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Full text of "Hufeland's journal der practischen Heilkunde"

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C.  W-  Hufeland^s 

Journal 

der 

practischen    Heilkunde. 


Portjfesetil 

TOlt 

Dr.  E.  Osann, 

K.  G^  Med«  Ratb ,  ordenÜ.  Professor  der  Medicin  an  der 
CniTerntat  und  der  med.  cliimrg.  Academie  fdr  das  Mllitair 
zaB«rIui>  DirectordesKtPoliklin.  Instituts,  Ritter  des  rothen 
Adler -OrdeDA  dritter  Klasse  and  Mitglied  mehrerer  gelehr- 
ten Gesellschaften. 


18    3    8. 


LXXXVn.  Band. 

Berlin« 

Gedruckt  und  r^Iegt  von  G.  Reimer. 


I    \r  ~  r 


e.  W.  HufeJand's 


Journal 


4er 


practischeii   HeOkunde. 


Porigesettt 
von 

K!«  ÜA^  Med.  ttatb  i  cttdeiift*  PMfeiaor  der  Medidii  an  dar 
UniTenAtüt  ond  der  med*  cfaburg:*  Acftdeinie  für  du  Militair 
»iBerfia,  DireetordeftK«Poliklin.IftititQti9  Ritter  deftrothan 
Adler  «Ofdaiis  dritter  Klaiae  und  Mitglied  ttabriTtt  gelahr* 

tea  Geiellf  ehaftem 


Qrau,  Pteunä,  Ut  att^  thiorti, 
ihA  04i#  der  Lebmui  ffötdnet  Bnum* 

Qöthe», 

mtr  iri-i-imal\T  r     1*11        I  -        TrMMi»»     -i     i      ti-  i      ii   i 

L  StücL    JttliQS. 


Berlin« 

Gedruckt  tmd  rerlegt  bei  6.  Reimen 


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I, 

Die 
Phystologie  des  Kreislaufes 

Torzngllcb 

au*  der  KennlnifB  des  Gaaget  dar  Berskraakbei- 

ten  getroDoea  und  diese  erläuternd,  oebat  einer 

Uolenucbaiig   der  Tbätigkeit  der  Bewegiugt« 

orgaoe  nbeibaapt. 

Von 

Dr.    L.   Kreysig, 

zu  Dteideo. 

Mxh  glanba  nr  b«uen  Beoutnng  dff  gedräag- 
ten  Bebandluag  über  die  organiacbeii  KrankbeU 
ten  deaHeneDSt  welche  ich  io  dem  16laD  Band« 
des  eocj^rlopädiicheo  Wörtarbncbes  der  Sledi- 
ciDkörzJIcbiDitgelbfltltbabe,  beicatragen,  ««dd 
ich  den  praktischen  Aerzten  meine  Ansicht  über 
obige  Punkte  mittheÜe* 

%.  1.  Vm  in  der  Benttheilang  der  Lehre 
TOD  den  Krankheiten  des  Herzeni  zu  griindli- 
cben  Kenntnissen  zu  gelangen,  müssen  wir  zu- 
nächst das  Herz  von  Seiten  »tintr  Geltung  im 
Leben  äberbaopt,  in  mehrfacher  Baziehnng,  dann 
Too  Seiten  aeiata  Anihtib  an  dem  Kreisläufe 
A4  "^ 


des  Bluti  iosbesoodere  genau  kennen  leiten,  am 
po  mehr,  da  noch  immer  die  Meinung  Torwal- 
tet,  als  sejr  dasselbe  der  oberste ,  und  wenn 
nicht  der  alleinige,  doch  der  Haupthebel  dlis 
Kreislaufs^  dessen  Binflufs  sich  über  alle  Pro- 
vinzen desselben  yerbreite  und  so  ihn  beherrsche» 

Was  den  Bau  des  Herzens  betrifift,  so  mufs 
Ich  auf  die  genaaea  Beschreibungen  der  Aoato^ 
tuen  Terweiseu  (s,  vorzliglich  £•  H.  TFeher'$ 
Bearbeitung  des  Handbuchs  der  Anatomie,  von 
Fr»  Hildebrand,  Braunschweig  1830  bis  32  in 
4  Bänden)»  Dieser  Bau  mufs  genau  ^gekannt 
seyu.  Es  bietet  das  Herzi  als  hohler  Muskel 
betrachtet,  schon  in  Besiehung  seines  ganz  be« 
sondern  in  4  B<^hlen  abgetheilten  Baues  und  der 
verschiedenen  Elemente  seiner  Gewebe  und  sei- 
ner Umhüllung,  seiner  Verbindung  mit  dem 
Gefafssystem ,  wichtige  Seiten'  der  Betrachtung 
dar»  Ich  setze  die  Kenntnifs  derselben  als  he^ 
kennt  TorauSf  es  sind  dies  mechanische  (al^o 
äufserliche,  nicht  das  Wesen«  sondern  die  Form 
betreffende)  Seiten  t  welche  i  so  wichtig  sie  auch 
sind,  doch  als  dem  innern  Wesen,  d.  L  dem 
Leben  des  Herzens  untergeordnet  anerkannt  wer« 
den  mSssen»  Denn  das  Leben  beherrscht  den 
Bfechanismns  im  Organisoben  bis  auf  sehr  hohe 
Grade;  die  Biauapcht  fon  angebornen  Fehlern^ 
wgbei  das  Gewebe  normal  ist,  beweiset  dies 
hinlänglich;  noch  mehr  aber  die  Kenntnifs  des 
F erlauf s  organischer  Fehler  des  Herzens  ^  d»  i. 
solcher y  die  auf  abnormer  Metamorphose  der 
Gewebe  desselben  beruhen;  denn  obgleich  bei 
ihnen  das  Leben  des  Herzens  selbst  als  tief  ge. 
rankt  angesehen  werden  mufs.  so  kann  doch 
äs  Leben  eines  Menschen  bei  ihnen  noch  Jahre 
esteben ,  selbst  wenn  der  Mechanismus  beden- 


—      9      — 

t«ad  Vflnnd«ft  iit,  c.  B.  bei  Elappnfclileni  nid 
Verengerang  nod  En*«ileruDg  der  Commani* 
cstioDsüfiDDDgeii.  lo  dar  That  Sodet  man  auch, 
dali  die  GrcJÜM  nod  dia  Stärka  der  Gewebe  dea 
Harzena  oft  gar  nicht,  im  VarhältDifa  zn  der 
Grüfse  der  MeDicben  atebeo ;  man  findet  ferner 
bei  SecUooen  die  Hühlea  oft  aebr  eogleich 
an  Grötse  and  Weite,  ao  irie  an  Stärke  dar 
Wände  anagabÜdet,  und  doch  hatten  diea«  lo- 
dividnea  ein  badeateodee  Alter  ohne  deutliche 
Herxbeachwerdeii  erreicht.  Bouälaud*)  hat  aich 
oeuerdioga  riele  Mühe  gegeben ,  die  grofaen  Ab- 
vreicbnogen  diäter  Art  nach  genauem  Maafa  unti 
Gewicht  KU  bealimmeo.  Sie  lehren'  für  die 
Phyaiologie  nur ,  dafa  dai  Leben  dieier  mecha- 
niicben  Abweichungen  apottat,  dalä  aie  in  dd- 
icmeioen  Breiten  beatcbeo  kSnnen,  ohne  *a 
■chaden  ^  und  für  die  Phyaiologie  nur  beweiaeo, 
da&  der  mecbaniamna  dem  Leben  -«interworfea 
iil;  ftir  die  Krankbeitalehre  aber  hat  diese  An- 
üdit  DIU  ainen  negatiTen  Wertb,  woTon  später. 

%.  2,  leb  will  Kuerst  tod  dar  Geltung  dta 
Herzens  im  lieben,  and  d*nii  TDo  aeioeia  ,Aif 
theü  an  dem  Kreisläufe  iprecben, 

1)  Oai  Herz  ist  ein  MndLal^  aber  seine 
Tilala  Würde  steht  wctit  hSber,  alt  die  aller 
•odarn  Mnriieln;   as  arbeilet  das  («nie  Leben 

*)  Die  Krankbdtan  dei  Heneni.  Ans  dem  FraniotUcbeB 
ron  A.  F.  Becker,  ia  2  Tbeilen,  Lei|izig  1836.    Dm 
Original  Paris  1836.  Naobdrack  Biü»el  163&.  —  In 
StÖbr  tritt  die  AorU  in  ünen  knorplicblen  Kanal,  den 
die  Wirbelbeine  bilden,  nacbdeni  »ie  iiire  llautu  ub- 
gelegt   hat.     Daa  Blut,   aoi   den  Kiemen  anlangend, 
Äielit  bier  in  einem  Rohre,  Da*  uabeweglicb  iat,  ' 
ana  Oeffomigen,   die   sich  in  diesem  Eanale  \>K&t 
in  die  Arterien  de«  Körpers.  IWedtmettr  S.  ^7 
a.  344 ,  Cmner  and  Tmirtmue.) 


^     10     — 

% 
I 

hindurch  uniinterbrocheD  fori;  abtr  selbst  das 
aus  dem  Korper  -^eschDittene '.  Froschbers  fährt 
fort,  einige  Stunden  lang  sich  abwechselnd  zu 
erweitern  und  susammencncieben ,  gans  nnab- 
hängig  Ton  nun  nicht  mehr  durch  seine  Boh- 
len flieisendeiii  Bluteb  Das  Schema  der  abwech- 
selnden Thätigkeiten  muCs  folglich  dem  Herxeo 
tief  von  Natur  eingeprägt  seyn,  was  keinem 
ändern  Muskel  zukommt ;  wir  sehen  daraus  auch 
klar^  da(s  das  Blut,  welches  durch  seine  Hoh"^ 
len  strömt,  ntcht-^ da%  wahre  wesentlich^  Momeni 
ht,  woTon  seine  Contraction  abhängr,  und  dab', 
trenn  jene  Durchleitung  des  Bluts  zwar  eins 
der  Momente  für  die  Contraction  des  Herzens 
ausmacht,  ein  anderes  tiefer  liegendes ,  tresent« 
Itcheres  gesucht  werden  muls,  was  unmittelbar 
diese  Action  bedingt* 

2)  Das  Herz  steht  femer  hSher,  als  alle 
andere  Muskeln,  vermöge  seiner  Wechselyer- 
bindung  mit  dem  Hirn  und  Nerfensystem,  und 
f  o  mit  dem  geistigen  Leben.  Das  Herz  hat  schein- 
bar wenige  Nerven  (Im  Vergleich  mit  andern 
willkubrlichen  Muskeln) ,  aber  es  vereinigen  sich 
Fäden  aus  allen  Provinzen  dieses  Systems,  um 
es  mit  dem  organischen  Leben  und  mit  dem 
geistigen  zu  verbinden«  Daher  ist  das  Hera 
fSr  Gemiithsstimmungen  so  höchst  empfänglich, 
dafs  man  Herz  und  Gemiilh  gern  für  gleichbe- 
deutend nimmt,  und  die  Gefühhieite  der  Seele 
sogar  in  das  Herz  hat  verlegen  wollen« .  Wel- 
che Störungen  Affecle  und  Leidenschaften  in  dem 
Herzen  erwecken  können ,  ist  bekannt ,  und  die 
Klagen  der  Kranken :  „mein*Herz  thut  mir  w^b,'^ 
'cb  fahle  Schmerz  im  Herzen  ,**  sind  nur  zu 
shr.  Eben  so  wirken  Herzkrankheiten  auf 
iS  Gemütb  surülck^    Durch  diese  Verbindung 


^   11    ^ 

wird  der  Henunuskel  geadelt  aed*  der  gektigeo 
Sphäre  Terwaodt,  gleichsAin  eine  Aotstrahloog 
des  Seelenlebens  ibin  J^egeben ,  er  wird  so  tarn 
Vereinignngspnokte  des  bSbem  geistigen  nnd 
des  organisch  bildenden  Lebens« 

Das  Hers  bekommt  seine  Nenren  £war 
grofstentbeils  von  dem  sympatbitcben  oder  6e* 
la/siferven ;  aber  seine  Verblndang  mit  dem  Hirn 
wird  Termittelt  einmal  durch  den  Pnenmoga-, 
stricus,  Ton  welchem  Fäden  in  den  Sympatbi- 
cus  eingehen ;  es  ^t  aber  durch  den  groben 
Fleifs  der  nenern  Anatomen  entdeckt  worden, 
dafs  Fäden  Ton  den  hintern  Spinalneryen,  wel« 
che  nach  Ch^  BelVs  Entdeckung  der  Empfin« 
duDg  vorstehen,  ebenfalls  zu  dem  sympathischen 
abgeben.  Scarpa  fand  nur  dieses ,  J.  MulUrf 
Wurzer  haben  dies  bestätigt,  aber  zugleich  ent- 
deckt: dafs  auch  Aeste  Ton  den  vordem  zur 
Bildapgdes  sympathischen  eingehen.  So  wird 
denn  das  Herz  mehrseitig  mit  dem  Hirn  ver« 
bnnden  ,  was  auch  in  Beziehung  des  Vagus  von 
grofser  Wichtigkeit  ist,  und  die  Verkettung  der 
Baucheiogeweide  mit  dem  Herzen,  aber  auch 
dieser  and  des  Herzens  gemeinschaftlich  mit  dem 
Hirn  bekundet« 

Vebrigens  ist  es  noch  die  Frage,  ob  die 
Fibrillen  des  Herzmuskels  nicht  weit  mehrere 
Nerven  besitzen  9  al^  wir  aus  der  Stärke  der  zu 
seiner  Muskelsubstanz  gehenden  Nervenbündel 
gern  schliefsen;  denn  sie  entziehen. sich  später 
unserm  Blick;  nur  aus  der  Analogie  der  Ner- 
venvertheilnog  in  andern  Theileo  kSnnen  wir 
die  Möglichkeit  ahnen ,  dafs  mehr  Mark  in  die 
Fasern  des  Herzeos  eindringe,  als  wir  sehen 
können. 

Die  Arzneikuode  hat  erst  in  UDsern  Zeiten 
angefangen  y    nähere   philosophische   Forschung 


—    la    — 

Sber  d!e  Art  det  Verkehm  des  mAotchUcbei^  Or»>  ^ 
ganismus  mit  dem  geistigen  Leben  anzaitelieo, 
aod  beider  UnToIlkommenbeit  der  frShern  philo* 
sopbiscbi^D  Sjrstelne  rertaamt,  selbst  Hand' ao 
diesen  grofsen  Bau  mit  anzulegen^  obgleich  die 
A'erzte  den  ersten  Beruf  zu  haben  scheinen«  deo 
Schleier  zu  lüften,  und  die  Scheidewand  aufzu- 
beben,  die  man  zwischen  Geist  und  Materie, 
dann  zwischen  lebendigem  Thier-  und  Men« 
schenleib  und  Seele  aufgepflanzt  hatte« 

§•  3.  Um  aber  den  Anfheil  des  Herzens 
am  Kreislaufe  des  Bluts  zu  würdigen,  müssen 
iwir  zunächst  die  Bedeutung  der  Gefäfse  im  Le- 
ben kennen  lernen^  welche  mit  ihm  ein  Gan- 
zes ausmachen.  Ich  will  Torläufig  nur  einige 
BetHerkuDgen  über  die  drei  Reiben  der  Blur- 
gefafse  mittheilen ,  die  im  Menschen  und  h8- 
herm  Thiere  Statt  finden» 

1)  Die  Arterien,  Man  weifs  jetzt,  dafs  ihr« 
Häute  keine  wahren  Muskelfaseirn  haben»  dafs 
sie  sich  in  der  Kegel  nicht  ausdehnen  lassen» 
and  nicht,  wie  das  Herz,  contrahiren.  Man'  be- 
greift daraus  wohl,  wie  das  Herz  als  Muskel 
der  ansgestofieueo  neuen  Bliffwelle  einen  Siofs 
mittheilen  kann,  welcher  sich  der  in.  den  Ar- 
terien enthaltenen  und  sie  anfüllenden  Btutsaule 
mittbeilen  und  so  den  normaleo  Puls  und  einige 
Abweichungen  davon  wird  bewirken  kSnnen, 
Die  Arterien  haben  einen  hohen  Grad  TonEla- 
•tidtüt^  aber  darum  ist  ihnen  ein  eignes  Leben, 
was  wi?  ja  iuk  der  Haut  der  Dartos  schon  in 
der  Form  der  Cootraction  wirken  sehen,  nicht 
abasusprecbeuf 

2)  Veber  die  Capülavgefafse  sind  während 
neine»  Lebens  riele  Verhandlungen  gepflogen 
worden  #  tind  noch  ist  man  nicht  einig  i  ob  sie 


—     13     — 

wabr«  BfBmtiniben  oder  nur  «in  Analogon  d*- 
TOD  besitzeD.  Mar  «o  viel  ist  «rfoncht,  daf» 
das  Blut  bicbt  durch  oITd«  Miindnogfln  aus  jb- 
nen  heraustritt,  sonderD  daü  si«,  nachdem  »i» 
nneodlich  Tiele  natzarlig«  Verbiodongen  ualer 
•ich  g«iDftcht,  sieb  in  die  Aotäoge  der  Venen 
atubeugen,  nie  man  bei  noch  kleinen,  durcb- 
■ichligen  Piicbeu  deutlich  unter  dem  SLkroskoji 
»efat.  Die  Autopsie  lehrt  auch,  dafs  das  Blut 
in  jenen  Gefafseo,  die  sich  UDgemein  reräsleln, 
relatir  langsamer  sich  bewegt,  als  in  den  Arte- 
rien, Aber  die  Wichtigkeit  dies«  Apparats  er- 
hellt BUS  ihrer  Function  und  aus  ihrer  Verbin» 
dnng  init,  oder  aus  ihrer  unniiltelbaren  Berüh- 
rung der  peripherischen  Anfange  der  Ferren. 
Hacb  fFtdemtitr  werden  die  HÜute  der  Arte- 
rien iminar  dünner  und  feiner,  )e  kleiner  sie 
werden  und  in  gleichem  Verhältnirge  nerren- 
reicher;  das  Mark  aber  tritt  so  auch  dem  Blute 
näher.  Eigentlich  geben  alle  tbieriscbe  Verrieb- 
tangen, namentlich  StolTvreGbsel ,  Wacbsthnm, 
Ernährung  und  so  auch  Verbildong  von  ihnen 
aus,  and  es  kann  Wunder  nehoien,  dafs  man 
die  enge  Vtrbüidung  der  Blut-  nnd  Nerren- 
Ibätigkeit  nicht  lüngit  herrorgehoben  bat, 

3)  Was  die  Venen  anlangt,  so  babeo  sie 
•cblaff«  HKnte  and  nur  einige  GefäTsnerren ; 
sie  sind  KU  Contractionen  ungeschickt.  Die  Er- 
fahrung lehrt  uns  auch  häuHg,  Kuuial  bei  Herz- 
krankheiten, wie,  wenn,  wegen  mechanischer 
Biodernisse  nur  eine  kleine  Blutwelle  durch  eine 
Herchöbla  getrieben  werden  kann,  oder  dns  Herz 
We^en  organischer  Fehler  immer  mehr  ge- 
schwächt wird,  denn  sich  die  grlirtle  Dleng« 
Blnt  in  dem  Venensysleme  anhänlt,  so  di^la  di< 
änfsern   Venen   »trulaen,   und  die  Ten(l#e(i  Cr 


—     14     — 

gaoe.  Lebet  oiid  Milis^  daron  fiberladeo  wer-- 
den  and  anfscbwellen.  Man  siebt  aucb  in  an* 
dern  Krankheitoamständen,  \?ie  das  Venensy* 
Stern  relativ  mit  Blat  Sbterladen  v^ird,  und  der 
RtickflaJGi  darch  sie  verlangsamt  ist.  Die  Ye« 
nen  vertragen  diesen  Zustand  bis  auf  höbe  Grade  ; 
doch  entstehen  daraas  Luiden  and  Zustäade, 
weiche  besr^oders  in  den  Nerven  wiederballen, 
Leiden  I  welche  der  Praktiker  gut  fieiiDt,  die 
aber  ihre  Erklärung  fodern.  Bei  alle  dem  aber 
mufs  man  doch  die  Yenenhäute  auch  als  leben- 
dig thatig  aneiiLennen;  die  nähere  KennCnifs 
der  EntsiinduDg  ihrer  Häute»  die  wir  erst  J, 
Hunter  verdanken ,  nod  als  eine  bochit  gelabr* 
liebe,  iu).  anfsern  Ansehen  dem  Nerrenfieber 
ahnliche  Krankheit  kennen ,  giebt  darüber  allein 
guten  Nachweis y  wiewohl  die  physiologisrbe 
Erklärubg  dieser  Phänomene^  wie  mir  scheiot, 
noch  nicht  aufgedeckt  ist,  was  im  Folgenden 
geschehen  solL 

Uebrigens  gehen  wohl  in  den  Arterien  so 
wenig  I  als  in  den  Yeuen  bei  dekn  Durchgänge 
des«  Bluts  durch  sie  eigentlich  tbiorisch  organi« 
sehe  oder  bildende  Prozesse  vor* 

§•  4.  Ich  komme  cn  der«Yerrichtung  des 
Herzens.  Noch  immer  wird  das  Herz  als  die 
oberste  und  fast  alleinige  Kraft  angesehen,  von 
dem  der  Blutumlauf  nicht  nur  ausgeht,  sondern 
welche  ihn  auch  dufch  die  Cspillargefäfse  und  Ye^ 
nen  beherrscht.  Nur  einige  Abweichungen  haben 
sich  die,  neuem  Forscher  erlaubt,  aber  im  Gan« 
«<)n  sind  sie  der  alten  Lehre  treu  geblieben. 

Ich  bemerke,   dafs  ich  bereits  bei  der  er* 

Bearbeitung  der  Herzkrankheiten  durch  dies 

[eben   d6s  Lebens  bei  den  höchsten  Graden 

Yerknöcherung  seiner  Wände,  welche  alle 


—      15     —  . 

Haskelkraft  aufheben  ^)9  so  wie  durcb  ßeob-» 
acblaog  des  Lebeosganges  bei  ihnen  die  TJeber- 
cengang  bekaiii^  es  mSssen  noch  andere  and 
höhere  Triebf^ern  in  dem  lebenden  Korper 
liegen  ^  welche  den  Blotamlauf  in  oberster  In«- 
8tans  bedingen.  Eine  genauere  Priifang  der  B»» 
weise  fiir  die  Annahme,  dafs  das  Hers  den 
Kreislauf  beherrsche ,  hat  mich  nicht  vermögen 
können^  der  bisher  rorwaUenden  Ansicht  bei- 
Eutreten.  Denn  wenn  es  leicht  erklärlich  ist^ 
wie  das  Blut  durch  das  lebendige  Druckwerik 
des  Herzmuskels  durch  die  Arterien  geluhrt 
wird,  so  mUfs  nian  schon  bei  dem  Durchgänge 
durch  die  Haargefafse  in  Zweifel  gerathen,  ob 
das  Blut  mechanisch  durch  diese  so  qneiidlicb 
Terästelten  und*  anter  einander  communiciren« 
den,  so  höchst  harten  G^fafse,  ,die  man  k.aum 
für  mehr  als  höchst  feine  Zellenbüllen  nehmen 
kann,  gepeitscht  werden  koone,  ohne  unauf-L 
horlich  Zerreifsungen  zu*  reranlassen ;  aber 
schwer  läfst  es  sich  auch  denken ,  dafs  diesd 
Gefabe^  in  welchen  allein  der  Stoffwechsel  röt 
sich  geht,  nicht  ihrer  Hattir  nach  eine  eigne 
Selbstständigkeit  haben  sollten »  vermöge -wel« 
eher  sie  das  Blut  in  sich  relativ  anhalten  kön- 
nen, um  ihre  organisch  bildenden  Verrichtun- 
gen durch  das  Blut  auszuführen.  Was  aber 
den  Rückflufs  durch  die  Venen  anlangt,  so  ist 
dieser,  als  darch  die  Kraft  dbs  Herzens  bedingt^ 
in  der  Tbat  ganz  eigenmächtig,  angeDomu^en 
worden,  ohne  irgend,  fiinep  sUipgenten  Beweif^ 


I  > 


Wenfi  nun   aber  das  Herz  sogar   daii  'Bldtf 
durch  die'Haargefafse  in  die  Pfortader  i!ind  von 

*)  Wes  skli  naher  fiborzeugen  vikl,  sehe  Bis  ton 
mir  «Bgdobften  Beispiele,  o4er  MeckeVe  psdielog, 
Aaatomie.  UU  Baad,  2.  AbtIieiL  173  n.  lotg;  nach* 


—    1«    — 

t 

dem  Stamme  derselben  wieder  darch  die  Leber« 
•o  wie  TOD  deren  Haargefäbeo  ans  wieder  in 
die  Hohlader  treiben  soll  on^Kzwar  aas '  dem 
Grande ,  weil  in  den  Fischen  oas  Arterienblut^ 
welches  durch  ,die  Haargelafse  der  Kiemen  ge- 
gangen ist,  noch  KU  allen  Theilen  des  Korpern 
geführt  werde;  so  tnoCi.  ich  gestehen^  daCa 
ich  dieb  nicht  begreife,  dafs  der  Knoten  mir 
so  rielmebr  serhauen  als  gelost  erscheint  md 
def  Gedanke  sich  aofdraogt,  dafs  andere  Mnd 
liohere  Veranstaltungen  auber  dem  Herxen  rois 
der  Natur  getroffen  sejrn  müssen  ^  welche  deo 
Kreislauf  wirklich  machen* 


In  der  That  labt  schon  die  KenntnSb  der 
Vertehiedenheit  der  Struktur  sowohl  ala  auch 
der  Verrichtungen  der  drei  Systeme  ron  Gefa* 
Jben,  innerhalb  deren  der  Kreislauf  vor  sich 
gehet ^  .  nicht  daran  denken,  dafs  der  lets* 
tere  wesentlich  nur  von  einem  derselben  ab* 
bange,  dafs  vielmehr  jedes  nach  seiner  Art  da« 
KU  beitrage  5  wie  sich  immer  die  Gegensats« 
in  der  Natur  KuletKt  in  Uebereinstimmung  auf* 
iSseiu 

Ich  will  nicht  in  Abrede  sejrn^  dafs  In  der 
Katur  des  Herzens,  dem  stärksten  Muskel  nicht 
nur  im  Korper,  sondern  weil  er  auch  mit  dem 
IVenrenVfstem   in    inniger   Verbindung    stehet, 
etwas  liegen  moge^  was  auf  das  ganne  Geschäft 
des  KreislauHi  von  oben   her  einen  wichtigen 
finflnfs  ausüben  kann,   ^umal  da  es  )eCzf  aus- 
Mmachl  ist,  dafs  der  Binfiub  der  Nerven  auf  die 
Huskelthätigkeit  überhaupt  das  wesentlichste  Mo- 
ment der  Thätjgkeit  der  letttern  darstellt,  und  der 
ipparat  der  Nerven^  welche  die  Artexienstämme 
msmnnen , .  gewib  nicht  gleichgültig  an  dem 
Ircmaufe  ist;  nur  die  das  Ganze  beherrschende 


-  ^  - 

Km^  kano  m  ao  ticb,  altMutkelj^  nlebt  entbal- 
teo*  Die  tpcitereii  UoteriacbuDgeb  werden  diee 
Daher  xeigen;  Ei  scheint  mir,  maa  ist  bei  der 
noch  gangbaren  Behauptung,  dafs  das^Qera  dem 
ELteialauf  in  oberster  Instans  Torstehe)  noch  im- 
mer sa  sehr  in  Ideen  des  Mechanismus  befangen^ 
so  sehr  die  neuere  Phjrsiologie  sich  dayon  zu 
'entfernen  J)estrebt  bat.  Man  sagt  uns  swar, 
nichts  dürfe  in  der  Pbjrsiologie  als  wahr  auf« 
genommen  werden,  als  was  die  tiefere  Kennt- 
nifa  der  Structur  bestätige;  ich  bin  ganz  damit 
einrerstanden ,  aber  verlange  auch,  dafs  das 
Lebeb  und  seine  Erscheinung,  solche  Ansichten, 
die  auf  Kenntnifs  des  Baues  gebaut  siod,  all- 
seitig bestätigen  müsse./  Wenn  nun  die  Phy« 
üologen  selbst  ^enotbigt  sind ,  oft  mit  Hypo- 
thesen sich  TOrläufig  so  bebelfeo,  und  wenn 
bei  genauester  Forschung  def  Gewebe  sie  selbst 
10  Beziehung  des  Blutumlaufs  noch  in  Tielen 
Punkten  sehr  abweichender  Meiouog  sind  (Oest^ 
reicher^  JFtdemeier^  Treviranus^  Schultz^  Bur-^ 
dach^  Baumgärtner  u.  s.  w.)f  ^o^  darf  sich  der 
Kenner  des  Verlaufs  des  Lebeos  bei  Krankhei- 
ten doch' wohl  auch  erlauben,  die  Resultate  sei- 
ner Beobachtungen  als  StUtzen  seine>  Ansicht 
anzuwenden  und  seine  Zweifel  an  den  gangba- 
ren Vorstellungen  aussusprechen»  Wir  Aerzte 
sind  genöthigt  zu  handeln,  und  um  nicht  einer 
rohen  Empirie  anheim  zn  fallen,  ernsthaft  an- 
gewiesen, die  Gründe  unsere  Handelos,  soTiel 
als  nur  möglich ,  von  erkannten  Regeln  der  thi^- 
rischen  Haushaltung  herzunehmen  ;  folglich  mufs 
die  Sorge,  die  Regeln  und  Gesetze  ^er  Natur 
durch  treue  Beobachtung  der  letztern  immer  nä- 
her kennen  zn  lernen,  uns  unausgeset^t^bei  Aus- 
übong  unserer  Kunst  begleiten.  Dieses  Ziel  hat 
mir  Tom  Anfange  meiner  Praxis  an  als  heilige 
loan.LXXXyU.Bd.l^t  B 


—     18 


Pflicbt  torgMchw^bt.  und  duroiti  ist  mir  das 
Handeln  in  Krankheiten,  Sber  deren  Bebabd- 
lung  ich  in  den  Schrififttellern  keine  mich,  be- 
friedigende Belehrong  fand^  ao  lange  immer  be- 
klemmend und  ängstlich  geblieben^  bis  ich  Grun- 
de, auf  den  getetxmähigen  Bntwickelanfgsgang 
derselben  gebaut ,  ausfindig  gemacht  hatte. 

§•  5«  Doch  ich  habe  noch  andere  Grunde 
Buaennen,  welche  mich  in  Verbindung  mit  den 
genannten  an  dei  Alleinherrschaft  des  Herzens 
zt^eifehi  lassen* 

1)  Ist  uns  ein  Blick  in  die  ganxe  organi- 
sche ochopfnng  erlaubt;  so  sehen  wir  einen 
Saftumlauf  in  den  Pflanzen  ohne  Herz  und  ohne 
Neryen,  aber  in  yielen  niedern  Thiere;i  einen 
Blutumlauf  ohne  Herz,  und  wieder  einen  mit 
Herz  und  ohne  Haargefäfse«  ja  wir  sehen  den- 
selben selbst  in  menschlichen  Fötus  Tor  sich 
gehen«  die  ohne  Herz  geboren  sind«  DieMBg- 
•Uchkeit  eines  Kreislaufs  ohne  Herz  ist  also  ge» 
wifs.  Wir  sehen  auch,  wie  das  Ton  der  Mut- 
ter in  den  Mutterkuchen  eingehende  und  ron 
da  in  sie  zurSckfliefsende  Blut  nur  in  höchst 
zarten  Gefflfsen  umfliefst,  und  umgekehrt  das- 
selbe Phänomen  in  den  Gefäfsen,  welche  von 
dem  Fötus  aus  in  den  Mutterkuchen  gehen  und 
in  ihn  zurücklaufen*  Wie  soll  auch  das  kaum 
gebildete  Herz  'des  Fötus  diese  Kraft  ansiiben 
können?  Die  Verschiedenheit  der  Veranstal- 
tungen der  Natur,  wodurch  sie  einen  Saftnm- 
lauf  bewirkt,  lehrt  gewifs  so  viel ,  dafs  wir  an 
mehr  als  an  das  Herz  denken  müssen ,  um  ihn 
richtig  zu  erklären.  Gehen  wir  der  Bildungs- 
geschichle  der  Muskeln  selbst  und  des  Herzens 
insbesondere  nach,  so  werden  wir  von  neuen 
In  ergriffen.    Immer  ist  die  erste  Grund- 


•*   w   ^ 

läge  der  M neketfeserD  ooch  olchl  folhtfodlg  ei« 
kanat,  doch  ertcheiot  «ie  alt  aatxBUiacbeD  bc« 
•tebted  (Fofen^mO,  aber  wir  wisseo,  dab  kein 
Orgao  in  seinem  UrtpraDge  da«  uX,  was  es  wer* 
dee  soll ,  oder  seioem  Gewebe  und  seioer  Strak« 
tor  nach  sogleich  Tolleodef  auftrill,  soodern  daCl 
es  vielerlei  Uelamorpboseii  roo  einem  tnehf 
rohen  Anfange  an  darchlaufen  mnfs.  Eb^n  so 
der  MoskeL  Das  Hers  ist  diesem  Gesetz  gans 
Toixoglich  unterworfen.  Auch  in  dem  fieo* 
sehen  ist  es  urspraog^tch  eine  Geföfsschlinge 
gleich  einer  Arterie  |  die  eine  Art  perifttaltischer 
Bewfgnngi  wie  der  Dari^kanal  macht»  Die 
Loogeoarteriei  ist  dann  nar  angedeutet  i^  weil 
auch  der  Keim  der  Lunge  noch  nicht  da  isH 
Wie  soll  iban  glauben,  dafs  das  unTollkommena 
nur  aofgetauchte  Hera  die  ToUe  Kraft  habe»  dai 
Blut  durch  den  gauen  Korper  au  treiben  ?  Bei 
kleinen  noch  durchsichtigen  risehen  und  Frosch« 
larreo  erscheint  das  Her«  wie  eine  krirstall* 
helle  membraoSse  Tasche  t  die  sich  wie  ein 
Blasebalg  öffnet  and  schliefst,  aber  nicht  geeig* 
net  acheint,  durch  Muskelkraft  das  Blut  durcb 
de»  ganaen  Körper  und  suriick  au  treiben« 

$•  6.   Neue  Zweifel  gegen  die  Alleinherr- 
schaft des  Herseiis»   wie  ich  ue  nennen  will, 
beim  Kreiriauf,  bietet  die  Bilduogsgeschichte  der 
Folus  in  Tbieren  und  im  JMenschen  dar«    Nach 
den   genauen  Forschungen  Yon  Panäer^nd  so 
rieler  Nachfolger,  bildet  sich  bei  der  Bebriilung 
des  Eies  im  Huhn  ein  Nerrenstrang^  der  An-* 
fang  des  künftigen  Biickenmarks'  und  Hirns,  ent- 
lang der  hintern  Fläche  des  Eies',  und  gegr 
Sber  in  der  Area  vascnlosa  das  Blut,  was  ' 
erst  om  sich  selbst  kreiset^  aber  bald  nach  c 
Theil  jenes  SUberstranges  hineilt  (wo  «das  I 

B  2 


-     20     - 

oncl  das  Paoctom  iallens  suftaaclit),  am  ron 
da  aut  die  Bildung  dea  Korpers  zu  betreibeo. 
Dieses  f o  begbooene  Spiel  des  Blutumlanfes  ist 
Yoo  diesem  Augeolilick  an  fortdauernd;  das  Blut 
wird  TOD  nan  an  nach  allen  Richtungen  yon 
der  kSafügen  Stelle  des  Herzens  und  dann  von 
ihm  aas  getrieben,  and  wir  sehen  in  noch 
dnrcbsichtigen  kleinen  Fischen  die  Leber  aod 
die  Därme  wie  anter  ansern  Aogen,  anter  dem 
Mikroskop,  durch  das  zneilende  und  zurücklau- 
fende  Blat  wie  durch  unendlich  Tiele  kleine  Ar* 
heiter  ^leiphsam  geschaffen  werden,  bis  diese 
Organe  undarchsichtig  werden,  wo  nun  die  pe- 
ristaltische  Bewegung  der  Därme  sichtbar  wird. 
Wir  mossen  daher  annehmen,  da/s  Blut  und 
Nervenjnark  die  ersten  Produkte  sind^  in  wel- 
che die  Eifeochtigkeit  bei  der  Bebrötuog  zer- 
lallt, und  den  jinfang  des  Kreislaufs  ^  wo  man 
^och  kfin  Herz  siehet,  als  das  Urphänomen 
ihierischer  Bewegung  anerkennen.  Zwar  findet 
sich  schon  ror  der  Bebrütung  die  Keimscbeibe, 
ein  fester  Stoff  im  Eie ,  aus  welcher  sich  spä- 
ter die  seröse  und  Schleimhaut  entwickelt,  al- 
lein diese  sind  nur  Prototypen  and  einfache 
Crystallisationen  .  des  Tbierstoffes,  .  nur  Rudi- 
mente, welche  zu  Hüllen  und  Einkleidungen 
dessen  bestimmt  sind,  was  zwischen  ihnen  ge- 
schaffen werdan  soll ;  aber  es  bleibt  genug  bild- 
samer Stoff  übrig,  der  durch  jene  ersten  P)ro- 
dokte  weiter  zu  bearbeiten  ist,  wie  diese  Mem- 
branen selbst«  Zwar  ist  man  noch  nicht  über- 
einstimmend, ob  das  Rudiment  des  Räckea- 
nuarks  früher  erscheine,  als  das  Blut;  ja  neuer- 
ch  hat  man  sogar  yermuthen  wollen,  esmö^e 
uch  schon  ein  Herz  unsichtbar  da  seyn^  sobald 
as  Blut  anfange,  aas  der  Area  nach  dem  hin- 
Tbiil  des  Eies  zn  gehen;   aber  dies  ist 


—    2i    •- 

nicht  etwIeMD,  Qiid  die  ThaUache  bktbt  fminef 
feststehen ,  dafii  das  Blat  auf  der  Peripherie  des 
Eies  und  der  eftte  Alarkstrang  im  Ceotrum  sich 
berausMdffl.  so  wie^  dafs  das  Blat^  tob  der 
Peripherie  des  in  der  Bildung  begt'i£feiien  F6tot 
ans,  eeineir  Kreislauf  beginnt^  also  immer  nn« 
abhängig  vom  Henen,  ^)  - 

§•  7«  Noch  ein  Umstand  ist  hier  zu  ervrah« 
nen,  welcher  Torläufig  auf  die  Digniiäi  *d€§ 
Blutes  selbst  nnd  an  sich,  in  Besiebung  anf  ' 
den  Kreislanf  hinweiset;  nämlich  gewifs  ist 
es ,  dab  das  Blat  suerst .  ohne  Gefiühe  mehr 
10  Rinnen  der  .  tbierischen  Substans  nmkrei* 
set  und  seine  \  HSUen  von  einer  Nachentste- 
bang  abzuleiten  sind :  wir  sehen  dieses  bei  Au- 
gsüentzündiingen  und  bei  neuen  Gefäfsbüdan- 
gen  in  in  der  jpiastischen  Ljrmpbe  selbst  in  Er- 
wachsenen. tJeberbaupt  ist  es  höchst  merk- 
würdig f  dafs,  obgleich  andere  Theile  nur  lang« 
sam  und  schwer  wieder  gebildet  werden,  der 
Katar  «^  doch  ungemein  leicht  ist ,  neue  60- ' 
fäJse  SU  erzeugen,  die  wie  durch  einen  Zauber 
herTortreten ,  wo  das  Bedürfnifs  dazu  Statt  fin-' 
det,  Gefafse  zu  bilden.'  Ein  höchst  aufTaliendes 
Beispiel  ist  die  Herstellung  neuer  arterieller  Ver- 
bindungskanale  in  den  Fallen,  wo  ein  Tbeil 
der  Brusfaorta  ganz  obliterirt  ist,  wodurch  der 
grofse  Kreislauf  und  so  das  Leben  unterhalten 
wird.  Man  will  dies  zwar  durch  Erweiterun*v 
gen  vorhandener  feiner  Gefafse  erklären,  well 
diese  in  der  Tbat  auch  zum  Tbeil  nacbzuwei« 
een  sind  9  allein  sind  diese  Erweiterungen  nicht 

*)  Schlitz  f  das  System  der  Circulation*  Stuttgart  und 
Täbingen  1836 ,  *  leogfiet  das  Erstere  auch  §*  137# 
Ich  bitte  bei  dieser  Stelle  das ,  yiva  ich  im  Anlange 
vbes  CaruM  Anticbt  gesagt  babe»  %xl  ?ergleicben« 


X  —    aa    — 

Klbtt  fa«t  lo  gat  al>  ein«  ncti«  SehSpftong?  So 
viel  im  iJlgflmeinen  von  den  Zweifeln,  die  micli 
abbalten,  das, He»  ab  dea  TolUläddigflO  Hebel 
dea  gaateu  Btulumlaufs  anztisebeD.' 

'  §.  8.  ITm  weiter  gehen  ko  kÖDoen)  molk 
Ich. mit  eine  scheinban  Abicbweifung  yon  uo- 
•erm  GegenstaDde  erlauben;  •■  iat  durchene 
Dotbig,  vorher  noch  die  Gattaog  Von  Erscfaei« 
Düngen,  welche  in  sichtbarer  lebendiger  B*we* 
gung  der  Ihierischen  Organe  beslehen^  oeber  sn 
betrecbten  \  deno  das  Hens  wirkt  durch  seine 
HuBkelknft,  und  um  aeine  Wirkaamkelt  eintn» 
•eben,  mdb  matt  Jen  Procefa  kettnen,  tob  dem  - 
Unakelthäügfceit  überhaupt  abhängt. 

yV''.  onteracbeiden  zwei  ^rttn  Ton  leben- 
digen Bewegnngen  im  Tbierkörper,  wovon  die  . 
•ine  in  der  Fprm  der  Contraction  des  Gewebes 
Jurvortrilt  und  den  Muskeln  eigen  ist,  ein« 
«weite  aber  manifestirt  eich  durch  eine  leben' 
^ige  Expansion;  man  betrachtet  ii«  anter  dem 
HameD  dea  Turgors.  Die  letztere  findet  ticll 
am  atäriiaten  in  Organen  tod  xellichtem-  Bau«  . 
anigedrUdLt,  welche  aber  mit  vielen  Blulge- 
faläen  und  Nerren  Tenehen  aindj  nameoth'cb 
im  mäDDlicfaen  Glied«.  Ich  mufa  io  Beziehung 
dea  Phänomeoa  des  Turgors  aber  bemerken, 
dafs  derselbe  eine  allgemeine  Eigenschaft  der 
Haut,  der  fenen,  der  Gebärmutter,  dtr  Su- 
fsern  weiblichen  Geschlechtsofgane  und  der  Mus- 
keln selbst  ist.  Di«  kraflige  Geaaadbeit  ibut 
aich  durch  ein  rolles,  gerundatei,  rotbes  Ansehen 
^es Gesichtes,  durch  Straffheit  der  Haut  und  der 
uikela  knod :  jede  kranidiafte  Affection  um* 
kehrt  durch  Einsinken  deraelbea  und  Scblaff- 
irden,  die  Krankheit  mag  »iinÜcbst  aoBgcb«ii 
dea  Nerrea,  wi«  3<:breck  ichon  dioM«  Ein- 


—     2>.  ~ 

daken  bewbit,  oderTom  W«U;  z.B.MUa^ 
lÜMo  nod  bei  fait  allep  Ungwiarigao  Krank-  . 
beiteoj  umgokahrt  Hb«o  wir  a«ch  |IUckUcli«r 
BeeDiJigiiDg  TDo  hflfligeo  Fiabem,  ob|t«ich  dw 
Körper  abgemsfert  Ut,  Mbr  bald  aod  ehe  aocb 
neue  £iahnia|  da«  Blat  wiedat  Term«brt  haben 
kasD,  die  Gesidttsxoga  aicb  wieder  eatfalleo, 
ond  die  Glieder  mehr  auftreten  ond  Toller  wer« 
den,  als  ob  die  Kranken  schon  wieder  bedeu- 
tend lieh  geaährl  haben  miilateD.  Ich,  kenn  nicht 
begieifaB ,  ynm  man  diese«  allgemeiDe  Verballen 
der  weichen  äabem  Gebilde  nicht  als  allgemei- 
nen Lebeaetorgor  atierkennen  eoUl«  t  um  so  mehr, 
da  die  ionera  Bedingongen  des  bwondetii  Tor- 
gors  euch  in  ihnen,  wenn  auch  im  geriagers 
Gtade,  Statt  finden.  Dresa  Bedingungen  aber 
•lad:  sesondei  kräftiges  Blut  und  kräftige  Ner« 
reo.  In  der  Tbat  dieselben,  welche  wir  ancti 
in  den  Maskeln  als  die  wesentlichen  Alomenta 
iliret  Tbaligkeit  anaehen  müssen,  nur  dals  dec 
Bau  derselben  Ton  dem  der  entern  weaantlich 
Ttticbiedan  iat^ 

$.  9.    Ich  wende  mich  nna'cfast  »a  dent 
Turgor,    Cr  kommt   inallen  weichen  Tbeilan 
Torj  hllt  aber  haben  tinen  ztüichtm  Bau,  linil 
nerven-  and  gt/ä/sreich.    Die  maonlicben  Ga- 
schlechutheile  haben  einen  aosgezeicbnet  ca-wu- 
nöseo    Bau,    nnd   nach   der  interessanten   Ent- 
deckung Ton  J.  Müller  bilden  die  kleinen  Ar- 
terien an  ihren    Enden  qnastenarlige  Verwick' . 
langen  und  Umscbliognogen ,  welche  in  die  ca- 
Temösen  Höhlen  hineinragen.    Diese  EniJecku 
iU  sehr  schatcbar,   und  lehrt  mehr,    als  r 
frübn  einsah,    w^    dadarch  in   einer  groj 
Ueage  dahin  gaiahrten  Qhits    das  HarlTret 
daa  Gliedaa  möglich  wird.    Allein  dies  htm 


-*    24     — 

'    ♦  , 

80A  nitSbi,  iäU  nkbl  In  andern  Tfaeilw,  in 
welcben  die  Turgwceos  nicht  in  einem  so  ho* 
ben  Grade  nötbig  bt^  als  in  der  männlicben 
Rntbe,  ein  niederer  Grad  desselben  Phänomens, 
bei  ähnlichem  Bau  Statt  finden  konnte.  Gewifs 
schwellstt  doch  die  Brustwarsen  und  Schaam* 
Kppen  an,  ohne  einen  carernösen  Baa  sa  haben« 

Alle  Schriftsteller  nnn  stimmen  darin  über-* 
ein,    da/s  die  Nerven  und  das  Blut  einen  we^ 
sentlichen  Antbeil  am  Targor  haben.    Ich  habn 
dies  schon  Ton  dem  allgemeinen  Tnrgor  nach- 
gewiesen, und  jeder  weifs,  wie  Nerven -Erre-> 
gang  Ton  der  Seele  aus  dies  Phäoomen  schnell 
berTormft;     Aber  ein  drittes  Moment^   was  in 
den  Procefs  eingebet,   scheint  map  dabei  ans 
der  Acht  gelassen    oder  weniger  beachtet  za 
haben,  d.  i»   den  Antheil  des  festtn   Gewebes 
telbst,  welches  offenbar  bei  dein  Turgor  sich 
isnifaltetp  und  dabei  struß'er  wird^  was  denn  in 
der  That  aoch  kaum  anders  denkbar  ist,  man 
müfste  denn  das  Zellgewebe  als  todten  Stoff 
ansehen  wollen«    Allein  wir  sehen  aus  dem  Bei- 
spiele der  Gebärmutter,  welcher  Vergrofseraog 
Sie  in  ijer  Schwaogerscbaft  fähig  ist,  dlie  wie 
•ine  neue  Schöpfung  ansusehen  ist,  und  doch 
bildet  sie  sich  samnit  den  Terläogerteo  Gefäfsen 
und  verstärktem  Gewebe  in  den  jungfräulichen 
Zustand  zutiick«     Aber  auch  im  kranken  Zu- 
stande wiederholt  sich  der  Turgor  in  ihr«    Ich 
sah  Fälle,  wo  sie,  wie  im  sechsten  Monate  der 
Schwaogerschafty  zu  Folge  langer  uad  schwer 
~^r  Krankheit  auf  schweren  Kummer,   Tergro- 
^rt  und  ausgedehnt  war,  und  doch^sich  glück- 
h  curuckbildete,    wie   die  ganze  Krankheit, 
hr   häufig  aber  sind  die  Fälle  bei  zu  Kram- 
en geneigten  Frauen,    wo,  in  Paroa^smen, 


-    25.  - 

der  Hab  «DScbwillt,  nod  dem  «Im«  Hmnttert 
gleicht  y  aod  socb  bäofiger*  bei  Hjsterischeo, 
wo  die  Därme  sieb  scboell  auftriBiben  and  krampf« 
baite  Bewegangeo  machen^  daoQ  am  Bode  oes 
Anfalles  eben  ao  schnell  wieder  gleichsam  eioip 
sinken,  ohne  dafs  Blähangen  abgeben  (derSjMt- 
mns  ioflaÜTUs  der  Alten).  In  den  Venen  «eben 
wir  das  Phänomen  des  Strotzens  ebenfalls  sehr 
bänfigy  auch  hier  scheint  gleichzeitig  das  Blot 
nnd  die  Häute  anfgedraogen  zu  sejn.  Warum 
das  Blttt  nach  J,  Müller  der  Expansion  nicht 
fähig  seyn  solle ,  begrrife  ich  nicht,  da  grofseni 
Eot wickelang  der, Wärme,  worap  die  Nerven- 
diätigkeit  wesehtiichen  Antheil  bat,  so  mächtig 
dabei  mitwirkt;  aber  Erscheinungen  in  Krank« 
beiten*  haben  i^idi  davon  auch  ganz  iiberzeugt« 
Wer  ferner  den  Procefs  derMatur  gen  an  beob« 
acblet  bat,  wenn  Eitemngen  z.  B«  der  Leber, 
sich  allmählig  einen  Weg  in  den  Darmkanal 
bahnen,  der  weifs,  dals dabei  keine  Zerreifsung 
und  Verwundung  Statt  finden  kann^  denn  die 
Kranken  sind  nach  der'  Entladung  des  Eiters 
sogleich  fähig ,  ihren  grofsen  Hunger  zu  stilleui^ 
ohne  dafs  sich  Zufälle  einer  Verletzung  de% 
Darmes  einstellen ;  mit  Furcht  habe  ich  sie  so- 
gar viel  essen  sehen,  ond  doch  ohne  Nacbtbeil; 
daher  ich  glauben  mub,  dieser  Procefs  bestes 
in  einet  freithätigen  Entfaltung  der  Geweb«^,  so 
dafs  der  Eiter  wie  durch  ein  Sieb  durcbschwilze. 
Ich  bebe  die  wundenroUsten  Hellungen  so  er- 
folgen sehen. 

Ich  mufs  nach  alle  dem  die  Fähigkeit  der 
Gewebe  und  ganzer  Organe,  ^icb  aelbsUhäüg 
XU  erweitern,  gleichsain  auseinander  zu  legen 
und  dabei  straüer  zu  werden ,  als  entscbiedeui 
und  diese  Form  der  thieriscben  Bewegung  f 
eine  zweite  höchst  wichtige  ansehen» 


^    « 


—      20      ~  • 

So  ^le  «bn  äiß  erectllra  Tiieil^  einer  Aä- 
t^en  Erweiterung  fähig  sind ,  ip  iind  hie  aoch 
auf  der  andern  Seite  nicht  der  Contractilität  be- 
raubt. Die  Gebärmntter  beweist  dieses  hin- 
läiigUcb  zur  Zeit  der  Entbindung;  auch  ,die  Tii- 
nica  dartos  zeigt  dieses  Phänomen  t  und  ich  mafe. 
mit  •/•  Müller  glauben  (S«  213) ,.  dafs  sich  diese 
Fähigkeit  auf  alle  weiche  Tbeile  erstrecke,  also 
auch  in  den  ^terien  und  Venen  Statt  finde. 

§•  iO«  Die  auffallendste  Art  der  thierischffm 
Bewegung  sehen  wir  aber  an  den  Muskdn^  näm- 
lich die  in  der  Form  der  Coniraction,  das  nä<« 
her  Aneinandertreten  der   Molekülen,    woran» 
sie  bestehen.    Der  Bau  derselben  ist  ein  be- 
sonderer, sie  bestehea  aus  yielen  Bündeln  9  ia 
Scheiden  gefafst;  die  Böodel  aber  aus  immer 
kleiner    werdenJeo   Fibrillen.     In    diesen    be- 
merkt man  entweder  eine  Reihe  ton  Querelo^ 
schnitten  oder  Streifen;    diese  Streifen   fieden 
sich  in  den  willkührlicheii  Muskeln  und  im  H^r- 
Bea  Tortiiglichi  und  «war  in  regelmäfsigen  eo-« 
gern  Zwischenräumen ,  und  scheinen  Toh  der 
Abichnürong  der  Urküchelcben ,  die  sie  bilden^ 
absustammen»  daher  sie  perlschnurartig  erschein 
nen;  oder  diese  Fibrillen  sind  cyliaderformig^ 
wie  in  den  Därmen;  zwischen  diesen  FibrilleD 
existirt  ein  feines  Zellgewebe«     Viele  Gefäfse' 
und  Nerven  gehen  in  die  Muskeln;  knerkwär- 
dig  ist  ihre  VertheiluDg«    Beiderlei  Organe  tre* 
ten  nach  der  Mitte  der  Fibrillen  hin,  dann  um- 
geben dieGefäfse  die  Fasern  mit  dichten  Netzen, 
in  welchen  die  Zwischenräume  eine  sehr  läng«- 
lichte  Gestalt,  und  eine  der  Länge  der  Fasern 
entsprechende   Richtung   haben.     Die   Gefafse 
sind  sahlreieher  als   die  Nerven»     Die  feinen 
Nerven^  so  weit  'man  sie  verfolgen  kann^  vec* 


—     27     — 

Aeilen  lich  zwiachea  dm  FibrüTen )  abd  oft 
Terbindel  sich  Frieder  einer  mit  den  übrigea  »o 
fHt,  äntt  die  Fifarillen  wie  mit  einem  Netz  tdq 
ibneo  umsponnen  werden.  Jede  Fibrille  aber 
iit  von  einem  feinen  Zellgewebe  nmgeben,  io 
welchem  die  OefäfM  nod  PlDrren  «ich  rer- 
thailen.  *) 

Betrachtet  man  aber  Muakelhandtl  in  xu- 
»nnmtitgtzogentm.  Zustande  durch  dat  Uikru- 
Kop,  ae  beobachtet  mao  in  ihnen  rielo  in  be* 
Biimmten  Abaländen  tob  einander  liegende,  in 
Zickzack  laufende  kmeformige  Beugungen,  von 
dea«D  Bcbon  HaUrr,  und  nnn  Prevoalttad  Du- 
7IUU  die  Fähigkeit  der  Huikeln  lich  aa  varkiir- 
Ho,  wie  et  Bcbeiut,  mit  Recht  ableiteten.  Wenn 
ich  ibar  dem  Zellgewebe  Conlractiooikraft  bei- 
legt«, Bo  glaube  ich,  mufa  man  dem  Mutkel 
Butb  ntngekefart  Fähigkeit  sich  zu  expandtren 
beimeaaeo,  in  aofero  sein«  Fibrilleo  too  Zell- 
•loff  nrngeben  aiod,  in  welchem  Gefiirte  und 
Nerren  Terlheilt  aind,  gans  nach  Art  der  mehr 
uUuIöaea  Organa,  wovon  apalar  daa  NÖlbige. 

Der  Bau  nun  der  Muskelbondel  des  Her- 
nna  nod  feiner  Fibrillen  kommt  mit  dem  Baue, 
der  willküfarlichen  Moakeln  iiberein,  nod  man 
mn(a  ihm  ale  Muskel  auch  gleiche  Wlrkunga- 
weise  zuschreiben.  Die  höchst  künstliche  An- 
ordnung der  Terschiedenen  Mnikelscbichteo  im 
Herten  mag  mao  bei  ITeher  (2lar  IbL  S.  144) 
aachleaeo. 

*)  Idi  niili  auf  die  tortreflitctcn  Arirdlan  von  Schwan« 
in  J.  Mülter't  Phjnoloeie  1.  TU.  6.1 64  u.  folg. ,  so 
irie  auf  die  von  E.  U.  Wdier  in  der  Anatoniib  von 
BUdäbroHd  1.  TU.  S.  383  a,  folg.  *er«eiMn,  untl 
mubte  na  lonel  lier  aDineon,  um  klinfüeo  [Jeen 
dann  sv  knEpfui. 


—     28     — 

Ich  mpclite  dab^r  sagen,  alle  wetchen  Or«« 
gatie  sind  einer  doppelten  Bewegung  fähig,  wo- 
TOD  die  eine  die  poeitire,  die  andere  die  nega-* 
tire  Seite  genannt  werden  konnte  |  so  wie  sieb 
überhaupt  in  allen  Organen  eine  doppelte»  schein^ 
bar  entgegengesetzte  Seite  ihrer  Wirksamkeit 
unterscheiden  läfst;  so  ist  der  Darmkanal  Stoff 
bildend. nnd  zerset^sten  Thierstoff  in  sich  auf- 
nehmend; die  Galle  eines  Theils  Produkt  Ton 
schon  die  Grenzen  der  Anim'alisatibo  überschrit- 
ten habendem  Tbierstoffe ,  aber  zugleich  geeig- 
net, die  JVahrangsstoife  zur  Animalisation  zu 
erheben. 

Dafs  aber  das  Berz  bei  der  Dilatation  nicht 
erschlafllt,  sondern  auch  in  einer  lebendigen 
TbStigkeit  begriffen  sey ,  erhellet  schon  daraus« 
dafs  es  im  Leben  sich  stärker  dilatirt»,  als  nlich 
dem  Tode  {Arnold  H«  Bd.  S«  107),  und  scharf« 
sinnig  bemerkt  J.  MüUer  S»  163»  dafs  die  Wände 
des  Herzens  bei  der  Dilatation  nicbl  so  wie  im 
Tode  erschlafft  seyn  könnten  ^  weil  während 
3er  Systole  Tieles  Blut  in  die  Kranzgefäfse 
dringt,  und  bei  der  Diastole  die  Capillargefäfse 
des  Herzens  Yon  Blat  strotzen;  ein  Umstand, 
der  meine  Ansichten  bestätigt«  Auch  Williamn 
ist  der  Meinung,  ^ dafs  das  bei  der  Systole  in 
die  Kranzeefäfse  des  Herzens  eindringende  neu- 
p^esäuerte  iBlnt  bei  der  Diastole  eine  belebende 
Rolle  spiele. 

Da  Blut  und  Nerven  (d.  i.  die  wechselsei« 
tigeDurchdrioguDg ihrer  Thätigkeiten,  eicht  ihre 
Massen  an  sich)  die  wesentlichen  Bedingungen 
der  lebendigen  Bewegungen  ausmachen,  indem 
die  letztern  schon  durch  Unterbindung  der  ar- 
teriellen Gefafse ,  die  zu  ihnen  geben,  aufgeho- 
ben werden ,  und  gehemmter  Nerreneinflufs  bei 


—     29     — 

den  vrjllkafarlichen  Mmkelo  tie  ebenfalli  IShmt, 

so  iDÜsieo  wir  dds  über  dtu  eigentUchtn  Pro- 
cefa  der  Natur  bei  diefm  Phänomenen  veratän- 
digen. 

§.  11.  Blan  bat  die  Fähigkeit  der  Maskelo 
sieb  ZD  contrahirsD  ihre  Reizbarkeit  genaiiDt, 
und  Haller  stritt  eifrig  für  den  Salz,  dafs  die- 
ses eine  eigen«^  den  Slaskelfaiero  inbärirende 
vod  lebendige  Eigenschaft  se^.  Grofse  Slrei- 
tigkeiteo  sind  darüber  gefüllt  worden,  die  in 
meiner  Jugend  oocb  nicht  ganz  beendigt  ira- 
ren  (:•  meine  pbjsiulogiacben  und  patbologi- 
sehen  Grundlehreo.  Leipiig  1796)  und  auf  die 
Theorie  des  Erkrankens  einen  Wichtigen  £in- 
flnb  gehabt  haben,  der  znm  Tfaeil  noch  nicht 
aMgeülgt  ist.  Schon  in  jener  Schrift  habe  ich 
getagt,  wie  der  Aasdrock  IrritabiUlät  nur  eine 
dorch  eiBieitige  Abatrsction  gtnonnena  Kraft 
bexeichne,  die  ein  Resultat  der  BeobacbtiHig 
der  faesondem  Weise  ist,  anftr eiche  der  Mu^ 
kel  sein«  Tbätigkeit  äufierl,  welche  nur  die 
Verschied enbeit  der  Wirksamkeit  anfserer  Eia- 
flüase  auf  da«  Lebendige  Toik  der  in  der  unor- 
ganischen Natur  beseichnet,  den  Procefs  aber 
nicht  entfernt  erklart,  worauf  es  doch  ankommt. 
JatKt  ist  man  xu  der  Erkenotnifs  gekornmen, 
dafe  der  Beitrag  der  Merveo  zur  Bethätigung 
der  Uuskeln  wesenllicfa  uothwendig  ilt.  Ich 
darf  auf  die  so  ausgezeichnete  Physiologie  von 
J.  Müller  diich  allein  belieben,  ladefs  bleiben 
doch  noch  uiancberlei  Ümalände  bei  dieser  An- 
nahme UDaufiielSst.  Bei  den  wiflkübrlicheo, 
welche  ihre  Karren  Tom  Hirn  und  R^ickellnlar^ 
haben,-  konnte  mau  sich  leicht  Tenliiudi^er 
weil  nach  aufgehobener  Verbindung  mit  dr 
Nerrea  Lähmung  eintritt,  tind  nach'  i'.h.  lieli 
EnldediUDg,  dafs  die  hintern  Zweige  der  Uül 


I 


—     30     ^ 

^  k^nmafkftnenreD  die  Bmpfiodaog,  die  Tordern 
die  Bewegung  behemcheii,  lieft  sich  auch  dar- 
über Recheotchaft  geben ,  woher'  es  komme^ 
dafs  manchmal  nur  das  GefiihI,  andere  Male  nur 
die  ßewegung  bei  Lähmung  aufgehoben  werde. 

'  §»  12«   Anders  verhält  es  sich  mit  den  i«7i- 

Willkührüchen  Muskeln;,  von  diesen,  besonders 
den  hohlen  y  heijst  es ,  'm  haben  ihren  Reiz  in 
sichf  wie  Herz  und  Därme  \  ihre  NerTen  wer* 
den'^^urch  den  Inhalt  der  erstem  gereist.  Aber 
es  fragt  sich,, hängt  ihr  Leben  und  ihre. Kraft 
von  den  in  ihnen  befindlichen  Nerven  ab ,  oder 
wird  sie  den  letztern  nur  durch  das  Hirn  und 
Riiiu^enmark  zugeführt?  Bei  dem  Herxen  hat 
sich'  neuerlich  Gaüois,  durch  Seine  Versuche  aus- 
gezeichnet /  naeh  welchen  durch  Vernichtung 
des  Rückenmarks  das  Herz  zum  SliUstaod  ge- 
bracht werden  solle»  was  jedoch  bald  durch 
Wilson  Philipp  widerlegt  ward«  iedem  erfand, 
dafs  nur  jäblinge.  Vernichtung  des  Rückenmarke 
diese  Wirkung  mache,  langsame  aber  einen  nur 
entfernten  Einflub  darauf  habe.  Der  Streit  ist 
beendet,  und  andere  Versuche  haben  gezeigt, 
dafs  die  Entfernung  des  Hirns  und  Rüeikenmarks 
nicht  das  Prindp  der  Bewegung  des  Herzenß 
aufhebt^  und  dafs  die  eigenen  Nerven  des  Her^ 
zens^  wenn  es  aus  dem  Körper  herai^geschnii^ 
ten  worden  ist^  noch  eine  Zeitlang  die  Fähige 
keit  zur  Bewegung  in  ihm  unterhalienm  Denn 
Monstra  ohne  Kbpf  uud  Rückenmark  zeigen, 
dafs  ihr  Herz  thätig .  seyn  kann«  Wenn  die 
Versuche  mit  dem  Galvanismus,  durch  die  man 
hei  Reizung  der  Intercostalnervea  u«  e.  w.  Ver- 
änderungen im  Herzschlag  bewirkte ,  nichts  für 
die  relative  Selbstständigkeit  der  Herznerven  be- 
weisen, wie  Burdaoh  richtig  lelirt^  so 


.  —    31     - 

wioe  eignen  YertiKbe    doch  mehr  beweisend 
dafSr  seyo*     Er  sab  nSmlicb    den  Hetzscblag 
eioee  getodtetee^KaniDcbeDS,  der  dereb  li&iial- 
lidiee  Athmen  aeterhaltea  werde  ^  stärker  wer- 
den ,  wenn  er  daa  HalsstSek  dea  Bjmpatbiscben 
Nerven  o^er  das  untere  Hala  -  Gangkon  reiste; 
und    noch    entscheidender   war   die  Wirknngi 
Wesn  er  dieselben  Nerven  unter  gleicbea  Um» 
ständen    mit  Kali   oder  attendem   Aicmoninm 
l)etnpfie  (PhjsioU  IV.  B.  S.  64).     Aber  in  Ver^ 
bindong  stehen  alle  Theile  des  Merrensjstenis 
mit  dem  Herzen,  daher  Hirnreiienngen  sich  ihm 
so  giit  mitttteileui  wie  solche,  welche  auf  die 
Enden  der  Nerven   angebracht  werden.    Die$jt 
Wirkungen  sind  ai^miHelbart^  sie  werden  dorch 
den  Intercostaloervea*  rennittelt»    Eben  so  tbei- 
len  sich  die  mfisten  Veränderungen  in  einsei- 
nen Organen  dem  Hersen  mit|  und  darumsind 
die  veranlaMMtnden  Momente  zu  Störungen  der 
Herzthätigkeii  fast  unzählige  und  erfordern  ei- 
nen in  der  Untersuchung .  der  wahren  Wurzel 
der  Krankheiten  tief  kundii^en  Arst,  um  über 
Herzkrankheiten    zu    nrtbeiien»     Diese  nähern 
Kenntnisse  des  wesentlichen  und  nächsten  An^ 
theils  der  eignen  Nerven  des  Herzens^   so  wie 
des  entferntem  "des  Hirns  und  Rückenmarks  und 
der  aus  ihnen  ausgehenden  Nerven  f  endlich  des 
sympathischen  als  der  Hauptwurzel  des  Herz^ 
geflechtes^  (in  welchem  sich    alle  mitgetbeilte 
Erregungen  9  die  auf  das  Herz  Eioflufs  haben, 
coneentriren),  welcher  wieder  mit  dem  herum- 
scb weifenden  sich  da  ye^bindei,   wo   aus  tbib 
die  'Herz^eflechte  abgehen ,  sind  für  die  Beur-* 
tbeilung  der  Störungen  der  Herztbätigkeit  und 
der  Herzkrankheiten  ron  dem  höchsten  Gewicht ' 
Welchen  Beitrag  der  NetT  zur,  Beweguog  i 
Muskeln  liefere  ^  daven  spater« 


-       32      -^ 

>  ^  $»  13«  ISin  zweites  tuesentliches  Moment^ 
waa  bei  der  Wirksamkeit  der  Muskelo  und  so 
•  auch  des  Herzens  in  Wirksamkeit  treten  znofs, 
ist  nun  ferner  das  Blid^  and  sein  Antheil  dem- 
nach genauer  aufzufassen*  Die  Zeit  ist  yorbei, 
wo  man  daSvBlnt  gleichiam  nur  wie  das  tpdte 
Material  im  thierisclien  Körper  betrachtete,  'wo 
^man  dasselbe  durch  die  Gefafse  mechanisch  fort- 
treiben liefs,  und  höchstens  durch  die  Nerven 
seine  Verrichtungen  erklärlich  fand.  Doch  ist 
es  leider!  noch  nicht  lange  her,  seitdem  dia 
Pathologen  und  praktischen  Aerzte  angefangen 
haben  j  die  Dignität  des  Blutes  genauer  zu  be— 
achten  (s.  Sputa,  Steinheim^  Üöeck  neben  mei* 
nenSchriftep}|  obgleich  schon  Bordeau  den  Mus- 
Lei  erstarrtes  Blut  nannte« 

Ich  selbst  hahe  von  deokenden  Aerzten'^ea 
ersten  Ranges ,  als  ich  in  meiner  Krlinkbeits- 
lehre  im  Jahre  1819  die  Humoralpathologie  in 
einer  hohem  Bedeutung  wieder  geltend  zu  ma- 
chen strebte, ^die  wohlgemeinte  Erinnerung  be- 
kommen,  dafs  mir  dieses  Streben  von  der  Mit- 
welt'nicht  sonderlich  werde  ausgelegt  werden; 
der  Erfolg  bat  jedoch  ein  Anderes  gelehrt,  ich 
habe  genug  Nachfolger  bekommen  in  dem  Ver- 
bältnifs,  wie  man  das  Leben  tiefer  ergrif- 
fen bat» 

Die  ersten  Physiologen,  Burdach ^  J.Mül- 
ler, jirnoldj  Weher,  haben  sich  hinlänglich  dar» 
'  nber  ausgesprochen,  und  besonders  hat  Müller 
den  Antheil  des  arteriellen  Blutes  an  der  Thä- 
tigkeit  der  Muskeln  für  so  wichtig  erklärt,  als 
den  der  Nerven  (Phys.  2.  ThU  S.  48).  Das  ein- 
zige Phänomen ,  dafs  Unterbindung  der  Arterien 
O^o  Glied  zur  Lähmung  bringt,  reicht  hin,  den 
Wesentlichen  Antheil  des  Blutes  ander  Mus- 


kalllliftigMt  cv  erwebeo«  8Ie  alle  betraditettii 
aber  das  Biot  in  Bexiebuog  auf  da«  He»  Qod 
den  Kreialaaf  oocb  immer  alt  den  normalen 
Reiz  für  das  Herz,  in  sofern  das  Blut  durch 
dessen  Hohlen  strömt. 

•  « 

In  Besiebaag  dieser  Lebte  #  so.  wie  über 
das  ZastaodekommeA  der  Moskeltbatiglbeil  ned 
Jko  Beilrag  i  deo  das  Biet  dabei  liefert , .  bio 
icb  durch  genaue  Betracbiuog  der  Natnr  auf 
eine  etiles  abweichende  Anticbl  gekommen,  die 
sich  indeb  mit  der  bisherigen  am  Bode  doch 
SQssohcMn  lälsl,  mir  aber  sehr  wichtig  scbsint| 
weil  sie  die  einfachste  ood  bündigste.  Erklärung 
so  onendlich  rieler  Zufalle  in  Krankheiten  iibec» 
hanpt,  ganz  beso^ndsrs  aber  anch  in  den  JEIerst 
krsnkbeiten  giebt»  und  auf  die  sicbertten  Haxi<* 
men  der  Bebandlang  den  wichtigsten  Binfluib 
hjktm  Ich  finde  mich  gen^thigt ,  mich  naher  da^ 
über  aasKUsprechen«  *)-  . 

§•  i4.  Wollen  wir  den  Ausdruck  Lehen 
nicht  ohne  seine  wahre  Bedeutung  auisprecfaen^ 
so  miissen  wir  es  als  die  schaffende  Ara/i  ik 
der  ganzen  Natur  und  vi  den  organischen  W^ 
sen  anerkennen i  wir  miissen  aber  auch,  «da  der 
organische  Keim  sich  in  eine  Vielheit  Ton  Olie« 
dem  serlegt,  und  der  Mcfusch  die  Theile  und 
Eigenschaften  auch  in  sich  trägt,  womit  die  ein^^ 
fschsten  Organismen  anfangen,  allen  seineÄ 
Theilen  Leben  nuschreiben ,  und  wenjo  die  Glie-» 
derung  des  ^erfensjrstems  tlns  schon  zelgt^  Hi^A 
sein  Leben  sich  gleichsam  in  einen  bohern  und 
niedefn  Pol  entzweit  ond  zweien  Sphären  dient^ 
so  miissen  mir  «auch  allen  andern  Theilorganeia 

*)  Jdi  fisde,  dafii  such  SkkfUim  in.SBiser  neoeo  ScM^ 
aber  die  CircolatioB  diescLbe  Ansicht  gewonnen  hst 
(8.237.)  

leira.UXXYII,Bd.l.gii  C 


-  ?♦  -  . 

iiDdtD    dem  Blute    nrä  der  Lymphe 'Leben» 
wenn  auch  ein  mehr  niederes  sascbreij)en. 

,  Das  Blut  erweiset  sieh  mls  lebend  1)  in  sei-- 
nem  Verhalten  zur  Aufsenwelt,.  Viele  ,Giftr^ 
Contdgteo  und  Arzneien  Wirken  zooächM  nichi 
Mrf^unä  durch  die  FTerten ,  sonderb  mif  de»  Blut 
and  dttreh  dattelbe.  Ich  hebe  die»  in  roeiner 
Kranhheitftlebre  bereits  aus  Vereuchen  ron  £m* 
inert  u«  s»  w*  naehgewiesen  |  die  ▼on  Magendie 
, und. indem  beelätigt  worden  sind.  Wir' üoden 
oft  Artneimittel  in  dem  Blute  oder  in  Absonde- 
nngs-Säflen  wieder:  ^e  Quecksilber ^  Rba* 
h^i^er  ^  öder  sie  theilen  dem.  Urin  eieen  spo^i- 
ftken  Geruch  mit.  wie  der  Theo  der  Viola  tri- 
color ,  der  Terpentin ;  in  die  Venen  eingespritzte 
Arzneien,  wie  Brech Weinstein,  machen  Brechen, 
Contagien  Ton  esranthematisehen  Kraukbeiten 
Yerrielfältig^n'  sich  sogar  im  Blute,  und  gewisse 
Arzneien,  wie  die  Säuren ,  haben  offenbar  »ine 
jdirekte  Wirkung,  auf  die  ßeschaffeiilieit  and 
d^s-  (^eben  des  Blutes  ^  z.  B.  im  Scori^ut  und  io 
yiden^  anderii*  Ich  kann  diese  Lehre  hier  nur 
jlpdeuten,  sie  ist  .jetzt  bekannt  genug.  Giebt 
Ipaq  '.auf-  die  Gesiwmtwirkuogen  ooserer  Arz« 
iqfeieo,  genau  Achtung,  sjo  ufitersch^idet  man  uo* 
flmUei|i>are  oder. primäre,  z.  B.  reizende,  und 
aecfinaäre ;  die  letztern  sind  die  wesentlichen; 
denn  es  sind  die«  welche  der  Arzt  beabsichtigte 
«fir  H6;rstellung  der  Gesundheit;  also  der  beab^ 

Sl^btigte  Zustand,  der  aliEnd Wirkung  Statt  fin- 
pß  soll,  oder  in  dem  die  Mittel  zuletzt  den  Or* 
ganisjous  zurücklassen«  Bier  nun  weiset ,  es  eich 
*/lJi;^,^  ciafs,  obgleich,  die  Arzneien  die  Nerven* 
und  die  Blut 'Seite  ansprechen^  doch  ihre  Haupt'- 
wtriung  in  einer  Ton  beiden  %ltibend€r  her? or- 
tmf»   ^ie  der  Sauren  oder  des  Eifens.  in  der 


* 


—     36     ^ 

BhiitpItiM»  datWtim^  Aetlief8,BaldiiBDtii.«.if^. 
in  dar  Ntnrenspbare«  So  k«DD  mao  buo  auch 
•na  dar  gaaaoafi  Würdigoag  dar  Wirktamkail 
dar  Aimaiao  daalisck  arsahen^  daft  das  Blai 
aia  raladT  salbttstaiidigas  Laban  batilst»  abar 
mit  dam  Marksyttam  in  Innigttar  Wachaalfviiw 
knng  alaht,  und  mit  ihm*  in  Varbiadong  alla 
tbiariacban  Thaligkeiten  baharrtchl,  odar  dan 
swaitan  Pol.  das  Labaat  daa  Tbiaraa  daiatallt 

^  2)  Dai  Blot  ist  dia  alle  Tbeila  ihram  Ma- 
terial nach   schaffende  Flüssigkeit,    nod    warn 
dies  nicbt  genug  ist,  der  deoke  daraoi  dafs  das- 
selbe  aucb   die   Ner^eDmasse  eruäbrt;  folglicn 
schon  an  das  Mark  anstreift ;  Mark  poteotia  ant» 
halten  mnXs;   daher  in  dieses  eiogreift,  so  Mrie 
dieses  wechselseitig  in   das  Blut^  wodurch  def 
weise  Ausspruch  das  HippoArra/ej  bestätigt  Wfrd : 
opMta  navxa,  ov/undta  ndvca^  aVQQOla  navti^ 
eioe  Katte   umschliogt  das  Ganze»   alle  Tbeila 
stehen  in  Wechselwirkung  und  confluiren  in  eU 
nem  Punkte ,  dem  Leben« 

Uabar^  dia  Bedeutung  der  drei  Bastandtbeila 
des   ßlntas,   Fasersto£E,   Blutbläschen ,    Sernra^ 
sind  wir  noch  im  Dunkeln. .  Die  Bläschen  mit 
ihrem  Kern ,  dar  Faserstoff  ist ,  wurden  als  det 
eigentlich  Bildung  fördernde  Stoff  bis  jetst  an« 
genommen;  an  dessen  Stelle  setzt  jetzt  Schultz 
sein   Plasma,  Berzelius  (Chemie' 4«  Tbl«)  wei- 
set nacb^  dafs  alle  drei  Bestandtbeile  sich  sehr, 
ähnlich  sind»     Den  wesentliclisten  Bestandtbeil 
des  Blutes  bilden  die  Blotkügelcfaen,  welche  dia 
andern  ja  schon  in  sich. fassen;   das  Sernm  isl 
schon  Folge  der  angebenden  Zarsetfenng  des  Blu- 
tes anfsar  dem  KorpeK    Jetat  wissen  wir  aucbj 
daCs   die   CapillargaCäfsnetze   sich   nirgends  mit 
freien  Oaflhongen  enden.    Was  folgt  ans  allem 

C  2 


^    36    M» 

dem  ?  dafe  eioe  wnnderrolle  Bfetaitiofplio»*  iHi 
Blute  Torgebioo  mufsi  iveDo  ao»  itixn  BiMong 
ia  üssler  Form  ntid  AbtopdeniDfeii  aiter  Art 
eotsteben  fqUeii;  dafft|  wenn  alle  Bild^iogen  .aas 
dem  Blute  onr  Termitlelst  einer  DaröhscbwitsMig 
derch  die  feineo  Gefabwäode  (Endnsmose  imd 
Exosmoae)  zu  Stande  konimen  können^  ein 
"wundervoller  cbembcber  Procefe,  wodurch  Ele^ 
mentartheile  des  Blates  entwickelt,  nnd  wieder 
durch  beiottdere  Kräfte  sn,  etwas  Specifischen 
Terbnnde»  werden,  Statt  finden  müsse!  Konate 
dies  nicht  dnrch  das  lebendige  Wirket^  dar  pa- 
rallel laufenden  Narren  geschehen,  auf  äbo- 
liebe  Weise,  wie' die  Chemie  aus  Wasserstoff - 
nnd  Sauerstoffgas  durch  Einwirkung  des  elek> 
trischen  Princips  Wasser  entstehen  läfst?  .Wir 
müssen  hier  mit  Paracehus  den  Organismus, 
d.  !•  das  Leben  als  den  grofsten  Meister  in  der 
Chemie  anerkennen,  und  können  nur  aus  der 
Beobachtung  des  .Lebens  die  Gesetse  an  ermiU 
teln  suchen ,  nach  welchen  dies  alles  geschiehel» 
Efahin  sind  meine  Folrscbun^en  gerichtet. 

Die  lebendig  schaffende  Kraft  desolaten 
aber  manifestirt  sich  auch  deatlich  in  Krank- 
betten  an  seinen  Produkten  in  yerschiedenen 
Graden ,  welche  seinen  Abweichungen  in  der 
Mischung  Ton  der  Norm  entsprechen,  je  nach- 
dem es  durch  unvollkommene  Bereitung  in  sei- 
ner Vitalität  herabgesunken,  wie  im  Skorbut 
oder  Bleichsucht;  oder  Ton  fiemden  Priocipien 
durchdrungen  ist  |  wie  Ton  einem  parasitischen 
Leben* 

(Portsetxung  folgt.) 


—     37     — 


IL 

Ueber  den 

europaigchen  C^simdheitsziistattd 
europäische ,  KrankheiteBu 

(Eip  Fragnieiit.) 

Medieiiialratbe  Dr^  Heyfelder, 

«  in  SigmwiiiseiN 


«M» 


Vor  einiger  Zeil  uberBabm  Icli  jetf  über  die- 
seo  GegetiBtaod  eine  AbbandluDg  für  Laien^  sd 
gebeo«  In  einer  Teräncierten  Gestall  lege  ich 
hier  dieselbe  dem  ärztlichen  PdbUkum  yor,  Ton 
dem  Wunacbe  beseelt,  die  Anfmerksamkeit  der 
Aerzle  von  Neuem  ihm  sQznwenden«  Schone 
Materialien  über  diesen  Gegenstand  verdanken 
wir  Schnurrer ^  SchonUin  und  Becker^  an  diese 
habe  ich  mich  yorzngsweise  gebalten  i  nächst 
dieten  an  einige  Aufsätze  in  Zeitschriften, 

Die   Geschichte    dee    Menechengescbler' 
tereinigt  in  sich  die  Geiichichte  der  Kranf 
ten»     So  wie  das  M^nsehengeschlecht   ii 
tastesder  Qntwidklang  lieh  fortbildet »  eo 


gen  üch  sac^  die  Krankbeiteo  fm  Verlaufe  der 

'  Zeiten.  „Die  gegeDwärtigeo  Kürperleideo  sind, 
wie  Hecker  %itgt,  Id  ihrer  GesamiDifaeit  nur  eine 
Stnfe  der  EotwickloDg,  nur  eine  PbaM  dee 
kraeken   Lebens   in   einer  gro'faen  Keihearolga 

'Ton  EftchetDBngeB,  und  erbalten  darcbErkenot* 
aifo  des  Vergangenen  ihre  volle  Bedeotung. 
Mancbe  Krankbeiten  sindTerschiruDdeo,  andere 
tiab^n  Rieb  zeraplittert,  noch  andere  baben  ih- 
ren Boden,  ao  den  tie  ftüher  gekettet  ecbieoeo, 
Tf^rlauen  und- eine  Bedeuiung  gewonneD,  die 
man  früher  nicht  geahnet  halte."  Die  Periode 
dei  &u5cattes  ist  mit  detit  Erscheinen  der  Lnat- 
•euche  Korackgetrelen,  vrejche  mit  nie  geebne- 
ter Schnelligkeit  sich  über  alle  Länder  verbrei- 
tete. Ibr  Encheineo  und  der  Tod  standen  sieb 
damals  so  nahe,  wie  Anklage,  Urtbeil,  Schaffott 
in  den  finstera  Zeiten  der  Vehme  und  der  re- 
publtcaniecben  i^egteraogen  Venedig!  und  Ge* 
nua's.  Noch  rerbaerender  waren  früher  Pestsen- 
eben,  unter  denen  der  schwarze  Tod  eine  welt- 
historische Bedeutung  arreicbte.    Die  Tantwutb, 

'  der  .englische  Sobweiff ,  die  BUlTern  und  di* 
Cholera  erscbieneo  als  ähnliche  Weltseuchen, 
alle  Wiokel  der  Erde  berührend. 

Wie  .die  TanzTralh,  so  erscheint  die  eng« 
lilcbe  Scbweirsfiucht  für  immer  Terschwunden 
CO  »Bja,  und  nur  in  einzelnen,  tiefer  Belege- 
nen Gegenden ,  gibt  es  hin  und  wieder  FrieseJ- 
epidemieen,  die  an  die  SchweÜsBucht  vergan- 
gener Jahrhunderle  erinuerD.  Den  Ursprung 
alter  dieler  Wellsenchen  umgaben  wunderbare 
Mj'tbeu,  welche  zu  dnrdidringen  selbst  dem  un- 
ermüdlich fotsofaeadeo  Hee&tr  nicht  imnier  ge- 
lungen ist.  .... 

Die  Erde  ist  derWohiKils  einer  Pflanzen-, 

I  Thiei-  und  UentcbenSvelt.  ■  Ihre  fteprÜsesUiB« 


Ho  siod  fiberall  yWt«Wo1ii  foo  grober Vtuteble*- 
deobeil,  weoo  wir  die  der  Pole  mit  denen  des 
Aequaton  and  denen  der  gemäfsigtep  Zo6e  Yer- 
gletcben, 

ITelch  eine  Verscbiedeobeit  swischen  Aine-* 

rika'e  Urwäldern   ond  den  Fichtenhaiden  Nord- 

tentschland'ti    Poleq»    und  RufslandV,-   in  -  der 

Faffbenpracbt  derBlomen  unter  der  warmen  Zone 

gegen  die  des  Nordens  tind  des  gemäf»igten  Him* 

melslricbs.    Die  Pflancen  der  Alpen  finden  sieb 

Dicht  in  den  SampfgegendeoLitbauens  uiid  Uo- 

game,    der  Reis  gedeiht  nur  im  Sompfbodeo« 

den   eioe  warme  Sonne  bescheint,   die  Geren- 

pea  waren  stets  die  Scheidelinie  des  Nordens 

fir  deo  Oelbaumi,  der  Dattelbaum  wollte,  nie« 

tosls  in  Griechenland  FrSchte  tragen«  Der  Wein- 

itock  "will  keine  Aequatorsonne  aoid  keine  nor* 

£sdie  Lnfli  und  Amerika,  dieses  Land  derSp- 

«^^Bten  Vegetation  I  hat  bis  j^tzt  noch  keinen' 
Fein  prodacirt  Aber  so  grofs  auch  die  Kluft 
swischen  den  Cedern  des  Libanon  ond  defi 
einfachsten  Gräsern  and  Moosen  des  Nordens 
erscheint,  immer  erkennen  vm  in  ihnen  wie^ 
der  den  Charaktet  der  Pflanzenwelt  Der  Grund 
der  Verschiedenheit  ist  der  Einflab  des  Kli« 
ma'e  nnd  des  Bodens.  Einige  Pflanzen  wach* 
sen  nur  anf  einem  kalkartigen  Boden,  andere 
anr  anf  einem  salzhaltigen;  Kalkerde,  Kiesel- 
erde nnd  Thönerde  haben  ^  wie  Unger  grund« 
lieh  nachgewiesen,  in  Ur-  nnd  Uebergangsge* 
birgen  ihre  eigene  Vegetation,  obgleich  nicht 
alle  Pflanzen  ah  einen  gewissen  Boden  gebtfn^ 
deo  sind,  sondern  entweder  nur  in  dem  einen 
besser  als  im  andern  gedeihen  ^  oder  mit  jedem 
Boden  zufrieden  sind. 

Wie  b^  den  Pflanzen,  so  sehen  vrir  auch 
in  der  TUerwelt  diese  Sofsere  Verschiedenheit 


—    40    — 

bei  ioDever  Binbeit»  In  Arno  elgtntbSmlicIistoa 
Fonneii  «od  grofsarligtteo  Gestalten  tritt  die 
Tbierwelt  unter  der  beifeen  Zone  der  oetlichen 
Halbkug«!  bervor^  indefs  der  Mensen  bier  in 
firat£f»nbafter  Gestalt  den  Tbieren  näber  Ter« 
w«ndt  und  kaum  um  eine  Stufe  böber»  als 
diese,  erscbeint« 

So  Terscbleden^  wie  die  Pflansen  und  TBiere, 
erscbeinen  in  pbysiscber  und  ioteUectueller  Be« 
siebung  die  Olenscben.  Abgeseben  Ton  der  Ra« 
^euTerscbiedenbeit  sind  bier  nocb  andere  Mo- 
mente i  weicbe  TreseotUcb  influireo,  Tor  ^llem 
Klima  I  Kultur  und  Afterkultur,  Nahrung ,  Le- 
bensweise |  religiBse  und  politiscbe  Institutionen» 

Durcb  diese .  Einflüsse  wird  nicbt  nur  die 
Verscbiedenbeit  der  Ra^  wesentlicb  modifidrt, 
eucb  das  Bild  der  Kraokbeit  und  das  Wesen 
der  Krankbeiten«  Es  giebt  Kraokbeiten,  'wel* 
ebe  nur  bei  der  einen  oder  andern  Menschen* 
raf  e  Torkommen  %  indefs  die  übrigen  davon  Ter- 
ecboni  bleiben,  und  icb  will  in  dieser  Becie«* 
bung  nur  das  Magenleiden  der  Neger  und  di^ 
eigentbuinlicbe  Bautentartung  der  Malaien  neu« 
«an»  Auf  der  andern  Seite  ist  es  eine  allge« 
mein  anerkannte  TbaMacbe »  dab  manche  Kra^» 
heiten  an  ein  eewisses  JUima,  an  einen  gewis» 
aen  Boden  und  an  bestimmte  Verbältnisse  ge« 
bunden  sind,  so  dafs  man,  wie  bei  den  Pflan« 
«en,  TOn  hoÜenstet^^  bodenholdtn  und  &ptfeii* 
tM^en  Krankheiten  sprechen  kann,  A.  h.  Ton 
Krankheiten,  welche  an  einen  gewissen  Boden 
gebunden  sind«  so  wie  Ton  solchen«  dUe  auf 
einem  gewissen  Boden  Tomogsweise  gedeihen, 
nnd  endlich  Ton  solchen ,  die  mit  jedem  Boden 
tnfiieden  sind.  Das  gelbe  Fieber  will  ^  hei- 
Um  Klime  nnd  ein  KSstenland,  e«l  Imnnclil 


.»    41     «=• 

BOT  SO  w«t»  als  dlo  TermiselMiog  des  sSfsen 
Qsd  salsigett  Wassers  zur  Zeif  der  f  lath  reicbtA 
Der  Scorbot  will  ^belagerte  Städte  uad  Voo  ih- 
rer Bahn  rerscfalagepe  Sthiffe,  in  welchen   et  * 
as  gesqDden  Nahrücigsinittelo  gebricht,   au/ser^ 
dem  da  noch  auftretend,  wo  analoge.  Verhält« 
oisse  obwalten.    Noch  andere  Krankheiten  herr- 
Mbes,  aoäbbäogig  Ton  den  erwähnten  Verhält* 
sisseo,  fiberalty  wo  es  Menschen  giebt,  aber  ihr  ^ 
Bild  erleidet  mancherlei  Utnändemagen  durch 
las  Klima,  die  Ifahrung«  die  Lebensweisei  das  ^ 
foKdscbe  ond  das  religiöse  Treiben* 

lo  der   heifsen   Zone»    wo   der   mittlere 

Fännsgrad  +25  bis  +35^  der  höchste  +48^, 

tt&i  der  niedrigste  -("  ^^^  ^^  ^.^7^  pQ®S^>  ^^ 

&  Nächte  in  Vergleich  cor  Tageswarme  auf- 

faiUoi  kohl  aindj  wo  die  Veränderungen  des  l 

Baroneters    rasch    erfolgen    nad   Terderbliche 

Wüode  häufig  weben ,  wo  Erdbeben  an  der  Ta-« 

feiordbnng  sind,  erscheint  der  Bewohner  ^hne 

So^rgie,  ohne  Muskelkraft  bei  grofserer  AnfVe^ 

pog  der  senaibein  Sphäre  mit  vermehrter  Blut*«* 

bewegangy  erhöhter  Hautlhätigkeit,  gesteigerter 

ßalleaiecretioD ,    träger  Verdauung.     Die  yor- 

krncheoden  üraokheiten  sind  hier  im  Winter  . 

W  22^,66  Tagswärme  und  sehr  kBblen  Nach« 

teo:  Brustentzündungen  ond -Brustleiden  jeder 

Art,  Rphren,  der  Starrkrampf;  in  der  heifsen 

labreeceit  Gehirn-^  Darm-  und. .Leberentaün- 

^<>i>gett,  die  Brechruhr  und  das  gelbe  Fieber« 

Zs  jeder  Jahresaeit  trifft  man  hier  Schwind«* 

»cbten^  Scropheln  und  Elephantiasis« 

la  der  kalten  Zone  yariirt  der  Wärmemes* 
ler  im  Verlauf^  des  Tfiges  weoig,  während  des 
Ithres  dagegen  um  mehr  als  80^.  Die  Varia» 
tioaaq  des  Barometers  it|»d  über  dem,  60^  der 


—      42      •— 

BVefte  fast  auf  nichts  redacirt/  iy  '^er  Wiod«^ 
häufig,  Gewitter  telten.  Et  präTatirt  hier  daa 
sangainiache  TemperameDt,  aio  Mensehea  ha« 
1>eo  Maskelkjraft  uod  eioe  rasche  Verdauung» 
und  ah  die  bäufigsteo  Kraokheiied  jelten  Au- 
'genentzundiiogeo,  Rheamatismeo  i  Sruslleiden 
Qod  inaDche  HantübeL 

Europa  t  mit  .Aofinahoae  tod  Scbo.tllaod^ 
Däoetnarky  N<»rwegea,  Scbwedep»  Rubland,  ge^ 
bort  der  gemäbigteft  2Uioe  «n;  welche  die  Ei^ 
geothümlicbkeiten  der  kalten  und  beif^^o  Hirn«' 
melftstriche  gewiuerma&w  in  sieb  Tereioigeod, 
mehr  oder  wenfs^r  aroch.  eto  Gemisch  der  Rraok«« 
beiteo  beider  Zonen  hesitst,  deren  Charakter 
durch  den  milden  Himmel  modifictrt  ist«  Mörh 
gröfser  ist  der  Binflufs»  den  in  dieser  Besie- 
hung dir  Culturzustand,  die  socialen ,  politi- 
schen lind  religiösen  Verhältnisse  üben. 

Der  Cultnrcnetand  bat  in  den  meisten  eu- 
ropaiscbeo  Staaten  eine  Hohe  Erreicht,  wie  wir 
ihn  in  keinem  andern  Welttbeile  sehen.  Fael 
überall  sind  dk  Sümpfe  ausgetrocknet^  die  Step^ 
pen  urbar  gemdrht,  die  Wälder  gelichtet,  die 
rlS^se  und  Ströme  eingedämmt.  Die  Cultoc 
^es  Bodens  ist  so  /  dafs  trotz  der  grofsen  Be- 
TÖlkernng  noch  ein  weiteres  Drittel  binreicheode 
Nahrung  finden  würde,  und  der  Besits  treff* 
lieber  Strafsan ,  deren  Zahl  alljährlich  ste^  und 
eine  zweckmäbigere  Einrichtung  erhält,  Ter* 
wischt  den  Gedanken  an  die  MogUcblcait  einet 
Huogersnoth,  im  Fall,  dafs  eine  Gegend  yod 
Miswaclis  heimgesucht  würde.  Die  Besorgnife 
¥or  Mangel  an  Fenerungsmaterial  ist  Terschwnn» 
den,  seit  der  forschende  Geist  es  in  der  Tiefe 
der  Erde  gefunden,  deren  Braunkohlen*  und 
Stebkohlenlager   ein6   tausendjährige  Aoabeote 


-*    4S     ^ 

f^MrimireeB ,  «nii  eh  neiMi  Leb^o  In  ootere  lo-- 
eialen,  iodqsIrieHen  and  commardeUen  TerhälU 
bisse-  gebracht  haben. 

Der  Bau  unserer  Wobnongen  ^  d!e  Beschaf« 
fenheit    unserer  Dörfer  ood  Städte   entspricht 
immer  mehr  den  Anforderungen  einer  yerstÄu- 
dig^en  Gesnndheitspoliaeiy  das  Streben,  Alle^  aus 
ihnen  cu  entfernen ,  ^a^  nachlbeilig  auf  die  Ge- 
sundheit der  Bewohner  wirkt,  die  gesundbeits- 
gemäfaere  Einriehtang  der  Schulen  und  öfFcot'« 
lieben  Gebäude,  sind  wicbtige  Momente,  wel» 
che  das  allgemeine  Gesendbeitswobl  auf  directe 
und  indirecte   Weise    befördern»     Blit   eipem 
Worte  f  unser  Cultursnstand  rerscbafft  uns  die  ' 
Httlel,  nch  angemessen  zu  kleiden  und  zu  näh-*' 
ren,  augemessen  zu  wohnen  und  die  Mufte  zu 
geniefoen«    Die  Mittel  sind  gegeben,  däfs  der 
jnenseblicbe  Geist,  durch  Brziebung  aufgeklärt/ 
erkenne,^  was  ihm  heilsam,  was  ifam  schädlich 
sey,    indeCs  der  ibdolente  und   einem   blinden 
Fatalismus    ergebene   Bewohner  dee  mittleren 
Asiens  und  cter. wilde  Afrikaner  diese  entbehrt^ 
und  so  den  feindlichen  Einflüssen  der  Anisen« 
weit  blobgestelU  bleibt« 

Leider  werden  diese  dargebotenen  Mittel 
nicbt  in  der  Weise  benutzt^  wie  der  Menschen« 
freund  es  wünschen  muls«  Gaskali  (artisaos 
and  nuichinerjr  1836}  weist  nach,  welche  nach-* 
theilige  Folgen  dadurch  entstehen,  dafs  die  Ma« 
n«facturarbeiter  nicht  m^br,  wie  früher,  zu 
Hause  arbeiten ,  sondern  getrennt  ton  Frau  und 
Kiodern,  wodnifch  die  HausbaltnogsordnuDg  un^l 
Haoshaltangskunst  ganz  rerloreo  gebe,  wie  dev 
Aufenthalt  in  den  tti  warm  gehaltenen  Bsumwoi*' 
lenspinnereien ,  wie  Wtf  sie  in  Eaglnnd,  uvd' 
naoieotlieb ^aucb  in  der  Schweiz  antrefTen/die 


GeKhlechUloft  ca  Irali  eiit.wicKlav  w*>  Boch 
(greller  hetTortrUt»  weon  Knaben  and  Mädcbea 
hier  io  eibem  Zimmef  sasimimeti  .arheUeo» 

Ea  giabt  ferner  einen  Kreb^iscbeden,  der 
aUe  socialen  Verbältnisse  oei  ans  seroagt  dnd 
das  pfajrsiscbe  nnd  mo|raliscbe  Wohl  gleich  sehr 
gefährdet  9  die  Modei  der  Loxosy  die  Aflerbil- 
dnng  oder  Ueberbilduog« 

Die  durch  alle  diese  nng nnstigen  Verbalt«*- 
nisse  onTermeidliche  Sotfemang  rom  natürli- 
chen Geleise,  wie  wir  siä  fast  in.  allen  nnsem 
Verhaltnissen  erblicken,  gestattet  Jkeine ^gleich« 
mäftige  Entwicklung  der  psjFcbischen  und  so«» 
matiscben  Sphäre,  die  eine  wird  auf  Rosten 
der  andern  entwickelt,  die  Harmonie  »afs  aoa^ 
dem  Organismns  schwinden,  «nd  hierroit  ist  im 
JBuropäer  eine  .grpfeere  EmpfangUcbkeit  für  stö- 
rende Einfliis^e,  eine  gro£Mra  Disposition  so 
den  Krankheiten  gegründet» 

EBerims  folgt,  dafs  der  Cnltursostand  Eu- 
iopa*a  die  äufeern  Ursachen  der  Krankheit  ge- 
mindert, aber  die  Bmpfäogliehkeit  fiir  die  Krank«» 
beit  gesteigert  hat.  Grofse  Epidemieen  sind  da- 
her im  -Allgemeinen  seltener  und  Yielleicbt  auch 
weniger  Verheerend  geworden,  dagegen  haben 
EferTeoSbel,  Geiftteskrankheiteo,  die  Selbstmord '« 
und  die  Jtfordsncht,  der  Säuferwahnsinn  |  dio 
Myopie  o«  s,  w.  entschieden  im  citilisirten  Bu- 
ropa sogenommeo*  ^         , 

Abgesehen  Ton  den  nordischen  Ländern, 
welche  der  kalten  Zone  angehörend  auch  dio 
Krankheiten  derselben  haben »  theilen  wir  daS' 
Sbrige,  der  gemäßigten  Zone  angeborige  Eu- 
ropa in  die  Polar-  und  in  die  Südbälfte»  wel« 
che  Sintheiluog  in  nosologischer  Beziehung  be- 
achtnng^wertb  ist^  da  in  der  ersten  der  Krank- 


— '   45    « 

% 

baben' Z<MM  darcbblickl. 

ÜDler  dto  KffMkbeittii,  «wdehe  8b«n1l 
YOifcommeiiy  nebmeii  offeabar  £e  Bhtltmn  mil 
ihveo  Abatt0B  «oi  der  «nlMi  SttUe»  «n.  Nob 
wird  bebai^taCy  dab  die  Scbotcblaltar  unter 
miem  tSdlichea  Hiniiael  lei^ier  Tenage,  «od 
dab'nameiillich  die  Neger  eiee  geriege  Recep^ 
tintil  fSr  dieselbe  Beigen.  Die  Masern  aind 
swar  «benfalle  sehr  Terbmtet,  doeb  dürfen  wir 
sie  in  die  Klatae  der  Krankbeiten  TerweisenV 
welcbe  auf  gewittern  Boden  Yorsugaweite  ge*- 
deiben,  welche  eine  betondere  Vorliebe  für  die 
Kntten  der  Nord-  nod  Otttee,  ood  Sberbaopt 
fir  aUe  Gegenden  neigen,  in  wekben  der  ca^ 
tarrbalitche  Krankbeittebaracter  endemitcb  itt 
Qod  aof  der  andlicben  Brdbalfte  tebr  teilen  ond 
simcben  den  Wendekreisen  nacb  SchonMn  gar 
nicbt  geteben  werden«^  Dah  et  keia  Scbuts- 
mittel  gegen  die  Matern  giebt,  bebe  icb  scbon 
wiederboH  nacbsnweiten  rersncbt  Ancb  der 
Scbarlach  verdient  in  die  Klette  der  bodenbolden 
Krankbetten  rerwieten  so  werden ,  da  er  ini 
weatlicben  Eoropa ,  namentlich  in  Hollandi  Eng- 
land, Schottlana  ood  in  den  Stromgebieten  det 
oordlicben  Tenttcblandt  Toraogtweiteeinen  bo^ 
artigen  Cbarakter  entwickeln  toll/  indeft  an  den 
Kutten  det  Slittelmeert  •  in  Italien  ond  in  Snd^ 
frankreicb  er  nacb  Schonhin  immer  einen  aof-^ 
fallend'golartigenyerlanf  bekunde.  Die  brandige 
Bräune,  frHber  betondert  eine  Geibel  fiir  ei^ 
einige  Gegenden  Eoglapdt,  Frankrticbs.  Spa- 
niens nnd' Italiens,  wird  jetstnur  nocb  imGe^ 
folge  des  Scbarlacbt  in  einigen  franEotitcben' 
mid  engKtdiett  Provinzen  wahrgenommen.  Nach 
der  GaaeCle  mödicale   Tom  .28r  irpril  S»  266» 


wSihftt  diäte  E^raokh^it  gftgefi.waf%  «ater  deii 
KioderD  io  der  Veqdee.  Der  Prieset  ^  rot 
Schonlein  als  dat  rbeameliscbe  Exanthem  be^ 
xeicboet»  uod.wfilicicbejolich  eiae  Hiaterlassen- 
ecbaft  des  eogUaohen  SchvveUtfiabera^  wird  jetat 
Torzogtti^ite  im  Stromgebiete*  dea  Rfaeios^  oa* 
pneoHicb  10  der  Umgegend  tqh  Strasburg  nod 
Maofibeim»  iq  «loigen  Gegeodee  Wtirtemberge 
«iid  ßayerae».)aiid  vor  Allem,  im  franaöiiscbea 
Oiae- Departeiti^at  beobacbtet«  Da«  Vaterlatid 
der  Infiu0nzd  ial  des  nördlicbe  ReT^laiid,  aber 
4Jie  Ge^chJcble  derselben  lebrt  aoe^  dab  sie  über^ 
all  bie  sieb  verbreitet*  Dae*  Vaterland  der  Bum 
bonenpest  ist  das  Stromgebiet  des  Nils ,  beson- 
ders Ünterägypteo »  wo  es  ancb  nie  aö  Termit» 
telnden  Momenten  nur  Herronmfung  eines  Con« 
taginms  gebiicbt>  welches  die  Krankheit  über 
andere  Gegenden  verbreitet.  Das  gelbe  Fieber 
bleibt  auf  die'  Meeresküsten  gewisser  Breite» 
grade  beschränkt  ond  entwickelt  eich  hier  nur 
soweit,  als  'ailr  Zeit  der  Ftuth-  das  Meerwast 
ser  10  den  St/öman  gespürt  wird.  Leider  kon^ 
aen  wir  eine^äbnltcbe  ranmlirbe  Beschränkang 
nicht  beim  et$ropäischen  Typhus  nadi weisen^ 
der  unter  giiostiged  VerbäUnissen  durch  jedes 
Klima  ^  bei  jeder  Jabresseit  über^  Hochländer 
ond  Niederontett  seine  Sicbel  schwingt;  daher 
er  £U  den  heaentagen  Krankheiten  gebort«  Nar 
Tom  Peteehiallyphus  behauptet  Schönlein ^  dafil 
er  dem  enropaischen  Boden,  angehöre  ond  nicht 
aofser  Europa.  Torkomme.  Das  europäische 
Sinnmer  -  oder  ^  Marsehfieber  keimt  gleichsam 
ans  de^  WecbseUIeber  hervor ,  und  &drte  sich* 
in  Hollands  Küstenland,  Holstein ^  Schleswig,- 
einigen  Districten  >»a  HanaoTer  und  Westpha* 
len«  In  '  den  Sump^egenden  /herrschen  -  naehi 
den.  2^8nis|ie  Wiqumr^ , .  PnmgUls  '«nd  JfoK^ 


— .   47     — 

faIcoM*t  mit  fiotrilt  dn  Souunm  fast  IumMr 
gastritch~  gallige  Fiehtr,  welch»  avi  WocbMir- 
fiebern  b«rTorgebA),  und  bei  Atmäheratig  dar 
kalten  Jabretseit  io  WecbseUlet^erD  «ndigeo. 
Die  StarmBatheD  im  Februar  1S2S  batlefi  dn> 
KÖatetilaod  tob  Hofland  nod  Nordteulichlaad 
Bnter  Seawataer  geietzt,  bei  deaien  Riiehtritl 
die  ganze  Käste  eiDOB  weiten  Sumpf  bildete, 
and  hier  liegen  di«  lUomeote,  warum- betns' 
Eiolrilt  des  heirsen  Sommert  in  jei)*m  Jabri 
das  gastriich-gallige  Somuerfieber sich  entwlk^ 
kein  raufste  Aaf  des  sieben  ionitcben-  loMlo 
und   nacb  Hennen  diese  Fiebei  andfemisch. 

Dje  Wechselfiebtr  acheiDeo  anrauf  der  öst- 
lichen Halbkugel  Torxukommeo,  nnd  ancfa  bier» 
wie  Sthonltin  bebaaptet,  über  bestimmte  Gra^e 
nördlicher  Breile  nicht  binansiugefaen ,  da  ti^ 
im  fVestea  nur  bis  zu  den  Shetlands-lDseloi 
im  Osten  kaum  über  t^sala  hinaus,  in  Miuel? 
aueii  bis  cum  57**  N.B.  Torkuintnen.  Gegen 
den  'Aequator  zu  «rkeniifln  sie  keine  Grenze* 
Am  baufigaten  sind  sie  in  Ebenen  mit  geringei; 
AbdacbuDg-,  mit  laDgsam  fliefseodea  oder  ste- 
beoden  Wassern.  iVur  bei  in.lensir  getteiger* 
len  WecbBelfieber-Epidemieen  bleiben  sellt^ 
die  hochgelegensten  Gegenden  nicht  rerpchonl, 
wie  wir  Von  1625—  1829  gesehen  haben.  Un- 
nnlerbrbchen  sind  Wecbaelfieber  in  Holland, 
auf  der  Küste  ron  Terracinä  hü.  Liyoroo,  in 
Rom  und  Manlua. 

Die    Cholera,  früher   ein»  bodensiele,   ist 
eioe   bodenvage  Krankheit  geworden.    Kuhr»i||  J 
nnd  Diarrhöen  aiad  häu&g  in  den  Tropeagegm 
den,    and    sollen    fast   nie    aus   d^r   HiKhebeii._^ 
von  Madrid  nnd  einigen  abnlich  grlegeDen  Ge^ 
gaa^n . Ital^ei»«    und  du  Xüxk^  Terichwinde^^ 


" .    ■  -    48    -r 

Tn  Tanlacblanfl  TcrlaDgt  die  Rutir  gevritse  co»- 
mische  VerbaltnitSQ  und  word«  in  den  letsleo 
labren  besooderi  in  Würtemberg,  Baden  uad 
den  Hoben zollerscben  FiinteDthiiiilern  "wabrge- 


Der  Cretinismui  bt  id  Tielut  Tbälera  and 
Bbepen  der  ScbweU,  in  den  AoitalhÜlera  nnd 
im  fraozötitcheD  Jura,  Tjrol,  Saltburg,  l^äm- 
tben  and  Sieiannark,  in  mehrereo  Seitenibälera 
dw  bbem  NetSkar*  ia  eintfin  Seileothale  dn 
OIomI,  im  Harte,  im  Ilmeolhale,  im  £n^ 
birge,  in  den  Apennineo  tiod  iq  den  Pyreaäeiit 
in  einigen' Gegenden  Ton  Ungara  einhuimiscb. 
Schontein  glaubt  ibn  an  bestimmte  geognoiti- 
■Cha  VerbaltniRse  gebnoden,  und  zwar  haupl- 
■ächlicb  an  Kalkgebirge  nnd  gypsbalrige  Wal- 
ter. Man  bat  nachgdWiasen ,  dars  die  Kraok- 
lleil  blofs  aof  der  Scbattemeite  der  Tbäler  vor* 
komm«,  niemals  anf  dtfr  Licblseite,  besonden 
TOn  Längenihalern ,  wa«  in  aUen  Läodern,  wo 
es  Cretins  giebl,  constant  bleibt.  Hiermit 
atimmt  Troxttr  iva  Ganzen  tiberein ,  wie  icfa 
tchon  in  einenf  andern  Anfiatze  über  dleteo 
Gegenatand  in  dieaer  Zeittcbrift  aacbganieieD 
babe. 

.  Die  ZoDabme  AtaGtisteakratüüi^tm  inaer- 

halb  im    tetztan   Decennien    in   alieo  Läqdern 

ist   eine  Folge  der    feblerhafteo   Erziehung  ia 

ungern  UnterrichttaDStallen,  «eiche  die  Eaar|i> 

dea  Cbarakteri  ichwacben    nad    dadnrcb    dem 

Menacben  die  Aaldauer  in  Gefahren,  dieSlanil- 

baftigkeii  im  Ertragen  acfawerer  Leiden  taaben. 

,   Sie  ist  eine  Folge  der  nnaarer  jetzigen  Zeit  ei- 

I  genlbümlicbeD,  Torherracbenden  nnd  einseitigen 

I  Entwicklung  des  Verstandea,  eine  notb wendige 

Folge  der  grSrfem  TerwicIÜaogeii  dar  «ocialen 


^     49    — 

Qofl  poliUaebeii  yerhSItnItt*«  lo  BogkbA  giAt 
et  mehr  geiatetkranke  MSniier,  erklärlich  durch 
die  politischen  uod  commerciclleB  Verhaltnitee 
dieses  Laodes.  Fraekreicb  ist  reicher  an  gei* 
steskranken  Frauen »  und  dies  evklären  ebenfalls 
die  dortigen  Verbältnisse  der  Gesellschaft  ond 
der  Politik«  In  Teutscblapd  stellt  .sich  dieses 
Verhältnifs  2am  triste .  mUiea* 

Der  geniefsende«  Yon  einer  schonen  IVa* 
tar  umgebene  Bewohner  Italiens  kennt  keine 
Noth,  freut  sich  des  Daseyns  ohne  Schwelge* 
rei^^  überarbeitet  sich  auch  nicht ,  wie  im  pa- 

Iiiernen    Teutachland    der  Geschäftsmann,   und 
iefert  seltener  Geisteskranke«  Dänematk|  Schwe- 
den und  Norwegen  sind  reich  daranu    Wie  -  in    . 
Untsland  und  auf  der  iberischen  Halbinsel  sich    , 
dies  beransstellty  ist  mir  unbekannte 
>     Win  die  Geisteskraakbeiten  ^  so  ist  auch 
der  Selbstmord  häufiger  geworden,  was  die  Tod- 
tealisten  aller  Länder,  besonders  aber  die  grö« 
*  der  Städte,  darthun.    Die  Ursachen  dieser  Zu- 
nahme  sind   dieselben,  welche  die  a^jäl^rlich 
häufiger  hervortretende  Gemüthszerriittuo^  yeif* 
anlassen*    Auch  das  weibliche  Geschlecht  tfn?        ^ 
selbst  das  kindliche  Alter  zeigt  gröfsern  Ge« 
schmeck,  durch  Koblendampf,  einen  Sturz  Von 
einer  Hohe,  oder  ins  Wasser  das  Daseyn  zu 
endigen.    Steigender  Luxus ^  Spiele  uod  Spe^«        0^ 
cnlirsncht,  Völlerei,   Trunksucht, .  Aussthwe?«       j^ 
fongen    in    der    Liebe  ^    sind    die    häufigsten 
Veianlassnngen.     Auch   in .  der    Art   zti .  ster- 
ben ist  man  erfinderisch   geworden,  iwio  nn^ 
ter  andwn  die  Beispiele  beweisen ;  wouSIanner 
sich  durch   beladene  Transportwagen  zu  Tode 
rädern  lieben.    Andare  rosteten  sich,  noch  ao^ 
dere  -zerstiickelten  sich^  noch  andere  wollten 
nnter  den  Stichen  der  Bienen  euf  honigsüfsn 
]oani«UXXVU.Bd.l.8(.  D 


—    ap    -- 

TTötb,  andere  Wicr  dem  Bisie  too  zweibDO* 
dort  Blutegeln  sterben,  Moriebdt  sunt  inille  ftga- 
rae!  Grofse  Städte  zeichnen  eich  durch  HaiF- 
figkeit  des  Selbstmordes  ans,  doch  ist  er  auch 
ib  vielen  Gebenden  auf  dem  platten  Landie 
keine  selleDeErtcbeinuDg.  Von  Schwaben  gut 
dies  nanaenUich.  Einige  «ädlicbe  Nationen  >ind 
fait  frei  von  diesem  nngtücklicben  Vorrechte 
ies  MenKben,  welches  Hegel  bekanntlich  als 
ein  Hanptcriterinm  der  menschlichen  ^atMV  vom 
Tbiere  bazeichuet;  dabin  gehören  beiondars 
Italien,  Spanivir  und  die  Türkei.  Fraokreicb 
und  England  scheinen  alle  übrigen  Länder  zu 
übertrei&ii,  obwohl  Tenticbland,  Dänemark  nnd 
Knlsland  gewilk  nicht  bedeutend  nachstehen. 

Der  Säuferwahnsinn  ui  Eigenthnm  Eng- 
lands, BuAIands,  Polens,  Dänemarks,  Schwer 
dens ,  Hollands  nnd  besondeis  des  nördlichen 
Tentacblands.  Amhäa6eslen  ist  er  in  den  Han- 
delsstädten der  Ost-  und  Nordsee^  wo  BeqchäfÜ- 
tunj  nnd  Klima  die  arbeitende  Klasse  zum 
Genüsle  des  Branntweins  einladen.  Einen  ana- 
Jogen  Zustand  erseugl  der.  Geours  des  Opiums, 
Welther  tnit  wenigen  Ausnahniiea  nur  in  der 
Türkei  Tockommt. 

"ÜMHeiinvtA  ist  he!  Bergbewohnern  und  hei 
Meafchen  aas  kalten  und  feuchten  Gegeode«, 
nameotlich  HoUänderDf  wenigstens  nach  Xjorrej', 
KU  Hause. 

Augenkrankheiten'  finden  sich  überall,  übri- 
gens scheinen  sie  seltener  in  den  lüdliehen 
Ländern ,  eis  in  den  nördlichen  vorzukommen, 
>wa  die  Natur  weniger  belebt  und  der  bodcn 
■täbrcad  eines  gröfsern  Theils  im  Jabre  mit 
Schnee  bedeckt  ist.  Deswegen  sind  sie  auch  so 
I  büuüg  bei  den  Bewobott»  der  Alpen.    Die  Be- 


--     Sl     — 

scbaffenbcit  der  WohnQngeti« .  welche  beioliJep» 
bei  der  armern  Klaase  feucht  ued  ndt  Dempf 
tut  Winterceit  angefüllt  wAp.  ttt  nicht  ohoe 
EiDflufs  aof  die  Häufigkeit  der  AngenleideB  im 
Nordea« '  Die  contagioie  AqgeDblenooraboe 
scheint  e&  Eifenthum  überfullter  Caeetnen  . jsa 
8670.  Die  Kurzsichtigkeitp  über  deren  Zunahtna 
TOD  allen  Seiten  her  iUage  geführt  wird^  iat  cum 
grofs^u  Theil  I'roduct  einer  fehlerhaft  geleitete^ 
geiitigen  ErxiehuDg,  wodurch  die  Augen'  über 
die  Gebühr  aogeatrengt  werden,  cum  Theil 
aach  der  Terkehrten  socialjen  Verhältniaaei  wel« 
cbe  auch  io  dieser  Beziehung  nur  nachtheil^  ein- 
T^irken  kobnen«  Die  Nächiblindheit  eracheint 
in  Waitenhäoaem  zuweilen  epidemiach  und  in 
ftmnpfigen  Gegenden  endemiach,  daher  aie  auch 
^  lahirtea  Wechaelfieber  auftritt  Znweilen 
ist  sie  hyatevischen  Uraprunga,  zuweilen  im 
Gefolge  dea  *PeUagra*a  und  dea  Seeaeorbuta« 
Vor  einigen  Jahren  ceigte  aie  aich  etJdemia^^ 
anter  m^reien  im  ElaaiEi  atatioairten  Truppen* 
abth^angen« 

Hjrpochondrie  und  Hysterie  aind  bodenyage 
Vebeiy  die  indeaaen  doch  häufiger  die  rorneh- 
xnen  ala  die  arbeitenden  Klassen  der  Geiell- 
Schaft  heimsuchen  und  häufiger  in  der  nördC- 
eben  als  in  der  aüdlichen  Hälfte  Europa^s  Tor* 
cokommen  acbeinen«  Der  Hysterie  nahe  steht 
der  Veitstanz,  eine  ebenfalla  bodentage  Krank« 
beit  Die  Kriebelkrankheit  ist  das  Product  all« 
gemeinen  MiCswachses  und  an  keinen  Boden 
gebunden.  Beachtnngswerlh  iat  ea,  dafa  im 
Spätjabr  1828  aie  epidemiach  unter  den  Trup- 
pen in  Paria  auabrech  und  hier  aich  nur  auf 
einzelne  Caaernen  beachränkte«  Der  Starrkramgf 
^st  ebe  bodenbolde  Krenkh^  der  weatlichen 

D  2 


—     52     — 

^panfteben  KuM,  in  Bülteleuropa  Wabreo8  der 
hejfteo  Jabretseit  bin  nnd  wieder  zu  VerleteoD- 
gw  «icb  geteliend«  Die  Hundswulh -%chdin\ 
eine  bodeobolde  Kraakbeil  der  Polarbälfle  Eq- 
ropas  IQ  aeyq »  die  Milzbrandblatter  überall  io 
Europa,  aber  oi^maU  auf  der  weatifcbeii  Brd- 
iialtte  Tonakonunen. 

pei^  Scorbut  ist  ein  Eigentbam  Terscbla^e- 
ner  Scbifb »  belagerter  Städtei  Gefaogoiase,  Ar* 
beiUbaoser,  Kasernen  and  FabrikeD;,  und  bpdeo- 
fix  in  einigen  Gagenden  Irlands  und  «iiii^ 
KSatengegendeo  der  Öitsee. 

Der  Rothlau/  iat  bäofiger  in  Süd^  aU  Hoii- 
. Europa,  besonders  auf  der  Küste  des  atlaoti' 
seilen  l^eeres,  in  Portagal,  Spanien,  Sadfrank- 
reicb,  auf  der  sudlieben  Küste  yoo  Eoglaod,  ai 
den  Ufern  bedeutender  Landseeo^  de*  Odtf^ 
Elbe,  auf  der  südlicben  Abdacbung  der  acbwa* 
biseben  Alp»  .     > 

Die  ZeBgewehsverhä'rfung  ist  Bigenttam 
der  Findelhäuser  und  früher  der  niederen  k^ 
tagne  und  der  Umgegend  Ton  Calais, 

Entzündungen  sind  bodenbold  in  HecUi^ 
dern  und  auf  der  nördUchen  Seite  der  Abw* 
In  der  Pölarhälfte  Europas  präralireo  dieM» 
«ündungen  der  Athmungsorgane ,  in  der  nft* 
eben  die  der  Unterleibtorgane,  Leberbutsüadsir 
gen  herrschen^  nach  He/tntf/i,  besonders  auf  dsol^ 
sein  und  Küsten  des  Mittelmeeres.  Die  KfiiHl 
länder  der  oiJrdlicben  Meere  und  der  Schwenk 
Seen  sind  die  (le^atb  der  Catarrbe^  der  i|i* 
tben^  des  Keuchhustens» 

Die  Kratzt  scheint  in  manchen  bocbgeli- 
genen  Gegenden  eingebürgert  su  seyn.  Kamesl* 
li^fa  gilt  dies  Ton  der  scbwäiuscben  Alp,  «v 


—  *  ' 


—    w    *- 

l^ea  der  Scbwels,  obgleicli  ala  aoeh  iti ' 
eioigett  tief  geleg^oeo   Geg^odeo »    nameiiüicb 
derßretagDa,  Rorilaadi  Polaa,  Ithaka  ood  Ca- 

phalonia  uht  häufig  ist* 

Dia  RacMen  liaban  ain  fauchtet  und  kal- 
tes Klima.    Von  den  Aussaitformen   kommt 
der  schuppige  TorzngsweiBa   in    Griachaolaod, 
TeDtfcbland  uod  Frankreich ,  dar  knolUgt  bia 
^ftl   wieder   in    Teutschland  und   Frankreich, 
Aach  Binnen  häufig  an   Gibraltar  und  auf  den 
liebeo  Inieln,  an  den  Mündungen  dei  Rhone, 
10  Altarien  und  Galicien  ror»     Dem  Aattatza 
<  Terwaodt  ist  die  ÜTriiriifcfte  Krankheit,  ein  Eigen-» 
s  thom  Ton  Astrachan,   tiralskoi  und  Cherson, 
;:  iie  Ichthyosis  auf  den  westfichen  fransosischen 
^  Kultes,  das  Pellagra  der  Lombardei ,  des  Lech- 
lei  Mit$  osd  des  obein  Rbeinthalsi  der  Scberliero 
ei  Toii  Trisst  and  Ragusa  |  die  Radasyga  Schwe- 
deos ood  Norwegens. 

Cij!      Als  eine  rein  bodenfixe  Krankheit  erscheint 

j,,jKe  D^hmar^che  Krankhtit   in    Holstein ,   der 

Veichselzopf  in  Folen  und  Rubländ.     Die  Liisf* 

.fuc^e  dagegen   dürfte   allen  Himmelsstrichen, 

li  i  ^^^P^^^^^^^^  Torxogs weise  dem  Nor- 
^^D  aad  der  Polarhälita  Eüropa's  angabo* 
Dasselbe  gilt  von  der  Bleichsucht  f  die 
feuchten  Holland  und  in  einigen  Gegenden 
r^^TOerschwabens  allgemein  angetroffen  wird«  Dia 
^^wnsteinkrankhni  ist  besonders  häufig  in  Eng« 
t^'w»  Frankreich^  Italien,  Dalmatien,  Oester'» 
[^h^  Böhmen,  auf  dem  Kamm  und  den  Ab- 
3,  gehangen  der  schwäbischen  Alp. 

(  Der  Gehirnschlag  ist  bodenhoid  in  Rom, 
eolfc  Gicht  in  Bogland,  Nordteofschlaad  und  den 
.^.brdiscben  Ländern  ^  die  TFassersuchi  in  feuch- 
leo^  Gegenden,  daher  besonders  in  Holland,  der 


—  .»♦  — 

Krehs  ist  überall  so  Badi6|  der  Magtnktebs  ist 
es  iD  Oberscb waben  y  der  GehärmütterJcrebg  im 
EUals.  Die  Schjmndsucht  liebt  Hochländer  und 
nicht  die  Meeresküsten«  ,Die  Eingeweidewurm 
mer  sollen ,  nach  Hennen^  anf  den  joniscbeo  In- 
seln besonders  häufigi  oder  eigentlicb  allgemeia 
Torkommen. 

Hiermit  schliefsen  T?ir  diese  Skizze.  Blo- 
ßen andere  diesem  Gegenstande  ihre  Aufmerk« 
samkeit  za wenden. 


-     M     ~ 


m. 

Nachrichten  uenester  Beobachter 

fibet  - 

die    P  e  s  t.  ^ 

Auttugswelse  nadi  'dem  ton  Hrn.  >Dr.  Buinrd  beniäi^cfa- 
benen  Journale  „la  Feste"  bearbeitet 

Ton 

Dr.   Vetter, 

in  Berlin« 


(F  o  r  t  8  e  t  ZQ  n  g.) 


(Jeher -die  veranlassenden  Ursachen  der  Pest. 
Obgleich  es  nicht  aDgemessen  iftf  das  Weieo  der 
Pest  bestimmen  sn  wollen ,  ehe  nicht  die  Tor- 
gängigen  Untersuchungen  gehörig  aufgebellt  sind, 
läfst  sich  doch  von  der  veranlassenden  Ursache 
sagen«  dals  sie  wesentlich  contagios  ist,  d.  b» 
dafs  die  Krankheit  sich  nur  auf  individuellem 
Wege  verbreiten  kann,  sey  es  in  anmittelbarer 
Verbindung  mit  Pestkranken,  oder  mit  Indivi- 
duen, welche  der  Pest  verdächtig  sind,  sej  es, 
dafs  man  die  von  ihnen  gebrauchten  oder  sonst 
das  Krankheitsprincip  festhaltenden  Gegenständ 
berühre,  oder  sey  es  endlich,  dafs  man  si' 
auch  nur  in  dem  Wirkungskreise  6ines  Fe 


—     M     — 

krackeD  befiaik.  In  aüeti  {üewa  Palleo  bmtaad 
•in«  Vei1}iiidua(  (rapport),  and  die  Krankheit 
kamt  «ich  mittbeilso ,  obne  ei  xd  musien ;  denn 
f»  liDd  ibra  WirknogcB  immer  begrenct  nnd 
•toU  gairiiMB  UmatäDden  nntorgeordoet ,  dorch 
welche  die'  TvraDlasiendeD  Unacheo  ^rro^e- 
rofen  xn  ««rdeu  •cbeinen. 

In  eioem  gegebenen  Peatmedium  ut  die  s(- 
mtMfi^ariacbe  Cooititution  aicbl,  wie  e.  B.  bei 
der  CboUra,  itreng  mit  der  «pecofiicheD  Ursache 
der  Krankheit  TerbaDdeo,  Die  ipeciüscfaeUrMche, 
welche  die  Peit  erzengt,  kann  ohne  Riirkücbt 
aaf  atmoipbärische  Comtilnlion  beitehan;  eo 
«rie  «ich  wiederum  diejeuge  atmosphäiucbe 
CpnitltulloD ,  welche  für  den  patbogeoett« 
■eben  Aasdrurk  diaser  Uriacbe  ootbig  ist, 
•elbiUtäadig  ohne  diese  einstellen  kann.  Int 
enteilen  Falle  aber  beschränkt  «ich  die  spe- 
zifische Ursache  darchana  auf  ihre  ersten  Vl'ir- 
kangefi  nnd  erlischt  Ton  selbst;  im  cVreilen 
■ind  cÜ«  engtfwiJbnlicben  Erscheinnngen ,  wel- 
che die  atmosphäriiche  Conitilation  in  den  Mas- 
sen hervorbringt,  niemals  für  die  Pest  cbarak« 
ferlatisch  oder  ßir  die  Aoslecknng  erweisend, 
'  oder  tüdtlicb;  fa,  die  Volksstiiome  bezeichnet 
dieaelben  als  Garaotieen  einer  günstigen  medi- 
cioischen  Constitution  derjenigen  Gegend  und  des 
Ortes,  wo  sie  auftreten. 

^  Diese  reinen  TVirkongen  der  atmctsplian- 
ichen  Conslitulion  lassen  sich  besonders  wah- 
rend einer  schweren  Festepidemie  an  denjeni- 
gen IndiTidnen  auif  asieo,  die  Ton  anderen  Krank- 
bfliten  befallen  sind.  Der  palhognomoDische 
Charakter  ihres  Leidens  verändert  sich  sichtlich 
■nter  dem  Eindrucke  der  Eigenscbafien  des 
Lartkreiiea  und  nimmt  die  Formen  dieses  äufse- 


—     fi7  ■  -* 

aiBB  uemaU  teben,  üab  ohn«  das  elntntoad«  , 
BsröbTui^  die  Peit  ulbst  aicb  auf  die  b«it«- 
bend«  Krankheit  pfropfe.  Wir  anlerscfaeidfln 
also  eise  krankheilaeirrgende,  ipacifiicbe,  ■«»- 
Kblierstich  auf  indiTidaeHem  Wege  übertrag- 
bar« Unacbe,  aad  eine  klimatiicb«  and  jabrea- 
caiüich«  Coottitulion ,  welcbe  nsabbangig  tob 
dieser  Drsacbe,  aber  sn  deren  Entwickelung 
notbwendi^  iit.  Mit  andern  Worteo  beuhräokt 
ücb  der  äutaere  Einfiofi  aaf  die  Feit  anf  die 
Enengnog  der  TeraDlasaenden  Unacben. 

Wenn  dienr  Ünbere  Eiaflnb  nicht  axUtirt, 
werden  die  lUauen  keine  tufällige  Veränderung 
im  OrganiimaB  ron  Seiten  des  Heerdea  empCn- 
den,  in  desien  Beteicbe  aie  leben,  und  das  pe- 
atilenlielle  Element  wird  notb'weodig  paiÜT  nad 
lalflot  bleiben,  Trenn,ea  selbtt  durch  die  vieU. 
Ikchile  BerühniDg,  und  vo  und  woher  ea  ae^, 
eüiefahrt  irurde.  **) 

Wenn  dieser  aufiere  Einflnb  in  gröraem 
oder  geringerer  Stärke  gegeben  ist,  ned  «eon 
die  peitilentiellen  Verbindongen  raebr  oder  we- 
niger baufig  sind,  so  wird  dagegen  das  Pest- 
elentent  mehr  oder  minder  häufig  eotaleben. 
In  den  s«iiKben  beiden  Zuständen  Hegenden 
Fällen  wird  «ein  Aafittlen  eich  demgemä  Ter-  - 
bnlten. 

Knrc,  eben  so,  wie  in  einer  beschräeklen 
BeTSIkernDg  und  bei  einem  gegebenen  P«st- 
beerdn  die  Thätigkeit  des  krankheiterzengenden  . 
princips  stets  der  Beriibtung  und  den  Teranlaa- 
acnden  Ursachen  nntergeordnet  ist,  so  ktioneo 
noch  die  Ton  dem  krankhaftea  Principe  geircnn- 
t«D  prädisponirenden  Ursachen  niemals  zur  Ver- 


-r      Ö6      — 

anlaMiitig  der  Pe>t  oder  Irgend  alner  aadercti 
BDileckeoden  Krankheit  werden;  eben  so  we- 
Qig  als  die  Ursachen  der  saoren  GäbroDg  dies» 
in  w>ein  nicht  gährunjtsfähigen  Körper  erzeugen. 

M^enn  aber  die  physikalischen  Ursachen 
wirklich  nicht  die  Pest  telbtt  erzeugen  käooeo, 
so  entbällen  sie  doch  ihre  Gegenwart  durch 
Wirkungen,  welche  man  nur  auf  sie  selbst  b«- 
ziehen  kann.'  Diese  Wirkungen  erweisen  sich 
1)  in  .dem  aufsaugenden  Systeme,  und  2)  im 
Nervensysteme. 

Unter  dem  ungewöhnlichen  Einflotie  die<- 
ter  Wirknng  fdhlt  mau  in  der  Regel:  1)  flöcfa- 
(ige  Stiche  in  den  Drüsen  gegenden  und  selbst 
leichte  Anscbwellungett  der.  Driisen ;  2]  eine 
leichte  Schwäche,  zieuilich  ähnlich  der  Alddig- 
keit;  3)  ziemlich  hau&g  eine  schwache  und 
schnelle  Gesicbtsscb wache  (aberralion  risuelle, 
Schwindel);  4)  kleine  fumoknlose,  den  Kar- 
bunkeln ähnliche  Abscesse;  5)  leichte  Kopf- 
nhd  Magenschmerzen.  — 

Also  nur  in  denjenigen  Individuen,  bd  de- 
nen die  geneigt  machenden  Ursachen  einigerma- 
fsen  wirksam  werden ,  wird  die  Berührung  tod 
Feststoff  ihre  krank  hei  (erzeugende  Kraft  mit 
mehr  oder  weniger  Stärke  hervorhriagen  koD> 
sen.  (Von  Hrn.  Belara.) 

Desinfection.  Die  Verantwortlichkeit,  wel- 
che bei  jeder  Neuerung  obwaltet  und  kluge  Za- 
rückhaltnng  anempfiehlt,  das  alte  und  rtief« 
Gleis  des  Herknmtneos  und  die  blinde  Hart- 
näckigkeit des  Vorurlbeils,  sind  eben  so.  viele 
^ule  oder  schlecbie  Gründe,  um  derentwillen 
■ieser  Theil  der  Verwaltung  gehemmt,  abge- 
Ichmackt,  ja  lächerlich  geblieben  iit,    wie  wir 


^     09     — 

ngcn  war^n,  w«Dn.k8  nicht  dtotlicli  xt^n, 
iah  döcb  hierin  die  Vonicht  über  j«dei  «odw» 
Gefühl  lückaichtUch  ier  Verehrung. ^iMes  Ge- 
geostandes  geherrscht  habe. 

IVeoiger  Ueinmnthi^,  als  unsere  Zeitge- 
»oswii,  düen  UeberzenguDgeu  nir  doch  thei- 
leo,  ond  gettäut  auf  unGere  autnahmineiae 
Competeoz,  werdeo  wir  es  wagen,  eine  zer« 
■t5r«Dda  Hand  gegen  diese«  Denkmal  ihrer  Ver- 
ehraog  Eo  eilubea  und  seiae  Grsndmaaern  aea 
tn  «rbaoeo. 

AU«  DMinfecdonsmaafsregeln ,  weldie  bis- 
her empfofalen,  Terworfan  oder  wieder  aufge- 
BoaimeD  worden  sind,  sind  empirisch:  diePanaka 
in  Miaamatiker,  das  Chtor  und  seine  Zuberei- 
tnaf^n,  dieEssig',  Schwefel-,  Salz-,  oderSaU 
MtATsäare,  die  aroinatiacben  {laucfaeningen  mit 
.  Aoizigen  Holzern,  mit  Kamphor,  Zimmt,  Aloe* 
Holz,  Wachholder,  Pfeffer,  Lavendel  oderEos- 
marln  and  Salbei,  nnd  die  trois  parfnms  (erom, 
Esug)  des  Itazaretbs  tob  Marseiile  -^  alle  diese 
Uittfil  sind  empirisch  and  nntilos,  denn  wenn 
SM  wirkUcb  Etwas  tban«  so  geschieht  es  nur 
durch  die  Summe  Ton  Feuchtigkeit  oder  Wärme, 
welche  die  Betwicklang  ärea  fiüchiigen  Prin- 
c^  begleitet,  E»  ist  also  an  Besten,  sie  alle 
XU  Tetwerfen  nnd  nur  zu  dem  Wasser  ond  der 
Wärme  jeine  Zndncht  za  nehmen,  denn  diese 
beiden  Bedingnngeo ,  einzeln  oder  TwbnndeD, 
•ind  wirklich  die  einzigen  wehrhaften  Desin' 
fectinnsmiltel :  die  äafserlichen  Specifica  des 
Pesipriocip.  Wir  selbst  glauben  dies  —  und 
nsser  Glaube  beruht  auf  den  Tbatsacheo,  wal 
che  die  btiden  folgenden  Sätze  begründen: 

1.  Satz.    Sobald  die  atraosphärieche  Tel 
perator  «ich  einige  Tage  lang   auf  einem  g4 


—     60     — 

wia««n  Grade'  bflbattptet,  erlifcht  die  Pait.TOD 
.wUmI. 

2.  Satt.  Sobald  als  .Terputete  EffecWn  eis« 
hinTeichend  laDfe  Zeit  in  Wa*»«;  getaucht  wer- 
den, um  TOn  dieser  Flnsaigkeit  Tollkommen  ge- 
txinkt  SQ  Beyn,  yerlieren  lie  die  Gigenscbaft, 
den  KrankbeitSBloit-za  übertrsgeo. 

Au)  dieseb  beiden  VorderülxeQ  haben  wir 
zwei  DeunfectioniTerfahreo  abgeleitet :  die  hob« 
Temperatar  and  die  Eiotancbung. 

1.  Kunstliche  Temperatur.  Wenn  wir  die 
BeachreibungeD  der  Tornehinttea  FcBten  Tetföi- 
gen,  welche.Buropa  verwüstet  haben,  so  sebea 
wir,  dafs  tteta  unter  dem  Einflnise  einer  extremen, 
hohen  oder  niedrigen,  warmeo  oder  kalten  Tem- 
peratar, welcheiicheiaigeTage  lang  gleichmäßig 
erhielt,  die  Feit  freiwillig  Terichvrand.  Die  Rr- 
gebniaie  unserer  eignen  Beobacbtang  bealätigeo 
Gfarigens  dieae  Wahrheit,  denn  sowohl  zu  Cairo, 
alt  *a  Sm^nrna  oder  Constantinopel  haben  wir 
immer  gesehen,  dafs  die  Krankheit  Halt  majchte, 
nnd  sodann  raicb  Verlöschte,  wenn  die  jedem 
Orte  angemessene  Zeit  gekommen  war,  d.  h. 
sobald  ais  die  Temperatur  sich  6  —  8  Tage  lang 
auf  26  —  28°  R.  erhielt.  Eben  so  ist  die  Pett 
sn  Moskau  nnd  London  freiwillig  erloschen, 
als  eine  entspieohende  Emiadrignng  der  Tem- 
peiBtur  eintrat  Dies  sind  Uaastäade,  welche 
Jedermann  beobachten  kann. 

Nur  allein  alio   dieser  Eigenschaft  der  At- 

iiphare,   der  Wärran  oder  KäUe,   mufs  man 

das  Verlnacben  der  Pest  zn  ach  reib  en  ^  weil  sie 

^lleJD  sich  stets  gleichmatsig  nnd  eben  so  wifr- 

^pttindet,    sobald    die   Verwüstungen  der  Pest> 

■fhürea.     Eben  so,  wie  die  mittleren  oder  Ue> 

krgangstemperatureo  snr  Ueiroirnfung  der  ge- 


—  «l    — 

oeigtiDScIwiid«B  VmcbM  far  die  Pe»t  dietwn, 
ist  agcb  mit  BMtimmthMl  lu  bthaopten,  dab 
die  ävbonlen  Tamparalnrgrad«  di«  eiaügeD  Ul^ 
tacben  Nod,  vrslcb«  ihr»  VtrHichtnng  badii»- 
meitt  and  da£i  die  besooderwi  odu  zafSIUgMi 
BedingDqgeD,  Trdcb«  dj«  lUimata  modiSdrea, 
obn«  Einfiiib  auf  dieses  Srgeboifa  Bind^  w«l 
weder  dis  gntwan  odfli  gsriogsre  Erbsbuog 
de«  Bodeni,  noch  die  Neigniig,  nocb  die  Be- 
acbaffenheit  der  Oborfiäcbe,  noch  die  Ricbtang 
der  Winde,  noch  der  eleftritcbe  Znstend  im 
L«ft,  nocb  irgend  eins  aodele  sicbtbare iQe(eo>  ■ 
riscbe  ErubeiDeng  uiF  irf^snd  eine  Art  od«r  Jp 
irgend  atoem  Falle  die  Sagama  der  Fälle  t4|^ 
mindert  oder  vermehrt,  den  Veslanf  beichwolct 
oder  beichl«inngt  bat.  .  ,.  ,  .' , 

So  mnfs  man  also  sohlielilicb  daa  freintt- 
l%e  Erlöachen  «ioer  reift  aatroDomncben  Ursa- 
che BDicbreibea,  je  nachdeoi  die  Soonen»t|iV- 
leo  am  meiiten  ichief  oder  senkrecht  .aof- 
falleo ,,  die  Tage  am  längileo  oder  karzesten 
Mod,  die  Wärme  oder  die.  Kälte  berrsclitj  Wi» 
liert  auch  die  Pest  ibre  JUacht  nnd  frird  vei- 
oUhtet. 

Bringen    wir    also    diese    VerbÜltnissil  anf 
k.änitlicbeia  Wegs  barvor,  so   nird'  das  Pro^ 
blemderDesiafection  gelost  seyn,  dies  gescbidht 
am  leichleiten  durch  ktinstUche  Erwärmaog^  jin 
geacblosaeaeD  Baume,  '  So  loltten    bei  den  Stt- 
niläUanitallefi    uodaDderi)  GrMuUazaretfaen  der 
earopiÜKben-'Süaten    wedigst^n*   zwei   Pavil- 
\oa»  errichtet  vrerden,  noTon  der  eine  zur  Der 
iofection  der  Peraooea,    der  aadere  lu  derjer 
geo  der  Sachen  dienen  tnüfil«,   und  die  ione 
Temperatar  irürde   mit  Hülfe   eines  Wurme 
(calom^re)  feitgestellu 


—     6U     — 

F,är  die  Perjiöneo  müftfe  die  T^mp^rMnr 
ffwiscbeii  27  Und  30f  R»  stebeo.  Die  Daner 
4eft  y ei<6ach$ .  wird,  immer  6  —  8  Tage  betragen. 
,  £he<  man  diese  IroekeiieD  Schwitzstobeo  betritt^ 
«werden,  in  einem.  .Vontimmer  die  mitgebr^cfateo 
JSIeider  abgelegt  uod^^egen  Kletdangssfucke  der 
AiietaU»  oder  bereits  sovor  gereinigte  Kleider 
dee  Reiseoden  Tertanecbt.  Mach  .  dieser  streng 
ausgeführten  Operation  kann  man.noeb  4 bis 5 
Tage  cum  Warten  Ter  wenden  ^  •aber  ich  halte 
4ie8e  Voreicbt  iiir  ganz  uonöth^  .      ^ 

Pur  die  Sacheii'  möchte  die  WSfme  M 
35 «^60^  R,  eteigen',  je  ttetch  d^  Beschaffenheit 
der  Stoffe  irad-^rer  grofftieren  oder  geriegereo 
%iilf(faQgI!chkdh;  Die  Dauer  der  Operation  wird 
sich  der  Höhe  der  gewählten  Tempemtur  an« 
4fMaeii».   •.  /•/,    •     .  '  .    •    .;         .. 

Sind  die  Sajchen  aehr  gififangend,  und  rer« 
laagen  sie  dabei  keina  höbe  Wärme:^  so  müs* 
aam  sie  8  Tage  liegen  bleiben.  *  * 

Sind  sie -sehr  giftfangend»  dabei  aber  zu» 
gMeh  so  be^cb^^ii^'*da&  sie  ohne  Scfaadeiiei- 
UM  hohen'  Grad  Ton  Wanne  Tertragen,  so 
bleibe^i  sie  24— -48  Standen«  Die  übrigen  we- 
niger gifkfangenden  oder .  Teiändeilichen  Stoffii 
blßiben  1-8  T^^e.  Eine  Tafel  mu£i  nach 
der.;Reihenfolge  der  Empränglicbkeit  und  Ter* 
änderlichkeit  diese  .Sto^e  benennen  and  die 
Daaer  des  Verfabrena  bestimmen.  / 

•  Im  AUgemeioen  and  abgesehen  ron  der 
Empfänglichkeit^  werden  die  Stoffe  o>a  so  we- 
niger Zeit  .verweilen,  je  bessere  Wärmeleiter 
«ie  sind,  und  je  gröfser  ihre  Oberfläche  ist 
Kann  z*  B.  die  BaamwoUei  einer  der  giftfa»- 
gendsten  Stoffe »  aufgemacht  and  ansgebreitet 
Verden,  so  glauben  wir  bestimmt^  dab  12 Stnn- 


—     63     —  . 

dea  einer  WSrme  tod  37—50^  R*  sn  ihrer 
ReioigUDg  hinreicheo«  In  diesen  Arten  von  La- 
konikam  iet  es  dringend  oothweodig^  dab  man 
Mete  die  Zntammenaetznng  der  inneren  AU 
mospbäre,  ihren  hjgrometriachen  Zastand  und 
ihre  Wärme  measen  könne,  wosn  Eadiomater, 
Hygrometer  nnd  Thermometer  nothig  sind;  fiir 
die  PriTatWohnnngen  wurden  dieselben  Teoi» 
peratnrbedingungen  anf  dieselbe  Art  ertengt  nbd 
onterbalten«  Nur  mäfsten  hier  die  Caloriferen 
durch  gewöhnliche  Oefen  Tertreten  werden^  die 
nun  immerfort  nach  >dem  Thermometer  hekle* 

Einiauchung*  Von  allen  in  der  Letante  ge« 

branchten  Verfabrungsweisen  znt  Keinignng  Ter« 

pesteter  oder  Terdächtiger  Sachen,  ist  die  Ein» 

taodrang  am  meisten  TerbreiteK    Mao  wandet 

sie'aof  jeden  Gegenstand  an,  welcher  diese  Art 

Ton  Reinigung  yertrilgt;  thierische'  nnd  fiflao- 

2eastoSe,  Mineralien,  Mnnsen,  Edelslelnei  Gew 

schirr  9  Wasche ,  KJeider,  Bfiwaaren;  Fleisch, 

Qemose,  Fruchte  u.  sj  w*  —  Alles  wird  in  das 

Wasser  gelegt  nnd  eine  oder  mehrere  Stunden 

lang  dann   gelafsen.     Jedes  Hans  besitzt. sein 

Eintaocbungf gef äfs ,    seine   Riechbuchse ,   seine 

Pisdne  nnd  sein  Dampfbad. 

Die  Pest  Ton  Cairo  war  noch  kaam  eHo* 
sehen  I  denn  ich  beobachtete  no^li  ii^mer.  60 
Yon  ihr  GenesenJe  im  Krankenb^use  Tön  Es- 
bekieb'j  als  bereits  dieselben  Betten,  dieselbe 
Wäsche^  dieselben  Hemden,  dieselben  Unter* 
bösen  und  Decken,  welche  zwei  Monate  lang 
fiir  2*- 3000  Pestkranke  gedient  hatten,  snm 
allgemeinen'  Dienste  für  Fieberkranke^  Ter«- 
wnndete,  Angenkranke,  Ruhrkranke  und  Sy- 
philitische in  dieser  Anstalt  Terwendet  wn^de» 
ohne   andere  Reinigung  |   als  das  Waschen  ' 


^     Ö4    "— 

Wasser ,  nicht  einmal  mit  Zotfaat  einet  Alkali 

oder  Toa  Seife. 

< 

Ich  selbjet  habe  einmal  6  Monate^  einmal 
50  Tage  9  und  einmal  2  Monate  lang  meine 
Wätcbe  den  ^  Wätcberinnen  aafsei^halb  iibeffgo- 
ben,  nnd  niexdals  eine  andere  YoreicbUmaaGi^ 
regel  getroffen »  als  die ;  ihnen  die  Wäsche  bo« 
reits  im  Wasser  sn  überreichen ;  sie  blieb  darin 
eine  Stnnde  dnd  wnrde  dann  von  den  Fraoen 
ausgerungen,  ohne  daUi  davon  jemals  ein  Nadi- 
theil  entstanden  vräre,  obgleich  sich  unter  den 
Stacken  Tücher  befanden!  die  mit  Baboaenei^ 
ter,  Karbnnkeljaache  nnd  verpestetem  Blnte 
getränkt  nnd  fast  ganz  bedeckt  vraren« 

Die  .Meinung  von  der  Unschädlichkeit  der 
Sachen  .nach  der  Eintaucbüng*  ist  übrigens  so 
verbreitet  unter  den  Europäern^  vrelcfae  seit 
lange  in  der  Levante  Vfohneni  daCs  viele  unter 
ihaeh  die  Kleider  von  Pestkranken  nach  mehr« 
ständigem  Eintauchen  in  das  Wasser  ausleben 
würden ,  ohne  dafs  sie  damit  etwa  eine  grolae 
Handlang  des  Uuthes  sn  begeben  glauben  wür- 
den« Der  immerwährende  Secretair  derKonigL 
Akademie  der  Medicin*^)  kann. die  Genauigkeit 
dieser  Versicherung  selbst  bezeugen,  wenn  er 
sich  der  Einwendungen  eninnern  wiU,  die  man 
ihm  machte,  als  er  auf  die  NichtcontagiositSt 
der  Peft  schlofS)  weil  er  sie  nicht  bekam,  da 
er  das  Hemde  eines  Pestkranken  trug,  welches 
16  Stunden  lang  in  Chlorkalk  gelegt  worden 
war*  (Von  Hrn^  Buldrd.) 

Einführung  von  GesundheUsmaa/sregeln  im 
türkischen  Reiche.    Auf  einen  Befehl  Seiner  Ho- 

*)  flr»  Paruet ;  desien  aasgezeichnetd  Yerdisiute  um  die 
LÖmoiogie  dodk  steti  anerkannt  bleibea  werden. 


—     65     ^ 

beik  Tanämmelto  sich  der  grorae  DItao  atillHr> 
ordantlich  zu  Annabma  Ton  Gasnndfaeilsmaars- 
ngeln.  Alle  bohen  Würdenträger  daa  Slaalw, 
■0  WM  die  Tomebntsteii  Geiiüicheo  und  Rochti- 
geWbrten  waren  eingeladen  worden,  am  den  so 
fauandan  Beecblösacn  diefenige  Feierlichkeit  and 
allgeiDeina  Znitimmang  cn  Terachaffen ,  welch* 
ihrer  Wichtigkail ,  ihrer  Art  nnd  ihre*  Eolgen 
enUprücba. 

1.  ArL  Der  GmndsafE  Jer  eoropäiKbcD  Ge- 
nodfaeita  -  Ges^tzgebnog  wird ,  ali  Gnindlag» 
neaer  Einrichliuigfln ,  im  ottomaniscben  Reicba 
angeiiomman, 

2.  Art.  Die  Torlänfigen  Arbeiten  zor  Or- 
ganisation werden  nnmitlelbar  zur  AAtfüfarang 
{«bracht,  -  .  . 

3.  Art.  Die  Pforte  ersncbt  Hrn.  Dr.  Bular^, 
an  der  Gaiaodheilst  Anfaicht  Tbeil  zo  nehmen, 
nnd  di«  Einricbtaogen  nod  ihre  Anifülirsng  im 
Einzelnen  za  beanftlchligea, 

'  Diese  amtliche  Uandlupg  iit  ohne  Wider- 
sprach die  «icbtiglte  nnter  allen  unrergängli- 
cnen  yarttesseningen ,  welch«  der  Sultan  Ma~ 
Aoffled -dnrchgesetit  hat,  und  die  gaeignetate, 
um  zo  zaigen,  wie  sehräieseHegieruDg wahr- 
baft  Torwätta  icbreitet.  Der  tbatiächUcba  Atta- 
druck  der  hoben  Weisheit  das  Staalsoberhaop- 
tes  wird  in  der  Geschichte  eeioer  Regierung  als 
ein- Denkmal  dastehen,  tod  welchem  her  die 
Menschheit  eine  neue  Aera  daliren  wird,  gleich- 
sam die  Vorrede  eines  neuen  Buches  des  Le- 
bens und  eine  Entnickelnngsstnfe ,  Termöge 
deren  der  Verbeaseier  die  Elemente  der  Vita- 
lität finden  wird,  die  seinen  Absiebten  für  die 
Getittnog  noch  maagelten. 
Ioara.IJUaYU.Bd.l.SI.  B 


—     J56:     —  . 

Dieia  Eroberaog  der  Wis§ebichaft  qbcI  Ver- 
nunft über  Unwiftsenbeit   and    Vomrtbeil  wird 
d^r   Men«rhbeit    unscbätebare    Wobltbateo   go- 
yräbreti.    Die  Anstecknngskrafl  der  Pest  iat  jetst 
eine  Sache ,  welche  für  den  .Gesetzgeber  keines 
Beweises  mehr  bedarf,  die  medicinische  Beob- 
acbtuo^   einerseits,    die    Imi^unitat   vermittelst 
der   ScbutsmaabregelD   aadereraeits  bezeichnen 
diese   Wahrheit    allzobestimmt,    als    dafe  siiA 
daran  zweifeln  liefse«    Vor  der  JSinrichtung  der 
Quarantaioen  ward  Europa  mehrere  Mate  durch 
die  mörderischesten  Pesten  ganz  und  gar  über- 
zogen ,  England ,  Frankreich ,  Italien ,  Deutsch* 
land,  Rufftland^  wurden  nach  einander  der  Schau- 
platz der  schrecklichsten  Verwiistangen«     Aber 
seitdem  Äbbaltnngsmaafsregeln  an  den  Grenzen 
dieser  Staate«^  ergriffen   worden  sind,    blieben 
dieselben  fortwährend  verschont ;  und  wenn  bis- 
weilen zerstreute  Fälle  sich  nat;h  der  Ankunft 
angesteckter  Schiffe  zeigten,  so  wurden  sie  un- 
mittelbar besiegt  ond  unterdrückt,  und  dienten 
nur  zu  um  so  besserem  Beweise ,  dafs  die  Pest 
wirklich  eingeschleppt,  und  dafs  sie  durch  Sperr« 
maafsregeln  in  ihrer  Ausdehnung  gebindert  wor- 
,den  sey»' 

Von  dieser  hundertjährigen  Erfahrung  er- 
griffen, wollt0  der  Sultan  nicht  länger  zögern, 
eine  Organisation  ins  Leben  zu  rufen  ^  welche 
er  seinen  eigenen  Volkern  schuldig  war  und 
die  ifam  so  hohen  Dank  aller  Freunde  der  Hu- 
manität und  alier  Interessen  des  Orients  und 
Occidents  sichert.  Im  Innern  werden  sich  die 
fruchtbaren  Folgen  dieser  Maafsregel  bald  ent- 
wickeln« Wir  haben  frnfaer  gezeigt,  dafs  die 
Pest  diesem  Reiche  im  Laufe  eines  Jahrbun* 
d#rts  leirht  15  Millionen  Menschen  rauben  kann; 
wai  sie  dem  Handel,  dem  Heere,  dem  Schatte, 


N, 


—     67     — 

der  g^nzeii  politischen  Bedeotuog  dei  Staates 
schade,  ist  uobefecjieiibar«' 

Die  bobe  Pforte  hat*  eine  Commission  ei^ 
aaooti  «m  die  GrondzSge  des  Denen  Schutz» 
Systems  festanstellen«    Dieselbe  besteht  aus  ^A- 
duBak^EfeHdi,  ebemaU  enteiii  Arzte  Sr*  Hoheit, 
als  Präsidenten,    Hassan -Bey   Tom    Seeamte, 
Eisad^JEffendi^  ebemal.  Director.  der  KaiserL 
Druckerei,  Selün  Pascha  ^  Director  der  polyKech« 
Dischen  Schole ,  Tim.  Musurus  ^  Gesandtschafis* 
Dodlmetscber,  ond  Hrn.  Bidard^   als  Mitglie- 
dern« Diese  Commission  besteht  seitdem  l.März, 
und  sie  hatte  bereits  die  nüthigeo  Basen  für 
ihre  Arbeiten  im   April  voUitändig  entwickelt. 
Es  nnd  sogleich  mehrere  Instructionen  abgefsfst, 
gedmckt  und  an  die  Oberbefehlshaber  der  Pro* 
Tiozen,  die  Ortsbehorden  in  Städten,  Flecken 
und  Dörfern  abgeschickt  worden ,  man  hat  be* 
sondere  Commissarien  ond  Aerzte  ernannt,  die 
sich  aller  Orts,  wo  die  Pest  ansbricbt,  biqbe-^ 
geben  sollen,   der  oberste  Bath  hat  femer  an 
alle  Einwohner  eine  allgemeine  Instruction  ge- 
richtet, worin  sie  über  den  erhabenen  Willen 
Seiner  Hoheit  aufgeklärt  und  von  den  zu  er» 
greifenden  Maafsregeln  sowohl  bei  der  ersten 
Nachricht  fom  Efrscheioen  der  Pest  als  zur  Zeit 
ihrer  grobten  Hohe  noterrichtet  werden,  ond 
dies  racksiditlich  der  ergriffeqen,  wie  der  noch 
▼erscbonten  Häuser.    Man  bat  ihnen  auch  die 
Straflieetimmnagen    gegen    mögliche  Vergeben 
^kannt  gemacht,  und  damit  sich  Niemand  mit 
Unwissenheit  entschuldigen  könne,  bat  Se«. Ho- 
heit nicht  allein  afle  Befehle  in  den  Moscheen 
öffentlich  Terlesen  lassen ,  sondern  auch  alle  an« 
deren  möglichen  Wege  derOeffeotlichkeit  ein- 
gesdilagen,  so  dab  Ton  mm  an^  Dank  der  Wil*' 

E  2 


lenutlirke  der  aofgeklärlmi-I^aiinnr,  weldi«das 
.  Beich   Terwalteo ,    die    GesandfaeitsaMafsregela 
b«niu  irie  begründet  ui  beUachlen  üiid*' 

Bei  dem  eraten  Gerächte ,  daT«  einige  Pest- 
iälle  SD  mehrerep  Paukten  tod  ConttanÜDopel 
auigebrotbeo  wären,  beeiferte  sich  der  oberste 
Ratb  eine  strenge  Untersncbnog  anzuitelien,  mit 
welcher  ich  besuflragt  worden  bin,  Eq  ergibt 
«ich  BUB  allen  gewonoeoea  Nachricbteo ,  bei 
all^n  enropaiscben  Canzleien,  den  CunBolb,  den 
Patriarchen  der  kslholiichen  and  BchismatiBcbeo 
Armenier  nnd  der  Griechen,  dem  Oberrabbiner 
und  den  Vorstehero  der  Terschiedenen  Alilitair- 
,PeitIazarethe,  dafs  vom  1.  Febr.  bii  26.  April 
nnr  ein  einziger  Peilfall  bei  einem  sriecbischen 
RadBcha  Torgekommeo  iit,  der  eubald  nach 
dem  Hospitale  der  7  Thürme  gebracht  wurde, 
wo  die  'Symptome  zweifelhaft  blieben ;  daCs  fer- 
.aar  eeit  deraelben  Zeit  nur  zwei  Soldaten  nach 
dem  Leaodertbflniie  gebracht  norden  üad,  die 
ich  lalbtt  florgfaltigst  untenucbt  und  mich  über- 
zeugt bebe,  dafs  sie  die  Peat  nicht  hatten;  in- 
dem flie  nur  auf  Grund  einiger  BluUcbwäre  Hir 
pOBtkrank  erklärt  worden  aiad ;  3)  endlich,  dab 
am  15.  April  drei  bo«niakische  Tagearbeiler, 
welche  teit  mehreren  Monaten  ein  elendes  Loch 
ohne  Fenster  im  gröbten  Schmutze  und  Elenda 
bewohnten,  kqn  nacheinander  erkrankt,  binnen 
wenigen  Tagen  gatlorben  und  als  pettverdäch« 
tig  begraben  worden  waren-  Nach  den  einge- 
sammelten IVacbricbten  scbeinen  diese  Leute  an 
einem  typhösen  Fieber  gelitten  zu  haben,  wie 
.  dies  ans  allen  Umstanden  herTorzugehen  scfaeiot. 
per  grüfsereo  Sicherheit  wegen  glaubte  der 
latb  aber  dennoch,  den  Fall  Wie  einen  aasge- 
tacblea  feslfall  bebasdeln  sa  mäupoi  wes- 


<>     69     — 

halb  die  CommiMiott  sich  ao  das  Ort  begab  mni 
mit  Hälfe  der  bewaffbetaif  Uacbt  jede  die 
tere  Verbreitang  betcbraakeade  Blaaltaagal  a 
fahrte;  alle  giftfaDgeodeo  Skdh  wurden 
branol,  daa  Kma  geraacbert,  gewatcban, 
der  gerandiact  und  in  lötiigige  Qoaraataiiia 
geatalk. 

Der  Ratb  wollte  aacb  die  todten  KSrpev 
antgrabeo  latseoi  da  mao  aber  bei  einer  Neoe- 
roog  aolcher  Art  durcbaos  getetslich  rerfabraa 
maby  ao  wollte  er  nicht  mit  einer  Handlang 
begioneof  welche  gewsBtennalaen  eine  Bock- 
wukang  gehabt  hätte* 

«Die  Brricbtong  Ton  Lasarethen  nnd  einea 
Cordon»  beschäftigt  fortwährend  die  Regiemng ; 
dem  Kriegsminister  sind  roriänlig  4  Millionen 
tiäBter  für  die  ersten  Einricbtangskosten  ange- 
wiesen worden,  uad  Se^  Ezc*  Achmed  Kapu^ 
dan  Pascha  ist  beauftragt^  die  Terschiedenen 
Bachten  des  Bosphorus  zu^  sondiren,  um  die- 
jenige ausfindig  au  machen  ,  welche  die  meisten 
Fahraeuge  aufnehmen  kann,-  und  sich  am  be- 
sten na  einem  Centrallaaarethe  eignet«  Davaiir 
Zadi  is|  zum  Inspector  der  Sanitätseinrichton-* 
gen  ernannt  worden.  Bndlich  hat  Se.  Hoheit 
befohlen,  diejenigen  Kosten,  welche  ein  Aus- 
brach der  Pest  Teranlassen  wurde ,  aus  dem 
Staatsschätze  zu  bestreiten« 

Angefeuert  Top  diesen  Maafs'regeln,  und  durch 
das  Beispiel  der  Hauptstadt  ermuthigt,  haben  be- 
reits die  Tornebmsteo  Inseln  des  türkischen  Archi- 
pels sich  frei  willig  mitQaarantaiuen  amgebeni  um 
den  Absichten  des  Grofsherro  eotgegenzakommen* 
Die  Insel  Samos  hat  zuerst  diesen  Weg  einge- 
schlagen, und  Se.  Exe.  der  Prinz  F'ogoridtB  hat^ 
nach  Binfohrnng  oner  Verfassung  ^  die  ein  wab- 


—     70     — 

rot  Palladium  der  lotereMen  dieser  losel  hl^ 
Dücb  eioei  Sanitäts  -  EinrichtQDg  ina  Leben  ge» 
rufen  ^  welche  alt  ToIUtäodige  Ergaosdbg  der 
neüep  Verwahaogsart  so  betrachten^  ist. 

AofangUcb  schienen  alle  Versuche  fruebt- 
loe,  da  Krieg  und  Seecäuberei  sie  alle  Ternich* 
teteD,\uDd  da  es  nur  einen  Schein  Ton  Qoa» 
raotaine  gab ,  welcher  das  Eindringen  der  Pest 
in  das  Innere  durchaus  niemals  verhindern  konnte, 

9Iit  Eintritt  des  Friedens  jedoch  wurden  durch 
den  Prinzen  und  seinen  Delegaten  Constantin 
Musurus  Instructionen' erlassen I  welche-  auf  die 
Oertlichkeit  und  die  Einkünfte,  so  wie  auf  die 
innr  der  Insel  berechnet  waren* 


1 
I 


Zu  Stephanopolis  im  Hafen  Ton  Vathy 
fing  man  an ;  dort  wurde  ein  neues,  grofses 
Quarantainelazareth  und  eine  Reinigungsanstalt 
itir  Waaren  errichtet.  Pestschiffe  werden  nicht 
sugelassen,  sondern  nach  dem  Eiland  Aptocho- 
sti  rerwiesea,  das  an  der  Miindung  des  Hafens 
von  Vatbj  mehrere'  Brassen  von  der  Insel  liegt. 

Anfser  diesem  ganz  nach  europäischem  Mu- 
ster eingerichteten  Quarantainelazareth  befinden 
sich  noch  Gesundheitsämter  zu  Vurliotes»  Car» 
loras,  Maratho-Campo,  Cumeica,  Spatiarej  ond 
Cbora,  welche  sich  alle  unter  einander  zu  ei- 
nem Netze  um  die  Insel  verbinden«  In  Folge 
dieser  Anstalten  ist  seitdem .  die  Insel  Samoe 
immer  verschont  geblieben  ^  wie  sehr  auch  die 
benachbarten  Küsten  Kleinasiens  von  der  Pest 
verheert  wurden.  3000  Samieri  welche  jähr- 
lich zur  Ernte  nach  Jonien  hinübergehen,  zu  der 
Zeit,  wo  die  Pest  dort  immer  am  heftigateo 
wüthet,  wurden  bei  ihrer  Rückkehr  das  Land 
Lgefährden,  wenn  man  ihnen  nicht ,  durch  ein* 


—     71     -• 

baso^iere-Verördiiaog  das  Fort  Lykurg  odfer  Lp« 
gothafti  zar  QuaraoUiioa  angew ieaeD  hätte.  Der 
Pnos.^oa  Samoa  bat  sich  iü  Aosfabning  dieter 
neaeo  MaaTsregela  kräftig  geseigt,  aod  mehrere 
Barkeo,  welche  dieselbeo  zu  amgeheo  Tenoch- 
teo^  sind  Terbraoot  oder  io  Gmnd  gebohrt 
wordeo.  (Von  Hro,  Bulard.) 

.Arbeiten  der  Commission  zu  Cairo  wäh* 
rend  der  Pest  von  1835.  Es  ist  aber  das  Wir- 
ken dieser  Coinmission  noch  nichts  bekannt  ge* 
macht  worden»  nnd' daher  scheint  es  aogemea- 
sen,-  4ie  darüber  sprechenden  Papiere  hervor« 
zQSocbea  nnd  mit  der  Beschreibnng  derjenigen 
Symptome  den  Anfang  eq  machen,  welche  ein 
grober  Theil  der  Bevölkerung,  ohne  pestkrank 
zs  seyo,  gezeigt  hat,  nnd  die  man  als  Folgen 
des  epidemischen  Einflusses  ansehen  kann.  Man 
bemerkte  hierbei  nämlich  stechende,  meist  scbwac 
che, 'aber  dnrch  Druck  nnd  Mnsketbewegnng 
gesteigerte  Schmerzen  in  den  Weichen  |  unter 
den  Achseln  f^  an  einer  oder  mehreren  Stellen, 
die  oft  ▼etschwaoden  und  wiederkamen;  mit 
Uebelbefinden,  Appetitlosigkeit,  weÜsIicherZup« 
ge,  Ekel,  Betäubung.  Der  Ausdruck  des  Ge» 
sichte  war  rerandert.  Diejenigen,  welche  die« 
sen  Rinflufs  fühlten,  ohne  ihre  Gescliäfle  auf« 
zugeben,  befanden  sich  in  einer  Art  fortwäh- 
renden Kampfes  und  drohenden  Ausbruchs  der 
Krankheit 


Ersi0  VarietäU  Anfser  den  eben  beschrie* 
benen  ^Erscheinungen  sah  man  leichte  Fieber- 
bewegungen,  Stirttscbmerz,  starker  Terandertn 
Geeicbiezoge,  Ekel,  worauf  bisweilen  Erbrechen 
folgte,  Bubonen  und  Carbnnkeln,  welche  gleich* 
s^itig  oder  einzeln  auf  den  Terschiedenen  DrS» 
sengegenden  erschienen;  eistere  durch  Zierthei' 


Im^,  Ktening  o(ln  VcthKrtaog ,  I«ttt«n  wafMi 

iminer  oberflacblich.  Dia  Krankao  bületen  «al- 
ten dal  fielt,  der  SchwiiTs  trat  l^icbt  «in,  dar 
.  AuigangTTar  DiemBU  todllich.  Alan  fand  dieae 
Form  gegen  die  Mitte  tmd  beiondan  gegen  das 
Ende  der  Epidamie. 

Zweite yariaät.  FröstelD,SchwindeI,Kop& 
Wab,  mehr  uder  minder  starke  Abgeschlagen- 
bait,  allgemeiae  Müdigkeit,  Gaug  nie  bei  Tmo- 
keBeUf  Scfamercen  in  dar  LendeogegeDd,  dum- 
{pfea  Aaiieben ,  düsterer  Bli^k ,  ansgespritxta 
Augen,  gest^rle  Sprache,  häufiges  Atbmen,  Ekel, 
Erbrecbenscbleimig- galliger  Stoffe,  die  biswei- 
len, in  spaterer  Zeit  schwärzlicb  waren,  mit 
oder  obaa  Hitee  in  derHant,  häufiger,  zasam« 
mengezogenet  Pols,  bisweilen  ctille  odan  leb- 
bafta  Irrungen ,  ermattende  Träume,  wenig  oder 
gar  keine  Empfindlicbkeit  im  Epigastrium,fencbte, 
weib^,  an  der  Spitze  und  an  den  Rändera  ro- 
aeorotha  Zunge,  die  am  zweiten  oder  dritten 
Tage  trocken,  in  der  Mitte  rothKbwärxIicb,  ge- 
spalten wird}  lursige  Zähne,  Diarrhoe  biswei- 
len nacb  dem  ersten  Erbrechen,  rotber,  bis- 
weilen blatiget,  allmäfalig  abnehmender  and 
selbtt  ganz  stockender  Urin.  Am  zweiten  oder 
dritten,  sehr  selten  am  ersten  Tage,  Auftrataa 
.  Ton  Bubaoen  in  den  Achseln,  Weichen,  am 
Halse,  «abr  selten  an  den  Waden;  tob  Caiw 
bankein    und  Petechien ;    anhaltende  Irrungen, 

IScblafbetäubnng,  Tod  am  vierten  oder  tonnen 
Tage  —  oder  dagegen  Abnahme  der  Stärke  der 
Zufalle,  feuchte  Zunge,  weiche  Baut,  weniger 
starker  Pnls»  Aasgaog  der  Bubonea  zur  Zar- 
theiluag,  Eiterang  oder  Verhärtung,,  Begien- 
zuDg  der  Carbunkeln,  Aafsangaog  deir  Pete- 
f 


-    73     — 

ier  BisnUlUnng  uitt  äeni  wethalitn  bii  aeliten 
Tage. 

Bitweileii  Terläogerte  ticb  die  Kraekbelt^ 
die  Zaoge  blieb  trocken,  rolh  n od  rotig,  ibre 
Mitte  bedeckte  ticb  mit  einem,  scbwärtlicben 
Uebennge;  die  Zähne  wurden  ruhiger,  der 
Unterleib  blies  ticb  auf,  die  DiarrhSe  bielt  an, 
die  Stüble  waren  stinkend,  Scbweifa  und  dürre 
Beat  wecbselten  mit  einander,  der  Puls  war 
immer  häufig ,  unregelmäfug ,  der  Scblaf  unru- 
hig, biiweilen  Delirien,  der  Uebergang  derBo- 
bouM  in  Eiterung  geschab  bngsam,  diese  selbst 
war  serös,  stinkend,  der  Kranke  l^ng  erst  am 
^iersehuteo  oder  swansigsteo  Tage  an ,  sich  su 
bettero  oder  die  Zufälle  Terscblimmerlen  sich 
und  der  Aosgang  ward  bBse.  Diese  Unterart 
bem cbte  besonders  in  der  Slitte  und  gegen  Ende 
der  Epidemie« 

Dritte  VariHät.  Steigerung  aller  Symptome 
der  Torigen  Abart,  femerein  Ansehn Ton  Blöd- 
sinn, gänslicbe  Kraftlosigkeit,  Unmöglichkeit 
des  Stehens,  heftiger  Frost,  Schmersen.in  den 
Lenden,  kalte  und  bläuliebe  Haut,  kurzer,  sehr 
beschleunigter  Atbem,  häufiger,  kleiner,  susanph* 
meogezogener  Pols;  feuchte,  breite,  bläuliche 
Zunge  I  gelbes,  blattgrSnes,  bisweilen  schwärst 
liches ,  galliges  Erbrechen ,  kein  Schmerz  in  der 
Oberbaucbgegend,  öfter  Ausbruch  von  Petechien 
YOQ  donkeler  Farbe,  stammelnde  Antworten, 
Verwirrung,  Wahnsinn,  .die  Geisteskraft  wie 
vernichtet,  anberordentlicbe  Angst  mit  Betau«  . 
bung,  Tod  in  24  oder  48  Stunden,  selten  spä* 
ter,  icit  cjanotiscbem  Ansebn  ohne  Todes« 
kämpf. 

Yerlaogerte  sich  die  Krankheit  über  diel 
Zeit  hinaus,  so  trat  Reactioo  ein,  der  Puls  bc 


•  . 


--     74     - 

sieb,  iW  rothe,  trocken«  Zuoge^  die  Wfennd 
Haat^  dae  belebte  Gesicht,  die  ausgetprilstea 
Aogen„  ond  gegen  den  driUen  Tag  der  Aus« 
brach  der  Bubonen ,  selten  Ton  Carbuokeln,  dea« 
teten  aaf  die  Möglichkeit  der  Hersteilung  mit 
einem  Ausgange,  wie  ihn  die  zweite  Varietät 
nennt*  Bei  dieser  Varietät  geschah  es  wohl  in 
•sltenen  Fällen,  dafs  die  Haut  keinen  Ausbrocb, 
weder  Ton  Bnboneo,  noch  yon  Carbunkeln  oder 
^  Petechien  zeigte. 

Dieser  echreckliche  Grad  ist  derjenige,  wel« 
eher  im  ersten  Monate  der  Krankheit  fast  aat- 
achliefslich  geherrscht  bat,  und  woTon  sich  io 
allen  Perioden  einige  Fälle  vorfanden.  Da  Bu- 
bonen, Carbunkeln  und  Petechien  die  bestän- 
digsten Symptome  varii^>  und  einigermafseo 
charakteristisch  erschienen,  mögen  diese  ans« 
fiihrlicher  beschrieben  werden* 

Bubonen»  Ihr  Sitx  war  in  der  Nacken* 
gegend,  denlkchseln,  Weichen,  Waden,  uod 
nirgend  enderwärts ;  ihre  Form  war  rund  od^r 
länglich,  glatt  oder  bSckrig,  am  häufigsten  ohne 
FarbenTeränderung  der  Haut,  mehr  oder  we* 
niger  umfangreich  und  schmerzhaft. 

Die  Bubonen  der  Nackengegend  safsen  hin- 
ten an  der  Basis  des  Unterkiefers  iind  am  Halte« 
Sie  waren  meistentheils  ton  geringem  Umfange, 
wenn  sie  an  Gröfse  zunahmen,  beengten  sie 
mechanisch  oder  auch  durch  die  Verbreitung 
der  Entzündung  die  Verrichtungen  4es  Athem- 
liolens  und  Schluckens. 

Die  Atbselhubonen  waren  gewobntid-  nicht 
so  grofs  und  weit  schmerzhafter,  als  die  in 
den  Weichen ,  sie  erschienen  zuerst  im  Grunde 
^er  Achselhöhle,  Terbreitetea  sich  nach  unten 


.     _     74,    -    ' 

Dilti  von  notw  dieBnifllmatkfflB,  und  TerkSn- 
digten  ticb  hüfreilen  darcb  einen  sehr  heftigen 
Scbm«»  iD  der  Schulter;  in  andereo  FüUea 
ward  der  Schmen  mehr  örtlich  und  Tora  ee* 
föhU. 

Di«  WieiebetibnbeiiaD  nabinea  gewöhnlich 
den  oberen  inneren  Theil  det  Schenkel*  «in. 
Ilire  Form  nar  ^ogiich,  roa  Aulken  nach  la- 
oen  tjod  von  Oben  nach  Unten  geetrecict,  ihre' 
GrsodAäcbe  war  breit,  sie  lagen  tiefer,  ihre 
Eiterung  war  siebt  bedentend.  Einige  entttan- 
den  äocb  vor  oder  gnter  der  Scbenkelbiraget 
nach  Ionen  oder  Anfien ,  so  ziemlich  den  >*• 
neriechen  Bubonen  abiiUcb,  sie  waren  immer 
weniger  amfangreicb ,  weniger  flcbmerxbaft, 
uehi  ob^nDÄchUcb,  und  gingen  rasch  in  £ite- 
mog  über.  In  einigen  Fällen  waren  die  inne- 
len  fiabonan  hinter  dem  boriKontaleo  Zweige 
-  dea  Scbaambeins,  dem  Aoge  oder  Gei'übte  be- 
merklicb ,  oder  seigten  ihre  Gegeinwart  durcb 
den  Anidraek  eines  ungemein  heftigen  Scl^ner~ 
US  an,  nrelcber  stets  ein  todlliches  Zeichen  war. 
Die  Bubonen  der  Enlekebtengegend  warea 
selteo,'  nur  Tier  Mal  wurdeb  sie  gesehen.  Die 
Form  batte  nichts  Eigenes. 

loa  Allgemeinen  sind  die  iDguinalbuboneo 
bäofigar  als  die  Axillarbubonen  gewesen ,  nnd 
diese  häufiger  als  die  Nackenbuboaen ,  und  ob- 
gleich man  in  der  Regel  nur  aa  einer  dieser 
Stellen  solche  wahrnahm,  fanden  sie  sieb  ducb 
bei  mehreren  Kranken  gleichzeitig  &n  Hals 
Achseln  oder  Achseln  und  Weiche,  niei_ 
aber  in  Gegenden,  wo  keine  Lymphiirüteo  i 
%m.  Die  Zahl  derselben  war  meist  sweif 
«eU«D  drei  oder  Tier,  selten  grÖiser. 


—     70     — 

Riemals  sabeo  %ir  auf  imk  Batfonen  Car- 
bnokalo  oder  Aothrac^t  entsteben,  wie  eioige 
Schiifttteller '  et  behauptet  haben.  Die  YTtir- 
cheobobonen  kfindigten  sich  durch  einen  mehr 
oder  minder  heftigen  Schmers  an^  entstanden 
schnell  oder  langsam,  entwickeilten  sich  gewShn-* 
lieh  ohne  Farbenyeränderang  an  der  Haut,  wel- 
che sich  nicht  eher  entxSodete,  bis  die  Bubo« 
neu  in  Eiterung  übergehen  wollten.  Aber  die« 
aar  Ansgang  war  nicht  so  häufig,  als  derjenige 
einer  schneUeren  oder  langsameren  Vertheilnng* 
Bisweilen  kehrten  sie,  nachdem  sie  diesen  Weg 
genommen,  in  einen  acuten  Zustand  Kuriick  und 
eiterten,  aber  niemals  zeigte  sich  der  lieber* 
gung  in  Brand. 

Cärbunkeln»  Die  Carbuokeln  zeigten  sich, 
auf  allen  Theiien  des  Korpers,  besonder  an 
den  Gliedern,  nameollich  ^n  den  Beinen.  Ihre 
2bhl  stieg  bis  auf  10  noder  12.  Bio  einsiger 
Kranker  hatte  über  30  am  Schenkel  und  der 
rechten  Lende  zerstreut,  diese  waren  alle  gut- 
*  artig. 

Sie  zeigten  sich  unter  drei  Terschiedenen 
Gestalten.  Die  gutartigsten  kündigten  sich  durch 
kleine  rothe  Puticte  an,  welche  sich  bis  zur 
GrSfse  Ton  4—5  Linien  ausbreiteten  und  in 
deren  Hitte  eine  Blase  entstand,  die  eine  gelb- 
liche, demnächst  schwarze  Flüssigkeit  enthielt 
und  welche  sich  zwei  bis  drei  Tage  nach  ih- 
rem Entstehen  ofFnete  und  yertrocknete,  wobei 
nur  die  Oberhaut  zerstört  wurde.  Bisweilen 
liefen  mehrere  zusammen  und  bildeten  eine 
eineige  unregelmäfsige  Platte«  Andere  fingen 
auf  gleiche  Art  an ,  ergriffen  aber  bald  die 
ganze  Dicke  der  Haut  und  des  Zellgewebes, 
welche  in  einem  gewissen  Umfange  mit  dun* 


—     77     — 

kelrolhem  Hofe  aobcbwoll.  Der  Brand  b»- 
gTBDXte  «Ich  und  es  •DtHand  oDn  eia  Scboif 
TOB  «B  bii  zwei  ZoUeo  DnKhmeuer,  welcher 
oDter  dem  Eiatritle  der  Eitemog  loigntofien 
ward  ond  eine  Wände  bioteilieb,  den»  Rän- 
der keiirörmig  hin  einging  au. 

Die  beftigtleo  fingen  wie  diese  an,  aber 
Rölbe  und  Geecbnulst  bieileten  sich  weilbin 
aas.  D.er  Brand  gewann  schleanig  die  Hant, 
dai  Zellgewebe,  die  Muskeln  und  faisneilen 
■ogar  die,  Knochen.  Bei  zwei  IndiTiduen  hatte 
er  den  innem  Winkel  des  Aeges  ergriffen  and 
den  TfaränensBck  ztrstort',  bei  einem  dritten 
fstt  den  ganxen  Unterkiefer  bloigeiegt ,  bei  ei- 
nem andern  hatte  ein  am  KieFerwiakel  silzen« 
d4r  Carbnnkel  das  gapze  Ze]Ige«*ebe  nnV  die 
Dräten  zantört,  die  Dloskeln,  GefäEie  and  Ker- 
yen  bloigeiegt,  diese  aber  dennoch  nicht  be^ 
schädigt. 

Bei  einem  anderen  aadlich  war  dasScbi^iw 
bein  anf  eine  grofse  ,Slrecke  entblöfst.  Es  ist 
onnotbig,  nocb  aadare  Fälle  solcher  Art  aaza- 
löhren.  Die  ^beseichDeten  Individuen  sind  alle 
am  Leben  geblieben,  andere,  weniger  glücklich, 
waren  unteitegee.  Wir  haben '  deren  inehra 
an  den  Lippen  nnd  Wangen  gesehen ,  welche 
eine  AaicbwelluDg  des  ganzen  Gesiebte  erzeugt 
hatten,  die  einen  scbeufslichen  Anblick  genährte. 
Mit  einem  Worte:  die  Carbonkeln  an  Kopf 
oder  Hals  bediogten  zuweilen  ErscheinuDgeo 
der  Hirnreienng,  Bescbweiden  im  Scbluckcii 
nnd  Atbmen.  Ein  einziger  Kranker  bati«  ei- 
nen Carbnnkel  inwendig  im  Schlünde  und  ktorb 
daran.  Es  ist  hier  nur  von  den  der  IMatur 
Überlassenen  Carbunkeln  die  Rede,  denn  nenn 
die  Kranken  xeitig  aufgenommen  und  dieCat» 


i 


—     78    ■•— 

.*"         .  ... 

bonkeln  cantorisirt  wurden ,  so  schrankte  man 
hierdurch  die  Zerstörungen  io  de^  Regel  eiti« 
^Andererieiis  haben  wir  bemerkt,  dafs  die  .GuU 
artigkeit  oder  Heftigkeit  der  Cacbnnkelo  mit 
.  der  Kranlibeit  im  Yerhältnifse  stand  und  z^var 
so,  dafs  diejenigen  der  zweiten  und  dritten  Art, 
weit  entfern  ty  bedenkliche  Zufalle  zu  se7D,  :ria1* 
mehr  fast  immer  von  günstiger  Yorbedeotung 
waren,  Sie  zeigten  sich  Torzüglich  in  derMjiie 
und  gegen  das  Ende  der  Epidemie* 

Wir  nennen  diese  Abscefse  zwar»  dem  eioh* 
geführte»  Gebrauche  geinäfs,  Carbunkeln,  aber 
bei  näherer  Betrachtung  kommt  ihnen  dieeer 
Name  so  wenig ,  als  die  Bezeichnung  Anthrax 
zu  \)nd  es  dürfte  genauer  seyn,  sie  poetulae 
gangraenosae  zu  nennen«    '  ^ 

Pettchien.     Dieselben  zeigten  sich  auf  al- 
len Theilen  des  Körpers,  selbst  auf  der  Zunge, 
Torzngsweise  aber  am  Halse,  auf  der  Brust  und 
auf  den  Gliedern.«  zwei' oder  drei  Mal  nur  aafaeo 
wir  deren   im   Gesichte.     Sie  waren   getrennt 
oder  zusammenfliefsendy  ihre  GriJfse  schwankte 
zwischen  l^   und  2  Linien«    Es  gab  grSfsera, 
dies  aber  waren  gehäufte«  ^  Sie  zeigten  drei  ver* 
schiedene  Färbungen  im  Ykrbärtnifse  zur  Starke 
der  Krankheit  vom  schwa'cbsten  zum  stärksten 
Grade:  rosenfarb^  reUchenblau^  schwarz« 

Das  Auftreten  der  Petechien,  besonders 
in  gröfserer  Anzahl,  war  einer  der  bedenklich-- 
.  sten  Zufalle,  dennoch  sah  man  ein  Individuum 
genesen., '  welches  ganz  damit .  bedeckt  iva^ 
Sie. verschwinden  ganz^  wie  die  Eccbymoeen. 
Sir  geigten  sicli  zu  allen  Zeiten  der  Dpidemie^ 
vorzugsweise  jedoch  Jn  der  ersten  Periode.  In 
den  schwereren  Fällen  bemerkten  wir  Flecke^ 
mehr  oder  weniger    starke,  bedeutende    anif 


*  I 


»         * 


-     79     — 

DDifangreicbe   Ecchymoaen  aaf   Terschieddnei^  ~ 

ILorperUieilflto. 

Das  aus  der  Ader  gelassene  Blut  zeigte 
oiemak  eine  Speckbaot.  Zu  Anfange  der  Epi- 
demie, tfo  die  Krankheit  am  heftigsten  herrschte^ 
treoDle  sich  ^  im  ersten  Stadium ,  wenig  oder 
gar  kein  Serum  Ton  dem  Blülkuchen ;  in  spä- 
teren Stadien  war  dessen  Menge  weit'grofser, 
«h  im  Normalzustände^  und  seine  Farbe  sehr 
Tothlich. 

ZufitUige  Erscheinungen,    Als  solche  ha- 
lben wir  bei  einigen  Kranke«   einen  Bläschen- 
aottcblag    mit    Ijmpathischer    Flüssigkeit    be- 
ifteikt,  welcher  sehr  nahe  dem  SchwelTsfriesel 
(Ucb;  «wei  Alai  sahen  wir  eitrigen  Frieselaus* 
M)>]a|  am  7.  und  8len  Tage,   weit  öfter  aber 
«Tsipelatose  Flecken,  welche  sich  auf  Terschie« 
'enes  Stellen    des  Korpers  entwickelten ,  Tor* 
täglich  aber  an  Gesicht  und  Stamm  erschienen, 
Qod  biswelleik  das  Scrotum  einnahmcfn,   wobei 
^eBedeckuDgen.  auch  wohl  sphacelirlen«    Gro* 
fsera   und    kleinere,    tiefe    und  oberflächliche 
Abscesse  an  Terschiedenen  Theilen^  sind  wohl 
frSber  fSr  Bubonen  gehalten  worden. 

Bei  der  zweiten.  Abart  kamen  einige  Felle 
TOB  aasgebildetem  Icterus  vor,  welcher  der 
Krankheit  die  Form*  des  gelben  Fiebers  gab; 
^ioe  sehr  geringe  Anzahl  der  Kranken  d«r  3ten 
Abart  zeigte  einen  remittirenden  Typus, 

IVaseabluten^  Blutbrechen,  Blutharnen^  seU 
^•0  Schluchzen,  bisweilen  anhaltende  Stumtn* 
beity  niemals  Taubheit,  niemals  Ausfallen  der 
Haare  wie  hei  dem  abendländischen  Typhus, 
^b  auch  Brandigwerden  der  Glieder. 


•• 


...     80     -. 

Immer  fand  sieb,  anstatt  des  panischen 
Schreckens  und  der  Verzweiflung,  tod  welcher 
die  Schriftsteller  sprechen,  selbst  bei  den  Euro- 
päern eine  ToUkommene  Ruhe« 

Die  Prognose  vfsjt  immer  schlimm:  so 
hinterlistig  ist  diese  Krankheit.  Es  trat  wohl 
eine  Art  ron  Verbesserung  io  den  schwersten 
Zufallen  ein,  die  Kranken  befanden  sich  gut  und 
dennoch  erlagen  sie  ganz  unerwartet,  andere 
dagegep  zeigten  die  übelsten  Zufälle  in  ihrer 
ganzen  Folge  und  gelangten,  wie  in  einem  Au« 
gejpblickcf,  zur  Besserung«  Besonders  mulste 
man  die  Periode  der  Epidemie  berücksichtigen, 
in  welcher  man  die  Kranken  sah*  In  der  er- 
sten Periode  war  Alles  schlimm,  to  der  zwei- 
ten un^ewifs,  in  der  dritten  günstig« 

Als  bSse  Zeichen  kopute  man  die  Cjanpse 
und  theil weise  Erstarrung  der  Glieder,  die  Pe- 
techien ,  das  Zusammenfallen  der  Bubonen,  ih- 
ren Sitz  am  Halse  oder  den  Achseln  betrach* 
ten,  welcher  immer  bösartiger  war,  als  derje- 
nige in  den  Weichen.  Hinter  dem  Schenkel- 
hogen  oder  in  der  fossa  iliaca,  wo  sie  oft  nur 
durch  einen  sehr  heftigen  Schmerz  angedeutet 
worden,  waren  sie  Zeichen  eines  gewissen  To- 
des. Garbunkeln  am  Kopfe  und  Halse  l^atten 
üblere  Folgen  als  in  andern  Gegenden,  und 
wenn  der  Athem  kurz  und  beengt  wurde  ^^  die 
iNasenlocher  sich  erweiterten,  ihre  Haare '  sich 
mit  einem  staubigen  grauen  Stoffe  bedeckten, 
so  wiEir  dies  ein  Zeichen  des  Todes.  Die  Un- 
terdrückung des  Urins  oder  das  Blutharnen 
wären  sehr  bpse  Zeichen^  Erbrechen  und  Diar- 
rhoe bildeten  bedenkliche  Verwickelungen. 

Wenn  dagegen  die  Reaction  rasch  eintrat, 
der  Schweifs  reichlich  war^  die  Bubonen  sich 


«^    61     ~ 

«Dtwickelteo  ^  00  war  die  yorhersagmig  gun« 
stig  und  die  Heilung  beinahe  gewifs ;  das  Au^- 
tretcD  Ton  CarboDcelOi  selbst  4a  grofser  Zabl| 
Terspblimmerle  den  Gang  der  Krankheit  nichts 
ja  es  erweckte  tfogar  mehr  Vertrauen  zu  einem 
gSnetigen  Ausgang« 

Ueber  die  TerscbiedeneD  Arten  des  Ans- 
gangs.kann  man  nach  dem  Gesa^^.ten  leicht  uiw 
tbeiien.  Ging  es  zur  Genesang ,  so  war  diese 
bei  den  nur  im  «rsten  Grade  Erk;  ankten  meist 
entschieden  und  rasch»  bei  denec.  im  «weiten 
Grade  entfernter  und  langsamer,  noch  melilf 
im  dritten* 

Rückfalle  waren  recht  häufig  und  grSüitetU 
Cheils  todüich. 

» 

Ldchenuntenuchungen^  Aeufsere  Schau« 
Pie  Leichen  der  Pestkranken, i^eigten  nicht' je« 
Des  schenfsliche  Ansehen,  welches^nige  Schrift« 
steJier  ohne  eigene  Anschauungen  ihnen  xu« 
schreiben,  und  Dichter  und  Bfaler  nach  dem 
Schauder  schildern,  den  ihre  Einbildungskraft 
ihnen  erseugte«  Die  Zuge  waren  nicht  merk« 
lieh  verändert,  jedoch  waren^  wenn  die  Befalle« 
oen  rasch  niedergestreckt  worden  waren,  6e* 
Sicht  und  Hals  violet,  wodurch  die  Leichen 
wie  apoplektisch  oder  erstickt  schienen,  und 
es  fiel  dies  noch  mehr  auf  bei  den  weifsbäu« 
tigea  Enropaern«  Die  Haut  war  nicht  gekrau« 
seit,  wie  bei  der  Cholera)  grofse  Magerkeit 
sah  man  nur  da,  wo  die  Krankheit  sich  Ter« 
langert  halte  und  mit  Durchfall  complicirt  War« 
Die  Muskeln  zeigten  keine  grbfsere  Starrheit, 
als  bei  an  anderen  Krankheiten  rerstorbenen 
Individuen,  Endlich  geschah  in  der  Regel  dia 
Zersetzung  nicht  grade  rasch* 

louni«LXXX¥ILB«l.Sli  -  t 


— ,  82     — 

Renren^ystetn :  di6  Sinns  waten  ge^obo- 
lieh  TOD  Blut  erfiillty  die  ,Veneo  unter  dei 
SpioDwebeiitiaut  Wie  ausgespritzt*  Unter  die- 
ser Haut  sah  man  bisweilen  kleine  Blotergie» 
ßangen  t»d  oft  Serosität.  Die  Snbstanz  des  Ge 
hirns  und  Rückenmarks  zeigte  keine  merkliche 
Veränderung,  einige  Tersonen  ausgenommenj 
welche  Delirien  gehabt  hatten ;  sie  erschien  uns 
dann  dichter,  bisweilen  aber  auch  weicher»  und 
immer  punktirt.  Di«  Hiinhoblen  enthielten  im 
Ganzen  wenig  Serum.  Die  N,erYenstämme  des 
-Unterleibes  und  diejenigen,  welche  mit  den  Bubo- 
nen  in  Ziisam^ienhang  standen  oder  in  ihrem 
Heerde  lagen  ^  zeigten  sehr  häufig  kleine  rothe 
Punkte,  welche  die  ganze  Dicke  ihres  GeWebes 
einnahmen ;  dasselbe  bemerkte  man  am  grofseo 
Sympathicns. 

Lymphsystem:  Die  Driisen  dieses  Systems 
waren  immet^iingeschwollen ,  selbst  wenn  die 
Individuen  ror  dem  AusbDUcfae  der  Büboneo 
T'erstorben  waren,  ihr  tJmfaog.  war  zehn  oder 
zwölf  Mal  stärker,  als  im  Normalzustände,  und 
wir  haben  sie  Ton  der  Gröfse  einer  Mandel  bis 
zu  der  eines  Gänseeies  gefanden,  das  Gewebe 
war  verhärtet  und  ausgesprntzt  bei  denjenigen, 
die  noch  am  wenigsten  reränd^rt  waren,  spä« 
ter  ward  die  Färbung  gräulich ,  die  Masse  ganz 
oder  th^il  weise  erweicht,  selbst  vereitemd,  end* 
lieb  wurde  sie  yeilchenblau  und. zuletzt  v^ein* 
hefenfarbig.  Die  Driisen  der  inneten  tind  an* 
fseren  Bubonen  häuften  sich  zusammen  und  bil- 
deten bedeutende  'Massen ,  wir  haben  deren  ge- 
fliehen, welche  mehr  als  zwei  Pfund  ^  wogen, 
Sfler  bildete  sich  um  diese  Anhänfiingen  eiae 
Biutergiefsung,  welche  sich  weithin  Terbraitete. 
Die  NackendrSsen  rereinigten  sich  dnrch  eine 
Art  yqii  Hat  mit  denen  des  MittalfeUa  und  dar 


V  _    83     _ 

Achflal,  die  AehseldrSMo  mit  denin,  weklwdie 
Bronchiea  amgeben.  Oiejeiii^ii  dar  Weicben« 
falte  hin g«a  auf  gleiche  Art  mit  denaD  dos  Un-. 
(erleibes  zusammen,  ood  man  Terfolgta  sie  ohne 
ÜoterbrecfauDg  aber  den  Scbeokelbogea  läng» 
der  Wirbel  Raule  in  dem  Becken  hinauf;  an  den 
Wirbeln  begonderB  trafen  wir  BlutergiebaDgeu, 
TCelche  in  dem  fansen  Zellgevrabe  unter  dem 
Bauchfelle  verbreitet  waren,  nnd  die  nierftD 
waren  in  ein  grofieii  Blutgerinnsel  eingehüllt. 
Die  DrÜien  des  Mittelfells  wqren  nicht  grÖfter 
als  Mandeln,  grau  oder  rotblich,  aber  DieQials 
weinhefeoferbcn ,  und  den  Brustgang  fand  mao 
nicht  Balten  ganz  gesund.' 

Kieiftlanfwerkzenge :  Der  Herzbeutel  ent*. 
hielt  oft  sehr  viel  Serum,  seine  innere  Baut 
zeigte  bäofig  verbreilste  Petechien.  Die  Ober- 
fiäcbe  des  immer  sehr  grofien  Herzeos  war 
oft  mit  Petechien  übersäet,  gleich  denen,  auf 
dem  Benbenlei ,  das  rechte  Herzohr  und  diese 
Kammer  waren  voti  sehr  scfiwarzem  Blute 
erfüllt,  die  Hohladern  oad  ihre  Zweige  von 
eben  splcher  Plütsigkeit  bedeuleDi)  ausgedehnt. 
Die  Blnt-Adern,  welche  mit  einer  Drüsen» 
Anschwellang  in  Berührung  gewesen,  nahmen 
Tbeil  an  der  Entzündung  der  Gewebe,  so  fand 
man  die  Wände  der  Hohlader,  der  Sapbäna^ 
erweicht,  ihre  inneren,  dunkelrotben  Häute,  mit 
Petechien,  denen  des  Herzbentals  gleich*  be- 
deckt, aber  diefs  immer  nur,  wo  eine  solche 
Berohrnng  Statt  gefanden  hatte. 

Das'  in  den  Blutadern  enthaltene  Hlut  war 
immer  sehr  schwarz  nnd  bei  denen,  wek  he  rascb 
gestorben  waren,  gewöhnlich  geronnen;  in  den 
Veben  hatten  sich  Gase  entwickelt,  welche  bei 
AnniheruoK  eines  Lichts  mit  blanei  FJw 
F2 


F  2  #' 


brannten^);  die  tinkeo  Herchohleo  eatbielteD 
weniger  BltH,  die  Arterien  waren  fast  leer,  ibrö 
Häute  gesund, 

AtbniuDgswerltBeuge.  Das  Ill(ipeii  *  nnd 
Lungenfell  xeigten  nur  selten  Spuren  ^  Ton  Ent- 
itiindong;  dagegen  bemerkte  man  darin  fete- 
cbien;  die  gewohnlicb  gesunden  Lungen  wa- 
ren doch  stark  überfüllt ,  die  Broncbialscbleiin- 
haut  schien  bei  einigen  deutlicb  entsündet^  ob- 
gleipb  sie  im  Leben  keinen  katarrbaliscben  Zu- 
fall geteigt  batten« 

Verdanungs werkselige.  DäsBancbfell  zeigte 
an  seiner  Oberfläcbe  keine  Spur  too  Entziio- 
düng,  selten  bemerkte  man  Petecbien ,  der  Ma- 
gen ,  Ton  Gasen  ausgedebnt ,  entbleit  fast  iia- 
mer  eine  scbv^arzliche  grtine  oder  gelbliche 
Flüssigkeit,  oft  fanden  sich  Spulwürmer  darin. 
Die  ScWeimbant  war  theil weise  oder  ganz  ge- 
rotbet,  mit  getrennten  oder  zusamroenfliefsen- 
den  Petecbien  9  denjenigen  ähnitcb ,  die  man  anf 
der  Haut  wabrnabm}.mit  Etcbymosen,  Erwei- 
cbuogy  Aufbläbung,  Verschwärung»  die  sieb 
fast  immer  in  läoglicber  Gestalt  durcb  die  Pal-* 
ten  der  Scbleimbaut  hinzog;  mit  carbnnculoseo 
Pusteln  im  brandigen  Zustande;  nur  in  einigen 
Fälfen  fand  man  die  Scbleimbaut  nnrerletzt; 
der  Zwölffingerdarm  nabm  gewobnlicb  an  dem 
krankhaften  Zustande  des  Magens  Tbeil|  ond 
war  oft  noch  stärker,  als  dieses  Organ,  ,be* 
acbädigt. 

'  Bei  einein  Europaer,  welcher  an  der  drit- 
ten Abart  gestorben  war,  fand  ich  einen  Blnt» 

"*)  Gewifs  eine  lehr  merkwürdige  Beobacbtang,  ds  man 
sonst  nur  gewohnt  Ist ,  an  KolileniSure  oder  Stickgas 
zQ  denken»    War  dies  Kohlen wassersto^gas? 

A.  d«  U. 


.    —    öd     — 

pfropf,  welcher  dieses  Eingeweide  geoc  Ter« 
sefalofii,  Qod  oaeh  dessen  Bntfemaog  man  die 
kleioeD  Yerftchwäraogea  sab,  durch  welche  die 
BistQog  Statt  gcfanden  hatte«  Dia  Eingeweide 
teigtsa  beinahe  dasselbe,  namentlich  die  Diinn- 
dännei  deren  Klappe  oft  Verschwärungen  dar« 
bot,  welche  eich  bis  in  den  f  ortsats  hinein 
«ntrecktsn« 

Die  grofse  Leber  halte  an  ihrer  Oberfläche 
Petechieo  nad  ihr  Gewebe  etrotste  ron  Biqt; 
die  Galleablase  war  wenig  aosgedebnt,  auch 
Ab  seigte  bisweilen  Petechien ;  io  swei  Fällen 
hatten  die  Wände  4—5  Linien  Dicke,  welche 
entitaod  ans  aber  Blutergiefsung «  die  in  dem 
Z^benhaatgewebe  befindlieh  wlar;  die  Gallo 
Vtt  donkelgefärbt  nnd  sah. 

Barnwerkxeoge :  Die  Nieren  waren  dun- 
ielralcbenblau ,  oft  mit  groben  Petechien  be- 
deckt, ihr  Gewebe  schwoll  tod  Blnt;  in  dea 
Nierenbecken  sah  man  Blntergiefsungen,  die 
Blase  war  leer,  der  wenige  Urin  roch  ammo- 
niakalisch, 

Behandiwig/ Ehe  wir  Ton  demjenigen  spre- 
chen, was  die  Kunst  yersucbte,  mnfs  so  vor 
gesagt  werden,  was  die  Natur  für  sich  allein^ 
vollbracht  bat;  w'oraus  man  dann  besser  wird 
erkennen  mögen,  was  sich  Ton  den  in  Ge« 
braocb  gezogenen  Mitteln  erwarten  liefs» 

Im  An£ange  der  Epidemie  starben  ,  wie  ge» 
>dgt,  etwa  drei  Viertheile  der  befallenen  Kran- 
1^«Q,  einen  Monat  später  nur  die  Hälfte  und  xa 
Ende  genasen  swei  Drittbeil|  drei  Yiertbeil  und 
selbst  mehrere«  , 

Üiesea  ErgebniCs  hatte  ohne  den  Einflut 
der  Kunst  statt,  derjenigen  wenigstens ,  welch< 


—    66    — 

I 

die  Aerxte  aüsSWo ;  denn  aos  einer  Art  Zwang 
Qod  loitiokt  Terschmähteo  die  Kranken  in 'den 
ersten  Tagen  die  Speise«^  Tiele  erregten  den 
ScbweiÜB  dnrcb  iibermälsiges  Wassertrinken^  eine 
sehr  grobe  Zahl  lieCs  sich  £Qr  Ader  oder  scbropüe 
sichj  Tor  Allem  aber  Termied  man  die  empi- 
rischen Mittel ,  überzeugt,  dafs  sie  nichts  hel- 
fen* Dies  war  der  Erfolg  der  Natorkräfle  und 
einer  Art  ton  heilendem  lostiokte. 

€anz  gewÜs  wäre  eine  grellere  Anzahl  ge«. 
,  heilt  worden,  wenn  die  Orientalen  die  Wich- 
tigkeit der  Enthaltung  yon  Nahrungsmitteln 
kennten,  wenn  sie«  den  Instinkt  des  Thierej 
befolgten,  welches  nicht  frifst,  sobald  es  nicht 
hungert.  Aber  unter  den  Leuten  aller  Klas- 
sen herrscht  hier  das  traurige  Vorortbeil ,  dals 
ein  Kranker  nicht  ohne  Nahruog  bleiben  daxL 
Verwandte  und  Freunde  nSthigen  ihn  derge- 
stalt aum  Essen,  dafs  sie  sogar  die  grolste 
H5he  der  Krankheit  und  selbst  den  Todes» 
•kämpf  nicht  freilassen.  Dies  ist  unfehlbar  das 
gröfste  Bindernifs  ärztlicher  Wirksamkeit,  und 
es  läfst  sich  selbst  noch  in  den  Hospitälern 
spiiren*  Denn  selbst  die  Ktankenwärter  ma- 
chen sich  nicht  selten  aus  unverständigem  Mit- 
leide zu  Mördern  ihrer  Landslente.  yod  diese 
Furcht,  oboe  Nahrung  bleiben  zu  mSssen,  ist 
zugleich  einer  der  hinderlichsten  Umstände, 
die  Kranken  von  der  Benutzung  des  Hospitals 
abzuhalten. 

Die  von  yerschiedeoen  Schriftstellern  an- 
gegebenen Methoden  konnten  nicht  zur  Nach- 
folge dienen,  da  sie  ebenfalls,  rein  empirisch 
waren ;  man  empfahl  bald  Brech  -  oder  Ab- 
führmittel t   ChiAa   odet    Camphor,    bald  Oel- 


« 


f-     87   .— 

eiorelbongoD ,  Bis,  rotbnitcliMde  Blittol,  Meef- 
zwiebelanuchlage  aaf  die  Babooeo ,  CaUpUt* 
meo^  reisende  Salbeif  mid.iriele  endete  Mittel 
nach  Volksglauben* 

Wir^warea  also  TomSnilicb  auf  die  An« 
zeigen  aqs  den  Symptomen  und  den  Leichen* 
ergebnis8e&  angewiesen. 

(Schlob  folgt.) 


tu      1  i 


—     88     — 


IV, 

Ein  Beitrag 

so  iea 

Siiine&taiisc  hu  »gen. 

Von 

Dr,  Fleischmann  jon«, 

Proiector  zu  Briangen. 


^m 


Mtn  Februar  1837  fiel  4er  Landmann  N.  St. 
aus  Bach  auf  dem  Eise  dermafseo^  dab  er  ei- 
nige Zeit  bewabtlos  liegen  blieb  and  ron  Be- 
wohnern seines  Orts  nach  Hanse  gebracht  wer- 
den mnfste.  Als  er  hierant  ans  dem  Zustande 
der  Betanbuog  wieder  erwachte,  empfand  er 
einen  unbedeutenden  Schmerz  in  der  Regio  so- 
praorbitalia  dextra  (auf  welche  er  gefallen  war) 
und  hatte eigeptbumlich^  Gesichts-,  Gebor-  und 
Gescbmackstäuschupgen,  Bald  bildete  sich  auch 
an  der  Stelle  des  Scbmerses  eine  etwa  faost« 
grobe  Geschwulst,  welche  aber  innerhalb  ei- 
niger Tage  aammt  dem  Schmerze  yon  seibat 
wieder  verschwand  |  so  dafs  Pat.,  obwohl  durch 
die  eigentbümlichen  Sinnestäuschungen  noch  be- 
lästigt, schon  am  vierten  Tage  seinem  Berufe 
wieder^  nachgehen   konnte«     Gr   suchte  später 


~      89     - 

g«g«n*die  sorBekgebUebeiieii  LeMeD  bei  »inigeii 
A«r^o  Holfep  und  kam,  Dachdem  er  läogera 
Zeit  TOD  diesen  aotiphlogitiitch  *) ,  jedoch  ohne 
aUen  Erfolg  behandelt  worden  war,  am  29.  JuU 
1837  mit  der  Bitte  sa  mir,  ihn  nach  der  oeuea 
Methode  (homoopathiich),  wie  er  sich  aai^ 
drückte  ^  sa  behandelp.  Das  Brgeboife  eines 
hierauf  genao  angestellten  Examens  war  foU 
geodes: 

N.  St.  ist  bereits  57  Jfahre  alt,  tod  miit« 
lerer I  nntersetster  Stator,  bat  starke,  donkle 
Haaret  sein  Gesicht  ist  durch  die  Strahlen  der 
Sonne  gebrannt,  die  Kraft  seiner  Muskeln  lälst 
Minen  Beruf  nicht  verkennen,  und  sein  ganzes 
Aussehen  Terräth  einen  Mann,  der  noch  gegen* 
vrärtig  in  den  besten  Jahren  und  scheinbar  bei 
Tolier  Gesundheit  sich  befindet«  Allein  «seit  je« 
oem  ooglucklicben  Falle  sieht  er,  wenn  er  beide 
iogen  geSlInet  bat,  alle  äufsern  Gegenstände 
zwar  wie  firSher  deutlich,  aber  sie  scheinen 
ihm  ungewohpdich  fern  zu  seyn«  So  fällt  er  oft 
in  Gräben,  oder  stöfat  an  Steine,  welcbef,  sei- 
ner Meinung  ^nach,  noch  aiemlich  entfernt  von 
ihm  liegen*  Einen  Gegenstand,  der  sich  ihm 
etwa  1^  Zoll  vor  den  Augen  befindet,  glaubt 
er  wenigstens  5—6  Schuh  entfernt,  und  einen 
Mann  in  der  Entfernung  ron  etwe  40  Schritten» 
meint  er  auf  eine  halbe  Stunde  Weges  zu  se« 
hen«  Seine  Bekannten  erkennt  er  nach  seiner 
Meinung  auf  40—50  Schritte,  d.  b«  auf  5— 8 
Schritte  in  .der  Wirklichkeit  Die  Grofse  der 
änfsern  Gegenstände,  so   wie  die  Gestalt  und 

^)  Beneitoiswerfh  schein^  oiiry  da(f  er  Mne  k^V 
WaMcminKblSge  nm  den  Kopf  Tcrtragen  konnte, 
dem  er  nach  seiner  Aussage  dabei  zwar  keinen  Sehoi 
fühlte  9  allein  äne  gana  eigeethunUcbe  Bqipfind 
.  gehsU  habe  ^  iniöiid  teiror4ee  wm, 


—      90      — 

Farbe  derselben  s!ebt  er  je  nach  der  ibm  Tor- 
kommeodeo  Entfernung  ganz  normal  und  deot- 
licb^  d«  b.  echeint  ibm  ein  änfserer  Gegenstand 
nur  6  oder  8  Scbritte  entfernt  zu  seyn,  so  siebt 
er  denselben  rficksicbtlich  seiner  Gestalt  and 
'Farbe  eben  so  deutlich,  wie  früher  in  seinen 
gesunden  Tagen  ein  6  oder  8  Scbritte  entfern- 
tes Objekt;  gladbt  er  äbrigens Anfsendinge  eine 
halbe  Stunde  Yon  ü.ch  entfernt  |  so  scheinen  ihm 
auch  ihre  Unirissei  Färbe  n«  s.  Ww  eben  so  un- 
bestimmt, als  sie  ibm  bei  gleicher  Entfernung 
in  früberer  Zeit,  als  er  noch  nicht  mit  diesem 
Uebel  behaftet  war.  Torkamen« 

Eigen  ist  es,  dafs,  wenn  er  das  linke  Auge 
cnhält,  er- alle  Gegenstande  wieder  normal  siebt, 
d.  b*  dafs  ihm  dann  z.  B.  ein  Mann  nicht  wei- 
ter entfernt  vorkommt,  als  er  es  wirklich  ist. 
Die  Gesichtstäuschung  fällt  gans  weg  und  er 
kann  wieder  sicher  gehen,  lesen  n,  dgL  -^ 
Oeffnet  er  aber  zum  rechten,  das  linke  Aoge 
wieder,  so  sieht  er  im  Momente  des  Oeffnens 
die  Gegenstände  seiner  Anschauung  zwar  noch 
in  der  wirklichen  Entfernung ,  allein  sie  ent- 
schweben ibm  zugleich,  so  dafs  sie  sich  in  ei- 
nem Augenblick  in  einer  bestimmten  Entfer- 
nung Ton  6— -8  Schub,  viertel  oder  halben 
Stunde  zu  be:l|üdeii  scheinen*  Auch  sieht  er, 
wenn  beide  Augen  einige  Augenblicke  geöffnet 
sind,  in  einer  Entfernung  von  6  Schuhen  die 
Objekte  eine  Zeitlang  doppelt  (Diplopie),  und 
bleiben  die  beiden  Augen  längere  Zeit  offen, 
so  wird  er  dumm  im  Kopfe,  sieht  Würmer 
und  Striche,  das  Sausen  in  seinen  Ohren  ver- 
mehrt sich,  er  ist  wie  betrunken,  wird  schwach 
.auf  den  Beinen  nnd  stolpert  über  seine  eigenen 
FiLbe«    Hält  er  übrigens  das  links  Jiug9  Glieder 


•--    9i     «- 

fo,  so  itt  dieser  ZastaAd  %ie  wegg^seobert^ 
er  befindet  eich  wieder  bester  uod  siebt  wie  io 
seineo  gesQodeo  Tagen.  Er  Termag  dann  swi« 
scben  5  Zoll  ood  3  Fub  von  t^ioem  recbleö 
Auge  eiilferiit  Gedrucktes  (Cicero)  bq  leseo, 
Qod  dieses  rechte  Aage  accommodirt  sich  über- 
haupt Terscbieden  eoti'eroieo  Objekten  mit  Leich- 
tigkeit« Hält  er  endlich  das  rechte  Auge  sa 
und  labt  das  lioke  offen,  so  scheinen  ihm  alle 
Objekte  swar  entfernter,  ab  sie  es  io  der  Wirk- 
lichkeit sind,  jedoch  bei  weitem  nicht  so  sehr, 
ab  wenn  er  beide  Augen  geöffnet  hat«  Er  kann 
doch  noch  eioigermaben ,  wenn  auch  nie  gaan 
richtig,  die  Entfernung  der  Aubendinge  beoiv 
Cheileo,  fiodet  sich  jedoch  dadurch  Teranlabt, 
"^as  linke  Auge  beständig  zuzubinden*  — -  Uebri« 
geos  bemerkt  man  bei  der  geuanesten  XJolersu« 
chuDg  äufserlich  auch  nicht  die  geringste  pa- 
thologische Veränderung  an  den  Äugten;  alle 
Tbeil«  derselben  sind  vollkommen  normal^  nur 
ist  das  linke  Auge  (ebenfalls  erst  seit  jenem  uo* 
glScklichen  Falle)  etwas  nach  Innen  ood  Oben 
gerichtet  (schielt),  ood  hat  in  dieser  Richtung 
wahrscheinlich  ^)  wegen  des  gewoholich  gro« 
bern  Schattens,  auch  gewöhnlich  eine  etwas 
weitere  Pupille,  da  aufserdem  die  hellbraune 
iris  beider  Augen  ganz  normal  empfindlich  ist.  -« 
Sein  Gehör  f  obwoU  man  äuberlich  nichts  Un- 
gewöhnliches wahrnimmt,  hat  durch  jenen  Fall 
auf  gleiche  Weise  gelitten.  Er  hört  auf  beiden 
Obren  schwächer  und  hat  ein  beständiges  Sau- 
sen in  denselben,  was  sich  auch  nicht  verliert, 
wenn  er  das  eine  ode^  das  andere  oder  beide 
Ohren  oder  Augen  zuhält,  — •  Sein  Geschmack 
ist  .gleichfälb  durch    jenen  Fall  plötzlich   Ter- 

*)  Vgl.  J.  Mmer,  Hatitlbuch  der  PbysielQgie  des  Men. 
scben.  1834. 1,  8,  7M^766. 


—     Ü2     ~ 

schwnndeo.  Es  ist  ihm  gleich ,  ob  er  Honig 
oder  Sa\z,  Eswg  oder  Wasser,  oder  Bier  so 
eich  oimmt«  Alles  schmeckt  gerade  so,  'vrie 
Erde,  add  er  ifst  und  trinkt  nur,  um  Haoger 
and  Durst  so  befriedigen  und  sich  su, erhalten. 
Aeolserlich  läfst  sich  dabei  an  der  Zange  nicht 
das  gerin^gste  Ungev^ohnliche  bemerken.  Sie 
hat  die  gehörige  Beweglichkeit,  ist  oatSrlich 
feochty  nicht  belegt,  geiUblToll,  sie  scbmerxt 
beim  Zwicken,  daher  er  sich  auch  beim  Kaoea 
nicht  beifst,  wie  es  bei  nachlassendem  Gefühle 
und  Termioderter  Beweglichkeit  der  Zange  so 
oft  der  Fall  ist  —  Sein  Geruch,  wie  sein  6e- 
ßihl  iit  dagegen  weder  abnorm  Termiddert,  noch 
gesteigert,  sondern  gans  angetrabt  geblieben.  -— 
Je  heller  and  heiterer  das  Wetter  ist«  desto 
besser  and  kräftiger  befindet  er  sich.  Bei  trS« 
bem,  danklem  Wetter,  welches  er  aacb  vor- 
aus empfindet,  and  nnmittelber  nach  zu  hefti- 
gen Korperaastrengangen  in  grofser  Sommer- 
hitze ist  sein  Kopf  eingenommen ,  er  fühlt  sich 
matt,  schwach,  wie  betranken,  sieht  Wärmer 
und  belle  Striche  qnd  empfindet  ein  Beifsen  in 
den  Augenwinkeln ,  al#  wenn  Salz  in  ihnen 
wäre,  gleichviel,  ob  er  nur  das  rechte  Auge 
oder  beide  zugleich  offen  hat.  *-«>  Wenn  er 
fehl  tritt,  oder  sich  auf  dem  Kopfe  kratzt,  so 
kommt  ihm  derselbe  auf  der  rechten  Seite  win 
hohl  vor« 

Sein  Uebel  ist  plStzlich  durch  den  erwähnt 
ten  Fall  entstanden  i  und  hat  sich  seitdem  we- 
der gebessert  noch  verschlimmert,  sondern  ist 
immer  auf  einem  und  demaelben  Punkte  stehen 
geblieben» 

Fat.  ist  ein  Sanguiniker;  Geist  und  Gemith 
lind  bei  ihm  gesund,    Ueberhaupt  befindet  er 


r     I 


—     03     ~ 


iicb^  ^6  efwaheteo  SlnoManschangcn  abge« 
recfaoet^  ToUkomm^o  WobL  Seio«  Verdauung 
koonle  nicht  betser  tejm;  sein  ^als  E«igt  nichU 
UDgewohoUchet;  das  Aussebeo  Damaotlich  iit 
gans  gut;  er  litt  auch  früher  ao  keiner  Krank* 
beit,  ist  Ton  geinoden  Eltern  «od  bat  gesunde 
Kinder. 

Sb#  ich  ihn  in  Behandlang  nahtn,  hielt  ich 
ihm  YOrher  noch  die  verBcbiedenslen  Brillen 
Tor,  allein  sie  Tctränderten ,  wie  Toraassaseben 
warf  seinen  Zustand  auch  nicht  im  Geringsten.  — 
Er  wurde  hierauf  ans  Gronden,  welche  aus 
meiner  nnten  erwähnten  Anucht  Ton  diesem 
Leiden  herrorgehen,  folgendermafsen  behandelt« 

Deti  29.  Juli  1837  galranisirte  ich  ibUf 
wie  Coi/orra  seine  Schielenden^  indem  ich  die 
Eledropunctur  auf  den  Ram«  frontal,  nnd  einen 
Zweig  de»  Ram.  mäxiUar.  sup.  Par.  quinti  ap« 
pifcirte«  Die  Säule,  welche  dabei  in  Gebranch 
gezogen  wurde,  bestand  aus  50  anderthalb  Un« 
zen  schweren  Platten.  Die  Wirkung  war  un« 
merklich ,  auch  brachte  der  eine  Pol,  eine  Zeit- 
lang aof  die  Zunge  gelegt^  nicht  die  geringste 
Wirkung  racksicbtiicb  des  Geschmackes  oder 
Gefühls  henror« 

Den  5.  Augast,  nachdem  er  in  der  Zwi- 
schenzeit BrjTon.  «Ib«  nebst  passendem  Diit- 
regimen  erhallen ,  und,  seiner  Meinung  nach, 
auf  ihren  Gebranch  das  lästige  Ohrensansen 
Bnm  Theil  Terloreo  hatte,  wurde  er  slim  zwei- 
ten Male  9  und  am  13.  Angust  zum  dritten  Male, 
jedoch  ohne  aUea  Erfolg,  eleetroponctirt.  Am 
3.  Septhr,  Torstirkte  ich  die  Säule  um  50  Plat- 
ten,  und  obgleich  er  beim  GalTanisiren  selbst 
nicht  das  Geringste  su  empfinden  TOigab,  ao 
benseifcle  er  dodi  um  4.  SepCbr.  heim  Erwa« 


~     94     « 

clien  eioen  eigeothamlichen  talsigeo  Gescfimack» 
der  ihn  bis  zur  heatigen  Stoode  nicht  verlas- 
•eo  bat,  upd  Torberrschead  auf  der  linken  Zun» 
geobalfte  ei^pfanden  wird« 

Den  22.  Septbr.  (Brypn.  erfaielt  er  in  der 
Zwischenzeit  immer  noch  fort)  vermehrte  sich 
während  des  Galvaoisirens  der  salzige  Geschmack 
und  wurde  gleich  stark  anf '  beiden  Seiten  der 
Zunge  empfanden« 

Den  1.  Octbr«  erzählte  er  mir,  dafs  ihm 
die  Arznei  (Bryon.)  eioen  so  heftigen  Dnrchfall 
und  allgemeines  Uebelbefinden  verursacht  hätte, 
dafs  er. von  ihrem  Gebrauche  habe  abstehen 
niüssen. 

Die  Behandlung  und  Erscheinungen  waren 
wie  am  22«  September;  die  Hauptleiden  blie- 
ben sich  aber  im  Ganzen  immer  gleich,  wur> 
den  weder  besser,  noch  schlechter ,  und  ^der 
Kranke  (wie  Landleute  gar  häufig,  wenn  die 
Besserung  nicht  soglaich  eintritt)  blieb  aus» 

Durch  diesd  plötzliche  Unterbrechung  der 
Kur  wurde  nun  freilich  auch  die  iBoffnung  auf 
V  einen  günstigen  Ausgang  derselben  vereitelt,  je- 
doch bleiben  die  krankhaften  'Erscheinungen, 
die  Sinnestäuschungen  des  Fat  immer  eigen- 
thSmlich  in  ihrer  Art,  und  besonders  scheinen 
dessen  Gesichtsillusionen  der  Aufmerksamkeit 
Werth  und  noch,  nicht  beobachtet  sn  sejn.  Zwar 
fehlt  es  nicht  an  Beispielen  von  Gesichtstän- 
*  schongen  *),  welche  sich  auf  die  Nahe  oder 
Ferne  eines  wahrnehmbaren  Gegenstandes  be- 
liehen ;  wir  wissen ,  dafs  operirte  Biindgeborne 

*)  TourtüfU,  die  Sinne  des  Menschen*  Monster  1827. 
&  255— 204«  (Taoscbongen  der  Orientation).  ^  äa- 
pm^  die  SinaestSuschiiiigen*  ;  Lässig  1837  9>4  tt.w. 


—     UA     — 

illag  inBitlelbar  Tor  «ich  tu  Mbm  glaobeD, 
6att  Kinder  oft  Dach  dein  Moode  greifen  o.  s.  ff., 
slleio,  dab  naher  gftUgene  Objekte  intJer^irt, 
nie  bei  N.  St,  eDtfetDler  zu  seyo  (cheioen,  fand 
ich  bisher  nirgends  aufgezeichnet. 

Die  Fähigkeit,  GegeoetäDde  der  Wahmeh- 
mang  nach  aaften  zh  eetEen  *) ,  liegt  bekennt- 
lieh  in  der  Sphäre  der  Sinnlichkeit,  and  wird 
nicht  erit  dorch  Uebung  erlangt;  der  Sinb  selbsl 
Teming  dai  AuCseDliegen  der  Objekte  nsfarcn- 
Bfhinen,  dagegen  ist  das  Vermögen,  dai  Ver' 
balloiri  der  Aufsenkörper  bu  nna  gehörig  su  9t* 
kennen',  .Sache  der  Phantasie  ond  Urlheib-' 
kTRrt.  —  Eine  Bier eoinetrrs che  Anschauung  der 
Körpirwelt  giebt  es  nicht,  man  kann  di«  Bnf- 
letiinDg,  die  Lage,  Form,  Gröfse  n,  s.  w,*  deff 
Ob)(kle  nicht  fühlen ,  nicht  oRmittelbar  'seheo, 
Hsfieni  man  mar»  sie  benrtheilen  ubd  t«hä(z«n; 
vrozn  HOB  die  Winkel,  unter  denen  die  anfsern 
Ge;sDiiättde  wahrgenommen  vrerden,  behülf- 
M  üod. 

Bei  der  richtigen  Beurlfaeilnng  der  Entfer- 
niiDg  mÜBBen  beide  Augen  ZDtammennirkeo, 
tisnn  oni  am  dem  Winkel,  welchen  beide, 
|1cichzeitig  anf  einen  bestimmten  äufsern  6e- 
geaitHiid  gerichtete  Augen  bilden,  und  dessen 
Gröfse  man  unmittelbar  aus  der  Anstrengung, 
welche  zu  dieser  Bichlnog  nÖth|g  ist,  eiopfiq- 
Jet,  kann  die  Entfernung  mit  Bestimmtheit  be- 
Brtheilt  werden.    Auf  diese  Weise  scfaätEtc  nun 

'}  Vgl.  Joliium.Mäaer,  xur  Twgiddienden  Plijsiolagia 
des  GseioMsamnes.  Lei|jug  1826.  S.3g,a.t.  --  Da- 
BpC^n  Folkmann,  über  dss  uaob  ÄuJÄen  Setzen  <lcr  Ge- 
ticDliobjeMe ,  and  Bber  das  Wahrnelioien  ücr  b^nifcr- 
Buog,  (Neue  Beitrage  zar  Pbysiulogie  des  Gü^iictits- 
linsei.  Leipiig  1836  8.  17) ;  — ,  ronrtttnl  a.  b.  O. 
8.2(0«  .(ÜetüatdiaBaiuiUiaiiBlinBtdeiMiiinoeaetc.) 


—    96     — 

aocil  N«  St.  diei  rertcbledieoeii  Botff^baogeD 
richtig,  seit  jeDem  Falle  aber  ist  ihm  dieses 
mit  beiden  geSffn^teD  Aagen  oicht  mehr  mSg- 
lichy  and  es  kommen  ihm,  wie  erwähnt;  alle 
Objecte  entfernter  Tor,  als  sie  es  in  der  Wirk* 
liehkeit  sind.  Es  scheint  daher»  dab beide  Aa- 
gen bei  der  Beschaaong  äuCserer  Gegenstände 
immer  ^einen  kleinem  Winkel,  als  im  frübern 
Mormalsastande  bilden,  and  somit  die  richtige 
Beurtheilung  der  wirklichen  Entfernang  unmög- 
lich machen.  Dnrch  das  Schielen  des  iiokea 
Aog9S\  sind  aocb  allerdings  die  Papillen  der  bei* 
den  Aagen<  einander  naher  geriickt^  and  der 
Winkel,  den  diese  beiden,  auf  ifgend  ein  Ob- 
jekt gerichteten  Augen  bilden,  mafs  demnach 
noch  kleiner  seyn ,  and  die  äofsern  Gegenstände 
mSssen  aus  diesem  Grande  als  entfernter  lie« 
gende  benrtheilt  werden* 

Ich  I^in  auch  überzeugt,  dafs  diese;  Gesichts* 
täuschiing  bei  Allen  ^  welche  auf  diese  Weise 
schielen,  Anfangs  .Torbanden  ist,  in  späterer 
Zeit  aber,  wenn  das  schielende  Auge,  wie  es 
ge wohnlich  zu  geschehen  pflegt,  ganz  verriacb* 
läfsigt  wird,  nnd  der  Schielende  eigentlich  nur 
mit  einem  Auge  sieht,  yersch windet.  Da  nan 
die  Meisten  von  Jugend  auf  schielen,  und  sich 
in  späterer  Zeit  wahrscheinlich  nicht  mehr  die^ 
ser  friihern  Täuschung  erinnern  können,  oder 
bisher  gar  nicht  einmal  darauf  examinirt  war» 
den ,  so  mufste  uns  nat&rlich  diese  Art  der  6e- 
sfchtsillusion  anbekannt  bleiben«  Eine  org^ni« 
sehe  Yerändernng,  wodurch  eine  Divergens  der 
Lichtstrahlen  entstehen  und  die  Sufsern  Gegen* 
stände  dadurch  kleiner  und  entfernter  erschei- 
nen konnten,  haben  jto. einzelnen  Theile  (die 
Cornea  n.  s.  w.)  der  Aogen  des  N.  SU  .nicbl 


—     97     —      ' 

erlitten  f  and  um  60  mehr  mofs  dieses  fin^/ern« 
Ursehen  blofs  yon  den  näher  aneinander  ge* 
rackten,  anberdem  TÖlIig  normalen  Papillen 
hergeleitet  werden, 

DiJ!b  dnrch  die  willkührliche  oder  nnwiO* 

knhrliche   Erweiterung   oder  Verengerung  der 

Popillen  Objecte  entfernter  oder  näher  erschein 

neo  aoUen  *)|  ist  nicht  wohl  zu  glauben,  in>- 

dem  ja  selbst  Augen  mit  künstlichen,  nnrerän-* 

derlictien  Pupillen  noch  das  Accommodations«^ 

rennogen  besitseu  *^)  können,   und   bei  My* 

driasie  gar  ofl  noch  ein  ungetrübtes  Seherer» 

nogtii  beobachtet  ^*^)  wird.     Eher  mag  das 

Sah-  und  Fernsehen   in   manchen  Fällen  mit 

der  Yeiandemng  der  Cornea  *^*^)  und  andern 

(Uicbzeitig  mit  dieser  Statt  findenden  Innern 

Bewcgongen  im  Auge  in  Beziehung  stehen*  . 

FutkU^e  fuhrt  im.  Edinburgh  PhiIo8op]bical 
Joonial  III.  1820.. p*  69  einen  von  John  GilUes 
erzahlten,  sehr  interessanten  Fall  an,  der  wahr« 
ubeiolich  seinen  Grund  in  einem  krampfhaften 
Zastande  der  Augen  hatte,  und  in  einigen  Stücken 
dem  unsrigen  ähnlich  war.  Wenn  nämlich  John 
Giüies  in  Gesellschaft  safs,  oder  auf  irgend  eine 
Weise  heichäfdgt  war,  wobei  eine  anhaltende 
Qod  genaue  Aufmerksamkeit  nicht  nothig  gewer 


*)  Pmih^y  Beobacbtangen  and  Versnebe  znr  Physi^^- 
logie  der  Sinne«  j^rag  1823*  (Willkübrüche  Bewe- 
gung der  PapiU'e.  S.  123  — 125.  —  WiUkubrliches 
Schielen.  S.  163.) 

**)  SrMtJse,  de  pupillae  artif«  conformationc.  Beroh 
1820«  pag«  53.  '   ^ 

***)  Bayer  f  Trait^  des  maladies  chiruigicales.  T«  V. 
p.  453. 

**^)  Purkinje,  a.  a.  O.  S  147*  (Einige  Demerkangen 
Bor  Lehre  tom  Ferne-*  and  Nabeeeben) 

JovB«  LXXXVII.  B.  LSt.  G 


—     98     -t 

I 

% 

sen  ist,  Schienen  die  6«igeD8täDde  iniierlijilb  sei- 
nes Gesichtskreises  znräckzüweichen  aod  Ter- 
hältoifsmäfsig  kleioer  za  werden.  Dieser  Zu« 
stand  nahm  jedesmal  allmählig  bis  za  einem' 
gewissen  Maximum  zu ,  und  kehrte  eben  so  alU 
mählig  zum  natürlichen  Sehen  wieder  zorack. 
Die  Dauer  war  Ton  einigen  l^Iinaten  bis  za  7 
oder  8  Standen«  Im  höchsten  Grade  schienen 
die  Gegenstände  6—* 8  Mal. entfernter  zu  sejn. 
Ueberdiefs  war  die  Deutlichkeit  des  Seheos  mit 
Abschlag  der  scheinbaren  Bntfernang  nicht  rer- 
mindert.' 

DafS)  am  auf  nnsern  Fall  Trieder  zuriick- 
zukommen,  bei  N.  St,  die  Täuschungen  bei  trS- 
bem,  düsterem  Wetterf  sich  Terstärkten,  ist 
nicht  im  Geringsten  auffallend|  da  ja  bekannt- 
lieh  bei  trübem  Welter  die  Gegenstände  weni« 
ger  erleachtet  werden^  und  dadurch  auch  ent- 
fernter scheinen,  als  bei  hellem ,  heiterem  Him* 
mel.  Das  Doppeltsehen  erklärt  sich  in  unserm 
Falle  aus  dem  Schielen  des  einen  (linken)  Ao- 
ges,  da  man  immer  zwei  Eindrücke  Ton  einem 
Gegenstände  erhält,  wenn  in  Folge  einer  Krank- 
heit die  normale  Bewegung  der  Augen  Terloren 
gegangen  und  das  eine  Auge  in  seinen  Bewe- 
gungen träger  als  das  andere  geworden  ist,  so 
dafs  das  eine  Gesichtsfeld  das  andere  nicht  mehr 
genau  deckt« 

Uebrigens  scheint,  obgleich  selbst  das  rechte 
Auge  unter  geTrissen»  oben  angefS^hrten  Um- 
ständen an  Chrnpsie  ^)  leidet,  die  Gehorhallu- 
cinationen   in    beiden  Ohren  gleich   sind,   der 

*)  Chmpsia,  Myodesopsia,  Yiius  reticalaris,  Imagina- 
tions  perpetoelles,  (vergl.  Maitre  Jean^  Traite  .des 
maladies  des  yeux,  pag.  279.)  setzen,  wie  anch  ens 
onserin  Falle  zu  sehen  ist»  durchaus  keinen  besonden 
veränderten  Zostand  des  Auges  YOians« 


~      99  i  — 

Geschmack  auf  der  gaDsen  Zange  iiiid  dem 
Gaumen  fehlt,  und  selbst  der  Fall  auf  die 
rechte  Seite  geschah,  doch  eigentlich  das  linke 
Auge,  und  überhaupt  die  Itnke  Seite  Tortugs« 
T^eise  zu  leiden,  wofSr  auch  die  Einwärtsdre* 
hang  d#s  linken  Auges  (d.  h.  die  Richtung  nach 
der  rechten  Seite)  spricht,  indem  bekanntlich 
bei  grofsern  oder  geringern  halbseitigen  Läh« 
nnngeo  die  gelähmten  Tbeile  nach  der  entge- 
gengesetzten, gesunden  Seite  gesogen  werden, 
auf  der  gewöhnlich  noch  allein  die  Bluskeln 
thätig  sind ;  während  ihre  Antagonisten  die  Thä- 
tigkeit  mehr  oder  weniger  verloren  haben  ^). 
Aus  diesem  Grunde  verbindet  er  sich  auch  das 
Uoke  Auge  und  schätzt  daton,  sich  nur  des  rech» 
ten  bedienend,  aus  der  Grofse  des  Winkels,  un-* 
ter  welchem  ihm  die  Objekte  erscheinet,  ihre 
Entfernung, 

• 

£ine  wichtige  und  schwer  zu  heantwor* 
tende  Frage  ist  es  aber ,  wie  durch  diesen  Fall 
so  plötzlich  diese  verschiedenen  Sinneslanschan«' 
gen  eintreten  konnten,  und  auf  welche  Weise 
dieser  Zustand  fort  erhalten  wird? 

Beachtet  man  das  plötzlich  entstandene 
Schielen,  und  sieht  man  sich  genothigt,  da 
nur  äufserst  selten   bei  Schielenden  die  Augen^ 

*)  So  erzahlt  BeU^  dafs  nnmitteibar  nach  der  Kzstir- 
pation  einer  Yor  dem  Obre  beündlicben  Geschwulst, 
wobei  der  Nerr.  facialis  dorchiKchnitten  worde^  sich 
diie  schreckliche  Verzerrung  deB  Gesichts  einstellte 
in  Folge  des  Ucbergewiclits ,  welches  die  Muskeln 
der  andern  Seite  erlangten.  Ehen  so  war  bei  einem 
Manne  der  Stamm  dieses  Nerven  durch  eine  Eiterung 
vor  dem  Obre  verletzt  worden;  lachte  er,'  so  drehte 
sich  der  Mund  aufifaliend  nach  der -entgegengesetzten 
Seite.  (Siehe  BelVs  physiol.  und  pathoU  Untersu- 
chongen  des  Nervensystems.  A.  d.  Engl«  von  Romherg^ 
BerHn  18^2.  pag.  02.  77  o.  258.) 

G  2 


—     100    — 

muikelD  die  eii^ntlicb  leidenden  TheÜeBia)],  dcf 
MeiDUug  des  Cavarra  bieiEUtreten,  der  da»  Schie- 
len für  eiou  Dervöse  Affeclion,  für  das  Frudukt 
einer  physiachen  Utiache  hall,  welcde  ibrea  Sttz 
im  Ner*eDsys(eme  hat,  and  bedenkt  man,  dntl 
nach  Coinpresiion  des  Pedaacuiui)  cerebelli  ei- 
nea  lebeadeo  Thien  Bugenblickli<:hes  Schiei«i 
eintritt,  nelchea  Kugleicb  mit  6er  Ailliebui^ 
des  Drucks  vriedet  Terschnindet,  und  dafs  nach 
Durcbschneidung  dea  Pedunculu«  cerebelli,  dar 
Meduliarpartie  der  Varolsbräcke ,  oder  der  seit- 
Itcben  Partie  det  Terlangertea  Markes  nuf  der 
leidenden  Seite  die  Tbiere  sogleich  srliielen,  nad 
zieht  man  endlich  noch  die  in  unserm  Palle  mit 
dem  Sctieleo  Terbnndene'  und  zugleich  eince- 
treten«  GehÖrfaBlIucioatiun  und  Agcuslie  ia  Er> 
ivägoDg,  ao  nird  man  reranlarst,  auf  ein  Lui- 
den der  benannten  Gebirntheile  oder  des  Ner«, 
trigeminua  *)  linker  Seils  cn  scliliefscn,  wel- 
ches aller  Wahracheialicbkeit  nach  u rs pro og tick 
durch  eine  augenblickliche  ErsciiülteruDg  (und 
durch  Contre-coDp  auf  der  linken  Seile)  be- 
wirkt wurde. 

Unnsthrscbeiolich  scbeint  ea  mir ,  dafa  durch 
eine  au  gen  blick  liebe  Quetschung  des  Nerr.  fron- 
talis dexlr.  dieses  Uebel  hervorgerufen  wurde, 
foesoodera  da  die  Unke  Seile  als  die  mehr  la- 
dende lieh  dartlellt.  Bine  Afifedinn  der  Ciltar- 
Derren   oder   dea  Ganglions  *"^)   igt  auch  nicht 

*)  Man  Tergl»cbe  Magendit,  Uamiliicli  tter  Pb^olo- 
gle.  Eiienach  1834.  lid.  I.  S.  70.  100  liü.  Dalie- 
gen P,  Miilltr,  analoni.  onil  ^jeIoIo;;.  DaritrHuug 
des  menicfalicben  Auges.  Wien  Itlli).  S.  St.  —  ■'- 
JHJitler,  HandbDcb  der  Pb^siolo^ie  des  Menschen. 
1834.  Bd.  I.  S.  752.    (Von  den  Sinnes  -  Ner len.) 

**)  Btrre  beobacblete  bei  Berühning  des  Gungl,  ciliar» 
mit  der  Üaamsdel  immer  eine  Vereng (.'ruiig  dericlt») 


—     IUI     — 

inQmbtn'fD ,  indani  dnrcb  Mich«  g«ff (^fanlicb  ' 
}kdria»i9  eulatefat,  in  uDaenm  Falle  it»  Irn 
tieider  Aageo  aber  die  BeweguDgefahiftkeit  sieht 
im  geringsleo  rerloran  bat.  Es  ist  dahat  wobl, 
all  GrDodgraache  dieser  eigen thüinli eben  und 
■D  plöuljcb  eiDgetreteDen  Encbeinungen  alleia  ' 
iit  erwäbotfl  Erscbüiterong ,  ^e  auch  vielleicbt 
«in  dadnrcb  entstandeoea  ExtraTasal,  xa  be^ 
iracbteD,  ond  ich  erlanbe  mir  noch  scbllefolich 
d«!  Vergleicbs  Tragen,  ao  wie  BDch  zum  Be- 
leg meiner  Ansicht,  einige  in  Schmidl'a  Jabr- 
bächern  aufgeseicbaete  Falle  TOn  fibnlicbe.D  Sin- 
■«Mtörnngen  beizafogea. 

Eine  Frau  *)  von  60  Jabien  halt«  sieb  an 
ÜB  Hnte  Schläfe  in  der  Rahe  des  äufsern  Ao- 
geniiiiikelB  einige  BIntegel  gelegt,  und  nach 
1— 2  Tegea  heftige  Nenralgre  dieser  ganzen 
Seite  iJM  Gesichts  bekommen,  welche  allmah- 
b'cb  nscbliefs,  und  beioabe  gänzliche  AmanroM 
udiJ  Empfio  dun  gl  losig  keil  dieser  Seite  des  Ko- 
pf«« nnd  Gencbles  liiit  ungestörter  willkübrli- 
chtr  Bawegong  znrÜckliers.  Dabei  war  der 
GcKhmackainn  auf  der  gaozen  Zange  Tollkotn- 
ni«Q  geblieben ,  aber  der  allgemeine  Gefüble- 
ünn  anf   der  linken    Hälfte  serstört  **).     8i« 


I  Da».  XobU  be- 

**)  Aocli  hier  iit  Gescbmackuon  und  Gefülililnn  nidit 
mgleicb  aufgelioben,  londern  ei  beliebt  auf  der  lin- 
ien  Seils  nncli  cjer  Getebmaekiinn,  wSbreud  der  Ge- 
ßhliinn  sofechoben  ist.  In  dem  von  mir  angegebe- 
ticn  Fall  Kar  es'umgekebrt,  ei  war  der  Geicbmack- 
linn  verloren  gegDiigfln  und  der  Genibliiinn  nncb  na- 
Eetrübt,  ein  umstand,  'der  bei  der  Frage,  ob  der 
NcTT.  UngdMli  auch  nirkUdi  Gescbmacks  -  iinij  Gr 
l^diaene  der  Zunge  xngleidi  aej,  {.J.  UtUfers.  a.' 


—    102    — 

empfand  mit  dcrMlben  Iwioe  BernbraDg,  Tmao 

Schmelzen,  «elbstkeineyerwuDdaDgderScbleim- 
baut,  weder  Warme  noch  iUlte  u.  s.  w.-,  aber 
dagegen  genau  Geicfamadueind rücke ,  wie  sauer 
aod  BÜfs  u.  s.  w.  j  zrBt  wenn  mao  ihr  die  Au- 
goD  Terbaed  und  auf  diebenrorgeitTecktaZaDge 
qner  die  Schneide  eine»  Maiiari  aufsetEle,  so 
tabila  lie  dies  bloTs  auf  der  rechten  Hälfte,  nod 
halte  aaf  der  liaken  nur  eio  taubes  GefÖbl. 
ÜVIan  beatreute  die  linke  Seite  mit  Salz  and  die 
rechte  mit  Zucker;  das  Auffallen  der  Salzibeil- 
cheo  auf  die  Zuega  rdhlte  sie  nicht,  aber  so 
wie  die  Auflösung  der  zu  Bchmeckenden  Theil- 
cben  begann,  schmeckte  sie  deuüicb  und  gleich- 
zeitig mit  der  linken  Seile  das  Salz,  mit  der 
rechten  den  Zucker. 

Bin  anderer  Fall,  den  Dr.  MontauÜ  entäbl^ 
war  folgender:  Ein  Weiobändler,  der  in  «et- 
per  Jugend  drei  Mal  an  einer  Blenuorrhagie,  nie- 
mals aber  an  Rhenmatismns ,  obscbon  er  manch- 
mal lange  Zeit  in  seinem  Keller  arbeitete  and 
seinen  schtvitsenden  Kopf  dabei  entblöfglet  ^e- 
lilleo  hatte,  bekam  gegen  Anfang  Septbr.  1835, 
oacbdetri  er  seit  zwei  Monaten  eine  Stfhwä- 
cbuDg  desGemchginns  geipnrt  hatte,  einen  Kopf- 
schmerz, der  sich  TOa  dem  obern  Tbeile  das 
linken  Auges  bis  über  das  linke  Ohr  eTslieckle. 
Gegen  die  Mitte  Septbr.  wurde  dieser  Schmerz 
wahrhaft  neuralgisch,  und  folgte  der  Verbrei- 
tung des  NerV'  supracÜtar,  maxill.  super,  nnd 
infer.;  einen  Monat  später  trat  Paralyse  des 
Cten  NerTenpaars  auf  der  linken  Seite  ein,   ao 

8.  758.  Man  verglöcbe  anch:  Venuche  über  den 
CetchinsclMdnn  ete.  von  CFuyal  QScJunidl's  Jahrl>. 
Bd.  XVL.  S.  150) ,  keine  «eitere  Berüctiiditipung 
venlienti  indem  ja  gu  oft  «im  Funktion  eine«  Ner- 
*eu  bei  lat^^  der  übrigeD  sn^eliobea.  uja  kann. 


103    — 

das  Aoge  nath  Innen  gekebrt  blieb  *).  Der 
chniDck  verschlecfilerle  sich  und  wnrda  8ul 
liokeo  Seite  der  Zunge  vvdig,  doch  T#^mi^- 
B  ticb  diese  Gesell jrtackBichwncho  nach  15 
BD;  die  panze  linke  Gesicbtsiteile  wurde  rotn 
)or  ergriiFen,  der  die  MiUellioie  nicht  über- 
il(;  das  Gehör  blieb  auC  beide»  Seilen  daa- 
> ;    es   fanden    Lähmung  des  Levator  patpe- 

snper.  siaistr.,  Kaubescbwerde  auf  der  Itn- 
Seite  und  beim  Kauen  der  NatjruRttsniiKel 
en  Verminderung  der  Sensibililat  Kneifen 
Muodsch leimhaut  auf  der  linken  Seile  Statt. 

bekam  nach  uod  nach  15  Pillen  vun  Aco- 
ttract,  30  Meg/insche  Pillen,  und  auf  die 
läfe  der  lieken  Seite  ein  Vesicatur,  melches 
I»  Wochen  liegen  blieb.  Vom  (>.  Wovbr, 
lieb   der  Kranke  täglich    die  ailicirle  Seite 

eineia  Linimeot  au&  gleichen  Thcilen  Alko- 
,  Selber  und  Ammoniak  ein.  Man  appli- 
9  ihm  nach  und  oacb  6  bis  7  fliegeode  Ve- 
lore  am  die  Augenhöhle,  und  zu  gleicher 
:  nahm  er  Senffufsbader.  Vom  4.  Decbr. 
wurde  er  alle  zwei  Tage  eleLtrisirt  bei 
chzeitiger  Äoweadung  der  Acupanklur,  und 
I  18.  Decbr.  an  legte  man  auf  die  linke 
läfe  ein  au*  Theriak,  Kampher  und  Opium 
ehendes  PHaster.  —  Später  halte  man  Fol- 
ie»  zu  beobachten  Gelegenheit.  Am  21.  De- 
bcr.  Der  allgemeine  GesuudheitBzustand  war 

beBchalFeD ;  die  SenBibilität  der  ganzen  Hd- 

Seile  des  Gesicbls  geichnächt,  Geschmack 

Geruch    lioks  etwas  Termindert;  das  Unke 

•e  konnte  nicht  nach  anfsen  gewendet  vrer- 

Die  Reriihruiig  eines  Federbartes  auf  der 

ftßäche  dieses  Auges   wurde  kauia  gespürt. 


-    104    — 

wähnnd  in  leehU  Auge  aebr  «mpfindlicfa  da- 
gsgen  war;  keine  Taubheit,  das  lioke  obere 
AugODÜad  hing  nicfat  mehr  bo  tieE  berab,  ^ia 
im  Anfange  da  -Krankheit,  (Mit  der  Eleklro- 
panktut  wurde  foilgetahren).  Am  2i^.  Jan,  Ge- 
bär ond  Gesiebt  auf  beiden  Seilen  uuTera«brl; 
doch  uotertcbied  daa  li«ke  Au^c  die  tov  ihm 
befiodlicheo  Gegenstände  weDiger  leirbt,  wegea 
des  Schielens;  Injeclion  der  Bintiebiiut  des  Ud- 
ken  Auges,  welches  nach  allen  Hicblungen» 
aasgenommen  nach  auben,  gel^ebrt  werdeji 
konnte.  Eine  solche  UnempGiidlicbkeit  d43r  lin- 
ken Blndflbaut,  dab  Fat  mit  den  Fingern  deo 
jinken  Augapfel  fassen  und  cacb  aufsea  zu  ütt^ 
heo  Termocbte,  obne  dafs  Angenbb'azeln  Stnlt 
fand;  die  Bewegungen  des  M.  orliicularis  der 
linken  Augenlieder  wareo  unversehrt  und  der 
Aufheber  de*  obern  linken  Augenliodes  war  nicht 
mehr  gelahmt.  Der  Gerach  und  die  Seniibili- 
tut  war  links  vermindert;  die  Uoeinp  find  lieb* 
kelt  der  Baut  auf  der  linken  Seile  des  Gesiebt» 
fand  ihre  Greasa  auf  der  Uliltelliaio  desselben 
und  das  Stechen  mit  einer  Nadel  war  hier  we- 
niger schmerzhaft,  als  auf  der  rechten  Seile.  — 
Dia'  Temperatur  war  auf  beiden  Seiten  des  Ge- 
•ichU  gleich,  -doch  vernffacble  die  Hand  des 
Arsles,  deren  Temperatur  wegen  der  Kfilte  der 
Jabreatelt  sehr  nieorig  war,  durch  ihre  Berüb- 
ruDg  dem  Fat.  auf  der  recbleu  Seite  des  Ge- 
lichti  das  Gefühl  der  Kälte,  vk'abrend  die  näiu- 
licbe  Hand  aaf  der  linken  Seite  das  Gefühl  ei- 
ner mätsigen  Wärme  veranlafste;  bisweilen  be- 
kam der  Fat.  Fieber  und  einen  allgemeiseD 
Kopfschmerz,  der  ihn  das  Deit  zu  hüten  a'ü~ 
thigtsi  —  Palient  hatte  8«il  eiuiger  Zeit  auf- 
I  gehört,  die  Eleciricität  £u  gebmucben,  weil  er 
I  keioeaKuIzendaTOQ weitereu  apilren  glaubte.— 


—    105    — 

4.  Tebr.  Das  liake  Auge  etwa»  rötlier  und 
nugig;  der  Kopfichmerz  tnaclite  eidi  Imks 
1  mehr  fühlbar,  hatle  aich  ober  seil  Tun f  Tngea 
'  dem  rechtea  Obre  fesIgcselEt;  Dliilung  aui 

linkeo    nasenloche,     an    dessen    Eitigangs 

Ulceiatioa  TorhaodeD  irar;  der  Kranke 
stblo  beim  llasireo  links  kaum  die  liärüh- 
;  defl  Messers;  die  linke  Sflile  des  Gevicbts 

etwas    auf'get rieben    und  ijdemnlös;    nonn 

die  Kiunladen  slark  tcblief^en  liefg,  id 
erkte  man,  data  der  linke  JfluRseler,  Buc- 
lor  und  Temporalis  ehvas  schlaffer  und  nicht 
lark  zoBammeDgecogen,  als  die  rechter  Seils 
eo,  und  data  der  Temjiornlis  sngar  uohe- 
licb  war,  lo  dafe  die  linke  Schliife  eins 
:    merkliche     Vertiefung     darbot.    — ■      Am 

Febr.  fllellle  Dr.  MontauU  den  Fat.  Herro 
qtndie  vor,  welcher  die  obigen  krankharteo 
ibeiDungen   ganz  in    UEbereinstimmuDg   mit 

Reaullaten  der  Darcfaschueidaug  dea  öten 
renpaares,  die  er  damata  an  Tenchiedenea 
ijea  machte,  fand,  und  die  Galranopooclur 
eine  solche  Wei«a  verrichtet,  anrietb,  dafs 
Nadeln  mit  dem  Verlaufe  des  liain.  frontal. 

toaxillar.  snper.  par.  quinti  eingeslochea 
den  ;  derKrankestellle  sieb,  von  dem  schlech- 
Wflller  abgehalten,  nur  ein  einziges  Mal 
GatraoopuDctur  ein.  —  Am  2.  März  stellte 
Montault  den  Fat.  nnfa  Neue  Hrn.  Magen- 
Tor,  welcher  öfienllich  folgende  Ergchei- 
gen  coDSlalirle.  Das  Gehör  war  auf  beiden 
en  unversehrt ,  die  SensibiÜtät  echien  es 
ifatls  in  beiden  Gehürgangen  zu  seyn;  links 
'  war  das  Trommelfell  bei  der  Berührung 
■  Siilels  weniger  empfindlich,    als   rechts U 

linke  Ange  befand  sich  in  dem  nämlicbeig 
l»ada,    wie    irühet  (d.  fa.   stets    gegen 


I  ■  —    lub    — 

NaieDWnrcel  gelebrt,  and  an  asiosr  Oberfläche 
oDempßndlich  *),  aber  etwa»  weniger  rolh). 
Die  Pupille  ist  weh  enger  als  auf' der  f«chjea 
Seite,  nod  erweitert  sich  etwas  in  der  Duo- 
kdfaeit.  Der  Taback  wird  durrh  da«  recbte 
liaseolech  gespürt^  durch  das  linke  oicbt;  coo- 
cenlrirte  Essigsäare  werde  links  gefpürt,  als 
ihr  Dampf  über  die  bintete  N^senÖfFnung  hin- 
ansgelaogte.  Die  Ulceralioo  des  linken  nasen- 
loches  war  etwas  weniger  lief;  Pfeifer,  Yrel- 
cher  rechts  aufderZungegespÜTt  wurde,  worde 
4uf  der  linken  Seile  nicht  wabrgeDommen ,  die 
dagegen  für  die  Berührung  eines  Tropfeas  con- 
centrirter  Esiigsäure  sehr  empfindlich  war;  diese 
fiuke  Seite  der  Zange  zeiele  sich  gegen  die 
Einwirkung  eines  spitzigen  Initrutnentes  weoi- 

ter  empfindlich ,  als  die  recbte,  die  linke  Seite 
es  Gaumensegels  war  Hir  die  Berühcnng  eioea 
fremden  Körpers  ka,um  empfindlich,  während 
die  Berührung  des  nämlichen  Körpers  auf  der 
rechten  Seite  Ekel  Terursacbte.  Das  Zabnileiscb 
auf  der  linken  Seite  war  etwas  röiber  als  recbtsf 
die  Anschwellung  der  linken  Seite  des  Gesicbts 
warrerscbwunden,  die  Sensibilität  war  daselbst 
wie  früher  vermiudert.  Diese  An a est hesis  über- 
schritt nicht  die  Miitet)inie ,  wurde  nach  nsten 
durch  den  notem  Rand  des  Unterkiefer«  und 
des  Kinnes  begrenzt,  und  verschwand  oacb 
üben  in  dem  Mafse,  als  man  gegen  die  obere 
und  hintere  Partie  des  Kopfes  emporstieg.  Ue- 
brigens  war  der  allgemeine  Gesundheitszastaod 
in  jeder  ander«  Hinsicht  befriedigend. 

Eine  Frau,'  welche,   wie  John  ßishop  be- 
richtet,  mit  Ausnahme   eines  Anfalls  von  Tj- 

*)  In  münem  Falle  war  die  Oberfiöche  de*  linken  Au- 
ges, wie  die  des  rttcJiten,  ganz  normal  eniiiliBdttdi, 
und  oncb  oictit  iin  GefingUcD  iojicict. 


—    107    — 

I  Dn9  eines  WeelmlfiFlwn  State  gönn a  war, 
im  ia  ihreia  d7ateD  Jahre  eioea  scirrhöfleD 
lea  in  der  lIokeD  Bnist  (eioe  Kraokbsit, 
ler  die  VernaDdien  raütlerlichet  Seit*  lehr 
itgt  waren),  der  sieb  reigrüberte,  ngd  eod- 
ia  Eii«ruDg  übergiag,  ohaa  jedoch  das  All- 
eiobefindea  sehr  tu  beeiuträchtigan.     Uoge* 

im  52slei)  Lebeosiabre  bekam  sie  nach 
.asgegangaaem    laagwierigeo    KummM   An- 

von  dem  beOigsten  Rheumatismus.  Dann 
rickelten  sich  um  dieselbe  Zeit .  (unj^efahr 
raouar  1831)  folgende  Zufalle:  Pat.  fiihlta 
UDgevrÖbuliches  Kriech en  an  der  linken 
B  des  Kinns,  begleitet  tod  Gefühllosigkeit, 
rheit  ui)d  einem  juckenden  Scbmera.  Die 
genspitze  war  schmerzend  nnd  wund,  und 
anhaltender  Schmers  wurde  längs. des  gan- 

Verlaufes    des   ZangennerTen   empfanden. 

Gefüblloügkeit  nnd  Starrheit  erstreckte  ^ch 
1  und  nach  bis  znita  Nacken  und  linken 
;a,  nnd  im  Juli  darauf,  wo  sie  eben 
:h  die  Todesnachricht  eines  Freundes  sehr 
breckt  worden  war,  hemerktesia,  dafs  sich 
links  Auge  schief  nach  innen  gedreht  hatte, 

dab  sie  doppelt  sah  *).  Die  natÜrÜchet 
lung  des  Auges  kehrte  xwac  auf  knrce  Zeil: 
der,  Tenchnand  aber  dann  aufimmer,  nnd 

Ton  der  Empfindung  eiiws  Drucks  im  Grundti 
AugeDhÖble  begleitet.  Bald  darauf  wurde 
ganze  linke  Seile  des  Kopfes,  Gesichts,  der 
e,  Mnnd  Dod  Zange  desGeföhU  beranbt*'"), 
irand  die  llnakelbewegiing  vollständig  blieb. 
Blasenpllaster,  die  man   tun  diese  Zeit  au 

Schläfe  legte,  encglen  heftige  Eotzündong, 
I  Siebe  otMW  nHÜeaagefihrten  FUL 
}  TocL  BcB  a.  a.  O.  S.  ^  Von  dea  VvAtiome» 


lOÖ 


aber  nicht  den  miadeBfen  Schmers,  uixl  mit 
aebr  heifseo  Babaogeo  verbrühl«  sie  eicb  das 
Gesicht,  ohne  int»  sie  es  etnpfaDd.  Der  linke 
Augapfel  sah,  abgeaeheD  tod  leinem  Hchiefen 
Stande,  ganz  gesund  au«,  war  aber  gej>eD  Be- 
rühtang  ganz  unempfindlich;  und  einige  Zeit 
Tor  dem  Tode  verlor  der  SehnerT  die  Fähig- 
keit, Farbflu  zu  unterscheiden,  tn  data  Perso- 
nen ihrem  Auge,  wie  si«  sich  ausdrikkte,  weirg 
wie  Bitdsanlen  erscbieneD.  —r-  Das  lioke  Naien- 
lücb  konnte  durch  die  schärfsten  Sulislanzeo, 
wie  ScbDiipflaback ,  Ammoniak,  nicht  gereist 
werden,  während  der  Geruchssinn  ungestört 
blieb.  Di*  Zooge  und  der  Schlund  wnren  auf 
der  kranken  Seite  ohne  alle  Fnhgkett  z\\ß'ihlen 
oder  KU  schmecken,  etwas  Essigsäure,  die  man 
«HM  auf   die  Zunge   brachte,    fermochtc    »ie  weder 

''^'^  zu  erkennen,  noch  überhaupt  seine  Gegenwart 

wahrzunehmen.     Die  Speisen  kante  sie  immer 
auf  der  gesundet)  Seite,  und  dabei  \erletzle  sie 
i^ll  oft   mit   den    ebenfalls    ganz    emplindungeloeen 

0i^\  Zähnen   die   andere  Seile;    kleine  Hlpngen  von 

w\  iSpeise  verhielten  sich  ofl  im  linken  j^lundwin- 

>)i:!ll  Ikel,   ohne   dafs  sie  es  merkte.     Endlicti  wurde 

>  p-|  auch   das    Schlucken   schwierig;    feste    Speisen 

,  1  Halbsten  über  die  Zungenwurzel  woggeKboben 

^„..S  werden,  und  Flüssiges  flofs  (Ifters  von  der  lin- 

'^  ken  Seite  des  Mundes  unbemerkt  zurück,    End- 

^■^^^  lieb  wurde  sie  auf  der  linken  Seite  etwas  taub. 
^^^Kl  Lange  vor  ihrem  Tode  bemerkte  man  einSchwin- 
^^Hj  dea  des  linken  Schläfemoskels  '^j ,  was  eine 
^^^Lm  auffaltende  Bervorragung  der  Schlafenaeite  zur 
^^^m  Folge  hatte.  —  Wenige  Tage  vor  dem  Tode 
^^H^^   bildet«  sich  eine  leichte  Entzündung  der  äulaern 


•)  Vergl,  Bell  a.  a,  O.  S.  80.  "Von  ileiii  fiir 
gnng  der  Kaomuskeln  bettimoilea  Tticilu 
NerTeii|iaares.       f 


•rJ 


—     109     — . 

eohäule,  nahncheinlich  wegen  de»  Drucku, 
Fliegen  und  ander«  ftemde  Körper»  die  sie 
it  fiiblle,  ansÖblen.  '^  Die  Schmerzen, 
cbe  alle  diese  Zufälle  begleiteten,  waren 
erat  heftig^  und  wahrten'  Tag  und  Nacht, 
ohne  Unterbrecbnag,  bi«  die  Kran|e  nach 
ijähriiem  acbrecklicben  Leiden  endlich  im 
ust  1833  starb. 

Bei  der  Secüen  fand  man  die  Pia  malet 
'  gefüfsreicb ,  und  ewiichen  ihr  nnd  der 
chnoidea  eine  geringe  Menge  coagulirler 
iphe;  die  Seiteoventriket  voll  serÖaer  l-'lüs- 
eit ;  die  Monro'aibe  Oeffnun^  ungewöhnlich 
's,  die  Plexua  cboroidei  etwas  Terschobeo, 
:h  Aufhellung  der  vordera  HiTDlappen  l'.itij 
D  eine  grofse  Geschwulst,  die  die  Hirn gni he 

Keit-  und  SchläfebeioB  linier  Seits  aua- 
te  und  fast-mit  ihr  zusammenhing,  das  niiido 

eitörmige  Loch  vollstäadig,  so  wia  düti 
!ieri)  Tbeil  des  vordern  gerissenen  Lochs 
itopfte;   sie  erstreckte   sich  ferner  nach  !n- 

bis  zum  Törkensattel ,  und  hob  hier  den 
aa  abgeplatteten  SeheDerven  in  die  Höhe; 
!i  hinten  zu  ruhte  sie  auf  dem  obern  Sinus 
'OsuS  und  der  Varolsbriicke ,  nnd  hier  war 
b  Vereiterung  eingetreten;  die  übrige  Him- 
ise  war  gesund.  —  Der  fünfte  Hirnoetr  war 
z  zerstört,  woraus  sich  die  in  diesem  Falle 
bachtelen, Zufalle    Ton    Unempfindltcbkeit  in 

linken  Uälfte  des  Kopfes  erklären  lassen, 
:b  def  6te  Hirnnerv,  der  Nerv,  abducem, 
r  in  die  Krankheit  verwickelt,  waszurscbie- 
Slellong  des  Augapfels.  Veranlassung  gab; 
I  ähnliche  Affecti^n  des  HörnerTan  Tenir- 
tite  den  geringen  Grad  Ton  Taubheit,    Das 


—    110    — 

Schwindvn  des  ScblafemnikelB  war  di»  natÖr* 
liehe  Fqlge  daron,  daU  die  Kranka  Alles  auf 
4>r  eDtg^egeDgeaetileii  S«ite  zn  kaoen  gewohnt 
Wftr.  Diedarcbdie  sichanabreiteade  GeirhwuUl 
bedio^te  Hebsng'  und  Abplattoog  des  Sehner- 
Ten  gab  zar  Bfleiolrächtigang  des  SebTflrmö- 
geat  Veraolasinng,  Der  Herr,  glottuphappi' 
genB  *)  and  Tagtis  Terhielten  sich  normal. 

IVoch  cioeD  iateresuDlea  Fall  e^hlt  Dt. 
NobU. 

Ein  MaoD  TOD  35  Jabran  war  nach  yat- 
auBgegangenen  rhenOia tischen  Kopfschmerzen, 
die  jedoch  nicht  halbseitig  gewesen  waren,  too 
Lähmung  der  Bewegoog  und  dar  EmpfinduDf 
in  der.  linken  Hälfte  des  Kopfes  und  Gesichts 
hefalleo  worden.  In  der  letslen  Zeit  hatte  sich 
die  Lehmnog  etwas  gebessert,  und  der  Kranke 
klagte  über  keine  Schmerzen,  das  Gesicht  war 
Dar  (Wenig  nach  rechts  geiogeo  j  die  Zungs 
warde  beim  Bervorstrecken  nach  rechts  gewen- 
det; das  SehTermögen  schien  auf  der.  linken 
Seite  nur  wenig  beeicträchtigt  zu  seyn,  da  der 
Kranke  Zahlen,  BnchslabeD  u.  dgl.  zwar  er- 
kannte, aber  nicht  mit  der  gewöhnlichen  Ge- 
nauigkeit; die  gewöhnlicbe  Empfindlichkeit  ge- 
gen das  Licht  war  etwas  geschwächt,  da  man 
ein  KerseoUcht  dem  Auge,  ohne  Zeichen  tod 

■ ')  Betrachtst  man  mit  R.  Wngner  (Frorieji'a  Not  1837. 
130)  den  N.  gloBsopharjngeus  als  den  eigentlicbeB 
GBichmaektnerven  iler  Zunge,  lo  begreift  man  nicb^ 
•mm  in  dem  vorliegenden  Falle  deriielbe  sidi  gai» 
normal  verhalten  baben  eoU,  allein  es  ist  wobi  mebi 
tla  wahncbeinlich ,  daü  er  bei  den  nngeiübiten  h»- 
deulenilen  Zerstürungon  cbeo&ils  im  Inneib  knot' 
baft  entartet  war.  _ 


—  111  — 

ibRgticTikeit  tn  erregen,  ganz  nnlic  bringen 

te.  —     Da»    GeliÖr   war    auf  der  kranken 

gaoz    verscfanoadeD ,    das    GeineingefuLl 

dei  Kranken  eigener  Auslage  minder  roll- 
3ian,  als  recbls,  wiewohl  er  bei  ange- 
en  Versuchen  allerdings  die  genühoÜcha 
findiiDg  zeigte.  —  Auf  der  linken  Seile 
Zunge   war  dfr    Geirhinacksintj  ganz  ver- 

,  aber  die  Empfindung  nicht  merklirli 
Dgerl,  wie  fulgeode  Versuche  lehrten.  Man 

den  Mann  bei  Terbundenen  Augen  die 
;e  herTorstrecken  und  fuhr  uiil  einem  SlÜck- 

Silber  nin  den  K.ind  der  Zunge  herum  ; 
kannte  e«  BOgleirb  lür  eine  meinlliiche  Sub  • 
:,  jedoch  rechts  etwas  deullirher;  beii  n 
ihren  der  Schleimbaot  der  linken  Seile  m  it 
r  Lanzette  rühlle  er  ein  Stechen ;  bei  m 
ihren  des  rechten  Randes  mit  dem  Zipl  el 
t  seidenen  Schnupflncbes  erkannte  er  <  i- 
Weichen  Körper;  beim  Auflegen  eines  «  il- 
en  LGlTels  auf  der  kranken  Seite  rühlie 
darum  bel'ragt,  etvras  Kalies;  die  Fingar- 
;ea  fand    er    dagegen    warm    und   erkannte 

Nun  bestreole  man  die  kranke  Uält'te  der 
gens  Tollkommen  reinen  und  feuchten  Zu  nge 
Kochsalz,  aber  erst,  als  er  die  Zunge  ge- 

den  Gaumen  drückte,  schmeckte  er  das 
;  ob  mit  deiu  Gaumen  der  kranken  Seile, 
de  er  nicht  zu  sagen-,  elien  k'>  brachte  :\naa 
:L  AIc'Ö,  ferner  Ammouial[<31ixlur  auf  die 
ike  Zungecbalfle;  er  schmeckt«  nichts 
ite  aber  diese  Substanzen  sofcleich,  als 
•of  der  rechten   Uälile  appÜcirle;    en' Hieb 

tnan  auf  die  rechte  Seile  einen  Treffen 
ferumoiöl  fallen,  wotoo  er  links  nicfaU 
fand,     nchia    aber    sogleich     ein    btecbeu- 


'f 


1^' . 

!!■■■ 


des  Gefnht  Und  den  g«näfsbaIleo  Gcachmack 

vrabrnahm.  — 

Scbliefsltch  bemerke  ich  nocb,  da'fa  uch 
St.  Tor  einigen  Tagen  wieder  zur  Bebaodluog 
eingefoDdea ,  and  mir  dadarcb  Gelegenheit  ge- 
geben  hat,  yielleicbt  später  den  Ausgang  der 
KrankheitoDCh  nachträglicb  mitlheÜen  zu  kÖnoen. 


rzc    Nachrichten 

an<l 

A  n  8  z  ü  g  e. 


1. 

Neuasebnier    Jahres  -  Btricht 
«ichca   ÜrztlUhen   Tereiia   Sit  St.    Peterthurg  vom 
21.  Jamiar  1837  Ut  siim  21.  Januar  1838. 


8  clen  ünterLallnngen,  welche  'über  ilie  herMclien- 
ankljelten  gC|)flogeii  wurden ,  ergiebl  sic[i  fiir  dal 
die  Jabr  folgende  UeLpnicbt:  Die  Inäiicnin,  wei- 
den beiden  letzten  Monaten  des  Jabres  1836  zu 
>n  begonnen  batte,  dauerte  nocb  im  Jahre  1837 
I  behielt  ibfen  guliirtigen  Cbaiu&ter  bei.  Bisweilen 
ttm  die  ßraatentzündungca  die  Anwendung  von 
In,  Calomel  n.  dgl. ,  docb  kooi  man  in  der  Regel 
em  gelind  kiihlendfen  Verfabren  aus.  Aucb  die 
Itten  der  Entbindungg-Anstalt  des  Krzicbungi- 
wurden  von  der  Gri)j|)e  beimgeBurbt,  und  zu  be- 
llt, dali  wSbrend  der  Herrscbaft  dieier  Kranlihdl 
inen  kein  einziger  Fall  von  Puerperal 6 eber  t 
ifiuWs).  Eine  niclit  minder  inleressniKe  Erad 
<tt  sich  aoch  rückaicIiUicb  des  Verlaufes  der  V 
i.t.XXXVII.B.l.SL  H 


_  H4  — 

dne  wSbrcnil  der  die^Slirlfeti  Intluenza  Jar:  ilte  Rntwir^e- 
Inn^  iler  l'uUeln  war<1  näiiilicli  ilumligUngig  um  2  Tugt 
zurÜdgebalten ,  so  i\t.h  die  Ljiniibe,  welche  seit  Jahren 
'  am  8len  Tig«  zur  H'ülec-  lin[ifiing  ans  den  L'usteln  ge~ 
noinnieH  wird,  jetzt  nicht  vot  dmn  lOten  Tage  naeb  der 
Vaccinilioii.  tirauchbar  war.  'Aufaerdem  »he  man  liauGg 
eine  Koie  nacli  der  Vacdnation  slcli  entwickeln ,  und  bä 
fielen  Kindern  enchienen  Panariiitn  (Döpp).  —  lui  Fe- 
bruar geseilten  ilcli  tyjiiiSM  Fieber  zu  ilerGri[>pe;  dai 
bäafige  Vaikomntta  T6n  Neuralgien  und   lonbclien  Kränt 

Btei  deutete  ülterl^njil  auf  ein  vorfallendes  Leiden  des 
lenegsi ■lernt.  .AiKh  kameiRmcn  liei  Ürwachaenen  liiu- 
fig  vor.  Im  Märe  traten  Scharlach  undKeui^hnsten,  leU- 
lerer  oft  mit  BJutspden  und  Knlzilndiine  der  Brustorgane, 
auf',  der  Skorbnt  lüm,  wie  ^euiihnlidi  um  diese  Zeit,  zoni 
VoTSchdn,  und.dnrcb  Petechial tj'iiiiiis  und  Ajioiilexien  et 
ögneten   lich  meluere  iclileunige  Todeslalle.  — 

Der  ganze  Sdmmer  zeichnete  sich  sowohl  dnrch  eine 
beitündig  »arme  und   trockne   Witterung,    aU  durch  eine 

'  aelteneGulartigkeitderht'nscheiidenKiankheiten  am.  Erst 
gegen  Knde  ttetKlben  kanten  hauüg  vätrige  Durdifällc 
und .  Brecbruhren  vor.  Einer  Ueimischiing  von  biliösem 
Krnnkbeitsr-Geniui  macjile  es  wohl  zuzuschreiben  sej^ 
üal'g  inti-nnidirende  Fieber,  Rosen,  Furivitel  oiii)  Iiaufig 
plileguionöse  Untzön dangen'  d<-r  Haut  nacli  gerin gfügigea 
Verletzungen  enlalanden.  Ganz  bc»)iulero  Aufmerkia«- 
k<il  erietsle  aber  da  CereLraltyphus,  der  im  Sepleinbrr 
nnter  den  Zogtiugen  de«  Seekadttlen-Corpaaibr«^  «ml 
Too  etwa  700  Individuen  300  hehel ,  jedoch  mit  einer  aot- 
cBen  Gutartipkeit ,   ilafs   nur  3  Todesfälle  vorkamen. 

den  Geitnrbenen  fand  man  wässeriges  t^nbiidat  im  kle 

Gehirn.  Die  Reconvalescenz  war  l>ei  alten  au&erorileal- 
lieb  langMm.  Zu  bemerken  ist.  dals  die  meisten  Erknn- 
kungen  sieh  unter  den  Kadetten  der  unteren  Klaasen  er 
eigneten,  liui  der  eiiAen  Klasse  alier  nur  drei  Fälle  -»oi 
kamen,  4nd  von  den  Beamten  der  Anstalt  Niemand  er 
krankt   war.   (ßniicA).  —      Gleirlizeitig    wnrden   ancb    ii, 

I  patriotischen  Inititute  and  Sm  Ftüideinstifle  ähnlicb»  Fic 
ber  beobaditet.  Bei  nttgelahr  70  Kranken  im  Kräal«in 
itifie  waren  Ko|>fscbmerz,  Üebelkeit,  Schwindel  die  lip 
vorstechen dsten  Sjrmptome,  bei  manclien  aadi  kratni. 
hafte  Bewegungen  in  den  Händen.  Die  Genesuntt  v,  ,i; 
andi  hier  sehr  lungsam,  oft  diu rh  Itecidive  unti'it.i 
Bei  einitjirn   blieb  iogar  latige   Zeil  eine  Geialc-s.< 


'^—   IIa  _ 

[Batdi,  AiiJU),  —  Im  ßrxieliungtbaDie  (^alen  am 
e  Zeil  antet  den    Sanglingtn   vicla  Diirrboen  mI^ 

nicbi  seltrn  mit  dem  Tode  enileten.  Kin  kaUrrhk« 
rlienuialifdier  Krankljeila-Geniu«   lag    mllen   diesen 

zum  Grunde;  ali  derselbe  atier  im  Oklo[>er  bUiöa 
1  NoTember  gUElriEcli - nercüa  wurde,  ID  bekanea  ~ 
ihn  und  namenllich  der' TjpIiuB,  durch  CumpKka-' 
il  Entzündung  der  Leber  und  der  Lunge)  dm  mit 
lien,  DiarrLöen  unr!  Dysenterien  eine  bedeotend« 
;teit;  und  die  li^iiiHeinie  im  btekadeiiL'n-Corpa,  «elr 

October  aufgeliort  bade,  eiwaelitu  wiedar  nach^ei- 
«iichenraume  von  3  Wodien  unddiefcrld  Mcbtra^ 
<cb  Diehrere   recbt  gcbuere  Fülle.   —    per  WiDM 

früli  und  mit  einer  nngewübnlidianlialteBJenKfilta 
dinee;  dabei  war  der  Baroineterataml  fortwitirand 
I,  wie  er  noch  nie  in  ^C.  Pelcral.iirg  beobBcbtet 
.    Diese  WiHerangsbesobBlTenbeiL   erieugt^  im  Do- 

Apajilexien ,  Eotzündnngen,  Bjnucliale Fieber,  und 
loar  1833  eine  entzündlidje  Calarrlial '  Epidemie, 
ige  Aebnlidikeit  mit  der  Griii(<e  balle  .  lieh  jedoch 
n  früliern  Grii)|ie-F.|iidejuiecu  dadurch  untendiledi 
Uli  besonders  die  Kiniler  büuOg  nnd  eefsbriicll  Ton 
irubenden  rtbel  befallen  worden.  Ks  war  bu  ih'< 
alt  einfacher  KatarrbaU Husten,  Ibeils  EnUBmlung; 
lacliialverzweiguiigen ,  weldie  alluiülilig  die  Tra« 
kI  den  Laryni,  ja  weiter  auch  die  Hcbleimhäal  de* 
b  ergriff.  (SchoUz).  Nicht  seilen  crslrecite  üch 
nträndung  durch  den  innern  Geliorgang  bia  in  daa 
Ulir  und  in  diesen  Fällen  erschienen  zu  Bnde  dei 
\  Ohrenstiche  und  Olirentluls.  (Licht enslädf),  ~-  Zu 
u  Januar«,  wo  noch  iniiner  jene  gri^jiäbiihdie  ^- 
brtdauerle,   worden  auch  ilio  Eingeweide  d«  ün- 

ergniren,  indem  Scbmer/  in  den  Hypochondrien, 
Gedäcmun,  Dysenterien  u.  dgl.  hüuiig  yoitamen. 

norden  in  diesem  Jalire  drei  Kranke  tOt  gemrin- 
/len  Beralhung  Torgeslellt:  ein  Kranker,  bri  wel- 
ich  einer  heftigen  Aogenentzündung  eine  tbeiIw«iM 
iiung  der  Conjuncli*a  de»  obern  Angenliede*  mit 
c  der  Uornbaul  entstanden  war  {Lerche)  \  ein  fünf- 

Knabe,  w'elcher  auf  der  untern  Kinnbacke  rechter 
De  (aosigrofse  BalggeecbwnUt  trug  (Snlonwn),  and 
jäbriger  Knabe  mit  einem  Poij-i'en  der  reohten 
n-Hiible,  welcher  sdion  durch  »eine  enorme  Ana- • 
;  Hlinillieil  find  TiiiLlicit  dciheliien  Seile hertorge- 
H  2 


—    116    ~~. 

hraiJit  hatte  {Wei/ße),  Zjir  Ansicbt  wnnte  anch  ein  33jSh- 
rjger  trafttg;  gebaut«  Elnnc  VorKeitellt,  welcli«r  mit  etnei 
sogenannten  BxtriTenio  vaicae  orinariae  beliafiet  war. 
1)33  Membrnin  viritä,  fist  nat  mot  der  Kicbel  beslebenil. 
ivar  iler  Länge  racb  gespalIeD  und  auseinander  gelegl; 
lUe  lelu  kleinen  Hoden  Jagea  beim  Ituucbrlnge  in  lang' 
lieh  Bezogenen  Tucben  ;  der  Hodenaack  war  sehr  zasain- 
inengeaotrumpfi  {Weifoe).  Ferner  bekam  der  Verein  Ge- 
legenheit eine  Mlbgäinrt  sn  seben,  an  weichet  mebrerF 
fast  bw  ii>[  die  Krochen  gebende  Einscbnüningen  an  den 
(ibern  Dod  untern  Extremilälen  Statt  fanden  (Döjip), 

unter  den  mitgetbeilteo  Krantbeitagcsch lebten  sind  lü- 
gende h errann beben :  1)  Rine  Fran,  welche  ichon  ab 
Kind  in  Folge  eines  Scfatecks  mehrere  Mal  von  Krämpien. 
späterhin  fon  einer  ziemlich  lang  anhallenden  Kalaic[>sie 
liebeftet  genesen  war,  bekam  im  fiten  Monate  ihrer  er- 
sten Sehwangersehafi ,  ebenialls  nach  einem  Schrecke,  ein 
Zittern  der  Elände,  der  Fiifie  and  zuletzt  des  Rumiife», 
woiD  rieh  mannichbttiges  Werfen  des  KÖrjierg  und  Ver- 
zerren des  Gericbte*  gesellte.  Das  heniirstse^n  scbieo  nn- 
gelräbL  Die  erofse  Aufregung  desGclülsajstcms  indizitte 
Aderlab  nnd  kühlende  Bebandlong,  was  aber  nichts  fnidi- 
lete;  noch  tchlimoier  ward  die  Seche,  als  auf  den  Roth 
eines  swriten  Arztes  Nervins  gereicht  wurden.  Man  kebrie 
also  wieder  zn  den  Blntenliietiungen  zurück,  aber  mit  ebea 
so  wenig  ürfolg.  Aueh  der  thierücbu  .Alagnetismaa,  der 
früher  einmal  die  Kranlie  von  ihren  Krämpfen  befreit  hatte, 
brachte  keine  Veränderung  herTor,  Da  wani  der  Refe- 
rent (BuMrh)  durch  die  Bemerkung,  ilafd  Patientin  einen 
libermüfsig  stallen  Appetit  gebäht  babe,  auf  die  Anwen- 
itnng  «ner  abfährenden  Dosis  Colomel  mit  Jalappe  gelei~ 
(et ;  wonnf  er  eine  Anflosoag  Ton  Cii^iruin  ammoniacale 
in  Tinet.  Digil,  purp,  gab,  und  den  Riicten  mit  einer  Salb« 
ans  Axung.  j/oitirii  UDO.  j ,  und  Aciil.  liurusE.  drachm.  j 
einreiben  liefs.  Nach  einigen  Tagen  ward  obige  Merku- 
rial-Lfljiauz  wiederhott,  and  nun  »letlten  sieb  mehrere 
'l'age  hintereinander 4  —  6  Slnblaaileeruneen  ein,  mitwel- 
ihen  alle  Krankbeits-Enehelnungen  i'arh  und  nach  licti 
lügten,  so  dafs  Pat.  nach  lOTagen  als  vollkommen  genesen 
7.n  betrachten  war.  Krat  jetst  war  aie  auch ,  ihrer  Ver- 
sicbemng  nach,  zur  n>llkomm«nen  Besinnung  gelangt.  — 
2)  Bio  Arbeiter  hatte  aidl  doreh  einen  Fall  eine  Ko|>r- 
wande  zugezogen,  d^  et  drei  Woolien  mit  äufieren  Mit- 
teln verband,    dabei    aber  immet  noch  seinen  Arbeiten 


^   117    — 

i/Ut-  fladIMi.  ab  ar  rioh'knakBr  fühlte,  baiiKttia'i 
(MirMlie  HotpUd ,  *o  er  nacb  wenigen  T>Beil  Marb. 
bai  non,  deb  er  dne  EVaktgr  nnd  Abiplilteruitg.der 
R  Tafel  dea  rechten  SeiteairaBi|beine*  am  Kopfo  ge- 
nnd  ndl  Moh  beramgelragea  ha(te>  Anber  den  Sjru- 
lieaer  letitea  Koplrerlalzung  tabe  man  an  dem  Hin- 
nplbeiite  Bedi  «ae  alle  2^  ZoU  lange  Knncben-Narbe, 
le  tfch  dadord  aoMcicbnate,  da&  ein  felilendes  Stuck 
tBoehenanbttani  doroh  eine  dorduobeinende  llbfÖM 
netet  «ofden  var  (tfiiyer). 

)aa  grabe  Obedofi'icbeHoi^tal,  velcbet  oft  Kmnka 
hmen  mati,  om  lie  rahig  ilerben  xn  lauen ,  llehrt^ 

bt   dieaem  Jahie  die  meiiten  petfaologitchen  I'iiipa- 

nimlieh  l)e(aenjURbili-ferdicfclenMageii;  Zf-tiat 
iel,  wovon  iwä  Iriaclie  Verletznneen ,  twei  lÜbKat- 
ilter  Veiletaungen  an  tttb  trugen;  3)  ein  Strotoot.iiK 
»I  Gellira,  wodurch  todtliefaer  ScIiJa^uü  erfulglrwar; 
.ebrere  faust-  nnd  kopCgroCie  Stealome,  die  irt  der 
I-  und  Baaclihöhle  einer  Frau   gefunden  worden  wa- 

51  eine  fibröte  Ge»cbwiil»t  von  der  Gröfso  ein« 
ib-Eie(,  die  aoj.der  Scheid«  einer  jungen  ll'rau  ex- 
'rt  werdwi  war;  6)  den  in  ttdnharte  CoosreUento de- 
lirten  Dtenu  einer  fiOjalirigen  Fraa ;  7)  ttimea  Ctetai^ 
ine  grOfn  Haue  Hjdatideo  enthielt  (Jtfaycr).  —  Aoi' 
•9  Anitalten  worden  zur  Anddbl  dargelegtSitQ.dieide- 
itten  rechte  Niere  einet  neugebotnenKlndek  Dia 
iDkeldn  waren  zu ,  Hatelan&grolKi ,  mit  einarHüa- 
it  angoffiUtea  Bälgen  aaigedebnt.  Diete  Bälge  ^bab- 
iber  kdoefi  Anigang;  denn  der  TJniter  dieior  Seit« 
i:  not  da«  nntere  in  die  B)aie  aiändende  Qade  «a« 
loden  iOäpi^t  B)  BUue,  Vfjeteren  und  Nieten  rin« 
let  StränlEMuheit  behaftet  geweapnen  Hanne».  DieM. 
I  war  iiiigene)«;va(dicl(l  und  enthielt  dnen  Stein  von 
Srobe  onea  Uw.    Ana '  der  BUm  itieg  neben  duH 

dem  re<ditn  Harnleiter  am  DirerticBliini  lifnauT,  wel- 
noeb^S  Steine  von  loUgroIaeii  DurcbmeiKtn  entbielL 
Dretecen  waren,  in  Ibrein  Lutnen  erweitert  (Snlimum);  ' 
nn  Ben,  an  welehen  die  Aorteokantmer  aoTseroi- 
icfa  JijpertropbiKb  vergtÖ[s^  war  (LttAtenilitbO ; 
lie  3Zoll  iBBgB  Thjmui-tlrüBe  einei  TtermoDatlichu 
ei,  und  die  eben  lo  grofis  Th;mui-Dräte  einet 
tnatli^eni.bei  büden  Kindtrn  war  nicht  epi  einiges 
tien  Ton  Ailhma  th;n)icnin-T(wgekou)inen;  12)  dieAe>rtf< 
I  dreiseluq  Übrigen  ICntbeo,   welche  an  der  Wmzel  in 


—   iie  — 

2  Stämme  geipatlen  nnd'jmietti  de*  AiiieiB|ei''dM  Ca- 
totHen  Dnd  Sdilüuellicin- Arterien  aiu  diecea  ätäamen 
wieder  ta  tinem  Stamme  Vereinigt  war  (Weifse);  13)  wk 
Aneurysma  det,  fechten Carods  nebst  Erweiterang  deiAor- 
(enl)DgeBir  wdche  die  gemachte  Dlagnote  nnd  daher  nn- 
terlosaene  Operation  rechtfntigte  (5nJenu)ir);'I4)>eiD  nach 
KeseLtion  der  Fibula  r^enerirtec  Knocben,  der  sogar  ei- 
nen Hocker  gleich  dam  AUHeolea  ei^nnt  danteUte  (&<• 
lanian);  15)  ein  GSiueei  groli«ii  StänconiireiBVfii  an  den 
GeLirne  eiiiet  Pferdes  (UcUnwCiMl) ;  t$)  eine  Portion  J|CiA> 
Get-äande«!  velohe  eine  Kranke  leil  dem  Gebrauche  der 
Karlsbader, Wiaaer  elMs  Zeitlang  daircti  iea  Stiiiil' aotfe' 
leert  halte  (ttriwMd}.  ^ 

Toa 'Beoerdingt  emproblenoB  HdfanedHKTen  aäd  Hlu 
lein,  die  aneh  bä  an  rcnacht  worden 'dnd,  hat  «ich  dta 
Bebandlnng  dM  &]rripelai  ncnttatoiuni  dui'cli  Belegen  mit 
Ceratam  riiuptes  ni<lil  tonätzlidi  urH'it^sun,  .-ilsdie  bisher 
übliciie  venmtteltt  obertlüchticlicr  Skarilikstionen ,  veil  na''1i 
jener  biuflg  BiutauMcUlfige  uriil  Furunkel  entitandeir, 
(Oopfi),  ■•  Die  OHnrfn-'KJien  Bi^cuils  i^fatoro-mercuricls 
ilulciü^,  welqhe  eine  Verbindung;  des  Sublimats  mit  IJi- 
ivcifs  etthütcn,  hatten  »leb  liei  Kimiern  seiir  braDCfibar 
ernieseny  weil  lie  angenebm  /m  nehmen  traren,  and  sich 
»elir  wiclMan  gezagt  (Per*on,  U'eifsc}.  —  Durch  Ver- 
liehe mit  dem  tob  P^ja  empfoMenen  LitbantlirBko- Kali 
uaril  uflier  Heilaji^rat  mit  einem  gegen  die  bartnüchigen 
Mccliten'iririiiataen  Mittel '»eri)ietiit(Sfiil[<(a,  if'eifse).  — 
Das 'Ülettm*|sooris  ateUi  bette  sich  in  rhenmatisclien  Oe- 
beln  siAon  irlihar,  in  diesem  Jahre  oliiir  gegen  Khachitjs 
und  Atrophie -Wantnin  *ebr  {,mt  benübrt  (Hiincli,  Pctioh, 
Mnyer),  ned  daiin  HofkJu  gewonnene  Lactucarium  eben 
«o  wirlutm"  gezeigt,  all'  dos  auslilndiBcho  (Mnyer).  — 
Hebrere  Apetbeker,  weloha  Reisen  ins  Ausland  gemacht 
hatten ,  *t«|lteD  ona  Mob  Präi>arate  und  Drognen  zar  An- 
sieht  und  10  Verraehen  dar ;  von  ilenen  voraüglich  die 
Dragcei  da  Cnbebtne  adnellen  l^lingang  in  unaerer  Rea^ 
dem  gefunden  habenv  —  Die  Ketten 'Sägu  des  Dr.  L. 
Heine  au|  WKrtbürg  mmdReÜttersGei^cnsland  unserer  Un- 
terhaltungen, znmal  da  b^eliiere  TVli'glieiler  des  Vereins 
den  ßetOOntfiMisnen  dea  gerailc  in  ht.  Petersburg  anwe- 
senden ürfiaden  dar  Säge  bui^^ewohnt  uml  sein«  Samm- 
lung von  PrSpftraten  *ar  Sriäutuiung  der  Kcgeoeralion  der 
Xnodien  Dnlenuofat  hattui;  — 


-   na.  — 

Hb  wuHen  Im  Laufe  des  leUten  Jakrw-18  sdiriftlidic 
irüee  |;e[ial(en:  I)  Lrlier  ilii;  iijcilicinlscli  ~  lo|>u^raiilii- 
n  VerLältniwe   der  StaJl  Hjm,    ajs  roiCicIr.uiig  sel- 

Reisebenierkungen  über  «las  Klima  von  Italien,  von 
cß.  —    2)  Nütiien  iilici-  das  FiFiiili'ig^liaiis  iii^Mostmi, 

Rimch.  —  3)  KeciitUlc  ilei'  Wirl-sainkeil  der  Anstalt 
itlicber Mineral- Wässer  7D  Sl.  Pelersbuftiiiii  Jslire  1837, 
lierche.  —  4)  Jahreiibericlit '!esVt;rein«t(!iit»fclitTAiTilB 
tU  Petetslur^,  umfaisend  ilcn  Zcitruiioi  vuiii  :j|,  Jantiar 
i  bis  21.  Januar  IS37,  von  SAiUU^.  —    5)  Notizen  ijr.cr 

Vortommen  der  Hpnii;ral'i|iie  MÜLrend  der  großen 
en,  eingesandt  vuii  Or.  /■'"/■■,  vorccIeM"  ^oo  If  eiße. 
3)  Grundsülze  der  incdicmiM^liL'ii  GymMMit  ilu«  He- 
uer, von . Aiii^'i'iM.  —  7t  Ki'aiiklitiugeictuclitii  dnen 
b  Stealom  im  kldoen'  Geliirnu  TaanlaEMtin  Itclila^- 
KS,  Ton  ilmjer.  —  8),^in,Fall  Toi|  Krwdteniiii,'  de» 
»en  Herzens,  \on  LkMaieiadt.  —  .  9)  Wn  l-'nil  von 
lieh  geenrtelec  Tjinpsnilis, "TOn  lAclitnisUUH,  —  lU) 
.  anes  vcriaivten  MMliMifiabd* >  yon  Pertv»,  —  II) 
jikengetdiicbte  und  StktMJntbcfiind  eiaea.durcli  ('ajies 
Beckenbnoclicns  und  de«  Kreuzbeint«  gestorbenen 
nnei,  >on  P<^rstm,  —  12)  Geschichte  einer  llelinitis 
jnica  und  zweier  Fnlle  tOÜ  AdianroRla  paialjlira,  von 
imun.  (In  einem  il«r  letztern  hatte  sich  die  Klektrici- 
luClallend  bülfreicb  erwiesen.)  i—  13)  GcMÜiicIiIe 
ur^Eina  der  Carotis  duitr^  ncbit  Giweiterang  des  l!o- 
)  der  Aorla,  welclie  durcb  tiim-  und  Lungen  -  ScLIag- 

tödtlich  geworden  war^  tob  Salomon,  —  14)  Bc- 
eibnng  der  inecknüriligmi ,  ndt  glupkUdicni  Hrfolgc 
Iditeten  Unlcrbinilniig  der  Ärteriaiiiaca  commiinia,  von 
mo«.  —  15)  I!>finerkangen  über  Behandlung  der 
3.-  Fisteln,  von  .SnJofium.  —  161  Gegdiidite  einer 
ontrankheit,  auf  welch«  Hian  «rähtend  det  Lebens  ^st 
h  kein  einziges  Zuicben  ^el^tet  wurde,  von  Mayer. 
einer  SQjilhrigen,  nassersiiditigen  Fraa  bml  man  in 
rechten  Niere  lU  Steine,  unter  wcldien  einer2  Dracb- 
wo£.  Das  Genidit  aller  zosamnien  betrug  8-j- D  räch - 
.  Die,  linke  Miere  stellte  einen  liäutigen  Sacii  dar,  in 
bem  aicli  ein  Pfand  Giter  ^d.     Von  Nierensnbbtanz 

kdne  S|iot  TwbaiidBn.)  —  17)  Heber  die 
la  iin4  DSteo-geneliacben  Versuche  de»  Dr.  /-.  Herne, 
1  dessen  PrüparUen  -  Saninlung  von  Seulltls.  —  lU) 
ivht  der  Cooijuiuion,  welche  zur  l'riiliing  der  einge- 
eaen  Pteiaaibeileo  über  die  agJiitische  Augenenizün- 
I  euanU,  «oiden  war,  wd  Ueriin,  S^immn,  SeUUits. 


tlie  itl,  «b  die  In  uidern  t.£ild<ni  eegen  Luslnnefae  und 
Krätze  bcttebenden  pulizeilii^D  Anunlmmgen,  weldiebci 
uns  noch  ganz  feilten.  —  Ana  DeLeczoiigung  kann  ich 
sagua,  data,  wciin  die  Pockenim[>fuRg ,  wie  sie  gegenivär- 
lig  i«t,  mit  den  Verbeenuigei)  der  Lu^lstudie  unJ  l^ritzi^ 
alidi  ferner  lo  fondaueit,  die  Blütlie  dti  Mensclilieit  in» 
Grab  Kiint;  deaa  diese  Erankbciteii  können  niclit  von 
der  Natol  «Uein  geheult  werden  ,  von  Mentcben  aber  wer- 
den sie  oft  niK  palliativ  bcbaDdelt,  d.  li.  nur  üufsetlicli 
von  der  Haat  Tertrieben;  oder  da»  gegi-n  dieselLen  ge- 
reictite  Gift  schadet  niclit  minder  als  das  UcIieI  selbst,  und 
die  tranrigen  Folgen  dieser  Krankheiten  ireÜ'en  nicht  anr  die 
davon  Befallenen^  sondern  ancb  ilire  Naclitommenschaft, 
wie  dies  die  sogcnanDleD  Familien k rankheiten  binläagbdi 

üt>  es'Sbdgena  notÜneadig;  sty,  den  Pockgnrtoff  S>i- 
raerlicli  in  dif  ^ut  zu  iiupfen,  oder  tiuUcidil  beaier,  ihn 
auf  nnderem  V/e§e  mit  dem  Kär|ier  Ui  Ut^iübrong  zn  brin- 
gen, untettucfaft.icli  SD  eben.  Den  bliTuIg  weide  icb  zu 
seiner  Züt  eb«afrU«  gewuieuWt  uiitiljcllen. 


«i'«,  -  <i  t      ■  .    ■■    ■ 

-S  inr^J^f  VwcA  grw»e  BSseiilrnul-Bmier. 


So  oft  Vin^gihäiigen  dardt  Saamen  des  HfiucjVinQS 
nlger,  HauptsSobKcb  Bei  Elhdern,  Torlallen  und  mir  selbst 
wiederholt  TOTgetoinmea  Utii,  so  aulien  kommt  der  Fall 
mit  den  grBuen  Blättern  dieser  PSanze  gevifs  vor.  Ha  dies 
Güwüchs  widerlitb  riecbt  and  sdimeckt  und  dadurch  schon 
Tbiere  yom  Gennl'»  abnibreckt,  ee^ctlweige  denn  die  Mcb- 


0  J^ren;  der  älteste,  sin  zdinjälirfger  Knaho,  iiler' 

1  die  Kolle  ein^  Fahrmannt  und  <lie  jüngeren  von 
I  8  Jahren  die  der  Pfcrile.  AU  das  S|iiel  eine  Weile 
uert    hatte,    worde  in    einiger  Entfernung   vom  Orta 

gemncht,  um  ilic  Prerde  zu  rattern,  nti  dieser  Melle 
gab  es  von  grünem  Fuiiec  leider!  niohla  ali  Bilsun- 
: ,  welchea  du  Dorhieh  allein  anberuhtl  gelaisen 
.  Uiervoa  rifi  der  Fährmann  eine  Qi>an(ilüt  üb  und 
es  Beinen  Pferden  \ot.  Oem  Kinde,  ivelcliet  dai- 
I  nictit  gonitrien  «olite,  ituiifte  der  lOjührtgu  Knnbe 
it  Gewalt  ein,  lo  dal*  e>  v^rachlungen  werden  mnlite. 
•kJi  all  der  einzige  Mensch  bei  dieier  Gesellsclialil 
iCbtend,  genofs  naiürlicb  nichts  davon.  Die  Folgu 
n  war,  dafs  sein  ganze*  Geäpaan  kurz  darauf  zu  tau- 
.  anfing,  Zuckungen  bekam  ond  zur  Erde  ^^türj.te,  und 
Fabrorann  in  der  Angit  seines  Ueneus  sich  eiligst 
dem  Staube  machte. 

In  BOlcbem,  ttiellneis  ^nz  rfnnlosem  Zualande  fand 
I  die  Unglücklichen  erEt  spat  am  Abend,  oline  zn  wii- 
,  «<at  mit  ihnen  vorgegangen  ae; ,  trug  sie  nach  Ilan^e 
I  wondt^  lieh  an  den  dasigen  würdigen  Predigei  J<c/iitr 
,  der  gleich  einsähe,  daä  hier  eine  Vergiftung  Statt 
inden  habe,  nnd  auob  schun  an  Bilsenkraut  daoljte. 
ludite  den  Kiodern  «Übe  Milch  einEuIlüfsun ,  icldckte 
in  deraeUien  Naclil  zugleich  noch  zu  dem  hiesigen 
idarzt  Si:liulse  tnd  bat  um  müglichst  sclinellen  Uei- 
J.  Dieser  nagte  jedoch  nicht  die  Sache  allein  zu 
nehmen ,  and  zog  midi  noch  dienihe  Kaiäit  zu  IfiKhe. 
verordnete  jeilem  Kiniip  ein  veriialtfiirtmälsig  slarkaa 
Jimitlel  aus  Taitar.  slibiat.  mit  Zucker,  in  getheÜtcr 
e ,  und  nach  dem  Er  brechen-  schwarzen  Katfee  mit  Ci- 
encall  oder  WeineMig,  rietk  aber,  als  die  tlauplsaclie, 

AI«  derselbe  Nachts  zwulT  Uhr  damit  ansgerüstet  zu 
Kindern  gelangte,  welche  «ich  noch  in  der  unautge- 
len ,  liebevollen  I*dcge  des  ohgedachlen  Predigers  be- 
en ,  wurden  folgende  Kran kheililersclieinun gen  beob- 
tli  Ihre  Gelichter  waren  aufgedunsen,  dabei  natürlich 
□ ,  wie  auch  alle  Glieder ,  die  Haut  aber  trocken ,  -- 
lllen  so  erweitert,  data  man  von  der  Iris  k: 
r  faemerkle  >  —  liulbin  ocuU  nach  oben  und  int 
rebl.  —  Bei  einem  Kinde  war  der  Leib  hii>  i 
len  aiifEDlriebcn ,  doch  ohne  allen  Sahmen,  auch  n 
i  Diucb  auf  dentielhen ,  suglüich   die   !£unge    i 


fsrnr*^ 


—    124    — 


Mande  mft  bemUBMtrMb ,  lacb  obenhin  gewandl  und 
bis  sar  NmnipitM  hin  ■toliwdi  ücb  benegenil,  bei  den 
andern  oicbti  loa  illedeiii.  —  In  'Absüttun  ilellten  eich 
bei  den  budan  jängMen  Kranken  conTukiviscIie  zappelnile 
Bowegangen  der  KitremilÜten  mit  snlchei'  Ilenigkeit  ein, 
dals  ein  Uarker  Mann  genog  wi  Ann  liatle,  um  durob 
FettiiftltflD  zn  Terbindero,  dab  die  Kinder  sich  nicLlszei- 
•cblogen  oder  lonst  beachndigte« ,  dabei  »aren  die  Scbd- 
tprn  zntück  gebogen  and  der  Unterleib  vorgedrängt,  an- 
mheinÜdi  waren  sie  auch  nnnloi,  in  den  kurzen  Interval- 
len aber  ziemticb  bei  Bewnl'sUejn,  do«h  viel,  lelir  bailie 
nod  Manchei  nidt  in  Znramnienbang  aprer'licnd ,  nÜlirend 
den  alterte  Sjährige  Kranke  von  ähnlichen  EricJieinangea 
nif^ti' äuberle,  sondern  fortwühiend  in  günilich  betänb- 
lem  nnd  bewDÜäoiem  Zuttaado  nibjg  du  lag.  ^  I)m 
PaU<  -wto '  ODuetMad  bein. -fttea  and  (iten  Schlage  in 
Panisjinini,  aurserdem  ichnell  und  voll.  UrscbwerM 
üicblingen  fand  lich  ^ei  alleo  «ireien.  ' —  Nicht  die  mn- 
dewte  Klbge  übet  Schmerz,  oder  sonst  etwas  nurde  vei- 
nommen,  lie  acbienen  «cb  vielmebr  in  einem  bebat^i' 
dien  Znttande  za  banden,  ein  Kind  war  eoe^r  in  ildU 
Interrallen  bi«  wir  A(bernheit  luiGg. 

Sotdiirierig  M  war,  anter  diMen  ünistandeii  Medi- 
wn  einsagebenj.-wnKte  gidcfcwobi  der  TarC.  ilib.  beige- 
bracht ;  er  wirkt«  nadt  oben  nd  oatea  iinil  veranlaftle  dae 
anSillande  Bewarting.  Dm  pMÜdiMke  Glieilertrainpf  in 
dn  aiganen^  wnndealichen  Zappelgenalt ,  die  lletäuboac, 
dw SdiliiDdkniB[tf, üfl  Ternirrlen  Reden,  sarouit  Auflrei' 
baag  de*  Uboi  bd  'dbn  ^ea ,  lenci'iwanilen ,  wenn  dia 
Ktankan  gläcb'  aook  kona  Zmt  nadiber  über  Schwindel 
o«d  Sehwndie  fckgfn  nad  bä  den  ältesten  volle  S  Tag« 
«etlilfaj,  bevW  JaaMlb»  ^  ToII|nDunen  gesund  betrach- 
tet werden  konntet  Aocb  der  Appetit  fund  sich  bei  aliaa 
dteien  bald  wie4er. 

Von  den  3  Kindern  woide  nv  eioem  oacfa  dem  Er- 
breohen  Kaffee  mit  Wctawaig  beigebraclit,  den  andet« 
bdden,  »ni  WidetwiHsn,  nicU,  wobei  mun  aber  niebt» 
weiter  bemerktQ,  al«  dab  daa  Kind  go  gut  und  eben  m 
bald  gMBi,  ala  dt«  iandem  bmho,  die  nichU,  aU  daa 
BfMbnütUI  Benomman  .baiten,  «ofal  aber  hutle  der  Knkka^. 
wo  diea  Hdknittal  am  qiilaaten  beifsebradil  werilea! 
koDita,  am  lingaten  .mit  dan  gedaabten  Folgen  zu  tSo»-; 
ffen*  iribnitd  du  lUMt  waMM  «m  leitieMeii  eddi  Uiw 


I  grinebl  weisen  konKle  «ad  ^e'  QoantiiBt  Iialh- 
yKnat  nnunlSaaineBkörncrniiMbnKh,  am  Bclinell' 


llimjr  eine»  Fatle»,   wo   Ha  Blutegel  Crini  Trinkai 
icki  wurite,   in  die  Luflrähre   hitu ,   itud  4<f  l'";/!- 
iltircA  die  Brtmcliotvmie ,  mit  glädUitlieni  Erfolge 
entfernt  umrde, 

Fun 

Ml   A.    Vitnl, 

int  £H  äer  frimsäiiKhea  Armee  in  Afrika, 


»  Soldat,  25  Jaht  alt ,  krÜfüg  geMni] ,  trank,  nach- 

sdi  iDTor  itark  erhitzt  balle,  an«  dem  Baasiti  ci- 
»tticbH  Fontune.  Ktwa  eina  ViwIeUtunrlo  nacli« 
ipfafld  ar  Sieben  and  Druck  In  der  Kelile,  und 
liiwdM  eine  nicht  nnbedeotende  Menge  lilut  aui. 
ü  ihm  wiederholt  zur  Adei  nnd  gab  köblen'te  Mit- 
■■t  ohne  Erfolg,  und  m  hatte  Pat  bereits  seil  län- 

nnem  Monate,  mindeitena  zwei  Mal  tSglich  jcdei 
le  Unze  Blot  auieewarfen,  als.  Hr.  Vital  ilin  znni 
Htle  iah.    Er  fand  ihn  ohne  Fieber  und  ohne  Bitze, 

KriAen,  Gealchl  und  Conjunctira  waren  geruthet, 
nilarrenwi  ilrateend,  die  Stimme  lief  und  dumpf, 
igtft  über  Sobmera  an  äer  vordem  S«te  de«  Hai- 
id  konnte  die  Rückenlage  nicht  ertragen ,  dagegen 
achter  Stellang  die  Ketpiratioa  leicht  von  Slatlen 
Im  Schlaf  lag  er  auf  der  einen   oder  andern  Seite, 

■ich  aber  beinahe  alle  halbe  Standen  aulricbten 
gere  Zeit  «ilzen  bleiben. 

iB  vemnlhete  eine,  in  Folge  der  Statt  gehabten 
ng  entatandene,  entzündliche  Alfection  des  Lungen- 
i]mi:  e*  zeigte  «ich  aber,  bei  idrgiältiger  tJntcr- 
l  dor^  Pereuiiion  und  AaMsaltatton,  dafs  die  Lur 
u  Herz  and  die  giofiea  Gelalae  ToUkommen  g 
raren,    «ie    denn   Pal.    auch    früher    weder    i 


—    126    —  \ 

Blafliatten  noch  ■omdgeB  Bnutbuäiwanbn  fettttM'  bitte. 
Die  Verdaunng  war  vortrefilicb.  Bai  Untenucliung  der 
MuDilliohle  und  des  Scblundes  fand  man  laxieren,  u>  weil 
man  lelien  ^konnte  mit  Blut  übenogen;  wean  msa  den 
Finger  tief  einecJiob,  fühlte  man  die  EpigloUia  aufgerich- 
tet lind  segen  die  Zangenwunet  gedriickL  Beim  Aaf- 
■elzen  des  SIelbtukopi  auf  die  Trachea  hörte  inaa  cüi 
starke*  Röcheln, 

Aai  allen  dieien    Erichein n ngen ,    wt  wie  aiis  der.' 
UaHlande,   dab   in  Algier  in   allen   öBentJicbcn  Brur"- 
rieb  Blutegel  in   groüer  Menge  auniallen ,   und  Mcn^c 
und  Thiereii   beim   Trinken   nicht  leiten  in  die  Nskj  . 
den  Mund  und  lelbat  in  den  Magen  kommen ,  glasbto  ' 
Vilal  mit  Recht  icbUefieo  zu  diirfen,  dab  «in  dem  P:it.  i 
die  LuftiÜhre  geilrungeae'" 'Blutegel   die  alleinige   Drsii^ 
des  ganzen  KianklieitsiDilaDdeB  wäre.     Die  geringe  [la - 
tigkeil  der  Sjmiitome  icbien  zv,;ar  gegen  eine  aolcbc  A 
nabm^ 2n sprecben ,  doch  batte  es  aieb  in  einem,  demVc. :. 
bekannt  g:e*'ordenen ,   ton  Lacrelelk   beobachteten   Faj> 
gani  eben  lo  verhalten,   und  er  beMblofi  die  BrotUbolii- 
mie,  lieh  darauf  ttiitzend,  dab  Menschen,   erfalirungiinii' 
liig,  lange  Zeit  fremde  Körper  im  Larynx  und  in  der  Tra- 
chea ohne  grufie  Beachwerde  mit  aieh  bemmtragen  kön- 
nen,  venn   sie  lirh    einmal  an  den  eriten  Reiz  geicnli"! 
Ilaben,     (fit  führt  als  Beweiie  an:   eine  Beobacittiuig  l\'- 
taulf»,  wo  ein   Menach  zirei  Jahre  lung'  einen  Kiracttem 
im  Lar^nr  Btecben  batte,  einen  Fall  von  TufpJM,  wo  eine 
Hasel nufsicbaate  7  Jahre,  und  einen  andern  von  Snl,  rü 
ein  Hübnerknocben   sogar  17  Jahre  in  der  Lo(|röbTe  ler' 
bKeh.     Royeif-CoUard  fiind  in  den  Bronobien  and  inLa- 
ryrix  eines  Wahnsinnigen  Nägel,  welche  derseUM  mehrere 
Jahn  vorher  verschluckt  batts  und  welche  daeb  «kbl  die 
geringsten-  Zufalle  he^ortiracbteti). 

Wig  Operation  ward  am  46$ten  Tage  des  Krankseyni 
TerricbleL  AI*  man  eine  Pincetfe  in  die  LuhröbrenwondL' 
anbrachte,  erfolgte  dn  starkes  „Auiathmen"  und  mitdlc- 
~  aem  trat  Schleim,  etwas  Blut  und  der  Körper  einea  Blul- 
egeli  hervor.  Man  ergriff  diesen  sogleich  mit  den  Fin- 
gern, mafste  aber  einige  Gewalt  anwenden,  imiitui  her- 
an szaschaGTen,  weil  er  nA  mit  beiden  BitrMiitEtea  lesl- 
^gieaagen,  hatte.  Alle  Zafiille  IJelsen  altmähUg  nach,  -und 
drei  Wochen  später  waC    der  Kranke    voUkomm«  ber- 


'<ir  Blutegel  nnr  fünf  Zoll  lirg.  leln  Saugnaiif 
Linien  im  Diirclimoeöer  (!).  Ks  war  IlncDio^jlR  vo- 
>Ine  Speciei,  welclie  in  Algier  setiftiüu%v(itkorniiit. 
Filal  «etzte  dai  Tiiier  in  Wasser  oncl  es  leble  noch 
EW(H  Monaten,  wälirend  welcher  es  zwei  tnedicini- 
llutegel  YlKelirt  Iiot  — 

lern  Referenten  ist  es  aufTallenil ,  dafi  mit  keinem 
erwälint  wird ,  ob  der  Kranke  Iliisiün  KeliaU  oiler 
'  iinil  siebt  iliei  aU  eine  weaenliicli«  Lücke  in  der 
Menden  KranklieiUgeioliicbte  an,  Es  iit  gar  niebt 
K,  dab  l'at,  von  vorn  berein  ganz  ubneUnalen  ge- 
a  seja  snll ;  von  dem  ßtiitsuEwiiil'  sagt  der  ür.  Vf. 
auBdrüt'ilicb :  „le  nialajle  rendoit  le  siBH  par  goT- 
,  nichlaber,  dals  er  es  aiiagebusta  liatle.  „Daa  Hlut- 
kebrle  läglicb  mindestens  znei  Mul  wieder."  Hier- 
tollte  nian  annebnien,  der  Blutegel  Iiabe  eben  so  oft 
en  und  wieder  *losgelassen ,  oder  das  Bliit  a  iiosle-' 
von  sieb  gegeben;  nnd  es  weicbe  also  Uaemu|)ii 
:  im  unserm  medicinisdien  Blutegel  in  seiner  Natur 
iitenl  ab  ,  denn  bekanntermafsen  kann  letzterer  sei' 
biJil  wieder  znni  Aneangen  gebracht  werden ,  wenn 
ih  einmal  vollgcangen  nnd  losgelaBsen  bat;  jener  da- 
I  mürste,  wührend  seines  46tägtgcn  Aufentballs  in 
luflröhre,  mindestens  90  Mal  angeiiissen  rind  wieder 
assCn  haben,  da  er  denn  bald  itie  ganxe  Lnflrolire 
le  einzige  groke  Sticüwunde  verwandelt  babcn  würde, 
igesetit,  dafs  er  sich  nlrtt  immer  wieier  an  ilersel- 
teile  angesogen  hätte,  was  doch  nicht  woblanzuneh- 
isL 


(Aus  der  Gazette  m^^dlcale  3.  März  IB38. 

milgelbeilt  vom  Hrn.  Me<l,  V..  Dr.  Bmse.) 


138. 


■    a. 

trHdiitu«  (Atlhma  i 
Beobaclatt 

Dr.  Bärpef:      ' 


Ein  lectia  bla  rieben  Monate  sHm  Mädchen,  von  InSf-    ' 
tiger  Conitilalion   ond  von  gwaiiden Altern  geboren,   liK    ' 
an  ipuüidier   BngbTÜitigfceit  yom   10.  Januar   bii   Enfle 
Febr.  ä.  J..     Einen   dar  beftigeni  Anialle,   bei   nelcbetn 
,  Vi.BargifM  ZDgegea  war,  beicbreibt  er  folgencIcrtnalHen; 

Grofia  Donibe  beincfanels  du  Berannalien  des  Ad- 
liills,  du  Kind  bog,  wie  bei  Emproathotonus ,  den  Körper 
Eewaltum  nacb  vorn,  warf  den  Kopf  bin  iinit  ber  nvA 
■chien  Sngsllich  nach  Laft  zo  scbnappen.  Momentan  blieb 
dei  Athem  günzlicb  am,  dann  hörte  man  im  Larynx  eio 
dnmpfes  Geräusch  wie  Todetröobelo  oitur  wie  wenn  man 
•ich  mit  eiaer  Flüulgkeit  gargelt  und  diese  in  den  La- 
rjnx  eindränge.  Das  Geticht  war  pnr|>ortotli,  die  Augen 
nach  oben  gcriobtet,  die  Papillen  iSbr  crwdtert;  Lipp» 
ond  Angenlieder  dinkelbtaa  and  der  Koi{ier  atarr  in  äa 
lorwärtagebenglen  Stellung  erbalten.  Diu  Daumen  waren 
ei ngeicb lagen.  Arme  und  Beine  kranipfhaft  contrabirt;  enH' 
lieb  erfolgte,  nach  zwei  Tergeblicben  Versuchen  ,  ein  tU- 
fu,  pfeifenäeM  Eiaathmen,  dem  fiholicli,  welches  die  An* 
lille  Ton  Keadihnstsn  m  beenden  pflegL.  Danach  Terfiel 
die  kleine  Kranke  in  tiefen  Schlaf  und  die  Kespinüon 
kehrte  allmäblig  zdui  Nonnalznitand  lurück.  Die  Herren 
JfnnAaII~lfaII  und  l^eetdU  haben  den  Fall  gemeinichalt- 
ticji  mit  Dr.  Burgtf»  beobachtet  nnd  behandelt.  Abfüh- 
rende Mittel  (Calomel  mit  Rhenm  nnd  Scammoneum)  scbie- 
nen  vorttefiUcbe  Wirkong  sa  tbun  nnd  wurden  lange  fort- 
geaetzt.  Sie  waren  durch  die  Eartnäckige  StuhtTerBtopfung, 
an  welcher  du  Kind  litt,  indidrt  Doch  hatte  man  zn- 
Tor  adch  Blutegel  hinter  die  Ohteo  appiicirt  unddaiZahn- 
fleiMb  darchicfanitten.  — 

Die   Knnnethodea,    Yon    welche^   Londoner    Aerzle 

liü  dem  in  Rede  atebendea  Ilebd  am  meisten  Nutzen  ße- 

»efaen  haben,    lind    folgende:    MarAaU-Uall   empfieblt 

Tioftwechael  d^  eine  kräftige  Amme,  besonilera  wenn  die 

''Oder  Mboo  entwöhnt  ündi    Tuttüe:    l'urgaazen   und 


^J 


IHliiTninii»  de*  K<^;  Ay  AUSbnmfmBkd  dann 
,  «anwiifficb  CtMa ;  digt^**  er  tom  Aalbpasnio- 
«üc  Kitolg  geilen  h>t,  cndBeb  nhiM  «nrmi'» 
ta  die  LuäniM,  «dche.  ««an  lie  frihsaUg  uml 
btn  DoKa  aagswoiM  wüidM,  dala  lia  äglicb 
odMnaKn  fcmriiktva,   du  Ddtd  bald  oad  ücbLT 

j  deraagl.  «LaManOn  1838  «n(- 

kaaa  ab  Brgäunng  Jm  im  Hin-StM  diein 
MgetieaM  kwsn  AnflnUM  von  Kfrr  aatMebrn 
_     (MülMbaÜt  Tom  BiB.  Med.  Raul  Or.  «»(<-.) 


■«Mllldier  BeridU 

naarrfirafffTTT-*.  QrhmltnmdTodetfaitMmBmi:». 

Hite>thnlt 
•  ^M  der  Hmf^amTiektn  mti.  cftnW|r.  flcMlbcftnf  I. 
il  Ardfca  ycUri^M   ITlHniMj«  -  IMriTr. 


Ha  Wittenmg'TemiieB  vir  anfdte  balgefGgl«  Tafel. 


El  Mubeii:    172  b 


437'Mädchäi, 
'SMKiader. 


9^  Peraonen. 
M^  gntorlen  93. 
1   JoU  dca  vereanfC^wn  lalvW  «udM 
eebom:  .'37ft  Knaben, 

343  Middiea,  , 


a.  LXXXVU.B.l.St. 


SKindar. 


I 


•i 
•1 


i    I 


lOa  neiblichcn  Geteblechti  übet, 
und  306  Kinder  Dnter  10  Jahres. 


548  Penoan.  ' 

Mohr  sehOreD:  170.  | 

Im  Verbältnif*  nun  Monat  Jnll  vorigen  IiTifet,  *nr> 
den  Jüthinmebf  gdMirM  141  Kinder,  and  «taibenmcbiäit 


GoitriMilie  nnd  rheu mit iach-enizünd liebe  Krankheiten 
mmi  in  dieiem  Monate  die  büufipslcn,  besonden  lill«n 
die  Reiphttioni- Organe,  daber  ancb Stickljusten  nichiiel' 
ten  wir.  Aii  gUtritClie  Krankheiten  traten  betondcn 
Dnrdifille  Bod  Brecfaducb lallt:  liervor,  die  aber  all  aaiHiJ- 
•die  Cholera  durehao*  nictil  in  beUacbteo  waren,  Unlei 
d«n  aeatea  HantaniMblSBen  hatten  sieb  besonders  dii:!^!]- 
Mrn  onfWnein  verlveitel,  auch  zeigten  sidi  hie  und  Hi 
VatictiUen,  an  den  Pocken  starb  nur  ein  Kind. 

Bemerksniirerth  iit,  dkfs  die  bütiere  Zahl  der  VerMm- 
benen  diatei  Manati  in  Vergtdch  der  dei  Mi'i  im  vei- 
CMigenen  Jahre ,  Ihat  allein  auf  Kinder  unter  10  Jahren 
ßllt,  iulMn  die  Zabi  dieser  314  betrügt,  und  milbis  um 
M  auf  ältere  Ptrsonea  kömmt. 


ap*li*tU    Krankh» 

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Kidd«, 

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~    ■  Krank(i«i(«n. 

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hat: 

Fr»*»  Bttif,  hitlörUeh-irUüAe  Darttcllmg  ätrPak- 
tounHAmj  dt»  gt*amniitn  Ipff-  im>I  KeiweclHA'iQM- 
.  MBMW  im  Kaiiiffriieht  WUrtemberg  iantrhalb  dir  fimf 
JiAre  Jm  18-11  tl«  Jaui  1836. 
S.*Tzt    Illeräritckt  4»seigtn. 

J>.  JBcrIiwi,    Fiiggta  mtdita  Hi  OtraUtitia  ntBa  ifaK 

M  IU7. 
J.  il.-8c(a«ttaii,   Omt  dt  owrmtibnMt  «n  ftrt  m^ 

jcfttf  tuudke«  (U  J^fcht  m  *de  ScropMiMU,  iwm)  wd 

brfrfUJw  toi  dt  fiottgterkig, 
Jltademiselt    BchUften   der    Oni«€r»iiat  s* 

Btrtin, 
p.  J,  Redtiek,  dt  etejAmtiari  umli,         ' 
ff.  T4>  Bf*,  de  nwrtlc  pmu^rtMi.  ' 


Hit  (Iiin  Monil  JdbI  d.  J.  toll  in  faietigv  Staill  eine 
ate  Bftaetnttalt:  1)  rina  IiTtlropatliiioha  IleilnniUilt 
f  Webe  der  za  GrEfenbert  butebendent  2)  ein 
■rellenbad,  eröffnet  trerdon. 

>>  snf  porto&M«  Anftagen,  wuldiean  denonteReich- 
Uade- VerÜD  oder  an  den  ßaieanl,  AmUpb^siLiis 
'U^dar  za  liebte»  aind,  die  auftlütirliehBten  Nadincli- 
ber  die  ^nnuhtnng  iü  Bwte*  nnd  äim  üe  bie9ii;r]i 
gern  TerbÜInüie  irtit  Vergnügen  «erden  gegeben 
m  t  ao  baacfeiinU  man  ddi  hier  aot  folgende  Beaier- 

>is  hTÄropaänKbe  HeilaBttalt  and  dal  Holiwelleriliad 
cmä  fät  aich,  «elbttaCändig  beiteliende  Heilaustalicn, 
>deli,  wiefern  aie  in  ibren  Wirkungen  nar  demGrada 
«oncbieden  lind,  aaf  demtelben  fleil[irincip  beiuüeo 
all  ta  einander  geborig  belnclitet  werden  liöniiua. 
Pur  bdde  Anitallen  ist  det  bieaige  Orti  aiao  üeund- 
BflCgiUdt  TOB  MO  Bfioiani,  TerngfweiM  geeignet. 
'e*  und  Hiebt  nir  die  weaentlicbea  Bediogungen  je- 
raBanfadlanMalt  —  «■  gMlaer  RricLtbam  ai 


den  aber  die  Geinster  de«  Uff  oofaro  uittta  L'r- 
gee  bjataHiÖHn  ll«do«Ma,  voriiaadea;  aoadern  c« 
let  öcti  aaEwrdem  noch  IhMoH  dorcb  adne  rotnan- 

Lage.  nnmitteUiar  am  FnJie  dea  Tbärbger  Walde« 
Fafi  übet  dw  Meefeattiobe,  dnrd)  ichöm,  mit  Na- 
h  bewadwene  Bergt,  dordi  räee  ttSrkenda  Luft, 

geKlIlgeH  Verkefei  «nd  darcb  gm  degeriebteCe  Gaii- 
r  H  TordteUbaA  au« ,  4ab  ea  aeban  bifber  Toa  Frun- 
ilt  mmi  gern  baadtt  worden  iaL  Awb  nwl  auf 
L__    ......        „.      .  * "■  ide  TOB  llinerau, 


>er  AMrttphjj&na  Dr.  f^slrr,  ireldHx  die  Leitung 
ladet  betoTgt,  bat  in  Gtüeoberg  eelbal  d»  ^eilver- 
■  FitcMis  Prteftnili't  atiter  denen  Aogeti  tindirt, 
at  der  bomöopaürii^eii  Tind  iHt^addicbeii  Ktirweiis 


—      3      _ 

DI«  Pnlis  watien  IMgH  itestclll  nml  Bcif'^Uungcn 
itnrdi  duanterzdcbaeteaVeniB  iiüntnlidisl  lieaoret  ncrdcn. 

tknüMa  im  GiorihenogÜlnm  Sudiüen  -  Weiinur  im 
Monat  Min  1838.  „      „   ,     .r     ■ 

Bit  Badü- Verein. 


QeognotlUAe  BcKhrcibiinj 

itor  Geblrnfumatiown  bei  d«  Sladl  llmeniu,   in  B^ia- 

hung  auf  dio  dMsib't  licli   beSmliTirltin   klaren  fasC  che- 

oiincb  reinen  kalten  WauerqaellEn ,  als  \:>rzüi;1icli  pawead 

SU  der  dort  ernolitcton  ijrfiopalliiacliL'n  Ileilanstalt. 


Itmanan  fegt  im  relzcn<Ten  Ilnillial ,  am  Piif«  des  Uiü- 
rinBor  Walde»,  (Jensen 'GoUrge  sieb  liier  von  2000  lat 
2700  Pnb  über  dieMeerenflSdie  <-rh!;l,en. 

Das  llmenauer  Gebirge,  im  CiiikmE  uiner  blande  voa 
jBr  Stadt,  erbebt  sieb  südlicb  und  i\esllirl),  und  gebSrt 
za  dem  geognoiüKlien  Syitem,  wekbesdeii  j^iüfsteii  Tbeij 
yoa  Nont-'l'eatiobland  einiiimn>l  unil  von  henyoU  ooa  Badi 
du  nördliche  genanni  worden  itl.   *) 

Def  TbäriBgei:  Wald  itreicbt  von  NordweEt  naeb 
Sädoit. 

Rother  Feldtjmtb-Porpbjr  jnit  drei  Uaii),! - Modifiea- 
lioneit,  nam'entlicb:  FeMitein  (Hornsleln),  FcldB|>utfa- nnd 
'I'honitein-Parjibjr  und  die  b^ilnn  letztern  all  die  fawT' 
aebendMen,^  bilden  die  Hsaplmasbe  und  den  Kern  dw 
'rhöringer  Wald-Gebirgei,  von  ATofgelrrcn  an,  bia  zum 
nordweitlicben  Ende  bei  Eiienadi.  Der  geognoitucbft 
Ilia  detaelben  überttan[it  lälat  erkennen ,  ilab  dieser  nord- 
weitlichB  Tbeil  swei  Kmporbebangcn  eilitic»  baben  mag- 

Die  ante  Grbebung  icbeint  das  Hervorlreten  des  rn- 
tben  Feldipatb-Porpbjn  veranlaist  m  katicn.  Granit, 
Üjanit,  Gnens,  Glimmersobiefer,  Dionit,  Grauwacke,  linj 
die  altern  Gebirgnrten ,  vrelcbs  der  rotlin  b'a!ds|iath  -  Por- 
ubjr  in  einer  ipäcbtjgen  Spalte  dii[<;bI>[üJien  und  gebobcn 
bat,  qod  man  konnte  ibn  fast  aU  einen  mäiiiligen  Gang 
längt  def  böcbtten  l(aiiimei  de«  tlniiinger  Waldes^  vi>n 
UiB^ab  1)14  4nitgeliran ,  betnM:titen. 

*l   UM  Ltothari,  TMclienbucb  bu  isil.  11.  iUlbeilua^, 


lie  ällErn  Gebirgs  liegen  gleicli  nbgeiiuenen  Sdiulen 
iiJu'i  Käiidern  Her  gewaltigen  Sjiftlie,  an  ilvn  AliJiiiii- 
ta  Gebildes,  ^«iniÖBi^n  ahnr  an  keinem  l'nnUe  Iiib 
locliilen  Kamme  cnii>onn£leieeii.  Nur  liii;  Bildunt 
olUiegenden  «clinnt  glciclizeilig  mit  Hein  Hervorlre- 
«  rotben  Feliliijatli-Porpl)>rs  gewesen  in  leyn,  unil 
in  dem  Grade,  dal«  mUt  griindliclie  Beobuclitvr  die- 
ibirgei  den  tor|ilijr  „als  eine  dem  >>aTiil>lein  untor- 
lele  Felasri"  betiaclitet  tiabcn.  Da«  Kothliegenilc 
ifig  nur  ein  KfxensniSi  der  I'orptijre,  und  nur  di- 
liDnn  Beine  Läget uiigsneige  erhläri  «'»den,  indem 
il  uiitt  dem  far^iliyr  rerhreitct  liegt  iinil  Inld  ditii-er 
itcke  bildet;  es  vi-rscli  wind  tri  alier  da,  yio  Act  Por- 
pM  feLlt,  wie  z.  II.  am  »ildüslliclieii  'l'lieile  dei 
Vt  Waldei,  von  Ämlgeliren  \nt  im  Vuiglland. 
ig  OfifiVf  EmiiorbGliiing  sdieint  ilurcli  den  Melajil-'ir 
'dlVHirsett  PoTfhgr  {iCseLeben  lu  £eyn ,  indem  lul- 
fir  lind  da  an  den  Üündern  des  Getiirge«  npler  doo 
1  GeLire sniaHen  lieivortiilt,  nie  z.  B.  am  UüUe- 
ia  Maaebacbet  Thal  bei  Ilinenau.  *) 
WDÖrdiiube  Abtiang  vom  llmenaner  Gebirget  nacb 
im,  ^cliütt  der  Formatiün  des  Zecüalein«  und  de» 

i>  äervordiüngung  und  Rmporlicbiing  des  rothen 
i*l<i)r[i[i;ra  1  so  wie  dee  Mela^Iij'ni  bewitblen  nicbt 
il  den  Utrelageblldcn  bedeulfnite  liiase  undSiialien. 
1  in  dein  rotüen  Feldstein  -  l'orplijr  ailbit  enlsUn- 
ei  deasen  Brkallung,  sebt  m an nidi faltige  Klüfte,  in 
1  lelzlein'  biaweilen  KiaenBlcingünge  nnd  ßnuinttcin- 
titbeuen.  Jlietcn  Spatlen  and  Klüften  im  rur|>hjF 
blapliyr,    llieilweiie  aiicli   den  Gebirgaicbeiden   am 

Tcrdaiikt  die  KUidt  llmenan  ibra  enblreicben  ku»- 
Utren  Tmllen  WaiEerquellen ,  wobei  bauptsädilicli 
IE  taf  den  Hüben  um  Ilmenau  lidi  belindenden  und 
iicn  watinen  Komnier  liinduruli  eisbaltenden  Scbachle 
liille  zur  Abkübhing  dei  TemperatUT  der  klaien 
■wer  vial  beitragen-  **) 

■j  und  drell»g  Quellen  fallen  in  der  Knlfernunf; 
n2  Standen,  durdi  Nebenttialcr,  dum  llmllufi  zu, 

dienen  die  besten  der  üiledt  Ilmenau  zum  Trink- 
,  dia  übrigen  tragen  zor  dauernden  Alitiiibtang  ilett 

■«2  uan    rmiU,   Atchf»  fiif  Bfabn«   fid  Ho«cn!.iiBaf 

km-dri,  Uwi  Brft. 

M  i.roiAaril,   C>fa\ni-i-  11.  Bnnd  SaUis  HO  1.  liH»  dl*    ' 


—      4      -.    . 

(Inrab  den  MÜen  Ünpran^  nnd  Dmgel 
kalten  und  forelleni^Aen  nrnflnitM  n 
dieiBT  Flub  bei  Ilraenaa  vorzogimue  i 
tenbädern  eignet.         >  '    ' 

DieM  nähere  Betchrdbnag   itr, 
menan  giebt  dem  Leidenden,  welcher  i 
nVt  Gemndbeil   (de«   ed^ten  BeiiUlba 
g«wiue  Qeberzenfniiis :  daf)  kän  Oit  uj 
zu  dner  bjdropatbisdien  HciUnatalt  |)a 
trwen  die  iwectmibig  eingnicfateten  U 
auf  d«m  etneVienelstandfl  von  Iloi^nsa 
lienogl.  EiMnbiilteaweiLe  dngerielitetcn    ' 
benbadv  ur  VervoUkominnuDg;  dleaer  Ai  ' 

Die  annattige  ömgegend  Ton  llmen^ 
reine  Gebicgaloft  wird  ohnebio  von  Tiel*<i 
gemclit  ' 

Wer  weihe  vergeuen,  wie  oft  der  I 
jluyiMt  in  der  gNitmcben  Cnigebong  tmi 
adWer,  Knebel  n.  A.,  in  den  romanti» 
diAenden  Wildera  Yerweilte? 

Wie  rillen  ßeidenden  bat  die  köitlk^ 
der  Stunabeide ,  aaf  dem  LMenJiirg,  ant 
iilier  der  MeeresQäche  erbabenen  QklreJhiil, 
lts''b  .  liegende  WaMbaa«,  der  Qnbelbach, 
ulttr  den  Herrmannftein  dnrcb  das  rraier 
Tkal,  der  Weg  durcb  das  romantiache  Scm- 
Gang  nacb  der  faMtndjiArtgeH  Eicbe,  <n 
heilen! 

Na  gebirgigen  Triften  lierem  einen  K^ 
riadacber   anbatpiniidier  Kriiuter,  velcbe, 
nahrhaften    Gr«*arten,    die    köstlicbile  Wai 
auch   die  geinndeile  Milcb  ond  Butter,   eis 
üÄe'  Be^äikiis  bei  h^dropathiacben  Knren. 

Ri  durfte  Terdienitlichiejn,  Alle,  welch 
palbitobe  Heilanstalt  lu  beaucjjoo  genöthitit  ai 
Vuraüge  der  biedgen  Badeanitall  anfaierksani 
daaiit  nie  hier,  neben  dem  NülElichen,  wia1> 
nebine  geniefaen. 

DmeifaD  1838. 


HW 


1  W.  Hufe  Jan  d'8 
Journal 

der 

ctischen    Heilkunde. 

ForlgeaeUl 

Dr.   E.  Osann, 

,  Med.  Ratli,  ordentl.  Profciioi*  'Icr  Meitictn  an  der 
itül  iin<)  '1<:r  tnal.  diirurg.  Acailmiiie  für  ilus  Militatr 
n,  Dlrector lies K. PuUktin. Instiluta,  RiUndei  rutfien 
Dtdens  dritter  Klaue  und  Mitglied  mehrerer  gäelir- 
len  Geidlscbaften. 


Gm»,  Frcimd,   i^I  alle  Theorif, 
Oaeh  grän  deä  Le/ian  goJilner  Bniiin. 


II.  Stück.    August 
Berlin. 

Redritckt  und  verle;^  bei  G.  Reimer. 


I. 

Die 
i^fiiologie  des  Kreislnufes 

!i  Kenntoifs  det  GaogM  der  HerzkrAnkfaei- 
»woonea  und  diese  erläuternd,  nebst  einer 
inchaog    der  Thäiigkeit  der  BewegUDgt- 
oigaD«  überhaupt. 


Dr. 


L.   K  r  e  y  8  i  g^ 

EU   Oreiden. 


(FoitoetiDiig:.    vei^.  ' 


Stock.) 


■15.  Aber  mich  das  Gewebe  der  MnsJreJn 
in  dm  ^Frocejs  der  .  Bewegung  derselben 
m,  denn  e>  verkürzt  aich  und  tritt  nach- 
I  den  vorigen  Zustacd  üürtick;  in  den 
brlicbeo  sowohl  als  onwillkührlichen  Mus« 
lann  dai  Getvebe  durch'  öbernuifslge  An- 
mg  krankhaft  genährt  werden  ,  scheinbar 
EU  starken  vermehrten  Ansatz,  oder  durch 
h  inoormalea;  der  Muskel  wird  steif  oder 
Sabslacz  metamorphosirt.  Bei  mäftiger 
keit  wird  er  normal  ernährt,  Ernabrong 
'bäiigkeit  lan£en  parallel.  Bb«D  so  yei- 
A2 


—    -4      — 

ceh|4  sich  d!«  Mutkelfasw'  in  dem  Verhallnira, 
irie  d<>r  LebenKfiiiüafs  des  NeneD  oder  des  Blu- 
tOT  gHchwücht  ii^  *).  Wenn  gegen  die  Regel 
Bein  Voluinen  Tprinelirt  wird,  -wie  bei  der  Hy- 
perlropliie  des  Herzent,  worauf  die  autläudi- 
Bcben  Aerzle  sO  viel  geben,  indem  sie  diese  wie 
Teri;iehrte  Dortnale  Substanz  ansehrn  und  be- 
handeln, so  ist  dieser  grufie  Irrthum  früher 
schon  Ton  mir  dargelegt  norden.  (S.  Krackhei- 
ten  des  Herzens.) 

Es  fragt  sieh  demoacb,  in  welchem  J^er- 
hälMsse  stehen  diese  drei  bei  äer  Muskelhewe- 
gung  Jius'ammen  wirkenden  lebendigen  Iflomenle 
zu  einander?  Mao  sagt,  der  Nerve  wird  affi- 
rirt  durch  deA  Bei<  des  Willens  ii.  s.  w. ,  in 
deo  hohlen  Muskeln  dnrrh  dea  Reiz  ibreft  In- 
haltes. Man  kann  non  Eogeben,  daTs  die  Her- 
ren durch  eine  in  sie  gesettle  AbÜDderuDE;  zur 
Tbäligkeit  des  MuskeU  den  Impuls  geben,  d«r 
nrsprÜDglicb  selbst  Ton  dem  Hirn  ausgehen  kann 
bei  den  willkührlichen ;  aber  wir  haben  gese- 
hen, dojs  das  Herz  seine  eignen  selbstständig 
wirkenden  Nerven  hat,  Ton  denen  seine  Thfitig- 
keit  direct  »bbangl;  eben  sn  isl  ea  mit  den  will- 
kübrlicheo  Muskeln;  ein  Finger  kann  gelahmt 
■ejrn,  weun  auch  die  Wirksamkeit  des  Willeos 
bis  zu  Seinen  Nerfcn  nicht  unlerbrncheD  ist; 
diese  ^bs'lmürung  der  Organe  einer  Seits,  und 
ihr  Zusommenhang  andern  Thi-ils  unter  sich 
begründet  eben  in  J^erbindung  mit  ihrem  Ge- 
webe ihre  relative  Selbstständigkeit  ^  während 
das   Blut    der    immer   in    Bewegung    begriffene 

•)  Wie  wichtig  dsiBkit  für  dal  Lebe  nsey,  erliellet  audi 
((]«  ilen'Retnttaten  der  Tranifusian;  Jlliil  tüd  Sauee- 
thieren  (Üdlet  Vög«l,  iribit  in  tleinslrr  Meng»  etn~ 
giipritit    S,  Mnatr  Pbjriol.  I.  Tbl.  S.  13:». 


ir  ist,  Bo  Hat»  sein  SlrÖmat  durch  ■die  6'a< 
ge/ii/se  der  Muskeln  weaentlich  »ie  Jie 
igkeit  der  ]\erven  und  mit  ihneD  in  Wech- 
irkuog  die  Fälligkeit  deiaelbeo  zar  Gon. 
ou  nod  DilnlaliuD  uoterbält.  tf^aa  bewirkt 
der  eigne  Nerve  jeden  Muskels,  wenn  die- 
icb  zuiainmeazieheti'  Wohl  gewif«  einea 
oechstl  in  ihm,  der  jede  lebendige Tballg- 
begleitet,  noinit  auch  /.  MiilUr  nbi 
at;  and  man  kannsageo,  dU  erregt»  Thü- 
t  des  Nerven  bricht  sieh  an  den  Muskel- 
1  und  bewirkt  eiofiD  gewiiien  Grad 
itzung  in  denselben,  %o  dsfi  ein  nälieres 
nandertreien  ihrer  Molecülea  die  Potge  da- 
ist, welche  auch  durch  Aen  Einflnls  des 
ena  einige  Zeit  unlerbalteo  nardeo  kf 
tn  unwiltkülirlichrn  aber  ist  sie  rhythmisch 
■r  Segel,  und  f^allaslon  hält  lelbit  die  an- 
öde Contraciiun  der  Muikei  tüv  eio  Erzit* 
derselben,  was  inao  bei  FfordeD  sogar  sie- 
wenn  sie  tinrk  ziehen,  Mbm  ma9  anbal- 
I  Oscillalion  zwischen  den NerTMi  and  dem 
I  des  Muskels  voraussetzt.  So  kann 
lerx  in  Erzitteroog  gesetKt  ir«rden. 

3o  wie  aber  die  NerrenaospaDnaDg  nach- 
tritl  der  vorige  Zustand  ein.  Und  worin 
ht  dieser?  Darin,  dafa  das  Blut  den  er- 
tn  Verlust  durch  seinw  Thätigktit  ausgleicht, 
mit  den  Nerven  wiedo"  in  die  harmonische 
nung  tritt,  in  welchtr  heide  Pactoren  sich 
Gleichgewicht  halten  und  dm  sogenannten 
d.  i.  nach  mir  den  normalen  Lebenstur- 
edingen. Man  kann  daher  sagen,  die  ßlus- 
ser  hat  an  sich  all  lebendige  und  Tetinögo 
Baues  die  Fähigkeit  durch  CöntiactiDD  zu 
eo,  aber  die.  AeubeniDg  die>w  Fähigkeit 


7, 


.  —     Ö     — 

isl  SD  das  Blot  nnd  IbreNeTveD  ^ebooden,  nod 
DQr  >D  der  Wechielmrkong  mit  beiden  Laon 
■ie  sich  durch  Bewegung  aufgern.  Der  ßbylb- 
mus  der  Thäiigkeit  das  Uelzens  erklärt  sich 
auch  daraas  am  besteoi 

§,  16.   DcDo  es  ist  eio  Gfsetz  in  der  thif 

rischen  Haushaltung,  dafi  eine  combioirle  A/er- 
vea-  unä  Bfutthätigkeit  zur  VallbriDgung  jeder 
Aciion  derselben  Dulhwendig  isl,  und  dafs  nar 
dano  die  Function  normal  ausgeführt  werden 
kann,  wenn  beidt  in  Harmonie  vrirken;  umge- 
kehrt aber  tvird  jede  Funrlion  ahnnriu,  ■weno 
rfi*  Harmonie  zwischen  beiden  aiifgehobtn  itf. 
Sie  siad  die  Facloren  alter  Bütluog,  Eroäbniitg 
nnd  FoDctioD  der  Orgauü  und  stellen  in  eimn 
Molchen  fFeckselverhälftiissa  zu  einander,  dafs 
die  TbätJgkeil  des  einen  die  des  andern  ber- 
Torrnft.  Man  kann  tod  ilmen  sagen,  sie  tle- 
heii  in  eioem  beitändigeD  Oscilliren  gegen  »io- 
•rder,  daher  rührt  es  auch,  daTa  eine  schnell« 
EDtfemuDg  des  gaUaniichea  Reizes  tod  Nei- 
Ten  ZnckuDgea  macht,  und  dafs  narkotitch« 
Substanzen,  die  durch  das  Blut  erst  auf  dai 
Bim  wirken,  dieBelben  Erscheinungen  erwecken 
iMiiller  fb7%.  U.  B.  S,  02.  (J3.  66),  wodurch 
die  gaoze  Betzlbeoris  zugleich  und  mit  gT'My- 
tem  Recht  über  deo  Haufeu  geworfen  wird. 
Da  wie  tUh  aber  dann,  tvenn  ein  Musiel  in 
tchänbarer  Ruhe  begriffen  ist,  das  Gleichge- 
wickt  halten,  so  mu/s  ihre  Harmonie  geai'ort 
yierdtnf  «  mufa  eine  Disproportion  in  sie  :^ 
tetxt  werden,  wenn  nchthare  Thätigkeit  fi  ■ 
treten  solL  Dies  geschieht  >d  den  wü: 
lieben  durch  den  EüoflaTs  des  Willens,  v> 
deo  Maskeloerveo  hüber  ^paont  undsodif 
tiactioa  bedingt;  ao  wie  dieses  aber  geichidil. 


■.i. 


da»  Blut,  tictt  mit  ilunina  Gleicbfewichl 
Ixen;  gnnx  bo  wie  wir  «a  beider  Schaam- 

uod  im  l'urgiir  selten.  IllnD  knon  »ngen, 
häligkeilea  dei  Blules  und  der  Nerven  ru- 
cti  im  narmglen  Zustande  gfgeaii«ilig  lier- 
Blut  and  Qlark  Blrel>«i>  immer  fürt,  sich 
r  iDB  Gleicligewirbt  tu  selsea  und  ihre 
ilieileo  lauTen  Jahi^r  parallel.  Daher  bei 
t  Erregaug  der  Werten  id  AfTcclen  leicht 
irUijergeheDder  Fieberzuitaiid  eintril',  und 
arker  Ülutlhäligkeil  die  Lahhnfdgkeit  der 
D-  Dod  Uiraeiuwirkuageo  sich  sleigerl. 

n  der  Regel  nun  und  im  NormaUuslande 
der  Nerve,  als  dan  höhere  und  iensible 
1,  die  Function  haben,  den  Impuls  zur 
igi«'/  zu  empfangen  und  weiter  zu  leiten  ^ 
0  Uerien  inag  die  Ausdebouiig  des  Her- 
durch  das  eiDsIrtimeoUe  Blut  den  Hers- 
!D  eiaeo  Eindruck  durch  Streckung  ihrer 
•DI  iniltbeilep  und  so  deren  Tbätigkeil 
keo,  welche  die  trispalion  der  Fasern  ha- 
Stark  nird  die  Qluskellbäligkeit  dann 
We&n  beide  Facturen  kräftig  ausgeprägt 
scbworh  uod  unTullkommen  im  Gegen- 
-  Aber  gauz  anders  Terhält  es  sich,  wenn  die 
M  äcs  Lebens  beider  sich  nicht  gteic/i  itl, 
t  ihre  Wirksamkeit  dann  wegen  ungleicher 
in  abnorme  Itevregung  aasarlet.  Daher 
Krämpfe  bei  schwachen  Nerven,  eben  so 
'lopfen;  aber  dies  kann  auch  von  der  Blut- 
i  aus  geschehen.  Ist  das  Blut  eolar- 
■  B.  hei  Bleichsucht,  so  enlBleben  leicht 
,M  Uerzkloplen  und  Nerveabeschwerden, 
VoUbliiliglieit  dasselbe  oder  auch  heftige 
ipte. 


—      8      — 

a«.  WedisAeiHamg  Aet  Bhäea  und  der 
Neevem  «rWM*cl  ucfa  ab  eiae  krankhafte,  so- 
bald ihr  LdwnaxastxBd  vor  der  Norm  abweicht. 
,/iHgtmäne  KrÜnlÜKhkmUn  entstehen  bei  relalir 
erober  Eoerfia  du  Blntss  und  laebr  zarlea 
Nsrreat  nnd  naigskaliit  bei  relalir  getnodea 
N«rv0B  und  ciiwm  kfankao  Blute,  z.  B.  Blekb- 
Bncbt;  io  baden  Fällen  üt  Neigaog  zu  irregu- 
lärer acbeinber  verstärkter  Mupkeltbäligkeil,  zu 
Krampbacht  gegeben,  die  eich  in  dem  Gao- 
zeo  »0  gnt  wie  iin  Herien  auispricht.  Im  ra- 
higea  Terfaallen  kann  M  bei  solchen  Krankee 
abwecbselod  eine  Zeitlang  bei  der  Aolage  daxa 
bleiben;  aber  da  die  Unakelihaiigkett  durch  Er- 
regnng  des  Rerren  facrTorgerufen  vrerdeo  malt, 
die  Stimmtaig  der  Nerven  aber  umgekebrl  \od 
dem  Zastaeda  de*  Blute«  nicht  nur,  Bondern 
ancb  TOn  dem  der  neietcn  Organe,  die  mtl 
ihm  in  naber  nnd  enger  oder  weiter  Verbia- 
doDg  atebeo,  abbäng;!,  ao  geschiebet  es  leicht, 
dab  bei  tnabigar  >innoniuler  Erregung  der  tief 
ven  dano  icboo  KnunpC  einlriit. 

Dal  Blnt  bedingt  so  Krampf  von  beiden 
Extremen  aeber  abgeänderlea  Energie  aus;  ein 
relativ  m  nnofgiacbea  Blnt  (pleibora  vera)  dis- 
ponitt  zn  Obninadilan,  Henklupren,  ja  aelbit 
zD  ConTabionen;  nmgekehrt  ein  relativ  xa 
scbwacbee  wäaierigea  oder  kraok  gemischtes, 
oder  in  der  Qaantitat  lebr  Terminderies  Blot 
ihut  daaselb«.  Eben  »o  bei  xarlen  Nerven  eat- 
steben  lekht  Krämpfe,  sobald  ihre  Thaligkeit 
irgend  bedeutend  aagespannt  wird.  Höchst 
merkffnrdig  ist,  dab,  wenn  ein  Facior  ooge- 
iiiein  tief  linkt,  die  Wirkungen  davon  sieb 
inebr  in  den  andern  atuprägenj  was  die  Ulut- 
sfllle  uilnngt,  m  Mhcn  wir  daher  von  grober 


—       9       — 

mindernng  des  Dlutes,  nie  bfll  Verblntun- 
während  der  GothinduDg  oder  nachher,  den 
unter  GoDTulsionen  «nlalehen;  abcn  ao  bei 
Cholara;  ja  KTämpfe  derFüras,  treaQ  inaa 
Artarie  zuHillig  lange  gedrückt  hnl;  dia 
en  Beispiels  leliren  dasselbe  von  dem  Za- 
de  grofser  Plethora.  Von  der  NerTcnseil« 
aber  kann  relalir  stark  heryoittetende  Tfaa- 
ait  de»  Blutsyslems  bedingt  werden  be!  Af- 
!D,  aber  auch  tiei  geschwächtem  Zustande 
Nerreo,  wie  im  Zehrfieber,  bod  bei  Hy- 
ischeo,  daher  die  buchst  verschiedene  Be- 
ung  TOD  eioem  uod  demaelbftD  Symptom 
I  Verschiedeaheit  leioer  wahren  Wurzel. 

^.  17.  JUeineAbsicht  war,  hier  TorläuGg  das 
eßand  desLebeu«,  wasBlul  nudlVerTeninark 
Bmuienhält,  näher  zu  erlaulcro^  vreil  ohne 
e  Kenalnifs  keiue  oaturgemafie  Grkläruog 
kranken  Tbäligkeilen  des  IlerzoDs ,  uad  eben 
wenig  der  cbarakterigliacheo  Zuralle  der 
»tstäudigeu  (idiopalhitchen)  Hefftkraukheiteo 
iben  werden  kann. 

Nach  meioer  Äasicht  dud  hSagt  die  Wirk- 
keit  des  Herzmuskels  nicht  am  ivnenl- 
iten  TOD  dem  Blute  ab,  welches  in  seioe 
leo  eindringt,  soodern  das  orierieUe  lilut, 
chea  bei  jeder  Syiiole  bia  lief  in  die  feiu- 
I'ibrilleo  dieses  Bluskels  gelrieben  wird, 
bt  ein  noch  wesentlicheres  Alomeot  aus, 
'DO   die  Herithäligksit  bedingt  wird. 

Ich  leu|ae  nicht,  dafs  in  dettteeel  und  im 
nalea  Zustande  das  durch  die  Herzhcihleu 
gende  Blut  heitrnge,  die  Contraclionen  des 
zeos  zu  bedingen,    und  zwar  dadurch,  dafi 

Herznerveo    durch    den    sfinften    ürad    yud 


'        —     10     - 

Strerknngf  d«n  ne  boi  der  AusdehDung  der 
Herzwäode  erfahreo,  zur  Thatifikeit  proTficirl 
werd«D,  di«  sieb  an  den  Muskellitsera  briclit. 
Dafs  aber  dieses  in  dw  Höhlen  eindringende 
Blat  nicht  die  TreieolUcbite  Bedingung  der  Uen- 
Ihnligkeit  anamnche,  erhellet  schon  darnua,  daT» 
iii  dem  aus  dem  Körper  herauageichnilleDeD 
Herzen  die  alterneliTe  Bewegung  desselben  d<  cb 
geranDte  Zeit  sich  furtsetzen  kann.  Dieses  merk- 
würdige Fhaooinea,  desiOD  Erklärung  inau  bis 
jelzl  auf  die  Seite  ichieben  muTtte,  setzt  Tor- 
nus,  dafs  «s  noch  eio  tiefer  liegendes  inneres 
Z^Iuinent  im  Herseo  geben  müsse  ,  wodurch  seine 
undswarallerDireGdeXbätigkcilbeilimmt  wtn-de. 
Dalii  dies  das  Blut  seya  möge,  welches  sich 
durch  die  feinen  deu  Narren  parallel  laufeo- 
dea  Gerafie  an  jede  feine  i'ibrillfi  binhegiebl, 
nird  schon  an  sieb  vrahrscheiuliih,  indem  es 
im  lonera  bleiben  mufs  und  seinen  Lebenipro- 
cefi  eine  Z«i(Iaag  fortsatsen  wird.  Aber  daft 
es  sich^o  verhalle,  vrird  Do;h  mehr  durch  pa- 
thologische Zastünde  bestätigt.  Denn  wenn  zum 
Theil'ireDÜies  Blut,  nie  bei  seillichem  Offco- 
bleibeo  der  Herzbätflen,  in  die  Krauzarterieo 
dringt,  so  wird  schon  dadurch  der  Rhythmus 
der  Hentbätigkeit  seht  gestört  j  viel  stärker  aber 
prägt  sieb  die  Unordnung  aus,  wenn  das  Blut 
Hl  sich  tief  erkrankt  ist;  so  bei  der  Bleichsucht 
(und  rieleo  andern  dyäkrasischen  Zuständen). 
Denn  obgleich  hier  das  Blut  frei  in  die  Herz- 
bi5hlen  slrSiceii  kann^^diei  3Ioment  des  Blutes 
also  uorerändeH  bleibt,  so  nird  doch  die  flerz- 
th^tigkeit  constant  abnorm  dabei,  sie  nird  spa- 
ltisch, krampfhaft,  irregulär,  oft  scheinbar  hef- 
tig und  wie  zu  energisch,  bis  endlich  au&  Er- 
icböpfung  wohl  Obomacht  eintritt.  Diese  £r- 
•chMtiaD|«n  weils  ich  aar  so  zu  erklären,  dafs 


-    It    - 

r  der  N*rTB  seine  Thaltgkeit  mil  grüfsenn 
hdruck  auf  die  MuikeHaoer  autübl,  weil  er 
il  durch  die  Gegcolbaligkeit  des  fllult  be- 
■äokt  nird,  wie  es  »eyn  cuIIlp.  Besläligt 
d  ferner  dieser  V^orgaog  io  der  Natur,  mena 
■  dr«  Bediogungea  genau  ins  Auge  f^Tsi, 
er  deoen  euch  in  willkiihrlichen  MiinMn 
okbafte  unwillktikrlicheBeweguugen  zuStau- 
kniDitien;  diese  fulgeu  deiaeelhea  Geselsa 
r  Tbäligkeit  Ibieriscber  Orpane;  sie  werden 
r  ort  wesenilicb  von  der  BluUeite  aus  be- 
;(;  weoa  innn  nun  diese  Gattung  kranker 
ikellbaCiglieiten  unter  die  IVerveolbatigkeiten 
lutnirt  hal,  wie  bis  )elzt  ooch  geschiebet, 
eoUleht  daraus  die  grundlusesie  und  uoge- 
sbarsle  Lebre,  yrelcbe  tho  allea  oalurgei 
1  Ueiluiaximeo  weit  abführl. 

Jrh    mache  hier   oochinali  auf  Wallaslon's 

Ermans  Versuche  (jibiloaDpb.  Trantacliuos 
r  1810.  uod  Gilbtrt's  AuDBleu  der  Pbytik, 
r  1812.  II.  S.  1  —  26)  aufmerksam,  nach 
rheo  bei  den  Cunlractiünen  der  Muskeln 
irend   ihrer   ganzen    Dauer   dem  Gehör  eir.ti 

rollendes  Geräusch  iniltheill,  nelches  ein 
illiren  der  Fasern  cwiacben  abwechselnder 
traction  und  Expanrion  Budeatet,  nach  mei- 

Ansicht  aber  von  eiDem  Oscilliren  des  Ulu' 
und  der  PJerven  gegen  einander  ain  beelen 
erklären  ht,  und  zugleich  auch  weiter  nach- 
set,  daTs  beides,  die  Cootraction  und  Kx- 
siuu  ,  Ibütige  Lebemacle  sind,  die  sich  nur 
iulgegeageietzten  Kichtangen  ausaprecbeo. 

$.  18.  So  wäre  denn  bis  hieher  wobl  die 
skellhäligkeil  des  Herzens  an  sich  ,  aber  nicht 

voller  ^nllietl  am  lit eislaufe  erklärl.  Wenn 
drfft  Herz  uicht  als  den  letztem  beberrscbood    . 


—     12     ^ 

nnerketiDeii  lanot  to  will  ich  damit  oicfat  aa- 
Ken ,  dafs  Sflio  LvbflD  Dicht  aof  den  ganzsn 
Kreislauf  inflnii«;  Tislmahr dSrfte  dieMsifi  dem 
Verhältaiiae  dar  Fall  aejn,  wie  auch  dai  Birn 
einen  Einflab  auf  dai  Hen  hat«  oho«  kfam  die 
Kran,  dal  Ganze  ta  bewirken,  ooniittalbBr  zu 
Keltfn;  di*  Verbind nng 'I einer  Narrao  mit  dem 
ganzen  Pferveiitystem  läfit  einen  eolcheo  Eio- 
UuTs  nicht  TerkenoeD,  nad  nur  in  diesem  Sinne 
kiririule  inaa  das  Hers  ala  den  Kteialaaf  von 
oben  herab  beherrtohead  aotehaD.  ' 

Ferner  aber  mufa  ich  glaobeo,  dafi  nach 
die  Arterien  and  Venen  bei  dem  Kioitlaofs  nicht 
untfiätig  und.  'Was  die  Arterien  anlangt^  so 
muf«  man  aacb  aie  als  lebendig  wirkende,  wenn 
auch  nicbt  mit  Maikelfasero  Teraehene  Organe 
anheben.  Wer  ah  Ant  ao  oft  geteben.  bal, 
wie  eiuselne  Arlarian  grofsa  flnd  kleine,  s.  B. 
die  Caroiidan,  unabhängig  Tom  Herzichlage 
hefiig  and  gleichsam  auf  eigne  Rechnneg  pul- 
airea;  ferner  nie  bei  Entziüdnngen  kleine  tiT- 
terien  befÜg'klnpfen;  Wie  Tor  krilischen  Blu- 
tungen lbali|e  CongestitHien  nach  den  Theilen, 
welche  die  Blutung  übefoehmen,  voibe^ehen; 
wie  in  Krapkheilea.  in  welchen  Hemmnng  dea 
bluiutnlaufa  in  der  Pforlader  Torwaltet,  oft  ein 
befti^ea  anhallendea  oder  periodiachei  Klopfen 
in  einzelnen  Arterien,  weiche  zum  Magen  g^ 
hen,  enlttehel,  wo -darchaas  an  keinen  Drnck 
Ton  einer  Geschnullt  auf  die  Arterien  oder  gar 
vun  einem  Aneuryama  düe  Rede  seyn  kann; 
balle  die  mit  Sicherheit  gebeilt  werden,  nnd 
woTon  ich  in  meinen  Schriften  mehrmala  ge- 
Iiandelt  habe,  der  Terlangt  eine  phyablogische 
Deutung  dieser  Zufalle;  nnd  man  mufg  ai«  ala 
endige  Organe  aniehen,  die  bwu  kein  ni- 


*     13     . 

IVtaikd  Ter  mögen  haben ,  «ber  doch  mit  den 
ven  in  nnber  VerbinduDS  Stehen  and  ein 
mögen  besitzen,  z«ar  auf  eine  andtrs  rno- 
7irtt  Jt'eisr ,  nber  doch  Utivegungen  zu  ma- 
t,  wie  diei  auch  andern  v^ficheo  Tbeilon 
omml  *).  Die  nücbBte  Ijeititnitiunt:  der  Ar- 
en ist  Aber,  Aa\t  sie  das  Blul  durch  rieh  hio- 
chtreiben,  und  dies  mögen  sie  dorcb  ibro 
>en»sp»nnniig,  die  der  Coolraclioo  des  Her- 
s  Vorschub  leistet,  ibuD. 

§.  19.  \i\%Ventn  »her  sind  an  sich  gswlfs 
b  nicht  ohne  Leben  und  Thäligkeit,  wie- 
il  sie  scbl-iiTe  Häuie  und  diese  sehr  wenig 
Ten  halieu.  Alier  ho  kiinnen  sich  ]a  leirht 
eSndeo,  und  die  Wirkungen  darnn  sind  höchst 
:hlig,  die  letztem  bedürfen  nber  auch  einer 
len  ErklüruDK-  Denn  wir  dürfen  dns  lilut, 
t  in  ihnen  fliefst,  dabei  nicht  vergessen;  nur 
Ute  ich  zunächst  an  ihren  rilalen  Charakter, 

sich  in  der  Cntsünduos  der  Häute  ganzer 
ten,  in  den  TSricüsen  Zustünden  eintelner 
riazeu  derselben,  ain  stärksten  in  der  Prurt- 
r  und  in  den  kranken  Vorgängen  in  dersel- 
,  im  Auflreleo  mit  Verdickung,  Eottündung 

Eiterung,  Ausartung  inanifestirt,  «rinoern, 

teil  künnle  noch  nelo  Rrscbeinangen  anführen,  «el- 
dii!  zeigen,  dufs  die  Arterien  im  kranken  Zeiltnilc 
Ktork  ausgo|>rügtH  Ileireeiingen  piaclien ,  die  denen  dei 
Hertens  analog  iiind,  will  alier  nnr  auf  Miirgni/ni  miit 
r.  Frnnk  verweilen,  «ulclie  Fälle  aalien,  wo  dai 
ganze  arterielle  System  im  leftieen  Klüiifeii  begriiren 
war;  ferner  auf  CamiinTl't  Beoliarlittmgen ,  nncli  wel- 
clien  Aullretnngen  wie  Anearfsmen  an  einzelnenfttel- 
ten  des  arteriellen  i^jitems  airli  sclincll  nusliildelen, 
aher  eben  *o  ploUlich  scImeJIgelieill  wurden.  In  den 
finliet  genannten  Fällen  fand  man  nacli  ilcm  Tode.  . 
keine  Botiändiing  in  den  Membranen  der  Arteriea. 


—     14     — 

und  nrnT«  ä»tm  auf  tat  im  Anranke  dieui  Ka- 
pitels TOD  ibDaoGaHgt«  zurückweisen. 

WsDD  ich  Dan  begreifen  kann,  wie  bei 
Verknücheranf  der  HeriRubslanz  das  arterialle 
Svstein  in  eine  vicarürende  Thätigkeil  ireUo 
kijnne,  die. mir  logar  wiihrscheinlich  ist,  so  ps- 
Blebe  ich  Joch,  dafa  mir  die  Uückfilhruiig  des 
Blutes  dnrcb  das  so  lange  Veneosyalem,  ver- 
inillelst  des  Heristofies,  oiclu  erklärlich  er- 
echeint,  und  woUle  man  auch  die  Hypothese 
TOD  der  aociefaeadeD  gleichsam  «iDsaugeodea 
Kraft  des  Blutes  am  deo  VenenGlämnieD  io  dai 
Herz  zu  Hülfe  Dchmeti ,  so  begreife  ich  nicht 
recht,  nie  diese  bia  id  die  feinea  Anraoga  der 
Veaea  suräckwirkea  köonea? 

§.  20.  Ich  babe  im  Verlaufe  dieses  Kapi- 
tels mehrmals  ausgesagt ,  dafs  ich  das  Blut  und 
das  Nervtnmark  {verstehet  sich  in  Beziehung 
ihrer  lebtndigen  Thätigkeiten)  als  die  obentea 
l'uleDzen  ansehe,  durch  deren  Zmauiinennir. 
kuDg  all»  Bildung,  Eraährung  und  Function  be- 
dinRt  werde,  und  dafs  das  Gewebe  mit  ihnen 
in  ihrem  Wirken  lusmnmenlrete.  Ich  will  zu- 
DÜclist  darüber  noch  Einiges  n.iilheileo,  urn 
meine  Ansicht  Ton  dem  Zuslandekamute&'einBS 
allgeuieioen  Kreiilaufes  daran  zu  knüpfen. 

Nur  in  den  Enden  des  Gefaftsystems,  den 
Capillarfeßfian ,  tvo  auch  die  peripherischen 
Anfange  oder  Enden  der  Nerven  mit  ihnen  »ich 
Terzweigen  (jedoch  ohne  »ich  gegenseitig  ma- 
teriell zu  durrhdritigen),  geben  alle  thierisch - 
organische  Tbäligkeitea  vor  sich,  als  alle  Er- 
nährung, alle  Ahaonderung;  wie  in  den  RIus- 
keln  XiewegODg  entstehe,  davon  habe  ich  Tiele 
Beispiele  angeluhrt.  Beobarhiet  man  den  Zu- 
stand einea  Toofrostalterirten  Xheils  der  Haut, 


—      15      — 

iebet  man,  dafa  das  Blut  in  ttpi 
t,  dafs  er  blauroih  au»siehet;  im  Sotnmcr 
bet  din,  aber  die  erste  inürsi^e  Knite 
erzeugt  diese  oHlicbeo  Lcid< 
leiden  wobl  dl«  tJautnerTen  vreteollich, 
die  Nerren  koDoen  nor  einen  gewitseo 
voa  Vermlndening  der  Wärme  erlrapen, 
Inein  höliero  werden  «ie  betüubt,  d.i.  ihre 
iamkeil  viiti  besrbräolvt,  ihr  Leben  belei- 
d!e  Folge  üt  gebeminter  KUrknnfj  das 
i,  Sluckung,  ZerfFtzuog  detfelben  an  die- 
lelle,  ReiiDDg,  Zersetzung  der  Haut  eelbst, 
welche  Art  tod  BehaDdlung  heilt  diesen 
Dd?  Anwendung  von  Cfiiipbur,  Berg- 
il  and  aromatische  Einreibungen,  kurz  die 
!D  bethäiigendeii  Miilel ,  z  ' 
Dtnmer  angewendet  werden.  Aeholich  ist 
jaog  der  Dinge'  bei  müratgen  Quelscbun- 
hier  sind  ivr&r  auch  die  GeHifse  gequetscht, 
diesen  Sctiaden  weir«  die  Nalur  arbnell 
parireo ;  auch  hier  mufs  man  den  Ferren 
Tbätigkeil  kußitren. 

io  sind  aucb  die  Krankheiten  des  I^tules 
r  ZD  rechnen,  wo  es  aus  den  Gctärsen 
nd  Flecke,  Striemen  inacbt ,  wie  im  Scor- 
□d  der  /rfrUo/'scben  Fteckkraukbeit ;  es 
lier  aus,  statt  zurück  zu  gehen,  weit  daa 
e  ßjut  mit  den  Nerven  nicht  in  Hnrino- 
eht,  wie  dort  der  Nerre  die  Scbuld  trügt. 
m  Ganzen  aber  maulleslirt  sich  wobl  die 
vendigkait  der  barmouiscben  WirkBainkeit 
lutea  nhd  dea  Nervensystems,  auch  ichott 
r  Brachainang  bei  Eotzündungakraukbeiteo, 
ka  Ende  einea  Aderlasses,  oacbdeui  ofl 
ire  Torauagegaogen  sind,  der  Kranke  päi 
1  Blata  fShlt,  dab  das  Gleichgenicht 


M  hergestellt  ttnr,  nod  nicbt  selten  et  aai- 
f pricht :  „jeUt  itt  mit  «ohl."  Es  iit  mit  den 
Kinschoappen  einer  am  den  Fugen  getreleoeu 
jUaicbine;  XU  Tergleicben ,  und  man  kann  Tun 
ooD  an  sicher  eeyo,  die  Krankheit  sey  gebro 
eben;  der  Kreislauf  wird  ruhiger,  geregeller 
nod  die  Crise  folgt  bald.  So  lehret  aoeh  liig 
Erfafaranfc,  dafs  Stockongea  des  Blutes,  beian- 
ders  im  Uaterteitie,  auigeheo  kÖaaeo,  ein  Ual 
TOD  der  Kerrepieite,  k.  B.  wenn  Saameover- 
■chireodung,  Erschütlerao^  des  näckenmatb 
sie  TeranUrste;  eiu  ander  Mal  von  uoToIIkom- 
meoem  Blule,  TTfna  durch  relativ  zu  viele  iid*1 
uapasseode  Speifen,  kuqi»!  bei  Mangel  aa  Be- 
tTeguDf,  ßlulBDhänfiiDgeD  in  der  Ffortader  aicb 
erzengeo.  Die  ganz  tODderharen  Abweichungeg 
des  FuUes  in  acbvreren  Krankheiten,  beiooden 
der  höchst  kleine,  zitternde,  zvrei  Mal  anschla- 
gende (dicrotus-vermicularis),  der  tDancbiiial 
24  Sluoden  vor  dem  Tode  schon  au  eioemAriot 
l'eblende,  dürl'iefl  >icb  nur  aus  dieser  Äuiicht 
einfach  erVlaren  lassen ,  eii  wie  die  befü|«» 
NerTenzufälle  bei  EotzUndur.gen  der  Veosti- 
atämme,  die  i.  B,  nach  Aderlässen  eiatreieo, 
nicht  directe  Wirkung  der  Krankheit  dieser  oi«- 
dem  Gebilde  leyn  können,  aber  wohl  aus  dei 
irregulären  Rückkehr  des  Blutes  nach  dem  Ccd- 
Iriun  des  Kreislanfs  zu  deuten  sind,  wodurcb 
die  HonnerTen  beleidigt  werden. 

$.  21.  Dab  das  Blot  es  tey,  was  in  ita 
CflpiUargtfäbea  des  Herzmuskels  üieral,  und  in 
VerfaindoDg  mit  den  feioeu  Nervenfaden  der 
Muakelfibrillen  die  Maskular-Aclion  des  Her- 
zens bedingt,  lehren  viele  Erscheiunngen  io 
Krankheiten,  die  ihren  Heerd  im  Dlute  faabeD: 
so  at  der  Heizscblag  sehr  beschleunigt  bei  il'- 


tai  «  nablM   btin  ScUrUchlieber; 
et  BUdoachl  idiw«!!,  »dmell,    irttj"- 

.1  ai  TtpI»»  "kI  lioft"  H«mmuDg  II. 
■fonadei  l..|»ii>i  1>»  K«'«"  n«lr'! 
,  ut  •bw<cli~Ud  iioH  ml  U'^.  •"•"' 
Uta  oder  «aiMt««nd.  Sebi  tthwet  Us- 
i<h  dio«  Krtchuni»««»  •"  ^«'n  d«»  Herr 
im  Ouidig.iifB  dimk  d»M«n  HMhUn  r«i- 
iB  Blute,  weit  eiaiecbet  au  der  Diiionnn« 
ee.  die  «Ol  dem  ZniamineiitieJTen  yoo 
«node.  «aeh  nleÜT  «»elail»!..  Blute  inil 
SOTea  in  de«  E.den  de.  eis»..  OeTar.. 
rieit.  So  iet  »ocli  ein  Phioomen  bei  Her«- 
hiile»  .nt  der  Höbe  wicbUg,  oiiml.ch  dal 
,.  gröfeet  wid  roll«  Werf™,?",'.."'?" 
In  Höbe  i«!  E.weltereeg  der  Inr.liublen 
rajtShettem  Hemn,  «od  noch  mehr  a.e 
„bn  immer  meto  .tugeede  Krall  .«me. 
Im,  „ach  eieeta  oder  mebrereo  Aderbuc»  i 
niKm  BlolflBeieii  beobecbtet  man  ein  lilei- 

„  «*.i.l  dl,«.s  Pbänom.»  vo..  der  lu 
B»  V.r.o,g..g  der  He.»ge6f«  ."■•  »l"^ 
lüg«,  wodorrK  der  Nerye  dio  [■.■.•eri.  xa 

b;fli|er.  Contraelioeen  t™ihl;  .!.•"  M 
b«  lÄ  Cbolera,  «ö  dlee  Blot  i.aeli  dem 
.  äeh  hieöri»«,  Coe™l»ooe»  «...  gle.- 
VnKlKi  m  deü  Moekel.  der  Kah.  enl.t«beD. 

L  22.  Ich  mache  bier  lehoü  ...1  di«  I'-i- 
auins  aoCmeiksam,  welche  die  urgai.i- 
,  gLnUeile.  de.  Beiiei»  heftalen,  uad 
raancewd»  enlweder.lD  de.  Weg«,  de. 

dio.  iiSt..d.  lomme.,  Kit  .".cl.  "«.-< 

„  Wdb,»w»i.. «•!««"•  ''-''  ""'■ ' 

n.  LXZJtVlLB.2.St. 


L^ 


—      18      — 

Nfirren  Mch  in  ihr<>r  lebendtiien  Tl)ätiite}(  !i- 
nic  Hurchdriii^eo,  üntiier  in  Accnr<t  iuhleo  önii 
mrkea  ,  nnd  ilire  Leiden  sich  gegeotelli^  iitil 
tbeiten.  '  Die  spütere  Erlauteruiif;  (jieser  Syinp' 
tmne  rtird' uachweisen,  dafs  die  nervösen  Zu- 
falle,  welche  su  h'Äafi^  und  so  stark  bei  ihn»  i 
eintreleti,  Uieder  zunächst  aus  dem  Jcranitn  f<^  j 
sen  (nuch  nicht,  -wia  icb  in  meinen)  erslw  | 
Werke  tnich  ausdcürkte,  aus  der  W'echiehet-  ; 
hindütig  de»  liliilsystems  als  solchen  und  de* 
NerveiKystems),  eondern  direlt  und  unrniltel- 
bar  ous  der  vf gleichen  T'ertheihifig  des  Dluln 
in  de)!)  Kiürper,  al»o  der  iinvullkoiaiiieDeu  Vci-  | 
tOTgajig  der  Organe  mit  Blul  (als  nulhwendi?»  \ 
Füige  der  Herzkrankheit)  und  der  daraus  nnllt- 
wendig  erwacbienJeri  Dispropotlion,  die  yniiiil- 
telbar  daraMs  zwisihen  Blut  und  den  Nervtn, 
oder  zwischen  den  beiden  Paclnren  aller  leliti- 
digen  Tbätigkeiten  eutklehen  muTs,  auigebcS' 
Scbbn.diese  OnrüielliiDg  läfst  aboen ,  Jil^ 
■uch  der  Kreislauf  üherbHupt  weseutlirb  tuH 
Too  der  zusammen  wirkeodeu  Thätigkeil  it* 
Blulea  tiod  des  JNerveDiuarks  bedingt  w«tilcn 
mässe. 

§.  23.  Knnn  ier .  RÜclßu/s  des  Blute»  nicH 
von-.dtr  Kraft  des  Herzens  allein  äh^ftUe'ViV- 
lUn,  so  mtifs  eine  andere  Veranstailung-in  df 
Natur  au/ff eiurhl  werden,  welche,  unabhänpt 
von  mechanisihen  Bedingungen,  den  Riidßi'fo 
dtS  Blulea  durch   die  Venen   beherrscht; 

'  Für  diese  Anbii'hl  spricfiE  nun  icboo  die  Ad- 
lopaie,  Welche  uns  als  Urphünnlnen  diu  HÜ- 
dang  dn  Blutes  auf  der  Keiniäclieibe  de*  Eiei 
Bod  deMeo  erste  Slröitinn;;  nach  inn^a  da, 
Wä  im  SMÖsen  Blatte  die  er«te  Anln^e  i» 
')«rEeiis    Stau    fiadel,     deutlicb    TVabinebiuei) 


—     19     — 

Diese  Thalsacfae  kann  ohntnÖglich  oho« 

Grund    tayo.     Es  kommt  nur  darnuf  aa, 

alurgemäfa    za   deuten.      Znnäcbat  nao  itt 

lieger   Erscbeinung   eine    lebendige    Ancie- 

dieser  zwei  aus  dem  belebten  Material 
feucbligkeit  heransgeschiedeneo  Up-Thetlo, 
lutea  und  dea  Marks,  nicbt  tu  verkennen; 
lut  eilt,  wie  die  Braut  dem  Bräutigam, 
IiuarmuDg  des  Marks  entgegen ,  ntid  so 
htet,  wird  es  wieder  nach  seinen  End- 
>D  xurückgestorsen.  Unter  diesen  Vorgän- 
:bea  wir  dnnn  alltnÜblig  Orgaoe  sich  bil- 
IVicIit  gleich^iilttg  ist,  dafs ,  wenn  nun 
rolotfp  de»  Herzens,   ein  GefaTs  in  Form 

Schünge  gebildet  ist,  der  gröfsle  TbeÜ 
iales  zur  Aasliildung  der  Cenirallbelle  des 
Tilema    Terneodet    wird;    deno    jetzt    ist 

Spur  eines  recbteo  Herzens,  noch  einer 
1  Ködern  nur  eine  Andeutung  einer  kiiof- 
Longenarterifl  da;  der  kleinste  TLeil  geht 
uDlen  ztir  Aufhildung  der  Eingeweide; 
noch  ist  keine  Spur  von  Gliedmalsen  da. 
lut,    was   sirh  im  £ie  und  in  der  Ober- 

det  inenschlirben  l'ütui  bildelj  ist  aber 
illkommensle ,  reinste,  ein  wahrball  arle- 
;  es  ist  das  ursprünglich  gebildete,  und 
eben  wird  durch  das  Rlut  der  .Hulter  (im 
tten  Ei  aber  durch  Einwirkung  der  A<- 
üre)  wieder  zu  ■irleriellem  nmgewandelt. 
cht  sn  lange  lurl ,  bis  sich  der  i'iilus  ganx 
itdet  bat,  und  nach  der  Berreiimg  rata 
Uchett  Scbuorse  oder  der  Eischale  nun 
beinbuhleD  begiool. 

iew  Vorgänge   Uhreti.    dafs  das   Leben, 
der  EifeDcbliglteil  waltet,  zuerst  sieb  in 
genüixe  von  Blut  und  Mark  zerlegt,  und 
B  2 


—      20     — 

dab  in  beidan  ein  GeMelz  im  Pobntät  Auftrilt, 
nach  welchem  dietelben  sich  anzieben  und  tu 
T«niq)geti,  sirebeb;  aber  in  dem  Äu);eDbliGk, 
wo  die  VereiDigDDf;  getchehea  küont»,  sich 
wieder 'abatofsen.  Sie  Teriialleo  a!cb ,  wie  zwei 
Seilen  eioea  Seyni;  oder  wie  Gegensätze,  de- 
reo  Einheit  höher  liegt,  oder  wie  die  Pole  dei 
Magbaten  nur  in  einer  höbera  Stufe  des  Seyns, 
nämlich  des  thieriich-organiacheD. 

{.  34.,  Sind  durch  ihr  ZnianimenwirkeD  lo- 
lide  Organe  geicbaffen,  so  hÖreo  üie  obersi«ii 
Factoren  aller  Lebenalbäligkeiten  d;iruin  nicb< 
auf,  feroerhiD  Ibätig  zu  »eyn,  sondern  wirken 
mit  und  in  den  Organen,  die  mit  iboen  zut 
Einheit  im  Wirken  Teracbinolzen  sind ,  for'. 
doch  10,  dafs  dit  tfirksamkeit  der  letztem  ah 
eint  schon  untergeordnete,  oder  at»  eine  W  irkungs- 
Slufa  zweiten  Itanges  angesehen  werdeo -inuf». 
Übet  welcher  eine  höhere,  die  utepriioglictt. 
«altet;  eine  wichtige  Ansicht,  .lus  welcher  er- 
hellet, wie  das  Leben  überbaupt  und  seiltet 
scheinbar  die  Getendheit  bei  sehr  grorsen  Feb- 
lero  der  Organe  geranine  Zeit  besicbco  kann, 
wo  es  schon  des  MecbauiuuDs  wegen  kaum 
möglich  schien.  Es  erliellet  zugleicb,  ^e  das 
Leben  sich  dem  Mechaniamug  DDierwirft«  und 
wie  so  faöcbsl  unToIlkominea  d'm  Ansichten  in 
der  PbyRtologie.und  Pathologie  Einil,  welche  in 
der  Haupidnche  auf  die  mecbacinchen  Seiten  dei 
Organe  gebauet  werden.  .  Auch  i»  BeziebuDC 
auF  das  Heiz  findet  diese  Bemerkung  die  wich- 
tigste Anwendung, 

Was  ursprünglich  im  Ganzen  bei  der  ß». 
brülnag  gescbiabet,  dafs- Blut  und  Mark  sict 
•rzangt,  das  wiederiiolt  sich  notbncndig  in  dai 
I  GflbildejD,  welche   nach  der  in  de» 


—      2t      — 

Geaelz  au>- 
•o  wodem.     Di«  .  Blatbildung    iär»t   «ich 

mit  uduni  bewafliMtca  Aagsa  vtrIolgeD, 

ao  du  AofiancheD  der  Nerrwi  uod  der 
lenicben  Naneo;  obaitnitig  laufen  beide 
el.  Sind  Dan  die  tolidco  Organe  geschaT- 
aai  der  Fotns  tritt  mit  der  Üubem  INalur 
ecbMlTrirkoDg ,  so  ipielen  die  LaD(;ea  ihre 
,  und  ein  Reioigiugtprf>caIii  des  Blutet  go- 
II  ihaeD  Tor  sieb  i»d  mit  ihm  eine  nea« 
Diig.  Denn  dieser  wird  dnrch  die  Uesul- 
,ei  büdeoden  Wirksamkeit  dea  Blutes  uotli- 
ig;  es  nitd  dabei  zum  Theil  verltohlt. 
r  UmschwoDg  gesdiiehet  in  den  Cnpillar- 
«n,  in  irelcben  alle  Actionen  tot  sicli  i:e< 
das  Blnl  wird  hier  in  Teaöies  Terwanilelt, 
;eht  nno  in  TenSsaa  Gebiiden  nach  dein 
iti  zntüf^;  nachdem  sich  demnach  in  deui 
a«;^st«m  ein  peripfaerischer  Gegensatz  ge- 

hat,  lo  scheint  es,  dab  das  Blut 
I  Nerren,  nachdem  diese  den  schall'endua 
b  mit  dem  Blute  gefeiert  haben ,  dud  wie- 
igsatofseD  werde,  and  nach  den  (entral- 
Q  seinen  Zug  begisue,  begÜDSlipt  ^uch 
durch  die  rielan  NerrmichliogeD,  welche 
rterien  in  ihrem  Lanfe  umspiunen  und 
um  ein«  leitende  Kette  bilden ,  deren  Üe- 
inng  wir  sonst  nicht  kennto. 
)as  Blut   wird    also  in  den  Venen   durcli 

DalUrlicfaen  Zug  nach  dem  Conti 
I  bestimmt,  daoa  erst  durch  da 
alberz  und  die  Lunge  na  rterien  du: 
m  gelrieben,  um  neuen  ErsatV  ( 
ipfaäre  fdr  verlorne  Eigenacbafien 
nd  entfremdele  Stoffe  an  sie  abz 
s  wieder  in.  das  linke  H«rz  durch 
Le'  KunickkebTl. 


—     22      — 

Haa  hat  Utib  Bsdenkeo  gemacht  zu  etklä- 
reD|  wia  veuSsH  Blut  das  rechte  Herz  und 
di*  LnngCDicIilagader  zur  Thäligkeit  anreizen 
aod  das  gereioigle  dncb  die  Lungenveueo  ins 
Unka  Herx  zurncjfgtbeo  künpe?  Nach  uieioer 
iosicht  Ut  die  erste  Scliwierigkeit  dadurch  ge- 
hoben,  Mah  auch  die  rechte  KaDuner  von  den 
Kra^sarterieo  mit  Feinem  Elule  veraor^t  wird; 
die  xvreite  aber  entledigt  sich  tqd  eellist;  es 
liebet  NCD  dieMs  Blut  wie  das  nua  dem  iibri- 
gea  i£.6rpar  nach  dem  Itlillelpunkt  des  Rücken« 
Uiarkl«  Tria  bei  der  ersten  Bildung  hin,  eben 
lO  wis  dat  durch,  den  Mutterkuchen  gereini^ le 
Bl«t  «benCalls  aaeb  dem  rierveDceulrum  sich 
mriUkgßj. 

'  §.  SA.  Nach  diesen  DetrachtungeD  gehet  also 
derBlntamlanf  Tondem  Ca|iillBrsy>lemurspräng- 
licb  ani;  daxo  murs  utan  denn  auch  die  Ca- 
pUlargafilM  der  Lungen  rechnen,  welche  ei- 
~BDtlich  nicht  eioen  aweilen,  sondern  nureioeD 
'^eil  dei  allgameipeti  BlutuinUurs  zu  bewit- 
kea  habeai  tob  'Walcheni  aus  es  dem  centra- 
len Thaile  dflsaelben,  dem  urspniog lieben  Unken 
Heraeo  at^fohrt  wird.  So  erscheint  mir  denn 
das  Hent,  die  früher  angegebenen  Eigenschaf- 
ten dettelben  eicht  gerechnet,  nicht  sowohl  als 
den  Kreiilauf  beherracbend  durch  seine  Mnt- 
kelkraft  (wiewohl  auf  den  ganzen  inÜulrend 
dnrch  leine  Verbindung  iiiil  dem  ganzen  INei- 
Tenaflleni),  aondern  »ielmehr  als  der  pliysika- 
Uache  Mittelpunkt  de»  Jiieislaujs ,  in  so  lern  nt- 
!■•  BInt  sieb  in  ihm  vereinigt  und  in  seinen 
Höhlen  die  Wellen  desselben,  welche  abnech- 
■etnd  in  ihm  ein-  und  auaströiiien,  dem  Be- 
dÜrfniMse  der  Natur  peii'iifi,  ai^fiemessen  wer- 
den.    (Es  ist  so   ein  Zwitcheoglied  des'lvreia- 


¥i 


—      Sfd      — 

,  fihvr  Dictit  srid  wahrer  lebendiger  M!(lel> 
1).  Ks  i;iJ'sl  ila!i<>r  aonohl  venüses  uls  ar- 
in»  Ülut  durch  «äint!  Höhlen  Blrömeo,  es 
urh  l'älii^,  durch  UeNchlcuuigung  »einer 
igkeit  mehr  Blul  tu  pioer  ge^tUtaen  Zeil 
1    sich    biodurchEuführeo,     wie    in    Fiebern 

170  Mal  ia  einer  niinnta,  .und  ouiiBeliehrt 
Thütigkeiten  zu  verlaogaainen ;  es  h.-il  auch 
'äliigkeil  seine  liühlen  mehr  al*  gewiihn- 
KU  erneilero  und  «o  stärkere  Wellen  aat- 
iiiiieD,  und  Huf  ein  flial  fortzufrhirken, 
von  dieser  Seile  her  sieb  dein  lEedürfnils 
«{iinini)dirt>D.  Diese  Befähigung  nird  durch 
:be  organische  K«hler,  z.  U.  Verengerung 
Cumiiiuoicalions-OeHnung,  sehr  beeinlräch- 

gleicbnohl  kann  d.is  Leben  dnbei  heale- 
,  0D(1  wird  Zeitenweine  und  iinler  Itedia- 
;to  nicht  stark  beleidigt;  die  IVulur  weift 
iD  arcuuitnndiren,  es  saiuuiell  sich  d.'inn  mehr 
in  den  Veneu  uji ,  fVie  in  einem  Mugazlo, 
eoeiu  kann  es  langer  verweilen ,  bhue  Ge- 
^u  bringen. 

§  26.  Ich  iLÖonle  noch  andere  Meiungen 
ireo,  welche  de»  Uückllufa  des  Blutes  er- 
D  aulleo;  sie  würden  nicht  auff^ekomniea 
,  wenn  der  Stofs  des  Herzeos  hinreichend 
ienen  wäre,  ihn  zu  erklären.  Sn  die  Mei- 
des  «erehrten  Treviranus ,  weJclier  dem 
I  eine  selbstlbüUge  Bewegung  zuschrieb, 
DB  wohl  eine  Seile  richtig  ist,  dafs  es  eine 
Ige  dazu  hat,  die  alter  durch  einen  Gegen- 
erst  in  Wirksamkeit  treten  k.-inn.  Andere 
neuerlich  ScIiulU  in  seiner  tiefgednchten 
in  über  den  Kreislauf,  rechnet  »uf  die  ^e- 
eitige  AuKiehnng  de*  Ulutes  ui.d  der  Suh- 
i    der   Gelälse.      J.  MiilUr  liat   sie    gc|)rüit 


—     i;4     — 

und  xtiS  Icefaiea.  Erklürungsginnd  dann  finden 
^1.  Tbl.  S.  211).  Auch  mir  Bcbebt  di«s,  aber 
zagleicb  auch,  'dafs  uosere  Ansichten  »ich  sebr 
oaüa  aUhen,  in  »ofera  auch  ich  den  lebtndi^n 
Gefaraen  «Üen  Anlheii  an  der  liluibewegnn;; 
Eutchreibe,  nnr  aber  den  Nervenantbeil  al«  die 
höher«  Potenz  belracbte,  die  mit  dem  Blule 
erst  difl'OelalM  erzeugt  und  ihnen  Leben  tni^ 
tbeilt.  Anders  TarhÜlt  ea  sich  mit  Batimgart- 
ner,  nelcber  dnrcfa  Beobaclilung  dei  BilituugB- 
gangM  de»  F6tna  auf  diesclbea  Ideen  gekoui* 
inen  Ut.  Ü»  ich  bedeutend  früher  in  uieiaer 
Schrift  ibw  die  ATiaeralvräBser  aj«  Grundlage 
meiner  Patbogeni*  der  chronischen  Krankbeilea 
Torgetragen  bab«  {Baumgärtner  über  <lie  Ner- 
ven und  das  Blnt  In  ihrem  gesunden  und  krank- 
baftenZutande.  Preiburg  16'J0.  —  Kr^ysigutet 
den  Gebrancb  der  vorzügÜchsten  Itlineralwas- 
■er.  Leipaig  1823  uad  2le  Auflage  182S.  Da«i> 
Baumgärtner  kfiitlich  in  seiner  Schrift  „Grnwi- 
züge  zur  Pbyaielogie  und  eur  allgemeinen  Krauk- 
heiti-  and  Heilnngstehre.  Stuttgart  und  Leip- 
zig  1837,  in  irek'her  mein  Uerzweik ,  aberir»- 
der  dia  Krankbettslehre  noch  meine  Schrift  iibrr 
die  MineralwäMer  ciiirt  ist).  Meine  Ansicht 
•tiraint  in  der  Hauptsache  mit  der  seintgen  zu- 
sBuimeni  Aneh  dagegen  erklärt  üch  Mutier. 
leb  find*  nur,  dafs  er  Baumgärtner'»  Ansiebt 
erst  (S.  137)  mit  der  von  Kielmtier,  Cam, 
DölUngrr  und  Oettreicher  Yermengt,  welche 
eine  AosiebBng  des  Blules  gegen  die  Gefalse 
annehmen,  und  erst  S.  13S  unlen  anmerkt,  dafi 
derselbe  Tielmebr  eine  Wechselwirkung  *wi- 
scben  BInt  and  Nerven  anoimml.  Dies  marbt 
^  aber  einen  WaaenilicbeD  Unterschied  in  der  Sache. 
Ewar  sagt  er  ferner,  der  Safiumlaur  in  den 
rflaazen  lehn  dia  Möglichkeil  elofs  ähnlicbeii 


—     3»     ^ 

ttmi  M  TbiWM,  aUr  wfr  hätten  bis  feiet 
19'  ItianictflBdeB  •mpimcheo  Grtirde  für 
pft  Hcinaof,  «ad  dierbYlbjnischeOscillatiaa 

BlniM  bsi  alMkead«n'Kreis)auf  iadeo  klei- 

OcfSben,  mi  wm  die  andem  Üe  weise  tou 
imgärliter  andi  JCocft  liüoDe  er  nicht  für  hin- 
b«D<i  haltan.  IbMb  er  selbst  inur*  cuge- 
,  dab  IB  dw  ümwsndiuDg  des  arteriellen 
:«8  i»  resSMa,    welche  im   Capillars^slein 

■Ich-  gebet,  kSsD«  «in  Grand  zor  Abslo- 
ig  dewenMii  lieg»,  nachdAin  es  früher  an- 
3geo  wordeo  sey;  und  er  uuts  auch  geste- 
,  dafi  die  Leerheit  der  Arterien  nach  dein 
Ift  n>d  amgekebrt  die  Aniiillung  der  Veoen 

Blat  nicht  ceiihgHeh  erklärt  sey.    Wj 
1  bedttnke,'  mt»  belErschüllerangen  derNer- 
I  dulxh   einen   Fall  von  eioer  Höhe  uod  bei 

Cholera  aiieb  alles  Blut  uacb  deo  Veoeii 
daa  Innere  zd  tich  drangt,  so  scheint  diei 
ndetiten,  dafa  dat  Bist  dann  oach  den  Cen- 
heerdan  de!  Harki,  Vrie  nach  seinem  znei« 
Pol  aich  cn  retten  strebt.  Wenn  aber  eu- 
aben  iat,  dab  dat  Blut  durch  Nerrenerre^ 
g  aich  nach  'eiDcelneo  Theilen  in  Tertaebr- 
JHenga  drSogt,  also  angezogen  vritd,  so  sie- 
man  nicht  ein,  vrainm  v/ean  der  schupfe* 
be'Act   swiscben    Blut   und  Nerven  gefeiert 

rollendet  itt,  nan  nicht  AbttofsuDg  eintre- 

kGnnle;  abat  flsichseiiig  kannesaucb 
I  Caattahfaeileh  deaftlarksyslemsau  der 

die  Artericd  innipiDnendeD  Nerven  hia| 
en  warden.  Die  genauetle  Beachtung  a 
ansrorfäoge  kann  darüber  wohl  nur  ge 
d«  Auskunft  geben ;  disse  scheint  ahnt 
reieen; 

1)  dafs  Blut  und  NervcniiinTk  '1i«>  ert 
;ensätu  sind ,  in  welche  däs  ceuf  i 


KifflucbtiglLfth  zertülll,  aho  i}ur  er&le  Crad  d«r 
iCnizweiuag  der  lüaiieil  des  l.ebeiii,  Peseten  Ker- 
r.-]|leDeD  Gliedern  oolliwenili-;  ein  ätrebeo  naoh 
W'iedorTflreiiiiguüg  einwohnen  iiiuf«.  ^ 

2)  Oafi  alle  Fonctitineu  i>.  dem  Capülar- 
afsteui  vor  sich  flehen,  wo  13Iut  und  JIrtIl  «icli 
um  so  Vieles  nnliär  kouimeD;  ich  ^Uuhe  es 
nun  aucb  Tod  den  Erschein uußen  der  Ihieri- 
sehen  Bswogutig  in  der  b'urm  desTiirgor»,  dts 
tliiili'en  -ÄiMeinaudeilreteng  der  Urgaiie,  so  wia 
der  CoDtrac^iun  iu  deo  Musktjlu  nucli^ewiesen, 
und  diesa  Thali^keilcu  unter  düs  fill^emeine 
(ieselz  der  W^irKsninkeit  des  Ltiheii»  im  thjeri- 
sehen  f^Örper  ^ebrncht  zu  haben.  Geht  mau 
■owuhl  der  Bilduiigsgeschicbte  der  eiozelaeii 
Tbeite  do*  Thierl.;;rj.er»,  aU  nuch  der  Uitduug 
der  iooera  Ürc-ii>e  aus  ungleichen  Äutlieilou 
von  kräflicein  oder  schwachem  Ulute  und  reicher 
uder  armer  Vereur^uog  mit  lUark.  nach,  so  vird 
diese  Aosicbt  immer  iiiehr  beslälif;).  So  ist  das 
Uers  der  ^krjil'tißste  Dluskel,  indem  er  seine 
SchüpTupg  ^4111  krürtigaleu  Ulute  und  Sliirk  \»t' 
dankt,  Üe  sü  eben  erst  aus  der  Eil'euctiligLeit 
auflauchlap;  n-eit  unvollkoininener  ist  das  Ge- 
webe der  Arterien  und  ihrer  t'nsern ;  im  Capil- 
Innyilem,  Wo  da^  Biarksyslci»  seinen  Geguu- 
sn>z  bildet,  beriihren  sich  beide  Subilanxeu 
f;snz  nable,  ufid  durch  die  gegenseitige  Durch- 
dringung ibrer  Thäligkeiteu  Tullbringtn  sie  Bil- 
dung, Wqchstbum,  Eroäbrung,  und  zugleich 
die  FuDOtipp  unu  endcmque  actu ;  das  Blul, 
uachdetp  es  seint-n  Lebensact  geleiert  bat,  ist 
nun  weieitticher  Tfieile  beraubt;  geht  in  de» 
Venen  zaHjck  und  schall!  «idi  si^lbät  eine  Uulle 
TOD  einfachen  Geweben;  in  den  Gliedern  aber 
erzeugen  aicb    HJuakelu,    und    unter    ihucu    dii; 


—     27     — 

ch«fi  wi«  »aa  dem'  letzten  Ahfüll  <!e«  Thier- 
»,  datier  auch  der  Kooclx-iiiiloff  «Ich  am 
D  bei' kranken  Häuten  iter  blulgefnUe  toiq 
0  Ueant  und  Kiuicheniivi«se  auf  ihnen  nn- 
:,  und  bei  uuroUkumtneimr  Ausliildimg  des 
tayitema  das    KDocbeagowebe    niicl)  weich 

Iiiegsam  bleibt,  z.  tt.  im  der  Rbiicliiii». 
irall  bildet  lich  ZelUluU  und  liülll  die  fein- 

Fibrilleo  der  KerTeo  und  Muskeln  eiu;  ea 
)t  diea  wobi  den  eraten  ruJiineiiiiiren  Nie- 
:bhig,  dsi  icboD  in  der  Keimscbe 
Idet  iit,  und  ana  ibqi  werden  dui 
Bearbeiloog  wobl  «r&t  die  vollktxuuienera 
ebe  nach  and  nach  hervorgebildel.  Was 
das  Verbältoira  der  Itildung  der  einzpluen 
ana  and  der  Belabigno^  za  ihrer  Funcliun 
ngt,  ao  sefaeo  wir,  da^  beide  oberile  i'u- 
en  io  verscbiedflneD  PfO|iortioDeu  zu  ihrer 
>plung  beitragso,  d,  i,  d;irs,  je  mehr  gulea 

nnd  viel«  Nerren  ku  ihrer  ZuäHinuien- 
mg    zusnmmenireteD,   deito    edler    ihr  Pro- 


luiens  in  den 
«„  und  g^ 
md  niilz,  die 
in  Thiersloii; 
1  durch  V( 


■o    die    llilduDg  des  Sa; 
an;    und   umgekehrt  weni'  ]Net 
:re8  Blut ,  wie  in  der  Leber  i 
heiduag    von    scbon   zerselzlei 
rie  bei  Reptilien  u.  «.  der  Ua) 
iut    bereitet    wird.     Gewifs    trageo    so    die 
eo  'wesentlich  zu  den  äecrelionea  bei,  und 
ao    Tiel    die    Gewebe.      Fragt    man    aber, 
welche   Weise    die   Ibieritcba  Natur  durch 
:  l'flctoren  und  durch  das  Blut  »o  Verecbie- 
s  acball'en  kÜime,   so   läfal   »ich  wohl  hlofa 
intwort  gebeo,    diif»   et  ehe»  «o  geschehe, 
die  Natur  in  den  niedern  'Jbierrethea 
pfe  erzeugt,    die    nur   eine  oder  einiga 
cbai'teo    des    Slenscbeö    besitze»,    und 
diese   in    den    iiieiir.  gegliederten  l'hi 


# 


alle  aber  In  dein  Mflnicben  vrieJerlinlen  inas- 
teo;  aUu  äah  «11«  Ericheinungen  dea  Lebens 
durch  BtufeDffeiie  Abfälle  eiuer  und  derselben 
Kraft  zu  Stande  koiain«D,  in  welrlic  alle  irie- 
der  zurücklaufflD^  aben  au  und  niicb  deintetben 
Gesetz,  vrie  die  ganse  Natur  diidurcb  zur  Har- 
monie mit  sich  selbst  kommt  und  durch  dieie 
die  Eiobeit  beMugt,  ans  der  sie  ursprünglich 
ausgegauj^eD  ist,  <i.  i.  aus  Gott,  dessen  scbtl- 
girttriscben  Gedanken  wir  gleichtain  io  der  Kr> 
forscbuDg  del  Natur  und  ibrein  Zusammeowir- 
ken  zur  Einheit oacbspüreagulleii.  Uies et  Zer- 
fallen der  Einheit  des  ineuschliclieD  Eies  sehen 
wir  zuerst  durch  die  Gliederung  des  Nerven» 
Systems  io  ein  höheres  ucd  niederes,  dann  in 
der  Verzweigung  des  pneHinognslrischen,  uhJ 
der  vvechselaeiUgen  Durchdringaog  aller  nieder 
auf  der  andern  Seile  bestätigt;  eben  so  durch 
die  Spaltung  der  Eifoikhligkeit  iu  Nerven  und 
Blut,  >wozu  anisb  die  Lymphe  gehurt,  welcba 
als  eiu  nitidena  BInt  KU  betrachten  ist ,  nud  nacb 
gleichem  Gesetz  ■inläuft,  nie  dieses,  nur  der 
Fflonzennalur  naher  st«hel;  das  IVJarksy»teni  ist 
nun  nohl  dss  höchste,  aber  alle  Tbeiie  sind 
lebendig,  das  Leben  ober  ist  mit  göltlicber  Ver- 
nuuft  durcbdrungan.  Su  alehet  ein  begaistetes 
Leben  dem  Gaazea  vor,  und  eatnickelt  nach 
einer  ihm  einmobnendea  Idee  die  mannicbfai- 
tige  Gliederung  der  Gebilde,  deren  tuDction 
schon  vor  ihrer  Ausbildung  in  dem  geistigen 
Antbeile  des  Untöfis  liegt,  aus  welchem  der 
nienscb  sich  antnickelt. 

§.  27.  Di«  Richtigkeit  meiner  Ansicht  vom 
Blutumlaufe,  nach  welcher  dns  Herz  nicht  der 
ntspriingliche  t  aoodern  ein  secundarer  Hebel 
destetbea  ist»   vrird  aber  auch  sehr  durch  div 


—     29     — 

penaue  jtnafyse  der  Zufalle  bestätigt,  welche 
als  charakteristische  der  HerzkrankheHtn  aii^a* 
•eben  und  als  die  wichtigsten  Zeichen  derseU 
hen  zu  hefiulzen  sind. 

Dahin  geboren  1)  gewisse  Storangeo  der 
Hirtf-  and  Nervenspbare ,  2)  gewisse  Hemman^ 
geD  des  Athemhohlens,  3)  die  Zufälle  des  Her- 
seos  und  der  Circnlaliooswege  selbst4  . 

.Die  letztern  geben  die  unsichersten  Zei» 
chep,  und  nur  in  Verbindung  mit  vielen  an» 
dem  lehren  sie  Etwas;  wicbtiger  sind  die  des 
Albemboblens,  fast  am  wichtigsten  die  eiste 
K.lasse. 

Die  Zufölln  der  Isten  und  2ten  Klasse  ha- 
ben schon  ein  gans  eignes  Gepräge ,  eine  be^ 
sondere  Physiognomie,  aus  der  man  oft  schon 
erkennt,  dafs  ihr  Quell  das  kranke  Herz  ist; 
nnd  untersucht  man  das  Verhalten  derselben 
naher,  so  wird  man  gewabr,  dafs  sie  aller* 
dings  Polgen  des  kranken  Herzens  sind,  dab 
sie  aber  nicht  dired  aus  der  HerzkranJAeU  lier» 
▼ergeben  i  sondern  dab  diese  sie  nur  vsrmittdt^ 
in  sofern  die  Organe,  deren  Function  dabei  ge^ 
s«ort  ist,  durch  die  Hauptkrankheit  ungleich  mit 
Uiut  Versorgt  werden,  wodurch  ihr  harraoni» 
acher  Binklang  mit  den  If  erren  zerrüttet  wird< 
Ich  «fiil  die»  noch  so  kurz  als  möglich  hier 
mitlheilen« 

Ich  fanfce  mit  dep  Leiden  des  Nervensy- 
stems und  Gehirns  an,  leb  i'ede  nicht  davon; 
dab  kranke  Nerrenzustände  gern  Herzkrank« 
beiten  nachäffen,  und  dab  in  solchen  Falleii 
selbst  Blasebalggeräusch  im  Herzen  Terspiirt 
wird ;  sondern  von  Zufallen  des  Hirns  und 
der. Nerven 9  welche  aus  Herzkrankheiten  ent-^ 
stehen,    und   sie  selbst  in  Epochen  begleiten. 


—     30     — 

wo  <Iie  ^irenknft  noch  picht  geschfrÜcht  er- 
scheint. Dahip  gehören  nun  a)ADgst,  gadrück- 
tet  Gerühl,  OhomachleD,  Schnermuth  bis  zur 
Verzweiflung  und  selbst  Scliinerzen  alt  Zatall« 
des  GAineiiigeßibU,  h)  Slürungen  der  UiiO' 
fuDClion. 

Nur  dl»  wichtigsteo  will  ich  durchgehen. 

Ohnmächten  haben  ihren  Hnlipitjuell  wobi 
immer  und  unter  allen  Umslanden  ijn  Herzen, 
denn  du  Herz  itehet  daliei  f^Ht  still;  dies  hin- 
dert nicht,  daf«  sia  durch  vergchieilenartige  Itlo- 
inenle  bedingt  werden  können.  Sie  ftind  »cbon 
meist  mit  Schwinden  der  Sehkraft,  Gelüht  der 
Verniebtong,  Zockun^ren  verbunden,  und  Eio- 
Rmae  der  Nerven  begüaslij^en  sie,  z.  B.  Ge- 
liiche,  Mlbit  nicht  riechbare  AusQüs&e  TOD  Thie- 
ren,  Katzen  besonders;  ebenso  Krankheileo  dci 
Unterleibes.'  .Aber  es  giebt  auch  eine  Art  Ohn- 
macht,  wobei  Zuckungen  entstehen  und  d/t» 
Herz  tbrtschlügt,  die  man  auch  nervöse  oennl. 
Obnmachten  aber  treten  selten  hei  Uirnkrani- 
heilen,  Schlagflufa  u.  a.  w.  ein;  umgekehrt 
werden  sie  durch  BlulflÜBse,  bei  Aderlässen, 
wenn  die  Wunde  verbunden  wird,  durch  Voll- 
blüligkeit  n.  s.  W.  ol't  hervorgerufen,  also  von 
der  Blntseit*  aus.  Schon  diese  );eneli*che  An- 
sicbt  der  Obnmaebt  zeugt  von  der  engen  Ver- 
bindung des  Blut*  und  Nervenlebens. 

Ohtintaehtm  hegloUen  mm  mich  die  Hfrz- 
Icrankhtiten,  Si*  haben  d.'inn  einen  eignen  Chn- 
rakter,  tie  bestehen  mehr  in  Hinneigungen  dncu 
als  in  tiefen  Ohnmächten;  »if  kommen  uner- 
wartet und  enden  abrupt  oder  jiibling-,  die  Kran- 
ken fühlen  sich  oft  mebr  ila<rm>  bedrohet,  aU 
dafs  sie  wirklich  würden.  IVi  I'ijlzündung  de» 
Herzens   (laden   sie    bünüc!    ^'ait ;    die  Kranke m 


*^     31     -i- 

wftniern  $ic%  oft,  ^afft  ihnen  abwerfiseläd  «6 
sonderbar  ums  Hcirz  herum  zn  Mfifbe  werd^, 
ohne'  diö  Besintinng  za-Teflieren ;  häufig  kbm^ 
men  sie  bei  Erweiterungen  des  Herzens  in\deii 
spätem  Epocheii  rot;  die  (iranken  kern  nen'nier 
Stunden,  ja  Tage  lang  d^  liegen,  ohne  spre^ 
cbep^Bod  sich,  rubren  ^u  konaeä,  weoo  sie 
aber  frei  werden,  klagen  sle^  daia  sie*  volley 
Selb^tgetuhi  gehabt  haben*.  <  Bei  der  äcbteoi 
Brustbräuoe  klagt  der  Kranke ^  wenn  sein  A.0^ 
fall  koiniut^  über  Beklemmung,  Schmerz  ante^ 
dem  Biusibein,  Uufabigkeit  weiter  zu  g^hen. 
Puls  und  Herzschlag  sind  kaum  zu  füblei^  unq 
doch  holt  er  mechanisch  sehr  tief  Athem.  Hier 
^ehet  die  Ohnmacht  gewifs  Von  der  Blutseite 
ausj  die  Neriren  des  Herzens  werden  entweder^ 
durch  Ü^berladung  des  Herzens  mit  Blut  bei  der 
Erweiterung  der  Hohlen ,  oder  durch  zu  «geringe 
VetDorgong  mit  Blut  vermittelst  -  der  kranken 
Kranzarterien  bei  der  Brustbräuoe  ihit  dem  Blut« 
f^clnr  in  ein  Mifsverhaltnirs  gesetzt;  deshalb 
wird  zwar  auch  das  Hirn,  aber  nur  oberfläch- 
Neb,  dabei  affiriH«  Ganz  eigen  ist  dem  Herzen 
das  AngstgefSbl;  es  bezeichnet  Ahnung  yon . 
Lebeosgefahr ;  ihr  nächster  Quell  sind  demnach 
die  Nerven;  sie  wfrd  bedingt  durch  Unterleibs  •^* 
Lung^'n  *  Und  Nerven  *  Erkrankungen ,  aber  gaos 
vorziig'ßMi' durch  Herzkrankheiten;  es  Ist  merk-* 
wtirdig,  defs  die  Angst  bei  LongenSbeluy  ob^ 
gleich  sie  aol' dÄs  Herz  stark  einwirken, '  uitd 
eben  so  bei '  mechanischen  Ursacheii ,  welcbi^ 
das  Herz  beschränken ,  z«  B  Gewächse  in  der 
Brusthohle,  bei  Veitem  nicht  den  hohen  Grad 
erreicht,  als  bei  wahren  Herzkrankheiten.  Ab6r 
bei  Entzündung  ^^es  Herzen» ,  bei  Verdiinnung* 
der  recbteo  Hefzbälfle,  bei  Ve/knocheruogen 
der   Wände,  isl  die*  Angst  sehr  grofs;    Oho- 


»•     33     ^  I 

«treilig  vird  HvA  hiat  ä^r  Blutnmlaof  in  du 
Substanz  des  Herseo«  Mhr  unordeotlicb.  Eben 
so  Tcrbält  «fl.ticb  TTobl  bei  dem  Trübsinn  unJ 
der  VeraweiflpQg,  ebspto  bei  Schmerzen  selhit, 
die  Eolch«  Kranke  im  Herzen  fühlen,  w»  icli 
hier  nicbt  aatfiibraD  kaon. 

Noch  weit  tnerkivilHlger  und  belefareodtf 
■iod  die  iiimzufälle.  Herzkranke  kÖnaeo  sl* 
lerding»  bei  rahiger  Beiinoung  nterlien,  alM 
sie  leiden  häufig  an  nauderlicher  EingeDOCW 
menfaeit  des  Kopfes,  einer  Art  Schwindel,  aaA 
Bul' der  Höbe  der  Krankheit  an  DeliricD,  tnuxA 
mal  .in  Schlngfinb  nnd  LÄbmung.  Die  biiw 
lel7.lern  sind  ganz  merkwürdi);  in  ihren  eigai 
Aludilicationen.  J 

Herzkranke    sterben    mnnchmal    plouli^ 
und   Inno   bat  dies  dem  Scblagllurs  zugeKhA 
ben;    jelBt    weirs   man,    dah    ein    solcher  Zl  ^ 
Folge    TOB   Lühmiing    des    Herzens    ist.     All 
Schiaglliiue   koinraea  .nicht    häuüg   bei  Hi^:, 
krankheilen  rot,  aber  wenn  nie  oäbst  Läbm4  .' 
gen  eintreten,    und  selbst   auT  der  Hohe  lilcK 
Üebel,  so  geschiehet  es  sehr  häullg,  dahdii) 
Leiden  sieb  wieder  anthebeD,  di«  armen  Km 
ken  einem  schweren  Tode  durch  Herzlähmui 
erat  nach  Wochen  anterliegen.     Jch  eelbsl  ba 
eine  Zahl  tob  Fällen  dieser  Art  erlebt,  und  Gd 
sie    auch  bei  Andern,      Diese  Hrfahrungen  1< 
ren  denllicb ,  dafs  ScblagUüsRe ,  die  vom  kii 
keo    Herzen    ausgeben,   eine    ganz  andere   \ 
deutnng   bähen,   als  achte,    d.  i.  die  eine  li 
\  erletzuDg    des   Hirnlebens   vor.iustetzen  j   i 
kciDD    bei  uotem   Fällen    nur    oberfläcblicb  '' 
seciindär  afficirt    «ern,    end    zwar   vom  H 
ceo   BuB^   ahn  »icbt    direct,    sondern   iodii 
durch  die  iiaordealUcbe..  VersorgUDg  des  Hi 


-     i3      - 

m  Tnlpc  derGrnndbrankheil.  Cleich- 
10  ein  Uerzkrnaker  auch  dem  Schlag- 
fegen;  nber  dies  wird  eine  beüonderp 
itD  voraiiBselzeD ;  so  gtacb  Jiamdztini 
er  uno  hntle  im  Leben  eine  Erwelto- 
Herzens  erkannt,  aafser  zvrei  Aoeii- 
ra  DsDia-  und  Zeigefinger,  uodsclioo 

ytnna  die  Satoren  der  Kopfkoocfaecc 
ir  gelreleo!     Die  SeciIoB   ward  nicht 

«0  inerktTÜrdig  itt  das  Delirium,  was 
ratziindiing  und  orgnniichen  Fehleru 
IS  beobachlet.  V.t  ist  lo  eigen  aus- 
ifamaa  sngen  iiinnle,  es  til  Üelirtum, 
e>  ist  kein«;  «s  ist  eiu  Treiben  des 
m  heftigen  Sprechen  und  Benebmen, 
toch  Selbslgefühl  hemirleuchtet;  es 
h  TOT  in  J'flroxysrnen  nnd  hört  wie- 
nf.  Ich  bnbe  die  lunderbarslen  Ar- 
on  erlebt;  »ucb  dies  kann  tilso  nicht 
l'^aclelzuug  des  Hirnlebens  obhäo^^en. 
Ichiferdpn  fles  Alhfms  »iod  eben  so 
ctiarokteria tische  Ziirillle  der  Hors- 
1 ;  Diilürlich  weil  Ilerz  und  Lungen 
rch  den  itlechanismus  verbunden  sind. 

Herzkranke  oft  qd  wnhrer  Dyspnoe, 
vertem  Athem,  r.  B.  wo  das  Hera 
faert  ist,  oder  der  Sack  eines  Änen- 
Aorla  die  Brusihüble  verengert. 
etbst  IQ  diesen  Fallen  unlerscheidet 
i|iDoe  von  der,  welche  aus  den  Werk- 

AlliemhühleiiB  hervorgehet;  ein  ItUl 

obigen  lierzzuständen  die  Kranken 
,ui>ge  Toll  Lult  ziehen  kijoaeo  und 

Zustande  nicht  sehr  davon  leiden, 
sj«  durchaus  in  der  Bewegung  deb 
XVIl.E.2.St  tJ 


^'!^' 


1 

M 


_      ä4      — 

K.vrp»n,  beanndert  .luttei^eud  io  den  kleiofite 
Gradeq  sogleich  ,  UeLleu^iimu^  lickoutiiien  ud 
ttelieo  bleilien  inUtien;  ierner  dario,  duh  Elen 
kraDk«  Anfalle  *nn  UeLleiuuiung  uud  Suffoqi 
llon  periodisch  bekoiiiiniin ,  uboe  dafs  frübi 
eipe  Lun^eokr^oLheil  da  i»' ;  endlii:(i  io  raai 
cheo  Bällen  dadurch ,  daf^  sie  über  die  bücbtt 
Beklemmung  klitgeo,  aber  in  SlTÜinen  YoaWn 
ten  »ich  darüber  aussprechen.  In  den  AvIUV 
aber  keucbeo  die  Kraukeu  wie  lolche,.  «rald 
stark  getaiifeo  »iüd. 

Welche    Veraahiedenheil    &r    ttulserri    A 
lung  dieser  Beschwerden    de*    Albern»    von  d 
nen,    urelche  aus  den  Werkzeugen  de*    letxtn 
entstehen !     Znar    crwatheo    die    Herzkrank) 
auch  in  der  INachl  au6  dem  Schlafe,  wen«  A 
ÄnfiiU  koinirt,    viie    beim   ■pattischen  AsUiua 
aber  hier  kautplt   der  iiranke  mit  dem   Alhi 
er  uiücble  buaten,  und  kann  niilil.     D< 
kracke    kann    es ,    aber    hai    meist   keinen 
dazu;  hon   sein  Anfall  auf,  uod  er  endet 
schnell,   so    hört   alle    bekitminung   auf;  ,b«il 
spastischen    Älhem    buslet    er    erst,     W6M  4 
Anfall  »llmäblig  nacblafsl. 

3[8ri  kann  leicht  D.irhneisen,  vri«  äis  I 
fälle  der  Uckleminung  und  SufTuralJun  bei  Hm 
krankheit  enislehen.  Uei  t)rwei<erufigf>a  4 
Uüblen    häull   »ich    nach  und  naib  >iet   Bht»'^ 

dentelben    an;    es    Irill    dnnn  Adynainie,    Ofci 

uiachlsgefüll  ein;  allmäblig  tiihlt  der  Krsol 
selbst,  wie  das  Blut  aus  dem  Ucrzeo  abriifaej 
und  wie  der  Anfall  oachlafsl,  heoonder»  h 
Verdünnung  der  Wände  des  rerhlen  Uerzeti 
Wu  din  Wände  noch  stark  sind,  eben  »o 
olTenerCouimuDiration  derUerzbulften,  tritt  ii__ 
convuleivisches  Pultein  des  Heiseos  daxit.   Sis 


—     3>     — 

Vtgt  rettagt,  wi«  b*1'K'«I>pe«i-FeliIern, 
It-  meist  au);eD  blick  lieh  bei  geringer  lie- 
ng,    oder   ohne  rie    SnfTocalioit    ein,    die 

Mala  vreichen  kann,  uad  endlich  meiM 
II  iSdteL  Hier  •wM  Aaeb  dem  Siize  der 
gvroiig  in  der  rechten  oder  linken  Herx- 

dU  LiUDge  entweder  mit  Blut  iihertaden 
D,  oder  nicht  gehiirls  mit  Blut  veriorgl 
n,  und  folglich  vom  Blut  aus  leiden.  Bei 
ruslbrttuDe,  wo  das  Hers  fast  Mille  stehet, 
D}  daher  die  Kraokeotwar  einatbiuenkün- 
aber  nicht  dm  befriedigend^  Gefühl  dafon 
imen,  weil  das  Aihmen.ein  leeres  igt. 
)  Zeichen  aus  dein  Hen-  und  PuUschlage. 
>ta  lind  aefar  tüuKhendt  und  nur  in  Ver» 
log  mit  aU*a  and^rD  Zvicben  lehren  sie 
ii.  PnU  tind  Hersschlag  köno«n  bei  ^ro- 
Herzrehlern  normal  aebeinen  und  die  grüfs- 
lürine  iiline  Herzkrankheit  erfahren. 
Nur  unler  »dir  beschränkten  Bediogutigen 
D  sie  Uer^Arnnkbeiten^an;  •ethsi  liei  Herz- 
ndung  i»l  der  Hers-  und' PulssthUg  meist 
nge  nicht  nulLilIend  aboonn,  als  die  Kraft 
lerzens  nicht  autÖDgl  ta  8«hr  bedrüngt  zu 
ea.  Ich  land  den  Pols  äumal  im  Sterbe- 
eines  Mannes  noch  normal,  Atin  das  er- 
rle    rechte     Herzohr-  g'eplalZt    -rnnr.     Ulan 

besonders  d.is  Herxkloöftn  nnd  dm  aiis~ 
tden  Herzschlag  als  Zeichen  der  Herz- 
theiten  on;  nur  Ton  diesen  will  ich  noch 
;es  SR^en,  weil  sie  mit  beneisea.  ^ie  der 
itanf  liei  i><-)ieinbar  geringer  ThÜtiskeit  des  , 
eos  noch  lieslehe»  kann. 
Herikl()])ren  i.'t  eine  heftige,  «ifh  durch 
es  AoKchbgei)  der'  Spitk«  iia  Herzens  an 
Brost  äursernde  ThÜlirtelt  -  des  Herzens. 
C2 


^ 


Bei  mebnitn  Henbaokheiien  i.i  J,,s  lalile.e 
•leblmogia,,  I.B.  wepn  eio  Knucheotm.  Je. 
Iinlei  V.nlrikel  omgini-i  „„d  Ji,  Mu.kelbü«- 
d.l  Tirmohtot  lind.  Ci.kh«ol,l  kiopft  liUrdi. 
Ben  heriig  ued  Jn  ,i„em  grof.en  Umf.Dge 
eben  30  ip.itLt  mim,  Ton  Ueraklopfeo  bei  jebr 
bedeoleoder  VergrörieiiiDg  de,  Herzens,  und 
bei  Temaebsung  dee  Herzbeulels  mil  dem  Hei. 
aeo,  wo  die»  ^rämmuns  der  Herzipilie  bt. 
der  Sy.lole  euch  «icbt  milflkh  iil.  I„  dle.e. 
fallen  utefs  daa  «diBin|,ar  berdge  Klopfen  «1- 
eeo  aedern  Ginnd  haben,  nnd  kann  iur  von 
dem  durch  die  Vorkainmern  mli  Nachdruck  in 
die  Kammern  ielriebenen  lllule  abhäc|ten.  So 
1«  eeeoeh  leinHurzthplen ,  „eun  beide  Böli- 
leo  mil  euaudat  coarnioniciren ,  oder  wenn  die 
OeffouBgeo  zwiecheo  Herzkammer  und  Vor- 
kammer erweitert  oder  auch  yerengerl  .inj 
.UDden  em  irrejolärea  Pollerji,  wa>  mehr  con' 
TDteimch  Kt,  und  bei  Verengung  des  Ein-an 
ges  in  ^ie  Kammer  offenbor  selb«  dann  eal- 
alehl,  wenn  asr  eine  ganz  kleine  Dlulwelle  in 
die  Kammtr  dringt.  Woch  ander,  i.t  e»,  wenn 
beachwulale  in  der  Bruslliöble  da»  Her«  drük- 
ken ,  denn  dann  tbailt  aich  der  Herzstora  der 
Geachwulst  mit,,  .0,  daf,  die  ganze  Brost  da 
ron  erachnitert, werden  kann;  auch  Aoeury,. 
man  d^i  Bogeni  der  Aorta  niiken  so. 

n^iw  T°°  '^"J'Kl.iJenzumUnler.chiede 
BniMKep/m,  „od  begred.  nicht,  wie  bis  jeui 
die  neuesten  Schtill.teJ|e,  Sber  Hcrzkrankheilen 
Sen  '    °'''"    ''*''"    '■«'»erken 

Der  ansaetzende  Herzschlag  gesellet  sich  .„ 
»elen  Kr.nkheiten,  be.nnders  zu  Slo.knn..„ 
m  der  Ptortader  und  den  Lungen;  er  kann  ,on 


ihsafFecten  '  and  rferTenzaslaoflen  «niste- 
'ht  3IoiueDt  des  SlillstebenB  ist  wie  ein 
1^  zu  lieurllteüen;  hei  Klappen  und  an- 
'eblero  der  inuurD  Hertfläche,  trilt  er  fiurli 
liier  dann  Diüsten  Tial«  aadere  ZeicLeo 
Uriache  be^iiKigen'. 

beo  so   unsiclicr ,  und    die    Zaicbfln  aus 

'ulse, 

b  will  <^I>er  hiei  scblieraen ;  denn  die 
□  ,  die  vun  der  irnguläran  Tbaligkeit  det 
IS  bei  Herzkrankbiiten  hergeDommeo  sind, 
%ea  nur  nul  eine  negativa  Weise  tnnioe 
it  roD  dem  Ivruislanfe,  in  sofern  das  Le- 
ei  groben  Ilerzlefalern  iikbt  Jabre  lang 
enkiiuDle,  nenn  da|  Hotz  der  DrsprÜDg- 
und  erste  Hebel  in  Ciiculaiiua  wäre. 

Anhang. 

t'ean  icli  meine  Aosicbt  über  den  Blullaut 
largeitellt  habe,  wie  nach  langer  Aa- 
ng  des  Leiiens,  besonder)  im  kraiiken 
ide,  sieb  dieselbe  in  xatineon  Geiste  ge- 
hat,  SU  bin  ich  weit  entfernt,  sie  als 
ullkoiuiiieae  oder  gaoz  neue  snsiiugebea. 

ieoa  aber  meine  Aosichten  in  eiuigen 
■n  Ton  denen  anderer  Pfaysiologen  atiwei- 
so  diirfle  die.  Verschiedenheit  nicht  so 
leyn,  ah  sie  aofaogs  icbeint,  und  meine 
I  inelir  in  der  AufDabme  mehrerer  nur 
1  wahrer  Seilen  ihrer  Lebreq  in  eine  bö- 
imfasseoue  Ansicht  bettehen.  leb  erl^euae 
Ibre  Unviillkommenheit  selbst  gern  an, 
Ictube  nur,  sie  künne  zanächit  unil  vor- 
auf eine  naturgernafsere  Ableitung  der 
t   reräcbiedeoariigeo  und  sieb  zu  wider- 


■  —    a»    — 

«pTeeheD  ichein^ndM  Brscbeinuagen  beiKrsDk- 
heilen,  zuinal  ije«  H«t7.eus ,  aus  den  >ba«D  zu 
Gruüde  liegeodei)  weseiillichea  innern  ursarh- 
lichen  ItloinenloD  flibreti,  und  «id  drn  prakli- 
echen  AfirElen  zu  eiRein  tiützlicben  Wr^vreiter 
zur  ErÜnduDg  richtiger  Blaximen  der  BehsDii- 
lung  dienen. 

Ich  finde  mich  nber  geinürsiKt,  noch  eium 
Anhang  beizufiigeo.  Jch  fnod  ei  raihsam,  meiDO 
Ideeo  über  diewa  vfichtigen  Geeenstaad  mit 
nieiaem  Terehrlen  Frenode  und  Cnllegen,  Hni^ 
Medicinalratb  Dt.  Carus,  auszutauBchcn,  dei- 
aen  Urlbeil  über  Gegenjtaade  der  Physittlngte 
längkl  ala  das  einv  der  cumpeleDtesleD  Rieht» 
Rnerkannt  iil,  vraa  durrh  die  nüchst  bevonle- 
benile  Amgabo  lelner  vollsiändigea  PbyBiotogia 
noch  fcail  mehr  bestätigt  werden  wird. 

Seine  AoBtclit  nun  (■.vekhe  im  2ten  Thoil» 
meiner  Phygiülogie  eDlbnlten  aeyn  wird,  derim 
Jihr  183Ü  erscbeioeo  sitll),  die  er  mir  ganx 
kurz  hier  mitiutbeilen  die  Erliiulinifa  gegeben 
bat,  veicbt  allerdings  d»rin  von  der  Dieiaigea 
(an  d«r*n  l^IillheiluBg  i.h  bcsreiflicfa  kein  Jol« 
zu  verändern  mir  ei-)auli(  Lalie)  ab  ,  dafe  «r 
zunächst  unterscheidet:  1)  djealleGewebe,  »uch 
die  Tiin  keinem  Blutget^iTs  diirchdruDgenea  Ele- 
loentargebilds  (z.  B,  primitive  KervenfaBer,  pri- 
Tuilive  aiuskelfaser)  und  überhaupt  Alles  im  Or- 
guniamb»  auf^rbalb  der  Gilarsknnüle  durchdrin- 
gende und  umspülend*  shueuielue  elslolfige  FIüi- 
si^keit,  Tvelcbe  er  poienc/iymalose  Bititttnga- 
fl'ussigkrit  nennt,  und  2)  die  im  vollkoiiiinen» 
Orgnninmus  umkreisende  eisluKige  Flütsigkeil, 
d.  i,  rfaj  Blut.  Er  weisi-l  laeb,  wie  in  man* 
clict)  nicdern  Thieren ,  z  U.  Hydra,  ubne  aKe 
Circutdtiuu   ttine»  blutarligcu    Sallea,   aua    blii- 


7" 


^^^"i 


i»)Igeiii«iner  et#tofftt!«r  Plüsitgiril  der  ganz* 
tri)  (loch  »thr  (nnntiirhfiillise  Or^nnitmiii. 
Iisatn  liryBItl'toiVtr  ansrbicfsend  siVh  ent- 
eil und  li'rtbildH  ,  un<)  wie  dtit-iellie  lieh 
arlealeo  Bmlirfii  eii.c*  jedflo  hohem  Ge- 
pffS  wi'ederli«)!,  w"  aiirb  die  llllduikg  dt-r 

0  Hmhrynnnhtge  pl>-ichiam  krynlnllinisch 
am  Eiflü'si^keil  prlVil^t,    und  der  Körper 

ml  bei  forl|:etitrnd<-r  Bilduoft  «un  dtrtii  mehr 
nebr  sieb  au»dehnenderi  neCnfrtyitein  srbllA- 
rlig    durcheu^ea    wird;    Prozesse,    welchö 

ihin  Torsücticii  bei  Karten  Fisrlieinlitj'ftneti 
ich  beobaeblel  vrerden  können.  W»ch  itiin 
aber  die  eigentlicbe  BDlnickliini;  der  Hle- 
argebilde  desOr;,'»nisiiiu«  sounhl  nriptTing- 

ali  in   der  ForlbUdun^  ditx   If'erk  drs',  ge- 

1  der  jedesmolipen  Gi-rmd  Idee  des  Orga- 
nl  gerinnfrldtn,  sich  wieder  tnsenden  und 
'er gerinnenden,  alle  Gewebe  durchdringen' 
EiJlUififikeit ,  und  (las  BliH*j"Iem-,  Welche» 
ihetoTbieren  ntlemnl  E)Tischen  dem  serö- 
und  SrhIeiinbMl  der  Keimslelte  d<^  Eie» 
enlivickelt,  schliogeoartig  rortwiiehst  und 
inlisng  das  LynipliRystem  mit  sieb  heran- 
<,  «rtcheint  nach  ibm  nur  ah  das  nichtige, 
'iOdunf!  und  das  Fortleben  aller  hbheiTiOr~ 
Wtn  in  sofern  bedingende  System  ,  als  es 
net  ist,    in    seinen    periplierischen  NelzeD 

I  Endosmose  eislolTige  und  andere  Ftiis«!g- 

II  •ufxunehmen;  dunb  ExosDiosb  eiMorfige 
nidere  Flüsttfgkeiten  wJedernuSiuscbeideD, 
«die  Bealimniiins  »rfa\h :  übfrall  hn'Or' 
'mifs  die  WfStnUicIic  Bedingung  allfr  -Bil- 
,  d.  I.  die  parcn'cliynial'olie  Bddutigsfiükxi^'- 
tu  ertialleii  und  ^ti  erneuen,  siiinil  eptilar 
»U«  det  firOr«»  Vrrrmtller  M-v  Htldui 
itii»tous  KU  Bern.-    Un*  Bedürrnirs  einer  1) 


.   —     4Ü     — 

uder  Sal^lMJ^uqi,  w«lcbe  eiaan  Umlauf  macbl, 
Irilt  4?*'er.  naph   ihm  «sl  bej  höher  geglieder- 
ten ürganiwwB  aia,  iu  welcbeo  ohne  eine  sol- 
che  VefaBilaUflDg  -.n,  nicht  mtiglicL  sejo  würde, 
allan  Tteilen  uwailtelbar  von  aufeen   bildenden 
Gi»toa  zuBHführen   ifad  hinwegzunebmön.     Dn 
Bigt»y»tem,  hat    alio  »ach  dieser  Ansicht,    wie 
geia^,    allerdings -nar    eine   veriiiiltelnde    Be- 
itimmang  in  den  böhfrn  Urganisineu;  Rber  Ducb 
bei  ibneo  ^iedschoUuch  derurspriinglicbePro* 
cef»  der  Bilduag  so,  ^afs  üistulE  durch    Exo*. 
moi«^-  niid  EndötmoR«  ,-ms  Je»  GefäfieD  in  ii^ 
urspränglicheo.  Gebilde  iibertrilt  uod  zurüclitril^ 
und  hindurch  diese  wachsen  und  bestehen.     Uf 
fprü^gUcb  aber:  ist. immer  das  Parcnchym  eiM 
jeden  Theila  rp^  flüssigem  Eistaffdurchdrune*« 
wolctor  tt«r  difrcfi -ij^en  genannten  Procefs   : 
Bedurfnid  erpeuert  wifd,   und  es  ist  iinnt<. 
der  EittaS,  «elbit,  .der  die  erste  wie  jede 
gende  ^ildu^  h»dii}gie.     Dafs  diese  Modal.J. 
der  l^rnä^t^,  aach  i^  hühero  Organismea  bt 
ganten  UrMtwa  „TprjiomnLe,    zeigt   er   ondlk' 
en  der  ijryf t^J(io*em,d  der  Hornli.-.ut  im  nente) 
licheo  Augs,    >?elche.ohne  Oei..r»e  sich  biMi 
und  «nif^hi^ij.    Uabrigeiis  ist  es  auch  ihit]  sei 
beacytpdTre^lh,  Jafc^die    wachsenden    Gefät 
scblipgM»  gemeiniglich  mit  den  Werven  patai: 
▼erlairfeii.,.    aber  , natürlich    ohne    Uebergane 
sie,  da    du    GefäTifyHem    nir^-ends  freie  Ot 
noDgen  hatf.soodfliq  .fiucli  an  den  Nerva/i  eei. 
imm«  io;  $qbji|igea  endet,  wie  Valentin'^  dc 
Arbeiten  es  darsteilei^    (S.  Verbaodluogen  . 
kaii,  Lappoldin,    Carolin.    Gesellschaft   der  IN 
turfoTWiw,  X  Rd,  .1^6.) 

Es  ist  wohl  nicht,  zu  verkennen,  dals  di. 
,  nU  gBaetüch«  Auicbt  der,  ßildijag.^.Ofi 


_  f>  _ 

<  hüchst  aDferwftenS  U*',  "aüi   iaü  ich 
en    meiae    ZuMiBinuDf    Ajcllt    rer^neen 

Wenn  aof  ^^t"Wwm  sa$ibt  A\ 
otutiibnU  d^  ■tliiigeii  is  tUaDcIiem  zu 
irccheD  srbMrt^  >0'fttHlb&  icb,  äats  aie 
t  ihr  in  Anäonn.doeh-' ia 'ri»r  Tbat  ver- 
Dur  dal«  dtei<  afeililf«  no^h'  Binea  Schritt 
Q  die  liefe  fidaribsfättie  de»  Leben«  ein- 
en i«t.  Wmd  näinliA  vob  dem  KislolF, 
n  sich  Ulut  <ls»m  ferseu^  hat,  die  neit 

Slenge  üb  (ig  bleibt,  die  sich,  zum  Par- 

der  Organe  fliedertj    ta  ist  dies  docf^ 
slich  nur  ein Asdimentdor Organe,  yio- 

jedes  sein  eigeathöinlicbe*  Leben  haben 
ler  es  bedarf  zq  seioeyi  Äi^ll^u  der  fort- 
I  Ueaiheilung.  der  Kerren  und  mittelbar 
s  Blutes.  Die  GiutgefäfM  selbst 
il  nicht  tnit  «in«m  «cblagq  TülUländig 
'n,  w«it  laogiamer  ^ber  wohl  die  Mu»' 
Isländig  auBgebilclet.  Ja, es  dürfte  sieb 
^thümtiche  Äletamorphd«  des  aljgemei- 
utTs,  der  aus  dem  Binte  io  die  Organa 
«itzt,  wohl  nicht  ohne  die  ThetiDahme 
islflD  thieiiachen  Organej'  nauilich  der 
in  Einwirkung  der  ÜerTsn,  4enken  la>- 
snn  auch  das  Pareochym  selbst  dazu 
,  Ich  mücbte  daher  glauben ,  dah  die 
mrkuog  des  Blutes  ond  dei  Nerven 
leo  TheiU,  so  nie  diedesPsrencliyms, 
h  nach  iBe»«r  An  siebt  in  den  lelieodi- 
zefs  eingehet,  und  mit  ieoen  Thatig- 
ur  I^inbeit  GonSnirt,  so  nicht  nufgeho-' 
idern  nur  der  ganie  Protefs  in  der  in- 
3urchdriagung  «eloer  Facloreo  lieier  be- 
ivürde. 

dus    Ulut   deD    Er&ahrubgisIdtT  lietern 
elclier,  aof  gelobe  Weise  es  auch  sey. 


—    «:»    — 

,M|».nd*ft  OMfäffM  'la   das  Pureachrin   der  Or- 
RaM.ÜBdringt,  l»i  der  Tortgeaelsien  Emührung 
(JcütmIIm«  üniBeE  dasKliUelglied  bleibl,  nelcbe«,    i 
mn    bM:der«nton    fiildunp,    den    Rioloff  hei^    ; 
giebt,  und.  da  dtMu  dorch  die  ««ibundeneThÄ- 
ligMt  drirgSDanatcb  drei  Fncloren  der  Bildua; 
die  JhiR  einntfamnliche  QualliÜt  erhallen  mtih, 
um  jadem  Organ  bosiogeD  zu  werd«D,  «o  scheint 
IB  der  ÜanptMche   md»   üebereinsliminuag  un- 
terer Awicbiea' Statt  zu  fioden,    mit  dein   Uo- 
taractuede.    daA  aach  dem  icboo    Irüher   voi^ 
AaDdane))    PaNaclij^n   ein    weseDtlicher  Anlhaü 
ao  der  Bitdung  ukd  Eroäbruag  zugetheilt  -niri,    '. 
iwn  sNdi  icb  «Doahtne. 

Wenigsten«  scheinen  mir  auch  bei  dteter 
Anticht  die  patbolugiicbeu  Grundtiätze,  welche 
ich  anfgestetlt  habe,  und  so  nurh  lueiiie  Zei- 
cbeulehre,  imofern  *ie  auf  die  Erkenntnirs  d«s 
bei  echeinbar  einerlei  uder  ähnlichen  KmiLk- 
heilsforinen  auf  den  Hauptfactor  der  SliWaog  der 
Verricblong,  oder  auf  das  relnliv  weientlict»! 
iDnere  Sfotneot  der  Störung  hinführt,  ilir«  volle 
BedeutDDfzp  beballen;  die  neue  Aniticlithönale 
aber  ia  der  Folge  allerding»  norh  eine  grÜntf- 
licbere  Eimitftt  in  die  kranken  VerhallnJsM  des 
Organümm  herbeizurübren  geeignet  aeyn. 


II. 


Darm  -  Invaginalion 

dikI 

ug    eines    Ä2    Zoll    langen 
Dariiisegments. 

Beobachtet   uod    milgflÜieiU 


Dr.   Vogel, 

za  Riedlingen  in  WürUmberg. 


1  S.  aus  Bimwangeo,  37  Jahre  alt,  lei- 
seinerKiDdheit  an  einem  recUleo  Leiste o- 

nnd  iriigt  ■eit  ■vielen  Jahren  ein  Bruch- 
An    einer    Einklemmung  dieee»  Bruches 

nie  gBliUeu,  wohl  atier  an  wiederhwl- 
htef*n  KoliKanfälien.  Er  wurde  ia  «i- 
besteti  Jugeud  von  einem  »ogenannteo 
boeider  an  einem  linken  Leisten hnicho 
woran  er  eich  zwar  nicht  mehr  erio- 
aao;  doch  zeugt  die  noch  erkenubaro 
ind  der  Mangel  de»  linken  Hodens  »on 
italt  gehabten  Operatioo.  Die  Weg- 
dea  Hodens  bei  einer  Bruchoperfllioo  aoll 
whftliche  Verfahren  des  damaligen  Bruch- 
ei«   gewesen    seyn,    und    habe    er    m' 


—     44      — 

^eradö'wegen  Eiaklemmong  (lea  Brucles,  s,oa- 
lietn  behufs  radicaler  Heilung,  die  der  Kranke 
freilich  Immer  mit  dem  Verliisle  des  Uodeos 
lu  bezahlen  hatte,  diese  Opernlion  gemacbt. 
J'at.  batle  alBO  wabtscheiolich  zwei  apgebotoe 
Leistenbrüche. 

Den  1.  Mai  1837  -wurde  ich  zu  dem  Kraa- 
ken  gerufen,  freu  er  seit  eis  Paar  Tagen  kei- 
nen Stuh^ftag  uud  ziemlich  befuge  Leibscbmer- 
7.ea  hatte.  '  Bei  näherer  Untersucbuug  des  Bauchs 
zeigte  sich  i«  der  Gegend  dei  Uliaddarios  eine 
.icharf  begreDxle,  hnrtticbe,  lliibnerei  grofse  Cc' 
tchwaUt;  bei  etwas  »lärkerem  Drucke  auf  die 
GeicbwDist  and  die  t^ücbgle  Umgegend,  kiapria 
der  Ivraafce  -  über  einen  atecbeuden  Schmers 
und  aber  Empünülicbkeit  des  Bnuchea  über- 
haupt, der  indefs  nicht  aufgetrieben  und,  die 
be£eicbnele  Stelle  ausgeDommeu ,  weich  war. 

Der  refnte  Jianchnng  oifen,  der  Bruch  in 
der  Bauchhöhle  zunick,  so  dafs  man  mit  den 
Finger  in  densel!)en  eiijgaben  konnte.  Uer  liäke 
BHucbring  verwichsen.  Der  Kranke  hätte  nn- 
fsigetr  Dnrst,  die  Zunge  war  feucht,  «renig 
lielegt;  Puls  etwas  beschleuni;;! ,  knum  barl- 
lieh,  ExtMmiläleu  warm,  weder  Wind-  noch 
IVnlhgODg;  Urin  brjianlich  gefärbt.  K»  wird  zur 
Ader  galffssen,  '20  Blutegel  auf  die  Geichwolit 
geseUt-,  Quecksilliersallie  mit  Ol.  Ilyoic.  nnd 
Spir.  carapbor,  in  den  Bauch  eingerieben,  und 
Cataplasm,  ans  Spec,  emallient.  c.  narcot.  auf- 
gelegtj  deBglMch'-n  ein  K.lystier  aus  einem  Cha- 
millen - AufKura  mit  etwas  Oel  gesetzt,  inner- 
lich eine  Emultiüu  aus  Ol.  Kicio.  unc.  i^,  Vi- 
tell.  oror.  q».  g,  A<(u.  Cerasor.  ni,ifr.  unr.  Vj, 
Extr.  Belladonn.  gr.  ij  und  ('alomel-PutTflr,  ie 
1  gr.  ij  alle  2  Sluudea  t  Puker,  verordnet. 


—    4a    — 

Deo  2leD  war  Aar  Zattänd  irnntth» ,  daher 
eiaraal  cur  Ader  KeUMa»  ■■d>'Weder  ib , 
Ige!  auf  die  Isidandt  SltU»-R«MW- narden; 
der  neitera  OtiÜBatlaa  «urd  aaf  gleichs 
iv  forlgefahieo.  '      .         .    ■ 

Den  Sien  glaubte  icb  die  ^eirbWuht  xwai' 
i  kleiner  zu  findeOf.  docb  ^ar  lie  imuier 
■rhjnerzhai'l.  SlublveritoprDDg  dauert  ao, 
einmal  Abgang  tob  "Wind;  der  Unterleib, 
g  auffetrie1>ea  und  mif  Aüinahin«  der  be~ 
ineleo  GescbwuUt  wenig  ichioeTzhafl-,  doch 
1  der  Kraoke  über  eia  Vollseyn  in  der  3ta- . 
egeod  and  älteres  A*uf»lor*ea.  ZjiDgs  f eucbl, 
ig  belogt,  Dunt  lehr  mäftig^  Pnli  ziemücb 
1,  l'requeol,  wenig  bart;  Exlretnitaleo  vf  ann, 
eilea  ein  leicblesFrSsteb).  Esward«  dietelbe 
uiiioD  furlgenomaieii,  ferner  Calomel  gr.  Uj, 
3S(uiideo  1  l'ul'er.  Kec.  Infai'.  Herb.  Bel- 
QD.  (ex  dr.  ij  parat.)  nah.  xi].  D.  S.  zu  3  Kly- 
cn  jede«  Mal  nocb  mit  einem Cbatnilleo- Auf-" 
Termischt  zo  geben.  ÜVöcb  einmal  10  Bluf- 
Ruf  die  GeschffOlftt;  mit  den  Eimeibongen 
Ueberacblägen  wbd  anf  gleitbe  Weise ' 
;efahren. 

Den  4ten.  Nachdem  «ia  Driltheil  des  be- . 
luetea  KlyRtieri  mit  viaam  GhamiUeo-Aof- 
Termiscbl  gegeben  wan,  eteUten  sieb  eion 
e  Stunde  nacbber  Toxicaliobs-SrachelDUD- 
eiu,  indem  der  Kianke  Stark  dflÜrirte,  \ra> 
eiüige  Slunden  abhielt,  -«roraaf  er  dann 
cbbr  Terflel.  Nscbdöm  Erifacheo  stellte 
bald  eine  SlnklDutleerUDg.eia,  die  sich  den 
übet  nocb  zwei  ]){alviiadertiolle.  DasAu^ 
iüe  war  tbi.'ila  bnieetig,  tlieils  waisetig 
alicb.    JJei  ]iraiik«4ühlle.wobl,  daii  die« 


i 


—     4t)      — 

Am leeniDgao  siebt  tod  oben  den  gaozen  Darm 
paiurlen,  tiMid«!«  aar  AasleeruogcD  de»  uoiei 
der  Gesclimht  neb  ao gesammelten  Kuthes  Wa- 
ren. DieTaibnlätigle  sich  betonders  nocb  da- 
durch, änh  bald  nach  diesea  Slubldosleeraageo 
■ich  zweimalige».  Brbrectiea  eiostellte,  wob«i 
sich  eine  ziemGcb  bedeutende  Meoge  gelbei 
nach  Kotb  riechender  Flüssigkeit  entleerte;  je- 
denfalls kooate  Dar  »ehr  äüsBigerKolh  die  Ge- 
■chwulst  passireo.  Der  Unleilcib  ist)etzt  wei- 
cher, unR^merzbaft,  und  auch  die  Geschwuid 
in  der  rechten  untern  Bauchgegend  fühlt  »ich 
kleiner,  weicher  und  weniger  begrenzt  ao,  und 
Üufeert  der  Kranke  auch  auf  stärkero  Druck  kei- 
nen BtecbeudeD  Schmers,  sondern  nur  eine  Em- 
pfindlichkeit dieser  Gegend;  auch  will  er  selbst 
eine  bedtiutenJe  ieoderung  in  der  Geacbwulil 
fühlen.  Durst  weniger,  Puls  immer  etnaifre- 
quent,  wenig  barl'»  EstremitHten  warm,  Haut 
trocken,  Urin  bräuulicb.  Der  Kranke  erb.ilt 
wieder  Tulrer  aus  Calumcl  gr.  üj,  alle  3  Stuu- 
den  1  Pulrer,  .mit  den  Einreibungen  und  Ca>'i- 
plasmaten  atif  den  Unterleib  wird  farlgefabreo. 

Den  titeo.  Der  Kranke  mufsta  sich  wie- 
der 6  3Ial  erbMchen,  wobei  immer  gelblicble 
nach  Kotb  rieckanda  FIÜMi£;keit  abging,  dej- 
gleichen  zwei  grofgo  Spulwürmer.  Nachdem 
am  Abend  Torigeo  Tngps  nieder  ei»  Bella- 
donna -  Klyitier  gegeben  wurde ,  stallte  sich  wie- 
der Delirium  ein,  das  bis  Morgen»  3  Uhr  an- 
hielt. Durch  den  filastdarm  enileerte  sich  our 
sehr  wenig  hräuolicbe  Flü^sigkeil.  Der  Unter- 
leib ist  etwa»  aafgetrieben ,  ohne  gerade  ge- 
spaunt,  oder  »ehr  »chmerzban  zu  seyn,  di^ 
t  Geachnulsl  bedeateDd  kleiner,  Puls  etwas  mehr 
I  beacbleunigl,  bärllicher.      Da    der   Kranke  fast 


■xrun&e  lan      - 


^     4?:-    — 

»^  mta-M  »-«kh  nrinttM,  rnrtbrechen  mor», 
I  icb  Viogtt  -eiii«'DftnnitivM°innliua  diagno- 
irtvkall«',!  d!«  bMTDtit  Tcrbundeaeo  beftige- 
sAtSÖsdliflMii  BrMhWDangaD  heteitigt  schi»- 
,  «od  dwwösb  keiofe  «rßiebigen  Stuhlau»- 
uDgea  «folgtep,  dflaen  das  Kolberbrech«D 
h,  «o  glaubt«  icb  jetzt,  besser  zu  ihuo, 
■n'icil'  eiD'm^K  iiHldßiniites  Veri'fifaren  ein- 
Hi  \tiirde',  vtn  den  'Htilprorers  dei  Natur, 
ll.  dl*  VerwachMOg  «d  <Jer  EinmüoduDgs- 
l»-danh  adhäsiv«  EnlxSntiung  und  die  Los- 
ÜHitig  de»  eingeactuobieiidtt  DarniitückeB  durch 
ndises -Abttarben»  nfcbt  durch  ein  srärmi- 
M   Eiograifa»  Bu  «tSrea-;   tiaher  beacbränkle 

micb  bl(i&:aof ,die  Anwendung  der  mehr 
vattiitea  flufacilicbea  MitteU 

Dm  frteOi  Darf  Kotberbrechen  dauert  fort,' 
i^Ucben  .dn.:bän%e»^- «ehr  Klinkendes  Auf- 
GMMj'^auf  •■(■-  ainfacfaw  Klystier  tod  eiDetn' 
imiUniaiiii^b  nü-etw^  Oel  sielit  sich  nie- 

«äa0  gttio^O  SlnbUwteerung  vun  schvriirz  • 
tarn  jinttahen  Uad'  bfiUBrd^er  Consistenz  ein. 
r  UBtt>'1äb,itt>'eiwaB'  aufgetrieben,  jedoch 
ht  gsipaDDt'  und  zimaU^  gchmerzloi,  Durst 
iog,  2'iinge  fetieht,  Fota  weich,  nicht  sebi 
cfatednigt ,  GiztreinitÜteii  vrarm.  Icb  Terord* 
a  BraoMpuIvar.  niid'Vur  1  Gran  Cslomri, 
I  3  Stnmen  1  Polrar/aorterdemFortsetauDg 
r  äuberlichen  Mittel. 

Des  ^Un,'  Qia  rKAtbBrbrecben  dauert  fort, 
l  tia:.1UftÜ4*'tim  '^ilihc«r  Abgang  scbTrarzen 
a»igen,  Kolb«  Obn«  Brteichleruog,  der  Uo- 
]«ib  «t!ir#S.fespaMrtM,'auipfinJlicber,  jedoch 
Bo  al«bud«B  Schnwn,  die  Geschtrulst  kaum 
»bniiiybai'.  falMtWM<Kbvfaaier,  der  Kranke 
BT  UoU  de*  aalialtuideii.&.otterbrecheDi  nnd 


—     48     — 

der  BcblimnicD  Aotsicbten   nicht  Mht  i 
schlagen;  die  Pulrer  mossen  aasgsBelzt  V 
weil   auf  jede    Oahe   Erbredieo  folgt, 
hält  letEt  eine  reiolTireode  Arznei,-  nabw 
geMtzler  Aawenduog  der  EioreibuDgen  0dl 
berscblage. 

Den  Sien.  Öeit  gestern  nur  eiDmaUgl 
brechen,  jedoch  immer  kulLig,  au 
wieder  eine  kleine  Ausleerung  Sonnt  kein 
inerkeiitvrertbe  Veründerung.  Dei  Krt 
gnügt  »ich  mit  AoweDdung  äufserlicfaer  | 
nachdem  er  nor  wenige  LÖitel  vou  der  4 
Terscbriebenea  Arznei  genomuiaa  hatte.  I 

Den'  9leQ.     !Vach(lem  nun  de;  Zusljd 
Kranken  bis  aat  den  heuligen  Tng  unter  dMJ 
seit   «ioigea    Tagen    siemlich    indiffersnM 
IiandluDg  «ich  imuer  gleich 'geblieben  1 
man  nuDinebf  aoti»buieakonnte,  dafsberj 
lieber  laVagiDalina    die  -  Verwachsong 
geschubejien  Stückes  an  der  Einmiindu 
erfolgt  seyo,    ut)d    somit   die  Losstofiuogj 
Nachtheil  Lewirkt  werden  kiiaoe, 
ich  mich  jeizl,  wieder  stärkere  Gaben! 
zu  geben ,  und  zwar  gr.  i*  pro  do«i ,  all«  33| 
den  1  Pulver;   und   da  der  Unterleib  auf 
h«   vrnr,   Atj.  Flor,  cbamora.   mit  Kaü.  1 
nie  4I5  Abiorbeni;  auch  wurde  nieder^iqj 
tadonna-Kljalier  gesetzt 

DflD  lOten.  Bald  nnch  dem  Kly»l»tJ 
wiflder  etwas  Ueliriuin,  hierauf  Schi ar,  ilhi 
diesem  ,  trotz  drei  Gaben  Von  %U  iv  CsM 
kein  Stuhl,  sondern  das  KFyBtiergitig  oho»! 
Brbrecheo  seit  gestern  Abend  4  übi  '' 
lt.  dagegen  ist  der  Unierteib  voll,  f 
■eB'iud  ftchmeizballAr. 


:n  Uten.  Da  naInriUb  ■tOUtoIofaen  Um- 
I,  weon  Dicht  bali),d«|t  ^lubl  4i|cli  reRU- 
ier  Kranke  eodlkb  .«rJÜagflii  JQurste,  ich 
uch  JüngU  <lurcb  Untw^acfaiipg  des  Masl- 
überzeugt,  ob  h)w  k«ia;S(D|[«|:.oil'*  »cb 
e,  und  icl>  überba.uM . die  (Mie  Ueber- 
g  hatte,  ein«  taraguatio^k  du  Dannei 
ir  zu  haben,  ao  fatKihloT*  tch  micb 
jr  AancDdung  da«. ««UUisthen.  Queck- 
tu  i  ÜQce  [>ro  doai  nabat  T&backa-Kly> 

chdem  der  Kmoko  fline'DosU  dieses  me- 
in Quecksilbers  genomiaen  hatte,  fdhile 
lieb,  -wie  sich  deaielbe  immer  weiter 
nteo  bewegte,  und  eine,  balbff  Viertel- 
nacbber  gingen  unter  leichtem  Kollern 
sinige  "Winde  ab,  w'aa  »orber  nie  der 
r;  DUO  wurde  noch  ein  Ta  backt  kl  y  liier 
worauf  daDQ  bald  zWei  starke  Slubl- 
mgen  erfuiiiteD.  Nach  eintirSlahdewurde 
I  zweiten  Klyslier  gegeben,'  und  es  er- 
Dochm'-ils  vier  ergiebige,  "breiartigB  braun- 
uhtansleeruD^en  mit  Wiadab'gang  unter 
ßrleicbteruDg  des  Kranken.  Der  Untere 
' bieraulgnoz eiDgefalleä,  weich, scbmerz- 
ine  Spur  der  fröherün  Geschwulst  be- 
r.  Von  jetzt  an  blieb  der  Kranke  ohne 
:aei,  und  er  DBhm  nar  zow^I^d  eiuen 
icn  Cbnuiülen-Tbee;  a6ch  wurden  die 
imata  auf  den  Unterleib  noch  eiotgc  Tage 
tzt,  und  die  strengste  Diät  empfoblen. 
Iiirargen  upd  den  AngehÖTigen  desRran- 
d  aufgegeben,  jeden  iAbgang  durcb  den 
cnau  zu  ii n L ersuche D ,  und  im  Falle  sich 
on  dem  Quocksllbet,  odrfrÜriem  Darm- 
Eeige,  mir  sogleich  Nach rftht  t^i  EGl>ei". 

LXXXVn.D.2.bt.        '  D 


i 


M 


SP 


—      50      - 

'  =VfeB  Mlbb  berichtete  mnn  mir,  ä»h  cl«a 
-dia  HHllla,  vob  dem  gennrnmen^n  Qoecksilbcr 
ia  glänxeniler,  also  metallischer  Form  nb^e^au- 
-  gSD  aey,  dttr  Kranke  regelmähige  Oeffnung 
babfl,  ntid  mit  Aufnahme  periodischer  Anfali» 
TOtt  laitifatem  Grimmen  sirh  wohl  befinde. 

Den  tSttn  schickte  mir  der  Chirurg  oud 
'Aa  22  Zoll«  langes  Darm- Segment,  dal  an 
-demtalbtti  TageVormillagadJ  Uhr  unter  eiotm 
S«hP  befllg«il  lange  anhaltenden  Anlalle  tud 
Lmbtcho^den  durch  den  Stuhl  ahgeg^ngcD  iii'- 
Hit  diMMD  ging  zugleich  der  Rest  de«  Qoerk- 
■ilboM  slncbfalk  io  melallischer  Form  ab.  D» 
Oamutt^ck  tcb«iiit  An*  Ende  des  Ileums  tu  ttji. 
Wich  Üt  uoe  gute  Parlie  yom  Meaentennai 
fm  deqtMlbfiD  befindlich.  Der  Darm  sah  bUu- 
xötUicb  ans,  ilelleDweite  schnärzlich-brsDili^', 
dia  Scbleimhaut  aufgeluctert,  iojicirl  tanmx- 
artig,  daa  dickere  unlere  Ende  scharf  abgeichnil- 
teo,  das  dünnere  obere  mehr  ungleich  abgwiV 
sao,  so  dafs  die  Wanduoe  auf  einer  SeitednK^- 
iScbart  ist  DerPerilonü.iI-Ueber2Dg  war  sau- 
sen, und  der  UeberbriDger  bemerkte,  dsbK'n' 
IDuUer  den  Dann  gereinigt  und  umgekebrlba!», 
Diese  salbst  sag>e  mir  später,  dafs  dai  sbgt- 
gaogeae  Darmsiück.  kürzer,  duppell,  d.b.ütx' 
•ich  zurnckgesch tagen  geneseu  sey  ,  dafi  i»  " 
dann  gereinigt  und  «o  auseinander  f^ezogeo  bikt- 
£•  war  also  das  Darmstiick  beim  Abgaagolcp- 
pell,  di«  Scblfimhaut  nach  auaacn  geiebit. 


Der.  hiar  erzählte  Fall  reiht  sich,  oboe  *1* 
len  Zweifel  «a  die  selteneren  Fälle  an,  io  dt- 
MB  bei    Oarm-Inraginationen    daa  eiiigBKbo- 


—     Sl      - 

)  Stück  sieh  Inklminte  und  durrb  den  After 
n^,  noler  Erhaltung  d«r  Cotilinuilal  des 
oikanftls  und  mit  ganz  vnllkommeDer  Wie- 
enesuDfL  des  Kr^inkun.  Eine  Vemech«eluDg 
denjeoigen  Fallen,  ?q  denen  die  innera  Haut 
DärDies,  nämlich  di«  Schleimhaut  licb  io 
ntsudei  Lange  luslrennle  und  rübrenforinig 
ne  ,  ki>nn  faier  nicht  nutil  S'att  haben,  da 
Perllunäal-Ueherzug,  die  Alutkulnr-  ani) 
eiinlinut,  seihst  ein  bedeutender  Anhang  dei 
»Dieriums,  kurz  das  ganze  Ansehen  des 
[nittürkes  über  seine  nabre  Natur  dDrcbaos. 
eo  Zweifel  zulassen  können.  Beispiele  Tom 
iDge  der  innersten  Haut  des  Darmes  liefern 
tiua,  Morgagni,  Hillary,   Hasori. 

Eben  so  wenig,  oder  noch  weniger,  ist 
r  VerwechttuDg  mit  der  Ausslvriung  ran 
tdo-Membranen,  die  nur  aus  roegulabler 
iphe  hestehen,  aus  dem  AHer  rnÜKÜch.  Be- 
'hluot:ea  dieier  Art  linden  sieb  in  der  la- 
iral-Di«serlaltnn    ron   M.   Uhl.    1831.     Um 

diesen  Fall  Über  allen  Zweifel  zu  erheben, 
'^sb  ich  das  Darmtegment  Hrn.  Professor 
tjpp  in  Tübingen,  um  es  einer  genauen  Un- 
icbung  zu  unterwerfen.  Hr.  Prof,  v  Rapp 
ritrleÜ^'inir,  es  kijane  gar  nicht  bezweifelt 
ilea,  dafs  das  ihm  zugesandte  Präparat  ein 
:k  vom  untern  Ende  des  Dünndarms  mit 
I  daran  bangenden  Mesenterium  oey,  und  er 
t  dasselbe  in  der  Sammlung  für  palhologt- 
!  Anatomie  aufgestelll. 

Eine    Zusammenstellung   der  bisher  in  dst 
Bralnr  Ifkannlen  Beobachtungen  von  Abgang  | 
klicber    Darm-Segmente   von    fV.    TlinmsOH  m 
et  sich  io  den  Ärchites  f^encrale«  du 
I  U.  ser.  Tom.  IX.  Paris  183ß.     Datselbe  li^ 
D  2 


—     52      — 

in  Zeilschrift  ffir  die  gesanimle  Medicin  »oo 
Dieffenbach,  Pricke  qdJ  Oppenheim.  Hamburg 
1836.  ß.  I.  H.  4.  9  Bogen.  1Ö37.  Bd.  VI.  H.  2. 
Refereot  dieser  Zeitschrift  wiil  die  eben  be- 
zeichneleo  Beoha(htuog°n  von  Tulpiua  nfad  Mar- 
gagni  falscblich  hier  aogereibl  wissen.  Ee  sind 
von  fF.  Thomson  43  hieher  gehörige  Fälle  «e- 
saiDiuell,  von  denen  jedoch  kaum  die  Halde 
dar  Kranken  die  Aussonderuog  ubetleble,  die 
wenigsten  aber  dauernder  Wieder^enetung  sicli 
zu  erfreuen  hatteo.  Sämmlliche  Data  sind  nül 
genauer  Angabe  der  Quellen  aufgeführt  uoil 
grofaealheils  aus  deutscher  Lilteralur.  Ich  über- 
gebe die  nähen  Bezeichaung  dieser  Qeobacb- 
langen  und  wende  inirh  zur  tpeciollereo  Be- 
IfacbtuDg  des  tod  mir  beobachteten  Falles. 

1.  Aetiologisches.  Im  Torliegenden  Falla 
können  habituelle  KolikaDfalle  ah  die  enlfem- 
lere  Ursache  de»  Leideos  angesehen  werden. 

Wie  in  Ghol«raleifheD  DarminraeiDatiooen 
nicht  sehr  selten  getrofTen  werden,  die  in  die- 
ser Krankheit  gewifs  iD  dem  Spasmus  desDa^nis 
und  den  dadurch  erzeugten  Störuni^en  der  pe- 
riitallischeD  Bewegung  ihre  Erklärung  fioden, 
so  mögen  auch  in  den  gewübnlicben  Fallen 
von  VoWulus  Krampf  und  partielle  Vereoge- 
ruDgen  des  Darmkanals  die  gewöhnlichsten  ur- 
sächlichen Momente  dieser  Krankheit  bilden. 
In  der  Mehrzahl  der  vod  Tlioinson  aufgefiibr- 
ten  Fälle  zeigen  sich  äbnllcbe  ursächliche  Vei- 
hältoisse:  Gougeslive,  schleichend -enlzüudliclie 
AfTectionen  einselner  Darmpartteeu ,  in  dcreo 
Verdickung  der  Darmwaodungen  und 
Verengerungen  des  Darmlumens  sich  bilde«, 
fend  nebst  dem  Biozutrelen  von  Spasmus  nnd 
Per  hierdurch   bewirkten  Störung   der  perislat- 


Ef    I 


ben  Bivtefang  al»   die    oachsle  Unacbe  der 
iiuinG«|ilioiien  zu  betrachteD. 

2,  ßiagnosis.  So  BchTierig  in  vielen  Päl- 
dieDiagDoiis  einer  Dann -lD*agin.-i>ioD  ieyn 
m,  so  kooBta  kh  duch  im  vorliBfrpnden  Palle 
DaM^n  einer  solchen  mit  ziemlicher  Wahr- 
eiolicbkeit  aDnefamen,  wennj^leich  die  leileo- 
1  CritOTien  melir  ncftaliver  Art  waren.  Di« 
lalteude  Kotbverhniiuiig,  die  kolikarltgen 
imerzen ,  .  der  etwas  aui'getriebene  schmerz« 
te  Usterleib,  selbst  die  Geschwulst  nebeo 
i  allgemeinen  Fiebererscheiaangeo  kor.nlen 
!  Dur  das  DaseTn  eines  entzündlichen  Lei- 
i(  des  Darmes  bekunden.  Nachdem  aber 
'  dii  Anwendung  der  geeigneten  Mittel  die 
Kbciungeo  der  Entziindim^  sich  gemindert 
iteo,  ebne  idafs  die  Kotbverbaltuog  gebuhen 
irde,  vnlmdhr  die  Zeichen  von  Ileus  sich 
itelllen.  bo  nn&le  jetzt  eher  an  ein  inecba- 
:facs  Hindernifs  des  Slubles  gedacht  werden, 
B  einer  BtncbeiDklem'naDg  war  durchans 
DU  ze  eralitleln,  auch  im  Mastdarm  kein 
idemib  zu  entdecken;  und  ich  war  daher 
ölhigtin  der- Geschwulst  der  rechten  Dartn- 
iltegend  das  UriäcbUcbe  der  Kathvetbaltung 
■acheo.  Diese  Geschwulst  kimule  nun  frei-. 
>  eben  so  go|[  Folge  einer  ümschlingung  des 
nnet  oder  einer  itmern  Einklemmung,  oder 
»haept  ganz  anderer  Natur  seyn.  Aber  docb 
I  mir  der  Sitz  der  Geschwulst  ia  der  Ge- 
ld des  Blioddarms,  die  geringere  Heftigkeit 
Krankbeits-Era-cbeinuiigen  üb«rbau|}i ,  die 
UmschlingODg  uder  innerer  Einklem 
rir«  beltiger  gewesen  waren,  fi:roer  di 
ilera  Verlaufe  nlcli  nnhrgröndele  Vermtt- 
Dgi  daEk  dö<h  etwa»  llüssiger  Kotb  die  Gt 


/ 


•Awrift  jmriUD  iatSpi»,  das  eigne  Geiühl  d«s 
Knoken,  dia  währeadi  äes  KrankheilsTerlAura 
in -dei  GeschWolsi  zu  fuhleoden  Ponns-Veriiif 
deroDgciii'GNDd  geong,  eine  wirklirhe  Invs^i- 
naliop  KU  diagqoMizifcD ;  was  denn  docb  in 
Bezug  anf  BehsndluDg  Dicht  ohoe  Werth  trja 
konnte.  Ja  ich  wAr  über  dag  Dnseyo  des  \ol- 
Tulai  so,  gewiCs,  dafs  ich  zur  Operation  bäUe 
mhen  können.  Da  aber  ia  diesen  Fällen  ge* 
wohnlich  doch  einige  Tage  hiugehea,  bis  man 
mit  in  DiagooM  so  ganz  im  Reiiten  ist,  »o 
»eh«  ich  mchf  ein,  wa>  eigenilich  dann  di« 
Gast rotomie -noch  nützen  sull,  da  in  dieser  Zeit 
an  der  EiomändaagsiteUe  deaVoNuins  sich  be- 
reita  AdbaBionen  g^Udelbnben  können,  nelch» 
die  Lösang  dei  Invaginsiion  Toreileln  und  da- 
mit dies«  Operalioo  siemlich  znecklos  macben 
nüTsten,  wenn  man  nicht  etwa  auf  den  noch 
in  NolbfaU  «oculegeadeD  künstlichen  After  ei- 
zigeo  W«tb  legen  will. 

3.  B^mtdluäe-  Wenn  schon  in  Dannaot- 
aSadnngao.  Sberfaaapt  dia  Stuhlrertiopfnng  Mcht 
«n  gewalUatn  bekäoipfl  werden  soll,  socdern 
di«  Bolffündang  die  Hauptriickticbt  verdieot,  so 
wird  diels  bei  einer  Darm-Invagination  um  »o 
nothii^r  se^n,  da  einmal  jede  laraginatioobald 
mit  Darmentzündung  complicirt  leyn  wird,  und 
dann  jedes,  zn  stürmische  Yerfabren,  am  Aus- 
iMrangen  z«  hezwecken ,  eine  UDzeiüge  Lo»* 
tmmvog  des  eiogascbobenfti  Darmslückes,  oad 
4iunit  die  Ergiebueg  der  Fäcfil- j)Iaterie  in  dai 
Cafom  abdomitiis  znr  Folge  babea  künule.  Im 
Torliegenden  Falle  gtaube  icli  uur«er  den  ^;e- 
^ofaolicben  antiphlogistiscbt'D  uod  erwelcbendcHi 
•ufterlichen  fllittela  itetODÜeri  Jurch  die  Aa- 
wendjumg  der  Belladonna  iu  Klystierea  bis  xor 


ioie    wewotlichea    Vortbeil     amicbt     zu 

Nacbdem  näuilicb  der  Kranke  das  «rale 
diesen  KlfRliereo  erhallen  halte,  slellle  sich 

bttibe  Stunde  D.icbfaar  IJeliriuui  und  hler- 
Scblaf  ein.     IVa<:li  dem  Erwacheo  aber  ka- 

Auslearangen  nar.h  olien  und  unten ,  und 
e  der  Krank»  »elbst  hieranf  eine  raeriUcba 
adernng  in  der  Geschwulst,  dia  sich  auch 
er  oad  weicher  aafühlte.  GetvITs  wurde 
1  die  Belladonna  der  Spasmus  des  Uarins 
ben,  und  das  lusammengeschuürle,  zusain* 
[ebaiUe  Darnittürk  konnte  sich  mehr  enl-^ 
ein  nnd  gleicbmärsigec  in  die  DarinbÜblung 
hieben,  nas  dann  erst  de«  Durchgang 
iE,*»  Kolbes  mÖglicb  inacble.  Ausserdem 
hie  bei  der  bis  curNarcosis  gereichten  Bel- 
DM  lehr  Ko  berücksichtigen  seyo,  dafs  wäh- 

iÜs*er  NarcDsis  der  entzündliche  Procefs 
ge  Fortschritte  marht.  Nächst  der  Bella- 
*  |Uabe  ich  auch  durch  die  Anwendung 
netsllischan  Quecksilbers,  eines  allen  und 
Ücb  obsoleten  Dütlels,  vreseotlicb  genützt  zu 
>■  PJacbdem  näulicb  der  Kranke  bis  zum 
I  keiae  «rgiebige  erleichternde  Stuhlauslea- 
m  gehabt  hatte ,  obgleich  am  9len  schon 
ina  CaloRiel  pro  dosi  gereicht  wurden, 
bielt  er  jetzt  eine  halbe  Unze  metatliscbeo 
ksilbers  und  1  Tabaks- KJystier.     Da  schon 

halbe  Viertelst  u  ade  Dach  genommenem 
Uilber,  noch  ehe  das  Tabaks -Ktyslier  ge-> 

war,  Winde  aligingen ,  was  vorher  nie 
fiü  war,  so  glaube  ich  auch  die  bald, 
h  erst  nach  gesetztem  Tabaks  -  Klistiere 
;te.  SiobiausleeruDg  cm  so  mehr  auf  Uech- 
des  Quecksilbers  schreiben  zu  dürfen, 
lUut  Uelladoaua-Klysliete  die   aigenliicb* 


—     56     — 

UerrolimbK  d«sStiih1«s  nicht  bewirk»  konnleD 
Zwar  will  idi  die  allgemelD  anerkannle  Wirk 
«auikeitdetTabakeklyslierB  indergleichen  Füllen 
in  BO  weit  Bi  lieh  um  eine  dynaimBche  Wir 
kuDg  handelt,  nicht  abläugnen  und  gern  zu%t 
ben,  dslB  sie  auch  in  dem  yorliegenden  Vail 
einigen  ÄDlbeil  an  dem  günstigen  Ausgange  hat 
ten:  ab«  dennoch  hin  ich  geneigt  zu  gUubcr 
dala  sie  ohne  Hitwirkung  de»  metallischen  Quetk 
Silbers  Äo  im  Stande  gewesen  wären,  Stuhl 
anileernDgeb  herrorzubringen,  da  hier  oiTeiibf 
zunächst  wehr  eine  mechanische  Einwirkoe 
erfordarBch  war.  Auch  will  ich  gerne  zugebet 
dafs  Bie  mehr  genützt  haben  als  Belladoonnklj 
stiere  jetzt  genützt  haben  würden,  da  lieh  di 
Organismns  an  diese  lelztern  zu  sehr  gewütii 
haben  k&onte. 

In  Bezug  auf  die  Lostrennong  des  aosgi 
stofsenen  DarmBCgmenles  künnle  die  Frag«  eni 
Btehen :'  Geschah  die  Lostrennnng  schon  «r 
Uten,  'eis  am  Tage,  wo  der  Stuhlgang  sie 
Tollkomraen  regulirte,  oder  aber  geicbah  si 
erst  kurz  vor  der  Ausstorsung  des  DarmstÖcke! 
die  erBt'^m  10.  erfolgte? 

Ein'heriiger,  lange  anhaltender  Anfall  to 
Leibschiteiden,  der  dem  Abgang  des  Darmstül 
kes  Toränging,  und  ihn  begleitete,  küante  glai 
ben  macben,  dafs  die  Loslrennung  erst  u 
diese  Zeit  Statt  halle;  dennoch  glaube  ich  ai 
nehmen  zn  dürfen,  ilafs  die  Lnstrennung  d 
Uarustöckes,  wenigstens  grÖl'slenlheils  scbc 
unterm  11.,  und  namentlich  in  so  weit  erfolgt 
dafs  der  Mesenterial -Anhang,  von  dem  sehe 
van  Sudeten  bemerkt,  dafs  er  die  EatfHUui 
des  Dartnes  am  meisten  hindere ,  eich  lo 
inacble.  Als  Gründe  für  diese  Annahme  Ttib 
ich   au:' das   gunzlich«  Verschninden  der  G 


* 

9€hett  QluN:k$ilbers  Y^oi  ^  Md  feichlkbir  So*«« 
abentig  erfolft  fwiin    Di«sir  AbftfagJKMatalaof 
«fBglicb  wrieii^  nachdem  dai  d^u  Canalo^mw 
4l«ipf«ii^^DaVin8tStk  mäft  inabr  aaidi  - Jer  fWKi 
tftn  Sanmaf  die  Darmnüiodanf  TenehM^''8«m-r 
^ero  durch  inlbd00teas>ihc!i)w«ita   AblranoMg^ 
haweglich  wurde »    «od   ao  <der*t  aadräa^iM» 
Ketfcifl»aie  Piata  maahte;   Dia^  ougkieheb^rab« 
IScIiarleD  Waüdougeu  *  da»  •obeaao  fiodaa  Ji^m 
BaifA-Sagmeiitea  acbainen  laniec  nurifir  aivai 
ansnahlige  Lestremiia^  «0  apfecbau,  uad  iaiUl 
woM  am  wabitcbeioliclistc«^  ^dal^  die'LodtM»M 
Bovg  fewar 'am  llleai*«bd  «wa»«Bem*'giiolWv 
Tbeila  ba|OMaii ,  «dfe  «TolKge  Abtreaatiog  abef 
m/^  am  iVten  :ü«iiteir  JftagUilaflig  'einiAi  iteftigaltf 
KoHkanralleB*  cfrftdgle;  -y^mavrixä  umi'ao'  aiablr 
ao  diaeerAiiDafai»»'f#aiMiigt,ffal8  akbreidai^ 
aacbl  teabt  ebaabea^Iiefi^«  an'a  ^t  voUi^ebge^ 
Mrfiab42«DaiinMlieb- a  Tage.vlaa^>  ^  iäglMb 
»lAtfavbtviadarbaltaQ^Stlitaiiiualaeroiigao^ 
Katoiilv^areildiD  tabota^>andafaraaiU-*4(Nr^-4ii^ 
B»gaflir«sg'>da8  iStäbias  nicht  :wobl :  ebne '  nritfu 
daaloiia * g? SttteiAhaili  eHblgta^Lbilraiiflru0§r  dae 
aiagiBicfadbeoen  ^  Datnütäckaa    gadaeii  «wardea 
Ufainte;     War  *d*i^«bagaa«alM*oe    BamM&oS 
aelbsl  telrift,  ab  Had^nmB  :4iaaas  bald  ais  Dal^ 
püeater,  i.*b.  umgaalfilpt,  übar  tich^seUMt^aiM 
1  iibgeacfalagep ,  >die  Schleimhaut  nach  aüfsaa  ^a^ 
kehrt;    bald  i«t   diase  Uebareiliaadarschiabaiif; 
fsIBet^  der  Darm  ^aiarhy^das  Peritotienni''näehf- 
aelaeB«     Aber  auch-  eioe  gäozlicbe  UinkciifUBgK 
im   aoageMofseheB  Därafiiitückea,.   so 'daM  di^ 
fcemfce  Sidbleimbaut  aaab  aUfaen  siebt^  läfst-  aicb 
denketi  noä  es'  bat  W*  Thomson  eine  davartig^ 
Beobaabtung  aufgeaekhnat.    lo  diäter  Baxiabueig- 
ward  akh   daa  aoigafttobene  Dairmilii«k^^aitt 


i 


—     Ö8     — 

■iMk  3»  Wtondem  Art  deTLostreDixiDgtichlen. 
TMooI  «ch  näfniicb  daa  intibr  anch  aursen  lie- 
fcnd«  iiBltM  Ende  des  «ingosdiulieo«!!  Darm- 
XndMkt  SMtsI  ab,  und  ^'ib  [Jmsliilpnng  ä«t 
IWmilikUich  nu»  gleich,  oder  er«t  wahrend  An 
VhirthgUlift'^atcb  den  Kanal  al>,  to  wird  dai 
PwitODMfltn  DRch  ftuhen  gekehrt  seyn.  Trend 
iMl'sVm  das  ubere  oder  ionere  Dnrmends  zu- 
•rU,  Jmd^'«»  gleicht  Bicb  die  Uinstülpuog  au5, 
■Dtfritd.  di«  Schleitiihiut  nach  aufseti  eracbti- 
■Mk  .Treimeii  atch  die  beiden  Darm-Enden 
ai^ialich.  gleicfazeilig,  Trobei  dann  auch  traniget 
Mw:EaifallflDg  der  Duplicalur  erfulgt,  so  wird 
MrtSllMh'  iBaoer  die  Schleimhaut  nach  aur>cn 
gftkahrt.AAiTB.  So  verhält  es  eich,  weno  dci 
Dnöi  tfaGfa.:DDle&  «ich  eioschiebl.  Weno  abei 
4**>  DtflB  aadi  oben  ftich  einncbieht,  «o  iviic 
4i*'GstiUt«og  de«  eiogetcbobeuen  Darmslückei 
Bar  d^Bil' leiebl  erfuigen  küDoea,  vrflDn  (ich 
4M':#Bt«i«i  oder  inaereDarmeDde  euersl  Ireoot 
iWll  nantt  wild  das  J'eritaDaeuin  nach  agTsfa  ge- 
IwkrtMtfB.  Eine  vullige  Umstülpuog  d«s  Dar- 
m0^i.Ut./iala  die  ganze  Schleimhaut  nach  aorsec 
(•fcährl  WM*,-  läfst  *icb  hier  nicht  wohl  deokte 
:-Der  BÜlprozef«,  den  die  Nalur  ia  dienet 
BKIhawriMUt.  laC«t  nn> ihr HcilbeatrebeD  bewun 
darn,  und  dürft«  ans  aufmuntern,  auch  io  mau- 
cbui'andwn Krankheiten  ihr  mehr  znTertraueo 
ErjMttofal  «Dinal  in  der  Verwachsung  des  eio 
IMfbobmen  Daiuiea  an  der  Einmünducgssteil 
mUcUt-adhativer  EnlzünduD^,  die  die  Verei 
MgHBg  der  Darm -Enden  um  so  ticherei  xj 
Stand«  briogt,  als  sich  die  Darm-Eudeo  uii 
ibism  SOrÜMn  Ueberzuge  berilhreo,  und  Ver 
tVBctiMOg  fiir  EulKÜndung  seröser  Häute  cba 
»etorbüsch  ist;  zweilena  in  der  Losstorsung  d« 
'  wugMoltobwwE'    D.-iriiiBliJGkes    durch     brandig}« 


lerbeo.    EiOadrn  »Icti  bier  niao  z'wti  giM 

egengeselzl«  Proteste,  Vereinfsong  und 
iDuue,  (»st  gt»icliEeilig  TOD  dernolur  tuII- 
it.  l^.  Thomion  lar»(  zwat  diäte  Treniiuog 
D.innstiick«a  durch  ReMirplinn  erfolijftni 
Aii9*ehen  und  das  g:iDzo  VerliftJien  dar 
entofseDeD  Dnrmalüctwe  \aht  jedoch  koiiien 
lifel  über  di«  Trennung  durch  brandiges 
erben  öbrig ;  oder  es  fiudea  (ich  vieliiiehr 
dem  Ada  ürganiscber  TrebDURg  diese  be!- 
Processfl  Tereinigt.  Weöu  uuu  gleich  der 
ing  eines  Daruisliickes  tiicbl  wohl  ohne 
giaalion  gedacht  werdeu  kann,  und  nufdios« 
die  Ter)«l7.le  Continuilat  des  Duriues  am 
teslen    veiederber^eslellt    wird,     so    zeigen 

die  LeicbenStFuungea,  daJ's  die  Wieder- 
ioi^uDg  der  getrenDleo  t^nden  auch  auf  an- 
m  Wege  bewerkalelligl  werden  kann.  In 
!r  Beziebuog  beob^cblele  man  hüuGg,  daTs 
dem  Qlesenlerium    nod    reritonäum  Ifeher- 

über  die  veTletzten  Stellen  gebildet  wur- 
die  für  das  aufgeBioIiene  Daruislück  vica- 

0.  Ueberhaupt  kann  jedes  benachbarte 
in  durch  Verwachsung  mit  der  rerletztea 
nstelle  xur  Wiederherstellutig  des  KaoaU 
ia.     Es  hat  bier  die  Natur  ziemlich  gturse« 

1,  so  swBr,  dafs  der  Kanal  nicht  immer  au 
rerlelzieo  Stelle  unmtilelbai  rcsliiuirt  wird, 
BTfl  dafa  daa  obare  und  untere  Endo  nur 
b  VertnillluDg  einer  uft  eDlfctat  liegenden 
icbenbÖlile,  in  welcbebeideDttriu-EDiIeD  sich 
iiioden,  in  Communicatioo  erballeo  weiden. 
Diese  weniger  gUoili^en  ArlcD  der  Beilung 
len  Datijrlicli  daon  erfulgen,  weaa  die  Lua- 
long  des  eiDgesrhobeoen  i)armsliickes  nach 
gescheliecier  Verwaciisung  an  der  Eiotaüor 
jssteli«  zu  Siaade  Koiumt. 


i;-;      DBsfVeratria,    -'■«•[ 

■    ■      I      .  ■8108  ,  j'        - 

Bereitung;   ADwemlaDg,    Wirkang    uii'l 
'  ' .  Heilkräfte. 

.^  ;^  .  -f   ,    D  a-T  g  e  «t  e  1  1  t    _    .„  ^  ,, 


au  GrSnberg,  in)  <);c9lislv!r^tIiaD]  Ueu^i^  • 


■■.>■(:■  ■ 


Ka'di«rap8athchw  BiniScbt  TArdieot  nntefätn 
AsOftVdhi^  einpfohletMii' BlitMln  das  Verairin  he- 
fovdtn  'Aafmffrksäntkeit.  Ist  mon  äucb  mii 
Recht  mibtraiiisch  und  eingenommen-,  bei  der 
Sbergrofseri  ZbbI  VOrbsodetrer  MetKcamente,  ge- 
g«D  anb&tbfge''yertnebniDg  dm  Arzneiscbalz«. 
Mt  darf  doch  diesev  Vbrurtfaeil  viclil  ohae  Aoi- 
nahBie  eioan  neaen,  kürclich  tnt  inehr  geprül- 
l^d  nod  dadurch  bekSBatmi  Areneistoit  toh 
jedem  Versuche  aais^hllafatn.  Aufgefordert  dortb 
die  gÜMligeii  Resultat«^  welche  zuerst  franzÜ- 
BiBcheatideDgliacbeAefzte)  Magendie,  Andral. 
Alat,  Bardalef^,  TiimbuU,  naeb  ihnen  Vo^tl. 
S3}tr»,  Forka,  tod  der  Anwendung  dieses  iVlii- 
tela  gesehen,  eotKhIob  icfa  mich,  dawelbc  bei 


—    bi   — 

l(Oiäni«ridflq  'pasMudcB  Fb'tlgn  »Ibtt  ü-Ge- 
ucb  zu  xiehen.  .  Seit  anderlhalb  JAbrcnda- 
L  HDgestvtke  Beobachtungen  hnben  mich  übwi 
Igt ,  defs  das  MiUel  alt  «iot  dor  mirkumtleD 
1  kranit;gl«D,  detaen  Erfolg«,  oft  Ipratiflial't 
irrMcheo,  fSr  «ioe  .kostbare  Bentebsroog 
i  Heilraitleirorralhea  aDgeseheB^erdeti  male, 
Iches  im  hScbclea  Grä«  dieAnarktfopuäg 
ir  Prftklil^r  aud  vveitvre,  «raalor*  Frfifung 
I  bäufigera  Atra«iMtupg  «erdient.  Zqrnabe- 
I  Kenntoils  deaselb«B  möchle  A  dabtr.ang«- 
iMD  seyn ,  eine  kurze.  Schilderung  aeinM  Vor- 
ümeai,  der  Dantellung:  udiI  BenituDg,  sai- 
'  phyiiithen  und  cili^iuitcban  EigeawhaJtan 
raDunpchicksn ,  und  dana,  mit  llebsrgaliaBg 
nein«?  KrankfaeilsgeaohicbteD,  Mine  WiAnog, 
.weodHDg  und  die  apedelleo  Indicatianen  sai- 
>  (httapeutiaclieii  Gebraachea  folgen  eh  laatMi, 

Forkommen.  Das  Veratrin ,  1819  Von  Pet- 
er Dud  Cavenlou,  gleicbzeilig  anch  TOn  Mei/s- 
■  in  Leipzig  enicleckt,  findet  sich  ala  Alka- 
de in  mehreren  ,  zu  dtir  Familie  der.Colchia- 
:n  gehörigen  Pllaozen,  Datnentlicfa  in  Vera- 
iD  album,    Veralrum  ssbadilta.     Ob  es  aucb 

rolchicuiii  scihit  vorkomme,  wi«  Einige 
;eben,  wird  von  Audcra  mit  Becht  beznei- 
:,  da  dieses  ein  eigner,  aber  in  seüwr  W»- 
og  äbnljcber  SiuiT  zu  eoyn  »cheint 

Darstellung  und  Bereitung.  Nach  Vafantr 
^htniaa  den  SabadillsaaitieainitWaMer,  wei- 
ss eioe  Unze  Schwefelsaure  nuf  jedes  Pfund 
badillsamen  enlliiilt,  .lu^,  und  wendet  dann 
)ei  Wasser  uur  mit  der  UälfM  von  Schwe- 
läore  an.  Die  weingelbe,  tiltrirts  Flütaig- 
t  wird  mit  kohlensaurem  Alkali  gesättigt  und 
zur   Extraclsdicke   abgedunitet,     Dib  %V*%e 


■::St'. 


.-  —    b2    — 

^  ME«w«d«laD  Säore  bewirkt,  (InfadaiOr- 
-Bisch  Di«bt  »s  Mfaleiuiig  isl,  ^ie  es  uboe  dirf' 
gMcbräbt,  and  i/itt  durch  sie  der  meiita  Ei 
trtctinteff  ungelÖRf  zurückbleibl.  Bat  nncb 
wmrme  £xlract  wird  mil  Alkoliol  Übcrgois^o 
and  -dmirit  autg«zagftD.  Darauf  desiillirt  mt 
(kn  Alkohol  ab,  «efat  deu  Uiickiland  mit>t^ 
dännlrr  Schwcfslsäilro  nus,  und  fälli  hdi  d» 
Ur  Losung  das  yeratrin  durch  koblentautn 
Ntftroir,  -welebfls  M  lange  zugesetzt  wird,  a!i 
noch  «in  Niederschlag  entstellt.  Dinser  erfot;' 
noch  hnge  nachher,  wenn  die  Flüssigkeit  bereit) 
'  alkaliich  n  r*agiren  »nfätigt.  Das  gefiillteVe 
ratria  wird  gewascban,  noch  eiomal  io  taur^ni 
Wuser  aaTgalÖA  and  nieder  gefällt,  um  o 
nia  zu  erballeB,  Zeho  Pfund  Samen  ^el'«D 
wtt  dsMa  Weis«  dr«i  bis  vier  Drarbmeo  Vr"- 
tri«.  Vaftmtr  givbl  an,  dafs  wenn  die  Hü' 
•igkelt  nicht  bis  cur  Extracttdirke  abgeraoclii 
werde,  bevor  daraa*  das  Veratrio  ee^alltffü^>'^ 
mao  nur  halb  so  rfel  davon  erhalle. 

Kacb  Couerie  stellt  Tnnn  es  auf  lo\t,tvie 
Weise  rein  dar:  man  bereitet  ans  den  S^'n'i 
ein  Extracl  mit  kochendem  Alhubol,  lü*t  den- 
Mthen  in  Terdüanter  Schvi«felsiiure  und  befaoD- 
delt  die  Lösung  mltBlallaugenkohle,  worauf  da'- 
aasdasTeratrinmit  Alknli  gerilti  wird.  Auf  dl»' 
Weise  giebt  ein  Pfund  Samen  »ieben  undewin- 
sig  Gren  Verairin  ^  solches  enthalt  jedoch  aiKb 
SabadiHin,  welches  nicht  krystailisirt,  and  ooth 
aoCserdora , xWei  baNtcbe  Snhslnnzen.  Um  d.^i 
Veretrin  hiervon  zu  befreien  ,  lijsl  man  es  "i*- 
der  mil  Terdiinnter  Schwefelsäure,  TetseUl  <ii» 
Lösung  mit  Selpetersäure,  «o  lange  dadoctb 
■ich  noch  ecliwarxer,  pechnrliger  JNiedencblnE 
badet.    Die  Löseng  wird  dann  filihrt  und  mil 


■m. 


—     03     — 

r  dnanar  Kfliitnuge  geHÜTt,  dar  Ni«dencblag 

lil  gewARchen,  galro-kuat  ■■din  vtasverfreiMB 
»hol  aulftelösr,  Briui  VttMmiHten  ijifier  L(>> 
g  hiotbrbleibt  «i'ne  gelltÜcb«  harEäbnIicfae 
»t^,  welch«  mit  Wamer  auigekncbt  irird, 
lei  da«  Virniria  und  eine  BidM  basUcbe  Sub- 
i£  zurück  bleiben  ,  während  dJt  beideo  andern 
«u  von  dem  W:i»ser  auf^eoointnen  werdon. 
Verairin  wird  aus  dtm  uogelüsten  RÖck- 
de  mitlelsl  Aelber  HnnEiezog»»',  welcber  nach 
1  Verduntleii  d.^stelh»  nU  brinahe  farbloM 
{ähnliche  harte  und  spröde  Masse  hinteriaht. 

Die  Bereitung  eines  rfinen  Veratrin  I«hrte 
h  kiirzlicli  £.  Simnn,  (S.  Pharinaceul.  Ceo- 
blatt.  1835.  S.  329.) 

Phytischt  und  chemische  Ei^nttchoflm  de» 
rairio.  Oaa  Pulver  ist  vdd  «reifser  I'arbo, 
ii'g  gernchlos,  tod  scbarf«iii^  brennendem, 
r  nicht  bitterem  Geschmacks i  «ein  Stanb  ar- 
:  in  der  Nase  befiig<>s  Niesen,  in  kaltem 
Her  oicbl,  in  hocbendein  »chwer,  in  Aetber 
liger,  in  Alkohol  bester  lösl>cb ,  ebensit  in 
'mem  Terpentinöl ,  in  AlkaUen  nicht  lö«- 
;  —  es  reagirt  alkntisch,  scbmilzt  bei  +  115", 

kann  narh  WJerk ,    bti    vorsichtig  geleitetet 
:e,  rullkummen  subliuiirt  werden,    Dat  rein« 
HtiiD  kryslalÜsirt  »ich  nicbl ,  bildet  aber  mi( 
ren   Verbindungen ,    die   leicht  krystcilliaireD, 
'tallisirbare  Salze,    i*t  ivfife,  fest    und  zer- 
lieb.    Die  Yeralrinnalze  liak«g  feinen  scbarfsn, 
itiendeD    Geschmack,    köiNien  in  concenlrir- 
Auflösungen    neutral  erlialten  werden,   daf' 
Jaa  Lackmuip.ipier  nicht  ruiben,  aber  dur 
dünnuDg  verlieren  rin  diese  Neutralität.    D 
Mrin  besieht  ans  71,227  Kohl^nslulT.  4.S 
Utoff,  7,610  WasserstüiT  and  10,394  Saui 


(Wffj  -  Haebi  Cmttrbe  kämmt  das  reiae  Ver»tthi 
■Bt-dsm-gMiMUtaaii  äberein,  und  soll  dasvrJil- 
•ama  Pna w  -  deuaJbea  seyn. 

Du  SabmOUin  /mm^e  zuerst  von  Goiierk 
Tbm  VenitriD  siigMoMeden.  IVlno  erhalt  es  näm- 
lich ,"  nabii  das  aus  der  Scliwefehäure  f)bf^ 
flcbiedwe  'gefalit«  Varnlria  mit  Waater  aurge- 
fcoclit  wird,  'worin  es  sich  auflöst.  Die  >ul 
diese  WeiM  erhaltene  Lotung  seist  bsim  £>• 
Italien  KryAtalle  ab;  die  eine  schwach  roiearolbs 
Farbe  -haben;  die.  flnesigkeit  enthält  nacbliK 
wenig  mebr  davon.  Das  Sabadillin  bildet  alero- 
förnjige  Kryslalle,  ist  im  reioen  Zustande  l'arii- 
los  abd  bat  einen  nnerlräglich  scbsTfen  Gs- 
•cbmack.  Es  scbmilzt  bei  -^20ü°  zu  einer  br»i- 
Ben  baiüiliDlicbeB Masse,  zersetzt  steh  ia  bäherer 
Temperatar,  ist  in  kochendem  Wasser  lüblicb, 
woraus  et  sich  beim  Erkalten  absetzt,  in ll^«- 
hol  leicht  1  in  Aetber  oicbt  lüslich,  teafitl  nl- 
kallicb  und  gibt  mit  SKaren  krystalliureodtSalie. 
Es  baslebt  aus  66,55  Kobleu^loil,  7,50  Süti- 
Stoff,  6,85  Wasiersloff  uod  21,10  SmcHuC 
Ans  derFiÜBSigkeit,  wornaa  das  Sabadiliin  in- 
£escbos»en  i>t,  scfaeiden  sieb  beim  Abdauip'«' 
noch  Slartige  Tropfen  ab,  uod  es  bleibt  Kok»l 
•itie  bnuae  ha rzafan liebe  Sulislaoz  zurück,  oäin- 
licb  das  GunaniAarx-  ,  Sabadillirt  Monohydnt. 
rdlfabnoB  tod  Farbe,  trocken  und  spräde.  >d 
Wasser  lösltcb,  alkalisch  reagireud,  roo  icbt- 
tna  Geschmack,  bildet  mit  Sauren  Salze,  il"^ 
aJckt  kiystallisiren ,  wird  vum  Alkohol  danoi 
jgeSUt,  ist  ID  Alkohot  lüsÜch,  weniger  in  At- 
tlier.  Es  hat  viel  Aebnlicbkeit  mit  SabsdiUin. 
nntarsdieidet  sich  aber  wesentlich  davon  äenb 
seine  nicht  krj>alRfliniscbe  Bildung.  Seine  Zu- 
ssminentetKuitg  weickt  nur  sehr  wenig  von  der 


—     «5     — 

Sabadillin  ab  unl  lehttat  «taa  anders  Baia 
unreiDen  ZatlacJa  tu  Mjn. 

JFirhmg  und  Anwmätmg  des  Veratrin. 
pendle  (Formulairs  poar  la  pr^paralion  et 
iploi  de  plusieurs  noareaux  Utidicauienti. 
i  1835  p.  87.)  uni  utndral  (Journ.  de  phy- 
igio  experimenlala  parF.  ilfo5*itdi>  Tum.  I. 
1.  Jao.  1831  pag.  64.)  ■teilten  mit  diesem 
tarate  mehrere  Vertucha  an  Thieren,  db- 
iticfa  Uuoden  nnj  erslerer  erprobte  die  Wir- 
g  des  Mitlela  <nucli'%«  Meoechen.  Der  Ge- 
nack  deiVerairia  i>t  nach  ihm  ecbr  scharf, 
'  ohne  Bitlerheit;  auf  cid«  kleine,  in  den 
id  gebrachte  Quantität,  entsteht  Speichelflurs  ; 
ler  Nase  erregt  es,  obgleich  gerucbloi,  bef- 
»  Niesen.  Auf  die  innerliche  Dose  toq 
rao  errolgen  reicliliche  Stühle,  in  geileigei^ 
Gabe  bewirkt  es  mehr  oder  minder  hefiiges 
rechen.  Blagendie  gab  es  als  drastisclies 
el,  besonders  hei  alten  Leuten  mit  Torpur 
Darmkanals,  Anhäufung  von  PücalstofTen, 
sah  davon  guten  Erfolg.  Er  reichte  es  je< 
t  nur  in  Lleioeo  Doieo  an  i^jCr. ;  .lutfa  em- 
ilter  dasselbe  iooerlich  an^Gr.  bis  i^  Gr. 
LIkobol  gelöst  ge^jen  Waisertncbl  und  Ana- 
a  und  miUerlich  als  Salb*  gegen  chronischen 
umatisiDus,  Gichl  undAaasarka  und  endlich 
enderuialiscbe  Weise  gegen  Tic  dauluuteux 
Paraly^sis  des  Gesichts* 

A,  'THrnSüll  (laTeitigatioo  ioto  the  remar- 
B  medical  effacts  reiDiting  from  the  exter- 
sppltcalion  of  Yeratria.  Loodoo  1834),  der 
JB  Mittel  gauB  beBonder*  gerühmi,  sah 
ID  Tanchiadens  Wirkung,  j«  nach  sei- 
innerlicben  oder  äofseriiclien  Anwendung. 


LLXXXTILBd.  2.Bb 


B 


B«  kleinen,  oft  wiedeftialtrn  i'nnrrlichm  Ca 
äufierle  daiselbe.  bMoader«  Fiowirkung  aul' 
rtetTensystem  und  oameiillKh  die  GeliihUi 
TCO.  Ei  entsland  darauf  »in  Gfelühl  von  H 
und  Prickeln  io  der  Oberfiache  der  Haut, 
den  KTlremiläten  genSholich  nnch  Slauim  i 
Kopr  lieh  «aidelioend,  DAineullirb  inil  gro 
ErleichteruDg rheamallscher  und  anderer schm< 
hafler  ACectionen.  Nach  iviederfauhpo  Dr 
folgt  auf  die  erwähnle  Wnrine  das  Gefiibl 
Kalt«,  OpiireiMOO  und  bedeuleuderPerspirat 
nelche  Sjmptome  durch  Hitze  und  warme 
tränke  g«iteigert  Tferden. ,  Hei  laDgcrein  F 
gebrauche  des  Kittels  stellt  sich  Uebelkeii 
Erbrechen  eiu;  auch  sah  TurnhuU  Verstopf 
auf  seinen  Gebrauch  fulgen,  wsshalb  er  ii 
KbfiifareudeMiitel  in  Anwendung  bringen  mul 
In  grofsen  Qaben  erregt  es  sicher  Erbrec 
iiDd  Purgiren.  Wenn  er  es  daher  für  da*  < 
gegengeielzte  Leiden  des  DarmkaoaU,  Däwi 
Diarrhoe,  innerlich  zu  \Gt,  empfiehlt,  so  n 
man  sieb  darüber  weniger  wundern,  sobald  i 
bedenkt,  welche  Gberraicbende  Wirkung 
manchen  chronischen  Dnrchnillen  eine  krül 
.  Abfiihmng  mit  Calomel,  Jalappa  oder  den 
gen  Sliileln  zn  Stand»  bringt.  Er  gab  es 
ner  gegen  ichmersbafle  Krampfs,  Gicht,  Bl 
maiistnas,  sowie  bei  Diarrhoe  auf  Schwi 
und  Erschlaffung  der  Eingeweide  herubi 
Auch  das  Bchwafelsaure,  weinsteiosaure 
Msigsaure  VeMim  gebreachie  er  mit  Von 
gegen  Gicht,  Rheumatismus,  Tic  doulnurem 
3Stni>den«u|,  — 1^— 2Gr.  Die  SaUe  des 
ratrin  haben  selten  dinnliiche  und  nie  nsi 
tische  Vi'irkung. 

Dieselben    Erscheiaungen   folgen    auf 
äurserliehen  Gebrauch  des  Veralria ;  es  enls 


—       «7       — 

Ee,  Pnckel^i   wdrhM  aBFaiigs  nur   nnr  dia 

1«  der  Einreibung  beichrankt,  sich  allinählig 
r  di«  Haut  susbreilet.  Bei  orllicheu  Ueboln 
Igt  gK>ra«rNach]ari  derUsfligkcit  derSyinp- 
e,  lobald  diewEracheiaaDcen  eintrelea,  oder 
«t  Bekeitignng  -lea  Usbeli  la  Fallen,  tto  je- 
andere  IMillel  nichls  fruchlete.  ßci  oft  vrie- 
iollerEinreibung  zeigt  die  Haut  an  darSiell« 
e  helzuns  ala  gelinde  B,5>be.  Wenn  da- 
in  die  MeDg«  doB  Varatrin  ein  gewlisea 
[t  «rreicbt  hat,  ko  alelU  skfa  ent  Wärme 
prickelndeB  Gefnhl  ein ,  dat  «leb  bei  furt- 
tktsm  Gebrauche  übaf  die  ganze  Oberfläcbs 
I^örperi  veibreitat,  woran»  euT  die  Wirk- 
keit,  ßeiobeit  and  Aecbibeil  des  Mittels  ge- 
Dsieo  werden  liann^  und  io  einigen  Fäl- 
nill  frZuckohgen  io  ,deo  Muskeln  desMua- 
ond  der  Augeolteder  beobachtet  haben,  wel- 
i  sieb  nach  1  bii  2(iig!gein  Anaietien  dea- 
eo  wieder  TCrlo^,  Auf  diesen  UinBlnod 
)  man  wohl  lUerkea,  als  Zeichen,  wie  lange 

die  Einreibung  oho«  Nachtheil  fuftsetzeo 
I.  I^t  es  unrein,  ao  »teilen  sich  jene  Symp- 
e  gar  nicht  eio.  Reinea  VeralrJn  lost  sich 
iDiDinea  in  Alkohol  Udd  verbrennt  ohne 
ktlnnd;  der  kirhcrite  BeWeia  für  die  Rein- 
igt aber  die  HilZ«  nad  daa  Prickeln,    weT- 

sich  zeigt,  Wabn  mSn  eint  kleine  Menge 
r  AaJ);>suDg  Tob  4  Gr.  auf  1  Dr.  Alkohol 
is  3  Minuten  lan^  in  die  Stirn«  einreibt. 
Seosihiliiät  ia  den  «iflgeriebeoeti  Tbeilea 
i  IO  sehr  erhöbt,  dafa  dine  «igentbiimlichö 
ifindlichbeit  gegap  gcWiue  Reize  erbatieoj 
enilich  ELlectricität  tiod  Galrnnitmus,  die, 
n  sie  gleicbiaitig  mit  der  Einreibung  in 
eodung  komUMo,  10   hefttgfl  Srnpändungen 

orrufeo,    dalk  dfcdNrcb    we    loiiseUopg 
£  2 


.'■■K-" 


hö^t  nnertriiglUb  worile  und  zwar  ohne  die 
loiBMta  WAhineliintMre  VeräDderaog  der  über- 
flächa. 

Eber'  iCa&per'tWochtntebnh  fiir  di«  g«, 
Hellk..  1835  No.  47.)  richtet  iich  fast  gnnz  Dach 
don  Aeurternngtio  nod  Grundsätzen  Tumbults, 
rahmt  besoDders  die  Wirkung  des  Millels  bei 
Snlierlicher  Anwendon^  auf  das  NerveoiyMcir 
böd  seine  CeDtrallhÄile  und  ueniil  lie  in  reiaeo 
Nervenleiden  fait  aDS^ezeichnet.  Auch  lobt  ei 
Mine  kräitigeD  dinretischen  Eigenicbaflen  ,  wes- 
halb fl(  bei  bydropiscben  Zufallen  ohne  organi- 
scbesLeideD,  Fieber  und  liefeaGeRUEkeaseyn  tiei 
Kräfte  lebr  gut  passe.  Er  gebraucbiees  Utat^ 
bei  Rbeamaliimai,  Theontaiiscbem  Kopfreifteo, 
GeaicbtBKbtnerZj  Gicht;  H^-pochoodrie  and  Hj 
slarie  innerlicb  zn  ^  —  ^*^  Gr. ,  Bland  jedoch 
bald  TOD  seiner  innereD  AnwenduDg  ab,  Srine 
Angabe,  dar«  schon  das  Finaihmen  der  kleiail^r 
FartiLel  des  Veratrin  Erhrecbeo  und  PDfgrreo 
errege,  ist  offenbar  anrirhtig,  indem  dieseSTinp- 
tome  selbst  anf  das  Eionehmen  grnfwr  Doi>;a 
Tethältairsmafsig  selten  erfolgen. 

Vricktr  (Medicinisrhes  CorreipondenzblAtl 
des  würtemberger  arzUichen  Vereins  Bd.  VI. 
Ho.  21.)  empfiehlt  es  aurserlich  gegen  Hydropt 
namenllicb  dann,  wecn  mit  ßiiduDg  des  W»t- 
■ers  der  bydropiscbe  Krankfieiisprocefs  erloscliea 
ist  und  es  BJcb  noch  um  Wegscbaffang  dei 
dem  Körper  nicht  mehr  gehörigen  KranLheilit- 
,  products  bandelt.  Allein  in  diesem  Falle  würda 
die  Naturhülfe  selbst  schon,  ohne  beaondereAo- 
i^gnng,  auf  irgend  einem  Wege  die  angessm- 
melte  Fläisigkeit  zu  eDlfernen  streben. 

Meine  Erfahraogeo  über  die  inoerlicbo  An- 
Tfendung  des  V«atrin   und  seine   daraos  her- 


.ii 


—     69     — 

irpcbcndflo  Wirkungen  sind  boeb  zu  wenig 
hireich  und  sicher,  als  itaTl  ich  darnuT  schon 
3  genügendes  umfnsseides  Urihsil  zu  srüa- 
D  Termöchte^  iodem  irh  mich  in  der  Mehr- 
fal  der  Falle  auf  den  aursenn  Gebrauch  be- 
liränkle.  Ich  fulge  daher  bitr  gaa«  der  An- 
b«  Forke't,  welrht>r  in  neuerorZiüt  die  hnu- 
sleo  Dod  gründlichsten  V»rsocb«  aogeBtellt 
d  die  Beiultale  dersctlieo  in  Min»  Schrift 
-'by Biologisch  •  iherapeulischa  Ustersuc hangen 
er  das  Veratria,  HauaoTer  1837"  Busrühdich 
rgelegt  bat. 

lanerliche  Gaben  haben  Im  sonniger  Ver- 
liedenheit  weoig»leus  die  gymeioschari liehe 
d  äbereioBtijDinende  Wirkung ,  däfs  sie  auf 
astimuang  der  FuoctinDen  nnd  Seniatinneo 
5   MerveDHyslems    berubeo.      Anf  .«ine   Dose 

0  I  — iGr.  Veratrin  2  bis  3Mal  wiederholt, 
tsieht  oft  schon  ^  bii  1  Sluode  nach  der  er- 
n  Gabe  eiaGefiibl  von  Prickeln,  Jucken  oder 
-kein,  wie  es  die  Kranken  nennen,  an  vom 
rgen  sehr   eDlfernlen   Slelleo,    am    baiirigaten 

den  Fufs-  und  FingerspilieD,  sehr  ofl  im 
enbogeo,  Kniebeugs,  Schulter,  in  der  Slirne, 
3t  den  AttgeDbrauneo  selten  nnd  erst  «pnler 
Oberschenkel,  Bauch  und  RSckeD.  Gleich- 
lig  mit  dieser  Empfindung,  oft  anch  nachher, 
:eugt  sich  ein  Gelüht  voo  Warm«,  bei  An- 
rn  TOD  Kälte  in  Terscbiedenen  Regicfcien  der 
:lremiläten    und     des    SlairnnM«   meistens   in 

1  HäDdao  und  FüTsen,  unter  den  Fufssoblen, 
den  Knieen  und  im  Munde.  Wahrend  Ei- 
le das  Gefühl  hüben,  als  dringe  warme  Luft 
■  denTheileti,  udi.>r  ab  miirdea  Tropteo  hei- 
a  Wassers  darauf  ge«prengl,  kommt  es  An- 
:n  vor,    als  wehe  um    die  Fttbe,    besonders 


J 


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—      70     — 

am  Jlt  Kois  ciatg«  Luft  hb  aod  her,  oder  a1 
wardtfn  Knie  und  FÜFae  mit  kalteoi  Wa*» 
ubergefseD.  Einige  Tergleicheo  das  KüIlFgefüt 
im  Uuad«  mit  dsr  Empfindung,  welche  mnn  i 
dMuselbeo  TomGenusae  der  PfeiTeruiünzkuclie 
bat.  In  d*r  Regel  zeigt  »ich  bei  Iniugrität  di 
Kräfte,  »bcrTorpor  der  ünlerUibegeflechte,  d; 
WäriBegefiibl ,  dagegen  bei  tillen  b^pocboodr 
■chen  usd  bytiemchen  Weibero  mit  vom» 
tepder  Axhenie,  d&s  Källegefühl.  Ein  und  dai 
selbe  Gerdbl  tritt  oft  eben  i>u  coDitant  bei  d#tr 
■elben  iDdiriduum  nach  jeder  Dose  ein,  als  bi 
EpileptitCben  dem  Paroxysmiii  eolweder  di 
Gefühl  ^per  rollenden  Kugel  udar  eines  Wind 
Kogei  oder  ciaer  Flau.me  vnrbergebl.  Di» 
EmpfindungeD  geigen  sirb  nil,  bevor  iicl 
weDD  überhaupt,  da«  Gefühl  von  Wärme  ii 
SIsgei)  und  Aeioeo  Urngetiuugen  darbielel,  «»1 
chat  äla  cnnitant  angegeben  wurde  und  «k 
•neb  bei  Vielen  tetgi.  Alle  diese  Symploni' 
werden  nicht  durch  den  Forlgebrauch  gleiche 
Dosen  ip^epuelban  Verhallriifi  geiteigert,  al 
die  Coostilulioo,  wieuiHnaunimmi,  mehr  dürci 
durchdrungen  wird,  lin  Gegeniheile  ruf!  jed 
oeo«  Doie  iuiiner  von  neuem,  gleich  nach  ibi» 
Darreichung^  die  erfrälinlen  (ielühle  hervor,  di 
früher  oder  ipäter  eiaem  freien  Zfriscbeoraum 
Fiats  inachen,  der  erst  nieder  durch  neue  Dr 
«ecr  begrenzt  ^ird,  Allm^hlig  vertieren  fleirl: 
Doteu  ihre  aufregende  Wirkung  auf  das  ^cl 
Ten*yitem  und  «bedarr  dar.u  verstärkter.  Ei 
gcofaer  Unterschied  (iiidel  zwischen  der  \^'ii 
kuDg  des 'Verairin  und  der  Jodioe  elall;  leli 
tere  durchdringt  ia  der  Tbat  deu  Körper,  tri 
die  chemische  Analyse  beweist ,  von  dem  Vt 
ratrin  ist  dieses  pichl  dargelhnn.  Die  belebeod 
Wirkung  du  leUtfren  Drittels  auf  die   orgao 


len  Nei 


71     — 


I  wie  di«  ftKÜscfaeo  Symptom«  ali- 
ro  >icb  Dicht  uomiMelbAr  nnch  jeder  einzel- 
n  Dnsii,  sondern  werdtiD  nllinühlig,  obae  frei« 
vUclieDräume  zu  eioer  Rewimen  Suiama  a.i- 
[läult.  Dns  Schmerigvfnhl,  welche«  in  irgend 
er  RegiDD  de«  Körpers  lange  be«lnnd,  ver- 
t  sich  QDler  diesen  Cr^cheiauoceu  entweder 
(zlich,  oder  wird  durch  «in  andere*  emelzt, 
Ichea  ebenso  plillilich  in  aadekttn  Regiuoen 
Irilt  ond  daaelbat  festgehalten  wird;  auch 
ilun  sich  Ziickungev,  Zittern  inl'heilea,  ba- 
liere  wenn  sie  früher  von  Schmerx  oder  K  mmpl 
liffen  waren,  ein;  so  i.  B.  Euckten  Thfile, 
Iche  sich  nach  einem  apoplekli«chen  Anfalle 
^albläbmuog  befanden,  oder  welche  bei  hef- 
■D  Anfällen  des  Tic  dnuliAireux  vüd  berti- 
ein Zucken  und  Zittern  befallen  zu  werden 
?glen,  tuweilen  schnn  ^bisiSliinde  oarliDar- 
:tieD  eioer  Dosis  Veratrin.  Aber  auch  auf  die 
irmeentwickiung  wirkte  da«  Alittel  kräftig  ein. 
alten,  decrepiJeo,  an  torpidem  Zustande  der 
geweide  leidenden  Individuen  geUogtofl  kei- 
1er  erwähnten  Sanialionen  zata  Bewufslseyn 

alle  KückwirkuDg  der  Nerven  auf  die  Se- 

Excretionen,  welche  bei  den  Meisten  statt 
et,   fehlt.     In  der  Regel    «ermehrt    nämlich 

Mittet  mehr  odsr  weniger  wahrnehmbar 
Transpiration,  selteoir  die  Diureie  und -noch 
>ner  die  Absonderung  des  Speichels  and  dar 
äoen.  —  Die  beiden  letslgenannten  Erschein 
gen  traten  jedoch  ollen  ein,  ohne  dafi  das 
«'I   mit   der    SchleimfaMOt    des   Mundes    und 

Biodebaut  in  unttiittelbare  ßerübruuK  ge- 
imen  war.  Kinder  erbrechen  oCl  schon  n«rh 
ersten  Gabe  mit  grofser  Leichtigkeit,  Er- 
haeoe  sehr  selten  tmd  dain  nur  nach  ^rö- 
ia    Gaben;    die    ätuhtautleeruogen    werden 


7)  ^ 
—     72     - 

bti  tJmiva  nMil  oft,  bei  ErwRcb^eoen  so  »1- 
twi  banfiger,  dab  Fort«  gleich  Turnbull  im  Gt- 
gentfa«il,  we|BB  dar  Terslopfeaden  Wirkunf, 
nild.  «rSffdpnda  Uitlol  reicbeo  mufste.  Setii 
pnrfu  gallige AattMrongeD,  die  namenllicbSm^ 
•nf  div  AawMdnag  Too  \  Gr.  Veratria  fulgtn 
ViXilf  Mb  «r  BMinali;  er  gab  seilen  tnehi  al) 
IGr.  nod  oiemehr  lU  2Gr.  iooerhalb  34S(un- 
dsD,  auch  Tumhull  iah  sie  nicht  erfolgen,  nenn 
«r  4  biff  6  Gr.  laglich  anwenilele.  la  einigen 
Fällan  erweckt«  dat  Miltel  den  lange  Zeit  un- 
terdrückten Appetit,  in  andern  verlilgle  « 
den  UeifiboJiger ;  bilWeilen  erschien  ein  profn- 
torABBachlag  obi  .den  Mund,  der  mit  Iililrh- 
borke  AchoUchlLeit  halte.  Friesel  -  uod  m\- 
cellenartlge  AneBckläge  zeigien  sieb  nur  bin  »»J 
wieder  anC  die  änfserliche  Anwendung  detVe- 
ratein. 

Binticbliich  der  Üurserlicben  AaweDiluDj 
alimmen  laeiae  Erfabraugen,  die  ich  üfler  tu 
tnachen  Geleganbeit  halte,  io  der  HaDpluc^B 
mit  den  übrigen  Beobachtern  überein.  Et  «dI- 
Mand  bÜnfig  nach  wiederholter  Einreibnog  e'o 
GelÜbl  von  Prickeln,  Jucken  oder  Pickeln,  i^"- 
liob  elektrischen  Funken ,  wozu  sich  ipälir 
Sehnen  nad  leiies,  euweilenheftigeg  unerlrüg- 
lieb«!  Jucken  und  Brennen  iu  der  dpplicalion»- 
•lelle  geullle.  Auf  der  Haut  leigie  sieb  ge- 
linde Reizung,  beitehend  in  einiger  Rölhe,  'vo 
inebrlem  Turgor  and  Wärme,  selbst  in  m«>>i(- 
ren  Fällen  Erythem,  das  «phier  bei  FcrtteOiuDj 
der  Einreibung  in  dunltlere  bläuliche  ill'lli« 
ü.bergiog,  ähnlich  wie  bei  Ekchymote,  ^'c'<' 
iellea  erschienen  auch  kleine  geröihele  Str^i- 
fee  narb  allen  Bichtungea  bin  und  gabro  Art 
Baut  ein  gleichsam  mannorirles  fricselarlip^* 
Auwehn.    Ifacb  ein  bit   Eweiiäj^igem  Aosfeiiea 


—     73    — 

BawtbwigBB  TWttkwiadm  dies*  Erscbei- 

igm  b^  wied«r  aha»  w*har«  Polgen.     la 

Exminilifsa    khgt«n-  dia  Krsnkeo    über 

GcfiibI  TOB  EiDgeicblahDMyn,  Ameiieolau- 
r  P«Isigi*7n;  auch  •tallMn  liofa  in  Thsileo, 
'«ret  Toto  d»m  AppÜMlioMorife  und  in  der 
ImIcii  Umgofan*!!  ätmlicb«  Srai»iioD«o  «in, 
'  Scbnierz  und  Znckea  in  d«D  Zehen,  den  _ 
^«rspilten,  Ellenbogen,  swUcb^n  den  Schut- 
I,  an  Kttieeo  nod  Hfiflnn,  ■«weileo  icbon 
lig  Sflkandstt  oder  Miniileo  nach  gesche- 
er  Einreibung ,  maacbmal  aber  auch  frü- 
,  ale  sieb  di«  erwähnten  Sjmplonie  in  der 
;erieb«nen  Stelle  selbst  mauH'eglirten.  In 
hrereD Fällen  beobachtele  ich  htioligcrsThrä-. 
labtooderang,  Tennehrte  RÖlhe  der  Coajonc- 
),  der  Augenlider,  Slterea  Nieien ,  Zusam- 
alsnfen  des  ^eichels  im  Monde,  ohne  dafs 
lUiilel   mit    den  faetreffet^sD   Gebilden  in 

geringst»  Beräbrong  geknmnien  war,  selbst 
in  «s  au  ganz  aoirernleD  Stellen,  nie  in  dia 
remitäten,  aiogerieben  worden.  Bei  Was- 
Dcht  erfulgle  bald  nach  seinar  Anwendung 
mebrt«  Secretion  eines  anfangs  trüben,  sa- 
rlen,  später  faetlsrea,  klaran  Urins,  auch  er- 
ien  vianchmal  ein  gelinder  Schweif».  Be- 
de» Wirkung  auf  den  Stahl,  Durchfall  u. 
.  war  beim  snrseHichen  Gebrauche  nicht 
liKaaebman,  Zuweilen,  aber  nur  seilen,  ent- 
id  auch  ein  Gefobt  von  Kälte  in  den  Exireini. 
'n  T«n  solchem  Grade,  dab  man  zur  An- 
udong  von  Warmflaschen,  erbilzeadeu  Mit- 
I  u.  dgl.  schreiten  muMe.  Dieie  Einpßn- 
g<n  wlederboltao  licb  in  der  Regel  bei  )e- 

netieo  Einrvibnng,  inancbllial  eine  gewiss- 
er ein  itimi  an  og  zeigend,  ao  dafs  der  F.i 
Zucken  und  Schmeri  aa  ei»ei  Stella ,  da 


—     74     - 

ioine'  a»  «Saer  anderat  cnDstant  üu  nihlen  ar 
gab,  Id  der  ■chmershaften  Stelle  verlor  lir 
der  Scbmars  oft  weoig  Augenblicke  nach  di 
EiareibuDg,  nm  auf  eina  andere  überzuj^i^heo  du 
•icb  hier  einige  Zeit  xn  fixirea.  zuweilen  blU 
•r,  ufana  We^M  gaa«  aus.  Wurde  die  Sali 
in  die  Hercgrube  eingerieben,  lo  eotiland  eioigi 
mal  Magen hrainpf,  wf^ai  lich  ichleimige  Dla( 
•ao  mit  dem  Slublgange  enlleerlen.  Eine  bi 
■ondara  barrofilecbenda  Einwirkung  auf  6\ 
Ceatralnrgaaa  du  NerTensy^leuia  wurde  nict 
beobachiel. 

Turnbull  and  ^btfi  erklären  sieh  di«  M'ii 
kang^.dee  Verntria  durch  die  Annahme,  da 
bei  Jeder  Einreibuilg  Tbeile  des  Alilleli  in  di 
Säfte  nnfgenouimen  würden,  tod  d«nea  endlic 
eina  binreicbande  Qleng«  den  i^örper  durch 
dringe  und  ig  die  gescbilderten  Symptome  ua 
Seaiatinnea  bervnrbringa.  Es  uolerliegl  übrigen 
keinem  Zweifel,  dafs  dasselbe  als  ein  retuä 
Aere  ohne  naricoliscbe  Eigeoschallen,  alt  ei' 
•pedflechee  Beiziniilel  «azuseben  ley.  Wiedi' 
mailten  Acriei)  eolfallat  es,  ohne  vorher  eri 
durch  Aiiimilalion  und  Reeorplioa  EiDg;an|  ii 
daa  OrgaDiimua  gefundeti  zu  babeo,  durch  Be 
riibrnog  der  NarreDanftbreilung»n  «eiae  Wir 
kuDg.  ßei  lüqgerein  Gehrauche  luufa  es  jeduci 
auch  mehr  oder  weniger  lesorbirt  aa\  lo  de 
Maiemorphnia  de»  Körpers  eiuTerleibt  werden 
lio  Uagen  und  Darmkanal  bewirkt  daseelb«  i 
kleinen  Gaben  elq«  leiable  lirilatioo,  die  Tba 
tigkeit  der  aflicirlen  Gebilde  wird  erhöbet,  de 
Umlrieb  der  Säfte  heflcbleunigt,  ee  entsteht  gri" 
fsera  WÜrmeeotwickelnqg  uud  regerer  SloS 
Wechsel-  Spqter  erscheint  verinehrie  Abionde 
rang,  sowohl  ja  der  berührten  FHcbc,  als  aacl 
entferntcrai)   SekrOlitiaiprganen ,    bäiunderi  dei 


—     7&     — 

kSstn  flnd  Mt^es  HSutm,  dfenlympbRliichen 
ärtsn  and  Drömi  d«a  llnt«rleibes,  so  wj« 
snr  Farti««n-,  der  VarflüaRieangspromrH  wird 
lüligt,  di«  Beurplioa  iagl«ich  vertnehrl;  im 
mkanstzaigt  akh  diei*  Wirkung  durch  Ter- 
iite  tarota  AbBondenmg ,  b%i  größeren  Ofl- 
durcfa  DiarrhBe,  wenii;«?  aber  ergcheiot  nnch 
irliober  Daireichang  di«  UriD«*kreiiun  beH^r- 
zu  werd«o,  «reich«  bei  liDfserlicIier  An- 
idufig  ganz  beiandan  in  Aniprurh  genom- 
I,  erbShIa  Tbaligkeit  erhirlr;  auf  der  üuhv- 
Haal  aaUteht  tnilonrer  ScbneiA  and  ein  leich- 
Anttcfatap,  docb  stets  nariD  gelindf'rn  Grade, 
n  Hecrde  der  Vageiatioa  am.  renniiiebt  dea 
iglieöiy^itema  nird  oundie  Wirkung  auf  die 
lerea  Utibilda  dee  Lebens,  Rückeauinrk  und 
lirn,  Sentibilhät  and  Irriiabitilntforii^cpflftDEt. 
tterA  rermag  es  jedoch  nur  durch  AH'eriiün  des 
rene^sMms  cu  erreichet)  und  sein  Kinflurt  nu{ 
lelbe  ist  daher  ftlett  Bur  ein  lecuiidürer;  durch 
iiaderuDf  der  ThäO'gkeit  dieses  Tvird  auch 
'»,  uhoe  diredan  Eiogriff  in  seine  Sphäre, 
Miifeideoichefl  geaDgan,  aeine  Venirlitung 
cbralls  umgeslioimt.  Doch  in  den  Cen- 
eschräakt  rieh  dia  Wirkung  des 
uT  di«  Tegetative  Seite,  die  hö- 
;n  FuDctiuneD  deasetbea  mehr  unberührt 
tnd.  Aus  dieiao  BncheiaangeB  gehet  zor 
löge  hervor,  wie  seine  Temlens  eigeullicb 
dlicb  gegen  dasNerveosTstein gerichtet  igl,  es 
risteriualsen  iu  seiner  Tbäligl^eit  zu  beicbrün- 
und  zu  veraichten  a(rabt.  Aber^eeen  dia- 
EingrilT  erbebt  sich  nun  dos  TVirkuDgRver- 
;en,  der  coDlracliTa  Put  deiialben,  den  pnrn- 
rentlen  Eiodrucli  zarüekw^*e>i<l  >  «*  enlfal' 
dflgt-gen  seine  Enai^ie,  seine  Kraft  und 
t)   die  erweckt«   grÖfseK  Tbaligkeit    prärs- 


urgan. 


—     76     — 

lirt  es  noB.  Sber  iu  EmpfaDgliehkeit,  den  tt 
paoiiveii  Pol.  Dnrcb  Steigerung  und  Eihöhuui 
der  eiDM  Seil«  dm  rferrealebens  erfolgt  toi 
selbst  eid  Siaken,  tia  Unterdrückt  werden  de 
andern ,  mtthiii  liebe  gicb  auf  diese  >^'eise  d'\ 
Zi]|;leich  Stärkende,  reisende  und  doch  echmerz 
stillende  Bigeoscbaft  dea  Milteli  erklären;  aud 
lande  daria  die  Sctieinbar  nidersprecbend 
Wirkung  euf  veriAefarle  nnd  verminderte  Ab 
sonderang  des  Damkanal«  ihre  Begründuoi 
so  wie  der,  Eioflafs  auf  disSecrelions- nud  IS( 
sorplioDiorgawe  iiberbaupt.  Kacb  grorsen  Gi 
bea  erfolgt  sicher  vollige  Vernicblung  desK«t 
Tenleben«,  dnrcb  all«  l^rscheinungen  einer  Vct 
ginung  millelit  eines  Acre  sich  kuodgebco' 
Erbrechen,  Purgireo,  Scbmerzgefülil,  Zucknuger 
Abnahme  der  Sinne,  grofse  Bnlkriiftung,  H<b 
fälligkeit  n.  S.  W.  Bei  dem  aufserlicbeii  ^t 
brauche  berührt  es  sunäcbst  die  feinen  En 
digungen  der  peripheriachea  seniitiven  t<" 
ven  und  \Wird  Ton  diesen,  nächst  den  Capi' 
largefafsea  auFgenonmen  ,  zu  den  höbers  ^^ 
steinen  des  l<ebens  Ibeilneise  bingaleitet,  i 
welchen  Kegiooea,  besonders  aber  in  der  nie 
deren  Sphäre  es  ona  seine  Wirkung  wtiti 
entfaltet  and  durch  die  oben  beschriebenen  S^m] 
tome  zu  erkennen  giebt.  Das  Veratrin  ^kI 
demnach  sot^obl  lar  Torpor  als  Paralyse  i< 
Mervensystems,  Terlrägt  sieb  mit  versatiler  Äti 
nie  und  nbt  eine  benhigende  Gewalt  auf  d 
eensiliven  Narreo  aus,  deren  Thätigkeit  beacbröi 
kend,  ist  daher  als  ein  wahres  Excilans  us 
Alterans  za  betrachten.  In  der  31ilte  stehen 
zwischen  den  Acribns  narcolicis  und  diurelic 
tbeill  es  weder  die  Eigenschaften  des  eioc 
noch  des  andern  antschlierslicb ,  besitit  jedui 
eins  ausgeieichoet  diuretische   K.raf(,   die  i^ 


—     77     — 

1  memen  ErfabniTigen,  selbst  -  bei  vrettem 
I  über  seine  beruhigeode,  »dttfieristilleiide 
iong  stellen  mljrbte.  Das  Mittel  eignet 
besonders  für  chroniscbe  Krankheiten  und 
einielneo  Fülle,  tvorio  es  TOI  zu  gt  weise 
vendung  findet,  sind  denlDScb: 

1.  Neuralffieen,  Tic  dooloarenx,  Ischias 
osa.  Der  Gesichtsschmerz  ist  io  der  Re- 
durch  eine  schwächere  Salbe  Ta«cher  zu 
iiigen.  wenn  das  Üeliel  in  den  VetäsleLn- 
der  Nerven  sich  aurbreitet,  »Is  wenn  es 
auf  einen  Punkt  beichrünkt.    Langwierige 

e  sind  schwerer  zu  hekümpfeii  als  frische, 
1  die  lange  Dauer  einen  SO  tiefen  Eindruck 
die  Nerven  geniacbt  hat,  dafs  derSchmerE 
nach  gewissen  Zwischenraomen  wiederkehrt. 
giebl  Falle  von  Genich rsschmers^  die  als  rein 
«ilire  und  funcliooelle  Störung  ein  ganzes 
en  hindurch  quälen,  ohne  malerielle  Ver- 
itaag  in  den  Nerven  und  im-  Nearilem  za 
irkea  nnd  dennoch  deDiVnalrio  eher  wei- 
I  al»  solche,  die  nach  korser  Daner  schoa 
Nerv  und  seine  Hiilte  nmändeni,  und  da- 
h  dem  Verairin  harloäckigen  'Widerstand 
BO.  Solche  i>Utainnrphosen  werden  sehr 
b  Dyskrasien  begünstigt ;  dennoch  aber 
nag  das  Veralrio  in  früherer  Periode  aDge- 
det,  auch  hier  bisweilen  glÜcUkbe  Besul- 
za  liefern, 

2.  Paralysen.  Hier  bewegt  sich  das  Ve- 
n  wirksam,  wenn  die  Lähtnuag  nicht  aus 
;r  Schwäche  des  Nerveniysteins,  sonderi: 
r  aus  Unlhüiigkei!,  Tor por,  einem  ^ewissei 
lativen  Leiden  desielbeo  und  nicht  voi 
CenlralnTgaiien  ausgeht.  Belinden  sich  Re 
eu  des  Rückenuiarks  und  Gebüiii  im  Za- 


-     78     — 

stand»  TOa  UidbÄtigktit  and  Halblähmnng, 
bt  seinEinflab  auf  BeleboDg  dieser  Tbeile  w 
weotier  enpriefilicb,  ■!«  wenn  nur  du»  Leitoo, 
TeTinSgen  zwuchea  deo  eioielaea  IVerven  u 
ihren  CentralorgaDea  «rioschen  encheioN 
weniger  in  d«n.  gelähmten  Gebilden  zugle 
die  EmpfaogDcbkeit  darniederliegi,  um  >o  mt 
«tebt  von  seiner  "Wirkiiog  zu  erwarten,  . 
wenigsten  Jedoch  hei  sulchen  Paralysen,  weil 
anf  blutige  Apn[ilexie  folgen  uod  wo  sich  übi 
haupt  schon  Deiurganisationen  in  den  hütii 
Ner*enparlieeD  erzeugt  habba. 

3.  Epilepsie,  CaialtpHe  und  Eklysis.  Sei 
Wirkung  enlreckt  sich  nicht  hios  auf  Hers 
stiininang  der  krankhaft  erfaühien  Sensibilir 
auf  Hemmung  der  Fortleitung  normaler  Rei 
uad  ibren  Eiaflufs  auf  die  Bewegung,  »onde 
auch  auf  Erhöhung  der  Nervenkraft ,  daher 
in  diesen  Fällen  luneilen  gole  Oieoste  su  le 
gten  Terinag. 

4.  Hypochondrie  und  Hysterie  nhne  o' 
gallisch«  Slörnog  und  lBB(erieile  Uiiiänderun 
auf  Tvioer  VerstimatnaK  der  Unterleibsnervi 
und  Ganglien  beruhend.  Hier  scheint  ei 
VerhleduDg  mit  andern  passenden  Mitteln  wo 
einen  günstigen  Einflub  auf  die  Function  d 
afficirten  Nerrenparlleen  und  ihre  Kücknirkui 
auf  dia  Übrigen  Seknlionsorgane ,  berorrufi 
za  kÖDDflo. 

S,ChfonitchtjiffMiioHM  desHerzens,  Nei 
rosilai  cOrdii.  Di«  Ueobachluiig,  dafs  sowo 
,  durch  «eins  aufierlich«  Anwendung  als  inoerl 
eben  Gabrauch  eine  Veräddenuig  in  der  Ci 
culatioB  sichtbar  «rird,  ist  richtig;  der  fr< 
cjuente  Hart-  und  Puliscblag  wird  langsa 
und  nakb,  d«r  UngMm«  fnquent,  fast  beslai 


—     79     — 

tiher  der  anr^BlmAfiig«  r^gelmäfi-ißer. 
<e  Wirkungen  sind  nur  in  dem  hekfinntaD 
[Infs  ile«  Mittels  auf  das  Nerrentyslein  su 
len  und  Enden  «orzugfweise  bei  «inxelneD 
genstbelo  PerioneD  »rail,  Kur  bei  nerTÖsen 
tilatiooeo  und  dem  Zuilande,  wrichea  man 
rhBupt  mit  dem  Aundrucke  Neurotiia!  cor- 
lu  bezeichoeD  pflegt,  knnn  es  von  Erfolg 
I,  bei  orgHnischeo  Fehlern  aber  nidils  nützen, 
leicli  Turnhull  aüch  bei  orgsniscLen  Febleru 
Bercen»  Brfolg  geseben  bflben  will,  indem 
lemen  Etrahrungen  nach  die  wäsBrigeExsu- 
nn  beseilisle  —  aUn  hier  mehr  «sine  aoli- 
ropiscbe  Wirkung  ulTenbarte.  — 

6.  KeuchhutUn.  Bei  dieierKrookheiUform 
cble  es  in  der  Regel  wohl  keine  besondereo 
ilkriifle  entfallen  und  vrürde  höchileos  nur 
Sladin  conruliiTO,  ohne  allgemeines  Fi«ber, 
r*es  Onroiederliegen  der  Krafle  und  obne 
>rrbali»che  Entiändung  der  Scbleioihäule  be- 
rankte Änneadung  verdienen. 

7.  Chronischtr  Rheumatismus,  Wenn  die 
EÜndlicbe  Antcbwelhiug  der  Gelenke  nicht 
:if  im  Steigen,  sonderu  im  Abnehmeo  be- 
Fen  ist,  halte  die  äur«erticha  An%vendun| 
Verntrin  oft  ■cbmerzsiillende,  be«äDfligende 
1  Eelbit  die  Resorplioo  belbatigeodo  Wir- 
ig, mehr  oiilzte  es  dagegen,  tto  nur  sie- 
idi,  reifseiide  Schmerzen  ohne  AnechwelluDg 
'  Tbeile  bestandeu. 

8.  Gicht.  Kar  !n  der  Beberloien,  iLehr 
enannlen  rheumatischen  Gicht  möchte  es 
lleicht  nicht  ganz  ohne  allen  Erfolft  seyn;  man 

es  jedoch  hier  noch  zu  wenig  Tersucht,  um 
genügendes  Urtbeil  über  seine  Heilwirkung 
eben  tu  können.    Fälle,   no   es   icboo  sn 


—    80    - 

orgnnisclien  Umändnaagcn  gelommen  iri,  Vu 
den  läogeren  Gebrauch  und  groFse  Autdau' 
arfordern,  ohne  wabncbeinlicb  güottig«  ßuiu 
lata  zu  liefera. 

9.  Torpor  und  Aionte  des  Dormiannl 
•larke  VenchleimuDg  der  Gedärme.  Hier  h# 
CR  eioe»  Tbeils  durch  leioe  reizende  Eigeoicb 
die  LaxilHl  der  genannten  Gpljilde,  vermag  i' 
ber  Durcbfälle  suF  dieiem  Grunde  beruheod  '■ 
beteiligen,  nährend  «t  nicht  vreniger  die  (^un 
Torpor  veranlaltte  Ventopfung  zu  eutfenieu  i 
Stande  ist. 

10.  WasanrawAi.  Wahrhart  ausgeieicl 
net  erscheint  aeine  Wirkung,  wenn  die  >^''^ 
aeraucbt  nicht  an*  orgaoiicben  Desorgaciiaii' 
neu,  sondern  nur  aus  Schwäche,  Torpor  ii[ 
Uaihätigkeit  der  Uat«rleibsgebilde  enlspiiot 
bei  Hydrops  aicitei,  anatarca,  Oedema  pedui 
n.  1.  TT.;  unnütx  und  schädlich  ist  es  dairg" 
WD  allgemein  atheoiicher  Zustand,  kränige Iteflji 
tion,  Ueberflufi  an  plastischen  Saiten  und&Dliüi 
düng  oder  antzüodticbe  AnschweMung  besleb 
Oft  wird  seine  dinreÜsche  Kr.iEl  durch  Dish» 
monie  der  Nerven  nicht  ealwicLelt  und  feb 
daher;  Turnbull  «rnühnt  dieser  Eigenscha 
nur  als  zuweilen  sich  eiostallend,  mährend  0c 
ohne  AasDabtne  eine  vermehrte  Uriniecretu 
hei  vorhandenen  bydropisch«n  Zustanden  nab 
nahm.  Ich  kann  dagegen  die  betoudere  diut 
tische  Kraft  das  Veratrin  in  dieter  Kraekbi 
nur  bestätigen,  indem  ich  gerade  hier  von  t«>° 
Anivendung  die  herrücbeten  Erfolge  sah,  seil' 
noch  in  Fällen,  vro  jed«!  andere  Illitlel  darcha' 
nichts  fruchten  vrollle.  Dar  Urin  zeigt  sich  >i 
fang!  mehr  aatutirt,  •loSrwcber,  einen  EJiede 


—     81     _ 

ag  bllJend,  nird  nllmtihiig  »trobgelb,  heller 

gebt  in  grorseu  Quaalitalen  ab. 

Gfgenanzeigrn  wider  den  inBetlichen  und 
erlichen  Gebrauch  des  V«ratrin  tind:  all- 
eine SUienie,  —  grorser  RdicblbOin  an  Blut 

plasliachen  Safleo,  Plethora  loealia  et  noi- 
iilis,  Congeslionen ,  groTea  Beiabarkeit  det 
ifssyileins,  heftige  artenelld  Reiction,  stsr- 
Fieber,  BotzÜndung  oder  ehlaÜBdlicIieRei- 
;  nai  Desorgaiiisaiiiinen  eiD8«tner  Theile, 
a  Sinken  der  Vitalität  überhaupt  uod  be- 
ers,  wenn  dieselbe  mit  ZerieUnog  der  Safte 
undeo  ist. 

Dose  und  Form.  3tnn  gtebt  das  Veratrin 
rlicb  entweder  in  \veiD^eiltiger  Auflösung 
■  io  Pillen   zu    jV  — i— i  — IGf.    täglich 

Qlal.  Forke  gab  in  der  Iteg«!  1  höchstenr 
r.  ionethalb  24  Slundoo.    Magendit  bedient« 

folgender  Formel:  Her,  Veralriofie  gr,  iT. 
il.  Vini  «nc.j.  Sulve  D.  S.  10  bi8  16-20 
(fen  in  einer  Tasse  Getränk,  oder  —  Rec. 
ilrinne  gr.  ß.  Gumm.  arabic  al  Sjrmp,  Gumoi. 

ut  f.  Pilul.  JN'o.  6.  pond.  gr.  j.  D.  Dlit 
ürk  ancufangen  und  nach  UmstäDcten  bis  aii 
^lich  zu  steigen. 

TuTTtbuU  empliehlt  folgende  Formel:  R«c. 
itrinae  gr.  i).  Pulv.  Rad.  LiquirU.  gr.  xij. 
.  Hyosc.  gr.  TJ.  M.  f.  Pilul.  Ho.- 12.  Cspg. 
^.  Täglirb  3  Mal  1  Pille  zu  geben.  Diese 
e  möchte  doch  wohl  für  den  Anfang  zu 
!  seyn. 

Aeufserlich  wendet  man  eine  Salbe  an,  und 
r  von  lO  —  15—  20  Gran  Yeratrin  und  mehr 
1  Unze  Fett.  Bei  sehr  reisbarer  Haut  he- 
l  man  sich  einer  ichwäcberen  Salbe ,  ge- 
cht  auch  wohl  «ine  Auflöinng  von  10  bis 
jm.lXXXVn.B.2.Si.  F 


20  Gran  Vcritlrin  In  beirsrm  Alkobol 
rpibi  änvODciiie  Qoaatilat  von  der  Grötiee 
Nu(t  5  bis  ii  Mipnten  lang  anfangs  Itlor| 
und  AbcD^s,  nach  Verhallen  der  Utnstan Je ü 
Öfter  mit  der  blofseo  Hand,  dem  SiUe 
Krankheit  so  nahe  als  möglich,  ein,  bU 
riacblaCs  der  driogeDden  Symptome  zeigl- 
Haut  mal» frei  TOD  Verleihung  seyn,  damitk 
ReiEiiDg  eiDlrill;  auch  hiile  man  sich  nur  el 
davon  mit  deo  Augen  in  Berührung  zu  brin 
Arif  diece  Weise  kano  man  dieEinrtibungl 
theo,  Monate  lang  ohne  die  geringitea  » 
iheiligen  Folg«o    fortHelzen. 

MagendU  und  Ebers  gebrauchten  noch 
Millel  eodenratiscb ;  letzterer  liefs  auf  di' 
du  Oberhaut  eDlblöfsle  Sirlle  2  Gran  Ver 
eiostrenen,  stand  aber  bald  tod  dieser 
ibode  ab. 

Da  far  die  meiiteo  Feilte  die  äufscrlicbe 
weadüDg  de»  Veratrin  als  Salb«  in  def  R' 
pafst  ond  genügt^  so  mochte  diese  Applic^U' 
art  Tor  allen  andero  deo  VorEtig  Terdieno 


—    t»   — 


IV. 


'  übet     *  • 

»H's     Phrenologie. 

Von 

Dr.  Gäather, 

MadidMlnllM  ia  Köl«. 


SS  Leben  des  Menseheiip  als  d«;  ürtypu«  de« 
lero  Thiergesctilechter,  Mjgl  weh  »oo  eloer 
i/acÄfB  Seite,  al»gHi«gM,  onfMoKscA«  BoS 
MoUvM  Leben,  und  «o  ,  wie  da»  aBtmaWscfif, 
Lilrhllich  seioer  willfcÖhrtlCbeo  Funclioneo 
.  HnndluflgeD,  vom  GeitU  abhängt,  so  dat 
pioliue  Leben,  wohin  Forlpßanzung,  Assi' 
ilion,  Ernahruns,  TFaclathumt  IrritabOität, 
-  und  Aussonderungttt  %eii3rea\  vom  anima- 
fcm,  da»  sich  inderiV«-*«JJ)AnVeaa8»prkht. 
«0  CeDlralorgao  da«  G'Aü-n  i*^  — 
Ünläugbar  iät  e»,  dafs  ÄU  von  dem  v«r- 
^e[leD  Dr.  F.  J.  G««  «•g»P  Ende  d«i  vo- 
n  Jahrhunderts  wWer  io  Anregung^  g»- 
■Jilen,  und  jetzt  io  TenttchlaDd,  »eiDem 
erlsode,  fa»l  vergeiienea  ÜDlersuchangeD 
r  den  arof»en  Einfl^ls  dpr  vorb«nach«adeB 
I         P  2 


.V      ,  _     84     — 

Oi^nisstioD  &n  Gehirns  auf  dieNeigangen  ui 

Fähigkeilea  des    Mengchen  *),    welche   io    il< 

Iststeil  Zeiten  wieder  die  AufDierk8aD)k,eit  zwei 

grofser  Nachbaniaaieo,  mehr  als  je,  auf  si 

gSKOgen,    TOD    dem    gröfBten    Interesse   für    i 

Wisse Dftcfaaft   niL<)  die  meoscblicbe  Gesellacfai 

bieibeo,  WSdii  gleich  von  Mancheo  miCsTersta 

ddn,  diese  Lehr«  keioesweges  die  Meiaang  b 

gründet,  als  sey  der  geiilige   Tbeil  des  Me 

sehen  ein  $klm  seiaer  pfayBiicheD  Natur^  sc 

dem  diese  Organe,    und  die   in   ihoeD  gegtü 

dateo  Anlagen,  in  anrern  tod  denTorberracbe 

dt tt  Neigungen  des  Oleaschen  die  Rede  ist,  si 

nur  als  TorherrscheDde  Reize  zu  betrachten,  i 

unter  der  Herrschaft  des  Willens  stebea:   de 

der  Mensch  lebt  aufger   dem  somatisthen    jei 

höhere  geistig«  Leben,  dessen  Functionen  na 

Gesetsea    dar    Freiheit,    durch    Ideen  der  V< 

nnnft  bedingt,  erfolgen.    Auf  diesem  SlandpunL 

des  Qlenichen  fdbll  sich  derselbe ,  obgleicb  eio 

Seits  der  Nalorherrscbafc  unterworfen,  doch  *i 

derer  Seils  über  die  Naiur,  die  nurblofseNol 

Wendigkeit  kennt,    uoendJich  erhaben    nnd 

*)   Seibit   bei  sttern  Schriflstcllern  linden  EifJi  hietü 

fcbon  Andeuinngen ,   nameiitUcli  Ijeim  Gnlen,  bo  ' 

oian  in  den  folgenden  Jslirimnrierten  im  Allgemeii 

tnnBhm,  dafa  das  Cr'/uni  derSilidesWabrnehninn 

varmogeni,   und  das  Meine  Gebirn  der  des  Gedic 

ni»ei  ley,   weabalb  man  dem  Hinterbanpte  den  ' 

mea  des  mnemom.tdien  Beines   gab.     Unter   ded  s 

tem   Sehriftatellern   vor   Gall,    bis  iutz  vor  der  V 

ÖfientÜclmng  seiner   Kntileckungen,  geboren   hierl 

namenlHch  Tft.  iri//is,    Vieuneiis,    Lancisi,   Uni 

twm  Suneten,  Meyr ,  Priidinska ,  tfrisberff  nnd  Ss 

merfh^   etc.,    weldiet-    letrlere   schon   in   sriner. 

'    J.  17?8  in  Göttingen   erscbienenen   Oitsert.   Ite   t 

..    encephali,  die  Bemerkung  macbl,   dafs  die  Seelon 

bi8ke>*en    des  Menseben    und    die    Getclirigkeit    ' 

Thiere  von  dem  grüreein  Ueberscbuiie  der  Hirnnui 

iHdeo  Neiren  herrühren. 


—     85     — 

Reich   der   Freiheit  renetst,   vrorauT  sich 

Würde  des  Menichen  glSad«e.  ah  für  ein 
leres  Leben  bealiiniiit,  wa  An  scheinbare 
barraoDie  in  Harmunie  verwaMlalt,  uod  der 

UDBerer  Verounft  «o  nBWideffsprechlich  ge- 
;r(eZaiamineDliaDe[  zwischen  Gliicksetiglieit 

moralischain  Werthe  be^gsstellt  wird.  — 
ir  fahlen  (sagt  Kanl')   in    nDwr«r  Naiar  «i- 

DDiridersteblicIien  Trieb,  «beo  towohl  glück- 
e  als  edle  und  gute  GetebSpfe  zu  werden. 
iGre  moralische   N<tlur  treibt  uns   an,    nach 

I  nod  Würde,  die  wir  dnftb  tugeadbsfle 
iDiiuDgen  und  HatidluDg«ii  «rballen  köaeeo, 
streben,  ond  vermüge  unserer  siDDlicheD  Nb- 

fnbleD  wir  in  nns  eioBD  »tariLfio  uod  leh- 
l«D  Drang,  alle  die  Friad»,  ku  deren  Ge- 
•  wir  Anlage  habea,  uo»  wirklich  zu  ver- 
äSea.  Wie  macblig  diese*  St rsben  der  Sinn- 
teil tey,  sieht  mao  daraas,  weil  dieser  Trieb 
bei  sehr  vielen  nienechaa  to  weit  verirrt, 
<  sie  ihn  selb^l  auf  Kosteo  ib»er  Moralilät 
befriedigen  suchen;  data  sie  Mlbst  allen  Ein- 
jagen ihrer  Vernutilt,  sich  nicht  durch  blinde 
riedignng    desselben    in  Uorofa*/   Reue   und 

II  in  körperliche  Strafen  mathwillig  zu 
zeo,  kein  Gehör  geben ,< sondern  ohne  alle 
bliebt  auf  diese  Kolgeo,  aicfa  dem  streagen 
]e,  das  ihre  unedle  Sinnlichkeit  ihnen  auf- 
det,  uatemerfen  Suiehraoaaber  die  Wahr- 
muDg  dieser  Triebe  ia  nnserer  Natfir  dazu 
9chligt,  ihnen,  wenn  nicht  höhere  Hucksich- 

es  verbieten,  die  heTriedigeDde,  Nahrung  zu 
eo,  weil  keinem  Geschöpf«  irgflixJ  ein  Trieb 
■einer  Quaal,  «der  irgend 'ein  Trieb  gege- 
ilt, den  es  nicht  befriedigien  Lininle  und 
l'le,  eben  in  gewiTs  ist  es,  .dols  dt^r  Mensch 
möge  seiner  muruliichta  Nnllir,  wodurch  er 


^h  lo  w^  Über  tilts  Lebendige  osben  ihm 
«rlwbl,  in  allia  dei)  Fallen  seine  *ioDlich«a 
Freddeo  Tarläagani,  und  «icli  freiwillig  venu- 
g«t  mnsse,  .wo  >m  mit  den  hÖhern  Foderun- 
god  Sflinn  s(t)«rii  Kaluc  im  Widerspruchs  al» 
ban."  — 

Dafa  diMB,  (lem  Moralprineip  häufig  enl 
gageBBleheoden  Neigaogen  in  der  physischti 
nalardeaiUmtBchen  begründet  aiod,  dafür  sprirli 
•cboo  der  Umpland,  duFs  die  Neigungen  de 
Aaltarq  aicb,  ^ie  ifarekürperlicbeo  IVrankheils 
Anlagea.,  auch  »uf  die  Kioder  fortpflaazei 
WoUle  man,  ah  Widerlegung  dieser  Behaup 
tnog,  solcbca  der  fifkiahun^ ,  uod  dem  sich  eia 
drttcfcaadeD  Beispiele  zuschreiben,  so  widei 
Spricht  dlesam  dia  Erfahrung  ülFenbar  !□  Fal 
leK,  wo  dis  Aeltern  den  Kindern  frühsei'i 
durch  den  Tod  entrissen  wurden,  und  ihre  Ei 
Ziehung  nnd  IhrBei^piel  lur  Hcrvürbriugung  g'ei 
eher  Neiguoge»  oicbt  auf  sie  wirken  koaoleo 
Dafs  «or«ü^/icAB Talen ta  weniger  forterben,  «ii< 
die  Errabning  bäoSg  aeigt,  liegt  vielleicht  ii 
derfribereo  Abstumpfune  dieser  Anlagen  bei  de 
Aeltan,  oder  in  dam  INelurgeselie,  nenn  sol 
che  einen  gewissen  Punkt  der  ßntwickeiun 
«rreicht  haben,  diea^lben  gleich  einer  Scbnecken 
linie  in  sich  selbst  wieder  ziirlickkebren.  Aue 
ist  hier  der  Umstand  tn  beirerkea,  dafs  a.  l 
dei  Sohn,  der  die  ansgezeichDeten  Talente  se 
Des  Vaters  nicht  erhielte,  alsd;inn  wühl  niel 
darMnller,  oder  einem  andern  enifernlern  Gliec 
dar  Paaiilie,'in  der  Organ isHiiun  seines  Gebirr 
ähnlich  sejFD  diirjta;  eine  Bemeikung,  die  suc 
bei  TOrherrsohendeD  Nejgnnj^en  eioe»  der  Ae 
lern,  hlnrichllich  ihrer  ]'(irt]ißaniung  auf  >) 
Kinder,  zu  berücksichtigen  isl.  —  So  geho 
der  fileotob,   Seilaaa   seiner  physischen  Katu 


■"tttot;: 


_     87     — 


(er  dl«  IiÜh«rD  TMflnrtu,  dffnn  auch  diene 
l>en,  j«  nach  d«r  mefa^  oder  weniger  voll- 
inioeneD  Organiaalioo  ihrei  Gebiras,  airht 
'  Torherracbends  Neigungrn,  aondern  auch 
hiskeiten,  wenn  glsich  die  Tbiers  ,  blofs  tud 
em  Instinkte  gelaitet  kq  werden,  ])lnDclieiii 
eiaao  dütfie,  wi«  aber  offenbar  der  Füll 
ht  iat^),  nie  diee  mehrere  auffallende  That- 
heo  dem  Beobachter  benMteo.  . 

Kur  (wie  gesagt)  mittelst  der  Nerveniphäre 
in  ia   diesem  Leben  der  Geilt  oder  die  Seele 

DleDichen  wirken,  nämlich  durch  den  Ein- 
B  des  JVilWns  auf  dieselbe,  der  allein  der 
le  «igentbümlich  ist,  und  wodurch  tie  die 
der  physischen  Natur  des  Menachea  liegen- 
1  Neigungen  und  Fähigkeiten  beherrtcbt  uud 
kt,  was  sich  allerdings  bei  den  Thieren  nur 
r  scbvcach  zeigt,  denen  selbst  htihnUz  eine 
rohneode  Seele  gleichfalls  zugesteht,  wie  er 
I  bierbher  in  seiner  theodicet  §.90.  folgen- 
inafsen  auidrürkt:  „leb  halte  dafdr,  dafs  die 
len,  und  durchgehends  die  einfachen  Siib- 
izeo,  nicht  anders  als  durch  die  Schüpruog 
tu  Anfang,  und  durch  die  gSnslUhe  Vernich- 
;  ihr  Ende  erreichen  könoeO'  Und  so  wie 
Lcbeial ,  als  Hefte  sieb  die  Bildung  der  or~ 
iscbea  beseelten  Korper  in  der  Ordnung  der 

Nor  bei  den  Kimittri^e»  der  Tliiere  düifte  diesei 
volil  vorberrsclieiid ,  und  lelbil  die  Herder' ni^ie  An- 
sicht ,  welctie  dieseltien  aui  dein  «ngeiclk rankten  Wir- 
kungsbreiEu  der  Tliiere,  in  nelcliem  mittetat  äufsertt 
scbarfei  Sicine  iliie  VoritellDnelkrati  auf  die  nollil- 
gen  lluniilungeii,  a\»  auf  rinm  Punkt  gericlitel  ist, 
erklärt,  niclit  anneiiDibKriejit.  Der ImtinkKlHr Tliiere 
bezietit  sieb  nur  auf  die  Brbpltuiie  d«  iinlividuums 
und  leiner  Gattung;,  nnd  dieser  Zweck  lie^l  am'ti 
nobl   den   ilinen  von  dw  Natur  cltbeilten  Kunslltie- 


Katttr '  nlAt  saJen.  «rlilären ,  als  neon  nrno 
.tcbpa  ein«  orginisrhfe  rrafortnalion  (?)  tocbu»- 
seltt,  al)o  habfl  icU  darRui  gescbtossea,  >1aIi 
.dASJeni|e ,  was  wir  die  Zeugung  des  Tbitrs 
BennoDi  nur  btoFs  «ine  VerwaDdluog  uod  Vit- 
sröfterapg  ■•jr,  uod  dafa  demEufotge,  weil  ebto 
im  Leib  scfaoQ' gebildet  gewesen  (P),  in  glsn- 
beo  Bey,  daf*  er  anch  schon  beseelt  geneieo, 
und  eben  dia  Seele  gehabt.  Ja  ich  schllelie 
.aas  der  ErhelKiDg  der  Seele,  weno  sie  eiDnal 
erscbaiTeo  worden,  umgekebrt,  dajs  dasThiir 
glnchfaüs  rrhallen  werde,  und  dafs  dtr  schtii'- 
bare  Tod  nichta  anders  als  eine  Eniwicktluni 
sej,  indem  gar  nicht  das  gerio^ate  Aosebn  vor- 
handen ist,  dafs  es  ia  der  Ordnung  der  Na'»' 
TOD  allen  Körpern  ganz  abgeiondeile  Seelen 
gebe,  noch  aacb,  d'aTs  datjeniga  darcb  i:» 
Kraft  der  Katur  aufhören  werde,  wasgarnictil 
üBlSrlicherweiie  aDfaDgl."  —  Gegen  iesEia- 
warf,  dafl,  da  die  Seele  als  ein  ein/acha,  t'di 
allenthalben  gleiches  Wesen  zu  belrachUn  in, 
sie  aacb  ihre  Kräfte  im  Thiere,  wie  im  Meo' 
sehen  anf  gleiche  Art  Hursern  inüese,  dienl  mr 
ErmderuDf  (abgesehen  davon,  dafs  sieb  ein 
solches  Wesen,  wenn  gleich  dasselbe  der  (X- 
ttnsiven  GrSfss  ermaDgelDd,  uod  sooit  k«in« 
Verschiedenheit  ceigt,  doch  einer  *er5chJeil^ 
nen  intensiven  Gröfie,  oder  Sphäre  der  Wir*- 
sainksit,  fähig  seya  kann),  dafs  (nie  ffi%ip] 
■olcbs  OUT  durch  körpeiliche  Organe  ibre  V^ii- 
kung  in  diesem  Leben  ausüben,  weibalb  tic)i 
hierin  nicht  nnr  das  Thier  vom  Menschen,  sw- 
dern,  wie  die  Beobachlung  lehrt,  ein  Thitr 
von  dem  andern,  so  wie  ein  üllansrh  t<jd  d^m 
andern,  }•  nach  der  mehr  oder  weniger  to!>- 
kommeneo  Organisation  des  Gehirn«,  welche) 
det  Seele  od«  dem  Willen  als  Ceatralorgao  ilef 


errenlpbäre  dieot ,  am  «Innh  iJniselbe  ifar» 
uactiooeD  auRzuüben,  hinuehtlich  seiner  Tor- 
irrschenileD  rieigaugeo  Dsd  Fäbigkeilen ,  bo- 
luleod  uDieracbeidel.  —  üngMeiiiit  wäre  M 
deU,  Dach  der  Aosicbt  der  allen  Pbilufopbeo, 
id  lelbtt  eiaei  Call,  der~S««lfl  ihren  Siiz  im 
thirne  anweiien  zu  wollen,  da  lie  aU  ein 
imalerielles ,  unserer  bbaehrä'nklen  Einsicht 
icb,  nur  als  eine  Kraft  denkbares  Wesep, 
cbti  BäuDilicbes,  oder  Raum  Erl'tilleudes,  en(- 
;ll,  und  nur  als  eiu  Weien  gedacht  werden 
iüD,  TOB  dem  (wie  Kant  bometkt)  die  allen 
ibullebrer,  dem  j^emeiDeD  Ueoftcfaenverstanda 
iuiäf«,  wohl  richtiger  uilheilleo,  neun  sie  sag- 
0,  dars  die  Seele  ganz  i^  ganten  Körper, 
id  gans  in  jedem  seiner  ThfiU  jey. 

Dieie  verschiedenen  Organisationen  des  Gfr- 
ir/)t,  als  Grundlage  der  mancherlei  IVetgungen 
'd  Fähigkeilen  des  IndiTiduumi,  drücken  sich, 
illelst  der  Hinwirkueg  dea  Gehirus  auf  dia 
nochon,  (^häufig)  in  der  äi^fatm  Form  des 
■Mlideh  auft,  würaur  sich  (bakannllicb)  Galls 
büdellebre  gründel.  Schon  Gähn  sagt,  „der 
hiidel  formt  sich  narh  dem  Gehirne"  und  Law 
iliusMaA  Dieinerhröck  XtAitlaa  dasselbe.  Söm- 
'■ring  sagt  in  seiner  SchtiH:  '  „Vom  Hirne 
il  Eiickeomarke"  p»g.  22:  „Vermulhlich  mu- 
ll  die  Natur  in  gewüholicben  Fallen  die  Kno- 
en  nach  dein  Hirne,  nicht  aowohl  umgekehrt 
I  Hirn  nach  deuKnuchen,  Von  der  Schwer« 
I  Hirnes  mÜL'hle  ich  diese  Abfarmung  in  dem 
bädel  nicht  herleileu,da  bei  Thieren,  z.  B. 
luden,  Katzen,  Xiälbern, Schweinen  etc.,  Jeder- 
3an  sehen  kaun,  dafs  dien  Abforuiung  äber- 
I  im  Innern  des  Schadeis  deutlich  ist,  nichl 
iiU  an  den  Stellen,  auf  welche  dieScbvveie  dr 


—     90     — 

Köpft«  wirken  kaoti.  Die  feinere  Hirnhaut  ist 
bisr  feroiathlich  die  Ursache  der  icharfero  Ab- 
foriDiiag.  UowiJersprechlich  beweiit  die»  ein 
▼or  mir  lie^^nder  MenscbeuRcliädel,  mit  einec 
SOgenSnDten  Doppelttirae,  wo  derjenige  Theil 
deeStirabrnna,  der  son&t  di«  Augenhöhle  biliiei, 
nach  vorn«  gerade  in  die  Höhe  steigt,  auf  dea 
eODflch  dw  Schwere  des  Hiros  nicht  wirken 
kimnte,  und  der  doch  «tarke Erhabenheit  zeigt."— 
H!l  UebergehuDg  der  übrigen  besnnderea 
Beweise  für  diese  Einwirkung  des^Gehiros  auf 
die  äii/snrv  Fläche  der  Scbädelkoochen,  bemerke 
ich  nur  m  Allgemeinen,  dafs  die  Ansaht  der 
Von'  GaK  aufgel'uodenen ,  gewisse  Neigung"» 
und  Fähigkeiten  ain  äiifstrn  SchÄdel  hezeirh- 
nenden  Organe^  (wie  bekannt)  sich  auf  27,  oder 
wohl  richtiger,  aur2ö,  betüuft,  weil  sein  Orgaa 
für  ff^ortgeüachtnifs  und  das  für  Sprachen  al» 
einerlei  belrachlet  werden  uiufs,  die  inen  *pa- 
letbin ,  namenilich  nach  Spurzheims  Angabe, 
bis  XQ  33  vermehr),  und  zum  Theile  wohl  irr- 
tbtimlich  inodifirirl  hat,  obgleich  diese  so- 
wohl alt  die  von  Gall  aufgefundenen  diese  aller- 
diflga  nicht  ertrhciplt  und  der  Neigungen  nod 
Fähigkeiten  mehrere  vorhanden  sind,  fiir  die 
bisher  keiii  Organ  aufgefunden  worden  ist,  ko 
wie  selbst  die  bereits  aufgefundenen  sich  oichl 
■tetft  bei  Menschen  linden,  deren  ausgeeeichaete 
Neigungen  oder  T.ilenle  darauf  hinweisen,  wie 
mir  dieies  meine  eigenen  dietfalsigen  Beobnch- 
toDgep  seit  der  Gegenwart  des  Or.  Gall  im 
Jahr«  1805  hier  am  Niederrheine,  so  wie  die 
andner  peobachler  *),    beweisen,    wovon  der 

'}HaMmui,   <ier   bekanntlicli   hei    Qall't   Besuche  der 

Qefan|;niiie  zu  b]i3ii<ldu,  am  20.  April  oben  senam- 

sagl;  „DasBiniige,  »ai 


efSngni^ie  i 

iDlalireg,  mi 


idi  TOD  der    GnU'scIien  Cranioscopie  beitäligl  gern"- 


_     91     — 

iDJ  wohl  jweiHiolm«  d>™  B«|»ii   dSrn«, 
1  Call   »o  wie  wine  Nachfolg«,  «fii/icA  nuc 
«(rnnrnn  Eotwictiuns  d«  »«.cbiedtneo 
lifopOTliooeü    in    dieser    HinMcbt    ibre    Auf- 
liainkeilichenken,    end  ihi«  (öbtieei.i  alle 
tlleeg  verdieDendo)  Lth»  <•!"(  be.chra-.- 
«0  wie  Galt  acliuo  frübet  io««aeiii  uovolt- 
it  lebliibeeeii  Werk.:  „PbiloKipbiich ■  me- 
UalerauchuBBen    über  Salornud    Kunil, 
er  eiüe  Vergteicbung   de«  G«biroi  mit   an- 
n  Organen  aulslelll,  in  diewr HwBiclit  sagt: 
8lt  er      wie    die  Verrichtoagin  itr  Lungeo 
■cb  eine  weilere  Biuslbühle  begoneligt  wer- 
,,  >a  erweitert  eine  im  VerhSH.Uie  dar  Ner- 
1  tind    dea    Ki'irpera    grEjfoar«    Gehiramasae 
B  Wirkungskreis   des   Uenkani,   und   ebenso 
DD  man  Ton  einer  gröfseran,  mil  herrorsteben- 
D  Kerrenwarzen    besetzten,   ZüBg«  auf  eine 
te  Efslust ,  und  Ton  weit  auigedabnten  Kasen- 
hern  auf  einen  scharlen  üarMh  »chliefseD, 
IS  aber    umgekebrl   bei  weitem  »icbt  iminec 
igpgeolbeilige  Resultat  berbeifübrt,  indem  oU 
rbaltnifamilsig  nacb  au.«»  wenig,  aber  desto 
4r  i«l.».i«  entwickelte  Orga«.  ibio  Funclio- 
a   mit    gröfserer  I^raft    auiüb«n,    als    solche, 
,  nacb  aossen  stark  entwickelt  «od.  —  Zu  di«- 
Ton  GaU  übersehenen  in*«i«io  Mtarkm  Ent- 
cklnng  derGebirntbeile,  dio  «ich  omaufsereii 
hadel  durch  l'rotoberarze«  nicht  -rerrath,  und 
idareh    diese    Lehre  mancbo   Lücken    erbalt, 
mmt  noch  stoeii™»,  data  dal  jualil'iMt  Vnr. 
aen  bat.,  ist  de,  Z...mme.bJ.I  deiklei.rn  G.lirn. 
li  SiaalicHeit  mi  U».M.d«ri.b  1  dahr  Pr»  al,.- 
r.cz   des  Bialerbaiitlb«..  janOTH«*  aal  Voil.orr- 
,ch.n   desselbea   bin.ieaW.     Wb   A«  »li«>l.«l.a"0.- 
•ane  fiaden  «cl  ue.iillnlicbl  ktoiegea  nnl  allta  c  irl- 
I"  si.liies.».il.ll.l.«->."  -  «««fA-rf-Ja"»»-«»» 
1038.  l.ttt.  S.«-) 


:tiMri^. 


—     92     — 

b^nifi  in  GetibnmbstaDE   hierbei   aDbeichtci 
bleibt,   wn«  hier  xtreifelioboe  vrobi   tod  Äm- 
tern EioBaaie  ist,  äeaseo  Ermiltehmg  in  dieitt 
Hiatieht  Boeh  im  Dunkeln  liegt,  und  irobl  11»- 
gta  bidbea  dörfCe,  vrenngleich  mpbrere  auage- 
ginchoete  CbeInikM^  der  neaeren  Zeil,  dsidmI-   , 
ÜtkmnFoureroy,    Jourdan,    VauqutUriy  Lot-   i 
»aignt,  L.  Gm^iOf  Kuhn  u.  Andere  ichoDlaii-  I 
g»-ibn  Kunst  eegevandt  haben  ,    um  lich  übet 
dat  Materielle dieaat  Organs,  überseioe  Vetaode- 
inBgen-Ja  den  Teitchiedeaen  LebensalleTn  Dii<i 
KnoUieiteB,  übet  die   Bescbaffenheit  dei  Bt- 
»Omdlbeile  de»  Gehirns  tod  rerscbiedenen  Thi«>  : 
ren  ,  einige  Aufocblüase  zn  verschaffen.    Buog- 
den  zeichnete  eich  in   dieser   Hiasicbt  (aaCiti  ' 
yauqi4eHn*))    Tor    Kurzem  ein  junger  Chemi- 
ker in. Paris,  Namena  Couerhe,   aus,    der  »ine 
Tergleicbende  chemiscbe  Uaterancbung  des  G'' 
kirm  TOn  vernünftigen,  blödsinnigen  aBiinahi- 
iimtigen  Perionec,  aosiellte,   und   bei  Vvg'c'' 
choDg  de«  Phoapborgehalts  fand,   dab  BUisin- 
i{ige  weniger,  fFahnsinnige  hingegen  mehr  fAoi- 
pftor  is  ihrem  Gebiroe  haben,    aU  TerDÜDniee 
Manschen.      Im'  Gehirne  TerDÜnftiger  Peisoooa 
fand  Couerhe  zwei  bis  driltehnlb  Prozent  i'''os- 
phor,  im   Gehirne  Ton   BlcidtiDoigen  war  üb"  ] 
nnr  ein,   oder   gar  nur  ein  halb  Procent  Plioi-  \ 
phor  Torhandeo,    so   yvia  hingegen  bei  W>1>°-  1 
sinnigen  dieser  Gebalt  drei  bis  fdnftebalb  Pic»  j 

.,*)  Dieier,, denen  Analyse  (im  ÄUgemeinen  genommen)  | 
«ohl  die  riclitigate  aeyn  diirAe,  fand  in  dem  Gchin» 
dM  Meiweben:  86,00  Wasser,  14,50  wei/MefeltiSui- 
ttmu,  0,70  rolA«  fette  Materie,  1,12  OatuMw,  7,01 
Eheeifutoff,  1,00  ^oaphor,  mit  dei  neiEieii  an'  ">- 
tiien  fetten  Hateiie  verbanden,  5,15  Sdaattti  <■' 
tnoTM,  pAMpkorMMtrei  Knfi,  pAe^Aornnre  KM-  «^ 
Toftmk-SAlM,  ned  etvrai  weniger  wutiwmnf-tto- 
HNOHre«  AntroK. 


:vu 


—     93     — 

)t  betrni;  *),  —  LaMaignf  hiDgegen ,  der 
ilerbin  Gelegenheit  fand,  an  ewei  GebimeD 
abaainniger,  Coucrbt'»  V«ranche  id  dieeer 
glicht  SU  wiederholen,  behaa{)tet,  dafs  das 
rhällDifs  des  P/iosphorgehalts  im  Gehiroa 
abDRiDDiger  nicht  grürser  ivar  als  bei  andern 
iDicheo  *").  —  Allein,  abfeaehnti  davon,  dafi 
solchen  PerBoneo  mit  der  Zeil  Veränderungen 
lr«len  können,  Tielcbe  auf  die,  durch  che- 
eche  Unlerauchung  sich  ergetModen  Beetand- 
nle  der  Gefairnsubsliini  Toa  mehr  oder  ne- 
;er  Einflurs  seyn  dürneo,  and  daher  aus  die- 
n  Grunde  gchnn  «'ilchellDlertiichungen  keine 
gemein  zaTerlasiigen  Bualtatet  aellist  ia  che- 
Rcher  Hinsicht,  gewabren,  lo  liegt  doch  auch 
ahl  die  Erforschiinfc  der  Verscbiedenen 
»Bcbaffenheit  des  GehiroB,  wovon  hier  die 
ide  ist,  (wie  gesagt]  euftar  dem  Bereiche  der 
iDtt,  and  ist  mehr  als  draamisch  zu  betrach- 
I,  deren  Schleier  za  liifieD,  unserii  SlDuea 
t zogen  Ist. 

)  Jonrn.  de  dum,  miä.  T.X.  p.529  eto, 
*)  Jonrn.  <!«  «bim.  mü.  JeilL  et  AAnt  1835. 


;^.- 
-*i; 


% 


Heil-Resiiltate 

TOB 

Dr.  J.  Jehteles,  . 

pnktiMliom  Anta    ia    Pne.  I 


^ 


lätTjOBÜrdigtr  FM  von  Htilung  einer  Fi^liuchi 

MuNth,  den   Gebrauch   der  Adeltmdaqudl»  u"'' 

der  hchler  Soolbäder, 

Mu  den  erstsD  Tngeii  d«s  Mopali  Siän  1S3^ 
wurde  ich  zu  eioem  Kranksn  geraran,  der  47 
Jahre  alt,  mit  einer  hereditnrea  IpnphMiichen 
Konslititlioo  begabt,  Too  kleinergcdruDgenerSta- 
tur,  in  früheren  Jahren  ein  SchneiDeriilter". 
gegenwärtig  aber  ein  Fleischhauer  war.  > 
Der  Fettsacbt  wegen  hatte  er  «ehr  viele  dra' 
•che  Pargirmittel ,  und  andere  sehr  gepiiei» 
Mittel,  doch  ohne  Erfolg,  gebraucht 

Bei  der  üebemabme  der  KraoLbeit  v^t 
leio  Totalgewicht  357  Pfund,  der  Stami»  dci 
Körper«  konnte  kaum  gebogen  werden,  die  leicb- 
leste  BewegoDg  war  »cbwerfällig;  rora  Druck- 
de«  Feite«  belästigt  w»r  er  so  engbrüstig,  d» 
er  wie  ein  Sirangulirter  autiah.    Ich  fand  ft. 


—     Ü5     — 

die  L«bcr  ßhlbar  liadvoteB j  •a(Mrfawollen 
ne  Brösle  wnrea  lo  abnorm  grof«,  inh  jede 
lalbeo  nnf  dem  Tboras  einen  Durchmester 
10  Zoll  hatte,  nod  aus  der  Bruitnarze  ti- 
rte  eine  weirilictae  Msterie.  Die  Ausdüu- 
ig  hatte  einea  ammooiAkeliicben  Gerucb; 
hatte  uWicbreiblicb*  Elalust  und  nenie 
Inf. 

Da  tini  die  lieferen  Vriachea  dei  eboor- 
I  Prosei*et  der  Fetliucht  tioeb  unbekannt 
I,  lod  Hfpotheaen  hierüber  wenig  Liebt  Tei- 
teo,  >o  vräblle  ich  Kur  Erleicfateraa|  und 
leruDg  dieses  UebeU  jene  Mittel,  welche  die 
rbtrenden  Gefafse  zur  gr&faero  Tbatigkeit 
Dtdero,'  und  welche  da>  tiefe  Leiden  der 
:«tation  uod  Beprod actio n  uramwaDdeln  und 
gebildete  Fett  zu  rennindern  fübig  liod, 
verordnete  daher  Ter  Allem  eine  strenge, 
der  bomöopatbiicbeD  nähernde,  Diät  und 
liebuDg  aller  aDimalitohen  Kost,  TeToer  zur 
beraitongikur  die  FeicAier'eche  Methode,  um 
krAnkbaflen  MetamOrphoieo  omKusiimmea 
die  Reaorption  uad  die  Se-  und  Excrelio- 
KQ  betbätigen,  namantlicb  die  der  äursern 
>•  Ich  fing  mit  grofaen  Dosen  des  Tarl. 
"1*  an,  nämlich  mit  acht  Gran  io  vier  Un- 
Ai]aa  destjllata  täglich,  stieg  dana  aoC  Kwüir 
endlich  auf  secbEehn  Gran. 
Patient  Tertrug  diese  Dvsen;  sie  wirkten 
alle  Se-  und  Excretionan,  und  vorcüglich 
:hwandeii  darauf  die  atlhmatiscben  Be- 
'erdeo,  —  ellein  ijie  Fettsucht  venninderle 
wenig. 

In  diesem  verEWcifeltan  Falle  ging  ich  zur 
htidtqueUe  über.  Ich  tiefs  den  Krinken 
igs  nur  zwBi   kleine  Gläser  diäter  (^>uelle 


triolen,  und  iticg  «äbrend  äes  Tagu  ant  ein! 
Iialbe  Flaicbs,  Hierbei  bemerkte  ich,<larilwl 
Zunahme  dei  Mondes  eine  hedealeoda  Anfrc- 
giing  des  Or^aniftinus  und  StürungeD  im  Scblad 
entslnnden^  so  iah  ich  eiiiiga  Tnge  duiseti» 
inufale.  '  In  dea  Exkrementen  wurden  viel  f«n- 
■faalicfae  Stoffe  wahrganommeo  und  ia  dpm 
häufig  gelasBeaeD  Urin  Kü^elcben  vod  UoKblil'- 
Shaliebeii  Stoffen  bemerkt.  Nacb  zwei  ud 
dteiftig,  in  eiDem  Zeiträume  ron  5  BloDilen 
gebranchleo  FIa>chao  nahm  die  Fellsachl  «uf 
113  Ffufld  ab,  niid  der  Körper  de«  Krautet 
war  -viel  bemeglicber ;  allein  die  EiDwirbut 
anf  die  VpgetalioD  und  das  NerveD«y»lem  vir 
M  bedeatend,  dara  ich  mit  dem  Gebraacbt  dti 
Addbeidtqoelle  aaiselzen  muTite.  Die  Hau' 
war  bÜDgeod  und  ecbblF  obne  Eoergie,  11 
daf«  ich  die  IsckUrSoolbäder  zu  Hülfe  uabui. 

leb  liefs  den  Kranfcen  alle  Tage  ^>^i'*^ 
Der  Karakler  der  Torpidiiät  und  SchlafHieil 
watde  JiieHurcb  beieitiget,  nach  Angab«  d«> 
Badenden  erregte  das  Bad  ein  angeDehui«!  Ce- 
fdbl,  and  wirkte  gleich  belebend  aul  das  [(p''>- 
duktiva  UadNerteiiByileni.  Nach  tiebKebo  ü»- 
deraenMand  auf  dem  Rücken  eine  eignet"' 
bilduDg,  Hydatideoäbn liebe  Bläscben,  ne!<:b« 
xerplatxtan  und  eina  3Ienge  Blut  abrooderlci). 
Die  gesankene  Vegelalion  ntirde  sicbtiich  f^ 
toben,  die  Hant  bekam  mehr  Energie,  der  b'"* 
tarleib  erhielt  leine  Torige  Gesialt  wieder.  Ie^ 
liefs  ihn  noch  iminer  die  Eolziebungikur  io'^- 
•efzen  und  dae  GeicbKft  eines  Fleischers  inuFtia 
•r  mit  dem  Feldbauer  vertau^cbea,  dabei  H^'' 
r>>g  reiten  nnd  sich  starke  Bewegungen  macbtn, 
Endlich  rerordoele  ich  ibm  Scllerwasser  u"' 
W«in  zd  trinken. 


—     97     - 

Nath  sieben  MoMlea  besachle  mich  der 
leinea  Leideo  Brfnit«,  mit  dem  Erfolgs 
Km  YoUkommeD  Mflnedaa,  da  alcb  in  die- 
Zeit  keine  Spur  woar  irieder  entitefaeDden 
iiflit  gezeigt  hatte.  <■'!' 

2.  --1.-J»/. 

erJcungen  über  den  •Abortus  ex  FlethoraaS- 
inali,  und  den  Gebrauch  des  Marienhader 
Ireutzbruraiens  zur  T^trhütung  desselben. 

In  füof  nach  etDander  folgcodcD  Fällen  ron 
igebDiteo,  ^velcbe  im  fiuittea  und  sechsten 
ate,  beinahe  zu  «iosr  und  derselben  Zeil, 
:  der  fraheren  von  AerKlen  und  Geburtsbel- 
,  nach  jeder  rallonellea  Mstbode,  durch  Ädeiw 
e,  Anliphlogistica,  Refrigeranlia,  lodana 
itpaimodica  und  MartisUa  geleiteten  Behand- 
;,  dennoch  erfolgt«!,  wurde  auch  ich  xu 
le  gezogen.     Es  schien  nir  gewifs  zu  seyo, 

bei  einmal  errolgtei  SchwaDgerschaß  der 
^llgemeinleiden  liegflod»  Keim  zum  Abor- 
kaom  erstickt  werden    könne,    dafi  hiermit 

noch  «o  rationell«  Hnlmelbode  an  und 
sich  frnchllos  ist,  wenn  man  nicht  im  un- 
hwäogerten  Zustande  du  betreffende  Indi- 
um einer  genau  durcbg*fübrien  Radikalkur 
rxiebt.  Wo  das  Aborüren  einmal  schon 
äufig  Statt  gefunden  bat,  ist  es  genifs  ha- 
9II  geworden,  und  fVäher  schon  in  einem 
n  Leiden  des  Vegetationuystems,  besonders 
en  Venen  des  Uoterleibi,  begründet.  Mit- 
war in  sammilicban  Fallen  die  causa  dis- 
>nt  dieser  Fehl-  and FrUfageburtcn  zu  heben. 

In  der  Schwangerscbafi,  tto  das  plastiscbo 
SD  im  AUgeuieineo ,  das  GefbNeben  aber 
esoodere,  auf  einet bohan  Entwickelungsslufa 
Drn.LXXXYlt.B-a.St.  G 


—     9S      — 

■idi  feiAmdat,  oimmt  nicht  allein  das  arlerie 
•oadAra  mth  das  venöse  Gefälasyttem  eii 
müchtigeD  Anfachwnog  an.  Bai  Personen 
•etor  Couttlution ,  cbolarisch-metancholitct 
T«miwraiiients  mit  straJTer  Fater,  «tark.  aus 
bildeten  HantTenen,  besonders  bei  sich  bilileni 
Adeiknoteo  entnickelt  sich  in  der  Scbwaoe 
sohaft  lefar-leicht  eine  uDgeni^hDlich  grufae  I' 
thora  abdominalis.  Zu  dem  Heerde  des  nei 
Fracht^eima,  zum  Uterus,  findet  dann  der  grül 
Blatandrang  itatt;  mit  Eihöhung  der  Veno* 
ailBint.tuiD  das  Tegetali*e  Leben  im  Ällgem 
IMB  Sberbaiid,  und  die  Venen  des  Ul«rus  v 
lÜiigcm  Dod  erweitern  sich  beionderg  in 
6egetid'd«Melben,  wo  die  Bildung  der  Place 
HsiiUit;  «If  der  Durch  seh  ailtsllaEhe  der  Geh 
■altar  gaw«hrt  man  ein  zeliiges  poröses  ( 
wabe,  dnd  die  Hrweilerungeu  der  Venen  • 
Vtan»  fSliren  theils  durch  inechauiHche  IJf 
wang  da» Kreislaufs,  iheila  durch  Conseniai  < 
•Ogenannlwi  Kindesadern  an  den  untern  Bxti 
BÜlätaD  bubei. 

'Hiw  tritt  alsdann  der  Zustand  ein,  welcl 
dtrtnSlic&a  Wipand  und  Balling  alsHamorrh 
dabtutasd  de«  Ulerus  bezeichnen.  Allein  w 
cbM  Nud  die  beständigen  Symptoue  die 
sdnrterigvii  Leidens?  —  keine  andern  als  Bl 
wafltiB'gtn,  drückender  Koprscbmerz,  Anwai 
ltin|«ii  lu  Ohntnachleii,  Schwindel,  Nei:!' 
lani  ft«ctun,  bedeuleDde  Fre<]uenE  de«  V 
•dS)  TenÖM  Gesichurarbe,  strotzende  Blulnde 
glaicbMitiges  Leiden  der  Leber,  Druck,  Sehn« 
SpBDOUDg.im  Uterns,  bedeutende  Wärmee 
WcktoDg .  ia  demselben,  nicht  selten  periodisi 
BliiUin|en  aas  dem  Uterns  oder  Mastdarme,  hi 
■SoUgy  Leibflftverslopfung  abwechselnd  mit  Di 


—     •}**     --■ 

e,  Aderfcoolen  an  (fcn  S(^nt<inli|>pen  ,  in  m>V* 
Bide,nrnI>lH«tdfirine,  an  Jen  untern  KxtremitÜ- 

uBij  die  allergrürste  Nei^uo^  zum  Alurlu«. 
I)e«>[)(lers  autßeii.-iebnet  i«I,  w enti  drrlllulter^ 
ICD  so  der  untsrn  Portion  des  Ulerua  seine 
aftuagtatelfe  bnt;  denn  mit  Erbi'ihiitig  der 
OBilüt  det  Uterus  erlanget)  die  Wände  de« 
'US  eine  allEU^rorse  Naebisieltigkeit. 

Bei  dem  IIömorrfiüidalsuMstide  der  Gebä'r- 
ler,  welchen  ich  ciiit  acbtirfen  Zügen  zu  - 
tmen  versuch!  hübe,  inar>  nun  derAburtui, . 

TDu  lellift  einleucbtel,  um  so  büiiOgerSlnit 
!D,  je  mehr  innere  und  üufsere  Einllüsse  znr 
lilduog  der  Äl)doiiiinfil[ilelhora  beitragen. 
»1  toear  nicht  unwabr^thrinlich,  dals  bei 
rbe»liniißten,  der  Veonsilat  günstigen  Con- 
itin  annoa  sogar  der  Abortus  epidemisch  wet- 

könne. 

ßi»tt  BcobncliUiniEen  lialte  ich  Geleeenbeit 

iarnieJaer  Kranken  zu  machen.     Die  fruclil-  . 

Behandlung  früherer  dgl.  l-eiden  loileis 
I  auf  die  Idee  der  Bebandlunj;  dieterKrniik- 
torta  im  uitbl  srhwangeren  Zustande  durcbi' 
lierahmten  Marifttbader  -Krtufzbrunneti. 
tm  letEltf  Kranke,  die  ich  an  dieser  un- 
uilen  NeigoDg  zum  Aborlu»  behandelle,  w-ir  ' 
26j^hrige  Fron  Vfm  aasgezeirboet  »iheni- 
>i  TeFiiperamenia  und  gedranj^lem  Körper* 

welche  dag  GeprKftc  von  Kraft  und  Ve- 
eit   an    sich    trug.      Als  niädcheo    M-ar    ai« 

ref!elftinr«ig  mensiruirt  gewesen,  halte  aber 
n  WalluntE^n,  Schwindel  und  an  einend, 
niltirendea  Pieber  gelitten.  Glücklith  >>•»■- 
tbel  bfttW  sie  drei  flini  nacheinander  im 
!n  !t)anale  und  ihrer  Angn!)e  nach  fast  in' 
MtuliehMt  Woehe^  aKoriSfli  Kach  jeder 
G  2 


—     100     — 

Fehlgeburt  liatte  sie  Vieles  und  anhalleod,  je- 
doch fruchtlos  gebraacbt.  ]V<ich  dem  niaflen 
Abortus  überuahin  ich  ihre  BebaudluDg  im  ud- 
gefichnängerten  Zuitande. 

Ich  fand  bei  gQDaucT  Uateisuchaog  dai  ebea 
aDgeriibiteK.Taiikheitsbildtrflu  wieder,  alaUaapl- 
symptom  eine  hartnäcltige  L  eib  es  veratopf un|, 
nod  als  GruDdiibel  eine  auBgezeicboet  veoÖK 
Abdominalplelhora.  In  dieier  suchte  ich  die 
Unache  der  so  häufig  statlgefundenen  Feblge- 
burleo  ud4  consullirte  deshalb  den  sehr  ge- 
schätzteD  Herro  Professor  Jungmann,  der  meiacD 
Vorschlag,  die  frau  nach  Marienbad  zu  acbik- 
ken,  Tollkommen  billigte. 

In  Marienbad  vrarde  sie  unter  Leitoog  da 
würdigen  Hrn.  Dr.  Heidlfr  hebandelt.  AnfaD^t 
gebrauEbte  dieselbe  nur  wenige  Becher  dn 
Kreutzbrunnens  mit  Molkea  gemischt,  islbit 
Abends  zwei  Becher  mit  gulem  Erfolge.  Die 
nienstruation  erschien  nach  einiger  Zail  uoii 
ein  HamorrhoidaUlur»  stellte  sich  ein.  Dann 
wurden  zwei  Becher  daron  mehr  geliasken, 
auch  einige  Bäder  von  Marienwaaser  in  Ge- 
brauch gezogen.  Nach  einem  fünf  Wochen 
langen  Aufenthalte  in  Marienbad  kefarta  die  1*j- 
tieutia  erfreut  zu  den  Ihrigen  zurück,  worü« 
einige  Wochen  darauf  geschwängert,  und  %f 
hahr  nach  glücklich  vorübergegangener  Scbwnc- 
gertcball  in  der  acht  und  dreifaigsten  Woibo 
einen  gesunden  Knaben.  Sie  erfreut  fticfa  noch 
jetzt  einer  blühenden  Gesundheit. 

Von  den  vier  übrigen  auf  dem  Lande  le- 
benden, mit  dieiem  Hebel  behaftet  gewesgaca 
Frauen,  die  ebenfalls  den  Kreutzbrunnao  an  dtt 
Quelle  gebraucht  hatten,  haben  mir  bis  jetit 
swei  erfreuliche  Nachricht  von  dem  goosligco 
Erfolge  des  Gebranchs  dieser  Qnelle  ertheilt. 


-    lÖl    - 

ieilimg  tma  stinkenden  Aihems  durch  die  Ba- 
der von    Teplitx. 

Id  dem  Gel  et  ze  des  Anra^onistniis  und  »Ichl 
iöfj  wichiigeF.rscbciDungeodes  gesubdeDi  aoD- 
ero  auch  des  kranken  Organismus  'begrnodoh 
VerkeDDl  ferner  nicht  die  orgauiscbe  l'armsa' 
ilrlHt  unter  den  Formen  der  Ex-  und  ßndos- 
loie,  die  lebendice  W'nhlanwehuog  gflwiMer 
toffe  durch  die  Einsangungi'  und  die  Srmpä- 
bie  einzelner  Organe  nach  den  GeaelzeD  di« 
idiridaelleD  Lehen«?  denn  die  Haut  stebt,'  da 
ie  an  der  Blulbildang  YieleD  Anlhfcil  nftnmt, 
ea  Lungen   näher  als  den  übrigen  Organen. 

Desbfllb  bietet  die  Kioriibrung  der  Arzneian 
arch  die  änftere  Hant  genirs  inebren,  noph 
icht  genug  geviürdigte  Voitheile  dar^  indün 
ielUiliel  gleichzeitig  in  sehr  vielen  Pancten  iiiit 
emBlate  in  Berührung  komiuen,  ihre  Wirkung 
'ht  Terbrettet  ist ,  und  die  Ernährung  dadurieh 
icht  gestört  wird.  „      ' 

Verzweifelnd  überbrachte  mir  im  Jabr<iiB37 

0  Beamter  seine  19)ährigo  Tochter  Vota. ean- 
i'iaiscbem  Tempera  nie  nie  und  kräftiger  Konto« 
tioD,  die  eich  immer  einer  blÜbendeaueiondbeit 
frentbatte,  und  erzählte  mir,  sie  hättirw'ei  Jahte 
iadurch  einen  starken  unerträglich  riechendt'i 
iifischweil»  gehabt,  .  dafs  derRüclen  de»  Fti- 
ei  Ott  ganz  durchnälst  gewesen  wäV«,  udd,  lieh 
'«iae  BUicheo  gebildet  hätten.  Eio  Wundarzt 
ille  ihr  dagegen  kalte  Fufsbäder  geruhen,  Wei- 
ler tia  eich  sogar  in  Jen  heilsestenSommertagen 

1  giüJtlen  Schweifs  bedient  halte.  Hierdurch  aey 
"1  auch  der Futssch weih  limgsam  beieitigtWnr- 
■a.  Seit  dieser  Zeit  aber  haSe  sie  ein  kränkQ- 
es  Aussehen  und  leide  an  bedeutender  Abge- 
hlagenheit  des  ganzen  Knrptrs,  au  Vernünderler 
enttiuation  und  an  einem  uneiträgÜcb  stinktit- 


—     lOl»     — 

lifitiAlheiii,  ■()  Uiifa  iie  alle  Gesellichaften  mei- 
den  iriürs'e. 

G«ji(ülzt  aui  Jie  obeo  gernachten  Uelrach- 
lungen  verünloele  icb ,  um  diesen  kraoLhalier 
[■rocefs  in  den  Lungen  wieder  auf  die  aufstr. 
Haut  zu  leiten,  die  TepÜUer  Uader.  Ich  lief»  *u 
riiiinlich  UDler  meiner  eignen  Leitung  in  Teplib 
die  sogenannten  Schwefelbäder,  (die  aber  wie  be 
kannt  keine  Sjiur  Ten  Schwefel  enlhallen)  brau, 
eben  und  zwar  fuJ^ienderinaariiien  :  de»  jllorge.i 
nahm  sie  ein  Schwefelbad,  einige  Standen  damu 
Umschlüge  von  demseiben  Wasser  (da  »ie  in 
Schwelelbad  wolinte) ;  endürh  liefe  ich  .sie  ai 
denFüheu  tcbrilpi'eD.  Drei  Woche.a  Ung  bl^l 
der  Zustand  der  nämliche  und  6s  ERi^ile  siel)  blo' 
ein  allgemeines  ErgrüFenseyn  des  Organismus 
Dieses  bestimmte  luirh  dr-.nn,  einig«  Tags  mi 
den  allgemeinen  Bindern  aiiszuselzeü  und  nurürt 
liehe  Bäder  voroehmea  zu  Uüspn.  Ala  ei«  sieb  jf 
doch  wieder  erholt  \\nUe,  li-^h  icb  die  gaoxea  Bä- 
der wieder  fnrltel^en  und  veriirdueleihr  ZOftleict 
Uiickne  lleibunge^. 

In  der  lüaJ4eu  Woclio  enlwirteUe  »rh  ei 
gelinder  Furgschweiri  mll  deui  l'riibereu  tpt" 
fliehen  Gerüche.  Die  übrigen  Funcliuaeii  wurde 
normal,  selbst  din  Periode  erscliieu  reicliUibe. 

Ndcl;  der  «ech^t^n  Wurhe  kebrla  ftie,  dt 
Dankes  udJ  Liibe«  vidi,  in  ihre  Ht^imülh  zurü'l 

INjcU  eici^an  Wochen  zeigte  mir  ihr  M^unt 
.int  brieflich  an,  daf»  die  buUe  »tarker  nafslei 
und  Hn('4  sich  un'er  dem  nlu-rn  Gelenke  der  g,rof>< 
Zehe  ein  Gangliii-i  gebildet  bnbe,  woraus  eiw^sen 
Tetlige  Klüsiifkeit  ^eihiuen  w^re,  l'ener,  du/s  tu 
der  stinl-ende  jilhein.  vJlInminen  verloren  hui- 
Ich  h^aufragle  den  Wu^d^rzl.  si.^  Jorlwahri-ii 
loiilsr-be  S.'ilzbrider  brauclien  und  SlrÜinfife  ti. 
WflchstalTeiit  tr-seu  zu  lassen.  .^  „. -,,    -, 


VI. 
^urze     Naehriclilen 

unil 

Auszüge. 

PiibiicaHdiim 


liebdeui  nunmelir  die  Verfasset  derjenl)(cn  Etiitwürfe  la 

wn  neuen  Hebatnuien-Lrhrbuclie,   für   welche  neben 

I  e«kränten   Prelssclirill ,   eine   beaonriere  Auitcicbnung 

itimmt  worden  ist.  licli  genielilet,   un4  die  ibnen  ziirr- 

nulen  Pi-ei««  eiitiEegengenoniMieii  biib£n,  bringt  äat  Mi~ 

rtttinin    in   Terfolg    aar    Bekann tniachuiig   vom   20ateu 

in  d.  J.  bierituroti  zur  ijrrcnl lieben  Kecntnib,  dak: 

I)  die    mit    iler    ijuifucu    yulitene»   Ehrrtuacdaillc    gö- 

luonte,   oiit   dem    Moitu:   ,^ii  iiin()tlici<i  talu^   be- 

(.Blcbnete  AUi!i>i.lli>i]||  den  Dur.   H'.  Ptntli,  GebutU- 

licU'er  und  UubaruuiunlBbtei'  in  Uambuit;! 

i)  der   dnrch   VerlKilning  de»  lleinerm  iiolJutu  Ebm- 

mnhiiMe  autuKieiKlinete ,  uiit  dviii  Malta:  „Vt  dnint 

uirot,   tnmm   Ol  ImulitH^n  valuittns"  vetselieiie  Bnl- 

vriirl   den    lir.    IfuMumitr  Liulwfg  Oreiiitr,   tiekun- 


Unl^t  ond  Hilanimeii-HilfslehreT  an  Aet  Küctg- 
lich  SäetiüicbeD  Bnlbindungischula  za  Leipzig 
tum  Varlmer  bat, 

/Der  Autor,  der  mit  ilem  Molto;  „Omne  ninmm  »- 
ttf '  beztäümettn,  einer  eliremcerllien  Erwilhnung  niiiit 
gefundenao  Abliandtnng  bat  den  Wonecli  aiuget^ocLa, 
nkbl  oBentlich  genannt  zu  werden. 

Bertio,  den  3ten  September  1838. 
Miniileriaoi  der  gräuiiclien-,  Voterrictiti-    und  Mediii- 
nal  -  A  n  g  eil!  ge  n  bei  te  n, 

tgw.)       von  Altenitei». 


DU  WtaaupulU  2u  Kaiser  -  Fraiizmsbad  bnEsei- 


Obgleieh  ertt  teil  IS22  benutzt,  bat  sieb  die&ili' 
qadle  EU  K.  Fnuiienibail  mtl  P.eclit  einen  nllgeMi  irr- 
erkanntea  und  vobl  Tcntieiilen  Hai  im  In-  and  AcAm^a 
erwDfban,  und  die  Zanatimc  der  jäbrlich  versendeUa Fb- 
•üben,  (o  nie  die  fld<'E'it;;e  Keuutziing  derselben  m  d« 
Quelle  lelbit,  baben  nidii  blol'a  ihre  ausgezeicbneie  Wiii- 

.umknt  bealätiget,    Mnitern   auch  gezeijjt,   welcbei  «idi- 

,lige  Hilftmiltel  sie  d«n  in  K.  frunzensUd  befindlidiei 
Sufgüilen  dnilurcb  gewulirc,  dars  ah  rlurcb  ibrekülilcmlt 

;^e  S«-  und  Ktctetionen  der  Unlerteiligorgane  belLio- 
'  gende  Wirkung  in  allen  den  Füllen  ein  willkummenei  Bili>- 

^  miUel  darbietet,  in  welclien  der  Franzentbriinnen  wegen  (ei- 
ner erregenderes,  reizenilercn  IV ii  kimg  contraindjcin  iit.  — 
und  ibr  Weitb  mnb  «uLI  um  so  liülier  angescblagen  ntf- 

-dan,  da  oft  Kranke  von  dem  fiunadiliarten  Karlibad  lidi 
■n  riner  Narbkar  naeh  K.  l'rxTizensbad  hegeben,  beiwcl- 
«b«n  iKe  innere  Anwemiung  der  FranzeniqnelJe  weni^^ 
Ml  enipfebicn ,  dagegen  iler  xwcckmkl'sig  angeordaMa  <^ 
braueb  der  Salzgoelle  allein,  oiler  in  Verbindonf  nut Bä- 
dern den  gegebenen  Ucilanzei^-cn  uiner  geliad  Märken dn, 
und  die  Nucbwirkuagen  Karlsbads  gleicbwobi  nidll  bn- 
nmden  BdiandlDng  vollLooiuien  e.-iispricbl. 


-    105    — 

Warn  dahw  K.  Franzensbad  la  der  Fniiieni-,  Lid- 

n-  und  Salzquelle  iin<l  dem  iäkea  S|iradel  M.  qaellen 
litzl,  «eldie  zwar  dieselben  BMtandUieile.  aber  in  «ehr 
lEcfiiedenen  qnantilBtiTen  ^'erh■hmll■en  enthalten,  und 
ilnrrli  eine  Reibe  sehr  tenrtiieilAfi artig  wirkender  Heil- 
elkn  darbietet,  lo  durfte  glKicbwabl  die  Rntdecknng  Ä- 
r  nmiED  Mioenlquellc,  <jit  WleKnifiielle ,  als  ein  we- 
niticher  and  wicLliger  Gewinn  dieaei  an  sich  icbon  so 
icb  auigealaileten  Kurortes  zu  betracliten  soyn. 

I^ic  Wieieniaelle,    üstlirh   TOD    der  Salztjnetle,    oil- 

'.irlj  Ion  'Iei'  l'ianzens'jiiellu  «ntijiringend,  reieb  in 
!icr  Kobleatäarei  leieher  an  fetten  Bestandtheilen ,  na- 
eDlIicfi  Kbwdeliaiireni NatTCM ,  alt  dicSati'{ueI[e,  analog 
'[  tetttern' in  ihren  Wirkangen,  geliüit  zu  der  Klaue 
T  altaliidien  GlanbeTMlt-M.qnClIcn,  wirLI  noch  mehr 
1  Sb'  und  Bxcretionen  lielliäligend .  besonilcra  die  der 
iiiunnfiwerkxeoge,  aullosender,  tlurcligreilunder,  lehr 
nretiidi,  obne  dai  B1uli;ilem  m  erhil/.E^n,  nird  seht 
idil  intfigen,  —  idilieist  ilrJi  in  ilirer  Wiikung  an  dia 
:r*sTid<cii  Heilquellen  Ton  Karlsbad  und  Marienbad,  steht 
di cur  Hinsicht  zviicheo  diesen  und  der  Salzquelle  in 
'■'  lUiOi,  —  und  sapSablt  aioh  vorzugsweise  in  allen 
in  Fällen,  wo  nooh  krüftiger  als  durch  die  Salzquelle 
r<IiB  BeTdrdeniiig  det  Se-  and  Eikrelionen  der  Unler- 
itiorpne  eingewirkt  werdsn  tolL 

ila  GetrEnk  bat  lie  fiob  bereits  sehr  Lilfreicli  erwic- 
n  Ui  VerKhleimangeD  nnd  Stockungen  im  Unlericibe, 
Aewadare  Im  Leber-,  Pfarlader-  ond  Uteri niystem, 
UTräglwil  det  Stnhiganget,  —  Infarkten,  Plethora  ah- 
«ninaUs,  HSaiorrhäidalbetoliwaTden ,  krankAiaäen  Ano- 
ilitt  det  Menttrualion.  .    , 

Hie  cbexliclie  Ton  Hm.  A-  Zetnbsck  zu  Bger  onter- 
buhnb  Dateranchnng   ergab  folgende  Resultate: 

Der  Zullub  der  Wieienoaelle  beträgt  in  einer  Minute 
I  DttnTelch)id>e  Moafs  oder  lOO  W.  PAmd,  ihre  Teui- 
nlu  eonttant  S,b'  Reaam. ,  ihr  tpec  Gewicht  1,0070769. 

An  fisten  und  lluahtigen  Beitandtlieilen  entliült  xia 
'  W  K.,  der  TetniierMur  der  Quelle; 

«)  In  lOOO  bl  In  sediiKehn 

ThtH«:  Vnte«: 

■"tMunret  Katron.    ;    »,4065      —    2.'i,65r.4Gfar 
.    13,UU      —      0,3iü4    ~ 


iir" 


-Doppelt  kobleftMur-Natcoa.  ll.GUtO  - 

KvfilMiMa»  Kalkerde.     .   .  I,78S1  ~ 

—    -»      Talkerde.      ,      O^Oti»  - 

-lUitklensOTM  Micwi^.  ,0,1780  - 

KobieauDret  Manganocfdul  0,0273  — 

.  KoblBBcwc«!  StromUn.    .  „   1X0029  - 

KobleoMorei  litbion.      ..     A,0336  - 

QaellBaute«  EiaunoxydoL  0,0^88  - 
Mio.'^hgrMQre  Katkerda    .      0.0279 

'Biriactt-t)hM|ilK(ni.  Tbonenle  0.0120  - 

CcKiwd«.      .        .       .      0|6I95  - 

60,7946  - 

FMie  KohleniÜDre.     38,431  Par.Kb.Z.  — 

«elifrefelwauentollgtu  0,30S — 

SifckgM.       .       .       '0,074 — 


geringe  M«n£ 
8,9787Gr.a, 
J,il7]i  - 
0.6196  - 
0,1397  - 
0.0209  - 
0fl0Z2  - 
0,025«  - 
0,04&2  - 
0,0214  - 
0,0099  - 
0.4758   - 


30,691  Par.Kb ; 

0.162 

0.05» 


"Fbrwre  Ptdba^Outig  iibrr  den  Nutsea  des  Leb^rUimr 
bei  Ittft^mttulwkdH,  iiuitegonitere  bei  eiiiei-  von  Itl: 
'.,.■'  tervt  abhänglgeit  Aphonie, 


fTokt,  4r^t*  wM  Privfit- Docenttn,  in  Jena. 
(Vetgl,  Igndi,  d,  pr.  Heiui)  Jaueailteltd.  J.  Ü,  lOi.J 


Wenn  icb  andi  forinrfftrenrl  Gvlegenlieit  habe,  <>* 
wm  dem  sulfälteiH  t-^nUisim  Krlul^e  kh  ul.cnfup; 
.wallen  die  A^wanihrDg  ^e*  Li^Iibi  iln-uiis  U-i  rohn  Lm 
Bsntotiwkcln  gaoälitt,  n  würdu  icli  dtx'Ii  Bedenlin  ^ 
IRgen  hulioq ,  (clion  jin«  witMler  in  ditaer  A»tclegg>ib< 


107 


I  H'iHl  lu  neliDien,  tlände  mir  njHit  B 
.ICD  BeuiiNoIilijngen  ein  Fall  zu  Gebuts,  ««hkw' ge- 
i  IM  allen  iitirieon  Besignet  aejn  dätm*» '4an  C«- 
llirao,  der  aidi  immer  mehr  Frennde  «nrirbti  «HO 
fiiglicben  Werüi  in  der  TLierapie  üei  Ti*MMfcliM- 
l  lu  licliefn. 

Rnrie  Januar  1838  ichickle  ein  Mesle<ke'<M«<nnir.«re- 
1  PtiÜiiiis  evulcerala   mit    Salmiak   (lei^  1-  M|fe'««Ka 

InienJ  MandeKer  Bürger  Beinen  IbjüMgWi'PAite- 
in,  Joaeptt  B.,  lu  mir,  um  sicli  tin  Keoe|>(  «d  «rblt- 
>  (jdion  bei  einigen  ftliberan  GtlrgeBheitcn  'Wkr  mir 
:  abtahle  JfMlonie  dieses  jnngeo  Mtnicben,  der  m.i^- 
'  töqtarliHien  Kninicfeelnng  nocli  anBUIeiv)  ^ariicfc 
r,  und  deucn  Aeiil'ueres  auf  dtn  elften  -ßbak  Ciae 
chtt  Biugebildete  Kadieiie  kiind  gali,  il^eäHon.  Aol 
fragen  eifuLr  icb  von  demselben ,  daf*  «r  Miha<  Att- 
1  Eulii  früh  verloren  Ulie,  iinddals  tr  bR dieterfilimai- 
i^M,  —  «elciic  viie  gtEAgt  abtolnt  irar,  aodiii.er 
I'  Hir  mit  grober  Anstci^ngiinR  duicli  Ziwbbwle  •*«-- 
iitiM  iDBcben ,  einen  qttikuliiten  Laut  BbermfJmne 
i^<«  IM  aicli  geben  konnte ,  —  seit  sehltni  SCM  Islire 
il<^,  wa  sie  aUniLihli(;  entsCaoileii  fvy.  BtrlLmt»ttlffit 
le  htarächtliclit:  Magerkeit,  i^t  buticM «rdbbi,  .langei, 
iliclitt»  dunkel  gelurbtes  Koiilliuar,  fmlwroideilUobe 
ruibmigkeit,  einen  fierjiiKHlen ,  sebr  hieinpa«  etwas 
1licli«n  Pul*  von  lOO  ScblÜgcn  in  der  iViniile;  ^ie  B^nl 
Ltcn',' Ap[ietit  gut,   die  Sa-    und  Bmetionea   normal; 

einer  eigeatlicben  Krunkbeit  Leliaui)tple  ^r  iiicl>(  g«lit- 

Z1I  haben.  Broriscli merzen  febllen,  ebauM Balten  und 
iwiirf.     Pleatimetcr  un<l  StetbotLop  schienen  lehi  bald 

liier  nucb  obne  diese  Biillsniillel  äelir  klare  Diagnose, 
e  fest  allgemeine  Verdiclitung  des  Lungen Kejvebes 
A  tobe  Tiibeibeln,  zu  bestüligen  ,  auf  deren  alleinige 
chnung  jene  A[ibonie  gcsel/l  wenlcn  muMe,  Kin  be- 
idetei  Leiden  dei  Kehttopls  var  diirehaoa  niolit  zo  enl- 
*M,  —  Ich^  begann  logleicb  mit  der  AnvendunK  «iei 
lierthrani,  weluber  in  den  biesigen  Oflicinen  ton  Sngtl- 
i  irnite- bezogen  wird,  und  von  welchem  ii'll  eine  von 
1.  JtIus  veranstaltete  Analjse  nScbileni  iniUhri'en 
rde, ,  Icti  verordnete  tügliclt  2  Mal  einen  t^ralüffel,  un<t 
IC  scbon  nacli  14  Tagen  die  grofse  Freade  von  oK^eiii 
inken,  den  ich  mit  einom  beFreundelen  Atzte  beBOchte, 
t  dnem  sebr  Ternetitnlielien,  freilieb  njclit  oline  bwlitu- 


—     108    — 

Iltis  JÜMrengnng  heirorgeli rächten  .,flDrruh"  «mpfangen 
MWvAri  iieimgewohnlicben  Sprechen  wir  alleriling*  ilie 
SHnuM  n6cl),  wicfniücr.  ohne  allen  Klan^,  ei  g:elang  «Irm 
KiwkWiedöch  jetil,  hei  einiger  Anstrengung,  Temetimlicb, 
ohadHM  Müh  immer  mit  sehr  heiserer  Summe  znredn.  — 
Seitdem  machte  die  Besserung  bei  dem  nnantgesetzien 
Fort|<liiaticbe  des  Lcberllirans,  rier  den  Appelil  nicLl  im 
tiaringKn  tlürte,  die  anifallenditen  Forlscliritle  nncf  Pt- 
ÜMt  ipridit  gecenwartig  (Knde  Aagait)  ver>etimlich  und 
Int,  obohon  sein  Organ  elwai  beisRr  und  belegt  j»!. 
hat  eich  dai  Allgemeinbefinden  höctist  anETallend 
,  die  blasse,  gelbe  Gesicbiafarbe  hat  etnem  fri- 
iferolli  Plan  geniaclit,  die  Kiirzatlimigkeit  bl  »er- 
unrt  Pal.  klagt  weniser  als  fiüher  über  die  Kr- 
_,  wetcbe  mit  »einer  gewöhnlichen  BeictiÜÄignnf 
(dem.  Sohiuterhandwerk)  vertianden  ist.  —  Percnssion  unj 
ÄaMoHatron  freilich  zeigen  noch  immer  die  Gegenimt 
ufar  TOtbreiteter  Tuberkeln,  und  ei  ist  allerdinga  Lei  rr- 
nm  10  bedeutenden  Debet  zu  fiirchten,  ilafs  dauelbe  fn'r- 
b*r  oder  später  ducb  noch  eine  sobtmime  Wendung  neti- 
nen  werde.  —  B,  hat  bis  jetit  drei  tmd  funj^ig  Fii:ni 
lilbMthnn  genommen ,  und  gebraucht  das  Mittel  in  der 
ebem  «at^ebenen  Weite  noch  immer  fort, 

Jfiukuhrili.  So  eben  eihalio  ich  das  Juni-Hefi  (fie- 
lst lonrnal's  und  ersehe  in  meiner  grofsen  Freude,  •*«[* 
Ilr.  Prol.  Ale3:nnil(T  in  Utrecht  Gelegenheit  gehabt  liai. 
den  Lebenhran  mitgrinitigem  Krfolga  in  dertioproebentn 
Kraakhdt  anzuwenden.  Aiit  die  Frage  di»  Hrn.  Prof. 
Altxandtr,  ob  auch  der  Erfolg  bei  Allen  gleich  gal  ge-^ 
«eten  »ej,  mnfs  ich  antworten,  dafs  iliea  bii  jetit  aller- 
dhwi  ätr  Fall  nar,  Möge  das  Mittet  eich  aucli  fecaer  be- 
«Ibrent 


iibtr 
aetmdheittimimd,  Otr^irfmMdTWM^lIfcliimBrrrdi, ' 

Jen  Jlclen  der  lIufulniKfackm  M»lL  tiißißfp.6eielltt:lmft,  - 
Mit    drr    <fncu   gchörigm    ffütmmfft  -  Tabelle.       -• 

Mmmt    An§«gi, 
tei  die  Wittenuig  Terweiaen  wir  anf die  bdfsffigto  TtU> 


icurden   geltoreii:    36t  Kiial>clt, 
3bO  Mäilctaen, 
721  Kinder.' 
Es  starben:    112  mätinlietM,-—  '  ' 

109  weiblidieit    Gophlechts  über, 
iinil  426  Kind«!  nnt«  10  labreii. 
b77  l'traoMB.'     ' 
Mehr  geboren    44. 
Im   August  An   Tergungenen  Jalim  nuden 
eeborcn:     513  Knaben, 
449  MädchM, 
962  Kinder.     , 
Et  itarben:    506  männlid»!!, 

S34  weibliefain  OeuUechd  über, 
und  756  Kinder  nslM  10  Iahten. 
'         1796  PercoiMa.     '         . 
Mehr   gestorben :    834, 
Im  Vectällnila  zum  Monat  Angwt  TOCkUuei,   wnt- 
I   im  Auguil  d.  J,  241  weniger  gehören,  und  tiarben 
niger  1019.     Auf  dieie   MehnaU  der  Ventorbenen  im 
eangeaen  Jobr  kommen  872,  dio,  autl  dn  AnzngeD, 
Bteclidurdi fülle  uud  CLulera  glarbea.. 


.i 


—    iio    — 

Der  gaiCriicÜD  Cliaraktcr  ilar  Krankheiten ,  <)fr  tm  A' 
(ange  ries  iVlonhts  diT  IjeirsnliEinln  nur,  nnil  tidt  beton- 
den  diircli  Durchfälle '  nml  BftfdidtifclillillG  aimüdinru' 
lerlor  sirli  ge;;cii  Kniie  dei  Monals ,  nnd  Hau  icimr 
treten  .imt^nbiliscli-rbemnuiiche  Krankheiten  aur,  ik 
häufig  Diil  Cengeativ-  Zusländen  ,  EjeannilHrs  naJi  ^ei»  Ku- 
ple,  »erbunden  waren,  diilier  ScÜwinileL  ticli  nidii  sclirn 
fanil>  Der  Stiektinsti^n  hrcitele  fich  aü«;  M'eckseirti^to 
kirnen  in  einieiaen  Fällen  vor.  Unter  den  acuten  Mf- 
sdllagen  apieiten  die  Maiern  noch  eine  bedeulende  Il«li6 
dadi  waren  ite  gegen  Knile  ites  MnnaW  nicht  niebr  ta 
Tetbreitel,  hÜu5g  geieUta  tidi  Crou|i  nnri  Stickhusten  Im - 
zu>     Ao  den  Pocken  Etatb  in  diesem  Monate  Nicmauk  , 


leite    Kranktei 


im 


Kranklicitcn. 

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wollt  ttnAnnKn   KnnkliKEI. 
eb  Undüi^kilalU 

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tiTN.  Attd.  Biichofl,  F.dler  v.  Alttit$l 
Onndtüge  iler  Nntiirtehre  des  Mcnacbai,  von  «i 
Wtrdm  tili  tum  Tode.    Ählheil.  l.  u.  11. 

Bliaard  Curling,  Trmiiie  on  Telanaa. 


lim 


iche   Anse. 


f.  N,  Jiigtr,  Vrrtuch  einer  pojiulüren  DarMltlliMg  dtr 

Seclenkandt. 
l.  F.  B.  Marx,   BcrefWui,    Ein   Beitrag  sur   Ge- 

idtidtU  dn"  Metliei«, 
'of.  KnrI  Mnlg,  Syttcmnlitthe  Beschreibung  der  gt- 

brilutlilkhtlett  in  DtulteMnnil  wild  waclumdm   wirr  ^ 

mfliiiirltii  ArAntigeii'üchse, 


Xiä   — 


■-•    et'        —ißr        «      >  •  f***^    •tmK*    «* 


Ciri  lifi^igt  Übifr  dk  Be$UmMeUe  mä  EitMAt 

«Tu«.  Witg^er^  Be^^ßMmigeniiibtrKmUbi^  «mt 

'AMMrfttM^«. 
JVtf..  KiawßeiReh,  KjmMiad  in  meiUMid^f  pHnte^ 

;lmrwidgamigerBm0kim§^ 


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C.  W.  Hufeland's 
Journal 

der 

iractischen    Heilkunde. 

Forlgesedt 

Dr.  E.  Osanu, 

.  G«b.  Med.  Balh ,  ordenll.  Profeisor  der  MedicUt  an  der 
liierailSl  und  der  med.  clt[rurg.  Academie  fiir  dai  Militair 
Berlin,  DirecloT  >1ei  K.  Poliklin.  Instituts,  Ritter  ili-i  totlien 
Her- Ordens  dritter  Klasse  und  Mitglied  meluerer  geleljr- 
ten  Geaelliehaften. 


Grnu,  Frenad,   wt  alle  Theorie, 
Dach  grm  de*  Lebeju  goldntr  Banm. 
Göthe, 

111.  Stück.    September. 
Berlin. 

Gedruckt  und  verlegt  hei  G.  Reimer. 


-,    ''.l 


Vitterongs  -   und    Krankheit« - 
Constitution 

in    der 
Pronozialbauplttailt  Fulda  im  Jahre  1837. 

Vom 
Ob« 'Medicinalntbe  unil  Kegierungireferenlen 

Dr.    Schneider. 


Qui  arfem  medicam  recta  inreslieationa 
coDtequi  volet,  is  jirimiiui  iguldem  annitem- 

Sora  in  consideralionem  a<1lubere  deljet,  quid 
orum  cjiiodqoe  possit.  Ncqiie  enim  quid- 
quBDi  habenl  siinile,  »ei  cum  inter  es  pluri- 
tnuin  differuni,  UimetianiproplerTaHiu,  qutia 
in  ät  cuntingunt  mutationes.  Deinde  Tero 
Tentoi,  tain  öilidai,  tum  frigidos,  praecipue 
quidem  eoi,  qni  omnibua  aunt  commune!,  aa 
ddnceps  eos,  nni  cuiqiie  tegiuni  sunt  familiaru. 
Hijij<oeTntrs.  bect.  lil.  Lilir.  de  Akk,  Aqai* 
et  Locis  Ca]>.  I.  pag.  206- 


•ctnn  Uippairales  achtele  zn  aeiner  Zeit  die 
üeürologie  last  mehr,  als  wir  in  der  unserigen ; 
enso  haben  mehrere  lange  nach  ihm  kuiiimende 
irdige  Männer  nnserer  IVuuit,  nis  Syden- 
a,  Stall ,  Ltntin,  Uuftland  u.  <i.  w. ,  uns  ge- 
A  2 


c«igl,    ,dar*  in«o    alctit  allein   meleorologiKhe 

BeobachtuDgeo  tu  Wetlerpropheceiliungeo  apd 
für  Kalender,  soDdern  auch  zur  Errurschuo^ 
des  Ganges  der  Terschiedenen  Krankheilea  unJ 
Bebnf«  ihrer  AnnenJaDg  auf  die  Heilkoode  ma- 
chen könne  and  machen  müsse. 

„Der  nichtigitetiegenslaud  der  physiichen 
Natur  rdr  den  Artt  (lagt  der  seel.  Staalsrath  Hu- 
ftland,  s.  HaberleS  meleor.  Hefte,  ß.  I  Stt.l 
S.  92)' ist  die  Atmoaphüre ,  dieser  Ouell  de» 
Feaers  und  des  Lebens,  diese»  Element  der 
ganzen  organischen  Well,  dieses  LuRineer,  »uf 
deasea  Boden  wir  athmen,  top  desteo  Daiero 
das  Daseyn  unsers  Lebeos,  to  nie  too  detMO 
Be  ich  äffen  heit  die  Betctiaffenheil  demselben,  Ge- 
sundheit nad  Krukbeit  abhängen."  ,,VorÜ2- 
lieh  stodirt,  ruft  aas  der  Wiener  HippokriHfi 
{StoU,  H.  M.  4.  Th.  1.  B.  S.  72)  zu,  die  h«f- 
scbenden  Witterungen,  welche  jeder  Krankbeir, 
•ie  mag  entweder  einzeln  vorkommen,  od" 
hitzig  und  langmerig  seyn,  ihr  Weien  gibl." 
Scheds  nur,  dab  es  heut  zu  Tage  so  «>- 
nfge  Aersl«  gieht,  vekhe  das  Fach  der  N«- 
teorologie  gehörig  Studirt  haben,  und  Istil*'« 
auf  die'  Medizin  a&zuweoden  Terstehen.  Wi« 
dieses  sllcDfalls  geschehen  müsse,  hieizaiiiÖG< 
Nacbfolgtndet  dieneD. 

Januar  1S37. 

Der  höehttB  BaroAeterttand  war    d.  9(en  =  17"  iM'" 

Der  titlile         __—<).  14ten  =  26  10,4S 

Der  mHUere       —         —         —    .         .  =  27    4,« 

CnterMhied  i]er. Stände,  ,         .         .  =        12,09' 

Der  böctiKo  Thermometentand    ä.  2 jaten  =  +  7,0"  !■ 

Der  tiefale  —  — .  d.  3ten  ^  —  3ß 

Der  ariHlHB       —         —  =  +  3,0  ) 


')'Di«»i 

IkgUch  mcbrere 


monatliche  Aaszug 


t  Biif   den  Ȋramilicijt' 
angestellten  melecrol"- 


Winde:  Os(  kein-,  Weit  3,  S5d  21»  Nord  15,  Süd' 
III  3,  Südwest  JI,  Kurdoit  3,  NordwMt  3  HIbI. 

Der  Südwind  mnr  berrach^nd,  daht>r  nuuh 
iieser  Maaat  sebr  gelii>d.  In  der  drillen  Wo- 
ha  batl«ii  wir  (leider  vipI  BU  früh  I)  itdinn  -.vnhre 
'iühliDg>-.Tage,  und  die  ni)d«a  Giuse,  lirn- 
liche  uod  Haulicnlei'clien  zogen  ichuannch  INur- 
leo  zarück.  Einzeln  kamen  gar  scliuu  Slörclie 
in!  —  Hie  and  d^  fiel  nbiranch  wieder  Schnee, 
fvelchar  jedoch  beim  Südwind«  und  Itegeo  bnlit 
irieder  hiDweggiog.  Am  24iten  bekauie:i  vtir 
V\i-  und  SchQeeaul;iHDg,  die  TalerlHndj^rlieii 
'laue,  die  Fulda.  Hann,  UUter  u<.d  alle  Kulil^ 
chnolleo,  indem  es  dabei  ancb  noch  \ie\  rog. 
ele,  bocb  an,  uad  überachwemiDlen  die  Tha- 
er.  So  warm  übrigens  dieier  UoDat  war,  ebemn 
idTt  fiar  er  auch  ,  und  defthalb  für  Menschet] 
ind  Thiere  nicbt  zulraglicb;  et  harrachlen  in 
lemtelben  allerlei  uod  oicht  wenige  Krank- 
eilea. 

Die  Krankheils  CotiBtitation  w^^r  rheuina- 
licb,  kslarrhalif'cli,  gakiritch,  Dervös.  Nebst 
läufigen  nnd  zwar  Luogenluitarrhen,  Halar- 
balfiebero,  SeitenslicheD,  Boseo  und  EDtzüa- 
UDgen  verschiedener  Art,  gab  es  auch  gaslri- 
cbe  und  nervÖ&e  Fieber)  Krämpfe,  Durchnille 
nd  Kheumatisuien  ;  gegen  die  Hallle  des  Mu- 
laU  zeigle  aicli  diu  In/lutnsa,  Einzeln  mirdea 
iQchKralse,  Flechleo,  FroiUchÜden,  Sciopheln 
lad  AuHcblagikrankheitea  beobachtel. 

Obogeachtat  die  Stadt  Fulda,  welche  kaum 
0,000  Seelen  tählt,   mit  dfaisahn  praLliscben 

(iidien  Beobachtungen  mit  gaten,  gGTiaii  reguliiten 
nnd  mit  einander  dorteipoadirenden  Inctrumenten  ge- 
nanunea  nnd  berechiiel,  ~Welcha  hier  «.-i» '.ein  hinzu- 
MtMo,  uanätt  and  ml  so  weitMtiicIilig  wäre. 


—    e     _ 

Aerzten  übeTBeUt  ut;  —  Iiaite  ich  Jocfi  al- 
lein in  diesem  Monat«  90  Krank«  za  hehan- 
dein.  Von  dittien  wurden  80  ß«he!lt,  6  pal- 
liativ behandelt,  2  waren  unheilbar  uod  2  Far- 
ben: einer  am  Kervcofieber  und  ein  Kind  aa 
Abzehrung.  ' 

3Iit  den)  Salpetersäuren  Silber  bebaade!le 
ich  einige  EpÜapliscbe  uiil  aufTallend  guler  Wir- 
kung. Irh  geh«  dieses  heroisrhe  fllittel  jede» 
Mal  in  Form  der  bekannten  Heim' sehen  Pinea: 
Bec.  Lapid.  inferDal.  acrup.  dimid.  Extr.  Genl. 
rubrae,  Succi  liquirit  ana  dracbia.  un.  et  di' 
inid.  Opii  puri  gran.  qualuor,  l^l.  f.  pill.  pani. 
gran.  uuius  consp.  c.  pulr,  Lycopod.  D.S.  JUor- 
gena  und  Abeaa«  jedesmal  2  bis  3  Stock  la 
uefameD, 

Die  Bediogniise  des  Gebrauches  dissM  Mit- 
tels sind  folgende : 

1)  Dasselbe  murs  anhaltend,  'wenigst»' 
einen  Olonat  lang,  ancb  mehrere  Monate  bio- 
durch  genumiiiea  werden,  wenn  es  helfea  und 
die  schwere  langwierige  Krankheit  heilea  loll. 
Slan  mufs  mit  den  Pillen  langsam  alle  acht 
Tage  um  eine  nnd  nicht  weiter  bis  aufdSiücfc 
niorgens  und  Abends  steigen,  und  dann  wieder 
bis  auf  zwei  herunter  geben.  Von  diesen  kl'i- 
nen  Do&en  bat  man  auch  bei  anhaltendem  Ge- 
brauche kein  Scbwarzfarbea  der  Haut  eu  be- 
fürchten, dal  IFagner,  ifeiget,  Richter,  B"- 
Uni,  Lohstein  a,  A.  beobachtet  haben,  welchti 
Uebel  man  auch  zuerst  wabruiiiimt,  ^«nn  sieb 
die  SchleirabaDt  des  Mundes  und  Rachens  blau 
za  färben  anfangt,  io  welche  weichere  Tbeile 
als  die  Haut  sieb  das  Silber  zuerst  in  den  C^- 
pillargefarien  färbend  absetzt,  und  bläulich,  dsoO 
schwarz  wird- 


!-■ 


2)  Wenn  ein  Gefühl  toh  BnDMD  im  Ma- 
en  enUtefat,  Ekel,  Wehseya  and  «in«  eigeo- 
lümlicbe  Maltigbeil  sich  etasl«lleti;  aosiod  die 
illeo  alibald  bei  Seile  zu  fetiM* 

3]  Auch  hnbe  ich  die  ErTahrung  gemacht, 
ntt  der  aDhalteoda  Gebrauch  derselbea  den 
Ugen  coDtrahiren,  und  wirklich  kleiner  ina- 
hea  kann;  diefs  fühlt  der  Kranke  dadgrch, 
af»  er  auf  eininnl  weal^er  esieo  kann,  ond 
ir  die  Aufnahme  der  Speisen  ei  an  Platx  fehlt; 
1  diaiem  Falle  ist  wieder  auisusetzeo. 

4)  Bei  allen fatlsigem  Mlfsbranch«  dieser  Pil- 
n  kann  fürmliche  Vergiflung  eiotreteD,  hier 
t  KDcfasals  in  Verbindung  mit  ichleimigen  Mit- 
ila  aU  das  beste  Gegengift  zil  empfehlen. 

5)  lodJTiduen,  nelche  diesei  Mittel  aobal- 
od  Debmen  mollsn,  müsien  roltkommeDe  In- 
grität  der  Verdau uogtorgaae  haben. 

6)  Die  'WiederheritelluDg  geschiebt  bei  jün- 
:reD  Individuen  gescbwiDcter,  all  bei  «rnach- 
aeD  und  alleren,  jedoch  bewirkt  das  Mittel 
>i  leideren  auf  jeden  fall  Verringernog  der 
thl  ond  Intensität  der  Anfalle. 

7)  Uebrigens  ist  von  diesem  Mittel  nicht 
!  allen,  sondern  nur  vielen  Patlsüchtigea Hilfe 
it  Sicherheit  zu  holTeD, 


Februar   1837. 

Öftte  Barometeihöbe.         .       <l.  Sten    =  37"  0,82'" 
einiic      —       —      .        .       d.SOiten  =  2fl  10,07 
IS  beiden  das  aritlimecisctiu  Mittel  ist  37    3|94 

fTerenz  der  Hüben e:        11,7a, 

Öfste  Tbermomelerliühe     .       <1<  SOslea'  =:  4-  ^fi''  B- 
einste        —         —  .        d.  ölen      =  —  6/> 

itUere        —        —  ..,»  +  !>» 


"^ 


DerWidd  kamdemoach  am  bäofigsleD  tob 
der  Südieite.  D»  Witterung  des  MonBls  vrar 
getniscbt;  in  dar  erslea  Woche  heiler  uod  nio- 
terlicb,  in  der  «weiten  näh,  dunilig,  legoe- 
risch  und  geliad;  dia  drille  Woche  war  wann 
und  angeoehm  'bis  zum  Eiotrille  det  schÖDeo 
riordlichtea,  am  Abende  und  in  der  Nacbt  dei 
löten,  auf  welche«  des  Nachia  noch  Frost  ein- 
trat und  am  Morgan  des  20stea  das  Baromelec 
TOn  27"  3,36"'  auf  26"  10,U7"'  herabsank.  Ei 
folgten  am  21at«n  heftige  Regen  uod  Slüme, 
die  FlÜMB  und  Bücha  traten  aus  uod  veiur- 
sachleoallentbalbeii  Ueber^cbwemmungen,  an 
24stao  ttürmt«  ood  regnete  es  noch  heftig«', 
der  Austritt  der  Wä«ser  ward  noch  stärker, 
dann  folgten  Schneegestöber,  uod  ea  \tath 
TOD  Neuem  wieder  Witiler. 

Die  nngewöbnlicben  Schwankungen  ini" 
Almoipbare  in  diesem  niunale  deuteten  wubl 
auf  gaoE  besondere.  Ursaclien  hin.  Seit  oieh»- 
ren  Jahran  scheiol  auf  der  nördlichen  Hemi- 
sphäre unseres  ErdbalU  eine  gewisse  neueOrd- 
Dung  sich  gründen  zu  wollen.  Elel&lricilät  und 
Msgoetismui,  diese  Hauptpotenzen  bei  aüeDlet' 
reEtrischen  Bildungen  und  Erscheinungen,  ini- 
cben  sich  auf  aine  mehr  als  je  sich  1  bare  W«i>« 
geltend.  Dte  Lichtströinc ,  welche  in  diesem 
Monate  so  häufig,  nach  Untbigan^  der  Souo» 
vom  Horiioot  bis  über  den  Zenith  heranfnog- 
len,  und  sich  oft  zwei  bis  diei  Mdl  wiederhul- 
ten,  wurden  einige  "NaI,  und  zwar  am  slärk- 
sien  am  Idlen  da«  Abends  too  dem  nordn«i<- 
licben  Üimmal  leocbtend  gesehen-,  welches  u)'<a 
allerdings  einen,  jtdoch  unvollendeten  ^ord- 
■chsia  BeDttOB  konoU.     Dabei  war  dasBaiom«- 


in  Bieter  BsTregaog  und  stieg  bald  einmal 
rhoch,  bald  fiel  ea  um  ebeuguTiel  unter  let« 

inilllereo  Slaod. 

Durrh  difl  T«rscbiedenfl  "Wechsel nilleru Dg 
t«g  itlonals,  von  der  Kalle  Dauiüch  in  uq- 
göhnliche  Wärme,  dann  Nässe  und  Ueber- 
nrinuiuag,  endlich  ivieder  Kalla  und  Schnee, 
mehrten  sich  die  Krankheilun  des  Torigen 
Dales  in  dirsein,  uod  zvrar  namentlich  die 
fpt,  welche  ia  der  Hätl'le  des  Jaauais  be- 
ineo,  mit  allen  ihren  Uösariigkeilen  Sladt 
f  Land  überzog,  und  im  hohen  Grade  epi. 
liich,  aber  nicht  so  mörderisch  nurde,  ni« 
Jahre  1633,  wo  sie  hei  uns  das  letzte  Mal 
thele. 

leb  beha&delle  im  Ganzen  144  Kranke  in 
tem  Munate  (von  diesen  96  allein  leidend 
der  (nHuenza),  es  wurden  131  radikal  ge- 
lt, 10  palliativ  bebandelt.  1  entging  der  Kur, 
raren  unheilbar  uod  keiner  starb. 

Es  war  wirklich  diBselbe  Grippe  wieder, 
che  iia  Jahre  1S33  nicht  allein  unsere  Stadt 

Umgegend  epidemitch  heiinsuchls,  sondern 
I)  fast  ganz  Eunipa  durcjizog.     Diese  Kraolc 

lier»  sich,  genau  genommen,  eigentlich  in 

Klassen  eintheileu.  Die  leichten  Gripp- 
illej  welche  selten  zur  ärztlichen  Behand- 
i  kamen  ,  bei  zweckmäTsigom  Verballen  io 
Keiler  und  kurzer  Zsil  durch  Schneifs,  .Vus- 
rf,  NasenabHurs,  Ausschlag  um  den  Mnnd 
'  durch  NaseDbluten  sich  entschieden,  nur 
l^ernachlafsigung  in  die  höheren  Grade  über- 
;eo  und  dann  auch  wohl  verderblich  wurr 
,  bildeten  die  frstf  Klasse;  die  zweilt  nher 
Mettrzahl  der  Frkrankungeo,  netcha  gleich 
det"rminirtem  Fieber,  heftigem  KojifschmeTZ, 
St  inil  Delirium  und  übninachteD  anltralea. 


—  lü- 
den Er^ffiemn  ans  Bell  fesselten,  und  ent 
Tum  3teo,  älea,  Tten,  ulbat  vom  Hten  Ti^« 
üb  DaebEnlaisen  beganben,  und  Hnh,  Nute,  Au- 
gen, Obi^D  ü.  f .  «^.  af&cirlen.  In  äioäritit  aoi 
vierte  KlessB  gehürltfn  alle  complirirten  und  da- 
her auch  die  gefAbrlicbslen  Falle  der  loQuenia. 
UlTenbaC  war  die  Willeruog  dieser  beiden  Mo- 
nala  die  näcbste  Unacbe  des  Ausbiuchi  det 
Epidemi.e-  ia  nnMier  Gegead.  Sie  TerMfaonIa 
kein  Alter,  kein  Geschlecht,  tieins  CuoMilutian, 
ui.d  zeigte  sieb  JD  des  uianDichlafhalen  Nuan^eo. 
la  der  Regel  trat  diese  Kr.ißkheit  als  ein  tri- 
tijjes,  rein  catarrbalischea  Fieber  auf,  wuldi« 
l)i;i  3IanchflD  enlEÖDdlicher  Art  nar,  bei  Video 
«l>er  in  Form  einer  Neurose  sii-h  Huräfrrte.  H» 
den  Meislen  war  das  Gtliini  mul  die  Schleiui- 
baut  der  Nase  ergHlfea.  Ein  bedeatendei, 
inanclimal  ■tockender^  mehrentheils  aber  ge- 
liUler  Schnupfen,  mit  |i;erÜl!ielea  und  Ibrii'iiFU- 
den  Augea,'  Abflufs  ain^r  tcbarl^n,  die  A^>' 
rÖtbenden  uod  ergreifenden  Fiüssißkait,  Wf^ 
die  HaupUj'Qiplome de«  Leideos.  Von  detN^t* 
erslreckle  sich  der  Reiz  in  die  M.indhöhle,  deu 
]tachen,  Schlund,  welche  sich  jnilunler  eali'uo- 
delen,  und  in  die  Luftröhre;  biürdun-b  entaUa^ 
ein  harterj  quälender,  deo  Kranken  sebr  «■• 
fireifendet  UastoD,  mit  vielem  ScbleimauiwurC 
Die  Kranken  waren  höchst  ermattet  und  ungemtis 
schwach.  Viele  hatten  starkes  GliederreiF)» 
mit  Absonderung  eiaes  bnuilgeo  Urins  von  g^im 
weifser  Farbe.  Ergriff  die  Krankheit  be*ODd(-n 
nnch  die  Lungen,  so  war  der  IIu»teo  ganzlroL- 
ken,  die  Brust  sehr  eingenommen,  heifi  ua<i 
Eibiuerzbaft.  Bei  mehreren  war  dieser  Hutien 
mit  einer  jiicht  Dsbädeutenden  lilennoiYbü«  d» 
Lungen  Terbunden.  Häußg  war  deriUagee  ini'< 
leidend.     M«bat  staiii  belegter  ?unge,  war  Uebel- 


—   It    — 

eil,  inweileD  ^ar  Hrhrechen  «nd  i^'ntlifhe 
ippetiiloMfckeit  der  Be^IeilM  d«  Ueliels,  ca- 
icilen  slellle  »ich  Durchfall,  lb«hr  aber  Hart- 
tibigkeit  ein.  Obiger  trocksns  Hu-^teu  war 
ich!  Bell«D  krairipfhaft  und  ctoupi^Hitt,  auch 
lellte  lieb  kram^rhAfiea  Zi*beB  in  den  \Vaden- 
naakeln  ein.  Scliliiiuner  noch  und  tno^^e  na- 
lalieod  wHreo  die  Nüchkrankhaifen  derGn|ipo. 
Ufter  grüfter  Alailigkeil,  profaser  Pelina- he, 
llangel  an  Appelil,  und  einem  langen  und  un- 
lallendeD  Lungencalarrhe,  irar«a  die  Brnsl. 
rgane  bei  Maorhen  auf  InngeZeit  ruinirl.  niid 
t  etfuljtlen  mebr  Todeslätle  nach  der  £pide- 
tie,  und  an  ihren  scbrecklicbeii  folgea,  als  la 
ein  Yerlaure  derselben. 

Dia  Krankheit  coinpllctrte  yicb  hauGg  mit 
iner  Pleuresie,  Pueuinniiie  oder  einem  oervüiiea 
uifaoda.  Die  gelinde  diaphoreÜache  Itehand- 
iDg  reichte  in  vielen  Fällen. am.  Bei  lünlziin-- 
LiD;>  waren  Nitrum,  Tart.  ■tibialus,  Salmiak, 
jleilende,  die  Cirltuliitinn  nach  unlen  deriri- 
!Dde  Dlillel,  indicirl  BlnlenUiebungen,  be- 
wdera  allgemeine  und  tiarke,  iraren  Dicht  £»- 
aglichj  dagegen  wiiren  zeitig  angewendete 
recbmiüel,  namentlich  bei  gattrischer  Com~ 
iraiiüo,  VOD  IN'utzen.  Wenn  sich  die  Kraok- 
iit  nicht  recht  ausbilden  wollte,  vraren  Sfiiri- 
is  JUindereri  mit  Vinuio  Anlimonii,  bei  |e- 
'«geaeiu  Uebel  aber  Senega  und  Kampher 
iiliam,  Zur  iNncbkur  Ibalen  Folygala  amara, 
it  Aqua  Amygd.  atiiar.  cODCenlrat.  iiod  islän- 
sches  Moos  gute  Dienste. 

Man  1837, 


.       .       =  27    9fif" 
—        —        UnterBcliied.         -        .        =:  538 

Thwmomelentiknd:  böelister  ä.  13teii  =:  +  8,4'  R. 

—    ,   —      '  tiefster  d.  5len      .       =  —  4fi 
■—  —  mittlerer  =  +■  1,7 

Ordnniic;  der  Winde:  O.  kein-,  w  8,  s.  10,  M.  13. 
SO.  kein-,  SW.  13,  NO.  I ,  NW.  6  Mal. 

Der  Wiod.kain  also  am  frei{UeD testen  voo 
der  kalten  Nordipile,  deshalb  war  auch  dieser 
Slonat  kalt,  raub  und  iiagesaod,  und  dabei  noch 
«(örmisch.  Die  beiden  nacbbarschartlicbeo  G«- 
birget  d«8  HhÖD- und  Vogelsgeltirg,  deckte  ho- 
ber Schnee,  uird  jede  Witid«tröaiun^  über  den 
beeistflD .  Rücken  derielbea,  durch  das  offent 
Tbal,  ia  denen  JViiUe  Fulda  ließt,  vraräurMHl 
einpfindlicli.  Am  Abeiide  des  30»leii ,  wo  wir 
nuB  dea  Morgeus  durch  eioeo  ziemlicb  warmrn 
Begeo  in  dan  kommeDdea  Frühling  Tertetii 
glaubten ,  fiel  im  Tbale  nocb  ein  halb  Fufs  b<^ 
her  Scbnee'  —  Nur  vom  lOtea  bis  14lea  war 
die  Witterung  bei  Südwind  erlraglicb.  &  reiTla 
und  fror  fast  jede  Nacht,  und  in  der  IVacbt  des 
30sten  bis  zum  31sfeo  wurde  wieder  von  Neuem 
Winter,  indem  das  Thermumeler  fast  — 8**  R. 
seigte.  Eine  solche  Kalle  im  Slärz  halle  mao 
wohl  noch  nie  hier  beobachtet.  Seit  34  J^b- 
ren,  in  welchen  ich  in  Fulda  unuoterbrocbeo 
meteorologiiche  Befhacblung  angestellt  h»be, 
war  den  3.  4pnl  1809  eine  Kalte  ron  —  6^ 
und  am  ö.  AprillbSS  yon  —  5,4"  R. 

Dieser  .Monat  war  hinsichtlich  der  Wilte- 
ruDg  für  UaDScben,  Thieie  und  PEanzen  drük- 
kend  and  nacbtheilig. 

Die  herrschende  Krankheit  war  noch  die 
Influenza,  jedoch  weniger  mehr  in  der  St^d', 
welche  darchgesencht  war,  als  auf  dem  Laode, 
.wo  aie.aich  naoh  allen  Gegenden  hin  susbrei- 
tele.    D^bei  gab  es  auch  Pneumonien,  Ptttare- 


—     13     — 

n .  Catarrb«,  HnlienttSndangva,  Halsrnnh- 
tbD,  Rheuinnliümen,  Ginht.  Ri«zeln  tah  man : 
iiiß>«  BräutiR,  PrWel,  Varice)l«ii,  Scropbelo, 
Äinpre,  y\  urinkrank  heil«»  ,  flänoHboideo, 
itspeiea,  ObsImclioneD. 

Kraoke  behandelte  ich  95,  daron  vvatden 
Mkal  gebeilt  79,  p^llialir  8,  iucurnbel  wa- 
ü  3,  der  Bebapdtuog  ealgiDg  1,  iiod  es  dar- 
D  4. 

Ein  «tarker  geiunJer  Banersmaonstief«  sich 
IVIoD<-ile  August  lS3i,  wahrend  er  Korn 
inill,  beim  Biirken  eioe  Aehre  so  hart  ios 
ke  Alge,  dals  eia  oicbt  aobelriicbtlicber  Theil 
:6er  Kornähre  ia  deintelbeo  stecken  blieb. 
is  Auge  wurde  scbtnerzbaft,  die  Auf^ealider 
i^nolIeD  slark  an.  Der  Kranke  libeclJers  sein 
^bel  der  Kaiur  bii  zum  Sien  Tnge  o^cb  der 
irteUaog,  wo  er,  seiner  AngHbe'  nnch,  den 
'iscben  den  Au^eulidera  gelegenen  Theil  der 
ibre  beraufigedriickt  habeo  will.  F.r  suchte 
D,  wegen  der  ennrineo  GescbirnUt  der  Au- 
»lieder,  heftigen  F.ntzüodiiDg  den  innern  Au- 
i,  und  uDerlraglicheo  ScbmerzeD,  bei  einem 
undsrzie  Hülle,  welcher  ibm  einige  Blutegel 
1  die  Augenlider  setzte.  Hieraui'  etwas  be- 
iiigt,  brauchle  er  acht  Tflfce  hindurch  aber- 
il9  kein«  Arznei,  bi«  laioe  Frau  beim  Hio- 
iscbaueiT  in  das  etwas  eioget'sllene  Auge  er- 
ärle,  daTs  es  verloren  »oy,  worsiif  er  bei  mir 
iilfe  DBcfatiuchte.  Ich  fand  diu  AugeDkam- 
er  mit  Eiter  gffülK,  die  tonjunctivH  blnlrolh, 
;  Schmerzen  warten  uneriräglfch ,  nur  .inbal- 
ide,  warme.  Prweicheiida  Catapla»men  von 
«•en,  and  eioe  innere  aol!plili)gi'lische  Ü*- 
odiuog  venni'cbicn  dieselben  einr^«rinarsen 
I    liodern.       Deu    drillen    Tag    xerplatzto    die 


*.     14     — 

Bornhant ,  der  Biter  «olleerte  »Ich  wolillbädg, 
abpr  bald  daroach  fiel  die  Regeubogeohaiit  Tor 
und  kleiamta  »Ich  so  eia,  dah  »ie  nicht  u- 
tÖckzubriages  irar.  Hierdurch  bildete  lieh  «o 
abicheDÜches  Slapbyloin,  welches.  Dicht  alleio 
wegen  der  Hervorraguog  zwiacben  den  Augeo- 
lidern  den  lUflOD  sehr  incoinmodirle,  tonim 
auch  Jedem,  der  ibo  aasab,  widerlich  auffiel- 
JadiesemMonale,  also  narh  dritlehnlb  Jab- 
ren,  eotzündete  sieb  dasselbe  Auge  wieder,  d» 
jStaphyloin  öffnete  eich  nbermals  unter  fDrclf 
terlicheo  Scbinerzen,  es  bildete  sich  milten  >i» 
Anga  eineOelTaung  von  derGrÜfse  eiaeiSled- 
nadelkopr^s,  welche  Feuchtigkeit  tecerDirte  "J 
die  Heilung  geschah,  nach  der  abermali  io 
Aofatige  angeweadeten  antiphlnsisliscben  B^ 
bandlüD^,  lediglich  durch  vierinali^ei  BioltÄ- 
pfeln  täglich  von  Caleodula-  Liquor  «)  so,  M 
oas  Auge  gegenwärtig  nicht  sunderlicb  entMU' 
iatf  und  auch  vod  der  einen  Seile  noch  IJctit^ 
inetkt  wird. 

^pril  1837. 

Höcbiter  Bwometertttad  d.  2fisien.      .  =  27"  iVi 

Tiefeter         _        _      d.  leten         .  :=  28   «.« 

Mittlerer       — ,     —  .       .        .  =  27  0,fi 

Ünlencbieif s         8.71 

Hoeliiter  ThcrroomeUntand  den  2Asten  s  +  K^^ 

Tk&tet         —  .        .       .  =    —  7,1 

Mittlerer        —         —        ...  =3    +  3,8 

*)  DIsKT  am  den  CalenduIaUumen  in  einem  btnni- 
tiich  «enlopften  Glase  \on  der  Sonne  aiußMogM« 
Liqnor,  Hetien  Bereitungsart  icli  in  den  «ochenu- 
cben  Lei|iziger  Beiträgen  von  Clnru*  anti  Km''*' 
Jahrg.  1834.  Bd.  III.  Nr.  17.  S.  263  ff.  amfuhtlK* 
Leichlieben,  und  aud)  intlirerc  Fälle  seiner  WltknO' 
keil  angegtdien  habe,  kaiia  uiclil  genug  empl^ilo 
.  «enluR. 


—     14     — 

I,  N.W.  4  Mal. 

Dieser  Monnl  Traf  nufierorJ entlieh  merk- 
iig.  Vom  falen  bis  19leo  fantlea  wir  noch 
10  und  drÜrkeudeaTVinler.  Am  Islen  ^ar 
Btboa  im  Dlärz  pemeldelo  strenge  Kälte, 
ifiel  ein  so  hober  und  aohallender  Schnee, 
•in  solcher  im  April  wohl  in  hundert  Jnh- 
nicht  beubachlet  worden  int ;  und  der  ia  den 
rsen,  nameDllich  am  Harze,  viele  Un- 
[ifalle  verursarhte,  «od  sngar  in  nicht  hohen 
öden  die  Slrar«en  unfahrhar  macht«,  dis 
tn  hemmte  und  Menschen  unj  Thieren  den 
abgfhnitt.  Kichl  alleia  lo  Teutschland,  son- 
in  ganz  Europa  und  soenr  in  deo  wärme- 
Seeeoden,  in  Italien  ,  im  südlichen  Frank- 
ste,, vrar  dieser  Schoee ,  und  zwar  ud- 
Hholicb  hoch.  Alle  Zcitunceii  wiinmelteD 
ÄoieiKen,  Staunen  und  Kügen  über  die- 
Schnee  im  April,  ^ach  einem  starken  ße- 
mi  tQlen  milderte  «ich  erat  die  Tempera- 
ünd  difser  brachte  den  Schnee  in  den  Ebe- 
itidThalern  hinweg;  mehrere  »achfolgende 
n  icbmolren  denselben  auf  den  Bergen,  nur 
en  höchsten  Punkten  des  Rhön-  und  des 
Igebirges  Is^en  noch  einzelne  Schichten  » 
tlüftep  am  Ende  des  Monats, 
luth  in  diesem  Monate  «ab  es,  wegeo  der 
nmen  Witterung,  wieder  viele  Kranke, 
h  nicht  so  yiele,  als  man,  eben  wegen 
cHochlen  Witterung,  zu  erwarten  berechtigt 
nea  wäre.  Ich  halle  zu  behandeln  79; 
liesen  wurden  fiOeeheilt,  10  pallialir  he- 
ilt, 3  entgingen  der  Kur,  3  waren  Un- 
it und  3  starben,  und  zv?nr  alle  drei  an 
olgea  yernachiäfiigler  Grippe. 


^ 


—      16      — 

,  Di«  Kränkheits  -  ConBlilntian  war  IttiUntia- 
litch,  rbeumatiiGh-girh  tisch- oervüs,  Et  hemcli' 
tea  «cot«  und  chronisthe  Calarrhe,  hier  und  ili 
Bocli  tporadiidi  dia  Influanzs,  CatarrbalGtH 
Plaareiiea,  PDeumonien  ,  rbeumathclie  uodoet- 
TÖie  Fieber,  Rheuma Ifil^ien,  Ilheumatüm«ii  und 
Gicbl,  wie  im.  vorigen  ftlonale  noch  fürt.  F.in- 
celo.,  Wifrden  Enlziiodungen,  Krämpfe,  DiI^ 
rhöeD,  Lieaterien  uadCliolura  beobachlel.  M 
diese  keine  asiatische,  gonclera  nur  dia  sogi- 
Dauole  Chujerine  war,  Terstebl  iicli  Toa  seM 
Noch  znr  Zeit  ist  Fulda,  dem  Himmel  ler  gl- 
dankt,  von  ersterem  Uebel  nicht  beim;»- 
sucht  Wordeo,  es  fehlt  mir  daher  an  eig»l- 
licber  Erfabmng,  für  die  orieolalitche  Bwb- 
mhr  ein  Mittel  Torzaschlagen  und  anznempfcb- 
leo,  welche«  meines  TV'isseni  noch  gar  aiclil 
oder  doch  o>ir  bis  jetzt  wenig  io  dietc 
fifrcfalerlichen  Krankheil  angewendet  wordeoiil. 
Dieses  Qliltel  wäre  unmnfsgehlich:  der  ilitndi 
Salmiakgtist ,  Üpiriliis  salis  j^mmoiiaci  covili' 
cits.  Oboe  mich  in  den  nüch  nicht  gast  f 
icblictileteo  Sireil  der  Aerzle  eimulaisen,  %>■ 
scbiaht  dieChulera- AnslerkuDgdurcbeiDir''a'''' 
htitsgift,  Anstetkungssioff,  Conlagium ,  oi« 
iturcli  einen  Jlüchtigen  Ansleckungsstoff  der  Luf!i 
Miasma^  ist  dieselbe  anerkannt  eine  schwn 
»ehr  um  $ich  greifende,  epidemische  ÄroniArt, 
«öl  Gift  im  Körper,  das  schnell  zersetzt  weri» 
tnti/s,  und  ich  glaube,  dafs  in  diesem  Fdl>< 
daijcDige  Mittel  sogleich  und  mit  der  gehÖri;«) 
Vorsicht  angewendet ,  der  kaustische  Salmiai- 
geist  DÜmlich,  das  beale  und  süuTeraintte  !«)< 
dürfte,  welches  als  Gegengift  so  rieler  aDd^nt 
Krankheiten  ähnlicher  und  fast  gleicher  An 
anerkannt  und  Ttelfacb  empfohlen  worden  h'- 


—     17     — 

In  iat  gTorsen  und  d^iv«ren  Typha«>Epi- 
mio  nach  der  Uelirads  in  Fraozoien  von 
ipiig,  bebandell»  ich  ciDeti  starken  jungen 
iDD  mit  aller  Vomcbt  nod  Sorgtamkeit  nacb 
I  Resela  def  KuAit,  tthti  detsea  ungeacblet 
glücklich;  ich  brndite  ihn  mit  Valeriaaa,  Ad> 
lica,  Arnica,  Campher,  3l6tcbiia,  Napblhen  etc. 
I  zam  2Isleu  Tage,  da  trat  aber  ein  he^iger 
leoriemus  eia  und  der  Tod  eElte  mit  Rieseti- 
riiien  heran;  der  Leib  icbwoll  zasebeods, 
i  bei  Meascbeo,  welch«  starke  Gifte  geDOint 
D  babea.  —  Ich  tröpfalle  friarhen  Spiritus 
i«  smmoaiaci  cauiticQS  in  «io  Glas  Toll  rei- 

Wauer  laogsam  unter  aleleui  Umräbrea 
I  to  lange,  bia  dasselbe  damit  so  geschwän- 
t  nar,  dafs  das  3liltel  twartlark  scbmeckte« 
:r,  oboe  auf  den  Iflund,  Schlund  und  Mageo 
ead  tn  nirkeo,  gelcaokeii  werden  konnte. 
bit  reichte  ich  dein  feit  Sterbenden  die  irz' 

□nd  liefs  ihn  laugtam  wellig  und  oft  davoo 
ken.  Die  Wirkung  war  sichtbar,  die  Er- 
uDg  fast  augenblicklich,  mä  die  Rettung  le" 
ich  dem  Salniiakgei&te  so  verdanken. 

Haben  wir  doch  gegen  denBifs  derKlap^ 
icblangeo,  der  Vipern,  der  Nattern  ,  keia 
leres  Gegengift,  als  den  Salmiakgeist  in 
'^liscber,  vinÖser  Form,  oder  mit  Auisüt 
nischt,  und  das  LncieDwassert     Zerstürt  nicht 

ätzend«  Ammoniak  die  giftige  Wirkung  der 
usSure  aiu  geschwindesten?  —  Da  der  9al- 
kgeist   bei    dem   TorbeoaBOten    Typhuskrao- 

daa  septische  Gift  zerstört  and  aU  schnel- 
tnlidolum  gewirkt  bat,  so  werden  mir  meias 
reo  Collegen  wohl  erlatibeli ,  ihn  auch  in  def 
lera  als  dasselbe  vorznsch lagen.  Die  Erfah- 
;   wird  lehren ,   ob  ich  Recht  oder  Unreehl 


n.LXXXYlI.D.a.SL 


HSobstet.  Boramdetttaiid  d.  28slen 
Tiefater    ,    —        —       d.  lOlun 
MilÜerer       —        _     .,     . 
Ciitenchieil     .        ,        ,.  .         . 

Höchsler  Therniomeleislaiul  d.  30>ten 
Hefälat  —         —        .         .         . 


Der  Wind  mochte  !□  diesem  Monate  1 
kommen  wo  «r  wollte,  so  war  die  WiUei 
taub,  unaagftnebin  nnd  so  kalt,  dats,  oat 
tetxten  Ü  Tage  ansgenommen,  die  Stuben 
liekt  werden  mufateii.  Dabei  war  es  aah 
Hngesond.  Srcbon  am  3<ea  fiel  lo  starker 
gen  eii^f  dah  die  Fluise  aus  ihrem  Belle 
len,  die  Gebirge  -  waren  dagegen  mit  Set: 
Hagel  lind  Eil  bedeckt.  Diese  kRlIe  ,  «ch^i 
Itcba  Witternng  mit  Reif  und  Morgenrrüs 
hielt  den  ganien  Monat  liiniturch  an,  bist 
26«len;  wo  die  ertle  l'rühlingswärme  ein 
Hnd  aich  sogleich  in  Sommerwärme  mit  Gei 
lern  Terwaudelte,  die  hie  und  da  in  PlaUre 
auiartelen.  Durch  die  Kälte  blieb  Alles 
Wachsen  zuräck,  der  Nässe  wegen  konnteo 
SoiümerFruchle  nicht  auBgeslellt  werden  um 
gab  «in  spates  .Jahr.  Eioes  so  kalten 
schlimmen  WoQosmonats  konnten  sich  die 
testen  Leute  nicht  «rinne ro. 

Auch  in  diesem  Moonie  gab  es,  wegen 
langen  bnd  für  dl«  Jahreszeit  imgewÖbobt 
Kälte  und  Nesse,  viele  Krankheileo.  Ich 
bandelte  in  demselben  91  Kranke,  Ton 
■en  wurden  gebeill  74,  palliativ  behandelt 
nnherlbar  waren  S,  der  Kur  enigingea  2, 
»tailiea  3:  xwei  an  Pneumonie  imd  einer 
Nervenfiebei^. 


.■—     19     — 

Dia  Kraokheila  •  ConstitutioD  war  dieselbe 
rie  im  vorigen  Jtfonaie. 

Ein  als  Fnlge  der  Grippe  entstnodeoer  wü- 
lender  periodischer  Ceiicbtiichiiierz ,  wurde 
UTcb  43  Fairer,  aus  eiaem  Grane  ecbwerel- 
mrea  ChiainB,  mit  KwanziK  Gran  Chamilleo- 
>chucker,  jedes,  aud  vier  Mal  des  Tagi  eines 
eDDuimeo,  gebeilt, 

GersteDKÖt'ner  io  dea  Au^eolidem  ver- 
tbnaodeu.  wenn  sie  auch  »clioci  dicker  wa- 
!i>,  als  ein  genÖhn liehe«  Gerslenkorit,  durch 
inreibcD  von  einigen  Granen  Jodkali  mit  et- 
^ai  Potnadsalbe. 

Eine  peinigende  Herpes  Scroti  et  Vulvae 
orde  durch  aohaltendet  Einreiben  des  Kopp'- 
bea  Cbloria- Liquors  mit  Baumül  zu  gleichen 
keilen  bezwungen. 

Juni  1837. 

kbiier  BarometeralanJ  d.  QStten       .       =  27"  7,16'" 
aftfer         —         —       d,  laien         .        =  27    2M 

lUerer =27    0,43 

terHliieil  tieiiler  Slämle     ,..:=:  .^.42 

|«^^ler  TlieemomBlerstand  d.  14ten  =  4-  Z4.2'*R. 

iTiIer  —         —         .        .         .        =  +     5.1) 

Merer  ——...=  +  14,6 

Herrschende  Winde:  O.  4.   W.  7.   S.  7,  N.  17,   SO. 
«-,  SW.  15,  NO.  kein-,  NW.  kein  Mol. 

Der  Wind  kam  am  häuCgsten  von  Nor- 
n,  abwechselnd  mit  Südwest,  und  die  Wit- 
'Ong  war  Verschieden  und  eigen.  Die  erste 
V)che  war  kalt,  rauh  und  die  Stuben,  beson- 
rs  die  Kranketizimmert  mufsten  immer  noch 
leizt  werden.  Auch  gab  eA  Blorgen reite.  In 
'  zweiten  Woche  erschien  ein  Gewllter  mit 
rmeui  liegen,  worauf  es  schnell  Warm  und 
Jh'ch  iltückend  heifs  wurde,  bis  7um  20steD, 
in  knmea  Nehel  und  läglich  Hüben-  oder 
B  2 


—      20     — 

Hebrranch,  velcber  Frieder  kalte  >  ottempEDii 
lieh  balle  Laft  mit  lich  brachte,  ood,  da  i 
nicht  regoele,  aach  des  Nachts  selten  Thaa  fit 
eine  bedenteode  Trockenheit  xar  Folge  balle. 
Die  gemischte  und  wechselnde  WitteroD 
dieses  Idoaatei,  namenllich  tod  der  Hitit  i 
die  Kälte^  Terursachte  Immer  noch  Krant,lit 
teu.  Ich  hebandelte  in  demselben  94  KraDki 
TDn  dieseD  Trurdeo  85  radikal ,  4  palUatir  gi 
heilt,  2  eotgingen  der  Kur,  2  waren  unhei 
bar  und  1  LuDgeosüchtiger  atarb. 

In  der  ertteo  Woche,  bei  der  K.alle,  hernd 
teo  rheamaliiche  Uebel,  und  unter  den  Kii 
dern  der  BMierDwezel;  in  der  Mitte  de«  Mw 
sielllen  sich  Sommerfriesel ,  gasiriscbe  ZuM 
'Koliken,  Darcbralle  und  einzelne  Chol«rine 
Blutspeien  und  Blenstrualiontfehter  ein.  i 
Ende  de«  Monats  zeigten  sich  nervÖM  Fiel)' 
Bleichsüchten,  Scblagflüise,  Scorbut,  Uyileri«, 
Zehrkrankbeitan.  Gliederich  merzen  und  Gicli 
LcberkiankfaeiteD  und  Veritopfnngen  im  Lf 
terleibe. 

Dm  Kind  des  Slusikus  J. ,  ein  HIbJcIk 
TOD  drei  Jahren,  verliel,  ohne  auszuiiu<l«lo' 
Ursache,  in  ein  rheumatisch  et  Fieber  mit  pli'l 
lieber,  bedeutender  und  lebr  Bchmerziinf' 
Krüinmong  der  Halswirbel ,  so  dafs  das  Ei 
terhaupt  fast  bis  zu  den  Schulterblättern  rüi 
närls  gezogen  \t'ar.  EinreibuDgen  von  Ungt» 
lum  B6risniarini  composilum ,  dann  Lioirnf 
tum  TulalilecB[n}>hora(uDi,  leisteten  gegen  dii 
Deformität  gate  Dienste;  Liquor  AmmoDÜ  >' 
ticus  mit  Vioom  aotimooii  Huxfaanii  beichnii 
ligleo  das  rfaeumattsche  Fieber,  allein  es  i 
folgten  hektische  Schweifse  und  der  Aofan^  i 
ealtojürendeD  Scbwindiuchl.  Diese  wurde  dfi 
drei  Wochen  langem  Gebinuche  des  coocenli 


■  Bittermaadelwasaera ,  zu  10  Tropfm  alle 
Slaadeo  aDgafangeo,  und  allmählig  bis  auf 
I  geatiegao,  geheilt. 


ckitei  Daronetentend  i.  2len 
efiter        —        —  .         , 

iiterer      _        _  .        . 


•Iister  TbennometenUDd  ■)■  12lan. 
iftler         —  —        d.  ßten 

tietef        —  —.,.>=+  H,8 

VIMe:  O.  2.  W.  4,  S.  8,  N.  14,  SO  1,  SW.  B, 
.  keU-.  NW.  1  Mal. 

Der  Wind  wehte  Ewar  am  hünflgstea  Ton 
r  Nordaeite,  deRteonD geachtet  war  der  M»- 
t  aebr  wartn.  Der  häufige  Höbenraucb  hio- 
rle  den  Regea  bis  zur  Hälfte  des  Monats, 
)  sich  fett«,  milDoEer  anch  ttatkt  Kegea  nnd 
looerwelter  eiortellte»,  und  Alles  gedeihlich 
-Torkain,  \rat  noch  znrrck  war,  namentlich 

Wein,  Flache,  die  SoromeTfrüchte ,  Obst 
I  Gemiise.  Diese  gedeihliche  mit  Sonneu— 
ein,  Hilze,  Gewiltero  und  fetten  Aegen  ab- 
cbaelade  Willeruag  blieb  bis  zu  des  Monats 
ie,  war  gesund  und  biachle  inediciniiche  F»- 
I.  Ich  behandelte  nur  61  Kranke  in  diesem 
aale,  Ton  dieien  wurden  52  geheilt,  6  pal- 
ir  behandelt,  2  waren  unheilbar,  und  einer 
rb  am  IVerrenschlag. 

Bei  einer  Erstgebärenden,  wo  der  etwai 
gekeilte  Kopf  wegen  Mangel  an  'Wehen  nicht 
rücken  konnte,  und  die  Anwendung  der  Ge- 
IsZADge  indicirt  war,  bewirkte  ich  durch  das 
[terkorn  nach  i'r-f^cof,  im  Infutuin  von  zwei 
»nlcheu  auf  4  Unzen  in  drei  TbeiIeD,  alle 
le  Slundea  nämlich  einen  Tbeil  genommen, 
^ebutt  bald  und  sicher.    Dieses  uuscbälz- 


sr  27"  6.76"' 
=  27    1.W 
=  27     3.12 


=:  +  21J0K. 


—      22      ^ 

baie  Mittel  hal  mir  weni^stenB  bnaderl  Ma 
schon  die  Anwendung  der  Zanse  eMpnrt,  qd< 
die  Bebeuptung  Einiger,  dala  die  Anwendaiii 
des  Hatterkorcs,  zur  Befürderuag  der  Geburt 
auf  die  K-ioder  nachtheilig  vvirke,  habe  ich  nich 
gegründet  gefunden. 


August   1837. 

GrÜfsle  Bttrouieterliülic  d.  9ten     . 

1^27' 

7,59 

Kleinste   .  ~        —      d.  30Blen.        . 

=  26 

10.Ö1 

Aus  bäd«  das  Mittel. 

=  27 

3.0ä 

GrÖtste  Thei:moii.etechÜhe  d.  12len       . 

=  + 

25.8* 

Kleinste       —          —         d.  25Men    , 

=  + 

5JI 

MilHete       —         —           ... 

=:  + 

15.4 

Orrlnnng  der  Winde;  0.  4,    W.  8 

S.  IJ, 

^.  I. 

so.  tein-,   SW,  10,   NO.  2,  NW,  2  MaU 

Die  Willerung  dieses  Blonats  war  gemiscb 
warm,  »ehr  heifs  und  regnerisch.  Die  erst 
"Woche  war  vrann  bei  Nordwind,  und  regne 
risch  mit  Gevriltern.  Die  zweite  Wocbs  wä 
anter  Süd-  und  Südwestwind  aurserordentlicl 
beir«,  0s  fnnd  die  bei  ups  gröfste  Sommer 
bitze  am  lOlen  zu  -f  20,8*^,  und  am  12len  z 
+  25,8°  K.  Siati^  worauf  des  Abends  ein  s'.ai 
kes  "VVelteriencbten ,  und  in  der  Nacht  geg( 
3  Ubr>  ein  rürcbterliches  Donnerwettermit  sta 
lern  {legen  folgte,  welche«  aber  wenig  Sch^ 
den  anrichtete,  In  der  dritten  DIonatawocl 
blieb  dja  Temperatur  nach  sehr  hoch,  am  14li 
niimlicb  zu  +21,  löten  zu  +20,  17leo  ■ 
+  23  ,•  18  und  I9ieo  zu  +  22,  20sten  za  +  2 
und  ?llten  zu  +22°  R.,  des  Nachqiiilag*  u 
2  Uhr  int  Schalten.  Dabei  war  die  Almospbä 
sehr  elaktrlich  und  es  zogen  häufige  Gewitl 
vom  Vogels-  zum  ßhüngebirge,  durch  wekl 
wir  mehrere  gedeililiche  liegen  erbieltaa. 
der  letalen  Woche  aber  sank  die  hohe  Ten 
peralur  alhiiahlig,  danq  aber  B°  aufrallend  tie 


—     S3     — , 

klar .  Jali  es  bei  d«r  HÜliDiilnge  der  Sladt 
Jlda  Yuo  13Ü  Toisen  oder  834  Pjiritter  Pott 
acb  iiieioen  baromeirischeo  Messungen)  ÜSer 
!t  Meeresflfithe,  am  2ö.  und  l^fisien  df»  ftlor- 
lo»  scIinD  reille,  und  so  kalt«  Tafce  erscbie- 
tD,  dafi  wir  lf>rn]lich  in  den  Ilerhtt  Tetselzl 
1  sefD  glaubeo  mufsteii. 

Dieser  bedeuleode  nimospfaärischs  Wecb- 
J,  aamenllich  mn  dt-r  hüchsleu  Suminerliilie 
I  die  kühle  herb«(liche  Temperatur,  hatte  wolil 
er  Reget  nach  Krirnkheilea  bringen 
I  war  aber  der  L'all  nicht,  gnd  wir  hallen  im> 
lar  noch  inediciDiscbe  ferieo.  Es  herrschten 
a  Uta  uf  seh  läge,  gaslriscbe  Fieber,  Koliken, 
urchfälle  mit  nerTÖsen  Fiebern  und  kiämiireu 
inxelo. 

Kranke  halte  ich  64  zu  behaniJiiln,  Tfin 
lesen  nurdeo  geheilt  54,  palliativ  befaaticlelt  ö, 
obeilbar  tvareo  2,  eben  so  viele  eolgiogen  der 
.ur  ond  ein  LungeDsiichtiget  starb.  Merk- 
rSrdis  war,  dafs  eine  Frau,  welche  ziemlich 
ejabrl  in  den  F.besland  getreten  war,  bei  der 
ralea  Niederkuoft  mit  zwar  oorrnalem  Kopl- 
ande,  doch  aber  wegen  Rigidität  der  Theile 
>far  viele  und  zwar  scbtecbt  wirkende  Weben 
erarbeiten  itiul'sle,  und  Ton  der  Hebamme  un- 
lilig  und  auf  die  ungescbicklesle  Weise  zum 
'erarbeiten  der  Weben  angehalten  war,  in  der 
weilen  Schwangerschaft  nach  der  HälTle  in 
Lnnem  ii]il  Ewei  Leistenbrüchen  befiUeu  wurde, 
is  sie  durchaus  keiner  anderen  Ursache,  als 
ieser  ungescbickiea  Behandlung  der  Hebamue 
uscbreibeu  konnte. 

Bin«  andere  Frau,  welche  das  erste  Mal 
«tiirlich  geboren  hatte,  erlitt  wegen  Qi» 
tge  det  Kindes  in  der  zweiten  Geburt  eine 
VenduDg.     Das  drille  Kind  entband  ich,    na- 


-     24     — 

gfln  M&treMF  nnj  nbbezwiDgbarer  ßlnkeÜi 
tnitteltt  d«r  ZBDge-^  gegen  dia  22ste  Woche 
viertea  SchwangHtchaTt  bekam  sie  ooier 
tbet  Websn,  ,  Di«  UotersnchuDg  zeigle  e 
quer  liegenden  Fartai  praeiuaturua,  nelcb«r 
der  Placenta  abbald  geboren  wurde.  Di« 
chien  flosun  regelmHrsig ,  am  dritten  Tag«  i 
dieier  Frtibget^rt  aber  bekam  die  Wöcbii 
befdgen  Trieb  zom  Stuhl  und  der  Uleios 
leeria  noch  eioa  zwei  «larke  Mannsfäuil«  i 
Fleiacbmola,  ir«lcbe  Eweiielioboe  aach  di« 
•acba  dimer  Frühgeburt  war,  da  diel^raui 
auf  kaino  Weite  Gelegenheit  gegeben  batu 

Septtmher  1837. 

Iläcbiter  DarometeiitaDd  ä.  23s(en 
Tiefster  —  . -m  ä.  Uiea 
Miiüeter    .  »-r       -r-  ... 

tlnlerechiej. 

Jlüibster  ThennomelerRtand  ä.  IStci). 
TiefslCF         —  w-  d.  30f.teD. 

MiUlerer        .*  —  .  ,         _ 

Windei  p.  4,  ff.  3,  S.  2(,  SQ.  |,  SW.  5, Kl 
NW,  I  Mal, 

per  doaiBireade  Wind  war  der  Süd. 
erMe  Alonalshalfte  war  naft  und  dabsi 
Die  Oefan  ,  wenigstens  in  Kranken  -  ood  1 
derataben,  mabtcn  sclion  am  3len  geheizt' 
den.  Am  4taa  trat  die  Falda  auf  eiasn  ki 
rintzregen  ans,  und  am  7ten  fror  ei  in 
GrÜDdan  dickes  Eis.  Es  blieb  uafe,  kalt 
unangenehm  bis  cum  13teD ,  wo  des  Ab 
geges  6  Ubr  ein  Gewitter  in  SW.  mit  b 
geia  Regen  nnd  einzeloem  Ha^el  zu  enlK 
den  scfaieB.  Es  ward  beiterar  und  trockne 
der  zweiten  Alonatthalfte,  allein  da  in  dies« 
Nordwind  häuGg  webte,  war  es  abermals 
und  itnav  fröbar,  als  man  für  diei«  Jahiei 


=  ST"  6 
=  26  10 

=  27     1: 

=       & 

=  +  s; 


—   aj   — 

irolint  iit.    Die  lalzto  Wecli«  braebt«  dicbto 

bei  mit  SlorgenfrüiUn;  dagegeo  nareo  di« 
chmill.-ige  sehr  aogcoehm, 

Die»e  WiUerung  veTtiiuhTle  die  Zahl  der 
sohen.  leb  behaodelle  in  diesem  I^IoDiita  de- 
■  90.  VoD  diesen  VTurdeo  77 geheilt,  10  [lal- 
liv  Ijeliaodelt,  einer  war  uDheilbar  und  xwei 
itbto  an  Schwind*  und  Wassenucht. 

Die  Ivrankbeits-  Conttllutioa  war  ^alarrha- 
:b-ibeuai3ti9ch.  Et  bemcblen  von  der  naft- 
llea  Luft  allgemeiae  and  hartnätkige  Catarrhe^ 
aientlich  bei  Kindern,  »u  ivelcbaa  tich  schlimnM 
arrbnli^che  Fieber,  mit  Lungeneotzündungen, 
ureiieeo  and  Warmcoinplicationeo  geaelltea 
1  Dicht  lellea  tüdllicb  wurden.  Die  hauli« 
1  kaiarrhaliicb  -  gailrischen  Fiehur  Erwachte* 
'  begleiielen  Diarrhöen  und  die  FoeumoDieD 
3Uieo  leicht  eioeo  rbeuinaliicb-gastiiicbea 
't  Dtnöioa  Charakter  an, 

Am  3tea  in  der  Nacht  »tarb  ein  lehr  «b<- 
rolter  und  geliebter  Sta&tadiener  nach  einer 
i*o,  Bchweren  und  traui-igeo  penodiache« 
lokbeit  TOD  3  Jahren  und  9  Mooalea.  — 
'  liel)c  Qlaott ,  welcher  früher  immer  geauad 
'eien  war,  wurde  nämlicli  im  äSsteo  Jahra 
lei  Lebena  alle  14  Tage,  3  bis  4  Wocfaeo, 
icbmal  noch  langer,  mancbraal  auch  ni>ch 
»r,  [ilölzlich  und  grüfstenlheili  in  der  ]\acht 
BD  11  bie  13  Uhr  von  so  lebensf^eralirlichea 
kusgs-  und  Lungenläbmungi- Anfallen  ger 
reo,  dafe,  wcap  nicht  sugleicli  eine  Venae* 
ion  am  Arme  Toa  12—16  Unzen  Blut  an- 
ellt  wurde,  er  gewifi  gestorben  wäre.  Das 
:  war  allemal  schwarz  und  dick,  mit  Jedem 
alle,  die  ducb,  wie  oben  gesagt,  oft  hinter 
oder  eintraten,  wurde  dasselbe  aber  ubner- 
ot  der  bsüliuimlcBlep  Lebensart  und  der  a 


■^KW' 


l'b 


gewondetea  inDeren  und  aufsereD  zweckmüfslg- 
Sien  Arzneien,  iuiiaer  dicker  und  so,  dafsmatirb- 
laal  an  beiden  Armen  die  Venen  inil  der  Lan- 
cetla  weit  geöffnet  und  mit  den  Fingern  ml- 
^ärts  gestrichen  Trerden  murale,  UDi  lo  wl 
Blut  tu  gewinnen,  daTa  der  Parnxysmnt  niftt 
lödtete.  Beim  13ten  Anralle  war  das  BlaUan: 
iheerarlig  und  so  stockend,  dafs  uath  ü  p- 
machten  IncisioDen  in  sämmtlicbe  Venen  bcid» 
Arme  nicht  sech*  Unzen  Blut  abfloiian.  Ü" 
IndicntioD  auf  diesem  Wege  wie  seither  to 
Kranken  zu  reiten,  mufete  nun  aurgegaben  ""^ 
den,  and  es  wurden,  da  überhaupt  ein  milii 
nervüBer  Zustand  mit  heftigen  Krämpfen  J>1" 
obwallele,  alle  halbe  Stunden  3  Gran  MosAm 
gegeben,  worauf  nach  einem  achtsebeatiiadis'n 
Todeskampfe  das  Leben  gereitet  war.  D« 
Krumpf-  und  Stickungs- Anlalle  dauerten indw 
Folge  zwar  noch  fort,  und  wurden  dtKcli  ^'■ 
sam  und  Hirschhorngeist  auch  immer  «i'J" 
beschwichtigt,  allein  der  Kranke  ivurJ*  «■'** 
Beraüchlig  und  starb.  Bei  der  LeicbeDÖÜnuu| 
fanden  sich  in  der  Brusthöhle  gegen  2  Ü"t. 
im  Berübeutel  aber  gegen  6  Unzen  Waut^ 
Die  Lungen  waren  hepatisirt,  die  KraDtaf«- 
rien  des  Herzens,  gümmlliche  Valvelo  im  H«- 
zen  verknöchert-  ebenso  einige  Lungengeßr«. 
Dia  Leber  war  steinhart,  die  Gallonblaje «"' 
Galle  und  Galleosteinen  Ton  der_Form  der  \Vil<l- 
preislosung  gefüllt.  Der  Unterleib  enibielieb««- 
falb  mehrere  Maat  Wassert 

October   1837. 

llikbiter  Parometerstand  d,  21s[en       .  ^=  27"  W'" 

Tiefster        _-        _         J.  älsien       .  =  26  ll,f< 

Mittlerer       —        —  .        .         .  =  27    iW 

Ujilerschied =        W.03 


Il'ii'lisler  ThermomcterslEiiicl  i1.  Sttn     . 

Tiflsier   -      —  —  d,  23steq. 

Minierer        —     —  .         , 


Der  Siidiriad  vrar  herrschend,  der  Monat 
Selied,  aber  aicLt  heifs,  sondern  Dafskalt,  ea 
Kgnsle  viel  uod  taitunler  ,-iuch  s&hr  stark.  Die 
Erodle  yiat  noch  gut  toq  Slalten  gegangea, 
i'jer  dai  Obst  wurde  nicht  •cbmackhaft  und  das 
Spälabit  nicht  einmal  reit  penat,  •  Hit  den  Trau- 
ben nar  es  gar  nichts,  deuDsie  ivaren  nm  Ende 
ätt  niooali  DDcb  h;irt  und  kaum  eiozelue  Bee- 
ren geniersbar.  Dänin  war  der  Ijiüia  und  kalte 
Fiübling  Schuld.  Die  Gumiise  litten  sehr  toq 
^eIIen  und  Kaupen. 

Di«  Willerung  war  iadesseQ  doch  gelitid 
und  aucl)  picht  unangenehm,  der  Gesuodheits- 
zuilaad  daher  gut.  Ich  hatte  nur  55  Ivranke 
'u  behaDdeln;  von  diesen  sind  40  geheilt, 
I)  pallialir  behandelt  word-tD,  3  entgingen  der 
Kur,  i  waren  unheilbar  uud  keiner  starb. 

Die  Constituliun  war  rbevmalisch  -  katsr- 
rljaüich.  Es  herrichten  Calarrbej  mitunter  chro- 
aiithe  und  Calai^hailieber;  rfaeamatisch-gastri- 
icbe,  mitunter  auch  nervi3ss  Fieber  und  Gicht. 
EinMlo  sah  vian  Gicht,  Cfo^P»  Varicellen, 
Diartböen,  Unlerleibikrankbeiten  und  Wnnn- 
übel.  Gegen  krebsartige  Verhaftungen  der  Ge- 
bärmmter  that  das  Decoct  der  Blatter  der  Ca- 
lendula officinalia  mehrere  Mal  rtgüch  ond  eine 
£«it  lang  elDgespritzl ,   TortreSlich?  Dienste. 

Bei  einem  IVatterbiise  half  Salmiakgeist  mit 
basier  gehörig  verdünnt  innerlich,  und  Ol. 
Hjoscyarai  mt  die  ßifsBtelleB  gwlticbeti,  aH{ 
^"SteUe.  ■■  -    ■ 


S,  19,  N.  11,  SO.  ke 


.-r  j  NovenOier  J837., 

IlüiJiiler  S«remeter8tBnd  6.  71en  . 
Tiefster  —  ^  d.  agaien  . 
Mittlerer   ,    —  .      — -  ...  ■ 

Cnleiscliied  •        .         .         .        . 

U'iclisler  TbcnnometerilRud  i.  Uten. 
Tlefslec         —  —  d.'ieteii 

Uilüerei      •'      .        .       .-      .       • 

Winde:' O,  kein-,  W.  3, 
SW.  24,  NO.  kein-,  NW.  1 

Der  regeobnogeDile  £i«Iwe«tniDd  vmr 
herracbende,  er  brachte  aher  auchTielea  ße^ 
sogar  SchMe«  welcher,  des  Regaas  wegen,  u 
weil  die  TflmperatuT  noch  sefai' warm  war,  ni 
liegen  btiril.  Feuchte  Witleruug,  weonsiei 
nicht  kalt  ist,  UinocD  die  l-!uldaer  sieinlich  v 
tragen,  dab»t  gfib  t»  ia  diesem  Qlonate  wen 
Krankeii.  Xcb  halts  sa  bebaudelo  (i5;  i 
diesen  wurden  57  gebeilt,  drei  palliaiir  belli 
delt,  drei  warCo  unbeUbia!-  und  2»tarbeD,  ein 
an  Morbus  Diger  Hip.  »ad  ein  liiaA  aa  Ahze 
rung,  AI»  Folge  der  aasieu  WiKeruog  hemt 
ten:  Hals-,  RacLea-,  Zabnfleiscb-  und  Auge 
EDttünduDgeo}  Catarrfae,  (.'atarrhal  -  und  ib« 
Inatiscbe  Fiftber,  Durchfalle  bartnarkiger  < 
und  Austcbtagikraiikheit«D ,  Damenllicb  Ürat 

Einen  N^ieafleischpolypen  bellte  icb  dui 
täglich  inebrni aligee  Bepinsela  mit  Tioctura  V 
crocala  uod  Öftetes  Scbaupfen  des  fein  gep 
verleu  31ariiia  rerum  Krautes. 

Durch  die  Punktion  entleerte  ich  bei  eii 
starken  Hyttracele  dei  rechten  Hodeosacl 
etwa  ein  und  ein  halbes  Piund  blutiger  iib 
riechender  Flüssigkeit,  und  es  kam  keine  nt 
\Yieder  in  den  Uodemack,  welche  die  Ka 
kalkor  ootbig  gemacht  halte. 


EiM  ahe  Dame  vmtde,  lange  nach  Jer 
matioD  der  RaiaigDttg,  anbyllaDd  kräukrich 
id  erst  dann  wieder  geiond,  •!•  «e  noch  eln- 
al  uorermulhet  niae  lebr  »iMkeMeltorrhagie 
welcher  ganze  Slück«  Und  Klninpea  Blut 
illeert  worden,  erlilt. 

Ein  Kind  tod  2  Sohnit  Terfiie)  uiiTermu- 
el  in  beflige  CouToUiooeii.  Liouor  Ammonii 
icciaatus  niilderlen  dieie,  nach  dem  Ausbruch 
r  Varicelleii  aber  renchwaDden  dieielben 
if  der  SLelle. 

Eine  aum  zweiten  Male  Schwangere  fiel 
f  den  Leib,  erlitt  Anfangi  einige  TageSebmer- 
n,  dann  erftjlgte  die  Geburt  eine«  Knaben 
n  hochsteos  zwanzig  Wochen.  Dia  Piacenta 
leb  zwei  Tage  lang  »urnck,  and  mit  ihr  ion- 
>rte  sich  eine  nicht  anlwdentaode  Trauben- 
ola  ab. 

Dfcember  1837. 
chifer  Barometersland  •!.  4tea 
'Juer        —        —        ,1.  21ite«       . 

leiBdüeil         .  .... 

diitet  Tliermomet erstand  d.  25tten. 
MEt  —         —         d.  Ifiteo. 

üerer  —  ^  .  .        m«  +  3 

Wimle:  0.5.  W.  2,  S.  33,  K.W,  SO.  kein - 
.  16,  NO.  4,  NW.  kein  Mal.  . 

Der  Wind  kam  also  am  freqnaittasten  yon 
r  Sädseile,  daher  war  aocfa  der  Afonat  warm, 
d  für  dieie  Jabrizeit  uogewöhnlicb  gelind, 
□  14tefi,  Jölen  und  16l«n  anagenoinmen,  wo 
hei  einem  halben  Fuft  bobeD  Schnee  fror, 
fiel  überhaupt  nur  in  dieiem  Alooata  4  Mal 
loee,  welcher  aber  durch  dia-  Regen,  vom 
en  bis  25»len  schnell  acbmols  und  den  Aus- 
t  das  Fuldaflusses  zur.  Folge  hatte.  Auch 
len  -wir  jiiehrere  sehr  aDgenehme  Tage,  die 


=  27"  9.2i'" 
==  26  11.55 
=  27    4.38 

=  +  ü.aoR. 


r-    30    — 

ülingdu  WiMO  feucht,  nebelig,  daijslig.  D 
Zahl  dar  Krankea  Termelirte  skh  in  diete 
MoDBte  ebeolalli  nicht  sonderlich.  Ich  halte  1 
Zu  bebandeln,  ^lervoa  wurden  geheilt  6 
palljatiT  behandelt  6 ,  jncurahel  war  1 ,  der  Ki 
eotgiog  1,  und  2  starben,  eioer  an  Schwini 
sucht  und  eine  an.  Puerperaltypbus. 

pie  Mooala-Conslitutiiin  war  rheomatwc! 
paslriscb,  ei  gab  anhaltende  Lungenkatarrb 
Pneumonien,  pienresieen  und  viele  barloäcki 
gastrische  Fiebe»,  die  schwer  an  beÜinware 

Ein  Frauenzimmer  von  ellichen  dreifiig  Ja 
r#n  halte  schon  labge  cbrooisclies  ftlagenleide 
sobald  sie  am  linken  Oberarme  Schmerzen  I; 
kam,  hörte  dieses  auf,  -versch-wanden  diese, 
stellte  sich  da*  alte  Magenweh  wieder  cid. 

Ein .  lOjäbrig«  Knabe  bekam  hefiige  Kmj 
pfe,  welche  am  rerhlen  Zeigefinger  anCng 
und  TOD  da  «ich  in  die  ganze  liÖrperhäirte  »e 
breileleBj  sie  worden  durch  Äsa  foelida  gahei 

Vebenicht  des  Jahres  1337. 
In  diesem  Jabre  habe  ich  in  Allem  bebn 
delt  1000  Krank«.  Von  diesen  sind  geh« 
worden  856,  palliatiT  wurden  bebandell  84,  i 
Kur  entgingen  15,  unheilbar  waren  24,  esst, 
ben  21.     Von  47^4  starb  also  einer. 

Die  des  ganze  Jahr  hindurch  herr»cb«r 
KranLbeits-Conttiimion  war:  die  rheumati«-: 
katarrhalisch,  (beils  gastrische,  tbeils  Dcrröa 
Die  bittlewBaromfttetbÖhe  li-Jahres  ist ;  27'^2,3 
—  —  .  Thermomet erhöbe  —  -\-~fi° 
.Der  .domiDitende  Wind  im  Jahre  t 
k  dar  S»d. 


-     31     — 

Ueber  die  im  Jahr«  1837 im  hie^gea  Laaü- 
raak'enbnuae  behoiidelleo  {Civil-,  Mililvir-KjviD- 
;D  und  Sctawaogeren  giebl  die  «ngebaogla  Tn- 
■lle  genaue  AuskuaTr.  Die  Torftekommenen 
rankheiurormeti  bei  deoCnilkratikeD-Uiiil  fol- 

A.  InlemUUn.  Ad  der  KrÜtze  Wiirden 
9haatleU  130,  Flechlen  6,  Uriioria  2,  Vn- 
olois2,  Bräune  3,  Gicbl4,  Lähmung  4,  Lud- 
joiuchtll,  Lufirnbrcn-Scbvrindwcht  1,  "Was- 
^riurbt  10,  Engbriisii^keit  5,  chroniechem  Wu- 
en4,  Calarrhen  30.  KheumaüsmuB  20/Tris- 
u)l,  anKräni|)fen4,  ll)^ter)e3,  Bleichsucht :^, 
eltisucbt  2,  gatrriRch«iii  Fieber  15;  rbeamaliich  - 
islriichen  Zufällen  Ö,  Quotidianfieber  3,  Th«u- 
latisch-kalarrhsliicbeiit  Fieber  2,  TertianBe- 
erl,  QuarlanGeber  1,  Maoie  8,  Monemaoi«  2, 
lelancfaolie  6,  Seilenslicb  15,  Pneumeei«  5, 
errenfieber  8 ,  Ery«i[)elas  3,  organiscbea  Feh- 
ra  im  Unterleilie  i,  Pbjikotiie  1,  Erbrecheo  4, 
lulspeienS,  MenstrujilioQB- VerhalUm^  3,  an 
lierEcbviäche  1,  Geistesicliiviiche  4,  Herzfeb- 
r  1,  Bllgetnetae  SchTracbe  1»  Kopfgrind  2, 
rusiscbmerz  1,  Fnltsucbt  2,  Terwimheit  2, 
ludsinn  2,  DeliTJuin  tremens  3;  Darcbfalt  3. 

B.  Exlernisim.  a)  Praciuren,  Brnch  dei 
^hüdelgrunde»  1,  Bruch  dea  Schädels  in  der 
cheilelgegend  1,  ßriiche  mehrerer  Gesichlskno- 
len  1,  mehrere  UipjienbrÜche  zo  gleicher  Zeit  1, 
ruch  des  Oberarms  itiit  ComplikatioD  1*  des 
nern  Condylus  des  Oberarms  1,  Bruch  der 
loa  1,  des  Radius  1,  der  racbtea  Ffabna  1, 
laplicirter  Bruch  der  Tibia  and  Fibula  1,'das- 
eichen  der  Tibia  1,  eiofachM  Bruch  der  TI- 
a  4,  desgleichen  der  Fibula  2.  —  b)  huccatio- 
■n,     Luxnliun  des  obern  Arma  nnch  TOine  Und 


—  sa- 
unten 1,  bai  ita  ProcessuB  eoi-acoidoos  t,  ( 
Kadiuft  nach  ioneD  1,  Luxation  Act  Futs 
leok»!,  —  c)  Contiisionert.  Contusion  derSch 
ter3,  de»  HaUfti  und  Rückens  2,  der  Kii 
mitäten  6.  —  <0  Geschwülste.  Gonarllirocan 
Fufsgetch Wülste  4,  Frostgeschwulst  der  Fiagei 
arthrilische  Cwchwulst  de»  Fufses  und 
Wade  1,  rbeDualiscbe  HalügeschnuUt  3,  I 
■chwulst  des  UandräckeDS  1,  Pacariliuml 
e)  Entxündunseit.  Traumaliscbe  Pleuropoeur 
nie  2,  eiDgeklciamter  Leistenbruch  1,  Vetbr 
nangdetFühB2,  FufsgelenkenliÜDdung  I,  l 
zünduDg  der  Fubzehen  initlfebertiiaDg  in  Bran 
Spondjlarlhrocate  2,  Scoliosis  1,  Goxarli 
cac«  cbronica  2,  Coxalgia  1,  Psoilis  2,  i 
aceiie  am  Fahnckea  2,  Abacer»  an  der  Sei 
ter  1,  Rom  de»  Schenkels  4,  der  Haad  I, 
Nahe»,  Köpft  iind  Gesichte»  I,  Nekrose 
Schulterblatt»,  des  Oberarms  und  der  RIpj«' 
KekrosB  der  Tihia  2,  Parnlia  rheumalica  1- 
f)  /runden.  Kopfwunden  5,  Fuf»wuoä<n 
Hnndnunden  2,  2ergchaeidung  der  Achill 
•ebne  1.  —  g)  Augfnkrankheiten.  Opbibal 
catarrhalis  4,  rbeninalica  1,  Iritis  1,  Blepbatu 
thalmia  chronica  2,  Prolapius  lentis  cry«' 
Fislula  Sacci  lacryinalis  1,  Hernia  Sacci  U 
mal.i,  Eatropiom  et  Disticbiatis  1,  Calarac: 
Amblyopia  1.  —  h)  Hautkrankheiten.  Herpes3, 
nea  l'acieil,  Tinea  Capitis  furiurosa  l._ —  i)  Äri 
heitert  der  Nerven.  Iichia»  iheumalica  poitic 
Lähmung  de«  NetTU»  facialis  2.  —  k)  Katm 
Catarrhus  resicae  urinariae  1,  Fluor  ßll>u 
Diarrbnea  meseiiterica  1,  Gonorrhoea  3, 
j  Orchilis2.  —  t}  Dytkrasische Krankheitsfon 
I  Scorbut  1,  Scirrbu»  uteri  1,  Carcinoma  ; 
'  inferioris  2,  Cartinoma  venlriculi  1,  Sir 
iymphalicaS,  Phlhisis  laryngea  2.  —    m)  S 


in  und  Scliirno^t-i'u. 


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-      33     — 

fii.  "ScropIralÖMi  DruMBlcidenö,  lerop^ulElte 
■tgMcbwön  3,  Otawa  scropbalota  9,  Ojib- 
Imo*  «t  Blepharoplitfaalmia  Krophaloaa  ö, 
idarthrocac«  1.  m)  Syphüü'  Clianktr  der  Ge- 
ilten 5,  CoDtl^lom«  10,  GaumeDgeacbwüre  7, 
hilitiacha  Gonorrhö«  1,  Bhypia  1,  Caroiia 
leris  1,  Ocaena  •yphiliüca  1,  nächtliche  Kdo- 
DSchmerMn   3,     Cariea    dei    StimbainB    2. 

Getchiv'üre.    Farageichwüre     Tenchiedener 

13,  Fitlelgeicbwüre  am  Radien  1,  der- 
ichen   flm  Knie  1,    ao    d»  Baochwand    1, 

HalM  1. 

Dat  Landb-aDkenbao»  in  Fulda  bat  eiocn 
t,  einen  Oberwundant  und  GeburUbelfer 
L  Gebiilfeu.  Die  obere  Leitaog  bat  der  sei- 
!  Medicinal- Referent  der  Regierung,  aUdas 
hniacbe  MilgU^d  der  LaDdk.raokenbnua-Di- 
tioD.  Die  Pflege  nnd  Sorge  für  die  Kiatikea 
orgeo  barmberuge  SchvreBtern  ans  der  Cod- 
^atioD  des  Heil.  Vinctntius  de  Paula  von 
isborg.  WobI  der  HeilaaBlnlt,  welcher  so 
:e  Seelen,  so  gewissenbaCie  Pflegen oaen,  bo 
ilicbe  und  ökooomiscbe  Müller  voralebeo, 
I  «elcben  mait  in  Wabrheit  sagen  kann: 
ilt  Artaet  gedeÜHD.  iogebetaacb  Pfiegcdep  Kranken, 
a»  sie  bewniien  und  klug,  aber  ancb  liibeToU  iti. 


.Bm.IAXXTltBd.3.St. 


—      34     — 


B. 

.  Fernere  Beobachtungen 
ahet 
4ie  jatraliptische  Anwentluntr  < 
Merkars  als  Ant^hlogisticun 

Vom 

I>r.  T.  Basedow, 

pnktbdieai  Arzt«   in  Mendtnrg. 


ciin«  genDBw  Zeil  iit  TerflolHB,  teil  i< 
diMMR  Jonnial«  {M._  LXTIL  St.  6.  S.  %-l 
niga  BoobachtoagM  über  die  gänttigen  \Yi 
gan  der  Mercurial-Binraibangen  bei  gef^i 
len  Enixüodiingen  edler  Oif«ne  Torl«gie. 
Tcrsochle  dabei  zu  xeignt,  wie  man,  kI 
ban  von  der  Scbmierk«,  in  der  bisherige 
«endnng  dieaei  energiachen  HeilmiltEls  i 
Regel  nur  zu  kleinliche  ZwecLe  Tor  Aug< 
habt,  lieh  deuelbeo  nnr  in  topiicherBede 
nsd  ßeacbränkong  bedient  habe,  in  dei 
dafs  jene  grofkartigen  Erfolge,  dieScbeidu 
leosiTer  Ent^SadaagsproBatM  ■  Fluidiiimni 
RedakiioD  ihrer  Produkte,  nicht  erreitbi. 
wohl  übeneheo  wurden,    und  schlor*  Jie 


—     35     — 

lcl{;Tug  tnebrerer  glücklich  damit  behHnd«Il«a 
'ülte  von  Hepatilii,  Laryogitii,  BroBcbtiis  and 
)lil!R  interna  mir  der  Bemer^UD^,  «s  dürn^n 
ei  Beliaodlaag  der  Pueriiernl 'BnlzünduDgeD, 
ei  fllyeliti*.  I'leurili»  und  Pericardilis  ooch 
cbbgSDdere  Bewsiie  liirdia  Brauchbarkeit  dic- 
et  10  inäcbligeo  Äileram  ia  EaUÜDdungen  za 
bdea  aeya, 

Weon  ich  inirnun  das  Zeugnifa  ge heu  darf, 
lieies  heroische  Mittel  haushälterisch  aage^veo- 
let  zu  haben,  so  forderte  dennoch  d«r  seitdem 
eräoderte  tiraukheitscbvralLler  ")  micb  noch 
fter  nl»  früher  auf,  mit  deo  Morcur- Eiarei- 
ungen  zu  iolerveDireu,  und  gab  mir  Gelegeo- 
leit,  viele,  den  früher  gehe«lei]  EiwarluDgeo 
'Dllkomineo  «otiprechendo  Eifolge  xu  beub- 
icblen. 

*)  Jene  Tbbo,  wo  die  dreiste  Anwcmlung  du  Aiipara- 
lui  ,an(iplilogistlcui  atticte  sin  dictns  Llnreiclite.  die 
inlcgrilät  eine*  Orguns  am  seinem  Enttiindiingsleiiten 
^erTorgelle^  za  machen  t  sind  nocli  nicbt  ziirückge- 
kehr! ;  ^mlnliene  Energie  dor  Nerven-  Cenlra  Ijeitimmt 
iten  Geniui  mothoriim  und  die  Ke|)rÜ>en(Bn(en  der 
Nciyosiiiit  dea  ütationiiren  KtAnklteitaclitirakterB,  Wecli^ 
■eUicIier,  Cholera,  gssIrisch-neriDseFieLer  undPnen- 
hionieen  gleicher  Naturj  leigen ,  wie  nnvollkommen, 
*1h  oü  gar  niclitt  Hie  ofl  erst  nsdi  einem  Ongleidi 
linKum  Zeitraum  der  ürLrankuug  die  Krartionen  des 
Oiganiiniiis  erCalgen,  und  nie  die  zu  sdiwaclie  In- 
nertcition  die  zu  kritischen  Sclieidangen  bealtmmtett 
Ornne  iingescliickt  maclil ,  die  Krisen  zu  volHiringeii 
und  dabei  die  ImmUniiiit  ihre»  Gewebes  zd  erhalten. 

Wenn  stet  die  Reaction  des  Organismus  auf  dii  . 
kiankmanhenden  l'nli^nzen  modilidrt  liti  so  wird  sie 
dier*  ehenfulls  lejn  fiir  die  difTerenten  Heilmittel^  und 
dürfen  vrir  eben  so  wenig  in  dem  Gtade  wie  frühei 
das  Ueil  bei  Kntziiodungen  auf  der  Spitze  iler  Lau- 
cetto  sucben ,  als  in  der  Anwendung  von  anderd  fi 
lolschen  Mitteln, 

C2 


—     3fi     — 

AoäsrarKeitR  «cliemt  man  jetrl  ellgeinr-i 
4m  VorcHclichkeit  de.r  cndermalischen  Aun 
dui^vTettchiedener  Ärzneikörper  bii  tiütdii 
and  ifl  d«r  J'bnt  dürn«  keiner  detKlben  i 
«ÄfPriifnog  mehr  werlh  geyn ,  als  der  Mcn 
W*geD  seiner  Tielseitigen  nod  eiadriuglic 
Wirksamkeil. 

Der  Merkur,  dem  Lympli- und  Venen- 
tteniB  der  Haut  eines  gesunden  Organii: 
nberfcebeo,  dringt  bis  in  die  böhern  Rrelie 
Bhitlebeos,  vermindert  die  plnstiscben  Best; 
flieiltf  des  Blutes,  stiinmt  dadurch  fluch 
plasfiicfae  Tb.'iiigkeit  der  Geräfse  berab  uod 
jiinstigt,  durch  Verflüsnipung  des  zu  terir 
t«ndeb  jloffes,  die  Tbätigk.eit  der  Secrelii 
Orgaii«. 

-  Bei  Eulzündaagen  sind  Lymphe  und  I 
retcber  an  phistischen  Beslaudlheilen  und 
Bbtlleben  j»t  krankhaft  gesteigert;  iodejn 
Af«tcar  nun  diese  fehlerbafte  mischung  rett 
sert  und  die  plastiache  Spannung  des  Gtf. 
«yslams  y»rminderl.  wird  er  zum  AnlipW 
•licum,  Torzugflweiie  da  indirirt,  wo  tn 
Mrgen  «loht,  dals  jene  plastischen  Stoffe 
BlutM  in  oder  um  edlere  enlzündete  Orj 
abgesetzt  tind  deren  Functioa  dadurch  be 
iritchiigat  werden;  der  Merkur  wird  io  lulf 
FÜllsB,  wo  jene  neuen  Bildungen  schon  er! 
sind,-  die  Cohäsinn  derselben  Termiodern, 
'Weichen,  Teifliissigen  und  zur  krilischea  i 
Scheidung dnrch  dieSecretions-OiganegeKh 
machen. 

Es  ist  durchaus  kein  triftiger  Grund  ' 
kandaD,  in  der  Primär  -  Wirkung  des  Netl 
•ine  «Tragende  anzunehmen  ;  am  iveDigilen  > 
ii»ao  für  «ine  solche  die  oft  slürmische  Iteac 
Und  das  Morkur- Fieber,  welcba  wir  nach  f 


—     3»     — 

derhüllan  Einreibungen  M  OrgaalSHlMi  kvbhi- 
icbieo,  i]ie  niLlit  unter  dem  EiBfloH«  ainer 
'■DUünduug  oder  einet  erfaöheten  BliilUbeot  «to- 
len,  anselieD,  denn  sia  zei^  ücU  nicht  fr iib«i; 
)ls  bis  der  Orgaiildima  durch  «iiieii  hohao  Grnd 
.OD  Merkur-Sälti^iiiig  i^ufgefordert  Vfird,  Mins 
Hechle  wabrEunehiiien  und  Mine  in  einer  gaoc 
eDtgegengeselslen  llichtong  beeinlrikbtigteo  Mi~ 
Kfauogiverbaltuisso  eu  -beWabno  und  wieder 
uerzualellea.  ^ 

Wo  die  Binreibungen  JD^cirrBiBd,  reriiert 
'tcb  ahsr  in  der  Uepoteniiiuag  eioei-  KU  blid- 
i^meit  Blntmasse  eio  gröber  ThMlibfbr  Teind- 
leligeo  Wirkungen,  und  dae  Torhandeoe  Fieber 
iediD|t  bier  tchün  eine  grSfaere  >Vacbs(uikeit 
;egen  Eingriffe  in  die  fitiachungsvarbältttitw. 
^s  werdcD  dema;ich  hier  auch  ia  uagleicb  k.äi>- 
cero  Zeiirauuien  die  EioreibaDgen  iiriederboh 
JD<I  <1m  KariuelliuJe  bleibt  (kaooch  «in«  ob- 
i'eicb    mildere,    oU    die   laiHictioDk-Knr  xor 

Je  nach  der  DringÜcbkcit  -  derSymptouie 
'nd  BscLiicbt  nehiiitnd  auf  eine  ia.«Dem  bö- 
leiea  oder  niederen  Grade  Ku  Tenoathende  |U> 
epÜTitäl  der  Haut  werden  nämlich  in  dient 
^oT alle  2  bis  4  SiundsD 2  Scnipel  bis  1  Draohnw. 
e!)  Unguenli  bydrarg.  ciaerei  Tb,  Bor.  entwa* 
'er  10DI  Kranken  nelbsL,  vermittelst  der  eig»l- 
>«a  Uaod,  oder  vom  Werter,  Tarmillelat  aiDe» 
'UD  Blase  oder  Leder  geferligten  BalLeni;,  laag'- 
am  und  stat,  jeden  bettigao  Druok'Tnuieidei^ 
iirEDgsTCeiae  dem  Siricbe  der  HauÜiÜiaben  tol- 
eod  eingerieben.  -  ■  ,         -' 

Di«  Stelle  wo  eingeriabea  wird,.bestimml 
«r  SitE  der  AlTeklion  nur  in  aalern,  ah  dia 
luoacbtl  gelegenea  Kxlremitäten  dazn  ermühlt 
»»den,  wo    die  AulDübma  Hin  Viele*  »ttriwr. 


iaä& 


-     »8     — 

«Mv^dh  «u  gehen  tcbeiat,  bIb  am  Rumpfe-, 
driDgciideo  Italien  ist  auch  Scaligna'a  MellitK 
div  Salbe  in  die  Acbselgrulie  zu  legen,  vro  i 
•ebr  bald  abiorUrt  wird,  benutzt  wurden. 

Heil  wirk  II  tigen  der  EinreibuDg  waren  'CUti 
TorziigUch  da,  wo  sie  die  iunere  Auwea^u 
.dei  (^alamels  unterstützte,  nach  der  dritlan  uc 
TierlAD  Stuoda  wabrzuDehmen;  in  anderen  F 
leo  mnTtte  dieselbe  bii  4S  Slundea  hindui 
angewandt  werden. 

Wie  viel  daTon  aurgenoinincn  wird,  b!e 
itatnet  ttoiewira  und  abgesehen  von  einer  i 
dividnell,  oder  durch  Krankheit  luodiüdH 
AufDabuilaliigkeit  der  Haut,  scheint  luebr  t 
der  AusdehDuiig  der  Flache,  die  eiogerieb 
,vird,  «Ib  von  der  Menge  der  Salb«  abhäo; 
sa  St^B,  SD  dafs  es  wobl  aureinsbinauskooiu 
«inenScrnpel  zweckmäfsig  einzureiben  oder  li 
Dnutbm«  aufzuschmieren. 

Bio  Hauptvurwurf  für  diese  Qlethode,  d 
der  TJoaicberheit  in  der  Dosis,  geht  aUerdiD{ 
hieniH  bervor;  mögen  wir  aber  hierbei  nie 
Übetsebflo,  daü  es  sich  mit  dem  inneren  Cal 
Jmal- Gebrauche  nicht  anders  verhält.  Wir  w; 
«en  dabei  auch  nicht,  wie  viel  davon  in  d 
Darmorg^ssen  wiedergei'uoden  werden  mörb 
und  wie  viel  davon  in  das  böbere  vegcl 
twe  Ifebfli)  übergeführt  wird,  und  dennoch  h 
dtepea  wir  uns  des  Calomela  ia  EntEÜnduDg 
•i]pd;ej|t«ind]icheQ  Releotionen  tnit  allgeu» 
^•prie«en«m  Erfolge. 

-:  Efai  die  Reaction  kann  der  Maarsslab  se; 
für  die  afproximativaulbwendige  Zahl  der  £i 
mibiingeii,  Als  Zeichen  einer  solchen  dieo 
tUe  ^ieht  dqrch  Suggestiv -Fragen  dem  Kr. 
kfln  enllQckten  Beschwerden  über  verändert 
GiäiiHTWfk,  Brennen  im  Rachen,  EuipUndlic 


—    ay    — 

lit  des  Zahofleischea ,  Liingnerdoii  derZfiboe, 
ifäbl  Too  Sand  oJtir  Tal^  an  dän  Zähnen, 
mer  diA  objektiv  vtahrnelimlidmi  AI«rctir- 
mptoine:  bleineiri»rtiger  Belag,  die  Anrok- 
rang  und  der  btäulicli  HD^eachwollcne  Itmid 
s  Zahnfiaisches,  welcUeH  Ix-i  gelindf-m  Diuik. 
icht  blalet,  der  Alürrurial' Geruclides  Athtiii», 
^deinarlige  ADichwelluni:  dsr  Schlrimhaut  im 
unde,  wobei  lieh  die  GeslaU  der  Zäbo»  an 
■■r  ZuDge  und  auf  der  li;irkenKhleimbau^  ab- 
ürkl.  Sie  zeigen  die  Durchdtinüaog  des  Sy- 
»ms  SD  und  berecbli^ea  den  glinstig«n  Eio- 
ifs  auf  die  Kraoklieil  zu  erwarten,  aelbelwenD 
ch  keide  posilivcren  Zeichen  tloe«  saicben 
>rhanden  sind. 

eine  Behr  zu  enipfeMeDtlc  Vorsicbtunaars' 
!;el  iit  ei  daher  bei  dieser  Kuruivthods)  Tor 
■T  Einreibung  jrtion  von  der  bfiaoaderii  Be- 
IiL-iireobeit  dea  GcschtnacLes,  tod  dem  indi vi- 
di so  verschiedenen  Gernch  dea  Athuna  und 
m  Anasehen  dea  Zahnfleisches  genaa«  Kennt- 
rs  zu  Mebmen,  um  den  Mercnr-Eindub  auf 
ese  Organe  schua  bei  seinem  BnUlehen  be- 
iachten zu  kÜunen. 

AalTalleod  güustii^e  W''endung  dei  Krank- 
it,  auch  olioo  inauilealirleMercur-SymplOino 
ilrctend,  z.  B.  i'reierea  AlheitigenKiacb,  freiere 
«pirntion,  die  AulUiclfertiiig  dea  Hustens  bei 
lüumooie,  Nücblafs  der  Hrnpfiadlichkeit  des 
[erus  gegen  äufseren  Dnii;k  unter  der  Brscbei- 
iDg  eines  veruiehrlen  Locbial-VluBBes  etc., 
üssen  jedesmal  .ds  ein  Wink  benutzt  «erden, 
H  loubctionen  ,  ae  reinedium  uiajusfiat  iiiurbi), 
jzuslelleu.  OU  zeigen  dann  bald  sfiater  ein- 
sende IVIercur-Syiijplüina  iläniioch,  dafa  diese 
instige  Wendung  um- 3Icrtur- Effekt  war.  Am 
rillaDteaten    zeigt    akb    de[:9elbe  in  «ioxelueu 


—     4ü      - 

FSUm  dorch  bedenUode  Äbnalime  der  Frequen 
Voll-  nni  Weidiwetdea  de>  Pulse»,  l>egUit 
TOB  Mieblithen  gutartigen  Schweifsen ,  wot 
tUan  häufig  lUercariaUMaculao  auf  der  Ha 
encheinen. 

Ziemlich  allgemeiD  nimmt  man  an ,  aa 
die  Krenkeii,  welcbe  den  Mercurial-Speicbi 
flufo  bekommen,  nicbl«lerben:  rjiii  «puu&t,  et 
.  doDt,  So  ■»erscbiedenartige  Deutung  diese  A 
Dahme  aber  auch  zuläfst,  so  ist  sie  doch  anvrei) 
bsr  bei  akuleu  Entzündungen  edler  Orgai 
Meioen  Beobacbtungen  nach,  iit  aber  derSjx 
cbelQufe  gar  nicht  die  nothwendjge  Beding» 
Vax  Geoetujig.  Die  gelindere  Mercurial-Rea 
Uon  leitet  ebenfalla  die  Heilung  ein  and  tr 
der  SpeiGhaliluIi  nicht  selten  uneiwünscht  ei 
Dach  scboo  gehobener  Krankheit  auf,  emiiD'c 
jedoch  io  Fällen,  wo,  nach  geschiedener  Ec 
ziiodungi.notb  Produkte  dersellien  zu  h^eh 
gan  sind,  die  das  al'lizirle  Organ  beläslifeo. 

Bei  Kindern  yrerden  durch  zu  schnell  a' 
einander  folgende  Einreibungen  vorzugsvrei 
leicht  Mercorial- Stuhlgänge  benirkt,  welcl 
die  volle  Wirkung  gegen  die  Entzündung  ulc 
zu  befdrdera  scheinen. 

Bei  alten  Leuten  *^)  ohne  Zähne  sah  i 
nie  UDeo  SpeichelGufa^  selten  nur  eine  deul 

*)  Bai  Jen,  liir  Eeln  Aller  von  74  Jaliren  noch  lehr  [üi 
(en  Gutiriril]  N.  trat,  naclidem  er  sieb,  loi  itürmUcI 
kalten  Wetter  uin  Dacli  selbst  suabeBscrnd,  einer  befliß 
-  BrbSlInnc  nnsgeaetzt  jjalle,  am  9len  Aiiguil  1S36  e 
mit  ftntzQnJung  dei  DiafibragTiia  Terbundena  rL< 
nutiacbe  Pleuritis  auf  der  rechten  Seite  ein.  Al'f 
mein«  nnil  unlieb«  Bluleiitirehnngcn  zeigten  ein  ■■ 
■mit  i'lattisclieui  t'aserslolF  c<>c'>>'^''Sertes  BIdi,  h 
Bioetiien  alier  in  ilen  arsten  drei  Tagen  dreiiosl  « 
derboll,  eben  so  wenig  wie  <!!•  innere  Beliimlln 
(CsloDial  mit  Uptam)  die  UnHÜa'lunB  '"  l"ccl>' 


^     41     -- 

he  Umitiinmung  ibies  kallöaeo  Zahnflelicb«» 
rTolgen;  eine  gevrisie  Bieginmkeit  des  Syslrm« 
Aeinl  mitbin  auch  eri'nrderlicb  zur  Vermög- 
cbiiii^  der  Mercur-UeüwirkuageD. 

Im  AHgeraeinen  liegen  die  CoDtraindicalio- 
en  dioes  Heiliniltels  deutlich  vor.  Alterstarre 
es  Indiridui,  ein  hoher  firad  tj-phÜser Schwa- 
ll«,   wobei    die    Ileproduclioa    an    sich    schon 

Nndulem  jeitocli  am  teclisl?!)  Tage  die  lelinte  Rin- 
näliDng  von  1^  Dracliinen  der  Saltie  abwecbselnd  auf 
Wkilen  unii  Oberaimc  tremadit  war,  7ttieie  licli  dio 
tLeuiiift<iKlie,  Enuiinduns  utine  Ziirückl>]eiben  de« 
Ksriiigiten  Gradts  von  AÜiembeschränkuiig ,  die  vor- 
her im  hocbilen  GroiIe  torlianden  war.  ejiiiHos  ler- 
•chwiinden.  Statt  der  j^enütinlicliGn  Merciir'Sjmp- 
(onie  (rat  bei  dtm  liier  gegebenen  Zabnmang;el  iinil 
bei  der  Caltoaitül  des  ZaIinlleUrhei  nnr  ein  heniicei 
Brennen  im  Scblunde  und  ItacLen  ein,  wogegen  der  . 
Kranke  uaausgeselzl  EiawMier  zur  AuB>)iiilung  dei 
$clilnnde>  anzuwenden  nnd  sicli  dabei  Leib-  und 
Reti- Wäiclie  za  darrbnätgen ,  nicht  abzuhalten  War. 
Bin  selir  beftiger  Singultni  (IfntiÜndung  derCoriTIa?) 
^seilte  sieb  nun  binzii ,  der  dutcli  cnilermatiicb  am 
Halte  nnd  in  der  Magengcgend  ansewandles  Mor- 
plimin  immer  nur  lemgieiär  besehwicbtigt  werden 
konnte.  Etwa*  kräfüger  zeigte  sich  al«  BeriiliigDngi- 
Rtiltel  das  E\tr.  ßcllailonnae  innerlich,  immer  kehrte 
Jedoch  der  Siogultui  nieder  zurück ,  der  Urin  war 
dabei  kopiös,  wasserliell,  trotzdem  wurden  die  Unter- 
aelienkel  inflitrirt  und  N,  unleilag  acht  AFocben  nach 
Beginn  feiner  Kranlihcit  dem  MaiasmoB.  —  Bei  ei- 
nem anderen  61jührigen  Mnnne,  einem  Kulirkranken, 
bei  welchem  eine  iui  xwcitcn  ätadio  bin  zugetretene 
Eateritia  allen  milderen  Ueilmittela  Tculz  bot,  wur- 
den, da  der  Fall  verzweilell  war,  drei  Tage  bin' 
durch  die  üinrelliungen  anf  Oberijbenkel  .und  Lei- 
•lengegend  alle  riw  Stunden  wiederholt,  Bier  wurde 
ohne  anderarlige  Torliergegaagene  Mercur  -  Syui|itDiiie 
der  Rest  des  Zalmfleisdie«  an  den  noch  Torbandenen 
Schneidezahn  GH  von  einer  trocknen  brandigen  ZerslÖ. 
m»f!  ergrilfen,  und  der  Kranke  enteilag  der  se[iti«cb 
genoideneu  Eniziindung, 


—     42     — 

dttft/bÜvr  Ue^l  uad  einfl  Reaction  auf  die  in- 
MdtWDOcli  tisfer  .iDf^eireixle  Merciir- Wirkun; 
Dicfat  zo  erwarten  ist;  haapUachlirfa  aber  jede 
Neigung  Ktt  Be|)ti(c&er  Zenelzun^,  rerbi'«'''' 
die'  Eineibuog  dea  Mercurs  gegen  <tie  Enttüii- 
dnpg,  selbst  da  schon,  wo  DOch  das  Calainel 
ionerlicba  ADwendung  finden  kson. 

Cpotraindizirt  ferner  ist  diese  CurmtlMe 
überall,  wo  znrWiederbersteliung  der  Gesuuö- 
beit  ein  Heilapparat  tureiclit,  der  mehr  Sicher- 
heit gewährt,  dafs  nncl)  geboheoer  KraoUitä 
nicht  noch  eine  nachlolgende  Arzenei-Wirkip; 
das  beglnckendo  Geiülil  der  Genesung  ttÜb«, 
nnd  durch  das  Mikroscup  bypocbuDdritchtr 
AengstUcbkeit  jenHs  SchreckenabiU  korpetüclic 
Amalgemiraiig  mil  einem  tod  dem  Laien  *" 
gefdrchteteo  Älelalle  vorspiegele.  Die  äralliih« 
Politik  gebietet  allerdings  dieie  Contra  in  diealion 
nicht  UDberScksicbllgl  zu  lassen,  zumni  dii  "^ 
trabedeutendei  Kc-ichwirkungen  des  Olerkni*"" 
dem  Kranken  selhsl,  oder  aucb  von  iibtl"»'- 
lendeo  Aerzten  iiberlriebea  werden   kSnnen- 

Um  einer  fnUchenBenrtbeilung  hioiicbllicli 
dür  ScbatzuDg  dieser  Methode  zu  enlgek^O' 
glaube  ich  noch  biniufügen  tu  müsteD,  i'^' 
ich  nie  zu  erfahren  versucht  habe,  in  viele'" 
dieselbe  «aderarlige  antiphlogistische  Heiimiild 
entbehrlich  machen  könne.  Ibre  Anwetdun; 
folgte  nur  den  indixirten  allgemeinen  und  äi<- 
lichen  Bluteotziehucigen,  wo  diese,  ungteicb  i»- 
dincter,  die  enlziiadlicb  erhöhele  Plaslik  in 
Blute  beschränkend,  unzureichend  erichiin», 
WO  nsch  denselben  nervöser  CoUnpsus  erWe" 
und  dfis  Heil  des  Kr.-inken  nicht  mehr  auf  d'> 
Soitze  der  Lancette  gefunden  werden  koocie 
Sie  veitiat  nui  da  dia  Stelle  des  Calomels,  "^ 


»     43     -» 

mboriadie  Leber-  und  DBrnnecntionen  nicht 
Bg«zeigl  ^aren,  wo  die  innerliche  Anneodung 
«  ('■•loiiielt  verdiichlij^  wurde  durch  eine  vor- 
aodeoe  gattru-enteriliacbe  Complicalion,  no 
ie  Euipaodliclikeit  der  Verdauung«  -  SchkÜu- 
iule  nur  die  Local-  und  frimat-Wirkung 
ekCalouiels  erwarlea  liefs,  mean  auf  der  ao- 
lern  Stita  gerade  die,  wie  sich  die  Hngläoder 
an  ausdrücken  ,  ^fftciion  <!es  Sysfernt  er- 
rÖQichl  war,  Ulese  zti  erreichen  boten  die 
liareibuDgen  dem  iauerliclipa  Calotnel  >  Ge- 
raocbo  ia  geoigneieo  Fällen  büiTreich  die  Uaitd 
nd  crbublea  ia  a'iderea  uuLeacbrankter  die 
oweoduDg  der  antipbl(i(;istiBcben  Millelialze, 
er  diluireadeo  kühlenden  I'uliünen.  — 

Die  Eutzüiidungen,  bei  welchen  der  durch 
ie  endermaiiicbs  fiinfübruag  erzielle  ausge- 
.ehatere  Alercürial-Eialliira  aich  nach  ineinen 
leobachluDgeo  als  ein  wichiigei  HeilmiUel  be- 
'abrt  bai,  sind  aber  folgende: 

1.  Angina  mtmbrnnacea.  Der  Hr,  Vf.  dar 
bannacopoea  Balara  J.  F.  Niemann  empfahl 
idil.  U.  Vol.  I.  nula  40gJ  für  diese  Jirankbeit 
iie  Einreibungtkur  und  grütidete  sieb  dadurch 
ti  Verdienit,  einer  der  Ersten  ge?reaeD  zu  *eyn, 
t  ein  so  energisches  Heiluiiilel  aus  der  Lo- 
i\-BeGcbräukiitig  hüben,  in  welcber  es,  in  Be- 
lebung auf  inflammaturische  Krankheiten,  zeit- 
er  in  der  Meinung  und  unter  den  Händen  der 
>erzte  gebunden  war  So  danke  auch  ich  ibin, 
)f  dieae  Curmethode  überhaupt  aufmerksam 
iworden  ku  »Bjn,  die  ich  mit  so  gutem  Er- 
ige  auf  andere  entzündliche  ÄlTectionen  ver- 
hjedener  Organe  übertragen  lernte. 

Die  Jndicaiion  der  Einreibungen  tritt  jednch 
dieMt  Kiankbeit   nur  selten   ein   und   wird 


—     44     — 

ti  Keiaein  beikommen,  «iner  EntsiiaduD^ 
sich  in  der  Hegel  so  >i«gr«icb  mit  dem  ge< 
liehen  Verlahren  iMkämpl'ea  lä[st,  ohne  V 
res  ein,  lev  e»  wie  ihmTCoUa,  dnch  imni 
was  rerdächlig  scheinendet  Mitlei  enigepcn: 
zu  wollen,  durch  vfelchea  die  Plastik  im 
licheo  Organismus  oft  tiefer  und  auf  li 
Zeil,  nls  dieit  beabsichtigt  ist,  beschrankt 
jn  wer  würde  nicht  gern  mit  mir  bei« 
dafg  er  überhaupt  in  der  BehaDdlun; 
Krankheil  viel  eher  dem  Dlerltur  entsagen ' 
«la  dem  blmetico,  dem  Tartarus  •Ubiatui, 
Cuprum  und  den  Bluteotziefaungen  *}. 

Auf  der  andern  Seile  wird  aber  aui 
'.  ünculanglichkeit  der  starksieu  Eioreibuuge 
beweisen,  wn  bei  vernachlässigten  Fallaa 
zu  viel  und  zu  verbreitetes  Exsudat  erfüll 
£en$orium  schon  TOD  dem  nicht  mehr  i 
bonisirten  Blute  ergtüTen  und  die  Bd 
-vilat  im  Oig.iniiii>u>  su  lief  eesuoku 
Man  würde  dem  Millel  nur  Uurecht 
wenn  man  nach  dem  Eifulge  in  diesen  1' 
SU  wie  in  Fällen  des  HydrDce|>balus  « 
deren  entsiindlicher  Charakter  oft  sehr  i^ 
baft  ist,  die  Heilkriifligkeit  dieser  Üielhuc 
»limmen  wollte.     £s  tiill  nun  aber  in  d< 

*)  Wenn  aiicli  aus  anilern  Gninden,  ziehe  iHi  <la 
Herr Holniülicuü  F.llisen  (Joarn.  d.  ptakt.  lieÜt 
May  —  ..llebci  ilie  Anwendang  des  TarOn 
biadii  in  der  liüiitieen  Bräune"  die  ascll  tM 
ttein  empfolilbnea  VeDae«ectionen  4ee  An« 
vun  Blutegeln  vor  und  tiediente  mich  itu'cr  nit 
wie  Ellisen  anraltiet,  bei  Kindern,  Hie  ins  'i 
Eurückgekgl  lialien.  Bundern  bei  2j'  bii  ifi 
niclit  allein  bei  Angina  membranacea,  londei 
bei  konBeition eilen  llirnalTeklea ,  Kopfverleli 
Pnearaonie,  Car^ilis.  wenn  »Ich  nur  eine  Vew 
den  lief),  nill  dem  Blijcklichiten  ErfelsS' 


—     49     — 

nndloDg  der  häutigen  Bräune  nnd  der  Broo- 
liliB  nicht  so  naoz  lellea  der  Fall  ein,  daft 
i>  für  gewübnlich  erfDlsrekhe  Verfahren  die 
r^okbeit  nur  im  Schacli  gebalteo  und  nicht 
iriickj^bildet  bat,  daf»  wir  uDgevrifs  sind, 
b  \«ir  mit  der  Andpfalogoüt  noch  einmal  von 
orn  anfangen  sollen,  ob  wir  Zeil  haben  ner- 
«n,  noch  mit  dem  (Jaiomel,  Ton  welchem  bei 
;r  durch  wiederholte  Emesis  herbelgefübrlen 
urrej^ung  der  Leber  und  der  Schleiiubnut 
Bi  DanülLanals  wenig  mehr  als  die  Erneue- 
iDR  der  luleslioal-I^rßüibe  ca  erwarten  ist, 
I  tfie  harlnackige  enUiiodJithe  Plastik  eindrio- 
m  zu  können;  hier  ist  es,  au  wie  auch  in 
inen  Fallen,  wo  nach  Auswurf  <ler  nibrenför- 
ligan  Exiud&te  immer  wieder  neue  lich  bilden, 
<o  wir  ans  >on  der  in  Rede  stehenden  alte- 
ireodea,  den  entzündlich  übertrallenden  Fa- 
•'a\oS  im  Blute  selbst  eTlinguireoden  und  spe- 
/ijch  verflüssigend  auf  dieSerretionen  im  Halsa 
irkenden  Heilmethode  die  Hemmung  der  Ex- 
:iiAte,  die  Lösung  schon  gebildeter  und  dann 
xh  eine  glüklicbe  Beendigung  der  Krankheit, 
cnn  auch  nur  in  einem  chronischen  Verlaufe, 
^rtprecheo  können. 

Indem  in  meinem  früheren  Beitrage  in 
e»em  Journal  (Bd.  LXVII.  St.  6.  S.  82.)  schon 
lehrere  Fälle  der  durch  diese  Methode  gelnn- 
eneo  Heilungen  der  Angina  membranacea 
tferitt  lind,  ernäble  ich  nur,  als  hieher  pai- 
^□des  Curbild,  wegen  der  Seltenheit  des  Vor- 
Jrnmeni  dieser  Krankheit  in  einem  so  vor- 
•rückten  Aller,  den  Erkrankungsfall  der  61 
htigen  Ehefrau  des  hiesigen  Bürgers  Hrn.  B. 
e  erkältete  sich  durch  früher  nie  gewohnte 
lotaliagen  der  Arme  in  der  kalten  Abendlu 
»  8ien  Juli  1836,  erwacht»  am  Ölen  mit  t 


«.TT 


—     4Ö     — 

TTn<  Hflissr&elt  nnd  verbreiteter  EmpfindlicM 
hei  den  Versucheo  zu  RchlockeD  uud  zu  9\ 
eben.  Gegen  Abend  gellender  trocko^r  Husi 
Schüttelfrost,  Binrkes  Fieber,  in  der  Nacht  d 
atif  mehrere  Hrstirkungsnnialle,  bewugea  i 
Kranke  am  lOten  Juli  Morien»  meinoo  ärz 
eben  Ueistand  zn  fordern.  Jch  fand:  Ausdr 
grufaer  Angst  im  geriJtbeten  Antlitz,  erbii 
glolxende  Augen,  fast  Aphiinie,  nur  bei  »tar 
Anstrengung  hohe  metalliiche  Töne  angebe 
Husten  seilen  geworden,  klangloi  oad  t'6 
trocken  ,  Respiratio  slridula,  gleichzeitiges  i 
ben  der  Schullem  und  Herabziehen  de»  K« 
kopfei  bei  der  Inipiration,  Puls  l'ieqiieat,  t 
schieden  hart,  Zunge  rotb,  die  hintere  Vf' 
det  Pharynx  geröihei,  ToDtillen  mit  fester  y 
slischer  Lymphe  überzogen,  und  entlieft  : 
flleicb,  da  ich  das  klarste  Bild  einer  iateneii 
rheumatischen  Laryngitis  mit  grofser  Keign 
EU  pliisiiscben  Rx«udaten  vor  mir  halte,  If)  L' 
Ben  Blnl,  valcbes  eine  dicke  weifss  Kru 
absetzte,  Yerordnele  noch  £ehn  Blutegel  un 
das  Kinn  zu  legen  und  h!s  Mittag  Ton  eii 
Solutio  Tartari  emelic!  bis  zu  inebrmali 
Brechwirkung  zu  nehmen;  aufterdem  m 
ein  Estigklyslier,  Einatbmsn  von  Wasnerd^ 
pfen  and  einen  Sinapistuus  auf  d«o  Rijck 
tiiermit  wurde  aber  bis  gegen  Abend  nie 
gebessert,  und  su  entschlofs  ich  mich  n 
BD  bald  -wie  m(>glich  den  IVIercur  ia  d< 
pelter  Form  hier  anzuwenden,  zu  welch 
Endzweck  alle  2SliindeD  |  Gran  Calomel,  i 
zur  Einreibung  alle  3  Stunden  eine  Dra^h 
des  Unguenli  Hydrargyri  cinerei  auf  jeden  Ob 
arm  verordnet  wurden.  Hocb  2  Mal  wun 
in  der  Nacht  die  Erslickungs- Anfälle  sehr  gn 
gegen  Morgen  des  Uten  Juli  Teimiodwlcoa 


M:i 


—     47     — 

ach  (lleMibaiif  der  HdKeti  finff  an  xd  res- 
I,  und  ich  l'iind  in  ilerAbtpaDiiunf;  des  Pul- 

und  !d  der  AcuTieruDg  idnT  KrinkeD,  tu 
le  ein  sandig«!  Gelühl  «n  den  Zübnea  uad 
üende  Eiuprindun^en  am  Unierkiefer,  dio  Äd- 
:l)en  der  begoDaeneo  güsXigen  Wenduiig  der 
inkheit,  SuJorl  wurde  dud  jeder  !Uercur-Ge- 
uch  ausgeielzt,  und  dsoDoch  trat  2  Tage 
ter  ein  S{ieiclieiQari  ein,  obschnn  uur3  Gran 
oitiel  geouiniiien  und  aiw  2  Hiiireibungea, 
ntal  z^ar  mit  Einslreicluins  io  die  Acbsel- 
ile,  gemacht  worden  wareii  **).     Gern  beeil« 

mich  übrigens  bei  dem  gdrin^slen  Anschein 
sentlicber  Betierung  mit  der  Hinstelluag  der 
DClionen, 

)  Nicbt  pline  die  Äbsirlit,  dadorcb  einem  Mifstroiifn  in 
mrioB  jDiagnose  entgegen  w  tommen,  erwähne  icb 
liiebei  noch  eines  Falles  Ton  ^nptia  menitminacea 
bei  Hinein  Krwadisenen.  Der  'JOjähcigc  Siel>ma- 
cber  J.  war  von  einem  Cliirurg  diei  Tage  Iiindurcli 
an  einem  sogenannlen  IjüieJvHalie  beiiondelt  worden. 
Morgens  am  Tierlen  Kraiikbeiti  lagetiinzn gerufen,  fand 
ich  Idder  eine  Angina  iiisnibratiacea  in  einem  so  ha- 
ben Grade  anigebildet,  dafs  iah  geinnngcn  war,  die 
Verwandten  de»  Kranken  dordi  Stellung  einer  aehr 
zweideuügen  Prognose  7.11  enchrecken.  Wie  gewj>hn- 
Mch  mindeiten  aucli  biei  die  zu  syal  angewandten 
Blntentiiebungen  und  die  Ifiuetira  nur  den  S;ni|;to- 
niendrang;  ancli  narli  Mittag  niederholt,  Tergcbafilen 
■ie  nur  .lemiiorÜreKtleiobtecung  und  es  sollten  nun  all 
ultimum  refu^iiim  die  Iniinctinaen  mit  dem  Calomel- 
Gebranebc  die  Nacht  bindnrcb  angewandt  und  der 
Kranke  vom  Scblufe.  in  welchem  dieee  Krankheit  ge- 
wolmlieb  wieder  neno  Kräfte,  snmmelt,  abgehalten 
werden.  Statt  desien  wird  aber  der  scheinbar  ge- 
besaerte  nnd  ersdiijprte  Kranke  dem  Schlale  überlai- 
sen  nnd  am  folgenden  Morgen  ein  liolnüopalbischer 
Arzt  zu  Raihe  gezogen,  welcher  die  beaten  HefTnan 
f:pn  gab.  ^  Als  die  von  dem  homÖDj>afliischen  Ar 
am  Abend  versclirieiienen  MotcUu<iiulver  anUnf' 
Kar  der  Kranke  schon  vencläcden.  ■     a|j 


■,  —     48     — 

;  ilftiw  T.  W.  4  Jabr«  ah.  litt  im  Decbr 
1635,  cum  zvreitenMale  an  einer  sabr  tiw\t 
■A3t%ij»  laryogea.  Vierzig  Stunden  hiniinn 
war  imh  einer  sehr  ergiebigen  ürlüchen  Blul 
«OtsiebaDg  Astt  Cupruin  «ulphuncum,  ntltbe 
ft*c^  jider  Gabe  eine  leicLte  Eiaeiii  hewili'c 
•Ue  zwei  Stuadea  zu  \  Grau  ohne  hinreicber 
dto  Erfolg  gegeben  uud  aui  der,  nocb  iinmi 
groheg  Härte  des  Pulse»  uod  der  lateotiät  ii 
Fieber»  eDtnahm  ich  die  Anzeige  zu  einer  V< 
*ee<e^Oii  liis  zum  beginnendeD  Collapii»,  m 
^rekber  allerdiogs  die  Beeinträchtigung  Ji 
AAemi  niti  ein  Bedeutendes  wich.  Di  »bi 
(lie  Dauer  der  Beaierung  nicht  zuver]ässi|  «x 
ward«  zugleich  eine  Einreibung  auf  beide  Vor 
der-  und  Ober- Arme  gemacht,  aber  niclit  wii 
derholt,  da  Dyspnoe  nicht  wieder  indemG^'l 
yvie  früher  zurückkehrte  und  der  Huiteti  l'^l 
•in  beginnendes  Schleiuirasseln  wahrneliiuii 
lieTi.  Ob  nun  aber  diele  eine  Einreibrngn'^^ 
deoooch  zur  Heilung  mitgewirkt  hat?  W"'? 
Stent  enchienen  am  folgenden  Tage  kleincnnc 
eiythomatöee  Flecke  im  Gesicht,  Veraadtrui 
daiAthemi  und  Schleimüberzug  auf  demZali 
fleiiebe. ' 

Geyrifg  ist  ei,  dafs  eine  solche  lauDt'i' 
y\A  CTidenter  nirkt  als  die,  gewÜbnIicb  s" 
Dar  in  der  Absicht  örtlich  einzuwirkea,  b 
oed  wieder  verordnete  Anwendung  der  Sil 
auf  den  Hals,  wo  hauüg  die  Haut  mit  Uebi 
reiten  rou  Umschlägen  uud  getrockoetem  ^ 
bedeckt,  JEU  nachgiebig  und  schlaff  ist,  nli  >t 
die  Einreibung    urdenilicb    ausgeführt  wen! 

1   könnte. 

I  Schlierslich  bemerke  ich  noch,  dafi,  «c 

ich  Bucb  in  den  jüngsten  8  Jahren,  wo  Brau' 
Fälle    noch    zahlreicher,    uud   oft  Tenclil«! 


fmg  Tau  TfitLamen ,    keigen   T> 
meioer  Praxis  erlebt  habe,  ich<i 
ibia  kana,  diefs  mcbr  etoar  Verl 
laraklcr»  dieser  iCcanItheit  xuzusc 
rUcbeu    der    häutigen    uoil    beutig 
lea    gewissen    L'nlerscbied    t.a    ma 
uict  mir  diese  Ivrankheit  imBezir 
IXJI,    einer    ebenda    Gegend,    wel^  ,.^ 

''ecliselßcber  Jahr  aus  Jabr  ein  heimgesucht 
icd,  !d  ilrer  plaalitchea  Seila  Terlorea,  in 
r  DdtvÜaco  gewuiiiien  zu  habeuj  uud  neon 
1  iiür  einerseils  die  AulgtelluDS  der  ueueiei) 
lurbaUscbco  Neurosen  des  Kehlkopfes,  £a- 
ngiiinus  slndulue  etc.,  hieraus  erUäre,  tn 
gtÜDcle  ich  darin  aucb  einen  Verdacht  gegen 
aocbe  aeaerlich  als  hülfreicli  in  der  bäutigen 
r'äuce  eii)pfobl«ne  Uliilel,  die  AnTrendung  der 
libea  Scbnümme,  der  Araibtider,  und  ^erde 
^tsdein  deD  BlutenlziehungeD  und  den  Ejue 
19  nicht  entsagen,  bis  es  gelingt  eia  si- 
eres  Ciileriuio  zu  fioden,  aus  OTelcbem  auf 
■  5icliiTorhaiidenseyn  der  ISVlguDg  sn  pseu- 
membraDtiser  Bildung  geschlossen  .  werden 
DD  in  Fällen,  die  sich  in  aetiulugischet  Be- 
ibnii>;  in  der  Plalur  des  l'iehen ,    des  I'uhei, 

I  Uusteni   und   dftr  AthembchiDdening    oicbl 

II  der  hantigeo  Uriiune  unlerscheideu. 

2.  Di>  Pneumome.  Aiirb  sie  bat  seil  dem 
imKwetcti(>o  des  reineren  slbeniseben  Genius 
Dibonim  ebenfalls  eiee  wesentliche  Verän- 
rnng  erfahren  und  einen  mehr  gastrisch  hiliü- 
I,  DervÖten  nnd  rfaeumattscher)  angenoininen. 

la  Merteiiur^  und  Umgegend  berrscheo  im 
intet  tiüd  Frühjahr  Torr.ugsweise  die  rheu- 
Jiscben  l'Ieurnpneumoniefn.  AuBgeeeichnet 
■cb  lorherriehende  Arterie  Hit  ät,^schnell«s  Ex-_^ 
i>iira.LXXXVlI.Bd.3.SI. 


»-Tff? 


>  ./-        ■  —       Sf       — 

ti'nikM,' hefitge,  einseiii^  rerhreilsls  Schm^i 
'teü', '^<^'^i'^B^°  ^'b  wiederholte  Ven-aeseclioiivr 
'bäi  frelcben   wenig  Serum,  nuf  dem  Crucr  abt 

e!Ä4,dklte  nuBta  inJlaminatorin  enrleerl  «rird 
"HÄlwii  Hb  lohen  Zuslande  weil'ie  mit  htllri, 
•-tKeiirBfiifle  ■geinlschte,  »pülpr  rein  blalipeSpu'. 
'weMÜe* 'Neigung  durch  SpuLi  cocla,  als  ilun 
'^riii«ta  TtJrtiüctl  «ediiiienlir<iD(jeQ  Vr'in  und  Schw«:! 
'  geschieh eb  zu  werden,  woriius  eine  Di»poiiü< 
'tur  Hepalbaiion  hervorgehl,  dtirea  Rintreii 
'd^'  gediinpfte  PercuKion,  da»  Versrhwind. 
°dMi)iela1Iiich  knigteruden  und  knarrenden  re>[< 

fstaritcbMi  Geräuschen  der  entzuodelen  Lund 
'  ffaeHe.  det  veränderte  Veint  des  Kratiken  und  iJ< 

Dccnbitus  ^uf  der  leidenden  Seile  oft  Bchnnii 
"VWlttil  oder  rdoften  Kraakheiutage  ve^raihcn 

'-"''  Im'  Souimer  und  Herbst  haben  die  Pon 
inAnieii  daigegen  einen  entschieden  gastrisch-  ii 
Iröilin,  ^nch-nerTÖsen  Charakter.  Dem  deltn- 
direM«b  'PfoMaDfalle  eeht  eine  mehrtägige  AI 

'{gfFbhlw^eiihcit  der  Krül'te  und  Rasirische  Ve 
sliitfmuDg  Vtmui;  gewühulich  folgt  bald  g"'  ' 
Im  Erbrechen,  drückender  Schmerz  im  \ 
derkoffe    und   aufier    den    einseitigen     heiii:; 

'inBhr  plewrttitchen  Schmerzen  klagt  der  Kr?-, 
über  ein  sehr  starkes  (])p[)ression»gerübl  io  i 
.gwiapii   Brii»t.      äebr    bald     wird    der    Ausm 

.kppipec:  besteht  aus  eiuetn  durchsichtigen  ',■ 
^^HfiSUtn  inH.Ga\lei\-  und  lilut- l'igmenl  iauig   :. 

,  gfrte«.' Schleim j  der  später  immer  mehr  dunii 

Jilut  «ntbäU,  Die  Zunge  hat  einen  dicken  ;;<- 
lieben  Belag,  Eeigt  gern  die  trockne  mibe  1' 

''aurderSpiUe,  der  Geschmnck  im  Munde 
Kdlschiedeil  bHter,  der  Kranke  bat  bei  den  abt: 

'1ic4ieti  Bxätmrb.itiooen,  profuse  Srhvreirie,  grc 
UundiWf^  'Deüria.     Schon    bei  der   cweilrn  E 


rttMlion  bricht  rmchlirh  d«r  Heip«!  lAbiutuin, 

auch  SUliiaria  nus. 

Nach  Aderlässen,  welche  mia  an  Criior  hr- 
ru  lilut,  dagegen  viel  grünes  Serum  und 
•  itflrke  grijneielbe  Cruila  pleurilica  ahicbei- 
I,  eoliteht  leiclil  ein  erschrecken  dar  Collap- 

■nTUUii,  Kutaminengefallaoer  sehr  frerjuen- 
rill«,  stärkere  Oeliria,  Sehoentpriogen;  den- 
Wo  belüfdera  ebcnlalls  die  durch  d»s  Cnl.t- 
I  teichl  herheit^erübrleti  jinilusea  Tväsnctigeti 
tnereiisse  und  die  «iederlinlle  Anweadong 
1  grSfseri-ii  Gaben  des  Tarlnrus  «tibiatu«, 
It^  d«n  i;egebeneD  pRstrisch  und  hepatisch- 
DininstuHicbeD  Cnmjilex  noeh  mehr  eu  er- 
iBD  icheinen. 

Diese  rheuiiialigchen  und    pastrlirh  nervn- 

rneomunieen  giliea  mir  »ehr  oll  Gelesen 
t  die  überraschend  gümtige  Wirkung  der 
iifipliarhen  Anweiidiiog  des  iVIercnrs  zu  he- 
ädern  und  dem  bald  gewoocenen  Vnrir«iien 
tfeselbe  verdanke  ich,  wenn  irh  stUtm  »ei- 
der Versuchung  ealging,    dieie  Enltilndtin- 

hU  Eor  Erzeugung  von  Kuni'productcn  mit 
lae^arlinnen  zu  l'urciren ,  oder  mit  MiUeln 
■te    eioEudrlngeii,    welche   der    erelhiirhen 

SnbiiiflammaliDD  neigenden  Slimmung  der 
HDc  feindselig  gegenüberstanden. 

Dur  Backer-Meisler  Fr.,  43  Jahr  all,  IIa- 
tWdarius,  vou  untersclatemBüu,  «rkrimkla 
4ten  Jlfärz  18Ü7  nn  Fieiiropnenmoaia  xheu- 
ica;  bis  zum  7teD  März  waren  drei  starke  Ve- 
leclioneo  gemacht  und  eine  Solution  Ton  Ttr- 
1  etibia'us  und  Nnlrum  snlpburicum,  we1t;|ie 
k  «bget'übrl  balle,  i;eget>en  wordaii.  iliii 
>  Alärz  biuzugeruten,  dand  ich  die  fiokluMi- 
ifi  der  Bru$t  sehr  hoch  eesli»geo,  Eiualh- 
D2 


—      52      — 

meb  und  Husten  «elir  nlierflärhlich  nni  nir 
deslo  weniger  sehr  schinerKhaft ,  Sputa  iii.i 
noch  blutig,  Pul»  noch  sehr  hart.  Auf  bei 
Seiten  war  Jas  resfiiratorische  Geränsch  nwt 
undeullich  und  noch  knisternd  unter  den  Srbl 
■elbeinen  wnhrzunebmeu ,  äio  PerciissioD 
hier  ad  auf  beiden  Seiten  »;cbon  duiapf, 
Kranke  konnte  blofs  auf  dem  Rücken  li»; 
seine  graue  Gesichtsfarbe,  der  russi^e  hth 
Lippen  und  Nase,  deuteten  auch  auf  betont 
Hepatisation  liin.  Verordnet  wurden  yiet 
ben  von  1  Gr.  Caloiiifel  mit  yV^r.  Extr.  I 
aquos.  und  ^  Gr.  Camphoraj  Vesicaloriutn 
das  Sternuui  und  zur  UelorderuDg  der  mti 
rielten  AfFection  des  Systems  alle  3  Slui 
eine  Einreibung,  abwechselnd  auf  die  obetn 
untern  Extremitäten.  Am  fuigende^  Tih 
liihrte  der  Kranke  srhon  Beschwerde  über  1 
im  Blunde,  hatte  aber  eine  freiere  Reajitriri 
erleichterten,  schmerzloseren,  etwas  ergielr' 
Husten,  weicheren  Puls,  eine  Ibätrgete  H 
kurz    die   Besserung  war  überraschend,    l-'i 

'  achtet  der  Einstellung  der  Eiureibuneen 
wickelte  sich  die  Illereurial- Äifectlon  bia 
geliaden  Salivation;  die  imuier  progressive 
convaleicenz  wurde  nur  durch  die  EnUüiii 
eines  Uämorrhoidal  -  Knoteun  etwas  unterbroi 

PnfumOnia  rheuinatica.  Der  Bsütlar- 
iterP.,  56  Jahr  alt,  Ton  hiufalligein,  milis 
tJgem  Ausehn,  spärlich  ernährt,  erkrankte 
llied  Slarz  1836  mit  lange  anhaltendem  I' 
Druck  in  der  Herzgrube,  siechenden  Schtne 
unter  den  kurzen  Kippen,  UehelkeiteD,  die 
sehr  bald  eu  einem,  alle  halbe  Stunden 
derkebrenden  Erbrechen  eines  sparsnmen  Sei 
mes  fereläTklen.    Am  IStcn  3Iarz  Ilforgeoi 


—    d3    — 

D-.  b»d  icb  cullaliirle  G«aich(8ZÜ^,  Immer 
1  knllL-  UÜikIq  und  l'Ur«e,  etaen  sehr  kleinen 
crM  Trcijuealen  I'nU,  tireoDenile  Hitze  der 
tgrul>e,  die  Zuiigu  neirslich  nud  feucbtbe- 
,  lelleues  kurzes  !^ü»lelti,  kurzen,  ichlauT 
n,  keuebendeD  Alhem,  rsipiralortiches  Ge- 
ck uodeullich,  knisiernd,  rercuiaion|-Ton 
{iT,  immer  oocbErbrerbcn  Torhanden,  kurz 
(o  andeulticbo    Terliülltes    KrankfaeilsbiUl, 

icb  mehr  ao  vIdb  Febris  ioteruiilleDt  )ier- 
ita  com  bepaliliUe,  an  Spleoitii,  »Is  an  eine 
inonie  glaubte.  Verordnet  wurden  zwöir 
cgel  ad  faypocbondria,  Siaapismen  auf  dia 
B,  Pctio  lliverl  und  Theo  Ton  Herb,  üle- 
9  mil  Succus  Citri,  Abends :  bedeul«ode 
mh«  iDich  itarker  Wirkung  der  Ulutegel, 
kaum  fühlbar.  Haut  RchlafT,  kalle  Schweiüie 
Siirn  Dud  Brust,  kein  Durst,  £rbrech«D  mit 
uJlus  abwechselnd.  Verordnet  TTurde  ein 
leig  auf  da»  Epigatlriom ,  zwei  Gaben  roa 
>na  TolTis  Doweri  mit  Elaeosacch.  Men- 
I  alle  2  Slunden  l'iinf  Tropfen  Spiritus  cam- 
ilut.  —  Am  13(eu  Blorgens.  Die  Scbmer- 
la  den  Weichen,  das  Erbrechen,  die  para- 
li«  Schwäche  der  Haut  uod  der  Herzthä- 
il  waren  Terachwunden,  über  Schmerzen 
le  nur  bei  dem  Eiualhmeo  und  Husten  in  der 
L  geklagt,  der  Attiem  vrar  keuchend,  dia 
1  tpartam  und  blutig,  PuU  klein  aber  barl- 

so  dafd  icb  mich  zu  einer  Venaesection 
acht  Uuieo  eiitscblois,  welche  .die  Beklem- 
i  der  ürust  etwai  hob  und  viel  Crusta  pleu- 

aiif  dein  ßlule  zeigte.  Da  Leibesöüautig 
ich  fehlte  utid  Uebelkeit  sich  wieder  zeigte, 
e  verorJoel:  Decoct.  Tainarindoruni  mit 
imaion.  acel.  und  ein  Vunical^ir  auf  da» 
um.  —     Murgeiiü  am  14iea  Miin.   In  der 


iil 


—     54     — 


t  Nnrlit  hatte  sich  dST  Kracke  in  eioera  Fori 

mhig  im  Helle  utnbergöworfeo,  vitl  iiu  Sr 
Keiprocbeoi  Urin  war  lehr  »parsnm  und' 
Haut  heifi  und  trocken  ,  das  enlzüoJIicIie 
den  der  Pleura  und  der  Lungen  uanrat 
dvts  AtliinungB-Geräusch  auf  d«r  llnkeo 
ganz  erloachen  ^  Arzoei  und  Getränk,  wi 
da  Dursi  gäuKlich  felille,  aufgedrungen  vr< 
tiiufnten,  waren  grofsleutheili  wieder  S 
brochen.  Es  wurde  verordnet:  alle  3  Sli 
eine  Dracbuie  Unguent.  einer,  auf  jede  '• 
nhwechselnd  die  Seilen  der  (trust  und  dl«l 
urme,  einzureihen.  -^  Am  lälen  Alütz 
sich  derselbe  Zu»laod,  nur  hatte  Palieu 
erste  Merciir -  Symplom '.  er  Iiatte  anhalten 
riner  Nadel  phanlanirl,  die  ihm  zwiscbei 
Zäbnen  alecke;  die  Zunge  i«t  immer  nucbf 
und  weifa  belegt,  die  Ejackenscbleimhsni 
und  zeigt  sehr  die  Eindrücke  der  Zäba«, 
Krank«  klagt  über  Brennen  im  Halse,  t« 
Cielrank,  als  solches  wird,  da  Sedes  feblM 
Arznei -Gobraucb  verweieert  wurde,  L« 
tyratuin  verordnet;  die  Einreibungen,  dcrci 
!ien  gemacht  waren ,  wurden  eingestellt.  — 
Irier  an  trat  aber  die  ItÜckbildung  der  Pae 
nie  ein  ,  ea  schwand  jedes  äcbrnerzgeftthl 
Inspiration  wurde  liefer,  der  Husteu  blif 
(iier  nur  sparsam  ergiebig,  auch  der  tri 
diiiieotirto  nur  weni|,  die  Haut  schien  wb 
^ines  nun  folgenden  sechsla^igen  Scblali 
iHtienleo  die  Hauptkrisis  übernommen  e 
bei).  SalivatioD  erschien  nicht ,  dagegen 
den  wohl  vierzehn  Tage  hindurch  Klngei 
abscheulichen  Geschmack  und  brenuen  im  K 
und  Über  noch  ein  anderes  Mercur-tetden. 
«nipfindlichen  ziehenden  Schmerz  in  den  Si 


I  rhetima- 


inen,  nur  iivftlcbna  aoch  ejoe  Q^mflqte  iiK 

f  v.'ii  15  der  Unlerschtfiikel  fol^t«,  gelührr. 

li.iiWiliR«  Pteuropnrumon 
f.ach  jülier  Erkiilluo^  eil' 
rper»  iirt  Oorbr.  1835  de( 

i::    Aintnianu  T.,    welct.e 

-Sr-iituplffi*  iiikI  iiti  dem  Gafir« 
■iil'.  in  .-(ilai-n  Cabrn  Hin  -^leii  Taga 
iilige  Hfjialisaliun  der  linken. Lun;;« 
!■-  'liieij  war.  Uie  GesichUtarbe  r'-igto 
1)1  £Tiu  mit  bräunlicher  umschriebener  Iti^lbe 
Er  linken  Waii;:e,  Nnaengänge,  Lippe»  und 
onj;«  «ihwärzlich  belegt,  dio  Parcutsiun  ;inb 
Ol  Am  linken  Ilriisl,  n«lcLe  rieh  beim  Eiu- 
ihinen  kauiD  bewegte,  bis  zu  deut  äLbUisseJ- 
*io  «inen  gnnz  ma»sivea  Ton,  Älbuiuugtge- 
iuifbtiebltea  bier^'i»:^,  and  wbald  dar  Kranke 
icbt  ^ins  nnf  der  kranken  Seile  la.;,  tliet;  die 
lbeiaDngitbedau>eii().  Per  ftinrien  und  sechsten 
»1  biudarcb  wurden  nun  olle  drei  Stueden  ,  den 
«bt>ol«o  und  arblen  Tyg  täglich  drei  Mal  abwecl)- 
iki  auf  Vorderartii  und  M'adeu,  die  Kinrei- 
uofin  gunscbt,  wodurch  der  Kranke,  aber 
filidi  Iboner  erkmiri,  »eine  völlige  Gesundheit 
r!«det  erUngte.  SlaLt  der  Salifations- Vorho- 
tn  trnt  uäudieh  biur  eine  heftige  ichleiims  blu- 
f.*  seht  (cbnierihaKe  Dysenierie  auf.  W'äh- 
>nd  der  eill'iä^gen  Dimer  deraalben  war  die 
lUngcnilTrctinn  tchon  bedeutend  in  der  Ruck- 
iJiluogl.Pi;riffen.  uachdtiji  aber  nach' der  Dyseo- 
wie,  wukbe  von  «Urdem  Teiietmu«,  Wadeo- 
ririii|ifeii,  hreonendein  Schmerz  ijti  Uaclien  und 
icJit  tu  atiileudem  Dursl  be((teile(  w^r  (Kmul- 
Wa««,  AUiuiiieu  ovi,  Piumbuni  und  lllorpW«« 
Htif^Wf  ^ij(^li^lV  IR  t'p'tf^  cljBuialis),  eudlicb 


-     56     — 

die  SaÜTafioD  zu  Stande  kam ,  wurde ,  obn«  Wi 
dai  vorher  immer  cur  «pariain  tangninoW» 
Spulnm  kopiüser  und  legilimar  geworden  wir, 
'die  Function  der  kranken  Lunge  wiederio fint- 
lieh  frei,  dals  auch  die  genaueatePriifuo^mB«- 
einträchtig uDg  derselben  nicht  entdecken  bioK. 
Nach  derSalivalion  litl  der  ReconYaleiceal  w'' 
aa  Dolores  oateocojjis  in  den  Schieobtinii 
und  Oedeina  pedum,  (China  mit  Opium)  i" 
dafs  die  feiodlicheD  Wirkung.  -  eben  soobschrei- 
kend  ia  dieBem  Falle,  wo  rorgeriieklM  All" 
die  sanftere  kritische  Durch  Wirkung  des  HlHWr 
nicht  begünstigte,  auflrateo,  ala  die Hiil<Fiil>">- 
feo  den  hochgestelllen  Erwartungen  toIUo<e- 
men  eotiprocheo  haben. 

Pneumonia  gastrica  nervosa.     DerEinW'' 
nei  Z.  jung  und  kräftig,    fühlte   im  Maf  l^J' 
ränger  denn    acht  Tage  Mangel    au  EMail  m 
Zerschlagen heit  aller  Glieder,  erlitt  am  18-'" 
einen  ■lai'ken  Trost,  Stiche  in  der  Bmil,  M^- 
Stil  merz,  bittern  Geschmack,  UehelkeitM,  li"^'* 
ligea  Fieber  undSchweifse  und  wirft  nun  i-' 
dem  sehr  Bchmerzbaften  Aurhuslen  einen  «  : 
sichtigen  grüd  und  blutig  tingirten  Scbltlm 
Am    19ien    gerufen,   faud   ich    die   Besfir^ 
schon    bedeutend    beschrankt     und    Teronlii - 
eine  Veuaeseclion  tou  achlzebn  üoxen  ""^  ■ 
Solutio  Tartari  stibiati,  nach  deren  zweimal' " 
Einnehmen  sehr  bald  unr.ahll^e  wa8^erigo^l'''' 
ubd  ein   dem  Deliriu  potalorum   ähnÜclifi 
Stand,  nervöser Collapsus,  grofso  ünruhp,  uuu]:  ■ 
brochenes  Delirium,  folgten;  der  Pul»  lialif ' 
Ungleichheit  und  Kleinheit   eine    enorme  I" 
quenz;     man    fühlle     ei,n     aollallendes   Seli"'" 
hüpfen,    der  Kranke  hatte    abundanlo  wiif'^- 
Schweifse,    der'  Urin  'War   *p'arJÄlO|  'hoclinii' 


:(*(L 


^-  sr  - 

un<]  iiiilie,  Üt  Zut^  BD  M'Spifze'jaDkHiioth,' 

<     :<     ,>i,cj  liiternd  und  di«  G«fnhr,   d»h  U». 

1    oder   LahmnoR    der  Lunge  «iniret«»' 

'iiigensch«inlicb.      Verorduet    wurde: 

-r.  ß.    Had.  Iperae.    gr.  i.    F.mr.  Oj.Ü 

:    i  alle  2  Stunden,  und  .->[Ie  3  Sliiaden 

<:':  Ton  1  Ornchoie  Unf^uent.  Hydr.  «ner. 

:.  '  !  'rind    auf  Olterarni  nnd  Wnden.     riacb 

tclil  liHincfionen    traten    inil    den    Zeichen   der 

h>S)nnendeii  MaDdaiTectioo,   Iretere  Re^pirAtiun, 

Jtichlerea  duriiuaten  eines  duakel  blutigen  Aua- 

Wniret,    rnhigere    Haltung    det    Ncrveoa^stems 

Ubi)  des  Pulsei  «in  und  ilng  der  Urio    an  stark 

Cd «ejiuientiren.   Amachlen  Tagenacb  dein  Auft- 

bmchs  der  Pneumonie  \Tar  Paticot,   ohne  dafs 

m  lur  SnIivatioD  kam,  uod  oachdem  gegen  das 

immn  noch  gebliebene   Sehr   reichliche  Auflin- 

()eii  doei  erst  kp^iter  in  Sputa  cocia  üb  ergebe  n- 

dtnicliwarxen  icbleiinigeD  Ülotes,  ein  Infnsnm 

FAlinanne  mit  Aciilum   phospbon'cuin   mit  Er- 

Iblg  flo^wandt  wurde,  schon  ßeconvalescent. 

D»r  Bäekermeiiter  G.,  32  Jahr  alt,  er- 
btokle,  nachdem  er  sich  zwei  Wochen  hin- 
dmdi  «chon  verstimmt,  appetitlos  und  abgemitt- 
tol  geßhlt  hatte .  am  2teo  Juli  1834  ebeofatls 
■D  foeumonia  gastrica  bitioia.  Eine  am  drit- 
lu  Ta^e  gemachte  Venaeiection  von  viersehn 
ITncea  brachte,  ohnaErleicbterung  fürdieBrnir, 
^■BKlbeo  nertÖsen  Cüflapaus,  wie  im  Tofigen 
Pafle;  ein  Einetieam  bewirkte  nnr  «nzablig« 
ibbnltetiila  waiaeri^e  Stühle,  welche  die  Mer- 
TOfitüt  noch  mehr  erhÖheten.  Die  nunmehr 
rttrordnelen  Innucttonen  zeigten  sieb  mit  begio- 
Uoder  MiindafTeclioD  «in  Abend- des  Sien  Ta- 
t*>  wirksam  und  die  Uesololion  derPoemunnie 
nfolgle  sebr  «ebne)!    bei  einem  furtwührenden 


—     58     - 

j^äl'huBten  eines  dickfln  scbwnrzi>n  Blulp).  f. 
kaJJ  liier  zur  Saliyation,  deren  Bi-wliwerlich 
k-eiteD,  w!a  in  anderen  Fäll«n,  dutcb  .llu'J 
wa»er  von  SdIuiIo  lapidis  iDiern.-ilU  bald  (/• 
niililirt  wurden. 

.  rfftfinonia  occutia  cum  splfiilide.  Vfi^ 
r^ad  einer  im  UerbU  1837  in  Meriebur;  iü 
verbreileteu  Ep!deu)ie  iler  Febriä  oBt«o«"  f" 
strica,  deren  Substrai,  uuser  entlemiachwWfcl 
«e'lieber,  oicbt  su  verkennen  war,  intercurritii 
einzelne  (alle,  wo  sich  das  Fieber  alt  Ick' 
(l^rstellle  vud  tkh  dunu  gern  loit  venl«ckli 
eotzünd liehen  ÄfTectioorn  und  Aufircibang  ii 
ParenchyiuB  der  Leber,  3IilK,  auch  der  Luofn 
v.erband,  die  sehr  leicht  im  Anlauf  ühenebr 
vrerden  konnlen,  tvo  ikterisclier  Teial,  gni'^ 
Atlienihescbwerde  und  die  Aeulseranf  i' 
Kr»i>ken  über  das  Gefühl  einei  ürllich^a  Drul 
ke»  zur  genaueren  Unlertuchung  derßrull""' 
Praecurdiea  leiteten  und  dann  das  Uebtl  ^i* 
mit  der  TerrussioD  und  dem  Sthetlius<'U[)  tAn 
nen,  oder  gar  mit  Händen  ergreifen  li<^' 
So  beschwerte  lich  eine  junge  Gatlnirlti|' 
.Mutler,  durch  Slimine  uaä  seillich  lLOiii||Tiuu 
Isn  Bau  dei  Brust  ein  schwach  entnidd'' 
LuQgeuorgan  verrailiend,  am  dritten  Oitega^' 
tiiicb  über  die  Vorboten  eines  ga»lri*cb  avi^ 
Ben  Fieb«rs  und  über  einen  SchuK»  i«  ^ 
linken  Weiche.  S  Tage  späler  tu  jbr.  |erule 
(und  ich  zu  meiner  VernunderuDg  niclitalleiu  " 
^chinerzbafie  bedeuleode  AuTlreibun^c  der  Mi 
Mindern  auch  ein«  in  kompleieu  Kuljeftand  n 
setzte  linke  Lunge,  so  dafs  iu  derselben  «" 
das  geiingtte  A (benige rautcb,  nur  eia  mit  ''' 
L'ulie  B)ucbrunisch<.'fi  TlaueDla  -  Uauscbeo  "' 
nonimen   tvurde,    die  Percuäsioa  bia  tut  Cl< 


,    —  ayr'  — ' 

<<ih  einen  vollki)n)m«n  mmdlfeA  Tb«  fa^^><äie 
nauze  linke-  Halfle  des  Tbtussfi'baiidMr.failkira- 
lion  Zürückblitb  und  die  l&rnnke  nnii^lwfvdQ.r 
linken  £^ile  iieeen  koTinle.  Hutlen  fiatle  bü- 
hft  Diich  gar  niclit,  «nr  eiD 'AufrKbs})^»)  .vuii 
liluiigem  Schli-im  Slatt  ge.rgn^fto;  'dfe^ltifankB 
h»tle  ia  der  Urutt  keine  Slii'he  'gef^itilt'  uti<) 
'-lucb  du  Fieber  halte  keioen  aktiVeb  CharMler 
HDgenomuien.  Ea  wurde  oun  eide  Anwebdun^ 
vnn  24  Blute^i^Iii  in  der  KlÜagegeDd  gemacht, 
dntUnguent.  alle  2  StundeaatlF  die  VTaden  und, 
da  icbuD  12  Tage  Inn»;  ieiiie  iteigbog  zu  Diar- 
rliK«  SlfiU  fand,  (..■Iiunel  gr.  ^  mif  Eitracloni 
i^piiaijuoB.  Y  fr.  alle  '2  SliiDdan  reVordi>et,  bia 
zu  einer  ilarken  illnndafTecitjun  3'Ta^e  lang 
luDg«brauchl.  Salivntion,  Marcomlgetcimüte, 
EtarVa  Scbweifse,  sediinentiren'der  Utib,  aach 
einigen. Tagen  freieres  GsfiiM  io  d^  Brust,  be- 
deuiBode  und  immer  zuDehthende  yerkteiuerung 
iler  illiti,  alliuählig  immer  mehr  erfreueode  Re- 
lulldta  der  petkuBsoriicheu  and  ttethoskopisctieii 
lateriacbuDg  der  Brust,  nach  14  Tagen  gaoE 
siinore  KlnpÄune  und  völlige  tt'iederkehr  de« 
IJir  das  Ohr  des  Arztes  bo  achSn  tiJneoden 
l>amialraiben  des  Allieingeräutchea.  Auch  £ier 
trat  eine  völlige  Geuesuag    obiie   alle    turltlacha 

Hfpalilis.  Den  in  Hufelanä'i  Imxaitt  I. 
c.  Eriilier  emähnten  ]'';illea  Tdn  h^atili«,  g«gen 
vcelchafiDtzÜDdon;;  durch  J^enifrrrltm.nfaelbMipt 
nohl  luerst  die  Eiiir>;!baiigeD  «»ArDiMita'  gfr- 
br;iuchl  wurden,  reihe  leb,  Ddr  foIssadeiMlates- 
i«olere  Fälle  und  niil  der'.fiflnwkuug  tn>  isla 
im  Allgemeinen,  wegen  disa  itr  unaaeoi  GUm^ 
Bellen  vnrkomui endet!  schnaU  Itithlicb«!  Ver- 
laul«!   der  Hepalilii,    ei    hioMkbinMl   ilb|  kMr 


—     61      - 

ruck  sohr  opipfinilllch, -der  UfiD- .»parftam 
riilli.  liäiiJigbB  HrbrecbcD  und  »raljer  üuriit 
gen,  Kanb  «iner  reichlichen  lllulegel-Jlii- 
Jüngaof  lien  ünlerleil)  atbienen  Mercurial- 

eibuGgen  hier  dienlich;  nach  achttasigei" 
■auch  dieser  Einreibungen,  welche  .jch  in 
leo  chronischen  Fillteo  nur  2  hi»  3  Mhl  tag- 

III  verortlnen  fiir  besier  halle,  bei  gi6icl( 
i^er  ÄDWCDiiung  voQ  Calomel  i»  kleinidi 
eil,  wurde  eine  -weieulliche  Besseraoff  er- 
.  Wenn  nun  hierdurch  eioe  bedeurende 
kleioerung    der    Lehergescbwul^t  und  iVacd- 

itt  Eiiijifjinllicbkeit  de»  Unletbibe's  gev^on- 

wurde,  su  yeliin^  es  doch  uicht,  die  Üiü-     ■ 

Jurch  DigilülU  uoil  Saluratioiien  des  Wiitri 
.ODid  luil  Acelam  Squilla,  st  Wie  'durcl 
eta  Anwendung  de«  Terpenibins  *);i"  bo- 
iefo,  und  ich  etiUchlofs  mich  dieserfiaft  zur 
a«altais,  wodurch  aber  nur  ein  reicUllchef 
irt  giÜDeB  helles  AVSsser  in  Absälzen  eul- 
I  wurde.  Die  Folgen  der  Operalion  .waren 
anbac  nichl  erfreulich,  der  Kranke  lilt  awei 
,e  nach  der  Operailun  an  faeCiigen  Schmer- 

iiT  der  Leudengegend ,  wovon  ihn  jedoch 
lim  in  Gaben  zu  einem  Tolleo  Grane  he- 
ile   und  Bü    auch    der   Peritonilis  yorbeugle. 

Dinreie  ward  hienach  ihätlg,  uad  der 
<nke,  gründlich  von  der  IntumeEceoz  der 
let  und  lou  dem  Ascites  geheill,  isl  jetzt  ein 
liger  Satllerfeselle. 

Tnie  der  gegen  die  nach  der  Operation 
ionrnde    Peritonili»   aehr   wobllhatigen  Wir- 

teberraaeliem!  ist  ilie  baHige  Keaclion  de»  Urins 
riuidi  Vtllctiengerucli  hei  der  jinfaerliclien  Anwendurit 
des  TerpenlLinii  Ks  bleibt  aber  immer  ungewilE. 
vie  viel  daton  diircli  die  Hautaufsiugung  tiewiiKi 
nird;  der  Inlialadon  ilurdi  die  Luneeo  i«l  «obl  eij> 
eiöfseier  Antbeii  lO/.nichreiben.  "  " 


—       IVi       — 

knng  de»  Opiiiin»  glaube  ich,  die  Opernii' 
wäre  UDgliJrklirb  abeeloufer),  ^voon  oiclil  iliin 
diB  MercurUNUiriMiminiiD^  die  IrÜhet  Tortiti 
dene  [ihlo^itliscbe  Bescb alle o heil  gebrochH^i 
wegen  v/Are. 

Frau  P,...  halle  drPi  Ural  naebeimd. 
frühzelll^<i  niederküorie  ntit  tndreD  Kiodeioti 
hallen,  bei  der  leisten,  der  Itnlliindung  [Im 
siebeBirioDal liehen  todlen  Kindes,  .hiDiog""'' 
irar  eine  bis  zur  Entzünducg  und  aDt*liu1ii:ti< 
Vergriirserung  der  Leber  gesleigerte  Plelhu 
des.  ptiirladerbereiches  nirht  zu  TerkeDoeii.  ( 
g«lang  uiclil  mehr  durch  Venaesec[ii>nt«  ^' 
unzeitig  erweckte  Geburlslebeo  au  heiulni:'' 
uad  die  Hepülilis  tcbied  sieb  während iletitm 
ken  und  lange  aDbalteodca  Luchial-EIuse««"' 
1er  dein  Aui'treten  einet  Icterus. 

Im  April  1836  fani  ich  dies*  ¥na,  ä 
mehrere,  bti  etwa  niedereiaireteDderSchmx 
gerschflll,  ihr  v<in  nitr  yeiordneto  fllittel  »"' 
weoden,  versüuint  hallet  wiederuin  im  u'''' 
tea  Monale  schwanger;  sie  liit  jedocli  n-^ 
bach  einem  zwei  Tage  früher  eingFl»''" 
Frost«  an  heilige«  Schmerzen  in  der  hti'' 
uiul  inturnetciriea  Leber^egend,  hatte  baulj 
Erbrechen,  icterieche  Farbe,  uud  blutige,  i 
kurzen  unler  firafseu  Schmerzen  erfolgen' 
Hustenanl'atlen  geii>rderte  Spuln  und  eins  i' 
seniliche  Alhembeschränkung  betvieMn,  i 
auch  die  rechte  Lunge  entzcindlich  ergrifTen  < 
Der  Pols  war  hart  frerjoent,  der  Vtia  fpio 
Rill  Rande  griin  durchscheinend.  Verordnet  ^" 
die  Polio  Aiveri ,  eins  Veuaeseclton  und 
Innncliunen,  und  am  l'olgendcn  Tnge  die  ^ 
nnasectionen  vviedeihnll.  Illil  dem  luflrelea 
Saliialiun    crfülgto    die  Abu.iliiae  dei  Uvj'At 


J«r   pMomoiiMhln   Z«SII»,    die  '  Fio.fct 
B  >mg«4r)igca,  gut  ernührl  uad  lebe»itg»- 

Irpalilis  occulta  tialle  '»ei  ier  »ort»!  i?t:n- 
««iBdei.  mich  (unje..  F.»o  v.  B.  nü"  " 

drtiwiKtietillirlien  AulentliaÜes    ai>r 
»  unter   aer   aiaeko    einer  Blagep-firv 

ileu  liniteD  l,et>erlftp(.en  bis  zu  einsr 
breit  unler  den  lirilte«  IIii)i>eiilitioriielo  l,v.- 
^geneo,    (legeii    nneerdiurk    inuiicr    eui- 
ielier  *verdeu<len  OeBcliwnlst  auigelri^liei.. 
ÜtlUdter  Hülfe  fu  Iredierteri,   kelitie  .l.e- 

»rl.  Bl.  „.rürk.  Da.  ieh  Jie  Sjuiploine. 
ho  Verlaul    de»  Leldeni  oicbt  «o  ddüglirli 

»tliluirl.  icl.  aach  einer  An^endnae  yoi. 
lein  ad  iriar'ineio  ani  neben  dem  Oebrau- 
r«.  zwei  (laben  fon  )  Gr.  Caiomel  ffB- 
Bur  3  lanmiionen  auf  die  Waden,  ber.b- 
■  «ach  d,ei  JaBeo  «bo»  blulig  •cbltimiE" 
Al-SluhlBänee.  "«'=''«  i"'""^  '"'''  V' 
iniimeren  Mercurial-  Criiis  Tlat*  Inaehten  : 
ilion,  nrofaet,  weither,  leltener  geworde- 
ull  krallige  Schweifse  und  am  reichlich 
:h  .'ediraenlirendar  tirin.     In  Ze.l  r„n  »e- 

Taeen    hildele   sich   nun   die  CeachwuUi 

dl-.  Ilippenknorpel  zurück,  die  Beapiru- 
»utde  vjieder  voll  und  frei,  dar  leml 
die  Vetdaooug  und  der  Appetit  rege, 
'nr  5  Wochen  erkrankt«  Hr.  St.,  »choit 
ihraii  iin«"  an  harlaatkigen,  nicht  gall.- 
lorchrällen,  .ahr  mangelhafter  Ernährung, 
1  r«ii>t ,  chroniachem  Blagendtucken  und 
,  H.i..ikfil  leidend,  an  akuter  rh.uuia- 
r    Eniiündnng    der  Oborüäihe    der  Lebar. 

4  Vooaeaaciio.an,  die  aehrnel  enIzunJ- 

Plasma  und  einen  kirichmuliarugeo  lok- 


;  '-    ,  -■•■  '^^" 

^     ,04     ^ 

ken  Cruor.afeiglsU,  "Btieg«D  ilie . il)wmili 
das  BreDhen  uDil  Pulsiren  der  Slngengiulie  i 
der  Schmerz  im  Kreuz  immer  hi'iher,  itif 
wurde  irtegulür,  die  Uaut  l>lieb  heilsuadln 
ken,  der  Urin  s«lir  spiusatn  und  'feuh'j  ob 
Sediment,  eioe  lypIiiJse  B'.-täubung  ntiJBiÜ 
blaoiia  aaiimeD  von  T.ige  zu  Tpge'idjUnd 
.itiufale' in&t  !iel  jedem  '  Besuche  die  Stinplo 
'Von  'L'ebertrapd  befürchlen.  —  Bei  Zmav 
luDg  alles  inaern  '  Arinei- GebraucLet  wm 
nun  am  7len  und  Sien  Tage  die  Ein«itiuii: 
'in  Aawenduut;  gesetzt,  obgleich  dieeelbeii du 
die  »clion  früher  vorhandene  Desorganinl 
der  Lelier  mehr  cnntraindicirt  wareQ,  üai 
mich  liei  der  so  h<ich,gestiepenen  Eotzüedn 
bei  dem  schon  früheren  DarniederliegeD  dar) 
ptgdiJctio'n ,  derselben  ntir  als  eines  sehr  m 
felhafteo   Büttels  bedienen  koDole, 

Am  Abend  des  achten  Tages -tvutdeoalKr 
Pulse  regulürer,  weicher,  voller  und  «tm 
die  R-iul  reucbl,  der  Krimkc  klagte  ulxit  1'" 
Dep.  im,  Halse,  kurz  es '  bilJete  «ich  W" 
an  linier  dem  Zurücklrel«D  der  hepaliriv. 
Symplume  und  einer  -willkommeBen  icUrisi 
Färbung  der  Haut  eine  leibst  die  Fauceier. 
feode  Slomatitis  ajibthos:)  tnercuriAlisaW  ^^ 
nasser  mit  Argenlum  nilricum,  TorzUgli'h 
EinblaseD  Ton  Alaun,  reinigten  in  wenige" 
gen  Mund  und  Fauces,  und  es  zertheüten 
hiehei  auch  die  Stränge  der  zu  beiden  ^ 
dei  Oesophagus  his  tief  herunter  aogeschv« 
nea  lymphatischen  Driisen ;  darauf  »eigle 
serkeit  mit  der  plärrenden  Kehlslimine  abs^ 
selod,  ein  ähnliches  Ergrillenseyn  der  StI 
ritie  an,  und  vrurde  durch  Eiuathmung 
AlauDataDb  und  Tuuchiren  nach  TrousMeau 


.TT  «5  ^ 

}er  beseiligl.  Zn  wirklich»  Sklivatioo  kam  es 
>icli(,  und  statt  dcrselbeo  folgt«  «iae  sehr  co- 
lüite  Blennonböa  fiiucium,  wotwi  licht  oadi- 
Jem  der  Kraoke  sich  vried«t  to  weit  erboll 
'latle,  dafs  ec  dns  Bett  verlan«D  kopAl«,  abend* 
licti«!  Fieber  mit  inalteo  S«bwufs«n  und  Sym- 
ptutMD  eioea  eDlzüodlichea  LftideH  der  Cardin 
uod  du  Oesophagus  einMelHeo.'  Die  Prognose. 
!l  aomit  wieder  sehr  uasidieT,  und  halle  ich 
'it:hl  gerechte  und  Tollkaiiiineoe  UaberKeugnng, 
Ult  aar  durch  die  latervcotioo  der  Mer* 
:ur-CiDreibuDg  das  Leben  des  KrMken  erhal- 
tn  worden  *ey,  so  k<jaa(S  ich  mir  Vomürfa 
Wibn  laacfaen,  dieses  Mtlt«!  unter  Umstaa- 
len  angewandt  zu  haben,  wO  nicht  mehr  eine 
itMffi  ReaclioD  auf  dasselbe  erwartet  werden 

Voo  vielen  mir  hier  noch  in  Gebote  ste* 
:i«nden  Fällen  erwähne  ich  onr  noch  einer  He- 
iRiiiii  cum  duodeniiiüe,  an  welcher  ein  jun- 
ler  robuster  und  untersetzt  gebauter  Mann  ün 
Sommer  1829  erkrankte.  Es  Iret  nämlich  hier 
lath  der  günstigen  Entscheidung  dieser  Entziin- 
tuog  (von  Tora  her-in  bltitlg  schleimiges  Er- 
recheo,  wässerige  Sliible,  denen  fiele  Blnl- 
iämpchen  beigemischt  waren,  brennender  Durst, 
''»'  groTse  Empfindlichkeit  nnter  der  cnncaven 
'lÄche  der  geschwollenen  Leber,  grofse  Nei- 
"ng  lür  Kervosil.i't,  uod  dadurch  fiehinderung 
a  dem  Gebrauche  kräfiiger  innerer  Mittel)  durch 
>e  aach  den  uülhigea  Blutentziefanngen  ange- 
rnndlen  iDunclionco ,  bei  dein  Nachlasse  einer 
^lintJea  Salivation,  eine  Irittt  mercurialis  auT. 
'ekbe  jedoch  auch  dem  innerd  Gebrauche  des 
Ipiums  wich ,  ohne  Ex8udati6neu  Teraolari 
n  haben.  , 

/0Brii.LXXXV11.B.3.Sl.  E 


3.  Entziindiing  ilrs  Coratm.  Ich  kann  nifhl 
die  Ansiclit  der  Praktiker  (J.  Bumir,  Lond. 
mei.  chir.  trantccl.  1636.  raiigelheÜt  ia  Pro- 
nV«  Noiixen  Bd.  K!.  Nr.  2.)  »»»«'1" ,  w«Jrh» 
alt  Ursarhe  dieser  Eoteündung  immer  irni  »n- 
gehänfle  Stercnra  und  unterdawHche  In(i»st«  fia- 
dcD.  1)38  Coecam  mit  seinen  AaaexJ«  bildet 
in  physiologiacber Hinsicht  gewiiserniafs»n  -in— 
Kweiten  Mageo  und  iit  von  aulcber  W'icI.  -. 
A\h  tchnn  von  hier  ad»  eine  gröftere  N 
iQ  tsolirler  Erkrankung  zu  vermulhen  ui: 
rungen  seiner  VilaliiHl  auch  durch  ■oderr'  all 
durch  hlot»  materielle  mecbnnisrhe  Kr*nV- 
heiUretee  eu  Slande  kommen  mrirblen.  Wi« 
andere  mnskelreiche,  daxu  inklioirende  Inle- 
slina ,  wie  Harnblase,  Herz,  Magen,  i«I  4m 
Cti*'cum  wohl  auch  oft  der  Silz  rbeumaliicbtr 
AiTecliooeo  und  rheumatischer  Eutzänduufi«. 
Ich  glaube  faieher  drei  Fälle  rechneo  *o  uiüt- 
■en,  welche  ich  in  einem  Zeiträume  von  (^  J«fa- 
reo  beohacbtet,  vielleicht  darf  ich  onr  ««f*«, 
erkannt  habe;  denn  dafür  zeugten  eionial  dtl 
ToraufEe/abgenen  Schädlichkeilen,  die  grof&e  Gib- 
pßndlichkeit  bei  Druck  und  Dehnung,  «vi*  mI 
che  der  rheumalischeo  Eatsünduug  eigenlfaüt» 
lieh  ist,  die  Neigung  t.»  alarkea  ScbwffifMB 
der  rhcuinaiiiche  Urin  und  negalire  di*  bei  de 
LüsuDg  der  Fälle  nicht  beobachteten  Abgaagi 
Toa  Sierrora  und  unverdaulicben  lagesta.  äk 
lerding»  scheint  die  Aouhwellung  diese*  0*rm 
Iheila  bii  xu  einem  aolchen  Grade,  dab  di 
Hand  kaum  zur  Umrassung  der  Turdera  S«il 
Geschwaltt  hinreicht,  die  Anoatirne  vei 
k  Stercoral-Iilataen  als  Ursach  der  Ealzüuduui 
Izu  begründeo,  docli  kann  hier  aacb  Iei<^hl  ü 
fl^'irkung  mit  der  Ursach  verwechselt  ^veni•■ 
eine  lokale  Hemmaog   der   Dario -Zimabi 


^     67     — 

•nziahaDK  eine  loVale  Anbldlrag  von  Kotb- 
assen  nach  sieb  xieheo  mnb. 

la  zweieo  dieser  Falle,  weldwtehr  akut  mit 
len  Symplomen  des  Ileus  auftreten,  habe  ich 
ler  ebeDfalls  die  lauocIioiieD  mit  U^üoem  Irr- 
ige ao^enaDdl.     Es  litlea  hieran  1)  Philippiae 

H.»  eio  9  Jahr  altes,  durch  frähiteitige  gei- 
i^e  Bildung  sich  au.«ieichAendea  3IaJcbea, 
ein  17  Jahr  alter  Eiemer - Geiell  Carl  L., 
id  zeiglfiD  sich  ia  beiden  fällen  als  Symptome : 
tiiitlirende  Schmerzen  ")  in  der  Gegeud  de* 
LteCDin,  Etbrechen,  Ver«(üp(ulig,  eine  lüblbare, 
■sea  äurserea  Druck  sehr  empfindliche,  laug- 
b  roode  Gescbwtilst  um  recnten  DaruibelDe, 
-irses  Aarublen  der  Baucbdecken  in  dieser 
egead.  Bei  stärkerem  Aiidräcken  der  Finger 
ar  etnpbysemaitiges  Gefülil  und  jedesmal  mit 
ED  ExsrerbatioaeD  der  Schuierzen  ein  regurgiti- 
ndes  Fillriren  oud  Kollern  von  Flüssigbeilen 
id  Lolt  wahrzuneliuien.  Das  Fieber  halte 
«D  Charakter   der    Synocba,  ebne    Bemission, 

beiden  Fallea  trieb  der  Unierleib  tympnoiiisch 
if,  die  Zunge  zeigte  jedoch  Iteia  gastro-ente* 
liicfaes  Ansehen,  blieb  fencht  und  breiartig 
liegt.     Kaam  nölhig  ist  et  tu  beiuerken,  dafs 

beiden  Fällen  anfHnglich  di«  kriifligsta  Anti- 
rilogosis  in  Anwendung  gesetci  ^urde,  dafs 
Aoebeo  von  Bädarn,  Umschläge», -inaeilich  vom 

*)  J,  SuTiie  a.  a.  O.  licsclirciht  den  Sdinten  bei  Ent- 
zünthing  äti  Blin'li! armes  als  flu  nnd  tiie  reniilljtenil« 
worin  ninne  Recihachtiingen  dutcfaaüs  ibwCicIien.  Audi 
liierin  findet  diese  Knizündung  tni(  der  Invaginalion 
eine  grorse  AehniicIikHt  j  ilari  Tsbeoirtige  Kxucerlm- 
liunen  einlrelen^  sul.ald  eröffnende  Millel  f;cgebpn 
iind,  BxacerLationen ,  weldie  be(  d«tn  VoIviiIhs  ein 
Ilärterwerden  der  iiiTaeinlrtcd  Stella  deullicli  riihten 
lassen  oiirl  1>ei  zarteren  Kindern  gern  Ton  niinthoto-' 
niecbeo  KrBai[irefi  der  RiickenunUketo  sel'ulgf  lindi 


Calomel,  Oleom  ßlclni  und  Sal^tnixtann,  Jif 
jedoch  durch  Erbrechen  immer  wieder  suie^ 
worfeA  wurden,  Gebrauch  gemacht  wnr,  En< 
Aach  den  EiiHreibaDgeni  welche  nlle  2  SW'D 
an  jeder  Wade  48  Standen  hiodorch  gtoiEbi 
.vrarCD,  trat  am  reapecliveD  ränflen  nnd  ntliteD 
Tag«  d«r  Krankheit  mit  den  Zeichen  öftM" 
Mercnr-Affection  recht  in  die  Augea  fallud  fi'' 
Weichemerdea  der  Geichwulst  ein,  jeltl  eni 
wurde  die  Wirkatif  der  erÖüneadeD  Qlillcl  nÖe- 
lich,  bei  deren  noch  langer  fortgesetzter  Ad«»- 
iuag  sieb  die  Geschwolat  mit  allen  ihren  Snnp- 
lomen  Terlot  und  auch  der  schon  begiWnlr 
5|)eichelflara  vethntet  wurde.  —  Leider  triii' 
Ph.  T.  H.  2  Jahre  apäler  einen  Rückfall  di"" 
BntzSndaDg  an  einem  andern  Orte;  V«)*"^ 
und  Symptome  waren,  nach  der  mir  Tnin  V'- 
terderielben  gemachten  Beschreibung,  dicielb<[ 
nicht  10  die  Behandlung  und  der  Aaigüiic  li" 
Krankheit,  ifelcbeo  eine  sekundäre  FeiiluDili' 
lüdlticb  machte. 

4.  Rheumatümus  und  Carüitis.  Dis  ao^i:' 
xeicbnete  Wirksamkeit  des  Calomel  bei  iti^'i 
matischenEnlzünduDgeii,  bei  welchen  eine  ^'' 
Plasticität  der  Blntmassn  vorbanden  ist,  bal  s 
Erfahrung  iüngsl  bestätigt,  —  Aderlässe  dürdi 
Irolx  Bouillaud's  Bmpfablung  *)  DUt  bediogt  Ü 
anzuwenden  teyn. 

*)  So  Mlir  auch  tkate  nnd  chronische  Rlienn"li-'f 
eine  Krofsa  Neiguag  tisben,  das  Herz,  taut  Huü 
und  die  Bror*en  GefSrutÜDimc  zu  berallen,  fokann 
doch  nicht  uxiliin  du  *on  Botiillnud  to  haoGg  bemei 
Vorkouimen  der  Endocanlilis  zu  bezweifeln.  Wer  : 
längere  Zelt  die  gebnrtuirzlliclie  Piaiii  betrieljcn  I 
ilein  «itd  wohl  dner  oder  der  ariiJere  fall  voreeLonit 
Kjn,  «o  iiscb  «rKhöpfenilen  BIulTerlüslea  licb 
kUncendes  heftiges  Henbloiifen,  kleiaer,  •ehneUcix 
äubücit  frequenter  Puls,  daneben  eine  traurigo  Chi 


Schon  lünger  bediene  ich  mith  id  iatontireii 
Men  des  Rheumalisuius  acatui  der  Eioreibun- 
f,tB.  welche  ich,  wenngleich  hier  aar  3  JUal 
läglkh  io  derUmgegead  clor  affixirten  Gelenke, 
tedoth  immer  in  der  Almcht  inatilaire,  eine 
•erallgemeinerte  Mercurblnirknog  ta  erüelerr, 
bei  deren  Betnerkt).ir wurden  du  Uabertpringea 
luf  andere  Articulfiliunen  auftort,  kräftige  Haru- 
ir'iMD,  ResorplioD  der  Exsodala  errulgen  und 
liiaQ  aocb  die  Digilalifl,  Nicotiana,  auch  Opium 
licht  mebr  zögern,  gei;eii  dia  narvöie  Seite 
ier  Kraekheit  zu  wirken.  Scboa  beXaMgea 
lacb  Deaere  BeobachluiigeD  dia  ZnerJitnäriig- 
eit  der  ettderiuaiischea  3lercar'»ADwendtiiig  bei 
ien  in  Rede  slehendeo  EoUäDduiigen. 

Bei  den  hi«r  tneiMeos  auf  dam  Landa^  bei 
uDgeo  kräftigen  Subjecleo  vorkomme rtdao,  bau- 
i'i  mit  Prietel  TerbundeneD,  nicht  aalteit  tödt- 
icb  rerlaufenden  rheuiaaiiacben  FieberD,  wenn 
ach  dem  Zurückweichen  der  Galaokaffekle 
H  begiDDeode   heftige  HerzUopfaiit   dar  PuU, 

gültiglkdt  der  Kranken  ak  Votltfufer  einer  Apoiilexb 
seroiB  uiglen ,  welcbe  leUitere  durch  EndocarJitis 
eben  HO  häufig  bertiei|;efülirt  wird,  nie  die  Haemur- 
rlugia  oerebralii  durcb  die  liyportropliischen  ZiMända 
deij^ensn«.  —  So  tjeobachtete  Waller  (Land.  med. 
und  phya.  Jonrnal  182ä  über  Puerperal  inilabUil]')  nach 
«atken  Blot&üuen  eine  grobe  Ang«t  ohne  Schmerz- 
getShle,  HasligLeit  der  SiLininn,  PuIi  Ton  140  Soli  lä- 
gen klein  und  ziKernd  nur)  Tod  äacüi  Arachnitis.  — 
MarAall  HaÜ  (ijied.  cliir.  traniutionl  Vol.  XIII.  I.  H. 
JSäS)  beobachtete  nach  sa\\T  «arken  Btuttküueo  alle 
Sfmpttiiiie  über  in  artiger  Reizung,  lieltiget  Scblagen 
■Icr  Arterien  und  des  Herzens,  Ohmnaebten ,  Klojifen 
IUI  Kopfe,  dann  t^chlanimeriatllt,  oft  audi  Tod,  nnci 
Julm  DaoU  (Land.  med.  reiiositJolTl^U  aber  ^bla^' 
niJHia  alba)  KÜl  in  den  Leidien  derer,  die  an  sehr 
liün,  ilnrcbgängig  Köthung  der 
'    idea-batea. 


J 


-     70     — 

Jie  Aogtt  and  die  traarige  Getnültiailiui 
de>  KrankeD  die  begiDDeode  Enducatdili* 
l'ericardilu  verrnlbeo,  die  to  leicht  »erii« 
gusae  im  Perirardio,  auch  in  den  Gehirol 
TerHoUiaeD,  hat  mir  dai  Calomel  üller*  ti 
(iberllacblicbes  Wirkan  durrb  outc]<i»e  Di 
gü»0  amiesen  und  icb  habaebenlall»  de 
zeililCgenog  getnacbteo  EinreibuD^CD,  vreUl 
io  JiurEeBZwiicbonräumeo  i:etcbi)b«n  ond 
kleine  Dosen  Caloinel  uiit  Dlgiialis  und 
Vuicatoria  in  Bandrorm  um  die  früher  i 
leo  Geteoka  unterslUlKt  wurden,  die  B 
manche»  schwer  Erkrankleo  znzuicbreibi 
Auch  in  «wei  Fällen  Ton  Carditis 
mir  die  üinreibungen,  weil  ich  nicbl  Zelt 
auf  das  Eiogieireo  detCalomels  warlea  S* 
nea,  weaentlicbe  DieoBta  geleistet. 

Biickenlage  mit  Torgebeugter  6rQ|i 
borror  eujutcunque  motu»,  Scbmerx  aali 
Sierno  »nd  in  der  lioken  Scbuller,  Aogit 
chea  gedanfeaeB  traurige»  Antlilc,  OhoB 
RQwandlungen ,  sichtbarer  grofRer  Ucnti 
Irregalariläl  des  kleinen  schnelleoden  f 
Pultes,  ernfse  Alberabe«chrankung  bei  d< 
inüglicbeiii  liefetc  lüinatbinen,  sparsamer 
Urin  iind,Oedeii)  der  Knöchel  waren  die 
lome  einer  sehr  akuten  Pericardilis,  welcl 
das  sansl  gesund«  Dienslmadchen  des  b 
Hrn.  D.  im  August  1829  durch  Erkällm 
Vü,(iö  und  Supjireesio  ineasium  Eugezogea 
Aus    BlutenlEiehudgeD,   aiigenandlen  Ab 

■  gen  war  für  die  Kranke  nicht  einmal  eine  g 
Erleichterung    her*orge(cangfln    and    sie 
deshall>  aleobald  mit  den  Inunctinnen  hehi 

I   Alein  verehrter  Hr.    College    Dr.  Herzog 
Hcl)i9le  mit  mii   diet  den   TolUlen  Bew« 


-    ?1    - 

I  prompte  aad  i^riiodliche  UeiUlrÜtligkeit  dw 
i«lleD  SjieicbelUuMes. 

Sogar  bei  eiaem  sehr  chloroliscbeo ,  uben- 
kcbv*ache  und  lulierkuliise  Lan);i>n  Terrnlhen- 
I    secbzebojäbrigea  Lundmädcben  (.'.  S'.   hu« 

blieb  mir,  ila  eine  tllulenlzi«buiig  und  iler 
braoch  d«a  Cilomula  versaglen,  unler  dem 
chällerndeu  Syrriplomenaadrange  einer  Cardi- 
,  vtelcbe  bei  d»m  uiuskel-  und  biulichwa- 
iti  Mädcben  durch  eu  heilige  Körperanttrea- 
tf  eoUtandeo  «rar,  nur  oocb  cioige»  Ver- 
nen  aui'  die  Wirkung  der  louncliuoen,  su 
Ichsu  ich  iiiicb  ujii  >o  leichter  entBcbtofi, 
j»  bei  der  Dyscratia  chlorotica  das  Queek- 
ler  in  to  mancher  BedehaDg  ladicatloD  fia~ 
.  ')  Auch  hier  erfolgte  eine  Rückbilduug 
■  Cardilift  mil  dem  lieginn  der  Mundaffeklioa, 
I  grofteo  Angstgeldhle,  d^s  Oedem  der  Füh^ 
itrandeD,  der  Älbeiu  wurde  freier,  die  Digi- 
s  beruhigt«  nun  den  Herzschlag  and  TuU; 
Qch  erlag  die  Kranke,  nur  auf  vreoige  I\Io- 
b  gebeiterl,  drei  Vierteljahre  epater  der  Ththi- 
taberculota. 

Oa   ea  Dan   aber  gar  bichl  meine  A'jBicht 

Falle  za  übergeben,  wo  von  den  Einrei- 
gen  Alles  erwartet,  und  wenig  oder  Nicht» 
üstet  wurde,  so  erwähne  ich  hier  fulgender 

<  Kot»  isl  nacb  meinen  RTtilirongen  über  <lie  in  un- 
terei  Gegenil  selir  Läufig  TorkotnmentJe  Chlorosis  nur 
ein  Siiecilicuni  in  seiner  VerliinJung  mit  Mercor. 
BiKa  mit  Mercnr  virken  sich  hier  to  gesenaälig  in 
•lie  Häwie,  wie  die  aullöscndcn  und  (onisireinien  Ue- 
•landllieile  der  eege»  Ctilurosii  gcrDliinlen  JMinerul- 
bninnen.  Die  irfirAnrl'scIie  Pillen masse  ülietttilfiia- 
Jeb  letzlere  ^1c  in  l'taeciiioa  der  Heilwirkung,  zu- 
mal die  veiscliicklen  Brunnen,  denen  der  ivulillliitige 
EinllalE  der  gesundeien  leiditciun  AIiOMpliiie  ihres 
G<t>ufUottei  aliKeltt. 


in   mSKcber  Hinsicht  lotereissnter  ErttrackuT 
an  Femardiiie. 

Ein  GeiMlicher,  63  Jahr  ait,  lang,  hagf 
von  blauer  F.irbe  des  Geslchls,  welcher  v< 
t)  Jahrtn  eine  fneuinouia  gflstrica  bilioaa  ob« 
riaadso,  batle  gcbon  tot  dieser  Zeit  an  fteii 
diachtiB  DeTzkliipfep,  in  seioeD  lelzlen  Jabr 
TDDittaDler  hieran,  nuch  an  Brusibeäiigiligongc 
Bi-auKn  in  den  Ohreo  und  Schwindel  Keliiie 
Diese*  TOB  seineinArzle  fiirein  bypochondrisrl: 
an;:es«heDe  Leiden  steigerte  sich  aber  im  JJ 
□  ale  Juti'lv^37  durch  den  Zuiammeodrang  b 
iinrubig«Bder  AuTscnTerhältiiissQ  hei  diesein 
ehrgeimigeo  Manne  bis  zur  Carditis.  Am  <il< 
August,  da  (ich  di»  S|mp:oine  noch  mehr  coi 
plicirleo,  hiuEugerufeD,  glaubte  ich  eine  n 
einer  Verborgenen  Cardilis  complicirte  Pni 
monie  anaehuien  xa  miicBen.  leb  fand  folgen 
^ymptone:  sparsamen  Blulhusteu,  Scbin«ri' 
in  der  linken  Seite  der  Brus^,  kurceo  kencbf 
den  Athtm,  der  perkutsorische  Tno  aof  b«id 
SeiteD  bis  auf  die  ohern  Lungen  -  Lappsn  i!\^ 
Athemgeräascb  an  den  untern  zwei  DriitViei! 
der  LnngaD  Terschwundeo,  unter  den  Scbli 
selbeioso  knisternd  und  scbleiinrasselDcl,  [' 
iebr  grott,  gErpaant,  HersBchlag  b«fljg  c 
(liirmisch,  teinlement  nelaliique,  dabei  blat 
<iehrko)Iabirtes  Anilin,  Klagen  iihergrot^e  Am 
uhnmaditabnliches  Einschiaren  wabreod  deriil 
gen«  Besoonenheit  verralhenden  Reden  desKt. 
ken,  Oedein  an  den  KuHcheln  und  Signum  p 
«imi  ominis,  sehr  sparsamen,  wasaerhelI«o, 
TT.is  grÜDÜch  tingirleu  Urin.  Ein  mir  bmv 
iigter  FrobeaderlaTs  von  14  Unten  z«igle 
zu  ^  a&s  .-plastischer  Lymphe,  ^  Cruor  uod  j 
sehr  itcaig  Serum  gerinDends«  dlnl;  es  wun 


—    TS     — 

»lle  drei  StM^en  I  Gr.  Cslomet,  di«  Eioret- 
hno^fa  alle  Tw^  Sruaden  an  d«D  Scbeokvla 
tu  marii^o  Ternrdaet ,  und  Abends  desselben 
Tarn,  da  eine  vrefcotÜrhe  Erleichlerunc  nach 
in  VeoaeseciMin  eingetreicn  war,  dieselUe  zu 
14  Udzed  iriedetfaolt.  ^»dd  nun  girich  di« 
Aigil^efiihle  dei  Kranken  bedeutend  oacblie- 
tua  und  sieb  die  Reipiralioa  UDjcenieia  be»- 
>erle,  lodereder  Kranke  tief  cinathmen  koonle, 
der  BtulhuBleo  verschwuiideu ,  das  Teinleinenl 
BMUllutne  durchaus  oicbl  mehr  im  Herzichlage 
M  bemerke D  vrar,  (o  blieben  doch  Herxtchlsg 
und    Pul»    immer     noch    sehr    grof»    und    ge- 

SUDt,  und  leider  wurde  die  gute  Wirkung 
I  Mercuri  durch  blutfchleimige  sehr  schmerz- 
befle  Durchfalle  geslürt  uod  unterbrocfaeo,  auch 
bliebilAbei  der  Urin  Doch  eben  sospanaui  und  waa- 
Hthell,  Durch  (chleiniige  Klj'stier«,  Opiate  etc. 
gtliDg  ti  endlich,  die  Diarrbü«  zu  bemmea 
Ofid  10  den  Krankeu,  welcher  eelofl  Angslge- 
rrihle  neDigetent  durch  bauilge  tiefe  SeuTzer 
bucli nicht! gen  koonle,  sehr  zufrieden  lu  stel- 
lt», allniäblig  nahm  aber  der  HerMchlag  das 
Melall-TÖnei)  nieder  an,  und  am  J2ten  Au- 
SDit  früh  fand  ich,  obgleich  der  Kranke  und 
iMten  Angehörige  die  verflossene  Nacht  sehr 
»b(en,  das  eigenthümliche  Geräusch  *)  im  Heri- 
Khiage  eben  so  stark  als  überraschend  Bchoell 
■«gebildet.  Der  Kranke  lebt«  cocb  vier  Tage 
Mit  dem  unbezw  ei  leiten  Corde  «iUosa-,  bis  süm 
l'ode  blieb  der  Puls  grofs  und  jetpannl,  die 
(eclioD  beslüligte  eiaeu  aktir  aueurysmaliEchen 

'}  Am  Lealen  hesclireibl  licli  das  für  Ohr  unil  II;in<l 
aui  ileni  so  modlficirlen  Henscblage  herforgehenrli' 
Geriltil,  wenn  man  es  mit  clcm  vei^leictit,  welcliea  'In: 
Reibung  lon  xwei  gröfserBn  Stücken  Gummi  eluti-- 
cam  auf  einander  lierTorbiingl. 


—     74     — 

ZuMand  dei  MeruDs,   VairuUr'Ri'ihuug  uud 
Verdickung   Eeiner    HÜileD    utiJ    dm  Cot  tIIIu- 
»um;    tie    zeigte    lera^r   daa    Lun^engentbt  n 
Folge  der  zenheill»»  tDeuuionie  tatr  gHHiior- 
mal,    Dur    sehr    Tiete    bandarlige    friscbr  r"**' 
dehnbare    Verwachsongei)    der    Pleura  '• 
uad  pulmonalis,  feroer  die  Mieren  «rwticbl,  '■ 
ia  deoselbea    die    pHpillea    bi«    auf  die  »t>^i  " 
mit  det  Cortical-SubtlaDz  Tcrschmoltea,  i>i('>' 
erkennbar,    dicie    verschmolzene    liieTeiiiniW 
gleicbsain  öd«cnati>s,  grün  gel  LI  ich,  nicblk9ni{. 
uAch  deinFtierenbeckeD  hin  blutrülblicli,  v>^''' 
•ich  datAoaebeo  der  Schoitlflacbe  sehr  ir-' 
mit  dem  Fleische  einer  rCrsiche  rer;;leiclF;i 

Wohl  möchte  ich  glauben,  es  sey  liien; ^ ' 
sondere  Malaria  reDiim  iu  Folge  einer  TomKrtt- 
ken  (i  Monat  tot  seinem  Tode  überlriebew 
Wasserkur  durch  Ueberreizuiig  der  Nieren  Hl- 
BtondeD.  Aus  dem  Befunde  der  INierenBbtt"' 
klart  «ich  vrobi  auch  zugleich  der  Maopi" 
Wirkung  des  Merkurs  auf  die  Nieren. 

Ö.  Fuerperal   Enizunäunstn.    Das  bÖlUl'C 
exsudaltre  l'uerperiilfieber  ist  hier  eben  •"  •* 
ten,    als  die  aus    zögernder    liiickbilduftf  ^ 
Utero*    hervorgebeode    filetrilis    veDuan   l'''"'^ 
vorkomioeDd.      Das    Verfahren,    welcliet  - 
wenn    nur  zeitig    genug,  stets  uiU  dem  !' 
Krrolge  zur    Bekämpfung    der  so   ufl   \t>i> 
behandelten  Melrilis  lenota  anwandle,  !<' 
in  folgendem: 

1)  BIutentziebungeD,  tod  vrelchen  mii  < 
I  xshlreiche  Blutegel- Anwendung,  30  Stück,  <" 
die    Inguinal 'Gegenden     getfi)balich     kriitii:'' 
und   TrobUbaliger  zu    wirkea   schien,    ■!>  ^'^ 
AdeiläsMf 


2)  Dai  Brtcbraiu«! ,  wo  irf«o J  e!o  dafUr 
;aeter  gsslritcher   Zailand    die    Puorpetnl- 

it)  Calomel  nod  xwar  in  Verbindung  tnit 
im  in  jeaen  l-'tilleo,  wo  die  bückbildung 
Utetu»  durch  Verbarreo  einer  Striclur  *pr- 
vrl  ftird,  welche,  wie  man  diefs  lo  bnufig 
iiMtcerirter  Placeela  wabrnefauieo  ksDo, 
Kotien  der  GeiauimlcODtnikiinn  des  Uterus 
:  üodet  and  die  9Ietriti»  leirhl  cur  Folge 
aber  lo  auch  in  jeneo  Fülleo  der  Metfilii, 
Ite  lieb  aua  blutkrnm[ifarligeD  icboierzhaf- 
Nachweben  herausbilden. 

4)  Oleum  ßjciai,  die  Paoacee  der  W8ch- 
iBtD,  welcbei  ich  in  laicblern  Fallen  un- 
tlbar  der  Blulealztehiiog,  in  andern  der 
D^ebeuden  Anwendung  *on  2  bis  3  Gaben 
'lael  folgen  laste  und  welches  reTulsorisch 
b  SälteFtbleiiDDg  und  sympathisch,  durch 
PM  der  Darm-  ood  Üiorus - HluskeU'aser, 
Caatraclion  des  Uterus,  somit  auch  seine 
eiuag  ron  in  ihm  slagnireodeD  Saiten  xu 
:ilern  scheint. 

5)  Einreibongen  der  MercnfSalb«  auf  die 
ieo,  zu  welchen  ich  immer  nur  da  meine 
icht  nehme,  wo  sieb  von  dem  mit  erbitz- 
ilockenden  Blute  überlatiteo,  noch  grofsen 
ändlicbeu  Ulerus  eine  venöse  Enteündung 
die  Ovarien  und  das  Bauchfell  weilerbildet 
sehr  bald  dann  der  ganzen  Blutmasse  einen 
BoIiündlicbeD  Nahrungsstoffen  iiberschwan- 
□  Charakter  aufdringt,  wo  nach  den  Blut> 
ebuDgen  und  deo  Ausleerungen  der  Puls 
Ibe  enorme  Frequenz  tod  124  — 13(5  Scbla- 
tieball,  die  Lurhien  uicht  reichlicher,  Schme^' 
und  die  Bitte  doa  immer  tnebr  aultieih« 


—      70      — 

d«ti  L«ibea  nicht  verinindert  werden.  B«H(l 
oinpfäDglicheo  Or^auismus  der  WÜchDcrionc 
reichen  daDD  oft  schon  4  bis  6  nach  derDris^ 
liclikeil  dn  Zadandes  alle  3  l>is  4StiiDi]eor 
inacfat«  Eiareibungen  hin,  di«  durch  »ie  bemiku 
binreicbflod«  Umänderung  deiMiachuDgtvfilili 
'  Dlisea  derSän«  durch  anfaDgende  MuBdaSck^ 
faerkeunenBu  geben  und  ich  scbmeicblemir.di 
naocher  meiner  Hrn.  Kollogen, TTelcherdieteF.il 
reibungaii  in  äholiclien  Pallan  anweDden  vii[< 
flicti  gleich  ignBaliger  Wirkungen  erfreuen  nttd' 
Trelche  >ich  durch  reichlicbero  Lncbialfluri,  Lan| 
•amerwerdea  der  Pulsschlage,  Abspaonungdtiii 
gMchwoilaneo  Uolerleibei,  Nachlsh  JerScbne 
zen  und  ündieT  Torerbrvilrnde  Verkleioem 
iw  oft  «ocb  bii  zur  INabelhöbe  Mehendeo  r 
gen  Fiogerdruck  sehr  empfiDdlicbeo  Uieroi  bi 
währep. 

Ja  läpger  die  Reihe  der  Fälle  iit,  mld 
ich  hier  als  Beireiie  anfstelleD  könnte,  didi 
mehr  hefüg*  Jcli  inicb,  hier  nur  foigeodBi* 
Mcht  RDiDtwMsanie  Fälle  milzutbeilen. 

Di*  zwaangjährige  recht  gesunde  fm 
erlitt  im  Febrnar  1830  am  Schlüsse  des  t** 
tea  Tages  nach  ihrer  erö^en  sehr  leichleo  F.i 
bindunf  «incD  lange  anballendeo  Scbiilleilrc 
faeftige  Scbinerzci]  im  Unterleib«,  bekam  eii 
brenDcnden  Dar^i,  trockne  sehr  heihe  B' 
breonendeii  Vrio,  die  Puerperal -Secrelio: 
vrurdea  untardriickt.  Puls  ron  13S  Scblägeo  >. 
aohalteodes  Irrereden. 

Der  Uteras  stnni!  bei  dieser  Erstgebarem 
am  dritten  Tage,  wo  ich  (gerufen  wurde,  v 
«ehr  hoch,  war  seht  einpflodf ich ,  der  Leib  : 
sehnlich  tfiiipaDitiscb  aurgelrieben.  Nach  i 
\Dwetidang  TOn   einem  starken  Adetlaisa  > 


—     77     — 

■weimMiger  Anselzang  Tod  248(5ck  Blutegeln, 
Caiumel,  Bicinuft-Oel,  Eis>prilsuBf:en  von  In- 
luBDin  Ciculaa  und  der  Spec,  enWltienlei  und 
äholichen  FoinenialioaeD,  war  am  techilen  THge 
die  jlleUili*  Dirht  bezwunfea,  vielmehr  schien 
sich  dai  eolEÜndlicbe  Lmdea  d*i  Uleroa  zu  einer 
immsrniehr  Terbreiieleo  Baaehfellafiektioo  nei- 
ler m  bildeo.  Mercurial-Einreibnngea  waren 
hier  gaus  an  ilirer  Siell«,  SM  waHen ,  da  i!cb 
tchuD  eine  gml'»«  Neigung  tu  profnien  Durcb- 
rriilen  geieigt  halle,  ohn«  tlolenliilBung  durch 
Calomel  nur  bei  gleichMiti|er  Anweodung  kal- 
ler FomeBlal innen  des  Kopfi  »lle  3  Siuoden, 
uud  zwpr  10  nial  gemacht,  bü  eodlicb  lieh 
ZebDÜcbch-AlTectioD  flintUllt«.  Vnn  hier  an 
datirte  sich  auch  das  SiakAa  dM  inetenrislisch 
auCgelmbeaea  Uolerleil»  Haler  Reicfalicherwer- 
äta  deiLocbial-Plusse»,  die VerkleiaeruDg  des 
lltnii  und  die  HiickbildaDg  «laer  schon  sehr 
Jiacb  |«(liegeaen   Entsüa^uag. 

Prao  St.,  welche  schpa  oft  |0boreD  balle, 
TOD  grorter  Figar,  früher  immer  getnod,  30  Jabr 
nlt,  fühlte  tich  im  JuU  1834  wieder  scbwaa- 
fer.  Sehr  früh  zeigten  sich  in  Folge  einer 
übetmürsigen  Tletbora  TenoH  abdominalis  zaht- 
feiche  nod  grofse  Varieoiitateo  der  Schenkel  hin, 
in  die  Leiiten ,  Schvfera  da«  Laibat,  sebr  ver- 
t'i'itHti  LeibesÖlTDUDg ,  Oedem  dar  Füfse  und 
dtt  aurgerii  Geoilaltea.  Im  TierteD  Schwao- 
^ericbaftS'Mouate  sank  der  Appetit,  Genosse- 
>e>  TcroTKacbte  MageadriickaB ,  Rnctus,  hiezu 
aod  sich  eine  lästige  Bakleomuog  des  Ätbems, 
(Iber  Teint,  kurzer  bänfiger Husten,  dannreich- 
icber  Schleimaoswurf,  Herzklopfen,  Schwere 
Q   Bllen    Gliedern,    und   all   ich   am    Code   dei 

J' benleo     Monats     biazvgetafen   nurde,    batte 
t  TdIb    50  grofte  gt^paAnl«  Scblage,   schoi 


i  Tag«  liltPatieotiD  bd  i*atheD3«n  Kop(- 
■cbmerzaD,  Erbrerhen  des  genoisenen  Geträohet 
und  nächlticbem  IrreTedeti.  Bei  einer  bomoo- 
palbi»bea&«haDdluDgfa3tle  die  Krankheit  die«e 
Hob«  erreicht.  Wiederholie  BlutentziebangeD 
(Gro/se  Blatentleerungon  bei  drobender  Apo- 
plezi«  HtiBilinea  habe  ich  nach  meinea  Eriab- 
ningM)  allen  Gruod  zu  iürchlen),  Mtirelolzc 
und  KljstiH*  «on  denselben  OTurdea  init  dem 
bMteD  Erfulg  ange^eadeU  GUicbwohl  ward« 
Palieatia  nm  3  Wochen  za  früh  eolbandeB,  er- 
krankl«  faiernach  an  Metrilis  venosa ,  geoai 
«ber  nach  dem  Gebrauche  örllicher  Blulentcie- 
bnngSD  nnd  bei  Triederbohem  Gebrauche  de« 
RicitniB - Onts.  —  Frau  St.  fühlte  sich  jedoth 
n<Kh  im  Jahre  1835  wieder  «chwanger,  und 
wenn  in  der  ersten  Hnirie  der  Schwaogarpcbnfi 
*wei  kleioe  BlulentziehuDgeo  Udi)  Gebraaeh  dei 
geUnden  Abföhrongen  mit  dem  hegten  Erfolge 
angewendet  nurden,  so  ^ar  von  einer  Fort- 
.  •elznbg  dieies  Verfahren!  in  der  ztveilen  Hülfte 
DMbt  mekr  die  Rede,  vreil  mehrere  klein^Slut- 
iMblntoögeo-  sich  zeigten  und  eine  Placenia 
ptaerit  aaküedigteD.  Gegen  Ende  des  arh'en 
Sfönals  wurden  dieie  Blutungen  sehr  beuDrabi- 
geod  and  trolxlea  eadlicb,  wie  gewöfanlicb,  al- 
len angewandten  Heilmiitela,  such  der  Taiii* 
povad:^  Eiaai  Tage*  eilig  biozogerufen,  faod 
uh  die  Sohwangero  nach  heftigen  Blaltlitrzea 
obunitcbtig^  kalt,  pnlslos,  und  tnufsle  mich  au I 
der  Stall*  sq  jener  Operation  entichliersen,  die 
unter  dieten  Umaländen  nur  sehr  •chnierjg  und 
mUtUch  Mfn  koDole.  Das  Stelhoikop  gab  übir 
•ia«a  irittich  vorwallenden  Siiz  auf  dem  Um- 
teteHod«  leider  keine  nähere  Auikonft,  überall 
war  der  nntere  Gebnrinatterabicbnilt  steif  uad 
tngig  «oBUl^leii'      Mach    einer   Trennung   tod 


—     79     — 

roD  2  7,vl\  Adkaerenz  !n  dw  rtcliUo  Seite  der 
.floller  gelang  e«,  durch  den  wiv  immer  ia  die- 
eeti  Fallen  sehr  dünn  verslricbeoea  lUatlerinund 
aa  die  Eibnnle  xu  kotiimen,  dia  Eolbindung 
durch  WenduDQ  und  Extrectiao  und  sügleicb 
darauf  gemnchte  LÜKung  der  Placeola  zu  tdU- 
enden  und  durch  eine  Doib  Opium  mit  Aelb. 
aceltc.  bei  Tieflagerung  de*  Kopfes  da»  schwa- 
che Leben  der  Slutler  wieder  aa^fachen. 

TtolE  des  erlidenen  Blatverlutlea  bildet« 
steh  am  drilleo  '\'»s,^  dei  Wi>cheDln^eri  nach 
einem  slarken  Schütlelfmite  ein«  Melrilis  nui, 
die  binnen  24  Sluoden  Eowucha,  dafader  Ute- 
rus groh,  hart  und  »ehr  empfindlich  im  immer 
mehr  meteoristisch  aulireibtnden  Uttterleilie  bis 
EUT  Ndbelbiilie  sland.  Die  Kranke  kiagle  über 
<juä1enden  Kreus-  und  Lenden -Schmerz,  der 
l'ulf  «rar  klein,  äufserst  fraqnent  nod  bärllioh, 
das  Fieber  aobnlleod,  mit  Tielem  Irrereden  rer- 
bonden,  die  sehr  sparsomeo  Locbiea  hallen  dud 
gänzlich  cessirt;  die  i^itiihloiii^keit  der  Kranken 
bei  etwas  wiederkehrender  Beiinaang  und  das 
häufige  Verlangen  nach  mehr  Licht,  lieften  ei- 
nen baldigen  und  traurigen  Agsgang  befürchten. 
Nachdem  trotz  des  Bluiraangel»  «ine  ijriliche 
Rluleulziehun^  .iDgewandt  und  D«cb  dem  Ki- 
ciaus5l  eine  Wirkung,  doch  ohne  Besserung, 
erfolgt  war,  enlscblofa  ich  mich  Segen  diese 
roebr  If^mphatiiche  Entzüadaag  die  Einreibon- 
gen  in  Gebrauch  zu  ziehen,  und  während  an- 
haltender kalter  Fumenlalioii  euf  den  Kopf  all« 
,i  Stunden,  und  alle  2  SlundsD  einen  halben 
Gran  Calomel  zu  verordnen.  Necb  10  Eini 
buagtsD  am  drillen  Tage  der  Aleliilis  hatte  ich 
die  Freude ,  Klagen  über  flchenfsUcben  Geschmack 
im  Mund«  und  über  Langnerdea  der  Zähne  zu 
hören ,   bald  dann  auch  wieder  Loetüea  za  ha- 


—     80,  — 

mtflub,  diD  Ulonis  in  der  Bückbüddng  befr 
feD  und  «iD0D  Pula  TOD  142  auf  100  Scfclä 
redocirt  bu  Cndea.  SpeichelQuf*  koanle  hi 
,  wo  Blutmangel  ein  tieferes  Eingreifen  des3I< 
cur«  begünstigte,  nicht  verhütet  vrerdeB,  lu 
UÜble.  noch  14  Tage  lau«  das  frohe  GeTÜI 
«Dcm    nahe    berorsteheodea    Tode    eolgaog 

6.  Metritis  acuta  im  ungfschwangfrlen  2 
ttande,  Eioa  junge  ticb  durch  icbünen  Wuc 
und  blühende  Parbe  auszeicbnebde  Dame,  Sit 
t«f  eioei  zwei  Jahr  alleo  Knaben,  balle  eii 
fauue  coucbe  erlillen,  und  ea  leigle  sich  hie 
««f,  bei  jedesmaliger  Wiederkehr  der  MacK 
WB  Schmerz  im  Haken  Orario. 

Nachdem  aicb  im  Slärz  1833  die  Re^«: 
«i«d«  ao  aogeküadiiit  hntten,  traten  slstl  de 
selbsD  sehr  plülzlicb  Froit  mit  heftigen  Scbuie 
-zen  im  Uolerleibe,  Urinbrenoen  und  Fi«ber  eii 
uod  Itolx  streng  anliphlogitliscber  Itebaadlüa 
hatte,  lieb  ia  drei  Tagen  eine  Metnlls  w  we 
aasgebildct,  dafs  die  Gebarmnlter,  in  allen  W 
nn  Darcbmeatero  vergrofserl,  bis  zwei  Zr 
unter  dem  Pifibel  deutlich  gelüblt  werden  konui 
Votuchlige  Einrdbrung  eines  Katbeters  in  d 
Blase,  einer  biiugie  durch  das  hoch  und  millr 
Stabende,,  gescbwullene,  beifae  Collum  aler 
•in  flacber  Druck  auf  den  Körper  der  GeschwuU 
velcbor  deutlich  am  Mullerhalse  gefiibit  wei 
den  konnte,  hatten  jeden  Zweifel  in  der  Uii 
gnoae,  Verdacht  auf  Cislitii,  Hydromelrs  ia 
ÄammalonB  «ad  Oophoritis  beseiiigt.  Gleich 
WObL  war  auch  hier,  wie  ich  diefs  in  einen 
anderD  Falle  von  Melrilis  bei  einer  Virgo  be 
obacbtet  hatte.  Blase,  auch  Reclam,  in  eia 
•ntuindlicbe  ßlilleidenichaft  gezogen;  aufser 
i%ßtx  «ptnickelte  sich  in  den  nun  folgenden  Ta 


M 


fo  noch  «B  SQ  hnlier  Grad  vnn  Rretbismai 
eser  Theile,  ilnfs  di'o  Urinexkretion  uucl  die 
irch  Calomel  and  IticiDus^EmnlMonea  benirk- 
n  Darmeodeertia^ea  jedesmftl  die  hefliftsten 
rbnKtrsen  in  diesen  Theileii ,  consensnell  dBnn 
»eh  Braslkrampf,  OpigtholonuR,  welchem  im- 
i«r  Syncopo  bis  zum  völligen  Verlust  i1«b  Be- 
rurftlseyua  folgte,  nis  enlzüiidlicb  bysleriacbe 
f  oiptüineerreglcn.  Auch  hitt  wurden  am  dritten 
«|te,  nachdam  sieb  der  wiedcrbtille  Gebranch  voa 
illfeiuetiien  nnd  Örtlicben  HlutenUieboDgen,  Bn-> 
Brti,  Umschlagen  und  Catomel  udzu reichend 
rwietea ,  die- Eiareibunj^eii  alle  3  Stunden  an 
de  \VadQ  fiistituitt  uod  drei  Tage  hiudurcli 
irtgesetxt. 

\VeDD  nun  hienach  keine  SaÜTation  und 
ar  eine  uobedentende  I\Iuod-A!recliun  erfolgte, 
D  darf  dennoch  i^volil  die  nunmehr  erl'olgie  Si- 
Lirtifl^  iler  GmzttiidKiig  und  die  daran)' folgende 
(Imahli^e  aber  ganzliche  Biickbildung  einet  bis 
u  eiaeiii  solchen  Grad«  intumeBcirten  Ulorus 
u  «nein  grofsen  Thcil  auf  UechnuDg  der  be- 
rirkiea  Ülercur-  Einreibungen  gebracht  werden, 
iwei  llonate  später  war  diese  Dame  nieder 
Mnfttruirt,  gebraacble  dann  das  Bad  zu  Ena, 
od  bat  seitdem  soboD  Tfieder  ein  gliicliüchet 
Vothenbttt  gehallen, 

Schbefilicb  erlaube  ich  mir  zu  beinerlten, 
^ie  TontU|^aweJ»e  bei  Oophoritii ,  der  so  leicht 
'ntjliicia  eines  nicht  ganz  beseiligtcii  enlziind- 
ch  erre^leii  ßililuagslricbes  folgen,  die  ein- 
rin^liche  Anwendung  der  Inunctiunon  indicirl 
tya  rnfichte,  und  eines  SeclJonibefundea  zu 
rwnbaen  ,  Jcr  nis  Deweis  dienen  kann,  bis  r.u 
relclier  Höbe  die  exsudativa  Enlzündung  seslie- 
m  und  dennnch  für  die  Inaoclionen  zugiinglieh 
tyn-  kasn.  f.i  ilarb  hier  oämlich  tot  «iniRcii  ' 
.t<j..rn.t.XXXVlI.Ü,3.SI.  1' 


WocBen  AD  TiibeTrnlosii  piiltnoDum  Frau  C 
KAl  Jahre  vor  ibreiu  Tode  etlilt  sie  als  Tri 
B^para  eine  Slelntperilonitis,  und  bessetl«  bjVIi 
■dt  den  InuDclionen  beliandell.  trotz  einer  voi 
im  Aerzteo  gelLeilteaPrognosU  pesuDia.  Heh 
Hm' die  Spuren  der  dAmaÜgen  KntzÖnduo^  aul 
cafnidien,  drang  icb  auf  die  Sectioo  nnd  taa 
oüia  'durch  Aosschwitaung  bewirkte  Veriil«but 
•11«^  Organe  im  Decken ,  die  vordere  Flädi 
in  knorpeligen  Uleriii  t'eat  an  den  liuk»D  bo 
rioioiitalen  Ast  des  Os  pubis  Terwachaea,  itii 
4er  rechts  üegeoden  verdickten  Blase  in  Jusln 
)MMkii)n,  Plica  Douglaai  ganz  veracbwuudco 
din.Tubae  verdickt,  sehr  erneilert,  das  gaoii 
P»i)do.  Gewebe  llechsig,  nntcr  dem  i)Ie»e 
.  lairtcbend,  und  die  Ovarien,  so  dats  sie  iauii 
«tsfxufinden  waren,   in  demselben  vcrstcckr. 


ff  astrisch- nervöses  Fieber.  Obgleich  irfi  Jc 
dieser  Krankheit,  bei  welcher  ein  üeferea  Ein- 
gnlfen  von  Arzneiiioflen  oft  »ehr  prekär  Ut 
niti  seilen  gevcagt  hnbe,  Inunrliunen  nnauwcii 
dea-,  verantafsle  mich  doch  io  vier  Fntlen  el 
VotWalleod  enteritiacher  Zasland  in  d«r  eriic 
Periode  dieser  Krankheit,  diu  Einreibungen  dt> 
Mal  täp;Iich  auf  die  Waden  zu  verordnen;  dt 
Verlauf  des  Fiebers  wurde  aber  biedarcb  nich 
abfekÜTzt,  e»  entstand  nie  SpeicheMurs,  iinme 
•ber  eine  besondere  Bleonorrboea  nvulariA  un 
pharyngea,  welche  mit  abscheulichem  Ge>cbiitii<: 
imMuode,  Brennen  im  Halse,  unauslötcblich«! 
Diint  und  einer  grolsen  Spuckvruth  des  Kran 
ken  Terbuudea  war.  Crosheimf  welcher  di 
Inaactiiinen  hier  mehr  gegen  eine  verumiliel 
eDUündlicbe  Reizung  der  SpInaU  Nerven- Wut 
lehi  anwandt^B,  beobachtete  auf  den  Gebr»ur 
deftelben  eine  gröfaere  Schnäcbe  und  erhübe! 


^T77?-VJ-- 


—    »a    —   ■ 

V«rToii(nl;  dnsaelb*  anb  ithaocb  hei  meinen 
^»bken,  hieit  Hieh  jedoch  inebr  durch  deo 
EOWÖhnlichen  Gnn^  der  Krankbeitbedlngl;  |e- 
ttirben  ist  übrigens  keiner.  DIefl  R>-fu|iHt  dürflp 
'b«n  so  wenig  enipl'ehknd  fdr  di»  lounctioneo, 
ils  «in  gleiches  für  so  vertohttdeae  hiei  etige- 
^aodte  Heilvertahien  teyni 

£ryiipelcis  capitis.  Die  cbngesüonelle  Üin- 
^enonuneuheit  Jei  Kojife«,  wekhe  »o  oH  eift 
ir'otlauret  des  Mermr- SpeichelfloM^s  ist,  hat 
nick  laoge  Zv'it  nlif^eh^ilten,  die  Eiureibubgen 
lei  dem  Erj^ipelns  capiiis  phtegmonoiiim  anzii- 
venden,  tis  mein  Terelirler  Herr  College,  Dr. 
juicke  iD  Hulle,  inir  ini:hrere  FaTle  niillheille, 
n  Mvelchea  er  den  ^lürklichsUn  Erfolg  erhallen 
natle.  £eildein  h.ihe  ich,-Wff  dei  Chnrakte» 
1er  Rom  phlegmixiiJs  Schi«»)  Wo  encephalili'^ 
tche  CoüJTection  aidi  aussplcach,  ood  das  ent- 
cngene  ßlut  eine  überniegead  plaitische  Be- 
rti ndenbeil  zf>igte,  iHe  Deliiia.  niJd  und  nn- 
i.tlleud  waren,  die  lDiinctiaini<--HetbAd«  zu  rer- 
Liichen  ebenralls  (felc^enheit  genommen,  und 
?«eoii  ich  gern  einge»letie,  micb  dabei  der  Blut- 
iiitxieliungen  und  des  Tartaras  Stibialus  nicht 
^nthallen  zu  haben,  wenn  ich  eiogeslehe,  dafs, 
rotz  der  Einreibungen,  das  Erjsipelas  wie  ge- 
Hi'.bDlich  seinen  ganzen  Verlauf  iiber  d^n  gan- 
ten Kopl'  fortseUie,  »o  kann  ich  doch  niihl  ge- 
lug.di«  mit  den  üierciir-Symptemen  gleichzei- 
it^  eintretende  nrikleniDs  der  iDleosiltil  der  Ent- 
üotfung,  der  (ieljirnairektioDen  aoil  de»  t'iebers 
oben. 

Aocb  iirilich  tii^l)e  ich  »päter  auFdic  ergril- 

enen   HautJlächen  die  Salba  benatzt,  vurzüglicb 

a    leichten    Fällen    und    bei  jenem  balbseifigan, 

)«i    KiudeiQ   ijfler   vuikuuiinenden ,    Eryfipela? 

F  2 


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_      04      — 

eapiüa,  welche»  nur  Reflex  einer  Otitis  inlei 
KU  nyn  scfaelal,  uni)  gswÖhnlich  durch  e 
Otorchöe  geactricden  wird.  Die  gleich  tin  i 
fang  diesek  TJeb*li  vcrhandeneo  SyinptoDie  i 
G«biui - Roizung  Hptecfaea  vvenigslens  mebr  I 
ein  fräbar  enUÜadtiches  Leiden  des  GehÖn 
gans,  all  fär  aiae  Wanderung  der  EnUüoJi 
in  den  Maatui  anditorius ,  du  überbaopt  al 
ifloen  entzündllcheo  Airectiutien  der  durch 
slere  Wände  uod  Hallen  begrenzten  Höhlen  (> 
ZahawUTKel,  der  Ob»kieier- uod  Stim-UÜb 
der  Arlhritis),  solche  «rysipelalüte  GeQexe  • 
die  Hnut  und  odeiaalöse  AoscbwelluDg  de/» 
ben  eigen  tiai, 

leb  konnten  leicht  durthlVlillheilung  derE 
folge  der  iafraliptischea  AoTrenilung  des  Mt 
cufB  bei  Opblbalinkü,  gonorrboisclier  Eoli'ü 
duDg  des  Blaseubalses  die  Reihe  der  eiiähll 
Fälle  TerlÜDgeim,  doch  iliirfle  das  Uiähcrief  bii 
reichend  «e^n,  xU  einer  g  ran  d  lieh  er  d  frtifui 
dieies  kriMlig  antipfafo^itlischeii  Heilmitteln  a 
geregt  xu  babmi. 


Bemerkungen 

älicr  die 

aaranlaiiieanstallen  zu  Mai'sci  Uc, 

mitg^lheilt 

Rr.  E.   A.  Leliiuauli, 

■M    Berlin. 


(  «inein  Augenblicke ,  wo  die  grofie  Streit- 
I-o  über  den  Kuljen  der  Qonranlaioeo  Jiirch 
i  rübmlitbe  Slcebea  Balorrf' s  eine  neue  Wich- 
keil  erl»n|l  bal,  «ebeinl  esaodetZ.U,  aiicli 
f  die  Stimmen  anderer  Aerzle  su  boren,  de- 
u  ein  compelenlei  Unheil  in  dicier  Sacbo 
,l.bt.  Zu  dienen  rechne  ich  die  Aetzte,  de- 
in die  Verwalmng  der  QnarnniameäDJlallen 
)b»l  mir  ohliejl.  Nur  ant  dem  Wege  dar  Ec- 
btoi.5  lär.t  «ich  hier  zum  Ziele  gelangen ;  .1- 
,  Tbeorelisireo  lübrt  mehr  oder  minder  vom 
cblen  Wege  ab.  l.h  übergebe  daher  ineinen 
,rrf>  CoUegen  einen  frei  über.elzlen  In.zng 
,>  einem  Anfsalze  ,  der  mir  band»cbrifihcb  un- 
r  der  Aufachnft:  „(^oup  d'oeuil  «ur  notro  in- 
Hnüon  Ol  nolro  legiilalion  .«nilaire  el  lei  ino- 


'  >Kfication«  doqt  etlM  fVtifeSt  BOICtpttbtn  ,  tp 
.-ialemeDt  daat  l'inlüret  d«  rarmec,  par  le  Docte 
Boudin,  'm.^tleciii  eo  cbeT  de  l'höpilal  miliiai 
du  hazPiKX.  de  Marseille,"  mitgeiheilt  wordi 
ist.  Dieser  Aufsatz  wurde  «uaücbsi  durch  d 
einseitigeii  Verbau dluojtieii  der  Acad^mie  rojrn 

'  i|e  iDedeeioe  ä  Paris  üb&r  die  QuaraDleiDca 
Btalleo,  und  daa  darauf -|egrändete  frnuiösisc 
Saniiätsgeaelz  d.  d.  3.  .Mars  1622  faerTorgei 
Xßo.  Aodererwts  trug  auch  <Ke  Scbrift  t 
Cktrvini  Exaiueo  des  priocipei  deradminUh 
tioD  en  mali^re  aanitaire,  Paris  1827,  zu  t< 
«em  EnUlehea  bai  *J.  Weno- biM^tSMcti  6 
-  beistände  zur  Spj^be  gebracht  werden,  ti 
deueo  man  \a  eiuiger'EDlferouDg  Tom  Scbai 
platze  keine  Abnung  hat,  so  igt  die*  tob  dM 
gröfserem  Utei«n«4'i  weilsfe  errfert^indie  Qu 
raotaiDeaustalieu  too  Marseille  betreffen,  die 
eilen  am  miltelleodiscbea  Maere  gelegenen  iA\ 
dern  ftir  MusleraastatteD  :  gelten ,  und  Mdera 
teils  100  eioeiA  Arete  der  Anstalt  nfttt  fcei 
räfaien,  dessen'  tA^A'et  Vortbei)  sctioo  fttwiecfe 
d^e  greReb  Farbett'  uiägliebM  h  Toroithlen. 


«)>  Dr.  attnii%  «M.ßui4  arliat    Meli,  igt teuMk 

,   \   Jfartfüjle  an  üclt  itnitaoder^n  CoUcgen,  iliBHeb(C 

,  bef(jt..^^1äraa  würden,  InoculaMuiiGtersuiiJie'mit  Pe 

Stoff  zii  macüen ,  ijm  sb  rit'e'  Mteilfrage'vber  Ae  Ct 

laeioiität  der  Pen  zu  ISKti  und'  za  ermiftdir^>«ti  » 

die  Pen  von  IndiUdBum  za  Indinifaimni,  aoi  wie  i 

.  iptldrtea<  Subst^pcen    auf  deir  Mensciie«  ülieÄcafi 

,     kue>..   Ans   oomin^ciellen    RücLsicliien  wänia  < 

Aptiag  Terworfun,  Vozu  der  BeiicH  'ioti  AiOrtM  b< 

''    trng,  der  in  den  Bfneidpalratli  töd  liaiteiUe  eno 

(et  wai>      AetiBllEtie   Anliäg«  baUE*-  bantb    O»» 

iMjtit  nnd  t^ttrrt  im  Jabre  182&  d«r  A^^dsDiie  ij 

•qcnus  EeniBCut.    hafsis  isl  Im  Jabie  183fi  ü  Tc 

Ion  ein  U^fer  der  Cbuleia  geworden. 

'  _  B.  £.  h. 


—   öa   — 

Das  LaxareÜiCpMciraotiiiaeaaBtaU)  VO0  3lIaN 
«ilte,  üucit  fiitl  aiiB«i'lilier»UcU  d«ia  Hablleh^^ 
miht,  hal  seit  der  ßN|indition  nach  HIokb,.  und 
esoiiiier«  teil  der  ItesiUunhOie  tod. Algier  nn- 
efftn^en  iu  inilitairiaclier  Hiqiiabi  eine  wirti« 
ige  Holte  za  spieleo.  Ks  eolzieht  »lljälirlich 
iein  [ludffet  eine  iiirlit  atiliedeuleDdc  äuinuie. 
^boe  die  Kosten  iür  tlia  Erballuoe  ilur  (^ua- 
■  otaiDa^QSlalteD  etsitHtt  eu  rechnea  ,  belru^udie 
kuagnbeit  Tiir  du  IlliliUir,  vrelchcs  in  MarMdle 
md  TouloQ  Quaranlaine  hielt',  nBch  dem  Be> 
khl«  det  Kriegs- Minuten  Tom  l.Jaaoär  162!) 
lis  31.  Deceinber  1833:  '^,630,718  Fr.  43  Ueot. 
^erner  wurden  von  Seiten  desJUiniati'riume'der 
Jarine  in  demselben  Zeilraum  für  BämiDllicbe 
^uamiitaiiien  in  Frankreich  nicht  wtoiger  aU 
►  .626.947  Fr.  58  Cent.  veraungabT.  Data  kommt 
Ür  UmsUnd,  daTs  dem  Uienile  durch  die  Qua- 
Bnlaineo  eins  aur^erurd entliche  Anzahl  roo  IVli- 
itaira  eotsoßen  wird.  Denn  seit  dem  Jahre  1829 
«lief  «ich  die  jnhiUcba  I1Iitl*Uabl  der  J^lilitairs, 
v«lcho  in  QJarscillc  Dnd  Toulou  eine  15  bis 
!A  lägige  Qua  ran  laine  bielleo,  auf  mehr  ali  50,000. 

Die  Klagen,  welche  der  Handelialaad  zti 
enchiodenei)  Zeilen  übet  die  Hioderoisse  ge- 
Ührt  hat,  welche  ihm  aus  den  Quaraa- 
ninen  erwachsen,  sind  allgemein,  and  ha- 
ten  sich  in  Bezug  auf  Algier,  welches  in  ie- 
ler  Hinsicht  eine  freiere  ComuiuDiketion  or- 
leiscbt,  erneuert.  Sie  habea  aber  bis  jeUt 
u  keinem  Resultate  geführt;  ja  vielmehr,  in- 
lern  die  Quaraulaiaen  den  Interessen  der  Gin- 
eloen  grufseo  Vorscbuli  leisten,  haben  sie  nur 
nza  gedient,  die  jllir-.bräuche  uiijera»  l^uaran- 
iiDesviiams  mehr  und  mehr  eu  beteniigun.  Es 
\l    «ndlich   '/-tiK,   die  wichtige   Frage  übet  die 


-     8Ö      — 

QMrasImiMs  a«ber  sa  prüfe«,  imi  ui<Hbe>, 
üb  ea  Frankreich  sieme,  )eno  r«rult«leii  laXi^ 
latioaas  aarrecht  zu  erbauen ,  die  tod  der  Pnidit 
nnd  data  Abarglaiib«o  Tergsogeoer  JabrfaoadafU 
«rsengt  Tvurdeo,  jetct  aber  die  gaoieiawu* 
■Stimme  der  Erfafarung  und  der  öüenllicbMlk»* 
nuD^  Kflgen  lieh  faaben,  und  —  ner  t 
«■  Buch  —  der  schleuai^stea  und  gröodl 
lleform  bedÜrien.  leb  [ireise  iiticb  glöcUicH 
dufcb  eioea  mehr  als  dreij'ibrigen  AufsDlbaU 
als  Arzt  im  Leiareth  von  Ularseüle  —  diesem 
HeiligCbnin ,  das  jedem  GDcingeweibtoo  tv 
»cblosten  bleibt ,  und  sieb  nur  den  MilgUedna 
der  SaoitÜts-Admtuislraüoii  oll'net  —  in  den 
Stand  gesetzt  zu  teyo,  über  unsere  Saeiftn- 
Jostilulionen  ans  Krlabrnag  sprechrn  in  kÖaaMi 

Die  Frage  über  das  OiiarantaiDewweB,  ek 
gleich   sie   lief  in  die  Ad  minie  tratian  eiagnifl, 
gebort  denouch  grijfsteu  Tbeil»  vor  iMBatwa 
der  Medicin,   -weil  eie  auf  dem  v umUBMCixUa 
Chnrnkler    der    MtUbeilbsrkcit    der    pe>Urti|«Q 
Krankbelien  durch  BertibniogbasirL  Üeti'bMnI 
Frankreich    ganz   vergesseo  zu  babeo. 
Trotz  der  K^^icbtigen  Siitnmen  Keyatry*ta.l. 
in    der   äilzung   der   Depulirteo- üammcr  yom 
IS,  Februar  ltJ22,  erklarla  die  Commii^i'  ' 
Ueputirlen  ■■  Kammer  ,    vrel<:he    mit    der     i 
tuchuDg  des  Snniläta-Ge.'etzesd,  d.  3.  I^I.ir- 
beauftragt  war,    dafa   sia   aicb   mit  der    ■■ 
sehaftlichen  ünlerso^hnng  dei  GegeMlaod. 
befflfst  babe,  weil  ihr  dieses  durcii  den  I 
Willen   nicht  aufgelrngeo  aey.     E.  k.-l 
—   lind  die  Sliiiimen  eines  Foy^  Sem^r 
('.vn7on/    bürgen    dafiir   —    dafi    hier  i--  . 
li'^rtii-r    Zweck    znm  Grunde  l^i;,    und   >.'. 
S.Liiituts-Cordou   laaga   den  I'yrcDäen  su 


mehr  dieDoo  lollte,  all  äu  (•QM.Vkber  tou 
deu  GreDien  Frankreichi  «htBMlUp.  :  Daasalb« 
Emgitih  bat  >iih  ipater  auch  i*  «B^Mtii  Stiin- 
leu  wiederlioJl,  —  (J«aug,  dM  GsldaUvin  tal- 
tctiisd, -uod  U1.-ID  vtTglicIi  die  jt«}!«»  Kosten, 
welche  unsere  Quarantiiiusn  'VHrarMctien ,  mit 
den  Totgeblichoa  Kosten,  vfelcba:  d<un  üiiiiio 
nus  der  Au[liebaDg  derseltion  «frafiliieii  wür- 
den. Diese  admiuislralive  A>»icbt  VÄlirt  vua 
SJgio-' Dupeyron  t  Secielaire  disOfHilä  supü- 
tieur  de  saute,  her,  vr«lcher  dJK  Qua^tititaitien- 
tnge  XU  einer  ii*koUBcb«ii  gvia^cht b|Ht,  iudem 
er  die  Vortbeile  hervorhob,  ^KlcbadJe  (^ua- 
raatainen  dem  llaoüel  gewohMO;  •«llii(  wenn 
nie,  Töia  Standpunkt  der  WiiiaMiJltaft  fiua  lie- 
liacbtel,  »lEb  bU>  unulilz  erwaif^D  MUtaB-  •S/' 
gttr-DuptyTon  gebt  noch  ^veiUt-9tid  babauplet, 
<la(i  nif  erat  das  ganze  Auslsntl  u^Hreu  Au* 
cicblas  gflmäf«  slimmeu  iniibtejif  btvor  wir 
d.irao  denken  konnleii,  uns«»  mp.  Quarao- 
taine-^eil  eu  Teruiinder».  DütfiAoiKbl  kiiDi| 
ich  nicht  tbeilen;  {''rmkreicbi  iiiprA}i*c|ier  VÄa' 
iluU  auf  die  dvJli«irLe  W'dM  ist, tob  je  her  su 
beiJMltCDd  gewesen.  Als  England  Tw  ntnigea 
Jaliren  «eine  Qu^rantainen  im  I«Uxide  Kulliub^ 
uod  die  Quaran(;iirie-Zt:lt  lür  die  IfMu'if^hcu 
Schiffe  in  J>IaltA  liL-tcliräukte,  fqlgfe)]  ,die  Nie- 
3«claadeuamillcll)urdie»cir>B$ijpi«l«;-Biid  wenn 
det  Schein  iii«hi  -anz  iiiigl,  ao  wärd«o  dia 
übrigall  £laaten  bic)i  bacili  h^baa«  dieip  i^weck- 
inäjäsga  Befonn  clieuluHs  ^m^i^nn ,  h^'lia 
das  damalige  fraiizÜtiich«ifjoufcine>t>a((t«:>  nii.ht 
durch  £charfuDg  hitiat^t  •'laj^Ua- poLUt-iiheo 
MaaCaMgelo  «elbsi  v«rbi»dert.  Dies»  »In^ugcn 
Uaafar^aln  scheinen  mir  «afm  couUBeri.icileo 
Sctbctnorde  sleicli,  deitLii  Opler  gew't.NlJLfa 
^r ■'££",  Staaten  £iiet«t  wetdeof  wekbe  dein 


.:.--:■'■;  J    ■   '  -  9»  - 

"  eirnn»!    angenntninenoD    System«    lilmd    fo 

Als  l-'raDkreirhfiir  |>nl  hei'and,  aifl  QiinriiDii 
Z>It  für  Algier  e<i  rc.luäreii,  Artilotseo  II 
Olli  StiaiiieD  etwa  ilie  ^ranti>!li«c^pu  Sehiffi 
ihren  Häron  nuf?  Lni  Gfgtnlheit,  diea«  : 
ten  knnnleD  iht-  eigene*  ldlt-re«SL-  n  f^at , 
anaer  Beispie)  olchl  nafheunbrnen;  und 
hat  iiiHo  Ilalleü  .'<iB  d.'it  Hnupthiadernirs  ffi 
Reduclion  Jer  Quaranlniiiau  belracbtei. 
IHAQ  e*  selbst  in  Fniakreicb  niebt  gan2  i 
»leitet,  daTs  Spanien  ß«ßen  das  gelba  F 
nur  wäbread  eieben  liidimte  dea  Jalir*s 
(^uarantaine  snordnel?  Und  welch«  Sli 
xeigt  man  bei  un^  gegen  Enftlnnd,  deMcn  ' 
ratitaineo  ge^n  <lie  feat  zu  I1l;illn  niMB 
▼i«l  gelinder  Bind,  ala  die  unsrigeo;  wüt 
Englands  QüaraDtiinea  gegen  dai  gelbe  F 
ra-t  go  gnl  -itt  gar  siebt  CxiilireD?  Jeden 
vteir*  —  Dank  »ey  ps  unserem  SaniinisJti 
ineot  —  daf»  ein  lUisender,  der  aaa  « 
Land«  kommt,  wo  die  l'est  and  das  gdt« 
ber  zu  herrscbeD  pfifgen,  oTt  viel  rrühar  i 
^'rank^«icb  gelangt,  wenn  er  »ich  iii  ^inMn 
lischeo  Hal'eo  ausirbiJn,  all  wetm  er  «icl 
reht  nacfa  dem  Orte  seiDet  BeslJinuiuag  t 
■"^  ben  Wollte. 

Wenn  icll  die  HioderaiiRe  belr^cble, 

che  die  Quarantainen  gegen  Algier  iinKnar 

t'acben  CiimuMinikalion   mit    dia«em   La&da 

f  m       H  gegeDBleUen,  go    weih    ich    in  der  Th»l  kc 

y  ^k  W  Grund    dafür   aurKUTinden    —   alt    die    Ron 

^  ^^k9  Algier,  welches  dorh  jetr.t  all  franiiitiiirbe« 

^^^2___  pnrtement  zu  betrübten  i«t,    voUklnadTg  ei 

^  richtete  SanilätB-CTimmUliüncu  bPitiKt.  am 

^ea  slle  SchiiTe    p/ua'  verdächlisen  LBodern 

^'  ^cre  oder  kürzere  OiiaraDtHinmi  .luorduot,  I 

Jodi  wobl  Dirbt  mit  d«m  nUberen  Algier 


/^ 


—   ai    -^ 


gltcfaeo  werden,  d»a  entiRailinrat  der  l'jralen, 
in  offenem  Vertefir  mil  d«o  Ländern  stanil, 
nt>  gewÖhalich  iti«?  Feit  h^rrubt.  Provinzen 
rine»  und  desselben  SlMtet.  dürFen  aber  keine 
(^uarantsioen  ^fgen  einMtder  •«ordnen,  nena 
der  GesuodlieiUzuslind  aicttt,  aurjKruritenllicha 
MnafsregelD  erbei»cbl.  Auch;  bewvi^ea  die  all- 
mnliligen  Redukiionen  der  Quarjuilaincu  gegen 
Algier,  eo  wie  der  [Jin«t9itd,  dsiTs  jälitlicb  am 
Osler-  und  Sl.  ISochm-Tsge  die  Quiiranfaine- 
Zett  Vrillkübrlicli  um  24— 48'Srut>J[:ii  Terkürilt 
weriUn  kfinn  ,  d^h  lüe  SanilÖts- Ad  minist  rat  ion 
selbst  auf  diese  ^hnTsitjceln  keineogroriGiiWertb 
legi.  Aber  worum  rerhiMt  man  weni^ttens  den 
Keisenden  nicht  die  T.ige  der  Ufibwrfalirt  von 
Algier  nach  Frankreich  in?  Ußd  welche  logi- 
sche CuDsequeuz  kann  man  dann  Gnden,  wenn 
Hiiigende,  die  mit  einem  Datnjifachiire  ankoin- 
Bien,  g«vrÖbnlicb  »cbt  Ta^  früher  ihre  Frei- 
heit erlangen,  als  lleäfflde  auf  einem  S*gel- 
BcbTC,  dessen  Ankunfl  üurch  ungiinatige  Wii- 
lerong  oft  mehrere  WocbeB-  Tareiigert  Trerdeo 
kannp  Sollten  unsere  Seftiflc,  die  Ton  einem 
Uafen  der  franzütischeu  KÜBt«  Ton  Afrika  ab- 
retSDD,  nicht  eben  eo  gtftttiaflii  Sanitäti-Wacb* 
tar  an  Bord  nehmen  kÖnSM,  Trie  die  piemoD' 
lestacben  SchilTe  ,  die  aot  decLernpi»  kütnmen, 
einen  Saaillils- Wrichler  in  Sardinien  elnneh- 
men,  ood  von  dem  AugeobUcke  ao  ihre  Qua- 
rantaine-Zeit  lecboeo? 

Wie  viel  Kosten  dem  Sfeate  durrh  die  Auf- 
bebuag  der  Ounrnalaincn  gegm  Algier  ersjiart 
werden  nürUen ,  gebt  am  den  oben  .nngegäbe- 
neu  Summen  herrDr,  Welche  ffir  die  Qaftran- 
lainen  der  Milil;<irb  uad  der  Marine  jübriich 
entrichtet  wetdeo.     Doch  Mf  mir  erlaubt,  ai' 


.■ui;3L\ 


*M 


—     92     — 

Ss  betreffan: 

'':  l)"Öifl  KbsteD  lür  die  Paten^  j[pa(ebte«. 
Büllcrfiöt,  cerlillcats)  und  Visa,'  vomit  sieb  je- 
^«  SchiiF  am  Orte  der,Ahrei8e  ToVsebes  taiirfs. 
^r  dieScbiffo,  welt&e  1830  Ton  Dlaneill«  eb- 
gegni(g«n  lind,  beirtigeti  dteie  Kosten  35,717 Et 
fOCönl.  '  '   ' 

3)  Kotteo , .  ifrelcbe  in  der  QuarantaineaD 
statt    e'elbat    oac^   iolgandem  ^arif :  «Dtnebte 

V&nn         NBrira        Tetit 
AlüKtaHoflidfliaraKt;       "    k  h    -'■  -BUfakeet 

mriimati.   4enxmatK  '  . 
KwvlabalaaQdflPo-   .  ~        . 

»ißu^.  ,  .        .        2Fr.MC.    2Pr.— C.  IFtJ&C 
Le  Garde~Inten.Jant      2  —  50 —    2 —  l-^"75- 

£aGar<t«'2eBätimGnT  i  — 50-^  1— H»— 1  — 30- 
btf  Garde  de  teri«,  DTM  ■'  : 

-'.fafapBjß.      ■.        ift^-i la -— 6  — ^- 

(/B  |n;:{uii|  .  .    ,    .  4^^_.    3.— 50-,.3„ 

VH^VtpofiJu-, da Ppmfegne, 8  —  _ — .  5  —  —  _ :4— ^^ 

i'-'..BMrfa«  ^eb«»»  fern»  dia Koiteo,.  mfeh« 
Ms.-d«r>  Anmddung  äes  Schiffes  durcb'de^  .X» 
la^afiktta;,  HerbwachAffmtg  ÜMs  DÄlUsfel^cbei 
bätfiWndea  Schiffea^- qpd,dec.J|4acbs.aebui:^  un 
fitQie-  Goinmupikaljoik  (Übte  pratique)  ftr^acJiaeo 
',  3)  Die  Waareu,  welche  in*  Lar^^b'-ge 
Bcbafft  Tferdeh, 'zabien  nach- Maarsgtb'e  ibte 
Weklhes'und  der  Grüfse  dei  K.i8ten,  Bailer 
Säcke  etc.  23  Cent,  bit  ä'fr.  ■   - 

4^  Die  Kosten  .f^v  dia.-^be^er,  .welolie  di 
ScbiffaladoDg  ins  Lazarelb  gebj^cht  baben,  uu 
dort  Qoaiaotaiae  balten  inüsieu.  Jader  ^irbei 
let  wird  gewÖbolicb 'Ujit  3  Fr.,  tägliett.besahl' 

5)  Löbnung  and  KoBt  fördie  ScfaÜTamanD 
•obrft  wäbread  der  Zeit  der  Quaraalaine. 


'  6).Die  Kmlen,  welcl*«  üie  Abnntzang  des 
ScbiiFc«  Dbd  dns  VmlArtieb  der  Waaren  nÜh- 
rsnd  der  QnsnalaUe.^  Zeit  berbeifübren. 

7)  lotercKscn  vom  Kspilal  für  die  in  Qua- 
raataiae  liegeudea  Wairau. 

Andere  Autgabeo  lagsea  sich  zwar  weni- 
ger DscbweiseD  .  «iod.  aber  darum  Dicht  minder 
real,  nod  verdienen  ebenfalls  veranschlagt  2u 
ncrden.     Sie    retultire:) : 

1)  Aus  dum  Uobrauchbarwerden  oder  Ver- 
kennen der  A^'aaren  oder  des  SchüfeB  selbBl, 
iTozii  Ariikül  5,  de«  Sanilala-GeßetBes  d.  d, 
i.  Mnrz  1822  iu  einzeluen  Fällen  Veranlassung 

2)  Daraus,  dafa  das  SehifC  durcb  die  Qua- 
raolaineD  die  für  die  ScIülFahil  günstige  i'^h- 
rei^eit  verr>.-hleii  kann. 

3)  Aus  den  schlechten  Aokerplälzen ,  die 
;uweiteD  den  Schiffen  angewiesen  -werden  ,  in 
'olgo  dessen  dasselbe  bedeutenden  Schaden  er- 
eiden,  oder  selltat  ganz  zu  Grunde  gehen  kaau 
Journal  des  Diibats  5.  Septembre  1833.).  — 
km  15.  Decemlier  1831  ertranken  durch  Ver- 
DRlückung  dei  Schiffes  18  Miliiairs,  welche 
af  der  Gabarre  la  Garoone  von  Afrika  gekom- 
neo  waren,  Ansesichts  de»Laiarelhs  Ton  Mar- 
eille ,  ohne  dafs  'die  3^"'^'^'^'  Administration 
uch  nur  das  kleiaste  l^hrzeu^  auszusenden 
Ulfe,  nm  diese  Un^äcklichen  zu  retten.  Fünf 
CO  ihren  Campraden  wurden  durch  die  Hid- 
ebung  eiiiigf-r  uslreicfaischen  Mntioseo  gerettet, 
^rtil  diese  ji^doch  eina  längere  Quaranlaine- 
eit  xa  besU'hen  hatten,  so  -verlängerte  die» 
u^lÜckliche  EreiguiCs  auch  die  Quaranta-  ~ 
eit    der  Miliinirs.,      .         ,.  -  '         '      -m^ 


.        -,-     <«4      — 

4)' Bb^^A' ''»■"'^^  voch  Jer  tFmElanil  i 
BUNchty  datft  dtir  KsafiniBiin  während  der  Qu: 
rfiDlBinRT-.Z«it  nitbt  telteii  den  güostigea  Hai 

0er  AnfeBtbalt  ira  Lnz.ireth  führt  inaacbei 
l«i  V^ljel^tiia^e  mitticb,  die  zum  Theil  iak< 
^iilireo,,  4ab  die  AtJmioiGtr.itioa  vlelleicbt  i 
Wü^Uicb  dea  oft  Uicberlichen  Beslimmungen  d 
VeraheVen  "Reglemeiili'  »bn  1730  folgt.  Eini; 
TOD  dieMD  ^ano  idi  öicht  mit  Stillicbfreigi 
äWgi^n.    ' 

Ijeu  ;!2.  Augnit  1833  kamen  160  Recoi 
raleacenlen  and  40  Kranke  vom  Qlilitair  ai 
und  trnrdeu  Abends  am  S  Uhr  im  HnTen  d< 
Lazarelhl  vnu  MarteilteauK^'e^cliiflt.  Man  hnl 
gianbe»  ioDmi,  die  AdminiHlralion  würde  «ii 
beaUtti^baD,  eiaer  üUannschal'l,  de.ren  bediuero 
werlfaer  Zuiland  die  Kfa)eui)i|j'te  Hiilf«  e 
bw^^n  Ml  bald  all  möglich  die  Ibon  di 
Anatall  zu  öiTpisn.  Aber  weil  ^ei'ehlt;  du  ßi 
glftmeilt  verbot,  du  Tbore  des  Lazarelh»  nm 
djim  G locke w>^ biege  deaAn^elat  (ZeitdeaSn 
n£naBlerg«Dg;eft)  za  öfTwn  —  und  die  Slan 
Kfa,aft  mnhte.  die  ganze,  Fiacbl  auf  dem  gPi>f1 
alerlen,  Vq^bofe  zubringeo.  Als  sie  am  ful;e 
den  Tag«  ■»•  HuBpiial  aufgenoinmen  ■wurti 
hall»  fifb  die  Zahl  den  Kr»[iken  fast  v«rdo 
pell.,  ^r-.  pie.-Hlililsirs,  iveJrbe  am  2.  Septei 
bau  1833  mit  dem.  Suftren  nnL-ia^ten,  halt 
kein  gliickJicbereB,  Loo«,  und  ähnliche  Seen 
habeii  lich  teitdem,  trots  derv^iedcrhollen  Vn 
steUnogen,  i»t  lUililaifauluriiiiteii,  uocb  olt  c 
cigpet. 

Im  AugMt  18X2  stürzte  ein  Reisender^  d 
au»,  AJumodrien  kam,  und  im  Laiarelb  nof  d 
■ogenanDteo  Gnllerie  vrohnte,  wiilirend  der  Kac 


-».   Mi      ^ 

aus  clem  erBten  Sloclie  dB»£«Utn444,  tmd'.Wrj 
liielieina  KnplVrrletzuug  i|>it  HiiaKbiipl#«fc|iK|><r 
Ua  der  ungluqKIiche  Zufall  ebsnf^l  nac|>  d«lß 
Oluckvnichlngfl  c)e.<i  Angelui  &)«lUai)^^  Mtk«|in(« 
kein  Arzl  herbeitrerufen  vrerdfo«  und  idw  VM-- 
rundete  blich  his  xuih  falgw^«!!  .T*e«<  ofalW 
alle  mtlicb«  Uüire.  —  Ab«?  d«r  6|iqfctD.acUfi|l 
des  Aagelü«  ist  es  nicbt  alkW,.  TfMltitini  Ut. 
tarelh  EiDgeacblos»eiicn  bp  die  gut«  allis  Ztis 
«rinnert  S'.  Kochus,  der  Scbulxpatrod  dw  L«; 
zaretba,  tbut  beut  zu  Tag«  Mflch  Wuodar,  Wih 
ni(;»teu>  10  weit  niaa  au«  d«jn.  Banehmep  dM 
AJinioisUallüo  8cliiier*ca  d»ii.  -r-  K>  iat  aUg«- 
lueifi  bekannt,  d.iU  ürtors  am.  Wamantlag«  «U«' 
»«s  Hailigeo  denjenigeo ,  wfleh«  noch  sÜm  24r 
48slüudig«  Quarantaine  su  iit>eEst«hei)  ludw*. 
vun  der  AdiniDtslraliuD  di«  friia  ConamUBikän 
tioQ  bewilligt  wird.  Gau,  datMlb*  findet  BOk 
(Jsiertage  Slnll.  *) 

Gewöbolicb  Tcrelebt  tnao  unter  Lszantb 
einen  Ort,  wo  kranke  Reisende,  oder  ■eiche, 
die  dem  Verdachte  coDiagiSter  KranUbeite»  iid-' 
lerliegeD,  ihre  Gesundheit  herMellen  ISaaen,' 
Daraos  sollte  maa  «cbiiefsen,  diea«  Lokale  mn(h- 
\ea  m»hr  als  jede*  andere  Allel  in  ücb  Terei« 
uigen,  wa*  nur  irgend  zur  Hentcllneg  oder  Brr 
haliung  der  Gesundheit  behrageii  ktlnnter  Abejt 

•)  Die  Zeit  iit  nodi  nicht  cebr  f^,  wo  Jede«  VSH%W(  ' 
Aa  Adminislialion  sicli  nflli wendig;  znn  katboli|^ra 
Glauben  bekennen  mnfste,  ond  wo  die  Arbeit^  iir 
Lazueth,  bei  Strafe  '\ea  Aoucliliuiee  *oa  ihrer  Ar- 
beil, lägbrh  der  Metse  beimiliMn  molitce.  ÜMÜ 
1831  sab  ünb  ein  baniiiiis-  Intendaat  gendlbigt,  atiat 
Stelle  oledemilegen ,  well  er  dasQngl&ck  Wt^  Pro- 
testant Ell  tein^  audi  »ar  ««  zu  jener  Zeil  nMtt.ge-i 
bräuchlich.  dafa  der  Iiileiidant  die  Siuuog  im  Bni;^ii 
mit  Redliiung  iles Geunge*  ^reib  '  "  "  "  " 
«gfinea  mubte. 


""^■ 


—    yü    — 

UDglückliaher  Wetae  bucht  mnn  diei  bei 
Terg«bmiR.  Noch  im  Jahre  1S31  scbneb 
SaDitäts-lDtendnnt  an  den  Mmiiter  de*  Hat 
Folgendes :  „Mit  dem  Gelde ,  womit  eine  < 
fache  gaoE  überflüsiige  3Iauer  um  die  Ao 
gezogen  wurde,  könnte  Man  geräumige  und 
Mandige  WübouDgen  errichlen,  wie  map  i 
den  Anstauen  Italiens  finde).  Statt  desKo 
m.-iQ  in  unseren  QuaranlaineaastaKeD  in  v 
■>  Hundehülton  (v^ritablea  chenils)  einqnartirl. 
In  unseren  Quarantainen  müssen  die  Reisen 
innerhalb  derselben  Einfriedigung  dicht  im 
lueDgedrängt ,  unfern  der  Balleii  vtrilkli 
Wolle  und  Baumwolle  verweilen  flJil  ili 
"Waaren,  die  oft  15,  20,  30  und  milit ' 
in  Quaraiilaine  bleiben,  liaden  sich  «Ibil 
Beisenden  aus  Algier,  deren  QuaTantaioe- 
nicht  über  G  Tage  betragt,  durch  den  F.i" 
des  TViiides  in  gezwungener  Communiki 
Bald  Bind  die  Reisenden  ohne  beaondcH ' 
sieht,  bald  stehen  sie  unter  der  ControU«< 
nannler  SanilätswÜcfater,  die  jedoch  seilen 
ihre  Würde  eiuen  grofsen  Werlh  legen,  t 
Wächter  werden  stets  aus  der  liefe  des  ^ 
gewählt;  ganz  in  Lumpeii  gehüllt,  ateilei 
ein  Uild  der  grüfslen  DÜrftiskeit  dar.  I'd 
der  Seite  eines  solchen  Elendeu  luiisieu 
General,  ein  fremder  Gesandler,  Ja  sogar 
Königliche  Person  ihre  Quaranlaiae  abb; 
Aber  es  hält  auch  nicht  sebr  schwer,  die 
wachung  eines  Cerberus  der  Art  gaos  loi 
TVillküfar  des  Bewachten  abhängig  su  mai 

Die  enorme  Menge  der  Ratlen,  welch 
Anstalt  ganz  untermioiren ,  und  die  Ka 
welche  dnrcb  sie  herbeigeluckt  werden,  u 
halten   mit   der  Stadt  eine  beständige  und 


'      —      tf7      - 

MhafI«  CommunJkfition.  Wcno  «b*r  ein  Rei- 
leoder  zufälliger  Weise  uoe  Hünz»  aus  Cod- 
ilanllnopel  berührt,  die  nicht  mit  Weioesni.:; 
genascheo  iat,  so  wiiide  freilich  di«  Stadt  in 
grüfser  Gefahr  schweben «  Trenn  dai  lodiriduuin 
nicht  eine  40lRgige  Quaianteine  abhielte.  Solch 
ein  Fall  hat  sich  mrklicb  «feigoet.  Nichts  de- 
tioneaiger  läfat  die  AdininiBiration  im  Hafen 
liei  Lazarelhs  die  k'ipferDeo  Hähne  der  Fontai- 
DED  bestehen ,  ^o  heute  ein  Peitkranker  ans 
LoDStaDtinüpel ,  und  inorgeti  ein  geBOoder  Rei- 
scnier  aus  Algier  trinken  kann. 

Wenn  das  öiFentticbe  GeaundheUswohl  duo 
)us  Anstalten  der  Art  keinerlei  Vorthell  zieht, 
>D  leidet  dagegen  der  GeanndheititOBtaad  de- 
rer,  nelche  Ounrantnina  halten  mäsSen,  beden- 
lead.  Za  Ende  des  Jahres  1Ö33  kam  die  fran- 
musische  Brigade  aus  Morea  ira  Lazarelb  von 
Uarseille  im  besten  GesoDdheittzoilande  ao, 
lenn  noler  ISÜO  Maan  befand  BicB  tein  Kran- 
ler.  Trotz  dem  wurde  eine  Qaerantaino  von 
iU  Tagen  aogeordnel,  Trafarend  welcher  Zeit 
lie  Mannschaft  in  Zeiten  campiren  muffte,  wo 
ie  alten  EinBüssen  der  WiUernng  'nasgesetzt 
•rar.  Die  bedeckten  Schappan  blühen  nalUr- 
ich  iiir  die  Ballen  mit  BaumWoHe  reservirt. 
iber  es  t!aaerle  auch  nur  wenige  Tage,  so  war 
l'e  Ambulauce  mit  Kranken  überfüUl.  —  Fcl- 
:eade  Thntsaclie  mag  zoin  Beweise  dienen, 
nh  die  Marine  siebt  besser  behandelt  wird, 
fa  das  MiUlair.  Im  Augpst  1833  hatte  die  Fre- 
Rite  Melpomene  einige  cboletakranka  Indiri- 
iico  ihrer  Et|uipiigo  im  Lazarelb  von  Tduloti 
Mgescbifft,  Die  SHoitah-Intendanz  iand  es 
irangemesseo,  das  Scbiffzn  reraenkiea.  Gltick- 
cherweise  war  dies  nicht  di«  Ansicht  dea  MU 
Jautn .  LXXXVII.  BJ.  3.  St.  G 


nUUrs'  iIm  Hiinrfclj,  ilem  d;irÜi>er  Bericlil  e 
Statt« tnnr,  und  die  Frefcüite  wurde  dem  Sin.i 
erbAll«D  ,'»tirje  daCdMlns  öir«n([irl)e  Gesundheii 
nohl' dadurch  iii>  mii>(!e<iteD  gelährdel  wnrdi 
nÜre. :  Oi<l  St<olläU-Adiiiinislrntiun  hAtle  eii 
^ibar  «in  Opl'er  n  («ut  prix  t:reetien,  imd  Üe 
uaharVhherziger weise  die  Effekten  der  Erjolf-i 
verbrenDcn. 

Diesfi  Strenge  Bliinmt  wenig  mit  eim 
Ftiklupi  überein,  .'Rclcheft  tiu  J.-ihr  zuvor  5l 
laiid.  Dieselbe  Adininialr.-ilioD  glaubte  im  ^ 
Teiiiber  1832,  wo  die  ('Imlera  in  Arles  nw. 
t)iuchen  \yArY  di«  CiHiiiiiUDik^lioD  zu  Lhu 
faestebeo  laasea  zu  kümieti.  DiestT  Un,i!ii 
hatte  zur  Folge,  dafs  »ich  uogeiäbr  OÜOO  .lir 
■cliao  BUS  der  Stadt  eulternlea  und  Arie»  h- 
vqn  iei  Seuche  befreit  wurde,  oboe  dnls  i 
«jn  GiDziger  Cbolerni'ill  in  der  UuigebuoE  ( 
Stadt  Turgekotntneo  wnre.  Uut  den  Mao^ei 
Coasetjuenz  aber  reolit  an^eoscheiDlkh  tlan 
thun,,JcKte  dieselbe  Ad  min  ist  ratio  d  zudem 
ben  Zeil  allen  Senilungeu  von  Arles,  die: 
Se«  knuwn,  eioe  Quariitii.iine  »on  10  Tageu  :> 

Nieraflnd  wird  sieb  ivundero,  dn(i  e 
Aduiinislralion,  deren  Handluugen  so  wf 
unter  sich  übereinstiitimen ,  auch  in  besinn 
gern  'Widerspruch  mit  den  übrigen  Sanirn 
Commissiotxn  Frankreicba  stehen  iQura.  Et% 
nur  weniijo  Jabrei,  dafs  ilie  Sendungen  aiis  Pii 
Orie«!»  in  Marseill«  mit  der  griSfslen  Strenge 
bandelt  wurden,  obgleich  «ie  im  Hnvre  sciglc 
siir  freien  Praxis  zugelassen  wurden,  t/nd  w 
read  man  in  Marseille  durch  allerlei  Desluf 
liDDSliiaarsregela  die  Baumwolle  aus  Neu-t 
leans  dermafseo  Teidarb,  d.ifs  ibr  Verkauf  {:■ 
nomöglich  wurde,   empliog  uau  täglich  Bri 


■Mu 


MI»  demselben  Lnoile  ohne  alle  Oe'infeklion  — 
und  wer  weifs.  wie  viel  Bamnvrulle  überlla- 
vre  ").  Wer  solllo  «ich  nach  »okhan  Thaf- 
lacbflD  noch  über  den  TorgeblicIieD  Nutzen  uose* 
rer  Saniläts-InslitDlioDea    läuicfaeo? 

Eb  ist  Ew»r  ganB  Dfitürlicfa,  dafs  ein«  Sa- 
nilHti-lDtendaiiz,  die  nur  au»  Kauileuten  be- 
■l«bl,  dein  UanHelcslaode  auf  Knalen  des  HU- 
liiairi  ^ewi«B0  Privilegien  bewilli^eo  ^T^rde ; 
aber  leb  mufs  geilebeo,  dafi  die*  nn  unArlräi;- 
lich  wird.  Der  Cirilarzt  kann  ohnfl  wettere 
Fiirinlichkeiten  ins  LMznreth  eintreten,  sobald 
eio  Reitender  krank  wird;  komineu  nber  2-300 
Iranlie  Militairs  im  Lnzarelh  an,  so  gesUllel 
ikh  die  Sache  gdoz  anders.  Dana  nmfs  dar 
Militairarzt  zuweilen  24  Slunden  herumlauren, 
UTQ  die  Erlaubnil's  zu  erhallen,  die  (^uBrantnine 
KU  beziehen.  Denn  suweilen  sind  die  Herrn 
Jtiulioistrateurs,  die  gewöhnlich  too  10  Uhr 
.^lurgeos  bis  6  Uhr  I\' ach  mittags  im  Dureaii  ver- 
veilcD,  in  der  ganzen  Stadt  nicht  zu  finden. 
Achnliches  Schirkiial  haben  schuo  Geaeriile  uod 
Diviitons-lntendanleit  gehabt,  wenn  ihre  Ge- 
lienvrart  im  Lazartlh  nothwendig  wurde.  Doch 
das  ist  nicht  Alle«.  Der  Civilarzt,  der  leinen 
Kranken    im    Lazarelh   in    der  regle  menlsm afsi- 

■j  Ilieier Üe^i-Istanil  ist  durclieine  Orilonnance  im  Jahre 
1S35  BofgeliDlwii ,  «onacli  rlieScIlinc,  weldie  aiie  Htiii 
Tneüigteii  Kiuaten  von  Noril-Ainerilia  niit  gialKiil« 
nette  komnrn,  UÄnet  (Inarantaine  melir  iinlcrworl'en 
wenien.  Das  ratent  <\es  Schiffui  sej  aljer  von  « •vi- 
dier Art  ea  wölIc,  so  werden  äle  Balle»  mit  DaiiTi- 
wulle  jetrt  werttf  gröirnet  nocb  im  LazaiutS  auKpv^ 
«ditift.  Gt^en  iliest:  Maafsree«!  IM  viel  i^DrifiTt  mio- 
den,  «ftd  äie  tiazilte  du  Miih  (cirIlitUdi>»  ülill  iBi> 
iler  Tendsnz,  daa  i^ugGiiwüiliee  Uuure^ nsiuent  ia  al^^ 
Wii'i  Onaiinetimlicliki^ilen  zu  vcrvicL«!»)  lK3ft.No*3Ü 
enihäll  dsriiber  eine  liillitu  bumerfcnnä.  '       ''  *'* 


—    ioo   — 

gea  BtAtnaang  TOD  6  Tuiien  bebBDdelt ,  keb 
gleicb  darauf  in  die  Sladt  zarück,  um  stim 
aDdcrweiligeu  Geschäften  (iacb2U{;eheD.  Qlitdc 
S«Ib*D  Freilieil  kiiDoeiD  Sanilals-loUDdanlm 
Wolle  ntid  ÜaumvFolIe  in  der  Quaraaiaiui'i 
Malt  besehen,  wenn  es  ihm  gut  dünkt  Ei 
Xbniicim  PrivilegiDm  geoierseo  die  ADg^itci 
teiii  die  in  der  Anstalt  selbst  <nuhDe[i,  aber 
aDgebiuderter  CominuDikatioa  mit  der  Su 
bleiben.  Sleichiam  als  m>an  die  Katur  n 
dieMO  PersoDen  allein  die  Giibe  verliefaen  hüll 
'  TOil  dflD  sogeoannteii  peilaitigen  Kiaolbeiti 
weder  anf^esleckt  zu  werden,  ooch  die!«  > 
j^ndere  cnübertrageti.  —  Alles  aber,  wmJi 
Namen  UiJitair  trügt ,  mah  —  wcod  et  einm 
da*  Lasarelh  betrill,  und  ganz  nnbescbsd«!,  i 
et  ntt  Jeinandein  coiumunicire  oder  oictil 
ein«  Beobacbtuags-Quarantaine  von  10  Tup 
machan,  die  unter  Umständen  auf  6  Ti|< ' 
dndrt  werden  kann. 

Uebrigens  ist  nicht  leicht  ^oe  Cbikaiii^i>l 
Jiar,  welcher  die  Miliiain  nicht  ron  Seit»^ 
Sainlati-AdniinislratioD  bei  jeder  Gelff«!" 
aaigasetst  waren.  —  Aui  22.  Dlärs  1831  \ 
tuen  590  Blilit'air«  auf  der  Fregatte  la  Sirene 
Laiaretb  vnn  nfaneille  an,  nnd  wniden  "' 
SOfagigen  Qunranlaine  unterworfen,  weil  ' 
Commandant  des  Schiffes  es  veriäumt  W 
aicb-  mit  einem  Patente  zu  vertehsn,  i 
27.  März  kam  la  Carayane  mit  400  3iauii 
dfiiu  eine  Quarantaine  Ton  Id  Tagen  aul 
I*i;t  wurde,  obgleich  sie  weil  später  «iogncb 
W^ren,  als  ihre  Kameraden.  Oieie  uoarlii 
Willkür,  mit  welcher  die  Sanitäts- AJmi 
itntion  aicb  Tür  den  Fehler  eines  Scbiffi-C'c 
maDdaalen  darch  Verlängerung  der  Quaraola 
fBC'590  Mann  rächt,   kommt  dem  Staate  > 


—   IUI   — 

thearr  zu  stellen.  Daixti  kann  ich  nirhl  tioer- 
wühnl  lagsen ,  dafs  <]■'■  Sirüno ,  nachdem  da» 
Wiliiair  zu  Mareellle  «ii*i:«a«hifft  war,  licli  na«h 
TouloD  [le^ab,  wo  die  E(|iiip''4ge  nur  eine  Qaa- 
raDlaioe  von  15  Tagen  beslaod,  vteil  «io  es 
tiiei  mit  einer  andern  Saniläta-GotiDiitssion  in 
Ibna  balte.  Aalinlinfae  Klir^brHucbfl  würden  nicht 
Slatt  haben,  wenn  das  Sanitäll-Geselc  den  Mi- 
lilair- Autoritäten  in  solchen  Fällen  nicht  eine 
gioz  paisif«  Holle  Torscbriebe.  Wäio  die  S«- 
niläti- Administration  aber  nicht  aller  Veranl- 
trottliehkeit  ülierhoben,  so  würden  Dicht  Fnlle 
YorkonimeD,  wie  im  Juli  1835,  wo  die  Qu». 
Bnlaiae  -  Zeil  TOD  eOO  Mann  auf  das  Üreirache 
rertäogert  wurde,  weil  es  der  Adminislralion 
geli«Ii  einige  kranke  Militairt  Tdr  Terdacbtig  cu 
nklärea ,  ohne  dars  einer  von  den  Herren  sie 
Ectehcn  hatte. 

Doch  die  Mililair- Autorität  ist  ei  nicht 
■"eia,  die  tod  der  Sanitäts-IntetidRDz  .'oüge- 
lihloMCD  i«t;  auch  die  iiiedicinisclieu  Intereiaan, 
nr  die  es  doch  fa'er  haupisachlicb  ankommt, 
Kheioeo  mir  nicht  hioreicliead  wahrgeuommeD 
tn  leyn.  Msd  nird  mir  zwar  einwenden,  daU 
Wi  <jec  Sanilnta- Administration  so  Marseille 
riet  Aerzie  aogestelll  sind.  —  Darauf  habeich 
lur  Folgendes  zu  erwidern :  i)  Diese  Aerzte 
Mita  kein  Stimintecbt  beiden  beralhungea.  — 
l)  2b  dieten  Aerzlen  werden  nur  entschiedene 
!)t)Dtagiouislen  ernannt.  —  3)  Diese  Aerzle  wer- 
fen auf  den  Vorschlag  der  Saoiläts-lntendanleD 
iMsnol,  und  können  gegen  diese  natiirlicber 
fVei*e  keine  paoz  unabhäTigige  Stellung  be- 
«□fiteo.  —  4j  Diese  Aerzle,  welche  keine 
^arantaine  zu  balteu  haben,  und  deingemafs 
»ch  dem  RegleHieot  von  1730  auch  den  Krao- 
IM  iiu    Lazaieih  nur  in  einer  EDti'erauog  von 


^ 


—     lUü     — 

6  XoiMir  bebundeln  dürfen,  ermangelo  alle: 
eiteren  Beweise  über  die  i\'ii<ur  der  aui^el 
cb«ii«i  KrHnLhciten.  Ihre  Deklarnliooeu 
ben  «uiltit  ^nr  kein  Genkhi.  —  5)  Obgli 
dief«  A«rtte  mit  den  kmnken  ItliUlniis  im  i 
zarelh  —  dernn  Behandlung  mirflnrerlraulitl 
in  keüier  b^ziehan^  itelien,  so  fanbeo  docli 
Mll«ia  über  den  (ies^undheilezuit.iDd  der  3 
tflirs  «u  bericLtcn.  —  6)  Da  diest^  Äerrie 
Lanaretb  «in  wahrharie«  Dlon-ipril  geniehen 
»leht  ihr  InlereFso  im  direkten  VVIder^iirurh 
der  Beichrünkung  uder  Aaihebung  gewitiei  (,< 

Dia  ErnenouD^  dieier  Aerzle  daich  ( 
nicht  inedicinische  Behörde,  und  uhne  vorf 
gehendes  Concurs,  gewührt  der  ^Vis3epBcl 
keine  Gar^nlie,  und  kann  un(er  UioBlnndenii 
9%nllich«n  GesundheiUnnlile  sehr  verdeibl 
«erden,  [üi  Jahre  172U,  wo  die  PestiD^I 
seille.  atubracb,  und  innerbülb  weniger  Jii 
90,000  Uenscbeo  hiaralTts,  war  die  I^inib 
TOD  den  Aerzten,  welche  die  Sauitäts-Uli 
dartt  ernaoDt  hatte,  verkaint  worden,  Di 
et  geacbah  unr  auT  den  voa  ihnen  ertlall« 
/Bwuht,  dhh  das  Schiff  des  Capitains  ClmU 
-^  velcfaes  spüterhio  beschuldigt  wurd«, 
Peiteiagaschleiipt  zu  haben  —  zur  freien  Pt« 
zagelassen  wurde.  IVuo  frage  ich  Jeden, 
der  Irrthnm  der  Äerzta  von  1720  oicbl  zu  i 
Glauben  berecbligt,  dafs  ihre  Nachfolger  in 
eotgegengeietzten  Fehler  —  nicht  ooDla|i 
Knukfaeilen  für  runiagiiiit  zn  erklären  —  < 
lallen  kSfinenP  Diese  Hypothese  würde  ' 
nigslana  das  Häthiel  genügead  losen,  vtld 
im  Lfuaretb  von  Marseille,  seit  ungelabr  ti 
dart  Jahreh,  so  ul't  und  si>  glücklich  die  I 
und  das  gelbe  Fieber  unterdruckt  seyn  sollen .' 


—    H/;i    — 

VfoUf-iVbt  erklärt  «ich  die  ^^clte  af)i>r  muh  .lul 

SV-i'.B.     Vor  1830  prhiBlleo  di«  «m  der 

iilminisIrjrirjD    ertvNhIltn    .i"«te  i>«ili 

r   OicLlzeir   Ilir  volle»  <j«hii:i  nU  Pfn- 

'   jede  IVst  wiirilE  ilioen  —  tlcirh  lien 

Je»    Baul^   ilpf  t>M«Ug  —  nU  'I.Hii'*ltn 

'    atigerci'linel.      l)*«b.'i!b    wui.le    j«ilfr 

._-c   Kni.",n   ^»»tfkh  <)M(«r  Schl.iT«  i)i..t 

-  vwati'-t,  <nu['g|i*f)line\V«il«res(]!«  vdU- 

"nnngaQiiiirrtiilninG  ahballen,  und  k^iii 

>iies«r  Z«it  Ni<-üi:mJein  nU  dea  \en- 

I ''«ichin.     Zn  jener  Zeit  war^n  deiiin.,ch 

i<°en  Krack  heilen  im  Lar.arelti  au  lllar- 

Z11  sagen  «lationiir.     Seil>leni   nlier  diti 

![U]  der  AcrztQ  anr^obüil  hnl,  leheinEn 

die  po«larligen  lirnukheiteii  venchwuo- 

-VII.  —   Aber  niclil  allein  dßr  Arst  ge- 

l.iiziiretli  aein  j^li>a<i;jül;  es  heU'tt  4u(-li 

1  :  .'inent;    „Les    U)i-decinft   demandont  Ica 

rfiiieJes    iii'ceBsaire«    nu   [hsruincien   atÜiii  au 

loreau ;  fts  oe  doiv-ent  pns  a'iiJceaBer  ^  d'xutres, 

ti  lei  lunroir  eux-  iiiLnies,"     Hier  »l  »llst  l>lu- 

lopol,  liis  EaDi  UuAtairaleur  herab,    und  Dank 

\ej  ti   dieser  Qla^r&regcl,    mm    labt  Euer   sehr 

httuer,  was  besonders  das  ßlilitair  einplindel. 

!)r>n    kann    annehmen,    daf»  die    Sanitäls- 

.;-.  zu  Marsfeilte  teit  U/ß  ins  Leben  ge- 

I        Das    Be!;IemeDt   l'ür   das   Lazarelli 

i'lo  wurde  1730  bekannt  gemachl,  nnd 

>i  Nis  iiui  gane  anwesentliche  Abänderungen 
mch  lieui  in  Wirksamkeit.  Ich  kam»  nicht  un- 
trhissen  einige  6lcii'-ii  aus  dieseui  veralteteii, 
luJ  111  ii>Hhrldch<:r  Hinsicht  meiiiti>üi  iigeu,  in- 
.\kleuB(licL  I II tUutb eilen.  ^) 


■-11.  Lmi  U 


:  .!» 


Bin«  SpMcbtt  d«r  Art  bedarf  Leiae«  wci 
(SB  CommeDtars;  lotcbe  Vorgchrirteo  sind  i 
«ill«Q  BestimmuDg   das    Arzlei  gaoi  ntmüri 

4*00  fKjt  tnjet  l>  ta  fette ,  et  qui  lei  ren'l  tritt 
eOMpecU  k  ton  6sßtil,  jusqu'it  es  <]ue  le  csriclut 
la  maladie  ioit  biso  däTelopjie.  — 

11*  B'enbenl  ponr  «icun  cut  ilans  la  cliambre  ( 
(naiade  en  qnaraatoine;  its  ne  li:  Mjient  qiie  ilaiu 
flaignement  convenabtei  ila  tnrticiil  de  caneaUi 
T^rUable  £[b>  du  malade  dans  ses  reiionsea  anx  i 
alioni  qa'lislui  fönt,  dans  les  irtdiciUont,  ijue  it 
aoD  aapeot,  et  dam  ,le  plus  ou  le  moiiii  il'aln 
ment,  qu'iU  afper^iieat  en  hiii  ils  le  fant  de|iDii 
•     __ —  .1.  esamiiient  Tliabitiiile  de  eöo  c 


/. 


y 


Lonque  cea  majene  ve  lont  pas  sufBuni,  i 
.  (tMrcir  lenr  o{iinion  aur  !e  genre  de  la  mtiladie 
tormja'iU  Jngen^  qae  le  in:il:i!lu  a  fiesoin  d'un  itt 
nanuel  dt:  qualqu'un  du  r^irl,  ils  ctemaadent  ilui 
rapporl  l'entree  d'un  ff.kye  cliiriir<;ie[i,  qni,  en 
prochint  le  malade,  poar  siiivre  le  coun^  t>  c 
fanl»  le,  lenTrenil-cooiplu  de  t'i'lat  du  poul*,  lei 
atrnit  du  lymptdines  qu'il  decouvrej  et  il  admin 
loa  KinMe»  qn'lla  ordonnent.  — 

Ils  luspecteDt  tous  bnbuns,  cbaibnni,  pattal 
loal  CO  qd  a  qaelqae  rai^port  a\iS  symptdmei  [ 
lentiela.  Lari  mime  que  cts  Lutions,  cbarbon 
antrst  de  ce  genre  portent  avec  eus  un  can 
iraiinent  pronoiice,  Ion  mi^ine  qu'on  est  convi 
par  des  preuvei  non  ^iiiivDques,  qu'ils  derivent 
liee  Terollqne,  ou  de  taut  autre  cause  que  di 
eontsgieux,  le  boreaa  ne  iiprmpt  point  daat  ce 
k  «ertie  dq  lazaret  k  un  iniliviihi,  dont  la  g"* 
n'eit  pu  conatatee  par  b  ronsalidation  de  la 
trice  de  la  plaie,  qaoiqu'clle  ^oit  hhn  reconnui 
pettile  Dl  leite.  —  Le  maluilc .  qui  est  detenii , 
le  parfoni,  et  ceüs  d'itre  e"  ülat  de  qiiarantaioc 
Veneänte  da  lazaret,  et  rOlticier  de  aanle,  q 
*n  lervlce  de  iemeetre,  coiiiniunique  alors  ave 
aftn  de  «uWre  le  paatemeiit  da  la  plaie,  ponr  ai 
rer  la  gninaon.  ' 


Mao  fcaon  nichls  AdcImfm  H|M,  al«'4af9  derj«- 
nig«,  vetch«r  einmal  des  Fbfs  lasLcesretb  go- 
!6<zt  hat,  auThörl  der  meBtchlidbMi G«eIUcbaft 
anzugebÖrea,  uod  all«  Anapriclwaaf  Recht  und 
fiilligkeit,  so  wie  auf  di«  UälT«  WMt  ^litraen- 
icbcD  Terlieri.  —  Wena  dM  RagImiieDl  einem 
Ivrackea  mit  ßuboneo,  daren  aicfat  pettige  Na- 
tur DDtviderspruc blieb  mtwhm»  irt,  den  Au»- 
Iritt  aus  dem  La7;]relh  nicht  getf^ttot,  >o  i»l 
der  Zweck  ein  rein  palilncfatr.  Bi  opfart  die- 
»«II  KrSDlitio  den  Aptiditcn  ta  Sbnge,  7el- 
c'ii  io  ihm  einea  FestkrwikeD  TCmallMn  köonte, 
wodurch  die  Stadt  beiunihict  und  dem  Han- 
delMlande  ein  unermelilicfasf  S^ad«  erwacbisn 
würde.  Slag  man  «in  soldiM  YarfahreD  im- 
inerlun  klug  nrnoen;  ich'  kann  darin  nur  die 
icliceiendste  Grauiniokeit  findaa. 

Wetiti  nun  endlich  die  QaafnabtiDe-Zeit 
abgelaafeo  i>t,  und  dei  Gwtudhai^uuland  dei 
ludindueo  keinen  Zwaifal  Sbrig  lübt,  so  kon- 
oea  dieselben  nicht  eber  ihre  Fraibail  «ilaogen, 
big  iie  durcbtäucbert  nnd.  *) 

Le*  OfScters  de  uale  tfaOnmt  pM  du»  rencloi, 
an  «M  löge  un  [leiiifere;  ili  i'uräent  loajours  ä  ).lu* 
de  troii  toiies  äe  distaiice  de  Im  jvenicn;  |><*i'le  de 
facoD  qii'ilE  lont  lians  DB  äoigreaieat  an  moini  de 
(ix  toiie«  du  pe^tiii^,  qnib  fiateati  leqnel  pcili- 
fer^,  loraque  ma  ülal  le  loi  permet,  m  ncntre  k  eux, 
et  leat  paile  sans  pouToii  d^pan«  la  bwriere  de  fer, 
qoi  est  danti  l'iiiiciieur  de  rendoi.  Louqiie  le  na- 
l&de  ne  peut  point  sortir  de  *•  dianbra,  lea  OfßcJefs 
de  »ante  te  rdgicnt  a\u  le  lapport,  qei  Jear  est  tut 
par  rülcfe  cbimigi'^a ,  on  k  d(Änl  de  «elui-ci,  pu 
tOQIe  aatre  peibonne,  ^acfadual'BadMpoarioigner 
le  maUde  elc.  etc. 
*)  Im  Uten  Rapiiül  du  nrgliiwti  fiaM  «3cb  darübet 
Folgendes : 

^l^  parrnniE  sont  m  oMse  dant  Ueie*  le*  ad- 
BÜniitnüoiis  de  eante,  paKe-qa'il  e>t  reconna  pir 


^..' 


—     lOÖ     — 

.■:-Dk  fea'ßKurheruD^on  Iipnulzle  ^nige 
MTMCMv  •»'  nlühende  Kohleo  peMmii,  e 
c*br  4Mk^ft  Itaui'h,  der  Alles  dor.  hdrincL 
tnit  er  ia  Barübruug  kumint.  W^nn  uun« 
iMwehahui^tn  auch  diu  Conkigi^n  keinem 
Bi>tl4täa4i^' zertliiren  ,  no  waren  sis  weniii 
^«DlÜcb  untrbÜdlirli  tür  i]ie  Gesatidbcil<fei 
riwcl>«rhni. .  Indeseen  i>'l  der  Äriiliel 'ul>e< 
BhucberMiK«»  l^-'  der  einzige  -vom  sttiien 
Iticvftnt' von  173U,  der  nicht  mehr  beful|iM 
Üoah  wena  man  dieie  31iBcliuag  Riu  Iv 
^ii^Wtfei  iltid  aromutiicli  -  harzigen  Vegtlil 
ditrtb  «iif, erstickendes  Gas  eisetst  sieht,  so 
in»B^.vreoig*teoB  gettehrn,  daf«  die  S«ai 
AilimütntioD  bei  ihren  Vtrsuchen  vun 
fetnwa  fiicbt  sehr  glücklich  geneseo  isl. 
Saniläli-Wflcbier  selzt  nämlich,  Tii|)  I 
dieJUviiaadfla  das  Lai:»relb  vei lassen,  ei* 
fab  toitsioer  Blischun^  vonXucIisalz  uudScl 
frisantfl  in  das  Ziimner,  und  uberiüfsl  lü" 
)rabn»t;-d*Melbeti  dnn  schädlichen  Eiufln« 
lalAsoren  Gases.  0er  Wertb  dieser  Mite 
Ist  uDbadentead ,  indessen  üodet  die  A'lniin 
llnn  dArin  ein  Büttel,  sich  von  Jeden  im»" 
$0  CflDl.    bezahlen    2U   lassen  l      Wer  aui 


,  ,  fexp^cnce,  qae 
pfesenvtif  et  un 


le« 


seiilement  ils  aonl  un  e> 
lote  (lUUEant  cuiitrii  Ic  <"' 
qu'its  lont  ca[iables  de  | 
yeslllenlicls." 
ChapIreXH.  De  Ia  compnailion  ile£[iad'uni 
pftrfDEDs  «e  cuiiipoBent  de  .,Rec.  Sanffre  lif  - 
i^neose  Bna  libr.  vj,  Grabeanx  ile  mjirlw. 
feeanl  d'enccns,  Siivt)  ile  SiomK.  Gingeinln 
libr.iT,  Cnniin  libr.  t,  Ladaniim,  Cnrcuniu  lüt 
ID^,  CacdaHiDiiiiini ,  Atutolodii.'*  iun^iui»,  üu) 
Cubebet  loa  lilir.  ij,  Graina  ila  Guniüira;  l'uli 


Satiii^. 'VViditer' Aninn  Ar'hirani  (.Jel^sen- 
hui  halt«,  kann  leicht  artn«»«ii,  wie  K^f^lr- 
Url)  diese  Art  ron  -D«uiifertion  io  den  Händen 
solcher  iHvaicheu  für  dia  Gemiidbeit  der  Hei- 
lentlen  vrerden  kann.  Di»  kranlieo  Militnirn 
neoigiienft  beklnsea  aich  hittar  darüber,  und 
Bin  '27.  aUin  1833  «tbble  ich  aioeti  Tudesl.ill. 
ia  Folge  dieaer  Bäocbetungeii ;  anderer  Krnnk- 
bsilsiymptome ,  dia  faaQ&g  darau*  re6uI(ir«D, 
oichl  zu  ged«iik«u.  Sullle  man  nirht  weni^- 
iteiis  den  Militair-  Aerzlan  die  Aulsiclit  über 
die  Desinfectioii  der  illilitnin  Übertrag!«»?  Ich 
gUabe,  di«  G«flaDdheit  der  Sbinscliiiri  und  die 
SlaalskasB«a  nürdea  vich  dabei  uogiekb  beaier 
befind». 


'-1 


■f^'. 


Zwei  FälU  ,     -^ 
Hpontaner  Er^Fhnng  des  NaV] 

Von 

Dr.  Qnioolie, 

pnktiMbein  Arata  sd  Frankhrt  •.  d.  O. 


1.  i\.  N,,,  ein  7jahrigM  BlädcbeD,  bload  u: 
zatt,  TOD  alWMtcrnphulSMlB  Habitus,  erkrank 
am  i.  Janoar  1833  uoler  dso  Encheinun;":' 
nea  gai Irisch  -  Tenöacn  Fiebert  (Scblpiii' 
Sia  ward  tnarat  mit,  kilhlaaden  bdiUt 
Mitlaln  behaadelif  joioch  obne  Erfolfi. 
Laib,  dar  gloich  aofaup  aofgetrieben  und  « 
pfindlicb  var,  ward  beit»,  gupaoDt,  die  i 
■asia  Barübmog  icbmentej  da»  aatangt  de 
Heb  temitlitenda  Fieber  nabm  zu  und  w 
mabr  anballasd;  durcb  dio  StubUnileerur: 
gingsn  kaio«  Faocei,  soodara  nur  wenig  iz 
artigar^  dem  frbcbeo  fiiwails  äbDUcharS('..i 
ab;  qwtar  gaullt«  Mch  aucb  ooeb  «LDij^a  .' 
Erbrechen  hiotu.  Dabei  war  die  Baut  h^ 
and  tiockan,  der  Puls  klein  ^  freqoeat,  jedi 
nicht  haxüich}  dia  3*naga  mit  gelblich  weift 


-  «w  - 

(Itbenuge  dick  belagt,  nber  Aa^,  DaMluhr 
beriig,  Unnibe  grors,  kein  Schlaf.  B«  frurden 
ß  Blutegel  auf  deo  Üolerleib  geaflizt,  OcUnix- 
tur,  erneichenile  Klyttlare  nod  derglaiclMD  Ca- 
iHplaauien  auf  den  L'ulerleib  verordavt.  Bei- 
nalie  läglich  ward  die  kleisfl  K^aek«  ia  via 
Uue»  Bad  gebracht.  " 

Unter  dieser  Bebandlung  lUb«n:.Dadl  taai- 
S^aTngea  die  auf  Cnliiln^og  dwDantUcUvim- 
büut  deutenden  Syiuptnin«  Qücb«  die  Scfaatr- 
lea  im  üoterleibe  wiinleo  yr,mnit9t  anbalUod, 
sie  (tellleo  sich  rnck treibe  ein,  iimI  hSrtW  gc- 
vTÜLalicb  auf,  uibald  eine  Avileeruns  «rfoli^t 
war.  Die*e  war  ecLr  übelriecbond,  leliHiig, 
reicblicb  mit  Galle  uod  zabein  Schleim  gsiBeiigt. 
Her  Unterleib  blieb  gespannt  und . «Ci|ifiad lieb, 
tlen  Sitz  der  Scbmerzea  bezeichnete  <)■*  Kranke 
in  beiden  Hypocbnadriea  ,  jeJopb  melir  itOincb- 
len,  wo  *M  sicli  aucb  bis  xur  Regio  iU«n  er- 
ülreckteot  So  oft  die  Scbinal'XRnfille  eiBtratfliir. 
erhielt  >ie  ein  erweichendet  ED^atier  oder  i-Eh- 
lOfTet  Ridaiuül,  worauf  tie  dfinii  nach  «fulg- 
ter  DsnnausleeruDg  bald  anfhörlen.  Nach  ei- 
nigen Tagen  nabin  das  Ganu  eiaea  mehr  ner- 
vösen Charakter  an  ;  Pal.  pbanlAiirte,  lag  viel  in 
eiDein  anrubigCD  Schlaf«,  gewöbolich  mitbnlb- 
offaeo  Augen.  Die  Zange  ward  zienalicbUtA- 
Ken,  die  Haut  brennend  und  frocken , '  Pplie 
sehr  frequent ,  klein ,  jedocb  nkbt  le«r.  ■  Die 
EvacerbatioD  der  Fieberi  b'at  Necfainiltagt  um 
3  (Jbr  ein  und  dauerte  bi»  n«ch '  Mitteraaohf. 
Uabei  blieb  der  Zustand  d«a  .Unterleibee  "nnd 
<Jie  Ausleerungen  nie  vorbcn^  Urin^  dw.  nur 
«elten  aufgefaageD  werden  konnte»  war  ffilh- 
licb,  »bar  klar,  sehr  spHrssm.  Pat,  whi«lt  «In 
Kul  eiDgehiilltes  Infus.  lalarian««;  dabei  wnir 
•Jen  Bädei,  Calaplauceu,  Klyative  fioMg«a«t£t, 


^*^ 


flnd'ftA  HtcTnDKSl  o»cb  Umsläaden  g^be 
Hilf  die  Wfldeo  und  in  deo  Nnrk«DÜr[«n$« 
pdaftf«r  g«legl.  Auf  dieie  Woise  trnt  etwü  m 
12-^14  Tftgea  BeiseFung  «in,  die  Haut  u 
Zwig«  wurden  feucht,  da^  Fieber  lieFs  nac 
Mhig«r  ^Blftf  fand  sich,  il-is  Bewurstiej-n  w 
ganz  klar.  Der  Leib  blieb  aber  Doch  imn 
gMpanat^'bilvTeileD,  ohwohi  viel  seliuer  fcel 
ten  di«  Scfioierzen  wieder,  die  jedoch,  yte 
di«  tfMAbctochriebenea  ÄusleeruogeD  errdgt  « 
SM,  batd  anfhorten. 

'  Diff  K^nke  erhielt  etwas  Extr.  Chi' 
fH;.  paral,  und  ward  voraichtifc  genährt.  W; 
fthien>  -Diäirehler  trat  Varirlilimmtirung  «1 
Kfecfa«il)ungbn  ein,  dl«  jedoch  nach  einigen  1 
g^H-'b^HD  ^braucbe  milder  ausleerender  Mil 
t<r<«)«V-iiM«blior.  Gegen  das  Rnde  de*  Nu\, 
wiMb^äurth  den  Genufi  to»  22  Pfefremümi 
Idjfe'  ltt»fl  H*r  n tirnrsic htiger weise  zuin  Sw' 
]l**«beD  hnit«,  %vieder  eia  bedeutender  nüc. 
falT'^rSDlarsl.  0^9  Fieber,  die  KmpfJudlirhk 
Dwd'-^ODitung  dea  Unt«rl«ibi  Dahmeo  mt<' 
■ellr  ZU,  Und  es  »rrol§te  auch  nach  inehr«i 
TlMü'trOl«  »ichlicfaer  iueleernngeo  keine  1 
Imctttwutig.  In  der  Voransaetzung,  ddfs  t 
|l«!"dUsetD  «chon  über  4  Wochen  nnhnlleni 
HtfitlAiatBDde ,  der  Schiner«liariiglieit  und  Sp 
jranfide«  Unterleibs,  der  vou  Anfang  her 
«gwttlicbe-  Heerd  der  Krankheit  war,  lei 
AMsCbWltlUngen  gebildet  hxhen  kuDolen,  W» 
TnrL  bfjtaSBt.  nnd  kleine  Gaben  Merr.  d< 
it!it»DI)Eit.  gfgeben.  Ah«r  schon  nach  2  Tu; 
hob-  sieh  der  Nabel  eis  eine  gelbliche  ßlaje 
di^  Hob»,  die  am  5.  Febr.  hont  und  wob! 
^' VansenkSpIe  reinen  Eiters  entleerte.  Es  I 
biwauf  «tne  ati«:enbl!clLliche  Krloicbterung  n'i 
BfcwiWM'dao-  ÜB,    das   Fieber    lief«    nach, 


.-*■    Ut-  —  , 

Srhinerien  tiörten  fnst  gÄ^Iiebalrf,  «tV'Lüih 
war  n«ich,)  nirhl  mehr  «ufgolmbeo,  B»^  hn 
mir  aua  »ehr  viel  daran,  ita  Sitx  -des  Abtce)^- 
SP»  zu  busliminen,  der  in  den  ersteii-4  V*'ci- 
rlipti  binnen  2i  Stu»deD  wobll  bis  li^.kkine 
Tns»pnkÖp(e  Eiier  entleert«.  rDiesev  bUeb  im - 
in«  durchaus  rein  ,  elffiebotäfit^  g^miHebt,  batrp 
«ice  rabiuartiga  Ciini^isfCtad  nitl  nUd«  B«Kb.il- 
fvnbeit.  Ich  machte  *led«rh»1t-  den  .Vwiurli 
mit  eioer  Sonde  mlfr  IHirniiaita  dovck  den  ge- 
niTneten  Ntbi;!  dr>zu^eliii;  alleis -dilieb-  d;i« 
Schreien  und  die  A^'identtt«Kcb¥eit  de»  Kihde- 
^Rrd  diels  durehitDi  nnutÖftUob  geiaa<!bt,-i«»idiirA 
i'fa  Iifli  dem  günstigen  V«ri*af  :der  KVMAheii 
ancb  bald  doroo  ahstAid,'  uid  mfcÜ'drlt  deri 
uegativea  Zeichen  hegflügte, '  die  lieh'  iUr  die 
Uj»<>DOse  ergaben.  Der  Leib  vrar  Weidifgletcli- 
itiärM^,  diiTchHus  nicht  ges^MHt,  gegCfc  kiner. 
iiiäliigan  Druck  im  iiiit>d«tten.bif:htedlpfiDtöcli. 
der  Biter  entleerte  ticbaftfang^Tfl^tiB^  Dfcici:! 
11  gleicber  (^uanlilät.  Splher^  sAmmi^la'  ^«)i:h' 
)ri  der  Nacbt  mehr  an,'  tiitd  es  war  d«nn-friih 
Morgens  eine  kleine  Geschwulet  unter  d^th- Ka- 
lkei gegen  die  rechte  Regio  iliaca  bin  bemerk- 
li^r,  die- durch  einen  Drbck' vofl  uMen,  "iifi<li 
i'I>en  und  zv/ar  iti  »chibfef  Richliing^  Vim  rftcfats 
nach  link!  gegen  deo  Nalfel  wofal  ehdgB  Ws- 
lülUl  Eiter  enlleerte.  Die' KföDkeko«««  «war 
Tor  Schfiäche  nicht  elieio  aiehen;' 'ilbM  beide 
Srhnkel  ohne  Schmerz  aafbebea't{Qd>  aw-  den 
Leib  zieben^  sn^vobi  iui 'liieg'än ,  sU'trtao  »ie 
vin  Andern  nnlerstälzl  stand.  Oi^- Wilriil&Kin  ■ 
ienng  WRr  uu^eitrirl,  sogar  reichKcb;  ;di«-Ver~ 
liauuug  zwar  schwnch,  docb  nach  Ümstägden 
gut  und  beiterle  sich  iKgticb.  Von  heMucIteiii 
l'ielier  habe  ich  i'roiz  der  Ktr^fSItiglteo  Baoli- 
"cbluiig  nie  eine  Spur  betqerkt^  ditt  ItJMr&afl« 


rfelgQDf,  die  noch  wöcbenUng  im  GeHilfliyii 

-.  ka  »puren    mar,    faatte   dorchaua    nichts  T] 

acbet    und  rerlor    «ich    tod  «elbst.     Ich  gh 

"'     ;'     <  mich    daibalb   zu  dem  Schlufs  berecbligl,   ( 

-'  -  der  Abicers  ireüer  ia  irgend  eiaem  grofien  [ 

1.  geneide,   oocb   in   dem    Psoas  Beinen  Sitz 

'_/t-'-';  beo  konnte,    und    such«  diesen  «ielmebr  ia 

^    n  ner  UÖble   xmiscben    dam   Baacbfell   und 

Muskeln,  die  sieb  an  det  oben  näber  bescb 

benen   Stelle  gebildet  hatte.     Die   Behandl 

war  aebr  einfach.     Anfaags  ward  der  Tart. 

raxal,  fortgesetzt,  später  ein  leichtes  Inf.  ca!< 

,>^;V  gegeben,  indefs  schon  nach  14  Tagen  alle  i 

•"ivffjj^;  dUaineote  weggelassen.     Dabei  ward  Pal.  I 

't'EO'  ^^  gebadet,  zuerst  mit  Kleien,  dann  mit  >I. 

' ,'  der    Leib    aber  mit  einem  Calaplasma  von  1 

fergtütze  bedeckt.     Jeden  Morgen  entleerie 

den    Eiler  •orgfaltig    durch   gelindes    Slrcjcl 

gegen    den    Nabel.      Vor  Allen    ward    aber 

luilde  Ernährung   gesorgt.     Die  Kranke  miiS. 

täglich    Q   Unzen    Kalkwasser   mit   eben  >o  t 

]UiIch  Irinken,  und  erhielt  aufserdem  normil 

Fleiscbbriibe,    worin    Kartoffeln    durchgarü 

waren. 

Später  vermehrten  TTir  die  Quantität  i 
Milcb  bis  auf  |  ond  ^  Quart,  der  dann  Seil 
Ivaiiei  betgemischt  ward,  Allmählicb  ward 
auch  etwas  weiftes  Fleisch  erlaubt;  hierbei 
holte  sie  sich  anfangs  aebi  langsam,  so  dafi 
in  den  «riten  Tagen  des  Iliärz  täglich  kai 
1  Stande  auf  dem  Sopba  ausbatten  konnte.  G»| 
'die  Slille  des  Monats  fing  sie  an ,  einige  Scbri 
XU  gehen ;  j'tzt  faod  sich  aber  ein  neoes  Vnb 
bei  dem  langen  Liegen  hatte  sieb  eine  bede 
tende  Kyphose  ausgebildet.  Ati  3Iaichinen  m 
nicht  zu  denken,  ich  liofs  eine  feste  Malral 
von  Pfeidebaareu  alopfeD^  und  auXserifaiu  uu 


'•*,: 


/) 


—  iU3  -^ 

eia  Kisaen,  da«  too  dein  Hals«  Ul'nbaSUitU 
lieiD  relcble  und  die  Breit«  d«.B«IU- faAtt*. 
iufaeTdem  mufste  tle  licb,  so  vielwdi«£nifle 
erlaubten,  an  eineo  daeu  angeferÜgtenPI— ob— 
zu;  mit  beiden  liünclen  aahäti^eB  and  ••  «Mh 
und  Dach  immer  hither  ziehen  laawn.  SeifcAIiUe 
nUrs  Dahin  die  Eilerang  allmäblig  ab,,  ani  im 
April  Terachwand  auch  die  lcizte8pat.  EsbUeb 
aber  ein  NabelbTuch,  der  selbit  jeUt  im  Jnli 
noch  nicht  gaaz  geheilt  iil.  DitKläftonahnrin 
aller  licbllich  zo,  dat  VuluiaeO' do»  £Äip«r5 
vermehrte  sich  auch,  die  Vericriinunang  das 
liückgratbs  ward  gerioger  und  ilt  j*Ut  oor  adch 
unhedeuteod.  ri'ach  eiuem  HechiwöcbanllicbAn 
Aulenihalt  auf  dem  Laotle,  bei  fmtgesetxtoAi 
(jeauls  TOD  Milch  und  leichteo  Spei(«n,  nseb- 
deui  sie  70  —  80  Alülzbüder  genommSD  bat,  ist 
sie  DDD  vollkommen  genesen.  Mar  •■»a.Nai' 
^nDg  EU  Koliken  ist  noch  von  dar  scbwuMi 
Kraokfaeit  zarückgeblieben.  Oia  &raBka''i«t 
beule  (A.ngust  183S)  cia  blübeedeB,  gMoodci 
-ViadcheD ,  bei  der  sich  keine  Spar  dar  früher 
iitierelaodenen  schweren  KranUieU  mehr  sHgl, 
Si«  iiberstaod  im  Friihlinge  1835.Bbeniial«  ein 
gastrisches  Fieber,  das  aber  bei  \r«tetn  gelin- 
der war  und  sich  nur  durcb  diewlfaa  UDgCtrSba- 
lieb  grofsa  Neigung  zn  Koliken  bemeiktioii 
lu achte, 

3.  Am  3.  Juli  1S33  kam  eio.  14jäluigei 
IJaaembursche  aus  dem  beoachharteD  Kjiu«»- 
(Jorf  zo  mir.  ÄuTaer  einem  Wechäelfieber,  woran 
er  vor  2  Jahren  längere  Zeil  Ikt,  ifiU  er  Aie 
rine  Krankheit  gehabt  haben.  Etwa  za  Antiang 
März  verspürte  er  Scbmere  und  Ajwch*'«ll>l»£ 
in  beiden  Hypochondrien  und  WÄndte  tidi  8n 
einen  WandArzt,  der  ihm  Btetegel  I  ' 
JoaTn.LXXXVU.B.3.S(.  "H 


L    rm. 


—    114    — 

■Keb  sxnä  Meclicin  gnb ,  J«(1ocfa  obns  loii  j«r1i 
■Errolg,  Unrerleit)  und  Beine  »cbwolleo  ii: 
«ufar,  nach  der  Be>cbr«ibung  cu  einem  < 
■W  Vml'angfl,  er  mufit«  das  Bett  hiilen 
4M*  aehr  angegriffen.  Die  Verdanuog  soll 
islMblirh  gut  gewesen  seyn;  Urlnabsondi 
Jibw  Irolz  de*  bäufigea  Acdraogs,  den  Hai 
'tauen,  sebr  uDhedeulend. 

.  Oboe  ärztliche  Hülfe  lag  «r  10  bil  An 
•Jnoi,  wo  plülzlicb  der  schon  bervorgetrii 
disbal  aufbrach.  Es  eotleerlsa  sich  mil  i 
■  barar  Erleichterung  angehlich  wohl  10  < 
Wuier  und  die  GeecbwuUt  war  vencbna 
AmF  meine  Frage,  ob  ihm  im  Augenbllc 
jEod«eruog  nicht  un\  obl  geworden,  entgf 
•ri  nein,  er  habe  sieb  herumgelegt,  un 
.Wuser  TOD  der  endero  Seite  such  nui& 
au  lauen.  Bei  leinetn  Beiucb«  fand  id 
.otwai  abgemagert,  die  Geftichtsfarbe  ße! 
'fedocb  nicht  cachektiich^  den  Puls  nichi 
•  vreichend,  etwas  schwacb.  Er  hatte  uM: 
'  .4  Wochen  seit  dar  freiwilligen  EntleeruDi 
.Wassers  ziemlicb  wobl  befunden  und  nai 
umgegangen.  Aus  dem  noch  immer  geitJI 
-Nabel  ilofs  täglich  etwas  Serum,  jedoch  d 
-viel,  dafs  es  d.is Hemd  oafile.  Verdaaum 
^4Dt,  und  auch  die  Uarnsecretion  wieder  no 
d^  öflere  Drangen  halle  von  selbst  auT^i 
Er  klagte  nur  über  ächmerzea  in  beideo  1 
choDdrien,  die  ich  auch  aufgetrieben  und 
'«upfindlicb  gegen  Druck  fand;  (man  kon 
<  keiner  Seile  mit  dem  Finger  unter  die  k 
'Rippen  kommen).  Der  Nabel  war  beso 
-im  litilcen  Winkel  offen,  iadefs  nicht  eni 
nur  etw^R  schwammiges  Fleisch  wuchei' 
untern  Rande.  Beim  Druck  und  Betastei 
Baschdeckea  flofs  etffa  ein  Tbeelöffel  rothl 


—  II»  • 

Stnta  a«t  itir  OefTnonf,  Kfaf  aiftan«  Saode 
konnte  ich  in  der  KichtuDg  na^  ünlu  nod  et- 
WBi  nach  ob«D  (gegen  di«  BGIs  tarn)  leicht  oa- 
tcr  den  Bancfadeckea  hioführ»;  ■wdniig  oboe 
Schtncrcen  4—5  Zoll  ein  sad  Ueb  iicb  elw^ 
j  Zoll  auf-  und  nbwäru  »Mtb»a,  Mtcb  eben 
K  viel  fsgen  die  Hi'ihI«  da*  BmfaM  bin, 
d«iD  aber  fand  aie  Widentand.  Tkfer  bälte 
■cb  tie  Dtwb  einbriogeD  konaaa«  tUnd  aberda- 
Ton  ab,  «reil  dies  scbmsrsbaft  war;  der  Siu 
itt  Höhte  scbieo  cwiichan  dan  .'FariioDaoin 
nod  der  ZellsewebMchicbt  dar  BMcbdeckeD  cq 
iftjD  (oach  I^n^en&«(l:  nad  Aadom  swischea 
ita  Lamellen  des  Baucbfeüs),  daa  Oedetna  pe- 
dum  war  gantlich  Terscbwaadsa',  aar  fandeD 
«icL  an  deo  Beioen  hellbraoB«  aaiagalmarilge 
fltcke,  TOD  deoflo  sich  die  Haut  abtieben  lier«, 
f'iB  TOD  ejaer  zDsaaimengeMlaaea  Wasserblase. 
Vehtt  ihre  RotstebuDg  und  fräbere  BascbafTeti- 
hell  irarsle  Pat.  Nichts  anzagebeo.  Ueber  die 
Ttraalauenda  Ursache  IJefs  sieb  dnrchaas  nichts 
Kübercg  ermillelo.  WabrsdiunliGb  waren  lo- 
firkttD  der  Leber  »od  SUta  nach  dem  Fieber 
luräckgebliebea  uod  aof  dieM  'Weis«  das  Ue- 
bel  allmäblig  eolsiaDdei).  Et  -warden  Blutegel 
»B  die  HTpocbundrieD  gelegt.  Molkes  and  Kali 
8Mt.  mitftleJ.  taraxaci  verordnet,  dabei  ein- 
lacbe  und  nährende  Diät.  Bei  dem  Gebrauche 
die)«r  Slitlel  cessirte  die  AbfOnderung  allinab- 
'■E.  der  Nabel  schlors  sich  und  Patient  ward 
ganz  hergeetellt,  ao  dab  «r  Ktater  Mlbsi  das 
Uaadwerk  eines  Scbuüdts  ergrafeB  konnte. 


H2 


1 


Kur  E  ö    Nft  c  h  r  i  chte 
A  n  s  iB  fi  g  >. 


Oi«  herrwften^  KnmMMlMoiufilfilim  in  H^^^ 

C&DsSictiB  lUItiheiluDgcB,}  " 


Win,  ä.  21.  J<iE  1<<3^ 
"ie  WitteranE  ie»  MSra  war  im  Gani«n  Iriüe  ünJn 
Wir  halten   oft  NeM,    durch    mebrera  1^  anlulu» 
Segenwetter,  O.-'nnd  NO.-6ti>riii(^  niid  dreiHilS«!' 
gauöher.    Zwei  Hai  halten  wir  de*  holiMBironi(.  ' 
Ton  27"  10"'  P.  M.,  nSntlidi  am  ISten  md  28; 
niedrigilen   Stand   beobachtete  icfa  mm  Qten.  n^ 
27"  !•"  P.  M.     Dntef  27"   3   bii  4"',    welelie 
dw  genofantiche  Baromelenlend  i*t,  war  in  di^i- 
a«  QoeckHlbec.iiwbran  Male  (cnDlraii.    Dif  • 
Tag«  waren  dec  Ute  — 1«  R.   and  der -28^10  <■ 
Ganzen  {ebörtea  jedocb  die  lebten  Tage  dei  y. 
da  wünnileiii  dat  Tbwmoaeter  halte  od  ii  ^'<-'  ■ 
+ 15»  R. 

Der  eaburhöie  Charakter,  weichet  ebhon  In  Fc^ 
düi  SU  eulwickela  begann,  erreichte  in  diuem  l*''" 
HioftAciDe,    DMTotki^nmendnBtiut-iudJiiÜieKii' 


_   11?   — 

-1=  «in  Murin-ilidi,  Ol  I»Uen  eritere  iM 

„.  ••-'■"'f "  i  j-'t:,™  Sm  ta  U..6C.  0,.....» 

,..,  „d  m.M.  mi.  Sek...»  r»'?'^«"  'J  "il.nJ... 
E.1S  5,01.=  L»ifi.  J..  f  ""■'Sr?to  sS.  U.«^ 
nkkige   Diarrhoen    waren  '"« J™«««   «  aU  »*e  liC' 

derlei,,.«..  '^  "'•™' "'""ii"  „  l.l,."'lel"  """■"• 
.iel  uabten,  daher  .,m  *°J^^"rJ~,y  ,-üt  jeden  ge- 

,..1,011.  Be.el,-erd.n.     »e,,»^.   du'B»  „        _^|_J^ 
:.*  »..od..     ob..   .,0     0g2J'.'g„,|,.   !.„.. 
U^iemalnricn ,    Blasen  -   nn-i    »Lum- 
oft  in  die  Behsndliing. 

s.,...»  ....dl.  .t^rJUTES..^-— .t"i?t,- 

.ie  .,rd»illeo  -ieh  ,""'  Jt'ÄS.lele  iderti.««). 
Weduertehw,  bwonder.  .^re^"^'      te^or,   „.d  «ar.n 

,h..™««i.o  «■'«;'"'"  J;;ti.""e..d"  Cr*  J«- 

meiit  «..Art  e""»''e.^V  ,      ■-.BTTf.bri.  nerrwa   c.  llei- 

Kn,.Uwito>,  .od  d.e  »'«'^  .iS^^l'oe  im  A.fe.g  de. 
„er  f.  der  Näh.  «.■"•  """"fiJJ;' JO  letalli.  h.«", 
»i.«™  «»gebrod...  '"""'j"r«V™,e  .ich  altath- 
.„,..  .h.g..ihr  20  8""*"iÄ,.  Kra.lh.i...r...h. 

ti,r:;.^'KSo.f":.i3«h.id2-;is; 
r.^^'a."?1S.-.";-«^"--:'- 

•1  -S;*  ':^^m;l*»-^'"^«^b-S^°«"'  ■! 


it  DianW 


/^ 


'■^ 


fceMep,  irelcho  3  bb  4  Mil  innertulb  24  Blimto 
NmoU  Oboe  besondern  Soliroera  und  Hiprällii^keit  e 
Ud  ämn  wiedtr  Jängera  Zeil  aimeUle,  liaum  iiSi 
mnt  lelM  Fielieitiewegung  walitEUnelimen  TermoetiU 
Heuten  LUgten  üter  KingenonimentieU  il=i  Kupte 
dn  ilaDHifes  Sohnierigefülil  im  Koiife.  ike  Geiidil 
batten  ettrai  eigenthümlicli  Apatliisches,  die  Zung 
meut  C^en  die  Wuriei  hin  weilslicb  belegt,  unt 
ind  rotb;  «n  den  Kandern  waren  die  Wäwclitn  ilul 
TOrtoetend  anj  tief  rotll  geßibt,  der  Dnril  war  in 
M  Mebrwen  beoliacblela  man  OinireasLon  aot  der 
fdbtt  Un  und  wieder  SeitHnslecljen ,  ßeiserkeir  bi 
Heislea,  _Der  Urin  ilufs  siiärlich,  trübe,  geMUigt 
Pei  Gotnütb  meiel  stbr  niedurgebeugU  Ging  diel 
Mt  weiter,  bu  traten  dann  nadi  eim'gea  Tag»  i 
bedenlundero  Ersibeinungen  ber»or,  ali  grolje  Elii 
keil,  kalte  livide  Haut,  betondera  am  die  Lip[ieB, 
und  Alteeil,  icliwadjer  kleiner  und  sdineller  Puii, 
den  oft  bie  /um  Hasen ,  bei  Mehreren  aber  aueb  du 
IMDlaa  iChwiiuiundKs  Uewubtiejn,  küble  Zunge, 
mdnde  Sprauhe,  0[]pre»aiün  auf  der  Bru«  mit  li 
Heteorimua  mit  einer  auigesproclienen  SchmetTln/i 
Mm  Dncke  in  der  recliteii  Dannbeinfiegeod.  Dir  i 
lOM  nibm  nicbt  inmier  gleiclmiiiriiig  mit  deo  ü» 
S^miitameH  an  Intensitül  zu,  *ie  kam  wälireaJ  lio 
ball  peroryinienweiae,  und  nie  mit  Blulungei  ' 
den   After   oder  Perforation  de«  Otimes.     Ja  ei  tu' 

Kboobaclilet,  dafs  jene  Kranken,  welche  wähteM 
ahbeitnerlaiiis  stärkeren  ÜurcbfaU  ballen,  eb«  i 
un,  eT*  die,  wo  dieser  aufl.ürie.  die  GeccUeteo  i 
(■■  einen  Ungwierigi^n  Verlauf,  »olenne  Criin  t 
»tobtuni  Torsdiein ,  aurierst  leiten  trat  reicblicbet  Sri 
ein.  Die  an|>lücklicJi  endenden  Fülle  Terliefwi  «rt' 
und  betondera  im  Aufange  der  Üjddeaiie  fielen  die 
laseh.  —  Die  ersiirielsücliato  fleb an illungs weite  war  ^ 
lind  «ntiphlogiilisKlie  und  allerircnde  mit  ßerüdirdl 
der  ofteongeativM,  oft  entiündlicben  ort  lieben  Al(e«i 
Deooet  Salej)  mit  Satniialt  refr,  dos.  Ipecae,  Limo 
Mkodel-Emubion,  Fonienta  frigida,  Hinid.  ad  i 
Cnonrbit  ttnentae  ad  pectus  et  abriumen,  Bmtniu, 
MpUimen.  kalte  Waicbungen,  nebst  atrengcf  Diiit 
vihtten  ildi  aucli  diesmal. 

Bei  den  Sectionen  fand  man  die  Darmgescbwüri 
wnders  im  llui>,  luwolil  einicln  itebenda  runde,  ali 
anigebreitet    uud  länglicLe,    lelir   ausgctcidiaet.    In 


—    119'  — 

Mctirubl  dcT  Falla  war  w  jaihie^  «ir  m  ttatkeu  Ann-al- 
ttuagen  der  Cn/n-'idicn  Drüaen  gatuMniaii ,  und  tlieso  uili 
min  oll  im  Zuiücksclimlen  begliffen.  Wo  eIcIj  GeicIiHÜra 
rn  iIm  Dinnea  vnrrandea,  wuffi  cuterlSIsig  aucli  I 
oder  3  an  der  hinteren  Wand  de«  Eakttojirnii  /,ii  eelie». 
Allrnttnibcn  lali  man  BtatkaBloUnhiiiAiitg,  im  Geliirn,  in 
'lijn  Lungen,  iui  Meii'nterio  nnd  ja  der  Miti^.  Das  Üliil 
üliinit  iduaierig,  sclmärzlich,  aar  ZerseCcung  selir  |>e- 
iie>el,  denn  die  Faulmfa  mt  migenisiti  raacli  «in.  Oai 
urickenniuk  icliien  mtihnnslt  la  iiniBiiiii  Verlaufe  stvllen- 
Hriie  ecwdcbl  zu  lejn. 

Unter  den  liaulleiilcn  warm  rMhUn artige  Entiiin- 
<'D>)gen  derielben,  beaandeia  hafiigfl  nnd  etiirmisdi  vei- 
liufenda  Gewcbtsrusen  häufig,  Mch'MroiiLiilus'j  Aiicfn- 
!iJcc-KnluinilDngen  geliürl»  Ka  des  nkbl  ür^lit^nen  Kcir- 
aen.  B«i  Kindern  beotiaditete  ich  oft  MniKlsrliKÜmm- 
clien  und  gntartige  Mumträalik  TsbetMlSse  Bruslüliel  und 
Il)di(ipei  post  Scartaiinam,  nebtt  Tot^-Gonvutsiva  wureii 
übeciliu  dio  bäuligiten  chroniMben  Kraaklieitbfoiiiien,  wel- 
cbc  ii  die  Bebandlun^  lamen.  Gicbtkranbe  liatlen  viel 
T\i  leiden,  da  ihr  Hebt)  meiil  naier  «fner  giini  anomalen 
fi'ixa  ili  Brust-  und  Kiipfgidit  atcb  änlserte,  und  harl- 
nidig  «ad  ge£ihrvaU  verlirf.  — 

Der  AprU  begann  ,njt  Froit  TM  1  bis  2°  R.  unter 
Nun,  |ing  jedoLh  bald  meiner  Gembahaii  g ein äfi  in  grelle 
Tem|w»(unfechse1  von  +  18  Ui  4-34*  R,  in  der  Sonne 
über.  Der  Himmel  vm  bntondeH  in  der  ersten  Hälfte 
'uuiil  heiter,  doch  \üa  Oil-Slürioea  ntanclimai  bew^U 
Dei  niedrigilen  Baromuleritand  veneicbnetc  ich  am  17ten' 
April  mit  27''  2'"  I'.  M.,  den  iiSchiten  am  Uten  Diit 
ÜT"  4'"  h"".  Den  niudrigtten  Thenaomelersland  halten 
■it  £ni  Zlen  mit  —  2°  R. ,  den  hocbiten  am  121en  mit 
+  24°  K.  Im  Allgemeinen  wu  die  mdtellaUledesMo- 
'•»*  milder  bei  veränderlicher  Wiltenmg  als  diu  erste  bei 
lieudkb  faeitrein  Ulinmel. 

Der  catarthosB  Charakter,  vtMaat  im  Laufe  dieies 
^fonalt»  fortdauerte,  auCactte  ddi  TonBglich  durch  ca- 
larrliDi-EQizünd liehe  Leiden  der  Luftwege,  wobei  die  Uii^ 
»enanfdile  sehr  haulig  etwu  Kranpfhäifees  leigtcn,  nnil 
"A  keinem  Verfahren  weichen  vroKleo.  In  der  ersten 
Hallte  du  Monats  wurden  reine  Bntiündansen,  lieaonderf 
•lei  Lungen,  nicht  seUrn  geietten,  bei  hindern  käme 
DiODcbiopneamonien  viui  hefligem  finde  (>-(  in  Behang 
'"■g,  iioran<:lich  wurden  solclie  dBTea,>befallen ,  die  wat 
lend  lies  Winlci«  am  &ruD[ifliasteB  litten,  uutw  diw 


—    120    — 

ITdiitSnilen   war  die  rrognoso  Enüerrt  nngjlnitlg,  4l  4l' 
ineiaten  •tieser  Falls  Karben.     Nebst  ilen  CntarrlMl-l~ 
tieiD    hertscbtcn    aucli    liebetLarte  nml  fiebtirlMC  Kh|»_ 
üimen  acht  alark.      LcUtere  neigten  lieh  wie  iin  ralM 
tanen  Monat  za  Cebetg&ngen  in  andere  FielwntTttWMr 
(onikrs  beobaclitele  man ,  d»Ci  bei  rlieumaüMlien  4 
enUiindiingeiT    ein    biliöser    Ctiaralitei   sieb    liifl! 
Ueberbaa])!    nnlimcn  gaalrische  und  gailiitcli- 
bet  an    UänUgkcit   dei  Vorkommens  lu.   ebet 
WechictQuIiEr ,    (lie  nnter  lersdiiedenen   Fwnn  A4^ 
Tntae  qtioIiJianae,  lertianae  und  inailanoe  ■ 
man  licli  aber  <ron  der  I'eriodiciläl   äner  Krarthät^li 
ZQin  Schluue  Terleiteii  taiiien  dürfe,  man  bato  ■*■ 
tier  Intermittens  Inrvats  iii  Ibnn ,  bemei  n 
icb  Ilinen    in   Knrze   liier  miübeile.     K«  war  etaV 
TOB  6  JaLren  ,   die  obgleicb  Öfters  kränkelnd, 
nie    lierknlend    krunk   gewesen  war,     Sie  war 
r«re  Wochen  krank",  nU  die  Eltern  irztlictie  E. 
Das   Kind    kluuttt   über  Kopfschmerzen,  and  fi 
milfelD  um  2   Uhr  tiylich  Irost,  änrnaf  Bitar,  die  Iwia 
die  Nacbt  anliieit,  am  Morgen  war  Allei  beinabe  iwiMC 
El  feblte  an  A|i)ie(il,  Durst  war  viel,  das  Atbnenwn^ 
(1er  Leib  gespannt,  die  KUckensSulo  an  mijiiteret  Sitüaa 
beim  Drucke  icbmcrEÜafi.    Pnla  in  det  fieberfreieaZdlSK 
leb  bielt  die  Krankbeil  flir  eine  Feliris  cu|jhaliiu-fwlnE> 
tHtermltiens,  sutzie  Blntcgel  un  die  Scbtüten,  kaUr  C»-- 
■obluge,  innerlidl  eine  Millura  Icmpcrans,  dannF<<     ~ 
tk»,   —  nielit  die   garingslo   Besserung.     Uinlge  1. 
lingi  der  Wirbelsäule.     Alles  obne  Krfolg.     Jcli  ^. 
anf  Cbinin  zu  4- '^■ran  pro  doii.    DaaCebel  rera<^Ü. 
■icl>,     ond    das  t'ielier   wurde    eine    Continna    tt:  .   .    - 
Nun  erkannte  icb,   dal's  ichesmit  einemHyilrooepIiali.i'--- 
aentos  za  Ibdn  liabe,    and  dals  derselbe  KraokbeiUprM» 
aneh  im  RÜekenmark  bestelle.      Alle  dagegen  »ngFacnl«- 
len  Mittel,  die  kalte  Douche,  Tropf-  und  Kegenbüdirai  ' 
t'iiigi'iechnet  (welcbe  wolil,  als  das   Sialium  n      -   '   ' 
,.,v^,.|retcii  war,  äugen bltckticli  die  Kranke  an  *i 
l.ii)  ,  'ilieben  frucbtlos.      Das  Kind  Marb   am  IS 
.ii>?i<'i<:r   ßebandliing ,    und    die  Sectlon    zeigte  < 
m«ine  Tuberciiloie  mit  bedentender  WsHeran«ammIa«|fl 
ilen  Ventrikeln ,  sebr  starke  Gerüfsinjection  der  Hea' 

toraiiglioh   der  dura  Meninx    des  KücLenmatk«*, 

leUlere»!    in    der  Gtywd    des   4ten    Riickenwitbel*  I 
betrüchllicbe  Anschwellung  der  MarksubstaD»,  ab  D 


—  öl  - 

in  iilanSteiie  hypfrtropMacli  nSrs  ",,  —  'AulTal[L>nd  n-ac 
lUe  in  der  xoeilen  Hälfte  des  MnnnU  mit  BlMri»  iler  wär- 
mtren  Tige  reger-  Hautlliätiglieit  und  gr  •{•«  Keizbarkeft 
ilirielkn.  Vtrii eilen,  Neueluuiscliliieef  Siropliiiliis  bei 
Kindern,  icahtÜEs  und  herpetische  Auudthgikran'iheiten 
bei  ErHachF(;n<;n ,  wunlcn  sclir  hÜuGg  in  di«  Behandlang 
lebradil.  Ohne  alle  Veranlassung,  odw  «nf  lehr  gerineB 
GetnEuihiiiiuimclien ,  entstanden  in  der  Hiut  Furunkeln, 
<fi  ili  Ciisi»  potlhuiua  schwurer  Kranklidtea.  Eine  »al- 
ilieFuruncuIosig  lati  irh  im  Geni<-,ke  und  Rucken  enUlchen 
liEi  einer  Fraa,  der  ich  gegen  ctiruni.icbe'  Laryngitis  ein 
üni|j|iatr.  SIezerin.  ad  niidiuoi  verordnet  btkilc.  lia'bil- 
ileltn  sieb  7  Furunkeln ,  datunter  der  grSlite  in  der  Ge- 
IOifI  ilea  lebten  Halswirbels  von  der  Grobe  eines  Uiih- 
■eteiei,  lebr  verdaclitig  ausschund.  Rs  wur  jedocli  kein 
AntliFai;  durch  Catapla^men  wurden  sümmtUdiu  Furunkeln 

ilüiiUcli  gdieilt,  ohne  jedoch  bisher  einen  günstigen  Üin- 
uüuf  dacLaflröhreiiübelet^äursertziibaben.  _  Im  Zu- 
itnmnimnge  mit  dii'Sen  Haulleiden  sclieittt  das  ungemein 
Liu^t  Vorkommen  von  Urüaenanschwellnngen  gestanden 
1°  Wa,  Bd  tci'opbiilüsen  Indiviiliien  wucÜien  jahrelang 
^"  Mbluinmerode  Dcüsenknolen  plützllob  zu  einer  be- 
iaittUai  Giürae,  die  Haut  darüber  entzündete  licb,  platzte 
u ml  bildete  ein  wucherndes,  Jauche  ^umderndeB  Ge^ 
'diiüi,  Onter  den  chronifchen  Kraiikbeiten  wurden  nebst 
"iniiida  Lebecleiden  am  häiiliesti-n  beobafhlet.  Leber - 
und  Ocntranke  klagten  viel  hber  die  Betebnerden,  wel. 
m  ilinea  du  neu  aiifloilernde  Cebcl  vernriftchtc.  Arltiri- 
II'h  Hven  noch  immer  denselben  Anomalieen  ihrer  Pa- 
""jme«  aiugeselzt,  mit  denen  »le  fast  den  ganzen  Win- 
'^hinilurdi  zu  kämpfen  hatten.  Apopluklikcr  bürtc  man 
*iel  "lier  Schwindel  klagen.  Es  kamen  riel«  Selbstmorde 
M  Melucbolikern  yor.  Die  Pnetperal-Elebcr  und  der 
^ll^iit  abdominalii  waren  im  Ganzen  ikbl  sehr  bäolig 
«o'  lidil  tefii  büsartig. 

';  DltWB  Fdl  h;,be   icl,  i,I>l,;idfn  l«ier,  und  werde  ihn  xhiei 
u\y  lufiihcljclier  bticliccilien. 


A 


—    122    — 

■    '  a. 

EUx.  VilrioU  Mpixlchli,  in  chronUclieiu- F-rbredim  a- 
Atoni^  Jes  Mayuiia  eiiififeiiliui 

Mediziiitilruthe  J>r.    Günther» 
bt  Köln. 


i^an  erschrickt  (nagt  <ler '  IMagtiostiker  IFfckninni). 
wenn  man  in  Cullen's  !\osologit  das  Vcneichails  der  ha 
iinzälilieen  irlen  des  ErOrcchcm,  unter  der  Rubrik;  Dfi- 
i-lisia  aiirgcrulii't ,  ansielit,  uni)  eicli  erinnert,  «ie  (icle 
liiiem  ans  eigtrii-r  Krfahrung  schon  davün  bekanot  |^iru(' 
<'fn  sind ,  und  duch  ist  dies  Verzeichniis  lon  Calleit  nvcli 
nicht  einmal  Tollsländig."  —  Diese  mannicbratliie»  li- 
s.icben  niaclien  ilcn  Arit  allerdingi  verwirrt,  und  icl]«« 
ist  es  lui  die  Heilti;nde,  hier  den  techteo  Weg  in  An- 
den ,  nie  eine  lange  eigene  Erfaiining  mir  illeaei  l«*!'- 
aen  hat,  Iiiiu-itcheii ,  wenn  auch  die  meUten  Attca  ia 
crirvHischea  Urbrecheiis  zu  dtinjenigen  geliören,  deren  C'- 
lacLe  in  orj/anüch^it  fcläeni  der  Digeslionsorgtine  Htpi', 
ta  giU  es  docli  auWi  ^äile,  wo  ein  sulcliea  Eitmlica 
nu(  reiner  Alonie  des  Magens  erfolet,  wenn  gleich  ITk^ 
r.Kina  diese  unter  iliu  so  «eltenen  rechnet,  dab  it  Ic- 
fiauplel,  dafs  Schwäilia  des  Magens  allein,  obne  all«  wi- 
dere Krankheit  des  Kor^iers,  so  selten  als  CrsacAi  iti 
dironisriien  Erbrtichi-ns  erscheine,  dafs  man  Hnadion 
tünne,     dafs    sie    es    unter    99    Fällen    gewib    98  Hil 

Dali  bei  itiesec  Art  des  Erbrechens,  welche  lich  i»- 
diirrh  zu  erkennen  giebt,  dafs  der  Kranke  schon  mch 
»der  wenigei  lange  vor  dctn  Ausbruche  deiselben  üWi 
.  schwache  Verdauung,  und  nach  deui  Genüsse  von  S[«iKa 
Unit  Getränken,  über  UnbehaglicbkeiC  und  Schmentn  in 
der  Magengegend  klagt,  mit  Öfterin  AufstolseD  and  hau- 
liclieni  GerMube  aus  dem  Munde  verbunden,  was  dun 
L-ndlich  in  Krbrcchen ,  meistens  leiclil  und  ohne  alle  At- 
btrcngung,  übergeht,  ohne  sonstige  icbmerihahe  ümpfi*- 
dungen  an  irgend  einer  Stelle  des  Unterleibes.  —  aich 
rlem  Tode  Wi  der  LeicbenüfTnung  der  Magen  oftvn  Mkl 
ausgedehnt  gafundea  wird,  wovob   iJfwJwwiM  ia  Man 


„IdMn  nr  Dhfnoidk'  ei»  urfUlMAti  Re<t|>li-I  nnmbrt, 
bl  «bU  alf  PtAd*  Afit  KiMkMk^  dateh  die  ofKrn,  «Ut- 
kn  AHtmpinim  bdin  Krbreobra  bewivkl,  und  nicbt 
lU  Vnache  dertdbwi  amoichn,  wla  M  wolil  Ton  Man- 
Ata  <Uir  gehalten  «ird.  — 

6«  (diwer  Sberbaopt  da*  dmnUAa  Erbrtchen  in  h't- 
In  bt,  MiD«ntlidi  wenn  ««  («la  (engt)  auf  orgnnitdiea 
IWern  der  Dlßeilioawrfane  beraht,  «o  in  den  bei  wd- 
it^iD  iiieitten  Füllen  nui  auf  eina  pnUMfiin:  Kur  «ii  bolfen 
iil,  10  iai  aucb  idhtl  die«e,  liitw  in  Heile  tteliuixle  Art 
iki  Krbrecben«,  iDdiiichtlieli  ibrer  Heilung,  ni(J:t  wenig 
Mflcrigleitun  unterworfen.  Ao&er  tiat'j  lorgnamen, 
»etknabigen  Diil  dei  Kinnlnn ,  ab  «inein  tlaujiterCor- 
dernili,  [and  icli  anter  ailea  blerbei  Tcrsiicbien  Atzaei- 
millcln  keines  ao  «irlMm  ala  dm  £fi«.  Vilriul.  Mj/ntülili, 
fit  dietu  nocb  nealich  ein  mir  Torgekotnmeiier  Fall  die- 
KcAil  bevriesen  bat;  bdc  iit  blorbd  aar  die  iirE|)rÜng' 
lidi«  ttcreituitgsact,  ivi«  sie  Myniicht  in  »uliieni  'ilicimira 
"  Tmnmenlario  mnlico - dl«iHMO  angibt,  zu  selieo,  woTon 
""h  •päterbin  bedeutend  abgewieUen  fit,  und  worauf  icb 
in  l^rniaieuieii  hierbei  ileti  aufinarkBam  mucbe.  — 
Hodi  Myiakht  werden  nämlich  dia  bekannten  Ingreilien- 
»|>  luenl  mit  höclistr*cHflcirlein1ftin!;eUte  befeuvhlel,  lo, 
difi  ilig  Maiie  die  Canürtenz  dea  Honigs  erliiilt.  Diese 
iliue  linngt  man  nun  in  ein  glÜBrnei  Genils,  und  gielEt 
Mfiel  OL  Vitriol.  Vmrrii,  i.Slartit,  oder  (wie  Mipiticht 
»61),  in  Erniangeiong  dieiea,  Spirtt.  vilrio/i  aliqaolie» 
ntlißtati  hinzu ,  dif*  ei  4  Fingerbreit  bodi  darüber  siebt, 
^wird  es  3  —  4  Wochen  lang  digerirl,  dann  die  Tinclar 
behuuani  abgegaaten  nad  filtrirt  tian  wird  auf  die,  auf 
^m  Boden  des  Glaaei  unüiikgebliebcne  Masse  wieder 
Spint.  f'jui  gegouen  und  digerirt.  Beide  Tinrluren  wer- 
ilen  tisdanu  nacli  rollendeter  Digeition  sutaniinüiigeiniscbt, 
"•^  McJi  14  Tage  lang  im  Wnsiecbade  digerirt.  —  JWyw- 
"flit  "Bt  TOti  dieser  Formel:  „Ich  rufe  die  Erfahrung 
zum  Z engen  an,  daä  noch  kein  w irkiam eres  Stnmacbi cum 
i^  Rbiche  der  Medizin  erfunden  «otdea  skj,"  und  FulUr 
{i"  t.  MeiHcäia  gytimiulicii)  versiobeTt,  durch  Myiutichi'M 
I^littr  Ton  einer  gaasliohen.  Enlktaltang,  nnd  einer  be~ 
■ländigen  Neigung  inoi  Btbtechan  geheilt  worden  zu  sejn. 
^•~_  Wie  »ehr  uiancbe  anders  Eontt  lehr  wirksame  Arznei- 
iiitlel  durch  eine  aulche  Tetänderte  Eereilungsart  an  ib- 
<''  sonnigen  Wirkiamkeil  verlöre»  haben ,  wie  7,  P.  d» 
'"Ifl'-  nnttm.   «iral.  («rl.  pmenfitlAt.,   das  .Ii;rimoii.  di- 


1 


—  i24    - 

hittülier  Tor^eiclM  man  üi^elaMl  in  vorliegendem  Jou 
■nl  der  frakl.  BeOk.  Juur-Heb  1S3G.  S.  17  eXt.,  i 
«ie  Dr..fi«ft«r  I.  e..  OoUb^t-Hed  1830.  8.  110  et 
und  Klautr  im  XIX.  B.  der  JiUMleii  der  /^nrnuisif,  den 
noch  hiniazufdgen  :  Bwdmer  im  Rciicrliir,  der  Pfurrm 
H.  XI.  H.  1.  S.  lü  (Neue  Reibt).  —  So  l«at  udi  il 
beim  Zeiüitüen  im  Keller  (wie  fiurr  Buclmer  beaierl 
bereitete  OL  torlRrt  jm-  ileNfHiKm  durch  da»  Anüeh 
mehrerer  Kohlen eiia re ,  wodoich  es  aicli  in  anäerlhidl 
hMe»mtira  Kalt  verwanrielt,  eine  gröfsere  JVlilde  aJi  ifi 
nach  der  jetzt'  iibliclicn  Methode,  diircli  u'iisnH^«  Ji 
läiuag  de*  kohlemnnren  Ktfli  bercittile ,  bekaoBt  unter  li 
Henennung  de*  Liquor  Kali  lulcnrlianic. ,  daher  Jn 
bei  langem  Gebraucbe  nicht  w)  naditlieilig  auf  die  em 
Wege  einwirkt,  ata  lelsleru;  auch  hnt  es  vor  diesem  < 
lAHumlriptiem  ler  Aufloiaag  dei  entstandenen  GHi 
wenn  »olcber  (wie  in  den  mei*len  Fällen)  ans  Banain 
zuuDimeDgeielzt  ist,  den  Vorzoc. 

So  Dnierkennbar  grofs  and  wobllliiitig  der  Einlli 
der  itet*  (ortscIireitendeD  Chemie  auf  die  Slnnltan» 
ttmde  und  tedmUcken  Oewerht  ist ,  ^o  vei  hält  aicb  dl«) 
doch  andera  binsicbllirh  ihrer  Anwendung  auf  die  yn^ 
»che  Hciilmnde,  da  die  WirkmiK  einer  Arznei  oft  m  t 
rwr  Bereitung  derselhcu  abhängt«  nclclie  mit  den  Gnn 
■ätzen  der  geläuiertslen  Chemie  im  ^Vidcrspmdie  Mi 
und  .weldie  als  mclr.  djuamiicb  z'i  betraclKen  iit,  ■ 
die*  eine  lange  Kiluhrunj:  den  Aeizten  aller  Zeilen  t 
vielen  bat,  indem  ei  sich  hier  von  Wildungen  auf  lein 
atid  nicht  anf  toifte  Krüfit  handell ,  und  so  fehlt  e>  < 
Heilkunde,  auch  tou  dieser  Seite,  an  allgemein  gülti{ 
Priniipien ,  Welche  sar  Benundung  einer  Diseiplin 
Ifiuciudutft  erforderlich  eind,  und  muH-  sid)  in  i 
Sidiranken  einer  An  coKJwtur^tt  hallen,  worüber  *ich  ■ 
Verläiser  dieae*  Auraalzes  bereili  auslühtlich  in  teiaer  i: 
bero  Schrift:  „Natur  nnd  Knast  in  Heilung  der  Krankt 
ten",  amgcBprochen  baL 

■cbwiirziir  Rncktlin'l  m-lir  bli>b,  >n  wi«  Hombere  lehm 
ikin  die»  Oel' «")  Mrniehinl:aik  lulirreliH.- ,  firi  ■.>!< 
CielEEMiheit  c>  im  t.  171U  den  Pyrat-harut  (S^IbMiuc 
iB&Uisei  Waiir  rrfHnd.  CObtemt.  !iir  1.1  ■i.^.inr  f<^ciJ> 
Mr.  aömbrrg,  in  d,  Meuniina  d*  |-|><^>d.  ru>.  de>  Kwnm 
ParU,  0.  ifllj. 


...  3.      ■ 


Hr.  Thcoil.  Maunnir  bat  (HJinolm  dt  la  sofUu'  iih'- 
dicate  iTabieTvnliun  ile  P.irU,  't,  I.'  Pari«  1837.  Nu.  2.) 
auB  121  Fällen  von  CaUractai  «ddw  er  in  derUospital- 
ALÜieilung  Boux's  in  den  Jaliren  1830,  32  und  33  Lctib- 
Bclilete,  nachsleticnde ,  die  nnnieriiobeii  VwliäUniisu  Lu^ 
trelTende  Folgerungen  gciogen. 

Das  GescMecht  bntle  keinen  Hnflub  auf  die  Kn(tle- 
Long  der  Kranklieit.  Von  des  121  Knnken  varen  61 
männliche,  60  wciblidie.  Britk^  Bitpoiiliun  Cund  Lei 
dem  vierten  Tlicil  derselben  iMTerkennbal  ülatt.  In  10 
Fällen  var  der  Slaar  schnell  oder  |d9ulidi,  in  H  Inn^iiitn 
cnlitanden.  Von  61  Indiiiduen  nhen  1&  weniger  gm 
Ton  der  Seil«  als  gerade  ea«;  bei  8  BiMlite  die  Richtung 
des  Objekts  giar  keinen  UntancUed)  Uix)  23  konnten  in 
itieier  Beziehung  nichts  Bestimmte*  aRgdMn.  Das  Seh-' 
viTiRÜgm  irar  fasL  bei  allen  lUciea  Kranken  niclit  grinslirh 
aufgehoben,  doch  kamen  einzetae  Fälle  toi,  wo  dts  üm- 
l^rangliehkeit  gegen  das  Licht  ganz  fetiUe  aod  doch  keine 
Amsuroie  Statt  fand. 

Bei  17(t  d'ircli  Rttracdon  Operirten  fand  man  nor 
Ci  Mal  Kapielstunr,  und  die  von  Bttr  and  Trnver*  aage~ 
gelienen  diagnusliscberi  Merkniale  deuelben  wurcn  oßtäu- 
idieiul.  So  (ebltcn  sie  in  den  6  angegebenen  Füllen,  und 
nucden  dagegen  sehr  oft  beidnfocbenLinaenslaarenwaLc- 
eeDommen. 

Die  RetiiUate  der  Optn^ion  BDlangend,  so  erhielten 
TOn  115  dorcti  EKtraction  0|)erirteD  73,^lhr  Geaichl  wieder 
(alio  etwa«  mehr  als  5  \on  B)  ond'ron  179  0[ier3tionea 
gluckten  97  (etwas  weniger  all  5  ton  9).  —  In  30  Fal- 
len Ton  vngSnsligcm  Erfuhje  halte  sieb  tine  Cataracta  se- 
cnnÜEiria  gebildet,  in  14  ward  dai  Auge  <lurch  Eiterung 
Kentört;  in  19  TerdonkeUe  sich  dleHornbaut  und  in  cinirm 
erfolgte  P o|ii Ile n sperre.  —  jTWtrietmtmgi*  «liienen  nicht 
hesondera  gelahrliche  Folgen  nach  rieb  za  lieben ,  denn 
anter  21  Fällen,  wo  eine  soldM  StaUüind,  wardieOpe- 
riüon  nar  8  Mal  erfolglos.  (MUgethMk  Tom  Hrn.  Med. 
Kalb  Dr,  Bunsc.) 


m 


Oft  iUUMt,  o)a_AMiDrorserirtiM-  auf  det  ffaxl  it 

'   n  heohaoMtA 


Dr.   BennewilZy 
(«  Berlin. 


Nor  wenden  mdiwr  Herren  Collegen  ^rfle  ii 
■SdBMnterMMii  Acmi  Tbiercbens  auf  der  menKliIicdr 
Baat  btkMMil  Myn;  aber  nocli  wenigeren  vidladK  ii 
Mlntbidoriube  Beicbreiliiing  desselben,  um  ei  in  in 
eintelnea  Ftllo  w^ldeb  wieder  za  erkennen.  Ich  beken» 
.tnä,  dab  nidi  du  VorkOBimen  eines  ealclien  Fallet  lini' 
Utb  nbcrmiclitfl;  dem  vähreml  meiner  Tierzebnjätirip: 
rPnoit  «ar  mir  «edsr  etmi  AeJjnlicIiea  Torgebooiinen,  noc 
batte  ieb  In  den  VorträKen  ülier  die  Schmardtieithiefeilr 
Heudken  ein  aolcbei  Tbier  lienncn  gelernt.  In  Hieh 
Baiiebting  gUnbe  ich  daber  aticli  diircli  Itlillheilang  ii<x 
erleblen  BWtci,  dem  icb  die  nalurliislorische  Betehre>l>iii'' 
dea  Tbieret  aelbtt  folgen  toase ,  nni  lo  mebt  elirit  tV 
•priefiiichei  zu  leiiten,  als  gleiclie  Fülle,  wie  idi  tuür^ 
1«  Fördern  und  Landleates  eben  nicht  zu  den  (rÜäter 
Seltub«itea  gehören. 

£*•  E.,  ein  iltlicbBr.  wolil beleibter  Herr,  lieb  niifi 
dnel  Taget  zu  dcb  rann,  und  emühlle  mit,  ntil  di;. 
•dieribaiien  Demerkang,  dsfi  ihn  die  WSrmer  actio i  n 
lebeadigep  Leibe  anfiäfien,  folgende  GeschicbU:  ^> 
adit  Tagen  Imd  langer  hSlIe  er  zuerst  ein  locken  wnir 
tetidbe Teri]iüit,  welche*  er  in  der  Meinung,  daüdaictiii 
VloSß  dno  SteltQ  dprchgetcbenerl  sey,  nicbl  beachtet  tiüUr 
aU  ei'abef  mit  der  Zeit  nicht  nachgelassrn,  uch  endlic 
dordi  den  Angensdidn  davon  überzeugt  und  gewabrtLüUi 
dab  sieht  dne  dnrdigeidieuerte  Stelle,  sondern  etn  i 
den  Leib  üch  LineinfreHeDder  Wurm  die  Urtache  tej. 

>E.  äitäerte  nnnmdir  den  Wunscb ,  daf*  idi  micb  selli 
JBVOn  nbeiaeubeo,  nnd  ihn  sodann  von  «einem  Gaste  1< 
Jkel«n.inSbhte>  Bai  dot  dicserhalb  von  mir  aogleicli  an 
geateUten  DnterMobnng  ergab  sicli  Folgendei;  Aal  At 
linken  SÖM  de«  Untetlnbei,  in  der  I^Iitle  iniacben  rl^ 
Nabel  ond  derSjiinaoaaiailei,  iing^riilir  da,  woderBiudi 
■tich  gemaclU  ta  werden  pflegt,  aboauf  onbehaarterStdlr 


reiaarolfie,  birta  iin<1  icbmentiafte  RnliSodaneip»- , 
wnbt,  von  ttet  GrüfdB  «nei  Sill.er(.'roirheni.  In  tief 
te  dendben  ngte  eine  |irnlle,  lilüiilirtte  Ritte  liecTor, 
Iclie  idi  auf  ilon  enten  AnMiok  ITir  eine  Br«Bdl.laie  »u 
len   *ers<icUl  wun'e.    Atji:r  bei  genauerer  DniLtBucbunR 

icL  bald  meinen  Irrlhum  ein ,  denn  einige  leiae  Ver- 
ilie,  die  Dlwe  hinsichtlich  ihrer  Form  und  Strulilm'  *n 
ühlen,  IJefsen  mich  jelit  den  Wnrm  «(.cntien,  der  iii- 
icb  durch  seinen  WJderilsnrl  gröfserC  Schmetieniem- 
ndnneen  dem  E.  »eruranfililo,  Deshalh,  ond  wdi  iiJi 
thtele.  dafs  dai  Koiifendu  ahreihen,  nnd  »dann  *>i 
igwietigEt  Vereilcrung  Anltth  feben  niüehte.  «tand  »ott 
B  iedum  gewalUauien  Vennclie  den  Koiif  wi  onllemen, 
,  Doeli  lialle  ich  durah  die  bisli.rige  üntersiidinnß  to 
i  ZM  beobHchtnn  Gelegenheil  e'*'iabt,  dafs  der  Kwt  in 
t  Mille  der  b;nliiindnnBige»ch«..ilal.   iingclühr  t^'  '  lief 

JtT  Haut  EterJite.  und  von  dem  ganien  Wurm  nur  der 
ilere,   bhuenfoimigB   Theil  und  zwei  Paar  Füfse   her- 

leb  überlegto  alio  einen  AngenMink,  wa»  liief  m  tlinn 
■j,  nnil  enlBCblcfa  mich  innächst  den  Wurm  xo  todlen 
aclebl  der  Blausiliire  (von  der  Methode  der  Jaget,  ond 
(e  idi^  nachlier  auch  in  Ölen'»  Nalnrgcachichte  angege- 
m  And,  durch  nnumül  den  Wurm  zu  enlfernen,  wufilo 
h  Jamale  noch  nicht»),  und  »odatm  seine  Enlfernnng  «n 
■Wirten.  Gedacht,  gethan;  nach  iiiedetboltein  Belupfen 
il  Blau»3ute,  und  Dmdteben  nm  seine  Achse,  kam  der 
onn  endlidi  Iwiaua.  VollgeBOgen  war  er  iingcELt  4-5'" 
nc  nnd  2-3'"  dick;  durch  AufliBwabrnng  in  Spirilui 
ter  bt  »eine  ursprüngliche  bläuliche  Farbe  in  eine  hranns 
■rwandell  worden.  Die  ßlansäure  liatte  ihn  nicht  ge- 
idtel,  nur  heläuht;  er  bewegte  sich  bald  wieder,  nnd 
■TMwiMeile  mich  so,  dafs  i.ichts  in  der  Wnnde  tnruck- 
■Uieben  sev.  —  Auf  der  HnWündungsgeichwulst  MQ 
IM  altüann  eine,  wie  von  einem  Blntegelstiche  entstan- 
ene  Verwundung,  welcho  alsbald  durch  Schoiibilduns 
e^fälle. 

JVirtarfi'VwücÄe  Btirhreihwg  .(«  mj^lockj$.  Ölen 
m  aeiner  alteemeinen  NalurgMdiicLte  B.V.  S.6ö2)  giebl 
M  von  dem  Holibocke,  als  in  dem  Geschlechte  der 
ecken  eehürig,  folgende  der  ganzen  Galtiing  ankom- 
lende.  inlereisante  Beschreibung.  „Die  Zecken  (Ixode» 
«tiual  «nd  liemlich  dick  nnd  groh,  haben  eine  dick« 
ÄttchUuut,  einen  nach  Tom  getichleten  Sclinabel  auiswei 


—  -128  — 

bornigfli  snd  EetShnlen  Rüuelkiereni  cwtiAen; 
[jenattigeo,  drraglieitrigen  Taslem;  an  iea  Füfi 
«ie  ivci  starke  Klanen.  Augen  undcutlicb.  Sti 
Wälllern  an  Pflanzen ,  und  Längen  a\<ii  dann  : 
gelienile  Säugetliiere,  lie^onilerB  an  Bunde,  S 
■elbst  an  Menscben,  in  deren  Haut  sie  iit  im 
Fiiüe  sclilagen  und  den  Scbn«licl  eioiiuclien ,  n 

Hiniiditlicli  der  S|ieäe>  tagt  er  am  anderen 
^endci:  „Die  Bnndizeciie  (J.  caninas)  üt  io 
«in  Hanfkorn,  dunkelriolelt,  Ka\ti  unil  pDfie 
BrusitiliJe)  braun.  Man  ündel  >ie  bau&g  aa 
hnnden,  wclclie  sie  aiu  dem  Walde  mitliringt 
licfi  siifbalten.  Sic  hängen  sieb  mit  ilircm  K 
voll  Widerbaken  ist,  ao  fest  an,  dal«  man  ne  i 
.machen  kann,  otine  sie  zu  zerreidwn,  und  (iee 
•0  voll  Blut,  defs  sie  an  Eichliütncben  und  üoli 
grols  wie  Kriisen,  an  Kunden  wie  eine  kleine 
werden,  und  dann  ascbgrau  ansseben,  mit  einei 
Rüdienscbild.  Oft  graben  sie  aicU  aucli  mll  de 
die  Arme  und  Waden  dei  Menicüen  to  tief  ein 
■elbe  iteiien  bkitit,  wenn  man  sie  .alireiljen  «i 
Entzündung  und  Kiternng  entsteht.  Giefil  man  i 
j)(en  BaiirnÜl  darauf,  so  fallen  sie  gleicti  ab.  i 
Ton  den  Jägern  Holzbücke  genannt,  und  Elnd  < 
Plage  für  Mentcben  und  Vieb.  Sie  Italien  sid 
aten  im  Moai  aul,  und  kaum  ilatr  man  sich  nii 
BÖ  sind  die  FSCse  voll  davon.*' 

Ks  scy  mir  nun  erlaubt,  bevor  icb  ictiH 
rinmal  auf  obigen  Fall  zuriickiukODimen.  Zue 
■icb  dabei,  auFser  dem  Inlercise,  velcliei  i 
sieb  erregt,  als  uierkwürdig  bervor.  üinttiolda 
inen  dieses  Holzborkcs  auf  der  Baucbbaiit,  e 
wohnficben  Stelle ,  was  nnr  dadurch  erklärt  we 
dafs  der  E.  nie  Hnler'  und  stets  weile  Obei 
trägt;  und  ZKeitens  der  urhttHglge  Aufenlho! 
Wenn  andere  CoUegen  den  Hohbuck  aucli  als  Sc 
thier  auf  der  Hant  des  Menschen  beobaclilel 
cweille  icb,  ob  lolcTie  Verzögerung  Laiilig 
Doch  wahracliciulicü  nird  es  atletdingi,  da  ei 
lige  Auischeidnng;   so  leicht  voltl  nicbt  ja  ervi 


i- 

Mnrbua  ftÜfularit. 

In  der  Sitziing  der  Londan  media.  So^jsly  am  15.  Ja- 
nuar 1838  ward  eines  Fallei  ton  FhthiriMii  en»Slinl,  wul- 
^i  eegenwärtig  in  Gu.js  Boiptai  behftDdeit  «irJ.  Kino 
^  JiLr  alle  Gouvernanle  iit  von  diaa^r  Bngllicbticbun 
Anntteil  befallen.  Der  ganze  KaT^iw  wat  n[|  Liiuien 
Weclrt  «nd  die  Haat,  an  vielen fitellen,  dunb  das  KraUen 
w  angegriffen ,  dafs  lie  du  Aiueben  Ton  Porri-jo  Jialte. 
Hüll  leiite  die  Kranke  in  ein  Bad  und  rdnigte  lie  sorg- 
rallig,  aber  «clion  nacL  zwä  Stunden  .«U  der  ganze  KOr- 
P«  "iedeniin  mit  Läusen  faodeoU,  obne  dafa  man  voiliet 
üucIl  nuc  eine  Sjinr  dtr  Eier  ^ei«  Thiere  balle  walir- 
jelinitn  lonnen.  Leider  gieU  di«  „LmttC  (Jan.  20. 
™S.S.  6U),  auB  wtlcliec  wir  di^B  Notjji  emnebmen, 
luae  Weilern  Delails. 

Ref.  erinnert  bei  dieser  Gele^enbelt,  daü  dfesea  Jonr- 
|>u  mehrere  iUiliheiUingcn,  die  Phlbtiiaait  betrJITend,  enl- 
m.&o:  Band  XXXIX.  HL  3.  S.  122  — 127  (Ausingaiia 
D^'  ""''  ■l3'"ni5cLen  ZeUichrifien,  «b  auch  von  einer 
■^rair.  itiferai. ,  von  Afigaog  det  Lauie  aw  rfeni  Afler, 
niUeni  DnrmKcIiTeim ,  und  aul  den  Gbnn,  die  Eeile  ist); 
«nn;  Bd,LXIX.  Si.  6.  S.13  (fflatori»chea  Ton  filsihili), 
«rtdi  Bd.  LXXXV.  Sl,  2.  S.  13  ein  Interewanler  Onyi- 
nal-iuhatz  vun  Ämchmg.  —  Ref.  hat  im  hbre  1814  an 
uiiefn,  darcb  Hunger  und  Strapaien  gaBtencb«]ir[on  liol- 
undudien  Soldaten,  den  bÖcbalen  Grad  der  Läiisesudit 
beDlMcliiet.  Taiisende  diuser  Tblers  bwleekleti  den  Küt- 
^U  det  Unglücklichen,  der  sldt' aber  in  einem  solcben 
Mitand  van  Stapor  beliind,'  «tu  «  fiber  die  Daoer  und 
du  KnUteben  Jea  Ucbui»  gar  Idne  rnikunft  au  geben 
rwmoclitB,  und  bercils  3»  Stunden  nach  aelnv  Aufnahme 
n  äii  S^iital  Teistaib.  (UiUeOeUt  vom  Hm.  Med.  Kalb 
><■,  Jlum.) 


l<>urn.LXXXVII.ßd.3.SI. 


—    «30    - 


JBonntndicr    Btritht 

'.  iiitr 

■hwttn  md  Todcfßllevoni 

Hilgelblilt 
U  Jm  Akten  der  HuftlanStcht»  med.  chirarg.  Grull 
JffI   Oer   Aw«   gtUrige»   Wittetuni/t  ~  Tabill 


JVoMil  Stpifmitr. 
Debwtfe  WHemi  TWveiieB  «ii  «if  die  beieefügle 

B»  «nrda   gdiMeii:    392  Knobeii, 
373  Mädchen, 
770  Kinder. 
El  itaibeo:    127  inännücben, 

120  weiblichen    Gcscbleclit 
pnd  3H0  Kiadei  unter  10  JaLrei 


Mefar  ioboreo  I93i 
In  September  du   Tergantcenen  Iahte»  «ocdti 
geboten:    337  Knaben, 
368  IHädcben, 
"  205  Kinder. 
El  itubai:    699  minnliofaen, 

.  701  vrutilidian  GeschlFciiii 
und  66B  Kinder  unter  10  Jahrei 


2086  PenoaeB. 
M«br  fettN^o:  i38].      . 


Im  Verkil(nUiininMoii>tS«;i(eaAer 
im  in  September  d.  J.  mehr  geboren 


benen  Im  vüsugeaea  Jahre  kamea   iiacli'der  ii 
Uita  1168  uJBnebdmiiUl  ond  Cliolera. 


□r.  Jahre 

_   t  geboren    65  Kind 

II 1440.    Aof  dieM  Melirzabl  der 


-    131    — 

Piewr  Monit  e»b  Im  Ganten  trenlge  Knnke,  die 
mniten  lillen  an  laUmbnIiach-rheuinlUilcben  Beidiwtr- 
rinn,  die  licb  besonileri  als  Durclirdllo ,  milnnler  aocb  ab 
BiMti-nurdilüUe  diarakteriairlcn ,  mit  ibnen  Tertiandea 
«ith  «iweiltn  nerrSse  FitLer  Wechielüeber  milTertian- 
Tjfnt  lamen  linuüger  als  im  vergingenen  Monate  vdiv 
VonidHen  Eiantliemen  waren  Masern  noch  intercorreDL 
Virkellen  zeigten  sieb  Öfter.  Audi  in  lUeiein  Monats  finii 
■ich  iaa  TodeifaU  durcb  Pocken. 


Speettlt»    Kran\h»h»nr 


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Kind«. 

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Krankheiten. 

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An  nnn-UsIl       .       . 

A.n  Br^cliiliircLfnll      . 

Au  Biünl'4^u.'    :  - 

Au  Si'Jiltg.  .nd  StIakHiiI 
An  dw  TFiralui.Bl.1. 
Andrr  BIwinDliI,      . 
AnorfwiiicJimFibl™ 

Am  KrPb.,  ^     .        . 
A,«Br„«d.        .-.    .: 

It.ir«h  Splh.lu,ord    ". 
An»id.l1»TninuiPn  Kruk 

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1. 

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Die  Bililinllieti- Hüfte  St^lemlir,  Octoitr, 
nni)  Ünemhrr.  die  „nisienschafiliclie  Uebcnio 
wininiän  ineiliriiiiicli  -  ctiirnrgisclien  Liti:ratur 
1837''  «nlliallend,  werden  Tt;r«int  naotigullelert 


C.  W.  Hufeland's 
J  on  r  nal 

der 

praetisehen   Heilkunde. 

Fortgeadtit 

Dr.  El.  Osann, 

K.fi<i.ltea.Ralb,  ordenO.  Profeai»  der  Hedtdn  an  der 
taimijSI  nad  der  mn/l.  chinirg.  Academie  für  du  Militair 
nBaUn,  Ditedor  deiK.Folälio.lMthiiti,  Rttterda  totlien 
Ula-Oideni  dritter  KIuh  und  Miti^  mebrem  K^lelir- 


CFra«,  Frtmd,  iri  atte  1%torte, 
Dodk  jTriiM  da  LAtM  gMntr  Bmm. 


IV.  Stück.    October. 
Berlin. 

Gedradit  und  wdugi  bri  O.  Reimer. 


Beiträge   asnr   Semibtik 

Dr.    Kriegelstein  9 

Mediziiialfathe  und  Stadt  «Pbjtikaa  in  OhrdniiL 


Adficiain  paiica,^M  me  doeoit  imri^ 
egreg^s  iMguter, 


JLb  der  langMi  2Mt,  seit  welciier  Ich  mich  mSl 
dem  Stodtem  der  Median  und  deten  Aotübon^ 
beecbeftigt  habe,  ist  es  immer  meio  Bestreben 
gewesen^  durch  richtige  Anffassnng  derKrank« 
heits-Erscheionngea  mir  Sber  das  Wesen  ond 
die  Natnr  der  Krankheit  Aofschlnb  zu  rerschaf« 
fen  bnd  darnach  meine  Handlangsweiseeiozo^ 
liebten.  Ich  glaube  diesem  Streben  ^  das  man« 
cbem  der  j&ngem  Aertte  so  rein  taipiriscb  er-^ 
scheinen  mag^  den  gliicklicben  Erlolg  meiner 
Praxis  snscbreiben  cn  mBssen ,  nnd  ich  kann 
diu  Ansicht  mehrerer  Aerste,  die  das  Studium 
dar  Semiotik  fBr  gering  nnd  fiberjBfissig  halten, 
sieht  theilen«  Diese  GeringsebStsung  einer  Witr 
aenschafl,  die»  so  lange  es  abe  Heilkunde  gieb^ 
dar  Faden  der  Ariadna  war,  durch  dessen  Lei- 
tsng  siich  die  Aarsta  Ma  «ms  Labfrinth^  fiin« 

A  2 


äen,  nabm  vorzüglich  ihren  UrRpinoß,  ali^i 
IrauflcoDdeDtale  rüiloiopbie  in  ilie  Fraiii  ein 
grüjf.  VoD  dieser  2«It  an  kam  die  Seiolnli 
leider  in  Mirskredit,  Dem  datC  aber  oitbri 
■e;a.  Ich  verkenD«  keineswege»  die  grcl» 
VerdieuBte,  die  del  Medizin  in  der  Erkem 
nifs  des  "Wesens  d«  Krankheilen  durcbph 
Biologische  Studien  und  die  Fortschrilte  d»  [> 
thoIugiscLes  Auatonüe  geleiitet  wotden  sm 
darüber  dÜifen  aber  die  scmioliachea  Ecfa 
ruDgssalze  durchaus  nicht  vernachlafsigtneiäi 
Denn  die  Seiiiiolüt  bleibt,  wie  Huföand« 
vrahr  sagt,  das  WÖiterbucb  und  die  Granwi 
tik  der  Sprache  der  kranken  Katur,  dien» 
durch  Zeichen  spricht ,  als  die  sinnliche  Ent^ 
nung  der  Krankheit^  und  diese  Erschein  od' 
aiad  eben  so  -v'M  Worle.  Nach  meiaer  Utb' 
zeugong  kann  blüh  eine  möglichst  toIIIic 
mene  Kenntnifs  von  deu  vetschiedenen  Ivni 
beits-ErscheintingeD  und  ihro  richtige  Deu" 
den  Leitradeo  zum  Glück  iu  dn  Praxis  ^ 
ben.  Mit  klarem  anbefangenem  Siaoe  faEi 
unsere  Vorfahren  diesQ  Zeiche»  auf  arA 
nutzten  sie  zu  Deutungen ,  zur  VotenclieiJ 
ähnlicher  Krankheitfla  und  zur  Bestimnuat 
Ausgangs  derselbe»,  und  daher  sind  ihiebi 
achtuDgen  reine  Naturgemaide,  und  nocb  j 
nach  Jahrtausenden,  treu  und  wahr,  Semi 
wird  immer  ihren  grofsen  Werth  btb» 
wenn  es  aufDeutnng  yerhüllter  und  rälbic 
1er  Krankheiten  ankommt.  Immer  aber  i 
die  pathologische  Ergriindung  mit  der  De» 
der  Zeicbea  Hand  in  Hand  gehen,  Mtoa 
grnfse  Aufgabe  der  Heilkunde,  ErgriinduD; 
Wesen»  einer  Krankheit,  deren  Verlauf 
natürliche  Heilung  erfüllt  werden  soll.  ' 
behiUch  aber   wit4    deren  Studium  durch 


—     *    — 

foulo^  abf  kaioWi  Fall,  da  sich  luelirare 
Wbeo  ä  pnori  nicht  deutes  lassen,  sondern 
nt  die  Elftfarung  ifareo  Siau  und  Bedeutung 
etlimmt.  Das  öftere  Lesen  Toq  fleininlitcfaen 
[aadbiicherti ,  ta  nöthig  ea  auch  ist,  um  e!ne 
etreae  [Jebenicbt  la  bekommen,  fördert iillela 
it  eigeallich«  ErkeoDtnJr«  der  EnchttiDungen 
licht,  dieb  wt  cMt  das  Erg^bnifs  der  Praxis 
iDii  mnti  am  Krankeubstte  erworbeo  werden. 
)ariii  aber  liegt,  nie  ich  glanliu  ,  ein  grofser 
'ehl«r,  dafi  snar  die  jiiogero  Aerzte  >□  drin- 
endap  Fallen  den  'diagnostiiclicii  und  prognu- 
liichsn  Abschnitt  über  die  betreirende  Ivraok- 
eit  io  ihren  Handbüchern  bacblesen,  aber  das 
naaigagettte  Stadium  Tod  eigentlichen  sflinio- 
IscLeD  Werkaa  vernacfalarsigen.  Wenn  ich, 
^i«  man  sagt,  ein  glücklieber  Arzt  bia,  so 
Oaubs  ich  dieses  Tornehmlich  dem  furlgeseli- 
en  Stadium  dei  allem  semiotisclieii  Schriften, 
lad  zwar  anläer  den  hippocratischen ,  dem  von 

rojpwj^Ipin,  Klein  loterprea  clinicus,  Tfebcr 
'b  cauiii  et  sigoii  iDorbomm  und  Jodoci  I^om- 
nii  obierrätionea  medicioalsa,  zn  danken  zu 
laben,  Von  letzterni  ist  seit  40  Jahres  keine 
'**>a  Auflege  erscbienen,  obgleich  er  früher 
ülmal  aufgelegt  worden  ist,  und  mso  das 
'ach  jetzt  nur  noch  bei  Aatiquaren  um  hohen 

>«is  findet.  *) 

)  Jaioti  Lommü  obserrationnm  meilicinaliiim  Lib.  III; 
Anitvecp.  1560.  1563.  Frankfurt  16*3.  1683.  I68S. 
B*J.  Jcnae  1687,  1719-  1729. 173'J.  I74J.  Ainsie- 
loif.  1715.  17S8.  1745,  und  endlicli  //»«J/.rg.i's Vor- 
lesnngeii  über  Lotmu'i  oiedictniecliu  BaibucMunaea, 
4  Bände.  Lemgo  1770.  Z<omm  liikt  Aie  syntlictisclie 
Methode  in  seiaeni  Vortrage,  die  freilich  ä'te  Uabe^^ 
«eilt  der  Zeicfaen  in  Mnielnen  Kiankheiten  erleichter^ 
Gin  ggles  Handbucli  nach  der  analytisdien  MeOut 
><^n  wir   u  KütUier'*  oediMnachui'  Pbaencuuen 


_    e    — 

'  Waa  das  Stadinm  in  Semtotik  i 
acbnerl ,  ist  die  SBlteoe  Gelegeobeii,  dii 
der»  bedenUemea  Zeichen  zu  denelb 
wo  man  durch  die  Leetüre  auf  sie  buü; 
wird,  am  Ivraokenbelte  sogleich  heoha 
kÖDDeD,  oder  vreao  maa  »ie  io  der  Pi 
merkt,  ihre  Bedeutong  sogleich  in  Harn 
aufSuiiea  zu  kÖDueo.  Kein«  TOD  allej 
Haadbüchero  ist  so  voUsL-iodig,  dafi  n 
alle  Z^icheo  genügende  Au»kuiifl  CtideD 
Bahr  häufig  aber  Labe  ich  sehr  gute  sei 
BemerknageD  in  Streitscb rillen  gefunii 
Balten  weiier  befehlet  worden  sind.  Di 
■ach  ein  Buch,  wie  das  Kültner'iche, 
Praxis  sehr  eripriefslich. 

Dia  Wahrheit  der  in  deo  foIgeBd 
tern  angeführten  Zeicheo  ist  von  mi 
mal»  in  der  Praxis  bestätigt  gefunden 
ob  sie  aber  sauimtlich  neu  und  von  Ad 
beachtet  «ind,  kann  ich  nicht  babaupt 
nigstenB  sind  mir  die  Quellen ,  wo  kI 
fuoden,  nicht  mehr  im  Gedächtnirs. 

Was  dem  beobachtenden  Auge  d( 
sieb  bei  jedem  Kranken  zuerst  in  dt 
Blelll,  iit  das  Angesicht  mit  seineo  t 
TheileD,  nnd  es  giebt  wenige  Kraobbe 
welchen  man  nicht  schon  aus  demsel 
gewisse  Ansicht  über  den  Zustand  des 
erhallen  konnte.  Die  BeobacfatuDg  des 
I  in  Ivrankheiten,  mit  allen  seinen  IVüati 
'  lert  cioe  wahre  pathognomoniscbe  Thysii 
liieren  erste  Spuren  wir  schon  beim  Hii 


in  dem  Sien  und  6\ta  AbscfaDide  in  xweflcn 
fiflchi  Ton  deo  Landaeuchea  lind«o.  Facies  voro, 
mdN,  lempora,  maxitbe,  oaBas,  oi,  lingna^ 
4wIm,  sarGB,  in  acutis  et  chionicia  morbis  pJu- 
rimum  Jods  addunt  ad  vitam  aot  exilium  pro> 
Tidendum,  sagt  Baglivi  (Pruiis  medica  Lib.  I. 
tip.  (}.).  Wie  viel  Hippocrates  auf  die  Zeicbeo 
■U  dem  Gesiebte  gehalten ,  beweisen  seine  Lebr- 
üUe  Lod  VorhersagungeD,  und  ich  kann  dem 
lOBit  10  Terdienten  Wichmann  siebt  beipflioh* 
t(D,  neDD  er  in  seiner  Diagno&tit  sngt:  mao 
frude  et  ihm  verzeihen«  wenn  er  bei  der  frou- 
lipn  Vorslellung ,  die  er  sieb  von  den  Beob« 
■cblDogen  der  ällern  Aerzte  macfae,  seine  Be- 
obachtuDgen  nicht  aus  dem  Hippocratea,  Galen 
DDil  deren  Commentaturen  gescbÜpft  babe.  — 

Aas  dem  Gesiebte  spricht  «ich  am  deuU 
«Atita  der  Zustand  der  Kräne  ans,  so  wi« 
die  An!a°e  zn  EnitÜDdungen.  Bei  letalerer  »t 
oll  ichon  lange  vor  dem  Ausbruch  der  Krank- 
»il  das  Gesicht  gerütbet,  die  Zunge  ist  an- 
ßoglicb  feucht,  roib  oder  mit  einem  weifsli- 
d»D  Uebersug  bedeckt.  Im  Fall  einet  Mangels 
U  Kräften  tritt  aber  dieses  Bild  immer  mehr 
nriicli  und  nähert  sieb  nach  dem  Znstande  der 
nÄfie  immer  mehr  dem  faippocra tischen.  Bei 
HmenGebern  zeigt  sich  zuweilen  eine  leicht« 
^^liwulsi  des  Gesichts,  aber  ohne  Köthe  und 
Zeichen  der  Congestion.  Regelmäfsig  entstebeo 
'"'ü  Delirien. 

So  lange  Lungeneotzündungea  nur  ober- 
||^(lilich  sind  und  auf  einen  geringen  Theil  dee 
^''g^os  sieb  beschräiiken,  so  lange  bleiben  die 
Ueiichlsznge  unverändert  und  die  Geiicbtsfarbe 
W  blofs  etwas  gerütbet,  "Wenn  sich  aber  die 
Inng  ausbreitet  und  das  Faieocbyma  et- 


gMltt',  -dub  JMfcofeiBftM  die  KrenkcD  «in  a 
liukÄAaK  Aaiehm ,-  die  Waagen  werden  i'uit 
fish,  bUo»  daa  G«akbt  ISoH  elwni  auf,  im  lu 
haka  Grade  -aber  ^riefit  lich  die  Aogit  in  d: 


Eioe  blanrölhlkbe  Fatbe  der  Wangn,) 
«elcb«a  Ueine  bärte  Tuberkeln  auftcbiefse 
Sie  sicAi  mebr  durch  AbscbilferuDg  der  Ua 
Verkleinfln,  selteo  in  Eileiuag;  übergebeo, 
tnic  iinner  ein  Zeicben  einer  febleibarteD  Vt 
ricbttiDg  der  Leber  gewesen. 

Feriooen,  die  ao  Leberverslopfang  ]t\it 
nnd  deren  Blut  wäHerig  und  eaiiniacbtiii,  !i 
ben  eine  bleicbgelbe  Geuchufarbe ,  die  Gesicb 
Buge  «ind  tiefer  laarMrt,  die  Augen  liegeo  l 
nad  beben  bleifarbene  Ringe.  Bei  andern  V 
terMbsIcrankbeitea  mit  Seh  wache  der  VeidiBut 
Terstopfnog  und  fehlerhafter  GalleDuereiJO 
findet  man  neben  diesen  Geaicfatazügn  do> 
«Joe  ErKhlaffong  des  antern  Augenlidei,  we 
cbe  Morgens  :am  dentlicbiten  ist.  SlM  ^ 
dieses  Gesiebt  für  das  der  BämorrboidsrieB, 
trifft  aber  blofs  bei  denen  tu,  -welche  aa  Ubi 
Terslopfung  mitleiden.  Kräftige  ToUblütige  P' 
■oneo,  die  einen  ragelmärügeo ,  nicbt  «icm 
Ten  HKmorrhoidalflulii  haben ,  seben  dabei  i 
nsd  aas. 

GvtUt  gab  aU  ein  sicberes  patbognomo 
scfaes  Zeichen  too  infardrten  GekrtradrüieD 
Kindern  eise  eigne  knollige  BeirbaffeDheii 
f  HVangen  an,  und  ich  habe  an»  Zelcfaen  bei 
tigt  gefanden.  Dias«  knollige  ErhubuDg  » 
Verdickang  liegt  auf  den  WaogenbeineD  i 
lüEit  üch  gerade  so,  docb  im  kleinem  Ms: 
stabef  anfdbltn,  wie  die  angelaufenen  Uland 

im^  ^  jAttgvnontq des UoiaM,  oadsiiH 


—     9      — 

n  lUAtTf  WMHi  Achate hcbvn  oderwei- 
BQ,  wo  H»  daaa  dditbar  ia  di«  Höbe  ireleni 
«i  AowaMatnit  ditwr  Endwinnti^  sinil  aber 
ia  Kioder  unnUbar  Tarlorao.  Za\veilen  ver- 
ilh  lieh  di«M  Verdickaag  Jw  Wangenbaut, 
BTor  lie,  noch  liihlbar  wird',  dauh  eioen  bleicb- 
«IbsD  Triot  an  diMon  Stellca. 

Culltn  TCchnet  su  den  ^arakleristiiclieii 
^icheii  der  Scn^bsUninkbtU  eine  Erhöbung 
a  dir  UiUe  der  OhatVim»,  gleich  ualer  der 
icbddewaad  der  N«a«i  (LacMna.) 

Waon  bai  laagwierigam  CatarrhhuBten  dis 
michuiarba  gelb  wird,  fit  Augen  eiDfallen 
od  die  Geaicbtahaat  irddLen  asd  gespannt  ist, 
0  iit  dietes  aiii  Zeichsn  des  Catarrbs  in  Ldd- 
SBüiocbL  1 

WeoD  bei  Scblagflnaiigeo  das  Gesicht  län- 
geterKhalol,  als  in  gaiandeii Tagen,  ohne  daTs 
oJB  Vatarkiniilad«  herabbÜDgt,  so  ist  ein  tödt- 
^ct»  Amgetig  dei  Anfalls  xu  belürcbleo. 

Im  Anfange  der  Waiaenncbl,  bevor  aber 
w  Kraake  noch  über  eine  Spanonag  in  der 
Hbaim^ig^nj  tu  klagen  anfängt,  findet  man 
Khsn  am  Uorgan  eine  leichte  Geschwulst  zwi- 
icben  dar  Naae,  Wange  and  den  aotern  Au- 
lUlidem,  di*  sber  am  Tage  wieder  Ter- 
KhwindeU 

Wenn  bei  Brost-  und  Banchwaiiersüchti- 
S>B  die  noch  gut«  Gwichtafarba  sieb  plötzlich 
'^dert  and  flcbmutsig  und  blaiCitben  %vird ,  lo 
ilirht  der  Knnke  ploUlich  io  einigen  Tagen, 
^Siteet  in  einem  Moaat. 

Bbenio  iai  bei  Weasw^ditigeD  alla  Hofl!- 
""V  vedofen,  wenn  das  Geeicht  und  d!«  Lip- 
>*■>  braun  nnd  bleu  end  dt«  Fingerspilzea  und 


~     10     . 

-  Ana  im  Geticfato  VUkt  aldt  laicU'bEik 
Mtluwg  dw  Bn»tw«MerMGbt  Torhmai«;  nl- 
9bB  BiMKbeB  bflkommsa  meb  in  gewwlHTi- 
g«a  iMofat  btsu«  Liwea;  d«atlkh«r  ab«  nt;t 
«t  Hth,  wenn  dl«  UBterlippe  herabbäagHliiif 
du  Waagen  eiaftllea  i»i  di«  Haut  nl  in 
JotbbeineB  getpaant  ül.  Das  Aug«  bekomm! 
«inen  melaneholiicbsti  Blick,  das  Albem^llt>in 
iU  ängitlkb  nad  im  Scblafe  komravo  oft  Tnm» 
DiMvZaicbva  deuleazaBÜcbitauferDaSlocbDi 
in  dn  frdea  Cirkniatioo  der  Lopfno;  gwU 
noh  aber  in  daaMÜMo  noch  oft««  Diw;  tu 
HHnen,  bfliooden  des  rf«Gh1i,  so  ist  di«  £•> 
«tobRDg  der  Brnstwateanncbl  in  Knuem  « 
btfiircbten. 

Ween  bei  Baiichwass«TSÜchtißeD  disGoicto 
fcrba  <rfl  wultMlt  and  bald  bläulich,  bild  gelb 
lieb  wird,  so  sferiwn  sie  schnell,  ohopuUt 
der  Gegenwert  sodiI  goter  Zeicbea, 

Wenn  bei  Gelbeücbligen  dio  CmM»^ 
»ft  abwechselt,  and  bald  falerigelb,  bdldw 
kelgdber  wird,  so  deutet  dieses  aef  •i«*'^* 
gere  Dauer  der  Krankheit.  — 

Dafs  die  Beschaffenheit  des  ObreMdiiul 
tes  mit  der  der  Galle  in  VerhältDiri  itehl,  i 
bekannt.  Je  heller  nnd  flüssiger  du  Ohm 
scbmals,  desto  schlecfalar  ist  die  Gsile  ni 
deMo  wedger  bitler.  Bei  einem- Meaas,  i«' 
SalleBtteinen  litt,  war  die  AbsoademDg  d«t  Ol 
reD^cbmaltei  ganz  naterdräckt.  Id  langwi*' 
gen  Krankheiten  ist  es  eia  äbles  Zeicbeo,  wh 
das  Ohienichmala  (feiler  nnd  flüssiger  wird, 
sohmedtt  daon  weniger  bitter,  oft  gaoi  ,ti 
nnd  deotet  meist  anf  eiae  LeberkrAukbail;  ^ 
Kindern  aber,  welche  an  Zabnea  Dnd  U 
tetlflSiakraBkheilen  leidea,  bat  es  waoig«'' 
spgnb    Sdtoa  Hippocrafes  aad  jirütettüi  b 


*«    u    — 

n  et  etwutit,  4aU  I«  J«Bg«itll^«n  Fietwro, 
a  einen  tüdlUcbaB  AiMg«(ig-Deh0«D,  da«  Ob- 
loichmalE  infi  MboMcks,  wa»  man  icboa 
IS  du  ballwB  F«ibe  und  gröfMni  Plüitigkeil 
hliififlii  kSna«.  Inieti  EphMnafid.  riaturae  cii- 
(»Dniiii.([>KMMoui3.obt«rv.l0fvir(l  die  Ge- 
:hichla  fOft,eiuBi  jsDgBB  Wundaist  erzäbll,  der 
0  der  Schwiadsncht  ÜUj,  in  dabei  taub  nurde 
od  tioeo' •üruehoieckeadeti  AiHflufa  aus  den 
IhtSD  bekam;  ar  starb  kon  dainach.  Paulini 
d«  paca  moeefaate  p.  367  und  ObserTai.  me- 
K.  practicBe  p.  ö66)  bemerkl'f  gleicltfalls,  dafe 
u  Obienttbinals  bei  einem  S«hwitidsiicbli|;eii 
UGD  tüfuD  Geacbma^kbekai*,'  und  bei  eioetn 
ieberkreaken  bekam  da»  Obreucbiiiali  auch 
inen  «ötna  Geiclunack f  aababergaoz  icbnarz 
°>i  iu  letttara  Fall«    blieb  der  Krauke  am 

ärpochondriaten  aod  UftXmttba  habea  eine 
'Mnrt  Neigung  zo  Krankbeitendeeühcei  uod 
"  G^örs,  ale  ändere  Personen. 

Wann  bei  Scbwerbörigeo  ood  Tauben  die 
»Mbeit  sich  abnechtelod  vermiodert  und 
erstarkt,  m  dar^  man  mebr  Hoffnung  aur  Hei- 
uag  fauan,  aU  nenn  dieeelb«  in  gleichem 
»ade  fuctdauerl. 

Obreaklingen  in  Fiebern  läfst  eine  Mela- 
*»»  iDf  dai  Ohr  «od  Taubheit  befdrcbten. 

Wenn  nach  dem  (iebeaten  Tage  eineH  Fie- 
^^i  bei  Zeichen  der  Kochung  eine  Scbwer- 
'ongiiut  entsteht ,  so  TSrhürgt  diese  den  guten 
^°»f,»ag  der  Kj-ankheit. 

_  Wenn  nach  fieberhaften  Delirien  eine  Schwer- 
■ongkeit  «oUlebt ,  so  lauen  die  Delirien  nach ; 
I*«6n  aber  die  ScbwerbÖrigkeit  früher  als  die 
''turien  «ntouad,  sp  iu  dieiM  «io  bötet  Zei- 


V 


/ 


—     12     — 

cheo,  und  In  der  Zeit  des  Krie|«(fp1 
icb  dann  mebrinals  ConvulBionen  eohtt 

WeDD  IQ  dieier  Kraokheit  nnch  N 
ten  oder  einer  Diarrhöe  Tnubheit  eoti 
TTar  dieses aia  einselirscbliminesZeicbei 
heo,  denn  die  Lebenskraft  wer  dsnn  # 

Die  Diarrböeo  im  ÄbdoininHltyp' 
tchwaadeo,  -vreon  Scbwerborigkeit  eit 
■cbaell  und  unordentlich  Terlaul'eDden 
fiebern  war  aber  such  die  Srhwerbüri 
übles  Zeichen,  besooders  wenn  keiiiel 
Stande  kameo. 

Selbatständiges  chroniicbes  Ohrt 
wechselt    qH    tnit  AMhina  und  Oedeini 

Schwerhörigkeit  isl  im  Allgtineine 
Ms  Zeichen  in  Ftebera  ;  ein  sehr  scbt 
fein«»  Gabor  aber  kein  erfreulicbei;  ( 
hen  dann  gewöbDÜch  Delirieo, 

So  lange  eio  am  Nerven fielier  LeideD 
▼öllig  TOD  Ohrensausen  berreit  itit,  odei 
rinftte  Belästigung  in  den  Ohren  npiirl, 
vor  derKrankheic  nicht  gevröhotich  vtat 
kann  er  nicht  als  vüllig  hergestellt  s 
werden;  denn  so  lange  können  noch 
■en  nnd  Slelascbemalismen  enUleben. 

OhiendruseDgescbwüUle,  sunial  a 
Ohren,  wenn  sie  nicht  wesentliche  S] 
der  Krankheit,  wie  bei  der  Angina  [ 
lind,  aind  in  den  ersten  Tagen  eines 
ITiebera  sehr  bedenkliche,  Abscease,  di< 
Obren  vor  der  Lvocbung  entstehen,  sini 
lieb,  nachher  aber  criliscli  ucd  venprt 
Den  gnten  Ausgang. 

Krankheilen  der  Ohren  und  de» 
Eur  Zeit  des  Wachstbums  sind  leirblei 
len  und  verlieren  sich  gewöhnlich  1 
Erolntion;    bei   Greisen   eind  sie  bsri 


»d  «[«Cibrilcbef.  TitäbMtoh,  tu  Mb«»  alt 
^n«i  Jahre  gedanert  babeo,  mwI  gkw9h>licti 
mbeillfai!    iiod    w^fdea  '  Gowolmbeilt-Kk'SDk- 

r»ioMii,  dw.a«ii>Db»|[iiiiiil«rUiudi«  taul) 
'Lnd,.-d^«i  Rb«r  bd  Ote-aotaaiea  IsidMi,  be- 
i;.oiDui«a.d{is.-G§hiSi  wieder,  itaqp  du.  Obran- 
mawa  au'fbÖrl;  gewöhnlich  dauert  .ab«r  die 
TanUieit  adtb  «^o»  Zoittoftg  aadi  dem  Aßfhü- 
na  des  Ofar^BBHiaAiu  ■i»it,  dann  bommt  aber 
da)  Gehör  wied«r  'ud  wfnl  oft  at^rfet  aU 
lot  der  Krankbeit.      '■.<..' 

Eine  für  sioh  bMI«bf  ode  TaoUiaü  bt  icbwe- 
nr  tu  btileDf-ala  eiMcoMeattMUe, ,., 

Das  OfareakHafeny  wslehM  tob  äteehüu 
lerungsB  dea  Kopfei  kommt ,  ist  nicht  leidtt  zu 
btileii  nnd  üeht  gerB  ia  Taubheit  tibar.  ' 

Nach  Nro.  265.  daa  Anzeigars  Toin,Jabre 
1837  lollan  dkfeBigeB  JUiSDaghfB  tob  der  Au- 
■'KloDg  der  Peat ,  de«  n«rF«ii*  nad  FaoLSebera 
{«itiifai  die:  ein  angewacbaeaaa  Ohr  h^ben, 
f>o  oümticb  dif  Spalt«  fafalt,  die  du  Obriapp- 
di»  von  der  Asck«  .Mabt  und  dia  Handung 
itt  Obiläppchana  bildsf. ,  SelUor  mag  dlaa*  Wi- 
geDlhÜDiticltikeit  wobl  »Vft  ^oa  idi  «rio- 
Dere  auch  -  oichti  »ie.  ja  ^tafaan  .  sa  ba- 
b»,  Uao  aagi  «ach.  tob  diea«  Maoacbao, 
i>U  lia  ücb-.dtHKb  aiMo  -baaendarB  yNttand 
und  lUi^(bait  nicht -auiMidiDeii  »oUani  naa 
Ii^lt  lia  Tialvefar  für  batehrnkL  Ob  dem 
«obl  10  sey?  fragt  ff'tbtr,  der  Ya^tan  dar 
piiefe'eifM  leiaeAdeD  DaDtscba»  über  Oeilticb- 
l»d,  da*  Deinocnlos,  dar  Geicbkbta  der  Fijpste, 
i»  geiillkbeo  und  Hidetordau  —  eifler  der 
"ilztgttea  und  bumorisüsebee  SchrifUtellor 
^«uUcbianda ,  usd  fdgt  die ' Bau)edang  bei;  er 
ulbit  habe  aogewAduaM  Obtea.  — 


_     14     — 

Doppel  iBe heu  bei  cbroniscfa«!!  AngenleiJi 
gehl  dem  Bcbwarzen  Sisare  vorher. 

WeoD  hektische  Kranke  »nfaageo  dopf 
zu  leben  ^  so  fülgt  der  Tod  ba\d, 

Chroniicfaes  Doppeltseheo  hängt  von  *h 
VerfttiinmuD^der  Unlerleibsnerven  ab,  andw 
sm  ucheritea  darcb  kleine  Dosen  Ipecacoai 
gehoben. 

Penoneo,  die  am  sehwarzen  S'aare  leii 
Sterben  bald,  wean  sie  einen  Anfall  rot>  E 
lepsie  oder  too  Schlag  bekommen. 

Wenn  in  schwereD  Krnnkbeiten  die  Aoj 
ihren  oatürÜcben  Gians  und  BescbafTeoheit 
halten,  so  darf  man  auch  bei  Gegenwart  i 
getährlicheo  Zeichen  auf  einen  guten  Aoitgl 
hoffen. 

■yVeno  im  Anfange  von  NervenGebera  < 
Angäpfel  fast  unbeweglich  sieben,  schmerili 
aind  und  glünzend  und  feurig  werden,  so  Ibi 
bald  HirnenlsünduDg   und  Irrereden. 

Bei  Erwacbsenen  «ind  in  Piebera  ßt  f 
Schlafe  ha Ibgeöiroaten  Äugen  «ehr  geHihtllt 
mit  AuBDabme  tod  hysterischen  Weibern;  d 
gegen  ist  es  in  allen  Fallen  tödtlicb,  vt«ou  i 
Angüpfel  trocken  und  TTie  mit  Slantt  twdw 
aussehen,  das  obere  Augenlid  des  linken  i 
gesunmer  zufallt,  die  Aederrben  der  ßindebi 
blau  oder  scbnarz  werden ,  auch  wenn  ein  A» 
kleiner  al»  das  andere  wird,  oder  der  Kru 
nit  dem  «inen  Auge  die  Gegenstände  klefi 
•)s  mit  dem  andern  sieht. 

Wie  das  Ilerabsinken  des  obern  Aagt 
lidei,  beBonders  des  linken ,  fast  stets  ein  iSi 
liebes  Zeichen  ist,  so  ist  es  auch  das  ZorB« 
ziehen  der  obern  Lippe  j  so  dsCs  die  obere  Zol 
itihe  iQtblöfil  Ut. 


-     16     — 

VfeoB  in  bitii^en  StanKlMJSlW 'ImU«  Au- 
!en  zugleich  unwillkühiliph  ^iBBADf.  M  Üt  die- 
ses DLcbt  in  bedenklich,  ■!•  wana  Bntwwder- 
lelhen  tbräat. 

Bei  Erwachsenen  ist  in  bltl^O  KrMikhei- 
»D  die  Erneiteruog  der  Pupille  iiiiiMr  gtfahrlU 
rber,  neaiger  bei  Kiriduv,  wana  luiiw  Zei- 
cbea  TOD  HirDeDtzuadung  Vßd  Watwraqatre- 
tuDg  Torhandan  fliod,  Ob>  di«  Erweitaraof  der 
Pupilla  bei  KiodeTn  von  aÜHr  miUäodllchen 
CoDfaitioD  abfaänge  uder  tokier  NarrtatiilaU  uey, 
ürkeuat  mao  im  letzlern  Fall  dadarcb,  daU  das 
Hofalleade  Kerzen  -  odtr  SctnninUclit  «war 
MOS  VerengUDg  der  Pupille  faarTorhilo|t,  sie 
tiib  aber  obageachtet  de*  einfalleadiui  Uchtea 
Mi  erneilert  und  verengt,  welchoa  aine  Zeil- 
'aag  farldauert.     Es  sind  Confnlsioq«  dar  bis. 

El  iit  bekannt,  dafa  «ip  Qafnhl»  sl«  veno 
''*)  Gnicbt  mit  Spinnevabflti  übcrzogfia.  Sey, 
'iB  Zeichen  toa  verslecktar  Gicbt  iit;  WBiiiger 
lekaant  iit  es ,  dafa  ein  Gancb  tod.  Suab,  als 
irann  eine  Stube  ansgekebrtwildf  di^aalbaBe- 
Wlung  habe,  .   ,. 

VVedu  ein  Kranker  ghsbt^  dab  «r  mo- 
'''g«  Erde  rieche,  eo  ist  dietMiei^  übUi(  Zei- 
^*B.  Doch  habe  icb  eia«  am  acbUicfieodeii 
Wienfieber  leidende  Kranke  gnehwis  jdie  ia 
'«i  RecoQTaleaceDE  das  gröbte  YerlangwJbaUc, 
ruch  auigegrabene  Erde  m  ntehtOf  Dud  sich 
'"(cb  dieaeo  Geruch  sehr  gealSrkt  fühlt«,  daher 
'«  imtnor  ganze  Wannen  voll  T9t4ßm  Betta 
ttheo  h&tts. 

Wenn  in  hitzigen  Fiaberq  dci  Kninke, 
Bo«  Örlliche  Ursache  in  dar  Naie,  eioea  stio- 
*Ddea  Geruch  verspürt,  ao  Ist  m  öbal}  auch 
>>  es  scfaliinm,  nenn  den  Ktaukt«  eist  WU" 
i"Ee  FMcbligkflit  tfopfeimiit  4W  «intv  Ha.- 


—      IC     — 

senlocbe  lEommt.  Eben  »o  nogunslig  iil 
wenn  eiDseloe  Tropfeo  Blut  aus  d«  1 
komtneo. 

Aabaltendes  Miesen  in  der  PneDmom*  i 
tet  fluf  BitdoDg  eines  Empyems. 

Bei    HfBteriscben   nod  bei    Schlachm 
ceichDct  ein  heniges  Niesen  das  Ende  d«  Aal 
Cbroniicber   NnsencatArrh  und  Leukof 
VrecbBelo  oft  mit  einander  ab. 

Wenn  bei  Kranken,  die  in  geinndM 
gen  reine  Zähne  baben,  sich  ein  Scfannli 
deuelbeo  ansetzt,  so  steigt  das  Fieber  in  i 
Grade ,  wie  dieser  Schmutz  sich  Termehil  i 
vermindert. 

Zeicbeo  einer  dauerbaflen  Geenndliut 
kränigen  Malnr  sind:  engslehende,  stark«,! 
und  gnt  erhaltene  Zähoe,  deren  Etniill* 
weifses  Elfenbein  glantt,  und  deren  Hill 
roseorothes  Zabafleiscb  dicht  umfafst,  »Js 
che  nie  mit  Scbleim  »der  Zabnsleio  beh^« 
—  glanzlose  Emaille  der  Zahne  deutetitriw 
phulöse,  herpetiscbe  undsyphiliiischeDjikii 
Eine  Anlage  zur  Lungensucht  darfou 
nehmen,  wenn  die  Zähne  dünne,  brücbigii 
VC  eich  werden  und  zum  Koocfaenfrafs  fi« 
sind.  Ein  malles  Weifs  der  Emaille  findstl 
■ndesssD  euch  bei  gesunden  Menschen. 

Atrophie  der  Zähne  bei  jungen  KiaderDi 
teo  anf  eine  aageerbte  Disposiiion,  ».B.vi 
Tnlsionen.  Bei  Erwachsenen  deuten  alKi| 
ache  Zähne  auf  eine  während  des  xweilss  i 
nens  Überstandene  schwere  Krankheit,  < 
eine  während  derselben  sich  entwidbett  hsbi 
Cachexie. 

Atrophie  der  Zähne  mit  Verlust  der  Emi 
wenn  solcher  nicht  Folge  von  schlechtem  iO 
äem  ZahDpnlver  odet  dem  Gesitls  yoa  v* 


—     17    .—         , 

SÄureo  iit,   deutet  auf  eine  «MrbvlIniM,  b«- 

pitischs  oder  ay|ibililisctt«  Dwlfaetis,  bMon- 
ders  wenD  das  Zabnllcisch  nicht ,  gMond  itt. 

Wenn  die  Zalice  mit  einem  eclimiilzigen, 
lähen,  braanen,  klebrigen  Ueberzug  »tela  be- 
deckt lind,  so  kaon  man  daran«  enf  eine  scblecfalö 
Verdauung  und  Schwäche  ia  dem  Digeations- 
apparate  Bchtierpeo.  Ein  Zeidien  ^ner  fehlarliRf- 
l«B  Secrelioo  in  der  Banchlp«MMldrüse  itt  «, 
nean  Men&cbea,  die  geiubddndaiid  kein  Sie- 
bet hibeo ,  auch  nicht  aal  dem  Uande  riechen 
uoddieZäline  oft  reinigen,  beatJtndig  icbmotzige 
ZÜhoe  haben.  ..  -,    . 

£)D  frübzeitiges  A1)dqIs«0  der  Zäbn«  enf 
in  Kaafläche  deulct  nuf  «int  MtrSse  Cootti- 
lutiüo  nod  habituelle  conrnUiTiMhe  Bewegan' 
in.  HabilueEIe  Epilepsie  boII  mafi  RD  dieKm 
AbdutieD  der  KauUüche  erkennen  können,  and 
liai  dieser  Krankheit  reibt  aicb  bauptMchlich  die 
Kaofäche  der  Schneide  -  end  Eckcaboe  zeilig 
1^-  Bei  Kindern,  die  viel  im  Schlafe  mit  den 
Zähnen  kniricbeii,  findet. aticb  ein  frühzeitiges 
ibichleifen  der  Zahne  Sutt.  CUejenigen  lUili- 
lairarzie  aber,  welche  ivegen  Abiresenfaeit  die- 
ler abgeicbliffeaeo  Zahnfläcbeb  difljeoigea  Con- 
tcribirlea,  welche  Torgeben,  an  der  habitnel- 
'cD  Epilepsie  zu  leiden,  lur  Betrüger  erklären, 
Gehen  indessen  offenbar  za  weit;  da  mancbe 
feriorteu,  welche  unbezwcifelt  an  Epilepsie  lei- 
"'(■i  weniger  als  andere  mit  den  Zähnen  knir- 
tciieo,  niid  die  Stärke  desZähneknirschentebea 
<Q  TOD  der  Stärke  dee  epHeptiachen  Anfällig  als 
»I  MuikeUtarke  des  Kranken  aelhat  ebhaogt. 

Menschen,  die  viel  an  def' Galle  nnd  an 
^bjlruciionen  leiden,  haben  firübllfevgMitKhIeim' 
jedflctie  Zähne. 

Jourft.LXXXVU.E.4.S(.  B 


—      18     — • 

Menichen  von  «aDguiniscbcmTMiiiienim 
babea  rrüh  Morien«  reine  Zähnfl ,  wona  M 
lere  sonst  gesund  »iDd, 

Wit  Scbleim  bedeckt  siai  am  DIoTgca  i 
Zähne  hei  Menaclieo ,  die  ao  einer  Scbleim-I 
Keii;!ung'  leiden  und  eu  habituellen  CaUid 
geseigt  sind. 

ZahneknirBcheo  im  Schlafe  bei  Kmatb 
nen,  noch  mehr  aU  bei  Kindera,  denlei: 
«ine  Derröie  AiTeclion ,  auf  Wiiriii»  and  J 
dominalreize. 

Ein  weirsgraah'cber  klebender Ueberu|i 
Zähne  i»t  sehr  bcdeatend  in  Scalen  tilttÄ 
«eben  ,  besonders  gasiriscben  Fiebern  ;  yiit 
sehr  fast  und  klebead,  so  hat  man  äea  VA 
gan^  in  ein  ad^namiscbea  zu  belurchlen.  I 
^dynamischen  Fiebern  selbst  irird  dei  Vtbei 
braun,  schwärzlich  und  rursig,  weich«  lOM 
Erscheinung  ein  schvTerereB  Erkrankti  MlB 
iel  und  meist  den  Oten  oder  Uten  TagoiAä 
Trackne  nnd  rufsige  Zähne  fiadet  mssU* 
bei  rbranilis  nnd  Entzündung  der  HirabiM 

Im  Anfange  asthenischer  Fieber  üti 
ZKhne  reiolich  und  feucht,  spater  vrtrdto 
tTockea;  sobald  sie  sehr  trocken,  glall,  tl 
zend  utid  emitßndlich  werden,  deuten  ilie» 
Bcheinungeo  eine  Vergeh  limmernng  der  Kli 
)ieit  an.  Gesellt  sich  hiezu  ein  Zusainmenn 
,  Knirschen  und  abwechselndes  Z^botll 
Bern,  so  ist  die  Prognose  sehr  übel.  Tu 
ciese  CrscheinuDgen  bei  beetehendeD  Dtü 
ein,  so  sind  sie  VorlHul'er  des  Todes. 

Zähneknirschen  nnd  ZuiammenpresMa 
Zahne  beim  Ausbruch  der  MenscbeDblalters  I 
um  so  bedeLklicher,  )«  aller  der  Kranke  ii 


—   1«   — 

Kolntbn  d*r  ZäbM-nd  K.Ispperrt  mit 
ImellMa  deutet  bti,  Gnüm-Mif  «iaea  Nerrea- 

B«i  Kinden^  «ia  taSffm  gnand  oder  krank 
eyn,  m&b  nisa  CooTabioDan  beflirchten,  wenn 
M  gegen  ihre  Gswobnk^  mit  den  ZaliDea 
la  ScÜar*  kninclien  odw  lElappera ,  b«soaders 
Tcan  lio  mit  SchreckSn  «rwschea  und  dabei 
ÜB  Wasgep  Krtfa  nnd  di»  A«ceo  »lurr  aod  glän- 
■tai  lind.  -    - 

Det  ScbBopreo  hört  bei  «bem  plülzlich  eia- 
nteodeo  Zabpxbqiers  tuf^  ddü  teizieter  vrird 
Intch  die  EalBtehuDg  einot  SchimpfeDB  besaof' 
igt.  Durchfall  bat>l  Zahntcbineiz.  Ohrea- 
cbinnz  löst  Zahoicbmen  nnd  uingekebrt. 

KaoeD  bei  ,aathflt>>*ch«D  Fiebeio  und  bei 
^riee  gabt  GonruleioDSn  TOran. 

Ilaftig»  Hernöte  AS^etioQM  uod  hysterische 
UEÜlt  nerdeo  dureh  ZätuMklappero  uad  Koir- 
i^eDf.nie  duc«h  «ine  Ciitia  geboben. 

Je  litigqwner,  nuhiger,  Geberluser  die  erste 
•olnickvJ^g  d«r  Zähne  tot  aich  geht,  deato 
uhiger  attd  ^febrlA«ar  g«h«B  auch  die  andern 
•atTricMaogiperioden  de«  Körpera  vor  eich, 
"■<!  dflilo  gaiui|d«r>:ktäl%tr'end  stärk«  ^ird 
l«r  Measch. 

Bei  geaand«!!  Mentcben  ttehen  die  Zähne 
0  eioet  Reibe  fest  an  einander,  dafs  kaum  ein 
^nitcbeoramn  awiachen  den  Zähnen  und  nur 
•'ia  Wühle  Purche  sicblkar.  wird.  Weniger 
;at  in  Sa,  w«nu  die  ZähoeeiiUeln  atehen,  noch 
miger.  «bw,  Weön  die  Kronen  sich  berühren, 
lie  Zähne  selbst  aber  getrenbt,  keiliünnig  ia 
■nen  Bcbunlen  Bala  aualMiCiD ,  woraus  uian^ 
°  nie  bei  8cblBDk«i  Zäboen  übeihnupt ,  auf 
lioa  Aol^e  wir -Sebwiadancbt  achliefaea  kann. 
B  2 


—      20      — 

Mitcliweifge  Fnrbo  ilrr  Eninillfl;  lelchler  Ai 
•alz  vnn  Schleimuixl  Znlioslein,  hautif-e  Zabi 
schmerzen ,  Irühe»  Venlerhen  der  W'eiahtil 
zahn«  (Icmet  auf  kraukhafles  Leben  der  Sctileii 
faäute  und  IVeigiing  zu  Phthisis  piluilota. 

Bei  starkem  HaHrwocha  trifft  msn  h» 
fig;  auf  schtechlo  Zahne,  eben  so  tnlFt  m 
häitfig  bei  blonden,  dicblsletieoden ,  wndi 
Haaren,  wie  Seide  —  ichlechle  Zahne.  € 
Sunde  Nagel  und  Zähne  Irill't  man  gewühnh 
beisamiiiei],  so  wie  man  bei  schlechten  Zübi 
oft  Krankheilen  der  Nagel,  besonders  häa 
niednäget  findet. 

Zwischen  den  Ohren,  den  Zäbti«a,  it 
Zafaolleisoh  and  dem  Darinkanal  llndel  ■ 
Wechselwirkung  slalt,  und  das  friiheitie  n 
sicherste  Zeichen  von  Intestinal nüniierv,  I 
sonders  Ascnvlden,  findet  man  an  dem  Zil 
Ileitcl),  wenn  an  dem  Rande  desselben  ElM 
Den  wie  ein  schmaler  Sireil'en  entstehen. 

Verdächtig  sind  weihe,  ins  blauliebesp» 
lende  Zhhne,  die  h  alb  durchs  ich  lig  sind.  Wi 
den  bei  Anlage  zur  Schwindsucht  die  ntl 
gesunden  and  weifsen  Zahne  schwarz  anA  i 
tiÖR,  so  ist  dieses  sehr  gul  und  die  Gefibr« 
Schwindsucht  verminderl  sich. 

Narh  Sennert  giebt  die  Zunge  in  Kni 
t)eilen  sicherere  Zeichen  zur  Diagnostik  1 
Prognostik,  als  der  Puls  und  Urin. 

Wie  die  Zunge  heschalTen  ist,  so  ist 
mich  der  Speichel,  und  wie  dieser,  sind  lu 
die  Ly^mplie  und  Snfte  des  Körpers  h«scbaft 
Uie  Gefahr  bei  Krankheiten  ist  desto  | 
ringer,  je  reiner  und  feuchter  die  Zung«  tU 
Gefahrdrohend  aber  ist  eine  trockne  « 
sclivrarze  Zunpe,  wenn  auch  weder  Puls  nc 
VitD   anf  eine  besondere  Helligkeit  des  Piih 


—    st    — 

laleo.     Ein«  k'auüe,   röAeüiild-tro'ekn«  Znngi 

ligt  b«i  «ntzumllicbeti  Knnkheileo  die  Her* 
|kdt  denelbeo ,  und'  Iwijcinei  üiDichen  Ent- 
iodung-  di«  JVeienng  dptaelben  an,  \n  EitoriiDj^ 
«ibärtnng  oad  Qraatt  übers ng ah« d.- 

Zur  Er^enntoifi  de»  'G«B»nlntsHstnDJcidet 
)i|;ftaigmR» ,  »t  die  BeathalTeiibfeit  dor  Zuog« 
lletdin^iroD  gpol'ieinf  -Wertbe;  jedoch  kana 
e  oiemala  ein*  sicLere  Anxöige  allein  liir  die- 
90  oder  jeken  Zuitanil :  des  Vardauangskaxiah 
bgeBea,  nod  ^vicenna  bot  Recht,  wenu  M 
'gl:  «•  »7  flcbWvr,  «u«'der  Beschaffenheit  der 
unge  den  Zuitand  das  DlagMS  uod.der  Etg- 
e'rreide,  so  wie  die  schSdlicfaen  Stoffe  in  den 
dem  und  den  andern  Theileo  zu  etkeoBBB; 
her  aus  detMlben  ersieht  4n«o  doch  .die  Be« 
cbafieahcit  des.  Blutes  hioeidiUiGh  der  Eot- 
undlichkeit  und  Plasttdlät  am  besten.  Dee 
h  Sltyfiift  hemerkt  dagegen  im  Würtemher-. 
»  metUc.  CorreftpoQdeiublatt  IV.  No.  29.  dafs. 
j^'  Zqjtg«obeleg  sowobl  nach  Verschiedeafaeit 
f  ^Dlerleibsorgaiie  verschieden  sey,  alt  auch 
''*  yeniimmtheit  des  Ganglien^stema  im  Un-- 
uUiba  enfteule.  Sey  der  Mageo  leidend,  so 
■y  die  Zunge  an  ihrer  Wurzel  vteif»  belegt, 
'^  Et  die  Leber,  ao  ist  die-  Zunge  rechts  gelb 
iid  bei  der  Dlilz  grünlich;  sind  aehiera  Un- 
'"iteibiorgaue.  sugteich  afficiil«  so  liadet  sich 
^er  Beleg  auch  auf  der  gausen  Zunge,  nnd  wird, 
'B  oBchdem  ein  Organ  laehc  leidet,  die  enU 
r«hMde  Färbung  haben.   . 

^ie  Teracbiedenen  Zeitpunkte  des  Fiebere 
^^in  maa  leicht  aus  der  Bas cb äffen heit  der 
-^"ge  erkennen,  lia  Anfange,  der  Krankheit 
'^^  die  Zunge  in  der  Kegel  einen  weifsen  Be- 
5^>^el|gelb  wiri  deraelbe  bei  der  Zunahme 
'»CiebMt;  ein   duDkelgelbet  uiid   b^nutdipher 


—    aa    — 

Beleg  bezeldioAt  die  Hob«  der  KT«ikh«r,  I 
Farbe  des  Beleg*  jrndBrt  sieb  bei  der  &bub 
des  Fiebers  im  Dragekebrteo  Verfaeltoib.  I 
Hitze  des  Fieben  aber,  der  Mangel  an  Abi 
clerüDg  der  Fettcbtigkeilen  in  den'  Scbluaib 
tea  nird  darch  den  Grad  der  Trockeobeii 
Zunge  bezeicfauet.  Bet  Entsüodnogea  vird 
ZuQge  nach  eineht  Aderlatee  Bchocil  fcwht, 
Bai  hjtleritchen  Krampfes  habe  icb 
vreilea  die'  Zange  gaoa  Hocken  uai  Mbi 
belegt  gefunden. 

Eine  reine,  nräleig  rotbe  Zange  ätoM 
NerTCDfiebern  airf  einen  gerelzteo  Zut^oi 
HirnaerTen;  wenn  aber' dai  Gesiebt  roiti  i 
heiri,  nnd  die  Zunge  sebit  den  FroicbiJ 
elmai  angelaufen  und  geschwollen  sind,  to 
es  ein  Zeichen  Ton  Blutcongesllon  necb  B' 
nnl  Gehirn;  eine  vernrehrte  AbeoDderiKfi 
Speirbel«,  ein  vreiCwr  Beleg  der  Znb|i  > 
ein  liider  Geschmack  bezeicbneo  eine  Tnc^ 
murig  h»  Magens  und  der  ersten  We{t< 

Uei  Schnämmchen  der  Kinder  mu&n 
immer  um  «inen-  Rnckfall  besorgt  seyi,  *" 
die  ZuBge  an  den  Stellent  iro  Schwämia't 
gesessen  haben, '  trorken  oder  mit  einet  ^ 
r«en  Haut  iibersogen  ist.  Wennabn  i> 
Siellen  f*ichl  und  nith  aiiid,  so  bat  m>D  \ 
oder  keine  mehr  zn  erwarten. ' 
B«i  Scharlach'  ist  eine  dankelrolhe  tt 
ler  Zunge  and  der  Mundhöhle  ancb  bei  k 
'giinsiigen  Zeichen  sehr  verdächtig. 

In  der  Vorteil,  als  ich  noch  Gel^a' 
halte,  EpidemieBD  von  mensdwnpockeo  u 
oljarhten,  wer  es  selbst  bei  den  gelÜBrlidii 
ZuMnoden  noch  ein  trüstUcbes  Zeichen,  w< 
die  Siitnm«  des  Kranke»  und  dasAthemholi 
gut  bliebe«,  selbst  w«bb  aick  di»  GnA^' 


-     23     - 

doft  Gtudit^  Und  der:  Hflade,«dbi»II  Mtite..  ]%w 
fkr  jgleich  beim  Ausbruch  der  Blattem  entsteh 
httüde  SpeJchelflgüi   war   Terdüchüg   und   ge* 


Bei  Rebern,  besonders'  weoD  iae  mil  Irre-' 
roden  Terbanden  sind,  ist  eine  VeräDdemog des 
Klanges  der  Stimme^   hdaptsächlicb  vrenn  die 
Sprache  dabei  zitternd,  wird ,  sehr  gefahrlich« 

Ein  siilSier  hpnigartiger  Geschmsid  kommt 
oft  bei  HTpocbondristen,  Gichtischen  und  Ga« 
chd.tisehen  vor,  und- ist  oft,  hinsichtlich  des* 
Ausgangs  dar  Krankheit,  bedenklich;  daher  auch 
Glaser  (D.  de  dnlcedine  aegrotomm  amari  ple* 
jumqu^  eyentns  praenuntio.  Wittenb.  1777«) 
sagt:  ex  pitnita  dolci  morbos  pituilosos  et  fa» 
coitatis  retealricis  impotentiam  aliquando  seiet 
allere.  So  finde  ich  bei  RieitUn  (Lineae  me^ 
die,  16dö»  Obs.  XIU.)  die  Geschichte  einee 
hysterischen  Brau ,  die  stets  einen  snfsen  snk«' 
kisrartigen  Geschmack  hatte,  dab  sie  es  kaum 
ertragen  konnte»  Anch  Kranke,  die  an  Lun- 
geaeatzondnngen  leiden ,  haben  in  der  Periode« 
wo  fteier  Answnrf  eintritt,  oft  einen  Bähen> 
Schleim  von  widerlich  sSisem  Geschmack«  Bei 
Lnngens&ebtigen  tritt  dieser  süTse  Geschinack 
den  Auswurfs*  gewöhnlich  .  in  der  •  letieten  Pe- 
riode des  Lebens  ein.  Schon  EUppocrates  hat 
dsBsan  siifsen  Geschmack  des  Auswurfs  bei  Lun- 
gensüchtigen gekannt;  denn  er  sagt  in  seinett 
Vorheffsagnagea :  wen*ti  der  Answnrf  nachlaürt^ 
die  Kri 


so  genesen-  die- Krimken,  wenn  er  aber 
nachläfst,  so  mnfs  -man  fragen,- ob  der  Aue» 
wurf  siifs  sthmecke,  und  wenn  dieses  bejaht 
wird,  so  ist  es  ein  sicheres  Zeichen,  dab  die 
Longe  •  in  Eitemng  übergeflogen  ist.  CaeL  jlw 
reKönuM  (möib«  eiitaiiic«  .Lih.  iL  cap*  14.)  sagt. 


—    24     — 

dei  Tod  99f  «ab«,   761»:  du  Anmnl  iä 
acliinecke> 

Ad   der  Zuiig«  Ibdd   man  die  Anliga  i 
^crophelkrankhcit  erkaoBeo.     £•  entilahu  da: 
auf  derselbaa  Fleckflo,  di»   aas   diwrelea  th 
fseu   Erfaühuo^eo  Euiamtnen  gaset  st  sind,  t 
rertchleden«  Gestalt  ucd  Grölte,  d^ia  aber  1 
ßeo   ÜMcbaD  liefen  Mittelpunkt  haben,  tti« 
liichenes   auf  der  Haal,      Sie   erweitern 
auch  gleicfa    dieseo  dergeetekt    d>&  n^^t  ' 
SiakeD   d«t  UilMIputikta  and  der  dadaich  b 
diagien  VergrSberniig  der  flachen  Mite,  i 
eufiere  Uiafeeg  durch  b«d«  Craptioneo  g«ni~ 
Die  Flecken  teheo  anßinglub  auf,  xcie  iii 
hübuDgeo  in  der   PfewelsDcbl.      BertMi  {i 
gem.  med,  Zeituag   Oclbr.  183&)   sagt:  ^^ 
Dtan  auch  bei  Erwacbseneo  die  Fläch«  derZu 
-von  enlcbeu    figurirten   SrhöboDgen  dai 
geDpapillen  frei  fände,    io   wird   laaa  iv 
ibreo  RäDdern  bis  zur  Wurxel  hin  lolcha 
ksR  eatdecken.     Er  habe  einen  solcbsD 
pl»tz  bei  Mnem  Manne  von  40  Jahren  pt 
der  an  anonalen  Bämorrhoiden   and  GM  ■■ 
die  mit  einer  scro{Jiulos0o  Ophlhalmie  wei 
seile. 

j)lit  der  Znnge  itehl  der  Utems  tni'- 
Orariea  im  Coaseni.  Barhw  (Med.  chir.  I- 
tung  1.  B.  1837.  No.  13.)  behandeUe  eise  H 
uft  na  einsr  «atzändlichea  Geschwulst  dit  ti» 
Blöcke.  Jedea  Mal  eb«  dies*  EntzÜDdong  ^' 
'  ausbildete,  uad  Hiua,  Schmcn  und  ui' 
Zeiciieu  derselben  eatBlauden,  bemerkte  er,  di 
die  Zun^e  jederaeit  io  ihrer  Alilte  eioea  i* 
kein  iiiirknen  Streifen  bekam,  der  sich  alliu 
lieh  Kiisbreitele.  ■ 

Is'^uli   den  Uippocratitcben  Vorhersag u  11  i< 
(Lib.  11.  C.  XVI;  §.  31.)  m  hei  Pm -'" 


lioia'  ObttflScbe  in  Zing«  rosfa  and  w«i(k ; .  wo 
ibcrmir,  «ine  Stellt  der  Zuige  eoUnodM  ist,  soll 
iDch  nur  die  Hälfto-dsr  Zueg»  sa  derMttiptc- 
chenden  Seit«  nuhund.wwbsayB.  Die  Wahr- 
Wt  dieMi  Satxes  4iaba  ich,  ob  ieh  gltleh  »hr 
aofmnkiam  d«nui£  gaweten  bio^  BitmaU  am 
KiaDkenbelt»  beslnligt  gefandto,      -     -  .:•  ' 

W«Mi  nach  ParainÖBtni  aich  tAam  Vomica 
bildtD  witlf  *o  solle»  di«  Frosobadsm  ihr»  ro- 
tbe  Ftrbe  Torlierao  and  blafs  wtrdea^  dage- 
gH  ibtr  Hch  die  Wangen  röthon. 

Bomhoftr  {D,  de  aigDia  ex  Gngoa,  Hai.) 
tehe  bei  der  achwaneD  Krankheit  dei  Hippo- 
<n(<t  eocfa  den  ontaiirTballderZuDgcBcliwarz 
irndtD  and  die  FroHhadem  angtlanika .  hdcI 
dankcl  gefäfbt 

Bei  bSnitigen  Fiebeni  «ab  i(hi^eZaog9 
MiiDimenjezogeD^  gleicbBam'^  rerUeinatt,  ti» 
wsi  faitüDbevregli^  ndd  gegen  den- fühlenden 
^'Dger  uneinpfindlicb,  koch  \rar  dabei  die  Spra- 
<^a  TEtfallen.  Nor  «elten  trat  aotevdiaMn  um- 
itÜDdiD  GcDflsoDg  ein. 

Ib  Fiebern  ist  aiae-  raotte,  tmdiBe.  -g«- 
Khwolleiie ,  gleicbaam  mit  Rtth  belegte  Zmge, 
immw  «in  gefabrlicba  Zeichen ,  betonden  ge- 
fahrdrohend aber  ist  et,  wenn  dia  Augen  dabei 
lichttchsn  sind  and'  der  UiiD' eine  denkelgelbe 
F»be  ofaoe  Sediment  bat.  Krumpfe  und.Deli- 
nea  liod  dann  nicht  eollert. 

Wann  ia  bilsigcft  Fiebern  dis -Zofiüle.  ge- 
^  dtn  siabentan  Tagaleigen,  so  iat  es  ge- 
^brlicb,  wenn  enf  .der-ranbeb  MicfcbaD  Zunge 
•ukIm  dunkalrotb»  Fleckes  wie  «roba'Pete- 
diien  ancfaeineB.  Die«  letzten  Zeichen  ist 
lödilii^,  wenn  dia  Flecken  «atS!a£.»-<l*>>-ltoa 
T«;  eatslcben. 


1! 


—  -  2«     — 

DmÜtMigkelt  bei  nolier  trocIiDer  Zuo^e 
Mt.immar  g^Micfa-,  l7enD  der  Krauke  be 
SiiuieB  Mt^  und  also  wioe  Bedurfobse  foblci 
«Bfldarübsr  nttbeilcD  kann. 

Ein  PieberkniDker  iit  so  lange  auraer  Ge 
Mit,  aber  noA  anupockt.  Vieles  Aas»pu)k 
kea  enil  «B  lekhler  SpeicbeLQurs  vertreten  ol 
die  Stelle  des  Scbweifses. 

Wem  bei  hefti^eo  Fiebern  und  Tieiem  Dun 
die  ZoBge  dein  och  trocken  und  rissig  ist,  uoi 
ihre  rotte  Farbe  ia  eiae  schwarze  varwandeii 
so  entscheidet  .sieb  dae  Fieber  aa  kritischen  Tt 
gen  desto  früher,  je  früher  sich  dierolbe  Farbi 
JB  eine  «dmane  Verwandelte. 

Ein  tödllicber  Ausgang  i«t  zu  befürcbleo, 
wena  die  Zunge,  die  iao  Anrange  der  Krank- 
heit mafsig  tiockeu  vrai  und  ihre  oaidrlicbf 
Farbe  befaie£t,  im  Vetlattf  der  Krankheit  bläu- 
lich, TRofaiilnid- risiig  wird.  Wird  sie  äapgea 
schwarz,  so  entscheidet  sich  die  Krauklitit »ei- 
tea  Tor  der  Zeit. 

Wcna  eiDcela*  Stellen  der  ranhea  tiock- 
nen  Zunge  eine  hellere  Farbe  bekomineD,  »c 
hat  sich  dicati  Zeichen  mir  immer  al»  güaiUt 
bewiesen,  und  die  Zunge  wird  dann  hald  wi^ 
der  feudi t^  werden  aber  einzelDe  Stellen  bUa 
lieh-  nder  sehwärzticb «  «a  steigt  die  Gefahr. 

Wean-die  Zange  gleich  in  den  ersten  T» 
fen 'eines  Fiebere  beim  Ueraussterken  titler< 
so  wird  der  Krank«  achwer  erkranken,  and 
^rohl '  deltiiraa»  Wean^  der  Kranke  gleicb  an 
liitiglich«tanaTneIt,-wäUcbl  und  UDdeut[ich«prtd)< 
■o  erflalgt- iMoht  ein  Mervenscblag,  imd  ei«  »bci 
■o '«cfal^niBB'ZeicheB'isl  et,  wenn  der  Krnok 
gegea.  sein»  Gewohnheit  die  Zunge  im  J^Ianii 
iuaMC -bawegt^  gleicfaaaia  kauu 


^       Vf^      ^m^ 

4 

Bei  Httlieriteh  iiiid-'B^r«clilo^tell  9d  Ffts- 
bfttn,  bube  ieh  immep  die  Leberaecfeflo»  aiige^ 
griiTea  gefafiden;  »nd  ia  Galtenfi^berD  findet 
man  eiöe  vaohe  Stimme  m^d  a6d««tliehe  Spra« 
cbe  »ehr  häofig«    ' 

Bei  ixx  faonigartigen  Barnruhr  habe  ich  die 
feuchte  rothe  Zange  mit  eineetnen  parallel  lau^ 
fendea  feiaee ,  weiiaeD  Streifen ,  gleichsam  wi<y 
mit  Silberdyaht  Sberzoged,  gefendeo. 

Ween  in  heftigen  Fiebern  ^  ron  jedem  Ch»« 
rakter,  die  trockne  Zunge  durch  einen  Streifen 
von  weifeem  Speichel  gleichsam  in  der  Slitte» 
getbeilt  SU  werden  anfangt,  so  darf  man  sicher 
auf  baldige  Abnahme  -des  Fiebers  schiiefse:.,' 
und  dieses  desto  friiher,  je  feuchter  der  Strei« 
fen  ist,  '  « 

Der  Ruhrkranke  ist'  desto  gefährlicher,  je 
alterer  er  zu  trinken  Terlaogt  und  je  wenigef 
er  auf  einmal  trinkt. 

I»  bitsigen  und  entsiindlichen  Fiebern  faah# 
ich  es  imnier- gerne  gesehen,  wenn  der  Kranke 
Tiel  Dur^  hat  und  denselben  in  grofsen  nicht 
abgesetsten  Zügen  s|iilt;  unerloscblicher  Durst 
ist  aber  immer  ein  gefahrliches  Zeichen ,  dem» 
es  folgen  "bald  schlimme  Zufälle;  gefahrlicher 
aber  ist  es,  wenn  der  Torfaer  groCfre  Durst  plots« 
lidi  Ters^fffiadet  und  dabei  d^e  Zunge  seh frarft 
aad  tröckea  wird. 

Weaa  der  Kraake  Gettaidse  yerlangt«  die 
er  sonst  nicht  gerne  genofs«  und  die  auch  für 
die  Krankheit  nichr geeignet  sind,  so  ist  es  im- 
mer -eia  Terdacbtiges  Zeichen«  ^  Dursilosigkefil 
in  chronischen  Krankbriten  deutet  auf  die  Hart** 
nSckigkeit  der  Krankheit  uad  i^e  Heikia^. 

Die  schmataige  Zunge  fängt  aa  der  Sjpitee 
suemt  au  rein  au  werdea,  aad  so  wird  auch  di' 
trockne  Zunge  soerit  auvder  Spitze  feucht  ' 


iat;>I«9  ibri.aödva  fasdeoklichen  Zeichen  dea- 
BB^.eio  gvtfli^  WBon  dieZuDge  an  ilirer  SpiUi 
uuiaigt.  rata  aaä  feocbt  la, werden. 
-.1  Uiber  iptiar«  fioUÜBdoDgen  giebt  die  Zun^i 
den  besten  Äofschluii:  ist  lie  (necken  uod  Eell> 
liob.bflcgt^  -«Oiitybei  lonstisen  Zeichen  de 
Etüt^iiadaDg ,  ein  Eiogew^ldu  eiitzüodet ,  wem 
fleEoizÜndaagsicliaucb  noch  nicht  durcbSrbmer: 
und  Störang  der  Funclioo  xa  erkennen  gietil. 
_.  iWenii-  bei  g4llic|)t«ii.LuDgenentzÜDduo;e[ 
dj«.ZWi£e  gleich  i«  den  trslen  Tagea  gelbÜtl 
belegt -ist,  «o  polstellt  die  Grlsi»  schoo  am  sie- 
bept4a  Tage:  vrird  aber  die  ZuDgeerst  am  3(e<i 
gier  Atta,.  Tag  belegt,  «o  kommt  die  Entscli«i- 
dui/g  ant  am  9(eii,  und  iuimer  di^sto  «piiUc, 
}e  später  die  Zunge  gelb  ivird. 

fiel  exaotbem^tilchea  Fiebern,  dem  Frie- 
lel-,  beeonders  aber,  dem  Scharlach  lieber,  erbe- 
ben sich  die  Zuagenpapillen ,  so  dafs  mao  ('ar- 
fmi  bii{  des^  batof liebenden  Ausschlag  tcbli»- 
Isrin  kAna^  Bei. ScbUitO"  Qod  lyphüaeaFiebera 
aber '  bleibt  die  Znoge  glatt.  Uie  FeucbÜglie'il 
and'Tiockeabeit'dec  ZnKge  bnngt  nber  in  di«- 
IUI  Fieber|i  Ttta  der  Stärke  des  Flehen  ab. 

Ich  bebe  in  jedem-Falle,  wo  eiae  Aoitek- 
kniig  ven  einer  -  fiebehhaften  und  e\an(beui4ii' 
•obeo  Krankheit  Stattfand,  die  Krankheit  desk 
leichter  übeislehea  aehen,  je  mehr  der  KranL< 
iia  ikafange  .über  R%eX  und  Neigung  zum  Et 
brachen  klagi. '        .     m  - 

'  UnreinigketleB  im  lUegeo ,  welche  die  NaIui 
iucch Erbrecben  eotfernen  will,  gehen  «ich,  wem 
sie  eicll  auch  tunit  durch  keiue  Zeichen  verra 
theo ,  .jdnlicb  «in  ^lt«rn  der  Lippen  zu  erkea 
«en,  welches  in  Fiebern  oft  plötzlich  eiotritt. 
t.  Per  alle  Storch,  alias  Pelargut,  der  Ver- 
\amvt  metwerer  gvtw  Sctuifteo ,  giebt  in  seinei 


.■«ikc 


-   aft   - 

ne^*i.~JAli^ä*h^«n.  'Eh«nil)!h  1737,   ata   titt 

^DlenctnidtfDisXeicheb  itrt  Pleuritn  intartoalk* 
ii  TOD  (ttrjililamnatij,  «in»  Getcliwalst  in  da'r 
Herzgnib«  an,  nad  ich  habe  dieses  Zeiehea 
nebrmsb  gleich  im  ABfange  der  Kraoldieit  und 
>nar  die  Geschwulst  Ddcb  ddrcb  ErachntteniB^ 
jeim  Hiaten  eatBlaadeo  se^n  'kotibfj-  beob- 
neblet.  :■    ■'  '■ 

Eiu  häufiges  Jahnen;  ei»  Blirisrinmit  dvn 
Augen,  2Ji[terD,  öfterer  Schnuder,  SD-Aohtidt 
Stblafea  Bls-im  Wachen,  Schlaflosigkeit,  «in 
AiijipaftiieD  der  Artne,'  geben  bei  Kidderti  il«n 
CooTtiUiäDeu'  und  der  Epil(^psie  voran;  .b^H 
mna  dabei  eieen  Laut  ih  der  Ctroat ,  nie  Schlu«h- 
»n;  10  zei^  dieser  die  HArtbäckigkeiluad€e- 
Tahr  aa.  TriokeB  indes*eb  diff  Kinder  noch  an 
<l«t  Brut,  so  fra^e  uian:  ob  Tielleicht  dielW* 
cigDDg  eingelreteta  wj-,-  welcher  4Jmstend  din 
^uralte  gefahrlcser  macht,"    ■   ■    '  ," 

Wenndeir  Kranke  bei  exaMbemntiichftn'Fta- 
kni,  bei  Priesel  nnd  FrieieMeber  im  RjadlÄttti 
nur  mit  erbSbter  Brost  liegen  kann;  soistdieaes 
bei  loDit  gänsligen  Zeichen  ein  «ehr  bedenk- 
lich«, e«'  entatehen'  leicht  OhnmacbtAn,  und 
oft  irilt  der  Tod  unerwartet  ein. 

Wenü  hei  mafsigeA  Piebera  di«  Krankan 
mHg  liegeD,  nicht  klagen,  nicht  sprccheo,  nsr 
M{  B^ragan  antworten;  'dabei  Mcfa  nicbt  «cbla.- 
fen  nnd-ditf  Hand  eiltenid  cariäcksiehan,  WAm 
man  den  Pula  fahlen  will,  so  nimmt  die  Krank- 
b«it  in  der-'Folge  noüh  bedeureod  su; '  YVill 
^*r  KtaMsiä  bei  grober  Schwache,-  ohne  zu-de- 
liriren,'  dbrchana  nicht  im  Bette  bleiben, ^  to 
kommt  d«r  Tod  unerwartet' •«boell. 

E^lMtlon  des  Geiatea ,  ohne  Delirien  /  ist 
■n  Kvaiüibinten  bei  getatveiefaen  Menachen  we- 
B*?er  dPltttfaUn,  alfS(tKti[rfaSno  beideBMlbta. 


-.     30     « 

Sflfar  KbUmm.Mit'VSi  weu  JerKrtBk 
glaubt,  Dicbt  in  mImia  B«lt«  and  ia,  teint 
Wohnnng  2a  t»ya  ood  dahin  vcrkwigU  De 
Tod  erfolgt  ileU,  wmn,  der  KraDk«  glaub 
data  eine  Leiche  neben  ibta  im  Bette  liegi 
Eiü  Arct,  der  eiaee  KnucbeDbracb  erlitteo,  *o» 
aber  too  einpr  ];eiUDden-  Conitiliftüm  »nd  i 
eeinen  besten  Jahren  war,  Teraicherte  mid 
als  ich  ihn  beiucbte,  er  werde  as  dieset  Kraal 
heit  iMrbea,  Weil  ir,  eo  wie  t  eiDachluic 
nere,  glaubet  dafa  Er  Reibst  e^  Leiche  nebe 
sieb  liege.  Er  habe  auch  jedes  Mal  bei  Kni 
ken ,  die  «ine  Leiche  neben  sieb  im  Bette  ivaha 
len,  dan  Tod  bei.  sonat  gÜDStigsn  Un»taB(lf< 
erfüllen  leheni  Per  Arzt  selbst,  der  sieb  i» 
ses  i'rognoaticon  eiel|te,  alarlt  auch,  bevor  de 
Kmirlieabriicl]  lieihe;  er  wurde  ,atoiii|diieu| 
und  man  fand  leia  Gehirn  -  er meicfau 

^Veun  in  NervenfieberD  die  Kraolea  lid 
ihrer  Träume  ue^d  Deliriaa  destlich  MiDoeni, 
BO  bf>l>e  ich  sie  im.ineii '  ganesen  when. 

Ob  ein  Bcblei  eben  des  Fieher*  »cbon  «üklid 
in  ein  bedUcbet  übergegassen-  se^i  lülit  ud 
daraus  •rmeaaes,  ob  dpr  folsscblag  und  dv 
Hitze  durch  dj«  ll»|)|Keit.  yennalvt  werdet 
\VL>lche9  bei  becliMhen  Fiebern, der  Fall  isi 
imch  bricht  bei  den, schleichenden  Fieber«  de 
ijcbweits  gWph  in)  Anfange  dee  Fiebaranfali 
kaus;  bei  den  .b«f4i»c|ieii> eher  eraC  w)  Ende  de 
lAnfalls.     . 

Di«  Z^tea  der  Ufoscope  tind'Tomb« 
I  gleichwohl  aber  glaube  ich«  dab  inaB  ie  u 
Sern  Tagea  auf  die  Zeiches  «W  dam  Drin  i 
wenig  Werlh  leg«>  Sie  habe«  swax  mit  u 
(lern  seOiiodiGheo  .Zeiche*  daiaelh*  gamcii 
üats  sie  Tdr  sich  allein  keine  sieben  iBatchte 
TOO  devRaUir  4«  Kimkbeit.(eiiJitaiB,  Mi 


-f-     31     — 

Jm  dtb  mtlfch  darch  dm  B«lltltt^a«naidera 

>hra  GiihigUit  UtÜmint  wird,  rödetMii  blei- 
^  M  wwabi  ia  acalen  ah  cbrunicbea  Ktank- 
l'eil»p  immw  iwo  Wichtif^keit.         •     - 

Wenn  der  Hara  in  hilzi^a  FiabarD  aiiDe 
N>lnr  nicht  ändert^  ao  ut  diaaei  tio  übte«  Zei- 
^«;  eefShrh'cber  «bar  iat  ea,  wetm  darMlba 
gliicb  anraaglkh  dick  wird,  und  e»aacb  im 
Verlaufe  da*  Fjtbei»  bleibt.  Scbaidat  lieh  der 
tiiu  oaeh  elDMK  «riüsehen  Tag«  dnd  Iaht  ein 
^ImaMaiii'Kes  Sefinmit  fall»,  to  iat  dieses 
«■>  EÜDidgea'  ZeiiA««,  nodi  mel»  aber,  wenn 
II  dtt  Mitte  de»  liel)«D,  wbdd  sl«kh..^rätbteii 
tirios,  tifl« -hell«  -Wulke  achwiinint.  fleides 
Muicfanet  ein«  grorse  TbÜligkeit  in  dar  Nwren- 
•welioD:.er«t^,  dar». -riel  fildP^aiiTeiiirbei- 
'*°  tty,  letzteret  das  Gtfgeatheil.  Dodi  be- 
»Khut  dar  ziegelforbige  Stoff  iaimeE-cia  Lai- 
oeo  JB  den  UoierleibsorgaBaa  und  eiak  V«ratü- 
pi^e i&  dan  fetnani  Garnban  deinlban,  daher 
^  bti  Glcbt  und  HaRaonboidaD  oft  Totkommt. 
^*'  bei  fibeoinatiemiia^gelaawnfl, Harn  bat  nn 
"wOfawfläche  de«  Olaies  einen  blaues  Ringel, 
onetna  petlbant,  und  das  Glas  »Ibai  eiblindet 
Too  der  Hamaänre.  Kinder,  di«.  nberiültert 
»iDd^uad  Meucben,  die  rial  esaen  uada<iilecbt 
>«t'iaoa»,..baban'<imner  einen  dkkeo  trnben 
°ara.  Bei  Phfskonie  ond'  V'eratopfnng  der  Le- 
^llndatnaa  g«w5hiilicb  einen  dankelrfatfaen 
nara  mit  uagelmeldarligem  Bodanaats.  Gelb- 
nchtige  laiaen  einen- dicken  braungalban  Harn, 
n«  die  Wasche  gelb  firbt. 

IVenn  '  bei  Waisersöcbtigen  ein  dünner 
*fawet%er  Harn  inHIenge  abgabt,  so- iat  es 
^"'i  wtam-  liber-der  Kraalieiifenigtbamt  und 
|>«il»r  «nd  rotb««:  Unn  abgeht,  ao  ist-dteies 
">  j«i*  .Wustosulit,  uuentlkii.  labarüi  df 


f  &]Mf>ZeKlien,  ein  In 
gclltar  *b*t  «io  gut«».'  DnlarJrückle  Meusln 
ÜOB?  iitht  ia  dar  Re;«!  einen  trtibtn  Fi» 
Eiaen  ichwaneo  Urin'  üotlet  mmi  mit  Erlei 
(enng.^drfr  ZirfSIIe  bei  uiel«Dcholiiche&  Per 
nnü  nad.tlleD  fi]>^oeb'on4ritieD.  Nach  äct 
Eutmadung  Wnlr^cbet  Organe  finilel  man 
.waUoB  io'-d«  CrjM-  fliub^iilerfärinigeti  Bod 
aots.r^  "Eü-^reifiM  wäueiigerUna  baSGi 
•ücbtläCit  WanflriusbrbelMrchieD. 
>  -  TTeoa  <  nach  lirÜM^eu  L'rin  anhaltei 
fiobwoiCüBl  und  Sefttaflosielint:  fortdaaecn,  so 
4iMM.  an.^aielMnrfli  ZMcboo  von  Infarclen,  w 
ciä:  sich  Bflcb   Bonat   but^-^we   andeie  ^^' 

.Ttnrth«)«'/  ■"  -  ■• 

'  .WeDB' Kinder,  zamal  kleine,  «eilen« 
^4b]%.  Unaitta ,f  tindi  kain.  Verdacht  auf  Wi 
KMB  <odei  Zaholsid«»  vorhaiideD  ist,  to  " 
•fÄloBtUclu  Krämpfe  im  Enlitebeo. 

Je  mehr  der  Uri»  bei  ReconTal««"' 
VOD' dw  Mroligelbeii-  färbe  bleibend  AfW 
aoA  irüflutfgerwbiint,  deilci  mebr  inDlim' 
:iH^''k*Ui  Krämpfe  .und  Verstoptuogen  ri 
faäiid'aD -sUi ,  vegea  Oadem  der  Fulia  " 
WnMjrabcht  beaorgt  ttfa.  .-■ 

'EIii^.aitroDforbDer,  alter  dicker  ood  i'" 
Vjäii,>liibt'«itf  lange  Daver  der  KranUeil  > 
SthfU6«gkeit  KUitftbn.    -\^- 

'  In  d«r  RecooTaletce&x.ist   «ia   reidiln: 

L  Abgang.  VOB  Urin,  Hean  et  auch  kein  Sedw 
faUen  lälsl,  eefar  erwäBishl;  -vermiaderi  • 
aber  in  dieser  Periode  dib  UitDBbsond<ri»gi 

'  ist  eil»  IleaidiT  zu  berdrcbteo.  Wie.üb«>>' 
kein*  GrUii  ToUkoiamen  iit,  so  lange  wb 
Kräfte  Bitlit beben,  so.KtUdteMabeKwdeni 
defrCrisii  dnrcb.  ded  Urie^  iBag.«ncb  dui^i 
4Madben'-«)d-Jai  Sedimfiit  oedi  aatf^  "■ 


*-    ;33     w 

In  f  a»tmcben  Fiebern  ^  seihet  hü  Dierrhoei 
Rabr  und  Cholera  j^  wird  der  Urin  äufterst  «per* 
sain  gelassen,  oft  tritt  wahre  Urioverheltung 
ein.  Geht  er  aber  wieder  freier  und  in  gehii^ 
tiger  Menge  ab,  so  ist  dieses  ein  sicheres  Zei- 
chen der  beginnenden  Besserung.,^  lo  galligen 
Fiebern  tritt  abeir  ein  umgekehrtes  Ver^iältnifs 
ein;  die  Urinabspnderung  ist  ^nfa'qglich  sehr 
vermehrt  i  bei  eintretender  Besserung,  aber  Ter- 
miodert  sie  sicli  wieder. 

Bei  catarrbaUscben  Fiebern^  besondere  weab 
ue  mit  Brustaffectionen  verbanden  |ind^  giebt 
€10  reichlich  gelassener  ITrin  von  leitniger  Be- 
schaffenheit grofse  Erleichterung,  nnd- Milcbiie« 
^^1  die  länger  als  gewöhnlich  anhalten ,  e^« 
•chäden  sich  darch  einen  reichlichen  Urin  Too 
leiblicher  Farbn. 

Bei  Hirnentzundangen  sali  schon  CaeUus 
fwtHanus  einen  dünnen^  gelben  Urin  oft  und 
iD  Menge  abgehen ,  und  dasselbe  bemer&t  auch 
Prahk  in  seiner  Epitome.  Steigert  sich  aber  bei 
fieser  Krankheit  die  BntsUndung  und 'droht  in 
^xsudation  überzugehen^  so  wird  der  Urin  ab* 
^«chselnd .  rolh  und  wenige  bald  dünn ,  bald 
^ässerig,  bald  trübe.  Wenn  aber  nach  dieser 
Periode  ein  eiterärtiger  Urin  häufig  abgeht^  eo 
^>t  es  auch  ein  Zeichen  von  Zertheilung.   ' 

.Fleureaien  entscheiden  sich  oft  allein  and 
^hue  Scbweifs,  durch  ^inen  reichlichen  Abgang 
^6B  Harns .  besonders  wenn  derselbe  ein  dickee 
'otheB  Sediment  fallen  läfst;  bei  Peripneumo« 
J>^o  aber  gebort  ein  reichlicher  trüber  Urin, 
der  ein  gelbliches  Sediment  fallen  läfst «  nntee 
^16  günstigen  Zeichen«  Dieses  gilt  auch  toa 
*-«berenl2undungen# 

^0Qm.LXXXyiUB.4.8t.  C 


y^ 


*     I 


^ 


-    3J- 

-     Bei  hiulgen  &ducl)lä'g*D  babo  icb  »»tW 

nU  ein  bedenklicliea  Zeichen  gefunden,  \(ea 

im  Anfange  der  Kraokbeit  viel  Urin  gelaiw 
'"wurde;  denn  mebrentheils  folgten  Krampf 
~der    Ansscblflg    kam    nicht    ToIlkoDimen    la 

Vont^eio  aän  verschwand  leicht  wieder,  i 
'  gegflil  ist   ein   reichlicher  HarnfluEs  in  der  A 

•chuppungs- Periode  ein  giinstiges  Zeichen;  d 
'  mula  der  Harn  seilen  nnd  dann  reichlich  gel« 

ten  werden,  nnd  es  darf  keia  krankhafter  Dra 

«um  Uriniteo  dabei  ee^n. 

Einen  U^in  ron  grüner  Farbe ,  Jer  nbc 
'  haupt  selten,  gesehen  wird,  aber  nach  Lom 
'eine  rerderHio  Gnllensecretion  bezeicbnel  üi 
'auf  Gefahr  deulet,  wenn  neben  demselbeo  vi 
""Bilze  find  Durst  ist,  habe  ich  mebniuli  b 
bleichsüchiigea  Biädchen  getroffen. 

Dian  sagt,  dafe  jnan   die  Schwangsncfai 

'Jvoni  Ewejten  Monat  an  aas  dem  Urin  .erieaae 

-  könne ^  und  viele  Mädchen,  die  sich  nidlucfie 

'  wissen,    lassen  den  Urin  von  Weibern,  &t  i 

'"dieses    Gebeimnifs    eingeweiht  sind,    besehe 

.Eine  dieser  klugen  Frauen  sagte  mir,  sieköoi 

die  Schwangerschaft  schon  im  2teD  Monat  dat. 

erkennen,    dafs  io  dem,  sonst  gesund  auistbe 

den  Urin  feine,  weif«  glänzende  Fäden  herai 

.   echwämmen.     Sollte   dieses   Zeichen  etwa  i 

einem  andern   neuen   Zeichen   der  Schwaegi 

Schaft  zusammenhängen,    nach   welchem  tc 

Sten  Monat  der  Schwangerschaft  an    auf  c 

Oberfläche  des  aus  der*  Ader  gelassenen  BIot< 

nachdem,  dieses  eine  Zeitlang  gestanden  undi 

Trennung   der  festen   nnd   fiüssigen  Theile  i 

folgt  ist,  eine  weifaliche  Wolke  bemn-kt  wL 

die  nach  Maafsgahe  der  Torgeachriltenen  Sdwi 

geiscbalt  deutlicher  etscbün^  und  in  dem  let 


•      -     3*     ^ 

en  Mooat  sogar  ab  EntZQDdoogihaQt  aicb  ge# 
italtet.  ♦)  •  ^  '        ^ 

Bei  anomalef  Gicht  findet  mäo  oft  sölctro 
lelle  gläozoDde  Fäden,  zuweilen  ib  solcher  Menge 
m  Harn ,  d als I  wenn  mao  denselben,  darcbsei« 
bet  und  diä  E^deo  trocknet,  man  eine  ^eiÜM 
grauliche  Erd^  bekoramt. 

Unter  allen.  Zeichen  haben  wir  am  mehr* 
Bten  Zutrauen  aus  denen  Yom^  Pulsichlag«  uvA 
gleichwohl  ist  Tielleicht  keins  unsicherer  als  die« 
ses,  weil  das  Nerten^ystem  zu  viel  £influls 
auf  die  Circulation  hat.  **) 

Im  Ällgetheinen  hält  man  den  schnellen 
Puls  fuf  ein  Zeichen  der  Reizbarkeit*  In  man- 
chen Fällen  findet  man  ihn  aber  doch,  ohnge- 
achtet  des  reizbaren  Temperaments,  langsam, 
^ie  z.  B.  bei  bleicbsSchtigen  reizbareb  Htd« 
cheo,  wor  er  oft  langsam  ist  nnd  erst  dann 
schoell  wird,  wenn  sich  ein  hectisches  Fieber 
<Qr  Bleichsucht  gebellt.  Im  Scharlach^'  dem 
gutartigen  sowohl  als  dem  bösartigen,  ist  der 
schuelle  Puls  ein  pathognomoniscbes  'Zeichen. 
Hfiller  sagt/däfs  er  at|cb  beim  hei tigsten  Frih-> 
8«1  und  Scharlach  ohne  Sorgen  gewesen  sey, 
v^enii  delr  Puls  nicht  mehr  als  90  Schläge  ge- 
habt habe,  und  nach  Monro,  Kaüsch  und  JPaZ- 
coner  ist  auch  bei  Petechien  nnd  der  brandi*^ 
S«ö  Bräune  keine  Gefahr,  wenn  der  Puls  nicht 
öiehrals  120  Schläge  hat, 

)  Caetenim  cum  in  venif  et  sanguine  .mnUeris  magnae 
ctlatQ  permtitationes !  per  conceptam  Aant,  äliquaödo 
noscerti  aliqttid^ex  earanden]  lotio  elicere  posse,  non 
«8t  omnino  Tttiolii  dkaentanetun.  (flodericut  i»  Casiro 
de  morbia  miüierom.) 

)  Vertis  maxime  credimos,  (allacisnoiae  reu  OetnlÄh,Sm 
^P*  6t  >a  netida  piiv»  eftse  pnlfiaoia  ^itia,  praciatittim 
expUcata  difficiUtt^i«  {Mw^agni  de  oauai»  et  ASdUma. 
%iit24.  §.35. 


—    56     »^ 

Bat  dmniiclen  KnnlliMteii  fiB^el  ttii 
wlttn  den  Pul*  ■choell,  auber  treDD  ^ch  ei 
.  Iwktische«  Fieber  dazn  geitllet ,  woraus  ma 
äfoa  die  Eotitebaog  dea  Fiebera  Ethnebmeo  knu' 
Doch  giebt  ancb  in  cbrODiscbcn  Krankheiten  di 
achneller  werdende  Pols  ein  gelea  Zeicb«n  T 
die  Wieder^nesoDg ,  lo  aofaro  die  Reapiraiit 
,  nicht  ingleich  vermetirt  vrird.  Wird  aber  Tu 
und  Athembohlen  achnel),  so  ist  die  Entsteboi 
.  dea  bektiacheD  Fieber»  gewift. 

Seltner  als  der  schnelle  Puls  kommt  i 
sehne  TOT,  Nur  einmal  üt  mir  der  Fall  t.' 
gekommen,  wo  ein  slaiker  und  getaadei}!' 
nur  50  Pulaichläge  in  der  Minute  hatte;  i^ ' 
bei  alarken  Fiebern  atieg  die  Zahl  der  Scb.  : 
nie  nber  70.  DcHaen  bat  bei  IllelaiicboliKtt 
noi  15  Schläge  gezählt  nnd  Kaiisch  nur  K' 

Unter  «Ueo  Pulsarten  giebt  der  vrelJenr' 
.  miga  —  nndoius  —  die  sidierate  Anzei^a.  I 
er  weich  und  grofs,  so  folgen  bestimmt  ^cbirei 
.  Is*,.KhIägt  aber  die  Blutwelle  hart  aadeoF'^ 

?ir,  so  entsteht  ein  Blntflots  oder  Diaribij 
rosper  A.ipin  and  Reil  hielten  den  wellecr 
migen  Pal»  für  ein  Zeidian  4ar  bevorstehend' 
Crisii  durch  Schweifs,  wesn  dabei  der  P' 
weich  nnd  LeibeiTerstopfnng  zugegen  &ey.  Ji 
nennt  ihn  den  pulsqs  inöduus,  und  dei  ic 
duas  bei  Galen  ist  auch  der  vndoiua, 

Galen's  und  BagUvi'a  Behauptung,  daij  i 
aussetzende  Puls,  wenn  dialetermitsionen  mt 
als  zwei  Pnlsschläge  beiragen ,  ein  »Uhr. 
Zeichen  des  Todes  tey,  ist  dahin  za  beicbr.i 
.  ken,  dals  dieses  nur  belNerren-  and  adyo-ir 
■eben   Fiebern   der  Fall  ttiy,  und  der  Pul»  i 

tleich  klein  nnd  häufig  seyn  müsse.  Daher  ii 
iew  langen  Imeimissionen  weniger  za  tutchu 
wenn  der  Puls  dabei  noch  bänlich  ist.     i 


-  *  - 

t/iit«rletbtlu£mpCBDf  bei  HTittHtchcD  und  By- 
pochoDdristoB  hat  in  Htuutxstid«  Pult  aich 
bei  langem  Iqtervalten  nicht  viel  xn  sagen ;  b«i 
WÜrmen  setzt  derPtfla  aaeh  >ebr  lange  ai», 
und  ist  dabai  noch  nngleicb.  Der  nnuetzende 
Pull  bei  Herzkrankheiten  iat  in  der  Begel  mit 
l^e  in  den  Füfien  Terbunden,  und  dann  bringt 
aocb  eine  geringere  AnatreoguDg  leicht  Herz- 
klopfen  za  Wege.  Der  JUlta  in  den  Fübeo 
^olgt  bald  Getchwnlst  derselben.  Dar  anssez- 
sende  FoU  üt  auch  hÜnfig  in  der  Brastbräune, 
tind  die  Gefahr  der  tSdtlichen  Asphyxie  steigt 
ia  dieser  Krankheit  mit  den  öftern  und  lÜHgeta 
iDtenniieioneii.  ' 

Bei  Männern  üt  ein  starker  Schweifi  iiu 
Blitttlfleisch  der  Vorläufer  der  Impotenz.  Müd- 
'^f,  die  in  dar  Jngend  an  starken  .Hälsen  ge- 
liiten  haben,  wecdea  impotent^  vreoa  si«  lol- 
the  TediMün* 


—  »;  -•- 


IL 

Einige  Bemerkangen 

Dbet 

■cate  Enochenbaat-  nud  Knocbeii' 
entzüiuluiig, 

oebtt  eioer    Kraokeogeschicbte 

Dr.    E  b  e  I, 

piaU.  Aizts  ZD  Giünberg  im  Groühenogtliam  Batta. 


JJie  Knocbeo,  «elcb«  vermÖg«  ibrer  Tornal 

tendeo  erdig«D  BetlAadthule  dasStan«,  B«il< 
hend«  im  Organitchen,  und  begoadari  weg« 
ibtei  Gehaltes  ao  Kalkerdo,  dia  Kalkformatio 
dei  Eidkörpert  in  der  Antmalllät  dantellei 
lind,  obgleich  dio  bartostaa  uod  iettesteo  Gi 
bilde  deaürganiamui,  deobocb  maDcherlei  W 
I  ünderaageo  ibrer  Form  uod  Siruclur  mebrodi 
I  weniger  unter worfeii.  Ihre  Dichtigkeit  nnd  d 
Krall  ihrar  Cobasioo  erscheint  nichl  in  allao  il 
reo  Thailen  gleich,  Nicht  nur  die  äiirsere  Riad 
die  Subttantia  corticalia,  derselben,  soodern  aa< 
der  Mitlellbeil  der  cyliodriichen  K.DOchen  (di 
Oberaimbeios,  der   Speiche,   dea  Gllenbogei 


■    -  ^  -  ■ 

beiDs)  iit  «ehr  hart  nod  feit,  Terliert  aber, 
nberdem  Ende,  allmähUg  disse  BeacbaF- 
leit;  ihro  Subitanz  irird  lockerv  and  Bchvrillt 
dieMQ  Enden  aelbit  in  Isicht«  ■chfroinmig« 
abinheiten  (Höcker,  li)lMra)an,  ditnureioe 
DB  äulser«  Knocheo platte   umgiebt.     Aurh 

barte,  itelDartige  fi^eochenwand  und  die 
ile,  äufsere  Ainde  dieser  Tbeile  enibalt  ebea- 

nie  die  innere  Substanz,  zelligeo  Bau,  nur 

dem  Unterschiede,  dah  die  Zolleo  »lliiiab- 
kleiner  und  telloer  vrerdsnil,  zuletzt  ver- 
fioden  i)nd  in  fe^tei,  compactes  Gelü(;e 
rgebeo.  Diese  Umandemng  ihrer  Slructuc 
bieht  dnrcb  aümablige  Verlängerung  und 
er  grüfsere  AneiBanderlagerotig  der  eiozeluen 
icn.  Am  deutlichifen  tpricbt  dafür  die  ßot- 
ketoDg  de«  ^ochens  selbst.  Nach  voUen- 
f  VerkoÖcherung  erleidet  die  Wand  der 
'cbenrShre,  ia  der  Mitte  des  ganzen  Kao- 
19  eine  Znnabme  aa   Dichtigkeit,   zugleich 

Verminderung  an  Dicke;  indem  nämlich  die 
■^  und  Blatter  des  Netzgewebes  enger  uud 
ter  zusammen  gezogen  werden,  als  vorher, 
ithta  sie  sich  näher  aneinander.     Denn  das, 

<Jie  Bafsere  KDochenrinde  bildet,  ist  näm- 

nichts  anderes,  als  die  ursprüaglich  lockere, 
rörmiga  Knocbensubstanz,  die  auf  der  Ober- 
>A  verdichtet  erscheint,  und  die  sowohl  bei 
oamchen,  als  platten  Knochen  nicht  eher 
'S'  Mitte  derselben  zum  Vorscheine  kommt, 
nach  Totleudeter  VeriLnöcherung  des  ganzen 
icheomodelU.  Das  Schwammige ,  wovon 
'  aa  den  Endstücken  der  cyliodriacbeD  Kno- 
>  ebe  grobe  Menge  aalriiEt,   ist  oictit  von 

rlätlcben  und  Täfelchen' herzuleiten,  von 
»  man  wühnt. '  dab  üe  aus  den  Wauden 


c 


ü 


^    40    - 

der  KtfocbenrSbra  nach'  iaaen  za  sliireiclii 
sODdern  ut  vielmehr  dem  uraprünglicbenKiii 
pel  zuzuschreibeil,  der  in  die  Eädeo  der  nl 
aritcheo  Knocbea  kegellormif  durch  äleV^i 
hohle  eich  erstreckr,  '  nachher  Termillelit  i 
ZtfiicbeDräuitie  and  HöhluDgeo  mehr  aegespa 
wird,  und  wie  schirammrge  Höcker  si  i 
Edden  der  cylindrischenKDochenaDschmlll. 
Der  nrsprÜDglichfl  innere  Bau  der  ryiiadtiscl 
und  plRlten  Knochen  ist  ela  nelzfürmigN,  i 
ligea  Gewebe,  besteht  aue  dichiemj  zuiama 
gezognem  Knochenoetze  ohne  Spur  Ton  fa« 
Fla  11  eben  oder  Tafel chen. 

,  Die  Grnndlage  aller  Knochen  Dberhupt 

•in  mit  Gnllerln  nnd  KalLialsen  durcbingi 
Zellengewebe ,  in  den  schwainmigeD  Thu 
mehr  echwammig  und  ohne  Spur  von  Put 
In  den  m»br  nelzarligeu  KnnchenibeiJH  '' 
dkbten  sich  die  Fasern  des  Zellen^embM.  < 
■cheioen  deutlicher  und  siellea  eiu  sich  iiu<' 
kreuzendes,  in  einander  vervrobeneB-GerÜEci 
in  den  feslea  glasartigen  Knncben  ist  dai  1 
leogewebe  oEfenbar  I'atarig  und  dicht.  — 
chemischen  Bestandlheite  der  Knochen,  D>n< 
lich-die  Salze,  vrelche  meistens  darin  *ort) 
■chen,  lind  ebenfalls  vericbieden  und  eatb» 
in  den  langen  Knochen  gröfsientheila  pbospl 

.  sntrien  Kalk;  in  den  kurzen  und  «chnamui: 
aber  überwiegt  der  kohlensaure  t^alk  den  pl 
phoreaureo  um  die  Hülfle ,  während  in  luC 
gen  Verknöcherungeo  meistens  gleiche  Aoit 
Tun  photphorsaurein  und  kohlensaurem  K 
heslehen. 

Die  Knochen  im  A,11gf meinen ,  such 
bärteiten.  liod  na€h  Scarpa  ein  Gewebe  1 
aer  Züge,  die  nach  eehc  kurzem  Verlaufet 


-    ^  «   -i 

'  renchiedenea  Wlnkrio  zuieiDiiHnIrefren,' 
i  ein   Nelzgeweb«   bildeo.     Dtr  xtllige  Bau 

auf  der  Obarfiäcbe  tehr  zaummengezoge» 
i  dicht,  vird  alier  nach  ini)«ii  itniner  locke- 

uod  enthält  '  iröfiete  Zwiichenräuiiie  und 
illea,  bi«  er  eodlich  die  schwammige  Sub- 
Qz,  JUarkhöhle  uod  Hncl^er  bildet,  ähnlieli 
tn  B«ue  dea  Falles  der  Thiere.  Id  der  MiUe 
id  dia  cylindriscben  Koocbeo  jadcimal  am 
cteiten  und  festealen. 

Nach  rftfrnoÜ- sieht  man,  wenn  tnnn  die 
lochen  mit  Tcrdänatar  Salzsäure  behaodeii, 
I  lahr  diinnen  Durchicbnitten,  ßHuirie  von 
nchiedeaer  Gcslalt  und  Gtöh«,  dann  f  Hsurn, 
I  sich  in  ibrsr  Lageiuog  nach  jenen  richten, 
igtichen,  bui  deaeo  die  Fasern  bestehen,  end- 
li  zwischen  d«o  Fasferii  dunkle  lUaisen,  dio 
) feinen K.örnchen zu samtneoge letzt  erscheinen, 
eis  Anordnung  ist  b«i  reischie denen  Kno- 
>a  Tertchibdan.  lo  der  äufseren  Suhslanz 
<  ßöhrenkniHiien  »ind  die  Räume  rund,  ei- 
''"g;  dt«  Fasern,  die  aus  Kügelcben  betle- 
",  (icd  in  ihiatn  Verlaufe  verschieden;  der 
'lig«  Tbail  bat  um  die  einzelnen  lläume  zahU 
che  Kügelcben  liegen,  die  nur  ua  eiutelnen 
iUen  zu  Fasern  zusammentreten. 

Die  kürzen  Knochen  zeigen  ein  ähnliches 
%e;  an  den  platten  aitiht  man  viele  grofse, 
^gelmärsige  Raums  von  länglicher  Form  und 
g^um  Kügelchen;  in  den  Räumen  lockere 
'>>«)  die  aus  vielen  Kügelcheq  besieht  und 
>I*  am  Rande  zu  Fasern  sich  gestaltet.  Aehn- 
°i  ^tie  die  Dflrmalen  Koocbeo,  verhalten  sich 
I  1»  Knochen  umgenRiMlelleB  vrahren  Knor-  ' 
'>  'Wie  die  des  Kehlkopfs,  der  Rippen.  Auch 
»  aieht  usd  viele  Kügelcb«»,  die  cum  Theil 


xa  F«ien  vuaiiitgt  tind.;  -valiMätm  iImt  tiA 

Docb  dank*!«  TuD^te, 

Der  Knorp«!,  der  wabr*  ond  bleibendti, 
am  dem  driltea ,  fiiaflea  nnd  siebeoten  Atonale, 
an  den  Gadeu  der  Knochen  beiteht  dagegn 
aas  Eablreicheo,  grüfstenlbeili  UDgeregeltoebei 
und  übereinander  liegendtia  Kiigelchea,  die  et- 
ivas  gTÖr«ere  Picbligkeil  zu  haben  echeioan,  ali 
die  des  Bildungsgevrebes.  Der  Knorpel  d« 
Knochen  an  salze  hat  ebeofalla  KügelcheOi  dii 
aber  ao  einzelnen  Steilen  mehr  zusammentr« 
ten  dnd  lichte  Räume  und  Gänge  übrig'  latieD 
Der  Knorpel  der  eben  Terknöcheritden  KncKbec 
hat  ao  den  Stellen,  wo  di«  KnochenbildnogToi 
sich  gebt,  die  Kügelchen  auf  Gruppen  rerei- 
nigt  und  :^w)scbeB  diesen  lichte  Räume,  die  met- 
■lens  Vier-,  Fünf-  und  Sechsecke  darstelleo. 
Der  Anfang  des  Knochens  zeichnet  sich  dadorcb 
aus,  dafs  in  den  lichten  Räumei)  eine  dneieie, 
wie  banmiirli^  verzweigte,  aas  Tielen  £ägd- 
chcD  bestehende  Masse  erscheint;  beim  Dnck 
lallst  lieh  dann  auch  eine  faserige  Bildtrag  et- 
keonSB.  Bei  Erwachsenen  erscheint  der  Knor- 
pel unter  dem  Mikroskope  als  eine  weifte,  ain 
uiigleichfSrmig  angehäuften  Kägelchan  beste- 
heiids  Haste,  die  Rnum«  eintchliefst,  welch« 
liitist  untegelmärsige  Vier-,  Fünf-  und  Sech»- 
LH  ko  darstellen,'  In  denselben  finden  sich  Uäaf< 
(lian  von  zunauiinengedräDgten  Bläschen  tos 
ru»der  und  eil^rmiger  GeitaU,  die  Fett b lasches 
zn  teja  scheinen.  Diese  Räume  sind  bei  dein 
(itleokknorpel  nicht  immer  eckig,  sondern  ofl 
niiiilUch^  länglich;  in  dem  Rippenknorpel  re- 
-' iinäfaige  oder  Dnregelmärsi({e  Vier-,  Föof- 
<ind  Sechsecke,  in  dem.  Ohrenknorpel  lueiste« 
uval,  im  SchUdkoorpuI,  wie  im  nippen koor- 
iiel,  Dor  *iod  die  Kaum«  mehc  nudlich»  wc- 


--   43     ^ 

a  tAiff  ancb  bwrio  si*  vohl  klsr  und  dn 

tige  Stetleo  erkenDen,  wahnclieinltch  be- 
neode  VerkoöcheruDg.  D«r  ßandkoorpel  be- 
ll aai  Tielea  Kügelcben,  die  ein«  zieiriUch 
chfönnige  Mau«  bilden. 

Rttiius  nitnnit  ao,  daf»  du  eigentliche  of 
liiche  Gerippa  der  Koöcfaen  aus  einem  etg- 
I  kaorpellgeD  Genebe  beitebe,  vrekliei  an 
1  t'ur  «ch  weich    und  mit  Gefärsen  Tersehen 

In  diesem  uigeDaDDteii  Knucheokiiorpel 
it  lieh  die  logenaaDte  Knochenerde ,  .iIh  or- 
ischer  Niederacbfag  aus.  den  Wändeo  der 
len  Gefäfte,  in  Form  Ton  kleinen  Kügekhen 
T  langen  FÜdco,  mehrentbeili  aber  in  l'orm 
ler  Netze  ab.  Je  fetter  die  KoocheiisubBlatis 
I  i<  dichter  ist  dieses  Ketx  und  umgekehrt. 
t  AenlMca  dm  Knacbeas,  in'  völlig  ansge- 
le lern  Zustande,  ist  mit  einer  dünnen,  manch- 
'  durcbsichtigeD  Haut  (Periosteum  exlemum) 
geben ,  waldhe  loit  ihrer  äufsereo  Flüche  mit 
1  Zellengawebe  und  den  Muskeln  in  Ver- 
''oag  steht,  mit  der  innern  geht  sie  über 
locheofläche  und  fibrö«e  Gelenkbänder  \teg. 
'  löhrigfi  oder  spoogiösa  Theil  des  Knocbens 
''ült  die  sogenannte  lUarkiubstanz ,  -welche 
UDgleichem  Aller  und  bei  krankhaftem  Zu- 
eile (ehr  ungleich  .isl>  Entweder  gleicht  sie 
°i  Farencbyma  des  Milz  oder  nähert  sich  ei- 
">  Ich  leimige  o  ,  gallertarligen  Zelleogewebs 
-'  den  genähnlicben  FeKhlasen,  oUer  eis 
't  sacb  (namentlich  bei  geitisseo  Vögeln, 
I>:he  tutl  ihrer  Luft  eDthalten).  Diese  Mnrk- 
»laus  ist  nicht  in  eine  grofse  Höhle  eioge- 
iloiieo,  wohl  aber  in  unräblige  Zeilen,  wel- 
'TDD  einer  einzigen  Haut  gebildet  werden, 
a  die  BUthat  zuerst  gut  beKbrieb.     Die  neit* 


-    M    -     . 

l^mtf«  fein»,  membranSie  Bildong  gebld 
uomiltelbar  Too  der  ioneni  Flache  in  obeo) 
nanntaa  KoocbeDknorpels  aua  und  scheint  nie 
andern,  alt  «ine  FgrtuUuiig  deaBelbemiiK 
■vrotia  die  Zelleonäade  auflgedefaot  opd  rerdi 
Verden.  la  den  flacbeo  Koocben  findet  n 
tbeils  abgesetzte  KDocheoerde;  in  deo  ctUdi 
Acheo  fehlt  sie  zum  Tbeil,  so  dals  man  gn 
Hatkkliiinpeii  hervotzieben  kanii.  Man  il 
liier  die  eDtblüfiten  ionern  Wände  glim 
und  niit  einer  dünnen  Haut  aberzogen,  ntl 
ein  Bnckblcibiel  der  cellnlöseo  JQarlcfaut 
und  dieser  Rest  derselben  ist  der,  welcbsni 
früher  mit  Unrecht  das  Feriosleam  istoB 
nannte.  Diese  beiden  BogeoanoteB  Beinlü 
•iod  TOD  mebrerea  Physiologen  für  die, 
Knochen  bildeodeo  und  coDserrirendea  Ot^ 
gehalten  vorden ;  man  hat  ihnen  amKhlie'il 
den  Heilungsproceb ,  eowobl  bei  der  Cili»! 
duDg  nach  Boinbröchen,  vrie  auch  aict  ' 
Kecrose,  die  ExTolialiob  zugMchrieben«  ^ 
nicht  ZD  verkennen,  dafs  sich  Toa  dn  Bb 
liatit,  Periosteum»  nns  nicht  allein  Blntgd 
in  die  Subelanz  der  Knochen  fortsetzen,  ws^ 
dali  telbtt  häutige  Böhrchen  und  ZeUchea 
Knocfaensnbstanx  durthdnogen,  die  ioderl 
densnbstaos  Forlaetsuog  der  eolaenn  Bainl 
sind,  gegen  das  inner*  spongiSie  Gewebt 
die  Üarkbohlen  bin,  mit  der  inneren  Büb! 
und  Qlarkhaut  xusammenbängen.  Am  deall 
ifen  eischeioen  diese  häutigen  RÖhrchsn 
Zellen  im  EÖlusknochen ;  bei  aasgebildehn  E 
eben  aind  sie  am  bänSgiten  in  den  spoopi 
Knochen,  an  daa  Gelenkenden  der  langeo 
BÖbrenkooeben ,  dünner  und  weniger  übli 
•  an  den  coinpakten  Mittelslückeu  def  Böb: 
koocben.    Sebi  gut  hat'dieu  Rofanhen  Bo» 


ii  iem  Kapitel  ätt  tnilircnkpphcliM  BMbadi^ 

DOg  (cf.  JoTin  Howsh^  über  den  gatandca  nnj 
trsakhaflen  Bau  d«r  Knochen  a.'a.  w.  mit  Ab- 
lilduDgen ,  aus  dem  Eogliicheo  tod  Dr.  Ctruttü 
deipzig.  Abhandlung  aus  dea  med«  cbir.  Trani« 
iclioDs  1816—19.)  datcflstellt,  will  kk  afa«r 
TOQ  cjlindrisofaer  Gestalt  gesehen  habeB<  Aa 
Blltn,  Hlbit  tnacerirten  Enocben  bemerkt  man 
»Dt  itnxäblig«  Menge  TOn  Poren,  die  nicht 
blob  vam  Durcbgange  der  Blutgefafie ,  ab  so- 
giDBnole  Foramioa  natrilia  dienen,  sonst  mnfs- 
>>D  diese  emÜbrenden  Gerabe  riel  zahlreicher 
und  stärker  sejD^  sondern  tob  hantigen  RÖbr* 
eben  und  Zellen  erfüllt  werden ,  die  im  lonera 
tLoochenmarkBalhalieD  und  aurserlich  von  Nelsea 
und  Blutgefäfsen  umgeben  sind.  Gegen  die  Ma- 
dflUinnbktanz  und  die  M^irkböhlo  der  Knochen 
mrdsn  diese  Röhrdien  nod  Zellen  immer  xahl- 
»iibar  und  ^Cier  und  gehen  allmäblig  io  die 
J>I*ikzelleb  und  Markhöhlen  imlnnero  derKno- 
chiQ  über.  Dnrcb  Eattündung,  Eilernng,  Cal- 
lusbilduDg  werden  die  Zellen  and  riJbrenfSrmi- 
£«D  HBhIen  sebr  vermehrt  und  rergrorsert.  Bei 
VtrletKUDgen  nehmao  diese  häutigen  und  ge^ 
^rirncben  Tbetle  des  Knocbenis  selbst  erhöfata  . 
^tialigkeit  an  und  aas  der  KaocbenBnbslanz 
ulbit  kommt  ea  dadurch  zur  Absonderung  von 
Knocbensaft  und  CallnsbiltluDjg.  .  Die  inoere 
"«■nbaut  oder  Markhant  steht  mit  der  Äufserea 
'■anh  membranüseForlselzuag,  durch  die  Kno- 
«mubataÄz  selbst  und  die  Blutgefafsi  in  Ver- 
bipdogg^  ist  sehr  gefarsreich  und  nimmt  daher, 
'iB  die  änfsere  Seinhaut  nach  VerletBnngeo 
»hohle  TbStIgkeit  an;  ihre  Blulgefäfse  ent. 
Wickeln  sieb  in  xafalreichen  Netxen  und  tragen 
^V  Absonderung  von  Knochensart  bei>  Auch 
^*  Markhöhle  wird  durch  gleich«  AJTection  er- 


m 


B«cliatrB»beit  Ik"!"""«  abbänfmi  »tili 
die  re.leo  Gebilde  lelgen  eine  ilete,  foi« 
re»il.  Veiänderaos,  bäte«  nie  eio«  mi 
..Ibe  Beicbsirenbeil  «nJ  »inJ  i°  enigelaWi 
sei  ihrer  SubttiiDS,  obgleich  Dicht  lo  low 
ümbildiitig,  «l>  di«  weichen  uod  fluMige»  Ik 
be'titfeD.  Während  die  Knochen  bei  ihrer  i 
■witklung  nod  im  kindlichen  Alter  weich,  tl 
^neise  knorpelig,  bies<3in,  geichneidig,  i 
.k.liich  er.cheinen,  werden  sio  be.  fatK. 
teodem  Alter  hart,  iprlide,  fest,  nnii"<«(» 
abgeiehen  von  ihrer  Terschiedeoen  Folut, 
tnt  Cestallong  nnd  anderen  eben  so  h»i 
Veränderungen.  Eine  «olcho  lUelemorpbo» 
Einiger,  früher  gelängnel  und  in  Abrede  |rf 
iit  dorcb  Indnclion  und  Erfahrung  tacliich. 
gewicen.  Wie  und  an!  »eiche  \loue  * 
Procefs  eigentlich  vor  sich  geht,  WiiW" 
nicht  Die  Encheinung  nnd  Thatsiclm 
steht  fest,  .her  da.  eigentliche  We«i  J« 
ben  bleibt  un. ,  gleich  den  meiiten  nl»^ 
Bern  Vorgängen,  iiiit  einem  undiirchil««! 
Schleier  «ethiilll.  Viel  auffallender  «lli» 
malen  Zuttande  «teilt  »ich  diese  Versa* 
jedoch  im  abnormen  Verhalte»  beraol. 

Nach  diesen  Andeutungen  übet  di 
scbaffenbeil  und  Slrnklur  der  Knochen,  i 
über  ihr  physiologisches  Verhalten  im  gel 
Zustande,  möge  nun  die  Betrachtung  et 
;;,teruns  der  Abhandlung  seihst  ihre  Siel 
den.  Gleich  den  andern  Theilen  des  i« 
liehen  Klirpers  sind  di.  Knochen  .ersch. 
Krankheileo  uolerworfen,  hauplsachliea  U 
Zündung  und  ihren  Folgen.  Obgle.ch  i 
„em  Zweifel  unterliegt,  dafi  die  Vegelah 
selben  auf  eisenlhümliche  Weise  eon  dei 


rticliea  ooj .  Rfsokb^ilea '  obns  SatzUDJnng 
lieiftihrf^a  kann,  so  ist  doch  kmn  Ergriffen» 
1  ichlimtosr,  mabr  mit  V«nadertii]g  d«r  Sub- 
£  TBrbuodeo,  wo  nicht  ttio- Eorzüoduaga- 
ers  offenbar  Torherging.  PJicht  gerade  alle 
liiadoDgeD  und  ihre  Folgao  ent«ieheo  von 
KDoc|]eo  selbst,  tondero  vielo  tod  dea 
;eb'eodea  Tbcilen, 

Wäfarand  die  Entzöndong  der  Knochen  in 
lemeioeii  ebsn  keine  leltene  Kraokheit  ist, 
lat  man  doch    die  Mutt  active  Entzündung, 

irelcber  bier  die  Rede  seyn  soll ,  ebea  nicht 

bäafif  beobachtet,  was  grölatentheili  in 
tu  geringeren  Grad«  tob  Vitalität  uod  da- 

abbängender  trägerer,  organischer  Meiamor- 
>e  iKgründet  teyo  mag,  «fcshalb  dseielba 
1  weniger  den  Charakter  der  Activilüt  trägt 

enlKbiedea  stir  cbroniscben  Forpi  hinDcigt, 

Die  äufsertn  Kennzeichen  der  KnOchenent" 
luijg'  sind  die  der  Entzündung  überhaupt. 
leicb  die  Syinplooie  derselben  bei  allen  Lei- 
det Knochengewebes,  welche  als  Varielä- 
derielbenKrankbeiligattDOg  angesehen  wer- 
mütien,  mehr  oder  weniger  Bich  kund  ge- 
.  K  bat  man  doch  die  reine  acuta  Entzüo- 
[)  Trie  in  den  weichen  Theilen,  von  der 
naonlen  gemischten  woht  zu  Dnlerschei> 
Die  Natur  des  «rgriffenen  Kaochena,  die 
{«Dheitsursachen  der  Kranlibeit  und  der 
■titution  des  Kranken  rufeu  eebi  verschie- 
'  und  mannichfache  Zeicfaeo  tod  eigeolhüm- 
ir  Beschaffen  he  it  hervor.  Wie  die  Enlzün- 
;  auch  in  andera  Orgaoeo,  z,  B.  ita  Aug- 
I)  Terschiedeoartig  cbarakterisirt  ist,  ver- 
idene  Form,  Terscbiedeneo  Verlauf,  Ter- 
idene  Aiugaäge  und  FolgekiajikbeiteD  bat 
itn.g(XXVlLB.4.S(.  D 


—    so    -> 

f«  Bidi^MA  •!«  traamalitcb  oder  ijAmi 
vod  Kvrar  im  (etztem  Falle,  je  nactidcm 
■crophnloi- arlhritiicb ,  ejphililuch  d.i. «. 
dingt  ist,  »o  auch  ia  den  Koocheo. 

Nacb  längerer  oder  kürzerer  Diur 
f^orhoten,  die  caneilen  aucb  fehlen,  tum 
lieb  immer  bei  traumatischer  TeranlaHaDg, 
•ine  SlÖruDg  des  AllgeineinbefiadeM  dirti 
aracbeinen  die  Symplome  der  EnlsiiDdanE 
ter  Frost  tod  verschiedener  Haftigbeit,  tob 
linden  Uaberlnafen  bis  cum  Frostschautr 
bis  zum  befiigslen  KHltegafübl ,  SchÜileU 
und  längere  oder  kürzere  Zeit  wabnod. 
•ntatebt  Beklemmung,  ScbTvindel,  Kopf' 
iäarauf  folgt  Bilze  von  Tenchiedenem  G\ 
und  das  Fieber  tritt  ein  öder  umgekehrt  if 
örtliche  Leiden  zuerst  Torbaoden,  Der»i 
dete  Koocben  vrird  acbmerzbaft.  Die  Scbi 
Ben  äur»ern  sich  in  der  Tiafe  dea  Kwxl 
sind  conataot  und  anhaltend ,  bald  stoBfl 
bohrend,  ba)^  sehr  heftig,  reifsend,  scbiw 
Stechend,  oft  nur  eine  kleine  Partbie,  I» 
len  aber  anch  den  ganzen  KDOcben  einiiebD 
init  der  Zonahme  der  Entzündung  oadda 
bers  steigend ,  aufient  quälend ,  bei  jedei 
vregnng  des  Theili,  »ulaerem  Drucke,  lelbi 
der  leisesten  Berührung  zur  gröfsten  Ein[ 
lichkeit  anaarlend,  gegen  Abend  exaccrb 
tand  Nachts  die  höchste  Höhe  erreicbcoä 
'  dafs  der  Schlaf  dadurch  nnterhrochen  nod  i 
lieb  gestört  wird.  Der  Schmerz  utfitl  ao 
lieb  und  unerträglich ,  dafs  er  den  Kiioki 
fortwährendem  lautem  Schreien  und  Jam 
sölbigt.  Die  vegetatiren  Nerrea , .  welcbi 
wesentlichsten  Besten  dl  heil  des  plastiicbeii 
■lernt  «lumacbeB,  nerden  durch  dtt  «i  jestl 


•^    si    — 

liehe  Erreeang  normvridHg  getttmint,  ood  äa- 
bcr  «Dlrteht  dfer  Schmerz,  welcher  im  ersten 
iloment»  der  Entzündung  ichön  gegeben ,  in 
ihrem  Vertsufe  KunJinint  und  altn  «in  aicblLa' 
CT  Auidnick  dar  krHnkhafteD  SeDsibilitätaret- 
injtrurij  igt,  Vl'nrin  aber  diese  Uinslimmung 
^«r  regelatireD  IferTsn  bei  der  enträndlicben 
ErregtiDg  cigenllirfa  betteht,  biMbt  ooch  immer 
üypolbeae  und  in  DunkeJbeit  Tergrabeo.  Man 
Diinmt  dafSr  fait  allgemein  erhöhte  Sensibilität 
in  TcgetaUven  Ner»«.  Auch  hat  man  »er- 
xulhit,  dafa  der  Schmerz  rom  EntzändungS' 
iroceiM  des  NeurSIetni  nad  der  Substanz  iler 
Wreo  sdbst  herrühre,  was  die  Beobachtung 
illerdingi  btiitätigt.  Die  Hefligkeit  des  Schmer- 
le» erklärt  sich  ooch  aus  der  Härte  onfl  Ud- 
lacbgiebigkait  des  entuiDdelen  Koochens,  Wo- 
lunh  die  Merren  einen  stets  zunehmejidea 
0™k  erleiden  Der  Grund  aber,  warum  htuiU- 
»Mkh  das  ScfamerzgefBhr  gegen  Abend  ex- 
iccrbirt  und  während  der  Nacht  seinen  Cnlini- 
lAlioBspunkt  erreicht,  möchte  darin  ku  suchen 
'y,^  daüa  indem  bei  Tage  die  animaliichen 
'unkliooen  besonders  Torherrschend  erscheinen 
oi  mitbin  die  Expansion  gesteigert  ist,  wah- 
*oij  der  Nacbt,  beim  Zurücksinken  dieser,  die 
•getalire  Sphäre  und  die  Contrsction  das  Ve- 
'"EBwicht  erhalten,  der  Andrang  der  Safta 
laamebr  umgekehrt,  statt  ftüher  nach  auTseu, 
Kh  aach  innen  wendet  und  das  TegeUtiTft  Le- 
Oi  vorzDgsvreise  begiont.  Gleichzeitig  in'it  die- 
em  ScbmerzgefShle  entsieht  erhöhte  Teropera- 
'f,  rermebrle  Wärme,  selbst  Hitze  des  enl- 
nodeten  Knochens  und  seiner  Umgebniig,  eo- 
fohl  der  SelbstempfinduDg,  als  der  aufgeleg- 
|B  Hand  deutlich  wahrnehmbar,  durch  das 
'betmomvtn  «acbrnweisen:  es  wird  efn  Fo- 
D2 


-     52     -pi 

chn.  Klol>f«D,  GrfClit  sU  stiselc*  ein  g^W» 

.der  Körper, im  Koochefi  uod-teinen  umgdwo 

den  Theilen,  angegeben  nod    wahrgwomm« 

Die  Termabrle  Warm«  möchte  nidit  allein  10 

eioeni    cbemischeD    Procesie,   den  das  Blat  ii 

tfaieriichen  OrgaDismus  eileideD  «olli  abbäog« 

•ODdern  durch  erhöhten  NerTeneinflnls  nod  dnn 

vermebrle    Thatigkeit   da«    Äthmungtprocew 

herYorgebracbt,    ist    sie    das   Prodokt^^TorfiH 

sehender  Activität,  ßteigernng  der  Vitalität  tÄJDK 

Jicb«    Gebilde  i    des  Werran-   und   BlntgeCil 

.tjttemB,    als  besqaders  des  TegelatiTen  Pro« 

!hs,  nnd  fiadet  darin  ei fentlicb  ihre  vrabre  B 

griindung, —     Der  ergriSeno  KDOchen  scbw 

•D,  -nird  aufgelockert  und  diese  A.aac&weUu 

ist,  oft  mit  einem  Wei chertf erden  leioer  Sa 

fltana  Terbnnden.     Sei  der.  reiaeo  acoteo  Et 

cündang   xeigt  sieb  diese  Umanderang  des  G 

wehes  jedoch  weniger 'auffallend,    als   bei  d 

.ebronischen.  Die  GeschnuUt  erscheint  bsi^  fc 

.prall,  dem  Drucke  nicht  nachgebend,  iimKlkri< 

,BflD,  od<^  Terliert  sich  allmählig  in  die  Umg 

.bnng,  treibt  die  nah«  gelegenen  Theile  btr« 

nnd  spannt  solche  an,  ist  nictit,  wie  beim  i 

Meb  sngespitct  und  anag^ebitt,  ^rodorcbK^ 

ihre    Begrenzung    nicht    genau    abgesteckt 

acheint  und   dieses  am  so  mebr,  je  tiefn  • 

Knochen  selbst  in  den  muskulösen  Thülen  i 

und  je  m^br  er  selbst  daTon  ergriffen  iat,  ind 

oft  das  ganze  Glied  anschwillt*    Die  Geschwt 

erbebt  sich  anfangs  an  einer  Stelle/Diramt 

bleibt  meistens  bis  zur  gänxlicban  Betütigi 

der  fintxÜDduDg    und  oft  noch   lange  aad^ 

zurück,    oder  Terachwindet   aUmäbl^  mit 

Bildung  deiBiters,  der  sieb  nun  anaammelt  aaj 

aeo  Ausgang    babnl;   hüofig  ist  aia  ancb 

Ocdemin  der  NachbaiKbaft  Tttbodho,  be* 


—    M    — 

irs  bd  langem  Datier  der  EottSodung  und 
ilerung,  wodurcli  I^raltloiigkeit  ood  Schwä- 
le  Act  STkranktoft  Subjekts  eintiilt.  Mit  ifirec 
■mahme  •teigt  aoch  natjirlich  äer  Sclimerz, 
'til  dadarch  die  SpaDDung  nod  Zerrung  der 
errsD  verniehrt  \rird,  «bebio  nimtiat  die  Äuf- 
KksniDg  zu.  Obgleich  dai  dickte  Knocheoge- 
i«bB  BUS  engen  Gefafiehen  besteht,  so  kaun  es 
och  der  auflockernden  Krafl  der  GniEuadiing 
«inea  genügenden  Widerstand  leisten.  Denn 
»ai  ist  so  dicht  und  starr  im  Ihierisclien  Kör- 
«r,  das  siebt  durch  den  Einflnh  der  Eultiiu- 
"og  verändert  werdeo  sollte?  —  Die  Haut 
bar  der  Geicbnulst  erscheint  nun  iu4(;edehat, 
«spatiDt,  glänzend,  heifs,  selbst  mit  einur  dunk- 
eniatnririen  ßöthe dorcbzogen,  besonders  wenn 
let  ergriffene  Knochen  eine  obuüäch liebe 
-«Se  hat. 

Die  ersten  bemerkbaren  Veränderungen  in 
lern  entziindefea  Knochengewebe  bestehen  nach 
imship  in  gleichförmiger  Vergrörserung  der  in 
''«  LÜDge  gezognen  Kanäle,  ohne  dafs  dabei  die 
iDocbenmasie  im  Ganzen  anschwillt  oder  der 
ihnsphotganre  Kalk  in  gröfserer  Men^e  abge- 
°oden  wird.  Pie  Kanäle  behalten  die  ihnen 
■sc*,  feine 'Politur,  und  man  kann  sie  en  an- 
^.*'i,  als  tcy  die,  in  iheeu  herrorgelKaehla 
n  iikuDg  lediglich  eine  Folge  dee  Ktlzes ,  in 
*«lchflm  die  Membranen  eine  langaarue  aber 
l'ticbformige  Wegtaugung  der  sie  uingebendeD 
»ubitaoKen  beginnen.  Die  zunächst  darauf  lol- 
eDde  Veräcidernag  zeigt  lieh  darin,  dafs  die 
'flnäle  ihr  gesundes  Aasehn  TÜllif  verlieren 
^<i  bat  die  Entzündung  einen  höhern  Punkt 
''»iehl,  so  schwillt  die  angegriffene  Stelle  an 
'«Q  miB  gewahrt  eine  neue  ErscheiDuiig,  denn 
^»  du  KhoB  anf^eftibiten  Folgen  der  Wer 


— .    M-  — 

uaguDs  wtH  etaa  badeotmdsItfetigeKiiMlm- 
Stoff  abg*Iag«rt,  ^  Bei  der  reinen,  nauicDt- 
lieb  nach  Verletinng  and  nach  VemuaduB; 
•otstebendaii  KoocIienentsÜDdung  scbwillt  nntb 
Gendrin  das  Koochengetvebe  an,  verliert  ttiot 
picbtigkeit  und  nird  ziemlich  tief  mit  Blul  ei- 
fnilt,  das  ratbgewordene  Gewebe  ceigt  gsm 
deutlich  GefafMDfiiUuns.  Die  kDÖrbernflo  Fa' 
sera  des  festen  Gewebes  oder  die  sieb  dercb' 
krenceedea  Fäden,  welche  die  Mascbeo  ät 
sphwainmigen  Gewebes  bilden,  scbeioeo  sid 
Ton  einander  kd  entfernen  and  seltner  zu  wer 
den  und  in  ibren  ZwiachenrÜumen  laj^ert  ik\ 
eine  rötfalicbe ,  selbst  blutige  Gallerte  «b.  Ei» 
etwa  Torhandene  WuodQäcba  wird  ruib  s« 
an  den  Bändern  der  Kouchcnbaut  scfaiefMi 
Fleisch  närschen  ao,  die  eicb  auch  bald  auf  d«B 
Knocban  selbst  setgen  and  Jie  Vernarbung  toi 
hfxeitea.  Bei  CntBÜDduDg  eines  Stücks  der  JRöfan 
einet  langen  Kaochent  oder  leinös  GelenkroiJM 
werden  die  Kdocbenbaut,  djeMarkbaul  uediüt 
MartkEellen  gans  oder  l>eiAabe  gans,  je  aath- 
dem  die  Enlsündung  heftig  ist,  nogesprilzt 
Jkn  der,  der  Enizüudung  entsprechenden  SttÜt 
s^ysie  nun  die  Rölite  selbst  oder  am  Ende  de 
Knocbans,  verstopft  sich  der  Markkanal  leb 
bald.  Zuerst  verscfawindel  das  Fett,  die  Gntod 
läge  des  Markes,  dieFetizelleo,  deren  Scheid« 
wände  gwSlhet  und  sehr  re^ickt  sind,  erfol 
leo-  sich  mit  faserartiger ,  röihlicher  Älsierit 
7i  welche  sich  in  dem  Maafie  veidichtet,  als  di 
Hj  slffftinschliefsendeaScbeidewändedichUnreidei 

Die  Function  des  entsiindeten  KnDchens  ti 
tifttürltch  Tum  'iafaDge  der  EatsSudnng  srbo 
gestört,  Jede  Bewegung  desielben  scfamerahii 
upd   bei  bübereiu  Grad«  gooxlicil  «ufgobob« 


-.    M    — 

(Ibit  ^lunKgti4><  D«n  'gtMlII  äidi  sun  mehr 
der  wtBigM-  Kl<»(en ,  stiirkm  Pulsireo  der  Ar- 
trü«  in  d«m  leidÄnden  Theila  and  seiner  Um- 
ebuDg;  dsrPuU  ütbart,  >cliD«tl,  voll,  das 
leaicbt  rotb,  anffetri^ten ;  Durst  heftig,  ^uä- 
and,  Respiration  beschleunigt  nnd-kurz,  Ap' 
letit,  Verdaaung,  Se*  und  Bxcretion  daraic- 
lerlwg«ad,  Z nage  rot h,  ancb  wühl  etwa»  weiTi- 
icb  belegt,  Jlaut  trockao,  geipaoot,  faeirit, 
icblaf  unruhig,  geatört;  fortvrabreodes  Aufge- 
egtiejn  bai  gnifcerliiafatligkeiluadErinHltung, 
»lauter  ancb  leichte'  Oalirieq  und  Siüiung  des 
'enuhtieyas  bei  heftigerem. Gradn  der  Llutzüu- 
uog  und  ttärkerem  Fieber.  Berührt  uma  mit 
«m  Finger  die  Kaoebenhant ,  so  fühlt  sie  sich 
uf^ii  ^eichwolJen,  aufgetiiebeo I  rauh  au,  üer 
■mnterliegeuda  Knochen  eatblöUt,  einpünd- 
icb,  ^flfgeichwülien,  locker.  Alle  diese  Syin- 
ilama  lauen  gegen  Älotgen  nach,  kehren  3ii(- 
'&*  nieder  imJ  eireichen  Kacbt»  die  grüi'sle 
liiiie, 

Die  Ausgang»  der  skntea  Knocheuhaui- 
iDQ  KaocheneDtEÜDdung  sind  von  deueu  der 
iDliüaduag  überhaupt  nicht  verschieden  und 
Bitebea  entweder  in  TDllkomiDDetZerthciluag, 
eu  gäosti^ten  und  aeltenerea  Falle,  oder  dia 
kiukbeit  gebt  in  die  chronitcbe  Form  über, 
»t  hau&ger  geschieht,  oder  endigt  gar  luit 
^iUruDg  uod  Vencbwärung.  Eine  genaue  £r- 
■^ifittg  über  den  Vorgang  derEiteibilduog  en(- 
ebt  ung  üijgflignpt  noch^  hei  diesen  Gebilden 
i)«,  die  ^er  Bewbacbtnng  durch  ihre  tiefe,  ver- 
leckte  Lage  schon  entsogeniind,  liegt  sie  ganz 
■■ooders  aoch  im  Dunkeln.  Dals  aber  der 
''ec  leiDen  SilE  ond  Ueerd  in  dem  Kaocbea 
'Ibit  habe,  .ist  durch  die  Erfahrung  geliürig 
RBitatjit,    £r  wird  ücht  allein  Tom  uuigebeu- 


dm  Z«llnigeweb*t«l»ildM,  »oaden  otnimtitD 
EntttohoDg  förmlich  Too  den  KDOchn,  D< 
Eilet  K«igt  such  flioe  TsrBchietleDe  BeicbiS« 
heit,  iit  bald  mehr  gotartig,  d!cklic|i.  nv 
•lant  aaä  mild,  häufiger  jedoch  diinu,  fiKlii 
■tiokend,  so  dafs  er  Bog^r  die  liHuroeDSu 
den  «ogrmft  oodschttan  färbt,  wai  rom  r 
ehen  Gehalle  ao -freien,  phoipborsseraD  Seit 
tiarrührt.  Dia  ichlechia  Beschaffenheit  d«  1 
tera  findet  aich  in  der  Regel  bei  gcrii;' 
Activität  de»  £i)txändflDg«proceita>  und  bl 
.  ren  Grood  auch  noch  in  dem  wenigeo  Z«II( 
gewebe  noil  in  der  Schärfe,  TTelcbe  daniHl^ 
durch  die  beigemiichten  Salze  gegeben  w 
wodurch  die  hefiigs  Entaündung  dea  btti 
harten  ZeHeogeirebes  Teranlaht  t»  teyn  ichei 
welch'ea  aufachwiUt,  wacberl  und  aufdtrOki 
fiäche  dei  Geschwürs  «ine  scbwammig*  E 
kcbaffenheit  ceigt.  Dia  Eitemog  iat  öbri;« 
nur  eise  DbarBüeblicbe,  auf  dieäurserelai» 
beschränkte  oder  der  Hiler  wird  in  den  Ki 
ohenzellea  emugt  und  dercblSchbrt  die  & 
cbensnbsfanz  allniählig ;  in  gröfsereo  oder  kl 
nerfln  tiebförmigen  O^unogen.  Datl^Dodn 
gevrebe  selbst  bat'  seine  Dichtigkeit  fast  p 
lieb  Terloren  und  wi^d'  von  einer  rotbbrün 
cfaeo,  mit Blutdurebdruogeoen,  manchmslp 
licbaa,  breiartigeo  Masse  erfiÜlt.  Ist  die  f 
zündnog  sehr  acut  und  heftig,  so  emugt ' 
der  Eilmr  ia  kurzer  Zefl,  bei' itenigei  beJ 
lander  EnträndoDg  laogtam  und  spater,  im 
»ten  Felle  ist  er  snrh  conti stenter,  dickeii 
letztem  diieoer,  flüssiger.  Liegt  der  enb 
dfele  Knochen  der  -Haut  nahe  und  obarfläcbt 
■o  durchbohrt  der  Eiler  dieselb«  bald,  beGi 
er  sich  aber  ron  festen,  starken  Muikelp 
tbieen  imd  tleisob  «mgebea,  snisdkaD  (Uli 


T-        6?        - 

iBil  Behnlgifln  lIienAo , '  üt  iU  ^tzüaSaag 
rage,  aoiammelt  sieb  der  BJIer  allmählig  nnd 
l«biit  die  Wund«  des  AbMaiHtiaas.  Die  Fi< 
aroDg  wird  itamer  atürker,  driicfct  nnch  alletk 
ieiten  god  die  festen  Theile  widentehen  lan^e; 
■*  gibt  endliclt  Hoblgäog«  «oq  dem  Beerde  der 
^ilttupg  nach  allen  Bicbtairg«n  «nsgebeDd  und 
lerKnocbeo  vrivd  cariöi  oder  Bekroliacb.  Ist 
lai  Subjekt  krafiis;  so  dauert  ea  läogeT,  che 
.'iilelo  D.~dgl.  eich  bilden.  OerKiter  pocii  ^cu- 
«EDtiüoduiig  iflt  mild,  dick,  geruchJus,  kür- 
1^,  der  aber  nacb  chrotutcher  Eulzündung 
'ÜOD,  brüll nJitm,  zucreilen  übelrieobebd,  Bcbarf. 
lit  <ler  Eiterbildueg  IbT«!  die  Eatfeiiadung  und 
er  Schmers  «twaa  nach;  der  Eiter  driugtzwi- 
cbea  Zelleagewebe,  Maikeln  nnd  Seboea  und 
ahnt  tkb  «ineo  TencbiedeoeD  Weg  toii  dem 
learde  der  Eiterflng  ••Ibit  entfernt.  —  Es 
lemcht  genÖ^nlich  die  Ansicht,  dah  ein  Ab- 
ceü  in  der  Ifäha  der  Knochen  durch  lünge 
lauer  aelbit  den  Knochen  angrcifeq  uod  I^ite- 
ixg  und  Absterb«n  dmselben  bewirken  kootie, 
>nbalb  man  aolche  Abacem  ■efanfU  einschiiei- 
»  müiae.  Ab«!  dieie  Annabms  ,bt  deoDoch 
»«relbaft,  da  di«  Eotiüadang  nicht  allein  die 
'aicbeo  Theile  «ifretft,  »ondern  auch  das  Po- 
oiteQm  und  d^n  Knocbeo  aalbat  Und  hier  dem- 
ath  gleichfalli  Eitaroog  bewirkt,,  der  Eilcr  der 
Vücfagebilde  aber  als  milde  Flüssigkeit  keine 
litode  noch  fressende  BascbafiJenheit  hat,  da- 
»  aacb  den  Knochen  nicht  frohl  aagrei- 
D  kana. 

Brand  folgt  bei  KnochenentzünduDg  bau- 
S^'i  als  in  andern  Gebilden.  Das  Knochen- 
'"»b«  «rird  erst  in  bobeu  Grade  erweicht 
>d  dtnn  Itraodig,  wobei  licb'  die  Koocher 


^rv?« 


tmna  Tod  «laudn  treBoen    nnd  DnnUöck 
mag  du  KuocIiüDpIatta  bwTodiniiseD. 

Wenn  in  AnhU  Ton  EntxäfidoDg  Tonlu 
Mt,  so  Tomchwindet  Ha  getteig*rtB-TliÜti^( 
d«r  Zwiithenn^gsaugung  und  Ablag^srnog,  wäl 
nnd  dis  membraoöien  Scheiden,  die  Kit) 
Uod  HtHilen  ionerbalb  dor  KDOcheaiDbaUai  lao 
Mm  ibie-uatürlictieForm  aod  DatArgemür««  Vt 
ikUiiDg  Tvieder  etlaogen,  Di«  leiste  Folge  <i 
Ton  iat  diMe,  dafa  dl«  in  dem  thatigen  Z« 
nurae  der  EnUSodang  rauhen  Alarkböhlen  s 
Kanals  Yneder  die  gUtten  nnd  Iwliitia  Ob< 
fliehen  «eigen,  die  aie  bei  geionden  Tagen li 
ban>  Ifach  der  Entzündang  wird -der  &wi 
oft  ichfrerar  und  grörser,  Soarpa  leitat  diel) 
ucb«  der  Knocbenanechwellnng  mit  Recht  ra 
atens  Ton  der  Entcändunr  ab  und  hielt  ditiel 
ßr  AnsgaD^  nnd  Folge  dieser.  Alle  Aatchv 
lang  der  Knochen  beginnt  nach  v.  fFaUkir  n 
Ausdehnung'  der  Zellen  des  KoocheDganth 
des  Markes  und  dor  Teoäseo  Kanäle  desidbi 
Wie  die  Enlxöndung  andere  Organe  em«i 
•o  auch  bei  Knochengeachtf  SlateA  die  Kiwttii 
Substanz;  daan:Yernandelt  sie  dieselbe,  w( 
jene  gatarlig  lind,  in  Knochen,  '  nntei  i»!' 
btigen-  Bedingungen  aber-  bleiben  sie  hnlu 
'weith,  bis  sie  von  Eiterung  ergriffen  od« 
Fleisch  Ten* andelt  oder  dncdi  kiebshafts  E 
«flung  MrstSrt  werden. 
,  Die  acute  Kuocheiibaut  -  und  KnodieM 

M    Bundung  ist  übrigens  Terscbieden    nach  AI 
P   ConsUlution ,  Lebensweise  del  Indiridouuu, 
greift    häufiger    junge   kräftige    Fersoneo, 
f    mittlere    Aller    und  die    harten   Austrangnii 
und  Arbeilen  un^rworfene  Klasse»    Küna  K 
c^«Q  des  t^ör[>«s  sind  daron  gaulieb  a» 


ch)ou«n,  dodi  belSflt  ^.iff^bl  läufiger  sol- 
he,  welcli«  Teimöge  ihm  Lagq'  «nd  Verrich- 
DDg  mehr  aacb  aufseD  ond  iea  Geleoken  bin 
Brich  1  et ,ü Hfl e»a  SchsdlicbVeitea  nud  SlÜrua- 
ea  öfler  auageseUt  liod,  TveDtger  •olche,  viel- 
he  nach  ianeo  tie^eQ ,  varzügliclf  ober  die  spoo- 
iüieo  Goden  der  langen  nod  RöhreDkuocLeFi, 
Ia  diBielbeD  »a  Gelafiea  und  LebanslLrai't  tr'i- 
h«r  lind;  •elteo  wird  sie  an  aebr  barleiii,  coiu- 
labtem  Knocbongevrebe  beabacbtel,  nie  in  der 
ilillt  der  RÖhreDlLDncbea ,  weil  ihier  die  Tliä- 
igkeit  geriager  itt  uud  mehr  Armuth  an  Ob- 
iliin  harrscht^  Ubrigetia  sind  ihr  lange  und 
löbreDknDchca  .  ini»br  QatervTurfed *  aU  kleine 
udiIb;  ita  kann  aber  auch  in  defi  vericbieden- 
ten  Knochen,  viewohl  leltea,  entsteben.  in 
^rllflg«!  ifiid  entweder  das  Perioaleuui  zuerst 
'^»  eiD  kleiner  Tbeil  des  Kaochaai  eelbsl  Tua 
In  EntzÜDduDg  befallen ,  verhieitet  sich  dann 
B  d«  Umgebung  und  Tiefe,  verachout  nicht 
le  BindensnbtlaBZ .  die  Diplöe,  den  ionereo 
yl'gelockerlen  Tbeil,  bis  die  gaa«  Substanz 
ich  im  EntzünduugBzoatand«  beai^det.  Mau 
VDiaikt,  daft  bUweilen  der  ganze  Knochen  nach 
^ng«i  Breite  und  Tiefs,  obgleich  selten,  anf 
■ntnal  eotzündet  erscheint.  Ift  jedoch  das  Sub- 
ikt  schwächlicb,  aäitearm,  mit  sonst  einer 
'yikrasifl  behaftet,  lo  wird  die  acute  Eniziia- 
^'^H  rasch  einen  schleichendeo  Gang  aonehinea 
Uli  lieh  Kur  Cariei  ombilden.  Aofserdeui  dafa 
'*  aa  veischiedenea  Knochen  entstehen  kann, 
»  Röhrenknochen  der  Extramitaten ,  ist  sie 
°cb  Terscbieden,  weil  oft  nnr  ein  kleiner  und 
«riogei  Tfaeil,  bald,  ein  gröfaervr,  dicbterei 
««r  dickerer  leidet.  Einfach  eischeiul  lie  in 
*f  negal,  wenn  sie  nur  an  einem  Knoche 
'Wehtj  der  übtigena  Tollj^mmea  gesund  u> 


1 


—   ^   ^ 

noTerselirt  itl;  smammengaiebs^.  wm  «^ 
Tere  Tbeila  des  Koochens  zaglei^h  an  teitcUe- 
denen  Enden'  daTon  befallen  sind,  oderweu 
die  all^emenie  Gesundheit  leidet,  oder  anden 
Theile  des  Koraers  zugleich  erkrankt  siod ;  nr- 
ecbieden  aucbiit  sie,  wenn  sie  blofs  dtsi^ 
cbenhaat  oder  die  Rindensubstiinz,  oder  & 
IfatksabstaDz,'  die  Enden  oder  die  SBtt»  ^ 
Knocheti  H.  a.  w.  ergreift; 

Die  Ursachen  dementen  Kaochenhant»  ml 
KnocbenentzSndnng  sind  im  AIIgemeineB-foUc^ 
tirekbe  auch  Entzündung^  in  andern  OipMi 
lierrorrafen^  wie  mechanische,  yhjtiaAtf^ 
niische,  überhaupt  üofsere  oder  innere  i  Tide. 
Alles , '  was  die  Lebensthatigkeit  und  dil  tf^ 
xnorplmse^der  Knochen'  direct  oder  indiisct»' 
liSht  und  Vermehrt/ kann  als  Veranlassusggd- 
ten.  Aeufsere  oder  rein  olrtUche  MomeBlti  vel" 
che  den  Knochen  am  bäufigsteti  trdEBBf  tai 
demnach:  Verwunduhg,  Quetsclmttg,  TaK*" 
kting,  Brüclle,  Stofs,  Schlag,  Drud^,  Sinct, 
Schärfen,  eaustiscbe  Mittel,  Kalte,  Feuers. 4^ 
Zu  den  innem ,  mehr  allgemeinto  ürsaciMs  ge- 
boren nun:  plötzliche  und  schnelle  Uaterfrik» 
Icnng  gewohnter  Se  -  und  Bxcretionen ,  der  Mm* 
elroatioD ,.  der  Hämorrfaoideo^  starker  SriiWtiH 
^Zurücktreten  äcufer  und  chronischer  HssttM* 
schlage^  sowohl  partieller,  wie  aUgemmeri  ^ 
Erysipelas,  Scharlacfas,  der  Flechten^  Sritit«' 
a,  W.;  ferner  tnetastatiscbe  Ablagerung  ts^^ 
Krankheitsprodukte  auf  die  Koocben,  wie  ^ 
rfaeumatiscbeD ,  gichtischen  KrankheitsmstcfiCi 
IJebertragüog  und  Fortsetzung  benachbarter b^ 
sündnngen  auf  diese  Gebilde;  -—  fabcbe^B»* 
handlang  der  Kbochenrerletzungen  ,  derBfU» 
und  Verrenkungen  u;  dgl«  mehr« 


-  «1   -• 

Proffuut.  DjeBciiteEiiocbeDhaiit'<iiD^KDO- 
EbtDeDUÜDiluDg  ist  kfiinauragl  ains  anbedeu- 
lande  ood  gcfsbriose  Krankiiiit,  indem  lis  häu- 
Bg  nicht  ZDT  ZertheiluDg  kommt,  «oodern  üb!o 
ini|a[i|e  venolnr«!.  Die  Vortienage  erscheint 
gÜBiliger  bei  Buftern,  al>  bei  iqnern  Ursncheo, 
Mgüostiger,  wenn  der  «rgriSene  Knociien  in 
ätt  liefe  liegt  ubd  »An  Tielen  "M'eichlh eilen 
ntogebea  it).  Die  EDtzünduag  ist  zwnr  iinmec 
«D«  heftige  Kreokbeit,  kann  aber  doch  ubDo 
bltibendeD  IVAchibeil  gebobea  nerd«n;  sie  ge- 
hört in  darJUgei  za  den  scbwereo  und  seltnea 
Kranihnleo,  itt  jedoch  Dicht  immet  lo  bils- 
^t>>%,  dafi  sie  Dicht  durch  eine  pustende  zweck« 
nuMgs  BebandiuDg  gebobeo  nod  besei(i;;t  wer- 
den küoDt«.  So  laoge  die  EDtzündung  nur  die 
Obti^che  dta  Koucbena  einDlTniat,  einlach 
uod  anf  «nge  Greoten  bescfaräokt  rorkommt, 
nena  sie  nidtt  io  der  Nahe  edler  und  wicbti- 
E«r  Orgaae  aufiritt,  vrelcha  durch  lie  (gleich- 
ceilig ergriffeit  werden  können,  vteandie  Krank- 
beil  Ton  änCwrer  Urwch«  hertütrl,  nicht  sehr 
lallgedauert,  der  Kranke  übrigen»  eine  ti>1I- 
komiiiDe  Geiqndbeit  geniefstf  ist  die  Prognose 
Eumlich  günslig,  schlimmer  aber  bei  Compli- 
:atioDen  mit  jiodern  Krankheiten,  -wenn  dio 
I^Dochen  wegen  ihrer  Lage  oder  der  K^i^hbar- 
Khall  wicbtiger  Gebilde  nicht  zugänglich  sind, 
^tuo  iia  EnttünduDg  den  ganzen  Umraeg  und 
die  Tiefe  dez  Knochens  ergriffen  hat,  oder  an 
nehrerea  Stellen  zugleicb  basteht,  von  innern 
ilnacben  herrührt,  odet  wenn  der  Kranke  »ehr 
Suchffächt  iit  und  an  andern  Krankheilen  let- 
lai.  Die  Ausgange  iq  Eilerang,  VerKhvrärntig 
■ad  Brand  iiDd  sehr  mifftUcb,  ^niliger  der  i* 
mokhafte  Verhärtung  und  SprSdigkeii.  Ei 
rorhergegBBgMie  KnochenesUiindDng  lüfst  g 


>-      62     - 

;  tse  Geoeigtheit  zn  RackfüII^n  coVSclc.  IfektN 
liaapt  komtnl  vollkommne  HeiluDg  der  akatn 
KnocheneiitsaDdoDg  nur  dann  zu  Stande,  wenn 
die  VerhältDie^e,  unter  denen  das  kraoke  Sob- 
jekt  sich  befindet,  günstig  sind,  weDodasi»* 
prodnktirB  Leben  noch  ungetrübt  beittbtood 
das  Ueberge  wicht  über  die  Zerstörung  hat  Vor 
Allem  kommt  hier  AUer^  Constitution,  Gewod- 
heitszustand  und  Lebeotweise  des  Patiestaa  ia 
Betracht.  ^ 

Kur,  Bei  der  Bebandluog  bat  mntnSX» 
Entzündung  als  sotche  und  auf  dia  Aoifasfe« 
tvelche  sie  nimmt,  zu  sehen.  Man  eüAfM 
^  zunächst  die  noch  fortwirkende  UnacbSi  io wie 
Alles,  was  die  Entzündung  unterhalten  ooJflei* 
gern  konnte.  Das  Allgemeinbefinden  feiJieot 
neben  dem  cSrtlicbeu  Leiden  zunächst  eioe^M 
specielle  Rücksicht«  Ist  demnach  die  BsIiSo- 
düng  sehr  heftig,  die  Constitution  dfc  Sabjdti 
Icräftig,  Tollsaftigi  fugendlich,  das  begleitoils 
\  Fieber  Ton  bedeutend  inflammatonKhem  Cka- 

1.        rakter,  so   mufs  das  strengste  allgemeioe  sod 
j  örtliche  antiphlogistische  Verfahren  neben  einer 

9  entsprethendeo  Diät  und  angemessenem  Verbau- 

ten eintreten«    Bier  demnach  Aderlafs  tos  12 
bis  14  Unzen  I    nach    Befinden  der  Unstiodi 
'  wiederholt,  sodann  ortliche  Blntentleerung  fe^ 

fe^^        inittelst  einer  hinrtichenden  Zahl  töd  Bfnleg^s 
^k        öder  SchröpÄöpfen,.die  man  in  der  Regel  !(• 
B       ter  ansetzen  mufs  und  sorgfältige  Untarbahoaf 
■       der  Nachblutung  auf  die  geeignete  Wieise.  ll^«- 
W       ter  dient  nun   die  Kalte  in  Form  kalter  Vm* 
W       Schläge,  fortwahrend  erneuert.    Neban  dod  oach 
f        diesen    Mitteln    sind   Icräftige  und  wriederbolu 
Einreibungen   Ton  Ungt.  hydrarg.  einer,  io  ü^ 
^  Umgebung  der  Entzündung ,  und  wanne  Do- 


cbläga  TOB  hq.  eatnraln»  mit  Brotlkramen 
rrfordertich.  Hat  man  auf  dien  Weüe  die  lief- 
igkflit  derEntsünditrg  gAhmcfaea,  lo  niiirB  man 
bärtige  GegeofelEo  and  Abteitnngea  da^ch  Fon- 
BDBilan,  GRibeiKti,  Bfeflncyliodir,  Vtsiknlore 
n  Auweadang  bringen,  am  TÖUige  Zeiiheilun^ 
Herbei  zn  fahnn  and  alle  fieala  der  Krankheit 
Ithötig  za  tilgen*  Je  mehr  jedoch  die  Ealzün- 
iuDg  actiT  and  inteosiT,  dai  be|leilende  Fieber 
»ghich  inflammatofiach  »t,  nm  «o  weniger 
ina  maa  die  aatiphlogHtücheh  Mittel  auch 
itneiUch  eatbehren,  wie  kühlende  Salee,  Ni- 
nm,  HagDetia  Bulphorita  mitnarkotiicheaZu- 
üiMD  vofl  Extr.  Hjrosc,  Lacincar.,  Aq.  Laurn- 
'■»nä,  Blaoaüara  a.  dgl.  cor  Verminderung  des 
ichmengefEbla,  mufs  aber  ipüter,  bei  Neigung 
EST  AoMcfafritsDng  und  Erguh,  cum  Cilomel 
[n  Itrünigea  Gaben,  in  Verbindnnic  mit  Opium 
äbsrgaheo.  Aach  rerdient  die  Beförderung  der 
H- Dod  Excretionen,  besonders  aber  die  der 
)Bnnaiiileenng  entiprecheode  Berhckaiehiigung. 
St]iD|t  auf  dieaem  Wege  dieZartbeilung  nicbt, 
drohet  Tielmebr  Eitarnng,  ao  anche  man  aie 
lard  warme  Katapisimen  von  Specieb.  reiol- 
reot,  et  emollient,  mit  Hrb.  Cicnt.  oder  Hyosc. 
!a  befördern  nnd  dem  gebildeten  Eiler  durch 
nihieitige,  gehörig  ti«fe  nnd  grofae  Einschnitte 
nDSD  pauendan  Auiweg  zu  schaffen.  Die  wei- 
Inen  AasgÜDg«  tlnd  Folgen  der  Entsiindung 
liod  nach  den  besonderen  bestimmten  Regeln 
'D  behandeln,  vas  aber  nicht  so  nnierer  Auf- 
;abe  gehört. 

Jtust  MOpfiehlt  gegen  Ferioatitis  nieder- 
lolte  Anwendung  Toa  Blutegeln,  Umschläge  von 
'altern  Wasser,  apSter  FornentationeD  Ton  Blei- 
■TMiet  mit  Of  inm  nnd  E 


id  Einreibangwi  TDn  Ungt 


-    «♦    rr 

lijrdrarg»  ctorn;.  Ib  clia  .Uih{^ebii|ig  itn  Eflino» 
duDjg.  ~  Nach  fricXre  iit  bei  Ferioidtit  tio 
Durcbtchneidttog  des  Periosteum^  weno  entire 
Dicht  gerade  diejenigen  Koocheotheile  ergriffet 
hatte ,  die  toq  irielem  Fleische  bedeckt  vrareoi 
sie  möchte  nun  durch  aufftere  Yeraolaftinog  eaf- 
staodeoi  oder  die  Folge  eioes  djtkrasischeo  Lew 
deot  seyo,  dasjenige  Mittel,  weiches  am  uhoell- 
sten  half  und  schlimmen  Folgen  am  entee  To^ 
beogte.  Es  wprden  immer  bis  aaf  die  Kir- 
chen dringende  und  die  vorhandene  Geiehwalrf 
ihrer  ganten  Länge  nach  spaltende  EiaichBÜii 
gemacht  --^  ein  Verfahren ,  welches  sich  aock 
mir  stets  sehr  cweckmäfsig  crwiefs, 

U^ber  den  materiellen  nnd  organis^ibesZ«* 
stand  der  organischen  Krankheilen  derKsoebea 
hat  Gerdy ,  Prof.  der  med.  Facult«  «i  Fanif 
'  eine  Abhaodlubg  mitgetheilt  (cf.  complesresdfli 
hebdomadaires  des  seances  de  P Acad^mie  (k* 
Sciences  No.  7.  —  1836),  wo  er  sich  nberJ« 
Eoizandung  der  Knochen  iblgendermaTaeo  it" 
fsert :  die  Entziinduog  der  Knochen  uaii  ^* 
organischen  Verletzungen,  Ton  denen  dieielb« 
begleitet  ist,  sind  darum,  bis  auf  den  beotigea 
Tag  noch  so.  dunkel  geblieben^  so  weoig  e^ 
kännt  worden,  weil  man  den  wahren  Bao  di«* 
ser  Organe  nicht  kannte.  Dafs  die  EnlsSsM 
weit  häufiger  ist,  als  man  denkt,  dals  tolckt 
bald  das  Gewebe  derselben  anflockert,  isden 
sie  die  Oeffnungen  und  G^fafskanäle  derselbe 
vermehrt ,  yergrofsert  ond  ihre  Wapdaogeft 
durch  Resorption  verdünnt,  bald  durch  ober* 
mäfsige  Attssondernng  die  Dichtigkeit  derselbci 
vermehrt,  dafs  sie  durch  Auflockerung  nnd  Ve^ 
dichtung  derselben  bald  Eiterung  oder  Knocbts* 
frafs  in  ihnen  eirzeugt  nnd  daüi  din  durch  ^ 


)iriea  ihW- Vitalität  b«ninbteti  Kn'MJieoipIiitcr 
tJbtt  tafgAiockert,  tnärbe  nnd  gefdfBreith  ^iod, 
lafs,  indetiL  die  Enlxündang  lich  rasch  von  ei- 
«m  Tba^a  des  Knochens  cum  andem  vaibrei- 
9t,  lieh  KtiachflHtDtzätliuDg  oft  mil  Enlzün- 
laag  de*  PeiJDit  rerbüidet,  Tvelchm  letztere 
lang  häafig  iiber^  den  ^nDcfaen  mancherlei  Kdo- 
bsDcoDcrelioaen  aoHondert,  daf^  ai«  sich  ge- 
löbnlicb  mit  EntzUaduti^  des  Msrks  nod  ZeU 
Mgewebet  Terbindet,  Trelches  dieGeleekkuor- 
lel  mit  den^  Knoefasp  Teieinigt  ihid  defs  wech- 
tJieitig  äu  KKOcbengtweba  schDell  at)  jeder 
MKr  Eotiöiidangen  Xfaeil  nimmt.  Trenn  diete 
ich  fräber  entwickeln,  dabKnocbenentxiinilung 
ich  bislreileo  mit  allgemeiner  oder  partieller 
iyperoatos«,  mil  krankbRllen  zufälligen  Bililua- 
n  Tertünd«^  wie  mil  Eiter,  Speckmasse,  Ge- 
iramaste,  CallusstulT  (encepbaloide  caltoide), 
cbnammgewabe ,  arectilem  GeTreba,  Tubar- 
ein,  ron  deaep  die  ■peckigen,  z.  B.  die  Ge- 
uumaaso  sioti  antxiiDden,  emeichen,  in  Klte- 
iBf  äbafgeheb  und  in  Krebs  ausarten  ktionen, 
>ä  dagegen  die  KnocbeneatzündaDg  sich  wie^ 
>I  mit  Spina  venlosa,  Necrosii  und  aofserdem 
it  ContoaoDeD,  Knocbennnnden ,  Fracturen, 
cht  einger  ich  taten  Laxationen  ,  Gelenkkr^ok-' 
iiten  in  mähr  odatweeiger  grober  Enlferiiung 
in  der  nrsprUoglich  erkrankten  Stelle  Tcrhi»- 
!D  kann,  oafa  sie  endlich  aacb  in  VerlKcduDg 
il  Geschwüren,  welche  sich  sehr  nahe  aa  der 
twräacli*  des  Knochens  befinden,  Totkomtnt 
id  im  AUgemeincD,  vielleicht  wohl  immer  in 
Men  Organen  anrertilgbate  und  noch  n»ch 
adart  Jahren  ebanto  gut,  wie  einen  Tag  nach 
ni  Tod«  de*  Kranken,  sichtbare  Sparen  zii- 
fkJälst,  sowohl  wenn  jener  während  der  Kuu- 
l«aia.LXXXYU.B.4.SL  £ 


's 


/ 


—     66     — 

di^nkraorkbeit,  als  auch,  weoo  er  eiodge  fahre 
nach  der  Heilung  gestorben  ist,  tifthter  dana 
•af  das  Bestimmti^te  oacbm weisen«  -Aas  die- 
sen  ood  ähnlichen  •  Andeatengen  erheUst  vx 
Geoiige  die  Wichtigkeit  der  KnocheneatzSiK 
jdoDg  im  Allgemeinen  sowohl «  als  auch  betot* 
ders  der  acoten  und  chronischen. 

'Krankengeschichte.    K.  C.  yon  Akrlsbas» 
•en^  26  Jahre  alt,  unrerheiratbet^  Dieastisäi- 
cheo^  ton  kräftigem  Körperbau,    onteftettitr 
Slatnr,  xnittlerer  Gröfse,  bHihendem  AutielMf, 
echwarxen  Haaren,  dunkleor  Augen,  r^üler  Fi* 
aeri  choierischen  Temperaments,  will  s«t9Mr 
Kindheit,    mit    Ausnahme,  der    gewohfllidüB 
Efttwicklongskrankheiten,  stets  gesund  gewesco 
seyo*     In  ihrem  iSten  Jahre  trat  sueist  £• 
Menstruation  ohne  besondere  Beschw^dte  «hf 
hielt  einen   regelmafsigen  Typae  von  4  tu  4 
Wochen  und  dauerte  ziemlich  stark  S'^STi« 
ge«    Seit  einem  halben  Jahre  eher  wofA  ^ 
Gang  d^F^Katamenien  nnTegelmSfsiger^  sie  loi- 
seo  weniger  reichlich  und  blieben  daDn,aB(fr 
eteter  Abnahme,  eine  Zeit    lang  gaoeliÄ  aiL 
Pamit  waren  nun  Storongen  dqs  Al^meiobs- 
fiädensTergesellscbaflet,  wie  Müdigkeit;  Schwet 
der  Glieder,  Frostein  und  Schaudern,  ZMsn 
und  Reiften  in  den  Schenkeln ,   namentlick  iia 
linken,  und  Schmerzen  im  Rixeken«.  Unter  fort- 
währenden Erkaltungen   bei  den  Herb^arbeitis 
im  Jahre  1835  und  ungunstiger  Witterung  sab- 
men  diese  Beschwerden  zu  und  das  nachfot^es^ 
Uebel  kam  durcb  Baden  der  Fiifse   in  kake» 
Wasser  zam   A.asbrucbe.    sDenn  bald   danof 
stellte  sich  heftigeir  Schmerz  oberhalb  des  lio- 
ken  Kniees  an  der  innern  und  hintern  Seite  de! 
Schenkels  eioi  weldier  zunahm,  sich  in  die  to* 


—     67     -* 

»bang  Mc6  ebes  uDdanl«»  mtival«!«^  in  der 
i')*f«  baapuächlkh  «mpfnadea  «arde  «od  d^s 
ieben,  lOiris'jsde  BvwegNsg  d«s  Imdeiden 
■eltokei  Mhr  tnehyrmne.  Zofloicb  »rschien 
Im  iDtcbwdluBg  diuer  Stell«  dn  Ob«racbeo- 
«li,  worauf  PbiwDÜB  osler  Zyiabinb  der  all. 
;eiiKitien BMdiwcvdea  and  d«TFi«b«b«vie|iiD- 
:eii,  iu  Bett«  sg  hälea  g«B(ilhift  watde,  Eio 
■derer  Ant  bcbaBi«lt«  die  Krtnke  mcral  ohns 
Erfolg.  Kiditla*g«U(hber,  «112^.  Jan.  1^3^), 
lim  u«  u  meine  Bdundlong.  Nahen  Vater- 
ochaag  ihm  damaligen  ZnsUndei  llefirt«  fol- 
Endei  Retoltat:  bedenteDde  Aoeritwellaiif  des 
okcD  Obarttbenkel«  am  nalers  Drillheite  ,  in 
tt  Kuba  der  Coodylco  aod  dea  KnMgeleoka 
1  töoem  laaxen  UmTanB«,  bCMMdera  aber  nach 
inrn  mid  binlani  der  Knocbeo  mttgttnehea, 
ieGdcbwolst  beiC»,  hart,  prall,  tehr  «npGnd- 
cb  g*geB  Drack,  ao  ~wie  gegen  di«  lencste 
lerübroBg,  die  BeTregimg  de«  Geleakaand  des 
cbeokelt  aageiiMin  encbweif,  kaom  möglich, 
'eUoD^  dea  Koiegf^lenka  halb  gebogen  in  stain- 
ftn  Wiokfll,  die  Haol  beifk,  gelpanot,  ansse- 
ehot,  ^Satmai.  Di«  Kiaske  Uagto  aber  die 
eftigiten  ScboBerseit  im  ItidmdeB  Ileile,  tn 
'it  im  gauMn  Schenkel,  namentlich  ia  der 
Kh  läagB  dem  Verlaufe  ie»  Kimcbens,  wel- 
ke BibietteD.  de«  Nachts  sieb  TenebUmmerten 
idilleDScblafnnblen.  Dieaet Schmett  yrarde 
tMhiad,  bohread  gescbihlert,  G«fGbl  als  ob 
io  eliibeeder  Körper  im  Knaebeti  ateeke,  »□- 
hieben.  Do»  Keke  Knie  gesiatlel  nicht  die 
iringtteBewegWig  ohne  deta  heftjgsttn  Schmerz. 
>  leidend  Exbrfemiät  iat  Inaweilee  kalt  und 
ia  eingaaeblaCHk  Dabfä  fand  «Ich  Ann  Fie- 
ir  eekÜBdÜAn  flBtnr,  meistens  arihnltetide 
weM  B»ch  mit  FnMt  weebselnd, 
E3 


1 


—     68-     — 

ist  Polfr^^ireqaen^  aebaell,  hart,  toII,  beidUoa^ 
nigtes  karze»  At^nSiei»,  Oppremoo  dorBmt, 
Gesicht  aufgetriebesy  roth ,  Kopfsdiiiiers,  Ver- 
last dea  Appetits/  heftiger  Dont,  weifsbelegle 
Zunge«  YeYstepfttog,  heibe  trockne  Haot»  Mii> 
digkeit  und.  Abgeachlagenbbit ,  Schlaf  aiuruUs, 
gestört,  fehlend  I'  grobe  Ungeduld  und  gerasb 
Stimmung.  — *     Die    Behandlung    bestand  in 
iaichter  aniiqphlogistischer  Diät   and  ßegioMi, 
Vermeidung  .aller    erbitEenden    Getränke  vaA 
nahrjbafter  Speisen,  Genab  von  Wauetsapp«, 
<      gekochteip  Obste  u.  dgl.,   Lagerung  des  krai* 
kea  Gliedes  auf  einer  Slrohmatratze^VeDoe- 
dmi$  jeder  Berührung  und  Bewegung  dessel^Si 
Sodann  Aderlars».TOn'  14  Unzen  am  linken  Ahm 
(^wobei  das  Blut  eine  leichte  crusta  ioianmar 
tptia.  seigte))  Ansetzen  von  20  Blutegeln iodei 
Umkreis  |def  Entzündung  nebst  sorgfältiger  Co* 
terhaltung  der  Ifachblutung ,    täglich  Sinali^ 
reichliche  Einreibongeii  des  Uogt,  Hjdfaif.  ci* 
jier*  in  dje  Umgegend  der  Geschwulst  uad  Ul^ 
Ui^sc,hläge  auf  den  entzündeten  TheiL    loBer- 
luh  erhielt  .die  Kranke  eine  kUhlende  HEstor 
^  mit;Nitrum|  Magnesia,  ßolphuric,  und  Exit.  Hj* 

)  ofic,  dabei  W^ser  zum  Getränke« 

^  ,Januar  30,  Nach  allgemeiner  «od  orülditf 
Btoleotleemng  b^tte  sich  Abnahme  d«r  all»« 
meinen  Besc|i werden,  der  Oppressioo  der  Broft 
tipd  des  ^thm^ns  49injest^lt,  der  Puls  ^erii 
an  VoUfaeit  und  Harte,  der  fnihet  aulserst  ha- 
tige ,  fastr  unejrtfiägliche  Schmerz  im  leideodet 
Theile  schien  etwas  beruhigt,  stieg,  aber  docä 
Während  d^r  Nacht  wieder  auf  eine  lokiie 
Höhe,  dafs  erhallen  Schlaf  raphte  und  wimit 
gegen JUorgen  gelinder,  die  Geschwulst  oiianit 
an  Umfang  9  Härte  und  Prallheit  so^  ist  häs 


*— -   69     — 


und  Safiersi  empfiodlicb^  der  Appetit  fehlt,  Durst 
^•Wg,  StDblgaog  Teritopfty  Gesicht  gerottet^ 
Ikut  hmh  0oJ  trocken ,  Urin  Gelten  und  feö- 
rig.  —  Die  frühere  Behandlung  wurde  fort- 
gesetzt und  oochmala  20  Blutegel  acgelegt.    - 

Februar  !•  Die  Triederbolte  örtliche  Blut- 
^nikerung  brachte  abermals  Abnahme  und  Bi> 
eichteroög  des  Schmerzes»  welcher  aber  in  der 
"Igeoden  Nacht  wieder  exacerbirend ,  sich  so- 
^rin  den  Unferschenkel  erstreckte,  Sclilaf  fehlt 
ÜDzIicb.  Die  Geschwulst  nimmt  fortwährend 
1)  Terbreitet  sich  nach  oben  und  unteb  selbst 
is  aof  das  obere  Drittbeil  des  Schenkels  und 
e  Wade^  ist  sehr  heifs,  prall  ^  fest,  hart  und 
}geo  die  leiseste  Berührung  empfindlich ,  der 
dfiteXbeil  ganz  nnbewegHcL,  das  Alfgemein- 
finden  bat  keine  Verändernog  erlitten*  — 
'risetzung  der  früheren  Behandlung^  wieder- 
Ites  Ansetzen  von  20  Blutegeln^  Weglassen 
r  Kälte  und  daiür  jetzt  lauwarme  Umschläga 
I  Aij.  saturnina  mit  Brodkrumen. 

Fobr.  3.  Wie  vorher  wurde  durch  die 
»tenüeerun^  der  ScbmerÄ  wieder  etwas  ge- 
Jer,  Köchtsj  aber  heftiger.  Gegen^  Morgen 
)ig^e' leiser  Scblunwner  von  kurzer  Dao^r> 
rauf  die  Kranke  sieb  ein  wenig  erleichtert . 
lie.  Die  Geschwulst  besteht  noch  in  ihrer 
trigen  Ausdehnung  und  zeigt  gleiche  Beschaf« 
'ieif^  nur  mit  dem  Unterschiede,  dafs  man 
)  starken  Zulühled,  was  aber  mit  den  grofs- 
Schmerzen    verbunden   ist,    Fluctuktion   in 

Tiefe    uodeutlicb    wahrzunehmen    glaubt, 
lieber  scheint  gelioder,  Durst  geringer,  aber 

Appetit,    Zunge    weifslicb   belegt,   Stuhle 
,    iit    einmal   erfolgt,  der  Urin   wie  frühe 
iw,    dio    Haut  neigt  zur  Ausdilnslung.  - 


^     70     — 

•  Die  frühere  Behaodlttng  wird  forlgatetit  mit 
Amoabine  der  Blixt6r,  woflir  maa  jätet  Fulm 
aaa  Calotnel  und  Opiam  Debmen  läfit,  aoch 
werden  oocbinale  20  Blutegel  in  Gebraocb  gl' 
zogen* 

Vehu  5.  Die  AnitebwelluDg  tdieiat  ihm 
bScbsten  Punkt  erreicht  an  beben  |  fiiliit  vA 
nicht  mehr  ao  hart  und  pralf  an^  ist  abar  Dodi 
^br  beifs  und  schmerzhaft  /  die  Haut  dariber 
gespannt^  roth,  giänsend,  der  Schmerz  im  Kbo* 
^beo  dauert  fort,  die  Fiuctuaiiun  in  der  Tiefe 
wird  deutlicher;  es  bat  sich  noch  odemaSN 
Anscb^veliuag  der  Wade  und  dea  Fuffes  hk' 
icugeieilt,  auch  iat  Jas  Kuiegelenk'acbmfnbaf- 
ler,  das  Allgetneinbefibden  unverändert  Ww 
früher.  — »  Die  ervv ahnten  Pulver  werden  fort« 
gebraucht  und  erweichende  warme  UinscblÜii 
auaSpecieb«  resolvenlib.  et  emoiUentib.  auf^' 
(jescbwulat  gemacht. 

> 

Febr.  7.  Da' nunmehr  unbezweifelt  Eit»^ 
rung  eingetreten  i>t,  wa»  ticb  aua  der  deutl^ 
ehern  Fiuctuation  beim  Anf lihleu ,  aua  der  AK^ 
fiahme  des  Schmerzes  ^^t  Härte  und  PrHÜbeii 
der  (jes:hwulftt,  dem  oftern  Frösteln  und  Scha» 
dern,  weldies  die  Kranke  zu  empünden  an^iH 
schlief&en  läfst,  so  wurde  nun  ein  binläogrid 
grofser  bis  auf  den  Knochen  dringender  Ei» 
a^hnitt  vermittelst  des  Bistouri^s  gemachti  v^ 
dem  Eiter  «inen, Ausweg  zu  bahnen  und  Khlnai 
man  Folgen  vorzubeugen;  es  entleerte  sich  k 
gleich  eine  bedeutende  Q-ianiitat  djeser  Fl6>$ij 
keit,  A\Q  ^ina  dicke^  consistente,  gularligt  ^ 
arbaSanbeit  ft«*ig(e.  Bei  Untertuch ung  mit  ^<\ 
Finger,  welcher  tu  die  Wunde  eingelübrt  wuN 
•  füblten  sich  aila  Gebilde  in  d«r  Tief«  tebr  b( 
an,   du  Kuucbenhaut  aufgelockert ^  raub,  ^ 


■     •—     71     — 

der  Knoeh^q  selbst  ^iae  gAnzo  Strec):«  beinaht 
roD  allen  Weicblheiien  eatblöliftt',  beif«,  äuge* 
scbwoIleDy  geg«ti  Beriihruiig  äufserst  empfibd^ 
lieh.  Nacfa  dieser  Operation  sank  die  Geschwulst 
logleicfa  mit  grof^er  Grleicbterang  alier  Bescbw^r« 
hn,  lo  der  foigeDdeo  Pfacbt  hatte  Patientio^ 
Beit  laoger  Zeit  zuth  ersten  Male  Frieder  rubi- 
geren  Schlaf  und  fühlte  sich  Morgen-^  erquick! 
and  gestärkt.  — «  Fortsetsung  der  bisherigen 
Pulver  —  Aussetzen  der  Cataplasraen  —  Ver- 
baod  mit  CbarpiA  und  Hefipilaster  —  Druck 
)uf  die  leidende  Stelle ,  Kinwickelun^  des  Schen- 
kel« mit  der  Cirkelhinde^  Lagerung  desselben 
0  der  Art,  dafs  der  Eiter  gehörig  abfliefsen  kann, 

.  Pebr^  10.  Unter  täglithar  Erneuerung  des 
/erbandes,  wobei  j|?dfts. Mal  etwas  Eiter  aus* 
tiefst,  ist  die  Geschwulst  sehr  gefallen ,  der 
»chmers  viel  erlrägiicber  geworden;  die  Bewe« 
ung  des  Schenkels  wird  wieder  möglich ,  ob- 
[«ich  noch  sehr  behindert ;  der  Knochen  fählt 
ich  zwar  immer  noch  hart  und  aufgetrieben, 
idoch  nicht  mehr  so  heifs  an;  das  Allgemein* 
efioden  bessert  sich  fortwährend ,  indem  das 
Über  abnimmt y  Durst  gelinder,  Appetit  stär- 
«r,  Schlaf  ruhiger  wird.  —  Da  die  Pulver  ihre 
Virküog  auf  die  Spcacheldrüsen  zu  äufsera  he- 
innen,  -so  wurden  sie  weggelassen  nnd  dafür 
larkende,  bittere,  tonische  Mittel  gegeben«  Der 
erbaod  bleibt,  >^ie  früher, 

Febr*  14,  Fortschreitende  Besserong  dek 
gemeinen  und  Örtlichen  Leidens;  der  Sehen- 
el  erscheint  in  seinem  ganzen  Umfange,  mit 
usoahme  der  unti^ro  Partie  wieder  natürlich, 
)er  abgemagert,  welk  und  schlaiT;  Fett,  Zel- 
»gevrvbe  uod  muskulöse  Gebilde  sind  geschwun- 
iu{   die    Wunde  beginnt  aich   zu   schlieben^ 


rj 


—   7a  — 

Statt  ff««  Eitert  wird  ^m  Ijmpliafllge  FISmi^- 
keit  abgesondert  9  das  Aossehen  der  KnQben 
ist  Dicht  mehr  so  leidend  und  die  altgeaiane 
Abmagerang  des  Korpers  rerliert  sich.  '^  Dis 
frKbere  Verfahren  ^ird  beibebalteo. 


März  4.  Da  der  weitere  Veritiif 
Krankheit  kein  besonderes  Interesse  mehr  dar* 
liot  I  die  Heilung  ungestört  fortschritti  so  würd« 
gröbere  Weitläufigkeit  nnr  ermüden«  -^  Uoter 
^Umahliger  Zunahme  der  Kräfte  erlangte  Fa« 
fientin  bald  ihre  ySllige  Gesundheit  wiedeft  äo 
Henstruation ,  Welche«  seither  ressirt,  eruhieo 
wieder  regelmäfsig  und  alle  früheren  Spares 
der  Entzündung  verloren  sich »  bis  auf  mäui^ 
Anschwellung  und  Auftreibung  des  Knochens 
welche  nur  mit  der  Zeit  schwinden  kann.  Dil 
Bewegung  des  kranken  Gliedes  geschiebt  ebt 
HindernifSi  so  dafs  Patientin  heute «  beiibref 
Entlassung^  den  Weg  nach  ihrer  Heimatb,2{ 
Ständen,  zu  Fufse.  zurückzulegen  in  Slan^ 
war«  Noch  jetzt  ^  nach  fast  3  Jahren ,  soll  «di 
,  die  Person  einer  ungestörten  Gesundheit  e^ 
freuen  und  keinen  Rückfall  erlitten  habes.  T«- 
^  her  die  dermalige  BeschaiFenheit  des  Knocbeoi 

^  koonte  ich  j.edocb  nichts  Näheres  #r£slires« 


-.    73     -> 


t _^_  •  •  •  « 


i*— 


im 

Beobachtang 


einer 


Lepra  tubercnlosa'ex  causa  atra« 

bilaria. 

Von 

Dr.  Ideler  jan.^ 

pr^Uisobem  Arzte  za  üeUtztobf 


De!  der  Erzahlang  dietei  merkwürdigem  Krank* 
heitsfalles  tnnfa  ich  der  Anamnete  wegen  in  die 
'«(zten  2ebo  Lebenajabre  des  Kranken  ^  to« 
I7elch6r  Zeit  eo  meine  ärztliche  BekanntachafI 
mit  demaclbea  harriihrt,  zurückgehen,  und  iii 
ier  Kürze  das  Wichtigste  aus  dieser  Periodi 
bii  znm  Entstehen  der  genannten  seltnen  Krank« 
seit  miilheilen,  und  werde  alsdann  den  Fall 
selbst  mit  möglichster  Treue  darzustellen  micb 
isstreben« 

B*  H. ,  ein  Mann  Ton  72  Jahren  und  4  Mo« 
sten,  Maeikus,  ton  einem  sehr  fettem  K8r« 
•erbao,  mittlerer,  untersetzter  Statur,  breite 
chulterig,  mit  dem  Habitns  apoplectietts  b» 
sbt^  UtI  101  Jahre  1^26^  uofd  nach  aeioer  Vr 


^     74     - 

•iditniiig  schon  seit 'einer  Rattie  ron  Jabreoto 
einer  Bleenorrboea  pnimoiiuin,  welche  beioii- 
dera  im  Frühjahr  und ,  Herbst  aich  aelr  Te^ 
schlimmerte^    und   ateta   mit   SjmplomeD  toq 
Plethora  abdominaüa ,  besondera  Druek  noi  ei- 
nem Gef&hl  Ton  YpUsejn  in   den  Präcordieo^ 
Stuhlreratopfnngy  ao  wie  Zeichen  eines  dao- 
kein  Leberleideni  and  fehlerhafter  GalleDabsoo- 
derang  yerhupdeii  war.    Wegen  grofser  9r^- 
beklemmung  und  anhaltenden  init  Ersltckanei- 
Cüfällen  begleiteten  tlusleoa  konnte  derselbe  in 
Bette  nicht  liegen,  sondern  nur  sitzen ,  ii»riti 
last  eilen  Schlaf  entbehren ,   und  schon  damali 
Türchteten  die  Seinigen  und  ich  den  Tod  dordr 
einen  Catarrhos  ^ufföcativus.     Zq  Anfang  ^ 
IVoTembera  des  Jahres  1829  hatte  ich  densebn 
fBum  ilweiten  Male  an  diesem  KraDkheitszo»i8»<^ 
in  der  Behandlung;  xiir  Beförderung  der  E;- 
pectoration  und  in  Beriicksichcigung  des  krsB- 
ken    AbdotninaUustandes    Terschrieb    ich  iH 
wie  das  Jahr  vorher,  Pillen  aus  Zinc,  oTfi^ 
«Ib.,  Sulphf  stib.  rubr.i  Pnlv.  Herb»  Digital, pot(» 
und  ^xtr,  Seneg.,  und  yerordnete  zugieicfa,  v«i 
diesn&el  pneumonische   Zufalle   in    der  itoken 
Lunge  sich  zeigten ,   auch  der  Päla    sehr  toU 
und  gespannt  "wari  einen  reichlichen  Aderlaß 
em.  linken   Arme*     Der  Zustand    des  Kraobi 
besserte!  sich  hierauf  mit  Zuziehung  einer  lo- 
cemessenen,  leichten  Diät  recht  bald ;  dieSp»^ 
welche  dick»  zähe  und  perltarbi^  waren,  io»i» 
liich  ohne  grofte  Anstrengung,  der  Uustranaha 
eilmähltg  &h|   die  Orthopnoe   verlor  sich,  tti 
der  Schlaf,  nebst  Appetit  und  firäften  kehfe« 
wieder*    Um  nun  aber,  womuglicb,  deaKiaB- 
keo  für  die  Zukunft  vor  Kuckfälleu  zu  scbüue« 
;ind  dee  überhand  nehmenden  profusen  Schleio' 
dMMSn^devueg  io  den  Broocbieoi  welche  die  Jviäl^ 


r 


-^     75     — 


0  sehr  fchwacÜtai  äen  Goiftii  v^mMhitir  QaB 
urch  lolcha  feit  onausg^eftetcte  Anhinlofnu^^m 
ioeo  piotzltchen  tJebergaog  der  Luoges  in  LKh« 
imng  befürchten  U  =^1« ,  ein  Ziill  zu  «ettes,-  wie*» 
lerboite  ich  nun  dringend  meinen  dem  Ktanib 
»eo  schon  früher  geDiacbtan  Yortcfatag,  ■  eufc 
)m  Fontanelle  auf  dem  tinl^en  Arm  aetsten  sA 
atten,  mit;  denr  Bedeuten,  selbige  neitlebent 
^u  tragen.  Mach  einigem  Wideretreben  erklärte 
^r  lieh  daso  bereit,  und  ditselbe  wlird  mit 
^oim^ranzen  und  Gantharldenpflatter  bald  in 
icharfe  fiiterüAg  TerteUt»  Zogleicb  machte  ich 
lemselben  hemerkiiob»  daFfe  es  «ir  Schomwg 
ler  Bruaiorgaoe  aneriäftlieb  nothweadig  tefi 
[ai  Blasen  %on  Instrqinenten^  ro  ^ie  den  nacht* 
ichea  Anfenlhalt  auf  den  Tanzeälen  gäusUch 
mfzugeben.  Wie  schädlich  dteie  Poteusen  aruf 
)i«  Luogen  einwirken ,  iit  leieht  zu  begreifooi 
veoD  inan  an  die  dorch  deii  langem  Aofenl« 
lait  Tieier&lenacben  Mnd  das  Brennen  «inet 
^«»gt  Lichter  ihres  Sauerstoffs  beraubte,  siliU 
lio  verdorbene  und  cum  Atbemholen  «ntao^^ 
/che  Lnft,  so  wie  an  das  durch  dae  Tanse«. 
bewirkte  Aufwirbeln  dea  Staubes  im  Saale  nnd 
^^  d«8  Verlassen  desselben  in  der  kalten  Nacbff 
uft  denkt  i  denn  die  Temperatur  das-  erstem 
^1  Yüa  der  der  letztem  gar  sehr  varicbiadear« 
Difttes  Verbot  befolgte  der  Kranke,  eumal  du 
»«ine  Verbaltnista  es  gestatteten,  pünktlich,  w#* 
"gar  aber  ein  zweites,  was  den  Bltfsbrauiih 
iet  Biers  und  besonders  der  geistigen  Getränke 
>etraf.  0er  Patient  hatte  sich  nämücb  scUo 
(eillatiger  Zeit  sehr  4n  den  Oenufs  derBrano« 
lod  jDonpelbiere,  sp  wie  des  Rums  und  alltf 
horten  Lifjuears  gewohnt,  welche  er  alle,  «^ 
nachdem  er  zu  diesem  oder  \9aetn  Appetit  ha^ 
ägüch  durcheinander  trank,,  obn^  ) «doch  < 


-0.    7»     — 

dbif  rmao  aU^r  freilieb  den  Gntd  ihrer  ScUd- 
iiebkek  siebt  abmeMen.    Trots  der  sehr  gem- 
'fßw  Beachtaog  diesem  Verbt*!s   befand  sidbt  dar 
iLranket  ivae  ich  haupUacblicb  der  etarkenAb»  \ 
liHoDg  der  FoDtaaelle  znicbreibe,  bis  snuiEifr- 
Irlu  des  FrShjahfs  t832  wobl,  und  too  «äo« 
fiSherD  £ni8tbe#cUwerdeD  fast  ganz  befreit;  eM 
)etst.  kehrten  diele  9  wictwobl   oicht   in  80  b 
.tigexa:Gfade9   bei  madigerer  Schleimabson 
f öng  4iDd  weniger   angreifendem    Husten , 
Verbiodan^  mit  einem  gichtiscbom  Enieecfami 
wieder«    Der  Pols  war  toU  und  hart»  derS 
gang  Ter^opflj  von  eigentUcben  Hämonboi 
besdiwerden  xeigte  eich  aber  niemals  eine  S; 
WegtMB.  der  Torbandenen  filutcongestion 
den  JBrostorganen  rerordnete  ich  einen  Ai 
Jatt  am  rechten   Fufse  und  innerlich  Calo 
nachher  Kali  solphnraf*  mit  Digitalis, 
faasierte  sich  der  Zustand  des  Kranken 
dach  war  die  Bessemng  diesmal  nicht  ron 
ger  Dauer,  denn  in  Fo^e  des  Mibbranchs 
•tiger  .  Getränke  und   der  entsündUchen   F 
fahrs'- Constitution  ward   derselbe  in  der 
del  Monat  Mai  von  «inet'  Entziindabg  der 
leo  Lnnge  ergriffen ,  weldie  ^ch  durch  e 
um  r^iihten  Arm  reranstdlteten  Aderlaüs  , 
pBaster,  Calomeli  Digitalis  f  eine  passende 
und  übrigens  nach  den  Regeln  der  allgemev^^i 
Therapie  glücklich  hob.  -^  Nun  trat  wieder 
lauge  Pause  des  Wohlbefindens  ein;   bis 
Aa&ng  Mai  des  Jahres  1835  blieb  er  von 
nun  Brustbeschwerden  ziemlich  verschont, 
gen  welche  ich  diesmal,   um  die  iiberma 
Schleimabsonderung  in  »den  Lungen  und 
phsaldrüteu  zu  reguliren,  ein  Decoct.  Bad.  y*«7j 
peg»  mit  SalmidK,  Kermes  und  Acid.  ben 


io  Gebrauek  Mg;  vDur  BxpedOMrtbii  Wfl<4l^ 
nainae  der  ScUoimsecretion  waidbiiitdtHfdfft«lf# 
befördert*;  nach :  wenige  Wochen  mmtiMB  Btetf^ 
nofrböe  geboben  nod-  dee  KRtok^'betitfd'iteh- 
bia.^Qin  Auegang  des  Jattiiar  ii@37  ^ed«fMv1i^ 
ivohi»  Um  dieie  Zeit  kehfle  d^  al^-^Uebel* 
»ocb  einmal  zumckf  der  Patient  klagtu^dafanötJ 
wiß,  gewöbidicb^  äber/SpflbaiHIg  dea  l}fit#rh»ib«^ 
und  .  Druck  in  den  Pjräcordito  }  bei  ^t'  XJiMf^ 
ftii^ong'.zttgte  sieb  di«  Leber  aa^etffi«lleiivkh' 
beseitigte  ea  wieder  mit^  den  eben  '«ngefäbttesr 
Mitteln,  denen  ieb  abeh'W^en  berTerstecbaa-b 
d^r  Symptome  vonPJethom  abdomloaltt  den^ 
Gebraucb  des  Calomel-osd  «eines  ScbwefelpbW 
-Vera  mit  Tart»  natranat»<  »icbt  ebne  TSuUMfi 
Torausiobiekte;  denn  nach  der  AnWandimg^  (tisM" 
aer*  Slitlel  wären,  wie  aacb  acfaott  friifaeiy  Ineitf*^ 
xnati  Terbäriete  Faescea  undaeldevdlnfercIns'nMl^ 
Kdeidblernng  nnd  Senkung'  dea  Untetleib»'ab-^- 
ge^angen»  Zugleich  »heobaebteta  ibh  aber  auch' 
jet£t  bei.dem  Kinanken  Scb^raideL  nnd  äbniiche 
Vorboten  des  Schlages »  Weshalb  ich  damsettifv) 
gleich  beim-  Anfang  der  Kur'eindn  reiclifiefaeisi 
Aderlafs  am  rechten  Fnla  und  sw&lC  Sdirßpf-*. 
köpfe  auf  den  Kacken  rejpordnete^  Beidea  lei-^' 
stete  erwünschte  Diente.  Waa  die  Besebafi-' 
fenbeit  dea  weggelassenen  Blutes  beftrifftv*  ao^* 
mufs  ich  hier  noch  bemerken ^  dafsdasaelbe  beii 
j^dem  Adeidafe  lymphatisch^  dick  tindedxwaii;|! 
aebr  koblenstofftniltig  war*     . 


•• 


Nun  .rückte  die  Zeit  heriul,  ~wo  sich 'die*^ 
oben  erwähnte  Krankheit,  langsam  aosaübüde»! 
begann ;  ich  horte  Tom-  Beftnden'  meiaet  Kraa-*-\ 
ken^  nichts  bis  eom  lOten^Märsdiesea  Jelms^ 
an  wekhem  Tage  ich  .sa  ^demaelbeii  gemlbfli!- 
ward«  .Er .war  iticht betdäg^rig^  ^  KttlaaA» 


1 


—     78    -» 

I    , 

4«»^fmiliiefi..kaoiieii«  Wie  grob  war  daher 
mein  BnMaeMo  ^  «Is  er  mir  MTgie^  er  lieVe  eio 
^et^lmrüreoC  dem  Rnc^kee,  aed  ich»  begierig 
4<Mri^.9ti.aMefi«  bei  der  Ucierteehaog  eine 
GfiHbwüiffiäohe  vüit  d«r  Grofae  einer  Uoter- 
^tte  <^«ed  der  Tieft»  eines  reicbKcben  kalben 
%c^lki*.erUickt^,  weiche  .von  der  red^len  Seite 
der .  I>oref()rt«ätxe  der.  drei  entetriten  Leod«»^ 
itf&rbfl^iofieg»  eiiik  Qberfbeirdes  Kreezbeioe 
^9§9^Bi  und  iicb  hit  iiber  den  hintern  Theil 
der  €ritl«.  iiei  ersirerkte ;  die  eben  g^oanataa 
l^m^k^n  ^m90o  aber  treder  anfgelriebea,  noch 
cA^riok-  Ueter^eü  loteten  fcunten  Rippen  linker 
Seila  befand  eich  noch  et»  kleineres  Gtescbwriir 
^tnfr  d^  GrSfte  einee  Thalert  mit  einem  gro«' 
fseo  ibi^rtee  Kno^n»  Tom  benachbarten  nnv 
dejrcb  etuvanclieiate  Brücke  getrentiU  DieRSn^ 
dal'  heider»  besonders  des  grofiMrn»  werto  na 
Hieoeben  Stellen' einen  Zoll  breit|  erbabeob  uo« 
gleicbi  caUös»  nuh^.  liier  nnd  da  mit  iUsSen 
oder  Fnrchee/beteicMet,  nach,  innen  umg^bo-« 
gteb^nnd  daselbrt  leicht  blntend^der  Grnndiia« 
reiOf  an*  mtocbeh  Steilen  dunkelrotb,  an  nn« 
dea*  «edimetsig -griin^  scbwAmmigi  die  Eifer« 
ahiOliderliDg  teUecbt,  mehr  ^achar|ig^  mit  Sbelm 
Geriich.  •*«  Ueberdt#Entstebni|g  des  (Jebels  Be« 
ilagt;,  ^zähltei  mir  der  Fatitint»  dalk  seit  Jo- 
lymnis  1837  an. dieser  Steile  sich  i^in  kleiner» 
etwa  erbsengrpfser»  waceenarkiger »  harter»  xu« 
erst  blafsrother>  nachber  Tioletter  Knoten  ge- 
neigt ^belte^  wekdieBf  er. anfangs»  weil  er  ihm 
keiee,.&fschwerde  Telruesacht»  /naterickiuebiigt 
geladen  v  später  •abef'«  da  er  eich  ällmäfallg  rnr» 
g^tSAArl  esni  im  flibnni:  KöTember  zu  jecken 
nnd  anessen -defidHiBgeit,  tntt  einfachen  Selben 
«ilid.>MMIetejb^decM.habb.    JDa  ^ch  «ber.  dee 


-    t    I  ^ 

m^rte,  d'erselbe  fast  die  Grobe  rin^g  iiaBn%i^ 
eies  ^erreichte ,  «nch  Auch  «k'daoo  >Biit  «ih^r  gro^ 
l8«D|   nach  ionen  skfa'  sefikeodeli^    hidit  sehr 
diekeoy  brauoen  Borke  i'unt^r  Welcher  Jmith^ 
/verboFgen  Trar'  u»d  da^'GeidlTriiv  notet  «inem 
lüatigeA'  Jackeü   und -BriBiifieii  \^eiter  unl'  »ich 
frars,  bedeckte^  6kb  mA  teifäev^r^He  so  bei« 
den   Seiten  des  Ba^deif  'recbf^  ober  der  Spisa 
üei  posterior  Btiperiör  \/iid' links  an  dei^  Ore'nte; 
der  letzten  kursen  ' Rtj^^n  '■  2Wd'  u^uh  Raottnl 
welche  nach  iilid'tintft  oleMlbe  örÖfse^Mdcb«*- 
ten,  gebildet  hatten;  nnä  ddr  letztere  Töor'dfe^* 
een,  aus  #elcijeiii 'sp^r  das*  ermahnte  kleineTe^ 
Geschwür-  eüfstand,   nun  <änth  den  '  Anfbriich^ 
drohte,    so- fragte  :jd%r  "KYankö  in  den-icftden' 
TUgen^  44s  De^embers^ eiäto  «'VV^darii> nm  Aath^'- 
welcher   da»  GWcl/^^Ul<y*   ftö  Viel  Sth  etfahi^' 
babe^  mit  Ungcfent.  terebhitlr.  vefrband.    In  dlir' 
Mitte  des  Januar  iSiste  sicheodHctrdibvmXbnti^ 
grofse  Borke ^  wiewoli<^,  Weil  M«^*auf  den  Ran^ 
dem   oad   dem  Gnmde  ziemlieh -^lest^ladblirirdr^* 
e^hf '^<^wer  ab^-  <vtopanf  «itfe-g^ofie,  'nbelrie-«^ 
chenie    Jauche   absöi^d^rdde^    G^scbN^sfliieW 
offen  dalag,  walcbis  sich  YOn  Wocb^'i^n^Wochtf- 
}ang».ani  ter^rdbeHe;  oltbf  daCl  jedoch  d*d«rdf^ 
das  AllgeineinbeÖJixt^id^  Krankto»  mk  HH^«'' 
nahoie    der  Mattigkeit ,   auffallend  gestört  ^Ob^ 
den   wäre.     Unterdessen    hatten    sich  seit  dem 
Ende  d^s^Jahrei  zfU^b^ideki  Sefteü  deaf  Thorax 
und  des*  Unterl«SI)i6  ,^  ^   Hp^ie   in   der  NSh^  lä^Ü' 
Geschwürs' -eeue  KnOteö  gebildet;  welche^))efi^' 
falts  ^h  iitSlsi  tfath  u#d  oath  conahMen;*'  I)i| 
dieser  Lag^  iidn  sähe  ich  am  lOlen  MSfr  deti^ 
Kranken,  welcher  jetzt  wiegen  seines  Znstabdel^ 
bedenklich  und  -  besorgt- sh/v^rd^n'anfitig'',  -zn^i] 
mal  da  ihm-weigen  .des  gtoftem  Gtfs<:hWiiry^' 


^     Sfi     ^ 

Lag« '  idf  d«m.  BSdoeo  sebr :  eMiAiif«K  «oi  o(- 
tem  «cbQi#t«haft  isfard,  tiDd>  er  deshalb  mandk« 
Kacht  schlaflos  subringen  laufste«    SdM&ntl^ 
warso  f  esttokao ,  seine  Gemiiths«tiau|iu!ikg  tn^ 
icig»  Af^dargfseblag^n  und  reizbar »  der  Appetit 
aber.  90ph   gat.|  ^Mt«  Dtirst  gering^  ik  tmj^ 
bifiten,  gelb  belegt^,  der^tnblgaog  erfolgte  eioet 
Tilg  ms  d^o-iMi^diirii,  Mßbr  hart  nnd  feit,  toi 
färbe  dunkeU^ao^^ ,  der  ITrin  war.  gewShBÜcb 
Ua^'.innd.  bla%eUbu  ^^d  der  Piils  bii  wemi« 
lypchen  irpr  ertw^J^t^d^TÖlUg  fieberloiiXO' 
&ig.m4>glaJkhförBiig«o  A^bordeoi  bemerkteaaft 
elifraa.  Heinerkait  4ßf  Stimme,  .Mrelche  ipiiltf 
aoGh   sehr  zai^ahai^  obMiiedqcji  mit  Scbosx 
ifx  der- Luftröhre  Tecbunden  fto  neyuyist^ 
^e»  .und  j&aswiir£  war  .^^e&:  frühere  Jahn 
hoiphsil  nobedei9tend,'das.Athemiiolen  ftitgnt 
^f^P .  All  d^  iN%al4  J^eigte  sidi  keine  Deto^ 
init^t;^  die.  üanjt  war  trocken  nnd.  welk,  iint 
|faf}>0  vbatte  eineiü  gelblicheü,  Uviden  Amtmli. 
Npch  mniii  ich  faemeiok^n ,  dafs  die  Fontaoilie 
auf  dem  lifJbSii  Arme  eeit  einem  halbes  i^^ 
wenig:  saehr  ^geeitert^  imd  nur  mit  Miihe  M 
jj^eiaraitteldasganzliche  AostroökneD  nnd  idtaell« 
S^iiheilen  derselben  J^t^  yerhätet  / werden  k$»* 
iien^  snm  ßeweis,  dab  ein  bedeutender  nbei^ 
wiegender  /innerer  K|^kbaitszi|Stand  Torbao* 
dbn-  war«  ^' 


Tfas  die  .Aetiologi«  dieser  Krankheit  be- 
trifljt  ^  so  leuchtet  wohl  aus.  dem  bisher  Geoi- 
lea  deutlich  ein ,  dafs  ^  wie  es  bei  den  xneistea 
chronischen  Exanthemen  der  Fall  ist»  w«^ 
hier  4ie. Quelle. ihren  Sitz  im  Unlerleibe haue, 
(WflU  Diss.  de  exanthematumfonle  abdomi; 
nskÜ,  Gotting.  1784,  abgedr^ickt  in  P.  Frani 
i^Ieet^  Pfuscul.  medic  Ups.  17i^l.  T0m.ll 


.-     Sl     '^ 

Ag.  24)/  XDitbin  diese  L^pca  fiut  als.ai&e  se^ 
uodäre  Erschetouog  b^trQchtet  werden  kooote^ 
nd  daN  ein  Morbus  atrabilariust  berbelgefMhrl 
orch  den '^laoge  fortgesptzten  Mifabrauch  d«^ 
elsligen  Getränke  und  starken  Biere,  so  wie 
urch  die  frühere  Unregelmäfsigkeit  in  der  Le- 
ensweise)  häufigen  Aerger  und  Verdrufs;  und 
ndiich  rieljährigen  Terschlbsseoen  Gram  npj| 
Lommer,  die  Torzöglichste  und  wohl  die  aU 
smige  Ursache  dieser  seltenen /lirenkheit  war« 
)ie»  bewei^.et  besonders  der  Zustand  des  Ge^ 
cbwSrs  I  welc|ier  vqii  der  Beschaffenheit  dec 
chwarzen  Galle  ^  die  schon  Hippocrät^s ,  itii 
weiten  Boch  reiner  Schrift  |,de  xaorbjs"  und 
1  der  Schrift  ode  aiTectionibas  internis'*  alssehji 
:harf  nnd  zerfressend  schildert,  herrührt ;  dies 
estätigt  ferner  der  klare ,  blasse  Urin^  weil  bei 
dr  dicken  Beschaffenheit  des  atrabilaren  Blur 
'8  blofs  der  wässerige  Theii  desselben  io  dea 
ieren  abgesondert  wurde^,  xiiitbjo  die  excro'* 
leatitielien  Stoffe  in  der  Bilutmaue  zariickblie'^. 
^n,  Mni  die  atrabilare  Mischung  derselben  eiw 
uhten,  IVur  bei  einer  anhaltenden  Reactioa 
BS  Gefafssjstems,  welche  hier  aber  gänzlich 
blte,  kann  ein  dunkelgrüner  oder  scbwerzet 
ritiacher  Urin  aus  den  Harnwerkzengen  abge« 
ändert  werden.  Von  unterdrnickten  Fufsschwetri 
^Qi  einer  syphilhischen  oder  sonst  einer  an-. 
ero  Ursache  ist  mir  nichts  beki^nnt  geworden« 
^afs  in  Eoljje,  dieser  lan^e  andauernden  ecfaäd-- 
eben  Einwirkungen  mit  der  Zeit  eine,  tuber«. 
»löse  Verbildnng  der  Leber  durch  öftere  ctpro- 
sehe  Entzündung  und  Ansschwitzung..von  Lym« 
)e  entstanden  seyn  mnfftte,  ist^  nach  der  Ana*- 
gie  zu  schliefseoy  mit  Gewifsheit  anzunehmeUi» 
las  Vergröfsernng  der  Milz  konnte  ich  bei  der 
Qtersuchung  bicht  entdecken^  wohl  aber  fand 
JoDrn.LXXXVn.B,4.St.  F 


) 

1 


-«     82  ,  *. 

Uh  iAb»  bedcntendfl  Anftreibapg  mA  Anfbo- 
pfang  der  Leber;  bei  dieter  fcrankbafleB Bfr« 
scbafienbeit  konnte  natÜTlich.  Oieaes  Organ  tot 
Bereitung  der  Galle  den  überschüsti^e q  Eob- 
lenStoff  am  der  Blutmaue  nicht  io  sichauCoeh- 
ueD  und  entladen,  und  to  das  licbiige  \tt' 
hältnib  der  GrnndstoJTe  des  ßlutes  nicfat  he^ 
ateneo,  mithin  loiifitfl  ucb  ein  alraLil^rer  Z*- 
stand  entwickeln;  es  konntis  feraer  nur  ein* 
fehlerbaft«  and  in  ihrer  Milcliuag  krankhift 
Teränderte  Galle ,  absondern ,  wodiircti  altdau 
die  thieriBche  Oekonomie  sehr  leiden,  alio  bd 
•chlecbler  CbjliGkallon  euch,  wieder  ein  Ttr*' 
dorbenes,  des  Oxygent  Behrermangelndeit  l^'"' 
bereitet  werden  mubte.  In  d«a  frühern  Jahreo 
batte  die  Krankheit  aof  den  UroDchien 
Longen  ihre  Rolle  gespielt;  in  deo  spalerQ  l*- 
benijahren  warf  sie  sich  anf  die  Unteileib^o:- 
gane,  namentlich  aof  die  Laber  und  das  PfaK* 
sdersT^tem,  nnd  macht«  zuletzt  yoo  ütttn, 
nachdem  die  atra  bilis  tn  TnrgesccDZ  trat,  cina 
Bletaslase  anf  das  Hautorg&D  durch  Knollenbi^- 
diiDg  im  Zellgewebe,  wodurch  die  Nalur  i'  i 
helfen  und  des  ErBDkheitSstoÜ's  eii|]edig«n  no!l 
mit  ihrer  Selbsthälfe  aber  bei  dem  hohen  ' 
1er  des  Kranken,  der  ganz  g«sunketiei]  Vit^ 
lät  des  irritabel»  nnd  repTOtiuktiven  Srstt 
und  der' bedentenden  Dyskrasie  der  Saftem^- 
nlchts  mehr  ansricbten  konote. 

D&fi    nnter    diesen    Umständen    andi  t 
der  USlfe   der  Kunst  keine  ßettnng  von  um 
solchen  hartnäckigen,  selbst  bei  jungen  Fi 
nen  schwer  xu   bebenden,  Uebel   zu  er 
stand,  die  Prognose  also  nur  ungünstig  j 
Trerden  konnte,   war  ich  fest 'überzeugt. 

Obgleicb  ich  wohl  weift,  dafs  ich  itö  i 
Beliandlunf  des  Kranken  erst  anf  die  Bei« 


-    83    - 

do;  def  .Ufsdclie^  auf  die  BnCEdRiinig  M 
:hwangall!gten  StockaogeD  hatte  wirken  6ol^ 
!0i  10  marcbte  ich  doch  wegeo  der  Schwäctiiif 
3i8elbeo  Qod  wegeo  des  reizlosen  Zostandet 
lerit  den  Yersarb,  die  öetchwürsfläche^  WO 
loglich  ^  zQm  Heilen  und  Vernarben  zn  brin» 
en,  und  wendete  zn  di^aem  Zwecke ,  dnrch 
lebrere  früher  gemachte  glückliche  JBrfabmn« 
en  dazn  bewogen,  sechs  Wochen  lang  das 
qW.  lemin*  Phellandr.  aquat,  ein'  den  BiU 
Qogstrieb  und  eine  gute  Eiterabsondernng  be^ 
aüotlich  sehr  beforderndes  Mittel«  an  und  liers 
IS  Geschwür  bei  seioem  schlaffen  ^  ZnstanA 
id  jaachenartiger  Absonderung ,'  auch  weil  man 
gar  80  manchen  Stellen  den  Uebergang  in 
rand  befdrchten  mufatet  mit  Ol.  terebintb.; 
oria  Campher  aufgelöst  war,  bestreichen,  und 
'OD  mit  folgender  Salbe  früh  und  Abends  Ter* 
Qdea:  fiec,  Üngueot.  terebinth.  unc«  }•  Pulr; 
Dmm.  Myrrh.  unc.  ß.  Balsam«  perur»  nigr. 
fchm. ).  M;  Die  Anwenduog  dieser  Slittel  be« 
irkte  einige  Bessern  og,  das  grofsere  Geschwür 
ioigte  sich^  dieir  noch  übrige  Theil  des  Kno- 
D8  in  demselben  war  bis  zur  Mitte  Ajprile 
irch  dib  Eiterung  vollends  zerstört,  der  Eiter 
kam  eine  bessere  G^nsbtenz ,  der  Grund  ward 
hoo  roth,  auch  zeigte  sich  eine  etwas  leb^ 
ifie  Granulation  rechter  Seite,  besonders  ad 
'^  Grenze  der  Dornfortsatze  der  untern  Len- 
•awirbel,  so  äals  jene,  welche  nahe  daran 
area  entblofst  da  zu  stehui  doch  wieder  ge* 
'"g  bedeckt  wurden«  Ueberhanpt  hatte  sich 
s  Geschwür,  in  seinem  Umfang  yon  oben  und 
r  recbteii  Seite  her  wenigstens  um  ein  Drit« 
^il  terkleinert«  '  Zu  dieser  Besserung  hatte 
erdings*  duch  eine  seit,  dem  7ten.  April ^  Ton 
elchem  Tuge  an  daa  Terp«nthitt8I  ansgeaetst 

F  2 


,  -      84    -  - 

'  ■     ■ . 

wfird«  zum  Bestreicben  der  GesefamnOache  find 
kaUoteu  Ränder  in  Gebrauch  gezogene  Ao&o« 
suog  des  Lapis  inferaalis  (zwei  Grai^  in  dei 
Unze)  mit'  beigetrageti.  Ich  ^ahe  aber  urohl, 
dals  Urotz  des  anbaltenden  Gebrauchs  diesei Mittel 
eine  gänzliche  Zuheiluog  doch  nicbt  za  erwai* 
ten  stand,  zumal  da  seit  den  ersten  Tagen  iei 
April  das  hinten  lunter  den  kurzen  Rippen  £d- 
ker  Seite  befindliche  kleinere  Geschwür  mita* 
nem  grdTsen  Knoten  nach  Zerstörong  der  ziii- 
schen  beiden  Geschwuren  befindlichen  edunalflji 
Brücke  mit  in  die  Fläche  des  grSJserii  hueis- 

ßizogen  wardy.dnd  heschlols  nun,  daaucbcb 
räfte  des  Kranken  .wieder  zugenommes^^ 
ten,  direkt  auf  den  Unterleib  zu  wirken.  Zo 
diesem  Zwecke  verordnete  ich  deB25steDApd 
das  Kali  tartaricum  mit  dem  Extr.  tarax.,  moIstB 
aber  schon  nach  achttägigem  Gebrauch  iregei 
auffallend  schneller  Abnahme  der  Kräfte  dam 
wieder  abstehn.  Da  diese  .  natürlich  eiiie;tf2 
besondere  Berücksichtigung  TerdienteUj  eoitko 
ich  mich  genöthigt  vom  2ten  Mai  an  auf  ndh 
rere  Wochen  das  Chinin»  sulphuric,  mitExtr* 
BJhei  siyipl«  zu  Pillen  gemacht  in  Gebiaocb  ti 
ziehen»  tfachdem  der  Kranke  wieder  mehrbs 
Kräften  war»  überlegte  ich,  was  nun  in  Bezof 
auf  Hebung  der  Ursache  zu  thun  sey.  DieAt; 
Wendung  der  Jodine  und  des  Arseniks  war  ta 
einem  solchen  Status  atrabilarius  und  gemA^ 
ner  Vitalität  des  Blutes»  so  wie  wegen  des  bo* 
ben  Alters  and  der  frühern,  leicht  wiederkd^ 
renden,  Brustbeschwerden  contraindicirt«  Von 
Arsenik  ist  .mir  zwar  wohl  bekannt^  dali  der- 
selbe schon  Tor  längerer  Zeit  bei  hartnäckige 
Hautkrankheiten  angewendet  worden  ist»  (Sah- 
burger  medicin»  chirnrg.  Zeitung  yon  Harte 
Icril,  1794»  B.II..S.442»  Piercr's  mediciiL  Aa-| 


I  <■ 


—    85     -i-^ 


iftlen^  Leiprig  1820,  S.  944);  aber^  olgleiclr 
r  bei  BeiDem  lODerlicheD  Gebrauch  die  Auto« 
ha't  eines  Heim  (vermischte  medicin.  Schriften, 
.eipzig  1836,  S.  286)  und  Hartes  (Abhaodlnttw 
en  der  Erlanger  physiLiaedic^Societät,.  Frank« 
art  a.  M.  1810.  B.  l.  S.  174)  für  sich  hat;  so 
lat  er  doch  eben  so  grofse  Autoritäten  ^  na« 
nentlich  die  eines  de  Haen  (Rat*  xnedend«  Tom* 
CL  p  ag.  64),  ^  Quatin  (method.  febr«  tnedend« 
^ap.  XII,  pag.  138),  Burserius  (institut«  med, 
)ract.  ed.  Hecker  ^  Lips.  1826,  Tom.I.  p.l63), 
tod  Hufeland  (Bnchir^d.  med.  pag.  124)  gegen 
ich;  letzterer  sagt  mit  Recht:  „er  bleibt  ein  al« 
9m  Leben  feindseliges  und  in  seinen  Polgea 
a  gefahrliches  Mittel";  er  kann  vom  Organis^ 
ans  entweder  gar  nicht,  oder  nur  sehr  schwer 
ssimilirt  werden.  Ich  war  daher  im  Begriff 
unmehr  Mercurialmittel,  besonders  den  Subli-« 
aat,  aozawenden,  überzeugte  mich  aber  bald^ 
afs  auch  diese  Mittel  bei  der  Reactionsnnfa- 
igkeit  der  Unterleibsorgane  nur  zerstörend  auf 
en  Organismus  gewirkt  hätten,  dafs  ich  also 
ier  nur  sokhe  ausleerendej  auf  die  Teralteten 
chwarzgaHigten  Stockungen  in  der  Leber  und 
em  Pfortadersystem  wirkende  Mittel  in  Ge- 
rauch  ziehen  müfste^  welche  nicht  schwächten, 
andern  hei  allem  kräftigen  Eingreifen  doch  zu- 
leich  tonisch  und  erwärmend,  so  wie  aucli 
erbessernd  auf  dieSüftemasse  und  die  Thätig-*" 
eit  des  lymphatischen  Systems  erhöhend  wirk- 
m.  Von  dieser  Ansiebt  ausgehend^  wählte 
h,  zumal  bei  dem  torpiden  und  fieberlosen 
QStande  des  Kranken ,  aus  der  Klasse  der  scbar« 
in  Harze  mit  bitterm  ExtractiTstoff  die  Aloe 
ad  den  Helieborus  niger,  und  Terschrieb  da- 
er  den  Uten  Juni  folgende  Pillen:  Kec.  Extr. 
lellebor.  nigr.^  Extr.  Rhei  comp.)  Pulr.  rad 


./ 

—     8ft    -• 


Bb«l  wa  draclim«  ß^  ll«,«act  t  pBolfOüi 
gr.  i}.  S.  'Taglich  drei  Mal  1  Stack  so  nehoi». 
Schon  Aretaeus  and  Celsus  {Aretaei  Cappaloc, 
opera  ompia  ed.  Kuehn^  Lips.  1828^  pag.3l7 
O.  321|   Celsus  de  medicioa  ed.  Krause^  Lifi. 
^766,  pag.  84,  177  «.  214),  uod  »pätw  Fow- 
ÜZ£«  jimhianus  (Therapeut,   aoiTersal.  Fraoco- 
farti  158t,  pag.  208  u.  368),    Fabridusmdit 
nus  (Opera  omnia,    Fraocof.  1646|  pag.9U) 
und  Gregor,  Horst  (Qpera  medica,  Norimberg. 
1660.  Tom.  lU.    pag.  15  u.  293)   habe»  im 
heideo  dorchdriogeoden  Mittel  beim  Morboiatn» 
bilariua  mit  grohem  Erfolg  aogeweodet;  aack 
ich  hatte  im.gegeowärtigeo,  obgleich  aobcilba» 
ren,  Falle  Gelegenhe^ ,  ihre  groben  Kräfte  nl 
Wirkungen  zu  beobachten,  denn. nach  Tedtnt 
Ton  acht  Tagen  gingen  zähe,  pecbartige,  Kkwat* 
se,  sehr  übelriechende  Faeces  m.Armala  tagUA 
ab;  diese  Ausleerungen  dauerten  fort,  ich  lieb 
daher,   um   draitische  Wirkungen  zu  Teibäao 
und  die  scbwarzgalligt^n  Stockungen  allmiUis 
zu  entfernen ,  yom  258ten  Juni  an  blob  fiib 
und  Abends  eine  Pille  nehmen.     Umdis^cZeit 
verstärkte  ich  auch  die  Auflösung  desLaoisb- 
fernal.  (drei  Gran  in  der  Unze),  weil  der  liraiiki 
beim  Bepmseln  jetzt  wenig  Empfindung  daT« 
hatte;  die  Eiterabsonderang  im  gröbten  Tbil 
/J  des  6e^chv?iirs  war  fortwährend  gut,  nordet 

erwähnte  grofse  Knoten  linker  Seite  schmoll 
sehr  langsam ,  sonderte  immer  Jauche  ab  vi 
Teruraachte  dem  Kranken  viel  Jucken  und  Biet* 
neu.  Trotz  des  Gebrauchs  dieser  JUttfel  woUlfl 
das  Geschwür  sich  nicht  weifer  Terkleioeo^ 
viel  weniger  zuheilen.  Uebrigens  war  dai  6e* 
finden  des  Patienten  bis  zum  Ende  des  Jonit^ 
ziemlich  gut;  er  hatte  abwechselnd  rabi§< 
Mächte,  konnte  auch  noch  den  grSIsten  Tbel 


-    87    ^ 

_  t 

es  Taget  umber  geben;  aber  TOiix  dieser  Zeit 
D  sanken  die  Kräfte  siasöbeodt ,  der«  seither 
Ute  Appetit  verlor  sich,  und  selten  npr  konnte 
er  Kranke  9  blols  wenn  er  ein  Bedärfnifs  bef- 
riedigen wollte  9  auf  kurze  Zeit  sein  Lager  rer«* 
i88en«  Stets  war  icbbemfibt,  darch  eine  näh« 
eode  Diät,  besonders  Fleischbrabsnppen  und 
reiche  Bier»  die  Kräfte  sn  onlerstutxen,  hatte 
och  den  .Genufs  des  gekochten  Obstes,  wel- 
bes  bei  IJnterleibsstockungen  so  wohlthatig  anf 
lie  Entfernung  derselben  wirkt,  erlaubt ,  dsg^ 
:eo  aber  alle  schwerTerdauliche,  fette,  blä-^ 
leode^  actn  saure  and  gewürzhafte  Speisen  ver- 
oten«  Der  Kranke;  wacher  mit  der  Befol« 
ung  dieser  Vorschriften  es  nicht  sq  streng  nahm 
ind  manchen  Diätfebler  seither  beging,  hatte 
Qn  nach  keiner  Speise  mehr  Verlangen,  es 
lagte  .über  Durst,  welchen  er  mit  Wasser 
liilte,  desgleichen  über  innerliche  Hitze,  wel-* 
be  durch  die  allerdings  beifsen  Tage  der  er- 
ten  Hälfte,  des  Juli  noch  vermehrt  nnd  driik-' 
eoder  ward,  konnte  kein  Bett  auf  sich  lei« 
eo  und  bedeckte  sich  nur  leicht,  auch  ward 
er  Pals  nunmehr  gereizt  und  schnell,  zum 
eweis  eines  hohen  Grades  yon.Turgescenzder. 
tra  bilis«  An  den  Füfsen,  besonders  dem 
oken,  stellte  sich  jetzt  Anasarca  ein,  welche 
Leb  nicht  wieder  Terlor;  die  Stimme  war  ganz 
umpf  und  nnvernehmlich  gewoirden.  Die  Zahl 
er  Tub'erkeln  hatte  in  den  beiden  letzten  Mo« 
atsD  (Mai  und  Juni)  bedeutend  sich  rermehrt, 
i>t  täglich  brachen,  mit  Ausnahme  der  Geni« 
ilien  und  Extremitäten,  an  allen  Theilen  des 
.örpers,  selbst  im  Gesicht  und  am  behaarten 
heil  des  Kopfes  neue  herror,  so  dafsbiskur 
or  dem  Tode  die  Zahl  derselben  über  Hund* 
eUug.    Die  Gröüse  war,  wie  schon  erwäb 


\ 


f-s     8Ö     — 

Vertcbieden^  die  klein eb^'  wie  eine  Brbie,  £d 
grofsern  vrie  ein  Taal)eDei9  ja  sogar  \?ie  ein 
HBhoerei  grofs-^  ein^a  reicBlicben  balbeo  Zoll 
ober  der  Hautoberfiache  erbaben,  aoetnpünd' 
IScby  ibre  Textur  fest  und  hart^  mit  tdxk% 
tingleicber  OberQacbe,  die  Farbe  derer  am  Ud- 
terleib  und  Rücken  dunkel? iolett ,  die  derer  an 
Kopf  und  der  Brust  etwas  blasser.  Bemerb 
tnufa  icb'  noch,  dafs  ich  den  Aufbfucheioti 
der  grofsten  dieser  Knoten  rechts  neben  dei 
Dornförtsätzen  der  Lendenwirbel  mebnnab  M- 
tete,  weil  der  Kranke  zuweilen  flucbtige  Sticbs 
darin  empfand  ^  wodurch  die  Leiden  detfeibea 
^egen  des  Liegens  sehr  gesteigert  worden  v^ 
ren;  indefs  zum  Glück  geschah  es  nicbt,  ieoa 
die  Oberhaut  .schälte  sich  immer,  wieder  tob 
neuem  ab.  Dafs  iiberbaupl  toq  der  Zeit  ao, 
wo  ich  den  Kranken  in  die  Bebandlaiigoabni, 
kein  Knoten  weiter  aufbrach  und  in  Eitera»^ 
fiberging  I  kann  man  wohl  mit  Recht  derftff- 
kung  der  Arzneimittel  zuschreiben,  weoo^ 
selben  auch  nicht  vermochten ,  die  ßilducjoo^ 
dad  Erscheinen  neuer  zu  terbindern. 

Den  unvermeidlichen  Tod  bescbleaoigleiiu 
fler  Kranke  selbst  durch  eine  wichtige  Vcrai»- 
lassnng.  Die  Fontanelle  ai|i  linkeu  Armkooote, 
wie  bereits  oben  bemerkt,  nur  mit  MSbo  ofo 
evbalten  werden;  der  Patient,  sie  nun  für  über- 
flüssige haltend ,  liefe  sich  einfallen ,  obgleich  kb 
ihm  die  Gefahr ,  welche  dieKe  unbesoopeo« 
Handlung  für  sein  Le.ben  nach  sich  ziehen  ivürde, 
mit  Gewifsheit  ankündigte,  dieselbe  dessen oo* 
geachtet  ani  13ten  Juli  zuheilen  zu  laeieo,  wo- 
durch er  sich,  denn  auch  wirklich  sein  Leb«Oi 
wenigstens  um  einige  Wochen,  abkürzte.  Sfbo" 
nach  zwei  Tageu  stellte  sich  die  firübere  ff^ 


.     —     89     r? 

orrhoe  der  Lungen  wIeSer  ein,  uoddenlSten 
ili  ward  ich  plötzlich  früh  um  7  Uhr  zq  ihm 
^rofea.  Der  Kranke;  da  er  sich  immer  noch 
ehr  Kräfte  zutraute,  aU  er  'wirklich  besafsi 
ar,.  wie  gewöhnlich ,  alleia  auf  den  Hof  ge^ 
3Dgen,'  um  den  Uriä  zu  entleeren,  bei  der 
iickkahr  aber  •  ohnmächtig  .  umgefallen»  und 
mfste  in  die  Stube  getragefi  werden.  Als  ich 
nkam,  fand  ich  denselben  zwar  bei  vollkomm- 
iQin  Bewnfstseyo ,  welches  bald  wiedergekehrt 
7ar,  und  was  derselbe  auch  foit^'  wenige  Stun- 
eoTor  seinem  Ende  behielt^  aber  mit  einem  sehr 
lähsamen,  ziehenden  A(hembolen  und  schnei- 
2in,  schwachem,  mehr  fadenförmigem  Tulse ;  es 
latte  ihn  ein  LungenScbla^  getroffen;  die  Be«.^ 
v^eglichkeit  der  Extremitäten  war  frei.  Gleich« 
eilig  war  das  Geschwür  seh^  schlaff  und  w^lk 
[ewordeuj»  eiterte  ganz  wenjg  und  blutete  leicht, 
>Qd  drei  Tage  vor  dem  Tode  hatte  dasselbe, 
:um  Beweis  des  vollkommen  colliquativen  Zu«» 
•tandes,  in  der  Macht  bhngefähr  cfine  Obertasse 
ichwarzen  Blute»  in  den  Verband  ergossen^ 
^ie  Fontanelle  ward  hierauf  eiligst  wieder  ge* 
^ffoet  und  in  Eiterung  versetzt;  den  drohenden 
[Jebergang  der  Lungen  in  vollständige  Paralyse 
suchte  ich  durch  wiederholtes  Auflegen  von 
Senfpflastern  anf  die  Brust  und  vorzüglich  durch 
Mgende  Mittel  zu  verhüten:  ßec.  Tinct.  Mosch. 
rpmp.y  Liq.  Ammon»  succin«  ana  dracbm.  j.  E%:tr. 
'lor.  Arnic.  scrup.  {•  Syr.  Flor.  Aurant.  unc.  j, 
Aq.  Flor.  Aurant.  unc.  vj.  M.  S.  Alle  2  S.ton- 
^eo  einen  Efslöffel  voll  zu  nehmen,  Vielehe 
uliichung  ich  vom  23sten  Juli  an  abwechselnd 
^»t  Cam|>herpulvern  (ein  Gran  pro  dosi)  ge- 
|^raQchfli&  liefs.  Dadurch  ward  die  erlöschende 
Lebensflamme  wieder  angefacht  und  bis  znu 
!^9itea  Joli  erhalten ,    wo  bei  ganzlicher  Er- 


•cl^Spfapg  der  .Kraft«  0in  sanfter  TodobneStid:- 
flufs  früh  um*  5  Ubr  den  schrecklichen  Laien 
des  Kranken  ein  Ziel  setzte* 

Die  Leicbe ,  welche  ich  sechs  Stonden  nach 
dem  Tode  besichtigte  i  war  sehr  abgezehrt,  aus 
der  Geschwiirsfläche  sickerte  beständig  pu 
nchwärsesi  höchst  kolenstoff halliges  Blut  Die 
gröfsern  Knoten  sahen  noch  violett,  die  Uen 
nern  aber.blafs  aus^  wenig  yon  der  Hautfarb« 
verschieden.  Mein  Vater ,  welcher  beicTeiBe« 
sichiigung  der  Leiche  mit  gegenwärtig  ^ar,  ge- 
stand selbst ,  dafs  ein  solcher  Fall  ihm  io  Wr 
ser  fast  fünfzigjährigen  Praxis  noch  nicht  tot* 
gekommen  %ey.  Wir  baten  die  Angebor^eo 
dringend,  uns  die  Section  zu  gestatten.  Leida 
stöfst  man  aber  bei  dieser  Sache  in  Uiifien 
Ortea  noch  auf  mannigfache  Hinderoiise  vol 
Yorurtheile;  es  ward  uns  abgeschlageoi  ivtf 
ich  um  so  mehr  bedaare,  da  man,  zomalbei 
einem  so  seltnen,  und  wichtigen  Falle,  ^ 
Section  als  den  Schlaf»atein  des  Ganzen  betrach- 
ten mufs ;  man  erlaubt«  mir  blofs  eof  meiat 
wiederholte  Bitte  einen  Knoten  herautzoscboei* 
den  9  um  uns  von  der  Beschaffenheit  dieief 
Desorganisation  der  Haut  zu  äberzeages.  I^ 
trennte  also  einen  solchen  von  der  Grobe  et- 
Des  Taubeueies  an  der  rechten  Seite  dei  Tbo- 
rax  heraus;  derselbe  safs  nur  im  Zellgewebi 
fest,  hatte  keine  Wurzeln,  adhärirte  sooitni^ 
gends.  Die  Haut  darüber  war  verdickt,  le^^^* 
artig,  ,  die  darunter  befindliche  Masse  wacl»- 
gelb  und  fest,  wie  eine  Flechse  oder  Koorp^^ 
g?as  ich  hipim  Durchschneiden  deutlich  ßblt«* 
dLufserdem  konnte  man  auf  dem  perpendikoli' 
ren  Durchschnitt  derselben  eine  Anzahl  tos 
liinneui  fest  mit  einander  verwachseneoi  SS^ 


^  W  Ol  M« 

fen  deutlich  ^abrnebnieoy  woram  sich  auf  ih 

illffläblig«  Bildang  und  laogtäme  Eotwickelaiig . 
]ieser  Depots  ein  richtiger  Schlafs  siehen  läfsU 
Bei  einer  solchen  festen  Textur  darf  es  denn 
loch  Dicht  befremdeni  dafs  die  Vereiterung  die^- 
ier  Tuberkel  so  sehr  langsam  Ton  Statten  ging^ 
und  Zertheilung    derselben    durch    Resorption 
durchaus  unmöglich  war.     Die  Bildung  dersei- 
beo  lalst  sich  recht  gut  daher  erklären^  dafs  das 
dorcb  atra  bilis  gans  Terdorbene,  sehr  kohlen« 
Btoffhaltige»  Blut  mit  Lymphe,  in  welcher  aber 
Dicht,  wie  in  der  Jugend,  der  Faserstoff,   son- 
dern Tieimehr  der  Eiweisitoff  Torherrschend  istp 
überladen  war*     Aus   den  Capillargefäfsen  nnn 
schwitite  dieses  gerinnbare  lymphatische  Es^tra« 
rasat  in  das  Zellgewebe  ans,   konnte  aber  bei 
d^r  gesunkeben  Thätigkeit  des  Lymphsystems 
Dicht  mehr  resorbirt  werden,  blieb  also  aufser- 
balb  des  Kreislaufs,    und  Terbärtete  nun   alU 
mählig,  je  nachdem  sith  dine  Schicht  über  deir 
andern   ablagerte,    wobei   immer   merkwürdig 
bleibt,' dafs  die  Genitalien,  so  wie  di«  obern 
Qsd  untern  Extremitäten  von  dieser  KnoUenbil- 
doDg  rerscbont  blieben.     Hieraus  geht  also  her- 
vor, dafs  diese  Hautkrankheit  dem  Genus  Le«- 
pra  zugezählt  werden  mufs.    Boerhai)e  sagt  in 
Beinen  Aphorismen  (Aphorism.  1104.),  dafs  die 
^tra  bilis  tnrgens  Polypen  des  Herzens  und  der 
^orla  erzengt,  und  an  einer  andern  Stelle  (Apho* 
^J»iQ.  1110«)  deutet  er  darauf  bin,  dafs  sie  so- 
gar eine  der  Elephantiasis  ähnliche  Hautkrank- 
heit rerursachen  kann.    Von  der  Wahrheit  des 
letztem    Ausspruchs,  diese^   feinen  Beobachtern 
habe  ich   bei  Gelegenheit   des    gegenwärtigen 
Pallas  Tollkommen  mich  überzeugt,   und   von 
der  Richtigkeit  des  erstem  im  August  des  Jah* 
tea  1826,  wo  ich  die  Section  einer  66  Jahre 


^    Q2    — 

alten,  von  meinem  Valer  bebandelten .  an leii 
ausgebildetftten  Blorbas  atrabirarins  yetstorbeneA 
Frau,  bei  vrelcber  diese  Krankheit  in  denkti- 
ten  Wochen  des  Lebens  noch  in  eioe  periofi- 
Bche  Mania  fariosa^  als  Zeichen  des  hSchitea 
Grades  Ton  Turgescenz  der  atrabiliS|  übergiogi 
Yerrichtete ;  denn  anfser  mehreren  andern  oi» 

ianischen  Fehlern,  wie  Zerfressnngen  imoben 
.appen  des  linken  Lungenflügels  mit  düi- 
lietni  unreinem  Eiter,  Leberrerhärtung  und  Gal* 
lensteinen,  fand  ich  im  linken  Benyentrikal 
einen  ziemlich  starken  Polypen,  vrelcbenicb 
bis  in  den  Arcus  Aortae  erstreckte,  und  tarn 
zweitep  im  Sinns  longitndinalis  superior  m 
der  Stärke  einer  kleinern  Scbreibfederi  ondb 
liälige  des  ganzen  Sinus« 

Ein  in  mehrfacher  Hinsicht  dieser  Beolact 
tung  der  Lepra  tuberculosa  ähnlicher  Fall  findet 
sich  im  Morgagni  aufgezeichnet  (de  sedibnset 
causis  morborum^  Lngd,  Batav.1767,  EpiU.68. 
No.l2.)f  welchelTy  obgleich '  er  einen  Jfiogliog 
Ton  15  Jahren  betraf^  ebenfalls  mit  demTo<b 
endigte.  Cben  so,  glaube  ich,  gebort  aadidtf 
in  demselben  Briefe  (No.  l4»)  erwähnte,  a^ 
dem  Marc.  AureL  Severinus  entlehnte,  FaDii 
mancher  Beziehung  hierberi  denn  es  beils^ 
^^derselbe  hebe  bei  einem  alten  Mann  mebr  als 
eechszig  kleine  Knoten  an  dem  ganzen  Korptf 
zerstreut  gefunden,  und  nicht  so  sehr  bewoo* 
dert^  als  dafs  die  meisten  an  Orten  stamleo» 
wo  sonst  niemals  einige  Drusen  sind.''  Aach 
bei  meinem  Kranken  waren  die  Stellen,  ^ 
Drüse ngeflecbte  liegen,  wie  unter  den  Acbsels 
ind  in  der  Leistengegend ,  von  Tuberkeln  gai^ 
rei.  Dies  war  bei  Morgagnis  Beobachtoog 
licht  der  Fall,  dagegen  waren  aber  bei  dieiea 


.       —     93     •- 

urafiUn^  WM  bti  ^aiii  meiiiigdir,  die  Extre^ 
aitälen  Ton  Knoten  veracbant«  ^  Ob  der  Toa 
jentin  in  seinen  Memorabilien  ei«ählte  Fall  mit, 
sm  meioigen  Aebnlichkek  hat^  kann  ich  nicht, 
eurtheilen,  da  mir  da§  Buch  nicht  znr  Hand 
st«  Endiich  kann  ich  nicht  unberührt  lassen» 
lab  dergleichen  ex  causa  atrabilarfa  entstan- 
lone  Tuberkeln  bei  ihrer,  scirrhosen  Beschaffen- 
heit selbst  in  Krebs  übergehen  können ;  über« 
baopt  entspringt .  derselbe  aua  dieser  Ursacbo 
iroiü  am  häufigsten. 

Möge  man.  das  urenige  hier  Mitgetheilte  als 
^inen  kleine»  Befrag  cur  Aetiologie  und  Fatho- 
;enie  dieses  in  der  Regel  unheilbaren  Uebels 
iDsehn. 


^     94     — 


I«* 


i"\ 


Ucber  Kaffeesurrogate, 


Ton 


Dr- 


B  a  m  p  0  1  d, 

ia  EiÄluigeiu  ' 


JLo  einigeo  Blattern  des  medicin«  Correspon^ 
deniblattea  haben  Hr.  Dr.  Hauffs  in  VL  No.  17.| 
und  Hr»  Dr»  Caminereria  Ulm^  in  VI.  No.  20.| 
Bemerkungen  über  einige  scbSdliche  WirkaD«* 
gen  des  Roggenkaffee's^  der  in  aebr  allgemei- 
nen Gebraucb  kommen  sn  wollen  adteint,  mit- 
geCbeilt,  und  Hr.  Hu  Cammtrer  auch  Erkläran« 
gen  über  die  Ursachen  dieser  Wirkungsweise 
SU  geben  rersucht* 


mitgetheüten  Erfahrungen  und  gant 
int^essant,  und  es  wäre  su  wünschen ,  dafs, 
falls  Andern  ahnliche  Erfahrungen  Ton  fiblei 
Wirkung  des  neuen  Kaffsesunogats  Torgekom- 
meo'  waren,  ue  dieselben  gleich£dla  Fws  ga- 
ben,  um  dadurch  sur  genauem  Kennt^iCi  ^e- 
sea  Mittels  beisutragen«  Mir  kamen  daron  keiae 
TOT*  Eben  so  wenig  vom  GersteftkaOee,  der 
unter  dem  Landrolk  hiesiger  Gegend 'in  adir 
allgemeinem  Gebrauch  ist^  und  da  als  ob  ao- 
laetst  heilmmea  Gctiink  husomlnn  ffir  Kinder 


-*     Ö5     -* 

il(,  was.  jedoch  eio  bocbst  ansiclieret  Beweit 
ir  seine  \?irkiiche  ZoträgUchkeit  ee^D  dürfte« 
lagegen  tbeilte  mir  Hr.  Dr.  Roesch  die  Beob- 
cbtQDg  tnit>  dafe  eine  Dame^  dierorber  »cboa 
D  einer  Augeofcbwacbe  litt,  wäbrend  einiger 
ieit^  in  der  sie  Roggf  okaffee  trank,  diese  um  ein 
aemliches  Termebrt  fand,  namentlich  so,  daft 
br  beim  Bücken  sogleich  scbwarz  vor  den  Au«^ 
en  wurde ,  und  Hr*  Dr.  Roesch  selbst  bat  ein- 
nal  ein  Verschwimmea  der  Bncbstaben  beim 
^eseo  nach  jenem  Getränk  erfahren.  Ein  an« 
'erer  Arzt  behauptet,  einmal  nach  dem  Trin- 
en des  Roggenkaffee's-  einigen  Brechreis  em^ 
fanden  zu  haben« 

Der  weniger  gewurzhafte  Geschmack  des* 
renten-  und  Roggenkaffee's'  ist  kein  Hin-* 
eroifs,  dafs  beide,  als  gar  nicht  unangenehme^ 
leichfalls  belebende  Getränkes,  eine  verbreitete 
nd  nützliehe  Anwendung  finden  können,  die 
men  als  wohlfeilet  und  raterländisches  Pich, 
okt  ganz  za  wünschen  ist. 

Es  scheint  mir  aber,  dafs  die  von  Hm« 
^ft  Cammerer  mitgetbeilten  Ansichten  über  die, 
lestandtheile  and  Wirkungen  der  Terschiede-«! 
en  Kaffeesorten  im  Allgemeinen  nicht  Tom  ganz^ 
ichtigen  Standpunkt  ausgeben«  —  Man  sucht' 
i'ie  üble  Wirkung  des  Roggenkaffee's  in  der 
Bildung  Von  Koble  (die  sich  auch  beim  indi- 
cben  bei  zu  starkem  Rösten  bilden  wird),  oder 
3  fremden  beigemengten  Stoffen,  Schwindbl«^ 
(afer.  Hederichsamen  etc«  Auf  der  andern 
eite  glaubt  man,  er  müsse  eigentlich  gesünder 
^yn,  als  der  indische  |  weil  er  nur  nahrhafte 
toffe  enthalte«  • —  Man  wird  aber  ^  wohl  das 
relränk  keines  der  Surrogate  nach  den.  Bä^ 
tandtbeilen  des  ursprünglichen  Stoffs  beurthei- 


-f     06     — 

■i 

len  dürfen,  da  dat^  waa  man  trinkt^  tucb las 

Dekokt  Ton  Roggen  oder  Gerste,  oder  gelbea 

Hüben  ^  sondern  Ton  StoiTed  ist,  die  durch  las 

Kosten  dieser  Surrogate  entstanden  sind,  jw 

denen   wir,   aufser  der   Wirkung,'  diA  sie  all 

Getränk  auf  uns  faerTorbringen ,  und  aolierda 

Analogie   mit    andern   gerösteten  Stoffen  itb 

irenig  Sicheres  wissen.    So  wenig  der  Geschmack 

^nd  die  Wirkung  des  indischen  KafTee's  in  Jeia 

Zustande,   wie   wir  ihn  in  der  Tasse  erhalte^ 

eich  Torans  aus  dem  Geschmack  der  nicht  {«• 

rosteten  Kaffeebohqen  erkennen  läfst,  sowi- 

Big  können    wir   ans   den   Bestandtheileo  dal 

Bbggens,  der  Garste'  oder  der  LtipiDen  «mi 

sichern  SchluCi   auf  die   Bestandtfaeile  üim, 

^üe'^^ete  Fruchte  gerottet  uns  im  AaSgoh  dtsi 

im  Dekokt  liefern ,  *^  wenigslans  nicht,  so  laop 

^rir  nicht  die  Lehre  tob  den  chemischen  Zo* 

setsungen  durch  Rosten  und  trockne  Desdla- 

iioti  za  Hülfe  nehmen.    Diese  Lehre  sagt  oH 

aher«  dafs  mit  wenigen  Aasnahmen  jeder  on 

ganische  ILörper,  wenn  er  geröstet  w^,  en* 

gewisse   Menge,  brenzlicher  Stoffe,    breoslicbe 

Oele.,  saure  und  oft  auch  ammoniakaliscbePnH 

duktc^,  freilich  in  sehr  Terschiedenen'IHodifik^ 

tionen,  je  nach  Art  des  angewandten  Stofi  ^ 

der  angewandten  Hitze,  geben,   und  dalSi  dk 

daher  durchs  Rösten  einer  grofsen  Uengetis 

zum  Theil  sehr  yerschiedenen  Stoffen  KsBe»' 

Surrogate  erhalten  kann,  in  welchen  maDj^ 

doch   nur   nicht    erwarten    darf,    die   gleichefl 

Hauptbestandtheile    und    die    gleiche  WirkoBg 

wieder   su   ünden,  'die    in   dem  ungerostsles 

l^pffe  zu  finden  sind»  ^-^    In  dem  Dekokt  fo 

gerosteten  Roggens  ist  bekanntlich  Geruch  i  &- 

ichmdck,  Farbe  und  Consistenz^  die  das  0^  1 

iokt  des  ungeröstieten  hat,  ganz  Terschwnodeo, 


)der  wenigstens  ganz  rerdeckt.  und  dafür  sind 
\aaz  andere  tionliche  Eigenscbaften   eingelre« 
eo.    Eben  so  n^erden  nan  auch  andere  dyna- 
niscfae  Eigentcbafteo»  andere  Wirkung  da  teya^ 
ils  Torber  im  ungerosteten*    Auf  gleiche  Weise 
^erhält  es  sieb  mit  dem  indischen  KaiFee  selbst« 
ffao  bat  ibn  öfters  anatysirt»  tarn  einen  beson* 
lere  wirksamen  StolF  xa   finden«  and  eodlicb 
;eg1adbt',  ibn   im   Coffein   gefanden  zu  haben, 
iinem  dem  Kaffee  allein  eigenthiimlichen  Stoff^ . 
]er  iün  daher   Yor   allen   andern  Mitteln  aus- 
zeichnet.   Aber  gerade  'was  ah  qnserm  KaiTee 
'Ii  Getränk  das  ^Eigentbiimlicbe  nnd  Aaszeich« 
lendd  ist^  das  fehlt  jenem  Coffein  ganz.     Rohi* 
^^^  9^S^>y   ®r  schmecke  schwach  bitter ,   ohne 
0  gewürzbaft  wie  der  Kaffee  zu  s^yn,  u|)d  nach 
^ruptaielli  ist  auch  dieser  bitlere  Geschmack  dem 
ioJTeln  von  Natur  nicht  eigenthiimlich^  und  dec 
'Qgeröstete  Kaffee  besit^zt  überhaupt  keinen  .Bit- 
eritoff.  —     Auch   der  Roggenkaffee  hat  etwas 
ittern  Geschmack,  wie  der  indische^   obgleich 
tn  Roggen  bekenntlicb  durchaus  nichts  Bitteres 
^t.  --.  So  sind  euch  die  medicioiicben  Wirkungen^ 
lie  man  im  Coffein  finde'n  wollte ,  nicht  die  dea 
^aifeeV  Man  hat  es  statt  China  als  Tonicum,  als 
^otifebriie,  vnd  wegen  seines  reichen  Stickstoff- 
ebalts  gegen  Diabetes  yersucht,  aber  nie  als  rei- 
fendes oder  belebendes  Mittel,  als  Nervinom^ 
>od  selbst  jene  Atawen^nngsweise  ist  bekannt- 
^ch  längst  wieder   abgekommen.     Die  iibrigeo 
Sestandtbeile  sind  nach  5c^rader:  Gummi,  Harz, 
'cblcito.,   E:ttrd^tstdff,    ein    fettes   Oel»   und 
ach  Anderen  noch  eine  fixe  Sänre^  die  Manche 
IftGaMassäure  ansehen,  '—  aber  durchaus  nichts 
löcbtiges,    riiübts  K>ffeeähnlicbes ,    wenn  man 
icbt   dahin  ^  die   aromatische  Kaffeesäare  von 
V^ff  fechiien  will«    Ich  liereitete  mir  zum  Ver- 
Journ.  LXXl^VU.  Bd.  4.  St..  G 


—     98    -• 

•        •-  • 

gDch  «D  Dafc6kt  ron  terttobenem  iiDgeioitftem 
Kaffee,  dessen  mao  sich  ehemals  bisiveäsa  ab 
Heilmittel  bedieDte,  weil  es  l^eiae  Walloipn 
mac^be^  wie  der  andere  Kaffee«  Dieses  6e|^ 
ist  ekelhaft  an  Geruch  und  Geschmack,  osdiio 
widrig  nauseoser  Beisats  macht  es  zur  anaag^ 
nehmstea  AjzntU 

Wenn  daher  nicht  nur  der  BoggenMH 
aoodern  sicher  auch  jedes  andere  KaffiseSBoe* 
gat^  ^ben  so  wie  der  indische  Kaffee,  bisiftt* 
Ten  Wirkungen\zeigt^  die  einzelnen  Indinfai 
nicht  zusagen,  so  glaube  ich  nicht ^  dabttl 
der  Kohle  oder  dem  Schwindelhaber  etc»  OH 
zuschreiben /sey  9  sondern  bloCs  den  breoiUM 
Stoffen,  hauptsächlich  brenzlichem Oel,  ikiA 
immer  durchs  Rosten  bilden,  und  die  zwar  disM 
Getränk  gerade  da^  Angenehme,  GawüixbAi 
und  Belebende  geben,  die  aber  den  sa  slarkss 
und  häufigen  Gebrauch  jedes  dieser  GetnUi 
gefährlich  machen  können,  yerschieden  ]Si^ 
dem  verschiedenen  Surrogate,  so  dals  disvM 
Person  vielleicht  den  achten^  die  andmiM 
Roggenkaffee  besser  vertragen  können,  ni 
wieder  andere  umgekehrt.  Ich  glaube  dsUib 
man  wurde  dem  Roggenkaffee  tlor^ht,thi% 
.wenn  man  ihn  defswegen^  weil  er  Eiatelns 
Sbel  bekommt,  allgemein  verdammen  vollk 
.Bekanntlich  bekommt  auch  der  indische  Sali^ 
manchen  Personen  übel  genug,  und  diiis^ 
tragen  viellelcbt  dann  l>esser  den  Roggenblee» 
Ich  habe  z*  B,  die  Wirkungen  auf  ^e  Ai|gc% 
wie  sie  Hr.  Dr*  Roesch  von  letzterem  hiAr 
achtete,  schop  öfters  auch  nach  dem  Tiisbi 
von  ii^dischem  Kaffee  empf oqden ,  ein  Flimnuft 
'or  den  Augen  >  ein  VerschwiDunen^der  fiod^ 
taben,  und  bei  höherem  Gradd  eelbat  aller  6s- 


nitibdft    mid   mötUeotobes    ScfawaixwerdeB. 
lese  WirLung^«  scbeineo  eib  reines  Prodokt 

0  Wallaogeo  com  Kopf  so  seya,  die  darch 
10D  specifischeo  Reis,  der  mehr  die  Nerrea 

treffeo  acheiol»  baoptiacbUcb  sa  deo  Aagett' 

leitet  werdeoy  ^^  Weliutigeo,  wenn  sie  toib 

eozlicheo  Oelen,   nur  etwae  rerscbieden,  je 

ich  det  Art^d^  06\$,  leicht  zä  erwarten  sind» 

lese  Xr^^*><>iS®°    mjgen    vom   Roggenkaffs» 

:boD  deibalb  leichter  etitsteben,  yreH  wir  nicht 

libfl  gewohnt  sind,' und  weil  man,  nm  da» 

Wr  maeg^Inde    feinere  Gewürz  za  erset^ran^ 

oe  grSfsere  Menge  Roggen  zu»  Bereitung  des 

jfgoHes  oiflu^t,   und  dadurch  auch  eine  >gr3«« 

3re  Menge  des  brentlichen  Qeles  in  demseU' 

D  ierhalt*    Ich'  kenne  als  Gegenttiick»  gerade 

^S^if^og^setitt  den  Fällen  TOn  Hauff'  und  Toa 

Mch^  üp9  Person,  'die  nach  f  Jahr  dauern-^ 

r  gtofser  Schwache  des  innerui  und  chroniü* 

)er  Batziiiiduflg  des  aubern  Auges  unter  fort^ 

ibeodem  Gebrauch  früher  des  indischen^  spS«» 

-  dss  Roggeinkaffe^V,  deo  sie  sich  oich^  nah« 

'0  lieb »  durch  z wsckmälsige  Ilittel  toUsläo.» 

;e  HeisteUuilg  ihrei!  Augen  erlangt  bat»  -»^ 

wai  Anderes  mag  aber  die  Ursache  der  Toa 

0.  Dr.  Hauff  beobachteten  ungünstigen  Wir« 

og  des  Roggenkaffee's  anf  den  Magen  seyn^ 

)  ut  riaUetchl  in  der  Art  des  «ich  büdendea 

Ueiitoffes    ^a^  aneben.    *-^     Ikigeged  glaube 

U  ^k  die*  Ten  Hrn.,  Dr.  Erau/s  in  So.  34« 

1  medicin»  Corre^^- Blattei  als  oogünstige 
firkoiig  des*  Eicbelkaffee's  «ngefSbrte  bSswei-» 
'  Votkommende  StuhlTerstopfongp  und  übel« 
dieodee  sehwarzfefilrbtea  Stühle»  die  «ttcli 
ferwärts  nicht  ganz  ielten  beobaehtet  wuiw 
if  nieht  4em  Kaflse  als  solohem^  d.  h.  alt 
^StlelBs.  Präparat,  znzaschreibea  sind^  iOOM 

G2 


~    100    — 

d«ni  der  feiota  Wirkuog  ä«r  Eicb^b  alitöl- 
di«r,  vini,  wie  übrigens  Hr.  Dr«  Ktaufs  mIM 
ansnoehmea  scheint,  wöbl  baoptsSehticIi  ibrat 
GaUassSore^  -*-  da  gewiTs  Ton  nogeroiteten  Ei« 
dieln  jene  Wirkungen  auf  eine  noch  weit  no- 
angenehmere  Weise  hevt örtreten  wSrdeD. 


Ans  dem  oben  angefShrten  Grondf 
ich  die,  besonders  unter  dem  LaedTolk  sUg«' 
mein  Terbreitete  Ansiebt;  dafs  der  GerstsobSEe 
mn  überall^  in  allen  Krankheiten ,  und  bNOB* 
devs  fiir  Kinder ,  ganz  gesundes  Getränke  i^i 
fiir  sehr 'schädlich;  wie  anch  die  ErwattsiS* 
daCi  RoggenkafEee^  oder  irgend  ein  anderaftSor- 
rogat^  weil  es  nnr  von  Getreide  etc.  sef,^^*^ 
Biger  reizen  oder  schaden  werde ,  als  der  iafi- 
sche  Kaffee ,  leicht  gleichfalls  irre  fiihren  mochti» 
Ohne  dab  ich  selbst  geglaubt  hätte,  jene  S«^ 
rogate  würden  die  reisenden  Wirkungen  in  b^ 
hem  Grade  besitzen^  empfand  mein  fSt  ^Sm^^ 
Reiz  etwas  empfindlicher  Körper  dasselbe  Wi 
sehr  deutlich^  ak  ich  nur  Nachmittags  midi  et- 
was mit  der  üntersnchnog  ganz  kleiner  Qeu^ 
titäten  solcher  Aufgüsse  beschäftigte,  nadt^ 
llhrglaser  mit  Dekokten  Yon  Roggen«  und  Ger- 
sienkafiee  die  Nacht  durch  unbedeckt  in  mciKB 
Schlafzimmer  stehen  liefs*  -*  Der  GnuM** 
rakter.dee  brenzlichen  Oels  in  Geschmack,^ 
Mcb  und  Wirkung,  das  Flüchtige,  Reizende,  fr 
hitzende  wird  sich  in  jedem  Surrogate  wft^ 
finden  y  anch  wemi  es  ans  höchst  fixen  endfe- 
dififerenten  Stoffen  prodncirt  ist.  Aber  d» 
Nuancen  in  allen  diesen  Eigenschaften  b** 
jedes  wieder  anders  darbieten,  ,obgleidldIeQ^ 
mie  liietih  wahrscheinlich  wenig  nachtuwoi^ 
Termagy  und  der  menschliche  SS^er  leh*^ 
and  djie  Sinipe  des  Geschmacks  und  Gep^b 


—    *01    — 

lie  MntHmn  ReagendeD  dafür  teyn  Aiogeo» 
jeopold  GmeHn  tagt  in  seiner  Chemie  IL  Sb9t 
iTieUeicht  giebt  es  fast, so  yielerlei  brensliche 
)ele,  als  es  yerschiedene  organische  Verbin- 
Qogen  giebt."  Er  setzt  selbst  hinzu :  ,,and  ihr 
hei&ischee  Verhalten  ist  sehr  abweichend." 

Die  neogebildeten  Stoffe»  welche  {ch  mit 
inigeiB  wenigen  Versachen  im  *  Aufgnfs  des  in* 
iiachen  Kaffee^s  ond  der  angegebenen  Sorro«* 
^ate  fand,  sind  folgende: 

^  1)  Das  empTreomatlsche  OeL  Ich  habe  es 
icht  durch  Destillation  aufgesucht,  da  schon 
ödere  Schriftsteller  es  anfahren»  und  da  es 
ich  öfters  im  Kaffee  in  den  leichten  Fettaugen 
der  dem  Fettschimmer  zeigt,  den  ich  auch 
eim  Kochen  eines  concentrirten  Geritenkaffee's 
ab,  der  doch  nicht,  wie  der  arabiacbei  schon 
irspriinglich  ein  fettes  Oel  enthält* 

2)  Ein  Bitterstoff,  im  Wasser,  Weiogeist 
od  Aether  loslich«  Er  scheint  es  za  sejrn,  der 
em  Anfgufs  die  braune  Farbe  giebt,  da  der 
iltere  Geschmack  und  diese  Farbe  »ich  beisl« 
en  Versuchen  vereinigt  zeigten,  und  nur  Ter« 
inigt  weggenommen  werden  konnten. 

3)  Eine  freie  flochtige  Säure,  Also  brenz- 
iche  Säore  oder  Etsigsäore,  denn  der  Aufgofs 
on  indischem  sowohl,  als  Ton  Roggen*^-  und 
isrstenkaffee  reagirt  ademlich  sauer,  tvährend 
iloggen  und  Gerste  angerostet  bekanntlich  fast 
Leine  Säare  besitzt,  und  kaum  erkennbar  sauer 
eagirt«  Dab  die  Sänre  flüchtig  ist,' geht  dar- 
us  herror,  dafs  das  dadurch  gerothete  Lak« 
luspapier.  an  der  Luft  allmählig  etwas  blas- 
er  wurd. 

4)  Anch  etwas  gebundenes  Ammoniak, 
fabrscbeiniscfa  an  einen  Theil.der  brenzlichen 
iäore  gehuAden,  zeigte  sowohl  der  Aofgol»  ton 


—    10?    t^ 

Sevoitetem  indiscbfin,  ab  meh^  jedocli  ia  m« 
eraoi  Maafsa,  der  von  Roggen  ond  der  6er. 
atenkaffee,  nicht  aber,  oder  wenigtleot  toAi 
deutlich',  der  Eicbelkailbe ,  Ton  dem  ich  iwei 
ftortea  defa»halb  prüfte«  Diefs  AmmoDiak  fiefs 
eich  durch  Zusatz  tod  etwas  kaastiscbem  bti 
kicbt  aus  den  DeXokteo  entwickeln ,  und  dorcb 
•in  mit  Salpetersäure  befenchfetes  Glasstibebei 
•rkannen«  Freies  Ammoniak  war  nicht  ror* 
banden ,  da  ja  die  Fliissigkeitea  sauer  resi^ 
len*  Das  Dekokt,  von  ungerosteiem  indiklifa 
Kaffee  und  Ton  Roggenmehl  zeigte,  aofglai* 
ehe  Weise  behandelt,  keine  Spur  Ton  den  ckt* 
mkteristischen  Dampfen« 

Leicht  mögen,  je  nach  dem  angewasitio 
Stoff  oder.  Surrogat,  nnd  der  angewandtes  ffiu^ 
•ach  noch  andere  Stoffe,  ahnlich  dem  Odons, 
Ammolin,  ,Olenin  u<^d  Kristallin,  auch  bisr  sid» 
finden;  ich  wollte  mich  jedoch  nicht  damit U- 
schäftigen,  sie  anfensujchen.  Von  Schradtri^ 
dar  geröstete  indtacbe  Kaffee  einer  genauso  ibI 

SnantitatiiFen    Untersuchung    unterworfen  iiof- 
en,  er  scheint  sieb  aber  nur  nm  dieNacbwci* 
snng  der.  vorher  schon  im  Kaffee  Torhaades« 
fixen  Bestand theile,  aber  fast  gar  nicht  umdii 
.  Trodukte'  der  Rostung  bekSmmert  so  babei. 
N^cb   Sehrader  scheint  eS||   dafs  das  Ot 
faiD  (und  nach  Andern  zugleich  dasTorhsrTON 
bandene  Oel)  fast  allein  das  brenzlicha  Oei  bdI 
den  Bitterstoff  liefert ,,  da  ihm  i  Pfd.  nsgero- 
ateter    Kaffee    11   Drachmen    Coffein   lisfeit«^ 
•j^  Pfd.  gerosteter  nur  1  Unze.    Doch  gebt«« 
seinen  übrigen  Resnltaten  berror,  ^aHi  er  dm 
verschiedene  Katfeesorten  anwendete« 

Ich  wollte  mich  nun  noch  überzeugen,  wm 
Sei  beim  Roggen-  nnd  Gerstenkaffee  nbchsith 
em  RSstao  Ton  den  niipriingliQben  Stolbo  y0^ 


—    103   — 

Iiaud^D  ist,  wi  Welche  von  iliDeii  hanpfsach« 
lieh  TeräoderaiigeD  erlittea  habeo,  ODd  ich 
•teUfe  defswe^n  gleicbfalla  einige  Versuche  ao; 

Das  Roggeomehl  besteht  bekaäntlich  aae 
Amylom  als  Haaptbestaodtheil ,  nnd  aafserdeia 
aus  Kleber ,  oder  eigeutlich  PflanEeoIeiRi,^  Glia« 
dior  f eroer  ans  Gommt*,  Zucker-  und  Etweifs«  ' 
stofil  Das  Gerstenmehl  enthält  aufser  diesea 
Besten dtheilen  noch  Hordeiui  nach  Einigen  eine 
Uodifikation  des  Amylunii  nash  Andern  blob 
unreines  StärkemehL 

Im  Roggen«  und  im  Gersten -KaiFee»  sq 
Mrie  maa  ihn  durch  den  Handel  erhalt,  fand 
ich  nun: 

1)  Das  Amylum  war^  wie  zu  erwarten 
•fand,  nicht  mehr  als  solches  vorbanden,  wobi 
aber  liefe  sich  ein  bedeutender  Tbeil  in  Stärke^ 
gummi  mid  Amidin  rerwandelt  vojfinden.  Denn 
Jodtinktur,  die  mit  einem  kalten  Auszug  des 
rohen  Roggens  und  der  Gerste  einen  weifseq, 
mit  einem  Dekokt  derselben  einen  schön  blauen  * 
Niederschlag  gab,  zeigte  sowohl  mit  einem  kalt 
als  siedend  bereiteten  Auszug  des  Roggen*-  und. 
Geistenkaffee's  einen  ziemlich  starken  Tipletten« 

2)  Dar  Gebalt  an  Gliadln  ist  nicht  sehr 
vermindert,  da  der  geistige  Auszug  von  Rog- 
gen- und  iron  GerstenkalFee ,  nach  dem  Yer- . 
dnnsten  des  Weidgeistes  mit  Wasser  behan- 
delt^ um  den  Zuckergehalt,  und  mit  Aether, 
um  vollends  den  gebildeten  Bitter-  Färb*  nnd 
harzigen  Stoff  zu  entfernen,  eine  ziemliche 
Menge  ron  Pilanzenleim  znriidkliefs ,  fast  ahn« 
lieh,  wie'  es  rober  Roggen  und.  Gerste,  die 
man  zur  Vergleicbung  eben  so  behandelte, 
zeigten. 

3)  Der'  Gehalt  an  Gummi  ist  Termin- 
dert,    da   salzsaure    Eisenoxydlösung    mit   ei- 


—    104    — 

nem  kalt  bereiteten  wafsrigen  Anssng  J« 
Roggen- Nund  Gerstenkaffee*! ,  weno  er  etwas 
yerduont  war  ^  gar  keinen ,  undi  aach  mit  cos- 
'centrirtem/«inen  weit  flcbwäcberen  NUderichUg 
berrorbrachle ,  als  mit  dem  gleichen  ioitof 
Von  robein  Roggenmebl.  (Stärke- Gummi,  dai 
im  gerosteten  Getreide  in  JAIeoge  Torhaodeo  ist, 
bringt  jene  lleaction  nicht  hervor.) 

4)  Der  Gehalt  an  Zncker  (Schleimtuckir) 
•cbeint  gaoz ,  yerschwunden,  da  der  gsutigi 
Anszng  zar  Trockne  yerdunstet,  nod  darauf  mit 
Wasser  behandelt^  in  diesem  nichts  too  »«Tm 
Geschmack,  oder  Von  eigentbiimlicbem  soiaii* 
chem  Gerncb  beim*  Verbrennen  bemerken  lieb; 
auch  dann  nicht,  als  man  vorher  alle  freades 
Stoffe  durch  Aelher  abgewaschen^  ood  nattenl» 
lieh  den  Bitterstoff  vollständig  dadurch  eotfmt 
hatte;  — -  während  dagegen  ein  geistiger  Asir 
80g  des  angerosteten  Roggen-  und  Gentas- 
jnebls  dem  Wasser  einen  deutlich  säfsen  Stoff 
initiheilte ,  der  auch  beiin  Verbrennen  «tttn 
mehr  sSfaen  Geruch  verbreitete,  obgleich  aack 
nicht  ganz  den  des  Garamel ,  da  der  anbänieB^ 
Kleber  bei  beiden  den  Geruch,  zu  veraodem 
schien.  Eine  leichte.  Spur  von  Schleiusncket 
konnte  sich  vielleicht  bei  diesen  Versnchsn  av* 
ter  dem  Bitterstoff  verborgen  haben. 

5)  Der  Gehalt  an  Eiweifsstoff  scheint  dotch 
das  Rösten  ganz  zerstört ,  oder  wenigstem  ob* 
auflöslich  gemacht  zu^eejn,  wenigstens  la^it 
sich  Weder  im  kalt  noch  im  beifs  beraiteteo 
Auszug  von  Roggen-  und  von  Gerstenkafe« 
durch  Sublimat  eio^  Trübung  erhalten,  derdocb 
in  beiden  Auszügen  von  rohem  Roggen  aw 
Gerste  eine  solche  hervorbrachte. 

Von  den  ursprünglichen  Stoffen  fehleDaho 
Zucker  «nd  Eiwei&stoff  ganz,  da«  Gummi  i»( 


<-.    105    — 

Termiadert^  diM  Anq^oin  io-aiil#re  ▼erwandle 
Sioffe  «mitewaBdeU,  sam  Tbeil  yielleicht  auch 
^aos  serstört,  jiod  d«r  Kleber^  •  oder  rielmebr 
das  Gliadio ,  der  einzige  io  gröfierer  Aleoge  vor* 
baodepe  etickttoffliallige  Bestaodlheil,-  der  dem 
GoiTöio  TOD  alleo  am  nächsteo  verwaodte  StolF^ 
ist  TOD  alleo  am  weoigsteo  veräodert  und  ver^ 
mindert^  obgleich  sicher  er  einen  bedeuteodea 
Beilrag  zm  Bildung  der  oeueo  f  rodukle  lieferQ 
snulste« 

UebrIgCBS  kann  nor  das  Tereinte  Produkt 
'  der  tbeil  iveisen  2^r5etsoog  mehrerer  dieser  StoiTa. 
snsammea  das  KaiFeeäholiche-  in  Geruch,  Ge- 
schmack und  Wirkung  liefern ,  vtozo  daher  je« 
des  seinen  Tbeil  beitragen  und  wobei  die  sdcl^ 
sloJEhalligen  Substatos^n,  GUadia  and  Ei  weife, 
und  der  Zucker  eine  Hauptrolle  spielen  mo- 
gen.  Denn  ans  reinem  Starkemehl  für  sieb 
läfst  sich  durchs  Rösten  kein  dem  Kafiee  ahn- 
Ucher  Geruch  entwickeln^  mit  Gnmmi  (freilich 
arabischem)  Tersocbte  ich  es  eben  so  vergeh« 
lieh«  der  Zucker  giebt  swar  bekanntlieh  beim 
Rosten  ein  dem  des  Kaffee'«  siemlich  ähnlicfaea 
Bittere,  aber  keinen  ihm  ähnlichen  Geruch,  ILle«- 
ber  and  Eiweifs  far  sich  würden  noch  mehr 
difTerirendo  Produkte  gaben,  alle,  aober  Zuk- 
Xioff  aiemlich  unangeaahflM« 

Schröder  fand  Toa  den  Bestandtheilen  des 
KafEse's  gar  keinen  durchs  Rotten  ganz  aerstort. 

Der  Gerstenkaffee  schien  etwas  mehr  Tei^ 
ändert^  als  der  Roggenkaffee ,  obgleich  arakht 
starker  gerostet  war  Sein  Dekokt  gab  sowohl 
mit  neutralem  esiigsaurem  Blei,  als  auch  mit 
Gallostiuktur  keine  Trübung,  während  das  des 
Boggepkaffee*s,  wie  auch  das  des  rohen  Roggens 
wd  der  rohen  Gerste   mit   beidsa  Reageolien 

»oog  oder  Niederschlag  gab« 


Wenn  siäi  miii  mich  in  den  Sorrogrieif 
«in  si^nilicher  Tbeil  der  ursprii&gticheD  <iiM 
'weoig8leo8  Terwandten  Stoffe  erhalten  but,  «o 
traten  diese  in  Hioeiebt  der  Wirkung  auf  deo 
Körper,  wie  aof  die  Gerotbe-  und  Gefcbmacls« 
Organe  docb  hinter  die  djnQamisch  weit  vmM» 
gern  neuen  Produkte  sehr,  oder  fast  Yollstäodf 
nnriick^y  um  so  mehr,  da  sie  bei  dem  Infboi^ 
fen  oder  korsen  iLoch«n  nicht  einmal  toOiüs* 
dig  ausgesogen  werden«  Eine  Td^se  so  gail 
danner  Roggen  *  oder  Gersten  «  Brühe  ist  to- 
kanntlich  an  sich  oben  nicht  sehr  bocb  as» 
aehlagen* 

Ein  Paar  Versnche  mit  Eichelkaffee  gabü 
frigende  Resultate: 

1)  Eine  beilere  und  i»ne  dunklere  S«ll 
davon  gab  mit  Leimlosung  keine  Trübung^  trik» 
mnd  ein  Dekokt  von  ungerösteten  Eicheln  sisei 
weifsen  Niederschlag  bildete ;  ebenso  bewfaUM 
Jene  mit  Alaunlosung  keine  Trübung,  woUikf 
dieses.  Es  ist  also  entweder  gar  kein  Ga^ 
.Stoff  im  EichelkaJBTee  I  oder  was  wahrscbeisB« 
eher  ist,  ein  dnrcbf  Rüsten  Termindeitsi  vd 
Teränderter«  . 

2)  Salssaure  BlsenöxydlSsong  ,gab  mit  fa 
Dekokten  der  beiden  Eichelkaffee- Sorten  «iM 
dunkelvioletten  Niederschlag!  docb  einen  et«« 
weniger  starken ,  als  mit  dem  Dekokt  tob  ii* 
gerosteten  Eicheln ,  das  damit  gans  schinft 
wurde.  Diese  Reaktion  kann  ich  bei  dem  Vm* 
halten  des  Etcbelkaffee's  gegen  die  sub  1.  ttr 
gewandten  Reagentien,  wenigstens  in  letzterem, 
nur  der  Gegenwart  Von  Gallussäure  zuscbm- 
ben,  um  so  mehr^  als  auch  alle  drei  DekoUi 

iiemlicb  Start 'sauer  reagirten.  Diefs  ist  ioso* 
ern  eine  auffallende  Erscheinung,  als  oach 
iner  Analyst  von  Löwig  p  und  nach  etaer  sa« 


^    107   -« 

äwn  TOB  '^Mi  Vogettati&feii  (Bdodbach  det 
Pharmacie  yfon.  Geiger,  II«  p.  1489)  die  iioge-* 
fCftteten  Eicbelo  gar  keioe  Gallnssäare  ^  dage-^ 
gen  nber  siemlich  Gerbettoff  enthaften.  Sollte 
das  Rraten  detf  Gerbesjoff  in  Gailossäare  Ter* 
Trand^^D?  oder  sollte  sich  erst  darch  längeres 
Lieg<>o  Gallussäure  bilden,  indem  fetfe  Cbemi« 
ker  frische  Eicbeln  anwandten,  während  'die 
metiigeo  Tielleicht  siemlich  älter  waren?  Odet 
ftoUten  die  eioeii  ron  Qoercos  pedancolatai  die 
aodero  Ton  Qnercus  Bobur  seyn? 

3)  Mit  JodanfloBODg  gaben  alle  drei  De-^^ 
kokte  eine  schwarz- violette  Färbung,  Wirkoog 
des  Amyhim,  aber  beim  Eichelkliffee  durch  das 
gebildete  Stärkegnmmi  beim  Dekokt  tod  ange« 
f orteten  Euheln,  wie  es  scheint ,  durch  einen 
andern  Si<M  modificirt« 

4)  Andere  organische  Stoffe  scheinen,  ahn«* 
lieh  dem  Gerbestoff,  im  Bichelkaffe  xersetst 
oder  Terändert  zu  seyn»  da  dessen  Dekokte  mit 
btausaurem  Kali  keine  Trübung  gaben,  wäh- 
rend mit  dem  yon  uogerosteten  Eicheln  eine 
starke,  ^^^  jene  mit  Sublimataufiosoog  nur  eine 
schwache  Trübung  gaben,,  während  diefs  eine 
fiarke. 

Es  bilden  sich  übrigens  bekanntlich  beim 
Eichelkaffee  weit  weniger  flüchtige  Produkte, 
als  beim-  Getreidekaffee  and  andern  Surrogated 
des  indischen,  wie  dies  schon  der  Geroch  beim 
Rosten,  und  der  Geroch  und  Geschmack  des 
Dekoktes  deutlich  zeigt. 

Auch  dieser  Umstand  kann  als  Beweis  die^ 
nen ,  dafs  die  sUckstoffbaltigeo  Substanzen  nebst 
dem  Zacker  im  Getreidekailfee  bei  Bildung  des 
.  Aroma  eine  Haaptrolle  spielen ,  da  Amjrluor  in 
den  Sicheln  eben  so  das  qnantitatir  lieber« 
wiegepdo^  igl^    wie  im  Getreide  ^   dfas  Elchelii 


^    106    ^. 


9ber,'  so  weit  maii  ihfe  Bealnaddiitto  hmt^ 
keio«  •tiokitoffbakige  SojbitaDS  «iithalteB^  Die 
'  TOD  Eipigen  aafgesprocheae  BebaupHmgi  dab 
juao  nie  ein  d«o  iodi»ch9ii  Kaffae  efiettto* 
lies  Sarrogat  erbalteo  kSooe,  ^eil  das  Coff«» 
iait  die  alickstoffreicbste  aller  Substanieo  hj, 
acbeiot  demDach  nicbt  so  ganz  atreoge  so  ii«h« 
inen  zu  seyo ,  da  scbon  der  Getreidekaffee»  de»* 
•eo  stickstoffhaltige  Beslaodtbeile  doch  eorii 
•o  kleiner  SIeoge  ia  ihm  eoihalteD  sioi,  lick 
ihm  doch  a^iemlicb  nähert,  und  da  auch  int 
cbeo  geaei^te  Umstand,  dafs  der  gerostete K<t' 
lee  weit  mehr  AmnioDiaksals  enthält,  ablir 
((^etreidekaffee ,  beweist,  dafs  nicht  aller  Sltd;- 
Stoff  des  zersetateo  GofTeiD  saf  Bildoog  te 
Aroma  rerwandt  wird»  sopdem  dafs  ein  Tlnit 
Salze  bildet,  während  Tielleicht  *  ein  aninei 
.Theil  selbst  in  anderer  Yerbindung  yeifliegt. - 

Nach  diesen  SchlSssen  solUe  man  die  b^ 
Uten  Kaffeesurrogate  in  solchen  Stoffen  snckea, 
die  siemlich  rielEmnlsio,  Pflanaeneiweifs,  o*^ 
Zuckerstoff  entbaiten ,  wie  z«  B.  der  HanfsamM» 
die  Nüsse,  irielletcht der Kürbissamen etc.  Aber 
es  möchte  leicht  das  Sarrogat  tbenrer  werdest 
Als  der  Urstoff,  und  in  dieser  Hinsicht  schäot 
der  Getreidekaffee  fast  nonbertreffliob.  ^  lojtf« 
Kategorie  gehören  übrigens  schon  die  lans^ 
angewandten  gelben  Rüben  >  Mandeln  ^  Ssomb 
Ton  Astragalus  baeticus  o.  a* 

Der  Roggenkaffee  soll  in  den  Fabrikeo  n 
Uhu  und  Stuttgart  nicbt  blofs  durch  Roittt 
bereitet  werden,  sondern  indem  man  dss  6^ 
treide»  wie  zam  Mslsen,  vorher  ksimeB 
^asse,  dann  die  Keime  wegnehme,  und  s« 
»rst  die  Körner  jröste,  Diefs  würde  das  Aor 
um  und  das  Gliadin  einige,  jedoch  nicht  seitr 
^deutende  ^  Veräiideruiig  erleiden  kssen»  «btf 


—    109    -, 

aaptaäcUicb  ciie  MeDge  des  Zockers  yermeBreo; 
ras  g&Dstig  ist,  da  dieser  sowohl  Bitterstoff 
Ift  breozliches  Oel  liefert  —-  Dafs  jedoch  auch,, 
Dgemalzter  Roggen  und  Gerste  dieaen  kann» 
od  vielfach  dfeot,  beweist  die  Angabe  das 
[rn.  Dr.  Cammerery  der  sich  seinen  Kaffee  selbst 
0  bereiten  läfst^  beweist  der  Gebrauch  unserer 
iSodleute^  die  es  mit  ihrem  Gerstenkaffee  alle 
beo  so  machen ,  wie  auch  die  Vorschriften 
les  Hrn.  Dn  JPhotbus  in  seiner  Arzneiyerord- 
loogslehre,'  der  gleichfal^  den  Roggen  tioädie 
lente  nur  kurzweg  rösten  läfst*  Die  Körner 
cheioen  dabei,  wie  beim  indischen  Kaffee,  auf- 
osch wellen;  »wenigstens* sind  besonders  die  des 
äaüichen  Roggenkaffee's  etwas  gröfser ,  als  die 
les  UDgerösteten  Roggens.  Es  sind  dabei,  wah- 
sod  beim  Roggen  die  Körner  im  Innern  bel- 
er,  weniger  braun  sich'  «eigen «  als  auben«  die 
ies  Gersteokaflae's  meist  umgekehrt  innen  donk'« 
or  als  anben ,  indem  nämlich  hier  die  noch 
lie  äubere  Hülle  bildende  Speise  in  der  Hitse 
hre  Strobfarbe  .  weniger  verändert  ^  während 
edoch  unter  ihr  die  eigentliche  Oberfläche  des 
^orfl8  gleichfalls  dunkler  ist,  als  das  Innere, 
■*  eine  Sache  >  welche  nan  beins  Rösten  aui 
»eacbten  hat. 

'Wenn  für  die  obigen  Gegenstände  nicht 
out  Unrecht  genauere  qnantitatire  Unlersuchun-' 
§fo  gefordert  werden,  so  mnia  ich  die  hiesa 
bothige  Sorgfalt  und  ZeitTerwendungdem  Che-i 
Buker  Ton  Prpfession  überlassen;  ich  thue  es. 
»m  80  mehr,  da  auch  sehr  scharfe  genaue  An»« 
lysen  for  das  Djmamiscbe  hier  keine  gann'sF» 
ehern  AnfsrhTnsse  geben  können» 


V,- 
Kurze    Nachrichten 

and 

A  ti  s  z  ä  g  e-_^ 


üeber  Üo  C^ntv^iMiMI  dar  oriMlaliMfcm  Puk 

Jrsta   jw    Bmgna. 

J-n  der  gegen  wSrfIgftii  Zell',  wo  die  ottomanitclie  Regie- 
rung bemSbt  iit,  Sicbenmgvnaaüregelfi  .gegen  die  Ver^ 
brcitmtgfcr  PeBtSn  ergreifen,  iriibtend  eoreuatodleAentC^ 
Dauieiitlidi  Franzewn;  lieh  e*  im  GegektMil  aagdlegeB 
sejn  la«en,  die  ConUgitiaitüt  der  Sewihe  gMs  in.  leog^ 
nen,  oder  lie  dooh  in  Zweifel  lu  lieben,  mÜHcn  MkUM- 
lungen  lieberer  and  TOruttlieilsfreier  Beobacbter  überdie- 
sen  Gegennland  leilem ,  der  sich  für  einen  so  wiobtfge« 
Aliscbnitt  der  Noiolegie  inteTeMirt,  willkommea  acTD.  —i- 
Diese  2eiUclirift  bM  mehrere  dec  aeterD  Vnba>dtusgeii, 
iVia  Psat  betreffend,, ihren  tieiera  «orgelegt:  dieeui  imka 
der  nacbitdiende  AufiBtz  eines,  seit  10  Jabren'in  Smjrnk 
jiraktidrenden  Antea,  iiett  .miI  hbs  würdige  Weite  en- 
Tfilien. '  Ref.  giebt  ilaTon  einen  mogiicbrt  gedritkgtea 
Aiuzug  Dut  dn  Bemerkung,  ätSt  der  jeut  lüer  in  BerUa 


aaweien^«  Dr.  Buiard  dtn  Dr,  ffoq^  at#  ^en  geiiip» 
leotiaften  nnd  walirbeiteliebenden  Mann  scliilddrt  — > 

Im  ganzen  weiten  tÜFkiBchen  Reiche  leben,  i^  ulkl^ 
reidien,grÖ(sern  Städten,  deren  Lage,  Boden,  Klima  and 
sonstige  Verhältniiae  die  grÖfiiten  rerBcbiedeiüieiten  dar'«» 
bieten,   awei  Kiauep   der  Beyölkcrang  neben  einandeff 
MuselmänMr.  ond  Christen,  welche,  wie  in  Religion  -und 
Sitten ,  ao  in  Beang  aof  die  Pest  an^  ihre  ContagiOBitSt 
ebsolnt  yenchiedeii  denken  nnd  ein  gafia,  entgegengeteti* 
U»  Verfahren  einschlagen,  daa  dann  aber  attch.em  ebeä 
eo  sehr  difXerirendes  Resultat  zur  Folge  bat    Jeney  ala 
Fatalisten f  wenden   nicht  die  geringste  Vorsicht  an,  um 
mdi  vor  der  Pest  za  richern'  od.er  deren  Weiterrerbrei'* 
tung   zu  terhnten;   sie  werden  aber  auch  alljahrig  und 
aller  Orten  in  Massen  TOii  der  Seuche  dabingerafift.     Die 
Christen  dagegen  sind  Contagionisten ,  befolgen  die  Siehe« 
rnngsmaarsregeln  nnd   bleiben  in  50  —  40  Pestepidemieen 
verschont,   dergestalt,    dafs    bei    gleicher   Bewobnerzahl 
«ecfts  Mai  mehr  Türken   als   Christen  befallen  werden» 
nnd    doch  sind  von  den  Jetztern  die  armern  Klassen  oft 
gar  nicht  im  Stande,  die  Vorsichtsinaafsregeln  an  wie  ei 
aeyn  sollte,  in  A^jiwendnng. zQ  bringen.'  -*    JDle  Chnsten. 
furchten  nnd    fliehen  die  Pest;   der   Türhe  fiirchlet  sie 
nicht,  sondern  aurterwirft  «ch  dem«  Schicksale  und  tbnt 
nichts,    um  sich  ihm  zu  entziehen.   Jn  falacbem  Reli- 
(gionseifer.  besucht  ^r  tielmehr  jeden  pestkranken  Frenn^ 
folgt  jedem  Beerdigungszuge,   der  ihm  begegnet«    Der^ 
Christ,  wenn  seilte  Wohnung  ea  nur  irgend  gestattet,  wid'*' 
mei  ein  Lokal  der  Quarantaine  seiner,  der  Peat  Terdach*' 
tigen  Hansgenossen  und  laist  alle  ihre . Effecten  reinigen;, 
der  'Muselmann  dagegen  bleibt  mitten,  unter  seinen  .pesi-* 
kranken  Haasgenossen  nnd  im  Gebrauch  der  yon  der  Seo- 
che  inficirten  Eifj^cten;     Daher  kommt  es«  dafs  wenn  die 
Pea^  in  einem,  .toa  Christen  bewohnten  Hanse  ausbricht 
höchstens  einer  «der  der  andere  derselben  von  der  Krank- 
heit dahingeraC^  wird,  dagegen  die  Wohnungen  der  Tür- 
ken unter  solchen  Umständen  meist-  ganz  abssterben.  «-* 
Seit  ettn>pifisGbe  Bildung  überhaupt  angefangen  hat  sich 
unter  den  Christen  des  Orients  zu  Terbreiten ,  und  diese . 
fm  Stande  sind,  die  Sicherungsanstalten  gegen  die  Pest: 
sorgfältiger  ab  sonst  in  Anwendung  zu -bringen,  babea 
sich  die  dadurch  eizieljteii  Erfolg«  offenbar  bei  weitem 
^ästiger  gestaltet*^ 

ßmymm  ist  eine  Stadt  Ton  100  bis  110,000  Einwoh*  . 
neEatt  untc^  denfve  die  grleobiicheii  Chriiten  die  laUreWH 


—   IIÜ   — - 

•ün  tibdv  imtf  rfoli  Jedloch ,  wall  offtcielleÄiig&beil  fäK 
nicht  ^nao  feststeUen  -läfst  Di6  Zalü  der  Gäedien  wi 
^Türken  kann  man  als  gleich  grqfs  nnd  znsaimnea  aof 
^,000  acbatzen.  Hierzu  fccrmnien  dann  noch  12000  Eo- 
ropaer  (ten  denen  |-  Katholiken) ,  6000  Joden  und  3001 
jtopmeafer.  Ven  den  Juden  ~^ird  ganz  ahatrafanrty  ireQse 
in  so'gro&orDärfttgkeit  leben ^  dafc,  wenn  sie  Skibeniii|»« 
mittel'  s^n  die*  Pett  anitenden,  diea^  mir  aehr  onrdk 
kommen  aeyn  können.    Approximative  fü  alao  £e  Popf 

Son   ant  41^000  Torkea    nnd   Ö5,00§  Chriitea  aoii- 
lagenw 

Die  Gfiedhm  hAhta  £a^  aich  eine  Qiiarant»fie*AMftl 
Qnd  ein  KrankenbaoB,  welche  beide^  so  weit  es  die  k* 
achiankten  Mittel  ffestatlen ,  mit  möglichster  Sorg^  tv> 
waltet  werclen.  Die  übrigen  christlichen  Einwohner  Stlh 
na's  (Katholiken  nnd  Andere)  haben  gleicbCalU  ein  Ua* 
reih  nnd  eia  HospitaL  Letzteres  lälst  aber  noch  lidft 
wünschen  übrig.'  J^m  schlephtesten  bestellt  sind  fie  Al* 
A^lt^a  iip^  Armeni^» 

<     Wenn  noQ  «tn^Pestanfall  in  dner  ehristlicbea  Fdl* 

lie  Toirkommt,  sor  wird  der  Kranke  sofort  in*  das  B 

«einer  Glaabensgenbssen  gebracht,  seine  Angeborigei 

in  das  betreffende  Lazareth.    Hi^  werdto  aie  ea 

xnit  Wasser  und  Bssig^gewiscben^  mit  reioen  Kleidas 

den  Magazfn^n  desr  Latareths  versorgt,  önd  maiscia 

Qnarantaine  von   11  Ta'gen  bestehen.     Die  Kid 

VerdSobtigen  werden ,  serom  tlo  ans  giftfiingenitoi 

bestehen ,  gewaschen  oder  gelüftet»  (Ref»  mnis  gert^ 

Mi' et  nicht  weift,  ob  d*es  richtig  nberaetfet  ney.  M 

>ia|;t  vonr  den  Kieldtmgsfttätsken :  „sont  tat^s  on  jtrlntf 

letztern  Aasdmck  bat  Ref.  aber  In  den  besten  framoaMM 

Wörterbiichern  vergebens  gesnchi}.    Das  -Hau*  i 

fi^lls  gereiniget,  nnd  die  FatAirte*  wartet  In -der  fbegM 

snm  4D8ten  Tage,,  ehe  sie  in  ihtef  Wotfh«ng  «Ulictf ' 

Verbreitet    sich    die   Pest    allgemeiner^    so"  Mit 

fede  Famitie,  welche '  die !  Mittel  dazn  besitzt»  selbil 

Qnarantaine  und  zwar  nm  so  strenger,  je  heftiger  die 

diemie  za  werden  droht«     Dies  besteht  dann  daiBi) 

alle  and  jede  unmittelbare  Berubmng  mit  Fremden 

mieden  wird,  und  da(s  alle  Gegenstande,  weldie  desift 

gesperrten  vort  wbtott  zukommen,  zuvor  diii«6  ^i**^ 

Luft  oder  Rauch,  gereiniget  werden.    SO'lsolift  UeibsiA 

Bewohner  mbig  in  i^ren  Wohnnngen  und  fövditeft  äM 

weno  auch  im  Stadtriettel  oder  aeibal  fH'deit  ni 


«    113    » 

KicUttihSatfeni  dw  Peil  •mgebrediwi  kl  qrcI  videVoi« 
Mkea  hianUL  *-  V<»  allem  dieieoi  Ums  die  Tufiett 
»icfats. 

!■  der  lelsteB  Pert^demie  im  Jahre  1837  sterbe«  ia 
Smyma   nacriielb    4   MoMite   miodettens   8000  Türken 
(der  ellsemeiaeB  Volksmeinnng  nach,  selbsl  12/ioO)»  da« 
fcgea  amr  791  Griecbee,  98  K^ÜMlSkeii  Qnd'190  Arme- 
Bier.    Ueber  die  Zahl  der  Erknmklea  ist  f  oft  den^  Türken 
süchti  m  effiihrea;  in  der  Regti  aber  wiid  nur  der  fanfte 
Peilkraake  seheBl,  ond  sonach  mu&te  man  die  Zahl  der 
Kriaankiingen  «m  \  hoher  stellen  als  die  obigen  Angaben* 
Die  «o  betaitend  grolsere  Samme  yon  PestfiUIen  bei  den 
Tuken  gegen  die  der  Karopier  ist  um  so  merkwCrdiger. 
nb  jent  ansschHefelich  den  obem  Infdgern ,  reinlichem  und 
Im  Allgemeinen  gesundem  Theil  der  Stadt  «^  di^  da-> 
^egen  die  Üefera  Tom  Meere  omspoltea  oder  ton  MoriU 
Sien  umgebenen  anreinfichera  Quartiere  bewohnen,  als<r 
offenbar'  weit   aachihdligern  EInflQssen   aasgesetzt  sind; 
^ozo  BQeh  kommt >  dafs  beide  Pestanstalteo  (Hospital  and> 
Laiareth)  in  der  Mitte  der  nledern  Stadt  gelegen  sind. 
Bin  sehr  nafiallender  Umstand   in   dieser  Bezidinng  ist 
nodi  der»  da£i  jene  beiden  Häuser,  sich  dicht  neben  ein-» 
ander  beflnden,  nnd  nur  dorch  eine  niedere  Mauer  ge^ 
schieden  iied.     Anf  dem,  nur  eCwa  80  Quadralfufss  gro^ 
Uten  B^ribnÜs^Utze  des  Hospitals,  begrub  man  nun,  in- 
nerhalb 4  Monate   nnd  in  der  Zeit  der  grö/steo   Hitze, 
die  791  Griechen ,  weldie  ein  Opfer  der  letzten  Epidemie  ' 
worden.     Die  Beerdigungen   gescliahen    ohne    besondere 
Torsicfaty  und  als  der  Dr.  JBfilard  zu  jener  Zeit  seine  muth« 
▼ollen  Untersuchungen  ober  die  Contagiositat  der  Pest  an- 
stellte» und  zu  diesem   Behuf  seinen  M'ohi^sitz  in   dem 
Bospitsle  selbst  genommen  hatte»  terbreiteten  die  von  dem 
Friedhofe  aufsteigenden  Dunste  daselbst  einen  unerhörten 
Gestank,  den- Hr.  ßnlard  dorch  alle  von  \hm  angewand- 
ten Porifications-  und  Desinfectionsmittel  nie  ganz  zu  til- 
gen Termocbte«    Jene  faulen  Dünste  verbreiteten  sich  nicht 
minder  über  die  nahe  gelegenen  Stralsen  ond^  belästigten 
slierdiiigs  sehr  das  Gerocbsorga»  der  Binw.ohaer»  die  sich 
dadurch  aber  keinesweges  aus  ihren  Wohnungen  tertrej- 
ben  Befsen,  sondern»  aot  ihre  Absperrung  vertrauend»  ru- 
big  darin  bifeben.     Ich  selbst  (sagt  Dr.  Ploqum)  wohne 
seit  5  Jahren  3Q0  Schritte  von  jenem  Hospitale»  ^und  einer 
meiner  Nachbaren »  dessen  Haus  noch  naher  da^^an  liegt» 
bewohnt  dasselbe  seit  40  Jahren »  hat  eine  zahlreiche  Fa- 
milie darin  gro£i  gezogen»  oft  über  den  bösen  Geruch  ge- 
ionm.tXXXTlI.B.4.St«  H 


—    114    — 

■ 

ktagiy  aber  wobl  zwanzig  Pestepidemieen  dardigemadit, 
ohne  Furcht  nnd  ohne  Schaden.  Fanfzig  andere  Bewob- 
ner  jener  Gegend  bähen  dieselbe  Erlabrung  gemacht  — 
Die  auffallendste  nnd  schlagendste  Tbatsache  ist  aber  dioe: 
das  Lazareth  (Quarantaine-Haas)«  welches  sich  oAinittd- 
bar  an  das  Hospital  anlehnt ,  wird  fortwährend  von  2-900 
Menschen  (Kranken^  Alten^  Blödsinnigen^  Wärtern  o.  s.  w.) 
bewohnt.  MaA  Sperrt  es  anf  das  Strengste  ab,  so  wie  ticä 
die  geringste  Spur  vef dächtiger  Kraniheitsfaile  in  der  Sta^ 
teigt.  Nie  aber  ist  auch  die  Seuche  anders  in  dasselM 
gedrungen )  als  durch  ofieobare  Verletzung  der  Scbdir 
maafsregeln  und  durch  unmittelbarf  Coinninnicatio&  Mf 
in  Quarantaine  Befindlichen  luit  wirklichen  Pestkianka 
Eben  so  verhielt  es  sich  in  der  letzten  Epidemie,  oniliut 
ein  einziges  Individ^iura  von  den  Ilewohnern  des  Ll2^ 
reths  ward  ron  der  Seuche  befallen.,  ein  EreignÜt«  ^ 
vielleicht  überhaupt  nur  2  Mal  eingetreten  ^  so  lange  (te 
Lazareth  besteht. 

Dr«  Floquin  vergleicht  demnächst  in  Bezog  auf  Ss 
Art  und  Weise  ihrer  Verbreitung  die  Pest  mitderCMff« 
und  mit  einer  Art  des  gellen  Fiebers^  welche  beide meLN 
mals  in  Smyrna  geherrscht  haben«.    „Während  der  lOJafa« 
meines  hiesigen  Aufenthalts)'*  sagt  er ,  },habe  ich  oft  r»s 
Art  ^jpbns  icterodes  beobachtet,  welcher  dem  amerikaBi- 
•eben  gelben  Fieber  vollkommen  ähnlich  ist«  aber  suhkr 
Terläoft  und  nie  sieb  zu  einer  heftigen  Epidemie«  steigBl 
Gewöhnlich  herrscht  er  ni^r  sporadisch ,    dpch  war  er  ii 
der  letzten  Epidemie  sehr  allgemein  verbreitet  and  hemcte 
beinahe 'ausschlietslich  im  niedern  Thelle  der  StKHuütf 
den  Christen,   und  zwrr  vorzugsweise 'unter  den  woUb' 
bendern  derselben.     Im  Quartiere  der  Tärkea  worieii 
jener  Zeit  kaum  einer  oder  der  andere  Fall  der  Art ^ 
achtet  I   und  im  griechischen  Hospitale  ward  kein  oso^ 
Kranker  daran   behandelt ;   zum  Beweis  ^  dals  die  ieat 
Klasse  gänzlich  davon  verschont  blieb.    Von  den  Aittgt- 
zeichnetern  unter  den  Christen  wurden  im  Jahr  1S26  al- 
lein mehr  %ls  80  Individuen  vom  Typhus  be&Uea  vti 
mehrere  starben  innerhalb  48,  ja  schon  in  24  Stoato; 
wogegen  in  den  7  Pestepidemieen ,  welche  ich  in  Sdjt* 
erlebte  j  etwa  nur  10—12  namhafte  Cbristeo  voa  Sui 
Seuche  befallen  wurden. 

Was  die  Cholera  betrifft  >  so  zeigte  sie  sich  in  Soi^i* 
Rierst  im  J«  1831  und  zwar  onteir  den  Joden«  wdcke 
den,  zwischen  dem  türkischen  nnd  cbristUchen  Qairtiert 
flutten  inne  liegenden  StadltheÜ  bewohnea  und  «cä  dsick 


^    115    ^ 

Afmnth  anci  Ünreinfictikeie  betöA^^s  atiszttdiiteii*  Voii 
hier  aos  terbreitete  sie  sich  lUjgleich^nacb  oben  onter  die 
Türken  niid  nach  unten  in  die  Cbristenstadt  iVie  sie 
sfch  dort  Terbalteni  iveirs  ich  nicht,  aber  ton  dem  cbfist'' 
lieben  Stadttheile  kann  ich  genau  die  Richtung  und  dea 
Gang  nachweisen »  Welche  die  Krankheit  Tag  för  Tag  g»^ 
nommen  bat.  Täglich  schritt  iie  in  eine  tiene  StraJGi0 
über  und  ergriff ^  ohne  Unterschied,  Menschen  jädei  At-*> 
ters»  jedes  Geschlechts  und  Standes  ^  niTd  die  troblhi«* 
bendsten  christlichen  Bewohner  $  in  deren  Häuser  setbal 
bei  den  bdftigsten  Kpidefiriieen  die  Pesi  ilierf^üs  eingedmti-* 
gen^  mufsten  det  Cholera  einen  reichen  Tribut  beaablea« 
Weder  diätetisches  Verhalten 5  noch  Absperren^  noch  Ptfi-* 
ier?aitT0iitt^I  schienen  den  geringsten  Nutzen  4a  ttiften« 

(Ans  der  Gatett«  m^.  7.  iul.  183d  tnil^tlielli 
tom  Hrn«  Med.  Bath  Dr«  Bum^«)' 


^^k^mtmt^mmlkmkmmmmtii 


5. 

JHheiK  ftfid  testen  Umgegend  ^  vom  22.  De^*^   dem 
Winter9oltiUinm\  1837^  —  bi«  zum  21«  Juu.^  dem 

SommersoUiiimm^  18384 

(Midk  dfii  BeifhaißMngmi  des  Medtiakakäihei 
JOf«  ütütithet  daee!h9t*)\ 


h  Wkieiirtmeief  (vm  22.  Beehr.  3?  tU  20«  M&r:i  (k« 

.    clusive)  38). 

Am  2f.  Däobr«  (37)  5  diesem  ^s/M  i*age  dei  ff'tfi-' 
UrtrhnesierMf  hatten  wir  Morgen«  starken  SobneefaD  bei 
der  Temperatur  von  O^R«^  spiSter  wurde  die  Witternn^ 
tegneriicb^  bei  Sndilrinde:  am  iS.  «.  24.  ebeniaUs  Re^ 
gen;  am  25«  sebr  stormischett  Westwind  mit  etwas  HUtjgeA 
terbnnden,  später  heiter,  bei  def^  der  Zeit  gemafii,  «ehr. 
beben  Temperatur  yon  +  11^  R.  \  der  25.  War  «In  trüber 
Tag  bei  dem  eingetretenen  höben  Wasstestande  des  fthelnsi 
ir«n  70  FaA  9  ZdU  (preoüi«  Ittaaiees)  am  Meiifia  P^gd« 

H3 


\ 


^    li6    ^ 

itr  V.  baiier;  der  28.  .ihetls  bdier » .tfadb  fAbe;  te  2^ 
tffibe  bd  S.O.;  der  30.  heiter;;  derSl./dieur  letiteTag 
dei  Jährt  (37)^  war  tbeiU  trübe ,  theiU  heiter.  -  Der 
bochete  Stand  des  Wannemeysers  wahrend  dieser  lOäp- 
gen  Penode  war:  (wie  gesagO  +  H**  R«>  Abends (KicIh 
Bdttagi)  lUbr,  der  tieüste:  0*  R^  Morgens  7  Ubr,  beob- 
achtet,  die  tiKltlere  Warme  war:  +  4<>  R.  IXer  höcMe 
BarometergUnd  war:  28"  2'",  der  niedrigste  2J»  10"'. 
Der  etwas  Regen  bringenden  Tage  hatten  wir  3,  SAui 
bringende  1  $  8. 0.  u.  W.  waren  vorherrschende  Winde.  - 
Der.  erfte  Tag  des  Jahrs  (38)  begann  mit  euier  tfacfitbe- 
tem  9  theili  trüben  Luft  bei  der  Temperator  tob  0*  R. 
(Morgen«  7  Uhr)  und  S.S. O.Winde;  am  2.  3.  o.  4.  bs{- 
(en  wir  etwas  Regetf;  am  5»  Morgens  8tarkerNeliel,ip- 
ter  heiter;  der  6.  trübe;  der  7.  heiter  beiN.N.O. ■< 
dem  Kältegrade  ron  —2*  R.  (Morgens  7  tHir);  tnS. 
fand  lieh  dieselbe  nm  diese  Tageszeit,  bis  »-8*  R*to- 
abgesunken,  bei  schneidendem  N.N.W.,  nndetwuScfaiee 
lall^  dem  spater  eine  heitere  Lnft  folgte;  Jin  9.,  ebei 
tbdls  heiteren,  theils  traben  Tage,  sank  die  Tempentt 
bb  — 11*4 R.  (Morgens  7 Uhr);  der  10.  IL  n.  12. n- 
reo  Schnee  bringende  Tage,  bei  Torherrschendem  N.O.: 
am  13«  Morgens  starker  Nebel  mit  Schneegestober,  ffir 
ter  hdter  bei  der  Temperatnr  ron  — 10*  R«  (MoipM 
7  Uhr  beobachtet);  Abends  gegen  8  Uhr  wieder  tfvkr 
Nebdl  am  14.  sank  die  Temperatnr  bis  1&*,1  R.,ipitor 
etwas  Schneefall;  der  15.  16.  o.  17.  waren  theils  hdlere. 
thdii  trabe,  nebelichte  Tage;  am  18.  hatten  wir  M«gw 
7  Uhr  dnen  Kältegrad  Ton  — 16*,5  R* ,  der  groiile  Ü^ 
•es  Winters,  bd  etwas  Schaee&U;  der  19*  trib;  dar  21 
thdis  trab,  thdb  heiter;  der  21.  jidter  bd  N.O.;  satl 
war  die  Wittemn'g  hdter,  bd  einem  Kältegrade  Von  ^Vt 
(Morgens  7  Uhr)  und  S.O. Winde;  eben  so  teibiekak 
diesdbe  ain  23.  n.  24.;  am  25«  Morgens,  bd  M^ 
beiterm  Himmel,  etwas  Schneegestöber,  bd  henseheBAi 
Nordwinde,  einem  Kältegrade  von  •— 7^,5  R.,  vaddfs. 
aater  diesen  Verhaltnissen  niedern  Barometentaade  i« 
7ff*f  T*',  der  am  26.  Morgens  bb  27''  &*"  herabsssk,  i« 
fiebdigter  Luft,  einem  Kältegrade  yon  --  12*  R.  oad  beir 
Khendem  Nordwinde;  am  27.  sank  das  Barometer si^ 
im  diie  Linie  tiefer,  bd  N.N,0.,  einer  troben  Ldt,  ait 
Mwae  Schneegestöber,  und  einem  Kältegrade  von  —  ^f 
■Morgens  7  Uhr);  am  28.  war  die  Witteinog  trib,  ka 
S«  O.  and  dnem  Kältegrade  ron  — '  1*  R.}  am2SL,  eisen 
ibdi|  bettenii  thdb  trobea  Tage ^  tra^Thanwettv  ds  ü 


-.    117 


/ 


einer  Temperator  tod  ^  3<*  R.  Abends  (KichnhiagB)  I  Vbg; 
und  forCwäbreDdem  S.O. Winde;  am  30.  itieg  die  Tem* 
peratar  bis  +  4®  R.;  der  31.  war  ein  trüber  Tag ,  bei 
einem  \Varmegrade  von  +  3^  R.  —  Der  höcbsto  SUa4 
ks  Tbermometen  wahrend  dieses  Monats  war:  (wie  ge* 
sagt)  +  4*  R.  Abends  (Nachmittags)  1  Uhr,  der  niedng^ 
ste:  — 16^5  R.  Morgens  7  Uhr  beobachtet;  die  müHere 
Kälte  war !  —  5^  R.  Der  höchste  Barometerstand  war :  W^ 
l'",  der  tie&te:  27^'  4'".  Der  etwas  R^^^sn  bringende« 
Tage  hatten; 'wir  3,  ScAnre  bringende  8;  N.N.O.  n.  S,0. 
waren  yorherrscbende  Winde.  —  Der  Fehruar  begann  mit 
einem-  traben  Tage  befN.W.  and  einem  Kältegrade  tob 
*3^  R.  (Morgens  7  Dhr);  eben*  so  yerhielt  sich  dieWit* 
terong  am  2.  3.  u.  4.  Febr. ;  am  5.,  einem  heitern  Tagie^ 
fand  sich  Morgens  7  Uhr  das  Thermometer  wieder  auf 
^d°  R.  herabgesunken,  bei  fortwahrendem  Nordwinde; 
1er  6.  0.  7.  waren  heitere  Tage  bei  S.S.O.;  am  8.  tral 
Borgens  ThauweUer  ein,  bei  Südwinde,  dem  niedern  Ba« 
ometerstande  von  27'.'  b'",  und  dnem  Wärmegrade  von 
\''i^  R.  (Morgens  7  Uhr);  am  9.  sank  Abends  gegen 
Chr  das  Barometer  auf  den  seltnen  tiefen  Stand  von  27"» 
lern  eine  sehr  stürmische  Nacht  folgte,  mit  etwas  Schnees 
^]  am  10.  starker  Schneefall,  so  auch  am  11.  u.  12. { 
er  13.  war  ibeils  trub^  theils  heitra;  am  14*  £ind  sich 
Borgens  7  Uhr  das  Thermometer  wieder  auf  dem  tiefen 
tande  von  ->  8^  R.,  bei  herrschendem  N.:N.W«;  der  16. 
•  16.  theils  heiter,  theils  trob;  der  17.  trüb,  bei  S.O, 
Vinde,  und  einem  Kältegrade  ton  — 6^  R.  (Rrlorgens 
ühr),  später  Schneefall;  am  18,  Thauwetter  bei  S.W.; 
Ol  19.  heiter  bei  Südwinde,  and  .einem  wieder  eingetre- 
3neiq  Kältegrade  von  —  ^^ö  R.  (Morgens  7  ühr);  am 
0.  verhielt  sich  die  Witterung  eben  so ;  am  21.  n«  22. 
rät  wieder  Thauwetter  an,  mit  etwas  Regen  $  der  23. 
var  ein  heiterer  Tag,  bei  einem  Wärmegrade  von  +  &^  K«> 
lern  aber  wieder  eine  kalte  Nacht  folgte,  wo  am  24.  das 
rbermoineter  Morgens  7  Uhr  sich  wieder  auf  dem  Gef- 
rierpunkte fand,  bei  dem  niedern  Barometerstande/ von 
7''  V,  und  S.S.O.,  später  Regen)  am  2ä.  stand  das 
Earometer  noch  1  Linie  tiefer  bei  Südwinde,  und  der, 
er  Zeit  gemäls,  hoben  Temperatur  von  +  ^^  Rm  ^^^ 
eiterm  Himmel.  Auf  de^  Sonnenscheibe  nahm  man  an 
iesem  Tage  3  zahhreicbe  Gruppen  von  zum  Theile  gro^ 
len  Sonnenttecken  wahr;  der  26«  trob«  bei  dem  fort-^ 
fahrend  üefen  Barometerstando  von  27"  l'"}  Abep*** 
ik'i^t  Regen;  der  27.  theils  trüb,  theils  heiter»  and  r 


^  iat  1t0«,  aieler  Mite  'Hig  des  W^onata,  ^  per  böcb- 
pte  Stand  des  Wännemessers  wahrend  desselbea  var:  (.«ie 
gesagt)  -f  d"*  H. ,  Abends  (Nadimittags)  1  üiir,  d«r  tiefste: 
«^9«  R.,  Morgens  7  ülir  beobablitet;  der  fiMm  lUit^ 
^rad  war.  «-O'^ö  B*  Der  höc|iste  Barometerstand  i(v: 
^^  3"S  der  niedri^te;  27'',  Der  mehr  oder  wenigei 
|ie^C9  bringenden  Tag«  hatten  wir  4^  iScAn^e  bringende  7, 
^,  n«  S.O.  waren  ▼orherrtchende  Winde.  —  Der  AfiW 
l)«gan|i  mit  einem  grÖfetentheiU  heitern  Tage,  bei  Süd- 
wind» eineyn  Barometerstände  von  27''  4''',  oad  eioff 
ITeo^eratur  von  +  3**  ]^,  (Morgens  7  üür)  die  »p5Ur  ü 
«HS^  K.  fftieg;  der  2.  Ibeila  trübe»  tbeiU  heiter-,  ml 
etwas  Hegen;  der  4.  war  ein  regnerischer  Tag;  defj. 
M\%  beiter,  theila  etwas  üegen  bringend,  beieiBerTea- 

rator  von  if-  109  H«y  und  fortwährendem  Südwinde;^ 
grölstentheils  regnerisch  \  der  7*  iieitel-  z  am  8.  <t<» 
Se^en  in  der  Frühe,  spater  heiter  bei  N,  W.s  arndtMoh 
f;ens  Hegen  mit  etwas  Schnee  Termisßbt,  später  M 
»n  weichem  Tage  die  seit  %  Monaten  hier  weggenommn^ 
Über  den  Hhein  fahrende  stellende  Brücke»  wieder  aoii^ 
(ilbreD»  und  die  Passage  wieder  eriiffoet  wurde*);  aoIA» 
And  sioli.  l^orgens  7  Vhr  die  Temperatur  wieder  bis » 
*«r2V  ü.  herahgesankea  ^  bei  Ostwind  j^er  U.  q.  12.  *> 
ren  heitere  Tage  bei  S.O*;  der  13.  tbeils  heiter,  M 
trnbe  be»  Siid<»  qnd  später  Westwind«  nnd  Reges;  ^ 
}4.  U»  1&.  waren  regnerische  Tage;  der  1&  tbsilsbfiiffi 
ihef(s  trnb  bei  Nord^  un,d  S(>äter  Westwinde,  deni«^M 
stiirmisohei  n^gnerüsohe  Nacht,  folgte ;  am  17-  selbst  ejiti*- 
^alis  liegen  mit  ISchnee  verbunden»  und  Abend»  (N><^ 
mittags)  1  IJhri  ein  Gewitter  aus  Westen,  unter  Scbl>e^ 
mitober,  wo  der  Blit%  in  den  Thnrm  der  im  westücba 
Tbeile  der  biesigen  Stadt  gelegenen  Apoatolkirche',  ohi 
«0  aündeni  einsching  ^^}  \  .am  ISv  Schneegestöber,  ^ 
■ 

*}  0ies^  VBB  Wftx  8pit  4ßm  0,  Janpur,  des  starken  £»»?«?• 
wegen  I  selir  prscinrert,  wiid  spSter  mitunter  ganx  m"^*"** 
plsen ,  d^  (1er  Hhei|i  hlef  bei  Köln  nich^  so  weit  zum  F««"' 
lien  KAiD,  |}i|i  fJu^  p^tssipen  z&i  köf^neii,  wie  dies  an  apin«^ 
Orteii  des  Ober-  iih4  üfiterrlieins  der  FaU  war,  VV"'*' 
\f%vx  die  Anirohner  n;|ch  'dem  Aufbrechen  des  Ob«niii^ 
grolBiB  ^oUl  dlM^PU  Ce^erschvire^nmiingej;  iitt^f 

^*\  In  denselben  Thunn  schlqg  de»  BUtz  im  J«ihr«  1821.«"'^ 
afiürzf  lyioi-gens  gegen  6  Uhr,  während  eines  solchen  ^tsnr* 
^  ims  "Vvesteii,  unter  Schneegestöber,  fi|hr  d»rch  deii»*il>»"  j 
z^'  die  Kirche  und  fodtete  2lV}enschen,  und  eben  SQ  «»»  **•  *^ 
174iy  MTO  ei'te  unterhiilb  der  Orgel  sich  befindhche  \n^ 
persoff  das  l^ebei»  verjor,  (Men  vnrgl,  J.  /.  Gwihtr'iJ^ 
^nqh  einer  medix,  TQpP£r(»phif  vgn  4^'^  ßm  /?Ä^-  S««" 


s 


—    119    — 

wodiselnd  mit  heiterer  Lnft;  am  19.  heller;  der  M.»  ^e- 
ser  letzte  Tag  des  Wintertrimesters,  war  ein  trüber ^  biit^  ^ 
unter  etwas  regnerischer  Tag,  bei  S.W.Winde«  —  Der  ' 
bticbste  Stand  des  Tbermometers  wahrend  dieser  20tagi-> 
geu  Periode,  war :  (wie  gesagt)  -|-  10°  R. ,  Abends  (Nach- 
mittags) 1  Uhr,  der  niedrigste:  — 2**  R,  Morgens  7  Uhr 
1>eobacbtet;  die  mutiere  Wärme  war:  +4% 6  R.  Der 
liöcbtte  Barometerstand  war:  28'' 1"',  der  tiefste:  27'' 3"'. 
i)er  mehr  oder  weniger  üe^e«  bringenden  Tage  battea 
"wir  12,  Schnee  bringende  3,  Gewitter  1*  W.  a.  S.  wa^^ 
reo  Yorberrscbende  Winde.  — 

Die  seither  als  Conititatio  stationaria  geherrschte  rft«ff« 
nmtiache  Cottstiiution ,  veVband  sich  Anfangs  dieses  Tri- 
mesters mit  der  entsundlidken  y  die  sich  namentlicli  bet 
dem^  im  Anfange  des  Monats  Jantuir  haniig  vorkommen* 
den  Catarrhalfieher  aussprach,  wo  die  Kranken  an  hefti- 
gem Beklemmung  der  Brust  nnd  angstlidiem  Atbmen ,  mit 
Stichen  in  der  linken  Seite  verbonden,  litten;  die  Bnt- 
scbeidong  erfolgte  gewöhnlich  während  der  ersten  14 
Tage,  darch.  häofigen,  dicklichen  Auswarf  und  starke 
Schweifse.  Hin  nnd  wieder  zeigte  sich  das  BUtsenfriesel 
(Pemphigus),  und  unter  den  Kindern  herrschte  der  Croup 
ond  SÜharlachfieber  9  das  später  selbst  bei  erwachsenen 
Personen  ziemlich  firequent  erschien,  mit  nervöser  Veir-* 
wickelang.  ••^  Im  Monate  Fehwtr  war  die  catnrrhnliaehe 
Aifection  vorherrschend ,  häufig  mit  Angina  -verbunden ,  so 
wie  in  der  letzten  Hälfte  dieses  Monats,  rheumatische 
OiiedermiaMrsen  f  besonders  in  den  obern  Extremitäten 
und  den  Rippengegenden,  mit  grofser  Abgeschlagenbeit* 
der  Krafite,  an  der  Tagesordnung  waren.  Diese  Kranke 
heits-Constitation  setzte  auch  im  Monate  März^  '\kt 
Bnde  dieses  Trimesters ,  fort ,  wo  zugleich  mehr  wie  gfr^ 
wÖhnlicb,  Wechselfieber ,  mitunter  in  yerlarvter  Gesblt, 
sich  zeigten ,  mit  Gliederschmerzen ,  von  druckender  span- 
nender Bmpfindnng,  mit  itiegender,  trockener  Hitze,  klei« 
Bem,  untcfdriioktem  Pulse,  ond  starkem  Nachlasse  der 
Kjafte. 

2»  Frvhlitigttrimester  (vom  2h  März  his  zum  Sommer^' 

soUtUium^  dem  21.  Jim,). 

Der  21»  Mari,  dieser  erste  Tag  des  FruhUngstrintg- 
»ferpf  war  heiter  bei  herrschendem  Südwinde  und  einem 
Wärmegrade  von  4*  10<>  R.  Abends  (Nachmittags)  1  Uhr; 
am  22»  n.  23.  Regen  bei  dem  nicdem  Barometerstande 


^    120    — 

I 

ton  17''  i'"]  am  24.  Schneegestöber  mit  Regen  mto- 
den,  B{tüiet  heiter;  der  25.  war  ein  grofirteatbeHi  regie- 
risohec  Tag ,  bei  stonaisehem  Westwinde ;  der  2i6.  37«  ^ 
28.  theils  tiTibe,  tbeiU  heiter;  am  29.  etwas  Regeo;  da 
30.  tbeils  heiter,  tbeils  trüb;  der  31.,  dieser  ktzteT^ 
des  Monats,  war  ein  trüber,  etwas  Regen  bringender  Tic, 
Lei  kaltem  N.N.W.  —  PV  höchste  Stand /ies  Therao- 
Dieters  während  dieser  tltägigen  Periode,  war:  (wie  g^ 
aagt)  +10<^  Bo  Abends  <NachmitUgs)  1  Ubr,.der  «• 
drigste:  —  1°  H.  Morgens  7  Ghr  beobachtet;  die  mittlsf 
Wärme  war:  +  4^  5  R.  Der  höchste  Barometerstand sr 
28"  S''',  der  tiefste :  27'^  4'".  Der  mehr  oder  wesija 
R^gen  bringenden  Tage  hatten  wir  6.  W.  n.  N.N.Vi 
waren  vorherrschende  Winde.  -—  Am  erste»  Tagtita 
AjtriUf  viel  Schneegestöber^  bei  stormischem  N.ÜW., 
und  der,  der  Zeit  gemUrs,  sehr  niedern  TempeTStfirm 
•^3®.R.;  der  3.,  3.,  4.  n.  6.  waren  theils  trabe,  tWi 
h^tere  Tage ,  an  welchen .  letzter^  sich  die  Tempentt 
wieder  bis  4-  M"  R*  hob;  am  (>.  7.  u.  8.  war  die  VtA» 
ruhg  regneriscli  bei  stürmischem  Westwinde»  dbiI  te 
niedern  BarometeMtande  von  27"  4'";  derO*n*10.  MI 
trübe,  tbeils  heiter;  am  11.,^  einem  sehr  bettersl^ 
stieg  (die  Temperatur  sogar  bis  «(*  16®  R.;  der  12.  diel 
heiter,  theils  trübe;  am  13.  sank  die  Temperatur fie^ 
bedeutend,  bei  Graupen-  und  l^obneefjiU,  und  faero^ 
dem  N.N.W.;.  Abends  spät  etwas  Rpgen;  am  14. ik& 
Begen  bei  stürmischem  Westwinde;  der '16.  war  eiisi*' 
mischer,  wieder  Sdmee  bringender  Tag ,  bei  Westffii'l 
und  dem  Barometerstande  von  27"  6'",  mit  eisend 
witter  lerbandeo;  der  17>  eben  so,  sturmisdi,  anter it** 
keni  Schneefall;  am  18.  Regen  ond  SohneegeBtöberW 
•türmisohem  Westwinde ;  am  19*  Regen  nnd  hSnfiger^ 
penfail;  am  20.  Schneefall,  bei  kaltem  Nordwest;»^ 
Kegen  mit  Granpen;  am  22«  n  23.  tbeils  trab,  theÜik^ 
ter,  bei  S.  S.  O.  and  wieder  steigender  Teraperatiir;  ^ 
24.  n,  2l5«  waren  heitere  Tage,  wo  der  Warmegitd  itfj 
bis  +  18»  R.  stiege  am  26.  trat  wieder  kalter  NofdiP 
ein,  nnd  die  Temperatur  sank  wieder  bedeutend;  ebeit 
im  27«. u.  28«,  mit' etwas  Regen  verbandeo;  am29.GD^ 
en*  und  Schneefall  bei  stürmischem  Nordwest;  sn^ 
iesem  letzten  Tage  des  Monats,  war  die  Witteran; tki> 
eiter,  theiis  trübe,  mit  etwas  Regen;  bei  stumui^ 
Südwinde,  wo  sich  Morgen»  7  PhrSaa Thermometer «•• 
Jer  auf  deid  Gefrierpunkte  fand,  —  Der  Itöcb^tcSl*' 
des  Wärmemessers  während  dieses  Monat^  war  (wie  |f 


r 


^    121 

ngt)  + 1«*  R.  khfmiB  (Ntchmittigi)  1  Cbr:  im 
«-  äo  R.,  Morgens  7  Chr  beobachtet «  die  mtfrlflre  WarmA 
war:  +  6<>2  R,  —  Der  höcbite  Barometeratand  <ä« 
28''  V**,  der  niedrigate:  27''  4'''.  Der  mebr  oder  weni-' 
ger  Regen  bringenden  Tage  hatten  wir  12,  Schi^  brin^' 
gende  7,  Gewitter  I.  WtMt  war  den  ganzen  Monat  hin- 
dvrcb  jocfaerrschender  Wind ,  ao(ser  den  letzten  5  Tagen» 
wo  groistentbeils  Nordwind  yorhcrrecbte*  — -  Der  Jtfut  be- 
gann mit  einem  trüben ,  mitnnter  etwa»  regnerischen  Tage^ 
bei  einer  Temperatar  Ton  +  H^  R*»  Abends  (Nacbnut* 
tags)  1  übr,  und  benrscfaendeoi  Südwinde;  6er  2.  bis  ^« 
waren  heitere,  sehr  warme  Tage,  so,  dafs  der  Warme^ 
grad  sogar  bis  -f  23'  R.  stieg;  der  7.  theils  heiter,  tbeiU 
trob  p  mit  etwas  Regen  f  (NadimitUigs)  zwischen  12  n*  l 
übr,  bei  entferntem  Donner;  der  S.  n*  9.  waren  wieder 
heitere  oder  wanne  Tage,  bei  einer  Temperatar  Tonwie* 
der  -f  23*  R.;  am  10.  einem  theils  tiaben,  theils  heitem 
Taget  sank  die  Temperatar  wieder  ^deutend,  so,  daie 
Morgens  7  Uhr  sich  das  Thermometer  aaf  ^^  3*  R.  Umä, 
bei  ziemlich  starmiBchem  Nordwinde;  am  11*  Morgens 
»wischen  6  u.  7  rhr>  aaf  4>  l^d  R.«  ond  aolserbalb  der 
Stadtn.aaem,  im  Freien,  sogar  auf  d«iii  Kisponkte;  ebfm 
so  war  der  12«  ein  kalter ,  trüber  Tag,  bei  hemcfaendem 
f^ordwinde;  der  13.  heiter  and  ziemlich  warm,  bei  Sud- 
winde ;  der  14^  15.  n,  '16.  waren  tiicils  heitere,  theils  trübe 
Tage,  bei  yorherrsdiendem  Nordwinde,  und  einer,  der 
Zeit  gemals,  wieder  niederen  Temperatur;-  am  17«  etwas 
Regen;  eben  so  am  18.  und  Abends  6  Uhr  Hehrraocb 
bei  Nordwinde;  der  Id-  theib  trüb,  ttteils  heiter,  bei  N.W. 
und  wieder  steigender  Temp%ratar,  welche  am  20.,  einem 
lieitem  Tage,  wieder  4*  1^*  R.  erreichte,  bei  herrschen«- 
dem  Sadwinde;  der  21.  theils  heiter,  theils  triib;  am  22» 
Stieg  die  Tem|ieratur  bis  -f*  17**  6  R.^  Abends  s^at,  Re* 
gen;  am  23.  ebenfiüls  etwns  Rc^en  bei  Westwinde;  der 
24.  tfaeUs  heiter,  theib  trBb,  mit  etwas  Regen;  der  26» 
war  ein  regnerischer  Tag«  bei  West-  ond  spater  Nord-* 
winde;  am  26.  Morgens  starker  Nebel  bei  N.W.,  spater 
heiterer  bei  Nordwinde  nnd  einer  Temperstar  von  -f>  14  R«; 
der  27  war  ein  heiterer  Tag,  Wo  der  Wärmegrad  wieder 
bis  anf  +19^  R.  stieg;  am  28»  zeigte  sich  Morgens  in 
der  Frühe  am  südwestlichen  Horizoot»  eine  weit  Terbrei«» 
tete  eideri$€he  Schichtwoike  (Cirro  •*  stratns)  bei  bedeutend  < 
gesunkenem  Barometerstande  und  Südwinde,  später  Re« 
gen,  ond  Abends  i^wisclien  6  o«  7  (Jbr  ein  heftiges  Ge«  • 
witter  fos  Süden  her;  der^*  war  ein  groOrtestbäb  reg« 


~    122    — 

nenirafajBr  Tag'bef  Sud-  nnd  Bppter  Westwinde,  QiAciiet 
l^emperatar  ▼an '  +  18®  R.;  der  30.  theils  trüb,  tWIi 
heiter;'  am  SX.  eben  90,  and  Abends  spät  etwas  Regen. 
Der  bödiste  Stand  Ses  Thermometers  \i\|ährend  dies»  Mo- 
nats war:  (wie  gesagt)  +23»  R. ;  der  niedrigste:  +1*5 
it.,  die  mittlere  Warme  war  4- 12** 3  B.  Der  höciists 
Barometerstand  warV  28"  2'",  der  tiefste:  27''  6"'.  D« 
^mebr  oder  weniger  Regen  bringenden  Tage  hatteflwirl2, 
Oetoitter  1.  S.W.  u.  N.N.W,  waren Tor herrschende Wis- 
de.  ■»—  Der  Jtmi  begann  mit  einem  gröfstenthciis  regne 
irfscbetp  Tage,  befSiid-  und  später  Ostwinde,  undeiiff 
Temperator  von  +17*  R.;  der  2.  theils  heiter,  llieh 
etwas  regnerisch^  bei  einer  Temperatur  von  +l9Hi 
der  3«  Morgens  sehr  regnerisch,  später  heiterer;  an i 
etwas  Regen ;  am  5.  wi^r  der  Himmel  Morgens  ifl  ^ 
Frabe  sehr  heiter,  dem  aber  gegen  10  Vht  MoTge>uä& 
'befüger  Gewitterregen  folgte,  bei  herrschendem  SJ» 
apäter  trat  wieder  heitere  Witterung  ein)  am  6. etwas R^ 
gen;  der  7.  u«  B*  waren  regnerische  Tage,  bei  einer,  der 
Zeit  gemäfs ,  sehr  niederen  Temperatur ,  die  sieb  am  Di 
einem  gröfstentheils  heitern  Tage,  wieder  bedeutend u 
bäben  abüng;  am  10.  stieg  dieselb^e  wieder  bis  '{-Id^K. 
bei  Ost-  und  später  Südwinde;  der  II.  12.  u,  13.  wim 
regnerisohe  Tage;  der  |4.  gröfstentheils  heiter  bei  West« 
winde  und  einer  Temperatur  von  + 15^  R. ;  der  lö.  ^ 
wieder  ein  ziemlich  regnerischer  Tag^  nnd  AbeodsgeieB 
0  Uhr  hatten  wir  ein  Gewitter  aus  S.W.  bei' einer  Tem- 
peratur vtfn  18*  R:.,-  am  J6.  ebenfalls  Regen;  aml7.,fr 
siem  gröfstentheils  heiterm  Tage,  stieg  d|e  Tempeft^'" 
wieder  bis  +20*5  R«,  bei  Sudwest;  am  18.  Mor^ea< 
heiter,  später  etwas  Regeu  bei  b'ad winde  und  einer Te»^ 
peratur  toq  +  22<)  R.;  am  19.  ebenfalls  etwas  Begeok 
8,  S.W.  5  »m  20.,  diesem  letzten  Tage  des  Frühlings»- 
mesters,  war  die  Witterung  Morgens  heiter,  bei  Suä^ 
spater  Regen,  bei  S.S.W.  -^  Der  höchste  Thcnsonfr 
terstand  während  dieser  20tägigen  Periode  war;  (wieg^- 
Wgt)  +  22»  R. ,  Abends  4Nachn)ittags)  1  ühr,  der  ^^ 
Irte:  +6«R.,  Morgens  6  ühr  beobachtet?,  die  wÖ«'« 
Wärme  war;  +13^5  R.  Dct  höchste  BarometorsöW 
war ;  28'^,  der  niedrigste ;  27''  7''.  Der  mehr  oder  »*• 
lilger  ßeffen  briugende  Tage  hatten  wir  17;  Gmtttr-\ 
18.  a.  W.  waren  vorherrschende  Winde.  -^  Die  sm  j^«^* 
des  Winterlrimesters  beherrschten  Krankheitsersclieu««- 
gen  setzten  auch  anfangs  dieses  Trimesters  fort,  nsm^^ 

lieb  war©ii  rheumn^isahf  igiliederschjiici'zen ,  mitgroüscf*"' 


f 


~    123    -^ 

^       •  ^^^^  f  ■  > 

getcblagenbelC  der  KrSfte  Torbanden,  vorhemcliend,  dtei 
sich  häufig  durch  Durchfall' enischiftden,  —  Anfangs  JprtI 
liemebte  (bei  abrigena  fört»§hreQder.  r)^iimÄO'«cA^  C.cn- 
ytitatioo  als  Cotutiinlio  sinfionarUi)  unter  den  Kindern  wie- 
der das  Scharlachfieher,  wo  selbst  bei  Erwachsenen ,  nach 
^eren  Verschwinden,  noch  iaogc  ein  erysipelatöser  Ana^ 
acblag^^  besonders  an  den  Händen,  mit  lästigem  Jnckefi 
verbunden,  zurückblieb;  überdiels  waren  bei  der  ansiaten 
sturmischen,  der  Zeit  gemais,  sehr  kalten  Witterung,  Ca- 
tarrhe  nnd  catarrhaJische  ffalsent:^ündangcn  an  der  Ta-»- 
gesordnbng,  namentlich  fn  dem  letzten  Drittel  dieses  Mo- 
nats. —  Bei  der  plötzlich  eingetretenen  heifsen  Witten» 
rung  in  den  ersten  Taigen  des  Monats  Mai,  war  das  irri^ 
tabele  Sjstem  sehr  aulgeregt,  und  die  Kranken  litten  an 
liefügen  Cofi^esiimen  nach  dem  Kopfe,  Schwindel,  liäuüg 
mit  einem  rosenariit/en  Ausschlage  verbunden,  als  eine  Knt*. 
ncheidun^  durch  die  Haut,  wobei  auch  der  obere  'Jlieil 
4es  Darwkawtls  häutig  litt,  sicli  äufsernd  durch  Vehelkeit, 
Mlähungen  und  gänzlichen  Mangel,  an  Bfshist,  — -  In  deoi 
j^wciten  Jhrittel  des  Monats  Mai,  wo  die  Witterung ,  der 
Zeit  gem^^i  sehr  kalt  war,  bei  fast  stets  herrschendem 
Kord  winde,  waren*  rheumatisehe  Jffcctionen  wieder  an  der 
Tagesordnung,  ond  in  der  Umgegend  von  Köln  herrschten 
^ie  Farwlaiden^  nachdem  das  äckarlachfieber  unter  den 
Kindern  nur  noch  selten  bemerkt  wurde,  Diese  rheunta^ 
iiMche  Affec$ion  zeigte  sich  anch  in  dem  leisten  DrUtei 
fies  Monats  Mai,  als  Torberrschend ,  bei  fibrigens  nicht 
bedeutender  Anzahl  von  Kranken.  -^  Anfangs  Jwni  yer-^ 
wickelten  sich  dieselben,  bei  dem  vorrückenden  Sommer, 
mit  den  gewolinliehen  Jahreskrankheiten  der  Lebet  und 
eitB  Fforfadersff§tem9;  die  Kranken  litten  an  Magenheschwer^ 
4en^  Vebflkeif,  Erbrechen  und  Durchfall,  mit  einer  trock-^ 
nen»  unreinen  ^onge  qnd  tielem  Durst  verbunden;  hin 
und  wieder  zeigte  sich  die  Fehris  nervosa  gastrica,  nn4 
unter  den  Kindern  jiiemlich  häufig  die  Masern,  wie  ich 
solche  schon  in  den»  frühem  Jahren  meiner  medicimschea 
Praxis  nach^  dem  Verschwinden  des  Schatlachs  öfters  be* 
obachtet  habe,  so  ^e  im  ilabre  |797  demselben  hier  ani 
Niederrheine  nnd  in  mehreren  andern  Gebenden  ^  bauüg 
^  iVe«#flf/Hffd  (Febii»  nrticata)  folgte« 


m^mnmm^umm» 


3., 

VuUen  det  Verruni  cortoiiicttm  gegen  Sticttf tta. 


Zwei  Epldemieen  von  Tussis  coarntsiva  beob&diieJi« 
6et  Dr.  Lombard  zu  Genf  in  den  Jahren  1933  d.  57.  Die 
letztere  war  aagenscbeinlich  durch  Verschleppung  derKraik« 
b«it  ans  dem  benachbarten  Städtchen  Carouge ,  wohin  ni 
wiederom  aus  Savoyen  gekommen^  entstanden,  hak 
1£pidemieen  begannen  im  Herbst  und  boten  im  AUgeBa> 
neo  keine  angewöhnlichen  Erscheinaiigen  dar.  DwUl 
der  Hustenanfälle  in  24  Stunden  rarürte  Ton  3-4  bna 
60 ,  und  häutig  gingen  denselben  Viertel  -  ja  halbe  Ste» 
den  lang  allgemeines  Unbehagen  und  fortdaaerode  M* 
gang  zum  Erbrechen  Yoraus.  Die  mittlere  Dsoette 
Krankbeit  war  6  bis  8  Wochen,  Bei  einem  Rinde 
man  in  der  ersten  Periode  der  Krankheit  (vom  %I.  Jas. 
Iß.  Febr.)  277  Anfallenderen  134  am  Tage,  143  in  derK 
ßlatt  fanden.  In  der  2ten  Periode  (14.  Febr.  bis  4. 
f  271  AnfaUe,  148  am  Tajge  123 in  der? 

Summa  648  Anfälle.  282  am  Tage  266  in  der  Nadl 

Bei  einem  andern  stellte  sick  dies  Verbältaifsfoigfi» 

dermafsen : 

Erste  Periode:    SlQAnfälle»  23IamTage  388NadKi> 

Zweite  Periode;  278    -^       152      —       126    -■ 

Summa    797AnfiUle,  383  am  Tage  414Nacbls. 

Ganz  allgemein  erfolgte  die  gröfsere  Anzahl  tob  KeoA 
basten  •  AniaUen  während  der  ersten  Periode  det  Km 
beit  zar  Nachtzeit:  dagegen ,  in  der-2ten  Periode,! 
Paroxysmen  am  Tage  zahlreicher  waren.  —  Aechte  H 
cidiVe  wurden  gar  nicht  beobachtet.  —  Die  VerbrdM 
der  Krankheit  durch  Ansteckung  liefs  sieb »  in  dea  ■! 
sten  Fällen 9  auf  das  Bestimmteste  darthun.  Der  Ketdl 
büßten  war y  an  ^ndTür  sich,  gefahrlos,  der  Tod  eifoigl 
nur  durch  .binzutretende  Complicationen  (Bntzüa<)Q«fl 
der  Langen  und  Bronchien ,  Hautwassersueht  und  ^ji$ 
cepbalos).  «-•  Im  J.  1833  starben  28  Kinder  dano,  • 
im  J.  1837—38  nor  12.  Mehr  als  die  Hälfte  dendM 
befisnd  sieb  in  einem  Alter  unter  2'  Jabren« 

Was  die  Bebandlung  anbetrifft ,  so  bat  der  Dr.  I^ 
hard  Tortugsweise- Asa  foetida  (innerlieh  und  auiseriii^ 
SSiokbtomeo^  Opium  ^  Bbiusäurei  BeUadonoa,  kobtoi«"' 


—    125    — 

n  and  Veraiiideninc;  det  AnfentbalU  in  Anij^eiidaiig 
•gen.  Breobmittel  wurden  intercurrönt  fast  in  allen« 
ikbeitsfallen  gereicht;  sie  milderten  offenbar  die  Pa- 
smen.  Hierau/ -scbien  «ich  aoch  die  Wirkaog  der  mei- 
ebea  genannten  Mittel  za  beachränken :  ZahlanäHeC- 
dt  der  Hnstenanfölle  ward  dadiircli  verringert;  die 
it  der,  Krankheit  aber  keinesweges  abgekürzt  Vor 
tn  rabmt  er  da«  "kohlensaure  Eisen  (in  Gaben  von  18 
)6  Granen  in  24'  Stunden).  Vfo  die  andern  Mittel  nnd 
rt  Belladonna  ganz  anwirksam  erschienen,  ward  dia 
i  der  Anfille  durch  den  Gebrauch  dieses  Mittels  sehr 
aof  die  Hälfte  redacirt  nnd  die  Heftigkeit  derselben 
Hieb  irermindert.  Namentlrch  hörte  das  Erbrechen  da* 
\  auf  und  das  Mittel  schien  überhaupt  auf  Magen  und 
nkanal  sehr  woblthätig  einzuwirken  und  dadurch  die 
valeacenz  zu  beschleunigen.  In  einigen  Fallen  blieb 
)hne  Krfolg  —  nie  wirkte  es  hachtheilig«  —  Den 
bei  d^  Luit  und  des  Aufenthalts  fand  Hr.  L.  be- 
lersbei  sehr  eingewurzelter  Krankheit  auffallend  WohU 
t'  (A.  d.  Biblioth.  uniTerselle  de  Gen^ve  Juli  1838« 
19 -dl  mitgetbeilt  ^oin  Hu.  Med.Ratb  Dr.  Buue.) 


A. 

JAonatlichef   B#rtdkl 
über 
'^uiuidkeitszuiiiind,  Oehurtent^TodetfälUvonBeflki* 

Mitgetheilt 

M  Mten  der  HufeUnJ^sdien  med^  ehirurg.  OueUidutfU 
IfA  der  dazu  gehörigen  WitUrmgS"  Ttih^le^ 


Monat    0  et  oh  er, 
!  ^e  ^itiening  Terweisen  wir  auf  die  bogefdgte  TMU 


bden  geboren:    4M  Knaben, 

433  MSdchen» 

919  Kinder. 


^    126    —  . 

Et  ftari)ent    %^1  männtichen, 

158  weiblicUeik    Getditedito  Iber 
und  468  KtnHer  onier  10  Jahren. 

807  Personen« 
Mehr  geboren  112^ 

Im  October  dei  Tergangenen  Jabiret  wnidcA' 
geboren:    419  Knaben^ 
390  Mädcheni 

~  809  Kinder. 
fii  starben:    234  männlichert5 

289  weiblichen  Geadilechd  iber» 
und  382  Kinder  unter  10  iabreiii 

885  Personell« 

Mehr  gestorben :  76, 

-      Im  VerbäUnifs zum  October  des  torlgefllabiei,  f^ 
ben  weniger  28;  and  wurden  mehr  geborea  110. 


Die  2M  der  Kranke«  mtehrte  sich  im  VeAötaife^ 
der  des  Tergangenen  Monats;  der  gastrbcb-rhenotttiicM 
Charakter  war  der  .herrschende,  die  Krankheiten  gn^ 
Öfter  in  nervöse  Fieber  über 9  die  auch  ton  Anbng«* 
Brfcrankens  an  sich  häufiger  zdgten.  Wedisdfid)«  i*- 
nen  seltener  vor,  und  von  acuten  Ausschlagen  Mh»* 
nur  noch  hie  und  da  Masern)  doch  starb  dflKiiMi* 
den  IPocken. 


riWM 


-f 


■  ' 


-^    127    — 


Spsei0ll0    Krankheiten. 


Krankheiten 


Enrack- 
seile« 


u 


n  Entkräftnns  Alters  vegen. 

n  Schwäche  bald  nach  der  (Geburt 

•nzpitig  und  todt  geboreil 

n  schwerem  Ziihne^ 

jn  StarrJerauipf«         • 

Dter  Krämpfen«        '• 

n  SkroDbeln.     •        • 

n  BhRciiititf,        ;        « 

n  Gehirn wassenncbt 

in  Stickhusten«  '        « 

n  den  Pocken.         • 

a  Masern   ..       «       •       « 

n  SclmrJadiiieb«r.    .        • 

1  der  Oeliirnentzimdiing. 

1  der  iiungenentzündung« 

1  der  tJnterleibsentzündtittg, 

I  Darin  aatzünduag 

II  der  fir^uiie«  « 
1  Pletiritis.      ■  t        • 
n  Entzüadungsfieber 
n  NerTenfleber,        i       * 

0  GnUenfieber  «       • 
a  Schleiinfiebfr«      •       • 
n  Faulfieber«     ,44 
n  KindbettAeber«     «        • 
n  abzei^-enden  n.  schleichendeii  Fiebfer 

1  der  Liuigenschwindsucht. 
1  der  Halsscliwindsncht.  . 
1  der  Unterleibsschwindsttcht 
I  der  Darmschwüidsucht, 
1  lijdcops.        •       •       * 
1  Rydrothofax.        •       « 
1  Leberverhärtung«  4 
n  Durchfall 
in  Brechdurchfall 
.1  der  Ruhr.      • 
1  der  Harnruhr« 
u  Blutsturz.     • . 
Q  Blutbrechen«      ,  •       • 
n  Schlaf  7  uiid  StickflaÜs« 
1  der  Trunksucht,            «^ 
1  der  Blaus ncht«      •        « 
1  organischen  Fehlem    « 
n  Bruchschaden.      .        • 
n  RnocbengescJivüren. 
n  Krebs«         *  .        «        « 
n  Zellgeweb^verhärtung« 
ti  Biagenetweichun|(«       « 


« 
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16 


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Kinder. 


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1 

10 


—    128   — 


8. 


KrankheiUn. 


An  Gebäruiutterrerblutimg«  I    •  • 

Durch  Selbstmord       »       •        •  ^  • 

An  nicht  b«niuuiteii  KiattkhaileA  • 
P«ücck  pngiückafiül« 


Knrach- 
lene. 


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1-4.- 


»       •  •  • 

A*6t«(iit^al«  die  Foccifie  h€$reff$ 


Die  Akademie  der  Wimnlcbaften  za 
geode  Preiiaalgabe  lar  das  Jahr,  1842«    Die 
gen   iind  dem  ^,S^<;retariat.  de  PActd^ie 
k  Paris"  bis  »um  laten  April  1843  elimaeiu 
10^000  Francs. 

La  rertü  v^>^>^^^^  ^^  ^  Tatodnei  eM-i 
iH^ien  ne  serait-*eUe  que  temporaire?- 

Dtfls  oe  deraier  cas»  d^termioer  par  des 
et  dee  laits  aatlientiqaes  le  jtem»,  j^en^uit  le 
eine  pr^ierfe  de  la  tariole. 

Le  eouh'fojf  a-trü  «oe  Tarto  pr^femtit 
taine  oa  plus  penistante  qae  le  va^oin  i^k  er 
aoDibre  plos  oa  mouu  consid^ble  de-Tacdi 

Btt  eapposaat  qae  la  iqaaltt^  pr^servaÜYe  ds 
e'sl&lbKisse  avec  le  tems»  faodrait-il  le  renoureler  e(| 

cmels  moycnst  ■      ,        .*      i    i 

L'intenutö  plas  oa  moins  grande  des  pbeaooieaeii 

caex  da  taccin  a-t-clle  quelques  rllatioiia  atecta? 

^lit^  primitive  de  la  varioleT      .  ^  .   ,  «iJ 

Kst-il  n^cessaire  de  vaeciaer  plasiears  fo»  »  "^ 
personne  et  dans  le  cas  de  l'affinnatiYe,  apris  ow«* 
S'aoB^ee^at-il  pvpodder  kde  noDTellea  ncelpatioBST 


•I  .1h  •• 


f 


C.  W.  HufeiandV 


Journal 


der 


V 

iraetischen   Heilkunde; 


Fortgesetzt 

▼  OB 

Dr.  E.  Osann, 

Gek  Med*  Ratb.  ordentL  Professor  der  Medidn  an  dar 
hrenitat  und  der  med«  chirarg«  Aeademie  für  das  Militair 
Berlin,  Director  des  K.  Poliklin.  Instituts,  Ritter  des  roth'eo 
er-'Or^leiii  dritter  Klasse  und  filitglied  mehrerer  gelehrt 

teil  G^eseHschafteiu 


Qrtm,  Freund,  ist  alte  Theorie, 
thdijprvn  des  Lehens  gMner  Barns. 

y.   Stfiök.    Novemben 


B  6  r  1  i  Q. 

Gedruckt  nnd  verlegt  bei  G.  Keiiner* 


■    1 1^— —wipp— ■■»—  j  j  L I 


I 


I 


I. 

lieber  den  Faserstoffgebalt 
venösen  Blutes  beini  Menscberi. 

.     •  Von  ^     . 

Dn  Uermaun  {Staun  109, 

ordend.  Professor  d«rMedicin  an  derÜniTersitSt  2tt  Rottod:« 


!■    »—     !■ 


(Toffdtsen  in  der  Sitzong  der  Hafeland«  med««f  diinirf» 
GeseUschafC  den  12.  Mai  1837«)  -   . 


■PMt 


JLfi«  llitih^SaDg  eioiger  Tor  inebr»reD  JabTea 
im  Tormaligeo  Friedrichsstädtiscben  Kranken*- 
bause  so  Berlin  Ton  mir  angostellten  IJnteraa» 
chuDgen  über  die  qnantitaliren  Verhaltniise  ei«> 
iiiger  der  nabern  BestaodtbeiledesTeooten  Bh« 
tes  Ton  Kranken,  mag  ibeiU  in  der  Wichtig* 
keit  des  Gegenttaiideft  seibot ,  tbeils  in  der  noch 
immer  obwaltenden  Vertcbiedenbeit  der  Ang a* 
ben  bei  den  einzelnen  Beobaehtern  Bntscfaaldi* 
gong  oder  Recbtfertigong  finden«  Ist?  gleich  noch 
grofsere  ScfaSrfe  nndVieUeitigkeit  solcher  Nach«  ^ 
forschongen  erforderlich^  so  wird  doch'^er  Um* 
stand,  dals  die  meibigen  anderen^  immer  noch 
gesebitsteo  4ind  onsern  gegenwärtigen  AnMohten  - 

A2 


^v    4     -. 

wn  GraMusgo  qi0mm6ii  B^oliftibiiiyn  loiiou 
n  fbter  Aairtdliuigsweise»  ab  in  Smii  Bairi» 
telen  tich  anscbliebeo,  ihoea  ▼oilaaiig  ood 
«Ugeo  Weith  Terleiben. 

Ich  habe  mich  bemühet ,  dorch  Sdda^i 
"See  Blotes  mit  einem  Hoiniabdiea  snrBatin* 
mpng  seines  Gebaltes  an  Faserstoff  bq  gdssg» 
In  einem  GlascyKoder,  dessen  GewicbtTorbe 
genan  bestimmt  war,  Mrard  das  ans  der  geof' 
neten  Vene  strömende  Bfait  aofgefangwi  ai 
mittelst  eines  Holsstabcbens  sewohl  noch  lA 
xend  des  Einstromens,  als  lange  nach  dtoMl- 
benTorsicbti^  gesäilagen.  DmdhsokhefSckhi 
gen  des  Blates  sondert  sich  nämlich  der  Fnd 
Stoff  desselben  in  grob^e  oder'  kleioöe  Kl 
pen  mehr  oder  minder  farblosen  Gerinssb| 
ich  hihr  mit  jener  Maoipnlation  immer 
einige  2Seit  forty  nachdem  die  letzten  ' 
jenen  Gerinseis  an  das  Stäbchen  sich  ao 
hatten«  Wählend  des  Schiagens  ward  in 
iBOgKchst  knrcen  Panse.  das  abgelassene 
mit  dem  Glase  und  deiii  Stäbchen  genao  (es» 
gen  nnd  nachher  das  firnher  schon  gtimrtk 
uewicht  des  Glases »  wie  des  fenchtm  Sab 
Aliens  Ton.dem  Totalgewichte  abgesogsa*  Jk* 
dann  ward  daa  an  den  Stock  ankiebende  F» 
aerstoflgerinsel  allmählig  entfernt  ^  in  reiifli 
Wasser  wiederholt,  wo  es  erforderlich  ^ 
Stundenlang  ausgewaschen  nnd  durch  Kseln 
▼on  allen  anhaftenden  färbenden  Bestandtboia 
des  Blutes  beireiety  welche  bisweilen  lodefi  a 
anderen  Fällen  aber  aehr  innig  an  dem  FtfS' 
atoffi|eiinsel'  gebunden  Traren«  Spater  warf  ^ 
im  Ghise  befindliche  Blut  sorgfäl^  '^^^S 
nnd  swar  entweder  auf  eine  flache  SäS^ 
4>der  auf  Filtrirpapier«  um  so  alle  in  ibm  lOT 
noch  anspendirte  üebeneste  vob  Faasatp'iP' 


*  f 

—       o       •■*  • 

■ 

riDteI**sa  gewinnen«  Nach  Sämmläng  nndf  Rei« 
nigung ""  allen  Faserstoffes  Mrard'  derselbe  aosge;» 
drückt/  «o  der  Seooe..  TpIIstMidig  getrocknet 
und ,  nachdem  er  rollig  spröde  geworden  war^ 
gewogen*  Hierauf  worde  das  Gewichts -Ver- 
bältnifs  des  trockenen  Faserstoffes  «am  ßlntei« 
dem  er  entnommen,  festgestellt. 

Eine  a weite  Blntmenge,  in  der  Regel  dem*, 
aelben  Kranken  entnon^men ,  wurde  meisten« 
theils  za  einem  andern  Versuche  benutzt.  Ich 
liefs  das  Blut  aus  der  Ader  in  einen  vorher 
gewogenen  Glatcjlinder  überströmen.  Mit  Blut 
angefallt  ward  dieser  abermals  gewogen;  hier- 
auf wurde  das  Gewicht  des  Gleises  von  dem 
suletzt  gefundenen  Gesammtgewichte  abgezogen 
und  so  die  Quantität  des  abgelassenen  Blutes, 
festgestellt«  Nach  Tollständiger  Gerinnung  des- 
selben wurde  der  Cruor  herausgenommen,  sorg-, 
faltig  ausgeprefst,  über  Feuer  coagulirt  und  dann 
getrocknet.  Das  Serum  coagulirte  hierauf  bei 
gelindem  Feuer  und  ward ,  dann  ebenfalls  ge« 
trocknet.  Nach  vollständigem  Trocknen  beider; 
Theile,  d.  h.  sqbald  sie  völlig  spröde  gewor- 
den,  wurde  jeder  derselben  für  sich  gewogen. 
So  .ergab  sich  das  Mengen -Verhältnifs  der  fe- 
•ten*  Theiie  za  dem  der  fiäisigen,  Terdunst« 
hären  ^  dem  Wassergehalte  einer  geg^ebeneii 
Mei^e  Blutt 

Sinzflne   Untersuchungen^ 

1.  Dem  33  Jahre'  alten  Strumpfwirker  K.; 
der  an  einer  leichten^  rheumatiscben  Affectioa 
gelitten  hatte,-  wurden  auf  seinen  Wunsch,  da 
er  seit  mehreren  Jahren  schon  an  Aderlasse 
gewohnt  war,  einige  Unzen  Blut  entzogen. 
Er  war  ein  starker,  luäftiger  Mann ,  an  den  6e- 
uolli  vo»  geistigen  Getränken  gewöhnt  ^  die  am 


je^oeh  Mit  mebreren  X^gen  oichi  lutttMi  n« 
luaxmfin  konoep*       .  , 

Am  10.  kagüBt  wurden  am  durch  ebeY^ 
AäsdctioB  ftoertt 

'3  UoceD,7Dra€lim6D,  54  Gransr  i9i46m8, 
ndd'aUihiott 

4  Unzen,  6  Draohmeo,  55  Gr.  Blat  ss  233»<ifu 
^Ijsogen. 

Die  zaerst  geoäDnle  Blalmeoge  worie  ge- 
scblageo»  dei^  Pasetstoff  aas  derselben  auf  ob« 
bezeicfaoete  Weise  sorgfältig  eotferot  odj  alt- 
dann  getrockoet.  Alsdann  ward  er  ani  i3.&*> 
gust  1035  gewogen  I  sein  Gewicht  betrogt  Gm 

^Pas  zw;eite  Blatqaantum^  das  in  ebeobo- 
heir  Glascylinder  gelassen  war^  bildete  bn^tf 
Gerinnung  keine  Crasta.  .Das  Serum  wnrdejo* 
den  geronnenen  Bestandtheilen  gesondertiSte 
dem  Feuer  coaguIirL  Beide  wurden ,  tolbti** 
d^g  getrocknet,  gewogen. 

Pas  Gewicht  des  Grassamentum  betrug  3426fi^ 
DasGew*  d.  festen  Bestandth«  d.  Serum  =s  77  "_ 

^       -  '  «IdGrtoi 

von  2335  --_ 
.   .    T^sserige  BeeUndtbeüe  1916Gnir 

2.  Der  Giiriler  B,,  !^0  Jahre  alt»  ebiao< 

krSfiiges  und  gesundes  Indiyiduum,  litt  seit  Jea 

8.  August  an  einer  skiBlieb  heftigen  fintsSodaif 

des  untern  Lappens  der  linken  Lunge  mit  gleicb* 

seiliger'  entziindlicher  Affection  der  Pieora.  Kot 

•Venäs^ction    Ton  3  Tassen  Blut,   welcbe  lo 

^  0«  August  angestellt  war,  batte  ihm  nurgenf* 

'  Erleichterung  gewährt.     JEleftige   iäticbe  io^ 

Brost ,  Auswurf  bräunlich  ^rotb  tingirtsr  SfoUi 

{}u«Cen^  beideoteAde  Atbmun^beecbwerdeDi  1^ 


|i»l|q9  FifiVur  fiaaeitei»  (ort.  'Seil  dm  0.  Ao4 
gusl^hatle  er  einen  'scbwacbeo  Aofgoft  ron  Di« 
gitalis  '  (0cnip.  /9  aof  nnc  Tij.  Flüssigkeit  mit 
drachm,  ij  Nitrum)  gebrauchU  Zugleicb  streng 
^ntijp^logisÜMbe  Diät«  '  Am  11«  Aagof t  Wurde 
eine  neue  Vauäsection  angestellt,  und  aus  ei- 
sern Tbeile  der  dadurch  entleerten  Biutmenge^ 
nämM^b  aus 
3  Unsen.  6  Dracbmen  vi  11  Gran  ss  1811  Grao^ 

d«r '  tasefstoff  ausgeacbieden ,   getrocknet   und 
spater  gewögen.    Sein  Gewicht  betrag  11  Gran». 

t)as  aujfser  diesem  in  ein  anderes »  hobes» 
enges  Gefafs  gelassene  Blnt  jseigle  eine  selir 
schwacbe  Crusta*    . 

i 

«  >  #  .  •  • 

3b  Der  Scfaubmacfaer  B«*,  25  Jahre  alt;  wat 
frSbet'  immer  gesund  and  kräftig.  Seit  /dem 
8.  Augast  war  er  ron  Frost  und  Hitse,  welche 
beständig  wechselten,  und  ron  lebhaften  Schmer» 
xen  in  den  rechten  Hypochondrien  befalleui  die 
heim  leisjMten  Druck  sich  mehrten«  Als  der 
Stahlgaag,  ausblieb,  die  -Schmerzen  sich  stei* 
gerten  ^  galliges  Erbrechen  eintrat  und  das  Fie*- 
ber  sich  Terstärkte,  wurden  am  9«  August  Abends 
3  Tasse^  Blut  gelassen«  -  Darauf  am  lOten  ge^ 
ringe  Bes^rung« 

Ansetzung  von  10  blutigen  Scbropfkopfen 
an  die  schinerzbaften  Stellen  und- Wiederholung 
des  schon  am  vorigen  Tage  gebrauchten  warmen 
Bades« \  Zugleirb  eine  Kalisaturation  mit  etwas 
Bittermandelwaster«  Am  11.  August  keine  Bes« 
sernng.  Puls  Toll,  85  Schläge;  Urin  roth«  Aber^ 
malif^e  Venäsection«    Es  wurden 

3  Un;Ben|  6  Dracbmen,  55  Gran  ss  1855  Gr.  Bfut 
benutzti  um  den  Fas^toff  auszuscheiden.   Ge* 
trockndt  betrug  dessen  Gewicht  lOjGran. 


^     8     ~ 

:  4irazeii,  i  Dracfanie,26  Grab  ==2007Gr.BlDt 
gela9t^D.    Es  hÜiiu  sich'  keine  Ctotta.  Dn 
Serbm  wurde' toö  den  gerboneBeD  BestaodA«* 
Icn   vorsichtige^  abgegossen ,'  coagaSct  and  beÜt 
jl'etrocknet«    Es  fanden  sieb 

6  Dracfam.,3()  iSr.  trocknen  Cmoi'assaiSO  Gm 

1  .DraHiitte«d4  Gr^  f #)^  ßestand- 

,   tbeile  des  Semms     #.      •       ss  94  •• 


■^•**i^i*» 


Too  2007Gr.Iht. 


—  »I 


nvasserigi^  Bettandtheile  15236w 

4.  Dem  Nanrer  S«,  45  Jabre  all,  eh« 
«tbletiichen  Menscbeir^  der  an  einem  otpti' 
sehen  Hersfehler  litt  (wabrscbeinHdi  an  VtffSh 
trophie  mit  Erweiterong  des  rechten  VeBtriLebli 
dessen  Fnfse  etwas od^matps  waren,  wnrJeia 
13.  Angust  eine  Venaseclion  gsoiacbt*  Ef  hata 
seit  längerer  ZMt  eifi#n  Aofgors  der  SK^td 
Biit  Aüxturis  snlpb.  aoid«  innerlich  gsbruckt 
Von  rdem  Blute  wurden 

.  4  Unsen,  38  Gtaii  09s  1958  Gran 
in  eiahobea  cylindriscbee  Gelafs  aafgefiMgeii 
Es  bildete  sich  keine  Crusta.  Das  Semm  ivm 
Ton  46111  Crafsamentqm  getrennt  und  eoagoiC 
Beide  wurden  getrocknet  and  gewogea»  ^ 
fanden  sich 

4  Drachtn.,  25  Gr.  trocknen  Cmor*a = 265  Gisb. 
1  Drachme,  43Gr.  fester  Beitaod- 
tbeile. des  Serums    •        .       slOSGm 

feste  Sesandtbeile  368  Gr«^ 

Ton  «SSGr.BW- 

wätierig«  flleitaaddiule  1590Gni' 


—    »    — 

6.  Dar2Siii]ii«t«r  Selb,  46  Jahie  rit,  tliik 
und  knftlg  gebaut,  »idit  ebenaligeinagerl,  M* 
det'seit  einer  Reihe  tob  Jaliieo  an  bedeoteoN 
der  AuÜmbiii^  der  Leber;  die  Haet  bt  fkit 
imtner  ^Ib  fiegiif ,  bald  io  eSifterem,  bald  is 
ichwacherem  Grade«  *  StehlrerstopfooK  wedi« 
äelt  mit  Dmäifail.  *Ze  Zeiten  empfiedet  er 
iSrditerlkhe  Schmerzen  in  der  -Lebergegend, 
die  bb  snm  techteo  Schlotaelbetne  sich  anf- 
wirta  entracken.  Am  13»  Angntt  war  er  toI« 
1%  gelbaSdifig;  der  Urin  warapafsammiddn»» 
kd,  fast  achwars.  Die  Schmershaftigkeit  der 
Lebergegend  war  bedentend*  Froat  wecbaelte 
mit  Hitse;  der  Fiih  hatte  ober 80 Schläge,  fiia 
Aderkb  ward  Tenudnet.    . 

4  Dbaeo,  3 Drachmen,  42  Gran  Bht  =±2142  Gr.  < 

worden  benatzt,  am  den  Faaentoffgehalt  aaaU 
findig  zu  machen«    Er  wog  getrocknet  8  Gra^ 

Beim  Schlagen  dea  Blotea  bildete  dieaec 
Fasentoff  nur  äolserst  kleine,  wwthe,  fast  ge* 
latinoae  Klompchennndaeine  Sonderang  maditn 
Yiele  Mibe.  . 

Anbetdem  wurden 

4  Unzen,  3  I^rachmen,  llGran  Blatts  2111  Gr. 

in  ein  hohei  cyUndriachea  Glaa  aufgefangen« 
Das  Seram  zeigte  sich  grüoUch  gelb«  Es  ward 
Tom  Crassamentam  getrennt,  erhitzt,  coagolirl 
und  beide  getrocknet«    Nun  fanden  sich 

4  Drachm.,  56  6r«  trocknen  Craoi^*a  S8296  Grfin« 
i  Drachme»  50  Gr«  trocknerBe« 
etandtheile  des  Seroms      •  ^    ssllO  *— » 

feste  fiesCandifcaile  406  Gran« 

Ton  aiilGr.Blot, 

wiMerige  Bestanddieild  170&Gmn* 


*^  6.  ptr  Qq|fi9«iaer..TM  28  Ja}ire«lt  mi 
feit  pulmonuiif  iocipiaiis;  Ab^iageniiig,  ooi 
Sc^yviodoD  dei^Eräfte  /erfolgten  ällmai)%  Pob 
••br  ^  gereizt;  .Bosli^  ^i^adk«^'  'jiiljiWurf  meb 
•fibieuiug^ji  als  |iib^^k$iSi9..doc(]  teichliclK  We- 
l^g .  näcbtlicber^  .Schvreijs.'  .  S'tqblgaog  regelmi- 
£ug.  FlUcbUge,Stiche  in  d««'r  QniAt .  AiiLi3.Att- 
^B#t  trAf:<)  ein  Adertafs  ^^achüroa 
\.     4  tJpee»,.!  Gwo-JJlüi.Ä  1Ö21  0rai>, 

Der.Stserttoff  wtirdjo -  aoAgetcbied^n  od 
gattocknet»    Seia  Gewicht  betrug:  J^  Grao. 

^  .  7.^  8»  Der  ßcbubmeclier  K*«  36  Jabre  alt, 
•ODBt  siemlicb  g«8iiQd«  litt  seit  drei. Tages  ao 
«ioer  bedeutendeo  EntzundoDg-der  reiditen  Luofi 
ood  P^i^ura.  Bin  schon  am  jL3..>&ugast  iMti- 
toirter  Aderlafs  hatte  ihm  keine^  j^rleichteroot 
gewahrt.'  Da§ '  Fieber  war  lebhaft ;  der  Pni 
Eatte  95  Schlage.  Der  Huftten  war  ^tärk.  Die 
Sfmta  zeigten  sich' bräunlich  •'rotb'tiogtrt.  \k 
VfAn  war  dbnkel.  ^ « Stuhlgang  war  eeit  mebre* 
lün  Tagett  nicht  Ton.selhst  erfolgt  Die  Brost« 
schmerzen  waren  heftig.  Aderlafs  am  i5.Afl- 
gast.    Es  wurden         ^    /     , 

6  Vozeii,  ,3$  Grao  Blut  =  2^35  Grao 

)>eoatzt  zur  Erff  ^chung  des  Gehaltes  an  Faser* 
Stoff ^  dessen  G^wicbr^  oachdetn,  er^  wie' ge- 
wöhnlich •  getrocknet  war,  13^jGrao  bebtiS* 
Da  der  Xustänl  3es  Kranken  sich  weoig  ge- 
bessert hatte»  dais  Fieber  fort  dauerte  y  Stiebe  aaf 
der  Brust ^  Husten  und  bräunlich  rothe  Spot^ 
anhielten  und  die  Unruhe  des  Kraokeo  iv^ 
nicht  minderte^  so  wurde  am  17.  August  aoTi 
Üfeiie  eine  Venälbolioh  insUtuirt. ' 

*     In    4  Utizen,  ^3  Gran  Blut  =  1923  Grao 
faoAeii  lieb  13|;  ^raa  Faserstoff, 


'/ 


—    tt   — , 

den  Doch  .    '  .^    ^    -        - «    - : 

4  Vmea,  7Dracbin6ii^2  Grao  Blaf  csr2342  Grao 

aa^efaogeo«  Saruni  qod  CraiiaiocaUiui  wor*»] 
dan  getrenpl,  exstecea.foagiUirlyibeida  geUKurk« 
net  aod  gewogen« 

Dia  Meoga  daatrocknan  Cniera  bttag  j 

5DfachaiaD46iGianx3i406Graa»    * 
DaeiS^fttiii.  entiiiaU  an  fe9tao.Be« 
atandthailen  IDitabnaSOGrao  »^9QGräji, 

;fissle  BHIandtbailer  495€rao.     ' 
YODe2342Gr,Blpt^: 

flSssige  Beltairtlheila^l»l7Graor 

9.  Der  St^ianfets  6«^,  84  Jabte  alt,  an 
bagintiender  Phlbisik  pulmbnuin  leidend,  klag* 
te  Sber  flocfatige  Sticim  auf  dei*  ^rvet  iind 
über  Bagbi^ttigkeit.  Der  Besten'* war  mit  wa« 
Digenii  ecbwer  anfzii^bendeut  Auswurfe  Ter* 
banden^  Dar  Pals  war  tl«^  und  weidi;  d^r* 
Urin  faatia  einaagabueblfafhanaa^diinant;  in 

der  Kach^  aoTOjr  batle  dar  l^i^inka  #twaa  gi^, 
achwitat» 

Am  44«  Aqguftt  ward  ain  Aderlnfs  ange* 
atellt«    Von-deiA  abgelassenen  Blute- wurden 

3  Unzen,  1  Draabme  n.  dfi  Gran  7=t  1534  Gran  , 
jcnr  Ermittelung  des  Paserstpffigahailee  banutat, 
$ain  <^aanlum  betrug  5  Gran« 

10.  11,  Dar  Weber  S. ,  22  Jabre  alt,  yro^ 

Shibisischem   Habitus,    mit  Fbtbisis   bebautet, 
ann  nnd  wann  an  Blutsp.eien,    baslüadig  aa 
Korzatbmigkeit,  häufig  an  Brustschmerzen  lei«  ' 
dend«    Sein  Auswurf  war  spaisam;  seiüPula 
ataU  fice^uent  nnd  hart.    Am  16«  AngNal  ^ai4 


VenliectiÖB  aagestellt;  toit  dem  AgilM- 
seoeo  Blata  worden 

'S  üozeD^7Dj(ac1iineo»40  Gran  s=  i9006faB 

txvt  IJoleraticbttD^  deiFaeerttoffgebaltetbeoatit 
SeiiM^  Menge  betrag  6|-'  Grao.    , 

Am  24.  Augntt^  wo  nacb  meiner  EiUltapf 
die  BroetscbtoevseD  noter  leicbter  fiebeibaftir 
Aufregang  mk-^twas  Aogtoa  wiedergekebilwa« 
reo  9  ward  abarmals  eio  Aderiafe  Torgeoonimei. 
Ee  wurde  delr-PaserttOiigabdt  tod 

3  UnaeD,  3  Draebman,  19  Gran;»  1639  Grau 

nntertucbt ,   woraus  öj-  Gran  trockenen  Faia- 
atoffiea  gewonnen  wnrden«         ^ 

,.  12.  FranrF.»  43  Jabr  alt,  mager,  tob 
1>fauoIicbam  Teiot^.  lift  seil  einigen  dahreo  k 
Folge  »parBaoier  a(s  90Q»t  sieb  eipstelleader tfo* 
ntroation  an  babitoellen  Congestfonen  oadi  'es 
Kopfe.  Sie  pflegte  jäbrlicb  einige  Male  ar 
Ader  so  lassen«    Es  worden  am  20.  Aogost 

3  Unsen,  7  Dradmen,  34  Gran  ^  18946r.Blof 

tfof  den  FäMfMto^göbalt  nntersocbt  und  daiii 
4|  Gran  geffloden« 

Ans   4 iTnsr.,  5  Dracbm.^  26  &r.  s 22^  Gr.  flSni- 

geoBInter  i  f 

worden  7Dracbmen  4  Gr.  sfe  424  Gr.  toxk' 

nes  Cf assaineotom 
und             ^  1  Drachme  33  Gr.  SS     93Gr.feita 
Bestaodlbeile  d.  Seroms  gevtoonen. 
Qie'QaantitätTon  2246  Gran     

Blot  eothieU  also         .     '<  sc  1729  Gr.  irtf- 

irige  Bestaddtbeile. 


13.  Henriette  F.,  24  Jabi«  alt,  eis  bü- 
l^e»,  gesundes  IdUidcben,' war  im  6teo  Hoatta 


-     13   — 

«cbw«iig«r.  Sie  }in  an  be^MtfiMu  Coa^üo- 
nep  nach  Jem  Kopfe  mit  Schwindlel  uod  Oh-- 
reofameo.  IbrTi^a  hatte  85  Schläge  in  der 
Minute. 

Am  22.  Angutt  ward  eine  Venäaeolioii  an^ 
gestallt    In 

4  Upzen,  1  Drachme^  49  Gran  ss  2039  Gr«Blot 
^wurden  6  Gran  Faterttoff  gefunden^ 
In  anderen 
6Uo«eo,2Dracbnu,20Grans=:3020Gr.  Blut 
fanden  sich  7Dracbm.  58|Gr*  ss5  478^Gr.|pater> 
roih^r  Beständlheiie 

nnd  2Dracbm.,  9 Gr.  =  i29Gr.fe8iw 
Bestandtbeiieaus  d.  Serum         ■ 

In  3020  Gran  Blut  waren  also    2412  Gr#  wjis* 
•enge  Btstandtbeile  enthalten« ' 

14.  Der  Weber  M.^  29  Jahre  alt,  siem- 
licli  gnt  genährt,  nur  etwas  gedoneen,  Ton  apo-» 
plektiecbem  Habitne ,  an  alten  rhenmatisfben  Be-* 
eehwjsrden.nnd  einer  Affection  der  rechten  Ge-* 
aiehtabälfte  mit  uoToUttändiger  Lähmeng  der 
Empfindflog  und  Bewegung  der  ganzen  Unkeo 
KSrperbälfte  und  an  Ameieenkiiechen  im  linlea 
Arme  leidend«  Am  16.  Angust  stellte  sich  bei 
ihm  ein  Anfall  Ton  Bletapeien  unter  einem  Ge«- 
fiihle  von  Wärme  auf  der  Brust  ein«  Als  am 
19«  August  abermals  etwas  Blut  ausgeworfen 
ward,  wurde  ein.Aderlafs  yorgenommen«    In 

4  Unzen,  5  Dracbmen,22  Gran = 2242  Gn  äh»t 
fanden  sich  öf  Gran  Faserstoff 

In  8  Unzen,  1  Drachme,  23  Gr«=;t3923Gr.  Blul 
waren  enthaUen  2  Drachm.,  44  Gr.  sss  164  -*  feftt#^ 

Bestandtbeile  a.  d.  Serum  gewonnen 
nnd  lUnse,öDrachm.,24Gr«s  804~feste 

rothe  Betandlheile.  ^    ■  .    ■■!■■'       i 

Also  eothidlen  3923  Gran  BinI    2955Gn Wi«<»^ 


--     14     - 

15.  th/t  Sdiohmacber  K. ,  21  hhm  all,  ai 
#iii6m  gastri8ch»oer?oi|eo  Eieber  leideaj.  Bif 
ber  getnnd  und  karäftig^  hatten  fticli  die  tHte 
Spareo  der  Krankheit  bei  ihm  Tor  8  Tagen  mk 
If Eiligkeit,  Schänder  nnd  Prosit  mit  Appetit- 
losigkeit^ StnhiTerttopfang,  Kopladimarf  era- 
gestelll.  In  der  Nacht  Tom  löten  auf  den  Iftei 
Attgost  hatte  er  stark  ddirirt.  Die  Zunge  ia| 
an  trocken  sn  werden*  Der  Pnb  war  srttfii- 
quenty  aber  weiefa.  Bs  ward  am  16^  Angostm 
Adetiafi  angetlelll»   In 

3 Unien»  6  Drachmen,  18  Gran  es  1818  GuW 

fanden  sich  4|  Gran  FaserstofE. 

▲n^  anderen   ; 

3  Unsen,  7  Draohmeo,  57  Gran  as  1437  Gr.  Bbt 
wurden      4 Drachmen^ 47 Grans  278Gr.Ma 

rothe  Bestandtheile       / 

und  206ran^=  20  6r.ftlli 
9estandtheiIea.d*Se>i}m  erhalten.  i 

Also  enthielten  1437  Gran  Bldt  11396r.iiii- 
terige  Bestandtheile* 

16.  Marie  B.^ein  gesundes^  ToIIblStisct 
^dcben  von  23  Jahren,  war  im  ötenMowd 
-schwanger  und  Rtt  an  Gongestiooen  nachBnat 
«nd  Kopf«  Am  20«  August 'ward  eine  Yatf* 
tectiön  Torgenomraen«    In 

^Uneen,  4  Drachmen,  19  Gran  s  1219  Gr^Bhl 
limrden  5^  Gran  FaserstolF  gefunden. 

^  17.  Der  Schuhmacher  H.^  23  Jahre  alt« 
teilst  gesund  und  kräftig»  war  seit  4  Tages voa 
einem  gastrtbch-nerTdseo  Fieber  liefallen«  B^ 
^iges  Fieber,  PnU  ron  100  Schlägen,  si^ 
Cong'eftfenen^  dach  dem  Kopf^,  Schmers  aste 
ft^iö  *  bypt^tricaf  deitra  ^  St uhlrerstofAsi* 


.        —      15      — 

:  AiQ  14«  Aüga8t  ward  eSti  Acleriaft  vorge^ 
nommeo.    lo         ^  '     ^ 

3UD2en^  5  DrdehmeD,39  Gran  s  1779  Gr.  Blat       ^ 
^lodeo  sieb  6  6rao  Faserstoff. 

18.  Der  Drechsler  £•,  26  Jabre  ah,  Voii 
pbtbisiscbem  Hdbitas,  seit  Monaten  an  ansge^ 
bildeter  Lungenscbwindsacbt  leidend,  dnrcb  Hu* 
'sten,  Auswurf,  Morgens  eintretende  Fleberan» 
fälle  ,^  Schweifse  unci  Durchfall  abgemattet,  klagte 
am  21sten  August  iiber  heftige  Brustschmerzen^ 
Folgen  intercurrenter  rieuritis«  Es  ward  eine 
Tenäsection  angestallt«    In 

4Unzen,  6  Drachmen,22  6ran  =2302  Gr.  Blnt 
/anden  sich  11^  Gran  Faserstoff. 
Aus  anderen 
SUözen,      —    —    22  Gran  =  1462  Gr.  Blut' 
erhielt  ich    lDrachme^206ran=  .  80  Gr.  feste 
fiestaödtbeile  aus  d.  Serum 

und     3Drachm.,33Gran=s  213  Gr.  festet 

•  •  rotb^r  Bestand  ibeile.  " 

Also  enthielten  1462  Gran  Blut    1169  6r.  was* 
seriger'Bestandtheile. 

.  19.  Der  Krankenwärter  M.,  36  Jahre  alt^ 
ein  kleiner  Mann  von  scbwäcbHchem  Habitus^, 
litt  seit  einigen  Tagen  an  unbedeutenden  ga- 
strischen Beschwerden:  Appetitlosigkeit,  Druk- 
ken  in  der  Magengegend  und  Kopfschmerz*  In 

6  Unzen,  3  Drachmen,  7  Grän  Blut = 2ö87Gr. 

wurden  4  Gran  Faserstoff  gefunden. 

%    •  . .   •       • 

20f  Charlotte  D. ,  ein  gracil  gebautes  Mäd-    . 
»chen  Ton  22  Jah^n ,  Von^blubendem  Aussehen, 
eehr  sparsani  '  menstruirtj^  liti^   nac&d^m  rbr  8 
T^gen  die.  Menstruation    Wieder  sehr  'kSrglich 
eingetreten  war,  an  starken  CongeatioAen  zum 


/  • 


-.     J6     - 

Kopff*    Am  24.  Angott  ward  emileibhiih 
gestellt.    In   ' 

3  Uniea,  1  Drachme,  18  Gran  ,ss  1518  6r«Bb 
fanden  steh  5^  Gran  FaaerstoJS^ 
Andere 

etJnsen;  4  Dracbmen»44  Graii=31646f;  Biot 
enthielten  IDracbme^  46  Gran  ss  lOSGr.  Ma 
Bestandtheilea.d.  Sernm 

and        7I)racbinen^ 58 Grans  il78Gr.Crai« 
aamenti^m,  *    __^— 

Et  enthielten  also  3164  Gran  Blut  2580Gt.wai* 

aeriger  Bestandtbeile.  . 


21.  Der  Topfer  W.^  ein  kleiner  Maoo,  t» 
schwächlichem  Ausseben  t  30  Jahre  alt,  ToaZdt 
SU  Zeit  immer  an  heftigen  atnten  BhesnadH 
men  leidend,  war  von  einer  sehr  heftiges i&fQ- 
snatischen  AagenentzSndung  befallen.  DaiRe* 
ber  war  lebhaft^  der  Pols  hart  uod  toII.  it 
20«  Aogust  waren  32  Biotegel  an  dea  Pncei- 
eoe  mastoideoe  gesetat  worden.  Am  21.  At- 
jjlfost  ward  eine  Venasection  angestellt«  lo 

4UaiZeo,  6  Drachmen,  46  Gran  s  2326  Gr.  fiU 
fanden  sich  9  Gran  FaaentoflE^ 

In  anderen 
'  2Üosen,6Drachmen,16  6ran==13366r.Blot 

fanden  sich  ö76rans     57GLttoA^ 

ser  fest,  Bestaodtb.  a.  d.  Semm 

and    3Drachmen,40Granss  4Q0Gr.iW« 

rotbe  Bestandtbeile»  ■ 

Ini336  Gr.  Blot  waren  alao  enthalten  879  Gr.  n'^ 
mg^  Bestandtbeile.      ' 

22.  Der  Zengschmidt  K. ,  25  Jahre  all,  f» 

kräftiger,  gesunder .  Constitution  ^  litt  seit  eiii' 

Jen  Tag^n    an   rhedmatischen   Scbmenes  '^ 

jNapkeni  wozu  Congestignen  Kuoi  Kopfe  acb 


—      t7     -» 

«eilten*  Nach  swuuGsar  Aaw— Jua^  wom 
'echmitteln  iiad  oach  ApplicatioA  TO0  blati* 
D  Schropfkopfeo  war4  am  22«  iagaaT  tia 
lerlaft  Torgenommea. 

la 
ilJnzeo,  3DracIuneB,296raB£=16f96s.Bbl 

loden  sich  4^  Giaa  FaaentoA 

23.  De»  Wabtr  H.,  36  Jahr»  alt,  I1itfcS>* 
bs^  ia  hohem  Gfade  al^emagert^  daKh 
•hweibe  ond  hakCuchaa  Fiebar  aatkiaftat,  aul 
edem  def  Fnbe  behaftet ,  warde,  da  Hala^ 
id  Braitscfainersea  sich«  fawrhKfnmeftaoy  aia 
l  August  Tanäiadrt« 

lo 
3UnzeB,3Dfachiiiea,6  Graass  1627Cir.  Blat 
ddeo  sich  8  Graa  Faseittofi 
Ia  anderen 

SUaaea,  6  Dfaehn.^  46  Giaa  a  1846  Gr.  Bhil 
tten.eattaiten 

4Drachnh»49GfaBaB  299Gr«fettet 
ther  Bettandtheile, 

«ind  1  Drachme,  176raa  SS  776r«fattef 
Bstaodtheile  a«  d.  Serom. 


)  enthielteo  also  1846  Gn  Blut     1470Gr.  wie- 
ierige  Beetaadtbeile. 


-  \ 


24«  Der  Scbubtnacher  P.^  23  Jahre  alt» 
&ger ,  achwäcDich ,  litt  seit  eioigen  Tagea  an 
»tKiiodlicheiii  Lungencatarrh.  Das  Fieber  war 
aUg;  der  Pols  hatte  80  Schläge*    In 

3  Unzen,  30  Gran  s  1476  Gran  Blut 

Qden  sich  3  Gran  Faserstoff. 

J«>«w.LXXXVII.B,6.SC.  B' 


—     18    — 

lo  '  . 

ö  Uoeen,  2  Drachmeo^  16  Grao  s  2536  Gr.  BU 

tvareo 
AVnze,      —    ---      22Graas=2  602 Gr. feit« 
YOther  Beataodtheile, 

und     1  Drachme,  33  Grao  s     93Gr.feiief 
aaB  dem  Serum  gewooneoer  ' 

Bestantheiie  eatfaialteo. 
Ea  Caodeo  sich  also  in  2536  Gr.  Bkt  1941  Gl  wii- 
seriga  Bestand  ihaiie» 

25.  26.  Der  Weber  S.,  22  Jahre  alt»voi 
phtbisischem  H^i>it<is>  Sohn  einer  pbtbiiiite 
Mutter  I  war  schon  früher  beständig  mit  Bru$^ 
schmelzen  behaftet«  Am  7.  Joli  überstand  d 
die  Operation  einer  Mastdarmflstel,  worsirfdii 
Brustleideo  alsbald  vei:8tärkt  hervortrat.  0^ 
grofsen  Erfolg  waren  mehrmals  blutige  Schrofi* 
köpfe  ond  Blasenpflaster  auf  den  Brustkastea  if- 
plicirt  worden.  Da  später  noch  heftige  Cor 
gesiioneft  zum  Kopfe  hin  sich  einstriilen»  md 
am-  18«  August  eine  Venäsectioa  ▼orgeoonM 

In 

.  4  Unzen;  5  Drachmen,  24  Gran  ss  2244Gr.6U 
fanden  sich  'S  Gran  Faserstoff!  ' 

In  anderen 

eUnzen,      —    —      22 Gran =2902 Gr.  Blit 
waren  enthalten  i 

1  Drachme,  55  Gran  =   115  Gr.  fester 
aus  dem  Serum  gewönne-^  /  i 

ner  Beste ndtbeile« 
und  lUnze,'  '—    —    28 Gran  =  '608Gr.M«i 

rother  Bestandtheile  • 

Es  enthielten  also  2902 Gran  Blut  2279  Gr.  ^^ 
seriger  Bestandtheile« 


—     19     — 

Am  20.  Aagost  ward  abdcnialt  du  Aüm^ 
laCi  aogeataliu 

In 

3üii2eii^2Dfac1uiieD, 46rao  s  1764 6n Bbt  ' 
fanden  sich  6|  Gran  Faaerstofi 

In  anderen  '^ 

3Üttzen,3I)raGlinien,226ran=16426r.  Blot 
waren  enthalten 

4Dtaebnien^33S6r.  ss  273|(3r.  h» 
ater  rotber  BetUndtheile,  .  . 

.    ,?°*      1  Drachme,  22  Granr=    82 Gran  fe- 
aterBesfandtheile  a«  d«  Serom,  ^ 

E»  fanden  aich  abo  in  1642  Gr.  Bkt  I296i*  Gran 
wässerige  Bettandtheile*    . 

37.  Der  KaUnndmcker  P. ,  aait  langte  2eit 
nit  chronischem  Rhewnatismas  behaliely  ein 
starker,  kraftiger  Uann  ron  38  Jahren,  wSnscht# 
Tenasecirt  so  werden« 

In 

3Unsen,4Drachmen,436raa38l723Ch'.  Biet 
fanden  sich  3^  Faserstoff« 

In  anderen 

4  Unxen^  7  Drachmen,  37  Gfan  =a  2377  Gr.  Blnt 
waren  enthalten 

7DrachmeO|36Grana  456  Gr.  fester 
rother  Bestandtheile» 

und  1  Drachme,  28Gran±=    88  Gr.  faster 
Bestandtheile  a .  d.  Serom.  . 

Es  enthielten  also  2377  Gr.  Blnt  1633  Gr.  wie* 
aerige  Bestandtheile. 

B2 


—     20     — 

28.  Der  Sclinlimaclier  B.,  »lo  bafti^erHat 
iFOft  ungefähr  32  Jahren^  HämorrheUaiiittJ 
an  Congettiooen  cum  Kopfe  und  tta  Schwir 
del«  Am  4ten  September  ward  fßB$  Teo 
•ecdon  Torgenommen. 

In  ♦ 

4ünsen,     ~    —    146ran=i934CfaaBi<« 
waren  2  Gran  Faserstoff  enthalten« 

In  anderen 

.  4  Unsen,  2  Drachmen^  1  Gvao  a»2041  Gr.  Bio) 

fanden  sich 

öDräclimen,  4l6ran=s  3416r.fa<| 

n>lher  Bestandtheile^  i 

und    1  Drachme^  44 Gran  =  lOfGr.feitt 

Bestand  theile  a«  d.  Serom.         _..-« 

Es  enthielten  Also  2041  Gran  Blnt  15966Mii 

eerige  Bestandtheile. 


»  > 


Versuche. 


(Zu  Stttf  20.) 


Fr« 


H 


o 

9 


SP  d 

2i  i' 


**  et 


^1 


m 


In  welchem  VerbältniMe  steht 

der  Gehalt  «n  festen  Bestand- 

tbeilen :  Cruor  undEiweils  ziun 

Faserstoffgehalt  ? 


172,929 


194,320 
161,972 
1-15,691 


38,429 


788,642 


299,401 
175,052 
151^074 
140,218 
165,557 


46,836  758,844 
41,7121796,316 
54,720(799,589 


211,358.:  7,083  =  1000  :  33,507 


42,064 
39,628 
33.502 
52,103 
49^637 


162,629 
172,045 
158,443 

204,945 
146,4f)6 
188,780 
193,459 
191,838 
197,949 

167,075 
135,342 


39,702 
25,803 
42,715 


41,805 
32,977 
4L407 
13,918 
37,022 
36,672 


SO,950 
52,6<tö 


057,935 
785,320 
815,424 
807.674 
784,8(J6 


241,166 


5,458 
203;684  ;  4,9 17 
200,411^:  4,887 


1000  :  22,387 
um  :  24,140 
1000  :  24,384 


3«,065 


3,869 
214,670  :  3,520 
184,576  :  3,787 
192,326  :  3,7Ä 


215,^194 


1000 
10(K) 
1000 
KNM) 
3,826  =  IWXJ 


11,313 

16,444 
20,528 
19,415 
17,774 


797,579 
802,152 
798,842 


202,421  :  3,126  = 
197,848      -^  """ 
-201,158 


753,250 
820,557 
769,813 
792,623 
771,140 
765,379 


781,969 
812,053 


3,070  = 
2,942  = 


1000  :  15,492 
1000  :  15,516 
l(XK>  :  14,625 


246,750  :  2,731 
179,443  :  2,612 
230,187  ;  2,370 
207,377  :  2,337 
228,860  :  2,248 
234,621  :  2,032 


1(K)0 
JOOO 
1000 
10(J0 
lOOf) 
lOOÜ 


11,067 
14,555 
10,295 
11,264 
9,822 
8,635 


218,031  :  J,034  zs  MOO  :    4|742 


J 


—     21     — 

0 

Du  Mesuitau  porsUhendtr  Unternttkungmu   • 

Schoo  ein'flächtiger  BGck  auf  Torsteh^nda 
taBtilariscbe  Uebersicbt*  fiber  meine  Veriocha 
ergibt  grofse  Scbwankangen  ip  den  quantitali« 
Ten  Verbältnissen  der  einzeloen  nähern  Beitabd*« 
tbeile  des-  Blotet,  je  nach  den  Tertcbiedenen  Indivi- 
duen ond  deren  Zustanden.  Es  iit  aber  dieses 
Besnilat  keinesweges  ein  nnervrarletes  au  nen« 
nen^  und  es  bedarf  blofs  einer  Berücksichtigung 
der  Rolle,  welche  das  Blut  in  unserem  Korper 
spielt^  nm  grofse  Abweichungen  in  der'Weis« 
seiner  Zusanxmensetzung  schon  im  Voraus  wahr- 
scheinlich zu  finden.  Das  Te^ose  Blut  wird  ge« 
bildet  und  stets  erneuert  durch  die  aus  den 
Verdanungsorganen  mittelst  der  lymphatischen 
GefSbe  aufgenommenen  nährenden  Substan- 
cen^  welche'  cum  Materiale  werden  soNen  für 
die  Bildung  und  Erhaltung  der  verschieden- 
artigsten  Gebilde  unseres  Kprpers^  indem  sie 
nach  Erleidung  Ton  wesentlichen  Veranderun- 
gep  innerhalb  der  Gefafse,  namentlich  durch 
den  Act  der  Respiration^  spater  von  den  Ar« 
terien  aus  theils  in  die  Zusammensetzung  der 
Organe  eingehen ,  theils  vielleicht  blos  einen 
specifisch  belebenden  oder  reizenden  Einflnfs 
auf  viele  Gebilde  ausüben«  Aus  den  Gebilden 
des  Korpers  nimmt  das  venöse  Blut  ferner  Stoffe 
auf  ^  welche  durch  die  lebendige  Thätigkeit  und 
duri^h  die  Wechselwirkung  derselben  verbraucht 
sind.  Somit  enthalt  es  aufser  den  bildsamen  • 
und'  zur  Belebung  bestimmten  Stoffen  zugleich 
solche,  welche  momentan  oder  dauernd  zur 
Erhaltung  der  Organisation  nicht  mebr  geschickt^ 
Behufs  der  ungestörten  Fortdauer  organischer 
Thätigkeit  im  Btute  umgewandelt  oder  aus  dem 
Körper  nothwendig  ausgeschieden  werden  müs« 


«<•     23     — 

•eil«  E«  hl  also  da»  Tanose  Blat  Trajer  io< 
wobi  dair  sum  Crtatca  allar  Gebüde  bHÜnm- 
^o  Stoffa^  ^ia  aacb  deTJenigeOy  welche  mit 
(akt  dar  Thatigkail  ab-  und ausacheidenierOi* 
(aoa  aui  dam  KSi^par  aatfbrot  wardea  lolteii. 
Somit  IiOQDeo  wir  alao  das  vai^Ssa  Biatekdeo 
tabegriff  das  Matarials  batracbtao,  dnrck  d«s- 
aan  mabr  ode,r  minder  Tollständige  nad  mao- 
oicbfa^he  Umwandlong  untar  Eiofiub  der  Le» 
beoskraft  Gabiida  und  Secxeta  banrorgebN 
koooaB.  ^ 

AU  Umataodat^walcha  aa(  aeioa  Zniaa* 
mansatsQDg  modificirand  eiowirkan  koaie«, 
möcbtaa  Torsiiglicb  fo^geodazu  batrachlaotcfB. 

1)  Qualität ,. und  Qoaotität  dar  Nabnap* 
atoffa. 

2)  Art  pod .  Stärka  dar  E toährongsthati^ft 
4ar  Tarscbiadeoeo  Gebilde  das  Korpars»  die  f 
nach  der  Individaalitäti  dem  Lebeosaltar,  Ica 
FalatireD  GaaiiDdheitszus.taDda  augeoscbeislidiio 
grolse  AbwajchuDgeo  zeigen, 

3)  BaschaiTenheit  der.  ^ecrationstbätigkeit. 
Sind   also  scbon  in  der  BescbadBEenbeU  ^ 

Qlutas  yarscbiedaner  ralatlr  gesunder  Ueflscbeo 
groCia  iodiyidaeUa  Seh  Tränkungen  wabncbaB" 
licb|  so  stehen  oocl\  bedeutendere  in  deo  tci^ 
achiadaoeo  krankhaften  Zoständeo  zu  erwartai. 

,  Faasan  wir  na<;li  diesen  einlaiteodao  B^ 
merkungan  die  ResnUata  der  oben  milgstb«!^ 
teo  Versuche  zusammen  |  so  ergeben  SKb  fol* 
gande  Tbatsachan: 

1}  Der  Fasarsto%ehalt  des  yanösen  BbtH 
ist,  ja  nach  den  T^erschiedeoen  lodiridueo  oo' 
deren  Krankheitszuatanden  schwankend  t^ 
achan  1,034  und  7,083  auf  1000  TheUe  Blit. 

2)  Die  mittlere  Menge  des  Faserstoficii* 
IPOO  Xheilaa  Blul  beUägt  3»d9&t 


—     23,    ■—  .  \ 

V 

.3.  .Die   geriogste  Meoge  desselben,  wurde 
angetroffen  bei   Menschen^   deren   Zustand   am 
meisten  dem  g^su&den  sich  näherte«   (S.  Beob- ' 
ifchtong  28.  u.  19),  wo  der  Fasersloffgehalt  id 
1000  Theilen  Blut'  1,034  u,  1,546  betrug, 

4.  Die  grofste  Menge  Faserstoff  enthielt  das 
Blut  von  Indiyidaen,  Welche  mit  Entzündutfg 
(der  Longen)    behaftet  •waren.    Der  Fascrstoff- 

•  gehalt    auf   1000  Theile    Blut  schwankte   hier 
zwischen  5,58^  u.  7,083.  ' 

5.  Auch  bei  Phthisikern  zeigte  sich  der* 
FaSerstoffgehalt  des  Blutes  betrachtlich ;  \es 
schwankte  zwischen  3,0'70  und  4,917  auf  1000 
Theile  Blut.  Das  Stadium  des  Leidens  scheint 
auf.  den  Fasetstoffgehalt  des  Blutes  ron  keinem 
entschiedenen  Einflüsse  zu  seyn. 

6)  Bei  zwei  Schwangeren  betrug  der  Fa« 
&erstoffgehalt  2,942  und  4,305  auf  1000  Theile 
Blut.  *  » 

7)  Bei  geringem  Faserstoffgehalte  des  Blu- 
tes ist  in  der  Regel  die  Menge  der  festen'  Be- 
standtheile  überhaupt  geringe;  bei  grofsem  Fa- 
sefstoffgehalte  dagegen  am  grofsten.  Doch  läfst 
gröfserer  Faserstcffgchalt  nicht  durchgangig  und 

'  immer  auf  Vermehrung  der  festen  Beständtheile 
überhaupt  scbliefsen,  kommt  vielmehr  auch  bei 
auffallend  starkem  Wassergehalte  vor.  (S.  Be- 
obachtung 21.) 

8)  Auf  1000  Theile  fester  Bestandtheife 
kommen  durchschnittlich  15,728  Theile  Faserstoff. 

9)  Der  Gehalt  an  Wasser  schwaukte  zwi- 
schen 057,935  u.  820,557  auf  1000  Theile  Plut. 

iO)  Die  mittlere  Quantität  des  Wassers  in 
1000  Theilen  Blut  betrug  782,995. 

Vergleichen  wir  nun  zum  Schlüge  meine 
Angaben  mit  dem  Befunde  anderfr  Beobachter^ 
&o  ergibt  sich  Folgendes: 


—    24     ^ 

ad  1.  BScksIdillick  des  FmenttiOpUbi 
im  Blale  weichen  die  eiozelDen  niiinenid)ii 
Angeben  »ebr  Ton  ei  Dander  ab.  ZmnTbfQats 
dies  Resultat  auf  die  Terscfaiedene  Ualenndungi- 
methode  so  schieben  sejrn,  Berzdka^  Lassiipa 
und  Ihnis  haben  den  Faserstoff  TorstberWi- 
gnag  Ton  Fett  and  Leim  befieit«  Berze/utfni 
ip  1000  Theilen  Blat  nnr  0,75,  Lasiaiptl^^ 
Denis  2,7  Faserstoff.  Letzterer  gibt  ab  Giei- 
«en  des  Kormales  2>51  n.  2,8  an. 

Die  übrigen  Uotersocher  haben  iw  lasc^ 
etoff  nach  der  Aosscheidang  aas  dem  Blote  ebn 
Weiteres  eintrocknen  lassen.  Uater  ibiei  ^ 
FQurcroy  in  1000  Theiien  Blat  M-4^F^ 
aerstoff  gefondeo.  Die  DarchschDitUzalil  ms 
Sigwart^s  (nnTollstandig  mitgetheilteo)  Teno* 
eben  betrigt  nach  Nasse*s  Berecbaso^V; 
John  Davy  faad  in  einem  Falle  1»5.  Berihü 
fand  bei  einem  Plethorischeo  1-^9  nodbäe.' 
nem  Bämoptoiscben  5,5.  -—  Die  sahlreicb^it 
Beobachtungen  rfihren  von  Lecanu  her,  ^^ 
eher  aber  nicht  durch  Schlagen  des  Blotes,  s<^ 
dern  durch  Aaswaseben  des  Kucbesd  ^eo  ^' 
aerstoff  gewann«  Er  nntersochlq  meist  da« B^ 
Ton  Kranken  and  fand  die  Faserstoffineo^  j 
1000  Theilen  Blut  schwankend  zwiscbetl.>^ 
nnd  79235,  erhielt  also  ein  Resultat,  deoi' 
meioige,  durch  eine  andere  BehaDdlao^vflj 
des  Blutes  gewonnen,  gleich  kommt         j 

ad  2.  Lecanu  gibt  als  HitteUaU  ao»^ 
Beobachtungen  4,298  an«  ^     ^ 

ad  3.  Bin  wichtiger  Unterschied  sdieiitH 
scheu  dem  Faserstoffgehalte  bei  gesundes^ 
bei  kranken   Uenscben  obzuwalten.    Bt 
Nasse  (das  Blut   iq   mehrfacher   Biasicfa>^ 
siologisch    und    pathologisch    ont ersucht. 
1836.  f.  90)  bäU  die  X.«c«Aif*icben  Asp^ 


r 


^     25     - 

ZU  hoch,  i^^ahrscheiolicb  deslialb  y  weildie  To« 
dmdueo,  ^eoen  er  das  ßlat  eptoommeD  hatte, 
keinesweges  zu  den  gesundeo  gehörten."     iJch 
Labe,"  fähxt* Nasse  fort,  „niemals  7,2^5  Faser^ 
BtolF,   wie    Lecanü    gefunden    hat,    bei  einem 
gesunden  Menschen  angetrolTen)   höchstens  4^0« 
Unter  den  22  Menschen ,  deren  Blut  jener  Che- 
iniLer  tut  Untersurhuog  benutzte^  waren  höch- 
stens 4   noch    ziemlich   gesunde.      Aus    diesen 
gibt  ichon  das  Mittel  eine  et Wtifi  niedrigere ZahV 
Dämlich  4,036;  aber  auch  di^se  ist,  meiner  Un- 
tersuchung nach,   zu  hoch.     Die  Mittelzahl  aus 
12  Ton  mir  untersuchten  Fällep,  welche  Man-. 
Beben  betrafen,   die  so  gesunc(  waren,   als  nur 
eben  welbhe^   wegen   eines  noch  iiri  Entstehen 
begrilTenen    or<lichen   Leidens  öder  prophylak- 
tisch   zor   Ader    gelassen    werden ,     ist  2,ö5." 
Thackrah  (bei  Nasse  S.  358)  gibt  den  Faserstoff- 
gebalt bei   Gesunden  auf  2,8  an,   stimmt  also 
sof^ohl  mit    Nasse ^    der  den .  Faserstoff  durch 
Schlagen    des   ßlutes  gewonnen,   als  mit  Denis 
übereio  ,  wogegen  der  Befund  Ton  mir  bei  zwei 
fast  Gesunden  geringer  ausgefallen  ist« 

In  den  meisten  Fällen  der  Krankheit  scheint 
also  eine  Vermehrung  des  Faserstoffgehaltes  vor- 
rukommeo,  welche  Thatsache  Wffiting  Teran-i« 
lafst  bat,  Vermehrung  des  Faserstoffes  in  allen 
Ürankheiteo  anzunehmen,  wahrend  Copland  Ait% 
Klofs  von  den  acuten  Krankheiten,  besondere 
im  Anfange  der  fieberhaften  gelten  läfst.  JSass0 
I.  c.  S.  273  u.  374  bestreitet  dagegen  die  Giil« 
tigkeit  dieser  Behauptungen  und  stellt  ohne  sp#w 
:hllere  Begründung  den  Satz  hin,  dafs  in  chro« 
nischen  Krankheiten  in  der  Regel .  die  Menge 
jes  Faserstoffs  Vermindert  sey«  In  einer  An« 
inerkung  spricht  er  sich  noch  ziemlich  unver« 
Uändlicb  so  aus;  „die  oacbme' —  ^ — '^hounv 


—     26     — 

Mtt  im  Bereich  des  Normals  unter  gewitNo 
V  erhäitpuseo  I  die  noch  keine  Krankhek  be- 
grSndeoy  Torkommende  grofste  YermindeniD; 
dee  Faeerstoffgehaltee  ist  so  beträchtlich,  alsiie 
in  den  Krankheiten  ^  welche  mit  YermiDCJening 
dieses  Bestandtheile^  verbanden  sind,  nicht  ge- 
wöhnlich ist.^'  —  Indefs  vridersprecheri' der  obi- 
gen Annahme  von  Nasse  die  Versoche  tos 
Berthold ^    Ton  Lecanu  and  besonders  tod  mit 

*  Stt  entschieden,  als  dafs  ich'dieselbe'gelteDlaS' 
^  ien  konnte  ;'aach  i/vird  sie  durch  die  Versociie 
Yon  Hennings  (Bleichsncht  3,0  and  5,0  Fafle^ 
•toff),  von  Nasse  selbst  (gewöhnlich  iiberstei^ 
der  Faserstoffgehalt  in  der  Plethora  nicht  3,5 
und  nur  selten  erreicht  er  diese  Hohe.,  und  fer- 

'^ner:  bei  der  an  Hypertrophie  des  Herzens  Lei* 
denden  sind  die  Differenzen  1,2  bis  3,8  osd  iu 
Mittel  ans  5  > Fällen  ist  2,4),  von  Miilder[^^ 
eerstoffgehalt  in  der  Cholera  12,9)  keineswegei 
bestätigt.  Dafs  in  der  Purpura*  simplex  der  h- 
serstoffgehalt  nicht  vermindert  sey,  gibt  "Sam 
selbst  an.  lieber  den  Scorbut  lauten  die  Ad* 
g^ben  widersprechend.  Die  Angaben  Ton  Gaid' 
ner- und  Wedemeyer ,  ^euen  zufolge  beim  Mor- 
bus maculosus  Werlhofii  Verminderung  des  Fa- 
^  serstoffgebaltes    Torhauden    Seyn    soll,    T?erdea 

von  IVhiting  widerlegt.  Somit  bleiben  nardie 
von  J.  Davy  und  Brande  über  geringeren  Fa- 
serstoffgehalt bei  Apoplexia  pulmonuaiaDdHiro- 

'erschütterung,  vorläufig  unbestritten  übrig.   Denn 

NasseU  Versuche  über  das  Blut  Ton2Wcibera 

ünd4Hännern,  welchen  während  der  Ohoinacht 

ar  Ader  gelassen  wa'rd ,  ergaben  als  Mittel  Mi 

s  (j^renzen    1,5 — 2,8,    eiueo    Befund,  der  m 

hr  deui  normalen  sich  nähert,  dafs  von  Ver« 

inderung  des  Faserstuffgehaites,  nicht  die BeJ< 

jyn  ktfiin.- 


r 


t 


-»     27     — 


V 


Viell^icbt  koDoeo  wir  io  dem  kutgtlhoh^nm 
iejD  fast  liller  Sabfttanvrennebroog  aoserer  Or^ 
gäbe,  in  der  VermiDderaag  ihrer  Bmabriiog  ond 
ifares  Ersatzes,  in  der  Abmagerong,, welche  wi? 
wäbreod  der  meieten  KrankheiUzastande  beob-> 
acbteo,  deo  Grand  finden,  der  in*  der  Regel 
Vermehrung  d^s  Faserstoffes^  desjenigen  Be-* 
ttandtbeiles  des  Blntee  bedingt^  welcher  yor« 
zagsweise  zum  Substanzersatz  unserer  Körper* 
gebilde  Terwendet  zu  werden  scheint. 

ad  4«  Mein.  Befand  Eucksichtlicb  des ,  an- 
sehnlich vermehrten  FaserstoffgehaUes  im  Blute 
solcher  Individuen,  welche  mi^  entzüodlichen 
Leiden  behaftet  sied,  bestätigt  frühere  allge- 
meine Angaben  aber  diesen  Gegenstand  yoll« 
kommen.  riamentlicli  freut  es  mich,  dafs  ich 
mit  J^nnings  und  Thackrah  übereinstimme« 
Ans  8  Fällen,  welch«  Jennings  untersuchte« 
ergiebt  sich  als  Mittel  7^  «1^28.  Bei  einem  Manne^ 
welcher  ap  einer  durch  äufsere  Veranlassung 
entstandenen  Entzündung  litt,  fand  er  10^0  Fa^ 
serstoff.  Bei  einem  Kranken  ward  schon  yor 
dem  ersten  Frostanfalle  Vermehrung  des  Faser« 
stoflgehaltes  beobachtet,  so  dafs  letztere  yiel« 
leicht  jiicht  Produkt,  sondern  Ursache  des  Fie- 
ber8<^ist  (bei  Nasse  L  c  S.  97),  Bei  entzüod- 
lichen Krankheiten,  namentlich'  bei  der  Pleu- 
ritis, ist  nach  Thackrah  die  Menge  des  Faser- 
stoffes sehr  yermehrt,  indem  sie  4,5,  5^5  und 
7,2  beträgt.  (^Nasse  I.  c  S.  359.) 

Viel  geringer  sind  wieder  die  Angaben  yod 
Nasse  (S.  96),^  In  10  Fallen,  in  denen  das  Blut 
mit  eii<«T  Faserbaut  yersehen  und  Entzündung 
irgend  eines  Theiles ,  besonders  der  Brustorgane 
zugegen  war»  fand  er  als  Mittel  des  Faserstoff«* 
Cehaltes3,4&  (Grenzen  1,7  und  5|ö),    Io  tdFel» 


—     28     - 

I^D|  !o  denen  äas  Blat  too  EnlzojiJoiipkm- 
\.ßif.,  ungeachtet  keine  Hinderoissa  obw«ItetiO| 
nicht  faserbäutig  sich  gezeigt  hatte  ^  wu  üe 
Dorchtchnittszahl  3^50. 

Bei   entzündlichen  Krankheiten  Yabt,  oad 
gneinen  ood  ThackraKs  über^institnmeDdea  Yei- 
suchen,  Mangel  der  Kruste  nicht  aaf  eineo  ge- 
ringeren Faserstoffgehalt   des  Blotes  schlielMO. 
Auch  Denis  fand  im  Biute^  das  eine  Speckhast 
seigte,  in  der   Regel  eben  so  Tiei^  bisireiin 
selbst  weniger  Faserstoff    als  in  nicht  faisrbii- 
tigem  Blnte.    Dafs Nasses  nnmeriscbe  Äogaitei 
eben  so  lauten,  geht  aus  den  eben  aogefabitefi 
Sätzen  hervor.    Nur  fiig,t  er  hinza:  „Seitiei 
Zeity  dalsich  diese  Berechnungen  anstellte,  babe 
ich  nun  noch  in  fielen  anderen  Fällen,  deol^ 
Aerstoffgehalt   gemessen  und  in  der  Regel  iia 
Xaserhäutigen  Blute  einen  Termehrten  Fasentol' 
gehalt  angetroffen.    Besonders  war  dies  in  if^ 
Entzündung  der  Fall."    Schade ,  dals  alle  spc 
ciellen  Thatsachen  fehlen! 
.    '  ad  5«  Mein  Befund  bei  Phthisikero  irider- 
epricht  den  gewöhnlichen  Annahmen,  wonadi 
ihr  Blut  reich  an  Serum  seyn,  aber  wenig  Fa- 
serstoff   und    färbenden    Bestandibeil  eoüiallti 
,  0oll.  {Andral  palhoK  Anat»  .von  Becker^  I«  '^ 
Clark f  die  Schwindsucht^    herausgegeben  tob 
btannius  S.  176).     Ich  will  mich  nicht  auf  A 
etwas  fabelhaft  lautenden^  das •  Gegeotbeii Te^ 
eicbernden  Angaben  von  Meid  Clanny  beroff^ 
sondern  blofs  den  Umstand  it\  Erinneraog  bn'^' 
gen  I  dafs   schon    die   be^  Pbtbisikem  so  iil>^^ 
auis  häufigen   intercurreoten  EntzüodungeD  [^' 
inentiich  Pleurilis)  meinen   Befund  im  Voratf 
wahrscheinlich  machten, 

ad  6.  Die  von  mir  angestellten  zwei  V*- 
luche  bei  Schwangeren  scblietsen  in  ibreo  h 


—     29     — 

•altäieii  an  fremde  Verkacfie   sich  an.    Oenh 
fand  bei  ihnen  keine  entschiedene  Yermehfun^ 
des  Fasersto^gehaltea.    Nasse  (S.  94)  verthei- 
digt  letztere.     Ich   ^ill  wieder   seine  eigenen 
Worte    aoführeo:    ,y&ls  Dorc^schnittszahl   aus 
14  Fällen  fand  ich  3,9  (die  Grenzen  waren  2»! 8 
and  ö,9);  9  Fälle  daroo  hatten  eine  Faserhaut, 
6  nicht.    Erstere  gaben  4,0  als  Mittelzahi|  letz- 
tere hingegen  nnr  3,79,  also  immer  noch  eine^ 
das  Normal  übersteigende  Menge«.    Aoch  schon 
im  vierten   und  filnfteo  Monate  fand   ich  den 
Faserstoffgehalt  vermehrt;   er  betrug  in  5  Fäl- 
len von  Schwangeren  dieser  Zeit,  unter  denen 
nur  zwei   mit  faserbäutigem  Blute  sich  befan- 
den, 3,55,  also  1,05  über  das  Iformal."    Auch 
Thackrah  fand   bei   trächtigen  *Hü&dinnen  und 
bei  einer  schwangeren  Frau .  ZQQahmtf  des  Fa« 
serstoffgelialtes  im  Blute. 

ad  7.  ThacJcraJi  (bei  Nasse  3«  369)  druckt 
zieh  noch  allgemeiner  so  kus:  ^»UeberaU^  wo 
die  Menge  derjenigen  festen  Bestandtheile  des 
Slutes,  welche  aus  dem  Serum  gewonnen  wer« 
den 9  yermindert  ist,  ^d.  h.  also,  wo  das  Se« 
mm  in  geringerer  Menge  Torhanden,  ist  die 
llenge  des  Faserstoffs  yermehrt.'* 

ad  9*  Der  Gebalt  des  Blutes  an  Wasser 
schwankt  nach  Haller^s  Zusammenstellungen 
«wischen  630  und  930.  Die  neuern  Angaben 
schwanken  cwischen  730  und  853,  Lecanu  fand 
768,625  bis  853,135«  Nasse  gibt  als  IVIittelzahl 
muB  8  Versucben  794,2  an.  Thackrah,  wel« 
cber  früher  750 — 850,  also  ala  Durchschnitts- 
quantum 800  angegeben  hatte,  läfst  nach  sei- 
aisn  neuern  Untersuchungen  den  Wassergehalt 
schwanken  Bwischen763 — 845;  Durchschnitts- 


--  j 


—     30     — 

xahl  7d6,55.    Aoch  biermit  tleheii  miiae 
snltate  ziemlich  in  EinkJaog*    . 

Im  Gaasen  teigl  also  der  Wassergeball  dn 
Blutes  viel  mioder  grofse  Schwaokoogen ,  alt 
die  FaserstoffmeogB  desselben ,  wahrscbeiuM 
"Weil  x^ei  wichtige ,  zu  einander  in  aotagoni- 
stischem  Verhältnisse  stehende  SecretionsorgaDe, 
Kieren  nnd  Haut,  zu  steten  RegoIatorendiBsWai- 
sergehaltids  im  Blote  werden^ 


—     31     -» 


' 


«     i   I    » 


IL 

Pas  Jahr  1837. 

'Fortsetzung  der  Krankheiten  Lüneburg'« 

vom 

Medicinalrathe  Dr.  Fischer. 


T^orworU 

Wer  ganze  Winter  war  lau.  —  Es  scheint 
»erbaapty  äah  die  nordischen  Winter,  wenig- 
)os  der  gemäfsigten  Breiten ,  die  alte  Kraft 
cht  mehr  behaupten,  was  sieb  auch,  nach 
srhältnib)  selbst  auf  die  höher  cum  Pol  ge« 
^enen  Länder  entreckt,  und  auch  dies  Mal 
(treckte,  tn  Lissabon  z.  B.  dagegen  blieb 
bnee  am  25.  Dec.  und  2.  Jan.  länger  liegen« 
lannSv*  Zeitung  r«  9.  März).  Dafür  schiea 
h  aof  den  Winter  immer  mehr  die  auch  für 
^  aoiinalischen  Organismen  aufregende  und. 
»paonende,  und  desto  stätker  erschlaffende 
rwirkung  atmosphärischer  greller  Contraste 
'off<enbarda,  wobei  das  Hanptagens  alles  pla- 
ariachen  Lebens ,  was  wir  Elektricität  neu- 
I ,  in  seinen  Gründen  und  Formen  aber  nicht 
gut,  wie  in  seinen  äuüsern  Erscheinungen 
l  Ein&Ussen  kennen,   sicher  die  Hauptvöllei 


—     32     — 

aach  ah  Vermiitlerla  des  gesuDden  nni  kiao* 
kan  Lebens,  ia  der  gegenteiti^eo  EbwultQoj 
swischeo  Saften,  Nerven  und  Muskeln  o.  s.w. 
(schon  Tom  Geschäft  des  Aikmem  ao)  spielt. 

DieseSt  bante  Gc^webe ,  aber  steten  Weck' 
aels  in  einer  gewissen  normalen  BebarrVicbkcif 
was  die  Atmosphäre  und  deo  thieriscbeo  Or^ 
siismu's  so  innig  yerbindet*»  genauer  zu  beobach 
ten,  seine  yerschiedenen  Formen,  Regeln 
(scheinbare)  Ausnahmen  zu  erforschen, 
vorerst  nur  £u  ahnen  un^d  anzudeuten i  düHs 
wir  qbs,  eben  im  treuen  Verfolg  dieser  B&tU 
einer  praktischen,  auch  therapeutischen  h^^[ 
'forschung,  nicht  entschlagen,  mehr  danh* 
aufmunternde  Tbeilnahme  ruhiger  und  äcbid 
Forscher  und  Denker  exmnthigt,  als  M 
wenn  auch  nur  an  einem  bestimmten  Orte  ktf 
gegebene  Gleichgültigkeit,  irre  gemacht.  ^) 

-  Wir  vollen  aber  doch  in  nnsern  prakti«( 
Bemühungen  lieber  bei  historischen  Daten  m 
freien  Reflexionen  darüber  bleiben ,  alsTen( 
eben,  schon  ein  System  dieser  Pfatarforst^ 
aufzustellen.  Wenigstens  kionnte  uns  die  "^^ 
tbeilqog  der  jährlichen  Krankbeitsfofmen, 
che  Büchner  in  seinen  vier  Grundformen 
epidemUchen  Krantcheiisgenius»    Erlangen  i^ 

^  Obgleich  dieses  Jonmal,  schon  im  ebrenvollsi 
machtnift  seines  liberalen;  silseitig  denfcendei' 
ters ,  ein  ftiedliches  nod  fraifucAe»  seyn  ood  ^ 
wird ,  so  kann  es  doch  nicht  amhin ,  auf  deo  \ 
der  ietzigen  einseitigen  Kritik^  und  auf  die  Tr 
tat  so  mancher  Kritiker  aufmerksam  in  macheD,J 
es  nicht  for  unpafslicb  halten ,  ein  eigenes  H 
Jourfud  über  Kritik  vorzascblageo ,  für  welcbesl 
liehe  DaU  zu  gammeln  nicht  ^clfwer  und  nicht I 
,  giebig  Jiir  Wahrheit  und  deutsche  UteneMtl 
»eyq  wurde,      '  F. 


~     33 


aogegeban:  1)  Geala»  erysipelatoides»  2)  g«» 
^triciiSy  3)  calarrbaliSf  4)  mUsmaticnt^  ebea  so 
wenig  genügen,  wie  einem  unbefangenen  Re« 
cententen  in  der  SaUb*  med.  chir.  Zeit  1837« 
No.  94. 9  welcher  doch  aber  mit  ftecht  die  in 
dem  Werke  Statt  findende  Berücksichtigung  det 
EUktricität  lobt. 


Mi 


Sanu 


ar* 


Bmomdet,    ^'  6''  (15«)  (23  Mal  Aber  280   «ud  S7^ 
6"  (140 

T^ernuMMler.    +91*  (24.)  o.  «^e«  (24.)«    (Nor  10  Mal 

etwas  Frost.)  •*     ^ 

mygrmneler.    W"  (21.)  n.  70*»  (39.).  (Meiit  in  die  SO»). 

VTMMif.  (starke)  W,  berrscheod,  doch  sebr  abwechselnd 
mit  N*  a«  S«  terbonden.  N.  o.  S.O.  tom  19. an 
schon  eioige.  Tage^  and  dann  vom  26-^31ateQ« 
Regen  xxn^.Scfmeegeedäacker  in  iast  beständiget 
Abwechielang.  BageX  am  7ten,  9fernheU§  ntfs 
4  Mal« 

Mit  dem  N,M.  (t.)  Baromet«  gef«    Mit  dem  Isten  V.  (13<) 
noch  mehr«  Mit  dem  LY.  (29.)  hoher  Stand  des* 
'  selben. 

Anber  den  )et2t  begreiflich  mandichfacbeii 
catazrhalischen  Uebein^  fing  mit  der  Mitte  des 
Monats  die  schon  früher »  gegen  des  röri« 
gen  Jahres  Schlufs  namentlich  in  Stockholm^ 
Lübeck  und  Hamburg  hausende  Grippe^  odet 
nordische  Influenza,  sich  auch  bei  uns  au  aei« 
gen  ab;  und  swari  eben  wie  1833,  nachdem^ 
nach  einem  sehr  lauen  reiränderlichen  und  stur« 
tcischep  Winterwetter,  unmit(elbar  rorher  ei*> 
siige  Tage  Ostwind  geherrscht«  -« 

Die  Erschelnuugen  dieser ,  als  enitündlich'^ 
^oder  bei  uns  ^ehr  ertihueh)  ntrv'6$  rpn  den 
Jem.  LXXX VIK  B.  6. 8|«         .  6 


\  , 


/^ 


mmU         .^jf  m^ 

f 

Respirationsorgaiieii  tind  den  loftien4tznii«D 
BröDchialbäaten  aab;  diio  ganzen  Orgaüsoiu 
so  seiner  nervösen  und  Gefafsdrcolation,  miit 
gelinder^  oft  aber  bis  zii  den  gelabrlidisteo  ooi 
entfernteMen  Folgen^  altorirenden  Krankbeil, 
waren  dieselben  wie  aller  Orten,  nodichkaoi 
und  mufs  mich  über  dieses,  sonst  anch  als  aßgem» 
nifs  Krankheits ^ Schema  ,  namentlich  der  epidt- 
mischen  Uebel,  sehr  interessante  Kapitel^  htfr 
kufrz  fassen,  da  ich  an  einem  andern  Otte,)! 
der  Berliner  medicin»  Encyclopädie  (Bd«  XVE 
<S.  399)  mich  weiter  darüber  avsgesprocbeB«  - 
Hier  nur  Einiges  über  den  Haaptcbarakter  dei 
Hebels»  seine  allgemeine  BehaadlaagMrt)  10 
wie  Ton  seinen  hauptsächlichsten  Folgen»  ix^ 
jetzige  Brfahrttog  erläutert!  ^-* 

Miasmatisch  durch  eine  gewisse  LoM» 
•chaffenfaeit  oder  selbst  Luftconlagion,  anch^ 
m^al  aus  dem  Norden  uns  zugefSfart,  später dui 
auch  wohl  ein  eigenes  animalisches  Canta^ 
bildend,  und  darin  der,  nur  weit  starken o^ 
ganische  Stoffzersetzu&gen,  doch  aber  bei]»^ 
fem  seltenere,  der 'Zahl  der  dazu  dispootfla 
Subjekte  nach,  herbeiführenden»  asiatisch 
Ckolera  ähnelnd,  befiel  dieses,  auch  ütnÄ 
;  vielleicht  wohl,  gelinder  oder  stärker,  die  Billig 
der  Bevölkerung,  wo  sie  herrschte,  beröbies* 
Hebel,  die  jitkmungsorgane  zuvorderst  mit»' 
oer  oh^flächlichea  entzündlich  -  erethiscbeni  i^ 
Charakter  aber  der,  eben  dadurch  schoojio 
Säften  und  Actioneh  des  Organismus  eiogedriit^* 
ten ,  Alteration  und  dem  Verlaufe  nach,  ^ 
gleich  oder  ■  bald  nervösen  Reizung.  Blotao»- 
leerungen  waren  bei  unsern  Constitationeo^ 
ten  dabei  nothig,  wenn  nicht  zu  inteosiTe^' 
Kche  Brust-  oder  Halsaffectiönen  es  erfa^ 
teil«    Eine  mkTsig  ausleerende^  von  den  zosicb^ 


—     3S     — 

BugegrlSenen  AthmiingsorgaDto  dorcb  die  e^f 
hobte  Secretion  des  Darmkanals  ableitende  uod 
gegenreiteode  Methode  genügte  meistentheils. 
{Salmiak,  mit  dem  Syrap.  Mannae  laxat«  oder 
dem  Infas.  laxat»  Vien,  —  oder  auch  bei  gro* 
laerer  Anlage  zur  Nerrosität^  oder  bald  nach* 
her,  in  mehr  diapborefischer  Form,  mit  Spir« 
Minder,  und  Antimonialibos ,  oder  selbst  mit 
Valeriana,  Arnica  a.  s.  w.  zweckmäfsig  yer» 
setzt:  oder  auch  mit  milderen  Mittelsalsen^  bei 
darnach  zu  angegriffener  Digestion  tertaoscbt). 
— •  Bei  anfänglicher!  oder  späterer  mehr  ner- 
Toser  Erschlaffung  und  träger  Secretion^  der 
Schleimhäute,  entsprach  in  der  Regel  ein  Brec/k« 
mittel  dem  Zwecke^  am  die  Krankheit  nicht 
allein  abzukürzen i  und  auf  einige  Tage,  oder 
liochstens  Wochen  zu  beschränken  ,  sondern  sio 
auch  in  ihren  Folgen  Weniger  gefährlich  za 
machen«  Kaum  waren  dabei,  und  oua  im  ho* 
heren'  Grade  stärkerer ,  und  örtlicher  Bmstaf- 
fektipn,  auch  stärkere  Zugflaster  siehr  notbi^* 
Als  HaujUsjympiom  war  der  lästige  Husten^  w6 
die  Congestion  nach  Brost  nnd  Kopf  nicht  noch^ 
an  stark,    oder  schon  zweckmäfsig  gemindert 

war,  durch  gelindere  losende  und  besänftigendef 
doch  nicht  gern  (a^umal  die  sU/sen  nicht),  we- 
gen Störung  der  Reproduktionsorgane  zu  mifs- 
brauchende  Mittel,  meist  aber  durch  geUnda 
\ Opiate,  gewohnlich  mit  Antimonialibas  rersetzl, 
(Snlphor,  anrät,  antimon.  Mass.  pill.  de  Cynog. 
ans  gr*  j,  oder  Opii  pur*^  gr.  \)  zu  b^Hick-* 
sichtigen.  Die  übrigen  Narcotica,  z.  B,  Hy- 
oscjamus,  waren  wenigstens  anzararlassiger»  * 
— -  Dafs  bald  möglich  und  nachher  auf  dia  Ra- 
stauration des  meist  TerhältnifsmaCsig,  selbst  ^ 
liat  Geliadlgkeit  der  Kraakheitszufalle ,  sehr  ner- 
iros  angegrüfoneB    und  in  seiner  Yardnuiinit» 


w 


•«•     36    .— 

iDtegritat  gMtorten ,  Orgaoismas ,  gMefaeo^ui 
baldmogUch  pablicbe  Reitmittel^  aach,  weu 
sia  rertrageo  werden,  durch  die  gewöhnliche 
Vü/t^  s.  B.  Weis,  wonach  die  Kranleo  m 
grobea  Verlangen  za  haben  pflegen ,  ond  dem* 
nächat  anch  Reitanrationimittel  mapcheri  aid 
tonischer  Art  angewandt  werden  mnsMo,  back* 
tet  TOD  selbst  ein.  Wird  auch  hierin  illei  nadi 
den  Umständen  und  in  dem  rechten  Maabe  ab- 
gemessen, so  gie^t  dies  miasmatiKh-a>at>- 
fiose  Uebel  ein  interessantes  und  lehrreiches, 
ja  erfreuliches  Schema  ron  pathologischer  Bfl* 
nng  ond  Räckwirknng  «b* 

Unter  den  Übeln,  mitanter  Möaate  aii 
Jahre  anhaltenden  Folgen  der  Grippe ,  seidueU 
sich  ancb  dies;  Mal  ein^  trptc  allen  befligMü 
auf  das  Leben  tiefer  eingreifenden  ZofiH 
doch  mitunter  endlich  in  Genesang  übergab 
der  hektischer  und  schleimschwindsSchtigirZi* 
stand  ans ^. wo,  snipal  bei  im  jinfanp  ia 
Krankheit  versäumten  kUthienden  und  eininnir 
Ueheren  ausleerenden  Mitteln^  dann  oftdesBod 
die  Zeit,  Landluft,, Buttermilch  n.  dgL  seht 
Salmiaki  Antimonialibnsi  Opium,  Senegs,  Iifisl 
oder  CarageenmooSf  selbst  China,  QDteiftStt 
mitunter  Ton  länger  getragenen  Zugpflastenirf 
Ar  Brust  n«  dgL  -—  eine,  dem  äofseni  Ai* 
acheine I  Ton  fortgesetxt«m  Fieber,  Sehweite 
Hasten  mit  verdächtigem  Auswurf,  Abmag«ii| 
«nd  gestörter  Verdanung  u.  %.  w.  nach,  akM 
erwartete  Genesung  herbeiführten  (wofosjik 
noch  ein  lehrreiches  Beispiel  im  utfpri/ des  di' 
slen^  Jahres  1838  aufiitelten  werden),  oft<^ 
freilich,  bei  Disposition  su  wahrer  Loageiat^ 
rung,  der  Tod  langer  nachher  die  Scens  icUA 

Wassersucht,  Lähmung,  Atrophie  nsdlb- 
rasmna,   Herzkrankbaaten ,  Rhenmataliie  ^ 


—     87  V  — 

0 

lie;  auch  geistige  ImbedlUtet  o«  dg)»  wa« 
jren'bei  unsern^  im  Ganzen  gesuDderen  und 'ab- 
gehärteteren,  nordjfc/^e/i  Organismen,  wenigsteni 
nicht  so  häufige  I  anhaltende  oder  rerdei^licho 
Polgen  der'  Krankheit,  wie  wohl  anderwärts 
(z.  B.  nach  den  Archires  g^n^rales  de  M4d€^^ 
eine,  in  Paris.)  —  Ueberhanpt  machten  wenig- 

'  etens  unsere  Landleute  meist  dieselbe  ab ,  ohne 
den  heilbringenden  Facultäten  lästig  k^  werden, 

'  brachten  aber  freilich  später  manchen  heilbaren 
oder*niibeiIbaren  Nachzügler  denselben  i^ach. 

Unter  den,  entweder  mit  der  Grippe  enge 
zusammenhängenden,  oder  damit  doch  sehr  ana« 
logen,  jetzigen  fieberhaften  Kranlheitsformeni^ 
war  diehervorstechenditedas  heftige  Fieber  eines 
zarten,  blonden  riertehalbjäbrigen  Fräuleins,  mit 
kurzem  trocknem  Hasten,  einiger  LeberafTectionp 
Schlaflosigkeit  oder  starker  Unruhe,  dorchdrin« 
gendem  Schreien  und  Phantasiren  im  kurzen 
Schlummer.  Nach  dem  Gebrauch  kühlend  aui». 
leerender  Mittel ,  und  nachdem  durch  ein  Brecb« 
inittel  aus  Ipecacuanha  yiel  Schleim  nnd  Galle 
entleert,  und  demnächst  durch  Potio^BiTeri, 
^  einige  Blutegel  an  die  Füfse  nnd  auf  den  Un- 
terleib ^  so  wie  durch  .ein  Vesicator  auf  der 
Brust,  der'  tumultnarische  Znstand  einigerma- 
fsen  grbessert  war,  die  Motter  aber  Obeneia 
mit  allarmirender  Furcht  Yor  Gehirnwassersuchl 
•ich  und  dem,  ihr  Kind  nach  einiger  Unterbre«» 
chung  durch  eigenes  Grippenleiden  wieder  he- 
suchenden  A'zt  quälte ,  blieb  am  6teo  Tage  der 
Krankheit^  da  freilich  noch  heftiges  Fieber  und 
kein  reeller  Nächlafs  desselben  Statt  fand,  nichts 
enders  übrig,  um  Tielleicht  Ruhe  und  einigen 
wohlthätigen  Schweifs  in  diesem,  immer  mehr 
%ls  heftige  entzäodlich  nerrSse  Brustaffeelion 
sich  artenden,   ängstlichen  Uebel  zu  enieletti 


*  —     38     — 

da  Abencli  und  Nachts  Ton  eioerlffiK^angTon 
CTropfeDTinct.theb.  in  einem  mit  etwas  aroma- 
titchem  Walser  Terduonten  Saftvebikel  tod  ei* 
oer  Uosse,  3  Tbeeloffel  Tolt  iA  tweistSadigea 
Zwischearaumen  nehmen  su  lassen ,  worauf  ela 
sanfter  Schlaf,  and  nach  dem  Erwacbea  eb 
ungleich  ruhigeres  und  natürlicheres  Betriges 
(freilich  bei  kaum  zählbarem  Pulse)  eintrat. 
Ton  nun  an  thaten,  neben  den  in  selteDareo 
Gaben  noch  fortgesetzten  nächtlicben  Opieteo, 
•ine  Mischung  aus  Infus.  Valerian.  mit  Extr. 
Gramin.  liq.  und  Spir.  Sal*  dulc.  theeloffelweite 
genommen,  dann  eröffnende  Klysliere  acdeii 
Saft  aus  Ronenbonig  und  Borax ,  zumPinselo da 
aphthösen  Mundes,  Alles  zur  gänzlicheoHeiloo^ 

Ueberhaupt  herrschten  jetzt,  begreiflieb,  je- 
doch nach  der  Mitte  des  Monats  TerinioM 
und  durch  die  Influenza  gleichsam  TerschldO' 
gen,  manche  ^nipre  catarrhaUsch''rheumalfi^ 
Krankheit sformen^  Bräunen^  falsche  CroupSfAui* 
schlage^  Drüsengeschwülste  u«  s.  w« 
*  Unter  den  chronischen  Kranken  zeicboeta 
sich,  besonders  ans,  ein  an  heftiger  Colik  Lei* 
deöderi  welcher  zwar,  seiner  Ungeduld  wegeo, 
confas  lind  schwer,  und  am  Ende  hatbbomoo- 
pathisch  wenigstens  hergestellt  wurde,  so  wie«ii 
anderer,  dessen  langwierige  und  traurige  Brut- 
und  und  Unterleibileiden  zugleich  die  Secus 
uns  offenbaren  wird. 

Der  erste  Kranke  war  ein  junger  sonst Hh 
•tiger  Arbeitsmann,  der  bei  seinen  beni§c< 
•cbmerzhaf ten  Unterleibsleiden ,  die  offenbar  ib^ 
einiger  Leberaffektion  zusammenhingen,  ^f^ 
seiner  Braut  höchst  ängstlich  gepflegt,  xiüiäi 
Aerzte  dabei  über  die  Gebühr  allarmirt  wa^^«** 
Reichliche  Blutegel  auf  den  Unterleib,  aoüdfrie 
warme  Umsch  läge ,  Klystiere^  OI.RiciaiUixsr 


—     39     -^       , 

fortgetetxteh  Ansleenmg ,  CalotnU  nad  Opiam  a* 
••  w«  tbaten  wemg  oder  nicbu.  Wenigsten» 
ging  das  Wioselo  and  Schreien  fast  Tag  und 
Nacht  fort«  Endlich  ^urde  nach  einer  Art  Toa 
Homboputhie  ^  von  einem  dritten  Arst  die  Tinct« 
kaiina  2a4  Tropfen  pro  doai  gegeben ,  die  (be- 
greiflich) gar  nichts  that.  Als  aber  TOn  einer 
Arseoikauflösung  (wo  der  Kranke  etwa -^  Gran 
pro  dosi  bekam),  einige  Mal  gereicht  war,  gab 
es  Linderung^  und  demnächst  häufige  schaumige 
Abgänge  durch,  den  Blastdarm,  so  dafs  die  Bes-. 
aerung  auch  fortschritt..  (War  nun  diesi  oaca 
allem  Vorherigen,  mehr  ein  post' hoc,  ergo 
propter  hpc  ?  oder  giebt  es  etwa  specifische  Af« 
fectioneq  (Entzündungen  ?)  der  Nerven,  oder  ihrer 
Scheiden?  und  eigenthiimliche  Mittel  dagegen^ 
— *  und  kann  das  genannte,  in  tier  Gabe  hier« 
auf,  oder  ans  andern  Gründen,  Etwas  geleistet 
beben?)  — 

Der  andere  Kranke  \1rar  ein  funfsigjähr!- 
ger  Jurist,  ein  guter  Familienvater,  und  Ton 
den  Jünglingsjahren  an  schon  mit  periodischem 
heftigem  Kopfweh  mit  Erbrechen  behaftet,  durch 
eine  gelbgräne  Farbe i  mitunter  Hypochondrie 
und  Mifsmuth  ausgezeichnet ,  und  seit  einiger 
Zeit  mit  Vermehrung  aller  seiner  Leiden,  xa« 
mal  bei  den  ungünstigen  atmosphärischen  Ein« 
flüssen ,  mit  Beängstigungen  |  Herzklopfen, 
Schleim-  und  Bluthusten,  Anorexie  und  Ver« 
stopfnng,  häufigerem  Erbrechen,  Schlaflosig- 
keit u.  8«  w«  geplagt.  Der  .  Puls  war  dabei 
schwach  und  unterdrückt,  doch  nicht  sehr  schnell« 
Seit  langer  Zeit  hatte  der  Kranke  gegen  seine 
räthselbaften  krankhaften  Anlagen  Vielerlei,  auch 
Reiten ,  und  im  vorigen  (ungünstigen)  Sommer 
das  Seebad  gebraucht.  In  den  jetsigen  noch 
Tertielfältigten  und  intensiteren  Formen  eeiner 


^    40     — 

L«Um  aber  nabm  er,  auf  dia  aiaitge  btti- 
fioD  hia  9  die  ia  einem  so  hartoäckigeD  und  lo 
wek  Tersweigten  Uebel  übrig  cn  bleiben  Kbiei, 
lider  Nerveoactiott  uad  dem  Verbältottse  dieia 
Sjrttemt  au  dem  des  Blotei  eine  aaden  Bidh 
taog  Bu  geb^o  /'  Lactuca  rirosa ,  StrsdiinoBiaB, 
Digitalis,  Mineralsioren»  Calomel,  FlonZi0ci< 
Ql.  Ricini  mit  MiUelsalaen,  auch  woU  mit^ 
was  Lac  Salpbor«  (obgleich  nie  eigeaÜidieBi- 
morrboiden  deutlich  geworden  waren),  aacbio 
Klistieren ,  Vesikatorien  auf  Magen  und  Brost  o. 
a«  w»  Vor  Allen,  aber  nütste  noch  das  Opiua,  u 
einem  Viertel  Gran  ab  und  an  und  besoadsngegeo 
die  Nacht  gegeben  j  in  sofern  dieses  nirUicdi 
wenn  auch  nur  im  Tröste  göttliche  Mitisl,  lU« 
krankhaften  Symptome  (aelbst  den  krampfttft 
eingezogenen  harten  Leib ,  wie  den  Luftiniopl, 
der  oft  an  allem  Lie^n  hinderte)  so  miodert^ 
dafs  der  thSrichte  Freund  und  Arzt  mituM 
einen  Schein  wirklicher  Besserung  xu  v^ 
glaubte,  wenn  auch  da^  Oedem  der  Fnb«al 
piebr  Uebles  nicht  weichen  wollte,  •«- 

Die  Resultate  der  LeichenölEnnQg,  wdib 
inir^  Ton  der  Grippe  damals  noch  Niederg»' 
worfenem»  durch  Hm«  Dr,  G.  Lindemam^ti 
Hrn.  Hofmedikus  Dr«  Hiüefeld  mitgetheat  win- 
den,  waren  t  das  Gehirn  in  dem  sehr  sbgeitf* 
gerten  Körper  sehr  weich  ,  in  der  rechten  t^ 
misphäre  unter  den  Häuten  grofse  StsUeo  vi* 
mit  einer  Siilae  bedeckt,  so  auch  mit  w^ 
Blut  und  wäfsriger  Feuchtigkeit,  alsgewobsU 
(der  Kranke  klagte  oft  über  hefligea  Scbatf< 
fiber  der  Nasehwurcel j ,  doch  in  deo  G«!»^ 
höUeu  kcfio  merkliches  Waiser.  Daroot^ 
wohl  ein  Quart  in  der  BruathShIe.  Dai  Birit 
tr^ta   des  vielen  Klopfens  früher  uad  tpü*^ 


\- 


\ 


^    H    '- 

V 

gcioiid,  «bar  Uutteer»  Auch  die  abrigdd  Ein* 
geweido  dem  Antchein  nach  gasond^  Mrweim 
chimg  dar  ]Oa^«a  ako,  namantlich  im  Gehirn» 
abeo  so  gat  eine  ^tark  aatgaprägta  orgaiflaahft 
Terandamng  ala  YerhärtODg«  ood  wahrtcbeiii« 
lieh  ia  dar  Uicoostriiction  and  im  MifsTerbält« 
nifa  dea  Gafab-  und  Narrensyatemt  begründet^ 
BHifata  die  leider  ao  langa  Statt  findeodeo  Kran** 
baneracbainiuigen  pnd  den  endiich  dnrch  BrCitt« 
vaa^rSQcbt  jerfolgtea  Tod  erklären!  r» 

Wenn  aber,  (am  mit  einer  allgemeinereii: 
wichtigen  Betrachtung  diesen  ersten  einleiten- 
den Monat  unser»  Torsulegenden  tumoUnarischea 
Jahres  zu  endigen)  wir  auch  vpn  der  wichtig« 
sten  Quelle  crnserer  atmosphärischen  und  orga- 
nischen Veränderungen,  der  sogenannten  Elek^ 
tricitatf  und  ihrer  Yerschiedanen ,  -oft  nach  den 
Erfolgen  wenigstens,  contrastirenden  Binwir«* 
knngen ,  Allem  nach  genügsame  Beweise  haben^ 
ao  sind  wir  doch  noch  weit  entfernt,  nnsara 
arme  Pathologie  und  Therapie  darauf  einiger- 
mafsen  dreist  gründen  au  können!  Schon,  weil 
es  uns  an  einem  BJeJswerkzeuge  der  atmosphä* 
tischen  Aenfserungen  dieses  Agens  wohl  nicht  so 
aehr,  als  wenigstens  der  animalisch ''Organi* 
sehen  Elektricität  fehlt:  dann  aber  auch  an  ai« 
ner  direkten  Ersatz --  oder  Entziehuitgsmethodt 
derselben  für  die  organische  Masse  (denn  die 
jetzt  angewandte,  durch  Ausziehung  Ton  Fun-» 
ken,  angebrachte  Erschütterungen  u.  s*  w.  scheint 
doch  als  nur  ein  Ausdruck  der  Kraft,  und  nicht 
diese  selbst,  hSchttens  nur  etwas  mehr  Unsi*- 
cbaras ,  Partielles  (Öertliches)  therapeutisch  lai« 
aten  au  können!).  Und  wenn  wir  nun  Jana 
ToUkommnaren  direkten  Methoden  für  das  Aan« 
ÜMre  -und  lonera  unserer  Organisation  auch 
wirklich   aodlich  gafundaa  hätten ,  atwa  duratr 


-*     43     — 

YemiHtteDg  cltr  JBrhihnmf^oi^f  injiihmmn, 
f^  vr.  (wi«  es  in  der  IVa^iir  geschieht),  sowirds 
doch  noch  die  Terschtedeoe  und  tiogewiMeRe- 
eepliVität  unserer  Organisation,  durch  ▼eriio- 
derte  Yegetaticm  und  Aafoabme*  uod  Leilaogh 
lahigkeit  der  festen  nnd  flötsigen  orgaoiKhei 
lllatoe  f8r  dieses  aetheriscbe  Agens  der  Lebess- 
krafl^  d^rch  relatiTes  Erkranken  oder  Abiter« 
ben ,  iRi  Alter  z.  B.  n.  &•  w.  immer  eb  we- 
sentliches Hindemirs  unserer  Mesmer^  oder 
CagUostro* Heilkunst  bleiben.  — 

Um  so  mehr  mofs  man  lächeln^  wenn  mu 
Jetst  «choo  die  Elektricität ,  zu  so  rieleo  Erkia- 
jungen  Yon  Krankheiten  wenigstens,,  bestitnat 
gebrauchen  'will,  so  dafs  die  asiatische  Chol^ 
(and  also  auch  wohl  die  Influenza,  ondilii 
miasmatische  und  conlagiose  Krankheiten?)  1^36 
lind  1837  in  München  mit  der  Luftelektricitat 
genau  cusammenhängep  soll;  dafs  seit  dem to* 
rigen  kalten  Sommer  dje  galvanisch -Degaüfe 
Elektricität  in  der  Atmosphäre  und  in  den  Meo* 
•chen  Torgeherrscht;  dafs  die  Cholera  darnn 
i^nr  Morgens  Torzüglich  befalle  (nach  dem  B- 
•tags-  und  Abendessen  noch  weit  mehr!),  weil 
dann  die  Luftelektricitat  am  gröfsten  sey;  i^^ 
in  München  riele  Gesunde»  und  selbst  To(ii( 
in  der  Cholerazeit  eine  vermehrte  (galfaokii' 
negative)  Elektricität  zeigten,  (HamburgeruJtr 

{arth.  Correfpondent.  1837.  Nr.  8.  S.  aacli: 
Lecherches  me Jico  -  physiologiques  sur  relfetn* 
cil^  animale»  par  J»  P.  Coudret»  Paria  1837.' 
Uolscher's  Annalen.  B.  III.  St.  2.  S.  386). 

So  ganz  schnell  gebt  es  doch  wobl  ok^ 
mit  onsern  Suppositionen ,  Entdeckungeo  ^ 
Anwendungen  in  dieser  wichtigsteo  MeoK^ 
beitsaogelegenheit !  -^  wenigstens  wird  daick 


«>     43     — 

t 

I 

Ttmehnelld '  difl*  BUnri irtragien  nod  Be« 
iümmeo  von  «bgeblich^r  Regel  uod  Wahrheit 
(was  UDserm  Zeitalter ,  aber  auch  besoodetra 
uoaere^  deutfcfaeo  Schriftstellerei  nod  Kritik 
ao  schwer  aufliegt!)  mehr  Schaden  gethaD,  ala 
durch  ein  offenda  BekeontniCi  Von  Igeorans, 
oder  ein  bescheideoes  Würdigen  u^d  AnpasaeQ 
dea  wirklich  Euldeckteik  und  Conatatirlen.  •<-• 

Auf  dem  Cap  ateht  (nach  Capit.  H.  Fo-^ 
Her^  —  Reisen  im  ailanU  Oceäftm  Journal 
Her*  Land-  und  Seereisen  Yon  Fri^denberg^  B* 
LXXXIII.  S,  357)  der  Barometer  ebea  ao  wie 
zu  Yalpataiao,  ao  der  Kutte  Ton  Chili.  Von 
der  Hohe  der  Luftsäule  über  der  Meeresfläch« 
koono  dieaes  Mafsvrerkzeugaa  Stand  also  nicht 
abhängen  I  aondern  too  einer  eigenen  atmosphä«* 
riachen  Beweglichkeit*  Der  Luftdruck,  die  Teu^ 
peratur,  und  die  inagnetischen  und  eiektriacheia 
Aktionen  fanden  aicb  demnach  iibar^U  rerändert« 
— •  Die  JUeteoroIogie  befinde,  aicb  noch  in  ihrer 
Kindheit,  und  der  Meister ,  dam  der  glücklich 
losende  Blick  in  dieae  Mysterien  der  Wiaaen«« 
acbaft  rergoonl  %ey,  aolle  noch  aufatehen.  Mit 
blofsen  lokalen  Beobachtungen »  ohne  einen  Griff 
ina  Allgemeine,  richte  man  nichta  aoa  o«  ••  w« 

Februafi 

Baromäer^  28'  W  7'"  (4.^7.)  o.  27'  6"  7'"  (20,). 
(N^r  7  Mal  unter  28'.) 

Thermometer.  +7*  (mehrmals)  u.  —  7®  (5.  o.  8.)»  (Nor 
die  ersten  9  o.  die  letzten  d  Tage  gelinder 
Frost) 

Mygrometer.    89«  (15.)  n,  65^  (23.)«  (Meist  in  die  80«.) 

Winde  (starke)  6.  ^^  Bis  aom  lOten  meist  odt  O.,  dann 
mit  W.  Vom  2l8ten  an  meist  N.W.  —  Aehel  ani 
feucht  bis  ^am  18ten  fast  bestandig,  dann  mehr 
Hegen  und  Sckneegestöher.  Auch  tiagel  ond  Schaf 
am  2istea.    m&mhefU  aar  9  Mal    Am  If^ 


:^     44     — 

—  « 

IVMHcftf,  fmdl  )b  obern  D/ntioUaiiiy  Pi»  i» 
i«  w.  (Haml,  Cmittpimd.  r»  25.  Febr.) 

Im  Nanmood.(5.)-Baromet«  lebr  hoch«  Mit  demliteiT. 
(12.)  sehr  gef.  MU  d.  Y.H.  (20.)  geH,  H 
mit  d.  L  y.  (20.) 

Bei  dieteo  meteorologischen  TamnlteD,  dbI 
der  ExjiaiiiioD,  Goüilraction  aod  CoogesdoBdet 
Säfte  und  der  Faser,  kamen  viele  PUurmcit 
häufig  mit  Blataasworf  zum  Vorscheioi  niclit 
sehr  athenisch^  sondern  mehr  noch  dem  Grip^ 
pen- Charakter  gemäfs  aoftretend,  daher  nit 
mä/sigen  Entleernngen^  kühlenden  |  mildenJei 
und  krampfstiUenden  Mitteln  (Salmiaki  0^ 
Opium)  oder  in  Verbindung  mit  mehr  reixu- 
den.  und  dabei  die  SchleimabsondernojeD  ui 
den  Sberiiillten  Organen  und  Häuten  mehrbf* 
fördernden  (Spief6glanZ|  Qu'ecksilber,  Seoigav* 
s.  w.)f  so  me  mit  örtlichen  Gegenrsizen  «^ 
dgl.  Torsüglich  zu  behendein.  Man  iah  fo 
Kranken  die  länger  schon  eingeleitete  ViO' 
Wandlung  des  Nerreneinflnsses  und  der  SaA> 
An  den  vorherigen  unordentlichen  wiebtiptiB 
Lebensfunktionen,  so  vrie  daher  an  der  ^ei^* 
grünlichen  (off  gaüigt  oder  gastrisch  genaflotei) 
Haut-  und  Gesichtsfarbe,  die  mit  den  ivaif^ 
xMhen  Wangen  oft  desto  stärker  cootrastiTt^ 
schon  früher  an ,  bis  sich  das  Uebel  daoD^  wi^ 
plotslicfa,  entwickelte,  und,  bei  irgend  fehIe^ 
haften  Anlagen,  zumal  in  den  RespiratioDtn' 
lagen,  häufig,  und  in  nicht  langer  Zeit,  todili<i 
^odigte.  Ein  schneller,  leicht  zuaamn]eosa<it°^ 
fcender  Pi^s,  kurzer  Athem,  mit  eben  soIcbeSi 
und  oft  mit  einigem  blutigen  Aaswurfs  b«^^ 
tetem  Husten ,  Pruck  und  Stiche  in  der  ^^ 
Würgen  und  Erbrechen,  abwechselnd  dax^ 
fall  und  Verstopfung  bei ,  gelblich -weifs  f^ii« 
belegter  Zunge,  trockner  und  schleicbenderHiti«» 


•    -     45  -  -^ 

*  ♦  ^  *  *  •  «  • 

mit 'wenigem  und  dimkel  gefSibten  Harnab- 
gaoge,  waren  die  henrontechendaten  STmpfoine 
eines  UebeIS|  wobei  nicbt  iminer  Salmiak,  bia 
war  gelinden  Darmanaleerung  (mit  Sjr,  Männae 
lax.  Teraelzt)  gegeben ,  mäfsige  orilicbe  Blat« 
anftleernngen  darch  Biategel  oder  Scbropflcopfe^ 
Zngpflaater^  Senega,  Calomel  mit  Opium^  Cam-« 
pber  in  kleinen  Gaben ,  und.  bei  tieferen  Sin« 
ken  der  Nerroutat,  TOn  Anfang  an»  nnd  bef 
Zeichen  Ton  Freiheit  Ton  grober  Gefabspan- 
Bung  in  den  Respirationsoif^anen  (darch  eine 
melv  fenchte  Zunge  n.  daU)  Brecimütel,  wo 
alle  diese  angedeuteten  äfittel  und  Alethodeib 
nicht  immer  halfen ,  wenn  nnr  irgend  nngnn* 
atig4  organische  Bedingungen  in  dem  ergriffe» 
nen  «Korper  obwalteten«  —  So  starb  ein  an- 
scheinend robustes,  aber  durch  blänlith-rothd 
(viol^te)  Wangen  ansgexeichnetes  (renoses) 
2()jShriges  Viehmädchen  in  einer  groCien  Fach« 
fang  auf  dem  Lande  ^  die  bei  ihrem  mShseligea 
Beraf  sich  oft  erhitzt  nnd  dann  etfciltet,  am 
6Ub  Tage  der^  durch  alle  angewandten  IGttel 
immer  etwas«  aber  nie  gründlich,  oder  hiM 
tu  iigäid  einer  Erise  gebeaaerten  Kinnkheit-  -^ 
Eine  45  jahrige  robnslaWascheiuiy  WittwOi  kam 
in  der  Stadt  durch  diese  ifickiseh^  Krankbeita* 
form  besser  darch :  jedoch  mit  genaoer  Ifoth, 
nnd  mit  etwaa  mehr  Umsicht  in  der  BlntTer-* 
achwendnng^  welche  hie  nnd  da  noch  Tpn  neue* 
len  Aerzten«  mmal  den  franzSsbchen,  wieder* 
um  auch  hier  gerathen  wird«  Die  Kjranke 
hatte  aelbat  im  Anfange  ihrer  Krankheit  mit 
Theo  Ton  den  ^pec«  pro  inf«  laxat  sich  Tier 
Hai  abgeführt,  und  Tagea  darauf  ein  Brech- 
mittel genommen ,  bekam  aber  dennoch  Ton 
der  daranf  hinsagemfenen  Facnltät  Salmiak  mit 
elwna  Sju  lUnaae  laxat.  nnd  Abende  wo^juli^ 


%i     4ft     — 

mn  Vvlbrtt  änn  eloetn  Gran  Salph«  antat,  näß 
motu  mit  7  Grao  Opium*  Die  BrasUtiche^io 
wie  der  Scsbkimbttsten  ipit  Blutaaiwnrfy  wor- 
den daroacb)  und*  nach  einem  öftUcb  gelegtei 
Veaikator^  auch  verminderU  Der  Polt  aber 
vrard  8o  acbnell  und  onterdrücktj  dals  man  des 
Salmiak  nebat  den  Säften  u.  s.  w.  sieht  mehr 
iq  abfubrendar  Form,  die  Pnlver  aber  fortoeb- 
anen  U^fs,  wobei  manam'6tenTagederKnoi- 
beit,  bei  doch  gunatigen  Zeichen,  eioesamdit 
Lippen  anigeschlagenen  Blnndee,  aberbfiwbr 
geannkenettPnlae  and  Kräften,  noch  elwai  hivA* 
Senegae  nnd  Valerianae  mit  n^äbigem  Zositt 
Ton  AeOier  anwandte,  Decb  dauerte  ea  6  Wo- 
chen, unter  fortwährendem  Hqatenj.Fiebetbe* 
wegnngen,  Anorexie,  trägen  Darma«|keru- 
gen,  nachherigem  Oedem  dar  Fofaee.!«^* 
^elbat  ohne  Fieber,  ehe  din  Kranke  w^ 
daa  Bett 'yerlaaaen,  und  über  3  Monala,<bi 
aie  sich  wieder  tbätig  in  ihrer  Sphäre  beiclui^ 
tjgen  lonnt«  l  -« 

Ist  denn  abat  mrl^lieh  die  ndttUrt  Qau* 
ittSt  dee  in  der  Pnnamonie  zu  lasaendeo  Bi«M 
nach  eitoem  Durchschnitt  bei-  90  Fälle*,  ^ 
BouiUmud  sagt,  swiachen  4 — 6  Pfund  ia3-^ 
Tagen  bei  Erwachsenen  coup.  sur  coap  ao  f^ 
giefaen?  (Gasette  des  hdpitaux.  No«  66»  f^ 
rUfi  Notizen^  1837,  Aug.  Ifo.  M.) 

Nair  war  jetzt  auch  in  der  Hannoverüclf 
ZAung  Yom  18.  Febr.,  die  Fr^ga  aoa  B«A 
wie  es  sugehe,  dafa  die,  Ton  der  Grippe  «^ 
suodlich  auf  Lungen  und  Gehirn  Befalleo«*! 
durch  Bluteiytziehung  getodtet  würden?  P>* 
wenn  auch  nicht  gerade  diea,  doch  ytw^ 
meiat  nichi,  ^c&r,iacr/,  —  aus  begrcifli*» 
Gründan !) 


—    ,47     -• 

Ueb'erh«t}pt  kamep  fcttt  ySale  TodesfSIft 
nach  auflfalleod  rascher  letxler  Krapkh^itaeob» 
vrickelaog  yor,  und  Uefsea  aich^'belebrjand  und 
barohigeDd  <  waoigsteDS  für  <Ue  Ohnmacht  d«ff 
Kuofti,  darqh  die  Leichenöffaipag  anträtfaselo*  «^ 
So  bei  einem  25jährigeD  blnchsüchiigen  und 
«jtwaa  Terwacbaeoeo  Mädchoft,  was  Tom  IStea 
Jahre  acboa^  bei  fehlender  OlenaUofitioD ,  ^n 
Uersklppfan«  mit  I^iiftmangel  u.s.w.y  beaoodart 
.bei  irgend  stärkerer  Bewegung,  gelitten  hatte,  und 
«akut  ödematoa » .  ao  Händen  .und  Fäbett  in»- 
mal ,  geworden  war.  Leber  und  Hers  ffthiea 
aich  aehr  groft|  das  letalere  besondere  aebr  hjr« 
pertropbitcb ,  in  »eiiien  Hohlen  stark  erweitert, 
^ie  T]rabe8  carneae  derselben  fast  yerknochert^ 
und  Knochenlamellen  mit  scharfen  .Räadem 
im  hintern  Ventrikel.  Der  mit  dem  -fieraen 
TerwächseneHerxbeutel  dick  and  harl^)«  (VergL 
einen  in  diagnostischer  Hinsicht,  and  anchwe*- 
gen  der  verwirrenden  PercussionMtöne  merkwBr^ 
digen  Fall  eines  Hersiibels^  von  Du  Fhüippi^ 
in  Dieffenbach  u«  s.  w.  Zeitschrift.  BU.  H.2«)« 

Auch  eine  42jährige,  etwas  carte  Predige« 
rin  auf  dem  Lande ,  die  schon  länger  an  Schwä« 
che  und  hypochondrischen  Beschwerden  litt,  seit 
einigen  Jahren  nicht  mehr  gat  gehen  und  stei« 
gen  konnte»  yerschied  nach  kurzen  Brustkräm- 
pfen« -^  Das  Herz  fand  sich  auch  hier  in  Weit« 
und  Weichheit  der  Substanz  sehr  yerändert.  — « 

Ein  21  jähriges  plethorisches  unyerbeiradMi- 
tea  Frauenzimmer  in  der  Stadt,  wegen  einiger 
Scoliosis   sich  gern  atark  acbniirend,  und  den 

*)  Eine  nähere  Beschreibung  dieses  FsUqs,  so  wie  dsf 
Präparat,  ist  im  Besitz  dea  Hrn.  Leibchirargoi  Dr« 
BoUcher  In  Hannover,  für  dessen  interessante  Tater* 
läadiseba  bwlknadigo  Anaalea* 


^     4B    ^ 

TantffeädM  jJAbel  noch  am  letft^  Nen^ihi- 
tage  frohnencl ,  (wobei  auch  Gefrornes  genosua 
woTcle),  noch  Die  tnetistrairti  war  leit  der  Ball- 
seit  mager  und  miltfarfafg  geworden^  mit  Fi^ 
ber,  Beäogstigoogeo  ond  mehreren  Uoterleib»- 
liescbwerdeo,  Dte  SecHon  ergab  (am  Bode  £•• 
«ea  Monates)  wobl'  eio  Paar  Qaartier  Eiter  ia 
»nd  iiDter  der  lieher^  bei  deren;  nieht  vomit 
denUich  herrortretender»  schleichender,  nnddod 
so  eindringlichen  pathoIdgischeD  Reactioo  da 
-biähende  Lesben  ttoanfbaltsam  untergraben  w<)r» 
den  war.  —       "  . 

Auch  über  die  fortgesetsteo  Ereigniste  bei 
.nnserm  merkwürdigen  SOjabrigen  Bluter  dunh 
die  Harnröhre  {S.  dieses  Journal  1836.  Sep* 
temb.  S*  61)  lag   schoo   wieder  IntereuuM 

Vor#  "7  ,       . 

Die  Vermischang  des,  immer  eof&^i 
Harns  mit  dnnkelm,  nachher,  beim.Niederfaüd 
^rumösem  Blüitf  in  der  Quantität  einer  T«i 
^4—6  Unzen)  u;eiti^^«7i4  täglich  nnablässig  bat 
Jnarnen  mit  ausgeleert ,  hatte  schon  seit  SCtti 
Januar  wieder  angefangen.,  — •  Mehrers  l*- 
teriuchnngeo  und  Vergleichungen «  z»  B.  mititf 
Nierenwassersttcht  des  Bright  (S,  aachidasoi» 
liehe  September '»Sinck  dieses  Journab)  mitte 
Harnruhr,  nach  jiretaeus ,  Heberden  ^  Richtet 
Mayer  u.  s*  w«  (in  Treviranus  u.  TiedemaA 
'ZeitiChr.  f.  d.  Phjrsiologie  B.II.  H.2.)  wm^ 
angestellt  y  und  wieder  nicht  pafslich  befosd« 
nur  ausgemacht I  dafs,  nach  Allem,  Mbia 
dreimal  häufiger  als  Frauen  an  diesem  Udiii 
leiden.  Zuweilen,  aber  selten  «od  nicht  laag^ 
ward  der  Harn  wieder  Uar,  und  mmXwo^ 
dem  präcipitirten  Blute  ^,  wenn  die  MaseeÜB" 
ger  ruhig  gestanden :  s.  B.  aiAmal>  all  ^^ 
Kranke,  der  nicht, bettlägerig  war»  aachfoli' 


—     49     — 

)petit  und  Verdaaubff  hatte ,  oacB  dem  Ge«. 
isse  TOD  Tittleff  gekocfateD  Zwetscheo  drei« 
aligen  Stuhlgaog  bekommen.  —  Es  wurdea 
lystiere  too  kaltem  Wasser  and  Ferr.  carbon. 
rst  2  Grao  jferr.  sulphur. ,  uod  dann  gleich 
Dterher  ebeo  so  viel  IVatr.  carbon.) ,  genom<* 
eD,  dabei  zwischendurch  China  im  Dekokly. 
id  als  dieses, Alles  in  einigen  Wochen  dem 
wecke  nicht  entsprach,  das  schwefelsaure  Ei* 
n,  bis  zu  4  Gran »  täglich  2  Mal,  Nach  14 
agen  (Mitte  März)  trat  doch  nun  (ob  durch 
m  Gang  des  Uebels,  temporäre  Erschöpfung 
mBlat^  oder  durch  die  Einwirkung  dieses  Ei* 
npräparates  ?)  allmäblige  Besserung  ein  |  so 
ib  der  Kranke  Anfang  April  sich  merklich 
boo  erholte,  obgleich  er  nicht  bettlägerig  ge* 
eien.  Die  Ductus  Bellini  in  den  Nieren  sol« 
Dja,  nach  Döllinger^  so  weit  eingerichtet  sejn^ 
ib  sie  ohnehin  mehrere  BlutkÖrner  neben  ein« 
ider  fassen  können.  {Veber  die  secundären 
bscesse^  Yon  Nasse,  in  HusVs  Magazin^  Bd« 
LV.  St.  3.  S.  389). 

Wenn  aber  Pemherion  {Krankheiten  der. 
nterleibsorgane ,  übersetzt  Ton  Bresler »  Jenaer 
iteraU  Zeit.  1836.  No.  184.)  meint,  dafsBjla'U. 
i^fte  ans  den  Harnorganen  nur  unbedeutend 
id  nicht  ängstigend  seyen,  so  fragt  der  Rec« 
hoo :  ^funter  allen  Verhältnissen?^^  Beide  babea 
>«r  sicher  keinen  solchen  Kranken  gesehen, 
|r  Qns  noc^  yor  Ende  des  Jahres  noch  merk- 
drdiger  wieder  erscheinen,  und  hoiFentlich  ei-' 
germafsen  noch  erfreulicher  und  belehrender 
'f  diesem  dunkeln  Felde  ferner  überraschen 
ird«    (Geschrieben  am  8.  Jun.  1838.)  «) 

*)  Dr.  Hoeaeh  hatte  einen  analogen ,  onr  nicht  so  schwe* 
ren  Kranken  der  Art.  einen  52jahrigen  Müller,  4en 
er  alt  an  Haematnria  renalis  leidend,  geradesn  be« 

»ni.LXXXYILBd.Ö*St.  D 


.-,     40     — 

I7oc6  seigla  ficht  aofsar  deo  plnirifiscKn 
und  andern  oiioder  wichtigen ,  eatarrhalisdn 
und  ^rheumatischen'  patbologitchen  BrtcbtnQi- 
gen »  auf  den  nach  der  Elbe  (nach  Ostao)  n 
gelegenen  Dörfern  haaptsächlicli ,  nach  einiger 
Pause  fiir  untere  Gegend ,  das  Scharhichy  was 
tmox  dort  eben  nicht  geherrscht,  uodaachjeUi 
i^war  mehr  einzeln ,  darum  aber  doch  mitoit« 
nicht  minder  heftig  und  tödtlich.  —  Aocfaia 
HannoTer  herrschte  noch  dieses ,  so  sehr  nick 
organischer  Zersefzu/i^  strebende  Uebel,  ^^^ 
lebhafter  und  sehr  hofibungsvoller  16)ähn^er 
Sohn  eines,  hiesigen  Freundes>  starb  daselbit 
an  dieser  haoptsächlich  das  Gehirn  belalleodea 
Krankheitsform,  trotz  zweckmäfsiger  Beilis* 
atalten    (durch  Blutegel,    Zugpflaster,   Yi^^^ 

«eichnet.  —  In  ilrei  Tagen  sollten  dietemiolil) 
Schoppen  Blut  abgegangen  seyn.  (Mit  dem  o&i^ 
reicblicben  Harn  gemischt ,  sieht  es  aber  Iddit  ^ 
ans ,  als  es  ist  \)  Ein  Jahr  zuvor  soll  ein  sohiff 
'  Blfltfiaüi  ebenfalls  Statt  gefunden,  aber  norKiMBT^ 
gedauert  haben.  (Mastdarm -^  Hämorrboiden  «)i<* 
wenigstens  nicht  deutlich)*  Die  Farbe  des  Kiu^ 
war  (auch)  icterbcb.  Dr.  A.  verordnete  m»^ 
Banfiiaamen  -  Kmalsion ,  dabei  Schmale  Diät  owi  ^ 
stiere  m\i  SahMok»  Das  Blotbarnen  maisigte  «ckv 
fort,  and  verschwand  nach  3  Tagen.  Ohne  ^t' 
teo  V^irkangen.des,  In  anserm  Falle  zqentbist 
aber»  ohne  Erfolg  angewendeten,  Salmiab  (w* 
Hr«  Dr.  A.  so  grofses  Gewicljt  legt)  hier  giszii  An- 
rede stellen  zn  wollen,  tiezweifle  ich  doch,  sacb^ 
torjahrigen  ebenfalls  kurzen  Uebergaage  deiCil* 
wenigstens  die  angegebenen  Grande  der  diefesj^ 
tsl  beigelegten  HeUung.  (S.  medicim,  Cmtf^ 
des  ipwriemberg.  ärzth  Vereins.  — -  Summariam  (UT 
tig,  bei  Steinacker)  1857.  Nr.  10.  —  ^et^f^ 
über  ^dies  ganze  Kapitel  die  interesaatte  Abk- 
lang Toa  Dr..  Fetter:  Über  dk  Verämdenngn*^ 
Mischung  des  Bnrns ,  u.  s.  w.^  vorgelesen  Li  3ffj^ 
feland'scben  medie.  ebirt  Gesellscbaift  (Joonul ' 
SeptbrO 


-,   öl    — 

I 

f     *  ^  -  .  .  t  ► 

^6oKopf  a«$^*  W.)  btönenSöStutideD!  -r  Waüii' 
'Werden  uds  Dar  einigerinafaeo  wirktame  Waf. 
feo  gegen  diese  yerderblicbe  KraokheiUeotwik- 
kelung  gegeben  werden^  vrekhe  Tieltnehr  nur 
nach  fetten  und  gleichsam  eigensinnigen  G««» 
setzen  der  Natar  vorzugehen,  und»  der  Kqnsl 
ssnn^  Trotze  I  Leben  ONder  Tod  fu  Tetb^nge» 
scheint?  — 

Barometer»    28'  7^'  (14.)  n.  27f  8''9'''  (IL).  (Stets  imb« 
unter  oder  oober  iiber  28'J. 

Tkermometer.  +8«  (12.)  a.  ^7<*  (23.)  (wel,  wenB  sikdIi 
meiBt  ner  niafsiger,  Prost). 

Vygrometer.  86«  (4.)  u.54o  (18.  Mittags).  (Sehr  Ter^cbii^ 
den,  nach  der  Monats-  und  Tageszeit«) 

Winde*  Bis  zum  8ten  N.  O.  a.  N.  W.  Dann  bis  zum  1  Steil 
W«  u.  S.  W.  wieder  N.  O.  bi^  zotn  2.l8ten.  Zulegt 
N.  0.  S.  W«  —  Nebel,  bis  zom  IQlen  baafig^  e%en 
so  Scknef  Aüfdiweg.  üiycn  Slfsl.  fHathe  Lufi^ 
ätrimung  (wie  gewöhnlich  in  diesem  Monate). qs4  ' 
meist  hedeckter  Himmel,    SteniheUe  qot  $f  Mi|«    * 

llii  dem  Istea  V«  Barometer,  sehr  gestiegest.     )• 

A«ch  in  andern  Tbeilen  Europa^»  'macfatefi 
höchst  merkwürdige  meteorologische  Ersehe!« 
tiungen  und  grelle  Contraste  riel  za  schaffeur« 
In  Marseille  zeigte  das  Thermometer  am  Istea 
März  ^unerhört)  ziemlichen  Prost  (Hamb.  Cor^ 
respood.  T«  11.  April)  und  Ostern  sah  Weih« 
nachten  gl^ch^  -^  In  Rom  am  25ste«i  d.  9f • 
6  Zoll  hober  Sehnee,  da  «dan  nur  cAsen  so 
späten  Schneefall  Ton  1595  anfgeieichnel!  (Eben- 
das.  vom  24.  Mai).  In  München  und  Odtsfm 
wieder  staiker  Winter*  (Bbendas.  t>  31*  Mai)«  . 
In  Maüand  %m  30»iw  Hagel  j  undKachmittagä" 
Gewitter.  Nachts  darauf  Kälte.  Am  ^eharfrei- 
iäga  Seftne^i  mit  S^*  Erost.  (Ebend«  y.  10.  AjT^  ' 

D  2 


/ 


Iq  Pillaa  am  4^  Mars  oocb  ansebnlicher  Fioit  — 
Doch  iD  Dansig  Tbaawetter.  Eben  so  iQ  F^ 
tersburg*  (Ebe.odat.,  ▼•  25.  März.  n.  6»  April). 

Eiiio  noch  aoffalleDciere  uod  und  uoerwar« 
täte  ärücbeinong  aber  war  das  Erdheben  io  Wien 
'lilki  14ten  d.  M.  mit  10^  Wärme  ^  aachio  Braoo, 
frag,  Grätej  68rz  b.  s*  w.  sur  selben  Stand«. 
(Hannot;^sc^e  Zeitung  v.  26«  März,  o.  Hamh. 

{\riviles(»  gemeinnützige  Nachrichten  T.  3.  April'. 
o  Griechenland  fand  das  Erdbeben  im  Aoüoge 
AprU  §taU*      ^^    . 

Unter  ansern  pathologischen  Erscheinn&geo 

ragten    fetzt    dte   ad  'ieix   Respirationsofgantn, 

besonders  aacb  noch  a)a  Folgen  der  Grippe^  herror, 

wobei  dapn   die  «cbroffen   WitteruogscoD(/ai<« 

doppelt  schädlich   einwirkten^   besonders  we&c 

[Anlage   ood   Umstände   solqber  ßmstaffeclioveJ 

'  JBntwiokelung    begünstigte*   -—     So   bei  eicts 

Schwesterpaäre/ einer  unrerheirathoten  too61, 

^nnd  eiher  fange  schon retwittweteo  roDlQh^ 

ren,  wovon  die  erste  ibre,  auch  in  diesen  Biä- 

tern  oft  rorgekommene,  93jäbr]ge  Herrin,  (^ 

»^^lio  T^  D« «  ebenfells  an  einer   Art  6lägi|«- 

JSmstkrankbeit.  (eigentlich  nnr  endlichem  Ztf* 

riid^treten.  der  Kespiration  nnd  des  Lebani)  j^ 

doch  mit  bis  zar  letzten  Stunde  kräftig  bleib^a* 

dem  Polse  vnd  gleichmafsiger  Wärme  nnd  6^ 

WofiUeyn,  trea,  Tag  nnd  Nacht,  gewartet  batie, 

»aose^^sty  TOB  Jngei^d  aaf  schwächlich,  ast^t* 

jftiscb- pneumonisch   be'Qel»  und,  noch  ebi  >» 

TOD  ihrer  Herrin  naherri  Abscheiden  gewUssr*: 

koDtte,  trotz  aller  angewandten  Mittel,  do^ 

welchen  noch  ein,  die  Lebensfanction  bierc:' 

am  kräftigsten  wieder  aufrichteDdes,  Bnchn^ 

tel,    zuerst   noch    am    besten  so.  thnn  icbii'< 

dieser  yoraoging»     Dia  ältere ,  theo  sotn«^ 


—     58     — 

« 

aber  mtt  ders^lueD  achwScfalichaa  Anlage  bor 
gabte,  Schwester',  die  aicÜ  durch  die  ganz  udk 
VerhäUnifsmäfaige  Anitrengaog  bei  der  War- 
tung dieser  beiden ,  ihrem  Gefühle  ^o  DAhen; 
JS^ranken,  dieselbe  Krankheitsform  zugezogen^ 
erlag  aa  Tfahrer  Luagenerschöpfung  7  Tag« 
darauf. 

Die  durch  den  ganzen  Moiiat  hindurch  an- 
haltenden grellen  Gontraste  iron  Wärme  and 
Kälte 9^  Regen,  Schnee,  Hagel  n.  s,  w. i  sammt 
den  denselben  zpm  Grunde  liegenden  v^frander- 
lichen  Verhältnissen  z.  B.  der Elektricität  u.  s,  vr«, 
mufsten  schon  durch  Störung  der  Albmungs- 
Terhältnisf^e ,  nachtbeilig,  reizend  und  überrei- 
zend auf  Faser  und  Säfte  wirken ,  und  eine 
noch  erhöhte  Fortsetzung  des 'ganzen  Gefolges 
der  gewöhnlichen  catarrhalisch*  rheumatischen 
Qod  erethisch -nerypsen  Uebel  herbeiführen,  wo« 
-von  die  Folgen,  unter  ferneren  dazu  günstigen 
Umständen  sich  erst  noch  mehr  in  folgender 
Zeit  herausstellten» 

Ob  nuik.  die  Erdbeben  im  Süden  ^  und  die 
dadurch  rermehrte,  die  Luft  schon  ungewöhn- 
lich verdünnende  Bntwickelung  der  Wärme^ 
die  kaltei^  Luftströmungen  des  Nordens  mehr 
dahin  j  und  also  auch,  verbaltnifsmäfsig,  in  Ab- 
wechselung und  Gegenströmungen,  auf  uns, 
liehen?  oder  was  für  allgemeine  oder  specielle 
Gründe  zu  diesen  Anomalien  und  Extremen  vor-^ 
liegen  ?  —  Wenigstens  war  in  Wien  wieder  am 
Charfreitage  3*  Kälte,  und  in  München  am 
24.  d.  M.  13°  (?).  (Hamb.  privüeg.  Nachrichten 
-i.  3.  April.) 

ApriU 

B«roiiurt«r.-28'  4"  6"'  (U.)  u.  IV  7"  5'"  (170*  (Meiii 
um  9  oder  unter  *W). 


'     —    H    — 

Tkermom0ter,    +  5  (23.  26.  n^  27»)  n.  ^  4  (9.  o.  lOf.% 
(Vom  7  — 12ten  FroftQ 

Bygrameter.    W^  (7.)  d.  52<»  (22.)*    (üebeihaopt  sUrk« 
Gegemfitzel) 

ITM^  (nur  bis  com  9ten  itark>  bemchend  O,  mit  N.  n« 
S.  (20  Mal) :  sonst  zwischen  N.  W.  a.  S.  Vf.  go-* 
'  tIteiU*  Sc1me9  bis  zum  9ten  häufig,  oiid  zuletzt 
Fud  hoch.  Von  da  viel  Regen  mit  Sonnenschein 
abwechselnd.  -  Doch  Sternhelle  nur  6  Mal.  Am 
'258ten  Gewitter.  — '  Barometer  bei  allen  Mond^ 
Wandlungen  nur  unmerklich  yerand^rt. 

In  Neapel  sogar  gab  es  im  Anfange  dieses  Monats^  uber- 
eiastimmend  mit  nns^  —  (welch  ein  meteorologisch- 
elektrischer  Telegraph  der  sdinelbten  Art !)  nach  schö- 
nem Wetter  wieder  Schnee,  Hagel  und  Regen«  (Hamb* 
Correspond.  v.  27*  Apr.)*  In  München  auch  Schnee 
(Kbeadas.  ?om  8.  Apr.  datirt).^  In  Breslau  am  6ten 
bis  7ten  Nordlidit ,  uud  grofse  Kälte  nnd  Schnee  glelcli 
darauf.  (Kbeiid.  v.  13.  Apr.).    In  Warschau  das  erstfi 

'  Gewitter  am  9*  April  (Hanno?.  Zeit.  v.  20.  Apr^* 
In  Frankfurt  a.  M«  am  7ten  höher  Schnee«  (Blumew* 
seitung  18^7.  No.  Iti.)  In  Petersburg  ging  die  New» 
am  26.  April  auf.  (Hamb.  Corresp.  v.  6.  Mai.J.  •— 
Von  den  Krdbeben  In  GriechenUtnä  y  ÜnlieUf  der 
Schweiz  u.  8.  w.  bis  «ur  Mitte  des  Monats^'  redetan 
aUe  ZeitQogsblaMer. 

Das  Scharlach  üp^  wieder  an,  ^amal  io 
•loigeD  nach  der  Elb^  zu  gelegeueo  DprferD,^ 
aeioe  tiickischa  Rolle  so  spieleo,  und  «wenn  ea 
gleich  relatir  schwachen  (im  Gleichgewicht 
cwiacheo  Nerreo»  uud  Gefäfsleben,  uod  deren 
Yerbältoifs  sur>  Aufsenwelt  gestörten)  Kiodero 
auch  jetzt  nur  tSdtlich  war,  so  wurden  doch 
die  Befalleoeo^meist  heftig  ergriffen.  —  Ein  an- 
derthalbjähriger robuster  Kciaba  bekam  beim 
,  Ausbruche  des  Uebels  heftige  Convulsiooen,  die 
aber  gleich  rasch  angewandten  kählenden  Ab* 
ftihruogsmitteld  wichen ,  so  dafs  Alles  gut  ablief» 
—  Ein  anderes  Kind  derselben  Eltera  starb 
an  der  Krankheit   nach    drei  Tagen  mit  Zu*^ 


:       —     4»     — 

falUta  .TOD  Wasseritopfj  ErKracbeo^  CodyqIsio- 
nen^  ScbleimabsoDderoog  besondara  des  liakeo 
Auges,  Ealzäoduog  der  Koöchelo  das  linkea 
Fo^es,  and  Läbinuog  der  liakeo  Seite. 

Aufierdem  gab  as  noch  yi^le  Folgen  dar 
Grippe ,  manche ,  rheumatische  und  catarrhali^ 
sehe  Uebel ,  z.  B.  Bräan.en  und  Geschwülste,  der 
JVangen,  die  aber  nicht  zu  vollendeten  Rosen 
gediehen,  jiugenentzündungen^  auch  einige  Ter^- 
tianen,  —  Bei  den  starken  Contra sten  der  Kälte 
mit  grofser  Wärme  (20°  Unlerscbied  in  6  Ta« 
gen^y  dem  späten  und  hohen  Schnee  mit  Be- 
.gen,,  Gewitterluft  (24.)  herrschte  eine  mächtige 
Aufregung  im  ganzen  Blutsysteme,  die  leicht 
bei  zu  lebhafter  Bewegung  und  Anstrengung  in 
ordentliche  Gehirnaffektion  überging.  So  holte 
sich  eine  junge,  , etwas  schwache,  säugende 
Frau  von  einer  nachmittäglichen  weiten  Spazier- 
fahrt  am  23steny  wo'  nach  lebhafter  Unterhal- 
tung KaSee  getrunken  war,  gleich  bei  der  Zn- 
liausekunft,  Ohnmacht,  Erbrechen  unJ  Durch- 
fall ohne  weitere  Folgen  (beim  Gebrauch  küh- 
lender Mittel  und  kühlerer  Betlbekleidung).  Auf 
dem  Liande  traten  diese  Zustände  um  so  hau-* 
figerauf,  da  man  die  Kindertages,  Morgens 
oft  zu  .dünn  und  nachher  zu  dick  bekleidet  in 
derheifsen  Sonne  umherlaufen ,  und  daiin  JVachts 
unter  schweren  und  schmutzigen  Federbetten 
liegen  liefs,  — ^  wobei  dann,  wenn  förmliche 
Kopfaffectionen  ausbrachen ,  nicht  der,  milunv 
teran  Heilabaicht  gereichte  (mit  Cichorien  ver- 
setzte) Kaffee,  sondern  begreiflich  nur  kühlende, 
ausleerende  Mittel  den  ferneren  Krankheitsent- 
wicklungen  wehren  konnten.  In  den  Eibge- 
genden besonders  waren  in  den  beiden  Jetzten 
Monaten '  viele  todtliche  Brustübel  vorgekom« 
tuen« 


—     M     ~ 

IToter  deo  medicoforensiscbett  Begebenbew 
t«o  bt  da»  AuffiodeD  mdirerer,  schon  im  Wo- 
ter  ErtruDkcner  dämm  einer  Brwäbooeg  neitbi 
'iRr'eil  nuiD  dqrcb  die  leidliche  ErhaltiugjhM 
Aeofaero  leicht  zu  eioeiii  irrigen  ScUnsie  ibar 
die  Dauer  ihres  Sandgrabes  rerieiut  netiB 
konnte«  wenn  man  nicht  weils,  dab  dksa 
eich  meitt  am  Boden  de»  Finsaet  dndi  Ao* 
känfiiDg  des  Sandes  über  dem  Körper  bOde^ 
sie  gegen  die  meiaten  änfaern  EinwirkaD^n 
schätzt,  bis  sie  mit  der  starkem  Flalb  ittü- 
hern  Gebirgaschneewaaaer  ihrer  rein  aaDdi^a 
Hülle  entrückt  und  in  die  Bohe  gitnebe 
iverden, 

Aas  der  ohsteiridscken  Praxis  ist  ittthtf 
falla  leicht  Verlegenheit  darbietende  Fall  (wttl« 
man  nicbt,  was  die  Gewillt  der  Wab^o*^ 
den  sumal  kranken  Kiodakopf  herrorzobriiifa 
vermag)  anzumerken,  dafa  eine  Garteafraai« 
bochat  atraffer  Faaer,  die  ror  7  Jahren  ent 
eiomal  glücklich  geboren,  und  seitdem  (a«^ 
pacbber  wieder)  at^ta  frühzeitige  Wocbeobeita 
gehalten,  mit  atarken  Weben  schnell  eiO|V* 
ea  achien,  faat  ganz  auagetragnea  manaliclMi 
Kind  zur  Welt  brachte,  aua  deasen,  io  leu* 
Hauptacbädelknocben  in  den  -Nähten  geüelI^ 
lern,  Kopfe  eine  Menge  trüben  Waaaen  oebt 
einigem  Geliirn  auageäoaaen  war,  ao  M^j^ 
Ganze  dea  Kopfes  einer  leeren  mit  den  Koo* 
cheprändern  klappernder  hohlen  Blasa  g^^ 
Da  die  Kopfhäute,  Fontanelle  9.  St  w.  f^ 
durchbrochen  waren,  ao  mufste  die  Gev^altw 
Wehen  wohl  das'  Siebbein  in  seioeo  ^'^^^ 
geaprengt,  und  den  ansehnlichen  Kopftn^'^ 
durch  den  Mund '  entleert  haben«  (Virgl  ^ 
neuern  Fall  in  Busch  ^  d*Outreponi  mi  B^ 
H.  Zeiucbjtift  für  die  Geburtshülfe^  B.Vf.H*^ 


—     47     — 

wo  ein  Kind  nach  starken  Wehen  aiit  sar* 
•preogten  Schädelknochen  und  jserrifsneni  Sioaa 
loogitadioali$|  dicht  an  der  kleinen  Fontanelle, 
liäch  einigen  Athemsiigen  starb.  Auch  trug  eich 
bei  uns  einst  der  Fall  xu ,  dafs  ein  Kind  mil 
starker  Bauchwassersucht  schwer  geboren  wurde)* 

Ans  der  feineren,  aber'  diefsmal,  v^ie  Sf« 
lers,  bei  trostlosen  Umstanden  leider  wenig  hiilf- 
reichen  Chirurgie ^  verdient  der  unglückliche, 
etliche  50  Jahr  alte  Laadprediger  B.  zu  N*  noch 
anfgeinhrt  zu  werden,  der  wegen  Schlund-  und 
Speiserohrenrerenguii^,  wodurch  er  amScblin« 
gen  noch  wohl  begehrter,  aber  meist  bald  wie« 
der  ausgebrochoer  Nahrnngsmitter  sehr  behin« 
dert  ward,  unter  andern,  starkern,  und  anhal- 
tenden Gaben  Salmiak  mit  einigem  Nutzen  ge« 
braueht,  sich  aber  doch,  in  seinem  hypochon-* 
drisch -hämorrhdidalischen  Leiden  ungeduldig, 
des  Cheiius*scheD  Fiscfabeinstabes j  mit  den  in 
immer  stärkerer  Form  aufgesteckten,  uadindi# 
Speiserohre  su  allmähliger  Erweiterung  der* 
selben  gebrachten,  Hornknopfen ,  bedient,  auch 
einmal  die  Verlegenheit  zu  überstehen  hatte, 
dab  ein  solcher,  zu  lose  aufgesteckter  Knopf 
nach  Zurückziehung  des  Stabchens  im  Oeso«* 
phagus  sich  einklemmte,  und  durch  eine  Sonde, 
worv  ein  Schwamm  unten  befestigt,  ohne 
weitem  Schaden  hinuntergestofften  werden  mnb- 
te.  Der  Schwamm  brachte  indeb  etwas  Alut 
und  Eiter  mit,  und  nach  langen  Leiden  starb 
der  arme  Kranke  in  der  Mitte  dieses  Monats, 
auch  lange  und  schwer  mit  ToUem  Bewu&t* 
nejn  agonbirend.  Sicher  hatten  die  Verfaärtnn- 
geo  dnd  Vereiterungen  in  der  SpeiserShre  andi 
ahnliche  Veränderungen  im  Magen  und  den  Eia» 
(eweidea  nr  Seite.    (Die  Seetioo  wwd 


—     68     — 

dorcli  mebrero  HioderniMe  and  schoeD«  Pill* 
bÜ»  des  Korpert  rereitelt)^  (Ver|;l.  Heila&$ 
eine»  ähnlichen  (aber  wohl  nar  ortlicbeo?)  Fal* 
lee  darch  eingele^e  Darmsaiten,  tob  Dt*  Schar' 
meyer.  Meäicinische  Jahrb.  des  K.  K,  Otslror 
ehischen  Staats^  B.  XXIV.  Nr.  2.)  . 

Besser,  glückte  es  miC  der  Kar  euer  itar* 
^  Icen  inTeterirten  AugenentxSndung  bei  einer  etvi 
40jährigen  laboriosen  Frau  aaf  dem  Lande,  wo 
•in  SUphjloma  locipieDS  stark  im  Anzüge  wat, 
vnd  nach  ernsthaft  rorausgeschickteo  allgemei* 
Ben  und  ortlichen  ausleerenden  Mittels  eioi 
Salbe  aas  Mercur»  praecip.  rubr.,  Copr.salpK 
ana  gr«  üj«  Tntiae  praep»  gr.  ij.  Camph.gr.  f 
Axung.  porc  drachm,  ij ,  ausgezeichnete  Biüfo 
leistete. 

Um  die  Anomalie  der  äufsern  Einfliiueiadi 
auf  die  tbierischen  Orgi|nitmen  zu  beweL^ 
kamen  anter  andern  io  einer  Meierei  nicbt  wä 
Ton  der  Stadt  echte  liuhblatiern  ror,  wekhe 
den  milchenden  Mädchen  sich  mittbeiUso. 

Um  diese  Zeit  traf  auch  die  IVacbricbtTOi 
dem    beklagenswerthen    Ableben    des  Kaiiei 
Oestr,    Feldmarschalllieutenants  v,  Mengen  ^ 
uns  ein,  nnsres  ehrenwertben  Landimaonii  toi 
robuster  plethorischer  Constitution,  desseo  krso^ 
hafte  Unterleibs  '  und  Herzbeschwerden  wongr*^ 
fser  jingst  and  synkoptischen  Zufällen  begk^ 
tet,  Tvir   im  Frühjahr    183ö    eioigennafiaa  ^ 
bessern I  hier  mit  eioigem  Glücke  Tersocbl  bit- 
ten* — "   Der  aus  Prag  von  geübter  Haod  xt^ 
sandte  Leichenbefund  gab  die  rechte  Broslbo^ 
mit  Wasser  gefüllt  an ,  ebenso  die  rechte  h»^ 
luf  ein  Drittel    ihres  normalen  Volumeofn- 
«mmengeschrnmpft ,  mit  einer   ^äheo,  fei^ 
lurch   frühere  Entzündungen   erzeagteo,  ^ 
üt^r^ogeo»  und  sichtlich  seit  mehrsres  Jabai 


,    ^.     6ft     -•. 

tuam'  Akhmen  iinr  boclift  QiiTolIköiniii«ii  geelg^ 
oet;  die  linke  Brusthöhle  ood  Lctoge  dagegen 
vnllkQiDmeD  ge«nod.  An  der  äufsern  Seite  des. 
Herzbeutels  krankhafte ,  schon'  tange  bestandne 
AnuchwitzQngen  tfnd  2*'3  Efsloffel  voll  Was- 
ser io  demselben. ,  Auf  der  Oberfläche  des  Her« 
iBeos  dieselben  vAüSSchwitzungen  und  sehr  blot* 
reic!)e  Gefafse.  Das  Herz  selbst  über  den  Nor* 
malgrad  yergrbfsert,'  die  Höhlen  sehr  ausge« 
dehnt,  und  deren  Mündungen  sehr  erschlafft» 
Gegen  die  Scheidewand  der  Kammern  nach  der 
Spitze  des  Herzens  zu  in  dessen  Substanz  eine 
Speckgeschwulst  von  der  Gröfse  eines  kleinen 
Bäbnereies.  In  Folge  frühem  Krankseyns  des 
Herzens  und  der  Gefafse  zeigten  sich  an  der  ei» 
oen  Wand  sämmtlicher  "grofser  Pulsadern  stel«' 
len weise  solche  Auflockerungen^  als  wäre  die 
innere  Gefafshaut  durch  Nagen  zerstört  worden* 

Die  Leber  war  enorm  grofs ,  so  dafs  sie 
den  ganzen  Blagen  bedeckt«;  härter ,  als  natür-* 
lieh,  und  an  einigen  Stellen  gänzlich  Verhärtet» 
Die  übrigen  Eingeweide  zeigten  nichts  Bemer» 
kenswerthei,  — 

.In  dem  nicht  geöffneten  Kopfe  war  ein'd 
'VTasseransammüing  mit  Bestimmtheit  anznneb«» 
jnen.  — 

Bin  solches  Resultat  der  letzten  Leiden  eis» 
Des  sonst  höchst  robusten  und  mit  Narben  he-» 
deckten  Kriegers,  der,  wie  er  hier  eraählte,  bei 
dem  Cordon  gegen  die  asiat.  Cholera  1832  die 
bobmischien  Gebirge  bewkchen  mubte,  und  io 
der  breni^end^n  Sommerhitze  an  Stellen ,  dit 
zu  Pferde  nicht  zu  passiren  waren,  sich  die 
Uniform  auszog,'  um  zu  Fufs  seine  fäistige  In« 
spektion  iiihren   zu   können ,   war  bei  ^khni» 

zur  krankbafi.  abnoijmeo 


I 


>-     6p     — 

luid  Plastik  d^r  Respiratioot-  und  Cüfcohlkni- 
stammorgaDa  wohl  su  erwarten.*-^ 

tf«romf  fer.    26ß  A'^  (28.)  and  22«  S**'  9"'  (10.)  malt  ob 
28'. 


ntmwmeter.    +2V  (29.)  und  +2«  (IL)  (im 
^    +10-.12«). 

Bygrometer.  84<»  (a.  — 24.)  und  43*  (29.).    Starke  Cm- 
traste  zwischen  Morgen,  Mittag  OBd  Akil 
z*  B.  an  demselben  3ten  Mittags  &l«, 

WMe,  immer  wieder  Yorherrscbend  (und  stark)  N.iit 

W.  XS  Mal.    Mit  O.  li  Mal.    S.  (mit  0.  o.W. 

getbeilt)  8  Mal.  —  Regen  nu«-  ein  Mal  stark  (13.}. 

Bngel  am  Sl.  IFefftfrlencftfeii  und  Hofmcr  (li  c 

,  14.)*    Gewitter  (30.)  ^irniikeKe  (11  Mal). 

Die  ITondwandliuigen  für  den  .Barometer  wieder  na* 
merklich  oder  zu  onbedeotend» 

Dar  kalte  Norden  und,  die  too  daher  vo^ 
liarrschenda  Luftstroii;ioiig  scheint  noch  iioiMi 
^otre  Atmospbäie  beherrschen  und  sie  roDfri* 
herer,  nach  dem  Stande  der  Sonne  a«  s.  w. 
uns  ankommender^  Wärme  länger  zurückhalteB 
ZU  aollen.  Bs  fror  uoch  mitunter  früh  llor- 
gena,  s.  B«  am  Uten,  and  einige  alte  oder  rer- 
weicblichta  Menschen  heizten  noch  milaste: 
ein.  -^  Für  manche,  auch  ökonomische,  Zwecki 
acheint  diese  Zurückhaltung  der  Natur  abergv 
nicht  übel  2U  seyn,  namentlich  für  das  Obitf 
was  Bwar  spät,  aber  in  reichlicher  Meo^s  lo- 
aetzte«  und  im  gedeihlichen  Fortwachs^s  bs 
zum  Reifen  blieb.  (Im  nächsten  Frühjahr  nd 
Sommer  erführen  wir'Aehnlicbes).  Auch  boita 
der  Gras-  und  Getreide  wuchs  noch  reichüdi 
nach.  — 

Wir  hatten  es  wohl  unserer ,  so  so  m^ 
mUiUrn  Leibesconstitution  und  eben  solcfasrU- 
baoawaiaa  SU  danken,  dab  wir  nicht  auch,  wa» 


—     61     — 

in  OstfrieslaDJIi    wie  faürlieli   anfl 
jetzt  betooders  (Miguel  in  Uolscher*s  Annalea 
B.m.  H.  1.  S.'49u.f.)  mit  eigentlich  entzünde 
lieben  Krankheitsformeokämpfteoi  obgleich  die 
atmospbärischeD  Eioftässe  gaoz  von  der  Art  wa- 
ren ^    eoiche   berTörzurufen.     Unsre  Bewohner 
der  Städte  leben  zwar  gut  genährt^  nicht  aber 
eben  in  fortwährender  exceatiter  Art;   eben&o 
die   Pe wohner  unsrer    Elbmarscben ,    nnd  die 
uosrer  fiaide  (Geest)   meist  sehr  märsig,   uod 
oft  unier  dieser   Scala.     Auch  ist  die  gei$tig0 
EJasticitat  und  Erregung  in  demselben  Verhält- 
nisse TeriheiU,   nnd  nirgends  wenigstens  über«- 
mäfsig.     Wenn   »Iso    bei   uns  auch  einige  gro« 
fsete  (erethische)  Spannung  in  den  meisten  pa-» 
thologischen  firscheinängen  Torherrschte,  so  stei^ 
gerte  sokbe  sich  doch  selten  zur  eigentlich  eni* 
zündhchtn  Ausbildung«    Wir  würden  aber  eine 
Art  gastrisch -entzündlicher    Constitution ,    wie    . 
in  jener  Krankenbeschreibung  aus  Ostfriesland^ 
berücksichtigen!    und    so    bezeichnen    müssen^ 
wenn  nicht  der  unbestimmte    alte  Begriff  den 
Gastrischen  ^  trotz  aller  richtigen ,  in  jenem  Auf-^. 
Satze  angegebenen  Kanteten;   uns  noch  immer 
XU   einseitig  y  zu    wenig  oder   zu   yiel  sagend^ 
und  zu   leicht  auf  unpassende  Verfahrungsart, 
für  den  Unerfahrnen  zumal,  hinweisend  zu  sejn^ 
und  besser  sowohl  die  allgemeine ^  als  besondre 
krankhafte  Art  der  Erregung    und    Form  der 
Reaction  mit  Hinweisung  dann  auf  das  TOieng« 
lieh  angegriffene  System ,  durch  die  praktische!» 
Bezeichnungen  ausgedrückt  zu  werdea  schiene^ 

• 

Im  Ganzen  gab  et  jetzt  weniger  und  mit«» 

dere  Krankbeitsentwickelungen*    Auch  die  kal<» 

ten  Fieber  hatten   keine  Art«     Vielleicht  diefe 

Alles  ^  weil  die  mäfsige  Wärme  keine  so  sroüit 


-     62     - 

'Beaetibb  h^rronM,  und  oamestlicbMiiirtr- 
ceuguog  der  kalten  Fieber  ao  wirksamen  Döo* 
ate,  aba  moorigem  fiodeo  xtinial,  nicht  so  itark 
attfstaigeo  liefe» 

Zu  den  Tom  Torigeü  Monate  aberkomn* 
Ofto,  aber  eher  Tarminderten  riieDnialiicb 
Broat-  und  aodem  Uebelo^  die  meist  des  Qa* 
raktar  Ton  den  SoÜBarB  LofleinliaeseB  eaüehn* 
len,  tmteo  noch  besonders  fieberhafte  J» 
kcMöge^  namentlich  Windhlattem  hiäsu,  wii 
anüh  aaffallead  viele  Drüsen  -  ond  Gtlthl^ 
schwülste^  und  die  Behandlung  mufate  aoeh is* 
sner  bei  alieo  diesen  pathologiacheo  E'rscbeiou« 
gen  mehr  ^usieerend,  als  gieichf  oder  zustv^i 
'  '  erregend  aeyn«  — -  Nur  dia  ungeduldigs  tcbo« 
Welt^  Komal  die  reisbaren  Weiber  (oft  die  vitft 
|ieraonifieirte  Reisbarkeit,  oder  aelbst  der,  sidi«' 
den  praktischen  Arzt  quälende  f  Wabnsioo!)  i^ 
aeo  der  ach  lachte  Anfang  dea  Sommers  es  li^^ 
-^ährta,  plagten  mit  ihrer  •Ungeduld;  Kiis^ 
Über  dieaa  oder  jene  kleine  Beaehwerde,  oJa 
über  die,  meist  durch  ihre  eigne  Scheid  T<^ 
apäteto,  ^Siiige  Reconvalesceoa  tob  daa,  wi* 
Big  emalen,  oft  nur  TermeintUcheiiy  Foi^eui» 
^  .  Grippe  j  die  ärztliche  Fakultät  oft  auf  dsi  Aei- 

^  gerate.    Latatere  ahndete  aber  glüekliehsmciii 

.noch  nichts  dafa  dieaea  im  Bäcbaten  Friibjdr 
«nd  Sommer  oater  ähnlichen  atmospbaritdMi 
Bedingungen  nur  aelbs^dld  Grippe  -  Folgee ,  odr 
•togehildele  Klagen  darSbar,  und  aber  daa  iM** 
gen  langen  Wiuter  forigeaetat^  ebeose  geka 
aolita.  ~ 

Juni» 

»or^mHet.   W  V'  Q*'*  (»3.)  und  W  V  KK«  W(* 

TOia  1-— 3.  unter  2$0-  ^ 

nnrnometer.  23«  .(22.)  u.  3«  (8.  Morg.)*  Oft,  Seai» 

bis  oira  I2ten  stärke  Contmle  sirSieb«i>'' 

^       gea  und  lUltsg« 


^     63     — 

ffffgir&mifer.    M^  (10.)  ond  43*  (9.).    (Mittegt  mtiftt  ik 
.  die  60— 60»  q«  Morgens  in  die70— 80<^). 

frindf  (stark)  bemchena  N.  W.      O.  mit  S.  a.  N..  10  Mal« 
—  besonders  die  4stzte  Woche.    Regen  12  Mal^ 
Giebel  4  —  5  Mal.    Gewitter  ain  13.  o«  14.,  nn4 
'      onvollkommen  mit  dickem  Nebel  am  17.  Abends« 
Sternhelle  (15.). 

Mit  dem  N.M.  (3.)  Barometer  gesfiegen,  mk  dem  !•  Y» 
(25.)  gefallen. 

.  Uotar  andern  aoffallendlan  Ausgeburten  die* 
gerosteten  contrastirenden  attnotpbärischen  Bei«, 
sangen  des  {Ferren-  iiod  Gefäfssjfttems  leich«* 
nete  sich  jetst  eine  Art  fieberloaen  Negselaus« ' 
Schlags  aus,  der  aber  in  solcher  tiefen  Lage  tin-^ 
ler  der  Haut,  in  einer  so  dtinkleo  Farbe,  i/?ie 
Vibices  mitunter  I  u|id  mit  so  yielen  Jästigea 
Kebenumitänden,  sowohl  vpn  •unleidlichem. io-r 
tensiTen  örtlichen  Jacken  und  Brennen,  als  na«T 
mentlich  Ton  einem  kolikähnlichen  Zustande 
begleitet,  kaum  je  vorgekommen  war«  Er- 
waebsne  und  plethorische  Personen,  namentlich 
Männer,  waren  ihm  vorzüglich  unterworfen^ 
und  Alles  beurkundete  das  Uebel  als  den  Be-* 
flex  einer  intensiren  Expansion  der  Säfte,  weU 
che  auch  nicht  nur  für  die  Nerven  der  Haot| 
eondern  auch  der  grofsern  innern  Gebilde  druk« 
kend  und  reitend  war.  Auch  atimmte  hiexu  - 
ganz  die  hnifreiehste  Behandlung  durch  auslee-r 
rende  Mittel,  nach  Umstanden  mit  Brechmit- 
teln, Abführungen,  Oleosa,  Bhabarl^ertinktur 
mit  Mittelsalz  oder  Magnesia  u.  dgl.  Wirklich 
mufsten  die  Kranken  lieh  oft  eine  geraume  ZreiC 
sowohl  vor  der  Wiederkehr  des  Uebels,  als  vor 
Koliken  und  Verdauungsbaschwerdeo  hüten! 

Von  den  an  sich  seltnen  Gewittern ,  wel- 
che jetst,  wo  es  Nachts  oft  eben  heim  Beifea 
Verging,  durch  die  Tagesbitatei  mim  SMieh^am 


~     64     - 

14t«»  1»  ootrer  Gegend  zum  Aoabnchgebnckt 
wurden  ,  lähintf  ein  BliU  3  Stondeo  tod  bin 
Abends  9  Ubr  ein  geiundes  Landmädcbea  ai 
den  Extremitäten  so,  dadstie»  nacbdeiniietieli 
iron  der  Asphyxie,  worin  sie  länger  yenm- 
Len  war ,  nur  allmahlig  erholte  f  nach  eioigff 
Zeit  Tollig  genas ,  obgleich  ihr  PuIsKhUig  Bod 
lange  wie  gelähmt  blieb.  Jetzt  aber  trat  eii 
merkwSrdiges  und  mannichfaches  paljiologisclKi 
Scbanspiel  aof*  -*«  Darch  diese  so  laoge  nod 
toocb  immer  foH^setzten  grellen  Contraiie  der 
atmosphärischen* Einflüsse  anf  dia  Nenreausi 
r  GefäCiifaser,  auf  die  Mischnng  der  Säfte  selbti, 
und  dann  auf  die  peripherische  and  ceotrali 
C!ongestion  worden  .  mannichfache,  nach  Ter« 
schiedenbeit  der  Anlage  heftiger  oder  scbki- 
chender  ausfallende^  Reactionen  im  Orgamtant 
erzeugt  I  womnter  die  merklichsten  fölgtiilf 
waren:  *)     ^      ^ 

Allgemeine  innere  SafteüberfiiUungf  bei8>* 
ders  nach  dem  Uoterleibe,  der  Brost  ood  te 
Kopfe,  Beängstigung^  und  entweder  Vef8|o' 
pfung,  oder  eine  Art  unroUkommner  DianbiA 
mit  Tenesmus  und  Biptabgang  mitunter,  ^ 
mit  einem  Ziehen  in  den  .  Beinen  (wie  beia 
Kubrkrampf).  Zuweilen  Uebelkeit  und  Erbr 
ehen^  und  überhaupt  alle  Erscheinungen 
einheimischtn  Cholera.^ 

•  *\  Ob  die  von  Naumann  (Theorie  der  BntzondoBf .  * 
B»te$  Magazin  Bd.  XLV.  St«  3.  S.  352)  angegt^ 
Darstellong^,  dafs  bei  der  Congesdon  der  penp^ 
,  sehe  Impuls  immer  stärker,  die  centrale  hene^ 
kong  aber  immer  beschrankter ,  nnd  die  Resiitcv^ 
entaQndeten  Theiie  Termindcrt  wer^e  (ans  eatzog^ 
NerVeneinflafs):  bei  allem  Richtigen  nnd  pnkt^ 
Lehrreichen  die  ganze  Lehre  der  älgemeinm  Co/^ 
«tion  nnd  Entzündung  mitumfiwie  nnd  trirBi^ 
»eshte  Mibexweifeln  scjn.  -* 


.       —     65     w- 

Viel  Kehlrefs ,  Hasten,  ond  ietbst 
üeeOf  deren  erethisch  «Di^nro»e  Aafregafag  oft 
Ifijpger,  als  ^wohnh'ch  dauerte ,  und  bei  mao«* 
theo  Sabjekteo  allerdiogs  als  eine  Ableitung  odef 
Analogie  der  Grippe  |aogesehen  werden  konnte^ 
~da  jet£t  auch  ähnliche  atmosphärische  Kontratto 
vrenigstens  Statt  hatten»  Bei  daau  Disponirten^ ' 
jB«B.  bei  einem  hiehr  yenos-pletborischen  Miil« 
1er  auf  dem  Lande^  erforderten  diese  Brust«> 
krankheiten  einige  Blntausleerungen  und  küh- 
lend abführende  Mittel ,  dann  aber  lofort  mS« 
Isig  und  flüchtig  reizende  und  paregorische  Mit- 
tel (Salmiak,  Oleosa,  Opium,  Zugpflaster  n.  dgl.) 
und  beim  höherQ  und  länger  andauernden  Grade 
der  gesunkenen  Leben«thätigkeit,  besondert  in 
den  Schleim-  und  Respirationshäuten  derBrust, 
BrechmUtel»  — 

Unter  den  mancherlei  Kopfzufallen  seich« 
nete  bei  Kii^ern  sich  jetzt  die  höhere  und  Ter« 
derblichere  Form  der  GehirnübeffUllüng  ^  mit 
Hinneigung  zor  Ex^udatioo ,  aus.  Im  geringem 
Grade  des  Uebela  und  bei  gr^fserer  Festigkeit 
der  Paser,  wich  dasselbe  zweckmabigeD  ana- 
leerenden  und  ""gegenreizenden  Mitteln«  Wo 
aber  das  Gegentheil  Statt  fand,  und  manchf 
Üufsere  Umstände,  z»  B«  starke  Erhitznng  and 
Erkältung,  durch  Wohnung  und  Lebens  weis« 
noch  befördert,  sammt  andauernd  Termehrter 
Coogestion  zum  Gehirn #  hinzutreten,  da  brach 
die  Krankheit,  wenn  gleich  mitunter  langsam, 
doch  oft  iödtUch  aus«  So  bei  einem  Qjährigea 
Knaben  einet  Branntweinbrenners ,  wo  bei  un« 
rerhältnifsmäfsig  von  jeher  stark  entwickeltem 
Kopfe,  aufserdem  noch  öftere,  rode  nnd  jähzor- 
nige Behandlung  in  der  Erziehung  ron  Seiten 
des  tuiqultuarischen  Vaters  Statt  fand,  und  das 
arme  Krankheitsopfer,  aller  diienlichen  Mittel 
Joiirn.LXXXVII.B.5.St.  E 


—     66     — 

angeachtet,  io  der  3teo  Woche,  amiSteniV^ 
liach  eioeai  Todeskampfe  von  3  Tagen  vencluii, 
durch  des  Herzens  aod  der  grofsen  Gefabe  Ir- 
ritabilität nur  so  laoge  noch  hiogehalteo.  —  £u 
12}ähriger  plethorischer  und  lebhafter  KoaiK 
'TOD  festerer  Faser ,  der  sich  in  eioer  heif»fl 
TagesEeit  stark  erhitzt,  uod  nebeo  starker  Fk* 
h^raffectioo  der  Brüst  mit  Husteo  auch  ioleo- 
"Birere  Gehiroleiden  davon  getragen ,  kam  bes- 

'  ser  weg,  aod  ward  durch  dreist  ood  rasch  an- 

gewandte aasleerende  und  ableitende  Mittel  1v^ 
nigstens  bald  aas  der  Gefahr  gerissen ,  ob^l«i'ii 
seine  Recpnralesceoz  nebst  Neigungen  zaReo- 
diven  noch  längere  Zeit  Geduld  und'ADfined- 
samkeit  erforderte, 

•Am  14tcn  war  es  mit  S.O,  S.  und  N.W. 
schwül  uod  Gewitterluft  (22^).  In  der  Nach: 
▼om  }|.  bei  N,  W.  Reif,  und  am  Tage  Ä^ 
«of  auffallend  kiibl  (6  — 14'').  Am  17teol)e 
S.O.  u.  N.W.  nach  leichtem  Morgeboebelbä 
geringer  Wärme  (4  —  ö®)  und  einer  LoWeafc- 
tigkeit  Ton  81'',  Mittags  20°  Wärme  ood  ' 
SU  60^  gestiegnem  Hygrometer  Abends  (8-*l| 
Uhr)  der  denkbar  stärkste  Höherauch  ^  fire" 

1^  durch  den  ihn  begleitenden  starken  N.  W.  w< 

•eine  Abstammung  von  dem  Oatfriesischeo  Mo« 
brenqen  wahrscheinlich  machend,  wenn  nui' 
ku  gleicher  Zeit  dieselbe  Erscheiqung  'weoif' 
Mens  in  Posen  auch  Statt  gefunden,  (Hamb» 
ger  Correspondent  ron  1837.  Nr.  149.)  aed « 
flieht  eben  so  triftige  Griiode  gäbe,  solche  i< 
einer  Art  elektrisch ^ zersetzter  Gewitterluft^ 
tuleiten.  (Hannoversche  Zeitung  yom  20.  M 
da  dieser  rielleicht  auf  beiderlei  Art  zu  tA 
rende,  rätbffeshafte  S beiriechende  dicke  K^ 
steh  aodi  ^n  demj^elben  Tage  um  Hannorer  z^ 
(Die  Fortsetzung  folgt) 


—     Ö7     - 


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Hallncination 

-        in  Folge 

einer   rhemnatisehen   Metastase* 

Von 

Dr.    Ah  gast  Droste^ 

'in  Otnabriidc» 


JUiiD  uotöraetsteri'  beleibter,  wohllebeoder  ttaott 
io  den  Viersigerop  welcher  aich  eines  behage 
liehen  Gemathes  und  eines  znfiiedenen  Sinneii 
erfreut^  durch  sein  Gescbäfl  an  eine  sitzende 
Lebensart.gebunden,  und  zugleich  deuTersphie» 
.densten  Witterungseinfiiissen  zu  allen  Tages« 
und  Nachtzeiten  ansgesetzt  ist,  der  hanfig  iroa 
Congestiooen  zum  Kopfe ,  ron  Volle  in^  Leib^ 
yfon  meteoristiftcher  Ausdehnung  dessell^en,  toü 
z5gernder  Stuhlentleerung,  so  wie  Ton  Moli- 
minibus  haemorrhoidalibus  geplagl  wird,  und 
der  sein  Befinden  nach  eingetretenem  Goldadeiv 
fiasse  immer  ganz  besonders  mbmt,  —  scbickta 
im  Bfärz  1835  wegen  plötzlichen  anderweit^ep 
Erkranktseyns  zu  mir«  Schon  seit  Jahren  batto 
er  zum  Oeftern  an  geringern  oder  grolsej^  Be^ 
ecliwerden   des  chjrlopöetisciien  Apparates  und  ^ « 

B  2 


--  ;  68    — 

daran»  berTorgegangenen  arlhritischen  Scluner<* 
Jean  io  dan  GeleDken  gelitten ,  wodarcb  er  woU 
TTOcheDlaog  an  das  Haus ,  >a  an  das  Bette  ge- 
fesselt war,    nach  deren   Üaberstehen  er  ikh 
aber  jedes    Mal  .^rie  neugeboren  fühlte,  odJ 
eine  geranme  Zeit  frei  yon  allem  körperliches 
Ungemacb  blieb.     Vogewobnlicb  lange  hierfoa 
TerschoDt,  hatte  ein  anhaltendes  relatiresWohl- 
•eyn  bei  ihm  bestanden.    Seine  dermaligeknok- 
hafte  Beschaffenheit   wich  von  den  ^herou 
vielen  Stücken  ab.    Kr  klagte  über  heftige  xi^ 
hende  Schmerzen  in  der  linken  Brastseite,  iber 
fortwährende  bedentende  Congestionen  cum  Ko- 
pfe, über  Schwindel,  wenn  er  den  letitenie> 
wege^  und  über  eine  ihn  sehr  quälende  perio- 
dische Angst*    Tages  vorher  habe  er  sich,  im 
überhaupt  seit  Monaten»  noch  ziemlich  gut W- 
fonden,  sich  am  Abend  vergnügt  za  BetUff- 
legt,  die  ganze  Nacht  durch  geschlafen  Dodcmt 
beim  Aufstehen  diese  Beschwerden  wahrgeoQ» 
man«    Anber  dem  fre^uenten ,  accelerirteo  F 
Achlage,  der  wohl  von  seinem  nunmehr 
rohigten  Gemütha  herrührte,    fand    sich 
Fiebersjmptom   bei   ihm    vor.      Sein  App^ 
zum  Essen  war  bis  dabin  unverändert  gut,  ki 
Harnausscheidung  während  dieser  Störung  ^ 
fig,  sein  Urin  hell  und  was^rig  gewesen ; 
meistens   reine .  Zunge    enthielt  keinen 
sein  gewöhnlich  träger  Stuhlgang  war  b 
Tagen  nicht  erfolgt. 

Als  Gelegenbeitsursache  dieser  Leiden 
ich  Erkältung  annehmen.     Der  dagegen 
getroffenen^  mir  zweckmäfsig  acheinendeai 
neilichen  und   diätetischen  Anordnungen 
achtet,  blieb   dieser- Zustand  nicht  nur 
stehen,  sondern  verschlimmerte  ai'ch  an 


'  \ 


I 


.      -*     69     —   . 

kf.  Der  aaf  der  IloLeo  Brnsta^ite  fixirt  §ewe-> 
sene  Schmerz  wurde  v-agirend^r ,  waDdernd  und 
breitete  sich  auf  meorere  inuskulöse  Gebilde 
aus.  Er  nahm  die  Gegend  destiokeo  Schulter- 
blattes,  den  linken  Qber-  und  Untericbeökel| 
•o  wie  den  Sacraltheil  des  Rückens  tiach  ein- 
ander ein  und  ergrii£  hierauf  in  gleicher  Weise. 
die  rechte  Seite  des  .Körpers.  ^  0er  prmiÜTe 
Schmerz  in  dem  linken  groben  Pectoralinuskel 
nahm  diibei  zwar  an^  Starke  ab^  blieb  jedoch 
immer  der  yorberrscf^eüde.  Weil  sich  4i<d  Efih* 
Inst  des  Kranken  leidlich  yerbielt  obdi  er  k#io 
Fieber  hatte,  so  machte  ihn  sein  Unrermögen, 
seine  gewöhnlichen  Arbeiten  za  besorgen,  bei* 
Tage  nicht  minder  ungeduldig ,  aleihmdie  wa« 
chend  hingebrachten  ]>[ächte  die  unerträglichste 
Langeweile  bereiteten. 

So  waren  atht  Tage  verflossen,  als  er  sich 
eines  Morgens  ganz  besonders  wohl  iiihlty  keine 
seiner  Secundärschmerzen  empfindet,  sehr  ge- 
ringes Stechen  in  dem  linken  grofsen  Brustmas- 
kel  fühlt  und  der  sichern  Hoffnung  lebt,  seiner 
rheumatischen  Vexationen  nunmehr  überhoben 
2U  aejn  ..und  seinem  ge weinten  Leben  wieder 
nachgehen  zu  können ,  da  seine  Arbeiten  nur 
sn  seinem  Nachtheile  Aufschob  erleiden  mufsten. 
Dieser  Znstand  hält  den  ganzen  Tag .  an  und 
«r  besorgt  auch  mehrere  Geschäfte  ohne  son- 
derliche Anstrengung. 

Am  andern  Morgen  werde  ich  in  der  Frühe 
SU  ihm  gerufen ,  weil  er  in  der  abermals^chlaf- 
loB  hingebrachten  Nacht  Sinneswahn  bekommen 
hatte,  der  immer  mehr  zuzunehmen  schien  und 
sein  ganzes  Wesen  um  so  mehr  erfüllte ,  als 
seine  nicht  hierauf  Bezug  habenden  cuUivirten 
Verstandeskräft^  durchaus  normal  fongirten» 


-     70     — 

Bei  meloeoi  ElDtreten  io  teio  ZSstimtf  m\A 
gleich  etkeDoeDd^    micb^  bei   meinem  Namn 
seooeDd  und  mir  eioen  Platz  oebeo  uch  datcüi 
eioe  YerbeogtiDg  nod  Handbeweguog  aobieteDd, 
klagte  er   ober  dat  Betrageo    seiner  mit  ibm 
eooet  gadc  eiDTerttaDdeneo  Fraa^  die  sehr  übd 
mit  ibm  rerkebre,  ihn  schimpfe,  ibm  keine  ge- 
liBrigen  SpeiseD  Torsetxe  üod  ilim  in  AHem  wi- 
derspreche.   Seine  zablreicbeQ  Freunde,  dieü 
Menge  Mn  ihm  kämen ,  die  er  mir  n'annfe,  aol 
▼on  denen,  wie  ich  sähe,    der  und  jener  ao- 
geoblicklicb  bei  ibm  anwesend  wären/  die  j«- 
oöch  nur  toq  ihm  in  seiner  Umgebang  onjit 
seinem  Gesichtskreise  erblickt  wurden,  inaditei 
ihr  die  geeigneten  Vorslellangen  darüber,  ohM 
dab  sie  die  geringste  Notic  davon  nehme  uad^ 
im  Mindesten  ändere*    Er  setze  Toraos,  dabidit 
als  sein  Arzt,  eben  so  gern  fiir  ihn  Sorge traga 
werde,  wenn  sein  Korper  erkrankt  sej,  aliwoi 
sein  Geist  und  sein  Gemüth  gestört  wären,  oil 
ersuche  mich  daher,. Alles  aufbieten  zu  belfoi 
dafjs  eir  wieder  Frieden    im  Hauen  bekomoM) 
weil  er  sonst  gezwungen  seyn  würde,  sicbToi 
•einer  Frao,  obgleich  er  schon  erwachsene  Kia* 
der  habe,  scheiden  lassen  zu  müseen.    Kraik 
fühle  er  sich  gar  nicht  mehr.    Seitdem  icb  ik 
^oo  seinen  Schmerzen  befreit  hatte,  befindet 
•ich  gewohnter,  mir  bekannter,  zufriedener  Ui* 
fsen*     Nach 'dem  Aufkoren  derselben  habet 
gestern  Sausen  und  Klingen  vor  den  Obres  fr 
habt,  so  wie  häufig  mouches  volantes  gesebflb 
was  ihn  zwar  sehr  belästigt,   was  er  mir  abi' 
ans  Freude  über  die.  Beschwichtigung  uod  B»9 
seitigung    seiner    Leiden    anzugeben    rergessi. 
habe,    und    wovon  er  fetzt  nichts  mehr  apo^i 
Seine   einzige  Kla4re   bestehe  nunmehr  in  ^ 
Aerger  über  seine  Frau  ^  zu  dessen  Abhülfe  iä 


—     71     — 

ibm  beförderlich  seyn  mochte.  —  leb  taui  sei« 
Den  Puls  weniger  gereizt  und  miiider  frequeol,' 
als  an  den  Torherigen  I^agen.  Congesuonea. 
sum  Kopfe«  toh  welchen  er  aach  selbst  nachte 
wissen  wollte,  nahm  ich  nic|it  wahr.  Nur  Ter-. 
rieth  der  Blick  seiner  Augen  eine  grofsere  io^ 
nere  Aufregung,  als  ihm  yon  Haus  aus  «igen«, 
tbümlich  war;  sie  seigten  einen  Aasdruck,  wie< 
inan  ihn  bei  Gemulhsaffipcten  unangenehmer  Art 
findet.  Die  früher  schmershaften  Stellen  seines 
Körpers  liefaen  jeden  Druck  zu,  der  ibm  sonst 
10  allen  Graden  mehr  oder  weniger  onerträg« 
lieh  war.  Sein  Appetit  zum,  Essen,  seine  Ver- 
dauung, seine  Excretio  alrioa  verhielten  sich 
ziemlich  normal;  seine  Hautausdönstang  war 
vermehrt«  Auf  seiner  Zunge  bemerkte  ich  ei^ 
nen  Beleg«  der  früher  gefehlt  hatte.  Wasser 
zu  sehen  und  zu  Loren  glaubte ,  liefs  er  sich 
nicht  wegdemonstrireu.  Bei  jedem  Versuche 
dazu  setzte  er  Irrthum  oder  Yorsäfziiches  Ent-* 
gegenseyn  toraus^  was  ihn  dann  sichtlich  auf« 
regte«  Sonst  urtheilte  er  richtig ,  sprach  zusam- 
menbäogeod^  folgerecht,  zeigte  sich  überhaupt 
ganz  vernünftig  und  besonnen.  Um  ihn  auf  an- 
dere Gedanken  .  zu  bringen ,  erinnerte  ich  ihn 
an  längst  yerflossene  Zeiten  und  sprach  mit  ihm 
über  Gegenstände,  die  uns  öfterer  zur  erbauli- 
chen Unterhaltung  gedient  hatten.  Er  zeigte 
sich  dabei  nicht  anders^  als  ich  es  an  ihm 
stets  gewohnt  gewesen  war,  und  lachte  dabei 
eben  so  herzlich,  wie  früher.  Zwischendurch 
trat  jedoch  der  eine  oder  der  andere  seiner  Be« 
kannten  zu  ihm ,  die  er  dann  begrüfste  und  de^ 
neo  er  gleich  die  gerade  yerbandelte  Geschichte 
erzählte ,  ohne  dafs  aber  andere  Menschen  in  sei* 
ner  Stube  waren  ^  als  er,  seine  Frau  und  ich. 


«r    73     -9 

Veber  die  JTatar  diei er  Bewobtseynsalb- 
oatioii  koopte  kein  Zweifel,  obwaheii«  Du 
vbemiuitalgische  Agets  hatte  seine  bisherigee 
Stelien  yerlassea,  und  die  ceotrifogaleo  NenreB 
des  Gehör»  and  Geadchtssiobes  ergriffen,  & 
dadurch  io  eioen  Zastand  erhöhter  Reisempfio^ 
lichkeit  yersetct'  waren,    Vermöge  welcher  ei 

'  nur  noch  einet  geringen  psychiscbeo  öder  lo- 
matiachen  Impultes  bedarfte  •  um  die  Energien 
dieser  Sinneswerkseage  zu  entwickeln  and  £• 
ihtien  imi^anenten  Wahrnehmangen  hertom- 
bringen.  Diese  Anregung  war  aber  nottwn« 
dtg^  weil  sonet  keine  Intermissign  der  Tä<- 
achiingen  Statt  finden  konnte,  diese  «Entweder 
fortwäbreikd  yorhanden  seyn  oder 'gaoi  fehlet 
nnfsten.  Schallwellen  und  Gesichtsobjtkte,  & 
auch  nicht  existirten ,  brauchten  data  nichleb- 
xa wirken,  da  die  Sinnesneryen  indiridnell  ad 
selbstständig  genug  sind,  um  eines  adäqoato 
Reises  entbehren  und  ihre  bestimmten  tnui^ 

.  aen  auf  das  yerschiedenste  nachbaltige  locito* 
meot  aufsern  za  können.  Und  .diese  ihr«  !•• 
dividualität  and  Spontianeität  reichen  hin,  io<lo 
Schranken  derjenigen  Thätigkeiteo  jbq  bleibA 
so  weichen  sie  angewiesen  sind ,  mag  ihre  ii* 
fection  eine  innere  oder  äufsere  Ursache  bi* 
ben^  yon  hefreondeten  oder  heterogenen  Eu* 

^  Wirkungen  hecriihren. '  Deswegen  erseugie  ds 

«.Wesen  des  friihern  Muskelschmerzes  hierke« 
diesem  ühnliche  Empfindung,  sondern  GekSr* 
und  Gesichtserscheinungen  ^  die  iiir  WifUi^^ 
ILeiten  gehalten  worden.  — - 

'  Wo  der  Aderlafs  nicht  den  das  Irr«^ 
yeranlassenden  Zustand  aufzuheben  yermag,  ^ 
er  auch  nicht  als  Beruhigongsmittel  yeita^ 
werden  I   sagt  ifant.     Bine   ßerohigaog  ^ 


«     59     - 

Uer  fax  deb  Kraoteo  und  seine  Familie  Notli.' 
Ich   mochte  sie  aber  nicht  apt  deili  Blate^  det' 
jBirftlern   nehmen^    das  ich   gegeotheiis^  so  der'v 
richtigen  Leitung  der  Lebenskrälte  desselben  in 
atfttü  quo  erhalten  zu  miisseD  glaubte,  so  sehr^ 
mich  auch  die  letztere  wegen  der  scbeiobareo* 
Irritation    des  Gehirns  oder  seiner  Häute  dazu ' 
anzuregen  suchte-     Denn   liel  eher  mulste  ich' 
erwarten,  dafs  nach  einer  allgemeinen  Blutentaie- ' 
hung  die  rheumatisch  begründete  sensorielleReiz^^ 
empfönglichkeits-*Erhc)hung  Tefmehrt,   als  Yerr  - 
mindert  werden  wurde.     Um  gerechtfertigt  zo' 
aeyn,  wenn  meine  knratiren 'Anordnungen  nicht, 
den  erwünschten  Erfolg   haben  sollten,   drang/ 
idh    auf   die    Herbeiruhing   eines    verständigen* 
CoHegen,   wozu,  wie  ich   gern   eirfahr,   Herr* 
DIedicinalrath   Ehmhten  gnwablt  ^nrde.    Der^ 
aelhe  stimmte  gleichfalls  fiir  die  Nichtanwen* 
düng   des  Aderlasses   und    theilte  meine  An-  * 
eicht  über    die  wahrscheinliche  gute  Wirkung  ' 
einiger  Blutegel  ^  deren  ich  6  an  den  Anus  den 
Kranken,  der  nie  ohne Hämorrboidalbescb wer* 
den  war ,  und  3  in  jede  Schlafe  desselben,  um 
den  erstem  eine  mögliche  Hinderung  ihrer  de» 
riTirenden'  Wirkung  zu  nehmen ,  sn  setzen  be«  ' 
atimmt  hatte.    Zu  noch  grofserer  Ableitung  und 
9sur  UnterhaltuAg  der  Blutung  am  After,  lielsea 
wir  den  Kranken  nach  der  ^figejapplication  ein 
lieiftes  Dampfbad  von  Cbamillenabsud  auf  dem 
Kachtstuhle  gebrauchen.      Da   ich    wegen    der 
iroriägigen    Schmerzen   ohne  Nutzen   kühlende 
Diapboretica ,  so  wie  salzige  Abführungen,  in 
nofern  sie  nothig  waren,  gebraucht,  bei  seinen 
frühem  Congeiticnen    und  Obstructionen  aber 
immer  mit  Vortheil  Laxantia  aoria  und  gelinde 
Reizmittel  angewandt  hatte,  so  schlug  ich  in 


1 


-r     74     — 

ditMin  Falk  zm  Zufritdeobeit  meinet  wiril- 
l^a  CoUegeii .  eoergische  Mittel  ans  Jet  Klaui 
der  sogeoaoDten  warmeD  Arsoeieo  Yor.  D«a 
siifolge  ^urde  dem  Kraoken  eio  groÜBes  Span. 
FJidgeopflaster  aof  die  arspriingliche  scbmen- 
hafle  Öteile  gelegt  aod  folgende  Mixtur  Ter- 
acbrieben:  Rec»  Resioae  Guajecinat.  drachm.!). 
Vitell.  OTi  Qoiaa.  .Tereodo  adin,  inf«  Aq«  Flor. 
Samb.  libr*  ß.  Liq.  antartbr«  Elleri  dracbm.  i). 
ExUr.  Acooiti^  Camph.  sobactae  aoa  gr.  xr. 
M»  S*  Alle  1  bis  2  Standen  (wenn  Diarrboe 
eintreten  sollte)  .1:  Efslöffel  toU  zu  oebmeB. 
Efierauf  wurde  er  rubiger,  ohne  Seine  Wabo- 
ideen  übrigens  ganz  los  werden  zu  köooefl. 
Kamentlidi  glaubte  er  noch  yon  seiner  Frau 
unrecht  bebandelt  zu  werden*  Nach  Verbraoeli 
der  Arzneimiacbung ,  die  nicht  abgeführt  hatSi 
bekam  er:  Rec.  Resinae  Guajac.  nat.,  Gnm* 
arab.  ana  drachm.  ij,  inf,  Aq.  Flor.  Samb. 
lib.  ß.  Liq.  ant  EIL  dracbm.  ii^.  CampL  sob- 
actae»  Extr.  Aconit!  ana  scrup.  j.  Syr.  Rbamoi 
cethartici  nnc*  j.  M.  S.  Alle  2  Stunden  1  Efv- 
loffel  YoU  XU  nehmen.  —  AuCierJem  wurde 
ihm  ein  handgrofses  Blasenpflaser  den  einen  Ta§ 
an  die  eine^  den  zweiten  an  die  andere  Wad« 
gelegt. 

Es  kehrtf  nan  allmählig  ein  Normalni- 
stand  turück,  der  sich  om  so  mehr  befesligit 
als  die  lange  entbsbrte^  in  anhaltendem  Sthkf 
bestehende»  sonst  gewohnte  Nachtruhe  fiieder 
eintrat.  Von  dem  Sinoenwahne  zeigte  iv^ 
schon  keine  Spur  mehr^  als  diese  Behandluä 
drei  YoUe  Tage  fortgesetzt  worden  war.  li 
die  Wiederkehr  desselben  möglichst  sa  ^»' 
biiten  und  den  Yielleicht  noch  im  Körper  ▼()" 


Ieo«ii  riiMfmtitrii«fB  Stoff  mWgMdut  ans« 
beiden^  Y^rscbrieben  wir  sam  BeschloMe: 
Tincturae  Goaj*  toL  dracbm»  Yj.  Liq«  ao- 
ir.  Ell*  drachm.  iij.  Exir.  Aconiti,  Camph« 
•crup.  j.  Syr.  Alth.,  Rhainoi  cathaitici 
unc.  j.  M.  S.  Alle  2  Standen  eine^  Thw* 
il  Toll  so  nehmen« 


IV. 

Deber  die  Natar  und  Behandlung 

der 

Mania    puerperalis* 

Von 

Dr.   Bös  e  h| 

•  in  Scfawenningeiu 


"bwohl  schon  in  vieler  'Hinsicht  Lehmdio 
über  die  Geistesstorapg,  welcher  Wocbneiüoefi, 
mit  friifaerer  Anlage  oder  ohne  dieselbey  not» 
worfen  sind,  geschrieben  worden  ist,  so  frei* 
chen  doch  bis  beute  die  Apsichten  über  die  K^ 
tu^  and  Behandlung  dieses  Krankheitssastaode 
in  so  wesentlichen  Funkten  ab-i  dafs  wohlaacl 
dieser  kleine  Beitrag  cur  näheren  Kenntniüidei' 
eelben  Eptscholdignng  finden  wird« 

Es  handelt  sich  Ton,  einer  Art  Geisteffii)' 
tQXk%^  welche  ihre  Eigentfaiimiichkeit  des  r- 
eammten. besonderen  Verhältnissen  des  Wocb«' 
'lettes  yerdankt,,  und  auch  nosologisch  auf  ^ 
»estimmte  Weise  sich  charakterisirt*  Zwarl^ 
iie  Geistesstörung  der  Wöchnerinnen  imma^ 
ihre  Modifikationen ,  hei  denen  jedoch  ihr  y^ 
t^t  Habitus 9  den  ihnen  eben  das  Kindbett  aii- 


—     77     -• 

drückt,  stell  gleich  bleikt.  Bei  weitefai  am 
figsten  erscheint  die  Geistesstoraog  der  Wocfa- 
nerinnen  als  eifke. gänzliche  Verwirrang  der  Vor» 
atelluDgeii,  mit  wilden  Trieben^  die  sich  häufig 
auf  das  Geschlecbllicbe  besiehen,  nndniit2^r- 
stori^ngssucht  Terbunden  sind ;  seltener  beobach«» 
tet  man  Trübsinn  mit  TVieb  sam  Selbstmord« 

Ich  brauche  hier  die  Gründe  nicht  zn  ^ie« 
derholen,  waram  sowohl  das  Blut«  als  das 
NerTensystem  der  Wöchnerinnen  in  einer  Ab« 
Spannung  mit  erhöhter  Reizemplaoglichkeit  sich 
befindet^  vermöge  welcher  dieselben  leicht  durch 
innere  and  äofsere  Einflüsse  Störungen  ibrer 
Gesundheit  überhaupt  erfahren;  es  genügt^  an 
diese  Thatsache  zu  erinnern,  Blut-  und  Ner- 
TenftTStem  befinden  sich  nach  der  Gebart  in  ^ 
ner  Art  Schwankung ,  welche,  sich  unter  gün« 
stigen  Umständen  xwar  bald  beruhigt,  unter 
angünstigen  dagegen  zur  einseitigen  Thätigkei^ 
zum  Exceb  in  dem  einen  oder  dem  andera 
Systeme  oder  in  beiden  wird.  So  entstehen 
im  Wochenbette  auf  der  einen  Seite  Fieber  undl 
Entzündungen  |.  auf  der  andern  Neurosen  in  die-* 
ser  und  jener  Provinz  des  Nerrensjrstems  .  oder 
•eibst  im  Gentrum  desselben  ,  und  diese  Hama« 
tosen  und  Neurosen  treten  bald  rein  und  ge« 
sondert  auf,  bald  verwickeln  sie  sich  unter  ein- 
ander und  stellen  dann  oft  sehr  znsammenge«« 
•etzte  und  schwierig  zo  behandelnde  Krank« 
heitsformen  dar» 

.  Das  Nerrensystem  betreffend .  so  küadigen 
sieh  excessiye  und  abnorme  Thätigkeiten  in  sei- 
nem Gebiete  schon  gleich  oomittdlbar  nacb  der 
Geburt  durch  Sufserst  schmerzhafte  Naehweheni 
durch  eine  Hyperästhesie  und  ConTtUsibiliUal  ea» 
wodurch  Symptome  entsteiieiiy  die  den 


»r 


f 


—    78     - 

XatSOßn  Amt  WSebDerlBneo  Weniger  belEumte« 
^r^l  in  dim  grSbte  Betorgoifa  ^ersatseo,  tawti- 
leo  aber  io  der  Tbet  mit  grof«er  Gefahr  tw« 
bottdeo  sind«     Das  GemStb    wird  toq  jedem 
find^qck  ^ongewöbntieh  elark  af&cirt,  die  von 
«bergebeode  AfEectioo  wird  leicbt  zur  habitod* 
len  AiifregifDg,  die  WochDerioDen  w^rdeo  oo- 
mbigy  schlafen   oichl  mehr,    und  geratheo  u 
etoea    Zattaud    tod    Nerrenerethiamiis,   oh« 
gleichzeitig  gesteigerte  Biotthätigkeir,  jabeibe» 
deutendem  Darniederliegen  derselben  nach  vor- 
^nsgegangeoem    starkem  BlotYerlnst^  der  ickr 
bedenkliche  Folgen  haben  und  in  die  e^eollicki 
Mania  pnerperamm  übergehen  kaon,    Yoo  to- 
lerejr  zn   nnterscheiden    ist  aber  das  Oelindi 
der  .TVochoerinnen,    welches     einige    SisWas 
nach  der  Entbindung  ausbricht  und  %ich  mita* 
Sern  gefährlichen  Zuständen,   namentlich  C» 
Tulsioaen,    Blutungen,    Futrescenx    de«  ÜIM 
Verbindet,  welche  gewöhnlich  den  Tod  lictbei- 
fuhren»     Gewohnlich'  sind    es    Gedanken  iä 
Tod^s ,   mit  welchen  sich  die  Kranken  in  &- 
iem  Delirium  beschäftigen. 
^       Die  reranlassenden    Ursachen    der  Mavi 
^uei^eralis  sind  theils   und  vorzugsweise  pir* 
chischer,  theils  somatischer  Art«     Zu  den  pij- 
chischen   Ursachen  geboren  Gemiithsbeeresor 
gen     aufregender    und    niederschlagender   M 
fibermäbige  Freude,  wie  übermäfsiger  Kamne, 
i.  B.   Hber  den  frühen  Verlust  des  Neageb«' 
nen«    Zu    den  letzteren   sind  haoptaächlttfa  * 
^nen:  grober  Bhitrerlost,  AfEection  der  S^ 
n  des  Gebäroriraos   auf  irgend   eine  Wei( 
B«  durch  zn  fHihen  Coilns,  ubermälsig«  oll 
sh  schnell  unterdrückte  Kindbettabeondetafc 
^o.  hauptsächlich  Unregelmäfsijkeiten  derLad»- 
OA  OM  der  Loc|iMilMfiratlon»    Vehrigeai  m^ 


\ 


—     79     — 

ich  hier  gleicn  bemerken :  1)  dab  rodirere  Falle 
aufgezeicboet  sind.,  in  welchen  die  Kindbette 
ahsooderuogen  während  der  ganzen  Dauer  der 
Krankheit  ihren  geregelten  Fortgang  hatten^ 
2)  dafa  wohl  in  manchen  Pillen  mit  dem  Aus-- 
bruch  der  Mania  die  Kindbettabsonderungea 
aufhören,  ohne  daf»  dieses  Aufhören  Ursache 
der  Manie  «väre,  in  welchem  Falle  dann  wohl 
auch  die  Lochien  wieder  zu  fliefsen  anfangen, 
ohne  dafs  'die  Manie  aufbort.  Man  mofs  also 
bei  dieseir  Krankheit  nicht  alsogleich  an  Meta- 
stasen der  Lochien  und  an  die  berSchtigte  Milch« 
reraetzucg  denken,  wenn  auch  die  Absonde- 
rungen mit  dem  Ausbruch  der  Krankheit  un- 
re^eimäf^ig  werden  oder  aufhören.  Die  ganze 
Actirität  hat  sich  ja  in  unserer  Krankheit  von 
idem  Blute  ans  der  regetatiren  Tbätigkeit  ab 
auf  das  Nerrensystem,  und  zwar  auf  das  Gen- 
tralorgan  desselben,  das  Gehirn  geworfen:  so 
ist  es  kein  Wunder,  wenn  in  den  meisten  Fäl- 
len weder  Fieber  noch  g«regelte  Secretionsthä- 
tigkeit  Torbanden  ist»  Aufserdem  können  wäh- 
rend des  Wochenbetts  auftretende  I^eiden  de^ 
Gebarorgans,  die  mehr  nervöser  Art  sind,  sym- 
pathisch oder  antagonistisch  sich  dem  Gehirn 
znittheil/Bn  und  Geistesstörung  herbeiführen ;  auch 
in  diesem  Falle  sind  die  Kindbettabsonderun- 
gen abnorm ,  oder  sie  fehlen ,  ohne  dafs  dies 
im  Gausalnexns  mit  der  Manie  steht.  Damit 
können  jedoch  die  Fälle  nicht  abgewiesen  wer- 
den, in  welchen  die  Manie  unmittelbar  auf  Un- 
terdrückung der  Milch  -  und  Lochiensecretion 
folgte,  und  letztere  wenigstens  als  Hauptur^ 
äache  der  ausbrechenden  Manie  deutlich  hervor« 
tritt.  Die  Manie  Ton  Unterdrückung  der  Kind- 
bettabsonderungen ist  mit  Wallungen  des  filots^. 
mit  Fieber^  mit  Congestion  und  inflammaforU 


icbtr  fimEnof  det  Gehinis  reH^aftflent  daiGe» 
bira  kaon  die  ihm  aofgedruogene  ThatigUl 
nicht  ToUbmgaD,  weii  ei  kein  tecerBireoiii 
Pfgao  ist,  und  gqrätb  daher  io  eine  »ich  itei 
.  ateigernde  Irritation  des  Blatea  in  ihm«  * 

Selten  bricht  dieManiajpaerperalisToroda 
aach  dem  lOten  bis  14te9  Tage  nach  dei  Est- 
bindung  aas*  Oefters  erfolgjt  der  Aosbrodi  da 
Raserei  pIStzlich ,  in  ,  andern  Fällen  geht  Uit 
selben  Schlaflosigkeit,  Uornhe,  Schwauhafii;« 
keity  oder  anch  eine  besondere  Aengttikhhi 
nnd  Todesfnricbt  voraus.  Dann  TeräDdersii 
Kranken  den  Blickt  derselbe  wird  starr,  wM 
drohend ,  sie  fangen  an  in  Einem  fort  «n  idie!* 
ten  nnd  yerfolgen  mit  ihrem  Hasse  beioidai 
diejenigen  Perion^n^  die  sSe  sonst  am  tiidEt* 
eten  geliebt  hatten^  sie  haben  dabei  selttin* 
fixe.  Idee,  sondern  die  Vorstellungen  folgessr 

,  ander  nnbegreiflich  rasch ,  nichts  ist  im  Stnk^ 
den  Plab  der  unsttsammenhängenden  Redas  ^ 
Seheltworte  der  Kranken  xn  onterbrecheoi  D* 
Drohen  nnd  Schelten  geht  in  wirklidis  G^ 
waltihätigkeiten »  in  Raserei  anl  Zetstomsp 
sucht  über.  Gewaltthätigkeiten  üben  dieKi» 
keuy  wenn  man  sie  gewähren  labt,  thmlsc^ 
gen  Andere  j  nnd  namentlich  gegen  früher  p 
Uebte  Personen  t  gegen  das  eigene  Kind,  n( 
tbeils  gegen  sich,  selbst ,    indem  sie  f^^ 

*  Hsiare  zerraufen ,  mit  dem  Kopf  gegen  die  VM 
rennen,  oder  mit  einem  Yerwnodenden  loi^ 
ment,  dail  sie  zufällig  in  die  Hände  bekonan 
sich  Verletzungen  beibringen«  In  lielen  KK 
beziehen  sich  die  Reden  nnd  Handlanges  fe 
Kranken  auf  die  Befriedigung  des  GescU«)^ 
triebs,  die  sonst  züchtigsten  Frauen  xdß 
Zoten  y,  entbloben  sich  a,  s«  w*    Ffeiffir  k«^ 


81 


"  > 


•cbteti  tln^  Frau,  w^kbe  gebuodeo  \refdim 
mofet«'^  um  sie  tod  gewaltsamer  Verletzung 
dtt  Gesehlecbtotheile  abzahalteD.  Die  KTaok« 
bait  irerläufl  io'anregelmäbig  eintretenden  Pa* 
TGxyBmen,  docb  auch  in  der  Reinitsioo  kom«» 
mep  die  Kranken  za' keiner  Ruhe,  tu  keinem 
Scbtaf:  wenn  sie  aufhören  zu  toben ,  so  mnr« 
nein  sie  doch  in  unTerständlichen,  'unartikulir« 
ten  Lauten  tor  sieb  bin^  und  bewegen  zuletzt, 
Trenn  sie  ganz  ermattet  sind,  wenigstens  noch 
die  Lippen^  als  wenn  sie  sprächen»  Die  Ab-^ 
•ondernngen  der  Milch  und  der  Lochien 'sind 
neisti  doch  nicht  in  allen  Fällen,  unterdrückt^ 

'  eben,  so  fehlt  die  secemirende  .Tbätigkeit  der 
Hant  in  der  Regel.  Die  Zunge  ist  rein^  Ap-^ 
petit  gut,  sogar  manchmal  gesteigert,  Stuhlab« 
gang  träge,  Urioabsonderung  regelmäfsig..  Ge- 
wöhnlich ist  kein  Fieber  vorhanden,  der  Puls 
ist  anterdriickt ,  es  geben  keine  Congestionen 
gegen  den  Kopf,  wenn  man  nicht  abwechselnde 

^KÖthe  und  Blässe  des  Gesichts,  Toriibergehenda 
leichte  Injection  der  Gonjanctiva  und  ein  im 
Verhältnisse  zum  Puls  der  Radialis  docb  etwäa 

.  atärkeres  Palsiren  der  Caroticieo  daf&r  nehmen 
.wil«    Uebrigefts  gibt  es  einzelne  Fälle,  die  sich 
dofcb  starkes  Fieber,  Tollen  starken, Pub,  Klo« 
.pfen   der  Carotiden,    rotbes  Gesicht,   stärkei^ 
bleibende  Injection .  der  Coojuncti? a  der  Augen 
aoszeicbnen.     Die  Krankheit  dan^t  .3,4,   6 
«nd  mehrere  Wochen  und  gebt  dann  in  Gener 
ann'g  iiber,    oder  in  den  Tod,   theilS'  ant<nr  ff- 
pboaen  Erscheinungen,  in  kurzer  Zeit,  iheils 
unter  Hinzutritt  ron  hektischem  Fieber  und  Was^ 
•ersucht,  nach  Monaten  an  Abzehrung,  oder  in 
cbroniseba  Verriicktbeit  und  ßiodsino«     Kriti- 
sche Erscheinnogen  aind  Sisbweifs  und  Schlafe 
tritt  letzterer  ein ,   so  ist  die  Genesong*  eatff e» 
Joarn.  LXXXVII.  B.  5.  iSt.  F 


—       82        -r 


^•r  schon  enUdiiedöD ,  oder  siib  fängt  dvch  |^ 
wib  an  t  vorbereitet  zo  werden.  Nach  dM  B^ 

.  fahrapgen  TOo  Burrews  erhaltefl  too  5  Km- 
ken.  4  deo   Verstand  wieder.    Die  Maete  Mit 

.echoeller  ilnd  leichter  i  ab  die  Melanebolie, 

Die  Manie  (and  Melancholia)  puerperaliak. 

'worin  ich  Berndt  vollkommen  beipflichte^  keot 

'yond    Blute    Ausgehende ,    keine    EntziindüD^r 

krankheit,  ksioe  Encepbalilis«  sondern  eiDe^e^ 

yenkrankheit  ^   die  ihren   Sitx  im  Gebini  lelbs 

hat,  wesentlich   begründet  in   einer  Scbiriciit 

und  Ueberreizung  der  Centraloerventhati^keiiii 

Folge  des  Wochenbetts  '  und    ungeeigneter  S& 

raingen  desselben.     Wo  das  Blut  Antbeiloia^ 

ist  dieser  Antheil  secundär,  das  so  tief  affios 

'Gehirn  erleidet  secundär  Congestionen  usdbM 

selbst  in  Entsandung  verfallen,  und  dieMCPf* 

gestive  und  entzündliche  Leiden  kann  sdhlB 

einzelnen  Fällen  das  ursprüngliche  Nerveidolis 

so  maskiren,   dafs   man    es  eben  nur  znhC* 

^gestion  und  Entzündung  zu  thuu  zu  haben  flidl 

'Pfeufer  nennt  die  Mania  puerperalis  die  g«tt» 

*  liebste  Art  des  Bysterismus. 

Hr..  Dr«  Mambert  in  Waniiied,  den  wir» 
AeA  interessanten  Beitrag  ziirKeontnifs  derM 

vpuerperalis  verdanken*  (t;.  SiebakPs  loenal  i 
Xly.  St.  1.),  räth,  in  Behandlaag  der  &dr 
beit  so  lange  nach  allgemeioeD  tharapeeliidi 
Regeln  zu  verfahren^   bis  festere  Grandfl» 

.  gestützt  auf  eine  gründlichere  KenntniCi  i' 
nächsten  und  entfernteren  Ursachen,  aefgiii 
aeyu  werden*  Ohwohl  nun  allerdiop  ^ 
iiiattche  nähere  Aufschlüsse  su  •rwartssA 
so  scheint  mir  doch,  entsprechejnd  dem  ebsttl* 
die  Ketor  der  Krankheit  AngedeuleteB^  !^ 
des  festsnetehem 


.-    .83    .-  •       « 

1)  fit  gibt  ielt^e  EäUok  wo '  d^t  j^t Wattigp 
drang  des  BIqU  jgegeii  aeti"Ko|)f  uod  der 
gestiye,  ^nd  selbst  iDfiBinmatoriiche  Zustaiid 

Gehirns  strenge  Aotiphlogose:  kalte  Pome;i« 
ooeo  desKopfSi;  Blutegel,  Aderlafs,  und. selbst 
dderboltea  Aderlab  erfordert.  Einen  ^läck« 
I  behandelten  Fall  dieser  Art  ersählt  C«  ui» 
>tt  in  IjQtn's  u.  s,  w.  Arcliiv.  (1833.  Juli  nnd 
ig^at)*  I^  Fallen  geringerer  congestiTer  Rei- 
Qg  des  Gehirns  reicht  man  mit  Blutegeln  a^^^ 
ticbe  auch  Berndt,  der  im  XJebrigen  die  an« 
blog^tische  Methode  zor  Bekämpfung  nnse« 

Krankheit  nicht  fSr  geeignet  balt^  culäfsti 
r  Aawendang  der  Blutentsiehangen  konneii 
te  Uehjergieftongen  im  lauen  Unterbade  fd- 
I,  welche  Ton  mehreren  Aercten  sehr  em« 
bleu  werden,  Hr.  Dr.  Rosenthal  in  Gastro^ 
äbU  einen  Fall,  wd  nach  2wei  Aderlässen  nebft 
ederholter  Applikation  von  Blutegeln  an  dcjn 
pf  und  Ton  Hautreizen ,  Und  der  innerlichen 
irendung  salinischer  Mittel  und  tuletzt  ä^r 
ina  in  Tersi^hiedenen  Formen ,  kalte  Stunp- 
ler  im  laoen '  Halbbade ,  Mrährend  der  Hitaa 
r  in  regelmäfsigen  Parpxysmen  wie  eine  Ip« 
mittena  Terlanfenden  Krankheit  angewendet, 
!i weiES;  und  Schlaf  benrorriefen ,  worauf  die 
falle  gelinder  wurden ,  und  bald  gans  ans« 
»beo«  Serndi  sab  Ton  kalten  Uebergiefsun* 
I  kmien  beso0dern  Erfolg» 

2)  In  der  Regel  ist  die  antiphlogistische 
tbode,  insbesondei^  der  Aderlafs,  ppsJtiT 
lädliclv  Pfiiffer  hatte  die  Krankb^t  Iräher 
»Dg  notifthlogistisch  behandelt,  und  ob|^lei^b 
:h  den  Blutentziehiingeo  etwas  Ruhe  einsw* 
teo  a^hieii^  ao  kam  doch  unter  6  Fällen  def 
fall  5  Mai  Biie  erneuerter  Kraft  zurück«  /Swal 

F2 


—     84    -* 

dm  KraDken  worden  ty pbot ,  eine  /wasienocb- 

tig,  alle  drei  atarben;   bei  zwei  Fallen  ^raolte 

j^eufer  später  Valeriana  and  Opiain  an,  ivot* 

aaf  die  raroxjsmen  der  Krankheit  an  lote&^i- 

tat  Tei;Ioren  und  oach  aecbitägigem  Gebrauch 

'dieaar   Mittel  Heilang  erfolgte;   nnr  in  eine.. 

Falle  atbien  das  Uebel  darcb  die  antipblogisi 

io6e  Methode  beseitigt  worden  zu  sejn.   ^'r.- 

^mann  warnt  sehr  vor  Blutentziehangen.'   Crci- 

therf  Arzt  am  Irrenhaose  zu  Wakefield,«. 

fast  alla  wahnsinnigen  Rindbetterinnen  weri* 

'wieder  besser^   wenn  ihnen  nicht  zu  yiel  h' 

*  entzogen  wurde.     Ein  Landsmann  Croufthr', 

A*  BlaJce^  einpfiehtt  folgende  Bebandlaog:  c£ 

'Kräfte  zu   nnterstiilzen   dur<;h    nährende  Di 

Tonica^  Nervinaa.  s.W.|  eine  horizontale  bs: 

der  Kranken  anzuordnen,   mn   das^  Anifto^M 

des  Bldtes  gegen  den  Kopf  zu  befördern ,  ^ 

'jeden ' Säfteverlust ^  z»  B.  durch  Säugen ,  z«vj* 

*tueiden.    Ja,  er  geht  so  Weit,  die  Traosfm; 

▼örzuschlagen  gegen,  die  t^uerperaUtaanie,  e^- 

^Krankheit,  welche  von  dem   plofzliches  i 

"^ boren  des  einen  anhaltenden  Gehirn-  nodX" 

"^Tenreiz  ausübenden  plethorischen  ZustandesTf!:' 

'rend  der  Schwangerschaft'  herrühre« 

Dia  eigentliche   Krisi«  für  die  Pnsrpen 

imahi'e  ist,  wie 'für  das  Delirium  tremens,  t 

'  dem  sie  überhaupt  in  manchen  Stücken  nb&t' 

kommt ,  der  Schlaf,    Rübe  und  Schlaf  hff^ 

zufuhren,  ist  die  Haaptäqfgabe  des  Arztes,  l"- 

'^ Zweck  wird  nicht  immer  durch'  dasselbe}!* 

,  erreicht;    Als  die  wichtigsten  Beruhigangscf' 

lehrt  uns  die  seitherige  Erf^durong  der  A^ 

kennen ,  a)  kalte  Uebergiefsungen  ,6)  die  icf' 

^  liehe  Anwendung  des  Kamphers »   c)  des  > 

,  brauch  der  narkotischen  BCttcJ,  insbeiK)adere  ^ 

Opiums«  ^ 


-,    65    - 

• 

,  Die  kalteQ  VebergiertiiDgeB  sind  Qxn  §o  meliT 
angezeigt  y  je  mehr  Symptome  voo.  Coogestion 
des  Gebimt  yorhandeo  siod.  Bei  ioflammato« 
riscber  ßeizuDg  desselben  müssen  ibrer  Aoweii« 
duog  ßlutenteiehongen  yorangeben«  Neben  den 
kalten  Uebergiefsungen  empfieblt  sich  der  Tar- 
farus  emeticus^  abwechselnd  in  yoller  nnd  ge- 
brochener Gabe ,  entsprechend  der  haaptsäch« 
lieh  yon  Barkhaus^n  empfohlenen  Anwendung 
dieses  Mittels  gegen  das  Delirium  tremens  sthe« 
nicnm.  Iforn  erzählt  einen  Fall,  der  sich  da« 
dnrijb  auszeichnet,  dafs  im  Verlauf  der  Krank- 
heit Varicellen  ausbrachen  und  Aphthen  auf  der 
Zunge  erschienen.  Durch  Ealte  Umschläge  nnd 
später  Sturzbäder  im  lauwarmen  Uoterbad  nebst 
der  Anwendung  Ton  Tartarus  emeticus  tbeils 
in  gebrochener  Gabe,  so  dafs  er  nur  auf  dea 
Stuhl  wirkte,  theils  als  Brechmittel,  und  dem 
Gebrauch  einer  Mixtur  mitNatnsulphur.  gleich 
zn  Anfang  der  Krankheit  wurde  die  Kiranke 
Tollständig  hergestellt« 

l)er  Kampher  wird  dringend  empfohlen 
Ton.  Brrndt^  der  ihn  immer  mit  dem  bestqo 
Erfolg  anwendete  {Hufeland'sn.  0sann'*3  Journal« 
Noyember  1828.)«  Die  Wirkung  ist  zu  erkla- 
ren aus  der  specifischen  Beziehung  des  Kam- 
pfaers  ^zu  den  Geschlechtsorganen,^  welche  ihn 
2U  einem  freilich  nicht'  unfehlbaren ,  doch  bau« 
fig  überraschend  wirksamen  Mittel  gegen  die 
Kympbomapie  macht.  Auch  P/eufer  lobt  den 
Kampher  gegen  unsere  Krankheit,  und  erzählt 
mehrere  Krank beitsgeschichteb ,  welche  aller- 
dings für  seine  Wirksamkeit  sprechen«  iVeii- 
mann  empfiehlt  ihn  wenigstens  zux Anfang  in 
grofsen^  Gaben  ,  in  Verbindung  mit  vrarmen  Bä* 
dern  und  überhaupt  einem  Regimen  zu  Befor^^ 


--     86     - 

I 

^•rong  iet  HaotaasduQStan^  Er  emhh  zw 
K.raDkbeiUgeachichteo  mit  rascher  Heilaog  donk 
üieae  Methode:  iodem  Scbweifa  ausbrach,  ini- 
Ciigteii  sich  die  Symptome,  ood  unter  laji§m 
find  tiefem  Schlaf  Ipste  sich  die  Kraokheit  Gell 
ea  nicht  so  schnell^  so  empfiehlt  Neumann  o¥ 
ben  FortsetzQog  des  diaphoretischen  Verfabreai 
den  Kaohlauch  in  Suppen  wochenlang  so  fe- 
ben.  Der  Kampher  empfiehlt  sich  für  alle  FäQ^ 
welche  sich  der  Nymphomanie  nahem  oad  kn 
Ton  Plethora  ond  Entzündung  des  Gehiroi  sU 
Erhobt  wird  seine  "Wirksamkeit  ohne  Zwei^ 
durch  einen  Zusats  von  narkotischen  ]IIiud% 
welche  unter,  allen  unserer  Krankheit  am  fr 
tectesten  begegnen« 

Wenn  es  wahr  ist,  dafs  das  Wei«'' 
Stania  pnerperalis    anf  groher  Schwache  vi 
krankhaft  gesteigerter  Reizbarkeit  des  Ceob^ 
Organs  des  NerTentystems ,  bei  (wenigstens  k 
der  Regel  Torhandener)  Schwäche  der  b\n\A 
tigkeit  in    demselben    beruht ,    und  weD%  <i< 
pharmakodynamische    Charakter    der  Narco^ 
darin  besteht,  die  Energie  ond  Thatigkeitfa 
Blutes  EU  erheben  und  eben  damit  die  kniki» 
Kaft  gesteigerte  sensible  Reizbarkeit  des  Gdui« 
«a  beschranken,  so  müssen  Narcotica  die  ^ 
lectesten  radikalsten  Beitmittel  der  Maoia  ps^ 
peralis  seyn«    Da  aber  das  Opium  unter  lü^ 
sarkotischen  Arzneimitteln  das  intensir  aoi^' 
tensir   mächtigste  ist,  und  am  entschied0ii* 
auf  das  Gehirn  wirkt,  so  gebUhrt  ihm  ids 
ans  theoretischen   Gründen    der  Vorzog»  1^ 
entschiedene  Plethora  und  EntzonduBg  das^ 
birns,    wenn    auch   erst  secondär  eingeü^ 
contraindicirt  die  Anwendang   des  Opjems  «* 
Gberbaopt  der  narkofischte  Mittel,    bei  <ei^ 


—    87 

i  ■ 

XhwreüicjkB  Ausbrach  wird  durch  di«  PiMxib 
mefarirer  Yorsoglich«r  Aerste  anfs  Bestimmte- 
ste bestätigt.  Neumunn  namentlich  hält  das 
Opiamy  dessen  Wirktmg  in  Erhöhung  der  Ve« 
getation' des  Gehirns  undder Nerrenmasse aber* 
haupt  besteht,  tia  das  llaoptmittel  gegen  die 
Maeia  pnerperalis,  falls  sie  nicht  schon  durch 
das  oben«  angegebene  diaphoretische  Verfahren 
besiegt  wird*  Er  giebt  das  Opium  nur  einmal 
in  24  Stunden»  tuerst  xu  ^  Gran  pro  dopi,  all- 
mählig  steigend  bu  asu  zwei  und  selbst  bis  sa 
5  Gran,  nebenbei  etwas  Wein  und  gute  Diät, 
gegen  Verstopfung  von  Zeit  zu  Zeit  etwas  Rha« 
barber,  etwa  mit  Schwefel;  die  Kranken  er» 
tragen^  wie  in  ähnlichen  Zuständen  des  Ner«' 
Tensystems,  namentlich  im  Deliriuin  tremens, 
lehr  grofse  Dosen  narkotischer  Mittel.  Sobald 
sich  die  Wirkung  derselben  auf  dae  Nerren^ 
sjstem  entschieden  zeigt,  ist  die  Kr»nkbeivt  g«»-^ 
brachen  und  der  Gebrauch  mufs  aufgegeben 
oder  wenigstens  bedeutend  redncirt  werden«  Auch 
Hjroscjamus  und  Strammonium  wurden  schon 
mit  Erfolg  angewendet,  P.  Schneider  berichtet 
einen  Fall  Ton  scfaneDer  Heilung  durch  die 
Tinctura  Semin.  Strammonii«  nachdem  allerlei 
Mittel  yergeblich  angewendet  worden  {Nasse^ 
Zeitschriit  für  psychische  Aerzte,  Jahrg.  1823). 
Ich  glanbe  nicht,  dafs  irgend  ein  Narcoticnm 
den  Vorzug  Terdient  vor  dem  Opium. 

Am  Schlüsse  sei  es  mir  eriaubt^  eine  mir 
Tor  Kurzem  rorgekommene  Krankheitsgescbicbte 
zu  erzählen.  Die  Ehefrau  des  Bauers  A.  V.  iu 
Th.,  28  Jahr  alt,  hatte  tot  14  Tagen  ihrfdnf^ 
tes  Kind  leicht  und  ohne  unmittdibare  natbthei«- 
lige  Folgen  für  sie  geboren.  Milch-  vad  Lo« 
chiensecretion  blieben  in  Ordnung^  bis  das  JUnd 


-^    88    — 

sin  i2t«ii  Tffg«*  nack  der  Gebort  glBirli.  Btt 
der  nm  den  Tod  dee  Kindee  sebr  bekimsM»^ 
ten  Matter  blieb  die  Mikh  scboo  am  aikd«rt 
Tag  aus  |  ohoe  dab  davon  irgend  Beidiwerin 
entstanden  wären »  die  Locbialsecretioo  veriua* 
derte  sich  und  borte  swei  Tage  nachber  pm 
auf;  letztere  S(^  übrigens  auch  in  fiShem 
Wochenbetten  nicht  über  14  Tage  geflano 
haben*.  Die  Frau  ist  Ton  sdilankem  Korperbao, 
nicht  eben  mager «  \on  mehr  nerroson  Ten* 
pevament ,  war  seither  immer  gesnnd  lud  » 
mentlich  gingen  alle  frühere  Wochenbettes  oki 
sonstige  Beschwerden  und  Stomngen  loriku 
Sie  ist  eine  Yeratändige  Bausfran,  aasft  id 
schnchtern ,  leicht  zu  erschrecken  oder  xo  ^ 
sSrnen,  sorgt  oft  ängstlich  ^  ohne  eigeilU 
Grand  dazu  tu  haben  ^  lieht  ihren  Gatteto' 
ihre  Kinder«  Niemand  in  ihrer  Familie  üi|»' 
eteskrank  oder  bat  eine  Anlage  dazu« 

Am  14ten  Tage  nach  der  Gebart |  äste 
Tage»  an  welchem  das  Kind  begraben  wnk 
fing  sie  an  ein  anffalleodes  Wesen  m  wp% 
sie   weinte  beständig ,    behauptete»   sie  wee 
nun  auch  sterben ,  .und  nahm  ihre  alteren  Es* 
der  zu  sich  aufs  Bett,  um  Abschied  reo  ilite 
zu  nehmen ;   wedbr  ihr  Gatte ,   nocb  aoail  k 
maqd  war  im  Stande  sie   zu  trösten  ooi^ 
die  Todesgedanken  '  auszureden.     Plotslicb  ^ 
gen  Abend  fuhr  sie  im  Bette  auf,  wollte  ü"^ 
nahm  einen  wilden»  entstellten  Blick  as,  icM 
nm  sich,   und  schimpfte   in    einer  Flath  fii 
Worten  in  Einem  fort    aof  ihren  Gatteo,i* 
Mutter,  ihren  Vater^,  ihre  Geschwister  oodi^ 
schiedeoe  andete  Personen  ,   übrigens  oboe  ^ 
len  Znsammenbang;  mehrere  Männer  ina/ii<* 
ihre  ganze  Kraft  nuifbieten  sie  zu  haltep» 


-,    89     -i- 

Ich  .kern  li#ri>eig«rafea  nach 'VdrAofs  ron 
jBwei  StoDdeo  bqi  der  Kranktfa  flO|  nacbd«m 
der  Farox3r8ma8  eben  aeio  Eodb  erreicht  halte, 
«od  fand 'die  Frau  erschöpft,  ängstlich  und  OO'- 
tohig  omh^rblickend  9  mit  freqoeDtexa,    uiilerw 
dräcktem ,  schDelleodem  Puls ,  stärker  scMageo- 
den  Carptideo,  Partner  Siirne,  trockener  Haut; 
die  Brüste  schlaff,  Lochieo  nicht  mehr  fiiefsend, 
dagegen  die  Sdieidt  siemlieb  feucht ,  nicht  heifs, 
beim  Druck  anf  die  hypogastrische  Gegend  einen' 
ziemlicb  empfindlichen   Schmers.     Ich  liefs  in 
meiner  Gegenwart    eine  Ader  jöffnen  und   ein* 
Chamillenklystier    geben«     Kaum    waren   f Hnf 
Unzen  Blut  geflossen ,  so  erblafste  die  l&ranke^ 
klagte  über  Üebelkeit,   Terlangte  ein  in  BeraitX 
ncfaafl  gehalteoes   Gläschen  mit  Hoffmannstrtf- 
pfen  und  zog  dann  mit  weit  aufgesperrten  Na«** 
fonlochern  mit  der  gröfsten   Begierde  den  ihr 
angenehmen  Geruch  aus  dem  geoifoften  Glase« 
Ich  hiefs   den  Wundarzt  verbinden;  das  Blut 
bildete  keine.  Grusta   phlogistica,  der  Blntko** 
eben  war  locker^   conrex,  von  sammtartigem 
Aossehen«    Die  AengstUcbkeit  der  Kranken  nahm* 
jiaeh  dem  Aderlasse  zu^  und  sie  fing  auch  bald: 
wieder   an,  viel  und  unzusammenhängend  sa 
leden» 

Am  Morgen  d^s  andern  Tages»  itniWB^m 
brnar,  verordaete  ich  ein  Infosum  Valerianae 
mit  Naphtba  Aceti  ond  Kali  aceticum/  In  der 
Nacht  waren  zwei  Paroxysmen  roo  ganz  ahn«» 
]icher  Art,  wie  der  erste ,  eingetreten,  in  der 
freien  Z^eit  redete  die  Kranke  viel,  sprach  oft 
ohne  Zusammenhang  y  oline  übrigens  zu  sohaW 
ten,  zo  droben  oder  um  sich  zu  schlagen,  wia 
so  den  Anfällen«  Die  Kranke' tialts  faia  zum 
Morgen  knna  Minata  geacblafaifc 

«  f  *•  •  •  » 


^     90.   — 

Ain  l2teD  Befiodeto  oicht  bessel.  Keia 
Schlaff  3  ParoxjsmeD  in  den  TeffloHeneD  24 
$liMidea  Yon  1|-  bis  2stäDdiger  Dauer,  b  dec 
firafed  Zeit  vieles,  vrenig  2usiiimnaohaDgeDiiti 
Beden ;  SchaamlippeD  belfs ,  Schmerz  der  liy- 
pogastritebeo  Gegeod  bei  der  Berübtaog  geitei- 

Erty  Pitll  frequeoty  schnelieod.  YerordooDg: 
Tus«  Valer*  mit  Tiocf .  Cafttorei  zum  iooerli« 
eben  Gebraocb »  grofaer  Sioapiamut  auf  deo  Uib^ 
öftere  lojectionen  eines  Aofgnsies  tob  MalfSi 
€icata  mit  Milch  in  die  Vagina  und  fortnab* 
fende  Cataplasmen  über  die  änf^ern  GescblecliU- 
fbeile« 

Am  13ten  nnd  14ten  wesentlich  deneibe 
Zustand  >  nur  immer  weniger  freie  Intermiasioiit 
beinahe  fortwihrendes  Schimpfen  nndScbtHn» 
daawiscken  AengstUehkeit,  Blick  abwechseii(i 
wild,  drohend  und  wieder  ängstlich  nnstaL- 
Als  ich  die  Kranke  fragte ,  ob  sie  k^e  &of 
schmerzen  habe,  antwortete  sie,  an  die  Süroe 
deutend,  „nein,  aber  hier  so  eine  Verwirrune, 
die  Vernunft  streitet  immer  mit  der  üoTer* 
annfU"  Eine  Weile  darnach  sah  sie  mich  äogst- 
lick  und  zugleich  fragend  an:  „darf  ich T  ü* 
dem  sie  die  geballte  Faust  gegen  die  Leboi 
des  neben  ihrem  Bette  stehenden  Stuhles  birit« 
nm  darauf  loszuschlagen,  *  Ein  anderes  31^ 
fragte  sie,  ob  sie  doch  auch  Alles  recht  mache, 
weil  dti'  Doctor  da  sey,  und  weinte,  dab<^ 
es  nicht  anders  machen  koooe;  kurz  die  Ttf* 
minft,  stritt  mit  derUnTernunft,  ^iedieKraob 
sich  selbst  ausdrückte.  Sie  redete  und  0«^ 
Hielte  dann  wieder  stets  fort ,  ohne  alltn  Zr 
•ammanbaog,  io  kurzen  abgerissenen  Sätt0» 
deren  letztes  Wort  immer  unendlich  oft  ^ 
holt  wurde,  undr  dieb  war  auch  der  Fall^  wer< 
je  zuweilen  das  Licht  der  Vernunft  eu  we«^ 


■   * 

% 

dbrcbbracb^  pils  tib/eine  iiri5%idlei^MbiIcbe  6«^' 
Vralt  die  Worte  rom  Sfunde  der  Kriin«^ 
ken  scbleoderte.^  'Dfe  Gescblecbtdibeile  waren; 
teuthi,  der  LocbieDfltih  'baue  «ich  io  etwas 
wiederhergestellt;  beistiarkerB^rübrang  der  h}r« 
,pbgä8tri8chen 'Gegend  klagte  die 'KraDke  übet 
Srhmerzen  I  sie  hatte  eiomal  geSnfiert,  man* 
möge  ihr  deo  Bapch  aoftchneideo.  Verordoun^ 
wShrend  dieser  zwei  Tage:  Castoreuim  mit  Bb-^ 
rax  ib  PaIirerOy.'ForlselzaDg  der  Irijectiboeo  and' 
Clmicbläge  iiber  die  GetcbleebUth^ne,  taglfch 
rfn  Klyitidr^  zum  Getränk  Chamillen,  zar  Kostf 
Sappen  mit  leichter  F!eift<^bb'r&he  nod  Milch. 

Da  am  Morgen  des  löten  Alles  noch  gleich' 
war,  so  verordnete  ich  Campber,zo  j^r.  ii)  pro 
dosif  alle  izwei  Stqbdeo;  am  17ten  yerband  ich 
denselben  mit  Opiam  su  4  Gr;  und  liefs  IJng. 
ex  Tart,  emet«  in  den  Nacken  einreiben.  In-^ 
swische^n  hatte  lieh  die  Krankheit  so  Terschlim«- 
ihert|  dafs  nie  mehr  eine  Spdr  ton  Vernunft' 
da  war 9  und  iiur  fortwährendes,  häufig  gans 
unartikuUrtes  Plappern  mit  furchtbarem  Toben 
abwechselte;  eigentlicher  Schlaf  hütte  sich  wih«> 
rend  der  ganzen  Dauer  der  Krankheit  noch  nie 
eingestellt,  sondern  nur  Schlummer  auf  Ao« 
genblicke,  io  gänzlicher  ErschSpfung;  Urin  und 
Stuhl  gingen  öfters  ins  Bett^  die  Kranke  afe  nur 
wenig  und  was  man  ihr  anbot« 

'  Am  19ten  keine  Aenderung,  kein  Schlaf, 
das  Opium  war  bis  jetzt  ohne  allen  Erfolg  ger 
geben  worden,  die  Lochien  fliefsen,  der  Schmers 
über  der  Schoofsgegend  geringer«  Pusteln  im 
Placken;  keine  Spur  von  Fieber,  keine  Conge« 
ationen  gegen  den  Kopf«  .  Verordnung:  Opium 
«u  gr«  ij,  alle  3  Stunden« 

Am  2l8ten  zeigt  sich  die  Kranke  ruhigei) 
|i1appart  gwer  fortwährend,  tobt  aber  s^i»«i» 


1 


-.    Ö3      r- 


nski  n{A%  mehr -so  hetü^,  tcUatt  ölten  eiM 
Stoode  oder  aoth  länger.  GoAgettioDen  gegm 
deD  Kopf  werden  nicht  bemerkt ,  die  Lochiea 
Iiabeufufliefteoanfgeihort.  Verordoaog:  Opium 
und  Calomel  je  zn  g? ,  } ,  all^  2  Staodeo« 
.  Am  24ften  erbielt  ich. die  Nachricht,,  dab 
4ie  Kranke^  nacMem  sie  das  dritte  Palrer  ge- 
aonimen  i  mehrere  Standen  geechlafeo ,  und  a!s 
aie  erwacht^.  Mebrerea  veroSoflig  getpioches 
habei  sie  habe  woM  nieder  angefangen)  moi- 
los  so  schwatxeo',  allein  von  Zeit  za  Zeit  uf 
ftie  wieder  in  Schlaf  gefallen,  nnd  getobt  habt 
sie  nie  mebr;  es  sejeQ  mehrere  flnssige  Stübl» 
erfolgt  und  mit  detiAelben  einige  SpublwSrintf 
abgegangen.  Ich  verordoete:  Infus*  Yaler.  «t 
Sem.  Cynae  mit  Sal  amarnm.  Es  erfolgten  darauf 
wieder  eioig^.  Stühle^.  Würmer  gingen  nicht 
mehr  ab. 

Am  2teD  März  erhielt  ich  die  Naclnid^ 
däfs  die  Kranke-  wieder  Temänftig  red«!  ^^ 
noch  sehr  ängstlich  sich  benehme,  wie  xu  An- 
fang der  Krankheit,  dafs  sie  «war  schlafe,  dod; 
sieht  hii^reichend«  Ich  Terordnete  essigtaom 
Morphium  zu  j$r«  7«  Abends  eine  Dosis  zu  neb- 
9ieo,  Vormittage  -^Schoppen  guten  alten  Weio, 
nährende  Kost,  aufmerksame ,  schonende  ptj- 
^  chiscbe  Bebandlapg«  Nach  Verflufs  einiger  Ta» 

verlor  sich  auch  dies  letzte  Symptom  eiofi 
psychischen  AUeoation  f  die  Kranke  genas  Toi^ 
etändig. 


—     93     — 


'>   M"  ■     ■>     ' 


1 » 


->         -» 


V 

BeUräge  zu  der  Lehre' 


*i    y 


ei. 


Von 


praktuchem^^Wte  za  RibniCz  in  Mecklenburg 


1 


.      7    .,      .     Uli    ■■■I 


-^uiea  FattTOd  günsUcb  .§«bemmt«s  Uiinabaoi^ 
arodg'  iQ,  den  BKesei»  ^Anutia^  Anaresis)  > 
|hteti  'icb  b#i  tidem  Baoqoier  jü^Uicher 
ioD>  mam  -^Mamie  fabcb  in  tltfii  m^to^nf  JaW 
^fii  der;  ^wigea  eines*  Aafallet  yoii  zhettnali» 
ber  Dfseiiterieidrai"  Abende  hinter  eiaanditf 
Q  PnWe»  -aa«  eioen  Gran  Calomel^  eben  ab  nal 
pium  und  eiaem  halbeii  Gran  Ipecacuaalia  edh» 
(Ueo  ha«te  ,  'di^ardr;  avch:  Ton  aeinein  StoUr 
rang»'  .belteit  'windainfadiegelmfiiUge  LeibM» 
fnaag  bekam ;;  äbec  ptStsiicIi  fto  •UrktaiianA^ 
ireo '  anfinge  ^  dafs  ich  mich  geIiothigt^  aalr» 
hwefei  mit  Magoeeia  isaeriifh'.aiid  Isiaht  fkdr 
iogireode  Gargariimen  aaziiwaodeo,  welche 
a  SpeStfholflürs'anelt'  ia  Tifav  bit-Übf  -Tagen 
laitigiM»/  6o  laaga^ikr.firaakA  saUwfte«OM{ 
ge  'iaiig>^ 'leertaeivwader-  4imtat  Tropfen.Uiib 
I ,    noch:  hbtle:!  w  auch  -  nur.  .dos  »SWbfilM 


Drang  «hxn,'  vmi  ertt  •!»  ^er  Spricli«lfiiiti  «rf« 
gehört  batte,   fand  »ich  mit  eiaem  Malt  Trieb 
sain  Öaroeo  ein ,   oDd  es  wurde  eine  gewöbt- 
licbe  )Qaantität  Urio  oboe  alle  Beaebwerdeo  aoi- 
geieert»  die  Hamaueleei^QDg  blieb  fSr  die  Folgi 
auch  normal ,   wie  aie   es  Tor  der  Periode  k 
Saliration  gewesen  war.  —   Obne  Zweifel  wat 
der   Speicbelflufs  in  di^em  Falle  Stellyertretet 
der  Harna^cretion  nsicb,  dem  Geaette^  dabtiu 
Secretion  fdi  0>g4QiSiäQa  ilir  die  andere  tita- 
riren  koQne*    Als  die  Congeslion  nach« den  Spe- 
eb^dfUsed  fuifbö^te,  deren  geateigeite  Tbatv* 
liett  znm.'Nörmargrade  zartickgelcebrl'  war,  «^ 
wathfe    wiederum  dfe  Action  der  haraalMciia- 
denden  GefäfM^  ^ear  Nitred.    Editiren  Baiipieie) 
daüs  $iuii%.  splcbe  Ticarlrende  Tbätigkeit  wwiAf» 
orgaoiachen  Secretionen,  wenn  sie  eiomilsD* 
getreten    war,   ohne  Naehlheii  for  den  Koptf 
für  immer  fortdauerte  ?  Gewifs  nicht«    NufÄi 
2eit:4ang^kMn  solches  Stattvertreteii  dea  «oa 
•S«cfetipae»P#dc^seea.£&e  den  andern,  aboaü 
«gfaUBrIe«  Harmonie  in  den  otganiscben  Fndi* 
«in.  bestoben-,  für  die  Daaer  ist  gleich«^ 
e#elebeaL  äiier  6^«  niid  Eseretionen  iaisd«« 
idem  Körper  nBthig «  wen»  dieser  sich  im  2i* 
tondede«  Normalilät  befinden  sollt  desu » 
^  ^ndeelei  es  der  SoKBpfee.    Dafs  bei  stark  Ti>| 

^  eliebrIeB.  Transpiration  wenig,  oft  in  tier*' 
■wanrig  Stnndeo  ga^  kein  Harn  enlleerl  wbA 
tebe  iob  oft  beobäehtet;  abec  eine  so  aab^ 
lende  Amrie^v  wie  die>  obealangeffilfailSi  ^ 
lek  iioeh  aacht  f  eaehen«  •-» 

KnaeliwdlieciierArtiUerie-Saiflliinkar«.^ 
faaAoftiBge  dir  SedMaig«»#  Kit  aeü  ««f 
dehten  f»  dean  Vanrennogen^  lengt  ^  ^ 
mmhOi^  e^-wie  «iaMMenMi  MaiSaÜü* 


■    ■•  ■■     -. ..  v.. ., 

'Beiträge  zu  der  Lehre  '  .     ''  ''' 

■  .■;■■  ■  '■■-;TOn   doo 

■'•  ■'.'      -..    ■  ■   Voa  ■     -V.j 

,...   -■-;■■.  ■•■ör.".G."A.Tbtf,'  ■  '     ■■  ■  -■' 

'praUücbeia  Jjzte  zq  Ribntti  ia  HecUenbdrg 


Juma  Pall  TDn  gämlicb  gabemint«  UnaabaoOr 
ileraitg  io.  dea  SHoteo  (^bfh,' AiiaraMa)>b«ite> 
AchMi  ich  b*i  «iaem  Banquier  jädiKhar:  Bdfr 
•gje»'«  «incai  -Alanae  hbch  in  dso  iwitTÜffn  Jahv 
i^üfdcr^  iWVgeB  sinea' Aafalln  TOb  xhalinuti- 
veber  Df«etit«ri«i  Jm-Abemle  hinter  cinBiidtt 
«•in  PaUec  an«  «aeo  Gran  Calomel,  sbBatovial 
-OpluAi  und  eiB«m  hslb«D  Om  Ipecseuaidu  ef»> 
-MlUia  hoMo,  'd^nrcb:attch  TD«  «ndeu  Slolilr 
diwftogtf  bairsk  wuida- niid-  regeltnablg«  Leibtm 
Sffnaag  -bekam;  abec  plotdich  tosUikisa  Mi^ 
limeq^aiifiag^ .  daTs  ich  nüeh  genölh^t- Mb^ 
Schwefel  toit  MagoMM  m— tii«famJ  Isicbt  Rdr 
jtringireade  Gargariimeo  aaznwendeD,  \*elch« 
4*0  'dprfeti^üis '  Mttb  ia  räf  birfiiBf  Tagen 
4Mei^t*iw  So  la>g»du.KraBlu  aalivirte  {ivat 
ftait  'lüg>^-lMrU'«i  «•de»  «ioan  Tropfati  Uno 
«■/  Botti:  JikllaiM  «ttcb  :a»r..dM  .(«HBgitM 


J 


^     96     ^  - 

«(Jrittar  TImi;  HsoooTer  1802.  S.  13)  ViriS^ 
'kung  dmr  Biiiaenhäute  (Tiiirkeoiog  of  th«  com 
4>f  lue  Uadder  derfiogläfider,  RacorDisMBWflt 
«dela  rei'siB  der^Pfaozoaeo)  neonU  DerKnftb 
•l^att«  diese  Betcbwerdea  tod  eioeiA  BlaseosleiM 
^ät^ffrieilot^  dagegen  apiichc  «bar  der  Umttaii^ 
•defii  eia  Sfeindieii  od'eir  Gries  abgegaageo  nh 

.  ^ea.  Die^AnainDete  ei^abf  daCa  er  io  Baceb» 
^  Venera  ekträTagirt  babe,  aoch  Ooaautbii 
4oa  spatere.  Altef  gewesen  war»  Gewibkitti 
^em  chcooiscb-eotzaodlicfaer  Zust^tad  der  Bli- 

*  «eahätoU ,  kamal  der  Schleimhaiit  Statt  pi» 
^Uf  woYQo  dier  Folge  allmäblkhe  VerdUas 
«4er  pSrate  gewesao  war^.  die  am  EodeMf» 
-fenommen  battet  dafs  dadorch  die  Hohbdar 
J^iase  gaoa  Terkleioerl .wurde,  nur  weaigU» 
•fiisseo  kooote,  die  Moiidiiiig  der  Harabbau 
jiie  HarnrSbre .  desbalb  auch  gaos*  ymscUoih 
«wurde«  Zwar  wurde  die  Leicbeno£Eiiaog,  ^ 
^leia.  die  N^tor  jdes  Uebela  hätte  aofser  Zira- 
'felseUen  köfilhen,  niebt  aagegebeo ;  alleiawc» 
«üan  4l«  voa  Wicihmonn  bei  diesem  Uebd  be> 
«obachleleo  -Symptome  (aUmablig  .  saaeiioieiMi 
lacoatiaeaz'  des  liaroee,  am  £Dde  Itcbarii  be 
befÜgetn  Drange)  mit  der  Ab waaenbeitaUtTZe* 
«b«n  Toor  acQter  Biaseneatxiiaduog  odec  i* 
jBtemeA,  so  wi»- mit  der.  Unwirksamkeit  >i^ 
JKi^aaM^tlel  wm.40S  Catbeters  in  VerUsdoi; 
Mistv  and  dabei  berücksiebtigt,  data  dieBli« 
gaf'nicbt  ansgfedebot.war,  also  wenig  oi»^ 
«eiaeti  Harn  ei^tbielti  so  wird  ea  mehr  ^ 
iprabrsckeioKdi ,  dafs  Verdickung  der  Biai*' 
'hagte  dagewaaen  sejr«  GewiEs  fianden  aucb  i^ 
titeeration'aof  der  innarn  Hant  der  Blase  S)A 
i3ena  der  KrafidEa  leerla»  auch  ehe  er  callif 
fjeirl'  wurde  y  bild  asobfarbenen^  bald  wii^ 
ahwi  yilaraitsgem  mit  Blatstreifett  TacBuicUi> 


-     07     —    ,    - 

'Scblflitn.  beim  Drängso  warn  Ürinlaiies  mtl. 
Dah  keine  VerfaÜrtuDg  der  Prostata  den  Urin* 
baschwarden  zatn  Grunde  lagt  bevriea  der  Dtan- 
Hel  der  InschweDuof;  dieser  Drüse,  nia  tcb  eio« 
tTDlertnehung  darcb  den  Mastdarm  ve'RDstalteta. 
—  Solche  Verdickungen  der  UrioblasanLäale^ 
die  itels  nur  eine  Folge  cbroaiachet  Cystilisseya 
kSaneo,  und  die  banulsachlich  dem  böhern  iU 
ter  eigen  so  sefo  scheinen ,  babea  aaUer  Jf^icJt^ 
mann  i,  c.  .aucb  aodera  Aerale  beobachtet.  So 
fond  Portal  (M^moirei  de  rAcademie  des  scien- 
cea  p.  236.  'filemoires  snr  )a  nature  et  le  trail«- 
meot  de  plutieurs  maladies.  T,  I.  1800.  p.  49) 
die  Uriablase  bei  einer  Fraa  ia  ihren  WandeD 
ao  «erdickl  irie  etoen  Speciesihalet  und  carti- 
laginÖS)  ibre  HöKle  aichtgrörser,  als  eine  Nufa,  , 
die  OeffnuDg  in  die  Harnröhre  gaoe  Teftracb« 
B«a,  wie  gewifs  auch  in  laeinem  Falle,  /^ip- 
aUnhtrg  (Sajnml.  für  prekl.  Aerste,  Bd.  VII. 
S.  309)  ^ab  die  Harnblase  callöa  und  nur  Ton 
Haseln ufsg rö r*e ,  Sandifort  (Exercitat,  scadeic. 
Lib.  II.  Op.  U.)  zwei  Finger  dick.  Morgagni  ■ 
(Epistolae  de  aedib,  «t  caus.  morborum.  Epi- 
•tola  XIll.  art.  33.)  beiaerki«,  dafa  ibrt  BShId 
kaum  ao  4;rols,  wie  eine  NuJ!s  war;  einer'ver« 
bärteien  Urinblaie  gedenken  auch  Frank  (da 
curandis  houiin.morbis  Lib.  11.  1792.  Ord.  IV.) 
und  FoihtrgiU  (Memoirs  of  tbe  medical  aocieljr 
o[  London.  Vol.  I.  Nr.  12.).  BurmeUter,  Ant 
Ko  Gätlrow  (de  cyslilide  acuta  obserrationtbna 
aliquot  illestrala.  Roslocbii  1819),  wohnte  xo 
ijopenhagen  der  Section  einet  Manoea  bei,  der 
ao  BlaieneatxünduDg  gestorben  war,  nnd  dpaaaii 
Uriablase  die  Gestalt  eines  ScbrÖpflopfe»  hntle, 
bart,  knorpelarlii:  und  dicker  als  einen  Zoll 
war;  ihr«  hintere  Fläche  iftar  mit  dem  lUast- 
darme  TarwichaaD,  die  inoeta  «ll«alhalben  mit 
Je«rB.UaXTU,S.&.SU  G 


-.     98     — 

kDorpelartigea  Excrescepsen  besetcti  Ihr  Volti* 
men  sehr  verkleinert,  so  dafs  sie  kaum  i^i 
l^Dzen '  Fl iisftigkeit  fasten  konnte.  -^ 

Urinre^altungen ,  die  oft  »wei  bw  W 
Tage,  ohne  sonderliche  Schmerzen,  aobiellea, 
beobachtete  ich  einige  Male  bei  TyphütkraDkn; 
Oeleinnisionen  I  mit  and  ohneCamphery  so^ 
aotispastische  Einreibungen  ,  besonders  aber  tot 
Linimeotom  diureticum  Kieteri«  aas  VitelidQ 
ori,  OK  Terebinthinae  und  Aqua  MeDtbaecn* 
tpae  ^  io  die  Nierengegend ,  so  wie  los  Fen« 
näom  brachten  den  Urin  baid  ^eder  io  Flo&> 
Als  Sytnptom  ron  Blasen  hämorrhoiden  aoädvc^ 
Steinreiz  sah  ich  sehr  oft  Urinbeschwerdeo  eis* 
treten ;  nach  Umständen  antiphlogistische  P*^ 
(Aderlafs  ,  Blutegel ,  Oele,  erweicbeode  ^'^ 
Bchläge,  Halbbäder),  oder  Antispa8modica(0pi«<i^ 
mit  Ipecacuanba,  in  chronischen  Fälleo  i^ 
foetida,' antispaslische  Einreibungen  ood  Kly- 
Stiere)  haben  mir  noch  immer  Dienste  %t\i^ 
und  die  Harnsecr^lion  wieder  befördert.  ^ 
rhöumatiichen  Dysurien,  woran  ich  selbst eit< 
litt;  sah  ich  einige  Male  Yom  Semen  Lko|^ 
dii  (dräthm.iij)  mit  Syrupus  Altbaeae  (<ir.*i 
Nutzen,  welche  Mischung  auQh,  alle  Sto«^ 
zu  1  Theelöffel  yoll ,  bei  einem  hiesiges  ^ 
Schon  rerstorbeneo  Wundärzte  TYntidsf  ^ 
bei  wslchiem  sich,  am  Ende  eines  leichtes &*; 
des  Ton  asiatischer  Cholera,  eine  roilige)  ^^ 
Tage  dauernde  Harnverhaltung,  mit  Scbmii«' 
und  Trieb  znm  Harnen  erst  am  dtittee  T|t 
da  aber  auch  im  höchsten  Grade  cioiM^ 
Dieselbe  Wirkung  sah  ich  von  diese?  KiiM 
bei  der  Harnrerbaltung  der  Säug]in|e  ml^ 
terer  Kinder;  nur  in  dem^ Falle  eines  zireP" 
rigen  Kindes  mufste  ich  Oleosa  mit  Bztn^ 
Hjroscjrami  und  antispastiscJie  Einreibasgcs «" 


—     99     —       ^ 

wenden,  i^'   Bei  eioem' eiatg^  dreifsig  Jabrt 

aiteo  Juden  hatte  ich  schob  mehrere  Male  eine 

nnverkennbar  rheomalisfbe  Uchurie  derch  eine 

Cainpher«Bninl9n>o/  in  Verbindung  mit  Cinrei* 

bungen  Ton  Linimentumdiurelicuin  Kieieri,  so 

wie  durch  Einsprifzungen  Yon  erwärmtem  Stan« 

detol  gehoben;   aU   iiih  diese   aber  einmal  ia 

meiner  Abwesenheit    aus,  dem  Orte    einstellte 

und  ich  erst  nach  sechs  Stunden  bei  dem  Kran« 

ken  eintreffen  lönnie,    fand   ich   die  Ischurie 

schon  von   selbst  gehoben,    was   wohL  durch 

iJeberwindnng  der  Spannkraft  des  Schliefsmus* 

kels  der  Blase  und  der  krampfhaften  Coostrictioa 

dbs   Blaftenhalses   durch   die   grohe  Menge  an«» 

dringenden   Urins  geschehen    war,    wenn  nicht 

die  Einftpritzungen   von  erwärmtem   Mandelol| 

die  ich  früher  sehon  Verordnet  hafte^  die  Barn* 

•ntleernng  wieder  in  Gang  gebracht  haben  inoch-^ 

ten«  *-^    Bei  einem  Officier>  der  plStittich  o^nd 

erklärbare  Ursache  (wahrscheinlich  e  causa  rben«» 

jnatica)  ton  Strangurie  befallen  wnrde^  wirkteü 

weder  Oelemulsionen   mit  Campber,   noch  mit 

Opium t  noch  Schwefelmittel  (wegen  Verdacht 

Aof  Hämorrboidaireis  gegeben),  noch  Semen  Ly^^ 

copodii  in  Abkochung,  noch  aotispastische  Bin« 

Reibungen  \  mit  Blitzesschnelle  trat  aber  starkei^ 

Barnfluft  ein,  und   alte  Schmers^ea  .blieben  fSf 

Immer  aue»  als  von  einer  Mischung  aus  nnc.  iij 

Aq.  Calcariae  ustae »  draohm.  ij  Gummi  Mime-* 

nae,  draehm.  iij  Vitellum  ori»  drachm.  j  Tincf« 

Opii  Simplex  i  bne.  j   Oh  Amygdalar«  dulctnm 

tmd  eben  so  iriel  Sjrrupns  Papav*  alblf  welche 

Jahn  in  seiner  Materia  medica  empSefalli  vife 

ECslQffei  roll  genommen  worden  wareiii  io  daf* 

ich  dieser  MiechoDg    daa   Lob  spenden  kane'^ 

welches   det  grofse  Praktiker  Jc^n ,   detn  Mi 

tnelichett  Wink  t«tdadke|  ibf  et<h«itt  kati  H? 

G2 


—    100    -- 

MB  Sbbenfelgvr^  wdcber  lang«  Zcit^  Ibn 
seiaein  Tode,  statt  darcli  die  Uno wege per  SDna 
eine  bamartig  riecbeode  Fliasigkeit,  bm  ?olli- 
ger  Aoariei  eotleerte,  balte  icb  tot  Jahreoii 
der  Eur,  und  babe  bereite  diesen  Fall  »doi 
anderswo  besebrieben*  «—  « 

Hr.  Dr.  Burmnsler  (a.  a.  Q.)  beobachte 
folgende  Fälle:  Ein  Maon,  bei  dem  Khooieit 
langer  Zeit  die  Verricbtongea  der  fihrawerk* 
•enge  geitort  waren  f  fiel  plötslicbi  beiai  Spt- 
nierengehen ,  nieder«  Alle  Organe  wnidea  gt* 
annd  gefunden  ^  auch  war  weder  die  Strodor 
der  liieren ,  nocb  die  der  Ureteren  TenaM 
die  nngebener  grbfae  Urinblaae  entbielt  aber 
kaum  zwei  Uncen  Harn,  und  ibre  ganseBoUi 
war  mit  einer  sebr  grofaen  Menge  Hydatin 
«ngeKUt,  Ton  denen  mehrere  die  6(ola0«Mi 
Hiibnereies  batten.  Ein  anderer  Kranktt,« 
Ackeramann ,  hatte  sich  beim  Harnlaasca  m( 
dem  Felde  dem  Zugwinde  aqageaetst;  erbaka 
bald  hierauf  wieder  Trieb  num  Hamen,  Inm 
aber  nur  wenig  Urin  und  mit  Schmmea  m; 
deraelbe  Trieb  kehrte  immer  und  immer  w«' 
der»  und  die  Schmerzen  nahmen  iazwi* 
sehen  so  sH,  dafs  der  Kranke  oack  daif* 
Stunden  nach  Hanse  gehen  nnd  eich  iaa  tf 
legen  mnfate.  Ifir.  Dr.  BurmeMer  fand  ilni> 
hefligaten  Fieber,  mit  sebr  frequentem,  baiiia 
Pulaei  unaualoacbUcbem.  OuratOi  onrnbigt  * 
Angat,  mit  heftigen  Schmerzen  .in  der  &|> 
hypocbondriaea  und  im  Perinäum,  dabei  feUb*' 
mene  lacburie.  Als  Heilmittel  wiirdea  19^ 
wandt:  awolf  Blutegel  ana  Perinaamy  Dtff^ 
beder  zur  Unterhaltung  der  Uatnng ,  BatlMif 
Ton  zwei  Unzen  durch  den  Catheter;  ^ 
arweichendn  Cataplasmen  auf  die  Schoobg^ 
innerlich  Calomel  mit-  Opinmi  nnd  mm  &^ 


—   10t    — 

•K)D  mit  Spir.  Minderer!  und  Extr,  Hyoscjemi^ 
Ab  am  folgenden  Tage  Urin  entleert  wordet 
wandte  man  den  .Catheter  abermals  an  ondap- 
plidrte^  da  die  Schmerzen  nicl^  abgenommea 
hatten ,  abermals  xwölf  Blutegel  (das  Alter  rou 
fünf  und  ^siebenzig  Jahren  hielt  den  behandeln«-' 
den  Arzt  Tom  Aderlasse  ab).  Am  dritten  Tage 
wurde  wieder  catheterisirt,  dabei  warme  Bäder, 
eine  stärkere  Gabe  Calomel  mit  Opium,  eipe' 
Campher -Emulsion  und  erweichende  Kljstiere« 
Am  fünften  Tage  wuVde  aufs  Neue,  aber  nicht 
ohne  Schwierigkeit  (da  der  Blasenhals  sich 
krampfhaft  zusammengezogen  hatte),  ein  ^Iber* 
ner  Catheter  angewandt,  der  etwas  dicken,  mit 
Blut  Termischten  Urin  entleerte«  Der  Kranke 
war  sehr  unruhig,  fieberte  stark,  klagte  über 
sehr  heftige^  Brennen,  delirirte  gelinde.  Dem 
Calomelpnlrer  wurden  Ipecacnanha  und  Gold» 
Schwefel  zugesetzt,  qm  eine  Crise  durch  Schweife 
zu  beifirken.  Dessen  ungeachtet  aber  waren 
die  Symptome  am  folgenden  Tage  nicht ~gelin« 
der.  Es  wurden  nun  ein  Bad,  MercuriaU  Friciio« 
nen  mit  Campber  auf  die  Schamgegeod  und  Si- 
napismen  an  die  Fölse  Terordoet.  Dayon  Ap* 
plication  des  Catheters  nicht  mehr  die  Rede  seyn 
konnte,  und  die  Blase  sehr  ausgedehnt  war,  so 
wurde  die  Paracenthese  gemacht,  nach  welcher 
Tief  stinkender  Urin  abflofs.  Am  folgenden  Tage 
waren  alle  Symptome  verschwunden,  und  der 
Kranke  fühlte  sich  sehr  leicht;  aber  s^^hon  in 
der  nächsten  Nacht  starb  er.  <— -  In  dertieiche 
fand  sich  eine  kleine  Harnblase,  welche  über* 
diefs  zusammengefallen ,  an  ihrer  änfsern  Fläche 
roth,  mit  wenig  stinkendem  Harne  gefüllt  war; 
der  Blasenbals  war  geschwollen,  die  innere  Flä- 
che der  Blase  schwarzrötii ,  welk.  Die  Ent« 
zündung  war  in  Gangrän  übergegangen*  —  Bi^ 


»^ 


¥ 
I 


.•y 


~    102    — 

0ea  .  tiftbenzigfahrlg^o  '  Bauer  bekam  Hr.  Dn 
Jffurmnsier  abeofalla  mit  lachurie  und  Schwr* 
i^o  in  der  Scbamgegeod  in  die  Kar.  Etwur^ 
sar  Ader  gelassen,  Blutegel  aogewaoät  aod  dank 
den  Catbeter  Urie  entleert^  alle  übrigeo  MiiW 
wie  bei  dem  Torhin  geoanoten  und  gestorbeiiei 
Ackersmaoo  ^  aber  aach  diese  BoUundaog  gu; 
io  Gaogrän  über»  apd  die  Sectioo  wies  oadii 
dals  dia  Blase  mit  dem  ülastdarme  yerwscbiM, 
die  aofsere  Flacbe  derselben-  rÖtblich,  die  Bäott 
Tier  Linien  dick  waren,  die  Blase  keinen  Iropfa 
Harn  enthielt,  auf  ihrem  bintern  und  oberoTb«''« 
durchbohrt  war,  ond  der  Harn  sich  ioinnbeiw 
liegende  Zellgewebe  ergossen  hatte,  GlBcklkkct 
war  dagegen  Br.  Dr.  Burmeister  bei  ebem  Hai- 
delsmann,  den' er  drei  Mal  an  acuter  Bia«»* 
entziindnng  behandelte ;  gegen  den  siebeoteoTif 
nahm  die  Entzündung  ab  und  endigte  mit  E*^ 
leerqng  eines  schleimigen ,  eiterariigen  Uana 
und  einem  eigenth^mlioheu  Ausschlage.  — 

Gin  Candidat  der  Theologie,  jetst  hwo^^ 
ter  Schriftsteller  und  Prediger  in  einer  grulia 
&fadt,  bekam  in  Folge  einer  Erkältuiig»  deiff 
sieb  bei  einem  freu ndschafl liehen  Spasiergtf|> 
mit  mir  ausgereist  hatte,  Gesichtsrose,  bei  wr* 
eher  der  merkwürdige  Umstand  Stattfand,  ^ 
iils  die  Geschwulst  beim  Gebrauch  eisei  t^ 
mir  Terordneten  aromatischen  KräutersäekchiP; 
neben  Infusum  Yalefianae,  mit  Liq»  Aono^' 
nret«  innerlich,  sq.  sinken  anfing»  sieb  hth? 
Ischnrie  einslellte,  welche  ertt  wieder  sebwnH 
.nls  die  Geschwulst  sich  wieder  gebobes  ^ 
«eher  nie  wiederkehrte,  obgleich  in  der)'' 
nichts  geändert  wurde,  und  die  Geachwiiiit^ 
Gf  siebtes  sieb  mit  der  Abnahme  der  Eatsiii«*^ 
wieder  allmäblig  Terlor,  -  ein  merkw»^' 
welaitgtitcber  Metascbeioatismns! 


^""»^p«» 


103    — 


; 


I 


Kurs&c    Nachricliten 

and 

A  u  s  s&  ä  g  e. 


1. 

Erbliche  Hemeralopie. 


JLrie  nur  karze  Notiz,  wdebe  wir  in  diesem  Journal  (im 
Februar- Heft  1836)  mitgetheiit  haben ,  bat  den  Hrn.  Ver- 
fasser dieser  so  höchst  merkwürdigen  Beobachtung,  Hm« 
Doctor  Cunier  zu  Charleroi',  Yerantafst,  der  Redaction  eia 
Exemplar  seiner  Abhandlung  zuzusenden  (Histoire  d'nne 
Hemeralopie*  her^itaire  depnis  deui  tiecles  dang  nne  fa^ 
mille  de  la  commune  de  Vendemian,  pres  Montpellier, 
par  M,  Fhrent  Cunier,  Gand,  1838.) ,  aus  welcher  ReL 
es  sich  zur  Pflicht  macht,  zunächst ^hien  Zahlenircthnm, 
welcher  sich  eingescfaUcben  hat ,  za  berichtigen ,  und  dann 
noch  einige«  Spedelle  in  Betreff  der^  in  ihrer  Art  emlg 
dastehenden  Beobachtung,  mitzotheilen« 

In  der  voo  uns  a.  a,  O.  S»  124  gegebenen  lieber«- 
^icbtstabelle  sind,  als  der  secÜstenf  erst  im  Entstehen  be« 
griiferien,  Generation  angehörig,  123  Individuen  angege- 
ben worden;  es  mnfs  aber  103  beifsen,  so  dafs  das  2«Ih 
lenyerhäftnils  der  Hemeralopen  zo  den  Gesunden,  welcbef 
sieb  Anfangs  wie  i:l,  dann  ww  (  iteUto  «-  ytoaAetMtm  . 


• «» 


—    104    -^ 

Generation  ab  auf  ^  redodrt  ist,  und  [sätden  U  Scnt 
Proportion  bebarren  zu  wollen  scbeint«  . 

Die  Art  nnd  Weise,  wie  der  Hr.  Vf:  zo  der  BilM- 
kong  geführt  wnrde,  disß  in  Vendemian  (Viadomagm  k 
Alten»  einem  Dorfe  bei  Gignac,  fünf  Licuet  ton  Moi(- 
peliier)  eine  Pamilie  exislire/-  in  welcber  die  Hementoj« 
•eit.  zwei  Jahrhunderten  erblich  wäre,  erzahlt  er  aaf  iol' 
gende  Weites 

Ein  junger  Soldat  ward ,  weil  er  an  Tagblindhfit  k 
dnd  daher  zum  Militarrtienit  untauglich  wsire>  DebiCi  ()s 
Üntenoehnng  in  das  Hdtel-Dlen  zu  Montpeltifr  gebndi!. 
daselbst  aber ,  weil  man  gefunden ,  dals  er  bei  KeneoÜdx 
aehen  kdnne,  für  dienstfähig  erklärt.  —  lob  hatte  te 
Kranken  sorgfältig  untersucht  nnd  gefunden,  dafid^Pi* 
pille  sich  beim  beUsten  Lichte  nicht  zusamm^zoge,  jt 
da(s  der  Kranke  grade  in  die  Sonne  sehen  konnte.  okM 
dafs  die  Iris  sidi  mehr  als  auf  eine  ganz  umax^üSAt 
Weise  bewegte.  Mit  Hülfe  einer  gnten  Loope  ertutf 
ich  deutlich ,  dafa  die  Pupille-  sechseckig  war.  Abeadse- 
aeliien  die  Pupille  immer  etwas  zusammengezogen  niA 
Irbbewegiingen  waren  beim  Kerzenlicht  wafarnebmbtf. 

Hr.  Prof»  Serre  und  Hr«  Dr.  Guülaume  ubeneos» 
•ich  mit  mir  Ton  der  Richtigkeit  ine^ner  Beobichtu^ 
der  Kranke    wnrde  in  das  Hospital  zurSckgebncbt,  ^ 
betreffende  Militairarzt  sah  ein ,  dafs  eine  Betr&gerei  ^ 
obwaltete,  nnd  sprach  ihn»  als  unßthig,  vom  MiÜtiiniic»' 
ste  frei.  —    Der  junge  Mensch  hatte  mir  erzibU»  Aik  6 
zu  einer  FamUie  gehöre,  welche,  dar  Mehrzahl  nadi, » 
lauter  Hemeralopen   bestände,  .und  dies  veranlaütfe  n^ 
Behufs  einer  genauem  Untersuchung  dieses  Gegsnsta^ 
mich  nach  Vendemian   zu  begeoen.      Hier  iaod  id  ^ 
freundlichste  Unterstützung  und  konnte  den  grölatei  TW 
dieser  eigenthumlichen  Kranken  besichtigen,    Alle  stvia* 
aus  einer  und  derselben  Familie  ab.     Das  Debel  i<  ^ 
ihnen  airgebpren  und  vererbt  sich  weiter.    HenChMftti^ 
zu  Vendemian  ansässiger  wissenschaftlicli  gebildeter  Sb" 
bat  sich  der  grofsen  Mühe  unterzogen,  aus  allen  »v^ 
zofindenden  Registern   und  Aktenstücken  die  betreft^ 
Kotizeü  zu  sammeln  und  daraus  einen  volUtandigB»  Ssf' 
bäum  der  HeYneratopen  *  Familie  Aougaret  zn  ettv^ 
(weloher  der  Original -Abhandlang  beitiegt«    Ref.)-  ^ 
diesen  Aktenstücken  ergiebt  sich  nun»  dafs  mehr si«''*' 
Ikondert  Descendenten  seit  200  Jahren  von  dem  >^ 
talef  dieiet  Fainilie  eolsproMea  siiid^  jiad  dtaKitf^ 


—    t05    — 

flefgettelt  in  Ven^eiAmn  tind  in  einigen  Oitieliafteii  der 
üingegenQ  Terforeitet  haben  >  dadi  •f— j*  derselben  dttTOfi 
^efalleii  wurde,  aber  kein  Beispiel  ist  aufzufinden,  wo  die 
Krankheit  sich  bei  einem  Familiengliede  entwickelt  hatten 
dessen  beiderseitig^  Bitern  davon  frei  gewesen  wären« 
^  Wo  Tielraehr  ein  Kind  davon  befallen^  wurde ,  war  gewifs 
wenigstens  einer  der  Eltern  auch  Hemeralop  gewesen  und 
eben  so  sicher  constatirt  ist  es,  dafs  das  Uebel  mehr 
durch  die  Mutter  als  durch  die  Vater  auf  die  Kinder  liber-- 
tragen  wurde.  «—  Aufier  der  genannten  Familie  findet 
sich  (und  die  sorgfältigsten  Untersuchungen  sind  deshalb 
angestellt  worden)  kein  einziges  Individuum  in  der  dorti« 
gen  Gegend,  welches  an  HemeraTöpia  haeredltaria  oder 
congenita  litte«  — 

Die  genaueste  Ocularinspection  aller  der  Hemeralopen^ 
welche  der  Hr.  Vf»  in  loco  anzustellen  Gelegenheit  hatte, 
ergab  nichts,  als  dafs  die  Pupille  übennärsig  erweitert  und 
unbeweglich  war,  Ijnd  selbst  auf  den  Reiz  des  bellen  Son- 
nenlichts des  Languedoc  sich  nicht  contrahirte.  Alle  Kran- 
ken bekommen  Abends  beim  Kerzenlicht  und  selbst  beim 
hellen  Mondeslicht  das  Sehvermögen  wieder;  dann  zieht 
»ich  die  Pupille  zusammen ,  es  erfolgt  ein  leichtes  Blin- 
zeln und  entwickelt  sich  nach  und  nach  das  Vermögen,  die 
Gegenstande  genauer  zu  unterscheiden.  Nie  aber  gelangt 
'  dies  zu  einiger  ^Vollkonunenheit,  vielmehr  ist  and  bleibt 
das  Sehen  immer  undeutlich.  — 

Bine  ausführliche  Abhandlung  über  die  Hemeralopie 
und  deren  Diagnostik  will  .der  Hr.  Vf.  nächstens  geben. 
X>ie  Literatur  des  Auslandes  über  seinen  Gegenstand  ist 
ihm  nicht  fremd ;  und  er  citirt  Falle  angeborener  Tag- 
blindheit ans  dem  Artikel  ^yctalopia  der  Cyclopedia  oC 
ibe  pracÜGal  medeoine,  aus  den  Med.  observ.  and  Inquiriea 
VoL  I.  p.  102.  und  aus  H,  fi,  £L  Richter  Diss.  etb.  trcs 
HemeralopiaiT  seu  coecitatis  nocturnae  congenitae  casna 
in  Radius  Scriptor.  ophtb.  minore^  Vol.  III.  p.  173.  Von 
wirklich  erblicher  Hemeralopie  bat  er  nur  ein  einziges  Bei- 
spiel Auffinden  könäen:  in  den  Actis  A'cad.  «atorao  Co* 
rioe.  VII.  p.  76.  Obs.  XVill.  — 

Ref.  bemerkt  nur,  da(s  der  Hr.  Vf.  immer  die  Be^ 
nennnng  Hemeralopie  (welches  Tagtehen  in  der  Wortbe- 
deutung heilst)  für  TaighXindheiiy  Coecitas  diornd;,  gebraucht» 
da  e^~di6  in  Rede  stehende  Krankheit  eigendiä  Nycta^ 
lopia  (Visns  nocturntis)  nennen  müfste*  Beide  Beaeeiiiw« 
gen  aiod  jedoob  bei  d^a  Sebrifbtallcrn»  aaob  bd  dea  AI» 


^   106    ^ 

isn ,  M  aneiiMch  oft  Tenrechtelt  worden ,  dib  inu  w* 
mer  erst  nachsahen  mols ,  was  sie  eigentlidi  mänen.  - 
Htpf^€rttie$  sollreibt:  ol  ik  t^c  vt/icsoc  hqmwn^  »vc  Itj 
#virvttA«9ic(c  »»Jl/o/icy  (noctu  videntes ,  qoos  njdilopM  lo** 
copamus).  Wer  sich  genauer  Über  diesen  Gegepttand  u- 
terricltten  will,  möge  des  FoegiuB  oeoonoai.  Hiiipoci*^ 
203.  64.  naobsdiiageo.  (IVli(getbeitt  vom  Qn,  Med.  U 
Dr.  £iMf9.) 


2. 

G€9dkiiohh  und  8€clkm^>efrickt  eiltet  böcto  merliovr^ 
l^eH  Aneurysma  Aarkie  desesndmüt. 


Julius  K.,  einige  50  Jahr  alt,  Stobennalcr,  toi  ^ 
gerer,  langer  Statur,  gelbgrauer  GesiebtsEarbev  war ii so* 
neta  Leben  bis  zum  Jahre  1837  nie  bedeutend  knitkr 
wesen.  Krätze,  Lungenentzündung,  kaltes  Fieber,  ^va 
die  hauptsächlichsten  Krankheiten  gewesen,  aii<le«ei(' 
Ir&her  geljtten  hatte,  Seit  sbchs  Jahren,  seit  Ref.  Pabett" 
kannte,  litt  er  an  asthmatischen  Uebeln,  GewSbslicb^ 
ten  dieselben  alle  Winter  wieder,  yerschwanden  ja  Sto* 
Ufer»  und.  Terbinderten  ihn  nur  im  ersten  Falle  aii*^' 
Übung  seines  Geschäftes,  Bei  ärztlicher  Behaodiong,^ 
dann  eintceten  raubte,  erliieU  er  unter  anders  0\^ 
Dalcam.,  Sulph,  aurat.,  Seni.,Foenic.y  Seoi.  PbeUi*<3 
GewiihnUch  Terschatften  sier  ihm  auch  die.gewaoiGble  !> 
derung  und  thaten  so  gute  Dienste,  daCs  Patbei« 
Yerhalteii  selbst  noch  über  l<and  aeinen  Gescbäficfl 
gehen  konnte.  Wichtiger  dfagegen  waren  Kolil 
und  die  im  Winter  18f{-  eintretende  Stublf 
Gegen  erster«  wurden,  besonders  von  Hm.  Krdspii 
De«  Herbst,  weichet  den  Kranken  aeil  einigen  drei^ 
ren  kannte,  seit  Jahren  alle  mögUebe  Mittel  nutzlos  »^"^ 
dunggezogea.  Die  Heftigkeit  der  Schmerzen,  dereiB^ 
aitz  dec  Kranke  im  untern  Hypochondrium  ang^b,  i*f 
föbr,  wo  die  letzte  kunse  Hippe  ihren  Sitz  ond  das^ 
transTorsom  «eine  Biegung  aum  Colon  desceadcM^ 
war  mitunter  eo  gro^,  dab  der  Kranke  dem  Ai«° 
Foften  Jnjfi  gol  der  tfrde  licb  w«l«te  und  tii|<^^ 


^    107    — 

Hülfe  flehte.    AUeii  MiHeki  trotzte  das  Uebel  oira  KeCi 
ans  über  seinen  Ursprung  gänzlich  im  Dunkel. 

Bis  za  dem  erwähnten  Winter  ging  der  Kranke  nichts 
destoweniger  seinen,  Geschahen  nach»  sobald  es  nur 
iiie  Schmerzen  erlaubten,  und  bia  dahin  gelang  es  Ihoi 
auch,  (furch  leichte  Abfuhrungen  (Magnesia  sulph. ,  Fol. 
Sennae,  Natr.  sulph.)  sich' die  notbwendige  LeioesOffnung 
EU  verschaffen,  feine  etwa  vorhandene  Colica  pictorum 
mufste,  bei  den  übrigen  mangelnden  Zeichen  und  d«n  be<« 
reits  seit  Jahren  gleicbmäfsig  fortbestehenden  Sobmerzeiii^ 
zurückgewiesen  werden. 

So  blieb  das  Leiden  bis  zum  vergangenen  Winter, 
wo  die  asthmatischen  Beschwerden  und  die  Stuhlversto^ 
pfung,  80  wie  die  Kolikschmerzen  immer  mehr  überhand 
nahmen.  Gegen  eratere  wurden^  da  sie  so  wie  die  Ob<» 
structionen  sich  bis  gegen  Weihnachten  nicht  sehr  ver- 
stärkten, mildere  Mittel  gereicht,  welche  ihm  so  viel  Hülfe 
brachten ,  dafs  er  in  der  warmen  Stube  tagelang ,  am  Ofen 
sitzend)  sein  Geschäft  <^  Handweiser  im  hiesigen  land«/ 
rSthlichen  Kreise  zu  beschreiben  —  verricfiten  konnte.  Da 
eher  vpn  Weihnachten  an  die  Leibschmerzen  immer  hefti- 
ger wurden ,  und  die  öbrigen  Beschwerden  auch  zunah* 
tnen,  konnte  er  das  Bett  nicht  mehr  verlassen,  und  da 
nun  fand  Dr«  H,  bei  einer  sorgfältig  angestellteo  Unter* 
sucbuog  das  Aneurysma  Aortae  descendentis. 

Sein '  Krankhoitszostand  war  damals  folgender :  In 
seinem  Aenfscrn  zeigte  sich  die  höchste  Abmagerupg,  Hau| 
|n  das  Gelbgraue  spielend,  Schlaf,  wenn  die  Schmerzen 
den  Kranken  nicht  erweckten ,  gut ;  Zunge  und  Gesehmacl^ 
fein,  Kopf  frei  von  Schmerz  und  Kingenommenseyn^  Atbem 
w«gen  des  vorhandenen  asthmatischen  Zustandes  kurz, 
leicht  Husten  erregend ,  jedoch  ohne.  Schmerz  in  der  Brust, 
Wegen  Mangel  an  Uebung  im  Gebrauch  des  Stethoskop 
konnte  Ref.  über  die  durch  dasselbe  wahrnehmbaren  Yer-» 
nnderungen  in  den  Brtfatorgftnen  nicht  ortheiten, «  Dum^ 
pfer  Druck  im  obern  TheUe  der  Brust.  Dieselbe  dehnt 
aich  ziemlich  gleiehm^isig  aus  \  Schleimra^eln ,  viel  Aua« 
w;urf.des  Morgens,  Unter4eib  eingefallen*  Durch  die  er-* 
sehlafften  Hautdecken  konnte  man  die  Unterleibsorgane 
frei  fiihlen,  Bef  der  Berührung  war  die  Unke  unterste 
kurze  Rippe  höchst  schmerzhaft,  verfolgte  man  sie  bis  zur 
Wirbelsäule,  so  kam  man  an  die  Pulsadergeichwulst,  die 
deutlich  fühlbar  und  sichtbar',  von  der  GröCsr  eines  Hüh  • 
nereiei  diehi  »n  den  Kgr^erader  leUtoo  Rliel^i'N;  «Qd 


/ 


—  ioe  -* 

ertten  LenfcnwUel  lag,  deren  Prooewoi  oUkpiiimd  tn»- 
Tersi,  10  wie  auch  das  Ca^la!^  der  Rippea  aa(geM|ei 
•ebienen.  Die  Lange  der  Geschwolst  betrog  die  ciia 
gntea  Zeigefingers  ^  ond  die  Breite  l^l^ZolL  DerPvii 
war  ganz  isodirpnisch  an  den  Terschiedenen  Arteria, 
ober-  und  unterhalb  der  .Geschwulst,  in  denelbe«  ikr 
sitterrid,  doch  deutlich  f&hlbar.  Der  Stuhlging  «artnfc 
der  Drin  meist  klar  und  bell.  —  So  war  das  Bild  dei  Kru- 
ken ^  und  Yeranderte  sich  nur  in  sofern,  als  deneibeti- 
mer  magerer  wurde,  ond  der  unbeaweifelbare  Tod  inoer 
iwher  ruckte.  Da  seine  Haoptklage  sich  nur  aaf  Obünk- 
tion  (offenbar  aus  Lähmung  der  Theile)  ond  auf  Lijbtti* 
gel  erstreclue,  so  blieb  uns,  da  wir  einsähe«,  daüiu 
eine  Heilung  dieses  organischen  Leidens  nicht  zu  daka 
war»  und  bei  dem  immer  mehr  zunehmenden  KfafteB»* 
gel,  nur  übrig,  die  Se-  ond  Bzcretionen  ze,  bdoniei. 
^nd  blofs  symptomatisch  zu  yerhihren ,  —  was  aber  (dte 
nur  unvollkommen  gelang.  Die  Faeces  safseo  dicht  v^ 
dem  Orificio  ani ,  ohne  dafs  der  Kranke  im  Stande  vs. 
sie  auszustolsen,  und  nur  erst  wenige  Stunden  ToriM- 
zu  Pfingsten  1838  erfolgten  Tode  trat  nach  grofiwi  Gf 
ben  von  Calomel  eine  sehr  reichliche  SCohlentieerug  a^ 
woraui  er  sanft  entschlief. 

Die  Leiche  zeigte  einen  sehr  hohen  Grad  ?ob  Abi^ 
rung,  war  buclistäblicb  nichts  ala  Haut  und  Knochcs,  n' 
gänzlichen  Fe,ttmangeL     Die  Fuise  waren  bis  znni  l» 
chel  stark  geschwollen.    Die  Section  beschrankte  sidi  is 
auf  den  Theil,  in  welchem  wir  die  Krankheitiwpche  n 
suchen   hatten.     Bei  Oeffnnng    des  Thorax   frades  w 
nadidem  die  starken  yerknÖcherten  Rippenknocpel  ni  di 
Rippen  entfernt  und  die  Lungen  bloisgelegt  warea,  to- 
tere auf  der    linken  Seite  stark  verwachaen,  aber  m 
keiner  kranken  Farbe^  so  Wenig,  als  Tuberkeln  oder  y** 
Biica-Höbletiy  dagegen  sehr  stark  Tergrofserte  BroiKÜ»* 
drosen ,  —  gewifs  die  Hauptursache  des  hefdgea  qoier 
den  Hustens.    Um  genauer  die  Aorta  ontevsndicaxsl> 
len.«  wurden  das  Herz  und  die  grofsen  Geß(se  oatertr 
ien  und  erstere  frei  prSparirt  bis  zu   ihrer  Dnrdifi^ 
teile   durch   das  Zwerchfell.     Das  Herz  erschin  ^ 
chlaflf,  blutleer^  eben  so  auch  die  grofsen  Gefifoi' 
lohlader.    Gleich  bei  dem  Austritt  der  Aorta  zd^^ 
ichon  am  Bogen  derselben  eine  BrweiCemngs  iadeb^ 
nur  Mbr  nnbodeuteod,  gegen  din  tiefer  Innd^ 


—    109    — 

N  * 

tende  ing^ihnliche»  In  die  *  BraiC  bindnrag^nile  am 
Zwerehiell.  Letzteres  war  ganz  dami  iind  pergamentartig, 
bot  sonst  keine  beinferkenswertben'  Enebeinangen  dar.  So 
wie  wir  aber  es  entfernt  and  nar  stellenweise  von  der 
Gescbwolst *getrennt  bauen,  zeigte  sieb  diese  auf  der  linn 
ken  Seite  liegend.  Die  Grölse  betrag  ongefSbr  zwei  gute 
gröfse  geballte  Mannsfönste  und  war  fast  ganz  kageß^ 
mnd.  Sie  lag  fest  gegen  die  ontern  Rackenwirbel  und 
ersten  Lendenwirbel^  so  dafs  wir  diese,  der  genaneren 
Cntersocbong  wegen,  mit  entfernen  mofsten.  Die  Erwei- 
tenuig  war  von  der  bintern  Arterienwand  gebildet  und 
debnte  sich  meb^  nacb  hinten  un-l  zur  Seite  aus,  als  nach 
Torn,  wo  man  die  Tordere  Arterien  wand  deatlich  yerfolgen 
konnte,  unter  der  Erweiterung  verengte  sich  die  Ader 
wieder  za  ihrem  gewöhnlichen  Lomen  ond  ging  unverän- 
dert in  die  linken  Iliacos  über.  Der  Tripos  Halieri  war 
«nverandert  geblieben,  eben  so  diä  übrigen  bis  zur  Thei«* 
lung  entspringenden  Arterien.  Die  Rückenwirbel  waren 
fest  mit  der  Geschwulst  verwachsen,  so  dafs  wir,  nm  uns. 
vom  Zustände  ersterer  za  überzeogen,  den  Rackenmarks- 
kanal Öffnen  mulsten,  wo  sicli  dann  zeigte,  dafs  der  Kör- 
per der  Wirbel  von  Cari^  zerfressen  and  letztere' bereits 
zam  Kanal  selbst  vorgedrungen  war.  Aoch  die  -^  wie 
bereits  erwähnt  —  Process.  obliqni  und  transversi,  so 
wie  das '  Capi'talam  der .  letzten  Rippe  waren  aufgesogen» 
Nach  Oetfnung  der  Geschwulst  zeigte  sich  dieselbe  tbeUa' 
mit  theerartigem ,  geronnenem  Blute  bis  in  den  Rücken« 
Biarkskanal  theils  mit  Wasser  angefüllt,  pffionbar  aus  pla- 
stischer Lymphe  bestehend,  welche  ähnlich  den  Trabecu- 
Us  carneis  im  Herzen  waren,  and  die  Höhle  in  ihreiii 
ganzen  Umfange  mehrere  Linien  dick  auskleidete«  Dia 
dicke  Arterienhaut  bildete  über  Alles  den  Ceberzug«  Der 
Unterleib  wqrde,  alf  unwesentlich,  nicht  weiter  genau 
nntersacht,  und  zeigte  aulser  einer  gröfsem  Leber  ond 
ganz  leeren  Eingeweiden  keine  auffallende  Erscheinung«  — r 
Das  höchst  merkwürdige  Präparat  befindet  sich'  anC  de» 
Mosenm  der  KöoigL  Berliner  Universität 


««M 


~    110    ^ 

3. 
X/wA  Fäll«  |f€&eiller  Amauromi  wn^gUiek 


>^ 


Der  sdiwane  Staat  des  höchsten  Grtdes,  bcii«)' 
chem  der  Kranke  Licht  ond  FiosternUs  nicht  ontendw- 
den  kann,  ja  sein  Auge  todi  heilen  Tages-  and  selM 
vom  Sonnenlichte  nicht  affidrt  wird,  ist  nadi  demtU^etBti- 
nen  Urtheile  Beet'i  und  anderer  erfahrner  >  AugestfUe 
als  unheilbar  zu  betrachten*  Hr«  Prozessor  HofMoirn 
Genlf  erzahlt  nachstehende  Fälle ,  welche  beweiiea,  ibi 
zuweilen  ^  und  nachdem  man  schon  alle  Mittel  gegto  ^ 
tJebel  erschöpft  zu  haben  glaubte  |  doch  noch  Holsugcr* 
folgen  kann.  — 

1)  F.  M.|  ein  junger  Rngiander  ton  11  Jahftti  ^ 

M  Hm,  M.   nach    Genf  'gebracht*     Br  hatte  aniebtfs 

Cataracta  auf  beiden  Aogen^  ond  Hr«  Af«  heilte  ihst  M 

Zerstückelung  der  Linsen,  TollstSodig«     Er  widmctosd 

liieraul  dem  Studium  der  Pharmacia,  yerlieDs  aber, ab 9 

kaum  IS  Jahre  alt  war,  aein  Vaterland  und  gisfiKi 

Portugal,  um  Soldat  zu  werden.  In  Folge  derStrapstesoai 

vieler  Brkültungen  ward  er  hier  von  Amaurose  hei^  Ai« 

geil  befallen,  nach  England  zurückgebracht  tmdbsgefo 

sweekmSrsig  behandelt,  aber  ohne  Erfolg.    Pat  begäbst 

deshalb  «bermals    nach  Genf  in  die  Kor  des  Bm.  ^ 

BitutorieHi  Brechmittel »  Bleetricitat«  Gal?aiilsmns,  ktwA 

Polsatilla  etc#  wurden  ohne  allen  Nutzen  in  AovewhW 

gebradit*     Da   yerordnete  Hr.  Af.  ein  Infosoa  Capsa 

annui  (allmahlig  steigend  TOn  drei  bis  za  dreÜii|<^ 

gof  die  Unze  Wauer),  wovon  Morgens  und  AbaukC' 

nige  Tropfen  in  die  Augen  getröpfelt  wurde«    Dst  n<i* 

Auge  blieb  amaurotisch,  aber  mit  dem  linken  kottis' 

'chon  nach  sechs  Wochen  grofse  Schrift  lesen «  osrf^ 

erbesserte  sich  so  sehr  t  dato  Pat«  (es  aind  mehmeli^ 

eitdem  verflossen)  ein  Wuisenschaütliches  Fach  hat  vT 

en  können,  und  jetzt  sein  Ange>  durch  Lesen  ond  Sd^ 

leuy  stark  angreilen  mu(s« 

2}  Ein  Junges  Mädchen  von  18  Jahren  ktn  de«^ 
Dechr.  1837  in  die  fiehandlnng  Ümmon^J«   Sie  Ü»  ** 


—  Itl  — 

t 

dtt  Tollstancligsteii  AmanroM,  welche  er,  jemals  gesehen 
zu  haben,  sich  erinnern  kann.  Beide  Pupillen  waren  so 
sehr  eriRreitert,  da/s  man  nur  einen  schmalen  Streifen  der 
Iris  wahrnehmen  konnte,  und  Pat  nnterschied  glänzenden 
Sonnenschein  nicht  Yon  ^tiefer  Finsternifs.  ^  Das  Cebel 
hatte  vor  etwa  zwei  Monaten  angefangen^  seit  sechs  Wo^ 
chen  diesen  hoben  Grad  erreicht  und  war  rontbmalslich 
dadurch  entstanden ,  da fs  die  Kranke  längere  Zeit  in  ei-* 
nem  nea  gebauten,  feuchten  Zimmer  gewohnt  and  ge- 
schlafen hatte.  Brechmittel,  Porgansen  und  Vesicatorien 
waren  yergebllch  angewendet  worden;  M.  verordnete: 
Reo.  Bxtr«  Arnicae  drachm.  ij.  Strychnin.  sulpb.  gr.  xij. 
8yr»  S|d.  q.  s.  f.  pil.  GXLIV,  Davon  nahm  Pat.  Morgens 
und  Abends  eine  und  stieg  allmahlig  bis  zu  fünf.  Letz- 
tere Dosis  erregte  immer  Zuckortgen  wie  elektrische  Schlage 
im  Riickgrath,  in  den  Händen  und  Beinen,  und  es  mufste  . 
die  Gabe  öfters  vermindert  werden^  weil  das  Mittel  den 
Magen  belästigte«  Zwei  Monate  lang  worde  diese  Kur 
fortgesetzt  4  es  erfolgte  ganz  langsam  vorscb  reiten  de  Bes- 
serung^ Pat  kann  jetzt  lesen  und  schreiben ,  die  Pupille 
beider  Augen  ist  zum  Normalzustand  zurückgekehrt  und 
contrahirt  und  diJatirt  sich  regelmälsig,  —  Pat«  nimmt  täg- 
lich noch  2  Pillen.  —  (Aus  der  Biblioth^ue  universell« 
de  Gen^fe«  Avril  183S.  p.  343—45)  , 

Ref.  muls  bedauern,  dafs  es  dem  Hm«  Vf.  nicht  ge-, 
lallen  hat,  die  vorstehenden  Krankheitsialle  genauer  zil 
beschreiben  und  die  Grund'e  anzogeben,  welche  ihn  zu 
dem  eingesoblagenen  Heilverfahren  bewogen  haben.  Beide 
Falle  gehbrien  offenbar  zu  jenen  desperaten,  in  welchen 
man  zuletzt  und  nachdem  man  Alles  angewendet  hat,  was. 
nach  rationellen  Indicationen  angewendet  werden  konnte, 
XU  einer  rein  empirischen  Behandlung  seine  Zuflucht  zu  \ 
nehmen  genöthiget  ist.  In  ähnlichen  mag  man  das  Ver« 
fahren  des  Hrn.  M,  nachahmen.  Die  aufsere  Anwendung 
des  Infus.  Capsici  gegen  Amaurose,  scheint  Ref;  neu  und 
eigenthümlich,  aber  er  gesteht  frei,  dafs  er  ihr  kein  son« 
derliches  Vertrauen  schenken  kann.  -~ 


i 


4.      • 

•     Nuizen  der  Ä$a  foeiidd  gegen  carloMe  GuA^rt 


Chr.  W«  j  ein  scrophBloser  Knabe  Ton  toirpidec  Cot* 
Btitotiony  11  Jahre  alt,  litt  seit  4' Jahren  ancfriötett  Ge- 
•cbwuren  des  rechten  Unterschenkels,  wekber  didorä 
viele  tiefe  Narben  bat,  die  dem  Knochen  adbarirei,  ^ 
sngleich  in  seiner  ganzen  Lange  aiifgetriebea  iit,  Zj 
Zeit  befand  sich  in  der  Mitte  desselben  ein  atonischa  Ge- 
schwür, aas  dem  ein  nekrotischer  Knochen  einen  vieial 
Zoll  lang  unbeweglich  hervorstand«  So  halte  nch  Akua 
.seit  beinahe  einem  Jaüre  verhalten ,  ungeachtet  vidai^ 
aererood  aolserer  Mittel.  Ich  gab  ilem  Kranken  lä 
3  Tage  eine  Drachme  Asa.  foet-  eigenhändig  dn.  Nia 
der  Mühten  Gabe  fing  der  Um/ang  des  Geschwün  sa  si 
tu  röthen,  ward  schmerzhaft  i  nnd  beim  Fortgebnuch  ös 
Mittels  mit  weiisen  Bläschen  bedeckt,  der  Rand  demttei 
entzündete  sich  stark,,  und  der  Grund  erhob  sich  mitieti 
•m|»findlichen  Fleisch  warzchen ;  das  KnocbenstockwM- 
ker  und  mehr  heransgetrieben.  Eine  solche  Verandenif 
war  ^i^rend  der  ganzen  Dauer  des  Uebeb  nidit  benett 
worden  9  und  gab  mir  Hoffnung  zur  schnellen  Heilusg^ 
selben.  Nach  Aussetzen  der  Arznei  minderte  Beb  k 
entzündliehe  Znstand  6es  Geschwürs,  dieses  warjM 
seit  der  Zeit  sehr  gereizt,  und  blieb  es  bei  der  Wiete- 
holung  der  Asa  nach  8  Tagen.  Nach  der  22slen  GaM, 
ungefähr  10  Woehen  nach  Anfang  der  Kur,  kosoteie 
das  2i  Zoll  lange  Knophenstück  mit  L«ichtigkdt  berw 
lieben,  und  sah  das  Geschwür  gleich  darauf  zohdleo. 

Es  war  mir  interessant,  dafii  ein  ahnlicber  Fallsd 
nach  einem  halben  Jabre  wiederholte. 

Der  TaglohnerS«,  38. Jabre  alt,  phlegmatischen  Ts^ 
peraments ,    bisher  gesnnd   bei    schlechter  Nahnisg  t^ 
feuchter  Wohnung,  bekam  eine  entzündete,  sehr  vkwgt 
hafte  Geschwulst  am  linken  Fufsgelenke,   die  nnier^ 
Gebrauche  von  Hausmitteln    zum  Fluctairen  käs,  ^ 
durch  einen  Einsclii^tt  eine  grofso  Menge  Jauche  esdi» 
Die  Hoble  des  Abscesses  war  sehr  tief,  ond  entn^ 
sich  um  den  ganzen  Fuls,  so  dals  man  mit  einer  S^ 
nach  allen  Seiten  umherfabren  konnte,  and  die  Ks«^ 
an  vielen  Stellen  cariös  fohlte.    Der  Kranke  hatte  b^ 
nem  8ten  Jahrei  nebst  .anderv  •cropholöieB  Uebeli.* 


sin  dem  Jetzigen  ähnlichen  in  demtelhen  Theile  19  Wo- 
n  lang  gelitten  y.qnd  war.  eine  ^n^f  Z^it  nachher  lahm 
res'en.  Um  so  ibcbr  Besorgnii»  Hatte  derselbe  jetzt  fnr 
Erhaltang  seines  Fn&es ,  welche  ich  theilte*  Bei  ei- 
I  Verbände. mU  troekner  Charl>ie,  gnb  ich  taglicb  eine 
ichme  Asa  ifoetida  ein«  Am  vierten  Tvge  durchschnitt 
eine  Fistel,  wodurch,  eine  starke  Blatuhg  eotstand| 
ich  katiin  durch  T>aniponircn  beseitigen  konnte 3  die- 
le  wiederholte  sich  mehrinaiki  'Am  lOlbn  Tage  zeigte 
i  eine  erjsipelatöse  Rothe  im.  Umfange  des  G;eschwQni 
einem  brennenden  Schmerze,  die  Rander  desselben 
tn  geschwollen^"  die  Absondeinnp 'noch  ganchig,  und 
vielem  abgestorbenem  Zellgewebe  veripif  cht,  allein  zu- 
ich  erhoben  sich  hie 'und  da  g^^unde  Granulationen. 
rTage  darauf  hatte  die^ntzündung  der  Haut  zngenom- 
Dy  es  erschien  eine  Art  Brytbem  auf  derselben;  Fleisch- 
rscben  waren  wuchernd' bervorgeschossen,-  die  so  em<* 
idlich  waren,  data  sie'  kaum  berührt  werden  konnten^ 
r  Kranke  klagte  über  |Coptweli.,  drückenden  Scbmem 
Magen  und  Aofltreibnn'g  des  Unterletbes,  mit  dem  Ge- 
le, als  pulsire  ein  Bhitgefafs' unter:  d«ln  Rippen ;  seine 
ni  hatte  biemerkt,.  dafs  der  Schweifs  und  Urin  den  be- 
idern  Geruch  der  Arznei  hat>e»  'Idli  überliefs  jetzt  die 
die  8  Tage  lang  der  Natur.  Nach  dieser  Zeit  waren 
Q  Zulalle  wieder' Yerschwunden;  das  Geschwür  befand 
1  aber  in  einem  guten  ZuBUmltf»'  Der  wohl  voreilige 
nsch^  die  Heilung  noch  mehr. zu  b.e^leunigen ^  liefe 
h  noch  eine  Unze  Asa  foetida  fortgc^rnuchen.  Darauf 
lete  sich  der  Umfang  des  Geschwürs  von  Neuem,  und 
selbe  ward  wieder  sehr  empfindlich ,  ohne  dafs  jedoch 
yorigen  Zufalle  wieder  erschieifen. .  Bei  Aussetzen  al- 
Mittel  hatte'  ich  /das  Vergnügen,  di|e>^ejfaing.nach  Ein- 
me  Ton  3j|  Unzen  Asa  foetida  in  8  Wochen  vollstän^g 
dauerlial'c.  erfolgen  zu  sehen.  .«*^  (Mitgetbeilt  foo 
I  Dr.  Bicking  ib  Müblhaosen.)  - 

•!•'■... 

mm^m^t^    ■         I     II 


'1 


♦: 


»iira.LXXXVlI.B.  5.  St.  H 


'  Menätlicher  Berkk 

)       ■...•■       •••    .     " 

,   •  .  ,  über 

dimChmmdkeiisxUiUmd,  Geburten  wtäTainpiUvtmBti^ 

MTtgethelH 
Hilf  den  Akten  derHufelim^^chenmed»  chirurg»  GetfRic^t. 
UU   der   d^u  ^  gehörigen   Witt/trmg§ -- TMüe, 


Monat  '^ovemher* 
Debet  die^itCempgTerweifieii  wir  aufdiebttgefugteTifei 


J^'     •'•''^^/•' 


Es  worden  geboieikt.  -  380  Knaben, 

<      368  Mädchen^ 

'.  .   '748  Kinder.' 

Ea  &tari>eiit    166  männlicben, 

132  weiblichen    Gesdiledid  ü^ 

und  318  Kinder  unter  10  JaLren. 

"■  ■'       .       ■ 
•  ,   '  61{i  Personen. 

Mehr  geboren  132« 

Im  November  rfet   vergangenen  Jahres  wurdet 
geboren  t'  ^301  Knaben, 
"     312  Mädchen, 

/    ,  .613  Kinder. 

Es  stkrBeil:    164  männlichen,  ' 

'   "    116  weiblichen  Geschlecfati  ükr 
;    Qird  192  Kinder  anter  10  Jabrei. 

'469  Personen. 

Mehr  geboren:  144« 

«  Im   VerhaKnifs  zam  NoTember   des  Torigen  i^^ 
worden  mehr  geboren  136,  und  starben  mehr  117. 


Die  Zahl  der  Kranken  nahm  zo  »  der  gasiiiKk'^' 
malische  CliaratLter  blieb  der  herrschende;  hinfi;^ 


*.   »• 


■irfl.  gWtritrfl-tlintfeiitiaeMrSffitfidneipe^tlrlicb«'^ 
ber  mit  Dutcblallen,  die  zuweilen  einen  robrartigen.  Ch»- 
nkl«  (mnafimeh ;  äH  e[heeii  rfie  Heber  in  nerröie  über. 
CatatrbaliJCtiT  enlaiiailllcbe  Leiden  -dar  Re(f^ncion■-0^• 
gana'iwaren  ebenfalä  nicht  setteii."  Von  acuten  Hantaai-i- 
BcltlägeB •  k«tr»Bii  Maiern  wieJer  liäufigei  Tor,  sucb  ein-' 
zelnl  Fälle  Tun  Scb^rladi  fanden. sidi,    eben  vil  Vuiüij 


leo; 


I  den  Pocken  starb' ein  Knabe. 


Sp»elattt 

Kr 

«nKA* 

t*ii 

Er...!.- 

Kmdw. 

Iiinthiilcii. 

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llnlxr  Krumpfen.        .       . 
AnSkropücrn.    .       .       . 

Jc^feiirnr-"":  : 

An  dm  Pocken.        .       ■ 

{:ää"    :  -.- 

Am  Kiiidbelifieber.     . 

An  dei  Lungenicbirindgucbt. 

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Abi  Blnliturz.     ,       .       . 

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Au  Bmeluchadfn,      .... 

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C.  W.  Httfeland's 


Journal 


der 


ractiischen   Heilkunde. 


Forlgesetxt 
von 

Dr.  E.  Osann^ 

veb.  Med.  Batb»  ordenü.  Pcofeuor  der  Medidn  an  der 
'erntet  und  der  med.  chiror^.'Academie  für  daa  Militaic 
erliiiy  Director  des  K.  Poliklin.  Instituts^  Ritter  des  rotben 
T- Ordens  dritter  Klaue  und  Mitglied  mehrerer  jgel^-r 

ten  Gesellschaften* 


Grau,  Fremd,  ist  iMe  Themie, 
Doch  pnm  des  Lebens  goldner  Marnn* 

Göihe» 


VI,  Stück*    December. 


B  e  c  1  i  lu 

Gedruckt  and  verlegt  bei  6.  Reimen 


*  » 


* 


• 


h 

Nosologisch  -  therapeutische 

merkungen    über    die    Ruhr, 


nach 


igeoea  Beobdcbtoog«n  and  Erfahraogen 

mitgetheilt 


rott 


Dr.  PL  Seifert, 

prakdsGhein  Atzte  and  Profesior  za  GnahynAä. 


d0D}«Digeo  Krankheiteoy'  deren  Behand- 
fiir  den  Arzt  am  Krankenbette  leicbt  drub- 
e  Scbwierigkeiten  berbeifiibrt.  Verlegen« 
uod  Unscblüssigkeit  zu  bedingen  yerbaag^ 
nicht  selten  mit  Uomath,  ja  selbst  mit 
muth  den  Praktiker  erfallt,  darf  gewifa 
1  anderen  ohne  Bedenken  auch  die  Rnbr 
hnet  werden,  welche  nicht  allein  in  der 
ir,  die  aie  veranlafst,  so  ungleich  und  rer* 
len  erscheint,  bald  nberaus  leicht  und  ge« 
IS,  bald  in  ernster  und  tückischer  unef- 
»ten  und  plötzlichen  Tod  bewirkender  6e- 
loftritt  und  Terläuft,  -^  nicht  allein  in  ih«* 
Mgeathiimlichen  und  yielseitigen  tberapea« 
D  Bediic&iise  bald  leicbt  m^  ^«^K^f^  liald 

^     A 


/ 


aberant  fchwe»  ^rfebt  und  erlftmit  mti ,  - 
ftoodem   welche   aach    durch    die  Uostetigioi 
und  Waodelbarkeit   des    wesentUchen  Graoi- 
Charakters,  den  aie  zu  yerschiedenea  Zeiten« 
sich  trägt,  so  leicfit  irre  fiibxeii'VDd  ia  derEi* 
kaoDtnifi  dieses  Gruodcbarskters  so  wie  io  k 
AnwenduDg  desselbeo  auf  die  Praxis,  täuxb« 
kaoD.    Und  schwerlich  giebt  es^^iae^  iroBej» 
demi^chen    Einflüssen  in  ihrer  Bntstehanga^ 
hangige  Krankheit ,  welche  so  entschiedet  ul 
in  einer  so  manoichfalligen  Richtung  Von  da 
Ganios  epidemicos  beherrscht  wird,  nodb^ 
einseinen,  ihr  Auftreten  zn  gewissen  ZtitooW 
dingenden  Epidemieen  so  yerschiedene  uii^ 
weichende  Gestaltungen  an  sich  trüge,  jsBKk* 
dem  der  Geniu»  epidemicus  ihr  bald  das  eni 
bald  das  andere  eigenthümliche-iind  indiri^A 
Gepräge  aufdrückt«     In  der  That  scheint  bs 
beheraigenswerthe  Wahrheit  in  dem  Ge' 
zu  liegen :  dais  der  Name  „Ruhr"  riel  w 
eine  specielle  Krankheita* form,  als 
eine  Krailkheits-Gof/iin^  beseichne,  die 
in  Tielfältige  Formen    und    Arten    abz 
läfst^  und  das  von  der  Schule  allgemein  (k 
Beseichnung  einer  Krankheits-  Speciesad 
Wort  eigentlich  einef  Collectir-Efeneiinaog 
stelle,     die   mehrere   unter    sich   Teisd 
Krankheiten  umfafst,  weshalb  auch  schoe 
berühmte  StoU  im  3ten  Theile  seiner  Bati» 
dendi  mit  Recht  f  on   der  Ruhr  sagen 
j,Magnas   dysenteriarum  differentias   Tidi, 
^ySolnm  accidentales,  quae  methodmn 
^lUon  mutant,  sed  quae  <iUum  quasi  nt 
,,ciunt,  alia  sänandum  ratione*"     Da: 
die  Beschreibungen  der  Ruhr,  auch 
Ton  den  besten  Beobachtern  gegeben  aini 
l^oeb  abweichend  und  TerschiedBO^  —  A 


/  ' 


—    ö    -— 

\ 

bten  fiber  ihr  Mresentlielies  Grandlrer&SItiiirs 
leioaoder  gebend  und  ohne  Uebereiostimmung, 
die  über  ibie  Behandlang  festgestellten  the- 
eutischen  Normen  so  Tietdeitig  und  einander 
geradezQ  ^ridertprecbenil,  ^—  und  d^e  Em- 
bJungen  einzelner  Mittel  und  Heilmethoden^ 
che  sich  für  gewisse  Bpidenoileen  bewährt 
en,  keine  Giiltigkeit  für  nachfolgende  Zei-* 
und  spatere  Bpidemieen  TerbSrgend,  Dar- 
sind die  verschiedenartigsten  und  entgegen« 
itzteo  Behandlungs weisen  ron  dem  gliick« 
iten  und  rollständigsten  Erfolge  gekrSnt  ge» 
en,  während  dieselben  sa  anderen  Zeiten 
Terderbtich  and  unheilbringend  wirkten,  — • 
rm  rermochte  z«  B.  der  gefeieirte  Zimmer^ 
n  seiner  Zeit  die  tcbweriten  und  gefahr» 
iteo  Ruhrfaile  durch  seine  milden  und  säner* 
D  Abführmittel  so  leicht  und  glücklich  sa 
m ,  während  er  den  Gebrauch  des  Opiums 
rerderblich  werden  sah;  darnm  aber  dürf« 
locb  SU  andern  Zeiten  andere  Aerste  in  dem 
m  das  allein  hülfreiche  Mittel  erkennen^ 
die  ausleerende  Behandlung  Vermehrung 
Torliegenden  *6efahr  und  Beschleunigung 
todtiicbeo  Krankhisits*  Ausganges  bewii- 
leheu« 

^itfse  Unstetigkeit  und  Waudalbarkeit  io 
tosolögiscben  GrundTerhältnissen  und  the« 
tischen  Bedürfnissen  dieser  Krankheit  fuhrt 
9n  oft  erst  nach  langen  Zwischenräumen 
rneuernden  Rohrepidemieen  für  den  Arzt 
ifslicbe  Noth  wendigkeit  mit  sich,  den  Cha« 
und  die  jedesmalige  Individualität  einer 
;eoden  Epidemie  cu  erforschen  und  sich 
ig^o  Weg  zu  sncheir»  anf  welchem  für 
B   erfolgieichet  Wirken  möglich  ist. 


—     6      — 

Kotbwendfgkatt  Ut  nil  R«€fat  ettt«  mititc^ 
weil  das  Sludion^  der  Torlifgendeo  liUenriichH 
Bulfsmittel  entweder  die  Gibfahr  der  Biotati^' 
keit  in  eich  echliefot,  oder  die  Gefahr  ttNf 
schwankenden  Uogewifftheit  <  bedingt ,  — -  \d 
weil  das  nnicleich  soTerlastigere  Mittel,  das» 
diTidoeile  Gepräge  der  einzelnen  Epüenieei 
an  den  ihnen  unterworfenen  Kranken  ^Qerfo^ 
•chen,  nur  zu  leicht  durch  bittere  Erfahn&s^i 
erkauft  wird. 

Wenn  ee  mit  Recht  ein  rühmliches  Besbc 
ben  d^r  arztlichen  Schuld  genannt  werden  osiii 
bei  der  Slannichfaltigkeit  in  den  einzeloeoC»' 
■taltuDgen  der  Ruhr  das,  die  Erkennloifi ts" 
•cbiedenartiger  nosologischer  GrundTerbalitttf 
erschfrerende  Hinderoifs  durch  die  AoftttHuj 
verschiedener  Krankheit s -Arten  zu  bcieiti^ 
nod  in  solche  die  Yielaeitigen  RichtuDün») 
Krankheitsbildung  eim^uscbliersen  ^  om  d»lii^ 
den  angehenden  Arzt  zu  befähigen  die  ihn 
gegentretenden  coocreten  Fälle  in  ihrer  w 
Sehen  EigenthSmlichkeit  zu  erfassen,  fo 
dorh  jeder  unbefiangene  .und  wahrhafte 
achter  Uicbt  eingestehe»!  dafs  dieses  Verf 
nicht  im  Stande  sey,  eine  gewisse  Zw 
fallung  zu  sichern.  Denn  in  der  Natur 
prpteusartigen  Krankheit  selbst  liegt  der  C 
warum  die  Aufstellnng  solcher  Rubrattft 
tnals  ihr  Ziel  Tollstaadig  zu  erreichen  t 
da  in  der  Mannichfakigkeit  dieser  einzelne 
ten  niemals  die  IVoth  wendigkeit  liegeo  M 
dafs  die  Natur  in  den  einzelnen  Fällen,  t^ 
sie  erzeugt^  einer  Ton  jenen  Arten  inun*^ 
sprechen,  müsse  ;und  nicht  neue  Gast 
eingehen  könne.  —  Der  am  mehrscef* 
Zweckerfiiilung  hindernde  Umstand  dii^l^ 


—    r    — 

doch  wobl  in  der  Schwiengkeil  gesacbt  wer«' 
den^  die  den  einzeinte  aofgestellten  Differen« 
zen  cnkommendeo  anberen ,  ihr  iooere«  Wesen 
refiectirendeo  Attribute  so  genau  aufzufassen  und 
zu  beseicfanen-^  dafs  man  sie  am  Krankenbette 
mit  Bestimmtheit  wiederzufinden  und  darnach 
eine  sichere  Erkenntnifs  zu  bilden  Termochte, 
Dieses  aber  ist  um  so  weniger  möglich,  je  mehr 
wir  die'Natnr  in  der  Erzeugung  einzelner  Ruhr- 
^lle  vielfache  Combi nationen  eingeben  sehen, 
durch  welche  pathiscbe  Zustände,  die  die  Schule 
einander,  entgegenstellt,  mit  einander  Tereinlget 
werden ,  bei  welchen  das  Wesentliche  ron  dem 
ZufalUgen  in  der  äufseren  Erscheinung  überwo« 
gen  wird,  und  welche  dadurch  die  Verwech- 
selung des  Ein^n  mit  dem  Andern  begünstigen, 
so  data  bald  galligte  und  gastrische,  bald  ent« 
znndliche  Symptome  fär  den  Ausdruck  des  We- 
sentlichen in  der  Krankheit  gebalten  werden 
'können,  während  sie  in  der  That  doch  nur 
Reflexe  zufälliger  Combinationen  darstellen.  — > 
Es  ist  deshalb  wohl  keine  ganz  unbegründete 
Bieinung,  dafs  die  Renntnils  der  fraglichen 
Krankh(9it  mehr  durch  die  Geschichte  einzelner 
Epidemieen  als  durch  die  Klassifikationen  der 
Schule  gefordert  werden  kSnne,  sobald  ge-^ 
wisse  Epidemieen  Yon  dem  zuvor  Beobachte« 
ten  in  bestimmten  Richtungen  yerscbieden  sich 
zeigen.  — 

Diejenige  Ruhrepidemie ,  welche  der  Vf. 
in  den  Herbstmonaten  des  Jahres  1834  in  sei- 
nem Wirkungskreise  zu  *  beobachten  eine  aus- 
gedehnte Gelegenheit  hatte  ^  welche  von  den 
ersten  Tagen  des  Septembers  bis  zum  Ende 
Novembers  sehr  allgemein,  besonders  unter  den 
Bewohnern  des  platten  Landes  herrschte,  sich 
gleich  allgemein  über  Kinder  des  zartesten  Le- 


—     8     - 

liensaltfr»  als  auch  nbar  Erwadueiw  TeiM* 
tele,  uod  iforch  eioa  Terhältaifunabig  bein* 
fände  TödUichkeit  aasgeceichnet  itn  (bl«a 
TOD  deo  TOD  aasgebildetar  Ruhr  ergiiffesMli' 
diyidueo  mehr  ab  der  vierte  Tbul  eio  Opfer 
der  Krankheit  ward),  zeigte  solche  abweieb» 
de  Richloagen  nicht  allein  Ton  doojeoigM 
Bpidemieen ,  welche  früher  beobachtet  und  bi- 
fchrieben  sind,  sondern  nach  roa  deojenifei, 
welche  so  derselben  Zeit  in  anderen  Gegeiiea 
Deutschlands  geherrscht  haben,  nod  rockiicy* 
lieh  ihres  Verhaltens  sar  o£Eentlichea  Keiot- 
Ulfs  gekommen  sind.  Obgleich  diejeoigeoBe 
obacbtungen,,ca  welchen  die  genanste  E|»i^ 
xnie  dem  Vf.  die  Veranlassung  bot,  io  vkU»* 
eher  Beziehung  eigenthümlich  waren,  ioHta 
pie  dennoch  als  einer  Epidemie  angekori^  bv 
einen  sehr  bedingten  Werth  fSr  sieb  in  i» 
Spruch  nehmen,  so  lange  sie  nur  in  dieser»^ 
durch  sie  ihre  alleinige  Bestätigung  faalei 
Gröber  aber  und  zurerlässiger  durfte  sieb  ^ 
Werth  derselben  Beobachtungen  heraoHtel)«« 
als  in  den  Monaten  August  und  September  ^ 
Jahres  1837  sich  dieselbe  Epidemie,  obgl«^ 
in  einer  ungleich  geringeren  Extensität  ood  n^ 
bei  den  wohlhabenden  Gliedern  der  Be?olk^ 
rung,  als  bei  der  niederen  Voiksklasse,  abeis» 
demselben  Grundcharakter  wiederholte,  uailä* 
durch  für  die  Bestätigung  des  früher  Wab^ 
nommenen  eine  günstige  Gelegenheit  iv^ 
welche  noch  dadurch  yermehrt  ward,  daBt' 
einer  sonst  für  diese  Krankheit  gaos  ^ 
wöbnlichep  Frühlingszeit,  in  d«fr  erstes  9 
des  Monates  Mai  1838  sich  gleichzeitig^ 
rere,  den  io  früheren  Jahren  vorgekoisi^ 
TÖDig  entsprechende,  aber  sehjr  heftige  u^^ 
deutende  UuhrfäUe  der  Beobachtung  uui^ 


^     9     — 

liradloag  im  Vf.V  d«fbotra.  D^halb  UftiA 
wobi  gUiiibeo,  keine  ganz  mifriichtbare  Arbeit 
»u  uDteroehmen  I  weon  icb  die  in  dreimaliger 
1/f iederkehr  eioer  aoott  nicbt  bäofigeo  Krank« 
l»eil  gewonnenen,  durcb  die  Gleichartigkeit  der^ 
selben  bei  ihren  einzelo^n  Wiederbolangen  be«* 
stätigten  and  in  manchen  Bexiehiftogen  ron  den 
Wahrnehninngen  And49rer  abweichenden  Beob» 
achtongen  in  dieser  ZeiUcbrift  niederlege» 


Wenn  ich  aber  die  gewöhnlichen  Ton  der 
Rnhr  in  den  Handbüchern  gegebenen  Definitio- 
nen mit  derjenigen  Krankheit  zuiammenstelle« 
Ton  weicher  ich  in  diesen  Zeilen  sn  reden  be* 
absichtige,  so  mochte  ich  zweifelhaft  werden, 
ob  ich  xliete  jSnch  mit  Recht  mit  dem  Namen 
^,Rahr"  belegen  kann«  Wenn  nämlich  dieRahr 
eine  Krankheit  seyn  soll,  welche  sich  durch 
häufige  nbd  karge,  Ton  StuhlzwaDg,  Leibschnei« 
den  nnd  Fieber  begleitete  Durchfälle  zu  erken- 
nen giebt,  so  gehört  die  Ton  mir  beobachtete 
Krankheit  der  Ruhr  nicht  an,  — f  und  eben  so 
wenig  mag  ich  sie  mit  diesem  Kamen  belegen, 
wenn  sie  nach  anderen  ErUärnngen  eine  Krank<- 
beit  darstellt,  bei  welcher  ein  abnormer  Rei* 
zuogs -Zustand  des  Mast*  und  Dickdarms  häur 
fige  Ausleerungen  nicht  faculenter  Stoffe  be- 
wirkt,  während  die  eigentliche  Fäcal-IHaterie 
an  den  obern  Gedärmen  zurückgehalten  wird« 
*— '  Wenn  man  aber  (wie  es  bei  einer,  so  TieU 
seitige  Gestaltungen  eingebenden  Krankheit  doch 
wohl  geschehen  sollte)  mit  dem  Namen  „Ruhr" 
jeden ,  an  den  acuten  Verlauf  gebundenen,  von 
pandemischen  Einflüssen  abhängigen,  mit  kranke 
haft  Termehrlem  Säfte«  Tuigor  zu  den  Gedär* 


—     10     — 

BMO  uttd  geBteigeiief  Empfiocllicbkfit  devsehn 
YerboDdeiieD  Banchflöfs  belegt,  derforerui« 
him)  todtliehe  SteigerQog  empfäDglich  ui,  k 
wird  dieser  Name  mit  yoUem  Rechte  auch  fot 
die  hier  zo  behandeiede  Krankheit  pastea  nä 
auf  dieeö  anwendbar  aeyn«  — 


Diejenigen  Ton  der  gewohDlicfaeo  vbd  i^i: 
ab .  beataadig  angeDommenen  PhäDomeBoloeis 
der  Ruhr  abweichenden  Erscheioaogen,  dieiK^ 
nnterer  Beobachtnog  darsteUten  uod  dem » 
deren  Bilde  der  Krankheit  eioen  rersehiedeoa 
Anedmck  von  dem|enigen  gaben,  welchen  loiu'' 
der  gew6bnliche  zu  seyn  pflegt,  beetandeiü 
der  Tofligen  and  gänzlichen  AbwescDbeit  (In 
lonst  allgemein  alt  charakterittiich  herrorit^ 
henen  Stuhlzwangee,  in  der  Terhältnifsniäfsif» 
Reichlichkeit  und  Ergiebigkeit  der  Darmauiiee* 
rangen ,  die  eo  wenig  der  Menge  nach  genH 
#rschienen,  alt  sie  die  faculente  Betcbaffesbo^ 
jemals  gantlich  verloren  hatten ,  so  mt  i^ 
endlich  in  der  Abwesenheit  eines  ausgiMi^ 
lind  anhaltenden  Gefäfsfiebers« 

Wirklichen  Tenesmus  habe  ich  bei  keiotc 
einzigen  meiner  in  den  angedenlet«i  yitncwt 
denen  Zeit|>eriodeo'  beobachteten  Rahrkraoit^ 
wahrgenommen.    So  oft  sich  bei' ihnen  du  ^' 
durfnifs   der  Entleerang  des  Darmes  iM\if^ 
ward  es  durch  die  Auescfaeidung  tod  DanDf-*' 
lentis   befriediget,    welche    in    Bezug  aol^ 
Menge  des  znr  Zeit  Ausgeleerten  grofsno^^ 
deutend  erschienen«     In   eioxelneti  Fäli«o^ 
besonders  in  aofohen,  in  welchen  sich  die  ä^ 
gaagef  nicht  oft  wiederboUeo^  durfte  die(*^ 
tität  des  anegeleerten  Darmiohaltes  miti^ 
befremden  ^   wenn   man  das  längere  Bt^ 


-  iij- 

diäter  Aotleeitibgen  ond  die  6«riA(K;f8gfii;keft 
dessen  erwog,  welches  Ton  den  Kranken  durclT 
den  Mond  dem  Dannkanale  za^efSbrt  wurde; 
Nicht  selten  betrug  diese  Menge  das  Doppelte 
und  Dreifache  Tön  dem^  was  £ur  Zeit  Ton  ge« 
Sauden  Indiyidoen  ejicirt  zo  werden  pflegt.  •*-«. 
Die  Zahl  der  ijyse nierischen  Antleerangen  war 
freilich  sehr  yerschieden;  in  keinem  einzigen 
Falle  erreichte  sie  aber  diejenige  Hohe,  welche 
die  Beobachter  in  anderen  Ruhrepidemieen  und 
fast  gewöhnlieb  wahrgenommen  haben  ^  und 
viemals  war  diese  Zahl  ein  zuyerläisSger  Maafs-» 
etab  für  die  Intensität  tind  die  Höhe  der  Krank- 
heit^ auf  deren  Beortbeilanff  sie  sonst  wohl  von  \ 
den  Aerzten  angewendet  zu  werden  pflegt« 
Viele  Fälle  nahmen  einen  unabwendbar  tödt-> 
liehen  Ausgang^  während  die  d^rsenterischen 
Dnrcblalle  nicht  öfter  als  zwei  Mal  in  vier  und 
zwanzig  Stunden ,  zu  bestimmter  Tageszeit  und 
oft  während  eines  Zeitraumes  von  Yierz:ebn  Ta- 
gen sich  wiederholten,  andere  dagegen  gelang-* 
ten  freilich  langsam  und  schwierig,  aber  ohne 
deutlich  gewordene  Gefahr  zu  einem  YOllkom« 
men  glücklichen  Ausgange,  während  dreifsig 
bis  vierzig  Stublansleerungen  innerhalb  vier  und 
swanzig  Stunden  mehrere  Tage  hindurch  zuge« 
gen  waren,  um  auf  eine  nicht  zu  bezweifelnde 
\Veise  die  Erfahrung  berauizusteUen ,  dafs  die 
Heftigkeit,  die  Gefahr  und  die  Tödtlichkeit  der 
Ruhr  mit  der  Zahl  krankhafter  Darmausleerun« 
gen  in  keinem  bestimmten  Verhältnisse  stehe, 
und  dafs  überhaupt  die  Häufigkeit  derselben 
nicht  zu  den  unerläfsliehen  Griterien  dieser 
Krankheit  gehöre.  —  Einer  grofse'n  Verschie«* 
denartigkeit  noterlag  die  ^»a^fräf  der  ausge« 
•ebiedenen  Fäcal-StojDTe,  welche  den  gewöhn-^ 
Uchea  Besehteibun gen  mcbt  entsprach ,-  oiemale 


—     12     ~ 


•cUmmtgt^  mir  Mltoa  blotig  enciiieii  nnitn 
selleDtteo  aas  reioem  ^lute  bestand*  Heuten 
hatteo    die  ausgeleerteo   Flnssigkeiteo  die  Be- 
scbafFeLbeit  eines  mit  rielem  Wasser  f erdono- 
teo  Lebms  oder  TbooS|  io  welchem  flodigte, 
•iweifsarlige    Partikeln    oft    ia   grober  Mei^e 
acbwammeoy  so  dafssieoft  die  Oberfläche  gia 
bedeckten«    Seltener  and  nur  In  deo  mifsiiche- 
ren»  schwer  beilbaren  nnd  leicht  tödtlicb  nir^ 
depdeo    Fällen    gewannen    siö  eine  ichmiilaf 
roihbraane  Farbe  neben  einer  minder  fliisiigeot 
breiartigen  Consistens.     Unverkennbar  wir  o, 
dafs  diese  Farbe  Ton  beigemischtem  Blote  bs 
wirkt  ward ,    dessen    innige  Yermiscboog  vk 
den  Sbrigen  Darmcontentis  die  VerrnnthoBgrediW 
fertigen  durfte,  dafs  es  nicht  durch  eigeotlicbei 
Blutergnfs  and  unmittelbaren  Aastritt  est  in 
Bitttgefäfsen,    sondern   durch   die,Ton  bohiM 
Atooie  getroffene  Secretion  der  Darmschltin* 
baut  (nnd  durch  ein  su  schnelles  Hervortietei 
ans  dep  absondernden  Gefafsen ,  um  seioe  bla* 
tig^  Beschaffenheit  ganz   verlieren  zu  kooDCo) 
entstanden  sey,  wodurch   sugleicb' die  gefai»^ 
lichere  und  für  den  Ausgang  der  Kraokbeilu- 
günstigere   Bedeutung  solcher  Aoeleera&gsD  er- 
klärt werden  konnte.    MerkwSidig  war  Jm  Sta- 
bilität, welche  die  ansgeschiedenen  Stoffe  sack 
der  Individualität  einzelner  Fälle  ihrer  Qoeiitit 
nach  wahrnehmen  liefsen^  dergestalt,  dafsi» 
dieselbe  Beschaffenheit,  die  sie  zu  AnfaDg  eiss 
Krankheitsfalles  wahrnehmen  liefeen  bis  zq  ^ 
sen  Ausgange,  auch  dann,  wenn  dieser  Aa»g)^ 
todllich  ward,  unverändert  behielten,  vro<M 
es  klar  zu  werden  schien,   dafs  nicht  die  li* 
dubgsstufe  der  Krankheit,  sondern  vielmebi^ 
Individualität  derselben  die  Qualität  derAeii^ 
riingen  bedingte«  *^    iBäufig .  erschienea  iß 


—     13     — 

Aaileeroogen  gernchlot  |  selbst  bis  cnm'  todtll« 
chen  Auftgaoge,  seltener^  and  aach  bei  eioepi 
gliickHcbeb  Eode^  Terbreiteteo  sie  eiaen  pene- 
trireodeo  Gestaok^  welcher  die  KraDkenzimmet 
Yerpestete ,  und  sich  schoo  bei  dem  Eintritt  in 
ein  solches  dem  erfahreben  Arste  als  ruhrartig 
XU  erkennen  gab,  «— '  Je  reichlicher  übrigens 
die  Darmausleeruogen  und  je  bedeutender  die 
Masse  des  durch  sie  Ausgeschiedenen  war,  desto 
sichtbarer  und  augenscheinlicher  depotenzirten 
sie  das  Kräfte ^Verhältoifs  der  Kranken^  und 
desto'  deutlicher  waren  sie  Ton  einer  Erscbo-i 
pfung  jgefolgt»  die  sich  auch  in  den  Gesichts« 
sägen  derselben  und  durch  ein  ZnsammenfaU 
len  *der  Physiognomie  sehr  bestimmt  abspiegelte, 
welches  um  so  gewisser  und  um  so  entschie* 
dener  cu  geschehen  pflegte,  je  mehr  die  aus« 
geschiedenen  Fäcal*  Stoffe  die  oben  berührt« 
blutige  Beimischung  aü  sich  trugen« 


Eine  grofseTerscbiedenartigkeit  zeigten  die^' 
die  ausgebildete  Ruhr  in  allen  Fällen  beglei« 
tenden  Iteihschmerzen.  Selten  erschienen  sid 
Ton  den  dysenterischen  Ausleerungen  abhangig 
und  gingen  ihnen  dann  entweder  TOipan,  odec 
stellten  sich  unmittelbar  nachher  ein«  Häufiger 
seigten  diese  Ausleerungen  keinen  Einflufs  auf 
sie.  Ihr  Sitz  war  sehr  ungleich,  meistens  war 
die  krankhafte  Empfindlichkeil  in  der  Mitte  des 
Leibes,  in  der  Gegend  des  Nabels  am  stärk- 
sten, oft  dagegen  nahm  sie  die  eine  und  ebets 
so  oft  die  andere  Seite  ein*  Selten  und  in  den 
wenigsten  Fällen  aufserten  sie  eine  anhaltend« 
Stetigkeil,  meistentheils  war  ihnen  eine  gewiss« 
Periodicitäl  eigen,  so  daüs  sie  ski  gewissen  Zei- 
ten onä  während  ganzer  Tag«  TolUg  febHeoi 


14     i- 


ood  *danD   plötzlich    und  Dicht  selten  mit  ebet 
grolteo  Heftigkeit  von 'Neuem  eaflrateo. 


Eio  eutgebildetet  uod  aohalteiides  Gefifi- 
iieber  kam  in  den-  seltensten  Fällen  Tor,  viele 
Kränke  blieben  von  eioem  solchen  bis  sar  lets« 
ten  Bildungsstufe  des  Uebels  völlig  frej;  andere 
fieberten  an  einzelnen  unbestimmten  Tagen  deut- 
lich aber  nicht  stark  (bei  einer  Frequenz  des 
Pulses,  welche  sich  ntclit  über  90  bis  iOü 
Schläge  erhob)  und  waren,  später  wieder  tm 
fiebediaft  aufgeregter  BIntbewegung  völlig  frei, 
ohne  dafs  darin  ein  Zeichen  der  Krankheits« 
lläckbildung  gelegen  hätte.  — 

Aufser  einem  bei  ausgebildeter  KtanUtfi 
sehr  verletztem  Gemeingefuhl  und  einem  lis- 
tigen mit  der  Quantität  der  aasgeleerten  Flu- 
sigkeiten  in  geradem  Verhältnisse .  stebeodem 
Durste,  waren  andere  Symptome  als  Pracof- 
dialangsty  Uebelkeit;  Trockenheit  oder  Feocb* 
tigke^t  der. Zunge,  Unruhei  Schlaflosigkek,  To- 
desfurcht, ziehende  Schmerzen  in  den  Wadee» 
Kollern  in  den  Gedärmen  n.  s.  w«  nicht  bestiu- 
dig  oder  auffallend ,  noch  irgend  eine  Anwes* 
düng  auf  die  steigende  oder  sinkende  Krank* 
beiti-Gröfse  gestattend  ;^dagegen  aber  erscbte* 
aen  ofb  auf  der  Haut  sehr  zahlreiche  rothe^  pe- 
^tnlose  Flecken,  welche  stark  juckten,  last  io" 
lüer  günstigen  jBLrankheits- Umwandlungen  tb^ 
ausgingen  und  gewisselfmalsen  als  kritisch  |e>' 
t^n  durften«  •— 


Die  dorch  die  genannten  Erscheinangeofi 
äufsernden  Ruhrfalle  liefsen  in  ihrem  Y^l^ 
•inen   dreifach  rerscbiiedeoeo  Zustand  de  ** 


IrofftfD^D  Organi^iuttf  erkeoneii)  jer,  all  dem 
Grad^  aad  der  loteoeität  nach  Terschi^deo^  die 
Aüoahtne  eben  so  yielor  Bildaogs6tufeO|  vrelche 
die  Krankheit  io  ilirer  wachsendeo  Aasbilduog 
durcb  machte,  dorcbaut  rechtfertigea  durfte.    Der 
Aofaog  aod  diearste  BildoogMtafe  derselbeo  zeigte 
eich  Too  der  gewöhnlicbeo  catarrhaliacheo  oder 
rbeamatischea  Diarrhöe  io  gar  Nichts  yerscbiedeii 
und   fiel  mit   dieser  wie  io  den  aufsereo  Er^- 
sebe^ooogeo  so   auch  wahricbeiolich  io  ihrem 
Wesen  sasammen.    Es  gab  keio  einzigea  Merk« 
mall  wekhes  die  Krankheit  auf  fieser  BildnngS« 
atole  als  Ruhr  cbarakterisirt  hätte,  aod  alklo 
durch  den   aiialogeii  Anfang  andei;er  xo  einer 
ernsten   Höhe  und  Heftigkeit  gediehener  Fälle 
konnte  und   durfte   der  beobachtende  Arzt  be* 
fähiget  werden,  in  dem  sich  seinem  Auge  ma« 
nifestirenden    Kraokheitsbilde    mehr    als    eioo 
gewöhnliche  Diarrhöe  zu  erkennen*    Eracbien 
es   deshalb   zulässig »   das  Wesen  dieser  erslea 
Stufe ,  gleichwie  bei  dem  gewöboUchen  dorch 
oatarrbalische    und    rheumatische  Einflösse   eiw 
regten  Durchfalle,  in  einem  krankhafkeo  Irrita- 
tions  -  Zustande  der  Intestinal- Schleimhaut  and 
dadurch  gesteigerter  und  geschärfter  Ahsoode« 
ruog  Too  Darmsäften  zu  suchen,  so  durfite  auch 
dieselbe  Bildungsstufe  ab  Stadium  diarrhoicom 
nicht  unpassend  bezeichnet-.werded. 

Die  steigende  Ausbildung  der  Kraokheii 
aod  ihr  Uebergang  zu  eioMnlntensiiäts-Grade, 
"welcher  dem  gemeineli  Durchfalle  nicht  mehr 
entsprach  aod  die  Benennung  ,f]^ubr''  rechtfer* 
'ligeo  mufste  ,  ward  eines  Tbeils  dtorcb  die  wach- 
zeüde  Empfindlichkeit  der  GedaroM  and  die 
heftiger  werdenden  JLeibschmenBen ,  aoderea 
TheUs  durch  die  deutlich  werdende  Erschö- 
pC«ng  der  BL^ifte  aod  das  ateigeade  Kr«eUieilir: 


_—    16    - 

« 

f^fShl  cBaraktomirt,  welcbe  die  ia  mfUicIimr 

Hasse  zu  Tage  kommeodeo  Aosleeningen  be* 

wirkten«    Da  andere  Erstheinangen  fardieBe' 

teicbnang    dieser   xweiien    Bildongutofe  niciit 

maafsgebeod  waren,   da  weder  die  Zahl  Dod 

die  Qnalital  der  Stähle«  eben  so  wenig  all  Gc- 

Üifsfieber   und  Stnhizwang  daza   benntst  ve^ 

den  konnten  9  so  mnfste  der  Debergang  deiei* 

nen  Stadiums  ia  das  andere  ^^  unmerklich  ool 

langsam  geschehen ,   und  die  Bestimmeog,  ob 

das  eine  noch  Torbanden  oder  das  andere  icIkr 

eingetreten  wy ,  erschweren  ^  nnd  xwar  ob  n 

mehr',  fe  weniger  die  Dauer  der  Kfankhtüai 

die  Bntwickelung  ihrer  höheren  State  too  b» 

'•timmtem  Einflösse  war^  und  diese  nicht  lel* 

tea  schoo  am  sweitea  oder  dritten  Tage,  oi^ 

aber  auch  erst  am  yier^ehnten  Tage  nnd  ^ 

einsotreten  schien.    Deiänach  dürften  altaiit 

^nehmenden  Leibschmerzen ,  so  wie  disdurd 

die  reichlicheren  Stuhlgänge   bedingte  ETff& 

pfong'  als   beständige  Zeichen  dieser  Bildflogi; 

ainfe  angesehen  und  auf  ihre  schwierige  ^^ 

oft  unsichere  Brkenntnifs   angewendet  weri» 

Zugleich  aber  dürfte   die  Beständigkeit  diof 

beiden  i^rscheinungen,  in  Vergleich  gestellt  ib^ 

dem   ferneren    Krankheits- Verlaufe    und  ic 

Erfolge  und  Nichferfolge  der  Behandliog,  & 

Ansicht  begründen  ,  dafs^  das  Wesen  der  Ijai^ 

beit  auf  dieser  ihrer  zweiten  Bildongsstsfi  i' 

einelb  krankhaft  vermehrteo   Säfteandra^s  ^ 

den  Gedärmen  berohe,   welcher  einer  Seibf 

atonischer  Absonderung  der  Oarm-ScbleimW 

anderer  Seite  zu  phlogistischer  UeberfiiHaif ^ 

rer  Blutgefäfie  führte,^  und  demnach  eia'f 

peltee  nosologisciies  Grondverhältnils  der^* 

beit  bedingte,  durch  welches  sie,  dergü^^ 

Diarrhöe  nicht  mehr  entsprechend ,  als  J^ 


^     (7     .» 

iiod  eigeiitKcii  TohmrUge  Bildmigsttafe  dersaU 
bei  dem  Bfoba'cbier  als  da§  Stadiam  d/seote-r 
vionm  gelten  k^nntd.  •   .     '\. 

W«Ho  auf  die$ev  KfankbeilMtofa  die  6e« 
jraenBg'  moht  «rfol^ta,  to  nati  dar  Aotgaogia 
der  «weiteoy  dritten  ond  viertta  Wocbe  des 
TerlaoCesy  und  an  weilen  aacb  noch  spater  nnlet 
SMchainiin]^n  lödllicb,  die  aiob  dein  aofmerkta« 
UMp  AittSe^tebr  l^etimmt  als  die  Zeicbeo  dee 
ift  dem-  'l)iiftok4inSsto  erfölchendefe^  Lebens  und 
der .  eifiiriitesidMi.  Läbmnng  kand  gaben.  Die 
friibeiien  dcfaaierteB  Uefteki  in  der  Mehrsabi  der 
Fälle  gäotliob'nadi,  der  Unteileib  Verlor  in  der 
B!e|el««U#''Bmp&ndlicbkeil*  aaob  bei  atärkereaii 
den  Kranken  Sonst  ällgemei»  so  Qiiangenehmen& 
Dmekei  olkie  atifietrieben  oder  gespannt  itii 
^refden',  der  btsb^rige  Dnrst  Terschwand,  man-^ 
ebe.KrMiL«  «eigten  eine  begierigie  Efelüst^  itndi 
die  tnehftten  'Versicberten  ^  sieb'  TÖUig^wöbl  zm 
beAndnitii-  «mpfiagen  den  Arct  mit  ftendigem 
BUcLa'itmi'-^rlSsebendeoAogea  md'  mk  be« 
Bcbtaieiideft^fiattksagnBgen  über  die  erreicbte 
giacklicbe  Hülfe ,  ia  welcbe  ominSsen  Aeufs#» 
rangen  nicbt  selten  auch  die  Umstehenden  ein« 
stimmen  zo  dürfen  glaubten«  Dem  sachyerstän« 
4i|^n  BeiabatAter  erschienen-  aber  'diese  Ffeu« 
denbeaeugnogen  eebr-  Mcbt  in  ibrem^  wahren 
and  tranrigei»  Liebte  durch*  dev  Uppokratischen 
GesidUs^oadriieh,  dnrih  die  Kleinheit  und  Weich- 
heit dea  «ehneli  auf  die  Freqttens  ton  £20-140 
Sddägen  gestiegenen ^Polses^' so  wie  durch  eine 
flieh  *84hr  deutlich  ansspreebende.Marmorkätts 
der  Hände;*  an  weicihev  Aicht  selten  auch  dt« 
Vorderarme  Antbeil  nablnen«  'Diese  letnteEr- 
flcbeinBiig  war'der  bestaadrge-  nad  xogbith  eu- 
^erlassign  VoiiaQier  d^a  Tode«.   Xnbhalt^än^ 

Jofim.  LTXXVII.  Bd.  6. 8«.  B 


f 


-r        19        -. 

mvf^  iAtmch.BpA  .fArn^^  3(ierb«odeD,  wddit 
mich  10  .deo  ersten  Tag^»  des  Kotembers  d» 
Jfi^hre»  1834. eines  JUorfseD^  mit  veneirtem Lä- 
cheln und  freudigem  Druck  seiner  kalieo,  m\ 
dicken  wollenen  Haiodschuhen  beU^Idetep  Bäod^ 
empfing »  aber,  die  Vorderaroie  ein  faar  abge- 
fchnilieoe  welleiM  Strüjgapfe  ge^ogee  hatte,  ii&<i 
mir  mil:  Dankgefühl-  versicherte «  dab  iku  jeii: 
seine  Geqesuog  deutlich  sey,  und- er  alleu  oi^ 
über  Eri^rei)  der  Hände  und  Atme  x^  klager 
babe^  ~  *  Dieler  let;et)Bo  und.  dxittejKBiUagg)- 
stofe,  die  sich  aU  Städiilm.  paraly^iHim  aow 
sprach^  naterlagen  die  Sterbeeden^ichiHDOK: 
schncdl»  luod  -während -sie  »weiliio^  aehoa  ri«- 
und  KwansigSlnodeo  nach  den»  efStea  hd^- 
ten  der  genannte».  Symptom«  xxvki%t  blaoori 
Delirien  gleicht-  Tertcbi^den^  habe  Jkb  %y»vx\ 
öfter,  t^is.siun  End«  des  siebenjlen  Taget  iitoh 
chem  Zustande  .  v^harren  gesebe»  i  ^evor  tf< 
Tod -diese  traurige.  S.ceoe  besdilofs«  wobei  ä^ 
dyseoteiiecbSn  Aarieerungea  oft.  bis  ^m  ieu- 
ien  'Aageiiblicke  onTerändert  foridaHerteo,  i- 
weilen  aber  mehrere  Tage  Tiur  dsrnVoK^^' 
deo  nicht  miebf  yorkemeii. 


t>  ^  ••     • .  « 
Die  Genesung  y^  sie  mochte  aaf  der  enr 
oder  ftweiteo  BiMubgsstafe  der  Krankheit  ert.. 
gen ,  wsf d  «Ubi»  -durch  die  Wiederkehr  fer>? 
und  notmater.faecalrStoiFe   Terbärgt,  swi« 
lange  iKiese  fehUeti*!  war  jede  dqreh  andere  I^ 
scheinungenl'begrividete  Annahme    itt  ^ 
rang  trSglicb* ^* Meistens. geschab  ee^  dd£i^ 
j       einer  dseitäglgen  und  län|M«0  Versfopfiotf* 
f      gelmabige^   fieSte  .nnd    «liebliche.  Sliibif^ 
i        'VKohigefiihi  fiic  dielKranke^^^ieii  eiaittf^t 

seltener^  Witt,  ei  der  faU,  daleohno  Tentif*! 


«»    19    —      ^  ~ 

4t«n  ^  19  pornift)  bcfcaiftd  JPaoe»  hiiig«^ 
.^,iMid.iaU]oi|bUl9  «ffiilgtei^  ^!  .  ;^. n. 


!••»  "lt.  .  «<«'<« 

oc^iofffil^..  jdiivMlnMosiiftai  aHM^-^flto'  'zaiiWeii 
cbepv.m  Bl^acbUiag  dtriVi/a  gakatameMi 
Bobf-Falle^  lag  i»  &4äkaai|Mi»<tAi'>iiaitetsl«t 
Hao^häiigkeii  und.  .darea  aolagcpastiacbae  QSekl^ 
KiiA^uag.Maiif  ,>  dilB.jSfd)lbimbäBtar  4ea4)ara^ 
l^,  ,.EMi|Ji4ollfttUmmt^vaIft.-akhvBiinkt}iig^ii| 
all^q  PfiUeDf  .Daah^ffaiaao  Uefa;*  ebas'.a*'we«» 
W4«.  aa<-a^tl|iaCti  4«#^oiiataflAiigeklagttoIlia!^ 
JTablaVt  »id  naweailicb  de«  nGamift  aanter  ladl 
^pamiferlFroMlU  mit  Graad  atrffJrfcaawa'Emnb» 
beit«».  UrMfiba  -anfBaspraohea..  -  Waao  i^&at '  Bsb 
]^)<|99V  4^f  UßVA  4ie  dar'^iddithaB  »ad 
4I^Mi|(lafa9.^i^«|iC:  iptaofaiiattdao  IKifcbfiiU 
^pgla^  aa  jgajy aii»ai  ietb  diaae^attadtiiiBb^QM 
VaraacbUt^gMg.  ab  4«lrJ>[abffaaU:.aUcr-Fälia 
4ia  ^SWiMI«^^«  «am  ^ysMUüaUcbatt*  S^idiaiH 
l^ri  !a^cbaL^4foiijjiiB^lfGe.iadipallttp'  «nd  «n-a^b 
«fWMWr  *;  it  baÄiWtMdkr.  ia«b  V^aaacbliiiMgmig 
dur^i  iiif4i^ta;^|UlU9agaft  «ad  DiatMdar 

;..  'Qbgiric)»..ßia\?icliag^  iffitUai^^ 
aan^altyar  ,Ri^bfi^^  .iib|»rbaapl  fsop  biaDchaa  «ad 
f^f|/TO|i,.£ij»(iaB  ::Scbwictigk(Bitaa  gadnkk^  lab- 
acbifDf  aq  ^f r  docb  un  AUgameiaail  fcaiiai 
Angabe  acbwafar  aa  Iptaa^^^a  diftBaalininniBg 
ihrar.^rogoaaiiacba»  Taf^lftoiaa*,  .aii  wetolMr 
dai|  'äcatUc|Ki .  CfiMN^il  oft  wC  aioa  aabr  aaspflo^ 
iH^f .  Mf.aaHi.  Mhaita99f  1 .  Jadtal^  «kbt  imdgb 

^  B  2 


^  ^   ^ 

JbftlMS  iiaUifitlMii'''Ab»^His;  iir  rflii  tri  m- 

#iüg«ttts«bieiiBit»  »iiruiitftwftmt  tBfttUelifs  Bode 

«aiHP«B^ -ivtti^Midh 'viele  tmd^rei  dh  darch 

eine  noSberwiodlicfa«' Bertoä^igk^i^uid  dufcb 

eioe    hohe    Erschöpfung    und    eine    an  loa- 

nitioo    grenzende     Enikräftung    alle   Bo&uo| 

mw  'TeWlria^sdiiBWU^, '^^eötfbcAr  -^iiiett  glock- 

Uek^btUebergeHg  hf<^oeftUBi^'ge^afttte«.  Frti- 

iich-  tgab  >*^  ^^^yiime-  ErscheioMgen ,  \it\ch* 

^ioB  ^aiUlidke  ,nüi^mik-iißeih9iie  PrognoM  recbi- 

&Bii9ia::diultitt«.ipo''i»itt  nbder«^  ^elctw  den  ai^ 

leio  n  etwattende»  tSddiolltfa  Krarikbehs-i» 

ffkng  Mfaeti  2«v«ibl  iteUteii;  Aber  ^  fehlte  bc 

Sil  .sebe:aB  Mckini  w#i€be  'rin^n  gefabrlnA 

Yeflanf  uikd   ein   glocktkbea  EBde*  Teriwgtti. 

fiel  lieleii  Kranktett^  bd  deaeadae  xweihDc- 

-eigendiolMicRiifcietadiiim  zobne  mUUicbe  M> 

«verlkf  y  welcbe  von  aUem  G^fSfsftebar  &«▼ - 

«eii^,   weder'  aM»'faBafige*dy8l»ttteriitds^  A«^ 

«ttogÖDi  imri»  an- dJeaen'^eifMr  lAil^Scbil  Beicbi 

leähek  seiglaifty  4bd  be^  d«Mir  di»  L^lbsctiDf 

aeda  des  :aogbweaflleteii  Mktelb  /  wenn  auch  li 

fm  diaiDaimv  JMb:  Mi  cdoe^  g#witoe*Zek, 

üalgfetch  «viefabn^  ^tiat^^eoiiocb  geg^  tSkl 

)prttriMq|.  dBri«litfD'bai«:bfJbbeb«^äütiattbd  der  U 

Mdig  disir  ifiedäw^j^bi^  Htf 'Ifolge  toseo  e 

unabwendbarer  Tod^^ein»..  l/fenn  gleich  i' 
Kranken  banfig  theils  solcbe  wareo^  welcbi  ^ 
5rcMrangegaflgeiie'»'Dnrcb£äIb;-Stiidium  nobesc' 
.gekaaeb  und  irernhebläMiget  hatten;  iheüs* 
•die,  bei  denea'^die  Lribecbm^nan  perioc' 
sainaa  bobaifiGirai' tod  Heftigkeit  getraDB«' 
.i^aiea  danaoeb  \^e6e '  b^den'^  ^Vmataad«  ^ 
^eirmSgeBd^  d^'  Preinote'  «He  leblenda  S^ 
hmt  EU  geben,'  und  durch  iih  belrtfffeoJv'* 
ijphmageli  ward*  der  'arstf  fcbe  tt^öbäcbf ir  ^* 
•gadrugta^*  jedan  ^igeliildBtea  "EdiilA  ^ 

V.  a 


u.  ^ 


itii  iitMii)|e(i -Giviid'  der  >lErtiBUie«b«.AfmM 
ßlknß  nHbeve  JPr^Pf  mner  iadiTidaeUerflalen-: 
mijit  «ad  'jS#M4twg»  ab  eio^glifiihrlieiiflD  doiL 
^  eiiiM  «okib^  SU  belfAchte»^  dotSM  Au^^ 
gaibg^«b«tt  $o:biclU  «in  .lulgwiliger  ab  aift. 
gliidklkfaef  wedbo  JLonate. /.  o 


»•    -► 


I  »       <  »  »  •  ■     J 


Wenp' di^^ M.BekandluDl^  det  Kraaklmt  mit 
ihrem  antaft  Stadtam  «v^aliMBeiitraf ,  oted  de««: 
aen^  aicht  ia.  jedem  Jfalta  gleich /leicbta  aod 
\ gleich  ge wiese- BrkaantoiCi  richtig  Wat«  sbmic« 
noch*  di»  SehiHidIffng  leicht  oad  derErfolg  dei^i 
eelbea  »icher,    lyeil  dieser  Erfolg 'aii£'V«rflehie« 
deaem  Wege  errHcht  werden:  koonte ;  weil  die 
achieimigten  und  eiahülIeDdeD  Mittel  Dicht  .wa«: 
Biger.  als  die  bittere»  «ad -adstringir enden  Ära* 
neiea^    in  Verbindung    mit   leichten   Opiaten, 
aber, «uch  ohne  diese  die  ^awääscbte  Beseitig 
gang  der  Torliegenden  Zufalle  be^tirkten^  abd.*' 
ureil  in  .metichea  Fällen  mit  gaatsischem  and«, 
biliösem.. Aastiilch*  .Birechmilteh,   so  wie  leichte! 
und  eäaetlicha  ehfahrende  Araaeianr  enHredeav 
▼aitregeii  wardani  oder  eelbee  gönsüg  an  wic^: 
kau*  ediieoea«  sakaM  nur -mit  aUeii  diesen  Dia«*- 
gao  «n  antspreishettdee- Begimea  «nd  eia  aoge^ 
niass^neav  diätetisches  Verhaltatt   durch  anhal- 
tende  Bettwärma:,    warmes   ecfateimigteeoder** 
cBephoretischea  GetrSnlc  nnd  Enthaltung  fester* 
oder  .a«Awer   i^erdenlidier  Nahrangamittel  rer->' 
bondeo  ward;  so  durfte  dadurch diaVebmathongf- 
begrülndet.  werden ,  .dars  aof  dar  fraglicben  Bil«  • 
duag^stafe  >  .der.  Kirankheit   der  wiedar  karge- 
»ftalltitiAotageoismns  swischen der ünfseran  Haut. 
iftfliA  dar  .«latafettaal-SehleimiMint  dia>'wesentlfeh-' 
aia'Badingtvng'der  fieflang'  gebildet  habe^^  vad' 
daa>  eogawaodetan'  Aisaaeiea  :f3r  diese  nicli^^eiit'«' 


KfiMSaodl'^^^WelMefat  Dicht  MlkinA  im  wmm^- 
U^h^  B#därfiiii' geweiM  cefra;  ^vielinehr  v« 
tedi  4ftr  IfldivUaalilie  mmz^hm  ?i»ieBls  Hilfi- 
Md'U*ler§tiiUM^^Hk(el  gewirkt  babra  Fir 
09  weni^  aitt^KifelxI  diete  Bebandhiofsiffw 
•ach  gehalten  werden  durfte^  ea-tirar  sie^eo- 
noch  in  hohem  Grade  wichtig ,  indem  iW  «(^ 
lein  die  Steigerung'  der  Krankheit  in  ihw 
jiweitea  Stadiiini  Innd  die  Enfwickeliieg  ««eo* 
licher^Rnhr-«!!' TerhSten -Tertnochte,  ecH- 
dnrch  Vhn  Ncnein  die  Wahrheit  des  alten,  fv- 
des  glücklichen.  Verlauf  eo  vieler  miU  bfj*- 
Bender'  nnd  lodttich  endigender  •  KniUi«^^' 
iofaaltichwsereviKDiisprachee:  ,^PriDCi|»i8  obsi« 
mit  ToUer  und*  ^  unantaatbarer  Gältigkeil  tet> 
tigte«  - 


i«»i 


GünsUch  fmchtloa  nnd  erTolgloe aberi«: 
•Ich  solche  Behandlung,    tohald    die  inv^ 
Ktankheit.  one'^hShere.CUldaogiittoA»  gewuD** 
hRtte,  .  bis  \zmn   dyeeoterivcheir  Siifdi«m  ^e:>- 
hon  war  <iod  dl»  Beohachtnng  herechligctwr 
a48  weaenilichee  Grondomiiient  «toelitieTelj 
tegriiäfe«  VerletMMig  in  der  VitoKtat  dce  D>r. 
kanaleft  an«ioehiaeii »  alt  der  frSberen  BiMk* 
atttfe  ^gen   gewesen  wa^«    'Die  hier  wolii ' 
Grmid  annehinhaven  beiden  Haopipankte. ' 
mache  Absonderong  der  Darmeüne  oämlicfc 
wie  pbfogietiscbe  Btattlookcmg  th  den  Gef«-^ 
.der  Uarmhäute  durften  (wie  die  ErfabreBr" 
das   ex  lurautlbiie   et  nocentiboe    ahitle^' 
Urtheil   lehrten)    fda   du   beidev '  wetetii^ 
Heilub^kte  mir  ao  entacWAdener, gelten,  j*^ 
'Veraadiläflkigoag   dee*  einen    'ErädiSpfvif^ 
Vilaliiät,  die«VernachlaeaSfUttg  deaanderof^ 
nvaudlungeü    in  des  •  orfMilclmi  Tezl«'^^^ 


—     13     — 

fcaftomm  iMob  sijbli'  so>  neheo ,  *  tnid  3l«r''eiBeii 
60 « wie  'dep  aodvreof  Folge  ''Bieter  Veroaehläwi* 
gottgettder  lodtlkheAatgaBgaMtugeiiomi  pchiea. 

« 


Toü  diesen  beiden  Aufj^aben  der  Behand* 
long  war  ^jle  erste,  die'  ßeschränkoD^  der  ato^ 
ni^'chen  Absondieraög  in  'den.  0äVmscbIeimhäu- 
ten,  die  'wicbtigste,  weil  'die  t«5fuog  der  zwei- 
ten Heiiadfgabey  näinlicb  die  Entfernung'  und 
VerbÜtung  phlogifttischer  Blutauhäufung  freilich 
JD  Tielen^'  nicht  aber  in' allen  Fallen  bothwen- 
dlg  ward,  und  niemals  allein  die  Heilung  be- 
wirkte, während  dteies  zuweilen  durch  die  Er- 
iüttuDg  der  ersten  Heilanfgabe' gelang.  l' 

Wenn  aber  die  «toDisebea  nnd  erschöpfen'«* 

den  dysenterischen  Au8leeniogen..jiiit£rfolg>er- 

inarsigel    nnd    sistirt  werden  "•  sollten »    so  rer^» 

epMcb '  unQsjr  atten    aowendbäffeir  Mitteln  alleia 

der  Gebrauch  der   Opiate  Sa«. dieser  Beziehung 

«inen    befriedigeodeo ,    aöer   bei   weitem  .nicbi 

iminer  sicher«»  und   niemals    und    in   keineut 

Falle  gJänattfoden '  Erfolg«  .  Während  alle  äbri# 

gen  Arzeeien  *.fast  oder  völlig  wirkuogsloe..ec^ 

ecbienen;  «leisteten    aueh  die   Bereitungen.  de% 

Mobnsaftes  eine  bediogCet'sich  nicht  anders  labi 

schwierig  und  langsam  rer wiA liebende  Hiilfe^ 

inrelche  nicht » aUeio  .  in  der  Anwendang  dieser 

Jhlittel  mairrbe,  dnrcii  die  Individualität  einseli* 

Der  Fälle  bedingte  ModifieallofiEen    nofbwendig 

machte ,  sonder v  auch  eineiunersfchiitterlicbe  fifir 

barrlicfakeit    des   Arsles    erforderte ,    in    desaaa 

Hand.,  dieselben .  heilbringend  und  Isheosrettend 

"vr erden    sdllen^     wenn^leieb    sie    eaeh    noteif 

dief ep.  Badikigif ogeo  -nicht  in  jedem  Falle  einen 

XU  verlässigen  Erfulg  £e  währten.  ^  >t, 


I 
I 


i^   "84  .— 

Paokteo,  ufeloheiMch  ia  Betreff  4«  Opm- 
GebffMobM  4er  Beobachtaog  des  V€.*ft  dantttt- 
teo ,  geborte  die  aich  auch  hier  wieiaiholeDfe, 
durch  ao  viele  hartnäckige'  Fälle  der  melintoo 
BohrepideoMep   -beatätigte    Brfabfuog  toa  ^ 
grofseo  upd  befremdeDden,  allen  soait  goitigei 
Grundsätsen    def    Meteria   medica  Hoho  ipi«- 
cbenden  Doaeiii  die,  inan  Ton  den  Opiam<-Hi)- 
tela  reicb/en  durfte  and  ofl  zu  reicbeo  geiwai- 
gen  war»    Ich  bin  beatimmt  und  genötbigt  gewe- 
sen,  einseinen   erwacbaenen  Kranken  20— 2S 
Tropfen  der  einfachen  OpiQin-TinctQr  au«  swa 
Standen  «a  reichen  i  ohne  za  heftige,  \tv^ 
ihehr  ohne  genügende  Wirbang ,   —  oodwa 
in  aeiner  Art  noch  aaffallepder  teyn  ma^^i^ 
dafa  ich  ruhrkranke  Kinder  behandelt  bak^^* 
daa  -aweite  •  Lebenalahr    noch    nicht    rolia^ 
hatten,   welche  ebea   ao  oft  fünf  TropfMin* 
aelbaa   Tinctur  ohne    Nacbtheil  «ad .  nil  a^ 
befriedigendem  Erfolge  genommen.    Etwii  ^ 
oiger  befremdend    wird  dieae  niclit  neue  E^ 
acheinong  freilich  ^nrch  dein  UraMand,  daft  m 
Toraichtiger  Arat  wohl  niemala  die  Opiate  gleich 
Anfangs ,    aoadena    nur  allmäblig  «teigaröd  v 
ao  grolai^  Gabe  ieichen  wird^  and  daft  daraa 
der  ibei  allen  narcotiaehen  Mkiein  ao  mücbtiii 
Einflnfa  der   Gewohming  io  Aaacfalag  gebrut; 
werden  mnfa;  aber  die  Zeilfriatt  ijinerbalbw 
eher  dieae  Gewöbnang  Statt  findet  ^  iatxai^ 
ath  nicht  d^r  Annahme  Raum  aa  geben:  j^ 
^«die  Gegenwart  wahrhaft  dyaeikteriicher  A^ 
f^min^an  mit  einer  Yeränderten  Vitalitälaatia4 
^' der  Ganglien- Nerven  .aäaammen  bastebii' 
y.Fotge   welcher  daten  Empfaoglichkait  Ji^ 
^fOpiam-  Mittel  apgemeint  veirringaii  wifli^ 
,yattweil#a  fänalich  onlaiGahjL-* 


-  «J  - 

:  W«t  i»ob  io#tt.  g«wSbiiKi*b  btf. Jtm  ttas^ 
JbM  •Qod  Micihlichftli  Opium -6e)mnq)i6  io  der 
Bttbr  den  B^obtacbtf m  aofgefalleq  ist.,  oäfnUcil 
der  sehr  geriog^  oder  fanslicb  feblende  Einfluli 
dieeee  Mittele  auf  die  'Cebiri»tbät^k«it,  und  die 
Abweeeoheit  narcötiecber  Wi.rkaog,  seigte  sieb 
a<Kb  mir,  eobald  die  Krajc^beit  .f a  <^ipem  «nt^ 
aprecheodeo  Grade  inleosiTer  Aiisbildung  gedi^ 
beq  ^lar«'  Daoo  liefsep  aach  die  stärkstea  i?ii« 
ter  dea  dargereichten  Gaben  keine  Eingenomr 
snenheit  des  Kopfes,  keine  Scbiäfrigkeit  oder 
Bcftäoknog  wahrnebmen»  Bewirkte,  das  Opiiuii 
diese  Ztifii}!«  aber,  so  gehorte  der  vorliegende 
Fall  jewiTs  nicht  an  den  s^bUmmsten ,  und  dann 
durfta  man  aucb  an  der  biaabsichtj^ten  Wirkung 
dtß  Mittels  nicht  aweifeln^  daoa  seigteojiic^ 
die  Austeffungfn  bald  sistirt  und  kehrten  ,.zi) 
ihrer  normalen  Beschaffenheit  aoriick.  Wenn 
in  anderen  Fällen  die  dargereichten  grofsep  (}a« 
ben  ein«  .  betäubende  Wirbuiig  nii^t  ge«eig| 
bauen,  so  trati  dieie  ^dann.  bestimm^  berjrbr| 
wenn  .die  StuhlauMeeron^en  seltener  wurden 
oder  ansblie|ien,  un4^beti  so  dorfte  man  ein^ 
günstigfi  Einwifkong  auf  diese  Ausleerungen 
dann  «rvvarten y  <  wenn  sich  die  suTor^yermifs* 
len  narkotiscbeii  TVirkangen  des  Opiums  sicht- 
bar machten ,  npd  wenn^ .  sich  daraus  erkennen 
liefsyd^lf  die  .£mpfängli(:hbeit  der  Un)erlaibs<f 
sierrap  für  das  Mittel  günstig  wa?*  -         .   .    *, 

.  Zwischen  den  Opium  ^Tiqctnrep  und  dem 
reinen  •  Qpjuin  in  Substanz,  trat  nie  ei^  Unter- 
acbi^  in  d^r  Wirkung  deutlich,  herrbr,  .,wie 
ihn.  manche  BeQbachtec  wahrgenommen  su  ha.-> 
ben  glfittben ;  dagegen  .  schien  das  Extraet^oi 
Opü  pft,  beilkrHiUger  nnd  .eingreifen^frit^  wjcr 
ben«  '  Kein  Qpfnm  -  Präparat  seigt^  abf^  m  B^ 


t  ^ 


J 


Ä     2».  — 

«tn( '  fiif  das'  AniiätteWatä&t^elier  Damaailct. 
roDgen "  und  'liuf  die  Wiederti^rstelhiiig  feilM 
Faeal- Stoffe  eine  so  entachiedeii«  Wirktamkeit, 
Hts  das  dssigs^are  Morplriina,  i^rslcbesaUeübn- 
gen  sehr  bestimint  fiberi^Dg;  tind  oft  io  mäfii- 
ger  Gabe  sich  dort  h^ilkraflie  bewakrfs,  wo 
diese  öhbe  Erfolg  a6ge wendet  vrarso.  Oft  ^^ 
liiigte  dann  \  Qtao  dieses  Präparates,  atterwei 
Stupden  gereicht,  ukht  häufig  'ward  ea  oothi;, 
^  diese  Gabe  auf  einen  halben  Gran  ea  erhübe^ 
iiifd  ntir  in  dien  seKenstenr  Fatlea  war  eio  ^ao- 
ser*  Gran  ^Morphium  ac^tieokn  alle  2  Staodc 
irforderiich ^  'weldie. Dosis  ich  oiemali  üt)«' 
schritten  habeJ  < 

Aber  flicht  alle  Kranken  Waren  imStadr 
Ko  %ta1rke  Dosen  des  Ojiionis  und  nocbwei^ü'ff 
des 'Morphiuiüs   zu  ertragen.   «Bei  nicht  f(ü- 
gen   wi^rstrebte- '  die  indiridaelle  Ern^ofö* 
kelt  "des  IWa^ens  ihnen  dorchans,  sie  ems't^ 
^hlbates  Unbebii^eki,    Üc^tteit,   und  wnrtifs 
liia'ch  tnrzer  Zeit  wieder  Httsgebrochen,  in  St- 
eher Form  nnd  in 'welchen  VerbindoDgeo  ^"^ 
hie   aiich    tn Wenden  mochte;  'Ond   ohne  «i^* 
ionst   ond  unabhängig  ron   diesen  fliittela  t 
Srechreis  sich  kund  ^gab.  "In  diesen  Fallet , 
welchen*  mad  sich  der 'innerlichen  Anweodu' 
der' Opi})te  gänzlich  enthalten  küofste,  leitte^ 
Opiat  -  Ktystiere  in  schlefmigteb  Vehikelo  tc' 
trefiliqhen   Nutzen«    '  Manche   meiner  Krankt* 
die  si^ch  in  dem  Falle  befanden»  keine  Opic; 
Milfelim  Magen  ertragen  und  behalten  tu  k> 
ben,  darf  ich   glauben,  durch  die  Anweoir.' 
'      dieser  Klyatiere    aus*  drohender    Lebeoip- 
f      gerettet  und   dem   Tode    entiisseit     so  bi» 
f      Die  alle  2  Stunden  ^wiederholte   Infectioi' 
25  r- 10  Tröpfen  Tinttura  thebalca  mit  o  ^ 
zeo  Schleim  in  den  Miistdarm  b«tte  di^a^ 


i; 


Rlih«f«'lJeii ,  bfcf  wAc1i%tt"4er  li4a9idki:ii&  ineli^ 
^i^riffeti  "üdJ  ^täfker"  ^et'cfaee  i^U  dieser  Äii^li« 
ca^oti^arri;  etitgeg^n  zii^itiäN'fa  pfl^gelby  '^lod  Wb 
der  "^orbandede  Teaestn^s  das  "^Vef^eilea  hit 
inficiHep  FlSssigkeiten  yerhiiidert.  Die  Kran« 
k^o '^rirögeo  ^und  befafe^eQ  diSs  ibneb  beige« 
bracbfeb  Kfystiere  auf  eine  'erwÜoscbte  Weiset 
tftrcPibre  WirUur*^  ;wa*  voo  der  WbWrig  der 
dafcb'  deii  Mtind  angemrepdeten  Opiate  jo  so- 
lern  Ti»rscbred)9o ,  alff  die  Kty^tiefe  '  bie^  wici 
drei^ 'Ye/haltung  des  Scabies,  spodctfabei  nictif 
debtÜcb  ^renninderfer  Zahl  der  Ausleeruogeii 
^ibe  ullmahlige  RucMie^r  derselb^a'zMr  Dorma« 

len  BeicbÄffenbeit  be^irlteo,      '  

P^ese  allniäbli^e  Wiederkehr  bof tnalet^S« 
^1 -^Stoffe  War 'Sbvtbaupt  und  %  atled  ^älleq 
for^  die-'^eoesong^^  etwiioscbter ,  als  .die  darchi 
ioDtrliph '  angewetMlete  Opiate  erzeugte  Versto* 
pföbg  des  Stubles  ^  indem,  es  küwellen  sich  er- 
eignete,' dafs  nach  ti^tlr  bis  dreifägiger  Dauer 
solifber  Versto))fi]ög^  b^im  Nacbhtfs  de«  Opium- 
Gebrauchei*  dennoth  die  äyrenierisclieti  Auslee« 
rnnfen  weder  eintraten  fWÜbrebd  es  S^Certfren 
Hch  geschah,  dafs  sich  nach  solchtr  Versto- 
pfting  feste  '  und  noripale  Stahle  '<i^{)i^f eilten,' 
Jtfne  Beobacbttmgeb  jibi^r  macfati^n  es  cü  einem' 
6)BsMze  d6r  Vorsicht/  eibetn  Nachtass^n  Üefr 
Ausleerungen  "Währebd  einiger  Ta^e  nicht  fest 
£ir  vertrauen  y>ielmebr  \xo\z  dieses  l^achlasset 
die  A'nwendung'  d^i^  Ojjium  •  ftfitter  noch  meh- 
rere'l^age  fortsnsetseti  ^  so  dafs  die  Verb altung 
des  StiihM. nicht  sldlten  se^hs»  ja  sieben  Tag^ 
^Mhrte;  lohne  dafeiffl«'' Kranken  dadurch  ein^n 
Nachtddil'eHfibtvtr;  Vtelmebr  dadurch  dr«*  Wie^ 
deiKtfUr  «ähnri  teteiteter  Fäcai-Stöf^  '  sictief^ 
geetellt  ward. 

\ 


<•    ^  ^^^^^ 


>  A 


1 


/ 


Tielen  ond  lo  den  mahraten  t^rnston  midbtin- 
teodaff  ][{QhrfäUairwiadarhoUa.  qod  aehrgeeig* 
nait  Var »  die  Beharrlichkeit  dea  Äiytet  io  der 
j^oweDdubg  dar  atabiTariitopfeD^aQ  Mittd  u 
arschiitiaro  y  lag  ip  dar  ThaUacha^  dab  & 
Kranken  sieb  durch  daa  Ank^lteo  der  AostM* 
ruD^c^  beschwert  (ahlteD,  aotser  allgemeioem 
tJobehagao  lebhafte  Schmerzen  in  dtn  Gedär* 
neo  empfanden ,  die&ederStuhlTarttapfiiogio* 
achrieben  f  nach  Eröffnung  ▼erlaogtea,  uodc:; 
aogdf  aua  eigenefn  Antriebe  die  stapfendes  An« 
»eien  iariickste}lten.  Diesf^a  Gefühl  und  diaei 
Verlangen  der. Kranken  war  fraüich.sebrTe 
tQhrerisch ,  aber  das  rfacbgeben  deaselbeo  oii 
arfalgreich  und  oft  gefährlich:  Mehrere  3I|i^ 
baue  ich  Gelegenheit  gehabt,  ein  solches  M* 
geben  scbmerzlich  zu  heranen,  es  fiibrti^ 
früheren  ^qstand  wieder^  surSck,  dieser  abc 
die  erneuerte  Notbifrendigkeit  stopfender  Miüt. 
i^nd  deren  "Wirkung,  das  f(iri^derbolte  VerM«^ 
deir  K.raaken|  aie  a^rSckzulteilen,  bis  zui«^^' 
die  zunebi^ende  darcli  die  stets  wiederboke: 
JkuslQei:üBgen  bedingte  Erschöpfung  in  p^' 
Ijliscbe  Stadiuni  nnd  mit  diesem  auch  de»}«' 
Uul£bsigkeit  berj^fti^uhrta«  ^— :  Seitdem  icb  durt- 
^iese  J3r£al|ruDgen  zu^d^JT  Apsicht  gekomiBi'' 
war,  c)if9  Zunahme  d^jr  Leibsjchtoerten  beieu- 
tretender. Yerstopfung  alf.  eine  Folge  der  dcrr. 
die  dargereichten  Opiate  ^gehemmten  Säf>r' 
Jiiisscheidüng  itf  den  Gedärmen»  bei  forldaof^ 
dem  ver^i^ften  Blu(andr||ng;  nnd:Säfte*Tb^' 
zi}  betriipht^n,  habe.  ic|b .  n»icb  durchs,  dii^ 
nehmende  Scbn^orsI\afttgt^ait  des  Unterleib«' 
'  mehr  l^estimmen  Ussen.^<.die  Opium -.Miitel' 
nuaetzen'^ •  sondern  tielmehr  jdersalbaii  Scb^ 

r 
r  •       *  /  •       •    V» 


^    a>    ^ 

btifl^feir  mit  Erfolg  BlotdatsfefatiDiEeii  eiiUefieiit 
lewtttr 


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«•  •    •■•  ,♦         »■•        'f       t        '  ••  »«     »j  »     •»   •     •  ^»        ,'^''   .1      •    1    «,       .♦'»     • 

„  ,F^  dw  .jU^tf;rM«tz«Hlg  d<jr  Wirkung  An 
Opiate  I^te^ep  allij^^sowten^fo^lfi^^i^rj^it^^^ 
wann  sie  mit  dein^  Qpii\m  Terbaoden  yr^rdao, 
Ifilfaeft  üicbtbaVeD  Ntifzeö ;  vi^&et  die  scbl^imig- 
teti;  bäcli  v#\BBig6t'  di6  Uttlnr^n  lidsfriiigi^eoaeb; 
ifäch  %Usir  Midi  dtte'Nt»  Ybmicd,*  Mredcrr'^tii  d«r 
Fo^ni  des  Extraiitedv'  B6cli''tö^der  Porm  ^eM 
8»rychiiiD<0/  Wefelres  Mcteri»  &ai&  tt^der'^ab» 
TM  f  bis  cor  7  Grati  pref  doli  ^i  iW'htih^ 
s!cbt%leii  zweck' 'gl^of  ^i^kongeliib  «MiiJM^il! 
otid  ittir  von  WeAlge^K^anki^D  Tti^tra^^Vi  Wdrle*^ 
bei  ded  mebrsteii  '^Ueiielkelty  E^brercbeli '  ^xA 
^toVbitrwindUcb^a  Widerwillen  ittt^ti  'fhjp^ 
getf  gewann  es'  iV  eiozehitrn'  Falle;i-*31en'£ai<^ 
icbeio,  els'öb'^ie  V^erbin^ting  dis  Obiaiamtf 
Horpbtoms  mit  d^*CA^^hjA»  eiibISirdq{|1»^ 
lifld  ded  Kraiikien  V^eir^  tttska^;  ttU  db'^jMlilS 
AiiWtedttng.der  Opiate;  .,'  ^        T'^ 

.Dafs  dfe  mit  dem  djseoteriscfaen  .ätadinni 
gleicti^Beft^  adflretSo'deil/  JP^^^^  o^^'  mlnda«. 
bVKigen  Xeibscbmerzeii'  inreir '  wcsentliclieti  EnV> 
üiebuiig .  ni^ch  1n''B}a1abdr^og  nsid  BlaUtockonf 
6egY9hdet  ;ftktwl  Üibr  iVVeä  Grand  weder  l2: 
di%{)roflc!Hdi;Yli1etaitei''S#nsibiHUit,,nbch  in  dj 
feer  reixendeo  Wirkd^eg  znriekgebaltener  Fit- 
eaU  Stoffe  iiattbb^'tf^rm  ^obgleich  die«e  leili^ 
ichm^rsen'  nicht'  ruh  'Pieoel'  b^glieitet!  wären, 
viüa.ietwa^  glleichxeitig  Wh^ndJine  ,I%bArbeWi6- 
gttirgftn'^siiiU^M  ibni^n' lädbi  abl}Sngii(;nflgteny 
nicht  allein  deshalb  wahrscheblich  seyn»  'Ww 
wnder  Um  Aawwdnnf  tob  Opiatta  lud  «ha- 


«.    ao    '^ 

\ 

lieben  Miüelii  ^iifU||b.  Jb.;^r|UIJfll[eK^  1 

figk«ir<]«r  DarmäasleefuDgeD  au?  sie  eioeaW 
stiimnCen  Eiaflofs  äofMftaa  t  soodero  banplsäcb- 
lich  aas  clern^  Umitaod«  gefolgert  werden ,  d^Ii 
Mle:  S«6tfi6rzeV  ä1l«itf  '  ititAi  Bfut^Bitzrebaogei 
•}m*  telft|Mr«^b«0d6  üJilS^f uHg  erfobrto.  '      1 

:  Dias^  WliA«Q^  d^r'.  BlotentfiahaDget  W71 
aber  io  keinem,  eiii^geo  Falle  f»i^e  ^ofeDdt 
kü  Deapaiu  ,  Fceilic,)^^  S^^^^l*  es  .picht  .lelteo, 
da(t  bei  einer  aeftii|eii]|  für  die  KraoLfo  p^io- 
^cbf^.A^clvfBeafbefU^eil  des  Uaterleibei  dicw 
f  ilf  ./fl(ii)ftil.  aogeaielHe^  Aderlafa  gäaiüicb  t»- 
^fhwn^»  ^J>er  Jnip^e/  ^tki}n  |edein  FalliU* 
k%  »19  jp^r  .auf  kprae,2;^i)L  baaeUigta?  Schi»' 

t^,  *H>^Ä?.^t;W  lW8J»,^^  «Krankbeil,  Toni<: 
a;a  JiQr  eia  Sj0ipi.oiii..dartteiUea.  io  ihrMf- 
te^lücbi^D  iMropdf^erbäUoisseQ:  fortbeslaaa,B. 
nlmif :.4ip . äiy^f^i^l^mchßß  Amlterao^eB, v 

Wie  4^,f  qieiei|.ipuQi:  Qrande,  liegende  kraokbi^' 

ivar»    War  ea  aber  gelopgeo^  4M9**  **  ^' 
tigeo,  80  borten  die  Scbmersen  ron  selbtta^ 
aocb  wenn  gar  keine  BIntentjaehongea  ia  &^ 
Wendung  gekommen  waren. 

\Ij9  ijirer  ayimi^omiBititcfien  pnd  pltiadrr 
^irk^g  ;:waren.  .^«^^Ig^mwioot  BkUeoUieh 
aeo  in  4ffr  Mebri:^]  J^^lx?**«  irifkwiniei, 
«e  orlHcben  dorcB^^Ä^ii^Pll^uiy^  TM  Bloiij' 
bewirkten*  Df«M.  UjMeiK, .  maobjten  ^iwfig  e- 
oiWe  Wiederboittug^oacb  kursen  Zwiacbeor^ 
inAn  inotl^Vv^o^ig  r  ^  ^^^  erate^nwandiui^ 
^ö&pliicb^ ,  oboe  ällep.  jftrfolg.  blUeb  « '  qnd  ^ 

weilefi  ftit^  diirch,  4|«.^it^  lYtederbUnHi^ 
r  ikar  i^ard«    ^  •       '    ^     , 


2. 


/ 


««     Si     <^ 

sie  Doch  so  Kejt,ig^  so  reichU9h  vod  j»o  |bäiiS|) 
Aoge^tellt  word^o ,  auf  die  WefteotlicbaD  Chruod- 
Terbältüisse  der  Kranklreit 'gar  keioen  heilkräf- 
iigeq.Emüßxlb^  ä4fft(n;teOjf obgleich  die  dysi^teri- 
•clfeQ;.  ^diüferaogea  .^ed^r  in  ^Jbrer  ,.]i^qg^, 
B4>ch^}iA.  i^er .  BeacbaffsiUuiit  dui:ch  -^ie  Yeräo«» 
^?rjt  oVölfdiwi^.  imd  obgleiicb  Vielj  KrÄftke  bei-^ 
xei^g«^  \}xpd  i;ei^blicfaiehi'  Bl.ullas^eo  deqnocb^ 
eiq.  Opfef  det  Todet  wurdeii .  ao  wordei^,  di« 
BlutesUzieiuiDgeii  doch  oicbt ^ allein  ..fron  jillea 
Krapkeo  selbr  leicbUQod^giit  ertrage«,  aondera 
die,  TbeQti«  maCsite.  aiQ  mci  vi  soitjtn  für  ooib« 
yfjoniig  .uod  .aoarläfslipb  .halten  ,\  aU  diejeoigji 
pUogA9j!(i9cbe  Bl^utstpckaiigj, .  welcba  aick  |iqr,c{( 
die 'fraglicbe  Schmerzbaftigk.eit  der  Gedärme 
refleftüte,;  aebr  leickt  Z9  orgabifcbeD  l^extar«« 
"Ver^nd^raagen  ip  den  Darnibäuten ,  zu  Paea  jo«] 
prqdii<:tic«^90  «ud  ]^xnlcei:atiQneb , .  «od  ^uä;)i 
diese  zu'  lodllicbem  AjUgfqg/l»  fuJ)it>^..lFPltl)je4 
So  mchtig  detnaach  aber  auch  die  BlütenUie* 
bnngen  tut  eine  glücküdie  Bebandlang  der  Ruhr 
sejctt. mochten,  w.  habe ^ ich  aia  doob'.D«^a  für 
alii^o,  99eijioet  .baUeuVkiTniien/  einer  .syiWtQ> 
maiiaahfD^/^oicht  üi^ü'  ^io^i^^HtntieSeQ  Hejl-^ 

^iwge«,R wi^^eit8fa^feeql)^€|it^l jhabe.^  in^-wfll-r» 
c;)il^^:4}e  .^IqJ^^iebupg^ft   fiür  die  Geneiiing 

'YOsg«ru(eii,Jiattfn;  rrn  wenn  m  piiblichea.nna 
•chwief i§eii  Fällen  un^aic  wiederholten'.  Blntent^ 
siehungan  eU  .glii^merrAuigapg.eiofra\,r.«o, 
aieU<a.feai  fich .dpcb^d^VMVra^jri^ebmni«  W*Mf  k^-f, 
aiiiiiiQ»t  upd  eatachif^d^n  iHirf^mw^  dab.  ^ur^tf  .^j^ 
bhilBqt^iehejBda  BelumdkiM  wonl,  die  Cf^«a|iw 
iiiitaniiit2l>  aeya  jaochtis^j!  daia  üti  aber  muc  4>ViSt 


->•  w.*    ;  ,.    .  r    .:-.t    ...     .:'::..'...    i^^iJi,;^!  lit# 


•^    S2! 


»  »  •  t 

teil  IGcbMbeh'&r.  Opiate  elgeaiUchlMi^ 


*'  1 


•'• .   •. : 


*  '  'fl(«i'  der  ffir  die  B««eitigaog  «mlhiJrK^:?: 
L%ibf€hmirrzeb  wenig:  dtfoeffaafren  WirtraD^  ^^ 
]nat0o|siefaap|eb»  "bei  der  baldtgen  «ird  f'-^: 
iestabdigeo  Imckkehr' jener  .Scfimerzeo»  MN^i- 
tei  den  iroriiegendeo  ßränden^  welche  itrr 
Ebtetehabg  «tf9  f^hlogitffiecfter  Blntstotkoog  a^- 
taleilea  besfitat^ten)^  J>lti*  ich  '  oftef  bewo:* 
Wprdeb  9 '  dordb  itaiWendudg  des  Calomels  (• ' 
ErgÜQ.sQPg  tIeV  onyoUkommeneo  Wirkoo^  ^^ 
Bfot^AtleeruDgeii  su  erstreben.  la  allen  Fc'.i- 
dib'er! halbe 'ic^  too  djesem  Dfittel  narUDsec- 
ttod  nietnals  '  eine  gfinttige  WirkiiBg  gese:;.* 
Jbdeilr  'ei*j  auch  in  Terbinddog  mit*  Opü"< 
dfe  'Anileerua^eö  eotecbiedea  Yerasehrtef  tt* 
dW^Wahrbehmniig  eiiie^  irgebd  wohltbaL^:' 
Eiafibtee^  J^ai^  ^u  gebes.  — 


•x.»  'II!  j  ^    •...  ,    I.,  f?"?r*"?^ 


'';  CybgUfcVieh'id  keinem  ernrigwFiUi^ 
^Ott  löir  geüoctike  ula  j[  gewüfocbte  Gelegeobt  it  £^ 
den  konbte.  d^e  lelcbefa  an  der  Rnhr  Yn' "^ 
banbr  U  8eöiren/ft&'.lll^l;<«)cfa  der  Verb«f  .: 
der  Absgang  der  üifänkhMt/  ftd  wiV  üb^'': 
ptot&eng|mppe »  t^elcflke'dk^ti  hinten  so  ine<i' 
and^rCin  begleitete',  kdit4i»  iZ^eifel  da^^^o  i- 
ImÜDofen ,  dalU  ancb  In  den  Vob  mir  beok^- 
ieten  Pallifn  dieeelbett  (Mter  'doch  ähnlichfer 
.    liiikfae  BfotamdrphÖAiBQV^uglegeo  geivQMB«^ 
un9  4en   ^CBdUichen    ^Qigbng;  bewirkt  br& 
;    if\AcWtM  in'Yet&ieknaien,  Etfa-Shnoget " 
/    y^Ärebitei^Dgeo ,  mberknlSsen  atid  ftingo««;'' 
/     tbrj^i'odiivtionfeb  ;  w  wie«ib  btaiWfger  ZerfJ^ 
/     def  Intaetioal-Scbleiiiftbaal  beaiabend)  ^  '* 


-.     33    — 

h^ren  Beobachter;  ntid  aufser  Barthotiri,  Pringle, 
Rüderer^  Wagler  ond  Linn^,  anchStoll bei  dea 
an  der  Ruhr  VerstorbeneD  wahrgeaomineB  ha- 
bed,  und  welche  ^ach  bei  der  iiii  Jahr  1834 
in  dem  Wirknogskreise  des  Vf.'e  herrschend 
geweteoen  Epidemie  eioieelae  seiner  Fachge-^ 
Dosiea  (obgleich  »inur  iol  wenigeo  Fallepi  die 
daza  die  Gelegeobeit  boten)  bestätiget  fanden,  -r 

Aber  auch  ohne  in  dem  Ergebnisse  einer 
geeigpeteo  Necroscppie  basirt  und  durch  diesj» 
bestätiget  werden  zu  jLonoeni  dürfen  die  in  den 
Torstehenden  Blättern  niedergelegten  Beobach- 
tangen  unseres  Eracbtens  einzelne  zweifellose 
Folgerangen  über  den  Sitz  uod  das  Wesen  der 
Ruhr  gestatten  9  welche  den  in  diesen  beiden 
BezieKuDgen  von  der  Schule  gröfstentheils  und 
gewöhnlich  angepommeoen  ADsiphten  nicht  ent- 
sprechen, uod  die  Möglichkeit  gewisser  und 
eigenthiimlicher  Abweichungen  herausstellen* 

Zunäcbst  näoflicb  scheint  es  ans  unseren 
Beobacbtiingen^' erident  ued  unbeafw^ifelt -  her- 
Torzufeben,  -dafs  der  Sitz  der  Krankheit  nicht 
der  Mastdarm  gewesen  sey.  Wäre  dieser,-  wie 
io  so  Tielen  anderen  und  in  den  mehrsten  Rohr« 
•pideniieeti .  das  nrspränglich  ergriifene .  Orgaa 
gewese»!  so  würde  der  sonst  so  beständige 
und  charakteristische  Stuhlzwabg  nicht  in  allen 
deD  zahlreicbea  yon-  mir  beobachteten  Falleii 
durcbaos  unJ  gänzlich  gefehlt  haben,  da  doch 
dieses  Sjmptom  ans  einer  krankhaften  Irrifa« 
tion  des  Hastdamoies  allein  herrorgeben,  und 
ans  dieser  abgeleitet  werden  kann«  Eben  so 
'wenig  würden  aber  aocb  bei  solchen  Verhält 
nisten  des  Krantheits- Sitzes  die  Darmanslee« 
magen  so  seken,  wie  sie  es  io  den  mebrsteA 
JfäUen-  waren,  nnd  noch  weniger  soieidilicb 
loanuLXXXYn.B.6.SU  C 


-     34    -  , 

Jiaben  sej^o  .  kooDeo «  ^a  (we  ei  üWilUnd 
ajlgemeiD  bei  der.  Bubr  za  gescbelieii  pM 
der  ortprünglicb  ergriffeoe  Mastdarm  schon  dorcii 
die  AosamuluDg  kleioer  Massen  und  aach  olnt 
diese  £ur  Eotleerraog  i>ereizt  seyn  ivurde.  Viel« 
mehr  dörfeD  diese  GrSode  neben  dar  Qoaliti! 
der  Ausleerangeo  (welche  «cht  aas  dem  bloü 
scbleimigten  oder  bliHigen  ^8ecreta  des  Hut* 
darmes,  aoodern  "vielmebr  aas  den  darch  knok« 
haft  ergossene  Flüssigkeiten  Yerdiinoteo  Facal- 
Stoffen  zu  bestehen  schienen),  so  wie  pebn 
dem.bestäodigeD  Sitze,  der  Leibschinerzes,  wel* 
ober  nicht  dem  Rectum,  sondern  aar  demCc* 
Ion  dextrum  und  sioistrum ,  so  wie  deo  }lc^ 
dangen  des  Dünndarmes  entsprach,  dafdrzefr 
gen,  dafs  bei  den  ^on  dem  Vir.  beobacK^'«) 
Fällen  der  Sitz  der  Ruhr  nicht  im  Masli^riTj 
sondern  irielinebr  im  Colon,  vielleicht  aber u(i 
in  den,  aü  dieses  grenzenden  Theilen  des Be»^ 
zu  sdcben  sey* 

Nicht  weniger   aber  acbeineo   die  ergiebr 
gen  f  durch  ibc e  Quantität  nicht  aelten  bete 
dendea  Darmausleerangeo  in  den  Ton  mir  b^ 
obachteCen  RabcfäUan  «ein  Zeugnifs  dafSr  ab» 
legen  >  dafs  diesen  Fällen  nicht  der ,  dorcb  u- 
dere  Beobachter  fiiv  gewisse  BpidemiieeB  aobff 
Zweifei  gestellte  f    aber    auch  für  die  Beit» 
lOiinf^  des  Wesens  der  Rahr  zu  allgemeiBU 
genommene  Antagonismus  zwischen  gesteh 
ter    peristaltiscb«r    Bewegung   des  DickdirB« 
und   rerminderter   oder    gänzlich  anfgefader 
p^ristaltischer  Bewegung  des  DuDodarmei,^ 
m  Folge  dieser  eine  Eiosperraog  der  Fü** 
Stoffe',  zum  Grande  gelegen  habe«     Allele 
achter  9  denett  die  Erfahrung  diese  Ansick^ 
di^og,  habe»  .die  djseat^riKheii  •AasieeUP* 


—     35     — 

riog^  uod  tparllch  gefmiJeii,  and  alte  fSca« 
Elle  Bescbaffenfaeit  ao  ihoeD  yermiCit  Wo 
)  sich  aber  so  oioht  rerhalten^  wo  sie  reich- 
h  uzmI  oft  ergiebiger  als  im  gesamdeo  2it« 
lode  sind  aad  dabei  ihre  fdcQieote  Beschaf- 
iheit  nicht  gaoz  irermisseo  lassen ,  därfleD  sie 
ibi  Die  mit  Grund  als  das  alleinige  krankhafte 
cret  des  anteren  Tbeiles  dea  Dickdarmes  an* 
sprechen  sejrn« 

Obgleich  in  keinem  der  ausgebildeten  Ruhr« 
le  uoserer  Beobachtaog  die  uoTerkenobarea 
ichen  eines  kreokbaft  gesteigerten  Blutandran** 
I  za  detf  Oarrohättten  fehlten ,  obgleich  die* 
1  nur  durch -Bloteotziehan^en  eine  erfolgrei« 
s  Beschränkung  gegeben  werden  konnte^  und 
gleich  sie  zur  Hervorrufung  coosecutiverEnt^ 
Ddungs-Metamorphoien  für  geeignet  gebaU 
\  werden  mufsteh ,  so  scheint  es  dennoch  un«' 
sweifelt  gewils,  disfs  jdas  Wes^n  der  Krank« 
t  nicht  in  wahrer  und  wirklicher  Entsün« 
ag  der  Darmschieimbaut  gesucht  werden 
rfte»  So  nahe  eine  solche  Ansicht  auch  Ite« 
1  mochte,  so  sehr  sie  durch  manche  Erschei* 
ogen  bestätiget  zu  werden  schien ,  so  mufote 

dennoch»  nach  uaserer  Ueberzeuguog ^  den 
gichtigeren  und  iiberwiegenden  Gegengriin- 
I  weichen  9  wenn  man  die  fast  beständige 
Thesen beit   des   Geräfsfiebers^    welches  anch 

der  'gröfsten  Heftigkeit  eineif  entzündlichen 
imern&haftigkeit  bis  zum  Eintritt  des  paralj« 
faen  Stadiums  fast  immer  fehlte,  wenn  man 
I  unroUständigen  Erfolg  entzündungswidriger 
tel  aowohl  in  Betreff  derjenigen  einzelnen 
Dptame,    die  als  entziindlieh  gelten  dnrfteui 

ooch  mehr  in  Betreff  des  Gesammt-^Ver« 
fes  ond  des  Ansgangea  der  Krankheit  i*  nnd* 

C2 


-  .  86     - 

weoiD  man  dan  Umstand  io  Erwagvogwg,  U 
die  Heftigkeit  und  die  Aiisbildaog  deteatzüoi- 
lich*ortlicbeo    Sjrmplome    keines weges  immet 
mit  der  Intensität  der  Krankheit  selbst  ood  ih- 
res Wesens  in  einem  geradea  Verhältoisse  staid. 
WoUle    man    ja    die  Annahme  eioer  EotiSo- 
dungstheorie    far   die    beschriebenea  RohA 
festhalten ,  so  würde  man  die  ihnen  ah  Wcks 
zum  Grunde  za    legende   fintzaoduog  atseoe 
ganz  eiglnthSmlicbe  and  specifische  aosprechei 
müssen ,  für  die  es  in  der  ärztlichen  Erfilin»: 
kein  Gegenbiid  giebt ,  und    welche  wegeo  ^ 
ler  ihrer  speci&schen   EigentbSralicbkeit  doic^ 
ihre  Einfährung .  in  eine  Krankheits  -  Klasse,  d 
welcher  sie  die  wesentlichen  Attribute  sicbif- 
mein  hat,   fnr  die  Praxis   nur  Nacbtheii, it>^ 
Vortheil  nnd  Gewinn,   yersprechen  koDotb- 

Ueberbaupl  aber  dürfte  sich  einedsi^i^ 
beit  entsprechende  pathologische  Parallele bfe 
Analogie  finden  lassen,   welche  zwiscbesda* 
jenigen   entzündlichen  Zuständen ,  die  sicha^ 
der  Ruhr  häufig  und  gern  Terbinden,  nod  die- 
selben Zuständen  besteht,    roa  welches  b» 
den  Keuchhusten   oft  begleitet  sieht,  —  ^ 
eben  so  wenig  als  dieser  eine  reine  osdici^' 
ständige   Entzündung   bildet ,    eben   so  weti^ 
dürfte  auch    die  Ruhr  als    eine   solche  ^'^ 
können.    Beide  Krankheiten  aber ,  der  K«"^ 
husten'  und  die  Rohr^  dürften  in  dieser  bo^ 
hung  darin  mit  einander  zosammeofaUes,  ^' 
dem  einen  so  wie  der  anderen  ein  kfaslf^ 
Teränderter  Nerveneinfluls   auf  diejenigen  <^ 
gane  zum  Grunde  liegt,   durch  welche  a" 
welchen    sich    die    Wesentlichen   Krisü^' 
Symptome  manifestiren,  dafs  beide  doid^ 
Neigung  aiisgeteichiiet  sind^    die  GefiiW 


—     37     -T 

keit  in  entxiindlichd  Mitleidenspbaft  sd  ziehen, 
wäbfeod  jedoch  di^eies  Eotziiodlicbe  dem  Tor- 
-berr^cbendeo  Einflüsse  der  ursprüoglicb  Ter- 
letzten  Nerreotbätigbeit  onterworfea  bleibt' und 
•ich  daram  nicht  ±ü  reiner  und  eelbitstandiger 
Eptzändoog  gestaltet,  weshalb  beide  Krank- 
heiten ^ioie  beständige  Rücklicht  auf  die  Bo» 
achräokung  des  leicht^ gesteigerten  Gefafslebens 
erfordern^  ohne  dafs  diese  für  sich  allein  einen 
vollständig  glücklichen  Erfolg  zu  Terbürgea  Ter* 
mochte» 


Indem  iie  einzelnen  herTorgebobenen  Ab- 
'weichungeo ,  "welche  in  den  angeiPührten  Be- 
zieboDgeD  diejenigen  Ruhrfäile ,  die  den  Gegen- 
stand der:  in  diesen  Blättern  niedergelegten  Be- 
obachtungen bilden^  von  dem  sonst  gewöhn- 
lichen Verhalten  der  epidemischen  Ruhr  wahr- 
aetiinen  Uefsen,  geeignet  sind,  der  im  Eingange 
dieses  Anfsatzes  angedeutetea  Wahrheit  tod  der 
Tielseitigea  Gestaltung  dieser  Krankheit  eine 
neue  Bestätigung  zu  sichern »  scheineo  sie  aach 
noch  in  einer  anderen^Bichtuog  eine  praktische 
Bedeutunjf^  jn  Betreff  desjenigen  Einflusses  gel- 
tend, zu  machen,  durch  welchen  jene  Abwei« 
chnogen  wahrscheinlich  entstanden  seyn  mö- 
gen. So  wie  überhaupt  die  v^rschiedeneo  und 
eigebthümlichen  Gestaltungen  von.  Epidemieeo, 
welche,  wiewohl  aie  derselben  Krankheilsform 
angehören  y  dennoch  zu  gewissen  Zeiten  unter 
einem  verschiedenen  Bilde  wiederkehren,  nicht 
durch  Zufall,  sondern  durch  bestimmte  ätiolo- 
gische Einflüsse  erzeugt  werden,  so  müssen 
ancb  die  hier  in  Betracht  genommenen  Abwei- 
chungen der  Ruhr  tou  dem  sonst  gewöhnlichen 
und  beständigen    Yerbalten   dieser   Krapkheit, 


9 


«Is  dar  BfTect  eine«  bestimmten  Catout-Mom- 
teft  angeaprocheD  «rerdeb.  Wäbreid  abH  u 
dar  Hebrxahl  ^Iter  Fälle  alcb  dieaei  Caui))- 
Slomeat  der  ärsilichaa  Forschung  eDtiwbl,bii| 
ich  geneigt  eu  ulaobeD,  dafg  «s  in  d«»  totI»' 
geodan  Falle  der  ErkeDntoira  nicbt  lo  fm  ih! 
•ooit  geiköbalieh  liegen  dürfte. 

Giner  aurmerkaameo  rrüfang  nämHcfa  ati 
«1  nicht  eniieben,  dafa  die  tod  uns  bwbub- 
tetan  Kohrfälle  durch  ihre,  yod  der  gawök» 
liehen  f  orin  dieier  Krankheit  ab  weich  «Dd»  Zu- 
falle eine  gewisse  Aefanlichkeit  mit  dem  vay 
naooten  nerfösen  Abdomioalfieber  |ew»nti. 
welches  seit  den  letzten  fünfzehn  Jsbr»  >■ 
baufif  gewesen  nnd  dieses  noch  ist,  nodbiike 
die  AnfinerksBinkeit  der  Aerzte  ao  «ietfact*^ 
•cbüfliget  hat.  -^  Ich  rechne  dahin  naaieilrk 
die  Identität  des  Krankheits-Sitcei  indm)^ 
fange  dm  Dickdarmes  nad  den  EedpaoMti''' 
Jleuu),  ^  die  diesem  Sitte  entsprecheadti, i* 
phlogistiscber  Blulstnckunfc  b«rgriin(?eteD,  id '>- 
Ter  Art  so  wie  in  ihren  Polgeo  dar  ioe»»> 
fen  Gastroenteritis  ähnlichen  Leibscliinenn,  ' 
die  Gleichartigkeit  in  der  Maage  und  fiacti'- 
fouheit  der  autgeleerten  Oarm^ontenla,  —  ^ 
schleppenden  Verlauf  und  das  hei  bobirlow- 
silst  der  Krankheit  dennoch  lo  wenig  deuilil 
aasgebildate  Gefnftfieber  (wie  es  bei  d<m  ih- 
TÖsaa  Abduirinal- Fieher  freilich  oicbl  geei''»' 
lieb,  aber  auch  nicht  seilen  ist),  —in" 
endlich  die  Neigung  xu  exanthauaiischen  ^ 
affäciionen. 

Wahrend   jedoch    die    Form  der  KnoÜ*    | 
dem    W9>enllicbateD    ihrer   Zufälle   lid'    , 
ydeoleriacher    BauchBuTg    aussprach,    Dod' 
IN'amen  der  Ruhr  mit  Bacht  für  sich  viaJi^ 
durfte  die   ebeo  beseicbnete,   dem   aabii«'' 


—    3d    — 

jnen  Aage  uDrerkenobäre  Hiooeiguog  derselben 
zu  derjenigen  krankhaften  Anomalie  in  der  Vi- 
talität des  Darnikanals ,  mittelst  welcher  in  ge- 
genwärtiger Zeit  der  stationäre  Krankheit»- Ge- 
uius  sejnen  entschiedensten  Ausdruck  zu  gewin- 
nen pflegt,  zu  der  Yermu^lhung  führen;  dafs 
derjenige  epidemische  Einflufsy  der  jene  Rubr- 
falle  hervorrief  und  enfetebeif  li^fs,  io  seinen 
Wirkungen  von  dem  statiooäreo  Krankheits- 
Genius  beherrscht  blieb,  und  dieser  auf  jenen 
ein  Ufbergewiclit  geltend  gemacht  habe^  weU 
cbes  das  ihm  eigedthiimliche  Gepräge  aocb  den 
selbstständigen  Erzeugnissen  des  Genius  epide- 
micus  und  dea  einzelnen  Fällen  der  inlercur- 
nrenden  Epidemie  aufdrückte,  wodurch  diese 
bestimtnt  zu  werd^  schienen,  einzelne  Er-, 
scheinungen  der  stationären  Krankheitsforni  an- 
zunehmen, und  dagegen  die  minder  wesentli- 
chen Zufalle  der  Ruhr  in  deren  prädominiren- 
dem  Einflüsse  untergingen. 

^  Ob  an  solcher  eigenthümlichen  Krankheits- 
bildung  endemische  und  klimatische,  nur  dem 
Wirkungskreise  des  Vf»'s  eigene  Einflüsse  Theil 
genommen,  und  nur  durch  diese  die  abwei- 
chende Gestaltung  der  geschilderten  Krankheit 
bedingt  worden  sey,  mufsich  der  Entscheidung 
der  Fachgenossen  und  ihren  in  anderen  Gegen- 
den angestellten,  ^gleichartigen  oder  abweichen-* 
den  Beobachtungen  anheim  stellea. 


N 


—     40     — 


IL 

Das  Jahr  1837. 

FortsetzQBg  der  Krankheiten  Imthrn^i 

Tom 

Medicinalratbe  Dr.  Fischer. 


(Fortsetzung.    S.  vor.  Stuck«) 


Juli, 


Barometer.    2^'  A"  ^'f  (l.J  tand  2V  10"  {30.)i  (Njt& 

letzten  3  Tage  unter  W), 
^Thermometer.  23®  (28.  o.  290  «n<J  13*^  Mht  ^  K>fkfc 
und  Morgens  aber  anfänglich  oft  5— 6% 
Bygrometer.  91°  (4.  Abends)  un.^  50<^  (5.  Mitt)  ^^ 

öfters  in  die  40°  Mitt.,  vom  IStea  au) 
sWinde  (im  Anfang  und  zu  Ende  s(ark),  bis  lom  12ai 
stets  N*W.  mit  kleinen  Schwankungen  ziN.O- 
Nachber  Jbis  zum  235ten  N.  u.  S.O.  Zdetit»«- 
der  mehr  N.W.  Eine  südliche  Miscbang  »^ 
Iianpt  nur  12  MaU  Regen  12.  Gewitter  iv' 
28sten,'doch  Öfters  schwüle  Gewittertuft!  —  ^^ 
wolkig.    Sternhelle  13. 

Mit  dem  N.M.  (2.)  und' E.V.  (11.)  Barometer  etw»^ 
fallen«. 

.  Im  Ganzen  aho  Forfsetzang  der  nafs-^ 
reo,  kalt-^armeo,  grell  contrattireodeo,^ 
tbisch  -  oervöseo  Krankheit«  -  CoDitilntiai-' 


■      '   -f     41     —    '   • 

Vorzuglich  bildete  »lefa  aber  fetzt  die  Spbare 
der  AffektiooeD  des  Unleritibes,  aod  oameoU 
lieh  die  Cholera  indigena  aus^  wozu  die  na« 
Toreicbtigeo  äufsern  und  ioDern  ErkübIoDf;e^ 
durch  zu  leichte  Bekleidung  und.  ^'^rch  deo  Ge« 
vuh  TOD  kalten  Getränken  (Wasser  und- Milch 
Eumal)^  wie  auch  anzeitigen  und  onvollkom^ 
men  gereiften  Obstes,  hauptsächlich  Anlafe  ga« 
ben,  Die  Heilung  dieses  Uebels,  es  mochte 
mehr  durch  Erbrechen  oder  Durchfall  sich  aus« 
zeichnen 9  gelang  in  der  Kegel  bald,  und  um  lo 
schneller,  als  die  lebhaftere  und  natürliche  Re-^ 
actiön  schon  meist  für  Entfernung  der  etwani« 
gen  grobem  diätetischen  Schädlichkeiten  gesorgt 
liatte;  und  es  dann  nur  darauf  ankam,  durrh 
mäfsige  Bbabärbarina ,  schwache  würzig^  Reiz« 
mittel  (Inf.  ftlenih..  Valerianae  u.  s«  w.)|  oder 
durch  Oleosa  ,  hei  hoher  potenziirter  Sensibili* 
tat  der  an^egrififenen  Organe,  durch  gelinde 
Narcotica  (Opium),  die  Systeme  möglichst  bald 
wieder  in^  Gleichgewicht  zu  bringen!  —  Voa 
einer  Ausartung  oder  Vermischung  mit  der 
asiatischen  Cholera  zeigte  sich  nichts ,  und  erst 
später  im  Winter,  als  unsre  einheimische  er- 
loschen war^  schienen  einzelne  Fälle  derselben 
(Berlinischer,  oder  etwa  Hamburgischer  Mit«- 
theilnng?)  nicht  abgeläugnet  werden  zu  kön- 
nen. So  aber  blieb  auch  von  dieser  Seite  AI« 
)es  bei  uns  in  gewöhnlicher  Ruhe,  oder  doch 
im  gewöhnlichen  Gleise!  — 

Auf  manche  Constitution  wirkte  übrigens 
diese  Zeit  euch  tiefer  ein.  —  So  hatte  der 
12jährige  I^nabe  des  Maurermeisters  W.,  eins 
von  den  Geschwistern,  welche  im  Scharlach 
des  Frühjahrs  (März)  1836  so  auffallend  figu- 
riren,  schon  yom  Anfange  dieses  Monats  ^ina 
Art  TOD  Wasserspeieo  (Bulimus)  mit  HeifshuiiK 


—    42     — 

fBr  oilicl  lolt&niHclitigein  6e fohle,  Wehes ib 
•o§ar   in   der   Schale  überfiel  j    wem  er  u^t 
etwas'  Brodt  cur  rechtea  Zeit  .geoob.   lo  Act 
IHitte  des  Monats  steigerte   sich    der  obsmäcb» 
tfge  Zustand,    weswegen   der   Knabe  zq  Hau« 
bleiben -mufste,  zu  einem  Fieber  unter  Schweil) 
ttnd  unruhigem  Schlafe ,  wobei  aber  die  Efilui! 
niaht  erloschen,  und  die  Darmausleerusgeo  oad 
unten  eher  zu-  als  abnahmen.     Da  inao  schli^ 
Xsen  durfte,  dafs  die  Natur  die  oÖthige  Ai»l«e* 
ffungSTermehrung   der  Safte  zur  Wiederbeniel* 
lung  des  Gleichgewichts  zwischen  GefäheDioi 
Herren   durch  ihre  Reactionen  schon  übersoiDi 
ineiii    so   konnte    man    also  gleich  mit  lift^ 
Flor,  Arnicee  mit  Salmiak  anfangen,   nod  fi«i 
drei   Tagen    war  bei    einer  nicht  zu  scbwef(^ 
aber  auch  eioigermafsen  nährend  reizeodeift«^ 
die   Zunge  schon   feuchter   und   etwas  Uis^^ 
doch  eben  so  wenig  belegt,  als  sonst ^  ietU^ 
freier,   langsamer  und   kräftiger.   Schweift  ^^ 
linger.     Die    fortgesetzte   gröfsere  Rfriioog  «ift 
nervösen   und  secretiren  $yslems  Tom  Mift'*- 
gefiechle   aus    durch  die   genannten    und  aai^ 
Büttel,     denen -man    späterhin    einige  toeiscti 
H>t!el  zugeseilte,    hoben   diesen   Zustand,  ^ 
man ,  ohne  zu  at^mafsender  Patbolog  tod  it^f^ 
einer  einseitigen  Sekte  zu  seyo ,  aus  eioern^' 
unthätigen  (Jeberiüllung  (Plethora)  in  dett^«?' 
ven  (oder  deren  Gefafsen  im  Scheiden)  abteilt 
durfte,    binnen   einigen    Wochen    röllig,  (^ 
dafs   es   zu    weitern   krankhaften   FortschiiaK 
oder  Metamorphosen  gekommen  wäre. 

Das  kalte  Fintsbad  that  hier  auch  gi^^ 
gleich  bei  der  unsichern  kühlen  und  t*^ 
Tempiratnr  dieses  Sommers  die  warnun^ 
läder  docb  oocb  TOraiügUcber'  hier  wirkl>^ 


—     43  ■  —  ■ 
August.  ' 

Barometer.  W  6"  6"'  (8.)  u.  2V  7'^  6"'  (30.).  (Nor 
4  — 5  Mal  unter  280* 

Thermometer.  23®  {vom  18.  bis  20.)  unA  24  —  26<>  (10. 
o,  ll.)t  Morgens  nnd  selbst  Abends  aber 
(letzteres  besonders  gegen  Ausgang  des  Mo' 
nats)  Öfters  6-^8®* 

Bygrometer.  90»  (7.)  Morg,,  Mittags  58^  und  in  die  80® 
fiäutig,  Mittags  aber  meist  43  —  60^. 

Winde.  Die  ersten  4  Ta^e  S*W.  Dann  mehr  N.  o.  O., 
lt'tzter(;r  aucb  mit  S..  10  Mal,  8.  W.  9  Mal.  itfor- 
gennchel  ond  hc^cckt  ^  häufig.  Ä(»«/(?n  18.  GHpitter 
am  4teo,  12ten  Uk  20sten.    Sternhelle  DOf  9  Mal. 

Mit  den  Mondwandlangen  (vom  9ten  E*V.,  15— 23,  und 

-    3isten)  Barometer  mehr  gefallen. 

Die  gröfsten  atmosphärischen  Contrasle, 
selbst  bei  der  mehr  eioförmigen  Nasse  und 
Kühle,  faDden  noch  immer,  nameotiich  durch 
die  häufigen  schwülen  und  heifsen  Mittage. 
Statt;  —  Auch  von  der  höhern  Ostsde  (Danzig) 
meldete  man^  dafs  am  19len  Nachts  die  Schiffs* 
laue  befroren  und  eingeschneit  waren  (Hamb* 
K.  Zeit«  Tom  5.  Sept )« 

Auffallend  waren  die  seltnen  Gewitter  und 
Electricitätsentladungen ,  erklärbar  dadurch/  dafs 
die  bäu6ge  ^Schwule  der  Mittagsstunden  durch 
die  Abende  (nebeligen)  Nächte  und  Morgen 
$€boell  wieder  abgekühlt  und  Tertheilt  ward!  -^ 

'  Aufser  der  noch  immer  fortdauernden  Cho- 
lera oatioDalis  nahmen  die  Folgen  einer  norm- 
'vvfdrigen  Expansion  und  schnell  darauf  eintre-» 
lenden  Contraciion  der  Säfte  und  Faser  immer 
mehr  überhand ,  und  mitunter  merkwürdige 
Formen  an^.  So  äufserten  sie  sich  im  häu6geo 
Husten^  oft  mit  Croup •  Ton,  selbst  bei  Er^ 
-warbsenen  und  mit  fiiulanswurf  (jenes  mehr 
beim  manoUcbeOy   dieses  beim  wdiblicbeo  Ce» 


—     44     — 

schlechte I  hetotiden  bei  den  erschlaffterenyk- 
jekteb).  Lebl^afte  plethorische  Kinder  wuiito 
Ton  Conyalsionen  im  Bette  (die  dann  offesbu 
oft  £U  nordiech  federwarm  eingerichtet  war») 
befallen«  Ein  plethorischer  Knabe,  ^  Jahr  ti'^ 
bekam  harte  Geschwulst  der  Fäfse  an  der  Tt 
bia  Tom  herunter,  und  oach^eheods  unter  des 
Püfieo  blau  au9gelretne  harte  Stellen  wie  toa 
einer..  Quetschung.  —  Allen  diesen  Erscbei' 
Dongeo  mufste  ^ine  rai^fsig  ansleerends,  ok 
dann  contrahirende  Heilmethode  entgegeogese'Ji 
werden,  and  gegen  dae  Ende  des  Monats  r(^ 
minderte  sich  auch  die  Zahl  und  Intensität  d.Y 
Krankheitszofalle.  Nur  das  Scharlach  warsii 
i^ieder  in  einigen  Dörfern  unweit  der  Elbe  at^ 
getaucht,  und  die  Gehorstörung ,  durch  d»»^' 
häufige  nachherige  Laufen  der  Ohren  Tem^^* 
mufste  bei  einem  1 2jährigen  Knaben  darckff» 
öfters  eingegofsne  Mischung  von  öel  uodBit- 
Wasser  gebessert -werden.  Dergleichen,  i^ 
die  Scharlachcongestion  nach  dem  Kopfe  c:< 
den  Gehörtheilen  gebildete,  Abscesse  köent: 
Dicht  fviih  genug  auf  die  angegebene  Weiu  t^' 
Heilong  geora'cbt  werden^  indem  sie  hekau»- 
lieh  aUbäld  weiter,  selbst  bis  zur  Zerilor&v 
der  Innern  feinern  Gehörorgane  fprtscbleirb? 
k  I^ur  mufs  dabei  das  rechte  Maafs  und  die  rc^^'^' 

Form  der,  anfangs  mit  Essig  oder  %chtd9 
Substanzen  nicht  Torsetzten^  Bleimitiel,  die^ 
nigstens  dann  doch  mit  Oeleo  za  mischest 
getroffen  werden,  um  dem  durch  zu  scb|^ 
Eingreifen  auf  die  höchst  empfindliches  T^ 
leicht  entstehenden,  heftigen  Schmerze  v^^ 
leicht  zunehmenden  Entzündung  ausznivi^ 

Der  Tod   des  f  jährigen  Tochterche*^ 
Stadtachollehcers ,  das  lange  an  Drosengsi^' 


—    45    ^    .  ; 

•t«ii  am  Halse  (oad  walmchefolicb  aueb  io  ^m 
LttogOD^  -  wegen  »tarkeo  Hustens  mit  yieler 
Seiileim- .und  Biutabsonderaog)  gelitten,  and 
jneoche  Antiscropbalosii ,  dann  irarine  Kräuter- 
bader,  Eicbelkaffee  n.  dergl.  gebraucbt  baite, 
^ar  )etst' deswegen  auffallend^  weil  eine  yer-» 
stärkte  Blutung  aus  der.Longei,  wahrscbeidlich 
per  diabrotin,  dem  Leben  zuletzt  ein  £nd« 
macbte.  Dem  Ursprünge  und  den  Bedingungea 
dieses  Znstandes  näher  durch  dioSeotion  naeb^ 
xnforicbeo,  war  nlebt  gestattet. 

•  *  * 

Die  mit  irgend-  einer  Anlage  tob  Monoma* 
nie  oder^  aUgemeiner  ausgedrückt,  mit  psychi« 
scher,  Anomalie' in  d^m  organischen,   auiome- 
tiscben  ond 'spontanen ,   Denk-  und  Händluogs» 
vermögen  Begabten  ,  hatten  |etzt  durch  die  Auf«, 
reguog  der  äufsem  Eindüsse  mancl^e  Versehlim» 
xnerung,  oder  Sonderbarkeit  zu  zeigen.  —    So 
•in  Hypocbondriaeus    der  ersten  Gattung  i   eia 
ÖOjähriger  Goidarbeiter,  der  seit  Monaten  schon 
in  sich  gekehrt,  untheilnebmend  an  seinen  6e« 
Schäften  und    seiner  liebenswürdigen^  alle  nur 
mögliche  Aufmerksamkeit  und  Pflege  ihmwid* 
inenden  Familie,   mit  in  der   Regel  gestörtem 
Schlaf  y  etwas  Ungewissem  Appetit ,  sehr  ver- 
haltner    Leibesajusleernog,    ohne  Fieber,    ohne 
Durst,   mit  ZU  ruhigeih,  schwachem  Pulse  ge- 
sessen,  und  schon   manche  ärztliche  Hülfe  er« 
probt  hatte,    und  in  der  Entleerung  des  Unter«* 
leibes   so  schwer   zn    bewegen    gewesen ,   dafe 
allmäblig  18  Gran  Extr.  Aloes  aquos.  und  3  lin- 
ken  Elect.    ieoitir.    Lond.    mit   Mittelsalz    ge- 
schärft,   in    'Einer   Fortsetzung   ohne    Wirkung 
genommen  werden  können  (in  den  frühern  Mo- 
naten seines  einsilbigen  Leidens,  da  er  nur  ge- 
fragt und  kurz  antwortend  sprach,  war  er  i»eia- 


i 

Uck  ab A  aoA  lang^  pni^rl)  ^  dieser  Bbpochi- 
drj^eii»  exquisitoa  bequemte  sich  auf  .eioaal, 
iper^k  würdiget  Weite  (oachdem  acboD  oebea 
und  dach  dem  geliadeo  EiecN  lenit« ,  als  eines 
Xtt  Z^itaii  hier  hülfreichem  Millel,  die  8tärlL^ 
xea,  Oleom  jBicioi  u.  dgl.  ^  ohne  merklicbei 
])l9l;;ieD.  yertuclit  wareo)  nach  Einem  Gmd  PoIt. 
Hfrb«  Beilad;  mit  eioem  Skrupel  Rad«  Bhei  io 
i^oem  Symp  als  Latwerge  Abends  /ood  Mo^ 
getis  geoommiieD ,  zur  Tierraaliges  LeibetoffMif, 
welche  Wirkung»,  sobald  die  Arznei  anf  dii 
Hälfte  herabgesetzt  ward^  sich  gleichmäfsig  tn- 
mind^tf.  Hier  rnnrete  dach  in  der  BelUdoDU 
elwasSpecifisches  (in  Aofbebnng  auch  des  Ovo- 
krampies  ?)  liegen  i  Der  fiiranke  ward  nacbhtf 
wohl  eioigertnafsea  besser,  nahm  selbst  Inila^ 
ter  wieder  Xbeil  an  Geschäften,  blieb  abefff* 
schlössen,  -mümscb  und  zu  Zeiten  tüdasck'' 

l^Iehrere*  Hirn-  und   GemüthrkrsiiL^i^ 
traten,  jetst   merklicher  and  heftiger  anf.  Vct 
müocben  aus  meldete  man,  und  yon  mehrmi 
Ort^n   aus    der  Ferne  9    auffallend   Tiele  Jf^ 
pltxicn  und  Selbstmorde»    (Hambnrg.  Correip' 
vom  24.  Aug.).  —    Im   diesseitigen  Physikatf 
fielen  jetzt  noch  eine  Ersäufung  and  Erhän^oc' 
▼or«     ErMere    bei    einem  ältlichen   ängtiüc^ 
Manne,   dem  einige   Jahre   zuTor   beide  Beisi 
gj^brochen»  aber  ganz  gut  geheilt  waren,  ooddrc 
jetzt  ein  Ochse  crepirt  war^  worüber  er  ^ 
Qfabrungssoirgen  -machte,    deren    er    sieb  li^ 
zu  «totschlagen  wufste.     Letztere  bei  einer  3^ 
eigen   Frau,    einer    an  einen   imbecilen  ü^ 
yerheiratheten  Virago,    sehr  geschlechtsl^ 
Tun  ihrem  frühem  Wohnorte,    wo  es  htf 
Ikiere  Gelegenheit   gab,    Liebhaber   sa  bek^ 
ii^en  9  »ejt  fast  einem  Jahre  versetsl^  ws^ 


—  ,  47.     —  . 

I 

sie  bisher  ifl9fner  BcbOn  «tili  und  unlustig^*  abet 
doch  Dicht  bos  geworden  wer«  Von  ibrem 
kleinen^  Bchwächlicbeo  Manne  batle  sie  mehrere 
Kinder,  andre  indefa  anch  notorisch  yon. andern 
Männern,,  welches  ihr  jedoch  retzieben  war^  wif 
jener,  bnd  dafs  er  sein  Wort  nicht. gebrochen^ 
sieb  selbst  rfihmte.  Vor  einiger  Zeit  hatte  sid 
8ich<  scbi>n  einmal  .ersättfen  wollen,  war  abet 
jBurUckgehaUen  wosdeni.  Die  Leichenöffnan|^ 
Migte  übrigetis  keine  sehr  herrorslechende  Ab- 
Bormilälen.  Die  Per««  war  rkurs.  vor  ibrem 
Tode  äienstruirt,  und  der  ansehnliche  Uterus 
xoit  schwarzem  Blute  überwogen. 

Stpttmhtr. 

jßarömefer.  28'  6"  ?"'.  (21.)  und  27'  6'^  6"'  (l^.)*  (Nu? 
Tom  l->3ten  u.  Tom  13— 15ten  Dnter28'} 

Thermometer,  19?  (am  9.  o.  12»  Mitt.)  ond  4**  mesbr- 
mals  gegen  das  Ende  Morg,  ßm  Burcb- 
scbnitt  meistens  13 --14^  Mitt,  noch  bis  z« 
Ende)« 

Bffffrcmeieff  08^  (21.  Morg;)  und  53<»  (Mitt.  am  ]4ten) 
(ftt^ts  Morg.  und  M^ndsin  die  707-9QO). 

Wimie  (mitpnter  heftig)  bis  zum  18ten  S.  n.  S.W.  (und 
^T     am  4.  u.  7ten  N.O.).     Nacbber  mehr  N.r  und 
S,0,  auch  N.W.     Regen  8  Mal,    Nehel  5  Mal 
(Morg,) ,  StertiheUe '15. 

N^r  mit  dem  L.'V.  (21.)  Barometer  tast  2"  gestiegen. 

So  erfreulich ,  niad  selbst  die  sehroffen  und 
aoomalen  Vorgänge, ausgleichend  ^  dieser  Herbst-^ 
xnonat^  wegen  seiner  mehr  gleich mäfsigerea 
Micbung  Tön  Wärme  und  Kühle ^  Masse  und 
tCrockenheit,  Sonnenschein  und  Wolken  u.s«w. 
auch  war,  so  nahmen  doch  die  Besebwerdeii 
der  Respirationsorgane  mehr  zu,  während  die 
des  Unterleibes  noch  nicht  nacbliefsen«  Es  gab 
fetale  Husten«  auch  mit  pUurüischer  AMtkfioßp 


^    46     ^ 

mit  Blotop'eieii.'iiod  dergleicfaen  tnAx^  gcpa 
welche  iitto  kiihleode  o od  ausleerende Bthwdln; 
^ale  DieDftte  th'at,  ^och  oicbt  zo  ^eit  ge(r»* 
beo  wardtia  doiite.  Oleosa  worden  im  AU^e* 
ineioeii  bei  beiderlei  Bescbwerden  mit  Er^ 
•ogewaodty  bei  deoen  der  BrusI  besooders  fnk 
Biittelsalsea  (Salmiak).  Dieser  Zaiali  palsti 
häufig  auch  bei  den  Ualerleibsbescb  werden,  wel- 
che theils  mit  Verhaltung  der  Ausleemni  (Tc* 
Desmus)  ,>  tfaeiU  nrit  wahrer  Diarrhoe  anflnles, 
wobei  dauD*^  samai  wenn  das  Uebel  sdioo  «■• 
gewurzelt  war,  die  Behandlung  der  Wid» 
berstellung  des  Gleichgewichts  in  B«ixbark<i( 
und  Ausleerung  der  Reproductiynsorgaoegevii^ 
met  seyn  mufste.  Etwas  Nervöses  bei  dto  u- 
güpstigeo  steten  Gährungen  und  Zerrungen  gio:^ 
a^m  für  Safte  und  Paser  schon  länger  eiof^i- 
tet^  lag  doch  bei  den  meisten  |  Ton  derSt^ 
mit  besonders  fester  Gesundheit  nicht  aussei 
zeichneten I  Subjekten  zum  Grunde,  ood  tnt 
besonders  bei  länger  dauernden,  oder  etv^j 
dreist  «ach  den ,  noch  immer  leider  pere  gü- 
tigen, gastrischen  Zeichen  und  Annahineo  ib^, 
leerend  behandelten  akuten,  and  msbr  ooci 
siach  den  chronischen  Affectionen  herfor.  ^^\ 
der  Einseitigkeit  der  auf  die  freilich  weit  »vir\ 
gedehnte  Oertlichkeit  im  Allgemeinen,  aberis* 
neswegs  auf  die  besondre  Art  und  Formc^i 
krankhaft  angegriffnen  Lebenskräfte  hinw^ 
^en  gastrischen  Unirersalbezeifibnuog  gabesjiti^l 
viele  Beispiele* 

Unter  andern  hafte  eind  fünfjährige  Fre^ 
tochterschon  seit  drei  Wochen  durch  wiedai^  i 
Erkältungen  an  Sfiern  KolikzufälleD  gelittfc^  ! 
war  durch olichte  und  gleichzeitig abführeslt^ 
tei  dafoulmmer  gebesaerti  jedoch  bei  derb^ 


^      *0      ^ 

Duaerrder  Knr/scfalecbUr  Diät  «•  s;  #,,«ii:ltt 
grä.oiili^h'  yxkXk  dfim  Uebial  befreiet.  Qer  Yate»  be.* 
stand  DUO  Mogeduldig  auf  eraenti  bcfi  .derLatngr* 
^erigkeit  des  .UebeU  als  eweid<ati[^TorJber;g^ 
sagteo,  VoiniliTy  ivornacb  die  Zunge  tofort  be« 
di^Qtedd-  MQ?einer  ward  ^^  und  der  Appelib  npch  . 
xnebr  aboabdn.  Nach  gereichtem  Infus.  Amicae 
^nd  y^ler«,  etw^t.  MYein  u.  s.  w.  .besseti^te  tUh 
inzwUcbea  der  Zustand  griindticher»  uiid.'.da 
man  ferner  ip  Aiiffiihrung.de^  Ö^Uplaita  for^ 
fuhr,  obscbp^  sieb  znejrsl  Toodoo  genomme** 
Ben  Reuinitteln  ^  und  oficbher  Ton  sti  reicblioli 
ge^oslenea  Nahrungssloffen  «einige  Z%\1  n^ch 
Termebrte  fiiise  und  scheinbare  VersehUijAiie)« 
Tu.Qg  ;ieigte|' kam  fmao  doch  nach,  und  ^aacfa 
gr,iM>dlicb  zum  Zwecke.  . 

.  Ein  Sechziger^  pleiboriscli.  qnd  gut«geviabrt» 
häufig  MxiiX  Aiefsendao  HäiQ^rrboiden«g«p}a^ti  ite 
seioem  Befinden  i|berbanpt  aber  d^dureh  saltf 
gebesser^j,  hatte  bei  dem  seit-:  geraumec  ZA 
Slatt  fiodeAdctQ  i^bnebmen  dieser  Ajjsleerung  im 
Verruf  des  Sommers  7m  Tiel  ObenaUbcanne«» 
mit  Karlsbader  Salz  dariA,  als.  Mo^enkur^  .«njl 
auch  om  für  die  Zukunft  die  Efslust.zq  u»« 
te^halteA.e^c.  .getrunken;  oder  durch  bebarvU« 
chen  Gehrafich  des  jkalifeii  Flubbad«a,bei  der  im 
Ganzen,  be^nder^ «.früher  unganatigeo  Witt^ 
Tung  eich  inebr  Upt^rleib$*>  Coo^estioneni  als 
Ansleeru^g  o^er  freiere  Circi^iauoft  «vge^SQgeo« 
Genug,  •  er  erschreckte  .sich  j  <die  Saipig^^i  und 
selbst  den  Aczt.  jetzt  durch  ,  d«^-  Angina.  :|»aptar 
ria.  wemgst^nn  ganz  analoge^  ZufäU^..  Grade 
das,.  Dtpl^^o.  4«Q  aiarken  BrupihekleviinqiigM^ 
his  znr  Uebelkeit,  sp  lästige  Ziaben  von  dw 
FiogerapUzaa  ai^  jn  deo  Armen  hefauf  und  meh* 
rera  bedenklicha  .sonstige  Symptome  ^et  Atk 
lielfao  eine,  organisthe  tterz**  odoc  Lungeoftf- 

Jo'rrn.LXXXVIL  B«l.  6.  Sl-  D 


I 


4SfiT6r8nderotig ,   scboo   froher  oder  erst  }m 

Hefa  ausgeMldet ,  forcbteo.     Denoocb  iur^e  an 

sich  'oicht  ir/e  tuadieo  lassen,  und  da  erbits^ni- 

Qiog«,    auch  Bewegung  uieht  sutagten,  inofi'- 

-mao   die   •plaochoischeo,    mit   deoeo  der  flr» 

Mg-  yerbppdeoeo ,  Nerven  freilich  scbooeo,  b"- 

nach  eioigeD  mälsigen  Ausleerungen,  selbst <ie 

Bittet»  eioige  '  dialelisoh   gewohnte  Reize  f>r 

1)estel»a   lassen  (der  Appelit  war  noch  sieinlic 

gut',  'Am  .Farbe   aber  meh^    gelbgriialicb  u- 

«itch).     Ale    d^t   Kranke  »ich    nach  melirtf«: 

>Wochen,  während  er  auch  dieSpaziergäoeeb 

•ofortlgen  Luftmangels  wegen  einatelleo  tsof*^ 

-in  Blw^s  erholt   und   beruhigt  hatte,  fio^c^i: 

•eitte  gewohnte  Kur  mit  BliUelsals  uodSch«^ 

felinilch,  so  ^ieldaron  vertragen  werdeo  kctff>>. 

4ofort  wieder  au.     Die   blutigen    Hamorrkoivr' 

(fisndeD  ^sicb'bald^  wenn  gleich  nur  sp«rsas.i- 

'^ofser  ErUichteriiog.  des 'Zustande«,  wieder^ 

'«tid  ftachdem  man  den  Kranken  allm^ücbv^ 

<idler  an  Bewegung  ge.tSbnt,   auch  eine  ieic^' 

ttieht  erhiicendeDiät  hatte  fortführen  lasseo,^ 

Floren  sich  die  angegebenen'  höchst  lästiges  - 

«ymrdilthti^eo   Zufälle,  wenigstens  Ihr  itarit' 

•^Auedruck,-  immer  mehr,  besonders  nach  lor:' 

'*ei£t^r    häuslicher    alfteählich    stärkerer  Be*^ 

^hiig,    dnrch  fiohsSi^en    und  oacb  eioeoir 

•  Jilide'  stärkenden   Kriiuterthea  aus   IHill«fü!  • 

dergU    Patient  blieb  auch  im  Wioterotidi^^ 

'Bten  Sommer,  hei  gehöriger  Rücksicht  sif/' 

^ftoiKfh'  B«r  «elten  etscfaeinendeo  Ifiiinorriiii*" 

^^#B  seioMBi  Uebel  so  gur  als    frei;  ^^ 

•Kdheiltd  er  auch  im  folgenden  Sommer,^ 

ndas  'ihm  eobst  so  U^he  kbke  Bad! 

Bei  den  tlnterleibsBufallea  too  ir^* 
f^oleftteu  Sechstigern ,  mufste  bei  %«l)t^*^ 
iik0ti  mit  Neigung   äom   Erbrechea  oii*^' 


—     61     — 

üäckigtf  YßtaibfSüüg:,  zbmz^H^m  Male  h^  ümi 

rem  Leben,:  £tir.  Ader  gela^ftta^.  undf  bluli9# 

Srhcopfkcipfe  geielzt   werden  «^  eba  Oleum  ^i*  ^ 

cini,  allein  ode#   mit 'Millellalsen  und  Scbwa« 

felnilcii  rertef 7i>   durch   den  MiMid  cMler^selblll 

doreh'den  After  b^^ehracbtf  Bpife  geWShcleoi 

«od»  Dorxurkicbt  erfbigeoda,   RückläJle  lnog|h» 

Jicbst  rarbiiiat  werden  konnten;  -r^  ^Da»  Tran^ 

figtta   und  .¥erfaoglich|ta.  waren   die  Beobach^ 

tnogen  «nd  Kauttlen^  welobe^-man.  bei  Aem^ey^ 

Den  .'dieser  Kranken  ^  «inem  brarea  in  Rübe  ga* 

aetzlan  Uilitair ,  der  ticb  von   Jagenfl   aal  im 

Soldaten*  und  Feldlebefi   Tersncbl   baUa,  jtrots 

aeiaer  .Woblbaleibfbeit  aber,   ancb  darch  mß9 

münnteff  .  2u   spiriluös^  Diäi,    etwas    hiiilaljig 

arar^    fibar    die    Wirkungen    der  äfigewapdteü 

Uitlal  dcb' abatrabiren  mnbla,  wobei -ajch  a*  Ä^ 

lierantaiellle,  daft   die  Pol«   Rifer*  ajiersl^^dM 

Brbrecben  wohl   hob   (erelbiaclier  Zufiafid  i^ 

Magen*  und  Darmbantie),  nachher  indefk,  aelbal 

nach  gründlicher    Aufhebung  der  .Kolik   durcd' 

dia>-  genanatan  JVIiilalderemp&odlicbsti^  Scbmeni 

in  der  Flexura  atgmoidaa  oft  heftig  wieder  ea^ 

bratthi  ao  dafa    expiaodii^od^   JUitie)  und  Gtr 

tränke   (nieht   etnaial  wariof,     aond^m    mebt 

kalte)  eben  ao  wenig ,   als  ,  ainigermafsen  c^n^ 

trafairanda  nnaaigten  <u.  s.  w.,  leider,   wie  sich 

im    Anfange    des    nächsten   Jabrea  schon  ;  aua^ 

iftM,  in   Falga  «inaa   nnbailbaran  inneren  o»«* 

ganiachao  Fahlars >   dar  in  ansabnlicbar  Veceo»- 

gnng  itr  Diekdärme  bestand ,  und  ans  aar  diti^ 

jtval  imch  4aa  'Glück  gewäbrte ,  daa  fpstaiUendn 

Schiff  vor  Zerltommarang  an  rftteiw  ,<*^     .    .    v 

Zn  ainaf  Qranrigen » ^nnd  Air  jedep  r#rhäl^ 
niCi  badaur«ng#würdigf«;Katastrapbe  .kam  nbc^r 
untef  den  gtgiawäitiga»^  ip«hr  als  }a  aofr^ 

D  2 


^     52     - 

biodtfD^  <  VmitiltfAb»'  das  .^bocr  itir  jftteiif  I«H 
li^gontieffe^  QB4-al«*TOD  eioer  firkähMf. ab^ 
I^itetei  sicher  «ab«?  üb '^llg^ineioQ  AufloiaDfas* 
iM^rfi^dto  Ufiterl«ib«&bel  Bes  bthren  Forstisci- 
ifters^r;  M.  Di^^ty^woo  Jagend^  auf  mit  schwv 
i^m'  iSefaür  als  Erbstück  behaftet,  iliicb  v«r  e(^i 
iß  'Jahteo '  a'ä  *  starkem  ScbwiadU  uod  Hen- 
ktof^lba,  ^Qch  odematöseo  Zafalten  •  laog^ri; 
und  bedenklich  ieidecid,  und  so  dürdi  üiunH' 
iMiei  SiahlfUien  znMzt  geheilt,  io  dieseoBlat- 
ti^nr  auftreteod}  so  dafs  aa  etoer  «pedelleDor- 
g^Diecheii  Anlage  m  Gebirofehlern ,  sichf«rj^ 
äo^h  xq'  liechst  fehlerhafter  Safkeberehng  {^^ 
lUift  "galbgfB&en  t  ^ni'  et^aa  gedtmiMeQ  6^ 
ac&a10Cädbeit'def  Baut 'wegen)  nicht  za  zwc&i* 
«war  I  litt  jet2t  ^ntfisünt  Voif  hier ,  nuhn^ » 
firbtoefaen|"^bd  dano  fort'vrabreod -ao  faaitt^- 
Irf^eiri  DiirchfisilV  d^r^urch  Rhabarharisa,  &^ 
wra  '^tc^te.  nicht' au  bezwingen  war^  mi^' 
itdgendem  Appetilmao^el,  Schlaflosigkeit,  lt^^ 
kereif  Beaetion 'gegen  «lies  ErhitaendCf  ^^ 
WeiO)  noch  fortdaperte  ^  als  der  Kraokeploo- 
llth  liier  atd^  Sten  d«  Mdn.'  ecachien,-  um,  d^- 
iteitetö  besoadere  Aoweisaag  «eioes  in^ 
Sadifr  cu  n^hiueb;  *  'Es  wurden  sodebe  ^ 
Badesehnsüchtigeii ,  -während  seiner  fijsBkbfl. 
4on  hier  ans  mir  ein  Mal  Beeuchten,  nnit- 
leioer  baldigen  laspectionsreise  sich  R8stei<!ff 
si^br  laue  Büdlsr  Von  Mala  mit  einem  Zo^^ 
Tön  einigen  Bitnern  Soole  anf  7  Minnteo  D«*^ 
«m  4tan  tf.  Mon.  .gereicht,  und  da  der  Krtfi' 
sich  darnach  sehr'  göt  za  befindeni 'renic^ 
wenigstens  saMten«  S<;hhf  belcani,  der  ^ 
der  Zfit  wegen,  noch  5  Tage  nnansg^ 
Und  Vas  letdile  Bad  sogar  am  Tage  seiiHrf^ 
i  Stunden  Von  hier  eich  erstretkeodea  U^ 

*  *  « 

2«  grofser  Hoffnung  .  das  Krafiken  oad  ^ 


*>   .  ♦ 


^    $3     -^ 


I 


Viitgtbvtng:»  «oC  etwa»  läagiürc  D^uwt  BEUj^sUbr 
ideol,  X^id^i.  tnuCMeiatec  4em  .Haosarzt  gleich^ 
seiiig .  htricklet: :  wefd^a^    dafa ,  -  d^iai? o|)l  dar 

•igentlkll  aiiiE%t»hprr,  lua4>i4i<Qr  t^S^fi^e  sici^i  kfatm 
tiger  eu  fiihlea  gUjuW » -  wiad#ri  wie  apo^t  ,.uiiv» 
li^^rg^be.fomebF  gei^i^äe  Hk  a«.  w«  ir,-  mao  .  doch 
katoL^«ipelD  f<u]$  aoähai  fiodany  qnd.oicbt  bf^ 
greifen,  koüaev  '^ia .  ein  aQlOber..niara49tafi>cAt 
Zustand  sich  ia  Gesundheit  wied^jr.  luoiwa^del^ 
wer^e?  ,  A\\p  dijb%e  Rat^sel  floaten  sich  cur  zu 
deutlich  schön  >m  Tag^Wach  iet!  tüü  B^soji«. 
nenbeit ;  und  Wöhlfteialfen  ^  an  den^  unterwegis 
Torkolmi]&ende6  ''Nätlirgegedslädden  *  Tollfahrfev 
Ueixukehr'id  einem  betäubten  und'me!st  uebe** 
ainniicben  Zustand  mit  alten' Zeichen  der  ^roH-^ 
^en  Scbwache  uud'naBen  AuffSsung^  tinterdrübk« 
feiOi  fangsamem  Pulse  q.  d^Vgl.'',  auf;  wiöräWf 
dann  nach  stundenlang  anhaltendem  ^YeTluat^ 
wäfsrigeoy  -schwaraeb  BluWer  diifi^h  4ie  jNase 
and«  öfterem  :  Drange  cur  »Stuhlamsleerung  '  ^pn 
aanl^ecTod  daaibia  tum.  ieUteo  Be^t  hartoa]^^ 
Mg  '  mid;  iwotbldetokend.  vertb^i^ig^  L^o  ah« 
loste*  Die  £ecUon  npterbljeb  r  tjbeila  aiasAGjrüa«. 
detf  ideafG^föblSt  ifaeila  wägen  4er  ra$cb  .über**, 
feaod  .  netüiendea  7erwesaBg»'' .  Siqhec  wSrda 
wäan,  <weiia  aoch  nur  ais  Foljge^  Dermgeschwürer 
oflker.  nocb  .  urftpriingticb^e  ofg^ivUctLe  Fehie^A 
wetui ,  aoch  nithx  im.  Gehirn  ,•  i^h  im.  Ueri^^^ 
öder  in  deasflii  nacbaler  Umgf^iH^g  ^  odl^r  ia\ 
den  Stasamwerkxeugeo  der .  J^tdlbereiMmg  jboX^^ 
deckt  habefi)  dergleiched  sdb&C'bei  G^ingraepa. 
senilis  (fta--  deb-iFäfsen)  «beAüerlU  wordea<(Lif^ 
^'  nöii  iu  Omodei  Annaleti.  Medic«(Cbir..Zei^.  1837., 
1^*'  Mr.2d.;S.a90.>»  -r^  Auch  liaH^..di^  angede.a^ 
)\  tete  ifriibeceuQd.apätere.KraeJUieiUgroppp.i  lnaQ?t. 
^^'  ohet  aooatigee  ät|bficet  Uop^^UcÄea^abg^refibe^; 


13- 

l 


*-   M  — 

I 

Vtel' itiflioges  mit  ^ef  •(^•naoofen  j^Tpfiidin 
Vaehexie  mit  ftariLem  Hersklopfa»,  Ditrchlits 
iiod  träfsrieem  Ergufs  io  den  HirohohWb,  wel- 
khe  beiobders  bei  den  EuaMDineDgesebmieJetto 
ttttd  mit  GewAlt  durch  dea  breoDCo^  Sud 
trffotportirten  Rekraten.  de»  bomMieo  ReB* 
uttd  W«ltverbe8s«fer«  TUeknied  AU  bäafig  tödt- 
lieh  wtideo  hM.  (Ifeber*  einige  KrtaiMf^ 
des  Oriebts  too  Div  Ro^ser^  Göit.  Ast,  lS3/< 
».  87-861.). 

pioe  aufregeiid  und  sagleith bedrSckes j «iV 
'Wurkeode  Atmoipbäre  mafste  jeUl  ^ohlübv^i' 
teo,  da  »ich  aiicli  ein  ^Sdjübriger«  tonst  g(^ut' 
dpt^  Mao.n.decarbei.teqdeo  Klasse y.  der  froi^ 
ein  sorgenloserfi.s  Leben  gewobot  war,  d«"^ 
eipf^p ,,  mittelst  eines  Scbeerraessers'  sich  ^ 
durcb  den  Hals  beigebracbten ,  starken  Scuail 
eAtleibte«  -r-    '    / 

Uoter  den  yielet^^  Aufschlagen ^  «die  ix^ 
j^Ut  neben  den  Ma^f^n  in  ▼eracbiedaer  Fivs 
engten  t  war  der  oft  wie4ef44'breede  eioelj»^ 
gen , '  swar  mager n  ,  ^  ab^r  ««Nr  pletborwcb» 
gri ^s  gewaebsneo  ^  '22j.ähFfgeD  Mannes  am  «t^ 
fftllefrdffeni  der  *  plölzlicb  mit  grofaeo  rotbei 
Ecchj-mosen'atelleaw^tse  unter  der  Bani/A*' 
/  ilieoNif:h   an'  der  Stt^n,    mit  einiger  Ss£oiiM 

der  CooJQttcti^a-'iler  Augen,  einigem  Oe^coHt 
lihtte  Fieber  >ttnä  merkUcbem  Uebelbefiadesi«- 
^  fser   e^twas   Kepfweb  und  Hitse  eracbies,  "^ 

^  im 'Verlauf  weniger  Tage  entweder  Tee  k«^' 

dder  nacb  gelfndeo  Kühlunga  -  und  A^ 
rui^gsmitteln  wieder  rerticbwand.  Am  6^ 
liebsten  half*  dem  Kranken  apäter  daa  ruf^ 
Dampfbad,,'  ^n4  e4  bestätigte  ao^  die  ^j^ 
dea  (Vom  Vater  eTe#bten)  i^ebelay  ak  etü^^ 
lativen    fleb«»fiiiluttt  der  Abttgeräbe  fflü^-^- 


/ 


/ 


—      55      - 

h^rrscbep^^'  .kräflig^r     Propulsioo    tvr  P^  , 

pherie.  —    ,  .  ■    \  .         ;      tVi 

Aach  eioi^e  QuairUmen  liefsetf  sich  wjit^^p 
sehen»  wichen  aber  bald  bei'  ernster  Adwoo«- 
dupg  der  den  Umstäodeo  nach  mit  gelinden  ans* 
leereoden.iUittelo  Ysrsetzten  China. 

Es  mufste  elw«is  iixceniriftches»  selbst  ftic  ^ 
den  nacbfölgeoden,  bei. uns.. erst  ^pa^  eintreten«  r 
dea,   harten,  Winter   Einflufsreiches  in  der  Al- 
uiospb9re  ^s  des    Nordens    <preoigstenS|    liegeOi,.' 
denn   wahrend   wir  ineist  wanne,   zum   Theil 
sogar   heifse   Xage    hatten ,    fror   es  im  höhere  . 
Norden^  oamiantUch  in  Nordbolfiniisn  in  der^acht 
Tora  .|»teti.  (bei  uns  nur  4°  Wärme)   so  stark»* 
dafs  d^s..nR€;h  .auf  dem  Halm  stehende  Getreide 
daTQU;  ÜAi,  {fiaffib.  Borsenliste  Toni  6.  0.€t,),  «*« 
DfMQit.  inag',dai|n  aoch  2usaimn9ohÄnge.n»  dafs.« 
unter  de»  •  ungewöhnlich  fr.üh  schon  im  letzten 
Drittheü'des  Monats  jetzt  aus  dem  Nurdin' »a^*  i 
rückkehrend^n    Zug^pgeln    die  Kramme^svögilf 
ui^d  vnVer. -ihnen,  die  sogenannten  Wnodrofieln.. 
(sonst  4i@  M^^^p)  k^^^  >jrareo!  *^i 

.  i'--  •     •       '  •  .      (       . 

Bth'M^er.  28'  8"  (!1.  u.  14;)  u.  2V  V  6"'  (Hl.)'  Nur 
u  .  >  .     . «.  7  Mal  (vom  24steii  an)  ontsr  W).  , 

Themmkeier.    -f-  16o  (4.)  seitdem  meint  10— 8'  Milt« 
^  .  spater  aber  iiäoüg  .4 --^2^  Morg.  e*  Abeiuli*  i 
Am  BO.  Morg.  +.1®. 

a 

TTM^y^W.  berrichend  (nur  2  Mal  0.)*  Bis  com  21ft0i| 
meist  mit  N.,  <)ann  (lehhafter)  mit  ü»  —  Bcyen 
(nicht  sehr  stark)  17,  Sehet  S,  Sternhelle  13  Mal.  ' 

Mit  der  totalen  Mondfinsternifs  (15.)  der  liotie  Bardmeter 
noch  etwas  gestiegen.  Mit  dem  L«V«  (21,)  ge* 
fidlen ,  desgt.  mk  dem  M»  kL  {29.) 

'    Mit  Beebt  konnte  die  Noiu  •••  d^m  prah^^ 
tisciieii  Jagebocbe  \oik  23s(ea  d.  M»  betagee : 


'    -^     ^6     — 

,,^'laae^  feachU  Harbit  mit  seioeii  vUes 
,,Cootra«Ua  vermehrt  die  HerTosital  oud  ^- 
^Iclilaffaog!  —  BredmiUlel  seit  8  lag^a  U 
..Aüfft  in  üUem!" 

Als  au  »gezeichnete  Krank heittformeB  hu- 
1011  v^ir  freilich  jetzt  oiir  vorzüglich  nyei  zt« 
benierkeo ,  Masern  und  asiatische  Cholera,  Uti- 
tere/  ibdef«  our ,  wie  im  /Voraus  »choo  gehuf: 
^afy  in  sehr  eincehieni  inilupler  sw«ideati|<6. 
fiir  d«n  Reooer  Jedoch  fast  zu  deothch  aui^t- 
prirgteo  Beispielen  ^  nod  in  dieser  Hinsithtfi:^ 
in  unserer  kleinen  Commane  viel  Analogie  u:! 
den  gröf Sern  Städten,  Hamburg,  Magd^ur^&' 
Statt.  Dafs  sich  aber  jene  Krankheit  dieL^iu. 
nntrekiiuiiiiefrt  .um  ihren  indischen  Uri>prui^riC 
•etbst  hei  uns  entwickelt  habe,  fbfgii«bauli» 
liaiaen  der  asiatischen  keinen  ;  An^proch  fit* 
chen  ki)nn»,  wieHr«  Dr.  WaUmiUler  io<lK« 
Jaarnal  1838,  Febr.  in  dem  Airisatze :  ,/> 
die  ursäckUohen  J^erhähniss^  der  ChoUra-h^ 
demte  im  J.  1837  zu  ßerlm,''  S.  106  meist,  km 
ich  kaum  glauben;  denn  der  Stoff  zu  soitt« 
Krankheitsentwickelung  scheittt  doch  wi/U^ 
XV .  spec^ifisch  und  dufcih  körperliehe  Venciiltf- 
pung ,  «gleichviel  v^ie?  wo?  und  waoo?  u<^ 
giinstigen-  au/sern  Bedingungen  sich  aocii  i*- 
aern  Organismen  wehig$(eps  zuerst  eiozQilf^'' 
ken^  und  darin  und  d'av'on  furlzu pflanzen.  ^^ 
^g<9aen  der  specifl^che  Krank heitsMoi!  vaU-' 
der  Zfit  wieder ,  $6  verändern  und  m«'''* 
^'^S^$.  dfi^*»  er  sich,  nicht  mehr  gaas  abji^ 
siebt,'  das  v^ollen  wir.  keines wegii  uobe^ 
bestreiten,  Dafs^olcbe«  aber  l^is  jetzii  v*^' 
Stens  kaum  merklich,  der  Fall  gewesen,  >:»' 
aus  dem^  was  «nin^  'wenn  auch  io  «eb:^'' 
einleiten  fic^piürldn,  fetst  wahrnahm ,  ttf^ 


—     ä*     — 

4 

Dug<il>erf^b1>|ebn;  uii^  IKht  %ib%  titlrii«&rtcl)lie<^ 
hen;    '^hU  'die  'g«ritfg«r#^Fii0qu9<ii:'  d«r  Ihd^ 
helft,    die'  aücb  von  cUr'  Mim  Sepi.   list  ^Badhr 
Oct.  ■ich  'io    dto^ret  Urtige^eod  iiar  aitf  «iütgp»^ 
sehaeH  ifahtogerafite  Schiffer*  auf  der  Elbe ^twt-i 
sehen    Magdeburg    und  Hamburg  erstreckte,   io 
jnjfä'lligsMi  Umetändeo^  baupts^chlicbii^  dertturch 
stä^kerä  Epideiilieen«  der  Art  NHon  Ternfiode?^ 
tea' ikibjebiiveii    ^erii»geo    Ettfffaogliclikek;-' «• 
^le  io  den  Zufajrigkeileii^  dev  üuigeboo^iBit  der 
Kraoketf ,   vreUeicfat    aii«h  i»  •eiaer  bea«>tiderti, 
die  WeiterTerbreitUDg  «nkidt   flpebr'beigSMUgeiK*. 
deA  LdftcOostito)iüt>e«c.  ibreo  6ri»&dg4b«btltabe. 
Weoigsfen»   sc'hido   der  Attlaii'^*der"eii}s^lrfeiiy* 
4er  arsia!ietbc(n    Obo4«ra*  ttiofdesteD«  eebr  ähnJi^ 
eben  Falle'^'  die*,  «pai^am  dswar,  bib  ge^en 'Ende^ 
des  Jähre«  "afllhiekea ,'  iiöd-  '▼on  '  den   bämkrteo* 
moAr'tSddIcheo  Abarte«  ¥i>fr  ^^HöHat»* GhoUrtt 
leicbt^u  uhterecfa^iden  vrafetf,  in  de»  er#tbli  Ta- 
g'eii  dc^s 'Mötfäfft,  ödobBlbiger  ßef&rdhtmig,  'et«va 
ivi^d\e/f  W66.  Hamburg  Hewr  not   augebVaicbt  tru' 
•«jiro  ^  itidem^  eio  tcbWäcbivcbetr  Sob4ieider*gleiöli> 
vuth  fitmet,  Qpterwtegeiift  aber  stark*  ^rkaUelen/' 
trod'^bieriDit   schwerer)  «ber  nicht  tÖdtlidver,: 
BrecbWilir  befoUeoeo^  BhehäifteRUekkiAir  von 
dort  tfieb'^deuiDädist  aveh  ahdiesir  tädiÜGbeii. 

]irAi6kbeh«t'orm  legte  uAd^biiifien  &  lageo  ver«« 

•chied;  •  ,-.':;;Tr  «  -•■.     ■•    .•^. .. 

W*eno  wir  aber  ei«tVoH!ii an digere  find  rei-^ 
seiis'  Begaffe ^über  dergleich^iiiiraokheit»t4offe, 
ihre'  'beUeadlheiley  ^  Eutffickelueg.  Wifkung» 
Repre^oktion  ^  FnrtpfläoSiiiag^iftle.  »ot  gebildet,^ 
Uf^d'  b«sof)deni   über  *  ^^^<*  Ari^  und  '/i^^#leiy'  oivte* 

KtaHiehtW  iH'd^k  Of'gariisHiu^y^eichntiinzisiABm^i 
^t>A«/i'Jckiarer  orgaDkch^edaftht  httbe^itm^rAei^ 
(w^W^tefa  io  der  fi^ebeiOMig  jdet^  ifiWpf e^lo« 


j 


/ 


/ 


~     5«^     - 

BerVhtr  meäio^  Ehcyclopadie  noAbei»- 
«Urs  auCSordoro  si|  miSttea.  glaubte)^  dann  wu^ 
M  boff#ntliciii  etwan  belUr^^praMiscb  wenisitens 
i»  djoier  dsbkeln  Region  wer4eQ  ood  deiewi- 
§«»  leeroii  Hito-  ood  Hentreiteos  weniger  gebei. 

Die^  Masern'  Terbreifeten  »kb  sdifleü  ood 
Stark  in  der  Sudt,  uad  waren,  vreoa  »u>^i 
»icht  .e)>eik  bpsard'g,  w?«  gewöhnlirb,  dochbtj 
de?  •clv>Q  l^nge  beM^benden  allgemeioea  f^f- 
thiseh-^nfervögen  Av4tegUXk^.  aof  8cb«rache  Sol^ 
jakt«  iMi4\Orgaaa,  9aia«ntlicb  der  Respiration. 
auffaifend  :bef/i9  dndfiageod.  So  inulsteo^*' 
iiein..4^ibrigeia  Kaaben  aioer  plelborwckco  f^ 
miUai,  (tat  sug^eicb  «ait  aweieo  etwas  ält«^ 
BrUdaro  bafatlan.ward^  wagao  wirklicher  Creor- 
Erffcjbaiiiuogao  Biutegäl  an  .  den  Kehlkopf  ;* 
taiit  9  oMMiTdarch/PoWar  «aa  Jalappe  nad  U' 
mal  Abfübfpog  •ndl,atwat.erbcaGbaainit«cb(^^ 
laue :I*^uteaa  bewirkt,  werden ,.  wodurch  der t* 
hftbaf  aStba  daa  .j&eaiebta;Aicb  l^oger  ittrü"^' 
hal(abdt>«  A4iaecblag  dei^lo.  aher^  und  Ifticbler  ti^ 
Aaftbrncb  kam.  itach  diätem  ersten,  g««>^ 
daecb:  aicht .  «q  «0Daiä(Mg>  angewandte  asile^ 
randa-  MiHt^ti  beaebwkbligtan  ^Sturme  iftoio'^ 
Brreguog  badaiitjend.,  und.  ee.mor»teii.Iofüii<'' 
peat^  mit  etwas  Salitiiak^  auch  Abeodif  wr- 
gen  fortwahrander  Unruhe,  gelinde  Opi*(<l^ 
g«beit  wardaa«  .  Dflr  aj^wite,  ^derbere,  «r=c»' 
genafS'  xwariebaabUsv^^f^^^'.^b^^  (einiadK- 
tpa  BUinern.  schon  oft -be^iaadeller  f  aD)  ^o" 
X«  fmb  und  stajrk'.4iai<Alhifmogforgane  au^^ 
f^nde.EiflAusS&v.nailfraDtUi^b  zu  ^rotwZi^^ 
MTKiIM  »<  «u  ttühM .  Umbajrlaufen ,  .  ^bi^ieo  ^ 
BrbälMi  .lalc.  najch  .«ativ^a..  14  Tagep  io  ^ 
AeciiavalaaoeaQi  .aum-  s^at^en*.  Mala,  «io^  [ 
^  MäseroaUa^tklaK »  Toa  ailgamaiaer  üsUr^^^' 

/ 


/ 


ge*)*-  und  ^aut.rettQDg.  JjQdo^/ ,bald  fp^fifsi^^uh* 
leaiUp-  Moi\  av^^leßr^f^üßfK ,  4>^l^^^®n ,  ohne  >; ei- 
t«j(n.  Nacblheil  wic|i«  =  Er  siegte  iodefs  noch 
im.fo]geodd,fi  Jahre ^.  wo  iv^r  ibja  im  Judi  wieir 
de?  finde«  wei^deot.  ,  ,  .1^ 

*  • 

lö  Wien  we  bei  uns,  vonaf  lOrrlSlen  der 
höchste  üftrouielerslaxid  (28',  bi,er  28'8'0  'un4 
am  aisleq  der.  oiedrigüte  ,(27'  öK.hief  27/ Ö^'); 
( V^FgU  d.  Jourp.  1837.  JVoy« S^OQ-V.  !.^  ^VV«!;!?^ 
erel  die  tOÄenaöpte;  £/^c/rici/ä/^-Giin<?&f5///M- 
i'.i^f^  und  JUef^ii/r^,  (von  der  GescfiUHnaigkeil. 
ibrer  CoMfuntmikatiun  hnbeo.  vrir  durch  Gau/s 
H..  A*  biMtf^icbeDde  Proben)  eben  80  y?e|t  ge^ 
dieb^ü'^seyn  wird,  aU'  di^  iN^cbabtnnbg  der 
Kdtuff-^Operationep,. durch  ibre  Aow,ei\$uo^V,  «J 
B,.  die^Bildiiqg  Toii;|iryAti»)len  ijjircb.eiqe  VöU 
Uiach/^:  ij^i^^et^äule^.  oacb  Crqs^^  in,^der  Yer-] 
9auf)inJi2ng..dejr  Na^fulorfcher.  in  pve^fpool  183& 
gftz^igl  (ß^f^rloriiim^vpii  Gersdorf , ^B^»  Xir. 
H.'2- .S«^l3ö)f  dann^^^^und  nur  danp  Vrtt  wir'^ 
ee-  lfm.  die  AleteorolQgi^.  pod  Fathogehi4  fr^nod^ 
licdbei:  euwJb^n»  !l^P^<^;?^f!^<^^^  iiie  Qruebstuck'e 
ihiter  :b^idßrieilig^ii  einzeineb  Ee^rbeit ai?g  über-^ 

SSMlg!«  ajid.  d^r  Wi98CtOicliafk.9  wif»  d<^.  edleo 
Rft^neeoteo  j(  .nicb^.  inehr..KUf  La»!  sejrn!  — 
£tfief&..  sebr.  seUeeD.  pi^ologiecb^en  Efscheinmig 
«fi«<f8^  <ni|ch  lervFähDr  werden  ^  einer  .<:okn|)jeteft 
BkQUtfsmht.  («o  ^ie  ;  mm  «c^on  ,'G^fb-* '  una 
Blaur^.aiicb  V^eifa-'  und  ScbwarzVuc;^t.hät)  bei 
eiDem,  mU  dem  Vf«  dieses  aU  Gefcb^iif^erkind 
^ttxb9lik4iMn»  40jäbrigeD,  unverbeiraihelen  Frauen* 

9iinmer#  4^i  ^^^h.^^'^^i^^  Janreo  niit  ibreir 
Bltilter  in  der  Vor^ladt  ^1.  Ge<>rg  vor  Hamburg 
lebte 9  voo  Jugend  auf  mager  war^  wepi^  ge« 
M»fft|  iu^4  4jucch  graue  Hautfarbe,  ^oinmerflek^' 


—   m-  --- 


niii  W' Augen  Vicfe  ithtnei»  »a««ichii«l*.  Sfti 
elnö'm  Jahre  halte  «De'f^tftiticbe  VurtwttBfic- 
Äer'ßÄb^t^ti  ir«ür;  ttBrbondeh  lüU  »teigeode: 
llig'e?k'e'il,  -IStiiWScVö'  u-ötf  Häuten^  io  dem  M^  *^ 
iugeoüiniiien ,  daf»  die  lebhafte  KrÄflke  w 
Z^illio^?kind)  ''wie  mit  dunkler  (aller)  i^l^' 
ffonir^rbe  Total  fi})efzogeii,;  nur  flurth  blendruJ 
%9eiM   Käg^r  onde^en    solche  ^läozende  Aa- 

JWn'  rpn  Über  Mumiengf^t^U  «ich  zo  uotencbt- 
ea  schien.-  Eiiie  Te/ge^!i?t  yol<irooin«aoeai- 
ife}lepJe"SommeAür  äurch  warme  Bäder  «-t: 
TrinUn  Jiiiöslliiihdn'ltarUbader  Sprodeli,  tow.- 
Jhre';^auf  den"  ereren'  Bli^^k  höchst  aoffaller.^^ 
E^nislilrüDg  siimiiAen'sHs  ziir  Scbwernniiln  ^^' 
blieb-ii^iiebeVoll '  pnd^ergeben.'    Die  Fart^  ;' 
ipr  tfauf*  SVäV'  i^brfgÄns''von   jeder  aodcriRt 
AVr'virw'hfededV^Jevg^sist;   nicht  duokeli^ 
üÄer  «elbWschiwrärtticIi,  tvie  rnah  wt£>Wb«icf 
Waise'Wucb,t;>eim'^SibBrliidia.  i.  W,  w-' 
nkcli    «Ätkfeb'Erkäftubgen  findet,   wobei  tt 
einem'  iSjjihVii^en    Knaben   einst   auf  deo  Or 


ig'des'odeiniftojiäi 

•s  viär  auch  nicBteihe  Arrabnloger  Bwm- 
Vdek'Vn'jg  Wie-  ViHlWo  (Oi-j  Cram*r  in  C»>f" 
r'öcRV/iiiÄWyir  183r ^Nr; •  2jJ'.) ',  wob«  «o»-' 
,  Weiftet  Weck^hsiilf  biiaerf  (b*i  deo  ^«" 
iaußff.  mit  W^ifier  P«fbe  der  Haare  bef!'' 
iaÜ«  .^/ii^rwf^cr  ;genanm).  •  Es  -war  ♦i»'»- 
geiffeli^;  'uod  'ebeA-'4ö^  tJöf  ab  die  »tti»' 
Partie  dp^'K'iger'^uf  nö'd-ontcr  der  Ha«!"^ 

,  ieinda   BrVuhsulM Z  äeten  trauriger,  im'' 
^  meliitfeli  ■' JaDuVr '«clion  tödttich  endeod«,  *" 

y  rauf/'aebit-  ^et'äutc'h  <jaig(i  üibeÄUBftT*''^ 


r 


/ 


oiüöo^g  MOS  seincur  Zei(,inebr  ib«oreti9c]^-|^r«k^ 

^T&n-fftm^flr«  H^  7<>'<U>.»*  S6.  MiH«  o.  29,Morg,n)i  Am  23. 

ajgr9m^i'9QP  (:<23.)f«..7i)P.<l^r!i- i^)-  (I^eUt  ig  die' 80?)« 
jrvmiri (feU»lU  hl«  zAtn  6Ub  $. W^.aaon  bii, «oa.  i8Ceji 

,16,  Nehcl^li^  Keif  ani  15.  u.  16tcn.    Schnee  am 
*     3.^  16.  ii.  28st'eA.   'Haghrä^n  ^Wn/  8(ettüi6tU  n^t 
'   '    •   ^ 'bis' 5  Mal.    Am 'llttni  «tdrönet  iVbr4/icftf;   --    v 

Mltifcmt^- Vi»(5;)'Bait)m!  sehr  gestiegen^  imr^Ltt 
^     '(W.);;ekiUdo/ti)it4idkn.N.M;  (28.)  nttiSfe  ^e^i4...   . 

das.  gaD2e  anouiale  iJühr  genährt  'erreichte  id 
diesem  feucht -wartoen  IV|oQa(e  ,  ifareo  Gipfel. 
AuiregUDg  m  qei^  organischen  oy^temea,  abe^ 
keioe  kräftige  und  norinale  Keaction!  *Brech- 
mi^f  pci^..iwmef  an  der.  Tagesordnunji ,  — « 
ivirktep  {ibrigens  y/ gleich  ,  den  Ausreeruhg«init« 
lalo  nach  «oten^  unsicherer,  als  ^yvoKnlicb^ 
und  bäufij;^  XU  vjel  oder  su  weni^«  Die  2!ubgo 
bei  dan^  die  grofste  Krankheits-Ilubfrik'  aus^ 
füUaodeOj  TJot^rleibsaiFel^Uöncn  ineist  trocken.* 
nut'.jfeioeni,  'Weifsem  Ueberzug  aufeiner  her- 
Torstepbeo()en  Röthebedeck r^  Wenig,  aber  doch 
inatte  und  erschöpfende.,  Hitze;  Uebelkeit,  ge- 
xioger  oder  unordentlicher  Apoetit;  kolikartiga 
Zufalle;.  £rmatlung  nach  Abiübrpngeo,  Qelän- 
biiD§,  Schwindel;  itia'fsigerQurst^  gell^granlicha 
färbe;  ^a^  bei  nicbf  sehr  scbnellem'  oder  an» 
tardriickiam  JPfUsa  sieb  lange  bioziebende,  Mal-^ 
iijk^it«  i^od  dejrgL  ^arep  die  am  meisteo  duu  j 


—    ea    — 

> 

ra&Teftsritchen' Zeichten  Sipfier  organiseh  IttaA- 
blifCea  fif  i>lu(t6d ,  )e  iiaclrdem  i'ie  ton  leflift- 
ftn  tdiSdlichen  ättfiern  Einfloisen  erregt,  d» 
mit  stärkerer  uod  krafUtger  Rf*actioo  bt|leiM 
war 9  bald  leiser.  Bald  stürmischer,  korser  odtr 
ÜNig^r  a#(ftat.:  — *  .Besoaders  traf  eis  wkhiT 
Zuslaod  Kioder  uni  juoge  Mädchen,  die  dalm 
oft' ^elbsScbtig^  ^tfad  oachdain  serorlent  dit 
Beweise  atooisclier  Plethora  mbdmntoatn  da,  ^* 
die  eigne  organische  fieaciioii  nicht  kiiftig  |^ 
iiog  wai^y  litit  TO»  selbst  Erbrechen  cu  erreffi, 
durch  Vomifire,  oder  durch  mafsige;  nitnebr 
posiMT  reikenden  nnd  contrahireodea  Poteoia 
TerseUle,  Ablübrnngsinittel  eioigermafieo  ^ 
lücksirbligt  waren ,  sofort  mit  Inf  Flur,  ir»^ 
oder  Vnlerian«,  SerpeoAar.  oder  dergl.  mit  li^ 
telsalz-,  Ababarber-,  oder  selbst  mit  dns 
China-  und  4etber-Znsatz,  und  entiprecb«* 
dar  leichter ,  aber  möglichst  restanrireoder,  ^i* 
^tiger  Diät  behandelt  werden  n^ufsteo ,  um  Itf 
lÄ^g^^^tge  Vebel  möglichst  abtokfirseD. 

tn ,  oder  ans  dieser  genereflen  Krankhe^ 
Constitution    entwickelten  sich   nun  ia  dief^* 
und  l^iauOger  noch  im'  folgenden    Hoaate  «^ 
derum  eincelne  Fälle  ,^  die  der  asiatis^htnOf 
lera  mehr  als  gewöhnlich  'ähnelten,  ood  (ü^ 
trafen ,    sumal    in    dieser    späteren  labreiiA 
^«Icbe    der  tinheimischen   Cholera   nickt  ^ 
so  aejn  pflegt ,  ^wieder  auffallenci  meistesi^ 
solqhe  Subjekte  9  die  sdiwacfa  oder  scbootf^ 
waren »  oder  feucht  und  schlecht  wohoieo,  ^ 
eodlichf  irgend    einer    auffallenden  diätiti^ 
Scliädlichkeit  sich  Preis  gegeben  hatten.  ^ 
sio^    unsre  Korper  und  ibte  inoraiiscliei  ^ 
liluMe  \Purcht,  Angst  u.  dergl.)  seh  desi«^ 
£rsclieinen  der  asiatischen  Cbotera  gekncifei'^ 


—     63     — 

urid  Selbst  durch  gewöhnlich« ÜhDliclitf  Klraftk- 
h^itöfofiiieii    zerstörbarer  geworden?)   -.Ein  ron 
IViiur  «chw^cblieher  Schneidergeft«lle^'  üei  wdk 
chem  schon  ihi  Anfange  '4.  h  "voii  der  GHppt^ 
zeit  tter  ^ne  hektische  Aolage  sieh  eotwickeltev 
d^aien    h^^fti'i^er,     conttiJiiti^ch    ertchiittenider 
Husten   durch   k^aYtig   angewandte  nofsere  nmd 
iooere   ftlitiel ,    SatiniaJ^ ,  Stralnmonimn  ^  -  Lact. 
Tirosa,   Spief^gfan«,    Quecksilber,    Opium   eli*. 
kaum  eioigermafsen  zu  mäfsigeo  war,    bekam^i 
noch  immer  umhergitfhebdy  in   seioer  JTeuchteii 
Wohoung  in-  eiiH'r  niedera  Gats«,  nahe  einem 
-öffentlichen  Bruaoen  und  einem  Rinn^eio,  des- 
sen  Abflufs  nicht   selten  stockte^    beim  Begino 
desJVIonats  ein  sehr  schmerzliches  Beifsein  to  den 
Kopf-  und  namentlich  in  den*  WaogeDk6octii»a^, 
wogegen  er,  ohne  alle  Ltaderang  sich-' ein '^e^ 
sikator  im  Nacken   legte.-    Nüich^em  •  eK  idarlehif 
gegel)  das  ITag  tiad  K^a^hf  ieivi'e  Üub«^  lass^tid 
Vebel  6   Gran   Ctf Uiitad  ftfit- 2^  6r.  'Opium  ilk 
dritlehalb  Tageot  geoommed,  und  da  auch  dieAi 
nicht' wesentlich   hall^,    um    desto    sichter  mtl 
dergleicheu   antitheumatiseheo   lMitte4o  fortfah* 
ran   zu  können,    am -Si  u.  9teo  etwa  2  Tbee^ 
löffel   Toli   Elecf.   leait#  gegen  Yerttopf^ngge*' 
braucht   halle,   bra'ch,    etwa  ein«  Stond<»  oach 
dew  lelzt«»n    Gabe,   bei   defii  s<^1t  mehreren  Ta^ 
gen  bettlagfigen ,    wie  imihet  mit  schwacheifl 
und  schnellem  P^ilse  bezeichneten /Krankeb'  ein 
völlig  asiatisch  ^cholefaartiger  Zustand  aus,  von 
lieftigeih  'Einbrechen,   I>urcfaMl,  d^ssea  Abgang 
]gaaz  dem  bekannten  dünber'eu  Reiswasser  äbo» 
lieh*  'War,  mit   Unfähigkeit,   das  Geringst«  bei 
vich'  £0  behaltäbV  hacifig  wiederkebrender  Ohn« 
mächt» -aopffallender  Abspannung  <ler 'Kiifle,'  li^ 
iridem  Hef  ota  die  eingefältenen  Angeftetc^^b^ 
stehet;  doch  waf^A  die  MäiMle  #Rriii,  iMid'^ 


/ 


.«-    :64     — 

2«Bf»;  »icbltigiln«  Ifocken»     Eia  VeukAtpr  )(ii 

de«  flfa^eo  wolUe  der    Kranke  Dicht.   Qpiuta, 

it«Ibftt.0iit'A«lher,    ward  nieder  «usgehrocbeo. 

Der  frühere  schreckliche  tiüftteo  halle  aber  fa«t 

jdarchauft  «ich   gelegt /(ob    voiii  SchwindeD  der 

•Reizbarkeit,  iibeiibaitpt,.  oder  voo  Anta^ooisu*JS 

jin  Sifcxe  deft^Krankbeitsreizes  uod  der  A^Aahin« 

der  €ODgeeUv,eo  ReizuiTg  der.  Brust«  und  Usl»- 

nerreDy  vielleicht  selbst  der  Lungea?  Geschwüre 

oder  eu(|h    our   starke ^  Tuberkeln  io  den  Lud* 

^en*    würdet    doth    .woU  schwerlich   geiuHe! 

haben,    daX«.  der    UuUeo    sich    mehrere  Is:* 

leidlich    TerhjßU},..    ^dlich     nützte,  eine  }i^* 

fcliong  TPD  Guma),  firaj>.  drachtn.  iij,  Aq.  Ci.> 

Mtnotni  Sk'  vj  Exl4^Rct.  Qpii  aquot.  gr.  ii).  Svr 

jUori,  A.oiraDt.-  drapbm.  lij.  alle  Stunde  za  eiW' 

hafbeH  4  bis  ganzen  ^«löiTel  toU,   doch  soül, 

dafSo das.  Erbrechen    und  lieftige  Pargtrea  oacb- 

litS^  :  Dje  $f:bvv«cber.'d.es  2uttandes  im  ik^' 

aieined^  aachdei  scbaeU.ee,  tchyrankendeoPu' 

ieS|   die  h^iscirei    schwache  Spr^iche,  der  ein- 

gefallfie '  Blick  Adhmes^    ^ber   mehr  «n  alsa* 

I>eiific^h;,Terg:iDgen  'ei&ige  Tagß  leidlich,  <ei^^> 

mit  einiger  Grboluo^  im  Pulse   etc«     OHmä/) 

trateii  QQci)    Beäiigsligu(>gen    und    Senfter  vi 

über  kein.  Erbreobeiv.npd.  Darchfally   aocb  l^* 

Husten ,   obgleich  t  d^r  ^Hiranke  .nur  weni^^  An* 

Bei   üherjhaüpilt  n^him.'  Sek  dem    18^a  d.  ^ 

bisir^t.  es^  ,^S^  wird  iininer  abgemagerter,  bc:- 

1       fjäugiger  und  eracb^'ipfter,.  er  stirbt  aber  mt- 

^ßn  iunexer  Ungmmer  ZßrftetcQpg  dar  Säfle'*. 

y,ohne.  liäUe  der  £:f&tf emitäten  und  ohnescb^ 

j)les   Sinken   der  Cirpnlatioii    nnd    Lebeash' 

^«wie  geXYÖhnjich' jetat  io  derairtigen  Fällen*  "^ 

Der, . JLtailke   verschied  gaax  ers<Shopfl ,  •  di  ^ 

"i  obani. erwähnte  Pui^bfaU  mit  eroeuarler  ^^ 

JotsiLiHie^/^rj^ejIiirijSy  midvjEiIIa  xeizendeo,  »^* 


y 
r 


I 


j 


^-  ^  - 


mcht  ^äfm<rtiht«ii/aWvM¥ö':a:  M.'ioit  VSlIi-^ 

geiii..JB«:intafftt^3rii  .Usr*ffuiiif -felitea  Aageoblicke. 

Es  V7iir^.4Qppeit'd6rMttbe'^e|'tkgeW'e$eii^  iibiBr. 

4ie  9ef^bAir#iili6it  ieibar.BetpirAtiönflorgaiiie  wcm. 

Digstviis  durch  die  Siactioii  iiäherot:Licbt«zQ<  er-^ 

halten.     Diese  -ward  aber  Von  den  durch  Miu 

geföbl  nachgerade -effsrhöpftofiVerwaodteo  hart« 

nii^kig    jjef^i^e^eri;,    .Ohd«ir^  T^orUejgeode   Fall 

der  asjätiscbeo:  Chc^era  oder  nur  deren  Analo- 

gie  angehöre,   wollen  wir  um  ao  weniger  hier 

^u  ^9Up|^cü4«o/Tersiiphep:,r  da:  uns  im>¥^^«f 

des  nächsten  Monats  wige«andre>    noch   strin- 

festem  .^Mspielö  |rorkptiiiDei|  Wel'den  >^  ketn^H 

iß\U  ^eX;.4ie'  JAtzt' veriängeHe  Stferblichkeitdet 

BefaU^oti^   gegen   ^i^se  ^  exotische '  Ksrankheits- 

form  spy^diecf'  tn'Scht&i  in^em.sich  ein  Aehn« 

Jichcs  anderer  Orteö.,,z.Jß.  in  Berlin*,   wp^gc;^ 

^en  NovemBer  Tpri^eq' ilf^'hres.!^?!^' ^eoigljr  slär- 

ben,    die/   asiiitisch    wenigstens    zu   nennen'de, 

ChblMi ' ab etr  doch  stark  iAjiügidStf'ß^pfi^,  und 

Ool9^^  §e wikhet  Ji^tte^^geieigt  hat.-  iß.  A'Je^i^ 

»alrlSSIv.'-Nav-;)'/    '•    •  •   '^  ••  •  ^ 

*  Zuc'Erläufening  dieses  interessAtiteb,^  utid 

jlie  Gcfmääier*  jötflt  hesonde«^   beontuhigendeo^j 

TtMBia'siiisi'*  hier  noch  bbküi^ffig^tf  V  dM  A4' 

Zttfäitaüclefu  jVaifionaKOA(;Z»^av^  ^ach  'ne««lr£tt 

Ji^ugdtutkeyiCMerine i   sich<^ehr  häufreir/  tboÄ 

veea*' 8i|»'«tcb^  iii«ti»  auf  "A^eetionen  d«s  tin*« 

tero>    oft   ebenlalh.  «u*   lintbäiigeb  *  Darmkafleit 

^oiteentrictdDy  mlt^BrechiÄittelQ  ans  Ipe(;*eul^t>h'< 

^ir  ..bMeitigÄn^-  <^dery  !wenij"si6  mel&r  ^l^A^Btäd 

gmo^  dievLeber  «te. '<eretbiseb>^i^gfiff'eD  ,r  entWe^ 

d^^oiH*«  Bolj  ^RiVee.  »ond»^  dofserlich  taufgelegleii 

Oe^o^Uftteo'v  .um  :di#^*t|2bteniilirsi'ge  ,9}Mrti]^ri6ai 

vttd  Ak^iidecliog  inogKebtt''Vtt*betfiibwi4lfli||ifcitf; 

Journ.  LXXX  VIL  Bd.  e.  SU  £ 


•  ^ 

sop4efaog6p  nacb^niiteiit  iarch  injU«  Murf, 
Rbabarbarioa,  0.p)iiii)«tc.  zn  emäWgen  ii?«a, 

sehe .  KtgokbeilM ,  '  Neuralgi^en ,     Gwcfcit*. 
Adseii,  oessekrtige  Ausscblage  mit  oler  oiiM 

Kobor,  so  ^ie  aacb  Mttsrrit. 

•  •    •  . .  -•  .         •  * 

# 

irifrometo-.    28^  9^'  1"'  (J)  n.  27'  8"  6'"  W-  ^• 
''        7  Mal  etwas  mter  2S',  meilfc  bedeoteti^' 
über. ):  ,  • ;     .     '        * 

,    ;     .  ,Fro8t  toft.l-^3<>    * 

Bygrmneter.  9S^  (26.)  a^«5«  (18.)  «lekt  höherii  9»»] 
lUiMie.  O.  16  Mitl  meist  mk  S.  Sonst  IT.  vA  N.  {^ 
.,      .    kef er,  WM  I* -Mal).    Viel  Äe^^  oniÄ*le¥^ 

stöber,  aock.jye&el  und  Q^teis.    Sterobdkitf 

etwa  6  Mal. 
tliiäem  E,V.  (4.)  ».V.M.  (12.)  Barometer  sehr  gd*:. 
'  nach  dem  L.V.  (40.)  u.  N.M.  (27.)  geiö*«|«t 

P«r  ▼arändetlkb.a^  gleichaaia  obomM» 
Winiet  li^fs  nöeh  im^^r  kfiine  kräft^s  &- 
tractioD  und  Reaclion  aofkommfliDa.  iAet^ 
h^  cpe«rrMMc/kelc  üebelo,  unier  *»■  »•" 
besODders  eio  .  starker  hartnäckiger  Hta^^ 
tauteii »  die  ibr^  .CircuIatioDe.-  und  Ra^jin^ 
^gene.uogeiivobaUch  arbitzteo,  nanesiliebb« 
^jTi^kern ,  ^aiisiseiQbiieli^  (welcher  mit  8*1»'» 
^^  uad   atwaa;  aj^brendetn  JUrnnmasyrupi  ^ 

fural.:,.  Atitim^  «od  Opium,  Abeads  lo^«'' 
tcbaqdMrcby  mogVcbM^atiodert  werden  nnj^' 
anher  fovlwäbr^ad  Weleii  Ne^dausnUii^ 
JRqihau^  fFindblaii^rHmd  Fanobridm^ 
dep  abnebmeadeja  M^ern  uad  oebsafli^ 
Z^atändep,  .die.  deoPieibomcbea,  iosbei^ 
dßt^  jtti  ap^lettisehm  ZnEäien  Gw^ig»^ 
g^ßbrjUchaUii  w^Hii^  aufteif  dieaea  o*^ 


~     67     -^ 

liehen  Uebels.  herrschte  noch  iaimerTiel  Aoo« 
rexie,  Uebelkeit«  Mageadruck •  Neiguog  .sum 
Erbrecbeo  aoii  Durchfall,  häufig  mit  Fieber- 
•chauer,  wobei  reichlich  Terabreichte.  Brechmit«» 
tel  (Ipecac.)  «Dgemeio  die  ersten  und  Ha^pt« 
mittel  blieben,  uod  apäter  die  Ermar«igun(  der 
Aüsleerttogep,.  ra^ist  durch  einige.  a/|oc(^/ie  Por 
tenzen,  so  w|f3  ^le  WiederherfrtellMPg  der  Ver* 
dauuog  durch  angemessene^  Stufen  weis  yer«-- 
atärktei,  Mittel  in  der  Regel  bald  «Um  2(iele. 
führten»  Wenige,  wiewohl  nicht  filie  selbst 
beobachtete,  Beispiele  Tom  Gegenlheil,.  weictbe . 
mindestens  deß  Verdacht  der  asiatischen  Cho» 
lera  wjeder  auffrischten)  mögen  'nebit  einem 
allgemeinen  kursen  Commentar  hier  noch  ibren^ 
Platz  finden ,  womit  wir  diefs  interessante,  übri«' 
geos  noch  imtner'  sehr  verwirrte ,  Thema  Vor- 
erst schliefsen  v^ollen. 

Der  sechsjährige,  bisher  gesunde  Küabe  eioei 
Arbeitsmannes,  der  freilich  nicht  die  ord^ollicbr 
•te  Lebensweise  führte,  hatte  io  der  ejrsteil 
Woche  d.  M.  Mittags  seine  gewohnlicb^  Kosf^ 
«nd  als  einige  Staadeo  darauf  der  Vater  roai 
dar  Arbeit  .heimkehrte,  nnd  seine  Nachmittage« 
mahlz^it  tron  Kaffee  und  Semttiel  hielt, 'Auch; 
hieTon  ansnabi^sweise  reichlich  genossen»  sielt 
dann  gegen  8  Uhr  Abends  sn  Bett  gelegt,  et'*. 
wachte  aber  um  10  Uhr  mit  Brbreehei^  ood 
Durchfall,  und  war  nach  3  StMdeo  todi»' 

MHUerin  Hm  Wittwe,  jeUt  In  den  J^»MnX> 
itrSchtn  Jahren,  eine  plethori^ch*röbnstePr8o^ 
ftatte  mn  dieselbe  Zeit  einige  Tage  Durcbfallil 
den  sie  für  nichts  achtete«  Als  sie  eher  tnletzt 
xam  Arct  sandte,  Jand  derselbe  sie  schon  mit 
kalten  Amen  o«  e«fr*|  und  ei«  starb  knis 
dAranl. 

B2 


•Eid  SOjShri'ger  uosSoftiger,  armer  Chiror^f 
clar  tchoo  laoge  mitlHdogel  aod  Scbwatbeg«- 
kämpft  I .  war  auf«  .  Dorf  gegaogen ,  hatte  »cb 
dort  oogewBholich  gStKcb  getbair,  und  ipil 
Abeads  bei  6cblech4e in  Wetter,  sehr ^orchfiälst, 
xoräckgekehrt  ^  auf  seio  ärmlicheü  La|^«r  lidi 
si^  Rob  gelegt.  Nocli  io  der  Naebt  ward  er 
TOD  Cbolerä^ufälletf,  bei  denea  die  Aosl«erQQ- 
gnOy  auch  d^r  Farbe  Dacb,  de»  echtetfCbank- 
t^r  ^r  Kraokbeit  Verrietheo,  befallen  üdA  y^- 
abbie^d  aller  Gegenmittel  uogeacblet,  biooeo^ö 
StaDddD. 


Obgleicb  dieae  und  andere  äholich 
liehe  Fälle  yoot  Brechdurcbfall  in  eioemkarzio 
2eitffauBiey  in  eiti^r  Stadt  ^tod  e.twa  12000$^ 
leo  ^Iler.diogs  uogewöbnlich  und  TerdächtigM 
so  gab  es  dagegen  docb  auch  seither  oodjeUt 
aebr  Tiele,  bei  denen  ein  guiartiger,  karz  toi- 
itbefgehender  Charakter  dea  Ue'bels  obwaltete, 
ttftd'  bat  Manchen  tbat  «neb  der  mdraliicbe^i' 
iraak,  das  allgemeine  Gerede  ton  der  CM^' 
«od  die*  Ftircht,  die  sogar  mitunter  jaoge  ic- 
ktista- Leute -befiel,  sicher  das  Ihrige«  Von  der 
letatera  HefS  sich  Einer^' gegen  «inen  derarli^n 
Zufall^  Tum  tibermälMgen  Fiacbesaen  iop^^ 
gi^',  wobei  die,  indefs  nicht  Terdicjbtig  g«fär!^ 
tan,  Stubfg^ge  fast  ohne  2abl,  nnrwie\Vi^' 
ser,  wegliefen,  ein  Brechmittel  retordaan,  «<'"' 
tete  desseii  *  Wirkungen  io'  seinem  iDcoose^"^* 
len^  dreisten  Sintie^  4b^D<l8  Tor,der  Baoiti:*^ 
ab,  schickte  spajter  aswar  oopK  einmal,  ^f 
kalter  jB'Ufse  ,ijqd  ycn  Frößt'be.^ngstigt,  nnif^ 
deo  Ar«.t  holao,  rgenas.  iodj^fs^  b^ld  oacli^ 
fem  Rhabact>,er  mit  OpiviiQ., 

'     Mit  dem  Ausgange  des-' Jahres  ytflßx^ 
DUO  diesa  Men^e  der  Brechdurchfälle  bal(  ^ 


y 


-^      ,69    — 

.dhaiiift'gKickljcherw^ife-  ysmcb  diiAi  Geftage^UDd 
.Gaselirei  ubei^  asiatische  Ch9lera\  iodfüi '  das  lei- 
der gegriiB^et»,  Jedoch  fi^r  uds  suin  Theil  mehr 
l{j)eriihigeode^  .>  al»  i)ei}aruhigeDde.  Gerücht    sich 
jiurch  die  i  cijetfilicbeli   Blatter  .y^fbreileC  liattf^ 
.dafe^^oe  Kn^atJae^A   Cceiljoh  ,^i>d^r.  in   Berlia 
.»(.woi  aie   d<»ch  .\|^.o.bl  «twtae  iif>ebr,.)«]$'  der.  ga- 
,'wöhiilieba  ;Brec}i4archfdll ,  öder  mehr  TOd  mo- 
.ralischen   Ursachen (50  gesteigert  ^ar.?),    .Bres- 
lau, Magdeburg,   Hai^burg'  etc.,    |edacji   mei|t 
in,  geriogeriui  ^ Grade,   als   früher.-  gf^afSirt,  und 
dafs  .  di^jeoigea    Orte,  (.welche  d^rch' nahrliaftff 
.kräftige   Kost  .und   im    Gaozea    geauodere   Le- 
. beosweise  sich  bervorthun,  irn  TecflofsopD  Herbst 
am   y?eDig«teD    dayoa    gelitten,    i'viijS   z.  B»   di« 
lefztgenaunteo    drei   Städte.      (VergL    fibefi  den 
^If  iederausbruch  der  asiatischen  iCholerft  in  M^^ 
deburg  iin  J.  1837.  von  Dr.  Niemanr^  Summa^ 
rittin.Cbei  Steitf^cker)  1^37«  $^.t.  Nr^lS.*).. 

.Oh .  all^  solche  Ausbrüche   der  nsiatigchen 

.Cholera  acht,  uod  auf. dem  gewöhn Ucheo  Wege 

*der  jinsieckung   eingeführt  gewesen  P    mag  bei 

dem  vieleo  Katbselbafteo,  war  zumal  bei  unsent, 

.  sehr  Tereinzellen  ^    und   doch   so   lange   hinge- 

zogoeuj  Fällen  sich  findet,   unentschieden  blei- 

|>en.  —     Schwebt  doch  über  der  ganzen  Lehre 

der  Contagion,    namentlich  der  Luft,   und  wie 

lange,  sie  wirksam  seyn,    oder  sich  wieder  zur 

«Infeclion   erneuern   lassen   könne,   noch,  ein  so 

Ungewisses   Dunkel,   dafs  dem  Hin- niJd  Her* 

reden    ucd    einaeiiigem    Streiten    noch   immer 

Tbür    und  Thor   offen   stehen !    Dais  die-  Luft 

selbst,     als    eine    bewegliche   und    zersetsbare 

^Uasse ,  wohl  nicht  so  lange  an  einem  Orte  roa 

einem    gewissen    Stoffe     za^  einer    thieriacheD 

Krankheit  inficirt  bleiben  tferde,  um  ihre  Coe* 


-^     70     — 

lagion  Jadtirfli  ^eder  sa  eraeoeni,  uleiot  lAr 

^yahrecbeinlicb.     Ob  aber,  da  wir  dieBesta«^ 

th«ile  and  Groodbasen,  aacb  Neben veduiluim 

dieses  Elemeotes  keineswegs  geoaa  gssog  keo- 

Ben,   in   einem  oder  andern   derselbeo,  dorr: 

aoselinlich  einmal  io  ihr  aosgebauchteo  Rrtilr* 

keitssloff  io  gewissem   Umfange  uod  in  «&« 

gewissen    Lokalität ,   nicht  eine  solche  Verit* 

deiiiog    und    Umbildung     der    Masse  «slrele: 

lincf   sich  fortzeugtn  könne,    dafs  die  AdUs?, 

die  bis  jetat  n'eue  specifische  Krankheit  berrot- 

Bomfen,  unter  gewissen  Bedingnogeo  mehr  oie: 

-weniger  dauernd,   und  so  zn  sagen,  reprodcl* 

tir   werde  ^     oder    ob    die    materielles  6^2«- 

•stände,    die   mit   der  thieriscben  Krdokbfk!i> 

fektipn  4o-b«ibe*Gemei«iscbaft  g^ratbeo  (^^m, 

Hole,  Zeuge ,  Federn ,  Haare  elc.)  siebt »If^ 

Anal^cknngsstoiFe,  oder  Basen  derselbeo,  n^^ 

aem- Behuf  langeir  io  sich  aufnehmen,  sod» 

ter  erneuerten   gänsiigen  Umständen  is  ^^^ 

ärligcfr  oder  mehr  materieller  Form  wieder  r> 

tbeileo*  Uod  fortpflanzen  koonea?  weither  ^!!^' 

''liehe  wird  bieräber,   nach  den  gemacbtes, 

wenigstens     noch     zweideutigen    EMkntif^i 

schon  dreist  absprei^ben  wollen?  (Ver^il^ 

9er ,  Eschenmajrer  {Idioelectriciiät  o.  i.  ^'\  , 

Hieran  reiht  sich  pafsKrh  der  BericA/^^' 

dis  ChoUrarpidemU  des  J.  1837,  TomDrJ*«^ 

h^rg^    dirigirendem   Arzte    des   CholenAosfi'"'^ 

Nr.  11.   io   Berlin,   io    Casper's  Wochtm^^^ 

f.  d,  gesammU   Heilkunde.    1838,   Nro.  3'] 

wornach«  und  nach  der  stafistiscben  Üeh^' 

über   die  Berliner  Cholera  -  Epidemie  tob  • ' 

Tom  Dr.  Casper  io  Nr.  6.    die   Rraakkei^^  1 

mal  noch  über  ein  Drittheil  bäo6ger  ')^\^ ' 

denz,   und   mit   nur  etwas  geringerer  XS^ 

keil  befiel ,  als  1831. 


—  n   Ä 

Was  ubrigeor  auch  .die 't^oIi  «iiit  ^aut  aii- 
gedeoteteo  Frageo  aber  die  Art  ood  Dauer  der 
EnUtehang,  Aosteckuog  «od  Verbretlmif  des 
Hebels )  uod-  WwaDtgeo  Modifikeiiooee  aii^ 
langt,  SO' fiodeo  diese' besonders  in  Nr.' 5«  aaf 
der  Tillen'  Seite  einen  gnten  Gemmantar» 

Allein  dia  theräpeuihöhi^  Mi  praktische  Aas^ 
beole^  aach  tön  jenem  St^adpunkfe  ans.anlaogen^ 
ao ist  ^iese,  leider!  aiidi  noch  nicbt^  so'weai^ 
erfreulieb,  tvie  klar  und  gaordaet;  -^  denn 
wenn  etn*  so  denkender  Arst,  wie  Hr,  Dr,  iL. 
gesteht,  dftTs*^  er  der-Naturheilkfaft  ^as  Meiste^ 
und  fast  Einsige  bei  der  Kur  zutraden  müsse, 
und  dafs  dech  ba^d'diesei|  b^ald  jenes  JHiUel, 
oder  selbit  'Methode  und  deren  half  reicher  Er- 
folg  ^  am*  Ende  pretär,  und  nichts  Sicheres  ge« 
wesen  se^;  dafs  cir  das  lebhaft  begehrte  kalte 
Wasser,  und  in  Erniaogelung  desselbeo  in  ge- 
höriger Güte»  Weifsbier,  oder  mit  Wasset 
^erdSnntes  Bilterbier  erlaubt  habc^;  dafs  er  auch 
in  dieser  Epidemie  wieder  ton  dem  Grundsatafa 
eosgegangeu  sejr,  die  Dartnauileerungen  nicht  zu 
hemmen:  weun  er  überhaupt  oft  nur  das,  mit 
etneia  Sjirup  geförbte  Brunnenwasser,  EfslöffeU 
weise«  und  beim  ChoUraiyphoid  Aderlafs,  Blut« 
egel,  Calomel  mit  Rheum«  oder  ein  Infus,  Sen«. 
nae,  nebst  kalten  Kopffomentationen  gewöhn- 
lich zu  Terordoen  sich  (gewifs  nicht  ohne  Gräiida 
oder  Erfahrung)  gemüfsigt  sieht ;  so  müssen  wit 
wobt  aUerdiofs  bekennen,  dafs  auch  diese  Krank- 
beitsefscheinuDg  ein  noch  Unbekanntes,  und  in 
eeinen  Gründen  der  Heilung  Unerreichbares  sey, 
wobei  die  Grundgesetze  der  Bindung  oder  Eni» 
mischung  der  Faser  und  Säfte  in  ihrer  Belebung, 
Bewegung  und  Erhaltung  zu  einer  bestimmten 
orgaaiscfera  Bildung ,    dnrcli  daa  H0iwiyfu$^ 


-—  '74     - 

■ 

i^ii^  '  tSAlIfcher  ^l^pIdtAnfe  allgemcno  gAemA^ 
Xyvie  ti  K  '1d^9  Sißkarttäsh  im  TDrigen  Jaint) 
«dies«»*  veriindii^tiahe  Jähr  uttsattn  Bt^irk  zw» 
niefir«  äochi  aoäter  Stadt  in  ADsehuD(derMo^ 
"talilät  kein  QDgönstfgea. 
"  In  der  Ladddh)8tei  LSnebarg  wa?eQ  ß^ 
ren9U7,  (ToStgebbroe  dartioter  208K>abei 
tind  142  iUädcben),  weniger  wie  im  Tori^n 
•labre  gehören  178.  .—  Gestorben  7iH  (id^^ 
-^egenSorrges  Jahr  563),       ' 

'    In  der  Sladl  Lünebiirg  waren  geboien  3S, 

gestorben  1^99;  Ueberaebufs  der  eitt^reo  65. 

"*;       Der  Uefoertcbqrs  der   Geboroeo  9berb««f 

'Iß^gen  die  Gestorbenen  in  der  ganzen  U^^ 

-atei  war  gegen  voriges   Jahr  geringer  om "% 

'  Ss  -aiarbeti   an  natürlichen  Blattern  9  (ff- 

gen  TOT.  Jahr  tnjous  40) ;  an  Masern  nni  B- 

ihetn  f immer  noch,  ohne  das  Scharheh^^ 

"docb  faauptsäeblich  wohl  mit  gemeint  lefo  i<*>s 

berausaubeben!)  269  ~  (gegen  Tor.J.ptoB« 

•tfn 'd^er  tong^ntfacbt  543  Männer  nnd  dOi  ttm 

Xgegen  Vor.  Jahr  pInsSO);    bei  der  Wiederkam 

•und  im  'Vt'ocbenbeite  78  (gegen  t.  J.  pl  l^i 

Hurch    Selbstmord  20  Männer  und  11  Frta« 

(gegen    ?.  J.   pl-  14);    in  Fenersbruosteo  2  )^ 

-ti.  2  F,   (2  roebr  wie  im  Ton  J.>;    dordi»t 

atige  Un^läckifäila  59  M*  u.  12  F.  (pL  Ul"- 

'Unter  den  Gestorbenen  waren: 
UnTerbeirathete  \  männl  GescblecbfiW 

Von  15  Jahren  und  älter  )  weiW.  GeKhIechü3j. 
Ehemänner    .        .        «        .       •       •  ^;l 
Ehefrmien     •        #        #        ♦        •       •  ^j 
Wittiber  -      ,         ,         •  •        •        •   ^ 

Wittwen        ,         .        .         .       •       •  '^^ 

In  der  Stadt  Lfineburg  waren  gestoii^' 

An  Datütlicbaa  Blaitern:  Keiner« 


..•^  ifS  ^ 

• 

Die  Zfiage  iüieb  t  noch  dpß  ^Zaiitlapg^  ^hf.  bii- 

Iliciaia99ial§iQQ  wt  .ti€l|wj»fekaurer  MagDeti^i 
.^erg]f4^|)((o,KJystiere,  .ifiiHiivtfMr  .lofos.  Valeri^o. 
mit  Tjnct  Rhei  aq.  mit  atwaa:  Aatbar,;  Kach^ 
£lix.  acid«r'H..  im^Gaträcik  «; -«fgl.«  |}rac]l^^e  den 
Kraak^Ok  aJliuäbJig  nieder,  jLiace  Robe;  :9pd.  so 
{irdfien,  bift.der  bosa  Feio^f^.  d>0  Bjutung,  aicb 
4m  März'äe^  folgenden  Jabi'e^  nieder  eiafan4# 
und  auf  aholicba ,  n.ar  e^as .  glimpfUtbeM 
Waise ^  jadocb,  oiqbt  oboeieioige  Verwickefuii* 
geo  ui^d  <  Reactioaen ,  -wir  wpileo  boffciir,  ai(/ 
immer,  abgefertigt  ^ucda« .  i^m  gUoitigstao  wäre 
^obl  dl»  Verwaodiunff  io.MAStdarmhämorrboir 
deo,.  wie.bei  dem.  72jÄ(irig^q  Kraokeo  da«  ^Uä. 
Dr*  W^ij^s^  ia  FeteFsbqrgy  ,der  30  Jalji^  lang 
aa  daa/9P  dar  Blase  gelitte«*  (HansburgiacbeZeitr 
0cbrift  /mi:  . die .  gesammta.  IVIedicin ,  "^fpo.  Düffel 
^ach  o.  «.  w.  B.  VI«  ^^  Berliner  medioihf  ,Qeng» 
iral- Zeitung.  1838.  Ko»24»  S.  35.).  : 

'  Ob  die;ZugYOgel  bei  anseraij  oodau^b  dem 
hohtrtn  nordjtschen  aaQipglicbea  mildeo  VVioter 
(z.  B,  aoiph  in  Uptalai  — «  Hamb*  Cormpond« 
y,  27«  Pec.)  dem  schon rfrüberen^  strengerao 
sSdlicben  nicbt  tranetan  ?  (In  Conslantinopel.  p^. 
B*  ypai^  Ende  Dec.  der  Bo^hpras  fsst  g^a^  au«» 
gefroren!  sebr  selten!  —  Uamb,  Corraspono« 
T.  27.  Jan.  1838.)  Wenigstens  Hefsen  sip  ^ii:b. 
nocb  jetzt  in  ungaw(!h^licbe,r  J)Ianga  sahen  unj[ 

fangauu  ,^ 

.  ^Ueb^rhanpt  blieb  anjcb  dieses  J^br  ia  ^ein 
grofien, Kreide  der  unendlich  mannicbfacben  Na- 
tur ein. sebr  merkwürdiges ^.'von  seinem  |f ach« 
folgar  mit  eineni  strengen  Winter  ^  abeii  ao 
jrell  coptrastirend^  als  unerwartet,  abgeloset!  «<— 
Dennoch  war,  da  keine  lapge  an^ßuerndt 
Extrame  ia  d^f  Witrarang,  aqc)),  kaioe  h^dau« 


1i«r  HlHirilfa^gi^lfgfteB  tIiiterr!>4[6D ,  ia  ik  Elbe, 
oacbdem  sie  sich ,  auf  dem  nahe  ann  Strome 
liegeodea  Adfithanae  ^'  Haler  dem  Torwaaie  os- 
tiirlicher  Bedürfiiiaae ,  :  atif  kurze  Zait  aos  des 
Verhör  aaf.  den  Hof  beurlaubt«  uad  ward  ihr 
JLSrper.laoge  oicbt  nieder  aofgefaudeit.  ^  üb 
.&OtbnejrN(oCt  behruo}fC||i  i|D(}  .  befljg)  Tentoodete 
seioeu^  ibn  bei.  aeiopm  tphenden  Uomiilli  b« 
Tiscb^  aur  ,Rttbe  ▼er\^eisenden  21jäbrigeD  Sob 
.mit  eioein^  freijich  wohl,  nicht  io  dieser  Ab- 
.aicbt  ao  sterk  g^fiihrt^n  ,  Itlesseraliche,  vekliff 
bia  laB  Herjc  drang... 

.  «  Uoler  A^p  p^oraHschfn  Ursacbeo  d«r  EM- 
ttehuog  oder  VermebKjiog  ;Ton  KraokbeiiM, 
(welchen  in  den  Physikatsberichteo  immer  ei« 
eigene  Rubrik  gevridmet  seyn  mofs),  wareosK^ 
.hua  ;die  Soi^gen^deirJHiavabaUfrpgeii  upd  Faoi- 
]ien  iih^  ..anatiindige.  Subsistenz  durch  v«i< 
beförderte  Brwarf^.iquellen  | .  in  •  A.naprucb  zo  ^ 
neo,aondero  auch  die,  .gleichsam  wieder u 
,«iiieo  Kri^gAzu%VaAd  Te/j»txtey  SUmmoog  d^^ 
Gem&ibar  über,  deo  jetsigeA  WeÜ^  ^niU' 
gaog.  — 

Von  Eptzoofien  kam  io  diesem  Jabc«.i>' 
fser  den  gewohalicheo  Uebelo  io  eiaam  icbv'»- 
chere'D' Qrade,  wenig  BemerkensiPrerlliei  Tor. 
w^bl,  weil  die^  Füttei^iag  der  Haoitbiere »( 
unaerm  mehr  trocknen  Boden  reichlich  und  p«' 
war,  auch  die  Witterung  §ich.  su  keioeo  Uf- 
aflidautri>4^o  £xtrem.eO|  von  Hilze^  z.  B.  geActf^ 
hatte.  —       .         ' 


4*  • 


* 


^     75    .— 

Ab  M<t9€rm  ••!  ASMcb:  «ar  (?J'f  ICotto  iml 

1  MidcbeB. 
B«i  ier  MiedeiliiiBfl  mni  in  WochenWtto  3* 
Durcli  Vera%glfirk«a  7  Pertone«« 

'Uofer  den  Gesforb^een  wareo: 
UaTMiieirallieieirool  mamil.  G«schlecbU        28« 
15  Jahren  a.  atter)  weibU  GeschlechU         28. 
Btiemaooef       «         •         •  •         •       41« 

Eh^fraaea 34. 

V^iltwer  •        •         •         w        •         •      25« 

Wittwea  •         •         .         .         .        •      50. 

Voa  75  bis  90  Jahrea  »tarbea  22  Hiaaer 
«ad  26  Fraa«a.  Von  90— 100  J.  uad  darober 
3  Miaaer  und  2  Fmoan. 


Ana  dem  PbysILefibesirka  der  ^ierKoaigl« 
Aemter  war  aoch  betondert  sa  bemAlLea :  • 

Die  (Terbältaffainifsig  aasehalicbe)  Aaxahl 
«od  die  Art  der  heftigerea  Gemüthskrtmktm, 
^relebe ,  sowohl  in  MeUmi^eiie  aU  ia  Jäkzormp 
besondera  aber,  wie  es  scbeiot,  ia,  mit  der, 
dämm  aber  oicht  aosafecbtendea^  Aalklamaff 
(deao  diete  rieht  sich  sonst)  kasaiameohaogea« 
den,  Lebehtverauhtung  ansartele.  — •  So:  ein 
lOfahriger  Knabe  in  einem  Dorfe,  den  sein  ein- 
ülltger  ond  schwacher  Vater  sehr  Terzogen^  and 
dennoch  der  Sehn  il^hrer  wegen  schnelleo  Lernens 
eitel  gemacfati  ertränkte  sieh  im  ^prU  iq  einem 
aahea  Flosse,  als  der  Vater  ihm;  okaa 'Härte, 
etwas  geheifsea,  was  ihm  eicht  anstand  (Stie* 
fei  £o  einem  entfernten  Schofler  cum  Ausbes- 
sern so  Iragiin),  —  Ein  ge»oades  junges  Dauer« 
mädcheo,  was^  Haatdieberei  wegen,  bei  ihrer 
Herrschaft,  Tor  dem  K«  Amte  A«  ia  Uaterso- 
cboo^  gerietbf  sprang,  ak  letalere  ihr  hart  xo- 
seiste,  im   Frühjahr  ebenfalls,  togar  mil  Tor« 


-^     7$.    -* 

lit,  Mazac/f  ^*)  beim  Typhus  abdoinnalis,  Q&d 
Löwenkard  bei  der  Apoplexie,  der  Hepaliiii, 
der  Febri»  oerfosa  gastrica«  den  Pockefi,deBi 
KiodbeUfieber  und  dem  ßbeamaiiimoi  in- 
tus  ***)  beobacbteteo^  bewogen  mich,  das  ^^ 
nanota  Mittel  bei  Entsündungen  edler  Eioe^ 
^eide,  wo  der  aotiphlbgistiicbe  Apparat  durtb« 

aua  keine  Hiilfp  ^gewährte,  aoanwendeo.  U 
erlaube  mir  ai^i^eioer  Reiliö  TOn  Beobachtao- 
gea    oor   aiaiga    aotsobabeo    uad  hier  milio- 

tb^ilao.'   ..  ^  ' 

^-        «••.-•  < 

.  Otto  S«,  ein  Koaba  Too  Tier  Jahren,  tia 
gesaodeo  Ullero  geboren ,  Torber  nie  erostlki 
kmtifr  geifinsna, .  WarS«'  «»faita  afideDte  Vfr»* 
lassung  und  ohne '  ^oraasgegaagene  Voritfta 
Ton  einer  GehiraentjBiiptlaag  befallen.  D«riiU' 
sugerufene  Artt  erkannte  das  Üebel  soglA 
Terordnete  Blutegel  in  hiaf eichender  Aoziiblii 
den  Kopf,  lieft  iblte  ÜüfscffK^i  macbeo  aii 
inneriicbf  GalomeF  in  '  patlseader  Gabe  oebot» 
Da  sieb  hiernach  die^JLrankbeit  nicht  beueittt 
Tfu)rdeJfb,..oQ,cl^  fo  ßatbe  geaogeo. 

Ich  sahld^alkieiiiea  'Krieinkea  amdrltMl 
^.Taga  des  Leidens  zam  ■  ersten  Male,  and  et  ^^ 
ten  sich  mir  nachstehende  Symptome  dar:  ta 
~\  Kidd  laj^^iniiaifeltii  dortb  keth;Zotttfe^,  Schieß 

iiad.  B#w«gaa  au  *  untefbretdhaad«^  Sopor 
Kpp^  h(0^,  bioeenüberfallead  baim^ufr 
dar  Kli^pe^^r  ^i«'  Pupille  arweitert  iio3  o 
pflitiliofer 'g^u    da  Yor^ehaltauea  h 

***)  Diügtt»tis^h-praktl»Qbe'AtihaiidleiigeQ'aei^^, 


—     77^    ^- 


•  1 


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•  •    ■  • 

,r    Erfanruni^eii 

Wirknnff  von  Qoecksilbereinrei- 

.biifdiff  weit  geJii^lMiifa' £iitzvbjkmg«9  e41i» 


••  >  •  %A 


i 


•      ♦  «  *  ,  •. 

Ton 

.^  Dr..  Burgeri        ... 


*  • 


A.'  .      !    ;      :>■  ^.«fli«* 


(VorgdMoi  in' der  Sitzong  «ler  äoTelM*(i«'med.->diinirg. 

JUla  Mfgecaicl|0eten^^ir)caogea^.W<|Idif  JSie^ 
numn  ff)  .«mI  Ba$4id(ap  **).  ron  Biar«ibiui§€li  d«e 
grauen  Qup^kMlbßfpalh^  beiBi  Croi^  JE^eH 
^^gn«  #««)  oad  CkmHstimr hei  derPerilmtUl^a^iH 

*)  Pbaniiaeop.'bat«v9f  iEdtt.  a  Y^  l.)p«g;.4i8»:    - 

^  Jooro.  d-  praM.  SMU^  B^  l4X7J[|i  St  jl.'«;  82*- 

r^  Kefiie:iiie^|qüe  ai»ee  1827.  T.  L.ppo^:  - 

*-*^^  Rcvvfc  »UMOl^^MIlei  ]t34. '^yksiir«  1^^ 

eher  der  gcfammtea  Medizia«  Bd,  lY.  S«'iK7l»^'* 


»     80     ^ 

Eirilwck  ftlif  äjett'KrAbkett'eii  nadbeD.  Die 
MKlit  r  tl^to  W^nigbt  breotiBod  ^  und  Irockeo ,  utd 
#1'  ball^tt  sidtf  inebrere  granliche  StoMgäose 
^BJ^MUllt.  lUfl  •  d«o  EinreibaogeD  wurde  fori- 
felalirBD,  ^fedoch  «dieselben^  nieht  mehr  all« 
Stvo^o,  tondevo  tfllö  zwei  Stmideo  bewerk* 
0l«Ujgf.;Nacbd«liilio«br£wei  Dracttmeo  der  Salbe, 
iM*  GtfDMa  also  ^ina*  'balba  Unse  Terfcraotir 
^IM'deo,  muhte 'fede-B^sorgbift  über  detiAo»- 
füiia;' d^  KraoHb^it  /«rieb winden«  Bas  Kio4 
blkstje  iibdI  sieh  v/ forderte  tu  etsen  nsdohtte 
VeitefeB^  Gebrauch-  tob.  ArEoeiep .  war  dai Kiol 
IQ  kvrxer  ^elt  Yollig.  bejrgeetellt«  Toa  SiUts- 
tioa  zeigte  sicli  keipe^Spur*  — ... 

;•  ^Im  letzteo.  .V^i^ricil  Vdes  Jahrei  J837  lio 
Diic"  elip  ^all  .yao  Tracfaeiüs  hei.  eioem.&Bi^ 
Too  aodertbalb  Jabran^Tor^  ^ie  ewfta  soldifi 
Grad  TOD  ^HefUffkeit  erreicht  dattai,  dafsje:» 
Aueeichi    cur    0ei:iiie{|Hng.  T^rechwoodee  ^sr. 

Alt  ich  dep  klejoeu  JPat^eDten  zum  erstes  }b' 
eaby.  äthm^ta  er  mit  dft  gröfsteo  Scbwiei?;^^ 
wobei  die  'Muskeln  der  Na^et^  des  Gesichli,  ^ 
Halses  und  des  Unterleibes  zu^  Hülfe  genoB* 
ifab  -  worden  i'^rocftelf  6  ;'qii4  iit  töa  Mtc 
Xril^MUdi  «insietlendö  ranbe^,  pfeifeade  Host« 
drohetf  das  .Kind-*Ztf  'erstiehenl  Das  StvOi 
Uäblacb,  mit  einem  kafteo,  klebiige«Schw«il!« 
bedecki,  ^idiaD  eo  ^le  Cxtr^mitate*,;  der  fui 
Uaiir  «od  sO'  fre^oetot,  dafs  die  Scblaee  !»<  i 
an  sahlen  'wal^B«  Oair  :SebliD^a -wenig  e«^ 
deiC^  Empfindlichkeit  ^egen  Druck  aAldciti- 
ajancaiad  tBe.Ttackaav  »GroCil»  VtiroAe.  ^ 
haaoffvosg.  war*  arfalgti  >  Eine  bliÄtfib^ 
Heo»  Blutegel. #€t:loeiim  affectunr,  ßrecbf^ 
tel)^dea  Tarlarlif  latttdahia  in  nfraeta  4o«,  (** 
IpiBfll  f  >*  y^sikä twdif  l  krachten  darcbai«  ^ 


-     81     ^ 


ganifi^  TfTirkoog  herror»     Als  oltlmam  rerq« 

gium,  jedoch  mit^  sehr  -schwacher  Aussicht  aiil 

Erfolg,   wurden    duo  Einrdbuogeo  der  grauea 

Quecksilbersalbe  io  beide  Schenkel  abwechselod, 

alle  Stande  einer  kleinen  Bohne  grofs,  Terord-r 

sei«     Nachdem  in  zwölf  Stunden  drei  Dracb* 

inen  angewendet  worden  waren ,  leuchtete  wie^ 

der  ein  Schimmer  Ton  Hoffnung.    Die  Frequenz 

des  Pulsee  minderte  sich  etwas,  das  Athmeo 

wurde  weniger   jagend^   das  Röcheln  liefe  et-« 

-was  nach,   der  Husten   war  weniger  pfeifen^ 

und  es  fanden  sich  grünliche  Stnhlgän|e    ein« 

Die  Eioreibongen  wurden  fortgesetzt,  jedoch  ia 

grSrsern  Zwischenräumen  und  innerlich  Calomel 

mit  Sulpbnr  aurat.   gegeben.      In   einigen  ~Ta<« 

gen  war  das  Kind  bis  auf  einen  nicht  gefahr» 

Uchen  Huslen  hergestellt«    Die  consumirte  halb« 

Unze  Ungt  hydrarg.  einer,  hatte  durcbaoa  kei«* 

nen  Speichelflufs  zur  Folge« 

Hr.  Dr.   Hassel  war  eo  gefallig,   mic^  Uk 
den  arsteo  Tagen    des  Monats  Juli  d.  J.  za  ei« 
Bern   Tier  Monate  alten, -  too  der  Mutter  noch 
genährten  und  seit  zwei  Tagen  kranken  Kind« 
xtk  fähren,   welches  an   GehirnentzSndung   litt^ 
£s    lag  im  Sopor,   die  Pupillen  erweitert,  uo« 
empfindlich,   der  *Kopf  in  seinem' ganzen  Um- 
fange sehr^heifs;  der  Leib  etwas  .aufgetrieben^ 
aber  überall  weich  und  bei  d'(bT  Berührung  nicht 
acfamerzhaft.     Ziehen    der  Beioe  an   den  Leil:^ 
^nrde    nicht    bemerkt.     Die   Respiration  knrs 
und  jagend ,  der  Puls  überaus  fjrequent.     Es  wa- 
ren bisher  Blutegel  an  den  Kopf  gesetzt ,  kalte 
Fomentationen    um  denselben  gemacht  und  in«» 
nerlich    Calomel  gegeben.     Leibesöffoung  Toa 
normaler    Beschaffenheit    wlir  Torhanden.     Da 
die    genannten  Mittel  keinen  Erfolg  aabertea^ 
aeiira.  UpüLYU.  B.  6.  SU  V 


—     82     — 

•o  worde  die  graue  Qaecksilbertalbe  einer  kltl- 
lieii  Boboe  grofs  alUtüodlicb  in  beide  ScheDiei 
abwechselnd  eingerieben  und  mit  des  anders 
gebauiiteo  Mitteln  fortgefahren.  Aber  der  Adv 
gaog  war  ungSnstig.  Trotz  dem  dafs  zweiDrarb- 
inen  der  Salbe  Terbraucbt  worden,  starb  da) 
Kind  am  folgenden  Tage.  — 

Tb.  K.,  2^  Jahr  alt,  geistig  sebt  eDlwü- 
kelt,  Ton  sehr  scrophulosen  Eltero  gebom, 
liatte  in  der  Dentitionsperiode  zu  oftero " 
Krämpfen  und  auch  mehrere  Male  an  Lod2«* 
entziindang  gelitten,  welche  Leiden  jedoch  giH* 
lidi  iiberw'unden  wurden.  Im  Mai  d«  J  it^»** 
sich  unter  Fi^berbewegung  und  Aoscbwel/tfo/ 
der  Drüsen  am  Halse  Tinea  capitis  ein,  äe 
Jedoch  nach  8  Tagen  wieder  verschwand,  o^3( 
dafs  irgend  Et ^as  dagegen  angewendet  worii»^ 
worauf  dann  folgender  Zustand  eintrat:  li^ 
Kind  war  Yerdriefslicb,  wollte  getragen  vff* 
den,  hatte  keine  Efslust,  schlummerte  t»^ 
nnd  der  Stuhlgang  erfolgte  nur  sparsam.  1^ 
Temperatur  der  Haut  erhöbt,,  namedtlicb  ^» 
des  Hinterkopfes ,  die  Gesichtsfarbe  bläolicbroi 
das  Auge  schielend ,  die  Zunge  an  der  B^^^ 
ichmutzig  gelb,  an  der  Spitze  und  des  ScitH* 
tünderb  stark  geröthet,  das  Athmen  encbwfld 
kurz,  hastig,  aber  kein  Husten,  derPaliU^i^ 
Bart,  beschleunigt.  Der  Hausarzt  diagoosii^ 
eine  Gehirnentzündung,  ]iefs>  Blategel  ao  |j 
Schläfen  legen,  ein  Klystier  ans  Oel,  Sah^ 
Chamillenaufgufs  setzen  und  innerlich  t^tif 
Ver  ans  Calomel  und  Jalappe  nehmen.^ 
Kopf  wurde  kalt  fomentirt  und  auf  die  ^ 
trärme  Umschläge  Yon'  Chamillecanfgols?^ 
macht.     Es   erfolgten    drei   Stuhlausleeros*^ 


^    83    - 

iroii  tlett^tt  itf  6i«t6  Behf  verhaftet  I  die  t^eU 
deo  eodem^fliisdag  und  gtän  gefärbt  waren» 

Am  2weitetii  Tage  der  Krankheit  werden 
dte  Blutegel'  wiederholt,  Und  die  Baare  am  Ko« 

£fe  abgeftcb&itteQ ,  um' die  Wirkobg  der  kalten 
fmtchläge  tn  erboheo»  ZatA  iooern  Oebrauth 
Calomeli  alle  swel  Stuodeo  einen  Grao,  woi^« 
nach  aa  diesem  Tage  fSnf  grübe  Srubtgfiog« 
erfolgen»  Der  PuIa  Wird  etwas  weieher  aod 
weniger  bescbleanigt|  allein  eine  grofie  Apn^ 
tbie  ist  unverkennbar*  Der  Kopf  bleibt  heifil 
nod  die  Haut 'trocken* 

Dritter  Tag.  Die  Stuhlgänge  erfolgen  han» 
fig",  fertwäbrended  Scblatjamern.  tn  Zwischen«^ 
räumen  von  2  «^3  Stunden  wird  das  Gesiebt 
dunkelrotb  nnd  dasAtbmen  höchst  beklommeo^ 
Welcher  Zustand  etwa  eine  halbe  Stunde  s^n- 
halt.  Erbrechen  ^  welcbes  Getränk  und  die  ge* 
nommene  Araoei  entleert»  Einige  Blntegel  na( 
die  Brust« 

Vierler  Tag»  Der  Zastand  ist  nnverandertv 
Bs  stellen  sieh  Krai^ipfe  in  den  Bttremitaten 
nnd  Zahnekoirdchen  ein» 

Fiinfter  Tag.    An  diesem  Tage   war  Hr.* 

Dn  Lithinget  60  gütig,  mich  ftur  Mitbehend« 
luog  des  Kranken  aufzufordern.  Bei  ünserttt 
gemeinscbafilicben  Besuche  beSchliefden  wif 
kalte  UebÄrgiersungen  des  Kopfes  im  wac* 
men  Ünterbade  alle  3  Stünden  anstellen  to  ia$-* 
een»  Das  Kind  kommt  darnach  2ur  Besinnungi 
erkenot  seinen  Vater  ^  verfällt  aber '  bald  wiedet 
lo'  den  schldmmersiichtigen  Znstand,  fiin  all^ 
gemeiner  reichlicher  warmer  ScbweiTs  .tritt  eio* 

Secbt^er  Tag.  Der  Pols  hi  weich  nnd 
ifinniger  besthleueigt^  nie  am  geetrigen  Tngei 

F  2 


/ 


I 


—    M    — 

aber  das  ttonBtencblackeii  wird  ichineri^.  IKi 
kaltoo  Uebergieftaogeo  wercbn  loti^mM  ni 
dabei  BiorelbuDgeo  der  granan  QoecksSbenaibe 
alla  Standan  einer  Bohne  groüi  in  beida  Schca* 
kel  abwecfatelod  gemacht. 

Siabeoter  Tag.  E«  traten  häufige  grSoUciM 
^  StaUgange  ein«  Das  Schlucken  schwieriger  a!) 
'  gestetn ,  die  krampfhaften  BeweguogeD  io  deo 
Muskeln  der  Extremitäten  ai^d  des  Gesichts  lür« 
ker.  Die  Einreibungen  werden  mit  der  grofr* 
tan  Beharrlichkeit  fortgesetst^  aber  obgleich  mel* 
denn  1  Unze,  der  Salbe  consomirt  worden,  (!• 
data  der  Fall  am  swöifienTage  mit  demTo^ 
Von  SaliTation  eine  ganz  schwache  Spar.  - 

H«  O.  ^  Tier  Jahre  all,  stets  gesund,  «nA 
in  Folge  der  Masern   von   Pneumonie  befiUeL 
Man   bemerkte  nämlich'  am   rierten  Tage  i^ 
Krankheit  ein  beschwerliches,  kurxeSi  bäotfü 
Athmen  mit  heifsemOdem  und  it^ariDODucte 
Bewegung    des    Thorax»     häufigen,   trockoo, 
achmerzhafteb  Husten,  bläulichrofhe  Farbe d« 
Gesichts ,  starkes  Herzklopfen ,  grofse  Vonk 
aa   dafs  das  Kind  jeden  Angenblick  die  Lmi 
Taranderte;   kleinen,   harten,  sehr  iteip»^ 
Fnis,  sparsamen  Stuhlgang  nnd  geringe  Aoik»' 
demng   eines  rothen  Urins.    Es  wurden  soibK 
sechs  Blutegel  auf  die  Brost  gesetxt,  diefta^ 
blntang  gehörig  unterhalten  und  iunerlich  C^- 
nel,  alle  Stunden  einen  balbeq  Gras,  gereBi 
nnd  als  der  Zustand  naeh  24  Stunden  nicbt;*^ 
beuert  war,  Eini^eibupgen  der  grauen  Satb'' 
die  Schenkel  nach  der  S4fhon  angegebenen  ?>*' 
angeordnet.     Allein  eine  Unze  der  Salbe*' 
«loehta  nicbl  den  todtlichen  Ausgang  der  i^ 
baat,  dar  am  Yiaiten  Tage,  nachdem  idit 
Bahandlnnf  nbamommani  arfolgte^  ahsBWüii** 


—    «5    — 


Aqch  bi«r  erfolgte  keioe  Sattratioa,  WoUäb« 
öftere  merknrieUe  StahlgäDge« 

Dies  tiod  einige  Erfahraogen  aber  die  Wirk« 
lamkeii  eines  höchst  beachtoogswerlbeii  Mittebi 
nod  yifena  ich  weniger  glHcUiche  Falle  »le 
V.  Basedow  anfahre^,  kann,  so  mag  dies  IheiU 
daran  liegen,  dafs  das  Mittel  zu  spät  In  An* 
tvendong  gebracht  worden,  oder  in  der  Inten« 
aität  der  Krankheit,  die  jedem  andern  Mittel 
ebenfalls  getrotzt  haben  würde,  der  Grund  der 
Unwirksamkeit  z^i  soeben  sejn«  Dafs  die  Salbe 
in  noch  gröfsern  Porttooen  apxuwenden  gewe» 
sen  wäre,  wie  Niemann  will,  der  alle  halbe 
Standen  eine  Drachme  beim  Croup  einreiben 
läfst,  glaube  ich  kaum,  da  in  den  von  mirbe» 
schriebeoen  Fällen ,  welche  glücklich  abliefeni 
die  Besserung  schon  nach  geringem  Dosen  sich 
eiofand.  Eine  Spur  Ton  Saliyation  bemerkte 
ich 'nur  in  einem  einzigen  Falle,  wie  sie  denn 
anch  V.  pasedow  hur  höchst  selten  erfolgen 
sah,  und  dürfte  diese  Bemerkung  tielleicbt  ge- 
eignet seyo ,  efwanige  Besorgnifs  ^wegen  einer 
nachiheiligen  Wirkung  des  in  Rede  stehenden 
Mittels,,  wenigstens  in  dieser  Beziehung,  snrer« 
scheuchen,  und  zu  weitern  Versuchen  na  er* 
fiiantero« 


/ 


~    8S    — 

4 

mmmmmmmmimmm 


IV. 

ü  e.  b  ©  r 
Vacciiuition    und   ReTaccinatioik 

Vvn  Bosch) 

im  Scbwenningen» 


mm^^^^r^M  n  i  ■ 


Jim  Jahr  18||  warde  mir  die  Gelegenbeit,  eist 
siemUcb  «aft^edebDte  rockeoepidemie  ^v^htßV 
achten  und  .  au«  Veraolassuog  der«clbeQ  g^^l* 
2700  ReYaccipatiooeo  an  lodividueo  ^oav» 
Terifchiedeoem  Alter  ¥or4uoebmaD.  Die  Gf* 
schichte  dieser  Epidemie  und  der  in  Folg«  ^ 
eelbea  Torgeqommeneo  Xiey^ccioatioe  oebit  ^ 
für  die  Natqr  der  Varioloideq  wi  deo  Werti 
der  neYacciaatiQQ  hieraus  sich  ergebeodeo  Re* 
•ttitaten  findea  sich  io  meioen  U(itenQ<^^°'^ 
§eQ  aqs  dem  Gebiete  der  Heiivvisseoitba:) 
(II.  Tbeil  S,  t  —62).  Die  ßeswjUte  wafco« 
AUgemeiaan ; 

1)  Id  Beiiehwtig  aof  die  Na««r  dei  Vij 
^  loidePi  die  Identiiät /dieser  Rrankheilsfofm«» 
*  der  Variola  j  dena  Variola  und  Vario|oi$  ^ 
^ea  aas  Eioem  Keime  erseugt  qod  bring«»  ^ 

Md«r  w««ba«U«iU|  berrori  j«  aacbd^m  i^^ 


-r     87     - 

lieitsiaine  aof  auieo  Bodeo  fallt,  and  die  SjmW 
ptome  beider  Krankheitsformen  weichen  Dar 
UDwesentlichy  Dur  dem  Grade  n^ch  von  einan-i 
der  ab,  so  zwar,  dafs  too  der  teicbtesfen  £r» 
krankoDg  eioe  uoanterbrocfaeoe  Reihe  bis  ^ar 
ftchwersteo  beobachtet  wird, 

2)  Die  Varioloit,  d.  h«  die  mildere,  ob* 
, ausgebildete^  hybride  Form  der  Pocken  kommt 

zwar  auch  bei  Nicht vaccioirten ,  welche  die 
Pocken  bereiln  früher  überataodeo  haben,  vor* 
zugftweise  jedoch  bei  Vaccinirten  vor.  Die  Vac* 
'  cioatioo  schützt  also  nicht  absolut  gegen  die 
Pocken  ,  so  wie  auch  die  einmal;  übemtandene 
Pockenkrankheit  nicht  absolut  gegen  ein  zwei- 
tes Befailenwerden  Ton  derr.elben  schützt,  ni^r  ' 
dafs  nach  der  Vaccinalion  Pocken  viel  häufiger 
beobaclitet  werden,  als  nach  überständener  Va<* 

riola, 

■» 

3)  Nur  in  höchst  seltenen  Fällen  wird^  ein 
gut  Yaccioirtes  Individuum  später  von  der  aus- 
gebildeten Variola  befallen,  sondern  fast  immer 
entv^ickelt  sich  eine  ausgebildete  Form  derseU 
ben,  von  dem  blofsen  Pockenfieber  und  der 
Eruption  einiger  Pustelchen  ao  bis.  znr  Grenze 
der  ausgebildeten  Variola  hin.  Der  Zustand 
der  Vaccinenarben  entscheidet  nichts  über  das 
nachherige  Befallen  werden  von  der  milderen 
Form  der  Pocken,  wie  sie |)ei  Vaccinirten  über- 
haupt vorkommt. 

4)  Die  Empränglichkeit  für  die  Pocken  er- 
wacht erst  wieder  5  —  6  Jahre  nach  der  Vac- 
cioation.  So  sab  ich  kein  vaccinirles  Kind  un- 
ter 7  Jahren  ^  und  bis  zu  12  Jahren  überhaupt 
nur  sehr  wenige,  und  diese  in  der  Regel  nur 
sehr  leicht  erkranken,  wenn  sie  angesteckt  wur* 
den.    Vom  l2teD  Jahre  ao  bis  gegen  das!^2ste 


^     88    ^ 

*     • 

li!o  Bimiit  Jlie  EmpfSDglichkeit  co;  und  neh 
die  ErkraokuogeD  werden  steigeDd  heftiferi 
DaoD  bleibt  das  Yerhältnifs  bis  gegen  dai  30ste 
Jahr  zieinlicb  gleich«  Von  da  oioimt  Bäofif^- 
keit  uod  Heftigkeit  der  Krankheit  allm'ahli; 
laogsam  ab.  Das  weibliche  Geschlecht  bat  et- 
was mehr.  EmpfäDglicbkeit  als  das  mäiioliche. 

5}  Die  Reyaccioalioo  hat  io  den  enles  i 
bis  6  Jahreo  oach  der  VacciDatioa  keinen  od« 
liöchitens  den  yon  mir  togenaooten  onToUkcoi' 
menen  Erfolg,  indem  eich  anf  d«n  Impfaiiciin 
schon  in  den  ersten  Tagen  nacfa  der  Imp^ 
kleine  juckende  Koölchen  bilden,  welche ge^n 
.  den  sechsten  Tag  hin  wieder  Terichwio<ifl, 
ohne  sich  so-  Fäusteln  anssabilden«  Yoüi'iet 
Jahre  an  wird  der  modificirte  Erfolg  tsn« 
häufiger,  d.  h.  es  bilden  sich,  häufig  uiterbe* 
deutender  Anschwellung  derÜmgebungdarlmp^' 
aticbe,  der  Achseldrüsen  und  FieberbewefoB' 
gen,  Pasteln,  die  jedoch  Ton  Doregelffiaisil^ 
Gestalt  siody  frühe  reifen  nnd  Krusten  bHih 
die  seitig  abfallen.  Vom  12fen  Jahre  a»^ 
gegen  das  25ste  bekommen  gegen  46  Tr^ 
der  Beyaccinirten  die  modificirte  Vaccioe.  ^ 
Tollkommener  Erfolg  fängt  an  hie  uoddavk: 
init  dem  8ten  Jahre  sich  zu  seigen,  Tood'^ 
wird  er  bäofiger,  am  häufigsten  wird  tt^^ 
achtet  Tom  15te6  bis  zum  25ftteo  Jahre,  ^ 
•r  gegen  20  Proceot  der  Revaccinirten  beiri.'L 
Vom  26sten.  Jahre  an  nimmt  der  Yolik'oinifl<« 
und  der  ropdificirte  Erfolg  ab ,  der  odtoIUc»' 
mene  Z14 ,  selten  erfolgt  gar  keine  Reaclin' 
len  Impfstichen«  Das  weibliche  Geschleclit  ^ 
nehr  modificirten  uod  Vollkommeöen  Brfol^'^ 
Is  das  männliche;   yoUsaflige,  blonde  i^ 


-     89     - 

>  •  > 

doeo  liaben  mehr  Erfolg,  als  trockenei  magwf^ 
t>riioetta. 

6)  leb  sah  keiD  refacciDirtes  Indiridaatai 
TOD  den  Pocken  b«falleo  Werden ,  wann  die  Re« 
Taccination  einen  modificirten  oder  Tollkomme« 
nen  ErToIg  gehabt  hatte.  Hatte  sie  keinen  oder 
nur  den  unToIIkommenen  Erfpig,  so  kann  das 
lodifiduam  später 'angesteckt  werden,  weil,  wia 
es  srbeiot,  die  ßeceptivilätfür  Vaccination^  wie 
für  Pocken  bei  einem  lodiTidouin  sich  nicht  za 
allen  Zeiten  gleich  bleibt,  sondern  bald  stärker 
bald  schwächer  ist.  ^  Die  Reraccioation  ist  dem- 
nach ein  notb wendiges  Supplement  der  Vacci«« 
nation,  dieselbe  wird  am  besten  vorgenommen 
um  das«  12te  Jahr,  wenn  im  Laufe  des  erstea 
die  Vaccination  geschehen  i^t.  Haftet  die  Re« 
Taccination  gar  nicht,  oder  gibt  sie  nur  eineo 
nnyollkommeneo  Erfolg,  so  ist  sie  im  Jahra 
darnach  und  so  langa  za  wiederholen,  bis  wie- 
der ein  modificirter  oder  Tollkopfimener  Erfolg 
erzielt  wird,  oder  aber  eine  Reibe  tod  Jabrea 
hindurch  kein  Erfolg  sieb  gezeigt  bat.  —  Diefs 
die  unmittelbar  der  Beobachtung  entnommenen 
.  Ergebnisse  tneiner  ErfahruogeD  im  Jahr  IS-ji^^  — • 
sie  werden  durchaus  bestätigt, durch  die  fufgeo« 
den  Beobachtungen»  die.  ich  in  neuester  Zeit  za 
machen  Gelegenheit  hatte. 

Es  zeigte  sich  keio  Pockeafall  mehr  in  mei* 
nerGegend  bis  zu  Ende  März  dieses  Jahres  (ISSS). 
ilLm'14ten  April  wurda  ich  zu  einem  27  Jabra 
alten  JBauer  in  dem  eine  Stunde  to;i  hier  ent« 
fernten  Badischen  Dorfe  Hocbemmiogen  gero« 
feo,  derselbe  litt  an  der  modificirten  Pocken-« 
iLraokheit.  Zerstreute  gelbe,  eilerartige«  bereita 
der  Abtrocknung  sich  näbernda  Pusteln  im  Ge^ 
aicht  und  Tiela  frisch  aufgescbosseoa  älEblicha 


J 


-»•     90     ~ 


mn  dfto  EztremitätM  liers«a  die  KraoUKit  lo* 
gleich  erkeonen.      Dieselbe   begano  tot  ul» 
Tagea  mit  Frost,  Kapf-  and  RücMnschmerzeo, 
Abgetchlageoheit  der   Glieder,   AppetiÜosigkeit 
Qod   bilterem   Geschmack.     Nach  Verlauf  eioi- 
ger   Tage   erschieneo   Knötcbeo  zuerst  im  Ge* 
sieht,    die  sich   sofort  zu    Pusteln  ausbildeleii, 
zugleich   fanden    sich    Scblingbeschwerdeo  eu. 
Nach  einigen  Tagen  trockneten  zTvar  die  erstes 
Pusteln    im   Gesjcbt,    es   kamen  aber  dagegen 
eben  so  yiele  neue.     An   den   ExtremitäleQ  er- 
schien   das  Exanthem  erst  am  Sten  Tage,  an 
Bumpfe  zeigten  'sieb  sehr  wenigePmlela.  ^ 
dem  Ausbruch  .an   den  Extremitäten  scbmerix 
der   Schlund   wieder,  aufs  Neue,   und  icb  i^^ 
am   lOten   Tage    am   Gaumen   und  ini  h^^^^ 
•ine  Menge  kleiner,   tbeils   nur  ^äfsrige i>^"^ 
theils   wirklicl)   eiterige   trübe   Lymphe  eoil^l' 
teoder  Bläschen.     Das  Eruptionsfieber  ^ar^ 
deutend  gewesen  ,  mit  Bxustbeklemmuog^o  ^^^ 
Seitenstechen  verbunden,  nach  dem  ersteoAiü' 
briicb  hatte  es  nachgelassen ;  der  erneuerte  At^ 
bruch  am  8ten  Tage  im  Halse  aodeodeoB* 
fremltaten    erfolgte    unter    abermaligen  fi^^ 
Bewegungen  und  eine  Gexafsaufreizang  warastt 
noch  bei  meinem  Besuche  am  f  Oten  Torbao^O' 
leb  ordnete  antiphlogistische  Diät  an,yD(i^^^' 
schrieb  einen  Saft  mit  Salzsäure,  zom  Getra:« 
liqter  das   Wasser    zu   mischen.      Der  l^raoi« 
genas  bald ,  die  fusteln  hinterliefsen  für  eiE>< 
^eit   die   bekanntet)    rotten    erhabenen  ruo^'* 
Fleckchen,      Der  Mann    war    in   der  &io(i^'' 
TAccinirt   worden  i    und   zeigte  auf  jedem  ^f^ 
nehrere   charakteristische,  Impfoarben,  —  ^' 
rfuhrj,    dafi^   die   2&iährige    Frau  .des  Ivr»«* 
nd  deren  IGjährige  Schwester,  die  im  ^ 

/obQt«!  di^^lb«  tirankbeii  in  leicbtettati^ 


—    M     — 

LCrsticb  BberBfaiflleii  barien,  S!«  waren  beM# 
TAcrinirf.  In  dem  beoacbbarten  Hanie  lag  ein 
nicbt  Taccinirtes  Sjäbriges  Mädcben  an  der  acb* 
ten  im  Gesiebte  überall  eoDflairenden  Form  der 
Variola.  Es  war  der  14te  Tag,  Am4tenTaga 
Dach  dem  Erkranken  erfolgte  der  Aasbracb; 
nicbt  ia  Absätzen,  sondern  samal  im  Gesiebt 
tiod  daoD  ao  den  ExtremitäteD.  Nase,  Mund^ 
Zunge  y  Racbeo,  Luftröhre  waren  mit  focken 
besetzt;  das  Kiad  konnte  keioeo  Laut  ron  sich 
geben;  d^r  PüU  klein,  schwach,  der  Turf»or 
der  Haut  grofslenlheil»  irerloren«  Ich  rerofdnete 
Aqua  chlorala,  d<?r  Tod  erfolgte  nach  Verlauf 
▼on  drei  Tagen,  Von  mehreren  andern  Kran« 
ken  holte  ich.  Die  Krankheit  breitete  sich  iron 
nun  an  mehr  und  mehr  ans  ,  ergriff  ganze  Pa- 
mWea  und  dauerte  bis  Slitte  Juli,  bis  zu  wel-r 
eher  2eit  wohl  etliche  und  dreifsig  Personen 
befallen  wurden.  (Bei  einer  Bevölkerung  von 
etwa  400),  Die  meisten  ErkraaVuogen  erfolg- 
ten im  Alter  von  17— 30  Jahren,  doch  erkrank*, 
ten  auqh  eine  54jährige  und  eine  63jährige  Fraq# 

Die  meisten  der  Erkrankten  waren  in  d'ef 
Kindheit^  vaccinirt  worden ,  und  kein  yaccinir« 
tes  Indif  iduum  bekam  die  ausgebildeten  Pockeoi 
die  wahre  Variola,  wie  sie  das  erwähnte  8jähw 
rige  Mädchen  zeigte;  bei  aHen  entwickelte  sich 
Tielmehr  die  mildere,  abgekUrzte,  hybride  Form, 
ond  keines  starb,  keines  yerlangle  nnd  erhielt 
Arznei«  Uebrigens  zeigte  dieie  hybride  Potiq. 
seihst  wieder  aufserordentlich  viele  Modifica- 
tionen  und  beurkundete  damit  ihren  gänzlichen 
Alan^el  an  Selbitständigkeit,  Während  sieb 
nämlicb  bei  den  Einen, nach  dem  Eruptions* 
fieher   ein   eigentlich  nustuldses  Exanthem  ent« 

"Vfipkeitt^  gans  abnlicb  dem  in  der  aosiebUde« 


—     92     -p 

V 

iMi  Variola ,  Dur  weniger  ragelnuilng  in  Foim 
i|Dd  Bmptioo  als  lataleFes^-  bekamen  koim 
nnr  wenige  Pastekhen,  welche  eio«  lerott, 
kaum  sich  trSbeode  Flüssigkeit  enthielteo;  bei 
noch  Andern  bHebeo  die  Knoteben  aU  mIcIm 
•leben,  cotwirkelfeo  sich  nicht  za  Putteln  mi 
achnppten  sich  -eb  ohne  Borkenbildun^  Bei 
Eiozelnen  'waren  alle  diese  TerschiedeBeo  Pw* 
men  Tereioigt  aa  Terschiedenen  .Tbeileo  dei 
Körpers ,  ja  selbst  dicht  oeben  eioander  so  it 
hen«  Vier  oicbt  Taccioirle  Kinder  in  tierHio- 
sero  bekamen  die  ausgebildete^  wahre  Varidi, 
während  andere  Bewohoer  derielben  die  Vi* 
riolois  hatten ,  starben  aber  nicht.  Eines  die 
#er  Kinder  war  5,  awei^4  Jahre,  eiosi 4 Wo- 
chen alt,  letateres  erkrankte  entschiedeo  »e«- 
#teckt  Ton  seiner  an  Variolois  erkrankten 


Bio  25  Jahre  alter  lediger  Bauer  rookni- 
tiger  Constitution,  der  nie  vaccinirt  wurde,  itcf 
als  Kind  ein  Mal  3  Blattern  im  Gesicht  belA 
welche   die  Eltern  für  wahre  Pockeo  BütM 
(ohne    Zweifel    die    sogeoanolen    Lokalblattsi 
bei  zu  jener  Zeit  fast  uiangelnder  Receptivi^- 
des   lodiTiduoms  für  das  Porkenzift)  trVm^ 
am  27.  Mai   unter   den  gowobnlicbes  Et*t^^ 
nongen«     Einige  Tage  darnach  eracbieneo  Siipj)* 
chen  äb^r  den  ganzen  Korper,  welche  eich lo* 
dann  zn  Pusteln  entwickelten,  die  sieb  inil«- 
terartiger  Materie  fällten.     Hiebet  war  es  i^ 
merkwiirdig,  dafs  diese  Pusteln  theiU  gas^^ 
regelmäfsige  Form  und  Beschaffenheit  deri> 
riola  hatten,  tbeils  länglich,  eckig,  zoiams^ 
fliefsend  blasenartig  waren^  wie  diefs  ge«^ 
lieh  mit  den   Pocken   bei  Vaccinirten  der^ 
ist.     Den   Verlauf   kann  .ich  nicht  genaoer** 
geben  ^  ich  rerdanke  diese  oebst  mebrefe**' 


N. 


i-     93     — 

dem  Noiizeo  der  Beobachtaog  des  Hm«  Wana» 
arztes  erster  Abtfaeilong ,  Herre  in  ThoDfngeni 
Eine  54jäbrige  HPrau ,  die  sieb  bestioiint  eriooert^ 
als  10jäbrig;e»  Mädcbeo  diePockeo  gehabt  zu  ba-  . 
beoy  bekam  ^  aacbdem  ihre  in  der  Kipd Veit  rac^ 
cioirten  Kinder  inoo  19,  22  und  30  Jahren  Toa 
def  leichtesten  Form  der  Variolois  kaum  getie-« 
een  waren  ^  das  Pocken -Eruptioosfiebery  und 
darnach  vier  Jackende  Flecken ,  anf  denen  sich 
kleine  Blasen  bildeten ,  auf  dem  RBcken ,  wo« 
mit  die  Krankheit  beendigt  war  (Variolois  fim- 
briata  Schbnfein*s).  In  einem  andern  Hause  er- 
krankte der  erwachsene  alt  Kind  yaccinirle  Sohii 
an  leichter  einfacher  Varioloiny  hierauf  die  62}äh« 
rige  JVIutter,  welche  in  d^  Kindheit  die  Pocken 
gehabt  haben  soll,  wovon  jedoch  keine  T^arbea 
sichtbar  sind,  an  der  Abortiv- Variolois ,  und 
zugleich  wurden  zwei  in  der  Kindheit 'Yacci^ 
nirte  Töchter  Ton  der  einfachen  leichten  Varia« 
lois  befallen,  wie  der' Bruder ^  bei  dem  einea 
lliadchen  war  jedoch  dex  Entwickelung  der  Pu- 
steln ein  scharlachartiges  Exanthem ,  die  Ro- 
aeola  yariolosa,  Yorangegangen« 

So  verschieden  modificirt  tr^t  die  Krankheit 
auf,  je  nachdem  das  Eine  Contagium  ein  Indi-« 
iriddum  mit  ganzer  oder  theilweise  und  in  Ter-« 
achiedenen  Graden  getilgter  Empfänglichkeit  traf« 
Den  häufigsten  Grund  der  Modifikation  der 
Krankheit  und  der  Beschränkung  der  Recepti- 
YitSt  aber  gab  .dia  Torauigegangene  Vaccine« 
Ohne  diese  würde  sich  in  Hoch'emmingen  gans 
gewifs  eine  Epidemie  der  wahren  MenscbeD*« 
pocken^  doch  wohl  auch  nicht  ohne  ModifiJca« 
tionan-,  wie  die  erwähnten  Fälle  yon  Variolois 
bei  solchen,  welche  die  Pocken  bereita  über- 
alanden  hatten  ^    bowMsen.   und  tfiosie  ^'^ 


—     94     - 

« 

Poekenepidemieen  immer  und  docb  TOtEintä« 
ruag  der  VacdoatioD  Vorkameo  ^  etablirl  habeii 

Die  Krankheit   hatte    tchoa   Eiemlich  m 

9ich   gegriffeo,    als    die   noch    nirht  Taccioirtea 

Kinder  tbeils  amtlich,  theila  prif alim  auf  Vo* 

langen   der  Eltaro  geimpft    wurden,    Mebrert 

Vaccinationed  worden  von  Hrn.  Herl*^  ioTbo* 

Bingen  rorgenommen,  and  er  machte  dabei  fol« 

gende    bemerken« werthe    Beobacbtuogen.   lio 

Knabe  TOn  S  Jahren   und   ein  MädcbeD  vo&4 

Jahren  in  zwei  Häusern »  in  denen  die  Pocken 

krankheit  ausgebrochen  war^  wurden  jeo  OUt 

Slai  mit  frischer  Kohpockenlymphe  geiinpHi  it^ 

7ten  Mai  erkrankten  beide»   am  iOtea  Witt* 

ftchien  das  Pockeneicanthem  in  voller  inl»^ 

düng  und  machte  den  ganzen  Verlauf  detitb- 

ten  Variola^     Es  zejgte  sich  hiebe!  nichts  B(« 

Sonderes^  als  dafs  auf  den  tinpfsticheo  grofKn 

Pockenpnsteln  steh  bildeten ,  als  sonst  am  ESf 

per.     Die   Kuhpocken   wurden   also  hier  |i^ 

i}berwondef   Ton   dem  ohne  Zweifel  schon  u( 

Zeit  der  Impfung  in  den  Korper  aufgeoooiatt 

gewesenen  Pockencontagium«      Der  Brodef  if^ 

eiTsteren   Knaben,    ^  Jahre  alt^    an  demselben 

Tage  geimpft,  bekan^  8  regelmäfsige  Yacciot' 

l^Usteln.     Am  8ten  Tage  aber,  da  dieselbeBi^ 

der  schönsten  Bltitbe  standen,  wurde  dasKio^ 

unwohl«  bekam  Fieber,   erbrach   sich  mebief< 

Male»     Zwei  Tage  darnach  erschienen  ani§<|* 

Seen  Körper  zerstreut  einige  Knötchen,  dieii<=> 

tiicht  zu   Pusteln   ansbildeten^   und  damit*' 

juch  das  Kind  wieder  genesen*    In  diesem f*!! 

egte   die   Vaccine  über  die  Variola,  so^ 

totere   nachträglich    nur  einen  oberfläcbli^ 

inflofs   auf  den ,  Organiamos  äofsern  ead^ 

amit  begnügen, mufstei  aU.  Ahotür '\^ 


—     9ft    — 

»KT  Enehtnong  ta  kommeo.  Ksdd  dieUbdi«. 
fiktKion  der  Variola  durch  dis  Vaccine  iodoc 
Vtirioloisüb»rz«aßeader  demoDatrirt werden,  alt 
durch  diesen  Fall? 

Bi^d  fand  au*b  die  ReTaccination  Eiogaegi' 
Hr.  Htrre ,  revacciairl»  tddi  31sieo  itlai  bia  zum. , 
'  29*teD  Juoi  54  Indiriduen  nviftcben  dem  6len' 
nnd  '67ttea  LebeDniahr.  Keiti  ErrQlg>  d.  b.  gar 
keine  IleactioD  auf  den  Iinpfsticbaii,  ceif^te  (ich- 
bei  6  lodiTidueD;  eiQ  uavollltoimneDer  (bloTs«! 
KnötrheabitduDg,  AbortivTscciaa)  bei  20;  äot 
modificirte  ElrfoJg  (unregelmafsi^e  frühreife  Pu* 
slelo,  Vacdnois)  bei  16;  uDVollkotnnieiier  £r> 
fulg  (Vaccina  rera)  bei  1?.  Von  den  lelzlerea 
12  ballen  10  ein  Aller  ron  12  —  24  Jabren,' 
ein  Individuum  war  32  und  einei  4  Jabre  alt» 
Beide  lelzlere  batleo  mehrere  deuüiche  gaoz; 
charakt^riiliscbe  Narben  von  der  ersten  Vdc-' 
eine  und  ea  beatÄtigte  auch  dieae  Reraccinalion' 
meine  frühere  Beubachlnng,  dafs  der,  bei  J9~ 
äem  ReTBccinirtea  genau  unterauchta  und  do-^! 
tirie,  Z'uitand  der  Narben  von  der  eraten  Vac-I 
eine  für  den-  Erfolf  der  Revaccination  gleich*! 
püJlig  war;  oder  mit  aedern  Worten  aus  dem. 
Zustand  dieser  Narben  nie  auf  den  Erfolg  der 
BeTsccination  gescfaloisen  werden  Iconnte.  Oein. 
entaprecbend  befiel  «neb  die  Variolols  eben  •<>-. 
wob]  aolcbe  Individuen,  welche  deelliche  und- 
charakleriatische  Vaccinenarben  aufwieaen,  als 
■olcfae,  die  undeutliche  oder  gar  keine  Narben. 
halten,  oft  wurden  ersiere  bärler  befallen  als 
lelzlere,  nnd  nicht  nur  ein  Mal  sah  ich  Varia- 
loideopnateln  auf  den  ragelmäfaigsten  liuiifoar- 
ben  aelbat  aicb  entwickeln,  ~  Der  nodiUcirle  Er- 
folg leigte  sich  echoa  bei  drei  Kiadero  von  6 
Ja^Of  dann  bei  iolcfaea  von.  8,  10,  12,  1" 


—  .  96     - 

14  Jabraa ,  bei  ikicem  lodtTMaom  too  18  Idk» 
reo ,  die  übriges  7  Wftren  22  bis  37  Jahre  «lU 
Von  deoeo  mit  nnroUkommeoem  Erfolg  warei 
seho  8  «-14  Jahre  alt^  eioes  16,  eiaeiid,  acht 
waren  20  bis  31'  Jahre  alt.  Die  ohne  Erfolg 
wäre»  13.  16,  18,  24,  26  Jahre  alu  So  viel 
•ich  aot  einet  so  geringen  Zahl  .abiuabireB 
läfst,  so  bestätigte  sich,  dafs  der  Erfolg  det 
Bevaecination  im  Allgemeinen '  mit  der  Ealfei* 
sang  der  Jahro  von  der  ersten  VaocinattOB  u 
bis  etwa  zum  löten  Jahre  zunimmt^  tob  dt 
bis  znoi  259ten  sich  fast  auf  gleicher  Bobe  bkit, 
dann  aUmahlig  wieder  abnimmt« 

Von  Hbcheromiogen  aus,  wie  aufs  Be« 
•timmteste  erwiesen  ist,  y^r breitete  sieb  & 
Krankheit  durch  Ansteckung  in  die  benacliibU' 
ten  \Vürtem^bergiachen  Orte  Aixheim^  OberanU 
Spaicbingen,  Weigheim  und  Thuningeo,  Ober- 
amts   Tuttiiogen  in  meinem  Amtsbezirk« 

\Io  Weigheim  waren  bereits  ein  TbfSIbaf 
Blaon  und  zwei  juoge  MadcBen    an  der  Van** 
lois  erkrankt  gewesen,   und  befanden  sieb  Ki» 
}ängerei^  oder  kürzerer  Zeit  in   der  GeoeioHi 
als  der  tierte  Kranke,   ein   kürzlich  Terbeir> 
tbater  Mann  too  25  Jahren,  zu  meiner  Keaat* 
Hits  kam.     Der  Kranke   suchte   Hilfe  bei  m 
\nkd  ich  lohnte  sein  Vertrauen  tod  Amtswefei 
daniit,   dafs  ich   seine  Erkrankung  an  der  Vh 
riolois  der  Behörde  anzeigte,  woi'oach  er  saDSt 
dea  Seinigen  -  in  seinem  Hause    auf  drei  YT^ 
eben,  Tom  Tage  des  Erkrankens  an,  eiogesf^ 
wurde«      Jetzt   trat    die    AbsperroDg  eio,i^ 
Krankheit  war  aber  schon  sechs  Wocbes' 
her  eingeschleppt  worden,  und  der  KraoU^ 
.aaame  kotti^te.  seither  im  gaiizen  Orte  ba^ 
getragen   fiesifio.     Demnngeachtet  ecbuil> 


\ 


beft'bdr  :dle.4  Petsolieii  k»,  0«U«  .W«r«in  ' 
erbreiVt^Ä  sich.,  die  '  Ji^aokbHt  xacbi  wie-«  in 
[orbeuimingeo  ?.  DIfe  Ao^y^ori  i»t(.leichl»  1)  E$ 
rarfo  beim:  Ao^brucbj  ^ffe.  Kiiodfr  rMf  Hof  B^f^ 
Kocheii  beri^b:  yacci»irt4  2)  Tof-«:prei  JnbreQ 
urdep  in  dem  Dorfe,  das  530  Einwoboav  xiihlt| 
(0  ]odiiri((ttei|,  Ton  8,^30,|laJUeo-,r4va€ciDirt^ 
Wät  di^$j9in.b^faiideo  »ich  aber  gerade  ;di^  yi^r 
tzt  TOD  der  Variolois  Befallenen  oicht-^^3i)AOr 
»ich  als  der  letzte  Fall  cur  Anseige  kanif 
iirda  eilie'.:>»l}3dr|ki»ii^  HeTia^ci^dJJM, :  ^ngeord- 
t  foirvT^tle^^J^i)  30«kt|)ii  Ltfbenftjahn  Hr^Hffrre 
hm  die. lie.^.a^ci;ii:a^i]On  .untere  mei9ei*&pecieVe9 
itpnf^.jttod  .CoHiroU«  yor.  :E«  r^Taceioirl^  12$ 
iividtieD  y  ontef  diesen  {xO»  'die  sgJIiod  ^'a^  sw^ 
bren.  ^bnj^«  Q4er'wit.  qoToJlkoinineneiii^  auch 
2elii,e,  <  die  i|iit.taMdi&cir.(em  Erfolg  reT^cci^iit 
irden  warenl  . Jßei.ieche  too'  diesen- izel^t^ 
h  jefst  »i»  yollkgmm^n^r  ^iblg ^  h^i. ff waps^lg 

tnodificirierf.  bei  drei  uii4.  zwAf»«^  ^Iti.^lir 
(JHiiiiq'ienef  '  upi  ^nur.  bei  .<•! neun  lodiTaduam 

,keipe  ^RiedqtiQ9.  .  Icif  .kqiH»:  &ibri«en#,4lic|)^ 

die :  Pii»k.tUcbkei|  (ier  vor  ,«wei  Jähren  g^ 
ebent^  fierdocitiatioje^iglehiBn,  ik  aie,Too:eir 
i  andern.  ))^M<Hiar«t3  Dkbt.  jint^er  m«in««  Aa*< 
i  TDrfi^eifOinmM  «wiirde.;/  Kiinf.ondsi^^enzik 
i  g<Ql«iaBa*frb#i|e :  i^acb  .jELiod^v  tob  8-^  19 
<^o«'.  irucd«il  ^KumreMeii.Jtt^le:  j^eyacpinirt» 

Erfolg  b0tr«ffeDdj|:eo;  Aeigte  .sii^h  der  masr 
4e.  und  .:«DrQ.iULiOlnt9#o«:  .1^erhälliiibawifoi|f 
|)&ti%it9o:;#fg«oid^i<)i3Qit«  Jabr  bin^»  4«if 
^omm^oe».:««!  ..Jbäi^g^t^a  Tom  13teQ^  bis 
90  Jahr,  i^r/yn^dk&dftf  wi  :bä^figt|en  ia 
I  Alt#c  bi»  .Jl3;Ja}ii4B,  :  Bftm^weiblicj^^B  Ge^ 
cht  "wurda  ^m>  ^rpUkommetier.  Erfeig  öftepr 
acbfo^  ;^ls.;b4eiq^.  mädDUeben«  ^  llebs^baojpjk 

lg  d«r.mpdifi^i^p^  Ei^0  gegell  JX)Pco(e^4 
fA.  LXixYU.  Bd.  6.  SC  6       ' 


—    9S    -^    • 

^  d«r  oinrollkdttiinette  tind  Aer  naang^lnd«  je  20, 
4er  ▼öllkomtneiie  «ri^ichte  ntcbt«  «iDinal  10. 
Dat  ZurSckbleiliefi  des  ▼ollkmiififiaiiei},  «nddat 
Vorschlagen  des  inodificirteti  Erfolgs  erklärt  sich 
aus  dem- Alter"  der  metMeo' RevaccidirteD.  Im 
günstigsten  llter  (von  15 -bis  bochstens  25  Jah- 
ren) erreicht  der  VoHkommatia  natüh  aiieo  mei- 
nen Beobäcfataog'en  20  Procent  und  anch  einige 
idarSber.  .  .    ^ .         . 

Bekaaotltcb  ist  ip  ^der  WA^mbergÜMbso 
und  in  der  Preafyhttbetf^Arniea  6et  den  jäkrlieh 
reyaccinirteft^'il^k^tilt^to  '4  bis  \  TollkointieDer 
und  regelinäfeiger'^Erfblg  %raielt  woiriteto.  Diefi 
nag  sich  erklärenans  der -SorglbU^  Biit»  wel- 
cher die  reraccinirteB  Soldaten  .in  den  en'tee 
BTag^B  aadi  geschebetfer  Imfliing  bebaodefrwsr- 
^  den^  indem  sie  Wahrend  diirselbeti  4eioeii  Dieiist 
thun  «ndin  jeder  Beziebnog  geschont  ond  beaot« 
aiclitigt  werden,  wiitirreod  unsere  Bäcieio  aad  ihr« 
Sinder'.naeb  aescbebener  Revao^io^lion  ihre  Ge» 
•chMfte  foetreibeb^^  /^ie  Wenn  nichis  gescbehea 
trare«  Der  um  ^  die  lletticefkiatfMF- iiberbavpt 
fans  'basooifdrs  iFit8Sei«e' Profmibr  Heini  (Si 
dessen  faistoritchJlirltiscbeDai^telltfiii^  derßok- 
tenseiicbe  eitc.  in  Wtfrl#tt1>ei^V  ttottgarr  1838. 
^ergL  Bibtiöthek  ^ler  jTfakt»  Beilk  fld.  LXXX. 

'  St«  i.  S«&)  Jat/nilt  trinigeti  and)6Vt»>A^raleii  der 
Aiisictit^  die  er  dan^baig^e  SedblicbtoogeD  ge- 
wonnen faat^  dafs  'bdi  «BrwwcbseneD  ^ie  lym- 
pbe  ron  ErwathseneU' eh^:4t(iifl»i  als  di^roo 
'Kindern.  Auch  ich  habe  iii  Weigbeim  sowohl, 
als  bei  meiqeBf  ffSheren  Revacciaatiönaii  ia 
Schwenningeo ,  Troffingeni   Tbuningen,   Thal« 

.'    beim  ^  theil Weise  Lymphe  aus  Revacdoatioos- 

Jnateln    TOa   Erwachsenen    sbr  'Rovatdaatioo 
snottf^  und  Rasollaft«  -  ^riuilleii  ^   die   ßämU 


:    -   9d   -' 

ErfckitiiiKett  iitehf  ^dsrspitecheii»  '  ITebiigeiii 
mafoibiebei  traturtich  mh  der  grSrdfe.n  VorsicU 
Teifahren  ifflfdetf/dafar  nicht  Lymphe  to&  ud« 
2icbt«b|^  inodifitirteD  Va^cipepusteln  iibertifageiii* 
werd«*  '  Wenn  ein^dlne^  Aer2te  dufchscboitlliclx 
60  Pvde^at'ynd  noch  iheh^  tblikomm^eo  Et« 
folg  b«i'R^tflcdo1r(#o  eflaogt  haben  wollen,  so 
haben'  sie  ^hn«  2Weifel  den  yöllkommenen  anfl. 
deoRtödtfl^f^iHeo  Erfolg  ciManimlfngewoTfeb.  '   ' 

Eine.i25)abrige  PrauV  die  in  der  Kindhflit 
die  Variola,  in  sehr  leichtem  Grade  Sberdtandeil 
iattej  ,|ielam  vacciDirt  Eioe  vollkommene  Impf«  ^ 
poftteY/  £!in  44  Jabre  alter -Maiin  in  Hoc^<*m« 
iningen,  der  als-  Kinj}  dif  Variola  in  höhend 
Grade  gehabt  hatte,  bel^im  Yaccinirt  3  xoodi&v 
drtie/Vaccinepüstelc«        '     .         ,.    ,  \    . 

Die  4  an  Variotoia  Erkraüklcni  in  VTmgJ^ 
beim.waren  in  de?  üindbeitnaccinttt  yßnäieoj 
bei  d»m  einen. Ittaoii  «ab  man.  käne  tÜaihen^ 
die  Sbrigeo  hatten  gnte  Narben.  DerJetsttf 
Kranke^  den  ich. genauer. )>eQbnchtete,.h^tle1)e« 
deniendea  Fieber  >  das  selbst  nacb^  ^em  Am^ 
brach  I  noch  in  geringem  GraJQ . .  anbtelt  Ußf^ 
AüSbrncb  erfolgte  in  Absatzen,  und  ftiuarst  am» 
Scrotom,  das  Exantheiti  war  äMrchans  ptistii««. 
los^  4'e  Pusteln  waren  theila  regelmäfug  tundl  ^ 
und  halbsphärisch  mit  einer  Delle  in  d^rMklej. 
tbeils^liatten  sie  keine  D«lle|  waren.. unregnl«! 
mäfsig  ecki§  n>  s«  w.     ,. 

Im  Juni  erkrankte  in  deija  eine  halbe  Stund« 
Ton  Hochemiiriiigen  entfernten  1800 Einwohnet  ' 
sablenden  0orfe  Thontngen  eine  39jähirige  Präa 
an  der  gewöhnlichsten  pustulosen  Form  def 
ITarioloiSy  sie  war  '  ganx  iibersSet  mit  Tiistelo^ 
kalter  aiich  nach  der  Eruption  einige  Tage  langt 
Fieber  j  wd  gab .  deb  eigenthlimllcbeii  Pocken? 

63 


/ 


/ 


Setinäfsige  .^6^$ta1t  i^t  Pustcflo  ,  4ifi  iatbrucbe 
•raejbeo  io  Absats^n^  uo4  dei?  »bgtkarat^Ver- 
Xanl  der  Krainkhcit  deutlich  .die  xarielolciucl» 
^Qroi>     Diese  f  rau.  t^ett^Ue  ii^  einem  Harne  Ib 
HochemmiDge.Dy  iß  welchem,  die  Pocken  hemcb- 
teo»  wenige   Tage  ^eirnacb  etf kränkle  sie.  Si« 
'  "^ar  nie  Taccinirt  j^ordeo,  indjBoi.  lae  sich  d«o 
Untersuchungen   über  ^en   Zustand  der  Ntrbea 
"von  der  Vapcine  und  den  joffentlichen  Impbo« 
^fen  imnief >'^ '(^tzi6h6n  wufste.    Sie  hatte aaa 
iie  Pocken  nie  gfehiibt,  und  ibfe  noch  Uhn^ 
lAutter    yersicbertV  ^Ite    ihre  übrigen.  Kw% 
iiefaen.  än.^er  Zahl,  haben  die  Pocken  stt|!ci- 
Aer  "Zeit  bekommen ,    nur   diese  Tochter  s»^ 
^ersicbont  geblieben ;  obgleich  sie  mit  deo  Krao- 
ken   susammeo  in  Einem  Bette   gelegen  ^t^^> 
'    OfamAIs  BaCte  sie    aUo'  gfar*  k^ine   ReeeptiTiä: 
^r-dae-  GoBfaginm'  Tariotosom^  und  ^etstse 
ta  Viel  l  daXs  die  Yarkiloid^n   sieh  entw icLc ^ 
fcndnCen* 

--  '  Äl»  diescfr  'Pockenfall  Torkamt  wam'A 
Tfit/ttingeri  beMts  alle  Kinder  bis  auf  secbi\^  • 
.  Meli  herdb  l^acdbirt:  Tor.  zwei  Jahren  war 
dort  -^fiber  sMbsbundert  Individuen  Ton  8-> 
Jabrciii  retaccinirt  Wo^dfen^  und  jelst  hqu- 
4ie  seither  herangewachsenen  Kinder  roaS'*- 
Jahreta  reryaecinirt  '  l^on  128  Kindera  itf*" 
Altiors  Uatte'  die  Revaccination 

ToUkommenen  Erfolg  bei  15 

^:      '..    modificirten      «^    >    ^«    30 

I  '  ..    .       unvollkommenen         -—  78 

keioeii  Erfolg  *—     5 

/  tfeder  in  Thunin^eo ,  noch  sonst  U^^" 

jfsm  Besiik  kam .  ein  wait^ray.  Fall  Ton  A^^ 


w  loi  ^ 


*     I 


irbf /'öbwiibl'^'ddr  Vterkebr  mft  I^cheamiogeit 
0t«fs  frei  V92it  utid  our^  da  die  Krankheit  schoa 
im  •  Erloschen   war;   eine  Wam^ng    yor   dem 
Vtfrkelir  xxfii  diesem   Orte  ton  unserem  Ober« 
amte'ergiog,   die  übrigeni  Dicht  befofgt  wurdel 
In   HocbemmiDgen  Selber  verkehrten   die'.  Ge-« 
•ondto  mit  den  Kranken  ungehindert.     Die  Ab* 
eperru0g  der  Häuser  nütst  nach  meiner^ auf  bin^r 
reichende    Erfatirung   gegründeten  Absicht   auf 
dem  'Lai|de    gar    nichts»      Man    wird  auf  alld 
"iVeise   betrogen,  anä'  nur -durch   die  strengste 
miKlärische  Absperrung    konnte  der  Zweck  er« 
reicht  werden.     Aber  auch  dfe  Absperrungi  die 
umgangen    werden    kanu,    ist   den.  Leuten    eia 
Gräuel  f  daher  zeigen  sie  ihre  Kranken  der  Be-« 
börde  und  dem  Arzte  nicht  an,  man  erhält  yon 
denselben  nur  durch.  List  Kenntnifj«,  pder  durdi 
-den  .Tod    der    Kranken,     So    bilden '  sich   In» 
fectionsheerde,  von  den  ea  man -gar  nichts  weifs^ 
und  die  Krankheit  greift  trotz  aller  Absperrung 
mehr  um  sich.     Die  Absperrung   ist  eine  gans 
.Terfehlte   Maafsregel.     Die  Pocken  können  nur 
auegerottet  Werden,  durch   die   Vaccination   int 
izartesten  Älter,  die  fortan  mit  der  grofsten  Sorg- 
falt zu  üben  ist,  und  ..durch  die  ReTaccination. 
Weit  entfernt,   die  Vaccination  gering  zu  ach« 
teo,  mochte  ich  die   Hochschatzung   derselben 
am  meisten  dadurch  an  den  Tag  gelegt  wissen, 
dafs  mnn   die   seit  Jenner  gemachten  Beobach- 
tungen aber  das  BefaUen werden  Yaccinirter  Ton 
Pocken,     und    über    den    erneuerten    Schutz, 
den     die    Reraccination    gewährt,    allgemeia 
sur  Yer  f oihtandigung  der  Jenner*schen  Entdek« 
iLung     benützte  9    ohne    Zweifel    der    grofstei» 
io  der    ganzen    Geschichte    der  Medizio,     Ich 
^viederbole,   was  ich   ia  jpeiner  froheren  Ab« 
bandloDg  mit  Tolbter  Ueberzeugung  aosgespro« 


ch«Oi  PItt  BttTaccioatioö  ift  das  oolliwttalV* 
Supplexneot  dev  Vaccioatipn,  und  wir  »ioddie« 
telbe  9b(»n  $owobl  der  Menkhbeit  alt  der  Ehrt 
iiod  dem  AodenkeD  Jtnn^ra  »cbiildig  Mocbid 
d^her  alle  Merzte  sich  rereioigeo ,  die  Res»* 
ruDgeo  ;bu  bitleo»  den.  VSlkern  die  Wohitn^ 
dea  Schutze»  Tor  den  Pocken  nicht  aar  halbz« 
'Xbeit  werden  su  lataen  durch  einmalige  Eio- 
iinpfun^  der  Kubpocken,  aondem  gaaidord 
«Ilgeneine  Anordnung  der.  WiederimptoBg^  "^ 
^er  ScbtttxpockenGon&rioalioa.    ; 


/ 


r 


—    103    — 


Kurze    Nachrichten 

«nd 

A  u'  s  z  ü  g  e. 


Uta  h^rrsdienäe  KratMieiUcofisUtuiion  in  Wim, 

(BrieOiebe  BüttbeaaiigeB«   Fortittzoiig.) , 


9|«i 


Wieo,  i.  B.  Decbr.  1838. 


sioe  seit  langer  Zeit  nnterbrocbenen  Mittheilunf  cd  aber 
-  die  bei  um  bemcbendeWitteinngt-  ondKrankbeiU-Coft- 
stitiition  bin  icbnon  to  frei,  beaCe  wieder  fortzufetxen.  — 
Der  Jfet  seichoete  neb  beoer  im  Allgemeinen  dorcb  milde 
beitere  Witterung  an«»  Nor  um  die  Mitte  def  Monats  bat« 
Um  wir  .einige  kühle  trübe  Tage,  in  der  zweiten  Halft« 
heftige  N,0.* Stürme,  mit  daraof  folgenden  heiteren  ond 
schwülen  Tagen*  Morgen  ond  Abende  Jedoch  noch  sehr 
kühl.  Der  höchste  Tbermomelerstand  in  der  8onne  wurde 
am  6ten  4-25*  R.  ond  am  30sten  -f  26*  R.  beobachte^ 
der  niedrigste  am  Uten  «1-4*  It  Das  Barometer  stief^ 
den  Iftten  aof  27'^  T"  F.  M.  and  erhielt  sieb  mit  gerin^ 
gnn  Scbwankongen  in  dieser  Habe  bis  zum  \iu^^  fiel  da 
auf  27''  3^'*  nad  blieb  wieder  so  bis  gegen  das  letzte 
Drittheil,  we  es  aef  27'' 6"'  stieg  oed  sidi  in  dieser  Höhe 
'  liemücb  gleicbßrmig  erhielt.  Catanrbose  Leide«  «erde« 
aebff  bSm6g  ie  dinrnn  Moartt  jrfirtntfHft,  eicht  viel  mU 


f 

f 


l«ner  worden  LeMen  der  fibrSsen  Hante  c;eidkca.  D« 

im  Laufe  dieser  Zeit  in  die  Bebandlung  koimn^iMieo  Ci- 

tarrliallieber  hatten  meist  Vieles ,   das  an  die  epidemiK^f 

Grippe  erinnerte,  waren   mit  krampHiaften  Hostenanfalie: 

verbunden ,   ond  tiinterliefsen  bei  oft  schleppender  Keuo- 

talescen«  grofs):  Muskulartch wache.    Häufig   wäret  csw 

r)iÖ9e  Augenentzündungen  mit  Fieber,  Jioch  Sfter  aber  ouc- 

Fieber  Gegenstand  der  ^bandlung.     Meist  waren  die a- 

tarrliöten   Fieber  mit  gastrisclien   Zufallen    gepaart,  v>* 

nicht  selten  war  selbst  eine  bHiöse  Compilcation  nii^«'* 

banden.     Der   Jahreszeit    g'emäfs    beobacbtete   man  a«:. 

Yernai  •  Wecli^elfieber »  qaotidianae  und  ttetianae,  mit'- 

ter  selbst  hrvatae  unter  der  Form  irgend  eines  örtiK " 

Leiden»,    besonders    der  Cephalalgie.      Der  Ab<loic!^^' 

Typbus  (unrichtig  so   benannt)  ward  sowohl  im  ^;i>^- 

als  in  der  Privatpraxis  seltener,  und  die  Torkoniaie>^ 

Fälle  waren  nicht  bösartig,  sond&m  zeugten  auch  too  - 

io  der  ganzen  Natur  regeren  Thätigkeit.     Unter  den  b"- 

zondungen  niofs  die  Oplithalmia  sowohl  catarrhnsa,  ab' 

catanhoso-scrofulosa  Yor  Allem  genannt  werden,  da»' 

nach   D  eberein  Stimmung   AHei*  sebr  häufig   Torkam.  «<^ 

kann  Ihnen  bei  dieser  Gelegenheit  nicht  unerwähnt  b*' 

dafs-  mir  das  Pulvis  alcoholis«  Calomel. ,    als   Kinstm  v 

ins  Auge,  in  diesen  Kntzöndungen  herrliche  Dienste  Ir^ 

indem  die  Heilung  witklich  viel  sct^neller  ala   ohnfS- 

selbe  erfolgt     Auber  den  Ophthabiiieen   waren  Ar^^ 

Pleoritides,  bei  Kindern  Aracbnitides  und  bei  Krwan>  ''- 

LeberentziJndungen     ziemlich     häufige     KrankhaiCs/or-^" 

nÜnder  hänfig  wurden  Pneumonieen  beobachtet    Vt.-^- 

len  gehörten  unter  den   Kxantbemen   zu  den  Öfters  tc  - 

achteten,  auch  Variolae  verae  waren  nicht  gar  selten,  e^  > 

•  wie  Krysipelata ,  Schon  yiet  seltener  hörte  man  von  V  »' 

lachfallen.     Kinder   litten  viel  an  Diarrhöen,  Krwacbct 

an  BIfitfl&ssen,  namentlich  an  Kpistazis,   ond  Fraoei  ;i 

Metrorrhagteen ;   einige    Falle   Ton   VernalscofiMit  ka*-' 

ebenfalls  in  Behandlung.    Chronische  Ausschläfrean*^  ^'^ 

besonders  aber  Krätze,  waren  sehr  häufig.    Öie  PL:*^*^ 

ker   bildeten  jedoch   wie  gewöhnlich    die  MebrsabI  s- 1 

chronischen  Kranken,    ihre  Sterblichkeit  wsr  in   d/^^ 

Monat  sehr  stark.  -^     Die   Witterung  im  Jmit'  war  >"  1 

Ulf  gleich  förmig.     In   den  ersten  Tagen  des  Monats  v-  ^ 

sanfte   milde  Friihlingsinft,  die  Tage  waren  heiler,  «' 

Gewitterregen   unterbrochen ,  in  der  zweiten  Woche  ^^ 

die  Temperatur  in  Folge  kShler  Landregen  und  S.0.->''* 

f  ne»  in  der  aweiten  HSUte  ward  et  wieder  ««»i  ^ 


i 


—  105    — 

irtlt  «irtige«  ünterbrecbungen  blieb  die  Ifftterniig:  j^lrftniltf 
det  Monate  heiter  und  milde*  Der  hdctiste  Barometer^ 
8Und  war  am  24sten  Jnni  27,750  Par.-  M.  0er  k|einH4 
werde  am  12teii  beobacbtet:  27^281  P.  M.  Der  mittlere 
Barometerstand  iai  also  27,492  Par.  M.  Deir  böch-i 
ate  ThermomeCerstand  im  Sedatten  war  am  228ten  Jtmi 
•4*  24,5d*  R/y  der  niedrigste  war  am'  lOtcn  d.  M. } 
«f  5^2|o  R.«  die  mittlere  Tempemtar  war  also  ^  l4,98rR.' 
Die  herraclienden  )Vinde  waren  W.  iMid  S  O. ,  beide  mit» 
felmSAilg.  fm  Laofe  dieses  Monats  wurde  auf  eine  sebr 
Auffallende  Weise  der  eatarrböse  Charakter  des  Yorigen  Mo- 
nats Ton  dem  gastrisch -adynaniiscben  verdrängt,  und  di^ 
aer  gewanA  wieder  die  Ob«rha«id.  Ks  kamen  meist  g»« 
striscfie  Fieber  mit  biliösem  Charakter  In  die  Behandlung 
und  diese  gingen  nicht  selten  in  Typbus  abdomvnalis  üben 
M'ie  gewöhnlich  auiserte^  diese  Constitution  auf  den  Ver-« 
lauf  aller  Krankheiten  einen  hörbat  ungiinstigen  KiHluft, 
man  mul'ste  daher  mit  antiph logistisch efi  Mitteln  in  Be- 
handlung der  KntznnduAgen  sehr  behut^a^n  seyn,  da  ein 
schnelles.  Sinken  der  Kräfte  immer  davon  die  Folge  war» 
In  der  ersten  Hälfte  des  Monats  kamen  eatarrböse  Zuifölley 
wie  auch  rheumatische  Leiden  nicht  viel  minder  häufig, 
•Is  im  vorigen  Monate  in  die  Behandlung  ,>  aber  iii  der 
zweiten  Hälfte  traf  4er  adynamiaehe  Genius  rein  hervor, 
und  alle  andere  Krftnkbeitsformeo  wonlen  nvn  seltener» 
Der  Verlauf  dieser  nervösen  Fieber  bot  nichts  Kigentbmiw 
liebes  dar,  er  war  wie  gewöhnlicli  höchst  schlep{N»nd,  ent-? 
schied  sich  nicht  durch  solenne  Crisen,  sondern  mehr  durch 
Lysen.  Sehr  häutig  trat  wahrend  der  Krankheit  wcifter 
Friesel  ein,  der  slch^iuch  bei  andern- entzindlichen  Krank- 
heiten manchmal  t^sigte.  Bei  einigen  kam.  auf  der  Brost 
die  Purpura  typhosa  cum  Vorschein.  In«  günstig  endenden ' 
Fällen  gingen  mit -dem  Stuhl  förmliche  membrmnöse  Flok- 
ken  ab.  Der  Puls  war  immer  bei  diesen  Kranken  leer 
und  kraftlos,  oft  kaum  zu  finden.  --^  Unter  den  KntaQn-» 
düngen  ^aren  Lungen-  und  Rippenfell- Entzündungen 
mit  ung&nttigen  Ausgängen  sebr  bänfig,  besonders  bei 
acroptiulösen  Kindern  ward  der  tJebergang  in  Tuberculose 
fast  immer  beobachtet.  Seltener  kamen  Kntiondongen  dnr 
Luftwege  vor,  und  die  vorkommenden  waren  nie  rein^ 
entweder  aphthöser  oder  membraaöser  Natur,  welche  letz« 
tere  pomptioation  vorzüglich  die  Anginen  der  Kinder  in 
diesem  Monate  so  hödist  gefährlich  machte«  Leber*  and 
Gedärm*  Kntzondangen  gehörten  tn  den  seltenen  Krank« 
Iraiteoi  wi»  nneii  di«  Wevbielfieberj  «aloba*  Mwobl'nto 


—    106     — 

I 

lertfiiMe  nie  auch  ^ootidiftMie  hMtaScBg  «uok   Dnr- 
rlwco   dagegen  gefaartea  ca  den  gewöhnlidialeii  Leiden, 
welche  DM  10  diesem  Meoate  in  die  Behandlung  käme»,  «e 
dnrftett  nicht  lange  foitdanern,  ohne  Kneheplbiig  detKrSfu 
and  batien  nicht  selten  den  Typhös  abdominalis  aar  Folge. 
Anderetseils  arteten  sie  nach  sehr  leichl  bei«  gegebeaerVer- 
antassong  and  in  pletborischen  lodifidaen  tn  entzinäicke 
Coiiken  und  Gedärm -Bntziindang  aoa.    Nächst  der  Loi- 
genenCaunflang  sind  mir  sowohl  als  meiiien  CoUegea  Coo- 
gestionen  gegen  den  Kopf  und  nach  dem  RGckennarke  ift 
diesem  Monate  öi'teFS  vorgekommen,   und   ich  hatte  anter 
d^n   vielen  an  Hydrocephaloe    acutaft   leidenden  KisdtrB 
noch  3  mit  Myelitis  acuta  zo  bebandeln  ,  von  deaes  iwd 
starben.    Wer  die  A'orortheile  ooVi  Dnwiasenbeit  wkmi 
armen  Leote  bei  Pflege  ihrer  kranken  Kinder  ans  Krti^ 
rang  kennt  >  nnd  taglich  mit  diesen  Ongeheoern  aa  iäa- 
%pfen  hat,  der  wird  die  grofse  Sterblichkeit  dnersdcl/i 
krankbeit  Wedef  in  dem  Genies,  noch  in  der  BebssiÜuaii 
aochen ,  da  sie  allaoleicbt  in  der  unwissenttiebea  MUs^- 
Inng  4e§  Kindes  von  Seite  der  Pflegenden  gefiiadea  Ver- 
den kann.   —     Gegen  Unde  des  Monaten  mag  die  ä 
druckende  Tagesbitae  Ursadlie  der  von  den  Aecstes  U- 
Obacbteten  Congestionen  nach  den  Langen,  dem  Hcna 
.  ond  dem 'Pfortader -Systeme  gewesen  aeyn^  in  Folget 
aen  Haemopto^,  Apistazis,  Cardlopalmas  nnd-Meti«^ 
^ieen  bei  Fraoen  ötters  vorkamen.    Endlich  mala  id^^ 
nebst  den,  nicht  selten  im  zweiten  Drittbei]  dea  M««m 
bbobaobtelen,   rheumatischen  i^ugen-*    und  Gelenk- K*;- 
sindnngen  Inehrcre  Arten   von  Kaantbemen  nennes,  » 
in:  diesem  Monate  eine  gröfsece  Frequenz  in  ihrem  Vm- 
kommen  zeigten.    Dies  waren  die  Masern  mit  groiser  Sa- 
gong  zu  metastatischen  f  arotiden,  Variolae  ond  Varicel^f« 
welche  erstere  schon  im  voiigen  Monat  öfters  nichtbar  *>- 
ren,    und  das.  Kryaipel   an  verschiedenen  Körpertberm 
bald  als  bullosnm  bald  als  siccum  auftretend.  «-*    lii^ 
den  chronischen  Krankheiten  ragte  die  Toberculose  >* 
Allen  hervor,  tubereulöse  Husten,.  Fbtliisen,  Aoszehn;- 
gen,  Baochdrosen,  Hautscroplieln  waren  ungeaiein  ba-i 
Bydrotboraz  wie  überhaupt  hydropiscbe  Leiden  weit  ^ 
teuer,    auch    die  Arthrttiker    klagten    nicht    viel,    d^' 
mehr  worden  wir  bei  Nerven  -  üebeln  noi  ärztliche  h 
gebeten,  da  besonders  Migraene,  Epilepaie,   hjstert»^' 
Krämpfe  und  der  Veltstaoz  bei  Kindern^  in  dicaen  7^ 
In  starken  Ksaceshationen  hervortraten«  ^Gegen  Bnde  ^ 
Jlenata  a tarbea  viele  neagebotae  Kinder  km  tmä  der  ^ 


,  ^ 


—    107    — 

bort.  .Tm  Gtiiyeii  w&reii  anter  den  1195  Ini' JM  fti  Wien 
Vetflorbeoeii»  82  Kindeir  uatti_Emem-J4ihn 

Der  Jtilt  wur  heuer  dureh  dieAMitnalieefi^  seiner  Wll« 
terang  aoftgeEeichnet*    Dia  enten  Tage  desselben  't^iter^ 
mit  brennender  Sonnenliitze  and  Wfftt-  and  Nordweei^ 
Starmen,  die>fetgenderi  Tage  sehr  «vei^nderlieh ,  ond  ge«^ 
gen  Endo,  wo. die  Hundstage  erwartet  worden ,  k^hlesi 
trUbeSy  regnichtes   ond  stqrmiacbes  Wetßr.     Der  höol>« 
ite   Barometerstand,  war  am  lltei»  JfuÜ  Q7',735'  P.  M.^ 
der  lUeinM»  Barometerstand  ant, bitten  27,297,  /ter  mitt» 
lere    274&3&;    die    8chwankongen    desselben     waren    im 
Vsrgleicii  zu   der  grellen   Ve^finderiichkeit  der  V^itterong 
fiberbaopt  nicht  sehr  bedeutend.    Der  hÖcliste  Thermeme» 
lerstand' im   Schatten   war  am   15ten  Juli  +2S;20^  R^ 
der  kleinste  am  28sCen  Juli  von  4-6^1*  R«,  die  mittler« 
Temperatur  ^  1&,76<'  R« ;  die  herrsdienden  Winde  waren 
W.'ond  N«W.,  welche  mgncbmal,  besonders  gegen  Kndg 
des  Monats,  als  *.  heftige  Siurme  wahi^enommen  wutden« 
Kben  so  anomal  wie  die  Wüterang,  war  aneb  die  Krank«' 
lieits- Constitution  diesei  Monate;  iOn«i  einer  der  gesan« 
desteoi  war  er  heoec.etn  Reif-  011^1  Zeitigungsmönd  von 
schweren    Krankheiten,   und   der   galtriseh-*adynamia<^e 
Clmrakte#  erreichte  in  ihm  seine  höchste  Ausdehnong,  der 
Art,  dafs  beinahe  alle  krankh«ten,  yeraBgUch  aber  Rnt«* 
tindangen  sola  onveckennbarSs  Gepräge  an  sieh  trafen« 
Gaatriscfaa  Leiden  von  veiachiedenero  Grade  und  den  yef» 
icbiedennten  Formen  kamen  an  die  Tagesordnung^  g»» 
itrisch  (im  weitem  Sinn  des  Wertet)  war  der  Charakter 
aller  vorkommenden  Krankheiten.    Auf  geringe  Gelegen«» 
beilsursaehen ,  oft  aber  auch  ohne  dieselben  entstand  eine 
Sjnocha  gastcica  mit  Ergrifibnaeya  des  KoplA  oder  der 
Brust,  und- diese  gihg  dann  nach  Vorsohiedenheit  der  Um- 
stände entweder  In   Hydrocephalos  aontua  (bei  Kindern) 
oder  in  Pneumonie,  oder  in  Enteritia  nnd  Gastroenteritis« 
oder  endlich,  was  am  allergewöhnlichsten  eintrat,  in  Tj« 
phus  abdominalis  ilber.    Durch  einen  2^sammenf|n(a  meh« 
rerer  ungünstiger  Umstände  iofserte  sich  die  Herrschaft' 
dieses  Char4ktors'am  meisten  in  einem  grofaen  Tbeiie  je-t 
ner  Vorstadt  *  wo  sieh  mein  Kinderbospital  befindet,  einn 
Vorstadt,  die  übrigens  aua  graden  breiten  Straften,  mit 
reinlieben.  WohnUinsern  besteht,  und  sehr  gefond  geiegen 
ift;    leb  habe  bei  dieser  idlgaaielpen  Verbreitong  einer  wo 
gaCKhrvoUon.  and  oontagldsan  Kf^inkbeit  anter  der  nrmen 
MtiMhnnUnMndi»  WohUbn^nln«  iUndvifiM»  «nvtr-« 


—    1(38    — 

li«|i  %mmi».  .k«  lanmi  rodilieht  GdtcmUt  t^ 
denn  es  gab  JiMwcbe  bemittelte  FanilieB,  dcfn'|ro£rt« 
TlieÜ  dem  Kinflatte  der  Epidemie  erlag,  «i  wo- 
ilurdi  die  Notb  «i(a  fiöcbate  Mie|(,  die  dun  bcAntead 
^urcb  Aefnabme  der  erkrankten  Kinder  im  8|iitil  criöcb- 
lert  wnrde.  €nter  den  Entvündimgen  waren  hw^' 
EnCzüoduQgea  heoig,  fest  eben  so  hSufif  Gedarai-Kit- 
»induoge«  rnid  Gaatreenteritis,  LeberentscondangeB  nidA 
selten,  Anginen  dtfgegen  selten.  Bei  KiBdera'behuptete 
der  UydfoeeVbatiis  eculus  den.  obersten  Bang,  er  enbtud 
|}ieils  ex  insofatione  in  den  betiseii  Tagen,  gewöhniidiili 
Folge  der  Dentititre  bei  tobercnlösen  snd  scrophoiöiei 
Ladern  (mir  allein  sind  29  Fälle  dieser  Art  yatpS^ 
leen).  Meiirere  Male  «nr  damit  Meningitis  medBlbe  sf 
fialis  verbanden.  Dieselbe  Ursacbe,  wddie  CoogcitioMi 
mum  Kopfe  begünstigte  find  dadarcb  die  bei  Kieden  bi» 
Jigen  b>dro«|j^alis«bea  Zdalie  bedingte  ,'dieaelbetfieaCR 
•oob  in  diepem  Monate  Congestionen  nach  der  Hiut,  ^ 
diircb  eckte  und'  ebroniacbe  Aesseblage  baofig  tnrift 
Aber  auch  in  dea,  Haetentzindangea  fialserts  neb  ^ 
Kinttuiii-sdes  berrscheaden  Cbarakters  sebr  aufiatteiul, « 
dals  selbst  die  reiestea  Sobnittweodea  i  gangraneidrtSi 
Bibtegebticbe  eiterten ,  eed  ich  im  Sfiltille  ein  Kiarf  ^• 
loten  bebe«  das  an:fironcbiopftettmoniaa^[fectaiiu(g|B!<' 
lidient  KdbJge  bebandclt,  an  der  acbnell  4o  Gangrän  «^ 
gebeadeji  VeMcatorstelle  aof .  dier  Bmat  trotz  alles  B^ 
hangen  gestorben  ist.  EiAe  kaom  bemerkbare  Stklkeii'^ 
Mmlclie  icb  mir  bei  der  Sectioa  dieses  ftindei  togeMT** 
koelete  mi^  ein  dreitägiges  Krankenlager.  Am  SteR"" 
6  Ubr  ward  das  Kind  seeirCy  am  3ien  hatte  ich  osgewi^l' 
lieb  viel  in  der  Mittagsbitae  xa  gehen,  am  4tep  waro^ 
Acbseldrüsea  achon  so  sebmerzhaft,  dals  idimicbiM^ 
mehr  äui'ser  dem  Bette  erhalten  konnte.  Dreimalige  App 
caliun  ^on  8  Btategeln  längs  des  Verlaofii  der  L;aipb£e^> 
Ifeldier  d^rcb  eioee  rothen  Streifen  beaeicfanet  war,  ^ 
Umschläge  ond  Laxantia  halfen  gottlob  scbseller,  tk  k» 
erwartei  hatte.  —  Unter  den  specifiscbea  Hautentziis^<"t<! 
mit  chroniiChem  Veriaule  war  Kcätie»  Bledtles,  an<i  ^ 
Kindern  der  Stropkolos  coniertus  -als  ZahnaaudibgJ* 
Läutigsten,  aec^  Tinea  capitis  und  CrosU  laetea  «<ini« 
oit  beobaobtety  Sodamina  nnd  Apbthae  ia  grolsec  M| 
Unter  den  fisantbemen  waren  MorbiUen  oad  Varic«! 
diebäufigstea,  Variobe  natosalcs«  MilUoi^  aad  Sear^ 
tinä.raicbt  setten,  voa  fstateirem  verlief  'ö&  ^^^ 
tlaiyatiidlga^  ao  jniUe^  daiftfBaa  fdriodit  waTy  ^'^ 


^    löO  — 

flidicar  fof'  irgebd  ei^e  isirfSIfge  Bint^niptton  fmziifl«i1keit| 
ms   iah  so  mehr  bet>Nfe1itir%t«n  der  Fall  war.  -HSofi^ 
ibifte  auf  <^ieae  »mtlcle'  P«mi  Hydropa«  ahf  Folge  ge$tÖrfer 
Desquamation.  ^^  -  DiePnietiineiiieeii  gWigen  aehr  schnell 
in  *Hepatiiationr  imd  bm  forhandetier  Dia(>08itinfi  in  acuta 
Tdbercnloa'e  &bet.     Wie  '>  leiciit  *  es  "maacbe  Hö^öopatbed 
mit  PaeiifDonieeit'nebinen,  Rabe  ich 'leider  in  diesem  Mo-^ 
iiate'«rfalireiil    pfnter  den  27  Broncbitf-  und  Plenropitea^ 
mbnleen.y  welche  ttiirtlm  Joii  vorkamen,  war  einß,'Wd 
ich  «lüg  ttnfs  Land  gerufen*  wnifde.     Der  besorgte  Vate^ 
bolleini«!) 'selbatV  seiner  Erzatilnng  näcb  erl(aiiMte*'icli  ao4 
gleicb  das  Leideii.    Das  Kind  war  bisher- von  efitem  Ho- 
möopathen bebartrlelt  worden^  ipit^crintmfbedeutendeti  f^ron-« 
cfaialcaCarrh  ^erlattbt^  «rden    Kltelfi  das  Kind  äu£i^- Land 
ta  briageo^  dort  entwickelte  ?!iich  unter  den  fingöns€l|[^ii 
Eittflässen ,  die  bei  einem  Wobnangswecbsel  onvernieidticfr 
lind,  die  PneomoniOi  ^  kam^i  erklfirt«  das  Üobel  ftir  un-^ 
bttdeatthd^  versprach  in  einigen  Tagen  wrederzb*  kom-^ 
meii>  sollte  bis  dabin  etwas  zostofsen*,   so  möchten  sie 
dem  "Kinde  niir  von  den  aoHickgetasseneii  S^eüftS^lcheii 
einig«' -geben.     Dies  > geschah,  iber  verg^eWs.     Ahl  Ithf 
i(am;'war  keine  ^Rettang  mehr  mögiich.  -^    IniLmfedtif^ 
aes  Monats  kamen  mir-  fnKi  ■  A ndem-  Glidarm  -*  KntEÜndon-* 
gen  von  acutestem  Vedaofever,  wo' bei  nicbf  geh^%eitf 
Regimen  von  Seite  der  Kranken  schneit  *6atl^rdli"eintraci' 
Diarrhoen,  warett  ungemein:* liiofig,  vtrnärhiSfsigtMtrielKM 
sie  manchmal  in  Rnhren  und  oft  in  sporadische  Cholera 
MS*   1>er>Abdömiiiall9pbii8i  b«srsebU  sbwohtim-  a1f(f^ei-* 
iMsSpitale,  alsihi  dietim  Vorstadtbefiske  Mhr  iiCafk;"tfl 
den  obrigen  Stadttbetten-wnrd«  er  selten«  gesehen:'  "Dw 
Alaon  bewSbrte  sieh  talt  ein  «einK  gchStzbares  Mittel  Iff 
dfieser  Krankheit^  machte  fedocA  wo  Kitchöpfung deii^KriAt^ 
und  ein   Statos  f  atHdos  zagreich  vorbanden  waren*,  den 
Mosebat» .  Campher  bnd  ander«  fr&her '  bereite  iSf)>rob(tf 
Mittel  nicht  entbebrlidr.  .  Pamtitides  «kamen  nicht  leltefi 
in  der   Reconvalescenz  hinzny   nnd  machten  diese  nocK 
■ebleppender.     Die  Poerpefalfiebef'  veriiefeii  im  Jati  sehiF 
toaKgnöa,  es  kamen  welebe  vor^  die  in  SO*^tonden  mit 
dem  Tode  endigten*  -^ie  cbroinischeB  Krankheiten  ver^ 
■dblimmerten  sieb  *eben&ilU  wider  Erwdrten  sehr  oft)  oben-' 
en  stand  die  Tabercnlase  and  Skrophehmcbt  bei  Kindern* 
Die  Tabes  ieropünlosa  derselben  "matfiite  in  diesem  Mo-' 
Bäte  rei&ende  Fortschritte ,  Ophthelaitee  seropb*  ond-rba« 
«bitische  Lmdea  aller  Art  In  frolser  Menge.    Biie  Metar 
•Casit  ierapholosa  aoii  «ftnkedwetfc  iMnadr* mi  Biäui^ 


*    110    ~ 

baf ;  oAm  ahm  mdnK'  bekM>te  ürsMbe,  ih  cii  ^d- 

^UingM  ÜaropbelteHl«   (rat  «iralkh  bei  CMem  HjUrifci 
Kaaben  Libnang  def  Uinri«  noil  Fiftotäm.     DnKnnk« 
i*(  Mcb   ÜBBter  41«   neiner  Betiandtung   nnil  bu  neb  co   , 
■icbU  gebcMctt.     Haller  lodtTHtef    uimI   die    Addhcidi- 
ODsUe   tdiieriea  eiaige   Zot  «u  za  leiilea ,   •Hehl  wriK 
FrtoA«  yiäiute  nicbt  lange.     Mit  eintrKtewl«r  ranW  Hh- 
tarOBg  bat  wieder  alle  Benegiing  der  UxtremkiteB  tnkf 
bort.  —'Kineo  traurigea Heteglör  deoÜiiflola  iMcdentrük- 
kMder  GemulliMSekle  der   Mntter   wäbnend  de*  SAnif 
|Michaft;Had  det  Slilleni  aub    Rind  babe  icb 'ia  dicm 
Monate  erbaltea.    Die  Matter  nacb  als  Hädrbea  bd  riti 
Ebern  kbrnd,  watde- *oa    dieaen  ibres  Fehltrittea  «•c-^ 
aaf  Jede  WfliM  eekrinkt  ond  pemiübandelt.     DaasarMcii 
komaiende  kräftig  «Maeheiide  Kiod   ist  aber  bit  jetil,  a    . 
4ten  Jtbre  nindich^  blöde  aiMl  fcelahrat  auf  allea  rief  Ki-    \ 
iMiniläten.  Jede  Kaaatbilfe  iil  biiher  rergebena.  —  Ni<U 
dar  TubercdkiM   hiat  der  Hydrotborai  am  binfigitn  lu. 
Bmslwaaaetaücbli^B  erfcnntien  aebr  lafalrei^  aod  Mut«!    i 
•ft.     Auob  die  am  Scütbu  ateri  iMdeadea  Fraoaa  aiii- 
teo  ia  dieiea  MontUe  nel  ertragen,   ipaataae  Sfetrantt' 
giean   wurden  ibns«   ^  gefabiliti,  alcbt  aellcn  tüliic. 
Plötiliebe  Todeafille  ilardi  Apoplexie  kamen  ebeaWb  ii- 
Im  ob  im  «arigen^Moaate  ler.     Die  Mortalität  ateUui-«    i 
'   bi  jiMeai   Monate,  nagamliger  ali   im  Torigen,    ob|;l«     | 
aa  T»AM'*al)fiUHftiMiUc  MdM  Tide  «ulioii.  | 


/ 


•aaat   werdea.     Der  Um«  Vom 

feblte  'iba  beinahe  gMta.  Na(  k  den  letifea  Tage*  viin 
•icba  bauem  xn  weiten.  Der  tieebtle  ^arometer' Siwl 
ward  «n  llten'AvgDit  baobwAtet  37.698  P.M.,  der  m^ 
drigite  geborte  dem  22itea  Augoit:  37,219,  der  wäKt-m 
37,516,  die.: Blroaislef-'ScbwaiikiMgen  waren  liewi^a 
Mark;  den  ^ör>teq  Tbailboaieter.Sbed  battea  wir» 
l^ten  von  +30,81*  II..I  den  bleiaiten  am  3tale*  >h 
•!|-7,43<'R.T  nittlent'Temperalar  +  U.44*  R.,  Taoirini 
Ux*e«h4(il  war  alark,  Regea  in  Strumen  bei  Wot-,  N.*. 
UiiU  S.  W.-Windrff.  —  Bei  gBstriacb<ad]iaaDiiai^  O 
<la«erte  nod)  -im  Laaie  dieaea  Moaat*  tort,  dri 
di«.  BrknnlmagW  «eltener  snd  lein  Kiaiafi  ■ 
.tinelimeB,  beeonden  gegea  Bsda  de«  Monats,  wo  * 
■ebr  güiiliicr.  1' 


—  111  ^ 


Constitiitiba  Ah  n  «■ArieMil 
begauuu  ¥mt  aUg^neiii  beobachtete  itt«a  »  der  ersten 
BiUte  des  Monats  Mattigkeit,  Abspäniiaiig.  Gemuthsver* 
Btinamageiiy  Ma^endrecken ,  ^ro(se  Ndlgong  «um  Erbre- 
che« and  leeren  weicbeQ  Pols,  Oeber  diese  Zuialle  klag- 
tea  tiefe  Menscboii,  die  übrigens  nitht  ^rank  waren.  Bei'' 
manchen  steigerte  sich  dieses* Kr^tffefiseyn  des  Gemein^ 
xvr  ICninkheity  die  ebne  einen*  bestimmten  Cha« 


rakter  an  sich  zo  tragen ,   mit  nSchtlicbfer  Unruhe,  Kopf^ 
aduaerzeä,  Appetit-  und  Kraftlosigkeit,  Platulens^  Kei**' 
gaog  zu  Brechen  and  zu  fiSssigen  Stühlen  bei  kaum  merk- 
lich bescbleanigtem   Pulse  anftrat,*  8  bis  14  Tage  unter 
^aer  mehr  passiven  Behandlung  andauerte   und  ohne  tfi^ 
tische  Ausscheidungen  im  Urin  aülliörte*     Die  Typhi  ab- 
idonunates  kamen   seltener  vor,  ihr*  Vertauf  war  gutartig, 
-durch  Öfteren  Hintutritt  des  wetfsen  Fnesels  ausgezeich- 
net    Oefters  aU  im  vorigen  Monate  irard  der  Typhus 
pneumonious  beobachtet,  und  aiich   ursprüngliche  Pneu«* 
monieen  ndgten  ^eren   nii   22  vorgekommen)    sehr  ia 
«dynamischen  Zustand  überzugehen'.    Pleuritis  und  Bron<^ 
«hitis  wdten  hiufig6r  als  im 'Juli,  erstere  besonders  oft  bei 
Morbillen,  pleuritisches  Exsudat  blieb  bei  dieser  Ooraplicaiion 
aette»  aus.    Der  tlydrocephalus  (26  im  Laufe  dieses  Monats 
"Wn  mir  bebandelt)  gehörte  ebenfalls  zu  den  sehrhauligeii 
ibankfieiten;  es'  War  auftatlend,  dafs  bei  aHen   Vomitot 
consensnalis  vorhanden  war,  MyeUtirwnrde  selten  l^eobacbtetk 
Viel  öfter  als  im  Juli  kamen  sowohl  bei  Erwachsenen,  wia 
bei  fündern  Anginae  tonaillares^  .laryngese  und  tracbealea 
noKy  bei  letzteren  trat  letztere  gewöhnlich  als  membrana- 
cea  auf.    Enteritis  war  selten ,  wie  auch  Hepatitis ,  aber 
Obren--  und  Hoden -Entzünd$|ngen  kaipen  aoltallend  meb* 
rere  in  die  Behandlung,   letztere  entwickelt^  sich  vorzüg- 
lich auf  geringe .  GelegenheitstirsacBeii   kei  jenen  ,  die  an 
Yaricösea  Ausdehnungen   dies«  •  Theile  litten.  >  Unter  den 
■Exanthemen    begann   der  Seharlach   ha'qfiger  zu   werden, 
ihm  zunächst  kamen' Varicellen .  Variolae   naturales  dage- 
gen seltener,  Morbillen^oft.    Die  Vacoiife  verlief  unregel« 
mafsig,  statt  am  8ten  und  9ipn   erreichte  die  Pustel  oft 
erst  am  Uten  und  12ten  ihre  Reife,  und  blieb  oft  bei  al- 
ler Sorg&lt  .aas*    linier  xlen  chronischen  Ausseblägen  war 
die  Kratze  aai  Irequedtesten ,  ^i  Kindern  Aphtbae,-  Btb<* 
macaitaf,'  nitontcr  selbst;  die  B&Hgna«    Sehr  hünfig  beol^ 
achtete  .-man    aetastatische  Abscessa   i^li  Falga  -anderar 
Kiaakhaiteat  nnd  oft  ohna  aine  varaoagegangeae  «Krank« 
l«it  JPtfurfwIft.   lcbalntthnBir»Mn'MdiMpifiKl0fM« 


} 


/ 


Ikeily'Vtt  Tcm^  FlUWpoQlDsiff.  die  Rede  ist,  tot  ciee  «t«- 
fbiimlicbeWifkiMii^  des  BmpL  Meaerin.  fortior.  Mbei kui 
stt  macbee.  Diese»  Zugpflaster  liebe  icb  in  dknu  J&^ 
Öfters  angewendet 9  und  w^  icb  das  erste  Mal  ßrsußt'i^ 
hielt,  fiel  mir  das  aweite  und  dritte  Mal  doeb  asf,  näm- 
lich, dafsnichi  Halten  (jedocb  keineswegs  immer)  auf  <i<«- 
Jen  Hautrma  in  der  Umgebung  der  damit  gereizte  SteTi! 
iaebrere  Furunkeln  entsteben-  Ich  habe  dieses  vor  14  Ti- 
gen  an  mir  selbst  erfahren,  gegen  einen  fixen  Sehnen  s 
linken  Acromial -^Gelenke  des  Scitlu&selbeins  legte  kb  si: 
ein  kleines  Vesicans  ena  Mezer.  auf,  aacli  eiaigesTa;^ 
l>ekam  ich  auf  dem  Humerus  aod  den  andern  Ts|  in  >i  f 
Gegend  dct  Insertion  des  DeltoideMs  einetn  Furuok.-. 
Beide  incommorli/tep.  n^jch  ungeoiein,  Tergingea  jttii« 
beim  mebrit'ündtgen  Gebrauch  von  Cataplasnien  umI  e,v9 
Kmpl.  diadiyl.  romposit,  auiser  der  Zeit  derCataplsiineo.' 
Unter  den  chroqjsrhen .  Krankheiten  vac  die  Tubercu!"« 
die  allerhäufigste »  Diarrboeae  und  Dyseaieriae  war»»' 
gälilreirb ,  bei  Madchen  kam  die  Cbloroae  und  bei  Xr- 
d.ern  Rclampsie  in  grofser  Menge. vor.«  und  die  Ne:^^ 
borneo  kamen  mit  auffallender  Ltebensschwache  va  ^^'^ 
Gegen  Ende  des  Monats,  wq  der  gastrisch •  ad jaifflui^' 
Genius  zn  erloschen  begafin,  traten  Wechaeltieber  ua>ia- 
tarrl)Öse  (meiden  wieder  in  den  Vorgrund,  und  die  ciirvi.- 
^cben  franken ,  namentlich  die  TatMcpuiosoa  uad  Scrr 
j^bolosmi  fiogca  an  sich  zu  bessern* 


Dr.    Günther^ 

•  '■    .  MMsimärath  mu  KiOn* 


Bei  den  ao  nrcfscbiedenen  Ursachen,  welche  ^'^ 
MftMerjsen  Tecanlassen^  —  unter  allen  SebmeraenTielit^' 
die  heftigsten ,  wenn  sie  einen  hoben  Grad  erreicht «' 
J  ben^  «^  ist  es  nicht  aelten  ach  wer,  die  tetribltdke  auli<^* 
den,  die  Odontalgia  iaflammatoria,  cariosa,  nerross,  t^ 
SM^P^^^P^^tt  ioma^  jlre^f  la  acbtidin,  ud  dis^ 


--  ita  — 

foWMidie  Mittel  ser  Lind^iig  diendb«!^  aofiEnsoebeiH 
daher  man  so  enpirischeB  Mitteln  biofig  sane  Zt^fluebt 
■a  ndbmen  ^oithifct  ist»  #osti  ali'  4lls  >brxfi8lMnteti"(lad 

die  3Wf.  Ofnii  fj^tethri,  XinfftberU  etc.  geboren. 

Dnrcb  mdne  «eitherigen  diesfallsigen  sorfffaltigen  Be* 
obaoBtnngeil  bat  dcb  indefr  mir  eiwicseti,  «tefs  Mt^fü* 
achnng'  ron  gleichet  Theilen  Twctan  Myrrbae  tind*Lrafiet 
Mjnbae^  tnter  dem  Namen  THuilohi  an^od^tillgiea  (Güi^ 
Iheri)  gebnuicbt,  aüe  andeoi  aa  Wirktatekbit  fibbrtttto 
«Hid  daft  «olcha  «eltea^  die  Zabasofameiren • 'mögen  Voir 
vctuwr  Uiatehe  berühren,  ton  welober  aie  tmm^rSrolleni^ 
ibfea  Zwedc  ?erföfait)  nnd  meistenii  die  Scfamehsen  danertitf 
^nt,  dügegen  alle  jene  angeflibTten  andern  *  Mittel  -  die-» 
aea  Mr.  mbrnentan  bewir|»n ,  und •  iMbit  oftv^tfehren;* 
Die  Qfita  VeiPanlatrang  an  dieser  AnwendiritgsaH  dei>  Mj^^ 
rA#  l^bimir  diirleebaebtung  .einet  Arates, '  dessen  Nitia^ 
Jaii  in  seinen  Mecepten  «tid  Kwpäriep  ierwahntt  der  sich- 
Kiersä  denMimrlientinotär  nnYerinisobt  bedfänte  *)>  'dia* 
adtt^  meiner  Beobaclitangaatbige)  öfters  etwas  an  sebarl 
iatf  dalier  >icb  derselben  den  iHtfmr  M^hai  tn  ^Mt^enr 
J%eiU»  balmisobe.  Mit  dieser  Mtsebnng  angtmebtetd 
BaomwoUey  anf  den  scbmerabaftan  Zabn.  «det  bei'Carleii»' 
ki'db  Oeftmagfdas  ZabDs  gelegti- stillt  den  flcbmortf'bald^ 
naid  «eistens  'ist  sobon^das  blofse  Befettobtefc  dite  2aHn*-' 
fleiscbes  .mit  ^eiaelben  aar  Sdllnng  iler  Sohfmerzen  bfn« 
celdiend».  da«  :abidann  mehrere  ,Tkiga-  bliMöltb  toa  ''Zatt; 
SB  Zeit  wiaderholt  werden  mnls',  «nd  selbst  danli«  '%eafl: 
die  6fili|aaiaen  aiebt  wfedevkebnNL,  ist  «oMtfea  Mn  i^br- 
taafHichflB.  MittalriQV  CoDserffftiifg  fM  Ztfta»  nad  den* 

SbdwflelBdias«  ^  '•' '  «      '  '  "*"■ ' 

,     »     ."    .  '.  »     «1»  »I  /  I         I'.        .  / 

*)  AuiMrd«m  6»t$  di««e  .^inkJ^Pr  aacti  |eh$  Mb,  .bftb]initifib| 
'•'  be»  Getehnmren   des   ^aft^iflei'ichet  tnft  KntzM  «Agowkain 

mdben  iiii4b  tehoA  früh^^  elnp^ 
•19   a«t  B^ft  tfet  VefgcvoiMi' 


^  «ta.  «i«u  ä"X«?.>^'^'«^«'>(fi.f'^  ** 


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«Ml  ICftmidiäleti.betnMbtol. 


U|igead)iet  die  Fibrtna  etwa  nnr  den  tuKitdiU 
Thal  der  nghe^  Bi^lawinieile  ^ea  Blate  aiMancht.  v 
g1aat>te  Mag^f^  AvAi  (wie  ;wir  «Hes  aas  der  acnei  A-! 

Sbe  seiner  Xenons  s^r  to  pb^aom^ws  de  law.  Pr. 
37I.T.  Ul.^.sehen),  d^?*ie  bei  Krseegung  wiiKnni 
haiCeiieipQ  groCse  poUe  spiele.  .  »Wean  maa;'  «?tt: 
^  qai^ntitstive  Verhältalls  dieses  Stolfes;'  (elwadard  !>• 
jectionen  wii  Wa^sgr  {io:  41^  Geföfeo  feines  leheaden  Ir- 
res. Re(0  y^rinindertv  ed^c  seijne  GennnbaiJkeit  k- 
,^I(eagefiäeii  .^ulbät  t  «0  ^eaisteben.  sogteicb :  StodoBf  . 
y^Blotamlaufs  in  ^w  GavUlargefaiseii,  EitBSYiist,  !>- 
,^chwiUangeo  uad  t[i«Qradonen  <  karz  sdfefte  oipn!> 
„Veirändeningen,    vie   wir   sie    bei   bösartigen  (ji;^  * 
„Fiebern ,  bes^Midera   im  Darmkanal  findea."  —  ^  ' 
maa  Üerpa<^  4ie,  Veraundecong  des  Fibriaegehstes  '^ 
Bkilqi.  ^    die   alleinige  <>ltrsacl)e    des.  Abdoiiiiulty' 
fiad  dar  In^stinalgesobwi^re  toseben,  86   moistefl  i'-^ 
gerade   bei  .Scorbat ,  . CUorose   amd  naeh  itaAf^^- 
^^bist  aiB  häufigste»,  vorkommen.     Dies  ist  slia  r^ 
di^r  P&U«^  Uebardiefs  wararsar.  oicbt.aaiiiaebeB^n'w" 
der\MaBgel'ffi,{Fihna4.0icü  b«KBi  Abdoniaaltypbas  i^r 
iÄ  ,4i9r  S^blei^haut  itdea  PlMraikaaaXs  aRMii  kiad  «^^ 
io)ltp;  da  do4^  A^f^'O^gana»  »a.  djeaea  Bfcit  gdüs^  "* 
iljimßm^Jfi^ni^  tk^  so.wmllLalKcirti.'wetideBmiBKii'' 
Obne  dea  groCsep  Verdiensten  Mi^endWa  zo  aibetm* 
zo  wollen  >  müssen  wir  diese  Ansicht  doch  forsehr' 
tektg  halten/  Versnclie  tin  lebenden '  Thierea  mA  ^' 
ein  wichtiges  MUteL.SQr  Bereichemng  nnserer  i)b>s»> - 
adian  and  pathologiiseben  Kfsnatifisse :  aber  am  ib»:' 
t¥ik  datf  ihaii  niöht  hoffen^  ^s  Wesaa  und  diefisls:^ 
irgend  'einer  Krankheit  erschtieisen  za  könaea,  riei:^ 
bleibt  dne  Torartheilsfreici  Beobacbtong  des  binkes  L- 
baas,  madk  afieii  semen  Rigb^iai^fe»  Jan ,  die  allw- 
tarsieganda  Qoelle ,  aus  weleber  wir  lu  sobopfei  ^^' 
(Mitteilt  f6m  M^.  Rath  Dr.  JBasw.) 


—    115    — 

4. 


UitgetheOl 


HoMt   Heeeaifter. 
üetedie  Wittenag  VflTwei«»  vir  «tfdfete^ilS^TbisL 


Brirwte  gdbolell^  445  Kmbea» 

#19  Madcfae% 

864  Kinder. 

Bs  ilMbcli:    177  männliclieiiy 

149  winbUchen   Gegdifecte  6ler, 
oiiJ  809  Kinder  antar  10  Mii«ih 

635  Peisoiiea* 

Mehr  teboreii  ai29. 

Im  D^oMDber  des  vetsangenai  hiam  wnide» 
geboica:    560  Knaben, 
'  >40Mgddien> 

900  Kinder. 

,      Bs^&rbi^x    151  ininnlicbeir, 

^  '      .* ,    .       117  weibüobcn  GeMhleiAti  ubeiw 
jind  fe02  Kinder  unter  10  Jahren.    * 

470  PcrwneB. 
,  Mehr  eebormi :  239. 

Im  Terhaltni£i  sam  Ifonnt  Deoemfaer  dee  ▼«dgeniahree» 
wurde«  155  mehr  gebogen,  nad  atarbea  weniger  165« 


H  2 


—  ite  - 

Dcv  (MtriMli-rfaeanMäMfe«  CbmUerdccKnAbiin 

Wtf  in  Wriaaf  ät%  Monats  der  hemdiende;  «dM  glsk 
hti  der  MnEetretencB  kalUn  Witterung  ia  der  Mitte  de 
MoB>(*  ■id'  *i>^  *i^  entiünitltclie  KuBthäln  idpn, 
Awoplacwea  wiuden  giehrere  beotnctitet.  ToataiteiAir 
•dUagen  zeigten  *icb  Maiem ;  inlCTBarreit  locli  Sdurid 
*  "    '    "  n  den  Pocken  itirten  6  IndifUB«,  *- 

im  Gmicr  WM  diB  ZiU  to 


alta    Kranhhtifn. 


Erw«di- 

«-'• 

J 

Krankheiten. 

1 

i 
1 

1 

j 

An  EntkrifloBg  Allen  weg». 
Ab  üchwiidie  Elia  niicti  declr 
Uunli"  und  ladt  seHprM 
An  ^WH^u,  Zahneii/      . 

4S.ÄÄ   -.  -. 

Ab  Stick  huittn. 

i:te.s-l"-.  •.  : 

-• 

"i 

10 
16 

) 

;l 

KraiUcite^ 


i  'Hl 

IT  Im  Jim  Jhii 


_J 


^    118    " 


■nMM« 


Inhalt 

des  sieben  ond  achtzigsteaBandeii 


B  ri  t  e  ■    S  I  li  0  fc« 

L  Die  Physiologie  des  Kr^slanfei  Tonag 6cb  a»  ^ 
KeafttniA  des  Ganges  der  HenlvaiiliheUen  gewef 
nen  und  diese  erlSoternd«  nebst  einer  Cstcni- 
cbung  der  Tlwtigkeit  der  Bewegnngsorgaae  iber- 
hanpt    Von  Dr*  L.  Krejfsig  zu  Dresden,       •    ' 

n*  üeber  den  eoropaiscben  Gesundheitszastand  v 
enropaisdie  Krankheiten.  Ein  Fragment  Ttf 
Medicinairathe  Dr*  Beyfefder  in  Si^inaringea.     «^ 

HL  Nachrichten  neuester  Beobachter  nter  die  Pi^ 
Anszogsweise   nach   dem  von  Herrn   Hr,  Bi^ 
herausgegebenen  Jonrnal  „la  Peate"  bearb^  ^  . 
Dr.  Fetter  In  Berlin.    (Fortsetzong).        •     ' 

nr.  Rin  Beitrag  zn  den  Siniiestaaschungen«  Ton  Pi> 
Flei»dimmm  yau  zn  Erlangen»  •       •     •    * 

y.  I^orze  Nachrichten  nnd  Auszüge. 

1.  Neunzehnter  Jahresbericht  des  tentscbea  irv* 
eben  Vereins  zu  St.  Petersbnrg  vom  21«  Jas.  1^ 
bi9  zum  21.  Januar  1838.  MitgetbeUt  vom  fi0i"  . 
Dr.  Seidlüs  daselbst.      .        ;        •        •      V 

2.  Ueber  die  Scbaafpockt  als  Surrogat  der  Kubpode 
beim  Impfen     Vom  Dr.  ivanovi€$  zu  P«^^  . 

8.  Vergiftung  dordi  griine  Bilsenkraut -Blatter,  aij- 
getheiU    vom   Dr.    Wayner,    Kreisjdijsiksi  »^ 
Scblieben.        •        •        •        •        •        '.iJu 

4'.  ßeohacbtong  eines  Falles,  wo  dn  Bioleg« d^ 
Trinken  verschlnckt  wurde,  in  dicLoftrötoeb* 
und  46  Tage  später,  durch  die  BcoBcbotDBRt  ^ 


.        —    119    -.  \ .  . 

Seite 
gliKMiobeai  Krfolg«  ^ikiM  mntiß^   V4Hi;itf.  4. .? 
VUtdyAjtfih^  der  Irainötisodefi  Armee  in  Afrika.  125 
**   6.  Laryngismos  3iridul9s.  (Asthma  8|«asticufii)w    Ue- 
V     Qt4Mlitet  voio  Dr.  Jiitrgefa,    ••      •  *.i29 

6.  Monatlicher  ßerirJU  üher  den  Gesnnilü^tszastand, 
Geburten  0QdVr^dea6U&  yoq  perÜn*    Nebst  der 
Witterungstabeile.  'Monat  Jnli'.  '  '        .        ,        129 
Inhalt  der^falMCbek  dar  ^rakt  BeifkdKde,  Jnli.1838.  /Isa 
••  ,      :    '       '       .1         -  .  -  '  ■ 

^  Z.W  ei  t  e  s    8,t  ü  c  k. 

I.  Dia  Physiologie  des  Kreislanfes  Torsrigiicli  aaa  der 

Kenntnifs  des  Gangea  tderHiHtkraiikheitea  gewoifr 
nea  and  diase  erlanternd,  nebst  einer  Onlersncbong    . 
der  Thatigkeit   der  Bewegangsorgsne  überhaupC 
Von  Hr.  L.  Kreysig.    (Fortsetzung.)      .  .       ^.3 

II.  Dami-IniaginatioB  und  Abgang  elner2'i  Zoll  laa-^  .Y! 
gen  DarmsegmenU. .   Beobaditet   und  mit^edieiU.' 
von  Dr.  Vogel  zu  Riedlingen  in  Wortemberg.     -    '.49 

III.  Das  Yanilrin ,  seine  Bereitung;  Aawendung.  Wir-  .  l 
:<   kung  und  Heilkräfte.  Dargestellt  TOn  Dr«  E6el  au 

Granharg  im  Grafsbaraogthum  fiessab.     .    *   .       #0 

IV.  Bimge.  kritische  Bcmarkungea  aber  GaUVPbre*. 

•    -nologie.  Von  Dr.  CHialA^,  MedioinateHie  in  Kola.    83 

V.  Heil- Resultate  ?om  Dr.  J.J»itüea^  ^kktiH:hem 
,    Arzta  in  Prag. 

1.  Merkwürdiger  Fall  voa  Heilung  eiaer  Fettsacht   *• 
durch  den  Gebrauch  der  Adelh^squelle  und  der 

'     Iscbler  Soolbäder.  .        ...        .        •        94 

2*  Bemeikungen  fiber  den  Abortus,  ex  filethara  ab-  A 
dominalif    und  den  Gebrauch  des  Marieabadar 
Kreatabrannens  ZOT  Verhütung  dessalben. '      *       Sf7 

3.  Heilang  eines  stiakeadenAthems  duccli  die  Bä—    , 
der  .von  Tepiitz.    .        •        •        .        .  '      •   .     101 

VI.  Kurze  Nachrichten  und  Auszuge. 

1.  Publicandnnx  in  Betreff  der  Prdsaofgabe  zur  Be 
arbeitung  eines  neuen  Hebamm'en -Lehrbuches«  .103 

2.  Die  WieaauqaeHe  zo  Kaiser  *  Franzenshad.bei  i^«r.  lD4r 
3«  Fernere  Beobachtangen.iiber  den  Nutzen  dteLe-i  » 

.    berthrans  bei  Laagentabeckeln ,  insbesondere  bei 
ainee  voa  letzteren  abhäaglgea  Apl^anie^  Von  Or» . } 
üf.  HaeMer^  praktisdiem  Ante  uad.  Pdrat(-Do- 
ceaten  au  Jeoa.      •     .  •       •       •       •       •     106, 


% 


Sek» 
#•  Momaiidier  BerMit  ttbar  dea  QenmtMltaix^dy 
GebfMten  und  Todeifiille  von  fieilia«  NcInI  der 
Witternngttabdle*    Bfoaat  4ogiMt.       •  l^ 

UWt  der  Bibüodiek  der  pnkt»  HeUk.,  km^^aii  IM,   Ul 

I>  ir  1 1 1  e  i    8  t  II  0  lu 

»• 

!•  Wilterai^*i-  imi.  Kraakheitej-CoiiitilaliiB  \m  der 
Profintial-Huiptstadt  Faldn  im  Jahre  1837.  Von 
Ober-'Mediciiialratbe  und  Regiennigsrefereetee  Dr. 
tk^neider.  .  •  •  •  •  .  •  .  l 
II«  Fernere  BeobaohtiiDgeD  fiber  die  Jalrmliptitdie  Aa- 
wendwig  dei  Meifcun  als  Ütotipbtogtatilciiak.  Yoa 
Dr.  MM  Moiedow  in  Menebeif  •  •  •  .  J< 
Hl,  Bemerlniiigeii  fiber  dn  Quaraataitieaiiataltea  n 
MMaeittei  mitfetbaU  Ton  Dr.  JB.  ^«  Lthwmm  n 

Bertin.       •        -       • 6 

IV»  Zwei  Pille  vom  i[>ontaiier  Rröffnoog  des  Nabehi 

Von  Dr.  Qimeki  zu.  Frankfnrt  a.  d.  O«         ,     fl 
T»  Kurze  Naduichtee  nnd  Aaizuge. 
!•  Die  bemdiende  Kfankbeito-ConstiliituMl  iaWieai 
(Briefliche  Mittbeilubgeii.)        •         .        •       .    Iff 
^'t.  Blixir  VitrioK  Mjnsiebti,  in  chrenitcbcm  Eibrfr> 
che»'liai  iLtoiue  des  Magens  empfobJeaTOalle- 
dicinalratbe  Jyr.  €Hmther  i«  KcUn*  ,       .     fil 

3.  Statiitiscibe  Bemerkuagen  über  den  graaea  Sttiti 
Mitgetbeilt  Tom  Medicinalrath  Dr.  J^usm  in  Betfii.  \£* 

4.  Der  Holzboek  ab  Sdimarotzertbi^r  auf  der  HmI 
des  Menschen  beobachtet  toa  Dr«  Betmewitsu 
Berlin.  •••        •        •        #        ««Uf 

6.  Morbos  pddicolaiia.  Mitgetbeilt  Tom  Medkiu^ 
rath  Dr*  Susm»      •••»•.•     I& 

'  6.  Monatlicher  Bericht  Qbor  den  GeiiuidheitssBBladI, 
Geborten  nnd  .TodeifaUe  Ton  Berlm.    Nebst  dtf 

^   •  WittemngsUibeUe«    Monat  September»    •      ,     Ül 

_     Viertes    S  t  ii  c  fc. 

h  BeitrSgb  cor  8eniotilry  Ton  Dr.  KrltgeUMmf  Hei- 
dnalratb  n.  Stadt -Physikus  in  Öhrdruff.    «       .     ^ 

P,  Kinige  Bemerkengen  Iber  aeote  Knodienhaot-  esl 
Kno^enentzündtfng ;  nebst  einer  KrankeagcndUete 
▼om  Dr.  BU^el  tm  Grünberg  im  GroCsbonsgdias 
Heiser. ,       ,      .   » 


—  m  -^ 


*  ^ 


i  ;   "     ?  .•  ^  '    '<y  Seifo 


UL  Beobacbtnii^  einer  Lepin  inbereolosa  ok  oaasa 
wJtaLMktiä.^im  hr*  Mäeftt  um.  zn  WAhoik,'  "'     7ft 

IV.  Ceber  KaffeeBurrogiU^«  Vom  Dr^  Rttmpold  inBf»r* 
lingea.'      •]  -  •       •  ^  r   '   w       •       «       •  * .  94 

^.  Korze  NachriehMii  nüA  Aa8i8g;at 

1.  Üeber  dit^€oiibgi«>sitSt  der  orientalischen  Peil, 
von  Dr«  Jlo^iii  cn  Stnyrna»  «'       •       •      110 

2.  Witterangs-andKrftQkheite'ConstitntioiiwKSln'' 
em  Rhein  and  desteii  Umgegend,  fdm  t2.  Dechii      * 
1037  bla  zum  21.  Juni  1SÜ8.   Nicb  dein  fieobaell^ 
lungeä  des  MadioinalralbeB  Dr.  fifünfAtfr daselbst*  115 

*  3*   Nutzen  dea-Ferrain  carbonieum  gegen  SÜelilia«' 

'    etOh.  AfttgelfaeiU  Tom  Mediolnatraihvr.  BiMse»      124 

*  4,  Monatlicher  Üerioht  über  den OeBondbeHszustand^ 

Geburten  und  TodesfiUAs  voit  Berlin« '  Nebst  der 
Witternngstabelte*  Monat  Ocfober«   •      •       •      125 
Preisadgabe,  die  Vueotnebelreirend,   '     •       •      128 

F  0  n  1 1  es  JP  t  u  c  k, 

I.  Uebei^  den  FaserBtofjgpelielt  dtotenoseiBtntesbefm 
Menschern  Von  Dr,  Ber^nnn  Siannius,  ordtentf» 
Professor  derMedldn  an  der  €  niversitat  au  Rostode,  «^  3 

IL  Das  Jahr  lSd7.  Fortsetzung  der  Krahktieitto  Lft- 

*  '  neburgs,  vom  Medicinalrathe  Dr.' Figther*   '    '  •*      3| 
fll;  Hailncination- in  Fotgd  eiäbr  rheumatisch^  iß^h 

tasta'se.  Von  Dr^  A.  üretie  in-  OsnabrGck,  •  "  ßt 
IV.  Ueber  die  Natar  und  Behandlung  ^  Mania  pner« 

peralis.  Von  Dr.  Rötch  In  Schwenningen«  •  76 
V«  Betrage  zu  der  Lehre  von  den  Krankheiten  der 

Harn  Werkzeuge,  Von  Dr*  C,  A.  Toü^  praktischem' 

Arzte  zu  Ribnitz  in  Mecklenburg,  ,  •  «  93 
VI«  Kurze  >Nachrichten  und  Auszüge, 

1.  Brbliche  Hemerslopie«    Mitgetheflt  Tom  Medid* 
nahratb  Dr.  Busse.    •        •       .        •        •        •      193 

2,  Gesehichte  und  Section^erlcht  eines  hdcbat  merk«^ 
w&rdigen  Aneurysma  Aortae  desoendentis,        •      106 

3»  Zwei  FfiUe  geheilter  Amaurosis  completa*    Mit^ 
getheiU  Tom  Medidnalrath  Dr.  Batstf«     •       •      HO 

4.  Nutzen  der  Asafoetblag^encariöse  Geschwüre« 
Vom  Dr.  BUHt^  au  Aiublhansen.    ,        •       •      112 

5.  MonatKcher  Benoht  fibar  den  Gesnndheitssnstand, 
Geburten  und  Todesfälle,  Ton  Berlin,  Nebst  der 
WUteniPgstebeUo«  Monat  Moyember«    t      •      114 


.    •*.  Seehftet    StSefc. 

CJä» 

Ü  Notolo|)idi-lliempeiidMiio  BeamAwogeB  üte^ie 
Rnliffy.Jiacb  eigenen  BeobacbtoiigeB  and  Bi6lnii- 
gea  mitgetbeilt  too  Dr.  Fh.  JSeifert,  prafctiite 
Ante  and  Profeisor  m  Grei&wald.  •  *  ' 
IL  De»  Jahir  1837.  Fortsetzong  der  KraekheHen  U- 
i  neborgt.  Teoi  M edidaalnitlie  Dr.  FMir.  (Fort- 
eetsnitgi)-         •       •   ■    •       •'    .  •      •     •    ^ 

III.  Krfiüiniegea  über  die  Wirkung  von  Qnedoito- 
eimeibongen  bei  eebr  weit  gedielieneii  RnteMn- 

:g^  edles  Binge«reidei  Mitgetbeiic  Tee  De  ^wyer 
in'i  Berlui«  •       •)...«       •       •      •     I    » 

IV.  Üeber  Vao^etion  und  ReveodmitioB«   Ton  Dr« 
JlOicft  in  Sebirenniegen«    •       ♦      .  •      •      •    ^ 

V«  Karze  Nacbrlcbten  end  Aneiüge. 
t.  Die  herrschei|deKnnU)eit»conetitaäon  in  Wiesi 
.  (^lefliqbe  Mitfheilang. :  Fqrteetznng.)     •      •   ^ 

2,  Tinctam  antodontalgica.  Vom  Medidoelnth  Dr« 
Günther  zd  Köln.  .  .        .        .        .  .     .      •   ^^ 

3.  Verminderting  der  Fibnae  des  Blutes  j  ab  Vr- 
siicbe  von  Krankbeiten  betnobtel.  MitgeÜisillireB 
Med.  Rath  Dr.  Rus»e     •        ,        »       .      «    I'* 

•  4.  MonHliicber  Beriebt  über  denQeaqadbeitwuUi^ 
Geburten  qnd  Todesfälle  Yon  Dertin.  Neitftder 
, ; '      Wilterungst^belle.    Monat  .Deoember«    •     •    ^^^ 
In!{alt  des  aecbs  und  aehtaigsten  Bandö«    •      •    |^. 
^Namenregister  desselliea.      • .      •        •       •     •    {^ 
6aobr«girt«r  deMelbeo«       .•    •  ..  ,    •      •     •    ^ 


«•««■■■«.^r'i«« 


Namenregister. 


Abdallak-EffMdi,  I,  GT. 
Adinrd  Jtupiidui  Pudia,  I,  69. 

Atnudrr,  IF,  IMP. 
T,  AHi-Mit«»,  II,  iUtJ 
«■»Inw  III.  13-L. 
Auinl."!.  Gl),  la.     T,  1& 
AifUnH,  ly.  86.    V,  ig. 
Antlolelel,  tV,  lU, 

-       • j,  e-l.,  IV,  M.  M. 


■D,  IlV,  Hfl. 
*wu,  IV,  1 

■  !.  tV^.  30, 


•  f'.  »X.  6t.  Ol.  07,  Tk 
IV.III.  lU.      , 

if.  3i>.  Jt 


>.  tia.  iw. 


föKrWTl"-  »■«"■.  ra... 

Barllinlül,  VI,  31. 

J.  D>.,dow,  l".,«.,ri.  ".M.  C.„„n»,-r,  nr,  n*.  X.  100, 

,    B»HmB<irln»r,  I,  17.  II,  5»,  JJ,  Corns.  II,  S4   3M 

Blrck.r,  III,  IJ*.     T,  iS.  Insi,/.,  I[.  dB.     VI.  Ol  70 

Bmt,  III,  US.   V,  IUI,  cJb,,   ir .    IV  is     ™* 

Bdij'ci.^  I,  u-'^riÄH«.  c";!,';;-..i;."i'.'f,i."- 

»«ndl.vll».  M.  o""',]    iV  45 

Bfrlham,  IV.  B*,    V,  M.  M.  tl,.iui,d    »>    1115 

tfiiAing,  V,  113.  Chen-i«    III,  hJ. 

i«ii.ft,  iv.  M.  cbNi!  ilr  14 


Cousrb^  11,  ÖZ,  «.  OJ.  m. 

OrtBwrTyi,  flu. 
Crofi,  VI,  Sa, 

Cn>w4h«r,  V,  84. 

Cnllfi,  Ifl,  121,  17,  0. 
Ciai#r,  V,  lia. 


»■n,  U,  81.M.mttK 
G-Ilaii.  t,  M. 
,  GukalL  1,  41. 
G>u/.,  Vf.». 
GeBdrin.  IV,  &V 

gerdy,  1v   ht. 
endorf,  TI,  t9. 


Dm«,  III,  60. 

Dem';,  V,  M  ■ ».  a«  «.   • 

D*ro.ii.H.L  110. 

Diffi-ei^Mili,  11,  S%  T,  4T.  Vi, 

>i«ti«tnvdi,  II,  8% 
Ihipel,  Hl,  )». 

)üilinf«,  II.  a*.  T,  «0.  ■ 

»%>,1.1I*.  1111.111.11* 

lafmM  -  ChUMigsh  VI,  78. 
Diu»>,  1,  IT.         ' 

F.htt,  JI,  BU;   IV,  3«. 
Kb»»,  II,  Ri,  OS.  It.  80.  81, 


nbHM-,  V,  71. 
KB,  111,  44. 

lOn,  I,  n. 

__.I«.,.HMT",    *• 

EiMd-EOemd 


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ftloonfT,  IV,  IS.  „ 

Fächer,  V,  31.  Vi;'4Ui 

Floqiiii,  IV*,  IHI.  lU,  lU. 
r<^ia>,'V,  UM. 
Foike,  II,  Ol.  ttl.  n.  BL 
-  Femr,  V,  Q.. 

Fotlwrgil],  T,  91. 
.    roiueroT^ir,«^  Vj.  3t, 

FmI^P.,  I^  li    IT,  »,  BD. 

Flicke,  n.St.    IV,  W. 
Fneker^I,  CB, 

iXk^i%i'uu. m, es,  V, 

Gairdner,  V,  W. 

Inde»,  U,  84,  SO.  IT,  7.  W. 


Sieiuer,  l/,  Mi]. 
to>bäii,Jll,lß. 
Urob«,  111.  TS. 
liiullmu»,  V,  IW. 
«wHhei^  II,»}.  Ili,mi<. 

6utck>,  t)l,  ä, 
üay,  111,  Ua, 
(inj'Oti  1)  tu, 

Bflbetle,  111,4. 

iiariccr,  vr  :e,    „ 

0.;  Iken.  IV,  3S,  M. 

nulnb^rgF-r,    IT.  t. 

Knrti-AeiJ,  IV,  84. 
Has.w.-Bey,  I,  67, 
l(«,-l,  VI,  MI. 
llnufT,  IV,  lUjM. 

'föpr,'"!",  3^.W.1T,B. 
H^Lcr,  A.F.,  1,9. 
■llpgel, 'l.  SU. 


nprdUr,  II.  mt. 
lli.in>,  iV,  Bi.  TL  K. 
"  -  >,  L.,  I,  US-IH 
fn,  1,  4-.  31,  UM. 

,  .riTe,'VT;BJ.  ȊA 

li;rd;iuu>,'F>br.,  ir.A 
illldt^briüd,  Vr.;  1,8.:^. 

Ililltfi/rf,  V,  40.- 

II«. 

Hol»h*>v  T,  41. 41. 
|tain[>era,  lU,  114. 

Howthip,  iV,  4».  U.  „,  ,, 
BuIeluM.ll.SU.«.  "'i,*' 
».lU.ir,  fcBt.  Ti» 


idelvr,  IV,  TS.'  ■ 
itUulei,  11,  91, 


KauKIi,  IV,  3t,  JD, 
Kerr,  1,  110.  • 

Klein,  IV;  S. 

iJ>iIm,  Ir,  SK 

,  Knab'lV.M,  lOO.  : 
Ktsytif,  1,  J.    11,  3.  M. 
Kr  egditein,  IV,  3. 


Lucrctellp,  I,  IIG. 
T.MKi»,  Jl,  H4. 
.«igriibpcll;,  IJI,  US.-- 

'^V^ine'.  Ii;  K.  91.  V,  34. 
.M>ei5f.  llkHÜ. 

..vie,  iii.m. 

.anrentius.'JI,  8!). 
.(.™nn,  V   34,  3,1.  JO.  Ml 

.fibmli,  II,  87, 
rfniin,  IH,  3,  JV    Ol. 
.rrcbe,  I,  113.  irt.  Iflk.    ' 
Lichlrütüill,    I,   119,' IIT,  IIS^ 

teE.  '  . 

Lnoti,  VI,  ». 
LolMtelJi,  lltaO: 
LÖubuiL  IT,  11t  ' 

-" — "^HVi,* 


L-  'll.   ix  fii.  Bl.   fr,' : 


MiiTCf,  T,  tl7.  IlSf  tif)  ¥>«.--' 

M«Mdp,'VI,.78,  -  ,.:  «,', 

.    Mwkdjl.  li,-  "    ■■ 

'    M«<inied  Ali,  VI,  ^     .  I 

Meifmer,  M,  Gl. •    .  i 

Merk,  n,  ÖJ,  '  ■ 

'    in»mui*n,  I,  IIa 
'    Her«-,  II,  8«.  IV,  <T.     ' 

.     Hahiuiieil,  1,  6S.  ''       . ' 
.:   Momhett,  V,  B?,  ...  ■     ,.■■  i 

-.  Monjalcoii,  I,  4U. 
.     Uonro,  ty,  ii. 
,.  MoBtaull,  I,  HB.  11». 
-;  Kotaiipiv  n,   IX  fiU  i 
ss;m,v,  i,^.     ■ 

:    HllÜfT,  Vllü. 

Muller,' F.,  I,  ](K1. 
-.  Müller,  ].,    1,  U.Ti.X  —  Vt.- 
Xi.  MS.  ilM./l)«.    II,  «.«.&'. 
M.  M. 
Musunis,  I,  l>T.  THtl 
Myiindil,  111,131.    .'/i  .. 

'.  Naiiuiirl,  I,  «.•" 
N»ue,  y,  Mr-TO,  «l  n.  17. 

'  Ki.un»iinVV,'B4— BT, 
WicüLi,  Vl.in, 


BbpiMlift  I,  IpO.  lOS.    n,  60. 
M.itr?  Je-'  L  isl**"       ,    . 

MUHU.    I,    ItäL        ' 

Hanluill-Ibll,  I,  »S,  HL  60. 
MMBOir,  lll,.l2lf.  V,  11»:     " 


0«treirher,  I,  IT.  II.  M. 
Oken,  III.  lit. 
Oiootfei,  VI.  SJ. 


P.indnr,  I,  13.  (^       ' 
■  PtiedI™,  ,t  36.'...     .    , 
PBmM,  I,  (3. 

'  PcH^ei,  II,  Ol, 

Pemb^rtDn,  III,  so.  r,  401 
'Perion.  I,  ll)I.U9;-<  ,■ 

Pfnir,  IV.  07.      ■     .  ' 

Ptmf«,  v,sii.«„es. 

Philiup,   V,  47. 
Pl.iili.i,,  IV,  11«,        •    ' 
Pi.TL-r,'lV,  84.        -■        .     , 

iSfAr-  ■':': 
&-,;«:■  •■.■■" 


Pi«i»t,  I,  71. 
Präcl*;  I   «.  VI,  M. 
ProcWkn!  n,  B«. 
^V^M  Alpla,  ITj  St  30. 

Rndlnl,  nl,  14.   V,  11», 

KHopoMt'lV.'n.' 
V.  itapp.  II,  BH. 

lUuiA]  I,  lU.  119. 
KfÜ,  IV,  SBi. 
Ilfüihold.  >>  11^ 
>l»ti>a>,  iv;  43. 
Kuililrr,  ni.  C  V,  tS.  UH. 

Riraiin,  rv,  H, 

H.iiiihere,  l/W.  VI,  30.    . 

n,«d..  V,  li   rv  'os,  OB.» 

V,  41.  '6.   VI,  8(1. 
RDicnilfiiv  "1,  **■ 
VconlJmJ,  V,  &], 
Rütpr,  Vr,  54. 
BoDi.  III,  IIS. 
'  BoTPt-Colliinl,  I,  in, 

B»I.i,  i.iiÄ.mt. 

ttiul,  iV,  63.    V,  tD.  (M. 


Htiten,  VI,  X 
SclMH-PMeln,  I,n, 
Senrnnt,  IV,  11. 
Ben»,  V,  U». 
SerrifT,  llli^ 
SsvmBM,  IV,  M. 

Klnwnrl,    V,  «. 

;.-...>TL.  K.,  11,61. 

..„OI.tIiV     II.M-K 

!M'.'rv'(,..r,,^'ii,  AOL 
!^il.mis'vVs.  a 
io)i,  iii;3'4.  ¥^«,n. 

»fJcnliain,  lil,  J. 


11,  si,  S3.$;.a. 


TbMknl 
ThDintan 

Ton,  v!  «?.«._ 
TDUrli»!,  1,  9*.  Slk 
Trnrert,»!,  113. 
TicTiniiiu,  I,  9.  V.  n.9,T, 

Trcüunn,  1II>  H, 
TroiKr,I,4S.    _ 
Tulpiu,  n  IX.  n,  SL  «■  . 
Twiibnll,  II,  li(KdS,l&Bk: 


ShAm,  «,  n.  '    ^. 
II««,  11 1^1^,  «h 
<;  idi.  ua 


IV, -n. 

111,  J.   V,  «. 


TalculUi,  I,  U.  n,  «. 
VitHB«,  11,  DL  Gl. 
Taoqw^uijJL  9». 

V«tl»r,T,  sS  V,  5U. 
Vie™™X  II,  si.       . , 
ViUl,  I,  I»  —  IIT. 
Voia,»,  «,  Mi 


■d#r,  1 V,  BT.  U».  _       Vogonilei.  L  m. 

iliz,  L  IT,  U.  Sh  16,     n,      To&iBuu,  I,  9E. 

Wiflir,  VI,  U. 
WigBir'  1,  1».  III,  I 


iltu,  L  WT. 

■■•».Vm. 

ler.  1,111. 


J-Stl 


WwLi 


VT'b-r,  IV    S.  H.  Wilti»n.i, 

Wfh-r.  V.  Il„  I,  9,  -n,  iT.  Willb,  11, 


*».  06.  m. 
wit/ii«i,  II,  m. 


Waiit,  11,  M. 
Wüton  libilirm,  I,  10. 
Wriiberg,  if 'S 


■«•■*«*«» 


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."V 


«i 


Sachregister. 


\ 


JlbotiuB»  Üeber  den  Ä.  ex  üediön  äbdomiml!  mi  dei 

Gebnioch  des  M%rienbad€f*&eozBruiineiii  wax^tnA- 

tang  desselben^  11,  97.  ' 

AiU^heid8quelle,  fergU  MvMtdlwtmer,    . 
Amaurons,  t^I.  Stmr, 
Asueuryama.  Geschichte  und  Sectiombericht  etaethoclri 

merkwürdigen  A.  Aortae  descendentis,  Y»  106. 
Angina  membrimneea»   Jatratiptische  Anwendong  dei  Ker* 

kors  in  derselben,  III,  43.  •—  .Vergl.  auch  BHtm* 
Aphonie.  Nutzen  des  Leberthrans  ia  einer  tob  Lut*" 

toberkeUi  atij[iangigen  A«,  11^  106. 
Afteri€/n.    üeber  den  Antbeil  der  A.  an  Krdibafe^ 

BloU.  I,  12.    II,  12. 
A$n  foetfilffi« ,  NatxcB  dcrselbeB  gegen  cariose  GeicM^ 

V,  112. 
Astham  apaaiicumf  Beschrdbang  ebet  Anfiület  fO«  A«ih 

nebit  Kormethoden«  I,  128. 
Athemi  MHnkender,  Heilong  einet  solche«  doiob  dw  Bi» 

Ton  Teplitz.'  U,  101. 
A»g€.  Bedeotnng  des  A.  für  die  Semiotik«  IV,  14 
AngekkmnkMtin,  Vorkommen  deneUien  ia  gtniiM*  U»* 

dato«  l|5CL  ywgX^Siaph^lQm  ^  Stm^  -^  Bmirt^ 

p^tißu  Witterqngy  Geanndbeitiinsland»  Gebarleau^t«' 
desfaile  Ton  B.  im  J.  1838:  Juli,  I,  12d.  Aacoitf» 
109.  September,  ni^  130»  October,  IV,  126.  Novea^ 
V,  lli.  Decembar,  VI»  116.      / 


—  42»   — 

g«CI&9  im.  B(eii8f$ei|>  vergk  JrffriM,  Cofriüitrffeßfae 
nnd  renen«  VerUftUen  des  B.  zur  AolMiiwelt«  I,  ^ 
Ueber  die  Bedeotoiig.  der.  Bestandtheile  det.  B.  56«  «r*. 
Cebec  dep  Fasenloffgebalt  des  venösen  B.  beim  Wen* 
sehen«  V»  3«~d0:  einzelne  Untersuchungen.  5.  RiSSQl- 
lato.; 21.  Die  Venptndenifig  derjPiblilM  dtt  B.  «bI7r-^ 
Sache  von  Krankheiten*  tl,  1 14« 

Jiltitmtote&tM^iSfni.  (Jeher  d^  Gebratid^  liec  B»  bei  det 
Ruhr.  VI.  30. 

BÜKf/lK/svFall  Ton  Bt. aus.  der  Harnröhre.  V,  48. 

Blutegelm  Fall  Ton  yecschloqknng  «ewM.B«^  der  nach  46 
Tagen  aus  der  Luftröhre  durch  die  Bronchotomie  ent« 
Cent  wurde.  I,  12Ö. 

Brätmi,  hrtmdige,  Vorkommen  derselben,  f,  43» 

Jfrmmmhi^  Fall  einer,  completen  Bb  Vi,  69. 

9 

I  » 

Cdtro.  Üeber  die  Pest  zn  C.  im  J.  1^35»  vergU  Peti» 
CnUmMa^hupMTm  Wirksamkeit  desselben  In  Augenkrank? 

beiten.  Ifl,  14. 
CnpUlargeßjae..  Ueber  den  Antheil  derselben  am  Krtft- 

M(ß  des  Bluts.  I,  12.  II,  14. 
Cholerit^    Bropfehlong  des  SpiriUis  salis  Ammonind  oan* 

stiens  gegen  die  asiatische  Ch..  l\%  16. 
Cpecmn.  JaCraUpüscbe  Anwendung  des  BCwmcs  in  BnUn»- 

dang  des  C.  III,  66. 
ConfrmftoiN  Uebnr  de«  Procefii  dw  Q.  ^  26.?    • 

IkirwJtmuä.  Fall  Ton  Darm--Invagbatlon  nnd  Abgang 
eines  Darmsegments.  II,  43 — 60.  Epikrise,  50-^59: 
Literarisches,  So ;  Aetioloj^isches,  52;  Diagnosis,  53;  Be- 
handln^, 64».  ^  «Nntien  da  TnraUina  jm.  Tmpor  nmi 
Atonie  des  D.  80. 

MirUm  tremri^.  VoKkommen  dassolben  in  gewiMin  Q^ 
ge&den«I,  äP.. 

Dukfetim^  Ji^fiff,  Pfßt^ 

« 
t 

.11  //i  .5.-.;.    "   •  B.  •  •  » 

EtuiMmMi'ja^  ^in  jatnlip4isob^  Anwnminn«  das  Mar- 
eivrs  alTAntiflilofMwu^illf  34-^84.   VI»  77««*8»^ 

lourn.LXXXYU.B.6.S(«  '  I 


/—    180    — 

•  Wreifizümhtnjf  —  Cdecum  —  Hers  «^  Meumtiim 
.  ocutitf  -«  Uunu  -—  lur;^«tp«lfi#.   • 
Efüepme.    Natean  des  Veratrins  in  de»  B.  If,  78.  Wiit- 
'  naie  Anwendung  des  mipeüersaiiffefi  Silbm  u  der  ß 

-  Jll,  6. 

Ethrtdtau  Bttipiebhinf  -des  Büx.  Vitrioli  MjmiidMi  in  cb^ 
nitcfaem  B.  aoe  Atonie  des  Mageee«  Ilf^  122, 

Btfgiipda»-  Geber  die  jatfaliptitebe  Aflwendmg  des  Mer- 
cora  in  &•  capitis.  UI,  83.   , 

SnrofMi.  Oeber  de«  enropäieoliefr  Gc»midheitiaiii>|a^  «^ 
enropUtcke  KnwfcMteDy  1>  S7-*64« 

F. 

FfrnMi  drboiAevmi  Nntxea  destdben  ff^goi  Sticttubi' 

IV,  124, 
FHUndiU  Fall  ton  Heilong  einer  F.  diircb  den  Gebnuii 

der  Adelbadsquefle  ond  der  Iicbler  So<dbSder.  0>  9^ 
Ftftrm«,  vergl.  BM, 
Viiker.  EwropHi9che$  Sommer--  oderltfifiradl/Scftfr,  F!iin»| 

demselben  aaf  bestimnite  Gegenden.  I,  46«    Oiutrid' 

-  s^Hffte  F. ,  Vorkommen  derselben  in  gewinen  Gcfü- 
den.  47»    Ueber  die  jaCnüiptiscbe  Anweodang  da  ttt- 

-  knie  in  gastriseb-nertösen  F.  lll,  92. 
FütHM.  Sildangsgescbiebte  des  F«  I,  19. 
FHesel,  VoiVonraien  nad  Verbreitong  dte  F.  d0L 
FMtu   Witternnfts- und  Krankbeits-Cottslitaliot  TQtF. 

im  J.  1837.  111,3—33.  laaoar,«*  Februar,?.  MSnfi- 
April,  14.  Mai,  18.  Juni,  19.  Joli,  21.  AppsttL 
September»  24.  Octobec,  36.  November  28i  Dse»- 
ber,  29.    Ueberricbt,  30.    Die  Inflnenxa.ia  F.«  ui^ 

4MimMife.  WMMUtfk^t  «dei  MüttMoY&s  sor  Wirfifnr 

der  Weben.  III,  21. 
6F«ftihi.  Chemfscbe  tontcfrsttcbiing  aaf  den  PfaoiptorgtM 

des  G.  fernunftiger,  blödsinniger  und  wafinshivger  Va^ 

aonen.  11^  92.    VerbäitnlOi  de8'<$.  ztm  SbtfAel,  lenf. 

Schädäl^e. 
Gehör.  Bedeutung  des  6.  Iqrdie  ^einiotik.  IV,  U* 
OeisteekratiMieiieru   Ursaehen  der  Zanabme  der  6«  %^ 
.      -^  Ueber  Jl^n  PHovpkoiM^t  :d^^G«l^  tüüürfi^' 

JwrrPeiTOnen,  Tgis^'O**^' *  V«^*  i^^ 

....     /Ml'--.-' 


-T     Ißt    ^ 

Gabes  Piehets  ^G^sdbf&knng  ^d^elbe»  ayf  igewism  Qi^t 

geoden,  I,  «IJ».  ,  .  ,.     .,..  ,  . ,-        .  . 

ijtervcK  JSckeiiDnng  mandier  Kinknkhc|tep  j»i^  {der„eig^- 

thumlicbeB  Ve^ränderüng  des  tr.  tVi  ISt    .! : 
Gfscfttdir» '  moen'  der  Asa  Ibetida  gegen  c<riö<0  Q.  Vr 

112. 
Oesk^y  Erkennnng  der  Kninkheiien  ms  der  Beschaffen- 

heit  des  6.  IV,  x7. 
fiftcfti.  Kütieo  de»  yeQtriiw  jhi'der  6,  n».  39«    • 


PI      .  I  i    ■      •   I 


JffinllficlMrftoii.  F«tl  toii  H,  {q  Folge  einer  rbeamatiscbeii 
'^Metastase.  T»  67 -<- 76.  .• 

HttmwMseügek  ITeber  dieKrankbelteiiderH,  V,  03*'K]!2« 
Ifeftüfinneft*-   Poblicaiidofii  in  BeCteffder  PfeisaefgJbe^'zar 

Bearbeitofig  einüf  neuen  H:  <-  LebifmebeS.'  '11;  103« 
Viriiiftc^  Besebrankiiag  desselbefttof  Ibisse 'Gegendeii» 

kemeraiopie,  Fall  einer  erbtieben  H.  V,  103. - 

Her^,   Ceber  deli  Baa  des  Hv  I,  8*    Gtiktang  des  H;  idi 

•'   Leben.  9.    AnCheil  des  H.  «m  Krdilanfö  des  Bhiis,  lA. 


II,  3.    Verrichtung  des  H.  ^  14.  Gründe  forden  iZwei* 
•    fM  an  der  Alleiiltierrsebaft  des  9.'  Mm  Krwfsl&ufe^  18» 


« »• 


•  4 


Mbtiiente;'  Ton'  dönen  die  Heraibäd^fceit  4>4drngi  wird. 

II,  9.  .^  Nnteeii  des  Veratrins'in^htoniscben  Aifocüo- 

Ben  des  H*  78:  -^  iaCmliptisebe  Anwendung  del^  Mer- 

Inrs  In  der  Cardtüs.  Ilf,  68. 
Herzkrankheiten,   Erläatemng  des  Ganges  depH.  l,"^ — 
'  38.    Ü/  3-^42«  >  Polg^  ton  B.'^  Leiden  dea  Oehlma 

und  des  Nervensystems.  If>29;  Besebwerden'des  Alhems, 

33.    Von  dem  Herz-  ond  Polsscblage  als  Zeichen  der 

H.  35.    Vargl.  aach  Heri; 
Bolzbockf  der,   als  Schmurötzertbier  auf  der  Haat  dea 

Menschen  i>eobncbtet«  111,  128i  >•"*.:'.. 
B^MSyamite  ni0W*  Fall  ton  Vergiftnng  dnrck'grane  BUHtf 

tor  des  H.  n»  I,  122,  -  -      .:  J'^    :"  .    , 

HypoclMirie  ond  iry«teri^.  Nn4fe0»^d«i'lirciitnMin  die» 

sen  Kvankbeüaiu  lij  78;  ^  ^ 

... 

•  •  -  .  «.  •  .V,     «  .,,1  .  I     .    '  »    .     t«>  V 


»        « 


Iltiicvfifi^  iiber  die  hjdropaUiiacl)e.Hfi||fns^lt^  {.  J,  ^n^ 


,l«i      .t.A  '» 


/ 


JnifoMbBtu  viAbiuiiio  dnv  VlraRttoiig  ner  T«  IjtOb  DkI. 
des  J.  ,1837.  in  Pe^rsburg.  113.  Verhol  der'Vacdte 
IvOraWI  "9^  1  ll#.  '  Vei&af  der  I.  in  rolda  inl.  18S7. 
III,  0.    VerUof  der  L  In  Lancbarg.  Y,  äS, 

hM^  Tergl.  MincmlWdtffr« 

«  -  • 

Kir/f(M.  Ueber  ^e  Surrogate  dei  K.  IV,  M-KXH 

K«uer-FVim«cn«6ii^y  TergL  lfMier<ilvAi«er. 

J[ttoeftai«  Bemerkungen  nbeK.Knoebenhaut-  ntd  Kiocto- 
enliiindongen«  IV,  38— -iTS*  Betchafienbeit  ondStnidv 
der  K.  40.  Der  l^norpel,  43.  Btutgefiliie  ^Lli 
Nenren  der  K.  46.  LymphgeGUlie  wid  SMigato«  3«  L 

..  47*  Aenftere  Kenrne^^«»  der  KnoeheneAtson^^' 
VorbotMs  M»  Ausginge^  66.  UtHM^ee,  60.  Pngi» 
61. .  Kur,  69^  'MMiJbengetehiebte.  ^. 

J(mi  «^  IIA.  Wi^temfige-  md  KnnkbeiftKwnitiMiM  ^ 
K. :  Witttertrimegter  1837.  IV,  115.  FrubiiofiiiaBcttr- 
1838.  119, 

E»it^erUt9wng.  Fktl  jeiti^  merknurdigen  K.  M^^  .  , 

Mfümipfe. .  PeU  voft  Heilimg  der  K.  deich  AbOratfiL 

J^nmlEftelffi»«    EififiBi^e ,  d^reti  welche  dai  Weicn  d«  i 

.   Aodifieiit.wird.  I,  40.    Kmnkbeilen  der  bei^  w^^ 

teHeo  Zone,  ,41.  «nfopSiMlie  Knokbeitefl,  i^&^ 

Ikitweebied'  nwieeben.  bo4enh«il4ett  umt-  bedwufttL 

40.  Au&fihlang  der  bodenholddn  vaA  der  bederngn^ 

MthÜ^^*,  die  i^hidelegia iee  SÜ'  I»  7-36.  I^  3--«. 
.    Vergl.  tBOb  .£r«rg«    :  ^   -. 


^  *■ 


L. 


.<• 


iiMytigitmuB  tfricM»»  vergl.  Jtihmm  tpiulkm, 
Jbfftm  Ueber  di6  JnMSptiiebe  Anwendung  deiMvoo» 

der  Hepadde.  HI,  59.    Hepadtit  o^ta,  63, 
ArtuHiiinnjiMnlfceftldet  1%  tn  LnngenlaberkeiB.  D,  V^ 
hci^m.  Fall  einer  L«  tabercQloR^.ufM  atmbiltriwbff  ^ 

obe.  IV^  73—03. 
jMpfiUhrt^    Bntfemang  eines  veracblockten  Bhto^^ 

der  Lß  dnrch  ^e  Bronohoibmle.  I,  126« 
MnMrg.  Wi(terangf-  nnd  Krankheitacongdtolioa  fooj' 

fin^J.ia«r.  V;  «^66.    n  dO-w^«.    iianar.T,» 

Febnnr,  43.    MSra,61.  April,  63.  M«i,0.  M,^ 


—    138    — 


^^oyeml^er«  61..  pecemb^er»  66«  .'^ 

106.  Ueber  die  jatraliptiscbe  Anwendung  des  Mercurs 
in  Lnngenentsandongen,  IU,49:  Pneumonia  rbenmaticäy 
6^i  PjleQropneamonia  rhedknatica,  55.  PneomoniagasCrica 
nenrosay  &6«  Poeqinopia  ocoalta  com  aptenitide,  58« 


SS. 


ß 


Mtmid  f^etpertüxs.  Ueber  diie.  Natur  tfnd  Öebandtimf  der- 

•elbeir;  V,  70— 92f.    Krantengeacbicbce,  87« 
Mw^MMly  Tgl.  Minert^wnsser:   \  "'  ••     -  " 

'Uffir^rjlfe.  Ueber  die  dttarantaineanstalten  sür  MF^  «III,  65- 

W2.  ^    •     ;       '      . 

'JÜiuem.  Uebef  das  YerbreitGtse^h' dcff  M.f,'^« » 
-  If erM'.    Ueber  die  jatralipiifeche'AiMrefidntig^des.  Ift«  als 
'      Antipbtoglsticam.  Ilf»  34'-<-84.    G(AitraindieatioBen  die- 
'    *ses  Heilmittels^  41«.,Ueb)6r  die  >VH>lLiif»g  Ton-Qnädsil- 
b^eiAreibqnfen  bei  sehr  weit' gediehenen -Untsfiadangen 
edi^  ISngeiirelde«  VI,  77-*S&.     '\ 
JUefnli»,  vgl.  iJ'fffM. 

'"^ineralninsier.^  Heilnng 'einer  fVsttstieht  ^arch  «de»  Oe- 
bfaacb  de^  Aäi^tid9q\umB^ittA  fler'^cftlH*  ^oMder*  II. 
*'Hl4.^-  Ueb^  den' CKebrftikjll  dte  itfnrisn^«!' fCceaa- 
bruanens .  zur.  Y^chuinng  des  Äboi^us,  974-^'  Heilung 
eines  i^ienden  Athems  *  ^urch  die  Bader  voe  IVytltfä;, 
101.'^  (  Die  WiesdkfUdle  zu  XiHiwr«JFWM«ais&iMi,itei 
Bger,  104;  Analyse  derselben;  105, 
JlSudiel.  Ueber  den  Procefs,  Ton  dem  die  Muskelthatigkeil 
abhSngt  I^  22.  H,  3.  Ver|L  auch  Confractum  und  Tmr« 
gor«    Verbaltnifs  der  bei  der  MnslLelbewegung  zusam- 
>  neewh^eibden  *tebendigen:>;MeiiuMiteL  Ü^TJ!..'.  . ; .   ,^*     ^ 
Jf^rrfto,  Kmpfehlung  der  Tinct.  u.  des  Liq«  M«  zo  glä- 
oben  Tbolen  gegen  2«ahn8cbmerzeD«  VI.  113« 


v»^.- 


Aa2^ef.*^wef  F&lleven  speiitaner  BrBifnmig^esN.'  fII,.1<MB« 
SeurtagUen.  Mutzen  desi  Veratrinün  cbrOnIsdie&M;  iL  77« 

Ohr.  Brkennueg'mandirtMrtMMitlteii  am  d«r*BeidMett* 
beit  des  O,  IV,  13« 


I 


ober  Krankheiten.  IV,  10.      . 


•  •:P. 

Mrwlyiif*  Natsen  des  Veiatring  in  dlroniicher  P.  fl,  77. 

JPM.  Vnterland  and  YarbiCMbng  der  P  I,  40»  —  Ueber 
die  teitnlaitenden  Ursachen  der  P.  55.  «  Uebcr  Do- 
ii^witionii  58^  Uebef  das  Beiinfecäonsyeriabren  d«  ^ 
hen  Temperatur  und  der  EioUucbaag,  60  —  04.  —  Ki- 
luhroBg  ton  GesundbeitsmaalsregdB  im  torfciachee  Bö- 
-  che,  M— Jl*  -*"  Arbeiten  der  Commission  n  C«n 
wibrend  dar  Peat  von  1835»  71.  Beschr^bong  derSjnv- 
'  toope,  .titfcbe  dn  grodiec  Thail  der  Berolkeningy  obe 
piithfank  an  ae^  wabiand  dieeer  Epidemie  geteigtt«: 
S^rVanetal,  71;  aw«te  Varietät,  7^^  dritte  Vtrieö> 
lac  Bnboaen«  74.'  .Carbonkeln»  76.  Petecfaaet,  ?& 
ZofiUtiga  firsaheinvngen,  79.  Prognoae«  SOu  Ldciiet- 
nntdrsncbongen,  81.  Bebajidlnng,.85,  —  üeberdbCot- 
tagiofitit  der  orientalischen  P.  IV»  110. 

JVlxrshirjr,  ^IfrimT-'^^'^  lahcesbericht  (21«  Jan.  18^7  kn 
21:^  Jan.^  18aa>  des  tflnUdl^  aiztlicben  VereiBs  u  P. 
I  llS**iaO.  Wittenmg«-- nad  KrankheiticoastiWtft 
To4  P.im  J.  1887.  114. 

BUJktrü»«««  Bemerkungen  «her  die  ph-  III,  1». 

Bfls«  fiedeatuag  den  P*iai  die  Scmiotik,  11%  35i 


»      ..4  .*         «1  •* 


QttiiriMfniM.. €t^*^ABMaiteB.zn.Mafad^  TgL  Jfarnäk. 


jleiMUWHiaftoii»  Tgl.  I'^«««*»*^-        ^ .      .      ,       .   ,      ^. 
JUeilN^teRac»   Nn^eni  de»  Teratruia  u  ebronusbeiB  k^ 
;  lli  7». .  JaUaliptif cW  Anwendung  des   Mercu»  ia  K- 

7     "  *  aoutus/ln»  68.'  ^       - 

f       JliAi^  Noiologiscb-therapeiitiachc  Benerkungen  aber  ^ 

/  R.  VI,  3—39.    üeber  d*n  Gebrauch  dea  OpiwM» 


Sttli^h    ^mpfebtong  den  atsenden  SalmiakgfiitM  (M^ 

die  asiatische  Cholera.  III^  16. 
S€^üUtfp9iikey  vgl.  FaOme. 
Schädelkihre.  Kritische  Bemerkangen  iiber  Q^9  Scb«»  II, 

83— Ö3.^  '  ^ 

Sfeca7e  cormtum,    Wirksamkeit  desselben  in  Befördetnng 

der  Weben.  Ilf,  21.  . 

SMätmqrd.  Ursachen  der  Znnahme  des  8*  I,  49. 
Simttofii^)  Btttragß  zur  S»  IV,  3— 37.    Vergl.  6«sicftC  ^ 

Oknnsdtmtaz  —  GehOr  —  OÄr—  Gmieh  ^  ^^ftAne  — 

2riM^  -^  Ifrin  —  IW». 
SübeTf  $aXpetermuite9,  wirksame  ^Anwendung  desseMtea  In 

der  Bpilepsie.  III9  6. 
Sinnesfätushurtgeth  Fall  von  Gesichtstiusdiung.  I,  88 — M« 

Andere  FaUe  der  Art,  97— 112«  Vgl.  Haltucinatkmn 
SiMiTf  grnnerf  «tatistiscbe .  Bemerkungen  über  denaelbea« 

III,  125.      « 
. ^  Mchwarzer.    Zwü  Falle  geheilter  Amanrosit  oom« 

pteta.  V,  110. 
Staphykm»    Bildung   eines   St*  Jorch  Einstobang  dner 

Kornähre  ins  Aage,  and  Besettigong  desselben  durch  An- 
wendung des  Calendula -Liqtiors«   111,13. 
SHcMwMten,  Natzen  des  Ferrum  carbonicam  gegen  8t«  IT» 

124.  ^ 

:      ^"     T.- 

TepKix,  Tgl.  Min&tiXwasier»'^ 

Thirgor,  Veber  den  Frocefs  des  T*  I  22« 

!IWl;d^  Binlnhmng  i»a  GeeoadbeitBainaisregnbi  in  der  T. 

▼gl.  Pegty  / 

Tt^us.  Verbreitnng^te  enrojiäisd^en  T«  I,  46.  . 

^  u. 

Urhh  Bedeutung  des  U«  (»1^  djftiSmiotik.  IV,  30«  —  Vgl. 
Barnwerkzeuffe* 

Dterus»  Ueber  die . jatraliptiscbe  Anwendung  des  Mctreura 
10  Metritis  venosa.  III,  74;  Metrüäe  n«cato  in  nng»^ 
nehwangertem  Zustande,  80*  ^  ^ 

\aeckie.  Verlauf  der  V.  während  der  im  J.  1837,  In  Pe« 
tersbnrg  heijschenden   Inflnenia.  I,  113«    Ueber  die 


(^ 


I 

Scbftftfpocke  alt  Sarrogat  der  Kubpoeke.  I,  UI—1 
—  Ueber  Vaccination  unil  lievaccination.  VI,  tt— I 

Tarteüa».  iT^bar  das  Vöitommeo  der  Blättere  auf  «rr 
I,  46- 

Venen.  Deber  den  Antheil  der  V«  am  Rrddanfei 
T,  13.  II,  12* 

yerMrin.  Vorkommeadet  V.  IT9.6I;  Daratellongi 
taag,  61 ;    Pbysiache  and  icbemische  Eigeai 
Wirining  a«  Aaweadong  des  V.j  65 :  Inaerlicbe  < 
AeafserHche  Aawendnng*^  72«    Natcen  des  V« 

'Talgieeit,  77;  Paralvsen^  77;  Bpitepsie,  Katsl( 

'  Ekfysia^  78  {  Hy]toebondrie  nnd  Hysterie,  78 ;  At 
^ffecdonea  des  Herzeas,  78;  -Keuchbastea,  79*,. 

*  aebern  Rbeamatismiis,  99 ;  4>icfat,  79$  Toqior  noA 
des  Daraikanals,  80;  Wassersocb^  80.  Dose  and 

•  der  Anwendaag,  81» 
FtfHoitim«    Empfeblong  des  Blik.  ViCrioH  Nysdcbil  gef« 
«  ehroflisebes  Brbrecbta  «us  Atoaie  dea  M ageas.  VI,  M 

ifa#sersiic/if*  Notzea  des  Veratrins  in  der  W.  IT,  8Q1 

l^echselfieher.   Verbreltong  .d<^  W.  Sbcür^gewiiie  GefBV 

dea«  I,  47,  .  ,  ^   _ 

fTie».  Die  henfsch'ende  KraBkbeitocoast!ttitioaiaW.,nit 

OBd  April  1838.  Itk  116,  1^  bis  Augost.  VI,  103-UL 

gähne  f  Bedentongf  der  X.  fnr  die  Semiotik,  IV,  KL  E>- 

pfebiuog  eiaer  Tinctiira  antodoatalgica,  VI,  111 
Zmpe.  Bedentang  der  Z*  for  die  Semlotiki  IT,  ^ 


■     •     ..  - 


/