worden, di«Hi
liir seine anderweilige Unterbringung in OM
passenden Anstalt, Sorge trägt.
i
Ein anderer verwickelter Fall yod Krtak
heltsbildung aus dieser Quelle kam bei eiici
lUädchen vor, die in einem solchen Aofalll
Ton Präcordialangst sich in ihrer VerwinaV
ersäufen wollte, aber davon abgehalteoi tf
Heilung ins Lazareth geschickt wurde. iiA
hier kam die Angst in Verbindung mkbt^
tigern Kopfschmerz und darauf folgender Ti^
atandesverwirrung, in einzelnen An falleDiif
anfänglich mehr unregelmafsig, späten^
mehr mit einem Tertian - Typus auf traten. Ik*
bei blieb eine dauernde achmerzbafle Sp
nung in den Fräcordien, wozu sich wi«**
holentlich Uebelkeit und Erbrechen geselkik
Eine hartnäckige Stuhlverstopfung faod iia
hier Statt. Vor allen Zufällen zeichneteoBi
aber die eines starken Blutandranges soal^
pfe aus. Wiederholentlich angewendete Bn^
mittel und Salzmixturen leerten auch hier iil
unglaubliche Menge grüner Galle ans; ■
Zunge blifeb dabei immer rein , aber der b*
schmeck war bitter. Die angegebene BeiuP'
lung bezweckte Besserung aber keine •chBiii'
Heilung. Der Zustand verwandelte sichv
eine soporÖse GehirnaiFeclion , die sich ■"
dem Tertian- Typus einstellte, mehrer« StU'
den andauerte und dann mit Schweifs «oli^
Das Chirdnum sulphuricum und die Maif^
sulphwrica verscheuchten auch diesen Zü^
[flgtii trat iimi' «in^ Cardialgf« eia, dit
iifalls um den dritten Tag wtederk^hfl»^
die endlich durch Magiüerium Maatuthm
i Pij/c'« Herfr. Byoscyami geheilt wurde« In
Zwischenzeit ging die Krank«! umher, und
te aufser einer anhaltenden Eingenommen-
I des Kopfes und einer ungemein bertnäk«
efi ..schmerzhaften Spannung in der Ober*
Kcfcgegend, ein leidliches Befinden* Zi|..er-
|aen ist , dafs der fortdauernde Blutandrang
n Kopfe, und die öfter zn einem bedeu-
den GrjEide, gestiegene schmerzhafte .Span-
ig in den Fräcordieui öftere Blntentziehnn-
i. durch Blutegel noth wendig machten. Ein
intlicher Fieberzustand konnte während der
l^refe Wochen fortgesetzten Andauer dea
iakheitsitustandes niemals beobachtet wer-
• ''• Während der Anfälle war der Puls im
:«flitheil ungewöhnlich langsam- und unter-
clLt, aufser denselben ohne bemerkbam
reichung.
Bei einem Hanne im Anfange der drei-
hx Jahre stellte sich während des Anfalle
ajB wirklichen Tertian -Fiebers ein Statug
iiecus ein , in welchem er aus dem Bette
äug und fortlief. Dieser Mensch hatte eben-
^ eine ausgezeichnete Fräcordial -Angst ^nd
Me nach der Anwendung zweier Brechiait-
. eine sehr grofse Menge grasgrüner Galle
3 worauf diese furiose Aufregung Ter-
' Vrand , das Wechselfieber auch bald geheilt
lYde.
Noch mehrere ähnliche Fälle eind Ton
r und cum Theil unter den Augen meiner
hüler beobachtet worden. Auch habe ich
106 —
geM^rt, dafs aoAere Aerzte« mit ähnlichen 13*
len zu thuD hatten.
b) Ganz dieseo Krankheltsformeo entgi*
gengesetzt kameo auch Fälle vor, dafssopo-r
rose AiTectionen entweder ganz reio fiirsiiii'
oder iQ Verbioduag mit einer ausgabildAi
iDtermittens erschienen. Ich habe nur zirf
Fälle der ersten Art beobachtet, die aber Mk
einen Tertian- Typus annahmen, immer nl
jenem Kraokheitszustande in der Oberbaock-^
gegend verbunden waren, und nach ^ieb*
holten tüchtigen galligten AusleernDgen duid
Erbrechen uod Stuhlgangf so "wie durch &
spätere Anwendung des Chinins leicht gtkd
V7urden.
c) Häufig kamen intermittirende Cardiit
gien vor> die ge wohnlich den Terlian-Tjpi
hielten und nach tüchtigen galligten Aasli^
rungen durch Erbrechen und AbfiihreOf vi
Chinin leicht geheilt wurden. Einige liDi
eiad aber in der medicinischen Klinik rotp'
kommen, wo diese Cardialgien den Grad«"
ner Gastritis erreichten, dadurch in einen ai"
hallenden Krankheitszustand verwandelt wtf"
den, aber nichts desto weniger mit Steiga*
rungen vermischt waren 9 die nach einem Tf'
pus intermittens eintraten und wieder nachlit-
fsen. Es gab dies einen sehr bedenkliche
Krankheitszustand f der sich selbst als aiai
Gastritis in einem sehr verzerrten Bilde dtf*
stellte. Die rräcordial- Angst, welche ein 6f
fühl von Zusammenschnürung in der Brost
mit sich führte, war auch hier das qaäleol'
ste Symptom. Die Magengegend war aufseilt
empfindlich und angespannt. Der Durst aav
stark. An der ganzen Teripherie des Kor-
Vitaliläb . Da) GMitfht' wAr tehiiMit<i|
1- und ttiog#fall0ii. Däa Aaga glaiiftlof,
illck loatt. Di« ZuDga trockaji oder brann
t» Dia Klaga, mbar groba Scbwacba Q^d
SUigkeit war voA^cficbeiid. Dat: ScbUf
1^ und wnvda» :flijE». Augaoi M8cM9S|#oi
tlw äogsttJutbllrXffäuma «in^ «#i.lM^4fll
ien^jaäbart^iw 1« 4lW.ZaJJt|Mwiftdfi4fli^Äfi*r
itiQPtfii» .Wekb» upragaluiaraigtlnldfMvUl^t
einen T^ig . 919 4^0 ^odacq ^intrateui fff^ü
n aicb diese Zafalle zu eioem hohen
e« Salbst die Extremitäten wurden kalt,
alle dem blieb der Puls aogewöhnlich
lam und untardriickt. Erst nach wieder-
lUich angestellten stärkern Blutentziehun-
welche durch Blutegel auf dar Magen-
ftd veranstaltet wurden » seigte er sich
* expandirt und frequenter, womit sich
ancn sugleich ein vermehrter Turgör vi»
•n der Oberfläche des KSrpers einstellte,
intriehungen waren daher ganz unerläXs-
und mufsten öfter wiederholt werden.
itdem seigte sich das Brausepulver zur
ainderung der Angst und der fortdauern-
Uebelkeit, so wie des häufigen Aufsto-
9 am hHlfreichsten, Dies Mittel reichte
h nicht immer hin, eine Krisis durch
Parmkanal einzuleiten , die sich durch
ge galligte Stuhlgänge offenbarte« Bei
-Frau waren diese Absonderungen so
f ,' dafs sich anhaltende Kolikschmerzen
profuser Durchfall beigesellten, Aeufser-
wurden Cataplasmata narcotica^ Yesicato«
Einreibungen von Mercuria 1 salbe , und
pllaater in Ani^endung gezogen.
^ in ^
Us bli«t> In allett Fiifleii •» so hOm
der Verfall der Lebenskraft« xaruck, dab
Anwendung des Moschus und der VaM
mit Camphor geschritten werden mufste. ,
vollkommene Wiederherstellung liefs sich^
erst sehr langsam erzielen. Bei einer
ken rnnfste nachträglich noch das Chii
Anwendung' gezogen werden , da sichl
rozjrSiben des MagedkirainfpfeSt die sich
sichllKh' ihres GangeSf'd^n Tertian«'
näherten I Ton neuem einstellten»
{■
fit *
nsart und Bus der gemei«
neu Otter
(ColsWr Ber«f>
r. Friedricil Avgosl Wa^Bcr,
i im
> JabrtB Ka icb ab pnltiicbcr Anct
G^aad aa d« schwanaa Eklar Tatw
Ba snit Sfimpfta darchxogao iat, war-
Wr Bcritf siellaBweis hialig lalit aad
B M^asdiea aad Thiarea daTtk ikiaa'
tadlidi wird 9 ja solcba autaatar a«A
: acbaell todtat, datier ia diaMai^jaa-
itraoma maioe ToIIe Aafmarkaamfciil
I garicfatet hielt. Wia die FalgM ik-
i^ »ich bei Bleoschea aad Thiaat» aa-*
Dod bei welcher BeheadlaaguirV det
B glücklichsten ist, hebe ich ia aiei^
rift über deo Biis der Viper Teatsdi-
Olli Jahre 1824 gesagt ^x aad wird d%-.
- 112 ^
li«r hier von mir Hfiergangeo« Nor lo BltB^
bistorischer Hiosicht and io Hinsicht derWu^
kung des Bisses habe ich seit dem Jahre Iffli
noch manche Bemerkungen gemacht, welche
nach meiner Ansicht, mitunter hier und k
noch unbekannt sejn und einige Beadktaif
verdienen dürften.
Es sind folgende:
1. Unsere Viper oder Otter lebt ni« »
ders, als in sumpfiger Gegend , wo dar lob
kere, aufgeschwemmte Boden — gewohiU
Torf oder Bloor enthaltend — entweder rfil:
langem Moose oder mit Gras bewachieoH k
und sich alte Stämme auf solchem , odirU ^
nicht fern davon befinden . um seinen IT** t;
terschlaf darinne ruhig halten zu konnsU) ■■ i
durch das über solche Gegend oft fttW k
Winterwasser nicht darin gestört zb K^
den. Im Sommer dienen diese Stammt^ k
Zufluchtsorte, wenn ihr Gefahr drohet. Wi
yipera lierui in trockner Waldung findetf ^ ig
dort von solcher gebissen wurde» verwicki'
das Thier mit der Fleckennatler — CbM^
Thuringicus oder uiuitriacuSj die nie nasse Gl*
gend, sondern nur allein ganz trockene We*
düng bewohnt und deren Bifs woM li'''
schädlich ist«
2. Die Otter bleibt ihren WohnsilM«!
abänderlicli getreu , so lange sie nicbt cjtfv %
Cultür mit Gewalt, oder durch besonditeH^ ki
turereignisse vertrieben wird, und ibeittV
deren Grenzen höchst selten nur in f*''^
Ferne. Ihre Aufenthaltsorte sind den Bew^
nem dieser Gegend von ürgrofsvätem her fc*
her wohl bekannt.
3.
3. Die' Otter beifst UohV wMtt^ maii tich
leiben mit Faf^ oder Hand iiberrascheiid
Mt^ oder dieselbe wobl gar berfihrt, oder
I; aafserdem ist sie farchlvam und weicht
th die Flacht aus; ind^fs ist sie etwae
(s^ wenn sie einmal im Grase mhig liegt»
I weicht nicht immer eher, bis man eie
ührtf oder ihr doch sehr nahe gekommen
auf welchen Fall sie detfi^ auch gern erst
ihrem Abzug beifst und ihren RnhestS«
dadurch bestraft*
4* Der Unterkiefer wird von der Ottet
n Bifs so weit suräckgelegt, und der Ra«
(1 so stark geoiToet, dals die innern Fla-
6 des Ober- und Unterkiefers in einer ge«
dn Linie zu stehen kommen, sie kann abef
inngeacbtet 'ein starkes Glied nur schram-
Qid mit ihren in d^m obern Kiefer befind«
•n zwei Gifizähnen verletzen , dagegen sie
•e beiden Zähne tief eindrückt, sobald ir«
d ein Glied Tön der Beschaffenheit istp
^ sie es mit den Mazillen umfiassea kvm» .
Hieraus wird erklärbar, warum der Bifsg
an er einen Zeh trifft, weit gefährlicher
als wenn er ein grofseres Glied berührt^
s nicht mit den Kinnladen umfafst werdea
Lnte. Ich habe zwei dergleichen Fälle be|*
chtet und in keinen von beiden Fällen leb«
die Kranken nur so lange, bis ärztliche
Lfe herbeigeschafft werden konnte. Uner-
rbar war mir dies bis jetzt, da es in acht
«rn Fällen, wo der Bils den Fufs am Kno-
^1 oder in dessen Nähe traf, nicht vorkam^
I mitunter schon Auswaschen mit Wasser'
1 Sand fast allein half.
tottni. LXTIIL B. 3, Su H
^ 114 ^
5. Ihren lyinterschlaf hält sie nickt nv
gern in alten Stämmen .über den Win\m»
Wasserspiegel, sondern lieber noch in bohhi
Wurzeln solcher Stämme mit mehrera zon»
men^ lang ausgestreckt und fest eiDgepfro|il
Auf diese Art fand man im Winter dei t»
if?irhenen Jahres 9 Stück in einem Stau
auf einer sumpGgen , als Ottersitc seit Mi,
denklichen Jahren bekannten Stelle oiinIj
des Dorfes Colochau und dabei einen Ill%
den man dort eingesperrt, und welcher wih
scheinlich die Ottern zu seiner Wintemb
rung hier gewittert hatte und aufsuchtSi ihr
sammt den Ottern seinen Tod fand.
6. Im Winterschlafe ist die Otter lo* k
starrt, dafs man ihr kaum ein Zeicheoli
Lebens abgewinnen kann^ und also uBit*
gefahr nicht zu denken.
7. Eingefangen ist sie sehr schwer fli
Beifsen zu bringen und beifst sich lieber} A
andere Gegenstände, welche man ihr voM
wenn man sie zugleich zum Zorne reix^ ***
bei sie ihren Korper so nmfafst und die kl*
den krummen Giftzähne so tief eiodrSct^
dafs sie solche nur mit Kraftanstrengaog wit*
der herauszuziehen und den Oberkiefer inB*
sen vermag. Auch im WiederhoIungsUli
bringt ihr der Bifs nicht den geringsten NMh*
theil. Ob ich gleich über 4 Wochen laogei*.
ter andern mit einer muntern, sehr grota
eingefangenen, in einer grofsen weifsglit*"
nen Büchse gehaltenen Otter fast tägliche»
perimentirt habe, so glückte es mir io te,
Zeit doch nur 5 mal , dafs ich sie zum Bii-
lilen brachte, und zwar bifs sie nie des Gr
genstand, den sie beifsen sollte ^ sondern itt^
-— 115 ~ _
t • L •■■ ■ " "' '• '- <
fb'sfr Wie Fonxana tfät ^^gentliafl ao
rälrig möglich gemacht hat, ist mir
inerklärbar I weno nicht Vipvra RtdSi^
lieser seine Versuche anstellte, leich*
L ZU bringan ist, als Coluber B$rut.
Sie nimmt im gefangenen Zustande
!• gcfringMe Nahrung an^ bleibt aber
Monate lang munter ' und gesund«
r Natur liebt sie unter andern Mänsei
sin grofses Exemplar drei Stuck, mehr
iniger veHaut, in sich hatte. Fr<5«
be ich in ihren Magen nie gefundein«
Die Otter wechselt mit ihrer äufsern
nung und Farbe sehri und von dea
üsen sichtbaren, in den NalurhislOrien
enen Unlerscheidungs - Kennzeichen
ins die Probe, als der Zickzack- Streik
dem Rücken. Jedes Exemplar weicht
)rit von. dem andern ab; gewöhnlich
jedoch braun, aschgrau, kupferfarben
mutzig weifsgelb, was Von der Häa^
ein Alter, (leschlechtf Lebensart und
altsort abzuhängen scheint. IhreKopf«
Dg hleibt sich nie gleich und kann also
Is Kennzeichen gelten« So ist die
rbe des Bauches in der Regel sehwarSi
der Kehle gelblich ^ mitunter braun«
>udert IndeJs habe ich sie auch mit
lifsen uod mit kupferrSthlichem Bau«
offen.. Unter dem Schwänze sind meh«
lemplare safrangelb. Die mehresten.
haben auf jeder Seile eine Reihe run-
kler Flecke, ihren ganzen Korper ent«
doch sind solche bei manchen auch so
eo , dafs man wenig davon merkt,
kzackstreifen fehlt jedoch nie und ist
H 2
V. 416 -
bat d#h fSagitea Exemplaren sdhonnib
halt aasgedriickt« Weon die Otter m!
bemerkt mao die Abzeichouog am d«
steil. Alte Ottern aiod Eoweilen aofl
stark, doch selten über 2 Fafa lang.
Jungen von einer Mutter sind in der (
färbe der Haut nach der Geburt glaid
verschieden, lieber 4 Stück habe ich i
Leibe eines befruchteten Weibchens bm
funden , an welchen Kopf und ganz bei
Augen gleich frühzeitig sehr stark i
Mifsverhaltnifs mit dem übrigen KSrpi
gebildet waren.
19. Wenn sie sehr gereizt wirdj
sie einen schnarrend zischenden TonTC
doch nicht immer.
11. Der Otterbifs scheint auch nac
lauf von vielen Jahren noch zuweilen
Folgen zu haben , und dies Gift also i
zelnen Fällen dem HuDdswnthgifte gl<
wirken. Folgender Fall hat mich anf
Gedanken gebracht. Der jetzt mebn
Jahre alte Auazügler S« in Malitzschl
wurde in seinen Jüngern Jahren yoneii
ter auf dem linken Fufsrücken gebieseo
auf er sofort in einen mit tfpder und
ser gefüllten Graben sprang und sich die
de darin rein auswusch. Demnn geachtet i
der Fufs, Ober- und Unterschenkel ,
bedeutend an 9 bekam eine blaurothe
welche Zufälle jedoch nach stark eio|
nen Schweifeen wieder wichen, so di
tient in 15 Tagen Tollig hergestellt wi
fühlte S. über 40 Jahre lang auch ni
geringste Folge weher davon im Fufi
zum Jahre 1826, wo derselbe in aein
- 117 *
i Lebensjalir getreten war. Hier bekam
»hne alle äufsere VeranlassaDg , eine glän-
B , • mit Fieber und Grimmen begleitete
mit blauen Blasen besetzte f starke Ge*
iilst dieses Fufses , besonders da , wo der
Tor langen Jahren Statt gefunden hatte
la 80 wie ich die Zdfälle gleich nach er*
^m Otlei^bile mehrmals $afae),.die pachfaer
Mlige , ti^f eindringende yerei^erong über-
und den ganzen Fufs auf. sehr lange Zeit
aochbar machte.. Dennoch ^ist er wieder
aetellt , lebt nöchi, und fiinkl> nur ein we-
1 Folge örtlich zurückgebliebener Schwache«
. \. 1 1
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~ 118 —
VI.
Kurze Nachricht en
nnd
Auszüge.
1.
Bad0»Chronik vom Jahn Mi
(Fortsetzung. S« Tor, St.}«
Badechronik von Elisen , von den Jahren 18{{fii^
einigen Bemerkungen zur Festsetzung der leStt^
nen für die Anwendung der Schwejel- Sddetß'
und Gasbäder daselbst^
vom
Landphysikus und Brunnenarzt Dr* Zatgtl
Oeit dem Tod« det ersten Brunnenartttif BoM
Dr. Gehhardtf meines früheren CoUegon » Jsi ijv
Beobachtungen über Eilsens Heilqudlen tob If
SU Zeit bekannt machte y halte ich et nicht ilk*
für meine Pflicht , diefs fortzusetzen, tondfrsisv
für noth wendig, um es den entfernteren AciM
die mit der Wirkung unseres Minerelwaiieri si^
so bekannt seyn können , leichter eu nseheBfi^
ren Kranken das passendste Bad eu Terordoss."
loh werde in diesen Blättern einige Beobichtoslf
aus Asn ietsteren Jahren in mögliclister Kftn*^
len: iilobi dirdm, nm flanlr* lii pnUta tmä
n Bad ansapreistn (so nioblialciga , trprobtW
irafelw&ttar, wit Aia r^a £1(10» und N&nndorf^
Irftn ainar wtiteran Anpr§Uunß tiiohc; fit wer«?
in den geeigneten FMllen, deren et^ ftr di#
irefelw&sser ao yiele giebt, immer genug in Ge*
ich gesogen werden) 9 sondern nm dadurch die
MÜonen fflr die Anwendung unserer Bider ge-
nr fesuusetien. — - Nur dnreh Kranke , die ein
iralwasser gebrauchen , das gegen ihr Uebel gt*
l indicirt ist, wird sein Ruf erhöht, «-
m Sommer 1827 belief sich die Zahl der Kar-
und Fremden Tom Iten Juniua bis sum lies
»mber auf 1306 Personen , an weicht 9303 Wai-
tind Soblammbider, 393 Douohen und 467 Gas-
if • Douchen - und Bider Terabreicht wurden. *•
»rdem wurden »peh 3513 Freibader an Arne.
ften«
Em yerflossenen Sommer war dit Zahl der Xnr-
I «nd Fremden 1122; die Zahl der Wasser« und
ammb&der 8099, der Dovchen 702, def Gas-
•f*Doachen. und Bäder 642; anrserdem 2691.
Ödter« — Gasb&der sind in jedem Sommer swi-
r 12 nnd 1300 gegeben«
Ton denen die Kur Gebrauchenden waren bei*
|tel, welche an giohtisohen und rhenmatisehen
In 9 f tel welche an Hauthranhheiten , Skropheln
Knoohenleiden , nnd ^tel welche an Krankhei«
lex Respirationsor^ane litten. •- Viele diesec
ken haben auch in diesen Jahren die Kur mit
besten Erfolge gebraucht; manche Terliefsen
auch nngebessert untere Heilquellen, theiU
•ie gegen ihre Leiden nicht gehörig^ indicirt
tkf theiis weil sie die Kur ohne Anleitung ei.
Arstea nach eiieenem Gutdflnken gebrauchten,
auch dessen Vorschriften nicht gehörig be«
en' (was leider in B&dern nur su oft der Fall
theiis aber auch weil ihre Uebel leider su den
dlbaren gehörten«
tn beiden Sommern war die Witterung der
nieht besonders ganstig) im letsten hatten wir
eile Tage regnigtes und kaltei Wetter» und
i(a aus diesem Grunde wurle Elisen, sowie
xexe andere B&der» in diesem Sommer weniger
— 120 —
baincbt all in dem Torhergehendeo^ — Bei Scbmi
felbädern, dio eine . erhöht er o Tiiätif;keit der Hui
hervorbringen , wirkt eipe kalte regnigte Witteniu
immer weit nacbtbeiliger alt bei eisenbaltigu m
Seebädern.
Gicht und Rheumatismus
waren Ton jeher die Leiden , gegen welcbe oi
bäufigiten Hülfe bei den Schwefelbädern geiDck
wurde , und wie achon oben bemerkt worden, liil
et auch meistens Kranke dieser Art, welche Eilifl
besuchen. Dafs unsere Bäder, Torzfiglich k
Schlammbäder, weichet die ersten waren, welch
in Teutschland angelegt wurden, und die Gtidivpt
bäder (eine Vorrichtung, wodurch die fifichti^
Bestandtlieile des Wassert : SchwefelwasserstoÜ- Ko^
lensaures- und Stickgas, mit Wasserdämpfen r»
mischt als ganzes oder lokales Dampfbad, noditfi
als Gasdampf* Douche an|»ewandt werden köüa)
in den meisten Fällen dieser Art mit dem htitf
Erfolge gebraucht werden, darüber habe ic&lK
12 Jahren eine Menge Erfahrungen gemacht; it'
ich habe auch gicLtische und rheumatische £nv
genug gesehen, denen unsere Bäder nichtl hiUfi
sogar das Ucbel verschlimmerten«
Unsere Schwefel» Schlamm- und Gaibldirtfi|
im Allgemeinen indicirt: bei acuter und r&rostf*'
Gicht, bei acutem und chronischem Rheumati0U'^
es versteht sich indefs: nicht im Studio fohräf*
Die Hauptursachen der Gicht und deiBlitii^
tismns sind wohl in der Regel in einer ge*t6rBi
Function der Haut , oder in fehlerhaften Yero»
tnngen der Organe des (Jnterleibes zu sucheai *"
hin rechne ich Stockungen im Pfortadefsy««jJJj
gastrische Reize mancherlei Art, eine beionvi*
Säureerzeugung u. s. w. — Hypochondruten «•*
Hämorrhoidani pflegen gewöhnlich auch la y*
und Rheumatismus zu leiden, und liefern lO •>')''
fige Beweise für diese Ursache; — * Det An^P^
mus zwischen Haut und Darmkanal ntcht t^ ]>
auch erklärlich, dafs durch das Leiden einet «(i*
Organe das andere sehr bald in Mitleidentchift g|
zogen wird ; welches natürlich bei der Kai ^
berücksichtigt weiden mufs. .
I
%
V
— - 121 —
1 den Fillan'y wo die Gicht artpiAii^li eh daroh
rte Hiiitrunotion entstanden ist, sind der in«
and ttufsere Gebrauch tchwef<ilhalii|»eT Mine«
taer indicirr, und vor allen unsere Sohlamin*
^asbiden Der Schwefel ist ja als das krkfüg«
Bf die Haut wirkende Arsneimittel bekannt^
viel krifiigeT Hoch mufs er in seiner feinen
»sung im Mineralwasser wirken,
obgleich auct^.ifi den meisten Fällen von RheOf
XDu$ dieser Art. unsere Bäder indicirt sind, so
.et doch hier einige, wo Sals- Eisen« und See«
:. besser bekommen. Diese kommen gewöhn*
Tor in, schwächlichen Körpern mit schlsfFery
tark ausdflnstender und gegen joden Ltiiftsug
xit empfindlichen Haut. Solchen Kranken würde
.nerst Sals-, dann Eisen -| und für ein folgen-
l^ahr Seebäder verordnen.
in die Gicht uTsprönglich aus fehlerhaften Ver-
jüngen der Organe des Unterleibes entsunden,
^d man hier wenig Fälle finden , wo Schwe-
rer indicirt sind, und hauptsächlich wohl nur
'i wenn man durch Beseitigung oder Reguli-
' von Hämorrhoidalbeschwerden dieselbe au
'n hoCFen darf. — In der Regel passen in soU
Fällen die alkaliich- salinischen Wässer, Tor-
clx die Thermen dieser Art: Garlsbad, Wies-
1 u. a. y um erst Torhandene Unreinigkaiten
Stockungen fortsuschaiFen und die Säfte wie«
i^liörig perspirabel lu machen« Ist diefs ein-
{«•chenen, und will man die Wiederkehr der
>H«ny also auch die Krankheit rerhflien, so
^ain gewifs nichts bester ,- als der innere und
^e Gebrauch eisenhaltiger Mineralwssser, so«
Solcher, die viel Salae enthalten, als Pyrmont,
UTg II. a.
SiHn Beweise einige Beobachttiogeii » • > ! •
Erster Fall,
^err S. ans Holland, ohngefllhr 56*-60 Jshr
litt seit mehreren Jahren an öfteren, fast alle
*äT wiederkehrenden acuten Gichunfäilen, die
^dert in . Podagra bestanden , und die sich im«
so. in die Länge soaen, dafs der Xranke »us
)ä& im Stande war, &§ Haus £a TerUssen« «-«
— 122r -^
Dat Uebftl war snartt durch Erklltaftc ww
und die Uriach der öfteren Wiederkehr liß
am meisten in einer gestörten Hautfanctic
tient hatte gewöhnlich eine trockne Haot o
Ken allgemeine Tranapiration) , die darch du
Ciima an der Käste bedingt und unterhalten
Dafa bei der beständigen aittenden Lebenu
bei einer wohl su gut beseuten Tafel aach 1
gen in der Verdaüune, besonders eine starke
erseugung eintraten , ist nicht wohl au Tenri
Der Kranke besuchte im Sommer 1824 surä
Male Eilsen ; seine Fufs - und Kniegelenke
so steif» dafs er nur sehr beschwerlich gehen I
Er gebrauchte 5 Wochen lang Schlamm- un
dampfbäder mit solchem Erfolg, dafs sich di
£gkeit der Gelenke beinahe eans verlor; and
den inneren Gebrauch' des Schwefel wassen
auch die Verdauung wieder so siemlich ia
nung gebracht. — Im darauf folgenden \
hatte Patient nur einen leichten Anfall tob
gra. Im Sommer 1825 w^urden die hieiig^a
Eum 2ten Male gebraucht; nach dem 14ten
bekam Patient wieder einen Anfall von Po
der jedoch nach 8 Taften schon so beendigi
dafs wieder gebadet werden konnte. Im Jibi
besuchte IJr. S. zum Steh Male Eilsen , und
wie er sagte y blofs um künftigen Anfällen i
beugen , denn eeit dem letsten nodagriscben A
im Sommer 1825, habe er sicn immer lehr
befunden« — Nach 8 Schlammbftdern stell«
das Podagra wieder ein, hielt aber nnr 6 Ti{
am 7ten badete Patient schon wieder, niba
noch 14 Bäder und reisete ohne alle Bsi«
den ab.
Ich bin überseugCy dafs Hr S., wennH
nicht bedeutenden schädlichen EinflAssen tf*
auf ein Paar Jahre von seinem Uebel befr«»
ben wird; ich habe die Erfahrung of t eemaeDt)
wenn während dem Gebrauch der Bäder ein i
der Gicht entstand » das Uebel während einer
ungewöhnlich langen Zeit schweigt» Es i^
erklärlich, wenn man bedenkt, dafa durch de
brauch von Bädern , besonders solchen , die di
flfithätigkeit bedeutend ▼ermchfen, ciat ff
— 423 ^
oll ia den Lynph^efAfitn erregt wir^. wo-
»ine krifiiger« Cru« bewirkt und dadurch
htmaterie Tollkommener #ut dem Körper ge-
1 Wfrden kann« alt weaa die Anfilie obiie
lobe AnregoBg erfolgen.
Zweiter FmU.
rr Gr. ▼• C. am H.. ohngefihr 36-- 40 Jdic
urde im Winter 18}^ Ton aeuter Gicbt be»
did besondere Fuft« und Kniegelenke ein«
Patient glaubte den Anfall aicli durch Erkil.
igeiogen so haben. ^ Schon seit ein Paar Jah«
IT er sehr empfindlich gegen Wetteryeriqde«
) aeine Haut war achuff und in an atarkec
iitung* Der jetsige Anfall eog aich sehr in
knge» wollte zn «einer ordentlichen Criae
in. Ala der Kranke im Juliua 1826 nach
kam, war er kaum im Stande mit KrAcken,
I Paar Scbrihe lu gehen i er war athr ech wach
tte noch immer viele Schnoersen^ besondere
» die allen Schlaf ▼orschruchten; die Verdauung
hrend der Krankheit i ehr in Unordnung gera«
Lei Schleim und Siure im Maeen. — Nach ein
»hfrefelwaiierb&dern yerordnete ieh glaich,
mbider und einen Tag um den andern ein
anpfbad, Hefa Faehinger Waaaer trinken,
ah einiger Zeit mit unserem Seh wefel waaaer .
ileut mit Dribyrger Tertauseht wurde. In!
iten 8 — 10 Tagen wurden die Schmersen et-
l^nehrty welches ieh in der Regel fQr ein gutee,
II halte) apiterhin befand aich aber der Krank«
idem Bade besser, und konnte nach 4 Wochen
ohne KrAcken die Allee auf« und abgehen«
h einem 5wöchentlicben Gebrauche der hie-
Bider, eing Patient, obgleich ich et ihm
iethy nacn Pyrmont, um lua atirkende Fach-
e dortigen Bider su gebrauchen. Schon nach
iten dort genommenen. Bade hatte das Uebel
r so bedeutend sugenommen. dafa der Krank«
CrAcken nicht von der Stelle geben könnte;
rien waren dabei unbedeutend. Mit dem
wurde nun aufgehört) Patient tkehrte. nach
aurack lind blieb faat den g/inaea IJViater xnr
ieidenden Ziiatande.
■— 124 —
Tm Juni US 1827 kam er wiader nach Elisen, frei*
lieh in einem weit bessern Zustande, wieiiBT(v
rigen Jihre, indefs waren Knie- und FufsgeleB&i
noch etwas e:eschwolIen, und das Gehen wax^
noch ziemlich beschwerlich« Es wurden wieJs
Schlammbäder gebraucht , zuerst Pyrmooter Sil»
wasser und zuletzt Driburger Wasser eetronioi
I9ach einer 4wÖchentlichen Kur waren alle Sponi
der Krankheit verschwunden, Patient konnte &B|i
den v^eite Spaziergänge ohne Beschwerden iDi€iu%
und ist bis ]etzt uei geblieben.
IE,
Ü
t
r.
Sil
IC.
IT:
Bei diesem Falle kann ich nicht umhin lal^
merken x dafs es der dritte ist , den ich beobichm
habe, wo nach dem Gebrauche eisenhaltiger Bi^
bald nach genommenen Schwefelbädern die Gick
sich wieder einstellte und nachher lange laU» _
Wenn man weifs , wie lange nach einer BiM^ l!^['
noch die Wirkung derselben währt, nnd bflM ^^^
dafs im günstigen Falle eine Crise dadurch htm
wird, die die Krankheitsmaterie eui dem Uff
•töfsty so ist es auch wohl erklärlich, dafiw^
diese durch irgend etwas, sei es durch ErUlV^
Diätfehler u. dg],, oder auch durch Anweadasf*
nes Mittels, welches entweder die Wirkaig*
vorher angewandten schwächt oder aufbebt, ffi^
wird , auch alsbald wieder eine VerscfalimBn^
des Uebels eintreten muff. Man glaube tlwtf
nicht, dafs ich hiemit gesagt haben wollet^i*
es in allen Fällen unpassend nach dem Gebm*'
von Schwefelbädern, eisenhaltige ansuwen^j*
giebt sicher mehrere Fälle von Gicht, ^^r|!|^'
solche Nachkur ganz passend ist; ich selbst b"' 1*^
sie mehrere Male mit dem besten Erfolge Teni>'|<!
xiet; doch nie wo sie aus einer gestörten B^ p:
Function entstanden war. — In der Regel kaatt^ p
es nicht ganz billigen, wenn man Kranken tt^ 1^
nem Sommer mehrere , sich in ihren Wirkoag 1«!
oft ganz entgegengesetzte Bäder verordnet. lo^ 1^
Fällen , wo der Kranke noch eines zweiten Bm*
bedarf, ist es gewifs räthlich, eine ZeitTonWf
nigstens 4 Wochen zwischen beiden verAieCicBi*
lassen ; in welcher man auf alle Art eine SUM
der Nachwirkung verbaten mufi.
■ ^ 'Dritter Fall.
, «ni V, im ReglcTungibetirK Minden» 60 Jtbr
»Kam TOT 10 Jtliren den eriteu acuten Gicht-
p und Bwar im Herbst , wo er einen ganien
n durchnftftten Kleidern bleiben miiftte; die
e kehrten in den ersten Jahren alle halbe,
hin alle Vierteljahr wieder, und nahmen irf*
nehr den chronitehen Charakter an, ei bü«-
»mer mehr Anschwellungen und Steifheit dev
ke turOoky so dafs er nun seit einem Jahiö das
licht mehr verlassen konnte, und sogar gefflu
Verden mufste« Man konnte die Gelenke noch.
I bewegen, ohne dafs der Kranke grofse Schmer«
mipfand, man hörte dabei aber ein Knacken
knarrendea Geriuich. Der rechte Schenkel
n Folge einer in der Kindheit erlittenen Coxal-
«deutend Terkflrst. Seit ein Paar Jahren litt
jranke auch an Asthma, wohl in Folge eichti«
Ablagerungen in der Brust) die verdaaung
immer in Ordnung gewesen; die Ausleerun«
raren regelroäfsie; die Haut aber pereament«
» trocken, bei den fraheren acuten Anflllen
Patient selten geschwitat,
ier Wochen lang; wurden abgewechselnd Schwe«
ind Schlammbäder gebraucht und Schwefel«
r in kleinen Portionen (Moreena und Ibende
i«r} getrunken. — Aufser daU die Schmerten
ewegung der Gelenke etwaa - Termehrt» und
ftut jatwaa feuchter und weich geworden war,
•ich im Zustande des Kranken nicbta gein-
und er reisete wieder ab eben so lahm wie
kommen war. Wegen der langen Daner dea
• und wegen der ddrftigen Lage, in welcher
»anke sich befand, hatte ich wenig Hoffnung^
r geheilt werden könnte. Wie grofs war da-
uern Erstaunen, als dieser Mensch im daranf
iden Sommer 1822 auf Krfloken gehend in
Zimmer trat und sich wegen seiner iweiten
lur meinen Rath erbat. Er ere&hlte mir, dafa
ch der vorigjilirigen Kur in den ersten 6 Wo-
weiter keine Veränderung in seinem Befinden
rkt habe, als dann und wann ein Gefflhl in
Seinen, als habe er die Kraft darin sie au be«
a , was aber beim Versuch mifslsng ; naeh und
aei dies Gefühl immer atärker geworden, und
— 126 ~
im Oetober habe er tich ötma Hftlfe im
-wenden können. Um Weibneohten habt
erften Veriueh gemtcl^t« euf Krflcken in
herum su gehen. '— Die knarrende Gei
den Gelenken hatte sich etwas p die Anse
aber bedeutend vermindert ,. und die Bew«
war viel gröfser. Ich riath dem Kranke
dieselbe Kur wie im vorigen Jahre an,
ihm aufserdem noch einige Gaadampfbädei
Ür blieb diefs Jahr nur 18 Tage hier. —
tner 1823 kam der Kranke cum 3cen Mal
lind hatte nun seine KrQcken gans abgel
gleich er sich seit dieser Zeit, das Astfa
rechnet, gans wohl befindet , so besucht
jedes Jahr £ilsen und nimmt 14 Schwefel
Dieser Fall ist ein schöner Beweis
Nachwirkung des Bades. £s ist kein leei
den man dem Kranken giebt, vrenn man
einer Badekur, wobei er keine Besseruii{
auf die Nachwirkung vertröstet; ich köi
Menge Beispiele dafür aus meiner Brunn«
anführen, wenn ich es nicht alt genugsan
Toraussetste.
Vierter FalU
Herr K. aus B« in Norwegen , ohngef^l
alt 9 der früherhin mehrere wette Seereise
und sich längere Zeit in heifsen Klimaten
dort einigemal an Leberbeschwerden litt
^zuerst im Jahr 1818 einen Anfall von Pod
nach einem halben Jahre wiederkehrte
auch alle Gelenke afficirte; die freien 2
räume wurden von nun an immer kdrzer,
ben Steifheit und Ablagerungen in meb
lenken surück« Einige Tage vor dem Anf
Patient einen gewaltigen Huncer, dann si
galligtes Erbrechen und damit die Sohmc
Würde früh genu^ ein Brechmittel ger
war der Anfall gelinder. — Die Ursache d
beit lag hier gewifs im Pfortadersysrem
hafter Gallenbereitung und dadurch bewii
mng des eanzen Verdauunesgeschäftes; —
Wiederkehr der Anfälle hatte ihren Grn
häufigen Diätfehlern y der Kranke liebte ei
beseuce Tafel über alles, und trank, m\
— 127 -
l£iif . th%t doch lUrlt Weifl«. ^- Itt So»«
123 beiuciito er Eilseo-; 6 Wochen ro>T feiner
ft haue er den leisten AnfiU gehebt; des
wurde lehr betchwerlieh, die GeaiohtsfArbo
le CoDJunctiva waren acbmuttig gelb, die
immer klebrig feucht. — Ich verordnete
imbider» und daa Trinken dea Schwefelwaa«
ät Carlabeder Salz sa 10—12 GUser tiglich.
ih 8 Bädern bekam Patient wieder einen An*
m Gicht y der alle Gelenke heimauchte und
Tage an daa Bett feaaelte. Hernach wurden
der noch 6 Wochen gebraucht und mit aol-
Erfolge, dafe Patient heiter gehen konnte,
Ichea in twei Jahren der Fall gewesen war)
iffck wellungen und Ablagerungen in den Ge-
i hatten aich merklich vermindert, die Gd«
irbe war beiaer geworden,
if der RQekreiae hatte der Kranke dat Un-
Schiffbruch su leiden, wo er aich nur mit
V Noth rettete und nachher genöthigt war,
lat schlechten Jahreaseit eine beschwerliche
eife SU machen. Troti dem befand er aich
laiea Jahr hindurch wohl. Nächher kehrttf
cht aber häufiger und heftiger vi^ieder all an-
- Im Sommer 1827 kam Patient aum 2tea
aber leidender wie daa erate Mal lu nni|
Constitution war im Allgemeinen mehr ser*
die Gelenke steifer » die Finger verbogen;
lichtsfarbe schmutzig gelb; die^unge beatän-
t lein Paar gelben Streifen bedeekt, fast tig«
'brechen von Sehleim und Galle; dabei aber
kppetit und regelmäfaige Aufleerungen* Ee
I wieder Schlamm-, und diefimal auch Gas«
a3er fienomroen und Schwefelwasier mit
der Sals getrunken. Nach 3 Wochen hatte
ir Zustand ao gebessert , dafs Patient ohne
Sehen konnte; indefa nun wohnte er einem
en Diner bey» und schon nach 24 Stunden
e Gicht .wieder da, dauerte jedoch nur 8
nachher wurden noch einige Bäder genom«
ind dann fast nichts gebessert die Rackreiae
ten«
te dieser Kranke sa Anfang seiner Krank»
isere Bäder mehrere Jahre ninter einander
hr j imd wta die üaupuache ist| eine tohm«*'
- 128 —
lere Dllt eefflbrty lo wire tit, wenn andiiiic
Leih, docngewifsin einem gansertri^icbenZa
erlitlten worden. Jetzt' sind aber tcbon lo !
tende Ablagerungen enttunden» die PfoTUdei
Lympliiystem lo zerrüttet, difs ich in dieiei
fibnlichen Fällen keine Heilung TOn einen 1
feibade erwarte ; ein kräftiger Gebrauch von
bader Wasser könnte hi'er nur noch Nutzto i(
Rheumatismus kam unter allerlei Ferne
sehr häufig rheumatischer Gesichtsschmert um
weh als oie bedeutendsten« Lietaterea könn
£g in Verbindung mit Hämorrhoiden und ii
cessirender Menstruation vor; in heidan Fäl
ich unsere Bäder mit Erfolg gebrauchen;
halfen sie aber, schadeten Tielmehr, beim n
Tösen Hüft- und Geiichtsschmers«
Fünfter Fall.
Mad. S. aus H. , 36 Jahr alt. Matter toi
dem, litt seit 14 Jahren an Gesichtsschnei
zuerst als Zahn- Obren- und ziehender Kopfs
anfing* Im Sommer war sie gewöhnlich b
Winter kehrten die Anfälle aber oft wiedeft
die Kranke in dieser Zeit das Zimmer fast^
verlassen konnte , und wegen mehrerer Dfls
die traurig auf ihr GemÜth einwirkten, enti
sich nach und nach eine Plethora abdomina
mehrere hypochondrische Beschwerden. Di
struation trat zur rechten Zeit ein, war s
Schmerzen verbunden^ nur sehr gering und
nie länger als einen Ta£. Hämorrhoidalknot«
ten sich oft; ein Jahr lang hatte Patientini
4 — 6 Wochen fi.iefsende Hämorrhoiden und
sen keinen Gesichtsschmerz. Sobald dieser i
nicht mehr erfolgte, stellte sich der GeiichiM
wieder ein. Obgleich die Anfälle von Schi
dem letzten Jahre häufiger» und auch bei i
Wetter kamen, auch mit rheumatischen Sei:
in den Extremitäten vergesellschaftet wai
Latte das Allgemeinbefinden doch wenig g
Eine Menge Arzneien , Eisenhaltige- Salz« ui
Schwefelhader Tiaren ohne Nutzen angewaoil
Kranke kam im Junius 1827 nach Eilsen; i
oidiiete ihr Schwefel wasserbäder und das 1
VüD Schwefelwaiser in Verbindung mit Fyi
^ ^ 129 ^
BtTf nm' dadurch eine Termahrfa DanoAiu«
Btt bewi^kon^ Ntcb 4 BAdera ttellta tich
attrtattion, und s#ar stärker and 3 Tag«
, «in« Nach dem Tten Bade erfolgte ein«
ufregiing des Gef^fsiyatemt und^in Anfall
lichtkiebroars; das Bad wurde ein Paar l*tg«
zt und dann ttatt der Witaer«, Sohlammw
enomman , dia 4 Wochen fortgetetst wuv«
0 aioh Fieber, Geiiobtitdmier« «ad flbaf
Ben Körper ein frietelaYtigar Aoiacblag aÜU
ar 4 — S Tage atand. Hieniich reiiata Pa«
aby und iit, wie ich höre, bis jetst yon
*> und aadam ibaumatiaohan Schmanan b««
liiaben.
[emielben Sommer hatte ich noch Galagaa«
ea Uebel in seiner* schrackliohstan Geatall
*tigiten Art lu beobachtent Dar Kranka^
m Ton 45 Jahren 9 litt fteit 3 Jahren unaua»,
ob darin ^ hatte eine Menge Aerste gebrauobl
1 in mehreren Bädern herumgietrieben« JaUt
fanse rechte Gesichts« und Halsh&lfta g|a«
unempfindlich; die Sehkraft des rechten
Geruch und Geschmack varsohwonden ; nur
Dinge konnten mit Mühe verschluckt war^
Obgleich das Uebel aich anfangs (der Araa«'
ohte 1824 gegen das damalf erst ein Paai^
alte Leiden unsere Bäder . doch nur auf 14
bar doch mit einiger Erleichterung) wohl,
er Tic douloureux aussprach, so schien et
th je tat mehr als ein Leiden dea Nwrv.fam^
id trigeminut au seyn, es schien feinen oits'
fer in den Tßduneulis cerebri, dem Pont9\
und der Medulla oblongata lu haben f^
Lge Lihmung scheint wenigstens dafttr sa
I. — D^ Kranke gebrauchte hier 4 VVo-,
ilammbäder, Gasdannpf-Doucheny und trank
Iwasser, doch ohne allen Nutsen; badete
ik nachher noch 6 Wochen in Pyrmont mit
en Erfolge« Im Mftrs d, J. befreite ihn der
1 seinen unnennbaren Qualen,
(Dia Foitset£ung folgt).
. LXVni« B. 3. St.
— 130 —
2.
DU Gi§kt^ 9in Proteus.
Dia Gicht itl und bleibt, tri« «ie ichon ^jr^
denkam nannte , ein Proteus, det in teiner inoai'
len Geittlt alle Theiie dea Körpera , Kopf, Bnu^
Unterleib, Nervensyitem , Hautsyatana, Sakredoü'
or|an u* a. w; ergreifen , und di« iiianniehfiJueiu>i
ja ich möchte aagen alle. Formen von KrankCeiiw
annehmen und scheinbar darstellen kann. Uodii
allen diesen mannichfaltigen Formen ist doehia
Ende kein anderes Heil, keine andere grfiodlicb
Kur möglich» ala die Kuv der Gicht. — Di«e
frofse Wahrheit recht oft eu wiederholen, bMi*
ers jflngere Aerzte au warnen , dafa sis sieh licb
durch den Schein yerführen lassen» sondenw
den Grund der Krankheit gehen, dafs sie« «*
i'etat so häufig geschieht , nicht glauben , bei loldi*
Sntsflndungen mit Aderlassen und Blutegeln ferdgB
werden, sondern daCs dabei der derEntsÜndasgn*
Grunde liegende speaifisohe Krank heitsstofFentsoa
zu berücksichtigen und tu bekämpfen ist, jadirstb*
Bltttenteiehungen » wenn sie au -weit getrieben«*
den , und die aur kritisehen Bearbeitung erfolg
liehe Lebenskraft schwächen ^ geradesu scDsdeasM
die wahre Kur ▼erhindern, — diefs halte icbh
heiliEe PBicht , und deswegen theil« ich ihnsa \b*
eine Krankengeschichte mit, die diefs reehti^
•chaulich ins Licht setat» und die dadnreh aiKi
mehr Interesse erhält, dafs sie einem in derncsMi
Geschichte, und auch unter uns» so wohl bekisi-
ten, aulgezeichneten Mann betrifft. Sie iit vof
Hrn. Dr. Mestivier in der NouvelU BiblioihegtiJu^
dieaU tSSB JuU mitgetheilt. H.
Der Fürst von Waßram , ein Mann von 9^
als sechsEig Jahren, einem gallieh • sanguiniidttf
Tempersmente und starker Constitution, yrni^
langer Zeit hei Annäherung dea Herbstes AnfAUj*
▼on Gicht unterworfen, welehe jedesmal anSüw
suaunehmen schienen, Der Sitz der Krankheit *<*'
durchgehend« in d«n. FdCsen, die aie niemiliV'''
ic«0 mn an. «la«» aadtni Oirti «afattra«
dar l^aroxylniiis l&Mt« sMU' tdiia Paiiod«
aeht, ohne da£i der Anf elwat ändert
ehebc liltte^ elf desMlben lu beobaehteB
üen.
Eure 4 weichet dem Feldioge nach Moikail
, bekam der FOrit einen iC&rkem AnCil^
ler flberstanden hatte | der Grad derlBac-
vrar so hoch, daft die Meäinna ««perto«
reichend worde , und man eine Blatettt-
ornehmen muffte» um dai Fieber sa dlm»
len Heftigkeit beunruhigte. Diefa Mittel
sbald eine Abfpannung nenror, und der
Podagra*t wich wie gewöhalieh atth i5
;cn*
»Idsujse von 1812 war der Ffltit mit dte
ten Geichäftffahrung fdr eine Armee bs«
deren Schickfal genug j^ekannt ift» undl
le Thätigkeit hiebe! verdoppeln mubte»
er Tielleicht der Anitreneuhg. den Vor-
Zeit der gewöhnlichen Wiederkehr tel-
a von jedem Anfalle deaaelben frei m.
Indesaen machten die Sorgen , die Bnt*
.^ und der Einflufi dea Clima^a seine 6t»
ichtbarlich wanken , und nur mit Müh*
er Polen y wotelbst er gendthigt wordt»
u baten» Bald verbreiteten aicb mehrere
Aber den Zustand dei FAriteu la dei:
wahricheinlichaten hiela ta^ daCi ts ta
Bn Leberentafindung litt.
urde SU ihm gerufen» und fiind Ihn la
tande von Beängitigung, der aich ichwtr
n läfst! die Haut des ganaeh Körpers wts
gelber Farbe , der Blick traurig und im«
jippen trocken und miftfarbifii die Zunge
feucht, aber mit einem dicken und wie
gefärbten üebersiige belegt; dabei ein
r Durit, ein häufiges Scmuehien nach
cen, kuraes und beschleunigtes Athroen^
r Husten , noch Hersklopfen. Die Ober*
ad, die mich der Kranke durchaus 'nichie
ahren lassen, bot för den Anblick nicbte
I dar, war aber- aeit 24 Stunden der Sitg
ehhtfteB Sohmeraei, dafi ihn lelbat dtt
— 132 —
Gewieht des Hemdes unerträglich miclut. DiM
SchinerSf den der Kranke mit Zahnweb Tcijlie^
oreicete sich nun etwas gegen die Onterbiocl«^
eend tut y und nahm dabei an Hefügktit ib: u
Unterleib war ziemlich weich, abe r dii Oc&iii
seit acht Tagen träge und seit drei Tagan ^nilia
unterdrückt, obwohl der Kranke den Taf; fibe»
nige Tassen Weinsteinlimonade und Tiero^N
Klystiere genommen hatte. Der Harn war ipliH
rothy und liefa einen siegelfarbnen, am Boocils
Gefafses fest anhängenden Sats fallen; der Pols Uti%
uisaramengesogen , f ehr beschleunigt, ibif #
deutlich.
tu
J
li;
i.
I]
ti
Die Summe dieser Erscheinungen gewlbiMM*
reichenden Grund , Gallensteine in den GiUiifi>*
gen zu vermuthen, und ich gestehe es, diebiS
zuerst meine Diagnose, in der ich mich fibofisi
nur auf dieselbe Art, wie der Arst, derneiiK^
ganger gewesen war, täuschte. In diesen Is»
verschrieb ich sogleich das Ricinusöl und »*•
diFnendes Clystier. Das Gel wurde alibiUpi>
und gar wieder ausgebrochen $ aber entwedirbiS
doch ein Theil desselben die Wirkung deij^
Stiers unterstützt, oder diefs hatte ffir sich £em
denn es erfoleta eine so reichliche StuhlausWi^
dafs der Kranke während derselben auf eiaifil^
genblicke das Bewufitseyn verlor. Ich schititi^ ^
schon ghlcklichy eine günstige Crisis herbeigtil» ^
EU haben, und hoffte eine bedeutende LinderaBfii |j
beobachten ; indessen erkannte ich aaeinen Inu^
bald, da sich det Zustand des Kranken niciu*
mindesten änderte, auCser dafs die Schw&chs^
nahm. Nun war kein Augenblick mehr in TW^
ren, die Gefahr wuchs mit jeder Stundt» ^^\
ängstigung war aurserordentlicu» und ein £iit^>J
mufste gefafst werden. Ich unternahm es, Pf*
eine neue Indication aufzusuchen , und fragti^ii'
den Kranken über sein früheres Befinden aoii ^'^
w^elcheni er kaum hörbar die Hauptsachen it^^^^
Er erlaubte mir sodann, die Magengegend leii'*
betasten, und ich erkannte, dafs der Schmaii?'
eigentlich auf der Spitze des schwerdlförmiger FJ*
Satzes seinen Sitz hätte. Von nun an vernittlfct*
ich, dafs die Ursache der Schmerzen in dei»''
gengegcnd eine gichiische Entzündung vi*'^» ^
— 133 -
itetaong ▼•roTdoete ieh ein r«iiendM Fnft«
aod lieCi g««ob&rfte Sfufceigo b«reit«B^ im
»ich nidb oem Bäd« «nsawendeii; lun O«*
gab ich HahnerbrQh«. Di« Naeht giag obno
dahin » w&hrond die Sanfuige gawechaelt und
rt Tvurdea.
a folgenden Tage» dem zweiten meiner Bev
mg 9 aohiän die Mnihloiigheit dea Kranken
»nimen su haben; er tpraoh von aeinem Bnde|
»derte mich auf^ ihm offen su eegen^ ob ich
Hoffnung' bitte , widrigenfalla ich eufhörem
e , ihn lu qallen. Indem ich mich bemAhte»
niat dea Lefdendea eafsurichten , fiel mir ein,
igpflaacer anf die aohmershefke Stelle su le»
ind ich aehlng ihm dlefa aogleioh Tor* Naoh
langen Wortweehael braohto ich ea endlieli
• dala daa Veaieatorinm gelegl wnrde. Bia
Wirkung aich iufaerte, hatte ieh SSeic, die
»ile JBU aberlegen, die eine OrttTerinderunc
itBflndung- mit aich fahren wttrde, die ich
Eweifel auf die Gicht schob. War ich lieber,
ie überspannte Thiiigkeit nicht anf die Brntt
laa Gehirn Obergehen ,warde 7 Konnten mich
rtlichen Absugamittel an den Füfsen gegen
a Zufall f icher stellen? Ich wagte ea nicht
luben; aber etwas mufste g^icheJveni der Ge«
melius auceps remedium quam nullum expe»
rermochte meine grobe Unruhe binfiebtlicb
r Verantwortlichkeit nicht su beichwicbtigen.
ler Stunden nach dem AuHegen dea Blaaeiu
va untersuchte ich die Fafse; der linke wat
die wiederholentlich aneewendeten tenfkeige
let, nur an der Oberfläcbe empfindlich« und
in allen Gelenken frei beweglich; der rechte
an auffallend angeschwollen, roth uäd in der
acfamershaft, und acellte mit allen Anseieen
rötlich auagediackte Podagra dar» Ich enthielt
nun der weitern Fonsetsung meiner fifeband«
obwohl sie su einfach war, ujp Aufmerksam«
KU Terdienen. Das Zugpflaster, welches nur
ibefaciena gewirkt hatte, wurde abgenororoen.
lie Stelle austrocknend behandelt, l>aa Poda*
rar nun hergestellt und am rechten Fufee fixitti
» 134 ^
•• rwdcigf telnen |^wAhBlieii6B*V«lt«f» vaj
•ehwand allgemach) aa^h dlio g«lb» Farbe Te
mit den flbrigen Symptomen , und aaeli i4 ?
war der Knnke yollkoiiimea lun)gett«U^
Die Bibliothek d. ffraki^ S0WL MirzlJ
hähi
J. Jnnesley researehes info the emms§Sp natm
treatmwnt oj thö more prevaUnt diseases of .
VoU IL
Kurze litSerarlsehe Anteigen.
Riehond des Brut, de la Non»Exi$tee
virus venerten, prouvee par U raisonm
V ohserQation et Vexpirieneei avee un treite
ricfue et pratique des mauas v^neriem, 1
d"" apres les principes de la nouvelle doetru
dieale*
Paul Sehe elf die Transfusion des Bluts
die Einspritzung der Arzneien in die Jdst
storisch nnd in Rücksicht muf die prei
Heilkunde heohachtetf fortgesetzt von Dr»
DieffenbaeK
Klinische KupfertafeUu
Akademische Schriften der Univen
zu Berlin,
C. L» Rahts, de Graviditaio oariea.
Mit diesem 8tfiok wird autgegeben t Bibli
Octbr., Novbr. y Deebr., anthalteiid; die ff
echaftliehe Üehersieht der gesummten medicinisck
rurgischen Literatur des Jahres 1827. £• sind
angezeigt: 751 Schrirten, and das Wesentliche
den versohiedenen Fäohem in folgeadef Ordm
h Heilkunde im Allgemeisteuk
-« i35 —
I- •
( ,
inz§lnin Fächer J«r HßiUumde*
ioehemie»
lysiologht
ätetik und Vx>lkrarzn»ikunde*
\ihologie*
miotik und Diagnostik»
Igemsine Therapiä^
*§ciell& Therapie,
zneimittellehre, Pharmaeolpgie, Formulare^
d Toxicologis» .
'!hirurgi0m
reburtshülfe ^ Frauenzimmer •Und Kinder*
mkheiten, • 4
rerichdiche Arzneikünie*
Medizinische Polizei • und MedizindLordm .
r der Schriften ^ mj^ teelche steh dieiik
tder üehersicht befindlichen Zahlen he"
nd angezeigte Bucher im iechtzigiten Bande^ »
ter desselben*
' desselben^
#
I
i
X
\
Ltitterarisches Intelligenzbk.
No, IL m
Systematisches Repertorium der gßsmmmten
nischen Literatur Deutsehland* s» In Verli
mit mehreren Gelehrten herausgegeben 001
Dietr. PP'ilh. Heinr. Busch. Marhvi
Chr. Oarthe. Jahrgang 1829.
Von diesem Repertorium , streichet dii
•ammte medicinische Liteatur Deatsehlandi, 0
der bedeutenden Reibe der Zeittchrifttn , m'
ftusiändiicbe med. Literatur, lOTveic sie därehtf
xiale oder Uebersetzuneen aufjBenoromen word«^
gleich nach dem Erscheinen In einer syitemaW^
Ordnung mittheilt, ericheint auch der J^^^fl
1829 y und das erate Heft desselben ist hb9
des Januars an alle Buihhandluneen TersendsiVj^
den. Die gute Aufnahme, welche das sytttj"
iche Repertorium bei dem ftrztliehen PnbliknaM
und das günstige Urtheil ^ weichet vorsflglisl^*!^
sehe Institute, s. B. die \allgemeine Jenaair J^^
turzeitungy die Göttinger gelehrten Anzeigen^
und Casper*s kritisches Hepertorium ^ Mendels
Schrift für Geburtshülfe und gerichtliche Mi
die Göttin^er Jurist. Zeitsehrift (in Beiiehaoi
Staatsareneikunde) u« a. m. über dasselbi fi
spricht zu laut ffir den Werth desselben, «b
es einer weitern Empfehlung bedflrfte Der'
achtet darf nicht übersehen werden y dafs nca
versucht worden ist, Kleinert^'s Repertorium
Journalistik, welches sich blofs auf Jonmilsai
beschränkt y als dem Zweck und Umfanfe
gleich anzugeben. Solche Behauptungen werdeB^j
vorübergehend täuschen, und können nur AnA^l
zien» den Werth des Unternehmens su zeigei«
Jede Buchhandlung ist in den Sund gesttsti^
Verlangen Hefte zur Ansicht vorsalegen.
Mineral-
und
*
^hlenschlamm-Bad
s u
G 1 e i f s e
n
i«| Zielensig in der rfeam«rk.
1828.
Dr. Reimann.
li die Witteranff im TerftoiiMta Som-
Badenden beuchst unrttosliff geweieii
n mit Regen gewecbtelt, mi^o-oie Tem«
fortwährend niedrig, mweilen Us sor
ichen Kälte- getonken ift, wetlialb ieh
ie mit rheümatiifehen» gicbttiehen ond
i Hebeln hergekommen ' waren, und
Dter andern Umständeui ümt frttheren
Igen und Bericbten> daa hiesige Bad
iie ersprieüinchsten Dienate geleiftet
oo dem Ihnen bei vorhandener be-
* naftkalter Witterung mehr achMd-i
Is nütslicben Baden leider abbiriteito
so sind dennpoh aaeb in diesem Som-
riele an langwierigen ^Uebela letdende.
— 4 —
so manche, die nach den mannigfaltigstei
vertueben an jeder möglichen Kar ver
feiten, und um noch: den lelKten Venoi
machen hierher kamen, durch die hii
Bäder genesen, dafs das Retultat nicht i
als höchst erfreulich zu nennen ist
Rheumatismus, Gicht, Steinkrankhd
ralytifiche Affectionen, Nervenleiden,!
und Unterleibsieided , Magenkrampf, Atr
Hypochondrie und Hysterie ^ maogelsd
unordentliche Menstruation^ Hämorrh«
schwcrden und veraltete Hautausschlag^
diejenigen Krankheiten, gegen welche 0
diesem Jahre unser Bad am wirksanute
bewährte, wie folgende Krankbeits^eicbi
die ich als die interessanteren ans derl
heraushebe, bekunden mögen,
E, aus S» ein Mann von 40 JahreOitcl
lieber und sensibler Konstitution, won
HO Jahren auf seiner Wanderaehaft ab
macher, von seinem an Krätse leidendi
segefährten infisirt, und ein QnacksallN
•den er sich wandte, vertrieb ihm durch J
liehe Mittel den Ausschlag. Nach einip
ren aber stelltei» sich rhenmatiscb-gw
Anfälle ein, welche oft ein unaniitd
Hautjucken über den ganzen Körper, i
frieselähnlicher Ausschlag begleitete. Dec
schwand Schmers und Ausschlag dorcb
liehe Behandlung. Nich tadeato weniger h
alljährlich die gichtischen Anfälle aarilc
Gelenke wurden immer nn beweglicher 1
.gleichseitig zeigte sich jenes Jucken v*'
Ausschlag, ^reiche lyieder mit deoGiiil
— ♦ —
arichwanden* Jadei Jähr wncb« das
id dabei wurde däa Rttckfruth ao f e-
ift Dach ood Bach eine Cfpbotii ia
ie eotataad» dad daa Kinn Caat auf
libein rubte, und der Kopf weder
D 9 noch nacb binten , noch nad^ den
iwegt werden konnte. Dabei %rareo
ifctcnmeraen befUgp dia Verdaaonga*
pjcbwächt, und alle Funktionen un-
ig, Nacb vielen yergeblicben Heil*
1 kam er ber, alt an einem ieUtenZn-
.e« Ein sorgfSltij^ea Examea flberaenc-
bald, daft unterdrückte KrStafcbSm
Bn Krankbeit au Grunde tiefte» und
Diagnote gesttttxt verordnete ich ihm,
rendung patsender innerer Mittel» die
Mineralbäder, die in ähnlichen Pällea
oft sich beiltam bewiesen hatten, und
gendem um so aweckmäfsifter scbienenf
it bereits sehr gescbwäcbt war, und
»gen Wasser ander Schwefel auch
•eträcbtlicbem Verhältnisse beigemischt
Erfolg übertraf meiner Erwartung,
erschien jenes Hautjacken, dann der
E, und Gelenke wie der Kopf wurden
er» augleich liefsen die ochmeraen
ich dem Gebrauch von einigen 30 Mi«
und wenigen Kohlenschlammbädero
Kopf aiemlich beweglich» das Glieder-
Jucken» und Exanthem verschwunden»
stellte sich ein, alle Funktionen wur*
tnaly und der Patient verliefe gesund
b, nachdem er dem Schfipfer sein
let für diese unerwartete Hülfe darw
;, dankbar und aegnend die hiüige
-^ 6 —
FranTF. ansB., Heren merkwürdige Kmb i^j
bcii.s|^e8cliicbte mein vorjähriger Beriebt «••
hält, und welche sich im ganr.en Winter lÄ
befunden lialie, kam auch diesen Sommer fl
uns, nni ihre Kur ku vollenden, und obglodl
sie leider, der ungünstigen "Witternog vepn
nur wenige Schlammbäder nehmen koonteii'
haben doch auch diese sehr wohllhätig infdr]
gewirkt.
N, aus 0.9 der seit 8 Jahren an bedeiii»
den phaga(läui<ichen Fnfsgeschwüren litt, A
schon weit und tief um sich gegrii&u, vi
jede ärztlilche Bemühung vereitelt haOm
wurde durch die hiesigen KoblenschlamiDliÜi h
gän7.1ich geheilt. |ii
n
E, aus Gm an Plethora abdominalis^ kf^
titlosigkeit und hypochondrischer StiiDinoi{
leidend, wurde durch das Trinken nnsreslB'
nertil Wassers, verbunden mit Mineralbaderir
von seinem XJebel befreit.
Dlle. G. aus M., an Schwäche des Abd»*
niinal- vorzüglich des Uteri när- Systeme! lo^
dend, wurde, nach 4 wöchentlichem Btdc%'
ziemlich gebessert entlassen.
Frcin 7r. aus M. , welche schon vor «ek-
ren Jahren durch das hiesige Bad von bffl»"
gen Gichtanfällen befreit wurde, kam awh
dieses Jahr wieder her, da sich die Gicbl »•
stärkerem Grade wieder eingestellt halle, «"<*
alle Gelenke 6chmerz.haft und aiigescbwoUtf'-
^ 7 ^
,eo (;:i|9«Ugst^n Erfol^p .4q( #16 f^habli uod
, •• ■■ , » •-»I ■ 1 ■ ll'i»! i -1, I
iiM Eraa vofl^30J Jiihreii iind'''9chil^MMf^
Kouftüatk«' Ute Mboii' »eit^'liKMflifVHMl
o, in Folge einer -überatandeiieo sypfaili-
n Affection , an Gliederreifsen , auf einer
nmten Stelle fixirtem KopfBchmerf^ nnd
•n hysteriicheo Zafallen, and war be-
ra darcb andauernden excessua in venere
geechwäcbt. Nach den^ Gebranch der
ral« und Schlamnibfider fühlte sie sich ,
gestärkt^ das Gliederreifsen hörte auf,
ipCschmers Uefli nacfarf sie würde auch
ommen genesen seyn» hätte sie durch ^
leUang jenes excessuM in venere nicht der
lüg Hindernisse in den Weg gesetzt.
%
0
ir. aus K«i an einer Paresis der untern
imitäteni verbunden mit Unterleibschwä*
leidendf fand sich durch den Gebrauch
dflsigen Mineralbäder sehr erleichtert.
Prau fy., aus W» litt seit Jahren^ an gro-*
fhagadänischen Fufsgeschwüren ^ weiche
unerträglichen Schmers ihr Tag und
it die Ruhe raubten, wurde aber durcH
S Schlammbäder völlig geheilt.
&u£ser diesen wurden noch viele andre
erisch^ und Hypochondrische durch unsre
tr theils um vieles gebessert» theils gäns-
geheilt, und keiner hat das Bad unbe- t
%l verlassen, vralcbes sum Heile der Men-
— 8 —
sehen von Gott gesegnet , und Ten mim
sitser so viel als miiglich verbessert, mel
mehr seine Wirksamkeit aoaübt» nad ii
Leidenden Brust, denen es das gröDiteL
glück, die Gesundheit, snrfickgegebci
dankbares Andenken aorficUäfiit
I o D r n a 1
«
der
actischen Heilkunde.
Heransg^egeben
Ton
C. W. H u f e I a n d,
^ Prauft. Bttatarath, Ritter das rothan Adlaiw
na BweiterKLiaaey eratemLeibant, Prof. dar Mt*
auf der üniTeraitlt inBerlin, Mitglied dar Aoft>
demie der WiaienaehalteB ato*
iTnd
E. 0 8 a n n^
HtliehaBi Profeiior der Madioin an dar ünlTaf^
und der Medieiniaeh - Chirurgiaehen Aeademia
h§ Militair su Berlin , und Mitglied nahrarac
gelehrten Oeaellfohalten.
Orau^ Freund f üi alle Thäorie,
Doch gr&n des laehem goldner Bammh
Oöihe.
IV. Stück. ApriL
Berlin 182 9.
Gedruckt and texlegt bei G. Heimee.
• /
•)
- ■ i 1
1. ■
■. i. •'.'
.. ^ < ■»1
I
\ V. ■
I.
Geschichte
•iaat gehailtem
oniscben Wundstarrkrampfs^
n • b ft t
iiig#n Bemerkungen fiber die Nttnr and
Behandiang dieser Krenkbeit,
von
A. F. L ü d e r •»
Proi: in KitL^
Inricb M. , 28 Jabre alt , Grobecfcmldlege«
» in Ouendorf bei Kiel» Toa miulerert
kr robuster Constitution» pblegmatisebea
iperaments» bisber keinen bedeutendea
okheiten unterworfen » wurde » als er ani
»D Februar 1828 im berauscbten Zustande
Pferde nur Tränke ritt , herabgeworfen und
platt aufs Gesiebt, wobei er» aulser meh«
*n Excoriationen an der Stirne ilnd an den
agen» eine Quetscbwunde an der linkea
ferUppe und an der Wursel und auf dem
rn Tbeile des Rückens der Nase erhielt»
che letstere Verletcungen siemlich stark
keten. Am folgenden Morgen war das 6e-
kt bedeutend geschwollen und schmershaft»
gegen Essigumschlüge angewendfl werden»
A 2 >
— 4 .
die diese Beschwerden bald be8eiti|t8Bt n
dafs der Kranke bis cum Ende des Mäm»-
nats sich 'vollkommen wohl befand und mm
Schmiedearbeit wie gewohnlich YerrickM^
nur in der Narbe der Nasen wunde, wekh
noch mit einem Schorfe bedeckt war, Inswi
len ein leichtes Kribbeln yerspiirte. Imii-
fange des Aprils fühlte er, ohne eine ihn b*
kannte Veranlassung, ein Tornbergalmli
schmerzhaAes Ziehen im ganzen Körper, li
Ton der Lnmbalgegend ausBugehen idiijl
Spannung im Nacken und JHattigkeit nitRi'
gung zum Schwitzen y woza sich bald «f
Schwierigkeit bei der Bisweigang der Kiaibh
die er am 7ten April nicht weiiter als } tf
vom Oberkiefer entfernen konnte, hioflf
seilte. Ui)ter diesen Umständen .wardiv
Kranke zu dem Herrn Dr. HutL \a/lM
hereingebracht , welcher »das Uebel als Iv
mus erkannte, und, ohne daA eine gonHip
Veränderung in dem Befinden .sich 'fKiil
hätte, ein Aderlala, Blutegel; attdeDlJil!>;
leib und in den Nacken, Oleum
pelFnung, und itanerlich Calomel mit'
Verordnete. Der Kranke wnrdb desbalk
äie Veranlassung seines Arztes den 12tCB
von seinem Dorfe, auf welches ^ an
isuriickgekehrt war, wieder in die Stadt
fahren und zur Behandlung aufs aka
Krankenhaus gebracht. I
Er klagte über Schinerzeh un gaiig
Blicken , 30 wie in den BäuchmnskelBf ^
Bei jeder Bewegung derselben sehr znnahiii^i
iind die Muskeln des Rückens,. besondenaMt
des Bauchs^ fühlten sich hart und gW^
an , im Nacken und über der' Briisf lulls *
• •-!
• etn# anAagenehm« fifMiODUhg, diA ihm
them be^n^e, den Unterkiefer kooote
r 4 — 5 Linieo rom Oberkiefer eplfer-.
die Kaumuskein woreo fest cusamlneii«.
m, das Gesicht trog den Aosdrack Ton
, die Slirne war mit Schweift bedeckt,
uhlaasleerung seit einigen Tagen aosge-
II , die ürinaasleerung sparsam und be-
rlich, Darst bedentend, einiger Appetit
in, aber jeder Genub ron Speisen durch
iundklemme verhindert, das Sensoriuii^
frey, der Tuls etwas ^eqaenter als imi
ilzustande und klein. Die Narbe an der
ppe war unverändert, die an der Nase
et, mit einem trocknen schmalen Strel«
chorf bedeckt, im Umkreise röthlich,
glänzend, geschwollen und bei der He-
Dg wenig empfindlich, übrigens kein
%r Korper unter ihr und keine Veiletsung
nochen cu entdecken.
•
:h liefe nun zuerst den Kranken in eiA
ron 26* R«, worin 5 Tfund Asche ge«
waren, setzen und | Stunde darin blei*
Er koonte selbst hineinsteigen, sich aber
it Mühe darin niederlegen, und bekam
re Male krampfhafle Zusammenztehun-
i allen Muskeln des ilumpfs und der Ex«
äten bei dieser Bewegung. Nach dein
trat, aufser einem allgemeinen Schweifse,
Veränderung ein. Eine h^ilbe Stunde
sr bekam er ein Essigklystier^ das meh-
Jedes zur Folge halle, und ein .Pulver
^pium gr/^. Merc. duk. gr. ij\ und Sal
• C. gr. iv, welches vor der Nacht noch
l wiederholt wurde. Die Nacht wurde
, aber scblaflos sugebradi^
k
i
hl
JDm ISMfi JprO srfgt« dch M Zärtüt
niitennderl. Btc Gofoinc/ fr, |f. fl{plr,f.f
StfccA. a/A. ffcrup. ^. d. do9. toi. «if. A Abi
Stonden t PnlTer. ZugMch ward« 11 B«^
#g«l aaf di« Nase and StingtgMd uiil
Narbe gesetct, Dach dam Aatblaton diM8ldK|
mil einem 'CataploMma Ton Tbici.
bedeckt , and Morgens and Abends sui
Dracbme Ungt. NeapoSt. in dieselbe
beb. Dabei bekam der Knnke ü^^
Bad , sn welchem jetsi i slatt der Afcbi
Uncen Uq. Kaü ceusfjc, geseUst wnriiii !■
Getränk Harerschleim oder Thee, i
Den Utenjtprä. Der Knnke batti
Fairer rerbraucht, da er dea Nachts akkl|
schlafen hatte. Der Pols war 92 SchlagSi
der Kopf frei; den Unterkiefer koasto
Kranke etwas weiter entfernen und dis ^
nuog in den RSckenmoskeln war Tennii
es war aber zweimal eine fiassige Slikb#j
leerong erfolgt , and deshalb hielt ich.e "
rathsami die Dosis des QaecksUbers'n'
mindern. Er erhielt 8 Dosen eines
aas Calomel Op. ana gr. ß. eile 2 StaadiBi
nehmen^ und ein Bad.
Den 15/cn ApriL Nacht achlafloai
klemme Morgens ToIIkommen , allgaBMiasl
figkeiti die Bauchmuskeln, bretthart y im
klein, häufig. Nachmittags nach dam '
Nachlafs des Krampfs und Vorboten im
Talion, Anschwellung des ^^hnfleischsfi
Lippsn, besonders der Gegend nm dis
ier Oberlippe t der Speicheldrüsen wU
fong aus dem Munde« Der Knoka
Aec. Ccmph. triU gr. iij. Mudl. 6. mA(f^
<j. Tincr. Tfub, drachm. J. J#. & AUe.2'
^ 7 — .
BftlSffel ToIIy ond nm BiertflvM im«
•a Unterkiefer eloe Selbe eiie IJfh ^»
'. unc. Jm Tina. Thtb. drachm. /• Die Sia^
feg der Merkurialsalbe io die Wuede wur»
sgetetsti init dem CetAplasma fortgefab-»
Der Schorf ron der Narbe fiel heute eh^
be nafsle aber nicht« und ihre Umgebang
iläwer geworden. Zum Mundwasser er*
der Kranke ein Decoct Ton Salbei, und
Is ein DoTersches Fulrer mit 2 Graa
>efi Itktn jtprtK Nachts eine Stunde Schlaf. '
Me kann er den Alund etwa i Zoll 8ff-
die Bauchmuskeln sind weniger hart;
et hat sich ein starker Speichelfluh mit
itender Tenoser Blutung aus dem Munde
etelit« Zum Mundwasser wird Alaun zu-
■t| worauf die Blutung aufhört. Es wird
hrieben : Rte. Op. p. »crup. j. SaK vol.
, dröchm. ijß. Socch» alh. draehm. ^, Mm
h^. di9. in 40 p. aeq. S. Alle 2 Stunden
[Ter. Dieses gebrauchte er bis cum iSitn
ohne wesentliche Veränderung im Be-*
I , aufser einer hinzugekomnienen Diar-
Er erhielt täglich sein Laugenhad» und
demselben wurde eine halbe Drachme
. Thth, in den Unterleib eingerieben, cum
nk warmes Bier mit Eidotter ebgerieben.
Den iSttn Jpril. Viele Schmerzen im
le und grofse aphthöse Geschwüre en den
gen und am Zahnfleisch , ' wogegen ein
ilsaft Ton Add. mur. scrup. J. MdL rot.
f. Tinct. Myrrh\ drachm. y« angewendet
Dan 19tcn Aprü. Allgemeiner Tetanns mit
er Beklemmung in der Brust und hefli"
gen Rnckenschmerzen , welche bwoDJIm
jedem Versuche einer Bewegung sebr ztu
inen. Im Bade entsteht ein Anfall tod 0
•thotonus. Der Kranke erhält: £ec. Op. |
drachm, ß. Sah voL C, C. scrup» ij, Sacdu
drachm. j, M. /. pulv. dw. in sc p. atq, S, .
2 Stunden 1 Pulver und 10 Blutegel an
etwas mehr gerSthete Stirnnarbe, Brd
umschlage ron Hioscyamua auf den Unter
Dtn 20ten ApTil Nach 1| Stunden Ä
liehen Schlafs und einem allgemeinen wai
Schweifte erfolgt gegen Morgen Erleichtt
der Zufälle , und der Kranke kann den 1
ungefähr ^ Zoll eröffnen, die Baucbimi
sind aber noch eben so gespannt als gei
Bad mit 6 Unzen lAq* Kali causU Abendi
gen zweitägiger Leibesyerstopfung 1 Tn
Krotonöl mit Zucker, welches nich) n
Nachts 4stiindiger Schlaf.
Den 21ten April Morgens werden 5
sen des letztern Pulrers reiterirt« Erlei
rung des allgemeinen Krampfs, aber I
vnd Unvermögen zum Harnen und Dracl
Schmerz in der Blasengegend. Er bekai
nige Löffel Ricinusöl ohne Wirkung, e»
de im Bade der Versuch gemacht, deo
theter zu appliciren , was aber nicht g<
£r erhielt nun ein Klystier von Tabac
coct in Verbindung mit Honig, Bitteriali
Thran , welches reichliche Oeffnung und
ausleerung mit auffallender Erleichternn
ganzen Befindens zur Folge halte. 9
Schlaf.
Den 22ten April Der Kranke ksn
lein auf den Nachtsttthl gehn. Er klagt
«^ 9 ^
den fiber ächinersen im R8ck«n und
»Q uod über Beschwerde im Mande und
tide alt Folge der MerkurialsaÜTatioo.
Igt sich ein feiner, rother, etwas breo-
r Ausschlag auf der Haut, vielleicht alt
der Bäder. Die Umschläge yon Hy^
n* um den Unterleib, und die Einreihnn-
inter den Unterkiefer wurden fortgesetzt«
.ranke klagte über Kopfschmerzen, olitsea
len Augen ^ das Gesicht war rSlher als
hnlich, die Augen glänzend, kurz, Con-«
nen zum Kopfe unverkennbar, des Nachts
i.'der Kranke im Schlafe, träumte ä'pgst-
im wachen Zustande war kein Deliriuni
inden, die Leibesöffnnng fehlte. Da ich
Congestionen zum Ki>pfe vom Opium
itete, und um sie, so wie die Leibes»
opfung zu vermeiden , mufste ich nun an
Lntispasmodicum denken, welches mehr
RSckenmark als , aufs Gehirn wirke und
lachtheilige verstopfende Ifeben Wirkung
Diums nicht hatte. Deshalb wurden dem
ken
Oen 23t€n jipril 6 Dosen von 1 Grau
Nuc, vom. mit Zucker verschrieben, wo-
er täglich 3 nehmen sollte» Er erhielt
n Mangels der OefTnung ein Klystier,
licht wirkte und daraui 2 Tropfen Kro-*
in 1 EfslofiPel voll Ricinusöl, worauf 2
liehe Sedes erfolgten. Die Salivation hielt
N^achmittags erhielt er ein Bad mit 4 Un«
Aetzkali und wegen fortdauernder Ein-
nmenheit des Kopfes eine kalte Begie«
, welche ihm starke Beklemmung var«
hte , aber das Sensorium freier mischte.
- 10 -
Den 24— 95f€ii April kdoe TerSnl
Täglich ein Laugenbad, zum Einrahao
Wangen Opiamtinktur. Nachte Schlaf;
Talion vermindert. S^che Dosen. yersct
TOQ Ij Gran Extn Nuc, Ponu,i Blal
Eine zu fiehmeo.
Den 26ten April wenig Schlaf in d
hergehenden Macht , unwillkii|irliche zi
Bewegung in den Extremitäten, besood
unlern , die sich nach dem Aussetzen d
vomica bald Terliert.
Den 27 — 29ten April oimml er
das Extr.^Nuc. vom. und verbraucht
Gr^n davon mit fortschreitender Be
Er hat täglich freiwillige Oefibung ui
im Bade die Kinnladen 1 Zoll weit i
ander entfernen; die Rücken mu skel n fti
dem Bade so geschmeidig, dafs er sie
bücken kann, nur die geraden Bauchi
noch steif und hart. Die Saliration h
in gelindem Grade an, obgleich die af
Geschwüre sich bei dem Pinseln m
säure bessern. Die Narbe ist biafsn
nicht mehr geschwollen. Allein
■
Den 30ten April verschwand diese
naher Herstellung wieder. Nach ein«
ligen Erkältung trat der alte Zuslanc
demselben Grade wie früher ein. Die
und Rückenmuskeln waren steif und 1
Kinnbacken konnten wenig von eioan
fernt werden , die Brust war beklen
nach dem Bade erfolgte allgemeine
krampf, jedoch freiwillige Leibesoffo
Urinausleerung. Jetzt glaubte ich wied
Tkeil um zugleich auf die Haut zu
«* 11 ~
»•wührttrt . Bf Itlttl dem noch uiierproblra
ihen SU mStseo. Er bekam wieder seine
npolTeri erst 2 Grao, oacbber 3 Gras
) Gran Sal. vol. G C. alle 2 SUndao»
tüglich das Laugeobadi die Umscbläge
7yo9cyam, am deo Unterleib and Binrti-
n Ton ZJn. voL Camph. unc. j. Ti/icr.
imc ß» in ^^n Rücken und die Kinn-
Hn Öiiii Mai warde die Dosis des Opiums
Gran alle 2 Stunden verstärkt i da keine
I Besserung als allmähliges Aufhören der
lioo eingetreten war, und ron diesen
ro bis cum
rcn itfoi 15 Dosen ohne bemerkliche Ver-
uaerung oder Besserung gegeben« OeiF-
war durch Krotonol oder scharfe Kly«
her vorgebracht. Unter diesen Umstän«
kOnnte ich mir Tom Fortgebrauche des
ae keinen Nutaen fär den Kranken ver«
len« da ich annehmen mufste, dafs er
n dasselbe so gewohnt habe, dafs esfiir
in indiiFerentes Mittel sey. Ich verord«
ihm deshalb Pulver aus Rad. BMadonn.
Rhd gr. vj. 3 mal täglich cu nehmen,
lie Bäder weg und ihm in die Wangen
llischung aus Ungt. Neap, unc. Ij\ Tinct.
itrmchm, ij. einreiban, um wo moglicli
ir Salivation hervorzubringen.
Ue com IQrcn Mai blieb der Zustand da-
Dverändert; allein an diesem Tage zeigte
ein merklicher Nachlafs des Krampfs in
alfidrten Muskeln, welcher, täglich zu«
end, die Herstellung in dem Maafse be«
lele, dafe der Kranke, naclidem'^er noch
p- 12 —
18 Dosen des BelladoanapolTers Yerbi
hatte, zuerst 3» nachher 1 täglich, dea
Alai gänzlich hergestellt aus dem Krn
hnuse entlassen wurde, und sich noch i
(1829) wohl beEodet.
Die Ausführlichkeit dieser Kran]
schichte möge entschuldigt werden dur
Eigenthiimlichkeit des Falls, über welci
mir einige Bemerkungen erlaube.
1. Die Krankheit brach erst 5 VI
nach einer bald geheilten, aber noch o
nem Schorfe bedeckten Quetsch wuodt
Slirne und anderer Gesichtstheile aui,
mit dem Ausbruche bildete sich ein Zi
chronischer Entzündung in der Wunde i
Dafs zu Gesichtswunden ahnlicbei
Starrkrampf hinzukam, beobachteten If
Penada und Andere. Dafs derselbe sich
völlig geheilter Verletzung einstelle, iit
nicht seltene Beobachtung. Ich selbst
einen Fall der Art in dem heifsen Soi
1818, 'WO mir 2 Tetanuskranke rorki
beobachtet. Der Apotheker B. in E.
sich beim Kegelschieben einf n slarkaa 1
Splitter unter dem Nagel des Uittelfiog«
rechten Hand hineingetrieben. Der S|
wurde , nach geöffnetem Magel mit ei
Gewalt, da er sehr fest safs , von einem \1
arzte ausgezogen^ und die Wunde war!
Tagen heil, so dafs der Verletzte nar
den Nagel zu schonen, noch ein ledernes!
eben auf dem Finger trng. Viercebo
später fing er, ein cholerischer, volls^l
muskulöser Mann, an, über Ermattung,
ken Schweifs bei jeder leichten Uawq
- 13 -
BTB .in den Gliedern und grofser« Reiae«
iC des Gemütfas zu klagen, setzte sich.
auch bisweilen der Nachtluft aus, und
I nach einigen Tagen, ohne dafs jetzt
päter in der Krankheit an dem verletz-
mger eine Veränderung zu bemerken ge-
I wäre, Tom Trismu» berallen, der bald
gemeinen Starrkrampf, bei welchen Te-
und OpisthoionujB abwechselten > über-
Der Arzt, welcher ihn bebandelte, hielt
ebel für einen allgemeinen acuten Rheu-
a, gab ihm Abführnngsmitlel und Kam-
bis denn, als ich zuletzt gerufen f die
»igten Mittel in Anwendung brachte,
Rettung mehr mSglich war und ein An-
nn Opbthotonus dem Leiben ein Ende
eb-
f
. ." >
tefs in dem Terletcten Organe, wenn der
rampf ausbricht, eine Veränderuirg dee
en Leidens eintritt, ist fast toh allea
shtern dieser Krankheit, welche über
»a geschrieben haben , angemerkt, Ent«
die Wunden oder Eiter- oder Geschwur-
I hören auf abzusondern oder janchen,
mtzünden sich, oder werden brandig,
>8 stellen sich abnorme Em))findungen,
flige Schmerzen in diesen Theil ein,
cbon Narben gebildet, so jucken sie^
m , rÜthen sich oder brechen wieder auf.
den Fallen liefs sich eine Srtlich wir^
Schädlichkeit als Veranlassung solcher
lerung im verletzten Theile nicht ent-
I, nicht selten aber war auch eine che-
oder dynamisch wirkende giftige Schäd-
't mit der Wundfläche in Berührung ge-
sn , sie war wenigstens der Atmosphäre,
- 14 -
sehr oft eioen miasmatisch TeninreioigtM
gesetzt gewesen, oder sie war mechaDiic
reizt, und besonders oft hat man Druck
Zerrung einzelner MerTen oder nerTOser
breitungen (Aponeurosen) als Ursachf
Wundstarrkrampfs angegeben. Allein
Yiel SU häufig hat man eine solchs Z(
Ton Nervenenden angenommen und -
man sich in unserer Wissenschaft so tr
mit Wörtern zu behelfen weifs — ge
damit eine Sache zu erklären , -walchi
deutlicher in ihrem Causalnezus dadurch
Wie oft sind Nerven gespannt, zerrissen,
neurosen verletzt, entzündet und anl
gereizt und gemifsbandelt durch die Verl
und durch den Wundarzt und seine i
und es erfolgt kein Starrkrampf; welche &
zen und welche Nervenreizung erleidil
der Kranke namentlich beim Panaritinii
wie sehr selten hat nicht gerade diett
fige Uebel den Starrkrampf snr Folge!
der andern Seite gesellt er sich biswei
Lokaliibeln, böi welchen eine solche 8
KervenaiTection durchaus nicht vonng
Statt findet. Ich habe ihn einmal bei
Maler beobachtet, der kachektisch war,
reremale an Bleikolik gelitten, von s
eine Hypochondrie und Gliederscbmen
rückbehalten hatte, und wegen der 1<
seit 15 Jahren Fontanellen an den Unt«
kein, an der gewohnlichen Stelle tmg
Fontanellen waren einige Zeit nicht le,
feig verbunden, wurden, da sie trodi
nachher mit erweichenden Mitteln bth
fingen an zu wuchern, nnd da sie, i
wohnlich, mit Höllenstein betupft ir
um dem wilden Fleische Einhalt na iIibb,
- 14 -
•ODtt Draek oder «io aoder«r Rms ang»-
dat war, kam Trisinas hioiu, walcliar
Jiranken in ainigan Tagan tSdiala. Hiar
aiD Reis , an den sich dar Kranka seit
«bran gawöhot hatta, da die Footanallaa
{•wuchart hattan, oft gabaiat waraOf dta
iBlassuog BD diasar Nanfankraokbait, kaioa
lltung hatta aingewirkl, und kaina Spur
EntEonduDg der Narvao oder ihrer Schei«
TOD dieser Stelle aiitgeheod, in der Lei-
sa eDtdeckeo. Es sprechen allerdings ein«
a ErAihrungen dafür , dafs in den Ver-
iDgeiii in welchen sich eioselne NerTen«
b gespannt oder gedrückt befinden, die
iäimang des Drucks, die Lösung des ge-
len Nerven durch Zerschneiduog bisweilen
ilbjilig auf den entstandenen Starrkrampf
mt hat| allein wurden nicht sugleich an-
;-UiUel angewendet? und wie Tiele Fälle
Ih die Geschichte des Wundstarrkrämpfe,
Üanen solches Zierschneiden geierrter Ifer-
1^ ditt Beseitigung des Drucke nicht half«
lall damit keines weges. behauptet werden,
•8 gleichgültig %^j beim Wundstarrkram-
lo untersuchen , ob in der Terletcten SteUe
fe^ gedrückt oder gespannt sind, und diese
leaiachen Schädlichkeilen an entfernen »^
Tielmehr in allan Fällen geschehen mufs — :
ffB ich habe durch diese Bemerkungen
i^ideuien woFlen, theils, dafs man solche
iifola SU häufig als Ursach der Krankheit
Bommen findet, theils dafs sie die Ent-
nag derselben keinesweges geniigender er«
t, als so manche andere unter den Ursa-
I genannten Einflüsse. IfVie erklärt ee
aus der Anspannung oder Zerrung eines
pherlachen NerTenfadena , dae Leitera ti-
— 16 —
nes imponderablen Fluidi, daft darauf e
gemeiner tonischer Krampf io allen
gungsnerven oder io denjenigeo, die i
Kaumuskeln gehn, entsteht? Was i
durch die Zerrung, durch den Druck!
Nerven Veränderte, weiches sich tod il
die andern Nerven fortpflanzt? fintzi
des Keurilems , des RückeDinarks f welcl
freilich öfters gefunden bat in den I
der am Starrkrampf Verstorbenen , sini
Zweifel oft die Folgen dieser Krankhe
lein um so weniger als ihre nächstes
eben anzusehen, als man sie ohne Starr)
nicht selten findet, und diesen wiederuE
dafs sich JVerr oder Rückenmark eab
zeigte.
In welchem ursachlicben Zusammei
steht denn nun aber diese ortliche Ve
rung in dem Lokaliibel mit dem too
Krämpfe in den vom Gentralorgane d<
wegungsnerven, von(^ Rücken marke behi
ten willkührliclien Muskeln? ist sie 1
dieses Krampfs oder Coeffect des ihn '
lassenden Momentes? Um einen Versa(
Beantwortung dieser Fragen za machen
damit wenigstens einige Andeutungen so
nähern Kunde der Entsteh ungs weise oi
genthümlichen Natur des Wundstarrkra
zu geben , dürfte eine Vergleicbung i
Krankheitserscheinungen mit denjeniga
HundsvYuth und der Epilepsia pedisyrnpKf^
als das geeignetste Mittel erscheinen.
Die Aehnlicbkeiten mit der HanA
81 üd zu oft von den Autoren hervorgelic
(und besonders von v. Wahher in seiner U
und Geistreichen Abhandlung üb«r diij
~ 17 —
(es Merkurs in beiden Krankheiten), als
s erspriefslich seyn konnte, sie hier
um auseinander zu setzen. Sie beruhn
ichlich auf der Veränderung, meist Kei-
ler verletzten Stelle, sie mag Wunde
reschwür, oder bereits Tel*narbt sejn^
or und mit dem Ausbruche der Krank-
ad dem auf diese ortliche Reizung foU
Krämpfe in entfernten Nerven , der
n beiden Uebeln sich vorzugsweise in
ialsoerven, welche die Fiinktion der
;^ und Kauorgane vermitteln, aofsert
I Nervenplexus des lOten Paairs, die in
ydrophobie zunächst afBcirt scheinen^
m 3ten Zweige vom 5ten Paare., der
Trismus besonders ergriffen zu seyn
;, genau verbunden sind). Es fragt sieh
ob die wesentlichste Differenz beider
dafs nämlich die Reizung in der ver-
Stelle und der Init ihr erfolgende Aus«
von' Krampf ih der Hundswuth jedes«
rch das specifische thierische Gift ver-
wird , dex Wundstarrkrampf aber ohne
»merkliche Einwirkung eines solchen
(ich ausbildet, ob diese Differenz nicht
scheint als sie bei genauer Untersu^
der Sache , eigentlich ist. Ich bin die-
inung, und will dfe Grande derselbeui
sie freilich nur zur Bestätigung einer
cheinllchkeit dienen , der Prüfung mei-
:hkundigen Kuoslgenossen vorlegen. Ich
nämlich , dafs der Wundstarrkrampf in
Fällen — nicht in allen — durch eine,
r Wunde oder dem Geschwiir aus der
phäre aufgenommene Schädlichkeit, wel-
ir mit demselben Rechte Miasma nen-
innen, als wir damit die unbekannte
i«LXVIII. B.4.Sfi. B
— 18 —
Ursaclie Tieler acuter epidemischer KranUei-
ten bezeichnen, hervorgerufen ^ird: welch«
JUiasmai nach einer kurzem oder läogAm
Ruhezeit in der Wunde (die aach mimi'
dieser latenten Periode heilen kann), pii
analog dem Wnthgifle (nur dafs hierdiili-
tente Periode weit länger dauern kann), dnrd
Nerven oder die im Neurilem befindlicbeo Gl'
fäfse zurückgeführt wirdf und so, wenn U
mich so ausdrücken darf> eine Verginaogk
Nervensystems, soweit es unter der HerncU
des Rückenmarks steht ^ und oft auch üitf
Organes selbst hervorbringt. Diese Affeciia
äufsert sich , nach der Funktion der ergrft'|,
nen Nerven, vielleicht auch durch dieEe**!!
thümlichkeit der Schädlichkeit (die hierai-
log dem Strychnin wirkt) unter der Fomi*
Krampf. Denn Krampf mufs immer alilf
Naturbestreben angesehen werden, woJ*"
das Nervensystem , zumal dessen Ceotraloi^
Gehirn oder Rückenmark , sich eines flckir
liehen , auf dasselbe wirkenden , es ii i*"
ner Punktion störenden zu enlledigeoi ^
selbe den peripherischen Endigungeo y^
zuzuführen , und durch sie in die Etcritiii^
Organe abzusetzen suchte es mag ddo d^
Schädlichkeit in einem fremden feiodstli{^
mit dem Nervensysteme in Berühruogge^
menen Frinzipe, oder in dem uDregeiM
vertheillen und in den Centralorganen uf
häuftem Nervenfluidum ^) bestehen. W» "*
*) Wer unter Nervenfluidum ein Tropftf^JJ
ges verstände^ würde sicher irren; efisti*r
zu bezweifeln , dafs es eine gisförmige FlA^
Keit sey : allein , ein der Electricitkt in i^
ganzen Verhalten auffallend ähnliche! iap«^
rables A{»ens wird ohne Zweifel in de« ^
tralorganen desNerveniystemt erzeugt, to>^
<- 19 *^
_ ■ ■ ■ «
Ansicht über Eine Att Entstehniigsarteii
Wundstarrkrampfs noch mahr Gewicht sa
en scheint, ist die allgemeine Erfahrong;
i Tetanus gerade am leichtesten erscheint^
in die Wunde längere Zeit der Atmosphäre
gesetsl wurde, zumal untsr Etnfliissen, ^el-^
überhaupt die Einwirkung eiAes Miasma
nnstigen, in heifsen Klimateni in der Nacht-
!e, in Gegenden, in welchen putride Krank-
ten endemisch sind, in sumpfigen Meeres^
tSD, und dafs sich auch in unserm Kliqaa
Krankheit su gewissen Zeiten* hänfigei^
(t, wie unter Andern v. PPalihtr bemerkte«
*s unter diesen einwirkenden Momenten'
tgs sind, welche auch einen rheumatischen
^aus hervorbringen können, ist einleuck-
rii allein weshalb sollte sich ein rheümatt-
*r Starrkrampf nicht mit einem trauinati^
*ii compliciren können , uüd selbst die Ent«
Uang des letzteren befördern? Dafs aber
üfalle hier mehr als die Kälte und dier
h sie gestörte Hautthäiigkeit wirkt, mögt*
deshalb annehmen, weil so manche Yer*
« dei^ Kälte ausgesetst sind, und gerader
^tikverletzungen , Kopfverletzungen, Yer^
tiuDgen durch äufsere Kälte am sichersten*
Heilung gebracht werden.^ Dafs yerdor-
*' Hospitalluft, dasselbe Prinzip, welches
hus und Hospitalbrand hervorbringt, auch
^t Tetanus erzeugt, wenn es mit Wnnden
'Ut durch die Nerven geleitet, ist alt der Träger
■«e Nerveneinfluaset, der der Ernährung , Be«
^«eiing und Empfindang voriteht, ansuiehen,
^^^a liegt den Erscheinungen des Turgorii vitom
j^ sum Grunde. Wir können dieses Agens mit
^^mielben Rechte ein Fluidurn nennen, als wir
"Oa elektriicheni und msgoctischem Fluidurn
^ reckent
B 2
— 20 -
oiet Eiterflächen in Berührung kommt, k
eine Erfahrung, welche in jedem Kriege bt*
obachtet werden kann , Tielfach beobachtet ist,
unter Andern von Thedtn^ v. fP^akhtr^i\%'A
ebenfalls zu machen Gelegenheit hatte, h
Jahre 1813, als ich zu Tönniog eioemiit
kranken Kosaken vom Corps des Geoenis
Tettenborn angefüllten Hospitale vorstand, wv*
in fast nur Verwundete, Typhuekraoked
Venerische lagen , wurden fast alle Vem»
dete, die mit Typhuskranken in Einem Z*
mer lagen , alle Typhösen , wenn sie Decili*
tus bekamen , auch von Trismus und Tilaü
ergriiTen , nachdem erst die frischen Y!^
oder Geschwiirflächen ein schmutziges, scW*
fes Ansehn erhalten und sich mit einer {^
liehen, schmierigen, specifisch riechendeBi*
terie überzogen hatten, wie beim Hoi|iÜ>^
brande« So wie der Raum verstattete, 1^
Kranken zu sondern , horte das Uebel au^ ■
einige der Tetanuskranken genasen sogar, "iif
leicht mehr durch ihre Russischen NaturkiÜl
als durch das auf die Wunde gebrachte Gii*
eisen, die Bäder und das Opium, weldieii'
unter ungünstigen Aufsen Verhältnissen aoW
den mufste. Dabei war es mir intereiiMl
dafs die Venerischen, welche zum Theil*
den bösartigsten fistulösen und kallosea U*
stengeschwüren und tiefen Geschwiirea M
Genitalien litten (welche sie in forcirteo 3&'
sehen von Bremen mitgebracht hatten}} o^
gleich sie ihre Geschwüre ebenfalls dem Tf*
phuscontagium ausgesetzt hatten, sämw0
von Tetanu9 frei blieben , was ich entire'^
der Schutzkraft des Merkurs oder des sjpk*
litischen Gifts , welche sich in ihnen um ^
Herrschaft stritten, zuschreiben mogte. ^
SE
■
1
■
■
15:
^ 21 —
iir. di0t« Erscheinung ein neuer Bel«g
' Erfahtung, dafs einOi den gansen Or-
i darchdriiigende apec^che Krankheit
blich die Empfänglichkeit iUr ein ande»
ntagium su vertilgen pflegt«
[e Erscheinungen der Ama tpÜ^tiaa sei-«
enfalls eine gewisse Analogie mit den«
i des Wundstarrkrampfs. Auch hier
on einem bestimmten runkte der peri«
;hen Nerven aus irgend etwas von den
I 2tt ihren Centralorganen zurückgeführt,
s, hier angelangt, eine Ueberladung
Orga^ne, besonders des Gehirns hervor^
welche durch den epileptischen Pa-
lus, der dieses *{* wiederum in den
In gleichmäfsig vertheilt, gehoben wird.
■{- kann aber hier nicht angesehen wer^
s eine f fremde miasibiatische Schädlich«
reiche von aufsen in den Organismus an
Lnfangspunkte der Aura aufgenommen
da dieser in den meisten Fällen mit
tfeenwelt in kei^r unmittelbaren Be«
g steht, sondern nur als das NerTen«
I selbst, welches* (wie schon bemerktf
nalog der Electricität in seinem Yerhal-
I diesem Punkte sich anhäuft, entweder
.berhaupt seine gleich mäfs ige Verthei-
urch krankhaftes Schwanken, durch ab-
Beweglichkeit im Nervenleben , die^on
[ an Herrschaft des Gehirns oder Rük-
rks meistens ausgeht, verhindert ist,
veil an diesem peripherischen Punkte
mder Reiz auf den Nerven wirkt, und
ine beständige Congestion des Nerven«
unterhält, die, bis zu einer gewissen
gestiegen, wiederum retrograde Be-
— 22 —
weguDg nach Atfbi. Gehirne und damh im
Ausbruch des Faroxysmus 2ur Folge hat« Dab
namentlich öftere Desorganieatiooen ao itt
Anfangspunkten der jiura epiltptica oderfrenl'
artige Schädlichkeiten, welche auf dieNemi
wirkten , sich fanden , ist von Vielen M'
achtet. Loffler sah unter Andern die M
epileptica beginnen von einem Knie^ in irelckei
löse Knorpel befindlich waren, lUioimr^
einer Uniegeschwulst, Salmuth von einer dvtk
den Bifs eines Pferdes verletzten Stelle, Of
ptl von einer Anschwellung des Ntrvia ^
de Haen von einem Knoten im Nervui f^
cuSy Ploucquet von einem Gichtcoocreniiji
am Schenkelnerven, Short und T^crif^ tw**
ner knorpligen Afterorganisation in der WA
Portal von einem Ganglion im Daumeo*
von einer am Schulterblatte ■teckeodeob'
gel, Theden von einem unterbuodeoen i^
menstrange, Röber von einer venerische! E>^
atose am Sternum, Merklin von eioerj^l''
letzung des Daumen, und manche güii#
Versuche sprechen dafür p dals ableitende B«^
reize an der zuerst afCcirten Stelle dnrcbf**
sicatoria oder Fontanelle oder Haarseil fO*
des Glüheisen , oder Entfernung des ortlicb|
Reizes die Epilepsie dauernd beseitigten. ^
selbst habe zwei hieher gehörige Falle ^
achtet. Der erste betraf einen 22jährigeDb*'
tigen Weinkiiper in E. f welcher pliJtzh'Hi '*
einem Krampianfalle befallen wurde, derv
einer am Rücken der rechten Hand begino*''
den Aura begann, dem Schwindel und li'^
Bewufstseyn mit einigen Zuckungen vn^^
sichle folgte, worauf ein spannender Sop*
schmerz nachblieb. Der Patient hiell deo i**
fall für Folge anstrengender Arbeit in ff^^^'
!t
c:
Ir:
I
I
t.
b.
k
k
4;
— 23 —
ingy mit relchllebarem WaingaDiittt^
9t« 'flicht weiter darauf. Alleio so-*
Tage später eteilte sich mit 0eoael.
äufern ein Tollkommner epileptifcher
Q, welcher ihn bewog, meine Hülfe
tn» Da er sugleich über Spaonuog
aerz in der Hand, von welcher die
gegangen wart klagte , so untersuchte
) genauer und fand swischen dem
und Mittelfinger derselben auf dem
Len eine etwas empfindliche und et-
)thete Stelle, in welche ich graue
jalbe einreiben liefs« Am folgenden
iv diese Stelle geschwollen , rother,
sich ein Abscefs bilden su woUea
7f urde warmer Verband aufgelegt, und!
Tage, da ich den Abscers offnetOi
halb Zoll langer i einige Linien brei^
er Glassplitter herausgezogen , nach
eseitigung die Wunde bald heilte und
optischer Anfall wieder kam. Dieser
mufsjte länger als | Jahr im Zellge«
ter der Haut gelegen haben , da der
damals sich beim Fallen mit einer
mehrere Verletzungen in der Hand
n hatte, welche bald heilten ^ ohne
ihndete, dafs noch ein Splitter zurück
e starke Anstrengung aer Haod an
;e, da der epileptische Anfall aus-
hatte ihn wahrscheinlich aus seiner
1 mit einem Nerven in Berührung ge«
Jessen Reizung den epileptischen An-
inlafste. Der andere Kranke wurde
gen Jahren hier im klinischen Insti-
i uns behandelt, und betrifft einen
mmermann, welcher nach einer vor
ahren erlittenen Luxation der Hand
^ 24 ^
und CoDtusion des ArmSy nan seit 3 Iibtfi
epileptische Anfälle bekommen hatte,* welcbi
mit einer Yon der verletzten Hand jedesBil
beginnenden Aura eintraten. Der Kraskeiit
von mittlerer Constitution, ungefähr 44 Jibi
alt. Die Anfälle sind rein epileplischtr M
kommen meist bei zunehmendem Monde, lik
4 bis 8 Wochen, bisweilen mehreremale %
lieh, öfter Nachts, und kündigen sichluiw»
len einige Tage vorher ^ öfter nur angeoblicki'
lieh an durch eine kribbelnde und zocbw
Empfindung in den Fingerspitzen, besoi'i'
des kleinen und Goldfingers, die sich Un*
zum Kopfe drängt, wornach denn derH'
roxysmus mit Verlust der Besinnung «itA
Manchmal beginnt der Anfall auch mitii*
unwillkührlichen krampfhaften Flexion äi
Finger und läfst sich vorbeugen, wenn h
Kranke zeitig genug mit der linken HaDJii
Finger wieder gerade bringt ^)f allein b
^) Es iit Volks|Taabe, daft sich ein spileF^fff
oder anderer Krampfanfall , bei d«iD der Dif
men in die Hand gedrückt wird, darchtfii'
sehen Krampf seiner Beugemuskeln Bf«^
und verbatet werden kann, wenn man die Dti*
men des Kranken fest hält und ihre EiBSCfi»
fsun^ in die hohle Hand aufhebt, weihilb«*
Volk es fOr das erste Geschäft bei Krampt« (i*
Jer Art hält, den Daumen aus der Hand m^J^
eben , wie man sich hier su Lande ans^üc*.^
Dtfs nun, soferne von einem Verlifltea ^'
lep tischer Krämpfe durch Festhalten dsr D*
men die Rede ist, diefs keinesweges ein Vö»|^
Wahn ist, sondern ein Faktum, kannicii'|'
stätigen durch mehrere Et fahrungen , von *«••
eben ich eine der auffallendsten wiiib'J"'
will. Ein 14jähriges SMlädchen in dem D^^
fe Sundcrbye fiel beim Wasserieliöpf« *'
einem tiefen , sehr engen , wenig \y^
enthaltenden Ziehbrunnen , ohne abei in*^
13
fei
u
0
— 35 —
I
iocb. Hiebt in ulUn Fällen , und waDB.
Lrank« öfter den Anfall so nnterdriickt,
bit er sich schwer nnd unwohl. Der
Anfall entstand übrigens einige Jahre
]er Verletsung bald nach einer sweiina-
Gesichtsrose. An der Hand selbst ist
Abnormität so bemerken, als dafs ai|i
^elenk der Condylus der lilna weit her-
;t und der kleine Finger dünner ist als
I der linken Hand, Die auf den Hand-
I applidrten Hautreize, Brechweinslein-
J^utCn fwp.% FontaneU, graue Merku*
boy Wachstafftt, blieben, so wie die in«
!ien Mittel, erfolglos, wurden aber we«
igelmäfsig noch lange genug angewendet,
r Kranke I der Schmerxen wegen, die
•fe und ini Waiiar sn starten, londera
•b In der obem OefFnune, dt ife aiok.sas
nd« mit den FAfaen hielt, bansen, nnd wnrde
»bl STtc ntcb \ Stunde eut aieier Stellung, '
b todt Tor Anett und UeberfAllung des 6e»
HS mit Blut» bswuCitloi, blauroth im Gt^
bta, herauigeiogen* Nach einem AderUiia
1 sinigen angewendeten Belebnngamitteln
standen die heftigsten epileptischen AnflUe
C Triamns Terbunden, welobe mit bumen
•rrallen, in weichen auch die BewnfsUosig«
t meistentheils fortdauerte, aber 14 Tage
g anhielten, die sich aber jedesmal sicher
:erdraclien liefien, wenn min ihr beim Be«
ne des Anfalles die beiden Daumen festhielt,
i bennttte diesen Handgri£F, tls ich seinen
Tolg bemerkte, um Zeit fArs Einnehmen lu
nrinnen, obgleich eine oft wiederbolte Un-
drAckung dea Krampfs offenbar die Bewufst-
igkeit steigerte* Endlicb wurde sie durcb
•derboltes Ansetien tor Blutegeln an den
pf» durch kalte Beeiefsuneen^ ein Ilaarseii
Nacken» und durcli den inneren Gebrauch
istischer Abführungen und luletat der Arnica-
imen völlig hergestellt.
- 26 -
§
^r ihm miichfeiiy ans der Kttotk W6(i
(Jebiigens bin ich tiberzeugt, dafa hiereii
]ich«r Reiz Huf eiaeo der NerTea der
wirkt, und mogte auch bei gehöriger ort
Behandlung das Uebel far heilbar b
Wenn tich das die peripherischen Nen
den Reizende nicht in allen Fällen Ton
epUeptica nachweisen liefe, so bedenke
dafs in denjenigen, wo sich die Daaorg
tion nicht schon im Leben verrieth , wo
ten eine genaue anatomische Untersuchu
Theils nach dem Tode mag yorgenommei
wenigstens so viel ich weifs, keine <
ohne eiiie ortliche Abnormität zu fiodei
also bisher wenigstens nichts gegen die
meine Annahme einer solchen bei Tor
fier Aura spricht. Dafs es übrigens
Anhäufungen des Nervenflaidi, wodurch
pfe erzeugt werden^ gehe, auch ohne
weifbare locale Nervenreize» das erhelll
aus der, ohne Aura beginnenden, reb*
rebralepilepsie, bei welcher freilich io
Fällen organische Veränderangen im (
als Ursache der Ueberladung mit Nen
dum durch Zurückhaltung desselben c
bar sind , allein manchmal doch auch
in welchen wir dann ein rein dynamii
störles Gleichgewicht im Nervenleben \
durch hervorgebrachte Anhänfung seio<
gers im Centralorgane als Ursache d<
lepsie annehmen müssen, abgesehen
dafs es unzählige Abnormitäten auch
Structur des Gehirns und Nervensystem
mag, welche wir aus Unkunde der b(
Structur nicht erkennen können.
Nach dieser, wie ich glaube ot
sprechlich nachgewiesenen Analogie i
-- 27 —
p$digfnipiomatkA toil dem Tcftfituff trau*
f ) liefae sich nun auch als aine andare
I« desselbeo eioe ratrögrada Bawegoog
den .NerYen dai^ örtlich gereizten Stalle
Termehrtes Zuströmen oder unterbro-
Fortleitung angehäuften Neryenfluidi
lückenmarke y und TOn da aus xu dan
^ungsnarven der wiUkShrlicben Dluskela
man. Und namentlich würden der rbeu-
;he und hysterische Tetanus und TrismuSi
»ch , wann von einer Erklärung des trau- '
ihen die Rede ist » auch nicht gtit^z mit
bweigen dürfen übergangen werden, da
dieselbe Erscheinung Ton anderer Ursa-
nd minderer Gefahr auftritt, gerade in
i aolchen gestörten Gleichgewichte des
»ofluidi und Anhäufung desselben im Rük«
arke und den von ihm ausgehenden Ner-
ihren zureichenden Grund finden; wobei
.eumalischen Starrkrampf eine rheumati-
Metastase auf die Hüllen des Rycken-
I and des Neurilem , im Hysterischen die
aeine von den Abdominalganglien ausge-
r krankhafte Verstimmung und Bewegr
lit des Nervensystems, welche sich nun
Congestion des Nervenfluidi zum Rük-
ark äufserte, anzunehmen seyn mSgte.
im aber in dem einen Fall von ortlicher
tzung jedesmal ein Krampf in den Pleod^
Sf, vagif in dem andern Falle vorzugs-
► Congestion zum Gehirne , die sich durch
ülsionen entladet, im dritten Falle Con-
>nen zum 3ten Zweige des öten Paars
cum Kückenmark, zu der sich ein toni«
Krampf der von ihm ausgehenden Ner-
gesellt , «rfolgen ; warum gleiche Sympto-
wenn sie durch rheumatische AfiectioA
- 28 —
hervorgebracht werden , bei weilem wtn!p
lebensgefährlich sind ,- als wenn sie ihren Gnil
in einer Verletzung haben, — das sind Fra-
gen , welche ich wenigstens nicht zu beirt*
Worten vermag, aber es auch schon farcii
kleines Verdienst halle, für fernere Forsch»
gen, wie Bnho sich ausdrückt, die ommM
et desiderata notare , so wie ich glaube, dabi
nicht blofs zuläfsig, sondern sogar anregol
auch für eine Erfahrungs Wissenschaft sey, An
leeren Stellen mit Hypothesen zu fnlleo, tff*
ausgesetzt , dafs dieselben nicht willkühr&l
erfunden , sondern auf dem Wege der k
duction gefunden und durch Analogien beleKh*
tet sind, dafs sie nicht zur BegrBodnog ii
Heilverfahrens, sondern nur zu seiner Eriii'
terung gebraucht werden können, und dab*
für nichts anderes ausgegeben werden ab*
wirklich sind.
2. Der chronische Verlauf, den anaerM
von Wundstarrkrampf nahm , ist zwar öl<
bei dieser Krankheit beobachtet, alleb >
kommt im Ganzen dock weit scUner Torik|
der acute ; ist aber auch von allen Beobiiji
lern als milder in seinen Erscheinaogenwj
weniger gefährlich erkannt worden.
3. Was die Behandlung betrifft, w^\
tet dieselbe eigentlich keine neue reine Ertt*
rung für die Kur dieser gefährlichen Kraal*
lieit dar. Die grofsen Quantitäten von oarb>
tischen Mitteln , welche der Kranke erbi*
(er hat während der Zeit seiner Behanddl
auf dem Hospitale vom 12ten April bia 20w
Mai 180 Gran Opium , 24 Gran Extr. S^\
vom, und 24 Gran Rad, Bellad, geoomBÄ
und 68 Unzen Liq. Kali caust. zu Bädero i^
— 29 —
oebt), sio9 weder im VeAaUnissa tir dem,
b andere Aerzte com -Theil mit Erfolg in
>-er Krankheit anwendeten, atiiTallend, noch
:den sie so Erscheinen, wenn wir beden-
1 dafs die Dosis überhaupt etwas rein re«
tes ist, das sich nach dem Grade der
wkbeit und besonders nach der Stimmung
yNerTensystems richtet. So gab, um nur
Se SU nennen, Farr täglich 36 Gran Opium,
achmen in 3 Wochen, mit gläcklichem
rige, Hillari in 24 Stunden 16 — 20 Gran
IP. Op. , WUhtlm Hunter in ö Wochen 316
A mit Erfolg, Andere noch mehr. Dafs
r solche Dosen keine Narkosis oder son-*
le Nachtheüe hervorbringen , kann Nieman-
l! wandern f welcher erfahren hat , welche
llbebliieben Dosen yon Tartaria cmcliois Afa«
^I ohne alle Wirkung yertragen und xnr
Haag fordern, welche Dosen yon Galomel
BatxHndungen des Gehirns und des Unter«
ii« aach Hbei Kindern ohne nachtheilige
ttnng und selbst ohne Einflufs auf Spei«
l^rtsen oder Darmkanal oft gegeben wer«
imiissen , wie grofse Dosen yon Brechmit«
t4er Croup meist erfordert, kurz, wer he«
t, dafs es zur Wirkung eines Heilmittels,
Zu jedem Lebensacte zweier Factoren be-
9. des Arzoeistofis und der Receptivitat,
^afs da, wo die letztere fehlt, wenn näm«
das Mervenleben durch eine andere pathi-
Thätigkeit ausschliefslich beschäftigt wird,
diejenige Dosis die richtige und zurei-
te ist, welche im Stande ist, diesen
Lpf des Organism und namentlich des Ner«
Systems mit dem Krankheitsprinzipe durch
^ stärkern Eindruck abzuleiten nnd zu
binden«
— 30 —
Welchem Ton deo angewenüeteo N
ob der Örtlirheo Behandiang der yerl
Stelle oder den Bädern , oder dem M
dem Opium, der Nux vonüca oder de
ladonna hier die Heilung suzuschreibe
wage ich nicht zu unterscheiden, uod
deshalb auch , wie eben bemerkt » fdr (
handlung des Teu- träum, überhaupt,
eigentliche Erfahrung daraus ableiten, a
so mehr die Bitte an diejenigen meiner
genossen» welche Gelegenheit habeo
Wundstarrkrampf zu behandeln, darauf
den, dafs sie nicht versäumen mögen,
geeigneten Formen dieser Krankheit Vi
mit der JBtUadonna oder Nux vonüca i
eben *)• Eine Hauptsache scheint mir
falls die örtliche Behandlong der ver
Stelle, und zwar nach dem Zustande, i
chem sie sich beim Ansbrache der Kn
befindet; sehr wichtig scheinen mir du
men Laugenbäder ^ welche in allen Fälli
Wundstarrkrampf, wo ich sie anwendst
nigstens vorübergehend linderten. Es
zwar in diesem Falle zuletzt die Belli
die Heilung herbei zu führen, alleiOj
schon so Vieles vorher gebraucht war,
Erfahrung doch nicht rein. Dafs die
*) Für diejenigen 9 welche das Strychnütm
cum hier anwenden wollen ^ bemerk« ici
ich dieses heroische Mittel in Faraplee
untern Extremitäten bu ^ Gran allmiU
geud auf folgende Ar( anwendete: R^c»
nin, acet, gr. iij, Solve in jileoh, vin. drt
S, Solutio Strychn, aeet, Ree. ^olut, i
acet. draehm, j, j^q, Cirniam, spir, drad
S. 10 Tropfen 2 Mal t^üch, SobtU 2
gen in den gelähmten Tneilen enttteb^o
man innehalten.
— . 31
na TOo Andern im Wundstarrkrampf mit
[>1g angewendet sey, habe ich nirgends an*
lerkt gefunden i obgleich es euiTFilleod ist,
I in einer so verzweifelten Krankheit ein
kräftiges Anlispasmpdicum, da» specifisch
die Schlundoerven und auf die Haut wirkt^
in der verwandten Hydrophobie wenig-
is prophylaktisch den grofsien Kutsea ge-
hrt, noch nicht mehr versucht ist, Sauter
cht den Vorschlag f die belladonna prophy-
liich gegen den Wundstarrkrampf anzu wen-*
li allein in wenig Fällen la'fst sich der Starr-
mpf mit Sicherheit vor seinem Erscheinen
einen , und auf die unsichern Zeichen hin^
(ehe bisweilen dem Ausbruch der Krankheit
Hbergehn ^ ein so heAig, und da wo es nicht
|i4»igt ist» immer nachtheUig wirkendea
iStel EU geben, dürfte nicht zu empfehlen
ii'i nnd ic^ weifs auch nicht, dafs der Vor-
lag Sauter^s nachher von andern Aerzten
{•fuhrt wäre. Die Anwendung der Bella«
Kia in. einem Falle von Tetanua ^durch den
ÜakmeUter in Jena (Hufilarnfs und Osann^g
i^o. 1828, Juni) kann kaum ein Factum für
^ Wirksamkeit im. Wundstarrkrampf dar-
•d, da in diesem Falle, ungeachtet der
iide am Arme , offenbar mehr ein durch
Schmerz erregter hysterischer Tetanus zu-
^ti war* — Ein Mittel, welches gleich-
• im Wundstarrkrampf angewendet zu wer-
verdient, wo seine Form mehr rein ner-
lils entzündlish ist, ist die Nux vomica
besonders das Strychninum aceticum^ ob-
-li im vorliegenden Falle ihre Anwendung
Ken dauernden Nutzen schaffte. Ihre spe-
clie Wirkung aufs Rückenmark und die
ihm ausgehenden Nerven und ihre grofae
— 32 ^
Wirkung in den vom Ruckenmairke ansge
den Faraplegien spricht auch für ihre 1
gegen eine Krankheit , welche sie bei Ge
den hervorzubringen im Stande ist.
Uebrigens wird es wohl keinem rabc
len Ärzte einfallen, Ein Mittel und Eioel
art als die beste und ausschliefsliche im W
Starrkrampf zu empfehlen. In einer Kr
heit, welche bei ihrem raschen Verlad
der acnten Form mehr noch als die am
Formen der Krampfkrankheiten oft mit
fallen von Entzündung im Neurilem uodi
kenmarke auftritt, wird es immer noch!
geben, in welchen vorzugsweise Aderlab
Mercur angezeigt ist, entweder nur im ii
Besinne der Krankheit oder während i
ganzen Dauer; dagegen wir in der ras
vösen Form eher die narkotischen und kr«
stillenden Mittel und, wo einehestimmte
rung der Hautthätigkeit dem Ausbruche
herging, das Opium mit Moschus, ^oi (^
C. und warme Bäder anwenden, in allei
len aber der örtlichen Verletzung dieji
prophylaktische und curative Sorge ^
werden, welche der jedesmalige Zustand
selben fordert. Diefs Verfahren kann Im
ner Krankheit , deren Natur noch so i
kannt ist, das einzige seyn, um ihre {
Gefahr und Tödtlichkeit wenigstens n
mindern.
'^ 33 —
II.
Nachricht
▼on einer '
ihre 1827 auf deu Antillea bAobachMao^
tut neu gahelcenen
Idemis chen Krankheit»
Mitgetheilt.
mnem Briefe des Frof. Lüder» in Kiel
an Herrn Staatsrath Hufeland.
lahreren Berichten aus den Antillen iit
Epidemie erwähnt, welche dort in der
:#ip Ausdehnung herrschte, und eine den
•n Praktikern Westindiens gänslich un^
Inte Krankheit darstellte, die einerseita
k heftige Sqhmerzen und Geschwulst der
ike d^n Rheumatism ähnelte, anderer-
d^em Scharlachfieber durch ein Exanthem,
les sich in vielen Fällen hinzugesellte und
che Symptome wie der Scharlach zeigte.
Cnba und Martinique soll an der Krank-
kein Mensch gestorben seyn^ obgleich
wenige Einwohner dieser Inseln rerschonte,
^fs allein in der Havannah die Hälfte al-
£inwohner, 20,000 auf Einmal daran soll
1l gelegen haben. Dort meinte man, die
uRi.LXTm«B.4.St. C
~ 34 —
Schiffe des Admiral Laborde hStten das
aus Südamerika eingeführt, wie es dei
solchen Gelegeoheiten nicht an Erkläran
suchen fehlt und dem Publikum die I
hung einer Epidemie aus einem Contag
mer noch plausibler erscheint ^ als aus
pharisrhem oder terrestrischem MiaBmi
gleich beides, seiner Natur nach, eio
dunkler Begriff ist. Der Medicinaiberii
Dr. liuback in St. Croix an den Lam
kus giebt einige Nachricht Ton dieser
mie, wie sie auf den dänischen Inseln I
te, und ich habe gesucht, aus den inÜD
Relationen des Dr. Johnson |un. und d
Steevens jun. in St. Croix, welche bei«
vor ihrer Abreise nach Europa die Kr
zu beobachten und zu behandeln ti(
Gelegenheit hatten , dieselbe möglichsl
gänseor.
Die Krankheiten , welche im Anfa
Jahres 1827 in St. Croix herrschien,
remittirende und intermittirende Fiebc
katarrhalische und entzündliche Bms
heiten und Angina, die hie in den Jni
Juli -Monat hinein vorkamen. In des
unter dem Winde und in St. Thomas
ten die Blattern , wurden auch nach Si
verschleppt, aber hier durch die rascfc
tigkeit des Landphysikus Dr. Schhgtl i
stehen erstickt und auf 2 Individuen besc
Da es seit der Orkanzeit im August se
nigtes und kaltes Wetter wurde, so
sich im September wieder katarrbalisr
schwerd^ so allgemein , dafs man sii
eine Influenza nennen mochte. Statt i
ligten remittirenden Fieber, welche siel
— 35 —
Mg im Herbste auf den loteln elof b-
iflegeo, erschien jetct aber eine Bpi*
die sich durch so eigeothiimlicbe Er«
Igen aussseichttete^ dafs die ältesten
1er Inseln (zu 'welchen Dr. Ruback und
ivens sen., der seine Nachrichten be-
gehören) sich nicht erinnern, eine
)it der Art gesehen zu haben. Or. üii»
nt sie ein gnlligt - remittirendes ezan*
ehes Fieber ; das Volk und die mei-
rzle nach ihm nennen sie J3oiifaef-/e-
I der fleckigen Rot he des Gesichts)
lakbont'' fever (von den heftigen Gli^
erzen). Den Namen , welchen die da«
Einwohner und Aerzte der Krankheit
wufsten mir die berichtenden Aerzte»
müich Engländer sind» nicht anzuge-
1 Martinique nannte man die Krank-
er Seltenheit und Neuheit wegen Gi»
ihrscheinlicb nach der kurs Torher in
»chienenen).
Krankheit trdt in 5t. Crois in des
Fällen, auf mit einem Gefühle Ton
genheit» Müdigkeit, Steifigkeit oder
amatischen ähnlichen Schmerzen in al-
ilen des Korpers, und diese Vorlau-
ten oft 1 — 2 Tage an, ehe sich das
ber einstellte. Dieses begann mit Frost
hfolgender brennender Hitze, und bei
(chen Subjecten mit einem starken An««
zum Kopfe, welcher überhaupt der
nt eigenthümlich war. Die Glieder-
en nahmen bald bis zu einem hohen
on Heftigkeit zu , die Haut war bren-
)ffc stechend heifs. In vielen Fällen
I soporoser Znstand und bei Jüngern
C 2
— 36 -
Sabjelten und Kindern auch Delirien zuge-
gen , die Kranken Terriethen Abneigung, xoi
Theil auch Unfähigkeit zur Bewegung und aUe
diese Erscheinimgen machten gegen 3Iorp
merkliche Remissionen. Am Ende des erstn
Tages, in einigen Fällen auch wenige Slu*
den nach dem Ausbruche des Fiebers entiUii
ein Ei:anthem , entweder im Gesichle ante*
gend und sich über die ganze Haut Terbii'
tend, öfter aber nur in den HaDdilächenokl'
au einzelnen Stellen der Haut er8cbeioe4||
dem Scharlachfieber ähnlich, allein ^(oipr
düFus, mehr in grofsern Inseln gruppirt, ikr
gleichmäfsig verbreitet, und zugleich voitf
die Haut des Rachens von einer leichteo»P
ginosen AlTection ergriflen. Der Fuls vt
während der ganzen Krankheit sehr baefc
bisweilen auch voll^ doch meist weich u|
leicht zusammenzudrücken. Die KraoUfi
entschied sich in nicht wenigen Fällen idft
nach 2 bis 3 Tagen, in andern danertaij
länger, ein bestimmter typischer Verlaufväl
von den Berichterstattern nicht erwähnt. A
Entscheidung erfolgte mit lividen gröfserook
kleinem Flecken an den Händen und im fr
sichte , welche dem Fingerdrucke nicht ^
eben , und die Dr. Ruhack ausdrücklich ^
Extravasat unter der Oberbaut ableitet, "
worauf bald Abschilferung der Oberhaotii
gr()rsern Lappen oder in der Form von Kio*
erfolgte. Die Krankheit schonte auch ia &
Croix weniger Individuen, keines Alterff ^
Säuglinge bis zum Greise, keines Ge8cMfcll|j
und keiner Farbe, und, nach der miindli^^
Versicherung der beiden genannten i»
auch derjenigen nicht, welche bereits Sth
lacbfieber (welches in Westindien, wieiafr
— -37 —
P von Zeit zu Zeit^ertchtlnl) BbtrttaiiAatt
ID. Im Frfiblinge 1828 war die Epid^
10 St. Croix beendigt. Die ReconTale«
B war auch io denjenigeD Fälleo, da di«
{kheit nor wenige Tage gedauert hatte,
Bfrierig, und sie fainterlieft sehr oft hef«
Schmerzen in den Gelenken, besondere
Extremitäten, aber auch in den Muskel«
rn, besonders in den Intercostal- undBmst«
Lein, welche dann den Anschein von
ritis annahmen und sich oft noch mit ei«
rheumatischen Fieber complicirten. Di«
blieb überhaupt noch lange Zeit sehr
Indlich für den Wechsel der Temperatur
Witterung, und da die erstere bis sum
jähr 1828 cwischen 60— SO« Fahr, tag-
schwankte , Tags über ein kalter Nord*
1 wehte und die Nächte' kalt und feucht
n^ so litten Viele an einen nachbleiben«
chronischen Rhenmatism und Katarrhen*
i blieben die heftigen remittirenden Gal«
»ber, welche sonst vom Novbr« bis Mars
lea Inseln herrschen, in diesem Winter
\) aus, und das Befinden der Fremden
lördlicben Klimaten , die sich damals dort
elten, war beispiellos gut« Aufser den
»leibenden rheumatischen Leiden beob«
te man auch öfters Hautkrankheiten yon
ilSser oder erythemat6ser Form als Nach«
Lheit, Wassersucht aber als solche soll
vorgekommen seyn. Uebrigens war das
l bei aller Heftigkeit, mit welcher es
At, und bei den grofsen Beschwerden,
be es nacbliefs, doch nicht gefährlich,
ollen nar sehr wenige alte Individuen
t gestorben seyn, und besonders solche,
ie £ur Ader gelassen waren. Dr. JXufracft
— 38 -*
fand in keioem Falle eioen Aderlab nl
(obgleich er in Boglaod gebildet ist, wo
bekanntlich kein Blut spart), seilet be
deutenderem Andränge zum Kopfis; er
auch in diesen Fällen, besonders bei al
Individuen seyen die Kräfte offenbar g
ken gewesen , sein ärzllicher Takt wide
ihm den Aderlafs. Dieselbe Ansicht to
Krankheit hatte ein anderer erffibreoer
Fraktiker, der Dr. Johnson, Dr. Au^«
gann seine Kur mit Abfahrungen too <
Infus. Sennae mit Bittersalz, um' besoode
erst auf die Muskelfaser und exhalir
Gefäfse des Darmkanals erschlaffend ni
leitend zu wirken, und gab danach i
rungen von Calomel , um mehr das 6al
Stern anzuregen; zur Minderung der Hi
der Haut und Linderung der Scbmem
brauchte er warme Bäder. Die Abfahv
fand er unmittelbar erleichternd für di«
gestionen zum Kopfe. Sie gaben io
Fällen der Krankheit eine günstige Wai
In einigen Fällen, die im Anfange eil
strische Complication zeigten, wendete
Brechmittel beim Beginnen der Beh«
an. Bei Kindern, wo das Uebel oft
mit Krämpfen auftrat, zumal wenn n
Kopfaffection zugleich Leibesverstopdi
gegen war , halfen warme Bäder und 1
riaiiaxanzen auffallend schnell, Dn l
erinnert sich keiner Nachricht von eiiei
demie, welche der beschriebenen gh'du
fser der welche Btnj, Rush in Fhilad
im Jahre 1780 beobachtet und als tin :
tirendes Gallenfieber beschrieben hat.
habe die Stelle im Ru$h (med. Unlan
Beob. aus d. Engl. Leipz. 1792. S. 144
— 3» -*
cht» und finde allerdings eine so treflboAp
ogie cwiscben beiden Epidemien , dafii icl|
irer Identität kaum sweifeln inocbte. Jiush
dafs die Epidemie auf Einmal , als nach
wohnlicber Hitce plötzlich ein kalter Tag
at, viele hundert Menecben in Ph. be*
a habe , Weder Aller noch Geschlecht Terr
ite, allein sich weit bösartiger und tödt*
r zeigte als die Seuche auf den Antillen,
begann meist mit Frosischaueri Angina
Heiserkeit oder Schwindel oder Delirieii,
B mit Sopor oder Zuckungen. Dasu g^-*
tn sich äufserst heAige Schmerzen ini
?, Racken und den Gliedern, oft auch
in den Augäpfeln, wobei die schmerz«
m Theile zugleich gegen Berührung sehr
lndlif:h waren. Bisweilen stellten sich die
lerien blofs Abends yriodisch ein ohn«
»r. . Manche hielten diiB Krankheit dieser
lerzen wegen für Rheumatism, das Vplk
te sie break 'bone^ftver (Räderfieber). Da« <
ivar-en gallig te und gastrische Affectionea
ind^n 9 Ekel^ Brechen oder ein ruhrarti«
Durchfall, kein Durst, ein geschwinder^
r^ selten harter Fuls. Das Fieber remit«
entweder, oder ging in einen intermitti-
ID Typus über. Oft zeigte sich am 3tea
4ten Tage ein wohlthätiges rosenartiges
ttjbemt Ton einem Brennen in den flachen
len und Fufssohlen begleitet. Manche Ferso«
hatten zu derselben Zeit ein leichtes fie-
nes Exanthem; Einige bekamen Drusen«
liwälste oder Abscesse am Ohr oder itn«
i Kinne. Wenn das Fieber nicht am 3ten
(ten Tage endigte, so ging es pft in ein
'enfieber über, später nahm es bei verän-
icher, kühler Witterung ^nen mehr ant-
- 40 -
sSndlichen Charakter an. R. gebrancbteEiN'
tica, kleine Dosen Ton Mittelsalzen und Cn*
inor Tart. zum Laxiren , nachher Tart. fmk
in kleinen Gaben, Vesicaloria, zuletzt Chiii|
Aderlafs nur bei entzündlicher CompliciäDi
am Ende der Epidemie; Rückfalle waren b»
fig und gastrische Beschwerden und Endi*
pfung blieben oft lange nach, — -
Ich theile Ihnen die vorsteheode Ibi*
rieht für Ihre Tielgelesene Zeitschrift mit,«
unvollkommen sie auch ist^ und so viele f>^
tige Fragen sie unerortert läfst, namnw I
über den Gang und die Richtung der Iflf^
snie als Volkskrankheit, über ihre Cootf^
sität , über den Verlauf in den lQdiYidaeB#
schiedenen Alters und verschiedener iV*
über die Ordnung der Symptome, die F«i
des Exanthems, die Nachkrankheiten i d^l'
fallen Solcher, welche schon Scharlach p*
habt halten und Vieles mehr« Ich hielt ik>
ungeachtet dieser Unvollstandigkeit dliri*
der Bekanntmachung nicht unwerth, umift
läufig die Aufmerksamkeit solcher EuropÜK^
Aerzte, welche auf den übrigen Antilleoy^
bindungen haben , zu Nachforschungen ^
die Epidemie in Anspruch zu nehmeD« »■
selbst hoffe durch die ausführlicheren Beridi
der Aerzte auf den Dänisch - WeeliodiK^
Inseln nach bestimmten Fragen, dieichiiu*
vorgelegt habe, demnächst zuverJäfsigereAii'
kunft über die Seuche zu erhalten, um^
aus schliefsen zu können, ob wir dieselbe alsfl'
neue Gabe aus der Büchse Pandorens, w#W
sich vielleicht bei dem Erdbeben vfhiifP'W
öffnet hat, welches die Antillen kurx tw**!«
(den 29l«n März 1827) erschütterte, tmH^l
- 41 -
^ Zweifel die UDgewShnlacbe Witterung
Jahres zuzuschreiben ist« zu betraohtea
^tkf oder als ein Scharlachfieber , vielleicht
• Ii diese Witterung mit Rheumatismus com-
: J't.
Kiel den 16. Febr. 1829.
Lüden.
N. S. So eben , da ich im Begriff bin;
Torstehende abzusenden, erhalle ich das
'•- a. Dec. »Heft des Magazins für aus!.
:« d. ges. Heilkunde I in welchem ^ich aus
k CIV. Bande des Edinb. med. ei §urg.
"ii. eine Nachricht des Arztes G. fV. Sud^
I über die beschriebene Epidemie, wie sie
Bt. Thomas und St. Croix grassirte, befin-
» Obgleich hier die Beschreibung des Ue«
I weit vollständiger und genügender er-
•int, als in meiner eben mitgetheilten Nach-
ts so habe ich dieselbe doch nicht zurück*
mn wollen, da sie theils manches wesent-
Abweichende enthält, theils von- der herr«
inden Witterung mehr Kunde giebt als der
biinn'sche Bericht. Nach diesem begann die
lakbeit in den meisten Fällen mit Schmer-
in den Gelenken , wozu sich bald AUge-
aleiden, Schmerzen in allen Theilen das
^rs mit heftigem Fieber, wobei die Haut
•t brennend heifs war, obgleich den Kran«
iror, hinzu gesellten. Nach 1*— 2 Tagen
s Fieber und Schmerz nach, aber am 3ten
:• der Remission zeigte sich wieder Fieber
' ein Exanthem , meist ßn der Handfläche,
verschiedener Form, doch über der Haut
>ben, oft mit Geschwulst der Haut und
igem Jiicken Terbundeui welches beeon*
— 42 —
ders am drillen Tage, da der Aasschlag t»
seh wunden war, sich mit Heftigkeil eiostdlti
und die Abschuppong begleilele. Aufdieci
2 weile EruptionssUdium pflegte noch ein dnt-l
%-is zu folgen^ entweder unmiltelhar oderoKk
einem Stillstände Ton 3 — 6 Wochen, wei*
rhe^ heftige Schmerzen and AnschweilaBgli
Gelenke , besonders der Extremitäten hvift
brachte. Mancherlei fliodificationen im Ttf*
laufe wie im Grade des Uebels kameoiff«
Bei einigen Individuen wurde der HodioMci;
und die Hoden afficirt. Der Berichterstittv
9ah nur 3 tödtliche Falle. Er brauchte A^
fdhrungen, warme Bäder, Fufsbäder, Epüfi-
stica, Diaphoretica, bei heftigem Fieber Alf*
lafs« Die secundären Gelenkschmerzen tfT
ten sich sehr hartnäckig. Herr SudmanV^
übrigens die Krankheit fiir ansteckend«
c
1.1..,
•'.1
k
Hl
l
-- 49 —
^immm
m.
U e b e r
die giftige Eigantchaft
der
riaria myrtifolia*
V Vom
Prof. Mayer in Bonn.
It chemischea Bemerkungen
vom
• Nee 5 von Esenbeck d. J.
in Bona.
larksam gemacht durch eine Nachriebt
»n Hefte das 28tan Bandes des Reperto-*
für Pbarmacie von Buchner (entnommen
»m Saptembar- Hef t 1827 des Journal de
i midn)^ dafs dar Genafs ^eines Absudes
lätter Ton Coriaria myrtiJoHa mit den Po»
mnae parv. Yarmischt bei einem Manne
todtliche Wirkung bervorgabracbt haba,
tigle mein yarahrter Harr College, Prof«
von Bienbtck jun.| aus dar im botani*
Garten unserer Unirersität wachsenden
ia myrüfolia anfangs cwai Eztractei und
r noch andere PrXparate, und fibergab
— 4* —
916 mir, um damit Versuche an ThieresaB-
zustellen und jeoQ Muthmafsuog zu ▼erificini.
Es war diese PfLanze zwar nach frühen
Beobaclilungeo für verdächtig zu halteo. M
war mau der Meinung, dafs nur die Benei
allein giftig seyen, Sauvaqes erzählt (H«?()«
dt Pacademie ro^ale des sciences 1739. p. i»^)
dafs ein Kind von 10 Jahren und ein Arbe*
1er \on 40 Jahren nach dem Genüsse der Befr
ren des myrtenblättrigen Gerberstrauches oaA
einer ]iall)en Stunde unter den schrecklichsl«
Convulsionen gestorben seyen.
Dieselbe Beobachtung machte Pujüii (n
Memoire sur ha accidens produits par It 6aiei^
liadoid a feidlles de myrte (der Trivialnaine^
Corimia rnyrtifolia oder Uhus myrtifuUa Mon^
Hetmum) dans le Corps humain (jinnakt ^**
soc. de ßledecine de Montpellier T. XXB
/;. 383).
Die genannte ganz kurze Nachricht Sin
diesen Gegenstand, in dem angeführten Rtp
lorium für die Pharmacia, lautet wörtlich 9S
Im September -Heft 1827 des Jouni. *
C^iimk med. steht die Nachricht iron einer sA
merkwürdiiren Verfälschung der Fo/ifl &"*•
parv. mit Blättern von Coriaria myriifolia, wi
che eine tödtliche Wirkung zur Folge hallt
Es wurde nämlich von 1 Unze dieser /*
Senn, parv, ein Absud bereitet und von eio^
Manne bis auf ein Sechstel genommen. D**
ses Sechstel des Absudes nahm eine Fr«*
Wenige Minuten nach dem Einnehmen he^*
der Mann Kolikschmerzen, Convuisioneni KiH*
hackenkrampf, und nach 4 Stunden starb*
ohne dafs Darmausleerungen erfolgt \i^
L
-• 46 -
die gedachte Weibsperson erlitt Kbnli«
jedoch weniger heftige Zufiillei so, dars
licht gerettet werden konnte. Bei der
enöiFoang des Mannes zeigte sich Schlund
Hagen entiiindeti ersterer mit Fseudo-
»ranen bedeckt«
lei der chemischen Untersuchung der Con«
des Magens konnte man durchaus kein
lisches Gift finden 9 so dafs es aufser aU
Sweifel lag, das genommene Arzneimit-
abe ein vegetabilisches Gift enthalten ;
in der That konnte man aus dem Reste
o/. Sennae pars/, ein ganzes Blatt zusam-
»tzeo 9 welches als ein' Blatt des Gerber-
es von Montpellier (Coriaria myrtifolia)
int wurde. Zwei Hunde, welchen man
neuen Absud you diesen kleinen Sen-
ittern gab, starben gleichfalls sehr bald
heftigen Anfällen Ton Krämpfen.
Toch andere Zeugen yon der giftigen Ei-
haft des Gerberstrauches sind Gouan und
idolle. Jener behauptet, dafs die Früchte
ben giftig seyen. DtcandoUe erwähnt,
die französischen Soldaten durch diese
ee vergiftet (betäubt?) worden seyen.
)agegen erklärt sich nun Ptschkr in Genf
inem Aufsatze, betitelt: „Analyse des
srstrauches mit myrtenförmigen Blättern
rommadorjf neues Journal Bd. 16. Heft 2«
B). Dieser berühmte Chemiker fand in
m Strauche keinen Stickstoff, welchen
DDtlich die Alkaloiden der narkotischen
zen enthalten. Er entdeckte darin fol-
B Bestandtheile: ein fixes in Alcohol auf«
hes Oel, Harz^ ein eigenthümliches al«
— 4$ —
kalinlscfaes Principe einen gelben FStl
Gummi, Chlorophjll'i freie GaUassim
lussaures Kali, salzsaares Kali, Gi
und Holzfaser. Von keiner dieser Sabt
kÖDüe man eine giftige Wirkung er
Ein Decoct von 2 Drachmen, sogar toi
Unze der fremden Blätter des Gerbersti
brachte bei yerschiedenen Thieren, n
lieh bei Hühnern und Hunden , so wi
selbst bei dem Menschen keine Wirkn
vor. Ein Arzt aus dem mitläglicbeo
reich soll Herrn Peschier Tersicbert
dafs die Gerber im mittäglichen Fra
bei Blennorrhagien vier bis fünf Glas
Aufgufs dieses Strauches tranken , ohne
liehe Folgen wahrzunehmen. Es glauli
Herr Peschitr^ dafs in dem erwähntei
der Vergiftung mit Sennesblättern w<
metallisches Gift damit Termiachti Ursa
Vergiftung gewesen sej.
Bevor ich nun durch ansfahrlicl
sahireiche Versuche den Beweis liefen
die Coriaria myrtIfoUa wirklich giftige
Schäften in einem bedeutenden Grade
will ich zuerst die chemischen npd
sehen Bemerkungen einschalten ^ welch
verehrter Herr College Ntu von Batnk
mitzutheilen die Gefälligkeit hatte, od
che sich hauptsächlich auf die Bereita
von mir bei meinen Versuchen mit i
myrtifolia angewandten Präparate bezii
§. 1. Die Coriaria ist ein immergrnoei Sl
gewächs, welches in den aüdlicbeo L
- 47 -
pas ehiheliiiisch ist ; ste kommt aber atich
tserm Klima gut fort, und weon gleich
hinter di# Zweige absterben, so dauert
der untere Theil des Stengels gut au»
treibt im Frtihjabr auffallend schnell neue
ge hervor, die gewohnlich zweimal im
Der und im Spätherbst Biüthen und Früchte
lieber die Stellung der Gattung Coriaria
m natürlichen Systeme konnten sich die
liker wegen dem eigenthiimlichen BIS-
)aa lange nicht Tereinigen. Decandolle
•tst in seinem trefflichen Prodromui Megn.
» «ine eigne Familie , die Coriariae^ aus
IV Gattung gebildet, und die neue Fami-
ater die Thnlamiflorae in die Nahe der Rur'
€ and 0€hnacea€ aufgenommen. *)
pi« Blätter dieser Pflanze haben in der
Bten Zeit die Aufmerksamkeit der Aerzte
Pbarmaceuten auf sich gezogen , weil sie
^wi in Frankreich unter den Seqnesblät«
gefunden haben will, die dadurch eine
;f Wirksamkeit gezeigt haben sollen {Journ.
IMs med. L p. 283).
Die Blätter haben aber so wenig Aehn-
^t mit den FoIüb Sennae^ dafs eine Ver-
hung und Verkennung derselben nur un-
mn ohnebi;i Terdächtigen FoL Sennae parvu
jkh ist. Peschier in Genf .ward dadurch
iner Analyse der Coriaria yeranlafsti und
«ugleich gefunden haben , dafs die Bläi-
'oh werde in meinem SuppI« der Medieinal«
filmen eine auafahrliohe ' Befchreibune und
'Uildung dieser intereiianten PAanBe geben«
-^ 46 **
ter i9r Haode nni andere Thiere, wa^A I
Meoscheo ganz unschädlich seyeut {Tn
N. Journ. B. XVI. 2.).
Da sich mein verehrter College.
Prof. Mayer erbot , mit der Coriaria to
gische VersQche anzustellen » so ^on
diesem Ende ans den Blättern der Co(u
gende Präparate dargestellt«
§. 2. Um zuerst die Loslicbkeit i
standtheile in Wasser zu prüfen, ^u
Aufgufs mit kochendem destillirtem ^
versucht. Die Flüssigkeit war hell am
etwas gelblich gefärbt. Sie reagirte starli
Mit der Goldlosung wurde sie schoa (
rotb, mit salzsaurem Eisenoxjd entsti
reichlicher schwarzblauar Niedarschlif
Brech Weinstein ein reichlicher von ^
Farbe ; das kohlensäuerliche Kali brsci
nen gelblich - weifsen , das schwefelsaar
nin einen flockigen weifsen Niederschli
vor. Die Gallustinktur war ohne Erfol
Salpetersäure Silber erzeugte einen sd
brauoen, der Bleizucker einen reiehliGh«
fsen in Salpetersäure loslichen Nieder
Aus diesem Verbalten der Reageotiei
sich schliefsen, dafs das Wasser vorsD{
den Gerbestofif aus den Blättern aufgenc
halle. (V. Pfaff über Gerbesto£f und (
säure in Schweigger^s Journ. 1828j.
§. 3. Es wurde jetzt ein wäfsri^
stillat bereitet, was einen eignen noao|
men Geruch zeigte, worin aber weder S
fei noch Ammonium durch die angewi
Reagenlien zu entdecken waren.
— 40 —
4. Dm tfadarch erhalteiie coneeatrlräi
wurJe cöIirt'QDd sar Extrefctcooslsteos
stet und mit Extr. Coriariat cq^ b€^
ö« E8 wurden ferner £e frischen Bla^.
October, als die Pflanee cum zweiten
übte, SU einem Extractum enueco Ter«
, welches genau nach der VorschriTI
len Ausgabe unserer Tharmacopoe mit*
i^eingeist bereitet wurde, und worin alle
saer und Weingeist losliche Bestands
mit Ausschlufs der blofs in Wasser 18a«
Theile des Gummi und Eiweifsstofiii
hmen sind.
6» Um auf ein rflanzenalkaloid' 2a
^ wurde eine Quantität der Blätter mit
1 Wasser I dem etwas Schwefelsäure
txt'war, eztrahirty das Infus a m abge«
und mit Kalkhydrat versetzt , wobei
ine aufTallende grüne Färbung zeigte;
^getrocknete Masse wurde mit Weingeist
I p. C. in der Wärme ausgezogen und
upt wie bei der Bereitung des Chinina
en. Es konnte aber keine Spur eines
Unischen Körpers bemerkt werden» Das
.t war ein gelblich- brauner in Wasser
Veingeist löslicher Extractirstoff oA/ie
yn Gerbestoff y der mit dem Kalk eine
che Verbindung eingegangen war»
7. Um noch einen Versuch auf e!a
id zu unternehmen, wurde ein Decoct
lätter mit Bleizucker gefällt, bis die
;kelt fast wasserhell war und nicht mehr
erbestoff reagirte. Sie wurde jetzt mit
»felwasserstoiF yon Blei gereinigt und
n,LXVllI«B. 4.SK« D
— 50 —
sergfaltig ▼erdunstet«' Es entstand an<
▼nieder eine braune Eztractmasse , die
Lösung in Weingeist einen schwanl
gummigten Extraciivßtoff zurückliefs.
§. 8. Der so von dem Gummi
ExtractivstolF zeichnete sich besonder
einem, dem Extr. Granünis ähnllcbeo
und Geschmack aus, was Tom Gehalt ;
ker herrühren mag. Die Lösung war
dünnten Zustand goldgelb, wurde dui
monium, durch kohlensaures Kali u
Zucker nicht, verändert, durch salzsa
senoicyd etwas dunkler gefärbt, ohne
schlag. Wir haben' hier denselbeo
extractiven Färbestoff (nach Peschier)^
auch oben nach §. 6. erhalten wurde.
§• 9« Um aber auch einen Ver
die harzigen und öligen Theile zu
wurde etwas von den Blättern mit £
äther macerirt; es entstand eine seh
dunkelgrüne Tinctur, die p ach dem
sten desAethers ein fast schwarzgrüne
harz zurückliefs. Dieses Harz wa:
sehr starkem Weingeist, aber leicht i
löslich und verhielt sich überhaupt v
ropbyll, dem noch etwas Gerbestofi
Von einem in Aether löslichen fe(
welches Peschier gefunden, war bei d
legenheit nichts zu finden. (Sollten
Blätter der wild wachsenden Pflanz«
vl^rschieden seyn?)
§• 10. Der Rest dei^ noch vor
Blätter wurde zu einem concentrirten
benutzt , welches mit essigsaurem B
wurde. Der unlösliche KiederscU«
• öl •-
lehw^elirasseratoff cerMtct, und ao «Im
ogirende Flüssigkeit erhalteni.die. Gtrböi»
und wahrscheinlich aach Gallussäure ent«
Bei dem Verduosten der Flüssigkeit
sich , dah die, Quantität fiu gering war,
eo umständlichen Prozafs der Scheidung
leiden genannten Stoffe Tornehmen so
sn. -r'
.11. Da sieb Iiiebei die interesianCe
aufdrängte, ob der Gerbestoff überhaupt
sey, so bereiteten wir noch nach JBer«
neuer Vorschrift Gerbestoff ans Gallapfel*
!facb diesen vorausgeschickten Mittheilnn«
des Herrn Prof. Nees von Esenbeck jun.»
ich nun cur Beschreibung meiner mit
darin erwähnten. Präparaten der Ooriaria
folia angestellten Versuche über.
irsuch€ mit Coriaria myrtlfolia.
Erster Versuch.
Sinem grauen Kaninchen werden 18 Oraü
dem durch Infusion bereiteten Eztracte
'Joriaria myrtlfolia in eine Wunde am Rüfc-
eingebracht.
[n der lOten Minute wurde der Heri-
g etwas langsamer, sonst zeigte sich aber
I Veränderung in deai Befinden des
res.
Nach eiber Stunde 25 Minuten schlug daa
nur 136 Mal in der Minute t die Respi«*
D 2
— 52 —
raiiön tirar abdf schneller gewordan, sodab
Respirationen in der Minute erfolgteih H
2 Stunden schlug das Herz 120 Blal nol
Respiration erfolgte 140 Mal io der llioi
übrigens verhielt sich das Thier ganzruhij
In diesem Znstande verblieb das T
noch einige Zeit^ nach vier Slandea war:
Herzschlag und Respiration wieder za ib
normalen Typus Eurückgekehrt. Das T
ivnrde noch 6 Tage' beobachtet und be
sich fortdauernd ganz wohl. '
Zweiter ytnuch.
Einem Kaninchen wird eine halbe Di
me von deni Extractum Corianae e suu
eine Wunde am Nacken des Thieres n
bracht. Dii^ Erscheinungen waren gaox
selben wie im vorigep Versache.
Dritter Vtnwch,
Dem Kaninchen, an vrelchem das
Experiment gemacht worden isti wurda
starke halbe Drachme von dem ans dem >
bereiteten Eitracte in den Mund geatiii
Es speichelt nach 5 Minuten , zeigt aber i
keine Affectiont mit Ausnahme, dafs der l
achlag etwas langsamer w«rde, welchei
doch nach ein Paar Stunden wieder seiiH
türliche Schnelligkeit annahm« Es win
Tage lang beobachtet und befand sidl
iig wohl.
filtrier Venudu
Einem grauen Kaninchen wird einsD
me von dem aus dem Safte bereiteten Ex<
- 53 -
tarh iDaerlich «iocegeben,- I)flflfnHn,
»eafalls keiae besonler« Af^tion, aus-'
en , dafe der Herzschlag anfangs, lang«
arde.' Ea wurde 6 Tage lang beobr^
ad gant wohl befunden.
Fünfter Versudi.
mx Kaninchen wird ein Gran toq dein
fusion. bereiteten Extracte mit eisigen
Wasser yermischt in die yena jugü^
indirt. Die Respiration wird gleich
eschleuoigty aber der Herzschlag blieb
. schnelU Es schien nicht besondere
u seyn.
b 5 Stunden 30 Minuten bekam et
convuls^Tische Zufalle und starb m
1 Minute.
Section wurde erst nach 18 Stunden
Man fand beide Torkammern und
tmern mit Blut angefüllt. Das Blut
¥arz und geronnen » die Lungen ha««,
v^arzbraune Flecken und ihre Gefafse
I coaguUrtes Blut« Eben so war auch
der Venen des Unterleibes coagulirt«^
Sechster Versuch*
»m Kaninchen wurde von dem aus
ie bereiteten Extracte der Coriaria eia
fran in Wasser aufgelöst in die Vena
infundirt. Die Respiration und des
ag wurden anfangs beschleunigt. Spä-
waren beide wieder ruhig gewor*
38 Thier frifst vorgesetztes Futter und
sich ganz wohl. Es wird zwei Tage
bacht^t.
\
— 54 —
Da die obigen sechs Versache gegn h
giftige Eigenschaft der Coriaria za ipmin
schienen, indem der todtliche Erfolg in äi
iünften Versuche grofstentheils den durch e*
mittelbare Einwirkung des Extractes anttaih'
Blut erzeugten Coagulationen im Herzen oi jr.r:
in den Lungen zugeschrieben TyerdeDM&i
so wurde nun zu einem Versache miteiia
fieischfressenden Thiere und zwar deshalb p*
schritten, weil bekanntlich die pCanzeBfi*
senden Thiere und namentlich auch die b*
ninchen gegen manche Gifte, nameotlich 1*'
gen solche aus der Klasse der sugeDauii
Narcotica frigida keine Empfindlichkeit i«^
Bei den fleischfressenden Thieren erfolg
aber ganz andere und zwar die beftigsteiT»
giftungssymptome l
1«.
Siebenter WeTiuch. v-
Einer einjährigen starken Katze wnlf .^^
dem € $ucco bereiteten Extracte Avt^iC
eine Drachme in Pillenform eingegeben.
Nach 5 Minuten wird das Thier sehr*
ruhig, läuft hin und her, und sucht sich 1*
ter einem Schranke zu yerbergen.
Nach 10 Minuten fliefst viel Speichel*
dem Munde, sie hat diinn- flüssigen Stohl^
und ist äufserst unruhig.
Nach 12 Minuten bekommt sie*«^
tigsten Convulsionen, wobei starkes ErhrecW»
erfolgt, es wird dadurch der grofsle Theiljf
Giftes und genossene Speisen entleert. ^^
convulsivisrhen Bewegungen halfen gegeny
Minuten an. Nach diesem Änfiille wirfW
Thier wieder ruhig , ist aber sehr erschop
- 46 -
iTuIthriscfaeD Aofäll« kehren 15 IHiiii«
'auf wieder I und swar mit dersalbea
Bit» Dieser Anfall dauert nicht so lange
r vorige 9 aber es tritt bald ein neoet
mus ein und die spätem Anfälle* wie^
I sich immer scboeller, so dafii alle
Minuten ein convulsivischer Farox)ri*
II tri lt. Es werden die ConTulsioneo
k.nfa88en des Thieres, ja selbst dorch
seiner' Nähe gemachtes Geräusch ber-^
Pen. Die Coovulsionen ergreifen nicht
lie vordem und hintern Extremitäten^
auch den Kopf, den Unterkiefer, die
den Augapfel^ die Muskeln der BrnVt
s Unterleibes. Es wechseln lieltig«
nit Zittern der Glieder des Thieree ab#
ifse und der Kopf werdten dab<:i sehr
^egen den Boden geschlagen. Der Tris-^
t. äufserst heftig und die Zung^ wird
:hnell und heftig aus dem Munde her^.
ckt und wieder zurückgeflogen. Der
9I wird schrecklich verdipeht. Brust
iterleib sehr stark zusammengezogen»
diese Erscheinungen zu den ßirchtefir-
gehören, die ein Gift yerursachen
Es müssen auch die Gonrulsionen dem
sehr schmerzhaft seyn, inden^ das Thier
d des Anfalls, wenn es zu Athem koin-
inu, erbärmlich schreit. Die Respira-
ird zwar durch die Convulsionen etwas
ochen , aber dauert dennoch während
iroxysmus fort* Nach dem Paroxysmus
das Jhier fortwährend und athmet sehr
engt. ^
ch zwei Stunden machte ein convulsi-
Anfall dem Leben des Thieres ein
— 56 —
Die SectfoD warde^ anderthalb (
nach dem Tode des Thieres Torgw
tn der Brost höhle waren beide Yotl
Herzens mit schwarzem und zum T
coagulirtem Blute angefüllt. Die Lqi
reu ron Luft und Schaum aufgelriel
Unterleibe fand man bei ErolFouDg
gens Schaum, etwas Schleim und <
ringen Ueberrest von dem Extracle
selben« Die innere Haut des Mageoi
braun 9 trocken, und läfst sich gaoi
Ter abreiben» Die innere Haut de
liums und des obern Theiles vom
zeigt dieselbe Erscheinung, nur in <
ringern Grade; dagegen die innere
Oesophagus und des übrigen Dartnka
verändert erschien. Das Gehirn wai
überfüllt und ganz bläulich Ton F
zeigte- sich aber so wie auch das RS
beim Anfühlen und Durchschneiden s
jichter Versuch.
Einem jungen Kätzchen werden
durch Infusion bereiteten Extracle 1
in eine Wunde am Nacken eiogebra
Nach 5 Minuten bekam das Thi
conyulsivische Stöfse,
Nach 15 Minuten traten schreck!
Tulsionen ein, wobei das Thier hefi
der Kopf und die Extremitäten wu
Tulsivisch erschüttert; der Unterkie
stofsweise an den Oberkiefer aog
die Zunge heftig hervorgestreckt
Menge Schaum quoll aus *dem Mao
Die Pupille war erweitert, das Thier
haltend und (latte, fortwährendes Würj
— 07 —
^^cbeo Aofalle danerfen onanterliro-
^rt, wndarch das Thier sehr erschöpft
Es findet Kothaasleerung Statt.
^ch einer Stunde tfnd 15 OJioaten war
9piration langsamer geworden, der Hers-
war viel schwächer und setzte aus;
hier liegt auf der Seite und arbeitet
brend in Convulsionen. Es wird immer
:her und fühlt sich etwas kalt an. End-
ar das Thier nach 5 Stunden 45 Miau-
llig ec3chopft| obwohl die GonyuUionen
schwächer wurden ; der Herzschlag war
filhlbar und das Thier war ganz erkal«
fleich darauf trat der Tod ein.
•1 der unmittelbar darauf Torgenomm#«
•ction fand man das Herz stiliestehend,
ifit, und wenig aber flüssiges BJut io
Ibi^n, auch die Lungen enthielten we-
uty in dem Blagen fand sich eine. schau-
Flüssigkeit vor. Die Gefäfse des Geliirna
tn waren xuit Blut überfällt.
I
Neunter J^ersuclu
inem Tierteljährigen Kätzchen wurdeo
er Wunde am Nacken 6 Gran yon dem
m Safte bereiteten Extracte eingestrichen.
ach 10 Minuten bekam es leichte Zuk-
n' des Kopfes und der Extremitäten ; sie
m immer stärker, ergriiTen den Nackeh
iopf, die Äugen, den Kiefer und die
». Es trat Würgen ein, der Leib trieb
Inf und das Thier- strengte ' sich an zu
:lien, die Convulsionen nehmen an Hef-
t zu und setzen weniger aus, das Thier
auf der Seite und schreit sowohl wSh»
~ 58 —
rend, nia aufser den Anfallen. Es fandeDicki
mehrpre Oarinausleerutigen Statt. DieReni*
sionen werden immer seltner und die Zi^
kungen mehr anhaltend. Die Respiratioaü'
der Herzschlag werden immer seltner. Da
Thier fühlt sich allmählig kalten. DaaTv-
geu dauert immer fort« Nach 2 Slundnl
Minuten zählt man nur 10 Herzschläge ioll
Minute. Nach drei Stunden 25 Minateo icbS^
das Herz nur alle 1 his 2 Minuten. Die Ei-
spiration findet nur alle 5 bis 6 Miooteflii'
mal Statt ; das Thier ist völlig erschöpft« lU
drei Stunden 30 Minuten ist es gaozU
und todt.
Die Section zeigte dieselben Endieiiv
gen, wie im vorigen Versuche.
ZeJinter Versuch,
Einem Kätzchen wird eise halbe Drid^
von dem aus dem Safte bereiteten Extodl
jiufserlich in eine Wunde gebracht.
Nach 10 Minuten brachen schon die"
tigsten Convulsionen des ganzen Korpen*
Würgen , Schaum vor dem Maule und Gescb*
des Thieres au». Die convulsivischeo Ab»
verhielten sich wie iin vorigen Versuche. *&■
einer Stunde 25 Minuten war das Tliierifl*
Bei der Section fand man das HerzscW
mit etwas flüssigem Blute angeiulli, diefiei^
barkeit der Nerven und der Muskeln war«^
loschen, im Blagen fand sich etwas genoss«*
Bliichy übrigens war er unversehrt.
Elljier Versuch.
Einem Kätzchen wurde ein Gran ^
dem durch Infusion bereiteten Exlracteit'''
li
I
t
1
-, 59 —
e «m Nacken beigebracht Es bakam
leicht cooTuUivhche Anfalle, wotoq
1 bis auf eine eurackbleibeiida Mailig-
es Korpers wieder erholte.
*en andern Ta^ wurden 2 Gr^n Ton deiii-
Exlracte io die alle Wunde gestrichen,
brachen heftigere convulsivische Anfalle
ild auf einander aus. Nach einigen Stun-
rholte sich das Thier wieder allmählig,
^en dritten Tag wurden ihm 3 Gran toq
ilben Extracte in eine neue Wubde am
»n beigebracht. Nach einer halben Stnn-
'schienen die Convulsionen, \6$ arbeitet
dabei mit den Vorderfüfsen , der Kopf
heftig nach Torwarts gestofsen ; es tritt
;en ein , aber es eeigt sich kein Schaum
lern Maule. Die Convulsionen werden
ir starker und halten an. Herzschlag
Respiration werden schwächer, seltner
setzen aus. Das Thier fühlt sich kalt
id ist nach drei Stunden todt.
3ei der Section zeigte sich keine Reiz-
lit des Herzens, der Nerven und Muskeln,
aber noch Motus peristalücus der Gedär-
Im rechten Vorhof des Herzens etwas
ges Blut. Das Gehirn war mit Blut
'üllt.
Zwölfter Versuch.
Einem jungen Kätzchen werden zwei Gran
dem aus dem Safte bereiteten Extracte ia
Wunde gebracht. Nach 45 Minuten tra.
convulsivische SlcTTse ein. Nach einer
ie 45 Minuten hatten sich die Convulsio-
vollkommen entwickelt. «Ifedocb erholte
h
I
- 60 —
sich da« Thier , welches während dem A^
falle auf der Sf^(e lag, nach dein ParoxTsm^
und stellte sich küirimerlich auf die BeiBt
Die convulsivischen Anfälle dauern zwarfoi^
iodetn sie alle 10 bis 15 Minuten vriederU-
ren , sie werden aber immer schwächer, oi
nach 3 Stunden 20 Minuten hatte sich 1|
Thier so ziemlich erholt, war frei ynn Ai
len; nur die Pupille war erweitert, derHui]
schlag war natürlich schnelL
jOreiz^hnter J^ersucK
Kinem Yierteljährigen Hunde wird
Drachme von dem aus dem Safte bereiMW
Extra et e in den 31 und eingegeben« P
li
Nach 10 Minuten trat Erbrechen ein, #||
durch der gröfste Theil des Giftes aosgiiirf|J
wurde.
Nach 20 Miouten traten anhaltende b>
Tulsionen ein , besonders wurde der ÜnteÜK
fer Iieftig und stofsweise bewegtf mit staW
Triiinus. Die Extremitäten wurden sekrl^
tig lind stofsweise ausgestreckt, der B»
wnr<leatirgelriel>en , es tritt fortdaurendesiB
gen ein. Das Thier liegt auf der Seite»
convulsivischen SfJW'se wechseln mit ZW
des Koples , der Augen und Extremitäten»
Nach einer Stunde lassen die Convnlfl**
tien etwas nach. Das Thier athitiet langw*
und liegt ganz erschr)prt da und hat nurlei«*
Zuckungen. Die Respiration wird selten >•
geschieht mit convulsivischen Stofsen. D*.
Herzschlag ist schwach , selten, und seUtÄ
ßg aus. Slau zihlt zuletzt nur 2 Scblä?«*
äer Minute. Nach einer Stunde 6 ffiofl*
— öl —
rkt man nur schwache ZacknogMi im Ga^
I and an den Augenliedern > HetzBchUg
lespiration stehen 5till;*das Thier scheint
tu seyn,' Nach einer Stunde 8 Minuten,
an y um den Unterleib zu eroffnen , die
ibaut anschnitt, fangt es vrieder ao zu
)n« Nach einer Stunde 12 Minutea alh-
las Tbier alle 2 — 3 Minuten ^on telbstf
aber ganz erschlafft da. Das Auge ist
leblos, nur wenn es gedruckt wird, cuk-
[lie Augenlieder und der Augapfel ver«
sich. Auf Kneipen in die Extremitä-
Beigt sich keine Empfindung; dagegen
es darauf zu athmen an. Das Tbier
ms apoplektisch gelähmt, es athmet Yon
sü Zeit, alle 2 bis 3 Minuten, das Herz
5t. zweimal und setzt dann wieder aus.
'hier ist ganz erkaltet und nach 2 Stun-
XK Miniiten völlig %>dt.
)ei der, den andern Tag vorgenommenen
>a. fand man das Blut in beiden Hohlen
lerzens coagulirt; in dem Magen war et-^
pnner Schleim und etwas genossene Kar-
B* - Die innere Oberüache des Magens und
Theil auch die des Duodenums war hart-
und gelb wie gegerbt. Die Gallenblase
sehr, angefüllt. Das Gehirn war sehr
dch und fest«
Vierzehnter Versuch.
iinem grofsen alten Schäferhund^ werden
dem aus dem Safte bereiteten £)Ltract6
Scrupel in den Mund eingegeben. £r
bald darauf unruhig und erbricht sich
nach 20 Mintitea. Während einer Stun-
id 3;^ Minuten vomituriit er noch 4 Mal;
— 62 -^
er ist während dieser Zelt sehr unniliig
ängstlich , und zeigt etwas Steifigkeit mi
tern bei seinen Bewegungen. Nach 3 S
den 32 Minuten wird ihm wieder eine Dr
xne von dem Extracfe gegeben, welche I
er aber gröfslentheils nach 5 Aliboteo i
Erbrechen von sich giebt. Er ist darauf
ruhiger als vorher, und 2eigt einige k
Zuckungen an den Extremitäten. la di
Zustande verbleibt er his zum andern 1
an welchem ihm wieder eine Drachme
Extractes in einem Klystiere beigebracbt^
aber schon nach 10 Blinuten wird das i
brachte durch den Stuhlgang wieder ent
Darauf tritt grofse Dnruhe und Wiirgei
Die Zuckungen der Extremitäten werdaii
stärker, erreichen jedoch keinen so 1
Grad, wie bei dem vorigen Versuche. !
dem das Tlu'er eine*Stunde und 16 Mi
in diesem Zustande verharrt war, kij
um sein Leiden zu enden , erdrosselt,
der nach | einer Viertelstunde vorgenoini
SectioD fand man beide Herzhohlen mit
welches aber schon halb coagulirt war,
lullt. Die innere Fläche des Magens
nur wenig Veränderung. Eben so wi
innere Oberfläche des Mastdarmes nich
ändert.
Fünfzehnter Ver$ucfu
Einem Faico Buteo werden von de
dem Safte bereiteten Extracte zuerst eine
Drachme, und nach anderthalb Stuodei
der eine halbe Drachme in den Mund ei
ben. Das Thier erbricht sich, wird sc
haft und zuckt öfters mit dea Flügelu,
sich aber und scheint dea andern Tai
^ es -
il ^u seyn» Es wird ihm oiid wieder eine
• Drachme Toa demselben Extracte mit
iter yermischt in eine Wunde zwischen
Schaltern gebracht. Nach 10 Minuten er-
rinen sehr heftige ZucjLungen der Flügel^
FiiTse, des Schnabels. Dhs Thier athutet
f schwer und ist nach 45 Minuten todt.
ri der Seclion fand maA das Herz »till-
wnd und das Blut in dem Herzen flüs-
Die innere Flache des Magens war et-
I gegerbt.
Sechszthnter Versuch.
Einem Frosche werden 2 Grane Ton dem
< dem S£|fte bereiteten Extracte in das Maul
gegeben. Eine Minute darauf entsteht £r-
^en, fortwährendes Maulaufsperren, star-
\ Anltreiben des Leibes. Er athniet sehlr
len* Als das Thier wieder ruhiger wurde,
rden ihm wieder zwei Gran eingegeben»
tritt nun fortwährendes Würgen ohne Er-
ehfp ein , der Leib wird aufgetrieben , das
)ßt athmet immer seltner und, ist n&ch 5
i^en 30 Minuten todt.
; Bei der den andern Tag vorgenommenen
ition fand man die Maulhöble, die 2ungf^,
I Larynx, den Oesophagus, Alagen, Zwölf^^^
^er^arm und Leerdarm von der Conaria ge-
bt. In dem Magen war noch etwas Ex-
et. Die Milz war blau gefärbt. Die Lun-
I waren zusammengefallen, sahen i schwarz-
B aus und enthielten nicht nur allein eine
ibe Menge von Blut, sondern auch eine
(be Menge Contenta des. Magens mit ihm
«nischt, welche wahrscheinlich durch das
iige Würgen in den I^arjmz gekommen
- 64 —
wai^i»; Das Blut dd« Berz%M wasr ff
Da8 Gehirn war weich anzufiihleo* — ^
Siebenzthnttr Versuch.
Einem Sperlinge werden ö Tropf«
dem flüssigen Extractiretoffe (§• 6.) in
Wunde gebracht» Er wird nach 5 St
todt gefunden» ^^)
uichtzehnter Versuch.
Einem Frosche werden in eine Hau
de auf zwei Mal 10 Tropfen yon d«r
Flüssigkeit eingebracht. Er wurde ii
Stunden todt gefunden.
Neunzehmer Versuch.
Einem f teljährigen Kätzchen werdn
Tropfen von dem Extractiviarbestoff t\
in eine Wunde gebracht« Es schreit
beim Einbringen. Nach 20 Minuten i
heftige Gonvulsionen ein , welche immff
ker werden^ mit Würgea and Hervortr
von Schaum aus dem Munde yerbundw
Der Herzschlag bleibt dabei schnell i obj
die Gonvulsionen dabei anhalten, und dal-
stirbt nach 2 Stunden 3Q Minuten.
i
*) Bei allen dieien Verlachen mit Appfi*
des Extractes der Coriaria in eine Wanac
nian die Oberfläche dieser letztem et*<
gerbt, aber lonit keine Spur voa iRfA
Entzündung in der Wunde, wenigitess
sich Entzündung und Eiterung erst nt^^
gen Tagen darin«
**) Die §S. 6. 7. 8. u. 10. beliehen sieb«
Aufsats von Herin Prof« ^mi von Esmk
~ es. ^
tner lmIb«rwachM0M Kats« vnatiän Vott *
Ixtractivstoff ($. 6.) in 2Mt too 2 Stofl-
i 3 Dosen nach einander 60 Tropfen 4n
iYunde gebracht« Es erscheinen k.eine
lern Zafalle, anfoer daft das Thier schwelr
k und schreit. Itach 3 Standen 80 BD-
"VFerden ihm 10 Gran Ton dem ans dem
bereiteten Eztracte der Coriaria in üi
e gebracht. Diese Dosis bewirkte einig«
che Conmlsionen. Nach 24 Standen er«
18 wieder 18 Gran in die Wanden Bald
: brechen die schrecklichsten ^ wie oben'
lebenei ConTalsionenaoSi wobei das Thier
eben und Sluhlgang hat« Nach 2 Stnnm
tirbt es anter den im 7ten Yersnche m*
enen Erscheinungen.
.JEin und xtvanzigster F'enueh.
iner Katxe werden ron dem gamraigten
tivatoff (). 7.) 30 Tropfen in eine Won-
bracht« Da keine Erscheinungen ' Ton
long eintraten , wurden den andern Mor-
ieder 60 Tropfen in die Wunde gegos-«
Das Thier schien etwas matt und affi-
i aeyn , zeigte aber keine besondern Ter?
;8symptome«
2ivä und zwanzigster Versuch.
inem grofsen Jagdhunde werden u\ eine
'unde auf drei Mal in Zeit yon einer
I und 10- Minuten 320 Tropfen von Ex«
-Färbestoff Q. 8.) gebracht« Er wurde
:l^ nicht besonders afficirt«
en andern Tag brachte man 30 Gran
sm aus dem|Safte bereiteten ExtracU in
— 66 -
die Wunde. Diese Dosis erregte leichtes Zit-
tern der Extremitäten y WOYon er lieh ite
bald nieder erholte.
Drei und zwanzigster f^ersuch.
Einem Stria: bubo werden von dem Es*
traclivstoif (§. 6.) zuerst 10 Tropfen , naoh»
derthalb Stunden wieder 25 Tropfen , sachi
Stunden 15 Minuten noch 60 Tropfen in es
Hautwunde gebracht. Da das Tbier bisz«
andern Tag keine Affection zeigte , so «i^;
den ihm 18 Gran von dem Ecciractum e ats
in die Wunde gethan. Nach 10 Minuten wek
das Tbier schreckhaft» und nach 2 Stnli
15 Minuten starb es an Folge der eio|iUei^
Den Convulsionen.
Frer und twanzigtter F'ersuch.
Einer jungen Katze wird das nxaff
Pflanze geschiedene Harz und Oel (§• 9.), v^
che Dosis ungefähr eine starke Dracbmili**
tragen mochte, in eine Wunde gebracht ft
trat keine Affection des Thieres ein.
Fünf und tsvanzigsttr VtrsucK
Dem im 22ten Versuche erwähnten lui'
hunde werden von dem destiUirten Yi^
der Pflanze ungefähr sieben Unzen mit ^
zum Saufen gegeben. Er wurde davon ^
afficirt.
\
Sechs und zwanzigster Versuch,
Einem jungen Kätzchen werden 5 &*
Gallussäure aus Galläpfeln in eine Wun^t**
— «7 -. .
■
t. Das Thler wardb iaitach niciil aift»
nd bis zuia vierteil Tage beobachCef»
■
Sieben und ztvahTJgiter T^enucK
ünein halberwachseaen Hände wird eine
gkeiiy welche 3 Gran Gerbestoff aus der
M, und 12 Gran Gerbestoff aos 6all»
gemischt en^ielt, in den Mund gegofr«
Beim Eingiefsen mögen etwa drei Grane
verschüttet worden sejn » weil das Tbier
inruhig sich geberdete. Es entstand Keine
iche AlTeclion, ond der Hund hatte meh»
Tage hinter einander sich wohl befände«,
ird später zu einem andern Bsperiment*
Et
Acht und ztvanzlgster T^enuA.
ünem Raben wird eine FIHssigkeit von
halben Unze ungefähr, welche ans Gerbe»
md Gallussäure von der Cariaria bestand
.), in den Schlund eingegossen« Es ent»
weder Erbrechen, noch sonst eine AI?
u Er wird 4 Tage lang beobachtet»
Neun und zwanzigster Fersuch,
iner jungen Katze wird eine Unze FI8e«.
t, welche fünf Gran trocknen Gerbestoff
raliapfeln enthielt, als Kljstier beige«
• Sie blieb wohl bis zum andern Tag.
B wird ihr nun eine halbe Unze FlSs«
t^ in welcher circa 3| Gran Gerbestoff
ten waren, in eine Wunde am Riicken
:rt. Das Thier schreit beim Eingielsen
:beint etwas matt zu werden. Den drit»
ag wird dieselbe Dosis in die lYnnde^
ht. Der von dem Thiere gelassene **^^ ~
E 2
k
— 68 -»
wird dorch Hlnsatropfeln too MUunrettE'
senozyd ganz dintenschwarz. Das Thieriil
sehr ermattet und wird den 4leo Tag ti
Morgen (udt gefunden.
Bei der Section fand man in dem Hein
nur wenig und flüssiges Blut. Die LoogN
waren siegelroth gelarbt und normal besetf
fen. Im Magen fand sich etwas brauotrii
Blut vermischter Schleim. Die looers M
des Magens zeigte einige Ecchjmoseo. him
Sacke des Bauchfelles war ziemlich Tiel Se-
rum, welches bei Hinzugiefsung von salisai*
rem Eisenoxyd aufbraufst und eine schwtf-
graue Farbe annimmt. Der Urin braoffttiii
salzsaurem Eisen ebenfalls auf und ^irdii-
tenschwarc dadurch. Auch das Blut lutt
nach Hinzuiröpfeln von salzsaurem Em
schwärzliche Flecken.
Aeufserlich hatte sich ring^ am iieVlo
de eine Menge hellgelber Gallerte onterli
Haut ergossen, welche mit Eisensais ekf
falls ganz schwarz wurde. Dasselbe fand n-
türlich mit der Hautwunde selbst Statt, vd*
che ganz schwarz durch Eisensalze wak
Auch die Aponeurose der darunter liegeofa
Muskeln wurde schwarz, dagegen woHeA
Muskelsubstanz selbst nicht schwarz geSrlit
DnifsigsUr Versuch.
Einer jungen Katze werden Z\ Gran Gir-
bestoiT, welcher unter der Luftpumpe ^
BerzBÜus Tom Herrn Apotheker KtUer dakiv
bereitet worden war, dem Recipienteo k t
Luftpumpe entnommen und, mit destilliiM* "
Wasser aufgelöst, in eine Wunde gebrict^
VoD der Herausnahme des Gerbesteffn **
-^ 69 «-
leobUpitMi lar
song Mi
circa 15 Hiantm
laraaf kttaa
Tag aber war •• OMtt. Dar
wvrla achwach, daa Thiar schiea M%*
, aacfata dia Warna 4aa Oteaa, tnik
r und wird daa dtitia» Tag todtfitt
ie Sactiooy waldba 4 StaadaD oadi daaa,
lat-'ThierasToigaaooimao warda^ lahrta
las:
16 Thiar war nodi ohaa JUgat mortft.
era anthialt aar aahr waaig and ABmI-
at« Dia Langen seigten ein Paar kleinf
cken , waren aber aonst normal and sian
i gefärbt« Im Magen war etwas braa«
it Blut rermischter Schleim« Eben soU
Ichleim fand sich im Zyr8IfSnj[e»dariii
eerdarm Tor. Das Gehirn ist blutleeri ^
le Wnnde war trocken und nicht ant-
• Das Hinzugiefsen von salzsaurem Ei«-*
d zum Urini zum Blut, cur Wunde etc,
dieselben Erscheinungen ^ wie ^ im to«
(Versuche.
Ein und dreffsigster Versuch,
ner jungen Katze werden von dem wie
»ereiteten reinen Gerbestoff 4} Gran mit
rtem Wasser flüssig gemacht in eine
unde gebracht. Die Erscheinungen wa«
ie in dem vorigen Versuche. Das Thier
illmählig matt und kraftlos, ohne auffal*
Erscheinungen zu zeigen | und wird ätik
*aga todt gefunden.
— 70 ~
Die 8ecÜon zeigte folgende Encheion- .j,
gen: Zq dem Herzen war sehr wenig oiir
flüssiges Blut. Die Lunge war ziegelroth »1 j
enthielt ziemlich viel Blut. Die innere fiä-P
che des MageDS Tvar an einigen Steileo eot-
ziindet and es fand sich etwas brauoer bloii-
{^er Schleim darin vor. Das Gehirn war Mit'
eer« Der Urin , das Blut etc. werdeji n Ü
oben durch Eisensalz gefärbt. i
7i
Bs folgen nan yergleichende VersachiBJkif.
Uhus toxkodendron und Picrotoxin» i\
Zwei und dretfslgster Versuch, \f-
■ ©
Einem grofsen Jagdhunde wird eine DkvI
me von dem gummigten Extracte aus'* 1,1
Safte von Rlius Toxicodtndron *) in eine W»* 1 *ii
de gebracht. Er wurde darauf etwas non^t^iii
aber es zeigen sich keine ernsthaften ErscW' |
nungen. Das Thier wird mehrere Tagabeo^
achtet und wohl befunden.
Drei und dreißigster Versuch,
Einer starken Katze werden 50 6*
▼on dem gummigten Extracte derselben Fli^
in eine Wunde beigebracht. Es zeigte ijj
keine AlTection und das Thier blieb ganz wi»
Vier und dreifsigster Versuch,
Einem Raben werden 55 Gran tob»*
sem Extracte eingegeben. Es zeigte sieb k«>*
AiTection des Thisres. Aus den hiH ^
rönnen stufst das Thier heftig gegen dieJb*
•) Auch dieie Fräparite verdanke ich 3w Y?
neiaee Herrn CoUegea ^##j von £ms^1^
E
— 71 M
allt todt nieder« Bri d« S^NsAui fiiod
Uat io d^ SchädalbShle nach rc^wKrU
eiu.
Fünf iiracf fSreifügiter Ftnuch.
iner starken' Katze wird Ton dem aplri-
L Extracte von Bhm tiyadeodtniPön^ nadi
sr'f SIeihode bereitet, eine Draclftne in
runde gebracht. Das Thier schreit beim
ogep. Nach 15 Minuten wird es Ton
ilsionen ergriffen. DarauF entsteht, der
\X% TrismuSi es tritt Schaum aue dem
nnd Urin und Koth gehen nnwillkiibr*
K DieConvulsionen werden immer he£-
nnd nach 25 Minnten ist das Thier todt«
i
ei der Section fand man nur tranig Blot
B Herien. Die Gefafse des Gehirns wtf^
was mit Blut angefiiUt*
Steh» und dr^fiigiter F'eriuchi
Inör Katze wird eine halbe Drachme
sm Spirituosen Extracte ron Uhus t^xiah"
n in eine Wunde beigebracht. Nach 10
sn treten schon Convulsionen , sowohl
Ktremitäten als des Kopfes nnd des Kie^
in. Das Thier schäumt fortwährend aiis
Uaule, wird krampfhaft auf die eine Seite
ireht; die Convulsionen werdet^ immer
ir und gleichen den, welche durch Ver^
g mit Coriaria entstehen, das Thier stöhnt^
apfinde es heftige Schmerzen.. Die fi:e-
ion wird selten und schwächer, und nach
Stunde 45 Olinuten endet das Thieif nn«
onvulsionen sein Leben.
- 72 -
Bei der SecUon fand miui in &ml^
dtoi Blat flüssig. Der Uoke SiiiQi ttll
tJiel schwarzes Blut«
Sieben und drdfsigiter t^enuA^
Einem KaniocheQ werden 3 Graoell
toxin mit Mehl za Pillen gemacht iadai!
eiogegeben.
Nach 10 Mionten konnte man la
Thiere nichts wahrnehmen, aufser dab
Herzschlag langsamer wurde. Erst nadk
Stande und fünfzig Slinaten zeigten sichk
conYulsiyische Slöfse der Extremitäteo.
2 Stunden zwanzig Minuten aber brecbii
tige Zuckungen aus. Nach 2 Stunden dp
Minuten erreichten diese ConvulsioDSo i
eehr hohen Grad. Das Tbier erhebt licl
allen \ier Füfsen, welche tetanischaasgiit
werden. Hierauf folgen heftige SlÖfu
Tordern und hintern Extremitäten* h
heftiger Trismus mit Schaum Yor deml
ein. Die Respiration dauert fort, aber
mühsam und beschwerlich. Der Hsni
geschieht langsam. Nach 2 Stunden 3S
nuten treten heftige Sprünge des Thiere
Convulsionen mit 0)pisthotonus ein. NkI
der Opisthotonus nachgelassen hat, athn^
Thier wieder, die Convulsionen kehreo
der, eben so der Trismus mit SchaiB
dem Maule. Der Herzschlag wird ^
schneller, das Thier verdreht den Kop(>
links. Es zittert am ganzen Körper. '
2 Stunden 40 Minuten zeigt sich auf Ai
sen des Thieres mit der Hand wieder eii
roxysmus, welcher mit Sprüngen det*
rea |i>eginnt| worauf CoBTuUioneni Tn>
- 7» -
I
I
)tOiipi, ApfhSren der R«f plruffo« , d«t
ilag«8 «nd Scbatotod iblgen. Dn'rnuf
nen die Zuckupgen wifdari «6 tritt ZiU
8 Korpers des ganeeii Thieras' eio , die
ilion, kehrt wiedar, tind dar Herzschlag
rieder scboell, und das Thier geht oaa
Tis, Nach 2 Stuodea 50 Mio.utao tritt^
D das Thiai* anfafste, wieder derselbe
sniQS TOD SprüogeD, Conrulsionen, Opi«
lus Qod Schaintod ein. worauf wieder
sionen» Zittern » AYiederkehr deif Re«
in Qod des Herzschlages folgen. Da»
Terdreht den Kopf oacb der rechten
und geht sich drehend nach rechts ioa
herum. Darauf geht es fortwalireod
irts« / Der ganze Paroxysmus dauert«
nuten. Nach drei Stunden kehrt der«
Parozysmus wieder t der Bauch treibt
ibei auf. Nach 3 Stunden 10 Minuten
wieder ein Paroxysxqus der Opisthoto-
i8lt länger an , und nach 3 Stunden 4{(
n endet daa Thier in einem soJchep An«
idn Leben.
A der Sectioui welche unmittelbar vor«
tuen wurde , fand sich im rechten Yen«
wenig, im linken dagegen yiel Blut
luch die Lungen waren mit Blut aage«
die Reizbarkeit des Nerven-* und Mus-»
ems war erloschen* In dem Gehirn«
aan die Gefälse siemlich mit Blut an«
jicht und drtifsigsur yersucK
nem Kaninchen wird ein Gran Flkrch*
n eine Wunde am Nacken eingebracht
6 SUnutei» traten schon DonynUiTisdK)
- 74 -
ZuSHUe ein. Sie befolgfen denselbeo T]
Tvie im vorigen Versuche, indem zueitti
Yulsionen ausbrachen , worauf sodano Tib
und Opisthotonus folgten, welche wieder
Convuisionen nnd.Ziltero des ganzen KSi
abgelöfst wurden. Nachdem das Thier ü
nuten lang in diesem Zustande zugebradttl
starb es« ' .
Bei der unmittelbar darauf Torgeiria
Den Section fand man das Herz noch (
rend, in der rechten Vorkammer war
flüssiges Blut enthalten; in der linkeo
kaminer und Herzkammer war nur wenig
zu bemerken« Die Reizbarkeit des Ha
und Musk^lsystems war erloschen. Dh
hirn war ziemlich mit Blut angefallt
Neun und dreißigster Venudu
Einem Kaninchen wird ein GrasB
toxin in eine Wunde am Nacken gebnd
Nach' zehn Minuten bekam dasseOi
tige convulsivische Zuckungen währsDll
nuten, wobei es auf dem Rücken lag; i|
stellte sich Opisthotonus ein , worauf«
-Convuisionen folgten, und zwanzig Ifo
nachdem das Pikrotoxin eingebracht «<
war das Thier todt»
Bei der Untersuchung zeigte sich derr
Ventrikel strotzend voll geronneoeo Bl
der linke enthielt etwas weniges diionlSi
Blut« — Die Lungen waren sehr blali
die rechte enthielt mehr als die lioLe,
zwar dünnflüssiges Blut« — Die Leb«
ebenfalls sehr blutreich.
— 75 ~
Herzigster Versuch»
Cfa«r 1^1 ze wird ein Gran PiLrotoxio in
W^unda ain Rücken gebracht.
fach acht Minuten läfst das Thier Kolh,
tert, zuckt, schreit; der JBanch ist auf-
ben. — Nach, zehn iMinulen. z^igt sich
tniger Speichel, dabei bekommt dar Thier.
I Zuckungen 9 streckt die Zunge heraus
ithmet heftig. Darauf folgen zitternde
jngen des ganzen Körpers ^ des Kopfes,
iunge^ es tritt Schaum aus dem Mauie»
rhier^Bthmet .mühsam. Nach einer hal-
ilinute werden die Zuckungen schneller,
af folgen mehrere schreckliche Anfälle,
)mb wird aufgetrieben, es stellt sich ein
•r Trismus ein , und fortwährend fliefst
im aus --dem Maule des Thieres. Oi«
Qngen werdeh darauf krampfhaft and er«
tt Torzüglich Brust und Unterleib. Da«
ligt sich ein heftiger Trismus«
Fach zwei und zwanzig Minuten werden
nckungen schwächer und das Athmeo
krampfhaft. s
ach fünf und dreifsig Minuten nimmt
>io fortwährendes Zucken, vielen Schaum,
inen seltenen und schwachen Herzschlag
'ach fünf und vierzig Minuten athmet
hier schwach und liegt still; uiid nach
Stunde und sieben Minuten ist es todt.
ei der innern Untersuchung fand man
ichte Herzkammer strotzend voll flüssi*
lutes, die Lungen waren fast ganz* leer,
ie Magengefäfse stark xnit rothem Blüte
/
— 76 —
gefBIIt.^ Der Dfagea war roll Toqmh Schni
untermischten Speiseo und dex Atotus fM
ticus noch lange erweckbar« Nerven and Hü-
kein waren nicht reizbar. Die Venu ifl
Gehirns schienen schwarzblau darch den Scki*
del hindurch. Die Substanz de« GdÜM
war ziemlicli hart und yoU Blot,
Ergebnisse au$ diegen Versuchin.
1. Es resultirt zuvorderst aus den nf^
führten Versuchen i dafa sowohl der Gti»
der Extracle der Coriarla myrtifoUa^ als int
und noch mehr, die äufser« Application '•'
ser Extracte in eine Wunde in der Dtf
Yon einigen Granen bis zu einer halben Dü^
ine schon auf die meisten Tliiere eine A
schädliche und meistens todtliche Wirkuogkilfc
2. Besonders tödllich wirkt diese Fbi^
auf reifsende oder fleischfressende ThieNii^
menUich auf Katzen und Hunde ein. M
Herr Peschier nur negative Resultate (s. oM
erhielt, ist freilich aulTallend. Bei deinTi^
suche mit dem Hunde wurde das Gift ifil^
scheinlich sogleich wieder durch ErbrMhl
«ntleert. Hübner mögen als pfianzenfresiee
Thiere unempfindlich gegen dieses GiftMf^
Dafs aber auch Menschen nach Herrn f^c^
und einem französischen Arzte der An^
der fremden Blätter des Gerberstrauchet ^
schädlich war, iat mir unbegreiflich. A"*
kann ich nicht wohl denken, dafs diebeii'
wtd^sende Coriaria giftig ^ die im sSdIict*
« 77 #- ■
reich wachseod« ant^blidltcll e^j, am so
[•r, alt bereits andere Erfahrungeo int
athädlicbe Wirkoog sptechen^
I. Merkwürdig ist aber^ idafs pflaueti*
nde Tbiere^ wie Kanincben, weder dnreh
merliche nocb durcb.die äufserlicbe An-
QDg dieser PflanEe besonders afGcirt wer«
Es toäbert sieb- dadurch dieses Gift den
aDDten kalten Narcoticia, der Cicuta^ Bef-
na ttcl an, Ton denen bekannt ist, dafs
on pflaneenfressenden Tbieren obne Scba^
genossen werden. Es unterscbeidet sich
rch auf der andern Seite Ton Mtnhpet"
Coccului^ mit dem es in seiner übrigen
;ang viele Aebnlicbkeit hat;
!• Die allgemeinen Wirkungen dieser Gift*
le auf die tbierisobe Organisation lassen
ans denjenigen Versucbän ^ in welchen
• Gift äufserlicb applicirt und in eine
wonde gebracht wurde, am besten erse«
Es sind diese Wirkungen so bedeutendt
dieses Gift unter den schrecklichsten und
lamsten Martern nach wenigen Stunden
Tod herbeiführt. Es entstehen zuerst con-
tische Bewegungen der hintern und Yor-
Extremitäten , welche bald auch den Kopf
iifen. Es tritt heftiges und fortwährendes
gen mit Schäumen des Maules ein* Auch
n meistens Darmausieerungen Statt« Die
Lungen werden an den Extremitäten im*
starker und bäufif^er, die Muskeln des
rlleibs und des Brustkastens werden von
npfen befallen, der Unterkiefer, die Zun-
lie Gesichtsmuskeln, die Augenlieder, die
ipfel werden von heftigen Convulsionen
ffen» Der Hercscblag und die Re^pira«
— 78 —
tion werden dabei immer langsamer ADSsetzat y
Dieser Znstand dauert eine bis einig« Slm* |
den, die Convulsionen werden schwächer, fa l
Thier wird erschöpft, unempfindlich, hallip'
lähmt , es tritt ein apoplektischer Zustaodai;
der Herzschlag und die Respiration setzen ■•
mer mehr aus, das Thier erkaltet und itiirL
ermattet, nachdem der Herzschlag allmiüilil |^
erloschen ist und die Respiration aafgehSitiiA
Nach dem Tode trilTt man bei zeilig sa*
gestellter Section das Blut meistens oO€liii|^
flüssigen Zustande in den Herzhöhlen aoi K
Reizbarkeit des Herzens , der Muskeln w
des Nervensystems ist völlig erloschen. D*
Substanz des Gehirns ist sehr mit ßlotibf'
füllt, und ist zugleich, wie auch das Ritfhi'
mark, derber und härter anzufühlen (yiellsd'
von der Einwirkung des Gerbestoffes?) liii*
gesunden Zustande. Der zuletzt vor if
Tode ciotretende apoplektische Zustand Kifli'
Folge dieser Ueberfüllung des Gehiioei^
Blut zu seyn.
5. Zu diesen allgemeinen Frscheinoip
eesellen sich nun die lokalen AfTektionnM
Magens und DarmkanaleSi wenn das Gut'
nerlich in Form von F.xtracten eiogenons*
. , und verschluckt wurde, und welche ba>|^
,-. sächlich darin bestehen, dafs die innere Oii^E
W fläche des Magens etwas hart, dfrb, ^9W
^ und wie gegerbt erscheint, was von dem,*
ser Pflanze in reichlicher Menge eimvobBO*
den Gerbestoff herrührt. Es bringt übrip*
diese Lokalafl*ection in dem ganzen Bilde"'
Vergiftungs - Erscheinungen keine b«ün**
Veränderung oder Modilikation hervor. ''*
innerliche Genufs der analytischen Tüf^
kl
■ f
;•
w. 79 —
I
'• and 8.) dieses Giftes bat'EntzHodang'
ern Oberfläche des Magens and BluU
itzung, jedoch nicht in bedeutendem
:ur Folgen
Es bleibt häufig die Wirkung diese;^
h eingenommenen Giftes, wie die der^
arcotica ohne lebensgefährliche Folgen^
ier grofsie Theil desselben bald, nach
Minuten,' wieder ausgebrochen wild«
Was die verschiedenen Präparate aus
Pflanze betrifft', so ergab sich ^ dafs das
n Safte bereitete Exlfact allgemein stär- «
rkte^ als das dnrch Infusion der Pflanze
te Extract. Die ana^y-tischen Präparate
8« waren sämmtlich viel weniger wirk,
ils die genannten Extracte, ja brachteja
*seii Dosen fast gar keine Vergiftungs-
nuttgen hervor, mit Ausnahme des Fra«
$• 6. , welches schnell tödllich wirkte*
o ward die Aqua destillata der Pflanze^
rz und Oel derselben ohne merklichen
eil von Thieren ertragen*
Die giftige Eigenschaft der Coriaria myr--
•cheint nicht dem dieser Pflanze in gro-
uantität einwohnenden GerbestolF, so
ch nicht der Gallussäure derselben zu-
liben zu seyn^ indem nach den Versu«
6— »30 weder das reine Acidum gaUo- ^
ad der reine Gerbestoff der Galläpfel, .
eide, von der Coriaria entnommen mit.
»r vermischt, ähnliche Wirkungen äu«
und innerlich angewandt hervorbrach-
)er Gerbestoff war nur äufserlich a^ge-
todtlich, jedoch erst nach mehreren
ynd ohne convulsivische Zufälle oder
— 81 -.
BfkigttoB GooTolsioneii • und scbelnt so-
in aoppellat Gift in sich sa tchlieAeo.
fäbert hierüber findet man in meiner
idinng fiberdae UpoM^ wo ich diese Idee
• entwickelt, iind den UoterBchied der
welche toniecbe, and derjenigen, weU
onitche Krämpfe herTorbriogen, genauer
andergetetzt habe.
at eigeotlich Wirksame der Cor/ana JBf )rr«
scheint mir den yoraogeschickten Eror-
en nach in einem scharfen Stoffe oder
en-Acre zu liegen, welches zwar einen
len Grad von Flüchtigkeit besitzt, aber
ziemlich fest den andern Bestandtheilen
Pflanze anhängt. Es scheint dieses
ame Prinzip in den analytischen Präpa-
in geringerer Quantitäit Torhanden sn
oder durch die Analjrse zerstört 'zu
0« Die Behandlung nach dem innerliehen
Fs dieser schädlichen Pflanze ist dahec
ganz dieselbe, wie bei Vergiftungen ihil
Bgegebeoen Pflanzen. Brechmittel, spä-»
bfuhrungsmittel , der Genufs des Essigfi
»rs'i schleimiger einhüllender Getränk'e^
igende Arzneien xl. s. £•
• *'
fa.LXVIII.B.4,Sc.
— 82 —
IV.
Kurze Nachrichten
und
Auszüge.
1.
J[)r. Struve Bemerkungen über einige gegen seauJafi^
liehen Mineralwasser gemachten Eintaeninfp»
Kebse
#fflMM Anhange von C W9 HufelanL
MJtt Herr Medizintlrtth Wetiler su AopH
theilte bereits vor einem Jthre im lltaa Bm^
IwAftn^r^sohen ArchiTS fAr die gesammte NitniUi
fieaserkungen über einige versandte Strue^^v^^
Aeralwässer mit, und suchte die Unähnlicbkiit^
selbsn mit den natürlichen , so gut er ei kos^
darzuthun. Seine Bemerkungen und Venucheicp
nen mir» weil sie su oberflächlich waren, ^
•mite Widerlegung kaum su verdienen, osii^
glaubte, die Entscheidung darüber dem UrtheiU^
Ienigen Aerzte und Naturforscher fiberliif» *
können, die, durch eine mehrere Jahre, bildtf**
Quellen seihat, bald an den Trinkanitilten foi|^
setzte, vergleichende Beobachtung der EigcniebiÖJf
und Wirkungen der natürlichen und der \^^
«hcn Wässer zu einer Parallele zwiicben \K^
mehr berechtigt sind» als Herr JV. in AtiJiMf
dem eine oder zwei Flaschea versandtes kflnidicfi*
~ 88 —
I
lar fdr •#iiien Zw9ch genflgtcn* iLlldln dffr-
Sciaurtth Hufeland hAt diesen Anfiics ia mI*
Journele fflr die praVtliehe Heilkunde änigm*
naen ; er ift sogar neuerlich TÖm Herrn Medi^
ratb Reumont *) als eine Art wohlbeerflndetar
rität angefahrt worden) Herr Pf^etzUr salbtt*
endlich in. der medicinisch- chirurgischen Z#i*
sbermals dem Unmuthe' freien Lauf gelassen^
meine Antikritik in dem Hui^^sohen fteperto*
bervorgerufen hatte. Und so seheint ea den«
nöthig zu seyn» so gern ich auch dessen Aber-
n gewesen wftre, diejenigen, welche Herrn
. Beurtbeilung irre fahren Cönnie, auf den rieh*'
r Standpunkt au stellen, aus welchem diese An«
;enheit anzusehen iat.
Herr Medisinslrsth PVetzler trat cum ersteän
I im dritten Theile seines Werkest |.&ber G*-»
Ibrunnen und Heilbader/* gegen mich auL £s
»^damals, wie er selbst sugesteht, nie einen
pfen meiner Mineralwässer gesehen oder geko*
und es ging ihm alte und jede Kenntnifs mei«
Anstalt ab, wie das Wesen derselben ihm
I heute gans fremd ist* Nichts desto Wen!»
behauptete er, dsfs die von mir rerfertig^
Wässer von d^n natdrlichen sehr versoliiaden
in; di9 natOrlichen Wasser besafsen eine ge«
lene, unfflhlbare Wirme und einen gewissen
l eleetriseher Spannung, die den kflnstlichen
S »itgetheilt werden könne. Und denhoeh
» er kurz Torher in demselben Theile nag, 76
• Ansicht bestritten und verworfen, Br be-
utete ferner, dafs die Kieselerde in den künst^
so Wassern nicht wie in den natOrlichen luf-
sr aey, und andere dergleichen Dioge«
fa, nachdem bereits damals flbpr fQnf Jahre in
iden« Leipsig und Berlin die in ihren Warme-
en abweichenden verschiedenen Quellen Karls-
: der Sprudel, Neubrunnen , Mahlbrunnen^
resienbrunnen , mit demselben Erfolge **) wie
In -seiner Schrift :^, Aachen und seine Heilquellen.*'
Ich sage absichtlich von den einzelnen Quellen: Mmit
ems«lb«n Erfolge;" denn eine hetnichtliche Zahl
Iranker , die von der «inen oder der andern der na-
itrlichen Qnellcn besondere, von dem gewöhnlichen
erlaufe abweichende luid bei Jeder neuen Zurück*
F 2
— 84 —
an dem Oru ihrer Entttehang Ton w^^_^
senden waren benauc ivorden p crag er kein B^
len p e§ elt betondern Vorsujg der natfirliehin (■»
len von Ktrltbad bertnssubeben , däU^otii»^
•chiedene Wärmegrad der Quellen ^00 ArMj^
laube , eine heiftere oder kubiere , oich BedW
•einer Kranken, su wäblen.
Wat konnte wobl die Ursache lo offen^»^
Abweicbun;; von der Wabrbeit »eyn? ^*^.'''?|
hat Herr PF. meine Erwiederung diriufnv
Repert. für die eesammte Heilkunde lo gut*
Stillschweigen übergangen? Statt dmof Mj^
Worten« sucbt er in den angeführten neaeni^
sätsen die Unäbnlichkeit meiner versindten vviP
mit den natürlichen darzuthun* Und deoBOCl^
er in der suletst von ihm erschienenen ^^^^
Med. Chirurg. Zeitung 1828. 2ter Bind Pig-J
wörtlich: ^yim offenen Glase , der EinwiiKB*||:
atmosphärischen Luft ausgesetst, hatte ^*^
liehe Fransens - und SaUbrunnen nich *'^^
Stunden einen angenehmen, stechenden slotfb|r
Geschmack» wie die versendeten natüilicbca^
ser," und pag. 199: „Ich gebe auch die WulJ
keit seiner Mineralwässer in denselben Knii|^
ten zuy in welchen man die nitürlickes Beuf'
len preiset/'
Widerlegt auch Herr Weuler durch dien/*
fserungen zum grofsen Theil sieh selbstf ^^
dennoch vielleicht gut, die Einwendonges *"
ben näher zu berücksichtigen.
sehe
men ....^.. , **..« «.* ««>.«,.. .»...w« ^--.- au
Schwefelwasserstoff und hepatischen GeicnBj*^
safs. £r schreibt diefs einer absichtliches B^
schung von Schwefel wasserstofFgas su» ?'^
die Ursache in mir abgehender Kenntnili ^
kcngeschichte im iten und 2teu Hefte; »»"**'
dcro soUeu bald fulgou.
— 85 —
• dem »weiten oUeber di« NmUU.
irlichen Heilquellen'* bereitt 1826 mt^
ittep dtt er »elbit recentirce» bitte er
könneo, dt(a iob mebr denn #iA Mal
r W«tser üntersocbt hibe^ und deb
rüete ^ Menge 8chwefelWMtertto£Fgeeee
sichtlichen Beimitohnofi Ton nie tu-
rerden könne* Mafste ihm nichs en«
infallen, dtfs dieser Gehalt in Sebwe*
durch eine Zersetiung'der tchwefel-
▼erroitcelst einer tufftUiff in die Fla-
skoniraenen Teeetabiliecben Snbetens
sn seyn könne/ Sollte er nicht wie»
es Janr eine und die andere Flaeoh«
•n natfirlichen W&sies von Seltfre^
bad y Pyrnont eto. bei der EröfFauog
Geruch nach SehwefelwasteretofiMt
Warde er sich in einem solchen Fall«
zu behaupten, dafs dieaer Gehalt an
srstofF der Quelle als wetentHcb ange»
ihn in Einer Flasche getroffen?
»m Wasser trägt jedoch Herr PT^. keia
nen solchen Ausspruch au thun. Bei
Flasche 9 die er sich später besorjcea
te er, wie nothwendig, dieien Se-
efelwasserstoifgas und tadelt den dai^
ingencn Mangel an Uebereioatlmmang
iargestellten Wässer I
nir bereitete Saidschitaer V^asier hattd
'^. nicht den Geschmack dee rerata-
hen ; es war weit \i4driger*
mir bei Herrn Med, Rath PV. wenig
iriichern, dafs ich dann , wenn wie-
/sen mich über die Bestandtheile ei«
elehrt haben, das ki'ünstliehe Produkt
ifig mit dem natürlichen Tereleiche^
b wendig nur solches wähle , das we-
se Witterung» noch andere Umstand«
rden ist, sondern dafs ich auch aio
s unbefangene Unheil anderer 8aoh«
iiir zu erbitten • und dafi letzteres fflc,
des Goscbinacks des natürlichen und
litterwassors immer sehr befriedigend
;efallen ist; dafs ferner hier, wenige
— 86 —
Meilen ron Siidiehiu, dennoch mein IftittUdei
Bitterwasser sehr häufig gebrtueht wird, wuW
widrigerm Geschmacke dieses ohnedem der to
eich nicht empfehlenden Wassere schwerliciiw
Fall seyn möchte; nnd dafs ich selbst heoti, ü
ich dieses niederschreibe , bei einer tufmirkiua
Vergleichung des Geschmackes der natQrlichen m
der künstlioben Bitterwässer keinen Untencw
Bwiechen beiden entdecken konnte.
Aber fragen mufs Ich Herrn TV.x welcher in
wer das natürliche Saidschitser oder PallnietWS'
eer, mit welchem er das meinige vergUcb? Htfi
Herr Vl/m die dortigen von ihm in seinem Wtni
beschriebenen Quellen etwas ernsthafter untern^
als es geschehen ist, so würde ihm nicht luf
kennt eeblieben seyn, dafs das Saidschitser, so**
das Püflnaer Wasser sehr bedeutenden Abweic**
ffen in der Menge seiner Bestandtheile unterwf
len ist) dafs diese Abweichungen sehr durch Ai
Zeit bedingt werden ^ welche das in den Gr^
eich sammelnde Wasser in denselben ^elaiiesfii*!
dafs trockne oder nasse Witterung einen betntf^
liehen EiDHufs auf die Menge der ßestandilKi>
der Bitterwässer äufsern } dafs also auch dsi ^^
liehe Bitterwasser bald milder bald stärkst luf^
Geschmacksorgane einwirken mufs. Ich Iiib«^
ses weitläuftig in dem «weiten Hefte fiberei
Nachbildung u* s. w. auseinander gesetst; diec(>^
ste Schrift des Herrn Professor Steinmann undHtf^
Bergrath Reufs über das Saidschitzer BitteriFH^
die darin aufgeführten , so wesentlich von tiM^
abweichenden Analysen der Kose^schen und ^
Hauptquelle, aus denen die Versendungen 'f**
selnd geschehen, beweisen diefs auf das unwideiljt
lichste. Hat nun das Wasier der Kose'schesoJ
^ der Hauptquelle, die ein Fiinftheil mehr Besa^^
S fheile besitzt , als die erstere , Herrn IV* sar ^^
^eichung gedient? Auf diese Frage wird erfij
kk wohl eben so die Antwort schuldig bleiben, il''^
andere y früher an ihn gerichtete. Aber v\i*^
mufs er, was er in seinen Bemerkuneen h*^f^
dafs die natürlichen Quellen in der Menge i"«'
Bestandtheile oft sehr bedeutende Veründerutf^
erleiden, und dafs, wenn es wünschenswenhijj
dafs die natürlichen Quellen diesen SchwankoMi*
— 87 --
taigtiecst Myn möobcea» Air 4i« Nt^Ul«
^«rsalbeii ein fetter Tj^u« unerUftlieh is^.
r» deraelbe nioht Ton- einem ZeitpankM ge-
«1 werden kann , wo aie dnroh «tmosphlri-
^Hsiet Terdannc aind» aondern von' einem
9 wo aie 9 ungestört Ton iufsam EinflüaaM^
<v Tollendeten Kraftiekeit aus dar Brde fli»»
Defshalb können selbst vertandte eul «aob»
Ce Minaralwataer fflr aioherer in der Wir«
ehalten werden, als natArliche WAsaer. wenn
&«llcn dergleichen achwftchanden , sanlUgea
icn unterliesen; der nachtheilsgen Einwii^
nicht SU gedenken y welche von dam Ter«
der natArUchen eisenhaltigen Wifser anser*
»h aindy und wo<1urch so oft der eigentham«
lerapeutische Charakter derselben ginaliob
dert wird *), Der verflossene nasse Vom«
c von dieser Wandelbarkeit vieler natfirli«
Quellen nur au sahlreiche Beweise gegeben*
oft habe ich und andere solche Personen,
rlich gewisse Quellen besuchen , klagen ge^
vie sehr sie in diesem Jahre den Geichnaadk
i Wirkungen der ihnen hinlänglich bekann«
aser von dem Geschmaoke und den Wirkun-
weichend fanden , die sie in früheren Jab* '
ihren hatten* Und dafs diese Klage gegrlu*-
•y bewies di6 chemische Dntersucnune meh-^
leaer Wässer. Als einen. Beleg führe ich das
: der Untersuchung von im September und
3er fieachöpften Marienbader Kreozbrunaen
^hssuin Unzen desselben enthielten an
während Prof, Sfeinmajofs
BuvcrlUfsige Untersnchiiixg
. - . von 1821 tür die gleiche
ireiaro, achwe- Menge heiles.
rem Natron 31,297 . . . 38,116
laurem Natron 6,224 • • • 7,261
em Natron 10,505 . • . 13,504
I 8nmma Gr. 48,026. 58,94L
hatte ^ die Wirkiiiigeii der kiiiistlicheii ver»aiiaten
er zu beobacliton. In seinem 1828 erschienenen
sise der iiuscliädlichen und heilsamen Wirkimgen
Udens im Winter sagt er pag. 4<): „der Werth der
gebildeten künttUcheu 'WäMer ist mui nonentiich
— 88 —
Die Oiielle wtv also 1828 fibereiaSiebM tt
an WASierfreien Salzen inner als 1821« Ji,^m «
Verdanipfung erlangte Rückstand von dernWuS
des Kreuzbrunnens y das im Angust eeschöpftw#
den war, betrug sogar } weniger all in trodia
Jahren. Auch Herr Professor Steinmann in M
erhielt bereits 1817, wo die Witterao{; •^■"
«ehr regnerisch war, dasselbe Resultat; i. Pbyij^
lisch -chemische Untersuchung der FeTdiBindiq'M|
zu iVlarienbady vom Prof« Steinmanrif psg.l40'-lj
und das Marienbad bei Auschowits, vom B«^
Dr. Reufs, pag. 86 bis 89.
Nothwendig massen Wässer, die tohtiald
in der Menge der in ihnen aufgelösten ficA*
theile abweichen, selbst auf die GeschnnckNQ*
anders einwirken , als wenn sie das Tolle Uuli^
Ter Bestandtbeile besitzen, und Herr fV, blnei^
wendig, ehe er ein Urtheil sich erlaubeaM
die Beschaffenheit des natarlichen Waiieit i#
Suchen sollen, mit welchem er Y ergleiche iil'
len wollte«
Aber einer Entdeckung Herrn Tf^s, »^f
weicht nicht blofs das M engen Terhältnili ^^
«tandtheile meines Bitterwassers^ tondero ibci*
Art derselben von dem natürlichen sehr ab* »^
nachrichtiget uns in Kästner*! Archiv X. p«?"
und XII. pag. 126, dafs das Pallnaer Biuerjj
und eine Menge Brunnen- und Flufsw&sserkoj^
saures Natron enthalten, weil sie gekocht O"'
KU einem kleinern Volumen abgedampft lol^^
tabilische Pigmente, wie geröthete LackmuiöMf
u. s. w. alkalisch reaeiren , und da die R^'PfJ
auf Kali dasselbe nicht angezeigt hätten, 0**
die Papiere bemerkte alkalische Reactios T^
nem Gehalte an kohlensaurem Natron Iietloi*^
müsse. VVeifs Herr PF. nicht, dafs, tw»»
Kochen und Einengen derjenigen Wässer, ««'»
nesia enthalten, wie diefs bei seinen angehlick^
tersiichten Wässein der Fall war, die in (le»"T
ständigen Wasser auFgelöRte kohlensaure M"p*
alkalisch reagirt? und dafs der Schlufi «w ^
iihcT allen Zweifel CThabcn ; sie sind iinni<f?jji
Irisch nm\ krältig, wenn .nlles in Ordmnii,.-';,^
i'ilHTin.'llVn bei "weitem die in den Jirllern »:'-•"*
liiicbeuen tTansponirten natürlichen BruwHi!'
k
• •
m
— 89 —
•A tohltiiMaNni Natfoo bot dran liAi|hrila«
f wenn teine GeeenwarK durch DirttaUang
n demtelben gebildeten 'StUee wirklich cr^
VFOrden in? Ton einem solcben Befreit«
lieh aber in der Mittheilung des Herrn pf^,
•ine Spur, und er wird ihn taothwondiger
gleichulU acbuldig bleiben.
Dederf daher kaum einer Benierkan((, daCi
hlaase, die Hr. fV» auf die TermeintUche
rart des kohleniauren Natrons in den PqIÜ
itterwasser und andern Brunnen- und Flufs«
n baut» in sich selbst zusaRimenfallen. Das«
;ilt ¥on Herrn pf^s. Versuchen Qber inniger«
9okere Bindung der Kohlenslure in meinen
m. Fdr jeden Sachverständigen sind sio
na unbefriedigend. Ein starkes Aufbrausen
kohlensauren Wassers kann nehmlich enfwe-
Ton herrühren , dafs in einem gegebenen Vo«
desselben sich eine dasselbe weit flbertref*
lf«nge reiner Kohlensäure befindet, die, wenn
mipression nachläfity unter der sie mit dem
r verbunden worden, suerst stürmischer, dann
aer entweicht) oder die mit dem Wasser
idene Kohlensäure war nicht frei von atmo*
loher Luft- oder andern Gasarten, die im Was«
eniger auflöslich sind als die Kohlensäure*
; des letEtere Statt, so wird zwar Anfangs bei
{geöffneten Flasche ein starkes Aufbrausen
s entstehen, aber nach demselben wird das
r bei weitem weniger Kohlensäure enthaU
Is dem Volumen desselben bei der gegebenen
n Temperatur und Drucke der Atmosphäre
em in clemselben enthaltenen Sslagehalte su*
t. Diefs läfit sich aber nicht auf die Tom
M. R. ^^. befolgte Weise, sondern nur roic
des pneumatischen Apparats u« s. w. sicher
leilen. Denn selbst ein und dasselbe kohlen«
Wasser, in zwei Gläser gegossen, wird häii«
. der Wand des einen grofse Perlen ansetzen
Ine raschere Gasentwicklung zeigen, während
einem andern Glase ruhiger bleibt, weil sehr
e innere Fläche z'weiSr Gläser bei dem einen
r, bei dem andern glätter ist, was dann auf
ihe Weise wirkt, als wenn- man in ein koh«
ires Mineralwasser Zucker oder andere «okigt«
9r wirft.
- Ol ~
it kat Berr W* BMht, laft die ron
ndun|; best im roten Qiilineralwitaer.roelir
Bnlhaicen «is die TeriendtUA »«tflrli«
sie Abweiohung llfft «ich, gUnbe iel»»
I einer Seite rechtfertigen« Die ron
n Will er sind nämlich nicht diBu be-
Ton den natarlichen Quellen w^rtand»
n ; lie tolUn, fo viel dieff nur immer
n Willem möglich itc^ die QuelU
;eben. Sie mOiien daher auöh bei dtv
t gröfiern Eiiengehalt Beigen f alt di«
sriandten» Letsiere bafien, wie diele
en iattiam erwieien worden iic, den*
ier g&nzlich p oder wenigiteni cum
e ein. Am der gleichen Uriacbe mfla*
Sendeten künitlichen Wliier anch ei*
Gehalt an Kohlenaaure entwiokelni ale
% natarlichen, die schon durch' den
tnSy und nach demselben , an dieiena
)etraohtlichen Verluit erleiden. Ich
her auch sogar absichtlich einen grö*
im an Kohlensäure als das Wasser an
ibiL besitzti um auch dem ans einer
it auigesohenkten Glase die Eigenschaf*«
zuerst getrunkenen tu erballen. Läfst
Trinkende das auerst gefällte Glaa
eben, ehe er es trinkt, so wird auf
das aus einer Flasche sutrit' entnom*
inn nach einem kurzen Zeiträume gr«
eralwasser sich mit dem aus der Fla-
n^eichenkten, aber rascher getrunke«
iemlich gleich Tcrbslten, und so eher
letzten Falle- bei dem versandten Was*
ichtiete KormalTerhältnifs der Quelle
in, als wenn ich Oberhaupt dem ver*
ler nicht mehr Kohlensäure lutheihe,
nmt. In diesem Falle mufs nothwen*
I Glas einer Flasche, in Hinsicht der
säure, eben so bedeutend hinter dem
selbe Weise zurßokbleiben , wie diefi
ler Quelle gefällten und alsbald nach
eerten Flasche Statt findet. In der
iieses Verfahrens bin ich dlirch die
vieler Aerzte beitärkt worden, die
»achtet haben , dafs namentlich stärker
'ässer, wie der Kreuabrnnnen , Eger*
uMtItim Id elaabcn, ä»t$ lelbtt 4ev Hen
. Hmfmlmmd «•■•r Amichc niohc onfCogoA
ittlb« «rkuiat*« alt dieser Goeensun? lu-
S£F«iitlic]itii Sprach« kam» nndtpAter wi«*
Bur dMi Itbandca Körper als oat feintte
BB 9 daa aber daa Verhlhtiirt der aatflrii«
dsn iiflatilichen Wftiiern enciclieidea
FctsCy wo die AnauU für kflnüliehe Wia-
nrlia eecba Jahre hindurch den gldcklicb»
Kgeng gehabt bat, wo Taufende dieselbe
•nntmc haben » iiC et su einem Orchcsle
I0lb« nicht mehr tu frAb, und ich kann
r noch an den Herrn Staitsrath nit ZuTcr-
"Vtm^^^ erlauben y ob telbit unter den aun
icnrn nnd teltnern Wirkungen Karlsbad!,
detbalb gewissermsrsen als einen Reprt-
rinles anderer Mineralquellen an sehn kann,
\m iricend in Betracht su tiebende Zahl und
ilbcn istp welche die kanitlichen Witser
t die gleiche Weite hervorgebracht liitren,
latArlichen? Und kann der Herr »Siaatsrath,
I geatdCBt auf die Urtheile der erfahrensten
bten Aente Berlins, tu hoffen berechtigt
IMS Gleichförmigkeit der Wirkungen bei
mit den natürlichen Quellen gleichgestell«
•m Verh<nisten in der Masse der die
ima Wässer Benutsenden nicht entgegen
> kann ich auch leicht Ober die EinwArfe
(eben, die er pag. 122 det tngeführten Hef-
it Journalt mtcht. *)
Wiesbaden » Etcr und andern (.Miollcn auf das
•earimmtette iindT aiis£v/.<;irbiH;t»rn dio Wirkiiiicen
m den Quellen gebrAiichtcn nUdcr wicderiiolt
u
wArde der "Walirlicit initrcii w^rdm, wenn ich
sugebcn 'vrollte , auch liior iii Herliii ri;clic vielo
tm^. und den natürlichen JVIincralwni««;rn älinli-
Wirkungen der kiinstlichcn Shuvi**i\\*:n beobach-
<U haben,, — Aber wir wollrii nicht vergcitcfiy
'iel Herrliches uns auch sclion iri'ihvry anfscr dic-
erbindung, das ICixr-ii y.ur .Stärknngy das 14atron
Auflösung lind Gichtbckäiii])hing, die mancherlei
kUT Beinigting und nnderen Zvvnckciiy ßvleistct
I. — Und welche iiii{;lHii1)licliM .Schwiengkeiton
rrade das wiohtigstf) I^caf^ens, das l^ü1>en(io» zur
intnifs und Verg^leichung! — Wie schwer ist es
iflen Füllen di« feineren Verschiedenheiton der
»imittel darnach ku bestimmen! — Dns Gesund-
en allein beweiset es noch nicht. Denn aui' wio
cbfJaltig« Wege kami dicis erfolgen! •-* £bcn so we-*
^ 94 ~
Et Ift gflwif« Keine Frag« 9 Jimjs ii$
Ttoeh mchf geschlossen isi. Aber weon anch
'Fortcbiin^eo bifher ftbertehene kleine Meagei
StofFe in den Wäsiera entdeeken tollten, 10
e$ wenigsten« im Vortue mehr als wtbncl
EU teyn , dtfs ibr tnöglichei Hinsukommei
bereits von mir dargestellten Wissera, oba
baren Einflufs auf die Gleichheit der Wii
derselben snit den natfirlichen Wässern ley
sonst könnte dieselbe sich dermalen nicht
fallend seigen, nicht in einem Zeitranme Ti
sehn Jahren sich so häufig wiederholt ht!>c
Gewiclitimengen der Sto&f die bei fortie
den Entdeckungen den bekannten xnaufügi
dßrfteii, können flbrigens tus Gründen,
der^ mit Wage und Gewicht sich controll
dermaligen Methode der chemischen Anti]
Torgehn, nur höobtt klein seyn. Mtnclis
deckte Stoße ^ wie JLithion^ seigen auch 11
peilt itcher Beziehung die gröftte Aehnlichl
Kali und Patron, wie dies in chemischer!
der Fall ist* Und Spuren von Jods und ll
StofFen gehören bei den Wässern , die icl
nachbildete , durchaus nicht si| den festit
Bestandiheilen* Sie kommen su einselaei
Tor und verschwinden dann wieder auf lao
wie dies auch mit den Kalisalsen, mit Spa
Kupfer, in mehreren Quellen der Fall ist, 1
sehr wohl mit einer eeUuterten Ansicht i
Entstehung der Mineralwässer verträgt. Oe
sie in dem Falle, wenn sie bei absichtlici
chen nicht aufgefunden werden , dennoch d
sen wären und sich nur der Beobachtung 1
hätten, kann bei der Art der Ausmitteluoj
ner Stoffe , die uns dermalen zu Gebote iti
wo die kleinsten Antheile derselben, die
sehr grofsen Mengen Wassers gelöst befind
noch bei der vorsichtigen £inengang d
nig die Gleichheit der in die Sinne fallenden
feil. Denn -wie viele Tausend feinere , in d
jehcn des Organismus und Vegetattonüproxc
greifend« , ott erst in der >Iachwirk.ung hen
de> ^itiht es, iiher die kein Sinn uns A«»k.n
kann! — Wir können also immer nur d»n
lichh'iit aber noch keine völlige Gleichheit i
'-' Ich beziehe laich aui den Anhang.
— 96 —
« dariiletMi rnfttsen « niobl •iogcwendel w«r«
sh ^M, was d«v Herr SiMtirath flb«r den Un-
lid 'Kwis«hen Producten und Edncteii der An«*
gt« kftiin in kcintr An tli Ein wind fS^g^n
otllioben Wisser gelten. Aflin kann «lesen
rf siicbl bltofl den Retnltaten der Antlys«
neralwltsfr wachen, sondern miirs ihn «uth
Brgebnifsa dar. Untersuchung waJ)kOhr]scheff
nensetxunoen ausdehnen, ohne» wie sonleich
a wirdf dadurch au den 8chlQssan .berech*
aeyn , die man dafauf gebaut hat.
«nn man eine wäfirige Lösung von twaifaeh
aaurem Natrum mit einer Lösung Ton asla*
. Kalka in schicklichen Gewiehtsvarhälcnis.
Lacht I und dann die klare Misohunff Var*
Cp ao wird sich dieselbe in dem Varhlkniisa
^ als -die Kohlensäure bei d<r Verdsmpfung
>an entweicht» wodurch das Bioarbonst des
aa auf einfaches Csrbonat suräckge führt wird,
Pjc man di^ Flfissiekeit bis aur staubigen Trok«
it ab» und behandelt den Racksiand mit rei*
Vataer» so wird dasselbe sslssaiires Natrum
ton, und ungelöst wird kohlensaurer Kalk
bleiben* Der Chemiker , der diese Mischung
nebte, wird mit Recht behsuptan^ dafs er ala
It meiner Arbeit erhalten hatt
hlensauren Kalk,
lyaaures Natrum, und
lie Kohlanslure» die sich TerflCIchtigte»
Uebergiefit man hingegen die aus der anga«
a Mischung erhaltene trockene Masse , statt
ri dem eben erwähnten Verfahren enge wen«
VVTasserSy mit nicht au starkcin Weingeiste,
oeht dieselbe damit auf, oder digcritt sie bei
'er Wärme, so findet der ChemiKer in dem
lern Ungelösten abeeschiedenan Weingeisie,
Iren Kalk, und in dem Ton dem Weingeiste
ligebliebenen ROckstsnde, einfach kohlensau«
itrum , und er ist demnach zu der Erklärung
itigti
er was ist Klein , imd was ist Grofs in der VTattir ?
-- 97 —
w^.ä^b die dnithieii ScolFa iinfer aligeliid«fw
iraikltiiiifaa tu Teriohitdtnen VtrUndancjiir
Dsncrtcoii, alio in dem angefabnon Fall«»
iBMoren Ktlk and koblonMum Natrum, bald
laaraa Kalk und lalitaurei Natrum bildan
1$ aber die Gawiobtimongen dar einaalnan
andanan Stoffa: dai rainen Kalkt » das rainan
la^ dar Salataura und dar Koblantluray blai«
t>ts diaaar acheinbar Tarschiadenen Raiulut»'
an 9 und wann dia Bedingnngan aiffallt wazu
ntar danan dia einsalnan Stoffa Tor dar ehe«
n 2«rlagnng Terainigc waren , to bildet sieh
ibarmala und in jader Beiiabung diasalb«
dugw
IT Viala Mineral wlasar baeitien eine wal»
i Zahl alnialnar Stoffa ^^ alt in der eben, ein
lihar ialauabceten Verbindung anthalian sind«
liaiehar dia Menge denelben iat, um datco
bara Combinationen liftc auch dia Meng«
laii jiater einander an, und die Angabe dar
ladanan Varbindunpen » die darauf entstehen,
bdam diaae oder jene Methode der Analya«
t wurde 9 mufa aothwandig auah mehr oder
nr Ton einander abwaiehen. Dia achainbar#
iadaabalt dar Resultate dar ohemifchan Ana-
lat jedoch keinen Einflufs auf die Varbin-
lar Stoffe aelbst, wie sie sich in dam kAnst«
rgasielhan Wasser bildet*
erden dia Verblltniase hergestellt , die Tor
danipfung Statt fanden, witd die einer ge-
Menge Wassera cukommenda Menee Ter*,
■lar Bestand th eile. Kohlensiure, SaTaa der
■ , Erden, Metalle, in der notfawendigeA
lg vnd unter den Bedingungen hiniueefdet,
lanea ihre Verbindung, Lösung und Durah»
sg geachehen mufa, so iat auch in den kQnst-
Wiasern die Verbindung der Stoffe die «lei-
vie in den natarlichen, und sie gewähren
r ahensischen Untersuchnng dieselben Resul«
rie die natürlichen. *)
mn aelbst dia Analyse iiaturliolier Mineralwasser
ehwlerig nnd iinslcner ist — nud sehen wir nicht
oh neii«? \md kann niclit ein einziges neu ent-
•tcs Beagens nocli andere herbeitiihren ? — vria
mehr UnAlcherheic miiXs daraus auf die danach ba-
tea snriickf allen!
LZ?III.B.4.St. G
^ 98 «^
Und kann der lo ebtn beleneliteti' to^
Miclit gegen das Recht •ingewendet weidaf ii| ^
natarlichen Wftiaer mit Erwartnng des doi ^^
■Ki_r_i I i_»ii j _•- ^.r ccL^.«« F
Erfolges nachsubilden, den sie der EibuiH*
felK
noch weniger die Imponderabilien anffibreiiV ^'^
che man zur Erklärung der Wirksamkeit wf ^'
turlichen Quellen zu Hälfe gerufen hat* W«"* \^
Eine sie alt Brunnenjgeist beseiehnetey eiain
als elektrisch -galiraniich-magnetiiche Kn&i
überhaupt als vis ignota ^ so hätte schöocii«
Hinblick auf die Geschichte der MeditiaBi'
turwissenschaften Tor dieser abermaligsi fi
rung unbekannter Kräfte warnen soUtn. Wm
Tor wenigen Decennien als eine Art Vi)f*
fast noch in das Reich dämonischer Einwiil
zu gehören schien , hat das raschere ?
ten der Naturwissenschaften mit unbetwsL-^
Rechte häufig genug an die Körperwelt (*■'
Statt unbekannte Götter ansurufen, würde ^Vj|
heit eher zu ihrem Rechte gelangt
die Wirkung gut nachgebildeter Qd
denen der natürlichen mit Unpar ^
Ausdauer zu vergleichen sich nicht |escbcsili
Aeufsern die künstlichen Wässer bei f^l<|^||
standtheilen in der Mehrzahl der Pills """IILI
gleichen Wirkungen auf den menschliciiMi"""
als die natürlichen^ so möge man jene li
bilien in Anspruch nehmen. Bis dieses Ai
hat aber noch Niemand nachgewieseD» iw'
die natürlichen Mineralwässer auf eine is^,
als in die künstlichen eingehen; die es uU
und zu beweisen versprachen , haben eiiu<
mocht, und w^aren genöthigt, unbefangca^
den Naturforschern das Feld zu räumee. Bi
liegen offen und verständlich für Jedes sii
diese Angabe prüfen ^IK — So sind ebcsul',!
früher gemachten Einwände: von einer bei
VN^ärine; von der ei^enthi'imlichen el«
Spannung der Mineralwässer^ nicht blofi
Laft gemacht^ nein, sie sind von anerKsast
gen Naturforschern y voti Brunnenärsten ns'^
neninspectoren so gründlich und ohne tlU«^
rede widerlegt worden ^ dtOi %% iwccUoi
. 99 .
( ;li«ie«:j^iuioht ta gf^^mJ^Aii« Auch ü^ an»
anen «wd Bfis||i«l« Toa 'Gtstela m^klitaa
M>olf^Iii'Mi|i^r Are alt B'aw#{i gehtn k^onaiu
t Iitfin wobl mit Rt.9at verlangt werden» deCp
iohara l^obacbtunean flbar die ipecifikö Wir-
vo|i 'G^l^ib qncsplaelden*, Sind dieio auf li*
Wat'ip .njod upabbltiigig 'yon den Zufiklligkei«
Lie b^ ^iif einen Personen «loh ereienen liön»
^d mOMtpwy eripitte^c; Ift^steSs» dann, kanttlich«
ner Bidfir auf dl{'i|^Ip<l» .ollufig yön der ga*
Lianen A^weicbenda j^rt ^ebreuaht, alebt ia
lebriahl /dar FUIa iȧ\ Vat die nacarliahen.
aber 'auch nur -dann ariti gieot •$ ein Aeehc
haapcen , deti die kantElfche Därilelluiif "Vdai
.n ninter der natflrlichen Quelle surflckttebe,
• aber wflrde keinetwegi folgen « dafi ander*
Liehe Wiifer» XOr -daran. xon forma Wirkung
en natttrlicben , die lablreiohsten und lieher-
Srfahrungen tprecheny euch hinter der Natur
kbleiben mfi fiten. Haben übrigens die geahn»
Inponderabiiiei^ hfi *<9aitata einen EinAuft^
Itaen lie aufierit aiher Natur^iev^^ und an daa
n mit ungemeiner Aithanglichkeit sich fett»
L, dt ni^lit dti eben dem SahooÜM der Erda
ömendlr; liorid^ril da# Tarkflldta Wtttei Bam
. benuttt wird. •) _^
er Herr Sttatiralb Hupland hat gewift toII»
ifl^et Äaoht^ tu.^behaupteni.dar lebende Kdtpet
er wTirdlge )tr. Verf. wird et dem Arste erlAnben»'
' jetiei grofM GeheinihKi der Vamr -« wai wir Le-:
L nenneA — zn^ glauben, da er «üKLicb darfiut UilMff*
l^tan^ wird« j^nd die MedirJn uniiJ daMeib« gar nicht
tehen würde. Darin el>en iiiicerscheidet slcffa'Ma*
in Vori Cheaiie, Lebendes Vom Todten» im d'ee ifC
in .IQ in der Ordnung • und ihrer Katur aemäft .dalt
ii die Chemie an da« rein .Suinliche« Men- und Wäg*
•e, hält, als dafi die Medifein das Leben in ihre An-
lit und jßrklHning anfnimxnt. — DaCs miU' mit diep.
1 Ii«bun der Natur noch eine Menge feiner, )a Bfilbft
i Sinnen unbemerkbare, also gebeuBe» .Stoffe In Vor-'
düng itelien, ist unleugbar. ■ 'Wir' kennen selbst
hrera dersaHicn, wir nennen s&^ Xlcbt» Wurme»
iktrisütät, GalvanismuSj_AIagnetiiinius- — aber wat^
wen Wir von ihnen f Win allmi^ .Ist nöcH ilnlete
önttnirs davon! — >'och wemiger -wissen -fdr> wel»
in iSi^lurs sie auf di« Natifruprodiikte» und hierii»-^
ntlich die Thermalwasser. fiabeii. Am'allcrwenig-
9. aber wür^e mau wohl, bei unserer mangelhaften
antnifs. derselben. gcredeBn euueheiden koAuatti
$ dt gar kcintn hauen künntpim : , »• •
— 101 ^
^ät mii d$n natMi^§n habe ioh gie ave^
r. StrvvB lucbc in Obigem »eint Grflnda sa
.ften« loh aberUsie et den Leiern ^ darüber
Kscheiden« Mir if( Eines genug» was er selbst
ftC, nebnaliohi dafs die Chemie noch niehi' ee^
:en Ut, und auch nie geschlossen seyn wird,
ie Natur unendlich ist, und eben «o eaoh die
Torschune; dafs sie immer neue StoiTe, neu«
9 neue Wunder» entdecken wird, bis ans Enda
'age| -7 dafs folglich niemand je auftreten
Qnd sagen: Ich kenne sie und ihre Produkte
wie sich solches auch mit den Mineralwas«
liglich bestätigt» wo tttfilich neue in ihnen
tene Stoffe entdeckt werden » deren Kleinheit
■ Erachtens nicht als Gegenbeweis angefahrt
n k^nn. Denn» was ist in der Natur^ be*
rt in der' lebenden» grofs oder klein?
tk spreche also hier lum letsten Mala ttiaia*
ite' und redlichste Uebersenenng 6ffentlieh tusc
he Hm, Struve^s künstliche Jllineralwasser/üreins
hö'chst schätzbare Klasse pon Heilmitteln f die
atürlichen so fiahe kommen , wi^ noch keines
!m» die folglich als eine wahre Bereicherung
Arzneivorrathes tu betrachten und für alle
Kranke^ welche die natürlichen Heilquellen nicht
tchen können f eine grofse Pf^ohlthat sind;- —
ils völlig identisch mit den natürlichen kann ich
*ht anerkejnnen, — > Dieses» und mehr nioht^
[oh von Anfinge ihres Auftretens an ausse-
ien; Es ist ineine Ueberseugune auch in der
geblieben, und sie wird es bleiben bis an
Ende, weil die Pr&misse» worauf sie beruht^
fhören wird» nehmlioh — • die Unendlichkeit
ttur, und di0 Endlichkeit d$s Mensch$iu *-*
i. ::■
- 402 —
2.
Bad0»Chronik vom J a h r $ i
Badschronik von Eilsfn, von den Jahren 18|{y
einigen Bemerkungen zur Festsetzung der indi
nen für die jinwendung der Schwefel" Scklam
und Gashader daselbst^
vom
Luindphysikus und Brunnenarzt Drm Zaegi
(FortMtzong. S. yor. St.)m
Sechster Fall.
Herr Hiaj)tmann T. aus V. , ein roboit«
Vet Mann, einige und 40 Jahr alt. bekam in
1825 nach einer ErkAltung einen ScbneriiiBl
und der linken Hüfte, der aich immer meb
rheumatischet Haftvireh manifeitirte. Ajk{%eii
gen Molimin, haemorrh, befand Patient sich)
wohl. Im Jahr 1826 besuchte er Eiiaen ^ Bii»
Bip;e und swanzig Schwefel- Schlamm- nadi
d.impfb&der und trank dabei Schwefelwtfieriii
ken Portionen. Gegen £nde der Kur wurdf'
Schmers heftiger. Im FrQhjabr 1827 hörte ichf'
der Kranke den gansen Winter hindurch recbtl
dend gewesen tey, das Uebel sich ietst woUiii
mehr auf die Mutkeln und Bänd-er Deschräok% t(
dem wahrscheinlich das Hüftgelenk in fldid«)
Schaft gezogen habe. Ich war damala mit S^
Kranken in eleicher Lage^ seit Januar litt ick]
rhouraat. Höftweh, das sehr bald das Gelesk
griff u(id lieh als.Qoxaljgie aussprach; ich rietk'
zu öfteren örtlichen Bltitauileerungen , der k\
Cition des Glüheisens, ruhiger Lage und gef«
End<^ des Sommers den nochmaligen Gebraud
serer Bäder. Alles ward panktlicn befolgt nsi
fangs August kam Patient wieder eu uns. Kic^
Application des Gloheisens hatten aich die
Schmerzen yermindert, indefa das Geheo
sehr beschwerlich , noch beschwerlicher ibd
Aufstehen nnd in Ging kommen , wenn dir *^
— 103 —
eitlainfi; fWMu batte ; im Gefenk« fAhlu aii4
mtn bei der Btweguog ofn knaokeodet und
ides Gerftatoh* was den Kranken betooder«
L machte 9 weil er eUubt«, diefi rabre yoa
begoan^oem KnocEenfraf» her« Bs wurd«i|
il Ti ScbwefelwasierbAder genommen und das
r ^i^iederum getrunken ^ mit etwas btiierem
I wie im vorigen Jalire; die Schmersen wa«
rminderty die Beweglichkeit ' des Gelenkea
Bald nach dieser Kur stellten sich fliefsende
rh*oiden ein, und durch Regulirung dieser
die Besserang wohl wesentlich vor. In die*
»mnaer besuchte Patient unsere Bader lum
lale^ Sohroenen hatte er jet^t^^ar nicht mehr»
weglichkeit des Gliedes war nur wenig aoehr
ert. Mit der diefsjahrigen Kur boAa iob^
Ui tO hartntickige Uebei gehoben eeyn.
jaen ähnlichen Fall beobachtete ich in den
i letiten Sommern bei einer etwas corpulen«
imre. die sich in den Jahren befand ^ wo di«
(hiacion schon anfing unordentlich zu ersohei*
nnd wohl bald gans aufhören wird. Das Ue->
i? in Folge einer Erkältung und den Wöh«
n einvr aberscbwemmc gewesenen Gegend^
BJen. wurde aber durch die Complicatiou mit
hthora ahdominalit gewifs sehr erhöht. Voc
% der Badekur liefs ich ein Aderlafs machen
och örtliche Blutegel setsen. Es wurden je-
hr 30 Schlamm oy mehrere Gssdampfbftder und\
en genommen, und ffchwefelwasser in Ver»
lg imit auflösenden KrKutersäften und SaUen
Cen. Durch die letste Kur war das Uebel
eseitigt. Ich rieth der Krauken fOr die Folge
and wann Blutausleerungen, und sollte sie
Haftweh bekommen , sich ein Fontanell
den Trochanter legen zu lassen«
i diesem Uebel , an dem ich selbst unaus-
lich gelitten habe, kann ich nicht umhin,
leson^ers auf die Complication mit einer PU^
nbJominalis aufmerksam zu machen; in den
n Fällen findet dies Statt, Durch die eleich«
k Congestion nach dem unteren Theile dei
nniarkes, den Lumbal • und Saeral • Nerven
et sehr schmerzhaft und hartnäckig, r errege
^MMlgiß > wisd »bes noch öftMos diAlv »i^f •••
~ 105 —
[ictel. Bei der Himorrhoidtl - Anlege hltte iolt
' unter Schwefel Wetter trinken letsen. indefe
refefitytteni wir su irritirt, der Krinke faecte
r echon etwas Blut gehaltet und wer eue ei*
remilie, tat der schon einige Mitg;lied«r an
•it gestorben weren. — Schon nach den er*
Bädern fühlte sich Patient erleichtert und kraf*
i nach 8 Tagen konnte er schon einen Stun-
ngen Speiiergang naaehen« Mit dem Bronnen-
in nufste eafgehört werden 9 weil sn viel
gung danach entstand, l^aclf dem 2icen Bad»
I eich ein leichtes Fieber ein, das hier gewiCs
Ina kntiiohe Bemöbang der Natur^ und ale
laichen der Sittigong det'Körpert mit dem ge*
hcan Mittel angesehen werden nufste ; es
im drei Tage und schied sich dorch Schweifs.
Knr wurde nun beendige und der Krtnke rei*
MÜv gebessert ab mit dem Rathe» auf jede
0 eine Störung der Nachwirkung su TerhOten«
r,-8eptbr. befciobtete er mir, dafs es sich tllglich
•einem Befinden gebessert habe| er sich }etsc
ihe Töllig geheilt glaube»
Ba giebt nun noch mehrere Krankheiten , die
EroTse Aehnlicbkeit mit Gicht und Rheumatis-
•ben, denen aber eine tpeciiike Ursacb, alss
lilis» lUTückgetretene Hauuustcbläge, Scorbut
»anm Grunde liegen, und die man auch wohl
k# Gicht nennt; in den meisten dieser Falle.
COo scorbutitcher ürsach ausgenommen , sind
fe Schwefelbäder indicirt. Bei denen aus sy-
acher Ursach ist es oft iweifelhaft: ob die
-werden von noch nicht völlig serstörtem sy-
titohem Gifte oder vom Mifsbrauch des Queen«
V herrAhren; hier ist das Schwefelwaiser ein
«bes Prfifungtmittel y nach 8 — lOiigigean Go*
k )LÖmmt man däraber ins Reine*
Jchtsr Fall.
ia Officier, ohngefähr 40 Jahr alt, bekam im
tSlO einen kleinen Chanker an der Clans pe«
ber Kranke befand sich damals in einem war«
tlima f wo nach ein Paar MercurialeinreibuD-
lie Symptome verschwanden. Innerhalb ein
felireii landen noch einigemal Ansteckungen
..di« -aber «n«h euf die aisgegebene An baU
- 106 -
bfttein^c wurden. Nun wnrde aber das winn
ma mit einem kalten vertauscht, und lOj
brach die nie grQndlich geheilte Krankheit mii
liervo > es entstanden GeschwQre in Halte und
rere Knocbenparthieen w^urden ergriffen. Ei
jttzc eine bedeutende Menge Queckiilber inr
und äiifserlicb» aber unoraentUcfa und ohne
acbtung des nötfaigen Regimens eebrauchtj ä(
wurde eine scheinbare Heilung bewirkt. Na
Paar Jahren stellten sich mehrere rheumitisc
achwerden ein, die aber bald durch Aiiftreil
an den Schienbeinen ihren ^vahren Charikt
riethen. Wiederum eine Mercurialkur bescl
tigte die dringendsten Symptome und sur ra
Heilung wurden nun im Jahr 1819 unieie
verordnet. Nach 8tagigem Gebranch des Sei
Wassers stellten sich wieder KnocLenscbmen
'weshalb ich nnter fortgesetstem Gebraue,
Schwefel- und Gas- Dampfbäder noch Morf;(
Abends ^ine Dosis Mere, dule. nehmen Um
jedem Tage besserte es sich jetst , «nd nack
chen reisete Patient ohne alle Beschwerden
Im Sommer 1827 kam er aber wieder^ <
Tnir, dafs er ein Jahr lang nach der hieiigei
kur wohl geblieben sey, dann habe er aber
ten Beschwerden wieder bekommen) mebn
-wieder Quecksilber genommen» auch einx
DäHer eil Wiesbaden ohne Nutsen gebrauclu,
klagte Patient aber heftige Kopf- und Obreoi
Ken ; — ■ aus dem rechten Ohre {lofs eine i
cbende grünlich - gelbe Materie und das Geh
auf diesem Ohre beinahe gans vernichtet.
w^ar beim Sondiren nicht zu entdecken; ^
ces\us mastoideus war aber atark aufgetriebt
Terordnete den inneren und äufseren Gebra-
Schwefelwassers. Bald zeigte es sich nun,*
•chrecKliche Krankheit noch immer nicht
iey; mit jedem Tage vermehrten sich die £
sen und fanden sich auch in früher afficirC j
nen Theilen wieder ein; dennoch liefs ick
5 Wochen unauigesetst fortsetreni um dado
dem Kranken erat einmal wieder ein reinei
herzustellen und ihn dann einer ordsntlici
unctionakur zu unterwerfen. Einige VVocb
der Badekur wurde sie , wie ich spiter köi
gefangen • alles ging dabei gut» bis Pilifliti
— 107 —
|9 derselben, allen Emiabonngen und War-
su wider« eine ErJillituog suiog und einige
rauf starb.
Neunter Faü.
Herr, 36 Jahr ah, bekam vor 2 Jihren naoh '
snreinen Beiicblafe einen ChanKer, wogegen
am Wundärzte ein Waschwasser verordnet
welches schnelle Heilung bewirkte. Nach
Wochen stellten sich GeicIiwAre im Halse
s iadefs ebenfalls durch Gurgelwaiser und
Dosen Calomel geheilt Tvurden; aber nach
baiben Jahre brach die Krankheit mit vor«
er Wnth wieder aus$ es bildeten sich Auf-
jen und Geschwüre an mebreren Knochen«
cerbreohnneen und bei einem nicht gehörig
iMten Regime wurde bis im Mai 1827 in-
vad ftufserlieh viel Quecksilber gebraucht^
nit Nutaen, nachher unter Verschlimme«
BS Hebels, Man hielt es jetst mehr fQp Mer-
rankheit und rieth sum Gebrauch unserer
^Ibider. Am Iten Julius 1827 sah ich den
Bt er hatte 3 cariöse Geschwüre am Oss0
ntad dem rechten Seitenbeine , die Nasen«
raren aerstört, durch ein Geschwür im rech«
leren Augenwinkel war eine Thrttnenfistel
flan^ am Brustbeine ein grofses Geschwür»
nbogengelenke sehr aufgetrieben und beinahe
»airty beide' Schienbeine sehr aufgetrieben»
ranke war noch siemlich bei Kräften , hatte
Appetit und Verdauung. Obgleich ich sehr
.19 p daCs die jetaigen Leiden Folge des Queck-
•eeyen, verordnete ich doch innerlich Sehwe«
er in starken Portionen und Schwefelbäder;
labei den Kranken auf eine schmale Diät. •—
in den ersten Tagen verichliromerte sich
lennoeh liefs ich die Kur 10 Tage fortsetzen,
.nn die Sublimatkur nach Dzondi an , und
ias^ 1} Mal durchmachen, wobei noch wö-
Lch 2 Dampfbäder genommen -wurden. Ob«
dadurch fast alle Symptome beseitigt wur«
la war doch keine vollkommene Heilung bt»
.■ weshalb ich dem Kranken noch Pulver aaa
prae.e*. ruhr,^ und Antimon, crud» verordnete,
vtk aafgab» mir von 2eit su Zeit Nachriohc
— 108 --
sa geben* Bis En^e Deeember warben ü
fortgabt «uclUy da wir illot geheilt, iiDJ
hat sich von der Krankheit nichts wieder
— Audi ein Bewei«, daft die Dzondrtch^ S
•o unfehlbar ist, — > .
Zehnter FalU
Ein Herr» 28 Jahr alt, der getonnen
in kurzer Zeit zu verheiratlien , tiekam im
1827 einen Chanker. Die Sache wurde anf
lieimlicht. bis sich auch Geschwüre im H
•teilten, alsdann wurde ein entfernt woimei
coniuliirt, der Mercuriilpillen verordnete i
tlieae noch eine Zeillang fortausetseny w(
alle Symptome verschwunden seyen. Die
wurde pQnktlich befolgt« Nachdem die Ki
Tage beendigt war, erkältete aich Patient
liam von neuem GeschwQre im Halse; sogle
den die Pillen, w^ieder vorachriftamKrsig gc
allein die Geschwüre worden gröfser, aocb
dich Knochenschmeraen ein. Jetzt eiltt dei
wieder zu seinem Arzte» den er aber vcrrei
)(am dann, es wtr im Juliua» nach £ilseii|ii
SU consuhiren« Ich vermuthete hier eine
rialkrankheit» verordnete viel Schwefeiir.
Trinken, sich oft damit su gurf^eln, tk^.
ScIiT^efelbad und einige Stunden sich in
Gjsbade aufzuhalten, um ao auf allen VVe|!fi
fen in den Körper zu bringe«. Der Erf
sprach ganz meinen Erwartungen) nach i
Tagen bekamen die Geschwüre ein reines i
nach 14 Tagen waren alle Beschwerden ver
den, und nach 3 \Yochen verlieft Fttient
frieden unsere Bäder*
Lähmungen^
Gegen Lähmungen, die in Folge TonA;
entstanden , habe ich wenig Wirkuns von
Bädern gesehen; wenn Besserung erfolgte, i
ich dieft nur den Douchebädern saiehn
müssen. In den meisten Fällen dieser Art
der auch wohl contraindicirt,' weil sie die
aiion nach dem Kopfe zu sehr vermehren
fallt nur mit gtöfster Vortioht aniaweato.
Miliii|B« Art Ydir Ll1i]iiiing,'''aQf ^U der Herc
rata Huf^land snerst aufmerktam maohto (S*
ini« Bd. 62. 8t. 2.) und worilber loh ntint Er«
Igen nächstens in diesem Journale mittheilen
t "vvenn die Terehrlicbe Redaction liie der
Sme werth .halten sallte, -^ habe ich wohl
beobachtet, aber nur in swei F&Uen, in de«
af Uebel noch nicht aebr weit vorgesbfarittan
Railunf: nach dem Gebrauche unserer Blder
|il kellen) einige fiessernngy einen Stillstand
«bflü ijiabe iob mehrere Malö danaoh beobii
Eilßer Falk
nr M* ini 114 4 48 Jahr tit, der bei irfner
H9: Liebeasart und bei Himorrhoidalbesehwer«
Hi- Beobns und der Venua sn viele Opfer'
1^ bekam im Winter 18}f bedeutendere' Hl.i
Ȋdtlbeachwerden : sehr heuiee Rflclenschmer*
'«fahl von Schwere im Backen, bescbwerls*
«3 einer mildern Diät nach einiger Zeil wi<
Biniee Wochen' däfnach spürte Patient ein
'ybn^aubfaeit in denFafsen, das nach und
^her herauf stieg und den Gang unsicher
f'd^r späterhin eanü das Eißenthamliche bei
jLlhmungy nämlich dal Vorwärtsschnellen
üremitäten mit Durchbiegen der Kniegelenke
litten» bekafti.- Der Unterleib wurde ge-
"Patient fahlte darin ein lästiges Pulsiren,
ahlgang wurde träge , es blieb nach demsel«
anfier ein Gefahl im Mastdärme surflck, ala
leibe nicht gans entleert; der Urin flofs spais>
ah dunkel aus, und machte einen schleimi-
bdensatS) suweilen roufste der Catheter ap-
Werden, zuweilen flofs der Urin aber auch
Iflhrlich ab. Die Neigung sum Beiiclilaf
br Termindert« Die Ernährung des Körpers
li der letzten Zeit etwas abgenommen , die
afarbe war aschgrau. — In diesem Znstende
»r Kranke im Sommer 1826 nach Eilsen ;
»chlamm«, Gasdampf, und Donehebäder und .
Ut Schwefel Wasser eu- 6 — > 8 Gläser.^ Die*
>- IIQ -p
Wii^nng auf d«n Dannlninal nnd die Baal
bald augenscheinlich; nach 14 Tagen wu
Gang etwas sicherer, P«u jglaubte aach di
Gefühl in den Beinen vermindert; nach 4 \
hatte auch die Pulsation im Unterleibe in
Jetst stellte sich nun ein leichter fieberbl
stand ein, welcher anzuzeigen schien, (
Körper mit dem Mittel gesättigt sey, weshi
die Kur auch für dieses Jahr beendigt ww
8ommer 1827 wurde die Kur wiederholt; dti
hatte sich so gebessert, dafs er ohne Stoc
](onnte , war auch von den Qbrigen Beic
frei. Es waren seit vorigem Jahre keine 1
weiter {gebraucht worden; es wurden jetii
chen lang Schwefelwasserbäder and eini,
dampf- Döuchen an den Racken gebrauchi
bjen Sohwefelwasser getrunken $ so auch w
Tage im letzten Sommer« — Hx. M. fühlt si
80 wohl wie jemals* »«
Zwölfter Fall.
Demoiselle H. ans J. , ein 24jahngei,
des kräftiges Mädchen, litt seit ein Paar Jt
mancherlei chronisch- rheumatischen fiesdn
die sich vorzüglich in den Brustmuskeln i
ikrmen zeigten; zuweilen bekam Patientin li
Stundenlang anhaltenden Schmers in der
des Herzens mit bedeutender Congestion nie
und Kopf; der jedoch nicht rein rheumitiit
dem zugleich hysterischer Art. war; dibei
an habitueller hartnäckiger Verstopfung; ^
nienien waren regelraäfsig, aber sparsam. Vo:
Jdhre bekam sie olme Schmers eine Lähni
rechten Hand, die aber durch eine kräftige
und äufsere Behandlung nach einiger Zeit
beseitigt T^urde$ nach einem halben Jihn
wurde die linke Hand gelähmt» Die früher
gutem Erfolge gebrauchten Mittel , wie no(
rere andere, halfen diefsmal nichts, und
den nun unsere Bäder verordnet. Ich i
Kranke im Junius ; die Hand war völlig g
und aufser in den Fingerspitzen , in denen
fühl erhöht war, gefühllos $ vom Handgel<
zum Ellnboeen hatte sie ein taubes Geföl
Aim wsx vollkommen beweglich. Obwobi
t
an naiiolitrlfi rheaniAdtehau Btichwms
in haue« so tchian. mir hier doch mehr
iftion nach deniRflokennarke mm Grunde
Daft in dietcni Falle die luftertten En-
der oberen Extremitäten dadurch ergriffen
litte wohl mit darin atinen Grund, dafa
Kindheit an sehr Tiel gebraucht worden»
n seichnete und spielte AUig^xeicbnet und
— Das Gemflth war sehr trübe gestimmt |
• hartnackigen Verstopfung (F»t. ha^e in
en Zeit taglich einen Tropfen OL Cro^
imen) waren alle flbrigen kOrperiichen
Igen in Ordnongk ,
inungt Seblammbider, Wasser- nnd-Gai»
uehe am RQcken und Arme) Itherisoh*
reibun^en nnd mafsig feste Einwiekelung
den Gliedes) innerlich Schwefelwaiier in
»rtionen bei Tieler Bewegung im Freien,
den ersten Tagen hörte die Verstopfung
rfolgten tiglich ein^ Paar reichliche Ans*
) die Haut wurde in Termehrte Thatie«
&t. Nach 14 Tagen kam wieder Gefflhl in
^ und die Finger konnten etwas bewegt
r^achdem 28 Schlämmbider, 25 Wasser«^
isdampf-pouchen genommen waren^ war
ung völlig gehoben; nur eine unbedeu-**
ifheit in den Fingergelenken, als Folge
i Ruhe, war noch Torhanden« Um Reci«
erbaten, wird man in diesem Falle Tor*>
if den Unterleib achten massen, dort keine
m xu dulden 9 und einen reichlicheren
Catamenien, der während der Badekur
Igte, SU bewirken suchen) dann und wann
li Blutegel und Schröpfköpfe am Racken
SU kommen»
bei dieser Art L&hmungen nicht immer
ader angeseigt sind , verstehe sich \on
fi man aber in den httufigsten Fällen noch
'n Nutsen von schwefelhaltigen Schlanniri»
warten darf, werde ich bei einer genaue«
breibung dieser Krankheit zu beweisen
- 112 -
Chronische Hautauf sehlägi.
So wie der Schwefel geeen die meisten e!
niscben HaaUusscbläge , Fleobten aller Artt &
u. d^\, na. wo nicht als ein Speeißeum, joeh
eins der wirksamsten Mittel betrachtet Vrird,
giebt es auch gewifs nur sehr wenige Fälle, U
nen unsere Bäder, voriflglich die Scblinimbl
nicht indicirt wären« Kur da, wo sie ihren Gi
in einer bedeutenden Verhärtung der Leber nnj
ner argen Säureerzeugung haben, möchten ilktli
•alinische Wasser, besondert die Thermen ^
Art näher indicirt seyn und gröfseren Nutiensc
fen. Ich habe eine Dame gekannt 9 die gegen 1
trockene y stark juckende und besonders im Gel
bedeutende Flechte zweimal die B&der au Neoii
und einmal die unsrigen ohne allen NaBes
braucht hatte. Schon die Gesichtsfarbe deuteti
ein Leiden der Leber ^ die denn auch sehr feff
Iscrt und verhärtet v^ar. Ich rieth der Krankeo
das künftige Jahr Carlsbad , ^velpbes auch 8 ^
chen lang gebraucht das Uebel sehr vermin^«
es wurden nachher noch ein Paar Jahre Soolbt
febrauchty künstliches Carlsbader Wasier geff
en, und die Flechte ist völlig geheilt«
Da diese Hautkrankheiten gewöhnlich so 1
in der Vegetation begründet sind, so ist nidif
erwarten , dafs eine einmalige 4 — Gwöchendii
Badekur sie grandlich heilen soll, sie erfordert
eine 3 '-»4malige Wiederholung, und aufserdem*
keine Krankheit mehr wie diesem eine Jihie •
fortgesetzte strenge Diät.
Dreizehnter FalL
Herr R. aus B.» 40 Jahr alt» bekam im Hei
1823 eine nässende, juckende Flechte an den fl
Ten und unteren Extremitäten , die allen Mi'B
selbst einer Menge künstlichen Schwefelbi^'
trotzte» bis zum Junius 1825, wo der Kranke >
Bilsen kam, diese ganz eingenommen hatte. ^^
den bedeutenden Säfteverlust und dem Brhn^d
Schlaf waren die Kräfte bedeutend gesunken. ^
bestimmte Ursache des Uebels wufste der &«
nicht anzugeben $ er hatte früher oft sn Fttrosi'
^ 118 ^
D. ttuTite iloli riel in eines fenebtep Kelleiw'
iChtlcen, und dbfileioh kein Trinker, doolk
. mehrere Sorten Wein probiren«
irordnung. Schwefelweiter tiglich su 10 GU«
)hwefelweuerbader und eine recht milde Di&t;
de und ein Paar Stunden nachher hatte Fat.
I brennende Schmerien in den leidenden Thel*
lie nach dem Gten Bade io heftig^ Wurden
dich« Enteflndnng entstand, dafi die Blde^
itat und Unachlige von Malren • Decoct mit
gemacht werden mufften. Ale eich die Ent*
Dg gejbindert bitte, lieft ich statt der Wai-
chlammbfcder nehmen , die gleich aufieror-i
ih wohl thaten. Mit jedem Tage wurde dio
• irykener und nach 5 Wochen reitete Hr.
!■ gSeilc eby blieb bis snm Mai des folgen-
Khrei^ wo er bei sehr warmem Wetter einr
vraehetL^nftte, auf der er dann keine to re«
Ctige Dilt fahren konnte, frey; dann kehrte
abel eher in gans geringem Grade wieder, .
^en nochmalt 3 Wochen untere Sohlammbl»
aic dem betten Erfolge gebraucht wurden«
in hat lieh die Flechte nioht wieder geaeigt,
Vieriehnter FalU
•rr C. aua L., 30 Jahr alt, bekam vor 15 Jah-
.aa nttiiende Flechte auf der linken Wange
«r Gröfte einet ZweigrotebenstOcket, die ticli
B ein Paar Jahren lo vergröfterte, dift tle die
linke Getichtsbalfte einnahm und tioh flbet
Bte heraber bit cur rechten Wange erttreekte»
Ursache konnte Pat. nioht angeben, alt dafe
ebel gerade in den ]£ntwicklungijihren ent»
tn war. Mehrere Aerate und eine Menge Ars«
, Bftderr. a. w» waren ohne Erfolg gebraucht t
.xten J«nre hatte ein Arit den Graphit inner»-
ind äiiCierlich mit Nutten angewandt^ und
das Uebel nun noch durch einen .krlftigen.
noh unserer Bilder radical su heilen*
"trordnung. Schwefel weiter tiglich su 12 Gift«.
Üphwefelwasterbäder und die öftere örtliche
Tidung det Wettert. Mit jedem Tage tchritfi
eilung vor) nach 3 Wochen wurden statt der
cY- Schlammbader und auch örtlich Schlamm
im. LXVIir,B.4.8t. TI
lu. US ^
tlltlA fs btÜen 8oiiiia#ra, tov^tm «vei 4m
m wurdtn nniere Gaibider von Tlelto firtitt*
n betnoht. In mehrei'eti FäUtn nnmt «fiico»
n Entsflndailg der Schfoiinhauc der Luftwege
eh Töllige Heihiifg nach ihrem Gebraiiehe er«
•ehen) atüffallend beiondert in 3 Fiilfti, wo
ineni Z^e^ei unterworfen war> daft dio
mhanc sehon an aiehrdroa Scellea in Biterung
^g[angen wir; .
JFWfr/seftff »#r Pm
adame T. aoa H.» 30 Jahr alt, bekam, Im
ibr 1827 bald nach ihrem 3ten Wochenbette
:kiltangtfieber mit HutCen) ertterei wich bald^
der Hatten dauerte forty^ nahm au, und go«
siie Mai begann die Kranke su fiebern^ apie
mkle Blut, magerte sehr ab, verlor allen Ap«
und hatte' die profutetten KachuchweiTte«
i .«in9 kräftige Öehandlung iwei der geiebick«
AersCi« wurdep Fieber und Naehtaohwei^e
it gehoben t allein der Butten mit purifor*
Ana-wurfe dauerte fort« Im Augnac lo27 kam
nmke sum Gebrauch der Gasbäder nach Eil*
le war noch sehr schwach, die Reapiratio4
:, beim Reden oder bei etwas rascher Bewe-
.eis zum Husten , der Puls cwischen 80 und 90»
trordnung. Warmes Gasbad , Emaer Wasser
ilch und ein Deeoct. liehen Island» — - Schon
ersten Tagen ▼erminderte sich der Reit tum
i^ der Puls kam im Gssbade bis 60 SchUge
ar* Nach 3 Wochen konnte Patientin schon
ite Gas ertragen. Mit jedem Tage nahm sio
kflen und Fleisch su; nach 6 Wochen war
isten bis auf die geringste Spur verschwun-
md die Kranke machte bei schönem Herbst*
noch ^ne Rheinreise.
Stchszehnttr Fdtt»
a^ame K. aus B., 38 Jshr att, litt seit meb*
'Jahren an' einem periodisch nerTÖsen Kopd
rs, wogegen viele Mittel vergeblich gebraucht
iB« Dieser und häufige Geburten hatten ihre
itntion im Allgemeinen sehr geschwftoht, ala
I WinCte IdU einen ursprClnglichi oiiutrhili-
H 2
. - li7 —
fcen tagcnonroen, dtft tr »fiitn Stuadfoltn«
»asieretog machen konnte. Im Somvner liefi
Uet Gas gebrauchen, 0(>erialabrunnen mfc
I trink'en ond ein Fontanell am Arm legen»
ide der dieftjährigen Kuraeit reiiete Herr H.
Ue Brustbeiohwerden und Husten ab. *
it junge Mensch 9 dessen iohSn meiiiera Auf*
Journ. Mai 1827) erwähnte, hat 2 Jahr und
■t in Elisen augebracbt, und iit, wenn gleich
reheilti doch besser nach Haut surflckgek^hrt
hier eekoromen. Während des ersten Jahres
e.aich aein Zustand ao« daft ich Hoffnung
ihn nach einem halben Jahre geheilt ehtlas«
können; aber im April 1827 , wo ein schar*
twind w;ehte , setate er sich unvorsichtiger
und au lange der ttufseren Luft aus^ und
danach eine bedeutende Entaflndnng der schon
in linken Lunge , die den ganaen antiphlogi«
in Heilspparat au ihrer Beseitigung erforderte*
is hiernach fQr böse Veränderungen in einer
I, die schon vorher so voller Tuberkeln war,
le kaum respiriren konnte, vorgehen mufsten,
man aich leicht denken. Es gingen nun aucU
eh einige Knoten in Eiterung fioer^.. und ge«
väre das Leben bald beendif^t gewesen , wenn
ftsluft das Üebel nicht noch einmal aistirc
1 Sommer 1827 starb ein Lungenkranker am
urs gsnz^ plötzlich. Obgleich dem Anschein
der Kranke nicht lange mehr leben würde,
T doch ein so schnelles Ende nicht vorherau«
; allein ei* hatte neben dem Gebrauch der
1er noch Schv«*efelbikder , und zwar sehr warm
imen , ohne an Ort und Stelle einen Aret um
p:efragt zu haben. — Ich kann nicht um4iin»
leser Gelegenheit es zu wiederholen, dafs in
egel den Lungenkranken warme mineralische
schädlich sind und dafs, fall» sie indicirt
1, doch nur mit der gröfsten Vorsicht und
Aufsicht des anwesenden Arztes gebraucht
in sollten.
n verflossenen Sommer wareti zwei Lungen-
• da, denen die Gasbader nicht susagten, und
Aoh ein FiM Wochaa "ipit dfem Oebrauok dw»
— 11« .
I
El, .fclmtllen» bartta.und MeftiMi Falif. Aitt«
«na N«t«nbluUil uiiil t{iu£«iiitl Biuihtitten«
^nwenduni; tntipliloeifltitefitr, kramp fitilloa«
iutlf fi«ob«Qhtunp etil«! ttrenien Rrgfoiens
•gi^ng eiltet Pontanelli am Arm^ besterie lieh
eundt im Frahjabr bekam die Kriuke aber
ungenentaflndungf tronacb der Hiiaten wl#«
Uker wurde« Der Aaawurf war wenig, ofl(
ut vermiiobtt ea stellte aich heetiiohea Fie*
rofuie Naektaekweifse ein, der AppeiU w%f»
ih und die Kraiike magerte aebr ab., Di«
aation eraehien nicht wieder. — • Anfange'
kam Patientin aehr eriehöpft durch eine 3ci«
eiae in Eilten an { ich lieU tia ein Paar Tag»
iiaruhajiy Verordnete dann warme Oaibider
maer Watser .mit Milch) die Kranke » di«
ioht aufgeregt wurde und ttarkt Congettiott
Um Kopfe hatte) konnte die Wlrme niohc
Uf konnte tich kaum halbe Stunden lang im
U aufhalten^ und bekam denn doch oft Na*
(env eiaea Abends auch heftigen Krimpfhn«
it fllutauswurf i nach einigen Tagen Uela ich
idcra kaltes Gas oberhalb dem Gasaimmev ein»
I f fand Pjrrmonter Salswaster mit tftften MoU
iaken) letateres tbat wohl, der Appetit 'wurde
> die pelaig belegte Zunge reiner, und di»
tragen Darmauileerungen befördert) allein
t erregte auch in dieser Form dtt Gthf^Bym
.|a sehr a4if* Einen Abend nm den andern
Br KrampFhusten mit Bliitauswnrf; vorher be»
AC ein Uichcet Frösteln , kalte Hände -und
im Gesicht viele Hitse, ciroumscripte 6öthd
1 Wangen, Neigung zum Niesen etc. Nach
ar Stunden trat allgemeine Hitae ein, und
hörte der Husten (der aufser dieser Zelt jetu
nbedeutend war) auf; dann folgte sehr hefci«
hweir* und der Urin machte einen tiegelfar<^
Niederichlag. Salmiak, Digitalis und Blut«>
d pudcnda, halten nichts, schienen im Ge-
il di«i U«btfl KU vertchlimmerii. Da sich ge»
lie Julius der intermitcirende Charakter dea
immer deutlicher entwickelte, so , gab ich
hinin, sulphur, alle 3 Stunden su 2 Gran«
der nächste Anfall war viel gelinder und
bei fortgesetetem Gebrauche dieses Mittele
wieder» Anfangs August reiaete ich »or Wiftf
— 120 —
/ —
derheritellang meiner eigenen GesandheilBiebP
»out $ Patientin ging noit dabin , trank dun St
wataer, tpäterhin Oberaalibrunnpn mit Eieliun
Am 21cen Ta£e nach dem leuten Anfalli erfil
•in Recidiv oea Kraropfhuatena, doch obne Bi
auawurf y der noch 2 mal wiederkehrte, dinm
dem Chinin wiederum wich* Nach einem 5i
cbentlichen Aufenthalte in Pyrmont rebetedieKi
lie wieder zu Haut, frtilieli weit kriftigerili
ich sie suerac aah, aie, die kaum 50 Schritte ki
hen vermochte y konnte .jetst wohl einebilbeSi
de apasieren sehen , o'der eine Stande auf li
£ael reiten, indefa das' eigentliche Luneeulei
vorsQglich die Congeation nach dieaem OrgiM
nicht gehoben ; obgleich "liein eigeutlicbei Fi
mehr vorhanden war, ao fand doch noch ein
Iie Gefafsreisung Statt, der Puls war meiiteii
l(X)y bei einigermafeen atarker Bewegung txod
liAitela und Kurzathmigkeit. — Nur daidi
Wiedcreracheinen der Catamenien und reickü
Tegel mäfsigem Flufs derselben wird Tielleick
Leben noch um einig« Jahre gefriitet wi
können«
Zum Beachlufs mufa ich noch benerkea^
dem sonstigen Uebelatande bei unseren Schi
bädern y dem gemeinschaftlichen Zilien, im i
Jahre in der Art abgeholfen ist, dafs jetU
Kurgast sein besonderes Schlammbad und iwi
sehr wenig erhöhtem Preise j bekommen kiai
— 121 —
3.
I
tohachtung§n über dh TVlrkung ier Cnrho
• bei angehender Sehrrhotit'dt der linken Brust
und beim offenen Nasenkrebse^
von
)r. Friedrich jiugust Wagner
in Schiieben*
\t Herr Verfasser hatte diese Beobachtungen
in uns, und dann auch an Hrn. Prof. Hecker
Kanntmachuns in seinen Annalen getchiokt»
IT haben geglaubt, dafs, bei der Wichtig*
»ier neuen Entdeckung , und um ihre allge^ '
e Bekanntwerdune und Prüfung %a beför-
line doppelte Mittheilung derselben ndtslich
'erde, um so mehr, da wir ans einem nach*
len Briefe dei Hrn. Verf. noch dfe Nach«
eifOgen können, daft* sich die Kur im erstea
bestätigt hat«
Ic fügen nun noch die Bereitung der Carbo
is bey':
in serhackt Kalbfleisch mit den Rippen in
lileine Stücke, und brennt es in einer Kaffee«
el unter bestandigem Umdrehen bei mafiig
ci Feuer; wenn sich die brenhbare Luft za
anfangt, welches man an den Flimmchen
die um die Trommel spielen , so mufs man
snnen noch eine Viertelstunde lang fortsetzen;
nan «8 so lange fort, bis sich keine Flamm*
mehr zeieen , so wird das Präparat unwirk*
und der Kranke bekömmt danach einen Ge«
US dem Munde, wie von faulen Eierm
ie Dosis ist 1—2 Gran« Stärkere t)osen kön-
l>le Wirkungen hervorbringen«
d. H.).
[§ mir das Werkchen über die ZurOckbildung
eirrhen und Polypen und über die Heilung
rebsge^chwüre durch Carbo aninialis , von Dr.
« 'auf Königitein in Sachsen i welohM im
— 123 —
l Ut, hitr ab«r di« Klntlich« Htilang ftfr«i
>b aan hierbei dem Carho onimmL die eebeia*
|ate Wirkiinff BU|j;«foliri«bea werden Ikdimet
-ob difff tutiflic einKe^roien sey? Diefs Ober«
ioh dem Urtheii einiiobttyoUerer Aerite.
3er «weite Fall wir folgenden Dame 8. ia
lln eebr reiiharee Wesen ^ einige iwantig Jihre
««d welche herein 3 mal enibundeo worden
r wobei fie jedoch aus Mangel hervoriretendef
bm». bei den ersten beiden NiederKOnfcen » cl«
Veraach ihre Kinder tu stillen, nicht gemacht
I» Ael ea ein » bei der dritten Niederkf^nft diefa
liwincep. Alle ro(^gliche, auch mitunter wohl
• ueiiende und quotscbende Versuche wurden
■ahly die Warten hervoraulocken, aber Tcrge*
h Dabei entailndote sich die linke Brust mich*
- «ad ea fieberte die 8« bedeutend. Man erwar^
' Ver«iternng und wendete dabei eine Menge^
' aweok - bald untwecknariige Mittel an« So
lfal|(ea viele Wochen t die EntaQndung yer*
Nud. und die Bruit Tereiterte nicht, sondern
VSl «inen steinharten bergigt«n Körper, welcher
Qdere Brust an Gröfie einmal überstieg. SpM«
ffnete eich awar eine kleine, 8telle an dericl*
•her nur oberflAcblich, und es lisf, statt £i«
sine gelbe wkfsiige Feuchtigkeit heraus. Auch
Wunde scLIofs iich bald,, und statt, dafs die
dadurch weicher und kleiner werden sollte,
sie an HArte und Gröfse xu. 8chmers hatte
Cvanke nun nicht mehr. Die UrOsen untar
«iken Achsel waren dabei noch von Anicliwel.
frei **), iind in der anscheinlich völlig scir-
^ Brust, wurde nicht Ober einselne, fein«
% geklagt. Ein Arit im Ort«, ein sehr wAr*
■ und der Sache gewachsener Mann, verliefs
aus Grflnden, die mir nicht i^enau bekannt
^vden sind, wohl aber in der Reiabarkeit der
ken mehr, als in der Empfindlichkeit des Art«
u\ Abgang dicics Berlclitt war die Heilung volUopen.
* . odur vriu Um;« diu SaüIi« von Dauer toyn wird,
nift Outt und wird di« Zeit lehren.
Ue Krankt* behauptet indefi, djift die Achieldrüien
L Zeilen tcliou niuikllch mit /iui;vM',hwulLeA gewesen
hiMi. Ich habe davon ulohts bemerkt.
— 125 —
I
Binging^ oh ihm gleich .diefi Mittel noch niu
Sit war. Da man nicht Terlangen konnte,
M schon in der Ortt*i Apotheke geirofFen wur«
b ich es gleich in den beiden Haupupothek«n
>s Kreises bereits eingeführt hatte, so schickte
.« Vorschrift sur richtigen Anfertigung dahiDy
it es auch in der dasigen Officin sofort beige«
'V'urde. Jetzt bekam die Kranke Früh nnd
in 2 Gran mit Zucker abgerieben. Da nach
fl^em Gebrauch noch keind sonderliche Ein-
aag auf die kranke Brust Statt fand , to stiejg
lausarEt mit ncieinem Vorwisseu und mit niei«
Sustinamung bis auf 3 Gran. Nun kamen
Li bedeuionde Veränderungen zu Tage^ die
vcung zertheilte sich mit jedem Tage mehr,
L bald Frohsinn^ Efslnst, Verdaunngskraft, und
bsi« des Körpers tätlich sichtbarer wurden,
r da nun dies Mittel 4 Wochen lang gebrauche
findet sich eine Brust der andern im Umfange
U VITeichhfit fast gleich , und es ist keine
beiitic mehr in derselben wahrzunehmen« *)
Mb non gleich die Naturkraft oft viel thut, und
:«rgleichen Beobachtungen nicht selten irre
2 als welches auch hier ein möglicher Fall
sonnte/ und daher noch nicht mit aller Be-
intiiieit festsustellen Trar, dafs schon krebiarti-
^rrhus hier wirklich Statt fand $ so gehe, nach
mt Ai^sichty doch so viel aus diesen meinen
^.obtungen hervor, dafs dieses Mittel einige
^ksamkeit verdient» und and^weitige Ver.
i^^dam^t angAftellt werden sollten, zumsl es
j^Tofse Vorsicht und ohne alle Gefahr bei je-
C\örper 'in Anwendung kommen kann« Auch
» dieses Mittel noch um so mehr zu empfeh*
kyn^ da überhaupt mit der Jodine schon viel
.«n angerichtet worden ist, und die Frage
^s Sonderhare hierhei war, dafs auch. die gesunde
iist zugleich sehr widernatürlich mit verkleinert er-
kien, und, ganz gegen ihre frühere, auch hei star-
^ Abmagerung des li.orpers noch vorhandene Jle/cljat-
^heit, nur noch einen doppelten Hautlappcu bildete,
fc«n gleich der übrige Körper schon wieder merklich
Fleischmasse zugeuorameii hatte. Also Mich ar.Jr die
k'undc Brust schien hier der Carho animnliAf wie es
^ JocUne zu thim pAegt> zurilckbildend eingewirkt
haben«
= m
le Darftätlung des Barometer" und Thermpmem
ies dßr Hionafe Januar ^ Februar ^ März die»
.SäS Jähret in Berlin»
r äiefsjährige VVinter verdient die. gröfste
luamkeic der Aörclh und Naturforicher durch
kw&rdigen Wiuerungs- und Naturerscheinun«
ic* denen er verbifnden wer, so wie durch
Einflufs auf die allgemeine Geiundheit. Der
ähnlich strenge y fast 3 Monate ununterbro-
haltende^ Frost, die aurserordentlich häufigen
)ly jaSprfiugey des ßafonieters undTbermome-
» wund ^bare ungieicbe Vertheilung der Wärme
retid ii^ Ttmüscblatid i^nd, alten nördlichen hkn*
le Xilte öbermätsig strenge war, hat man in
einen sehr gelindep^ Winter uqd. wenig Eis
wer Beweis der' unterirdischen Heizung , als
n Haupturss^h^n der Wärmeverschiedenheit
(enden) — die nun folgenden fürchterlichen
m und Orkane im Sädeir mit den Ueber«
kmuDgen im Ij^prdent — alles diefs bildet eine
ron Thätsachen, welche nichts anders als
idbateiide Revolution in den atmosph^ri«
\ud den 4«mit so nahe verbundenen sub-
eben yulfianiicben Verhältnissen anzeigen.
Ilofs'auf die organische, und besondert mensch-
^atfir ksnn nicht fehlen; schon jetzt zeigt
Ae gsnz ' unerhörte Frequenz der Wechsel«
m nördlichen Teutschland, und mehr noch
ih für die Folge, fflrchten.
habe es daher ffirzweckmäftlg' gehalten, die-
rkwürdi^en Zeitabschnitt, nach der von Biot
öthe angegebenen Manier, im l^arometer-
tiermometecstand , bildlich vergleichend dar«
n , wodurch eine weit lehrreichere und
liebere Uebersicht erhalten wird,
mache beionders aufmerksam auf die sich
aufFallend sichtbar darstellende W^hiheit,
roer mit hoben Barometerstand auch der nie*
Thermometerstand (gewöhnlich mit 0«t-
>rdottwind)^ und mic niedrigen Baromeier«
J o Q r n m 1
d e**
tischen Heilkimdeip
HermuBgegehem
'rem
;. W. H o f e I a ■ 4,
reufs. StiAcnrnthy Aitxer 1W0 fä^^m
preiter Klaffe, erttem L^eihtatf TwoL imc
der Univerfitit snBeiüa, H'^gf^^
demia der WieMatcli£fi«i
£• 0 5 a n n,
bem Professor der Mediebi an der üalTmu
der Medieiiiiseh'ClisniigischeB At^ämmdm
lilittir wa Berlla, nnd Mitglied mAnm
^elehice» GesellscliafteB.
rrau^ Freund^ ist alU Theorie^
)och grün des Lehens goldner Boum^
Göthe.
V. Stück. Mai.
Berlin 182 9.
ruckt und verlegt bei 6, Reimer«
Bemerkungen .
über
Lage der Heilqnelleti
and
18 Klima ihrer Umgebungen«
Von
Dr. E. 0 s a n p. ♦)
I Tergleich^od« ZasauMneiMlellaiig d#r Uk
quellen mit den Läoderij , in vrdchm sie
ringen, zeigt, dafs ersCere io gewiesen
nden sehr häufig» in endern dagegen WN
, und fast immer in bestimmten Gmppeip
immen, — der Lage und lUcfatang ge»
ir GebirgssSge entvptieehend* UnTefkiim-
indet schon in dieser Hinsieht swischeii
inzelnen Mineralqnellen und den Tersebiii»
1 Gesteinen , aus welchen sie entspringeii^
wichtige orsächliche Besiehang statt. Veir-
it man aber noch die Mischongsrerhalt-
Ein' Bruchstfiek aas tinem gröffem WfVIB
Physisch . medizinische Darstellung der bekdniuen
leil^uellen der vorzüglichsten Länder Europkt,
on Dr. £• Osann, ierlin bei DünunUr) p von
elchem der erste Tbeil binnen Knraem ersshel*
en wird« ->
A 2
— 5 _
idern 'Griipptn der wichtigtfen MineriÜ
itn ja den eioselpen LSodero wirft,
• ■■ I
Id der Schweiz, dem CentmlpaDkfe an«
r Gebirge, dem Hochland unseres ErdtheiIS|
)ii wir einen ausgeseichneten Reichthnm
kräftigen BCneralquellep in den mannich-
\ien Grnppirangen , «^^ namentlich in. den
ern der nbdne, des Hinter- und Vorder r
ne, des Ober- und Unter-Engadins, der'
an dem FuÄa des Jura, des Berner Ober-»
« und des, über alle übrigen GebirgiSr
itatisch sein Greisenhaupt erhebenden
blaues! *^ Ihre Zahl würde eocb gro-
Lind betrachtlicher seyn, wenn man in der.
reiz ihnen und ihrer zweckinäfsigen Be«
mg überhaupt mehr Aufmerksainikeit ge«.
ikt hätte und schenken wollte. Ihre NI-
igsverhältnisse entsprechen im Allgemei«
lern nicht vulkanischen Karakler der 6a-
dieses Landes. Unter den bekanntea
«n zeichnen sich die helfsen allerdings
k einen groften Ruf, eine aufserordent-
Wirksamkeit aus, zugleich aber auch'
$ durch einem sehr geringen Gehalt an.
I Bestandtheilen; die kalten Quellen der'
eiz enthalten zum Theil eine nicht un«
2htliche Menge von freier Kohlensaure,
Vergleich mit den Mineralquellen andrer
•r 'nicht sehr viel Eisen und Natronsalze-,
3ar Terhältnifsmäfsig auffallende, ja drnk-^'
e Mangel in der Schweiz ^an Kochsalz ■
it sich sichtbar auch in denMischungsvaiv
issen der Mehrzahl seiner Mineralquellett *
Bedeutende Kochsalzquellen finden sich'
in der Nahe der wenigen Kochsalzlager
I Landes* Bemerkens werth ist , dab la
— • 7 —
Wenn d«r NordM RalUaiidf^ im VurgMcIi
Dd«rn Liiiid«m , weniger reich ao bilti« '
lineralqaeilen ist, welche Meoge beiitsl
[den dieses aDgehearen Reiches ! Welch eiA
B allein an dam Fufse des Kaukasus t an
durch reiche Salslager uod grobe Salx-
feusgeseichneten Ufern der Wolga! ««
n Frankreich, eiuem, mit so vielen 6a^
""ön der Natur Terschwendarisch ausge*
«n^ Lande, finden sich in dem nordlichen
namentlich' dem nordwestlichen Theile-
venig bedeutende und wenig benutste-
mlquellen, desto mehr und wirksamere
mn in dem Süden. Wie reich an kraf-
kalten und heifsen Heilquellen sind die
neu; welche, in geognostischer und me-
lacher Hinsicht, gleich merkwürdige Grup*
warn wichtigen Mineralbrunnen bilden die
nischen Gebirge Ton Auyergne, und die
•se sich anschliefsenden Seyennen. Pia
alle Gebirge Frankreichs mit ihren ho*
?iks und ewigen Schueekroaen sich stolc
enden PjrenSeo, zwischen zwei madh«^
Staaten als naturliche Scheidewand ge«
^ swei .Bleere mit ihrem Felsengnrtel Ter-
«d, -— scheinen indefs durch denJReich«
ihrer Mineralquellen alle übrigen Ge«
BÜge Frankreichs su übertreffen. DieMehr-
der hier im Urgabirge ans Granit und
stein in Menge entspringenden Quellen
net sich durch eine sehr erhöhte Tempe«
und einem Gehalt Ton schwefelsaures
in und Schwefelwasserstoffgas aus ; . —
doch allein der Frankreich zugewandte
Frankreich angehörende Theil diesea Ge^
s mehr denn dreilsig Terschiedene hßiB^
len! —
— 9 ^■
aod Nitntoin der SchwefelwAsserl —
dem liokeii Rheioiibr weileifern mir dem>
HS die.TboDScblefer-y: Basalt- und Trapp-
S« der Eifel, welche reich an erlösche-.
Vulkanen 9 Tulkanischen ErzeugnisKen und^
igqn Beilqaelleni — sich aa die an BII-
^aflflern ergiebigen Ardenoea aDSchliefsen.
Die Gebirgskette des rechten Kheinufers,
be, Tom .TauDQS nördlich, den Flufs
■nend begleitet, schliefst jBwar mit ^lein
Iberischen Siebengebirge, reiht sich aber,
C3h gewendet, an den Weslerwald, das
tiiclie» and bildet dadurch den Uebergang'
einer dritten Gruppe zahlreicher und he-
«iter MineralqueUen , nämlich zu deo des
lobarger- and Habichtswaldes, des Vogel*
TgeSy der yulkaoiichen Baaaltkegel der
iii<i dee Thüringerwaldes, und endlich dee,
(».Gebirgszug Ssllich begränzenden Harze»,
aker gleich einem Vorgebirge vun seiner
m die ihn umgebenden flachen Uferstaaten
t überschauet. — So reich diese ganze
ppe an kalten Eisen* und ScIiwefelqueU
, eo besitzt sie doch nicht eine einzige
ie! —
Eine vierte, gleich wichtige Hauptgrnppe
dehnet die im Mittelpunkte Teutschlands,
KSnigreich* Böhmen gleich einem Kranze
^rtende Gebirgskette. In ihrem Schoofse,
täglich in dem an Kliogstein, Gneus, ]3a->
1 basaltischer Hornblende und andern tuI-
ischen Produkten reichen Mittelgebirge und
len Verzweigungen, entspringt ein Schatz
'kräftigsten und berühmtesten Mineralquel*
. Ergiebig an starken heifsen und kalten
— 11 --.
itnthtit ab frSher aacbzuweisen , »oii-
olt auch das Mittel ihrer glücklichen
lg aafsofiDdeB. — Die in ärztlicher Hin-
0 beachteoswerthen Untersachungen, Tor-
1 englischer 'Aerste, über die Benutaung
ifr Klimate als Heilmittel in hartnäcki-
hfoniscben MeirVen- und Brustkrankliei*
id bekannt. '— Hat man doch, um de-
inen Ersatz za gewähren, vrelche die
er Heilung empfohlenen vrärmeren 6e-
I sSdlicher Länder nicht besuchen kon-
n" England selbst Surrogate dafüri söge«
I Sadlufthäuser (Madeira- Ho uses) errich-
S welchen man alle Vortheile, welche
« südliche Klimate gewähren , künst-
äcbznahmen und zu yereinen versucht.
ie bei der Wirkung der Heilquellen ge«
lekr zu beherzigenden klimatischen Ei-
famlichkeiten ihrer Umgebungen beziehen
orzugsweise auf die Beschaffenheit ihrer
pAäre, als des Medium, in welchen sich
illnriseben und kosmischen Einflüsse re-
en« Sie sprechen sich aus in ihrer dy->
ehen, chemischen und mechanischen Rück-
ag auf den Organismus, und zwar zu-
: in der Temperatur und den Mischungs«
Inissen des cien Ort umgebenden Dunst-
ig nicht blofs dem Grade seiper Wärme
Ute, sondern auch ihren rascheren Wech-
•der ihrer lange anhaltenden sich gleich
ftden Daner, — den verschiedenen Strü«
n der Luft, herrschenden Winden.
h gebe gern zu, dafs mehrere Aerzte
influfs des Klima und der Lokalität der
ilbrnnnen zu hoch angeschlagen haben,
^ 13 —
K 6eg«ndeii"u, dgU Wenn man auch
ankenswerthea Bemüh angen einigeri aber
iltnifsmäbig nur weniger Brunnenärste
'Terkennt, somufs man doch gestehen, dofs
DJ'noch viel zo tfaun übrig bltribt» — Yen
lern grolsen Vorlheil würde es für Kranke
i tteon ihre, yon den Quellen entfArni
Men Hausarste, vertraut mit den wichli-
Sigenthümlichkeiten der Lokalitat einrs
■ites, diese bei dem Entwurf eines Kur-
a eorgfäitig berücksichtigen könnten ! —
ieicht "würden sich hierdurch störende
irkangen vermeiden, günstige Einflüsse
feien ^ und die beabsichtigte Kur nach Ort
l#it sweckmäfsig einrichten lassen! — •
Ke Verscliiedenheit der klimatischen Ein«
^Ur einzelnen Kurorte hängt zunächst ab:
^^h der geographischen Lage, 2)
jgenthümlichen Beschaffenheit
le Mineralquellen zunächst um-
jpden Gegend, 3) der Aichtong
dem Verlauf der benachbarten
irg'tzüge und endlich 4) der höhern
tielTern Lage eines Kurortes. —*
1, Die geographische Lage.
le bestimmt allerdings häuGg den Ka-
' eines Ortes , keinesweges aber immer
rilein. Wie grofs ist schon in Teutsch-
Sie durch andere, zuHillige und nicht zu-*
e Ursachen bedingte Verschiedenheit von
j welche eine gleiche geographische Breite
t , nach ihrer bald mehr Östlichen oder
westlichen Lage. Koch schroffer tritt
egensatz verschiedenartiger Klimaten her-
^enn man unter gleicher Breite gelegene
— t4 -
Oiis Tsrachimlener Erdlheile low
Neu - Orleans , in d«ni Thnl« du
gelegen, sieht, nach UlJoa, dieaea Pi
seilen mit Eis belsgt, uni) liegt gl
unter deiaelben Breite von Cairo,
%vi* saf dem grörgteo Tbeila dacafii]
Kuala kein Beispiel tod anhalteml
Frost kennt. Fsrkiog, auf einer düi
ebeae ausgebreitet, uofero das Mi
unter gleicher Breite mit IVeapal
nach Allderton, kullere Wintef babcai
sala ; — un<} in Caatoa war c»,
Tsrhältniratnäfaig südllchea Lage,
seiuurn, um 22. Deceinher 180ä m
daa Wasser fror und Eis auf den SUaM'
kauft wurde.
Eine übnticbe, wenn auch lütlll V
fae VerEcbiedeDfaeil bielea KororK ^'
j« nachdein sie, unter gleicher Bnilt'
aber mehr Östlich und westlich ftieimöi
So liefen z. B. unter gleicher Breila iu^ ^
die Aniiiuth seines Klima's naifWi^ 7*'
WielebiKlen, und das ungleich raBhartW^*"
dersbad und Stehen.
2. Die eigemhümliche Btsthafftahat JffAi
ijuellen zunächst umgelienden Gig^
Hier sind zunächst zu onlemhMl
Qualität des Bodens, der Knraktari*!*^
mation, die Kultur des Landes, tciufl
oder dürftige Vegetatioo , die stibenJ*'
fliefsenden Genasser und ihre, bierJ"'* *
dingten Heil - oder NBcbtheilhciii£«»M
flu.ien. ^ ,,
Wenn ein Kranker aus seiaasi *\ k
freie und kräftige Lebeoieatwicklunjtf
>chaJiH I
•-. 15 —
VerhaltaiMen tritt, Haas udj Fannili« tmw
p Dm eioen Mineralbraonen an seioer
IIa zu gebrauchen, fett eotschloseeo , ei-
Zeit laog der Wiederherstellaog seiner
andheit ganx sq leben, so soll und mub
ler Natur näher treten. Das verordnete
iser kann nicht allein der Quell seinto
■odhek, der SchSpfer seiner körperlichen
geistigen Wiedergeburt werden, — auch
ünfiiere Natur mufs hierbei thätig mitwir«
j und wird es, wenn nur der Kranke,
Von allen Banden aulberer stSrender , beson-
iconventioneller Verhältnisse, Tertranens-
l'hallnnngSToll sich ihrer mütterlichen Ein-
laug hingiebt. — Aber dazu wird freilich
bft eine leblose Natur erfordert, sondern,
ilt sie hSlflreich die Wirkung der Quellen
miBtsen kSnne , nach BedSrfnifs des Kran«
ly ei|ie freundliche, liebliche, schone, et-
ene! Wenn die nSrdlichen flachen RSim
iQnder vnseres Vaterlandes nur wenige,
ea Anfbrderungfn entsprechende Punkte
deten d&rften, so entschädigen zahlreiche
sehr schön gelegene Heilquellen in Mit-
vnd Sud- Teutschland, der Schweiz, -^
^renn man nocl^ weiter gehen wollte, in
•n und im südlichen Frankreich! —
An mehreren Kurorten ist allerdings dio
sdität sehr ungünstig; — in einigen ge-
M gleichwohl, die dadurch Teranlalsteia
ttiieiligen Rückwirkungen für Kranke zu
^winden.
In Mineralbäderny deren Umgebungen Teich
stehenden Gewässern, oder an bedenteti-
Moorlagern , kommen häufig endemisdie
*. 17 -
d, und nach Valtnün ') kommen di«
80 haafigen endemifchen Wechselfieber
nur eehr selten Tor.
Yenn moorreiche Gegenden die Lnft fencht
in, so erlheilen dagegen Lager von Kies
beutende Kalkflotze oft der Atmosphäre
~angewohnliche Trockenheit, wie erst
lings Mackinnon eq beweisen versncht
''on welcher wichtigen Bedeutung die Ef-
II der Minefalauellen selbst für die Mi-
^Terhältnisse des sie umgebenden Donst-
it werden können, beweisen Schwefel'*
Soolquellen^
Bei starken, besonders heifsen Schwefel-
lii' nberzeugt pcbon der hepatische Ge-
, welchen man in den nächsten Umge^-
IB der Quellen wahrnimmt, von dem be-
liehen^ und bei dem nnaufhorlichen Er-
der Mineralquellen, nothwendig auch
ibrend zuströmenden, Scbwefelgehalt der
Sphäre. Ißt die Lage eines solchen Kur-
offen, der Einwirkung von Luftzug, von
tenden Winden ausgesetzt, so kann, we-,
les dadurch bewirkten rascheren Luft-
iels> der Schwefelgehalt der Atmosphäre
on geringer Bedeutung seyn ; anders wird
h aber verhalten, wenn ein soldier Kur-
thr tief und durch Gebirge geschützt liegt,
lehreren Schwefelquellen mag allerdings
lit Hydrolhiongas geschwängerte Atmo-
s iiirer Umgebungen Brustkranken vor-
''alentin Voyage medical en Italie« S. 95.
'roriep's Notizen. Bd. XIX. S. 52.
.LXVIII.B.5.SU B
- 19 -
1
Ihre wohltbaügeo WirkaDgitai bMtätigM
fast tSglich. Der Grand hiervon ist Ea->
9t wohl darin zn suchen , dafs sie ärmer
(Lohl^tisäure als die übrige atmof^häriscbe
j und zugleich sehr reich' an salzigen Be-
Itheilen ist. Ihr Salzgehalt Spricht sich
in ihrer Wirkung auf die an der Kusta.
isanden Vegetabi^ien ; neuere Uittersochnn-
liaben in der Seeluft nicht blofs Koch-
»,. sondern auch freie Salzsäure und Fyiy
Mchgewiesen ')•
Ganz ähnliche y und folglich gleich vor-
Siafk wirkende Mischungsverhältnisse der
|i6iphäre finden wir bei Soolquellen, in
^I^ne von Gradirwerken. Nach Totberga
SHM werden aui dem Gradirwerke zti SchSne*
aii'bef Blagdeburg von der dortigen Soola
kt 533,200 Maafs verdunstet ^), und der
|i Nutzen dieser mit so vielen Salzthei-
geschwängerten Luft bewährte sich nach
NTff in vielen Fällen ^). Driefsen und
%Hr haben einen beträchtlichen Gehalt an
•t Salzsäure in der atmosphärischen Luft
br Mähe der Salzwerke zu Halle aufge-
l|a ^). Nach Schmidt soll^ seitdem in Ro-
■sim Salinen errichtet, die früher nicht
^ vorkommende Lungensucht sich sehr
B^rzeliut Jähr eihericht der Fortschritte der i>by.
Atehen Wiiienscbaften. Dritter Jibrg. 8. vO.
^ufeland Journ. d. prakt. Heilk« Bd. XVI. 8t.
• 8. 141. ^
^ufelah4^ Journ. d. pr. Heilk. Bd. XXVL Sc.
• 8. 26. 28. Bd. XLVl. St. 3. S. 39—43.
trieften, comment. de ioidi murittici in aere
UOipbaerico praesentia.
Meifsner in Schweigger Journal. Bd. VI» S. 2.
B2
- 21 —
Bit des Klimans gewinnt bierdarch mAt
an eüdlichen Abhänge des Taunus , gegen
•« und Ostwinde gescbütste Wiefsbaden,-
ülirend das nur wenigeStuoden vonWiefs-
I. entfernte, auf dem Plateau des Taunus
mne Sehwalbacb durch Kälte und Rauh-
Bich unTortheilhaft auszeichnet« So bd-
t mehrere Mineralquellen, welche an deai
Kchen Fufse des niesen - und Fichteige-
» der Tyroler - und Schweizer - Alpen
fe, blofs dadurch ein rauheres Klima, —
die Unfreundlichkeit desselben mufs nolh-
Lig vermehrt werden, {wenn sie» was oft
B4U1 gleichzeitig noch eine sehr hohe
• .besitzen. Wie grofs ist in dieser Hin-
*'echon der Unterschied des Klimans der
iftfU^aellen, welche am nSrdlichen oder
cfaen Abfalle des Thüringerwaldes, noch
«r dagegen derjenigen , welche am nord-
b oder sudlichen Abfall des Brenner in
I oder des Simplom liegen 2 — In dem
hmten Kurorte sn Bareges in den Pyre^
ist das Klima im Allgemeinen so un-
idficbt -*- dafs derselbe nur sechs Monate
Jahres bewohnt werden kann, dafs man
in den scbÜDSten Tagen des Jahres sich
fener erwärmen mufs '), — und gar nicht
Ton demselben entfernt finden sich ahn«
>. andere Quellen in Thälern, die sich
h die gröfste Lieblichkeit und Milde des
la's auszeichnen. Eine noch grofsere,
h den südlichen oder nordlichen Abfall
Gebirges bedingte Verscfaiedenbeit gewahrt
Klima \on St» Bernardioo, an und auf
ihen mehrere Heil/Juellen entspringen* An
Ch^ F. MyliuSf mahlerische Fursreise durch
U9 tadlicbe Frinkreich. Bd. lU. S, 194,
-. «3 —
Kla^j^an Mogstlicbn« Kranke schon In dkm
«n Ti^ale der Tepl^n Karlsbad uiul d^r
Ln Ems, wie beengt würden sieb diese
iflers befiodeo, eipem Thale, welcbes
>i28 F. über dem Sfeere erhaben, aber
logs ¥on schoben Felswänden umschlos«
:, dafs an dem längsten' Tage den ^ohl-
n Sonnenstrahlen mar sieben Standen
I tritt gestattet wird! ^) —
Die hohe oder tiefe Lage der Mineral^
brunnen^
e ist für die in ihren nächsten Umge-
I sich aufhallenden Kranken Ton der
n Bedeutung!
li sehr tief liegenden kommt anfser deti
ir Tiefe der Lage Terhältnifsmäfsig £Ur
nden Druck der Luft, häufig auch eine
eilig beträchtliche Yerderbnifs derselbee^
xacht* Wie nachtheilig auf die pbysi-r
nd psychische Eotwickelung beides ein-
deron liefern viele Thäler in der Scbweist
ol und im Salzburgiscben , welche sic^r
eine -tiefe Lage und andere ungünstiger
täten auszeichnen I traurige Beweise.
hoher die Lage eines Kurortes, uia,
üger ist jder Druck, um so reiner uini
die Qualität der Luft. Die atmosphä«'
Luft sehr hoch gelegener Gegenden
n dieser Beziehung in vielen Fällen als
ir beachtenswerthes , die Kur hülfreich^
lützendes Heilmittel beim Gebrauch voni-
ilquellen gleichzeitig mit benutzt wer-'
[hre Wirkung ist ^ungemein beleb^nd,^-
isfik s. s. O» Tb. IL $» 5.
— 25 -«
1 i^e der Flüsse und FJafsgebietei weiche
fhäler dieser Gebirgssüge bilden , und es
aber bei der Bestimmung der Höhe eines
iralbrnnnens TorzügUch auf diese zwei
;.te zu achten.
Der Gipfel des Mont perdn , des bocbstea
•3 der Pyrenäen, mifst iiber 10,000 F«
dem Meere, die an Blineralquelieo rei«
Tbäler von Tarbes und Bagn^res an dem
eben Fufse der Pyrenäen liegen über 900 F.
dem Meere erhaben« Die Höbe des Mont-
I und Monte Rosa beträgt bekanntlich über
00 F. , -^ die des Thaies von Gfaamouny
den in demselben liegenden Mineralquellen
St, Gervais über 3000 F. , und des nörd*^
kl Theiis vom Rhonetbale in Wallis t in
bem die Heilquellen von Bryg und Leuk
ringen, über 2000 F.; der Gipfel des
eraborns über 13,000 F«, der Jungfxaq
las Scbreckhorns über 12,000 F«
i^on den Salzburger und Tyroler Bergen
len einige dem Montblanc und Monte
sehr nahe ,- so beträgt die Hohe des Grob
Lner über 11,000 F., — während die.
teo Umgebungen der Stadt Salzburg 1250
380 F. über dem Meere erhaben sind, — -^
lineralquellen im obern Innthale (oberen
3io) zu St. Bloritz über 4000 F. ^ za
18 im Etschthale über 2000 F. und meh-
in dem tiefen Innthale in der Nähe von
ock gelegene Mineralquellen nur gegen
F. über dem Meere liegen.
Die höhere oder tiefere Lage der Mine:»
eilen Baierns wird ebenfalls dadurch be^
Mf ob sie näher den, südlich Baiern bf<«
rr *?- TT.
ilber <l6iii llfoerf , oft noch fi^et . fnU
n. So eotspriogea .dia \)vjelleo von
Ibarg im Erzgebirge 1863 F« ^ die von
irg 136S( F. über dem Maere erhaben,
aden liegt dagegen nur 280 F. ^ Meifsea
fi F*, Leipzig 316 F,, Dessau 116 F.
während diie näher dem Thiiringerwalde
aa Orte ungleich höher liegen, Erfurt
, Weimar 650 F, , Gotha 878 F. , Ei-
635 Ft, Mein(ingen iB31 F., Koburg
Hjldburghausen 1069 F. — die Schwe-
be Sil I^angensalze 663, die Eisenquel-f
Lieb^nstein 937 F. über dem Meere*
e Höhe der Mineralquellen von WSr«
g, Baden, Tom Ober- und Nieder -Rhein
Jheila durch .die Nähe des Schwarzwal«^
•a Taunus,' der Eifel und der übrigen^
br des Rheins begränzenden Gebirge-^
thails durch ihre mehr südliche, theila
ihre mehr nördliche Lage bestimmt,
)iegel des Rheins ist bei Basel 76d F»,
liaz 256 F., bei Coblenz 190 F., bei
138 F., bei Köln 112 F., über dem
erhaben , — - während der höchste Gipfel
iwarz Waldes 4670 F^^ der höchste funkt
iunus 2605 F« beträgt.
ie Mehrzahl der Schlesischen Mineral^
I zeichnet sich durch' eine beträchtlich^
liage aus, da sie den höchsten Theilen
afschaft Glaz und des Riesengebirges so
liegen; nach Lindner beträgt die Höhe
:hneekoppe 4950 F. 9 dagegen die toh
1 nur 400 F. über dem Meere. Bei der
ihl der südlich von Breslau in, ode?
itens nahe dem Gebirge gelegenen Mi«
lellen liefst sich ihre Höhe iiwisc^o
a 1700 F. Cistsetzen.
29
TT?
t Rüich von Pfeffert'), LeuE und
ne ZüsanimenstellaDg der bekanDten Ali-
lelleo Eoropa^s nach ihrem Hohenvei^«
8 , \yürde demnaGh in folgende Abthei*
serfallen :
Mineralquellen', welche über
F. hoch iiber. dem Spiegel des
• 8 entspringen.
8 gehören dahin viele Mineralquellen der
ris ,* mehrere des südlichen Frankreichs»
einige der Tjroler-, Salzburger- und
ch^n Alpen , so wie des Fichtelgebirges»
tspringen unter andern:
. - ttb.d.Meerp.
» Q..Ton 8t, MoTitz in der Schweiz *) 5571 F.
»— — Leuk in der Sohweis • • 440p *-«
nsdh a. a. O. Th. II. 5,
üsch a. a. O. Tb, II. 8. 65.
ach Rüsch entspringt dev Sätterling "Ton 8t.
rnardino in Graubündten noch höber als der
n 5t. Moritz; die Höhe des Orts, wo der
te entspringt y scheint indefs noch nicht gan^
tau bestimmt zu seyn. Die Höhe des St.
rnardino beträgt nach Rüsch 6500 F. (Rü^ck
a. O. Tb. IL S. 336.) nach v. Weiden 6584
(Der Monte Rosa, eine topogr. historische
izse von L. Fr. v. FFelden 1824. S. 88.).
mmt man nuii auch an , daff das Dörfchen
d der 8äuerling gleiches Namens , welche
le kleine Stunde von dem Gipfel des ßernar-«
io entfernt sind, tausend Fufs tiefer liegen^
-wfirde der Säuerling von St* Bernardino, in
zug auf die hohe Lage, dem von St. Morits
dchkommen y und diese beiden Säuerlinge
Irden unter den bekannten als die am hoch«
n gelegenen in Europa zu betrachten seyn.
[ch erwähne hier nicht der auTsec Europa
[indlichen, von welchen viele i wegen der
— 31 ■P'
m fliAr ScfaW«!z, TjroTs, ttaUpn» and
lichctt Frankreich», viele d«a südllchtn
laods, — SchleaianB und des sndliehttD
I de« .Thöribgwwaldeit So entotiritigea
adeu:
U von Mariaabad in Bflbaan . , ' 1032 F.
— Alaxinderibtd am Fichlelg«'
birge in F»iilnin . . 1906 •*-
^ MarianbeTg in Sichicn . 1863 —
— Reine» in d. G. Gl«a . , 1785 —
■ r SeHweiz . 1780 —
•— Riepoldiaa
— imHölUU
Prichielgebir-
Baiatn .... 1613 — •
— Clermoni in Frankreich .. 1590 —
— K Frinitnibiid in Böhmen 1569 —
— ^•hlingen in WatleiobeTg . 1564 —
— ChiTloicenbttinn in Schienen 1S49 —
— Grieabach ia Baden . . 1487 —
— itoceit ira Kircbentiita . 1448 —
— lichl in Oe.torraich . . 1433 —
— Lendek in det Gr. GUs . 1430 —
— Beicbenhatl in Biiern . . 138t —
— Plombiere in Franbreiob . 1368 —
— AnoibeTg in SicIiwb . . 1365 —
— B«llein fn Baiern . . . ßfiO —
— Aichen Jm SilaburgiMhan . 1340 -^
— iTcidun in der Scbweit . 1340 —
— ftiederUneeaiu in der Gr.
Gl» . . . . . . 13.30 —
— ßoU in WanamberK . . 1288 —
— Sohmetikon in der Schireis 1380 —
— Laxctibnrp in der Schweis 1250 —
— WiisErbuig in Biiem . . 1341 —
— Cudow» in der Gl. Glii . 12.35 _
— Obei 5a!zbruiineiiin8chletl«&]210 _
— Ptter=.lLal in B.clen . . 1183 —
— C«ljWnnBöJ,m™ , . 1180 —
— Altivaiier in Soblesien. > 1179 —
^ Rolle in der Schwell . . 1134 — '
— BaeneT«><IeBigorreittFr*nk-
Franhreich .... 1139 —
^ Abenibere, Abach and Mar-.
chiog in Buern . 1130-1116 —
** ■ — ^ • llb.d.Maere
^. TonüniM 10 W^estplialin N . • 226 F.
^^ jdes Botchbades bei Stohten • 238 —
'«* Limmer in QtnnoTcr « . 220 -—
»-« Gasänd in Oettenreich . , 200 —
— ^ Godesberg im G. H. Nieder-
rhein 150 ..
«• Frankfurt an der Oder in der
Mark Brandenburg • « 115 —
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1. LXVIir. B. 5. St.
«- 34 «^
U e b e r
den Ileus und seine Beliand
Tovsieitilioli
durch das lebendige Qaecksük
nehft
einem /wichtig^ii KrankheitsI
Von
Johann Jakob Heinrich Ebi
Dr. med. » KönigL PreuCi. Medieiaalrtth ia
giuRi medicum von Sehletiea, und or^
Aru des banken • Hospifals ia AUtiW
an BretUtt«
Indem ich hierdarch eine Hiebt U*
Krankheitsgeschichte über einen, ton
durch die Anwendung des lebendipfll
.Silbers geheilten, Ileus ölTeDtlichbekaooti
erlaube ich mir zugleich, den Fall Sfl^
die Krankheits- Gattung überhaupt v
gen Bemerkungen 2tt begleiten, und i
einer Krankheit an die Erinnaraag ;
Mittel aufzufrischen, welche beide — ^
•wie das letzte, in der Bpäteren ZeiM
beobachtet worden aind^ ab sie es &&
^nA ftb •!• 6$ fai d«r Tbat TtdUinaiw
Litt«ratur der ÜlCMtra and d«f SIterM Zeit
BD' BMckreibüBgen ober den Betü reitb^
neuere ist es weniger, und in den letstea
ren finden sich nur einzelne KrankheiU-
I enfgemelofanet.
Der grofse Reichtbnm älterer Beobachtno*
begründet sich schon in den Werken des
pokrates, Celsus^ Galen y nnd Tornämlich
Aretaeu9 und 'Caelius Aurelianus ; last alle
riflsteller der späteren Jahrhunderte ent-
9a Qescbreibqngen de« Heus. Das xorige
'^uiidert und dessen nächster Vorgänger
eben so reich; —* Syifenham, Sennert^
ftcHEV«, Friedrich Hoffmann^ de Haen^ StoU^
rin, Cullen, enthalten wichtige' Forsch un-
und die Beobachtungen einzelner Aerzte
in einer grofsen Anzahl Von Dissertation
und in Tielen englischen, franzSsiscbenp
oischen und teutscheo Zeitschriften der
Jigen Zeit niedergelegt, deren Mehrzahl
in Plmtquets bekanntem Werke nnd in
OicHonaire des seien f es medicales T.XXHI.
iseichnet befindet. In diesen letzten Zei-
luden wir die wichtigeren Beobachtungen
•D ,, Auserlesenen Abhandlungen für pr*
le,'' den „Edinburger Commentarien,^
t^HufelandPschen Journale; dessen md
es Annalen der ausländischen oiedicini-
1 Litteratur i** die letzten Torzuglichen
«chtungen im 53ten 'Bande des Hcf/e&fmT«
ft Journals; — in AicAfer*^ specielier The«
k 4ter Bandy und von Monffalcdn im
lonaire des seiendes med^^ in welchen bei-
letzten Schriften sich alles das zusammen«
lUt findet, was neuere Forschung über
mdachte Krankheil ergeben hat.
* C2 ^
— 37 —
iin . fOf M' Saptbr« liliti« fib'biohfdf Ao;»
»v.*Iiolik, welche, yerhuDden mit .Lei'*
tbpfuiig, am 20ten sich ^^rmehrlep. Sie
Lhrer Gewohnheit nach, einen Schluck
B', der aus .mehrerlei Sorten rusammen-
war, worauf sih starken rreller>nünz<-,
id Aufgüsse der Baldrianwurzel trank;-
wischen nahm sie wieder , von jen^nac
iten Branntwein'^ gröfsere und kleiner»
Statt Erleichterung erfolgte Verschlim-,
f die Schmerzen vermehrten sich vott
SU Stunde, und in. der Nacht auf den;
wreichtea sie eine solche Hohe, d^ük
■iike fast rasend wurde. Am 21^^
ifri^hesten Morgenstunde wurde meiiaar
dgesprochen , und ich sähe sie suerat
<h«ö Uhr. Ihr Zustand war fplgender:;
gte zumeist über heftige , in dem Zwi«
nme weniger Minuten stärker ^ vriider«
le Schmerzen tief im Unterleibe'; '^oI)p«
iese Schmerzen sich über die ganfa;
egend zu erstrecken schienen ; so zeigte
eh bei der näheren Untersuchung. ueis
erselben, rechts Vom ^Nabel untei ^eii^
I Ra-ode der Leber, also in der Regi^
extra; an dieser Stolle vertrug sie.ajip^|i(
Druck mit der Hand am wenigeteiH(
eser Stelle aus ging der Schmerz nacfar
ibel Mn, und verbreitete sich; sofo(t;ia^
ife. Obwohl nun die Schmerzen dec
D so heftig waren, 'dafs sie sich:.i]^
iher warf, und bei stärkeren Anfälleil*
scbrie, so kann ich nicht sagen ^, 4?^%
Untersuchung des Leibes, dieselben in«
idem Maafse und verhält nifsmäfsigr darr
estelienden EmpGndung vermehrt hat«.
£ieber war ,geriog*,;^di9 Temperatur
- 8» -
»I am den FTabel aalegeof dfo Vot«p«>
it •in^ni warmeo Brei bedeckeo, und
Abend wurde die Emulsio laxativa Vi9^
unc. viij. mit Tartarus natronatus und
jauro " cerasi ana uno. ß, geordnet —
unden | Tasse. Gegen Nacht fand keine
derung des Zustandes Statt; — deshalb
:h abermals 12 Unzen Blut nehmen, all«
iden ein oligtes Klystier appliciren ; und
nete neben jener Emulsion : CalomeL
, Extr. Hyoscyam. n» gr^ ß. Sacch. albi
m. f. p. Alle 2 Stunden 1 FuUer. -^
in Unterleib liefs ich einreiben : Olei
yam. infi. Oh jimygdaL dulc. Ungtl hydr*
ana unc* ß. — Die warmen Umschläge
»n fortgesetzt. — Die Nacht war unter
eftigsten Schmerzen Verflossen; am Mon«
[örgen fand ich die Kranke durch die
B der Nacht ganz erschöpft, und dennoch
die Wiederkehr der 'Schmerzen bis zur
n aufgeregt. Sie warf sich ungestiioi
iner Seile zu der andern, rief den N^-
Lottes mit Inbrunst an, — auf ihren Ge*
efigen stand das tiei^te Leiden ausge«
Die Pulse waren gesunken und leer,
emperatur der Haut nur wenig vermehrtt
ntersuchung des Unterleibes war aller-
schmerzlich^ aber wie schon erwähntj
Bm' geäu/serten Schmerz in keinem Ver-^
fs«
ttuhlgang fehlte, der Urio war sparsamr
Irbrechen unaufhörlich, und alle Arznei^
isher genommen worden, war ausgebro«
worden. Aber nicht allein diese, eon«
auch jetzt wahre Faeces, picht etwa yoii
NT oder breiarüger Natur t aoodera telbit
— 41 -^
- doch schien dns Opium eine geringe
ligung bewirkt zu haben. Stuhlgang "wnt
erfulgt, der Unterleib dehnte sich znacli-
is, war teigigt anzufUhlen, jetzt mehr
inem j^anzen Umfange empfindlich, das
en dauerte fort unter den fürchterlich-^
Schmerzen; — und das Erbrochene, vod
sm und ekelhaitem Geschuiacke, zeigte
kschaifenbeiten aufgelösten Darmkothes;
nicht jedesmal; ^- zuweilen waren es;
latenartige Materie oder auch blofs die
senen Arzneien und Getränke. — Zwei
!ea Crotonöl waren umsonst genommed
BD ; — ich ordnete nun für die JVacht
iVer'i jefäes aus: Rec* Olei Croton. Tiglii
ij. , Calomel gr. iij, Sacch* älh* scriip, 7,
rad der Nacht zu yerbrauchen; — zu«
1 1 liefs ich in den Unterleib folgende Mi*
lg* einreiben : Rec» Olei Crotonis TigHi
t>y. ," Olei Hyoscyam* inf. vnc. ß, — Die
len Umschläge wurden fortgesetzt , dabei
lere aus blofsem, Leinöl gegeben, und
1 eine Lage auf der rechten Seite mit
rärtsbeugnng des Körpers gesorgt, dafs
liien gehörig aufgenommen würden , — -
»lang auch yollstnndig auf diese Weise,
die Klystiere blieben und nicht sobald
Ingen. Das von ^eit zu Zeit wiederkeh»
) Erbröcben zeigte indessen Spuren des
1 das Klystier genommenen Oels, und
Kriinke unterschied dessen Geschmack
Cötnmen.
Die Nacht war wieder unter den unge-
raten Schmerzen vergangen, doch war es
bgen: die höchste Wulh derselben^ und
Atifrifguog des Qemöihes der 'KrakikMj
— 43 —
' , oder besBfr der Erweckang eioer neaeq
•ich weiter yerbreiteoden Eolzündung sei-«
n begegoen , liefs ich nochmals 8 Uozeo
entziehen;, ich glaubte nehmlich: dafs
Quecksilber theils durch seine Schwere,
4 dal^, wenn sich rasch Stuhlausleerun*
entwickeln 'kolltei^, endlich dafs aus der
tohen Ent Wickelung einer DarniTerschlin«
"^'oder EinSchiebung 9 oder aus allen die«'
7reachen zusammen , und der dadurch be«
:«D Erregung des schon sehr gereizten
ikanals ein entzündlicher Zustand sich
io oen bilden-, als sich in dem schon
»den Theile vermehren dürfte. Abende
t^r' keine Verändernng des Znstandes,
Hmen und Würgen dauern fort, allein
USfte schienen durch das Aderlafs höchst
^{pfl; die Pulse waren schwach und leer,
häufig, die Temperatur des Körpers
^^dea Angesicht bleich.
Das Blut zeigte keine Entzandnngshauff
aber der BIntkuchen fester und zusam«
düngender, der Gruor überwog das Se«
Vädeutend. Urin war gar nicht abgeflos«
Stuhlgang fehlte ganz; — dennoch be«
.ta ^Jch , dafs das abgegangene KIjstier
« aufgelöste FAeces enthielt, und bei Un«
«shung des Unterleibes nahm ich ein KoU
in den Gedärmen wahr. Ich ordnete r
Eocir. Hyoscyani. n. scrup.j. Extr» Aloesm
trachm* ij. (?) ^q, Valerianat unc. iy. TincU
jiqm Syr, Diacod. D, Bn ana imc /•
b. S. Alle halbe Stunden 1 EfsloiTeL 6e«
10 Uhr Abends sah ich die Kranke. Es
keine Veränderung eingetreten *-« ich
bUoüb mich ulso kars« und gab som drit«
^. is. ^
tq. Laura-' eerasi und JUentfi^- pl gageÜenV
118 Klystiere: , 7— eine Abkochung der
8 -> Wurzel xnH Cicuta, taglich 3 mal. ^-
Tages waren mehrere Stiihle, theils
|e, theils viele 'knutenartige FneceA abge-i
n., pnd dennoch blieb' der Unterleib aus-
ipti man fuhjte ^en Darmkotb iiq Y*?^^
;de8 ganzen Coli sehr deutlich , auch wajr
leib bei tiefem Befühlen sehr schinerzlich,
j^ranke sehr, ermattet, die Temperatur
r die Haut trocken , die Pulse schnell und
^ sie klagte Uebelkeiten und Neigung
, Bri^rechen , daneben Widerwillen gegen
G^Bielsbare, ja selbst bei dem Gedanken
jen^Is. Ich gab: § Gr. Opium, 2 Tro-
iJDrotqn - Oel und 2| Gr. Calomel Abends
iHrauf Ruhe und noch zwei starke Slühle
fuß9* utbends spät erbrach die Kranke
yl|j|lienscheiben,- die sie io diesen Tfigen
iiep hatte. .7— Die Nacht war ruhig. —7
SfGten fan4 ich .^ie ohne Schmerz , den
weich, kein Fieber, warme feuchte Haut,
liebe Stühle.
ufn- 27ten Septbr. dauerte der reichliche
lug von Stühlen fort, grofse Massen ver-
||^ Darinkothes und zähen Schleimes
ff9/se(; Erleichterung und Wohlbehagen
pankeii. — Sie erhielt — des Morgens
ifl Infusum Jiad, Vahrianae mit TincU
Aq, uud HyoRcyainus - Exlract ; — • im
ki|f des Tages . bis gjpgen ^bend war die
%^i|slejerung so aufserordentlich ^ dafs sjcY^
Tupfe d«imit gefüllt hatten^ gegep Abend
^n cliQ Stühle dünnflüssig und erzeugten
krlige Schmerzen, Kollern im Leibe, der
i^^tiscb aufgetrieb^^war; auch trat zu-
i- 47 —
Wein ttellteo nach und fkacb dfo Kranke
ler her^ welche sich bis cur Mitte des Octo«
-» einige Schwäche abgerechnet — wie«
Kiz erholt- hatte. Am Iten NoTbr« kam
on der Kranken, um mir anzuzeigen:
y als die letztere am Morgen frnh aüfge-
idan 9 sie plötzlich eiue bedeutende Menge
icksilber ganz unwillkührlich rerloren habe»
iriar später erfolgten Stuhlentleerungen, die
iawässert wurden, fanden sich 1^ Unze
icksilber, welche der Mann aufgehoben
<!■ In den folgenden Tagen gingen täglich
itge Meogen Quecksilber ab, welche ge-
taielt etwa | Uoze betrugeii» Ucjbrigens
ad sich die Kranke völlig gesund und
t«r; eine Oxydation zeigte sich ao dem
Kgenen Metall nirgends , und bis zu dem
^-ji Tage wird keine Erscheinung irgend
* Unpäfslichkeit an der Kranken weiter
:^eoommen«
^•r Heus gehört zu denjenigen Krank-
ji,'&ber deren Natur und Wesen von den
fteo Zeilen bis auf die unseren herab, eine
« Verwirrung geherrscht, und wenn man
über die äufseren Erscheinungen der
^kheit weniger im Zweifel gewesen, und
Kl es auch an treffenden Beschreibungen
€ale gefehlt hat, so wurde doch das Dun«
welches über die innere Ursache des Ue-
verbreitet lag, niemals vollständig- erhellt.
wenigfiten gelang es, den Ileus als eine
«ich bestehende Krankheit festauateUen,
- 49 -
»tie'dojfpblto Katar dM tlÜM firiJM «Kr'-
tkngMkeAt im Celsus *) utid'Ar^täui'^)%\
il 1fl«r 'Entere darcb' -seioe 'BeD^iraaDg^'
cq)SuSf und dadurch, dafn er deo teglAi<^
i. Schmfrs eilien krampfhaften (dolor
fosmodiaus) nennt y und seioe Beeehjcei*!
auf die der Cholera folgen läftt, «idl:
fiir die eine Ansicht auszusprechen schrinb^
Uerei| Schriftsteller sind fiut alU der .An;*:
der schon genannten, so , wie der',d#ti
I und besonders dem Caelius jturelianuB
t «). — Die späteren Schriflst^lle^ qpd
natiker haben uen-Jßeu^ bald- diesen bald
'platz angewiesen , er hat auch sich* an
»en Stellen zugleich einreihanlassen mii»-
nät inürdmm» Hippoerat§s dt morbit üb* Ulm
Morbus acutus f dolore abdomiskit^ horborygm
f 0 alvi eonstipatione et vomitions p sub ßpsm
'^orassa stipatus •— Sauvage$p
jtUfi supprsstio cum dolors 9§utris^ vsl'*pon»
*is vel malest las sensu ^ pramnptM sirea^Mtmblm
«nt'y aecedente saepe vomitu ingestQruv^ .Idem
^m faeeum^ velenematuminjestoruau Swediäur^
ibr. IV. Sect. XII F, p. 166. Föuqiuer et Ra^
r. Bansiis etc. 1823.
hetmeus de eaus, et sign, morhor. meutorum
. //. cap, VL Ed, J, fVigsani. conf» ttßsdieor^
jseor. op. T. XXIII. p.&.
Caelius j4urelianuf lih* IIL cap, XVtl. heut»
SS. — 9)7ui** lagt Friedrich Hoffmann^ ^^prae»
• Hippocratem de acuta hoc tOrmentOy optime
ipsit. med, rat. System. Tom. IV. Pars II.
ct. II. Cap, IK J. A7. — ^
Confer. Hirtoria morborum ffui annö, 1702,
'^ratislaviae grassati süntp i^if^^ /?• 165.
LZVIII.B.5.SC. D
— . öO «.
8#Q I bald iiiiUr iim AusflnsM, bald lu
Retentionan , uotar Kolik , antar ik 1
Eiabar, ustar dia Schmarsaa. dan Kit
Batrachtat mao die Unachan, ai
cban der Ilaiis eoUtaht; ao sind diese)
lardiogs höchst verschiedan, nod deooo
IHaoy wie sie eine gleiche Erscheinung
zubringen Termögan und zwar eine i
ständige; miTo wird also erforschen i
*) Friedr, Hoffmann med, ration» de dolon
mo iliaeo: U e. Cap. IV. p. 288. Ijl
menta praxtq» medica^ S0€t\ IV, Cap, 1}
Sauvages Nosologia methodica Ed, J
1763. Tom. II L P. IL Cl. IX. p. 116.
Sagar. Syitema morhorum systematiaa
nae 1776. CL V. Ord. IV. Gen. XIV. }
Linnd Genera morborump Ed^ iterate,
p0 31.
Cullen Anfangsgrfinde der Arsneikon
Bä. Vond. NerTenkrankheiteiiy 2teAui|{ii
Von der ^KoUk. $. 1437. p. 501. — Pen
Kolik, aberi. v. Gesner. 1775. p. 207.
TA. Sydrhham Oputcula univena, .
nev. i2fko. 1G84. p. 73.
J. Panzani Bescbrelbang der Kran!
welche im Jihre 1786 in Iitrien geLerr
ben f überieui von Feehner. 1801. p. 49.
Dietionaire des sc. med. Tom. XXUl
Artikel ^^lleus'** von Montfaleon (lehrrc
grandlich).
Fr, Schwediaur lATPlKH seu novem
nae rationalis systema. Halae 1812. Cl J
//. Epiche^esi Gen. X. Spee. 1. Itchiw
gematica, — Cl, III. Ord. JII, Jiigetneta
/X. Enteralgia; Cl, V. Ord. V. Stenean^
Spee. 7. — Stenosis^ Stenosis intestinörua
rostenosisy Chöfdäpsus, Anxii intestini ü
- 51 -
1 ■ ■ ■ .
iMer letcteren fiberall zum .6raud«Ji«go.
ns sa dieser Erforsähung deO iVej^ u
1 , wird es zuvSrdent' ootjiweiidfg 'iitff
Fnachen kurz zu beleächten, VroUfi wft
nn auch nicht alle -^ doch eine Aoziahi
rfahruD^ea anderer Beobachter befiragiani
ipige eigene hinzufügen "woUetr,
ie aUgemeine Erfßhnmg l^hij^ .VDd.;(p
Lehvbiidbern . finden .wir es ; a;igai(j||ir^
Winentifaqduttg .{Enteritis; pfiestpiggiim
matioy.dw Haufb.ftrzjlilgt, ^nd WrMi^
einen Arzt geben, der diese Entzündung
bbachtet-und .dexnr«icht. einzjelpe .Falle
LuiDOiett wären , -die tnjt heftigen ScbmfVr
i.der regione iUaea, Nejgqng znm.T^f
m r* Erbrechen selbst, AusIeerungjBip 1^
in den Darmkanal aufgenpmmener 5|ib^
n\ lind -selbst — * wena euch eelteo:(T^
othbrechen begleitet waren. ..^ ^^
^omiium excitat ingMörwn et itppidioL
vHußj ' tardiusve -post assumptionem ptVUi
ii^ ^A' profundius hae^t; tormina 'tktik
Ygnds acuiissima , iletim, volvulum* ' StoH
isnä (Ed. nndeh. 1786. *. 100.) -^ i
yuocunqiie vero in^loCö ijr£äinmäi0'tfjl^
jn circUmdet; 6biur^c(,ia tandem, vel^dp
nn irritaiionem conlracia^ a^it dS Ker^
simid compressa episderfi cavitaUj^ tff-
3 quaevis , et contiftimto diutius vomÜif^
adeo secdles^ ac foetidissimae maimah
tnc ipsum rejiciuntur \ naßciturque Ileüf
larum cerie causarum^ rarissime votvilK^
hinc male nomen assumpsit, effectuÄ^ä^
tarn ipse morbus>^^ /. P, Frank cÄf"cii-
r hominum niorbiSm Epi lib. IL (JITcmKtf«
1792. p. 253.) ■' *"'
D 2 ". '^" '
— 52 —
• • »
•t» • 't0
l
.... . S. (?; Wogelf nachdam, er die Z
Dfirin^Dlzundung aufgeführt « gedenkt
Jdas £othJi)recheo8 — als einer Ers(
)>ei sehr reizbaren Subjekten (p. 298
J, 10. , wo er von den Folgen diese,
neit bandelt, und namentlich von dei
bleibenden Verhärtungen : ,,Nach i
^irä der Darm immer enger, und es
«htweder eine ' toddiche Verstopfung
II. 8. f." p. 307. (Handb. d« pr. Ai
keniicfaaft 4ter ThL Stendal 179Ö.)
• „Es ist" — ' B^^t Marcus — nac
die Erscheinungen der Darmentziinda
handelt ($, 1527. p. 422.) „bei der
so wie bei jeder anderen wichtigen
lieitsform wohl zu unterscheiden, wa{
'genthiimlichen und was die nachfolgem
eben derselben sind. Zu den letztere
che dennoch charakteristisch sind, da
dem afficirten Gebilde mit abhängen,
bei der Enteritis, im Verlaufe und a
yler Krankheit y welches oft schnell gei
tritt, die Sprachlosigkeit , die Ohnii
Zuckungen , Delirien , eine Marinorki
JHände und des Gesichts. Die Ven
des entzündeten Darmes bewirkt auc
das anhaltende Erbrechen, w^o zulelz
die Excreiuente ausgebrochen werdeo
förmlicher Ileus enlsiehi^'^^ und im J. 1
425., sehr vermehrt wird der VerJa
Enteritis durch jedes unvermuthete
holte Erbrechen, wovon keine Ursacl
banden ist, mit — wenn auch gleich
geringen Kolikscbmerzen u. s. f. {3Iar(
wurf einer specielien Therapie 2ter TU
berg 1810.)
— 63 —
Jta .der^ Regel — fiem^rkt ^icAfer. -r- hat
Lrane'^hartiiäckigb StiihfTdrstci|iraiie^ npd
in .schlimmsten Fällen .wird, durch Ala KU
i^ft; >9^t wahrer DaVmiLpth aQtJgiafJftiM«
jVeiej: tHii 8pecieHe Thdräpie Her Bdi
ii-ldl3.'F. 562. Doch' genug der' Beiif
i ■ ••
Sa gehen also die Erscheinuogen^ d^^JQea^
kr DprmeDtziindung, aus zwei Upsficbeii
r; einmal: aus der Gewalt .de.s ^n^und«^
Reizes, und aus der, durch diesen lieiVf
»rechten ZusammenpressuJig eines «Thejn
[S D^rmkanals, wodurch eiae lieflige an-
^altischtf Bewegung herrorgebrecht wird ;
^ durch* die späteren Erscheinungen ona
^fie Folgen der Krankheit Verengmifi'
V^erhärtungen, welche nicht se]teii'''deVi
-.•ZafäUen iin raschen ^Verlaufe .folgan,
Binn Jene gefährlichen Zufälle ef^^e^geni
dnen wir handeln.
«r wahren Darmentzündung schliefst eich
olik, in mannichfacher Form» als ein«
%M zum Entstehen des Ileus nahe an,
»«riihmte Beobachter stellen die. letzte
^heit, wie wir bereits schon bemerkt^
die Klasse der ersteren^ oder lassen sie
*en Schriften uninittelbAr nach dar Be«
bung dieser folgen, so Qiiarin {de curany
hrihiiS et inßammationibus, J^iennae 178.1.
!)• flgd«) j^injlcanmaiio tenuihuSj nausea ßf
45 vehementius urgent, — Ileus — so
ler berühmte Beobachter -^ inter inflam-'
tos morbos locum habere videtur^ cum vel
ijnationem ut causam agnoscatf vel iüan^
producat.
- 54 -
CuUen (Shxi d«n Ileas unter Ko
«od nachdem er dessen kurze BeKb
gegeben , fährt er fort : „Bei der umge
Siristaltischen Bewegung der Gedärmt I
. 0 Krankheit mit dem Namen „Jk
-^ ileus^ iliaca passio — belegt i und
eine von der Kolik yerschiedene Ki
betrachtet. Allein ei scheint mir, da
Krankheiten von der nämlichen nahe
che herkommen und auch die nämlicl
fSlle haben; da diese letzteren in beiden
heiten , blofs dem Grade nach yerschiedi
Eine gleiche Meinung spricht Tun
Terscbiedenen Steilen seiner Schrift ^
KoUk'^ aus. (Von d. KoUk a. d. E^
Gesner. Nordlingen iil775.)
iftPy a- /-ö entre une colique nm
Tileus autre difference qxie le degri^^ lir
Verf. des Artikel .Jleus** im Dict. da
medicales und bemühet sich den Uoti
darzustellen.
Zwei Schriftsteller handeln den D
ler den epidemischen und hitziges I
als eine diesen, unter gewissen Enc!
gen, zugehörige Krankheit, oder tc
selben abhängende Krankheit ab; 5;'
tind Panzani. Die obgleich wenigen
so YortreiHichen Bemerkungen des I
finden wir in seinen Werken {Opusc
hia Cap. IlL et IV. Ed. Genev. 16S-
"wo er VCD der Fehris continua redet,
Von den Jahren 1661 — 64. in Lom
herrscht hat.
^^Forsan eiiam int er symptomata ,
supervenientia recenseri potest iliaca fn
— 55 --i
\ vomüus ^ncrme»i gm i^fitio febritm gcce-
Moleüif htUc occcmontm qüandoquc sühnit^
enf.** p; 73. und er beseichnet diesen Iteüs^
dem darch andere Ursachen: Leistenbrii-
Volrolus etc« eotstandeneni als den u^aH-
Heus vants •— indem er den xuletzt hi^
Kien: jiffeciiß iliaca notha nennt • nu 7A«
76.
■ *
Toseph Panzani erwähnt des Ilens im stren-
Sinne nnter den Bauchentziindungen , jind
unter den heftigsten Esscheinungen de(«
«I, und obwohl er das regulinische Queck-
r SU seiner Heilung anwendete , bemerkt
ich-: dafs er niemals das Kothbrechen bei
V Krankheit beobachtet habe. (Beschreib
'der Krankheiten, welche im Jahre 1786
fttrioD geherrscht haben; e. d. Ital. Ton
Vechner. 1801* p. 49. flgd. p. 60.)
Nach diesen Beobachtungen erscheint der
nirgends als eine Krankheit eigener. j4rt^
nur als eine Erscheinting von Krankhiei*
rerschiedener Natur, aufgerufen durch eine
ndere Heftigkeit, einen höheren Grad der
ling , ZusammenziehuDg eines Theiles des
nkänals durch eine gastrische oder biliöse
chie^ und die dadurch — wie oben be-
U — erzeugte antiperistaltische Bewegung
Darmkanals.
Die angeführten Ursachen beruheten nun
r oder minder in allgemeinen Schädlich-
m und in Krankheiten /deren Entstehung
sn zuzuschreiben war, eine andere Reihe
ss^n zeigt sich uns in örtlichen Beschinref«
' und -Hemmnissen mancher Art.
— 56 —
Wir nennen das Haoptsächlichito km
nach einander: eingeklemmte Brach« iibI !•'
ren Folgen, Verstopfungen nnd Yewipm
gen des Darmkanals, Voivulus pnd h»
eusceptiooy verschluckte fremde Körper« St(H|
Folgen von Verwundungen, Darmkolh, E
dungsfehler, verschlossener After, TaiiA
Ausdehnungen, Aneurysmen | Verwacbiof
der Gedärme u. 8. w.
Wenn man nur einen fluchtigen BEditf
cliese mannichfalligen Ursachen Mrirft, wA
im Stande seyn sollen , den Ileus bern»
bringen , so bedarf es kaum der ErwaliMl
dafs die wenigsten unter ihnen die KmU
in der Regel zu erzeugen pflegen, alltäi
ohne den Ileus vorhanden .«eyn kÖDsei*
1. Die eingeklemmten Brüche sinJ, *
bekannt, eine der gewöhnlichsten Uii«^
zur Entstehung des Ileus, und kaum^c^
es einen erfahrenen Arzt oder Wuodant^
ben , dem diese unglückliche Folge dirEf
klemmung nicht vorgekommen wäre; abf*
vielen Fällen erreicht die Einklemmno^*!
höchsten Grad; Entzündung und Brao<l^
eingetreten, die Stuhlverstopfung istiroili^
men, und es waren keine Zufälle desl^
-vorhanden. Dennoch inufs, sobald Ersc^
nungen dieser Krankheit sich zeigen, dii^
Untersuchung auf einen Bruch hin?«ricW
seyn, und man mufs die strengste Basic^^
gung der Tlieile selbst unternehmeQ| nw**
des vorhandenen Zustandes zu verg6wisseii>
"Wie schwierig es auch seyn dürfte: «*
noch ermitteln sich oft kleine Brüche, ^f
Schiebungen kleiner Darmstücke zwiachai^
Muskeln, innere Brüche n« dergl.
I
t.
r.
- Ü7 —
Mn* to 9vzeug9tk aqph' in iroalf ettfb und
nicht eioge^Iemalten BrÜGhcfn-, igvoTsb
fangen ron Darmkolb, ZülftUe des Ileo»,
inn folgt allen solchen Zufallen nur zu
1er Brand und der Tod, zuihal wenn,
aa oft der FaU ist, es uninSglicli. war
erkennen, oder was leider eben so oft
^lich war, sie zu heheu» So sähe ich
meiner Freunde an Ileus sterben, ohne
im die gewünschte Heilung werden konn-
ad erst die Leichenöfinung erwies die
iinmung der einen Wandung eines klei«
larmstiickes. ^) .
. Verstopfungen und Verengungen des
kanals-VolYulus und Iniussusceptio inte^
um. '')
■ ■
k» Boneii Sepulehr^tum y iiv« Jnat, praci. Ed»
J. Mangsti. Oenevae 1700. Tom. II J, Seci.
rf. Obt. 22, — Morgaoni de sedihut »^ e/tuiis
}rhor. Tom. III. Ep. JOCXIT. 15. 16. — Sau.
gas Nosolog. Tom, JII, p. IL p. 120, ileut
rniosus, -^ Riehter sp* Therapie. J, p» 5142. u.
^*p. 206. — Dict, d$s so. med, L e. p. 551, -^
'ayor de stran gulationihus intestinorum. Strasb,
7& Kiückhof von, einer öeaonfleren Einklem-
■jQg dea Dirraea. Samml- tuierl. Abb. f. vr.
trste, neue Ausg. I. p« 135. — üichtM^s chi-
rgiiche Bibliothek i Bd. 3. S. 585» »— Sehröer
11 einer J/^rnia mit Heus und Sectionsbsriclu ;
'ifeland^s Journal I. Bd. p. 404«
\oneti Sepulchretum Obs. 20 — 21. Morgagni
C. Eput. XXXir. 12, 13. 14. Latari Riweri
90ra praxeos med. Hb, Xm cap» II. Ed. yener.
00. — Sauvages^ l. e. p. 121. — Frulr. Ihff^
tnn med, rat. Tum, IV. p, II, p, 325. •— dm
aen Ratio medendi, J'om, XI. cap. III. p, 12f>.
id in den frühem B&nden Quarin de curmndis
hribus cap. XXII. — FeZ/e de mutuorum in*
stinorum ingressu in Halleri Diss. anat. Volm
Hm p« 97. "^ Mßhsan da pastiona üiaea^ ci '
- öd -
• Daihnst&ck absonderte qqcl eiiie neae
^Qigaag — Verwachsung — der über eih-r
ir geschobenen Darmtheile Statt fand, ga-
Irüheren Vermutbungen die Bestätigung
« Morgagni L o, 14.). — Obwohl nun
vages Tom Ileus volvulus sagt: ^jnillena
hujiis txempldf^ — - so mufs ich doch cwei-
I dafs diese Fälle so häufig seyn mochten,
lonit wohl angenonimen worden ist; —
L«Dn mich nicht rühmen : einen Fall ge«
ift SU haben, den ich einen wahren Vol"
f nennen dürfte.
S. Verengerungen im Darmkanal ^ rerur*
fc darch rerschluckte fremde Körper, Steine,
liSie Anschwellungen y Aneurismen, Ton
rvandnngen und deren Folgen, und von
nngsfehlern erzeugen nach der Autorität
^jr Schriftsteller den Ileus «oder yermogea
^renigstens zu erwecken ; eine Erfahrung,
^ewifs nicht zu den gewöhnlichen ge«
')• Es giabt kaum einen dieser Zufälle,
jich nicht ein - oder mehreremale beobach-
hätte, und dennoch habe ich durch sie
% den Ileus entstehen sehen. Vielleicht,
es nicht ohne Interesse gelesen' wird,
n ich in wenigen Worten einige derjeni-
Beobachtungen hier anreihe, die aufser
. negativen Beweise, auch an sich selbst
htig sind.
Sauvages Nosologia 77. 122. Tf^alttr de intesti»
HOrum angnttia in Ilalleri Ditp, anal, VoU I,
p» 441. — Leonardo Tarf^a: Dlemorie etc, della
MOcieta italiana, Tom» IV", f. 310. — Vivard
Journal de medeeine, T. 50. M. 53. — Thotnann
Geschichte einer DArnigicht etc. — Horns Ar-
chiv, Bind 7. Heft I. p. 10. — W. Gaistkall
Aber die Steine im mfnscblichenKöruer. SaitiiqI.
sasexlfsenec Abh« f. pr« Aerste. B« {6» p« 135«
— 60 —
Was die verschluckfen fremdeD SSnff
zuerst betrliFt; 60 sind die BeobachtuogeBW-
iiber, dafs sie Heus erzeugt « überhaoptid'
ten , und aufser dem, "was V'ivard im Jounuf
de medecine — und van der Wiel [Ohmi
Cent. I. Obs. 69. cf. Richter's Therapie R
p. 209.) anführen, sind mir keine if/f
kommen.
Wohl aber habe ich, selbst Fälle toiii^
schluckten Mädeln, Miinzen, Keroeo «
Früchten und andern harten Körpern gdf
gesehen , ohne Ileus.
Ich behandelte im Jahre 1811 eineDiei^
person von einigen und 20 Jahren, dieiii*
halb 3 Wochen zweimal eine Stopfnadel i»
schlang; sie wurde beide Male glücklich ceM
Das erste 3Ial gelanges, nachdem die Küv
einen starken. Brei zu sich genommen, odI''
mittelbar darauf ein Brechmittel erhalteB.»
schnell von der Nadel zu befreien. Achtle
später verschlang sie eine zweite grofseS*
nadel, die sie hei dem Waschen eines Zi»
mer» im Munde trug; es gelang nun Ä
elsbald und durch dieselben Mittel sieza^
len ; — sie bekam heftige BauchentzüiM
und Stuhlverstopfung, die nicht eher geiw|J
wurde, als bi» die Nadel durch deo StP
abging. Diese Person verfiel fast unmitteW
darauf in Krämpfe, verlor ihre blühende «^IJ**
Sichtsfarbe und ihre Regeln; es entwck*!**"
sich später eine Art von somnambulen *^l^'
stand, der fast ein Jahr lang von ZeitiuMI^Bj
wiederkehrte, und erst mit der völligen Ri*!?'
kehr ihrer Gesundheit verschwand. I ^'^
Im Frühjahre 1812 wurde eine Diw^l J
person ia das Krankenbaue gebracht, di**^!
iseai
ttffic
K
• .
^.
— 61 — -
I Anfalle Ton Melancfiolie den Yenndl
cht hätte, sich zu'ersaäfen; eine mora-^
r* Ursache wufst^ sie nicht anxogeben,
aber litt sie ati def. hartnäckigsten Stuhl-
i^fung und öfferer Neigung zum Erbre-
"iind einer soldhen Ang;st, dafs, man sie
tedd 'an das Bett- befestigen miifste,' weil
»bst jeded Alrttel ergrilT, sich zu tSdfen.
.asseki, ausleerende und kram pf stillende
ly.ajufsere Reize, Bäder, waren Yergeb-
iDgewendet worden , nur reichliche Stiihl-^
aru'ng erleichterte ; endlich und nachdem
[eftigkeit ihrer Blelancholie sich gemin-
wurde sie zu ihren Eltern auf das Land
icht. Nach Verlauf eines Jahres kam si#
igleitung ihres Vaters wieder in das Kran-
a|is ; — * sie hatte von Zeit zu Zeit leich«
Anfalle von Melancholie mit hartnäckiger
Fv'ei'stopfung erlitten, seit länger aber als
BtBB Blonaten war sie heiter geworden (
rnnn zeigten sich am Rumpfe bald da,
dort Abscesse , die sich öffneten , kurze
darauf sich in ein offenes Geschwür um-
leiten, wenige Tage eiterten und dann
rll heilten f ein solches, fast ein Uandtel-
rofses Geschwür irug die Kranke an dem
I Schulterblatte. In eine gute Pflege g.?-
t heilte dasselbe rasch; aber bald dar-
:eigte sich auf den äufseren Bauchdecken
n'eue Entzündung mit starker Erhebung
Oberfläche, Als der Oberwundarzt unse-
lauses Herr ^Iter die Stelle untersuchte,
er in der Tiefe einen fremden Körper;
lef mich hinzu, und auch ich entdeckte
dasselbe. Wir beschlossen sogleich, uns
der Lage der Dinge durch einen Ein-
it'zu überzeugen; -^ dieser wu^e bis
— 63 -.
Bicbiscliefl Funfkreazerstnck, tvelches al-
gs Slahlv«rBtopfang; • aber ioast keine
Zufalle hervorbrachte«
line 'sehr stark«» uod wohl beleibte
Ton einigen und 30 Jahren , litt seit
«D Jahren an Gichtanfällen, die bald
bald jenes der oberen oder unteren
nafsen befielen ^ dabei war sie von hef-
Cöngestionen nach der Leber -^ zuwei-
ich den Lungen befallen , ihre Ver-
i war stets träge, und sie war genüthi«
QU !Zoit zu Zeit ableitende Mittel zu ge-
n .Jahre 1826 gebrauchte sie die Bäder
[Ternibrunn, kehrte aber von dort ohne
r Erleichterung zurück. Im- Herbst nah*
Im ^inhlverstopfungeii immer mehr zu;
Brf fruchteten gar nicht; ableitende Slit-
ischiedener Art verloren nach, und nach
..mehr ihre Wirksamkeit^ zuletzt ver-
s nur das Injusum sennae composilum^
fahren Gaben Hülfe zu schaffen* Unter
Umständen verlor die Krahke alle Hei-
^ des Gemülhes, alle Efslust; und die
jbegannen zu sinken« Bald darauf klagte
«fs sie das Gefühl eines schweren Ge-
is (eines beweglichen Klumpens) in der
' der Unterbauchgfocend empfände, so:
•^ dieser fremde Körper den Darmkanal
dem Mastdarme verschlusse; zugleich
eines ihrer Dienstmädchen an: dafs sie
^m Grunde des Gefäfses im Nachtstuhle»
ra und kleinere Massen eines weifsen
*s entdeckte. Nachdem ich eine Quan-
lesselben mir bade sammeln lassen, er-
s.ich bald^ dals der Abgang — - Kreide-—
— 65 ^
te Ung fortdaueriid grSItare and klaliieqi
ieii yoo Kreide abgingeD.
)0Dnoch etfolgtea, bei einer so^ hartftaki-
Verscjhliersung des Darmkanals diirc(i
lOhäufuogf TOD kreidiglen Massen und tod
letem Darmkoth , keine gefährlichen Err
lunxeo, keine Verschiebungen,. nocÜWe^
Kolik oder gar die Zufalle des Ileus, ..
fk August des Jahres 1810 wurdef eines
^ spat eine fast sterbende Frau voa mitU
Alter . in da^ Hospital gebracht - Aus
venigen Nachrichten, welche wir über
.ranke erhielten, ging hervor: dafs M
fdgen Koliken mit vollendeter Stublre»-
«gr. gelitten, die letztere sollte über acht
#n^ehalten haben, und dauerte noch fort»
Leib war aufgetrieben ^ teigigt aäzufiih^
ddch nicht sonderlich scbmerslich,. nur
isbergegend war einigermafsen enipfindp»
— Die Kräfte waren auf das tiefste* ga#
B| die Pulse klein« und unzählbar^ das
it eingefallen, die Extremitäten kühl nndl
nut mit matten Schweifsen bedeckt , das
bt^Bjn war vollständig, allein der holi#
der Entkräftung erlaubte es nicht , knit
xanken* sich in ein Gespräch einsulasseii.
obwohl ich nun glaubte, dafs sie ük
\ß Nacht nicht überleben würde; so ord«
ich doch zu einem Versuche sie zu retl
lie Emulsio laxativa Flenensis mit etwas
'^twasser halb« Tassenweise zu nefame»,
len Leib mit warmem Oel einreibeiii
llgte Klystiere geben. Dazwischen wov^
ioigb Tropfen der Tinct Amhrae c. üfo«
gereicht. — In der Nacht wurde- die
— »7 —
dJ wie bedeutend der Matiis peristälii^
s Oarfnkanab uoterbrochen war, wie
cb die heftigsten . Schmerzen in der
f ihn quälten, niemals wurde er von
n des Ileus befallen ; uod er genas nach
ch vollstäodic, indem zuletst nur eine
fistulöse OeiTnung zurück blieb, ans
veilen Spuren von Darmkoth hervor-
I.
•
rengerungen und selbst Vef^chliefsun«
.seiner Theile des Darmkanals, theils
jrecnachläfsigten Entzündungen , theila
langjähriger träger Verdauung und der
rbpiden, mehrentheils im höheren AI-
•ils als Bildungsfehlef neugeborner Kin-
od von den Schriftstellern hin und her
neben des Ileus angegeben worden '^)«
15 .ich selbst in solchen Fällen beobach-
it mir keine Bestätigung davon gege-
ifs die genannten Ursachen die betracb-
Einkheit erzeugten, und die in derAnmer«
erzeichneten Schriftsteller geben wenig«
.eine solchen Beweise, dafs nicht man-
igegen eingewendet werden konnte. — -
je hier nur zwei Beispiele 'aus eigener
mg.
irr P«, einige und 60 Jahre alt, hatte
in Gichtanfatlen gelitten, später kamen
Lnfälle seltener, desto grSfser wurden
ü die Beseh werden der Digestion, zu«
it er Monate lang an der hartnäckigsten*
#
f«/«/an<ri Annalan der frans. Artneiliuhde* B^*
Bt, 2. p. 305. Denen Journal Bd. II. p. 309.
n med. Commenurien von einer Ge«. der
rite SU Edinbarg. H. Altenb. 178L'5r. TU.
Bu p. 196.
E2
— 6« —
igkeit wuterCahren lasten nmftte; so war
bn kein- Gruod yorhandeo, der ihn jene
tasmagorien als Täa»cbuiigea hätte er-
iin lassen. Oft sähe ich ihn mit der
mit Angst sein Auge auf die benoruhi-
r Erscheinung hinrichten, er heschrieb
Bewegung der handelnden Personen ^ ih«
k.nzag, ihre Gesichtszüge, und am yer-
lichsten war es ihm, dafs sie ganz and
icht auf ihn achteten, er mochte schel-
1,1
nach ihnen schlagen oder werfen, sie
■I ihn nicht und wichen zanheriscli jeder
fellthätigkeit aus. Der unglückliche Mann
'^ eich nach und nach fast aller Nahrung;
^ terwandehen sich die Hallucinationen
Müne, in solche des Gemeingefühls, das
Ürermogen wurde schwächer, unregelmä-
«,' und, er erlag zuletzt einer ToUigen
rilftang, nachdem ein heftiges Fieber hin-
t und das Leben endete. /
jährend dieser Monate lang danerndeii
Hl und der fast vollendeten Leibesyer-
Bttg, während dem, dafs er, bei irgend
a reichlicheren Genufs yon Speisen sich
'erbrach, und nicht selten den heftigsten
ken unterlag, entstand doch niemals //^u^,
k\s ein vollendeter Motus antiperistälti'-
Und donnoch ergab die Section: Ver-
nTs der Leber und der Milz^ Ausdehnung^
Jejuni und namentlich des Ilei zu einer
iBf welche das Raumverhältnifs der dicken
ae um das Dreifache überstieg; — - Ver-
rnng des Blinddarms und des ersten Thei-
des aufsteigenden Colon , so sehr, dafa
'kämm den Pinger hindurch bringen konnte';
der S förmigen Bengifdg dea letctteen Dar-
— 71 —
den Zottand dM Afton gama kv iioUr«
ly QDd 4«r ftlitlag kam heran, ob« num
•rforation aoternahman konnte. Ome
JLerrn Ober- Wandarzt ^//^r onternom^
gelang Tollkomoien, und daa Kind leerte
ie gewohnlichen Mauen ton Meconium
Ef OD entdeckte man aber, daft der Kleine
s.eioen Urin lassen konnte; man nnter«
die Urinwege und drang ohne Scbwie-
t mit einem Bougia in die Blaae. Aller
rendeten ftlittei ungeachtet, flofs dennoch
^ciit und aufser dem Meconio ging auch
Stuhl weiter ab. Dei kleine Kranke he-
aao heftiges Fieber , die höchste Unruhe^
■keine Nahruog zu sich , und starb kaum
Tage alt. Die Section neigte, dafs die
elion des Ani und des Rtdi ToUkom«
lelnngen ; . die perforirten Theile waren
»icht entzündet. Die Harnröhre wai ol«
die Harnblase ganz leer und zusammen-
in, die Harnleiter an beiden Seiten blind,
on ihrem Austritt aus dem nierenbecken
I ihrer Eiaaenkung in die Blase yerwach-
ind in ein tendinöses Band verwandelt;
lieren ungewöhnlich grofs, Ton Blut
and und wie mit rother Masse ausge*.
t^ hochroth die Kelche und mit starkem
knetze umgebep , eben so strotzend dicf.
le der Neben - Nieren und die Nieren -Ar-
, die Venen Uer und »usammeogefallen ;
a Darmkanol zeigten sich • vi^e rothe
'Uy mehr Echymosen als rein entz&ndli«
Natur.
ingehäufte Kothmassen {In/arcten) und
iauU Speisen. . . ,-;
t% aind diejehigan GelegealiiaüViifftdieA
1
— 72 -
zum Ileu9^ die yielleicbl am häufigstoi»
fcommea dürften ^ wenn ich die Fälle abiech^
in denen Eotziindung der Darme odtt isf
klemmte Bräche zum Grunde Hegen. B
selbst sind mehrere Fälle der Artbekatstl^
worden , und in älteren und neueren Sck^
etellero findet man solche angeführt; lu^i^
tbeils chronische 1^ theila acute '')•
Die erste Galtung, der chroniscltihl
Dach Ifn Verdaulichkeiten ist nicht gatt*^
ten ; er kommt bei Personen, dieaodeV
leiden oder gelitten haben ^ in boheriiJ^
reu, und wenn die Gichtanfalle uogertfA*
werden beginnen vor, yorziiglich beiiihl*
welche eine nicht ganz geregelte Diitfi'
und sich öfteren Indigestionen aussettHi ^
ner meiner älteren Freunde, der TeisH''
Kanzlei- Director R. , ein corpuleotirl^
Ton schlaffer Constitution, mitgrofserSM
zur Gicht, die sich aber niemals reio*^
dete, setzte sich häufigen IndigestioMi
besonders pflegten diese durch reichlicbti
mahlzeiten herbeigeführt zu werdeo. U
ge davon waren die hartnackigsten Sw
Btopfungen und Anhäufungen unverdaettf
in den dünnen Gedärmen und von K
een in dem queer liegenden Theile des
<<) Senerti praeticae medietnae» Im III»
Sect» 2. p. 251, Jaeobi Fontana Optra,
1G12. Pathologiae JLib. FIII. <^ /«**' '
et aliis excrementis, cap* 1. ad 8. p» ^ "m^ l
Sauvages Nosologia, T. III, P. ^^' j^
Jhus a feeibus inauratis i — Quarin if {*f
ßbribus p, 385. ff^hite in 5. Abh«Ä*L-,,.,
Aerzte , neue Ausg. p, 263. — ^cÄwiff'JJiij:,
niicbte chir. Schriftep« 2te AuH. l'ff'VK.j
324^15. - Dict. de u. med. T.XIOI'^^
■ifli
■i
Mi
H
m
Ai
1^
— 73 --
M. Dann entwickrflo sich ein Schmers«
Btttbeils in der Gegend des Blinddarmes
gleichzeitig aatiperistaltische Bewegung
i Gedärmen mit den wUthendsten Schmer-
mit Erbrechen von grofsen Massen nn-
ater Speisen und von Galie; ^-* ehe dies^
aber entleerten, gerieth er raehreremale
tbensgefahr^ und diese dauerte selbst meh-
Tage lang fort. Es gelang, und meh-
eils durch die entleerende Methode -—
I nur fand Fieber Statt «— ihn Ton sei-
QaaaMBu befreien, die Anfülle kehrten
aen in immer kürseren Zwischenräumen
bei immer geringeren Yerattflassungen zn-
,and endlich starb er, nachdem er eine
b' Abendmahlzeit gehalten, und nun der
lerx ond das Würgen eintraten, plStzlich
Ichlagflufs.
Eweimal habe ich bei bejahrten Perso«
eine Varietät des chronischen Heus gese-
der unmittelbar dann eintrat i wenn die
Ition zu beginnen schien. In dem einen
i'f einer Dame von über 60 Jahren, -<^
fwei oder drei Stunden nach Jedem nur
üi reichlichen GenuFs, eine antiperistalti-»
Bewegung schon im Jejuno ein; und sie
ich mit geringem Schmerz alles Genos-
halb verdaut weg, machte sie aber keine
etlichen Mahlzeiten^ sondern genofs sie
Speisen in kleineren Abiheilungen, eo
iQte sie ziemlich gut, obwohl niemals
einige schmerzliche Empfindungen.
[>ef Fräsident R., der ein Alter von 84
in erreichte, erlitt in früheren Jahren
Ue von lUtAs nach Erkältuqff und nach
Mholten Itadigestioneä and hartnäckigen
- 75 - I
TestesteD Art sie sarücksohalten Ter-
len. Zwölf Jahre vor teinein Todef und
lern er sich aus den Geschäflto xuriick«
en , bekam er Uriobeschwerden, die nach
lach Anfalle der hefligslen Ischi^rie her-*
irteo , und häufig die Hülfe des Cathe-
erforderten ; nun borte auch nach und
das Erbrechen auf , und die letzten xehn
I .seines Lebens erbrach er sich Dur sei*
od nur nach besonderen Veranlassungen«
Er lebte ein reges geistiges Leben bis
Jahre Tor seinem Tode und als Schwä-
der Augen ihn am Lesen verhinderte;
och blieb er regsam,- bis er durch eineui
jim Zimmer das Unglück hatte den Hals
rechten Schenkelbeins zu zerbrechen, —
Warf ihn auf das Krankenbett und endete
Xieben.
#
Zwei wichtige Fälle Ton Ileus aiercora"
die ich selbst sähe und behandelte, und
Inrch lebendiges Quecksilber geheilt wur-
werde ich da beschreiben , wo ich Ton
Anwendung dieses Mittels besonders han-
' ^erde.
Dennoch können Anhäufungen Ton nn-
auten Speisen und von Darmkoth und
^v^ Infarcten besteben , ohne dafs jemals
; Q^er selbst auch nur Koliken entsljinden,
jSschO) die so bekannt ist, dafs es über-
}fB mühe seyn wurde, hier viele Bei-
f anzuführen. — Im Verlaufe des vori-
Jahres bebandelte ich im Krankenhause
^liochbejahrte Terson, die — . ihrer An-
fiach — mehrere Wochen keine S(uhl-
«cung gehabt hat^e. Der Unlerleib war
- 77 —
Leib entleert, . und . dafs «ich *acb Ud4
ibr gegenwärtiger Zustand gebildet , diu
^senbeit alles Fiebere', — - Teranlafsten
der Meinung beizutreten > weUhe sich
lie Anwendung entleerender BJittel ausr
h« Die Kranke, erbieli zuerst Mellaginea
[ittelsalzen und die KämpfschenKlysliere)
I dadurch entleerte sich eine Menge bar«
Darmkothes; als aber, in den folgenden
n ein Aufgufs der Rhabarber ^lit Aloe*
et geordnet wurde, bekam si^ in kaum
lunden -— 28 reichliche Stühle, alle ia
atender Quantität, Ton dem fürchterlich^
Gestanke — gleich faulen Eiern ^ und
grüner und schwarzgelber Farbe. Sie
e -sich mit jeder Entleerung stärker und
rV <a8' wurden die Kämpfschen Klystiere
milde Resolventia, yerbunden mit erwei-
Aeik Bädern durch einige Zeit hoch fort«k
zt^ ond so genas die Kranke Tolikommeih
Es bleibt nun noch übrig: einer wesent-^
n Ursache des Ileus zu erwähnen, der)e-
a, die zu seiner innern Ursache zu geho^
icheint, und ohne welche, oder eine die-*
■hnlichen er kaum je Statt finden dürfte;
sh meine den Krampfs und diejenige Rr«
innng, welche diesem analog ist, der iHo-
*ntiperistalticu9 '*). Dafs ein solcher Zu«
•^rwta§us ed, Wiggani L e. p. 33» p, 200l Chor-
^psus ^ dolor ileut spasniodietiM Celti L, IV»
'ct. XIIL Sauvaget JNoshlogia U c« p, 119. —
'ttx oh humornm anarrhopia Sennerti Libm III*
^jtt IL — Sydenbtim Öpuscula Ed. G^n^v» L
.^. 75. nennt den lUus saasmodicus «-* lUut
^«x. Fridr. Hoffmann, fundamenta prwxeos
*€iieae 0te» Halae 1747. p, ds passions iliaea
^J. p» 357« Ejsd. n#i. ratiomal. Sys$^ Tom^
— 79 —
CnneAi ohD« äüh wtiere KrankhM notH^
r. lierTorg«ri^eii w6rd#o darf. Man ist
•DOthtget, sein Augenmerk noch nach
dritten hi ii«u richten i ohne welches der
Dicht Torhandeu seyn kann, iiin dann,
)S nicht möglich jene yeran lassenden Se-
gen SU beben f. doch durch die Hebung
dritten Umstandes Bettung» oder doch
*ong BU verschaffen.
■ ' •
ieses- Dritte ist det Spasmus oder Dolor
, ein krampfhafter eigenthiimlicher Zu-
der niemals fehlt, es mag nun dio
lieit aus irgend sonst einem Grunde ont-
\tk seyD> Die Folge dieses Krampfes oder
seine EigeothSmliohkeit selbst tritt deut-
MTTor in der antiperistaltischen Bewegung
armkanals; nicht allein: dafs diese nur
la unterbrochen ist, dafs alles Genos*
nach unä nach in den Magen zorückge*
und dann erbrochen vrird, ohne dafs
Isondisrer Schmerz Statt lande '— wi#
bei der widernatürlichen Rumination — -
lowohl bei dem chronischen Ileus -^ oder
dem periodischen — > als. auch bei dem
, dauert die peristaltische Bewegung,
nausgesetzt. und krampfhaft erregt nnd
lern cooTulsivisch fort ; unter den fiirch*
etjBD Schmerzen, mit der heftigsten Zu*
inziehung des Darmkanals .selbst; —
ipsus — sie pflanzt sich bis in den Ala-
ilhst fort, ergiefst zuerst alles in den
la Enthaltene in diesen, und erweckt
Ue lebhaftesten rückgängigen Bewegun-
ss Magens ^-r Erbrechen und Würgen,
»•r dem -Magen diese Bewegung anhebt^
luch das Jejunum kann yorzugswaiso «rr
-ei-
tlere bis lo den Magen gelangen und selbst
chen werden können. Oft jedoch täuseht
eich, und wenn man bemerkt haben will,
Ta backrauch und Oele, als Klj'sliere an-
ndet, durch den Geschmack wieder er-
t wurden; so darf man nicht yergessen,
in einer Krankheit, in der die Sensibili^
I bedeutend aufgeregt werden mufs, ein-'
diese Erscheinung durch das Nervensy-
Termittelt werden , — dann: auch leicht
hend seyn kann« Diejenigen Fälle, in
3 die antiperistaUische Bewegung durch
ganzen Tracius inteslinorum fortgesetzt
nnd bereits vom Grimmdarm anfängt,
•n wohl zu den seltenem geboren« Eine
(ff ErscheinuTig in dieser Krankheit ist der
urz} man kann diesen Schmerz eigenthürrb-
Mnnen, und so schwer es auch eeyn mag,
acht unmöglich, aus der Natur des Schmer»
lin diagnostisches Kennzeichen herzustel-
oder selbst eine Empfindung durch Worte
ich zn machen $ so ist es doch wahr, daft
r, der diese Krankheit — und eine Krank«
iiherhanpt — nur einmal sfthe, auf die
mnd Weise, wie sich der Schmerz dar^
^j ein besonderes Gewicht legt, und die
l^nnng als etwas Bezeichnendes sich be*-
It. Schon Areiaeus sagt : dafs der Schmerz
l'im Ileus todten könne; {sohis dolor in
'fmeiliaca saepius necat) , und Quarin die-
3estätigend fügt hinzu: in infantibus acer^
lp doloris convulsis dum acri materia inie^
■ irriianiur, mors sequiiur , aniequam in^-
iQft'o auf gangraena nascatur. Fridr. Hoff-
t legt ein besonderes Gewicht auf den
iniesiinorum ; horrenda haec affectio^ sagt
tXtam; und wohin wir in den Schriftstei-
— 83 —
rheil den dicken Därmen mitgethelh
oder auch in ihnen selbst Statt fändet
n : aber auch hei dem Biniiitt der Krank*,
und wenn die kolikartigeri convukiyi-
Bewegungen sich bilden, noch nicbl
uf den beslimmten Ort festgestellt ha-
halte ich es für wahrscheinlich, dafe
Assen mit jeoer Bewegung in das lleum
treten können. Tritt nun aber gar der.
n, dafs, wie das so häufig, grofse An-^
g,en von Darmkplh im Un t er leibe Tor«
I waren; so ist es aufser Zweifel, daft
nicht eben so den , dicken wie einen,
des dünnen Darmes anfüllen sollten«
Anhäufung ist eina nicht seltene Gele-
ts- Ursache der Krankheit, und sie ist
schon Termögead , die peristaltische Be«
g zu hemmen und endlioh selbal sie
leben» Sobald nun der^ Moment, dcHT
kus erweckt, hinzutritt, so ist klar,
othmassen durch den Mund entleert wer-
fiss^n. — Ist aber diese Entleerung Tor*
so wird nachl^er nur jene Materie, wel«
m Darmkoth ähnlich, Ton rothbranner;
fauligtem Geruch, oder chocolatenar-
asse, fortdauernd erbrochen. Weil naa.
Beobachter in einer Krankheit, die an
Iten — nicht so glücklich waren , Au-
gen Yon wahrem Kothbrechen zu ^eyn,
r je«ie verdorbene Masse sahen; so ist
irlich , dafs sie an der Sache selbst
t.en.
drei von mir beobachteten Fällen Cni«
- allen grofse Anhäufungen von Darm-
fei Darmkanale Statt, wie später der Er-
^ftes, alle drei waren nicht nrspriing-
F 2
— So-
llt, diese Schroerseo lauen geineiosidhuA-
n Aofaoge tod Zeit zu Zeit oacli'.iiii4
L. dann .in immer heftigeren AnfSIIea
*; bald zeigt sich Aufslofsen, dann Er^
Dy und es werden die im Magen Vnt^
in Speisen and Getränke ausgelilert;
Pfolgtein anbauendes, vergebiicheHWSr-
lit lautem Aufscbreien der Kränke;b^
Fgetriebene Leib, obwobi ecbhiefsbaft^
um so mebr, vrenn wahre barxiient-«
lg oder inflammaloriscbe iCötik TörÜ^i^
en war und die Ursache der Leidett '|1i^
D. Allein nicht immer- ist« der <Sch.m6rs
n Berühren des Unterleibel'* sb'neftjg;
n siebt die geängsteten itraiikeh ^iich
i oft mit grofser LebbafligkeU^bew^g6ä|
ilt verlassen und im Zimmer umherlaii«
Nichts desto weniger ist es doch\£er|idf
ilh der Schmerzen ^ welche die^e KräiilL*
I fnrchtbar macht, Sie entsprmgep ünU
Too der einen oder der andern' Sislti
fgio iliaca^ mebrentheils. aus der i^ech-
uweilen Ton beiden Seiten, und steigea
iten nach oben , man fiihlt und erblickt
ir oft, wie der dnter den BauchbedetL-
X convulsivisch bewegte Darmkunal, vott
L Schmerz, wecbselsweise ausgedehint
ft^ammengezogen wird. Man bort' gs&
ich das Angstgesebrei der Kränken tod
m, und die Empfindung sellist ist so
, dafs sie ihnen weder Ruhe noch Rast
sie werden zu unwillkübrlicher Bewe-
retrieben 9 obwohl es gewifs ist, dafli,
ein Kranker Seelenstärke genug oesafsie,
*ch ruhiges Verhalten sogar diesen un«
3rn Schmerz zu bezwingen und dadurch
ebel zu mindern vermochte. Nun tritt
- sr —
■
gespannte Leib fällt zufamtnen and ist
«rzlo5, anstatt der Leibesifentopfuog «p»
nen stinkeiide Durchfalle, ein jiMriai«
las Aufstoraen belästiget die Kranken nod
irt sie, etwas za sich zu nehaien. Im^
mehr erloschen die Kräfte nnd das Seibat-
.1^ nach und nach das Bewafstseyn | kalte
t kalte Extremitäten, hippokratischea Ant^
Verlust der Sinne, nnwillkührlicher Ab^
des Stuhls und des Urioa; •— der Tod
;t ganz sanft«
piab dieses Bild des Yerlaufea der Kft'ank-
namentlich, wenn sich die Krankheit
iriutet, manche Abweichung zulassep wird,
iihdem diese ihren Ursprung aus diesen
jaaen Ursachen nahm , langsam sich biU
eler rasch entstand, nnd je nach dein
en Subjekt f yerateht sieb von selbst 9
«&er einmal der Ileus als solcher hervor^
fii auch der Verlauf selbst^ nur mit ge-
I Veränderungen und nur dem Grade
l^eftigkeit nach, yon der gegebenen Be«
!>ong abweichen.
di der Behandlung des Ileus wird man
nieder sein uiugemnerk vorziiglich auf
S-en beiden Haupt er scheinungen zu rieh;«
llen, die uns bei der Krankheit vor
andern entgegen treten ; — > die Entziiri"
sowohl wenn sie dem Uebel vorher-
der mit demselben gleichzeitig entstand,
ftnn sie demselben folgte, heben ^ und
czmf^undden diesen begleitenden 6'cAmer2
» • Indem wir im Voraus bemerken miis-
L'afs wir uns hier nicht mit der Bescbrei-^
der besonderen Ueilarten beflissen kon«
"welche sich auf die yerschiedenea Ur«
— 89 —
irgend In einer Krankheit fenen Canon
»fol^^en hat: 4er Arzt mvfs da^ wo er
helfen kann^ wenigstens nicht schaden;
ilt dieses besonders bei der Daringicht,"
'toll HeiluDg8nielho.de y Iter Tbl. übers,
l L. Fabri. 1783. p. 252,). Wie wich-
er auch diese weise Vorsichtsmarsregel,;
Tordert doch gerade dieses Uebel, eben
le ein vorsichtiges ^ auch ein kräftiges
erfahren; und wir wollen daher» denr Ra*
les Hippokraie^^ den er uns im sechs-
loch seiner Aphorismen erth'eilti befol«
'^dsummos morbos^ summae- <mhi^9t^
^fmes opiime valent^^^ und dea Celsus:
posse vehemenii malo nisi aeqiie vehemens
löiu" iLib. IL Sect. XII, l c. p. 68.).
\V>ie Fortietzung' folgt,)
- 91 -
10 den Kreis oeaer Heilm«lhod#o cioga»
wurde. Refereot, welcher selbst tclion
loug das Calomel gegen jenes furrbllMre
. in Gebrauch gezogen, nahm demua«
tat Aastand, dem Cuprum su!phurkum^
8 Yon dem Hessischen Staabs - SIedscus
I Dr. Hojfmann gegen den Croup, zuerst
Fii/e/and'scüen Journal empfohlen worde^
esooderes Vertrauen zu schenken; da er
ch seiner Ansicht einzig und allein rScb»
ich seiner emelisctien Eigenschaft mit
Krankheit in Parallele zu stellen, eich
^mft der gegebenen Erklärung über die
ithfimliche Wirkungsart desselben nicht
ntinigen Termochte.
■
Allein weit entfernt, sein Vorurtheil be-
^ z« sehn, überzeugte ihn gleich der erste
^'Hfö er das Mittel in Anwendung zog,
^Besseren; und die nachfolgend ausgeho-
s fünf Krankenberichte sollten nächst der
^<^lierung, noch keinen mit Cuprum 9uU
Sttm behandelten Croup • Kranken Terle«
s« haben, dazu beilragen, die Aufmerk«
Mf der Aerzte auf dieses Aliltei noch
"Einzuleiten, als diefo bisher auch durch
feuerten Erfahrnagen des Herrn Slaabs«
Me Hoffmann geschehen zu sejrn scheint«
^line diesem Mittel und seiner in der
Kiberraschenden Wirksamkeit eben %o we-
1« seinem Urheber zu nahe treten zu
K^^ so scheint es aber doch auf jeden
»«wagt, neben demselben die von jeher
* «bltiiäiig und unerläfslich anerkannten
^en Bluleolziehuiigen, bei der jinßina
^^anacea zu unterlassen, und , diese rein
^dliche Krankheit ohne letztere, mit
^n
— 93 —
nnge dauerte es, ehe ile Kleine, dem
iahe, wieder zu sich gebracht werdeo
); aber der Croup war ohne alle Arznei
imer verschwunden.
1.
Enilie St., 3 Jahre alt, ein Kind Ton
chlicher Constitution « ecrofulöser Anlage
ichlecht' genährt, erkrankte, nachdem
!'age Vorher ein^ sechsjähriges Geschwi-
das Blutegel, Blasenpflaster, Brechmit*
d Calomel zur gehörigen Zeit erhalten
»ran der häutigen Bränna gestorben war,
Iteo Januar 1824 mit fliegender Hitze,
m rauhem Husten, heiserer Stimme und
Irer Bewegung beim Athmen, das mit
in' Röcheln auf der Brust yerbunden
Da deutlichere Zeichen von einem er-
iIbd Entzündungszustand und merklichem
noch mangelten, so wurden für's Erste
rechmittel und darauf bis zum Abend
ran Calomel gereicht, um wo möglich
'binduug mit einem zweck mäfsigen Ver-
das zu befürchtende Uebel noch im
bn zu ersticken. Obschon das Brech*
hinlänglich gewirkt und eine ansehn-
tfenge zähen Schleimes ausgeleert hatte;
r bis zum Abend doch nichts weiter
nen, als dafs das. Rasseln auf der Brust
»fe. Vielmehr wurde das Kind unruhi-
las Athmen erschwerter, die Stimme
rauh und heiser, das Sprechen wurde
and der Husten nahm immer mehr den
e^ »5 —
«
chem Gebrauch der Fairer rerging der
er völliger Abnahme der ^Heiserkeit,
ht. hindurch war slundeolanger Schlaf.
der nur durch einige Anrälle einea
Hustens gestört wurde,
am dritten Tag die Kranke sehr inun«
^ auch nur schwer sich zum Einneh-
Pulver bewegen liefs; so erfolgte die
tnene Genesung in sehr kurzer Zeit
n selbst«
2.
nsK., der dreijährige Sohn eines To«
oUbliitig, dick und wohlgenährt , hielt
gewöhnlich in der heifsen, feuchten
tt des Vaters auf, wobei er nicht
»r^ kalten Winterluft ausgesetzt wurde«
Knabe erkrankte den 28ten Februar
bends so schnell, dafs die Eltern,
ich einigen Stunden um Hülfe nach-
Es fand sich ein heftiger hohler,,
inzen ähnlicher Husten, eine heisere,
mme beim Sprechen, höchst erschwer-
Brstickungszufällen Terbundenes Ath-
iS durch Zurückbeugung des Kopfes
irch bewirkte Ausdehnung des Halses
in noch . von Statten gehen wollte«
sen Druck am Kehlkopf schrie der
der sich in höchster Unruhe nnd mit
rr Beängstigung im Bette herumwarf*
(icht ,war dunkelroth aufgetrieben,
sp- glänzten , die Halsadern schlugen
ler Mund und die Zunge waren trok-
inken und Schreien erregte den Hu*
le trockne Hitze brabnte ' durch den
körper, der Puls schlag. schnell ^ hart
annt, D^t Urin ging in9.0AMVk
— 97 —
th gewesen, . Der Hasten hat defü
Croupton Terloren, das Rasselfei.
8t nimmt zu, das Athinen ist er-
^ie gänzlich verlorene Efslust mel-
)der; der Urin sedimentirt.
i losen Schleim ausaaleeren , 'wnr-
imittel vom 28ten Febx;uar gereicht,
irch Entleerung sehr consistenter
ipen den gewünschten Erfolg. Hier«
jene Pulrer bis zum Abend fort-
. Toii da an , bei bedeutenden Re«-
)s Fiebers dieselben mit einer 5Äf-
' yertauscht, die unter schnellem'
»n aller Zufalle bis zum 4ten Mars
^ard.
en März, nach einem zu zeitigea
ags Torher, entstand yon Neuem
keit, Mangel an' Efslust, kurser.
Bten und Kochein ^uf der Brust*
rden 2 Gran Cupr. süfph, gereicht,
nebrmaliges Erbrechen von dickem •
7?irkten, und hierauf .die obige •
des Kupfervitriol's mit Digitalis
Yurde dieser Rückfall überstandeji; ;
ch ein rauher Husten noch eine
le hin, der endlich dem Gebraa«.
muten Pulrer und einem diapho« ;
erhalten wich«
3.
i: / - .1
Le G. , ein siebenjähriges Mäd(;hea
r, ]3rmphati8cher Kötpe^-Cönsti«»,
!atarrhen sehr geneigt, zejgfd seit^
9n Mattigkeit und Träghdt, lOagt*''
71II.B.5.8t. G
— 99 —
t^. gebracht hatte; so erfolgte doch
»hrmaligem^ Erbrecheo eioet zäheD«
in lange feste Fasern dehnenden
m über Nacht in sofern Erleichterung,
Irstickungsgefahr mehr aussetzte, Mei«
u Schlaf, der nur zu oft vom Husten
^hen wurde, eintrat , und die Haut
lige Stunden duftete. Die Pulver wA-
Linäfsig verbraucht worden;
Morgen des 28ten Augnet. Das Bläd-
höchst matt danieder, noch grofse
it war zugegen , der Husten blieb sich
das Athmen ging noch sehr beengt
ten , doch kamen periodisch nur kleine
Igen Ton Sticken. Der Puls blieb
ilgt, die Haut weich aber trocken,
roth« Stuhlausleerungen waren za-
.eben.
Blasenpflaster, welches picht kräftig
wirkt hatte, wurde noch einmal auf«
ias Essigklystier wiederholt und mit
ern fortgefahren«
im Abend noch keine Erleichterung
ler Husten sehr heftig, jedoch locke«^
)rden war, die Heiserkeit zugenom-
e, die Erstickungs-Paroxysmen sich
lern drohten, so wurden noch drei
gesetzt, und zur Nacht verordnet:
itc. Cupri sujph, gr. j. Sacch. qM. gr*
'S. Auf einmal zu geben , und darauf
•telstunden ein Stück von Nr. 2. bis
erfolgt. — Nr. 2. JRec. Cupri sujph.
icch, albi scrup. iV. /• p. div. in vijf. p.
iach dem Brechen alle 2 Stunden ein
I geben.
G 2
• 101 —
roa allen 'Suffocationen geblieben« 7-* Det
en war heute sehr locker, ohne Croup«
die Stimme oatürlieh , der Kehlkopf nicht
r echmerzhaft ,, das Atbmen ziemlich frey,
purst mäfsig, auch bezeigte die Kranke
zum Essen und konnte im Bette auf-
Q. Der Puls war frei, die Haut lencht,
Urin sedimentirle.
Unter diesen kritischen Erscheinungen und
•chnellen Abnahme aller ZufKUe erfolgte
Genesung während des Gebrauchs einer
iak* Auflösung binnen acht Tagen. Doch
eine noch längere Reizbarkeit der Be--
tionsorgane zurück; so dafs das Mädchen
!^5ten Septbr. von Neuem Ton yerdachti-
Husten mit Heiserkeit 1 leichten Fieber«
len befallen wurde. "*
Acht Gaben zu |- Gr. Cuprum sulph, reich-
iiin, diesen drohenden Zufallen glack1i(^K
igen zu kommen. — Längere Zeit blieb^
Mädchen noch schwach und kraftlos; doch
Ite sie sich allmählig bei dem fortgeselz«
gebrauch der Celatina Lkhmis islandid.
4.
Christiane H., ein bisher gesundes Hä^r
von sechs Jahren , ' erkrankte ' am ^ßten
1 1828 nach einer Erkältung, ohhe alle
äufer, plötzlich an der Btäuae. Nodh an
selben Abend wurde schleunige Hülfe, be-^
t.-
Die Stirn brannte, die Wangen Waren
umschrieben, der Hals beim Druck em-
lich^ die Zunge trocken, der Athem kurz,
keuchend, die Stimme fein y der seknerei
~ 103 -
■
koswarf ISste sich leicht; das AthmengiDg
erleichtert Ton Slatten , das Fieber wifr
\i^i§t, die Haut schien zum Schweifs geneigt«
ler folgende Morgen, den lOteo Aprils
die Kranke bedeutend gebessert. Die
war zwar noch unruhig verlebt worden,
der Husten den Schlaf störte, starke^
eifs die Kleine unleidlich machte und die
antien schmerzten. Nichts desto weni-
rar der Husten natürlicher geworden, die
rkeit noch gering, der Athem^yollkom-
frei. Der Auswurf ging von Statten, die
• :wurde feucht, der Durst mäfsig. Efs^
■ad Theilnahme an dem was vorging,
»Q* lebhafter« Die Haut schwitzte, der
War blässer. . ^
^iesen und den nächsten Tag über wurde
^upr. .9iüph. noch dreistündig zu f Grraa
ftn. und unter der Darreichung gelindatr
oretica «erfolgte die völlige Genesung ia
!> Zeit.
5.
arlS«, ein starkgebauler, kräftiger Knabe
3 Jahren wurde nach vorhergegangener
:ung, in. der Nacht von kurzem hohlen
Q und grofser Unruhe befallen.
^•11 9ten September 1826 des Morgens
ch ihn im Bette sitzend; liegen konnte
iht , weil er glaubte ersticken zu müssen.
Sesicht war aufgetrieben , die Augen glä-
die Stimme dumpf und heiser, wie wenn
in einen. Topf spricht, ^er Athem so er-
irt, dafs der Kranke die Arme auf-
nte^ die Schultern in die Höhe zog und
— 105 —
^it
IV.
lieber den Nutzen
des*
Äp rum sulphuric um
t^\ der häutigen Bräune«
:ti r<. Vom
^^' Doctor L. Körting,
BtÜehem /LrzteV Wandarzte und Gebartihelfer
*' ' in Uerdingen am Rhein*
Februar- Hefte dieses Journals yom Jahre
(' S. 15. hat uns der Staabsmedicus Herr
.ffoffmann zu Darm3tadt eine Methode an-
fbeo , wie er den Group oder die Angina
^ranacea mit dem Cuprum sulphuricurpf und
It mit dem, io dieser Krankheit, zu hoch
lesenen Calomel, noch mit andern, dage-
empfohlenen Mitteln sicher und auch ge-
riod heile; und da(^ ihm während zehn
'«n kein Kind, mit diesem Mittel friihzei-
{ienug behandelt^ an der Bräune gestorben
Ein Mittel dieser Art, sollte man mei-^
^ hätte wohl gleich die Neugierde der be-
ifügsten Aerzte bestimmen können^ ähn-
0^ Versuche damit anzustellen und die Er-
— 107 —
den gedachten .Jahrbachern beleuchten
y so steht doch nach unsern eigenen
unjgen fest, dafs es kein besseres, kein
ires und kein unschädlicheres Mittel, die
:' membranacea zu besiegen, gebe, wenn,
ht zu spat aDgewendat und die auige-
xta Haut nicht schon "^^u adhärirt mit
nern Oberfläche der Luftrohre sey, wo
n eine Trennung und Zerstiickeluog der
weifsen Schleimhaut unmöglich wird»
«las Cuprum sulphuricum. ~
m
ist gewifs und wahr, dafs in eioem
Irlichen und maucbes erkrankte Kind
lell yernichtenden Leiden, wie die
der Arzt nicht immer alle Mit-*
^ abweichenden Methoden, die ihm seit
Ibii Jahren gegen diese Krankheit em-
p'worden, blind und enthusiastisch auf-
p, ohne eine hinlängliche Gewähr, gleich
9en und oft zum Nachtheil seiner Pa«
i^'in Gebrauch ziehen könne, besonders
er im Besitze eines unfehlbaren und un-
fehen Verfahrens, was Tom Calomel sieb
hgen läfst^ sich fühlt ; auch ist es wahr,
tut Arzt nicht jede Erzählung von ver-
I und grofse Resultate liefernden Arz-
(irauen und ohne eigene Beurtheiiung
•lien darf; aber Versicherungen der Art,
^ Mittel zehn Jahre lan^, zur gehörigen
braucht, vollkommene Hülfe verschalTte,
och, glauben wir, diesem Mittel mehr
ime zu Theil geworden seyn. Aber
gleichwohl keinesweges der Fall ge-
ach Herr Sibergundi hat in den an-
Leo Jahrbüchern weder der Xheocie
— 109 —
snd der Nacht hier im Orte su bleiben,
es die etaten 24 StuDilen unter der no-
1 Aufsicht bleiben konnte; und da der.
copf im Berühren dem Kinde sehr em-
ich , das Gesiclit braunroth aufgetrlehen
1, so wurden ö Blutegel am Halse ge-
und die Nachblutung eiuige Stunden un-
Iten, worauf die Kranke 'viel blässer im
hte, ^aber das Röchein eicht gebessert
e, und nun eine Auflösung des Cuprum
jrkum alle Stande zu einem TheelöiFei
lt. Das Mädchen hatte drei Stunden ge-
3&eD| ohne dafs Erbrechen folgen wollte,
idb nun ein halber LfsloiFe] gebraucht
b; hierauf würgte die Kranke vielen wei-
ochleim und aneinanderhangende Haut-
^* aus, und das Athemholen wurde lang-
V Die Nacht hindurch reichte man alle
Stunden einen Theelolfel , wie aber am
^n das Rochein wieder häufiger, die An-
las beschwerlichen Athemholens Sichtba-
rwerden waren , mufste die Gabe zu ei-
Kalben EfslölTel verstärkt werden , wel-
»vieder eine grofse Menge Schleim , wo-
wirkliche viereckige Hautstücke sich be-
äK, ausleerte. Obschon nun noch das Ro-
^ ' das schwere Athemholen, die auf-
ibsteigende jBewegung der Luftröhre sehr
^ blieben ; so waren doch alle Erschei-
kn gemildert und wurden fortwährend be-
Boder. Das Mädchen , welcbes sich in
grofsten Gefahr befunden halte, genafs
darnach sicher und vollkommen.
iVie es nun immer ist, wenn Patienten
Larren zum Arzt geführt werden , dann
leln sich gleich mehrere Menschen vm
— 111 —
Dritti Beobachtung.
Eduard F. , Bruder des Torigen und 2 Jahre
•in eben so kräftiger, recht roth wangiger
bej wurde ^u gleicher Zeit nur einige
» apäter von der Bräune, nur noch nicht
inem so hohen Grade, wie der Bruder,
igesQcht. Dieser 'bekam kleine Pulver toq
schwefelsauren Kupfvr, wovon das dritte
"•cUen bewirkte und vielen cähen Schleim
tbaffte. — Dieses brachte eine »ofche
icfaterung des Athemholens und langsaine-
Aaf- und Absteigen der Luftwege her-
dafs gar keine Erstickungszufälle mehr
"(•nonnmen, die Respiration fortwährend
p und der Kleine nach inehrmaligein Er«
mm von dickem Schleim wohler wurde.
In 6 Tagen ebenfalls von diesem Hebel
Ich genesen war. *
tjü diesen beiden Knaben >?irkte da:i Mit-
Ich öfter auf den Stuhl, wovon der Ab-
^ans dünn und grün mit Leibschmerzen
Kig, ohne dafs jedoch dagegen etwas an-
Kit nur schleimige Mittel oder Milch und
snm Getränk gereicht worden iet.
Vitrtt Beobachtung.
Xeinrich B., Sohn eines hiesigen Steuer-
^•re Ton Stettin, 3 Jahre alt, ein zarter»
^Tf Übrigens gesunder Knabe, hatte seit
linden etwas Heiserkeit und einen rau-
ton beim Husten, ohne dafs die Aeltern
dachten, dawider etwas gebrauchen zu
m, weil Katarrhe mit Schnupfen und
»n häufiff herrschten« Aber der plötzliche
«eines Knaben am Croup, weichen die
— 113 —
Rinfti Beobachtung.
!arl E. , Sohn eines Kaufmanns und VeN
»s Kr* Arztes gleichen Namens in Neus^
re all , ein gesundes wohlgenährtes kraus-
(es doch ^twas blasses fiind, hatte, als
s sahen , einen rauhen , trocknen Husten,
i die Stimme oft sehr pfeifend unange-
klingend und die Beengung im Athmeo
grofs war, und aufser dem Husten be-i
ig anhalte. Es wurden ihm in der Nacht
itegel angelegt und gleich, das Cuprum
gegeben und schon beim ersten Ein neb«
trat Erbrechen eines dicken nur mit An«
;iiDg fortzubringenden Schleimes ein, wel-
lie Lüftwege auf einmal gehörig reinigte
lehrere Stunden einen ruhigen Schlaf be-
te. Nach 24' Stunden i des folgendea
Is, waren alle Symptome ruhig und ge«
{ter; er erbrach sich noch öfter Tielen
Im aui| wurde danach immer wohler,
b Kurzem Ton seinem Leiden yollkom-
lorgestelil.
Sechste Beobachtung.
TkapMiieu 6», Sohn eines Schneiders, 1§
all^ ein munteres ebenfalls recht roth-
iges. Knätichen , hatte, als wir es sahen,
swei Tage am Croup gelitten, welches
L eo gesteigert war, aafs man jeden Au-
ick das Ersticken des Kindes befürchten
a. ..Die Aeltern des Kindes sollten vor-
Blat^gel anlegen lassen, was verweigert.
«,>.als aber darauf fortbestanden wordea
dif Rettung nur hiervon und von dem
»Qchff des (Mittels) Cuprum sulph. zu er-«
pB BU^e , ihnen begteifUtih geniacht war/
iafii.LXVUI.B.5.Sc H
^ llö —
Gifo tu geheut ^ bettete wirklich gans
, mit grofter BeeDgang der Ilespiratioii,
das Gesicht aafgetrieben and ganx roth
I« Das Athiten war geschwind, säge-
t and angstigte den Kleinen sehr« Zwei
(el und das Cuprum ndph. stellten den
in in 24 Stunden schon anfser aller 6e«
and nach Verlauf yon dreien Tagen wa*
le Croup *- Zeichen YoUkommen beseitigt«
^ Sidfenit Beobachtung.
Kliephine S«, Tochterchen von einem
sann hier, 3 Jahre alt, ein munteres,
rlebhafles gesand aussehendes Mädchen,
echon einige Tage gehustet, war dabei
., geworden und liatte auch die Efslust
en* Als Hülfe gefordert war, lag das
in beständigem Rochein , der Kopf be-
sieh durch die Athemstobe immer yon
naoh rechts in die Hohe, und die ganse
des Kindes war in fortwährender un-
ir Bewegung; der. Ton der Stimme war
and mitunter pfeifend, und wenn das
1 eintrat, lag das Mädchen gans den
hinten über, fing mit den Füfsen zu tre-
od mit den Händen cu kneipsn an. — «
ir ein bejammernswerther Anblick, die
.e in dieser Unruhe zu sehen« Es mufs-
srselben erst 6 Blutegel angelegt wet-
fras sehr schwer bei der groben Unruhe
^ dann wurde ihr eine Auflösung des
I stundenweise cu nehmen verordnet,
f sie sich gleich erbrach,. aber ohne et«
ttders als dünnen, wässerigen Schleimee.
nrurde dem Mädchen alle Stunden ein
r gereicht, womach nach einiger Zek
Jwltendea Würgen nnd dann ein Bie*
H2
coen iich I
- ItB
loen ^cb emBlellle , welclio* vMsn £tli(
klumpigen tinJ häuti'geo Schleim t
vorauf gleicb Ji» JlespiraUou teWilit, (.
Allieniziige laogsamer und üia xitl»nufilj
wegiing des Kopfes geinJndarl war
ohne dar» das Kind wieder bedenklich^
lalie bekotomen, geos» «a in 5 laptH
kommea uad dauerhaft.
Acfitt Btobaehtung.
Era L. , Töchtereben einet '
•in sehr schönes, blondes und kniD4ffl|
Olädchen TOn 4 Jahren , n-urde mil li
Husten befallen, der den dien T*S rs il
fönniiche Bräune Übergegangen wat. ilfm
Flacht hatte das Kiud grofae EnlidU~
falle überstaoden, und am Mnrgea v
Hülfe angegangea; es lag in besllu '
cheln, Lui'lrühre und Kehlkopf wi
Trabrendein geachwindem Auf- und i
TTobei es fürchterliche VentiebuDgend
Biclitstnuskel uodein hemil leidem weiibq
geres hatte. — Diesem Alüdcheü '
Blutegel an beiden Seilen des ho^s< ■
gen Kehlkopfes gelegt und > '
{Vachbluliing unlerhelten ; hierauf alleA
|«in balbes Graii Cuprum sulph. gereiclitil
lauf Uehelseyn aber kein Erbrechen kuniil
fkipWt nach der vierten Gabe zwei GrM«^
bea worden. Hierauf erfolgte '
■ Schleim und elwas Erleicbteruns J« ii
holensdes armen Kindes. Diefol|^otlM?i
obechotialle2Slunden ein halber GrsDiiuM
Totlgereicht Mrorden , kehrten doch dt«E
kungs- Änralle zwei Mal wieder uoj J
jeden Augenblick den Tod — [
Gabe vetslatkl, es «nUtaad EibrectM^
n ^oneb Schleimes y gemischt init' hau*
Sliicken — and DRchdem das Kiod 24
B Terbraacht und mehrere Fragmente der
;ihaut ausgebrochen hatte, war es in 8
a, wenn auch noch sehr geschwächt»
wieder so gesund, dafs die unrorsich*
Aeltern des Kindes , dieses in die Haus-
, in den Luftzug , setzten ; doch blieb es
gesund und ist jetzt recht munter, hat
schönes, nettes Gesicht^ — ToUkommen
11 «rhalten.
•
Neunti Btoh'achtungm
Prans H», eines Kaufmanns Sohn TÖn 3
iD, ein sehr gesunder, krafliglsr, Tollsaf-
Knabe, hatte während 8 Stunden öfter
t rauhen hohlen Ton beim Husten hören
n und einen Schmerz im Lar)rnx ange-
I.' Da das Uebel noch eben im Entstehen
der Knabe ganz eigensinnig war und sich
wollte anfassen lassen, so konnten keine
»gel gebraucht werden ; es wurden ihm
Viertelstunden kalte Wasser- Compressen
hsn Kehlkopf gelegt und innerlich Cuprum
. alle Stunden des Nachts gereicht; er
ich sich nicht eher als am Morgen, wer-
ter Croupton yerschwunden und der Junge
er genesen war. Man konnte ihm auch
s mehr Ton dem Mittel beibringen und
ihn nur noch einige Tage im Hause. —
Zehnte Beobachtung.
Jheodova H., des hiesigen Musiklehrers
iterchen, 2 Jahre alt, ein zartes, feines,
les'Kind, bekam nach etwas Husten des
- 119 r,-
fpvjnd war aucb dM KnälicheD von dam
L Salomoo AI. in L., eine SIeile Ton
«ut diesem Mittel geneeen»
Dräzdmu Beobachtung.
Lfllvette H.9 TSchterchen eines hiesigen
'^rs, ein zartes, drei Jahre altes, sehr em-
sanies Kind, was schon 4 Tage gaos
Qn hnstete und heiser von Stimme war,
^1 plötzlich in der Nacht Erstickungsan-
» wurde dunkeiblaa im Gesichte und zog
Kopf sehr nach dem Rücken, um etwas
einzuziehen. . Als wir es in diesem quaal«
ai Zustande sahen, war alle Hoifnuog zur
dergenesüng schon yerschwunden und wir
fei der zarten Dame diese Ansicht schonend
mtMheüf welche doch noch alle ärztliche
m anzuwenden aufs rührendste bat. AI-
Blutegel und Cuprum sulph. konnte kei-
tiaut mehr heryorbringen , die folgekidn
%t erstickte es.
Flerxihnte Beobachtung.
Ein zweites Mädchen dieses Herrn, Do-
ea, ein ebenfalls zartes, feines, doch mui^
s, 10 Monate alles Kind, bekam bald nach
k Tode der Schwester auch etwas Husten,
auf Rochein und Erstickungsanfalle folg-
in dieser Lage wurden ihm 2 Blutegel
ssetzt und das Cuprum eulpli. gereicht, wor-
einigemal Erbrechen eines dicken, zähen,
fsen Schleimes eirfolgte und etwas Erleich-
iDg beim Einathmen und geringeres Ro«
Id erfolgte; nur blieb der unangenehme
uptoo beim Husten noch bestehen. Die-
veranlafste die Aellern eine Consultation
B- i2i ^
terr B. , ein RisDtier ron DBsseldorf, der
3i»tunde yod hier ein Landgut hat, war
»mtner 1828 mit seinen Kindern daselbst,
^welchen sich ein kleiner dicker, blasser,
I QDsener Junge von 3 Jahren befand. Die«
«kam auf einm)il Mes Sonntags einen
Kl , hohlen Husten , der oft wiederkehrte,
Biber aufser den Anfallen gans munter«
Vater kam selbst und sagte, dafs sein
&r Bube die Bräune habe und er im Be-*
»ines sichern Mittels wäre, wozu ein un-
cigliches Verfahren gebore , und mit die-
Requisiten sein Sohnchen ohne Fehl her-
llt würde; jedoch mochte man mitgehen.
Kleinen besehen und noch fernere An-
ttogen treffen. Das Mittel war 12 Galo-
~PalTer, jedes zu zwei Granen, und das
Ige bestand in der Anlegung von 12 Blut-
' nebst alle zwei Stunden ein Essig -Klj-
£ der YAter hatte die Pulver und Blutegel
1 aus der Apotheke geholt. Wir fanden
Knaben beim Spielen und recht munter,
erenn er hustete war der Ton rauh, aber
kein eigentlicher Croupton , was den Ael-
bemerkt wurde; allein diese blieben bei
Meinung, dafs die Bräune wirklich da
' indem der Kleine sie schon zweimal
bt und glücklich überstanden habe. Da
fest auf der Anwendung der genannten
el bestand, wurde nachgegeben, — der
ake erhielt aber nur 7 Blutegel — die ihn
ilnglich geschwächt hatten und alle 2 Stun«
das Pulver und das Klystier. Inzwischen
ein Freundschafts -Besuch abgereist, und
er hatte aus zarter Vorliebe den erwähn-
Arzt abgeschickt, welcher auch gegen 10 Uhr
- 12J —
Etucbeti; «— Was hier gebolfBo hat ? •—
eh nicht onticbeiden« —
^eDJen wir ans wieder eq dem Cuprufi/k
mieum^ eo sehen wir ein, dafs es auch
»Joe Hülfe mehr schaffen kSnnet wo die
feisation der Bronchien, der Loftrohr«
3)e8 Kehlkopfes durch die neuen After«
ft in diesen Theilen , in ihren Funktio«
gelähmt und aufgehoben worden, aber es
rt und hilft bestimmt^ wo nur noch Hülfe
ler mitwirkenden Natur möglich ist,* und
Jd dieser Besiehnng, nach den angege«
a Erfahrungen, alle andern Mittel hinter
iPVÜcIl*
Dtonm sind anch die Anfangsbuchstaben der
Ha' der Kranken , wo das Mittel geholfen,
mlieu, damit ein jeder> der noch in etwaa
^lien Erfolg Zweifel haben sollte^ und in der
l^^iich aufhält, daron Gewifsheit erlangen
iC' Alle hier angeführten Patienten hatten
Irivne in einem hohen Grade ^ und gewifk
■^ele mit dem Calomel als Croup -Krank«
inidelt und genesen, die dieses (Jebel ge«
i bei weitem nicht so heftig hatten, als
Ton uns aufgezahlten Kleinen. Und so
hten zu diesen Kranken auch noch zwei
e gerechnet werden, wo das Mittel nicht
; als bei Wilhelm G», eines dreijährigen
ncbeiis eines hiesigen Beckers •— ein kräf-
a muskulöses Kind, was schon einige Tage
ler und beengt im Athmen gewesen war,
e dafs die Aeltern was Schlimmes geahnet
ain, bis er auf einmal des Morgens nicht
ir sprechen konnte, und nun nach Hülfe
iiickt wurde. Er> der Knabe, safs am
hstück — allein wir erklärten gleich t ob«
"*■
126 ^
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V.
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nnd
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A
u 8 z ü g e. •
1.
»Chronik pom fahr 9 182&
(Fortoetzmig. 8, ror. 8t),
11 # & & » r ^«
il die Witterung im Torigen Sommer, dm
rheil der Badeseit, selten dazu f^eeigntt
Aufenthalt an einem öfFentlicben Kurorte
I &p machen » lo iit aie doch am Bade
.dem Gedeihen der Bade- und Brunnen»
eioeiwegei hinderlich gevreaen« £i sind
teit dem letatern Jahre aimmtliche Sptaier»
sweckdiienlich eingerichtet, dafi man allda
ßh den stärkiten Regengflaien, achoir naeh
ner Stunde, wieder auf trocknen Boden
an 9 und in den anmuthigen waldigen Bex^
die man gleich aua den Brunnen • Alleen
uts gog^n Wind nnd KiÜte findet*
Anzahl der diea j&hrigen Kurg&ite hat fleh
belaufen. Von dieien aind 13^659 aeifen«
bder, 32 Schwefelb&der» 966 Waiierdon-
l Dampfdouchen und 120 Qualmb&der Im
liten genommen worden*
^ •* Dnd aaisuUeidiBti« Of genwlrtig Kann alt
'ärechc gnl.
'▼la. Nr. 12.
3^ahr0 9 konnsa laic 8 Jahren» wegen der ^e-
^htp aicbc ohne Kracken gehen. Jeut bedarf
mi piehc ainmal ainei H«ndttocks mehr.
Heinrich K. aus Scbneeren, Amta Rebbnre,
«Jahra, 'hatte seit 3 Jahren einen von Oicnc
^•11 ateifen nnd krummen Arm, den er sa
Arbeit gebraucheti konnte. Geheilt Terliefa
Sfd.
^4C^iadrich G. aus Haiiel , Amts Hoya» konnte
hy-j^htifoher Steifigkeit nicht andera als mit
^Mreier Krdcken (^ehen. Schon acht Tage
■ijpier Abreite Ton hier bedurfte er dieaar
ji^ht mehr.
^.^'FrieA'ioh St. ani Dflnhausen» Amts Hoya,
1^ taehreren Jahren an heftigen periodisch er-
«aden Gichtanfällen, welche Steifigkeit einael«
HUder , ond ZerrQttung seiner gansen Consti-
bewirkt hatte. Nach dem Berichte seines
-^.sin^ diese Anfalle ungleich seltener nnd ge«
ersehienen, und die Gesundheit ist im All*
toen ungemein gebessert worden.
& Ueber N. N. schrieb mir der Arzt, der sum
«B Bade gerathen hatte: ,y — Die Kranke lei-
ja 2^ Jiahrcn an sehr bedeutenden ^ich^schen
tonen in den Gelenken der Extremic&ten.. Die
wmetacarpi in ihren Enden , die Phalangen des
r, die Füfie haben sehr .gelitten , sind enge*
allen, Terboeen, verdreht, steif, zu den vor-
fchsten Functionen gans oder halb unbrauch-
Jhre frflhere starke Constitution iit dadurch
^«igewandelt, sehr eeschwftcht, sehr abgema-
•o dafs das ganze Bild sehr trauris ist. Eine
4 genommener Schwefel- und Schlammbäder
Ä beiden letztern Jahren haben das Uebel nur
blimmerc. Ich habe daher zu Rehbnrg gera-
— ^* Der Erfolg der hier gebrauchten Bade^
%ar gans ausgezeichneter Art« Schon am
. 129 -.
hovAn P. iiu 6ro£i#ii HlIjdifeM, Ämu
»,16 Jahre alt, gleicbfalls •krofolöiar NiMr»;
aeit 1^ Jahr« mebrero cariftaa Gafchwar«
ianbebia und am Hacken hatte*
9iig0 B0hig0Schw&r0 (ülCM phagadatnhmm).
Die Wittwe<H. aaa Leeie, Amti Stolaenaut
Fahre» litt aeit 14 Jahren an fauligen Bainge«
ta und giehtiioher JLihmung , konnte nioht
lolfe mweier Kracken geben , und itt jetst,
eine wiederholte Kcit allhieti von beiden
grflndlich befreiet.
per Penaionair E. aaa Dedeniea » Amte Bin«
p alt .64 Jahre, hatte in den Jahren 1824^
nd .1826 wegen aeiner seit 8 Jahren gehabten
• Beifigeichwfire, jedesmal 21 ScbwefeibideC
adffentlicbon Kurorte vergebena gebranoht»
egen iat er geheilt worden«
^ t 8. H&ftwth llsehiat).
^|>ea Conrad W. Ehefraa sa MAnchahagen,
Bl 'Loceam, konnte, dieses üebels weeen,
i|dera ala am Stocke geben; Jettt bedarf sie
~r« nicht mehr«
lB«lf«
9. Hautantsehlagt
■ Der 8chneid«rgeselle G* aoa Oöttingen, alt
rre, iit hieselbit von einem Hautauitchlage
«geheilt, der aeit 16 Jahren keinen Theil sei*
oimers unrerschont gelaiien hatte« Dieser
unhisg wurde nicht von Innen, sondern von
HäUerliaften BeschsfiFenheit der peripherischen
berbeigefahrt , die darch unser calmirendea
ibeaaert warde.
r
10. Schwerhöriek§it.
L Sophie GT ans Wiedensalil, .Gerichte Lo^
«It 7 Jahre , hatte im Spharlachißeber Tor awei
I daa Gehör gröfstentheila yerloren. Unsere
Idonche, welche recht tief eindringt, und
irborgenste F&serchen der Organisation an er-
ien Termag, und daher auch bei den Fehlern
rehl^ra alljährlich sich aehr heilsaiQ beMigi^.
r«u LXVin« B« 5. St. I
• t
s- latt -»
14. ' Ang9h$nA§ JLungBnsehwindsuQkt» '
Horr M« aui Hannover, alt 21 Jahre. Iltftj
geTer Zeit an Bruitbeschwerdan mit Blut-
Ober welche tein Arst mir tchrieb: ,, — dafa
i;aQisation der Lungen gelitten habe, und
/•e Maifsregeln nöthig wären , um den U«-
in Lungenichwindiucht tu Terbüten*'* —7,
>rrr M. die ihm von dieiem Aerate Torce*,
ine Kur,, unter meiner Aufficht, yier wo»'
ng ordnuneumSfiig gebraucht hatte, reiset»
g bergeitellt ab , una hiit noch keinen RAek*
«bty der auch nicht su fArohten stand«
dMUjger Bruanem Mitte NoTbn 1828ii.
SönigL HannOrertehiT Hof- tUkiS
' Brunnen - Medibni«
i.
2.
•
» Pr0ufHseh&r Jente aus den 9i0r^ljMhrig§»
Sanitäisbenchien. **
• r
(Fortietsmig.)
wnm acutum periodieum Miliaria — Einige'
Behriftfteller wollen diese Kranhheit mit'
igen Bräune identisiren, oder sie v^enig- *
ir eine Abart von der letaleren ansehen.
m . ist gewifs nicht so. Jene Schriftsteller
:atere gewifs nie. Seit '20 Jahren tiim siis '
kt Tor, frflher sah ich sie öfters. Nie aber'
das in Rede stehende Asthma so rein als in *
endem Falle.
gesunder und kräftiger Knabe von 14 Jah- •
Icber sich einer Erkältung auscesetst hatte, '
im 28c«n Januar^ als er Abends uro 8 Uhr*'.
I gingy plötalich Ton einem Erstickung dro-
nach aer Aussage der Mutter ^ wunderbar .
•«hnatt* belle üBtiiwthrlfch kiiiie hlntifK«
am wanigiten mit tolcheo Mitteln , wie
gfldaehteii» luch- gawiCi nicht , wenn da»
aaob nur eino Abart von lelbiger wir«,
teifelt ist das MiUaritoha Afthroa aina fAr
•tahande, in einer krampfhaften Affeetion
amatreifenden ond dei Stimm • Narren ga-
% Krankheit, bei der eine» der gewöhn«
üohandlung der heutigen Brftune ueh auch
berndo HSlmethode» höchst wähnehain»
imaf tOdtlich atti£«Uan mafste. (Vom Dr.
piL)
*
i^imrm- Colocynthidos g^g^n Lähmnngefh •*«
XJÜimung und Schlagfiaife. empfiehlt Dr.
•"•die Tincturm eoloeyfttkidoi alt voraffglich
B, und itellte nuc .Hälfe dertelben naeh vor*
▲awandilng von Blutegeln» Brechmitteln,
■hi Fnfabidera und Kly eueren einen sieben*'
^BÜenn her, welcher Tön tinet jipapUoeia^
zMmstruM befallen worden war^ £a wurdan
tHrinotur Ujgliah 3 mal ateiseude Gabsa von'
m bit> achtaig Tropfen » und von 60 wieder
gaiteben, and et verlor sich hierdnrch nieht
LaarHauptübely sondern aüöh die frCkher vor«
i' Schlaflosigkeit, hartnftcki^e Verstopfung
.vollkommene Liiunung der oberen Augen«
ind der Zunge»
\liams /Wirkung des Phosphor&thers beim.Nar^
»r. '•— . Vorsagfichen Effect leistete dem Dr.
dar Phosphorither zu awansi^ Tropfen alle
a mit Zucker und Wein eereicht, und mit
Innn verhunden, bei einem Ncrvenfi^ber, wel-
ireita in völlig soporösem Zusund ausgeartet
Behon nach aachs Gaben stellte aich anhsU-
ruhiger Schlaf ein, hei dem Erwachen kehrte'
ang und daa Vermögen aich frei lo bewegen'
p und die Kur gelaag ao rasch, dafa bei An..
Dg der China ^ der Valeriana und des Jeth^r^
•icut der Kranke nach acht Tagen schon das
irläsaen konnte.
h^nsgefährlifhs Verhlmtung von Blutegeln^ •«(
lokow wurde aa ainam 1 Jahr alte« Jtimi^
'/
^< i.
^ 131 ^
btto WmilaCita tnioh, dio Tinettira AlUi ta-
irituotu bereitea su UsseD, und ich geb« toi-
ijpfai. gebriuofaten. Autlterunginiittaln. turkai^
fita XU ainar halben Unze pro Doii, glaieh
inftharnng des Fiabarfrostes y und dann nack
ClfT Hiua. Aufaerdera wird nach geboba«
'leber von diesem Mittel Früh und Abende
^•iclie Portion 14 Tage lang gereicht, obna
bhung eines andern Medicamems. ^ ^
[« Kranken behomnaen bald gehörigen Appe-
% Ansleeruneen äind dabei ungeatörc nndf di«
kehren haicl wieder.
i^tht« diese einfache und gar nicht koitiple«
it aea ^glichen und dreitftgi^en Fiebers äuich
Gegenden der Monarchie yersucht w^er-
,t^ tich, io wie hier^ eis wixkstm b««
A n z 0 i g 0
Hsrrm Mitarbeit§r des Journals und d§r
Bibliothek»
i* babep die Ehre, s&mmtliche Herren Mit«
^ des Journals und der Bibliothek su benach-
tay dafs alle Honorare fQr ihre im Jahrgange
L beiden Journalen abgedruckten Beiträge in
tmrmtfe dieses Jahres durch die Verlagiband«
^iriohtigt worden aind« Wir ersuchen daher
gen, welche kein Honorar erhalten haben
» aich vor Ende dieses Jahres deshalb an die
athte Buehhandlung zu wenden. Spätere Re-
^oa«n werden nicht aneenoromen.
gleich wiederholen wir die Bitte » alle Bei-
lud Buchsendungen entweder bis hieber su
^Uf oder sie mit Buchhändlergelegenheit an
Langen su lassen. d» H»
Journal
der ^
tischen Heilkunde*
Her^aasgejpeben
TOB
W. H u f 0-1 a n d,
'•oft. SuatiTAth 9 Ritt«r d«s rothen Adlm»
'•icer KUtie, erstem Leibirst, Prof. der Me*
«r UniTertit&c suBerlin, Mitglied derAoft»
dvmie der Wissenschaften eto*
o u d
E. 0 « a n n^
am Professor der Medioin an der Unire»*
der Medicinisch • Chirurgischen Academi*
ijitair tu Berlin » und Mitglied mehreren
gelehrten Gesellsohaften.
rau , Freund ^ ist alU TheorU^
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cuckt und verlegt bei G* Reimer«
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Heus und seine Behandlung
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lurch das lebendige Queckailbw
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Ül wichtigen Krankheitsfälle*
Von
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ü^icam von Schlesien, nnd ordentlichem
M* Xf Anken - HotpiuU sh Allerhciligmi
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'^■tiettttng«. e« rot. Su dief « Jonnula«)
Beobachter, welche von d«r Heilung des
^pdeln, haben die entzündliche Natur ieB*
«ie varkaant, und richtig, wie wir
sereits rersohiedentlich aagefiibrt, ange-
lt dafs di^se eben sowohl im Anfange,
1 Verlanfe des Uebels rorhanden seyn
entstehen koone. — Sie ist in der That
ir bei weitem mehresten Fällen bei dem
ES des Uebels da, und die krampfhafte
^<e, die Conyulsionen der Därme ihre
A2
— -4 .—
r das AJI«rIasseD und dje Blataolfili-
fibarhaupt , so ist •• doch oothweDdig,
bar Yoraicht und* ganauar Erforichang
■nstände daaaelba anzaordoan; batoo«
•r grofae und aracbopfaoda
Midan.
*■ SUaaten und ältairan Schriftatallar
dan baraiU ganan dia Falle, in danan
rtsogan werden müsse, tind in deaen
ud ihre Ansichten werden um so mehr
•achtung erfordern , als iö der ielxten
an Blutentziehiingen, namentlich Yom
WD 'kaum mehr die Rede ist, und da
^a die|enigen der alteren Zeit, weloha
nkheit mehr als krampfhaft betrachte«
kr den rein krampfhalten Htm unter-
• f , das Aderlassen nicht für wichtig
I haben. "") '
a darf bei Kranken, die Btn lUu^ lei-
.wie das auch bei andern EntzUndun-
i' Darmkanals der Fall, keinesvf egea die
II num Aderlafs aus dem Pulse oder ans
" ■ ■
mm in morte 0tej*^ {Qmarin L e, Cap, XXI t.
UK'gflliaei utplurimum gangraena pereuni* — •
ionairs des sc* med, i. c.)
^MM L «• Jretaeus de eurmiione ilei Lih, lfm
b r* p. 199^200. — C^elius Jurelianms
. ///. meut. past. Cap. XVIL Fridr. Hoff^
»• med. rat, Tom* iV* Pars IL Sect. iL
^L und besonder! praxeos med, fand, Seet»
'Cap* IF, S. y, Ueber das yonichtige Ader-
>Q wolle man beiondert bei de Haen nach«
I /. e. Pars XL Cap, HL de ileo. Quarin
•r. fehr. Cap, XXIL p. 390. Verßl. ferner
'ani im oben angefanrien Werke , p« 5&
nham Opuseula i. e, p. 76. RiehterU tpa«
i Tberapie, 4r. Bd. — Diet. des U^ WM.
U^ S« Cr
- 7 ^
• ra nnterlatMii 9 wMte Arir tfai g^lngt
»ige dardr Statt fXnd«,
Dar Blick das arfahranao Arstaa wlril in-^
m bald antdeckan, wami er nlcAl «tfifcr«
I QDd iibarhaupt kain Blut aatsiahaa dairft
absoluta Sinkan dar LabanakrafI ««4 cU#
fiaaam Tarbandenen bakanntaa EnabaU
in — daa Erblassan der Kranken ^ din
tt Hände, das Erbrechen Ton Materie^
Kif Gangränaacaoz hiDdautat, Venninde^
ler Schmerzen ohne Stuhlgang; ■— achnel-
Utammeofallen das Unterlaibas 9 endlich
^Stühle 9 unwillkährlicher Abgang dar«
und des Urins« — «
S^enn wir nun auch einen rein krankbaf«
lena zugaben und annehmen wollen^
ier ein Aderlafa wie bei der CoUt^aßa-k
nacbtheilig seyn könnte, wenn wU
sehen, dals der Ileus sich als eine ae*
re Krankheit 9 nach längst bestandenen
acfaen Leiden^ nach chronischem, krampf-
n and hysterisch am Erbrechen erzeugt, sc^
ich doch, und sobald der Schmerz, die
iristaltischen Bewegungen, die Angst und
»eklemmung des Kranken einen hohen
erreicht, einen mafsigen Aderlafs; oft
I inflammculonis. -—
Tas von dem Aderlafs gesagt, gilt auch
irtlichen Blutentziehongen, und sie aind
ings nicht zu Yerwerfen , wenn sie auch
ler so heftigen und dringenden Krank-
ten keinem sehr glänzenden Erfolge %wfk
n. Die Schropfkopfe , mehr {edoch di«
•n, sind ron den älteren SchriftataUeM
»mpfohlen worden , schon ron Cümm^' \m^
I ta gelingen, daft sie bis sa dem Tbeile
geoy an welchem die Constriclioo sich be«
>t^ sie kaum im Stande seyn dürften diese
berwinden, noch weniger, wenn das Hin-
ifs hinter dieser Stelle vorhanden, Eni*
endlich der lUus aus eingeklemmten
ibrüchen ; so hat, besonders die neue Chi-
e, deutlich dargethan, wie geringen Nutzen
irie grofsen Schaden f rurgiermittel hier
eof was sich auch klar einsehen läfst,.
man, sich den Fall nur irgend vor Au-
itellt. Bei alle dem können doch Pur»
lillel mit Nutzen angeordnet werden, und •
wlmittel, welche zuerst in uusei;er Krank-
angewendet werden, müssen mehr oder
te dieser Beihe angehören. Sie werden
am so wirksamer seyn, wenn sie einer-
die Entzündung zn mäfsigen» anderer-
den Krampf zu stillen vermögen; und
m anwendbarert wenn fremde Stofle, -«
kkolh, fremde Körper etc. den Ileus ver-
ien. *)
Di« Anwendung des versüfsten Quecksil-
hat erst in der neuern Zeit eine bessere
4igung erhalten, wie in der i^ntzündung
benpt, so auch in der des Unterleibes ins«
ädere. Es wird sich in den gegebenen
91 und allen analogen, selbst bei einge-
Unten Brüchen vorzüglich nützlich erwei-
^ Vorzugsweise mufs es dann in grofseren
fen und so lange gereicht werden, bis ei-
Stühle erfolgen ; — im Ileui wird die
Was von Pureierroitjteln tu halten, wolle man
^Siion bei V» lielmont^ Opera omnia Ed^ t^ot'
iftiri Batav, 1667. $. 31. p. 261. de flatibut nMeh^
,ea«ii und damit vergleichen '^^ de f§hrihuSf
^^rgaiio emaminaiur Cap* F* p* 86.
s» il —
«
^tiidet Tön grofsen If utsen wann , und in
Dniflcheii LeibesTerstopfungen habe ich di«
nibuDgen tod Oelen häufig oDd mit Er-
«Dgeordnet. Die grofsteo Erfolge det
I — namentlich des Leinöls haben uns
igky und Korium in ihren Abhandlungen
aen Iku8 aufbewahrt, eben io Qumrin^
vorsiiglich eine Miscbnng aus Oleum Bi»
EiJiriihmt. ^)
X>as Ricinus -Oel gehört schon in die Reibe
drastischen Purganzen, noch mehr aber
O/fiim CrotonU Tißlä — ein Mittelt dem
lana eigener Erfahrung, weder in hartoäk*
^ Leibesyerstopfungen , noch aber im Ileus
1^ bedeutenden Nutzen einräumen wiirdei
.Reiches mich auch in dem, Eingangs die-
iLbhandluog erzählten Falle, Terlassen hat.
a
Zn den ableitenden Mitteln geboren nun
L und ganz vorziiglich die Klystiere. Dann,
m alles was man in den Magen briogt
^brochen wird, yerdienen sie Yorzugs-
ke angewendet zu werden. Das Einspritzen
;3^armem Wasser empfiehlt schon Hippo^
tdt. und Einspritzungen yon kaltem Was*
JE. O* GalUsky Abhandl« ▼om Miserere oder
K)imgiclit und den Kräften det LeinOlt in die«
— Krankheit« Miun 1767. —
Kortum Beiträge tor praKtitohen Anntiwif-
«entcbaft. Göttingen 179^. Derielbe in Hufe^
Mänd^s Journal X. £d. p. 21. a. 22.
Quarin L e, -p, 400« u. a. a. Orten ; seine
Vorachrift ist folgende: Ree, OUi Rlcini une. iij,
A vitello ovi in' mortario lapidto exaetB mixtis
^dd» Syr* Jhhaea0 une, ij, J^ua« communis
k&tio. X. D. S, Alle halbe Stunden 2 ECildf-
r«l voU«
— 13 —
f
nomtnen und theilweise oder ganz durch
Klund fortgefSbrt, ein Fall, der indessen,
oben schon erwähnt, nicht gewöhnlich
Dafs aber Oele, riechende Substaosen,
chang von Taback und Tabacksrauch,
rückgängige Bewegung am leichtesten
»D , ist eine nicht so seltene Erfahrung,
te ist, namentlich was den letzteren —
abacksrauch — betrifTl, selbst bei ein-
Dmten Brüchen gemacht worden, zur
.•n Quaal der Kranken, und mit ^em
ai^eo Nachtheil, dafs der Tabacksgemch
rtirechen nun doppelt vermehrt und da«
die Heftigkeit und Gefahr der Krank-
laigert. Deshalb hin ich von jeher den
ksklystieren feind gewesen und wende
Mnais gern an. Unter den Klystieren,
h mit grofsem Nutzen, sowohl bei der
, als auch den heftigeren Graden der
BDtzändung — also Krankheiten, die dem
ftüalog sind — anwenden lasse, gehören
Tkotischen; namentlich Abkochungen des
ir^f, des Bihenkrautei und der Belladonna •
BIweise des ersteren, dessen grofse Wirk-
et ich in vielen Fällen mit Glück er-
labe.
» Ileus sind , um es noch kurz anzüfüh-
'Och Klystiere aus der Ipecacuanha^ aus
^^ida ^) , so wie aus gleichen Theilen
^nd Wasser '') und anderen Dingen «»m-
^ worden. Die letzteren sollen sich —
'Tarcus Herz — sogar bei eingeklemm-
Üchen nützlich gezeigt haben.
"W«fi#in Eufeland's Journal Bd. 17. St. 2» p. 87.
•■^z Briefe an Aerzte, Ite Samml.
l«n Neutren RichtVf Montfaleon '*) und
it TTebergehang anderer krampfstilleDder
•D ; — - die oar einen bedingten Nutzen
dürfte im Ileu$ dem Opium wobi der
latz einzuräumen seyn. Trallea in sei-
erfihmten Werke über den Gebranch
[ftium '^) hat mit grofter Genauigkeit
89 zusammengeste^ty was in der'alte-
ftit über den Gebrauch des Opium im
00 den Beobachtern angemerkt worden
mi bat zuletzt seine eigenen Beobach-
1 ({. XIV. p. 260.) hinzugefugt. Schon
|/«rhellt, dafs die ältesten Aerzte den
B Nutzen dieses Mittels erkannt und das-
hSufig in Gebrauch gezogen haben. Spä-
bobachter, unter denen wir de Hatn '<),
t^^} und Mead '^) wieder anführen
'4 haben jene älteren Beobachtungen be-
(• Eben so hat Tralla die Frage, ob
^idm mit abführenden Mitteln verbun-
rerden oder ihnen beigemischt seyn
gründlich untersucht, und sich für das
UrMärt (l: c. §. XV. p. 261. seq.) '•).
^ütionaire des se, med, p. 574. Riehtir*» The»
U. IV. p. 219. 220.
^ius opii saluhrif et noxius L c. Sect» IJ^ §.
^/. p, 253. seq,
•^tiones med, L e» Pars XL de ileo morho»
' eurandis fehrihus p, 592. '
'Onita et praeeepta. Seet, IL p. 72e
^ch hier ist Sydenham wieder vor Allen en-
teren: Tractatus de Colica hiliosa L c. p.
seq. ffPrimo anodynum impero et paucis
^ elapsis catharticum ^ eo tsmporis spatio in-
^to^ ut eatharticum a narcatico tanto distet
— 17 —
1 — gereicht, und spater« als bereits
JffooBg eintrat, mit eröffnenden Mitteln
den worden, beides mit günstigem Er-
Aulserdem aber, dafs das Opium kei-
fe» die Verstopfung vermehrt, was durch
SrfahTongen bestätiget wird, 90 sehen
»lonehr in vielen , dem Heus verwandten
leitsformeW, seine eröffnende fVirkung^
n den Koliken, und hier in der Blei-
einer Krankheit, die jenem in äufseren
inungen so nahe steht; eben so können
höchsten Graden der wahren Darment-
lg einzelne grofse Gaben Opium ^ wie die
Mg lehrt, fast allein die entzündliche
png nnd den Schmerz heben , welchen
llxnndung hervorruft. Ueberall da, wo
Entsiuidangen und der Entzündung ver-
i Zustände vorfinden, bei denen grofse
^te von Nerven, oder selbst Hirn und
amark in Mitleidenschaft gezogen wer-
3arf man niemals zogern, wenn eine be-
ade Wirkung hervorgerufen werden soll,
piom anzuwenden; — niemals in klei-
ül öfteren , immer aber in grofsen und
"Ten Gaben; in einigen Fällen selbst in
und grofsen.
ibeT der galligten und selbst der ent-
lien Kolik und der Bleikolik, welcher
eben erwähnten, erinnere ich an die
Isündlicher Aufregung verbundene Hy-
an die mancherlei Menstrual- Beschwer-
)ie acuten Hämorrhagien aus dem Ute-
Systeme, an die Wirkung des Opium
' Geburt; ferner: an den grofsen Nutzen
Manie uud in dem Wahnsinn mit Zit-
Endlich: dafs auch in den heftigsten
ii.LXVin.B.6,Su B
, - 19 -
a« m«, desgiMchen die warmen U»-
fiber den Unterleib, «wer nützUcb;
Binesw^es Ton solchen wichtigen Er«
leyn werden , wie dieses der Fell bei
mentsiinduDg und anderen Entzöndun«-
} Unterleibes zu seyn pflegt. Weit
)r und nützlicher sind lau€ Bäder j und
eu wegen ihrer beruhigenden Wirkung
Hein, abgesehen davon, dafs si^- das
ehe des Ileus zu heben vermögen,
' jfwo es nur möglich ist, angewetadel
Welche grofse Wirkung die laueA
D eingesperrten Brüchen und in der
laben, ist bekannt genug, und giebt
in Fingerzeig für ihre Anwendung in
logen Krankheit.
iB die Anwendung der Kälte betrifft^
bt iur dieselbe aufser grofsen Aucto*
auch der Nutzen, den sie in Darm-
gewahr t.
OD. Fridrich Boffmann hat einen Fall
rt , in welchen er Ton Nahoth die Be^
lg eines am Ums Erkrankten sähe, .dar
mehrere Male, unter sorgfältiger Be-'
\ des Korpers , zwei Gläser kältet Wiii^'
k| und . dadurch genas, indem reich-
«hweifse hervorbrachen; in analogeim
laben d% ffaen ""'), SioU ^^) und v.Swkr
ebenfalls kaltes Wasser und kalte.- fiän
I Umschläge angeordnet, und in ijBf.
I Zeit ist diese Methode von Branäk
t. medendi Fars IX4 Cap» V. p. 203. s§^w
^lungsmethoda. Ir. p. 251.
^wht&n h 9. von EaCsflndung dsr Gadir«
»♦ 293.
B2
— 21 —
98- mir bekannt geworden , die Erfabrno-
00 dem Erfinder Widemar^ dann, von
e/i, und später von Palma nicht von der
dafs man ihnen mit einiger GewiTsheit
»n schenken darf« ^*}«
I
Bi bleibt uns nan noch übrig, die An-
1 ng des lebendigen QueckßUbers . im lleuM
Ihren.
I
dieses wichtige, in alter Zeit so hoch
.et9| in der neueren ganz zurückgesetzte,
:¥erachtete Mittel, ist wohl werlh^ diifii
M der drohenden Vergessenheit entziehe^
le einer neuen Würdigung und kritischen
■g seiner Wirksapakeit unterwerfe; und
L inir erlaubt, mit kurzer Berücksichtigung
wiBchichte seiner Anwendung^ noch einige
■bKoke bei demselben zu verweilen. Ich
aufser dem Falle, der dieser Abhand-
voransteht, zweimal bereits die entschei-
I .Wirkung des Quecksilbers im Ileus ma
xtkten Gelegenheit gehabt; und ich wUi^
m zweiten der hier anzuführenden Fälle
■gst öfTenllich bekannt« gemacht- haben,
ich nicht durch einen nnaogenehmen Zu-
Qm die von mir verfafste Krankenge-
tte gekommen ^^); ich bin sonach nur
^» d9 TVidemar Machin ae ad iUum eurandum^
tu inventae descriptio et usus, Mediolanae
65. — de Haen rat. med^ Pars tX» Cap» K*
ZU. p. 214. seq,
Valetta in Kühnes ii. Pf^eigeVs ital. med. u.
Ir. Bibliothek. Bd. 2. Sc. 2. — Richter The-
^le , IV* V' ^19. Dictionair& d&s sc. med» TotUm
Ä///. p. 378. seq*
X)iese Krankengcsobitht« wordo Ton mir ti-t
»m jungen Ante, Beiia£» einer Uttenuiiohen
- 23 ^
I reichte er selbst, während der Kraale
Um BückeD lag, uod iieb ihn deriiuf eiae
d leichter Fleischbrühe oehmeo. Ich er«^
sodann den Auftrag , bti dem Kranken
Silben, den Verlauf an beobachten, |ind
'•U keine Leibesoffnung erfo'gea sollte,
I au 2 Stunden die Gabe des Quecksilbers
tederholen; irre ich nicht, so waren die
tisir abgetheiken Dosen doppelt so stark
e erste,; yind so reichte ich dem Kran-
fe der bestimmten Zeit die andere Gabe,
Kkur mit Widerwillen, doch ohne Schwiegt
- Teiechlang. ^äierauf horte das WSr-
dhr bald auf, und der Krapke schlief
^s er' in eioiger Zeit erwachte, klagte
2h * Schmersen, ^brach aber dicht; ich
dete ihn die dritte Dosis zu nehmen^
a» er auch nach langem Widerstreben,
rofsem Widerspruch aller Anwesenden
die in meinem Verfahren etwas höchst
rliches zu e'rkennen'glaubten. Es dauerte
an kaum eind Stunde, als sich ein hef-
.KoUärn im Unterleibe eipstellte, der
\m wurde sehr unruhig, schrie laut um
and glaubte zu sterben; *-« ich sähe
io diesen Augenblicken von den Ferso«
die ihn umgaben, bedroht; und ihre
ürfe würden vielleicht im Falle eines
sklichen Ausganges, in Thätlichkeiten
irtet seyn. Indessen ging die Sache gut
sein Kranker sprang plötzlich aus dem
I und entleerte schnell eine ganz unge*
Menge Darmkoth; diese Entleerungen
>n in kurzen Zwischenräumen immer
r, worauf eigentlich die Krankheit ge-
war. Das genommene Quecksilber ging,
t meine Nachrichten und meine Ecumar
— 24 —
UbeTB gefährlich darni«divr U^^Mf «vf
•oÜBerste aaf. Ein lautM Bad h«iu» lunn«
sog, koDDt« aach oar kurze Zait trtU^^
rerdao, Kljikiiera wurdaa nicht Ao^ehAU
jad« Arsoaiy ja aelbst jede PlÖMiij^kaii
ii kaum iD den Blageo %t\9kn%t^ unf^tt
m Schmerzen erbrochen. Ich orda^He eiai
^cum mit Liquor anoflynuM ond Opwm^
I mit um 80 geringerem Erfolge f aJn die
le Dan sich weigerte, irgend etwan zu
ttiogen» Da erinnerte ich mich de» trMtin
ana meiner Jugend , den ich ' to ab*»
Lfceilt, und obwohl ich •in^ fe»fe Indi«
nicht faesen konale, indem «fie dei»
vilangen der eben eo ungeürnmi^n h\% un~>
aden Kranken kein Fjiig<»/,^fg Tir m^ii»
dn SU entnehmen w;kr; «o h<;%^,hf/^r% i^H
'jdaa lebendige Qu^rlc%il!»*r in (t»rKn*ufh
iben. Ich gab eogUirb 4 Mu%^.n ^ w«r( •
• Kranke, obwohl »ehr wi'UrvtrjMrs;, d^^'^
•rabschlang — si« tt^Um ;^fi^,b iii^Sf ^i-
Fropfen Flüssigkeit da;;»uf| n>i>hm af»/Ji
(ittel sitzend.
lach wenigen Slinufen schon wunle »ff»
k ruhiger; obwohl die 8thm#;rz^n keines«
I 'völlig schwiegen ; nach VerUiif einer
I» gAb ich etwa die Hälfte des Mittels
zweitenmal, worauf die Kranke ein«
if, . Sie mochte aber kaum eine halbe
le geschlafen haben , als mich die Wär^
abrief» mit dem Bemerken: die Kranke
im Sterben. Als ich aber in das Zim-
trat, hatte sie eben eine ungeheure SluhU
erung im Bette gehabt, so, dafs man sie
lemselben hatte Leraushebea müssen. Ein
iterlicher aashafter Gestank eifülUe das
— 27 —
B das Bfitt«! for nowMtrttahllch bieU
i4 V. Htimont sogar meiot, dafs ^yNie-
am Dtu» gestorben seyo würde, weoa
in Dar zur rechten Zeit hätte Bleika-
rschlucken lassen'' ^^), Indessen haben
ieobachter der früheren und späteren
lelbst mehrere, welche den Gebrauch
»endigen Quecksilbers zuläfsig fanden,
hen, dafs die Wirkung der Kugeln,
ppelten Granden in den selteneren FäU
r nützlich seyn könne; •— einmal, weil
t einen kleinen Raum des Darmkanals,
eeen.nur ungleichmäfsig auszufüllen yer-
I mithin die Kraft ihres Gewichtes nur
einzelnen Punkt berührt, dann: weil
ta wegen dieser ungleichen Wirkung^
ler sich in die angehäuften Kothmassen
wie bei der Intussusception das der Fall
mufs, sich hinter das eingeschobene
ituck einsenken können« wodurch na-
. die fürchterlichsten Zufälle entstehen
i'* Helmont Opera L e, de flatihus (. 31. jf,
« -w— ^^Rarnm est enim stercora indureseere in
mlli intestino» Quapropter deineeps neminem
Cmtsio vocato) vvlvulo perire vidi, Potandos
^irum dedi aliquot globulos plumbeos musquem
^4n , ut suo solo pondere durum istud exere»
ttum propellant,^^ etc,
i^ui varios intestinorum gyros eonsideratf so»
intelligit^ non tantum boni exspectari posse
Üeo a glohulis plumbeis sdlopetariis , ac qui-
r» muhi crediderunt, A parvis glohulis plum"
« (ScliTOOt) inter plieas ilei morantibuSp spha*
feix in illo loco observabatur^ r'eliquis intestinis
•ventriculo illaesis,*^ — Quarin /• c, p» 393.
on/. Jcta natur» curiosor. Vol. X- v. 22. u*
'Sviieten in •• Commtiitarien 111. TliL Ir« Bei*
290. u. xDohrert}.
— 29 —
Inzen mit Rnsenhonig, Henricuspon Hen ^ *),
Bfaller selbst ei&en atisgezeiclineten Beob-
eont, rettete viele- dem Tode nahe mit
Mercur; ebenso heilte Zacutut LuHta^
^) einen Fürsten, den er ein ganzes Pfund
em besten Krfolge reichte; Lazarus RU
3*) mit Bezog auf den Paraeus warnt
:rof$en Gaben, ^ab aber doch eine bis
Unzen mit Schwefel in einer Wachskti-
Sylvias räth — wie es scheint aus ei^e*
Erfahrung, 2 Unzen mit Oel ca n«h*
!m ISten Jahrhundert finden wir minder
iithe Beobachtungen über die nützh'cha
,nng des Quecksilbers. Der griindlicbs'e
ichter ist der berühmte Fhdrich Hoff-
' *'), der nicht allein nach dem Vor-
ft Anderer, sondern nach eigener Beur«
mg das Qliltel in Gebrauch zog, und uns
trete genaue Beobachtung seines Hrfolges
-zeichnet hat. Kr gab einer 40jährigen
JFfund mit fetter Brühe, und liefs Fleisch-
B und eiLij^e Unzen süfses Mandelöl dnr-
lehmen. Gleich nach dem Gebrauch hörte
Benricus ah IJeer Ohserv. med, Lib» L Ohs% 2»
. 56. Fr. ad M. 1024.
Za€uti Lusitani de meJieinae princip, hhtotia,
4b. IL Ohs, 9?. jimstelod. 1637.
I^azari Riveri Op, med, univ* Ed^ Rot'Stiu Ve-
'tiis 1668. p. 299 — p. 561.
l^r. de le Boe Sylvii Opera med. Ed. 2. jim^
9iod. 1680. 77. 194.
^ridr, Uojfmanni medichae rationalis Systema»
Om. /r. Sect, II, Cav, IF. f. VIIL — Enar-
^iones morborumi Öbserv, III. Halae 173(2.
>/i/. Ejsd, Fundamen ta praxeos med» Halae
48. Sect. IV. Cap. IV. S. VIL
- 31 -
iho sogar als eina Panactt gegen jede
sverstopfang aogarubmt, uod ohne dafs
»rfahrt, dafs ein so kräfliges HeiliniUet
helle hervorgebracht hätte.
inzelne Beobachtungen sind uns Ton AU
8 Khonius ^ Kaltsüimidt , Wahrtndorff^
h ♦>), von Rohtrt PPillan *«), William
♦'), Robtn Millon ♦»), GuUeppe Pan^
^), Guiseppe yaldambrini *^)^ und von
rd^^) aufbewahrt worden.
I 'diesem letzten Jahrhundert sind die
chtungsn noch seltener. Heberden *^)
: - noch der früheren Zeit an , und ist
Vertheidiger des Mittels. Moskati und
t0 in Girtanner Werk Ober die Lnstteucb«.
Ad. p. 276. ersilhlc von einem Manne, des
^eh eine Unie lebendiges Quecksilber yer«
lUng.
Ephemerid, natur. euriosor* IXec» IIL ji. 9«
■t, 79. Jtta n. e, Tom, III. Obt. 131. Ephem,
«i IF. Obs, 299. s^e. efr. Morgagni L r.
ki. XXXir. 13.
tenil. auierles. Abhandl. f. jpr. Aertte. Bd«
.p. 19, «US dem JLond. med, Journal T, IV^
•bandet elbac p. 580. aus den Msdieal Com*
nurUs Dee. IL Vol, VIL
Oti einer Verstopfung der Gedärme. SammL
Brles. Abb. Neue Autg. 4r. Tbl. p. 140, tue
Mlist, d§ la ioc. royale de med,
^nzani L e, p, 60.
'« yaldambrini uso del merenrio erudo, Pi*
o 1744.
ft mischte Schriften. St. 2. p» 52.
^mmentarien Ober den Verlauf der Krank«
^n und ihre Bebandlune. Lps« 1805. öttes
p. 227 — 238.
m
- is -
i 'fii inöf «BgliciittA VfikäkBU d«t iPiiJ^
idabktad, dah di«f« jnwifs die teile«
tiDd noch seltener die ursprUngfidnn
7 däb sie ib Tielen ^Pellen erat durch
inkheit herTorgerufeo werden i and deb
bdlcalion Torbandeni welche nnt mil
ÜeJl auf das Dasejrii dieter Uebel hin*
I TermSchte. Und Vielleicht ist et ge^
•r' Folvului — ytrichlingung dw Darmd^
her. dae Qnecktilher «^ eben to wenig
i.-dem incarcerirten Bruch — fmiak
itien ist; und was dielntnaeatcepficMi
Wti diirite die Wirkung wenigsteBB
, und dann uitiniCglich tejn, wena
t IKimtheil in den unteren einge-
k M,t "^ •in P*H| d*' indessen seltSH
Wteht, als der entgegengesetste , durch
kkhafte antiperistaltische Bewegung aber
lerseugt werden durfte* '^^)
lÜMff dem abwhUMn Gewicht des Quedc«
:Wird seiner ThrilhMtidi <*) eine b*-
i Wirkung beigescbrieben und swar nät
» deqn eben diese Theilbarkeit ist es,
u dla^ Nacfalhelle der mechanischen 6e»
idldert, und derselben eine Gleichmü»
Intimi pars tup^rior inttnia la pmrimn inf§»
«Hl Rüit^Bam, meQ talism jmdiei9 r§iroc0^
I inferior V9r0 immista in saptriorwm neu iia
Mmut0f r9pBlUtur per ßlohmiot amrwotf p/mii«*
MMf €km olwo amygdmimrmm dmlHmm vel olU
wm dsgtmiUoti «ar mwrcmriMm 9rudmm ad mtu
m BiMiMp vW dmmi msmmptmwu Sylvims I» «w
■Man darf hoffen , data des Qaeoluilbev
■ aüner nnendlichon Theilbsvkeic und Sohwere
tae^^ u. 8. f^ RuhUmd im Jenmil da pb IL
. Uli. St V. pTllS,
rai,LZVin.B.6.0t. C
— 35 —
radärln« in «ui« «cbw«K# |i1I«fftarlig»
.sasaminftog«riftb«ii worden war." -—
waren auch. die Gedärme entcündel und
ig ^*). Endlich ist unter deo neneren
tttoMCQÜ und swar auiscblieftlich der Mei-
, dafa keines wegea die Schwere, sondern
die im Leibe bewirkte Ozjdation die Hei-
bewirke, eine Meinung, die auch Brwa
ülen scheint, obwohl er das Mittel in einer
n Krankheit als dem IltuM anwendete ^*).
I 'Ansicht scheint schon dt Hatn sn wi-
leui indem er die Meinung Fr, Hoff"
^1 prüft 9 und dartbut, dab die LShraungSf-
le, die dieser berfihmte Arxt beobachtet
Wohl mehr der Heftigkeit der Krankbrit,
IT Wirkung des Quecksilbers beisuschrei«
ejrn dürften, und führt bei dieser Gele-
it das Beispiel einer durch den Saft Toa
orfer Aepfeln Tom llua geheilten &ren-
ft , welche nach ihrer Genesung dennoch
i^argl. auch JCodb Bsaerknngen sn di«icia
^l«. SimniL auterl. Abbandl* fid. 10« sitt
kg. St. 3. p. 401.
'^Mariffs Journal a. a« 0* Motcad nnteranobta
:tollöh die bei einem angeblichen Fohulms —
welcbem er das Queckiilber eegeben — ab»
^■gen«n Aualeeruns^n, nnd fand, dab dia
Mn Kotbibf Inge, die der Krank« halte, aaoh-
Qa das Erbrecnen aufgehört» und alla Er-
Meinungen der Krankheit Tersebwandea wa»
hp eine becriehtliche Menge in «in grsnes
\wkr Terwaadeltes oxydirtot Quecksilber en^
ftlten, und schlofs daraus, daU dasselbe nicht
Toh sein Gewicht,^ tondem indem es in ein
cyd verwandelt, seinen Watierstoff abgege«
kl, wirksam ee worden, nnd dsffs den Kräften
«sea Oxyds die Entfernnng des krsmpfhsftsa
^snsohre&ben sey.
C2
MÜD , A« io IbriM F(HlgMl «ff im lUlh
Wn'a'qD d{c £ULf|S du i/iw äorch 4«>|
RtioBinrou^ dtB. QuccksIIbf » batrilFL' hI
T«^t ucli diasdbf fchqs au dem »•>
||b'i:t*ii) .poch ta«hr.*b<»r. «tu dw Brblb^
|i{*ji|Mt.'. . Zntnt to ^ bSNn mchnnlbiriU
ifib«F nach dam jga^oniiiMieD Qnaekail*
^ oft (tnanolan Slul&II« auf, lia T«r^
gni, sich in aBd«niB\bald', in noch mtb-
'"■"^nibdao aiaiiacJi.wiidarhpllan G»«
L ja ttacbdain dw Hwm da« SfaUlb
KBtpar ▼anutbrt; — m iil alio in
nDjnwglich, dab, dar Osjdationapra^
Wdan nod f&r dan Organitmiu tntL*
. ^j-daa kSonU; aodaiiB wfirda nan sttJHl
^aBr•cht. bandeln i wann man diaalta
«•ntdam Darmkanala fibarliafw.. vid^
,l|iiSAta nun dia Quacluilbar-OxyMiiDd
9flf ipBrailtalbar und in grSbarao Gafatü
Jk.TT. Ea iat aber nicht bakaoBt.' ^ft
l^iigmf»\p im Itva tob groba^ Wirkwoil-
lcV,f^!gt*B; — sia wardaa zwai' gi)gaa
fUnB41icbkait in dar Krankheit nntj(II(!lL
kjMfBan, dei^ Krampf und den conriilaf-
I^l" 'Zsitaild' dar Därnia b''*^" 'i^ nicht,
sich ana maiaar aigenfs Erfahrung «ich
tMt hat. Auf diaaa. itaich baEielieod,
^ leb Bpch, dafs in dtm am Uingnngs
AbbaBdluBg erxählÜB Falle, dat Queck-
SI«rflb«t IM «aeh ni vargleiehan , wai beralle
aiteiobea arwtbBt.'Jan in Engtind Tof J^b«
^ wM* fanonan d» QDaekiilbaT «la aine F>-,
'*ae laeaa LaibatTamopfunean Jiliia Udb b^'
•nebt K>biB (Ht.Jieal 'EftMY'- Tom. i^.>.
rr.)aBd dar Fall, da« -Fen/y«« erUbli (It.Gh:
tuur, fid, 1. f, 276.) -" i '
«Mfr^ifda» TOh« Qatokttiber liab« dtm^
f Kraft das* ErkraiebM »su huntnaa.** ^^^
[ahli^'h. tricHtfg^ii Eloflyift das mtiü'
I JB^MlfU irasaafihao Terpiag» gabt aäcli'
fa'^fiUÜ berfor, da« nAi WÜHam Fmy
Htan hati Er gifar cet|an aioan 1/ciit
ftiiädUgal^'StublTaritopfbog durch 2 Tage
StandeD, 2 Udmd labandiges Qaack-
HnH Brlal^ Obglf ich nan dar Kranke
ii.fgn di^Min^ Zubll^bafirfiat wurda, #o-
^«Ifd wahrschaiDÜd^ dorah dia grobe,
sJht:9n'-dao Dannkanal galangtan Ma^^
eioa so .grobe ErKbSpfung, dab dar;
I für tod gehähan worda, wornbar/'
Ift^ ^abx naiTt tiieh mich auch gar
r^ndmä.**^ ^^ Nachdäib man ihm bei-
\8ia durch eine RKbIfa in dan Hagan
d*^ heiba Ziagabtaina auf dia Fnbsoh-
»gty'tilid Hiichfigaft Alkali Tor dia ITale
!i|; kiBbrtan. nach acbtabi|lb Uinotan Er-
ngei^ das Labans. su^S.«'; r^ ^T ^I^Cl
rai.itärka Soldatan sich nackt ausxia-
9 aich dam Krankan tu beidan SaHf».
^jnid -ihm iinmar warman Wain aingi^
vorauf, ar sich in sw^i Stunden so ar«,
]dab er alsbald an assan yarlangtai "^
IS schnell. ^®).
Azant bemerkt, nachdato ar atigafShrt^
r 8 Unzen Quecksilber habe nahmen
— ,^a mit ihrenl ganten Gewicht adf
i^omaiennmtn etc. tautiaba Cfsbersetiung«
05. •: / ..
Q8 den Msdital ConimMimrhr Dm. IL Foltr
^». 331. — 8«mmL autsrl. Abb. Bd. Xy.
«. «1 ^
II T^)^ KMsaM GtilMD r«th«n ubd gab» :
mUbwust SyMuM^ MUlan, fpülan^ Bim*
*CUä; ^ M ist mrfralUDdy dafo diai«
«inMiitlich di« TMr totxterao kaina giia-
f'Wirkangao' Tom Markör baobachtatan.
tljrinungan aodlich fibar dia Wirkung,
lofra nach^ basiabaa sich aof dia vorhin
abanan ErichaioaDgan ; am maiatao jaducb
1 diajanigaa dan Vciraug, walcha anaab-i
, däb dia groftara Manga daa Qaackail-
Bk achnallara H&Ifa achaffa, und iadam
' kiiriaata Zait im Rorpar rürwaila,
Mfli wanlgataA ditf' OzTdatioo dasaalban
hl am waoigstao tratan dia Mainangaii
^/'walch# dathalb dia gariagarä Massa
I , wail sia In jidan Fallt dän Zanatsonga^
b tiafürcbtan.
Taa UDsara Anaicbt batrifft, so glaabaii
und swar thaila ntfch dan Erfabrangah
•viihmtaataD Baobachtar — dia wir Dach
lach in dam Vorhargahandaa aagafäbrt^
nach aigaaliDy folgaada Raaultata ala
richtigaraa , xuaämmaaataUaa' au
Ipbald daa Qnackailbar ia daa Magaa ga«
P^ hSraa dia coavuluTiachan Zutammaa-
Bgaa, walcha Sbarhanpt aur ala coaaaa«
I SU batrachlan-^iady auf.
Daa Qoeckailbar rarwailt aur aiaa kurxa
im Magaa ; aa dringt TarmSga aaioar
Ideireo copia satU maptm id hauri^ndum 0Sip
fbra minimumi auod r^ptUr^ stiam pUrmmqm^
•pki •St. MeaJU
Tmtissime majori eoplm smmUur^ tune 0mlm
^lUwius mattet f /aiilini citiau pw alvmm WaM>
r-r 4^ •^-,
mgopif . : iibfr dja ..Ursache d#8 liaa«
•kand ist Wann- ich in dam Eioganga
toa Krankhaittfalla gleich aiiie grorita
pljbokailbar ^Micht hätte, so ^ürda
^ ivmiirechaiBUch ' der Erfolg achoeller ga^
lftll4 dia cooriiltiTischeii und antiperi-
iufn ' B.awegQDgeii des Darmkanala auf-
'io hMt da$ mtallwhe Qu€ckißber icine
'cÄf re Wirkung trpllti , denn :
^ihSKiien nun dia aDgexeigteo Arneien
Hpp «rbalten werden, und ihva Wirk-
i^^hmginnan;
^ifcititaht nach den awig gleichen Ha-
ittan dia regelmäbige Naturthatigkeit in
ftjiganblicke, als dasjenige Hlndenlifs;
A derselben entgegen stand, anf)$ehoh#A
^i' odet sich minderte^- d. h. es beginnt
Ftflriicha Bewegung des Darmkanals. • >
kfiweder nun ^as findet eine Intussn-
on' (muiuus ingriiiut)' eines unleren
Stückes Statt, so wird sich dieses 18-
oder in gewissen Fällen allenfalls durch
Drnck der auf ihm ruhenden MetalU
lortachieben , . odirr. der angehäufte £oth
durch dia Anregung des Darmkanals
r- bewegt werden*; oder endlich die apa-
e Bewegung hört .durch den ganzen. Zug
(adärme auf.
Mb sich aber eine Darmscblinge durch
laufende Quecksilber auflösen , oder
line Intossusception eines oberen Darm-
as forlgescboben werden sollte, ist eben
'enig anxunebmeii, a]s dafs ein incarce-
. Bruch, aiiia Yeiengerungi ejn. Scirrbye
— 46 --
,bmierk«B wlfi dafs mit den wni^n
asUeruagfn eioa grörMr« Quantität als-
bgeht, in den maisten blaiben grofsa
B Qnackailbar surücki und leeren aicli
ach und nach aasi in vielen sogar erst
Vochen ; wie ich in meinem Falle eben-
Bgemerkt habe«
I haben auch alle Beobachter sich' kei-
|es allein auf das Quecksilber verlassen,
'B, sobald die Convulsionen schwiegen,
aneten Arzneien angeordnet, und swar
j[; ja sie haben sogar in den meisten dem
ler fette Brühen und Oele und Opium
iiseht, um die Einwirkung dieser Mittel
Mft eintreten cu lassen. Auch bestäti-
■ Erfahrung, dafs sobald das Quecksil-
f dem Punkt des Hemmnisses angelangt,
.i^lsdann die convulsivischen Bewegun«
hWeigen, eine augenblickliche Ruhe ein-
^-^ diese hört in dem Augenblicke auf^
^ die naturgemiirse Bewegung mit ThS-
änhebt, und dieser Schritt erfolgt Wohl
n, ohne einen grofsen Eindruck auf den
smus, wie uns die aufgezeichneten Be*
^Dgen belehren,
''•nn wir also die chemische Wirkung
Kecksilbers, als eine noch gans unge«
^— bei Seite stellen ; so glauben wir
« so gröberer Gewifsheit die mechani-
psd die mit dieser innig verbundene djr-
iie als diejenigen bezeichnen zu dürfen,
«leben die Heilkraft dieses Mittels im
beruhet.
^f^ ifi% Quecksilber. In yielen Fällea qn-
rar» in einigem .schädlich» ist nicht in
«Dtr '•atdtckbaran Ursach«ii «bbSoiB», k«bii
wit wir so «ben •rwähot, •• wagen,
•rcor EU rejcbeo; w«flD aber Gaogrän
l^aiicJao, so pflagap jaae storiniachan Er-
HoongaD XU acbwäigao und aa tdtt eine
|rä Raiba yon ZyfiillaD auf, dam arfSihr^
;Arsta sa wobl bakanot, als dafa ar aia
baonan ^nd aicb duh noch aufgafordart
an aoUta.9 paeckailbar su Terordnan.
Dar Brand tritt aber auch noch ain, wann
WtodHin fortdauart, dann aber iit das ganso
^Wa* Laidana I TOn dam friihar vorbände-
gidn TarachiadM, wie nna das die gans
11 Ertchainnngen bei den aingeklemm-
Syüchen labran. Will man aber von dem
fcallhai Wirkung erwarten , lo darf man
ta Gebrauch niamala mu lange verachlebeta.
Dan fShrt an der Frage , ob man pn wäh-
rivr Entzündung gaben diirliii? Djefea
wird von i)nahreren Beobachtern Pir-
d. a« von Prtdrleh Hoffmanh *<) ijnfl
^^nd ^^). Bedenkt man aber, dafs mit dam
Sit der Erscheinungen des Ileus EntcBn-
bald hervorgerufata wird, wenn dieselbe
acbon vorhanden war, — bedenkt man
% , wie selten dar rein krampfludte Ileua
^6 fast alle die Krankheit eraengenden
sben eine gmuichte Erscheinung, hervorbrin^
urie die bis daher bekannten Heilarten
b^rahmtesten Aerzte, dieses erkennend^
tM% auf einen gemischten Zustand, ge-
nt sind, und neben der antiphlogistischen
fich eine ableitende und eine krampfstil-^
Joumsl LIII. Sc, V« p. ill«
r
t
T d» =»
■ >
anf . %in» weite YerbrUtapg dlec Batato^jr
und .auf eine grobe Reisong, dafm/iiuit
is Nerrensjfttem in Mitleide^scbafi' ge«
wird. Solche EnUundnngen kouitnen
\ sehr, ielten tot, and noch sdtenisr
I se^n , data man, wie Brtra nnd P^in-*
molbigat seyn wird« bei ihnen daa me-
i Quecksilber ansuw«nden. Kräftiges
sen I ableitende Branlsioneu mit Kirsch-
irasseri grobe Gaben Calomel, Blasen*
. auf den Unterleib, laue Bäder ^ K\j^
«r* diese Mittel werden in der Regel
ep , die Krankheit su heilen ; und
Schmersen su heilig, die conmlsi-
Bewegungen su bedrohend; so wird
imt die ander^ kräftige Dosis Opjam
so mildern und su heben TermSgan.
•
sl häufiger als bei der Enlsundung der.
^•^ kommt der Ileui in Verbindung mit
Isandlicben Kolik Tor, und er mag
n den meisten der uns Terseichoeten
iiutr Krankheit,, oder der biliösen^ su*
iiur der ßatulenitn Kolik angeboren |
hne dle^Ton mir. gesehenen Fälle su
Jiken. , Die Kolik — und hier die ent«
he, unterscheidet sich Ton der wahren
it^iinduDg Tornamlich durch ihren ge-
\\ Charakter^ und durch die periodische
tf hr ihrer Zufälle^ eine Erscheinung,
li dem Krämpfe nähert; man bemerkt
..Kolik theilweite Zusammensieb un gen
Gedärmen , heftige Leibesrerstopfung
iiffig Neigung su Yoniituritionen , und
wahres Erbrechen. Wenn nun auch
ewifs die heftigsten Anfeile der ent-»
hen Kolik I durch eine antipblogisli«
i,LXVIII.äe.Sc. D
«» $t —
f
»baAlüv^ hgfin «ligihlafto'.Sloffb ftai
rfb« gelagert, alt die Kranken yoh K(w
[^fallen wurden, aas denen der Ileus
Hteg. In diesen Fällen scheint das
nber 'iortugKch niitäücb^ falt sjMcii
kiinid kann dreist in Anweiidäiti gteö-
ürden;" *
iWr die Anzeigen im /htit, beim Fbt^
md Imuäiuscepthn ist iin Veriaafe dieti
teftdinng schon so oft gesprochen wor<^
imU es ttberiliirsig scheint, derselben an
•Jkelle nochmals zu erwähnen, und um
h^er ; als es fast unmöglich sejrn diirftef
Ml dem Daseyn eines oder des anderen
keil so Sberseugen.
denjenigen Fällen, in denen organi-
^eränderungen als Gelegenheits- Ursache
ene^Torliegen , ist -* wie von kaum ei-
littet — auch nicht yom Merkur Hülfe
earten, dennoch hemmt er auch in die-
kllen die Gewalt der conTulsirischen Be-
gen , mildsrt die Zufälle und fristet das
; wie uns die Beispiele, welche uns
mi fVlUaHi MiUöh^ HufklMd imd aä^
MfgeaeichnM haben ^ darthun) -^^ et
d.AUch niemals I aufser wenif iich den
üeÄcft lätÖröngiin gAogräaSs« 2erst8rnng
»iit hai^ i^ie ail<e# lAehr^reli dite ver-
lud« JEIri#pi«l iwefilf kühl' Ihniichef Fälle
die uns yon ilfi7/on und FritMt auf-
bnet, und die ron dem letaleren in
' Dissersation msammengestelit wor*
lad.
Mde verliefen todtlich, während in dem
Aschen das OueclLsilber« ia dem Msss*«
D2
— 03 —
*
I , ■ »
u.
■ . ■ i . ■
-Vergiftung
dlnroh
laohfirteg SchweinnfUiicb.
Vom
. Dr. Haufft .
.' an Wtlihtini im WOcttmlMfg.
Nabtt «iBein Ankaag •
vom
Dr. Karnar«
llaich Mit mebraran Jahreo, btaonden
'di% rardienstToUaa Bemühoogen das
-Dr. Ktrrur ia Wainsberg» eina nicbt
«utande Ansahl tod Vargiftuogifa'Uaii
das aus raozigt werdenden thiarischaa
m sich antwickeloda Gilt (nacb ihm FetU
I, dessen Bildung besonders Leber -y
'and Hirnwürite vermöge ihrer Zusani-
»tsfing and Zubereitung za begünttigea
len, gesammelt und genau und schön bar
ben istf ßo scheint mir doch nächste«
r.Faii» iheils im Allgemeinen» thails
I einiger basoadcfrar^ >il ihm concarci«
^ *6 ^
m9t0B 4i4i«f|iqgf|i . 9^ 4ffr Pn^niHM
Qliaq ibDW forgfälUger Q|icbip$raii ub4
^(jlUpg Mtbfl hfM^r Ubiiod Ifr^M
M ^•sondara, was yialleicht dam ron
rfKlijcblat^n Falla aiaigaD, basondanprak-*
i'l' Warth gaban diirfta^ ist saioa Eot-
B'WffM und saina H^ilart, worin er Ton
itf o qn4 in gawiatain Sipna von aliaa
bgobachtatan fibwai);:hU
q#ift will icb 4ia Kaap|Lhaiiaga8cb2ch(f
ip fkßi miicb sum Yotaua cintscbuidigf p^
4%»8albta i9im fi^an odar apd^rp I^aa^f
iflättftig •ojbaioaa toIUf • ^bf r zni^el^^a
flF«iUäHfltig und fipar gaqau üriä^ÜffA
hailagffscbipbta MMaaiRpi Erfcbtfiqf aia
•adfr Untartcbied, uiid icb glai^ba, .d^tf
1«! #ii|ar nocb nauaA Krankbait , diff Ho
rffpd in ^an Qrgßpitmiis aipgraift, \in4
palhologißcha» W^«ap durcl^aiii ooc|i
9rgründ«t i|t, dia ain^^Iofn Sjmptoqrif
.SQ gfnau^ apgaben kann, um so i^anf?
1| 3^ip nicht wissaBa ob triebt jafja^ pn«
nan, .wanp man picht bassar ipit difser
.haii vartraut seyp wjrd — Tialli»ich(
naph PPS — n^fhr odar wapigar b^soPr
iadantnng ffbalif d y^ifi.
-. 57 .
gans trocken , dw Baach war waich,
a%alrjabea| baini Barihtaa aichtacfanars»
lar Urin giaf uatar Schiargaa «a4 aar
•b, war gaas hell. DarKnaka klafla
bar allgamaina UaUigkait npd Zarvckla.
: dar Gliader, wottaa , aiagaaoaiiaaaaa
Soppalsehea aad UaxaYarläbigkaH das
fea , übar Trockeahait ia Maad uad Kata,
'ansigtan und iiberaos biUara Gatckaiacky
haahigkait dar schwär bawaglichaa abtr
pasch wollanao Zunga, aiaa« braaaaa*
iknars im Schloadkopf aad ia Schlaft«
|g,gaasao Brosthohla aatUagy sehr ire-
M Schliogea und HeUarkeil, scbntd'
^lamittirende Schmersaa dorcb dea gea«
iäh| besonders aber dorcb dea obera
jlesselben. Aus diesen S^mpUmieB er«
1 ich die Krankheit sogleich , aad fragte,
üiir noch kein Fall Torgekommea war,
La Vergifinng anders als dorcb Wnrsta
idan wäret den Krankea, ober. aicbt
tSralich Biet- oder Leberworsla gagas-
dM ? Da aber diese Vergiflnngsgeschicb-
[liiasiger Gegend sehr bekanat sind, so
ä ar gleich , wo ich mit meinen Fragea
S. wollte, und längaate Alles hartnäckig»
h endlich nach langer Mühe aqs ihm
ibrachte, dafs ert wie bereits bamerkt
lariachertes Fleisch gegessen, jedoch so
Pi als seine Genossen etwas UngewShn-
' daran bemerkt haben, was indessea
icht Ton ihrem betrunkenen Zustande
^ran raoi^e« Zugleich sagte er mir dann^
tr Tor 6 Jahren durch ein Stück geräu-
H Speck, der etwas schimmlicht and
geichmeckt habe, 'auf ähnliche Weise^
i minderem Grade Tergifteti aber durdi
» M ^
umw Mhr eontezan Brille nicht lesva
di« Popilleii wie gestern, ebenio die
ktiheit der Nase nnd Augen. Die Ang«
4lhst sind nach des Kranken Ausdruck
jobeweglichy so daf» er, ohne Kuglnicli
jopf sn drehen, nicht nach der einf>n
M andern Seite sehen kann; die Zunge
weniger belegt als gestern , doch an der
rl jioch sehr gelblich upd klebrigt, die
feShle noch gans trocken und die Spei-
HPation überhaupt so uiiterdriickt, dafs
Miake seit 6 Tagen niemals ausgespuckt
Be Aphthen im Pharynx noch dieselben,
Sgt» und Heiserkeit etwas weniger; der
# engt, nicht Schmers oder die Trockenheit
nren ihm das Schiingen, sondern den
Hl' Hals hinunter sei alles schlaff und
'sein Hals komme ihm Tor, wie ein le*
• 'Schlauch. Der Atbem ist ziemlich
y^doch fiihlt er zuweilen Stiebe rechts
r Brust 9 die Magengegend weder aufge-
»Ileuf noch schmerzhaft, kein Herzschlag
blbari der Bauch weich, bei der Beruh-
liebt schmerzhaft, zuweilen fühlt er Leib«
tden mit Borborjgmen. Die Strangurie
was geringer als gestern , doch geht noch
\ Urin ab, der übrigens nichts Besonde-
nik In den Fingerspitzen Unempfindlich-
-^in den Füfsen Ameisenlaufen und Mat-
iL Im Uebrigen ist der Kranke bisher
.meist aufser Bette, bei Tolikommenem
Ifttseyn und klagt am meisten über eine
'liehe Bitterkeit de» Hundes, in welchem
reschmack auch so aufgehoben ist, dafs
Cnmke nicht unterscheiden kann, ob ei
^ oder etwas Bitteres auf der Zunge bat»
ilea hat er ^nen Husten^ der dfoi dee
^ 61 -
belegt ht, die Heiterkeit h3her and
yephägie so,..4iif8 der Kranke iinch Fel-v
ur äufterst selten und in kUiner Menge
^en' kann. Zuweilen fühlt er leichle
b in der rechten Brust, doch ist die Re^
Loo gut| nur der Husten quält ihn
nbd bringt dann allemal endlich etwae
bsm aphlösen Ueberiuge des Pharynx mit
■. ILein Brechen und kein Brechreiz^
^ib wie yorgestern. Er hatte mehrere
ff^ Stühle mit Erleichterung. Der Urin
il in 24 Stunden nur einmal oder 2 mal»
a in reichlicher Menge und ohne alle
», ist auch im Uebrigen ganz nor-
i li' den Handflächen und Fufssohlen bil-
|A #ine sehr starke Verhärtung der Epi-
Sdie FShllosigkeit in den Fingern dauert
er fulsschlag ist etwas lebhafter ale
Iftern» der Herischlag aber nicht su f&h^
stDer Gang des Kranken ist sehr strau-*
|L Der Kranke klagt sehri dab ihm rer«
|ie und dumme Träume den Schlaf .so
il Er hat sich indefs gelegt und ist nur
i: kurze Zeit aufser Betle. Dnter diesea
fifiden entschlofs ich mich, sum Phos-
aia greifen und yerordnete eine Solution
thosi^hori gn iij. in OL Iticini unc. ji/.
Kendelmilch , alle Stunden 1 starken Eh^
[voll SU nehmen, und liefs sugleich das
iBpflaster wiederholen. Sonst wendete ich
ler Hand weder innerliche noch äufskr-
!-Mittei an.
*,.
Den 9ten Mai: Der Znstand des Kran«
ist im Allgemeinen ganz wie gestern,
ist die Angenliederläfamnng bedeutend*
(«• Gestern Abend fühlte er eine kurze
lAtPtfc fAt tfoffnL dradm, L In trlileilriliiii
'^hikel, all« 8laind#b 1 Eblölbl voll ii»
hl. Mit den Rinnfifoilngen wird wieder
tahren, aod di^ Geschwuritelle mn HaM
«rballeo, auch aiii grofiiM Senfpfiaalaff
m Laib gel#gt. '
)mm lltea Mai: Dar Kranke konnte dj#
r nur thailwaita nafaman, weil sie ihiL
Mir cum Husten reizt« Er hat wieder,
e Stühle gehabt und sich auch einmal
plinn , weil er su yiel warme Miidi ge«
'0ft hatte. Im Uebrigen befindet er sich'
lipatern. Er soll wo möglich mit dec
kl- fortfahren.
Mn i^ten Mai: ^Aute klagt der Kranke
mK stairke HeiserkeU und Djspnoei ()er
[ Ist wieder trockeöey, die Zunge rauh
rGeschmAck ausgezeichnet bittcfh Auch
2. Tagen kein Slühlgäne erfolgt. Docli
pa die AugenifieJei ilfad AügaiSfA imfcp^r
Ijti'cher, und dl6 Dysphagie l^ring^r. hh.
gen ist Alles wie am illen. NameDtlich
..der Kranke wieder sehr über wunder«
Träume« Unter diesen Umstärideh , be-
#a im Hinblick auf die am iOied be-
^tt deutliche Besserung scheint äs am
I , cum rhospbor zurückznkehrefa'. Deil
Lie bekommt deTshaib Hanfsaameni^ilcll
ticinutol ähä nnc» Sj, mit Phosphor fKjij»
^«11 15ten Sfai: Gestern sihd mehrere,
gtybalose« lehmärligei dan« weiche,
«i'dlich wäAfigl« Stihie tu ^ofsAr Er-
htüixg des Kränken erfolgt/ Koweilen
1 et «ib Wuf|irfi .(wahrscbeiiilicli em
Tor der Sligten Mixtur), deeb kifti et
«- 65 ^
^n 20ten Mai: Heut« sehe ich laic 6
1 den Kranken sum ersten Male wieder
•• In den ersten 2 Tagen hatte er regel--
|e Leibesöffnang, seit 2 Tagen aber keine
i: Er erzählt miri dafs indessen der Zun-
Ä|Bg, nach 'vorausgegangenem hefiigeoi
|en in der Zunge dicker geworden sey,
ijfenden Tage aber sich ganz abgeschält
Die ganze Mundhöhle, ferner der Pha-'
ist auch in der That ganz rein, glatt,
; frisch, roth, gerade wie in nerrSsea'
%' nach endlicher Abstofsung des dicken
E^belegs. Der Kranke kann jetzt Alles hin-'
tjltlgea und es ward ihm blofs noch durch
l^il^n^Uchkeit der von dem Niederzu-
8 ^n4an.beriihrten Organe erschwert. Dem-.
t}et ist der Geschmack noch so Terdor-
41^ ihm auch der Zucker noch ganz bit-
al|l« Die Pupillen sind immer noch et-
'wsitarti doch die Augenlieder und 4^8* •
Irieder ganz beweglich, er sieht nKast.
Mt, aber, sonderbarerweise, jetzt wie-.
'^ßB doppelt. Der. Husten ist ganz weg,
wpiratioh leicht, auch im Unterleibe, .
einem leichten Magenbrennen, keine
werden. Der Leib ist weich , ganz zn*
ingefallen, die Harnsecretion regelmä-
der Pulsschlag wie früher, der Herz-
..kaum zu fühlen. Die Verhärtung in
Endflächen und Fufssohlen fängt an wei-
IfLiwerden. Jetzt erst ist dem Kranken
dD[attigkeit und Schwäche recht fühlbar,
liehet der Appetit wieder. Wegen der
^n Verstopfung, welche ich nicht län-
Buern lassen will» bekommt der Kranke
hcoct^ Ahhaeac mit Sal. amarum,
m, LXVni« B. 6. St. E
- er -
•si«haDg gant iiberfl&Mig. Freilich sie»
liDicha Fälle noch cieinlich Isolirti und
At el^d meioes Wissens ' nur wenige»
[•ne habe ich in hiesiger Gegend doch
hSufig TOtt Vergiitungsfällen durch ge-
Hes Schweinefleisch reden gehiirt» Dafe
# häufiger Tergifteni als Fleisch, ist
rklärlich. Weniger aber i warum es d Bi
Brat'^ und Pfeifer* (Knacl^*) Würste^
Wk nur Solche thun, welche Tor dem
mtn rerwälU werden , während doch dal
h| ohne verwällt worden eu sej^n^ dat.
Sift erieugt,^ und auf der andern Seite
miwurftt gewift näher steht , aU den Le»
lliit» und Hirn wursten«
tfenbar sind bis |el£t bei Weilern dt«
II Vergiftungsfälle in Folge des Oenus«
tfHacherter thierischer Substansen Yorge*
kteti I weit häuüger » als in Folge des Oe«
. ungeräucherter, und das ist meines
rebs nicht zu übersehen» Ich stehe tiSm«
er nicht an» zü behaupten , dafs die hier
itiliche > schlechte Räucherungsmethode
kufbewahrungsart des Geräucherten un-
ten Bedingungen der Gifterzeugung bei
n die erheblichste Sey. Es werden nMtn«
bürste und Fleisch einem sehr starken»
och saftigem, augez&ndetem Radelholxe
iSrmig sich entwickelnden Raurhe In
kleiner Entfernung mehrere Male des
ausgesetzt, während sie in den Zwi«
Zeiten zu Wenig und jedenhils keinen
ifSrmigen Rauch haben, was» wie |edtl
ittdige Hausmutter weifs, die Hauptsach«
im gut au räuchern» und waseia inaigei
- er -
, wmlall riio dadatch WMfgatellii tn iluk,
»si«haDg gant iiberflÜMig. Freilich ate»
olche Fäll« noch cieinlich isolirti uüd
At ftifid mdoM Wissens ' nur wenige»
;mtk§ habe ich in hiesiger Gegend doch
häufig TOtt Vergilt ungSfällen durch ge-
irtM Schweinefleisch reden gehiirt» Dafii
:• häufiger rergifteni als Fleisch i ist
^Yklärlich, weniger aber i warum es d Bi
Brat«- und Pfeifer* (Knack-) Würste^
Hl nur solche thuUi welche Yor dem
mn rerwälU werden , während doch dal
bi ohne verwällt worden tu sej^n^ das.
Gift erxeugti und auf der andern Seite
ratwurst gewib näher steht , als den Le*
Blutm und Hirnwiirsten«
itfenbar sind bis |eitt bei weitem die
■n Vergifiungsfälle in Folge des Oeous«
4tittcherter thierischer Substansen Yorge^
ivfii weit häufiger I als in Fplgedes Ge««
I angeräucherter, und das ist meines
lehs nicht zu übersehen» Ich Stehe taäm-«
ar nicht an» au behaupten» dafs die hier
itiliche> schlechte . Räucherungsmethode
iufbewahrungsart des Geräucherten un«
len Bedingungen der Gifterzeugung bei
n die erheblichste Sey. Es werden näm«^
^iirste und Fleisch einem sehr starken»
och saftigem» augeziiüdetem Nadelhotze
fSrmig sich entwickelnden Bauehe in
kleiner Entfernung mehrere Male des
ausgesetzt, wahrend sie iu den 2wi-»
Zeiten zu wenig und jedenfalls keinen
fSrmigen Rauch haben» was» wie )edn
Indige Hausmutter weifs, die Hauptsache
im gut M räuchern, uud-waseiu inuigei
fi 2
•- 69 —
"«lebe liier zu Landls auf eulcbeDiogt
Fat« Aufmerksamkeit Terwenden, ku
BD pflegt, 80 wurde sich das fleisck
ens aehr laoge (^. Jahre) halteo, wie
eigener, mehrfacher Erfahrung weifs»
••. fatalen Vergiftungen -würden nicht
eorikommen, wie denn auch wirklich
ir grolaen Anzahl Ton Fällen der Art,
bie jetzt sich ereignet haben , Tiel-
LMiiD' etliche in aolchen Häusern TOr-
MB sind , abgesehen davon , dafs der
ihüetere ein schimmlicht sdimeckendes
leiscfa, oder eine saure l/Vurst liegen
ed ibicht, wie der ganz gemeine Mann,
Hiaften Geschmackes ohnerachtat ver-
Ob und in wie ferne die Art und die
|fiea noch lebenden Schweins schon zu
1^ dieses Giftes disponire, wird wohl
«u erörtern seyn» möglich aber ist es
p /'• und sehr interessant ist |edanlalla
Jlcriier gemachte, sehr erfahrungs-'
Bemerkung, dafs solche Vergifiungen
ra in denjenigen Gegenden vorkommen,
in E^chenwaldungen , und also auch ao
, dem besten Schweinefatter, gebricht.
I bat man ja auf der andern Seile auch
wo sich das Gift aus den Würsten
»Bj^ästeter, und solcher Thiere entwik-*
t,-' welche nicht zur Schweinespecies
• -^ Die Receptivitäl fdr dieses Gift
leicht individueiier als hier irgend
eres. Allerdings sind die Fälle nicht
-wo ganze Familien vergillet worden
ind- wohl mag auch das Vergiftetwer-
ae Einzelnen unter Vielen, welche eine
giftige Speise genossen haben, andern
len, B« *'&•• denen zugeschrieben wei-
— 71 *
s
Mr TestiLel. Ob dio Ertcheloiliig/ dT^lk
kranker alles klelaer saha » als as wirk-
«ir, hierin einen ganz genügenden. nnd
ainxigen Erklärnngsgrand finde , mSchla
Ba bezweifeln seyn» Für die Affection
BfviK 9agu$ aber spricht der Hosten» di:e
Itaity die Dyspnoe, die Angina ond die
i^ia, das Schwanken des Herxschla-
kd rielleicht auch das Langsamerwer«
Ms Palses« Ob die ron meinem Kran*
«weilen gefShlten Stiche in der BrqsU
i^sentliche, ode^ nur aufallige Sympto«
W Krankheit waren, will ich hier nicht
linden. Den namentlich, von Ktrntr be-
bten totalen Mangeil aller Träume, so
«a auch von ihm angeführte Schwinden
•elikel, habe ich bei meinem Kranken
beobachtet, im ^Gegenl heile klagte der«
betreffend den ersten Funkt, sehr über
haltenden tollen uhd verwirrten Träame»
m ihn nicht schlafen liefsen , so dafs also
be Gifl nicht nur verschieden , sondern
gans entgegengesetzt auf den NttvuM
thp einwirken cu können scheint. Das
tom des Kleinersehens finde ich nirgends
*kt , sei es nun , dafs es bisher überhaupt
sfaeut oder blofs aufgezeichnet zu wer«
ergossen worden sey.
las pathologische Wesen des Prozesses,
eo das in den Organismus einmal gri-*
La 'Gift entwickelt, möchte ▼ieUeicbt:yon
biedenen verschieden bestimmt werden,
bereits zahlreichen Sectionen sagen; ups,
nan gtwbhnllch den Schlund, zum Theil
den LarynXf die' Lupgen ^ besonders abefc
obern ]Uagepiiiuod| so wie dioiinaera
w
Fllchfl <1m Magens zu nnsn ftötu
l^ringtra Th«il, und di« vom Üind
bajidtn grorsan Gerar»aliimine, gerül'
ZDBd»t, ja brandig ßerunden bab«
EU Folg« warft sIsQ dtflier palbilopti
K6f3 all Enitiindong za beilimmin,
wohl das Itichligsls seyn Triril, W
nicht Tergiftt, tlafs hier kaiaeinegi
reinen , acllrsn , sondctro nur alltio
nervösen , astheohchen oder [iii9ti<M
dupg die Rede seyn kunn, weltli^T
scbneti und gerne iti I^abiDDDg, nKI
■er malerieller Alteration der li«I?iiS
gaoB ül>ergehl, nie innn Ü [inlicht B
SAD aller tnöglirhcn Organe im Tj
an nervösen Fiebern öberbaapl M
den Gelegenheit bat. Dieter Am
nen eurli die nrahrzunehmenden I
srtnptume. Sowie die Ton Ter*«!'!«*''
ten angewendete Tliernpte , welth*!!'
mehr oder weniger reizende wn,l*
chen. M'in bemerkt nämlich an ^
ken kaum «in ichnell xoriilien!«''«
diam des Reizen (oder der Balziio<Ji»
lieh nicht sehr hettlge, bald TCfwM
Hals-, Magen- ond BauchachrnMin
etrenge u. s. w. , welrhen alsbald I
Erscheinungen, die eine droheadt
der getrolFenen Theüe andeute«, '
der mmia , kraft- und tnnUiie
Heiserkeit, die Dysphagie , die Apii*'
die krankhaften Ergeh aintingeD un '
Verstopfung, der unterdrückte Ht"
der kleine , schwache Pula. CiB*
chebd diesen eioxeluen Sritipli
der Charakter der Kranklteit imA'i
w«lchBD die «norme SUitl^wU, d»
— 73 --
H aller Glieder, der Schwindel und die
■dslen hinlänglich als einen aslheai'
tiezeichnen« — Wenn wir bedenken,
•Itiahe kein Gift ohne alle und jede Er-
migen Yon Entzündung, oder dorh we-
it Ton Aufreizung seine Kräfte im Or-
ins entwickelt , so scheint es erlaubt zu
das palhologische Wesen auch dieser
long in die ungeheuer grofse Kategorie
itziindungen aufzunehmen, wenn man
itttials aufier Acht lafst, dafs gerade ihr
dir topische Charakter, der Charakter
idignität in einem ausgezeichnet hohen
Hökommt.
% Ton Terschiedenen Aerzfen einge-
tien Heilmethoden dieser Vergiftung
ti in der Hauptsache nur wenig von
»r ab. Entfernung des Glfis durch Brech -
l^fiihrmitlel , und hierauf AbwenduDg
ruhenden, oder Beseitigung der schon
denen Lähmungszufalle waren immer
luptiodicationen. Gewifs ist es, d^fs
tiphlogistische SIethode stets eine sehr
»ordnete Rolle ges|»ielt hat. lieber die
Eiinkeit der Schwefelleber, als neutrali-
)8 Antidoton müssen fernere Versuche-
liden«
h komme auf meinen Fall zurück. Ich
icht gerade behaupten, dnfs mein Kran-
n höchsten Grade vergiftet gewesen sey,
ist durchaus nicht in Abrede zu ziehen,
hn da« freiwillige reichliche Erbrechen,
I der Umstand, dafs die Stuhlverhaltuog
nge anhielt, sehr zu Stalten gekommen
ndessen traten doch alle übrige SympH)-
lowohl einzeln iiir sich, als im Com-
. 75 ^
i«t wotJleii sind, aichts toq Aaw«oduDg
.'hotphort. Ab eioe aqfrallenda Erscliei-
io dam obaoarwähntan FaUa, dia ich
hmals auch basondara aurgazaichnat haha»
ich hiar daa anffibrani daft dia Kranka
.dia raiaaoda rhoipburmizlqr i durchaus
keioa Oalamulaiooao srhliogao konnla.
a dar Fhospbor atwat WasaDÜicbas aur
•rhartiallung maioas Kraokaa baigatra-
•ttb ar ibo aogar allein garaltat habe,
tob ar Dicht Tialmahr durch irgaad eio
M. Mittel, oder durch dia Heilkraft dar
U:aibao so icbnall and sicher hergaslelit
m wäre, lälst sich rnainas Erachteos
ao gut , oder eben so weuig mit Gawifs«
sagen, als, ob überhaupt je in ainaoi
kbaitsiblle einHailmittal vor andern wirk«
l^wasan sey, oder nicht Auch ich ivill
hw nichts stricte behaupten; so Tiel ist
-.gawifs, dafs der Phosphor auf maineiri
kao bedeutend cu seipem Vortheila ein*
rkt hat| denn jedesmal war x, B* die Au-
sderlähmuog garinger, immer halte er,
•od er Phosphor nahm, freien Stuhlgang,
namanllich hatte sich auf den Phosphor«
aiich dar aphtSse Ueberxug des Pharynx
abgelSst, Ich glaube Dicht, dah der
a Leib, welchen der Kranke hatte, wäh«
er Phosphor nahm, auf Rechnung dea
ihm gareichten Ricinus *Oels geschriabea
lan kann, weil es mir nicht stark genug
Tfirkeq dankt, sondern es iit mir viel
rscheinlicher, dafs dem Phosphor diese
kung aogahSre, dafs er auf dieEnergie dea
dkaoals durch Hebung des Toriinrs aU
mittel gewirkt und biedurch die Bedin«
, der MSgUchktit da« Siuhl|«Qg« tbieig«
^ 77 -.
fgau Mma vergiffet wmrdeji war, \fah-
ilia. Andern pieht das JUindeste Yarspürten,
jümodluDg. . Dieter . Fall kam mir am so
B^ler, als er mir Gelegenheit su einem
Np. Versuche mit Phosphor . geben za
|i schien. Die. Symptome waren in der
f^h% ganz . üieselben^ wie, im obigen
,i|)lein die Kranke war schon 9 T^ge
9t^ konnte durchaus nichls mehr schiin-
i|iid slarb;, phnerachtet alle mögUrhea
Iphen jUiUel, .so weit es anging, in üe-
«.gezogen worden waren, 6 Tage,., nach-
fl^» zu ihr gerufen worden war» also 15
^■ch dem, Genüsse des Giftes», la die-
llla hatte das Fleisch nach Aussage AI-
j;ht sowohl sauer, als herb und schimm--
^(^hmeckt. — Sehr leid that es mir,
i;^ mir wedör in dem einen, noch in
j|dera Falle,, von dem Fleische yer*
n konnte,.
Anhang,
iild nach Aus^irbeltung dieses AuFsafzes,
ich von ineioem Collegen , Hrn. Ober-
zt Dr. Kanter zu Weinsberg, nächste-
Miltheiluug aus gleichem Gebiete, die
h' Lesern meines vorstehenden Aufsatzes
iber Erlaubnifs hier mittheile.
Dr. Hauff.
^ 7X -.
K.gans allaia Tergiifet worden warv ^ah-
^Ue Andern pieht das Mindeste yerspürteni
athandfuDg. . Dieser . Fall kam .uiir am so
p^cjiler, als er mir Gelegenheit 2u. einem
»reo Versuche mit Phosphor .geben za
LP schien. .Die. Symptome waren in der
^ache ganz üieselben^ wie. im obigen
^ Ullein die Kranke war schon 9 Jage
|tet^. konnte darchaus nichts n^e))r schiin-
r lind starb,, ohnerachtet alle möglichen
^*liphen Mittel, .so weit es anging, in Ge.
Klt-gezogen worden waren, 6 Tage,.. nach-
j((li. zu ihr gerufen worden war» also 15
k.,nach dem Genasse des Giftes. . In die-
WmMb hatte das Fleisch nach Aussage Air.
^icht sowohl sauer, als herb undschimm«-
gesteh meckt. —^ - Sehr leid th'at es mir,
'ic^h mir wedör in dem einen, noch in
'andern Falle,, von dem Fleische Tery-
len konnte,,
A n h a n g^
Bi^ld nach Ausarbeitung dieses AuFsatzes,
U* ich von meinem Collegen , Hcftl Ober-
Tzt Dr. Ketner zu Weinsber^^, nächste-
^ Millheiluug aus gleichem Gebiete,' die
^B Lesern meines vorstehenden Aufsatzes
^inet Erlaubnifs hier mittheile.
Dr. Hauff.
- 79 •
aptsScIiTich micli an clMsen FleiscTibrGh»,
die Sappe bereitet wart bemerkte man
Säara und ablen Gerach. Alle die da-
fVeiiy Fraa H. aasgenommen , erhielten
. Nudit and am andern Tage heftiges
heo und Durchfall, Schwäche in den
^ 9nd angemeine Mattigkeit, die eine
i .lang andauerte. Frau H. klagte so-
aber JUagenschmersen , bekam Yersio-
nnd nach vier Tagen erst eine ganx
milk aussehende OefEnung.
li .ganse Zeit aber t bis in die Nncht
l^teo, wo starke Durchfalle eintraten,
■Mi Wehsejrn, Schwäche undSchmersen
Pia, an. Frau H. Terordnete sich im
am 22ten das Extract der China mit
anastropfen und aromatische Krätcirom«
m Auf aen Unterleib. Sie gab an : diese
• seyen durch den Genurs jenes Flei«
-antatanden, was sie jetzt erst im achlaf«
w;' Zustande sagen könne«
ia erhielt an diesem Tage bedeutende
la Ton Schwäche. Die Augenlieder yer-
:a sie nur halb su öITnen, die Pupillen
i'siemlich ausgedehnt, reizlos, sie klagte
Schwäche im Sehen. Die Stimme war
*, Mund und Zunge trocken, der Durst
Sie fühlte Brennen auf der Brust und
n. and Reifsen der Gliedor.
de Terordnete sich am andern Tage (am
} im halbschlafwachen Zustande noch Ri-
il in kleinen Dosen, Uebrigens nahm
rkeit und Gefühl von tjähmung/noch an
3 Tage zu, kam aber wie stofsweise,
■rker, oft schwächer. Besonders klagte
'— 81 -:
m dften JanI genof§ Frau H. ebenfalls
B mehrere LoiFel voll Ton einer Fleiscb-
y die etwas eauer war. Sogleich erhielt
^Fbb Schmerzen im Magen und sah nfcht
deutlich. Sie bekam in Mond und Hals
rolHge Trockenheit und wurde heiser,
einigen Stunden trat in ihren Gliedern
•hnen ein^ sie bekam kurzen Athem^
en auf der Brust, Hemmung im Schiin»
nd Beschwerden im Urin lassen. Sie Ter-
ie sich im halbwachen Zustande dagegen
i Gaben Ton Ricinusöl in Cbamillenin-
i^ worauf diese Zufälle nach und nach
l%anden.
''om 24len bis 28ten Nov. hatte Frau H.
r über Versiopfung, Schwäche in der
, periodische Heiserkeit, Vertrocknung
unde, Dehnen der Glieder geklagt. Da
an nicht mehr im somnambulen Zustande
auch durch ihr sogenanntes Erwachen
hier nicht näher beschrieben werden kann)
iea obigen Geschichten gar nichts mehr
e» so konnte sie keine Ursache davon
len , und man war, da sie gewöhnliche
eimittel nicht vertrug, auch über Heil-
I verlegen. Sie sagte nur, sie habe das
i, als wäre ihr gegen djese lästigen Em-
angeo Citronensäure von Nutzen , die ich
lucli geben liefs, worauf einige heftige
ipfe ausbrachen und jene Zufälle nachlie-
Erst nachdem sie dieses Mittel am 28ten
nmen, fiel mir bei, dafs sie am 24ten
Löfiel voll Fleischbrühe nahm und dann
le sagte : sie möge nicht mehr davon aeh-
die Brühe sei sauer.
tni.LXVIII.B.6iSc. ^ F
- 83 —
^^ sogleicb) T;rock«nh«it UDd-BMagm^
^^aens, sie wurde auf einmal gans kalt«
^ürde 65 ihr v?ie eiu Nebel vor den
die Augenlieder \rurden tpanoendi
ker erschienen ihr TergiCfserff die Trok«
und Heiserkeit nahm zu, sie verlor
ftd nach die Stimnie ganz, und innere
and Pressung auf der Lunge stiegen auf
mnruhigende Weise. Ich iiefs ihr so«
iie linke Hand mit frischem Wasser
a, und sie forderte auch frisches Was«
i nachher Milch zum Trinken. Ihr Ifn«'
bt^b sich sehr auf, sie mufste ciftera
JmA bekam auch Brennen auf der Blase*
I» einijgen Stunden liefsen aber all diese
j ^ine grofse Mattigkeit in den 61ie-
lagenommen, wieder nach,
▼ersteht sich yon selbst, dafs ihr keine
OD Fettsäuref oder gar davon, dafs diese
I giftig wirken köooten, gesagt wurde*
nuten die Tropfen Hirschhornwasser, das
ischädlich sey und innerlich genommen
Als die Wirkung vorüber war, sagte
[. , dafs sie lieber als diese Tropfen,
noa , oder noch ^in so arges Gift auf
iwirken lassen wolle, wir mochten es
I oder nicht, in diesen Tropfen sei ein
liebes Gift.
Q 20sten wurden ihr 2 Tropfen Essig-
von dem Grade der Säuerung, in dem
ihr angewandte Fettsäure war, in die
Sand geträufelt. Die erste Wirkung
hmerz im Magen, und dann leichter
iner Krampf. Von Vertrocknung, Pres-
if der Brust, Beängstigung, Stimmlo-
Verdanklung der Augen, Brennen
F 2
-> 85
• .1
IIL
z'e Nachrichten
and
Auszüge^
1
1.
Chronik vom Jahrs 18 38;.
(Fortsetzung. S, vor. Str).
1. fi«ricAt
nsralbäds - Anstalt zu Naumburg am Bohtr,
fs des zweiten Jahres ihrer Entstehung^ .
Vom
\en " und Badearzt Dr, Fritsch»
der äufaere Quell in feinem ümCkogcf
¥orden , eine neue Einfkssang und Be-
balten hatte, eine dritte Röhre, welche
1 Quell in jedea einselne Badekjbinetr
elef^Cy 3 neue Badektbinette angebai|t
ir jetet deren 10 haben), und e^ig^
nen angeschafft worden waren, wurdet
Bade- Anstalt y mehrerer anderer itiindW
r VerbeaaeruHgen nicht su erwähnen,
9 d«t {ttonat^ Mai fi6Sn9U dphoa m^h^
— 87 w
nnarlich an, iincl »war lief« ioli mdlit 4mn
Brunar n ^ als dtui iiäiKeru 0iienlialti||;4ll,
, mich weniger» «1» im vorigen Jahra, vor
verffopfendan £igenaoh«fi farchtand, walolie
seltnen Fällen, wo sie hervortrat, durch
nbfübrander Salae geJioben wurde» Wenn
■innen durch •eine Killte Diarrhoe, Maftcn-
a» L.eib«chro erzen etc. veruraachte, so riefa
k. mic lauer Miloli vermischt irinKen; wrnn
nk«n noch mehrere Stunden nach dem Cift.
le« Brunnens ein Gefühl von Schwere im
feibe klagten — als Beweis, dafs der Brunnen
"erdaut aey und den Darmkansl mechsninob
•re — so wurde die au trinkende ^uantitilt
gertj und meist bekamen kleine J'ortioBen
Beeber a 4 Onxen) sehr gut:' wurden auob
■febc vertragen, so liefs ich den lirunnea
DMetsen; d^un ein ungeitürter Verdsuungs-
it ist gana besonders beim Genuft unseres, an
isiure armen Brunnens unbedingtes Erfordrr-
Daher denn auch unsere Brunnen nur des
nt *) und gana nüchtern getrunken worden
• Die achwarse Farbe des Stuhlgangs beim
I von Stahlwässern wegen des beim J^urch«
SiiTch den Darrokanal sich cum Theil aus»
enden Eiiens wurde auch hier Öfters bemerkt»
ftbrigens auch auswärtige Mineral* Er unnefl
Gebrsuch^ Ainserer Bäder getrunken wurden^
wohl keiner Erwähnung.
^U die Einwirkung der Quellen auf den Or-
Diis betrifft , so glaube ich , auerst von den
iejnen Erscheinungen, welche sich bei drr
:ihl unserer Gäste einfanden, sprechen au müs-
the ich KU dem Speciellen üDergeho. Denn
#uch die Grundwirkung der eisenhaliigpu
>) , Bii denen ja die hiesigen gehören, aus dcu
en über Bäder im Allgemeinen, wie auolf
Üenhaliige Bäder in ^ptxic, sattsam bekannt
So erleidet doch diese allgemeine Wirkung
die verschiedenen iVlischunf^an und /^uiärze«
) Stahl waiser erhalten, bei jedeni derielbeii
iModißcationen , d. h. jeder r<ifGU4iieli hat,
Altcncls nriinnrn y.ii ti'iiik.i'Mt wi" i«'li dicAri in
C2h«n Küdurn sali, niöoluc wohl i'ibcrhaupt auch
aurkeu MAturou nicht vertragon werden.,
— 89 —
- Iieobacbttc, wmä bei «mt Dob«, «diclie
voa ik-MiitBi aa oft ipriederkebreoder Bin-
de» Dtarai g«litten lutt«, kelirte dev
mamh. dm •ntta Bädern wieder, so daCe
S beMitig;t ihrvrdeB m äffte, ehe lie iLre
> fortietscB koBiite. Sclrwangere Franen
Imo |Eir nicht 9 oder nur mit grofter Vo^
■Bter beioaderer Aufsicht dci Arxtei die
Bäder benntzeii dorfen. -— Coneetiionen
aaeb den obem Tb eilen coatrtindieirexip
■nt, dea Gebrancb eiieabaltiger Bäder,
1 nnsere Quellen wegen ihrei gcxingea
ta kobleatanrem Gate nicbt sn den er-
geboren, ao glaubte ich, deren Gebranch.
SU Congestioaen geneigten Frauen, fftr
rigen Geinndheitizuttand untere Quellen
"waren, Tertucben xn dörfen; ich liefe
nen nach TorfaergeeaDgener Venaeiection
ihrung durch Mitteltalae dai Bad nur in
aperatur Ton 24P E. gebrauchen , ihre Bade«
ir halb f&llen , liefs dieselben nur allmäh«
id steigen, und sie nur 5^10, höchstena
en darin verweilen; trotz aller dieser Vor-
r trat, so wohl sich auch die Kranken im
•t beranden, einiee Zeit darauf Schwinde],
ung , Aengstlichkeit , EingenOHimenheit»
it ScLmers des Kopfes ein, so dafi ich
re Baden untersagen mufite. Bei einer an-
se, weif he weder TollblQtig war,- noch xa
des Blutes nach dem Kopf neigte, aber an
jrtterischer Reisbarkeit litt und eben des-
re Bäder gebrauchte, traten nach einigen
ie eben genannten Erscheinungen ein, und
iimal, sobald sie in die Wanne ttirg, und
lebt eher auf, bis sie dieselbe verliefs.
uin die begonnene Kur nicht gern unter*
Trollte , so wiederholte sie unter Anwen-
ger Vorsichtsmaafsregeln, au denen noch
Ication kalter Umschläge um den Kopf wäh-
Bades sugefögt wurde , den Versuch im-
neuem -— umsonst, der Schwindel mit
o;en Ericheinungen Kehrte immer wieder,
ch jeden neuen Versuch ernitlich wider.
Noch kann ich hier nicht unbemerkt las-
Färbung der Nägel einiger Badegaste, auch
Kranken I von weichet ioh mit Beatiannt-
— 91 --
Zin jonffct Mldehea. von der Natur mh ci-
«ftea Gnederbaa und tehwUclilicbeiii Körper
^ die sugUicb th byfteritefaor Nervenver-
uag liUy kam mit acbwacbem» Eitterndem
urtd janer kaebektiachen Kiirtathmiglieit, wie
mfulit (in aeiaer Sehrift: Über die Wirkung
Menmittel) baichreibt, zu uns^ und Kehrte
Ol GemOtht, mit leicbcerem Gange und freie-'
.ihmungiproiette in ibre Heimatb snrflck.
Ein Mann Ton 32 Jahren, weleber aicb durch
aweifungen in der Liebe aebr eracböpft baue,
ai Folee davon an biufigen 8aaniener|;iersiin-
Lttp enancce durch den Gebrauch der Bkder
iB&bJig Kablerer Temperatur nicht nur im All-
Uien Besserung;, aondern auch die aehr ge.
lebten Genitalien bekamen durch iVIicwirkung
louche aufa Kreuz mehr Kraft und Ton, und
pUutionen , die ihn fait jede Nacbt heimge-
batten, itellten aich nun kaum in 8 Tagen
■d ein«
iii Ein Bauer, in der Blflthe dei Manneialtera,
hiir leinen Körper von Jugend auf durch die
toiten Arbeiten angestrengt hatte, litt leit
Ire ohne andere Krankbeitssymptome an Kraft-
Vt\t und solcher Ermattung, dafa er aieh auch
lichtem Arbeiten untauglich fühlte: der innere
Infiere, 6 Wochen lang continuirte Gebrauch
rer Quellen setzte ihn m den Stand , seinen
blften nun wieder vorstehen zu Können«
k Ohne Erfolg wurden die Liesigen Bäder in
indem Falle angewandt, den ich eben deshalb
weil der Krankheitsfall an aich manches fn-
s«nte darhietet, autfiilirlicher mittheilen will:
Jfingling von 16 Jahren, welcher fiiiher stets
id und kräftig, seit J Jahre an herumaiehen-
'hcnmatiitchen Gliederschmerzen litt, Kam mit
itm Ansehn, abgemagertem Körper, verminder-
lebenswürnie, kleinem, gereizrem , fr«quentem
t, -jedoch ohne eigentliche rieberanfälley nacht.
ti aturen , aber nicht Klebrigen Schweifien, ge.
'ichter Verdauung, Kunem Athem und aufwer-
ndicher Kraftlosigkeit, getreu Etide des Monaü
ift bfilfesuchend in unsere Aiift&Jt. Dieser
rlkohe-Znausid «v^r entaundeai 1) Durch zu
• '>
1t eiflVf ^f^!iT:ii*»r Trn?'H Armem« »r- t»»i
ifsie ia«x.icni:.Ti-ff ilifu^^r^ -.' .*. -- m .tr
it 9| JiiTRT ii Jiij*?- tirrst^ '.#rr.' -■r.:!.li-
| Mu eiar? m ir«n»i.'-..i Ti-jT;;isTä?: T. ' .
chWity f-i-Tf nit tii-sifi-si I: i :.•■•-• r .«i^- -»-: i-
und üzfn. 5uiitkl= ar u-Jiiii:- ti-.j/- s : • »■
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cht«; K^wnliRi aäJtjik-si .ii:i üi^srr!!:*'!- ••
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M dcf ll! I.; s.iifrr " o- iinrrr I*u:;:. .#*.••
■fc P*j- rmr titt D*r -fSi-v^rSi*«*!! liin i.^-
? ▼©» crr mkritim TfUfll«« jj-'I^-si. iü-:; t-tj
30 BfcCfrx WES i:irt:i ixijii: im BsiT-vst.» r»----
r ihres Z l s ii.T.t<w cl utmurst^T :*-: 'i-srir v/'--
isdi Tcrwtr.f «if itfmiti« th-.i »it i*si;t ai ..
•C flu«?« SI>t:t.;<r« ti-.i-.1iLit:Z UiC'^-'»- ^«41»«:'
tite zsibsi^z*'! i.i't ii«..r iiiit:x nu: »t.''« *:,-
\tm fich f::r. t« 5t.i^ m v'-vt i»cniff, t^«
liafeeb Z-^iil.t i it:!»*-! wt.-^ . t« r *^w It-
in mit etc. i'.'iz'riz^M. t,i.'jv:'ji.'^^x '• i>r«t » »^f-
d mir <fer Wtii-.r.f ex:>ifi*x.. in: i.t:i.f.ier.
Ein Herr, jecftici ce? Akace cc« Lebect,
'■Icscenc Ton bedectec^ea Ericklciter , iiti
«rt noch, in Fcl^« Tvn Lrihfcucz, «s Scbwä-
id Ua^sclenkis^keic der Exzreiriissfu und «a
- Hautscbwaebe , lO dafs er bei der geric^tien
ngun^ icfawitzte: 30 Wann«ii- und lU Dou-
kder stellten ihn gänzlich her.
leht (atoniscbe)» Rheumatismen (chroniiclie)
^oniracturen y wurden durch die liiesi^en Ra-
iils ganzlich gslieilt, theils in hftherm oder
em Grade gemindert. Einige Flill« , nMmlicIi
eWurzelte, langjührige Rheumatianien « bni
— 95 —
■m Extremitlten utid sugleich in Fol-
^• enc QberstandeDen Kranktiil<|{«if au
BrteJidpfiing litt» wurde durch 30 Waii-
i4 15 Douciie * Bider yoUkomiuea ktr|;a«
Itia Mftdclien Tom Lande, welche icbon
»aren Jahren au Gicht mit Ge^chwülstea
n der obern Extremitäten gelitten » und dei*
lar die warmen Bäder su Teplitz und Warm.
■ic dem besten Erfolge gebraucht iikirc, war
iLren Ton neuem gichtiach aificirt und mit
Uland^n Anachwellungen der Gelenke be-
iiafs der Gebiauch ihrer Glieder aehr beein«
IWar: In diesem Zustande suchte sie hier
B VX'annen- und 20 Douche- Bader stellten
n' wieder her, so dafa sie frei von allen
Wunden und Schmerxen und mit allj^einein
3fe Lebenaprozesse unsere Anstalt vetlicfs und
Wk «ick wohl befindet«
Bin Mann in den 50^er Jahren litt an lihtum
^ thrcnieut der ExtremitiLcn mit Cuntraotur
'Mutender Knie^eschwnlfit) die iieproiliifttioii
■k aehr gelitten und Patient war duich frA-
■aehweifnngon enervirti Das LTebei halt«
' icn vorigen Wieiter ausgebildet , und war
I von mir behandele worden, jedoch ohna
II frfolgy daher Naumburges Ouellen an-
und bald 7,11 Anfang drr HafleKeii gi brauiUit
Schon nach Verlauf von 14 Tagen konnte
der aich bisher eum Bade hatte rnftaatin
imven, wieder gehen und ticli auch bald
:llein ans- und ankleiden, kura, durch '24
« lind 15 Doiiche-l^ader erlangte er wieder
Gebraiioh aeiner Glieder, die GeschwQlitt
erkleincrr, die Schmerzen geniafiigt, der
•rbessert und die ^ante Rrpruduciion ge-
la jedoch Patient mit dieser Besiernng sei*
■naea noch nicht sufrieden war, ao nahm
lerbst noch 15 V\^annenbftder und «rlangte
-klich noch etwas mehr Beweglichkeit der
ifea Glieder und aeltnere Wiederkehr der
so. Er hat meiner Irttlioben Hülfe blaher
.edtr bedurft«
— 97 —
tungBTt einEelner Organe wurden aacH in
nem Sommer hier beobacfatet. Von den
enien Drsachen, durch welche die Lebeni-
: in einselnen Organen und Syitemen er-
ider doch unterdrückt war» hing die gänz-
r nur, gradweiie Heilung dieser Zuatande,
Allgemeinen bei Anwendunf^ araneilicher
.o auch beim Gebrauch unserer Üäder ab«
thlagfluft entstandene Lähmungen wurden
i mehr oder minder gehoben , wenn dio
gangeno Apoplexia eine nervosa geweien
inniger seigte sich überhaupt der Erfolg
Arten der Paralyse, hei denen die ganse
.ion des gelähmten Gliedes litt, und der
seinem peripherischen Ende af/icirt war,
äa ganze Sensoriitm ergrifFen war und der
hr in seinem Ursprung litt. — Lähmun-
cb den Lebenspro^efi herabstim'mende Ein-
latanden , wurden mit recht günstigem Er-
ii* behandelt« — Von der in Folge von
od Rheumatismen und der durch dieso
Ken entstandenen widernatürlichen Abson-
auFgehobenen Bewegung der Glieder habo
ben gesprochen. — Metallische Lähmun«
denen (namentlich in Folge von Bleiver«
ich voriges Jahr so trefflichen Erfolfi; un«
eile beobachtet hatte » kamen in diesem
shc vor,
^in jnnger Mann, in der Blüthe des Le-
kher der Onanie und noch jetst dem Trunks
litt seit kurser Zeit an Paralyse der obern
arn Extremitäten , welche Lähmung mir
ik'sicht auf die Adtiologie um so mehr vom
uasugehen schien, als Patient während sei-
gen Aufenthalts öfters Zeichen von Schwä«
Verstandes und des Gedächtnisses gab. Et
C9 die hiesigen Bäder ohne allen Erfolg.
Bei einem Jüngling von 16 Jahren, wel«
Fo]e;e heftiger Krampfanfälle seit sei«
n Lebensjahre an einer unvollkommenen
gie der linken Körperhälfte loidet, bez-
ieh nich Gebrauch von 24 Wannen- und
be- Bädern (diese vorzugsweise auf dio
lute applicirt) in sofern eine Einwirkung
Quellen auf diel« ' rige Uebei« tit
.LXVill^B, 6.dt G
— ^ -
ZBUL Ja "■'- »f nsTBuc;:^ lieser iUeU«
r^rriMaiieB. wUl^ xcsoa 7cuiii«r«ett cnkt
I i4gr Tf^mtn zeiie leniKrsc, im AtiU(»
ei;-s «aar jecs n^vaiiea «in^tfin« » «oi-
=iicna «dBrpmnaen. ?uienc «puit« ^ui«
3«<x«siic aicuc Taileiiiien • «ia «r »«bou
:<ea m Mona Heia4t.ii aucückk«iii«»%
! b<*4&rt9 Caaic, w«Icb« durvh \UU
I Kür irwiiiiipu: war» uui walu^ohutii
in Fa'^t tms kanai Zvic «u tali»iiitii||
it, w^r<i« Jareii Bjld«r uuU A|»|*IU'tti(i>ik
aaf da» C'r facmm bianvu Kult»«» vmh
gea Ctbcl bcfzetc.
len In rp0eie dai w«ibluh<i UsiiI'IiUmIiV
den KrmkheittfU wtiiiU bui llnUK«,
ULi SeUun^ zu Jhoitut «in •bin Kl««
Z Ton >«urobuigi i^^KtHiiii b«>ti|i«Mili<l
i namentlich wind»" ■i.Iiiim Hüini-iitl •*»■*
der doch bald dar«iii^. w«*«*«« «ilil<i I ••jn
▼orhanden waiau . l»MiiIil|sl V«." '*^\
Dl mir nur ein w»niB •Mi'|j».l<ilit »■•»■• • yj
er glnalich |>aliobeii wiiidi., *►!«.-» '«Iil
eitig unlerdrttikiu« Muli»»« m*« "M' "
onate nicli d-r Kuf ii<i«.li i»!..!!*».!"»!' *"U
— wieder ein ttewU», d.li li-i ^"l"'».
r Mennriiatiou "li'l«! »♦• •)••" ••'*;•-•••'«•
^mptomen dai J«Uii.l*•M•.li^ •>f''^"»
L/i, d« äucU «••»* de» JiiiMMi"««««» •«
— 101 —
ii* ffirkiamkeit dtt Jlexiibadft Im Ai
xogtkum» Anhalt -Barnburg,
Vom
Dr. Bahr in. B»mbui-g,
ond, MitglUd* dir mtd. cAjr. G»t§U-
tchajt stt Barlia,
tar» am omiiiuin mrlaUarum iH «aluScrrt-
hinc aquat , quae de ta partiaipaM, «oJw-
te aha <mni&ui tuptrion» »unt. •-
rr. H»//«a»».
lit 18tt 10 aUeemaiii Tctbrcitat« *nttSni-
ibeitikanktei l>t vor wBniepn J*hTin in
A und den >ii|;T)nE>ad«ii Llndain, mit
^usnihmsD dem gattriich-nervÖien PlitS
GaitrUeh* Tithtx , deren mflglickel Ent.
a mit theoretiich«n Grandsn vargebeni
ind («it den letzten drai Jihren «o DluBg
, dafi die erörnan Zvreiflei lich hekeb'
in, wann iis *on«t für die wirktichaa
a Ectcheinungen det Lebena und deren
aacben die Augen nioblTerichlierien woU
er nehrolicben Klitae der in dem Repro-
und Ganglienavi tarne wurzelnden Eranh»
örsn ebec lucb die aait einei Reibe von
»t in ihren Quellen (den aumpRgen Ge-
iraiegten, jetit krlfttg fTteder harTorkom-
Vcchittfieber. Die nichice ürtache bei.
lieiten (Libermar>ige Hitze und .SumpF-
ildele die epidemiichen Sommtrfitber, dia
anfangend, jetEt an vielen Orten enda>
Werden drohen, indem au) dieiem ur.
nicht conlaglßien Abdominaltyphili
, — , welebe« den Typhui
beTvarrief. Zu ireiillurtig wflrde ich
en, wenn ieb. durch Thatiaolian diel«
K unteritfltian und den Bewaii fdbren
Ta eine Tarbindung dea rein eaairiiehen-
it der alohiten Driacbe Jea VVa«hi«l&»-
Vypkui iporadicut (abdamlmalit) heiTOi-
m wUL* mainfB Harten CoUegen wanlen
— 103 —
ftiöldater AVit *4^0t Heno|(th^ilfefe Anbatt-^ek^n.
»5n i •ÖQ^ern ich nur von det Anbicht unter)
^•n HufelandCs *) ftuige|;tngen bin, tinpar-
■1 du ErEtbrungen aber den Nntien des El«
^Jlt und die Diner derselben in dieses so viel
se Jiralktiscba Journal niederlegen lu wollan*
«roe deshalb auch von den Er£ibrungen an«
Aetafe und des Badearstes selbst abstrabiran^
ar di« bei dem Gebrauche des stirksten teut-
SuhlwASsers seihst Beobachtete mittheiltn«
liefs wird eine noch in diesem Jahre er-
^ndc Brunnen sohrift: Üeher die Heilquellen
^mrharze^ dieVerbesserungen, die Seiner Vureh»
düfr Äeltestre gierende Herzog von Anhalt • Bem^
fö^9T Buletzt erschienenen Sohrift Ober daa
▼omehmen liefs , die Topographie und
tangtn, welche der gelehrte frunnenarat^
:k und Leib'araty Dr. Curtze seit 10 Jahren ge-
hätp bebannt machen,
icr in dem durch Schönheit bebannten 8el-
sle entspringende Eisenquell wurde schon 1767
^Idamue **} unteriucht und von diesem Arste
Erfahrungen aber die erofse Wirkiamkeit 4es«
I ittwichtigen Krankheiten mitgetheilt. Erst
1809 war es ^em Geb. Ruhe von Graefe vor-
fVi« wieder die Aufmerksamkeit der Aerste
iesel wichtige , natarliche Heilmittel ***) hin-
Bn, indem derselbe (damals Leibarst des reg*
St Ton. Anhalte Bemburi;) eijue Analyse an«
t die in 16 Unzen des Stlkenbrunnens ^n
i^i * und salzsaurtm Eisen und Eisenoxyd S^f^ Gra«
etCy wodurch es als stärkstes £isenwesser
hlands bekannt wurde , von dem wir hof-
b noch in diesem Jahre eine neu angestellte
>« erhalten werden. Diesen elacklichen Re-
Ki verdankte der Eisenquell die Aufmerksamr
ines hohen Herrn, der durch Aufbauung der
.krieche Uebersiclit der vorziijtlichiteit Heilquellen .
.uchlands etc. Karlsruhe 1817. S. 3.
arhricht von den Kid^cncchafren , 'Wirkungen und
iger Einrichtung de« im J. 17()7 non out deckten Hat
hol Harzigerod'e im Furstenthnme AuhaU-Bern-
g. Bernburg i76U.
C. K. Graefe, der uliAische Eiiengnoll am tiarse.
Pftig 18ü9, . .
~ 103 —
d'fltÄ AVtt '4ef Herko^itii^itll Anbttt-lBelfii.
( töö^ern, (oh nur von ^b^ Andclit unterl
Hufelan(£s *) au t gegangen bin, ünpar«
He Erfahrungen aber den Nutten dea Bl*
und die Dauer derselben in dieiea lo viel
»raK'tiiche Journal niederlegen in wollen,
e deshalb auch von den Erfahrungen an«
tte und dea Badearztes aelbst abstrahiren^
laa bei dem Gebrauche des stirbsten teut-
hlwassers^ S9lbst Beobachtete mittheilen.
I wird eine noch in diesem Jahre er«
e Brunnensohrift: Ueher die Heilquellen
arze^ dieVerbesserungen, die Seiner Durch'
uieltestregierende Herzog vot^ jinhalt - Bern»
^er «uletzt ersobienenen Sohrif^ Aber daa
vornehmen liefs, die Topographie ui^Ä
en, welche der gelehrte Brunnenarat,
ad Leib'arat, Dr. Curue seit 10 Jahreti ge«
, bekannt machen,
n dem durch Schönheit bekannten Sei-
ntspringende Eisen^uell wurde schon 1767.
!mii« **) unten ucht und von diesem Anio
rungen über die erorse Wirksamkeit des-
\nricbtigen Krankheiten mitgetheilt« Erst
I war es ^em Geb. Rathe von Graeje yor-
wieder die Aufmerkaamkeit der Aeritc
wichtige y natOrlicbe Heilmittel ^t**) hin-
indem derselbe (damals Leibarzt dea reg*
'on. Anhalte Bemburg) ei^e .Analyse anr
e in 16 Unaen des Seikenbrunnens i^n
vnd salzsaurem Eisen und EisenoKyd 3^ Gra»
wodurch ea als stiirkstcs EisenwMCcr
ids bekannt wurde , von dem wir hot
)ch in diesem Jahrd eine neu fingesteUtfl
halten werden. Diesen elflcklichen R^-
»rdankte der Eisenquell die Aufmerksamr
hohen Herrn, der durch Aufbauung der
ilie Uebersiclit der vorziUtlichsteu Heilquellen .
ands etc. Karlsruhe 1H17. 8. 3.
cht von den Kigoiischaftcn.y ^Vlrkungcn iiiid
Riiiriclitiini; des im J. 17fi7 n^i eut deckten B/^r
Harzigerod^ im Filrstenthnme Anhalt -Bern-
criiburg 176!!.
Grae/i, der fäliAische EiiencmClI am tiisräe.
18U9, "^ ...
— 105 —
*^ Hioty^ 5toCFe ans der Lnfc nad deik ihr
^«•n Heilmittpln aufsunehmeiiy sehr iii
"ja «rfahruDeigamirs iit as, dtfs die Ilaut
^a gröfiara Resorption! kraft erhilt, wenn
^ftonistische Fllcney die innere Haut des
^armkanal«, sich in einem apathischen oder
tan Zustande befindet,
Aieh ist die Behauptung, dafs die Haut dam
■US frenidartige StoiTe zuführen könne, he*
allein es bedarf wohl jetzt kaum des Be-
nabr^ da die Erfahrungen dafür sich so sehr
m haben. Ich brauclie nur an die von
I, Otto ♦♦), Schuharth ♦**) und mehrerer
Schriftsteller %\\ erinnern. Auch unser ei-
^a Alexisbad kann zum Beweise dienen,
i llngerem Gebrauche der Bäder gehen die
mta durch Eisen schwärzlich gefärbt ab, der
I klagt ober Eisengeschmack , wie ff>« Graeje^
aad ich häuHg l>eobachteten. Aber noch
\\MX sprechen für das Aufsau^ungsvermögen
it die Versuche des Dr. von Kahtlor ****>,
a der Badende vor dem Eintritte in*s Bad
L dem Verlassen desselben genau gewogen
Kach dem Verweilen von einer Stunde in
ICQ Bädern betrug die Gewichtszunahme TOn
B 6 Pfunden. Seouin f) läugnet zwar die
tsiunahme im Bade und erklart den Schein
m dadurch , dafs man im Bade wenic;er durch
idünstung rerliere all in der Luft» allein
arn Ton ihm angestellten Versuche zeigten
fa duich Einreibungen in die Haut mehrere
(«n in den Körper dringen. Stuart ff), Sem
) fanden veracliiedene ArzneittolTe, die sie
si auf die Haut einwirken liefsen , im Harne,
'd Fc'cznif J f ff f) imChylus und Blute wieder*
^ipiologic. Wien. 2 Thlc. IWX).
-ne Beubachttiiigen etc. Band IT. Berlin 1824«
•W« Archiv fiir mcdiz. Erfahrung. 1823.
^ber die zweckmUfsigste Anwendung der Hans-
'luf»bUaer etc. Wien 1H22.
:«2> Archiv für Physiologie etc. Bd. III. 8.685 etc.
^leVa Archiv für Physiologie. Bd. I. S. 151.
^endaselbst. Bd. II. S. 140.
leitschrilt für Natnr- und H«ilk"iide, h«rauBffege.
Von den i'rofessoreu etc. Dresden. ISand u. S.
Kc,
_ 105 —
'XU Haut, StofFd aus der Lufc nnd deii ihr
»nen Heiliniueln aufsunehmen, sehr iii
ja erfahrungigeipärs iit e$f dafs die Haut
ae gröfiere Resorption« kraft erhält, wenn
•gonistifche FUcne , die innere Haut dee
>aritikanal/i^ sich in einem apathischen oder
:4en Zustande befindet.
fach ist die Behauptung, dafs die Haut dem
Dus fremdartige 8tofFe zufuhren könne, be*
allein es bedarf wohl jetzt kaum des Be-
nebr, da die Erfahrungen dafür sich lo sehr /
K haben. Ich brauche nur an die von
i y Otto ♦♦) , Schuharth ♦**) und mehrerer
Schriftsteller zu .erinnern« Auch unser ei-
ne Alexisbad kann zum Beweise dienen,
L längerem Gebrauche der Bäder gehen die
mte durch Eisen schwärzlich gefärbt ab, -der
klagt über Eisengeschmack 9 wie t>« Graefe^
und ich häufig oeobichteten. Aber noch
%%v sprechen für das Aufsau^ungsvermögen
it die Versuche des Dr. von Kahtlor ♦♦•*>,
1 der Badende vor dem Eintritte in't Bad
dem Verlassen desselben genau gewogen
I^sch dem Verweilen von einer Stunde in
«n Bädern betrug die Gewichtszunahme Ton
t 6 Pfunden« Se^uin f) läugnet swar die
:aiunahrae im Bade und erklärt den Schein
n dadurch , dafs man im Bade wenic;er durch
dünstung Terliere als in der LuFt, allein
«rn Ton ihm angestellten Versuche zeigten
.fs dutch Einreibungen in die Haut mehrere
aen in den Körper dringen. Stuart ff), Sem
-) fanden verscLiedene ArzneittolTe , die sie
rn auf die Haut einwirken liefsen., im Harn e,
nd FcW/fif j f ff f ) im Chylus und Blute wieder*
rripsologic. "Wien. 2 Thfc. 18(X).
;ene Beobachttingen etc. Band IT. Berlin 1824«
\m*6 Archiv für mediz. Erfahrung. 1823.
Jeber die zweckmäfsigste Anwendung der Hans- -
Fliif»l>äaer etc. Wien 1822.
leVa Archiv für Physiologie etc. Bd. III. S.585 etc.
vUVa Archiv für Physiologie. Bd. I. S. 151.
^endaselbst. Bd. II. S. 140.
Seitschrtlc für Natur- und Heilkunde, herauscege-
yoix den i'rofessoreu etc. Dresden. Band £u S«
)tc«
- 107 —
im Ductus ihoraoivuSf den Venen nsittliei-.
.it nicht der 2weck meiner Üotenucbungt
steht feit» dafs durch die Haut differente
fgtuommen und dem Organismus assimüirt
•tue erhellt die grofse Wirktamkeit nnsert
lat.y iodem es der Haut cur Einsaugung ei.
Tsern Eisengehalt als alle anderen teutichen
llen (die noch fiberdiefs einen guten Theil
lens bei der durch die Erwärmung bewirk-
[achtigung des kohlensauren Gases verlie-
bietet. Auch möchten wohl bei den flbri-
I
ilbidern die den badenden Körper fast gans
aden Luftbläschen die Resorption des £i*
bt unbedeutend^ hindern.
g«n des gänzlichen Mangels der Kohlenslara
rer Eisenquelle 'eignet sich derselbe abet
SU Trinkkoren, obscbon die Erfahrung
dafs er der eensu bestimmten Indikation
leamsten Erfolg auf den kranken^ Organis«
te. Natürlich mufs bei seiner Anwendung
^en im besten Znstande seyn, weil sonst he*
• Verdauungsbeschwerden entstehen wfirden*
Temperatur des zunehmenden Bades ist ge*
ii auf + 26^ R. bestimmt I allein ich hab«
Kranken immer einen niedrigeren Wärme*
rordnety indem ich so die heftigen Blut«
;en , die Congettionen nach Kopf und Brust,
h dem Bade sich eins.teliende Abspannung
ttigkeity — welche Zufälle sich häufig b^
dem seigen , «- am ehesten yerhinderte. Ue*
glaube ich dieser Anordnung es auschrei»
können 9 dafs die Badenden nie das nichc
e, nur störende Badefriesel bekamen , und
>hen der kräftigen Aufnahme des Eisens oft
» ja schwars gefärbte Stühle hatten. In der
iets ich mit +25o oder 24^ R. anfangen und
'U erscheinende Frösteln der Haut wich bald
lUn Bewegen im Bade nnd den Friktionen
ity die aich die Badenden mittelst flanelle-
ndschnhe leicht selbst machten; hierduioh
den die Kranken bald eine vermehrte Haut«
^ wodurch sie in den Stand cesetat wurden,
irmegrtd des Badet anf 2d ja 22* R. h^b.
1
■^ 109 =-3
m • ■
■nacht I di« HauC abliüMt and inm Einlangen
"^prird.
^ bade täglich 20 bis 40 Minuten lang. Sei«
" den 2 Bäder an einem Tajge vertragen. Mei-
'ficht eine Kur Ton 3 bis 4 Wochen hin, um
>vftchlichen Menschen die verlorne Kraft au
allgemeine Anzeigt zur Anwendung der Ei-
st betrachtet Curtie die Falles wo die irri»
Tätigkeit ^ sei es primär oder secundär, in der
^chen Sphäre gesunken und der Zustand von
^ ist, dafs sie durch Eisenmittel ersetzt wer-»
^11« 'Er glaubt y dafs in diesen Fällen die
^he Anwendung des Eisens im Badewaster
9Mtf der innern Torsuaiehen, oder nach üni'
L damit au verbinden aey« Ich liann diesem
^ehe nur hincusetseny dafa die Anwendung
■ anbftder, wie hei dem innern Gebrauche dea
^ in Fallen, wo die irritable Thaiigkeit ae-
gelitten hat» zuvor das primäre Leiden ge-
aeyn müsse. Schwf.rlich läfst sich etwaa
rilicheres und aus dem praktischen Leben Ge-
Bs deutlicher darstellen , als es Kreysig in sei«
kannten ßrunnenschrift in Beaug auf diese
fteitscustände gethan bat.
*9cielle Anzeigen zu dem Cehrauehe unserer Et"
mr sind kürzlich folgende: Adynamie ^ als
musgestandener schwerer acuter oder chronischer
leiten f besonders nach den jetst so häufigen
an* und Wechselfiebern y wo noch grofse Reiz«
9 der Unteileibsnerven bei grofser Muskulär«
che surüekeeblieben ist, groj'se Hinfälligheit
rhwäche nacTi langwierigen Eiterungen , Bein«
tc.y nach bedeutenden Säfteentleerungen, durch
age fortgesetztes Säulen der Kinder, durch
bweifungen in der Liebe und Onanie etc. ge«
an das Eisenbad. Auffallend i«t seine kiäf-
Virkung auf die männlichen Geschlechistheile^
■an trage daher Sorge , dafs durch das neu ge-
r Leben nicht neue Verstöfse gegen die zu
kde Mäfaigkeit in dieser Hinsieht begangen
so; Nie Tasse man einen Onanisten allein in
Bade. — Der Mangel an Plasticität uml Fär*
f im Blute, als ursprüngliche Krankheit, die
^a und Klappen nicht fomreiban kön.
k. werden un8eT9 £is«nbäder di« ge«
K/ipg njciit vtTsagan. — ^ So gehören auoU
^iß und Hysterie, «Is materielle Krank-
• r dtnn erst an die Eiienbttder, wenn
SStende Heilquellen y Karlsbad, Emi, Ma«
Q. die Ablagerung det KrankheitiitofFet
terleibaneryen beseitige , materielle StofFa
Darmkanal abgeführt und die Krankbei«
'ein nerTÖse LAden geworden sind. Bei
tsehwäcke durch Untbitiekeit der Haut-
4 dadurch bewirkte gröUere Reiabarkeic
laibinerTen nfltaen aie durch Stärkung
«K des Hautneryanceflechta. So haben
lan rein nervösen Magenkrampf. Da das
Kraft der irritablen Faser ao vermehr t>
auch unsere Bäder mancherlei klonische
K#r Muskeln f besondere das krampfhaft^
• ' Gesichtsmuskeln ^ daji Zittern der Extre-^
Tonische Kr'dmpfe ^ thtthtVLi^t au straffa
jaten dieselben. Heilsam sind aie fexnec
Uisehen Lähmungen»
vellungen der Leber und MilZf die zuwei-
nlcht gehörig entachiedenen Wechaelfie-
eben und mehr einen passiven , als akti»
kter haben 9 werden durch das Alexisbad,
Gebrauche gelind auflösender , bitterer Ex«
verbunden, am aiclieraten beseitigt. Auf-
nttig wirkt es überdiefs bei der Periodim
har Krankheiten, die deshalb fast immer
lin nervösen gehören. Indessen ist bei
han grofsa Vorsieht nöthig.
ladeutender Wichtigkeit ist dia Wirkung
ibadea auf die Gebärmutter ^ deren Fasern
I Eisen bad er eine eröfsere Spannkraft be«
Hierdurch wird ^e Neigung zum Abor«
^ft wegen der Gebärmutterschwäche habi-
^orden ist, gehoben. Ja während der-
•sckmft solcher Frauen, die aus angefAhr-
hen öfter Fehl- und Fraheeburten erlit-
lat daa Bad, da ea durch den Maogel an
ira nicht, wie andere Stahlbäder, die Nei-
Blucflüsseu verfnehrt, nicht nur nichts»
II bewüt^K äogar, daCi dar Utarui teinan
— 113 —
Phthüifl zu fdrchten war, die gefthr-
«rioda glAcklich voraber gehen lasteiu
liehe Wirksamkeit bewies das Eisen-
der JetaC liäußg vorkommenden y durch
knstrengung des Sehorgans , besondert
der vielen TaschenbQcher und Taiohen-^
u. geringe Beleuchtung (das Lesen in der
0 entstandenen Angenschwäche^ der kranke
rsehwäehö , grofser Neigung zu Schweiften^
argegangene atonische Gicht entstanden»
n^rzlosen Intervallen des Rheumatismus etc«
'genanzeigen ergeben sich hieraus leiohc*
terliche Anicendung des Eisenwasserf im
ist sehr beschränkt, da der bedeutende
Bisen und das Fehlen der Koblenslinro
ir den Gebrauch desselben erlaubt. Im
il gilt Such hier die von Hufeland *) auf-
rundregel: Je mehr ein Mensch blafs«*
1 Kalter y wacher , schlafFer Faser ^ von
i«ni oder schwammi^tem Habitus ist, jer
i serösen und scbleimichten Anhiiufun*
rofluvien geneigt ist, desto besser ver-
B Stahlquellen; je mehr er aber Röthe»
rabiUren Habitus etc. hat, desto weni-
; er sie; obscbon auch dann oft das an
m Gase arme Eisenwasser noch besser*
als das mit Kohlensäure reichlich ge-
B. — Aus Erfahrung kann ich nur ei-
anfflhren, wo das Wasser des Alezis-
trofulösen, knoctienkranken Kindern» als
gebraucht, dia Wirk.<tamkeit der Bftder
nterstützte. Einige Kinder gebrauchten
folg gcg^n Spring - und Spulwürmer.
Bandwurm ging während seines Gebrau«
eicher sind die Erfahrungen des Brun-
lurtze, der sie in der oben erwähnten
theilen wird.
i«n die Badekur mit einer Trinkkur ver-
1er andere Mineralbrunnen dabei gebrau*
f so eebranche man die Vorsicht , dem
st 5 bis 6 Tage nur Bäder su verordnen,
ron der Patient' nicht besonders angogrif«
S. 61. ' *■
JLYlU.B.e.8t. ' H
~ 115 -
in krfttallinischem und wiMerleexfai
Ziutaude.
Xalk • . 116,3359 Gr.
Tälktrde . 6,5522 --.
Thonerdo. 2,3966 --
ret Kalk . . 0,0916 --
i.t«iiozy dul mit
aMangtnoxyd 0,6339 —
; . • . . 0,0416 —
, . . . . 0,0025 —
toS. . . . 0,5000 —
p. . . . \ 0,0767 ^
Bamma 204,4553 Gr«
78,0162 Gr.
3,1890^
2,3966—
0,0916—
0,6339 ->
0,0416 —
(V)025—
0,5000—
0,0767—
172,2124 Gr.
■lalgen an dem Gebrauche dieser eigeii-
|i Soolblder sind die bekannten. Viel wer»
yHh in der 6krofelkran)^heit, dem Rkea»
>den Hautkrai»kheice|i , cbrtitnischen Gt»
^nd Ausschlägen der Haut etc. leisten»
Badeorts selbst liefs ieh im^ J, 1828 eine
ne, die ich yon aierolich wei^ yoreerfick»
ir laryngea eeheiit hatte, eine Molken •
ladkur mit dem günstigsten Erfolge ge-
' isidem^ die häufigen Drasenanschwellua«
alsa , die grofse Neigung zu Erkältungen
gehaben sind, und der Winter fast ohne
irer Gesundheit verflossen ist.'— In dem-
ire badete ein junges Bsuermädchen, wel*
mriederholten Anfällen von Rheumaiumus
ideutende jinsehwellungen f heftige Schmer»
jämliche Steifigkeit in den Gelenken der
ten behalten hatte, und wurde von ihre^
tnmlich befreit. — Eine nach mehrmali-
llen von'subacnter Leberen taflndung zu*
ibene Leheranschwellunß und Verhärtung^
ibesohwerden, nnanfhörnchen Kopfsohmer«
f?nrde durch das Soolbad , im Alexisbado
, und später durch die Verbindung beider
ertheilt und mit der LeberTergröfserung
^den such die symptomatischen Leiden«
(he auf. die Lebergegend zeigte sich voi^
rutBca. *-•
..•
H 2
— 117 —
•
^ußtihtB t vtrachwänA dit EntsAnclung
-9M wieder. Kr&ftiA und eestärKt vet-
tam naoli 4 Wochen das Baa. —
2M Frühgehurien im Ittn und Qtm
^aftSMOnate « mit ß^agenkrampf verbünd
fiU liatte bei der ersten SclivFingerschaft
I« Seen Sonnenmonttes Zwillinge eebo-
ftnaö ein Koabe bei grofser Sorgfalt am
Ken wurde. Später ^ebar sie noch ein
k der nehnilichen Zeit« An einem an«
(en Manne verheirathet gebar sie dat
. XUide des 7ten , das andere Odai beim
.■9l«n Monats und beide Kinder starben
Mm 43ten Jahre hatte sie sehr heftigen
Mff der besonders nach GemaihsaiFecten
1 mic UnregelmäCiigkeiten in der Allen»
ki»unden war. Die von mir vermuthete
ahaft wurde geleugnet , da die Regeln,
»entlich y jedoch erschienen seyen. Ich
nach Tergeblicbem üobraucbe mancher
Anwendung der Eisenbäder im Alexis-
m ich darauf aufmerKsam machte, dafa
oeh ipöglichen Schwangerschaft die Ge»
O 'gestärkt werden würde ^ um die Frucht
1 eusEutragen» Das Bad wurde eutver*
d nach 20 Bädern kehrte die Frau am
• 1821 aus dem Bade ohne wieder Ma-
su bekommen, zurück, und am 23teii
wurde sie ungevFöhnlich schnell von ei-
gen,: vollkommen ausgetragenen Mäd«
nden. Das Wochenbett verlief glück-
ie frAliern, das Kind wuchs kräftig neran
ete sich durch derbere Muskulatur vor
SS Alters aus. — Unordnung in der Men«
ad Magenkrampf erfoderten im Sommer
Kweite Badekur, und auch da wirkte
nstig auf den, durch Blutstockungen im
Entstandenen Magenkrampf, dafs die Frau
iwerden roancberlei physische und mo-
lannebmlichkeiten ohne auffallende StÖ«
Gesundheit in diesem vergangenen Win-
. konnte. —
uatio niinia , Brustkrämpfe etc, — Frau
e 30 Jahre alt, hatte schon früher wegen
— 119 —
^ Alexltbadet •Hein lieileii ta fa&«iit
^•a Jabran 1827 und 1828 mehrfach»
^tnw9m — ' Die durch Ablagerung rbeu-
Ittrfe auf den Tftrvut facialis bewirkt^
9lkmuns der Cttichtsmuskeln , liegen wel-
9rt Zeit foneasetste Gebrauch antirheii-
ttal, die EUKtrixitU und die Soolbä-
ifteten. wurde durch xweimallge An-
arar Eitanbader in Verbindung mit ge«
an auf die galähniian Stallen bedeutend
Sioe rheumatischt Lahmung des Knie»
tinein alten 3 Centner schiteren Manne
dnreh fortjgesetttee Douchen fast gans
1 Terlor sich binnen Jahresfrist ohne
ron Arsneien. Ueberhaupt wurde die
Freier rheumaiischen Uebel durch den
f o krlfdg wirkenden Douohe verhin*
irf man aber Kranke wihrend einea
hronisohen Rheumatismus die Eisen-
heli lassen, indem diese die Schmer»
in und die Krankheit hartniokiger ma»
d ich auch kein Mittel sweckmäfsiger,
ben gegen die ao häufig wiederkeh«
liolik.
hoea und Leueorrhoea,. •* Frau S^— »
»n p aber nie ihre Kinder geaäugt hatte^
>r von einem Wochenbette au dem an-
r Milcheraeueung y die so bedeutend
Milch Abends bei Entfernung des fest
ihnürleibs im Bogen fortspritzte und
li am Taee Tcicher und Kleider durch-
segeln flössen dabei auch reichlicher*
> verschwand manchmal die Milcbab-
ind es stellte sich copiöser weifser
n. Diese profusen Ausleerungen , au
äufige Kopischmeraen gesellten , ma-
rau so ab , dafs ich hektisches Fieber
Nach einer Badekur verschwand bin«
Tagen die LeucorrhÖe^ und die Mileh-
athm immer mehr ab und verlor sich
vährend die Frau an Fleisch und Kräf-
Nach der Ileilune autsrtiger Masern,
lahrigeA schwächlichen , sorofulösan
— 119 —
let Alexlibadet •Hein lieileii ta fa&#iit
in dtn Jahren 1827 und 1828 mehrfach»
prlfntttf» — ' Die durch Ablagarong rheu-
Sohirfa auf den N§rvut facialis bewirkt^
JLähmung der Gesichtsmuskeln , liegen wel-
leere Zeit foneesetste Gebrauch antirheup
Uiuel, die EUKirixiUt und die Soolbi-
leitteteo. wurde durch xweimallge An»
maerer Eiaeobider in Verbindung mit ge«
chen auf die geUhniien Stallen bedeutend
Eine rheumatische Lähmung des Knie»
1 einem alten 3 Centner schlieren Manne
4 dureh fortjgesetttea Douchen fatt gant
ond verlor tich binnen Jahresfritt onn«
g Ton Arsneien. Ueberhaupt wurde di«
r vieler rheumaiitchen Uebel durch den
ler fo krlftig wirl^enden Douche verhin«
darf man aber Kranke wihrend einea
I ohronitchen Rheumatitmui die Eiien-
taoheli lassen, indem diese die Schmer»
hren und die Krankheit hartniokiger ma-
fand ich auch kein Mittel sweckmäfsiger,
»neben gegen die ao hlufig wiederkeh«
njipLolik.
orrhoea nnd Leueörrhoea^ •* Frau S^— »
oren p aber nie ihre Kinder gea&ugt hatte^
mer von einem Wochenbette au dem an-
ner Milcherseueung y die ao bedeutend
die Milch Abends bei Entfernung des fese
Sichnbrleiba im Bogen fortspritste und
uoh am Taee Tcicher und Kleider durch-
e Regeln flössen dabei auch reichlicher*
che verschwand manchmal die Milchab-
, und ea atellte sich copiöser weifsev
' ein. Diese profusen Autleerungen, au
. häufige Kopischmeraen gesellten, ma-
Frau so ab, dafs ich hektisches Fieber
• Nach einer Badekur verschwand bin-
in Tagen die LeucorrhÖe, und die Milch-
ig nahm immer mehr ab und verlor aich
, während die Frau an Fleisch und Kräf-
1« —
ri. Nach der Ilellune gutartiger Masern,
7jahrigeA schwächlionen » sorofulösan
— 121 —
f
'^pm!tht99r\.r1&mmmng. — ^ A. ▼• B.« ein i4jftli-
ikdehea mit Molim* JMenstruat^ baue eine
^hiyeTkramniuAgy die •ichdich bedantendac
^n schien. Die Doucho in Verbindung mit
«de im J. 1828 verhinderte nicht nur das
*«iten der Verkrömmung, sondern dieie
Lfich monatlich unbedeutender , und ich lebe
bung, dafs sie bei nochmaligem Gebrauche
^isbadet im Sommer 1829 fians gehoben wer-
^. — •
Bibliothek d. prakt» Heilk, Junius d, J*
tBaumgärin^r über die Natur und die B«-
•^lung der Fieber. /• n« //• Band^
^ierbach über die neuesten Entdeckungen
^dmr Muteria medieal 1, u, II, Abtheil^
*Sehultes ratio medendi in sehola clinica
tiica Univers, reg* JL, M, et demum seholae
e*ttr^« Landishuthanae,
• litter arische Anzeigen^
^. Heise über die Enveichung der Gewehe
<i Organe des menschlichen Körpers,
H* Jvt, J, Desruelles über die Behandlung
ne Queeksilher biti venerischen Krankheiten^
d solchen^ welche vom Mifsbrauohe des Mer^
rs entstehen, in dem klinischen Militair * Hospi*
le von Val de Grace, übersetzt von D, G, B,
Btither, mit einer yorrede von, J, C« G*
rieke,
lemische S chrijten der Universität
t Berlin,
?. Brunn de Hydrope cy'stico sinuum frOH"
lium*
I. Soherz de Hydrothorace.
sirte und angezeigte Bücher im ßisten Bande,
nregister desselben,
9gister desselben,-
— 123 ^
Stile
ft Nfclirichten nnd Ansfflgt.
cbichta und Arbeiten der ModUiniflell«
-nrfiisoheti Gesellschaft su fierlia im
« 1828. : . 137
3>feblang der elastischen Katheter and an-
T Instrumente aus der Fabrik des Herrn
'Seein su Heidelberg, nebst Preiacourant. 142
er Bibliothek der praktischen Heilkunde,
•AT* « • • • • • • 144
Zweites S^tflok*
imirsieer Berieht einer höchat merkwfir-
BB Scmafauohty welche vier Jahre drei
Mate und aechssehn Tage angehalten hatt
a Creisphyaikus Dr« Fr» mhller eu Lö«
■btrg in Schlesien. • • • • S
itaeh einea Beitrags sa der Lehre von
I Krankheiten des Pfortader • Systemt,
0 Kreisartte Dr, fVesener su Dfilmen. 31
•ktiache Miicellen« Vom Dr« KahUis tu
öbtig.
«•itung tind Mischung des UogneDtam
ipoUtanum « . • » ^ « « 68
Eae seltene Art von Kopfsohineri* « • 76
Qtterscheidenpolyp durch Laudanum ge.
Sit * "» O j>
Ixt» ''« • • • • • « «fa
srgiftnog durch Saamenkapseln vom Bil*
ikraut. ••••••»• 8t
r EpiUpsie tibergegangene Catalepsie« • 84
ilttf Catanoenien »85
Ht^s Lähmung der untern Extremitäten,
npfehlung des Empl. sapon. Barbette,
ibat Anmerkung von Hufeland, « «86
inifie therapeutische Notizen Aber den
ichhuiten • • • • • r • 92
ber Monomanie y Unfreiheit and Zoreoh« ^
ngsfähigkeit* Von C. ^. Hufeland. Nebst
m Urtheile eines Ungenannten Aber die-
a Gegenstand« • . • • t » 100
rze Nachrichten und AiissAge«
tdechronik vom Jahre 1828. • ' • « 114
inndorf. Vom Dr. Neuber, Brünnentrste
deseibit.
Stit«
r BlbUoibcli iti prikiUcIien Ilatlkand«,
chte «inei eebailleit Wandst*T?linnipfi,
: einigen Bemerkangen Aber' die Nitnr
"-^ " - "■■- " "--'■ Vom
-icht von einer im Jahre 1837 anf den
XeB beobkchleten , t&t niu gabillanen
»milchen Krankheit. Mitgetheilt lut
n Briefe dei Prof. Lüden in Kiel an
a Stlitsnth Hu/eland, . . . . .
■T die giftige Eigen<ch*ft der Corietia
itoHä. Vom Prof. lUaytr ia Bonn. Mit
tischen Bemerkungen vom Prof. JVeei
'tnbeck ä. J. in Bonn
a Nachricbtin und Aosiflge. ,
Struet Bemerkuneen über einige ge-
•ine kflniiliclien Mineralwa» *
[ungen. Nebit einem AnhaDge
Hnfeland
' 'ire 1828. , . . 1
i.Toii den Jahren 18i|.
• ■ ?<.e.<i Ja-
C. W.
chronTfc ^
m Dr. und Lindphyühu^
Lbit. CFoiueciiing).
ei Beobachtungen üher die Wirkung der
■o aniiDBlia bei aneeiiender Sciirhoiiilt
linken Bniit und beim oiTenen Niien-
«e. Von Dr. F. A. Wasnar in SofaUe.
Mitfiemerktins von //"/«find. . . 121
uierungan die Belladonna bei liaitDlcki-
VVechielfiebera. Von Huffland, . . i26
lliche Darttellung dei Barometer- und
(mometeiitindei der Monate Januar, Fa-
r. Min dieae« Jahiei In Beilin. Von
Und. 127
t Biblioitieli der p»ktitcli«n HeilliDacte,
-T 127 -.
Seite
■eebronili Tom Jahr f828« ... 85
KeiiC Ober die Mineral- Bade -An iitlc bu
«ofliburg am fiober, am ScLlufi det swei*
■I Jahrgtnees ihrer Enutehung, Vom
7« Pritsch datelbst.
«r die Wirksamkait des Alexiabadee im
4irso£tbnnie Anhalt - Bernburg« Vom Dr,
mkr dtfelbst
«r Bibliothek der praktiaohen Heilkunde,
Int« ^ .121
Lee acht nnd tecbaaigsteii Bandee , • 122
egiater desselben • 128
beer deaaelben» • • • . « 13S
Sinneotstellende Dradkfehler
April- Stacke 1829« dieaea Jounialf»
Zeile 7 at. Tinet, 1. Herb.
. ^ — 15 u. 17 ac t 1. X«
— - 5 V. a. St. Kranke It FalL
— 20 at. bringt 1. biegt«
— 23 tat daa Comma zu tilgen«
•— 24 naeh y,Bcugemuakeli|*^eiii Coam«
;ia seisen«
— 17 iat können ku etreichem
.. _.mÄ,I .,__
IV. Sil. VI, iiiJi luSi
Ore'i. IITt I». 71.
Oiiiliouri, IV, 47.
Gilnthar, IV, Sl.
d« Bien, tV, 91. V, Mi ST.
sa. s*. VI, i, i, lg, u. m.
3S, 30. 4(1, 49. SL
HuhiiBtTUtuii. I. 7t. IITf TL
Himilion, I, 65.
Uurleh, II, M. V, SSk V^ Sb
Hiiiifr, VI, BJ. n.
B»iigt, I, 1«. __
I!c1>Sriieii, 11,41. VI, H. M.
llecker, I, 139. HI, 1». V^
Heer, B. v., VT, A 40.
Haidler. I, Hl
HeJiK-kun, 1, 141.
BRliiricli V1)I. , II, II«.
elnlulh, I, 141. II, «1. U».
V. Halmaut, \T, «. aT.
JlBi.k*. v.Vj,
tl<-"»cl.el, I, 141. ,
KBrmbMHdl, I, IM.
KeriMiidoi, II, GS.
Hejie, >, 139,
Hme, L., I, 13S. ,
Bett-, IV, ». VI, ll
Hpit-iiicer, III, 4Ü.
Heyreldcl, li 141,
»ieru.>|-n>u«, C, lU, 54.
ItiUrbriind, T, 141,
ÜilLsry, 1\'. !').
Uilicher, UI, 68,
Bippocntai , 111 , 4T. Sd V>
XI. 3i. «), HO. VI, 11.
SolTibituu, V, 91. Oi II».
oirm.uo,r
41. HLfalmid, C. W.. 1, 1. IJT.
ii!>. 14U. n, a>. (u, •»■=.1111^
1. III, 3. Sa. TU. 1»>. IV, 11.
31, ai. S3. B) —lim. lUQ. ll«i
IM. 118. V, 12. Itt. lÜ. M
.w. fiT. Ol. lüB. VI, m—ä.
W. 31-34. «I, *T. «8. .lu
KO, 113.
V, 137. Humboldt, Ilt. 0.
Ifi. Hiineletdr, VI, «•
Hiiuwr, W.t n, 1M.1«. IV, m
'UI.B.6.81. I
Huchlmg, 111,44
Homberg, t. 131.
BoHi. VI, 11»,
Roiix, II, "II.
niiliack, IV, M-M.
i. xil, «. M. H. ».
■ a;
, Dr., I, 138.
', l' W.,
■|ii,'ria
136,
Sauv.ifte, II,
IV, SS.
IH,' 76.
iV, 31."
s*. ir, 4
), 71. 77. 1
MlTet,
, 133.
;el, f., III, 134.
?ii, I, MI.
omfliin, j, in. im ,
er, V, n.
SehtSkh, VI, 31.
.SclniL^r., 111. 75.
-'S eil Uli ,1t ih. Vi, JUS.
sciiiiiK, I, iia. V.M.
fichiiiBB.T.K,, n.i3<i. ni.ji.
M^'ii';!,''v}"'i.!r'
, II. 6U.
;-. VI, M. *i.
Bartiirner. I. M.
Suwell, vi, 1U6.
Shaw, I. ■«!.
12
— 133 — •
Sachregister.
^■i^
A.
J, 119. NacscB dtn« la chroiiiicLtm »tr*
inkhmeOy I, 65. in d«v SpldltmU auf imm
iD, IV, 38—40. im Ileat, V» 71 — 79L
» Nutscn det.Nanalmrgtv Badt» ftegan Nti*
lu A., yi^ 99. dci AUxitbid«t, VI, 117.
Gesohichcfl eines perioditoh wiaderkebrtn*
.» VI, 116.
*S \ Tergl« Lung9nsmchi u. Brustkrmnkk§U9n^
mit Kniseu in der Gelbinoki feg «bfs ) ]fp
l Rheuflütitmea, 97.
f#, Begriff der A., I, 65«**G0l
, Begriff den., I, 25,
i, WirksamkelK dea A., VI, 101. Aeglln
Baden, VI, 107 — 109. Anaeigen und Gegen»
in. Vi 9 109. 110. Anwendung deff. In den
l^rn Kvankheiten, ilO« Be*baohtungen, 116.
Mutsen det». gagaa Wecbiaifieber , V, iMi
#, bedingt doreh eioea Fungna nediülub
kirn, I, 140.
vm, Nuue^ d#i lal C C. bala {Tetttmii«
la§ amara§ ^ Tafgl« StamiBmr§,
9, in Englabd, IT, 123—129.
Ismus, Begriff und Tert«hiedene Formen 4m
73— 7a
Nutsen der Pimpinelleneffene, illp 6tf.
membraAac^a, KuUen dei Cnprum inlnkii-
,V, 90-^124. der Blutegel, 93— 124. An-
mg der Digitalif, 94. 96. 100. der Breabmu-
\
^ 135. —
• •
e^#l, Anwendung ders. in der Angina mtmbrt-
seh, V, 93---t34t lebenagerAbrliohe Verblutuas
3h B., V, 133. 134.
•n^thhungen, Nuden derf. beiLeberentsflndungp
■0, NttUeii deif, bei Abtreibung der Plaoente,
umUt0U Kalten derf. in Wechielfiebern/ III, 88.
"^Wendung ders. in der Angint membrtntoety V,
Vergl» Quprum sulphuric»
Bivecniefin, Nutten deiielben in WeohielÄfbiKni^
^tf, Tergl. Htrnia u. Fraetura.
Mrankhei^n^ Nutzen det NenndorPer M« Wtf«
^ bei B. U. 118-119. des Eüiener Sehwif^
%tf.ere, IV, 114—120.
^»nkäriung, vergl« Scirrhuf»
9ßKi0^ Beetiß und Terfoh. Formen der 6.« U
-8t • . .
melf Anwendung ^efi«.bei Le^rt iquerooft, I«
ft 123. 'Nutten dest. bei LeberenUClndung^ U,
H dd» bei Kopffcbmert. U» .78. beim Tettnut»
% 5. 6 — 12. 28. empfoblen im Ileus, VI, 9. 10.
\pher, Nutten desselben bei L'eberenttQndungy
»36.
oer, Nutten des Carbo animalls, IV, 121.
^^ animalis , Wirkung und Anwendung desi» bei
lirrhus und Krebs, IV, 121. * /
HepsUf aus Epilepsie entstanden, II, 84.
iracta, Erfahrungen über die versobiedenen Ope«
fionen der C.» I, 140. 141.
lä,' Eigenthacnliohkeiten einer neaentdeckten
bint-ATcaloide, I, 95. Benuttung ders. äls'fleiU
itteli 100 — 113. im Wechselfieber, III, 89. 91.
. der Epidemie auf den Antillen, IV^ 40.
t£n, Beweis, dafs dasselbe nicht der wirKsamste
ad allein das Fieber vertreibende .,8tofI ist, I,
)2. 103. Nutten des saltssuren Cb., I^ 37. Nutten
»ts. in VVeobseliiebern , III, 89.
^eyitt^^nf Nutten deri. bei LUimungen, V, 133.
KDer, vergl. Ottor»
— 137 —
itcliligeti» 112 — 114. GetchwOfon uni^ DrAita-
icliwüliceo, 114. Briittlirankbeitcn» 114.
t, Wirkung desi., VI, 104.
•^ Halleri, bei Blutbrechen, II, 49. 86.
lastrum saponat. Barhett^^ KuUen deiselbtn bei
limangen, II, 86 — 92.
hndungy BegrifF und Form der £., I, 39. 138.
9ifii#t ^^* epidemiflcbe Krankheit auf den ik««
cn, IV, 33. Behandlung dert.. 38 — 43.
j?xie, yebergang dera. in Catalepaie, II, 84. An.
ndung def Argentum nitricuni, III, 63. deic
3. Artemiiiae Tulg.p 73« Aura «pileptica^ IV»
— 28. \
», Ausaiehen einer in du Ohr gebrachten B«.
141. :
^p Nützen der E. Klyitiere"t>ei Vergiftungen
roh 8aamenkapi4ln von Hyotoyarous, II, 83«
vstier« yop B. empfohlen im Ileui, VI, 13,
. »erkwflrdisev Abgeng «inei fettartigen Coq«
^menti, I, 140»
'ätfre, nachtheilige Wirkungen den.. VI, 53 — 84»
»r, Nutseu einer neuen China •Aikalolde bei
«•nitehen F., I, 105. 106,
Hm, Vutaen dea M« Brunnena Toa Rehborg bei
» V,il28.
^uren^ Geiehichte einea merkwflrdigen firucbet
«. dchvlterblatts, I, 138.
■#/, Bedeutung desielben bei Kindern, III, G0.61.
mus uuduHarü^ Geichicht« einet F. im Gehira,
14a
P#, fehlerhafte Bereitung dera., II, 56.
t^nruhr, hebtCongeatianen im Pfortaderayiteni.
.46-48.
dmtsäure, Verauehe damit an Thieren, IV« 66—70,
'iros0f Begriff der O., I, 60—66.
4rot0mimt cmpfoUco im Ileui, VI, 20.
. — 139 —
^ephaltttf Tergl. G^hiraivast^rtncht»
•pkobUj^ Beobaebtuo^ der VVutbblltehen , T,
glftckliciie Behandlung dea Bisaet wüthtndev
mre, l, 140.
•yamus^ Vergiftung durch SaanaenKapseln Toa
§J,8i. empfohlen ala Klyaiier im Heus, VI» 13«
Z
Behandlung deaaelben, V, 34, VI» 3— 52. Na-
!knd Weaen der Krankheit» V, 47. VI, 3. Ur.
aen dea lieua, V» 47 — 84. Verlauf der Krank-
^V, 84
feit»», werden üriacha dea Ileuf» V, 71— 79.
^manha, erapFohlen bei Scickhuiten, II, 92. all
^atier ins Ileua, VI, 13.
Mon^ BegrÜF dera., I, 27,
msf Nuiaeo dea M* Brunneni von Rehbarg, V»
_•
jr.
.1
. Nntaen alkallichar B&der im TeUnai, VI.
-X2. 28, '
eifr, Empfehlung der elastifchen C, I, 142. t43.
Urmörderin , Geachichte der Gei'ataskrankheit ei*
r K., I, 140.
la, EdnAiifa üea K« auf Ißildung von Mentchen«
^en, 1; 138. K. der Umgebungen der Mineral*
linnen, V, "ItO.
th§nfrafsj Nutsen dea M. Brunnena von Reh*
irg, V, 128.
hsalz, mit Glack äirfierlich anfrewendet gegen
in Bifi wüthender Thiere, f, 140. empfohlen io
inerischen Krankheiten, IIX, 58. 69«
l$f Nutzen der HoUk. bei Lunsenäueht, 111,^61«
rankheiten der Leber» -61. 62» VergK Carho anU
alis,
ff schmerz, eine aeltene Art von K., 11, 76.
mp/^ Begriff und verichiedene Form dea K», I,
) — 55.' C. wird Uraache vom Heul, V, 79. Nutaeii
la Alcxiabadet, VI, 118.
nkheii^ Auffa'aaune der Erachetnnngen der K.,
10 — 19. Quellen tler Eckenatiiifi^ 13— 10. aber
%{
— .141 --
Mniseh" Chirurgische GeselUehaft in Berlin ^ Ar*
mn und Geichicbte den» im Jehrt ISä* 1,
— 142. • »
ita, hebt Congestionen im FfoTUdariyitem,
'ruation^ ipäte Caumenien, 85« Nutzen des
udorfer M. Wassers bei M. AnODialien, 117*
BtU üterinsystem,
wr» Nutzen der M. Einreibnngeti beim Trip-
m- I» 138» bei Lähmungen und Contracturen, 1,
Mercuriui praec. ruber ^ mit Nutzen inner*
angewendet bei Syphilis , IV, 107.. Anwen»
dj»t Mercuritts virus im Ileus ^ V, 34 — 46.
1 — 52. Contraindicaiionen^ 47—50. VefgU
ZMentm Neapollt. , Sublimat und CalomeL
mtaie. B^grifF der M., I, 73— 78l.
^ Beilung von Verh|lrtung der M., 111, 4ß — 48.
Ki«ii det Alexisbades bei Anschwellung der M».
111.
r^lbrunnen, Bemerkungen Aber die Eigen thOm*
rikeiten der natarlicheta und Künsili6tieii ^ itT»
^103» Lage ders. und Klima ihrer CJmeebun-
a^ V» 3. Min. Hr. der Schwele , 5. von Trankt,
an, 7* Italien 9 6. Grofsbrictanien , 6.i fichvre-
1,6. RuTsland, 6. 7. Teutschland, 8— lO. geo«
pbisefae Lage der M. B.^ V, 13. 14;. Beschafen-
t der Umgebungen der M. B., 14-^19. Rich-
ig und Lauf der Gebirge y 19 — 23. hohe odet
fe Lage 'der M. Br.» 23 — 33. Vergl. Badechro^
, u. Beringerbad,
eilen ^ Preurs. Aerete, V, 131 — 135.
O'manie^ yeri;!. Zurechnungsfähigkeit,
rhuSf Nutten desselb. hei Asthma Mülari. V^
I. 133.
len , Terschluckt Ternrsachen Stuhlyerstopfung»
62. 63.
ermahler, Heilung ders.^ III, 44.
•eUehwäche f Nutaen des Mincralbadei stt Nanm«
& VI, 90-^93.
N. -^
*i, verschluckt rerursschen bedeutende Eilt«
lua^an, V, 60. 61.
•ttioig« Concremcnte i^ dert.i J, 141*
— 1« -
£, 52. I^aliaa dsi Nenr^orfar M' Waillt bei
akbaiien de« Pf., 11. 117.
Wioräihfr, Nxorn dsii. im N«rT«i>fi«ber. V, 133.
.^eoppe , WidcTicgiing malirarar K^grii die
h. Pl>. eeiniohte<>£inwendii..geii, f, l3». 139.
Hör, angevrendet bei V>rgiflilneiin, VI, 63.
:M(-n, Venuche d.mii, IV, 70 — 76.
it«, Kilnitlieba Lttiuiiß rfen., Ut, 56. 57.
*a. BeeiifF und veiacb. Formen der P . I,
-84.
ft, EinDnr* der PoelietiepidaRite luE Vaceini.
» J, 138.
, der Ma ttenc beide , «heilt duTcb Opiuiu,
?9— 81.
^<inun, Hiiiien den. bei Sofawllehe der Vei*
ins, III, 42. 43.
^nbilJunt, Geicbioht« einer elacMlch »lun-
Bn F., 1, 14(V
Nullen den. in Wechtelfiebern,
uutg.f engewendet gegen -Epileptie,
74.
Cttlami mromatiti, Nutten der*, in Wesbiel.
eTn. Ilf, 89.
Jalappae, Nullen dara. bei Kopfaebmart, II, 78.
Filitii maris, Nulxan deit. bain Bandwurm,
35. HI, 76. 77.
Pimpinellai, empfoblcn in dar Angini. Ut, Rl.
urg. ß.dBchronib vom J. 1828. T, 125 — 131.
itan dei M. W. von B. bei Llthmun^en, 126.
itiaituran, 126. Gichc, 127. ScTopbeln, 12«. Fi-
1p, 128. Knoolianfuri. 128. fiuligen (i«ob«Tfl.
,139. Iiehiaa,1?9. HinrauMcbllgan, 129. Sobwer-
igheit, 139. Ob.iipit>a, 130, Jitidura, 130. Ab-
.ung, 130. 131.
■ptian, mitctiellar DaberetnE von Sioffan in di«
le, VI. 105 ^ ^
matUtntn, Nutian dci Aetimt, IT, 97. dea Sebv.
•u Nenndorf, Hfl, dea Scbw. W. ku Eilten,
, 120—129. da* Minaralbada* la Naumbnrg,
93. da* Aleüabade«, Tl. 119.
«I
— 145 —
■t.
. . ■ • « - ■ ■ ■ ■ V
lytti«re von T» einpfolilen. im-llen^j^'^VI)
kitav «ifügo \ViAtn§ der BlAittv 'Vbn
r, 43» 44* ■■ »•■ -j. ■'■ fj'c- •'•"
i£4 Tartari ^ gexfilimt .b«i MiU^rbMaKg,
iemerliun^ii.abei^ d«ii..ohrbiiMdi«tt tF.»
3. Analogie mit Hydrophobie, 16. T ' '^
n^-8 — 12. -■.;.■ ' ■ " . ^
Begriff der Heilungsobjelitey l» 10, die
I Heilaiiglobjiekte, I, 25. 95. 137«. ^ •• •
erg bildlipbe!i}lirateUMig dee T|i.J9pmde#>
128.
^e/, Operation ders.» I, 137.
t, Verauche Ini^'.deT•elben, Ii 138.
i . ., TT '
.«« « . ■
» ' • r ' - ' ■
NeapolUanumf Bereitaog und Mstpiiang
68 — 76.
rankheiten, vergl« Pfortadersystem»
m, Nutien des Naumburger Badee bei
tea deM.« VI, 99. dei Alexiebtdes, VI,
r»9 beilt Muttennäbler, III« 44. Sehatskrtfc
ine gegen Pocken , 45. 46.
KranMieitf Nutzen des Koehstlses, IIT»
Jer Mercur. praecip. rubr«, IV, 107. des
(rud. I IVy 107. Anwendung von Eilaener
er, IV, 108.
9 Nuuen der Pomeranzen bei Schwicb«
«aung, Uly AT, 43.
PR, yergl. Schweinefleisch, TVurstgiJtf Fettm
yoseyamus , Taxus haeeata.
tilgen, Nutien des Alexisbades bei V« des
«s, VI. 120.
fjeif, vergl. Pfründen.
ßrsäch vom II«ns, V| 57. 58.
Cerai'isclies liiiclligeiizblatt.
-( t'. .
lU. 1829.
• i Ct Reimer in Berlin ist erscbieiient
'^wskyt.Erart r<7n,.Aber die Wurctl der Eii.
irbia villosa gegen die Hundiwnth. Mit 1 Ku>
rt. ac. ß, 6 gr. ' t
iSf'C, Ä. IV* % Lcctioncs de'morbit tibifipiii
nej. 1 Rcblr i;^ gr.
-Vy J« F*,. Anleitung Eum chinirgiieheib Ver-i
de, .umgearbeitet und mit Tieleu Ziisätsfln
•eben von Dr. J. C« Stark* Von neueui be«r* .
tet und mit Zufiätsen vermehrt von "Or, J, F.
'JJönhach. Mit 40 Kupfenafeixi. {^r. 8. 3 HUilr.
Ify.Dn, Belträee siir näheren Kenntnifi der
utbkxankbeit oder T<^llheil der Hunde. Nebtt
r wort von C fV. iluf'elati4. 8. 16. (Kf- > '»•
mad\ DtKiG* J^y. » die Lebr^ von den Hetlutigt-
iekfe^ und^ ibrer Erkenntaifa, oder di« Jafro-
^m4|i, £ito<yeriuob cur Vereinigung der Atjrtf«!.
8, gr. .' . ft
Dr. Fr. y Auswahl uiedicinja^rgmcUd- GnC-S
aten der Königl. wiaseBacbafil« Deputation f^C-
a M)((i}icin«4wea9^). . Uera^ageg^b^n mit Ge«ieb-'
|gune dea SVI 1 11 i steril, er. 8. 1 Rlblr. 16 gr,,
uSfUi. IL von , über den Blasenauascblag oder
□apbigiis. 8« 14 ^r.
Dr. J. A. . Ober die ritxonelje Behandlung ein«
lemmtev Brüche, gr. 8. broob. 4 gr.
9, X.. Atf »ynopaia morburum cutaneorum. Cum
btaeriincis. et oolur. iiiustrat. Col. max. lORiblr.
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ilung folgendes Werk:
^graphische Abhildungmr'nehst Beechreihung der
•)izü2,lichrren älteren uvd neueren chirurgische n
l^eikztMige und Verbände , nach dem Ilandhuche
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