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[
I
J 6, u r n a ,1
der
praötifchen
Arzneylufiffe
und
Wundarzneykunft
barantgegeben
▼ OB
C. W. H u f e 1 4 n d,
Köni^UPreufip. Geheimen Ratb, wirkl.Leibarst, Oirector
' des Colleg. med. cbirur|;. , erftem Amt der Chtrittf.
u. f. w.
Band. Erstes Stü6k.
Berlin 1804.
In Unget« Journalhandlung.
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Ueber die Bleichsucht,
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nosograpliisches \ Brucfastüek.
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ffn hat bis dahin mit dem Namen Bleich^
suchi (ChloFosis) eine Reibe krankbaFter Er«
• ^cheinungen beceicbnet, die unter sich in
uraichlichem Zusammenhange ateheiii bei yer« ,
aehieilenen Iiidinduen, dem Sii&em Ansdiei«
ne nach, sehr viele Ähnlichkeit mit einander
haben, aber unter verscht^enen^edingun«
gen veranlasst werden. Man hat-sioh bis da*
her noch nicht die. Muhe genommen, die ein-
zelnen Fatle mit einander au Tel^gleichen, um
über die Natur der Krankheit näher aufge-
klart fen werden, sond,em sich vielmehr da-^
mit begnfigt> Heilmittel und H^lmethoden
vorsuscUagen , , die nicht aus einer getauter-
ZX. B. I. Su ^ A
— . I
V
^
(
•.*- lO -i .
f • / / r
tdn Er&hmsg , sondern aus einclr iinlaut ern
'Empirie^ hervorgingen. Gerade diese letzte-
re ist ^s, die in Sachen der ausübenden Arz-
neikunst am liebsten und mit der gröbsten
Anmafsung theoredsirt , und ihre seynsbll en-
den theoretischen Aussprüche ziehen öfters
die nachtheiligsten Folgen nach/ sich. I>er
Verfafser hat gar nicht die Absicht, ein^, Theo-
• ■ •• • #
4ie i^ufzusteüen; er v^ird nur vortragen, was
' er gesehen bat, und die gegenwärtige Abhand-
lung soll blos eine Sammlung von Krankheits-
beschreibungen enthalten 9 aus de^en Ver-
gleichung vielleicht ein zu aligemeinerem
Gebrauche nutzbares Jlesultat kervorgeht.
Bei einem solchen Zwecke kann von keiner ^
Construction des Begriffes der Bleichsucht
a pcieri die Rede seyn, up4 selbst eine in
allgemeinen Ausdrücken abgefaßte Charakte-
ristik der Krankheit, könnte erst nach- der
Erzählung der Thatsacfaen versucht werden.
\ -
« Die Erfahrungen , welche der Verfafser
über diese Krankheit bei dem weiblichen
Geschlechte, gesammelt hat, lassen sich unter
zwei ilauptabtheiludgen bringen, ^oVon
, die erst^ solche l^aHe unter #^ begr^ifCf
yx welchen der SiiMtekung der Krawi^
-T- 11 —
kerne wal^ehmb^e :2iiföi%e Veranks-
sung iromusgihg;
^iefiwei$fi aber diejenigen uiikfas3ty in W«l«
chen did'Krankh^t durolir zufällig einge«
tcetene Bedingungbn t^ranla^t wurde» "
••
A» Unter die erste Abtheilung gehören nun
, folgende Fälle;, / '
I. Mädchen von einem xarten Korperbaue,
ohne siebtbare Krankheitsaulage, wenden
zYO^hen dem. la und .t4tm Jafaroi wäh«
rend sie gerade schnell wachsen, bla&
^ im Gesteh te, ihre Lippen^ Zahnfleisch-
und Zuflöge Entfärben sich allmählich;
. . auglejLch fühlen sie sich müde, werden
r yerdrüs^Iich , kommen bei der Bewegung
leicht ausser Athem^ und klagen beson-
ders beim Treppensteigen juber heftiges
Her;skIopfen. D^r P.ul^.ist meistens etwas
beschleunigt» kl^in, kraftlos* Die Efslust
ist unverdorben» der Stuhlgang na tüidich»
der Schlaf gut. Dieser Zustand bildet
«sich schnell aus. und in den meisten
Fällen hat er in einem -Zeiträume von $
Tagen die höchste Stuffe erreicht;^- adE
dieser bleibt er, weiin mani die Kranke
aich selbst überlässt» fünf, sa^cbs^ und
mehrere Wochen« yermindert sich «!••
A »
— la -*
• I ^
-iäni^ aHmäfalidi und rarsehWifidet Endlich
ganz. Nach einiger Zeit kehren die vpri*
^n ^üfalte wieder, machen den'nemli«
cheU Verlauf 9 und kurze Zeit nachher
erscheint die Menstruation zum ersten«
mal; iu eiuigen Fällen tritt dieselbe gleicb
nac& vollendetem ersten Krankheits*
•
anfall ein; — in andern gehen ihr auch
drei und mehrere Krankheitsperioden
yoiraus. Die Menstruation hält unter' die-
s^n Umständea gemeiniglich ihre Perio«
deoL richtig und ist nicht sehr rc^ichlich«
Die bleichsüchtigien Zufälle 'kommen
nicht wieder, und die in dieses Lebeni-
alter fallenden Entwickelungen des Kör*
pers gehen schnell und ohne Störung
Tor sich. Idh habe noch nie weder eine
deutliche Veranlassung zu det Krankheit
auffinden I noch langer dauernde nach-
theilige Folgen öiner solchen Bleichsucht
wahrnehmen können. Durch 'den Ge-
brauch von £isenmitteln , Aufenthalt in
freier, i^eioer Luft, yiele Bewegung u» a»
w« werden die ZußUe schaefl gehoben;
sie kehren äbisr, wenn man die Arznei-
mittel zu frühe bei Seite setzt, ebl^a so
schnell wieder und bleiben nicht eher
ganz lynweg, als bis die Menstruation
eingetreten istt '— Man beobachtet diese
' - .13 ^
ZttfaHe am häufignen ^ged das £iicl# de»
yVint&M ntkd im Frittüiiige.
&s spticht znar der Umstand, da£i
aioh die Indindaen, welcha tiesar Krank-
iieit Mtit^wtorfeä sAnd, foa denleaigen,
die hei «iner, dem Anseheioe nacht ahn»
Hohen aflgemeinea Kätperanlage|/ da^on
•verschont bleiben, dnrcft^ keine iä die
Sinne fallenden ^genthijlmlkhkeiten
ftn»zeibfanen, für. die Mdnungi daia dio
Zu-fätie durch ]2^gMid> eine äussere Versan«^
lassnog h^nrorgebrache werden; d« aber
diese Veranlassug bis daher unerkannt
geblieben ist, so hat man eben 'so vie-
len Grund anznnehn»Mti, dals die Entste-
hmig des Uebeis von den niclit in die
fiinne Mendel E^g^timmllchkeiteuL in
. dem Entwicklongsgangv des Oigairfimua
der einsehien Individuen abhäng^i -^
n. MIdchen von eiauem starken Muskelbaue^i
einer lebhaften Empf&ngUcbkeit des Ner-
vensystems gegen Ihis&ere Eindrucke, ohne
heftige Aeuss^rungen des Begehrongs«
' Vermögens > bei welchen die Läagetfaiis«
dehnuog des Körpers frühzeitig ili» ge<«
höriges Maas erreicht luit, — bekoonnen
ihre monatliche Reinigung ohne Beschwer*
den ; sie kehrt anfangs regelmiaslig aUe
tiar Woehte 'wieder, fliejMt jedtfsmftl
— ■■i4 ■:-' ,
Menge, dass ; iini||Htel W Eotkr^ung
^ darauf folgt. Von ^dieser Entk.rä&uDg
..ni^oUen ^ie aiqh endlidi ni€bt..iii|^der,
sie werden bM$^ Jeidea viel an l^opf-
^fibm^rzen» fühlen n^oh Immor sehr, müde,
der. Schlaf' wird unruhig, d^r , Unterleib
ist .^meistens, etwas anfgetrieben. /Jede
: i^^iile BeWegutig bringt £ngbrUst%keit
und Herj^lopfed hery^n Der ^ul^ ist
. scbneUy kleia^ » A<»ias0re Eindrücke ,wer*
* den i|ioht?iBehr mit der gewohnteii Leb-
, b&Üif^^t aufgeliooMiiten; -r , Hie Kran-.
, . ; kea^Mben .meistens« eii^e n^irrische^Lau«^
ne, imd.die AeusH^ungen ihi^s B^geh*
. rongsrermögens werden heftiger. ; Die
: «ETslust . ist vümiind^rt, und auf einen
. . jlKlen . Versuch die Kräfte .aiizii^r$9l^gen,
Jblgt ein Uebelseyn, das nicht s^lctn in
L Wirkliches Erbrechen mit heftigem Wjir-
gen übergeht. Die monatliche lieioigung
• kShrt nun alle dt^ Wochen wiedei>, ist
atbr reichlich, .das a«v»fliessende Blqt ist
. blase* . . Das *Uebel wächst imni^., . und
/ wenn nicht frilhMitig Hülfe geleistet wird,
aa renfallen dergleichen Ki'anke in finen.
leuk<^hlegmaiischen Zustand mir allg^ei-
nen oder partiellen ^YasseranhäuiOtPgen
ijSlk Z^eirebe UAd « in den ^öhleiv des.
^ iS —
f
" -^ K6/pers. ^Dfe' Regern bleiben «iis» ein
sieches . Ldmn^ oder der Tod , .diu^li y ol-
' Kge Erschopfuriig y ist das' endliche Loos .
der Temeohlässigten Kranken. Wenn
- fnan bei d^n er3ten Merkmalen der
Krankheit Eisenmittel ^ giebi, und diev
Kranke zu' häufiger Bewegung, dem* Auf-
enthalte! ^ in fri^er Luft , , gesellschafdi*
eher Zerstreuung veranlasst 9 so werden
die Fortschritte des Uebels aufgehalten^
es £ndet sich allmählich wieder, dein An-
■ >
^ scheine nach, der Zustand dar voll^om-
xnenen Gesundheit ein; die mpnatliche
' Reinigung kehrt, in die gehörige Oirc|eung
** ' ^ Turilck) sie wird sparsamer, üiifd dai^ aus-/
" - messende' Blut hait Iprieder seine natürli-
Kche BeschaJSenheit. Werdcfn v nun di^
* ArsneimikeLbei Seite ^gesezt^ so kehtea
nach Verlauf von zwßi bis drei Mona«
ten die alten Zulälle wieder» - die. als-
• dann die nemliche Beh^idlung erfor«
" .dern. Wenn .man von Zeit zu Zeit (al«
le 2 Monate) nur vierzehn Tage Eisen-
^ • jnittehgiebt» so wjrd den Rückfällen vor-
. gebeugt. Man findet bei der aufmerk-
samen * Beobachtung solcher Kranken,
dflfs, von deiti ersten Eintritte der Men-
stniation an, die £ntwickelui)g des Kör-
pers äuiserst ;)angsam vor sieb geht; he«'
, '
\
I
V"^
sondets entwickeln sich ^e BHtste sehr
tpät und unvbUkommen; gemeizugliGh
^ erhalten sie ihre yollige Autbildtto^ erst
mit dem Ende des zwanxigsten Jahres.
Ehe dieae EntwxekßliiDg vollendet ist,
sind dergleichen Kranke nicht ^egea
Bfickfalle gesiQliert ; von diesem Zeil-
punkte an sind sie denselben immer aus-
gesetzt.
Wenn solche Person^en sich bald nach
überstandener Krankheit verheirathen ^ so
leiden sie genieiaiglich nach dem ersten
Wochenbette an leichten bleichsiichtigen
ZttfUl^; die meisten bekommen wenige
Wäjlsrigte Milch in die Brüste und sie
fingen an 9 wenn sie fortdauernd säugen,
auf d^r Brust zu leiden. ^^ Durch das
frühzeitige Entwöhnen v' den Gebrauch
efnes, eisenhaltigen Mineralwassers in klei-
nen Gaben #> eine milde Kahrqng, den
Genufs yon Milt;h, werden diese ZnfSlIe
gehoben In spi|ltern Jahreni nach meh-
rem Wochenbetten 9 scheint sich nach
meinen bisherigen Beobachtungen y ein
lier7onit€K:hendes LHden in dem Drüsen- '
Systeme — vorzüglich des Unterleibes,
zu äusseiti, das, nach Verschiedenheit
der äuc^era Veranlassungen, bald mehr
bald minder .wichtige Krankheiten nach
sich
sich zieht. — Die^e Gattung 4er Bkich-
flucbC kommt am häufigsten van Sie. bin-
det sich, an keine Jahreszeit und Witte-
rung ddch scheint ihre Heilung* im
Winter langsaitier vor sich zu gehen als
im Sommer« Bei dem gänzlichen Man-
gel einer merklichen, äusserlichen Vi^ran-'
lassung, bei ihrer Wiederkehr unter den
verschiedensten äussern Umständen bis
zu eip:em bestimmten Zeitpunkte hin, bei.
ihrem beständigen Zusamm<»ntreifen, mit
mehi^ercxi Eigenthümlichkeiten in : der
allgemeinen Körperanlage der ihr ui^ter-
worfenen Individuen ^ glaube ich ihre'
Entstehung in dem Enjtwicklilngsg^ngie
des Organismus^ in so ferne er nicht un-
' mittelb.ar von äulVern Einfliifsen abhängig
ist, suchen zu müssen« ^ . ^
3. Mädchen, die von Kindheit an ein blas-
ses Aussehen hattbn, sich frühzeitig ent-
wickeln, die, bei welchen die ILängenaus-
dühnung schon im vierzehnten Jahre ihre
Vollendung . ynd meistens ein beträcht-
- liebes Maas erreicht hat, die e^inen, schlaf-
fen Mu^kelban haben, und dabei mager
sind 9 ihre Regeln qhne Bfsschwerden^ be-
kommen , werden zuweilen , D^achdem
die monatliche Reinigung schon eine 2aem-
Uche 2^sit lapg yöllig in Ordnung war, J
XX. B. 4- St. B
. ' -^ , • '.
— 20
bekommen hiplänglicib Milch in. den
Brüsten, und werden durchs^ Saugen
* nicht sogleich entkräftet.. In dem Zeit-
räume yom ao bis 3osten Jahre erschei-
nen^ besonders bei y^rheiratheten, die
bieichsücbtigen Zufalle in gelinderm
Grade und seltener; nach melieren Wo-
chenbetten kommt gegen das Soste Jahr
hin «die monatliche Reinigung in iJnord«
nung, bleibt zuweilen aus, flielst ein an-
dermal vrieder ungemein reichlich; an-
■
fangs zeigt sich nur nach den Regeln
ein SchleiniausRufs aus der Mutterscbeide^
bald wird er anhaltend; solche Kranke
klagen über Müdigkeit, HerzklopfeUi ^e-
hen sehr bl^fs aus, u« s. w. — sie werden
dlmähiich von allen den Zufällen befallen,
weichen sie in frühern Jähren so oft
unterworfen waren. — Bei sehr vielen
und' besonders denjenigen, die einen zärt-
lichen* Knochenbau haben, gesellen sio&
zu den bisherigen Beschvrerden, heftige
Schmerzen euxt der Brust, Husten, häuh-
>ger Scbleimauswurf , zuwbilez^ Blutspeien;
sie magern ab, ohne ^ Fieber zu habeni
oder durch Colliquationen allau sehr er-
schöpft zu werden* loh hal^e »chon eini-
ge male geieben/ dafs der Scl^leimaus-
flufs^aus der MulCerseheide mit den so
— ai —
; ' ~ -
eben genannten Brustbeschwerden ab-
wechselte. ' Dieser Zustand dauert mit
verschiedenen Abwechselungen gemeini-
glich 6. bi$ 7 Jahre; wenn ^die Krankto
während dieser . Periode mehreremale
. schwanger werden^ so abortiren äie leicht,
oder kommen nach den Wochenbetten
, in einen Zustand, der sich der sogenann-
ten Schleimschwindsucht nähert; sie wer-
fen unter fortdauerndem Husten eine
Menge gallertartigen Schleim aus> haben
einen kleinen schnellen Puls^ magern
.bedeutend ab'und ihre Verdauung geht mit
Beschwerden vor sieb. ,tlnter dem Ge-
l^raubhe stärkender Mittel^ vorzüglich -
der Fieberrinde ^ werden diese Beschwer-
den gehoben, man bemerkt aber in den
meisten Fällen bleibende yeränderungen
in den Aeussörungen des Nervensysteitis,
entweder wird irgend ein äufseres Sinn-,
organ bedeutend geschwächt, oder bildet
sich eine Geneigtheit sZU Krämpfen,>oder
leiden die Gemüthskräite, vorzüglich das
(jedächtnifs. Nach jedem Wochenbette
kehren die obenbeschriebenen Zufälle zu-
Tück , und aiten endlich in eine eiternde
Luiigensucht aus, welche die Kranken
meistens in kurzer Zeit aufreibt* Ich
habe noch ^le gesehen dafs eine solche
Kranke das 36ste Jahr überlebte. .
Wenn dergleichen Personen trährend der
Dauer der erwähnten Zufälle nicht »öhwanger
werden, so bleiben sie von den Anfällen der
Lungensurhr frei, aber sie sind dagegen meh-
rero l^rankheiten des Unterleibes, Coliken,
Verstopfung u. dgl. unterworfen* Das Er-
nährungsgeschäfte geht träge vor sich, und
zii körperlicher Anstrengung sind sie unfähig.
Jede ungewöhnliche Üebnng ihrer Afuskular-
kräfte versetzt sie in einen Zustand allge^
meiner Schwäche , der zuweilen einige Wo-
chen fortdauert.
Der Gebrauch der Fieberrinde , dös is-
ländischen Mooses und der eisenhaltigen Mi-^
neralwasser, mäfsiger Genufs des Weines und
leicht verdaulicher Speifsen sind in diesen
Fällen sehr nützlich. — Ich habe gesehen,
dafs Weiber nach der so eben erwähnten
Umätiderung ihres Krankhaitszustandes, noch
einmal geboren haben , ol^ne "nachtheilige
Folgen davon zu erfahren. —
Einen verschiedenen Gang nimmt die^
Krankheit bei Individuen, die einen starken
Knochenbau haben; bei diesen beobachtet
man seltener Brustbeschwerden, sehr iriiha
findet sich eine Geneigtheit zu Durchfallen •
ein, und endlich gesellen sich Hämorrhoiden
dazU| die» sich theils durch Knoten, theils
durch Blutflüsse zu erkennen gqben. Die
/
\
Hamorrhoidalblutfltisse ereignc^n sich entweder ^
in der Mitte zwischen den Regeln, oder sie
treten mit diesen zugleich ein. Der Blutver-
. lust ist sowohl bei den Hämorrhoiden , als
bei d^n Regeln selbst sehr beträchtlMch^ pnd
die Kranken befinden sich' eigentlich-^ ihr
ganzes Leben hindurch *in einem bWtchsüch*
tigen ^ustaqdei'der sich durch ^ie oben (a)
beschriebenen Symptome im allgeineinen ,
charakterisirt, vLni nur dem Grade nach ver-
änderlich ist. Auch dieise Kranken sind in
frühem Jahren sehr fruchtbare Mütter, sie
hören zu Anfange . der dreisige auf Kinder
zu gebähren» und werden alsdenn erst g<egen
das 4oste Jahr wieder schwanger , gebähren
aber selten mehr als nur noch einmal. - Die
Wochenbette und das Säugen scheinen hier
mehr auf die Verdauungsorgane^ als auf die
Lungen nachtheilig einzuwirkend Di^e Geneigt-
heit zu. Durchfällen vermehrt sich bei der An-
näherung der Periode | in welcher die Men-
struation aufzuhören pBegt, der geringste
Genufs von PflanzenspeisenA jede Leidenschaft,
)ede körperliche Anstrengung^ veranlafst Durch-
fälle; dabei werden die Kranken von iiefti-
gern Herzklopfen^ Engbrüstigkeit, Kopfschmer-
zen geplagt, sie sehen sehr blafs im Gesichte
aus, das Blut, weiches sie bei der monatli-
chen Reinigung und dem Hämorrhoidalflusse
/■
- a4 -
verHeren , ' ist blafs und wSsserigt. In dieser
Gestalt dauert die Krankheit zWei bis drei
Jahre lang fort^^ die Regeln erscheinen wäh-
rend diese» Zeit unordentlich, eindlich wer-
den sie sparsamer und bleiben ganz. aus; die-
ses^ geschieht selten vor'm Sosten, meistens
erst ipi 5ast;en öder 53sten Jahre. Nachdem
die Menstruation ausgeblieben ^st, bekommen
die Kranken allmählich ein besseres Aussehen,
die Neigung zu Durchfällen vermindert sich
und hört endlich ganz auf, ihre Verdauungs*
kräfte werden besser, und der Hämorrhoi-
dalflufs bleibt nach und nach aus. xilimählich
verschwinden auch die leisesten Ahnungen der ^
bleichsüchtigen Zufälle, und dergleichen PerstO-
nen verleben den letzten Rest ihrer Tage in
einem bei weiten besseren Wohlbefinden , als
ihre Jugend. —
Ich habe noch nicht Gelegenheit - gehabt
den Gang ' dieser Krankheitsentwickelungen
bei unverheiratheten Personen genau und hin-
länglich oft zu beobachten. Nach dem wenigen^
was ich gesehen habe I bin ich geneigt anzuneh-
men^ dafs zwar das Zeugungsgeschäft einen sehr
wichtigen Einßufs auf die Bildung der Krank-
heitianfälle Hat, dals aber die Geneigtheit da»
zu ganz unabhängig von demselben statt findet,
und auch bei unverheiratheten w^rrigstens
bis über die dreisige hinaus forifdaueri, und
— a5 -r-
sich ^ürch ähnliche Zuf^älle , aber in einem,
minderen Grade offenbart^ als bei Verheira-
theten« — Ich habe noch nie gesehen, dafs
die Geneigtheit 2u Rückfällen vor der ange-
führten Periode durch Arzneimittel gehoben
oder denselben vorgebengt worden YfäÜte. . Der
ofter^ wiederholte Gebrauch von Eisen' mjt
Opium und Gewürzen , der Genufs thierischer
Nahrungsmittel» Ruhe des Gemüthes und
mäsige. Bewegung des Körpers scheinen die
Krankheit dem Grade nach zu vermindern^ aber
nur selten tritt vorübergehend ein scheinbare^
Wohlbefinden ein, und eine völlige Heilung
findet gar nicht statt« — * Witterung und Jah-
reszeit haben auf d\e Entstehung der hier bcffind-
lichen Zufällb keinen merklichen Einßufs. • Die-
se Form der sogenannten Bleichsucht ist zwar
nicht sehr selten, sie kömmt jedoch viel sel-
tener vor, als die unter No» 2. angeführte;
4. Mädchen, die in der Lebensperiode ^ in
. welcher die Regeln das erstemal zu er-
scheinen pflegen, in ihrer körperlichen
EntwickeluDg noch zurück- sind, bei wel-
chen noch nicht das Ebenmaas unter
den einzelnen Theilen eingetreten ist, das
bei dem ausgebildeten Menschen immer
mehr oder weoiger statt findet, die sich
besonders durch einen aufi^allend kindi-
schen Ausdrück in den Gesichtszügen aus*
,« »
. — 26 —
zeichneUv^ ohne dabei die Heiterkeit des
frühem jugendlichen Alters zu besitzen,
werden im x5ten öder i6ten Jahre sehr
blafs , sie klagen ober Herzklopfen, Eng-
:brüstigkWr,/es findeor sich allmählich alle
bleichsiLChtigen Zufalls ein, wie ich sie
ob^n (2) beschrieben habe; dabei wird
das Gesicht. gedunsen, und die Haut hat
ein bleifarbenes Aussehen. Ehe noch
diese Erscheinungen eintreten, sind ^zu*
weilen die Regeln einmal, jedoch nur
sehr .sparsam, da gewesen, bleiben aber
alsdann für immer aus; in den meisten
Fällen hat «ich noch keine Spur, dersel-
ben gezeigt. »^ Nachdem ~ diese Zufälle
eine Zeitlang gedauert und sid} langsam
vermehrt haben, entstehen an iFerschie-
dened Stellen des Körpers , besonders an
den Füssen borckigte Ausschläge« -— Die
Haut ist beiuahe immer trocken. An
den Füssen artet der Ausschlag in Ge-
schwüre mit speckigtem Grunde und auf-
geworfenen Rändern aus, wenn dier Ge-
schwUre heilen, wi^s jedoch^iiur mit gro-
fser Sfchwierigkeit geschieht, so fangen
die Krahken an zu husten, das Athfmho-
len wird besehwerlicher, sie bekommen
Schmerzen auf det* Brast> werfen einen
dllnnea Schleim aus^ der zuweilen mit
, - *7 - ,
Blut vermischt ist. Det Pi|I», der bis
daher blofs klein und kraftlos. war, ohne
schnell zu seyn, wird nunmehr beschleu-
nigt. Wenn die FufsTgeschwüre wieder auf-
brechen, so werden die Brustbeschwerden
yermindert^ aber der Fiils bleibt schnell
und die Kräfte nehmen unter der Fortdauer
der allgemeinen bleicfasUchtigenZttfille all-
mählichab. Nach einiger Zeit kehren Brust*
beschwerden ohne Torausgegangene Ver-
trocknung derFufsgeschwüre wieder* Der
Husten wird heftiger a}s er zu vor war, der
Blutnuswui'f kommt öfter und starker wie-
der, und allmählich fallen die Kränken in
den 2jnstand einer eiternden Schwind-
sucht mit hektischem Fieber. Man be-
obachtet bei ihnen^ selten (iolUqaatiye
Sdiweifse , dagegen aber bildet sich schon
sehr frühe eine allgemeine Wassersucht,
die' Hamabsonderung wird sehr vermin-
dert, zuerst schwellen die Fiisse, alsdann
der Unterleib^ endlich die Arme und-
das 'Gesicht. In diesem Zustande. leben
die Kranken Öfters noch 4 bis 6 Mona-
te; die ganze.Krankheit umfafst rön ihrer
ersten Entstehung bis zum Tode, der
durch gänzliche ^ntkräftung herbeige-
führt wird, einen Zeitraum von a/zu^ei-
len '5 Jahren« Die mei4ten solcher Kran-
*- «
/
— 28 r- '
V / ^ ■
\, <
ken sterben zwischen dem 17t«! uüd
iSten Jahre. Man findet in den Leich-
nameh , auiser den allgemeinen . Erschei-
nungen, "w^efche nach den Kr^nkheits-
symptomen erwartet werden konnten,
die Muttersbheirle änfserst enge, die Ge-
bärmutter s«hr kl^in, wie sie bei zwei-
jährigen Mädjchen angetroffen wird, die
Eierstöcke , sin d rerbäitnifsmälsig 'eben so
klein, ohne eine Spur voii rundlichten
eiförmigen Körperchen, yon weicher
Drüsen-ähnlicher Substanz; Zuweilen ist
ein Theil der Sfutter^cheide und der
.Gebärmutterhals verknorpelt. Ich habe
noch immer *bei solchen Kranken eine
widernatürliche Beschll£Fenheit der Ge-.
»chlechjtsorgane angetroffen, und selbst
die äufsem Zeichen der Mannbarkeit
fehlen gröfstentheils. Der Haarwuchs um
die Scbaam fehlt entweder ganz, oder ist
sehr sparsam, die Scbaamlippea sihd klein
und wenig heryorragend. Die Krankheits-
erscheinungen welche man bei Mädchen
beobachtet hat, bei denen man gar kei-
ne Gebärmutter und^ Eierstöcke antraf,
scheinen mir peinige Äehnlichkeit mit
den sb eben angeführten zu haben, —
Diesd zurückgebliebene Entwicklung der
Geschlechtsprgane habe ich bis daher in
-— AQ "^
Verbindung mit zwei. sehr verschiedenen
allgemeinen Körpef anlagen beobachtet.
Die Individuep ,. welche diese Erscheinun-
gen darbieten, haben entweder eine be-
reits mit ihrer übrigen kprperlich«n Aus-
bildung unverhältnilsmärsige Länge et-*
reicht 'y ehe sie eükr^nken, ihre Brust ist
ist sehr schmoll, eingedrückt, ihr Hai»
lang, sie haben den sogenannten phthisi-
schen HabituSy sie zeichnen sich meistens
durch mehr als mjttelmälsige Geistesafli-
lagen aus; oder ihr ganzer Wuchs ist
TerkUmmert, sie sind klein, (lie Epiphy-
aen der Röhrenktnochen sind im Ver-
hältnisse zur Länge derselben ungemein
grofs; sie sind äuterst träge und , stupide.^
Bei der letzten Gattung habe, ich schon
in der ersten Periode . der Krankheit die
, Erweichung einzelner Knochen* beobach«
tet, die sich unter der AnMTeridung der
erforderlichen Heilxnittel wieder hob,
während die Ubtigi^n Krankheitszufälle
immer zunahmen. -^ Die schnell tödten-
de Lungeasuofat,. welche man t^ei Mädchen
in der Periode der Mannbarkeltsetitwick*
lung bei unordentliche Mens^atioü be-
obachtet,^ steht ohne Zveeif^l ebenfalls
mit einer verfaindertop Entwicklung der
Geschlechtsorgane ii^ Verbindung und
I „
/ s.
^ _ So -*-
-
nähert sicli dahe^r, v&n ^n^r ge^^issen
Seite betrachtet ^ der soeben beschrie-
beHen Krankheit/ Hier i&t der Ort nicbt,
wo dieser Gegenstand genauer untersucht
'werden kann, wenn abei* von dem.ptit-
wurf einer . Theorie die Rede sejii soll,
\80- w^rd eine solche Untersuchung ein
;unnachlärslichd8 Bedingnils ;seyn. — «
5. Man beobachtet nicht selten , dafs Mäd-
chen , bei welchen entweder vor. dem er-
^ sten Ausbruche der Regeln ^ oder nach-
dem diese eine Zeitlang regelmä&ig ge-
flossen und alsdann' ohne irgend eine
bemerkbare Veranlassung ausgeblieben
sind, die gewöhnlichen Zufälle der Bleich-
sucht bekommen, und bei ihnen zugleich
ungewöhnliche AeuTserüngen des Begeh*
rungs Vermögens eintreten 9 z« B. ein un-
widerstehlicher Hang zum Genufse un-
gewöhnlicher Nahrungsmittel , erdigter
Substanzen^ Kohle u. s^ w;; damit ist ge-
wöhnlich eine außallende Veränderung
in dem Charakter der KranjCen ver<-
knüpft; sie werden sehr' empfindlich und
aufbrausend, wenn sie Vorher sanft und
duldsam waren, sie \^rabscheüen mit^
eben der Heftigkeit, als sie begehren.
Zuweilen wird, das eine od^r andere •
äufii^re Sinnenorgan ^ gelchiüttcht. -^ Der
Schlaf ist unruhig, unterbrochen; das
.Verdauungsgeschäft geht sehr träg'^ vor
sich ^nd die K.ranken )>ekpmmen öfters
in 8 Tagen nur einmal Oeffnung. Die
bleichsüchtigen Zutälle erreichen nie ei^
nen hohen Grad, und der Puls bleibt
immef riemtich naturUch, Die Musku- ^,
larkräfie sind periodisch sehr vermindert,
zu andern* Zeiten aber bemt*rkt man kei-
ne Abnahme derselben; und besonders
ist es dieser Gattung von Kranken ei«
gepthtimlich , dafs sie sehr beträchtlicher '
Anstrengungen ihrer -Kräfte fähig sind,/ .
ohne in einen hohen Qrad von Entkr^f- ^
tung darauf zu verfallen. — Ein Solcher
kranicer Zustaud kann mehrere -Monate
dauern, die Kranken zehren dabei nieht
ab. — und nicht selten erscheint die
monatliche Reinigung unvermuthet, nach-
dem ein 'heftiger Aufruhr ini Nervensy-^ :
Sterne vorausgegangen wat. Gewöhnlich "
vermindern sich die hieichsüchtigen Zu-
fälle nach der ersten Erscheinung diar
^Begc^ln, die Aeuiserungen des Begelirungs*'
TeroKigens nähern sich dem normalen Za-
. Stande wieder, und nach einigten mön^t-
liehen. Perioden ist die Krankheit gehb*
ben, die sehr gelten 'Ruckfalle macht* —
Ich habe diese Krankheit noch nicht ge-
\
\
— .9a -*
I
. nugsam beobachtet \ind nntersucht, um si^
r ia alleu. Beziehungen darstellea zu kön-
nen, ^^ ^ V
Ich bemerke hier blos^ dafe die Wirkung
4er Arzneimittel in allen diesen Fällen sehr be-
schränkt zu seyn scheint. Eisenmi^tel allein ga»
geben, bringen keine Veränderung in dem
Krankheitszustande heriror. Ob der Gebranch
Ton gewür^haft bittern Miueln mit absorbii^n-
den die Krankheit abkürze ? darüber habe ich
noch keine völlig entscheidende Erfahrungen,
aus einigen Beobachtungen ist es mir nicht
unwahrscheinlich. Ohne Zweifel liegt jn d<^
Te|:späteten Entwicklung des Sexualsysteqas
der Grund zu den hier angeführten Zufallen;
so wi^ eine (vielleicht dufch die. erste Anlage)
unmöglich gewordene , die unter No. 4* b^^
scbriebene zerstörende Krankheit veranlafst.
Ich habe dort auf die ohne bleichsüchtige
Symptome vorkommende Lungensucht > als
oiner verwandten Erscheinung ^ bingewieseni
hier muTs ich auf die^ ohne Bleichsucht mit
d^ Mannbarkeitsentwdckelung ia Verbindung
sehende Anomalien des Nervensystems und
die d^bei sich ereignenden sonderbaren Aeu-
secungen . des Vorstellungs Vermögens, des Be-
gehrongsvermogens u. s* vf. aufmerksam ma-
chen. Die Untersuchung' dieser Zustände des
Organismus muTs an eine ganz andere Aeihe
von
-^ 35 —
' ' •' ' ■ ■
Ton ErseheinuBgen geknüpft werden, zum
Entwurf einer fTheprie der hier beschriebenen
Krankheit ht sie schlechterdings erforderlich;
sie würde mich abfer zu weit fdihfen ; ich hal«
te mich daher, meinem Vorsatze getreu , in-
nerhalb der Gränzen der bloßen Naturbe-
Schreibung — Unt^r die obigen fönf Gesichts-
punkte lassöii sich alle meine Erfahrungen
über solche Fälle, in welchen die bieichsüch-
tigen Symptome ohn« eine. merkliche zufälli-
ge Veranlassung entstanden sind, «bringen^
Ich schmeichle mir weder tltfrch diese
Darstrilftng die -Sache erschiäpft zu haben,
noch konnte es meine Absicht seyii, aileMo-
dificationen der Krankheit afnsuffihr^n / die
bei den ' einzelnen Individuen vorkomitien und
zum Theil durch die äufsere Lage derselben
veranlaßt werden« —
B. Auf &ehr verschiedene äulsere' zufällige
' Veranlassungen folgen ErscheinungpR,
welche die bisher angeführten Krankiieiten
charakterisirten und alsp unter einem ge-
meinschaftlicEen Namen begriffen werden
fcönnenj Nicht selten scheinen die indi-
Tiduellen Modificationen durch die Art
der äufseren Veranlassung bestimmt zu
werden , und deswegen werde ich meine
Erfahrungen nach den verschiedenen Ver-
XX. B. 1. Su Ci ^
- 34 -
«
^.anlassu'ngeii, auf welche ich die Kranlo
heit entstehen sah/ ordnen« ' /
X« .Es ist etwas sehr gewöhnliches, dab hef-
tige Aastrengungen , . Erhitzung und dar-
^ auf folgende Erkältung , Durchnafeiihg,
erschiitterode Gemüthsbe'vi^egungeny Ue-
berhidung des Magens während der mo«
natlichen Reinigung, den AusAuls dersel-
ben plötsdieh unterbrechen«. Die gemein-
sten nnmittelbaren Folgen dieser^ Unter«
driickung' des Blutflusses sind:
Ein allgemeines Gefühl von Schwere,
' Kopfschmerz, Schwindel, Engbrüstigkeit;
zuweilen auch Krämpfe, die sich bald all-
. gemein in den Gliedern verbreitepi bald
meht auf die zur Respiration dienenden
Muskeln beschränken. -^ ' Der Puls ist
georieinighch zusammengezogen und . et-
was hart. --^ In eioigen Fällen treten, die
Regeln in der nächsten Periode ordent-
lich ein ^ und alsdann heben sich die Zu«
falle. Im allgemeinen scheinen die Ba«
schwerden yermindert und der Eintritt
der monatlichen Reinigung erleichtert zu
werden durch den Gebrauch solcher Ab-
führungspoiittel) die vorzüglich auf das
Ende, der dicken Gedäitne wirken; bei
sehr starken Congestionen gegen die
Brust nnd den Kopf fand ich . einen mä-
- .35 — ' •' '
r •
sigeli Aderlafs am Fufse, reizende Fufs-
bäder nützlich, sie leistete^, öfters schleu-
nige Hülfe, wenn andere Mittel vergeb-
lich gebraucht worden waren. Bei .einer
beträchtlichen Neigung zu ICrämpf n schie-
•nen mir die, oben genannten Arzemeien
, nyr 'in Verbindung mit -kleinen Gaben
Süchtiger Reizmittel, des Castoreüm ^ der
Asa toetida u. s. w. wirksam zu se\n*
Es kann und soll hier nicht von dem
technischen Verfahren ausiFühilich die Ke-
de seynji die' Heilanzeigen können daher
nicht einzeln zergliedert weVd^ir; ich
führe Ton den Wirkungen der Heilmittel
nur so viel an, als nclfthig ist die Na->-
tur der Krankheit zu beleuchten. Die
Aderlafs wirkt erleichternd bei hervor-
stechenden Beschwerden .des AtheniholenS)
so lange die Functionen des Nervensy- ~
Sterns nicht beeinträchtigt sind, auch bei
Sub/ecteu, deren Habitus durchjeius kei-
nen Ueberflufs an Blut anzeigt; bei einer
beträchtlichen Neigui;tg zu Krämpfen wird
sie unter diesen Umständen selten ohne
Nachtheil vorgenommen. We^n die Re-
geln nicht wieder eintreten, so werden
die Kranken bald nach der ohne Blut««'
fluls verstrichenen Periode sehr müde,
bei jeder Bewegung bekommen sie hefti^
. C 2
• '— 36 —
«
ges Herzklopfen, werden blals im Ge-
sichte, die Lippen, Zunge und das Zahn^
fleisch verlieren ihre rothe Farbe, «ie fal-
' len in einen bleichsüchtigen Zustand in
einem geringeren Grade als der oben be-
schriebene (Ä* I. 2.) Nach meiner Erfah«»
rung leistet der Gebrauch der Eisenmit-
tel nur in Verbindung mit Aloe .und
Asafoetida Hülfe, und zwar scheinen die-
se Mittel in der letzteii Hälfte der 4
^ wöchentlichen Periode schneller 2tt wir-
ken , als wenn sie früher gegeben wer-
den. Die Wiederkehr der Regeln und
das Verschwinden der Krankheitssufalle
treffen immer zusammen, ich getraue
mir nicht zu bestimmen, ob das aligemei-
ne Wohlbefinden den Wiedereintritt der
monatlichen Reinigung bedingt, oder ob
die örtlich wiederhergestellten dynami-
schen Verhältnisse des , Gefäfssystems
der Gebärmutter, von welchen die perio-
dische Blutentleeruog abhängt, die Ver-
anlassung zur Hebuüg der allgemeinen
Krankheit ist. —
a. Allzu häufiger oder zu früh vollzogener
Beischlaf ist eine sehr gemeine Quelle
bleichsüchtiger Zufalle. ' Wenn sich Mäd-
chen, die einen etwas schwammigten
Körper haben und wtm fett werden ge-
■ ^ rr 37 . —
neigt sind 9 Irüfaeyerheirathen, (im 15 u«
16 Jahre), so. Werden ihre Regeln nach,
einigen Monaten ~ reichlicher , und
im Veihäitnisse , als der Blatflufs zu-
nimmt --« wird das ausfliefsende Blut bläs-
ser und wäfsrigter, sie verlieren ihre
blühende Gesichtsfarbe, werden müde, eng-
1)rtistigy jede Bewegung rerursacht ihnen
heftiges Herzklopfen, — ihre Augen be-
kommen ein mattes Aussehen un(f eine dü-l
Atere Melancholie tritt an die Stelle der
jugendlichen Heiterkeit. Wenn diese
Personen dem Beischlafe nicht entsagen,
so nehmen die Zufälle immer mehr über-
band ; dazu gesellt sich eine bedeutende
Schwäche der Verdauungswerkzeuge , die
* Efslust verliert sich, sie magern ab, es
gesellen sich erst vorübergehende Fieber-
bewegungen hinzu, die endlich anhaltend
werden, und in ein hektisches lieber
. übergehen; die Regeln bleiben ganz aus
und eine Lungensucht oder Verhärtun-
gen der Gekrösdrüsen , je nach d6r in-
dividuellen Prädisposition, oder der Ver-
schiedenheit äufserer *Einflüsse, beschlies-
sen die Scene« Zuweilen werden solche
Personen bald nach ihrer Verheira-
thung schwanger, ^e leiden während
' ihrer Schwangerschaft mehr ab andere x
M
38
/ •
an Erbrechen uiid Uebelkeiten, und be-
kommen nach der Geburt reichlich Milch
in den Brüsten. Während der Sdiwan-
gerschaft äufsern sich keine bleichsücfa-
^tigen Zufälle, aber sie treten bald nach
dem Wochenbette ein. Eisenmittel ha-
ben, in dieser Krankheit nicht die aufial-
j^ende Wirkung, vriein mehreren der bis-
her erwähnten, Fälle. Enthaltsaptk]^eit yom
Beiichfafe ist die erste Bedingung zur
Heilung« . Nährende Speisen ohne reizen»
de Gewürze /mit Behutsamkeit angewandt,
Aufenthalt in freier Luft; gesellschaftli-
che Zerstreuung, späterhin mäsiger Genufs
des^ Weins , und endlich der Gebrauch ei-
nes eisenhaltigen .Mineralwassers, stellen
nach meinen Erfahrungen die Gesundlieit
wieder her. DieseHerstellung ist nicht von
lainger Dauer, wenn die Kranken nicht
so lange dem Beischlafe ganz entsagen,
bis ihr Körper im~ allgemeinen denjeni-
gen Grad von Festigkeit erlangt hat, de-
ren er fähig ist; diefs geschieht selten
Tor dem hosten oder sdsten Jahre ; ohne
neue Veranlassung ^den keine Riick-
fjalle statt. .-«•
3. Durch moralische Veranlassungen angefoch-
tener und nicht befriedigter Begattungs-
trieb, ist die Quelle sehr vieler Krank-
- 39 -
*
heitszufaUd des weiblichen Geschlechtes;
er wird allgemein auch als die ^Ursache
der Bleichsucht angesehen. 'Kaoli mei«
nen Erfahrungen sind die bleichsüchtigen
Symptome, welche unter diesen Bedin-
gungen eintreten, von. dqn bisher geschil-
derten einigermaßen unterscbieden, und
ich lasse es dahin gestellt , ob sie mit il^
' nen unter eine Kategorie gebracht wer-
den können. D|e Subjecte, welche zu sol-
chen Krankheitsäaserungen geneigt s^ind»
zeichnen sich weder durch feiües Gefühl
noch durch ein lebhaftes Begehrungsver-^
mögen aus; beide scheinen erst durch
das Spiel der Phantasie und dadurch be«
wirjcte starke . Eindrucke au& Yorstel-
' lungsvermögen geweckt zu werden« Die
erste- Erscheinung, die dem Beobachter
aufFält, ist eine bedeutende l^rhöhung
der Reizbarkeit des Nervensystems mit
, unverkennbaren Spuren eines verminder-
* te|& WirkuDgsvermÖgens. Diese Ab-
normitäten bleiben eine geraume Zeit
au£s Nervensystem beschrankt, in einer
spätem Periode werden die Verrichtun-
gen der Yerdauungswerkzeuge beeinträch-
tigt und die Vegetation des Körpers im
allgemeinen scheint retardirt zu werden«
In dem Pulse drückt sich keine allgemei-
ne AfFection 'des Aiteriensystems aus; Erst
naclulein alle diese Erscheiniingen eine Zeit-
lang yorausgiegangen sind, wird die monatli-
ehe Reinigung sparsamer, und das ausfliegen-
de Blut blals, augleiüh verliert sich die biü«
hende Gesichtsfarbe, Zunge, Lippen und
Zahnfleisch werden blals. Die Kranken füh-
len isich äufserst müde, bekomm to bei jeder
Bewegung Herzklopfen , leiden zuweilen an
krampfigen Erstikungszufällen und werfen hier
und da Blut aus. Arzneimittel bringen hier
selten eine heilsame Wirkung hervor; der wirk-
liche Genufs hebt die krank haften. Zufälle am
sichersten, Zuwf^ilen wird eine solche Kranke
durch eigene Aostrengnngen über die Spiele
der Einbildungskraft, über die' Lefahafagkeit
des BegehruDgs Vermögens u. s. w. Meister,
und genest langsam. Wenn der Gang der
Krankheit duich' nichts gebindert wird,
wenn die Stimmung, mit welcher ihre Entste-
hung begann/ unverändert 'fortdauert, so ist
eine YerzehruHgskrankheit , vorzüglich die
Lungensucht, eine nicht ^seltene Folge der
beschrfebepen Zufälle. —
Bei Mädchen von feinerem Gefühl^ von
lebhafterem Begehrungs vermögen, deren Ein-
bildungskraft selten früher durch Umgang und
Lektüre an zügellose Spiele gewohnt war, die
aber durch den Willen die Forderungen des
Begattungstriebes bekämpfen^ beobachtet man
metnea Erfahrungen zu Folge^ unter den vorlie-
genden Bedingungen, di^ bleichsücfatigenZufälle
seltener ; sie verfallen bald in eine düstere
Schwermuth, die zuweilen in eine Manie
übergeht; bei die$er bemerkt man nur selten
eine fixe Idee, einzelne unzusammenhängende
Worte, deren Bezug sich nicht *errath«rn läfst,
scheinen eine immer sich ernc^uernde Unter-
brechung des Willens zu bezeichnen. .Hefti-
ge Krämpfe der Respirationswerkzeuge, Con-
vulsionen, wecjiseln zuweilen mit dem Irrere«
den ab. Der Schlaf fehlt ganz. Gewöhnlich
dauert ein Siolcher Zustand vier bis sechs
Wochen lang, vermindert sich allmählich und
verschwindet endlich. Von -diesem* Zustande
kehren die Kranken in den ihi^r gewöbnH*
chen 'Gesundheit zurück, das Gleichgewicht
' zwischen den einzelnen Kra&äufserungen des
Organismus ist wiederhergestellt^ und so er»
scheinen die heftigen Ausbrüche' als die B&-
dingang, unter weicher die vo^ausgegange-*
hen nacht heiligen Eindrücke verwischt wer-
den* Ich h^be diese Erscheinungen hier Mos
angedeutet , um eine Seite bemerklich zu
machen, von weichf^r her — ^ weiteres Licht
über die Kraz kbeit , -mit deren Darstellung
sich die gegenwärtige Abhandlung beschäftigt,
erfaßten wet den kann.
V , — 4^ —
4« ^'^^ Selbstbefleckung, ein allzu geWcttin-
liebes Laster junger Mädchen in faoh«ni
Ständen ) die unvollkommene Ausübung des
Beiscfaiafes^ eine sehr geikreine Sitte verheirathe-
ter Weiber und wollüstiger Mädchen« scheineif
Krankhaitsznfälle zu erregen, die sich den
bisher erwähnten in mancher Hinsicht liähem.
Nd>en den iiUgemeinen Symptomen! der
Bleidisucht in^geringerem^ Grade, wird diese
Krankheit durch eine^ immer fortdäu^ndea,
bal^ starkem^ bald gelindern weifsen Fluls
qharakterisirt; dieser ist durch kein Arznei-
mittel zu bezwingen, so lange die immer sich
erneuernde Veranlassung dazu fortwährt. Ich
habe diese Krankheit zwar schon Öfters ge*
sehen, aber noch nie Gelegenheit gehabt, sie
so genau zu untersuchen^ dafs ich eine. aus«
fübrliche . Darstellung ihres ganzen Verlaufes,
in verschiedenen Beziehungen su geben im
Stande wäre. — .
5. Durch zufällige Veranlassung (Jochen*
bette, Gebärmutterpolypen ,u. 4« w.) verursach-
ter heftiger Mutterblutilufs,, so wie jede an-
dere Verschwendung des Blutes, zieht' eine
Reihe von krankhaften Zufällen nach sich,
die mit den bisher beschriebenen Sympto-
men der Bleichsucht übereinstimn^en. Die«
se^Ersoheinungen sind zu bekannt, als, dafs ich
sie ausführlicher beschreiben möchte« Hier
^
— 43 —
ist eine yeräiiderte Dynamik^ des Sexualsy«-
•tems keine beständige Ck>exis^en2, und kann-
auch nicht als noth wendige Folge der allge-
meinen ICrankheit angesehen werdenw Be-
trachten wir die Sache genauer , so werden
wir finden^ dals die Reihe von Kr.ankheitser«
scheinungen ausgeht von aUgemein. vermin-
dertem Wirkungsvermögen des Yenensystem«;,
dals sich an dieses zunächst erhöhte Beizbar-
keit des Arterien- und Nervensystems anreibt;
uhd allmählich eintretende Lähmung des lym-^
phatischen die Scene schlieistM — ^
, 6. Gesunde Mädchen von 16 bis 20 Jah-
. ren, die an eine thätige Lebensart, ans Land»
leben gewohnt waren, werdeh, wenn sie in
die Stadt kommen, sich mehr sitzend beschäf-
tigen, und besonders an feuchten Orten auf-
halten miil^en, bald krank, i^id leiden an
bleichsüchtigen Zufällen. Das Uebelbefinden
fang)t gemeiniglich mit Mangel an ETslust^
Müdigkeit, Schwere der Glieder an; wenn die-
ses eine Zeitlang gedauert, hat, so werden
die Kranken blafs im Gesichte , engbrüstig,
sie bekommen bei jeder Bewegung Herzklo-
pfen, endlich schwellen die Fülsef das Ge-
sicht wird aufgedunsen, die monatliche Reini-
gung fliefst sparsamer, das ausfliefsende Blut
ist blafs, endl ch bleibt sie ganz aus. «— Be-»
wegung und der Gebrauch abführender Mit«
tel , aiiF welche matf bittere Mittel mit Eisen
folgen läfst, scheinen den Fortschritten d
Uebels Schränken 2a s^ßteen , und es endlich
tu. heben. Es ist mir nicht unwährscbeinlidi.
w
dafs durch frühzeitig gegebene gelinde Abfüh-
rungsmittel die Entwicklung der ganzen Krank-
heic unterdrückt weWen Jcann* — ^
Sp weit reichen meine Erfahrungen über
idie yers^chiedenen Bedingungen ^ unter wel-
chen die Erscheinungen, die man Bleichsucht
«tt nennen gewohnt ist, bei dem weiblichen
Geschlechte eintreten; und sich weiter aus-
bilden. Ich habe mich geflissentlich auf die
Beschreibung der Zql^lle beschränkt , und
eine blofse' Symptomatologie liefern wodlen.
Die Untersuchung über die Natur der in die-
sen BJattetn dargestellten Krankheitsentwick-
lungen ^ kann nicht ohne eine um&ssendere
Beleuchtung der chronischen Krankheiten
^überhaupt, ohne eine Revision d^r Gesetze,
die man in unsern Tagen dem menschlichen
Org^isn\us vorgeschrieben hat , vorgenom-
men werden. , Um dieses thun zu können,
müssen noch andere Reihen von Thatsachen
aufgeführt, mit der bisher vorgelegten (die
noch mancher Vervollkommnung bedarf) zu-
sammengestellt werden* —
Ein eben so unbestimmter Begriff wird
miit dem allgemei}ften Ausdrucke Cache^e
— 45 —
t
verbunden; wie diefs bei deori Worte Bleicln
sucht der Fall ist. Ich erinnere blois an eini-
ge Erscheinungen , die aiif den hier abge-
handelten Gegenstand Bezug haben, ohne
mich in eine weitere Erörterung . derselbenr
einzulassen. i
Man beobachtet zuweilen Jünglinge die
einen • schwammigten Körper haben, nicht
stark, gewachsen sind, wenig« Fleischspeisen
gemefsen^ eine sitzende Lebensart führen und
sich in feuchten Wohnungen aufhalten, die
ohne besondere Veranlafsungen in einen Zu-
stand verfallen, der dem eben beschriebenen
(Ä* I* u* a.) bei Mädchen sehr nahe kommt»
Ihre Gesichtsfarbe ist bla6 , ihre Lippeii, Zun« ^
ge und Zahnfleisch sind beinahe weifs, ^e
werden bei jeder Bewegung mit- heftigem^
Herzklopfen und Engbrüstigkeit befallen. —
Wenn sie sich zufallig yerwanden, so ist*
das aus/Uefsende Blut blafs und wäfserigt« £fs^
lust, Stuhlgang und Schlaf sind wie im ge-
sunden Zustande, der Puls ist klein und
schnell. Die Krankheit macht keine schnel-
len Fortschritt^, B\e. wird durch Eisenmittel
in kurzer Zeit gehoben. .— • Die Subjecte, die
ich beobachtet habe, waren zu Bückfällen,
aber nur nach längerem Zwischenzeiten, (von
einem Jahr und darüber) geneigt.^ — >
Einen ähnlichen Zustand trift ihin öftejcs
'/
— 45 , —
bei Kindern von S bis lo Jähren an; man
hält geni^iglich Würmer oder Unreinigkei»
ten des^ Darmkanals für die' Ursache dessel-
ben. Abführende Mittel nützen nichts; W^ür-
mer gehen selten ab ^ und nie mit Erleiohte-
rung; Wenn m^n eine Zeitlang Eisen mit
bittern und stärk<enden Mitteln giebt, so bricht
endlich ein eiternder Ausschlag ober den
ganzen L6ib aa&y und während desselben
Yorhandenseyn, ifvird die Gesundheit wieder
Hergestellt. -^ "
• * In die nemliche Reihe von* Erscheinun-
■
gen diirfce wohl die Krankheit, welcher die
Negersclaven auf den Antillen, und wie Mim-
^o Park behauptet, auch in ihrem Vaterlande
unterworfen sind, und die ron Hoffinger be-
' ichriebene in SchemHitz endemische Bergca«
chexie gesetzt werden« lieber diese beiden
Krankheiten feiilen uns aber noch ausführliche
Notizen*
— 47 —
. II.
Etwas
über die Anwendung der Wasserdfifm«
pfe zu Dampfbädern, zum Erwär-
men der Wasserbäder und der
Badezimmer. *)
•L^as zum Baden bestimmte Wasser wird ge-
wöhnlich durch Zumischung von hefifsen Was^
ser erwärmt y welches man den Badewannea
durch Röhren zufuhrt.
Dieser Zweck würde sich aber tnit meh-
rerem Vortheile durch Wafserdünste errei*
chen lafsen, und zwar aus folgenden Rück-
*) Ich theile hier einen AoDiau dem medijsinttchen
Publikum be«ondf*|-9 mit* welcher sich in meiner
noch ungedruckten Schrift: über den häusliche&
, und technischen Werth der Verkohlungsöfen/* be^r
Ibdet. Diese vrird zur künftigen Ostermesse im
BuchhAndel erscheinen.
- 48 -
ttchlen : Erstens wurde man, dem Siedegefafs
bei weitem seltner frisches Wasser zuZufiih-
' ren nöthig haben , oder dessen sparsameren
Abgang niit einer geringeren Meage ersetzen
können ; und seinen Zweck mit einem, gerin-
geren Holzaufwande erreichen. Zweitens lassen
sich die AVasserdäntpfe zu 'gleicher ^ Zeit mit
noch wichtigem Vortbeilen tfaeils zu Uampß-
hadern f theils zum Erwärmen der Badezim-
mer benutzen. , -
In. ' unsern bisherigen Badehauserp. fin«
det man das^- Wasser unter dreierlei Gestal-
ten angewandt 9 als: zum Wasser^' Tropf- und
^ Spritzhade* Das Wasser läfst sich aber noch
unter einer yierten Gestalt zum Baden anwen-
den, nemlich dls Dampfbad; welches wie ich
g)aube>, in mehrerem Betrachte in Anregimg
gebracht, und dem gewöhnlichen Baden im
Wärmen Wasser vorgezogen zu werden verdient.
Es ist eine auf eine Menge bekann-
ter Erfahrungen gegründete Wahrheit: dafo
jeder Körper ^ welcher eine Dampfgesiak
anzunehmen geeignet ^ ist, in dieser Ge-
Stalt auf thierische ff^esen einen höhern Grad
von fVirks4miheit äufserty als in fester oder
ßäfsiger Gestalt; und dafs sich mithin von
medizinischen Dampfbädern^ d. i. von der
Anwendung der arzneilichen Körper in Dampf-
— 49 -**
warten läfst. ' v '
Obgleich dicie* Art Ton Bädern eine aus«
führlicha Abhaadlung verdient^ so erlaub<Ml
mit doch meine gegenwäPtigen Geschäft^ nur|
einen , kurzgefdfsten Entwurf darüber mittu^i*
theiien.
Man badet entweder nur €»iiizelne Theil^
de» Körpers, oder sie sind (fast) alle Von Wassei*
umgebeui Nach dieser ausgedehntereh odet
beschränkteren Anwendung des Wassers uti^
terscbeidet man gem« iiihin die örtlichen (ode^
passender: partiellen} Bäder ydn dän ällge-*
meinen.^ Zu den ersteren gehören die B&^
hungen* Eben .so lassen sich die Wass^rdäm«
pfe als partielles und allgemeines Bad anwän*
den«
Die pariielien ÜaiApfbäd^r. sind scfaofli
seit langer Zeit im Gebrauche gewesen. So
läfst man .aur Besänftigung rbeurpatischer ,und
gichtischer Kreusschmei^en ^ des Stuhl^wangi
bei der Ruin: u« a« fr den Kranken übet dais
• • •
heif>e Wafser einet* Wanne setze.n ulid den
Dajnpf an den Hiate^en gehn. Bei der l^ram^
pfigen Engbrüstigkeit, dem rheumatischeii
oder katarrhalischen Brustsdimeiten^ erleich«
tett oder Sitillt oft der Broddem des heifsen
Wasse)rs, wenn man ihn mit der Luft ein«
athmen lälst~, den Sohmers und Krampf
\
■ ^ . u- Sa —
sich der Badende gänzlich id Dainnfe «in«
gehüllt befiiiijlet, hat öidit nulf -eine durch«
dringehdei*^, sonderti auch eine ^usgedehn-'
terö Wirksamkeit als das Wafserbad» In d^in-
lietzteten befitidet sich der Köpf, aufser dem
Bade; in dem iersteren wirken die DSinpfe
tinuntei'brocheti auF die Theile des Kopfy so-
wohl, als auf die liUngen unmittelbar. Man
Sadet hier nicht allein die Hant,* sondern
auch die Lungen in gleichem Maafse« B^
featarrhalischen Beschwerden der Laftwege,
Bei rhepmatischeja Und g'chtisrhen Üebeln, so*
Wohl bei allgemeinen als {^^aitiellen, t, B« der
Augeü, Ohren ^ bei Kopfschmerzen n. s» w«
Täfst sich Voü diesem' allgemeiipen Dampfbiide
hei weitem mehr erwarten als vom Wasse^
bade, indem dasselbe nicht- allein die Aus*
diinstung der Haut, sondern auch der Lungeol
gleichmälsig und gleichzeitig befördert.
Bei Krankheiten der Auge.n und Ohr eil
l^ann man diese Theile tnit d^m Wasier de»
Bades nicht in Berührung erhalten; bei der
Anwehdung der Dämpfe sind ^ie diesen nttm
unterbrochen, und aÜB Theile des Körpers^
einer gleichmäfsigen Temperatur ausgesetzti
irelchei» bei dem Wasserbade nicht der Fal!
aeyn kaäh* ^ ;
Per unge^i^ohnte Dnick^ Wekheil da$
■ '^" 5r -
Nasser ftUF;di6 Bäixt des Bädefttten äüfsert^
teilt Her weg; und ich glaube^ dafs man sich
daher im Dampfbade mit gröfseter Behaglich«^.
Iceit langer verweilen kann y als im Wässer^
bade.
' Das Wasser su Bädern ist das Auflösungs^
fnittel'od r flürsige Vehikel, tim heilsame Sübv
stanzen mit der Hniit in hinlängliche Berüh-
rung zu setzen. In wie fern lassen sieh nun
die mediatinischeh Kräfie künstlich zubereite^^
ter Wasserbäder mit den Dampfbädern.Ver*
einigen uftd die Anwendungen derselbeli
dadurch Vervielfältigen? >.
Wenn wir erwägen^ dafs die äraneilicht^tt
Bestafidtheile m Dämpfen aufgelöset^ def
HautoberRäcfae mehrere, und' feinere J3erlihi
rungspunkte darbieten als im ßadewdsser au&
gelöfstv wetin ihre Einsauguiig dadurch er-^
ieicbfert und ihre Wirksamkeit erhöbet wird^
so Erleidet es keinen Zweifel, dals die Arz-«
iieien, Welche dasu geeignet sind, eine Dampf«
gestalt anzunehmen ; in ^ düesef Gestalt bei
Ifreitem wirksamer sind ^ als in tropfbar
flfifsiger Gestalt. J
Man kann die aroskeifichen. Substanzeii
oder\hre wirksamen Bestandtheile in grobelre
iind yet'ner« > in der Hittt hestandigere und
flüchtiffi eintheilen. Die letiteren sind 211
Dftmpfb&dbttt ^atoeiider als ztt Wa^s^x^bädern^
Da
— Sa' —
m
19 wie hingegen die ersteren b!o$ -zu Wasser-
rädern tauglich sind; Bei Substaazen, Welche
aus beiderlei* Bestandtheilen gemischt sind^
Väre e$ oft zu wunscbeQ • die feiherea von
.den gröberen getrennt,^ anwenden zu können^
indem diese nicht selten ejlia zweeUose oder
schädliche Nebenwirkung hervorbringen^ und
indem FäHe /eintreten, in welchen ^ er Arzt
blos ttin dieser willen von der Anwendabg d^
'übrigens angezeigten Mittels abstehen muls.
X>xe Abscheidung der feineren Bestaodthelle
Von den gröberen durch Verdampfung s^xix
uns in den Stand ^ die erst^en alleiA Öhn#
letztere anwenden %\x kÖnnetL
. • ' ' • • .
Unter denjenigen Mitteln iiemlich^ 'We^
che in Bädern jnit Nutzen anwendbar silxd>
giebt es mehrere, deren heilsaüne Bestand-
tkeile in der Siedehitze des Wltssers» oder
noch früher flüchtig, sind; öder mit anae^cn
.Worten : welche das Wasser weniger als viel-
mehr dessen Dämpfe anschwängern und sich
mit diesen yerfiüciitigen oder sich yollkom.-
juener und in gröfserer Menge in den Däm-
pfen auflösen. Bei solchen Mitteln wird man
den Dampfbädern ohne Bedenken ,vor den
[VV^asserbädern den Vorzug zügestehn*
Zu diesen Mitteln gehören unter andern :
A. Die Schwefelleber.
^Wenn man diese in warmen .Wasavr
4- 55 -.
j I
auffSset: so etitblndet sick ihr wirfi;sainer "Be-^
standtheil^ als hepatisches Gas (als geschwe-.
fsites Wassersjuoffgas^, welches zum Theil vom
Wasser verschluckt wir^« zum -Theil abf^r sich*
verflüchtigt. Nach und nach, trennt sich aber
auch Jeaer Theil des Gase^ wieder vom Was-
ser und entweicht« Da also dieses Gas mehr
geeignet ist^ $ich in Wasserdämpf^n als im
\^lisser aufzulösen; sd verdient das Schwefel-
dampfbi^d den gewöhnlichc^n Schwefelbädern
vorgezogen zu werden.
3. I^iQ ^ewüraten Mittel^ als Weift, Kräur
ter u. a.
Daß der Wein in Dämpfen au%eN>set,
sich vorzüglich wirksam zeigt, lälst sich wpM
eben so wenig bezweifeln, als^ dafs sich auf
diese* Art mit einer geringeren Menge mehr
effektuiren l'afst, als im tropfbar ilil&igeQ. Zi%-
stande ann^ewandt.
Der ätherische Oeldunst der' gewüj^ztan,
Kräuter löset* sich, wie bei der Destillation,
in dem Wasserdanipfa auf^ welcher |lie Kräf-
te ihrer destillirten Wässer enthält , hier aber
nnaltgek.ühtt ' als ätherisch-öliges Dampfbad
^ine andere Anwendung gestattet«
Die China gehört ebenfalls zu den aipo*
matischen Mitteln. Denn . ihre Wirksamkeit '
beruhet wohl ypi'znglicb in einem flüchtigen
Cewürzötoffe . aulser cKea^eix^ in eine](n adstrin-
-54 -
/'
gire?Kid^Htter6j|;i ^tpIFe, welcher »wa? weniger
als jener t abei; docli zum Tbeil^flücbdg ist.
Pjese Hipcle liefse, sieb also ebeo&)U ia ei«
Hern Dampfbade aaweaden.
G. Die Mittel ibit einem ^0ücbtig acharfen
Princip, wiß dejr Senf^ Zwiebeln, Meerrettigi
die Woht^rerlei -r oder Fi|Ukrautblütben (flores
* araicae) u« a«; wiewobl die letzteren, so wie
'der Senf,, zugleich noch eineii arpmatisclien
'Restandtheil '^enthalten«
Von diesen iflüchti^ schärfen Dampfbä-
d^T(i dajrf man^ ia hartnäckigen Lähmungen,
im Teralteten Stockschnupfen, in Wassersocfa-
ten 1^» s« ft eine anag^zeichneie Wirkaaipkeit
erwarten,
Dv Die narkotischen Mittel^ die Belladonna,
das Bilsenkraut, die Krähenaugen, der Stech*
apfel u, a, , •
Vielleicht; ist gerade das narkotische
Dampfbad daa yorzüglichste Mittel , detit oft
nhbea^iyinglicheii Starrkrampf vx heben. Das
von Stiii^ empfohlene Verfahren, das Opium
und KaU wechaelsweise eii«uiyendqq , war in
^ sweien Fällep, in welci^en ich ea (^folgte,
ohne Srfolg» Vielleicht würde i$h glückli-
eher gewesen aeyn, wenn iqh Vechselaweise
das narkotische und ammoniakaliscb^ Dampf«
bad fbdtte anwenden könoen.
Ja der Hu«dswutb| weloh« ebea lo
Rg mir 4et .Ww^ersdreu begleitet . ist > ,4?r|^
jpoan e& w^geci (]ieeds.24ufalU seltea wag^
den Kranken in ein 3h4 yoa 'VYdi'aiydn Wasser
... . _v
xü /sef sen V weil acbon der blo&e Ao^licl^ de^ "^
3^^s€yrs dem Leidei^den . die hefti^st^n Zuk-^
fcjjnnea veriirs^clii; , welche eineiL JiioÄeA Gr^4
von yejrftichilmi|ierfUi;>g Ädewten. ^
Die. AnweAduQg des. Bades piu(s daher
pft unterbleib^ r wLewoHi der Qhar^kte? die-
aer Kcankßit wnd, die ErCahrungen über 'dif
Wirksamkeit des.warmei^ B^des als Nerven-
Jkeaänftigißndes Mittel^ ^ sejhr wahrscheinlich
jDaGbd9;9 -defü gerade elXL w^ppi^t Päd ;ii di^
A^rn^ ^asi;and0 am wohUhati^sten sejm würdeu
Wie wissen aberjt dais der Kranken nicbl; eif
j^entUch das Wasser an sichf .sondern nur
desseQ j^läAzendß Obeiilaohe. scheuet T weijl ,
er den^GIaiU ein^s SpiegeU, einerkMetaUplat^
te, des Glases eben so wenig yertr Jigtf in-
dem dieser die^ überspannte .Empfindlichkeit
seiner Sebnervtenhaut zu hftftig ifrreg|-...£s läfsf:
sich also nicht denk.enf dafs die alles Qlan^es
beraubten Wasserdä^pfe ebenfalls Abscheu ^
regen sollten. Ich Halte sie vielmehr in d^
Wasserscheu als Bad yon grofseni Nntseh, wo'
das W^^^i'b&d, zwar angexe^t^t ^her nicht an*«
wetidbar ist* Sehr efi^prielslich für den Kranken
ist aber auch der Umstand, .dafs er sich lange
Z^it in,, diesem JBade phne Besi^hwerd^ yer-
•p- 56 V
li^etlen kli^ti > des^n Wirksamkeit * «ich erho-
lten UCst, indem man e^ mit narjiotiiidhea
pÜKisteo anschwäpgerr. v *
Die Dämpfe archwäcHen Ferner .die Daroh«^
fichtigkeit der Luft, oder die Erhellung doF-
^elhen duroh die LichtstruhleQ , wodar<sh sia
^en lUr das Sieiisorlttm de% l^rank^A x^iiehf
theiligen Heiz des Lichtes dämpfen« -r? -— ^«-
Drese kurzen Wioke wenden yreni^i%n%
fiinreichei^, uti^ daraus «u ersehene da(s «ich
dttrch die An^^e^dniig der* Arznelihlttel in
Dampfgestalt dem Arzte eio in itiebreMm
betrachte iieuör und mohtfger W^ afl^SfiGeifa^
tim fJeti kraukhafteti Zustand dea diridiis/oheii
Or^/inisiims in den gestmien zuriiekzußihrdn;
und daii das Dampfbad demselben ein vielr
umfassendes Mittel an die Hand giebt, um
Tßin noch größerer WohUhäter der leid^nde^
iVf ensoBheir zu werden. -
Auf diesem Wege lassen sich die feine^
Jren arzneilichM Stoffe, von ihre^ gröberen
-Körpern enihiillt, anwenden, und können
|iun ihre Wirkung freier iind aingostörter apsr
ff
Da aber die medizinisehen Dan^pfbader
sich auf «olcho Mittel einschranken, welche
entweder ihrer ganzen Substanz nach fluchtig
sind, oder deren Wirksamkeit in flüchtigen
Bestapdlheilen beruhet j ^ macheii selbige
57 -üsr
i" • '
di^ ve&initdhM Wasteibäcter swav som
Tti^ «bar nicht gänzlidi e^pLtbehrlich. lu*
iiWisckeu ist die Zahl ckrj«iii^en Mittel, welr
che: sick nidit in Dämpfe©» saodera Wo* im
Wasser auflösen, viel geriAget als die ^allil
der entern. Za dieser geringeren. 2iahl g©r
h&rens die fetten Seifen, einige ^tahlmilte^,
di^ gröberen Nabivngsmiitel «. a.
Wirlcsamer »ad in gewissen Fällep pas^
aender ijs die fetten Seifen sind die ätherisch^
öli^en^ Von diesen giebc es aweiertei Arten i
■die einen bestehen ans einer Veibindung 'd^s
ätberiscben Oek,aiif den Feuer beständige«
ren Laugensalzea (dem Kali und Natrum)|
die anderen aus- einer Verbindung desselben
mit dem Aüchttgen Laugebsake (Ammoniak)«
Jene nennt man Sjtarkeyiscke Seifen, welcba
in, Dampfen nickt anwendbar sind, wei} nur
di^s ätherische Oel derselben in Dämi^fzii«
stand Uberi^ugehen geschickt ist« JDie letztet
ren aber, ^e ammoniakalisch - litlieris'ckea
Seifen, sind ihrer ganzen Substanz nack flücbr,
tig. Mach Verschiedenheit des ' ätberischen
Oels aind einige derselben, in wässerigeren^
lösnng, runter dem Namei^is Fenchel- Anife
nnd Terpedfinhahiger Salmiakspiritus (Spiri«
tus salis ammonia<ä ' fuenrcalatus, ani$ati|s.
tberebintioatus) im Gebrauche.
Von diesen ganzlich flüchtigen Seifen pnA
niQiit. wenig Wirfcsamfeeit erwülteoi ..
. 1 'Unter de? M^oge^vOiir ä()i^li$Q]pie.zi Oelea
kann nianr dia pass^oypdea w^eOtS^s. :w:ürde
aber^u kostbar qad gdn2^1icti:%^nAo|big aeya»
^iof in dieaem ^bg^pudert^n Zustatide \xxt^
Seifenbadd ansnweniien, Ml^n d^rf. n^jr die
^^fi|uter,Saameiij| Wurzeln u«$.;W<|^.au* ii^^lohen
«
sie durch De$tiUatian giswonnan . ivtr^rden, m^
einem 1 wenn auch ungereinigten ,, kaustj^cht.
«irinösen Spiritus Ubergielsen und Waaaer sur
i^chütten» um die Wasserdämpfe mit atber^
4K)hem SeiCeoduäit «u fM^iwiing^rn« DenOt i!p«I|-
r^nd des Verdappf^ns g^ht Jhi: ä||iärisc||'<'öU«
^er Dunst ii^it dem ammbniakaliachen die «ei«
. i'enar.tige Verbiadung ein, welche in. Wa&ier-
4amp£«iuFgeIösetiinmiUelbar, «um &aifeiidacipl-
J^ado angewandt werden können«.
^«um ammonikaliso^en Terpe^ntiadampf-
>ad?) würde ich, stiiU dea TerpenünöJs die
j>Dge^ Fichten 9 Tannw oder ^ercfaenknoa«
,pei|. (turi0nes) nehmen , so wie zvi dem ^in-
Jüchen Terp^ntindampfbadQ, .ebejl dieselben.
Oas mit etherisch"^ ammonikalischer Sei-
fe geschvfängerte Dampfbad, scheint mir bei
^hartnäckigen Hautkrankheiten , Gichtkno^n
* u<r a, F* nicht wenig aa versprechen«
x: : ..]g(| bitiü meine Mit^^te, diese nur hin«»
gipwarJ^nep Bmch^Upkd etoe« neuen tberof ^
peiitische^ V^ifabreos derjanig!?» AufmerK*
kcit »u wUrdigen, welche ielhig.es vefdi^n^
und, das Mangelhafte an ihtn £u ergäoaeo.
vWenn ich also oadh dem gerioge^ Maa««
&e xn^oiaer ärztlichen. Bimlchten uad Erfab-*
rpnge^bier dasr Urtheil ftUe : da& €tine paAtpf^*'
an^Btak filr alle öffentliche Badaan^taltea und
Krankenhäuser «r ^um Theil auch für Narren^*
hänser. ein nothwendigos Bedibrfni& ist: so
di^rf ich diejenigen nieiner Mitärzte^ \7elch9
mit mir hiexiiX ^über^instixnmen^ niclht erst
.AufFprdern: eine Danipfanstait aqzulegen und
in An^^endung zu bringen, ^yen^ ihnen Um»
Ätä^de npd üelegiftnheit dazu günstig sind,
. Diese Danipianstalt muf^ eineni doppel-
ten Zwecke angemessen seyn; erstens zum
einfachen, zweitem j^umtn^disinUckenDarnj^l«
J?ade.
Mit diesem Zwecke, i^ürde ich vorschla«
gen; die ^wärm^og der Zimmer ijr ßa^
dehäusern' und dp^ > Wasserbades > durcl^
Wasserdämpfe zu Yerbinden; indem sich
dieses pach meinem £f achten hier recht
gut yereinbaren läfst. Ehe nemüdi ge*-
badet wifd,^ und bjs.f^ur Zeit des Badens,
benutzt man die Wasserdämpfe, $0 wie die
überflüfsige Menge oder Wärme dmelben
während^ des Badens iq ^eineiii iwr^chlos^enea
'. MeAi^i?nen Ofen 2;um Enväcixi^n der Zimmer,
teilet diese durch dasselbe oder eilDi anderes
Rohr in das Wasser der Wanne -«uöi *Erwär-
men desselben ; und eia anderes Rohr führt
die Diimpfe in ein anderes^ Zimmer, ^m tJ^teUs
^aiselbe zju erwätmen, theils hier zium I>aoop£-
bade angewandt werden zu könneEJl
TJ^j Grfäß zum DarnpfbüM würde ein
Häuschen von Wachslainew^id in 4er 6e-
stalt einer Senfte oder eines Schiite^häja4chen$
vertreten, 'vi^elches ixx. hepatischen, ammoniÄkd-
lischen u.. a. Dampfbädern init Luftlöchem
versorgt ist, welche ein Flor bedeckt. Oder
man lälk den Badenden, um ihm eine reine
,l.uft .während des Badens zuzuftilireiij durch
ein Rohr die Luft einathmen.
[ Ein. aus Spundbtettern zus^^mmengespun-
deter, genau verwahrter läng][ch 'viereökiger
Verdanipfungsbottig , inwendig mit einem
walzenförm'gen FeuerkÄnal versahen, würde
^ie Wasserd.impfe liefern, welche %\x einfa-
»chen Dampfbälefn, zum Erwärmen desi Ha-
arwassers und des Badezimmers dienen sollen.
Aufser dieseiQVerdanapfungsgefafse würde
man nun noch zu medizinischen Daanpfbädern
iwei oder mehrere kleine Verdampfungsge-
f^:,e (kleine PestiUirblasen ) haben mülsen,
Weiche die medizinischen IpgTediön^ien zum
P^j^mpfbade e^lhalten. Die medizinischen
^ 6i --
Fe fiiliit eiüe eixien Zoll weite Jlofate
2u defti Dampfbadefaäuschen hüd, welche mit
einem Hahii versehen ist^ um ndich ErfoT^
«lernüs >den Dampfstrom zu Verldeitiern. '
. Sobald ein Dämpfbad von änderet Art
bereitet werden soll / mi^rs dafs Gefäfs tein
ausgeleert werden, damüt sfch. nichts vOm er*
sten Bäd^ diesem beimischtw
Sbnd«.r sieben k? v t. v.
» Anhalt .De«auisdhca ^' Kretschmai*,
am 6 September* M. D. n, Physicuy.
»«04.
- u —
' .%
■ t
lU.
< V
_ .:,i
Ein ganz sthenischer Krankheitssufstand
In einet«- ; ;. -.:
. höchst asthenischeri K.örper» '
Von
Ds Petet Gottfried Järdens,
Stftdtptiysicus in Hof.
•"ft.
J-yie Fehler und Widersprüche, in welche
manche neue Theorien -^ gründtichea Be-
obachtungen und vielfachen Erfahrungen ent-
gegen ^-^ viele Aer2te ünsers Zeitalters »tür«
£eti| \iverden den ruhig seinen vernünftig vor-
geseichneten P&d fortschreitenden Mann nur
desto fester in BeibehaFtung jener, durch so
lange Jahre als ganz ^weckmäfsfg erprobteh|
durch wahre Philosophie erweitert und ge-
♦ »
63 -»
I - • .
»icjieriea Seht faippoferittiscfa^ivGrund^äti^ m^
ch^a: Und diesB vreiie Festigkeit iai.DetoJiea
und Htrideln, verbunden mit vorsichtiger B«*
nuitimg der Entdeckungen odqt somtigeii'
Fortschritte -leiner Zeit, hat nitht »ur den
gröfsten Geiivdnnist füi die Berieicherupg sei-?
nes "Wissens^ und (üt die Ruhe seiner Seele j
sondern auch £ur dai solidere Steigen de^
Wi^seni^chaFt überhaupt^ l^ie tnt das Woh}
der leidendifeii .Menschheit in&besonderek
Stellt msn hei dkn beh^iadelteii Krank«»
heiten Vcrgleichungen zwischen d^ra Verf«hr
ten nach dar ehemaJigen ratioiieUen M^tho*
de» und arwischen der neMem, .*??är thepre*
tisch sehr sinnreichen y aber nicht selten ^f|
tehrveraUgemeinetcen — tu' heroischen ^ auf
das lndi?iduelle itu wenig micksicht nehtnien«*
den Heilart to^ so wird m|in| nach' obigen'
Voraussetzatigen» aui^ei lassig dd^ Be^ser^ 14
jener finden. Unter den so vielfachen fiele-»
gen ia0tVL hebe ich nur Jvor jetzo nachfolg^nt
da Kninkhettsgeschiohjte pxs, d&e deutlich sa^
gen wirdi^dafs wenn jenes Sabject gleich Ao^,
fangs nadi der ^genannten ^roM^nischen Me-
thode befaattdelt Worden wäre ^^ dasselbe .iiücb
ohüe Zweifel derselben^ ulittergeLeg^ä . haben
Wiirde*
Bei Abt^ wie kh* schon eiümal ^rwähi»^
hahe^ beinahe halbjahrig '44.uem4f &: £i>ideini^
^ 64 -,
röhr Peripntdutnotii^li Und t'l^üresito sä An-
fang d^s i86| Jihresy fanden sich nicht nnr
mehrere Fälle vön asthenischer, sonideni atu^b
sehr viete vo£ sthenischer Beschtffitbnbeit vor>
die, nAch ihreiti Charakter und del* indiri*
du^II&n Gohsütutiön behandeh, ism, meiner
Seite all)» glücklich in der Stadt gehobeHt wur-
den. Schweifstreibende lülittel nndiflllmählifcli
immär idrhöhte äufsere und intiere RBi«e, tha^-
ten bei Asthenischen alles^ Allem es fanden
sifch auch IndiVidneti vdr, b^i welchen vrahriB
allgemein asthenische Constitution und Avirk-^
lieh sthenische Pleuresie^ dals ich ^50 sage, da
war» Bdsonder$ merkwürdig War mir dayon
fblgende Krankheitsgeschichte:
Eine Frdü vbn 4g Jahren, schWäobUch^D
tind zarten Körperbaues, die nie geboren hat-
te^ von der frühesten Jugend an mit vielen
Nervenbeschwerden^ Abdoroinalverstopfaqg^B
und dem ganzeh Heer hysterischer Beschwer-
den gepla^y auch seit*zehn Jahren vo|i einem
Husten befallen war^ dessen Auswurf nur zu
deutlich auf Yomicas schüefsen liefs, . erkrank^
te schnell, wahrscheinlich nach- einer Erkäl-
tung. Sie war gesund schlafen gegangen^ erw
wachte aber nach Mitternacht pflötalich^^ mu
dem Gefühl eines heftigen Stechens auf ' der
rechten Seite der Brust und einer brennen-
den Hitii&e iih ganzen Kärper^ begleitet von
einem
1 f ••
^ m ^
■
^T^%txk stärkea Husten^ heftigetü t)i^t.uii(i
Üebelseyn^ endlich Wirklichem H^hxtchen und
all^eoieioer Aiattigkeit^ ' Di|^s War die ErzaK-
lus^, W^Iöhe sie injjr am früheh Moi|[eh des
ändert! Ta^eii öiit iDätter, heiserer , Stii^md
machte«, .
' Bei d^m ttümo^lfchett Vi^t^ketiidieii de^
Charakters der allgemeinen Atonie waren die
glänzend- rothen Augen, die erhöhte Röthe^
oesondets der rechte Wange ^ der kle;ne^
jedoch scbnielle und harte Pub, d^^e itockne^
weif^gelblich belegt0 Zunge, der kur^ äbge-^
brocheneHu^^tto tnit rpsenfirlngem Au^wii/F^
d r jefl^sthal dabei eippßndlich wal|rnehmba-
re, festsiUeilde Schkniers -zwisbhea der 5ten
und 6ten währen Rippe Att rechten S^itei
das Lastige yt bei der germgi^ten Bewegdngi
yorziielich naph dieser Stelle hjliik hiareiohen'^
de Symptomis des örtlich .ftthenischen Zustän-
dest der wahren Lüngenent^ündtrog^. JDai^-^
nach itiulste also der ganxe Curplan einge^
richtist werdeo. , Ich lieft deswegen auf der
SteUe eine Ad^rlafs . von reichlich acht Unzen
Blut tornehmeu; überzeugt, dafs selbst die
allgemeine SchWarae dagegen keine Anzeige
abgeben könoe« Der Erfolg bestätigte meine
Meinung vollkommen* Dena kauin waren
' die ersten Tasseü des >snit einet dicken Ent»
cündungskruste risrsvrhenen Blutes abgelassen.
' 1
'— ^66 —
als -*- "bevor iioch die anderü iiiüern tnä
Massern Mittel zugleich hiit&ngew^tidet wet^
den konnten — sciioti, metklither Nä(!h{«(s
dei kurz äb^ebroc'hpn<?ri Athinens, <l^s &t<;-
ch(^ns und- Erleichterung des Vorher beschwör-
lichen Auswurfes erfolgte; ja sich d^r PuU
mehr erhöh und die Härte um virles tidchg««»
kssen hattet als ich ihn n^di (siniget %ef{
wieder prüFre. Um nun diese Verbeks^ung
tu versinken ^ wählte ich den Gebrauch der.
nach Theorie und Effahrung ^u6h vc^n mir
fii^hrmals bestätigten, trefflichen &]^k' rial-,
Antimonial- und Katnpherttiittel in Verbin-
dung innerlich 9 so wie äufs'erlich die MercU«
tial-^^ Salmiak-. und Ganthäridenei&reibungen^
j^ne noch in Verbindung mit Vielem Geträtikji
einas staikeil Aufgusses voliAtnica- und
HoUunderblüthen. Nach' mehrstÖndiger Öaüet
jenes günstigen Ani^heiüs kehnen A^^nx^s
vermehrte Hit2e, stärkerer Husten mit ^rh6ht«
blutfarbigdni Schleimauswurfe und lokälieli
Schmers in der Brust, nebst allgemeih Vef-
tnehrter Hitze zurück, welches mich iüotfiWen^
dig zur Wiederhnlufig der Aderlafs ütii so
iffiehr bestimmen mufste, je höhere Köthe Üet
Ifriti, und je mehrere Härte ulid Geschwiti-
digkeit dtifr Puls wieder angenommen hatte.
Auch diesiifal i^af das BFüt iögleidh njrc^ de'tn
fiefäuAlAufcii^^t eiiier blaü&cht^sbhälemdeit
. ^ e^ "
Weiisj ia Verbindung tnitifeH inderil Bympt6^
inen» i^ön dem emeuett.en&dndlifcheh LöeaÜ
itLsiAtLd^, bei ^ortdäüetfidet Asthenie d&sKäri
piers. ^äutü nabh Vferflub Von Srcä VierteU
Stünden lle<s det iiaioi' punctorius Wesentliök
iiach^ dM* küstäh datierte kwdr, abei* hich(
der Blätafn^ürf ooit äem&elben fort. Di«
Nacht WuTae iehr Unruhig mit thehr troeknef
. Ilirz^, ohne den geringsten Schweifs 7üge^
Bratjit, f£er tkflrlt verstärkte ^ich gegen Mor^
g^tli das tiegeb Auf der fechten Seite würd6
^ökmerzhafter, die ZuDge trocküef, Ai0 Wäh^
ge duhkelrSther gefärbt, der Auswutf ging
be^hwerlichbr tcrs, ffiirhte sich abermals mel^
i'Dthy t[h4 dei* kürz abgebrochene, stärk dl&
g^Bze Brust erschütterüde Hubteh hatte leidl?^
ibenttals Weit mehr . Schinei'i im Gefolgei
äo viet Ich auch di& übrigen fh* und aüfser^
lich^ fiiitbi Vetmehreli li^fs, io ^abe icÜL
doch Ulis fehen BeäcüWei'dbn und bus denl
abermaligen Bairten uhd kdinfelleii JPulse^ daH
idh^ oh:de eine nochmalige Blutenlleef üng, di&
6rrijche Inflam mätion nicht in zeriLeiltm Vef-
ttiÖgetid '^äfe. V^ahrnehmbdr thathte aücE
' dieser wiederKölte Blutv^Vluit (jjie hatte huh
lewifs Vfer bis Füiif und zwanzig Ünzöh Vef-
Ib'r^ii) kelkbil ^e^ond&rn ^cÄwäc&eiideä JLin^
1-^ 68 ^ ••■ - • '
" ■' ..."
;^uck ^\ki ^i^ I^^tientixl^ V^ oBt 4ie Blässe
de) Gßs^t$y Oi^machten u/ dergt. selbst bei
robusten pi^sonöti»! seyn püe^n; alliein die
günstigste Folge iHräk dadurch 'ptt soboü xtäch
6 Stuüdea erreicht^ düfs hiehmlicb det heftifd
Husten ) def empfi^r^tich stecht^nd^ S^^rö^rz^
der starke Slut^uswurif oadhUef^eii^^ ijie ttöck-
ne Hitze nbnahmj und hier und da, feticht«
Stelleti der Hai^t ^ü fühlen wareii. Ob nua
tcbott vom ersten Augenblicke der {Cur an)
' die erwübntiftn sertbeilendeii Salben f^iiigi^rie^
ben, Flanellbedeckuagen übergelegt, tipd ili eh-«
rerö Ableitungen verordnet worden waren ,'
«o «eigte sitcb doch, wie idi ütrcb an^^rwirts
in dergleichen EntzUndungen ^cbön bemerkt
liatte, das Ifupediment in und um di^ Lun«
'gen von J5u grofsem Belang, als dafs es aUeia
dadurch hätte lertheilt werden können; folg»
lidi konnte ihre Einwürkung erst dann gün«
stig statt finden, nachdem der überm^fstg io»
m^e athenische Zustand herabgestimmt w^r*
den war, Welches jetw auch gans ersichtlich
erreicht wurde^ indem durch die erhöhte «un-
sere ll(5the auf d^ Brust, diese Träu^i)ration
zeigte, die Sxpectoration leichter erfotgte,
und die Kürzathmigkeit in dein Gr^da ab-
nahm) in welchem äu&erlich zugleibh ein ex*
amhema miliare wuchs. Üa nun auf M^%m
Weise in diesem atopischen;, Körper die Her»
* "' >
• • -. ■• . ■•
steBufig dei Ae^iftbm der AcdoH bah! wie^
4er errdicbt war; s^o -tnufste swar auf die Auß«
loauqg und . Auswurfsbefdfdetung Bedacht ge^
nomn^^ii, aber au<4i ^Hesi zu sehr'^PsehlafiVi3H
de aogleicl^ vermieden/ wenigstens "iin Allgo«-
meineii ▼ermfeden werden. Hm 9iin tbeili
dies 9U b^wiirien , theils die Citse zu unter«
'^^atzea , tbeils und vorzügKcK die Krifte em^.'
poraabebeut liiil( ich den QoMs^wffel mi^
dem küiastUdh^en Moschus, und dmsi Bilsen%-
krautextractA «ucH zw IjHiidprüilg des Reiz^«
Eust0jM, jRjr die ura^ meisten angcbe^cdn 'Mitsr
tel^ lieft iiberi mit Vei^mehruiDg dei^^h^rlei»
den TraiM^ von Holländer farthinkeil und
den Dam^iff dai^oa mit einatfamen, zu welcher
Absicht noch etwas^ Weinessig beigemischt
wurde; rieth, dazt^ischen nach Durst )r$ines
Braunbier und abwechselnd EidotterKinonade
zu nehmen , . uin das zu ersetzen , \cas durch
Speisen^ wegen der mangelnden Elshi^t« nii^t
errei(^t werden konnte« SäuerHche Getränke
rieth ich nur bei $tai'keni £>urste, und dann
deswegen mit grofser Vorsicht und tmm^ in
eiuem einwickelnden Vehikel zu nehmen, weil
sie außerdem leieht die nächste Veranlassung
zu heftigem ynd äfters rfickkehrebdeii tiustea
geben, . der bei dinmal gehobener Inflammation«
de^ Folgen wegen^ bestmöglichst zvC mildem
und imm^er mehr einzusehrinken ist , und
N
''SS. '5f^, 'SS.
l^eicbung ' dßr le^ö^rw Aj^sicbt Jarfotiertj -weil
KUrfit felteii4 4iÄ;ö«ft(glö?c ^^^ die^
Ä^i flc^N«? Ff <5b,ri|l^e $tört,, J4 aft den ^^riti-
Beid^ Yfi^ref ^un dip Mcb Yqr&i4^f^e^, fiU
9*gasTp^j^ ^,Blq;r, 4iUJKpJge ^ef ethoi^fenir-
lciut>(U0it , der • Nerven vergtiielb^cbaftet , die
sufifhrgft drohtß^; ,. . _.
Xiem^ l^ad di^ JEtöfföupg des ]|i(UPPte$ A^J ?a-
tjeptiiQ aip an<lofa Tage^ daf^ ^eifie F^^u '«ine
sphai(tfifbaCt^<^ fil^se 99) Qesärs })abe, dje ^ie
a^eifher ib<?jblf aus ^cb^^mbaftigkelt, tbejJs weil
^^ 4i^»ß}b^ ^'^*™4^^^^? u^schpaefa&b^ft nicht
lichtete , ^ yerscU>y ieg^n, gehaHe« , erw^cHtÄn
jjttiri n^cjb. gpaaufrr Ansiclit, der 4n^ Ifsut^w
Qf(§^({i^l|mUcb üntpittelb^r ßuf dem psse^coc-f
cygU) Di^bt nur} son/iern aucb da df^ beiden
ObeF5cbe|>k.eIa betiodiicbea beträchtlichen
Britpdl^Iafen, die gegründetste Be^orgnir , we^
gen 4er di^raiis su talge^ pdeti ^Ugeipemen Ator
X^p i^^d Resolution im g^nz^n lvQr|)er mit ib-
rpii SP oft gefiibrvoUen Folgen, Hier rnnfstQ
dpppelt SQbpoll gewiirkt werden^ weil jeder
aeUy«riu« ^^ To4 ba|4 t)©für^btea lie|s.
-^ 7* *-
Dajti<^ir lyarJe «o|^1etch' zum Deqoct der Arnica
noch die V4leriaq4 und Chioa .^s Infusuoi'
gesetzt, Vormittags besonders Rheia\yeln ii|
kleinen und öftt^rs wiederholten Poftionea
allein f ii|id da^wi$clien Werthlieitner Wein
mit WasjBier. yerdüqnti auch uliter ei» Salep-
geleegeniischtigdrelcbt; die Portion dq^Thebai^
sehen Tinctur de^ Tages über oft zu lo r— laTror
pfen, undAbends vermehrt, und alle Nahrungs«
mittel, so viel nur die. gelinge Efslust yerstat^
tete, concentrirt gegeben; äuüerlich aber Ißin
stari^es Cbiaadecoct nxit Salmiak auf die brac^*
.dige Sif^lle, so wie zugleich auf- die verscbie»
depen 3^*4 Linien in der Periph^de halte^^
den brandigen Pu&fceln und Flecke auf beiden
Ge^flfsbackpn geiegt^ der sphacelöse Theil un-
ter der. geöffaeten Brandblase aber mit Myr-?
rhe, Chipa .und Di|;estiv$albe verbunden.
Hierdurch eclf^iohterten sich zwar in den er-
sten 3 — 4 Tagen die dringepdsten Sympto-
me« ja es s^hie''' sogar« da/*St die Atonie über^r
haupt verringert wäre; a^Uein der Grad de^
Hustens , die Qualität d^s Auswurfs , di€|
Alorgensehvyreiise , der Mangel der Efslus^
blieben, nicht nur. sondern alles wurde durch
ein^. heftige collicjuative Diarrhoe verschliß-«
m^rt* Vitriolnaphtha mit dem Läudano liq»
Sydenham^ zu gleichen Theilen^ wurden von
3 ^u 3 Stunde]^ steigend von so — So Tro-
■\
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I • *-. 7a •«■ " - ^
^ • ■ I
pfr?n im weinigter? ChiasLiiutgnh g^teimht^)^
itromatische Kr^ut^rnmschläge, mit hafb; Weiiil
und halb ^iranij^ti\ ein he|öuchtet, fiuf <Jen gan«^
zenUntedeib gelegr, Chmakty^tiere mit Stärke-
mehl und Opiamtinctur zu 25 -r-^ 3o Tropfen,
3 bis. 4m^i täglich beigeb,racht r und bei Pi-
pern dazwisphen sich ^uge^eUenden heftigen
Anfalle voa Sy ncope, eine Ui^zei s^paaiscber
WfiA mit ^rei['acher Portion der oben fDge-
zeigtei?^ Tropfen eingeflöf^. Die nächstep Folr
^en hieyoi^ waren i eirt mehr aU sechs Stun«
den anhaltender sanfter Schiuft ohne angstU-
che Träume^ die vorher selbst Yf^hr^t^d def
spHrüanum Ruhe voi Ildamen; ein allg^nieineri
iiclu « rrnJittencler Schweifs; eine V^rminde-
' ruog des Üeizhusteps und de^ Piairho^. Her-
^btte'gejad, nach dieser erzwungeneu Meta«
morphose, in deT Oosis. des yermiscbteta^ Opi-
ums, hingegen Wein- lind Chinagenufs bei-
b^'halti^nd, und zwar erster^ nuii mit rothem
tfngvr^chen Wein yerwec^elnd/ blieb aufser«
äem die ^anze Behai^dlucg 8 Tage tmyerän*
d^rr; besoqders weil durch ein(ge reizende
^peiseh^ als z. Q. etwas laicht fettep Sphinkea^
/ säuerliche Saucen u« s, w«, auch die Ef&lust
alknählig zurückkehrte ^ßihiga unangene](ime
, Gemuthsbewegu-^g-n machten hierauf da^ ei^
•temal^ so wie späterhin der vermehrteScbmerif
des Ms auf das os CQOc^gis pe^etrireiidei^ Qe-
■ *^ /'^ ^^
- - • -
sübyf^i und die 4&^ei befincfüche melir aiqi
. • • •
1 ZoD IQ detr Periphere Iialtie^de Bnti^iiduiig
desselb^o^ eine t^mporära Sflodifica^ion a^i^
Curplans^ zur Abh|ilfe 4e§ 9u gro&e^ Nerven-
rei9e$ erforderlich; im' Gäii^ei;^ aber Mrurda
obige Behandlung beibehalte^. Per Oiit dil|p.^
keoi Eiter, heschweTUcheA A^^^^ V94 ||r^si«
spaoneii yerbiindene Husten,' erforderte da^
Beisetzen des MiloH- i^ndl Myrrlienzupker^^
•o wie auch die Abhoc^bung de^ hlän^ischei^
]MEoase$ mit der Glascarflle and d^n Wisser-r
fppchel; und zur Vermeidung ört|icl\ sqrück«
)>Ieibender IjungenlitQckungen und Ve^^ßch-x
aungen^i das Einatbme^ der ]VJ(jrrhe mit Vi«
triolnaphtha, so^ wi^ ich sie in 4^1^ AtU^bur«
giscl^m niedizinischen Annaleii besphrieb.ei|
habe. Je bessere Fortschrirte hierinnen ^i-r,
macht "wurdeni desto schlechter' ging es mi^
der Heilung des gangränösen Geschwürs, w^«i
ches nicht nur in Riicksi^t seiner Peripherie
zunahm, fondern auch in der Tiefe des ]^o?
chen, wie die<( ganz deutlich die iiDtersuohen-
da Sonde und der Abtlufs der schwär/Jicheq
Jauche zeigte. Es bedarf hierbei k*ciaer ipir-
innerung, ^ie ominös dieses SyfT\ptoqA ai^
sich schon, ukid besonders i|i solchen Körfßta
ist; abef* wohl erwogen niufs hierbei Jer Zu«.
stand werden, dafs bei dem anhaltend langeq
liegen und der d$iher entste][^enden ^nr^
A
sehr ttBkogenebmen I und dem Arst in# ddm
(Hitienteii häch$€ Itetigexi'HailujQgdiitidernÜfse
ffv^ die bei aller «nge wendeten Sorge immeF
|iur p^tli^tiiTi eocIUch aber allem durpb das
pft xfiede^l^olte Toudiiran mit i^m l^püie
i^nfernali grua4lich beseitifet werd^B luHDnten;
inrc>3ii am l^da die Adplicatipa von mit Di«*'
gestiv hestrich6|ie4 und pAx merctirio. jfpm
rubrq bestreuten plumaccanXi aur '^iiterhal-
tung der Scbniel?mng und^Eraeuerang der fri-?
sehen Fleischgranulationen wesentKch nnts-
|)tar Jiviirktan. Purch die obige, jezt noch niit
aqua phdgßdenica yer$etst^ Einspritzung ex«?
folürte sich abermals ^'n kleines Knochen-
stiiclc, worauf in 8 Tagen aUmSUüig dasPerio«
stium wieder gebildeti der Kanal imm^r mehr
verkürzt vn4 verengert» vnd go der jtchlies«
sang naher gebracht wurdq« Dies war um
so erwünschter, je erforderlicher tnafsig^ Be->
llfegUD^ in freier Luft *sum Einathmen d^
tlie^ls all^^eoiein, theils speoiell für die mit
Es^ttlceration beschwerte Lungen so höchst
|(^^bar^n Sauerstpffes werden» mufste« Stun^
denlang brachte sie tägliqh mit ftüilbarer Er-
leichterung de^ Athmens, cles Hustens und
€|er i^Igeineinen Debilität I behaglich in dem
slllbelebenden Aether^ dar$ ich so sage ,, der
spät erscheinenden Sommerti^ge zu Ende des
Juni und Anfang Juli zii| und gepofs diesea
^
\
je oiebr durdi diej iÜBerliCheii M^l'üng^
rSTerrenstilrküDgs ^ und ällid Stocktihgeti heben«
den ltittel> Wotuntei' ich vorzüglich d^ü Ga?
brääüh diot Selterwassers ktiit Milch in vor^
ndttAjpget V«rbindpiig lUit Cd^cadllMr^iil iSh-
le, did ^akiae MaachikM ihri^ bestimhiteji reu
gelmitügek Wikkü^g Mheir gebradit wu^de* ^
Diö selte&e Folgsamkeit der Kranken^ , did
tausterbatte lPHeg6 d^ Gatteü^ di)^ Fortsieär^
ftulig der isinätiimühgen ndch^ niebi* erwähntet
Art^ das gdtkaue diätetische Verhalten, brath-
ten es bald dahin) dafs der kc^rper iü federn
Beü^ebt ük der nehmlidien fieschäffehheit
%ich befand) Wie er sch^n mehr alsi zeheil
Jahr« existirt hatte, d. fa^ mit Schleimhii&teil.
Tön ailgemcaner Sthwäche nnd Luiigenknoteü
•ntstehehd^ g^^plagtj der Heilung nies Üe^
achwiirS aber geWift.
l)a di^se Krankheit hiicht als einFachel
pleuritisohes) sondern i^ogteich als Wahres tftt^
venfieber , mit örtlibh so starketh, und uhtel:
solchen ÜmständeÄ gläcklich bekätxlpßenf
Brande zti betrachten ist| so verdieüft sie/ det
schnellen' Wendung nach ihrein Hänptch«^
rakter und des deshalb eben so^ sbhneU ab^
gelinderten Kurplans Wegen, meiner geringelt
Meinung nach, die Beachtung; dabei abei* di€^
Wichtige Benerkiaig: daTs man di(| ^b!kü
Sorgfalt auf schmei^zliafte J£tnp&ndixt[getk de:
Kranken niciit nur überbauet Vicht^d/ solidere
iie sogar '^irett^ utid ofaziö Erv^artuhg .ihrei
Riagen , ' zuvprkorhW^üd iauf das ' befühl im
Rückgrat, Gesafs u. d. g. m. aufmerksam
inachen taiufs^ Weil diu theils Ün&öhtsaiHkeir,
theils Schäämhdftigkeit, diesä wichtige , die
ffanze Jträokbeit Ve'rSnd^fnde üiid V6taa^etnd%
Momente verkennen und ^uni gröutea I^adi-
iheÜe rerschnreigen lasseoi
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I
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— 79, —
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IV.
I
Ein periodischer Schillers atl derStira^
äixttk Spi&{kj;laft- Goldschwefel geheilt«
on
S ch i!^ Tk 0 m B.U HL
Hiitt sefir coi^ulentef ÜätiiX fort einigen nni
dreissig Jahr^ii, der gewohnt ist öfteiis iut
Ader iu kssen, bekflm im Friffijahr iSFoi Ad
eiaem Tag^ d«s Morg^til einen Sdhhim ad
detStirüe tlhet d«m linken 'Auge> der allmäh-
\ig itüttahtti) g^g^A Mittag &o heftig würde^
da& das Aug^ auf der leidenden Seite alld
£rsclieigiiingeti^ einer Cbyihosis ddtbot^ dand ^
ibef wieder dllmählig &lch verminderre und
etwii gegen a oder 3 Uht g^hzlich yers'chwanda 1;
Deh folgenden *täg stellte sieh ahei dies6i )
Sdtoiera tnt t^escfmittttt^ StnudcT t^iedef «lil^
^ «D i^
b$tm ii^ yei'iDiüdend und v^ci^.jüeli ei&i|ii
wieder, ganz wia gestern. Dieies dauerte
iechs WoitAeil* Um diese 2eit wurde Patiti
keü ^ttc Ader gelassen, uäd dinuicjk blieb de
Schinets weg. .Aneneien worden diesok;
im Frahjthr idoÄ wurde Patieiit TOti die
' tem periodi^dlei^ Sdiiiierte a)ifs nene b^ir
I gesuchte War eS die diesmalige groisere Her-
tigkeit des*s»elbieii , ode)r wat es d^ Ubist^od
I dals Patienten knrs vorher znr Ader geUssa
woiden war, waa ihn jezt mehr ab vor einte
Jahr« besdfiiitle^ itzlli^he HUlf^ ini iMcbeil
gentig ^ ich wurde am folgenden Ta^e g^
Ich kam zVidscheb itt^un^ ti Uhr Vor-
initU^t, und £iad dasJihke Auge des Pati^
teü ia einem hobed Qrade entzündet» AvA
w6ren die Muskeln ttod die gemeinscbaftü-
chea bedeckangaa übelr der linken Aagns-
braaae aufgetrid^en^ und bildefen eine läng-
liche Erhabenheit, dfe^ ohne hart au seyi..
die leiseste Berührung nicht vertrugt Uebri-
g^s verhielt sich der Schmerz jjanz so, nii
vor einem Jahre, d. h. fer kam des Morgeia
etwa um 5 oder 6 Uhr, nahm allmahlig m^
erreichto in der latea Stitude. seiae gröfsts
Hähe, verminderte sich aach and nach, und
veiscfawaad in der aten oder 3tea Stuad«
JNadi«
\ ■ /
— 8i —
Nachnrittagi ganzlicli. ^ Dabei war Patient
übrigens vollkominen gesvnd, und ich konn-
te, wie es leider in der Praxis so oft der
Fall ist, durch alles Fragen und Forschen^ so
wenig einer auch nur einigermareh wahr-
scheinlichen Gelegenheits - als prädisponiren-
den Ursache auf die Spur^ Hommen,
Bei diesem Mängel an n&her bes)timmen-
den diagnostischen Zeichen hielt ich das Ue-
bei, vom Sitze desselben einzig und allein ge-
leitet, fiir catarrhalisch- rheumatischen. Ur«
spniDgs. Zugleich aber machte die periodi«
sehe Rückkehr desselben bei mir- die Idee ei-
nes sogenannten verlarvten Wechseifiebers
um ftö mehr rege, da ich wufste. dafs Wech*
aelfieber zu der Zeit in der Stadt gras^irten,
nnd ich selbst einige Kranken der Art zu be-
handeln hatte. Gleichwohl b^schlofs ich erst
einen Versuch mit dv'riyirenden i^iid rerelli-
renden.. Mitteln zu machen , und verordnete
zu dem Behuf eine Abführung von Jaläppe
mit mildem salzsauern Qulecksilber und ein
Blasenpflaster hintet dejm Ohre, von welchem
letztern ich mir, wegen der mir wahrschein-
lichen rheumatischen Natur des Üebels, be-
sonders gute Wiirkung versprach. Beide wur-
den noch an« demselben T»ge angewendet,
und als ich den Patienten M-achmittags be-
suchte, hatten sie auch schon ihre Würkung
XX. B. X. St, F '
— 8a -^
/
gethan. , Patient behauptete: der Schmers liefs
sogleich nach, als das Pflaster zu ziaheo ^ui«
fing, und er fcfefinde sich diesmal weit^ besser
als ^onst Nachmittags. ^ Auch glaubte er, der
Schmerz würde nicht wieder kommen. Die
Höthe im Auge war un^eich geringer als Vor-
mittag, hatt.e sich aber doch nicht ganz ver-
loreii. Da dies mein, erster, Naohmittagsbe-
such war, ^o konnte ich es nicht beurth^Uen,
ob die in die Augen fallenden Erscheinungen
heute unbeträchtlicher Waren als sonst, und
• mufste mich darin ganz auf die Austage des
Patienten verlassen»
Indeß - kam der Schmerz den andern
Morgen wider Vermuthen wieder, jedodb war
er lange nicht so heftig als sonst. A^ drit-
ten Tage hingegen repetirte er mit größerer
Heftigkeit als je. Ich verordnete an diesea
Tage einige Pulver, wovon fedes aus einem
Gran Goldscfawefel und einigen Granen Kali
suiphuricf^ bestand, und liefs im Anfange alle
/ 2 Stupden eines, dann anderthalb und in der
Folge zwei nehmen. Den Tag darauf war
der Schmerz äufserst gelinde. Ich verordnete
dieselben Pulver noch einmal, aber mit ver-
doppelter Dosis des Goldschwefels, so dais
]^es Pulver a Gran enthielt, undUefs, wie
gestern, bis zu zwei Pulvern pro dosi stei-
gen^ ^ Patient laxirt« sbeim Gebrauche dieser
— 83 — , . -
\
- I -" ^ - '
Pulver, und den . folgenden Tag blieb der .
Schoierz völlig weg. Au^ Furcht vor einem
Rückfalle, liefs ich noch einige Tage mit, die-
ser Arzenei fonfahren, und hatte das Gluck, .
den Patienten von seinem periodischen Uebel ,
in einer kurzen Zeit völlig zu befreieh. . x
Einige Wochen darauf beka'm Patient)
nachdem er zur Verminderung der libergro-
fsen und ihm' lästigen Peripherie seines Un-^
terleibefs, auf mein Anrathep; eine Zeit lang
Bitterbriinnen mit ziemlichem Erfolge gßt;run«
ken hatte, ein heftiges Cat^rrhalfieber mit ei-
nem enormen Kopfschmerz. Da ich zh der
Zeit von hier abwesend war, so wurde der
Herr D. Gabler aus _Ff iedeberg geholt, der
auch durch eine dreimal wiederholte Aderlafs
und kühlende Arzeneien Patienten bald wie-
der herstellte. Wahrend > dieser Krankheit
fand sich ein häufiger Ausflufs einer grünli-
chen, übelriechenden Materie aus dem linken
Nasenlocfae, den man durch warme Dünste
einige Tage lang zu unterhalten suchte.
Stand diese lezte Krankheit mit der er-
sten in Causa! Verbindung, oder in sonstiger
Connexioh? So sehr man dem ersten Anblicke
nach geneigt ist, dieses für wahrscheinlich zu
halten, so sind doch die Umstände, dals Pa-^
tient erstlich nach überstahdener erster Krank- ^
heit nicht die aHergeringste krankhafte Em- '
. ; F a , , ' )
I I
r- 84 -
pfindung in der Gdgend d^r Stirnhöhle zuriidk
behielt, uud dafs er zweitens diesen periodi-^
sehen Schmerz an derselben Stelle auch ein
Jahr vorher gehabt und den gaaisen daraufl
folgenden Sommer und Winter von ihm völ*
lig ^rei^|[^el> lieben war, wichtige Grunde ge»
gen diese Vermuthung.
Der Goidschwefel ist bekanht]ich ein
würksames IViittei gegen rheumatische ZuFälie.
Eben so bekannt ist a^ch seine Wurksamkeit
gegen Wechseltieber. Welcher von beiden
Heilkräften dieses unschätzbaren Arzneimittels
hat unser Patient seine Genesung zu verdan-
ken? Mir scheint > der letztem; denn die
antirheumatische Kraft konnte, glaube ich, in
•o kurzer Zeit keine so vollständige Des^epung
l^ewüikep. Wenigstens scheint die Analogie
dies zu lehren. Pas Guajac ist ohne Zweifel
ein viel würksameres Antirheunuticum als der
Goldschwefel, und .gleichwohl zweifle ioh« dtkis
man vermittelst desselben eipen Rheumatis-
mus von einiger Bedeutung binnen a4 Stun-
den heben kann. Nun entstehet aber die
Frage^ ob die Rinde im vorliegenden Falle
sich eben, so heilsam gezeigt hätte ab der
öoldschwelelj Immer möglich, dafs ich nicht
ganz frei von Vorliebe zu dem von mir ange«
wendeten Mittel bin; nber wenn ich ^mal
meine Meinung si^en soll, so &ann ich nicht
■ — m —
umhin zu behaupten:, dafs der Goldschwefel
in allen den Fällen^' w6 Wechseliieber oder.^
auch nur Wephselktankiieiten (die sogenann«
ten yerlarvten Wechselfieber)^ ohne yorgän-
gige Ausleerupgen, man mag noch so wenig
Anseige zu diesen haben, yertriebefi werden
sollen, der Rinde yorgezQgen zu werden ver-
dient. . £s ist schon ein wesentlicher Vorzug,
den der Goldschwefel in der Behandlung der
Fieber vor der Rinde hat> dafs er in der er^
sten Periode derselben eben so ersprief^liche
Dienste leistet, ab in der zweiten f dahingegen
diese, die Rinde, nur fiir die zweite,, astbeni-
sche, geeignet ist.
Ich kann nicht umhi^, bei dieser Gete-
genheit ein Paar Worte zur Ehrenrettung der
vom Herrn D. Konum angefochtenen Ver-
bindung des weinsteinsauern Alkali mit dem
Goldschwefel (s. das '3te Stück des ^eii Ban-
des dieses Journals ) zu sagen. Wer diese
Mischung nur einigemal am rechten Orte an-
gewendet hät^> der wir(!|. gewi& von ihr die^
besten Wurkungen beobachtet haben, und
wird sieh daher ohne Zweifel durch den vom
Hrn. IX K\ wider diesalbe angeführten Grund
vom femei*n Gebrauche derselbe nicht abhaU
ten lassen. Damit aber auch solche Aerzte,
die aus eigner Erßihrung die guten Eigen-
achahen dieser Zusammensetzung noch nicht
' /
V
n i
. _ 8er —
» ' •
kennen y oder denen^ es etwa mit ihr so
gangeh ist, wie wahrscheinUch dem Herrn
D« K. , ihren G^bnmch nicht scbepen sollen ;
so versichere ich, da(s das Phänomen, -wel-
ches beim Hin. D. Ä, die Meinung veran-
lafst, hat, dafs das Alkali des ermahnten Mit-
telsalzes mit dem Goldschwefel eine Söhw^e-
fellöber bilde ,^ eigentliph nur von dem Was-
ser herrühre, welches das weinsteinsaure Al-
kali aus der Luft anzieht, und dafs es folg-
lich gänzlich verhindert werden kapn, wenn
nian die Mischung in einem wohlverwahrten
Glase und an einem ^trocknen Orte aufbe-
wahrt. Ich sah dies im Anfange meiner. Pra-
xis nicht ein und liefs das Pulver in eiaePa-
pi^rkapsel fhuh, und da begegnete es mir
bisweilen, dafs es den andern Morgen ganz
feucht war, und den fatalen Geruch des ge«
schwefelten^ Alkali hatte. Nie /bemerkte ich
aber diesen ekelhaften Geruch daran, wenn
es trocken geblieben w^r« Ich fing daher an
auf das Recept « zu schreibeQ: D. ad vitrum
oder ad scatulumy und dem .Kranken oder
den^Umsteheaden verbiete ich, die aus der
Apotheke zu erhaltende, Medicin aufs Fenster
oder an eine andre feuchte Steile hinzusez-
zen, und seitdem ich d^^se Vorsicht brauche,
bleibt die Mischung Wochenlang unverdor-
ben. Auch habe ich beobachtet, dafs ein ge-
; - 87 - . '.; .
rioger Zusatz vom sohwefelsauem Aikali das
Feuchtwerden dieser Mischung yerhinderty und/
ich vei^ox'dne daher gewöhnlich : ^* Kali i^r^
tarioi 3iij, Kali sufphurici Sj, Sulphur* siib. -
auräni. gr. xij. ^ D^sto mehr mufs ich mich
aber über ^inige Aerzte wundem, welche den
Goldschwefel in Mixturen^ y erordnen. Eine '
solche Mixtur kann die Luft in einem geräu«
migen Zimmer verpesten.
Uebrigens muls ich gestehen, .dafs miir
die Meinung des Herrn D, K.^ dafs nehqi»
lieh der alkalische Theil des Kali ianarici mit .
dem Goldschwefel ein geschwefeltes Alkali
bilde.' die bekannten chemischen Verwandt-
Schäften wide^sich zu haben scheint, indem
doch die Weinst eimäure eben so jgut wie je-
de andre Säure, durch ihre gröfsere Äflinitat
zum Laugensalze 9 ;das geschwefelte Alkali
zerlegt.
N,
\
r ••
T.
B e i t
S
W Ict&ame «jerT^jzmsamkaf: derQueck-
ru«iniii-
Oderr
t'e^Jhr^hang eines, desnt Tom Herrn Pro£
ff^x^ker im '^jt^sck Saicke des otm Bau-
de^ dieses Journals mirzediQlten., in
p^hoJoaischer und di^mpeatisclier
Hingebt auffallend ähnlichen Edles..
Uai Kind des hiesige» ^hai^farbets, Hezmi
8urhfifv(f , ein iCnab^ /6tt 2^ Jabrea, bekant
deil Jgsten October 1^99, einige Tige xacii-»
• — 89 — .
dem er die WindpociLen überstanden hatte,
eiaen catarrhalischen Husten ^ der, so unbe«, .
deutend er im Anfange zu seyn schien, sich
binnen'*ein paar Tagen so sehr verschlimmer-
te, dafs die Eltern sich genöthigt sahen, ärzt-
liche Hülfe zu spchen. . loh wurde deshalb
gerufen, und als ich hinkam, fand ich folgen-
de Zufalle: fast beständigen Reiz zum Husten'
ohne Auswurf, schweres Athemholen mit Be- *
wegung der Nasenflügel, Heiserkeit, etwas
vermehrte Hitze, rothes Gesicht, Aengstlich-
keit, Unruhe und Mangel des Appetits* Der
Stuhlgang war ordentlich, das Schlingen frei,
keine Geschwulst in der Gegend der Luft- »
röhre oder der Kehle, und die Berührung die-
ser Theile Tenirsachte keinen Schmerz. Gleidi-
wohl klagte der kleine Patient über Hals-
schmerzen. Idi verordnete ein. Klystier, ein
Blasenpflaster,, und alle 2 Stunden ein Pulrer
aus f Gran Sulphur. stib. rub., und 6 Gran
Kali sulphuric.
ater Tag. Die^ Nacht war sehr unruhig,
der Husten fast anhaltend. Ich' prophezeihete
einen schlimmen Ausgang. Die ängstlichen
Eltern verlangen ein Brechmittel. Vergebens
versichere ich, von der Erfahrung belehrt,
dafs das Brechen ohne Nutzen seyn wird.
Indessen^ erheischte es die Klugheit, ihrem
Wunsche zu geniigen, und iob verschrieb
/
— go —
/ \ '•
' \
' Brechwein. . Es erfolgte Brechen und
ohne die gering^e Erleichterung.. Heute ist
das Schlingen besfbhwerlich und vermehrt den
Husten. Durst , trockne Lippaii. |fS* Succ,
Uquiriu 3)» ^olve in SJae fior. sambue. ^ ij. i
ßdde Liquor. AmmoniiänUaciyi^. Syr^akk»^%
S^lphur. s'tib. rub. gr. i^. M. D. S. Alle Stun-
den einen Löffel voll t\x nehmen^ /
3ter Tag» Wie , gestern. Ich verordne
Fufsbäder, und passe warme TUchel*^. um Brust
und Hals zu schlagen. 1^. Hydrarg* Tnuria-
tic* mit gcAv. SaccKalb. 5]. M. exact^ss. di'
vide in /\part. aequaL D. S. Alle 4 Stun-
den ein Pulver mit Wasser zu ge(>4sn. Aus-
serdem liefs ich vein paarmal des Tages einer
Haselnufs grols von der Quecksilbersalbe in
den' Hals einreiben.
4^^' "^^g* ^^^ gestern« ja noch schlim-
mer. Das Schlingen fast gänzlich verhindert
' l^eständiges Röcheln und Schläfrigkeit. Dia
Morgen- und Nachmittagsexacerbation stellt
das Bild des herannahenden Todes dar. Die-
selben Mittel. Des Nachts veraiebrte Hit^e.
5ter Tag. Der in geringer Quantität in
einem Glase aufgefangene Urin ist sehr trübe.
Des Morgens eine Remission , das Schlingen
leidlicher. ^. Hydrarg, muriat. mit gr. vi.
Sficch.alb,'^]* Af. divide in^part.aequäl. D.S.
t Alle 4 Stunden ein Pulver zu geben« Die
\
- /
— gi —
Quecksilbersalbe lie& ich reichlicher einrei-
beo* Nachmittags zeigten sich Spuren eines
Speichelflusses» Natiirlicher Schlaf mit allge-
meinem Schweifs. Das Höch^ln ist geringer.
6ter Tag. Mälsiges Fieber^ besonders
Nachmittags. Uebrigens läfst sich alles zur
Besserung an. Appetit, natürficfaer Schlaf,
ziegelartiger Bodensatz im Urine. An der
Zunge und am Zahnfleische sitzen viele'
Schleimstiicke , die wie Schwämmchen aus«
sehen«. Die Merkurialmittel werden- ausge-
setzt. Den Mund lasse ich mit Rosenhonig
pinseln.
7ter Tag. Heftiges Fieber, ^t. Mann,
elecu ^ ]• solve in Sjaeflor. Sambüc. , Ceraior.
nigr. aa §]• adde Liquor, ammonii ßcetic. 5vj.'
f^ini sab. 3j. Syr. rub. id. §-$. M. D S. Alle
Stunden einen Efslöffel voll zu geben.
8ter Tag. Den ganzen Tag über Fieber.
mit heiiser^ trockner Haut und Niederge-
schlagenheit.
gter Tag. Eben so. Ich verordne eine
halbe Unze Manna, wornach zwei Stuhlgänge
erfolgen.
loter Tag. Die Hitze geringer. . Ich las-
se ein Säckchen mit Chinap^ilver füllen, es
einige Minuten lang in kochenden Wein ein-
tauchen und dann dem Kinde auf den Ma*
gen legen.
/*
I I
^ ga —
iiter Tag. bas Kind ist fieberfrei 'und
befindet siöh^ h\% auf die trockne Haut, zicrtn-
lich wphl Von diesem Tage an erfolgte
nach und nach die völlige Genesung.^ Der
Urin hatte noch eine Zeitlang eine sogenann-
te kritische Beschiaffenheit, und die Haut
blieb bis zum i4ten Tage noch trocken.
"Wahrscheinlicher Weise war die erste Pe«
riode dieser Krankheit weder die yon ,deo
Schriftstellern beschriebene häutige Braune,
noch das MiUärsche Astbma; sondern eine
blofse catarrhalische Entzündung mit beträcht-
lichef Anschwellung der innern Oberfläche
der Luftröhre und ihrer Aeste^ und vielleicht
auch des Schlundes. Dies beweist die Abwe-
senheit der charakteristischen Zufalle jener
beiden Krankheiten und der catarrhalische
Husten 9 mit welchem das Uebel anfing. In-
dessen glaube ich mit dem Herrn Prof. H.,
dafs die Verschiedenheit 2wischen dem ein-
« fachen Lungencatarrh und den beiden er-
wähnten Krankheiten nur zufällig ^ey, und
dafs sie alle drei von ein und derselben Ge-
legenheitsursache, und durch ein und dieselbe
gestöite Funktion veranlafst werden«
Bei Erwachsenen habe ich mich auch des
Merkurs' einigemal wider Halsentzündungen
beiienty aber ohne sonderlichen Erfolg. Die
Ursache davon mag wohl die seyn, d'ais ich
— 93 —
ihn erstlich aus, Furcht vor einem Spezchelr
flusse — der in der Thät bei derUnanwend-
barkeit der, Laxanzen und afnderer Mittel,
wegeii:! des gehinderteii Schliogeiis , den Arzt
in nicht geringe, Verlegenheit' setzen würde —
immer nur in geringen Gaben verordnete;
und zweitens, weil ich' nicht eher zu ihm
schritt, als bis die Zertheiluug fast untnög-
lich imd die Eiterung unvermeidlich war.
Ich mache es mir daher lezt zum Vorsatz, in
der Folge bei der Bräune, gleich im Anfange
derselben, Quecksilbermittei zu yerordilejq.
\
- 94 -
;
, ' VI.
/ ■
Findet, man den Bandwunn auch bei
Kindern? Kann ein Mensch zu-
gleich am B andwurme und auch
ah Spulwürmern leiden ? Und kann
man einen Bandwurnakranken fiir
geheilt erklären, so bald man so
glücklich gewesen ist, das Kopf-
entle von ihm abzutreiben?
Von
iS c hon em an n.
9 •
x\ll& diese Fragen, in Ansehung derer unter
dto A^men ewige Uneinigkeit herrscht, wer-
den durch folgende Krankheitsgeschichte auf
eine unwiderlegliche Art beantwortet« Die
I
- 95 -
Beantwortung der ieUten Frage mögen be«
sonders diejenigen Aerzte behenigen, die sich
nicht damit begnügen > hei ihren Patienten
durch ihre Yerotdnungen auffallende Wür*
klingen, hervorzubringen^ und ihnto allenfalls
eine temporäre Erleichterung zu yerscfaaffen;
sondern mit aller Redlichkeit die gänzliche
Genesung derjenigen^ die ihnei/da^ Kostbar-
ste wa« der Mensch hienieden hat, ihre Ge»
sundheit anvertrauen , sich angelegen seyn
lassen und da. Wo sie dieses erhabene Ziei
ihrer Bemiihun|[ea nicht erreichen k1>nneD,
lieber ihr Unvermögen gestehen, als auf die
Gefahr, einst von der Zeit Lügen gestraft zu
-werden, ihre Heilbefohlnen für hergestellt zu
erklären.
Das jiTngste Kind des hiesigen Herrn
Deichinspectors fVerden^ ein Madchen von -
ungefähr ^ Jahren, war beinahe seitdem es auf ^
die Welt gekommen war, mit heftigen Leib-
schmerzen geplagt, welches sie. anfangs blofs
durch ungewöhnliches und sehr anhaltendes
Schreien, in der Folge aber^ durch Zeigen mit
der Hand auf den Leib , wie auch durch
ziemlich deutliche Worte zu erkennen gab.
Das Kind iwar ungefähr ^ Jähr ^It, als die El-
tern mich znin erstenmal consulirten« Das
gewöhnliche Kwdarpulver, aus Magnesia^
Rhabarber, Fenchelsaamen nnd Fenchelöhl-
I
zuckere that keine Würkiiiij;, imd.4Ucii Kly
sti^e sohafftea DUiv auf ^e kurze Zeit Ruhe;
leb yeroi*dnete daher ein abfäbreades Xtiuik-
' ch^a aus Manna, Feachelw4ssai^ und Rhabar-
/bertinktur^ und Uefszu dieserJliIischiiiig- noch
lo Gran Kidi carb. thun« Dieses Mitj^el acliaff-
te vollkommene Ruhe, daher «ich die 'filtern
in dec; Folge inuner desselbi^n bedienten , so
oft sie merkten, da(s das Kind Schmerzen im
XiCibe hatte; und wirklich that es einigemal
sehi; erwünschte Dienste« ^
Als das Kin^d ungefähr ^ Jahr alt war,
liefsen die Eltern aus der Apotheke eine JLa^
xanz für dasselbe holen. Diese best^nd^ wia
ich nachher erfahren habe, aus Jalappenharz,
Jalappenpi^lver, mildem salzs&uren Quecksil-
ber, dies ia> äufscfrst kleiner Gabe, und Zuk-
ker. An diesem T»%ge wurde ich wieder ge-
rufen, und als ich hinkam, zeigten mir- die
Eltern ein eine halbe £11 e^ langes StUök eines
Bandwurms, das ,vom Kinde abgegangen war.
Dies hatte die Breite eines Pfenoigbandes,
war ganz platt i und bestand aus Gliedenii
'der^n jedes ungefähr j^ Zoll lang war. Nun
lernten wir mit einmal die Ursache der so
oft wiederkehrenden Leibschmierzen des Kin-
des kennen, und die Eltern baten mich, das«
selbe yon diesen ungebetenen Gästen, je eher
je lieber, zu befreien. Ich velrordnete zu dem
Behufe
1 , ■ ■
■^ 97 —
Behufe die MaeekieUsche Lattwerge, jedoob^
ohne das Pcljchrestsafz, welches ich ganz für
iiberfliissig halte, und statt der vorgeschriebe-
nen Drachme Jalappenwurzel^ in Rücksicht
des zarten Alters meines Patienten^ nur eine
halbe Drachme. Das Kind lazirt6 beitii Ge-
brauche dieser Lattwerge^ und es gingen da-
bei mehrere kleine Stücke Tom Wurme ab*
Nach einigen Tagen verordnete ich einen
Gran G. gutiae mit Zucker , und lieis dem
Kinde davon erst die Hälfte , und nach ein
Paar Stunden die andere Hälfte geben« Es
gingen abermals ein Paar , große Stücke , die
ausammen wohl eine Elle lang 'waren, und
einige kleinere Stücke ab. Der Kopf erfolgte
nicht, und ich war zu zaghaft^ um dem Kinde
an demselben Tage noch einen Gran Gummi-
guttae zu verordnen. Ich liefs wieder eine
Zeitlang mit der Lattwerge fortfahren, mit
dem Vorsatse, nach einigen Tagen dem Kin-
de eine ^stärkere Laxanz zu gebf'n. Es gin«
ge^ wieder, wie das vorigemal., sehr vielem
grölsere und kleinere Stücke ab, die aber wie
halb verweset au<i»ahen.
' .Um dies^ Zeit bekam das Kind abwech-
selnde Hitze und Kälte, und alle andre Sym-
ptome eines sogenannten gastrischen FieberS|
wesnalb die Wurmkur ausge^ezt werden mufs-
te« Andre Zufälle« ^e sich nach dem Fieber
XK. s. I. St. ' G
1
einfanden, als eine Geschwulst der Maadllar-
driisen 9 wunde , . scl^merzhaf tci und scharfigte
Stellen hinter und an den Obren u. dergl. m.,
saachteu den Gebrauch andcfrer Mittel nöthig,
und vf^rz&gerten den Gebrauch der Wurm-
mittel noch Unger. Während dieser Zeit
gingen ngcb immer Stucke vom Bandwurm
ab, welches vieileicht eine Würku^g der Mer-
curialien.war, die ich das Kind nahmen liefs.
jj^ndlch kannte ich wieder zur Wurmkur
schreiten. Jch machte zwar mit derLattwerge
wieder den Anfang, allein ^s hielt "achweri
dem nun klüger gewordenen Kinde davon
wa& beizubringen* Ich sah ein^ däfs Drastica
die einzigen Mittel waren, die mit Hoffnung
eines guten Erfolgs angewendet werden kenn«*
ten, und verordnet^ daher zwei Pulver, wo-
von jedes aus einem Grän Gummi guttae und
sehn Gran Zucker bestand. Von diesen Pul«
vem nahm dafs Kind des Morgens eines, wer«
nach Erbrechen und einige Stuhlgange mit
}>eträchtlichen Wurmstücken erfolgten. Da
aber der Kopf des Wurms iioch immer nicht
abgehen wollte, so gaben die Eltern, meiner
Vorschrift gemäfs, gegen Mittag dem Kinde
das iendere Pplver. Hierauf gingen abermals
2wei Wurmstüoke ab, wovon ^'edes beinahe
eine Elle maals und an einem Ende, die fire^
te eines Pfennigbandes hatte ^ allmäbhg aber
— 99 -
«
sdiiDiler wurde, ^dergestalt, d«is das andere
Ende in der Länge einer Vieitelelle an Um-
lang und Ikisammenaetsnngi wegen der über«
sa% subtilen Artic^Iationen .einer feinen en-
glisc);en Ufarkette glich. Die Eltern mnth-
maafsten, dab dies die Kopfenden ron swei
l^iinnern wären, und ich trat bei meinem
Nachmittagsbesuch dieser^ ihrer^ Muthmaalsung
i>ei.
Seit dieser Zeit wurde das Kind yiel
munterer als e$ je vorher gewesen war, und
da selbst bei dem wiederholten Gebrauche der
Laxanzen keine Wurmstucke von depiselben
abgingen^ so glaubten wir, die Eltern und
ich, das Kind mit Zuverlässigkeit für geheilt
halten lu dürfen. Ein Vierteljahr ungefähr
lebten wir in diesem stinken Wahne. Aber
nun wurden wir mit einemmale überzeugt»
dals wir uns geirrt hatten; denn der Abgan|^
der Wurmstücke stellte sich o^ne besondere^
Veranlassung wieder ein^ und bei der gegen*
wärtig hier herrschenden Wurmepidemie sind
yon diesem Kinde auch ein Paar Spulwürmer
abgegaiigen. Jedoch mufs ich zur Steuer der
Wahrheit auch anführen, dafs das Befinden
des Kindes noch immer sehr gut, iinc} dafs
dasselbe, den Abgang der Wurmstücke abge«
rechnet) frei von allen Wurmzufällen ist '
Oa
c
>..
— lOO —
Die Gegenwart der Würmer ini DaraJ
kflttftl ist iiadi der Meinung vieler Äerzte seb^
oft Ursache von Anomatien in hitzigen Krank«!
heiteti mit und ohne Ausschlag. ' Bescmdecsl
soll der Einflu£i der Würmer aiif den Veiw|
lauf und di« Oefahr der PociLea entschieden
aeyn. Und wirklich habe ich in der Pocken-
^ideoiie» welche rot zwei Jahren hier mit
dem Scharlachfieber zugleich herrschte und
viele. Kinder wegra£Fte^ einigemale den Wurm-
abgang in Gesellschaft der übrigen bösartig-
sten Zufälle dieser Krankheit zu beobachten
Gelegenheit gehabf. Vielleicht war der Ab-
gang der Wärmer blofse Folge der Degene-
ration der in dem Dairmkanale befindlidien
Säftn; vielleicht hat er, wenigstens in einigea
Fällen, mit der Unruhe, die man am Kopf*
Ungeziefer derjenigen Kranken bemerkt, die
lange darnieder gelegen und sich nun dem
Tod(' nähern (auf diese Unruhe hat mich ei-
ne Kinderfrau aufmerksam gemacht ^ und ich
habe sie- seitdem schon zweimal, beobachtet),
etwas analoges; vielleicht waren die Erseu-
gan^ der Würmer uud die Bösartigkeit der
Blatrern Folgen ein und derselben Ursache,
nehm lieh der epidemisch besonders modificir«
ten Erregbarkeit; vielleicht war bei einigen
Wenigstens der von dnn Würmern in den Ge-
erregte Reiz Ursache der versämmten
• « ♦.
k •
I
1 •
Eln^gbafriceity und diese wiederum Ursache der
.A^nomalie der. Blattern. > Dem sey ^ie ilim
"W^oUe, so wird es nicht gatiz unwichtig ^ßyn
x.%jL Wissen, wie unsre Patientin diese Kinder-
Icx^ankheit Überstanden hat; und ich hebe da«»
la^r Folgendes aus meinem Tagebuche ans.
Den a6sten Juni 1801 dem Kinde de«
Herrn Deichinspec^ors . fF'^, . einem Mädchen
^von ^ Jahren, die Kuhj^cken mit Materie^
"Welche Tages vorher aufgeEangen worden war,
An jedem Arme mit 3 Ritzen geimpfte Die
Ceimpfte ist mit ihrer ^ch wester, ^ welche an
€ien natürfichen Blattern darnieder Hegt, in
^iner Stube.
Den Cysten. Die Pflaster werden abge*
nommen und am link'en Arme in. eZ/ie Wun-
de, am rechten aber in aUe d^ei Msche Fä«
den eingelegt» - ./
Den agsten. Die yerftossene Nacht, wav
unruhig. Hitze, Durst^ Niesen, gläserne Au-*
gen, welche Zufälle auch heute noch fort-
dauern und gegen Abend zunehmeii. Im Ge-
sichte und am Halse sind ein paar röthe Flek«
ke.-weldie den h^nrorhrechenden natürlichen
Blattern ähneln. Die Impfstellen sind heü
lind der übrigen Haut gleich. ^ ^
Den Sosten« Die rothon Ftecke im Ge«
sichte Tecschwanden I die gestrigen Zufälle,
merklichere Hitze, wenig-^ Sqhweils. Gegen
1 . :\
Abend allgemeine Krämpfe , \dann ein iinge^
wohnliches «Spielen mit den Händen und Fin^i^
gern, unnatürliche QeWeguaig des Unperlcmiu
und der Gesichtsmuskeln» Auf . dem. Leibe
einige rothe Fljßcke^ begieriges Saugen« Des
Abends ^ reichlicher Schweifs. Ich verordne
ein ördihaires Klystier und ein Trankchen
aus aquae cerasor. nigr. ^j. Tinct* ^pii cro-
cai. gu. X. Syr. con. Aur. Jg, wovon alle
2 Stunden, ein EfsLöfFel voll zu nehmen.
Den isten Juli. Das Trsuakchen ist bis
auf eineik halben Löffel voll verbraucht. ' Vo-
rige Nacht iunrahig, mehrmaliges Erbrechen
nach dem Einnehmen und nach dem Genüsse
von Fliederthee mit Milch. ' Gegen Morgen
etwas Schlaf. Auf dem Leibe defutliche/ zum
Vorschein kommende Pocken, die im-^ Ge-
sichte zwar häufiger, aber kleiner un4 blasser
sind. Auf <lem rechten Arme eine Impfstelle
erhaben und roth. Ich lasse das Kind alle s
Stunden einen Gran Moschus nehmen.' Ge«
gän Abend häufiger Schweifs, mehrere und
röthere Flecken im Gesichte sowohl als auf
dem ganzen Leibe*, das Kind ziemlich mun-
ter. An und in der Schaam wird man i!Wei
schon ganz reife Pocken gewahr. Die Mut«
ter erinnert sich, dafs sie vor ungefähr 8 Ta-
gen das Kind an diesen Theilen, weil sie da-
selbst eine widernatürliche Röthe wahrnahm.
*
-^. loS -^
lit einem Lappen gewasidien bat, den das
älteste an den natüdichen Btattem darnieder
Hegende Kind an .s|ch gehabt hdtte^^ und der
ctlüo mit Pockenmaterie ganz besudelt war.
Den 3ten. Die Nacht wardas Kmd sehi*
-unruhig, bei Tage ist es, ziemlich munter«
IDie Blattern sind mit einem rothen Rande
tiDigeben, und oben etwas weifs und glänzend*
Die Impfblatter am Arme ist grol'ser, aber
üoch ohne die charakteristische Vertiefung in
der, Mitte. .
Den 6tea. Das Gesicht mäf&ig geschwoU
len> die Pusteln y liesonders auf den Füf^en^
breit und platt, in der Mitte eingedrückt, die
' an der Impfstelle von d^n übrigen , bis auf
eine etwas beträchtlichere Gröfse^ nicht ver^
schieden.
I
Den gten. Die Pusteln | besonders im
GesichtOi fangen an abzutrocknen.
Den loten. Das Kind ist ziemlich inun«
ter. Einiges Röcheln auf der Ürust. Die
Impfpocke ist beinahe dreimal s6 grofs als
die andern Blattern und steht noch in .yoller
Eiterung, aber ^hne Vertiefung in der Mitte
und nur, mit sehr wenig Roth umgeben. Von
diesem Tage an ging die Krankheit ihren ge-
wöhnlichen Gang, und das ICind litt nach,
derselben noch eine 2^itlang an vielen Ge«
schwüren« i
> )
— 7ip4 T-
Es leidet keinen Zweifel, dii6 das Kiliä
vor der loipfupg' der Kubpocken von den na-
tfirlic^en bereits angesteckt war. Auch habe
ich nicht unterlassen, den Eltern bei der Im—
pfung selbst die Möglichkeit dieses Falles^ vor-
zustellen«
Wahrscheinlicher Weise ist die Anstek-
kuDg durch, das Waschen der Geburtstheile
mit dem von Pockenmaterie besudelten Lap«
pen geschehen, und die am isten Juli bereits
wahrgenommenen Pocken an diesen Theileo,
da am übrigen Körper nur blofse Flecke noch
zu sehen waren 9 scheinen n^ir Impfblattera
gewesen zu seyn*. Das Kind ist allem Ver-
muthen nach an den Geburtstheilen wund
gewesen, und so konnte diö Application der
Pockenmaterie vermittelst des Lappens sehr
fuglich die Würkung der Impfung thun» .
Die von der. Kuhpockenmaterie «regte
Keaction spheint hier v.dn der Würkung des
Menschenpeckengiftes zwar nicht ^anz au^e*
hoben, aber doch sehr modiiicirt worden zu
seyn. * ,
— io5 -*
vn.
Praktische Bemerkungen.
Von
\ . ■
Johapn HeinricH Brefeld.
Arzt zu TeJgte.
I.
Nutzen der Terra ponderosa muriata m
der Skrofelkrankheü.
■
JS^önnen die Erfahrungen, um die Würkungs*
art der arzneÜichen Dinge auszumitteln, nicht
genug gehäuft werden; so mag folgeade
Krankheitsgeschichte hiet eben keine unschick-
liche Stelle eionehmen.
Ein Mädchen von ungefähr zwei Jahren
wurde im Sonimer mit einem sehr starken
grindigen Ausschlage über beide Lenden, bis
zum Bauche hinauf, befallen; keine Stelle an
— io6 -,
diesen Theilen war frei da^on; korken, yreh
che sich darauf bild^^ten. abfif*len, machten
ihn ganz wund und fast jede Lage unerträg-
lich, — Der Vater des Kind«;s 'war bereits
ein tiejahrter Mann, die Mutter eine schwäch-
liche Frau, schon in ihrem iSten Jahre ward
aie Mutter; imehrere ihrer Rinder schienen an
der Skrofelkrankheit und darauf erfolgter Ab- 1
Ehrung ein Opfer des Todes geworden . zu
äeyn« Auch dieses Kind yerrieth in seinem
zweiten Jahr^ deutliche Merkmale^ daüs' es an
dieser Kfankheit litte, sein Bauch wurde an*
geschwollen, seine Gliedmalsen wurden ma-
ger, es hatte angelaufene Drüsen, es !huatp]te,
und stellte die ganze Sippschaft der Phäno-
ihene d^r Skrofelkrankheit dar, es hörte wie-
der auf zu gehen* Auf Zudringlichkeit der
Eltern inoculiicte ich ihm die natürlichen Blat-
tern im October 1800 , es überstand diese
Krankheit sehr leicht» nur wenige Pocken
kamen zum Vorseheine^ und es befand sich,
nachdem diese Krankheit vorüber war, so
wohl als vorher. — Während diesem Um«
gange lernte ich die schädliche Lebensweise
des Kleinen näher Icennen ; bei dem grofsen
Hunger, welchen es stets verrieth, wurde es
von der zärtlichen Mutter, in' der HpflPnung
dasselbe recht zu nähren und- zu stärken, mit
dicken Happen, Kartoßeln, Pfannkuchen u.d.g.
-- to7 —
\
seBr gMöplet Ich «rklärte fezt dem Vater,
einem ^ar va kärglichen Oekonomen , .nach*^
drucklidif dafs die Nahhiogaweise des Kindes
seinen Untergang befördem würde, imd es
der medidnischen Pflege bedürfe. Der Radi-
sohlag .wurde nicht geachtet. Im März des
folgenden Jahres worden die Augenlieder roth,
die -Augen sehr entzündet, die dicke Ober«*
lippe wurde stark aufgetrieben, und bis in die
^ase incrustirt; der Bauch war sehr'ange*
schwollen * und hart; die Gliedmalsen waren
sehr hager f sie glichen Haut und Knochen,
es konnte nun auch nicht mehr stehen, am
ganzen Körper schlugen Blätterchen aus, wels-
che aber wieder trocken vergingen, es befand
sich von Tage zu Tage elender; im Juni
sachte, man bei mir endlich um Hülfe am
Ith offenbarte den Eltern, dals ntinmehrc^
attdi bei der pünktlichsten PAege des Kindes
die Kur, wenn sie gtücklich ausfallen möchte,
nicht kurz $eyn kannte« Ich reichte ihm die
Terra' pofiderösa Saliia, wie sie von Hufe^
land empfohlen war, und fügte dieser di^
Tina* sMmdchii fVichm. bei^ und ordnete Diät
nnd fibriges gemessene Verhailten an; kaum
war diese Norih zur Heilung angefangen, 'so
erfolgte der abscheuKche, sich äusserst ge»
sehwittd ausbreitende, angefiihrte Ausschlag^,
das Kind zur Natter maohte« Der
if^ 168 — •
\ '
iniii«ttiehe Gebrauch der Terra -^nderosa som
lüa wurde fortgesetzet, und Suss^erlick da^e*
gen manches Gerühmte verj^blich angeiRrandr,
bis der/ Versuch utit dem Waschen^ eiper So-
blimatauflösungv deü ich an einer kleinen Stel-
le machen liefs undwelcbei* sehr erwünscht ans»
fiel (nach einigen SenetsuDgen war diie Stelle
h^il)^ mich auf die Benetzung der sämmtli*
cheo ausgesoUagenen Stellen mit einer SubS-
, matauHösung (eine 'Unze destillirtes Wasser
wurde mit einem Grane iSubliniat gCAchwäOf
gert) fiihrte. Dreimal am Tage wurden sie
damit benetzet, und in kaum i4 Ta^en war
keine Spur vom AuJ^scUage mehr da» "Bis in
dij9 Mitte Juli war^ der innerliche Gebraadi
det Terra poriderosa salicd etc^ in steigender
Dose fortgesetzt; das Kind war. aifrieden,
weiin es nur seine ^ paar Tropfen nicht zu
nehmen brauchte; aller Arzneigebrauch wup-
de eingestellt, es war wöhler,^ der Bauch
weicher, seine Gliedmafsen waren nicht mehr
so hager und dürre, die dicke Oberlippe
schmolz zusammen» die.Jlöthe und Entztin-
dung war wieg von den Augen, auch fühlte
man die Drüsen am Halse ^ nicht mehr so
dick und hart, es fing wieder sa stehen und
•nach und nach zu gehen an. Die Aussicht
zur Genesung war anscheinend^ und wurde
von den filtern nicht mehr beaweifett. Aus-
I
— 109 —
Ber des unzeitig gant eingestellten Arznei«
gebrauolies fing^man auh aiteh die RiiGksicht.
der Pflege zu .vergessen an; es entfernte sich
-wieder die 'lachende Zukutift» das Kiqd wui^
cle wied^ mürrischer^ die Gliedmaisen wur<»
den wieder dürrer., es hörte wieder auf sn
gehe^ eine Ohrendrüse schwoll ihm an^ und
iw^urde schmerzhaft;, man änderte' wieder die'
ISahrung, und es scheint^ jezt» nach einem
Jahre^ dafs das Kind nmt dem Leben davon
kommen möge. ,
Mehrere y nicht unefhebiiche^ Bemerkun-
gen scheint mir diesß Eitahrun^^ darzubieten;
einige will ich davon amheben.
I) Ob det Ausschbg ein Symptom dei^
Skrofelkranfcheit, oder ob es eigentlicher
Milchschorf war, das mpg ich nic^ entschei-
den ; so viel kami ich aber beifügen, dafs kei«-^
nes der Kinder dieser Eltern, obwohl sie
achte gehabt hatten, am Milchschorfe deut-
lich gelitten habe, und somit scheint der
Ausschlag mehr als eine ißvolution* der SIU'o-
felkrankheit genommen werden zu miissen.:^
und diesem zufolge wäre dann die.Wüipkung
der Mercurialien, welche ^on einzelnen auch
anfgettell^t ist, auch durch diese Beobachtung
für den Skrofelausschlag, wogegen das Blei-
wasser^ das Dekokt der Tu^sUago /arf. , der
— • IIÖ r^
Schierling, die Chamilleiii u. d. g. umsonst an
gewendet wurden,^ wieder .empfohlen. IcJ
wünschte eine' Gelegenheit zu bekooime^
wo ich die ausseiliohe Anwendung ddr saht*
sauren Schwererde nach diesem Befand«
möchte. .abmessen können. ' ^^
'' a) Scheint mir die empfohlene W^urfc-
samkeit der Terra pohderosa SaUtß in der
SkrofeJkrankheit durch diese ;GewahrnehmuD£
riihn^li<^t beglaubigt zu werden (die ausseicb*
nenden Erscheinungen dieser Krankheit nah*
men ab^ Verschwanden)^ oder man miifste dia
ganze vortreffliche Wfirkung den übriges
gleichzeitigen iEinfltts«en zueignen wollen«
3) Auch bei einem hohen Grade derSkrcv
felkrankheit föuft dii Impfung der naturÜchen
Blattern glücklich ab; in der Vorbereitung
zur Inoculation wari /nur wenige VerSnde-
ruDg gemacht^ aufser dem Galomelließ ioh
noch eine Mixtur aii^< dem Extr^ fframin. vel
menth. Vin. antimork H» mit aximel StiiUk
N.
et Syr. rkei brauchen.
— XU —
b 0
Beobachtung über die Tf^ürkung der
K rähenaugen.
JUer Provisor C. z\t tV*^ ein gesunder, star*
ker Mrfnschy bereitete. im vorigen Jahre, im
October, an einem Sonnsbende das Extr. nuc*
Fomic.; unbesorgt athmete er die daraus auf»
steigenden Dämpfe ein^ am Abende bekam
er Kneiffen im. Leibe, er afs sehr wenig und
legte iSich um lo Uhr au Bette, er schlum*
merta bis gegen Mittemacht, wo ihn ein so
heftiges Erbrechen und Laxü*en überfiel, dalä
er sein Ende nahe glaubte; dieses dauerte bis
gegen 6 Uhr des andt^iti Morgens fort, wo
ihm ein ungefähr eine Elle langes Stttde vom
Bandwurme abging. Nun hörte das Erbrechen
und Laxiren auf, anhaltende Uebelkeit .cpijHte
ihn aber den ganaen Sopntag fort; er als gir,
nichts, imd es durstete ihd sehr> Am Mon-^
tage war ihm wo&ler; doch war er ank Mitt-^
Wochen noch nicht wieder in statu ^o.
Um dieses Mittel recht empfehlen su kön-
nen« miilste man die Art, wie es würkte,
kennen; — was es in einzelnen Fällen gelei-
stet hat» erhellet aus Versuchen und Beobsch-
tungen von fVepfar^ Sidr4en Ohdelinky Hufe^
land uild anderen, welche ich hier durch diese
' glaubige. — Im Ganzen scheiilt diese Wahr»
nehmung nicht minder wichtige Winke ^ dh
Kräh^naugen zum Versuche den BazMiTYuri^
abzutreiben, als wir sie «für andere Mittel an-
genommen haben, darzubieten. Nicht yor^
schlage, sondern die Resultate meiner Ver*
suche würde ich., böte si^H mir Gelegenheit
znr Anwendung dar, liefern, weil nichts so
sehr als zif eifelhafte Erfahrungen zu gefallen
scheinen. Würdiger des Versuchs scheint mir
' indessen dieser und mein schon ausgestetiter
Vorschlag zur Äbtreibung des Bandwurmes,
als die meistern der übrigen so sehr dage^ea
gerühmten zweideutigen Mittel , welche nur
'zufällig den Abgang des Bandwui'mes und
nicht ohne Gefahr für da^ Leben des Men-
schen, wie ich in meinen Aufsätzen für die
^ Arzneil^hre^ Olmabrück i8ot., gezeigt habe^
veranlassen; sey^n* es auch von theoer ge*
kauften Arcanen. Besonders wücksam mül»'
ten sie aber wohl nach Erfahrungen . sejS;
wenn, man das^Galomel damit verbände luid
tibrigens alles gehörig besorgte. Finde ich
irgendwo Gelegenheit, diese der Probe zu un«
terwerfen, so w^rde ich es nicht erniangelny
und getreulich .den £rfoig mittheilen ; sey er
auch concrair«
. Vni. Be-
tiS
vm.
Beädireibüng &net ^Spidemie
welch«
lieft Eifidilfi il«if Otttb^stliäffeiilieit
il2> Vertclutdett« MödificaDoid b|)ideiiutclief Kr^fak'^
• , *
knttk 'vlättUrt'
Vom
'Ü» Jfimi* iA Montiaye bei A^hmu
£i lät iiitgetti«ifi bt»kattltt, daß manche Krank«
heit^A fittt* in einigen (^«geiiäen hftufig und
l^it b«itättdlj$ ifigettHbffeli Werdet! ^(iiior|>ieii4
defiiici)* in ibWn fast gaf litchL Eb^il M
beknimt fot ^ ittfclt) dalk einige ICrSftklleitl*
tMine|l iidb lü dütd ebleli Clidia teiehter &ebett
Imed) ödef da& ti# iti detntelbett miihr an
ttehigkeit def 2üfälte t^liei«iti h\i in einem
ääderH. Nieht io itllgemein befcanht iit ei
üto^j odtf . ^ttl(Aa^ fai^ id tllgMieitt jbe*
«ihofkt^ <}#f$ die iirailtclie ^ideolie^ fe tküA^
dem UB m flacb^n oder erhabenen» iSk troct
Bett oAex $timpficbt;eii Gegeorden herrscht^
Oidfer ie nachdem sonsif sehädlichd Potencea
hinzukomflieD, die wir nicbt keiinezl)«vielleiciit|
«ttcb nie werden kennen lernen« oft '^n^i
sehr Te^tdiiedeaen G)iarakter annimmt» U
UriR darOB jetrt ein sehr merkwürdiges^ nn^
üvtQ idi hoffe/ lehn^iehes, Beispiel anführen.
Im ai^Dgeaden. Herbst» des TeiAosseiM
Jahres . 1892^ und in den erstem Monaten des
Jahres i8o3 herrsehte in den einrc^leibteti De*
pa^eknent, und selbst im Innern Ft'ankres^
eine oatarrballsche Kranfclieity die man jf^
, wöhidich la Grippe nannte. Di^es U^bsl
war offenbsr asthemircher Natur' iind erfisr»
deite soÜechterdings eine tieitiende uatd islto^
keode Bekandluiigsarti Es w«r die nemlidil
l^ddemte; die aud& mh Paar labre. «nvor is
Polen iDetttschlalid und^ia dett hiesigenHUa-
derii gehemdit hatte, wid die dssiim^ sa*
erst Y09 dem.Berra Döetor Wolf im ^fi»
schau' in diesem Jourmd besdiridben wüdk
8dir fiehr, die sch^chend behandelt imdai^
•titob«a; beäuh' alle, deneii rni» IManiitt^
TimiigUch solehe, die lugleich anf die Tüiiis-^
pration urirkteät gab/wat^ttt gea«s4^ Vie«
ie iiattM beschwerlich Athemkolelt^ Sticke ii|
^t Itettsti HiiBfeeii> sejMk Uai%e» Ai^j^wf
und dodk'Tersehlimmerte die kleinste A,de|^
lais ihrw Zustand anJOaUexM]«
Dies ist kiir2lieh die Besclireibiutg def
£pidemie9 so wie sie > sich n^h öffentUchoiii
und prirat Nachrichten, die ich darüber ein-
^EOgen habe^ im Departement der ^oeri det
Smarf und der Mosel u. s* f. aeig^e.
Wie ganz anders terfaielt sich diese Kfank^^*
l&eit aber in einem kleinen Districte des Roer^
departements 9 im Ganton Moniüyre* ^ Üiea
luigefiilir seehs Quadratmeilen grofae Land"*
cbten ist ab der Anfang des Ardeiinen "Oebiiv
«es WBL betj^achten, welche» roti Nordwesti.
jEiaoh Südwest lüpft N^ch einer wahrschdis««
liehen Bereehnuiig liegt die Stadt Mon.ü(^4
obgleich selbst in einem tiefen Thole^ woM
Jfun&ehn hundert f ufs höfaejr^ als Jülich ^el^
dies f Unf^ und tausend Fufs höher als Achmf
^welckes drittehalb Meilen von decseijl>en ent«
ferpt ist. pi^% mithin die Witterung yiel
rauher sejn mosse^ als im dadien Jülichec
und Iambul|;er Lande, etgiebt sich seb^is
allein aus dieser heben Lage* £>abei i^t dae
l^d Hoeh aebr nnfrttohtbar^ weil liberal!
maisteffl mv eine dänn^ Schicht magcef
Sfde iib^r deei Judten Sohlefergebirge liegt
femer hat dias Läaddien riele Wälderi
fid« enge und tiefe t^r, find nach Rordüi
fftit lind $i|fhreft eiiale f^otk^ nnfritektbasi^
• — ii6 —
Sehr/ süinpfichte und mootigtö Heide, ßa» T^
höhe Veuy les Fagries oder Vaghes *) getiaz^
Diese sehr unangenehme Gegend' vöftiirsaj
wohl hiet diö so hA\t aljwechsölnde Wittörul
die häufigen Nebel und (}ie feuchte Lu£t.
die Bewohner dieses Landes ^ind, i
GraiQzen genommeü, «ine schwache und kld
tie Mdmcheüra^^ , in keinem j^atle mit. bilden
Bergbewohnern, )i^ nicht einmal- mit 'deH pk-
teü jUlich.^i' Lances ßewohicieriei äsu rergl&
eben. Schlechte schwäciejide Njahrting^ **^bei
demLattdihanii übertriebene Arbeitiü def frühes
Jugend, bei deib Städter die, der ^Ausbilduiij;
des Körpers goWifs nicht günstige^ Be^chiliFtigulijl
in deA hiesigen ansehnlichen ,Tut:hfabrickeD,
verursachen diese .schwächliche Constitution,
ßrüstkraükh^ten , Husten , Blutspeieü,
> Catari^e, tiuügenstichtext} gehören hier zu df>D
gewöhnlichsten Uebetn. Die abwechselnde
Witterung^ die beständige Gelegenheit <u
Erkältungen und Ünterdtücküilg der Aus-
dünstung« .der kalte schneidefide Wind» der
*) Die erhabenste Stelle ded Vens liegt aicberlich ifdt
über tauaehd Fufs hdber/ al^ die Stadt ^öff//c|tfr.
- Dttber liegt auch auf demaelbeii' stboii Sdiifeei weBA
#i iii den Thälern liocib re|;n«t. ^
^ ^*) Der jgröfste Hatlfen » sowohl der ^tA4it«ali landbe-
wohnei*, lebt uieisxeoa blos von Brod (oft noch von
Hafer^rpd) Kartoffeln una Caifee» Fleisch wird nw
selten jgegeisen; und dana' ge^vöbnlicÜ Speck« '^
• . - * -fc >
denfe^ilgen, ^elchejr aus den wiaditillen Tjbiä^
l^rn kömmt I auf der^E^öhe ergreift > machen
die, Lunge w demjenigen Qrgan , das hier
• • ^ * • • »
aim hä\iiigsf;en leidet«
DiesQ Icurzen Bemefkungea glaubtet ich,
deswegen yorausschick^n zu miisen, .weil
«cb daraus vielleicht *) ergiebt , weswegen hier
*) WtelUidtt Mge leb«, weil -es allerdings noch sehr
groCiem Zvreit'el UDterworfeo ist, ob eine Epid^mi^,
die sich sehr vreit ausbreitet^ ihreh urspiüngUclteil
Cbaracter durch die verscbtedeqe geographische
Breite und Länge, durch flaches sumptichtes, oder
bergichtes und trockeoM Lsnd^ durch kalte , warme
•oder' fenchte und trocken^ Luft u. a.. w.. ändert«
Einige £pidemien haben iYenij|stens völlig das Ge-
geotheii bewiesen ;', 2. 3* ^ie InQucaza yom Jahre
1782, die von Kiachte in SiberTen bis Lissabon den
nemlichen Charakter behielt« Temer die* Influenza
vom Jahre 1800. die wie man dem Herrn D. PTotf
herichtet hat, irgend .am Caspi^chen Meere zuefft
anagebrochen eeyn aoli, und die aich- in RuCii^nd,
Polen, Oeauchland, Frankreich überall mit gkichen
Symptomeii äiilserte, und eine gleiche Behandlung er-
forderte. Endlich das gelbe Fieber, welches vor- ein
Paar Jahren in Spanien völlig von der nem liehen Be-
schaBenheit war, als iä Amerika.
Das, was* dergleichen Epidemien hervorbringt, so
'Wie di^ Umsliode, die den Ohara cter ders(rlb«n ver-
indem, oder welche dieselben völlig vertilgen, sind
- uns bis^ f^tzt noch immer unbekannt und werden
uns wahrscheinlich auch wohl immer unbekannt blei«
h^n, weil wir wehi nie se weit in daa Inneriie der
filAiur andringen weiden« ^
' /
I . < ,
die Epidemie sa gän;; von ihrem , in leBilem
(iändeni exigeiioiiimeiiQa Character ebwich*
Die Witterung im * Herbste» so "wia
im gröüsteii Theile des Sommers des verflos-
senen Jahres 1803 f war auIserordentUcIi ^o»
beständig) und» im ganzen genomcnen» kalt,
Oft wechselten an einem Tage mehrmni He-
gen und Sonnenschein mit einander ab -<-
vnd dicke ^Tebel gehörten ^ur Tdg'esordnnng,
X^glich änderte sich der Wind und der Stand
des Barometers. Im Oeoember und im Januar
(i8ö3) ßel eine anfser ordentliche Menge
Schnee I der aber bald wieder sohmob and
neuem Phitz machte. ' 'r^
, Im' Anfange des Heises aas vefHdi^
. nen Jahre» herrschten hier im tiapde' über--
he üpf nicht viele. Krankheiten« Sogenannte
Uad doch werde ich bk» m auiMSMidM Bsi.
epiei von dar gän^lichea Yerinderoog des Qnuid»
' eharacten einsr aolchen cpidbiniach herrsdisndes
' , Krankhaitaform ia unserm Undchen aafühfen, dsi
^och um daato m^rkvrurdigsr i$t, dt dit laflttens«
Tom Jahre x&oo &ich hier eben so äuCiierte, uod die
iremliche Behandlung erforderte » wie in «{lulalaBd,
Polen u. •• w/ ErkUuren kann ich 6i» swar iHchti
/ aber dat wcaigitena hoff« ich deotiich su saigeo,
dflCi ich mich nicht irre^ wann ich diese Krankheit
hier hei nna fiir eine athenitche' LoDgeneataündung
jialre« die gcwlft überall, ao weit als meine Nach»
richtsa nfmliih reichen», ««hspifch^r ^»of ITfr« '
Oaftenfiebar , Durchfälle , d!^ hernach bei
maDcHen Subjecteft in eiqe wahre Dysenterie
übergingen, unbedeutende Catarrhe warei^
die, hiiupuSGhfichsteä Uebf 1 » die nbh aucb
lei^^t heben Jiessen.
Endlich^ in der Mitte des Oktobers, fing-
dl|e so|[^antite Influenza, jetzt ia Grij^pe ge-
nannt, auch hier ihre Rcdle zu $^e}en an,
nachdeci sie schon «und umhfer^ selbst Aach
Süden and Sädwcsteii »"^ vorzUglieh stark aber
in JPnria, einige Zeit allgienieio geherrscht
ImtMu ViH^^ nach der Beschreibuiig aUer
und darunter vieler ▼orzUgtiehen. Aerste, alt
m^ asthenische Krankheitsform kilndigte
fjlll tWir folgenderma&ea an.
0ie Kranken klagen höchstens einen
odst uwei Tage, oft kaum eilige Stunde]^
vorher, über Uebelbefinden , gelinde K(^£-
achmerzen, etwas ^ beachwerlicbes ^ Athpaen»
Nun überfiel sie pfötzKch ein Prfistels, seilen
eine starke Kälte. Darauf wnrde der ganze
Kprper heifs, die Haut blieb trocken -^ und
es stellte sieh ein kleiner unhedeutendet, et*>
was schmerzhafter Husten ein. Die Zmige
war etwas beschlagen und feucbl^, und der
Durst nicht staifc* Per JPnls. klein ^ härtlich,
geschwind nnd oft ungleich. Die Kranken
klagten blofs über eine geringe Oppression
dar Brust; oft auch wurde dies aidit; einmal
' 1
dern der M^t beaierl^te es au^ d^m öitem
Atbmf4 «i|tid ddm Ab^^tsen beini $prec)iep,
■ •
^i^ mm m ihnt\ pß^gt, weoa pi^n stark/ ge«
laufen featt Die meiste^ koo^l^^a auf Vt^r-
»■ • • •■
hmgeo de« Arzt^$ d^n Athem tief eii;|ziQben9
ohiie sich dadarch ^ie ^chtnetzetit marJUiic^
9U > verpiebüen pdei* ^qm (lustea . geleitet zu
vardeot . Sie * eoipfandeil mei^en$ diimpfa
Kop&chmerzeQ. Situhlgapg und Uri4 v?ara«i
natUrUcb j der Appetit verschwunden., : Q|iaft
dafs sie iiher einea bittern uad f^f^lichtm
Ge/icl^ii|a<^ geMagt hätten,
jSq verhielten sich die Unlitilnde gf wp^^
lieh bis zum zweiten, zu^eileD,>, jedoc(^' ai^^ef^
bis zum. drittel»^ Tege» ohne pierH^che Yer«^
aishlimrinerupg, Das. Athemhplen wurde ^^,
licli stündlich beacbwerlicbery und derHusteii
häufiger» obgleich nicht viel «chmeri^hafter«
Mach und n^ph wurd^ die Zunge troW^a
und zuweilen mit einer braiinen ßorl^e über-»
zogen, da« Gesicht bMs, dann wiedei: plöts^
lieh dttnkelroth, die Aug^n röthlicb und (rih
be qder xn9tt und fingefal|fäp, d<ir pu)^ gae
schwinder» kleiner» unr^gelniäfsiger Ht »• w*
Dabei stellte -sich denn gewöboli^^b Qin. ^eUt^
des Delirir^n und^ Sehnen bUpfen ein. Niu^
fiel das Gesicht immer, mehr und mehr «u-
sammen^ die Extremitäten wwden Mltj und
— 121 —
^er Bra$lfcaatei:^' 6täf|d bein^ti^ ohne Bewe-
gung. ElodUch ^rtulgCß das fatftle Rcfcheln
und der baldige Tod. Zu\veilei| Ka^in vier
und «W3ii9ug Stuft'lpa y^r üf{m Tp4®i fühUep.
sich die. Kr^ujteQ gaps wphly klagten über
gar fcein^ Scl^oi^rzeii , und sahen ihrer yölii«
gefi Be^erung mit Freude entgegen, pbgleicii '
der kleine, gesdNwiade) k^um fühlbare Puls^
" . - • • •
das k\agUche A^bemhole^ und all^ ^ndre
Zeichen den Arzt binUnghch vom Gfgentheit
lüderzeugten, Ples ^Ue$ g^^cii^he ' gewohnlicl^ ,
0m fiiobefiten, acbfei; oder neunten Tage,
O^r Husten VSLT liei d^p ipQiste<i trokt
Jien, odiw 4as| was ausgeworfen wurde» be*
stand 9iehr jiv gewöHnbcliein ^äheii Schleime.
Aoi dritten upd den folgenden TugeQ wurde dei^
Att&wurf )>^i einigen dickef (gekocht) und
mit BlutHnevnen vermUclit. Ajisl^üsten yoq
Bluty ypirziiglich wenn "es bald und in großer
Menge geschähe ^ und Nasenbluten u, s. w« ,
wareu §in sehr günstiges Zeichen t^ trot^
dem, d^A 0>anphe von. den Kranken, bei de-
nen die« Y<>TlieI, mit kalten Eütremitäten^
kleinem t k$^m j^ählbareip, interouttirenden
• • • •
Pühet jämfn^ich ^usapiiuengefaUenem Ge*.
sidt^e , $ehr geschwindem Athmen u. s« ^w. da
Beinahe glle Kranken* Ugen 9nf dem Rük-
ken. deiner klagte über 3<^bnierzfn nnd
^ ^ '
Stich«' in 3«in vordem Theile der Qrast» tua—
' te^ dem &iifd>eine ; und nur sehr wenige
en^pfan^eii Schmerzen^ in den beiden Seiten.
Oew^hnlich war blofs eine Seite ange^ffto,
und zwar die rechte so oft, ab die iinke*
|>ie meisten klagten über Schmenieja in der
Jiintem und obern Fläche der Xaingen« Des-
wegen war auch wohl die Lage auf dem Rük»
ken sa; allgemein. , ,
Von dieser Epidemie wanden mehr Manns-
Personen y als Weibspersonen befallen. Sie
befiel überhaupt nur Erwachsene, und yerw
schonte selbst das höchste Alter nicht. Auch
wurden sowohl elende und schwichiiche
Leute krank, als starke und robuste. Das
jugendliche und kindliche Alter blieb beinajie
ganz frei; nur su weilen fand bei diesen et-
was Husten und Heiserkeit statt.
Auffallende Crisen sähe iA nicht oft; das
beste Zeichen war ein dicker» gekochter^
blutiiger Auswurf. Keiner , der mit einem sol«
chen Auswurfe riel Blut aushustete » starb«
Ferner entstanden suweilen allgemeine , war-
me ^ lange anhaltende Schweifse, die gewöhn-
lich die Brust sehr erleichterten nnd alle Zu-
Jalle verminderten. Nie sah ich eine Grisis
durch den Urin erfolgen. Nur bei drei Kran-
ken fsnd eine gelinde Diarrhoe statt» die
9^ i2S -^
n{chts entschied -^ bei aRen andern war die^
Ausleerung durch den Stuhl eher^ au trfige.
Diese epidemische Krankheit^ die ieh an** .
fangs verltannto, und ^ deswegen nicht richtig;
behandelte, (mit Wehmuth mufii iijb. dies be^
schimeode' ZeugnUs hier ablegen; dooh hoflia
ich I cfafs die jet^t anzafiihf enden Umsäiide
mich rechtfertigen ifrerden« Uebrigens haben
sogar Männer 9 die in der medicinischen Welt
Epoche gemadit haben, ebeofails sehr <^el
und freiniiithig ihre Fehler t^efcaant) war eine
^ahre liUngenentziindung; die, wenn Üeglndt«
lieh gehoben werden sollte j streng ;antiphIo»
"gistilcb bebandelt werden siqfste« Ich tbat
das, wie gesagt, J^Amgs mdkl -^ on4 Yeirlor
einige Kraniteii hinter einander, i ^Woher ^ie^
ser Irrtbum in der I>!agQos^ kam , will ich
jetzt, w6il ich i&e^ fSk lehrreich halte, |ius«
""iilihrltiph eraiiblm«
!• War ancfa hier die EplcSemie ven mBoö;,
die befanaV in all^n Stücken völlige Aehnlich-
keit init 4er jetzigen hätte, asthenisch, und
ibulste mit reitsenden tadd starkenden Mitteln
behandelt werden. Pas Gegenthelil rerursach*
te meistens den' Tod« , Paaumal war"* hier
vielen Kranken, entweder auf den Räth eines
eint<lgen Porfbarbiers oder auf ihr eigenes
Verfangen zur Ader gelassen worden i von
denen die meisten starben«
» ^
V
9' Gra$sirte dia^ jet^i^e Bpidemie schmm
nach aUeQ .Wellg^epdea nm Monnoye hec^
ui^ I ^h« ^iß 9U vn^ k^am t-t nt^ überall Wuf-
dp »ie mit Reit^mittelii , üpd, wie ich iTost
«jlefK Orten h^r iif^d von vielen ^^^cluckten
4er?t}|eil hörte« glncKUch i>eh«indek,
^ ^ofieLdie Kran^^heit mit. ^ar keinen
heftigen SymptQ^pen, Per gewöbnlicb vorher
g?|;a9gejpie ^elipde jrost, d^^ kleine ^eftchwin«
d^ ?ul$$ das .pur wenig ersdiwefte Atbemho-
IkHi, dio geringen SoHmerzen, w^elohe di^
Kranken ia ^v ßr^^t empfanden, der upbe*
^ei;tenda Hunten U» ^. w., zeigten wa^rli<:ii
keine .stl^eoische Poeumo/ii& an* IJält doch
der hald-^u ^ehr gelqbte» t>^ld wieder über«
ipä£|ig geudßltf? Bro^r^ eine i^thenische ImVlj^
genenu,ündnn|[mit (Lleinem, ^«(ttem Pulse {Ur
Qin Jünding -r-- worin er sich freilich jämweiy
lieh geiirt hat. Indessen ist es auch, nicht
^^ lüp^nen, dafs> in dan «llennci^leiv Fallen,
eine w^hre pqhte Lungenentzündung sich
durch. Tojhergegangene heftige Kalt«, oft so-
|;ar cpif Z^äbneklappern , darauf erfolgende an-^
haltendeljit^ey ynllen» wenn auch nicht 90 bei-
nahe johne ^u^ahme haften Puls, wio. bei
der H^nritis, aufgetriebenes rothes Gesicht,
sehr bes9bwerliche$ p oft nocH sehr schmerz«
I^aftes Athn^cn u« s, w* ^u erkennen giebr»
P;ese Äeufserun^eq deJT sthenischon Pneumor
"nie kann man nUo als ttege! tfndehineii «^
die AbweichungQü toiX derWlben als Ausnahme.
4; War es auch ^ehon deswegen- leicht
mcfglich) sich zU ürren, W^il, wie ich-sekdil
rörfain g^^agt habe, die Constitution' der Eiü-
wohner des hiesigen Landchens , ilil Gaiia^n
geraövAmen^ nichts wenige^) als stark ilt, uhd ^
Weil athenische Krankkiiiteii Wirklidl Viel ^ell^
ttet Mnd , ak «stheni^he. ^ Dekin ^ wafKch
bei Leuten^ deren iulsere^ Habitus seh^n
Schwäche anzeigt^ bei Lentefci^ die tneüiteDS
Tön Brodj Kartoffeln y elendeü Caffee leben^
ist eller Ai(thenie» als Slbenie tu TerAiüthen.
5. Hierzu katn^ feriier Unisände ^ inreU
'bVie zül" Rervorbringung astheiüsbhet'Krailk-
. keiten'fiir sehr geftchickt gehalten Ifrerd^n»
Wir hatten hemliidi iör vetflossenen Soidraer
iSoieiae sehr abwechselnde feuehtii ntt^kaltle
Witterung* Seilten folgten einige helle Tä|[e
auf einand<»r) teltän^ Wehte dei' Wind aus
Osten oder Noi'dett« Eben dadurch Würdten
auch die gewdhnHchiteü Nah^ungeTmittelthetierj^
^Cievriä ifC «s» ctaCi' iitsh jetai Wob! überall i'^ visl
s«Üi«nil<;li» KrAnkBeiti^h aiefat, und' sich daduircH
lii^t «•heil ini," fiiebei Hbh^ iäi abe» Sucli bMter-
keii,ditfa ss>yirlicli niclib iiüMier ab Icltiitlat» A^^a^
iu«|i Toa SthtfnieA Su uoterachaiden-j ali nnl Vifitt
, Herirent yon dieiiaii irielleiclit manche überhaupt üodl
Venigd Krankh«ilen t^ö|«ti gaaelieii üabeziA Vords«
inoiistHraii WoUcn» ^ ; ' ^ -
■ ■ V .^
— laß -r*
imd, miß däs fi^ium tu ^^uckläMBk fB^B^
sddccht <
Badticli 6* bestätigt« tti^h ein 40äd#t^
bas%t Umstand yöili^ ia dem Glauben «A
d^n aBthenisclMsn Charakter dejr ^ti^iüewiß.
Gleidi aüiapgs nefnlicli^ da sich diese Se^die
hier seigte» erkrankten drei Personen aa der-
selben, wurden von mir toif Vi&tamtti^ bfi/^
handelt^ upd genasen giacklich miid b^
'Nach' meinen Verordnungen nnd nieh 4c9rfn
glOoklichem wd schnellem Erfolge mi^Ueat'^
sen^ herraqh^ bei. diesen wirklich Asthenien
Atta ajiiep diesen Umständen wizd, jeder
ttnbe£sagaiie Ac^i i^detf d^ nkkt an-a<Wi*^
^9M VntMimlua^ ^eidb einsehe^ii
wie t^MH kbdt? Ücrthiini statt finden konnte»
n4 wie: «iKiMibliGh ^^raelbe war« AÜes d^
WUß gttfttdete auf. Asthenie .^ und dodb faad
V^allig die Jp<iC^
Sol^ii ttifilb also diese . Krankjbi^lt Jbler
\f Welehes euf 4m £).6rfeai jsuoiwt
||iDachaflftJ so beh^nd^e ich sie., anch meiner
tolgrfalaibsn Meimitlg ton der asthenisQ|iett
](|«ti;r! derselben göniäfs ^^\und>Terlök* efteige/;
l^alientail hinterei^nden Eip^anAlre, «1..
KlMiefi i€k hmHak erst dann gerufen ih^rde».
lak tdkoa auf keineli. f^tll mehr an Genesuig
M denken Waf , i<öchne ich tiidbt hieben
{Sib^ iwlahr streng antiphlogt«tU<^k «^ nad
Jkim^s^rb nooh.eiii einziger, bei dem mcIi
& Entsündnng nicht heben lassen wollte.
Cocb, damit man nicht denke, ich bitte
liieria leichtainDig gehandelti und bei so einer
wichtigen Sache, ,als das Leben nnd die'Ge*
atindheit meiner Nebeomenschen ist, auf gnt
Glück eine Methode- gegen die gride entge*
gengeseme yerttascht : so muls ich jettt meine
Grütade, die mich an dieser Veränderang be«
wbgen^ aftgeben^
Ich beobachtete, da£i Jemand der sieh
Unt QUcben abgiebt, ohne dazu «anders, als
%e§^ii sdbies Patentes berechtigt tu sejm,
ek tmi viel cur Ader liela und giScklich bei
üeini^ Methode war« Dies machte mich na-
Utrfich aufmerksam, nnd swar nm desto mehr,
dH'ich einige ron den Leuten, die so behaU'*
Aslt wurden, recht gut kannte, und aus aUeti
Umstindep, aua d0m Alter ^ dem Gewerbe^
der Diftt , dw hlusfichen Lüge derselben u.
a« w* mit der gräfsten Wahrscheinlichkeit
acUiefsen mufiite , dafs diese bei wc^item mehr
Oppottnnitit au;asthenisoiie&, als an sdieni-
efiteil Rranlüieiten bitten« Und doch wur«
dm eie dnrdb die #m meiste sclMf^henden
Ifittel geheilt» Es fnyantibns et nooentibits
£at Indleatiol XKoser Sentena unsret guMn
I
I
-prforf 'cönstrnäreti'kcmlltelii libd^-fiKer 3ie mao
jetzt 'mit geHiBDi^het' Nase' kchf^ 'zei^e mi/
deüdfcjij dafs, wie ^s äuötf d^f EflbFg bewieJs,
;ich iölch iil^ det» Öiägöösfa geifirt hatte/
. . * »■ •
Fefber machte €& cnidi sehiraurifierksaiR,
• « ■ »' , . «
'da& ieitirge Kraak-ens ^ei^ea ich bi^i 4^in ho-
' lieq Gi'ad^^ ikr^r (scheiT^bareb) Sdkwftch^
Iteitfniitt^l gegeben hatte, ' isili he^lg^§ Nä-
senbiiiVeh bekatheJit -ödet viel Blüt^ oft nilr
täit ymijseni Schleiiüe aus Aet LuH^d äns-
wätfeü — üHd sich darauf äUlk^bKr^Otlldh
etleiciiterfc iahIt:Wi;iind bald gettaseü*
Südlich hön« ich auch tioth von mAeifn
tiTähkMi Ae, dhiie%ih<&h pn¥i^itteli Wer
tilii* .patetitisirt^ü Atzt ,üm Räth iü fingen,
auseigi^net' BeWe^itg «^ zuweileü titöl(re#e
tnal -^ äüt ' Aflisl* gelassen^ und »ich* dätlol^h
gerettet hätteö. ,- , * *
Diese Grüüdcl tnulsteti mich hat^rüeh 1i^
' %tiiiiitlen ^ den ^ gaa^ rersthiedetf^il Cbr|ilftn
4it örgfeiFett, \ ^ - ^
Das bestö Mitt^ii mein^ü trftbtiixi* ^leifth
b^ dein erstell- Ktanken ^ den ich v«lrlorj eiÄ*.
sftiisehbn/ iKrärd -die tieichäüdfl^tiiig ^gew^s^«
Aber Jedei* ptaletiÄche Arzt Wird woht ah$
* Erfahihiög ^ssen ) itie sdhwef es geWöhtl^^
tüntäl äti£ Dötterh) hälty'kiezti die Eflaubtt'ift
iii erhaltef^i Zudem' wäfeit^ aueh datrmU k^
Vrefe Klinke in dei^ Stadt ittid'Aiif'deift'Lak.
de^
— . «»9 —
\
de, Adfk ich vnv frUKen Morgen an \m Abends
spät beschäftigt war. ' ' <
' Ich ' li«£i abo jetKti wie gesagt, gleich zur
Ader « wiederholte dassrelbe oft «^rei bis viennal
ia einem 'Tage 9 und überaetigte mich da-
durch völlig, daia in dies^ Krankheit das
Lieben blofs von 4er Spitze der Lanzette ab»
hÜig. Seit ' der Zeit starb von den vielen
Kranlcen, die ich behandelte , nur einer, bei
dem sich die Entzündung nicht zertheilen
lassen wollte; Ich habe in dies^ Epidemie
Kranke gehabt, denen ich acht mal und zwar
jedesmal ziemlich viel Blut aus >der^Ader lau-
'fen liefs« Gewohnhcfa war das<ielbe mit ei«
ner dicken, zfthen, umgeboge&en Speckhaut
(so wie sie der verewigte Stoll bei ächten
Entziindungün* beschreibt) versehn. Oft Schaf-
te die erste Aderlals gleich eine stärke Er-
leichterung auf der Brust , welches aber zu-
weilen nur eklige Stunden dauerte^ und die
Nothwendigkett des wiederholten Blutlassens
anzeigte. ' Kranke die mit bleichem^ einge«
failenem Gesichte,, mit sehr beechwerlicher,
aagstlieher ^espirationj kaum fiihlbarem^, zu-
weilen intermittirendöm Pulse, mit kaltem
Schw#iise da lagen, erholten sich nach eilier
keinhaften AderJafs.
DaTs ich diich bei Bestimmung der Ader-
XX. 9. 1. sv . I
\
\
x.
che irh woU nicht erst ipx -^agea.
.Niu^h hialängliohem BlutiastM^ bekamen
,dir Ki^ftlceii einen , v^Uein, -.weiohi^ni nad
Jang^mern t^ls« Das Atkemhofen gin^. yiel
freier^ und nun fing der Hosten ' encdi an
feiioht Ell werden. YonSglicii bm. wurde
.die Raspiiationi wenn vieler gelber^ dick«
Schleim (ftpnta cocra) und zwar mit S^ulntzM-
men TeiHcnischt, ausgeworfen w^i^de. '
. Pafs ieh die in dieaem Falle gebrandifi-
chen innertichen Mittel nicht yersättmte, rer«
«tefat sich von aelbat*' Ich hatte <^ber Ib«»-
che bei der Anwendung des Salpeteia und
des Salmiaks aehr behutsam su aejrn» Eini^
bekamen dadurch eine E^rrhoe,- welche, wie
natürlich,^ das Brustiibel verscUirameite nnd
die deswegen ai|ch gleich gehoben werden
mufste. Hiebei erlaid>e man mirnochdie, man-
chem vielleicht trivial schein^de^ Bemefkung,
daf».raan mit dem^ unter den sogenannten erwei-
chenden Decocten , gewöhniiehen Gabrauche
des Sauerhoaigs etwas vorsichtig sejrn. müsse«
Es giebt nemlich viele Mensohek, ^ schieehi-
terdings keinim Honig geniaisen können, oh-
ne Bauchkrimmen^ UebeMeyo, Erbiaefaen odar
Laxiren au bekommen. Manchem wird vom
biofsen Gerüche des Honigs ubeL Deswegen
wäre es immer gut, jede^al vorher den
--- i5i Ti^ .
N
KxiAikMi pL fragen, oh er aüdi Bon^ Ük^
tragen fcSime.,
AinÜMflich Kefii' ich erweidkeDde Satbaa
nA Oamphet einreiben^ VonugRch gJttm
Dieiüite leistette mir aber äer Dampf Ton kd-
elited^flti Wlisser. Zu dem Etidnreoke fielt
Ich tkeili auf dem Ofen, tbeils' sonst itn Zürn-
mar fcöehendes Wasser setzen und macfalEe
dadiirdi die gUD^e, den Kranken umgebende
Atmosphlre feucht und warm. Dieser war-
Ae Sdiwaden^ in die Lunge eing^^sogen, er-
leichterte den Husten merklich, und beför-
d^rt^ den Auswurf. Ueberhaupt trug eine
fett<^te und warme Atmosphäre viel 2ur Cur
bei; Mah ikbie dieis deutlich bei Personen,
daneik ihre Lage nidit gestattete, in einem
gehexteCen Zimmer zu Hegen. Uebrigens hielt
es mir ischwer ^ manchem Kranken begreiflich
aii madien, daß ihm eine warme und feuchte
Lnft« und lani^rm^ Gebanke dann doch
lieilsam , ja tiotfawendig ^eyn könne, wann er
ittdl selbst über schreckliche Hitze klagte.
BM dieser streng antiphlogistischen Cor«
art erholten sich die Kirankeh, wider Ver^
liuitJ^^n, sehr bald und gänzlidi. Wurde
hingegett iBt Krankheit der Natur überlassen
oder «iärkehrt behandelt: 'so starben sie' ent-
weder, ödar sie erholten sich, Wenn sie star^
IM NaMaiUtttan bekamen , oder viel Blut aua
/ I»
4(^ l^unge auswarfen^ völlig; ailer siß, gß^OLmr
^en zwar, weil ,ei|ier von den ig^nanni^n Um-
.stiu;idea bei ihnen m etwas statt gefunden
liattA; aber die Qex^esung war langsam und
/unvollkommen» Denn eiaige blieben, kemacli
' imn&er asth'mati&ch und behielten ein anhal-
tendes Hüsteln -— zum wahr^c^eiaUcben Be-
weise von entstandenen Knoten ^^ VeF)iärtun-
gen und VerfO^acbsupgen in der Lunge; an-
dere, bei flenen die Entziindung ip Eiterung
üb^rgegai^gea .war, starben an^ der Vereite-
rang dieses Organa.
Bei einem Kranken beobachtete ich eine
sofideibare Erscheinung. . Diesem hatte ich
aechsmal zur Ader lassen müssen, ehe sich die ,
Entzündung heben liels, Jezt holte er ganz
irei Athem, warf dicken blutigen Schleim aus,
hatte einen schwachen und beinahe langsa-
jnern Puls, als im gesunden Zustande, und
war sich seiner völlig bewußt Er war aber
. so schwach j dalii er halb ohnmächtig wurd«>
wenn man ihm dsis Bett etwas zurecht machte.
Dieser nun fing auf einmal an heftig zu phan-
tasiren, stieg aus dem Bette, ging im Zimmer
herum, und gab Beweise von Kräften, die er
im gesunden Zustande, nach seinem Körper
au urtheilen, gewils nicht gehabt hatte; Et-
was Weih und Laudanum hob diese Erschei-
nung bald. \Yahrscheinlich rührte dies von
/ '
=^ i3ä;---
\ ■
' der darch das öftere Aderlassen yerminder«
ten Blnimehge i^nd 4em zu getiiigeQ Atidr^ii- '
ge dieses Iticätaktients auf ää% sMsotiunt cotrim
mune her. * * *
'Zum Sciilos^e Hmlis icb noch bemerken,
dals bis jezt (in der Mitte des Novembers}
der enCziindliche Charakter noch der lierr-
sohende'isty und da& iah bei £äst allen Krank*,
heitsformen darauf Rücksicht nehme. So^ -
kerrsche^ s« B. jezt seit demOctober hier diei ^
Masern > die^ im {ganzen genommen, recht
gutartig sind^> die aber, wenn sie «twas äitare
Subjekte bafaHen, meistens* eina Adfirla& er«
fordern«. - ^
Eben, da ich diese Abhandlung wegschik-
ken will, bekomme ich das erste Stück des
siebzehnten Bandes dieses Journals, worin die
Geschichte der Influenza Vom Frühjahr x.8o3
aus Italien, vom Herrn D* Gautieri zu No-
Tara und Herrn D« Horst mniar' in KöUn,
enthalten ist. . ^
Herr Gautieri sähe doch autih^ dafs diese
Krankheit zuweikn, obgleich nicht oft,, einen
eotzündliclien Char^ktei^ annahm, und dafs
die reizende Methode und das Versäumen
. ■ " - «34, ■-. . • -^ . . ,
de» A4«rI««Mii» Geblir brachte* Herr D«.
' Horst 1iiiigeg€n beobachtete, wie alle ande]
Aente in die^en^ und den angranzfmden
partements, dafs diese Epidemie allgemei]
asthenischer Natur sejr, und dals Ad^aasHa
in derselben den Tod verursache.
An der Ricbtii^t dieserTBeobachtui^gea
läfst sich schlechterdings nicht iweifebk» weil
i) beinahe aUe Abrate das nehmliche Urtiml
über die. Natnr dieser Krankheit gesprockea
haben» und weil s)* die beinähe ohne Ana*
.nähme glückliche Curmethode die Richtigkeit
ihrw Diagnose, geseijgt hat. Um desto äii£*
faUeoder, und, wie ich ho£Fe, interessant^
mnis es deswegen seyn^ au sehen ,^ wie dieses
so allgemein herrschende epidemische Üebel
^in einem kleinen Läodchen so gans seinen
Charakter verändert hat, eine sthenische Na«
lur annahm^ und nur durch schwächende Mim
tel beswungen werden konnte.
Uebrigens wiÄi mir hoffentlich jeder ra-
tionelle Arzt, nach <)em, was ich vorhin .ge-
sagt habe, beipflichten, dais auch ich allein
mich so wenig in der stbeniscbeii Natur die«
ser Epidemie geirret habe, ala alle andre in
der. Behauptung des Gegentheils. Denn
anch mein Verfahren, sobald als i<^ dies«.
4
x3S ^.
AJIckridit gemfifi zu handeln^ nfing , d^s ist^
so bftld aJs ich Aderlässe und schwächende
Mittal «nwandte, war allgemein glücklich; da
dooh Torhiiif bei entgegengesetzter Behend-
Ittogy dai GegentheU statt gefonden hatte.
V
^
' \
/
— i36' —
K.
Millarsches Asthma, und Mutige Bräune.
Von
Jonas.
X^eide Krankheiten habe ibb während mei-
ner praktischen Laufbahn wahrscheinlich öf«
terer zii sehen und zu behandeln Gelegenheit
gehabt, als mancher andre Arzt. Vielleicht
yerdienep also die weni.:',en Bemerkungen,
die ich jezt mittheilen will, einige Aufmerk*
samkeit«
Das Millarsche Asthma, asthma acutum,
periodicum^ regiert wohl nie epidemisch —
wenigstens habe ich zur nehmlichen Zeit noch
nie mehr^ als Einen solchen Kranken gebiibt*
Es befällt zwar meistens Kinder von zwei bis
sieben Jahren ; indessen habe ich doch auch
Erwachsene, yorzüglich Frauenzimmer, an
demselben Uiieix sehen* . Es kostet demjeiii*^
geti^ der dies Asthma und die häutige Bräuoe*
oft beobachtet und das Athemholen, den Hu-
sten, den Ton der Stimme, etc. oft und mit
Aufmerksamkeit gehört 'hat, . keine grofse
Mühe, beide Uebel, und 2war gleich Anfangs, ^
von einander zu unterscheiden* fVichmanns:
Zasanimenstellung heider Krankheiten, und ih«^
rer JDifferenzen ist ein Meisterstück, und ge«
hörtf naöh m'einein Urtheile, zu dem Vorzug*
lichsteit,* was er in den drei Bänden seiner«
Diagnostik geliefert hat. Ui^d doch geht es *
damit gerade, wie mit der Lehre von detn^
Unterschiede und der Erkennung- der ver«^
schiedenen Pulsarten. Alles, was uns in di^i
sei^ beiden Stücken der Professor von seinem
Katheder yordeklamirt , 'oder alles, was wir
lesen j ist wenig gegen das, w»s wir bei dem
lHUlka^tiLen Asthma, der häutigen Bräune
und den yerschiedenen Pulsarten ' fühlen ' und
sehen *)• Ich raifae daher jedem Arzt^ ^rin-
'^y In ^ifpa, Stücken, vorzjuglicb lur jemand, 'A4t Mu-
iÜL versteht (für einen sölcfann ist die Leime von
den PttlMTCen überhaupt viel leichter) » ist es . 2waf
möglich den Pals , oder . yielmebir den Rhythmus
deaselben in Noten, su setzen , • wie dies denn audi
schon gesdaehen ist,; «ber'^die andern Bestimnungen
desselben Ifkssen sieb dwb bl4£i unter der Anleitung
eines Lehrers am Kiankenbetta lernen« So kann man
§a^, 4tch }• keine Gelegenheit- jbu
iilüD., ffo er diese Krankheiteü kennen und
tmtersefaeidetf Iteuen kann. Dtet geht andi
schon. desiJ^egen leicht an, weil A^m MiUarsgAm
Asthma gewtfs lischt io selten ist^ -ids atatf
wohl au glauben p&egt: Manche Kinder, Tt>r-
siiglich armer oder nai^ässiger. Ehern , ^ ster-
ben an einem sogenannten Stiekfiorsi' die o£-
feahar die^e Krankheit hatten. Ich babe
manches Kind jron diesem Uebel befreit» a
dem ich i ungeruFm hinginge* weil die Bltem
dasselbe fitr einen gewöhi|licheii Gatairii -m^
sahen und ihre Pflicht gei^an. bu. haben ghipb»
tmof. ifenn sie das» Kind wafeui hidte» mad
nieht kalt trinken lielsen. . .
I
wU^fM, eapriMonsi inaet^uaiU ««ek'recitt gm in
Noten seuwi; indessen schwerer, vidlcicht B0iii6g#
lieh möchte es schon werden t deq pulsuifg durum^
parvunit pienunif moliem, undosum etc, aaf die
' Art von einander unterscheiden sjti lernet. Hiff
^ Ulft bloft eigenes und öfteres PolsfuUea unter der
AUohoag! einet ,in diee»«i SUkko ^gSftäilchias LUh
sets. Mit demr ■ vettckiedenaD TooS' der JUkment
^ nnd der\Stiaime heim Spreche«, mk denf Hosten
fibeihsupt und bei iieidett vorhin benannteit Krank*
beiton insbesendi« , hat es Sin» n'eeh ' ^iel tehwieri-
gera Bewandnift. Dies nfu& sdileditdrdljigs gehört
und öftoner geh^f ^werden, wwm aam si tiduig
imtirsAeidei solk x
TTob^haiipt tlmt (d[«r Atft sehr, got, iir«»^
est scslfton daoi^ an di«$e Krankheit danklt^
wem ein Kind 1>ei einer vorgegebenen JErkilf»-
tnnf^^ eine tiefe, hah|e Sainine bekömmt, än^pt^ ^
licJbi Athem holt, und doch noch, ohne Schmers-
beim Heninterschhicken. z^ r^rratthen, trinkt *)^
Dies ist nehmlich wohl mcbt qft het einer ,
gewöhnlichex)^ Verkaltnaif ««ir ao starker Vor«
andeitnng der Stimme der FaB, weä bei deiw<
selben meistens sni^ich äAß Zäp£dien oder,
die MnodBhi entxünde( und ig^schwonen sind,:
imdi«dfu| Qohlnokm yerhundem upd, sehflaeis^'
hmh .majohen»' Wenn er. also siebt» da<s ^iH;
Kind ssihr besc]|iwerlich Athem holt| dais der'
Ten der Stimme sehr hohl ist, i^uiid diiä et
doeh dsbeL, . ohne Schos^nBen sn emfSndenf .
ttinlDen kann: so hat er sch<Mi Ursache, ,anf ,
seiner Huth an seyou Könämt nan noch hja^,
x^rp dal^ diese beimrahigenden Syinptom«!
nsoh einer kiufsen Zeit gapa» . ode<> doch hek
nahe, gpn«; verschwindest: so h|it er keinen
Ax^enblick Zeit übrig, wenn er seinen Kranit
ken Qooli rettßn wilU -'
Uebrigens .ist. die Krankheit blols krampC«
aitigi und der von dem verstorbenen fVieh*
^ Und dbch tnnksB die Kinder b« einmn ttsrlwB Ps-
roxylmns nid^. Dies nUirt' absr blols daher, ^ weil .
•ie Mbr getcbvnad und ni&iMa Aditm liolsn taiBm
mägu w^wl «mrJMwi käna 2int jmiii 'JTnttksD •^*«»^»^«^
"V
jfhahh ^orgesclilageile -^oscBus , wenn er un—
T^rfalscht ' ist ' nhä 2^itig geling angewandt:
wird, schlägt selten fehl. Voiiiin^ ehe iclm
dieses Mittel kannte, wandte tch kleine 'und
in kurzer Zeit hintereinander gegebene Dosen
yön^ Baldrian mit Oastofetfm^ oder^ kiach ilft^
lars Rath'y iüit ^stifakeüdeih Askzld und etwas
Znckei^, ''Mit gliicklioheffl Erfolge an; aber
zticht 'fedes Kinä ist^ vam Heriiriterschlingeft
diesenr «tinvngeiielteieii' "Mittel zu Bewegen.
Moschus^ und 'Zucker 'gehtscfaon etwas besser.
Schteöhterdings i^t '^s ab^r nothwendig, dies
weoigftens einige' Tage hinter einander zn
thun, -if enn ' man seiner- Sach^ gewifs sqrn
Will.'^ Oft bieihtnehmHch der künftige AtiFdl
nlrcfh eblgen^ GiTbe^ *Me>s<5hus aus '^ uHd'yre-
lJe detti,.^dy &ieh daduri*h irre fiihfen lafst,
und ilhin*' die RränkKeit fiir gehobeii halt.
I>enn*:^ewöhlilich stellt sich ndch datift-'nadi
sechls und drei&ig" bis acltt und vierzig Stun«
den wieder ein Paroxyamus ein-, dier ^eb
dwcb^scSn 4ängereis Ausbleiben um desto liart*
nackiger und gefährlicher wird. ' Mit ' China
den Moschus am Ehde der Krankheit zu ver-
binden y %ab&' ich nie nothig gehabt. - Denn
wohl selten ist alsdann die Mattigkeit der
Kinder j$Q ffßCsy dafs sol<;he tonische Mittel,
di^. sie. doch nur mit Widerwillen nehmen,
ut^eatbehiiüüi. aeja soUten« Cajeputöhl habe
5— .i4r .i»
ich, ob es 'gleich WühtnMn- für ^ia se^r;|^
tes, Surrogat 4^ Moscho&ti«Uli nie apgewanfdtf
Es ist gar Äu unanganeiua VQp Geachmaok^
eine Sdbhe, worauf doidi bei Kisd^rn s^lpj: zu
sehen ist;,>uiid dann» furchte ich auch imoior
diö Vexunrreiniguag dasselbe^ durch Kjipfor.
'ff^eslrumb und Trom^dor/.ieuid^ dle^ Metall
Nie habe ich ein au fieser! Krankheit
. gestorbena^i Ki^d geöffnet, ob ich gleich je-
.desmal darum angehaken habe.
Von dbr, obgle^ich sehr unschicklich, 80-^
genannten angina pectoris laXst sich di^ Mil"
barsche Asthma sehr leicht unterscheid^ou '^
jingina polyposa^ mem^ranacea^ häutige
Bräune, ist so, wie das. Milianche AsthraOi
sehr schön von fVtchnmnn beschrieben* Ei-
nige noch fehlende Pinselstriche zur VolI«<
. endung des ganzen Gemahldes hat der ber
rühmte Lenün hinzugefügt. . (Hufelands Jour-
nal, Band a, Stück i.) Schon durch folgen-
de Punkte lälst sie sich yoii dem /tf/Ziurschen
Asthma unterscheiden: i) Bei der häutigen
Bräune finden keine auffallenden Remissionen
statt, a) der Husten ist bei derselben häufi-
ger und feucht, und 3) der Tod der Stimm«
und des Athmens ist ganz sonderbar, weswe-^
gen er auch bald mit dem PipenMer jungen
Hühneri bald pit dem Bellen eines jungen
r\
\
-Amdat^ie ttt ycRii^ickeii ät. brodelt all«^
«flie^tea EIHm eiber ^t er feüi ^uüd pleifiB^d^
t&i' <3r htiiai MUlafichBli Asüünä m^Iir ti<9f su
^eytt pflegt % Dto O^oh#vibt^ weitete imiB
lMi»leiis mitttr dem KehlliLopfe wäl gefohlt
Imbeti, findet dod / otfcbirieineä Waliroieii*
«lODgeai am' selteii «tfttt ^; 'iumn-ttklun
eudi nioiit lu, den di^hostiscbeii Z^idiota ge*
teohnet werden.
Es ist £reilioh wahr, dafs f^an diese
Krankheit Toraiiglich nnr hei Kindern bcwri»-
ncht^; aber dies rührt blofs 4aher, weit üe
hei Brwachseaeii wohl sehjr setteti sp statt
finden kann, als bei diesen. Gesetzt, ein &w
waohaener bekömmt eine Entsändiing, der in-
Hetn Oberfiicke der Imfirtf hre «- nnd w«ber
*) Beim MiUartiAen Aitfain« leidet wohl die Ltiftrdbft
aidbc to viel, alt' die Lunge -^ und der Kehlkopf
giiriffl ger steht. * Deswegen äu wohl die Stimnie
tbf« weil wenig Lüfc^ durdb eine weite MJindnng
•ttigekofsen wird. Bei -der hetitigea fir&tine ieidk
bloJe die Luftröhre und die Stimmritife» die
Terengert werden. Deswegen wird die Stimme
centmäfsig.
• . . ♦• ' » .
**) Kenn «udi Wohl ^icht gut» wemgstees ftlt unsdni^
bene Gesdiwulst steu finden , w/ai hlofs die ienfre
Haut der Luftröhre, dieses aus Knorpeln i fsitea
Zellgewebe, beinahe sehnichten Muakelfiebem bette«'
'hendea Kaaili, entiundet ist. ' . ''
t
I
- i45 —
ist* denn doch die Mmige firiliuie nichto —
so wttfde sich goaf?irs ^ flaut "'eben so bA*
den, ak bei Kindern , und er Würde eben m ^
das Opfer derselbea werden, als diesei wofern
er nicht durch kräftiges Husten und Auswer-
fen der Verdickung* des Sohkimes 2n einsr
Art von Oi^aniscihen Haut zttvorkXme» Dies
thnt das iCind nicht, weil es die Gewalt nicht
ansiiwendeD weils, und weil wahrscheinlidi
bei diesem Uebel jedes hefdge Ein^ und Aus-
athmen mit ^chmeraen yerbuncten ist, weiche
das Kind instinktmifsig zu vermeiden sudtü»;
Dahingegen holt es desto (>fter und k^üner
Atheni» und befördert dadurch seinen Tod*
Uebrigeas sind fa ^nige gsns zuveiÜmge .
Falle dieser Br&une in einem höheren Alteir
bekannt. So führt s. B. schon Ginanner ei-
nen von einem yiersehnfährigen Mädchen an«
Ferner steht ein solches Beispiel jm zweiten
Stficke des neanten Bandes des ffif/ilaitduikeu,
Jonrnab von einem sechscJj^'äJirigen Manne*
Auch ick kann einen' sehr merkwürdigen,
hierhin gehörenden, Fall mittheilen« Vor ei«
nigen Jahren wurde ich zn einer' yier und
4reiisi^]ihrigen Rrau gerufen, dte .einen Schlage
fiaüi bekommen beben ioUte. Ich fand die
Kranke ohne Besinnung,' mit einem starken^
harten Pulse, sehr besehwerfiehem und pfei*
feiern Athemi aufgetriebenem Oesichta ete#
.<2&i#eileii hmtete sie, ubd i^ü, vjPaS: sie a
•warf, war 8cbäätnen<]er. rothüclier ScUe
leb verordnete gleich eine starke AdejAmts^
.i»n lauwarmes Bad, und liefs ihr etwas Glia-
tnitlenthee einflörs^ii.Y Sie Kam zu sich, hlagT
te aber mit krähender, kaum verstSndlidier
•Stimme, über ein Hinderni£i im Athemjioleii,
undr zeigte mit der Hand unter den Kehl-
iköpf. Üarauf verschrieb ich ihr eine krampt
8tillel;»de Mixtur; liels ihr erweichende Eiium-
bungen in den Hals maphen, und versprach
Mm andern Tage wiederzukommen.. Wid^
xnein . Vermuthen fand ich nun die Fraa in
der Stube sitzen, und sich mit ihrei^ Haus-
. wissen beschäftigen. Die Stimme war noch
etwas rauh, und sie, war etwas niatt, übrigens
aber ganz "wohl« Sie erzählte mir, dais sie
.seit einigen Tagen schon einen Catarxh g^
habt hättet bald heils und kalt geworden, wa*
re^ uild hernach eine schmerzhafte Empfin-
dung im Halse bekommen hätte; . diese wäre
ihr beim Athmen, vorzüglich beim starken
£in- Und Ausathmen, so wie .bei dem Reize
zum Husten, sehr beschwerlich gewetea.
Darum hätte sie dies auch so viel als möglich
zu vermeiden gesucht Das beschwerliche
Athmen wäre aber immer schlimmer gewor-
den, bis sie endlich sinnlos hingefallen wäre.
Diese Nach^ hätte sie stark husten müssen^
und
— 1^5 —
und bei dem Husten «^ Ware ihr viel blutiger
Schleim and Zeug, was so zähe wie eine Haut
gewesen w^re, weggegangen — und von dein
Augenblicke an^ hätte sie gut athmen können,
Jezt empfände sie nur noch solche Schmer«
zen^ als wenn sie wund im Halse wäre. Das
Ausgeworfene war leider schon weggeworfen, ^ /
Ungefähr drei Monate hernach wurd^, iin
meiner Abwesenheit, der hiesige Stadtohirur*
gus, Herr GA//iMer, zu der nehmlichen Per-'
8on gerufen, die auf die nehmliche Art auch .
wieder Ktte« In seiner Gegenwart bekam sie
einen Anfall vom ^Husten, und mit dem Hu«
sten warf sie, unter Zufällen die Erstickung
drohten, eine Haut aus, deren dritter Theil
noch eine Röhre bildete,, und die, wie mir
Herr Günther sagte, völlige Aehnlichkeit mit
der Haut hatte ^ die wir einige Zeit vorher,
in der lAtftröhre eines an der häutigen Bräu-
ne'gestorbenen Kindes fandeä.
Hierbei bemerke ich noch im Vorbeige-
hen, dals vielleicht der Fell, den fVichmatinu
anführt > und den er auch in Kupfer hat ste^
chen lassen, zu der anginu membranacea zu
zahlen ist •— keinesweges aber jener, der «ich
in Tulpius Observationen beschrieben und
abgebildet findet. Aus Tulpius Beschreibung
nehmlicb erheil$it offenbar, dais hier von ei*
nem an einer langwierigen Vereiterung- der
tt.B, 1.8t. - K
^
Lunge Leideoden die Reda ist^ und aus idem
J^upferstiche 'sieht man deutlich, daTt keine
Membran» spndera affenbar Ae»te Ton Lim*
genvenen auigeworfen sind *).
Nach meiner Meinung gehört dies Uebel
8U den EDtzündaDgsk.rankheit(en« Das iiehm-
liche behaupten auch die yorsüglichsten
Schriftsteller — obgleich andre wieder nach
dem Tode keine S^ur von Entzündung in d«r
Luftröhre gesehen haben wollen. Dies laJkt
sich vielleicht erklären, wenn man den Theii,
der vorzüglich leidet, die Luftröhre, etwas
näher betrachtet» Diese bestellt aus ungeGihr
zwanzig Knorpeln, die beinahe völlige Ringe
bilden I welche durch senkrechte Band- und {
Muskelfasern «usammenhängen. Der über
diesen Ringen und den Muskelfasern liegemb
Zellstoff ist sehr dicht, fest, und fast
Die Haut, welche hinterwärts
schliefst und zum hohlen Canal oder Cylindec
macht, ist. muskulös« Ihre innern Fibern
laufen quer von einem Ringe zum andern;
die äulsern perpendicular. Die innere, die
Luftröhre bekleidende. Haut ist im natürli-
chen Zustande immer , glatt, feucht nad
weils* ,
*) Dia «chte Obterfstion im Tiortan Buche tdkeiat hin-
gegen deutlich «wie angina m^miranac^m gewM«
an Mya.
Aus diea« oberAächlidieti Beachrmbniig
dieses Canals erbellet ^ da£i. derselbe, im enu
aündeten Zustande nidit so roth und dessen
Gefi£ie nicht so von • Blut strotzend seyn
könne, als andre, weniger feste Th^e unsers
Körpers« Daher mag es aneh wohl rühren^
dals manche Aerzte die Luftröhre ' in dieser
Krankheit nicht entsündet gefunden haben*
"wollen« Vielleicht auch, dafs die schleimich»
te nnd. häutige Masse in der Trachea, ,di^
höchstens jaur röthlich isjt, die röthere Farbe
der innern Haut derselben den Obducteo Ter*
borgen hat* Ich wenigstens habe immer die
innere Haut der Luftröhre enuündet gefun*
den. Auoh war jedesmal der obere Thsii d^
Lungen mehr oder weniger entzündet -* we*
pigstoins Stellenweise« Ueberhaupt beweiset
schon die Bildung der Membrane, wenn wir
nach Analogie schliefsen wollen, den entzünd«»
liehen Charakter.
Immer habe ich blols* den oben. Theil
der Luftröhne mit dieser bald mehf , bald we*
niger festsitzenden und die Röhre zuweilen
bis zur Dicke eines Gänsekiels rerengernden
Meo^rane bekleidet gafundeni Weiter nach
unten hin, wo* sich die Trachea theilt, war'
die Höhle des Canals mehr mit dickem, weisp
sen Schldme, der sich bis in die zartesten
Aasta ersüreckter^ : angefiiUti Dies allein
* K a
: — 148 —
/gAwft mir soiicm, das Ibrnfitse ' der Tfaciie-
ecoaidn. zu beweisen. > ^
IcK sehe überiiaapt die Krankho&C blols
für eine Modification >- einer caiurrhdliaebeB
LungenentBiiädiuig an.
Vif-eswegen die Krankheit bei Kindea^ so
todtlkh ist^^abe idh vorbin schon gezQJi^«
Es scheint, als wenn die angina tn^m^
branacea zuweilen epidemiscfi * herrsche* Vor
drei Jahren ^wurden hier viele Kinder daycm
befalleni von denen nicht die Hälfte gerettet
wurde. Ob Ae Krankheit ansteckend sey,
wage ich nicht zu entscheiden. £ininal habe
ich dre;i dergleichen Kranke in einem Haus«
gehabt) nehmbch zwei Kinder und die Mut-
ter, deren GiBsehiohteich oben erzählt habe»
, Die Kinder . bekamen die Krankheit icnent»
undhemach die Mutter.'
Der berühmte jLe/i£i'/i'bemraptety das Bla£i*
tragen des Halses und der Brust, mithin der*
jenigen Theile, die bei dieser Krankheit al-
lein angegriffen werden, trage das Meiste zur
Hervorbringung dieser Krankheit bei. Dies
etimmt ganz mit meinen Erfahrungen über**
ein« Aeusserst selten siebte man dies Uebel
~ bei Kindern, die durchaus wiirm gekleidet
werden, oder die überhaupt beinahe nackend
geben, zum Beispiel bei den Kindern sehr ar«
mer Leute, deren ganze HauC^ wie^ wann* ich
/
/ 'X
xkiebt irre, Jt^eke irgendwo sagt, dadurch zum
Gfesiehte^ gemacht wird. n .
Heileai -lälst sich das U^el nur. dann,
ehe noch ßie Haut ,vqllig ^eb^idet ist — . ^fU
ches pber oft schon nach- vier und zwanzig
Stunden, zuweilen» jedoch wohl, selteit^ynoch^
in acht und vierzig Stunden nicht geschehen
ist* Blutige! unter dem Kehlkopfe angelegt^
Einreiben der neapolitanischen Salbe und Be-
decken des Halses mit warmen Flanell, öftere
Gaben yon Calomel *), sind/ nach meiner
Erfahrung, yon allen bis ]ezt vorgeschlagenen
Mitteln die besten. Ich werde mich nie inehr
einer andern Methode bedienen, nie*- mehr*
mit andeni Mitteln die hier so sehr kostbare
Zeit verlieren; Schon jRiiijA hat jdas trersüfste'
Quecksilber in dieser' Krankheit empfohlen.
Ob man, wennschon, nach allen Zei-
chen, die Haut gebildet ist 9 eiu' Brechmittel
geben dürfe^ um als Erschüttörungsmittel zum
Herauswerfen der Haut zu dienen, .ist leicht
zu entscheiden. In. dem Falle nehmUch ist
es besser ^anceps unlare remedium, quam nul^-
luvf. Denn alsdann ist ^om Quecksilber so
*) Nor dann Ut» 'naeb meinem Urtheile, Opium -mit
Calomel zu verbinden, wenn der Kranke^ jns Laxiren
Terfailen aolke. ' Sonst ist es lYobl schädlich, weil
es den Reiz 2um Husten mindert, und dadurch -das -
Auswerfen des Schleims htmmt.
\
— i5a —
wenig« als ?oii dien ttiden Bfitteln Bbok woU
etwas sa erwarten *-* nad dM fteAnuttel
kann xwar die geschwindere Erstickong be-
fördern, kann vielleicht aber aaoh^ obgieictft
selten, den beabsichtigten Endaweck^ das Her-
auswerCm dt^ Membrancy erfollen.
V i5k
I
Bemerkungen
über das Kindbettfieber,
besonders in Bc^uehuog Auf die Meiniiogeii
der Herren Hom und Michaelis*
Vom
Herausgeben
(S. Journal der praktischen Heilkuode, XIX. Bd. 4« St.)
js sind nun 17 Jahre, dals icb eine Abhand-
lung über diese Krankheit bekannt machte ^),
die meine Erfahrungen und mein Ui^theil über
die Nat|ir und Heilart derselben enthielt» Es
wird nicht uninteressant seyn , wenn ich bei
gegenwärtiger Discussion das Wesentliche der-
selben meinen Lesern aushebe^ um theils zu
*) S. Stiirki Archiv der Geburuhülfe, i. B.
zeijgen. Was überhaupt die Medicin seit der
Zeit durch die Deuen Theorien für reelle
Fortschritte in dieser Lehre gemacht hal^
theils was ich für meine Persoü ron meiner
damaligen Meinung als wahr anerkenne, und
Welcher Meinung ich im gegenwärtigen Strei«
te. beipßichte.
Zuerst mein damaliges' Urtheil über die
Natur und Gonstrüctiön dieser Krankheifi,
nebst der daraus folgenden Heilungsanzeigc^:
»Es kommt alles. darauf an, die Gegen-
»wart dieses l^iebers bald zu ^wissen. Die
»wesentlichen' und yön allen andern Fiebern
»auszeichnenden Symptomen desselben sind:
»AuftreibuDg deis Unterleibes -mit grofser Eign-
»pfindlichkeit beim Berühren, herumziehende
»»Leibschmerzen, vorzüglich um und über dem
»Nabel, äufser&t gereizter Puls, (oft gleidi
»Anfangs so schnell, wie er es sonst nur im
»höchsten Grade eines Fdulfiebers zu sejn
V »pflegt), Verminderung und gänzliche Ver-
»schwindung der Milch in den Brüsten^ Auf-
»stofsen, Ueblichkeit, wirkliches Erbrechen
»grüner Galle, Geneigtheit zu waßrichten,
»coUiquativen Durchfällen, heftiger Durst,
»gänzliche Entkraftung gleich zu Anfange,
»schnell möglicher ' Tod , häufiger Uebergäng
/»der Krankheit in Metastasen oder wäfsrigte
»Anhäufungen in den Extremitäten.
m '
~ ■ — 153 •*-' , -
»leh glaube, man bräuch|: nur diese Haupt»
»»Symptomen mit Aufmerksamkeit zu betradi*
»ten, und man wird finden-^ daß hier ein ho-
»her Grad Von Bösartigkeit herrsche, und
»daCs ein Fieber^ welches glei(;h mit Meteoro-
»sinus^ grofser Schwäche, und äufserster.Cele-
»»ritat des Pukes eintritt, (Symptomen, .die
I» sonst n^r das slärksl;e Faulfieber charaktari^
i»siTffk), einer ausnehmenden Goi^ruptibilitSs
»in den Säften, und einen deatruirend auf die
»Lebenskräfte würkendep, mehr fauligten als
»inflammatorischen Reis yerrathe*
»Aber worin liegt der Grund dieser aö
yerderblichen Reizung? Da die
bloCi Wöchnerinnen eigen. ist, so
«mufs er auch lediglieh in der physischen Be^
»scfaaffenheit >dieses Zeitraums zu -finden seyn»
j»Und was ist das Auszeichnende desselben?
»Ueberhäufung des Unterleibes mit nahrhafter
»Lymphe, Sanguification für 2 Personen, so
»yiele Monate laxig anhaltender Druck aiif äU
»le Gefa&e i|nd Eingeweide des Unterleibes;
»die natürliche Folge dieser Umstände, Aijo-
»nie aller Systeme der Gefäfse und NeriTen,
«selbst der untern Extremitäten, (wie die so
»gern dahin erfolgenden Metastasen beweisen),
»Stockung der Girculation, der Gallensecre-
»tion und der Excremente>, also GongestioA
»von Blut, Lymphe und galUohten Feuchtig^
n
»keiten. — - 'Nun bei der Geburt plotxliobe
«EnttedigtuDg des Drucks, der J>isli€T noc^ das
»Gleichgewicht gehalten hatte , dadurch aii£i
»iussersta yermebrte.Atoiiie und Anhaufaugy
»(wie ohngefähr nach der Abzapfung in, Was*
»sersuehten), schnelle Entbindung aller bis»
i»her «inge^perrten Gallen- und Darmuiurei«-
i^igkeiten, duri^ Stockung scharfgewordene
»Reize, die nun mit-eiaemmale wilrksam und
»yerderblich werden* •—
' »Genug, man sieht, es ist hier eine Con-
»cürrenz von Umständen, eine Periode, aiii«
tizig in ihrer Art, uud es Uist sich a priori
«vermuthen, dals hier auch ganz eigene Zu»
»falle < möglich werden müssen. Es ist ohn-
, »streitig ein äufserst gefihrlicher Zustand, in
»dem . sich jede Wöchnerin befix^det; Atonie
»mit dem« höfüg$ten Grade von Reizung ver*
»bunden, Ueberhäufnng reizender Sohärfen
»ohne hinlängliche Heaction, besonders der
»einsaugenden Gefitfse, welche bekanntlich
»duEch anhakenden Druck ihre Thatigkeit
»verlieren; was wäre hier naturlicher, als
»wirklicher Stillestand und Extravasat der
»überflSIssfgen Feuchtigkeiten, also gerade da«,
»was wir im Kindbetteiinne|[ifieber wahraeh«
»men? Aber wie kommts, dafs dasselbe doch
»so selteq ist> und dafs manche Wöchnerin
»schon am dritten Tage gesund und wohl an
— tSS —
»Ihre Arbeit gehen kann> ohne auck nur
^Gefaiir ;bu ahnden? Ohnstreitig mnls die
«»Natur sehr weise Anstalten getroffen haben,
»um dieselbe abzuleiten, und es ist für ihcte
»Nadiahmer wichtig, sie kennen ,za lemjen«
>»I>er Abfluis der Lochien^ ' Vorzüglich abet
»die durch aine kleine Fieberbew.egiing (denn
»ohne diei scheint eine so betrüchtliche Me^
»tastasQ unmöglich) bewiirkte Ableitung der
»Lymphe nach den Brüsten, sind die gewöhn^
»lieben natärlichen Hülfen, ,und wie viel MU«
tpUonen W^ber brauohe|i keine andere^, um
»aus diesem Labyrinth Von Gefahren sich
»heiräussuwiükeln? • Aber freiUch sind dies
»Waibee rim gesunder Constitution, und thäi»
»tiger Uebensart — * Nun denke man sich
»aber eine Frai^, der^i Unterieib : durch Si^
«zenV warmes Getränk erschla£Ft, und zum
»Sammelplatz alles schadhaften Stoffs gemadit
»ist, deren Ton durch warmes Verhahen oder
i»HospitaHuft destruirt wird , die der lauten
»Stimme der Natur entgegen, ihre Brüste
i^üroh Meipfla^ter, Kampfer u. s. w« deir tn^
"»dringenden Milch Verscfalielst« oder durch
»Erkältung, Schrecken^ Alteration d^n ganzen
»Antrieb naeh der Peripherie zurückweist und
»das Gleichgewicht der Systeme hindert^ in
»deren Unterleibe endlich die Galle prSdomi-
»nirt, welche durch ihren Reiz ^mm^r mehr
— iS6 —
>>Sä£c6 herbeiloekt . und ' EntsütidMg ; enfegty
»durch kraaipfigte Verschlid!sutig der aHsoiw
»birenäen Gefälse alle Ein&auguiig' hindert»
i^und wohl gar durch iymptoinatisohe wäls-
»richte. Durchfalle die Atonie. immer veroaelut»
«Hier ist die. Natur gezvirungeiii alidere Wege
i^zu öfffien, und glücklich kann.: man sich
, »schätisen , wenn sie im Stände iit'^ ~ durch
»Schweifs, kx'iti^e Zufälle, Urin^. Loclii%
»(welche darin weifs und railchigt sind), sick
»d|bs Ueberflussxea zu entledigen* Wird sie
»atich ' in diesen«' woUihätigen .Bewegungen
»gehindert, ao ktlft ine sich oft durch Met»-
»stasen a'm gewÖhnixdistetv in den Weichen
»oder Eaetremitäten, aber fehlt .jaudi ttenu
»die Kraft und: ist der Locaireiz.im Unterlei»
»be zu «tark, so ist Anhäufung, und *£xtMV»>
»sat in denselben und also wahres Kindbette-'
»rinnenGeber die unausbleiblicbe Folge» " Dmi-
'»her ist dieses . in den jetzigen, Zeiten . der
»Atonie in' Städten, dem Sitze der WflilchUcb*
»keity und in Hospitälern ungleich häufiger;
»daher kann es zu einer Zeit iiäufiger -.ak ftur
»andern vorkommen, -(epidemisch ntcMkte i<dis
»deswegen nicht neAn^), wenn die Witte*
»rung, Atonie und Anhäufungen im Unter-
bleibe mlehr begünstigt, wie es denn die Be-
»obachter und ich auch meist im- Winter,
»»der Periode der lieUsen Stuben und des'
»Sitsens, wahrgenommen haben«^
«Das Resultat also allei: hier kurz ange*
»^ebenen prädisponirenden und Gelegenheita«
»ut^achen : Ahhäufung nahrhafter ^Lymphe
xtint Unierleibe, verbunden mit Atonief ^Reiz
»und gtofser Neigung zur faulichten Verderbs
-»nifs^ ist cfer wabre. Grund des Kindbetterin-
»neafiebers, ^imd mufs das Hauptaugenmeri^
»des Praktikers seyit und Ueiben, es mögen"
»auch Gomplicationen und Nebenumstände
a^le Symptomen noch so sehr verändern. ,
aDafs bei einem solchen Zustände eine reina
»Entzündung fast unmöglich sey, ist jedjeuifi
neinleuchtendy und, es mögen sich also auch
»noch %o viele Entzundungsspuren 'während
»der Krankheit und bei der Oeffnung fiude%
»so wird es doch. dem, der obige Idee recht
»gefa&t «und sich gewöhnt hat^ den allg^mei«
»nen Charakter der Krankheiten von ihrem
»Localzufalle zu unterscheiden, nicht irre ma«
«chen, er wird eiosehe^iy . dafs hier gröfsten«
»tbeib nnr eine rosenartige, fauliahte:£ntzüa«
«dun^ statt finde, ein Zustand, dön man viei-^
»leicht gar nicht Entzündung nennen .soHt^
»and der gewifs, als Looalzitfall betrachtet,
»eben so we/iig Indication zur e^enthch ent-
«siindmigswidrigen Behandlung enthält , als
»fone fauliAhte Peripneumpnie oder Bräune.
. V
— i6o ~
Ich gründe hierauf die Kttranzeige: v^IMan
»stelle den fehlenden Ton (Lebensthätigkeit,
»gehörigen Grad der Erregung) in den Ein-
ngeweiden des Unterleibes^ und besonders dem
»resorbirenden System^ wieder her; man eni-
»ferne die Beize (schädlichen Potenzen^, die
*tden Unterleib afficiren und das Resorptions*
ngescliäft stören; man" öffne endlich der No'
^Hir die passenden. PFege, sieh des Ueberfiwi-
*sies zu entledigen.^
Die Mittel, die ich dazu empfehle, sind:
Ipecacuanha'y Ij^is zum Erbrechen gegeben,
(nicht als Ausleerungsmittel , sondern als ei-
nes der gröfsten Befördierungsmittel der Re-
Sorption, besonders im Unterleibe); tropkene
SchröpflLÖpfe, öfteres' Ansaugen und warme
Umsehläge auf die Brüste; reizende Salben«
warme Umscfeläge, Vesicatorien auf den Un-
terleib, (in der Folge bei zunehmendem Me-
teorismus kalte Umschläge); geUnde Abßih-
Tungsmittely z. B. Mantia und Tamarinden,
aber nur mit der gröfsten »Vorsicht, und so,
daß sie nur die nothwendige Oeffhung un-
terhalten ; Süchte Etoplsionen bei grolsen
ffcbmerzen und Anspannungen; müde, krampf-
stÜlende Klystiere.' Aderiafs nie, auiser in
seltenen individuellen Fällen, hei von Natur
obwaltendet* inflaihpaatorischer Diathesis, bei
rottem harten Puls und kurzen Athemy bei
f plÖtE-
T- l6l —
\
plötzlicher Unterdrtickuiig der Lochien und
darauf erfolgender VerschlimmeiriiQg«
Diese Gurmethode wird nun durch meh«
rere Krankengeschichten be&tätigt und er-
läutert.
I>ies ist kürzlich der Inhalt meiner da-
maligen Abhandlung., — Nun die Resultate
meiner nachherigen Erfahrungen ^ uhd meine
jetzige Ueberzeugung.
I. In der Hauptsache bin ich noch ganz
derselben Meinung, . die auch die Meinung
der Herren Jlorn und Michaelis ist. Ich haU
te den Grundcharakter der Krankheit für
asthenisch^ und Am Affection des Unterleibes
fiir asthenische Affection, die bei epiem ho-
hen Grade in asthenische Entziiadurrg über-
geht* Mit diesem astheni^^ch^i Zustande ist
aber (worin ich von Hrn. J3om abweiche und
Hrn. Michaelis bei^itimme, und was .tch ftir
das Eigenthümliche dieses Fiebers halte;, ei-
ne G<mgestion von lymphatischen Qder wirk-
lich fnilchigten . Säften im Unt^rleibe verbun-
den, S^fte, die entweder zur Milbh bestimmt
und gehindert iifurden, sich in den Brüsten
abzusetzen (wie reitfh das Blut der Schwan^
gern, besonders in don lezt^n Moniten ^ an
solcher congulablen Lymphe ist, zeigt das
Adeiiafs, wobey sich gewöhnlich eine weiTs*
graue Kruste, wie bei Inflammationeni n^r
XX. B#^ I. St. L '
/
I
lit^iiiger fest, ob^auf bildet)» oder schon in
den Brüstea in Milch Yerw^andert wurden« aber
von dft WJfed^r durol^ Absorption suriicktra-
ten^ und sich im Unteileibe ablagerten. Dies
ist die Ursache der eig^nthiimiichen Gestalt
dieses Fiebers ^ des schnell entstehenden Me^
teoritiinasy deri schneiten Tödtlichkeit, des da-
bei in der Höhle des Unterleibes entsteben»
den Extravasats, und der eigenthümlichen fo-
fchaffenheit desselben. ^ Die Beweise dafot
sind vjon ^ H^rm MichaeUs so gründlich und 1
vollständig aufgestellt worden, dals ich nichts
hinzusetzen kann.
n. Das Kindbettfiebör ist demnach kein
gewöhnlicher Typhus, sondern im Ty^rimi
durch diesen ganz eigenthümlichen materiel-
len Localzustand charakterisirt , und daher
nur^ b^i einer. Wöchnerin, und zwar in den
ersten 14 Tagen des Wochenbettes möglich.
Selbst eine Wöchnerin kann einen gewöhn-
lichen Typhus bekommen, und zwar bis rar
tödtUchen Heftigkeit, ohne da/s er Fehris
puerperarum wird , Wenn ihm nehralich diese
Localanhäufung fehlt Es ist datier %\xi w»'
sentlieher Unterschied zu machen unter /"©-
hru in puerperis (eine Wöchnerin kann, wie
ein andrer Mfnsch, jede Art von' Fieber er-
halten) und Pebris puerperarum.
— x65 — .
IQ« Die paditf^oniiijrcfaea Reichen d^
Wttbren Kindbettfieberss sind: der liusserst
selmeNe lind kleine Puls gleich vom Anfange
an, 4ie kuno Dauer (höchstens 5 bis 6 Tage,
zuweilen nur 3 Tage), der Meteorismus mit
großen Schmerzen im Unterleibe und der
gröfsten äusserlichen Empfindlichkeit dei^sel-
ben, Druck, Aufstofsen, Würgen , wirkliches
Erbrechen grSner Galle, äusserste Entkräftung^
Ver^hwinden der Milch in den Brüsten«
IV, Der innere specifiscfae Charakter die*
•es Fiebers besteht also in einer mangelnden
oder anomalischen Thätigkeit des Ijmphati*
scben Systems des Unterleibes, und ein^m pa«
thalc^schen Antagonismus desselben mit den
BrSsten.
y. A^ich in Absicht des KurpIaDs finde
ich nichts in meiner ehemaligen Aiigahe ab-
zuändern., Die Hauptidee bleibt dieselbe^ die
auch Herr Hörn nach den neuesten Grund-
satten dex\ Erregungstheorie aufst0Ht: Man
stelle die geschwächte Lebensthätigkeit .im
Abdominalsysteme wider her; nur Weiche iob
darin ron Herrn Hom ab, und Mimme mit
Herrn Michaelis überein , dafs dabei Vorzug«
lieh die' Congestion und Extravasa^tion der
Säue im Unterleibe zu beriieksichtigen» daaen
^0 auf Wiederherstellung der Thätigkeit des
abdomindlen liymphsystems xmd cbs Awon
La
\
I
«bhäi^endea Resorptiom^esebäfts zu sehen,
und di(^ Milchabsonderung '«ip reguUrei^ 0ej;
als welches ich für ein sehr weseatlidM^ Hei«
lungsobffikl/ und für ' dto fipecifischea Theil
der Cjar halte, der üie Behandlung dieses Fie»
bers von der eines gewöhnlichea Typhus im-
terscheidat. *
VL Die specielle Behandlung fUefst «ik
mittelbar aus <>bige.a Ind^cationeut
Die ersie Imdication : Man stelle die g&
schwächte Lebenstaätigkeit im ganzen, yor-
zügUch aber dem abdominellen Systeme wie-
der her 9 gebietet den Gebrauch dar rei-
zend - stärkenden Methode. Hier g^be ick zu,
dafs in der Auswahl der Mittel und den be-
stimmten Regeln der Anwendung in Bezie-
hung auf den verj^chiedenen Grad der Schwä-
che und Reizbarkeit wir seit 17 Jahren, und
besonders, durch die neuesten Bearbeitungen
der medicinisohen Theorie weiter gekommen
sind, • ohn^achtet ich mit Herrn Michaelis
übereinstimme, .dafs es ein groiser Fehler die-
ser neuesten Bearbeitungen ist; dafs sie sogar
nicht auf die qualitative Versdiiedenheit der
Reizmittel und ihr verschiedenes Verhalten
zu den yerschic^enen Formen der Krankheit
zeh^. Besonders ist bei dieser Krankheit
nie zu vergessen» dafs der hohe Grad von Ir-
ritabler Schwäche^ ^ der hier durchaus,, beson-
' , »
' — ,65 ~
ders aber imDamikaDal^ berr^tchexicf ist, ^i%,
Aufwendung heftiger Reizmittel mehrentheils
verbietet, wenigstens die gröfste Vorsjtcht da-
bei . nöthig macht, undniiinv nie Vergessen
darf, daß unter gewissen (freilich sekeneik) Uair
ständen ein, sogar stheniscber Zustand' yor^^
hafiden seyn kannj der selbst Aderlafs er-
f ordert*
Die zweite Indicadoni -Man yermindere
dii Anhäufung der lydsphiltiscben Säfte ^ im:
TJnterleibe, }ind v^ende die Gefahr <ler Extra-
rasation ab. Dies wird anfser der aUgemai-
nen' Behandlung dureh folgende Mittel he-
wUrkt:
1. üditteT^ welche specifiseh das Lymph^
System in vermehrte Tbätigkeit setzen.
Dazu empfahl ich damals vorziigliGh die
' Ipeeacaanha in gröfsern und- kleinern Gaben.
Auch .noch jezt halte ich die Erregung^ des
Brechens liir eine. zu diesenl Zwecke sehr
"wUrksame Hülfe, doch mit mehr Einschrän-
kung, nehmlich im Anfange der Krankbeit,
wenn die Reizbarkeit des Magens noch nicht
so gro& ist 9 dafs das Erbrechen von selbst
schon häufig geschieht und einen infkmma-
toidschim Charakter hat, desgleichen wenn of«-
ienbare Anzogen gastrischer -Anhäufungen im
Magen da. sind.
Au&erdeaa aber halte ich gegenwärtig
«
den GelMrauöh des Calbmels mit Opiiun adem
Bxin Hyoscyami ^nach den verschiedeoea
Gjraden der Reisbarkeit) zu diesem Zwecke
für Torziiglich passend , und die Aufhahmft
dieses Mittels bei der Cur des Kindbettfiebexs
für eiiie sehr wesentliche Vervolikommnun^
-«einer Cor; so wie. ich überhaupt die öftere
Benutzung des Mercurs bei acuten Krankhei-
ten, besonders örtlichen Entzündungen» fir
einen der wesefl|lic1isten Fortschritte hMtei
den oinsere Kunst in neuem Zeiten gemacht
liat. <— 'Das Quecksilber ist hier yoUkommea j
passend, theils wegen seiner grofsen Kraft die i
Absorption zu befördern, theils wegen seiner
höchst , wichtigen und ganz eigenthUmlicheB
Eigenschaft, entssUndlich^ Stockungen und Con-
*
gestionen aller Art, die kein Aderlafi» erfordern,
zu zertheilen« — Das Beispiel^ was Herr
Wolff im XVIL B. a« St^ dieses Journals da-
' Ton mitgetheilt hat, ist sehr beweisend dafür,
a. Der Gebrauch^ örtlicher ReizmitteL re-
solvirende und narcotische (nicht arohiatische,
als zu stark reizend ) Species nach den Um-
ständen mit Milch oder Wein zum Umschla-
ge gekocht auf den Unterleib, Einreibungen
des Linimentum volatile camphoratum cum
opioy Kly stiere von 'Kamillen, Gersteschleimi
Valeriana und» ähnlichen geUndreizenden
krampfstillenden Mitteln^ auch der Vesioato*
- 167 -
rien auf den Unterleib, bei gro&er Atonie
und Meteorlsmus kalte [Jmschlä^ci, werdea
obigen Zwecke Vermehrung der Thätigkeit
und der Absorption im GeCaissystem des Un-
terleibes, trefflich unterstützen. ,
f.
3« Gelinde Ausleerungsmittel des Darm«^
kaiials« leb . habe durchaus gefunden/ ^a|s
Verstopfung des Stuhlgangs- schädlich. Und
eine yorsichtige Beförderung desselben heil-
sam war. 5dtt>st das Calomel- würkt dann
am besten, wenn es mäfsige Oeffnung macht;
wie auch ,;die von Hefm fVotff mitgetheilte
Geschichte deutlich beweiset. Dies ist theils
daher au 'erklären t dafs dadurch örtlich die
Anh'äufung d^ Säfte rermindert, die Absorp-
tion vermehrt, und, wenn sich Milch in den
Darmkanal selbst ergossen hat, diesei ausge-
leert wird; theils daher, dafs bei Wöchnerin-
nen mehrentheils von der ScbwisDgerschaft
her gastrische Unr^inigkeiten angehäuft sind,«*
die als Nebenreiue hierbei sehr, verderblich
"v^ürk^n, und deren Ausleerung unumgänglich'
nothwendig ist. — Doch ist bei der Anwen-
dung selbst- große Vorsicht nothwendig.
Man wähle nur solche Mittel, ' die den Darm*
kanal nicht zu stark reizen; als Afanna^ Ta-
marinden, kleine Gaben &aU polychreti. oder'
— i68 —
\ , . *
AlcaÜ ciiraium. ^ bei grofserRoidb^rkeit nooli
nrit öhligten Emulsionen untonniseht. Blaxi
sehe dabei immer als Richtschnur ^ auf den
Zustand der Kräfte und die BeschafFenhdt
der Ausleerungen. Je gröfser die Schwäche,
desto weniger ist die Ausleerung, passend.
Je mishr. die Ausleerungen feculent^ übeliie-
chend oder müchartig sind, je mehr' sich dia
Kranke danach erleichtert fühlt, desto mdc
sind sie passend; je mehr sie hingegen wä&-
rigt &ind und das Befinden yerschlinunem,
desto weniger.
4. ^JT^S^ng ^^^ antagonistischen
keit der. Brüste. Da die Sympathie der firii-
ate mit dem Gebärmuttersystem so grols und es
einer der entschiedensten Naturantag^nismen
ist^ dafs die unterdrückte Thätigkeit des ei-
nen vermehrte Thätigkeit des andern herror-
bringt^ auch di^ Erfahrung es hinlänglich be-
zeugt, daf^ geiiade bei solchen Wöchnerinnen^
die nicht selbst' stillen, und wo die Milchab-
sonderung in den Brüsten gewaltsam gehemmt
wird, am leichtesten dieses Fieber entsteht;
so ist es gewifs eine schon der Natur des
Organismus und dieser Krankheit angemesse*
ne Indication^ die Thätigkeit der Milchab-
sondernden Organe zu erregen, um dadurch
dem contrairen Antriebe der Säfte nach dem
^ 1^ — •
eine andere Ri^tun'g zu geben *).
Mit dieser Idee trifft nun die Erfahrung voll-'
koinmc^n susammen. Ist 'man so gli&cklicli,^
die Milchabsonderung in den Brüsten wieder
herzustellen, so ist die Kranke gerettet **)y
und ich hftlte es deshalb für höc^t wichtige
durph öfteres Saugen an den Warzen (beson-
ders durch ein lebendiges Wesen) 9 durch Auf-
legen warmer, erweichend - reizender Umschlag
ge^ durch trockene Sciiröpfköpfe auf die
Brüste, die Wiedererregung dieser Absonde-
rung mögKchst zu befördern.
VII. Zu den Eigenthümlichkeiten dieses
Fiebers gehört noch, dafs es sehr häufig, fa
ich möhte sagen gewöhnlich einen epidemi-,
sehen Charakter hat. Ich habe sdion 5,
6 Jahre vergehen sehen,, ohne dasselbe zu
beobachten (nian mufs nur Fieber im Kind«
bette vom Kindbettfieber wohl unterscheiden),
und dann kamen mit einemmale viele defsel-
ben zugleich vor. So war es dieses Frühjahr.
Nachdem ich einige Jahre dasselbe wenig be-
obachtet battp, wurden in den Monaten
*} Nie zeigen «ich die Gesetxe des ARUgonismu» so
deutlich wie hier. Milchabscetse können alle inne-
re Affecdonen heben.
^) Ein merkwürdiges Beispiel davon findet ^ch in
meinen Anjialen der Französischen jirzneikunde
und JVundarxneikunst u ß^
— tjo —
;, Apri^ Mai mehrere Wöchiieriiinen da-
mit befalieiiy und es erfolgten ifaehrere^ Todes*
fSire nach einander. Eine ähnliche Bescbaf-
fenheit hatte es , in Berlin, als Seile davon
schrieb, und in Weiqiar im Jahre 17889 als
ich meine Bettierkungen machte* -— Beson«
ders scheint eine hierrschende catarrhaiisek«
nervöse Constitution der Entstehung dessel«
ben günistig zu seyn,
' Vlil* Auch contagiöp kann das Fieber
werden. Der würdige Stein erzählte mir, dafs
•ds einst in dem Accouchirhause zu Kassel so
einheimisch geworden sey, ^dafs alle hinein-
g<>l^rachten Wöchnerinnen es bekamen, und
dafs es nicht eher nachliefs, als bis er die Wöch«
nerinnen auf einige Zeit in ein anderes Haus
brachte, und durch Lüften und Abkratzen
und Tünchen der Wände das Gontagium zer«
.«#
störte.
— 171 —
XI.
Ein Beitrag
zur Würdigung der Hungerkur.
Von
D* Carl Müller,
Krmipbyticuf .und Inquisitoriatt • ArA so WrAcltwack
in Sudpren&Mi.
XJaüs die Hangerkur eia wiirksames Hül£i«
mittel in. vielen chronischen Uebelni und be-
sonders in Gemüthskrankheiten ist, daron
habe ich mich durch eigene Er&hrung Ober*
sengt. Ich pflichte daher auch der Meinung
4es Herrn Herausgebers bei^ welche derselbe
im zweiten Stücke des ersten Bandes dieses
seines Journals über diesen Gegenstand Sus-
sert« 3^ ist wohl eine durch vielfältige Er-
fahrungen bestätigte Wahrheit^ dafs man sich
Ton diesem wÜrksamenBeif mittel, durcli
xninderuDg der i^ahrung und der dadurch
würkteii Umänderung der Cfonstitution , Fst^t
bei allen hartnäckigen chronischen Krankliei-
ten Hülfe zu versprechen hat. Es wäre da-
her .zu wUn&chen, dafs die Hungerkur niclie
allein in Hospitälern, sondern auch in der
JPrivatpraxis mit der gehörigen vZurerläs^p«
keit ued Pünktlichkeit angewandt werden
möchte. Ueber die Erklärungsart , wie diese
Methode wUrket, will ich mich nicht einlas-
sens sondern ich werde blofs dasjenige , was
ich dabei beerbachtet habe, treulich erza&len,
«m angehende Aerzte auf dieses wüiisLaame
Mittel aufmerksamer zu mächen^ damit sie,
wann sie sich bei chronischen Krankheiten
von allfQ. Mitteln yerlaisen sehen, dennoch
von dieser diätetischen Kurart Hülfe erwar-
«
ten können.
Bei dem Patienten, yon dem ich nacli-
stefaendie Krankengeschichte liefere^ bin ich
selbst Augenzeuge von der pünktlichsten An-
wendung der Hungtf^rkur gewesen, weil ich
von seineq Anverwandten ausdrücklich auf-
gefordert WAirde, die Kur selbst zu leiten
und den Patienten nicht aus don Augen sn
verlieren. -
■ \
— ^7^ *- >
Erste Beobachtung.
Ein junger Mensch von fettem, unter-
setztem und starkem Körper, böotischem Tem-
jperamente und einem widernatürlich grofsen
ICopfe, überstand die gewöhnlichen Kinder«^.
Jcrankheiten glücklich luld leicht , und genols
l>is zum i4ten Jahre seines Alters einer gu-
ten, dauerhaften Gesundheit» Während der
Zeit beschäftigte man ihn mit anhaltenden
Oeistesarbeiten, als mit Erlernung fremder
Sprachen und anderen Schulwissenschaften^
'Worin er auch in kurzer Zeit, durch unermü«
deten Fleifs , grofse Fortschritte machte. Im
Herbste lygS wurde er von einem dreitägi-
gen Wechsel&eber befallen, welches neun !
Monate durch den zu häuhgen Gebrauch aus-
leerender Mittel unterhalten wurde, und nach
welchem eine widernatürlich erhöhte Reiz-
barkeit mit vorzüglicher Schwäche zurück
blieb. Hierdurch j und durch die anhalten«
den Geistesarbeiten bei mangelnden Fähigkei-
ten, ward wahrscheinlich der erste Grund zu
der nachherigen Krankheit gelegt.
Im Sommer .1794» , nachdem, das Fieber
zwar schon einige Zeit nachgelassen , die er-
höhte Erregbarkeit indessen noch fortdauerte,
entstand nach einer Gemuthserscbütterung
plötzhch ein starker Anfall der Epilepsie^ der
\ '
— 1^4 -^ •
siclv^in Zeit von swei Moniten dreimal
der einftind. /Weder die Eltern noch die Ge-
schwister cles Patienten sind mit diesec Krank-
heit behftftet. Das folgende Jahr blieb zwar
der Kranke von alleti Anfällen der Epilepsie
befreit, dagegen stellten sich aber häufige
nlchtl^cfae Ppllutiones und ein widernatürlidi
starker Appetit ein, wobei seine Verstandes-
krafte so merklich abnahmen, daCs er dadurch
in einen sinnloseii Zustand versetzt wati«
Sein Erinrierungsyermogen war gänzlich bei
ihm erloschen f so dafs er die mit vieler An-
strengung erlernte Sprachkenntnifs, und so-
gar seine Muttersprache gänzlich vergessea
EU haben schien. Im Winter 1796 gesellete
sich wiederum die falie^de Sucht liin^u^ die
ihn nun seit jener Zeit entweder alle Moiiata
ein paarmall oder wöchentlich ' einigemal in
unbestimmten Perioden befiel , wodurch der
sinnlose Zustand täglich verschlimmert ward«
Im März 1798 wurde lüir dieser Patient
zur Behandlung übergeben. Aulser, dem, was
ich von seinem Krankheitszustande schon yor«
her bemerkt habe, glaube ich noch^ Folgen-
des nicht übergeben zu dürfen.
Sein Gesicht war sehr roth und anfg»-^
dunsen, auf der Stirne fanden sich über 3o
Stiick hellrothe Pusteln, in der Grölse einer
Erbsa^ die bei herannahendem Parozjsmut
— «75 —
^«akelrath imrdeii., nnd wpren einiga iiMiii
geoidigtein Anfidle inNEitemftig übemujieh««
pfiffen. Die Aagen warea starr, nmd 4£e
Papille beständig a«f onen Fledcr ^liditeC.
Der Pols war yoll, träge und Unguam; dar
Schlaf natüriich; <^er Unteiieib sehr gespannt
TMXkd hart; die Leibesoffnang erfolgte tiglicJi
z^reimal; der Urin aber, ging nnr sparsam ah.
Der Kranke befand sich überhaupt nrein^
sinnlosen Zustande, sich seiner gar nidtf be^
'mm&tj stammelte er einige vnTerstandlidie
Töne, weil er nicht rerraögend war^ einige
^Wörter znsanmienhängend sa sprechenu Dm
Sonderbarste war, dals er die bekanntestcai
Manien der Dinge vergessen hatte. £r hatte
die äussere Snnlichkeit, das äussere Gefiäd
fnr Hitae, Kälte, Schmeraen nnd Dunt gana-
Üch Tefloven, nur der Hunger reixte, noch
seine auiserliche Sinnlichkeit; daher hatte er
das yeigangene Jahr hindiudi täglich 8 bis
jo Pfund firod, nebst einer ungewobdichen
Qo^ntitat Fleisch gegessen* Die Epilepsia
stellte sich jezt e>ntweder alle Tage, oder doch
zweimal in jeder Woche ein«
Da binnen drei Jahren gegen ^De nnr
denkbare materielle Ursachen die swade-
mäfsigsten ' Mittel anhakend gebranehtt «nch
kein Nervenmittel und die sogenannte Spedm
ßca nicht unywiucht gebssen waran^ dai
— 176 —
Uebel sieh a^er vo^.Zeit xu Zeit yermebite;
so gab iöh ihin anfafigs solche Mittel, die
mit starkem' Reize im Unterleibe aiiflöseiiy
4ie böchstnötiiige Darmau^leerungen bewiir-
ken und dabei zugleich da^» Neryensystein be-
ruhigen, loh glaubte mich hierzu um so mehr
berechtiget, da der Patient, seiner gro&ea
Efsbegierde wegen ^ eine unordentliche Le*
benflart geführt^ und dei* Unterieib gespanitt
und hart war« Ich Meb ihn daher des Mor-
gens und Abends das Pulver des Krautes der
' Gratiolae zu zeh^ Granen^ und in^der Zwi*
sohenzeit eine Mixtur aus Tan^ solub.. Tan»
emsL Extr. Hyoscyami, MeL crud. und ^^.
fontan. täglich' ■ yiormal . zu zwei Ell^löffel yoU.
nehmeü. . Der dreiwöchentliche Gebrauch:
dieser Arzneien leerte zwar eine gro£^ Metige
glasaictig'en Schleims und viele sogenannt^.
Kämp&sche Versessenheiten aus, aliein sie.
änderten in der Krankheit ni^ht das mindeste.
Der Patient blieb nach wie vor ^n seinem,
sinnlosen Zustande, w;obei er jährend, der
TJi&il sechiB Anfälle der Epilepsie bekam, t Ich
entschlofs mich daher^ die Hungerkur zu.yer-
suchen, um durch den Hungery als einen der
kräftigsten Reize, die aufgehobene Sinnlich*
keit'und das erloschene äussere. Gefühl wie-
der zu efrögen, und dadurch dif^ Constitution
des Kranken umzuändern. Besonders glaubte
^ ich
.»
— »77 —
idi ^65 darch des* Hnügeriseix am sEWeck-
xnSlsigstdD zu bewürken/ da er nur noch Ge-
fühl für den Hunger su haben schien. In *
dieser Hinsicht nahm ich. den Patienten un«
ter strenge Aufsicht, gab ihm seib^f M nags
und Abends, jedesmal nur swei Unz^n'ma^e-
rßay gebratenes oder gekochtes Fleisch, und
d^en so viel Brod; dabei mufste er twgllch
4rei Pfond Sassaparillejd-Deooct^inken, und
Morgens und Abends jedesmal fünf Gran \Qn
dem gep&lverten Kraute der x BeHadoimae,
mit eben so ?iel Rhabarberpulver nebibfn*
Ick. wählte deshalb die Belladonna, weil hi^
die,', nach heftigen J^rampfhaften und con?ul-
sirischenZufiillen öfters ^surückbleibende, Gei-
stesscbwäclie za heben pAe^, auch in hart»
nackigen NervenBufajilen und gegen die £pi-
lep5ie> vom Herrn Oreding und anderen Aeiz^' "
ten mit Ntttnen gebraucht 'worden ist. '
Während des Gebrailcheii dieser Methode
sähe ich mit Erstaunen die Veränderung des
ehemaligen sinnlosen Zustandes auf. eine so
schnelle Weisn^ wie ich sie noch nie bei ir- ,
gend einer chronischen Krankheit beobachtet"
hatte» Mit jedem Tage nahm- das Berufst«
seyn und das £rinnerungsvermpgQQ so au^
dais biiJinen vier Wochen^ nicht nur ' seine,
^rachorgane wieder 'im naturliehen Zast^ndi^'
waren^ se>dafs er wieder deu,tUch und si|$am-
XX. 8. X. St. . U . ' I
>
- »7«: -
m^hSngexid ^eine Muttersprache reden kona-
te; sondern dafs er* sich auch seine, v^ormals
in Vergessenheit geräthene, SpregfakeüntiH %ae
wieder in das GedachtDifs zurück rief* Ja
der zweiten Woche stellte sich das aussen
Gef^l filr Hit2e, Kälte und Schaiefise^ alt-
mäfalig wieder ein> worauf eist die narcoti-
achen Eigenschaften der Belladonna durcsh ei-
ne lästige Trockenheit im Munde und äa
Funkeln vor den Augen bemerkbar wurdUa,
Bei dem vierwöchentlichen .Gehrauciie
der erw^nten Mittel hatte sich »nur ein ge>
iringer epileptischer Faröxysmus eingefundeo.
Der vorher yolle, träge und. langsame P^iJib
war jezt mäfsig «geschwind jund nieht toU;
der übermäfsige Appetit hatte sich vermin-
dert; der gespannte Unterleib war^gana w^k^
illid der Stuhlgang erfolgte nur den zweina
oder den dritten Tag. Anstatt dafs bisher
der Urin sparsam abging, liels der Patieat
jest .sehr viel trübep nod ubelriecbendea
Urin, dt^r öfters einen beträchtUchen Bodensatz
machte. Auch die auf der StirM befindlichen
Pusteln waren fiast gänzlich abg0trockaet.
Da binnen vier Wochen* diese eben ba«
sehritBbene Kurart eine so auffallende Besse-
rung bewürkt hatte; so rieiji ich deü Kran*
ken, noch wenigstens drei bis vier Wochen
damit fortzufahren« Indessen konnt# ich ihn
I
I
•
— »79 —
dasa nicilt fiberradenv theU» weil er ftidh
•oliön Tcülig geheilt gUubte^ tbeib weil er
sich auch jiichc lädger einer so strengen diä-^
tetisehen Kufmethode unrerwerfea wollte;
daher entlagte ich mich seines ferneren me^
dxcimschen Reistandes, weil ich ihn nicht oh-
ae l^ne Karart zu heilen glaubte. Er ging
ako im Mai desselben Jahres Ton hier zu »ei«*
nen ÄnTCtrwandten, bei denen er seine V6r>
malige unmäfsige Lebensart fortsetzte, wo*
durch er dann wiederum in seine vorige
Krankheit verfallen ist. Sobald er im Essen
mälaig ist, TwläCitahii die Sinnlosigkeit, so^
bald er aber wieder anfüngt unmäisig lu es-
seiif stellen sich f ene Fehler der Geisteskräfte
mit der fallenden Sucht, und zwar im rer-
atirkteir Grade wieder ein. Ich glaube sicheiw
hA^ daia wenn er in der Torg^schriebenen
Ordnung diese Kurmetbode fortgebraucht hät-
te, er gewilk gröfttentheils von seiner Krant«
heit wüide befreiet werden sejrn.
Zffejie Beobachtung»
Ein 18 jähriger Bauerbursche , atrabilärrä
Constitution, welcher aufser den gewöhnlichen
Kinderkrankheiten beständig gesund gewesen
war, wurde, eii^es Diebstahls Wegeb, im Junjr
1797 als luculpat an die Brze^cscher Gefan«
genanstalt a)>geliefert. ^ ^r war ungefähr einen
M a
Monat inhaftirty als man äu ihm die eraten
Zeichen der nagenden Sehnsucht, ' zu seinen
Eltern zurückzukehren , ^ oder das sogenannte
Heimvreh bemerkte. Da di^ Sehnsucht un-
befriediget blieb, so ging diese in^ /Scüiwer-
muth . und endlich in den Wahnsinn über,
welcher in kurzem dergestalt zunahm, dafs er
bewacht werdien mufste. Ich verordnete niclit
nur die nach den Anzeigen erforderlicbeo
Arzneien, sondern sah^uch zugleich auf eine
gute moralische Behandlung, aber alles war
yei^ebens; selbst die Brech- und Purginnlt-
'tel, der Helleborismus und die Gratiola, . ver-
mochten nichts' gegen diesen Wahnsinn. Ich
nahm daher meine Zuflucht zu der HuDger^
kur, die ich mit so glücklichem Erfolge an-
wandte, dafs er binnen sechs Wochen . völlig
wieder zu Verstände kam , und auch : bis fest
vollkommen gesund .und bei völligem Ver«
siande geblieben ist. Er bekam sechs Wo«
chen hiadurch Mittags und Abends nichts
mehr, als jedesmal nur zwei Unzen mageres,
gekochtes Fleisch und eben so viel Brod, und
dabei zum gewöhnlichen Getränke eine star-
ke Abkochung der Rad. ßardanc^.
, Der Hungerkur hat also dieser Patienc^ein-
zig seine Genesung zu verdanken.
'— .i8i —
xn.
Neue bestätigende Versuche
itir di«
Identität des Maukeristoffes mit dem
Kuhpoekeaaatofie, ;
und der Söhutzkraft 'des ersten gegen die
Menschenpocken*
(Aot einem Briefe an Herrn Hofirftth Bremer tu Berliii.)
I f
» I
XJer Fadeti, den ich von Ihnen erhalten ha-
be, um damit Yertuche anzustellen, .war mit
Lymphe getränkt von Pusteln,, die n^ch der
Impfung mJLt der aui Wien gesandten elfen-
beinernen'Lanzette erfolgt waren, welche die
abwesenden [Aerzte für wahre ' Irchte Schutz**
pocken erkläret hatten* Dafs niit dieser dr
fenbeinemen Lanzette der IiB|»fstoff aufgefafst
( I
^ Tj
•~ i8a —
worden war,'dta cUie Pusteln gegeben Inben,
die dur^ die Impfung mit ächter Pferde-
tnaukenflüssi^keit erschienen waren^ zeigt Ihr
geehrtes Schreiben an.
Ich ^ habe mit 'diesem Faden die' genaue-
sten Versuche angestellet 9 die ich Ihnea hier
, erzählen will. ,
Um aber dem Publikum keinen Zweifel
über die Aechtheit dieser , Beobachtiingea
übrig, und die Wahrheit a,us zweien od«
dreieÄ Zeugen tönend bestehen zu lassen, be«
Sjchlols ich sogleich, die Versuche mit diesem
Faden nibht allein anzuseilen, sondern erbat
mir den hiesigen praktischen sehr geiibtea
Arzt, Herrn D. ^erz zum Gebülfen und Mit«
beobachter. Ich wünsche in diesem Beneh-
men liur yiel^ Nachfolger. Denn, ich annls
es nur gerade heraus sagen, ich traue den
meisten Beobachtungen der Aerztd unserer
Zeit sehr wenig. Man sieht es vielen Krank«
heitsgeschichten an, dafs die Herren nicht die
Wahrheit,' nur ihr^n JRuhm suchten,' utd uns,
ftatt treuer Beobachtungen, nur Wunder üh
rer Kraft en^ählten.
Wir wählten zu diesem Versuche drei
Kiif der eines hiesigen Handschuhoiachers B.».;
dessen älteste Tochter Si, die Andere 2 hhre,
und das jüngste i Jahr alt war. Alle waren
gesund , und hatten noch nicht die filatterü
gehabt.
— 185 ^—
Der Paeden wirrd in iS Stücke s^nchniV
ton, federn Kinde an beiden ArB^«*n drei Sri«
che beigebracbt, und in jede Wunde ,jem
Stück des FadeQs sorgfÜttig eiogelcgt« Nach
zwei Tagen irard der Vertjfand abgenonunen.
JNoch lagen alle'^'Stücke des Fadens in den.
EinschniCea. Bei allen drei Kindern waren
säoimtliche Wunden ein' weofg entzündet^ bei.
den beiden jüngstefi näfsten selbige auch etw
wa%9 bei deiki ältesten Kinde aber waren die
Wunden trocken und viel rSther« Am drit»
ten Tage rencbwand bei den beiden jüngsten
Kindfem dJe etwanige Rathe und Nässe, iind
am fünften Tage waren die Wunden trocken^
vernarbt und zugebeilt Bei dem ältesten
Kinde aber fa,nden wir eine sichtbare Zunah«
me der Röthe und der £nUundufig> welche
von Tage en Tage deutlicher und stärkei;
ward. 'Am .7 ten Tage erhoben sich am rech*.
ten Ai^me zwei der Impfwunden rorziigUcht
und am 8ten Tage auch eine der ImpFwun-^
den sehr merklich. Aus' allen diesen Wunden
Aols viele scharfe, wclfsrige Feuchtigkeit, die
die Haut des Oberarms^ Wo sie binflofs^ sehr
entzündete« Die Impf wunde des Unken Arms
erhob sich am 9 ten Tlige noch mehr, und
bildete eine grofse Pustel V die klare Lymphe
au enthalten schien. Die b^den Impfwund'^
' am, rechten Arme wallen an diesem Tage
'N
- i84 -
audi h^h»r und stärkjer gewordehi hMt^n ei-
öe etwav gelbe Farbe, und die darin eodiai-
|:ene Lymphe- .Ädhien dicker und 'g4^i>er xa
seyn. Am loten Tage ward alles deu^tlicher,
und an jedem ArntiQ tnldeten sieh die Pusteln
jm ^vahren Schutzf^ocken, Am iStjen Tage
tand sich an beiden Armen um die Pustein
jene peripherische Rötbe, die aber hier über-
all ^duakdroth wa«", und. nichts wie bei den
Schutzpocken, wo der Mittelpunkt starker ge-
färbt, und in doni äusseren UmCange eine
blafsrothe, sanfte Schattirung zii.verscheinen
pfleget Ain rechten Ai'me hatte -dieae p^ri-
pherisch^^ Röthe den. Umfang eitles preulai-
sehen Thalers, und war dabei trocken« . Am
linken Arnle war sie etwas kleineor, aber sehr
nässend. Am ii%&[k und I2ten Tage fieberte
das Kind sehr m^klich, hatte ^eine unruhige
Nacht gehabt, und klagte!, so geduldig aie
auch sonst war, über viele Schmerzen afi den
Armen. Nachdem am lyten T^ige die Rötba
sich ganz verloren hatt^, bildete sich ^uf die«
seo Pocken eben ein solpber schwarzer Schorf
wie man ihn an ächten Schut^popkeft zu se»
heii gewohnt ist; aber unter dem Schorfe
:waren die Pusteln noch lange 2ieit sehr fenchl,
und oäfsten einige Wochen sehr stark.
Die Wunden an den Armen der beiden
jüngsten, Kinder waren gana zugeheilt,
Djoei Wochen nach der Impfiing mit oem
F«4eii . wurden die. beiden füngsten Kinder
mit fliiaeig^r, ^ frischer Kidippckenl^mphe,
gl^chfallft. mit S Stichen an jedem Arme ge-
impfet. Si^ bekamen .darauf %ur geljiörigen
Zeit . vxki in dem gewöhnlichen Verlaufe wah- ^
TQ^ ToUk^QOiOiene, achte Kuhpocfcen» ^it der
eigenthSinlichen peripherischen Röthe, hätten
nm gten bis xoten Tage ein leichtes Fieber, '
und diese Impfung na];iqi überhaupt den gt-p
wohzdichen Gang der ächtea Scbutzpopken.
Das älteste Kind .ward» nachdem^ 4^9
Schorfe .den nSsten Tag d^gefallen wareui^
und die Wunden nicht mehr näüsten, gleich« •
falls mit frischer ilüssiger Kuhpockeulymphe
geimpfet«. £a bekam an jedem Arme 4 Sti«f
che. Alle Lymphe Ton 6 Schutzpocken eine^
gesunden Kindes . wurde auf diese ^Impfun^
verwendet^ um alle 4 Sticlie an jedem .^rme
reichlich mit Kuhpockenljmphe ^u tranken.
Allein^ kein einziger von diesen Stichen haff
tete< keimer entzündete sich, alle heilten nach
eittigell Tagen zu, es entstand keine periphe«
rische Rcithe/kein Fieber, und nach 5 bis 6
Tagen« wären alle Einschnitte trocken i)nd
Nun ward dies Kind nach 3 Wochei|i, yon
dieser sten Impfung n)it * flüssiger Materie
von naturlichen Menschenpocken geimpfe^
' -' . " '
ebenfnlk Mi jedem Arme init 3 öttchen, ui^
^ine reidillche Meibge yön, diesei^ Kinder-
pockengifre eiog^sclimier^» Aoi^Sten TßgB
waren sammtliche Wunden etvras ^itsünde^
^ iiifsten etwas, «und yerursachten dem^Kiade
ein empfindliclres Jucken. Um die Wondeti
war die Haut roth, geschwdten Und ange*
Spannt. Am 4ten Tage hatte die R^the der
Wunden, jGeschwu^t und Anspannung der
Haut s^ch noch yei^mehrt, und dier Wundea
schienen ein wenig zu eitern. In diesen Ta-
geil war alles voller Erwartung^ Es liatta
^ganz das Ansehtsn, als ob nach dieser Im-
pfung die wahren Menscbenpocken erschei-
iien würden. Bald aber erfbIgtJa die endliche
Entscheidung. Am 5ten Tage Verlor isich die
Röthe der Wunden, die Anspannung nnd-Ge*
Bchwnist der Hatit Am 6ten bis 8ten Tage
Waren alle diese Erscheinungen gänzlidi ver-
schwunden; die Wunden heilten, wnt^ea
trocken, und von den Einschnitten war fast
keine ßpnt mehr zu entdecken. Das Kind
blieb gesund, fieberte nibht, bekam keinen
Ausschlag, und diese dritte Impfung mitMen*
schenpockengilt war eben so vergeblich, als
die zweite Nachimpfung mit der. Kuhpocken*
lymphe.
Aus diesen Versuchen ergiebt sichi da&
bei den beiden jüngsten Kindern die Im-^
"■>->
— 187- •-
l^ung mit der Pferdemaufce iiicfat ^hiftei
liaitte ; dagegi&n selbige durch die Impfung mit
XLiApocfkenlyiiiphe die wahren Schuti^ckeif
beltonimen babeo. Geübten Impfönten wird
e* so aufFatlend eben niebt seyn, dals die FäU
öen der Pferdemauke hier nicht gehaftet und
Pusteln prodneiret haben^ da sie wisseti, dafi
dfci^M ati0h ' oft • mit Fäden der Kubpocfcen^
lyÄiphe, durch mancherlei Bufäliige
verursacht, ^ g^^schiehef.
Bei dem ältesten Kiode hingegen hatten
mit» der Pferdemauke getrHlikten Fideo
gpekaftet und wahre Pocken auwege gebraeht,
woTiMi an dem rechten * Arme zwei Pustela
und am Unke« eine Pustel oder Pocke eait-^
standen waren ^ ü» gans das Ansahen der
i?y«iiren Kuhpocken hatten, nur dafs die Rotfae
ixnüier dunkler und siirker war , und die
Xiymphe der Pusteln des rechten' Arms scheii
am Sten Tilge dick^ und gelb äu seyn sehiem
Wetatt diese Pocken jmd die peripherisdie
Röthe auch in etwas von dem gewöhnlichenT
Ansehen der Kuhpocken abauweicbeil schein
aen mdchten ; so habe^' sie doch flire schäaM
aeade Kiaft sehr deutlich und, in yoUem
Maalse bewiesen, . Nicht nur die Lymphe der
Kuhpocken, sondern auch die Materie der
Mehscl^enpock^ war in diesem Falle ganz
uuwürlisam geblieben , und es hatte dadurdh
/
s
keine Aifsteckmig zuwege gebtacht ^werden
kimiieii' Dies älteste 'Kind ^ hat; also durch
^e Fä|ieQ : der Pfetdemiäuke 'Wahre ScbuU-
|M)'ckeiL erhfkei;!^ tiiid giebt einen «edeiides
Beweii äby d^ii^ aucH die Pf^rdepockei» toi
fernerer Ansteckung^ besonders « audt tot
M^nsokenj^clLengift scbStz^n^ wlilclter letztere
.Versuch sonst, unseres Wissens^ noch niebt
gefnäübt worden ist; lund^- da die hywphe der
Pferdemauke in Ansehung der ErscheinungeB
lind. besonders, der ^uten. Wüxkuog, mit> der
Kuhpockenlymphe völlig iibei^^inkönimt', so
wind, es >ehr wahrscheinlich, dals selbige auck
gleichen Ursprung mit der Kuhpooke iMibea
mag. :. Die Meinung des Di, Jänner j welcher
keuerdings de Coi muA Säecoj zufiolga ihrer
Versuche, beistimmen, wird durch diesent Ver-
such :g)eich&Us bestätiget^ der unis um -h^ in-
teresi'anter zu. seyn .scheint, da dadurch auch
die «chiitäende Kraft der Pferdemaukiymphe
yor ^e^chenpoicikengtft unbeaweifelt erwie-
sen wird. ,
Für die Wahrheit und Aechlheit dieser
Beobachtungen und Versuche, bürgen wif hiei^
mit aufs feierlichste und gewissenhafteste«
i ^ ^ rr. S\ Mehfßld,
Medlclnulratli i^d L^djptjiytiku«.
Herz^'
D(M:tor Medicinae,
'^•
^s
-\ 189 -
t
I
Inhalt
Seilt.
X. lieber die Bleichsucbr« ein noflograpliiichfis Bruclb-
itück. . , g
H. Etwas, über .die Anwendung der WasserdämpFe
«u Dampfbädern, zum Erwärmen der Wasser-,
bäder .und der Badexiromer. Von F. JCreucA',
- mar, M. D. u. Physicus eu Sandersleben. . • 47
III. Ein gans stbeniscfaer Krankheittsustand in ei-
neih höchst asthenischen Körper. Von D. Pc
ier Gottfried, Jördens, Stadtphysicus in Hof. 6e
IV. Ein periodischer Schmerz an der Stirn, durch
Spiefsglai- Goldschwefel geheilt. Von SchiSae^
mann, • • • • • . «i-. y^
y. Beitrag 'sur Würdigung^ der Würksamkeit der
Quecksiibermitrel in den acuten rheumatischen.
Brust- und Halsübeln der Kinder. Oder : Be-
Schreibung eines, dem vom Herrn Prof. Hecker
im 3ten Srücke des Qten Bandes dieses Joui>>,
nals mitgeth eilten , in pathologischer und the^
rapeutischer Hinsicht außaUend ähnlichen Fal>
let. Von Sckbnemann^ , . , , »SS
VI. Findet man den Bandwurm auch b^i Kindern?
Kann ein Mensch augleich am Bandwnrme und
— r 190 —
\ Seite.
audi an Spulwurmeni leiden? Und kahn'nian
einen Bandwurmkranken für gefaeilc erkiären,
$0 bald man so glücklieb geweaen itr,' daa Kopf-
ende von ibm abautreiben? Von Schunemami, ^
TU. Prakdacbe Bemerkungeni Von Johann Hein-
rieh Brtfeld^knx au Telgte.
I. Nataen der TerrU ponderosa n%Uriata in der
Skrofelkrankbeit. . . . . . 10^
s. Beobachtung über die Wurkung der Krahen-
augen. . . . • • . n(
VOl. Betcbipeibung einer Epidemie, welche den Ein-
flülii dfer Onfbescbafifenheit auf die Ver« chiede-
se Mpdifiettion epidemischer Krankheiten e^
läutert.^ Von Q^ Jonai in Jdontioye bei Acten. r/J
IX. Millarsches Asthma und hautige Bräune. Von
Jonas, . . • . . • , . l3S
%., Bemerkungen über das Kindbettfieber, besonders
'in Beaiehung auf die Meinungen der Herren
Hörn und MUhaeÜs, Vom Hsraiugeber. . . ül
XI. Ein Beitrag aur Würdigung der Hungerkur.
Von D. Carl Müller, Kreispbysicus und Inqui-
sitoriatsaraf au Wraclaweck in Südp^teufsen. . 171
XIL Neue bestätigende Versuche für die Ideantär
des Maukenstoffes mit dem Kuhpockeostoffe,
und der Schutakraft di9% ersten gegen die Men-
ichenpocken. (Aus einem Briefe an Herrn Hof-
raih Brenur au Berlin.) . . . .* iSt
■*^^ 1. •
JilU Jiejem Stücks des Joumali frträ äusg^ekmi
ßikiiosAei der praknfchen Heäkunde* Zmölß^
Band.^ Supplem^nt'^ Stück. \
Inhalt.
^ \
'JVisseTischafiUche üebenicht der getammten Medick
nUchr chirurgischen Literatur des Jahres i8o3. ,
Inhaä, ^amen- und Sach- Register des tp^lßm
Bandes»
Dreizehnter Band. Ersies Stück. '
Inhalt,
jniliam Blair, Neueste Erfahrungen über die m-
meris^e ^ rankheit , mit kritischen praktischen Bemerkung
gen über die antiv^nerischen^ Würkungen der Sauerstoff^
mittfi. ^us dem Englischen übersezt von Dr, L, A.
Strutfe.
Fr, Swediaur ^vollständige Mhandlung uher dU
Zu/alle, die fVurkungen, die Natur und die Behandlung
der syphUUUehen Kran^heite/f. Aus dem Französischen
übersetzt von Joseph E;yerhL Dritter Theil, welcher
van Uoven^s Bemerkungen und Swediaur's Zusätgß
SU saner testen fransösischen Ausgabe dieses JVerks «m- '
hält.
. Der Scheintod und das Rettungsver/ahren. Min M"
miatris^ter Fiersuch von 7. F. Ackermann,
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Journal
der
practircheti
A,rzheykunde
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Wundarzneykünft
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C. W. H ü f e 1 a ü d,
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Komgl.PreuGr.0eludinleiiRät1li wirkL Leibarzt^ Direktor
du College in^cL chirur^. , erftem Arüt det Gha^it^ '
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Zwanzigster Band* Zweite^ Stücke
:& erlitt t8<>4«
tu Üilgets JöiirziälhAiidlung.
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Neues Journal
Aei
practi^ch«a
Arzneykunde
und
Wundarzneykuttft
fa^erAtisgegelien
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K.6iiigl. Preuü, GeheiiineB Ükthi wirkL jjeibar^ t, Director
des pollegt taiöd. dbiriirg.« et£tem Atzi d^rChaiiti «
dreizehnter Öand. Zv^eiies Stücki
Berlin t8o4«
In Üngets löurtiAlliiiiidlüng«
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I.
Fragmente
über einige iCraiikheiten der Organe
des Athniens,
vorzüglich den Kieichhusteii.
Voa
D. P. O. J ö r d € n Si
> • ' . . .
. Stadtpliyticua. ;'
iT' ^
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nter der 3|!^ge der, der menschlichen Ma-
schine unablässig höchst nafflitfa^ilig tfnd ge«
fahrvoU drohenden Uebel, die fuf den Arzt
während der Behandlung nicht weniger an««
greifend, als für den Leidenden quaalvoll und
schrecklich sind, müssen jene besonders aus«
gehoben. :verde(iy die die Qrgane des Athmens
A a'
'f
) /
I
6 —
totlachst 5ind unmtttelbay betreffen. Denn
obi^hon jene Aftectionen der Nerven, die
theiU ditecte das Sensorium commune ädj
feil, theils sympathisch mehrere > gtofee
Venstämme in schmerzhafte Mitwürl^ung zie-
hen^ für jeden nicht nur sehr peinigend sind,
sondern auch' auf den Körpei* schnell con-
^umirend Würken i so führen sie doch die
frappänteii und jeden Ati genblick' der OrganV>
ll^älion gänzliche ;2atstörung droh^ädeii Zu£älle
nicht mit in ihrem Gefolge, welche oft die
lezte Periode der Lungehsucht, der Brustwas-
sersucht,, des ktan)|)^a|teql A^thma^s, der Ver«
tchliefsulig , der Luftröhre durch ein itiechaDi-
^hes unüberwiüdliches Hiodetnifs^' auch in
gewjssc^r I^iqsicht der Wasseipschetf^und be*
sonders d|ßS Stickhustens zu häufigen Beglei-
tern haben. Die Beschreibungen davon und
die Demonstratiotien dilrüber lassen sich leich-
ter und fuhiger anhören^ als die Beobachtun-
gen selbst ani Krankeilbette machen. Wer
)> solche £rstickungsanfälle gesehen hat, lind
nicht mit Entsetzen eifullt worden ist, de^
mii/^ ein etwas abgehärtetes Gefühl haben;
und wel> in jedem solchen Falle die kalte Be«^
•onnenheit ohne Ausnahmt behalt, de^ ist in
manchem Betrachte giückMch zu pteisen!
Da ich mehrere Jahre hindurch fieoU
ach^tei* manchem solcher ^Entseiien ei'i'dg^ndet
Auftritte gewesen bin, ynd mir erst n^uevr
lieh mehrere Vorfälle der lezten /Lrt» neiim-
Uefa des Keiqh' pder. Stickhustens vo?gekoiii^
mea sindj so glaube ich vielleicht einigen
Nutzen im AUgem^nen ^u stiFteü, weAn ich
über jene, und insbesondere über leztcre,|
hier einige Benerkongep me4^rle^e/
Da die thierisqh^ Oecoi^aniiicf einzig «pnd
allein durch die homogefie Ziasan^nQiiwürkang.
aller ihrer Tbeile, yor^üglich durch ^en un«-
gestörten Blutumlapf bestehen kaliii> ders0U>8
aber auf der freien' Action de« .Hertens pnd
der Lunge beruht; so sieht -inoßn hiobn ein,
daf»» alles, wa$ theiU local» theiis :QQDsensaeU^
theiU materiell j^nen- stört > ^uch die er-
sten Lebensverlichtungen ' bald* auf kUrser^,;-
bald auf län^re Zeit, oder auf immeB u^tet'-
brechen inub, je nachdem, jenes {oipedimeAt
bedeutend oder geringer ist« Hat Eite^ die
Lungen oder ihre benachbarten Theile zerr
stört, ifberschmemmt eiüe |v^ider|iatü|rliche
Menge Wasser <^ie Ifungen, störe ein blo^ig^
Ei^travasat die Aktion dieser Organe, oder
würkt irgend ein Eeiz heftig eusammeilscfanii»*
rend auf die .Nervengeflechte derselben; so
vird «ach der. Qualität und Quantität aller
jl^ner Reise, b'dd früher bald später Kurzath«
miek^it entstehen. Diese wird aber immer
in dem . Verhältnisse progressiv werden, ifk
^
Wi^ehdm J«a»6 sich renafehreB , uhd deswec^eiL
•uch, verm^e der grofsen Abnormität, aucli
die Hülfsldstting «rschwet^n. Um »o mehr
terdieoea'^aher jene Aften d<fs Uebelbefin.
deös diÄ ?orgföltigste Berücksichtigung , und
das immer tieftire Forschen, damit wir^ nixter-
stüzt durch die neuärn, Bereicherungen der
Chemie ,• welche uns auf so vielfache Wwts
directe auf die schadhaften Stellen der Lraw
gen und der Äthmungsorgane überhaupt za
würken gelehrt haben, und immer mehr leh-
ren werden, auch in den incurabel scheinen-
den Kr«nkh«»iten doch das vermuthete ■ Un-
mögliche möglich zu machen suchen.
Ich sage zuerst einiges von der chroni-
sehen . Kurzathm'igkeit, die sowohl Folge von
gestörter Verdauung und der dadurch erzeug-
ten fehlerhafttn Säftemischung, als auch von
auf die Lung»n und die zunächst mit ^ensel-
bto in Verbindung stehenden Orgaile, abge-
lagerten Krankheitsmaterien, und von Örtlich
organischen Fehlern ganz besonders seyn kann.
Sie schleicht unvermerkt einher; bisweilen
. unter der Larve eines kurz abgebrochenen,
oft trocknen, oft nur früh mit einem dicken,
Stärkeartigen Auswurfe vergesellschaftet«! Hu-
sten, bisweilen nur mit einigem Drucke auf
Einer von beiden Seiten, oder mit etwas
Herzklopfen, /a oft nur mit einem bW rasehe^
>,
— 9 —
rem Gehen oder Berg- und Treppensteigen
l>emerk.baren BeklommensejD, oder eioem ge*
schwlndern und mit starkem Sehwacliegefuhl
verbizodenen Athmen und einigen Aiiciuigen^
Stichen in der Brust y hauptsächlich bei Ha-
in orrhoidariis, yereint ; womit /edoch nur selten
eine dai:ildere Röthe der Wangen in Verb^-
dung steht« Erreicht das Uebel eipen höhern
Grad, so findet sich ein schnelleres, kura ab-
gebrochenes, nicht ganz tief herausgeholtes
AxKemziehen, so wie eine sichtbarere Anstren-
gung des ganzen Thorax, nach und nach ein
stärkeres Hervortreiben der röther werdenden
Augen und zulezt eine blaurothe Farbe .des *
ganzen Gesichtes ein. Aulser obigen sind,
nach meinen Erfahrungen, im Allgemeinen
die entfernten Ursachen besonders in örtlicher
Debilität der Lungen zu suchen, die auf vie-
lerlei Weise, insbesondere aber durch erbU-
che Anlage einer comprizpirten Brusthohle,
durch äufsem Druck, durch übermäfsige Be-
wegung derselben heryotgebracht werden
kann« Die nächsten Ursachen sind theils in
alllen jenen Momenten zu suchen , die den
Durchgang des Blutes durch die Lungen er«
schweren, theils in einem mechanischen Dru-
ck.6 eines serösen oder blutigen Extravasats
und der daraus resultircnden verminderten'
Resorption^ hebst den dies alles gewöhnlich
/
wickelt wird: so ist dies cIoi;:h. iieiae . wenige
, peinliche t»agip» wo jnan, selbst bei der di
'^ioctesten UuterapheiduDg der JCraJiUi«it&trt
mild Uifsapbe doch durch kein Mittel dea
^i^gwierigstea Pesclivyerdea Abhülfe yerschaf-
Diese Mi&inutb erweckende Umstiode,
VOB welchen sekep ein Ar?^t verschoat bleibt;
tfafen auch mich bei\Qiaem im jeiaigen Jaiitt
|8q3 nur ^por^disch in der Stadt beruiDsxhlew
phönden JCeicbhustcn^ ]^^9^ h^ojidc^ß vlA
wichtigeq 3pocies der Brustaffeclioaen. &
hatte sich unter andern nui; in einigen von
den Häusern yorgefviB4eo9 die ich besorge,
bewies aber, dabei eine. He|tigkei)t,, die die
grjöl^te Aufinerksan^ikeit erfordert^« |d dem
einen, lagen dfei Kioder (von ^inem. hialbeo,
yqn zwei und vieir Jahren) daran krank« Da
die allgeoieine CfOQStiturioa rheumap&ch - ato-
:(^scb "Vfart.so ^ng dieser Char^k^er jn vielen
StiickefL auch auf diese A^t desllebelbeiin
dens über, und erforde^t^^, im Allgemeinen
l^eswegen genaue JierUck^ichtigungf ßef dem
glitten yon jenen Kindern hoben wiederholte
Pre^hmittel bald da^ Uebel in der Uaupt-
^ac^^t ^^ ^f^ ^y^ noch Schweifsbefördernde
Jditt^l erfordert wurdent um dasselbe in seiner
{^uef v^üd in seinen Folgen zu beseitigen.
r- 15 —
Der älteste Kiiabö ^end^ ulteiii durch leztere^
gehdris diätetisches Verhalten tt&d dt« Ver-^
xneidung det freien ^ üafslgakeii Luft/ Der
mittehte^ ein dick Untetsezter , etwas Mrider^
spenistigef KhaBe^ verzögerte (fie Cur durcR
Verabscheüting und Zurückstofsen der *Arze^
ncien> 'Welche, wögen dringender' Erfordere
nisse der Heftigkeit de^ Hustend, im GetrSn«
ke oder etWa^ Speise beigebracht Ifrerdeil
joiufstenA Nach yoraüsgeschickten firechmit^
telnj die als GegenreiZ^ und krampf^tlllend
ganz ^örzüglicli' wUrkten, waren' der ./lfojcA2/#
arnficiüüs mit dem h^ostyamo Und dem HcA*
lundermui und Thee^ die würksatpsten fie«
jieitigungsmittety mit deren Fortsetzung sich
auch seine Folgen verloren , feo dafs die drei
Pati«hten in ^ Wocben wieder vöIlkommeA
Hergestellt Wäreü. |il einem andern Hausd
ging e^ aber nicht so glücklich. Dr ün er be-»
fiel zuerst ein Mädchen Von sijrophülöis-
scfiWämmigteÄ Körper^ nachdem i\6 kauin ei«
nen nicht unbede.ut^nden Anfall Von der
lluhr,' die ebenfalls nur sporadisch hefum«
schweif^te^ überstanden, und Vorh^er «chon f£(st
immerwährend^ Anfälle von Husten erlitten
hatte« Da also noch die Folgen der fiuhr
zu beseitigen waren ^ trat ein Husten dazii^
der sich im Anfange bei weitem nicht so
characterisirte) düfs ^t dem Keiöhhu^ten haha
}9 ^"
\
sog^zahlt werden können» Er^t fnehr^xna Tai
*tiach seiner Entstehung linsen der Too heii
Husten ) die Ifleftigkeit und das .Per&.discih
desselben mit dem begleitenden Fiehew kei«
nen Zweifel rücksiditlich s eitler Natur mefar
lil;»rig* Der asthenische Zustand befahl, schnell,
zu wärkent^ I>aher nach wiederhalten Gaben |
der Ipecäcuanha mit Oxymelle scillüico, die
nich): nur eine beträchtliche Menge ScUßinu
- ^ntleerten^ sondern auch durch die allgenieine
Erschütterung d^s Nervensystem zur fireieren
Würkung, hauptsächlich des Schweißes be-
stimmten 9 sogleich tonisch -antispasmodiscfae
Mittel um so nöthiger und angezeigte^ waren,
je mehr theils der yorkei^egangene Zustand,
theils die dazwischen zu berücksichtigenden
iWurmsymptome als scbwächenda Potenzen
gewurkt hatten. Aufsei: den conceotrirtesten
Bouillonsuppen mit Eygelb und nf hrhaftem
Getränke von braunem/ bespQ^ders warmen
Biete, wurde das £xir. card. hmed. mit dem
T^osßho artificiali^ dem Syrup.^ Mentfiae Pip.
und Pap. alb. reichlich gegeben, t^nd dabei
alle aufserliche Reiz- und Ableitqngsmittei in
ihrer ganzen Fälle mit angewandt. Obschon
einige Tage die Heftigkeit und Dauer der
Anfälle gemildert waren, auch bi^ jetzp grols«
t^ntheils die übrigen natürlichen Veritchtun- .
gen nch ungestört erhalten hatten; so ver-
• dop»
—- »7 —
doppelte doch die Rückkehr des starker imd
sticitender werdenden Hustens, die mehrere
xiäciiiJiche Unruhe, die dazwischen nun ein-^
tretende verriagerte EfsJut und der biswei-
len zögernde Stuhlgang, meine Aufmerksam-
keit.- Erhöhte Graben yon jener eben anBe-
gebenen Mischung mit beigefügtem Kermes
miner d. und der Ai/ua P^aUriana^ ne!'St ei-
ner concentrirten Abkochung vonMändischem
M^oos, Carduobenedictenkraut und China, wur- '
den beigefügt, so wie dazwischen steigend a,
4, 6 — 8 Tropfen Tinct. Thebßic, besonders
bei zu befürchtencfem Hustenanfalle gegeben;
Zugleich liels,ich das flüchtigeLiniment mit
Cantharidentinctur in die ganze Brust einrei-
ben,^ das g^nze Rückgrat mit einem Reiz-
p/Iaster belegen, die Fülse aber wiederholt
mit starker, warmer Lauge bähen.
Mehrere Tage blieb sich Alles gleiteh, dann
schienen sich Aie fieschwarden etwas ändern
zu^ wollen, so^ dafs der Hust< n in der Stärke
und Dauer, auch in der Aufeinanderfolge ab-
nahm; obschon dazwischen einigemal die Hef-
tigkeit desselben Erbrechen bewürkte. Indes-
sen verminderte sich jedoch die Efiriust, der
Durst stieg, und die LeibesöiFnung mufste, da
sie nicht jederzeit durch Lavements von Bal-
drianabkochung ^ und Oehl bewürkt wer/len
konnte, bisweilen durch mehr, Ob&tgenuls
XX.B. 2.81. . . B
• \
^ i8 -
']'
iHri
1
uiid Matinä erleichtert werden* Bemerk'Biigs-
werth ist! es, dafs oft mehrere Tage immer
^egen Abend eine Exacerbation ^es' Hustens
erfolgte^ dann dieses periodische l^scheineo
wieder wegblieb i dazwischen wieder -einige
Tage in der Nacht verstärkt eintrat; da(s fer" ^
ner bei dieser Patientin oft lufsere Yeran-
lassün^^en, z. B. Zorn, Weinen, oft gierjges
Verschiurk^n von Speisen oder Geiräiikjeo,
di«i Anfälle des Hustens vermehrten, weldies
in dem andern^ nachhero anzugebenden Falle
nicht statt fand; und dafs endlich oft ein
plöizlicher Anfall davon während des Schla&y
diesen schnell verscheuchte* Das Kind moch-
te Übrigens liegen oder aufrecht seyn, so
ging immer mehrere Angst und eine beson-
dere Unruhe dem jedesmaligen Hustenans-
bruche voran, der dann, nach Maafsgabe der
Stärke desselben, entweder sogleich kn An-
fange öder doch gewifs beim Ende, mit einem
I bis if B^inuten fortdauerndem Anfalle von
heisserem Weinen t^egjeitet wurde. Je kurz
abgebrochener, je schnell ausstolsender der
Stickhusten war, desto länger dauerte der/e-
desmalige Anfall, wobei man die Angen und
alle Kopfadem heftig aufgetrieben sähe, üicht
selten machte Erbrechen und freiwilliger Ürin-
abgang den Beschluls einer solchen marter-
vollen Scene^ die immer desto ängstliclier und
1 - 19 ■ -
l geßibrTolIer war, je tiefer die Insp
[' je lan^amer die Eispintioo gesc
n ken Anfüllen giog ein niehreres
k sein voraus. Blutauswurf oder ^
f bemerkte ich nie, wohl aber oft i
'' dabei oder darauf erfoIgettdeD, o
flUsügeD, Stuhlabgang, der gewöl
nehmlicheD Schleim mitbrachte, ytt
ausgehustet wurde. Erleichterter I
die Kleine im Allgemeinen dann ai
je mehr sie über d^n ganien Kötj
te; schlimmer, wenn das Geger
nnr trockne Hitze statt fand. Seh
würkte auch ein hier und da, voj
der Slime ausbrechender Frifselaus
übt^rgebeode Besserung, der jedoc
Beiwtirkung zu seiner Vermehrung
zu jeaem Gradej eu erheben war,
chem , wie so vielp Beobachter
auth ein gün'stig abändernder Eiull
Husten selbst erwartet werden kai
man ihn vielleicht als kritische
des sich metastati&ch auf die Lunj
nen Heises betrachtet. Uaberhai
Aen wurde das Uebel in der 4te
Woche 'unregetmäfsiger in seinen
Perioden, das Kind setb&t astbma
leacophlegmatischer , so dals das
«cht bleidi und sehr aufgedunsen
B a
>, ■•
20
>r
und Hände aber gleichfalls geschwollen wa*
- ren^ ttlv • sprechende Beweise der topischea
. uad universellen ^tonie. Hatte ^ ich schon
vorher alle Rpborantia |n starken Dosen an-
gewendet, so geschah dies nun wo mcglicb
verdoppelt; überzeugt, dals nur die schneUa
Emporhebung der Kräfte auch den Krampf-
husten am ehesten mit beseitigen würde.
China itn Aufgufs mit Weik, in der^Abio-
chung unter das Getränk, besonders das Bitt
^Hmischty in Salt mit jenen antispasmodu^is^
besonders dem Campher, Moschus anißc. und
etwas hyoscyamus, bald in Zimmt, bald in
PfefFermünzwasser aufgelöst, wurden so reich-
lich gegeben > als es nur die, nach und nach
die Arzeneien verabscheuende , Kranke neh-
men mochte. Dal's man durch alle nur denk-
bare Kunstgriffi^ ihr fene Mitttd, auch unver«
n^erkt beizubringen, bemüht war, bedarf kei-
ner weiterii Versicherung; so wie, dals un-
unterbrochen alle Reiz- und ant»spasmodischa
Einreibungen in die Brust, den Rücken, die
Ful^sohlen und Waden fortgesezt, auch der-
gleichen Klystiere in der nehmlichen Absicht
wiederholt beigebracht wurden« Die vorhero
' schon mehripals eingetretenen Erstickungs-
^nfälle, mit wahren epileptischen in Verbin-
dung, waren so heftig, dals man jeden Au-
genblick ihren Tod befiirdhte^ muiste, und
^ ^ ai —
konnten nur durch dia stärksten aroni^<;chen
i^ricttonen und die innerliche Anwen4«iAg
der iV^phtha gehoben werden; diese erschie-
nen aber fetzo nicht nur nficht mehr^ son-
/dem die Kleine befand siph auqh 3 bis 4 Ta-
gen so .leidlich, , dals sie nicht nur selbst wie«
der Speisen und Getränk^ xu genielsen, fa
faerumzugehen* anfing, sondern auch manchen
Tag nur einige, und des Nachu selbst sehr
gemilderte Hustenanfalle au erdulden hatte»
So sehr ich und alle darüber mit Recht er«
ireut zu seyn Ursache hatten , weil ein so
peinliches, laogäwahrendes Uebel den Arzt in
stete Unruhe verseat, fa selbst das beste Zu-
trauen seiner bewährten Freunde einiger-
mafsen wankend machen könnte: so wenig
war doch jene Freude von langer Dauer.
Oenn^ unbewufst von welcher nähern Veran^
lassung (da aufser einigen kleinen Diätfehlern
nicfata schädlich einwürkendes ausgemittelt
werden konnte) , kehrte zu Ende der fünften
Woche der Keichhusten nicht nur öfterer^
sondern auch mit mehrerer Heftigkeit, so-
wohl am Tage all in der Nacht, zurück.
Zu eben dieser Zcät /lusserten sieb die
er^en Spuren desselbi^sn Uebels auch bei dem
dreiviertel] ährigen sehr robusien Bruder jener
Patientin, deinen ich auf der Stelle durch wie-
deholte Brechmittel zu begegnen suchte» die
— a» -f
I
auch Aet Erwartung sehr entspracben« - —
Bestürzung der Eltern murste' not hw endig
steigen^ weil man nach einem erneuert aas-
gestandenen heftigen epileptischen Anfalle des
Mädchens alle Hoffnung zur Genesung aus-
gab, sie auch bei der höchsten' Schwäche too
Arzeneien geradezu gar nichts mehr, höch-
stens nur mit Mühe und in vielerlei FotiBaB
yersteckt , * nur etwas weniges nahm ; ja 9 «ü
aich nicht täuschen zu lassen, selbst daa iht
leithero liebste Getränk, das Bier, sich Ter-
sagte« Aulser der Chinachocolade, auTser der
Abkochung derselben in Bier, konnte Tom
Ghinaweiiie nur wenig, beigebracht werden,
weswegen ich die yorh^ro in Saft gegebenen
Flores Zinci mit Eoptracto hyoscyami in kleir
ne Pillen verwandelt, oder erstere in kleine
Pulver abgetheilt^ auf mancherlei Art bei-
bringen liefs*~ Die Hustenaniälle kamen un*
^egelmäfsig, waren aber bis anim Ersticken
heftig; albßr Schweifs verschwand, der Prieset*
ausschlag verminderte sich, die Haut war all-
gemein heifs, der Puls klein zusammengezO'
gen, und die wiederk* hrendea convulsivischen
Anfällei bewiesen die höchste NervenaffectLon,
weswegen ich ein von einer concentrirten
Feldquentelabkochung * bereiteteis lauwarmes
Bad durch lo Minuten anoHnete, wobei alle
Theile dea Körpers, besonders Brust, Ruck-
— a3 —
*
grat und die Eitremitäten anlialtend frottiit
iiref deu sollten* Der Eifolg war aulserordentr
lieh. Oeuii schon' i^ den lezten Minuten ih-
res Aufenthalts darin . z^igf^ sid weit mehr«
Lebhaitigkeit und Mi^iterkeit/ und nachdem
sie in das gewäimte, ^ mit Kampher bestreute
Bett gete^ war^ erfolgte nicht nur ein sanf«
ter^ ybn Rasseln freier Schlaf, sondern es .
stellte^ sich auch ein allgemein warmer Schweifs
ein, der, sorgfältig gepflegt, Milderung des
Hustens liberiii^upf im Gefolge hatte. Da
dies«! wohlthätigen Erscheinungen den ganzen
Tag anhielten, die nächtliche Ruhe rerbesserjt
wurde 9 und den andern Morgen noch Ver-
' Tingerang des Stickhustens bemerken lielbe^,
ja selbst die riickkehrende Epilepsie geringer ^
war; so bäumte ich nicht, an diesem , Tage
unter gleichen begleitenden und nachfolgen*
den Bedingungen jenes Bad wiederholen zu
lassen. Aach diesmal« obschon die Kleine
mit mehr Widerwillen hineingebi^acht werden
konnte^ wurden nieine Erwartungen erfüllt,
indem kura; darauf und mehrere Stunden dar-
nach sich Alles zu gleich günstigem Erfolge
snUeb, Gegen Abend trat rermehrte Fieber-
hitze, mehreres Schleimröcheln, und in der
I^acht öfters kurz abgebrochener Stickhusten
ein, so dab sie theils aus Mangel an erquik-
kender Rohe^ theils aus sichtlich zunehmen-
I?
der all^empiner Alonie, am andera MorgJ
sehr £;eschwächt, durch meht Geschwulst dej
ganzen Gesichts, so wie besonders» der unten(
^ugf^nlieder/ entstellt, mürrischer und zif
nichts zu bereden war, was sie diensam neh*
men sollte; ' yielraehr alles nur hastig ver-»
schluckte, was sie in der NShe stehen sah.
Einige Tage war also aü keinen Araujeijje-
brauch zu decken; der Stuhlgang zeigte «idi
nun unordentlicher, die Gesichts- und Fulv-
geschwulst stieg, während des kurz dauern-
den Schlafes bemerkte man gröf^ere Unruhe,
Zuckungen, und wieder einmal bald hernach ei-
lten allgemeinen epileptischen Anfall mit Schaum
Tor dem Munde Und Verzerren der Gesichts-
zuge. Da jezt nur nock palUativ gewürkt
werden, konnte, so wurde die Aqua Cinamo-
jni mit Naphcha vitriol. und Tinct^ Thebaic.
in steinenden Dosen gegeben. Die sich nur
täuschend einige Ttige yor^ ihrem Hinschei«
den einfindende Erlei< hterur^g war allgemei-
ner Nachlrifs der Kräfte, weswegen sogar, was
bemerkungswerth ist, ziilezt der Keichhusten
9uch ganz wegblieb, ob dies gleic^ manche
Anwesende zu gürstigen Erwartungen veran-
lagte. Den 27sten Sppt<^n»ber, nach einer
etwas unruhigen N-acht, nach darauf mit Ap-
petit genossenem Frühstück, übf^raschte uns
endlich die fürchterlichste Scene des Todes,
U.
. ' *■
\
%
— aS —
indem sid im Anfalle eines atarkeii Kraropf-
hnstens plötzlich erstickte, oder, wie mir
wahrscheinlicher ist, dutch Zersprengung ei*
nes grofsen Hiingelafses apoplectisch sanft
entschlummerte! Aufs^r jen«*r schon bt^rühr«>
t^n schwächlichen Körperanlage, wosu die
mannigfaltige, während der Schwangerschaft
erduldete Alteration der Mutter, reichlich bei«
geträgen hatte ^ yerrieth , was ich . hier als
Nachtrag beifüge, ein sehr oft erneuerter
Husten ) der schon in ihrer ersten ' Lebens»
existepz sich hartnäckig bewies; örtliche Lun«
geaschwäche, die th^ils durch die .öt'tere Wie-
derholung, theils durch^ die scrophuiöse Dis"
positi<m, welche^ wie ich aus mehreren Be*
obachtungen Uberaeugt bin, schon an sich die
nacfatheiligsten Einwüakungen auf die Lungen
äuiserty den in diesen Organen im Hinterhalte
versteckten und leicht zum allä^emeinen ver»
'S. '
derblichen Losbrucbe bereit stehenden furcht*
baren Feind.
Ich sagte oben, dafs in den lezfen Wo-
chen der Kratikheit dieser kleinen Entschla«
fenen, atich der Knabe von sthenisch^r Coii«
stitution ebenfalls vom Keichhusten angest<^3ckt
wurde. Ob nun jene an sich hier kf^inen so
schlimmen Ausgang ?ermuthen iiels, son'ich-
tete ich doch meine ganze Aufmerksamkeit
auf schnell mögliche Abhiilie. t)ies oböse
4 •
Subjeet ei*fordeite nic^t nur im Begiimeai des
Uebelbefindeos, sondern «uch bei, dem grolsea
Schleim voiTathe 9 nach X2 — 14 Ta^en» jt
endlich nkch 3 Wochen , wiederholte Srech»
^ mittel^ weil ich auiser dem^«ugenscheui/ih
dadurch verminderten Lungenkrampfe, ancfc
eine anhaltende günstige Schw^fserzeugoif
bewürkte. Die Totalität des Hustens ' war
schon in der ' dritten Woche in der That
überwiegend stärker wie b^i seiner Scbwesiery
nur konnte man bisweilen längere Zwfachea-
räume desselben bemerken^ worauf er jedock
gewöhnlich mit doppelter Heftigkeit suriidL-
kehrte und einen pfeifend' kreischenden Too
im Gefolge hatte» Im Ganzen genommen
wurden verhältnilsmalsig eben die Mittag wis
bei der Verstorbenen gebraucht 1 ao wie itk
sie in meiner 1 5jährigen Praxis als erprobt
gefunden habei, und wie sie von so- vielen
grofsen Ae^zten vorgeschlagen werden* Der
ILermts mineraU des Sulph. üurat. OMm uk.
ppt. mit dem Otyrmelle sciliiico, das Raum*
cuim hyoscyumi mit Spir^ Minder^ und da-
zwischen nach der geringem Schweifsersche^
nung mi( Campher yersezt; die ßores Zinei
mit Calomel in Verbindung , das Q/. ßmygi»
dulc. ffc^ express, würkten immer nur pallia-
tiv; nusbarer waren d«.*r Moschus anificialii
mit Syrup^ Chinas und Pdp^ alb* , so wie g^
"N
— 27 —
\
die Heftigkeit der KrampfiBufillle die
FVWe^. 7%6&aira nebat den äussern Eioreibun»
^ezi liieTon, nebst dem Linimeni. volatiU cum*
^tm.€^ran und allen jenen maonigFaitigen Reis-
L2KEcl Ableitnngsoiiiteln^ die nur auf irf;end
Biz&e Art als Abhülfe in Brust- und Lungen-
afPectiopen betrachtet werden könoen« So
vl^le Periodeh von Erleiditerang hierauf ein^
traten 9 a^ wenig war' doch die Besserung so
I>e$chaff6n9 dals sie Bettand verspracbi-. Da -
die China ron dem kleinen Patienten nicht
se leicht versehhickt werden wollte; so rieth
ich der ihm saugenden Mutter Chinaw^t
auch so Chinatrank mit islandischem Moos,
der Altheewursel und den flaribus arnicae im
"Wasser xu trinken, worauf wieder einiger
StillestMid des Uebeb überhaupt und des Fie-
"bers ikisbesondere erfolgte. Allein den 4ten
Tag darnach rerstirkte sich das Fieber, und
die Verstopfiing war so hartnäckig« dals sie
nur durch wiederholte Klistiere beseitig wer^
d^n konnte, und deswegen der Chioägebraucfa,
besonders mit Weiir, ausgesezt werden mnls»
te. Bbi der Andaner der übrigen beschwer«*
den gab. ich flor. Zinci^ Exi^ ^osa» mit Aqua
Valerianaey dem Syrup^ AuranUarum und Chi*
nae nun mit erwünschtem Erfolge, so dals
beinahe 6 -r* 7 Tage der ganze Zustand des
Knaben f^ntdauemd Besserung rersprach.
— a8 ~
*
liish aber kehrte alles wieder in seine vorige
Lage zurück y worüber icb mit den Eltern,
da man keine bestimmte Veranlassung ausfin-
dig, machen ke»nnte^ allerdings verlegen wur«
de, und mir, aus mehrerlei Ursachen ^^ noch
den Beirath eines andern^ Arztes wiederholt
ei^at. Bei dem, diesem detaillirt dargelegten
Qharakter der Krankheit und der g^nzeoi. Be-
handlungsart, sowohl bei der ersten als die«
Sern Patienten , billigte jener alte Practicus
_ nicht nur mein ganzes Verfahren, sondern
erklärte auch , dafs er zu obiger Mixtur nur
iioch. das Exiractum Conicis Peruviaati bei«
* jFüg^ib , die beruhigenden antispasmodischen
Mittel rmr* Abends und in der Nacht, so wie
jenes erstere am Tage in starkei^ Dosen und
in kleinen Zwischenräumen fortzunehmen,
rat heu könnte. Hiermit die adäquateste dxä-
teti che B« handlung verbunden,: zugleich die
Beruhigung wc^gen schlimmer Folgen der säu-
genden Mutter eingefl^fst, gewährte, und das
wohl haupt^sächliqh durch diß wiederkehrende
Gemüths^uhe, nun dies ganze Verfahren . in
8 »«^ lo Tage feststehende Besserung > die
auch jezt, mehrere Wochen darnach, unun^
terbioc^en an^iauert. Ein etliche Tage nach
' .dem Gebrauche der stäikern Ghinaquantitat
ausgebrochener reichlicher Frieselausschlag,
üug zur giündUchen Besserung nicht wexug
• ♦•
— «9 —
bei. N«chdeqa dieser allmählig abgeheilt war,
so hielt'ich es, zur Vermeidung höherer Er«
schlaffung, fiir rathsam, den Kleinen in ein
nur maisig warmes Zimmer zur Schlafensil^it
bringen 2u lassen. Auch dadurch erfolgte
keine Verschlimmerung, vielmehr täglich meh-
rere Kraftsunahme. — -
Es ist allerdings niederschlagend, dafs die
größten Aerzte unserer ,Zeitj besonders in
Rücksicht des Keichhustens , bekennen müs-
sen, dafs die wissenscbafdiche Kunst ihre
Gränzen habe« und dals er bei den rastlos
• -
fortgesezten Bemühungen theils oft, bald und
schnell tödtet, theils oft als chronisches Uebel
mehrere üble Fpig^ iuk Körper zurückijlls{.
^
>
— So- '-i
\ •
n.
Geschieht^ eiöes skrofulösen Kindes.
Von
D* Karl Georg Neumann zu Meuten,
der K. K. Jo^ephin. Academie «u Wien corr. Mitglie<ie
XSereits im März 1802 übernahm ich BieB«-
kandluDg eines damals einjährigen Mädcbeiu
dessen Kopf ungemein breit und ausgedehot,
dessen Unterleib hart und aufgeschwollen,
und dessen Muskeln weich, schla£F und ma-
ger waren. Bian konnte die Drüsen des Hai«
ses und der Achselhöhlen fühlen 9 doch wa-
ren sie weder hart« noch schmerzhaft Am
Hinterkopfe entstanden häufig kleine DrüseBt
die ihre Stelle veränderten. »— ' Die Matter
des Kindes hatte demselben zu einer Zeit^ da
-r 3i — ^
durch Kumioier uod Sorgen niedergebeiigi
mrsur, fortwähreacL die Brust gereicht; aber
schon ypn Mutterleibe an hatte der Kopf des
Kindes eine ungewöhnliche Form gehabt
Die 'Scheitelbeine nebmlich, waren in ih*
rer Mitte ungewöhnlich hoch gewölbt» so dafii
sie wenigstens am einen Zoll hpher von der
Basis der Schädelhöhle sich erhoben , als bei
K^indern gleiches Alters , und an ihrem obelw
sten Theile eine vier Zoll breite , ebene flä«
cke bildeten. Auch der , Schuppentheil der
Scbläfebeine und das Hinterhauptsbein er*
schienen aufgetrieben* D^s Kind schien iibrir
gern lebhaft und munter, lernte leidit spre-
chen, zeigte keine erweiterte Pupille, k^ine
"Neigung zu Krämpfen und wuchs verhäitnils«
mälsigt ob' es gleich nicht stehen und laufen
konnte.
Durch häufigen Aufenthalt in freier Luft^
gute Nahrung, tagliches Baden mit. arömati«*
sehen Kräiiteraufgüssen und Antimonialmitreln
wurde es. so weit hergestellt, dals es nicht
mehr einen so dicken, harti^n Unterldb hat«
te, Stehen lernte, und überhaupt mehr Krnft^
and 'Munterkeit zeigte* Nach einigen Mona-
ten bekam • es eiiien Ausschlage der den be-
haarten Theil des Kopfes, den Nacken', die
Schultern und allmählig fast den ganzen Leib
bedeckte» und noch mehreren Monaten lang«
sam, bei fortgeseztem* Gebrauche voit G<M
schwefelt Calmus> Bädern und zulezt der GIu-
tiariiide, verschwand. Den .Winter faindurcb
schien es sich wohl zu befinden.
^1 Frtihjinge i8o5 zeigte sich der Aus-
schlag wieder. Die vorige Behandlung ward
erneuert/ und der.Beschlufs der Cur mit Zi^
quor f&rri muriacicus gemacbtT Dabei hmte
das Kind Laufen und schien munter oad
wohl, nur dafs es seinen dicken Kopf und et-
^was aufgetriebenen; obgleich weichen TJQte^
leib behielt.
Während des Winters i8o4 war es we-
nig ins Freie gekommen, hatte viel Kartoflfehz,
Butterbrod;^ Hülsenfrüchte u. dergl. zur ^ab-
rang erhalten, und wenig Gelegedheit gehabt,
mit andern Kindern zu spielen. Im Mai die-
ses Jahres sagte mir die Mutter deii5eibeii|
dafs es wieder zu kränkeln anfange* ' Ich
fand es mit einem ungeheuer dirken, stein-
harten Unterieibe sehr kurzem Athem, li«»oh-
rothen Lippen und Wangen; es schwtzte sehr
stark am Kopfe und auf der Brust, während
Ute übrigen Tbeile der Haut trocken biieben,
wollte nicht m^hp laufen und spielen, klagte
Über Frost, sobald es an^.5lie Liift kam« wein-
te viel und schlief oft und lange bei kurz
bleibendem Ath*^m.
Ich verordnete ihm eine Auflösung von
Brech»
« 33 -^
^^'«chweiastein mit aromatischem Zusati^e, gab
aaoh einigen Tagen, nachdem ich vorher
Wurmsaamen mit Spiefsglanzmohr nehmen
[3ss'en| ein Abführmittel aus Calomel und Ja»
lappsL, und alsdann sofort das salzsaure JEisen.
Dabei verordnete ich eine zweckmä&ige Diät^
A.ixrenthalt in freier Liift, und Bäder.
Leztere erregten sogleich Fieberbewegun«»
gen , weswegen ich das salzsiaure Eisen allein
foi>tnebmen und, den Körper täglich mit ei-
xiem iveinigen KamillenauFgufs waschen Uels«
Die Dicke des Leibes verminderte sich
bei dieser Behandlung beträchtlich , allein die
Kureathmigkeit dauerte fort» das Kind wurde
magereri verlor seine Munterkeit imdier mehr^ -
schlief sehr viel , klagte über steten Frost
und die Haut wurde, an\de0 untern Extre-
mitäten besonders, trocken« *-^ Anfangs gab
ich nun Bisenmohr niitCalmusy da ich furch-»
tete , das salzsaure .Eisen möchtef zu reizend
seyn» Da aber auch dabei in einiget! Tagen
keine Besserung erfolgte > so liefs ich wieder
Wurmsäamen. mit Spielsglanzmohr und ^dar«
auf ein Abführmittel, wie, das vorige^ nehmen^
und gab alsdann die Laug^ von gebranntem
Schwamm .mit einem aronmtischen Zusätze»
. Nach drei bis vier Wochön yera)in€icMe
sich dabei die Dicke de^ Unterleibes auffal* '
iend, so dals er weich und fast natürlich y^rar ;
* * ^^
I <
\
destennogeachtet blieb Atst Athem kxa% und
es fiülid sich lijrodüaer Husten ein. Die Kräf-
te des ;Kinde$ sanken langsam, aber immer
melir, und ich glaubte jest,. die VenwranHtett
auf die Gefahr aufmerksam machen za müs-
sen, die ich entweder von organischen Feb-
lern , der Lungen > oder vom inneren Wasser-
kopfe befiirchtete. Eirslere %u ^enaa^ea,
gab mir die Kutzathmigkeit bei vermindcrtam
Drucke des Ufiterleibes und der trockne Hib»
sten Grund; lezteren schien die ungewöhn-
liche Form d^s Kopfes, verbunden mit der
starken -Neigung zum Schlafe, anzudeuten.
Man consuiirte nun einen isweiten Aat,
der sogleich erl^lätte, der Niehtfortgang der
Cur iey eine Folge des au frühen Oebrauckei
der Eisenmittely aüis neue aromatische Barf«f
anrieth und Quecksilber (Calomel) mit Aco«
nitextract» und den füpjtten Tag ein AbfiUu>
mittel aus Calomel > dazu eine Salbe aus ei-
nem Quentchen Br^h Weinstein, eben' so viel
Digitalis und zwei Loth Fett^ taglich ftn ei-
nem bis zwei Quentchen in die Hände und
Füfse einzureiben)^ verordnete. ^^ Schon vor»
her hatte ich beim Entstehe^n des trocknen
Hnstims die i^ivfersche Tinctut der Digitalu
mit Pomeranaenessenz gegeben.
Die Bäder würkten^ wie bei ihrer ersten
Anwendung; sie erregten sogleich Fieber, das
m
iusvent heftig wanL Dabei "jHär der Galonual
fto oiffaiibir unpist^nd, dad itek Aif ifteiad Weg*
lassung drang; die ^iSb^ aber wurde) jedodi
Kiur $a «ioeail halben Queniohen laglich» |[e»
braucht« '^ Sti^t jeper 'Mittel begnügte kk
micsli) täglieh vier bis fünf Gran Goldachwe»
fei ftu geben* ^»^ Daa Fieber ward abeir im^
mer hefitiger^ und )ift stnllten aicfa die ZalaUe
dteir BeliuVung ein. ' Jezt Itefs ich ^Ile Arse-
n^ven auasetaen, legte Veueatorien an die
FUlae» ÜeTs Mandelmilcli .mit Milchaücker
trinken^ nnd-bat um daa Berb^niFeft eine»
dritten Aratea.
Ab dieser erstcfaien, lag das Kind in ste»>
tenft StUafe, doch sprach eHf, wenn es erweckt
'^vvurdey^ mit Besinnung^ schlief aber so^eü^
'Wieder eia% Dabei war der Pals nnordenb
lick und aussetzi^d^ Am folgenden Tage^
«)a die verordne\:en ableitenden Mittel nidits
gefruchtet hatten^ belegte ich den Hinterkopf ,
mit spanischen Fliegen, gab abwechselnd Zink*^
blumen und Lixfuor vomu ^rvi^ in der Folge
alle 'Stunden eine halbe Unae spanischen
Wein, endlich tSglich drei Grane Galomel «^
alles otine die- mindeste Erleichterung« Der
aoporosn Zustand^ die UnregelmäTsigkeit 4e»
Pulses I dauerten Fdt; der Alh^ ward ün^
gleich, imd am sehnten Tage na<äi dem £in^
tfüte des Sopert statb das Kind, nkne dafs
r I
,^ 36 — ^ . '• :
die Pupille TOdeniatürlich TOrändert^ oder
Brechen, Durdifali oder GonrulsioneÄ ent-
standen waren. Bk>fs die häufig genemnieoen
Klyistiere hatten jedesmal «chwäralick. grüne
Ausleerungen biewiitkt» -
Bei der Eröffnung zeigte sich zuförderst
der Knochenkopf allenthalben Tollkommen
yerknöchert und ohne ^pur von irgend einer
Sutur^ an den Stellen, wo diese hätten seyn
sollen, war der Schädel dünner und durch-
sichtig» So wie die harte Hirnhaut durch-
schnitten war, Hofs unter derselben eine grofise
Quantität wasserheller Flüssigkeit hervor;
ebjen so waren alle Hohlen des Gehirns, im«
gleichen die Höhlö des RUckenmarks mit der-
selben aageftillt« Die ganze Quantität des
ausfliefsenden Wassers betrug Wenigstens eia
j^fiind. Noch als das Gehirn zerschnitten
auf dem Teller lag, drang allenthalben aus
demselben, besonders aus der MeduUarsub-
stanz y Wasser in Tropfen hervor» Afich die
Blutgefäfse des Hirns und die Sinus waren
sehr angefüllt» Die Medullarsubstanz schien
weicher tmd grauer, als i'm natürlichen Zu-
stande. Die Lungen waren natürlich, biofs
auf ihrer Oberfläche, nacli den Schultern hin,
leicht entzündet. Die Leber war sehr fest
. nnd allgemein an das Zwerchfell gewachsen —
^sige Ursache der Kurzathmigkeit; übri-
\
■— 37" — .
*eB« war ski natüdidiy so wie diu I«eee Mar.
leiiy die Mils, die Nieren uad Harnblase,
Eier Uterus. Die dünnen Dürme waten leer
ii2u} -«veiter, als natürlich^ von widerlich grauer
Farbe; ihre Substanz uny^rändert und 'die
FalgdrUsen in denselben unsiehtbar. Die
Lynxpliclr&sen des Mesenteriums a^er waren
grö&^y als gewöhnlic^i jedodi von. natürlicher
Fatl>e, weich und platt; die grafsten konn-
ten, b&ohstens zwei Linien im Durchmesser
'haben*
Aber eine höchst anfiallende Erscheinung
zeigte sich auf der' gapzen Verbreituxig dies
Peritonaums. Allenthalben auf der ionem.
Fläche desselben, wq es an de^Baüchn^üs-
keltl* anhängt, auf beiden Seiten de^^Mesen-
teriunu, auf der äusseren Fläche der^'Dänne^
auf dem magern, JkJeinen Netze ^. also, auf al-
len Theile^ des Peritonäums, wm^en s^warae
Körper in zahllpser Menge, von: ungleicher
Grolse und in ungleicher Entfernung Ton
einander befindlich; die durch l&urzca Zoll«
gewebe mit de^ Meitibrane, auf welcher sie
aufsaisen^- verbunden waren; trennte man
dies, so war die Stelle, auf welcher sie ge-
sessen hatten, vollkommen unverändert. Die
grör$ten dieser schwarzen K^tpiv von unre-
gelmälsiger Figur waren etWa 4 bis 5 Linien,
die kleinsten eine Linie lang* Sie waren er-
•« $a -^
I
so wiQ gerotaQ^net F^m J^t hfiitnigea Bht-
tem hattea sie die meiste AehbUqhkeit» doch
nnt^xtßchieien flüe «ich: «ehr dadurch ^ dkfe sie
nicht aus dem Iniiem der Memhranft kamea,
«ondenK. blpfii auf dieselbe aufgeUebCi «wefli
auch; keiaeu entzüodeteftt Rantd luttldn« Sie
emhiejten keiae Ffiiaiigkeit^ -^ lek eiiBvers
mich ' nicht V je von einem ähnlichen imeraa
Aus8<äilage geteaea^ mkJh weniger^ aellm te-
gleichen gesehen 9U haben^
Gndl^h fiind sich noch in der Secken-
höhle^ in der 3iehr erweiterten Tuba dar tia*
ken Seite» eine «ie^cke Menge diokeoj kö^
nigea Euters« ^ ;
Dieser Ahsce&,, der heachriehcsia aat
würdige ÄusschTag und die £mreitenuig der
Meaenteriaidrttsen» waren ohne Ziweifol Skn>>
felsymptoofte ; aber war nicht die gan«e Skio*
felkrankkeit selbst symptomatiseb« Yonrümecs
Wasserköpfe und dessen die Entwickelang
hindernden Einflasse erregt? Lag die unait-
telbare: Ursache des Todes im Waiseckopfet
oder in jenem Ausschlage? Da lesterer nicht
EntsQndu'ng in der Membrane aur Begleitung
hatte, auf welcher er sab, so kann tnan gar
^nicht bestimmen,^ wie lange oder kurae Zeit
er schon gedauert haben, konnte^ und nach
den lesten SjrmptQipen an iiütbeilen» so ist
— 5g ^
r I
i
der ^ Termdlfite Druck ^e$ Wassers auf das
Gehin» tlie unniittelbare iTodesursache gewe-
aeo. Dam sey übrigens, Yfie ihm woUe^ &o
Jbätte das Kind mit angebohrnem Wasser-
kopEe und einem Abscease in der Bauchhöhle
deimodi nnmÖgUch langet lebm können. Dafs
aber der Wasserkopf ang^ohren war, bewies
dio von der Gehvirt an bemerkie Ausdehnung
der SchädelhöUe, selbst der gänaliche Dtfatigel
der Nähte, der gewifs in einenv so jungen
Subjectet äol^erst selten vorkommt *)•
Herkwiirdig ist. diese Leichenöffnung be»
sonders we^en des innem Exanthems, das,
so viel ich weifs, noch nicht von einem an-
dern Arzte t^ohacfatet worden, ob es gteic^,
wenn auch nicht gerade In dieser Form,^
nicht ganz seilen vorkommen mag. In the«
rapenttschet Hinsicht ist freilich diese ^t-
decknng von geringem Werthe; denn da wir
^ in solchen FüUen auf eine sichere Diagno&is
Verzicht leisten mirssen, so können wir sie
auch nicht heilen.
Uebrigens hätte jeder* Arzt, der dies of-
fenbar höchst skrofulöse Subject gesehn, des*
• . * / '
' *) Die Näbte ^nd £wv bei Kindern nie t^t wie bei .
■ \
^ Efwacheeaea «lusgemidet«. doch^ aucb die Schädel-
knocben aidlK alle ftr syhostoiin vereinigt^ vnt h^er
der Fall war. .
V .
N>
^
4b, -
S6I1 Unterleib so lange m'd^rnatUrlicb diek gii<-
wese& war» gewifs erwartet, die Mesenterial-
driUen höchst aogescbwollen zu JiDfleii.
Gleichwohl waren sie es ,nur in sehr gerin-
,gein Grade I und die Ausdehnung, des Leibes
hatte. lediglich in der Erschlaffung der dünnen
Därme ihren Grund. - Auch ia diesen^ wie
in den. dicken Därmen , befanden sich keine
r
Schleimanhäufungen, keine Wurmnester, kei"
ne verdickten, Terstopften Schleimdrüseti der
Därme -^ in welchem Lichte e]^6heinen. da-
her die Yon manchen Aerzten so mächtig an«
gepriej^enen schleimauflöscuden und Darmaus*
I^erei^den Methoden?
Dies giebt mir Gelegenheit, mich über
den Gebrauch der stärkenden Mittel, beson-
ders der Eisenmittel in den Skrofeln su er*
klärejD, rumal da ein anderer Arst mich we-
gen der Anwendung derselben in diesem Fal-
' le getadelt h/it, — Den Anfang mit 4ensel-»
. bßn zu machen,, halte ich allerdings für ge-
fährlich, weil iq dem ^chl^ffen Darmkanala
gewifs kranke Secreta vorhanden und die Spei-
sen unvollkommen verdauet sind* ' A^er so-
bald man diese wahrhaften Cruditäten ent-
fernt hat, und kein entzündlicher Zustand
vorhanden ist^ welcher vorzuglich an Örtlichem
Schmerze bei Berührung irgend einer S^telle
erkannt wird, sel^q ich nicht ein, was dem
V
, * - 4i -
Gebrauche derselben entgegen^ stehe. .Denn
Aals.diß Skrofelkrankb^it ihren Ur^rüng in
Ersdilaffung «' Ausdehnung und Erweiterung .
der LymphgeFäfse des, Darmk^nals ihren
Grund habe^ beweisen alle Beobachtungen;
sollen also die' Mittel, welche die Erschlaf-^
fang der Milchgefärse^ wie d^r Därme, unter
aUj3<^ am kräftigsten heben , nicht hier ihre
eigentliche Stelle haben? Da, wo die äusse-
ren Drüsen oder die Haut besonders leiden,
scheinen allerdings solche jeizende Mittel, die
zugleich nadi der Haut leiten, passender, und
ich kenne keines, Was, in dieser Absicht dem
Goldschwefel an die Seite gesezt zu Wei^den
• verdiente» Finden solche äussere Würkun«
gen der skrofulösen Beschaffenheit nicht statt,
so scheinen mir Eisenmittel, mit aromatischen
verbunden^ nebst Bädern, einer pa»$endex{
t)iät und Bewegung im Freien, alles leisten
zu können. Es ist wohl noch nicht ausge«
macht, ob es eine eigenthiimliche SkrofeU
schärfe giebt; Findet aber auch eine statt, so
Kennen wir kein speciüsches' Mittel dagegen,
luid wir haben uns darauf zu beschränken,
dafs wir ihre WUrkung auf ^ie festen Theile
hemmen.. Bei Drüsenverdickungen scht^int
die Lauge des gebrannten Schwamms, did so
wUrksam zu Zorcheilung der Kröpfe ist^ mehr
Anwendung zu verdienen, als gewöhniich da-
vda gemaclit wird^ Entstehn Vleberbenregim-
gMjt so, scheint: mir dl« Digitabs pamender,
aU alle andere Mittel^ weil yto ihr hinrei-
cfaend bekaimt ist, dafsy^aie die 7iiä|igkeit der
^Blutgefäfse 'hemmt un<l vermmderty^ während
aie die <te& Lymph^jr^tems erhöht imd be£Sr«
dert.. Mercurialmittet, aufser zum Abführen^
halte ich in dieser KraitkJieit für g^hrlich:
eratens^ well siei sa leicht Fieberbewegungen
erregen , deren grofser Naohtheil jedem prak-
tiscbea Arzte, bekannt ist; zweitena^ weU sie
bei .der groT&en Heizbarkejt der skroiuISsen
Kiiddei: äufserst leicht SpeicheMursi hervorbrin-
gen kdonen, der sowohl durch Ausleerung,
ala' durch den Schmerz,, die Unruhe' und die
gehinderte Verdauung im höchsten Grade d^m
Zwecko der Cur entgegen stehen mu6^
Waa solle* die sogenannten Resölrenti«
auflösen? Käsigen Schleim' ^in den Drüsen
dea" Unterleibes ? Wenn diese nicht in Ent«
Zündung und Eiterung {übergegangen sind^ so
enthalten sie dergleichen nicht; und sind sie
vereitert^ ao kpmmt das Auflösen an spat
Und in weliQhen Drüsen soll dieser käsige
Schleim aitzenf In den Schleimdrüsen, der
Därme? Diese leiden nur accesaoriach^ und
>>fenn sie wirkUch angeschwollen sind» so
kann ein eioztigea Äbffiihirmitte]: ihren Schleim«
Yorrath ausleeren» Eigenthiimlieh. leiden wohl
Btrr «Kq 'Me$eiiteiial,d9Qäeii » und a^s^di^sea
gieht es keinen We^ ia die Därme; wäre d,a«
het auch in ihnen Schleim Vorhemden ^ so
kann er, nicht durch den I>armkanal entfernt
werden« Aber die gliicklicfaen Einspritzungen
solcher Drüsen beweisen Oheraeug^nd, daik
sie nichts weoiger» aU verstopftet sondern da&
nie erweitert sindtt
I •
\
\
/
/
/
\
44 - . ,
t
r ' ■ . ■
. N.
HI.-
ßeobacht u n g
eines '
in .Entzündung und Brand übergegangenen
N e tzbruches.
r
Von
D. Johann G e o r g Klees)
praktiacbe^ Ante zu Frattkfuct am Mayn«
/ '
U nter all^n chirurgischen Krankheiten giebt
Qs vielleicht .wenige, bei welchen der prakti«
sehe Arzt als solcher so oft um Rath gefragt
wird, und die sich so oft mit andern Formen
des Uebelbefindens compltciren^ als die Brü-
che« Man wird es mir demnach nicht ver*
argen ^ wenn ich hier die Geschichte einer
Biuchkiiinkheit vor das gröfsere 'medicinische
. - 45. - ^
PiibliJlum biipge, welphö sich dvirch ^In »elte*
nes Zusarnmentreffen .der Umstände , und ei«
uen eifwiiDflchten Erfolg dejr angewandten
Hälfsmittel auszeichnet»
Herr S. , «iil Mann ron 65 bis 66 Jahren^
war seit langer Zeit mit einer Hernia auf der
rechten Seite behaftet. Ein gewöhnliches
Bruchband mit einer Stahlfeder ^ welches er
unauagesezt trug, machte ihm sein Uebel -we-
niger fühlbar. Ungestört in seinen Geschäf-
ten ^ führte er eine für sein^ Alter und seiae
Verdauungskraite sehr schickli^e Diät, nahm
einfaciie Fleischspeiisen und trank fsin Glas
. alten Rheinwein. Immer genofs er dabei], ei*
xiige schnell vorübergehende pod^grische An-
Fälle in der Aequinoctialzeit abgerechnet, ei«
ner blühenden Gesi^ndheit. Am linken Fu^
t&ey, Mi&^T der Wade, trug er ein kleines Gd*
ftchwiir , welche» mehr^ oder weniger näfste^
und^das er mit einem einfachen Pflaster be-
deckt hielt* Jährlich pflegte er einmal in^un«>
sere benachbarten Bäder Wiesbaden und
Schwalbach zu reisen, aber weniger um sie
kurmälsig zu brauchen, als vielmehr i^m sich
neben der Entfernung von Geschäften ein
Vergnügen zu machen. Ueberhaupt vereinig-
ten^ sich WohUtapdy Lebensweise, ruhiges
Temperament und starke GonstitutioQ^ ihm
seinl^eben sorgenfrei und angenehm zumachen«
» *
(
/
>. I
1
• '
\
■■ ■ •, ^ 4ß ^
I ,
, Im Monate JTanuar 1801:» Hchieft ihm dt»
tan^ vorher getragen^ Bniohband weniger
bei^uen^, tes tl ruckte tind schlnerzte ihü lu*
weilen >. und' fezt bemerkte er «erst, daft dev
- ' ,i . >
Bruch nicht gut zurückgebracht Werden könn*
te. SeSn damaliger Am beruhijgt«^ ihn teiv
deni Versprechen ^ die alte Ordnung wieder
herzustellen, und ihm ^in neues Band Knaüben
2u 1a5sen> Wi&hrend dem üels «r tXx. da» alt«
weg, und «finmal bei einem munteren Feste
in seineik Hause erlaubte er »ich grö&e An«^
9trenjgung> und lief die Treppen iohneli auf
und nieder, pleich darauf war er gezwungen
da^ Bette zu hüten, weil ihm^ die Geschwulst
in der Weiche bedeutend schmerzte und das
Gehen v^ärhinderlie. Den sBiiten Januar aahe
ich den Kranken zum etstenmalc^ in Ges^IU
Schaft von mehreren der verdientesten Wund**
irzte unserer Stadt. Damals offenbarten «Ika
Symptome ein minder heftiges fintzündungs»
fiebef; man bemerkte tollen i staiken Pals,
trockne Hitze ^ Durst» wenigen rothen tMU)
vetlohrnen Appetit^ Mangel an Schlaf« Zn*
fllle eines incarcerirten Brubhes» Meigttttg
zum Erbrechen > Mangel an Oeffnung u> a« w.
fehlten hingegen ganäs. Der Bruch selbst in
der rechten Weiche» senkte sich in den Mo«
dens^ck, hatte die Urofse «ines HQhttere^^a,
war rodi) schmerzhafti und lieft ainh ackjenh»
) — 47 —
tardings nicht zurtickbiriiigen^ so seh^ wir auch
unsere Versuch« td$iku v«rviftlfä1iigten. Aus
sllem diesen sdilossen wir auf «ineti «nge<-
irsehseneh Netcbruch '{Bpi/docde ndnaeä).
Ich Uefs^ den Kranken hei der strengsten Ru».
ha auf dem Rucken horizontal h'egen, feichtd'
gelind abführende Mittel^ viele« Georönke
mit Säuren, und entfernte ihn' von dar Wein«^
und FleischdiiN Anf denBri:^ch Wurden kalte
Umschläge mit Goulardisijiem Wasser gelegte
So vergingen einige Tage^ bis in dem ganzen
Hodensacke eine wasserigte Geschwubt «nt«> »
stand > die bald zu einer Ungeheuern Grölse
anwuchs« und wenigsten^ acht Zoll Im Dnrch«
messer hielt. / Wie gewöhnlich, war dabei dal
männliche Glied verkürzt^ ^ouriickge^ogen»
und der sparsame tjrinabgang tftit Schneiden
verbunden. Die Tunica^dartos War glänzend*
roth HttSgespannt, deir Druck des Pibgers daN^
auf Uels Grüben zurück^ uJtid Vp)[i d^n Test!-
kein, selbst von der EüpHe Scrotiy, war nichts
zu unterscheiden«. Auch Waren die'Füfse auf
dem Rücken ödematös augeschwollem Un«*
ter diesta Umständen bekam der Kranke Fo«
mrätationen von aroihatischen Krautern und
China in Wein^ gekocht, warm auFgeli^gt, und
innerlieh Crem* Tun% ^ Ox. S^uilL n» dergl. ;
er beEsnd sich ztemlith wohl, afs zwar ^enag,
doch mit Appetit^ npid hatte täg)ich ungehtn»
/
^»
- - 4«. - .^,..
deitOeffouDg» nur ddrUiinabgang wurde im«'
mer ^5par^aIner• . Am axen Februar Abends
bekam er heftigen Frost, darauf folgeode
Hitise und Schweifs» Den 3ten Februar war
der Hodensack weicher j^ und an seilet; hin-*»
ter^ und, untern Fläche, nach dem MitteU
lleiscb'd hjn^^ zeigten $ich einige schwarze,
, gangränöse Stellen. Auf idies^i spaltete siebt
die H^ut) es ergofssich eine grofse Menge
einer zähen, .'klebrigen , lyniphartigen Feuch-
tigkeity so dafs mit jedem Augenblicke die
untergelegten warmen Tücher durchnäfst wa-^
ren^ und mit neuen trQcknen vertauscht wer-
dto mußten» Schnell , wie es zu erwarten
"^ar, änderte sich dabei dieScene, der vorige
Entzündungszustand ging in den entgegen»
gesezten des Fiebers von Schwäche über.
Der Puls Wurde klein und frequent» es ent-
stand Schlnchzen (ßiagultus)^ Schmerz in
der Magengegend y zuweilen Vergessenheit^
verzogenes ^Gesicht. Der/Koth ging aber frei
. durch den After ab. Ich }iets den Hojfmännm
sehen Liquor anodynus nehmen , Volätilea
Liniment mit Campher in die Herzgrube ein-i
reiben« Die wdrmen aromatischen Fomenta*
tionen wurden mit doppelter Sorgfalt fortge«
seztr Den /^i^n Februar* Alle Symptome wa?»
ren tchlimmery grofse Schwäche, das Schluch*
zen besonde|*s in furchtbajtem Grade, im-
-wis-
— 4» —
*
wissender -Sttt&labgiuig^ .KiiiiDp£BufalIeviia 6e-^
$ichtef den Häad^n, $ardcM»i$abe6 Lachen^ Säi«
nenhüpfea, 'kaum ftihlbardi;, aussetzender Puls«
Ajach .die braadigen < Stellea 'liatt^n, fbx Giröfaa
2^getioi|iinen. Ich gab ChiiM in co^centirir*-
iem Decoct mit ISuphiha Vitf^Uy W^itt mdl
JFlei^chbrühe joiit Ejgelb. .Mao ma^cht^ \xl de«
Hodeasapk .mehrere tiefe und lange Einschnitf
te, es ergols sic|i dabei eine uogeheute M<jn!>«
ge einer stinkendev Jauche ^ ohnie daCs die
Gröfse der Gesch.wuUt abnahm ;. drückte ma»
aiif dieselbe, so pla^e xli^, durch Fäulniik
entwickelte Luft mit Geräusch hervon ' M^H
verband die Wunden mit üngueni,, basiiipm.
^^ ^^eyp^i^^^% legte«. über das Ga^ize (las
ung. de Sfyrace. Dqq Qren Februar hatte diss
Sphluchzen sammt den übrigeo Kramf^fea auf-^
gehört,' der l^ranke war wenige^ sQporös, und.
etw^s. w.ej:iiiger schwach. £r genofs Schlaim^s
suppe und seineii Wein mit Appetit.j Allein
der Brand am Hodensacke hatte nocji weiter
um ^ich gegriffen, ^wei Dmth^ii^ dess^lb^n.
waren davon aufgezehrt,. uQfd.a^ch^mBau^«
ringe, auf dem . Bruchsc|iaden aelbst, waren,
einige kleineLöcher hiDeinge&llen,'.aus^de-»
nen verdorbene Stücke vo^i ,o,f«e/2/o in.,)a^r-^
^en Fasern hingen. M^isu zog diesd hervor
imd schuitt sie. ab, so wie afuan ,euglei€h..bei
dem täglich jEwe|jma| wegzunehmenden Yer*.
xx.s;a.su D '
\ \
- ^ - ■ ■'
btiüd« die abg^oo^cftie mm^a darioi mit der
^ Sebeere wegnahm, «od da» G^sciiwÜr so vM
möglich Teiwgte: Ohne- wesentliche Verän«
denm^ des Jeitem gingen so noch drej rolle
Tage hin. Der Bi^aitd machte zwtfr Foit-is
sohritre, aber nicht so eilig und liicht so be-^
träcbtUeh als tuför. Auch der Jauchenergufii
war besishränkt* , Die Hodea lagen in Gestalt
zweier Kleiner Halbkugeln blofs. Zu gleicher
^ Zeit wurde der Kranke wieder schwacher,
▼erlör wieder den weinigeii, Appetit, jeden
Abend bekam er Fieberexacerbationen ^ die-
tich mit Morgenschweüsen nod trübßm UTrine
endigten. Dazu gesellte Sich noch eine
Diarrhoe:, wobei der Stuhlgting oft unwissend
erfolgte.*' Ich sezte deshalb zu' dem China-»
detoct das Laudan, li^. Sjrdenh. Endlich
stai^d am lo. F^br. der Brand ^Ue, die Rän«
der der gröfsen untern Wunden wAren hell*
roth und mit schönem Eiter bedeckt, des Ge«
Stanks .war weniger, der Umfang und die^
Spannung' der Geschwulst hatten sich eben«
faHs sehr yärmindert. Auch die Oeffnuitgen
iuf' df^m eigc^ntljchen Bruche wurden rotb,*
aus ihnen fielen noch immer gro,&e Portionen'
von dem in Jauche aufg^östen Netze heraus«
Ohngeachtet sich Fat. sehr matt fühlte, so
hatte er doc^h eine ruhige Heiterkeit d^sGei«
stes, er schlief viel und sanlc/ der Puls jg;^-*
— 51-1-
-. ' , ■ ^ •
•wann an Langsamkeit «und Stärke, und die
Diarrrhore, ein Symptom, welches ich, so wie
torher dai Schluchzen, besonders z\x fürchten
hatte, mind'erte sich. l]^ie Hi^ut war warn!
iknd feucht, die Zunge rein. Die Abend-
^acetbation^n kamen nicht mehr in dems^I^
Bch Grade. Demnach wurd^e mit' dem reini-
genden Verbände, mit dem Chinadecoct und
Laudanö, mit der stärkenden Diät uud dem
Genüsse des Weins fortgefahren, auch für
3ie Erneuerung der Luft im Zmmer und die
ReinliCihkeit in der W&che fleif^ig gesorgt«
Den 13. Febf. Unruhiger Schlaf,' vorüberge-,
hende Delirien, wenige und wissentlich ahge-
^ngene Stuhle > ein beinahe kiäftiger Puls*
Beim Verbände richtete er ddi selbst auf.
Seine Physiognomie* war wieder natürlich.
Das Räuspern und ein copiöser Sbldeimaüs-
Wurf ohne eigentlichen Husten, dem er bis-
her «^nur unterworfen war, geschah mit sicht-
baren Kräften, es sonderte sich heute von
der tVunde immer mehr Brandiges ab, be-
sonders aus der obern eine grofse Portioü
Nete. Die Hoden waren in gröfNcrem Um-
fange/sichtbar, und je2t angeschwollen* Den
i3. Febr. Ruhigere Nacht, Empfindlichkeit
gegen allbs, keine Oeffnüng, mehr Appetit zu
"Wein und Suppe. . Den 14* Febr. Bedeuten-
der Si^leimauswutf nach vjelem und krfifti-
Da
N
— Sä-
gern Räuspern 9 noch immer yiel Schlaff gute
Respiration und Puls, wäritoe feuchte Haut
un<l r^ine Zunge. Er nahm ^ feine Flei^h«-
briihe, seinen Wein und sein Chinadecoct^
wovon ich heute das Laudan um wegtiefs, in
der Ordnung fort. Die Wunde war durck
Verminderung der Geschwulst kleiner und
von allf^m Brandigen ganz gereinigt, wurde
'mit Chinad^coet ausgesprizt, mit Bdls, arcaei'
verbunden und mit Ung, de.Styrace bedeckt.
Sonderbar, war es doch, dals nach jedem Ver-
bände, wahrscheinlich von der Manipulation
oder der .Anstrengung^ sich ein Schluchten
ejivifand, das aber nur drei Minuten dauei^e
und nach einem Schlucke Wein sogleich wie-
der verging« Den i5« Febr. fühlte sich der
Kranke sehr matt, hatte grosse Neigung zum
Schlafe^ und überliefs' sich demselben jedes«
mal niit Erquickung bei'm Erwachen. Der
Schleim im fischen machte ihm viel Beschwer-
de, und zwang ihn oft, sieb zu räuspern und
zn vyiirgen. Schon seit einigen Tagen waren
die den Wundeq untergelf^gteh Tücher und
Binden vom Eiter ganz durchnäfst, jene wur^
den dabei immer reiner, ihr Umfang kleiner,
ihre Ränder zwar noch klaffend, doch schön
roth. Heute konnte man zwischen beiden
* •
'Testikeln unter der Räphe eine grofse ^Por^'
tion abgelöstes Zellgewebe hervorciabesu
— 55 \~ ,
.l>eii xj. Febr. Ruhiger Schlaf , nach einem
'Kljstiere harte Oeffnung, weniger Beschwerde
l>ei der Exp^ctoratiohy trüber, mit einer Fett-
-hant bedeckter iJrin. Die Wunde war sehr
-iichön mit gehöHgem bahamischen £iter be-
sezti Alles faute Fleisch und aller Gestank
'waren verschwunden. Der Uodensack. hatte
1>einahe seine natürliche Gröfse, nur die Ho-
den wären noch etwas dicker, auch am Bauch-
Tinge noch ^twas Härte und Spannung. Den
ao. Febr. Die Nachte wurden ruhig hinge-
bracht K^iterkäit des Geistes, helles Auge,
'Oefähl von Wöhlsejn, sanfte Wärme d«s
'ganzta Körpers fanden ^ich ein. Der Kranke
brachte den gi^fsten Theil des Tages auf
dem ^Canap^e zu. Der Auswurf wurde gerin-
ger und zwangloser. Die Oeffiaung wurd^
durch Klystiere unterhalten.
Diese Art von Wohlbefinden wurde am
"^2. Febr. unterbrochen, vielleicht dturch' zu
Viel genossene Speisen, oder durch zu wenig
genoinmene Arzenei, im Verhältnisse zu sei-
nen damaligen Bedürfnissen und Kräften.
'Nach einem gestern Abend entstandenen
neuen Froste, darauf gefolgt er Hitze und
Schweifs, war der ^Kranke heute viel matter,
sein Puls gesunken, ungleich, seine Haut kilt,
krampfhaft zusammengezogen. An dieser alt
gemeinen Schwädie pahm der Magen vorzüg-*
liehen Antbeil: Es eotstaud Ekel» ^hafergiipg
gegen Spt^isep, Trocknuilg 4^$ Mundes,
krampfhüttes Zus^^meuzielien. des: Magens^
Auch die Wundea verloren ihre yorige g;uto
Beschaffenheit. Die Räod^ bluteten deicht
uad viel> siß waren mei^t ixocken,- pder^ ei>
gössen eine dünne Jauche. . Ich Uefs unter
Riesen Uoiständen liq. ßnod* nehmen i. eine;^
andern, und zwar altern und stäi^keipi. ^^^
|;ewurzhafte Fieiscb^riUien trinken ^ und AU
cohol mit Kampher in den « Unterleib - einceiP
ben. . Den :26. Febr. trat hierauf wieder einU
ge B^.^serung ejn^ der Puls :virar gehoben, der
Magenkrampf' hörte auf> und die Krält^ a<;^ia«*
nen «unejimen zu wollen* Auch di^e WmidoJt
j^iteTten wi^er gut, die Bänder derselben leg-
Jten sich aui, näherten sich einander an eini«-
gen Stellen schön« besonders nach
vom IVlittel Heische her. Sie wurden je«t mit
Cerff/« S^ci^rai verbunden und mit ßmpL de
Gtfllf* procaif. bedeckt. Den dS* Fehr* Dim
Besserupg bestätigte sich» Rubrer. Schlaf
freie Be^vpgbarkeit der Glieder* P^tt .Uefs sich
eiiygemale im Zimmei; auf und jib fahren,
traik den Wein mit grpfsem Appetite, Die
' Wunde war wieder etwas klc^i^er^ d^ rechte
Tesiikel» mit der fest auf ihm liegenden ^urh
dar0s, hatte sich verkürzt, der linke hing £tMi
lind tiefer heru^nt^i^i war auch olusie Sqfamer^
t
' — 5S. —
Mo^ docb etirf $ diofcer« : J^i<^ Jslöiile Wui( j]»^
UL deriiBrach^tdfe war smok .noeti offene Iifc
beiden w^nlg und gute Ekeruh|;^. Der. YeJt«
Iwui'Wusde beiaaltö ti^k4tfiL>6in|[er]iibtetf ^f>
JKaaBacattr> iwr mitA wenilfsiB: Obrat^Samrom
•^ ' t' ' \' t .« ► »A - » «• %
be8|rieiiäku
fSo :«0liF:deb ani^ jeHtxaür/deflfinfijftii«««^
aaSid^e FÖttige Herstellung des Patb.jiu sobliie^
een berechtigt imr^.v.^0 iVeMsäf^ifte sich doo^
dieselbe Ufierwattet/knge^* Er'bbeb .den g^itn
^gm ^fonec Min^ «ndoApril biodurch in' ei»
l&em lente&cireiidBa Zij^lttl«.^ Des IbeaQbttL ,
¥ieler]|^feandeo diferfie^sepung w* Wieget lefi
fassa Uee, am. in ilar fibitUsaig ,nicbt: s«
weitlauftig/ziii weidear, die Hauptmomente . smm
sliinaA^rnL ; Hegelmilaig kaiüen ^feden Ab^nä
mehr iider wetiiger . Marke.-: fSebeDexacerbai^
tten^ deren nächste^ folge in Morgmscbivei»
frte, nenem Kräfteverlnste und^/Abniagernng
lies Körpers ^ bestanden , • öbgleiek der Sohlet
sehen oder^nie dadutch gestört Wfurv' 'WI^uA
'ft^ durcji^ Hnsten^v fl^^ dunsh^Bbuepesii, phiie
gre&e Asstrengung) warf 'der Krsoifce eineun^
fjAevope^ M^ge iäfaeq Spejchet, ^ohleinvt ^
terfthaliohe, xjftera mit Bltrt gemischte Feucht
tijghtftea aus, welches eben so sehr^ alt das
Kebhr, die Zatnahme. der Kr&fie- veiihindeptel
SennMagen, so wie.dem ganaen Darmkaütflei^
fehlte die natürliche Thätigkeit^ es iceigte
.•,-■ — ifi -- ■
^bh' gvt^'h^ih ApÜetir vwtesiten Bitses^ ^nd
dt^r- beib wat-i°^i>>^^ versteift/ avühi.indit
€»» Msinz^esixiäi- »««Uta^sü^ 'die OeffiMing Von
selbst eifi;' ^jDie^ Zeatge- y/mr retn lüid fevcht^
ab^* auch gar keine Neigung dazu. -rOi^ Uriii
Warr'iimner''widkidit, trübe f'^ämfi^nic einer
F^ltäiau^ Uterdtogea..'^ 'I^ F^lkisgescibwür, del*
a^n ich öbeft^'«$hon erwäbnia», war die ganae
2»it, über tnM^kfin und Alt ifeinem Grinde be-
fleckt. 'So ^ wie die; ^drparkräl^ «bnabnum»
äö' litten." audh dxeUSelst^kiiäfeaw:^ GmdäditmSh
Brtnnermigsaeraiogen, v^schwadden; Gleiolt»
^aitigkeity r^nalicfalb Apathie ^r:)^e^aci^n: anf
dem^iGetfichite au- lesen nar^ ft^Uteii siaht ein4
Pak und Respiration^ waten box^' am wenig«
atto Igestört.^ Jener zwar, kji^ith^ hatte doch
Seiten mehr aU* g5... Schläge io der Minute^
und diese bbeb £cei; und .ungehindert, der
Kffankeimäahte.anf den Seiten oder au£'dem
Rückefa liegen. Unter diesen Umstinden wa«»
Ben nun. die «Fortsohritte in der »Heilung der'
WunSe* zwaR igering, doch nicht nntetbro^
eben. Oho^e^chtet eine, sehr lan^" Zieit da*
lu .erfordert wurde, so bemerkte maalhier
immer doch eiHige Energie d^r Lebenskraft»
Die Eiterung war sehr unbedeutend, und der
Eiter selfaac immer von^ guter Beanhafenhein»
Di». Hoden, welche yorbln gadz bb£i lagen,
'«Karden .mit nfeuSm Fleiicliwä|!zchpa bedeckt;.
die'R^cbt der Wunde - bt>geü sich nach in-
nen um, 'und vereinigtea ndi aus der ganzen
-Perijdierie zum Mitcelpvinkte • der Heilung.
Der rcdite Testikel w)ar weit heraufgezogexi,
und seinen Saamenstraiig- '^blte man deutlich
unter der ehemaligen Bruchstelle, ausanimeic-
gnwiniden,^ ganz weit und nachgebend. Dw
Bauchring selbst war frei. Dt^r Verband war
meistens trocken, und so einfach als nköglich.
Von den Arzeneien, weiche der Kranke' wäh-
re;^ der ganzen Zeit nahm, bemerke ich
hauptsächlich die naphiha Vitnoli maruaU$^
' üe^^^ffenim virgin.^ flor, arnicae, dann di^
EjdSraote von Uiraxac.^ €etu. min.^ trifuLfihr.^
in Aq. meliss» oder cinamomi aufgelöst, und
ehdlii^ wieder das infus, vinös, cokl perw^
«liisiri, \xad Quas^^ Das Hiiupimittel bestand
aber in dem Weine^ wovon ich nach ttedfir£-
.jMfs, und wie es die. Umstände jedesmal zu
-erfoedem schienen, mehr oder weniger, Ton
stihrkerer oder' geringerer Qaalität trinken
<lxe£k ' Der Kranke forderte dabei äissserst wi&»
nig Nainrungsmittel, und die nur in flüssiger
«Gestalt, starke Suppen, ^ nahrhafte Brühen u»
aJ'W« Das listtgstf? unter allen zu bekämpfen»
dbn Symptomen war die Beförderung des
->
1 ■
— 'm —
Bi^viilgahgß» Simgemaie. hatte vicbc;i%r.' Su^
plvMrUt aloe u. defgl* Mittel ^lehmftii. bmao,
ihre WürituBg w«i^ ab«r. immer iiik< Ganaeh
IMobtbeiljg. Selb&t die erweick^den Klyalie^
ja machten den KjrftDkeOf wenii die Koduiiis-
jieeruog darauf* erfolgt war^ sohwaclMr. Idi
j^ufftta mich £iUo 4aiii(it begimg«n, diaae^durdi
£eiiai3chttog von Brechinremstein oefiiend m^
maicbeQ, und unr aUe drei bisavi^r Sige. ihv
ffebeo au lassan« < x
« . ', . • ■ « • .'
' NachdAtn^ nun bisher, mit einem grolseii
Attfv^aode voz^ uaennüdeter Gleduldv beinahe
nur die Verschlimmerung yerhütet» und faac
«lichts. As ,Z^U gewannen '^at^. so fing -denn
.(endlich, mit dem Monate. Mai, . auch die fiesv
aening^' an bismerkbarer und dauernder an
werden« Die Wunden waren den gten Mai
i;efiehUssen. «Zuerst fänden sich die Geistes*
krS&e wieder ein ; Ft oh sinn, Thätigkeit, Theü-
nähme ^aa der Umgebung zeichneten sich, ana»
;I>er . Stuhlgang ert bigte von selbst ^ ohne Biw
miidungt und täglich in den FrUhstuidctt.
Dann rkao» auch die langst gewünschte Efiduist
wieder; P^t. genofs allerlei Fleischarteir.ojine
Jiie geringste Beschwerde, Der vorhin so
-copipse Auswurf minderte sich susehenoL
Das Fieber hatte ganz nnd gar aufgeh&tf idie
•^ 5© ---f
Wieäßfk^bx d^t Kräfte n^d 2!4iE^hme . d(ün^
i^örpers . J>egrMl^^teB die Genfsufi^» Auf
(^qmfil .V(^#r ; j^zt ; die Natur in diß^erä. G^
ifiUi!^ Ao* thit^g, und eibudLr ^a% uü^r
Spaziergang untemehoien konnte. Sie nahm
alle Torigen Gewohnheiten wieder an, sogar
das Fufsgeschwär sezte sie wieder in £ite«
ri^ng« Ich. Iiel&, nach Maalsgabe d^s zurück*
gekommenen Appetits^ die Arzeneien mia-r
dem, bald aber ganz entfernen, uüd nur eine
kräftige Wein* und Fleischdiät führen. Dem-
ohngeachtet hatte sich noch nach der Hei-
lung eine beträchtliche Ödemat ose Geschwulst
an beiden Beinen bis an die Wade herauf
eingefunden, welche aber bei der Theden*
sehen Einwickelung in vierzehn Tagen sich
wieder verlor. Den ganzen vernarbten IIo-
densack liefs ich mit eineql Kissen von Char«*
pie bedecken, und in einem e^hfaohen leine«
nen Suspensorium tragen« Oberhalb der ge-r
heilten Stellen fand, ich am ersten Juni ganz
unvermuthet, bei der Untersuc^jng, in dem
sehr erschlaflFten und weit geöffneten Bauch«
ringei wieder eine kleine Geschwulst f einen
neuen Bruch, der sich aber leicht zurückbrin-
gen liefs, und dessen weiterem Vordringen
ic]^ durch das Anlegten eines leichten, begue«
(
^ -, 6b -~ V
\ *
meii Bruchbandes begegnete. Es hindert
den Kranken in keinem seiner Geschaftei
die er alle mit Leichtigkeit verHchtet, vnd
sich übeilMiiipt auch jezt ncich (drei Monate
iiacher} keiner Beschwerde mehr bewulst ^ist»
. . '
^ 6i —
IV-
Ein Bdtrag zur Anatripsologie.
Von
D. Immanuel Go ttlieb^Kneb el,
practUchem Arzte su Görlits«^
U nser Zeitalter ist so reich an neuen Theo*
rien und practischen Erfindungen, dafs man
sich in der That gar nicsht yerwundem darf,
wenn unter der Menge eine ^ und die andere
übersehen oder aus Mifstrauen^ das durch öf« .
tere Täuschung genährt, endlich zu dem Ent^
Schlüsse leitete, sich überall als Zweifler und
Ungläubigen zu zeigen, nicht länger als man
dav^n liest oder sprechen hört, beachtet wird. 1
Nach meiner kleinen. Qekanntschafit unter
practischan Aerzten, nach dem wi^ mich das
•
~/ 64
gas, .Ifir die :Le;Mr ganz jp[ut2lose$. Ge*
^ch begnüge mich« die R^luItÄte meiner
niehrjälirig^n Versuche ia eioer; ganz allge-
xaedtieo Üebersicfat JnitzutbeUeo.
AnfängUch bediente ich Qiich des, nach
der Spalhnsani^ch^n Metbodie gewonnenen
Magensaftes von Kräheli. £ifi etwas entfern^
tei: Freund versorgte mich damit. In diesem.
Safte liefs ich die Mittel, die nach der Chia^
r£nMchen Methode angewendet werd<>n soll-
te, nach Befinden oder nach JBedürfiiirs di-
geriren^' vermengte sie alsdann mit reinem
^ Schweinefette^ odef, wiewohl seltener, mjt ei-^
.n^ beliebigen, behuBgen of^cinellen SaVbte.
In der Folge, da- mir der Magpnsaft ausgiii|[^
ich selbst aber durch mancherlei Hindernisse
abgehalten wurde i davon zu sammehr^ und
seither, das heifst, seit mehr als vier JabreOy
immerfort, lasse ich die einzureibenden Arze*
neien, sowohl die Pulver^ als die Aü^<4gf^
• Zuberetttmgen , . entweder mit Schweiinefistt
mengen I deit Patienten sich selbst dhar^iben»
' und während des l^inreibens :sich d^s^. ia
die reibende Hand spucken, oder •iqhlasM'.
die. Mittel unmittelbar vor dem Einreiben
mk dmer beträchtUchen Menge von Sp«dcbel
ierdännen, und so einrei^e;o. , Dies geht firei-
Uoh nur bei Flüs^keilen gat an., ^iich.y^n
die-
^ :6S «<-
diesem Af^eJiniBnBU'Vertalmsnf 4äs abArnot
wenigste Scbwieri(B|kdtm ,vM4>tinden ist, da
maa des Sp<»ch«ls viel lichter, Hdt weit ge»
ringera Umständeiiy in* grof^er; Menge, habhaft
werden kann, als' des 'Magensaftes,; habe. ipK
den lösten Nutzen gesellen:.; trage deshalb kein
Bedenken, alle Leser^ 4iey- -wenigstens in Fallen^
wo Iniinctionskuren uneprbebrlich sin4i bisher
immer noch di^m alten huldigten ^nd. gemei-
ne-, officinelle Salben einreiben lief&env auf
die, angegebene ;, als auf die beste, zweckniä-
Isigste . hinzu weisen.
. Ich erinnere mich niefat mehr, woher
und' Wenn ich die.se Methode zuerst kennen
lernte; aber^ sehr lebhafi: und mit dem innig-
sten Vergnügen denke ich aurdie^reüde^
die mir der über alle ^Erwartung glücklich e,
jnetiie Hoffnungen ganz erfüllende, iibertref-
fendfi Ertblg gleich im ersten Falle gewährte.
Kaum bat mich je eine andere, ideileicbt mit
ff »ix mehr Ku«$t aufgeführte, Kur so ergözt
Bs.ViVir .fine aufs Aeus.s^rste erschöpfte yyöch*
neriii, die durch Ungetoach während d^r
Scbwaiigerscbaft , durch schwierige , mit gro-
fsem Bii^tV'erluste begleitete Entbindung, durch
Diirftigkeii: nach denelbeti. durch einige $bel
angebrachte Ausleerungen dazu, bis auf. den
höchsten Grad der Erschöpfung herabgebMicht^
mit.qiiqsarca iXad^ ^ts^U^ß behaftet ^ abgezehit
XX. B. a. st. * E
väd^BAi^ekmnf^wt'^ ^^tMaBmi und nioiit nur
'^^ HZ 'ohne E slusü, loadttrn «neb,' cdiae dea
•^[eringsten Genofisi fili&siger oder * fesler Nah-
Tungsitiittel mit sehrhänfigon Wüfgeni uiid£r-
braeheb wä&tiger Stoffe bfiliaftet war, wnldtes
lezte ihr heftige Schmerzen und den Wunsbli
veranlalste, wenn non einmal keuia Rettung
mehr zu find^i sc^y^ irenigatens leiehter au
sterben* Wirklich schien' es^. als ob dai^ Tod
In wanigen Stunden erfolgen müsse* Pome^
ranzenschalenunktwr mit Opium in sehr klei-
nen Gaben entfernten die EmpfinHUofakeit der
Dauunysor^ane* erst Mi folgenden Tage auf
^ne m^^rkliohe AiC' * Die ganze Knrmethode
beschränkte sich auf ^M zweckmäfsigen Ge-
nula eines guten Weins, kräftige Kost und*
den Gebranch der Magensaftsalbe« TXgUoh
wurde eine Unzefialba^ii^ den ganzen Unter-
leib eingeriebenvi die allemal ^wei Scrupel
Squilla^ vier Gran Opium nnd einen Serupel
gemeiHBt mit Terpentin bi^reitete QleMoJbi/Aef^
galbe^^ nebat dem nöthigen 'Zusatfle reines
Schweinefett eAthiek«' Die Gabe 4^ Opiums
wurde bald* unrl zule^at bis auf zwölf 'Qraa,
gesteigert* Anfänglich if vrde * vier maf jedes-
mal der vierte Thell, 'dann dreimal das Drit«
th#il| endlieh nur zweioiai) jedesmal die Hüf-
te, tagtäglich elngerreben» Gleich nach dem
anten £toseiben^ am dritten Tagey tmchdem
, ~ "6t - . :
icb <iie Pati^ntiii aus Aen HKncl^tt einea an»
den Avst^s' ttbörkömmeii' hatti^') ' z^i^te- sick
ungemein« bed<9utend^f ' Einflufs des H'fibf^
aiif die Harnau&IeeruDg« • Sie wurde beträcht«^
lieber^ vermehrte sich in den nachft>lgenden
Tagen aefar scHodl^ und hielt sich in dem
Maalse Ins zn der Genesung der l'a'tientin,
^ie nach ^etwa drei Wochen erfdlgte.
Ich habe- dfe Digitalis purpurea «lüf diese
'Art niemals angewendet, auch nicht anw^n«
den mögen« Ein tl^ffliches Mittel in mäti^
«hen Pillen^ besonder! in asthenischen Lun*
genbeschwerden > will iph sie gern nennon^
•als iotch^ hat sie sich mir öfters bewährt^
aber In dei* WasseHncht liabe ich sie^ auf
-Welche Art ich sie auch imm^r g^ben Qioch«
te, nie ^Wit&' iMstf^ü sehen. Es möchte aber
'doch tlelleichr die Milbe lohnen^ sie in Säl«
ben von thieri^chfen Stoffen zu benutis^m-
Auch' die 'Sijüilläi so yiel sie in solchen
^^rlnodungi'ii zuweilen leistete', verli^fs mich
In einigen P<ett, hewürkte nicht nur hicht
Besserung; ntdit Brleichterung von einzelnen
Be><chwsrd<n^ sondefrn gat^ nichts in die ^lono
ü^lIendesV Hhn sehe dies nicht als einen Vor«i
^urf an, den ich^^dem Arzneimitttel m madien
gedädite^ fielmehr will ibh mei^- subfectives
Üntermög*h, efne riOig richtige D agnose
lind darauf gebitnte > 'ersch^pfeiftle Indicttio*
E a
^ 68 ^
nen zu Stftpde su bi:<ingeii, als eids der JMiipu
«äotilichsten HiQf}ieriiis$e der Kvr/io mehrera
»pichen Fallen gär nicht verhehlen* Wie ofc
s^hen nicht viel besser, mehr erfahrne,' sehr
, |[eäbte Aerzte sich gedriu^edy einer Jbi^Uosea
. Empirie zu huldigen, die uns ana Ende audtt
keinen, und vielleicht in sehr wenigen Krank-
heiten einen so geringen Trost gewährt , alf
gerade beim Hydrpps aller Art. Wenn der
vorhandene pathologische Erregungszustand
genau in Zahlen bj^stimmt, di^ Wütkaamkeil
V. der Mittel ai|cA so dargesteiUt werden könnte;
dann wäro die Beh^ndliing und Heilung eig-
ner Krankheit ein leichtes Rechnung^exegipely
das unmündige Scknlknaben za behandehn,
auszuführen im Stande wären« ^ Al^r daf.Sta»
dium und die Kenntnila der JbidividuaUtät -«
es ist eine Aufgabe, die oft . der Meister nicl|€
zu lösen ver^nag, und doch 4arf sie nie 4iber*
sehen werden. Auch die Iffunct^on^kui^ von
der hier die Rede ist, darf n^cht au£i Oer«*
thewohl angewendet j sondern ^amfs nach dea
nehmlichen Grundsätzen ^handhabt wardeji,
nach 4enen Brownifiner und Nic^tbrownianer
ihre Kurpli^ie entwerf<in, und .ai^fUhren« lok
will diese adlgemeine Anmerktipg. nicht hia
ins Einzelne . verfplgen,, ich -bitte aber alle
meinie Leser , sie nzd^t för .gering za iich-
' ten, aondem den pathologia/gben £rriyttn|ja->
% 1
- 6» -
gmad im Be^eff dieser Ktirmetiiade;; ebieo so
mu wiird^^A) als bei der Anwendung anJerer
würksanieo Arzeaeien« Man bedient «ich ja
auch iiicff* gleicher AAittel, nur sucht man sie
stuf einem andern. Wege ^ als durch die Oau«
ungsor^ane, WUrksam. werden zu lassen«.
Mprcuri4ilmiuel iieb^ ich bei wass^ralidbb!*
tigea Patienten sehr. Man mag sie in neuern
Zeiten und nach Terkehrt ^verstandenen
■
Browniscben Sätzen auch npch so^ sehr als
achwai^iende Reize verschreien i ich hab^. ih-.
ren Gebrauch nicht aufgegeben« Eigne i^r-
iahrungen hajben mich gelehrt, sie M^erth z«
schätzen und in Ehren zu halten. Vor allen
andern leidet bei der hydrqpischen Asthenie *y
doch ohnstreitig. daa. lymphatisclie Gefäfs-
aystem, und wir wissen durch Erfahrung^, dafs
für die . mannichfaltigen pathologischen (asthe<«
nischony oder mit allgemeiner Asthenie yer«
knüpften örtlichen). Erregimgszustände und
*)' Fortgeseste* Arbeiten «m Krankenbette haben mkli
-' skilK geswunge», meiiiA in einer kleinen Sctnilk'
(Gmndsatze der Kfni^tnifi dmr Wässenucht im AlU^
gemeinen ^ Breskn iS^it 8.) geüufserte« dahin ge«
hsnde Meinung, dais alle bjdropiacben Krankbeiren
wabre Astbenien seyen^ und dalj es keinen- itbeni*
•eben Hydrops gebe, fabren zjx lassen; vielmebr
inicb darin bestärkt, tfnd micb diese Ansidit, als
die für den practisthoD' Ant beste > sotragKchateA
imn^ etbUcken bmeD^
\ ^
)
GHt^i dfesd Witte! $elnr pasft€fpde t(M» sui^,
die desto li«8sfi|ie I^eii^teJei^reil, |e einfadiw
^ di<; Krankheiten sind, d* b« 1^ mehr sii» aus-
schlielsend d^oi^ lyiopbätiacheii* Systeme ange-
höre^, je mehr sie auf dief9es allein hauptr
sächlich Besug hatten. -«^ Einigeoiale mvlste«
Ich die MerciiriaUalbe gleich bei Seite seiaeo^
weil unaasbteibtieh unangenehme ZufaUe im
lÜfimde entstanden« Eine nSbere Uolersu-
chung lehrte, dafa allemal hierbei acorbutische
Cachexie, vieUeicht sehr ei^tfernt^ aefcr yer-
ateckt, u« s. f, im Spiele waren, ete, etc, '
Theils um diese Zufälle im Munde/ so
lanse als inögüeh zn wrhöten, theils, und
noch' mehr, um überhaupt die allgemeinen
Ac aeigen bei der Krankheit so yiel es geseljie-
hen könne, zn befriedigen, wurde den Salben
&LV hydropiscfie Patienten allemal O/rium za-
$öse«, . .
Mit Nutsen habe ich das iron Mietweih
'empfohUie Pßtroleumi ingleichen das oleum-
HßrßbiniHinae^ beide niit sehr viel Speichel
yerdiinnti eiufeiben lassen,
Arn wUrksamsten ist diese Inunctionskur bei
dem ßtH$sarca; beim hydrops ascUes saccat^s^
ahch bei der hyärocele h^t sie mir nichts ge*
leistet Im hydfothorax habe ich auch k^
neu Nutsen davon gesehen; im hydrocephä^
lu$ etc, habe ich sie nicht angewendet i und'
>\
— 7« —
bein Ckdaki» ktmi man me)ii!»ntimli
team Kauft wegkoannea. .
zahle ich. bioneiiL
Jahresfrist im Durohsebäiltd. nur lo bift,.ia«
Schon seit gerausier Zrit habe ich . mich an
die IdmictioBskur gellalMt imd d^ie gepifäq«
Queckiilbersalbe o^t inel Speichel des Patien-*
ten.yermengtf dui;^b. d^tii Patieoten selbst ein-».
reibeüL Ussen. Man kann sich dahn einen
iFiel sehnelleni £k*folg .davon . versprechen«
Aber der Mund heischt auch sehr grofsjo Au£-
merksamkeit Eiaigemale sah ich nach swei
und drei Tagen dne Meieurialffittndfäule mit
betraditlicheh Ansckwettubgen aller demMusb-t
de benachbarten Drtisen entstehen. Man
kennt die Fälle ,. durch die auch bei yeneri-»
sehen Patienten der Gebrauch des Queaksil7
bers beschränkt wird, und findet durch mei«
ne Anzeige blofs eine Bestätigung davour dais
sidit die Ghiarentiache Schmiermethöde von
dee^ üblichen Gebraucbsart. der Arsneimittel
ina/ Wesentlichen nicht unterscheidet.
Bei der leucorrhoea veriereaf besonders
w«an übrigens ganz gesunde, : kensc^e äub-
jecte/dnteh ^en tbeueroi,. geireuen Galten»
zur Anfi^Uung das MaaUes eb0litiite Glücke
sdigkeit, mit leofein. ha&Ucben Üebd beschenkt
WMxienf-vfftGenji hst^ie «diese Inunctt6iiskur nie
/
ihret Diüaiiiid versagt. Deft ytonisdi'e Gha«>
rakter wurde allemal laicht und- bdd geho^
4 beo,^ wenn sich dre Patienten sonst gut und
' JFolgsam beiialimen. Uebrigens kann man sich,
be'ionders bei' eing^iwuriBelcen LetCcorrhSen
aller Art, nicht aii Mercurialsalben , nicht an
' Siifiben ^liUein gentigen las^n. leh habe bei
/ ganz ' einfachen , nicht >, y^nerischen .laieucor«-
rhden^ -— Krankheiten, die den hiesigen knt
r gar oft m^tern — , EüenmUtel^Sabina^ Opium
China etcu etc. mit tbteriscfaen Säften etc» be-^
bandelt, die halben in die Letsteti^ in <Abb
Kreuz, di« innere Seite* 4e^ Obei-scfaenkels etc«
einreiben lassen,' «war öfters gute Dienste da^
von, aber nie eine I^euoorrhÖe auf diese Art
▼ollig /gelieilt werden, gesehen* •
' In Läkmungeny jnach und ohne yorhto-
gegangene Apoplexien, that diese Iiiunctions-
metbode zwi^r nie Wander, abei' sie leistefea
doch unter allen ihnem ttnd äussern Htüts»
mittein am mehrsteh.^ VorEtiglich bedien*
ich mich hier des Opiuitas. Auch das Cuprum
ammonimeum , * die Caathariden , Campher,
Cästoreum, üigleichen •Qaeoksilbermittel habe
idi angewendet. Ich habe ^ einigemal lä^hrem
und anhaltendem Mutzen daifon gesehen, <is
von der' Elecliricität eto.^* aaderemale sind
auch aU(B( meine firwartnagen getmucht wo^
• /
den. lÄlsi^r . lasse ich die gelärbmten Theile
selbst' reiben. '-• '» >
Vrelleicht giebt ^ kein kf affineres Mil>
tel wider die mansichfaltigen' Gntdl» rTOii
-Schwäche der männlichen, GesehUtchatheile^
die als Folge von Onanie ^ fröhseitigen Sei«»
schlaf und aller Arte,n von Ausschweifim^en,.
dem Arzte' das Leben oft «euer maehem. Bei
mangelnder £rectionsfahigk«it des Geschlechts»
gliedes^'bei übermebener'Eoipfindlichkeit des«;
selben «md dem daoiit: verbundeki^ii su f riih«^
zeitigen Abgange des Saamens im Bek^lafe
etc. etCt habe ich von der Inunctionskur m^r
guten, grofsen Nutzen gesehen ^ als rön Ba»
dern, Staidbrunnen^ China, Moschus^ Choco«
late etc. etc. Ich la^se den gansen tloden-
sack, das Perinäum tmd das ganze Kreuz ein«>
reiben 9 immer mit Thebaueher Tpno$uf,Aep
nach Befinden Hof mannischer LU/Uory Bih^f^
geütinciurf Sei/engeist eic. zugesezt werden*
ka. Betreff dieses PuEikt<es kann ich mich auf
«ahli^iche Erfahrungen berufen und erinnere
mteh gleichwohl keines einzigen Faltes , wo
mir nicht der Patient, mehr oder minder, sei-
ae Zufriedenheit bezeugt hätte« Fretkch wo
gar nichts mehr zu haben ist, da hat aulch
der Kaiser sein Recht T*erloren« .. -
Ich will npch eine Geschichte. ersShlen,
die f tir die Wiirksamkeit nnsrer Meth^^^-itt
Lähmungen yorth eilhaft spricht*
■. . — 74- —
t •
&in''Mflim TonHiidg«D vtad ftut&ig Jafa-
rS&- bemerkte, d»&f ohne besondere ia dm
Au'gen folle'nde ' Vertnlassüiig^ die untem Eks^
«remitSten ' anfingen den . Dtenst au yavuigea.
Die^ ging so weit 9 dafs fT ummterbroch^a*
#
aitisen miifste; endlich konnte er ttuth im
Sitzen und Liegen seine Beine gär nieht mahc
bewegen« sie Waren gans ynabhängig von sei«
nem WiHen. S^it« vier Jahren schon hatte
a^b die Kunst sehr vieler^ einheimischer und
auswSrtige»'; z&m Theil recht geschickter Aens«
te,/ fast fana ersohdpft} man hatte frottirt^
•leecrisirt, geschftfpft, spcinisclier Fliegen und
andere Reismitftel angewendet, *^ Slntigel aa
den After (um der Hämorrhoiden* willen etc«)
angel^, hatte gebadet, und alle» durch em*
aadev^ medicUiirt, wie es ao w gebn pflegt^
w<v eitHAr nach dem tadern eniirt, ohne mit
dem Vorginger Hücksprache zu nehmen. AW
les war umsonst; ieit zwei Jahren war det
Kranke gana lahm. Jeat bf'fiei ihn eiM nar»
tiana imermiMns, * — maligna mochte ich sie
nennen»' Jeder Paroxjsm* begann mit einem
fast apopleeiilichen Anfalle, heftigem Froste mit
starkem Schütteln des ganzen Körpers , plöa*
liebem Verluste des Bewui«fseyiH; stieren, gt«
fühllosen Augen, schnaufendem» rdehelndefla^
gesbhwiodem Athm^n.'der diesem achiiumen-
deii> f er^losseaen Munde yorgehaltene Hand
//
- 7« >
kalt «ohatibiiM «tc* Beim svv^iteii Paros^idi'
witrde ich gdtttfen, d«t* dritte war ooiih gleieh
heftig, 'die jFblgenden minderten sich bei Opi«^
um, China und passender Kost merklich ;^ in
der vierten Woche war da$i Fieber gehoben*
Ich habe das Wechselfieber nie als Heilmittel
betrachten' können^ wenn ich die Sadte ernst«»
Kch nahm nift nicht bloAmit Worten spielte«
Auch In diesem Falle veitprach ich jnir gar
keinen, o^der eher einen scfalimmen als guten
Einfluis, ron der Krankheit, und faoflfte auch
Ton der sehr stärkenden, cönsequent durch-
gefBhrrexiy Kurmethode niobts. Desto' meltf
y ersprach sich' mein Patient und- die Seinigen.
Fast alle meine Vorgänger hatten auf Selbst«^
hülfe der krankten I^atur, durch fUei^ende
Häti^öri'hoiden oder Weoh^elfieber provocirt,
vnd nun erwartete man das Wunderwerk
ta^Kch. lilan wartete eine ^ zwei , dlrei Wo«
chen, man wartete einen ganzen Monate und
fast noch einen dazu, und erwartet^ nichts»
Der Patient war in statu quo an^ea^ munter
und frölicb, afs, trank, schlief gut, scherzte^
a]rbeitete ein wenig, war ganz lahm, wie zu««»
yor. Ich besuchte ihn von Zeit zu Zeit, weil
er mich interessirte , und ich schon, gleich
nadn yergangeneni Fi6b«r seine lahmen Beine
für eine Inuuctionskur in Beschlag genommen
hatte, Sie waren fast fühilos^ und, wie ge«
/
- .76 —
'«» J^w
der, Patient moobte liegen oder sitzen»
.oder sieb in Jügead/einer ihn) möglichen, be-
liebig€tn Ste^upg befinden, si^ waren ganz
unbMmcbbar, biagen wie die Klotze, • und
machten es nöthig, /.dals der Patient wie daa
Unmündigste ' Kinrl getragen nnd ?erpflegt
Ureidßn maiste> Die Inunctionskur wurde un-
ternommen. Gli^ch in der ersten Woche
. wurde das Gefiibl in den leidenden Theilen
•rböbt, die KräiVipfe^ wodurch die lahmen
Glieder unaufhörlich gerüttelt wurden , yer*
mittdidrten sich sflbr;; in den folgenden drei
W.ofiben erhielt der Patient so yiele Gewalt
Über $eine Beine/ dHfs er, sitzend ^ auf einem
Stuhle, sie hin und^ her ziehen, von dem Fufs«
bö4en bis aüF die untere Tischleiste, d« bt et-
wa 4 ^^U hoch, freiwillig emporheben, und
im Bette liegend, die Fersen d^m Hiotem
vielleicht um 8 — g Zoll, ganz eigenmächtige
ohne Unterstützung mit den Händen, nähern
luiante«. Dabei blieb es. Bisher war nicbta
als Opiam, von drei bis allmShlig zu zefate
(Siraiißn jedesmal, täglich zweimal angewendailf
in da^ gan^e Krenz und die Kniekehle gerie-
ben :wörden« Die Krankheit als indirecte
Schwüche SU nehmen und zu behandeln, war
k^ine Ursache vorhanden, auch lief ein Ver*
auch für den Kopf des Patienten i^icht ganz
yörtheühafit auS) und bei dem, der
— 71 r'
Asthenie; »ngemesseneii Verfahren) . bewerte
sieh der Patient iiierkÜ0h. ^un wurde zwar
mit dem Opium fortgefahren, auch n^c|idem
es sieh vier Wo€hep upwürksam gezeigt hat«
te, Belladonna j Kupfersalmiafi u* m. andre
Reizmittel, allein und in Yerbindung. j^ntejr
einander, fedes gehörig lange Zeit und mit
verschiedenen Abwechselungen gewählt« inne*
re Reizmitteli OpiaUy Naphthen^ sdlbst Phos»
phor etc. zu Hülfe genonunen, der Patient
harrte geduldig iängpr als ein Jahr aus, aber
es wiir weiter keine Hülfe. Die Erlerchie-
Hing, die ich oben beschrieb^ habe^ ;^ijeb
ihoi bis an sein Ende, das etwa achtzehn Mq*
Datei nach denji überstapd^nen Fiebei; heci»sdi
erfolgte«
•tm^mmk
. Bei hypochondrischen und hysierischen^
bei epileptischen f cönvulsivischen, Patienten>
überhaupt bei allen an Krämpfen leiAn^d^ni
sind Opium j Kupfprsalmiak^, die Diffialis^
das Petroleum^ das Bibergeil^ der jp^arze
Penihalsam^ kausäschejc und mit Anier befei^ .
Uter Salmiakgeist^ deuilUrtes.Sadebaumdk der ^
Taxus y stinkender Asant^ Gatbanum^ ^fian^
ßentaugensale etc. niemals ganz ohne^ Öltet«
mit grolsem Nutzen^ in Gestalt vo^ ^Ibeii
oder ds Flüssigkeiten angewendet worden*^
Uk wühle fas^t überaü b^^ Krampf#tt die Ge-
■ ■ ■- :78- -
gehd ecm^scrohiculo cdrdis^ üin durch' den ple*
XUS coeliacus tu wiirken,^ oder dais Ruckgt^ti
der giiDseii Lfloge nadi^ xum'Einreifcfen«
" In- Cardinlgien^ ytö der Mfigeh oft gegen
üUe^Arüieimi^l sich rebellisch "Zf^igt^ bleibt
oft niohts weiter ü;brig) als auf diesem Wege
tix nnikf^h. ''
' ^ Bet den Comnihioneh der Kindet leistet
'diesö Methode Zuweilen sehr viel , ^^wenig-
stens immer mehr ali; die hochgepriesece ^^ec«-
-izischtf die mich auch noch nicht eineTnz}-
gesthal * nur eidigermafsen befriedigte '^ iihmer
ini Sti^e gelassen hat» ^ und wd die klei«
nen Leidenden auch Opfer des Todes VrUr-
'den^- so' eirfolgte doch auf das jedesmalig
Einreiben einige Erleichterung«'
■ • * ■ . • • <-
Im Typhuss besonders wenn dks g'dhxlich
'geraubte Bewulstseyn "das Einnehmen Vpn
At^netmttteln za einer höchst schwierigen Stf^
ohe-micht; kann man dreist tu Einreibungen
der Mtter schreiten. ' Ich kahle einige Pille«
wo die Lebensrett&ng blofs von dem mit
Speichel eingeriebenen Opium abhing; In* an-'
detti liel^ mich alles i Ai Stiche 9 nuf det Tod
bKeb der tfeue Gefahtte nnd wal-d Nachfot
ger desr mit angestrengtem Pleitse hn der !$&•
hesung seines Kranken arbeitenden Arttes«
Etwas anders als Opium habe ich im lyphdts
— 79 —
1 \ N
IM angewemiet, uiid diflwt fast nur in dw
ganzen Unterleib einreiben lassen, s • -. « *
Den P&$hergill$cherk GesUküschmen >1m^
be ich nie. jiiit. einigem Erfolge auf ';dibs# Akt
behandelt« DicT Krankheit gehört su den: wir>
dersp^natig^ten die ich kannai; leider, möchte
ich um der Patienten willen ^auisufeil, kür&en
8o heftige unnennbare Leiden nicht einmal
das Leben' ab«
Ueberall, wo gieküsöhe fatienien nicht
febnc&iriuK:, doch wenigstens nicht sehr be^
meifclieh^ die.Giefat mag sich^^auf einen be-
stimmten Ort beschranken ivler heromschwet-
fen, — * in diesem Falle jedobh teht bedingt»
und nur nach rorausgeschickter hdohst sorg-
filltiger Untersiichttag voi| dec Besebaffenhcdt
der Organe im Kopfe^ Brust und ,Unr6rleibe ««r
besoncTera bei gichtiscfacn Sehmeraen. ian
Zwerchfelle oder den häutigen Organen im
Unterleibe •«»« («Ke Pleura scheint gvibtischen
An£itten am- wenigsten ausgeseat au seyn).^^
faaba ich Opium einreibp^-lasseni und q&
schnelle) grofse Hälfe ge&chalPt«. Di;ei pod^^
grisohe Ai^llci die mir! in den Jahren iSw
und 180 1 mit nämlicher Hefitigkeit ause2ta%
wurden in wenigen Tagen gant gehoben
selbst der ^heltigstet der mit bedantendejr Bim-
aündung des Ballena wBiA- Fieber yerkniipft
» •«
\
ilMlrf liindprtft Az% Heniiiifpiieii nur etwa &*~
9 Stundeih Niolita: aU Opium leärd. eingenV
ben. und ich fühlte- »ekdem pur etwa zwei«
flual «Spuren diese« XlebeU, bei besbnders hef«
I3ge» Erkältungen der Fiifsei isoDtt' keinen
jiatJatheili^^n Einflafs auf m&ne, gar. nicht
starke^ höchst ^eapfindlichey/phthitische Kör^
perbeachaffesihett ;- keinen auf meine y inilück«-
Uoht des GeftUds^ • wirklich blühende Ge*
Wundheit»
* '' Bei AßtBnuAraun^ und bei nahreitt
iüngensthwindsuehtiSny dort nur mit der gan*
-een Kradkheic, vorsüglich das Atbmen, hier
nlf'Zufalli denTheftigen, vergeblichen >Hustea
iftr Termindern; dort nur in sehn wenigen
l>!ällen, :hier öfters, wurde durch Anwendung
idesr^^O/iM^iT» Wc#' in thierischeli Saften, doch
tturcitnsehr etnseidger, syniptoniatischer££Fedt|
4lehmlich Lindefiing der genannten hffttgsteft
Zufälle, erreicht. Einen. wesentlichen Beitrag
«nr' wirklicheDf TÖUigen Heilung verrianke icb
4far eben so wenige als <len übrigen innerli*
tsben Mitteln, luul bei der heilbarsten unter
"den LuDgeasoh^Anndsnchten, nehmlicb bei der
4!aS Entxündui^gen m den Lungen folgenden
Siterschwindsucht, kam ich immer noch ohne
den Gebranoh ^oj^ Salben aurechte.
Im
— ^i _ ,
Im KdchhUMien rerJiefs' auck' die von vbAb
leibem andern Orte *) • besckriebene nnd
eüipFohlne I^mcitbode mit ^en iliiclitigsteia
Reizmittelo , - innerlich gegeben, bi!>her nbcii
nicht. In sehr schUmmeo«^ hartnäckigen, wi-
derspenstiffan Fällen würde ich ohne Scheu
die Inunctionskur mit ihr verbind en/und dann
Opißte in die MerzjS^rube einreiben lassent
täm
Einigemal habe ich beim. Diabetes j bei
Steinschmerzen ^ bei Harnstrengen >! in die
Jffieren-. Kreuz «^und Mittelfleisch •Gegenden,
Einreibungen von Opium etc.. inachem Lasseni
nicht ohne allen Erfolg j .doch entsprach^ er
den Hoffnungen . der . Patienten, . den. Erwar»
tungen imd Wünschen des Ärztet nicht.
, In Kolikschmerzenj besonders in rheuma-^
•* * ' * • - ,
tischen^ gichtischen ^ bei eingeklemmten Bni^
chen^ würkten Einreibungen von. Opium,
Aloe^ Colpquinten etCm eiuigemal ganz yörzüg-
, liich schnell, und fast ohne alle fieihülfe durch
'^ • . *
innerliche Arzneimittel ; anderwärts w^ren
diese nebenbei unentbehrlich^ in einer drit-r
ten Klasse von Fällen, alles unnüt;z. Ipdessen
*) In meinen Materialien xur tbeoretisrfaeii tfnd practt*
^cben H^lkuntte. Enten 6an<l#i iwdiier Abib«Uting»
' Breslau i8oo. S. 32(7 «^396.
XZ.B. 2.81. F
* »
. - «» r-
1
.\
iMt niait ^ticUvirnter den bieiiantttte Umst&op-
den schpa^ sonst der Salbe» todieiity jinsm
M»«hode hat4 aber auf Beauuniijg überall dea
mehrsteii Anspruch.
• 1 ■ ■
■I ■ ■ ^'^
Upber dea Kropf hab^ ich liieine Erfah-
rungen schon an einem anderen 'Orte niitge-
theilt *)•'- So sehr ipan den gebrannten
Schwamm ay^ßh ih den neuern Z^ten und in
den jtipgsteo Handbuchern über die Arznei-
mittellehre zu ^rkleinern und herabzuwfirdi«
' ^en bemüht gewesen ist, kann ich ihm docli
das Lob, was ich ihm einmal ertheilt habe,
nidit entziehen. Den Kropf, den ich ^k scrio»
Jiilöse Kranidieit der Hafsdrüsen betrachte,
^ liat mir der Schwamm häufig yöllig gehoben^
immer vermindert; den wahren Kropf-*— bron^
chocele — dürfte wohl nur eine chirurgische
Operation heilen. _ In jenem ersten Piille habe
ich neben dem Schwämme öfters 'Einreibuo<*
gen 'de* flüchtigen Liniments y Ae% Kupfer^
Salmiaks^ des ^chwefelleberlufthaltigen ff^as^
' sers etc. in ^en Hals, mit Vortheil,' machen
lassen.
Bei feder scrofiilösen Einlage empfehle
. ich als cti^ HaiiptmittetV das n^aft z^r Heilung
i^itweder ;^ar nicht entbehre» ktnn, odw'
•) MMrUUUih a. a* ^l S. 347 folg.
/'
— tö —
- . ^ " /
/
', ^ r -^ . f
doch nur tniki grofsed Naehtheil d^s Pariea-
ten, zut Verzfigefrung d^r Kur, cötbehrt, ÄelJ*
butogen des" ganzen Rückgrats, nnd EHtirer*
bungen i^oiti Opiu/n, trbor A npfiriülihia% toft
Geütsern^ Bdisamer^, ßemirzituft^ Sn^beHj ^dem
JSafinannischen Liifuofj dem Stfeinöe- vti s. f*
Kenne ich irgeild ein IBttfel, was bei^ r^rb^ii^
dener, noch mehr aber bei entstehender Aä*>
ehiiis^ ganz ungeotein treffliche Öienste le&
^etf'ietf möchte sagen, zuweilen Wunden* tküt^
so ist 'es diese Inttttetmnskttr. IVfit bidllr grön
genti|; Zu beschreibenden Vdrtheilcfn habe ich
sie melir als einihaf in Fällen benaz?, "9^6 Af^
mnth 'Und andere Hinrletnisse deif €rebratich
ton ander vi^eit igen ifeiknittein.tiicht ge^statt^
ten* Ich bitte all<a Leief^ ein so einfaches
Bflittel, 4k$ gleichwohl ein iQrcht^-ii^iches tiei-
^en der Uenschheir so würksam' zumÜderB
im Stande ist, deich ja nicht geringe zu ach«*
ten, ^tcht zu 4ibersehefi. Laichte FCost, ma-
Isig gereicht; viel Anfenthal|r im Freien, und
der Gebrauch einer Salbe von S' hweideff^tt,
in der Raute, Mäioran oder ähnlichen gewurz«
haften einheimischen Krautern aufgesotten,
mit viel Speichel in tfas ganze Riiclcgrat ein«
Mrieben, ist mefarentheils die ganze Kur, die
ich der rhachitischen Aniaga eat|[egensezte.
j ^
F a
Beim Zähmchmfirz^ vpA fremdeiij in Yu^hf*
\e Z'2LYkne^^^^ ron Er-
ikal t ungeo. , i|> ei hohlen Zähn^ 9 Ijtei i^euma-
tischen , iic\4 ^nden^ Arten -mit .«Ugemeinem
Uehelbefindejav zusamaiei4iäDgend^ii Ziahn«
schxn^zeB> dooh mehr in dei^ ersten, mehr
qrj^ti^^ben Fällen, hat mir mit Speichel eii^[6-
riebenes Opium selten, ^ainp pienste yerivei-
£ert. Hier kann ich dies Mittel fast ohne
Ausnahme empfehlen: e^ wird in den \fiden«
den Bfcken, unter und Jiinter da« Ohr - der
leideo(}e|i /Seite eingefjebep. .Noch sicl^erer
einreicht man seinen Zwecke wenn man damit
den Gebrauch der. Phosphorsäure rgsbindet,
tind diese in den Zahn ^ri^^g^*
Bei der Jfydrophobie habe ich,iMe Gelä»
genhait gehabt, Gebiraupht vpn dieser Qfethoda
Ztt machen. , Sie taugt aber^ dem Anscheine
nach, mehr als jede.aipidripy zu. fof^eaesten
Versuchen« uod versprichtNnt^en i|u leisten.
'S
Bei allen KrankJ^eiten, die den Jlals^
Schlund^ Magen und d^sen Mündutig^n Ho.
angehen, bei Kram^^en ]. dieser Theile, bei
Dysphagie aus scrofntö^en n, .a. Drüsezian-
Schwellungen, aus Verdickungen, der Membra-
nen etc^ etc. spricht die. Sache selbst so sehr
für sich, dais ich au ihrer JEmpfehlupg nichts
' -r
■i^ 8jf —
/ I
zufiigen kann. Hartnackige I^ibesvefrsiopfiin'» ■,
gen bei eingeidemmten Brüchen und in an<p'
dem Fällen^ alle Arten Von Cardialgien^YeT^
Stimmungen,' vridematnrliclier Empfindfichkeit
des Magens etc. gehören hieher.
Anlser den, im bisherigen Vortrage schon
angeführten y örtlichen Krankheiten gehören
anancheriei Geschwülste zu den Uebeln, bei
denen uniöre Kurmethode mit voller Sicner«
heit angewendet werden kann. Ich rechne
hierher die sogenannten Balggeschwülste aller-
Art, ForaSglich aber die weichen, breiartige,'
honigdicke Massen enthaltenden. Binnen
drei Wochen sertheilte ich einmal eine soI«
che Geschwulst von wenij^stens sechs Zoll
Durchmesser an der breiten Basis, in der ns^
gioße epigasiricßj 'mittelst einer Seifensatte.
Bei Gelenkschwäche y die nach Verrenkungen
zurückbleibt, beim Gliedetsdhwinderiy bei der
nach Knöchenbriichen, heftigen Schlagen etc.
zurückbleibenden, wehe thuendexi Glieder*
schwäche, mit einem Worte, überall, wo man
mit Salben beikommen kann und zu heilen
pflegt, verdient die Chiaremische Gebrauchs«
üft derselben, vor jeder andern den Vorzug.
Sie ist die wiirk^amste,' und unterscheidet
sich vorzSglich dadurch zu ihrem Vortheile, -
.dals sie die Stelle des innerlichen Gebrauchs
von Arzneimitteln allenfalls ganz vertritt^ im-
-r 8&
laer &ufs thitigftte tinter$tüst* Odwiimes ge»
muß ! so däts man dabei die allesfalaigen Un-
tLua^mlUhkj-iten übersehen kann , ' die man
ibr zum Einwarfe vorbehalten hat. Es ist 211
seicht 9 um dabei ling/^r zu verweilen; überw
hat^ft' bürste icii nichts^ was man mit Gmnde.
«n^g^ge^set^en könnte» .' Hoffentlich habe ich
genug gesagt, um wenigstens zu verhüten^
dals eine Kurmetliode, die man dofb einmal
in vielen Fällen oicht entbehren kann» nicht
gana^. vergessen und vernaqhlässigt werde.
'Untersuchungen darüber^ ob sie'äucE in
sthenischen Fällen möglich oder rStthlicb, ob
sie nur in .asthenischen br|iudhbar und half«-
reich sey» würden mich' zu weit führen. Ich
halte sie in der erstgenannten Klasse fUr ent«.
behrlichi unnütz, ja wohl zuweilen fiir nach«
theiJig. Wenn ich nochmals bitte » da» Ein*
reiben nur immer naöh sehr überlegten j be->
stimml:en Jndicationen , methodisch anzuwen^
deUi und diese wi<^derholte Bitte manchem
Leser überflüssig scheinen m^öchte; so ent-
schuldige man ^ie mit der ganz unentbehyli-
eben Nothwtndigkeit dieses , Cesicfatspunkta
|ur jeden ^ Arzt, der mit Sicherheit und so m
heilen sich bestrebt ^ dafs er ioi Sti^udeisr«
Ton seinem Verfahren Redieoschaft zu geben. *)
^) Ich bin in ^b^ichf ^er Vortrefflicbkeit der £iiire»»
buflgsmet^ods $9^9 dar Meiaung dH würdigen
p
- . I •
Kens V«fCi|aerM Imd war et - 1 chon länge vorliMr»
ehe die IcalieDttchea und fraaeosUchen Aerete die^
* . ■ *
•elbe bekannt machtedA nur mit dem' Unt- nchfede,
dala ich keine t)iierische& Süfte' daaa nihm, wo^
durch freilich dte-Würksamkeit der Mittel aehr er«
höht' wird. Ich bitte^^ darüber nachsutehen^ wae
\]/Dfa ichon im Jahre 1793 in meinem Buche:. Üi^r
die natürlichem und küfutüchen Pocken und v*^
schieden^ ^Xind^t^rankkeUen % in dem Kapitel von
mntserUcken fifiueln' und dem äussern Gebrauche in*
nerer Mittel , darüber sage« Gleich Anfanga heifät
ea da: »£• ^are tehr au wünschen^ dala man die-
aen Weg (der äuasem Anyrendun^) enßnge mehr su-
▼erfolgen, und durph Versuche jia erfoftchen, ob
man nicht durch äu&erlichea Einreiben;, Außegen«
'genug» durch den Weg d^ Uautgefuhla und der
Haut^ineaugung, noch weit mehr^ ausrichten* in man-
dien Fallen den innem Gebrauch gans entbehren,
und vielleicht gans neue^Würkungen und Heilkräf-
te durch diese ^Aimefidang entdecken konnte, «e m^
M. a. auch in meinem System der praktischen HMi
künde I. B. $. 58 ^«^* ^
d.M.
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V.: .
Z w e i F ä 1 1 e
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glucklich geheilter
K„och«,«weich„.g b« Wh.«.«,.
mit Bemerkungen«
Von .
R e n a r dy
Arst im Canton Werrttadt. '
I
XJeobaohtungen von Krankheiten rerdienen
nur (^ann die besoiidere Anfmerksamkeit den-
kelider Aerzte und von ihnen gekannt zu
•eyn^ wenn die beobachteten Fälle selten aind,
oder mit merkwürdigen Zufällen verbunden
waren. . Ertcheinungen^ wdche täglich yot^
i • _ N - »
1 >l
-- «9 -
kommen), so wie auch diejenigen » die» ob*
schon sie seltehier sind/ doch feflem jprakti-
>t:hen Arzte in seiner praktischen Laufbahn
friiher ödet später ein oder mehnnalen au^
zostolsen {iflegen, sind darum sehen der Be»
^: kanntmachung weirth. Von den seltenen Ftt
len verdienen aber vorzüglich jene <}ine Stelle»
bä welchen die angewandten Heilmittel ei^
nen glücklichen Erfolg hatten, uhd Uebel^
welche öfters allen andern* Mitteln und den
schönsten Kurplänen der ^ gröbten Aerste wi-
Erstehen 9 au beseitigen vei'mocfiteni Ja es
kann dann sogar gewissermafsen PfMcbt des
Beobachters^ werden , s^e dem «ratKchen Pu-
blikum mit^utheilen, um auch dieses in Stand
an setzen^ in ähnlichen FäUeia aus dem Be-
obachteten Nutzen au ziehen.
Dies sind die Gründiö, welche, mich' be-
stimmten, folgende awei Krankheitsgeschicb-i
ten diesem beliebten Journale, welches in
den Händen der meisten praktischen Aerate
ist^ zu widmen.
Sind die Fälle von Knochenerweichung
bei Erwachsenen selteni so sind es diejenigen
noch weit mehr, wobei der Kranke hergö«
' atellt wurde.' Denn gewöhnlich gilt diese
Krankheit bei den Aerzten für unheilbar«
Das Qttidc,' welphes ach, hattei meine prakti-
ache Laufbahn unter Anleitung des H^rm
/
— gd — .
Pref69S^ör Wedehind im firaneoiisoiieQ Ifäitar*
nitale zum keiU^n, Johann ia Maine au er-
öffnen» gab mir; Gelegenheit, folgende 'awei
Beobachtungen auFauzeioba^^n^ weicheich hier^
mit einigen Bemerkungeh versehen^- aus mei*
aem Tagebache treuKch/ mitdieile. *
In tiien l^qnaten Januar und Februar 1800
befahd aich eine 'betricfatliche Mefigcf ifoa
Gichtkranken in diesem Krankeuhaufte. 8ie^
wtren alle von den Holläodischen Tnippetti
welche i^ei der Gallo -Batavisdien Armee nn«^
ter General Augereau standen. Die beträch%
lichste Anaahl der mit dieser Krankheit be-
kaftc^ten HoUilnder, in dem Holländisdien Ar«
meespitaFe ao^ohl als hier, au einer Zeit wo
beinahe, gar keine Franken an dieser Krank«
heit litten, deren Zahl doch die gröfnte bei
der obgedacbten Armee war, beweist *schoa
Hinlänglich, dsfs die holländischen Truppen
eine voraügUche Anlag'e zu dergleicb A Uebelo
haben mfissen. Die groAe Schlaffheit ihrer
Fasdrni verbunden mit einer schwammigen»
empfiodlichen Haut und dicken » Wenig com-
pacten Knochen, . mögen die Anlage war Gicht
bei .ihnen erzeiigen^ Veräifderung der ge-
wohnten Lebensart« Mai^[el an gehöriger Be-
kleidung, kaUe Nösscy Traurigkeü und Mi/im
^rgnügen mit dem Kriege in fremdem Lande
und oti unmaf»ig an sich genommene Nah«^ .
rang l»ei , deutschen Bauern i^acb ro^Hrtlgigem
Fasten , , konnten vielleicht als Gelegenbeits*
ur^aphen angesehen firerden« »
Der Franke, seit djsr Rev^lation aua sei**
ner WeicUi^keit herausgerissep', seit neuii *
Jabreii bestandig im Kriege > an alle Strapi-*'
zen desselben gewöhpt, mit festem, straffem
Kwperbau und stets fröhlichem Geiste 9 dar
diese Nation selbst in den gröfsten Mtihse^
ligkeiten und. Gefahren niemals verlalstt be-
fand si(<bj' unter denselben au&seim Vetbalu.
üis^en im , entgegengesezten Falle ,von den
Holländern» wcflche mit* stetem Sehnen nach
der Heimath im Felde standen« Fehlt es Je»
x^em an Nahrung und- abdehi Bedürfnisse)!
des Lebens, so. sdiiafft sich seine lebhaft»
Eint>ildnngskraft nene Heize, er rnft sich die
Heldenthaten seiner Waffenbrüder in^ Ge*
djüchtnifs ä^uriick, denkt an Mädchen uiui
^^n, lyid vergilst singend^ und pfeifend die;,
kirperliohen Qualen, welcb^ |eden andern
ohne 4i^s niederdf Uckten. . Er siebt Wein,
und Branntwein mit Urenig und trockner Nah^^
rimg, wenn qur Fleisch. dabei ist,' den vielen
warmen Suppen ufid blähenden Gemüsen
voTi welche den Magen UbeifüUenx und* aus*,
dehnen, die , Verdauung schwächen Und di^
Kräfte das Gehirns lähmen«. Kurs, selten ge-
räth seine Qf]ganisatiön in Unthätigkeit, Im*
. /
9« ^
' ■ • .
' - . ■ . ■ • *
/ Hier beitem Sinnes vergifst er Mängel und
HMmath, wiehn ihm} ^länasende l^haten zu voll-
abringen 'bevorsteht. -*— Der unthätigere Hol-
länder aoer vermei(}et allj9 Beschäftigung^ zu,
t welcher ^r nicht gezwungen wird/ schläft^
' trinkt und raucht viel, beschäftigt weder Geist
noch Körper, * und härtet sich nie gegen kom-
mende schädliche Einflösse ab, »wie es der
Franke äo gern thut.
Nur MiTsbrauch der Reize undf unrer-
«diuldete ^ntziöhung derselben nkacheÄ die-
•jßn krank; die stete Thätigkeit seines Korw
pers hindert aber vorzüglich die Entstehung
Ton Krankheiten disr Gelenke. Er übt aai^
Ben Körper auf alle mögliche Art, und ver-
hüte sich so eine^ Menge schmerzhafter
Uebel. ; Dals aber auch wirklich überhaupt
die Gicht beim französischen fifilitir nicht
unter diejenigen Krankheiten gehöre, welch«
häufig vorkommeni daVon enthalten die Ver«
zeich nisse' der Kranken , welche in den Jah-
ren 1798, 1799» iBoo und i8or im firanzosi*
sdhen Spitale in Mainz behigüdelt wurden,
" den auffallendsten Beweif. Ich braucht hier
m^ine Lesek* nur auf die erste der beidte
Tabellen zu verweisen, welche mrrn PföfSes*-'
sor H^edekinds Heilverfahren im Kriegslaza»
re^Ae zu Moin0 beigefügt siad. Denn unter
594 i^ 2wei Monaten behandelten Kranken
-- »3 -
1>e£e^iden udl nur view Gichtkranke ,y^.,^ Ich
g&hß nach diese^ kleinen Umsch weif ung m
iiieiiie(n;e^fint)ichQn Gegenstände üb^r,..,. .
.)■ I . (
J^rste Krankheüsgeschichte.
Der Gaitonier JETeii^el^ Tier und di:ei(9ig/'
Jahre alt^ Ton Jugend auf gf^siin^d, yoi^ an«
sahnUcher GröJ&e, starkem Mu$kelbau^ achnpat^
aen Haareki und dankler Hautfarbe, kam am
stehfi^n Januar' l8oo i|n .Krankenhause ai^^
\ov zwei Jaliren hatte er seine er^te Kl^fik«
lieit überstandeUi wobei U^m, .nachdem ^eriiff^j^
feuchtem ^ Boden geschlafen hatte i. mehrere*
Gelenke seines Körpers untgf^ heftigen Schmer-
zen sehr geschwollen* Nur. .e;cst n^c^ ach«
Bioaaten wurde er von dies^^pn Uebel befreit.
Die aogewindte Heilmethode war, des fj^ch*
ten , h,oUändischen Klima's; und de» Winters
ungeachtet) ausleerend un4 kiihiend^ T^i^
die zunehmende Friihling^värme yeitnoirrhj^^,
den Kranken iu einen einigermaßen erträgii^^
eben Zrfistand zu^yersetzen«, JNach einer äus«>
seiest langwierigen ConVaiescenz zpg. der np«^
schwache Genesende mit; seinen WaffenbrU*.
dem ins Feld und wurde ein Jahr nachher..^
* • » .
und' beinahe sechs Monate vor seinem Sin-*
ttitte ins hiesige Kra/ilf^enhaus, aufs neue'n^it
äusserst heffigen Schmerzen im Fufs und Knie^
feiere der rechnen Seijte befallen« Viele
#
I
Y(^fSicb]irandQii iWfike«, Der Ürili nihm j^t
einen ganz ei^en» schirfeti Geruch an. Ue-*
bjtigf^n^ blieb, in Betreff dejr Schoiene^a jmd
der, Knoqhengescliwülitt aHes in derselben
^ As» dreissigsten und den feilgenden Ta-
gen wurde Sublimat in der iForm der gti&m
ß^fpL Hof/nmnnischen Pillen^ pUuiae »majores
^ffwtßfiA (-sif^iie tioffmunn von den An»m,
neiirä/cßn deg ^wßh/eu (^etdssilbets, des Sublim
mßf^ \^* s* w* Mnins 1.796« ^Seil^ 97«), an' an«
deftbalb Gran täglicli gegeben..
.,..^ Am tf/rf>/en . Februar bemerkten wir« dafa
die. beiden Vor^erarmbeine der linken Seite
Jlßch innen und vorne ztt dergestalt gekiüinmt
waren, dals derYorderarm eine .scbwerißirmi-
gt Krüninim&g annahm und , gegen den rech-
te;|i. gebalten» kürzer gewoiden war. Dabei
bfittea sich, heftige Srbmerzen im Innern die-
ser Knochen eingesfelltf die allen Schlaf .be^
* nahmen. Zur. Linderung d^. Sehmerzen wur*
de etlichemal . im . Tage MohnsaFt in Substanz
ii^ Graiipille^ gereicht, und nermal täglich
"[Cerpentiflöhl auf dem ganzen VorderarflM
•ingerieben. « Die Schmerzen verminderten
sidi etwas.. -— Den sectisi^n' und sikbeäien
werden Stahi{Milen gegeben, welche au$ einem
bittera £xrracte und Eisenfeile beslandto;
die yorsf:hrift war so ^ dafs der Kranke ta^
lieh
-" 97 - .
I
Üek sweimil fünf Gran Eü^n bekam. Es
efitstaqd nm.neufiien durchfallt Grimmeäund
Druck im Unterl^ibe Das Eisen wur^e atts-
geMrzt> wieder IVfohnsaft:. innerlich gereicht
und TerpentiiJöhl eingerieben/ ' Trug der
Kranke seinen Arm hangend y so schwoll die^
Hand an und schmerzte sebrj es schien sich
aber doch etwas mit dem Armö ta bessern
und derselbe weniger' gekrümmt zu sejm«
Vom zehnten bi^ zum funfzitknUnL reichte
man den Terpentin auch innerlich^ anfangs
ahi zwanzig Tropfen alle zwei Stunden, in der
Folge 'stieg man allmählich mit dieser Dose/
Die Schmcirzen vermehrten sich dabei zuwei«
len. Der Kranke hatte oft, wenn er sei,^
Terpentioöhl genommen hatte ^ ein Gefahl
von besonderer Hitze im Sehlande und Ma-i>
gen 9 w^che sieh bald darauf über den ga&-
xen Körper verbreitete. Sein Harn roch jezt
eigenthümlich und angenehm, und der Vor-
derarm erreichte während dieser Zeit nach
und nach seine vorige ^gerade Richtung wier
del^ Als sich am dreizehnten und vi^zefan«^
ten, bei -eingetretenem stürmischem und ri^g«
nerischeth Wetter etwas Schmensen^ im Knie-
und Hüftgelenke der rechten Seite eingestellt
hatten, wurde aulser dem fprtgesezten äussern
ui^d innem Gebrauche des Terpentins wieder
XX. B. ji. sc. G
~ 98 -=
I f
einigemal im Tage Mohnsaf^ gereiGht. Die
^Scbmerzeti vef)»ehwandeii ^ald gänzlick
/ \
Der KAocbenauswuchs am Knöchel^ der
Dber^r mröhre yerloir sich ebenfalls allmablich ;
der ^Kr^nl^e fing an, seinen Arm' m. allen Ge-
lenken if^icht- zB bewegen, der "Appetit wurde
atärker lind die Menge der NahrungsnMttel
in demselben Verhältnisse vermehrt. Man
Uefs den. Kranken von der. Dose des Terpen-
.tiiiöhls y zu welcher er enjporgestiegen war,
nehmlioh von vierzig Tröpfen nach und nach
wieder - herabvteigifnj nebenbei wurde ihm
Ghinäwein und Siahlwein gereicht *)• Vom
drei und zwanzigsten ,bis zum mer und zwan*
feigsten nahm der Kranke leztere tägürli zwei«
fiial in derselben Dose, Der Arm war nui»
so gerade t wie der andere, auch keine Spur
von Knochenauswuchs . mehr wahrzunehmeni
1
^) > Vier Ünsen ChiiMYrem mit einer halben Unxe Stahl-
wein. Die Formel cum Chinaweine in: /tec. Con.
Kinkin^e grosso modo pulver, ^ij, Con, aurant» ff.
Jmmitt. matrai, et affunde Vini ifoni albi % ij.
Dlgere p^r zxiv horms saepe leniter agitan^o , o^Uu,
üdde Spirit, vini ^ ij i« -* Die Formel xum Stahl"
weine i»tt. Rec,: Ijmat» mortis non ruhig, i ü?
Mad caiapi. arom, Cort, aur, a« Sj« ^^4<7^/'^« 3J*
€*« C. infunde per w dies loco frigido in vini alhi
honi }^ iv. coiat. conserv* pro msm.
^ ^ 99s «r- ^
und d^r Genesena verliefs darauF am ein und
zsvantigsien ^März^^ yoUkuminea hergestellt das
Kranketiliaus. . ^ ^
«
Zweite Krankengeschichte.
Catenard^^ ein blühender , wohlgebauter
Mann yon sechs und dreiiUg Jahren, welcher
ebenfalls Ganonier'war, litt Sßit vier Monaten
an der .herumziehenden Gicht^ Von Jngend
auf gesund y wurde, er in sc^inem achtzehnten
Jahre, wo er in einer s.eelandischen Stadt in
Garnison lag, yon eineöi di^eitägigen Fiebef
befallen, welches sieben Monate anhielt. Es
verging allen . angewandten Mittelii u;igeach-
tet erstt naqhdem er eine andere, Garnison in
gesünderh Gegendep bezogen hatte* Darauf
war er bis vor vier Monateii voll^omkiif^n ge-
sund«' Angestrengte Märsche bei Tage, kalt^
Luft mit Regen am Abend und in der Nacht,
welche er oft unter fireiem Himo^el neben der
Kanone zubrachte, legten den Gnind zu sei-
ner Krankheit, welche bei Mangel an gehöri-
ger Nahrung und rauher veränderlicher Wit-
terung ihren Ausbruch nahm. Die Schmer-
zen waren ' anfangs gelinde und beschränkten
sich blols auf die uptern Gliedrnafsen; aher
da der Kranke nicht gleich Hülfe suchte und
G a
, \
f0
1
\
sich fo^dauemd ' denselben SbhädlichkeiteQ
eu3S«zte 9 , wurden ' apch bald ' andere ' Gelenke
der Reihe nach befallen. ^ ^T ]ie& ' sieh end-
lieh ins holländische Spital bringen, wo er
yidrzig Tage Jang mit iiicht ganz unglückli-
chem E'jolge behandelt wurde. Durch Era«
cuation *) kaoi er am neun^ehrUßn, Januar
ins hiesige KrankSenhau«.
Defe* linke Arm allein war noch In allen
^seiuc^n Gelenken geschwollen und schmerz-
haft; an de^m Ellenbogenbeine desselben be«
fand sK^h eine harte, umschriebene , aber t^n-
sciimt^rzhafte Geschwfalst^ welche mit* 'dem
Knochen ein unzertrennliches Ganze bildete
und sich vom Ellenbogenknorren zwei Finger
breit unter das Elienbögengelenke taiit einem
scharfen Rücken ungefähr einen ^halben ZoU
über den Knochen selbst erhaben forlsezte.
Die Basir deir Geschwulst mochte den dritten
Theil der Peripherie des Ellenbogenbeins be-
decken. Wenn gleich «die Geschwulst in den
Gelenken nicht sehr beträchtlich war, so
*
*) Um die aIIm ttarks. AktfiÜlung der deii' Arn^eett su»
närhtt geUgenan v^pitalar su yerbindeni, werden,
wenn die Zehl*der Krsoken ubd Vcrwandetea su
grofi wird> ditjpnigen^ welrbe dss Fahren vertragen
köonsn, weiter eufuck in die Spitaler der sweitea
und dritten Linie gebraclit^ und dieses mit dem
Autdracke Uvwmtukm 4$$ maäuUi M^.
— 161^ r-
fShke der ;Krairic.e darin doch sehr heftig«
Schmtfrzea, w^ofae »ich vorzüglich staifk lärigs
der Vorderarpibc^iiie hiazogeri. Seit vier Wo-
chen erschienen diese, g^g^ii den andern Atta
gehalten, merklich nach innen gekrümmt; siß
gaben, wenn man den Vordt^arm zu'^^ieich an
' seinem obem und. untern Gelenke. ta£»ie , ei-^
nige Elasticität su erkennen/ so dafä ^ie sich
etwas beugen li«ilsdn und darauf wieder- in
ihre vorige Richtung zurücktraten. Während
dies geschah^ fühltei der Kranke jedesmal ei«
,jrien eignen, nnd wie er siph ausdrückte,
gleichsam im Innern des Knochens wühleiideti
$cfamert, welcher, obschon er nicht so heftig
'wie der war, den er gewöhnlich zur Nacht-
zeit in diesen Knochen splirte^/doc^h viel un^
angenehmere Gefühle erregte. Uebrlgens be-
fand sich der Kranke ziemlich wohl, hatte
kein Fieber, guten Appetit 9 und gehörig be-
scfaaffene ^ Ausleerungen. ' Er bekani täglich
zweimal Schwefel und rohes Spiefüglas au^ ei-
.ner halben Drachme jede^ in Bissentorm,
über den andern Ti^ . ein laues Bad uriit
SchweCelleber, und 'dabei Wei« und drei Vier-
theile der . Brod- und Fleischpoition, Am
Junf und zwanzigsten wurde ^eipentinöhl
zum Einreiben verordnet ir*^' innerlich abehr
Schwefel und Spiefsgla's, wie oben, fertgesezt.
Am dreisiigsien uncl ein , und dreissigsien , wo
-U- I02
man $cIion deutlich- einige Veriöiifd^lrultg eo«
wohl der Krümmung der Knodieti, als des
Kpöc|iei»auWuchses bemerkte^ wisrcTen Stahl-
pillen gereicht, wobei sich der Krähke libeL
be&n4 uad;den Appetit verlor- Am ersten
Februar Waren die Schmerzen*im A^me sehr
geliofle, aber der Ki^ah^e klagte* aber hp/tiges
Lendenweh ; bei genauerer Untersuchung wa-
ren es die- Stachelfortsätze der Lendenwirbel,
welche diesen Sdhmerz verursachten. Sie wa-
ren etwas geschwollen und fühlten sich wie
ain etwas härter, Teig an. Der Kranke b.e«
kam ^abinapülvery alle zwei Stundeh cfinen
halben Theelöffel Voll zu nehmeil; dabei wur-
den fezt taglich Bäder mit Sbhwefeileber an-
geordnet ^ Ui)d sowohl in , den leidenden Arm
als in die lienden Terpe^ntin eingerieben« Die
Gabe der Sabina wurde täglich, vermehrt*
Am fünften und sechsten gab man Galmua«
puIver in kleinenl oft wiederholten Dosen zu
einer halben Unze den ^ Tag, am Siebentel
und achten wieder Sabina und Abends etwat
Gamphor, die folgenden Tage, bis zumfunf-
zehnten, aber wieder Caln^us in derselben
Dose,, wie vorhin ; auch wurden die äusserli-
chen Mittel aiif dif^selbe Art fciitgesezt*
' Die Krümmung der Knochen verminderte
Mch in den lezten acht T^^gen dieser Behand«
lung aU;mahlich^ so wie der Knochenauswucha»
I I
J I ' I • \ t
= io5 i— :
/
Die St9che1fortsatze der Lendenwirbel, hatten
wieder ihre vorige Grölse erreicht ^ und
schmerzten nicht mehr. 'Die Schmerzeh im
Arme waren jezt zwar zuweilen am Tage sehr
heftig, nahmen aber bei fortge^eztem Qebrau-'
che obiger Heilmittel täglich ab, und derOe*
^esene Terliefs im Anfange des Märze^^ yoU^
komnien herge^teUt» daa Krankenhaui«
Bemerkungen über ni)orstehende Krank''
heitsgeschichcqn.
Die krankhaften Erscheinungen bei bei-
den Kranken schrieben ihren Ursprung von
Schädlichkeiten her, welche die Summe deir
Reize verminderten; beider Krankheiten ge-
hörten also anfänglich in die Klasse der di»
reden Asthehien*^ /
Hendel hatte dieselbe Krankheit schon
in vorigen Zeiten gehabt und war dabei noch
schwächend behandelt worden, es konnte
folglich um so weniger fehlen^ dals die Ge-
lenke, als die vorziiglich geschwächten Thei- .
le^« da dieselben schädlichen Einflüsse, welche
ehemals Krankheit in ^ihnen hervorgebracht
hatten ( aüfs neue auf sie wibkten^ wieder in
den Zustand verminderter Erregung und feh-
— IÖ4 —
lerhafter Mischung, der He ZuflUle der Gicht
hervorzubriogen pßegt, verfielen;
Der Kranke bekam , Weil er auf schma^
tigen Wegen idi Regen ritümarffchirie^ zu*
erst wieder Schmerzen Jm 'Fufs- und! Knie«
gelenke der rechten Seilte« Als er sich aber
fortdauernd denselben Einflüssen imssezte,
votztigLch aber 'seinep Unterleib und seine
Arme dem rauhen und regnichtem Wetter
Prelis gab \ ' befiel derselbe $ehm erz seine^
linkeii Ajrm. Ruhe, anhaltende Wärme, tro-
ckene Wäsche und gute Nahrung, welche er
im holländischen Spita:le genofs, hätten viel-
leicht schon allein hingereicht, ihn der 6e«
nesuDg n'äner zu bringen; aber er bekam
auch reizende Arzeneimittel in Pillen, welche
seiner Erzählung zufolge Schweifs trieben«
Die Fiilse sind bei Kranken, welche durch
die Art ihrer Leiden im Bette zu bleiben ge-
zwungen sind, meistens die am wärmsten ge^
haltenen Theile. Die Schmerzen yerschwan«
den darum eher ^^us der untern Extremität;
blofs der Arm war daher noch in krankhaft
tem Zustande, als Patient ins hiesige Kran«
kenhaus gebracht wurdie.
Auf den Gebrauch yoh Schwefel . und
Spiefsglas^ in steigender Gabe angewandt,
nahm der Appetit zu, allein das örtliche Ue«
bei yermehrte sich; Denn die Beinhaut des
0|>elrannbem$, welche .nahe aü 4em EU/enbo«^
gengelejiikcf schonvin krankhafter Thätigk^^i^
war, wie uns der dort in d^T Tiefe yerspurte
Sdiniers.y errät h, geri^th durch die AnWea«
düng reizendf'r Mittel in so^ grolse Thatigkeit^
daCr sich tteuer Knöchenzell^tuff zwischen
KLoochen und Beinhaut bildete. Oenn^les^tere
ist da» Organ, durch weiches das zur Ernäh«
rung der Knocheii bestimmte Blut diejenigen
Veränderungen erleidet^ welche es zur Vege*
"^tation des Knpchenzeilstoffes tauglich machea,
wie ich in meinem f^ersuchfij die Entsiehung ,
und Ernährung, das Wachsihum und ßlle^
übrigen Veränderungen der Knochen im ger
euiiden und kranken Zustande zu erklären
(Leipzig i8o3 in 8.) gezeigt habe. Schwillt,
daher diese Membrane durch Kran^kheit auf,
ao wird das Blut in dem s äussern Theile der-
selben schon solche Veränderungen erleiden,
dfliTs ihr nach iniüen gekehrter Theil durch
seine ^ GePä&chen auf dieselbe Art ernährt
wird, als wenn es Knochensubstanz'' wäre; i ^
dieser nimmt daher eine knochichte Härte
an, wodurch dann die Masse des Knochen*
zellstofiPs vermehrt) und eine Erhöhung gebil-
det werden mufs^ welche anfazigs zwar ui^-
merklich ist. nach und nach aber, bald zu be-
trächtlicher Grdfse gelangen kann. Defs aber
der Zusammenhang der ^ Beinhaut mit dem
>
\
i
— io6 — , '
< • >^
alteä Knochen der zwischen geschobenen Kao»
cbf'Bp^arte ungeachtet nicht, aufgehoben wii^
i^ird dadurch erklärbar ^ da& der neue Kno»
chenzell-toff sich rings um die gröfsem zur
£rnähruug des KnocbeDS bestimmten* Gefafse
herum It-gt, wodurch diese nicht gehindert
W^'rdjen, den Knochen zu 'ernähren. Sie sind '
mit jen^n in gleichem, Falle« weiche im ga«*
runden. Zustande zur Vegetation des inner-
Bten Theils des Knochen;» bestimmt und vbn
c^em it^ssei-n umgeben sind« So läfst sich al^
90' Ludwigs Ausspruch: '»Ewesioses ^fiünt ex
succo. osseö super periosieunt effuso^ *) hier»
durch , ebenfalls erkJärei^ und meiner am oben
togezeijgt<9n Ote vorgetragenen Meinung un«
besqhadetirnöch |nit dieser vereinigen.
Bei fortgeseztem Gebrauche derselben
Mittel wurde aber .die Erregung nicht mehr
so stufenweise erhöhet, als.die Beinhaut selbst
ihre abnorme Beschaffenheit allipahlieh ver»
Mohr.^ Denn aüfserdem, dafs dieselbe durch
die , Ausdehnung mittelit der entstandenen
Knochenplatte immer dünner und auch durch
die verursachte Spannut>g derselben das Zu-
nehqnen de» KaochenzelUtoffs verhindert wur-
^ de,' mußte die erhöhte Thätigkeit d^s ganzen
Organbmus auch auf dieses Organ Einflufs
^ Siehe dessen Innüutione* ckirurgicae Sehe iga.
liat)6ii, seinen Ton yermebren, seine Mi«oh'ungÄ-
beschaffenheit uÄiändern und dadurch dem
Knochenauswuchse Schranken setzen. — P^
aber Knochen zuweilen ganz aufschwellen, oh-
ne dafs die Beinh^ut dieses verWifdert, kanli
nicht »Is Einwurf gegen diese Erklarui^j die-
nen. Denn ei^e solche ,AnschweHutig eines
Knochens . wird nur bei grolser' Mi^chuqgs-
ver^nderung aUer festen und flussigen Tbeile ,
des Körpisrs statt haben, durch w^elche ' alle
Qrgane in einen Zustand von Entmischung
gerathen, dorn die Beinhaut so gut wie ande-
re* Gebilde ausgesezt ist.
Die bekannte und mehrmals geprüfte be-
sondere Würkung der $abiiia auf den Knq-
ohenzellstoflF, gab Anlais> in ihreJr Anwendung
im bevorstehenden Falle*
Aber ein I^ittel, .welches ein so heftig
reizendes ätherisches Oehl ' enthält wie die
Blätter der Sabioa, darf anfangs nicht in zu
grofsen Gaben gereicht werden, Wen^ nicht
durch zu heftige l^eizung^ durch indirecte
Schwäche, der Theil des Körpers, in welchedk
sief selbst demselben yetähnlicht werden mufs^
geschwächt werden Sollte. Nur dadurch ]$(ön-
nen' wir uns' den besoodern Einflufs eines
Mittels auf gewisse Gebilde, die sogenannte
s{iecifi§che Reizkraft möglich depken, dafs 'wir
nnnehmen, dsfs gewisse nähere oder- entfehi-
. •
-* leS •-
^ tere.Bestandthidle. dessetlieii dem Blute dOTm
die ly;mphatischen Gefäfse aus dem Darmka«
«ale zugeführt werden« und mit d^ allgemein
neu SaJ^t^ma^e vereinigt in den kranken
Theil gelangen,, und dort, durth die ihneo
, ^ignjen Anziehungen, die nörhigen heilbrinten^
den Veränderungen bewürken. Ein zu <tA>
ker Reiz , achwacht und lähmt aber nicht nur
den Darmkanal , sondern wenn dieser auch ^
noch s<^ttB Verrichtungen zu vollbringen im
Stande wäre, so würden doch die- lymphati«
achen Gefolge durch diese Ueberreizung in
ein«>ja Zustand von Atonie ?ersezt, nicht ntur
die Sabioa I sondern auch die Sub^itansea
nicht eimaugen,. welche zur Ern'ahiung dea
Kprpers erforderlich sind« Dadurch wird al-
ao der natürliche Reiz das Blutes w^gen man*
gefnden Ersattzes vermindert, und daher die
- Sabina durch sich aelbst unwurksani und so-
gar schädlich werden. '
Gewisse Arzeneien theilen dem Hwne,
dem.SchweiCie uod andern Ausleerungen ge»
. wisse sinnlich erkennbare Eigenschaften mi^
welche sich durch Farbe und Geruch kenn-
bar machen. Dies ist eine eben so in d«r
Erüahrung gegründete Waihrheit, als das, dals
^ vorzüglich jene Substanzen dieie Eigenschaft
haben, welche in Krankheiten der Knochen
- tend Hacawege eine, wichtige Rolle »pielen.
So giebr RhaWber dem Harfte 6tne bdb^ro
gelbe Farbe, und tbeilt ihoi und der Halit«
aüsdünstuDg ihren eigenthiiinlichen Oeru<^
mit. . So machen Babina uiid ^$pitrgel den
Harn übeirlecheni)^ der Terpentin aber wohl-
riechend. Ich kenne einen jungen M^nn^ JbML ^
dem der G^'nuf«' rem Spargel einen Rda in
detn vordem Theile der HarnrÖhrö und ei« .
üen Tripperartigen Ausflufs erregt.- Es be^
weist . lins ^ie« gewi£» denUebergang riechen-
der und färbender Theildheh in die Blut*
inii<»se. /Färberröthe und Labkraut färben
sicher die Knochen nicht dadurch roth, da&
sie "^die Erregung auf eineii gewissen Grad er-
hoben oder herabütimmen , sondern durch
Zumischung ihrer färbenden Theitohen ;Eum
Blute. DhFs Herr Doctor /If^^er in Berlin im
Chyius eines Hundes 9 welchem er ^en ge*
geben hatte^ kein Eisen fand (siebe Meit^ Ar«
«hiv für Physiologie/ 4» JBand« Seite 5od),
beweist nicht, dais im Menschen ^us dem
Darnikanale keins' aufgenommen werde, und ,
dafs dies bei deioi Hunde, von welchem die
Rede isty nicht erst spater hätte geschehen
können,^ als die Untersuchungen angestellt
Wurden.
Die Sabina brachte bei unserm Kranken
dur^h' zu starke Reizung asthenische Zufälle
4er Ersten. Wöge, und dadurch selbst Ver«
■N ^ ^ '^ ' i
«
mehratig der aügetiiieia^n SphwSclle hervor.
Aber Kluge Anwer^duHg in stufenweise ver-
minderter, Gabe,, uhd AppIiciruDg des Reizes
;vfarmer Sdiw,efelkali^ Bäder auf ' die Haut^
machteisy die obigen Zufälle allniählich vei*-
ach winden. ^^^ Harn , des Kranken fing an
ganz iiigen und unangec^bm zu riechen, weij
aber, doch alles unverindert blieb, wurde Su-
blimat angewandt.
Jezt erst schfen die^ Sabina einige Wür*
knng auf die Knochen zu äussern , es mufste
eine eigne Veränderung in der fieinhaut statt
geAinden haben; >denn die Knoch'ensubstans
der yorderaraibe],ne wurde so weich, dafs $io
der stäri^em ZiehkraCt der Beugemuskelxi des
Vorderarms nachgab und sich .nach innen
bog« Bs mußten folglich Theilchen der Sa-
bi|ia dem Blute beigemischt und m die 3ein-
haut d^s Knocheiis gelangt seyn, welches bei .
ftärkern Gaben desselben Mittels der Fall
nicht war. Dasselbe- lehren uns auch die
oben erwähnten Verändenuigen am Harne
des Kranken. Auch die Vermehrung der
Sohmersen im • Innern der Knochen di^ytßn
auf andere Verhältnisse von Form und Mi-
schung in der 'Beinhaut und der Knochen»
Vubstans hin. Wegen Heftigkeit der Schmer^
sen wurd^ Mohnsaft in starken Dosen gege-^
jben und d^b^i Terpentin eingerieben, Dia
\
^ Itl
\
Art aber^ nje wlr.uxis die entitondene Kno«
chenerweicl^utig erklären . koiixien , habe iqjb
in meiner ob^en angezeigten^ Schrift (Si&ite yt
u« £) weitläuftig erörtert, und ge'zdigl, da^ ea
zwei verschiedene Zustäiide der Knoehen-?
Substanz gebe, wobei dieselbe .erweiche er«
scheine,' der erste, wobeie da*» KalkpbosphaJK
im Knoehenzellstoffe wegen Ueberschussres an
Phospborsäure nicht die nötfaige Starrheit er-
langen kann,, der andere^ wobei der Knochen-«
xellstoff gar kein Kalkphosphat enthält. ,
Die gereichten Stahlpiilen erregten Un-
ordnungen in .den Verrichtungen der ersten,
Wege, eine ^Erscheinung, welche /wiv sehr oft
bei ihrer Anwendung im hies^eti Kranken«
hause bemerkten. Entweder ist das Eisen
oder der bittere Extract^ welchen man zu ih«
rer Bereitung verwendet, nicht rein und ent-
hält Substanzen ; ^welche diese nachtheiligea
Würkungen auf die ersten Wege her?prbrin-
gen. Vielleicht enthält der Extract Kupfer *)^
oder er ist 'zu alt, und folglich zu sehr ge«
säu.erjt. Da aber die Einreibungen mit dem
Terpentinöhle fortgesezt wurden ^ und schon
*) In dem SuIshokiMfce. findet man bekanntlich oft
Kupfertheilchen ; \?aruQi sollte dieses Metall nicht
auch bei Bereitung anderer Dicksäfte'.' besonders
wenn die Sache im Groüsen bsirieban wird, in di««
.«•Ib« übergehen können?
t
V
— IW' —
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\
Torber Ver^tidernngeii xm Imsem der Kno-
eben statt gehabt bat^en^ koimte;deni nacb--
Aeili^en' Einflösse^ dei^StahlpilleQ ungjeacbtety
docb leicht einige Bessening bemerkt werdeni
besonders ^^ Ah zugleich gute stärkende Oiüt
Angewandt 'wurde, AU aber der Terpentin
auch ^ innerlich in steigeodev Dose gegeben
Irürdef vermehrten sieb die Schmerten imlp«
nern dei: Kaochen durch' die aus danselb^n
dem^ Blijte zugemischteh Theilchen. .
V Die .überall gleichförmig erhöhte Ecte*
mj^g, so wie die günstigen Misöbungsyerän«
derungen in der Beinhaut und in den Knor.
^hen machten» dafs die Ernährung derselben
normal von statten ging^ und dieselben wif».
der ihre gerade Richtung annahmen. Du die
Veränderung der seitherigen Ri(Efl!itu<i^ . eine
Spannudg d^ Häute, welche auf der Ausge«
höhlten Seite der gekrümmten Knochen lie-
gen, hervorbrachte, so können, auch daher
die Seihmerzen geleitet werden. Da jezt al)e
Gefalse nngi^tört wUrken konnten» gingeip
Auch in den^ angegriffenen Gelenken Veräii«
derungen vor, die kleinsten Gefafschen lym-
phatischer Art sogen ergossene und in ihrer
Bewegung gehemmte, (stockende)' Säfte ^a'uf,
velchea di^rch' Reiz und Spannung Schmerzen
in den n ehemals leidenden G#*lenken des
Knies und der Hüfte hecvorbraehteo. O^rt«
Ucha
liehe Anwendttfig des Terpentin» nof
schmusenden Theile verminderteci ^|ie j^^dodr
• - ' ' *
bald» und ilamit ja der Schmer« > »nicht et^ar
nacbtheilige Wttrknogen auf die Lehensthä-»,
tigkeit haben odöchte, wardMiebeabei Mohn«
saft gegeben.»- ' '- ' ;; ' ' . " » •
Fortgesezte Anwendung derselben Mittel
beWürkte auch' Einisaugung ^-des ierweichteiot
KnochenieUstoffes in der Kiiodieiigeschwüist»
Da die Dose des Terpentins 'aMniähtichver«^
mindert wurde^ hörte auch' in d)sinsetben Veiv
hältnisse der Einfluft dieses Mittels auf di^
festen und flüssigen TheUe auf* Andere Rei*
ze, China« und Stahlwein und i^räFtigere Nah-
rung, traten an dfe Stelle der bishergen, die
Organisation aber stufenweise, sowohl ihres
Form als Mischung nach, in den Zusrand der
gröfsten indiWduelien Voilkomttienheit zurück.
^Der zweit» Kranke hatte ;swar noch. nie
Torher die Gicht gehabt, aber sieben iange
Moo^ate hindurch das dreiti»gige li'reber, weü
ohes so leicht au organischeiiFehlerA im Ij^m«^
phatischen Systeme des Unterleibes 9 nament«
lieh in den Gekrösdriisen Gelegenheit giebt^
Wodurch dann wieder eine ^roüe Men^/o an«
derer nachtheiKgen Folgen, entspringen kön«
nen* Denn obschon diese Drüsen fleischige
Terknorpelt und mit erdiger od^r gar steion
artiger Masse angefüllt &eyn ^kdnnea, öfan«
-r- iii ~
vejtttopft aui le jo i, wie Brugmänn^ Versuche
devbtlich beweisen» wobei derselbe fiii^dy dais
des Quecksill^er .ungehi|ui^ durch sie durcb-
i;eh^; und folglich der gewöbnliche Begriff
yon Verstopfung derselben der Erfahrung wi«
derspricjbtf bleibt es doch gewi£S| dafs solche
VerSodeningen', die^r Organe den grolsten
Einflttls auf den Lebensprooefs, dei; mensch-
lichen Körpers haben müssen* Indek namp
lieh durch dieselben' aller aur Emeuerung des
Blutes bestimmter Chylus nieht nur durcbge-
hen, sondern weder zu kurs nodi an lange in
ihnen verwellend selbst gewisse Verändernn*
gen erleiden muls, die in der normalen Forioa
und Mischung derselben gegründet sind, ao
ist Normalitat . dieser Orgine Bedingung sur
gehörigen Ernährung des Gänsen und zum
normalen Votistatteogehen aller Verrichtun*
gen. MoUandi und besonders Seeland; ist die
Pflan^schule hartnäcluger Wechselfieber, Tor-
z&glich der Quartanfiebe^} welche die Ki an-
ken oft ihr ganses Lebeii hindurch nicht mehr
Terlieren. Wir sahen fransösiscbe Soldaten»
welche in. Seeland in Garnison gelegen hat-
ten, bei drei Jahre schon an dieser Krankheit
litten und» alier angewandten Mittel ungeach-
tet i snweilen auch' das Mainzer Spiul unge-
keilt verliefsen« (Vergleiche M^ed^inds Heil-
verfahg»i lu a« w* die erste Tabellor dreiti-
4
/ 1
- ii5 -
giges Fieber.) Beim besten Ansdehexii beim
Mangel jedes andern KrankheitszuCiIleS) wur*
den solche Menschen eile drei Tage,« gleich
Pallsüchtigen, yon ihrem Fieberaiifalle ergrif-
fen, nnd befanden sich .nachher, einige Schwä*
che ausgenommen^ wi^er so wohl wie vor-
her, 1
Feuchter; Boden^ feuchte Luft, schlechtes
Wasser und grofse Veränderlichkeit der Tenw-
peratur der Atiposphäre, sind die Q'u^il^n
dieser Krankheit in Hollands^ und vorzUgiich
Seelands sumpfigen Ebenen» Alle diese Eih-
fliisse wurken iinaußidrlich auf die Bewohner
dieser liänden Sowohl trockne und feuchte»
alt warme und kalte. Luft wechseln oft aufs
schnellste ;D[iit einander ab. Berkht^ ($• des-
sen JNäiurgeschichie von Hollandy ins ^Deut-
sehe fibersest, Leipsig 1779. t* B. S. d5o) er-
sahlt, dais im Jahre 175 1, am achten Septem-
ber^ der Thermometer Mittags um zwölf Uhr
63^ Fahrenheit hatte, den neunzehnten aber
nur 46^ ü.s* w. Nicht nur ein Tdg ist, nach
ihm, von djem vorhergehenden in Rücksicht
der Wät*me der Luft, sondern häufig eine
Stunde von der andern so verschieden, dals
n^an ofk plözlich in eine andere Jahreszeit
versezt zu seyn glaubt, ^und der Frühling in
Winter, der Somra«r in, Herbst verwandelt
«tt seyn scheint*
Ha
t*
'Sogar Wiridy em Seetiinder von^GeSun
und Professor der Naturgeschichte zü^itteUi-
burgy welcher doch-^ sein Vaterland in seiner
Dissertation: de üere zelandico *) gegen die
'Vbrwürfe von ungesundem I^lima zu veithei«
digen sucht, sieht sich gezwungen, daselbst
folgendes in ^etrefF der Witterung und Be*
schafff-tibeit desselben einzugestehen: » Die
i»tiuft be*<izt,« sagt er, »im Allgemeinen ein«
«ibeträchrlicbe Scbw«re^ welche aber doch ei-
•»nem weit häufigem und ansehnlichem Wech-
»sei autgesezt ist, als in andern* Ländern-*
«Denn so wie unter den Wendezirkeln die
»gtökte Tiefe und Höhe de* Barometers kaant
i^sechs Linien yon einander entfernt ist, '^be-
»tr'ägt dieser Unterschied bei uns beinahe drei
»»Zoll oder sechs und dreifiiig Linien. -^ Der
»Wärmegrad der Atmosphäre ist besonders
»im Herbste und Frühlinge sehr yeiänderlich.
»Eine Menge stehezrden Wassers, in welchem
' »zahllose Thiere und Pflanzen verfaulen, er-
«füllen die Atmosphäre mit feuchten und stin-
»k^nden Ausdünstungen. ' Nah Boerhave's
»und Maschenbroecks Beobachtungen Ferdün«
v»sten jährlich neun und zwanzig rheinlandi-
»sehe Zolle yon diesen Wässern» >Im Winter«
^ Abgedruckt in den Ferkandelingen vU gegeeven doör
het Zeeuwseh Gtnoot-Schap der; tVetengökofipen i0
m/singen., ^. Theil, Seite 4^1 «. Mg.
3|iiDd FrÜhlinge W«ht der Nardwestw&iii, im
»Semmel und Hier b»te der Südi)rest¥if;i]id am
ahüttfigsten.« f— * Äucii ^in alter Schriftsteller^
welcher uater dem Namea Janus $€cundu$
bekannt ist, lehrt uns, dals dieses La^d auch *
in den^daipaligen'Zeit^i so beschaffen gewe- .
a^i sey# Er sagt, im ersten Briefe des ersten
Buchs «seiner Gedichte : ^ '
:Me refinet^ ^alsis infßusta Wallachria ttrris
Oceanus tumidis guam vQgus ambitqquisi
JNuUa i^bi vox avium y pflogt \su^u nndi
: , murmun ^
. Coelum ^edam largu desuper .. ütf^t aqua
Fiat Borefls, dubiusque.Nom^, flac frigidu$. '
Eurus,
Fehces Zephyri nil ibi jurU Imbent. J .
Nur Veränderung des Aufenthaltes i^thiör
imtStai^de, solche dreitägige Fieber zu.heben,^
u^ dies nicht ' einmal immer« ' Meistens i$t
es> d«i<>Q I^ranken gefahrlich, wenn er zu schnell
in. gesündere . Gegenden des Landes übergeht^
DeixUebergang.muTs allmählick aus;, den ge-
sunden in gesundere^ und von diesen in die
gestunden geschehen.
Feuchte Käke mit Erschöpfung cler Kräfte
auf ermüdenden Märschen hatten bei un^rm
Kranken eine allgemeine Kotukheit^r, i^ie her*
umziehende Gicht hervorgebmcht , wdch«
nach Tier^igtägiger Behandlung in eine örtf^
p
— ii8 — '
lich^ der Kooduen des Vorderanns, flberging.
Auswuchs ynd Erweicbang der Knochen, wel-
c^he Krilmmung derselt^en xur Folge hatten^
waren die wesentlichsten Erscfaeinui^gen^ de«
ren Ursachen in den Bemerkungen zvtx yori*
gf^n Krani^h^itsgeschichte schon entwickelt
tind« Nur dies verdient hier noch bemerke
zu werden, dais der Kranke sich Torhef in
einem Zustande befunden haben mnfs, wo bei
gehöriger Mischung aller festen und fliiisigen
Theile die Erregung erhöht und die Ernäh-
rung der leidenden Knochen abnorm yer*
mehrt seyn mulste* Etwas zeichnete jeAoch
die Knochenerweichung von jener, wßlche bei
Hendel statt gehabt hatte, TorztigUch ans;
nehmlich, dalt die Knochen elastisch waren,
•ich etwas beugen lieften^ und dann wieder
in ihre Yorige^ Richtung zurücktraten. Die
Schmerzen rerm^hrten sich dabfi^ weil durch
die Beugung Hänte gespaniit und Ner^eii*
fasern gedrückt wurden. Dafs die Schmerzen
in der Naoht zunahmen ^ möchte aus denet
ben Ursache abzuleiten seyn* ' Beim Schlafet
und schon wenn wir uns zudi Schlai^n nie*
darlegen, überiassen wir uns einer gänzlichen
Ruhe. AHe Muskeln sind in Unthitigkeit,
der Wille^ er mag als Reiz vermehrender oder
rermindernder Einflufs;! welches lezlere be-
kanntUch Niemeyer in sainei^ Materialien zur
— "9, — .,
^ JEn^gungstliadrie bekjuptet, äosa^et Jtiiokt dkf
geringste WiirkuQg auf die hewfiglic^en F^f
sftrp. Die Beug^F der> Hand, iipfl. Finger sie-
heii daher, ,al$ di#.s4ta^kst;eiiy .dic^.ljant), uii4
mit ihr den uatenten' Theil 4^^ Yowßf^tai>^
knochan, gegen den Ellenbogen hin^ vermeiir
rein die Krümmung der Knochens . die. vSpan?»
ttung det* Hänte^ und dadorßh die Scbinerz^n^
Am Taget wo der Wille auf die StnedtLe^
würktt werden dui'ch sie die .Spannung «und
Sühmeraen Tcyrmindert
Au^ den Gebrauch yon rcAiem, ^ie^^
glase, Schwefel und Scbwefelkalibädern, tra«
ten keine Veränidertingen ein : es war keiii#
allgemeine, sondern dme Ördicbe. Krankheit. — -
Oertliahe Anwendung des Terpe^^ins r hatte
daher w^t günstigem Einfluß, uimI die Kno«
cbfin ers^faienei^ weniger gekrümmt. Die
StahlpiUen brachten dieselben Würkungen, auf
diesen Kranken, wie mu£ den ersten hervorv
D.ttroh Termehrte Stuhlausleerungen wurde
die Erregung vermindert, diese Verminde*
rang wUrkte aikf die Ernährung der Knochen,
welche durch die Terpentineinreibungen eini*
ge Mischungsyeränderungen erlitten hatten.
Die StachelCprtsatse der Lendenwirbel; schwol»
len auf i und erregten durch Spannung der
sie bedeckenden Theile Schmeraen« *^
\
SchlielslfeH «Äödh eürfge Bemerkungen aber bei-
de rorlie^endiÄ Fälle. •;
, Die" bfei^bfeiden' Krj^nken angewandte Hefl-
methode' Wa* die gtegen aii%cte Asthenie , mit
Hiusicht «ul -ßwHche Form and Mischungs-
„ Ter»tod<jrong.' Nachdem eretere gehoben war
•Wütkte man- dnreh andere Reizmittel, welche'
bekanntlich in die Slftemass. Üb^rgeh«, auf
/die • fieinhaut und Knochensubstant; Mau
brafcbte Veränderungen in denselben hervor,
welche Beseitigung des örtlichen Fehle» mög.
lieh maöhten. Niir durah Umänderung der
Form' und Mischung in denselben /tonnte Er-
weiohuug und. nachher Einsaugung des er.
weichten iKhechenxellstoffes statt haben.
• Bei ;be«*en Kraziken litt der linke Arm,
to wie g«wöhnf|ch in 'der. Gicht di« Unke
Seite des Körpers und die Qliedma&f n tler-
selbem virf häufiger als di« der rechten Seite
befaUen werden. So fanden SSmtnering und
W^entel riel mehr Gichtknochen der Unken
ab der rechten-Seite'.von 198 Knochen, Well
die die Spuren dtoGioJht an sieh trugen, wa-
ren 118 linke und 80 rechte.
Sabina, Terpentin und Galmus haben in
diesen beiden vorstehenden Krankheiten sn
auffallend günstige Wüjkung*n hervorgebräoht^
als dals man nicht vbrEÄglicb ihnen ihre Be-
seitigung zuschreiben sollte. Auch der ge-
lai —
lehrte^ Sommermg tcheint gtfnsTigiB Erfabitm-
gen für den Nutzen A^% Gaimas und der Sa'-
bina in^ Knochenkraokheiten gemacht zu ha-
ben,, mit deren Behandlung dieser groC^e Ana-
tom sich immer häufig beschäftigte. Denn
derselbe fragt in der neuen Auflage seifier
Knachenl^hre; ob aufser der Rubia nnctorum
lind dem Galeum apparine etwa Calmus, Sa-
bina und stinkender Asant in die Knochen
gelangten ? ' Ich glaube, daila die Aerste glQck-
lich wären, wenn sie ^viele Mittel besäfseni
welche auf^ähn liehe Art wie Galmns, Sabina
und Terpentin auf die Knochen wUrken, auf
andere kranke Organe wurkten, und ihnen
J>ei zweckmäfsiger' Anwendung die yerlohrene
Gesundheit wiedergäben« Ueber die Art, wie
dies bei ihnen geschieht, etwas Bestimm te$
sagen zu wollen^ wäre freilich Verwegenheit;'
allein so viel wird doch immer wahr bleiben^
^fs die lezie fVürkung der Heilmüiel in
Krankheiten Jederzeit die ist^ da/s sie die vor-
handene krankhafte Mischung der thierischem
Materie in eine gesunde verwandet/i*
I J
122
: VI.
Würkuiri^
des Brediweinsfeeins im Wa
■
Von
J. Fr. Müller/
|>«et»r dar Ai««B9ikii9de «i : Lüneburg •
e.
HiineDamo twischeii 4o und So Jahren, ••&•
g«Hiiis€(h -cholerischen Temperatnents, fein ge-
baut, blond» yon ao.äulserst empfindlicher Or-
ganisation» und so empfänglich gegen Heise^
dafs in ihren gesundeii Tag'^n« blolses Fett
auf* die Ha^t gelegt», dieselbe in kuraer Zieit
wund QiHclite, als habe ein rubejacien^ daiv
auf gelegen (min kann denken, wie em»
pßndlich sie bei den kleinsten unangenehinen
I '
/
• ' ' / ■ ■ , , .
ITorfSIIeii dis^ Lebens seyn mußt^, «li<l"Wl#'
leicht ihre Leidenscbaffen in Aufruhr geriet
thenj; diesem Dame, Munier -khehrerer Kind^
die ein eben so ' reishtrea Nenrensgrstem ge-
erbt hatten (denn die erwadfisenen Mädchen
brachen nftc^rif' Gran Brecbweihstein bis zur
Ohnoiacht), leistete seit yielen Jahren^ wtt,
selten oder nie * eine Ehegattpn ausfuhfea
wird. Da ihr Mann sehr fajpochondtisch w.a#^
im Hause tein Daseyn^ nur durdi Verdrielsp»
lichseyn und Widerspruche 9 woxu er aufser»'
drdendich aufgelegt war^. zu erkennen gabf
und nidtt jEroher war ^ als Wenn^r aus ^iner
Gesellschaft in die andere gehen konnte^ sich
wenig oder gai^ nicht uip Effziebung und :der^
irinstige Versorguiag seiner Kinder, hoch um
den Haushalt bekiimm^te: so ClBhrte diese treffe
liehe Gattin Hind Mutter ihren schweren Haus*
h*ilt allein, erzog ihre Kinder mit der grö(s#
ten, ja ich möchte sagen* .mit ^iner zu w^
getriebenen Sorgfalt,^ und beförderte absiebt*
lieh den MüTsiggang ihres schlechten Gattpi^
indem sie ihm Gelegenheit zum Ausgeheil
gab, 4im ntlr nicht leidende Zeugin seines
Unmnths und seiner üblen Launen zu seyn{
denn gegen sie war er am unbilligsten^ wenn,
einaial ^ioe Unpäfslichkeit ihn zwäög, za
Hause zu bleiben. So viel bei solchen kdf«r
perlichen und geistigen Anstrengungen ihre.
— ia4 -*
I
nicht fo^td ItdrpercoBstitiitioii ' litt : so blieb
sie 'doch lange gesund, ohne, die geringste Ar-
itonei/ gegen die sie einen heftigen Wider-
willen hegte, zu gebrauchen. Mit dem Her«
anwachsen der Kinder meinten und vergro^
liierten sieh ihre Sorgen, und! ohngeaehtet sie
ibi^ Thäti^keit in 'weiser Führus^ ihres Hana*
bateea fercioppelte! so wollte nnd konnte ea
doch nicht nach ihten Wiins<Aen gehen, diA
Ziiteh warea\ schwer, und der Mann zehrte
^ täglich aufser dem Hause , die Kinder koste»
ten mahr^ ^s -erfolgten greisere und kleinere
Unfälle in ihrer Familie, die nach und nach
ifave Gesundheit erschütterten und untergru-
ben; so' verlor, sie plöslich eisen geliebten
Sohn, an weicitem sie bisher eine grofie
Stutze im Haushalte hatte; deto er hatte aidi
ganz * na<jfa seiner geliebten Muttet gebildet,
war ganzTThätiglüeit, wie sie« Während die-
se gute Mutter nun ap/mit Gra^m und Kuof
mir im Herzen, gegen Un£slle nnd sich han-
fende Geschäfte mit rastloser Thätigkeit
kämpfte 9 war es kein Wunder, wenn ihre
OSBundheit wankte, ihr Körper ztisehMids ab*
magerte und .bald unterlag. Man sak und
merkte bald, wie sie ihre Sorgsamkeit zu weit
trieby im höchsten 'Grade furchtsam ward, je-
de Sache sich von der schlimmstto Seite rot»
stellte, imoier das Aergste^ befitrchtese^ über
1
.1
alias besoi^t und ängstlich sick aussörte^;
durch Zureden und Vorstellungen siob.ittett
schwerer beruhigen liefs. Bald änderte sich
ihr sonst sanftes Wesen;^ in ein mürrisches,
unzufriedenes und zänkisches um» Ihr^.ot«
deutliche Thätigkeit artete in eine uuordeitt* ,
liehe, ilwecklose Geschäftig keif aus« sie kr^te
z. B' einen Winkel leer, :den a^dero yoll|
Siachen/ au» einein Schranke, in den andern.}
wollte man ihr die. Schiiissel des Haushaite%
die sie beständig an der Seite trug^ nahmen, ,
um sie ; vaü dem nuzlosen , wilden Krafneki
abzuhakcua: danq schlug diese sonst So safcifte
Frau mit feindseligen A|ienen um sieh, rils
die Schlüssel wieder an sich, fuhr fort ängst-
lich zti kramen und Unordnungen s^u häufen,
in der Folge fing sie dabei aii wimmernd und
Händeringend zu klagen, indem sie inEin^m
fort rief: ach meine armen Kinder, ach mei-
ne armen Kinder! Sie lief, im Hause herumi
als würde siS gejagt; unbeküinmeiti ob sie
halb oder ganz bekleidet war.
Es war ein unaussprechlieh rührender
Anblick^ wenn sie, die man noch vör^wenig
Wochen als die t^filichste Mutter und Jl^ans-
£rau sah/ die Hände rang 9 tiber>^hre Kinder
schrie y und diese 9 zum Theil erwachsi^neni
blühenden Mädchen um ihre geliebte Mutier
heru^i standen^ sie durch VQfateiluug^be<
l
1
, — laß —
nUgen woUien, vnd fBr Wehomth nickt
komic6ii.
» ■" • ■ ■ . ■
r . • ,
Ein fiter wärd%er Stahlknar Intte, ab
HmuATztf leinÄ Säcbelchen läogst-ao^Mkramr»
und Mine Beredsamkeit zum Einnehmen er-
sehöpft; . sie stieCs alles ton 'sich und trieb
ihr MifstraiMen so weit, da ^ie fii(chtete mir
Medicanienten hintergangen an werden , dala
aie nichts 9 als Thee^ und diesen sogar ohne
« Jililch genofs. Es war natürlich , dafs sie bei
dem rastlosen Hemadanfen und Kkgen m-
sehends abmagerte ; ihre ganze^ Pbysiognamie
schien sich in Zeit von 8 Tagen Terandeit
SU 'haben, sie sah yetstört, wild und elend
aus., Man hatte es ^inigemale versucht, ihr
. ein starkes Brechmittel bdzubringen : aber
umsonst; sie brach nicht, und war i^un gar
nicht wieder zum Einnehmen $a bewegen«
Gelegte Blasenpflaster hatte sie gleich wie-
der mit Ungestüm abgerissen lind herabge*
arbeitet.
In dieser Tersweifelt betrübten Lage
w^gte ich, als Freund vom Hause, eine Auf*
Idsung des Brechweinsteins zu vernichenf dies
gelang. Man gcifs heimlich in jede Tasse
Tliise einen Eislöffel ron folgender Auflösung^
nnd bemühete sich, so oft wie möglich ^ mit
\
\
\
— M7 —-
t I
guter Manier öine Tasse hinein aiin:oai|(lJ»
mentiren«
1^. Tan^.emeL gr.zxiv; ^ ,
solvmntur in A^. fonU caUd. ^ i?«
ded.
Jeiflesmal war es nicht möglich| ^ea Thee
mit dem BreishvireKWteine zu verfälschen:
denn oft litt sie es durchaus nicht , dals ein
Anderer, wie sie selbst , einschenkte |. und es
war imoier^ als trauet^ sie nicht, wenn eines
ihrer Kinder ihre Tasse gefüllt hatt^; es war
daher alle ersinnliche List. und Behutsamkeit
Böth ig, sie täglich einigemale zu betrügen;
in dieser Absicht warf man dann auch' ein
bischen ^ viel Zuctker hinein. Unter solchen
Utnttinden war denn doch am 3ten Tag«
6ie Mischung, verbraucht^ ^nd man.yerbraudbp
te eine Ate, ohne dais. sich eine Aepdt^ung
der Krankheit odar Wiirkung des Mittels spS*
ren liefs. . Beim Gebrauehe der 3ten Brech«
weinsteinauflösnng fiiig sie an ^in UebeUeyn
zu äuisern, 6rank nun freiwilliger den ihr an«
gebotenen Thee und brach, nach Verlaufe
einiger Stunden, eine Menge schwärzlichgrii»
ner, zäher Flüssigkeiten aus, wornach sie ru*
higer ward. Da sie, beinahe ganz an Kräften
erschöpft, des Schlafes bedurfte, so brachte
man es dahin, dafs sie einige Stunden des
Schlafs, d#n «sie. so Jange enibehrte, genois»
I
/
iaS —
■^ .
fieüh £rwac1ien stellten sich erldclitemde
Ausleerungen 4urch den Stuhlgang ein, die
aus schwär zenj mit zähem Schleime * unter«
xnischten Klinnpen zu bestehen schienen, und
einen üblen Geruch rerbreiteten. Seit feaem
genosseiW ^Schlafe if^ar sie rUhi^ und ver-
nünhig, mi3v^hl nach nicht^zum Einnehmen
irgend ein<^r Arzenei zu bewegen; doch tninic
sie noch einige T^ge ihren Theo mit der
Brechwein^teinauflösung^vermisdit. Es wur*
den in. einem fort eine Menge obiger Unrei-
ttigkeiten durch den Stuhlgang ausgeführt,
Wobei ^siei zur gfolsen Freude der um sie
trauernden Familie , genas. Nun fand sich
auch Efslust wieder ein; sie nahm zu^ wollte
aber keinen Thee^mehr trinken; doch liela
ixe sich zureden, eine Abführung zu nehmen,
wobei die Bemerkung gemacht wurde, daß
der Stuhlgang natürlicher ward*
■
Nacfi ihrem eignen Geständnisse befand
sie sich nun gesunder und munterer als je,
war so yernünftig und gqt wie voiiier; ohne
zu wissen, "was eigentlich mit ihr yorgegan«
gen sey. Ich sah sie nach einem halben
Jahre dick und sturk, von Gesundheit stros*
aen , und . noch jezt lebt sie gesund und zu-
frieden» V ,
' • Di*
m <*
Die Amrttdimg eines jeden andern Büt-
tels, so wie auch Cljrdtier^, waren hier jnicht
anxabringeo; und ein infiisum herbae Gra^
äolae wurde hier schwerlich Eingang gefuii«*,
den habeui^ so treffliche Dienste es* auch viei<*
leicht getbaa hatte.
»
>•»
« «
V
• *> •
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XX« B* a. St.
— tS« —
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vn.
. Das gelbe Fieber.
•> •^•. »
X^as gelbd Fieber fasgt leider an eiae $oU
che Ausbreitung zu bekiommeni dafs es für
ganz Europa furchtbar wird. * Schon ist nicht
blofs der südliche Theil von Spanien , aon«
dem auch Italien Yon dieser Seuche heimge-
sucht, und wenn man die genauen Handels-
Verhältnisse bedenkt, in welchen ganz Euro^
pa mit diesen Linderni insonderheit Livorno,
steht» wenn man besonders die Gefahren dei
Schleichhandels kennt; sb wird man einge*
stehen müssen 9 dafs die Gefahr einer mögli-
chen Verbreitung des Anstec|sLUDgsstoffes in
andere und selbst entferntere Gegenden Eu«
ropa^Sy nichts weniger als eingebildet, sondern
sehr gegriindet und der grSisten Aufmerksam*
keit werth ist« Man hat sich und das PuUi»
1 1
"' • ;
V
cnm der BÖrdtichen G^gen^a ^rcli dieMei«
iiuiig berdhigen wollen, dhfs diese KraüJdiAC
nur in südlichen' Ladern ekistiren und swl^
rethteken fccrnntf* Aber eipmal kecnen wii^
» , ■ ' ■ ' • ' ^ ^ •
die Nätot , dieses StoflFes Viel eu wenig , unl
darüber :erwas tu entschteiden; und zweiteni
bat'irudh di^ Erfalirung 4chon hinßnglich ge««
s zeigt, dals es in denen Oegended von Kord-
'^ amerika/ weläie mit JOeutschland in gleichet
Breite liegen, sebr heftig gewUthet hat.
Auch ist gar kein Grund au&ufinden, waram
ein spedifisches und den Organisätus so hef-
tig uhd so feindselig ergreifendes Gontagiuni
dto nördlichen Gegenden nicht eben' so gut
sich mittheilen und 'einWurken könintei iila
dett' sQdiicben, wehn^ iiih au^h sugebe, dtt^
die Wfirkung selbst in Borden nicht so iier^
afSrend und bosaitig ausfallen' möchre, als in
Süden. Man weifs ja^ wie yerheerend dld
Wfirkungen . des Pestgifts, auch ein Piroduct ,
de» Südens, för die nördlidieil Gegendien fiu*
mpens werden konnten. /
: Es ist daher heilige Pflicht der Obrigkei'-
ten und G^sundheitspolizeieny besonders, M
d^n Seeküsten und den Oitän. die ni{t Tenea
Ländcirn in Verbindung stehen , . die grö£sie
Aufmerks)eimkeit auf alles Kts haben, "was yokv
daher kömmt, und es deft strengsten Quaran-
|ti|i0ik ;iu unterwerfen; aucU Cordons aiivde^
y
I
V
/
• Vs
— . tSü —
Kfiftea wdiTif^geii die tn^estecktäi . Landei
«a sieben^ damit nicht insgeheim und durch
Sohleichhaadel etiraa hindurch schlSpfe; und
^as sind ,lliejriiber, Dank aej ea den Aogierun-
* gen der n2(rdlichen Staaten , auch achon die
ernsthaftesten und betuhigenditea Anstalten
getroffen worden. Aber eben ao aebr ist ea
Pflidit fedea eiazelnen Ärsteai aich mit die-
lern neueui furchtbaren Feinde genau bekaiint
SU machen, um die ersten Spuren seines Da»
aeyns zu erkeniien und sogleich die fiöthigen
Vorkehrungen aur Hülfe und Sicherung des
Publikums anauwenden*
Ich halte ea daher auch fOr meine Pfliclitt
durcli' dieaes Journal daa Melnige aur Aaf<
klärung iiber diesieh wichtigen Qegenstend
'Und aur Verbreitung richtiger Kenntikiaae tob
dem Wesen und Eigensdiäfteni den Aeiisse*
Tungen, det Entstehung, den Fortschritten!
der Behani|lung und der Verhütung dieses
furchtbaren Feindes beizutragen. Ich werde
demaelbem^ einen atehenden Artikel widmeni
und ich ersuche alle' diejenigen , welche ent-
weder selbst Gelegenheit hatten darfiber Be-
obachtungen anzustelleni oder durch Nach«
denken auf neue Wege und Vorschläge ge-
komoaea sind^ ihre Beiträge mitauth eilen*
kh mache jezt den Anfang mit der Aütthti-
Inng einea iller Aufmerksamkeit würdigen.
r *
VorschlagM des yerdienkw Herrn Doctor
Holsi in Hambtirg, und ntdutens -hoffe ich
meinen Leserli Ntchridi^n Ton meinen Gor«?
respondeoten in Frenkteidi und Italic gd^ea
zu könndn ^.
. Zuerst abec erlaube nian mif einige Ideen
nnd Notizen aufztistallen , die, wenn üe kei«
nen andern Wisrth haben ^ wenigstena . als
Winke tdad Gesichtspnncte, zum wetteien
Nachdenken dienen mögen.
If Die Krankheit erzeugt sieh blols und
allein durch Ansteckung, und das Gift pflanzt
sich blofs dutch Berührung, aber nicht durch
diQ Luft fort. Di^ einzige Sicherung rot der
furchtbaren Seuche . besteht also in Vmrhtitung j
der Mitthc^iluiig des Gifts« Diese ?rird auf
doppelte Art be^iirkt:
^ Einmal^ durch Abkäliung der Einfuhr
rung desselben, und also nicht blols d^ Krsin-
Jcen^' sondern aller Ding^ ohne Ausnahme,
die mit dem Gifte in Berührung gä^ommen
ahad« Hiör kann' man nicht strenge genug
aeyn, und jeder denkbare VorAeä, Ja selbst
*> Ma moL snpFshieii sind folgeade SdbsiitBn. £b«r dia*
seil Gaj^ensumd: Rusch u^r ^das gtÜfe Fie^r jygß:
-^ Hartes mhtr die Gefahr den jlusbreUung des
gelhen Fiehers. Nürnberg i8o4- -^ jiugmstiB, mm
hoi Deutschlandt und insbesondere der Prenfsischa
. tuuu, vpm geäifi Reifer sm^befirdUen?^^ BeiUa z8o5*
r
I
I
.2(mii|?shenpSicht: ^^gftgßxi ^imdn^f ^m^, * liier
jichvTfnden« da .dj^taWoU de».Gi^ajK^i,«u{ dem
£pid9 steht, . W^f JI(i^S^ ^^ ^^ Opnxagjiuv^
miittkßSkm erli|BLl(§n« l;äfiae, lytd in yri^ weit
die gewötmliphen Anordnungen, ^es^^ziizK^rstö-^
fen vernpögen;. • di^s. 4ind. Puid^eji ; dio mir
nofth -nicht ^gemg ins' Licht ge^eii^ S|i ^efn
^c^e^^on, und dje» ihxer.gfolveni Wichtigkeit
üregepi vgef^uen Pr^fuiagen unterw<^fen . wer-
den sollten. Depn es is); befcf|npt,. dals das
Gift der Blatter% deif Pn^t etc ^ T^ireiin es ein-*
gesishlossjßn Ujnd d^^t^rübrung *der Luft ent-
zogen wird, Jahre lao^ sei^e ansteckende
Kraft behalten kann«
jimeitenii diMrcih djö baUigsie Rrkennmifi
der ffesphehenan Miah0ilung\ das heif^i der
Kirankheit und augenblickliche Abs6ndejFung
d^r Kranhmi. Piea ist. Aa^ sichere Mittel, der
VerlH^ei^ung der Krankheit, auch wenn sie
fch<m da «ist, soj^eieb £inb4^t av thun,, und
es ist sehr; leicht, denn inuner ist f>s ni|^ Ei*
ner ^der eiiiige Wenige, - miti .den^ flia Epi»
demie anfingt» jnnd if^ewi man nur den.i^ah^
ren Gharacter der Krankheit sogleich erkennt»
ao ist idie weitere Ausbreitung ^ gana aaiMxils-
sig an irerhfiten. Aber darin lag eben "die
Ursache jener schrecklichen Verheerung der
J>IüheDdsten Städte. Spaniens, diifs die Aerste
den Feind erst etjcMnnten, als sie sich achon
^ w«iti atts|[^reitet hatte , daß eijoia Afaab«»
derukg niofat^iAehr möglich "vTap. Es ist da^^
lier $eiiIechtdHii)g!s nötfcig, dafs jeder ArWt
aich die- chatakteristischeii Syoiptome dex^
Krankheit bekannt macht r detitt bei der j^aw
gen Lage -der Sachei^ kann iaiMn im feste»
LaiKle dttrdb einen Zafall/ dikroh em^i ttn-»\
bem^irkü 'MitdiiMbgeschlichenen Bai^f u. ;dgU
die Seiflohe eräetigt werden; i^oyan wir kürz»*
lieh in Hallb fast einen Beweis « ei;lebt hatten«*
Es ws|r * daher eine sehr dankenswerthe Idee
des ve^ehruDgswürdigen nti^ dätch seine-wei^
sen* EinrltDktungen schon lüitgst. ausgeaeidii»
neten Magfi^tratB von ffambü^' ^ine kittfisei
ßarstelhwg deraelbaft ^lutfoh die Öfi^mliche«
lütter bekannt au machesy und'icb'4aAlB siÄ
hiBTy um ihr noch inehrVAusbieitung m ge^
ben^'wÖrtUch, abdrucken: '
»Die Krankheit fängt mif ' einc^ grofaen* *
EnÜuraftiitig und meistens plöalich i\n, aadafs '
die Kranken tüw^ilen' bewufstlos zu Baden
fallen; hietauf atelkn aich hSdfige Glieder«*'
iehmerzen, aufseilt heftiges Kopfweh, b^&on«^
ders über |ind in den AugeuhShlto, eine £ih«'
pfindlichkeit des Magens bei. äu&erster Be-^
riihruttg und Neigung zum Erbrechen ein«
Na6h a4 hia 48 Stunden tritt ein heftiges Er«
brechen ein, das im Anfange nur die genoa-
aenen Getränke^ bald aber achleimichten und
i«: |S6 — ^
^KSttdi^ Stoff amleart und mcütteii« )ni auiii
Töda fortdauett; dä$ Gesieht- jd^ält dabei
m; die Augen werden rotfa mad der Krapke
klagt bei einer mäfsigea äiwerUdhen Wäiip«
Sh^r graf»e innerliche Hitze , heftigen Durst
und grof&e Am^tt, und redet irre^ ,Beid stellt
m€h ein. aobU&fichfti^er Zuttend ein, der
schnelle Pulif wird sobweeh und! »tterody du
Gef^ 9ht bekömmt eine« gelblichi». Fttrbe^ audi *
di^ Augäpfel w^en ^etb, und Brust und
Nacken . vi^rd^n: - von einenti dunkeln Gelb
übersogen; dM'Srbrecfaen wird häufiger und
^; ausgeworfene. Matevie wird sähe und
ncfawibrzlich ui^ so ^karf> 'dafs nfi die Mund*
k^Ue wuftd m^chti kniest siekt sie wüe Kaf*
fe^ats aus und bekommt . eine^ faulickten
Geruch. Hierbei ist der Msgan in einens ho»
hen Grade schmerzhaft f der Kranke hat hau«
figei Schluchseni, die Zunge wird schwars« die
gelbe Farbe breitet eich fiber^ den gaiMsen
Korper aus, es entst^hfn'Blutaugen, das Be*
wulstseyn. hört auf,- und der' Kranke .stirbt
unter Zuckungen« Kurs vor dem Tode tritt
manchmal eine scheinbare Besiserüög ein» d^^
aber ein fitot gewfii&es Zeichen eines nahen
Todes ist, ' Der Tod erfolgt meistens vor
dem siebenten Tage f die Genesung dauert .
di^egen sehr lange.« \
. Gewifs iirüi'de es in solches: Zeiten sehr*
— 187 —
Ii»lz1i'c^ sejuV wenh die Aerste einte 'Oite»
sieb öfters Ters^oi mieten und iJure Bemerkuii^ ^
gen. über die eHva vcf^ekommenen veidäclii»>
tJK^ti Krankheiten mitJiieilteD;«eme Gewohihap
heiti .welche für aUgemeines Gesundhikswohi
den groTsten Nauen haben würde. •— Notht
wepdig niU£ite . der Arzt bei der erftten Er»
acheinuiig , solcher Zjufälle der- Obdgkmt di«
nothige Anteige da voti . thun, iim dnroli ihreii
Beitritt die strengsten Mäafsfegela gegen di#
weitere Verbreitung bewlitken an, können« •
. II. Zur Verhüuing der Ansteckno|^ wunn
niaB'dem Gifte jäicht entfliehen kann, üb4
swei Mittel yorzUglich würksam befunden
worden : die Räu^herungen mü SalMsäuref
die man durdi A\i%ie&en der Schwefelsanr»
auf .Kochsah entwickek, und die Einreibung
g$n des Körpers mii\Oehl^ die, wie wir sdhon
ehedem in dieaem Journale gemeldet hebem
au^ aar YerhUtiing der - Pestansteduing: nüa^
Itüih befunden worden sind. , >
' Ichi würde noch ein drittlea Mittet- binau-
ftigent die t^erhüiung der Berührung dea
Kranken oder der Ton ihm berfihnen Sacken»
Bei dw Pest ist es entschieden, dala. nur die
Berührung da^ Gift nüttbeilet^ und es ist e%
wieaen, daft man. im Pestho^itidei mitten un-
ter die Kranken ohne Schaden geh^n kann,
wohn man* sich nur hiitet etwaa aiUttfassen
r
, ISrift der gäben Fie!ber^ ebea 6o wie die Pest
«u: den ßsten und Aiclit inder Luft anflösli«
^en Coiitdgien gi^höveti, sä vv^urde dieae Vi^r-
^icht ebenEaiU ilsur Verhütung seiner Amtek^
' kung- hinreichend seyn« . Aber aiick diesec
' Punkt ist noch atcIk hinreichend untersucfat»*
^Das Cdntagiutn des g^ben Fiebers^ scheine
nach den biAmgenErft^iningen zu deken za
gehjfrcTn, t die ^ur eiamal im Körper Raaction
eriege'n, dasrhairst, die Kr/tbkheiC'hervorbnA-
gen können/ Dadurch wUrde.es'sich yon der
|^<^at auszeichnen y die bekanntlich swar in
4er nehmlichen Epidemie laicht wieder kömmt^
' aber in der Folge wieder entstehen ^kano.
.filerauf \iike sich einige Itoffoung gr&ndiany
4afs vieUeiofat durch' Inocnlätion ihres eig'eaea
Stoffes -die' Ktaakheic gesehwSkht. oder durch
Inoculatioi/ eiües andern gaoz yerhüret wer«
iden kdnnta. Denn nur bei solchen contagic»
aen Krankheiten, nl'^lbhe nur einmal ba&Uen)
iialte ick eine AddiePriservation inrniögUeb*
II!, Was den Charakter der KmnkbsU
jbetrifftf '^'^ ist er offenbar asthenischi und üt
'gebdrt alsb^ iti der Gattung 'des asthenischen
' ^ißbers -oder des Typhus. Aber sie unter»
-aeheidtet sich von dem gef^däinliehen T^rphusi
ao vfie jeder contagiosa Typhuf^ durch, einige
. Eigenachaften, welche- in dar eigenthOmlicheu
\
I
mtiiuis/ ihren Grand habisn. ' $i(;.jiind folt
gemle: - /'^, •''.,.• ' .' - ^' • * .'
\ ■• i) Die En$4tehUng' der Krankheit durch. •
pine ^on aufsengewalisam einw^kf^dß Po*
lenz. Jede cpotagiöse l^^^nkhei« mufs «Is ei^ /
ne decDf Organismus aufgedrungen 0,' Äber^cht
yoa ihpi selbst. ur^prüngUcn era^ugte. Krank-
heit b€tra^tet werden. E» i«t einö Yergiff
|:ung f wo <lie Würkufig t^ehac yersohiede%
nach dw verschiedenen Disposition, de$Oc»
Hanismus ausfaUen kanii. Nun g^ebt es zwei
Gant9giep,r d6K§n iiiini^e tJutui» e<> dtreei
tchwäch€|id ^ di^^LebenskräAe wttrl^t, defs ,
im • da4urcl|. ^ix^gte ^leeotion ^lemai . zui^
astbenUphen Charakter bina^l: (s0 wie z.^ B»
das :Pet^t4 und Schfti;laofa|[t{t ) » und %u diese?
Klasse gehört wsireitig auch di^e^ Conta*
gium, AbOT ifewils ij$t es ein gro/^er Unter«
^ a^Med; unter einem Typbus der v^ innern
|Jf Sachen und all^ähUoher Ab^tinKfUMng def
f^%h entstand) und utitei? einem Typ^nis/ def
plgzlicb durcji Eindrii^ung eines lühmendeii
6ifj;ea, in einen gesunden und neil^icht noch
sehckräftigeh'Oiga^sinbs hervorgel^raeht wird
Hier kann trotz der aufgedrungenen Unterr
ibückung de^ Kräfte doch noch ixfi Jqnern
«ta betrSchüHchpr Grad von Energie, wenigt*
a^ni -.in den erstep .Tagen, vorhanden und
dar OrgairisfliBS ^eicb^am in ei&Mi gemudi*
tea^ dynamischen Zustaode' befiadUdt tejii»
bis entweder" die Kraft der Natur das veiw
derbUc&e Gift überwindet oder dieses den
Ueberrest der-Kr^ft aufzfhrtb Gans andera
wird die Würkung ausfallen, wenn, das Can«
tagium einen schon geschwächten nnd lieben»-
^ armen Körper befallt; hier wird die Krank-
heit leicht; dön höchsten Grad der Asthenie
ftdnehdien iind schnelle Zerstörung die Folge-
WijTL., Auf diese Art wird es begreiflich wie
das gelbe Fieber^ trots des herrschenden
Hauptcharakters, dennoch sehr yerscbieden
modificirt seyn kann, und, so gut wie die
Pest, zuweilen einen ans Entzündliche gr|a«
zünden, wenn gWch nicht lange dauerndeii,
zuweilen einen rain nerv<(sen, zuweilen einen
höchst bösartig faulichten Charakter haben
könne, wi§ die"^ idie Erfahrung und besonders
die verschiedenen Kurmethoden beweisen. 'Die
Ursache dieser Verschiedenheit liegt entweder
in der TOrschiedenen Disposition des Snbjeeta^
oder der verschiedenen epidemischen und ei^
demischen Constitution und* der dadurch
Erregten allgemeinen Stimmiing des Orga-
nismus^
vi) liie ehmische AeHderung dtr orga^
nischen Mischung. Sie ist etwas Ausaeieh«
hendes aller contagiiism Krankheiteii i bei el*
letl ist^^iü be&timi^l^r cheinißöh^ Fehler der
Materie vorhanden, der das Wesen der Krank-
heit enthält und ebei;! der einzige Grund ih«
Ter aosteokendien Kraft, ao wie ihr^s specifi*
sehen Charaktel^s ist. Es ist nicht allein pßr
thoIo|;isch , sondern auch therapeutisch yjoa
Wichtigkeit^ indem dadurch dies0 Kränkhei-
telt nicht blo& den dynamischen, sondern
auch den chemischen Weg der Heilung mög« «
lieh machen, ja oft nnr allein den leaten, - wi<^
wir bei der yenerischen Krankheit deuttiol^ *
sehen* . : .
3} Die Zocalüät. 'So wie jede9 Qottt4-
gium seine bestimmte A£Euqität 2m gewissea^
Organen hat, eben so das Contagiuni des ge^ -
ben Fieberst jEs ist vorzüglich der Jilageii
und das Lebers^stem, worauf es am concen-
trirtesten einwürkt. In beiden Organen bringt i
es einen Zustand ' von erhöhter Reizbarkelt
und Reiiung hervor, der sehr bald in Ent«
Zündung übergeht und wodurch die heEtigen
&hmerzen| die Angst, das convulsivische Er*
brechen, erst von Galle und dann von, Blut,
die übermäfsige Gallenerzeugung lind ihv
Zurücktritt ins Blut und ihre Folge, ^dte Gelb«
sucht, hervorgebracht werden. -— Doch ist
es sehr wahrscheinlich, da& aufser jener Af->
fection der festei; Tbeile atcch das Blut und
die Gall# 'durcK dLiesei Coatagium eine, «he«
• -*.
I
A
»en fautfcbteii und sulr AnflC^sung gen A'gten
Charakter giebt.
IV. Die Cur dtese^ KrtUkheit muh n»c!l
cAngea Grändsatferen ^ folgende GesichtspunlcM
«ablehnten! • " '
'^1) Den ütilgemeinen ' dynamischen Cha--
talmr^ der zv^ar im Gtozen a)%thenftc&,^ alKe#
, sehr verschierlen graduirt und mdd%cht' Ut;
daher ^ttweit^n dia kräftigste^ Anwendung d«
M€itirend->fttärkendeft Methode, zbWeilesi nnf
sehr milde 9 fiüchtig^ aber schwach reiseod^
Bfj«feii ztfw^ilen^ bei nbch grplser Thätigkeit
des 'Blutsystemsy * nnr Sauren, mineralische
. oder äudh nur vegetafolHsclie, passend sejEi
werden. Ja auweilen kann anfangs eine ao
^ athenische .ReHctj^On vorhanden - seyn, daft
selbst atitijßhlogistische * Behanrllupg, Helbst
Aderlässe ndtfaig sind; *^ Dies hat die £r<^
fthrung vötlig bestätigt ^^ da es sdion Eplde«
, ibien des gelben Fiebers gegeben, ' wo die
at&ricende liethode die tiesten Dienste thnt,
und aildete, wo die^i^lbe Methode^ der Ge-
braach der ^Ghina und des Opiums, nachthei«
]»g, ufid Blut^ und andere Ausleerungen heil-
Aim war^n.^ '
^) Den specifisek chemischen oder quaU^
ia$iven Zustand der Materie.
• £r forderet, uns -auf , üditrel äu&usnch^
» t
'I
vnd aiiziiWendep, die im Staiule/rittd^ al» che«
misphe Reagentia und Netsuäli^aintia. auf : das
Contagium im Körper selbst surwüiiceD^L^tidl
fo die zerstörende Gewalt des Gifts mr sebmU
phen. Vielleicht i&t ^s Quedosilber eia selii
ches Mittel, wenigstens hat es naih Rush
udd Anderer ^Erfahrungen die kräftigsteiE^
Dienste gleistet« Auch würden in dieser.
Binsi(^t die Säuren, besondeia die Räticbe^
vungen mit Salasaure, die man selbst in Clyw
ali^ien anwenden itömzite^ viel erwarten lassem :^
> 3): £>ie uriUioh affidrien Orgäitmf DusmA
kaoei lind Leber.' .'; • \x
Diese Rücksicht giebt der Cur eine dop^:
pelte Bestimmung: Einmal, sojiclie JMittel jKtt^
wählen , welche auf diese Organe y besondere/
die (Leber/ wUrksam rind (in welcher Hiasichtt'
und als alljgemeinev kräftigias Reizmittet , ge<
wifs das von Herfn^ Dbotor jffc^^ vvorgeachla»«
gene Oleum terebinthinae die grölste EmpFeh«
lung verdient); Zweitens aber, den höchst
gereizten und entethidlichen Zustand - dieser
Organe t\x berücksichtigen^ der die unmittel«
bare ÄnwenduBg reizender Mittel nicht verw
trägti ja bei^ rt>busten Körpern im Anfange ei«
nen sthenischen Charakter annehmen kann,
wo spgar örtlich reisminder^de und i'eizdbt-
ziehende Mittel passend sind. Dies beweist
die oft aa jiiiaUehe. Anwendung Datmauslee«
//
\
reoder Itftttelt in .dieser Krankheit, welelia
mmb iiog)i den Vorthei} haben, dafs sie die
la Mmge ergosi^ene und putresoble Galle,
ako eine, sehr^ schädliche Polens, aus dem
Kjlrper wegschaffen« ' Doch sieht m^h leicht
ein, Idafs. die • Anwendung dieser Mittel* der
ersten^ In4i<^dtion, d. h., der Riieksioht
amf die KrJüte^und den dynamischen Gharak-
Kr untergeordnet seyn müsse, ' Sdur Tiel
wiirde> in dieser Ansicht auch ron äusserli»
chen Mitteln tu erwarten seyn; im A,nfaBge
iMini athenischen Zustande die Anlegung yen
Blutigeln, in der Folge Vesioatoriea, Eiar^
Zungen von Opinm iiiid Quecksilber und Ter-
pentinohl; bei gro&en Schmersen erweichende
Wftrmenarcotisghe Umschläge^ trockne Scfarc^«
köpie, bei^ geringf^rer ^mpEndlichkeit nnd
Neigung aur Fäuinitfs und Lähmuftg, kalte Um»
•ehlage, Auflegeii, von ^Eis^
. f
Bin die Cur des gelben hieben helref-
fender Vorschlag.
y
Die "Verheerung, welche durch das gelbd
über ^panim verbreitet wurde, erreg-
te Basorgnisse. in den-entfemtesten Ländern;
' 1
• ■' • ,
maar'wird es daher 'ein^m Ärzte/ der^aw'dett
treueiten Nachrichteit diese Seücl>e< kenorCi
verseihen» wbna er eine auf; dmen wicfatigea
Gegenstand beyegeneVMeinung anderen Aens«-'
ten zürn PrüfeÄ 'vorlegt,« ' ; '
'. Di» 'dttreh Tbatsaohen gegebene GewifiK
heit* dafs; das gelbe Fieber atets von gleicheml
ÄfisüeckaingtstGtffe e^eugt wird, stets in be-
stimmten gleichen Organen vorzüglich Wüthet>
und durch :iibiner gleiche Ha^fUmeiltaale ^ich
äussert, gawährtt uns HoCbiing au einer fast
allgemein^ anwendbaren würk^amea Bebamd^^
lungsWeise, deren umfassende Erforschung \^t
do^h ;nur von Männern», w^cfhoi die Leiden«
d^. seihst ^beobachten, unterhtnfiomen -werden}
I^ann; entfernten tAerateln^ welche nlit deik»
Schc^^ii der Beobachter vertraut sind, : darf
6s indessen frei stehen , unter dem Schutze
genügender Gründe, einzelhet dem gesamm-
teii Heilplane uoterauordnMde, gi^naü zu ber
gprämcend« Hülfsmittel vorzuschlagen. Auch
ich. wage es, ejv^ejb, in diesen Zeilen folgenden
Vorschlag au rnobtfertigen. '
Ca giebt im.igelben Fieber einen Zeit«
räum, da bei gändicher Er^höpfung dtfr Le«^
bensthitigkeit,, Z^stÖrutig im^Bau b/;stinim-.
ter w\chtiger Eingeweide dea Uiiierleibes.und^
Entmischung der von diesen Eingeweiden^b«».
geßon^^nea Säfte begibt; 03 'giöbt fwe
XXa B. a. St. ^ K
^ \
, . QrSbe <dei' Krankheit; ida diese
sdinelf eia^tt.. / ^ »
; Vällig entwickelte ^Gelbraebt, h^^chsto
^ .Empfindlichkeit des Magens, Schluchten ,
schviräralichtes ^ stinkendes Erbrechen^ beglei-
tet yoii kleinen, zittemdentPalsschiägen^ sind
Zeichen dieses Gefahr drohenden Zustandest
der zuverlässig ''eine BehanUlung fordtort,
durch weiche nuc* schnell 'darcfadti^gendem
Reize die gesnuib^iiBii KräJBte erhoben werden
und ;rorzüglich"^der Leber und dem Magen
eine gröfsefe, ge^en die bran/lichte Zerslo«
/ < rang schützende Energie gegeben ^wird«
- : Die bis* auf eben, bezeicbnetenrQrad fort-
gerUekte Krtekheit wurde , so viel aus arztli-.
chen Söhritteil' bekannt ^ ist, höchst selten
dutch. die* gebräuchlidien Arzeheien bäaWun-
gen 9 und' geradta nur für diesen Zeitraum
und ftir diese GrÖfse der Krankheit eignet
steh vielleicht die Arsenei^ deren Anwent^üng
bei dem gelben^ Fieber durch mich znerA ia
. Vorschlag köihmt. Tmpmtinöhl {ßpitüus Te-
rebinthinäe) ist dies- HeilmüteL'^
Aus den Beobschtunj^en • anderer Aerzte
war der ätherische^ durchdringende Reis wo«
snit das Terp'entiaöhl auf; den menscblictaen
Orgsnismus würkt^ bekannt; ich selbst . l|al>^
es bei den « schlimmsten Arten und höheren
Qftden des Typhös {Typh. muscuiar.) imMV-
• .' ' . — " i47 — ^ '
lieh nnd Sufserliclir angewendet, und, was ich
auf Gewissen hier versichere, oft durch dies
Mittel ihehr wie durch andiere bewährte, die
Lebensthärigkeit aufgeregt» ' ^
Durch Tei^peö^iiioftl wird die Verrichtung
der kleinsten absoüdc^mden Gefülse bescbleu«
nigt; Ausdühstung* utld Urin^bsonderung ver-
stärken sich 'augeüA^heiEiiich in sehr kleinei^
Polgezeiten nach der ersten Anwendung^ die«»
aes Mittels. , Diese Wiirksanikeit auf die
Functionen der klemsten Gefafse macht das
TerpebtinShl ssu dein wichtigsten Heihnittel
bei bhronis6hem HfiAw^h, tief eingewurzelter
GelenksteiBgkeit und ^tonischer Wassersucht.
Aber ,i^ gan^ vorzüglichem Maafse wird
die ^Sgemde Verrichtung der Leb^ durch
den Gebrauch des^ *^rferpentinöhls ver^tnrkt;
Kranke, welche von Gallensteinen die ^heftig«
sten Leiden^ ^fahren hatten, wurden niir
durch diese Arznei völlig befi'eiet; i^h selbst
habe bei Gelbsuchten aus schwiichend^b*Ver-
aiilassungeo , welche n^it gehöriger Rücksi^Iit
auf sAtb , Verhaltnisse der Kranken behandelt
wurden und hartnäckig widerstanden, durch
Terpentinöhl die Thätigkeit der Le'ber gehö«
rig erregt und zur Gesundheit zurückgeführt;
bei lange dauernden Verdanungsbeschwerdeni
die, wie ich aus der Summe aller Erschei«
auogen tciilM&eii mnfste, auf Unthätigkeit
y^
(■
^
.der Organe, welche Verdauuzigssäfte abson*
dem, begr&ndet waren, Jeikßte mir dies Heil-
mittel oft die ersprieiTslicbsten Dienste«
'in IJinsicht auf das Erre^ungsTerbältnifs
' würde da$ *terpentiifphl wabrscheinlioh bei
oben erwähntem Zustande im gelben Fieber
anj[ezeigt seyn ; abi^r auch in jobeniisclier Be»
Ziehung scheint es hier «ine ^orfoigUche Stel«
• ie zu verdienen« , ' ,
Qie Elemente , woraus das Terpentinphl
besteht (vorzüglich Wassei^stoff und I^ohlen-
stoff), sind in .höchst einfachier Yerbindunj^
und höchst leicht t'iciennl^ar« ^ben, darum geht
dißs Oehl mpt ^o vielen K^örpern, welche äus-
serst .schwer aufzulöfen. sifid (hejL '^ji|)r. ver-
schiedenem Wärmegraden ), durchdi:ingepde
Verbindung^en ein ; Gallei^&teine werden leicht
dadurch aufgelöst. Eben darum verdunstet
es leicht und vertlieiit. sich höchst fein in
weit ausgedehnte Räumje; kjirz^.es hat mit
den. Naphthen viel Verwandtes; «es giebt die
Basis zu den von allein., Nadelhölzern ausge-
ha,vchftei| riechbaren .Stoffen; .ein ^liiiziger
Tropfen Terpentinphl innerh'ch genommen,
fine kleine Menge desselben in die Haut ein-
gerieben, theilt einer Menge des ausge9onder-
f en Harnes einen starl^en . YeUdLengßruch
.ir erfahrne Wundärzte, schäzten das
\ V
,■ '
Terpentinohl im aülserlichen Gebrauch^ als
das gröfste ^Dtiseptische Mittel, und wandten
es vorzüglich aUr Tilgung der Fäuhiifs beim
feuchten Brande an; hier bielebt es nicht nur
durch Reiz die den zerstörten Theilen nahe- ,
liegenden geläh eisten Gefäise^ sondern es ver-
bindet sich auch chemisch mit den entmisch-
ten Säftetn, neutralisirt die fauliehten Stoffe
und macht die eingesogene Jauche dem Le-
ben weniger gefährlich; selbst der Geruchs«- •
sinn unterscheidet gar bald die vollendete
Umwandlung der jauchichten Flüssigkeit« Das
Terpentinohl würkve hier in chemischer Be^
Ziehung 'auf ähnliche; nur' kräftigere Weise,'
wie das Rohlenpulver bei stickenden Ge-
schwüren 9 oder bei Reinigung des mit fau«
lichten Stoffen verunreinigten Wassers irürkt*)J
*}' Dtirck die Eigens.öhafc diet Kofalen'pulver«, all«, den^
Siaawerkzcu^n «les Geschmacks uyid- Geriicbet
hocbst ^elhaften Stoffe von dem dadurch ganz ver^
dotbenen. Wasscur . völlig abzuscheiden und nie Mil-
V de'd^ Flüssigkeit wiederherzustellen',, -wird es deut-*
lich^ enrriesen, da6 chemjs'clie AfBnität dabei ob« '
waltet« obgleich die Wärme nicht über die vorige.
I^emperatvr des Wassers, erhöht wird. Hieraus er-
hellt denn auch deutlich, daüi man die Neutralisa^- ,
' tion septischer, contagiöser Miasmen nicht blofs von
- Sauerstoff' mitdi^ilenden tropfbaren oder dfartfpfför-
toitgen Mitteln erwarten darf, aondern data aller-
dingt aach durch- AiEnität tletoxydixvnder Stoffe»
s
•u' x5o —
\
Wenn sich nun fiteicb daraus , dafs die
.* • • ^^ . <• ^
Faulnifs der Saite, welche vom Körper abge^^
trennt sitkd , . durch das Terpentinohl getilgt
wird, kein genügender Schlufs auf die. Wut k-
^ samkeit dieses Oehle«. bei KrankheireA dös
-Organisnius machen läfst, so. ist .df>ch dies
höchst wahrscheinlich, dafi ein ^^ilmhpelf y^al-
ches so deutlich AfHoität zu den ilüchti^ren
aus den Säften eAtbundenen Stoffen äu$s^,
dessen erregende Wiirkuag auf die Lebc^ns«
thäfigkeit^des. Organisrnua durch treue Beob«
acbtiing erkannt ist, das imleugbai ins Inaepa
der organischen Gefalle aufgenommen wird,
und einige Zeit nach seiner Aufhahmef den
ausgaschiedanen Flitssigkeiten (vorzuglich dem
Urine),ein eigeathümUches, zunächst dem Ge«
ruohsäinne merkba|*es chamiscbes Verhältnils
giebt, vx>rziiglich geeignet sey, bei einer
. Krankheit angewendet w werden» deren wa-
sentlieher Charakter Schwäche d^r Lebens-
^ thätigkeit und daraus erfolgende Entmischung
der Säfte ist. Bei dam gelben Fieber ver-
dient dies Mittel', aus angeführten CrUndeni
vielleicht' eine ausgezeichnete Stelle. .
In Hinsicht auf die Weise dar Anwen-
dung glaube ich bemerken zu dürfen, dals das
• welche m* B. aiu d«m Terpentinöhl . leicht, entwik^
kelt wvdAy, cfaeaüachd Umwaa<iIiRi| d«i GoiMJi^i^
irhalttB- werden' ktjui, «—
/
■» ff " * •
> 'I
Terpentinöhl wegen steix^ei' Fabigkeit von den
ljmph9ti$chen Gefarsep ieiclfi^ ^V^eaommeh
SU werden und, dann, wenigstens in. «eiiie
Grundstoffe zerlegt, bis zu den feinsten 'ab-
sondernden Gefäfsen hinzudringen« vorzüglich
zum Gebrauche in Einreibungen geeigaet
sey« Sehr zweckmäfsig kanti es^ mit eineni
passenden Vehikel in den After eingesprizt
werden. " '
Zu gröfsen Gaben des ^erpentinShls
durch den Mund genommen^ wii*d man nicKl
leicht sich entschliefsen dürfen, weil iiif gel-
ben Fieber die Empfindlichkeit des Magetii
so.^ehr erhöht ist: indessen da Vliese £lrhd«
hung der Reizbarkeit mit der Schwächung
der Thatigkeit ^ im geradeh Verhältnisse stehf^
so wird auch das Mittel, welches ^ie Thätijg-
keit stSrkt, dann, wenn man es Anfangs in
sehr kleinen jßaben mit einem {tassenden V^
hikel darreicht, gewifk auf diesem Wegd
iweckmüfsig benuzt werden.
. In einzdnen Fallen mochte es vielleicht
besser seyn, durch den Mund irgend eine
Naphtha einzuflölsen,^, während man größere
G^ben des Terp6ntixto6ls in die Haut reibett
und in den Mastdarm spritzen läfst.
&Tti ia'H'imWff. '
i->:i
•'. *
• • •
/
' ILöniglich Preufsisches Publicand^m
in Betreff' des gelben Fiebers^
Oeine Königliche Majestät von Preufsen eta
Unser* aUergnädigs'ter Herr^ finden sicii durch
den aus iien öffentlichen Blättern bereits be-
kannten, in Halle sich ereigneten, Vorfall be-
wogen, folgendes hierdurph zn ^^ero):dnen und
festzusetzen: Einem jeden wird unteisagti
Waaren oder Sachen» durch die Nordsee oder
^ Iiaiide^ ans Spanien und ans Liyomo in
diesseitige Staaten kommen zu lassen, ohne
zuvor seinfsr Gerichtsobrigkeit deren bevor*
stehenden Eingang angezeigt und durdb diese
die Eclaubfiif^ dazu von der Krieges- und
-Domainenkammer der Proyinz sich bewiirkt
' ^u haben. Derjenige , der solches imterläfst,
bat sechsmoncttiche respective Festungssfruft
oder Arbeit, auch f^ernifhmng der eingegan*
genen Sachen zu gewärtieen; Hierbei soll es
Jtemen Uniersehied machen, ifon welcher Gef'
iung diese Sachen sind^ ob solche schon seit
Jahr und Tag aus Spanien abgesandt worden
und irgendwo auswärts Quaräntaine gehalten
haben» Den Gerichtsobrigkeiten wird daher
, zur PBiq^t. gemacht, bei der itrieges- und
Domainenkammer der Provinz die Gegen-
r
«I
' — i55 —
• #
Stände und das Sachverhältnifs aazuzei^enj
dieser aber, die Erlaubnifs zum Einlange b^im
Generaldirectorio nachzusuchei^. ' Zugleich
inrird jedermann hierdurch angewiesen, es dßt
Obrigkeit des Orts sofolt anzuzeigen/ wenn
demungeachtet der. Eingang von dergleichen
Sachen erfolgt, diese aber £ur augenblickU-
chen Vernichtung derselben durch Feuer be-^
n^achtigt, wenn die Anzeige durch die anzu-
stellende Unteirsuchung richtig befunden wer-
den sollte. ' ^
• - »
Signaium Potsdam den 27. Nov. i8o4*
Friedrich Wilhelm.
V» rSchulenbUrg. v. Vofs^ p. Hardenberg.
V. Schföuer* v. Reeden, l^« j4ngem.
'/.
/
— i54 —
y
• vra.
VoHstandiger Bericht
über dea im Unterleibe eines vierzehn-
>
jahrigen Knaben gefundenen Fo^3is
und dessen Section,
. Beschreibung einiger ähnlichen
Ich eile, diesen im Jonmal de Medetin^ ß^end^aüain
^n, XHL bekannt gemachten Bericht einer reapec-
tablcn CaromiMion über 4inen merkwürdig«! Ge-
genstand meinen Leaem miteuchellen ^ -und freue
mich, dafi sie in der Erklärung deraelben M#iniui|
ut, die ich Im XIX. B% 3. St. ^dieaee Joiuraab tnf*
gestellt habe.
XJupuytreü, Director der anatomischen
Arbeiten bei der Bcole de mededney ha^ der
Sociäiä de medecine \m Nahmen einer Com-
V
•
missioni diö^ ftus Cuviery Richard^ Alphonsü
Leroy, ßaudelocque und Jadeloe' bestand,- eir'
nen. Bericht über den Fotjus abgestattet , der'
3ich im Unterleibe des juogen Hissieu zu Vel> ^
ne.viil im £ure - DepHrteoDt^Qt gefunden.
Das Pbänpmen, welches der Geg^stand
dieses Hpfiphts i$t, hat fast iu demselben
Grade durch seine MerkwürdigKett diis Aui^
merksamkeit der PhysioIofE>en auf sich gezo^
gen ^ als ^s durch die Publicität » die es er«
hielte und,4i^rch^ die Erklärungen ^ die man
davon gab, ab der Minister ChaptaLdie t^cole
de medecine aufforderte, es zu prüfen^ öffent-
gliche Sensation erregte. In allen Pällen^ die
sich so weit wie der vorliegende; von defn
Normale der Natur entfernen, räth^die !^lug-
* heit, eines TJ^ils zwar nur streng erwiesene
Thatsachen anzuerkennen^ auf der andere
Seite abier auch de^ mächtigen Kräften der
Hatur keine zu enge Grenzen zu stecken^
Nach diesen Grundsätzen wurde auch der Be-
richt entworfen, der hi^r in gedrängter Kürze
mitget^heilt werden soll. Er giebt ein grof&e«
Licht über die Geschichte des jungen Men-
schen« 4er jenen Fötus, bei sich tru^g, über
den Leichenbefund de$sQlbe;|i und über dio
Section des Fötus selbst«
Amedie Bimeu , i^ dessen Körper Ac)^
jener Fötus fimdi hatte sich T09 der i|U|ia$tCA.,
V »J
»"
— /iSl —
Jugend auf tfßer einen Schmerz in der linkrea
Seite bekladt. Diese war seit seinen ersten
L^oensjahren ausgedehnt und gescfawoUen ge-
Vesed.; Der Fortdattet dieser Symptome ohn^
ceachtet, hatten sich jedoch di« physischen
und geistigen Kräfte dieses Kindes Foilkom«
onen entwickelt; und erst im dreizehnten
Jab^e würde er plözlich von einem Fieber be*
fallen. Zugleich fing die Geschwulst an, an
Umfhnge zuzunehmen und sehr schmenthaft
2u werden; und nach Verlauf' einiger Taga
gab der' Patient durch den Stuhlgang eixie ei-
terartigev übelriechende Materie von sich.
Am £nde des dritten Monathesj vom Aus-
Brüche dieser ersten Krankheit an. gerechnet,
Zeigten siöb deutliche Spuren der Lungen-
sucht. Nicht lange darauf yerlohi' der Pa-
tieht durch den Stuhlgang einen Knaul Haare
uhd starb sechs Wochen darnach am hoch-
Sten Orade der Auszehrung.
Bei der Leichenöffnung diesem Kindes^
die' von den Herrn Guerin und Benin des
mHardelles unternonlmen wurde, fand man ia
einem Sacke , der durch Knöchenmaterie mit
deiii Colo transverso verbunden war uHd Com-
iptmicatibn mit demselben hatte, einige Knäu-
le von Haaren u^ eine organisirte Masse»
die mehrere ZUg^ de)r ''Bildung eines mansch*
liehen iVitua an sich trug« Man kann nicht
umhin aazuerkennen, daß die beständige
Kränklichkeit des jungen ßissieu auf seine'
ganze Krankheit » und' dals diese 'wied[ßruui
auf* die Entdeckung Bezug, gehabt habe,« die
man bei Ojeffnung .seiner Leiche macht^^
Nachdem man diesen ejsten Umstjai^d ^daroH
audientisphe -Zeugen verhöre beriditigt hatte,
war es von der grö&ten Wichtigkeit, die L^-
ge jener organisirten Masse und den Ort, wo
sie sich gebiicjet hatte, zc^ bestimmen. Zwar
aezte es die Untersuchung, derjenigen Theilä,
Welche der Societät .durph Herrn Blanche^
Wundarzt zu Rouen,^ zugestellt waren« aulser
Zweifel^, 4^ü jene Masse von einem Saeke
umgeben im Mesocolo transverso^ nahe am
Cto/o und aulserhalb des Darmkanals befiud*
hph; gewesßn war; auch stand in der That
je^er Sack mit dem Qarmk^nale in Commu-
nication. Allein diese Communication war
offenbar erst neuerdings entstdndeh, ,und ge*
'wissermafsen zufällig. Denn nian sah* noch
deutbch die Uebecreste der Scheidewand,
welche beide Gavitäten von einander getrennt
hatte, j ' , , ~ .
Nachdem nun die .wahre Lage diesc»r or-
ganisirten Masse bestimmt war, mufste ma^i
auch die Beschaffenheit derselben naher un-
tersucheii.. Sie zeigte in ihrer Bildung grofse,
Aehnlichkiair mit einem menschlichen Fötus,
ÄtfgTÄcH aber äücH ' *m anchefld Sbnderbarkei-
fen? die' 2unv TheilTehliir der etsten Bildung
iu'seyn. aum Thf»il aber auch von einer aü-
«kiälilieheii Degeueration und, von dein Auf-
enthalte dieser Masse im Mesocoteti faetzn-
üihren schienen. Es' gab noch" ein^fchere-
res Mäittel, über die wahre Natör dieser Mas«
se ^Auf^chln& zu erhalten. Denn' wenn sich
in ihriemlanern deutliche und vondeaThei«
len, an denen diese Masse befestigt war, un*
libhängige Organe fanden, so mufste. maAi sie
für ein, besonderes Individuum erkenneü.
. ^igte sich aber nichts an ihr ab organische
Fortsetzungen I so gehörte sie, wie auch im-
mer ihre, äussert Bildung beschaffen seyn
lnbchte,^u der /Classe von Vegetationen, die
aÄ allen orgarnisirten Theilen des Körjiters
vorkommen ^ nicht aber zu defi selteneren
Pbähomenen. ! ^
Bei der Sectlön dieser Masse, die mit
^ofser^ Sorgfalt vorgenommen würde , . est«
deckte man Spüren der Sinnorgane, ein G^
hirn, Rückenmark und selir beträchtliche IN er»
ven; ferner Muskeln, die in ein faserichtes
Wesen degenerirt waren , ein Skelett > das
aus einer Columna vertebralis\ einem; Schi^
del) dem Becken und aus Spuren von beina-*
he allen Gliedern bestand; ferner eine sehr
kurze ^ am Mesocolo, aber außerhalb d|p
— tSg —
'\
Daritts, ^festigte Nabekdm w /und iii dersd^
b^n eioe Aitdrie tind eine Vene, die an iihs
reüEftden, sowohl am F<>tus als auah an dein
Individuoy welches ihn trag, diaareh Nel>tnäste
mil einander in ye^bindÜDg standen«
Die Gegenwart' der ^nannten Organd
r^oht ohnstreiiig wohl hin^ jene orgaüisiite
Jtfasse als ein 'Individuum zu charakteri«ir^9
obgleich ihr die Organe der Digestion , det
Respiration, d^ Harnabspnderung mftd der
Generation gänslich fehlten. Allein der Man-*
. gel * einer grpfsen Ansahl wichtiger Lebens-
' Organe berechtigt uns, sie' zu den monstrulP
aen Fr lichten zu rechnen, diß bestimmt $ind
im Angenbli^cke der Geburt zu sterben:
Da die Bildung einer prganisirten Masse
im Mespcalo hinlänglich erwiesren , da did
Aehnlichkeit derselbeh mit einem menscbli«*
cjienTötus zur Gepöge dargethan, so' blieb
aur noch, zu untersuchen übrig, seit wann sie
im Btesocolo yorhanden gewesen , wie sie in
den ^Körper eines anderen Individuum gera«^
then seji und wie sie daselbst habe leben
können? —
Da dieser Fötus sich außerhalb des Darm«
kanals gefunden, so konhte man nicht an«
nehibeif, dafs «r erst nach^ der ^Geburt, des
jungen Bissieu in den Körper desselben ge-
rathen aey ^ wödofth denn eine Menge iibcxw'
eilur Hypothesen widerlegt w^deiii durch
welche maa dieses Phaoomc^ zu erklären Fer-
• ' »
sucht h^t« Das Geschlecht des /ungen Bis^
$ieu, welches auf Veranlassung . des Prafecten
im Eure- Departement, dnrcfc die . Hef reo
Delteuse und Broua/d auiGsifir allöii Zweifel
gesezt worden, verstattete uiclit.anaunehineii^
dtifs derselbe befruchtet worden» SQy oder sicli
selbst befruchtet habe> indefu er. mäniiUolie
Geschlechtstheile besafs udd nicht eine An-
deutung ron w^iblicban vorhanden war.
Die Thatsacben^ welche diesem Berichte
sum . Grunde liegen, veranlafsten natürlich,
man herlei Ideen ül^er dieselben. , Die Kränfc-
lichkeit des' füngen Bissieu von Jugend auf,
die besonderen Symptome derselben upd der
darauf folgenden Krankheit t die Entdeckuüi-
gen, welche man bei seiner Leichenöffnung
Inachte, sind so ge^au mit einander verban-
den, dais man.gepöthigt ist, anaunehmen, daft
aie im nothwendigen Zusammenhange mit ein«
wder gestai^den, und dafs dieser uo|;ltick*
Üche Knabe . ischon bei seiner Geburt den
Keim der tratirigeil Krankheit in sich getra-
gen habe, der er im vierzehnten Jahre. uo*
terlag. Viele andere lJ[mstände vereinigten
sich noch , die frühere Gegenwart .dieses Fö-
tus ^iin Körper des jungen Bissieu zubewei*
sen.. Dihia di^ Gröli^e der Zähne an dem»
ael-
/
y
selben, die faserichte DegeoeratioD^ der Mus^
keliif die ZusammeDtrocknuDg des Gehitns^
die Abnutzung der Haut a^ manchen Stellen,
die Cariea verschiedener Knoche/i» die Ver-
wachsung mancher unter.ihnen, die knochich-
te Degeneration. (^es Sackes, in welchem der
Fötus befindlich u. s. w., lauter Umstände,
die zu ihrer Cntwickelung eine seh^ beträcht-
liche Zeit erfordern. Allein auch zugegeben,
dals jener Fötus gleichzeitig mit dem Indlvi«-
dfip entstanden, in welchem er sich fand, so
wfirde doch für diejenigen, welche Alles er-
klären wollen, immer noch ein schwieriger
I Umstand zu erklären übrig bleiben, nemUch
die Lage jenes Fötus im Mesocolo iransvjßrso.
Die sonderbaren Thatsachen, welche dieser
Beucht enthälr, sind ohnstreitig der wichtig-
ste Theil desselben und in einem gewissen
Grade unabhängig von allen den Erkjärun«
gen, die man davon geben könnte. Doch ge-
hört es nothwendig in den Plan einer Arbeit,
wie der vorliegenden, die erwiesenen That-
sachen zur Erklärung dieses Phänomens zu
benützen. -— Nicht selten beobachtet man
Zwillinge, die entweder am Rücken, oder am
Unterleibe, am Kopfe oder an mehreren Thei-
len zugJeich mit einander verwachsen sind»
Ein gelinderer oder stärkerer Drucke den die
äuf^erst weichen Embryone^ während oder
ZX.B. a.8t. ' . L
/
u
\kutz i^ach der £mp{atignils^ in den Organeo
V -der Mutter erlei46ni kiann ^okhe Moüstniosi-
täten Tera&lassen. .In anderen, nicht weniger
seltenen. Fäileit, sind dergleichen Zwilliage so
innig mit einander Irerwachsen, duls beiden
mehrere Organe fehlen und durch gemein*-
acbafcliche Organe^ ersezt rind» die xugleiob
dem L$ben beider . vorstehen. - Im ersteren
Falle schreibt sich die MonstruositSt von ei-
ner rein mechanischen Ursache her, im swei-
ten aber von einem primitiven Fehler in der
prganisation der Keime. Eine oder die an-
dere dieser Ursachen muls man noth wendig
annehmen , . uin das Phänomen tn erklären,
welches den Gegenstand dieses Berichts aus-
^ macht. Folglich hat in dem Falle des jungen
. Bissieu einei von zwei isolirten Keimen den
andern zu Folge einer mechanischen Einwür«
kung durchdrungen, oder aber befanden sich
beide durch eine primitive und eben so schwer
wie die- Generation zu erklärende Disposition
" in der Vereinigung und Beziehung mit ein-
ander > -die^man hinterher an ihnen beobach-
tet bat. ' , , \.
Eine dieser ^beiden Erklärnngsarten sn*
gegeben, so Hegt in der Existenz eines Fötus
im Abdomen eines anderen Individui nicht
weiter etwas Wunderbares: nur das Gischlecht
desjenigen Inditidui, welches dabei die Stella
— i€3 — .
4 > V
Aet Mutter >em«t f Ist fieinak gleidi^llig. ^
Vergleicht ma^ dtesen FAu» mit d«n ißinpfiBl^g«^
iiisi<3ai aufterbdb dec Gebänputtdr, so ^-
schic^ht/die Nlltritioa^ -an» Weldbea Thöitea
''des Unterieibes sich miiE auch die befrachtt«
ten Keime ap^^ngea mogaii, auf gleicho^ Wei-
se. Beiden werden durch ihre eig^mhiiinK^q^
Gaföfse Nahrangssäfte «ngäfahrt; sie bildea
und entwiokeltt sich bi« zu 'dem Zekputtkte,
den die Natur besttoimt bat I sie aa's Ltch(
m fordenri kämieii'daii'n nidit faetaa&gescbafft
morden 9 ' gehan in Väultiifs oder iii*eifl«r fvtti-^
ge Substanas^^Oftier, tn>bknen eiB, irerknöchem
sieb, ^d^rragatirw'fort^'bis itA'e Gegen ^att
durch die Raisuag def Bepaefabarteit Tbeile
•etaen Abs^efs Visranlaifst litu) dadurch )hi>a
'Fortscha£Fiiog beordert wird« • Dias geschah
'icL uDserm Falle«. 'Die Wtode des Sackes,; der
-den. obigen Fötui^ . einschloß^ wie alle die
Früchte umseban sind, die aufserhaib der
natürlichen Geschlechtsorgane torkoim men ,
entaündeten sich, theitten . ihre Entzündung
dem Darme mit^; die Scheidewand zwtschea
beiden tiavititeh ward serstört: der Sack ba-
kam CommmiicAuon mit dem Colon, und
dadurch erfolgte die Amleening Ton Jauche
nnd Haaran ddrch den Stuhlgang;^ und eine
wahre Phihim »bdominaliSj die sich in ihrem
Varlaiife mit bitter Pkihisis pulmonatU isom^
La
\
•\
— .164 — >-
plldirfe lind dmn P&tiectendi» Laben kostete.
W&e::* jener Sack näher an dw ObevAüdie
des «Kölners gdegeb geweseti; so. wUvde ^
isich nithtin den. .Darm >geöfi^et blü!>en, und
' djKS ^ ganze Pbanomen wäre,* zwar seiner Natur
-iiäeh dasselbe, aber; doch Wjeniger auf£ülend
>,cseo • seyn«. •' . .'..•
Dieser FptQS wurde, solarige ertlebt^
Ton deai|enig«n Individüo ernährt, welebes
: man als den Brudier: de$8elhikn;.a]s^ben mulli«
. Der /^ Mangel jallen Fäulnif^ in seinem Körper,
der Tollkocameki offene Zustand derXircula»
.tionsorgene, ßhuen dieses auAer . alten 2wei-
£ai. Der MiMQgel der QrgMSe ' der- Digeatien»
der ilespimtian> : 4ibr. Hamabsoilderu^g und
der Gener«tioav:bew^st nicbts gegeii d%sL^ .
ben'die^esFötil», da rdieae> Organe }«,bei ge«
wohnlichen Friii^taitf/nur ernährt werden und
erst nach der ^Gebnrt ihren Functionen froi^
stehen* Allein das Leben dieses Fötns tambte
sich bei defn wunderbaren Baue desselben auf
;sebr' wenige l^'unctionen beschränken. Nur
die'Organe dej^ Grculation ^sserien diejeo^e
Thätigkeit bei demselben, die xnm £;)ebea dar
iibrigen Organe nothwendig erfbrderhcii war.
Sie fübccen Blut vom Me'&oboloo «um ^otus,
Ton diesem wieder zum Mesocdlon.
Die SocieM de l\Ecole de meäeeine hit
\ Vorlesung diei^es so wichtigen und gr&nd^
liehen ' Bericlifs ' beschlossen, denselbeii liebst
deoL Z^tdxmokgßn y die durdh Cuvier und 7a->
d^lot T4UI "^ jenem Fötus gem9cfat sind, ?oit
esaiydig in dem ersten Tlieiie ihrer Acten auf-,
zunebiben. Sie wird* zugleich eiie^iy einen Be«
rieht über die den Schrifti^tellern etwa Tor-
kommenden analogen Fälle zu erstatten^
\ 0
c
Merkwürdiger Beitrag mi dem in Franko
reich kürzlich beobachteten Falles der
Schwangerschaft eines fvierzehnj ähri^
gen: Knaben i mitgeiheilit 'von Doctor
Schwabe^, pract. Arzte zu Weimar.
XJieser wunderbare F^Il ?on einer anFser-
halb dem Körper beändlichen Gesc Wulst,
welche • die gröfste Aehnlichkeit mit einem
Kinde ^latte, befindet sich ,in einem aken^'
aber mitunter sehr interessante Beobachtun-
gen enthaltenden Buche^ dessen Titel ist:
Thesmurus Medica^ chirurgicani^ abseruatiü'*
hum curiosaruht, ron Cünrado> LudovicaWal^
iheroy (Ghirürgüs zu Halle im Herzogthume
Magdeburg). Leipzig, bei P. C. Monath^ lyiS»
~ Ohne den Lesern dieses. Journals in den
*^7
. - .tflCi - •
sieK äabei iniFdringendeii BeiAefkUiijctt tot-
greifen «u Wolleo, 'will ich Jezt die G^sehichta
ielbal) i^elcbe übrigens ganz tias Gepräge d^r
ubverf&t^bteii 'Wahrheit bat, treu inktbeiien«
Siest^bt pag. 58; des . apgefühnen Werkes
unter der XiXten Obset*vatioii| uckd kutec
Wörthch. also: -
»Aono 1699 den i2tea Februar hfibe icfay
nebst vielen' hundert Personen, eih^n Knaben
'von 14 Jahren, von Geburt ein Genueser, ge-
sehen, $9 von seinem Vater Dominica den
. Leiiteü ßir Geld gexeigt ward, welchem ein
Gewacht y einem Kiude äbniich, zum Leibe
heraus wuchs, so d/^i^ sich tb«ii eil Zeichen ge-
X mlfs weiblichen GesChlephts $evQ soilte. Als
dieser Knabe gebohren worden,' hat seflbiger,
seines Vaters CrziihUi'ng tiach, eine jpeschwuUt
auf der linken Seite unter den kurzen Rip-i
pen, nach dem JSabel vorwärts eines Hennen-
Ejres grofs, mit zur Welt gebracht) weidi«
Geschwulst die Weheniiittcfr ahfänglich £ur
^ einen Bruch angesehen und dagegen verschie-
dene Mittel gebraucht; allein es Wt diese 6e»
schwulst im^ geringsten aicht abgenommen^
sondern ioi Gegenthf^ile , mit des Knaben
Wachsthuo^e sich täglich vermehrt, bis nach'
und iftfch^ eine menschlich^ Gestalt; kervorg^
broehen, wie denn diese Geschwulst ^n dem
Orte ihrei! Ursjprangea fast bis an den IKabdl
erslüreckt iiat, dai^ der Kotbe det Gröü^
Wxd Beschwerlichkeit^ hklber genöthiget wor«
deni^ solche stets ia einer Binde zu^trageA*
Das Haupt ^so in der Gröfsa eines Viertel«
jSiurigen Kindes siemiich voUkommen, war
jtnit vielen acfaönen glänzenden und 'geflamm-^
ten Haarea, eine uod eine halbe Viertel- £lle
lang, ga^iert^ welche sauber und nett mit ei-
neai rctthenBande, nach Weiblicher M«nier,
Ton- ihnen eingeBochten worden. Die Stirne
'W^r vollkommen, mit zwei Äugenbräunen von
eben solchen . schwarzen Haaren , gleich an-
dern neugebohrnen Kinoern bewachsen, des-
gleichen auch die Augenwimpern, welche aber
aehr klein und nichts von einerlei Qrölse wa-
ren: denn am linken Auge kernen sie obnge«
fahr von dieser Länge — /hingegen
am rechten ganz geringe zu Gesichte/
Die Augen an sich selbst betreffead-, hattp
nur, das linke eine kleine Oeffnung, durch
irelche man aber dessen innerstes Wesen
wi^bt zu seinen vermQchte. bisweilen flössen
•■ • ^^ » ^
etliche Thränen heraus; hingegen djgs rechte
Auge} so einen Queerdaumen davon sich ba-
MSanidf war fest irerschlossen. ; Die Nase ^ so
nun folgen sollte, hatte wohl ihr Sp^atium,
allein es war nur ein flaGher, breiter. Cartila-
«
go, an den Augen ein wenig eingebogen) und
erstreckte sich bis an den Mund,, wo dje
t.
\, '
Oberlöfze ihren Anfang nehmen sollte, und
dieses war aibscheulich anzuseilen 4 iiitlem es
dfter die Gestalt eines ßtissels vom ViebV als
^1 menschlichen Miind präsentirte^ doQh'War er
in die obere und untere Lefze getheilt; um.
, die obere Lefze pt^nden 4 Zähne , Jncisores
genannt', wie ^in halber Mond, zor rethtem
Sei^e aber unter diesen noch s kidae spiti^/ge
unyoUkommne Zähnchen unter. eiD{a;&d^er nach
dieser Form:
I j
Im übrigen sähe es einem Stücke rohen Flei«
"^ sehe gleicht und geifPerte, durch die OeiFnudg
stets einige Feuchtigkeit aus; diese Oefiuung
aber war ganz unbewegli^, daher man nicht
erfahren können, ob eine Zuuge. zugegen ge-
wesen. Wo die Ohren sejn sollten^ war«a
Signa { nehmlich rechter Seite eine Oeffnung
in der Gröfse einer Zuckererbse, flinker Seite
aber verschlossen, einer gemeinen Erbse grofs» .
und mangelten beirlerseits des äufserlicheil
Zierraths/ Diesem folgte der Hals in seiner >
ordentlichen Länge, und an der aus dem Lei»
be hervorragenden Seite, wo das Schulterblatt
seyn sollte, eine Breite, allwo man auch ei*
nige Härte eines Beins fühlen konnte, ^eich*
wie am Granto ; linker Seits vorwärts war ein
grofses flelschichtes Wesen,, einer erwachsenen
yV^eiberbrast gleich, mit einer V^arze', einer
Erbse grols/gezderet, welches ai^ch das Sigrium
nebst den langen Haupthaaren vorstellte, dar«
aus geschlossen iii[örden, dafs- dieses also ge-
nannte und ausgewachsene Kind weiblicheii
Geschlechts sey. Leztlich , besser unten^ er-
schien der Nabel, und nicht weit davon die;
Vereinigung mit des Knaben, eigner Haut.
Ein mehrere» war terner nicht zu notiren,
als äafs der JCnabe selbst empfunden , wenn
das Gewächs st^harf angegriffen worden. Hier^
aus niin zu präsumiren, dafs, nachdem der
Knabe geboreq, 'dieses nur ein kUdnes öe-
wachse, wie vorhin gemeldet, gewesen, her-
nach aber bei« erwachsenem Alter, gleich wi^
andere Gewächse ; so an dem menschlichen
Körper je zuweilen gefunden werden, nach
und nach Tön dem züßielsenden Nütaiment
aus das Knaben Säften accresciret tind dhsiB
Gestalt, erlanget, ea also ohne Zweifel mit des
Knaben Alter vollkommener werden wird«
Wovon es aber seinen Ursprung genommen,
durch was fttr Semen es generirt und welcher
Gestalt der Wacbsrhum fortgeführet worden,
solches erfordert eine vollkommene medicini-
sche und physicalische Untersuchung',. Welche
vnr denjenigen, überlassen, die bei Gelegen-
heit solche auf dem Catfaieder weitläuJftig zu
§'
— 170 —
uatersvcben Belieben tragen; gleichwohl aber
haben Vincelius^ ^Lycouhenes^ und' Parcus in
il^Ten Schri&en .abenfdlU dergleichen Histo-
rien aafgezeichne^, wohin den geneigten Le*
BßT yerweise, bis» sich fernere. Gelegenheit er^
zeiget, etwas mebreres ?on solchen Geburtm
vorzutragen.« '
Beobachtung ^sines Gesckw&rs de$ Un--
lerleibes;, aus welchehi' ^verschiedene
'Fragmente ^on. Knochen^ Zähnen^
Haaren und fleUchichten Thßilen
zum f^or^ch6ine kamen^
Diese von tuiserm ebrvvurcKgen Lentin scbon ror 4*
Jahnen in seinen Observationi-bus mcdtcU Fas'c. f.
xnitgetb^ifte ßeobacbtung verdient allerdings hier
auch einen Placs, ohnerachtet sie roi^ eincfli
weiblichen Korper ist » da der Fötus auck hier
^ Ton der Geburt. an in ihr «xistirte und «Up eben*
- Cills «höchst wahrscheinlich eine'ZwilHngsbefrueh-
tung war. was auch def Verf. im aten TheiU
dieser Beobachtungen als Vermuthung auFstellc.
. d.Jf.
J.ch kann nicht umhin, hier die merkwürdig«
Krankengesobicbte eines Mätlchen», mitilutheL*
len I welches' ?on Kindheit auf ein Monstrom
. /
— 17» -i ■ .'
.1
iin Unt^Ieibe ernähree, das diirch die iwot«
mtfdete Sorg< des Wunriarztes Schurigt «i|
Lüchow ailmtihlich herai|sgescbafft ward«*
Ich lege darum ein grQ£»4^&* -Gewicht auf dies^
G^s^iohte^ weil Me dazu beitragen kann, ei«%
Digies Licht über .die dunkle Lehre von der
Gen^raliion des Menschen zu geben* £s ist
hier nicht n^einie Absicht, miph weiter über
diesen Geg^stand au$2u lassen ; ich werde'
Hierzu zu einer andern Zeit und «an einem
anderen Orte Gelegenheit £nden« Dagegen
i^er will ich , htfer den Bericht jenes \Vund«
arztes-' ipittheilen. -
»Zu Dangenhorst I so schreibt er, einem
Dorfe im Amte Wustrow« wurde im Jähre
1^44 ^n^DA Badern, Nehmens Peter Schorlingy
eine Tochteri Elisabeth Dorothea^ gebohren,
die Tun Jugend auf eineii aufgetriebenen u|id
bei der : Berührung harten Unterleib besafs,
und dabei unaufhörlich kränkelte. Mit zu**
nehmendem Aker vergrölserte sich «auch die
Gesichwulst des Unterleibes , und zwar so'
sehr, dafs manche der Meinung waren, sie
sey schwanger. Um die Zeit ihres fünfzehn-
ten Jahres fing sie an, häufiger über Schmer-
zen, des Unterleibes cu klagen, wovon die
Ursache .auch bald sichtbar w^rde, indem sich
in ,der. Regio bjrpagasirica, etwa einen Zoll
breit imtevhiijb des jNab^by eine Entzündung^
\
I
V
' . — 17a — . . .
xeigte, die mit bedeutendem Sdimene Ter-
bunden war. Die&e Gegend fing an erhaBes
ra werden, und. wie eijae Blase heriforzura-
gen. «^ Da diese Blase siöh darauf ^yoii selbst
öffaete, so verbanden die Eltern efnige 2eit
läng die Wunde init • allerlei Hausmittt^ln, ver-
liacblässigten sie aber. nachher wegen des aiw
gen Gestanks der ausfliefseHc^B Jauche y mit
wejcher im Verlaufe einer Woche dtei.ZÄlin#,
von 'der Grofse wie sie ein 6 — Sjäbriget
Kind zu haben pflegt, ausgeleert wurden.
Damach kain auch noch ein mrembi^anö^^,
schmales, langlichtes, fleischichtes We&ehy 6
Zoll lang, zum Vorschein, wobei die Patien-
;tin Webenartige Schmerzen fühlte. Da die-
ses Aeisqhichte Stück ^ich nicht weiter hier«
aiisziehen liefs, so schnitten die Eltern es niit
einer Schäfer r ScheerÄ ab.
Nach vierzehn Tagen üöfs beinahe eis«
Hand voll Haare , mit einer stinkenden Jan-
che vermi<>cht, Knaulweise aus dem Geschwüre»
Einige Tage darnach wurden auch zwei ca-
riöse, un^Mohp, länglichte Knochen -Fragmen-
te, von denen das eine anderthalben, das an-
dere einen halben Zoll lang war^ heraiisgo«
zögern.
Die Geschichte dieses Madchiensfing na-
türlich bald ah rucbtbar zu werd^^n, und wur»
de, wie gewöhnlich^ mit mancherlei fabeBia&
t»n ZiujtUen ^geachmUckt. Da 'däs GerUcl^t v
davon aucb za uns. kam, s6 begab ich mich^
neugierig gemacht) zum Predjger |enesOrt9y
d^r alles mir G&meklete bestätigte« Ioh%£ragr
.te 'dann bei dem Vater jenes wunderbaren
ttadchens an, ob er nicht .erlauben woUe^ d;en
Pr. JUihrj den l^hysicus j^iei: Gegend,* mit
$n bringen , damit < der^cflbe mU mir ^ das Ge«-
achwür uäher untersuchen könne: welches e|e
%uch j^ufrieden war* . ^ ; ^
Detaizufolga' begaben wir uns am loten
SAara 1760 nach jepem Ort^; Wir unter'*
4tt0bteta auF^ sorgfältigste/ das Geschwür, £an*>
ddn , aber nichts als ' callöse Hohlungep und
einen, durchdringenden, uneiträgiichenr Ge*
4tank. Wir suchte^i nun ab^r den Vater zu<
fiberreden, uns die, Tochter nach'- Lfichoyr za'
achicken , um die Pfunde heilen zu können,
' indem jene sonst ganz in Fäulnifs übergehen,
könne. Dieses sazte ihn so in Schrecken,
dafs er augenblicklich einwilligte; und. b^
nn^rer Abreise überlieferte er uiis noch di#
ausgegossenen Haare, Knochen und Zahpe,
Am dSsten März brachte nun auch wirfc^
Üplt der Väter aeiiiie Tochter nach Lüchow,
damit daselbst alles zur Heilung derselben
yetsucht werden könne.
. . JEa verstrichen eipjge Tage, ;o|ne. dafs ich*
•twas Neues entdeckte,^ und ohne dafs etwas
• /■
¥
I
ireitere» ge^ch^h, di dafs dlne Elrwefterfiag
der Wuade durch Prefsschwiibith yersuebt
ifürde« " i -
Am 6ten April dbto Stiels ieb "bei dar
T^tersychuhg auf einen harteh, widerst^en-
den Körpet* und zog darauf mir grofser Mü-
hd' einen Zahn heraus, ethea zweited am 9reii^
iind einen' dritten am idten: April ich ön-
tersuchte nun- die mögHchXterweitl^rte Wunde
init ein^r Sonde, und #tiefs abermaU auf jai-
nen harten lind dem treföhle^ nach siemUch
grofrien Korper, der vün mir herauageadgen
^mrde^ und aus ein^m Fragmente dea Ossä
maxiUansli mit drei Zähnen rerseheü^ be^
stand, und yrrn ttiir .n6ch aufbewahrt wird« •
' In den nächitfolgend^n Tagen brachte ifik
auch Verschiedehe Stüokeü Haut, mit Haarte
versehen , heraus. Da aber die Absonderung
Aut diese Weise sehr besphwei^rich und ohne
Erfolg yoi* starten gkig , so befolgte ich den
Rath dei Dn l^öhr und erweiterte 'die Wunde
des' l^escfawürs auf der rechten Seittf und^
nach unten durch einen 6 Zoll langen Schnitt»
Wegen des grolsen Blutverlustes, den ich mit
Gharpie topfte, sah ich mich aber verhindert^
di6 Operation weiter fortzusetzen.
Da die Patientin hernach efn Wundfiebe^
bekam und d^t ^rl\olung bedurfb-i siM ver-
baüd ich fedoth die. Wunae nicht Vor dern^"
dritten Tdge naoh der Operation. —
Am ersten Mai nahm ich den Yerband /
ab, nnd fand in dem GescnWüre eine Menge
stinkender Jauche^ * Aur der gemachten Er«
Weiterung ragte aber eiri eartilaginöser, han-
licher, runder und mit einer Art von Stit^l *)»
der'anderthaljben 2^11 lang war, versehener
Körper hervor. Dieser verhinderte aber dte
Verband, inxlem er sich beständig von der
linken zur rechten und aus, dem (reschwüre
so sehr herausdrängte^ dafs er parh Theil auC
dem' Schenkel auflag und beim Qehen und
Sitzen die Haut desselben anftaf$, da er übet^
all von einer schäriTen Jauche bedeckt wtf.s
Hierdurch aber wurde' die Heilung von .
Tage zu Tage in die Länge gezogen» Des«
balb beschlofs ich,-niich an den hervorraged^
den Körper selbst zu machen« und denselBeit
au exstirpiren. Ich versuchte, ihn Stückweise
fortzuschaffen, i^elches mir oft, aber nur bei
grolser Vorsicht,^ gelungen ist;, und wenn'
gleich fast bei jedeih Schnitte mir ein Strom
^von Blut entg^enstürzte, so. verhinderte dies
mich doch nicht, meinen Vorsatz auszu«
fiihren* ' • ^
'^) War jenes Fragment der Kinnlade, oder dieaer rui^«
de, härtliche und cartilaginöae Körper für daa Cn«
* Blum SU ludtea 7
/
-^ xjß ~
I -
' ^o, x^tof jicb <]enii nun nach und jaach
Siicht allein verschiedene Und. noch eingefaüll«
ta K|iocheny sondern auch Knorpel und Frag«
.meQte der Kinuladep, die noch mit Zähnen
versehen waren, heraus« So be^ifsie ich &echs-
zehn Zahne, die aus diesem G^schwür.e her-
ausgei^ommen ^incjl*^
Als ich uun doti grollten 'l'heil der auf
der rechten Seite gelegenen härteren Tbeile
exstirpirt hatte und von ohngeCähr das Mea-
.ser Kwas tiefer einPührte, schlüpfte plötzlich
ein Tiieil dei* Gedärme aus dem Ge^qhwUre
hervor» Ich reponirte diese aber augenblick>
Jich auf demselben Wege und legte eioea
schicklichen. Verband an. Am dritten .Tage
nachher nahm ich denselben wieder ab, und
fand Alles im besten Stande. Ich dachte nun
!auch darauf, die Unke S« ite des Geschwüres
^vpn ^Hen fremdairigen Theilen- zu. befreien«
rAuch hier harte ich bei einem zu tiefen
Söhnitte das Unglück , d^fs ein beträchtlicher
Th^jl der Gedärme, voihel, den ich aber
gleichfalls auf die vorhin erwähnte Art repo*
nirte.
Nach vollendeter Exstirpation, mul^^te- man
nun noch darauf denken, das in seinem gun«
zen Umfange callöse und ungleii he Geschwür,
welches e^ne halbkuglichte Fc«rm hntte , voHr
kommen zur Heilmig zu bringen und sn
achlie-
I > /
• ' »
— 177 '-* ■
\ -
schlle&Qn, welehes mir denn anöh üa^h- Vbiv^
lauf ron 6 Monathen voUkoniaieB ^Uag* Di^
Patientin anluki darauf attch z% as Flebch ,u/em}
Kräften, u%d unf^erseg sieb ihlren Jäädlicheii
Arbeitefi dl^n» alle Bosöhwerde.«
. Die Wahrliait dieser Geschichte aber be»
zeugen folgende Aerzte, welche vp.n Zeit au
Zeit bei dem Verbände zugegen Vvarea«
^ Dr« Löhr^ Physicns des Amts Lüchow.
Dr* Leonhärdt^ Physicus zu Lüneburg.
. , ^jT » I Salzwedel.
Dr. Gerkeyf
& C* Schurigt^ Wuodarzt.
ISndlich kann auch ich selbst^ durch Au«
topsie^ übel^zeugti die Wahrheit dieses selte*
neu Vorfalls bezeugen, .indem ich selbst jenes
Stück derMaxillä, welches ''mit ein^ip Backen»
zahne versehen aus dem Geschwüre hervor«
ragte/ in Händen gehabt und Alles,' was darch
jenes GeschwUr ausgeleert würde ^ selbst in
Augenschein genommen habe*
Noch bemerke ich Folgendes: Dals vom
Gehirne keine Spuren entdeckt ^pro^den; dals
die Patientin von jedem Schnitte in die Mon-'
struosität Schmerzen empfand; dals diese da«
her ^schwerlich ein eigenes Gehirn gehabt
— ,178 — ^ . -
» ■ » _
habe ; daß diese Mißgeirart" sei^ dem 6ten Le*
bensjahre des Mädchens nicht mehr gewac^-
leiiy sondern sich wie | ein ^Liiihopaedion yer*
halten habe, und dals endlich dieses Mäd«»
cBto bis jezt noch nicht menstrairf sej.
■ «
?' ♦.
'. •
•r
, •
»^
— 179 —
\
Vefneieknifs ^ der Korlesungen bei dem Kö^
\niglichen. CoIIegio-Medico-Chirurgico itn
fVimür^ Halbeii^ Jahre vam November i8o4
bis Ende April i8ö5»
1. ^ .
JD^Ct. ChriHian J^ifhehn Hu^hnd, Ki>nig]. Gebeintr
lUcb und Dircctor Coll«gii Mediro-Chirurgici» wird Wö-
chentlicli dreimal- in denaKrankonh^ijiBe der'Cliarite mit
der DirecHon d<« clinitchen Pr0fuiig«cur«iis » €lini«cheii'
^ tJoearricht und Uebuogen^ verbinden.-
n. •.
_ _ ^ ^ t ' ■ *
Doct. Johann Theodor Sprögel, Konig]. Gebeimer-
auch Ober -Medtcinal- und Sanitäts-Rath, Pbyaiölogiae ~
ProEeaaor, Gollegii Arcbivariut Und Senior, wird die Pl^
•ioiogie * nacb Anleitung des Herrn v. Hailers Grundrits.. -
bünfti^en Sommer, Donnerstags und Freitags . von 10 bie
II Übt vortrageu« und damit wieder den Anfang machen ;
lur..den Winter wird diese Vorlesung, rait fapcfaster Ge-
nehmigung, der Professor ejuraordinarius Doct«. i^McAo/^
übernehmen. ~ * .
III,
Doct. Jtharm Gottlieh fVa&tfr, Königl. Gebeimer
Ratb und Professor Anatomiae prtmarius und Phy&ieetj
' wird in den sechs Wintennonaten , Montags, Dienstags
«od Freitags voa 4 ^}^ ^ ^^f ,^^ Sinnen - Organ^ und.
die Nerven -Lehre ölPentlich vortragen. ' Privatim wird er.
täglich denehj die sich selbst in der Anatomie üben wol-
' ' ' " M 9*
\'
•7- • l6Ä —
Vm f sllsit iBoclitii6fi UüMmclit ^rtiivil6D f uail
det^ Sumden in dem K^nigl. anatomucbeBflT
die Pbvfiolo|i6 und die theoretitchen und
Accoocbfiir • WiMen«cb«f(en Priv.«tvorl«siia0ai
.' .: ■ jv.
Dect. Johann FrUdriri^ Fritae^ %hagfß.
Rath. Professor der CUnic und betcaikvr .'Matt üb
Chknf/^^L%9$r0th», wird duelbtt in denJOvianan
ber, Januar und Februar, Mittw<icbt und jSmnsämvdi von
O'bi« II Uhr diniicb« U^bungtm rnntteltm., mmA ■lehr
Ge^btern sur tecbnitcben ^l^rtius Anifiitu^ wbI Av«pn>
V. .
I
Doct. Christoph Knaptf, Königl. Ober-MedictBal* «ad
SviüiUsritb« auch Pr<.£H0sor>Anatomiae second. , tri^ dea
Dt^oner^ragf unii fieiuga von lo bis ii Ubr die Sjndea*
moiogie ölf«*atiicb vor. Audi wird er» wenn e» rerlangt
werden, solide, die Staats «-Af^eneiwissenschaft in ihmn
^analen Umfange susafflmenhängend vortragen« sonst aber
•niir die gericbr liehe Arxen'eiwissenscfaait ai^n lehren» und
gowobl «u ^rtchtltchen Obduerionen als auch <ii allen
fbrtgea medicinisch* gerichtlichen Untersachaaaeii prtcti«
•che^<bileitUDff geben, Aofserdem wird ^er jMich aUe an»
■ dern Theite der Anatomie und Medicin, welche wilsbe^
' fieriee Zuhörer verlangen watden, »u lehren bereit aeyn«
. - . ' vr.
Doet. Chiiatimm Lmd^Hvig MurHnna^ IVofeaser Chi«
yorgiae priinariua, «weiter Königl. OeneraUCbimmia,
wird Montags «od Dienstags von ro bis la Uhr pmft.
liph den Gursum Operationuiti Chirurgicamin^ und pri*
TVtim die C^irurgie^ Luxatiopeny Fracturen, Bsndageo^
. Cursum Operationum chirurgicaruoi, auch den practiaaMt
Tbeil der Geburtihülfe in der Charit^ vortugen.
VII.
DoQt Friedrich Gehhard n^todor Gönner^ Prolauor
Pathologiae et Semiotiqae« wird Donnerstags und Freitags
von II bis 19 Uhr die Pathologie fortsersen. ' Privatim,
wird er- m der Physiologie, Samiotic« MatAri* media
' vad ThertpU Uotemeht geben«
— i8k —
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DoeL £jul0M^'/m>m07, K^nigl. GcSittmer, mtf auch
Obet Madicidal- und Saöitäisratli ; wird die Erkendtnii«
«nd Cur der cbrohit<;ben ^rankbeiten Donki^rsUict and
^ Freiugv von .9 bia 10 Ubr vonrigen.
Doct. C||r/ Lude%¥ig WiUdenoWt Professor der Bora*
nik und Naturgetchirbte,. wird . Mittwochs und Sonn»
abenQs von g bis ip Ubr /Zoologie vortrajrmi. Pnwßihn
wird «r Vorlesungen über die Zoologie, fiiteria medica
"und di« c^ptogamiscben Gewäcbte halten,,
\ ■' • • ' - - •
no«t.. Johann Gottfried KUsewetter, lyofesior dar
Pbilosopbio, wird Mittwochs und Sonnab.enda von 11 bif
ICi Ubr öfTentlirb Wie Logik nach seinem Lehrbuche Tor-
^tragf^n. Pnvatim Wird er Vorlesungen über Encyclopadie
der Wissenschaften und Moral, wie auch über die reina
Maihematik halten.
■ . ' ■ • , ■ . * • . -
r' Doct. Ludewig Ernst von KÖnen, Obar*^«»««.^«».-
und Sanitätarath, ProEossor Materiae 'medicaer tvird dieaa
Wissenschaft Montags und Dienstags von 1^ bis S Uhr
vortragen. ^ Privatim wird er Montaes, Dienstags« Don*
nerstags und Freitags von^' 5 bis 6' Uhr die Materia me-
dira. nach /To/tix. Handbuch der practischen Arzneimittel-
lehre , an eben diesen Tagen von 6 bis 7 Uhr die Phy-
siologie nach HUdthrandi Lehrbuch abhandeln. Auch
wirH^er in i^wei Stunden wöchentlich allgemeine Patholo-
gie Tehren« aur«erdeni die specielle Therapie der vomOg-
lichsten acuteif Krankheiten in noch «u bea^mraeodeB
Stunden yortiagen. .', ,
' \ . 'XVI.
Doct.. Friedrich' Ludemg Augustin, -Vzotegvot det
Krieg^sar/neikunde, wird Montags und Dienstags voo 3
bis 4 Uhr offeiitlirh den aweiten Theil der Kriegesarsnei-'
Wissenschaft oHer die Krif^gesheflkunde vortnigen. Priva-
tim wird er die Ph^siplogicN. gesammte Pathologie und
Geschichte der Medicin abhandeln, aueh Jüi mediciniscfai»
. — jt83 — :
^inirpsdien Dupntatorien in lateinitchfir Sfntjk^ bcrtit .
••ya. ^ I ^ . - ■ ^ •
xvji; ' : •- '
Doct. Carl Johann Christian Orapenglefoer^ Profe*- •
for Ordinarius, wird Mittwocht und $onnabcjidf von \ro
bia II Uhr pffenclich die venerischea Krankheiten vor*-/
tragen. Privatim itvird er über Augenkrankheiten vortra»
cen, und wenn ^s verlangt wird, auch über tpecielle ^
Therapie Vorlesungen halten, und in seinem medicinisch« *
chirurgischen CÜnicum Morgens von 8 bis 9 Uhr fort»
fahren.
- T
XVIIL
Doct. Bourf^ietf Pröfc'Mor extraordinariits, .lehrt j)ri*
Tttim die Experimentalchpmie« nach eigenen Hefien, die'
Sxperimencalpharoiacie nach Hermbsiudis Grundrifs^ und
die Experimentalphysik nach seinem Grundriaae.
■ ' ■' XIX. • ■; • , .
Doct. C H, E* Bischo/ft Professor extraordinariqs,
wird lehren: Oefientlirh für den' Königl. Geheimen, auch
Ober ^ Medicinal- und f fianitätsraih Doct. Sprogel, die
Physiologie, des menschlirhen Körpers Donnerstags . und
Freitags von 3 bis 4 Uhr. Privatim die PbysToloEie^
Montags« . Dienstags und Sonnabebds, in , einer den Zutid*
refn beliebigen Stunde Unentgeldlich die Therapie der
Gemüths- und Nervenkrankheiten, als den aweilen l'hetl
•einer Vorlegungen über diesen .Gegenstand, in. wöchent«
lieh xwei demnächst au bestima: enden Stunden.
Berlin, den 32. September 1804* "
KonigL Preiifr, Kollegium Medico - Chirurgicunu
Vorstehendes V^raeichniDi wird hiermit approbirL
Srgnatnni Berlin, den 35. September 1604*
Anf Seiner Königl. Uaxestät AIlergnidigslM-^
^ SpeciaUBefehl.
Oraf V, d. Sckulanburg. « ,
>*^>i
-> i84
Inhalt.
/'
' \ Seiu,
I. FfAgtiMBte ttb«r «nige« Krankhatten Üer Orgsae
d^a Athmefifl, vorzüglich den Keiclihu8ten.> Von
D« P. G» Jördem, ^udtpbysicus au Hof. . . 5
IL Qe$dak<3aui einet «kroTulösen Kludei. Von D.
'Ä0r^ Gm/^g: Neumann su Mettsea. , . . , 3tf
IH« Beöbflcfatuii^ einet in EntzünduBg un4 Brand
ttbergegangenoii Netibrucb^. Von D. Johanm ^
G^rg Klees, praktitcbem A»te au Frankfurt am
JttayiK •
IV« £in Beitrag aur Anatripsologie. Von D. im*
manuei Gottiieh Knebel au Gpriita. .
y« ' Zvrei Fälle Von glucklich geheilter Knochen-
erweichung bei Erwachtenen, mit Bemerkungen.
Von Kenard, Ant im Cantoff Werrttadt. 88
f
VI. Würkuiig äe$ Brecfarreiiitteisa im Wanntiaaa;
Von Docc, /. Fr^ Muiler SU Lu^ehnri;. « • xas
VU. Djn gelbe Fieber. Vom fferatugeber. • . . «5o
die €ur det gelben Fiebers i)f»tre£Pender Vor-
aclikg« Von D. MMsi^ Ar«t in Uamborg. . 144
44
61
König-
— i85 —
RönigUch Preiilslfldiei Publicanduin in Botreff
des gelben Fiebert. * • l52
VUL ' Vollatündiger Bericbt über den im Unterleib«
- eine« viersefanjehrigen Knaben gefundenen Fö-
tus und deseen Section, nebet Qescbreibnng eb«.
niger abnlicÜen Fälle. Von der dasu ernannten
' Goa>tniiiion der Socieie de Mtdticin^ ea Pätia. iSf
merkwürdiger Beitrag sn dem ui Frankreich küre-
lieb beobacbteren . Falle, der Scbwangerachafi:
^nes vieraebnjabrigen Knaben.; mitgeibeilt
von Doctor Schwahe, pract. Arzte su Weimar. x§&
Beobachtung einet Geacbwürt des Unterleibet» "auk
'vrelcbem veitcbiedene Fragmente von Kno-
.eben, Zabnen, Haaren und (leiacbicbten Tltoi« .
len sum Vortcbeine kamen. Vom Heraut^
geber, • . « • • ; . • . x;^o
Verseichnilt der Vorletvngen.bei.dem Koniglicbeo
Coiiegio • Medice » Ckirurgico im Winter - Halben«
Jahre vom JBloTember 1804 bit £ade April i8o5. 179
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Mk dhfim StäM des lommät wUtL ßm^egthemi
'AihUoMMi d^ pmkt^äym HeiUmnd^^ Drei'
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2$f^nt^ äunekäüs neu kßßrbmme dmfla^ .
geihrieh ChrU$i^n-jiuf;uM% OetkAff, üek^
dös Seüfi-M^iUem,
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der
practifi^hen
Arzheykuhde
und
Wundarzneykunft
beraufgegebeB
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G. W. H u r • 1 ft n d,
|Loiiifl.PrettCi.OflbeiiD«nR«tfa» wirkl.Leili«n^ Diretifcot
yd00 CoUcg. med. cbuurg« , erfteni Ant der Qiarit4[
ü. Lir.
Zwanzigster Band. Drittes StScb
Mi( alnem Kaplsr.
', Berlin i8o5.
U Commissioa bei L W/Witlicfa.
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her«iitf6geb«ii
von
C. W. H u r e I a n a,
igt. Preulli. Geheimen Aadi, nirkl.Leibftnt, Director
des Gollcg. med. diinu-g.« erßem Altit der
Dreuehnter Band. Dritte« Stuck.
Mit finem Kupfer,
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Berlin l8o5»
In jComi^iision bei L. W. Wittich.
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aiit weniger Geschwukt der innem TI|«ilA
dos Rachens verbunden ist/ dabei aber eine
dunkle Röthe zeigt ynd oft w^it bis über 'ei-
nen gröfsen Theil der die]4nnd- und Naäen-
höhle übemehenden Membrane, ja selbst, wie
es scheint 9 tiei'er bis zum obern Theile des
Schlundes und der Luftröhre sich verbrefret.
Es giebt jedoch auch Fälle, wo sich die«a
chronische' EntzUhdang blofs auf, die Gegend
des Rachens einschränket* '
Vor einiger Zeit"" wurde mir ron einem
auswärtigen Arzte folgende, unter die«e Ru-
brik gehörende 9 Krankhritsgeschichte znga-
aandty und meine Meinung über dieselbe und
die zu wählenden Heilmittel verlangt
»;^in Mann von 38 Jahren, von bhuaet
GesieBt^flübe^ hagerem K(>rperbaii, straffe^ Fa-
ae^, noch unverheirathet , war in. früher Ju-
gend, bif ins ; siel^^nte Jabri, seiner Aussage
nach, kr^ukliCjfiy sehr schwach ^wahrspheinUch
rbachitisdi) ; wurde aber in der Folge zieah^
lieh gesund, und überstand Qlattern.und Ma*
aern. gut und ohne Nachkrankheiten. " Ini
laten Jahre £ng er >, an Onunie au treiben»
und fuhr damit bis zum aosten Jahre deisaig
fort« Dann unterUels . er dieses verderbliche
Spiel einige Jahre, kehrte aber nachher sur
alten Gewohnheit in deip Maalse zurück, daia
er fast täglich eine £|apulatien b/swürkte«
6iite Taifel und yides Vi^eiptrihken, dum f et
damtls sicjh ergab/ trugen unstreitig bei, <liies«.
iibele Gewohnheit^ unterhalten. Um die^
Zeit ofangefahr stellte sich ein Halsweh ein^
das catarrhaliscber Art zu sejn schien, etwa
14 Ti^e dauerte, danii verschwand und nach
einigen 'Monaten wiedelrkehrte^ wieder yer-r
schwand und nachher öfter wiederkam« lan"*
ger anhielt, und am Ende chponisöh ward
und keine Intermission mehr machte; dodli
hiervon h^smach das Nähere« Venerisch war
der Kranke nie, auch waten nie gic^tische^
oder rheumatische Beschwerden, ^Hautaüsschlä- '
ge etc.^ an ihm zu bemerken.« '
«»Obgleich der Kranke ndin seit einigen
Jahren keine Onanie mehr getrieben hat, sp
stellen sich doch seit 5 bis \ 6 Jähren jeden
dritten, vierten Tag nächtliche Pollutionen
ein, die den Kranken sehr erschöpfen» Der
abgehende Saamen Ist dünn und ohne Con«
aistenz« Zuweilen äiefst auch am Tage, bei
einer unwillkührlichen Ereetion, ein '«chlei-
miehter Saft in geringer Quantität ans. t)a«
bei.hpt der Kranke eine äufserst' hjpdohon-'
drische Gemüdisstimmung, Schmerzen im Rük-
ken, Ämeii^nlaufen übör den Röcken, Span*
nnng in der Leistengegend, Magendrücken
nach dem Esisen bei noch ziemlich starkem
Appetite, unordentliche^ harte StuUaosleeruhg
. — .. 8 — . ^
ron Scha£dccn:h aJmKchea ^creBcientea, Bach
geringe V^pwefpjuaig- EraUdung ixad JCnarrbn
ia den Gelenken (vom MaogeL an Gelenk«
; acfamier^) , im. Schlafe y den der Kranke oft
vergebens suchte- Zmcknogea uiid beengiieii
Achem, ohne den gering^en Hirsten» Der
• Körper magert , YonUglich Hjaai di« Inenden,
irnd an den Schenkeln, ab; vom schleichen-»
, den Fieber aber ist noch nichts su bemer*
ken, der Puls ist natürlich, ziemlich yoU,
macht 60 --^ 70 Schlage ia der Minute, und
bleibt sich gleich in verschiedenen Tageswi-
ten. Obgleich' der Kranke noch herum wan*
delt und .ea^ ihm an Elslust nicht lehlet, ao
ist doch, die Verdauung im Ganzen schlecht
' Der Urin ist oft trübe,, zu andern Zeiten aaf*
frang^lb.i mit eiiiem. ziegelfarben^n Boden-
sätze««
»Die .wichtigste/ schon ob^n erwähnte^Be*
aeh werde dieses . Kranken ist aber das Hals-
weh, das ihn nun aeit 8 Jahrän uMusgesest
foltert, und ai^ auf folgende Art yerhilt.
Im Innern des Halses empfindet der Knudte
•inen brennenden Schmerz ^ der zu* Zeiten
^ ( nach oben bia in die Augen achieiat und aich
vorzugUcrh yermehrt kei vielem Sprechen
oder wenn ein Luftzug durch den. Mund
fibrty ferner Yom Genüsse fetter Speisen, die
gUicb das fürchterlichste Brennen erregen^
wesweneii auch der Kraske i alles Fett od^r
Biitter ii^ SpeUien sorgfältig %u. renneiden
sttcht; so «udb -beim Genusw aller sauren
oder icbarfen Sachen; Das NiederschhidLea
V
geht übi^igens leicht, und wie im uatürltchen
Zustand^ Tont statten. Bei der UnterSttohua^g
findet ^man hinten im Rachen auiser- einer
erysipelatösen Röthe, retwas nufgetriebenen
Blutadern und merklich heryorstehenden und
verdickten Wirzchen am Grunde der Zung#|
nichts Widernatürliches.« » *
.»Schon viele angesehene Aer^te (fahrt
der Am, der mir diese Geschichte meldet»
fort) haben diesen Kj^mken vergeblich l9nge
behandelt, und fa^, die glinse Materia niedica
an ihm erschöpft. Fast alle kamen dann
uberein, die Zufälle , und besonders die An»
gina^ den. hüußgen Saamenergiefwingen üni
der dadurch bewjirkten Schwäche tususdhrei^
ben. l>ie Erscheinunjjen am Kracken^ aeigen
nnn airar ünläagbar, dafs eine wahre Tabßß
pgerv0sa ddrsafü zugegen sey, so wie auch der
Gonsensus der Geschlecbtstheije mit d[am HaU
^e unverkennbar und z. B. bei der venerischen
Krankheit auffallend ist. . Doch möchte ich
nicht gern diei Angina eiitag und allein den
SaamenergiefsuD^en suschreiben , und bin
nicht abgeneigt zu glauben t daß eioe fehler-
hafte LeberseoreCion mit zum Grunde liegen
\
«I
durfte, ztufial iü t^tte $peUen das Uebel so
.friolitbaf zu- jeder Zieit yermedreni ^da der
Kranke eift atrabilarisofaes An^heii- hat itnd
auch Hämorfhoidalfttoc künden im , Unterfeibc^
aa< v^rmuthen sind. Ich glaubes daher hier
^ne Angina chronica biliosa xu sehen, die
nur durch deii' Saamenrerhist mehr unterbal«
* tBn un^ irerschtitnnvert wird. 'Freilich HOiag
auöh durch die länge Dauer des Ud>6ls ein
innerer unWitbarer Organisutionsfehler yiel-
leicht entstanden sp ja. ^^ Was die ansu-
wenden4«n Mittel betrifft, so würde ich den
Anfang machen mit einer Mischung aus Eäctr.
gtämin. iaraxap, tdriar. larians., mit Clystie-
ven resolvirendet Art, nur nicht au' warm
< lind nicht zu freigebig, dabei Reiben des Un*
terletbesi mäfsige körperliche Bewegung, St:hla-
fen a\if Matrataen u» s. w. Nachdem der üb*
t^rleib etwlis freier geworden, würde ich^die
Minf^ral&äurea, besonders Mlix. acid. HalL"
vorschlagen^ weil diese bei solcher kränkli*
chen Reizbarkeit der Zengungstheile vieles au
leisten .scheinen, und auch auf die Idee von
PolychoHe passen, späterbin die Ciiina und
swar zvers^t im kalten Aufgusse« Die Diät
vftifste mit den Mitteln gleichen Schritt hal-
ten ttfid YOB leichtetn Speisen allmählich su
Btärkerh und nahrhaftem übergegangen wer-
den» Bei Schlafengehen würde ich eine Gabe
' I ' '
ExiK Kyaseyamm niit Cainphdr nehmen laisen«
fiisenmittel,' die von anderli Aerzten dieteni
Kranken oft yorge^clirieben wurden, scheinen
nooli JEU reitend zu seyn, und auf die straffe
Gbnstitution nieht zu passen. -▼ Von alleit
Localmitteln^ die zur Linderung der Beschwer-
den im Halse rerauoht wurden, schafft , einzi«
ein dicker Althüaschleim einige Erleichterung
und wird vertragen.«
' $o^eit der Ant, der roir diese Kranken*
g[eschichte zur Beurtheilung zusandte. Ich
•ahe den Kranken nach einiger Zeit selbst,
nachdem sein Arzt; wirklich oiit gelinden Vis-
eeralmitteln etc. einen Versuch | aber ohne
Erleichterung, gemacht hatte. ' Auch schien
es mir nicht, dals beträchtliohe Anhäufungen
im Unterieibe zugegen^ und daher solche Mit-
tel passend seyen; Vielmehr urtheilte ich,
dafs blols irritable Schwäche des ganzen Or-
ganismus , - und insbesondere der Geschlechts*
theile, das Uebel ui/terhalte, und auf Hebung
derselben das Hauptaugenmerk bei der Cur
gerichtet seyn Uiiisse. Heiser war der Kran-
ke glicht, ob ihm gleich langes Sprechen be*
sdiwerlich fiel (jTissoi erwähnt* der Heiser«;
keit als einer gewöhnlichen Folge der Ona-
nie^ äbeir nicht der* Angina.} Der ICranke war
entschlossen, die Gastration an sich machen.
SU lassen (nadi dem in diesem Jonmale vor-
f^kommepen glücklicken . 19ei9pi«le)> 'W'a» ieh
aber gimAidtt widermthy du ^ mit deu Saa«
HienefgiefsttQgeti, die oft «cht Tagelwg §m9^
Wegblieben, nbcb nidkt auf*A Höobste gekom«»
Vteti war. Ich Khlug/aeinem Ärata folgenda
Mittel vor r .Ein Decoct 4ef\Quassia mit Sa^
lab verbubdl^Q^ (eine bei irritabler Scbvrädk«
oft »ehr .wofalthatig würkeDda Mi»chiiiig)i 4iM
AeÜsige Trinken ^ eines Aufgusses adttringireii!»
cler Kräuter , stirkead^« beinahe kalt anau«
iringende Clystierei da« bedtändige Tragen
ybn Wnctotßßbnt um i)en Hals, öftesies kaltea
Biheh der^.Genttaliea nnd Anwendung der
bekannten Votsichtsregeln zur Verbütnog der
Saamenergiefsungeni motu auch eine Doaia
Campher dea Ab^näis bei fithrafetig^hen ge^
aommea , desgleichen Waschen der G6nita*
lien mit.ciiniphorirtem Bleiwasser gehört. Da
der Kranb6 wegen der Hals wehes das Hallei^
ache Sauer auf keine Art vertrug, so aln^fahl
ieh statt dieses in dar Folge Tüsots mdiXxift^
girende Latt werge ( Nro« L unter den Raoop*
ten zu der Schrift von der .Dnanie) oder Pil*
Jen .aus OUban. -cüteehu. myrrh^ Eq^ir. ligru
^iampeoK etc. au versuchen und zugleich ein
Decoct. Liehen. Island, zu trinken« am Ende
den Oebraach eines eisenhaltigen Min^idi*
Wassers, 4er China ^ des kalten Bades* Min-
derung dea SaamenveiJustes ^ Varbtttnog 40r
PoHutioaent faielt ich Rir das Hauptbediogoil^
der Mög(iqbJc,eit der Heilung, und suchte naoli
dieser * Idee mehr adstringirende ^ am wenig«?
sten ' erhitzende Stäi'kup^soiittel auszuwählen«
Nach eioigeo Moüaien erhielt ich Nachricht,
dal3 sich der Kranke .nach den vorgeschlage«
nen Mitteki ziemligh wohl befunden habe,
und' poch davon gebrauche. » ,
Bei Lnngf nsüchtigen, be$ondein sojchen,
die an dejr sogeiianoten Fhihisis iracheaiU
leiden, kömmt di^ chronische rosenartige
Bx:äuEie nicht sehen vor, und ist em sehr be-
sdiwerlipber J^ofkll. fa^ dem furchterlichsteqi
Grade sähe ich sie bei einem jungen Manne»
der lange Zeit mit blinden und suweiieü /lies«
senden Hämorrhoiden vund einem- juckenden
Ausschlage in der Gegend des Affers geplagt
War^ und ikum nach einem starken und wie-
derholtea filutsp6ien lungensiichUg ^ wurde»
Der Aus$cihlag war kurz vor erfolgtem Blut«
speien varschwunden und nachher auf keine
Art wieder hervorzulockeii. Iqi Fortgange
der Luogenaucht fand sich vaber eine sehr'
schmerzhafte, bis . an den Tod • unausgesezt
quälende rösenartige Entzündung des ganzeik
inilern Rachens und eines grolsen Theiles
der Mundhöhle ein; die sich, wie aus den
Zufällen und der Art des Schmerzes zu
sthtiefiien wer,;tds zur X«uftröhre hinunür^
X N
\
und andererseits bis in die NaseübSUen» diea-
gleichen durch die Eustachischen Trompet^B
bis zu den iun^rn' Ohren erstrecÜLtd^ und nur
*' durch schleimichte mit Extr. lu/uir. Verbun-
dene Säfte/ und im VferfoTge der KranUieit
\ durch Opium^ einigermafsen su lindem wan
Merkwürdig war , ea mir , dafs; Blasenpflastar
ist den Nacken oder vorne um den Hals ge^
legt bei dieser so wenig, als bei allen aiüdem
Fällen' von ehronischer rosenartiger Briiin«
' nicht das Geringste leisteten.
Aber iiicht allein bei solchen, durch' Ona-
nie, Sbh windsucht etc. in hohem Grade ge*
aehwächten Personen, sondern auch bei Leo*
ten, die im. übrigen sich wohl befinden,
\iittamt in der Gegend ndeinea Wiirkungpkr^-
ses eine ähnliche langwierige rosenartige Britt»
. ne häufig yor^ di^'zwar bald dutc^ dieae,
bald durch jene Mittel gebessert wird, aber
i fast jedesmal viel zu schaffen macht* Mir
sind mehrere Fälle vorgekommen, wo sie für
Tenßrisch gehalten und ' Quecksilber . ohne
I4[utzen angewandt wbtden war. Bei einer
jungen Frau, die Jahre läng yon Zeit zu Zeit
mit einer solchen Bräune geplagt War, die
mit elnetoL nßssen^len Herpes der NaaenlÖc^
und mit Schmerzen auf der Brust abwech«
^eite, half endlich, nachdem unter' andern
BAittein^ * wiegen Verdacht auf Tcnensches Gift,
5»
selbst Sublimat fruchtlos gebraucht war, das
Plummersehe Pulver, mit Schierling und ei*
2&em Holstraoke» und aum GHi;gela eine ])di-»
schling aus Kalkwasser, Mjrrrhe und Catechu«
saft. In andern Fällen schien mir ein scor*
butischer Zustand vorzuglich Antlieil an dem
Üebel au haben , in noch andern schien es
catarrhalischer oder rheumatischer Nati/r zd
seyn, von öftern Eikahungen herzurühren
und mit einem chronischen Lungen^satarrh
rerglichen werden,» können.'
• t •
•• • ^
Der epidemische Catdrrh Don x895*
JL/ie voin Hm» Dr* Klees (in diesem. ,j6ar*
naie B« XVI. St. 40 gegebene BescbreibuQg
der im Frühjahre i8o3.;iu Frankfurt epidj^mi-
sehen laAuenza oder sQgenanntjsn Grippef
pafst genau ahf dieselbe Krankheit^ die um
die nehmli'ck^ 2ieit in der hiesigen Gegend
und am ganzen ^iederrhein herrschte;- . Eben
so allgemein .ausgebreitet und wenige IndiW«'
dueii ganz yeischonend, war bei uns dieEpi-,
demie« eben, so fast allgemein asthenischer
^ 16
* I
Natur^ -—'man bmerkte dieselbe naehtheilige
WürkuDg alTer ausleerenden Mittel ^ dieselbe
Langsamkeit, der Reecmvaletcene ete. — • Epi-
demjscbe, ~4ie Brust' voraägliph angreifende
Krankheiten waren Überhaupt in de;a leztern
Jahren attffallen^f häufig. Gegen» Ende des
Jahres x8oo und Anfangs x8bi herrschte
nehmlioh in Aachen und in der jj^ssen Ge>
gend ebenfalls eine Jnfiuensa, dlA irber im
Ganzen Wel gutartiger war und ^vr Stelten in
Typhus überging« Darauf kam Mhe Im Jah-
re 180a die allgemeine pneumonische Epide-
mie^ die jm Winter ^ yörziiglich in der Ge-
birgsgegend, meist sthenisch war, spatarbfn
aber in sogenannte Pneumonia nervosa Sber«
ging (woyon ich in diesem Journale B. XY.
etwas gesagt habe)« In, den flachen Gegenden
des JiiKchsohen dauerte diese. Epidemie bis
tief in den Sommer, und ähnelt|s dem yoa
Herrn Rademacher ^ in diesem Journale be-
schriebenen Nerven Beber mit' Seiteaatioh«
Darauf kam endlich im Winter i8o| die oben
erwähnte 9 Yon Paris aus sogenannte Grippe^
Zi; AnFange dieser Epidemie, in den Mona*
ten Jänui^r und Februar,, kamen mir einig«
Sohtr sthenische; wiederholte AderUssie for-
defctide Pneuinonien yor* Im Gänsen war
aber die Epidemie mehr oder weni{^r astha«
if, und in ihrer H$he) ijn Mars und April,
mit-
^^ tj m^
V
tunter reeht. bfisartig." Ss »tarben jedoch
tet meiner Be|iandlung ^ die m{t der d«9
srrn Klees voHkommen übereinstimniend. ,
mlfch gelinder öder stärker « reizend war,
"ioi^e und nur' solche Personen, die schon
^ rher eine schlechte Brust hatten, odq^übeiw
"'upt sehr schwächlich w^ren« Kinder über
^ Jahre würden häufig krank, aber auf zarte
'*uglinge und sehr alte Persoceiji schien die
■^ pidi^mie wenig au wiirken. Bei/ zwei Perso*
'-^Uy nehmlich einer seit Jahren kränklichen
'^^au und einem 6o}ährigen' Manne, ^ der in
--^n erstenr Tagen der Krankheit sich noch
L.. «ic Arbeiten angestrengt und aus eig^pem
. x.ntriebe * eift ihm sehr übet beköinmenes
;^.atechmittel genommen hatte, stellte sich l>al4^^
:Mifie vollkommene Lähmung des Schlundes
jmuxj — -^ ein Zufall I der \\m ^o sicherer t^dt-
;ach war, da jezt wegen Unyerinegen zu
rr schlucken, keine Arzenei und Nahrung mehr
.-^nompien werden konnte,;* und äufserlich
fiLeizmittel aller Art, stärkende CIjstiere etc.
tmzureichend iyok*en, ei^en so hohen Grad
:^Ton Schwäche zu überwinden. Bei der er-
/ wähnten Frau ereignete sich fast zugleich mit*
dem Unicermögen zu schlingen, eine grofse
ji.phTendrüsengeschwulst, die aber am folgen-»
tt den Tage sehr einsank, und ^urch Senfteige,
' reizende. Pflaster etc. nicht ii^ die Höhe ge^
Jonrn« XX. B. 5. 8t. . ^
N
I
■ — ■ Ift -^
t
Iiriten werden konnte» -~ Hr. JClisei hat Va-
sicatbr^ seltäi nöthig gefunden^ und mir, der
^ ich sie mehreren Kranken auf die Brust le*
|;en \ie£sj achienen sie bei dieser Are von
Brustaffection ganz unwiirksäm* au seyn und
nie Edeichjteruog der Stiche "und übrigen
Brustbeschwerden zu bewürken, gleichviel ob
( man sie nur bis aiir Röthe oder bi» zum Au^
Attssa licigeni liefs. Vesicatore, und zwar gro-
Gie und reichliehen Ausfluls erregende, schei»
neu überhaupt nur bei acht sthenischen Pneu«
monien, und zwar im zweiten 21eitraume der-
selben, wenn die ^[räfste Heftigkeit durdi
Blutausleerungen schon gedämpft ist, die so
ofr gerühmte schnelle Hülfe zu leisten und
hier ' blob als locale Schwachungsmittel zu
würken« . -^ Dafs , in Paris -so aufserordentUch
Tiele Menschen an dieser Epidemie starben^
Wir unstreitig der scjiwächenden Behandlung
zuzuschreiben. Man vergleiche nur di^ in
der Salzburg, med* Zeit i8o3. B. 2. S. 38 ab»
gedruckte, y.on verschiedenen Aersten* erthefl-
te Anweisung für ^e Bürger von P^iis, die
^ Behandlung des epidemischen Gatarrhalfiebers
"' betreflFend. — * Ein Arzt hier im Lande will
alle Kranken in kurzer Zeit fast blols und al-
lein durch die TYnc^* o^ü, mit ganz kleinen
kurz nach einender gegebenen Dosen enge-
fatigen und zu grölsern > seltener zu reichen«
N
t« —
'1 \ .
den fÄtktegen, geheilt haben; dadurch l{Ättea
iich die Stiche ia der Bru^t und alle Zufalle
bald verloreii.
Die von Herrn K;l^S! sehr empfohlena
Eiareibüng aii# peruv. Balsam in Alcohol aulL
^elöset^ welohes äu^seriiche Äeiamittel auf
Herrn Marcus Empfehlung j^2t sehr im Ge*
brauche iaft, hat die Uxibequemlichkeit, dafs
sie bei Frauenaimmeni und überhaupt bei
Personeil von sarter» empfindlicher Haut, nicht ~
selten rosenartige Entaundunr mit Blasen etc.
erregt die sich, t^e ich gesehen jfiabe, iitbe*
den gansEen Köiper ausbreiten und i^iele Bö«»
schvrerden, |a Fieber verurssachen kann/ Viel-
leicht ist der perur. Balsam mchjt immer acht '
und gut* Auch scheint in unsei!n Gegenden^
wo chronische Hautaussohlage so gemein iiod«
die Haut scharfe Äpplicatlonen weniger) als
in manchen andern Gegenden zu Vertragen. '
Aerzte der neu ern Schule behaupten in
unsero Tagen/ dafs unter hundert Pneumo-
nien itn Durchschnitte kaum ' drei stheni«»cher
Art'seyen, und haben hierin ohne Zweilet
unrecht. Freilich bei der zidezt herrschen*
den Grippe , und in der lezten, Hälfte unse*
rer pneumonischen Epidemie von rÖo2, mock*
,t:e das Yerhäitnifs ohngefahr so seyn;' lUiftn"
kann yaber von der Beschaffenheit einzelner
Eji^idemien durchaus, keinen Schlti& auf das '
r ■ B a
1-
so
I
/
lGAn2^ maoben. icb selbst habe mehrere Epi«
de'mien. von Brustentzündung erlebt, wo die
Krankheit fast durchgehends stKenisch war
liiid reicbliche BlutausleeruQg forderte. Ein
acfatungswertber und erfahrner^ Arzt schrieb
mir vor einiger Zeit: »Ich bin durch mein«
lange, und gewUs Aeifsige und glückliche Ihn»
lis Überzeugt, daf|p unter loo Pneumonien
oifters 5o stbenisch oder hyperstfaenisch sind.
Ajuch war die Grippe nicht 'ohne Ausnahme
asthenisch; ich selbst hatte sie sthenisd, so
wie auch ein gewisser General, ddm sein Re-
gimentswundarzt durchaus nicht Aderlassen
wollte, und d^r doph Tön ^inem andern Arzte
, Torzüglich durch Aderlassen gerettet wuide.« —
Uebrigens ist es' keinesweges ausgemacht, ob
jedes hervorstechende Leiden der Brustorgane
bei asthenischen oder sogenannten JHerven«
fiebern den Namen Pneumonie (d. i. Bmat-
entMündung) mit Recht verdient«
Noch eine Behauptung einiger Neuem
muls ich eis irrig iind der Erfahrung wideiw
sprechend riigen^ nehmlich: dals ein Arzt, der
bei einer Pneumonie mit Aderlassen .und
schwachenden. Mitteln anfängt, und in der
Folge der Krankheit zu reisenden Mitteln
überzugehen sich gentfthigt, sieht, sich entwe«
ier in der Diagnösis geirrt und eine astheni«
sehe Krankheit fiir sthenisoh gehalten, od«*
aber das' sehwSchesde Heilverfahren Itbertrie«
ben habr. Fast auf jede heftige stbeniscjbe
Pneumonie^ wo man Anfangs wiederholte
Aderlasse maohen miiüs^ fol^ gegen das End#
der Krankheit (eben durcb die Heftigkeit
derselben, oder, um XBit.Brovfn au redend
durch Ueberteiauog) eiü asthenisches Stadium^
wobei man, um yoÜkoramene- Zertheilüng zu
bewiilckeni mehr oder weniger reizende Mit-
tel anzuwenden genotbiget ist, und ich sollte
wirklich zweifehi^ ob eine heftige Pneumonie
blols und allein durch schwächende Mittel je
ist gehoben worden»
JSiiSatz zu meinen Bemerkungen über
. das Wechselfieber in diesem Jour^
nale Ä XV. St, 3.
J.n dem Sommer des Jahres i8o5 gab es in.
m^nem Würkungskreise abernials au^röp*
' "^ ' * • .
deutlich viele Weehs^lfieher, besonders seitr
dem auf langwierigen 'Regen gegen Ende des
Monats Junius^ anhakend trockene und wArme
Witterung folgte. ^Den Winter hindnrdi ka*
■ \
mm a^eb diesmal gar keine Wepbsdfieber-
krankten vor. Meine , Heilart war diesen Som-
mer folgende: Ich reinigte die ersten Wege
jwd wartete 3 oder 4 Anfalle ab« Dann v^r-
ordnejte ich Heiemittel ,vo)qi der llöehtigem
Art; als einen AuFi^f» von f^aterian» jlrnic.^
Serpeniar, mit Spir, JUinden Liif* anod, etc.
und fernerhin eine Mischung aus E$s. Cort.
Auranu Untj, y NaphtK vürioU Drachm. n].
Laud^ liq, Drachm. ]. , oder auch Aqu* menth.
pip. mit Liq^ anodw und Laudan. liq. yr&t'm^
iSest, «—beide lestere Mischungen in solchen
alle Stundf^n oder anderthalb Stunden in der
fieberfreien Zeit wiedeivholten Gaben, daGi sn-
weilen eisiige Sohläfrigkeit erfolgte« Durch
diese Mittel erlangte ich mebrenttfeils so viel,
dafs die Fieberanfälle gelinder wurden^ und
demnächst nach zu Hülfe genommenen we-
nigen Gaben China gai;i% ausblieben. Nur in
sehr wenigen Fällen reichten fene Opiatmittel
allein hin, die Fie4)eranrälle zu unterdrücken.
Diese Methode, .wo nach Reinigung der er-
sten Wege flüchtige Heiasmittel angewandt
werden» ehe man aur China übergeht^ schien
mir vor der alten Methode, wo man nach
Teranstalteten Au:>leerungen gleich China gab»
allerdings Vorzüge zu haben. Die Cur schien
mir zuverlässiger und gründlicher zu'werden,
nnd die Rückfälle nicht so gar häufig zu er*
I
t I
— a5 -• . ,
folgen. Auch hat man nifdhlier QDgleaoh we«'
Biger Chioa llöthig , ijlereb wiederholte grolse
.Gaben den Kranken nur gar zu leicht lastig
^erden^ ja ^r den Magen, verderben und so
die Cülr erschweren« ^^ Uebrigens sind . mir
mehrere Versi^che» dii andere Aerzte in loB*
siger Gegend diesen Sommer genau nach
Herrn Marcus Vorschrift mit der Cur der
Wechselfipeber gemacht haben ^ bekannt ge-
worden , deren Resultat folgendes war. Bei
ganz neuen "Weehselfi^bem half die liitetho^o
aehlechoerdings nicht; das Fieber sezte wah-
rend der Anwandung 'der Reizmittel immer
mehr vor, oder verdoppelte sich« Erst naöh
der Anwendung antigastrischer Mittel half
die Methode. Sie half femer yerschiedl^t-
lieh, ohne vorhergegangene Ausle'erungsmittel,
bei Wechselfiebein, i/iejcAon einige Wochen
gedauert hatten. -— Sehr oft kam auch die-
sen Sommer der Fall vor, daß das Wechsel«
fieber Anfangs eine Continua war, und in
dieser Gestalt 4 bis 6 Tage dauerte , ehe es
in ein deutliches Wechseifieber überging. Die
wahrend dieier anhaltenden Periode ange^
wandte Cur war die antigastriache* Es fragt
sidi: War ein solches Fieber in der anhalten-
den Periode stheniscfr oder asthenisch? Das
leEtere kd|^nte.wol|l nicht. seyn» weil bei dem
Gebrauche ausleerender (folglich schwachen-
der) Itfittaly d&s Fieber sieh iü dem Grade
minderte, dafs es -deutlich lind vollständig
aussezte. AUenfatls könnte man annekmen,
dafs.das Fieber in seiner anbaltenden Periode
allerdings schon aistbenisch war, und durch
die ausleerenden Mittel eine gelindere^ nehm«
bch die ausseiizende «Form deswe^jgen erhielt,
weil dadurch Locakchädlichkeiten aas dea
ersten Wegen entfernt wurden. Niknmt man
an, das Fieber sey in $einer anhaltenden Pe-
rio()e srh(\nisch gewesen, &o Jief^e sieh frei«-
lieh einwenden« daT»' die dagegen afigewandte
'schwä'phende 'Methode sey iibertrieben wor-
den, weil sonst das asthenische ^ deutlich .aus«
gebildete Wechseltiebel^' nicht *hätte nachfot
gen können. Diese Einwendung würde aber
um so ungegriindeter seyn, fexonstanter tmd
haußger der Uebei^ang anhaltender ipi Wech-
eelfieber, auch wenn ke^ne Ausleerungimittel
angewandt wurden, bei uns in dieser Jahres»
seit war'. Alles abejr klart sich leicht auf,
wenn man das Wechselfieber als eine .Krank*
heit von bigner Qualität ansieht, die im An-
fange nicht selten mit einem stheniseben Zu*
Stande, der in der Folge bald durch Enchd«'
pfung in den asthenischen übergeht, Ferbun«
den ist« Data das Wesen dea Wechselfieben
nieht blofiie Asthenie BByi^ kann, wie Herr
\
■ ^ a5. ^-
-"■-"■ i . - .
Marcus üpmmmiy .zeigt $ich audl( noch aui
folgender 9etrachtuDg.
fter Marcus nimmt '4 Gxade des ästhe-
niichen Fiebers an: Intermittens ^ Conünua,\
Synochus und Typhus (Magazin für speciell^
Tberapiei St» a.)v betrachtet also das Wech»
selfi^ber als den gelindesten 'Grad des a'^tbef- .
nischen Fiebers; und zwar, wie es scheint^ .
mit Recht, w,eil es ganz freie Zwischenzeiten
hat. Nun giebt es aber, wie die tagliche Er-
fahrung IdbrtV tfJ^AeyiijoAe anhaltende F^dber
in Menge, b^i denen der Grad der Asthenie
MO geringe ist, dafs ku ihrer Heilung nicht
der zehnte Theil von den Reizmätelii nöthig
ist, die zur Heilung, emes Wechselfiebers i^aph
Marcus Methode y die sogar vorsißbreibt auch
die g^<^^ Naoht hindurch den Kiranken^ die
Arzneien; zu reic^hep, erforderlich sind* Ent«*
weder niuGi also die Asthenie beim Wechsel»
fieber viel grölser als bei mancher Gontinut^,
oder aber die Ursache des Weclj^elfiebers
kann unmöglich blofse Asthenie seyn*
Noch scheinen inir folgende zwei FUIey
die nur wahrend der WechselEeberepidemiie
dieses Sommers vorkamen, eine kurze Er-
wähnung' zu verdienen« Ein g^;sezlter robuster
Maon ton mittleren Jahren badete^ nachdem
er sich durch Bewegung bei war;tifien Wetter
erhizt hattet in kaltem Wusser, und bekam
V
— a6 -i-
)*
dadordi ekien Catanti, d^ bald in heftige
Pneumonie mit Fieber '.überging, so daft me-
derholtle Aderli^te nöthig waren ; daa . Blut
^ war mit dicker Speckhaut bedeckt. Nac^ ga^
hobener Pneomome blieb eiil Wediselfieber
^ inirUek, d^eaeh erstere Anfalle noch mit' Brust«
beklemmnog' T^rbnnden waren^ die 'sieh aber,
^ „ aU eili' erleiohternder Auswurf folgte^ weiter»
bin ganz N verlor ftn^ worauf denn dasiWecfasel»
£eber durch die gewöhnlichen Mittel gelo-
ben wurde. -^ Eine Bäuerin wurde kurt
nach einem überstandenen hartnSckjgepi und
langwierigen Wechselfieber schwanger. hi
dieser Schwangerschaft wurde ihr bald der
• Leib aufseror^fentlich dick und die Beine
schwollen waasersüchtig an. Es war hydro-
liischer Zustand/ eine Folge des Wechsel-
«fiebers i mit der Sqhwangerschafr Terbunden«
Dieser Wurdie zwar im Verfdge der Schwan-
,ger&chaft grc4aaatbeils verbessert , und die
Frau kam siir rechten Zeit nieder. Aber an
dem Kinde, welches sehr sdiwach war, be-
merkte man einen convulsivisohen Zustand,
öfteres Schaudern etc. Das- Scrotum war
ödematös, «nd bald entwickelte sich aucheiii
grofNor Waj»80rkopf> der das Kind nach eini»
•gen Monaten tödrete« . Kalte Umschlage auf
deA Kop{ waren dem Kinde dabei äusserst
1 \
•V.
— ^ —
jGnigenebin^ und beruhigten es, da es nnauf»
hSrlich schrie^ «ugenblieklicb.
Mit dem Winter erlosch die Wechsel-
.fieberepidemie wi^d^r ganz, hind ich hoffte
sehnlich (da ^onst oft mehrere Jahre ohne
eine solche verflossen), sie mochte im näch«-
aten Soi^mer nicht wiederkehren* Aber kaum
brachte der Monat April >i8o4 die Frühlings-
wänne ivieder, so waren auch^ unsere Wech-
•elfieber häufiger als jemals^ vtfieder da. Da
ungeachtet aller* von mir angewandten Mithe^
vnd versuchter vielfacher Methoden das .Wech»
aelfieber dei^ioch' mir iin Gänzen eine ^b0-
schwerliche, oft hartnack^e* und wiederholt
Rückfalle machende Krankheit geblieben war^'
und die gewöhnliche China , wenn sie gleich
von der besten, Quallti^t. war, mich nur gar
SU oft im Stiche gelassen histte^ so verfiel ick
diesmal auf die von Herrn D. Gebet in die-
sem Jonmale B: VIII. St. 3. und B., XVIL
St. 3« ab bei Wechselfiebem vorzüglich wärk«
aam gepriesene KönigsrinJe^ die jezt im Ueber*
flusse zu haben ' und nickt höher im Preise
ist, als di& gewöhnliche Chiaa. Ick mUÜ Hrn»
li. Gebel öffentlich datiken, dals er di^ea
Mittel so dringend empfoUen und mich d«-
durch auf das^ei|)e aufmerksam gemacht hat»
Indem ich dieses schreibe (den ^4^ Janius) ka«
t>« ick bereits 37 Wecksdfieberkranket die
^ a m^
mir in Z«t reo drei Monaten Torkemeb, blob
und allein durch die Koiligsrinde sdineli nnd.
griindlidii so dals nnr bei Wenigen ein Rück*
£iU erfolgte, der eben£dla bald gehoben wnp'
d^ geheilt. Em Brechmittel, und Abfiihrnng^
mittel schickte ich yoratis, und Wartete die
ersten a — 3 Anfalle des Fiebers ab. Dam^
gab ich in der Apyrezie alle 'st Senden ein
halbes Quentchen fein gepulverte itönigsdiinai
ao dals bis anr Zeit des neuen Parozysmua
eine halbe Unze bis 5 Qdentdien daron ver-
braucht ^rurd^, und. bei keinem Kranken,
stellte sich weiter ein Fieberanfall ein. Ich
liefs dann doch noch eini^ Tage täglich
a Dosen nehlnen, und £fUust und ToIlkQm*^
Dienste Gesundheit kehrtea schnell zurfirck.
Ich habe die Königsrinde für sich allein lu&d
untermischt gegeben; folglich sind die yoii
Herrn Gebel empfohlenen Zusätze (8alniiak|
Brechw^n«tein^ Opium etc.) o^Fenbar- nnno-
thig. Da' die Wechselfiebtt* bei uns aonst ao
hartiAökig waren und so leicht reeidiTirtaiy
ao erhellet aus meinen Erfahrungen , welch'
ein TOTtreffiiches Mittel die sogenannte gel«^
be China oder Königsrinde seyn mufs. Mit
'ihrer Hülfe lassen sich. die WAchselfieber in
wenigen Tagen, mit wenigen Kosten, cdmo;
Beschv^erde (denn die kleinen Quantitäten
I X
4es Ptti?era nehmen die' Kranken gena) und
/ •
- «9 T-
V
siolier heflen » und Wer diesem Mitte) nur ein
*einzigdsmal' i^r$ucht bat) wird es sich, gar
nicht einfallen lassen, die unsichere und he^
achwerliche Heilart der Neubrowqiäner, di^
dem Kranken nicht einmal nachtliche Ruh«
gönnen, sondern ihn ^ die ,ganfee Nacht hin-
durch mit ihren Reiamitteln quälen w^bllen
ferner nachzuahmen. Und wie. steht es taun.'
mich solchen Erfahrungen^ mit der modernen
Theorie de% Wechselfiebers, mit der directen
Schwäche 4 die das Wesen, desselben ausma«
i^en^ und bu deren Hebung flüchtige Reiz*
mit^l von mancherlei Art in ganz kurzen
Zwischenzeiten gereicht, unumgängHch noth«
'wendig sejrn und erst zur AnwendAng des
Chink den Weg bahnen sollen. Ein einziges
Loth von einer gepulverten Rinde, die doch
gewils ein sehr .fixes Reizmittel ist 9 heilt jOf
' wie der Augenschein lehrt, die Krankheit
schnell und vollständig, und iwar nachdem
^eichv vorher «in Brech* und Purgirmittel ge-
geben, dadurch die directe Schwäche noch
vermehrt und^ die Erregbarkeit (wenn man
den Theoretikern glauben soll) noth'wendig
noch erhöht worden ist. C. L« Hoffmanfi
nahm eipe eigene Wechselfiebermaterie an,
und jiezte die Würkung der China darfn, dals
durch sie dieser KrankheitsstolF specifisch ver-
besj^ert und getilgt werde. Wir sind mit der
/
' . .
X . ^^ Z& ^—
• ■ . •
Eitegungitliedrie wftbriich bei wetlem nwik
nicht so iui Reinen^ dafs auf solche alte'Mei««
'aiiDgeiit woran leicht viel Wahres seyn .köna-
tOy gar keine Rüeksieht weiter zu nehmen
wäre. -^ Hie neuen Erfahnuig^n ' von ^-der
Würksamkeit, de»^ thierisohen Leims bei Wech«
selßebem sprechen auch wahrlieh nicht Air
Herr» Marcus Th'eorie. . '
E9 ist bekannt , dafs die Aerste des vor*
lesten Jahrhunderts, au der Zeit, als die Chi«
na zuerst iu Europa bekannt wurde, mit we->
*nigen Draehmen dieses Mittels, die Wechsel-»
ß^ber au bezwingen vermochten , da man
hingegen in neuern Zeiten oft mehrere Un«
aen nöthig hatte. Man hat daher Verschie-
dentlich die Vermuthung geäussert, dala die
späterhin in den Handel gekommene China,
da sie der ursprünglich offictnell^n $0 sehi^ an
Wurk»amkeit nachsteht, unmöglich 4fe i^elun-
liebe Rinde seyn könne« Diese Verihulhung
ist jazt Bur Gewif&heit geworden, da ich« in
Schwabs und, Piepenbrings Arohiv fiir Phar-
nyicie und ärztliiche Naturkunde ■ B. II. St» L
die äusserst merkwürdige Nachricht finde^
dHfs nach den XJotersuchungen des spanischen
Arztes Franz Anütn Zea die gelbe oder Kö«
nigschina ,die ursprünglich officinelle China
say« £s ist an dieser Nachricht um so weni*
ger an, zweifeln 1 da ^e jezt au£i nene bestä*
\N
8i —
|igta^ große WCrksamkeit nntefer Kernig»*
china gtoau d«& Nadiriditeii d«r altera Aers# .
te von «den Tugexidea der suerst nach Europa' -
gekommenen China entapricht (Man fergL
Sprmgeis Gesch. der Ärsn. tk Vi 8. a$8). f^
jDie rothe China, die mfan jezt inJIolbind b^ *
Wechselfiebern yorzSglich gelHraucht) ist un«
streijtig «uoh würfcsamer. als die gemeine Chi-»
na; doch sind, wie ich aus Bichem Nachrich« ,
ten weifsy ungleich gröfsere Gaben , ak.yoa
der Köoigsrinde, aur Vertreibung des fiebere
erfosd^rlidu
/
/
' I
4« ' .
Bemerkungen^ die "venerische Anstehe
kung Neugebohrner betreffend^
üiine gesunde IVau wurde während der
Schwangerschaft von ihrem Manne , der un<-
rrinen Beischlaf gepflogen hatte, angesteckt
und gebahr ein Kind^ an dem sieh ebenfaUa
bald nach der Geburt Spuren der renerischea
Krankheit äusserten. Mann und Ftau wurden,
durch, emen Arst behandelt, und in so weit
geheilei^ da£s alle Localzufälle versehwunden
. -' 3« -
imd tttdi woitar keina Besekwerde» ^ die aiif
TenerischM 'Gilt deutcteii, melir übrig waren«
D«a Kind aber starb nach emigen Monaten
(wegea jiacblässigeii Gebrancbs. der ihm Ter-
ordneten Quecksilbermittel) an 4er Lustseu«*
ohe» Die Fraii wurde bald nachher wieder
schwan^^r, ^ gebahr auch ^iir rechten Zeir^
. aber ein todtes Kind, an dem man hin und
wieder Spuic^a roti. puttulösem AoMchlage
wollte bemerkt haben. Um diese Zeit zeig-
ten sieh bei d^m Manne einige eiternde Pu-
steln um die Stime (ohne dafs er sieh nnuer
* •■ *
Ansteckung ausgesext hatte), nebst einigen
Brustb^chwerden etc. Man dachte auf einen
Reiftt von ' yenerischem Gifte und gab Subli-
mat^ bei Jessen Gebrauche die PiisteLa sidi
scbaell verloren und die ganse Gesundheit
des BA^nnes sich' besserte. Die Frau war
xwar »cl^vrächlicbi^Jhatte zuweilen Reissen. in
den- Armen, auch wohl mitunter etwas weis-
sen Fluls ; doch aber so wenig Geschwüre an
den Geschlecfatstheilen , dafs der Mann, ohne
irgend einen MachtheU su empfinden odar
Eiocalzußille zu bekommen, ehelichen Um<-
gaug mit ihr pQegte, und aacli um die nehm»
Hohe Zeit einer andern gesunden Person, oh->
ae auf diese irgend eine Absteckung fortna-
pflanzen, öfters beiwohnte. Die Prati wurda
bald abermals schwanger , und gebar, diespaal
•in
^
I
V
^n tiraDteres, gesund sclle^nendes Kind, an
d^m abdr iebe&falls einige l/^ochen nach ^er
Geburt die Lustseuch^e, nehmHch der bekann-
te pustulöse Ausschlag fast über den ganzen
Körper des Kindes^ nebst Chanker im Idun-
de etc. ausbrach. Die Frau säugte das Kind,
das am Ende Van der Krankheit starb, .^elbst^
dhne an den Brustwarzen und Brüsten £nt-
Zündung oder Geschwüre* jsV bekojpiinen/^'äh-
read eine gesunde Person, die dem Kinde
. (dessen Krankheit man Anfangs verkannte)
einigemftle die Brust gereicht hatte, bald
brandige Geschwüre an den Brnstwaraen be«
kam^ worauf eine in der Folge hur mit Mfih^V
geheilte aSgemeine yenerinch^ Krankheit (die
sich N TorzugUch diirch einen kupferfaibenen
pustulösen Ausschlag über den ganzen Kör-«
per charakterisirte) folgte. Die Frau war, ei-^
nen nachtlichen Schmerz in den Armen ab*
gerechnet, noch immer gesund, hatte nir-
gelids eine Spur vom Ausschlage, auch keine
LocalzuAIIe an den Gescfalechtstheilen ; eben
so'W6ni^ war am Manne irgend ein 2Mchen
TOn Tenerischer Krankheit zu entdecken.^
Idi wurde .^ unter diesen^ ungtUckUcheil
Umsänden - dringend aufgefordert, Rath zu
schaffen, und eine abermalige traurige yer^-
nichtung der etwa noch zii hoffenden Spiföfs«
lijDge, wo mdglidi^ zu rerhutan. Beide, Mann
Joua. XX. B. 3. St. G
s
- 54 -r
«ad/Fnm» Jhidt^a es fSr uiiilk^ick, dals sie
■ellitt nodi TeaeriAch sejren, da dies ITebel
seit Iiii|;er als xwri Jalirea bei iltfieDy ilirer
Ifeiftnng nech, yollkotnmen gehoben war,
imd sich seitdeiii durch keinen dentUcfaen
Zufall an den Geschleditstheilen, im Halse etc»
mehr gduissert hatte. Aach ein Anx, der
Girionners Lehren in Betre£F der veilarrten
Venerischen Krankheit m yiel tranetei war
dies^ Meinnng, und glaubte^' dals die nicht
mehr zu bezweifelnde renerische Ansteckung
des lesten Kindetf zufällig a^s fremder Quelle
entstanden seyn müsse« Ich hingegen be-
stand, nach Erwägung alles Vorhergegange-
nen, darauf, dafs beide. Mann und Frao,
Toraiiglich aber die l<$ztere, ehe sie weiter an
Kinderzeugen dachten, sich einer Quecksilber*
cur unterwerfen, müisten* Sie gebraüobtea
demnach (im Vorsommer) einen Monat lang
wöchentlich einige Frictionen, und innerlich
Gdomdi nebst einem Holztranke, wob^ ich
es nicht zum Speichelfluß, sondern nur bis
jBU merkbarer Würkung des Quecksilbers' auf
vden .Mund kommen liefs. Am Ende, wurden
atärkende Afittel gegeben. Diese Behandlung
U^m die nächtlichen rheumatischen Schnrer-
jien der. Frau gänzlich weg, auch spurte sie
HUiT'ger nichts mehr tom weifs/sn Flusse; der
Mann fand sieh yon einigen kleinen Beschwor*
— 55
.\
4 ■ . ■
den auf der Bnut* etc. , die er iHsher oBt em^
pfliodeiiy .ganz befreiet r und fUhHe Uherbaupt
seine Gesundheit gebessert. . Dje Frau wui?de,
gegen das/^Ende jener Quecks|lberour aufs
neue sebwanger, . beijand sich' die Schwangt-
Schaft hindurch aufserordejitlidi wohl^ gebahr
xux rechten Zeit .ein starkes Kißd, das ioh
tfus mehr als einem Grunde durch eioe |ge->
sunde Amme säugipn zu lassen empfahl, und
dieses Kind y das bereits 4 Monate alt ist, ist;
nun yoUl^oi^iMnen gesund und von jeder Spur
der renerisbben Krankheit Verschont ge-
blieben« . *
,, Eine Frauensperson, die in ihrem ledigen
S^nde etwias frei gelebt hatte ^ yerheirathete
sich lind schien vollkommen gesund 2ü seyn. ,
Sie hatte wenigstens, keinen deutlichen vene-
rischen ZufaU an sich, keinen Hautausschlag
etc., noch weniger Geschwüre jun den Zeu«
guogstheilen, da ihr JVlann während der Ehe
mehrere Jahre hindui;ph nicht die gerii^gste
venerisphe Ansteckung an sich bemerkte« Sie
gebahr ein Kind, das sehr sohwächUch war,
un^ in der Folge immerwährend ^ mit scrof ulö«
sen Zufällen, Augenentsilq4ung , gesphwoUe«
neu Halsdrüsen etc* zu kämpfen hatte« Der
Mann starb lungensüchtig, und sie :heiräthete
zum zweitenmäle. Auch der zweite Mann
wurde niA von ihr angesteckt ; demi sie selbst
C-a
\ -
\
\ \
- -86 - =
Wft^ ttnd blieb ton allen Lpcalikofällen tn d#n
'Gesdilcfchtstbeüen y etwas weissen Fiufs aus-
^enokümen, iBrei. Aber das Kind, was sie
▼ön diesem zweiten Manne* empfing ' und ge-
bar, war einige Wochen nach der Geburt,
als ich es sähe, yolktändig venetisclr, fiatte
'den Specifisohen venerischen Blattornansschlag
um die Stirna, in der Gegend des Afkeräf
hatte grobe hassende Schmnden ttii€-Eati&n*
duDg an den Schenkeln etc.
Jch Verordnete dem Kinde, wie der Ifut*
IM, Calomei innerlich, und dem Kinde ans-
' serlich ein schwaches Sublimatwasser und ab-
^Wetcl^selnd Blei Wasser zttm VV^aschen. Bm die-
sisr Cttk* wat da^ Kixid nach 14. Tagen ganz
fein geworden, die Schrunden waren geheilet
und der Ausschlag abgetrodcnet. Di^ Mutter
hatte dafS'Kiod Tom ^fange selbst gesengt»
ohne an den Warzen und Brüsten Chanker
%n bekommen^ oder irgend eine Unbequem-
lichkeit zu empfinden» Ungeitchtet tneiner
dringenden Warnung an die Mutter^ das Ca-
lomei noch einige Zeit zu nehmen und dem
Kinde «u geben, und mich, sobald sich wie-
der etwas vom Ausschlage^ auf der Haut zeig*
te» davon zu benachriditigen , unterhels sie
beiddSk &avop war die Folge, dafs das Kind
anfs nette Über und Über Venetisch wurde,
und als ich ea wieder sähe, nun nicht nmfar
r •
«I retten War. AucA die Frasl starb «m%»
Zelt ^nadUher kn der LuagenfH^t, ^iußßt
Krankheit, die. sie rielleicbt durph Anstec^og
von ibreiDi ersteht Mimoe erbalten hatte » aa
deren £Dtstehuiig aber aujch wohl verborgener
venerischer Zander, mit Antheil habe^' konn-,
te. Das Kind aus der ersten Ehe, welches
jezt gegen 5 Jahre alt*, war und an chroai*
scher Aageaentsündung n^st gesdiwollenen
HaUdrUsen au&erordentUob littei heilte ich
fezty vorzüglich durch den Gebrauch des Ca«
lomeli bis zum anftogeuden Speichelflüsse ge*
geben, schnell und gründlich.
Diese beiden /beschichten, für deren Zvt^
verlSssigkeit ich tni<;;h verbürge, beweisen ein»
leuchtend: dais in dem Körper eines Prämien*
aiminers Reste von venerischem Gifte Jal^re
läng verborgen seyn, dasheifst, so jgeringe
Würknng äussern können, daCi k^in deutlie^r
Zufall sie vernitb) kein Hautaussphlag, keind
EnteUnduiig im Rachen , kein Chanker oder
Tripper an den Zeu^ngstheilen et^. sidi änSr
sert, und die Minner, die tQit ihr Jahre hin**» *
durch Umgang pflegen, nie venerisch ange*
steckt werden, -^ aber dennoch die Kinder,
die von einem solchen Frauenzimmer geboren
werden, im höchsten Grade venerisch enge«
steckt sejruf können. Es scheine^, dals eine
durch das Quecksilber in solchem Grade ge«
/
— 36 -*-
totldert^Ten^sche Krankheit;, :daft der er-
wachsene Körper diirök« dieselbe nicfht xnehr
merklich Jeidet, noch würksam gejlug seyn
kann, sich^asf die zarte Leibesfryclit föttzu-'
pflanzen, in dieser den Ausbrück der völligen
Lnatsenche za Ver)Einlas^en und sie sdimell
und fürchterlich zu zerstören. O wie Bebt
irreten sich Girtantter u. a:. die einst bebanp-
teten, im Mutterleibe sey kein Kind Taie-
risch, Sondern es werde erst beim Durch^an*
ige ' durch die Geburtstheile von daselbst be«
findliche|i venerischen Geschwüren angeleckt,
weswegen auch mehrentheils/ erst einige Zeit
feiach der Geburt sich die venerisdien ZuTäOe
an den Kindern zeigen! Ich unterschreibe
vielmehr mit völliger Uebetzeugung das auf
die Erfahrung gegründete Urtheil des < würdi-
gen, SUirkj der einen drei&chen Ansteckungs-
weg für die Neugebohmen annimmt: (Hand-
buch IL S* 668« 7i4) X) durch* den unibinen
Saamen eines mit der Lusts^nöhe behafteten
Vaters, a) durch die $äfte einer an der Lust-
Seuche kranken Mutter, und 3) durch ^vene-
rische Geschwüre in * den Geburtatheilen der
Mutter wUirend der Geburt.« Für die
Existenz verlarvter, verborgener^ oder wie aie
Carrero nennt, chrqnischer Lustseuche, liefen
ebenfalls die obigen Geschichten einleuchten-
de Belege« *-« Mein Freund iSweefiaur' (üfo-
lad. syphih JL p. 10.) gedenkt BUles nleiner
erstern Geschichte ahnlichezr Falles, nehmKch
einer regierenden Famitie in £iiropa, deren
Kinder alle mit dem Keime d6r Lustsenchb
* I
geboren Ward Asi^ und starben, Hs man dem
zulezt Gebohrpen Quecksilber gab! Folgen-
der Fall, der mir erst yor einigen Wochen
Vorgekommen ist, scheinet einen noch au^^
faltendem Bewieis zh gebeb, wie aufserordent«
lieh wenig Ton übrig gebliebene^m venerischen
Sto£Fe auf Seiten- der Eltern dazu' gehören
mag, um auf die Kinder sieh fortzupflanzen.
Ein junj^ds Ehepaar, das ich ^genau kenne,
und das sich beiderseits voUkommen wohl be«
fand, erzielte einj dem Scheine nach gesundes
Kin<^, das aber, ehe es noch ein Jahr alt war,
plpzlicb (wahrscheinlich an der Gehirnwasser«-
sucht) starb; in den ersten Monaten hatte es,
wie man Hkir sagte, viel an Wundseyn, oder
sogenanntem Fratt^erden {Inti^trigo) geUttenu
Es kam ein zweites Kind, das ischon in d^en
ersten Wochen über den ganzen Körper das
rothe Ausfabren hatte, und um den After,
die Geschlechtstheile und an den Schenkeln
ausserordentlich wund wurde, auch Schwamm«
chen im Mundo bekam. -Ich versuchte du»
gegen die gewöhnlichen Mittel, lief« die Mut-
^ ter Kalkwi^sser trinken, das RioisensteinsdLe:
Ammenpi^ver ' nehmen , dem Kindb Magnes.
/
alb* Cf AjfJi* faenidm et i\yr, Jlhei . gel>eii 9 die
wunden iSuUen mit Kalkwa&ser waschen» mit
tr.ockaenden Pulvern bestreuen etc.,
aber wenig d^mit uns. F^ fiel mir nun
d^ift die Eheleute in ^hrer frühen Jugend
wohl nicht ganz enthaltsam mochten gelabt
haben^.tind ob ich gleich versichert warj d^ls
sie. wahrend i)ii:er'Ehe voii venerischen Zu-
fallen^ >gän;dich frei warefi , $0 verschrieb ich
doch dem Kinde di^ versüfste Queck^Uber,
täglich sweimi^l zu einem. Vier telgran.. mit
2^ucker ^ abgeriebei^. Zu meinem Er^teiuken
besserte si^ schon nagh 3 Tagen alles , und
in weniger als 14 Tagen waren flle wunden
Stellen getrocknet« Da das Quecksilber g^
gen das gewöhnliche Wundwerden und gegen
die $efawäinmch«n der Saugliugfe schwerlich
etwas leisten wird, die Wtirkung aber hiec
achnelt^ und auffallend war. so ist fas|; kein
Zweifel, dafs ron den Eltern ererbter veneri«
schei:. Zunder zum Grunde lag«
,Noch bebe ich aus den von mir ^nge-
fuhilen Fitllen folgendi^ Punkte als bemei^
kenswerth aus. Dpublet (in seiner treiFlicben
Abhandlung über diß vener« Krankh« der Neu*
gebohrnen, die im VII, 3ande der Samml. C
pr« Aerzte Ubersezt ist) sagt: ^i»Ich habe nur
zwei oder dreimal . bei denen veneiriachen
Weibspersonen/ .deren wir u^S|Su.Saug^mmen
bedienten, anEcIen Brüsten Pusteln entstehea .
sehen , ' da doch diese Pusteln gemeioigUeh
der; erste Zlufall bei solchen gesunden Ssiug-.
ammen sind, die ein yenefi5che$ Kind stillen.»
Diese Befnerl^ung wird durch meine Ei'fah*
.rangen genai^ bestätigt. •^— In dem wreiten^
.von mir angeführten Falle war taf das ertfe
Kind die Ansteckung in so gemildertem Gra-
de übertragen^ dafs nur chronisch«', den scro-
iiilösen ähnliche, Zufälle erfolgten; das ein
paa^ Jali[re späterhin gebobrne Kind, aber w»
mit 4er voll^ändigeo Lustseuche behaftet,
x>bg}eich die A^^^^t^K* ^^^ keiner neuen An«
stecknng Isusgesest hatte« Ich stellt' mir vor,
d^ das durch die kurz vorhergegangene un« /
Tollständige Cur gemilderte venerische Gift,
späterhin in dem Körper der Mutter allmäh-
lich wieder würksamer wurde, so da(s die
spätere Leibesfrucht dadurch einen stärkern
Grad von Ansteckung empfing. ^-* Dais ich
in' de\n erstem Falle, ob ich gleich in dem
Kdrper -der Mutter durch eine Vor der neuen
Schwängerung .vier Wochen lang fortgesezte
Quec^silbercur ^die venerischen ' Reste völlig
.getilgt zu haben |ioffen konnte, dennoph das
Kind durch Qin^ gesunde Amme^ saugen liefsi
verdient ibeines Erachtens in ahnlichen Fat*
len um so mehr NachahmuDg» da der Erfolg
so glücklich war. Meine Gründe su di^^er '
I «
/
— 4«. — ^
Maalsregel waren die an sich schwaofilich^
nnd durch wiederKolte Kindbetten,. Yrie aud
durch die venerischen Umstände und den
Quecksilbergebrauch noch mehr angegrifiene
Constitution, d^ Matter, und dann aucli cUe
^Furcht', durch meine Cur den Zunder der
Lustseuche bei der Mutter; nicht so ganx ge-
tilgt zu htbbn, dals nicht die Muttermücfr an/
den Säugling dennoch mit der -Zeit hitto
iibeih Einßqls haben können« HS^ten uqh
bei dem Kinde einige Zdt nach dw Geburt
Spuren von Lu^tseuche gezeigt, so wurde ich
diese gleich bemerkt, durch die gehörigen
Mittel gehaben, und. auch die Amme yor der
Übeln . Einwürkung derselben wohl ohno
Schwierigkeit sicher gestellt haben.
I
6. ;•
Bemerkungen zu Herrn Hofrath Jf^ait
Aufsatze (in diesem Journale B.XV^IIL
St.t.Jj die fVürkung des Nenndorf er
und Aachner Bades betreffend* .
Xx^rr Hofrath Wäiz bemerkte, dafs bei der
Anwendung der gewöhnlichen, lauwarm ge-
xnaditen Schwefelbäder zu Nenndorf die Fre-
. '
-,45 -
^enz de» Pulses ,bei den Tesscliiedensteii
Subjelcten* sich auffallend . vermihderte, dafa
selbst reizbare'Personea Stunden 'laogö im Ba-
.de sjizen konnten , ohtie die gewöhnlkben
Folgeh yemehiter Reizung ^u erfahren, unji
dafß j*en^ Bäder auch Personen, die an hecti-
.acben Fieberh litten, gut bekamen*« Da nun
das Nenpdprfer. Wasser nach den neuesten/
.Untersuchungen,, eben so wie das Aadmer,
nicht geschwefeltes Wasserstoff gas, sondern
geschwefeltes. Stickgas enthält, so findet Hr.
ff^. seioa Beobachti^ngen mit meiner jungen
Ih^ , dals das Aachner Bad, selbst nur lau an-
gewandt, reizend wiirke, am Ende den Puls-
schlag vermehre und bei fieberhaften Zustän»
den gar ni^ht^ anwendbar sey, im Wider-
spruche. Um diesen Wide>spruch zu heben,
muls, wenn ich andei^s die Wahrheit geschrie-
ben nahe/ nothwendig auf'die Versc|hieden<-
Keits beider Mineralwasser Rücksicht gekom-
men werden. Meind Angabe aber bleibt, bis
auf den heutigen Tagt richtig und der Erfah-
rung gemäfs. Es ist nehmhch allen Aerkten
in Aachen^ und selbst den Badewiitfaen, ja
dem gemeinen Volke b^kännt^dafs' das Aach-
ner Bad stark angreift, und dals man mit d^r
Anwendung desselben vorsichtig seyn mula*
Man läist dort die Bäder allgemein nur lau
und unter der Blutwärme nehmen, so^dali
' k
I
(
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• >
I
- 44 -
J
der Kraäske, wezm iär ins Bad tntt^ ein leidir
tes l**rösteln empfiadet; und dennoch dürfen
yrenige Personen 4anger ab höchstens eine
Stunde im Bade bleiben ^x und müssen da^
noch jeden dritten oder vierten Tag mit Ba^
deä aussetzen , wenn sie nicht die ZufiiUe im
starker Reiz|tng erfahren, Fieber bekommen^
eder durch Ueberreizung ' aufserordentlich .mb^
gemattet werden wollen. Auch ist es durcli
Erfahrung ^von Jahrhunderten als nnumstols-
liche^ Wahrheit erprobt , -^ dafs Perscmen, die
dn irgend einem Fieber, zumal auch an heo«
tischen oder phthjsischen Fiebern leiden^ die
Aachner Bäfder nie ohne Verschlimmerang
ihres Uebels gebrauchen« In den nahe lie»
genden Bhrdsdieidischen Bädern', die gar keU
nen Schwefel, Übrigens aber ohngefihr die»
selben^ Bestasidtheile^ wie die Aachner , ent«
halten, ist die reizende Würkung, wie eben-
falls hier allgemein bekatint ist, ungleich g»
ringer, und man kann Stunden lang ohne
Nachtheil darin verweilen, woraus denn dock
zu folgen scheint, dafs dei^ Schwefel ''in den
Aacbnysr Wassern derjenige Bestandtheil ist|
der ihre mehr reizende Wiirkung veranlaüst.
Die Ursache aber, warum ein natürlioh
kaltes Schwefelwasser, ,wic das Nenndorfer.
durch' dia Kunst • gewärmt und als Bad ge*
braucht, reitmindemd, das natürlich wari
«
t
y ■ .^ .45;.--
Aacbner Bad aber reiarenaehrend wiirkt,!
ifrenn auch der Wärmegrad in beiden gleich
genömineA wird^ ist mir alldrding^ eben sa
wenig , wie dem \ trefflichen ^ fVait y ^ liquide^
und kaum wage ich hier eine Vermuthung^
Zwischen warmen und kkk^n Schwefelwas^ern
' . " ■ ■ ' '
ist der >grpfse9 von ignir, so viel ieh weifSii
suex^t in meiner* Schrift über die' Aachxier
Bäder herausgehobene lund bemerklicH g.e«
maöhte Unterschied, dafs . bei den erstem der
isi Gasges^t aii/gelosta. Schwefel 9. so wie das
(Wasser eu Tage kommt» in iinmerWähreoder
Ausströmung und schneller Verdunstung be*
griffen isXy so dafs z» B. ein Glas friscli aus
der Tiefe der . Quelle geschöpftes Aachner
Wasser, wenn es nuif. wenige Minuten ge-^
standen hat, beim Eintröpfeln der empfind«?
Kchsten Reagentien^ wie der essigsauern Blei»
auflösuDg; fast gar keinen Schwefelgehalt mehr
antergt, -^ da(s hingegen die leztern^ydie kal«
%sa Sdiwefelwasser nehnijich, z« B; das Nenn*
dorfer, das von Fovnroroy untersuchte Wasser
SU Ebghien etc., den Schnviefel in sich weit
fester gebunden enthalten, so dals man sie
Stunden lang kocheü kann, bis aller S^diw^-^
fe) T^*flogen ist. Sollte nicht vielleicHt das
geschwefialte Gas, indem es so 4ose den war«
man SchweCelwassern beig^mischt^ ist, dafs es
sidi schnell nnd unaufhaltsam davon abson-»
V
r
1
\
derty eben "deswegen im Bade mehr reizend
auf den Organisnpus würken? Dazu kommt
Boch der wichtige Umstand, dais der Wärme-
stoff den natürlich warmen Qaellwassem fe-
ater anhängt , als natürlich kalten , durch die
Kunst gewärmten Wassern. £io Glas fiiscli
geschöpftes Aachi^er Thermatwasser bmuciit
viel jSngere Zeit als ein Glas' .auf denselben
Oräd ' erwäritites gemeines Wasser, bis es er-
kaltet. Sollte darum nicht der WarmestoS
in einem natürlich warmen Bade stSrker ' iei«
a6n\ als in einenl durdh die Kunst erwärm»
ten? Ein mit Aachner Wasser aus derQaeOe
frisch gefülltes 3ad mufs, je nachdem es klem
oder grofs ist^ 12 bis t8 Stunden stehen, ehe
das Wasser auf den Grad' verk'f^hlt ist, dab
man darin baden kanta. Wenn darin gebadet
^vird, enthält' es freilich, wie schon der Ge-
tuch, desgleichen der auf dem Gründe der
Bäder^ wenn sie nicht gereinigt werden, mit
. der Zeit sich sammlende .sohwarse Moder etc.
zeigt, noch Schwefel^ ahet so wenig, dafs der
wdisse Niederschlag der hinein getröpfelten
Bleiauftösbng kaum ^etwas geschmnzt er-
aobelnt ; da hingegen die Nenndorfer gewöhn-
lichen Bäder noch 6 bis 8 Stunden nach ih-
rer Erwärmung auf die auf Schwefelgaa hin*
eingebrachten Reagentien würken. Alle die*
se Umstände machen es wahrscheinlicfa^ dnls
- -47- , "
das geringere Gebundeos^yn des S^phwefels
im WAsser und das festere Ankleben d^a
'Wärmestpffii an demselben, läib mehV reizen-
de Wfirkung des Äachner fi^desy wofiürch ^s
sich von dem Nenndorfer unterscheidet, be-
6.
Schwitzbäder a)on Birkenhlättern.
Jliin IranzÖsischer hriX^ Jeannet beslongroü^
empfehlt diese als ein yen ihm selbst neu er«*
JEuniid&e^.Mittel in verschiedenen chrofiischen,
seröseii imd Ödematösen Krankheiten. (Siehe
Sakb. med. chir. Zeit. 1798.' B; 3. S. 287.)
Diese Bäder, sagt er^ erregen haufi|^ Schwei-
üe^ leereii dadurch oas im Zellgewebe pder
im Unterleibe angehäufte Semm aus , helfen
sogar manchmal in der Brustwassersucht und
heilen die hartnäckigsten Flechten.. Ob ich
gleich in keiner Majteria medica^ attch nicürt
in Hallers Hisu särp^ helveCy der doch yie«
les Ton den Kräften der Pflanzen gesammlet
hat; und eben so wenig in alten Herbarien,
dem Tabernän^ont. etc. etw^s Ton dieser Ei-
genschaft der Bix!kenbjiätter angemerkt gefüzi-
y
- ^ -^
.>: dasselbe .Mittid iofA in der
uä unter den: Landleoseii seit
T?a Zeiten bekannt, nnd wird top»
^eu hartnäckig Gü^bs gcbnncbt^
^, ,.e ich vielfältig geseheir Iinbe, wirk-
s leUtet^ und in manchen: RiHen die
• l'^duiptbäder eotbehrlich nuKlit* Per
. ' !e^t sich mehmliok nackend, bts an
.11$ > in tiische^ gi^^y nur nidt ran
vior liefen feuditey BirkenblättCTi nnd
.. ^4iia eiue .StuuJe^ und langer, mit a*
""evive oi>c)u «ugedeckt. Disae BÜtter
aIvI über dea ganaen Koapnar War*
ivAv^hUch«a Sckireita» Sf> me der
u4 Oenii Bad» tiitt, tnakz er ein
''\^a oder etwas Wannaa^ nad le^t
. «a ^ewävaMea Bette, nnt de» Sehweiis
« .^.o^halten» Soldb» troidMnttSehwiz-
a äifkeuUittaDa . sA/mAaa wvnig,
.^« cu daher a& aasbreie Wodim lau;
.juc Bedenken gAnmAt werden.
!:c schon eiiHnd gebranckt sind, tai^
.Hgenden Tag sieht a^br, w&kea
wenn sie ^di mit einem Theile
"^icUtec vennisobt Werden, weit webmm-^
^iu t^ 8fi^^ worden, dafa die Blüt«
vuvn (ßetula atnus) faat die nelMa-
, ^ 4;Mmbende WSrkattg leisten«
7* Xuh*
\ «
v-H
49 —
7-
K uhp o cken. '.
wp a^Ireich auch meine^tmpfiuigen in dea
verflossenen zwei Jahren waren, so weifs ich
4och wenig fezt nocl^ Bemerkenswerthes aus
meiner Erfahrung anzuführen, da die Summe
der Beobachtungen über dieses ,wohIthätige
iSchutzmittel sich so sehr vermehrt hat , daß- ' ,
die KenntnüjK desselben jezt wohl vollständig,
zu nennen, und schwerlibh mehr etwas Er«
hebliches hiuzuzufiigen ist»
Wahrend einer allgemeinen und bösartjf-
gen Blatternepidemie bewährte auch in unsern
Gegenden die Vaccine durchgehends ihre
Schutzkraft, so däfs mir ^ kein einziges Bei«
spiel bekannt geworden ist, wo ein Kind^ das ^
die achte Vaoome durchgemacht, die natür-
lichen Pocken bekommen hatte. Auch habe
ich selbst verschiedene, fruchtlos ausfallende,«
Gegenimpfungen mit Menschenblattarnmaterid
angestellt. Bei einem vor einem Jahre trac« -
cinirten Kinde, das ich mit Menschenblattem*
• •• •
materie aufs neue 'impfte^ brachen ein^e Ta-
ge nach dieser lezten Impfung die Masern
aus, wobei es mir auffiel, dafsan den Impf«
stellen der . Maiernausschlag sich so dicht
sammlete, dafs er um die entstandenen un«
Joan. XX. B. 3. St. D
• •
vollkommenen Localpocken einen scharf be-
gränzteh rothen Hof bildete. -^ ' Zwei .Kin-
dern, bei denen die Maiem auf dem Wege
waren, impfte iph die Vaccine. Am ffchtan
Tage, nach der Impfung Drachen die Masern
aus. Nun impfte ich aus dqa Va^ci^lpu^lu
7 andere Kinder, '^e bekamen ächte Kuh-
poßken^ al>et. ^icbt die Masern. Bei jenem
Kinde stand nun der Verlauf der Kuipocken
stille, und erst als die Masern sich abschil-
ferteiiy voUendeteu sie ihren Verlauf, so dafs
sie am i6ten Tage so aussaheh, wie sonst
am loten oder iiten Tage. Auch impfte
ich verschiedene Kinder/ bei denen die Ma-
sern wirklich ausgebrochen waren. Die Vac-
eine schlug an, machtie aber erst ihren Ver-
lauf, nachdem die Masern schon vorbei wa*
ren. Eixv Kind/ das nach^ den Kuhpocken an
der Stirne und an den Schultern voUstündig
ausgebildeteii Herpes, nehmlich umgränzte,
rothe^ juckende, iiassende und sich mit tro-
ckenen bräunlichen Schuppen übersiehende
Stellen bekommen hatte, die verschiedenen,
einige Monate lang angewiindten Mitteln nicht
yrichen, bekam die« Masern heftig. Die her*
petischen Stellen wurden vorzUglich davon
abgegriffen, und schienen dem Kinde sehe xu
schmerzen. Aber mit der Abschoppung 3er
^Staem verlor sich auch der^Herpes..
.-- 5i — ■
» /
-« /
I . '
Ich vaccmiite ein. Kind roxi wenigen Jl^o-
näten zu einer Zeit, wo die natürlicbexi^ Blat-
tern nicht herrschten. Die Vaccine wurde
i/nächt; es zeigte sich nelimlich alehon nach
2 Ta^en die peripherische Rothe etc. Nach-»
her impfte , ich dasselbe Kind - noch dreiniai
von Arm zu Arm 9 abj^r die Vaccine schlug« '
nicht an. War dieses Rind ^^gen die Kuh-
pocken aus Idiosyncra^siß unempfänglich, oder
jiatte es schon im MutteHeibe die Menschen^ "
poeken g^abt? .
Die yielgestaltigen, oft lange dauernden
Haiitausschläge, die, wie die Erfahrung bestä-
tigt hat, nach der Vaccine nicht ^Iten erfol-
gen, sind mir in den lezten zwei Jähren |ün»
gleich sditener vorgekommen, ^Is bei meinen
ersten Impfongen , seitdem ich es mir nehm-
lieh zur Regel gemacht habe, i) immer -mit
ganz frischer Materie , wo mÖgUck >oa Arm ,
^ zu Arm zu impfen; 2) den Stoß nie später,
als höchstcins am neunten Tage aufzunehmen^
tind ^3) naoh der Abtrocknnng der Vaceinal-
pnsteln ein Abfiihrungsmittel zu geben. Die
von mir in diesem Journale (B. XVI. St. 3.
8. 60.) bekannt gemachten Fälle von sehr
häfslichen Aussohlägen, die nrch unuckcer^
Vaccine erfolgten, von welchen Kindern, eins
. nachher die natSrficheii Blattern bekommen
hat, acheinen ebenfalls zu beweisen, dals der
D.a
Kuhpockenstoi^ dosto leibbter chronische Haiit-
; ^asschlä^e yera^Ufst , Je r weniger er frischi
und, 'je lüebr seine Mischung schon comini'
,pirt ist^ * '
Der äerr H^ausgeber bemerkt (in den»
. 'ebenr angeführten Stucke dieses JaurnttlsS-^fl)»
dafs sich yon der Vaccine zur Heilung chro*
nischer ^Hautkrankheiten vieles erwarten Im-^
se^ und t dafs er solche Hautausschläge nach
überstandener Vaccine yon selbst habe- yer«
schwinden sehen. Einen merkwürdigen Fall
dieser Art meldete mir uxilängst .Hr. D. i^orji
in Colin , wo sogar . mit üb elm Erfolge ein
langwieriger Hautausschlag nach der Vaccine
sich ^ verlor. Ich , halte . diese Geschichte für
wichtig genug , um . sie mit des H^rm Horsi
eigenen Worten hier, mitzutheilen. .
^Maria ^— , sechsrJahre. alt, -von zarter,
wei&ei;^ Haut,, blafsröthligher /Gesichtsfarbe,
übrigens starkem , voUsafttigen' Körperbaui
die Tochter eiiier hys,terischen Mutter (die,
wähifend sie mit diesen^' Kinde schwanger
ging, viel mit Ausschlag geplagt war)^ bekam
f schon im ersten Jahre ihres Alters einen Aua-
achlag über deii ganzep Leib, der beisondeit
an den Fü&en in Geschwüre überging, und
Kopfgrind* Dabei befand sich das |Cind übri«
gens wohl, und man überliefs, ohne Arsenei
zu gdbeni Alles der Natui^» Als man ihtn im
I l
- 53 -
%
dritten, J$hte seines Alters di^ Ku^pocken
\eininipfte, yersch wand bald nach überstande-
ner Vaccine der Ha utausschlag> und nua fing.
das Kind eines Tages an plcizlich blau im Ge-
sichte zu werden, den Kopf nach vorne hän-'
gen zu lassen, und Arme und Beine convul-
sivisch zu bewegenw Dieser Zufall ging vor-%
über und kam dann binnen einem halben
Jahre noch 7 bis 8mal wieder, in der Folge
aber öfter und stärker^ Das Kind fing nun
an, wenn es gehen wollte^ mit den Füfsen zu
zittern, i^u wanken und niederzufallen, yerlor
endlich den Gebraujch * der Füfse ganz, die
Spk'ache 'wurde undeutlich und verlor sich,
die convulsivischen Zufälle vermehrten sich,
und das Kind ist fezt voUkommeja gelähmt
und blödsinnig. AU^ Von mehreren geschick-
ten Aerzten angewandten Mittel\haben bisher
nichts gefruchtet u. s.^ w.«
*
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1 -^ l
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^ 54 —
I -^
t
u.
B 1 äse n - M o f a.
Mit einer Abbildun|;.
Von
L öf f 1er, -
Ruifiiefa^-K^iflerlicheni Hofrath« su Watepsk.
Hf ineFraUy dip bereits eine Niederkunft g^uck*
li<;h überstanden )iatte, glaubte sich im Tier-
ten Monate nach derselben 4¥ied^ ^ufs neue
schwanger! denn ihre Reinigung , welche sie
Bweimal nach der Regel gehabt hatte, war
ausgpblieben, auq]h fühlte sie sich jest, so wie
sie sich bei ihren vorigen Schwangerschaften
gefühlt hatten/und zudem bemerkte sie noch,
dafs sicit Ihr Leib schon ein wenig erhob.
Noch mehr aber >v^urde sie in ihrer Mei-
nung bestärkt) als sich zu der vierten Perloden-
zeit der Reinigungy statt dieser, eine röthliehe
Feuchtigkeit zeigte; 'denn fiucli so war es bei
zwei ihrer vorigen Schwangerschaften gewe-
sen. Dk aber auch npch nach einigen Tagen
VOK^ dem blutigen Wasser abflofs, und sich
^hvischendurch reine^ B lutstreifen zeigten, aa
wurde eine Hebathme gehdlt und deswegen
um.Rath gefragt.
Nae)idein die Hebamtae untersucht hatte,
so hielt auch sie die Person für schwanger;
. denn sie fand den Muttermund vollkommen
rund, und die Gebärmutter ins Becken her-
abgesunken.
' Jedoch da der Abfluf:^ der mit Blut «ver-
mischten Feuchtigkeit noch imn^er 'anhielt,
und sich endlich reines Blut zeigte, sich auch
noch Schmerzen in dem Kreuze und den
Weichen einstellten^ «o wurde 'man doch et-
was bange, die Sache allein abzuitnachen;
man bat Jiich daher meine Hülfe aus.
. Da ich eine Untersuchung für üöthig
hielt, so verstattete man mir dieselbe; sehr
. ' * •
leicht konnte ich mit meinem jn die Scheide
gebrachten Finger den Muttermund erreichezi,
denn er war kaum zwei Zoll von dem Ein-
gänge der Scheide entfernt.
Ich' fand den , Muttermund vollkommen
/ rund, nicht so hart oder knorpelartig, wie
er sonst wohl im ungescfawängerten Z^iistanda
\
< '
- \
-^ 5^ -
■*■ /
da^ei mit ihrer zusammenzidhenden und hei^
austreibenden Kraft.*
Dasy Was i^ hervorzog, trar ein hanti-
ges Gewächs , das 9 nachdem ich es von dem
vielen geronnenen Blute mit Wasser gereini-
get hatte 9 ich bald für ein Blasenmola er-
kannte. , /
Um von diesem Gej^ächse einen deotl»-
cherJa' und anschaulicheren Begriff zxx geben,
so habe ich davon eine Zeichnung hier bei-
gefügt, und will ^s durch folgende Beschrei-
bung noch mehr zu versinnlicl^en suchen*
Fig. i^ Ist bis zu dem Stiele a hin ein
hohler, aus häutigem Wesen bestehender
•'s
. Körper , der auf seiner innem und änsseni
Fläche ganz glatt ist.
Im Innern ^ar weder Wasser noch Blat
enthalten, sondern es war eine ganz reine
Höhle.
' Der ganze Kc^rper bestehet aus iwei ziem-
lich diqken, aber leicht zu zerreisseuden'Hin-
ten, nehmlich einer xnnern und einer äussern
Haut; beide sind durch ein faserichtes, bin«
tiges Wesen, woraus sie selbst bestehen^ su-
sammen verbunden. ' •:
An manchen Stellen nahem sich diese
Haute so sehr> dafs sie sich fast berühren,
und an andern Qrten, 'z. E. bei by sind sie
fast einen halben Zoll von einander entfernt^
- 59 -
/
\
und ihr Zwischenraum ist mit dem' blutigen
2ieliei]gewebe angefüllt.
Her Stiel a ist Aur ein^ kleine Strecke
hohl^'das ü!)rtge bestehet alles aus den er-
"wähnten Fasern; er hatte, Verbindung m|t
dem Stiele a Fig. 2/, rifs aber bei einer un« -
yorsichtigen Behandlung Ton ihm ab. , '
Fig. 2« I$f ehie aus dem fasericht^n
Wesen bestehende Fläehci die einer Placenta
nicht unähnlich ist.
Ihre Oberfläche oder Seite ^ die hier ge-
zeichnet isty ist ganz mit einer glatten Haut
bedeckt; ibre innere Fläche ist' voll mit kut-
zen Fasern^ die im Umunge auch in der
Zeichnung sichtbar sind, besezt.. Der Stiel ä
ist eine Fortsetzung von dem Stiele a. der
Ersten Figur ; er yereinrgt sich bei f^ mit der' -
Haut. ' ;
^i ^9 ^f/l 'i^d Verlängerungen von d^en
auf der innern Fläche befindlichen Frangen.
Beide Theile sind in ihrer natiirliqhen ^GrÖfse
vorgestellt; und nirgends habe ich in densel-
ben dem Äuge sichtbare Blutgefäfse oder an?
dere Canäle entdecken können»
Es kömm^ mir wahrscheinlich vor^ dafs
die Fig. 2. mit ihrer rauhen und zottichten :
Seite an de^ Gebärmutter festgesessen und der
Figur No* I. als Placenta oder ZufUhrerin der
zum Wächsthume ndthigen Theile gedient hat.
— '6o —
Nach dem Abgänge dieses merkwürdigen
Natuk^piels befand sich die. Kranke recht
wohl, das fluten hörte bald auf, auch reinig-
te sich die Gebärmutter nodi einige Tage
durch den AbfluTs einer jauchichten Feuch-
tigkeit; sie bekam nach, der Zeit die Heini-
gung nach der Regel wieder, und hat seitdem
wieder glücklich gebohren, .
t
. N
/
I •
■ ' \-- 6x -
in.
B e o b a, c h tun g
glücklich ausgerottoter •
Nasen- unA Schlund - Polypen.
• . . :> iVon
/}. Lälzelb'ergerj ,
Ffiratl; Sacht. Hofrath und Leibarftt au HildbuTEhaiüaik
. "^ -. • ^ ** . •
• ' • ■■ ' "
4
^ 4
_• ' ' ■
jLine juDge Bauerfrau von 27 Jtahren, au^
dem -hiesigen .Lande,, 9 Jahre yerheirathet,
wurde vor a Jahren leiöht' und; glücklich zum
erstenmale . Miitter. •/ /
' Sie genois während des Stillens und nach
der Entwöhnung des , Kindes eine gute Ge«
aundheit^ ' und hatte gutes, frisches Aussehen«
Alle Functionen des Körpers gingen rich-
tig tfnd gut von statten; ihre Menstruation
war ißL Ordnung und regelmäfsig.
\
_ 6« —
Bald aber nach eiüem Erlittenen starken
Sturze auf. den Kopf von einer merklichen
Höhe, und der damit verbundenen heftigen
ErftchiitteruQg» bemerkte sie das Gefühl eines
Hindernisses im Schlünde, und in der Na$e,
Allmählich nahmen diese Beschwerden
immer je länger je mehr ^u, derXjreruch ver-
minderte sich lind verlor sich beinahe ganz,
sie fühlte /ßine Zunehmende Völle im Halse
und Schluiide, als ob ein Pfropf darin stecke,
das SchUngen ^ wurde ihr beschwerlich,- die
Respiration beengt,* das Liegen erschwert, die
Sprache behindert« ^- .
Das linke Nasenloch, als der Sitz des Ue-
bels, schwoll an, wurde erweitert' und aus-
gedehnt, es Aofs von Zeit zu Zeit eine stark
riechen d^^ grünlich aussehende Flüssigkeit ans
solchem ab.
Aus dem Hal^e' und Schlünde erfolgte
•in starker Abflufs von Schleim.
Feste Speisen konnte sie weniger gut
schlingen als Aüs^ge.
Die Beschaffenheit et er Luft und Witte-
rung hatte auf das Uebel der Nase einen
entscheidenden Einflufs, so dafs die Besdiwer-
den desselbear bei nasser, feuchter, erschlaf-
fender Luft und Witterung ^ungleich merkli-
oher, bei heiterer, reiner,' trockner hingegen
merklich geringer wurden.
/ ^
■ -. 63 —
So "war beioahe .^ein ganzes labr verflos-
sen,, als. aie im. Mai des Jahres iSoö meina^
Hülfe suchte*
Bei näherer Untarsuchung fand ich nun
in gedachtem linken Nasenlodie eineii gro-
fsen Schleimpolypeny» der bis vorite zum Na^
senloche beinahe hervorragte, und von aufsen
gesehen werden konnte ; ^r schieß hoch oben
hinter der Qoncha Morgagni anzusitzen«
Die Nasenhöhle- wurde dadurch ausge-
dehnt, und die Nasenknochen etwas .von ein*
ander getrieben«
Bei Untersuchung des Mundes fand ich
sogleicb einen grofsen, roth aussehenden
FIei$chpolypen 9 der hinter dem F^eh paläf^
penduL nach oben zu an einem kurzen Stiele
ansafs; dieser konnte, wenn man das \Felum
nur etwas ab und aufwärts drückte, ganz ge-
sehen werden; mit seiner Spitze und unterm
Theile reichte er tief in den Schlund herein.
Ich machte Patr ^it ihrem Zustande be**
kannt, und schlug ihr die Exstirpation als
das hf^ einzig nötbige und nüzliche Mittel
vor, zu der sie .sich auch um so eher yer-
stand, da sie schon aus eigner Erfahrung^
wufste^ was es mit solcher für eine Bewand«
nils habe, und ihren j^utzen kannte«
£s war nehmlich P^t« dieselbe, die yor
8 Jahren von denselben liebeln mittebt'^der^
\ - , \
■ / •
^ 64 ^^ .
f
y Ezsdipatibiiy durch meineii Freund Hm. Hof«
TSiih Hieronymi ipStrelits und midi^ gluck-
bck' beireiet wurde.
Sie hatte damals zwei Fleischpolypen im
Habe; und einen Schleimpoljpen , wie jetzo^
in dem lixflcenNasei^lbche. ^
Bei ersteren wählten wir die ZorF«^che
Methode zur Unterbindung, mit dem Poppet
ten Röhrchen und Silberdrathe ; und lezterer
schrumpfte zusammen; verkleinerte sich merk-
Bch und wurde los, wahrscheialich durch des
Druck des, während der einige Tage dauern«
^den Unterbindung der erstern, bestandig in
der 'Nase liegenden RShrchens , so dafs wir
ihn durcji einen gelinden und leichteii Zug,
vermittelst eines Zängelehens, ganz Jheiaus
bekamen.
Von da an war sie nuii .durch die ganze
Zwischenzeiti Us dahin wo sie den Stars auf
den Kopf that, gesund und wohl, und hatte
nie *^die^ geringste ' Hindernifs im $chluiide
oder ' d,er N^sß bemerkt^
Um Fat. Selbst gejiaüer beobachten za
könn^n^ nahm*ich' sie hierher zu mir in mei*
ne Wohnung, und 'bestimmte nun den Tag
der Exstir^ation.
^ Zur Beihillfe bei dei; Operation seibat er-
bat ich mir meinlsn Freund^ Herrn Leibdn-
rargus Dottauer.
Wir
\
-^ '65 -^ • ♦ '
s . • -
• Wir m^cliten nun die Unterbindung desi
ächlundpolypen nach der Lorret$chea M^o«
de auf falgen4e Art. ,
Durch Hülfe eines dünnen , . ela&tisphen
, Gatheters führten "^ir recht gut gearbeitet^
Silberdrath^ de|i wir doppdt durch den Ca-
theter durch und durch de9sea yordere OefiU
nung in foMirte kleine Schlingen gebracht
hatten, durch das leidende Unke Nasenloch
bis hinten in den Schlund.
Hierauf brachte ich, gröfstentheils durcli
Hül^ meinem Finger allein/, indem, ich mibh
liinter die auf dem Stuhle sitzende Pat. stell«
te,/ «war nicht ohne viele, und langweihgo
Mühe» da wir auch ton Zeit zu Zeit der Pat.
einige Zeit zur Erholung verstatten muisten
die im Schlünde erweiterte Scbling^, bis ganz
tief an die Wurzel über den Körper des Po-
Ijrpen weg. Hier dicht an der Wurzel suchl
te ich solche durch meine Finger zu erhal-
ten, und .während dem mein Gehülf^ die aus
den Nasenlöchern herau$hängendell E^den des
Silberdraths allmählich anzogt zu befestigen.
Hierauf nahmen wir den elastischen Ca-
theter wieder aus der Nase Jberaus, und brach«
teÄ statt dessen und des Röhrcbens, ein von
Stahl ganz £pin gearbeitetes^ dünnes Stockchen
ein, das jrorne ein umgebogenes Ende^ in dem
• Jonra. XX.B. &.§L. £
V t
ei^ rundes Loc|l war« imten^ ab^' m beiden
^ ' *
Seiten ein Knöpfchen hatte.
Durch dieses Loch wufden dtst die aus-
serhalb dem Naaenloche herroiMngeBdefi Sil»
jberdcathfaden iibersehliiDgett durehgetteckt,
das Stöckohen^o hoch in die Nase hinauf und
binter»' als möglich war, und bis Widerstaod
erfolge ) gellihrt, das eine Ende des SIUm^
drathf -tn dem Knd^fdien befestiget, das an-
dere aber so fe^t angezogen, und folglich die
Wnrael des Bolypen zusammengesehnl&rt» bis
Jf^ät. starke, schmerzhafcie Empfindung äasse^
te, und dann auch an. dem angebrachtmi
Knöpfchen des Stöckdbe^ns befestiget und um-
wifckelt,
^ Dieses Anzielten des SilberdratbM bald
Ton der einen, bald ron der* andern Seite,
wiederhofte ich des Tages melveremaley und
* zwar jedesmal bis zu dem tSrade Starker»
' scjbmerzhafter Empfindung.
". Der Polyp schwell dabei nicht sopderlidi
an, und verursachte noch wehiger Beschwer-
den , Tielmehr sähe man ihn dunkelschwran-
blauUchv werden, und so fiel er d^n sweitea
Tag nach der Unterbindung Abends, als ich
ihn -eben wieder mit dem Silberdrathe fester
-su^anMnenschnärte, unversehens jsb, ^ne anr
einen Tropfen Blut zu v^nrsaonen.
Nicht^ so leicht und geschwinder wie das
vorherga^enda maly yfir 8. Jahren^ folgte . aber«
der Naienpqlyp« \ ,
Unterbiiidimg fand hier nicht statte und
die Attirebsung de8aeliMB>ao g^radesn «clueil
xnir in laebrerer RücM^^ gefährlich. Ich
anehte dahjsr soleheo erat theils durdi Drucfc|
theila. dureh Eifeenmg etv^as yon seiner Yew^
bindong loa n maeheii, * au welchein Ende
wir. im^nfe Tage hindurch Piefsschvramm
bestandig in diea I<faaenloch. einigten i und
dann , tagUch mit einer Polypenaange so ^iel
von solchem Stückweise wegnahmeia, als letcht
und ' ohne aanderlichcn fidtmets der Pat« mög«»
lieh war« Dies gelang anf £ese Art aueh^ so
.dafs auoh dieser Sehleimppljrpy der aii^e brejL«
te Basis hattoi. binneft etwa fr — • lo Tagen
gäiuliob exstitpät war, tm^ Ptt. ToUkoBtanea
frei enthssen mrden konnie. \
Dtär Sdilundpdi]r[K, den kk nodi in mei^
ner Sammlung aufbeWahrB> war ein,e feste er*
ganiaobe Subscans, ein FbiaehgewädiSi der
Figur ttn4 Forai des Heraens ähnlich f und
wog Af Lodif
Reinigeiide imd^ adstringirende Einspriz*
aungen» und GaiyariruMMa machten den Be-
sohhils. ♦
D&aa wilre denn die. in aaoglichster Kurte
ondohne alle Kunst ercählte Krankengeftchich«
te, und des dabei angestellte Heilrerfahren«
Ea. V
i
•
-*- 68 ^'
>
0 ' '
Nun ; nuT/ noch /einige Worte iiber £e
mögliche Entstehupg.
So sehr ich mir ' auch Jil&he gab , die
wahre Ursache au^xufi;cideB| cfie bei ^dieser
. Parsoa Nasen- und.Schlaiidpolypen erzeuget«
so konnte ich' doch mit aller ÜntetsuchuDg
nichts Zi^yerlässigte herausbringen; • * .'
' Ein allgemeiner .Pfehler ,. eine ^ allgemeiae
innere Ursache^ war bei der gntm Bescbsf
fenheit. dem Ansehen und Befinden des Kör-
pers gar nicht 2u vermutben«
Oefiere catarrhiilisdie ZußLlle wollte Pst
auch nicht an sich bemerkt hab^t«
Vor der Entstehung der. Polypen Aa er-
stemal, Tor 8. Jahreny hatte sie schon i Jahr
^ Tor ihrer Verheiiathung ihre mensei^ ohne d*
ne Ursache zu^ wissen oder angeben za kön-
nen, verloren ) und ich war damak sehr ge-
neigt, die Unterdrückung der MenatmatioB
als die Ursache der Entstehung der Polypen
^EuSjefaen : allein auch damals, erlitte Per. « so
w!e jezt, .einen starken Sturz yon einer Hobt
auf den Kopf, nach welchem sie, wie dicttniil,
bald das Dasejm derselben bemerkte*
Sollte denn daher wohl nicht eine ort*
liehe E]:schlaffung der Schleiqihaut der Nase
und des Schlundes, eine örtliche^ habituelle
Schwäche /derselben, besonden diesmal, da
diese Theile wiederholt mit diesem Uebel be-
•^ 09 r-
* * • * ■ ' * *'
ikllen worden y und "Aie auf solche wiirke&de
starke und 1 heftige Erschütterung» durch den
erlittenen . Sturz eut den Kopf, als Ursache
angenommen werden können 9 da unter so)-*
ehen Umständen jiothwendig Anbäufungi Stok-
kung, Verdiekung und Verh1u*tung erfolgen
mulstent?
N \
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IV.
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l^eoba;chtung ' /
einer Hemiä cmralis incarcprata,
^6 sphaeelos wurde , und dodi
. olme aniis artifi^ialis heilte.
'\ Von
D. LüttelbergeTj
FuTiÜ. 5a^ch«. Ho&ttk und Leibarxt su HildburgjXuweiL
A
JLm No?« 1796 kam eine «rine Weibspersoiit
etliche 3o Jahre alt, au mir, und verlangte
meinen Rath«
, Ihr Körper war, milsgestaltet, Tenrachaea,
, und der linke Schenkel hinkend , ihr Ausse*
hen cach^etisch, und ihre festen Thciilb wider-
natürlich erschlafft
Sie klagte, dals sie nach efnar reichKcJieft
Quantität Mittags i^nd Abends genoseaaer
Kartoßeln und Erbsen, schon seit. 5 Tagea
mit einem &cen Schmerze und G^s^ihwaUt der
linken Welchei nebsi; hartnäckiger Versiqpfiu^
. • ■ ■ — yi — ,- ' . •
■' . - ' ' ' ^
und >iilialt0iii]em starken Bracken blsEE^IIen
'worden «qr. /-
Bei tintemomipienier genauer Unterstwhiuig
fand ich denn auch, wifta ich eegleich rernm«
thete^ eine hem. inwrc. unterhalb des Fallo«
pifiohea Bandet^ Yon der Grofse einea itarl^ea
Hiiknereyes« '
, , Die iniegumeni* #aren laicht entziindel^
schmerzhaft, mit^ehs^r circumscripten Rödie,
^ie ßland. inguiU. 4or Seite merklieh ange-
laufen und>>hart, dtfr Leib aufgetrieben, ^ge>-|
spannt, und besoiiders in region. umbilie.
achnaefshaß;; im ganzen Unterieibe überhaupt
klagte Pat. eine zttneihmende , imangenehme,
scannende und schmerdiafte Empfindung;
^el, Würgen und häufiges Erbrechen dank-
ten n^ich fort^ durdi weiches erstlich eine gaU
liebte und' hernach eine sehr äbelriechendef
Materie mit i8 ^^aogroIsM leb^digen Spul-
würmern ausgeleeret wurde.
Der Puls war.kleinr hart, ge^>a{mt} Fit*
klagte iriel Dutst und eineb Übeln, wie Koth-
schmeckenden Gissc^maek im -HbmiS^^
Auf der re<;hten Seite hatte sie eine be«
ttachtliche kern, ing^in, schon seit 8 Jähren,
die' wie ein BeKt^l auf die GmtaUen und
die mulsTQ Seite d^s Obenrschenkels heraUiing,
ihr aber, aufter beim Gehen/ Wenig Besjchwer»
den Vwur&achtef
> ^
,. , -^~ 74; — ■■
Da hier ihtin* eine Jkern. pruraL ißcäreer.j
und zwar mehr noth spastiq», aulser allem
Zweiiei wär^ so wendete ich auch die nS^thi-
gen innerlichen lind äusserlichen Mittel, die
die Erfahrung in» solchen Fällen als nuzlich
Beühdet, so wie .auch die Taxis ^. obschon
fruchtlos und vergebens y mit alier Sorgfialt
an ;• allein die Umständb änderten sich nidit
nur nicht) sondern nahmen vielmehr immer
mehr zu, die Zufalle^ wurden immer mehr
entzündungsartiger / die Reizbarkeit dea^ Ma*
gens vermehrte sich so, dafs alles was Pati
auch von Arzeneien ,% selbst mit Opiatea rar-
bunden, nahm, sogleich wieder weggebrac&an
würde ; endlich gesellte sich ein sehr beschwer^
liches convulsivischea Schlucken dazu.
Nach Richters fiath bekam nun Pa^. aUo
halbe Stunden f Gran Ipecact worauf end-
lich das heftige Brechen naohlieJa, vind auch
die Schmerzhafte spannende Empfindung der
Nabelgegend sich verminderte.
Indessen bis den dritten Tag Ratten die
EntzUndimgszufalle^ ohngeachtet ^allev diesen
Umstän4en angemessen^ und auöh angewand-
tem Mittel, doch so zugenommen ^ dals sich
bald deutlich genug Spüren des Sphecelus
Sulseflich an den Häutbedeekungein durch
kleine 9 mit einer graulichen Ljmphe gefiUlce
Bläschen zeigten.
f» ' *
■— '73. — *-
. Die Lebenskräfte sanken , es erfolgten
zwei heftige, schwarzgrau aussehende', mit ei-
nem äufserst heftigen j Gestanke , verbundene
schrämende StüUe^ mit aufgetriebenem Un-
terleibe, troökner, gespaltener, ntit einet
sdhjwarzbra^nen Kruste belegter Zunge, tku«-
ben gUiserhen Atigen, ängstlicher Respiration^
kalten 'Eactremitäten, kleinem gesunkenen Pul>
se und öfterm delir. yerbunden.
Mein Freund, Herr Leibohirurgus Dö£zauer^
den ich gebeten hatte, .die Pat. mit^ mir zu
besuchen, ^ war mit mir einverstanden, dali«
unter diesen Umständen die Eröffnung dfes
Bruohsackes dringend notlifwendig sej, die
wir daher, auch sogleich unternahmen, und
an der innern Seite des Bruches durch, die
Hautbedeckungen "^ einen kleinen Einschnitt
machten, unter dein wir eine Hohlaonde 'ein*
schoben; und so auf dieser den Schnitt gegen
die Spin* i^nier. süper^ qri^^. oss* ilei in deur
Lange, von, 3^ Zoll, erweiterten. ^ ; . -
Bei dieser. Verlängerung des Scahnittea
^uroh di^ Bautbedeckungen quoll eine'Menge
Brandfauche mit einem äusserst heftigen Ga-
stanke hervor, und ,nt(n zeigte sich eine Mea-
ge verdorl^enea Zellgewebe, sa wie der gan«
«phaceflirte ' Bruchsack.
Als nun auch dieser durchschiiitten wal^;
fand sich ^eine «ziemlii^a. Quantität verderbe-
■ ' - . -• — . 74 ■— . ,
WMlUexzy \mi, -em'XoAtetp sehon halb rer«
' westec Spidwurm.
Bei Wegnfthme dieser fecdorbenen Then
le Aofs eitle Menge fäculeoter Jdasse uittf-
halb des Fallopischen Bandes ia die Wnnda,
welche bei genauer Üntersachung aos an<'
kteineo Ponton Darm hefniuskamy weichet
" %vit fSSä&j^ in seinem Durchmesst unter des
Fallopischen Bande eiDgeschniirty und sO; inc
, da^ Netz anch^ destruii't War.
. Jetzo nun erfolgten auch noch einige fira*
willige^ ihifterst heftig stinkende und icbii^
«nende Ausleerungeii per anum^
Die Wunde wurde hf^rauf mit Cinp^
trocken ausgefüllt und verbunden, vd^
iiber antiseptlsche UeberschÜg» gemsdity ^
wie auch iimerlich antis^t. gafjih^ joAi^
mit strenge mehrere Tage fortgefUin^
Anfangs' muiste der Verbsoid pft anfio^
werden/ weil immer eine Menge y!|eoai in dit
Wunde; ausflössen; auch .einige Spabfüi^
'•gingen noch durch solche ab»
Bis didier, es war d» lote Tagi to& ^
-Zeit an gerechnetV d» ich zur Pat« reA^f
forden war» ging es mit ihjren' Umstund
wieder ganz erträglich; aus der Wvo^ ^^
aen zwar noeh immer die^eöei, die bei jede*
^Verbinde einen äusserst heftigen Geitifll^
verbreiteten I der Unteileib war aber we^V
^ , ^
melur gespasst imd i^ufgetiieben , der D^rit
mifsig, die Lebeiiftkrafte besser , die ZuDge
jreiiier und feachr. der^ Puls etwfls yoUer und
weidi» die Respiration fr^iei^die Augen hei«
1er, die Ezäreautäten wieder natürlich wamoi
die Rinder ^er Wunde entxünc[et, die Wunde
selbst seete in der^Tiefe, nachdem noch aU
tes da liegende und vordorbene Zellgevrebe>
so weit es ohne Gefahr einer Verletzung ^der
SchiuodLelgeSäfse möglich war, weggenonuaeil
worden, war , neue öranulationen an , der
Brand stand stille, und das sphacelöse ^tück'
des herausgefallenen Darnu soniilerce^kch/ab:
ab sich auf einmal wieder aufs neue heftiges
und stärkeres Fieber mit iPhantasien einstell-
te« dUe Zunge wieder pelzig, trocken^ die Au*
gen gläsern, der Puls klein, intermittirend
wurde, und der Schenkel und Fu|a der lei«-
denden Seite von der afastobirten Jauche
%tark anschwoUeUf achmersteo und iich ent«
slihdeten. . t
Wir. suchten nun zwar auch hier n^
gIei(Dh^ aö Tiel wie möglidL der Eataündmig
Einhalt zn thun, , allein es bfldete sich doch
in der Gegend dea Fast. üUBm. wirklidi Ei*
terung, und ein beträditlioh Fallgi^schwur
fand ^ij^ bei Eröfinuug derselben, das durohf
eine Gegenöffäung, reinigende lufiKAiotteii
und Impressen behandelt wurde«
— 7® -*
' Bis jetzD waren aDe ßtme^ immer noch
^nrch. die Wunde ensgeflossaiy und ' aiclits
weiter divch den After 'abgegangen: all^
nna fing der Boden der Wnnde ^ inuner
feiner za werden^ alles Verdorbene. %vätL im^
mer mehr xa sepanren^ und iiefaecßs gingen
aIlii)^Uch immer mehr und besser wieder ih-
ren natürlichen Weg, die Kräfte der Pia
kdirten wieder, alle bedenklichen Zufalle Ter-
^ loreo sich, Schlaf imd Appetit wurden wieder
natütlich. und so schlols iich. nach, und nack
die Wunde, bei allem Mangel an nod^ger
und kräftiger Unterstützung, Wartung nnd
Pflege der äusserst bedürftigen Patientin, nänk
Verlaufe yon 6 «— 7 Wochen gans, ohne ei-
nen ^dnus arüfic. zu machen und an Unter«
lassen«
Wahrscheinlich war in diesem Falle nur
die halbe und äussere Seite des Darms^ oder
Tielmehr der herausgetretene Darm snr Hälfte
in seinem Durchmesser unter dem Fallopischea
Bande, eingeklemmt und sphacelös geworden,
und luütte sich abgestofsen , die innere nnil
untere Hälfte desselben blieb aber gut nnd
gesund^ und die mit ^tm. periion* vervuichse-
nen Ränder der Darmwunde Verwuchsen nun
mit den neuen Graaulationen der äussern nnd
Hautwunde so,^ dals solche gleichsam die Ter*
Toren gegangeae üälfbe des Darm^ jaacli
r -.
— 77
/ '
len ersezten. und so den tubnlus wieder her-
stellten, dafs die /aeces ihren natürlichen Weg
wieder yerfolgea konnten»
In der 9ten Woche Virar auch die äussere
Sc&nittWttnde mit einer ganz aichmaleii Narbe
geheilt.
Auch der Verlust des Netzes und die
Verwachsung de^selb^n, machte der Pat. selbst
bei yollem Magen doch insofern keine Be-
schwerden, weil bei ihrem . verkürzten linken
Schenkel ohnehin ihr Körper nach yome ge«-
senkt, war.
Nach dieser glücklich^ Heilung genoft,
Fat. eine vollkommene Gesundheit« und kenn-
te ihre Geschäfte nach wie vor versehen, bis
ins Frühjahr des Jahres i8o^, wo sie plSz«
lieh an einem Nervenschlage starb.
- 7» -
• ■ —
Glfickliclie Ausrottung
• inet krebahaftea Hodens.
*
Von
^JoK Aug. Schihidt^
Doctor d«r Uedicin «u Neuwied.
\
Jtiiiii Wagenmadieri alt 38 Jahre, ein Bfana,
der, die gewöhntichen fCranidieitea dae Km-
deialten abgerechnet ^ immer eixiii gnte Ga-
•ttodheit genossen ) äiioh zwei nöoh lebenda
gesunde Kinder, tron i3 ulnd i5 Jahtep^ g^
Beugt hatte^ bemerkte, seit svrei Jahren, «ine
Abnahme seiner Krifte, die sich besonders des
Abends durch eine Müdigkeit äusserte y yon
der er yorher nichts wuftte. Er war jedoöh
im Stande^ noch die gewöhnliche^ Arbeiiett
s
■ • ■ *- 7t "-
•einer ProfbsBioli m Tetrichten« Vor einem
Jahre nahm er werat wahr, dala der. linka
HodB etwas gröHiec- war, ,als der reehte/ und
diese Vergrdlserong nahm sehr langsam , und
ohne dais er je den geringsten Schmera in
dem linken Hoden empEand, dergestalt za^
dafs dieser Hode yor einem halben Jahre nm
die Hälfte größer seyn mochte, als der rechte«
(Bis dahin war er noch im Stande, den Bei*
schlaf auszuüben.) Ah er um diese Zeit, bei
der WinterUilte, im^ Walde arbeitete^ um sich
Holz fUr seine Profession zu yerschaffen, er«
hizte er sich sehr, worauf eine verhiltnilsmfi«
isige Erkaltung folgte.
Von dieser Erkältuiig an , wodurch daa
schlafende Uebel auf eine catarrfaalische Art
scheint geweckt worden zu seyn, nahm dia^
Geschwulst des Hodens wejit merklicher und
schneller zu, blieb aber, %o wie audi in der
Folge, immer schmerzlos. Diese Zunahme
der Geschwulst bewog endfich den Kranken,
Hülfe zu suchen. In der Meinung, das Uebel
aey, den Vorhandenen Kennzeichen zufolge,
ein sogenannter Wasserbruch {Hydrocele)^
auchle der Wundarzt das rermnthete Wasser
durch' den Stich auszuleeren ; worauf es sich
offenbarte, daß kein Wasserbruch, sondern
ein sogenannter, Fleischtoich {Sarcocele) vor«
handen sey* Während der Behandlung der,
\ »
.'durch 6i$n Stich * gifennicfaten Wandö, wurd«
der Kranke' Tbadeau durch erschlaJBFende luuj
9diwichaide Witterung emeügteii Ner^epfi»^
|>ery welches dainals ia seinem WoluoEort«
herrschte, befallen. Anstatt >cu eitern^ ging
sie in Brand iiberv Die ganse fipke Seite des
, Hod^uackes , l^is nahe an die Naht (^Ht^he),
.wurde ViOm Brajade ergriffen, und yon doft-
selben zerstört. Per gßsunde Ueberrest de»
Had^nsackes zog sich nach dem rechtes,
YOUkommen gesunden Hoden suriicky und
1>ilde(e an einigen Stellen . wulstige Rander,
-vprah gar nichts Verdächtiges zu bemerkeo
ist) tindi die sicher ^lofs daher entstandien
a^nd, da(s die Natur, bei diesem Zurüdmeh^i,
und bei der damit verbundenen Absondenmg
*, de^ Gesunden und Leb^digen yon demJKxan*
ket^ und «Abgestorbenen^ einen UeberflnCi tos
Masseliatte,, der ihrer Neigung , zu runden
und zu glätten, widerstand, und. dafs sie die-
se Händer nicht an etwas Gesundes ^^hftft^
kon^ite •),
Diesem war ihr um deswillen nnmöglidh
weU inzwischen der linke Hode krebskaft ge-
worden war. Sein 9 krebshafte Verderbnifs
machte in kurzer Zeit schnelle und bedeo*
,^ teode
*) Der Verlittf der Cur :hat .die^ Vermudiluig h^
•tätigt. .
/
/
' A f
— 8i -:^
tende Poit^luitte. So grofs jdie Gesdiwulst
war^ die, n^^h der Operation darbh den Sti^b^
um ^ den Hoden herum entstand ^ und worin
sich der gedacht^ Brand ersengte; so würk«
sam war indeasen das Krebsgift in der Sab'-
^tanz des Hodens, und eis wuchs, nach der
linken Seite zu/ (doch nicht, aus der Stelloi
w<^ der Stich gemacht worden war)^ ein, dein
Kopfe des grofsen Blumenkohls ähnliches Ge-
"wachs aiis demselben hervor, an dem i^ich al-
le Zeichen des offenen Krebses offenbarten ;
indefs ein-TheiLdes linken Hodeiis« nach der
rechten Seite -xu^ so sieinlich seine natürliche
Gestalt behalten hatte, ^ür gröfser, als nattir^
lieh, und mit kr^bshaften Warzen besezt war»
Dieser Theil hatte, als ich ' ihn am x iten Mai
i8o3 zum eritenmale sah, eine rothe, das
Gewächs aber eine grünliche, , zum l'heil dem
verdorbenen Blute ähnelnde Farbe. Das Ge«i
wachs mochte obenf, am Rande, 9 -^ g ZoU
im Umfange halten, indp£i der Stiel einen
kleinern Durchmesser hatte.
Bevor ich in der Erzählung dessen, Was
ich seit dem iiten Mai selbst , beobachtete
(denn die bisherigen Data erhielt ich theüs
von dem Kranken, theils von seinem Wund-
arzte), fortfahre, verweile icb^einen Äugen«
blick, bei /der wahrscheinlichen Ursache der
Hodengeschwulst, di^ den Gegenstand dieses
Jourii. XX. B* S* St« . P ^*
— 8a/—"-
au$inacht. DerVerdteht auf
lis^es Gifc fallt, nach der Versichenmg dei
Kranken V ganz )ind gar weg. Wenn, nach
aeiner Vermmhung, ein^ äiitiierliebe g^walt-
tb$tigo Ursache Gelegenheit sur Entstelra^g
des Uebels gegeben habe: so känne er aich
allenfalls nichts anderes denken, ab den Dmok
des Sattels beim Reiten , widcher Art an reh
sen^ er sich von Zeit ni Zeit be.diene. Aber
auch nur iilenfalUi denn er erinnere sidi
{(.einer Reise zu Pferde, wobei ein aoldier
Druck in einem heberen Orade vorgeEdleo
aey. Scheint es also nicht, das Uebel ist
ijurch innere Ursachen erxeugt wordesi und
die oben brwähnte, im yorigen Wintw erUt-
^läx^ Erkaltung, ^ha:t die schon voriundane
. Geschwulst des Rodens hur rerschlimmen?
Wir fahren in der Erzählung fort. Am
. Uten Mai fand ich, aü/ser dem, waa bereits
beschrieben ist, ^ deh Kranken in. folgenden
Zustande» Bei einiger Abmagerung (wog^es
die, von ^em Arzte schon seit einiger Zeit
verordnete ))erunsche Rinde, nebst einer näh-
renden Diät, und dem Genüsse des Weins,
fortgesözt wurde) hatte der Kranke ao Tid
^afte, dals er mitunter das Bette yerliera» nnd
unter andern im Stande war, der, in dem
Tragbeutel enthaltenen Bürde ^ ungeiaohtet,
. aiehend und sieh riickirirts beugend» obna
w 4
/ N
alle Beiühwer^e sich tttszudeim^n ; der Pals
etw&s schwach, nicht viel geschwinder, als na^ "^
turHoh; Hang zu Ventopfiiiig des Leibes^ Mo^
z^Jwohl Hatnorrhoiilalgeschwükte das ihrige -
befitru|^en; Hamlassen ungehindert; Efslust
und ScUaf ungestört; durchaus kein Schmerz*
Es^ wa^ ttun die Rede yoii der besten
Art» den Kranken von dem verdorbenen Ho* -
den za befi^en* Dafs dieses, nach den
Grundsätzen der Künsit, durch die Ausrottung ■
geschehen müsse, fiel In die Auge6. Abcir.es
war die Frage, nach welpher Methode er aus«
gei'ottet werden sollte, ob durch den Schnitt,
odet ducch die UnterbiaJimg? . Ein anderer
Wanderst, der fett zu Ra^e gezogen wurde^
war mit dem bisherigen dariii einerlei Mei- .
nung j (Wie' mim es denn unstreitig seyn mufi^
te) , die Üntefhinduhg sey hier dem Schnitte
aus folgenden Gründen vorzuziehen :
!• Man erspare dadurch ddm Kranken
die 9 bei dem Schnitte li^rermeidliche, Ritt«,
tiing. ' '
. 3* i3er verdorbene Hode werde sich 4*»
w^ er noch tolt den oben besehriebenea Ran-
dem des Hodensacki^ Theilweide zhMunmen*
hange, nach erlblgter Ubterbindung d^s Saa*- '
menstruigea viefteicht durch eine, an der
Granze cüeser Räuder bewiirkte Eiterung, vieU
leicht dusch parttelle tEnterbindiingen ^uf^
— " F a
84 —
f
' I
eine, 1dem |üranken zutrüglioliere. Art nadi
und nachr trennen lass^giik
3« In der BeschaiBPenheit dte Saamen-
jitranges selbst liege keinGegengrund^ indem
oben, ungefiihr einen Finger breit Tom Bandi*
ringe, w6. man die Untesbindnng anbrlngeii
woUe, keine Verhärtung an ihm lu Eahl^
und blofs' ein etwas gröfserer Durchmesser,
als an dem rechten, daran zu bemerken sej«
^* Diesen Gründen zufolge, wurde von Aen-
ten und Wimdärzten einmiithtg besohlossea,
den' krebshaften Hoden durch die UmeMn*
düng wegzunehmen. Diese (^eration wnrda
den x3ten Mai Torgenommen. Der Wund»
arzt vorrichtete sie mittelst einer, ans aeh^
fachen leinenen Fäden Bestehenden^ und. mit
Terpentinöhl getränkten Sdinur, die dnrd
. eine dreischneidige, nicht sehr gekrnmmtt
stählerne Nadel gezogen war. Linker Hand,
hinter den allgemeinen Bedeckungen, und so,
dals mau sicher war, die an ihrem Schlage
sehr kennbare Pulsader des Saam^tistranges
aey in dem zu Unterbindenden mit b^;ii£Peat
wnr!de die eingefaddte^Nadel durchgestochea,
undnrechter Hand, nach dein gesunden Ho-
den zu, herausgezogen. Dlie L^atur wnide
durch einen chirurgischen Knuten gesohlo^
sen. Mit dem Vorsaue, die Sohlinge jedsa
Abend und Morgen fester znznziehan, wuida,
^ SS ^.
um das Nervensystem susclioneni der Kpo-*
ten zuim erstenmale nur mäisig fest geschiirast,
der indesseo auch bei dieser fiSälkigang dem*
Kranken sehr empfindliche Schmerzen , wie
sie bei den folgenden. Züsagnmenschnurungen
nie wiedergekomnitien siiidy yerm:^chte. Die-*
se Schmerzen waren^ida man ihn baldMohnr
saft mit Zimmetwasser nehmen liels^ von kei-
nen ^ej^teren Folgen. :
Es währte^ nicht lange, so sonderten sich
yon dem unterbundenen Tkeile,, der izt sei»
ner Nahrung beraubt war, Stücke ab/ o^er
sie wurden abgeschnitten» bis den a€stenMai
diese ganze grolse Ligatur abfiel. Es i|rarden
nun, um den^ Rest des verdorbenen. Hodeni
wegzubringen 9 noch zwei kleinere^, partielle
Ligaturen angelegt Den Sö^teji Mai wurde
oberwärts der lezte Rest des verdorbenen
Hodens, woran seit einiged Tagen die ^eite
von. den beiden kleineren Ligaturen gelegen
hatte, weggeschnitten.
Am- flSsten Mai war unterwärts eine neue*
krebshafte. Knospe hervorgesproist,^ und diese
hatte am Sosten Mai schon die Gröfse einer
Muskatnuß. Zu dieser Knospe, die sich nach
und nach immer mehr vergröfserte, gesellten
sich in der Fo^e rundherum noch ^andere,
kleinere» Man hielt für rathsam, sie zusajn*
man zu unterbinden, und dabei einei gute
.y
• ^, 86 — . •
Portion yon dorn olm» erwÜmten Ueberscslms-
$e des Hodensackes mit in das sn Unterbin-
dende zu fiusen« Oi^e Ligatur erregte mehr
Schmarsen^ ab alle bisherigen. Gegen den
aotten Junios worde das Unterbundene an
seinem Stiele^ mit dem Messer vollends weg-
|[enönunen«
. ' Üeber diesem Auswüchse seigte sibfa, ei«
nige Zeit nach dessen Erscbeinün^ ^^ eine ab-
gesonderte verdächtige, noch bieht milsEar-
bige Knospe« Diese wurde abgeschnitten,
Jcam aber aufs tieue aum Yorscheiney nnd
.wich al$denQ der Unterbindung.
Am i^gsten Juni ^ar fast alles zugebeilt;
die Wunde hAtte an Ojtofange dergestsk ab»
geuotnmen, dals sie nur noch ungefiihr i Ziofi
lang, und f Zoll breit war« ^
Zu Anfange des Julius ersphiönen in der-
selbeii abermals einige verdächtige Auswitchsew
Es wurde je länger je wahrscheinlicher, dals
weder Messer noch Unterbindung hinreichen
wUrd^i ' den Boden der 'Wunde geborig zu rei-
nigehi und der vöUigen Verheilung fähig zu
machem Arzt und Wundarzt kamen dahtf
miteinander überein, das Cosmische Miuel,
so bereitet, dalk der Arsenik mit Wasser und
arabischem Gummi, zu einem Teige gemacbt
wari anzuwenden; und das geschah mit dem
besten Erfolge« Das Verdächtige losete
— ~«7 —
inein^m Scborfe so erwünscht ab> dals eine
reine und glatte Fläche zufuckblieb.
Seitdem hat sich ke^n Auswuchs wieder
gezeigt. Mit der yolligen Yerheiliuig Aet
Wunde geht es zwar hiigsam , sie ist aber
an dem Tage, wo ich dieses schreibe (dem
a$. Aug.) 9 ihrer VersiDhlieisung sehr nahe«
.Dails bei der Behandlung durch Unter-
binden, durch dei^ Schnitt, und durch das
Cosmische Mittel, aubh^weckmüsige» die Ei-
terung befördernde Mittel gebraucht wurden,
brauche ich nicht zu erinnern«
' Uebiigens h#t der Kranke sich langst
TöIIig erholt, und er ist wieder im Stande,
alle seine Arbeiten so gut zu Törichten , ala
jemals.
Der rechte Hode ist ToHkommen gesund,
nur, wie es scheint, etwas. gröisär, als ge-
wöhnlich; wofern nidit i^eser Mann yon^a
her groise Hoden hatte.
. > I
88
i^i
' ,>
VI.
-' ' Geschichte
einer , merk>VDrdigeii Nerveiikrankheit,
aU Folge einer vor 3 Jahren erlittenen ner-
vösen Apoplexie.
4.
' Von
Wilhelm R e m e r, ^
4
Profen or in Heinwtftdt,
Am iSten Mai iQoo^ wurde ich zu einem
hiesigen, ad Jahre alten^ Studirenden gerufeui
welcher plötzlich erkranket war. Am Abende
vorher hatte er an heftigen, halbseitigen Kopf-
achmeraen gelitten, welches Uebel eine fast
tägliche Plage bei ihm geworden war, seitdem
er vor drei JTabren zu M« von einer gefihr«
tt
» f. • ' .
liehen Apoplexia nerposa befalleü Würde* Aus
eben dieser Krankkeit hatte er eine beträeht«;
liehe Schwäche der ganzen linken Seite, nuit
völliger ^Taubheit des linken Ohres suriickr
behalte^.
Ich kannte ihn damals etwa seit i§ Jah-
ren ;^ er war, bis auf die gehahnten Uebeli
welche allen Arzneimitteln die ^s dagegen g^
braucht hatte, Widerstand leisteten, rollkom«-
men wobl gewesen, lebte sehr regelmäisig,
aulser dafs er* zuweilen , zu angreifende FuCh-
reisen machte, oit einen beträchtlichen Theil
der Nacht, hei deni Studiren abstracter Wis*
semchafiten,. auEiafs, überhaupt' ^u sehr eine
sitzende Lebensart führte, und sich bei sehr
subtilen mechanischen Arbeiten zii viel an* ,
strengte. £r ist lebhaft, schläft und isset we*
nig, trinkt wenig geistige Getränke, obgleich
er nicht leicht ^berauscht wird, und seine kör-
perlichen Verrichtungejjfi gehen gehörig vor
sieb. Neigung zu hypochondrischen oder ha-
morrhoidalischen Zufällen hat. er nie gehabt»
In der' Nacht vc(m i7ten auf den i8ten
Mai befiel ihn plötzlich eine heftige Todes»
sngst, in w^lchei^ er aus de'm Bette sp^ng,
Th&reu und Fenster v^rammelte, sich mit
# Gewehr versah, bald aber ^ altf er sich erholt
/und diese Anstalten wieder, abgeändert hatte,
abwechselnd rohig $chBe£ Am fblgeiideii
I
«l
/,
Morgeiji U^f» er mich rufen, weä ^ sich Jkxani
fühlte. Er erzählte mir lacheüd die Vorfall
'der rforigen Nadit, hlagtf über Matti^eit
'Schläfrigkeity Mangel a|i Appetit und dauern-
den Kopfsehmerz. . Ich achtete diese ZwtBÜlt
iiieht, rieth ihm zu schlafen, zu Mittage we-
nig zu esseil I und etwa ein Glas Wein sa
trinken. . Sein Pub war regelmaf s%.
Etwa eiQe Stunde nachher, um Mitti^
nef mich ein hiesiger Wundarzt, Herr Mars,
der ihn zußllig besuchwhatte, eilig za ihm,
weil ihn d^r Schlag gerührt habe. Ich fiud
ihn auf d^r^ linken Seite liegend^ r6chela4
ohne Bewufstse jn, mit yollent, lai^jiamaa
Pulse, ohne vermehrte R6tfae im Genßhte.
Zuweilen zuckte er mit dem /mAen.Atme
imd Fufse. Ai*f wiederholtes Zureden und
Zurufeiiy wachte er, so schien es, von einem
tiefen Schlafe auf, öffnete aber die Angea
nicht, Änderte auch nichts in seiner Stellung.
Jezt «antwortete er^ mit etwas lahmer Zunge;
ohne alle Verwirrung und ganz zusammeo-
hSngend auf . alle meine Fragen , klagte mirt
er l^abe einen Herzpolypen und mOsse fol^
^ich sterben,^ wolle aber gerne Arzenei nein
men, wenn ich es für gut hielte, weil es
Pflicht aejy dism Arzte zu folgen, nur konna
er es' jezt nicht thun. Als ich mich bemS«*
hete, ihm den Gedanken an den Herzpol j
- 91 -
gm benehmen 9 so-wiude er dtdarch aufs ^e&
tigste). bis ximi Weinen erbittert« und ich be* '
sänftigte ihn nicht eher , als bis ■ ich seiner •
Meinung beipflichtete. Nnn^miidite er mir
aber Vorwürfe darüber, daCi ich ihn, den ich -
schon laeger gekannt hätte , ^ h(ibe tänseben
wollen ul'S* w., Als ich ihn ut^i die Ursache
der UnbewegKchkeit seiner linken Hand frag*
te, so antwortete er mir, sie sey gelähmt, wie
auph das linke Bein; auch fand ich sie kalter
und den Puls an* ihr kleiner, i4s*an der rech«
ten- Seite. Als ich ihm yorläufig La^ements
und Blasenpflaster an die Waden su legen
yero^dnete, so if^ar er zwar willig dazu^ bat
aber um Aufschub des ersten, und verwei«
gerte das Vesicatorium sich an dia linke Wa<*
de legen ^ zu lassen, weiLer an diesem Beine
keine Reizttng vertragen könne. Ein Mücjten-^
stich habe dort einmal eine 4te£b'ge Rose herw
Torgebracht« Das^Lärement wolle br fordern«
sobald er es wetde nehmen können; so wolle
er aucli^ meine Arzenei nehmen, sobald er
kSnhei jezt sey er nickt vermögend zu schlub- '
kei|. Ich verordnete ihm folgendes ^9^. Pul^
ms rad, FaL min, fj. tn/n Aqu^ ß>ni. hulU
^vöj- Col* üdde l a. veg. 3 ij. Syr cha^ ^
mam. Sj. S. ^U^ a Stunden % EfslÖffel voll
sü nehmen« 'und verlitis* ihn , nachdem ich
wohl , eine ^ helbe Stunde ' nrii ihm geredet .
— -' ga —
hatte, ^obei ich ihn fiic gani vtoiiiiiftig hielt,
;Weil mioh andere Geschäfte' riefea»
Etwa um 4 Uhr Nachmittags £uid ich ihn
Qoch in . derselbe]. Verfassmig^ Er Weigerte
sich mit Heftigkeit //^V/ec^ einzunehmen^ weil
er , nicht schlucken könne, wurde bis zum
Weinen erbittert, als ich Zweifel dag^en aus«
serte^ und überzeugte mich durch yergehliche
Bemühungen, zu, schlucken« Mit kalter Ruhe
ordnete er sein Begräbnifs an, gab, mir eüaige
sehr genau detaillirte Auftrage, die ich nach
seihem Tode ausrichten sollte j und kam in
natürlichen und unmeiklichen Uebergängen
auf wissenschaftliche Gegenstände , über die
er mit der gröUiten Pfäcision und mit seinem
gewöhnlichen Schar&inne^ urtheilte, wnrde
'sehr unwillig, weim er s<dbst, o^er jemand der
nachher hinzugekommenen Personen etwas
falsches sagte oder falsch atisspraph, kannte
jeden an seinem Gange unci seiner Stimme,
unterschied au£ das genaueste das Spiel zweier
seiner Bekannten auf einem im. Zimmer .ste-
henden Fortepiano (er lag in der offiion
„Kammer) , seufzte tief auf, warf sich au^ die
r^hce Seite, lichtete sich ixt. die Höhe, sah
mich mit freundlichem Srstaunen an, uad
rieft *»Ei guten Tag, lieber Herr Professor,
»sind Sie^ nodi hier?« Nuh. glaubte ich, er
fange erst recht an; zu delirirea^ und hatte
'■ / -- 95- — ' ■'
iBich sehr geirrei. Er war jast voHig ver-
nünftig y* tlacbte über seinen Hei*zpoljpen|
wiilsta roh allem dem, was mit. ihm ^eitMit*
tag yorgegaogen war, kein Wort, konnte
Hand und Fuls bewegen, und seine Ausspra«-
ch|»-war natürlich. 'Willig nahm er ein, .und
konnte nun schl^cken^ sein Puls war an bei«
dein Händen gleich uncji nattirhch, so mich
die Warme/ Alles jWas er während 'seiner
Ekstase gesagt hatt^, bestätigte er, und er-
zählte den 6aDg der Rosenkrankheit eap. lin«
ken Fufse, mit eben den l^leinen Umständen
wie^ vorhin, i
So war er etwa eifre Stuncie geblieben,
« als er wieder auf die linke Seit« sank, und in
semen altei^ Zustand verfiel. In diesem blieb
er etwa a Stuliden, erholte sich wieder afif
einige Zeit, delirirte auTs neue, und so wecb»
Seite sein Zustand , ohne bestimmte Ordnung
und Reiche Dauer der Paroxysmen und dc^r
Zwischenräume, Tag und Nacht fort, wunde
jedoch in den lezten Tagen sparsamer und
kflrzer, blieb aiDu agsten, wo er au&er dem
Bette seyn konnte, ganz aus, und er reisete
nach einigen Ta^en von hier nach B* Wäh-*
rend d^r Krankheit gebrauchte, et das Vale-
riana-Infusum mit Wein und Lavements»
nachher Ghihä mit Hyoscyamusextract und
— .94. — -, .
Naphtha^ und' beschldfs seine Otir iotiit jdem
Gefaraache des Driburger Wassers.
D«i isten Nov. 1806 biskam er einen
neuen Anfidl dieser Krankheit, welcher gans
denselben Gang ging, auf dieselbe Wrise be»
haadek wurde ^ und sich in acht Tagen ver-
lor. ^ Von der 2jeit an^ ,bis August 18029 ist
er gändich woi^ gewesen ^-aufser dala er sa«*
weilen an seiner Ifigraine heftig leidet»
^ Ware ein Zustand wie der, welchen ich
am xC(ten Mai^ als ich ihn zum xweitenmale
besuchte, beobachtete, nur einmal erfolgt, so
hätte ich. yielleicht den Fall nicht beaidilet
AUeiB genauere Untersuchungen mehrerer Pa«
roacysmen bei ihrem Ersten 'Entstehen, im Ver*
laufe und am Ende. derselben, erregten meine
Aufmerks(imkeit aufr lebhafteste. Anfsor dem
bseresse> welches ich als Arst iSr den Kran-
ken fählte^ war er mir durch nahe Bekannt«
Schaft sehr lieb |[ewordm, und ith verbrachte
manche Stunde' an seinem Krankenlager, um
seinen Zustand au ergründen. Offienhersig
gestehe idi' aber, dafs ich mich noch nidit
gans iiber dtaaelben aufgeklart habd. Die
ausfuhrliche Schilderung ^esParoiysmua wird
adigen, dais die Eotscheidung darüber aller-
dings sehr schwer fallen modite.
Wenn der Kmnk^ eine Zeitlang seine
Intermission (man erlanbe tadr di^en Aus»
druck statt eines be^sertii der mir fehlet) i ge-
habt hatte I so Jdagte er einen Augenblicfcr
iib^r Angst I söhlof» die Augen iu»d fiel «lüf
die Unke Seite^ wenii er auch vorher auf der
rechten gelten hatte« Dier war $o das Werk
eines Bfomentes, dafs ich nicht im- Stande '
war zu versuchen, ob durch Moschus ^M^* Cm
c. $Mtcc^ imd derglv «n Parrajsmus iaufgehal- ^
ten werden könnte, wie meine Absieht war
und wie ich selbst dies einigemaie bei'Epi^
lepsieni besonders durch -£>• €• c. ^«ec. erreipht
habe« Dann \^g er eine unbestinimte Zeit
im Schlafe, in welchem er häufig weinte, was
sonst seine Sache nicht Jst , fing dann an xn
reden, fragte, bestellte, kannte feden, wufiim
mit so aulserordentlicher Genaaigkmt jeden
Gegenstand i|i' seinem, immer sehr ordentli^
chisil) Zimmer anangeben, dais er einst ein
Buch,, von welchem er awei verschiedene
Ausgaben hatte, und die eine v^hmgte, da-*
durch bestimmte, dafs er angab, es liege auf
dem, welches er nicht haben woUe, ein klei«
ner Schlüssel, mit. dem Barte nach, det^ Pen««
ster und mit dem Ainge nach der Tliure hin*
gew^dec. Icl sah selbst nach, und f«d aW
les so, wie er gesagt hatte. Schon seit 5 Ta«.
gen war er damals nicht ans dem Bette ge-^
wichen. Er gab noch mdbrere Proben eines
aulserordentlidien Gedichtnlsses, die ieh hier
, - . ■ -- . gg. —
P
Sbergehe/ Mit grofsw Genauigkeit wo^ er
j'edeh Ausdrudk ab, dessen er sich bediente»
Veilangte aber auch gleiche Genauigkeit voo
andern 9 und' ärgerte sich heftig, als femand
Vultenbau statt: Hüttenwesen sagte. Mit Pri-
cision/ Scharfsinn und Saclikenntnifs iirtheilta
er in wisaenschaftlicheli Dipgen, (Ma ihm be-
kannt waren, oder über allgemein interessante
Gegenstande, sorgfaltig nahm ei' sich in Acht
in Gegenwart fremd», Personen' zu dbeist
über andere zu - urtheilen , oder Geheiiiuiiss«
au yerrathen, die ter nähern Bekannten an-
yertranete. IHur einmal, meines Wisaensi
irrte er sich in ddr Persoi^. . Er hielt mich
für. einen Offieier toxi seiner Bekfiiiiitsd&aft^
sprach franzosisch mit mir, l;adelte mit Redit
einiges an meiner Aussprache, und blieb in
diesem Irrthume« bis er zu sich selbst kam.
Hätte er durch alle diese 'Dinge sich denal-
lergeriogsten Vortheil erv^erben können, hätte
er meine Aräeneien . nicht, gebraucht und
nicht so genau in jedem Anfalle seine Phan*
tasien an die des yorigen gereiljet, nicht
immer dieselben Zufalle gehabt, bitte sich
sein Puls und seine Wärme nicht »immer im
Anfalle geändert, bei aller Kenntnils seines
Charakters die ich zu haben glaube,. ^vrCide
ich einen Betrug geahndet haben. Hier fiel
aber aller Verdacht /dieser Art weg« Wenn
■ er
^ 97: — ^
er vuti eine Zeitlang m diesem ZxBftütäe ge^
blieben wat^' so, erholte er aicb plöxliäi/ und
zwar jedesmar indem er sidi auf die' rechie
Seite Beramwibf. ' Diea Iradite sdeh auf den
Gedanken; ob nieht der Anfiall gehoben wta^
den könnt» 9 wenn der Kränke sich watiren4
desselben auf'die fecbte Scate legen kannte*
Altein* dies wer 'dnrch kein Zureden ra be*
würken. Er versnöbfa wohl sich um zadrehen«
sagte auch er WAe es gethan^ that es aber
wirklich nie* ' War nun aber naeh einem
iteiwätigen Umdrehen ein Paroigrsmiis been4
digt'^ so war ;edö Spur von Krankheit Fer»
wischt^ bis Auf einige M atti^ceit; welche abew
m den lezten Tagen at» aachliefii; dals er hei^
quem ansaer dem Bette aeyn konnte» Auöh
wu&te er nun .gar mchts meht roa dem was
er gesprochen hatte> und wanderte aich nicht
wenig,, wenn man ihm Dinge erzählte, oder
um weitere , Au£klänHigen von Thatsachen
J&agte, Ton d^en Existenz er 'ganz allein un«
terrlchtet tu. seyn glaubte« Im Ganzen blie>«
ben sich die Anfiille ziemlich gleich, nur Heia
sich das Zuc5ken der gelähmten Theile unre«
gelmäCng aperen, welcheli ich gleidi im ersten
ParooTfrraiua beobachtete. Es fehlte gewöhn*
lieh« War es aber ybrhandeny so war gewifa
der An£iili ^heftiger und TOn längerer .Daueiy
alä wenn es ausblieb , auch pflegte er dann
- 9« -
nüehr Ermattiuig aäclmilassen« Seht Appetit
war wfihrend, dor. ganzen KrenUieit geIrtDgei
sein Dorstwie gewöhnlich, de^'StuUgmng er«
£;>]jjte täglich, dioff Harn wurde regelmälaig
;4tu9geleert9 und man f(ind nichts Iprankhaftes
an deniseib(Mi> die Haat war nnr während
des ^nCalles trodcen. ^
Diiesem Enfolge sähe ich mich> genathig^
bei dieser I Krankheit einen ^wieEacben Zo*
stand SU unterscheiden:
I. ..Den körperUcheru Waüs^end des An-
falles, lit« der Kranke an: allen Symptomen ei-
nev fast V vollkommenen Lähmung {Paralytu)
der linken Seite« Diese hörte eher anf,
wenn der Paroxjrsmus anjChörte. Es war ein
völlig intermitSiDeodes Symptom, denn es lie(s
nur einige, aber ^eichmälsig Ui^er den gan^
^en Körper rerhreitete Mauighßü^ dnrcham
kein Unvermögen zur : Bewegung snrucL
Diese. Intermisaionen waren aber, sowohl der
Zeit des Eintrittes . als der Dauer nach, un-
gleich, folglich War dieser Zustand nicht pe*
riodiscb« Allein die Zwischenräuaie- des Wohl-
befindens und 4er Erneuerung diesto Znfiilis
waren^ besonders im An£aiigei . sehr kurs, dau-
erten nur eine^ oft nur eine halbe Stmidew
Fieber spürte ich, bei deni Kranken juie. ^Die-
se körperUchen Ersdieinnngen aiild enhou
ZrSß
Überaus merkwäräig^ tiiid Vielleicht sdir schwer
zu begiei^n; noch mehr, sind es
. a.' die moralischen. Der Kralike hatte
^Shrend "^des paralytiscbeti Zustandes gewöhn-
lich eine fite Mee, wie bei der Ainentia parm
/fa//, der^H Anregung' An zuäi Delirireo.
Ixrachte. pann' delirirte er^ ich mächte sageii
verhiinftigf .so eusammenhängend und conse-^
quent War alles, was et aus einem oft nur
individuell falschen Vordersätze abileitete« Be«
rührte man diese Idee äbfei' nichr. so war er
ganz bei sich^ sprach ohne alle Uhoi^nung^^
Wulste- ^Hes^ besann sich' auf alles y hötte^
fühlte mit der rechten Hand alles sehr geüau^
allein er Twulite . nichts Von dem > was 6r in
dem zulezt verßossafnen Zeiträume der tatem
mission gesagt oder gethan fafttte» Dafür
knäpfte er aber sein Delirium genau ati das
zul^t verfiossehe« Hörte nun der Anfall auf,
so wufste er zWar recht gujD| was in der^lez«
ten Intermissioii mit ihm vorgegangen war,'
allein nicht eine Sjlb'e vdn dem, was sich
w^hrehd des Delirii zugeti^agen hatte» Ja er
liefs'sich eibsty^als ich einen Paroxjstkius hin*
durch allein bei Ibm zubrachte 4 nach dem^
Aufhören desselben überreden* er habe wäh«
rend dieser Zeit geschlafen. Konnte man
diesen ^Zustantii mit Recht .Deliriun\ nennen?
Es y^vt keine Fieberphantasie , denn er hatte
i 1
\ ■
— - loo —
kein Fieber ;' es war k^n Wiihnsinn, denn
man konnte, in seinejQi Yerst^ndesvetJricktim«
gen keine Störung beo^erke^i sondisrtf er nr-
tbeilte ^axu richtig und consequent. Allein
gewöhnlich xin dem einzigen Falle, welcher
gerade für diesen .Paroj^ysmus c^e Unterre-
dung mit dem Kranken, beg^i^i^ besonders
trenn er zuerst^ spr^eb^ delirirte. er« ' Wulst»
i^an ihn von dieser Idee i^zuleiten,, so war
er ge^z verniinftig*^ Ich möchte fragen, wie
man diesen Fall in gerichtlich- medicinischer
Hiasieht benrtheilt halben würde ? doch wohl
unstceixig . als yollfcomm^e^ Deliriiun ? als
ajnemif pa^iU^lis?
Sfoqi], verdient der Anfang und das Ende
eines je4e0 tkpieSijb^ einige Erwähnung« Du
Dabei. kaip nkht. nach und. ]iach> sondern
pUfalioIi^ ; Der Kranke war anscheinend gans
wohly u|id schien iich sum Seli)efen legen zn
gellen« Er ^agte über Angst > %1 auf ^lie
Unke Seite^ schnarchte, war g^lähmt^r und de-
lirirte* WoUte der 2u£all aufhören.» so rer»
ging, er noch .schneller; denn.xnit depn \Jm-
drehen auf die uichie, Seite war alles been«
digt, und dies war. das.^ Werk eines Au^en-
bliokün man v'ermochte.. diesen Uebe^aag
niohfi Mne Sekunde vorherznsagen« Bo wie.
et oft beim A>^<uig« des Paroz]r#mna .misten
V
— joft —
in einer Periode abbrach, so händigte er ihn
auch ^ofi: • mitten in einer Peried^.
Durch diese^ merkwürdigen Erscheinungen,
glaube ich; ze^net sich die yon ipeir bcH
schriebene Krankheit . gäntlich von aUw en-
dern IjferveDkrattkheiten aus, und läßt sich
in einem nosologischien Systeme nkdiit unter
«ine achou bekannte Rubrik bringen« Am
mehresten Aehnlichkeit hat sie meines Erach-
tens tifiit den unter den Namen EcstasU und
Oaealepsü' b'escfariebejien ZufiiUen, doch unten» ^
scheidet iie aich von beiden weaentUch*
Denn: ' •
. I. der Kranke hörte Jedes Geräusch und ^
vermochte eine zusanimenhängend» Vnderre»'
dang mit fmdern zu führen,- Welches bei der
Ecstasis nie d^r Fall ist.
2. Bei der CaAi2^/7i2>'deh'rirt der Kranke
fiir sich,, ohoe sich an die Umstehenden zu
kehren; ^ mein Kranker sprach mit unl, und
nöthigte uns zum Antwc/rten, wenn wir ab«
sichtlich st^Ie schwiegen. Auch delirirte er
nur, wenn man gewisse Ideen, z. B« die vom
Sterben^ bei ihm rege machte; da der Kata«
leptische beständig fortdelirirt.
3. Der Kranke hatte deii freiesteä Ge-
brauch seiner nicht gelähmten Theiie; dies
fallt bei beiden genannten Krankheiten weg.
Disponitende I Ursache zu diesem Uebel
— 1 oa -^
>
war, wie moA «n dem Hauptsitze der i^faysi-
scheiiN«ZuFälle sehen koBnte^.der 1797 erlit-
tene Schlftgflufs. Eine nähere lYeränlassung
konnte ieh bei allen Erkundigun|[en ni<^t er-
£üiren.
Ganz dentlich ist mir, wie i6h. schon ge-
sägt habe j der.FaU nicht. Auch die so ge-
linden Reizmittßlt welche hiiSireickend. waren»
dem Uebel Einhalt zu tbuni machen die £r*
klärung der Krankheit Aoch um etwas schirie-
riger. ' Eine gütige Mittheilung ähnlicher fier
pbachtuBg^n. Ton der.£fand älterer ,nnd er-
fahr^mer Aerzte^ der einzige Weg, auf wei-
ehern hier Aufklärung zu hoJBFen scheint,
würde, ick daher ^ mit gröisteni Danke. auf*
aehmeh*
• <"
~ io3 —
ii
VH.
Beschreibung
' einer,
eicht im Anfalle, sondern durch -^ ein schnell
entwickeltes asthenisches Fieber
i «
t
tödtlich gewordenen Brust-
ärauÄe.
/
^ . . Von. /
^ » •
D. Sehen k,
*
Landphysictts des PüntentHums Siegen.
U nser hiesiger geschickte.und beliebte Amts-
chimrgiis Achenbacfi , ein Mann, von 54 Jäh-
rte, von starkem y athletischep Körpcurbati^
'und der. yoa jeher die b6ste Gesundheit ge-
nos3en hatte^ wurde tör 3 Jahren u^it einem "
sehr* argen rheumatischen Schmerae im rech-
■ -^•"-A ._
■. ' ■ . • ^
V , « 4
ttti Schultergelenka befallen. Dieser Schmo'x
ctauerte B Tage lang mit gleicher Heftigkeit-
forty und machte alle Bevregungen des Arms-
nnmögliolu Hierauf, verlor er sich «war all- ;
mählich , io daüs, nach einigen^^Tagea kaum '
noch eine Spur daTon übrig war; indeaaen
bei der geringsten Witterungsrerändemog
kehrte er xuriiok, nahm seinen alten Plats
wieder ein^ und erstreckte sich von da bis-
Veilan über den ganzen Vocderarm, l^ia in
die Hand* £s wurden beständig die^ besten
und sweckmä(sigstex\ Mittel 9 sowohl innerlich
als äufserlich angewendet, und doch koünte
das Uebel erst naoh 12 Jahren beseitiget wer«^
den* . Jez( glaubte sich del; Patient ^genasen,
und wurde in dieser Meinjulig ujm so^ mehr
bestärkt, je m<p^r/e^, se^t J^urzemt an Dicke
und Fettigkeit zugenomrnen hatte. Allein
ohngefäiir ein halbes Jahr hernach empfand
er auf einmal, unter dem Gehen auf ebenem
Wege, eine Empfindung in der Brust, die
ihm den Äthem raubte, und ihn zu ersticken
drohte. Er stand still, und nach einigen Mi-
nuten war seine Brust wieder frei, und w
konnte vor wie nach seinen Weg fortsetzen.
Da er sich übrigens ^gesumi {lihlte, so leitete
er diesen Zufall yon einer unbedeutenden
Ursache, etwa von Blähungen her, und nahm
darauf weiter kisinen Bedacht« Leidei? . worde
' «
— io5 — - '
. t
er aheft bald aus diesem frohen WahnÄ' geris^
seB : • dem» da er nach ^ Moaaihen einmal
gleich naob dem Mittagsessen ausgehen mi2|s«-
te» so bekam er plözlich unterwegs eineii so
beftigen Anfall T<Na Erstidcui^, dals er straks
2tt ,Boden fiel. Zv«rar konnte er nach wenir
gen Minuten, wieder aufstehen und seinen
Oang vollenden $ aber es bKeb ihm doch wohl
eine halbe. Stunde lac^ eine nnaogenehme,
«cbmeniha^te Empfindung in d^ Brust, ^rade
in der Bfitte «des Brastbeins, auriiek» Er*>
sebrocken* und bestärat über diese I^ens*
gelabrlichen Erscheinungen^ dachte er, über
seinen Zustand naah, und glaubte bald, den
Sita, des Uebels im Unterieibe, und besonders
in den^Hämotrhoidalgefäls^en gefunden zu ha>-
ben« ^ Br T^roipdkiete:»sich in dieser Ruoksidit
eine aufldsender, aus ibattereia 'Ext^acten ,mit
Tan. tare»* un4 kleinen Gaben /arr. emet
VerädiBte Mi^rtur. Auch suchte er^ durch äus-
sere reizende Mitte), seinen ihm jezt wejtÜe*^
beren Rheumatismus ins Schultergelenke zn*
rück zu Toeken.'
•' Auf diese Art hatte der^ Patient wirklich
ein Vierteljahr lang keine Spur von jene^i
ZuMIe, und hielt sich schon für völlig her«-
gestellt» als er sich eines MorgebSy es war
d$n d7steii A{»ril- des Jahres 1804 1 nachdem
er den Tag zuvor vom RegiBn äusserst durch«
J
* N.
— - io6 — •
nafst geworden wal*, ganz uarermutfaet im
bette von ^em Anfalle ärgriffea sah, der
die beiden ' yorherg^henden aa, Stirke und
, Heftigkeit bei weitem übertraf, und sidi zu-
legst mit eiiier volIJLOflaimenen Ohnma<^t ea*
digte. Ich wurde eiligst hinzngemfea, und
kam, d^ eben Leben und Besonnenheit xu-
rUckkebrten. Der Athem war aber Hoch be-
' klommen, nnd es wurde vieler, nidit mit
Blutstreifen vermischter Schleim mit leicsfatiem
Husten ausgeworfen. Der Kranke klagte über
, eiileü drückenden, qnälendenSchmen 'unter
dem Brustknoefaen, Aet sich über den linken
Vordörarm erstreckte,' und wodurch eran^der
, Lage auf der linken Seite behindert wnide*
Der Puls ging klein, ansietisend nnd sehr ir-
re|Efulär; Die Zunga war mit ^ weilsem Schlei-
me), und das Gesicht, und besonders di^. Stir»
ne, mit «kaltem Schwei&e bedeckt« I
Ich machte folgende Verordmuagen:
Hp. Moscki ofient, opi. ^^ Saoh, alb. oa 30»
cdmph\ gr.i). -^^ opii 'pungr4^.' m» ß puhk
detur m vii). plo. S.; alle a Stunden ^in Pul-
yer su nehmen, und Rp.'rad^ f^alenaiu 3t).
diger. e. aq. fervent. q, s^ eolai. J V)\, adde
Uq^ anod.. i», Ifo/m. 3ij,^ Mds*, iibwechselnd
mit den Pnlvem alle :2 Stunden einen EfilSffel
TolL Dabei liefs ibh alle a Stmiden tqü ei*
v^ner Salbe. aUa Spirii. 'SaL amm* auiSL «^ imci.
,»
/ I
* X
' . - — 107 — s
canihairid* -^ kfud. lüf. Sydh* ^^ utid iMimphor
zu- Reichen T&eilen in die Brust .eiareiben.
Diese Mittel wurden dein Tag, und ?^il kiin
ficUaf. erfolgt war, auch die* Nacht ununter— V
i>rocheii ' fortge^eat, un4 ich tand bei meinem'
Besuche am Morgen,
' den ^sten April, die Bvust um so yid
'l&eier, da&.der Pi^tient, phugeachtet noch ei-
niger Schmeiß unter^4^ Bnistheine zurück*
geblieben war, jezt ^vieder auf der linken
Seite^ so gut wie 'auf der rechten liegen
konnte» ' Shin Puls ging , geschwix^ klein und
ahssetsend, aber nicht so iinorflentlich wi^
Tag>^ auitor. Die Zunge War dick mit gelbem
Schleim^ belegt \ .und def Appetit : H^te ^ sich
gans -und gar. Terloreq« ; Ich liefs mit den ,obi« -
gen Pttlyern und der Salbe fortfahren, , und
versöhn^ daneben: jß^ iRad* P^qlerian.^j:
digiu.eumiaq^fenh q. S^'ad rem. ^ vj« cofai* -
tßfr. adde tssent. cßsiorei <— ^ liq, iinod. ^mp^
äna Sifj ü/.D.^f. luiDgerüttelt alle 2 Stunden
an eineni STslÖfiPel voll. Zum Getränke veri>
ordnete ich starken Kaffee, Fleischbrühe, Wein
^ und Wasser , au<^ mitunter blöf(ien guten
KheiimeiA. Hierauf hatte ich nun das Yer«*
guUgen
am aasten au hören , dhb der Patient '
des Nachts eipige Stunden geschlafen habe,-
und mit freier Brust und hellem und klarem
/ I
. 1
I / ■ »
, • '^ X
Kopf^ erwacht sey. Der Pals war scKwachi
äjpier gaas teg^märsig) undxthat ^00 Schliige
id einer Minute. Die Zunge war noch .sehr
belegt, und nicht dei* mindeste Appetit hatte
$ioJb eingefunden. Die Haut war feiucht^ und
die LeibesuffnuQg einmal g^örig erfolgt« —
Ich war -sdion voller Ho£Paung tat Genesung
luid verschrieb: Mp* rad. serpem. § j%* digesr.
cum utjv ferv. q. s. ad rem. §vf. colmi. refr.
addB naphu wer], 5 ij. D» & % ditle a Stündai
einen EIstöiFel, und liels dazwischen mit des
l^ulvern und gutem alten Rheinweine £cMrc£üi»
reo* Aber wie ich
den 3o5ten ins Zimmer de^ Kl^uiken trat,
klagte er mir, er habe die Nacht nicht gut
gesehlafen, und sey oft erschrodkLen aufge-
fahren; audh fühle er g^enwärtig ^ eine aefar
schmerzliche £dfipfindung in d^r Gegend dei
Magens« Sein Puls v^ar dabei ebenfafls wie-
der unordentlich un<l aus^etsend geworden.
Ich seate mich nieder , und während meiner
Gegenwart erfolgte ein so heftiges Erbreekea,
dafs es, wegen der auliepordeutUahen An*
strengungen die^bei' der Dicke Ues; Körpen
deA /Kranken damit verbunden waren , einen
apoplectischen Anfall besorgen liels» Allel
was in den Magen kam^ selbst Mohnsaft, ver-
mehrte augenscheinlich das Erbrächen nnd
Würgen* :
~ 109 —
Unter;; diesen Uinstaiiden liel^ iqIi yqt^^
ein lauwarmes, init Kali und Senf^jescbärfjtes
* Fui^b^d anwenden 9 und bedeokte di^, gao^e
Slagengc^gend mit eii^em SenQ^flastery das ich
bis zur Röthe liegen liefs;^ demnächst rer-,
schrieb ich:
^ Mp. Aq^ cinri. s* v. ^iix]» > aq*' cinn. spi^
nV.§ijt nupht. aqeti 5^f*. — ktud. liq. &.Z^.
3f« D. S.^ alla Stutndeii zu einem Efslöffel
ToUy imd war sa gliickUdh am / .
' isten Mai ^ebe^keit und* Ilrbrechen ge*
stilhy uml den Pul^ zvrar noch achwaiph und,
gesohTfifid, aber doch wieder ganz regulär zu
£nden. . Ich verschrieb ^Rp. . Had. Serperu» -^
rad, p^alerianm, aa § S diger. c. aq% ferw q. s*
ad rem. § vj. colat* refr. adde liq, anod* comp.
— liq. c* c^ succ. oa 3). 'A- laud* liq. 'SjydK
3 ^• M. D. S. umgerüttelt alle Stunden einen
Eislöffel voll, und dazwischen ^eben so oft
und eben so viel alten Rheinwein zu neh-
men. Hierauf bUeb dea ganzen Tag das» Be-.
finden des Kranken 'gut, er schlief die folgen-
de Nacht ziemlich ruhig und erquickend) und
er vttfste mir auch,^]iYie ich iha
den 9ten Mai, dezMotgens besuchte, nichts
anders; als ein unangenehmes Gefühl, in der
linken unteren Bauchgegdnd, das sich ab^r
nur^ anl eine kleine Stelle beschrankte ^ zu
kU^env Wir beitie. söhtieben dies, da der
\ -
Pvik Aihbi ^3tni gleichförini{[ ging und ' in ei-
ner Mikute nuir g4 Schläge tlmt, bIo£i Bfa-
bangen zu, und es wurde deshalb mit der ge-
strigen Araenei und gutem Weine fortgefab-
rchi. Allein ^egen Mittag wurde die$ schinen-
liehe Gefühl ärger, stieg langsam die linke
Seite;hinauf bis 2um Herzen, erregte erschreck-
liches und hörbares Klopfen desselben y uid
sichtbares SchUgen der Knken \!2arotis» £s
war damit kalter Schweifs, Kälte der Hände
und Fülse; und gänslicb unterdräckter Puls
verbunden. Der Kopf war nodi frer geblie-
ben und der Patient, der mit jedem Aii^en-
. blicke seinen Tod befürchtet^, nahm sogleich
2ö Tropfen laudan.. &y. £, woraul bald
Nachlals' erfolgte. Bei meiner Ankanfit war
nur noch unordentlicher Puls, Kälte der Ex-
tl*emitäten und schnierzlicbes Gefühl in jener
Gegend des hypochondrii zurückgeblieben.
Doch noch in meiner Gegenwart erneuerte
sich die nehmliche Scene wieder, nur in kei»
neih so hohen Grade, und sie ging geschwin-
^^ der Toriiber ifie das vorigemal. - Ich iiels an«
g^nblickUch Huf^die erwähnte schcAerzhaflfe
Stelle ein Senfpflaster w zur Roth e legen,
und verordnete neben der andern Medfcin
noch folgende Pulvert Rp^ CdmpHor. *^ soL
• vfolat. c. c. aa gr. i), ^-^'opii pur. grl \ Saeh.
4Zt.3f M*ßputv. demur-utles^hscs-Nro.yiij. S.
V
alle ;&^> Stunde eiii Palret m« geb6i& il^uf
diese Weise worden jene beängstigenden £r- \
spheinnngen ;entfeniet| und es erfolgte darauf
eine gute Nacht« Auch fand ich -
am 3ten die Zunge reiner, und d^r Pa-
tient iidtte/sum er^tenmale wieder etwas Sup-
pe mit' einigem Appetite geniie(sen, können.
Per Puls war regelmälsig, und hatte sich bif
auf 80 Schlage iii einer Minute vermindert.
Auch war einmal Oeffnung da** gewesen ^^ und
der Urin machte einen dicken , ziegelrothen
Bodensate. Die gestrige Verordnuitg wunde .
ebenfalls für heute beibehalten. Es blieb aqclt
alles gut,' und der Kranke sdiUef des Nachts
mehrere Stunden^ und hatte
' .den 4^11: Mar pur j^ Pulsschläge in ei-
ner Minute, die zwar schwach, aber doch ganz
voUkommen gleichfc^rmig wären. Mir mi£»ßel
nur blöfs allein die allzu grofse Neigung zum '
Schwitzto. Das Hemde und die Betttücher
mufsten öfters deshalb gewechselt werden,
und jeder Schluck' Wein .tind. jeder Löffel
voll , Medicin vennejirte » nach der, Meinung;
des Patienten,, den Schweifs« Ich fiels alles,
was im Bette von Fed«rn war, mit Pferde*
haaren vertauschen, und veirwechselte die yo^/
rige Medicin mit einem, 9ut Ziinmet uitd
Mymicfus Vitriol- Eli^r versesten, Ghioa-
decotte; : Der SohweiO» legco «ich geg^n Nach- \
IM —
i^iftag amd der Kranke befandi sibfa wöhl^ wan
BMihter ttfid UAterkielt si<^ mehrere Sttmdeai
ftit Terschiedenen guteibt Freunden«^ Er-sehiief
. die If acht zierolieh*. ^t: und klagte • '
' deä 5ten,de3 Morgem aar n über etwas
Matti^eit Der Puls that, nach v der Seom-
deauhr beslimintf nicht inehr wie 68 ScUäg[e
in der Minute, war ganz, r^ulär» nur konnte
er deod Dracke des Singers no<di nicht. den
gehörigen Widerstahd leisten. Die Hapt'war
swnir feiächt, aber doeh nicht, wie gester&i
mit Schwei£ii .bedeckt» Ich', wsiiste keines
Grnnd, meine gestrige Ordinimng xu ändero,
empfahl nur daneben clen Genuis : ächten
Bochheio^ers iznd^iiasohte ferner gute Bes-
serung« Mfainen Wunsch fand ich aber leider
den 6ten Mai nicht erfUIlt« Qer Patient
hatte die Nacht nieht gut geschlafen, gegea
Moi|;en zwei brauchte und einen wäsaetich*
fen Stuhlgang gehabt, und klagte noch: über
Schmerzen im Unterleiber ^dre auf mehrere
Abginge deuteten» Der Pub schlag 84mal
und die Zunge war belegten Statt des M*
Vitriol- EtixutS) seste ich dem. vorigen De»
oocte Laud. liq. S. zu, und nun erfolgte, swar
weiter keine Oeffnung, aber gegön Nachinit<*
tag «Holt der Sch?peils aber den güxen K5r*
per. Der Kranke tohrieb denselben dem
Landanum zi^, undich.muistey rauf seiai Be-
gehrea,
)
\ • \
t
I m.
■^ ,ii3 —
gehrdxi'y dasselbe/ mit /^o^/ers saurem Elixir •
verwechseln/ Noch d&n nehmlichen Abend
erfolgten abarmali drei starke Ausleerungen
mit grofser Enchöpfung der Kräft^, und wir
sahen uns genothigt> wieder zu der mit Qpiuni
yerseztön Arzenei zu greifen* Das Laxiren
stillte, sibh und «die Nacht würde leidlich, je-
doch unter^ yielem'^chwitzen «zugebracht* ' ^
ITen 7ten des Morgens war der Puls klei-
ner und dabei aussi^tzend geworden« Es hat-
te sieh wieder Uebdkeit. und auch eininal Er«^
brechen eingefunden. Alles erregte Ekel und>
der Schweifs dauerte fort/ Ich Verordnete:
Bp* Aq. einn. s. v. J vj, — Tinct. cinnam^
3vfc — iauä. liq. Sydh. Z^.'M. D.S.^ um-
gerüttelt alle Stunden zu .einem Efslöffel, und
eben'falU alle Stunden einen stärken Ejblöffel
voll guten rothen Afsmaunshäuser Wein. ,
Erbrechet^ und Uebelkeit vergingen, aber
nicht der Schweifs ;; er triefte sichtbar aus al«^
len Poren, und weder durch Waschen des
» y , - 1
ganzen Körpers mit rothem Weine, noch. mit
Branntwein I gönnte ihm Einhalt ges'chehen*
So ging es den Tag und die Nacht hindurch
fort, ja den Morgen^
des 8ten Mai lag der Kranke noch im '
Schweiße. Der Puls ging geschwind, aussez-'
zendf unordentlich und sehi^ kleine Ich konn^ >
te schon den bevorstehenden Tod daraus
/
/
— i»4 — . .
Toriienehen,. und dock war der G^iM des
Kranken s^ok tezt eben sp^-wie in der ganz»
.Krankheit hindorcb^ yolUtommen gegettwänig.
Scharfsinn, und Beurtheilungskraft j?area eher
vermehrt wie yermindeit; Icb.yerschiieb:
fip* Aq^. Cinuäm. s. v. ^ iüj, — - 0^4 einn,
spirit. ^i]*f naphihae ««ür. 3ij, ^— laud. Uq.
Sydh. 3 ij* ^ ^* *^* 7 ufxigeriittelt alle Stunden
einen £i!dÖffel voll, und lie£» daiwitchen alle
halbe Stunden einen Löfiel Voll -4es besten
und ältesten Rheinwains nehmen« Aber niditi
desto Weniger wurden^ tl^S^^ Mittag Binde
und Fiif^e'kalt. Kein Puls war schon mehr
att fühlen, und doch^üols der Schweifs noch
bestandig fort. Ic»' madthte noch einen Ver-
such mit Moschus, Camphor un^d Gapwein,
liels Arme und Beine mit Senipfla$tem. bele-
gen» Allein keine Wärme, .kein Pulsschlag
war in .di^lben snräck au ftihren. Der
Athem wurde beschwerlicher und in immer
kürzeren Zwischenräumen gefuhrt, und der
Krank« starb des Abends um g Uhr, «war
bei hellein und klarem Verstände, abei: doch
ohne die sonstjgeü schreckliehen * Begleiter
des Todes«
Ich halte diese Kf ankheitsgescfaichte, des-
halb «r-« weil hier die Brustbräune nicht« wie
sie sonst gewöhnlich zu thun pflegt', während
4es Anfalls, sondern yermittelst eines, unmit*
telbar atiF desselben folgenden, aitfaenischen
Fiebers, töddich \mrde -—der öffentlichen
BekanntmaohuDg ifrertli. Auch glaube ich,
dals die Krankh^iti ob mir gleich die Lachen«
offnung nicht gestattet Worden ist, auch wirk«
lieh die, hi^r gewifs mit Gicht oder Rheuma-
tismus ' complicirte Brustbräune , und nicht
Herzpolyp, wohin dei; öftere unregelmarsige
Puls etnfi deutete, war; welches mir die, ie«
den An&U von Erstickung begl^sitenden, cha*
rakteris tischen Zeichen d^arselben hinlänglich
zu^ bovf^isai schjSknea.
•
i
^' ii6 f»
I ^
»
vni.
r
Neuere Erfahrungen
fiber die Heilkriifte
* • t
der Thermalquellea in Wiesbaden,
Von
D. Ritter^ Hofrath.
J e länger ich die Würkuiigen der BSder tob
Wietbadea beobadite^ je häufigere, gnnsljge
Resultate I welche oft der gespannteaten Ex^
Wartung entsprechen, daraus hervorgehen^ de*
ato mehr werde ich ron den unverkennbir
grofsen Heilkräften überzeugt, womit die gfi«
tige Natur diese Thermalquellea ausatattete.
Dem noch neulich SfFentlich gelassertea
Wunsche des Herrn Heraiiagebera, dala Bnm-
» r
nen • und BadeSrsie doch öfters Erfaliniiigdiiy
in diesem Zweige der pivctischen H^ilkündei
gemacht, in diesem Journale niederl^gan
möcht^y zu entsprechen, theile ich hier meh-
rere merlLwürdige Fälle mit, wo die( hiesigen
Bäder, wenn gleich nicht stets allein, sondern
«uoh in Verbindung mit andern Hb^mSttehi,
sich von grofsem Nutzen bewiesen« Sind • es
gleich nur meist glückliche Fälle, welche 'ich
liier auEßihre , so soll 4amit nichts weniger
)als Ohnfehlbarkeit der WäUeung • angedeutet
werden f ich werde im «weiten Bande me1nel^
Schrift jiber Wiesbaden mit aller Aufrichtig-
keit gestehen und durch unangenehm^ Erfah»*
rungen belegen, dafs wir weit dtfrdn entfernt
sind^ wenn gleich mancher Sieöhe iti diesem
Wahne hieher reiset, und daher auch zuw^i-*
len seinefti Irrthum mit Trauer kepnen lernt*
Aus meinem Tagebuche wähle iöh nun
folgende interessante Krankengescliichttei seit
1797 beobachtet, aus: ^
V
J I '
Syncope anginosa.
Diese oft so räthselhafte nnd iälschlich
mit dem Nahmen Angina piectoris bezeichnete
Krankheit, beobachtete ick zweimal, ehe, iqh '
den folgenden Fall so glticflich zu behandeln
im Stande war, ohne radicale keilung bewttf-
ken zu können. Der erste Kränke war ein
h
■\
— ii8 -^
alter Majin^ !(cKcni weit- Über sein «ecbstes
Pecenaoiuä) kii|aber, weloiier dreiiri^rtel sßi-
He». Lebens im tbätigfiten Gew^bsQeitsQ, im
U^odel und aiif Reuen zugebracht , und s«i-
jaeoL KorpoTi welcher ütm eisenCest sjchien»
die äüj&ejrsteiArAnsU'engangen augemuthet^ ihn
j^den^ EinQusf e^ der Witterung i jedem aehnel-
len Wechsel dec Temperatur btölsgse^tellt;
p^wx M^gea.oft ungeheure Mahlzeitei|, ^sei-
lie^i NeryeBftystemie unmäfsige Portionen gei-
stiger Getränke mifgebürdet hatte. Erst nach-
dem d^s^ halbe JaO^bundert überscbi^tteii war,
schien- diese hercultsche Constitution erschüt-
tert! <.2u werden. Er konnte» bei seiner ge-
wohnten Sorglosigkeit I nicht deutlich an^e*
ben, was ihki eigentlich fehle: eine gewiss«
Sjphwermiitbigkeit war an die Stelle seiner ge-
wohnten Heiterkeit getreten ^ er buchte die
Bin^amkeity und. seine Trinkgelage , ekelten
ihn an; dabei fühlte er, besonders heim Auf-
stehen, ein schmerzhaftes Ziehen tief, unter
-der linken Brustwarze, welches bis zum Schul-
tergelenke hinreichte, mit öfterer Neigung za
kjarzen Seufzern verg^sellsohaftet* Mehrere
Jahre Waren so verstrichen, ehe er siok Hiilfe
aru suchen entschlofs. Mangel an Gedvld trieb
i|in aus der Hand eines Arztes in die eines
/AnderBi von denen wohl mancher daaUebel
nicht erkafmt h^ben mochte ; mitunter wuids
- s
Girarlatä&e und. fiarii5<^aaer gew»esefi>' bis er
en<Uich^ nach langen Jabrön, Rath beiA mir
aucbte* \-y '■ ' ^ • , ;
Jett war das Uebel aber sdion zu furcht^
barer Höbe.gestiftgeQ, und an die o^nebin
so selten möglicbe Radicalheiking mcht mekr
zu gedenken, Sdbon batte dieganse Oeco«
nonne 4cs Körpers merldicb gelitten, Appe»
tit. Schlaf, £riiäbrang> I^iteri^eit der Seele
waren gestört; die Haut welk imd gelblich^
die ^Gk^dmaai&en , besonders die nntern, oft
kalt näd kjsumvzn erwärmen.
Die höchst beschwerlichen Symptomib
ab^r waren folgende: der leidende kennte
fast keine andere, als die gerade Stdilvng er«
tragen^ : jede andere irentrsachte Angst, die
2uai^ Unertsragliehen steigen konnte« ' Die
ehedem leidlichen Schmerzen in der linken
Brust I waren, nach und. nach bis su unauis«.
istibWchon Spannungen und faltemden Schmer*
zen angewachsen, ~ welche die untere Hälfte
d«s Bmstbeins einnahmen, sich iä)er die Ach^
ael, den Vorfletarm, bis zum Handgel^ik^
hin verbreiteten; l^ei den lieCtigsten Anlallen
wurde auch, die rechte Seite auf ähnliche Art
er^ffeni doch TerlH-eitete sich da der Schmers
wenig fä>er deii obem Theil des 0|>erarms.
[älsiges Gehen ) noch w^xiiger Treppenstei-
■ » • - ■ ^ —
. »
: • , • /
gen, oder bi^rgan, battd der Knuake scboa
lange ViBripiBiden rnüaten» weni;! er nicht den
AiUali auf der Stelle. erwecken wollte, wel*
^ eher äann obafehlbar starke^ O^macHten im
Gefolge hatte* —- Der Pols atets klem,
^diwach, ungleich; wahrend des Anfalles oft
«ttssetzend.
Bädei*, krampfstiUbndey besänftigende nnd
Bttweilen geliitde Reismittel, leichte * und spar*
same Diät^ pausendes Regim |. erleiohterten
den Kranken, rferaägerten das unabwendlidie
Ende; aber nach ärei Monaten' starb er plöx-
lieh des Nachts, in einem zu dieser Stunde
gewöhnlichen Anfalle. ..
Bei der Leichenöffnung erschienen dis
Langen strotzend jron.Blate; de;r Henbetaftel^
nach dem^Mediasthao «u,< an einigen Stdlen
mit dem Herzen ve/wachsen; dieses aberbti-
* nahe von doppelter natürlicher Gröfse;. der
Grund des Hersbeütels enthielt ohngeßUur*
sw^i Eislöffel voll eines gelbliehen, klebngeoi
aber geruchlosen Serums. Die Sub^tans des
Herzenis irpar sehr mürbe und mifsfarbig; die
Klappen der Aorta ungewöhnlich steif, sosam-
mengezogen; die kran^zschlagadem bei ihrem
Anfange, ohngefäbr eines Zolles lang verknö-
chert. Die Aorta selbst war weit über ihren
gewöHz^idien Durchmesser ausgedehnt , ihre
Haute aber schlaff und dünne. Die von an-
-— lai —
dem Sdniftsteliem ' bemerkte auIserordei|t«
liehe Fetthei^ des Herzas fehlte aben^
0es zweite Krattke. welcheü ich aber
nur einige Zeit und nicht bis «vi sein &n4e
beobachtet habe, war ein Dre^fsiger, und Gre^
nadierhauptmannv Im Winter 1793», coniul^
tirte ersieh in den spSt bezogenen Winter-
quartieren, weg^n seci^ndärejr Chanker an
Tierschiedenen Theilen, mit einem Worte, we^
gen der schieichehdeni schon^seit fuhren be*
stehenden Seuche* Da idiese Buhe nur kurze
^Zeit dauerte, und militätischer Ehrgeiz d^
Kranken zum früh eröffneten Feldzuge trie^, v
90 ward die Cur unterbrochen. Ich sal^e
ihn 1795 im Frühjahre erst wieder« r ^Die
Syn^ptofne der Lu&tseuche wären bei Öfteren
Durohnassungen und Erkältungen verschwun«-
den. und statt ihrer ^ ein besonderes, nicht
<deutUch zu benimmendes Gefühl von Bean^«
'atigung eingetreten, welcliea sich vorzüglich'
beim Gehen( äusserte und dann^ Sicher zum
StUbtehen &Hmg^ wenn dies gegen deu;\yind
ge^hah*. Bald fand sich Schmerz unter, der
linken Bmtwarze ein, welcher sich rechte
nach dem'Stemum. links nach der Achsel-
höhle hinzog, deren Drüsen anschwollen un4.
bei der Beriihrung schmerzhaft ^aren ; spä«*-
terhin erstreckte sich der Schmerz iibeir den
Oberarm 9 bis zuin Ellenbogen, und endlich
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J>ift xQin Handgeleaka bm« ^ Ueberfiel den
Leidenden beim Gelten EKspnoe^ yind koa&tt
er nicht weitet , so erletditeite das Luftea
lieben der Arme, eünras Zuriiokbie|;en dei
Qb'eiieibjes und Teranlafstes Rülpsen; ^w«r er
ßeBöxidgty das Geben fortzusetzen, dann kam
nach filofzig'^ hundert Schritten, da» Uebd
iritder» Der Puls yr^ hier immer, sehr vh
gl^ich 9 zu Zeiten , wenn Herzklopf «i eintraf^
voll, heftig r ^onst klein und achn^eH« .<Mring9
Unmäfsigkeiten in der Di/itj Gemtiliubewe-
'gKingen , ' veranlafsten diese Zufall« immer,
und endigten nicht selten mit Ohnmaditen,
b<ei. deiien die Gliedmaisen gimz kalt waren«
Sd^'wie in jenem Falle nnmäfsige) regel*
loae Lebensart, Strapazen aller Art unveribeim«
bar den Grund zum Uebel gele^i YieBmoht
n^cht beachtete leichte Entzündung des Her*
xens, oder Herzbeutels , wohl du^b Durch«
Bässüng, Erkältung, nach dem Mi&braaclM
geistiger Getränke TeranlaDit^ der £neugung
des Uebeb günstig gewesen aeyn moditen;
ao war es in diesem ^ beim Blangel , andeorar
bestimmten Ursachen,, dem Verschwinden der
üuasern Zeichen des Seudiesco£Ea, ohne des
fernem Gebranch antisiphylitischer Mittnl of*
fenbar, dafs daf /Venerische Gift diese seltene,
wenigstens selten genau beobachtete« Krank»
heit erzeugt» hatte ; denn gid>t es wohl einen
\ '
— * IaS ^mm-
Theil des Orgagismtts, welcher nicht davon
angegrilFen werden konnte? ,• — Allein die
Würkung auf diese Ursache^ und^dies Wav
dach die einfüge icbtpractische hidicatio%
war; mit jgco£&en Schwierigkeiten verbondenf
deon au&er* Abmagerung, waren die Vierdan««
ungakrä&Q sehr vermindert; ein Umstand^
welchen man so oft bei dieser Krankheit
trifiPt. «^eitin sie d^. schleichenden Ch»raktet
ang^iftommen hat« Durch : Beharrlichkeit int
deaseni durdi Abwechselung der Methodeni
durch, .pünktliche Lebeiisweisey Vermeidung
aller Ursachen^ ~ welche, deh AnfaH veranlaa^
sen kdBQteu, gelang es, wenn auch nicht das
Uebel zu bekämpfen , aber doch auf einen er«
träg^chen Grad herafozubriageii» ^1» dasSchick<#
sal den Kranken aufs neue von mir trennte*
Fünf J(ahre später starb er plözlich in dei
Nacht. Di0 Oeffhung des Leichnams ward
nichtv unternommen.
Beide Kranke erlitten den Anfall sichec
)*edesmid nach Mitternapht^ wenn sie. auch nnr
mä&ig zu Nacht gegessen hatten, vermöge def
dadurch stärkeren Gongestionen nach dem
Herzea> weshall^ sie sich der Abenditnahlzeit
ganz enthalten mursten. ^Am meisten erleioh'4
terte dann JGreiwilligei^ oder absichtlich errege
tes Bredien, und dann pßegte auch gleich der
reichliche 4ialte Sehweils nachzulassen, - Wel«
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-^ »4 —
' eher über den ganzen Körper • Yorsttglicli J^
'Gesichte ausbraölii Dies stimmt ' mit dem
überei^> was andere Beobachter darüber an-
getnerkt haben. Keji^er aber gedenkt der
Syncope änginosdtius veneriacber Ursache
entsprungen. ^ -
■J Der dritte Kranke, dessen GescUclite ück
iinn Vortragen will, und den ich mit dar
tnächtigen 3eihiilfe der hiesigen Bäder ra^ical
sa heilen das Glück hatte, war ein Dentsditf
von Geburt/ wenig über funhig 3 Are alt
Auf holländischen Schiffen hatte er ctficen
den Ocean befahren , Amerika, Indien und
China mehrmals besucht. Rauh, und Mtn^
achweifend von Natu^, ' war er bald in dim
Gewohnheit der Seefahrer gefallen, atarke
Gel;iranke zn lieben, sich oft zu beransclien;
aein gewöhnlicher Trunks welcher auch in
Indien )und Amerika der fast allgemein g^
bräuchlicbe ist, war Grog (zwei Drittel Was»
aer mit einem Drittel Rum). Vor beinaha
awanzig Jahren bekam er die Gicht lin Hin-
den und Fäfsen ) doch nicht eigentlic^ea *Po-
dagra, denn nie würden die Ballen und ^o*
isen Zehen ergriffen. Ein Sdiiffswuiidiiril
(leider oft nur ein Barbiergeselle) hatte ihn
mehrere Monate mit Arzeneien bedient» we)*
ehe aber sein lieber um nichts yerminderten,
W[6tw«geil er, ungeduldig, beschlob^ sich dar
\
• 1
• .. -' ■ •' ■ . ' '■
Xieitung der Matur zu überlassen^ utiddU
Gute bot .xQütterlkh die Hand. Nach eihi<«
gen Monaten erhielt der Leidende ^Qacfa .ge-
rade den freien Gebrauch seiner pli^dmafsezi
wieder i obgleich Schmerze, Spannun^n sof
wenig, als eine gewisse Steifigkeit taie gaxit
wichen« . Nur beschwichtiget, nicht ausgerot^
tet war das Uebel, denn di^ laebensart wurd#
nickt geändert, und sp mufste er jeden Herbst
einen 9 doch noch erträglichen GichtanfäU
«bkalten. , ^ . '^ f
ffun geschah es aber, d«fs .er einst, schon
stark, auf der Besserung, von einer solchen
Gichtperiode, mit dem ersten Genesüngs-
ransohcheii in die See plumpte, und ob er
gleich nach kurzer Zeit wieder aufgeßscht
Würde, so. dauert«» es doch mehrere Stundjen,
ehe er unter Dach ün^ hülfireiche Hände ge-
bracht werden konnte. Totale Durchnässung
und Erkaltung bei kaltem^ stürnuschem Wet-
ter, waren da^er unre^rmeidlich. Mit grofser
Beklemmung, Angst und Herzklopfen war
der Kranke vom ersten Schlafe erwacht ;> der
Kest der Gichtschmefrzen , sammt der noch
rückstandigen Geschwulst, , waren verseif wun-
den^ und hatten nur ^ihen gelinden Grad von
Betäubung in ibreip ehemaligen Sitze hinter-
lassen. Viele Tage danerteii diese Symptom^
dfs idiopathisdii gereizten und überfiiliten
1 ^
HerzeA« , bis 'der »nhatteiüde Oebrauim end
lieh kürzere unt^ längere Zwisoheiirä$ime
zWUng» Mfichdem üer Halbgenestoe znin wie*
der angefaogen hatte, sich mehr Bewegung
tvt flehen y bemerkte er/ dafs er nicht eine
Viertebttinde anhaftend gehen durfte ^ ohne
diafnn zu^ absoluten •Stiikteben gezwunl^en ni
l^erden, da^fs j^de Kraftanstrengung weiter zn
gphen umson^ war; dafs dabei ^ie hefUgste
Beklemmubg , Scbmerz im ; Bmstbeine^, der
linken Brust und im Oberarme/ Einladung
2u tietem SeiijFzen eintrat. Nui* inr die Hobe-
recken, Beförderung des Rülpsens, schafft^
nach einigen Mintitea Erleichterung; i^ng er
beiden ^ ^der g^gen den Wind, so empfand
er dies aHes wdit schneltefr und hefticer«
Nun fand sich der Parqxyamüs auch des Nachts
uiid gegen Morgen' ein, rot^uglich wenn er
beim -Abendmahl , iaiacb sonst gewohnPter Sit«
te, die Grillen wegzuspülen^ Tecsucht liatte:
imbändiges Herzklopfen weckte ihn dann nach
Mitternacht mit der heftigsten ^ BekleniHiung
Und Schmerzen, welche 1>is zum Ellenbogen-
gelenke reichten; äer Anfangs roUe, starke,
zuweilen aussetzende Puli, Ward nach gerada
klein, ungleich, schnell , st> Wie sich der* An-
fall mehr zur Ohnmacht neigte und endKch
dar eiakajte Schwalls ausbrach« Oft halAsa in
V
127 —
demselhm tolle Gaben des Mpsditfs ünd.de^
Saldrian«.
Seine Aerste hatten ihn j^ndliöh ne^h^
'Wiesbädeati geschickt, wohin so xnatncher^ aU
dem traten Zufluchtsorte^ gewiesen wird* . Ge»-
vrifs war euch der Gebrauch unsrer Bäder so
bestimmt als möglich angej^dlgt^ d&sn meta«^-
statischer GicI|t$to£F vr» unwid^rspreehUch
hier die QruncHage dieser Syncope anginosa ;
und gegen die eigentliche Gicht so gut 9 als
deren zahllose Anomalien, habend sie sich ,von
jeher einen, unbezweifelten Rohm erwot^en»
Dals diese Syncope zuweilen auch Giohtkfaih-
ke^ am Podagra Leidende befalte, mit diersen-
Anfiillen wechsele, sie zuweilen vethSte, hal-
ben schon einige altera Schriftsteller aüfge^
zeichnete
Die Bäder wurden ohne weitere Vorbe-»
reitukig (welche überhaupt höchst selten noth-»
wendig'ist) begonnen: zu gS® Fahr, war die
Temperatur bestimmt Bei den ersteii n^leü
empfand der Kranke einige Bekleinmnng und
HeczMopfeh in den ersten Minuten, dßr'Pult
vrard um einige Schläge in der Minute schnei-
ler; so wie aber die wahlthätige Würkuug
auf die Hautneryen sich dem ganzen Syste-
me mittheilte, so wie der Eioflufs^ auf die
GefSfsgeflechte der Oberfläche eintrat^ ward
er langsamer; gldchmäfsfgerj» nun gi^gän ß6
/
♦ 1
• -.' ^
:i»B 88i da. ' er '' tor dem Eintritte um . zehn
Schläge sphneller war./ Die nach acht Tagen
noch kffi^m n\prkliche j^eactio^ der Haut» ih«
re nur ^V'enig verminderte' Trockenheit, ihr
geringer Grad ton Ge^ehmeidigkeit , naachte
e$ nothweitdigy die Dauer der Bäder von ei-
ner Siunde auf anderthatbe, und Bun> tagUch
BweiDial zu vermehren; suglieich wasd die
Teniperatur des Wassers in der leaten Minute
. bis auf loo^ erhöht; eifie Verordnung, von
welcher ich seit langer Zeit oft. die erwünsdi-
'tesjten Würküngen wahrnehme , von welcher
ich sagen darf 9 dafs sie die Natur nicht sei-
ten aufs thätigste zum Zwecke leitet, au des-
sen Erreichung sie vom Arzte aufgefordert
wurde;
Durch die Erfahrung indessen belehrt,
, dsls es in diesen Fällen Mittel gebe « welche
die Würküngen der luesigen Bäder sehr un-
terstützen) ihre frühere Erscheinung bewerk-
stelligen, mplste der Leidende aufser ,allge-
meinen Frictionen öfters Senfteig um Hand-
upd Fufsgelenke zu halben und ganzen Stun-
den schlagen, Seidelbast auf die Herzgrube
legon; des Nachts Wächstaffent (aber keinen
von dem weltberühmten Nürnberger Gesand-
heitstaffent) über die einst von der Gicht be*
fsUenen Theile legen, und gleich nach dem
Bade des Morgens eine volle Gabe eines ge-
sättig-
sattigieü 'Oeöocts de$ Rhodo^endrori, Chry^
santhum im Bette ndhbnen. (^icht immer^
ich d^rf eher sagQu^y^ selten ^ habe/ich bed^u«^
tendd Wurküngen you der, dttrdh manche
Aerzte so hodi gepriesenen sibiri'5chej:i;Schnee-^
auch GichtTote g6naant^ ^yahrgenomiden: ver-^
mathlich kommt es daher 9 dafs die in. den
deutschen Handel kammende zu alt seyn
mag; äußerst gelten erfolgte das Charakteristik:)'
sehe, von Pallas beschriebene Kribbeln in
den Teidenden Theilen.) "Hier aber schien
sie in ,der That vielen Antlieil an def bald^-
eintretenden Besiserung zu faabea» \ \ Der Kran-
ke hatte fedesmal- einige Standen nach ihreiik
Genüsse die Empfindung von laufenden Amei^
aen ^in « den Glied^];n, welche einst von der
Gicht gelitten hatten; die Gelenke wurden
rothy Schwollen auf unfd wurden schmi^rzhaftj
ein reichlicher Schweils brach jeden Morgen
nach^dem Bade aus, und die Haut btiehaüch
den Tag iibe^ feuchte. So wie diese Erschein
nungen eintraten, verm^inderte sich die Hef-
tigkeit und Daue^ der Anfalle« der Puls ward
regelmäfsiger,^ ,die Schmerzen in d^r Herzge^
gend ^ünd im Arme nahmen ab, der Gene-
sende durfte nun schdn wieder , trotz der
Gichtschmerzeh in den Fiilsen, wagen, längere
Zeit zu gehen, späterhin sogar . gegen den
!Wind .und* jSergan ^ ohne dafs die alten Zxb-
Jodrn. XX* B. 3. Sfc I "
I ■
* I
Bä\0 sich mald^ten. Kaok dem «eehs nnd
fimfxigiten Bufde erschien nie wieder ein Zei-
chen der Sync^pe anginosu, und mit dem
•i^benzigsten ward die Cur be&chlos$eDy aadh
dem die Gichtbeschwerden nach und nath
•ich Y^rmindeit hiitten. ' Ein Jahr später hat-
te sich zwar die Gicht wieder gemeldet» aber
nie hatte er wieder, einen Zufall erlittcoy wel-
cher die Syncope angedeutet hätte.
■f.
I ■ • ■
Fluor alb'us^ '.
in uosem. Tagen äo häufige , ao
lästige y und wenn auch seltener gefShrüche,
doch oft so hartnäckige Uebel, habe ich meh-
rere male dem Gebraut der hiesigen Bader
weichen sehen, wenn auch alles vorher ei-
schöpft war^ was jei dagegen gerathen wordso
ist« Es wäre höchst übermässig , noch etwsi
sm Allgemeinen über diese Krankheit zn e^
innem, nachdem der Herr Hofrath TKilenm
uns mit seiner %o wohl gerathenen Abhand-
lung über dieselbe in diesem Journale ba»
achenkt hat^ welche Alles umfafst, was den
ptactischen Arzte nur immer interessant seya
kann» und ich ergreife diese Gelegenheit mit
yergnttgen^ um meinen Dank mit dem sn Ter»
einigen, welchen ihm gewifs aUe.LeieEr aa i
fem Heraen dargebracht haben«
'^ tZi —
> ^
Eine dtt m^rkwürdigsteii^ Cnten bewUrt>
ten unaere Heilqui^leii Hn ein^r mehr aU
secbzig|äbrigMi, tel^ geichwäckten Frau, w^
che viele< Jahre von <}iöseiti Ueb^lbefinden gei»
^uäk wordeir war und in »diesem langen Zeit«*
raame das ganae Veraeicbniis der dieser
KrankKeit entgegengesesten Mittel tchulge*
recht Ton mehreren, reeht erfahrenen Äera#
ten in der Pfak, «^urchbraucht hatte« Sie
war sehr blals, . abgemagert^ kraftlos; hatte
aehr geschwächte Verdanong? kleinen^ matten,
achlaichenden Puls^ ein wenig Abend&el^eri
und kannte fast gar nickt gehen.
Der Verlust ^ner höchst öbelriedienden.
toÜsfarbigen und in hohdm Grade il<^arl^n
Sc^eimfeuchtigkeit wat beträchtlich und yer*
lezte, auch bei atricter R^nlichkeit, die Haut
der davon berührten Theile* Hier mit war
nun vollkommene Incontinentia urinme VM*
bunden«
< Ättiser altgemeiner Schwäche war keide
andere Ursache bekannt, und es kam daher
nur darauf an,^ dieser su begej^en. Zum In«
Xieriidien Gebrauche ward daher der Schwall
bacber Weinbrunnen in Verbindung tönischer
Idittel verordnet. Behutsam wurde dabei di6
Anwendung der Bäder nur mit 88^ und halb*
etUndiger Dauer, täglich einmal in der Frühe
begonnen, und . Injectionen des nehmlichen
1 a '
\
. ■'— iSi ^\
MMwalwaMers in die Scheide daqdt Terbun-
dl6n. Ein Vetfahren ^ ' welcj^es mir oft schon
^ in diesem Fallq treffliche Dienste * geleistet
' hat* % I
Schon acht Tage später vernethen etwas
besserer Appetit, Verdauung , verminderter
unwillkührlicher HamSufs üiid'.die > Möglich
keit des Upiheicschleidhens , die eintretende
Würkung der angewendeten Mittel ; fo
Schleim ward ^<Qonsistenter, weniger, Von hvr
serer Farbe , geringerer Schärfe und Gemck.
Die Bader wurden verlängert und verdoppelt)
doch ohne Erhöhung des Wärmegrads-— ia
der. IFoige t[ie Wasserinjectionen g^g^n an*
. dere mit Eichenrinde^ und später mit KiiÜH
gummi vertauscht.
Vier Wochen waren hinreichend« dieFcw
der Herstellung ganz nahe zu bringen, mui
mit der ftinften hatte sie einen Grad der Ge*
' sundheit erlangt, welcher unter dieses Uoh
standen und dem hohen Älter,, heim Anfange
der Cur, kaum denkkaf war. Der Urin fleb
nie mehr unwillkiihrUch,. und Schleim, von
natürlicher Beschaffenheit, ui^bedeutend we-
nig mehr ab. • Die Verdauung stand mit recht
^^asiincler Efslust im besten Verhätniste, sie
konnte halbe Stunden. lang lustwandeUi, uod
auf der erblii^henen Wan^e blühte einfe herbst-
liche Rose«
x
I
J
-. i33 -^
\ \
. -Bei oitter fungen Dame Von dreüsig, säit
m^t Jikbrext verheiratheti aber kinddrlo«. wolt
ten Bid^r in. Verbindung mehrerer derwürk-.
. samste&v Mittel in langer Zeit )iicl|ts helPeia :
sie liatte dabei Flechten atif den '^men' und
Schenkeln, welche jedeMBäi heftiger wurden,
SU fliefsen anfingen i wenn der Fluor albus
sich minderte. Ihr Charakter , . ihre yortretf-
liehe motali^öhcr Denkart, erlaubten kanoi den
Verdacht ehemaUger Ausschweifungen. Indes-
sen ?rird mancher meiner Herren Cellegen
fühlen, wie schwer es in solchen FaUen Ulj
xnr üeberzeugnng s.u gelangen , wie delicat
der Pui^ der Untersnchung ist ; mancher -
wird sich erinnern y dafs man bisweilen auoh
auE ein^ reuige Magdaleae trifft^ wä die Be-:
kehmng awar die morausche Scharte ausge-
wezt. hat 9 die physische aber noch lange be*
$teht' und oft lange genug den BemuhitDgei^ .
der Kunst Hohn ^richt»
Genügt ^ w>llte lange nidbt . gehen in
dtiesem Falle, bis ich endlich Am Afntnonium
hydf^rtkyodes anfanglich zu yier und dann stei-
gend. bis au lehn Tropfen mit den Bädern .
yerband.^ tNach wenigen Tagen bcimerkt^ die
TCHTtrefflicbe I>ame Minderung des Ausßnsses>
oinbe daTs die Flediten fjßucht^ wurden; diese
niämieil im Gegentheiie' ab> trockneten und
*> \
\
•cliilferteii in grofsen weifsen Sdmppen« Ifach'-
dem so yi|er Wochen fortgefaliren worden
war, krönte voUkoitusiene Heilung die Cur,
und die Dame kt 9iDitdem achwanger ^ewor-
dem Ich beaw^tfle, ob hie^ die Bader je al*
lein im Stande gewesen aeyä' wiifden, dia
Heilung za "rotlbringen; «her ebea so sweiile
ich auch, da£i das innere Mittel^ hii&reieheiid
gewesen seyn wurde ; nur die Verbindiuij
l>eider bewürkten hier. Was, wie die Erfali*
rung- uns «uweilen Idhrtj jedes ßir aich mtf
' fähig war.
Von sieben und rwanaig an dem Fluan
idbo leidenden Frauenzimmern gelang es nur,
aechszehn radikal zu heilen ; ron diesen sechs»
zehen verdanken; eilfe ihre Genesvng einzig
den Kräften der hiesigen Quellen, denn nur
;zum Beschlüsse der Cur und als Nachknr, m
Verhistubg der HiidciSillei sowohl, alsStlrkaitg
der Scheidedrusen , wurden tonisdie inneie
Mittel und eben solche Injecnionen angewen-
^ det| während des Badens wurden Mur Injec»
tionen von kühlem ThermalwAsser, ulid aeast
nichu gebraucht. Die ffinf anderen bedurf»
^ tQn aber rohoramia^ späterhin voraSgUeh mar^
iiali^^und lojectiooen des Alauns,
Sieben, mei^t verheiratheta Frauen, wnr*
den sehr durch den Gebranch, der Bäder er*
leichtert; die übrigen viere aber empfenden
t
— x56 — ^ .•
■ ' ■/
kaum eine Spur von Htiife» und yerliefsen
uns mit Funcbt der Uuheilbarkeit ilu^t Uelicüs.
Hypochondria.
^ g^wifs es wohl ist, dal^ auch die kräf-
tigste GünwürkuDg UDserer xhermalqüellea
scl^wwlich im Stande sey , diesen Plagegei^
der Gelehrten • Schuster und Schneider für
sich allein au verscheuchen ;' so ge wils ist es' ,
indessen, dafs es eine ^ana yorzügliiäie Bei-
hülfe, eine der scbäzbarsien Unterstfitzungen
bei dem Gebrauche der eigentlichen, diesem
Uebel entgegengesezteQ ^ filittel' ausmacht»
Mehrere Erfiihrungen haben mich davon volt-
kommen überzeugt, denn 'ich habe gesehen, '
dafs genau ^die nehmlichen Arzeneien, Diiit
imd Regimen, vorher ohne allen {Nutzen an-
gewendet, nun beim Gebrauche der hie^gen
Bider oft viel, und zuweilen 4Ues leisteten
d. h, selbst Radicalcuri welches wahrhaftig
«alten ist, bewerkstelligten/ Yon^ügtich war'
dies bemerklich, wenn dus Hautorgan entwe-
der idiopathisch, oder 1auch nur bedeutend
symptomatisch afficirt war, deslen F^unctipaen
in höherem Grade gei^tört waren,
^in ehrbarer Schuhmacher ^a^s H« hatte
sich, nachdem das Gluck ihm gelXchelt, iü
Buhe gesezt und seit sechs Jahren |iun sich
gütUcft gethan^ um sich fui: die fcai^Ucb durch*
. !
— i36 —
«rlwUWn JtSae m ouschidigtik Seins Ein-
gffweide duich lange Pre%tvBg, theiU ge-
^ »chwacbt, theiU wobt kudi an Capacitär ver-
miodert, hatten den uiigef7bbnt«n taglicIuB
Feittagfeü oidit widentehn> Joannen , und m>
bftohlicja ihn der Hypochonder im gepc^sto^
' t»n LQhnUubte, welcher ihn auf dem scklicb-
Cm Di'eibeiae vertchont hatte. Lange hatte
ar Hoh der Lehren Hyg{äeaa mkd ^escuUpt
•rwnhrt, ihm bangte ob der. stricten Obter^
ransi unvrUiend des Principiü obita^ swoiig
Ihtt' andlidi die eiserne Nothwendigfcsit m
Jahre tangor Kasteiung. Mehrere Aftmänts
viirl am Ende ein ««hr eintichUToUtf, wütdi-
f er Arst, hatten ihre Kunst ve^ebeiu an ihn
Teriucht,
Die Untersuchung des. Unterieibes «ni-
deckte mehrere . Verhärtuagea queer durch
den obem ^heil des -Bauchs, welche Umo
- Sita im Grimmdarme su ba^en schienen; a^
dere kleitaeret in den region. epigastn^ dSak'
, ten varicpse Venen mit Fett umgeben im üa,
und kleinere, in dem pannicuUf aäipottf ihrea
SIs. zu haben; dabei beträcfatlidte Spannuaf
und Ausdehnung.
it. Auf-
•toft gen, be.
•ond iea Loh
b^ Unnh«
/
. - ~— .137 —
und das ganze |[eistige Heer quälender Gril-
len, womit 9 Wio wir Aerzte «i gut wissen,.
^Däxqon Hypochonder vorzüglich dann diese
armen^ Jämmersöhae/m geissein pflegt, wenn
die dichteren Schatten der Nacht den Müden / '
2iiF Ruhe einladen.
^Ti^öclcene, gegen Abend heilse Haut, sehr
häufiger, wäisriger Urin, mit stetem Gefahle
Von Ermüdung in der Niereogogend, bewiesen
nur XU deutlich, dals die Verribbtnng der
. Haut, die Ausscheidung *der ^dem' Organismns
nntauglicfaen Stoffe sowohl, als*auch die Ak-
Scheidung des Hautsehmeers in hohem Grade
hier gestört s^, nnd daCi die Nieren die ti^
earüreiiden Organe sejren; ob idiopathtscha
Ursachen »im Gmnde lagen, war nicht ans-
zundttelQ. . Genug war mifi, einzuseheD^ dab
der Gebraudi der Wiesbader QneUen äste
.mehr denn einem Gmnde angeze^ w&j.
Genjiu dieselben Mittel, welche der Kran«
ke schon ycMrher, ohne sehr merklidien Nits*
aeiit genommen hatte , wurden wieder eng«'
fangen, nachdem er yorlanfig Tier Tage lang
jeden Morgen drei Pfund warmes Mineral»
Wasser nücbtem genommen hatte ^ nin dem
gröbsten Theile der mat^ellen.Ufsache den
Ausweg zn bahnen» Seken pPege ich dies
langer ,ab acht Tage^ nild vßeht nnr wwMf
drei nehmen m läsäen; dies danke kk Hiner
•i. i38 — . '
:frühei| Erfahrung, welche mir,. die Miftgriffi
•H^erer darbot; iheiiie Gründe «?erdei
'an ein/Bm ändernd Orte aufgeführt wer»
den. Jene Mittel hatten in besoDiden
Eittracten» Meilag^gra^inis und MiUefclä^
medicini^cheaSelfeOy bisweilen auch in sanft»
würzenden MUtelsalsen^ der 5d«/< phosphonuä
(dem sanftest würkenden Mtttelsalse) , ' der
T^rra PoU T., . dann und wann in Verbia-
dung kleiner Gaben' Rhabarber, beatnndtiL
Die Anhaufungen im Grimdarm erfor^ertea
den Gehrauch unseres Mineralwassers in Clj«
stieren« deren sich der Kranke mehreve in
jedem Bade^ immer mit merkUdiet Erbiobra»
rang gab. ;
]^ war so noch nicht vierlfehn Tage fbn«
gefahren worden ^ als täglich mehrere flnUea
Terhärteten, pechschwarzen Koths abgingeD«
welche in eine zähe Schleimhint ge?rickek
Waren; ihnen folgt^i meist Klumpen romrti*
gen Schleims. Und nun erschienen all« Zei-
ehen wahrer Blesserutig; Ein g^ter Theil dar
bypochondrisphen Grillen fielen in .der be>
schriebenen Gesellschaft in den Nachtstnhl;
die Haut bekam eine gemafsigte T^mpentnr,
ward geschmeidig; die Barnabsondemnj^ Ter*
minderte sich in dem Grade, als- das Hsmtor«
gan sich seiner Normalfiinction näherte nnd
Vicariatsgeschäfte der Mieren dadnrcb
— »59 -*
ectbehrBch wurden; es zeigte sich yermehrie
Efslust u. ^. w. — * dabei yerscbwäoden di»
Verbärttuigen im Grimdf^rme.
So wie yep^v Abgang ^icb. zu zeigea aii*
fing, tkank der I^ranke täglich zwei bis dret
Pfund Facfainger Wasser, welches ui^emeiii^
gut bekafD; Nach und naöb wurde der War*
megrad der Bäder ton 92^ a^f 97 v^stärkti
um eine merkliche gelindi» Ausdunstung zu
befördern, welche ganz yorzüglich gut bekam.
Alles ging yortrefflidfa , 90 dai^ padli 36 Bä«
dem, nach' 4 Wochen, zu eigentlichen töni«»
sehen Mitteln und dem Sehwalbacher Wasser
ubei^egaflg^n werden konnte« Sehr guten
Nutzen leistete^ die Tinomrä tofiicß martialis
hier« Dier Genesene Terliels uns nach yier-
zig Tagen yoUkommen ' geheilt* Nichts 'war
zurückgeblieben» als die kleinen Verhärtun*
gen im Netze, welche ganz' zu zertheilen, so
aelteil möglidi ist, und die als eigentliche!
HÜmorrhoidalsymptom im Grunde v^n g^in«*
gerer Bedeutung sind und mit Wohlbeti^den
bestdvea kann, ohne leicht die Ursache ei^er
äudem Krankheit zu werden; dies ist jaciem"/
lieh' allgemein bekannt. Doch geechabe es yor
gamt kurzer Zeit, dais ganz äholicbe YerhSr-
tungen yon einem sehi? altem, und ehedem
sehr besdiäftigten Praotiker üir '^ sollte man* s
denken! scirrböse Gekrösdriiseo } aelbst nach
/^
( •
l
der Untersuduing , ausgegeben wurden. S»
w*r ein' sehr (loipcilentet Herr, seit zwanzig
Jahren yon HamoMiöiden beschwert, und
eben jezt hatte er einen stäricen Aofall mit
betracbtUcheri kritischer Bltrtaasleerung erüt-
, ten* Alle Aerztei uüld über diesen $peciellen
Fall^ mehrere meiner gelehrten nnd erfahre*
neu freundet Welchen ich denselben ziir^Gon»
sultation mitiheilte^ ferner alle pathologischen
Anatomen, namendich Morgagtti^ dieselr so
allgemein geschäzte und fleifsige^ Beobachter
ttnd'Sammler, stimmen darin überein, daß
Terstdpfte Gekrösdrüsisn nur im hodisten Gra*
de der Atrophie durchs ' Gefühl wahi^enom-
men - werrlen können. Det^ Charakter der
Hämorrhoiden wird wohl , anl bestimmtesten
d^rch dib Bezeichnung ! varicoser Zuatai^d des
Venensjrsteras einiger oder nfehrerer Einge-
weide des Unterleibes, fidstg^sezt; im Net^
ist nr ^esw^en sehr oft gegenwärtig, -weil "die
Blutadern in ^ ihm besonder schlangenförmig
gewunden sind;' ^ird durch diesen Zustand
die Fortbewegung des Bluts in ihnen trager,
so wkd «dadurch vermehrte Fettabsonderang
begünstigt, welches sich nun zwischen diesen
Venenkröpfen ablagert und fO Kndllen bildet,
W^lchef dem Gefühle Verhartuhgen önter d^
Haut: dfioken« r«»- Dies zur Erinnerang für
die jüngeren Leser. ^ *.
ff
Einer nnfterer Terd^enftrollettes BrmiBeii«
iczie »eadete ipir folgeo^e Geschichte mit ei«
nem Hypochondristen yon eioigen dreilkig
Jahren;
»Der .Herr C. R. r. • • • ist in eioem,
•dem gegenwärtigen sehr ähnlichen Krank*
»heittsnstandegewefen, ^BOid hat beide male
»seine ^yöUige G^undheit wieder erhalten nnd
^mehrere Jahre genessen« Etwas Rbenmati-
»sches äussert sich neben den deutlichen hy«
»pochendrisciheo Beschwerden allerdings audl|»
»Man bemerkt dabei eine Neignng zir Ana*
»schlagen^ die, wenn sie wirklich zum Aas-
»bruche i^ommen, das Befinden in etwas yer-
)»bessern. Hauptsichlich aber ist der Unter-
»leib und das Nervensystem dabei angegriC-
yien* Jenes bemerkt man an mangelhafter
«Verdauung, Letbesveistopfung nnd andem
»»Beschwerden, nnd dieses an einer nicht int«
«mer dauernden eigenen Empfindung in der
»Gegend der Herzgrube; diese aber au Reiz-
»barkeiti Schwäche, Mangel an Schlaf u. dgL
»Es ist jedesmal i6lt sanft auf den Un-
»terleib würkenden, sogeoanuten auflösenden
»Mitteln, dystieren nach Kampfs Art, B2p
»dem und stärkenden Mitteln verfahren, nnd
»mit Brunnencnren an der Qudle (Pyrmont
»beschlossen»
»Der jetzige Znstand fing mk vorigem
4
. /
' \
^9
» ■
»Herbste an, und er ht, mt liirtiifictLiger,
nYfie der teste Weiiig9tens* Es ist Seife, Am-
i^moiiiaogtiinimi , mit bittejit J^xtracten und
»Hhabarber yersest, nacliheir auch Guaj^e^ ztif
»OeAittiig die «S^aA/iscben pilulae üperienUy
üdaft Eleciüar. Unit» Londp , und aule^ Im
^»sulph, noch mit dem meisten Nutsen ge*
«braucht worden» Dann nooh stärkende A^
«•zenden au»^Baklnan/ China nnd Ängustuiii
, »Zwischendlürch Kämpß dystiere, laulicks
»Bäder mit Salz> leztere io ziemlicher ZaU.
»Es hat aber dadurch bisher nicht viel ge*
»yrönnen werden können; wahrsoheinlich hat
»der aufserordentlich ungünstige Frühliog dar*
lian greisen Antheil etc.«
Der Scb'^ächezusjraüd de» Krankea, die
J^rsehöpfung der Kräfte» waren ungemein grob;
er kdnnte kaum hundert Schritte mit grofser
Anstrengung machen; der Puls war klein,
matt) gegen Abend oft /«^' die Efsliist tspg»
mein gering, die Verdauung^kifäfte unsnrei*
ehend selbst - die sparsame Mahlzeit tu verar*
beiten» ohne dafs eine Menge Blähungeia er*
zeugt wurden. Dabei war der Geist aeht
niedergedrückt, so dals man zuweilen KJein*
muth Uberv den körperlichen Zustand be*
m^rkte^ Die LeibesöiFnung ging trage ron
statten« Der Leidetkde War sehr empfindlich
gegen kühlere Temperatur^ und daher genö*
i N
/
thigt^ sidi nngewöImUch. warm zu kleiden. — «
Auch tt^ Schlaflosigkeit ein &ehr lästiger
Unia,taiicl^ welche im Aafaoge jedesmal
kprperltcher Anstjfengiing vermehrt ward»
I In den ersten zehn Tage^ der Badecur
ward wenig gewonnen; so wie aber, nun di0
Reacdon dajs Baotorgans rege wurde, der in^
iiere Gebrauch des Weilbacher Schwefel wast«
•ers diese peripherische Erregung kräftig un^
terstüzte^ erschien jener erwähnte Ausschlag,
vorzüglich um den Nacken^ auf der Brust^ an
den Vorderarmen, welcher kleinen Hirsen«
körnttrn ähnelte und theils gelb^ thells rot|t
war, und mit ihtn begann die Erleichterung
der meisten angegebenen Beschwerden* '
Bisher war nur eine halbe Quente engli«
scher Se^f nilchtern genommen/ worden ; nun
erhielt der Kranke einen mär<»ig starken Auf«
gttfs des ^Baldrians, und dann das Ammonium
hydfothyodes^ anrf anglich zu rier, in der Folge
bis zu acht Tropfen. Biebei schritt diä Bes«
serung merklich fort: der Hautausschlag yer*
hielt sich durchaus kritisch und es war un^
läugbari da£l durch ihn matetielle Stoffe ans^
geleett wurden ^ Welche sehr /feindselig auf
das Nervensystem des Uilterleibes gdwürkt»
vielleicht die einzige Ursache aller Beschwer^
d«i waren: diese Meinung ist um so wahr«
zoheinlicher« da der Herr im nördlichen
\
I
\ V
Deotsohlande, in besonders feiic^«, neblichen
.Gegend wolinte, wo Störung .der Hautf^sonr
derung. oft unvarmmdlich i^t und diese deoe
OrgapUmus nun fremde» unniitse, in 4or Fol-
. ,ge sohädlißhe iStoffe nach dem Untetl«ibe ab»
«»sest werden, besonders dann, wenn.in«
dies hier derFdllwar, sitzende^ Lebens^irt« an-
JialteAde Kop^rbeiten damit verbunden wer-
.4en. — tst diese .Vorstellungsart gleich nicbr
fim Oeschmacke d^ neuen transcend^ntalei
NatuiphUoftöphie » so ist sie doch in, der Mfr
Cur gegrilndet und d^n Begriffen vieler dent
johen acbtpractischep;'; Aerzte analog, .welche
zu gut wissen«*, \ dafs wir am Krankenbett»
docli zuweilen ^enöthigt siad, Erklarungea.su-
sulassen, weiche i^us .der so sehr verschrieeneo
Hnmoraipathologie entlehnt sind.
Auch die. Kräfte fingen bald an.saxnneb*
^men; nichts weniger als Veicmehrung der
^Sohwäche durch laue Bader^ hervorgebracht
wi^ einige wähnen/ war bemerkÜch; derKr^
ke vermochte längere Spaziergäoge mit Wohl*
behagen su unternehmen, Heiterkeit des Ga-
stes, durch den Einfluls der paradiesisdieft
. (jegend, kehrte zurück, Eislust -vermehrt, die
Verdauung besser ^ ^o dafs der Kranke ^ gro-
' ^ fsen.theils hergestellt, nun zu den Quellen do
nachbarlichen Schwalbaohs eilen ^ um dies«
begonnene und ve^lautene Cur ti
• \ ' ' . kro-
krönen dlttrch den OebrtucH dieser .b^üluiH
ton eisenhaltigen SHuerlinget .Nn^ji yierzeha-
Tagen 9 ab der Genesende die Angusturarin^
de, Giunmi Kino und Bestüohefb Eisentinotur
mit dieser Brunnöncur "rerbunden^ hatte und
ich ihn nun zuerst yriedersali, war jiie Stär«^
kung dea Körpers und der Seele ungefnein
V7eit vorgerückt, und mit ihr die dankbaren
Empfindungen für beide woblthatiga Quellen
erhöht«' ^ Der Hergestellte reiste ' nun* nach
dem a&dlichen Frankreich ab, um dort, im«
milderen Clima) dem unfreundlichen, nach««
theihgen Spätherbste und Winter der Heimath
Busai;^eiehen*
Diabetes mellitus^ . ^
ITur wenige Schriftsteller scheine^ die.el«
venriiche, ^laoh meiuem Gefühl, vielleicht die
nnzige Ursache dieser, , so oft mit dem Tode
endenden 9 ' Krankheit recht gewürdigt m hßs^
>eB, ujud doch h&ngt dayon, einzig die glück«
iche Heilung ab« Die neuesten sind auf mu*
sige Speculaeionen gefallen/ haben chemische
Pheorien erbaut, welche wenige wohl gar ^kel-*
len practischen Werth habe^«
Unterdrückte ," allgemeine Ausdünstung,
eltener partielle, gewohnte Scfaweifse, .am sei-
ensteA uikterdrückte Hautkrankheiten, diea ^
ind die wahren Ursaahen« welche ^e aott>
Jonni« ZX.B.S*8k K .
(
I
V
I
. ^ -- 140 —
I
dttbaiQ» Verstimmung in d^n Organem i4
HarnälMebeiduiig ,uod die Krankheit hervo»
1iringefi> die den Nahmen HarnnUir tra^
Gans TorsttgUch hat dieik der Herr Leihanl
SiöUer in einem der TOrhefgehenden Binik
dieses Joiumab gewürdigt. /
Da ich mir Torgenommen habe^ dieiei
Gegenstand in einer eignen. Schrift au hea^
beite% so w^U ich nur einige Worte fiber.cb
neuere Erklärung dieser pafthologisofaeo Er*
aöheinung, das neuä yon Bollo ^so sehr «n^
pfohlne Mittel un4 Pourcroy'j Meinmi^ übtf
dessen Wiirknngsart beibringen.
Rollo' s Erklärung, dals diese KranUiit
blo(s idi eiliöliter Tbätigkei^:. d^s Biegens o^
Ubermäfsiger Abscheidung, selbst andt Ene»*^
gung der Zuckersäüre, lu häufiger oder sack
fthlerhafter Bereitung des Magensäfte acc
abhänge 9 ist durchaus imstatdiaft; denn 0
beruht auf MriUkiihrlich . angenommenea nsi
durch' nichts erwiesenen tttzen. hat dabei
gar keinen practischien Wertb« Eben ao ««>
nig kann die ?on Pourcrojr richtig seyn, dssa
dals das Ammonium hydro^hyoäes eine Ms»
^ge .ßauerstqiF verschlinge und dadurch dii
Krankheit heilen mttsse, wird keinem Pkact»
ker genfigen; denn in diesem Falle wäre \tä
Gabe doch nur ein Mittel, den^Ueberflofs d«
SauerstolFs fiir kyrte Zdit au yerringen^ ^wesi
— 147 ^
es wirklieti auch erWiösen wäre , dais dessefi
abnorme Menge ileiirCharaktelr und dieGrutid«
Ursache der Ktankjieit ^(^nstttairei'Und folg^
höh diese Methode nttr eine ibrtgejiezte An«
wendutig von PalliitiTniitteln. Es ist aber
schlechthin nicht m ertreisen , dafs dies det>
Fall sey, sondetii das Gegentheü ist vielmellr
iklar nnd augenscheinlich; die Besciiaffenheit<
: des in dieser Kriin]|^heit ausgeschieden^nfianÄ
: zeigt deutlich 9 dals bei 'weitem mehr Sauere
5to£r, wenigstens anscheinend^ auf diesem We^
ge attsgeschieden we^de, als sich gewöhnlich
iinsern Sionen und Werkieugeoi darstellt
JtJiertLttA müfsten wir doch 9 wenn wir conse*
qaenf sejrn wollen^ scldiefsen, dafs bei dem
grö&ern Veriaste dieses Stoffes^ ehenäer Mangel
daran im Kötper^ als üeberßufs entsteheil
nriisse^ da Wir zu gut wissen^ dafi) GrundstofiPe
im tkierischefi Kdrper sich nach fieschaflSsn-«» ,
heit der Ufl^tiittde) Wohl mehr oder Weniger
en£wickeln^ Von ihren Verbindungen mit un^
dein trennen, aber nie erzeugen können«
loh gkube aber ferner. Überteugt ta s#yn>
daÜs diese anscheinend ^u grofse Menge aus«
geschiedenen Sauei^toifs doch eigentlich nicht .
ni^hr^ als aonst im gesunden Zustan'de bei-
trägt ^trf>uld whr ^ uns nehmlich eHnherni .
Aeits dieser ; abnotme Harn ' wenig oder gar
keiA Kau und Ammonium^ enthält > Weldtes
/
a<mstnQ Krtokkeiteii so gut, ak bei voQkon^
meneK Gesund Wt, ch^misoh üiit dam Saue^
Stoffe gebundea, in Gestalt von ^bosphorsan«
rem Kalke {Phosphor calcis)y phospbcirs* So^
da C^A* Sodae)\ -muriatischer Soda {Muriu
Sodae)^ murjät. Vott9L%6ke \M* Pouusae) aiui
Kohlens. AoiOioniac {Carbonas j4mm.) auig^
sebieden wird , . wodurcb ^icb abo der Sauer-
stoff frei und iingebuDden darstellt» welcbert
weniger auf die geherige Art gebunden, idB
Daseyn im gesundeii Harne durch keine Spar
(wie die Versuche in einw, den ytrhani^
üngen van heiBaiaa/schGfiw>otschapeio. 1801
einredeibten und von mir fiir das^lb{gsua
der ausländ, med. Literatur bearbeiteteu^ttts-
achrift überseligend* darthun) irerrüthy ao wer*
den wir uns, sage ich, sehr leicht -erklirea»
dafs der Sauerstoif deswegen nur aofhore la-
tent zu seyui ohne dafs die Vermehruag sei*
nes quantitativen VerhiUtnisses absolute B^
dingung werde.
Die nächste Ursache dies^er anschetaead
ta häufigen Ausscheidung ist daher nicht is
yeripehrten Verhäknisie des Sauerstoffes^ soi^
dem blols in Verstimmung der Tbatigkei
der lAerenorgane zu auchen, durcli^ welcks
die Mitabsonderung der Kalien und die Za*
sammensetsung yon Mittelsalzen Terbtndcit
wird; die ens/etrue aber di% welche ron dtf
' — «49 —
' / •
' . I
Reaction dessen, was; auf das Hautorgan pii«
mitiT würklOi abhängt« Es itt fi^ der That T.
aehr . 'zU bewondem $ dafs dies bisher ganz
iibersefaeiL ward;
. llieraua folgt daher ziemlich bestimmt»
däts wenigstens diese (diemische Ansicht kei«
nen E«influCi auf den Heilpkn haben dür/e,
J>ie günstige Würkung des' Ammoniums in
dies€ur Krankheit hat' wohl einzig zu dieser \
Theorie) die Veranlassung gegeben ^ lisd zn
Fehlschlüssen verleitet i indem i^n. dessen
chemische Kräfte blöfs im Auge hatte, seine dyna-
mischen aber ganz ubersaM ; vergafs, dalsesals
Reizmi^ttel ^ wiirken , die peripherische' Erre-
gung begünstigen , die Normalthitigkeit des
Hautorgans herstellen und so die primitive
.Xlrsaäie heben^ vielleicht auch durch speciHr
sehe 'Kräfte die - Verstfmniung der Nieren««'
Organe entfernen könne, pafs es, Potenzen
gebe, welche specifisch auf das Systema uro^
pöeümAm würken, ist uns ja- zur Genüge be*
kannt. . ' '
. Pies sollte doch ' die practischen Aerzte
aufmerksam » machen , um iä)er ohemischen
Ansichten nicht zuweilen- den wahren practl-'
achen Gesichtspunkt zu verlieren» und so zu«^'
weilen' vor lauter Wald die Bäume nicht zu
sehen; ob loh gleich damit gar nicht laugden
will# .dala ^ie oft einen unverkennbar wichti«
1 -
' \
K
t
gen Eiiiflafii*«aF die Heilmcitbode haben*, dals
wir ihrer oft nicht entbelir^n fcSnnen 9 wton
wir auf den gestörten chemiscfh-animatischeB
Leben^pro^efi de< menschlichen Körpers war*
kep iTP|len, , ^ ^
$Q s6hr wlirfcsam das /immohiufn hyJr
auch immer i^t, sa dünltt mich doch, %mt
Kräfte wOrden yom H: 0« M. Müsha^lü im
3u St. des 14. B, dieses Journals in zt| hohea
Anschlag gebracht, und ich meine, dies«
lleifsigQ Beobachter dürfe sich immer beruhi-
gen^ denn es ist gewiTs nicht wahtscheinlicli,
diials diese kleine Gabe den 'Tod seines Kran«
ken beschleunigt haben könne, wen^atens
durch Desoxydatioli des Blutes nicht; Aals
€lie$ fa$i; durchaus schwara in den 'Venen ge-
funden Mrari)/ ist die natSirlii^e Folge Ton
Mangel des Sauersfoffs, durch die aa hanfig«
Ausscheidung niit dem flarne erzeugt; und
dieser dein Blute niteht in hinreichender Bfan*
ge lAdharirendd Reiz ist eben die Ursediai
dafa es aich trSger durch die Geföfse bewegt
und zu schleichenden EntzOndiingiBiü ; beaon-
der^f in den Gedärmen disponirt, welohe maa
mit; tollem Rechte asthenische nennen darf;
imd dies bestätigt die Leichenöffnung, welche
ebendaielbat mitgetheilt ist« : Wäre du ^m-
pion^ h. fdhig, eilige so sehr grofse Menge
Sauerstoff aft aich zu reiften, ao hätte aick bei
I . '
der OdAiuog ^etuMagei^s -uad .der Godiimo
nicht ein^ so Murer Geruch und . Brei darsteU
len können; denn hierauf' moitte doch dtn
Mittel seine siure¥erschUngenden Kräfte eher
äufsemi ehe es das Blut desosydiren konnte.
Es wäre zu wün,sdien, dafs man Öftere
Erfahrungen Ob^ diesen Gegenstand durbh
AderoffnuDgjen^ selbst der en|£emten Arterien^
bei solchen Kranken anseilen Juinnte ; die^
wäre der sicherste Weg detr^Ueberseugung. ^
Ich. habe diese merkwurdigo Krankheit
mehraials beobachtet; unter andern an Zween
im groisen H<ispttale in ..««y der Eine lag auf
der rechten Seite des Sai|1^9 und deswegen
wurde ihm Ader gelassen, woran er nach
Sachs Stunden 'starb; einige Zeit nachher be^
fand sich . ein Zwaiter von dieser Krankheit
Befallener auf der linken Seite» und da diesd
eben purgiren n^ulste, so bekam er eina an?--
sehnliche Dosis Jalappenpulver^ welches Ihn
am dritten Tage in die Ewigkeit beförderte.
Auch Jenen im Hospitale . in Gdttin^en, des-^
sen, jeh glaube Hr« Hofr. Brändis, in einer.'
Schrift erwähnte« beobachtete ich. Da ich
indessen die Geschichte des di£r<^h die hiesi«
gen Bäder Geheilten noch vorzutragen habe^
ao verspare ich ^ie übrigen Fälle, für ihren ^
bestimmten Qrt.
G^^ nicht fern ron dreilsig Jahren,
«
w
'— i5a ■— '^
Iiatte eiii^it ' weiten Wag "^niit' Po^lpfiiraeii m-
rüpkgelA|;t; 'des Reitens ungewafant, muTste ei
am .zjiveiten Abimde eia offene» FuhrYrack stir
weitern Reise wäUen* Den leicht "b^kleide-
ten V sehr erhizten Kölner traf em sbhneideih
der Ostmndr -Ain. nächsten Morg^ mulstB
^er sü Bette bleiben ; es war heftiger Fiebe^
frost ein^etreieni dem.«ilach eiaer Stunde die
brennendste^ > trockene HitRe folgtet derDmst
Yintfuslöschlieh mit öfterem Reise xu hnmen;
aulser Zersohlagenheit des ganzen Köipeis,
erlitt die Nierengegend besonders ein knmpf«
liaftes Ziehen mit öfteren Stichen ; am Naoh*
mittags; ward dee HarA blutig 9; am andara
Morgen ging helles Blitt i^^afermischt ab* Die
Heftigkeit des Fiebers nahm zu , dar Kranke
jrerfiel in Phantasie und nach etwa vieradm
Tagen, wo allmählich der Stürm nachgelaMaD
faattey befand er sich , sehr', entkräftet, fast oh*
ne Appetit , mit jedeii Abend BfUddLenrendea
JFiebe^y ~ ohne alle Ausdünstung, und fifkersm
Drange zu harnen. Fast drei Monate hau»
er eine Menge Mittel yerschluokt, ohnemak-
liehe Besserung zu empfinden; er \>6aohlo&
nach Wiesbaden zu reisen, das er einst schos
besucht hatte. So weit seine Erzählung.
Ich fand den Kranken merklich abgemt
gert, die Augen matt, den Pub klein, aa
Abende von 1 10 Schlagen ^ den CataiA am
I
dem' Mundo vnangeiti^hni süfslicli i d^^ Haut
trocken wie Pergament^ die Handteller kei£i|
die Zunge bräunlich belegt, die ETsIast gerinr
ge, .den Durst ziemlicb heftige docK b^rag
das GjB wicht der Getränke "nicht iiber zehn:
Pfund. Der Leidende harnte fast jede Stunde
am Tage» in der f^ädit weniger ^ doch auch
oft ; der Urin war blals / ihni mangelte der
eigene flüchtige Geruch uhd ähnelte, schlecht*
tepi- Essig, odef Yerdorbenem Biere^ er yerf
darb bei heiFsem Wetter / in mehreren Tag^n
nicht, nur ward er mit ^inei^ fchimmlichen
Haue bedeckt) das übrige war auch norch nach
acht. Tagen hell und behielt seinen erstell
Gemch (ihn zu^kasten, war ich nicht curios ge-
nug); seine Menge betrugr" gegen a5 Pfund in
Tag und Nacht, ^r -färbte blaue PAanzensafte
roth> durch Beimischung von Pöttasche ene-
atan^d ein. geringes Brauscfn; Mangel an Zeit
TerhiiDiderte nähere Untersuchung«
^ Die Äusdünstungswege der "^aut. waren
so, Tersdilossen>. dals ein feinvpolirter Spiegel
auf die Herzgrube gelegt, keine Spur von
Haui^ anzeigte, und eben sb wenig zeigte
dies eine gläserne Glocke, in weiche die
Uai^d während einer Viertelstunde eingeschloa«
aen watd«
^ Der' Kranke badete in den ersten ac/ht
Tagen einmal, und yerweüte" jedesmal eine
./
. Stünde I beim Eintritte mit 96^1 nuik drd
Viertelstundea 9)it . 98 i und did leite Miniin
niit^ioo^. Kach jedem ward er mit Hand-
schuhen von wollenem Ze^ige stark firottiit
undniassirt (die Haut durcliknätei). In da
ersten Bädern urinirte er bis aefanmal^ uml
die Menge des Urins ward bis au vier fbad
.tSglicb vermehrt. , Nach diesen acbt Tages
schien das; Hautorgan seine Anssolieidiuig^
lu^ction wieder su beginnen, die Haut waW
weicher, angehaltene Glaser liefen m. Dar
Harn minderte sich nach und nach bis ad
do Pfand tiglich; Kali würkte wenig mehr
auf ihn ; . der Durst, war geringer; der Appetit
fand sieb nach gerade wif^dei* ein. £ia sonst
lästiges Zieheil in den Lenden und Scbenkda
^liahm ab 9 so wie die drückende EmpEndmg
in der Nierengegend.
Wahrend den nächsten viereehn Tagaa
wurden die Bäder verdoppelt, die Dauer naok
gerade au sieben Viertelstunden verUingeit
, Einen Abend um den andern nahm der Kn»
ke eine kleine -Gabe Doyersches Pulreri wd*
chea er mit sieb führte, sonst gar keine Ai^
;zeneien,v statt deren nur etwfi ein Pfnnd-Ti»
besten und stärksten Portwoin mit bittem Po»
meranzen; aum gewohnlicben Getränke ge»
lUeihes Wasser mit' geröstetem schwersen
Brodte -und wenig • Con|ac« Er nihrte eich
i
«
batuptsicUich toii Fteischspöüen und mildem
Pfladzenschleime, friihstBckte'.bei rohem Scbin-'
ken mit grobem Cayennepfeffer, oder engli-
schem Senf. E$ war ein fblgsamer Mann -««^
er entschlbfs sidi im Sommer znr Planellklei-^
düng, und. wendete dabei lu Zeiten die Urti<<^
catiön auf AuckeB| 'Brust und Arme an«
Blaue PAanzenEurben wurden kaum nol^h'
merklicfb durdi den Urin ins RSthtiche yer-
Sndert. - .
yollkommene Heilung lohnte ihm : in
der vierten Woche übei stieg der Harn das
verschluckte Getränke nur noch um etwa zwei
Pfunde; Geruch und Farbe ge&undem Urine
gleich; Em&hrung des abgemagerten Körpers
fand sich wieder ein, Kräfte; Schlaf und ge»
Sundes Ansehen nahmen täglich zu; mit acht
und siebenzig Bädern ward die Cur besohlest
sen, und der Genesene brachte noch einiget
Woehen in Schwalbach zu. Die Yicariäta**
geschäfte d^r Nieren • hörten auf, die Haut
war auf ihre normale^ Thätigkeit zuruokge*
bracht, und der Urin yerrieth keine . Spur
mehr von freier Säure. Zehn Monate spater
bestand dt^ wiedererian^te Gesundheit noch
unverändert«
Warum ich keine anderen Arzeneiioiittel
anwendete? — • darflber habe ich mfob taei-
aer anderen Zeit bereits i$rklär«t; ich traute
dfin Bädäiii biAr^ichende Krüfte zu, Bud w
belohbten dieses Vertrauen, wie schon du
ohne ein . anderes itülf&mitteL. Die Einwoi-
kung der wenigen und geringen Gabön da
Doverschen Pulvers kann in keinen Jiolia:
Anschlag gebracht werden.
Dals der Gebrauch der Bäder waluewi
Tier Wochen dem Kranken des Qerm &, H
Hüchaelis i^ehts half, beweist noöh nicht, .dilf
die Fortsetzung iiicht' noch hätte hülfrack
seyn können. Oft machte ich schon die Er
ia^rung» daCi später erst Hülfe etschieiii wem
bis dahin der Gebrauch auch ganz fradidoi
jschien. «^ Ob übrigens nicht topische Reia-
mittel an und unter die Achseln, Seiddbasti
Senf^ selbst Nesseln, zur Herstdlnng des gs-
wohnten partiellen Schw^sea, dessen ^Bte^
idrückung allerdings als primaire Ursache be-
trachtet werden mu&, indicsirt waren ?' wü
ich nicht entscheiden; mir leisteten aie la
Terwandten Fällen yiel.
Die gai|ze Uebersicbt der Heilkrilfke nn-
lerer Thermalquellen ist dem oben angegeb^
^nen Orte bestimmt: ich erwähne daher für
diesmal nicbt ihrer Cardinalwürksamkeil ia
Gicht und Rfaeumatiamen i sie sind ohnedies
allgemein bekimnt« Mor berühren wül iA
■^ l&f ^
Eiocli ifare zuverlässigen Kräfte in der weib-
lichen Unfruchtbarkeit, wenn der Fa^l anden.
heilbar ist. . Schon altere autwäiCige Aerztei /
besondei:s Kämpfe glaubten fest und aus £r* -
fahrung an dieselben, welche die Charlatinerie-
fr'eilieh auch oft' fälschlich ausposaunt und
durch apecf fische Nahmen von heiligen L<^
chen;i, Buben-' und Mädchenquellen Celebri«
tät zu verschaffen sucht. Ich habe bereits in
mehreren Fällen, selbst bei gan^ gesunden
"Weibern, theils absolute Sterilität durch ih-
ren Gebranch mit Ausschluls aller Mittd, v
theils periodische seit einem vor zehn, zwölf
Jahren gehaltenen Wochenbette bestehende,
verschwinden, Schwangerschaft im nächsten
Bdonate nach dem. . Gebraucbe erfolgen se«
lieli *^ in einigen Fällen durfte man Allea
auf RechnuDg der Bader achi^eiben, denn Ar^
zenejien Wurden gar nicfat^gebraucht«
N a c h t r a g.!
In ' dem Augenblicke, ab dieses Mannsorijpt
abgehen soll, erhalte ich das 2te Stück des
XSMk ' Bandes dieses Journals^ welches den
neuen Aufsatz über die Diabetes yoita Herrn
6. M« Miehaelis enthält, über Weldien noch,
einige Bemeckungen hiftznscifiigen ieh midi
I
niAt enthalten kaim. -^ Ich habe et iniitiet
besir^iCeli^ däia die hier aus Rollo entlehBte
Leiöhenöffoung^ in Ruck^idit des sauem Ge-
rachs ' des Bluts , ohne alle Tausohimg be-
schrieben sey; ich glaube nehmlich^ dafs der
, bei * der Eröffnung des Maj^ens nnd d&r Ge«
darme sieh v«^brei(ende s&neriiche Geruch
.die Obducenten bei der /Unt^u^hun^ des
Bluts i^re geleitet habe ^ dais es ihnen rot-
kam, als adhärife er auch ihm* Dalii sich
bei den m^ten dieser Kranken Magensifure
findet« ist sehr be^eiflich^ denn fast A&e lei*
den an gestörter Verdauung) welche mit der
Diabetes immer) einen und dens^ben Ur-
sprung habend^ "^co^xistiren magv ^öhl sdiwer«
lieh aber in dii^cW Causalr^bindung mit
deinselben steht) so d^fs er von der gestör-
ti^n Oeconomie dfr Verdauung erregt wird«
Es ist erfabmngsinälsige Thatsaohe, daCi Man«
vgel an Sauerstoff, Ueberladung mit Kohlen-
stoff und KalieUi das Blut dunkbl^ brätln,^ fast
scbwära datst^lt. ' In der Diabetes "irird die
Ausscheidung dieser leaten Stoffe * durch
Sdiweüs üflid tFrin offenbar gao» gebenbintj
ttitd • der ganse Organismus ron diesed ihm
nnntis^ unbrauiAbar^ nun nachtheilig gewor^
denen Bestandtheilen iiberkden; sie müssen
sieh daher euch in voiteiiglic^ grofser Menge
im Blute befixidens wäre es wahn^^eiidich.
lals «ie -J6Bt nicht dem Naturgeaetse iit Wahl«
iniäahttiig zufolgiet sich mit der freien ' Säure
.m Blate verbinden sollten ? — Mit einam
Worte, Wenn es je erwiesen friid, .dais das
Blut von Personen^ die ah der Hamniiir,lai«
len, saiier ist, ao fathe ich alleif HeilkiinstN»;
lem f • die . chemischen Theorien stimmt iind *
loi&ders ins Feaer zu werfen «• dann dienen
lie .mehr uns die K^pFe su verwirren, als uns
Licht im Dunkeln ansnzunden«
Dafs-die Magenbeschwerden bei diesem
Krankheit früher in die. Sinne fallen ^ als dia* «
Krankheit, spricht voi^ selbst .und bedarf bei
Aerzten keiner Erklärung« ^
Uebrigens freuet es mich, dafs der H^
G. M. Michaelis sich von selbst überzeugt hat;
das Ammonium h., habe nicht das Blut des*
oxydiren , also auch nicht den Tod teinea
Kranken bewiirken können«
.Mir wird es immer' mehi' wahrscheinlich,
dafs chemisches' Heilverfahren hier nicht an*
wendbar se;^, .dals die Veränderungen, welche
wir in' den festen Theilen bei der Leichen-
öfinang bemeriiep, mir Folgen- der nicht
durch die Haut und Nieren ^ausgeschiedenen
Kalien sind, weldie durch ihre abnorme 6e*
genwart Störnng des ganzen Organismus ver-
anlassen müssen. Der erste. Zweck des Are*
»
te9 bleibt daher immer, die Hamabsonderung
«^ x6o -^
r
HO > wiedertercastellen y dals: jend Stoffe dd
Natur geipäfä^ aus dem- Kibper eatfenl
werden« ' '
Wird dies RaisoBfiemeaC je durch die Ep*
fthruDg niderlegt, so folgt daraus, dafs Kal^
Ammonium ihid Kohlenstoff im gestditen au-
malischeii Lebensproeetsie in Sauerstoff ^uBg^
wandelt werden fcömre, und dÜa daa, was
uns die Soheidekunst bisher als Gnudstofis
angegeben hat, keine Selbstständigkeit besiit;
wir werden uns dann # wohl mit» der pamdoxes
Idee behelfen ratissen, dals ds nelleiclit am
einen alten Körpern gemeinen Urstoff gebe,
dessen ▼erschiedene uns unbekannte Ifodifi-
ieationen 'das darstellen^ was wir bisher föi
GrandttoTO 1104 «infach liieltea.
CC G«.
<• •
•
— i6i —
G ^ s 6 h i c 'b t •
einer Amputation ded Arma aus dem
Achselgeienke«!
Van
D. Seh i f f e r 11,
Professor «u Bent«
J-/ie Heilknnst . bietet uns Falle dar, wa didt
Arzt durcli die Gewißheit des Todes , oder
das Leben yerl^urzende unerirägKche Schrnttr
zen^ nicht nur zu gefährlichen Mitteln berech«
tiget wird^ sondern wo es sogar seine Pflicht
isty sie anzuwenden* Zu diesen gehören diei»
jenigen Krankheiten der Eztremitaten^ welche
nur durch die Amputation geheilt wecdett
t '
j9^ni. xx«e. s.ii.
N
( '
— tfia —
pie Wi«htigk«tt diefser ÖfMBratiott itt b«
ibrigens gleichen Um$tiiiden , Badi dem üi
betreff endeo GÜede und der Statte, wo sie
VorgeaoiBineD Wird, betrachtlich nnclitedeB.
Man hält Säst allgemem die AiDpiitmtioii dm
t>beraroi» aus dem Aobselg^lenke , ' mit Aus-
nahme der' des Schenkelknochen^ aus den
Häftgelenka, f&r die sqllwersie und g^fab-
lichste. Desto beruhigender ist es dann (k
den Arzt, wefnn ihm ein solches^Unternefameik
auch unter den ungünstigsten' Umständen ^
lingt, und er, für seine bange Theilnahme,
durch die Gewiisheit» ein MenschenlebeB ge-
rettet zu haben jp belohnt wirct Dann ist es
aber auch Pflicht s.dbae Beobachtiingai be-
kannt zu ipachen, und die sich ergebendea
Resnltate dem Ürtbeile der Keime« au unter«
werfen. % ^
loh bin übeifzeugt^' dafs man ana einar
Sammlung von Beobachtungen, die nar ni
nnglficklicfheni Erfolge begleitet waren/ immm
•ehr yieles in Bemichernng seiner Keimtnisss
schulden kann ; allein ich bin eben so sichei;
daß eine eitmge, die ^t gllickltdhem Erfolg
gekrönt witdj imnier noch lahrreiGber iu,
%ire'es aii.ch anr ans dem eimdgea Grands^
daß man sich dann Min^ einajgen be^unge
men, Fehler ' yerheelt. - Die Wundam^ikimit
hat dem ihr au frtth entrissenaBi Dßsamü ins*
L ' ^
•
— «65 —
V
Mnt iüMesMilM BereidMtiiQgi^ und* Veiu
bets^rtittgejii^ tu fsercUoi|^eii>' miA sehr ofir 'wiltiü
te et diesAlben aus eiii«r Muelnetr, oder ans
zwei' ÜltlibolieA Bedbaehtungei^ mit entgegen»
geteiltem Erfolge; tn de^eiifen. '
Ucsberalt hübe iili g^^iett^ d»b men siek
Tor der Oper^tioii^ roa der^ kiiir die Bede iirt^
weit, tnehr fiirohtet» alt vor jeder anditfeii
AsBpQtatie«!* dea Arms^ tind matielier ^ist vieU
leiebt iolioil roü atigehenden Aevaten (Aib
ihren ^ftaf\6chiönen milliseD) ieinem Sehicksale,
fibeirlatsen worden, der dorich die^e hitle ge^-
rettet werden keinen. Sollte ich für die
Zukwah iueh nur ern^ durch diesei Beispiel
rettepii^ so wäre mein Zweck gSnafich eiv
rei4^ ■ 4 . . -
Blisaieih ChrisMk^ aus Wynäu, \tA Can^
tcA BetHÄ^ eine fünf uiid dreiftigfährtge arme
BaueiefSr^ serbrach sieh 'im Jahre 1797 durch-
eine» Patt den rechten Oberarmknochen^u un^
geflhr tu Seiner Mitte« DbP Medicast^^ dem
sie sich Utrertrautäi machte eine tauge an<»
llall?etidc^, starke Ausdehfrung und ö^genau^
.dehanng) legte dann Mn^^aitSr auf den vVr«
ieaten 'Theih band ^e €irottlsrbiDde utei
und UA den Araoi in ei^er Schlinge tragen«
(Dieses wideriinnige Betragen habe ißh hgu«
fi^ bei tHui^reiii Land&rs^enf gesehen 9 ^nd ei
Ist unbegTi^Cticb) di&;iie'nidit einsehen} wie
> '
— ,164 — . , , • ,
luJkttitl^e die Extennoo bei einer toletieti Nach-
behendbng sejm mxL&m iSm Nichttrst würde
.solche UngM^iBitheiteo gewib ,diicht begehen,
aber auch denk^i», und dann ^mt Bandeln»)
Während dieaer sogenannten Cur yer-
richtete. die Patientin^. ihre hänslicheo Arbei-
tea an^ Vestellfie 4$» Feld wie zu?qr, aufser
wenn sie durch 'heftige Schlnersea unterbro-
chen ..wurde. Siei kam bei ^ien Arbeiten
oft in^de^ FaUf sich aubh det kranken Arms
lu j>edieneiDy was de& Arst nicht hinderte,
. ihr ganiElicbe Heilung au « versprechen. Nach
.sieben Wochen, hatte sich ein groIs.€fr, nn-
Xöirttilii^eir Callus gebildet» .der , Arm ' war. um
, viel^ , k.üraer als der gesunde und nofdt inw
mer schmerzhaft^ wurde aber jezt für geheilt
erklj^t.^ In diesem Zustsinde blieb die Kranke
ad» ganaes^Jabr durcbi» wahrend :welchQr Zeit
aich indessen derselbe eher verbesserte als
verschlimmerte. . Im Jahre 1798 aerbk-aoh sich
Frau Christm zum zweitemnale, .i«4em sie
eime schwane l-ast m^ den Kopf heben woll-
te >s 4en nehmlichen Arm gerade über dem
GaUus:^ Sie lie&.eiuf^ andern Ltodarst ru»
fWrder sie Merklich .«twas besser nl^d«* er*
^ere besdc^e. Alf.:abfir ^di9 Ifractür. geheilt
schien^ entstand Entzuadniig und eine grojse
harte .Geschwulst im . ganzen , Umfange des
^Vk$. In diesem ^jU$piKl|cte.d^ KraiüU^
I
— i65 —
I
ySSare ti^Qeidht bei einer •cKicklieUen
i2Yig noch Hülfe möglich gewesen^ alleiQ
vufftte dieser Arzt ' wenigev zu heifvii aU bei
ler Fractury denn er fppliclrte ac^gleich <ei&
itark. reizendes Pflastet, und 'hielt die Krankd
xiit der Hoffnung hin, es werde alles durch
Ixe Eitemng gut werden« Es bildeten sieb
yaAd na^her . mehrere Oeffnungen fistulöser
C^änge^ es fiofs eine Monge Jauche aus, die
Sonde dtang überall tief in den Knochen hin»
ein, .die Haut verlor ihre natürliche Farbe,
der Arm ward schwach und unbrauchbar, die
früheren Schmerzen wurden heftig, oft uner-
träglich, und die Kraidca^nun aufser Stande,
ihren sehweren Arbeiten länger Torzustehe%
'begab sich in das hiesige CiyilspilaL
Ich hatte damals bei diesem Spital^ die
Geschäfte des alten würdigen Herrn Wund*
arztei Brußnet übernommen, und wurde also
auch mit der Besorgung dieser Kranken be»
auftrügt, die ich den i^ten Mai i8oa zum
erstenmale sah. Sie hatte eiki elendes, blas-
ses, sWophulöses Aussehen, war übeHiörig^
mager und sehwach; sie war gegen physische
und 'moralische Reize höchst empfindlich, so
dais der Abschied von ihrem Manne, der sie
hieher , begleitet hatte , sie fast bis zur Ver«
zweifking brachte. Ihr Puls schlug langsam
und schwach, der Athem war beschwerU<5lu
N \
IXe Bftenstmtdä hätten eich sehoii >ia falbes
Jah« lang nicht «gospigt. Die Yerdaming;. hin-
gegen war lie^h gut, und es waren noch kei-
ne Z(»ohen yon Eiman^ng des Eiters» Alb
^ oben beschriehenen oi^tlicben Zuf SUe hatten ,
beträchtlich augenon^men«. Die Ges^imk
.erstrechte sieh Ton deJEQ Ellenljtogen bin bei*
nahe gn das.Achselgeienhe, und hatte in ilk* .
rer Mitte den Umfang von Underthalb Paris«;
Scfatthen« ITelberall iit derselben ^ tand uk
fistulöse OelfnuDgen/ die yiU Jaueh» nhsoa*
derten«
Die Haut . war in der Mitter der Ge-
fchwulst gana veado^en und dönne. ' Afaa
fühlte durchaus unter der Haut, so iuaX ^m
GesohwuUt hiiireichte. Weder Muskeln Aock
Knochen f «ondeni überall eine niebr^ oder
minder feste, bald speck«'', bald knorpdartigB
Masse« Die Haut venen bildeten durobgang^
gröfse Stämme und waren nicht nur aiieiB»
' aelnen. Stellen varicös , sondern bis na die
Geschwulst gleiehmafasg ausgedehnt» • Dis
Kranke Ütt. die heftigstem SchmeiMB, und
konnte auch momentan nur durah Opium ge-
atillt werden. Defs sjpwbhi die Verdttbadh
des Knochens, als auch die der weichen Thei*
Je, keine Heilung durch innerliche oder ins*
aeriiche Mittel aulassen würde, sah. ioh sebr
hdd ein, ^o wie ich mich aucb fiboRei^
/
I
— «67 —
dafs bei ^em hohen Gradc^ fon Sehwache, in
dem ick. die Kranke fand; selbst jeder Ver-p
such gefahrlich werden könnte. Es. konnte
^Iso. nur in der Amptitation ' Rettung su su-
chen und SU finden seyn. Nach den, Regler
menten des hiesigen Giyilspitals müssen Kranke
Jbeitsfalle, die eine wichtige Operation erfor-
dern« .^ allemal dem jmedicinisohen GoUegte
.vorgelegt werden, und dessen Bescfaluis hat
jdann der Wundarzt au befolgen. Dieses Gol-
iegium stimmte mir in alleib bei^ und" War
auch darin meiner Meinung, dals die Opera*
•tion, .wenn die Kranke gerettet werden soUe»
ohne iängeren Veraug gemacht werden miis*
a^ Die Art und Weise, so wie auch der
.Qrt. wo di^elbe yorsunehmen sey, wurde mir
gana überisssein. n
Obngeachtet die Geschwuht sick >nahe
bis an das Achs^lgeleuke erstreckte ,' wie ich
oben gesagt kabe, so war doch dieselbe nicht
ao weit hi^'t, und die Haut schien, wie ^e
Muskeln» noch eine Hand -breit unter dem-
aelben gesund au s^yn. ' Der Kiiocken war
Mi dahin i^oht aufgetrieben*. Ich hätte also
die Amputation mit gr^o&er Muhe und Sorg-
falt unter df»m ^chselgelenke auf die ge-
wohnte Art mtdien können« Allein hei die-
ser grolsen Zerstörung des MittelstUcks des
Knochens« lu^nnte iqh den \ obersten Theil de^
I ""
I
Selben, und selbst «eiheti Kopf, aidit ffir ge-
«und halten y und entichlofii nach daher, die
Aniputation. aus dem« Gelenke der^ A<^el u
inachen« ^äi dietier Gelegenheit mufs ich be-
merken 9 dafs ich sehr oft gesehen habe, wi<
sehr sich viele yi^undärzte in'Hinaicht ac
den Ort, wo 4ie Knochenkrankheit aufiidit
*inen^ Wie sehr nachtfa eilig diese Laruiig for
die Krankte, ist, wenn> dem gemachtezi Scjili»
ae zufolge, die Amputation noch in demkm»-
ken Knochen gemacht wirdi brauche ich hier
nicht auseinander zu setzen. Ich allem habf
mehrere Kranke an dem gleichen Gliede ziub
sweitenmale amputirty weit* ihre Knnkbeie
noch fortgedauert hatte, nachdem sie tou an-
deren schon amputirt waren ; wie Tiele waiw
den also zweimal einer grausamen Opentioa
unterworfen, y^enn diese Verbesserung and
andere Wundärzte haben vornehmen mfitsen?
Erst noch vorigen Sommer habe iclt den
Herrn geheimen Rathe Loder eine sehr acb^a
gebildete Necrose übersendet, die sich nack
der ersten Amputation, die einer meiner
Freunde gemacht hatte, in dem Stumpfe bil-
dete, und die ich durch eine BW^ite An^uta*
tion weggenommen habe. Dafs ich eben die»
sen Fehler begangen haben würde, wienii ick
die Amputation unter dem Gelenke gemacht
hitte, wird man in der Volffi
. ... ■ ■' ■ '
^Die Kranke zeigte s<^ yid Mutli zu dar
Operation, auf di« sie alle ihre Hoffnung
sezte, dafs sie die wenigen 'Tage^ während
denen ich sie noch stärkende Mittel gebrau-
chen liefi, nur mit der^gröfsten Unruhe durch«
lebte« Ja sie verschwieg njiir sogar yor der
Operation^, dafs ihre Bis dahin ausgßbliebf;neai
Menstruen wieder ^eingetreten seycn; weirsi«
fürchtete, ich möchte den ihr/ unbekannten.
dazu festgesezten Zeitpunkt vorübergehen InB^
sen. Die Operation wurde atich> wirklich den
zweiten Tag ihrer monathlichen Reinigung ge«
siacbty und die Krankenwärterin entschuldig*
'te sich nachher damit^ dais^ sie es einem mei^
ner GehUlfen gesagt habe, der' mir ds anzn-
«eigen vergessen hatte«
Da diese Operation in Bern und den um«
liegenden Gegenden noch nie gemacht wor»
den war, so hatte ich dabei eine Menge von
Zuschauern', uiiter denen ich nur die Herren
Stadtcbirurgen /feiii<;AmiV/ und König nebst
ihren Gehälfen , einige meiner Feldchirurgea
und einen Theil meiner Schulet anffihren
will. In Gegenwart dieser schritt ich des
Moi|[ens um lo Ühr zu der Operation«
. Die Patientin wurde zu dem . Ende au£
einen hölzernen, mit einer Lehne versehenen
Stttht I gesezt , und von einem Gehülfea, der
•ich hinter ihn und nadi der dem kruiken
Arm^ entgegeog^adztea Seito hiiuexte, m
gehalten. Deü kranken Vorcleriinpn Be&iol
durch einen andern GefitUfen, so ?ielBi|
. lichj horizontal und in dejr Pronauon beEed^
gei^/ Dem \ Cayalleriechirüf gen Heno i^
trug ich auf, mit einer Pelotte die suhd^
wa preaien« . Alles so t^orbe^eitet nuchte id
Bach -der schon yon ßß'M Fay^ enqpfoUciei
Methode I vier Queerfinger breit unter dei
Acromion« mit dem aeweisdmeidSsen UeineiDO
Amptttation^mefler einen Queerschnitt) <ki'
ae|i L&Dge gerade die Hälfte von der Circo»
ferenz des Armee betrug, durch ttle Hiitf n^
die Muskeln bis auf deh Knöchern Dü«^'
•dineidige Messer wählte ich lu diesem Sdivt'
t0y um bei dem zweiten,. wo dassdha ^^
wendig wäre, nicht Hurch Yertansebiuil i^
butrümente aufgehalten zu werden«
So wie derQueersdinitt gemicbt 1^
aprizte das Blut in Menge roA tlk» Seil^
i^it solcher Gewalt aus, daß mir g«o>^ ^^
sne uper den Kopf, wegflössen ^und 90 d^
Rücken beneztun. Die Umstebendeo ^<^
eile, und meine Gehalfen,, in der K^u^f^
die arieria bracHialis eej verlezt, f v^***^ .
«US Furdit und Schrecken die Pstieotiß» ^
warMi in di^em Au^enbUcki» Dlattardin^ ^
brauchbar« Zugleich schien diese ohni
{SU werdra« md da ich fürchten mulit«'
\
-r, «7» - ^
Blutverlust kÖBfite bei ihrer jg[rof$en Sohwidm
gefkfagrlich Werden » ao nähen idv inir keina
!&eit«. <lie Gehulfen wieder zu ordnen, sondern
ich fafftta mix der li&keh^ Hand den kranken
Arm, stemmtp das rechte Knie gegen die
Brust der Krankeiii um sie gegen die jStuJjil«
lehne hin lest sn halten /,;ünd sezte nun mit
desto mekr Geschwindigkeit die angefangene
Arbeit fort Die Blutung hatte nur einige
Secpiiden gedauert/ und störte n^ich nün.wei« ~ "^
ter gir nicht. Zu jeder Seite aiilsen und in«
nen'aiQ Arme maehte ich einen Ferpendicu^
lärsdmitt) dessen Ende ^sich mit dem dea
Qüeersehnittes gereinigte und mit ihm eitien
rechten Winkel bildete. Als dies ge^chefaeii
war, schalte ich den ganzen Lappen un mittel«
bar «m Knocbeit los und lie& ihn über der
Adisel durch einen » der sich nun wieder ge«
sammelten, Gehiilfen halten 9 zerschnitt dann
die Flechten und die Gelenkkapsel, und suchte '^
nun dexi Kopf dea Ob^r^rmknochens xu lö-
sen, 'indem ich das grobe gerade AmpuDa«
tionamesaer zwischen denaelben und die Ge-
lenkhohle ansezte, und den Ellenbogen des
kranken Arms an den Hompf hin drückte^
um den KopF auswärts und yon dem Gelenke
ab zu führen« Ich würde hiersu ein grofies
atarkea Messer ) wie da's genannte, immer fe-
dern andern rorzteheti; man kann damit,
• -
. * V
'^1}
\
\
« »
-— 172 —
durch kleine Bewegungen, die maA mit d«
Schneide machte den Kopf wie ndt einem He
bei Ton der GelehkhÖhle^atSernen» wbb mil
eiaem : Bistouri nicht so leicht und gewi/s
nicht in so kurzer Zeit möglich ist. ^ Ehe ich
aber den Knochen luxiren^ konnte, bot &ch
ein neues Hindeitiiis dar; denn ab ich da
Ellenbogen fest an den Stumpf andrticdae.
, «erbrach der morsche, Verdorbene ArmkBo- 1
cheni in ^ seiner Mitte (ohne Geräusch) , n
dafs ich nun dieser Beihülfe gänzlich entbe^
ten muiste. Dennoch war die Treannng der
flachsen, der Kapsel, und das Anssehelen des
Knochens die Sache weniger Augsublieke.
Dieses Zerbrechen^ oder .vielmehr diese Beu-
gung des Arms, schien yon der Patientia
nicht bemerkt zn werden, wenigstens sind die
Schmerzen dadurch nicht vermehrt worden«
Nachdem der Knochen aus der Geleoi*
höhle befreit war, glitschte iüh das Messar
sorgfältig an dem Knochen hinunter, bis ss
die Stelle de^ Oueer&chnittes, Üefs denn des
ganzen unteren. Lappen durch Henjfk Kwu
mit den Daumen und Zeigefingern beider
Hände so hoch als möglich in der Achset
höhle comprimiren, und schnitt, hierauf dea
Lappen so durch, • dafs dieser Sdhnitt mit. den
ersten queeren an dem getrennten Arme ei«
nen . Giröulsrschnitt bilden mulste. Ich eal-
•' I
.— 173 -^
l>löfifte nun die SoblMtder dds Aipü ^ unter-
band sie und swei stark erweiterte aiu ihr
ent^pmngene Aeste. Näcli dietem bedepkta
icli mit dem oberen Lappen die ganze Wun-
^üe, vereinigte ihn mit dem unteren und bieyfc
festigte sie yermittelst einiger sc^mfalen, sicIt
xiicht berührenden <St;reifen von B'eftpHa^teri
die ich gerne verbannt haben würde ). wenn
die Form Und Lage einen bestei^n constanten
Apparat gestattet -hätte. Das Ganze I>edeckt/i
ich mit einemf weichen Charpiepolst^rV -daa
mit einer einfachen, mit den aöthigenf Ein«
schnitten versehenen Gompi;ess'e bedeckt, und
mit einet Circularbinde befestiget Wurde» Vdnf
tientin hatte sich ^ den Augenblick der star-
ken Blutung ausgenommcin, wahrend der gan-^
zen Operation so gut^ ak es unter diesen Um-
ständen möglich ist/ befunden. Sie hat von
r
Zeit zu Zieit etwas frisches Wasser getrun«»
fcen, ihre Schmerzen aber ziemlich ruhig und
atilto ertragen* Als sie zu Bette gebracht
wurde* fühlte sie sich nicht schwächer als
tonst, und klagte jvenig über Schmerz. Die
I>Tacht darauf brachte sie ziemlich ruhig, dock
ohne Schlaf hin. Die folgenden Tage hatte
sie mehr oder minder Schmerzen, oft war sie
ganz schmerzenfr^i und schlief dann sanft
ein. Der Puls zeigte in d^n ersten Tagen
ein wenig >jKrampf an^ niemals
i.
• .' -• ,174 ■-■ ••
iiiäbm YiWt wenig forllaiiden. ^e ettäeit
tttin Zeitpunkt« .der £iteraog keine andoi
Arseneit' als kleine Dosen von BiUeaestracr»
«• > AI» die Eit^Tttng eingetreten war mid
der erstö Verbind nbgtoominea wurde ^ sik
Icfav de&'dieibmla^pen ieu grofs waren, deu
ile^ lagen nickt überall gleickinli^g» an and
die Wufidrmder Hatten ^fiük einwlrb gweik
Ich lioflFc^ idieses niademift der 'Veremigiae J
dorch eine wohl angebrachte Coinpresaioa «
lieben , tind ^ brachte ztf dem Zwecke ob«
^st|d unten gradifirte Compressen an , die ia
dafa sie en der Stelle wo sieh die Wattdl«^
len vereinigten, ohngefilhr einen haltMn Zoll
^roA euva^Etler ab standen* Die graMrtan
Gom^r^^Mi wurden durah eine Girculaxhindey
mit der lefa auf der kranken Achsel etaa Spi*
ea bildete ^ befestiget* Durch dieaea Ver»
band kamen die beiden Wundlefien -wieder
in Verbindung, die Eiterung War immaa arti
mafsigy und alle Umitünde iieften eine gias*
bohe und baldige Heilung hoffen« Voe der
Zeit der eingetretenen EtterungaA Temtd-
nete ich der Kränken, wegen ihrea' scbwioiH
liehen Zuständest stärkende Mittel^ nüter da-
f an Gebrauche *ie sich sehr gut befand % ibra
Ktifte nahmen in, sie wurde- nrnnler «Dii
fröhlieh, klagte auch nie mehr über Sdimer-
lanu Drei Wocbeii erst naöh der Opeaatioa
175 -^
eleu die 17sterbiiJdttn||ai(aclek äh, tmA eitft
Voche später schien alles geheilt, Ms f uf di^
itellej wovdies^ befaiisgehKngen hatleii. • Num
inMitKcitte icb durch diese Oeffnung mit der
londe, tmid fand, dais die innere Haut mit
ler Objo^flüphe derdieGeleiikhökle vmgehßn*
\en iTheile xwar ' an den meisten SteHen Ad^
lärenien gebildet habe, i^afs aber diese Ver-
^acüisung doch aiir pertiell s^. ^Die Com«'
>resaion hatte mir also nur die Yereinigung
der Wundränder verschafft, aber die innere
VerfrachstiBg wahmcheinlich nicht überall b^
wurkeil kennen. Dafs dies mit kleinerem'
Hauttappen geschelien wäre 9 davon bin ick
überzengt) denn diese hätten sieh von selbst
iftberall angelegt.; .. -
So lange ich die totale Verwachsung nicht
veraastaken könnte 9 muCste ich fistulöse 6e* .
achwttre befiic^hten 9 fenes konnte nnr durch
Fortsetzung der Gbmplression oder durch He«
buag d^ Ursache geschehen. Von def Com^
preasion konnte ich nicht vi^ erwarten, da
ich bi^ dahin durch sie meinen Zweck ;niis
tum Tbc^l erflllk hatte» Indessen ich kannte
jezt die Stelle des Sinus^ und konrnte also di4
Goo^ireftsipD blofs~ auf diesen anwenden, also
dieaefte wärksamer machen» Um die Urs»-
die vtiä ^hriien,» hätte ick eine Incision machen
und dtfm eiB Studc von dein oberett.Lapp^a
fregsclmeideti Bl&de^. Di«»^' hitte der P
tientin Fiele Schmerxen ^eko0tet, und ihr n
jTon ihrem Muthe und ihren Hoffnungen iM
nommen. Da, nun die' £it6rimg a.ehr p
lind beinalie unbedecitend Mrar« «die Wosdi
aehr gut aussah und. der Sinus nicht ^
wafr, so glaubte ich, ohne Gefahr einen xm
ten VerAUch^mit d^ Gompres^ion matJieiLi:
können, die mir^ in jlhnlichen Fällen, wo du
Kranken kein^ Incision gestatten wollten^ o:
die besten Djif^nste geleistet j[iat. loh madrit
jilso neuerdings eine Gompression^ entschloß
weay wenn aie nach einiger .Zeit nicht Hiilfi
leiste, dyon ohoe weiteres einen Rina^Anfn
SU machen utnl« alles UeberAässige mit dem
Messer wegzunehmen« Eine -neue Kmnkhe&Ch
vtfaehe überhob mich dieser Opemtioa uo«
äcbien meine Hoffnungen zu vereiteln, indes
de gerade das Gf^eotheil bewOrkte«
Die ^ Gangräne ist eine Krankheit , <&
aich,zu.uipbestim|Qten Zeiten, aber sehr haa£j>
in denk hiesigen Civilhospitalo einstellt^ mtf
.dann so heftig wüthet, da(s vbedeutende usd
unbedeutende Wunden , Geschwüre' die ba*
nahe, geheilt sind,' kniistliche Geschw&re, u
B. die von Blasenpflastern wund gemachtoa
SteUeui davon befallen werden« Oft habe ich
bestierkty dals dann gerade diejenigen Wuih
Ain> welche der Heiluj^ nahe sind| ua erates
i
— »TT —
brandig werden ) wihrend nidit aelten die
gröfiiten und fri^cheirfeQ' befreit bleiben.
Al» die'Compression einige Xag^) wie et^
schien^ mit Nutzen angewandt ward , wurde
von einem Tage zum anderen ^e Wunde
brandig f und in^ kurzer Zeit war die Narb»
und ein grofser Theii der Haut^ippen 'zer«^
Atört« fi . .. T
^ So iehr auch durch dies neue Üebel so«
wohl die CoiBpreasioQ , ah auch die luci^ioa
entbehrlich gemacht ^ wurden , so konnte ich
dennoch keinen günstigen Ausgang erwarten,
UQdj:9iufste von der langen' und xstaij^ed Ei-
terung^ die. nach dem Brnnde ssu erMrairten
W'drji.. £ür diese schwächliche Leidetode . da»
Schlimniste befürchten^ ^ Allein diirch die .
zweckmäfs Igen ' Mittel Wurde die Gangr^nd be^
gcänzt;'ich sonderte d4's VecdQrbene-^ab^. und
ei stdlke 4ioh wit^der eine gute Eitetümg ein«
Yo|i, dieser Zein.. an. ging: die Heilung äuss^at
laiigsam voo s|a|tecijl u^ wurde^ noch durch
ein starkes Catarrha]fiebev aufgehalten; : den-
UQch Wurde ein.Tbeil' d6jt verdorbenen Hau(
wieder ersezty die». Narbe, bildete .sich sein:
gat,* und io^ I^eoember. desselben Jahwes/ wäf
^ie^e Person yollkommoni geheilt«'. Ich b^ielf!
sie noch bis den. i9ten Januar rSoi ^jm Spir
tale^ um durch eine gute Diät und die pas-
aenden stärkenden Mittel ihre Kräfte ganz
jQuro, XX. ». 3. St. M "^
wiisder herzastellenL Soft ^i^set Ztit hat m^
sich! zwei Jahre gan< wohl usid gesund befion-
den* Nachher bekagä sie an rers^iiedena
Stellen des Korpers, baiiptsäohlieb amRucka
isehrere harte GeschwiUste^ deren W«»ea wr
«nbdumiM: iitr da idi* die Kränke .aeitdcfl
Bicbt wieder gesehen habe. Sie soU sidi tbu
dessen ungeachtet » nach dem mir erthedt«
Berichte, seo^t woiil befiaden, und ihxm Ot-'
schälte» wie in gesunden Tagen, veKrichtea
Sogleich nach der Operatton üdb ieh de
emplltirte Glied skeleftiren* Wir fiandas dä$
ganze Mittelsttick de« Knochens in eine sfieek-
artige Ifaase rerändertv so, dals nnr aook dk
beiden Ektretnit^ten/ fede a -— 3 2^11 laaj;
41s Kaochenmasse aufbehalten werden koaa*
ten. Aber auch diese sind bia in ihre Köpft
«nsgek$hlt| und ihre dünnen Knochenriede
jgegen das Mittelstadt hin dwrehlöchert, «
dals sie einer siebartigen, aki einen Ende gt
;ieHessenen Röhre tUelildi sind. Ich bebe s»i
'als ein hdehst inteä^essantes Pri^arat, dsn
H^rm geheimen Rathe Loder aadi* Helle iÜmp*
aendet^ der ihnen* kk seinclr schttnen
lung einen Plati aogeWi^t^n hat.
0
I
I
Audi 41m Uabedeutendstd Q^^bacbtiiJUg
fcaaA oft tn rieleu idchtigea Schlüssen 'Gihr
rea« ÜiA liitr he^bti^bdai ist tiicht ganz ge^
ineiii« Pib Amputatioii $u$ dem Acfaselgelan-
Ji;:e wird nicht häufig gemacht) und d^swegett
dmi ick Vemmlpiaa, dals die Uemt^nugeü^
zxL dmt» ÜB mjcJünU^^ geg^hiM hat, e^Ugei^
Lesern dieses Journals nich^ luiiatel'efisai^
aeyA Werden»,
I* Bei dieaur Palbteatin wafeü alle Ge^-
£iSse^ ^ über der GeschWukt, sich h^efandexi^
aiii(seror4^tUc]l erweitert; die ^^st kleiueja
^ste Afx arteria j^radtkUis War^n^ da, w0
ich -^e iMlteriMi|;id^4 häUe^ l^eiaahe So grofjl
yrie «d^ Haitpitstanaji äelljNM;« VeriiuutbUch
wal?'4iesi^ djUi^ch dia jQ^esphtnilst ausamme^
geengt und die CirCulation in ihm et»cii^^j^v
woJh^ ich nach eigeft^ und anderer Heil«
fcän&tter Erfahrung dieses regelwidrige Lumdit
4lef . Kebenäste heliaite« , Diesel Pbättoifiei^
jAäs nur in besonderen Fällen (wi« hier) J^hy^
hßibeü wird, muls h^ dieser Operatiaa ^^0
Blutung vermehren^ wenn dabei. Vetleit^uvg
«iner Aitteri0 i^Iati^ hätte; denn es ist tusge«
^^t, dais ihre Wichtigkeit pon defii^ liutnen
4ar ;rerleetiQn Schlag^der^ abhäiigt^
MeatL Gebiilf^e, dei|i die Cotnipr^ssiofl 4^
Sufaetavin aufgetragen w^r/ verliels seineJi
PUu, ^«de 1* 4m wi4:ilitigst6& Z^^i^
I
<— la* —
t ^
./
der Operation. Der Durcbgang des Bloj
Ton dieser Arterie in die axillaris, von di j
6Se braehialis und von diesen wieder in ilii
Aeste und Zweige^ war also auf i^ieine Wei
gehemmt, sondern durchaus frei, folglii
atand einer Blutung, wenti sie durch dieOp
ration hätte verursacht 'werden müssen, dure
aus nichts im VJ^ege.
Die Blutung, welche, ich oben beschn
ben habe, war einen Augenblick so stark,
man leicht ihren Ursprung der Mündung
ner zerschnittenen Arterie oder mehrere
te Schuld geben können ; allein sie hörte iu
in so' kurzer Zeit gänzlich auf/ da& ietsie
durchaus nur den strotzenden HautveneiiA-
achreiben kann , ' die sich auf einmal endeeil
fcaben müssen*
AnTser dieser Blutung^, die von keii
«Bedeutung ist, iind^ hier durchaus nicht
Betrachtung gezogen werden kan'n, zeigte si
«keines andere mehr, und ich vollendete
.Operation ohne die geringste Störung ^
dieser Seit«.
Wenn ich nun bedenke^ dafe erstlich
vermehrte Lumen der Nebenäste der A
Schlagader diese Opefration^, in Hinsicht
die Blutung, gefährlicfier machen mnfste,
«e es in g^wöhnücheii Fällen ist, und i
Kwettens ^gerade hier keine Gompreasion
gewendet wnide , sondern das Blut durcbaii^''.
freien Lauf hatte > ^ bin^ ich| meinerseits,
g'änzlioli überzeugt^ d^Is bei dieser Operation
eine jede künstliobe Unterbrechung des Kreis-
laufes im Arme, sey es mit oder ohne Ma*
.»chinen, durchaus entbehrliob sejr, bis der
,^opf des Oberarmknochen« aus der Gelenk«'
löhle entfernt ist; ja bis zu dem Momente»
vo man den unteren Lappen von dem Arme,
'.rennen will. Es versteht sich von selbst^ dafs
lieser Schlurs nur unter der Bedingung gHt^
laSs die Operation regelmäfsig und ohne Ver-
ätzung der areeria brachiaUs gemacht werde«
yiese Läsion ist ^ aber ' niemals zu b^fürch-*
en, wo
^^ . a. die Spitze Aes Messers bei den Per-
^ »endiculärschnitten, im Einstechen sowohl als
fuch nachher^ immerfort auf dem Knochen
geführt wird undr von demselben niemals ab-
'^''{litscht; und wenn man,
"'^ & nachdem der Knochen aus dem Ge<p
ii ' ' ' ■' ■
^ enke getrennt ist^ die Schneide des Messers
^^^^mmer idimittelbar An dem Knochen herun-
'^rglitschen lalst.
^^^" 'Man konnte aber, durch die 'zur Tren-
^^ lung des oberen Lappens nöthig^en drei
"'"Schnitte, Aeste von der Schlagader zerschneid
Q ""len ; diese könnten beträchtlich und von Be-f
>j^' ^leutung seya^ wie dieses Beispiel zeigt I Diese
Dp rö* ^ ^ . ■ .
I .■ ■ .■ /-■•.•
' .' / ■
^tAm 4^b6f m^ Operation imf keizlö "Wei^
ßt&chyfetetiy^poch ifenige? ihren Erfolg yd
0itelil. Sind diese Aeste klein 9 so ist di
Blutung Unbedeutend/ micl man se«t die Op^
ration itogebindert fort. Sind iie gt^is, nn^
• (fie fi}titno|; $tar)L, $0 kann man sie, e]|^ iD«a|
' weiter geht, unterbinden, was spSterhiti, niri^l
der Trennung de« ÄrMis, aiich ^escjiefceo
ihiifste,
. Erst dann , wenn man d^n unteren Lap-
pen? in welebem die Arteri<$ liegt, ztfrscftnei4
det, kann yon beträchtlicher Blutung die Be-
de sejnj da man es aber nicht tfaun soB^ bh
m&i^ ^ch der 'Arterie anf Irgend eine Art ret*
sichert hat , und dieses ein höchst lelcktes
Geschäft ist, so kanti diesar Fall nicht gelten.
Wenn nb^ die Arterie einen rdgelwidri«
|[en litol nihmef Diese« Ist höchst unwahr*
$cheinlich, aber den'nech m^Iicb« Pans
Kann man sich aber immer, vor der 0|)en*
tton schon I du^cb die Pnlsation üb^r^ngen,
. und die Jjage, odel: aucji dif Foi^n dar lad-
slone»! darnach einrichten. WKren aber die
Schlägt der Arterie, wegen Geschw8)stao oder
anderen Krankheiten, in der AcI<9«l&öUe
ytiqfat fühtbar, dann wUrde anch höchst wato-
fcheiiiliöb wenig yon dieser Aifiputacion so
hpffen ^eyn.
a« iki hab« dt?A ersten Sobnitt imk i^
ia Paye$ iaer Queerfinger unter dem Acr6-
miozi gen^acfat. Auch der unsterbliche Z>e^
^auil hieic diese Methode für gut , und sein
würdige Schiüer) Herr Professor Giraud^
«Ripfiehk si^ noch jezt.
Bei Ampututionen mit einem Gircular-
«chnitte hat man eher su befurchten» dafs an
wenig, als daCr zu viel Haut und Muskeln .
gespart, werden« Bei dieser Amputation hin«
gogen mufs man (me ich durch die beschrie*»
bene Beobachtung erfahren habe) zwar nicht
das Gegentheil besorgen , aber"^ sich doch ' in
Acht nehmen, da(s die Lappen nicht zu greis
werden. \ Man hat aus der Krankheitsgeschich*
te gesehen, wie dieser begangene Fehler die ,
Heilung verzögert hat, und wie ich vielleicht
deswegen au einer aweiten, schmerzhaften .'
Operation hatte schreiten müssen, wenn iiicht
die j ^diesmal sehr heilsa^ie, Gangräne mich
dieses Geschäftes, oder doch der Compres-
Aoia überhoben hätte. Ich hatte diesen
Ueberflufs unrnfltefl^ar nach der Operation
nicht bemerkt^ i|ls ich den Verband anlegte;
er existirte auch nicht. Ich habe of( gese-
hen, wenn ungeübte Wundärzte fiipputirten,
und zu wen% Haut und Muskeln gespart hat-?
ten, dafs sie dieselbe bei dem ersten Verbaur
de gar nicht, bei dem ^ zweiten hingegen sehr ^
leicht in gegenseitige Berüfatung brachten«
s >*
*
Dies rnhrt ohne Zweifel daher i dals ^bei ^
tretender Eiterung diese Theile nachgebend&i
und schlappe^ werden. Das ZurüciLMreichiq
der Haut für sidi . allein, das man ebenfab
oft bemerkt, hat nur dann. Platz, wenn man
sie entweder zu yiel ron den Muskeln ge^
trennt hat, oder wenn man die Eitenu^xu
sehr verhicdert und durch Heftpflaster od«r
sonst einen festen Verband ^ einen sn hohes
Grad von Entzündung erhalt. Durch it^
hier Gesagte geleitet, fiel es mir also durchi
auis nicht auf, bei dem zweiten Verbände den'
Ueberfluls Ton Haut zu finden. Bei einem
•ehr robusten, sonst gesunden Körper/ wart
dies aber wahrscheinlich nicht gesbhehen, die
Haut hätte nicht so s^hr nachgegeben, und
äann wäre auch die Heilung schneller erfolgt
Hieraus restfltirt, nach meiner Meinung, daft
man durchaus keine allgemeine Regel über
die nöthige Distanz, zwischeiji dent Queer»
schnitte und dem Acromion, angeben könne;
' sondern sich flidilechthin nach den Umständen
richten müsse. In einem. ähnlichen Falle wüi^
de ich ganz ^ewifs den Queerschnitt wenig»
stens 4 — 5 Linien höher machen. Hier ist
aber zu bemerken, dafs der untere Lappen
immer sehr kurz ist, und durch die Vermin-
deruDg von 4 Linien schon sehr kqrz wurde«
> dais es dann weit schwieriger wärci die A^
^ 185 —
terie zu ^covpprimiren, und. dafs lie sich leieht
in die »Achselhöhle zurückziehen ^cÖnnte.
Wäre dreses zu befurcliten, s6 sehe ich kein
Hinderiufs, ' den unteren Iia'ppen einige Linien
über die Stelle de« Que^rschnittes wegzufuh-
ren; denn es Uegt am'EjEide nichts daran, ob \
der Schnitt an dem getrennten Glied e die
Form eines Zirkelschnittes habe oder nicht.-
Auch wird dadurch der Ausflufs des Eiters
keineswegs gehemmt; denn dieser macht sich
immer i^och durch die KlafiFe. welche durch
den inneren Perpekdiculärschnitt entstanden
ist, Lufn
3. P^jTs malt den> Knochen , ohne die
Arnvudilagader zu verletzen, aui dem Gelenke
herausheben, uad seine Verbindung mit den
Ligamenten und Muskeln trennen könne, bis
auf die Stelle, wo man den Arm vom unte«
ren Lappen losmachen will, isjt ~wohl aniser
allem Zweifel« Ist man mit der Operation
einmal so weit, so hat man die in dem unte-
ren Lappian liegenden Blutgefälse ganz in sei-
ner Gewalt* Auch der ungeschickteste Ge«
hiilfe kann dann, dadurch dafs er den unte-
ren Lappen, während man ihn durchschnei-
det, zwischen seinen beiden Daumen und Zei-.
gefingem fest drückt, den Durchgang des Bln-
tes gänzlich hemmen. Wollte man nun, wie
empfohlen worden ist (äiß la Faye^ Sharp^
1 N
BromßeU)f die G^füfte «Ktcrbudeai 'die mi
<^en LappeA durchschneidet (oder gar, wie d
beiden letiete^f durch eine besondere lad
sioa erst die Schlagader aulsiichioB, um aie a
^ntferbiaden« ehe man die Amputation toi^
nahane, vroron ich hier nicht einmal sprechet
will) $ so würde man nnr eine unbeqnaaN
und beschwerliche Methode anstatt der lekb-
teren und besseren wählen. Denn ' i^t der
^Knochen aus dem Gelenke heaaus nnd ?<■
dein unteren liappen noch nicht gans f/^
trennt j so wird der Operfitealr in «Uea s&
nen Bewegungen durch den voracelMDdaa
Koochen verhindert; er wird^ wenn ar die
Schlagader allein unterbinden wül j sie mit
weit mehr Müh^ von den umhegenden Tk€i-
len trenneil^ als bei der von ipir befbigien
Operationsart. Die Leiden des Kranken wer-
den also verlängert, n&d die Wunde um so
viel mehr 2!)eit der Luft ausgeseat. UntertniH
det er aber mit der Schlagader (nm dies«
ifachtheil tvL rermeiden), vermittelst der N^
del^ auch die umliegenden MuskelCsaern, so
macht er eine sohmer2^hafte Unterbindnsg»
die iiier erspart, und nur da gemacht werden
sollte, wo die erstere unmöglieb ist. Um al-
#0 die ^an^^e Operation, so viel mdgUch, ab»
zukürzen, und dem Leidenden OberAjisaige
Schoieri;eil vx ^rsparen^ wfitde ich stH^meio
tnpf elilra) . ^io Unlei1>i0diiog der GefUfte evit
lann zu machen i wenn.dev utit<»re Leppett
{änzlicb getrennt ist« Ich habe d'ese H^el
gefolgt» und dikrcbihi« heia Hiiide|bii(s ^efun«
ien. Das Zurückziehen der Arterie könnt«
ünt daim Platz b^ben, wenn der Untere liap*
pen nicht so Itmg wäre, da£r man ihn swi^
sehen d^w Daumen und Zeigefinger fa$seii
könnte^ Wks immer sehr deicht zu verhüten
ist. nSan sieht Übrigens aus dem ang^fuhr*
ten Beispiele, dais nicht nur der Hauptstamm
der Armscblagader^ sondern auch ihre Aesfe
die Unterbindung erbeischen, fra$ bei jeder
anderen Operationsart weit schwieriger wftrOyj
als bei dieser, und doch meistens d^r Fall ist*
4. M9in {^abatier^ hält e$ für einen der
grüfsten Fortschritte der Kunst, dais nian fezt
durch die Ei^stirpation, nach yorhergemach*
ten schicklichen Incisionen, den verdorbenen
Kopf des Oberarmknoohena (nuch Bouchtr
und fFhüe) zW exstirpiren wisse, und dafs dia
Amputation d^s Gelenkt in den meisten Fäl-^
len dadurch entbehrlich geworden sey. Wenn
dies in einzelnen Fällen geschehen kann, so
können wir deswegen di^se Amputation iioch
lange nicht ati$ dem Gebiete de^ Chirurgie
verbannen, wenigsten« wäre bei der Krank«»
heit der JElisabeih Christen^ die Exstirpatipn
nicht a^wendber ^ewe^en, und die Amputa*
:j
— •190.—
aber tildif tannckteteft ^ 'Kei«iie Amt Semb
mit wiederiLehrenäer Wärpne wieder Leb«
tiad Wurk^ailikeit «rh^lteü Werden« und wi:
dcfffeii daher diit^h diese seheinbitre Rnii
uns keinem weges einsohläfern hss4ii| blonden
müaseti unsere Gegetma^talteil aufii thäti^;
und sweckmäfsigste fotUeti&eti« /
/ Vorzüglich wjrd die grolste Auäfierksam-j
. keit auf die Waarefl zu richten sej^, weldy
fisa etat ana Spanien «^^HMtea» Amtm. inr
halben ^ wie schon tn Torigeu Stiickl» gesa^
worden» tio<^ viel Zu wenig Erfahrongei
über die Dauer der Ansteekuagsfähigkeit io-
ficirter Stoffe ^ um die gewöhnliche Zant der
Qüaramaine kU inöUig beruhigend aarthen «
kännen« , -Ao gewifs j^ii ist^ de& sie^ dem Creiea
Lnftzugtf Mageseatf. .die anaeckende Kraft
bald reiitetell; ebenso gewUa iit ^ dais ais
Alom des Ansteekungsatotfes, iua ein Paka
edet* andere tJnigebun|^n eing«^ohiosaeai, wd>
che dmi Zntcitt der: Luft .verhindarai ateiae
ansteckende Kna£t ^»ehr Itoge conaerriM
kann« Dies gilt von nlleu' bekannten Conti*
gien; von der Pest hat man darüber maJSA»
lande «Beweiae^ selbst das Antraben vor la^
gar Zeit vergrabener Leichname und Saciiao
konnte sie wieder erregen ; von den Pöckea
kaba ich salbst Erfahrungen, dafs das in Oli-
aarn aot^fältjg verwahrte Gi£c joock iiaob ei«
em htSben Jahre Ansteckung beWßifcen
onpte; und von dem gelben Fieber zeigt
HS ja die Gescjiiclite der leztern Jahnen diib
ler StöS desselben $.^ -6 Mpnate ruhen- und
lennoch s«ine Ansteckungskrafc behalten |
LKxd . uoter günstigen Uiüständeo äussern
lonnte. -^ Um so mehr aber, da dieAbhal^^
ung der Einfuhrung des Gifts eiae so aus«
erst schwierige und ungemsse Saphe ist^ er«
lält dei^ zweite Tbeil der VerwahrUDg Gewipht^
dehmlieh die schleunige Entdeckung und /^er-
uichmng des eingpführun Gifts ^ durch «un*
genUioklid^e Absonderung der ersten Krfiin<^
ken; wozu durchaus schickliche Pläts^ und
Wohiiuiigen aufserhalb den Städten , nebst
dem dazu gehörigen Personale^ %\i ^^estumneii
»indi
löh ilreue mich daher, hier die Bemer«
kungen eines Mannes mittheäen zu koonei^
der bei der Pest über diesen wichtigen Ge«
gen^tand Erfahrungen <maehte9 und ..dessei»
Vorschläge gewÜs vieles enthalten^ yf^& jezt
au beherzigen isu
d.s.
/ i
•j
, '
Ein TVort zur rechten ^Zeit üb^r d.
Ausrottung, des gelben Fiebsrs.
^* *
il emande;^, der an dem Rande eines Abgm
des schläft/ aus Besorgnifsi seine Trimse.
±n stören, nicht Recken zu wollen , ist wui-
lieh eine unmenschlicne Bedenklichkeit» -.
Wenn ich nun eine schreckliche Krankhe:
wiegen der Unwissenheit, Yorurtheile etc. dt
südlichen Spaniens, sich täglich ni#»hr ver-
breiten; die Schlachtopfer schon in die Hofi-
derttausende fallen^ und fast alle Aosultei^
dagegen, gleichsam geflissea, dieses ünf^ck
|iöch paehr zu verbreiten, getroffen sebe; ^
glaube ich , dafs es die heiligste Menscbeor
p$icht laiit fordere/ dine bessere, diufish witfi
derhohe Erfahrung hinlänglicfa erprobte Be-
handlungsart derselben vorzuschlagen, und al-
len, die so unglücklidh seyn sotlten, von dk-
•er^ sohreckhchen Seuche heimgesucht zu wef
den, bestmöglichst zu empfehlen.' — • Ich mob
zwar gleich anfangs anmerke^, diUs ea dtf
türkische Pest war, wo ich ein ganzes Jak
durdh (daf mühseligste in meinem Lebeoj
diese £r|abrungeu gesammlet habe. Doch di
ra gliiojklich gewesen i diese Tielleicb
noci
I
\
\
\
\ .
— 193 .— '
.och gefäfarlie^ere^ in die meiner Aufsicht
ibertragenen Ortschaften «mehrmals verpflanzte
Seuche, Jedesmal sogleich sicher , glücklich,
ind mit wenig Schaden auszurotten; da ande-
e Aerzte, mit, und nach meiner Methode, damit
(ben so glücklich gewesen: so wir(f jeder- •
aazin um so li^bei' zugeben) dals sie gegen
lie Amerikanische eben so untrüglich ^eyn
ntisse ; da ihre Einfachheit f^at keinen Zl^ei-
Eel übrig läfst; sie fast iiiimer däj^ Ge^entheil
von dein ist^ was die Spanier uiid Italienet
mit so.iiblem Erfolge zu thun pflegen, nicht
aus unnützen Träumereien entstanden , son- '
dem an dem Orte und in den Tagen der
Gefahr, von der Noth gedrungen:, üu^dh reifä
Ueberiegung aller umstände^ zu eben der
IS^eit entstanden, da andere mit ein^r der spä*
nischen gleichen Behandludg, eben sa un-
glücklich waren. Ich werde dißr Arzneiknnd^
nur die einfachsten, hie/'her gMÖ'rlg^n Etfäh«
rungssätze abborgen , und die auf' dite^e "bich
gründende Behandlungsart sodann kürzlich
Tortragen. — Eine jede ansteckende Krank-
heit setzet einen, darf ich. sag^n, Gährüngs-,
sto£F voraus, der sich während' des Verlaufes
derselben, bei federn damit bi^l^ft^^n' Indi«
vidüttm entwickelt, und andern bei^eb^ä'bht; die
nehmltche Krankheit liervöfBringeii Die Bei-
bringtin^ oder Ansteckung ^esnhie&et nun
Jonn». XX. B. f. St. - I^
\
— «94 —
entweder luimittelbar, darq]^ Uöberfcommoi!)
Yon dem. Kranken selbst, qder durch Beo»
zung von diesem während seiner Kranklieii
gebrauchter Kleider etp. _ Der Ausbruch ek
der^^lbeo Krankheit^ ..bei dem Angested-
ten, pflegt zu unterm gröDiteii Gluck:
nie n^cb ev^er gewissen Z^it zu gesellt
ben. Angesteckte, der ^nwörkung ^
Luft eta nicht ausgesezte Sachen i belialia
den Krasklieitsstpif - yiet länger. Die P<^'
pfleget, laut unzählige]^ Erfahrungen, nieoit!
91 seit der Ansteckung yerAosseneo T^^
auszubrechen. — Auf diesen wenigen «ifr
fachen Erfahrungssäuen, fulseo alle <:^'
maz-Reimgungsr^eln; waa darüber itt) ^^*
net den armen Leuten zur Plage, — ^
jede Krankheit dieser Art muij^ also notb^^
dig jedesmal beschränket,, und die Stt^'
tung derselben unmöglich gemacht werdeft
sobakl man a^f ^as genaueste besorget ^
ü) den Kranken sogleich von aHen Geswifl^
itt entfernen: b) den von ihm örzeugten, •*
die ihn ^mgebei^den Körper übertragen«
Krankheitsstoff zu vertilgen. — Ni^'^'
glaube i/ßh, wird den geringsten Zweixe* r
geA diewi Ä<>iinei;it[jfaren Wahrhattefl ^^^
jmd , ah^o jede ^i^jteckende, benonder« ^
Uima, freute Ki^kh^jjt,, auf diese Artl^
TertÜgljar gl^nben- ,— .,WelIte.Gotti.»»^
/ I
— *95 —
oreltora hätten; diese ihnen eben $o bekann-
m Wahrheilen,t g^g^ m&nche nunmehr dar-
in fast eüiheimiftch gciwprdeoe KraQkheiten an-
Lxweoden gewubt, wie viel Elend und Jam»
ler wäre dadurch ihren Enkeki' unbekannt
eblieben. -*- Die verschiedenen, ohne Er-
[>lg getroffenen 9 Vqrfs^ehrungen der Spanier
Lud Italiener aeigen^ dafs sie die Anwendung
ler&elben . eben so w^nig verstehen. — Ich
•verde vorerst ihre ohnmachtigeiii unnützen
Bemühungen, deren traurigen Erfolg ich einst
selbst mit angesehen» und dann erst die gliick-^
lichere und untrügliche Verfahrungsart er-
zählen ^ zu der ich durch jene Müsgriffe ge-
leitet worden.
. r« Die Flucht der Euiwohner, wann sje
die- Krankheit in ihrem Wohnorte ausbrechen
sahe^, zeigt Öffentlich» duTs sie in die Gegen-
anstalten kein Zutrauefi setzen» und ist ihnen
selbst und <lem gemeinen Besten nachtheilig.
Sind sie schpn angesteckt» so ist es( Verbre-
chen, TTxorf et fagacem per^equicur virum;
sind sie es nicht» unnöthig», Mit ^einiger
Vorsipht, können aie aller Orten gesund blei-
ben. Sie mu£i nur nach Ubffstandeiier doppelter
Qoarantaine augestanden, v^erden. — f 2, Die
Hoffnung^, ungewöholicfae Hiilfe von Gott»
dttr<^ 3eten» . heilige Cerpmonien eto. jvf, er-
• •• • .».,,-
halteo» D«r gpn^iisk^. Mann ui j.ou dieser
— 196 — , !
' •'" . ■
^Meinung so eingeiiommMi^ ' dafs er die Aenä
tind aindiere, die Hülfe^ leisten wollen, Tonjt*
her als gefährliche, gegen die Rathschlü»
des Himmels sich empörende Menschen be-
trachtet, die Gott, den er erzütaet glav^
dtiTcii Widerstreben zn iioch beftigerem Zo^
ne reizen werden. ' Alle mein
I
vdufs sie doch ihre Speisen, Kleider, ein irt:^
mes Zimmer ) sich zu besorgen , dafs §iei^
brennendes Haus selbst zu löschen , «ich »
Feuer «-^ und Wassersgefahr zu retten nicht ttj
'stehen mochten, anstatt diö Hülfe des Hirnjncb
'dazu anzurufen^ war vergebens. Da Tvir dadoml
fast in Lebensgefahr geri^then, keine ÄMusteai
hatten, die wenigen MagisüratspersoneA ^^^
Angst einen Aufstand befürchteten, nahm idi
meine Zuflucht zu den Geistlichen. Dieie
wollten freilich nicht an die Ausrottung^ Toe
Vorurtheflen, die sie ihren Zuhörern, zu ik*
rem Nutzen und Frommen, von Kindesbeiae
an mit so vieler Sorg< eingepräget hatten^ Htoi
anlegt.' Sogar die Vorstellung, da£i sie selto
in Lebensgefahr kämen, machte wenig Eia-
' drucke manchen! sogat Lust nacli einer Ifir
' tyrerkrone. Die Besorgnifs, däfs 'die gat^
^ Hö9rde aussterben werde, tind Wo keine Sciu-
fe, keibe WoUe zu hoffen sey, nüzte wenig;
; sie waren genügt, es^ als^des Himmelt Willeo
anzusehen. Endlick nikte adr'ein Oerfidii,
— ^%7 —
I
das ich. sorgfaltig 9 zum Scheine» als ein Ge^
lieimnils ausgebreitet : Der Hpf habe beschlos-
sen» wenn sie alle ausstürben, Gglonist^n von
einem anderen Bekenotnisse.anzusiedeln. Von
nun an thaljii^ sie alles, und halfen mir durch
ihr Ermahnen und Zureden mehr, als Zwwg.
je vermocht haben würde. -^ 3. Die Anprei-.
sang sicherer Präservativ- und Heilmittel mufs
die Polizei strenge,, und unter Androhung,
die Probe an den Marktschreiern zu mfcjien,
verbieten , . und im Betretungsfalle es wirklich
thun. . Hasser es stirbt Einer,. «I9 viele; 4^r
Wahlspruch , den bei dem ganzen Geschäfte
jeder stets vor Augen haben .miff^. Iqh< glan«
be sicher^ da(s der Tod des D. LpccVf wenn
ich mich gut erinnere, in der Londner Pest
TOB grofsem .Nutzen war* Dieser hatte sa
viel Zuversicht zu. seinem Präser vativmitteV
d^fs er. sich zu eineip pestkranken zu Leg€;n
getrimete; seine daher fplgende Ansteckung
ujidTod wird manchen .jiMizUch g^esen.sejrn.
4* Das Anzünden . groJi^ir Feuer und Lösung
der, kanoaen, ijt ein längst durch die Erfah-
rung, und jezt durch die zuverlässigsten Grünr
de der Chemie widerlegtes» unnützes Be-
ginnen,, auch, nur eine Wanze aus dem
Krankenbette zu verscheuchen« Zu was
DÜzte ein Cordon^ wenn die Luft angesteckt
wäre, und was kann das Meer reinigen? Die
. N
Räucheruiigen i^üssen auch /erat unzählig'
Proben aushalten, ehe sie so driqgeiid en>
pfohlea zu werdÄ. verdienen. Das öftert
Waschen und Trocknen der Kleider etc. ir
wo es anwendimr, ^uterlässig. 6) Die Sp«
rang ganzer Gassen ist 6|ia schreckliches Bc
ginbeto, so wie sich die erste Angst gelegt hic ,
miiasen sich die Menscfa^ii, ' die docrh oich
als ihre Nacfabatn.^ Vettern, Muhmen seheci
Äoch toehr vermengen, und daher ohne Ret-|
tung gemordet werden. 6« ^ie Behandlouji
der Kranken in ihren eigenen Häusern, is:
einä auf feden Fäll sträfliche GewcioAe/r. I
Er bleibet in Berührung mit seiner ganzen
Familie,' seinen Freunden, Aerzten, Gmsdi-
chen etc.; die denn^-gröfstentheils angesteckt
ifverden un^ das Uebel verbreiten. j^ Di«j
Versetzung der Kranken in Spitaler , 'ist nu!
iinehidfichen Beschwerden, Gefahr und Ud-
^Hick verbunden. Der Krankheitsstoff' wiri
efngäsperrty durch di^ Menge verdichtet, meh-
reren mitgetheilet ; FurcRt und Sbhrecken lei-
tet denjKranken schonfaalb,* ko Wie mancher eist
darin recht angesteclet werden mufs. 8. Ad
das strengste mufs das Ourlren allen dais
nicht befugten Aer^ten Verboten werdtn;
sie verkennen nie Krankheit, vermehren die
l!*odten. Pieses wäre zwar immer zu win-
sehen; doch der Mensch will fröi sejn^ uod
- i99 -
Iso seine Sacluifar beim Schmidt r^paHren
issen dürfen, g. Die Erwartung einer aUga-
loinmi Hülfe) von yeränderter Wifeüerung — «
x^&chicklioh ' für einen vernünffigen Men««.
dhen, iro Selbsthülfe möglich ist. — » Ein
^arre betet um Regen, Wenn sein Haus schoi^
]>Tachdemich also das ünntttae wdiehädllchef
obgleich gewöhaMcfae^ Benehi^en bei Vertilgung
siner ansteckeadeü Krankheit küralidrgerügQt;
so bleibt mir noch zu zeigen übrige wie fnark
im siehersfen * lUid^ besten' obgenannten
Kwei Erfordernissen entsprechen, dai Kran^
ken nehmlich entfernen und den von ihm er«
zeugten Krankheitsstoff vertilgen könne und
müsse, um aller möglichea Verbreitung schleu«
nige. und feste Schränken zu süssen. ^ Da«
zu wird nun erfordert:
\ • _
t« Die Stadt, das Dorf oder den District;
WO sich die fremde Krankheit gezeigt^ also*
gleich einsüschlieisen» Die Linie (wo mög«»
lieh ein breiter Oraben, im Walde ein V«>>
hau) mufs alle Äecker etc. umgeben, damit
keiae Hungersnoth entstehe/ r Auisen h^mm
stehen die Wächter, die jedermainn durch
Androhung des Erschiefsens, sich yon innen tu
nähern, hindern. Wo di^se l^inie Stiafsen
r
\
4urcb§efanef^tv^atif ^sen der Ort -die o
wendige Zuführe eiiult^ da wird ein
der ipsmaclit:. Ausier diasem bieten sie
HabsiBligkeiten feil, und handeln nlit des
gesperrten in eiae^B £ntf€frnang von meb
jtchcitten. Eine brelte^n^ Aöhce dienet
Gekaufte herein pder Jiinaus zu fö
Das Geld hält der innere Beamte, unter
#eii Aüfsfohi <aHes g(esohiehet»^ auf einem di
löchetten- LoffeF in Essirg mic ^mti n
«lischt, schtfenket te^ öftere 'um; dann N
kommt es ein anderer ^ voia gesimden Fi^
rinsen bestellter Beamter^, dier es ebensorei'
niget; abtrocknet, und dem \fiT\jcAi^^'
giebt. Alle Unterredungen mit Pc]tso»«»i*^*
hierher bestellt werden » geschehen niit ^^
nehmlichen Vorsicht, dafs sie sich nicii* "^^
gereintgtesr geben etc. ^ Jeder Hausfswr ^
diese Vorsicht bei Entstehung seiner ^^^
wendigkeiten befolgen, um mitten in u^' ^
gestecktesten Stadt gesund zn bleiben. ^
j -*> lUi
erwähne dieser Umstände genau, ds0u
die dergleichen Vorkehrungen sieht g^^
noch gelesen haben, sich einen Begriff dtfO'>
chen und im Falle der Noth sie ^^^ ^
ordnen könnte» Es würde mich »u weit ^
' * Kl*
ren, die mehr oder weniger rerdachtigoi^
SU benennen.
a. AUes Schenken Ton Kleidongsstü»^
•— 201 —
'VeT$totben6n , und Handel mit derglei^
heB; so auch Wäsche^ Betueug» wird bei
Todesstrafe verboten»
►♦ (
3. Alle Zusammenkünftein dem angesteckten
>rte werdeii streng untersagt. Alle Kirchen,
rfieater, LehnhSuser, Weinscl\^enken/ werden
;esperrt, der Gottesdienst unter Gottes freiet
■liiTunel gehalten y wobei diö Zuhörer ermah*>
net werden^ sich, einander so wenig als mög-
lich au nähern. Die Proöessionen wären übel
gewählte Mittel/ und ohne Erfolg', auch von
dem Vorhaben, der heiligen Inquisition einige
Juden oder Ketzer zu braten, ist nichts
mehr zu erwarten» ^— ^ Uebrigens muis nie-
xnand im Handel und Gewerbe gestört wer-
den, Mülsiggang und Hunger sind die Folgen,
so wie noch gröfsere Wuth der Seuche.
£s ist eine traurige Erscheinung , wenn
man von lo -^ j20o Gesunden lieset, die yor
einigen Kranken fliehen. Sie verbreiten Schirek-
ken und Unglück, daher man sie soviel mög-
lich dazubleiben und thätig mit^uwürken be-
reden mufs. Wer durchaus fliehen mll, hült
eine Quarantaine inner, die andere afulser der
Prädusionslinle aus, indem zugleich alle seine
Habseligkeiten gereiniget werden;.
4« Ich glaubte daher besser zu thiui; Yfma ich
die Kranken und Verdächtigen enafiüiite, nmd
der gluckliche Erfolg ^bcrtri^ sogleich meine
Erwartung« Zu dem £iid6[. werden tu. dem
Orte, oder für einen ganzen District, in ei-
per gesunden Gegend, zwei, dem Bedürfnisse
der Kranken und Verdäcl^tigen iihgemessene
grofse Quarröes, das kleinere für die Kranken,
das gröfsere unweit davon für die Verdächti-
gen, mit Gräben eingefangen. Ini ersteren
werden auf ao — 3o Schritte Entfernung
jüeine Hütten von Brettern, im Sommer aus
Aestea, wenn man willy halb unter der Erde
gemacht , die höchstens 3 Personen fassen.
Die Einrichtung werde sogleich, ohne dem
Aerariuxn Kosten su yerursachen, besorgen
lehren. In deba zweiten , oder Quarrte der
Yerdäf^htigen, müssen die, Hütten grölser, um
ganze Faoiilien aufzunehmen, gemacht wer-
iden;. diese werden mit einem Geländer um-
geben,, um. darauf ihre Kleider zu lüften^ und
asutreokneUi und bekommen jede ein Fafs zum
Wasckiyasser. Ausser den Gruben atehea
Wächter, die jedem, der in eine fremde Hütte
^ehen "arill, den Tod drohen. Eine andere
.Ursache, sich mit Fremden zu yermiscdien,
wird sogleich yorkommen* Die abgesteckte
Stadt wird in Quaxtiiere eingetheilet, in je-
dem Idänner von anerkannter RecUtsofa äffen-
lieit an Geiandheitscommiasarien ernannt, die
mit d^ Ctnscript» Liste in der Hand, taglicb
/ ,
— ao5 —
von Haas zu Haus in ihrem Viertel die Leute
besichtigen y indem sie sie in den Hof roi^
rufen. Finden sie jemanden krank , so wird
alsogleich Wache vor die Thüre gestellt, und ' ,
nach dem Arzte geschickt. Bei offenen Thii^
ren und Fenstern ^ in gehc^iger Entfernung^
wenn der Patient nicht in den Hof kommen
kann, untersucht^ er genau alle Umstände;
kann er es nicht bestimmt und hat Verdacht«
bleibt das Haus gesperrt; der Arzt kommt
mehrmals/ bis ihm die Umstände klar zeigen^
ob er die Seuchi^ habe. In dem Falle wird
sogleich nach einem zu dem Ende bestimm«
tBn^ Wagen (der nach jedem Gebrauche ge«
waschen wird) geschickt, seine Angehörigen
helfen ihm darauf, geben ihm sein Bettge»
-wand und andere Nothwendigkeifen mit. Eib
anderer nimmt die ganze übrige Familie mit
allen beweglichen Habseligkeiten auf, und
fahren zusammen, den Kranken in cfine Hütte
mit allem seinem Zugehör in das erste,
die Familie sammt und sonders in das
zweite Quarrte, der Verdächtigen Dem
Kranken zur Bedienung UeCs ich gern jene
Person, die bisher um ihn war; yon nun an
Höret aber alle Communicatioh zwischen den
Abgesonderten auf. Die Familie räuchert,
waschet , lüftet alle ihre Habseligkeiten in
dem. Quarr6e der Verdächtigen^ und sihlet ^
— ao4 -r-
ilire Qvarantame yoa dem Tage der Tn
miQg an. Erkrankt niemand ande^^i sow
sie als > gesund in ihr Haus zurückgelassi
Bekommt aus dieser FamiKe aber noch ei
andere Person die nekmÜclie Krankheit;
wird diese spgleich in das SpitaUQu^
* nbersezty . die bisher beiwohnte Hütte ^
l^ranot und dafür eise neue bezogep^ ^
auf diese Art die Ansteckung bestmc^Ut^
gehindert. -*^ Geneset der Kranket ^ ^
er eine ContumaKseit in . ^iner Hatte u»
trerbrennet alle aeine indessen angehabte Kb*
dungsstücke, Bettgewand etc., reinigef/^
chert und wäscht da^ Bessere^ tritt ^ ^
die Oontumazzeity ron der ^r endiicliifi^^
«n den Seinigen zurückgelassen wird Stii»
(er, so mufs er mit aller Vorsicht begi»^
die Hütte mit allem was darinnen itt ^
brennt, und sein Gefährte in eine ii6ue ud^
sect werden. Ueberhaupt ist es leicbtf ^
diesen Grundsätzen, in jedem Falle d^ ^
thige auf eine Art anzuordnen y dafi o'^ ^
;bel ja nicht yerbrdtet werde. -
5. Das Haus, worin der Kranke gevohPt»'*
jiach Abzug der Familie sogleich gC'^Ä*[' |
Heinigungsknechte (ich liefs es, wenn mo«*
Ton der Familie ror ihrem Abzüge tbiu") **
Thüre und Fenster aus, fangen ^* '" ^
ehern, zu waschen, feuerfeste Körper «ttffl^r
J
iTx et€. "Dar Gereinigte wird sogleioh in ein
iagazin fibernommeD/ oder der Familie nach«
»schickt; das Haus neu geweisset uod deo^
eieli hüfunge Preifs gegeben, bis die Famir
3 es wieder beziehen darf^ wo sie, zur Pro-
» nach ihrer Ankunft, noch eine Quaran-
ixxe eingesperrt wird.
6. So v^ie ich keine Kranken in ihren Häu-
ern behandeh wissen wil), so dfie Seuche ha-
en; so fleissig müssen jezt alle andere behand-
elt werden^ damit die Sterblichkeit gemin-
[ert, Furcht und Schrecken entfömet werden.'
7« Zu dem arnisten Menschen kommen,
renn er erkranket, mehr öder weniget Freun-
le, Vervvandte etc«; diese müssen alle sorg-
älti^ ausgeforschet und in das Quarrte der
V^efdächtigen , ^zu oder mit der Familie des
Kranken, bei dem sie waren, gesperrt werden*
Etliche solche ^ Flllle erschrecken die andern
dergestalt y dais sie ihre jezt höchst gefahr-
lichen Kränkenbesuche gerne unterfassen.
8. Jeder Hausvater trägt Sorge, dafs ^seino
Kinder, Gesinde, in keine fremden Häuser gehen ;
sein^Nothwendigkeitenttbemimmt er untes-No. i •
gesagter Vorschrift^ was es verträgt, gewatchen;
unter grofser Strafe soll" er jeden £rkra:nkten
sogleich anzeigen. Und auf die^ Art ist es
unmöglich, dals die Krankheit auch nur eini-
ge Wochen in der ^mSt • dauerir sojüke* ^
/
Die Aerzte werden laicht Sorge trageo, sie
d^B Quarrean auch bald auszurotten. AnEai
wollen die; Kranken uogem^ atia ihren Hi
. Sern, wepn sie a^er die neuen Hütten sebe
Ton denihrigen nichtgetrennt werden, ikregac
nöthige Einrichtung behalten, so beqneoa
sie sich, ai^F Zureden« riel lieber dahin, i
in die Hospitäler cu gehen« — 7— Ich habe iidtf
Weniges ron dem Personale zu sagen. I^
diesem müssen thatige Männer von aU^eme:
erkannter Rechtschaffenheit genonunen ve
den« In allen ihren Verrichtungen mais, ei-
ne Ansahen der Personell, die strengste Gt
rechtigkeit obwalten. Sobald nun du Volk
den galten Erfplg ihrer Anstalten sehea witd,
.60 können sie sicher aeyn,. das sonst noter
diesen Umstanden unbändige, ungestüme Voü
WÜIig und gegen, ^le ihre Befehle gehorsas
SU finden. Die Atmen« wenn malt ihnen it
i:en Erwerb, wie gesagt^ so viel möglich nid
beschränkt 9 sind leicht von den Gaben d^
alsdann sehr . zur Barmherzigkeit gestinuntefl
Heichen zu verpflegen* Was die Abrate is>
belanget I so bekommen die Pestkranken ik
ren eigenen ^rst, den aber in seinen Yer-
fichtungen jederzeit ew Gesundheitacommis^
hegleitetf er nähert sich seinen Kranken nidit
über zwei Schritte j^ gl|Mibtt> er durchaus des
Puls fühlen au miiascia^ so soll qs an 4^ ^^'
; ausgestreckten Hand geschahen* Ob d^s
ulsfühlen 'dijfch eine Blase, sichert, weiTs
h mcbt ; dies allseitige Einatboieo wird
cher^ ipelir nutzen;, übrigens ^oll er sieb
[iten.zü ^prephea, und so viel möglich eia
^sunder, junger, lediger Mann seyn. Die
reistlichen dürfen sich eben so wenig nahen,
le leBte Oehlung wird .verboten ; will sich
ber einer mit Gewalt umbringen, so mufs
r im Quarrte der .KranlLen wohnen, und
^ird mit der nehmUchen Präcaution yerse-
len. Pie auf ^öffentliche Kosten gedungenen
Krankenwärter , Todtengräber , ReiAigungs-
neöhte , müssen so viel möglieh ledig seyn^
wohnen im Kratikenqnarr^e, werden bei ih-
en Geschäften von der Wache begleitet, be-
kommen ihre Bedürfnisse so, wie sie aie den
tranken reichen, mit Praecaution. Diese müs-
>en nicht verwahrloset werden, aber einen
gesunden Mann mit Gewalt umzubringen, er-
laphte ich mir nie. Sie mulsten die Todten
DQit Inttrumenteft begraben, durch Anleitung
bekommen sie bald die Fertigkeit, sich nicht
anzustecken. loh verlor nur zwei , der eine
steckte sich im Rausche an, dem andern
konnte ick seinen mauerfesten Glauben an
eine eiserne Praed^stination nicht wankend
machen, er verlachte alle Vorsicht, und biifste
mit dem Leben. Und dieses yVehig9 ist es.
i.
was ich bei der allgemeinen Furcht, dieii
ricaoische Pest zu überkommen i bekaonti
machen nöthig erachtet habe; so sebriclK
bei wiinsche, dals niemand in die trauxif
Umstände } Gebrauch dayon sn macheo) ^
fest werden möge*
Arst lu Pesth in \ii^
,KömgL Preufs. Puhlicandum in M)
; des gelben Fiebers.
Ua das gelbe Fieber^ welches scbooi^i^S'
raumer Zeit In den Spanischen VBS^ f
herrscht hat, den eingegangenen Naclinc'^'^
zufolge I auch in Italii^n aüsgebrochan i^^'
ist es nothwendig, gegen die Einichlepps^
und Verbreitung dieses Uebels in dieKöns^
Preufs. Staaten zweckmäfsige Sicherheitsinaa^
regeln zu ergreifen, und wird dieserhalb» ^
Sn Königl Majestät dem GeneraldirectorW
eröffneten Willensm einung, folgenaes fo^?
seit: i) Alles, was aus Cidixi Gibraltir»^*
aus dem ganzen südlichen Spanien seit
istan Julius dieses Jahre) und aiis I^^
00
/
mä der Lombardei Mit dem iSten Septembdr
dieses JahreA, in welohan Zeitpüiikten dat
gellte Fieber kt den gedachten Gegenden in'
diesem Jahre sum Ausbruche gekomiEnen ist,
abgesandt worden ist» soll in soferu oicbt
durch völlig glaubhafte geriohtlidhe Beschei-
nigungen erwiesen werden kann, dafs' solches
Tollständige Contumaz gehalten hat, worunter
verstanden wu?d: dafs nicht nur die Schilfs«
equi|>age und die Ladung im Atigemeinen
die Quarantaine gehalten , sondern auch die
Waaren ausgepackt, und sammt der Embal*.
läge ausgelüftet, gerauchert und gereinigt wor«
den, surUckgewiesen werden , dagegen aber
die Einlassung derjenigen Waaren, in Anse-
hung welcher dieses yollstandtg nachgewiesen
wird, ohne Hindernis «tatt finden kann. Alte
Kleidungsstücke , getragene Wäsche und Bet-
ten aber, sollen durchaus gar nicht, sie mö-
gen, GontumaK gehalten haben oder nidit,
eingelnssen werden, weil diese Sachen von
Lent^i, die das gelbe Fieber gehabt haben^
oder daran gestorben sind, gebraucht seyn
können,* und die Gefahr der Ansteckung für
die|«nigen, welche soldie Kl^dungsstücke aus
ünbesonnenfaeit anlegen, des Reinigens und
Eläucherns ungeachtet, nodi immer, vqrhan^
ien seyn kann* a) In Ansehung . allel* derje*
iig^en Waaren, von wdchen nicht iiberaen^
JoiirB.-;U, B. 8. St. O
i*-* MO
gend. nadigewieseii Werden kans, dtfssieii
der Torher beffqhriebenen Art foUstiodij
Gonttttnas gehalten haben., muia auf io\gail\
. W>ise yeifdiren werd^tf: ^) Alle sck
Gift fangende Waaren^ ala Scbafirolle, Bii
wolle, Uäirte, Pelzwerk, ungegerblea Leli
rohe Seide, Papier, Federn, Tapeten und ü»
Kche MobUien etc* ^ dasglaidien diejenip
Waären, welche in EmJ^alU^ Ton ^
Stoffen rerpacki aind) (Btrfen gaas ^^f
nicht ein- und zugelassen werden, ¥A^
mütsen nach einer Ck>ni!uinaaanata)t wa^
wiesen werden. V) Dagegen sollen iati^
SU der Glasse der sehmll GiA ioß^
Waaren gehörigen Artikel^ als Zucko^t ^^
Farbematexiatieny GewUrskömer, WeittilAi-
te, Oahl etc.» wenü di^ £ehi%afifi« "^
das aus torbenannten Gegenden directai^^
komnifsode Fuhrwerk dio gewöhalidis Q^
rantaine gehaken haben,, zwar, eingd*^^^
fadock sur Abwendung jeder niöglicliaii G^|
fahr in den \m Lande au errkhcendeD ^
#tierfaeit$ansftalten einer Aeinigung nnterwcH
fen w«rdei>, dergeatalt, dals sie unter ^^
ger Aufsicht ausget>ackt, veHUftet ii&<l ^
Emballagen, mit Ausnahme der köberntf
Fastagen, auf der Stelle verbrannt ^^
3) m% One, wo die Waarpn ausgap«^^ "^
gerainiget, di^ Enibalkgen aber recbraa^^
■
frerdpn s<rflen, w^r^^-^aiMistens* b^süuders
gekannt gemacht werde«. 4) I^® Leute, weU
>hd zur Besorgung dieser Sicherhe^tsanstaltea
gebraucht werden, dürfen sich daraus nicht
•otferoen, sondern müssen dort veipßegt
Verden. Die Kosten, welche diese Anstalten
erfordern, übernimmt der Staat ohne Aus-
lahmey blctfs disJ4?zägei wis tut EiribaHinrng
solcher Waaren nöthig ist, wovon die Embal-
lage verbrannt word^ü, 'so wie auch die Irrens«
portkosten nach * ^ud von der Anstalt muls
der Eigenthümer tragen. 5) In Absicht, der
durch die Königlichen Lande durchgehenden
Gitter, welche umgeladen werden^ finden die
nehmlichen Sicherheitsmaafsregeln statt, weil
sonst die Verbreitung dieser Krankheit in die
benachbarten Lande sich nicht verhüten läfst,
und diese^ für' die Königlidien Staaten mit
gleicher jE^efahr verknüpft sejm ' würde. Zu
den diesfalligen Kosten müssen die Eig^n^
thümer der Waaren beitragen, weshalb noofa»
das Niihere bestimmt werden wird* Dem Pu-
blikum wird dies zur Nachricht und Achtuxi^
hierdurch bekannt gemacht. .
Berlin» den X7ten December t8o4.
Königk Kumiü^sehe Xr£$ges^ und Dpmmi*
nen^ Kämmen
.)
i .- ^ '.»•
O a
— « aia ^—
' >, • .! • '
XI.
H y d r o p a pericardii
«
Von
Phyticua mvl Wetilar.
JLIies ist eine Krtnkheit, welche man oft
gar nicht, und am wenigsten bei kleinen Kin-
dern ahndet *)» Mehrere Fälle haben und
ilaron überzeugt.
Der neueste betrifit das Kind der Mi*
dame M. allhier. Es erreichte^ wie es sohieo,
ganz gesund den gten Monat ; allein nun fioj
das Zahngeschäft an : die Schneidezähne dran-
gen glücklich durch I allein auf diese loi^giei
*) Senae de U »tructmr^ du comr. iMfr. tf\ ckt^. 6*
gleich die grofseren Bäckentahne. Dieser so
miserat uDgewölmlielidii • > Dentition schrieb
ch gröfstentlieils die Unpäßlichkeit zu^ Baibocr
iber in der Behandlung a\if>Beiförderung/ der
Verdauung sowohl als auf Wegschaffuog des
mmer auf der Brust sicih bäufendan Schleims
lücksicht »). 1;
Es verstrichen drei Wodtien ; auf jeden
fon beiden Seiten ptaetiirten oben und un-
ten swei Backenaahne; aber das an sich aus-
Betsende Fieber blieb nicb; weg^, na^dem
luch der Zahnreia aufgehört hatte. DerJLeik
ies Kindes war groß und ßesptfnniy Vorzug*^
lieh in der Herzgrube sehr hervorgetriebef^
und hart; die Stühle aUe schleimig; der Hu-
sten ^ welcher nun häufiger eintrat ab er an-
EängUch gewesen war, yerrieth Schmerz auf
der Brust ^ indenk das Kind jedesmal ^tfarauf
weinte^ der Schlaf war unterbrochen^ - der
Durst heftig, die Respiration oft röchelnd^
und es fiel mir auf, dafs das Kind immer- siek
an etwas zu halten suchte^ und deswegen
*) Sollt« wohl.Zalmrei«' hier die Veranlaeftiing zn hy»
drops pericardU gewordeo eeya? So sehr ich auch
für pathologische Dentition' bin ( ich yerweite hier
auf me^e Abhandlung gegen Wichmann, m deoi
ersten Bande nieiner Wabrnebmungen am medici-
niachen und chirurgischen Krankenbette)^ «o kann
ich ihm dies doch kaum einräumen f
V
. #
Spielsachen Tag und Nacht i& den Händen
behielte . Der habiias ward eontabesoirend,
midi^das- Fieber ^fg ' m *ein leniescirendet
über.:: Dakei^war der ^teh^ schnelle, aber Uei^
ne, Puls selieu aussetzend*
In der ^6tea Woche erkllrte ein mit sa-
genogeoer Arzt^ dafs der Fehler im Unterlefte
Hege« £4 wurde nun Von neuem cljatiit,
purgirty resolrirt;, fomentirt, frottirt, nrfK>ztey
und Gott weifs} wre yielmal und ddt waa al*
lern gebadet« Jener versprach sich ▼iel, ab
bei dieser Gurart das Kind- eine beträehdiche
Menge Schleim ausleerte !' Dieser Schlei«, mo
sefalosseo die Angehörtg^iy würde den Tod
herbeigeführt haben, wäre er nicht glnckiioher-
weise auageleert worden; mir schien er die
(causa mortis nicht werdeik au können, wira
er auch 'länger in den Diirmen geblieben;
denn es war Schleim ^ welcher ?on der Bmst
herkaih, und weil Kinder nicht auswerfen
können, Terschluckt worden war.
In den lesten Lebenstagen dea Kindes
unterschied ich^ dafs zwischen der Ttaa und
8ten Kippe beider Seiien ein so siarker Zmi-
schenraum war^ dafs man einen Finger hin^
einlegen konnte *)• Auch t waren um die$e
Zeit die gröfsten Beängstigungen vorhanden.
*) Oh diMd Auftsinanderdr^iigun^ für ditaes Ueb«l
cbantcteristiKh istf Ob tis melir bemtrlu worden?
— ai5 — •
Ich drang auf die 3«ctioii ^. Die Dlr-
me .und der Magen waren le^» aber von BIS-
klingen aufterordentUch anigedelint ; nii^enda
entdeclLte ich im GelLröse, oder einem Ein*
geweide, Verhärtungen* Der Herzbeutel war
ganz unförmlich grols und mit gelblichem
Wasser angeriiilt, welches 8 starke ErsloflFel
voll betrug. Er füllte fast die ganze Brust
auS| und das Zwergfell wurde hinabgedrängt*
*) Sie wurde do Stnndoi nach debi Tode nnttr«
aonuDfln«
t .
\
• I
— ax6 —
, >
Inhalt.
I
^
{
Seite.
t ..Vmüsdite Bömerlaiiigen. Von Doct. €. G. T.
Koriuwi zu 3tolberg bei Aachen. i
li jingina erysipelatosa chronica, . • • i
9. XieT epidemiiiche Catarrh von i8.o3.^ ^ • • i5
5> Zusatji SU meinen Bemerkungen über das Wich»
aelfieber in dif^aem Joimi«ie;-B. XV. Sc. 5. ftl
4f Bemerkungen, die yenerische Anateckung Noa*
gebohrner betrejffend. • * . . .31
t* Bemerkungen su Herrn Hofrath JVai* Aufaauo
(in dieaem Journale B. ^VIII. St. r.)« dio
Wurkung dea Nenndorfer und Aachner Ba«
dca betreffend. . . . •4*
0. Schwitxbcder von Birkenbiattem. ... 47
7. Kuhpocken. 49
n. Blasen -Mola. Mit einer Abbildung, Von LSff^
. ier, Ruaa. Kaiaerl.' Hofrathe au Witepak. ^ . 5i
IIL Beobachtung glücklich ansgerotteter Naaen-* lud
Schlund -Polypen. Von D. Liuzelber^ert Fürad. ^
Sacht.. Hofrath und Leibarat au Hildburghauaos. 61
IV. Beobachtung einer Hemia cruralis incarcerata,
die sphacelöa wurde, und doch glucklich ohne
iUiUi arUficialU heiice. Von Denu^Uen. , . 7«
V. i £^^^2,C£d^ C^. ^«>Ä3iS!^. C '
!
/
I
II
tngBu, ^^Die Att&atve derselben werden nein in
Einzelne der Wiuentcbaic und Kunst geben, uo^
Aucb fafslicber und 4nziehender für den Hsofen
practicirenden Aerzte werden, die nur d«s tägliche 1
•ucfaen.M
Jen«, im November i8o4*
Friedrich Fromme^
Von^ der bereits in mehreren offentlicben Blafl
angekOndigten, von einem sachkundigen Gelebrten
'Zusätzen veraijsulteten deuischen Ueberfetsung
(Werks:
j^m. Pertal cours d^anatomie tnedhaie ou ti^
de Vanatomie de thpmme etc* Paris, l9o4'
erscheint nächstens in unserm Verlage der ^rste Bu(
Leipzig, 1S04.
DyJüscke SttManii
7«}gende neue medicinische ^chrifiei^ sind bei den &
Hahn in Hannover erschienen j und in allen l^
handlungen au haben: <
Ficker^ Dr, W^ A.» Aufsätze und Beobachtungen, I
jedesmaliger Hinsicht auf die Erregungstheorie en*^
fen. ir Th. gr. 8. S2 Gr. - ^ ,
Perfett, Dr. PT, , Annalen einer Anstalt für Wahnsiflii
Aus d. Engl, mit Anmerk. ven Dr, J?, F* W. ^
Jr, 8. i-Rthlr»
midimanns^ Dr. Lud. Joi,, ausfuhr), pract Aalfl'^
jKUr Gründung einer voUkommenen^Meoicinalverfsii"
nnd PffUxei; nebst vielfältigen einleuchtenden Bewsil
der grolsen Wichtiekeit der lestern Für die \Vohm
der Menschheit und der Staaten, und der dhDgei|^
Noth wendigkeit einer Reform des^ im Ganzen in^
)en Ländern, bisher so mängelvollen Medicintlw^
Ein Werk für Regenten, Scaatsmänner» Polizsiv«*^
* her, Medicinalpersonen und alle solche» Ivelchen i>*{j
meines Menscnenwohl werth ist« Mit einer Vo<^^j
von dem Herrn LeibmediQus I^eniin. a Bände. T'
' a Rthlr. 8 Gr.
Stntve, 'Vr, C, A», der GeeHndheitsfreund des Aitf^
oder practische Anweisung , wie man im Alter tf|
Gesundheit erhalten, sein Leben verlangen! uoil ^
genieüsen könne. 6* 10 Gr.
_ I
, — »" —
'l • • '
imve, Dr, €• jt*, GalTanÖdesmus; ein» beionden in
Krankheiten nuzlidier, leicht transportabler , und un» '
vermiglich anwendbarer galvanischer Apparat» erfunden
und beechrieben. -Mit i Kupf. gr. 8- 6 Gr, * «
>9Men Wiaaenschaft des tnenschl. Lebens» ein priirtischet
Handbuch für alle, die nicht umsonst in der Welt su
aeyn nvünscben. a Bände. 8* i Bthlr. i6 Gr.
Vestrumb, J. F.» Handbuch der Apothekerkunst. irBd«' /
3te . vexb. und vermehrte Aufl. Mit Kttp£ und TabeLt
len. ^. 8. 1 Rthlr. i6 Gr. . , .
inzeige von biegsamen^ lacldrien.chirurgi^
sehen Instrumenten.
(Ich em^pfahle diese elastischen chirurgischen Inltm«>
xneute dem mecficinischen Publico auf dss beste« da
ich sie von Torzuglicher Güte befunden, und ihr
fleitsiger Verfertiger nicht allein von dem HochlöUi-
cben Ober " Coilegium mtdicum\ sondern auch von
dem Herrn Generalchirureua Mursinna und Professor
Zenker die ebrenvoUsten Zeugnisse über seine Arbei«
ten erhalten hat.)
Pr. HufeUnd. .
W.
aa für wichtige Dienste i^eiDkmälsig bereitete elasti«
che, ttnauflösliche Instrumente, Bougies, Catheter u. s. vr.
n der Hand des: geübton Aretes dem Kranken leisteD,i
larf ich nicht erst erfahrnen und sachkundigen Männern
agen.
Selbst ein berühmter Veteran in d6r Wundaranei«
Lande hielt es für wichtig gentkg, darüber nachsudenken.
Oie ehedem gebräuchlichen metalleoen Werkaeuge dieser'
Gattung, sind bei weitem unsicberer in ihrer Anwendung.
Mies diea, und besonders die AufTorderung mehrerer ge»
ichickter Männer, bestimmte mich, diese bis jest nur im
ioslaode verfertigten instrumotite hier daraastelleo» da. die
ron dem verewigten Theden boreitcten Gatheter aua /i#-
rina elasüca ctt keitVar sind.
f Sdioii ieit 'vmhnnn Jafarfm' betcbiftiate ich nid
dfn Stunden meiner Mu£te^ durch Uulre sciioo irl
erworbener chemitcher Kenntmps^' verschiedene Haue
«erlegen und mt' nntersucfaen, um Lacke und Fun
dtretts SU bereiten, die einer enegedehntem und g«M|
nuteigem Anwendung Fähig wären, «le man bitocfii
den LackfimiMen tn^chte.
Mit meinen Kräften und Renntnisten älteiB wid
idb indcfgen wohl schwerlich dae mir Torgesteeku Zj
erreicht h<«ben, da tchon mehrere, «iia Instrumente d«^
aten berühmten Erfinders in manchef Hiniicht Terbci^
habna» wenn ich nicht durch den R«ith und durd^
gürige und theiinehmende Aufmunterung, der erttei
gröuten jeztlebenden Wundärzte Berlins unterstüxtvi
den wäre.
Ich habe mit dieser Bekanntmachung nicht eh«*
Amtlich anftreciBn wollen, als bis ich hinlänglich aba«
wäre» da£i meine Arbeiten, die bisher gebräucbi:
Werkaeuge wo nicht übertreffen, doch ihnen gewÜi ge-
kommen könnten. Wie dürfte irh dies ^uch ^*S^''j
Jfts äratliche Publicum jeat auf einer Stufe der Ym'
menheit steht, auf welcher es nur den möglichst to^^
deten Arbeiten seinen BÄfali schenke. DäGi ich et»'
Ssbracht habe, danke ich (wie schtfn g^^^sO, ^^'^^^
en Belehrungen der vorerwähnten groisen Männer, ^
deren aufimuntemden Beifall ich ier mannichfaltigen^
dankbaren Arbeit, und der so oft vergebens ^^J^*^
Zeit, Mühe und häufigen Rpsten gewils jni firuhe ■*
drüssiff gewordeil wäre. '^ ,
tun nun meine Arbeiten möglichtt gemeinnütiij^
machen, benutze ich hiermit die mir gütigst ertbfu^^
Zeugnisse, wie auch die Approbation eines f^^pH.^
Ofoer-Ooilegii Medici, um ein geehrtes iorrediciitii^
Pablicum e/gefoenst sy versichern, dals die von tait^
fertigten biegsamen Catheter, Bougies u. i« w. nicbf
ihrem Zwecke vollkommen entsprechen, sonders '"
den bis jeat bekannten Instrumenten dieser Art sn ^
und firtuchbaxkeit völlig gleich kommen, wovon »f^
ieder, der mich mit Aufträgen au beehren die ^^^
ben wird, bei Anwendung deitelben leidit selbst ^^
sevgen kann. ^
Üamit meine Fabricate auch in kaufmännischer J^
steht annehmlich seyn sollten, und die inläodischea H«^
"Aarxte noch über der /»choeilern Ausrichtung ^'^l^
xräce^ noch den ' negativen. Gewinn der kleinere A<^
und^der verminderten Transpoitkosfan g«ni«£Mn '^
, i
be ich l&icb bemult^, sie im eiitem Preise an Hefer«^
r die in PFurjt^urg Verfertigten wenigstens hichr übet^
Igt, «wie aus dem unten erfolgencfen kleinen VerifeicfH
ise der gebräuchliclisten Artikel zu ersehen ist.
Potsdam^ den aostea December i8o4«
Portrait- Mahler,
erzeichnifs einiger der gehräuchlichsten Iah*
Jarfen- chirurgischen Instrum^te^ fvelche
verfertigt werden bei dem Mahler Kuhns
in Potsdam,
lastische Bougies k Stuck iß Gr.
astiscbe Catheter k Stuck i Rtblr.
utterkrän^cben, verscbiedene Gattungen:
Ovale, yu verschiedener Groise,* mit glattem Rande»
k Stück 12 Gr.
dito dito mit gekerbtem Rande» k Stück i6 Gr.
Elastische mit Stielen, die durch Bandagen befestiget
werden können, statt die andern sich fest klem-
men^ k Stück X Rthlr.
ackirte biegsame Warieendeckel« k Stück i6 Gr.
Auc)i werde ich wasserfeste Leinewand verfertigen«
reiche, in allen Flüssigkeiten unauflöslich und undurch-
[rioglich, vom vielseitigsten Nutsen ist. Der Herr Regi*
Dentschirurgua Rosemeyer beim Regimente Garde in Pots-
Ism hat eine feinere Gattung derselben zu Bandagen bei
•tark flieftenden-Sdiäden, und eine gröbere Sorte zu Un«
erlagen auf Betten angewandt, und durch beide, Betten
lod ^^''äache vor dem Durchdringen der Unreinigkeitea
;eschüsr, und überhaupt dieselbe in allen Fällen, wo
lonst Wachtleinewaad gebraucht wird,- bei weitem zweck*
oiäUiger gefunden : da sie weit biegsamer und deswegen
ichon andi daaerhafter ist, und vermöge ihrer Ünaoflös-r
X
^-fl ^
^cbkflit uBd Teadgkttt leicHt an. betdea Seken pm
werden kAnn, weil «ich «elbtt dia^cbÄdlicfattenUanii
keicen nor auf i}uer Oberfläche anhängen könneo.
Den Herren Wundamen, und jedem» der all Ki
nenn in gröfseren Quantitäten Bestellungen mackt« we
ich gariat ^tn annehmiichei^ Rabau augettehen.
Kuho-
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ptftctifch'en
Irzneykunde
und
Wundarzneykunft
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RöiiigLPr«iil«.Ofllieim«iRtdi, wirkLLeibaist^ Dir«ctot
dM GoUcg. in^d. (^inirg. , «rfism Aist d« Gbarit^
ii«£w.
Zwfliit^[tt«r Ban4e Viertel Stfidu
Mit tili«» Kiipfiff.
Berlin i8o5.
la CattkiniMtoii bei L.\W. Witticl^
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dm Goiläf. ntd. ^iraig ., mSum Ant d« Cbuiti
Dntealater Boid. Vl^rCM Stnciu
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J' V ocmi HieriÄ u<s*g eb, e-r.' •
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Uet 0«(?aifM^tis ^rfiBvi^'adkSt Sdhi^sksflr^ aller
iledidtti. : A^fkig^ abersaWdl^f durcb dai N^«
ind Wimderbard des BIJt«.ik9 - tibertrteb naiid
Un Gebrauc&i^ lind Sollte Alles dirdurcb^ietl
ieii. Nun, dttrcl'^viel^ feMges<)hlagene Ver^i
»ticK^ (dib «tÄlrMche^a Fblgen dieses Ui^
brauultt) ailgcisdliredit, v^rgifst xaan ihn wie^
der vfi sefai*.:'-^ • loh freue mich daher/ durch
&aahfaljg<iid«^i&erk!!vürdig6 KjränkeDgeschichte
A a
l .
einen neuen Beweis m geben ^ daft diulb
. tel gewiis unter 4enen auf die Nerren w»
Jkeaden Reizmitteln eines der ersten ist» rd
dafs es Fälle giebt, Wo kein- anderes Ifittd'
^ das zu leisten yermag, «was er thut
Die Kranke , Ton der die Rede M
war die Paticjntiit eines andetn Arztes. U
wurde in der ^e&l&liB}ilt^n pi^ode derKnol*
heit hioaugerufen , tmk. meinen Beirath so «-
tbeilen« uod ich etiu^te Hecirn Tlootor fli''^
dessen Geschicklichkeit Und Genauigfcetf^
diesem G^schä|^iab^iasnn!^,^ifr.galfaai«^
Behandlung zu besorgen. Er hat dss Kra*
kenjoumal ge£U|Mrlv das riab hier/ lAittlieiiti
und ich kann bezeugen^ da& die nachsteia^
, de Erzählung nichts' afe.die treueste undp*
naueste Darstelluag dw Wahrheit ist*
/ Die aobtsehajabi^ Toebief: ^^ ^
habenden Bürgera» ' war awer^/von Ji>H
leuf gesund^ !, iluUig und fleifiiig M ^
Wifthsdiaft, dgch vi^ sie in ihieoi fff^
«^Benriigen weit ruhiger und stiljbr» e^ ^
eben in diesem Alter webl- absejvs f'^
so diils sie Stunden lang an eiaemi^ ^
konnte, ohne ^in Wort.i^n reden; ds0fi<^
war sie auch zuweSen in fräUieher. Osi^
achaft üirer Gespielionen ansgriassan •hül'fr
— T ^
^ Zu- Atifabge de$ Deetmhen i8oi2 wurde
sie Btäkit 0h gewobnliclf^ und «uHm glu» me»
laDcholisch , Wobei «iüd l^ychisöhe tTisaohe
würksam zu aqrn schien, Ihr sonst guter Ap-
petit nahm ab, und sie Jüagte am sSsten De-
cember Ober Kopfschmeraen« Di^sa Zufälle^'
in Verbindung mit ehnar 'gewissen Muthlosig*
keit und Unempfindlichkeit/' bewogen den
Vater, ihr einen Arzt rufeli au lassen. 'Als
sie von. diesem Yortatae ihres Vateia liorte»
ftufserte sie, ndajs kein Artii ihr tu helfmn im
Suinie w&re.^
Auf Anrathen Avbmb Arates wurden im
Laufe dea lÄcAiats Januar atiflSsende, Brech«.
und Pur^mittei, und nachher stSurkende Ar-
seneien i ohne de^, mtndeaten AusoheiB von
Besserung, gebraucht; die ElsIusC nahm im
Gegenf keile * tigli<^ niehf ab ^ imd endlich
hSrte die Patientin am 8ten Februer ifuf» ^
Nahrungsmittel au nehmen» nich^em vier
ra^erctthel' die Menstruation ^aur 'gehoiigeis
Zeit eingetreten war. Den gten Februar hör«
te die Reinigung au flie/aen ~ auf» und ddil
Uten verfiel sie in den folgenden Zustaiid»
in welchem ich sie noA ^den lOtmi Mai
fand.
Sie hg^'gat dm HBeken mit ansgesiiMk-»
teÄ GKeäiMrn»« elme Bewegmig.
Die Augen waren geichI<>Mett; atfir^W
mik ^^ AugeaKedeni» y Der Mund .wjir fest
T^rft^osseiu ZM^ Gel^nj^e pahnieiir\ billig
{^ B{egi]||g ftOy dio.piaQ ßmen gab, und
blieben QB?eriiide^c4A.4^r emmiil gegebenen
I^ge. Pie'RespirA^oa.fWaT etwa$,]^s^r und
latigiimier ^ als man .«ri« bti ßchfa^nd«^ . an-
tpifft,:.und di^ a,u$gea:^ha^ceXuf|: kü^r, als
im natürlichen i^kkstande; Der Puls s^lug
75 bjbs .SomM .Ü^ leider Miiv^t^«) Dw U|iter«
l^Ib i?«r welk«i)n4r,^^br Busammeng^fallßii, so
dafs man die Körper der Wirbelbeuue > kiem*
)i<)h dem(tii»h 4tttcJM&U|Ienf ko^^lt^» . .
• Ihre |;;|n2e /liT^hf^ng,/ best^pd« W« einer,
bocbstens »wei T^^sen Hatc>rgrii(sd^eia^ .Welche
^e 19 24 ßfumi^ . • i9 ( : kl^ineiv MeCerholten
ßfbfai.nahin. . -^1^ jäftrjgte, Nahrung^-, «der
Ai?6i««yiniftttel , ffßT^ i^ nicht beteid)jdngen*
S^«htft,,fl»aA; 4^ M^qd ,'mit QiBi^alt .bu öff-
1^^, Hii4 ihr^etyw^^ eii^i^Hößem üO: schluckte
^ . ^s Ai(|h)b , JMiWMi;,, fi(pn»^era:^as r^egebene
trat! wjedier al^ ^gcj^^ofn jci: 4efi^^uiid her-
Y<^f, i?/V'enn pia;a.ihr. Eidotter* o4efflFXeisch«
fufrjihe ii(it der Uafergri^zf^^venpUciht gabj so
fclllu^kte, fslcj, e^ tiii^%i bmiin^cr» sonder» gab
es wieder auf die eben gedachte Weise Ton
^i li^ H^fosg«*m^ W>ftter> 4llW^a .naver-
mischt seyn, ^^nx^ a^saW^f,^^44f^m^ •!•
V \
- rOÄÜAWSWwt 4lu fnien^ Äfc0e difr .Au-
iijslaerimg, ifon fe&tea JS^erenlfiiträ war ij^S .
Ijeseii, lIaiBttedf|lif.MpiQ}it su i^rwortßiii, und'
Si^j^,«i^jpiio|«0 l^iplktt/oit dem Uriae.
; Mach' Aiis9%gil. 4^r Eiti9i»n tollte ua aiiGfa.
ittis alle JSilii*keIa llAipiltai iangLteUoiAcb any
ge^pa^l' > "wäiiM; ^«it iwiurde !iabhr' T<m\dmx
iunk.«nd4i di»} ZAho«' und -dfts iJÜAühaAeiscb »••' .
heu $c)uimtzig«*bi»uil tii&r^^aO'iili« e» beitj^v
denen 8€^llesL< d^ Hiikpdrä jinätid^Fadeln, clme ^
dals sia ZekAite dtft.:6kbaSi^iä0a'ä (Ebeo
diesea war;;^d^..FaU gavicaaaaf als ihi Vwica^^
torieii gcdegt ¥f«itAttii|fc ste^hatte selbst beim t
Varbainde' nicbl» nuk: s<^bi§ki9Aatimi"GeQSidB *
galiirtsaru> ^Oy^^t^eta ir<>nfIWsdKbiiifae; fi^
EihreibuagenL Toa goialigeii^äsel», ^iemb^-i
man, wasai^iliisfcairitbeiisl sis NaUraogs* y tlieila
ak aisv7ecKaBS»g^aizasitial^#hiieiidaiii
sten Erfolg angewandt worden.
t
y
— W . —
. Wm^ im man iti dtasmi iZtittaMle An
konnte, 1^ woU danmf Unavst - die Nene
durch die atürkatea imd eiiidfiiigMidrte& lii^
tel «SU r^en, und des adiwedie li^Mi ^
adnokUche Nahnulj|(iim sb eilialMB. Ü
dem gewöhnliehen Wege kooiite man iv*'*
Arseiiei-9 noch. Nahnmgamktel h^vsi^
akö kam elles auf die Anweadiing mtaeiii^
Mittel an. Die kräftigaleii mWfIk bislMroke
allen Nutzen feiiitelit worden » und es i«
niehts andezes an erwarten , als dcfi bei t»
l^r Dauer diesea Znstirtidea dee aebosi^
aehwabhe Leben" entvreder aBmihlich W*
sehen» oder dutfeh den {^läaiiehea Zutritt^
nes iNer?ensufailea yerniditet werden wii^
Hier schien n|ir der Galvel^elaiua dunph >a>*
äusserst durcbdriBgende Resskraft am meitfo
Indidrt in sayn. loh riedi daher lolgeada*
i) Den (Salfaaismus ik i^^kMdian; ^
swar sollte roiiBiiglich d«r ']^kxus canfi^
gereist weiden» iMÜ die fcrenkhaftctt End»
nungen sieh da ^neriC diirdi Mangel äo B^
lust Und naohhnriger ginsttdier EnthsM
der Nahrungsmittel geiolsert hatten, uadii^
a^r Theil des NerritsfateibB » nach dem G^
hSriie» als einer iär ineht^;rtea Mittelpitfl^
aeiher Sympathie an* becraehfen ist;*' auf ^
eben und^ dareh welehtn^ angebsaehta fi^
8— W
lie mMMb mä iligeoi^ttit» WIMcMikg k«r*
'orbru^geii komim. ' . '' "^'■''
ft) fioSiB die Kranke iti ein wttiMt; aiu
iTMMtUeiieii KxJittMm bereitete^ Bad getest»
iad ilir dana kaltes Walter fuf den Kopf ge^
;oMen ifrerdexu
3) Mit den geki%eii Euurettma|^ sollte
brqg^ahieiiy und ^ ^-
* 4) DijB Salepwura^l mit der Hafergrütze
m^misdkt gegeben iWden.
Den 4te9 MMns^ Yonnitta^ um li» Uhr,
war die Kcanke in denselben %2ttftande als
bisher. Sie batte la 04 Stiinden ohngefabr
SiafUnsen Hafergrfitse an eich genommen*'
M» der B^ischirm-i^on ihrem Bette wegge^
nommen ward, nnd* das Sonnenlicht Ott auf
die Aug» fiel, blimdte sie a^hr mitten Augen«
liedern'!); bei IffSAhong der Augenlieder. aber,
um den Zastaed der PqnJle an uhtcfnucben,
Luiden, sieh ' die Av|^n :so nadk der Hiihe
und Seite gdiefarr, daft man mchu ab die
Sderotiaa in sehen bekam. ' Harr Doetor
> .■ •
. I
I-
wtit dM wirkKchen 'Sehtnt, odtfr da& die Licht»
•tnUea voä der Retina eelbtl: percipirt werden.
Idi ktbe sie einlgemale bei T^lUg« InöAnroiie be-*
' Mikr, wö eite «!•• ÜM^Ilich einer n^cb «H^geä
; iMÖvAcben ^i^ptndlichkeit der CaisnierTcai siuiar
->.\
4 •
, ^
Ziiik- und Kupf erlagen^ UJe£i^4M Srnkpol
tf Haoil. 4teQ PatitQtiti J^o; .bie&aditete d
brachte den KvpfiM'pbl in diese iSegeod. . St«
kei^». Bli|i»eliiMd.ä i^e*liedei!< nUd ^
rothe Flecke auf der Baut , waren di» eiift
gen 9i»AM iKin .der j Wiirki^A»keit dei 5i»
le ; von einer Eraelubteinung ^^ar nichti (
nierkeoi <>JBr^^[ie£s!'hi0l^i:^.die Patientin ot
die Seito4^n^iU^tefddi Kvpferpol vi^^
Zinkpol aufndiaiatiekgrafti-T' kafn6 WUrku«
Eben idias /wa[r der Fall ^Jbai der* Anwen^i^
des Kupfiespds in der Gardia#. und . des Zio^*
pok in. der Gegend de^. linken ^«s« ^^
»ehr füilt^ er die HSUbadea Üokan OW
mit Waiiier, brachte da: «dad Zinkpol. efoi "*'
liaia den Kttpfiarpoli an aeiabni Ontk -** ''''l
GedchtMihiBda nun ^röthiey/^ der Miind ik^
in Bewegutiigigesest^ sie nvinaolte, liewagt^ ''^j
Nas^nßügBl/itum W^iaiexK^.kUii|i8hlidi> i^t^
sie mehrere Glieder, und sie fing an Isot^
f >•
fiinf Minuten fortgesezt , wöcara wafi ^'^
aufgphojj.^ upd/die Jiejsij^g^^ »I
dA| Biiiokgraliiyi'eiA IM ans Aer& nfti/r«^
he, und die Salepwurcel sa^Sbi unter der
\
'^ Litt r^"^ «eoi^Hafergrüt.e «- aicTi
linB leichte Bewagung: ux de» ^Ge-cllt^^
''"'^S^ ^ten. Sie hatte gestern d«rch*i«i
. T^ahrun« weiter zß «ich gei»oÄ«nea.
'*''lic^ Hi«- Wprgen ^n». 8 OJ»«- h^^«
^'^..ft^r^ ^^'^^^^^ ^^''^^*t
*''?i r' Herr Dwipl,.^««i *jö«.t«MM .d^
^' * *^J^- A^*^»«»^ '*«*^^;^^
- x4 -
Die« «rar «eit 5 Wochen dM «nteWort,!
man von ihr hSrte« * j
^ Br muT&te nun, da der Vat^ durdid
Jdiglichen Ton seiner Todbter Mhr gerili
glaubte, dals die Anwendung des GalTta
mus ihr heftige Sch^erien * renmachet <^
gleich mit dem weitem Galyanisiren ttiti
ren.'^Da indessen die Bew^jinng ib den Hb
kein noch eipe geraume Zeit, nadidemJ
Säule war weggenoinmen worden, fortdsofl^
so schien. dies den Vit^ tob der grolitf
Würksamkeit des Mitteb und de$ dartitf^i
hoflFendeh Nutzens am -übaneugen, und^
gzk die .Einwilligung, Nachmittag wi^dc' ^
galvanisiren.
Herr Doctor Flies kam um 4 Uhr. K*
ze Zeit vorher wurde die Patientin^^ nnr^i
, und wollte aus dem Bette ; zwei M^ok^
tnufsten sie halten« Hierauf hatte sie ^
Viekr Amtrengung* etwas Schleim weggH
theiu Er- fand sie noch in deir grcflstaii 0^
ruhe, sehr beängstigt; siewofit« ^ ^f^
nidIt'auP sich leidto/ imd hradl in i^
Gegeliiirarr Schleim thid etwas Galle n^' ^
wurdd ihr vendhiedeiäie male ei#as imn "^
ken gereicht , sie stielTs es Weg *iittir<^
^ jVe^> ; Eile Augen* waren * ^hMid ^'^
gaaka^ Aiiftrittes; wi# g«WohnIieh/ geielil|||2
aen. Hmi^ hatte tie diaijduua nidits sv^
/ ••
— »5 —
renoom^r 'd«r FaU .war «twa»-- kleiipwit, der
;^0rucb AUS dem^iMiUMle , ab^r* nidit sd ttiii«
ceiifdr, als. .getst^hj; nod votgestera. Bei der
^eg«awärtigea ApgsWuad Uomlie und dem
^iedei kehrenden Erbrechen, konnte nicÜt an
SiilraiiiMiiü gedacht wecddA^ • der galtaoisi-
-en4<t'^At tesohlofs daher, denAai^ang di»>
i&^ $^tte< »phigi absnvfarten^ iin4|<liictf$ bIo£i^
mx Stillung de« BreGhens> <Um«€kläge yoa
vir^rffi^ Weinevauf die Hensgrube »machen. •
.. Üpf 7 UhrrAbeiids.war sie^rah^ger, i^
bf^fgW: ihre Gheder nach Wlllkulnr, und
aegpt«^^ einem jkti^Iichen Tone: sOräieryWas^
M^ -jm^: mir vorg^angim? Aoh,.\weän mir
nur zu hdfen wäre!'* In der Zwischenzeit
lintM sie sich nocheidmid gebrochen, imd
bie^ jeat keine Nahrungsdaiitel aü sich genom^ '
xndn^ aiidi war ihr in Gegenwart des Arztes
wedei^ durdi Zureden,^ noch durch Gewalt
irgend etwas beizubringen. DerPiils wai;
kleiner, aber nicht hätter, die Wärme etwas
vermindert. . Es wurde yerordnett die v»m>
ftchriebeipen aromatischen Badekrauter mit
Wein infundirc i uwarm auf die Herzgrube zu
legen, und Clystiere aus Fleischbrühe mitSa-*
lep alle 3 Stunden zu apj^Ucirem Beim We^'^
gehen- sagte Herr Doctor Flies den Umstec-
henden laut: da^s die Paiieniin^Morgen nicht
galwuusin werden tolUe^ im FaUe sie bis da^
I
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imd il'g y<'^P^f^^^>y^4* *^^^^^ Sbttid#tJlft k
wicfaea cmiraib ^ Sie heoA ^lorc^iis nMito ft
«di,i>el«en'^^wcdlmy<^biiL'4AaT9^IJbr Ma IC»
|mb, Vf!o:.ilirt'dl£r^VatBlri«bfri«s^^ jEiMaiW^
sm Nadbiiiiikeii, üfld.^Aih|t der ViitlilF^Eiii
tjfeitml : OeHU8s4 von fCalunnigidiitfielii^zQi»
Ji^kf fUt^e ^ie\ \p<Abdak^' Vfird nmut mlA
doch rt^dit mehr ^uälm.« Um 7 Xülrtgil
mtn* ihr eine Tasse- Ra£F(^a|.^ die 'ihr' wol^- b^
ksmf'eine zweite^ ^e maki ihr ufEn'9 Uhr^
geben hatte, Brach* sie we^
<. Sie .if ar früh rubig/ und ohne Srnbrnes»
«efif 4«r Puls war klein^ ab^ nicht kcfaaeU;
•ier dankte sehr gerfihrt ifBc die ihr g^ltmOM
Hülfe, Es ' wurden nus jdeto^ oft wiedeiiobe
Oaben von Bleisohbnihe- mtv-EyeigAlb, und
abwackseiiid E>)rergeU>''niit iZimmtwaaser und
Zucker verordnet, ttpdalle andere^ yorsiigUch
feste: IM ahTuilgsnutteI,..'i^erhoten* :So ging die
Heilung .aUmahllch yon itatteui bei der Weitet
nichts
/
'
m «7 —
li ch|ft , ^emf rbeamfei^e« vo^e>, a]b da& sie
LU5 .^ei^,. QF^aflf» .6iiiigjem4ile fireiiiger Nah-»
-uAgsiDittel y als ihr erlaubt waren, zu sich
%£khmi weil sie bafiifeobtete^ sich durch eine
Tk digestion . einen Rückfall zuzuziehen, r Als
ie die ^Ipcke^ welche, difs Spanischen FBegea
lurii eingelassen hattop,; bemerkte , sß.Jpjig ne,
VA» : «mn dena |nit i^-^ yorgenominen - habe ?
j^d sagte: Es fmre besser gewesjsn^wenn man
i^m, Galvanisn^us damals angfBVfanßf häiie^
9lS'\fi0-n}Q^hfOJ^aq gu es^enp Ujr^ Kause her*.
m
, Opr, CreI>raH<A .jtfer iftuag^wJQi^^^ Nah-
rufigsinittel^ 14, . Yeijlurid^g eiJ|6s ^r^s^ndeu
idmg^p^ihßfg , iijid eiBMei9>Magenpßyte|csy stell«*
cea- 9JM bis zn^Effl^cxfles 4tCoitats<.gaiiz ^wie«
Im Monate April bekam sie, ohne maxk^ ^
liehe /Ve<;apüa#sjVJBy{^ wjedei^um .einep,^^^
vo^.ihr^r Kr^h^t» 'ifli,.^lch^; :5ie drei^^Ä-
ge;^ ohnf QBi|vii( von Nahrungsmitteln^^ lagw
Ei: fff^: '^^ f ^^'■^ Qebrisitph r^oA Arjiepjfirr
mittein, voriibeiy Sie .befand^ sich pachhiQC
Tollkoaiimie», wdUi, mij^^ ungewöhnlich' still.
Im Sommer, hatte sie noch einige leiolite
Anfälle jroi^ Xiethafgief...die sich. yjDia selbst
— J8 ^ !
Sie eiMelt wefien 'StSnnig ieae Menml
tioH die herSaSabiffaä\ wodurch dies«
ToUkoikime& in Ordjemn^ gebrkifht'ivfarde.
>
« ... f .■* •>
Die Kitolüieit wir' titisti^eiH^ eis khf
Grad'yota'Lediargiu; :gänxlicli)B Aiifliebiui{l^
Wiükfihvlidicin B^wegtüg, ' der Binpfii«i<|
tmd der Seelenthatigke1f,^'«lso des Nen*
lebens, mit ungettörter- Fortdaaer-der Gi#|
(uBctiönen ' de» thierisehüi Le(^diU) 'Bfitmii^
und Respiration, ober fiut gans mo^M^
FuDctfön'«' der R«i«rdd^ci^n; 'Appetit «!
VerdJrauiig; da&er die "^^^^tt^discte Nutriti»
Seoretion^'näd die- -KSi|iiAg ^ttr'Patreic«
die 'aieh' lar'^Gemehe tler iftabdBBStndgeB ^
der scorbtttiaclien Beschaffmhait des Ib^
x^igle. • ■-■•' ■ ■ ■ " ' . ' ' ••-.■■•
Daß H«r leibe VArftteAttl^'odec B«^
gera! öbirsltif^, tö^^WMii 'die anerktf^
Rechtlichkeit der gatisen' Fidftili« iia<l ^
langen 'P«r$cm;ii(sr bi)^ ad keRüokanin^
<Üfage&Hei(e'lTiAerldb,--^e -hiiSäaa ^«^
fenheit ^er Ansd&iutiilD^n -nntf des Mn*^
(die i^ewohnliche Folgt» langer £tit»elhisf''
Nabning) , der ' Mangel ' afler ' täbäM <^
man. suchte vielmehr Ton Seiten der f*^
die Sadie guu-^u ?«rheiinliihOD}| «»^ **
cio<^h 'eioigeinate erfolgt«' WiederiHefar des
Uebels in immer abneHmenden Grade.' ' "
Die Ursache des Zufalles schien mir mehr
psychisch eis physisch za^^'6jn. Weiiigsteüs
gabi^n das zUr Snlle niid Melaixcholie geneig«
te Tl^iiiperaDfient des Mielchens/ die Vor den)
Ausbruche der~* Krmkheit yorhergegangene'
traurige und in sich zurückgezogene Stirn.-*
mung derselben, die gänzliche Ab vresenheit'
aller körperlichen Ursachen dieser Vermu-
thiing dib gröfste Wahrscheinlichkeit, dafs der
Grun4 des Uebels erst Geniiithskrankheit War,
, die erst nachher jene auffdlende und bedenk-
liche Störung das^ Organismus bewurkte. .
Das^ Ende des Zufalles wurde wahrschein-
lich Lähmung und endlich Asphyxie, oder
^ Yielleicht auch bei der schon eingetretenen
. Neigung zur Putrescenz ein ^fiiulichter Typhu^
und in beiden Fällen tödtlich gewesen seym
Unleugbar ist der Galvanismus das ein-
zige Reizmittel gewesen, welches zuerst den
Organisitius ans der Gefühllosigkeit erweckte,
auf diese Weise diesen gefährlichen Zustand
unterbiach^'ünd den tödtlichen Ausgang ver-
hütete. Bei dem fruchtlosen Gebrauche der
. kräftigsten äussern Reizmittel, bei der Un-
möglichkeit, innere Mittel anzuwenden, kann
man mi^ Rechte hinzusetzen: er. war das eis-.
Ba
1
— aa —
xigei Mittel, welche» dieto WuriLung henof
bringen konnte»
Dies sey für jezt geni^. ' •: Der Zwei
di,esf» AiiEmues war,, tjheds meinen Les«
eine merkwürdige pathologische ErscheiodI
mitsutheilen) theils zu .bewdMn, dais esKlk|
gebe, wo der Galyanismiis das gröbte ^'
einzige Heilmittel ist; und beides glaube ^
erreicht av haben.
' «
-Geschichte
i' • »
einet
\ •
<iarch «nen unglücklichen . Fall zerbro-
chenen Rückgrats,
nebst der Abbildung.
r
Von
Dr. Amelang,
Stabfmedicils su Darrnttaclt.
r /^
>•
JljL a h n 9 Bataillonstambonr bei dem aten Li-
nienbataillon der Leibbrigade, ein Mann von
tnittler, etwas hagerer Statur, 38 Jahre alt,
ging deti iSten August i8oi in den nicht weit
von hiesiger Stadt entlegenen Wald , um für
eine bejahrte Mutter Hohs zu holen* Er
•tteg daselbst auf einen aken hohlen Baiun,
um yoa diesem einige dürre Aeste abzuhauen.
.Indem er dieses thut, stUrat d^ schon mor«
sehe Stamm mit ihm um und schleudert ihn
mit dem Rücken gegen einen Mdern Baum,
worauf er sogleich ontimSchtig .liefen bleibt
Nachdem er in diesem Zustande einige Zeit
zugebracht I kommt er wieder zu sich selbst,
fiihlt aber in dem Rücken einige , wiewohl
nicht allzu heftige Schmerzen. Er versuchte
aufaüstehn^ allein die Beine ^rsagten ihm ih-
ren Diensti er kann, sie aohlechte^rdibga nicht
bewegen. In diesem traurigen Zustande blieb
er über eine Stunde liegen *> bis er von eini-
gen Vorübergehenden gesehen wird, welche dann
dafür sorgten« dafs er auf einem Wagen hie*
her gebracht wurde.
. . Er kam gegen ii Uhr auf dem Lazarethe
an, war ganz bei sich, und konnte den Vor-
fall, so weit er ihm bewufst, deutlich erzah-
ien« Ich untersuchte ihn sogleich und fand
auf dem Rücken , an dem zwölffen Rücken*
Wirbelbeine, eine etwas roth unterlaufene Er-
habenheit, yon der Gcrölse eines Taubeneies.
Diese fühlte sich hart an, und reracsachte
ihm böi starken Driicken einen itiemlich
heftigen Schmerz. Zugleich aber fand ich den
Processus spinosum^ sowohl dieses Wirbelbeizis
als auch die der na^olgenden Lendenwirbel*
_ aS —
einei an» pllbrer geraden Richti|og,Qiel|tr,ne,ch
er. liiikeii Seite 2^11 getunkt, so wie die zwölfte
Upjpe -der reellen Seite, aus ibrer nptürlicben
^age , iiiebr;9^ch .üauo^en zu gebojj^ep^ Aufser
liesem hatter . er -weder eine yerwundatig.
iQch sonstige Y eHef i^uog . an sif^, ^nBerlich
iber klagte er über heftige Beäiigsti^guigen,
Ue, ii[ie. er glaubte, erst d|irqb die Ef scbütte-
?UDg des.Fahreiis entstanden wären ^ hatte
lehr beengten ^^tl^^nii bitteres, unangenehmes
Awufstofaeo^ trockaeA Mund, |nit ziem{icb star«'
k.e.91 Piir^te, vm M^ßA fin Appetit. Der Puls
vvj^f; JLlein, JLfampihaft und etwas verji^hrt
Der Urin gjing in dpn ersten ^.Stupdeä gar
niohti danat aber unvilU^ibtlidi« ^o wie er in
den £}iere]^ i|bgesQinde)^t w^c^ ti^opfweise ab.
Die Oefihung fehlte ^^n ersten: Tag ganz, in
der Folge aber gingen Faeces» ganz ohne Wis*
sen und Willen ab« Die untern Extremitä-
ten lu>nnte er. sehleQbterdiogs mphtnaph sei-^
nem Willen bewegen^ sondern wo sie hin
sollte», mulsten sie durch eineA Aufwärter
gelegt werden«. Er fühlte darin eine aufserst
grofte Schwere, und; Kälte, unter der Haut
aber ein laufendes^ ^rennendes Gefühl, so als
wenn sie ihm eingeschlafen wären. Aeusser*
lieh aber fühlten sie sich mäfsig warm an.
Alle diese Umstände machten es ganz
klar, daf« hier eine starke Verrenkung des
\
/
\
^
s.
•~ ^ - ...
zwölften' Röckenwirbeflbeinsi da wo die Erha-
benheit tu. sehn und ^ix ffihleir wary statt fin-
den miilste. DieHäuptifadicätiÖnkürHeiiimg
war daheV, den au&eina]ider''ge#idiehen Kno-
chen 'Wieder'in semenätÜrlicfieLage* zu brin-
gen,'und ^o den 'dtirc&'^dlese' Verruckung ge-
hinderten Nerven einftuä in inc^hrereü £inge-
weiden' des Unterleibes tmd den untern Extre-
mitäten , wieder herzustellend ' ' So plantoll
auch diese Heilanzeige hier'* tot Adgen Ia§,
so war dodh dicf Ausf&hhiYig nichts weniger
als leicht, ja meiner üeBerzeugting-Jiiiicii bei
einer solöhen ÄuseinaüderWMcbung ^ ganz un-
ausführbar.— ' Scfhozf wegta des natiirlichen
Baues und der Richtung He^' ^nzeik Riickgra-
tes, das, Wie bekannt; aus* iLleinen, durch
Bänder mit einisinder yerbuhdenexk Knpchen
besteht» welches aber nichts weniger als eine
gerade, sondenL vielmehi^ eine gebogene,
krummi^ Linie macht, und dann auch wegen
des darin enthaltenen Htickennlatksy ist mir
eine so starke Auidehnung, als erfordert wird,
um ein aus' seiner Lage gewichenes Wirbel-
bein dieser Säule wieder in seine natürliche
Richtung zu bringen, ohne* nicht zugleicb an«
dere, yielleicht weit heftigere Zufiille faelryor-
zubringen, nicht denkbar.
So sehr ich auch im Ganzen die Beob-
tchtungen eines Schmuckers schätze, so xüuß
•"»■• IA$ '-*•
ch doch lief gaox aiifridit^ gettrim, dtft
ch d^b ^äbtiliGheti ^allj lieldbefi Qr.im.ersMH
Senile' ftel&er irennischteli Schhlteii von"*«»»
DeM' gewissen Regifnentschirurgus RUÜi^
tiiföhn ; nicht gana i^ d«t halte , als woför
sr dort , ausgegeben ^wirdt wenigstens Tjediidr
Len sich bei meinem Patienten die Umstäiidf
ganz anders; '- Um 'indas9i^4; ^nichts isu tinter-
lassen, wordeanoh^ hiervon ^<ein Verkttöhrrgejr
marcht. — «- loh liefs den Patienten, «btJifiiUs
wie dort angeführt wiitff^^auf den Bauch? auf
^vot ^#as^^'^er)iabeoes P4fi»Iiter im Bett^ legen^
VLTtü^ dann durch Gehlilfcn' eine Ausdehnung
zn vieriaCben/ Allein kaum als * der Patient
auf dem» fiauche lag, %o bekam er auch au^
genblieklidh die heftigsten Beängstigungen,
wobei ihm der AlJiem fast ganz ausblieb. Da
er in' diesem ZustiEinde keine Minute aushalf»
ten konnte, so mufste er wieder gerade ins
Bette ihif; den Rücken gelegt 'werden. Naoh<F
dem es sich wieder erholt, liefs ich den Veiv
such noch einmal, und zwar so, dais er jest
mehr auf der linken Seite lag, machen« la
diesier Lage konnte er zwar eher liegten: al^
lein so wie nur die schwächsten Göntraeitteii«
sionen versucht wurden, bekam er diaselbea
Zufalle wieder^ mit heftigen Schmeraön^ die
er, wie/ er schrie, unmöglicti aushalten k^nnteb
Da die versuchte Extension auf die VarrKik«-
~ ift6
knng ganz «nmerklicli waVf uud.Paiiem sioh
« Mhlechterdiags tu > k/eittel* jtweifidii .iireMteluBn
ir»llte>9 indem er sie ftb gii'nz imauslultbtt
Mbildertef Sondern in diesem Zustande tnliij
MWffitea wolle/ was M Uim erEolgen würde;
»(]r4tamfste ich TOn. diesem Vorhabei^ gfuus ab^
*'^'^^^Hddist traurig.» WJV- es für micIii^iesemUiw
l^cftlicben unter diesen IsFmStändea keine ei-
g4cWcAre Hnlfe leisten «u fcönnto» JCaum war
JasxJKir' icergonnt^ s^üsa 'Sohmeraan. uimI soq-
^igeii Zufälle in dei Jeanen «Zeitf#alkiiim dier
aer^^ostand das Leben n^cli ^fristen w^üids^
einigermafsen zu lindern; Ich lieüiAAlieF, so-
wohl aussarlich als' innerlich | die hierhtt ge-
jk6rig€/n Mittel I als weinichte aromatB^e
Uebetschläge, innerlich aber gelind reizende
A^tel^ mit zwedunäfsigen Gaben von Opium,
amwenden. HiwauF empfand er sehr bald,
ohne dals sein eigentlicber ^ Ubier Zustand
auch nur im geringsten sich gebessert, wenig
oder gar keine Schm^zen mehr. Im Gegen-
Aeile, sein Geist »heitevte sich auf^ und, der
öbiere Theil seines Körpers befand sich gewis-
aermaisen wohl^ während der untere schon
anfing abzusterben, r-* £r bekam bald guten
Appetit» sdiUef ruhig, und suchte mit Wohl-
behagen eine Pfeife Tabak* Der|nag^ ver-
auch die genossenen Speisen; alleiii
■ . -r «2 -» .■
lettÜrt waseOy so fand.Ji^ai: eip^ ;^iq^r.,uii)rolU
k.ompicfie Emühning statt, !uad:,4i^.japeia|e^
smäkrtfniden Tiieile gü^en wie4^. mip^ ^Vf.
LToratiie ajb« . 2^gtei<!h ;^ngc^ .we^^ fKiss^i;^
^äger Girculati<Mfi, die-]^{i£ie an 9u scbifeUm,
und Sjie g\^ifik :4iifaiigUc}i ^nwnjsßn^^ bwpr
a^ja.^9 I^Bijpan^fiiig unttr 4e{ IJ*ut Bf||iqa^ r^l^r
Da das electrische Fluidufi, ifi s^mer
^V^urlwiig ituf dea äxximf^iaßlf^u |Cöi;p6r| mit
dej9i ^N^|^vellei^%4s^. Wcie ganrisve AelmUcli«-
kait iiat) lind dqrcb jenßs in vielen Fällen die
Aeusserungen • des . Jeztem venp^hrt wird,
so wünschte ich. su .s^hen., YfßA .dieses hier
auf die untern.OHf^dmafsan. für eixie V^^iirkujag
habe, und oh niol^t dAdorch die Thätigfcait
der Gefafs^ h^ den Füfsen $p vcirmehrt. Wjerde^
daXs das^. Anschwellen, so wie der brennende
Schmerz, in diesen Theilen, konnte gehoben
werden* Ich brachte ihn daher mit einer Ma-
schine^ die ziemliche Würkung thnt, in Ver-*
bindung. Bei dem Durchströmen der positi-
ven Electricität en^pfuid er in den, seinem
Geßihle nach kalten Theilen, eine angenehme
Wärme, Such glaubte er die Zehea an den
Füfsen etwas inehr bewegen zu können, wel-
ches aber der Fall nicht war , und dafs %ich
das brex^n^iuie Gefühl unter der Haut . gemin-
diei%- Wb«. /'Bei g^Ktidta' S<iflil8gefi Mph
e^'blü^s 'An 4taeB StelteB/ vfo dkt Fiub
den' Scbinerz. Bei der, negativen' Blektriek
^kt'^^es^s. GefSM dürbbaus etwas stirb
nnd die Ffaliken meMr'bfrexttiend. Uebi{ei
MieBr' sein U^IMl'uiiT^lSbd^,' die Gesclin«
tikliiff %iöhi^m^ jfber-iitteh l^ftflit'Uhr Ktt>
eben so blieb aacb das brennende Oefubl*
te^ der. Haut. ' '' >
Nach Vifriaiif irdU einigen Tagen dt
dem unglü^liclhen FKffe,- empfend er uk'
Hinterbaclcen und dem Heiligenbeine ^
nen kaum merklichen, brennenden Schov^i
bald darauf ging die Haut* Weg , und es ^
standen faule ^ brau^i^ GeichirBre. U
nährten in einigen Wochen: en Umfas; ^
Tiefe so au,, dafs man nicht allein den ob
TheH'diäs Ossis coccigisy die beiden Sit%)if^
sondern sogar die Gelenkkapsel des recb
Schenkelknochens sehen konnte. Diese ^
leblosen Geschwüre gaben eine Susserst ^
kende Jaiiche von sich, die kaum durch ^
matische, adstringirende Fomentationen «
Einstreuungen etwas zu vermindern war# \
diesen faulen GeschwUren fand sieh to^
auch ein schleichendes Fieber ein, w^^
nach und nach seinem elenden Leben \
Ende machte« Zu bewundern aber wat*
r- ag —
dftfs dies^, äusserst Übeln Geschwüre, etwa
» « •
5 Wochen vor seinem Tode , auf einmal ein
besseres und lebhafti^res Ansehen . b^amen«
Der Gestank liels. pacb« es enjtstand mehr
Eiter als Jauche; die Seiten und der Grund
der Geschwüre wurden mit frischen Fleisch-
Wärzchen bedeckjti und in einigen Wochen
«raren die so tiefep Stellen über die Hälfte
tnit fmchem Fleische an^efällt. Indessen
nahm das Fieber mit jedem Tage mehr Kräfte
weg, und es war von dieser an und für sich
guten Erscheinung, die vorzüglich auf den
rerstärkteiQ innerliehen Gebrauch der verdünn*
ten Schwefelsäure mit Opium entst^dei^ .wai^
nichts SU erwarten.
In diesem höchst traurigen Zustande
ich^eppte er sein Lebern, bei einer ziemlich
Diuntem nnd aufgeheitertien Gemüthsstimmung,
^18 zum i6ten November i8oi hin, wo er
»ndlioh an einer gänzlichen.Entkräftung starb.
Kach seinem Tode untersuchte ich das
lüd^rat» wo ich dann, wie die angefügten
Abbildungen, zeigen, nicht sowohl ^ino. blofse
/ crriickjong, als vielmehr eine förmliche Zer-
)rechung eines W^rbelbeins, und Auseinan4er*
Weichling der ganzen RUckgratssäule fand*
' Im Der iinte^e Theil des achten Rüpken-
virbels.
ü. ^ nnd 4* JN'eunter, zehnter j^ eilfter
— 3o — «
Riickeiiwirbel y mit ihren daran beBndlicken
Rippen. Bei a war die neunte Kippe der
linken Seite einmal verbrochen, welchem aber
früher, als durch den legten Fall geschehen
-1» » . . » .» ^
war.
5. Der obere, abgebrochene Theil des
zwölften Rückenwirbels, mit der daran be-
findlichen zwölften Rippe der, linken Seite h.
6. Der abgebrochene und ganz ans sei-
ner natürlichen Läge gekommene untere Theil
des laten Riickenwirbelbeins , mit den daran
befindlichen ersten und zweiten, ebenfalls mit
dieHem iaus der naturUdien Richtung gekom-
ijbenen Lendenwifbelbeinen 7 uad 8.
9* Die zwölfte Rippe der rechten Seite,
welche zwar noch in ihrer natürlichen Arti-
culationsfläche befindlich 1 'die aber mit dem
abgebrochenen Theile des zwölften Rücken-
wirbelbehis ^nehr nach unten und inzlen ge-
bogen ist. Da Wegen VerrUcküng der Wi^
belbeinie d^r Einilufs des 'fiuidi nttinni hier
unterbrochen, also keine Restauratioxis mebi
statt Hndenf konnte, so ist 'diese Rippe durch
die vash äisörbennä über die Hafte abge-
zehrt Worden. ^
10* Einige Goxicremente^ von den abge-
brochenen Tfaeilen AeÜ laten Rückenwirbels.
Der Theil des Rückenmarks unter' 'dem
Bruche irat 'ganz Terzehrt, und midhts mehr
- 3r, ^
dSföH vanig «h flmfefiiihxttge Theile; wo su*
gleich ein wenig Eiter y und das serbrochena
Wirbelbein etwas cariös war. Oberhalb des
Bruches hingegen war das Rückenmark in sei*
nem natürlichen Zustande ^ und fällte den
ganzen Ganal aus. Die meisten Eingeweide
des Unterleibes ) die mehr nach deni Becken
XU ihre Lage, haben , waren in einern^ ausseiest
verdorbenen 9 .schon fast gan< fanlem Zu-
stande» /
Zu bewundem war es, dafs dieser Mann,
bei der «o heftigen und beträchtlighen Ver-
letzung und Yerriickung des Rückgrats, sein
Leben so lange hinschleppen konnte* Die
Ursache hienron lag wohl ganz' offairf>ar dajr-
iti;-diifs di6 Verriidcuilg ^ler Wirbelbeine un<«
terhilb der Verbindung des halbmondförmi-
gen NervengeAechtes {Plexus semi lundris)
geschehen war. * WSre diese wichtige Ver^*
bindung betrachtlich mit gestört Werden , sd
würde der Tod sehr bald nach der Verles- ^
zung erfolgt seyn%
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Bitte um Rath.
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Hj« bt schon i€fnoi|l in di^em Jonnuil^ ^^
w«i£i nicht gevau in wdi^em. Hefte ^ -^dem
äirsdicfaan Publicum .wos Krankengesdaclite
rcrgelegt, urä über diC9fiUs^ zu^ur^h^ileii, toi
Vorschttg» SV Heilung m tboiy ,N«tiiriick
inuCs eine ioldi0.;F9rd9rui]^ gegründetei» Ur-
sachen entsprechen^ die sich auf «iie ^heb*
lichkeic der Krankheit selbst/ und aof die
fruchtlose Anwendung verschiedener Metho-
den und Mittel besieht. Die sogleich yonn-
tragende Geschichte bc^friedigt aweifelsoftne
die geaesten Erfordernisse, und ich trage des-
halb kein Bedenken, hiermit das arsdiche
Pnblifittm 9ollegialiseh aufsurufeui einen hart-
näckigen
_ 535 ^
liäcltigea Fall Wwid^eft «i helfen, der Ui^
her dßt wirksamaMn: Afzneyen tiiokisch.spou
tetev Uh' thite diöft um so liebet hiiv, weil
dieXs tretliehe lournal ia die Hsinde iaet äitea
jeden Arztes Jc^ommty uml Überall, wiej^ yer<«
diente ge^wUrdtgt und gelesea Wirdi .
Die Dttcaey von Welcher ich )e2t rede»
steht in ihrem 54«ten Jahre, uhd geuofs ia
ihrer £rühera Jugend einer untadeJhaften Ge*
suiidfeeitd:] Von ge&imden Eltern gebor^i^ übarf
stand sie ohne N&ctith eil die natürlichen Blat*
ter^^.wand in ihrem i:5ten Jahre leichtf men«
strüir^ und VKenige .J[direrdAi'aHf verheirathßt»
Di^r eiaien 3 JaHrei d)eiiri£be verliefen, kutd!!^
los,?: 1^0)9 aber g^^ar sie', zis^mlich schnell
auf f in^n^er» 7 Töchten pie Wooh^nfaetteifk
endi^^n« sich immer gut; doch fühlte .sie>in
diesMk Jähren nach einer leichten ßrjkfiltung,
.baaooder^ der Füfte» Xop&chmerzi. der sicik
l^dof^h.!;naeh eiiu^^i, Stianded Ruhe, fast jm^
nmf\ v^rlohr« Sin^ im^ü»ittiren40s ; Fi^bei*
znaclue^.^ in ihrggiJa.Jähr^'toetarefe yf^f^
eben tolftnk> upid J^ti4^t4m»s^efi:^»gten sich
I^ä^ciiol^hdiden^ «Jm^duTii^h j^wHchmälsige Mit<<
tel nadt, einiger: !Zi^ , gdwUchnbeseifiget vuf-
dep* S^i^fü^te. aa^h.nnn eine geraume; Zeit
zieiMliah ge^uiid,: ividme^ mit Sorgfalt Un4
Liebe ^ich d^ Ei'M^huqg ihrer Kinder^ und
scheuete^^ von Mnuerliehe geleitet , keine Be«*
-. 14 —
r •
t^wetäe» um likxm Liebliagen dtajonige An
bildimg des Geistes mid Henens sa %M
durch wtalche sie selbst sich ron jeher «i
seidmete. In ihrem fy^uae^ Jahre bewiii|
ein heft%er Schredc wibrnd ihrer , bis k
hin regeimäJ&'^eii Me^^stnutton > eiae Hd
mufig diciser Hllindft»hegie ; wenn auch sic^
t>lötzlieh doch aUfAa%. Anftogtidi starke, i|
der Folge regellose ttmtfngeiSf oiflehteD(H
Übergang zu dem voib^ Aufhören daW
Btftsflttßes* Von dieser Zrit sdireibt sicbd^
«ste D«d#iitendeÄfiste& ihrer G^suiidheitt^
IMsere Krshke fiihltiei skihnuniifehrere}^
htedttrch oft^ uitwöU, be^b^tes ^ "^^
br T^ytn iCdt^fWi^h be&Uen^ d^seA Xk^^^
igewifii- nicht ohne Grüad äaf ^sSUkljSü^^
WegUng »ckbbi An 'di^sfli war diese ivC^
DSsme^ die in der freie&;K«tiir rata j^dMi Ar<*
«^instbn Getiüfii fakid^ inc/tetü^ln hohes ^
gewdhiit. Vom Ndv«itibert»i« titik^^l^^
siO, in di^seti Aihrete> WMigit^Hs eifl ^
«al in der Wodli^>^ Jief^s KopAirdi. ^
ISommte WUT si^ iuUiser ^emKeh Wi^
Jett wmrd ihY« |ttii^ Iföehter bedsH«^
krank. Der felme idtwiadsüfehtige Bfeia ^
Mädchens war ir^ f^r fttr dfefcesotfigtell^'
ter ehk verdächtig^yi Herold emer kuris»^
beiudaner gewesen. Auch starb lukith ^^
Jahre diises liebenswürdige Kind aa 1^
/
I
^ « aS -^ . ^ '
ruiig im iforBiöA'bt ifloa.: ^ Def KniiiniAli
»reldlati umi» ivtär^o I^aiKk49 hm dem Lei«»
ien. Jdiftd "^deok Tode ibror Toyiti^i^. «mp&a^
leidet keine B^fe&Miibuiig*. £» tailTate Um so
aaplitibLeiiiger Huf ihre sEartfe Und ge$ikwiihtp
Drgäxkkimiotk wkkeUy da sie densalbeii im A^i*
;esicllte ^ ihrer 'EcohteK verbArgy uud tu^t eineif
iieitäi*Ji»i^ troatanden Mino« . attdeta di^ BuImi
nnAöü^e^ die ihT iM&st fehlüe« Dias«r he*
%tSüidi^e K^mfiik Aime% d^ppdite JSp]0l.vl<>ftek6
sich lit^att X* .'dar ^sbhmeriha&dsfseii Kriiikheti
Bttfr : der ^PuDjbs. «ibdäte r>6zt» der .^tkm langö
uMtdblhir im: JoiiiQ^ r r ./ .
w^;1la^M ^od Ktbaa^feii im ÜntvtleJba und
tili; tnglich.i< ta dia tn^iaimn iFäHeaiitteetuet«
fem di^.:liävreeaiig»ii i Bstgeä 4^otk MdJ^git
im Un»A^e:ikx^i <0f^ySen .h^MehiAllidatt
^t^^mdryiäe Mm^^^^i^itk^ klAgto: tiiia mitt
Qeft^'jV'aii.Kil^Sittf dl«^ ^tdi«etide>
tohtttA^Qt^ ^Softm^ ßafiäd ^ait Wupdi^
seyn^ Biligetioinmeiiheit , leichteniSittiwiiaKial
imd j»A^«di<?h0 ^JSlt^^dtt99#ft^ eukwt/imtleztett
Oemeui|o£Q|ili; ^MberAilfiUbk^ilailjäM^
sere, I«; itfib^kltt^MAtail iSe^U^ oft plotUoll
«ait a)k«w£D^^e ätwuiilu^; M BuDtiis und
BliUiiiQf^A .«ni^e. sicji ^^^^ttieilihiii die Att^
\
— 86 —
. U^rahvolItf'Näelite^ lüit Traamen, Sdweb
VMkd! SohftieMen^ 'mit we&i'geiii umd fast nie ^
peiniioheii Gef&fale b^^ &wacheii) d«iis«ilKil
qttaElFoIlen Tag b^rbbi« Besonders «ur Macbt*
zeit imd:. bei heftigem Schmerz war derM
in einer beständigen drehenden^ BewegtH);, ^
Mlbfit ünlseTe' UnteBstfitziiBg nicht tamixf^
und bei welcfaer dei^< Kopf ichntf ersbift ^
eineeiKixreQdem Seite sich neigte ;^' eio G''
^ fnfal,' das der^krankcn sehr* unairge^lifi i^
Der Ckaraeterder Krankheit ex^^b sich 0<^
schwer durch .^e aufnierkMine Beol^
tnhg:« seiner IrieratiLaiaftdiidfsa Ursachen. Hei^
Heber IBram bei^^leaK t^tii und T^^
ver'tiTbefaeers * tl^lhidinlendH ^ ktigt&b^
Mitleid bei früherer nnd jezt noch' statt ^
^ "dender KiSnilli^hkeft ihres (^tten/'biufis«^
aehn^lt reiofe iblgendb ^Wochanbedra konn^
ttur niiii aetbeniscbfcs^Übel'<eA^teH^^W(^
^9 aber V wie nuü «leiHerdie Erfahruiijff
«igt hat , ' auch uol d«ito - -unbeaVingtiAer ^
JB03^ .'««faeint. •' ^i r- "1 '..;.•-•
ii . Die^ gvofiie Bewegtiohkpit '^Mgittt^^
N -gioiismus und die' besonders erlitihti» fi0>^
.^ jLeit der Abdominahietiren^'dl^-'votvtf^^'"!^
wm hämorrhoidalisohen Bisschwerd^tf i ^
welchen^ die Kranke ^äuch ^ fest *iiiip'^*'
gungtn rertpliren woUl6^ ^aiA ein-^^^^
^ 3? w '•
^rcmt^ofcter rku^aiatisdier SVoS W^Mn üe Mi^-
zsietiie: der Kur^ Die baiänftigöndo^ireitzendi»
und stackende Metiiodci ward in ihram «gan«^
zen UflQkfang^ acge^rondet. c Hyosic. vaA^^ico*
niiuwijs Valeriana mjad^Bismutiikallky^ jQzfUf«
Oif a/* 9^ laiie (Bäder ^«w^i.^^oei^^i/ei-raifCTy Anß
gtisse * liTon- Quassia »^ \Columbo, CaseariUe^Co^
ribmier iu s^ f. , äußerliolrim Nacken umd auf
den Kopf EioreibuDg^ von CSaj^pntöl/ Man-
delöl j^' Laudanujn^. Lw\ voU cmmph^ Waren
ohngafähr du Mittel, iv^ldie in einer zwccb
jnä&igen Gabe und fblge/mit Eleilkailld^ii^
daüec im Winter if^^Itetacht vttxd^au D^
hei flaute die Kranke^ «idteeüleidit TordottKchf^
nährende und an£ ihre' eigne Beobafehtifig;et>-
ricbtetlB Oiftt)^ ohne. daß das Übel* bedettteftÄ
sich ^gemindert hatte. Beaonderi^watder M01-'
nat Februar $ Wie «es» jEiaO' iibmir der Fafi ge»
weaen istt ^^^ sebmerdiaftr' 4So etadiien das
Frühjahr y die Krapkei mechzinirte fort,. trank
im Augicst daa Pj«nonter Wasser in kleinen Pot«-
tionen*^ und befand sich dai>ei'^ ihrer Art>n«eh
sehr^wohL Die Cardialgie^ und dieBew«gttn^
gm im Uttterleibe cessirtiefn ganz auf ^ einige
Zeit, der Kop&chnierz ka^m seltener und>ge»
linder, der Appetit war i^inlund gutluod die
'Ktanke blickte hofnungsvdlL einer Tölligen Ge-
nesting entgegen« Doch die Ew^hwnrden en-
achienen sJlmalig mit demc: Herbste nieder,
' <N. sa ««
hSfufte« sidt im 1?intor s|§| und «rreidhM
^eitiahiBf dieielbe Bäba^ DirtselbeD ubd üIib^
Ilcher fcrtmp&tiHeBde,! andrfaemtiftCitohe si<l
toiiisdie Mittel wurdeü in yerschiedeneti For^
tMni 6/a^ aber oh&ei qtörUiobea Ecfolg f^
fii«mpbt Die IC^iUce durchlebt^ mim^^'
ebeiL «4imcr«baften Winter, Ütt oft StuBi»
lango nn dem heftfgiiteia^ Kopf Web , d9t weis
liqaor, Hocb Baldriaiidl, Pommer«ii«Bti6«ev
ti«. a^ f. V ^o<^ Aufj^sm Vo« Melüte, Baldmi*
•&dtatt%*rbe) GhattiiUcfii ii^ s, £» linderte« ^
Aifrfl(th#ati ekitsoUofsLflicb tan di« Kranit«''
Soibmtr 1804 tiiKttb l4t«<ä|städt ftn geben. Sü
^broifflboor doit 6 l/fod^ lang des Bad»'
die*43N»t|faliei wie^e« «cbieii takt gutem JBrfolf^
Im deri^4cbii Wocbe «Ms doftige« AuADtb^
te$) ttuf sie auf einem ibrer Spetiiexfvf
^liH beftiget Gewitterregett, Fiircbt »<! ^'
etkrkxeSebirit»^ btfaebtensie Qa& u^d erkio^
«ai«l;kt sie werd ^ufeiiMge T^ge be&% b«i>^
i|b4 T^Iie£i rnua d«i fiad we^^er gesimA ^
tor der\eben erwibmel^ Eitlltiing. Aucbl^
ben ^icfa leider die Naobwirkungen datBi^
noob mebt TOitbeiUuift geseigt, eie {st l>>^l^
um nidits gebe9sen% Hotk muft iob be»^
iLen» dafs die KranfcB das Opium bi l(<i^^
Focm Yerträgti und^d^r beilende Äfft t^
biet. Yo» die^iii gättlidien Sfittd ifiX^
keioe^ Oebrantb; mäcbeQ kami« ImBo^
~ 30 ^ .
ut das Übel «n sich immor geliiukr, Wirtor
Hod Bewefpxag soheiaen dasselbe beträchtlich
tu tniiideiii« Desto mehr leidet die Patientin '
im Wiater, besonders im Februar: auch von
dem Eode jedes Monats bis zur Mitte des
künftigeii. Vom November bis März hält| die
iCnuilüieit einen so hartnackigen T^us, dafs
fast )ed^ Tag , mit dem des vorjährigen veri-
glichen — die umranke hält ein Tagebuch —
mit^ derselben Zahl von Anfällen begleitet ist«
P. /
'i
mm ^ m^
t r
IV,
i ' ^
. JCrankheitsgeachichte , einer Dame
die
9«it n^ehiarn JAran die wunderbarsten b^
peinlich&ten ZufäUe auf eine fast unb^
greifliche WeisQ aushält«
"Von
Dr. G. D. W. Becker in Leipzig
Uie folgendet Krankheitsgeschichte tbeile »''
hier dem ärztlichen Publikum aus einer dop*
pelten Absicht mit. Einmal als eineo/ ^
ich glaube, nicht unwichtigen Beitrag tos ^^^
Unvollkom'menheit, in der' jest noch i^
unsere medizinische Diagnose und^ die i^^
gegründete BehandluDg der Krankheiten sM
trotz der Versicherungen der alles aus ej*^
höhern Gesichtsjy||k£e betrachtende« ^^
J
-4« ---
schvrebt. Dann d^sswegen« Die 'Leid^tx dttr
Kranken s»iod uniussprephlich« ich hin von
ihr au%cfotdert worden^ alles zu ihrer lAn^
derong aufsubietenu Kann ioh. hoffen.^ ihre
Bitte besser au evfüUeiL, als wena iöh ihpen
Zustand Deutschlands Ärzten vorlege» und. sie
ersuche, durch ihre'Bemiihüngen) üiren Rath,
mich i^u unterstützen?
Bis in das fün&elinte Jahr war die Dame,
deren Krankheit ich hier beschreibe, immer
schwächlich mit Fieberzurailen behaftete Auf
jeden Fall war dies indessen mehr Folge- von
ihrer Erziehung , als -der natürlichen Consti-
tution« Wenigstens hatte die erstere d^n grölih
ten AntheiL daran« Von irüh bis Abends von
I^ehrmetstem lungeken, in eine Scbnürbrust
eingeengt, mit Zuj^kerwerk gefuttert worden^
konnte gewifs nur die bedeutendste Körper-
schwäche entstehen. Daus sich schon im neun-*
ten Jahre die Reinigung einstellte^ sdieiiit
schon ein BeweiTs. davon. M^n versuchte das
Monatliche zu vertreiben« Ob dies glückte
oder zufolge krankhafter Veränderung weg-*
blieb,^ kann ich nich{ entscheideu, g^ziugi, es
acb^^Ad ™it dem zwölften' Jahre y und. ^tatt
desseii trat ßhichsuchc und ein heßiäxr vieü
Jset Fivß eio.- Das Beiden war abwechselnd
gut und schlecht v»d mit ihm stand die Hef«
tigk^ 4^4 9ule«t erwähnt» ^ufoUo« selbH im
— 4» —
Verh&Uni&0« Im funfBeliateii Jajire bekam«!
cbs Bifaserd mit CoaTolsioiMHi m einem G»
de^ d«r oß: l^ebeiisgaCidir drokte. GtücUkl
4«?oa be&eit genoGsi sie mxL iMiSsi lang euicr
$(>lcbeK GdstmdhGit, 4iift sia gut geaahrt vi'
baim basten Awselieii war» ab sie im suk
sahntan Jabre hairathate. Exoatie im Tii>
aen, Reifen, Gemiithsbawegiiiigan sogen ai
alten K^lmpfe beirbai und bald wurden, aie B^
gelmafsig. Jeden slabxebnten oder natmseb-
ten~^das Monats erscbianeQ sie beatimmt* D»
Monaitlicfae baue keimn Einfiuls darauE
In der arsteii Sohwangarscbaft war aie «k
gasttnd; diese Kr&mpfe abgeracbnet, die>
dessen keine frUbaeitjge Geburt varaalalsta.
Die Niedarknnft lief (maMiGk ab, das Ki«i
war gesund und stark. Dia Reinigiuig giae
vaicblicb, aber obna Z<ußUle^ Aber in der Yie^
Xfio, Wocbe bekam sie einen befitigen Sehmoi
\v^ Unterleibe. Er wifarta stets nur drei ba
Tier Minuten 9 batte eben so lange Imerfsl-
len» und endigte ^cb allemal mit einer Hai»-
aasleenung} die ibr damdiger Arst,' Herr Hol-
ratb Ttank^ darob waroie BXder, Klyatiere,
u« a< f^ meistens mit Erfolg au befSrdete eacbte.
Sie ward durob diese koUkartigen Schmeraea
um ao mehr ges^bwäobt , da sie niobt allain
immer bei der geringsten Veranlassung wie-
der kamtti 5 aoadan aacb jaden Monat akh
I
-- 4^ -
iit d«ii alten KrSmpfen vereinigten«, Der Ap«-
et:it verlohr sich, \im «ich durch den Genuft
err Nabfungsmittel von dftr Kolik frei zu err
alten, müllite sia eine |^o|ke Meng« Hof m«ii>
ischer Tr<^fei| nelmien^ «in paar.Sttinden
acÜ dem Gebraiidha dieses Mittels hj8(tte sie
aapeinle freiwil^ge Kothaiuleernsg und d^«-
riit auch Erleichteruttgw So Uberraac^te sie^
^^ei Monate nach ^ der eruen , die «weite
ichiKrangerschalt.y die* mir den hesphwerlich'«-,
iten Zufällen begleitet war. Ein heftiges Er««
>reoheii war diegance^Epoche über und maeltte
sie so schwäch,' d^^ ^ das Baus htften mu&te«
\rx dar Mittender Sdiwangeradiäft war der
linke Ftt& gans krumm geaogen und sie selbM;
bettlägorig. Die KrämpCe würden immer hefe
tiger, nur die swßi'leatsin Wochen vor der
Entbindung hatte sie etwas Ruhe, alleiiTdieae
selbst war mit haftige|i Krämpfen begleitet^
so wi ersieh das j^nd senkte, ward der^kmmme
Fufs aUmahlig gerade; kanm aber war die ei>*
stere voibei , so trat die fUrohteiiichstre Ohnr*
«nacht ein. Sieben Tage lag sie bewnfttlar^^
ohne Jemanden zu kianiien, öder sn häv^j,
ward ihr die Nahrung mit einem Gq£^«1£|£*
fei gereicht« ^s sie zu sich selbst fcM»^ ^asr
ihr ihte Entlnodung eine {Neuigkeit. Z>ie Kml«'
bettteinnenreinigmaig und die Bfiloh bUeh gans
ans« Bei .den änlutsten Sdbiriohei imMs»
- 44 -
ATst und Hebammoy dafii ^& piäbtaiideFiscf
könnte* Den siebseSinteB Tag niu^ der Sc
'bmdasig ^bI^acb> di^« heftigste Kolik ans. i
Scbpeiei 'Ward 'auf der- Qasse gekört, derb
terleib iirapt^ eptsölEiich aufgetrieben und ^
Opium y nock Um5ckiäge> ^ Bader y Krampb^
tely Ve9i||uctörien^ ülier' dea ganzen Leu,«!,
»uf <}ie /Wunde wieder ein fmckes ^
könnten Erleichterung ^ sdiftfiFen ; die K^
«elbst bewürkte eine Ksiai^. Die Milchib^
dernng schlug den Weg des Harnes eis ^
nun Heiken, die Schmecaen nach. - Durch ^^
nnd Necvenmittel, hebaupSefdie l^aske,?
terhrach man diese Krisis und nun i^
dieKoUk aUe fünf bis seeha^age zurück ii^
Wich aar bei einigen darchfallähnlicbea ^'
BUDgea. . Statt der laist jeden neunzehn
^^^. eines Monats. ers<^eineBden Krämpfo^
jnen nun immer langer und heftiger i^i^
tende KoUkanfalle isrieder, die sie das i^
^m k&ten nätbigten^ ikte Kräfte immer 0^^
abnehmen machten und «ycfa mit einer t^
achwacke verbaiiden, die zwar schoi^iA"^
Sokwängersehaft sich.gefeeigt katte, jest ^
iniBiier köker. und köher stieg. Kleiae f^
berzufölievi^&obtlicke SohwdIs^, zahar, bbt"
*gev Auswurf i^heti «ie zum Gebraucht '^
>AinnieximilchriQb^eibea3^ ;.die>.zwar ihre B^'
kAMkwerddxk: «(w iiioli«. die Kofik aiai^^
- ^5-
I
\
^liOA^J^rte dib KöKk jedeA Abend zui* U^
^n fikunda zurück uu'd eauiijgte sich nach ei*
L^ern ieidiCen <>efiiiuig«o»,> Ihii Arzt glaubte
ä^in ex&en Fiogeirzeiig i Isär üeduBg Wabreu^
büinenftst Terichriek.irfsi^^lLlIe acht Tage zu
eiiniBnile abfiäiseade Mixlcur* WSrklioh Ward
L^ K?dik damadl, aeitker Und das Aussehaii
easer, y Alle städsLebde^lAiCtel mu&tea indes«
esi ^ ' xuuerbkib^mr ^ Sie , trieben sogbieh > dea
^anckttüf^ lind' dann half kein l^raraji^fVidri^
;e$* Mittel , kein CljrstieiB> ^kein Bad^ kein litü«
chlag, :wenn dadurch .nicht ein paar Oe£aan^
ren erseugtlv wurdeiu : : Selbst ^ T^Axsmg
xiu£ste.diinn undr'vilme ICcaft seyn^ sotite^%Kl^
aiohr«EigenUi€kJidbden Leib auftreibend @0^
AIm^i Btetk aum -TifpUtz^r ^ad und den f^i>
Kxetn' ^ehraiiGU..tler.: Anime Jii|)i lQ,^ej|A^
Siuhfi» aoiAchte .si#>rdi»f ^H^se. Im Aafajngi^
Baehite jAis 3ad rdnaii.B^taklrisrden 4er 9rii|s^
#oiaügUeh maehtfe.aft den Aai(vfiir£^ 4ei Blut^
etätek^A AUmftlig ward alleü besaeiu! Sajsdigtf
üdi'Baifttr^ ^t)bjbho|l -mit tisjnem fiisgiitieifUQhep
ficadei Von K0lik> /di»vmoni|.tiif|iifji . Reiliigu|p^>
Sie kottntie wicsd^^ ^■»^n»'»*!Og^ ^t^«Q^ war4
UiMienier und wenige. iqageiN Dtoeh raufst^
aie/die« aiiAihrende Mixtiil^ fortnehmen« In
dieser :gUicklichen' <s.efie^siingsperip()e hat^e. atii
das Ueglück^ zUm drittenmale schwanger zu
weiden« . Schon, im fmim^ Monat», .wurdeai
■^
\
! , ^ 4S -
alte ÜfiiitibDide wieder ib)iledit»r4 Die alui
möilttUdieii KriLmpfe kamen wiedtf • h k
Sänfte eflte siei ans Sehiisiieht naek um
Yerwandtisn nMüi Wian imtar tAmead b
aeh#^ieti imd tiglintea ^olikt&falbii lUfui
utfd hier v^rsuckteft twlk Jfmnk^ Qnärkjd
,9iSrk vefgebeiM alle tCt«aitiinilMl> Imteli-
d^, Uttsohtäge, 0{iiat«, Bii««ipäaafer, to
aii ei^leichtern. Früh a^hwcil 6et UattfW
auf) AbiHida Immh die Xc^ ütid end^Äl
tiiit einigen Oeintnigaa« l'ä^Iioh wardftiefl»
ge»^ üfadt^ifei^^uat sohieehtiss Zti deitf<^
li^tJiöheb ilibratt«l)i^^eUte sioii da&.fiircki«^
iitfhaNie firbfedtetiy därioicxah wer Tage ütf
den Afi&lU ^Her tn^oarandat^n Ar^^jeDO»
^gMcht^t/^atthielt/ bU J»k( in emcan Dmiai^
U^^eHkiigteyAe»^ Vier > Und .amkMig SX0
<ä0A fudf^ägmalaiiskieiiülelka, so tkli tf^
};:i>thünd Uriü'ohttisS^ülitkbgitig. .fioscbi'
«^eilftllat^* ao^cfkndll «ihv«Midiw.iriedaif if'^
«fait'tii^ Laib atif Und rnnri^w^Mcbrnm^
€^ ^e^KMikfee fvok 3Mrr^ tic^ wi^dor «l"^
4ie heirtgita Piit9aniiit«ri<>iHal:bBfrett w»^
fiire Aefis^i die «or viMfc* Boi^taanr.firil»^
tertiüg iftkeii , »irerarttaftw ida tagboi» m*« '^
^a(s «ie ifiDimer kekn Ocliiiin§eii katta* Di^
Oe6imigen waten tdiilunitgi doch k«tt80«^
tiei Sata. Die Kolik Wut b«i. dieser Bekini'
ktngxiüfMäA aWtanari sogar ^larAoffiä^
- 47 -
IVvoxysi}ius schwislierf Aer dagegen die Brust
desto »siohii^^cher, die Schw&cske des gafazeil
Körpers übeihaupt viel grölser» Die tielt^s-
fraoht selbst blieb lebend t •
Im neumen Monatit blieb der Vär&xysmm
aufsen-y und sie irard von einem sehr schwa-
chen "Kinde eotbunden* Bei det Reitiigung
war der' Unterleib äaifiiBa^st hart und dick»
Eine fiircbterli(di6 Kolik, fcam ' dazu und nur
eine Purgunzi.^ 'tfie tfwanttg Oefnungen m^chte^
gbb der * Armem das Leben wieder. Die Ko«
lik fc^brte töglkb^ wiedalty ver^fnigi^ sich mi(
£rbreolren., die geHbiiem Laxiemiittel würk*
ten njidat mebr^ daher M^urden nun heliij^ere
gebtanehtt um* den angetriebenen Leib dnrok
neim bis aelta Oe&oogna «un ZusäibmettGsl«-
Jen- zu bringen« /Em des Abends steAte^ioh
daflii H^ige BIslaiit «in, di« «uf eigae Mth0^
AMdigt WurdMi tfufife« .
I>a isäoiUeh der Mi^eii den Kikpeir derSf^
alftti ttt^hl: V^tnig und der Ueb^gaag dks€^r>Ui
die ioemp&ndliiAen Gedärme geßihriieh Ward^
und Kdoh^ bei verhakniAmäfiig ti^eeü Appet^
diesir nnr einmiU befi^i^digt w^en k&nnte^
so saugte sie die 8p»i«ea hür ans und ^pie^ia
dann -wieder weg« Ans Ecket hatte slev^ die
Amme aufgegeben üiidgetiors die ZiegenmiixA«
Zu £nde de$ Woolienbettes stellte «idi ein
Nachtsakweifr ^ifi^ dem mitA^släiJieadaii Säi%^
^ # -
• \
letn biläit m.i9kgeffben7^/ff^i'"W^ diese tj
|ieieh deä Bftii8h..T6siltrieben. Der Schwel
ward daher v^ndl^cii' so ai|;/.dafs in defnfie|
tnche die gdnze IPlgur . ^gedt iickt za $e|
w«iv Am !T*a^ düft ülonalsparoxysmus wn{
den die hefitigstea Abführmittel > jüit kmf^
widrigea Afeneieü und Oalan yermitcht, S'i
der, Clystiere. aUes ÜAsonst versucht, il^H
Terhäteiij er Jkaük .und. die/entsetslicri
^hmekiBci beglöiteti^ ihsb J^s^ fiirchterfe
ste Erbrechte kam darauf^ ittild ebea sO)<
l^öfanliok der DurcfalaU. Mttjfdemlbi^
nahm er und seiae Bester ^u» h Im Alfti^
&iiid. er \aohuigrfial^ in»; Juftiu^ i^underf ^^'
iiaii*^ ijEKi «Julius bfm^^ im4^ vierzigmAl b^
4b^ 46 Stupde» at^^ tDeB^ftel» ;Wer 0«^
AüDg t^egleitete ^t^ . ein .GdEuU im HiA«P
4apfie^. datidaim/ bi'eniited h/^ift; durclu&Bii
grat besunter nach dami.Abaldäito^ ^
-**teft»' >9?pJ^.Jier Diir^lilV.tPitbeii W »
jaioh ein starkes Fieb^ mii^ DeliiireA «i*
Acht Tagß ^hinter ein4^d0r kdtxnte die Ktj
^tien Rücken laicht gerade-att^pken», Dieil^^
. erklärte]», ^dals sie gegen diesem . h^og«* ^1
«tand nichts mehr au risrordnian wü&t^*
• Die Kranke ) ihrer Ve>«weiflung "''•'^
Wii sah dem näohsten Tage des Pacoxy»^^
wie ihrem Tode entgegen und sie entscW^
ms Gi^heim/ selbst, ein Mittel bb ^^'
, = 4g »
iil^f Olufinircfe^ MlÜftV ' ab - les* itti Üift<tt£efl>«
on «Aralld^ O^Haj^h ^titMt^ ukid liS^! ttiitt
6$ Patoky^oftai ^ti6 An WohlblUbliiM WAli»
ahifl/-' VfeiSkc^t dafs sie dadureh ihtteinA
efVist^ ham, Aber ttldod iitäSt 'diesisi dock
rnmer Ibtt ^äglidh sdifroU fttih dek* Ltfb)
igiieii fiel M anl' Mch tkiei' PtitjguA. T%»
ich geieUak di)H del AbeAdii A<l^ ^^ kökilkttt
ie flteliti gMie&i^, iBbetliaitpt mälft ättAp^
yetit ab^ /edeil Mddit^slArWMlitffr'^^diellift
mmer gleichem Erdige untemölndilitaift'Adeh'
ft{s mefan Dek^ NiiclH»di#ei& fcitti %iiieii t*ig
im d%ti atikd«!^ Die Ziegräfaiileh l^aird aüä»
gebroeheki > welin iie' -kie ikicMt Itus dem HtktOt
des TJdeMt traiik:^ Bin neuer AM irei^suehti
nriedi^t nuuiclielrlei y^t^benaT^üd mufiiM ^attd»
lieh WiieJer die Abfiihntiijktüir -^ vef^stifkeiL,
Der bdL dem mcüadficbif^ii Adeiüft' etSo\]ffMift
Durehiall fUlo-te eine gröfse Meng« %iAiaftS|{(i»
iFlfisaigkeit mit heraus. &idliefa ÄdXtA Atk
unter hi^ftigen Koliken,' JPieber iitad Ir^eredefci
die |lemigun§ wieder ein. Ein pearTigettiidi
dieser etrst^hieä ein hdfti^e» Otringeii iib Bödb^
grätei mit Irtwedent^ibegieitefc, demeinfWeClMr
Unnabganig natxfafol^e. Beim Stehen lAanh-
te dies«.HÄrn einen dloken ' mit^igen ^It,
lovB. i4Lk. 4>it. tJ
„ , ^ H - ^
iMH^fl^Qf^; imboki kellrtea die.XrÜ^)^ dtflp-
^etif |i|id 4eir Schlaf «ufUek, und. die Ih»
hatte {{hur idto» |[Mäigt| «1# ^in Q«|läeb(l^
gar^ die KiwiKikfe sehr j|ketii«i|4ef jBtieft
ajigea^lickliQh eiA iFielier toaog, Unfi «^
veifsef^ Fluls atodkian» iind «wdif Scmulailr
jIM^ 4&)t^t8eift»ried»r#ltfa((Artrel^ machte,«^
j9iJEnda||8ir:.4<^ ganae Heer der akee Zdili
jinf ciaiirihpi di4 NathiR^digibeit dei i^
ias$ei|s «lod AbfiUuem herb^igefiihrc ^
Clßteh^Mhid^t 8lo0kUBg^2eigt0 sieb anckü
tiokeA H>peeb|>iidrio eine ef gire&e Hirt«) <>
huaaeii viar'Moaateo aiir .Gi^&e eia» fi^
kup|a$ stiege mit starkem Plebor mA SehacB
begleitet. Sii^» ttHd von ^auiben deudidi^
PoebeH Vrahmebaieki lie^ Vier AM» ^
ren 4ei^ Meinung, es mtfisse aufgeibt w«i^
doch kttra z/ator nocb ehe dieser Sehritt ?
than Würde, gi^üg » selbst an dreiOit^
etlf; eine dicke eydottMattige Matftriai^
aus, das Fieber iiefs Mifa; Appetit nftd S*^
fanden sidi wieder ein. AbeirrdietsaUetf^^
HQfiQiuiC4eliirand batd wieder f.idann u^ ^
\
rei mbBV IbBiA^ Cliftrpid Üt ^ die 0#(toH(£ iff§t
Laben iiod <jU» tidtoi^^iitieil' JhÜ 4f!V 41tdiu
tfit Ail«ilttsit)| riiadi AfaftthMtti m^tt ^.Bifw&thß,
eltid ^di# i^Mtil^ Mittel gewaMt wdr^M
■er hin. ^ Das Ififldr^ dM ]ii4 |e»( i^ l^d^-
aocb «Itgt ^ btMbr «ds tn^lf toth ifi^
>et> T^ Loih Alhgitesidf mduHKei ^tl^ Weili-^r
m näcluteii Hai^ike sdl^ iicb {lie.V^luilb
:utig ttf vittiiattgatäto» idk^mhift^ SdiWo»
La d«r Hilft« it«4^oi^ Pidic» tri« i^d^ ttiit, tlgf
Lidielii tkk^f hkiooiA ^tkW^h^ 6^$ tof*.
it^ri» ittid A» Knie «ulbriMDllfO) <»0ö Mit^e»
vrie }<^6 dai etstetnal^ irbli ftich gi^be% uad
Unke iPttiil ist ftdtdaM iMtttni* $ttd tuolH
ioitkKBi df«i attpüriTdode V«iiikatoHA. flirnu^
so iMiht w, ohaö attsgesttP^I: W^rd^BH «u.
kßiiMii) miiMifCglil^he ächiMnMH|# l)«il gfW«
zeü Wititer Von tdo$ und i|o4 ttiurste. si«
imft) fvti iFMlicir) tägjtksll iwaitiial »um Ablü|i*
TBti nehnM^ afle MonaU AderiaiMtt; dla Vttr«.
hSnimg bbttb in der QfpfiMi aOlei K|i|d«i>
kojpfeii ift dat .Brail im aiiui bfeM«ft4(i ^*
D- a '
\'\
säiWeäk blieb •fcboblls, wid beider inbaB
aten Tf^cii^ssKi^ fabtt» i'dcr Afl^tit giniU
Im Jaautf Ttrlor dM €m^^ iie.MiIck, qbi
da sid ft«m «uck dUM6..ttUgraii|; imMn
«mfi/ce» 'SO »fli aiai ibtifc iMddigeB Anfita«
, entgegen, yor^IttiiFy da 'Mi «IOMb ft«<
d[r6 NachtM^w^e tote« lurcblirlidier«»
ain,^^}ietlif^ Hevkkloiifaii «mtral» lud *
bestSiiftgi» -'Natgung xua SoUafeo «ie föii
Aaffimeii ladet GeipfSloliai mnfiUi^ -iuob
Det nablbig iftdaiMGi Mein» aiiok m»^
yriedw: fiie bakMi dte PlMU|ikb «it €v^
anbicam> der 4ms fWber und liai Sdiirt'''
itiinderte. 4>ea' fdtei^nSaq^aar labca ii>*
-e%Mra$ ba§s«fr, aber «ofei dam^ialreiMdao Vi'
t^ lA auch der gaste UottiMd fcUteoi^
fiKei^ ii«& «üa Skiaae tob ihnr 1^
oeftftavti
tim' «1^ tJtir ^ft Niaobtt ainimt mi^
liSge dnatiiche FiUeii , «m ^ie Auf lömaf *
im Uiit?e)rleib^ evhaltefltea Stoffe au bewürkA
yfpta Ai^ geteantfte Miztar jea( aohoa^i^
mthr gank zutatcfa^ Der Leib aofenillt ic^
dtete Stim'd« an, und bj^ asii Gkr W
acdion di6 Gräfse wi^aidit, die w in «^
kedisiiiontftlicfheii Sohwi^ngersdiaft bat ^^
halb a#ei Ubr nhnim aie die geiiaiiata B^
batbamiknitv ÜAbeMbreibUeheUabiM*'^
-r /* »• . . ' ^
dfin etwi der Durchfall; ierfRl«f» flP«|»9h^^
abtf . «took wohl fiinf tu|i w«^ ^f updiu^yii^ei?
befyges Kopftrah 4%; iu* I^t2ftißm^4?>eir iRommt
stete» EriirMheAi t^e, 1(.ur«ei; ^etß^Ko^
weh wMmpteii, uin. den quM^eiiToIlsten. Zn!9
tfiand aa,eK2MHig6ii|/ Hat di^ An9^ geyförl^f;»
ao^ TW^hüt »iß etwas. MUchbrad^ Mt Ziegeipr
«lilcb. DeK UiLtarlfib ut. ova «war ai^^aoir
inengefiiUeA^ abeK dei? KopJEs^bioffHa dmeit
fbrti Mageiikcäippfi^ Bn^^aphinai^e^ nehq^eai
dieaaa. Tbeil des "tagi^ ein; i^ iwi neim
UliF tritt eiii Fieber^haader 0i% dei;: b^d W
Hits« »hergeht, die siish i^rsfigUoh nuf d^
Unkeü« fSei«e dies (3^cht$ aeigt, abes anoll
aelbsft Aea gaa^teov Körpor ^MJ^^F» l^fi^^ "^^
Baaeh bUht aich wied^- «ß Um <»il| Ul^
mu6 fls^'. achoM wjiedeir di^: iäiigan i^hiiieiii^
wpiml die« ßken. ZufUla^: «ribigen,/ a^ dbi^
neiateaüi jeat noph d«^ brner^an k^qsml^ l*»«^
loittag». um. i(ier lJlMr^#fpni|r4yecinifo ^K
beranfalL Vime^^^it^4v^^is^^vMx: dgit
die.e«w4 eiotoGoflbebfMK^I^cAniges^abgerech-
Bet» bleibt fiedeng^MeOf Trag ohiie Nahri^ag,^
Des Abends itiaadit'UlM^.s^ugt sie eine Taube
und etwa^ Fsosofafcaabonad« »HSi iWom. uii^
ein)» unbeABfifteqide« Meofs ;%iaat eder TqA#
Biben k^nw^ Q«|^t i^cta mdai^ h^hiM»
I
• - 54 -
Itoinmt etWM ScUtaf ^ det qie M»dH|eiu bi
Ihr 4tis getlB|st« Get^9«' 4ie'iifi|^«4««t«^
lE^scliJi^ehiiig di<^ Ijelti^tt«^ QM|t«hiaB«»
|«)e«irt wüirdt Pm^' lieirtiMige Abfilhn» *
a<i& «Hel^ Daroiicii^MiolffUll^iillrltek «ifit
I)Uiuelb«'«tr«^t<dem tfdM der FaBr -Sc^"
lUirea'dtiH; ^ei^ die Arm«'«aniterbnx*'
M ^e^ UU»«oUi8iet, < Der ledeni« X«*
ä^riblbeii selilltiit «i« gej^eQ-lhis On&liliti«
Oft li«)tQ<i(eti Ir«! tVÄwMe« On^K* <*
«cMieidenditto fikfUtMrf^ i« däA Qedira»
sii m«fc «i<;1( älii«t^««ig g»««m; Stit iO
IBt)tiäte«''li«i «ich dlrlfltitlergiiMiifcf ^'^,
» i^IiHeib'Tiiia» steUdkari I^ii^A> ^
fmei itbhäHHh 1^pMiM««dh» Krtalw «^'^
ß«^ «ehmeh ti«^ g»bi|»>bft' Ulk
IfatfeUa ^i>449Mfj|N«lhdocli( Mi'^
«Ad ifeotwdietNt y«riai»te- Ittor «nea^Mh^'
«ittt SMt» «Kfd Häh» dek Kdfperst ff^
tdap4ei>b#afii«i4Nt«k>«h)iin«MM9'«Mlt i«'*«'
. — 85 -.■
loch tn6]irer»'6itiielie FeUer» iB dbr Dinge» .
»den GedärmM tiad 4c»t nnu äucb^m der
}eb9rtBttttet »iatt fiadeo* Finf und' vmmtm%
«far ist die Arme alt \. im Geams^ aUerGMeki*
piter deft edelsten in selehem Grade jberenbt
II «ejrn y Inufs ASllenqaaal aeyn;
\ Sie tu Undeni , aufaiuliehen iit der Kante
les gr9&ten Ansies iHltSig. Aber wieP •— >
3er einzige Weg dasu ibhtmt mir • die Wie« ^
lerheAtellun^' -der^biee in wfOki^ die di^ Ne«'
:ur eirtbat sui^ t«genl>i^|ltelien SrM^'tintng
1er Knnken einseblog' nnd io nnghicklielwr«
nreise nntei^driickt wat^ ' Aberirie diea ea be^
irUrken w4re f -^ W€^ HmUs^ non (k^ipÄs. ^
WatifsebeinUeh mdeKte jeder VeratiMi dättf^
»o lange mifdiagen, ela die Schwäche eo 4ki^^
[^erat'gröia ist. Oiete^ M heben seiden diO^
der Gegenstend eUer iratHohen BeiÄülltangeii
8u se^« Jeder Versnob mit ^gentlipiien ütr«
kendeH reisenden Mitteln irtr bis }e«c $mt$fMk^
den trauHgat^ Folgetn begleitet ^ewesiH; dta^'
der Versnch, dem Ilagell etwei snbsteetfeUet^
läznhieten, war mit KrbredM$n tmd Krämpfen
bestraft worden. Die twei toraBglichsteii Wige;
meine Absieht au- eiteibheii«. waren mnir also
versperrt I<^ teUng dem anfoige fdr/ w8^ j
chentUcb awei angemeitte4ane Bftlcbhader, und "
dann taglich ein bis awei erntende, ena tm^ ^ i
gesalsener' Fleischbiühe und Ejdotler berat* }
.... JlC'-w ' • I
' i
sa: Mlir soliwaoli6odei& 6elwttc)i der abfil^
ftedML Ifiltel 9iiKefii, da mir imo Mil^ be^
ijWBiit war, dem Zu&Ke, der sie tigUcfei n&
lUg mecht, euf eine ««dere Art ebsuhelfen.
Beide VorsoUä^ warm hei der {oreAkoa
maoafäUliar. Die B&der giögep deavregen
mcht an, weä dia Hiiiem? und HerawhebeiH
so aanit et aiieli geaoliah, doch die lielttcHea
GoamIrioiieQ» Bi^vedliei^ «od Ohnmacln^MB
fatM» Veimislie erragtf]^ Pi^ Glya^ien» gin*
fe« i>ei der Sek^iebe der Sdüi^&mwkala
•mf «eil Glieder «k *. Uitter aolchen Umatln-s
deoL hilbe ^ich di^ Verordowif diMm ehgeao-
derr« I1&. .di0 mil ChMuBeA , FUedeahbimen
md i&ilhei iybg«fc<Nlhi:e Mikih wM FI^mU ge-
mäht «nd dieser» leioht aiisgepreftt» Uber.dea
gnSfUaB TheiH des Kfirpeas gebieiiet.. U|A die
«iln^lde Fliissigk#ii Uk dem Blastdiuime ^Q
iMge .aaecha^M^h a« erhalten^ bi« die unfsaur
gmhfk QefiUae ^$ au%eaKunmeat haben, habe
iah «a9gos<4dageiv du*. RdArdben der Glyatier^
^(priM» lOtt. eiaieafr. M grolsen elfenbieiner^en
l^ravat W umgeben^ aUt 9^thig ist, nm^ an
den Altet a^gedrUoJü^' diesen ^u t^fscUie(aeQ»
(Ha ^ptiiae wird diinti h^ausgeaog^ii 1 das
Rohrphe^ hleibH im. IfaMdarme und visd no-
tbjga^kfiiH«' in impm min^kt einer T^ Siade
znaneKfienaiten» " . . . .;
In wieweit beides antftihrbar wid in wie-
^ 5j ^ .',■ '
weift uad ffi^ e§ wSirkMun* war-^ w«itd)» ich-iifl^
lewhi bald hö'Fen.. Bis dahm denk^ vißllaicht
der Schar&iiut eiaea ipeioer Amtibruder np^
eine^ aadere^ bessere iäßüxßde nm% und h$X
die Giute^. aie mir uxunitteibar^ oder, mit der *
Erhubnifs. des verebmogawüiMlig«! Herausgebt
bersy. durch dieses Journal, oder dw Kvan^.
ken. selbst za arqffAMi. 'I9 leUiseca Fall w^rde
.» ' _
ioh' ihm seca dÜe nlhero, FaniiUe9.vejrbä}tiMase
9Hlit1ieiIea^ ! ^
• ' :U0i «äessftt dooht auek) etwei^Jwes^lMus.
{8r die Wiederbersl;!elluug dei^- oJ^ers erwäbnr
Sen Krise zit thua, habe ich if:on einei^ Eigeiir.
beit ikres lUagaoa Gebrauch, gemacht, die ick
90ck aicht ervrähiite. So Titenig cUes^ selbst
substantidlli^j^ feste Stoffe verträgt i so behält
er iiUr Ganaeos. dock gesu walscige Flus^gkei?i
ten. bei sich.» YieUeichti daß ein Dekokt yon,
Bittersüli» und PetersiÜeukxaut, xajit dfi^ner
Kalbjfleisek* oder Hitkoerbruhe gekocht, wozu,
i^ock ein höSel des ausgeprefsten Körbet«- ui^dr
PeteilsiJUensaftes gesetet wird, um desla ger
wisser meiner Absicht entspricht, da ich noch
dreim^ täglich io Tropfe« einer Tiuktm det
UiffifßUß purput^ «ehmea laibe«. 0/
^ 'Sie ist g4iix eSnfaclL bei^eiltt ^
^ 58 ~
^ ♦
V.
i *
}? a e h r T a g
«nr
Ga^ebicbta eioeai iprampfhafteii m^
■^ liehen Pepiphigus.
Von
Dr. F^iiclttiiiayery
Amt itt Weidtohoni.
V
Ar , . ■ » •
,U ich' in des z^vi^n Bandes Steai Sfi^
pag« 97 diesem Janrmlsy dieBeobaefatiiii|[^
kusnpfigea näohtUdb^ü Phemphi^ui eüvü*
ckem lieAii äuftene i^ f^sg. loS, Tiril«*
seiner Zeit einen Nachtriig liefimi su köiiii*'
vrii:KIich hat nun me^ae dammiHge Vsri*-
thuiig eingetroffen^ und ich erfülle nun oo ^
lie}>er mein Versprechen, da ich dasBedSfA^'^
■■ *A • •
-, 59 - .
« »
konoe^ in dieser $o seltnen Krtaklieit die Cr-
hhn^ßgen pfuktisdier Aenste dutch Zeitsebri&
ton »u sammelit, um so endlich StolF (soWoM
ia diafnost^ker «Is praktischer Hinsicht) zu .
einem Ganzen ra liefere«
«jpen igien Junü 1802^ wurde ich tut
Kranken erhetens sie war nun .wieder gana
mit den iurakteristiachen Blasen übersäe^ und
h\l0'! in diescih Journale *) beschriebenen Zli^
(alle waren Torhanden, deswegen ich die Iftuf*
Zählung derselben unterlasse; nur war ein
oder der .andere Zufall etwas ISstiger« ein öder
anderer etwas leidlicher f so z. B*. klagte sie
diesmal mehr fiber Drficken auf der Brust,
dagegen war , das ^ijischiiiiren des Halses er«
trägUqher; aber jedesmal Abends tr^tdieVei:^
Schummerung ein i und so erreichMI bia Mit**
feniacht die fürphterlichingsteQde '^*) und
bremsende Periode mit der BcicheinuQg der
*> S^ »elmtett Bstt^ 3tai 8WA^- " ^^ T / ;
^^ Alhseii l^^obtchtet« i4( liei hytttriteheh Pensnen«
#0 baUl m ibr fittiriiGitseyti bsfaieUs«, Wähi^tfAilHifarer
AbfSUs« ^jne i\nh6di»t$n Gfsde nifrttfrtfdd 'luh^Hcerli-
cbe AsQgitlicbMtA tf> tlsCii fs4fr Umftehen<ie äQ dm
KU|;«tt llieil tJtimiat;, ti« f5rdlC«^'nct•rQc| den^od«
c(4sr sadsf« UsM^ oiHAcHon b«ide weit^ntferdttiad,
$a reifcbiedsa oh >jr<t«Hscb« Zufj^ile ^eit a^n&txn
tc^ nsck md«. «<)i «ber«imtimm«nd Ut' bei '^edei^
KtaatLsn di^> \%kiiig^ Sjmpton spliQtMfien^ - '«<^ Ter-
dient wurküch karakterb^isch e«fi«Knt «il ^4^lfeli.
Blmeyt ilure Hdlm^ und Sm§ nun uriedeil
9«A MßKgfin ^VL y^i^cMf uiden an., so dali i{
«luck b;i8 gegen IhSittag die Blasen (gani ^
die in 'diesem Jounmle |;eie%e94 A>^^) v^Mcl
Ihre die Seit; harimiQeruttordeoltkkli^
^ende. il^gela lauten lui^fllu; ein Mbe»l^
gaj» juioiigelass«»!^ Aufs« der wiitBrli<^ H
liaxj^enea Jk^Ufp koKinti^ ick «Mh eb (M
oeqasioa^Uf ein mekr heifset «k wanaei k
VeclMiei^/>i|eIcl|es,9i^ ^uioli djrei WQohc0V
lieh foiti^tate, so. dals sie sink endUok ^
k^äjts^arij^'lpn. ftni^u^s^liig *), sutpgjt d^**^
^ St inö6r<|en fc^i ub4^, «q, wt« auch in miim^ ^
Wm9 Badern, A $. Krumbsd, liQidir b^M
mm^ dfis Badsr so. w«na. yenompaoi» d«ft *^^
^eQi B«id«, «1a spcli, ofcma) ppdb sm^ fP^
Qaile 19. 4ei9^ 9«f^ •ß k^^ß, geichjffitst wtf^'H
^in Scfanreii]icropf«9 den aadern tob]«^» und ^
S4 T«|SD sieb ein. 'SOi|ie|isft Ai|Mcbi>i ia ^^ H
«bM«^ wird. I>M VowtkeiL b «Ic di«M uä^
,9iB. so, der Kr«nl(,ea ibf« Mite. 91^ «iBfl» ^^
W^^^m $\ß gewöbnlicb cbreiliicbet BsiiH&^
$4>inerjen v> V«ft immer Rk eissm Tbok ^
^omer fui; einer Vrtsche ^ertiebsHf wefsof^'^''^
A^df; 4iete K^ranke biek ü^e ticb ö£^ bsid <b' ^
4Qirt^ Hbiwächer üuGiecndea bjsteii»diea Zufii^^^
IM «pi^bea nqie» vsmifsa aja: ahas y^iof^ ^
-ibPJRM: TSri%^(9..
r- Öl r-
ptdii «Ujige^^estem Bai^e Wieder venchwaA^
Das ieme Bad aaliitt jiie den iJMIcai Mty«
. ieh reffMd&eCe noli^em /jfijfM. aus nä^
vaL mät Uquor. c* c^4u^ Dieser Au^i^ watt*
de 5 Tage zwar oät etWa) Liadenngy 4och
Im Ganzem <duie inwrMiclieii Srfo% fortgeiraEt»
Dea €»n Tag ^diröpf t9 ä(e> |[iitm «igexiiDlick-
tig. Die VerscbHmAifllniqKg watde iiiffaiUBdt
ea kwKi^.iaehrBWteMi B«m VoraclieiQ$ Aogn^
Brennen , ühd idle genannten Zofillle imrdeil
heftiger» JNnn versGbkiebjich de» l^iidltei^ Öeib
brauoba wegen Pilleja anii Gum^ )äs^ fdeiütk
Cäsion^ Exit* raä. voL^ Pulv. rh^, op.-^ oh
Ci^(dtniU aHe MrAi Stnndein 3, fede au S Caan
n nekttient nebst dalm Heft tch fte rordef
eintretendem VetstMittiniMutag 20 Wqpfen ans
Ldoi^^ Liquida Syd, lünd t>/. /i^r'/^r. per Miqy.
ztt gteiehen Tfaeilen ifcwei oäer hcTiehs^eits drdi«»!,
mal alle drei riert«] ßtUo^i^D irefchen. A|is sie
die ersten Tropfen nah ai> würde der Anfall nn^*
t^rdrOdct^ den zweiten Tag wi»)r nöthig^ awei^
mal Von den Tropfe^ an Nehmen, den drit*
tto Tag zeigte sich keine Spiir eiües tM ep»
warttoden Anfalls» den yiexten Tag drfplgtd
ein sehr ertrSglidber AijFall» so wechselten un»
^egelesälsig die Anfalle bis tut^ zehn teil Tege^
Nan trat kein Anfall mehr ein; obstibon ltoö&
unbedeutende . und laicht listige ' Iiylkerfidia
Spuren anruek blieben^ is^ ertishieBan b^waU
nach tebki t^«gezi «tfolgten üttAÜM^ Be»
ru£r^ kaod' ich ii:«indi AügMiblfek tadtf i
IneHi* anhältende KeMe istttWölMhili) und oik
dati distobtk arm /^ert/tn sur Htff d, den Mi ilii«
Wettiged Liquöt c^^Vk suiBk beiaetfeta. ^ ^
a^e siciK täglidi; tt» Mm yieir tadftWiur
at^n Yage wareH afie Sputen etoer KraaUd
tersch^iindöni
So endigte aidti nun «riebet* diaia^q«^
tomatjsch« Pem]pfaigtti *)^ der-'wiüiiVBkeiil"'
» » *.< •
^ f
UJittiiial Xlcer Band 4w ^t^k:. Okjiciifba «^
.^a^^fnlptar l^emphi^i t^MiUlf t -^aa von aii»
(»«igten tcfofulötea. t)a kb dao fall bor E^
kttrx betührte^ $o find« ich' nötbig ooch äAinmd^*
dal« ich den Kranken mit abtUctofoldiea Mitteln.*''
atrglith mit der perüTianiiciiea Akida MnadelM ^
•diickitfciie Diät ttto^daata itad lelbisea» ^ *^
-ejüeat fichaoiachar , in d§t t^ebira ^^^ im t9^
l^ucib den hieaiegaa Atadtitdieil Fiacharei>-Btftf^ *
besorgen hatte / tro er aeiaam Meister bei if^
deoer Witt«rttn^ und Temperatur Hülfe ieilte« »^
ta» lelbtgei Untersagte » e» iroUalrds hetgeitiÜt "^
de» ^ach lieh auf Staada nia iai anf il» In**^
laaldetai |a ich hegegneia ibn aaübtfr öftsrt^
aain Attaahea vettieih balna Spat m^m um^
tUankelot»
Was den veneriieh syraptoünatUcken bekriit, l«^
laea mir unttrdeAi^ tief tfeibli^ Sabjeaü ü ^
r^rivr%4?l^ Jiiu^/ ja ,ea anob tmheilbaf
lic^^ llQt«grs taut luilble» tWe . tiAur i|^zi j^sy[i#
ai4s%^Bf;liV^ii6j|o0ilef$ bei Leuttn wn dctr. ar^
aeii{ I^l4|S6, oi$rpidi vetstimoitiatr ^ejjj^^lisihjaigec
3eiiki|ii0i9^ erejgi^eAi mß ^c oidbir^ 4a die aur
;a. ^|pDg|¥eili§9,Beb«adl1ll^sa^tJ|X&1^^^
;eaaiiiit9^ HafJs- üim) Ai%QeiB9itt«t ireTscblijii-r
nen u|id ^tt4|i«b ^t^i^n fähret 4Lt^ baratbtdi^
irjürdi^ yeMt die Ktanlcbelt ^en boheiot pjhtd
irreicbt bat, tnid^da« Üetfpmyitetxi so >mi sugm
^anx verstimmt is^^ tin4 Wie lange #itd dum
iocb öfters diaaef rcsrnUnftige Ratb b^)^
^eAA deft redOiobe 4rat biluaeii acbt oder ia^
^tena viera^hn Tagei^; xdqht voUe Hülfe leiateil
cana^ *-» Eil» früheres ki^ijaJüiiches Elteigniisi
lief Subjects Bade icb der Berilhniog' wUr-^
•icbt; diefihttti ^Sren^roljt^mbeif« troitderOrölW
•iiter Hasattittfil . «Ue «ik Wä(Wi|li»> Feacfaiigkeit g#«
äaut hatte laug«! bUurmbUcId Harbeoarcige Fldck^a^
diif ö&eff lioch ein kälbei Jalir ticlubar irärenf im4
•ndlich erit bei xtoeh n^giläi #SrkL'cber bder d^
mtdß^MH pattatfm «aUanf «• MiärlkiM ItatMi
Hirba aatubmtttA
jK!taAkheiisgeMäüdite |MtGA.> . VexfiosscieB VU
itit $el tue Kranke io tctiiiiui Mäm<M
taftUr ia& sW Vlfö £^idirimh obD« •Mll
' V«rl'etznlif pötüttü^tiäg ib«:lifirAe; « «^
fo^e läiidit« Siite&ddwig, und ^ inodttti
irob deä «bg^biältiBfir fyy, retol «Ik Bd<»
iettte Wibser W ^Mst Vi^ltottMK Iti^«» ^
üöh b^kAtti :dte Gftflefe ^if llkitrtütölioi»
iekeb, ui&tt beförclAett birälb^'jdk l^f
ihifen, Itielt- Weg(^ iiiii>»ötroil be^vm&tflt K#
liils d^ Sabfects die üani t^iniädb «aAe^AiK*
k>kal6 Terlettmig ftir l>\o4ge veifolnter Si)^
Hon d^ Ndrettfjrstems , Welclie« Isidit ^
i£esäm Subfetotf durdh ^fi 8(direick»D wfl>^
tf«s f jJUetis fltttstiaid^; "dto Erfolg - <9Btspi«^
feiner MeMindg, ick^b ftr fauMHüch /J*^
>■<»&' vd!L ttiit LUfttor e. '■b: vuc. find £8«^^
ifuÜ. S^d., ^& dfdbe von gdpiÜVett«« ^
iShamom^^ trocken fiberteblagen, b«U ^^
•chi^atid dtt fibdsobeintemle AtaMek«at ^
ii«ci viMtthn Tagen war der Am heil
Was wtttde eian blöft« lokftle BeW*
luAgsabt gKtalttst Üben ? ~ \7lh^^d des Y«-
)%u& ihrer itzigen Üi^slioitii^eit wäre« ««^ ^
Anin.vwk«ltna«iniasig.di« wmwm fiÜMa <■
«ehea.
V 6i —
.VI.
v
Erzähltitig eifaes Gesichtsschmerlzens ,
bei tveichem
die DurohsebneidaDg dei: Nerran fruchtlos war«
K. ' ä p p ,
iDoctoc Medici»nae «u Bayreuth. ^
ei ciaor Krankheit^ deren Natut und Hei-
ungsirC .überhaupt noch^ problemati^h i$t|
rordient unstreitig jeder Beitrag über die Be«*
landluog derselben :die Aufmerksamkeit, ijes
Lrztes« und um so mehr^ wenn die Darstel«
uog geUeu, der Natur und der Wtthrheit ge-
aäfs geliefert worden' ist » sey es auch » dafs
Lie Beschränktheit der Kunst mehr oder we-K
iger dabei offenbar wird, ^^ Man sammelt.
^ JourAi XX. B. 4. SU E
1* \
\
— 66 —
meiaiexithcilft nur Krunkheitsgesehichteii, bd
welchen die AayreBdung der Kunit einen glucki
liehen Ausgang. beWürkte ; daher die xahli
aen > Lobpririauägen mancher Heilmittel odc
Heümethoden , die bei fortgesetzten trenera
JBeobaohtüngen mehr oder weniger nuAtSüd
halten« Sollte nicht die Darstellung^ scrfdiar
l^alle, bei welchen die 'Auwendiaig medtiD-
scher oder chemischer Heilmittel nicht, frock-
tete, reiner G'ewim&ftir die Kunst und»
N nächst fiir die leidende Menadiheit sejn? «
Von einer Fr^u, gegen 60 Jahre alt, &
eine, eben so gliickliohe Gebährerin mehrtfs
Kindei^ als eine gesunde Mutter war» ymk
ich durch; den Chirurgen des Orts sn fisä
gesogen, ob ieh nicht im ^Stande aejr, gegei
mäen fürchterlichen Schmerz,, dör sich haöpt*
sächlich zwisohen Auge, Nase und Hand er>
strecke, zweokmSrsige Heilmittel zu Verord*
nen. Ich erwiederte demselben, dals dieser
Schmers wahrscheinlich der fiirchterliehe Fo-
thergill'sche Gesichuschmers sey, b^ welchen
di9 Kupst nicht riel vermöge , da man bis
jtttst die nächste Ursache nic^t kenne mi
die entfernten Ursachen sehrmannichfaltig^shii.
Auf meine Frageif , ob die Leidende fibrigeDs
gesund, der Schmerz int^rmittirend oder re-
mittirand $ey u« s. w* wurde mepe Ifulhma-
fsung ▼oUkommen bestätigt, da mir der Chi^ \
rurg erzählte^ ^9i% die Patientini aufser jenem
ört]icton Leiden, yollkoinmen gesund und wohl ,
sich befinde, der ScJbmerz erst seit ^einigen
Jahren gefühlt werde 9 nur periodisch wie-
derkehre/die Kranke' weder an Schwäche dei
Unterleibes leide, neeh jemals atdiritische oder
rheumatische Schmerzen g^uhlt\habe|. ^ocli
weniger^ der Antliuscl^merz Folge etiiier vor-
her erlittenen Kopfverletzung; , «»ey ; die Lei-
dende habe bereits unzählige ArzneimitteLg^
nommen, allein weder der' öebra^ch des
Schierlings noch des Antimoniums, noch an-
derer enipirischen Mittel 1 die sie lange Zeit
in steigender Gabe genomioaen habe ^, hätten
nur im geringsten einige Linderung, noch
weniger vollkommene Heilung des Schmer zena
bewirkt. — Bei' diesi^n Umständen konnte ich
zwar von dem fortgesetzten Gebrauche direct
abstumpfender Heilmittel wenig erwarten; um ^
jedoch von den neuerlich gerühmten Mitteln
Anwendung zu machen, bevor ich die^urch-*
schpeidung des Infraorbitalnerven anrathen .
wollte, ordnete ico nach Hedin ^ der wie be-
kannt ein Krebsgift für die wahrscheinliche
Ursache des Gesicfatsschmerzens hält, China
uud Cicuta und nach SohlegeTs Erfahrungen
die Belladonna in folgenden
\
E a
^ fiS —
— radic* Belkidonn. gr* Vf
Pulv. herb* Cicut. gr. xv ^
, / X art. pil. ponJL gr. jj
Consp. § Cqrt. Cinnam, D»jad Sea$.
S. Zur Zeit des ApJblLs und bei Scl|hf enge-
Ifen sechs Stück «u neh^en^
B^ 19t t}on. peruv. opu 5ijr
«
p. j Aon
^ ^ CöL yjj adiU
Itxtr. Cicuüurrestr. gr^ 17
, * «
' SyfuPf'CerasoT. ^'
M. D« S. De» Tflgs üt>er alle zwei Senden
eiüeor £&l«ffei yoH zu nelimen«
Die Kranke erhielt demnach ton der Pil-
lenform pro dosi ypa dem Extr. Cicu$. 7^,
dem Extr^ rad. Belladgn. j ff und dem ge-
pülverteo Kraut de$ $c)iterHngs 3-|l Gnu. —
Dabei fchrieb ich der Patientin, dafsich ihr^ im
Faila di^ verschriebene Arznei nichts fruchtete,
zu der Operation, ?oii( welcher sie nach der
Aussage des Chirurgen l^ereits gehört hatte,
sich zu entsehliefsen überlasen wurde« Schon
nach zwölf Tagen liefs mir die' kraake Grä-
fin melden, dafs sie steh gegenwärtig hier be-
finde; sie habe s^war die Verordnete Medizin
pSnktlich gebraucht, illlein nicht 4en gering-
/
- 69; r=
8te& Erfolg darauf bemeiict; sie sagte Jonir bti
ilem ersten Besuche, dafs sie des Tielen 1$in-
nebmexis äberdriifsTg wäre und ron der Ope-
ration aliein die gewünschte Wirkuog erwarte;
wäre sie>aüch noek so schmerzhaft; jo könne
sie doch dem fürchterlichen Gesictei^schmerze
nicht gleich kommen, auch sey sie zufrie<ieny
wenn durch dieselbe nur das heftige Blitzen
im Äuge; das bei dem Anfalle die empfind-
^ liebsten Schmeraen yerursache, aitfemt würde,
"Wir setzten die^ Operation am folgenden Mor-
gen fest, weiche der hiesige Stadtchirurg , As«
sessor Laurer rerrichtete. -^ Es wurde drei
•j
viertel Z(^l abwärts Tom untern Rande der
orbiia ein in die Queere laufender, ein ZqH
langer ^ Einschnitt bis auf den Knpdken ge-
macht, durch welchen ^der Nervus infraorbi'
lalisy nicht nur entzwei j|[escfanitten, sondern,
a^ch die getrennten Enden £eses Nerrens
durch ^öfteres Hin- und Herfabren mit der
Spitze des Bistouris in der knöcherp Grube
doa ol>em Kim^biackenbeias ron einander et-
was entfernt wurden. Auf gleiche Weise wurde
nucb durch einen einen h^ben Zoll rom obern
Hapde der Au^nhÖle entfernten Queerschnitt
Ton der Länge eines Zolls, der Nervus Jron^
£alis getheilt ; beicte Wunden einige Zeit • in'
JEiterung erhalten und zur Minderung 'i!e^
Wundfiebers eine miscimog , aus Pomeranzen-
— .70 — '
• " I
undZimmetwasserj Stramoniums - nndOpioiD^
tinktur mit einem Zuaatee. von Zimmtmc:
Ton mir geordnet.^ Die Eiterung ging got vgl
statten« Schon nach ^ 36 Stunden zeigte «
sich» dafs beide JNerren dnrohschaitten wareo.
Der Nasentheä und die OberUppe der M^
Hälfte wjurden kalt und ' unempfindlich , eb'^
•o die Stirne gegen deo Schlaf und den Schei-
tel hin« Am dritten Tag nach derOperatü'
kam der Schmeri wieder, seiqe Macht j^^^' "^
war aehr beschränkt ; das empfindliche Blit^^
im Auge und der ehehin gefühlte Schoien -^
den Zahnen des Oberkiefers wurden ^
mehr bemerkt« Die Operirte reiste in ^
besten Hofnung ihrer Genesung wieder nt>
Hause; sie sah sich aber hierin bald getäu^ch
indem ihr Schmers in roUer Starke wiede/keb^
' te und sie nach fünf Monaten abermah^u^
bei mir suchte. Vergebens wandte ich 0^-^
SßUe's Vorschlag den Arsepik an, so wie au"
den ätaenden Quecksilbersublimat. l€h ^^h'^^
der Kranken nach Lentins Rath das 5^^''^
von Fonl^ellen vor und naoh meinet M«'
nung die Aniremlung der f^oliaäcken N^ '
wosu sie sieb jedoch nicht entschliejseo y^^''
Zuletat bemerke ich, dals Scirrhe^i'^^'^
der Brüste hei der Kranken nidit ^^i^
[ ,
— 7^ r"
vn.
Einige Beobachtungen
üb»'
die schwärze Krankheit
• ■»
des Hippokrates. ^
< '
Von
Dr. Wen d eist ä dt, /
Kur- £r2k«iijil:«i'i'8 ehern Phyiikitt «tc.
V .
4 ■• *
T " ".
JLch habe nnr sechs Kranke dieser Art gt-
sehn« und Meläna rechne ich unter die sei«
tensten Krankheiten. Die nahe Verwandtschaft
zwischen Blutforechen , der seh warsen Krank*"
heit f dem fluxus hepaticus und den Hfinion>-
hoiden "ist nicht zu terkenneii. Bichier *)^
-' .T • - . . . -^ ■
• ^:^lfijodmmßchß und ehirurgiichs Bsneirluinfsii i. Bä,
I
^l(at sich am besten' darüber aiusgedrGckt; ei
sagt: »dringt das Blüt in den oberen Ti>^
' » des Darmkanals ^ ' so entsteht ein Blutbi»
»chßn; dringt es in d'ei^ untersten Theil de
»Darmkanals, so ejrfolgt der giildne Äderfloli
»dringt e^ in die kleineren Dämie in geh&
»geter Menge , «o^ evio\gi ßuoßus hepäm
»und der möthus niger entstellt dann« weaa
»sich altes stockendes Blut, oder auciü^
» sches Blut in gröTserer Menge in die U^
»neren Därme ergiefst«»
Meine Kranken waren alle atrabibii^
hager, jähzornig, schwarzhaarig, gelbschwtf
Ton Gesicht, i) Eine alte Frau , welche W
über die klimakter^ctie Periode hinaus ««^
2) ^ne Junge Frau, welche an Men6sr^
litt; 5) ]&in Mann, der ehedem starker 1^
• morrhoidarius gewesen, vierzig Jubr alt. •<
Ein Schneider, der dem Branntweine er||^
war, ohngefähr VQm nämlichen Altern ^) ^
alte Wasbherin, und 6) eine zwei und ^^'
ag)ährige Pjarson, welche ich nicht W^
' und nicht Frau nennen kann.
No« I.. hatte ihr ganzes beben durch i'
atrabilarisch^ Koliken gelitten. If o* % ^
yodierHämbrrboidalbescbwerd.6n gehabt ^
bekam aber, nachdem dieaes Uebel "i^^^
war, fluxum hepaüeumy der ihn bein«li^^''
genommen bitten rorher hatte er tidi ifl^
■ , / Ä 73 ~ .
w
wohl Wfunden* Nb. 4* riß- tich kümmerlich
durcÜ. No. 5. starlP im AnfalL Mo. 6. Ge-:
ndfs^ hatte aber, i>reil vfel ' flnltsigc^ Blut mit
d^m alten Cruar ^veg^egtiogeii, lange mit eben
denselben Zufällen zu kämpfen ^ welch» auf
iufi|ere starke .Blulrflässe folgen.
Ich ^ bin ntta irberzettgt, dafs sie alle Va^
ritis durch den ganten Da-rmkanal gehabt^^a-^
ben miissen^ denn die Menge Ton seh v.'^rzemy
pcfcharttgemahen Versessenen .Blute, *)• wel*«^
ch^s sie durch Mund und After nach um!
/•
^)'Üer Verfasser cfes- zweiten Biicbs ^oii Khmkbei'tiiqr
{Hipp, fipp, p,^^ß..Fojes) sage, das Blut sey dea»
Safe des Dintenßscbes (iepia ectopodia) ähälicli«
( o<«y «-«At/sroy S-vA«»). Diesem cbarakt erb tischen Merk--
mkle imifs die' ausgel«erfe Materie auch, entsprechen«
• sonst Tsts Blutbrechen, aber nicht die schwarze Krank-
.beir.^ Ich- habe nberbaupt gefunden, dals vielie "prak-
tische Aerzte Blucbrecbea . ( Fbmitut cruentas ) für
acbwarse Kra.i>Jch$ifi, {Melaenu) genommen haberi^
gelbst unter den cel^bersten. Scbriftstellerii sKo£ie ich.
auf diese Verwecliselung. — So* sagt Säm^ Getil. l'foi
gel (Handbuch der praktUchen Arineiwissenschart
5. TbL S* 740 wo' er vom Blutbrechen redet: »die
'S» sogenannte scbwarate Krankheit ( Mor&ut niger, Me^
^ -^ laena Nipp.):'iBthMB grudu mehrenthciis davon'
,3> Terschiedeii.^ Es gelit o|»fln und iintaa, oder bloJb
» untren , sch^^nes j^ , i^ähes «. terdorbenes , stinkendes
AtBIut ab,« das eine Zeit vorher gestockt, und sich
M durch vielerlei Zoifalle vorher «u •rkfjüiaen eege«
arben hat.« ■ -■
nach ausleertmi ^ar unglaublich poß; jadet
gab zuverlässig, wena ich alles rechne) vidi
IK^aTse desselben ron sich«
' Bei. ifT Alten Na. i. kündigte sieb die
l^ranfcheitai^ durch ein sohaumigtes Bbtbtf
dien, Wallung^ Beängsjtigung^ Zittern uol
Bebeuw Ich lie& ^in klm Aderlafs yoneli-
me&t^und, reichte eine y^rdäonte VitrioUan
Das Erbrechen dauerte fort, und bald i^
kamen grofse Stücke geronnenen Bluu ^
vergleich bekan\ sie Reifsen in > den Dirout
Ohnovachten, 'kalte Schw^fse, abwachset
^ ffirohterlichea. Kopfweh , spitze Nase, bl^
Lippen, kalte Ohren» kur« ganz das Ga»<^
eines SterBenden; Arm und Beine wurden l^^
und iah zweifelte, dafs si6 gerettet irerd^
würde, indem ibji innerliche Hämorrhafiie P'
au$seizfe ; in nieiner Vermutbiing hitte )^
mich auch in so weit sie den Grad des C^
bels betraf, iieht geirrt. Mit atkalisebem oifi
yielmehr hepatisch'emGestanke schofs einScroe
?on schwarzem, pechartigem, zähem Zeu^*^
das mit frischem Blut refmischt war, durct
den After von ihr we|[« oie lag wie eia Ajo*
nizirender ohne Kraft, ohne Sprache, kalti^
ihrem Lager, und erst nach Vwtauf fon i^
bis fiinf Stunden kam iik wieder etwas ^
• ■ ^ .< * *
ii
•) ji^a blüi d«r Alten.
w
sich« Während des Anfalls^ \yar der Pul.<i gaot
kleio, darauf hoJb er aicfa, und sie gena& all«
mählich. -
• » • • •
. Eben so waren die Anfälle bei den übri-
gen auch* Der Kranke No.^ 3« brach riel*
leicht swei Maais von . solchem schwarzem
»
Blute aus. Bei ihm aber und der Kranken No.2»
habe ich kein Aderlals unternehmen lassen*
es p.^6 nur wenig fiisches schäumendes Eint
, auf beiden Wegen w^; sie fielen >aber plÖ2«
lieh aus einer Ohnmacht in die andre« wäh«
rend welcher eine nicht unbedeutende Mevge
kohlschwaraer Materie wie bei der vorigen
Kranken aus dem After ausgeleert wurde«
Im ersten Augenblicke verordnete ich gleich
Clystiere gewöhnlicher Ai;t, um den Cnior,
der wie Wagenschmeer iifäh und auseiaaqder
Aiefsend sich ini Darmkaoale verbreitet haben
Hiufste^ nach unten abzuführen, und um dem
Erbrechen Einhalt zu thiin, durch welches die
Patienten so viel litten; diese hatten auch die
er wühschte Wirkung ; sie linderten, und leer«
ten .viel aus. ,
Inoerlich reichte ich bei der Alten No. r,
wo iHel frisches Blut tadit ausgeleert wurde,
stiptische Mittel 9 die Vitriolsäure etc.^ bei
den andern aber« wo dieis der Fall nicht war,^
unterliefs ich es, und gab statt deren, alsbald
auflösende und gelinde abführende «Aran^^ien.
^ 5
4
■
Bittor« Extracte mit taitotisirtexh Weinttein,
tmd Cfvfttiere aiisteitfem Absiid bitterer Kria-
, tclr mit Seife.
» c
So wie ich die Krankbeit sah, gtiube ich,
^afs^ sie nur dann tödtet, wenn der ente An-
fall zu heftig ist, und dm tbätige Blut in den
Gefafsen in eu grofset Meege durch äie auf-
gesprungenen Blutadern f) sieh in die Därme
ergief^t* iCTeberstebn diesen die Kranken, so
Wenden sie' nachher ge^üildeF als ^e yoxdeio
waren > denn sie sind auf dnige Zeit von al-
len (denen Plagen frei 4 welche von v^ncosen
Blutgefäfsen in den 'Einge-Areiden und dea
Därmen 'erzeugt w«rd^n; GewÖhnltiiK heut
sich auf solche Art aäch dip damit verbundene
VolIMUb^keit des Unterleibes von seJB&t. Sie
jit offenbar bei Melancholie '^^) und lUaerei
. ^ ■. -
*) Es mag Wohl meUtens der Fall seyn, da(A GefaCie
berstej;!; P^ogel, Pqrt€'l, Afuzel njid andere sticamen
- «Jarin üb^rain^ da£i löan* in Leiclfki Vota hrevia
gti^en den Magen gebörsten > gefiinden' habe. Hier-
durch t«ugne ich nl>ch nicbt, daSi auch £rvreiteniDg
\ dee' Mündungen statt haben könne, l^ttt Df . Jw^
f dan bat mtf eine^firfahrung darüber mitgetheilt» ^vrel-
ch^' jntcb« ¥erbundeii ofiit den Eifahrungea bewähr-
ter Scbrifrtteller^ gan;s davon überzeugt.
♦*} Schon f}ie£sende Hänatorr^ioideti sind ^ nach C. G.
Baldmgeh ErAihriing '( 0/ dessen Buch ubsir^düe Krank-
\
— 77 —
■
»aigsteasL bemerkte, ich eine au£iidrord«iitli«
e lYoUlhätige V<x;»stderu2ig in dem Geinnd«
dtscnsunde xueiaerschwerAät^igda-schwar»« -
<
Uig^n Leute. " .
t'» *
iaeitan der Armen. fite.Aii^be v»« iV74* ^(. X76.)
liier kritiflcb. K/eiU jagt von ihnea (S. detaen Xn>
lerpret -islinicus'j solvuru morbum excreiipnes critica»
nuuure supervenientes , * imprimis kaemorrkoides lar^
gae', Gordotf. atimmt' damit gänt übereiif.
') IfippocratesßSLgt: nt MeJaneholiaj tun facta m^gfiäntB»' ,
ii dicina est haentorrhois , Juturae auieni impedime»^
M kum» u Um wie viel wirkaamer muft aua der moh- '
iMis niger tttyn , wenn «r ilberstanden Vird , d4 bei .
Hämonrboiden. nur < aus den piexihns oder Voiibtu
haemorrkoidalibus, die nur ans den Ji/pogastricU ent*
•uAm, Blut ausgeleert wird^ hingegen Meiaena dann
ent^^ehtf wenn nach der Meinung der Alten, unds '
Aucb Mezlers. {S. desfien Abhandlung von der schwara-
gaUidicen Gonititution ) die, swischen dem M4^n >
vnd. der .Mil^ befindlichen, vaji^' ^r^v^a, oder vielr .
m:e)^T, wenn die Aeste ukid Verästelungen der P^na-
Tum und. Art^riarntn mesaraicarum superioram und
inferiornmy d|| UeocoiioA etc., welche «lle unmittel-
bar ^aus der ^Fena portartun , dem Sltfe des Uebels,
entspringen, auflfersten» oder in ihren Mündpng^a
aich widerBatürlich erweitern, sich la den Magen
und die Därme aiialeeren, und eine Blutung aus dem
Pfortader9ystem& selbst bewirken, welche^ im Fall
sie nicht au stark ist,' sehr heilsam seyn mufa, weil
die.iPfortader die Leber 4 das Panl^^eiSi die Nieraa
und Mils mit ihren BintgeGÜsea ro^ai^t. Alle
\ , - 7» -
Wo aiber einmal «nchlaffte und obitnir
Eiiijgeweide ' sind , da hält es doch nicbtlnj
mit der Besserung an« So geht es tuoh liu
pieKratikheit kommt wieder, nnr geirok
Jich nicht so heftie als das erstemaL SA
ner aber kann^man^e An£Ule machen dot
sorgfältige Vermiiideiiii(^ der Blatmeage» ds:
Ansetteh roü Blutigeln an den A(ter, bi
kleine Aderläwe. Gäbe; es eixN Mittel, ^
übrigena so blutyerdnnnend wirkt eis &
Thilendüs das KIrschlorberwasser wirken i^
sen will) to wäre\das hier äd instar oa»^*
Eiageweide haben »o graTaen Antheil an Sdiw^'
wena aie aimciu, dala man lan^ atmdg ^^
war, welchea von denselben der SitsdetUf^'^
Wogte? ffippocraies gab achen gaus riditi^<fi*^l
aa, beachuldigte aber aiuch die Mils; aadiM^'
die Miia gana allem für die Mutcer der Kn>^l
noch andere die Nieren etc. ; 'ein grolier Tbw *-'
worunter auch Qa/^»^die Fnm'brevUL l^^'\
Erfabrang der - grölken A^nfie aber und AaK^
'wei^ man nun, da(a die genannten JKtogtwad«^'
stfr. alle miteinander» aondera auch alle I^''
Unterleibet, .wo dre Fena ponarmm hiogiB^
noch die Därme, daa »Mefeaterinm und Mm^'
der Magen^ die GaUenorgane» die Oaa«Bpdi«if''
der Sita derselben sowohl als aller danit >^
verwandten Uebel sind, unter denen aber itfi^
ofge grölsern Antheil haben als (fie anderso* '
di^ Leber: ^//v^ocm^ar ^ X<ehr#' Jbleibt alle p*^
aiaisen immer gana richtig I
. — 79 —
> '
ZU g^^auchen. Ldder aber Isis das fiim
nicht! ' V
B$i; den meisten aträbilariseheb Menschen
bemerkte ich ein« fast' untilgbare, Säure im
Magekiy eine Säure, die so heftig war, diafs
sie durch AuFstdfsen aus dem Magent und durch
ihre Esiixg[dÜ0stB den St^hmele an den Zähnen
verdarb. Die daran Leidendeh hatten daher
cariose Hudera von Zähnen in d6m Mund.
Diesid Erscbeinking stiels mir auch bei meinen
Kranken^ welche am niorbus niger Ktten, auf.
Ich erklärte mir daraus ganz deutlich, warum
sie Wein^ .Vitriolsaure ^ Tamarinden, Wein«
steinrahm und alles Saure oder leicht sauer
windende (man.chen mögte das ungegründet
scheinen, weil noran glaubt, dafs vegetabilische
sowohl als mineralische Säuren gar keine
Aehnlichkeit mit der Magen$äure haben) nicht
vertragen konnten, sondern jedesmal kränker
darauf wurdep, die heftigsten. Koliken uod
aeues ErbrecBen^ Zufälle, die iöh sehr fürch-
tete, darauf zu ertragen hatten. : Nur durch
Absorbentia konnte ich ihnen meistens jLinde-
rung verschaffen, doch wo auch diese nicht
zureichten, that eine Mischung aus Asaföet*
und Ochsengalle, zu gleichen Theilen, die er-
wünschteste Wütkunj[. Unbegreiflich ists mir
daher, wie einige Schriftsteller diesd Krank«^
heit durch Säuren fltheilt haben wollenf Ihre
— öo —
\
f
* I
Kraiik^gil qiii|S6|i.j|ine Ausi^abme Fon deii
gel ausgemacht, und keine Saufe gehabt h^
bön *). A^0BOw^^ni , clal^ Gjilleareii M
hiiicii€t heWMtken< könoe^ und beim ganz^
KJebel überhaupt oiit im Spiel sey, «oistc!.
tes doch gewi& nut* böchst seltene £rscheiouo
^) Auc)i Her^r K^ Sprengel bat Säure al« unsertreo^
.eben Gefährtea von morbus niger dargesiejlt, undij
^ stimmt» dafs sie die Zäbne sogar und den Mund
greifen» ja' die beftfgiren MagettlcräftipFe V^^^^
_ S^o. t^- deiiett Pathologie 3ter Tbl. 5.86$ I''
u
VJll
— 8i ^
* I
Vffl.
*
Uatersu chun^gön
üb« '
mEinflüfs des Haarabscfaneidess,
irch den Äni»atz ober denselbcfii Gegenstand
Fom äecm Dr. . Mauhaei in Hufeiandi
Journal 1 3ten Bandea Stern Stücke.
Von
Dr. W e 8 t p li a 1 je n ,
SU B«verttng«a.
\ '
Lerr Dr« TUaithaei macht lins durch seinen
fsatz über'ft Haarabschneiden auf einen Qe-
Island aufmerksam y de^ gewils unsdre Be-
>ksichti£ung verdient, wenn wir ihn ans
m dem GesiGfatipunkte, Wie Henc Mauhm^iy.
trachten«
onriK XX. B. 4. St« p
^ to ^
i^_^ uUv iu<u HU> Jen* GntuttJe: -^ei —
N, ,vU*w*i >VÄ<a", weo& lii«*«» ji-^
V — ^ i>
,^^ ^ --.» »*v.
«- — •»
lA«At i
.J«A .. .
' -.. ' ■ ■ ' ' '■ - ■ ""
Im . nSühsteii Momtote wird tiiiz|i' sogar-
uch dieser rerloroe Antheil von Säften dem
.örper negative wieder dfidurjch ersetzt: D^
indrang der Safte zur Ernäbrung. der Haare
leibt derselbe,, soll auch sogar, wie Herr \
/aiihaei behauptet y yerfltär|Lt seyn; da nun'
jer das Haar kürzer geworden) könnejp üiicht
.ehr so viel Säfte hineiQtreteii, und es be-" '
irf zu seiner £rnährung^auch w'eit weniger^
ie yorhin, als es vielleicht noch seoh^mal
lang war; — Der Körper erspart nun^^«-
a Antheil von Säften, wird also im nach«
'Q Momente für seinen Verlust wieder ent«
lädigt«
Die Ersparung dieses- Antheils von Säf-
.), der vorher zur Ernährung ^^s abgeschnitr
len Thedls der Haare verbräncht wurde^
uert nun aber iofimer fort^ so lange di0
lare kurz* sind; dadurch mufs der Körper
)es nicht unbedeutenaen Aufwands von,Säf*
1 überhobeil scyn« ' , . , ^
Ich glaube, ein Qei^piel wird 'dies^ deut«
her machen:
Ist einer gewohnt ^ alU Vierteljahre Ader
lassen j und er unterläist es d&s erste Vier-
jjhr, so wird das Uebenn^afs von Blut, das.
•^ durch gewohnte Blutausleerungen /verhält«
ismäbig beschleunigte S«nguification erzeugt
ity da* Gefühl von VoUheit iil ihm erregen;
■ . - F a
. I
I
I /
. - «4 -..
imte^lSDit er es noeh das zvreite Vi^teljabr
so w^den die ZaßtUe dringender, und st»
gen so bei fernerer Unteriassong dei A'ler*
lesses, bi» entweder Krankheit entstehet, o
die Natnr selbst einen Blutfluft hetötit^^
oder bis die thierische Oeponomie in eiDU'
deies VerhUtairs getreten ist; weniger Ap-
petit, und jGennIs dei* Nahrungsmittel i »'
dadurch geringere Blnteraeugung ent^teto'
/ Dies Beispiel, glaub* ich, beweiset <i«s^
Hob: dals der Antbeil von Saften, i^^
Körper jetit wegen der abgeschuitteaeo Htf*
znificJLbehalten kann^ tj$glioh Twmehrtvt^
den mlisse» w^il die ^afte- GonsumtiflB i*
den Haaren bestindig ror sich ging.^
Hieraus folgt also deutlich : dals y^
Haarabschneiden dem Korper Sa&e ^
werden müssen«
Betfaohten wir nun das HaarabsdiDei^
Ton dynamischer Seite 9 so miigte ^^^
zweifeb^ ob ron dieser^ Seite einiger ^
zxi erwarten sey; denn ich glaube, wir^
nen den Verlust der Haare durchs Abick*^
den, derselben bicht nach eben den <i]^^
sehen- Gesetaen beurtheilen , wie dao V^
anderer anr Organisation gahdriger Tt^
Bei 'Trennung solcher belebter Tbeile kös«
aeben dem Verlnsto der Sifte noch is ^
traobt^
/
— «5 —
,\
^. DerSehmMB, akdepTtniir#n4^EiiiflaBu
h. Die^ Trennung der darch Wechselwifi^
knng der Tiieile auf einander im thiarisishen^
Organismus gebundenen Kett^^ wodurch dem'
Körper abermals ein Incitament abgebet
* ■ c. Der Aufwand TQH Krütften xui^ |Iei*
lung, oder Reproductidn des rerlornen Theilr.
s Dieses findet keineswegs, wie ic^ glanbe,
beim Verhüte der Haare 'statt; denn:
a» Beim Abschneiden der Haare empfind,
den wir keine Schmerzen^ so wenig, wie beim
Absehneiden der Nägel*
'Auch angegeben: dais die Haare wirk-
Uch mit Erregbarkeit l>egabt waren, m> ist'
die Empfindung bcfim Haarabsohneklen 4och
nicht Yon der. Art f dais sie als Sclvners, nnd
folglich nacbthlSlig auf den Körper wiirkte;
Aber wir- haben bis )etst noch eben^so;
viel Rechte die H^iare für empfin4los an er«
JÜären» wie umgekehrt; deiln un#er Gefühl
apricht mal für, ihre Empfindiesigkett^ Ner-
Ten hat noch keiner in ihnen entdeckt, tindi
die Belege, die ihre EmpEndsamkeit beweisen
sollen, lassen sich immer nocht ohne uns su
dieser Annahme an awingen, auf ^itie andere
Art befriedigend erklirem Herr Mauhaei hat^ ^
rersehiedene x« diesem Behnfb benutit. wir
wollen sie prOfm«
Bei einem plötzlidien Schtecken, o^*^
.1 '
s J^ SS ;^ ^
I »
j -
■■ . • - . ■
Zorn ^ sagt 6r \ sträiiben sMsb die Haare in h
Höhe;
Ist es nicbt weit wahrscheinlicher, dafs
das Aufrichten d^r Haare ron .emem Krampi«
in der Haut auf dem Kopfe herrühte, wo-
durch die in selbe «ehief inserirtea Haare
^ eine aufrec];ite Stellut^g bekommen ? Wer keo-
net wohl nicht das eigene zusamraemieheode
Gefühl ih der Haut auf dem Kopfe beim Schlu-
cken, oder andern pjötdich rege gewordenes
Gemüthsaff ecten ?
Auch liefse sich dieses Phänomen auf eben
die Art, wie die Erektion des Penis, ^"^
das vi^rstirkte Hineinströmen der Säfte in ^
. Haare, erklären, da der Andrang der Safe
nach äeoa Kopfe bei solchen GemüthsaSect^
verstärkt ist, welches zum Tbeil die fettn{^
Röthe Jdes Gesichts bei einigte im Zorne etc
beweiset. Ferner:
Die Erscheinung: dafs ein Mensch vol^
grau genirorden, der in einer augenscheiDii*
:chen Ge£fihr war, indem er beim Hersbstü^'
zen von einem Baume an eiüem Felsen ^
^en blieb..
Eben h6.^ wiefene:
Dals Menschen mit schwärzen Hstf^
Abends in ein Gefängnifs geführt worden» ^
\ -des andern Morgens mit weifsen wieder b^'*
.Alisgekommen sind,!
\
} . ■
I " • ~
* •"
Kann weit b<9friedigettder durch ein plo'tlb-
Hohes Zurücktraten der Säfte aus den Haaren
erklärt werden ; de^n die S^stant der Ha'are^
wenn s^e säf^ele^r,« ist wältrscheinlich weifii;
mßin Grund, warum ich dieies gl'aübe, ist:
weil bei den Alten, bei denen die Ernährung
der Haare, so wie überhauiyp. aller übrigen
Theile, imme^ sparsamer geschehen mufs, dip
Haare, von welcher Farbe sie^;auch sind, erst
grau, utid endlich ganz Wteifs« Werden ^ .und
iibstefben. i .>
Der Eitiflüls der Elektrizitühaüf die Hafire
in einem isolirten Körper^ dafs sie sich strupr
pig in die Höhe richten', klinil>eben so, gut
durch den Hautkrampf» oderv^ufch das Hin«
eintreten der Säfte » ^e durchs deii Reis der
electrischen Materie, wie bekannt» u&ch den
äulsem Theilen getrieben werden, -^ oder
auch durch das Hineinströmen def jeleictrischen
Materie selbst erklärt werden.
So werden wir fasr alle Phänomene an
den Haaren erklären kÖnneU, ohne v den äu«
Isem Einflüssen gerade eine, dynamische Ein-
wurkung auf die Hai^re zuschreiben zu müssen.
Nach dieser Digression kehre ich wieder
zu meiner vorigen Untersuchung*: ob da» Häar-
abschneiden wirklich dynamischen Einfiufs auf
den «Körper* habe ^ zurück*
6r Wenn also , nach diesem zu schliefaen^
fi[aar«a wiiUieb kekie ^i^vegimg statt
finden aoUto, so lumn das Absoimeiden der*
fefben auch nichc, mm der Verlust anderer
erregter Tkeile w^fte ihrer Weobselwiirkui^
auf einander, su 4en reiientsiehenden. sohwi-
dienden Einßiiteen gerechnet w€»tlen»
^ Ooch/augrgeben: daCi die Haare wüik-
Ucb errege sind, fo gehet ihre jin^ung fs
noch keineswei^ durch das Absdhncuden einet
Theüs derselben Terloredy^ sonst wurden sie
ja nicht wieder wäclisOTV sondern absterben.
c. Eudlidl, was die Reprodnction der
Hatfe betrift, kann diese gar keinen Äufwanii
von Kräften erfoierQ, sonst wurden sie in tod-
ten Körpern^ wo. durchaus alle Lebensthädg-
keit erlosdien ist, nicht, mehr fortwaoliseA
kSnnen. m.-
Es scheint mir deshalb dasjortwachsen
der Haare ein'bio&er Vegetations« und kein
animalischer Procds au seyni daher mag es
denn auch kommen, daf« die Haare an Leich-
namen so schnell wachsen, weil iSut P%yniis
dcTn Vegeti^tionsproa^ls begünstiget»
Gehen wir jetst mit unserer Untersuchung
an die Erfahrung, so finden wir da B^ege
genug fiir das Gesagte.
Ich w»II nur wenige J|iieku aushebern Das
junge Reifs auf einem gepfropften Baume
wächst iva sehr yiel schpellei», itU ein Baum-
I
\
\
\ .
chen Toa eben der Gröfs«! däft (inmitt^b«>
im &dbodea stehet*
jpieses^-allgeflfirai bekennte Phanomeii lälst
eich wohl auf keine andere Art befiiedigend
erklaren 9. aU auf folgende. '
Der Baum tiebet durch »eine ausgebrei*
teten Wurzeln noch eben so yiel Säfte. «n,
'm
siök ak Torber« ehe er abge«chilitten wurde;
, . s
da er nun ..aber in aeiiiem abgettumpfieen Zu-*
Stande nicht mehr ao viel Säfte sji seiner Er-
näfarung bedarf 9 $0 entstehet ein U^bermailfa
derselben^ welches. bewirkt, dafa- das Wi|ch»
aen des Reises ao sehr beschleunigt wird«
Folglich: der Baütki bedarf in seinem ab-
gekürzten Zustande zu seiner Unterhaltung
weniger Safte ^ wie i^orher«
Eben diaiea weils der G&rtner recht gut;
er ^ söhneidet Terschiedene Gartengewächse,
X« B« die grolaen Bohnen- ete* , wenn sie aus«»
geblühet habetti^ oben ab ; fragt man,^ warum ?
so ist die Antwort: damit die langen Stengel
dem Boden nicht so ?iel Säfte entziehen«
Es giebt eine gewisse Art Fixebohnen,, die,
wenn ihre , Frildite benutzt sind, kurz über
der Erde abgeschnitten werden, sie blühen als«
denn ron neuefa, und ti'ageii nochmals Früch-
te ; «i** Idi ^ erkläre mir dieses also ; dei» An*
theil von Säften, der vorher die ganze Pflanze
ernähren mulste^ ist nun hinreichend, dieses
i
kurze Ueberbleibsel derselben so stark n i&
reojdals es nochmals Blüthe imd Fxüchtetiif:
£bc|a hierauf gründet sich auch disDi'
ckcrWerden der Haare, je öfter 'sie abgesdwa:-
ten werden, und das schnellere Wachfeniuct
dem Abschneiden, welches immer langsass
geschiehet, fe' länger sie werden.
Jetat sey es uns.noeh erlaubt i dies«
Beweife anfj^estellten Erfahrungssätae desHes:
Dr. Mauhaei au prüfen*
' Er sagt 3 werden die Gänse stark gei^
^o kränkeln sie» <
Zugegeben ;. allein dieser Satz kann si
dodtk Wiohl gar nichts, beweisen ; denn i^^'
wird auch wohl behaupten: . dals das As»^
fsen der Haare und Nagel mit ihren Wo»«'*
nicht nacbtheilig für den Körper s^;; ^
den heftigen Schmerzen müssen hier noch ^
trachtliche Verletzungep, Zerreifanngeoifl''^
Organisatiop yor sich gehen ^ weil ihre ^^i^'
sein' mit derselben innig verwebt sind; ^^
die< Bestimmung der Haare oder FedaiD« ^
geringe sie auch seyn mag, wird nan P'
nicht erfüllt, welches doch bei dem Ab9c^
den deirselben durch die zuriickgebliebeneo^
den immer noch zum^Theile geschehefli^
Femer heilst es: wer wird nicht lo^^
Behauptung beistimmen» wenn ich die so ^'*
figen Klagen über die geringe Ai»!^^^*
■•^ -91 ~ . •
I
(i[fdi8»Qt'{>eüte^Bei^gie uB$ei^ZeitiiUex$ dem ^
io häufigen Scheeread^s Haupthaars, in der
JugQ^d gröfstentheils zuschreibe? -
, Gemls wenige worden Herrn Mauhaei
ifiierin beistimmen, da die Boobachtungen der
J^ei weitem mehrsten sag^n: dals die Geistes-,
Fähigkeiten noch nie so gestie^en^ und so, all- .
.gemein verbreitet waren, wie gerade in un-
.^serm auf^geklärten Zeitaltes. ^
Die. Erfahrung ^ dals es unter den Kurz«
^haarigen mehr Dummköpfe geben sollte, wie •
unter den Langhaarigen , hat meines Wissenli
auch noch keiner, wie Herr Mat^haei, ge-
.macht; ob es mit dieser Erfahrung so gans^
. im Reinen sey , daran, zweiße ich nicht nur,
sondern bin vom Gegent heile überzeugt, wo»
durch ? werden wir weiter unten sehen. Das
so allgemein bekannteSpriichwort: lange Haare
kurzen Verstand^ macht diesen Satz schön
zweifelhaft.
Dafs das HaarabschneideQ nach Krankhel*-
ten oft von nachtbeiligen Folgen sey^ ist leicht
erklärbar;« besonders muls dieses* bei solchen
Krankheiten der Fall seyn, wo die erzeugte
krankhafte Materie besonders durch die Haare
aus dem Körper geführt ]wird ; wie di^es'z. B;
beim Weichselzopf der Fall ist, wo vorher
eitt allgemeines Leiden^ unverkennbar, wel-
<^hes aber aufhÖr(^ sobald die Haare krank*
^aft werden.
/
Es splifrits^y ine hßkMontf im gtsab
^ Zustande auf de« Sei^n d^r.Haare, fieOdc
«nch aus , 4en Spitsen». eine klebrige Feadt;^
keit aus, di»^ oft bei cTen Reoonrsleient&
eine in d^r Xri^nkkeit Terdorbene. Matenei^
Je kurser nun aber dio Haar^ #uid, je ««»
'^ kapa auuohwiu.eo^
' Auf diesem Art köünte tOsa woU daiBu^
^cheerf^n nach Krankheiten toluUliich s^p
Die plötsliche Entblölsnng. des Kop6i i^
fahrend sctiocfli Ai^eDtbalta in der Kraok'>^
siube allen EinTarkungen, der äulsera Am^
phäre entzogen war, ma^ aber wohl 10'^
mebrsten 'Fällen der .einzige Gmnd der itf^
theiligen Folgen seynü
lU es gegründet, was Blumentäck^ ^
andere *) i>ehanpten; daj^ die Haare ht^f^
aäciilicb die Aeihigungsorgane sind y wo(M
sil^h der Körper aller fremdartigen, oder tat
fernem Gebräuche untaugUtdien, folglich sdiii
lieben Matenen entlediget; so' mfigte ^^
$eB wohl der einzige Qrunii sejn« den ^
gegen das Haarabschneiden aufstellen k&B^'
weil diese Verrichtung durch ihre Verkfi»*^
beschrankt werden mufii; dann wurkt aber ^
Haaracheeren niolifl durch Säfteentiiei«^
sondern durch ihre Zurapkbaltuog schidl^^
wtn ^rpms anm9omk» iihmruta. L, B* ii!i* ^
/
- 95
W^B Sfäenham u. H* bei eiöer ftheiii-
«eiieii Plirenitis vom HoarabschDeiden hetlsä«
me Wirkung sahto^ ^o ist dies leicht begreif-
lich*- / Mit Utftechte liüdien Wir aber dodi Wolil
den Grund da?6n in deim unbedeutenden 8&f-
teverluite, wie Herr Mauhaei; Weit' t>efrie)^
digetider werden! wir sie aus der filntblöiäung
des Kopfes , und Befreiung desfielben Ton dem
warmHaUenden llaarpolster) wodurch der Kopf
nun in eine betrachllioh kSltetb lemp^ratur'
g^ftetst wird) erklaren« ^
Wenn es in altem Zeiten Mode War, lan»
ges Haar zu tragen , so b^wei&et ^i^^c^^ nocj^
keineswegs den nachtheiligen Einßufs des
Haarsoheerisns. auf die Gesundheit; so wenig
wie sich die jettigen Moden immer tech den
Regeln der Gesundheit richten, ^weiches man
doch mit gröiserm Rechte fbdern kcinnte» weil
wir jetzt mehr, yde damals im Stande tipdi
die EiaflUsse auC dei| Körper zu beurrheilen.
£)a£i h^DÜges Haar ein Zeichen ron Stürke
und Kraft sey, mag ich zugeben, aUein es isl
keineswegs Ursache derselben, wie Manhaei
behauptet, indem er die Geschichte SifiUom
erkTärt«
"ZvL bewundern ist es , dafs dieser "Ge-
lehrte aus Voi^iebe für seine Meinung so' et«
was uogerpimtes aane|imen 'konnte, als hSttt^
. ^iiftjon witeUioh diitch*aHaarabsdfheiJ|f ii^setn«
/
. V
I
\ . I
N
94
RieseBk]räft^ verlören; sogar schont denTbe<y|
logea dieser Gruod unzuiäaglich; viele rc
ümeii V Jialteti dies ErcigniJpi 'defshalb fiir eis
Fügung ßet AUmaclit Gottes ^ , es ist ja tuet
^waft unerhörtes, und wir mä£iten ja tansen!«
dieser Beispiele habea, Wenü das Haarschetr
reu so ]>etcächtlichen Einfluls auf die Gesmti-
heit hätte, , Hätte. die i^eii/a d^xot Simson u
keUie älidre. Art KräjEber und Säfte genubi
als durch s Abicbneidisn seiüer Haare^ so/wiic*
de er gewifs sei&e Rie^pnkrSfte nidit wf^
* ren^aben*
' Auf eben die Art erklärt Herr Mauka^
sich fouigend^ Geschichte:
.:» »>Eiii^Predi|;ei:) der 0ia sehr langes Btf
trug, litt die heftigsten Kopfsohm ei^eo» o^
ai^igte eine >fast üli^ennenschliche Stärket Vliie
«ihm; der Kopf ^[eschoren, erhielt er seiusg^
w.ohnlioheii. KräftQ wieder. »>
. . Wabcscheinlioh war sein Gehirn in eines
eintzlindJIidiiexv Zustande 9 der sich dem p^^
pitischen näherte, welches schon, die. heftigefi
K-opfschiiiersen: beweisen. Nun wissen ff^*
iä£s iich b^i diesen KrankheiteYi, immer eise
.abnorme Krafcäufsarung zeigt. — Wie nu»
das.Haar>abg0schnittany der b^rächtliehe W^'
meeinfiufs also, gehoben , und . der iCopf ^
durch ip ßxuß weit kältei^e Temperatur/^
latzt worden/ hob xpan dadurch deneatsoDt^
— » 95 — •
icken ZUstaad d^$ GehirAS) und j^atietir war
yied^r der vorige*
Dafs- der ungehinderte Haaiirüchs, w<3ila
nan^onst das Schneiden ^wohnt War, alle
rhätigkeitien im Körper veruiehi^e^ denJVfen«-,
sehen kräftiger, tfaätiger, atisdauern^el* thacbe/
ist noch nicht ,en?ieaen; die deshalb ange«»
führten Belege beweisen keineswegs diesen
Sdtz, sondern deuten hur auf 4ie damaliae
Mode hin« Die Krieger, zum Beweise, dais
sie blofs durch Math und Tapferkeit , und
nicht durch das Eitelto der Mode glänzen,woli-^
ten, trugen lan|[e Haare, so «wie dies auch da^
mais ein Beweifs der Trauer war. ^^
Ueberhaupt alle rpm HetTu. Maeifiaei 9äx^
geführten historischen Belege tagen hur: dafs-
es in vorigen Zeiten Männer gab, die bei ih^
Ten langen Haareh yiel Leibesstärke besal'sen^
kein^ aber dieser Belege überzeugt uns : dals
die langen Haare Ursache ihrer Stärke waren.
.Alles da9 Gesaugte gilt nun auch Von dem
Äbscheecen ^es Barts, insofern das Haarab-
scfaneiden Entziehung der S$fte und Entkraf-
tuQg bewurken soll. Was aber den Einflufs
des Bartscheerens auf die Genitalien betrift^
so will ich dieses unberührt fassen*
loh schliefse meine Untersuphungen, in*
dem ich noch zwei Belege aus der Erfahrung
zum Beweise des Gesagten aushebe* \
N
-^96 -
Jn denen Xiäbderny wo jeder Binifit^
' seine Söhne zur Landmilit hetgehaiL im
wird^ der Knabe in det Wiege schon uaiSü/
dsten befttimmt; e| wird ihm Von Jogond il'
das Haar nicht geschnitten ; bei diesen H^
sehen wird also^die vollköiQmene Amlulib^i
des Gehirns gar nicht gestört; finden wir itief
demuogeachtet wohl gröüierö Gtaia ^
dem Mihtiir« wie im CiriUcande?
Bei den Juden, die ihrem Geislii f
ma£i v>on der frühesten Jugend an abgesdii(
tene Haare tragen müssen, müfste also ^V^j"
heit des Geistes ein N^tionaftehler seyo; P*
rade da$ Ge^enthtfil sagt uns aber die £r^
rung« In ihren mercantilischeii Specalitiooci
((eider der einzige Gegenstand ^ woaiit «^
ihr Geist beschäfttget) gehen säe so weit, ^
wir ihnen ihre Vorzüge darin vor iw ^
stehen mttssMi. '
ft
— 97 — !
> IX.
^ Bemerkungen
über das
im Jahre iBo3 und i8o4
herrschende Scharlach fieber
aer Stadt und dem Amte Jütferboi,*
• « /
■ Von / " ■ ■
Dr. E t t Ol ü 1 1 e r^
Physikus.
üis dürfte. wohl wenig Gegendien DeHUch-
hiads. geben ), wo nicht die! 3<^barlaiihktank-
heit y wenn auch nicht epidemisch y doch spo* ^
fädisch geherrscht hätte* Unser Ort,- unge-
achtet vor drei Jahren in der Nachbarschaft
das ScharlaohfieEer sehr bösartig epidemisch
Journ. JLX,B. 4.fit. ^ Q
— 9* —
war, blieb doch {mmer noch davon befreit»
obgleich andere Hautkrankheiteta z. IL ^
sertty Pock^Dy Röthein sporadisch bei uns ein-
heimisch waren. Beinahe schmeichelten vir
uns, n an diese Krankheit in ünsern Mauerfl
nicht zu beobachten/ als auf «inmal gegei
Ende des Aprils i8o3 einige Kinder schrei
von der Scharlacbkrankheit befallen wurdeft
jedoch mit der Gutartigkeit eines gewöhiili-
chen Catarrbalfiebers; die damalige herrscii^B'
de, Krankheitsconstitution war catarrhalii*
Nach Verlauf ron vierzehn Tagen nahm «k^
das Fieber einen nervösen Charakter an, uo
nun — die Constitution der Luft war mt e»-
nemicnale kalt und feucht geworden — *^^^'
es auch Erwachiene; es starben binnen vi
Wochen mehrere Klnlet ujid auclu^'^eirc
sonen im Jüiiglfngsalterl Zum Glück n«
aber sehr bald die Kiankheit ihren forip'
Charalter* wieder an i befiel nur wnige -
die Lufc war wieder warm, mild« «»" ^*,
trocken gewordfiü — i und so' bjicb «' ^
catarrhalisch rheumatisch, bi* in die *'
des Octpbers, wo der nervöse C|iarakterw»^
der der herrachende, und sehi^ bösarüg ^"
Wir hatten in diesem Monate heftige Wui «
und rauhes^ feuchtes, mitunter kiiltesWe
Im November und December n«'*'*
Fieber ziemUch überhand, man ko»»«« ^
• /
I
I
V ; . - ' 99 - ; ' ■ , ^
mit Recht den bösartigsten Typhiu pennen,
die meisten Kranken starben schon ain drit-
ten Tage, und fünf Kranke in dem kurzen
Zeiträume von vilör iimd zwanzig bis acht und
vierzig Stunden. Zum Glück starb nur ein
völlig Erwachsener, obgleich mehrere dar^n
auf einmal krank lagen» ^
Die Asthenie war fast allgemein, beson-
. ders Unter den Armten. Ueberall wiir eine
grofse Umhätigkeit des Hau torgans, Schlaff-
heit und Stockungen' der SäjTte. Bei einigen
war HyperAthei^ie, wo denn kleine Brechmit-
tel und gleich dai:auf äuüerl'ich angewandte ^
gelinde Reizmittel gleichsam specifisch ^wirjc«
sam w^ren. Diese Epidemie blieb bis Anfang
Februars i8o4> Y^o sie dann nacbliefs, und nur
noch einzeln welche erkrankten^ ui|d so sich*
allmälig gänzlich verlor. . '
Kinder, Welche den Kjichhusteü, der im
Monat Februar, Idärz und bis Mitte April
epidemisch bei uns war , gehkbt hatten, wur-
det fast gär nicht angesteckte und die, wei-
che Scharlach beka.meri, wurden lohi^e wich-
tige Zufälle sehr bald mit gelinden schweils-
treibi?nden Mitteln hergestellt.
Im Ganzen habe ich die gelinde diapho-
retische und reizende und';ui Ende der Krank«
heit sanft stärkende Methode am. -atierwirk«*
samsten gefutiden* Den ersten Platz mufs ich
, G a
M
V ' I ■ ,
.' '
bei>uDserer Epi^mio den ABtimonialmittdiiy
yorztiglich dem ffin* Aniim. . Huxfu in Ver-
■ bladuDg ioiit dem Spiriiu Minderen^ bei ner-
vösen* Zußilien mit der f^ahriaha oder Ar-
nica^ oder der '^, Opii, Ess* ßasiorei oder
, Liq^ c. c^ sUccinat. einräumen. Bei der mit
starl^en Fieber, brennender Hitze und gro-
fsem Durste vorhandenen Halseotzündiuigf hj-
ben mir -kleine wied^^Ite Senfpflaster,' dis
Einreiben des flüchtigen Liniments in die Ge-
gend des Halses, resolrirende Einspritz uageo,
häufiges Trinken der mit Gerstenschleim od«!
Wasser und Hiroböersyrup verdünnten Vi-
trioUäure grofsen Nutzen geleistet. Den vier-
ten oder fünften Tagy je nachdem der ent«
Aüpdliche Zustand der Haut mehr naclq[elas-
sen hatte I gab ich Calomel abwechsebid mit
eitler Camphoremulsion^ worauf 4neine Kran-
ken vermehrte Ruhe bekamen und das Ab-
schuppen der Haut mit weniger juckendem
Reise vor sich ging«
Bei einigen erwachsenen Kranken , die
heftige ^Beängstigungen und kleinen «uaam-
nusngezogenen Puls, welcher mit einer aolaer«
ordentlichen Unruhe des Körpers und mitnn-
taf eintretenden Delirien verbunden war. hat*
tea, babe ich die Belladonna mit auffaU^n»
dem Nutzen xu einem Viertelgran alle drei
Stunden augewandt; ich griffe weil mich bei
> '
-r- • ro^
\
andera Kranken in den nämlichen Zufällen
der Mdschus ganz verladen hatte^9 zu diesem
heroischen Mittel, und ich^gestehe, dafs ich
in gewissen ^Fäilbn von derrfrisch gepulverten
Belladonna Wurzel mehr 6rw arte ^ als von' dem
theuren Moschus. Nach genommener zwei-
ten Gabej vrurde die Haut mit eipem klebe*
richten Schwei&e bedeckt, der Puls hob sich
und vrqrde frei^r^ die Kranken wurden mehr
ruhiger upA nach Yerbui: von acht bis iseun
Stunden bekamen sie ^enleinigUch einen er«
quiekenden Schlaf.
^ Die^ guten Beobachtungen bewogen mich|
die JBelladonna auch als Präserfrativn^ittel ^n^
zuwenden, und bei zwei Kindern, einem Kna-
ben yon zdn und ^era Mädchep yon sie-
ben Jahren , erreichte ich völlig meine Ab«
sieht« Beide Kinder schienen schon ange«
steckt %VL sejnj'^enn der Knabe, zu dem ich
Abends gerufen wurde , . klagte . über HaU»
schmerzen, Trägheit des ganzen Körpers us^d
Vermehrten Durst. Ich liefs ihm den Hals
mit dem flüchtigen Camphorlinim^nt alle zwei
Stunden einreiben und alle drei Stünden ei-
nen Ächtelgran Belladonna miit Zucker abge-
rieben geben. Am kommenden Morgen fand
ich ihn/ ziemlich munter, aber mit einem be-
trächtllch^a klabevichten Schweilse im-Bette
aufsitzen , sein Puls war frei aber etyras vojl^
I
— loa — T
die Halsschmerzen waren fast cani verschwun-
den. Ich' setzte die Belladonna, von der er
in zwölf Stunden — et" hatte mitunter f,^
schlummert -^ drei Achtelgran genommcfl
hatte, aus und gab ihm den Spiriiuin Mtnit
Ttri tCixVvino^anUmonii Huxhamu . Es lOj-
ten sich werter jkeitie Zeichen von Spharlach-
pr 'beluim E&lusti stand nach Verlauf dreier
Tage auf y und nachdem er vier Wocbpn Je
Stube gehütet, giip'g er aus, und ist bis D>^^
yöhig gesund. Auf die nämlicbe Art behiD-
delte ich einige Zeit darauf die siebenjahn^
Tochter eines hiesigen Töpfers mit .J«^'^'*
ben giften Elf folge. Mehrmalen habe ichsi^
Gelegenheit gdiabt, die Belladonna bIi P^^'
siervativmittel anzuwenden , weil bei Aen ^
dem Kranken schon das Ffeber* heftig^''
Ich wünschte aber doch, dafs mehrere Aen'^
Beobachtungen damit ainstellen und üu*^ ^'
fabrungen darüber in' diesem Journale ^'
{heilen möi:hten.
Die Fahrend der Krankheit aufgelöst wor-
den f starben alle apoplectiscb, und ihreo ^
drgen Tod, kündigte gemeinigtich grofse Ao{''
Unruhe, bestandiges Orangen zum Uno>^
ohne Abgang, Irrereden mit Zuckungen '^
aber nicht bei allen war die Röthe dar "«
verschwunden,, sondern nur bei denen ) ^
tufälHg erkältet worden ijv'a.ren; auch gin-
e^en die, wo die HÖth& der Häut qah auf j^er
Dberßäcbe war, weit 6<:hneH^r, gemein iglich
sohon in der vierten bjs fUnften Stunde in
Fäulnifs über* Leichenöi£nung'wurde mir nie
gestattet.
A
i
' \
" .> .
I /
«
K
~ 104 ^
*•
X
X.
I
Das gelbe. Fie»ber.
Italieriuche Republik. '
Auszug aus dem Protocöll über die De-
liberationen des Staatsrßths ^ welcher
am 13. November 1804 *'» Jahre ZIL
gehalten^
Der Staatsrath^
*
XN achdem er auf Veranlassung des Vice •Pfi»
sidenten: den Bericht des Ministers des In-
neren fibe^ den gegenivärtigen Zustaüd der
Epidemie, welche in einigen 'Gegenden He-
truriens herrscht» und über die yorliafigen
Maalsregeln, welche genommen worden ^ um
das Gebiet unserer Republik vor derselbw
zu schützen 9 gfsprüft hat;
- \
f
f
^ firwigdnc), dafti es unter diesen Umstän-
dea n^thig ist, niobt allein die ^genwärtige
Gefahr abzuwenden 9^ sondoriä auch die Mö^-
licfakeit 9u heben i dafs sich die Epidemiei
wenn sie auch für diesmal: uliterdrückt wird, ;
dach naeh eäaiger Zeit wieder äussere ;-
l^rwagend, dafs die Nothwendigkeir es
fordert, das Öffentliche Wohl in einem aulser- ,
ordentlichen Falle durch würksame und au-
fserordentliehe MaafsregeIB^zu siöherOi laut
§• 60. der Constitution
Decretirt j
L Es soll yoti dem Gouvernement bei
dem Minister des Innern, ein Central- Stoi-
täts-^^Magistrat errichtet werden, welchem alle
diejenigen- Angelegenheiten öUiegien, sollen,
die das öffemliche Wohl betreffen, und vöa\
welchem alle diejenigen Maafsregeln ergrifr.
fen und aUe diefeiiigen Verordnungen erlas-
sen werden sollen, die auf diesen Gegen^
stand Bezug haben. >^ " ,. /^
U* Eine yondem Gduvernement ernömute
Commission dieses ^agij^trats ^ hat ihren Sitz
in Bolögoa, und begiebt sich dahin, wo es
die Umstände erforderlich machen können* >
III.x !Es soll von dem Goiivernement ein
General •Commissär erxiannt werden, welchem
die Leitung und die Einrichtung alles desje-
V ... — io6' —
DigeDr"^^^ ^^^ Gränz-Cordon betnfti obliegt«
so "Wie auch die Disciplin der PersoaeD, tos
' welchea derselbe ^ besteht; , und welcher be-
VoUmichtigt ist, in dringenden Fi^lleni nnab
hangig ypji allen, Ört;8obrigkeiteny alles dts-
jt^nige «u unternehmen I ^was die öffentlicke
Sicherheit erfordert.
. IV» . Die Prozesse über YerletzungeB der
^Saoitäts- Verordnungen sollen ohne AnieliD
der Person, 'welche, sich derselben schuldig
g^emacht, sogleich. ohno alle Appellation ^ uiid
ohne allen Regrefs an das nächste ApeUatioos-
TribuD^l, entschieden werden ; es müfsta deoB
.det FalLseyn, dafs der CentraU Magistrat er-
Klärte^ daTs dringende Gefabr entstanden wäre,
und dafs die Strafe sich wohl weiter als auf
den Verlust von Waare^, Fuhrwerk und der*
• gleichen und als darauf erstreqken. solltet dals
der Verbrecher nach Verschiedenheit der Um-
stände, auch zwei Bis zehn Jahre zum Ker-
ker, oder zum Eisen verurtheilt wurde.
V. Falls der Magistrat aber erklärte, daJi
dringende Gefahr entstanden sey, so soll die
Strafe f^r die Uebertiietung der Sanitats*Ver-
Ordnungen 9 selbst zur Todiasstrafe sich etstr»
cken können^ 'und das Gouyeroeinent istbe-
Tollmächtigt, ^ine oder, erforderlichen Fallsi
mehrere Gonunissicnen zu ernennen , weicht
* s .■ V.
-— 107 —
t
sogleicli wie* beim viertön Artikel ricliteii
sollen» ^
VI. Mit def Todesstrafe aber sollon be-
straft werden:, 1) alle diejenigen, welche aus
den Orten 9 die ihnen zur Quarantaine abge-
wiesen worden sind, entlaufen; 2) alle dieje-^
nigen, welche heimlich oder gewaltsam den
Corddn übeikreten, oder versuchen sollten,
sich den Hän<}en der Gesnndhei^saufseher zu
entziehen. In beiden Fällen können , wenn
die Verfotecher auf der Flucht ertappt werden,
oder "VV^ic^erstand . leisten- sollten , die Schild-
wachen sogleich Feuer geben, müssen aber
schleunigst davon gehörigen Orts Anzeige^
thun; 3) werden gleichfalls mit der Todes*
strafe bestraft,, welche andere verleiten, oder
sich verleiten lassen, die Sanitäts- Verordnun-
gen zu übertreten; 4) jede Schildwache, wel-
che wider Befehl ihren Posten verläfi^.
VII. Das Gouvernement soll die nöthv
gen Maafsregeln ergreifen, um das lifiFentliche
Wohl vor dem . Herumtreiben solche^ Perso-
nen, welche sich von einem Orte Mer Repu-
blik zum andern begeben, sicher zu stellen.
yill. Oei; Justiz -Minister, der Kriegs-
Minister, und d^r Minister des Inneiii, sind ^
angewiesen, ein jeder in seinem Fache,, Ufoer
die Ausführung dieses Deci^ete^ zu wachen,
welche» g^TuAti pablicirf,' «ad in das Bä-
leunaufgenommea werden &0IL
Capram. Patadui^ Feuerelu CosiaÜlL
Moscati^ Staatträthe«
Maylaad, den i3L NöTember 1804. In
Jahre IIL
. ^ Obiges ^qII öffeäflich^ bekannt geioadi:
wei:de'nv
Mel'zi. ^ Vice- Präsiäeat.
L, Vaccaru Staats «-SecreCsr.
W-^^^^^^'T^'^
' Italienisclie Republik^
J)ecrel> des. Vice-PräsidentGtiM,
1 - <
Mayländ, d«n r3. Novcmfu iSa;
^ Der Vice- Präsident derHepublik
J^acbdem er den Bericht des Ministars d«»
Innisrn über die ferneren Maalsregaln etkal-
ten> welche bei der in. X»<vorao herrsche»*
den epidemischen Krankheit ergriffen werdea
mässen;
Nachdem er sich farner von der Wichtis*
keit dieses Gegenstandes und ron derNothwen-
digkeit überseugt» die aoi^fältigsten nnd wirk-
samsten Maafsregehi in Ylorschlag zu bringen \
* - •
Decretirt :
L^ Es $oIl bei' deoi Mioister ein Cf'ntral*
Sanitätst^MÄgistrat errichtet Werden und au9
folgenden Bärgera bestehen:
Moscai( Pietrq^ Staatsrath» Casnglivni Lui^
gu . Luini Oiuseppe, Mitglied des Appella«*
tions V Tribunals von ^ Olonp. * Paleua , Pro-
fessorv Hasori Giovanni^ Doctor. Stratico
Simpne^ Professor. ^ ^rese Lucini Benedetfo^
Das Präsidium in dem^u^lben soll ßihren der.
Staatsrath Moscati nud in dessen Abwesenheit
Bürger CasifffHone.
II. An diesen Central- Magistrat gelan-^,
gen*^lle Angelegenheiten , die das öfiV>ntlicb9
Wohl beueffen, und die meisten Sanitäts-
VerordauDgen , sowohl die Allgemeinen, als
auch insbesoQdere diejenigen, w^che unter
den . gegenwärtigen Umständen die epidemi-
scbe Krankheit betreffen können, mfissen von
demselben lausgehen. ' ' r
m* Alle Verordnmigen diesea Magistrats
sollen mit Genehmigtihg des^ Ministers des
Innern den Departements ^mit der erforderU«*
chejx Thätigkeit mitgetfaeilt werden^ und alle
Obrigkeiten derselben aollen verpflichtet seyni
sie zu verbreiten und jnit der ^rölsten. Ge^
nauigkeit in Auailbung zu brin^n.
ly* £s soll ton diesem Magisträte unmlt*
celbar mit Zustimmung de$ Ministers des lu'»
y'
%>
\
( • 1
.r
1|0 -^
V •
n,ern, eioe Commission in Bologna niedeije-
set^t werden, . welche nicht alleiDi genauer dts
Nothige in der Gegend umher besorgen, soa*
derd auch verpflichtet seyn soll, sich erfordpr*
liehen Falls nach den Orten za begebe^n, srotiifl
es liöthig werden könnte, sie zu berufen.' D»^^
Commission soll nach den Instructionen verfah-
ren, welche ihr der Ceatral- Magistrat ertkei^
len wird; sie soll mit demselben correspoodi
ren, und in solchen Falben,- welche keinefl
Au&chub leiden, hevollmächtigt seyn, diefe
den Augenblick erfo:qderlichea Maafsregeltt«
^ergreifen» jedoch übereinstimmend mit den«
von dem Magistrate , der auch sogleich tu b^
naehiichtigen ist, iaufgestellten Grumlsätzf«'
vtmd immer mit Genehmigung der O'rigb^'
dea Orts, wo jene Maafsregelu ergriffen wer-
den sollen. '
V. Alle Obrigkeiten id den pepartement»
Districten und Gemeinen^ sollen bei i^^^
dem vieiften Artikel dfes vom Staatsrathe od*
ter heutigem Dato erlasaenen Decreti i»^^
setzten Strafe, verpflichtet seyn, die Saniw'*'
Verorcinungen des Magistrats als euch fl<^
jenseits dea Po niedergesetzten Commissi^*
mit der grcifsten Genauigkeit in Ausffihn>oi
zvk bringen*'
VI. Öer Bürger Jlessandfo MaUsf^
ist zum General •Cbmmiasär für die Uitu^
des Coifdons ernanpt) und von ihm werden
mit Vorwi^ssen, liea Central- Ma^isifüts alle
Maafsl'fgeln genomiiieä, we'chr» di^ Dlsciplio,
die Pflichten u; d die Veirheilung f)er Posten
des Gördons Betrift; und. alle Person^.n, wel-
che denselben bilden^ sollen vom Gfjnerat
Comniissär, dessen Standquartier nilch Erfdr-«
dernifs der Umstände veränderlich ist, abhäiw
gen und beordert wei'den,
Vn. In dem im ßinftc?n Artikfei des De*
crets des Staatsraths erwähnten Falk; ».oll det
Justias- Minister sogleich eine odei^* nach Be-
schaiFeiiheit der Umstände mehreri» aufsei:or<*
denrliche Commisdionen ernennen, um alle
Uebertretungen der Sanitäts-> Vetordaungen zu
richten ^ un4 diese Commission' soH sich « fe
nachdem der Fall es erfordert^ dahin bege*
ben, wohin der Generale Commissär des Cor«
dons sie berufen wird, und daselbst dem De«
crete des Staatsraths gemäfs verfahren.
Per Justiz -Mi9ister, der Minister des In-
nerni und der Kriegs -^ Mii^i^ter sind angewie«
sen/ ein jeder in deinem Fache^ , über AtUsfuIb-
rung dieses Dt^cretes zu wachen^ welches ge«
druökty publicirt und in das Bulletin dejp Ge-
setze aufgenommen werden soll. ^
MelziV
L.'f^acearij Stafats^^ecretär»
V ' ,
' • i
t
5.
Italienische Repühlik. .
Sankäli'P^e^ordnung des 'Cen^ül*^'
nitaCs^^ Magistrats. *
vJlbgleieh sokon seit langer Zieit idie Com-
munication zwis((die^ nnserer RepubHk und
dem Königreighe Etrurien ättfgehobea, ein
Cordoii fta den GrSntea errichtet;/ und die
Sanitats- Verordnungen in den yerschiedeoea
.Departements in Ausül>ung gebracht wordeo,
so bat sich .detnobngeachtet d^ Gentral-Ma-
gistrat vom ersten Augenblicke seiner Errieb-
tung an vorEügfich -damit beschäftigt, jene
Verordnung^ mir einander in Ueberei&stiffi-
miing zu bringen, um zugleich' d^ öffentliche
Wohl zu sichern, ohne jedoch jede volrsicH*
tige Handelsyerbindung. vnit den benachbarten
Staaten und nnsern' Freunden ^ die leicht m
sehr beschränkt vrörden kennte, aufzuheben.
Der Central - Magistrat hat daher beschlos-
sen , folgende Verordnungen bekaniit zu st-
ehen I welche an den gewöhnlichen Orten an-
geschlagen, Und in^ allen Departements der
Republik zur allgeineinen.Nachriphtund Ach*
tung verbreitet werden soll.
' i) Jed^ Gommunictuion zwischen ixi^
'^ämmtlichen Granzen des Königreichs EtrurieO)
— ii3.
und jdea IStaaten der Italienitdien^ Repijibl^Cy
und vermittelst der Seehäfen , KiUten und
Mündungen, ihrer Flusse, ßoü bis auf w^itisre
BestimVnung gänzlich aufgehoben seyo.
a) Aa. den sämmtlichen Gränsen im L#nde
ist ein' doppelter Co^don errichtet, und die See^
häfen und Küsten werden bereits mit Thä?i
tigkeit bewacht. ' ^
3} Diejenigßn Bürger der Italienischen Re-
publiki welche aus den Staaten des Königreichs
£trurien kommend, sich an den Gränzen. einr
finden ) um diQ Staaten der Republik zu be^
treten I werden nach Vot^seigung eines Pas««
sej von dem Minister der Republik, j|u FIo?
renz ,^ wodurch sie sich ab Landeskinder legi^
timiren,. zur Quarantaine ap denjenigen O^
ten aufgenommen,' die zu diesem B^hufe foe^
stimmt sind. .
4) Diejenigen Bürger , w:elche zu Meer
ankommen^ werden nicht zur QuarantaiDe,J[ef'
lassen, sondern müssen in einem befreunde^
ton Hafen Contumaz halten. Die bew^flfiie*
ten Schiffe liaben Befehl sie abzuweisen« , .. ,
5) Ausländer, sowohl l^oskaner« al^ auch
V'on andern Nationen, welche HnmittelJ^^i^ y^
]7oskana kommen, werden bis au| weiljerQ^ Ber
^timmnng mcbt zur Qttatantaine gelass^^^u^^
k.önnejadj[e Staaten der^ ftspubUk überi^, n^ch^t
>etreten. - ^ .^: . ..i,.,y J-m'^
Joiftrn. XX. B. 4. if. ' H
/
~ 114 —
* €) Die ''Zeit der t^iiarantaine ist bis ini
Weitere BestimmuDg des Magistrat! auf Tier-
2ig Tage festgesetzt, wobei yo& dem Tage
der Meldung bei dem Gesundheitabeainteii u
t>is zürn yolleBdeten yierzigstei^ ^^ge gezahlt
wit^dv Am folgenden Tage, nachdem allan
Gontumaz Verordnungen Gnüge geleistet, wird
der freie Umgang und das Attestat bewilligt,
welches jener B<eamte nach gehaltener Qnarao-
taine zürBeglaubigung der Gesundheit aüsstefi
'^' * 7) ttis auF weitere Bestimmung des U^
gisukfis ist die Einbringung aller Art^n tos
'Waaren, Sachen und Thiere^/aus dem Ko-
nigfeiqne Etruriön Vcrboteti* Die zur Qui-
F^taine 'zugelassenen BUrger, dürfen nur di^
nötbig^en Effecten für iiire Persoc, nick
abör^^'^ag^, Pferde u. a. w. mit eihbringen.
8) Die Briefe 9 welche ans Toskana koe
ifiedy Werden M. def Granze auswend^ g^
remig^^' und alsdann in eiüer 'blecherne:
Ka^^i'tf den respectiTen Posten versiegelt über-
gebeb« Jedes Packet Briefe ist mit dem Si
sitätt* Siegel vdrsiegelt / und auswendig gt^
retrii^t]^\ieTschAeheik. Wenn die Biiefb^duf
iJDL' dem Orte ihrer Bestimmung äng^komiDe:
so werden üb di^n respectiven äanitäta-Cos-
"ttilAsiäQiön dtss Depai^enjfents übergeben, ^
denselK^n inwentÜg' gereinigt ^ fand äamad
frei Tertfaeilt
^) Alle pepecheir/ welche auswenaig
rj^inigt uH4 auf die oben Erwähnte Weise ex-
pedirc, aus dem. Toskämschen kommen/ wer-
den von der Departements^ Commission* des*
Central - Sanitäts - Magistrats in Gegenwart ei-'
ner dazu ernannten Regierungsperson Innere
halb gereinigt. / ■
lo) Packe oder Bündel aber»' welcfiie et-'
was anders als Papier^, Geld oder Edelstein«
enthalten, werden nicht bei den Briefen an^
genomtnen. Sie werden an den Gränzen ab*
gewiesen, wenn sich findet, dafs sie andre
Dinge enthaften: findet sich dieses aber erst
innerhalb der Oränze, so werden sie sogleich
nebst den Brrafen verbrannt* ,'
, ■ _ ' _ ^ . '»
ii) Es Werden den. Polizei- Beamten ie-^
des Departements, die Nameja und persön-
lichen Bezeichnungen! so viel dieselben j^iir
von den Orts -Obrigkeiten in Erfahrung ^.u'
bringen sind, von denjenigen Burgern* mitge-
theilt, welche 'sich zur Betreibung irgefid''e^nes
Geschäfts oder aus einem anderji Grunde^ zii'
Li vprno oder Vn Toskana auni^rten,*lum äfidurch
desto. leichter entdecket zu' Können, wenn/
der ^Wachsamkeit der Gränzposten bhngeac^-''
tet, irefend^^einer da$ Land* betreten sollte,
Wovon söglefcfr insgeheim aeh Saniiats-Com^'
niissiprien' öäer dem Sanitäts -Magistrat An-
zeige gemächt" werden iniifs/
Ha
\
^ US «•
/
V
tß) NieAtttd diff Ute d«iL nidfatt rmiifit
tigeii fremdezi Staaten to die Slaaien der Re-
publik kommen, olme mit einem Passe tob
irgend einer S^nitäts- Behörde yersehen zo
seyn^ laut deisen, so woU die Länder aus wd-
cdiem er kömmt, als aucll er selbst, und die
Waaren und die Tkiere, die er mit sich fohrti
gesund sind.
l3) Alle diejenigen, welche nach Bdcanot*
machung . dieser Verordnung die Staaten der
Republik verlassen, um nach Toskana zu geben»
sowohl Einheimische als Ausländer, indem sie
sich^ denen an den Gränzen genommenen
Maalsfeceln unterwerfen, sollen bis auf wei-
tere Bestimmung nicht wieder in die ItaUeni«
. sehen Staaten zurückkehren dürfen, auoh ai^
zur Quarantaine zugelassen werden.
i4) Jeder Auslander, welcher' cAne eine
Sicherheits- Karte, aus einem iremden Staate
konlinit , und dessen Gesundheit nicht be^aa-
biet ist. wird, dem näd^ten Polizei -Beamttt
an den Griinzen übergeben, arrettrt, und mx
der nötfajgea Vorsicht zur nächsten Quana-
«eine- Anstalt geführt}^ nach den Weitam Be*
Stimmungen.
.i5) Alle Gastwirthe^ Aabergisten, OPaba-
giiten und jeder^ selbst Priratpersanen nickt
ausgenommen, dürfen weder Ansländer aock
Landsletfte^ nebst {U«dtuigsstncken und Sa-
^ \' •
•— «7
V,
tthen, wedter bei 3ioli, noch an eiotom Orttrj
der ihnen unqiittelhar oder mittelbar g^örc,
aYtfhehmen, ohne davon in d!er Torge&chrie-
benen Zeit der PoHi^ei- Behörde Anzeij^e zu
machen ; fal}s dieses umerbleibt , $o spllen
jene nidbit our.nut deA b^timmten Strafen
belegt und als Mitschuldige angesehen wer«
den^ 80|idera auch die nicht angezeigte Per-
son aU ein^ Uebertreter der Sanitä]ts-Ve|:ord-
nnngen betrachtet werden.
i6) Al}e practisirepden Äerzte und Wund-
atzte innerhalb des Gebiete der Republik
aollen y erpflichtet wrpXf jeder Aufforderung
der Departements- Obrigkeit und des Cen-
tral* Magistrats ^ auf das genaueste Folge
zu leisten« FaUs sie dieses Temachlässigeii
oder nicht beobachten» sollen sie« nachdem
2UYor dbm Central -Magistrat Bericht erstattet
worden, dl»* Fxeiheit zu practisiiren yerlu-r
stig seyn.
17) In |edem pepartement; der RepiibliK
befindet sich eu^eSanitäts-Cpmmissioii, unter
dem Vorsitze des Präfecten, wie auch in dent
Bezirke des Adlge, unter dem Vorsitsa eines
aufserördentlichen Connnissars. IMersfa auf
immer aufgenommen sind die gegenwärtig[
bestehenden Sanitats * Conimissionen an den
Kusttn« D^ese Commissionen bringen sSmmt* ^
lieh die Verordnungen des Central -Magistrat^
la —
<
mit '. wnlcH^m M unmittelbar correspondira^
/in 4u^übung^ leiten 'ihre SaDitats-Beamten ii
d< n D* parte mentSy welche mit den oben ef
wäbnteü Commissionen correspondiren.
j8) fn deii Gemeinen vom zweiten nnil
dritten Rang^, wo keine anderweitige Ma«&
regeln ergriffen wer^en^ versieht ^ie Munici*
palität, oder der er^te Steaereinnehaier ik
Functionen des Geaundheits Beamten , nai
cbrrespondirt mit dqr Sanitäts - Commissioi
des D^^partBrnents. . '
' 19) Alle B(uteUchneider, Vagabonden,
Gauckler, Gharlatans und Mknliches Gesjodei
aollen, falls sie Auswärtige sind, durchaus nicbt
in die Staaten der Aepublik zugelassen wer«
deui und wenn sie schon im Lande befin(i-
lieh sind,, auf das strengste nach dem Ge-
setze vom zwanzigsten Auguste und nach des
Decrete vom achtzehnten ' October i8oa be-
. handelt werden ; falls sie aber Einheimisch
tpi^dj solleu sie verpflichtet seynt sich fimi-
zehn Meilpn von dem (jesundbeitSrCordonift
Innern des Landes entfernt zu halten«^
ab) Die. Sanitäts- Commissionen in den
Pepartements* und an den Küsten » und Aj^
^^nitäts • Beamten an den Grinsen der Rep»
blik, ertheilen di^ Gesundheits> Atteste, sowohl
iiir Personen als Sachen i nach derjeniges
t'ormely welche ihnen vorgeschrieben werdet
«
I
;^ iXQ — • *
soll». ..fiSbe^erf heilen die Gesundheit» -Atteste
Tiichtf <>.hn^ 'diß, Kennzeichen jeder einigeln gfh
liargateA Person, anzugeben; und diese Älteste
sind ni^ht; läuger. aU yieczehn Tage gültige
nacli dermi Verlauf si«? erneuert werden müssen.
ui) PAejienigen^ welche gegenwärtige Ver«i
otdnufxgyiu.^ irgend einem Pupkte ul>ertre-
ten , oder überdiefs die Communication mit
denä'Königi:eiche Etruneii auf irgend eine
Weise inittelbar oder ^ unmittelbar befurderni
sollen auf ^das ^^trecgite ,mit denen iß, den Po«
lizei-Verord|^pgen bed^f^hfen Strafen^ belegt,
alle iibrigeH Ungehorsamen aberi njich" dem
Tierten Artikel des Decrets yom dreizehnten
Noven^ber iBo^, falls das. Vergehen aber von
andern Verbrechen begleitet ist, nach den sonst
schon bestehenden Gei^tzep bestraft werden. .
22) Unabbit^ich aber sollen mit ^et
schwersten Kettenstrafe alle Verbrecher be-
sjtr^ft werden, dereid der sechste Artikel des-
selben Decrets yom dreizehnten November er-
wähnt.
25) AHe Polizei- Beamten sollen al|e cCon**
trayentiöas^Ue gewissenhafb denuncireni iind
zugleich jede Gontrarention . den, Sapitäts-
Beamten, diese aber, wenn. die. Stt^fe des
vierten Artikel daduroh T?erwSrkt ist, dieselbe
dem nächsten Appel}i|tjiiQS.-*.Tribund suf die
crf(örd«UÄ© Weise aiM^jggli.
V
ten Häfen Spa|iij|n$.y,;W9 wh das Triebet gam
imstreitiff kerskcbr^ibt». über das Meer zuam
naoh Livomo gebracht worden zu aeyiu rWeiu
diesß Thatsac^e;jäuch bis. jetst nicht töU^
Uar^^ m mac|ien,^und zu beweisen ist, so e^
gie^t sie sich ^ei|igstens als Resultat aus den
erhaltenen Berichten und aus erwiesenem Um«-
itänden* ^
yerbreitune^
. Pia officieUen Berichte bestinlmeii du
^de des Septembers.als^den ersten Zeitpunkt,
da sich, das JPlebei^ so verbreiteter dafs es beob*
achtet Werdern ^ und allgemeine Aufiaerfcsam-
kelt erregen konnte« Querst., sohien dassett»
sich auf gewisse- 3tra£sei| der Stadt ei^kschran-
Icen zu wollen^ indem die übrigen frei Ui^
ben;. woraus ma^ den, Schluß* zog,; dais die
K^^n^h^t sich fiicfat dur9h ein GoJAti^Qa
fortpflanze. Allein diese Art der Vert>ireitnBf
hatte. -sowohl; wegen der Katur. eioe^ Conti-
giüm, als, auph 9 weil man ' dasselbe Phiiio«
n^^n '0|iDBisls bei Rindern epidemisdien conO-
g^f&en Krankheiten, (und oftmals bei d^a Bisi-
tern, ja sogar hei. dei^ Pest in. der Le^atfi
heobachtet hat, gerade das Gegentheil bewei-
sen sollen. Da aber hierüber yemacfalälsigt
-wurde , • diefenigen'^orsichtsmaajsregela'sn er-
greifen, welche ^pg^tic^ hätten . genpminea
l
*■ -'s
werden tnüssen/ so sah xnan die Krankheit
sich auch .auf diejenifeh Btrai'sen verbreiten,
die anfangs yollkomtiiea gesund waren^^ jund ^
bemerkte Uberdiefs/dals sie nach einer Pro«
zessiqiv TOn Biifsenden aa6 Montenero, wel-
che einen greisen Auflauf de^ Volks, und da«
durch, natürlich auch. eine häufigere Berüh-
rung " zwischen Angesteckten und Cesundea
yerahlafste, starker uni sich griff. Man sah
dieselbe in manchen Familien sich von einem
Individuum auf das andere, Von den Kranken
auf ihre Wärter, Aerzte und Wundärzte fort-
pflanzen, von denen- auch einige das Opfe|*
der Krankheit geworden sinS. Da man nun
defshalb nicht behaupten kann, dafs die Krank-
heit zu denjenigen geholte, welche am wei-
testen und schnellsten um sich greifen, wie
dieses die langsame Verbreitung derselben in-
nerhalb der Stadt, und ihre, wenigstens bis
auf diesen Zeitpunkt und der Schläfrigkäit
ungeachtet, womit die nötfaigen. Maafsregeln
in dem übrigen Königreiche Etrurien ge-
nommen wurden, nicht eingetretene. Ver-
breitung nach auisen beweilst, so ist es nö-
thig anzunehmen, dafs dieses Contagium nicht
zu dein diifusibelsten gehöre ; und dafs die
TJebertragu,]^ desselbc^n, wenigstens in den
meisten Fallen, häufiger von einer inficirten
Person auf eine Gesunde, .als /mittc^lbar durch
letzte Art der Bfittheiliuig ein Goatagüni
immer am »dmelltteB ,ymA weitesten rerbiei*
tet werden mnls. Der letzte Umftaod scheiitt
' euch den Grund vi enthalten, warum sich die*
•es Fieber, sowohl in Spanien ab in Ameri-
ka^, bekanntermaßen allein auf die Seekastoi
beschrSiikt hat, d» h.' atif solche Orte, wo-
hin rermittetst des Meers gerade gegenwär-
tig kranke . Sabjecte und neuerdings ange-
stepkte' Sachen,, am leichtesten transpodirt
werden können: es scheint femer hierin der
Grund zu liegen, warum die Verbreitungf dei
neuen Contagiums in den vereinigten Staaten
von Amerika^ die dasselbe in einer gjrobeü
Ausdehnung und binnen wenig Jahren bakan^
und noch eine ziemlich lange Zeit eine bfk
und ununterbrochene Handels Verbindung mir
denjenigen Gegenden unterhielten, yon wel-
dien dies Gontagium sich' ursprünglick her»
schrieb, so langsam erfolgte« Man kons»
iiieraus leicht den irrigen Schluls ziehen. di&
dasselbe an den Seektisten endemisch sey. Dock
kömmt et in dieser seiner Art, sich zu yerbieh
' ten, Tollkommen mit dem Gontagio des euvopii*
' sehen Petechialfiebers fiberein^ welches, ob-
gleich es sich auf Spitäler, oder Gefiingimse,
oder Schiffe, oder Kriegeslager ^ oder auch
auf gewisse Gegenden einschränken kann^ in
.1 >
/
' ■-- i»5 — ■
V
«t I
welchen es, GeIegQ]ihei|; Andep^ s^di^zu ei^tf
wickeln, doch Hiebt mit Grund ^H\idh»f en-
demisch, oder diesen O ten äusschUefsiiah
eigenthumlich genannt werden kannt /
Symptome^ .
Verschiedene Syinptome beim Ausbruche
/dieser Krankheit kommeti ipit depfenigeii;
jiberein, welche den Ausbruch des bösarti£^*
jSten Typhus begleiten; z.. B. eine schmerz-
fbafte Zerschlagenheit in den ^uskeln^ yor-
«zU£;iich in den Schtiitern, in den Knien und
y Waden : Anfälle von Frost, die bald rorübex^
^ehen und. vpn. einer m^hr oder weniger be«
, trächtlichen Hitze gefolgt werden ; ein äiifserst^^
heftiger Kopfschmerz und ein harter fre^uexM*-
ter Puls« Aliein wenn auch diese ersten Sym«
ptome mit denen des Typhus Uberein kom-
men, so unterscheiden sie sich nicht allein
. durch ihre Hefngkeit, sondern für den au&
tnerktafnen Beobachter noch insbesondere da-
durch 7on denselben , dafs sie plötzlich aus«
, brechen» und nach dem ersten Parozysn^us ger
wiisorniafsen eine^ Intermission von vier und
zwanzig Stundißn beobachten. Der Parozys-
, mus erneuert siolf als4ann mit einer steigen»
den Heftigkeit; Patient zeigt die gröfstc und
unaufhörliche Unndhe in all^n ßlip^ern, der
Puls nimmt zu, an Frequenz und äärte; da*
\
bei isi dennoch ' cle:^ ßurst /gering, es. steih
sich ein gallichtes gelblich /grünes Erbrecha
oder Würgen ein, der Mund ist schleimig
übereogeü, die Zunge weifs belegt, das G^
sieht roth uh4 aufgetrieben; dabei sind dif
Augen glänzend > dieGefafse der Cpnjunctin
ifiehr^od^r 'weniger istrotzend von Blut, wie
Beim Anfange einer bphthaimle; der Unier-
Ii^i)> ist irers topft und durch die SvUrksamsten
Pürganzen nicht zu 'eröfnen. Üieser Zostaoü
bildet aie erste Periode der Krankheit, tob
^Tivei öder drei Paroxysmen, nach welcher ab
eine besonders ^ mäf k^ürdige , diesem' Fieber
eigenthümliche Erscheinung', 'ein^ täuschende
Periode der Ruhe eintritt,, durch welche der
Iktanke Verleitet werden könnte,' sich fiir gf
Keilt zu halten^ und ein nicht 'gehörig untei-
rlchteter Arzt, dasselbe^ Urth^l zu fallen. Z
dieisem 'Zeitpunkte zeigt sich verschiedenemsi'
Nasenbluten; der Unterleib bleibt «War weici
iii der Gegend de$ Sötohiculi cordis und if^
HypQchondrii .dexiri aber noch imtacifer bti
der Beriihrung enipfiLn^ic5h f der Ürüü zeii
bis }etzt, aüisgenömmen, daA er** etwas '^elbb-
eher ist, nichts ^ekbndetes. Diese Periode
der Ruiie dauert vier und zwanzig, höchstec !
sechs und dreifsig Stunden, nach deren Ver^
lauf, nun die rapideste Verschliniaierung^ ein^
zütfetea pHegt: nemlloh die gröiste Unruhe^
</
->»■ ♦ k_ »
wf^n^enS^ Beäogstigiin^ '(3er llespiiraiioä, da
äüfsefit MeitÄ und* bald teicht tMhat 2u füh^
lender Pols; 'das* Weifse im Auge föng^ an
gelb zu weichen *, und' diese gelbe Parbo ver-
breitet sich auf dar schleimigste über das Ge-i^
sieht ;;^*die Bruit lind ^eib*t i^bter deii ganzen
Körper ; es stellt sich wieder Erbrechen ein,*
und mtt Von sctiwarzen ziemlich don^isten«-
ten Siöffeii ; die ' dfen Bicrifeifieriten ährilicH
sind; ' Bei emigen zeigV sich auch Isäinrie.'
Nun erfolgt Schluchzen, Ifk-ereden, iittörnde
Stimme! "Manrfimal beobachtet ihan statt 3eÄ
Irrer^deiis, eiüeü hbhöii Grkd von Coiha^vi^
giij und oft schien das Irrereden in gleicherii
Grade mit der gelben Firbe der ffitut inziii
nehmeitt. Bei den heftigsten Delirien fiat man
die Patienten auch^ohfatts^em Bette spring
gen sehen, mit niortieWischen AhgriflFfen aiif.
sich selbst uäd.niit'eineta 'Äticheu gegej^ al-
les GeWänk; gleichsam ;'W wenn sie^ an der
Hundeswuth litten. D»se letzte "^Perfode eü-
digt sict schleunig mft ÖÄi' Tode. iSwh
V^schiedenheit dei? Ümstäfade bemerkt ixiaÄ
manche Abweichungen hrevoxi , in Ansehung
aer iääftigkeit des Wechifels und der Folg«
ier Symptome, Wefcti<S fedbth-keinen-wesent
ichen Unterschied in den Symptomen ma-
shen. Wenn die^ Krankheit nicht in den er-
'tcÄ Tagen tÖdtÜch mtäi sondern sicii bi#
/
nJC i;;vf^tfA) .cbjttfA Wocha ia jdie Lbp
ziehe, .wia dieses naoh den erhaltenen Beiiek'
ten geg<^yiraitig der F«U sejn ^oll^ zu Aafuf
d^ Epidemie abet nicht der Fall geweieo k
so hat m/Ol groijere Hofnuii^. mi;.Hei;^o^*
.. ^ Bei äi^ I^eichenofinung ^a^ map iMbesoi-
4erj6 einie bedeiiti^ndet j^r^tukhafte yeräQdenif
äer Leber eiitdeclu:,. insbesoxK^re eine&ii-
nern Sphacelus ^ie^es Eit^eweides« zoglfli^
^ei: nu^ Brandileokan im, Magf^ fBji Din>
l^anaL Verg;leicbt man als Am diese Beschm
bqog der. SjC(nptome,/vf. eiche d^s. Resolut d({
sorgfal^igf ten Beobaphtung an Ort uad Stelk
Viäederholter. Leiche^ ö^oungen ist 9 m^ ^
Beschreibung, des Tirphus icferoJes desjai
vages^ (fi4lUifs nn4 andere ^paolbgen, uni^
der Bea^reibung dea aifii^wiscbeii g«l^
Fiebers, welche nm in den lauten Zeiten vei
jrertchiedenen anierikanischen Aerztea ^
hobn, Curriey Afo^^fejTfHmrles und andere»
Insbesondere aber ipa, •^'^A geliefert word^
ist. .sp wird maajkeia. Bedenken tragen ei^
fugestehen 9 ,dafs di|s Fieber in lAwomo ^
&aU)e spy, welchea in Spanien» Ameriksut^
idenjf oi^fn lyJandern hemchf^ yqn welcher <li^
aes. Fieber nach Amei^a gekpmmen ist
CharakUir diascM Pieheru
* • • • . ■
Ä.. -tF^y JStuiist?frstin4jge ^««beint woÜ <»*
- ■ . - " ' •
-entsttodUch^ Charakter di^es Fiebers ^uUer
allaci Zweifel er^ieteo zu seyn/ sowohl i^ac^, •
all^n den S^rmptoiaeo > welche die exst^ P^
riode bezeichnenii als . auch; nach denjenigen,/
welche sich jin den folgenden Perioden ßWr
^hden, und walohe genau dieselben Symptome '
sind, die 4en Ausgang der^he£ti|[Sten Ent-
zündung, das hei&t| dei» Pebergang der ent-
zUndeti^ai Theile in Gangraena npd Sjghaipteiue
•bezeichnen.
■
Die Curme^ode mSTste eigentlich über
den bis -jetzt angegebenjsn Charakter 1 sowohl
des gell>en Fiebers' überhaupt, als des^ Liror-r
nesischen insbesondere, weii;ern Au&cUufs ge«
ben« Allein was das Fi^ber zu Xoyorno be»
torift, so haben wir bis Jetst nur unyoUkom-i
mene Erzählungen, von mapnig^tigen und
wenig heilsamen Heilungsv^rsuchen Erhalten;
und die selten erfolgte Heilung scheint mehr
das Resultat einer von selbst erfolgten Ent-
schei4u]»g solcher Krankheitsfälle zu seyn^ die
nicht unter die gefährlichsten und jtödtlich^
sten gehi^rteA, als einer in der That zwecks :
znäfsigen und würkiamen Behandlung, Und
dem Anscheine nach 9 würde in dieser Rück-
zieht der Ausgang des gelben Fiebers mit dem-
jenigen iibereinkotnnien, den zieinlich
Joara. XX. B. 4* St- X
iiUsfardat I^t^chitlfieb^T und andere tob l)«*
Sonderen Gontagien h^riihrende Kebtr, 1* B.
bei den Blattern, den Masern upd den Scili^
lach eo wedtier nehmen/ bei welchem derBeob-
"tditer durch eine vdn selbst, ohoe alle Be*
handlange erfolgende Entscheidung der Krask*
heit, auf das unerwartetste und lum grSh^
Glück de^ mensehlichen Geschlechti ^
rascht wird. Was fedoch das H^sahat (b
', amerikanischen gelben Fiebers anbetrift, ^
setzt der entschied^e Nutsen der antipU^''
gistischen Ueiläiethode und der Nachtheit der
Beizmittel a. B; des Opiums , des KampferSf
der China ^ des W^ns, jl>ei demselben ^
den glaubwürdijgsten Beobachtungen ?on ha^^
nnd vielen andern, den aogeaeigten entsBo^l-
iiohen Charakter des gelben Fiebers aufter al-
len Zweifel Eine Bestätigung hiefür, U^
auch die ron Rush unternommeueglücUick
Anwendung des Merour bei demselben, indes
dieser zufiirderst sich vorzuglich auf die i**
Wendung. des Calomel in VerbindUDg mit J«*
läppe, in beträchtlichen und so oft wiedcf'
holten Dosen, dafs dadurch reichliche Stniil'
ausleeruogen bewUrkt wujrden, beschräota
und Überdies auch sugleioh alle iibrigatt ^*
tel der antiphlogistischen Methode s. B. ^
Aderlafs, paoh Beschaffenheit der MtM^
selbst SU wiederholten malen, wässeiigtsi Ge-
trSnk, eine inagerd Diät unä'RUta aiiwandtei.
Was die manmgfdtigeii?' Widerspruc&e änbe-
trift« die cwfsöhen deH amerifcanischän Aera*
ten sWlbsti sowohl ^in Betreff des Charaiteray '
als auch der Behandlung'^ dieses Fiebefa ob-
walten, 'indem sie nicht aUein in deü' M^nn- '
g6n , . sondern aiuch in Thatsaoheh yon einan-
der' abweichen)^ ja sogar sich widersprecheii|
80 wird es leicht seyn, ^e Ursaiche hiefo&};
sowohl in der Schwierigkeit und Neuheit deis
Gegenstandes , als ih /1er UnroUkoninieKihbit
der BeobaohtuDgen 2u finden/ welche grt^steii-
theils mit dem blindesten Empirismus uiid faU
sehen Yorurtheilen unternommen wurdidi.
■ ■' , '6*
Italienische Republik,
Novaift, Hen 31. NoTemBer r8o4* lin lithrelH.
f . ' , _ ^ ■ •
Die SanitätS'-Commission des. Departe^
ments uon yigpgna an die^Bewohnpr
desselben. - '
\
• •■ , • < •
JL/ie strengste Wachsamkeit der Regieiungi
die ^rcSlste Entfernung und alle, hur mSgl}^
chen VorsichtsmaaAregeln^ werdeii nut zu. oi^
I i»
V
▼enaiteltvUkid reiftl^^ t^i^t hiii« das offendicke
Wohl gegw solch^^sii^^sioheripLy .die n^r auf
üire ^gene Rettuag bedacht, ^ das Unglück nkht
i bede^en, in welches ihre Sehritte gaaie Na-
tio&en stüKae^ kppnen.
Aus diesent Grunde muls jeder einseln«
Beweger. f^es Departements sich mit deabe«
I Styliten Obrigkeiten, zur Yertheidiguiig nsd
&um Schutze Aller » gegen ^iejenig^n rerbio-
dep^.if eiche das öffentliche Wohl ia Gefahr
^biriog'en , und dieselben ohne Yerzug bei dar
Behörde . anzeigea.^
V Es ist möglich 9 daft sich zufällig acbos
ein]|;e solche Subjeote unter uns befiflcl^»
velcfae aus Gegejuden kamen , iro die Epi^®*
mie wüthete und das Verderben yon di 9Ü
sich brachten.
Sollteki sich auch eilige yon den Bessick-
neten eingeschlichen haban^ in der Meiaasfi
der Wachsamkeit des an 'dea Grlnzen tob
Etruriei^ gezogenen Cordons entgangen <>
sejn, so wird man sie dennoch aiiafindig ^
machen wissen^ und wenn sie ihre Gesva^«
hwit nicht auf die erferde^iehe Weis^dirtf-
thun vermögen, von allen übrigen abseaideia'
Wagen und Thiere werden als Mittel si*
gesehen ^ durdi welche der AnsteekuqgiaO)'
yerbreitel! wwden kann«.
fT; Ä( würde daher ein veif eblicher Venttd
•1
. ■ ■ ' . ^ t33
^ /
8l^yii> ^r^iul Jetiiaiid. dei^lteichan teiii iteänet
Persötl ans dem 'bi5pkr«M)t^t fGUrdii "^Hk^
öhne'^ir ^aem Gesäflidheftsättestö ttftiJAbii:
2tt seyn, da diesiar «rfordeirHck i$t^'%\ii^fn i^
'dem Depart^iaents «ul^^boiidtaeti' ^aW y/KtiU^^
indem dieae'^eselben^ Malkärefd» '^t^^tü
haben. *' . ^ '• y''^'- - .^^-*" "-^^
Solchte GeiündheitsifttleAtfir «Mka|' vint der
Sanitäts ^^ Coltaniissionf, an alfon denjeäfgin Olv
text aüSgdth^h #«rd^n^^^o aöh Pbl&ei-
kördeii, Stavftiichter und Rathe b<£nd^W,''^Krl3l4
che diäielbeh fniten^ichiieti aollen, '&Da^tmd-^
lieb ein Mit^fiad der Mimiäp^Iitit btfd eftf
Arzt des Orts/ oder aua ^d^ NachHisnohafty"
sowohl 'die t^ersonen als Wagen tind ^Uteere
rermittelat^ einer besondMi Declaration fiir
tin?er3iitiitig und gesund 'eifldürt' hit. '
DiW MünicijpalitSten sollen einen Ort an-
'Weisen^ Vbhin jeder Verdächtige^ nebst sei-
nen Sachen der 9es^tnnng des Pidifbcteli ^
mäü gebraoht'werdeft soll, 'nnd Wenn derglei-**
cheii 'Vörkbäinienj sogleich dec Sisnitiift^J Gönh*
mission davon Nachricht geben. ^* . :
Die' ' PolimL jeder Gemeine ist rerj^flivh«
tet 9, die Gesundheilsatteste derjenigen, *i^eldMBr
das Departement betretekr, au prüfen und su
bestltipov- ^
W^n dfese^ Gesundheitsatteste twridirt
•indy werden sie^ entweder iurttckgeschickt ödw
V
X
■/
»54 —
/ I
nwi Ma 4p9b(iraD, s^k dem Uftheil^. Sachver-
«8ft^«»[ V^geft M>rpy-jQe$inidheit veidächtij
W«f4«».j«>lltePt » l^p^ydlneiii, Falte auch ihre
$«qlli<l%. IWÜckJ^^^jllbiA «lod »trepg kewahrt
Y;9IA^p0^oJL]i$a,.,l)i>i iruf weiter^; Uojter^u^QDe
der Sanit;äts-Comini$aiaa.
. nj Öi* 4^»S ^yfM *!• die WtmdärttosiDJ
b^ijeita^ ta%efo|'d<^y i^re^ Aufmerksamkeit xa
TSölflppeJo, .iiftd deA ..Charakter derjenigei»
Ktj^iOlI^iI^P,, wel%, sie beh^ndejft^ niber fl
pi^^i^t'^^ie .^d ra^ch .bfreita mit der Coo»*!
qijljsioii,iji Verf^lindufig g«itreteii. . ,.
, .. ,W*bl!»baiHP^\be|nSy^ ajk^ di^^e eifiigft.
diic^ürll« ^iiar^mögliplie Mittel das Wohl 'k
rea^ Pi^jgfq;i|emeAta/iu,{^|phem. Sie h^t au deo
Bewohnef^.defi^pjyb^eo daa feate V/ertr^iii^iif da
it^l .<^^2A büIF^elGhe .Hao4 leisten * Mrill. ^
Tbätigl^eit . d^r Heg^ß/jipg , unte>:$tutzt. dard
d^o Jiifpf', jedes, eimelpen B&rgera i» wird ^l**
Qgi^mif sion dQr9}^dea acl^IeiimgateiiBerichtbd
i^f^SD be«)ipr4^heiKlciii, .Qefahr, und durch tli>
tige MitwürkuDg zur .^bwandung.dea a€hre€i
li/sl^a Ereigniaaea (iir . die Qleiiachli^it vsX^'
'r i ./iifit#/i.€»,,Prt#ident, ,
GauUörU SasiRco* Ferrarolu Doagoifi^
'.i
^. Tr
— i35 —
6.'' ■ ■' -*
• • • • • . v
Italienische Republik. ,
■» _ • . »,-
I^ovaia, deH S2. Novem%«r i8o4« I°> Jabre III.
■ , . . /
chreihen dßs Präfecten \dqs DepärCe-^
ments ^von Agogna' ^an die MunictpOf-
li täten ^ Suuilriehter und Räthe^ de*
neu die Polizei jedes Orts respective
obliegt.
r V ena ^emk die aasteßkmijde Krankheit,
eiche 'sich in Lirornd gezeigt hat^ güiiisk^
sherweise fern von uns fst^ so ist dennoch
öthigf aUe nur mc^glichen yorBichtsmaafsr»-
?ln 2tt ergreifen; um die Verbreitung dersi^U
9n xu verhüten, nnd die ureisen Maalsregeln
1 naterstützen y welche su diesem Zwecle^
ereits von der Regierung ergriffeii wer-*
an« Dieses macht etv mir zur Pflicht, ' den
inzeln Manieipiditäten, Stadtoohtern. und Ka-
ien, denen die Polizei jedes Orts in dem De«
artemVnt obliegt^ ^ei der strengsten Verant*
ortlichkeit, die soi^gßdtigtte Beobachtung fol-
end^ Vorschriften ansuempfehlen: . ,
L Jede MuntcipalitSt , jeder Stadtricbtei;
der Rath, mu(s die praotisif enden Aerzte und
Vundänte in der ihm untergebenen Gemeine
^ \
c
i56 —
▼erpfliphten, darauf an wacheni ob tint^r dm
ihrer Behaiidlung anrertrkuten Patieoten ir-
gend einer befindlich, an wfelohem sich mmk
nur das geringste Symptom einer besonderen
oder ansteckenden KrankJieit aeigt, und ia
einem solchen Falle iogleich die Polixei-Be-
bJSfde'des Ort» hieroü au bdnachriditigen, nvck
der Sänitäti • Coipmisucfii , wegan de; ihr ob-
liegentdisn Ffliphten» einen ^orgßikig^Mi und de>
taillirten Bericht davon au ei^statten» sogleick
ab^r die gehörigen ]||itteln anzuwenden, uvi
die nöthigen Maaftregeln au ergreifen,- ua& die
Mittbeilung einer solchen Krankheit sn Ter
hüten.
IL Jede Municipalitat, bei weleher kaa
Stadtrichter oder Rath befindlich^ gleichwie anck
diese , sollen innerhalb fünf Tagen naoli En-
p£ang<e dieser Vevordriiing, in den Gemeineai
wo sie residiren, ein genauea Verseiclinifa Toa
atte» denieninein Personen anfertigen, nnd dea
Bräfeeten auitell^Uy Welche vom. Anfange im
Octobers angeredinet, in ihrer Gemeine enge-
konimen sind, dabei den Ort angeben, wohir
sie kamen ) und insbesondere ob von üvocb^
oder ana dem Toskanisdien, auoh dabei bemtf
ken, ob sie lliiere, Wagen oder andere Si-
chln, und was fiirwekhet mitgebracht habeo.
* IIL Sie sollen sorgCUtig darauf waebea»
ob bliese Personen einer voUkoaamenea Ge
• • ^ i37 .-^ ■ ,
\
sundheit genielsen, oder ob sich irgend eine
Spur eitler Kraokheit zeigt; ob sie die Ab«*
sieht haben in dl^r Gemeine ^u Terweilep, oder
sich nach einem andern Orte za begeben, Xinh ,
wohin, wann und auf welchem Wege, indem
siia zugleich ihre erfolgte Abreise mit allen
diesen Umstanden anzeigen.
IV". Wenn irgend eine Person od^r Sa-
che yoB LiVomo oder aus- dem Toskanischen
in die Gemeine kömmt , so soll die Munjbi«
palitKti oder die erwähnte Polizei- Behörde '
derselben, dafür sorgen , ' dieselben in Arrest
zu nehmen , sie an einem abgesonderten und
Ton allen Wohnungen entlegenen^ Orte bewa-
chen. Von einem Arzte untersuchen las*/
■V ■ - j.
sen, ob sie gesund oder inficirt sind; jede
Gemeinschaft und Berühfiing derselben mit
anderen Personen verhüten, und yon, einem
solchen Vorgange dem nächsten Polizei -Beam-:
ten und^der^I^Sfectur mit aller nur mögli-
chen'Vorsicht imrerzfiglich Bericht erstatten.
Dio genanntMi Polizei -^^örden' sollen den
Präfektesk benachrichtigen ,' ob in ihrem Ge-
biete ein passender und Von der Gemeine ent-
leganer Ort befiirdlich sej,^ in welchem erfor*.
derKchen Falb die iremden Ankömmlinge und
solche Personen, welche von der anstecken-
den Krankheit befallen werden^ mit Bequem«
liohkeit eingeschlossen werden können/
I '
j
V, Tiyeiin es sich , ere^aen sollte, dilt
irgend ein^ van diesen Personen itUrbe, so
sind die Manicjipalitäteii) die ^Stadtrichter nnl
R&tke angewiesen^ n)cht>8u yerstatten^ daü
die LeichnaiQe derseU>ed in ikren Gemeinei
oder in die "N'ihe bewohnter Orte gebradtf
werden, sondern auf deni Kirchhofe^ oder ei-
n^ andern passenden , Orfe ^ulsethalb der
Gemeine^ sefaleuni|[st und mit der stceogsteo
Vorsicht begraben werden*
VL In dem Falle, dafs irgend ein Bür«
ger, der Aufforderung des Präfecten romstei
und zwanzigsten dieses gemäls, und Bum Be*
•ten des allgemeinen Wohls., .der Polisei-B«"
hörde öder . Municipalitä^ irgend eine Notiz
oder Anzeige mittheilte, ode^ eine berorste-
hende Gefahr in BetrejBF jdor ansteckeodeB
Krankheit anzeigte^ a6. ^U dioi Mnnidpslitii
oder Polizei - Behörde die Spuren eiuar sol-
chen Anzeige sorgfältig yerfolgeu, dieselbe mit
Vorsicht zu v^rificiren su<4>0n und der oick*
sten Central- Polizei -^hörda, und weiw d^
Gegenstand dringend und Wichtig ist, seibit
der Präfectur davon unmittelbar Nacfariclt
-geben, um ihre Maa®eln zu etgreifeo.
loh empfehle ' allen . Municipatititen ns^
Polizei- Beamten die prompte unverbrücbiu^
Befolgung dieser VorschiSfien, um )eda^
Naohtheile in jedem nur^ möglichen Falle tot*
— iSg —
I
^euff^n-^ auf das'^rluganfiste; tind wenn es
i ch bei -tdet ^geofvfäitige» Lage der -Dinge,
^w^ir bis-fetzt ven^jed^r^Oefilhr /irei gewe-
, überillissig sclieindtt ^Önme, )ao dürfen
:^ii alle nur dröglichBii < ' Vorächtsmiiftfsrie-
joi. nioltt veriM^slüäsifilgt «vrerden ^ ' det^n Mir
e .Anwendung dafs-^Departecneiit TOt dem
irecklichsten Ungliicfce bewahren *k{>&neni
sie kicgegen yernacbl&sigt Terge|>Mch-seyn
Lichten. ' '* , •
" -!? - '. Batzoniy Secretär.
l>i*AM-iA«*4i«aMM«MS ' . s.
• /
• T * '\
Afognm' ^rrichtH'JWißrden M//^/ii ^ t
^esehäffenheit und LöcäU eines soltien La^'
• ^ • • - ^ . tar&Asm '^'
as Latareih f ifirdie der Ansteckung Ver«
iäclitiginf besteht ifiL eineö) g^iomigen^ ^lufti-
;en viifS «'gesundenf (^iiartier , welches gehörig
entlegen und- aat einer gehörigen Anaahh yoh
I /
• V
; Sälen uxid SCagäzinea besteh, it
^iml^tUc}l volQLonttDcai l^om einaihder abges»
den si|iii; oder dodi • sogleich nulier ab
CommuaiM^tiQn gesiettlt wecden köonen, du»
welche dio liadltidiMa^ wehsfae auf f endüf
dene ^Art. Qdfitainac hakeä miüsaen and di^
]enigei^> weldhie 2ur Bedienung bestünint siB^
iii BefiiihriiBg kommen könnteci..
.a) Ein aokhes Laiareth hat xirei Thui^
deren eine für die Verdichtigen nnd den G^
sundheits-* Aufseher^.. wtLcfa'er mit jenra Cosr
taniM IS&l^y die andere aber für den Obo'
Aufseher i den Unter -Aufseher nnd cfieubi'
^en Diener des Lazaretha bestimmt ist, w^'
che noch insBesondeire ?on dem Ober-Auf
iehet des Lasaredis instraii t werden.
5) Zunächst b^i dar ersten ThOr befind
sich ein etwas abgelegener Ort» w^Ufl ^
Yerdaditigen nadl^nnrt'idiick, niber dedi in^
m«r mfhri^ an^ 6innirir>on dem G^nm^
heits-Aufoeher geführt werden, dem dieAa*
aicht über dieselben itofäntranct ist. Di^
öSnet ilinejfL djin ^f4«^\T|ifir, nnd lia win-
den alsdann mit dei*)^ gft^lfiligen Vorsicht f^
dem Unter «AuEseher nnd dem 'Reciulßt
fiihr^r in daf Lavar^tk an^enonwmi'
4y Die sweüe Tiriir flUitt tu momSt^
in welchem auf der einen *$eile Üoh' ein 8pi*^'^
gitter befindet, das mit doppeltenlBiefito «^
— Äif^ -*-
ilossem. inwendig . imd . Misw«ndic ^ ver$ehen
Nur durcli 4ije»^s ijt dßn Su^ecte«) wel-
I ^ auf yerschledeBe At% .Conjtumaz hs^iten,
aubt, mit ihren Gexioss^ und. Freunden
b zu unterlulten. ,
5} lin innern Beflirfc des LakiX'et^s^^iQd
L o4Qr mehrere 'HöEß Jba&n^khf. die der
ien Luft, weldie. fdfr das WoU der Con*
sias-Hftltendon.uneptbeiirUoh ist. den Zu*
•* ,'. '*«,*«.
tt TerstAtten- ' •
6) Der mehr entlßgene Theil des Haus^^
: si|m Hpspiml für diejenigen Contümnz«
altenden bestimmt, welche erkranke^ oder
iparsUohr^.W^dejoi und defahalb von den tibri-
in «bgpspiidert werdeiß miissen»
7) Noch ist e^ . s^ßü&p at>gea<^derter
läl oder Rjaium Torhanden^ der. nui: mitGit«,
im yerscblos&Qn und. sehr luftig ist. um in
emaelben die Effecten der Contumaz- Halten«
en aussuliiften, ^ /, ; %
Si Die Wohnung iStt den lJn|et*Aiifselier
es Laxareths ist in.dem entlegenste» Theile
esselben, aber doch iiuieriialb d^a Bezirks
er Quar^ntaine-Am^talt • ,
g) Die Wohnung,des Ober -Auftehers aber
Legt aufserhalb dieses ^Q^zirks, Jedoch in der
'Nachbarschaft des Laaarei:hs. In dersejben lo*
;iren a^qh.der Hechmihgaführer und die Ubrl«
;en Diener des LuzaretliSi welche irgmd fect,
läohtig sind*
lo) Üie BflilitSr*^^ Wache befindet lids
(äeiä '. untern Stockwerke der Wofaniu^ &
Ober- Aufsehers«
Obere undunUfß f^ienßjrschaft desseäeru
" ■ • ' - -1 • • • .
l) Das Liizareth der Verdäditigeii ste
unter der Leitung eines Ober- Außeiiers. IV
ser hat uniter seiiiem Be£^hle i^inen UnterA
ser^ einen Rechnutigsfillirery drei ReiniguBf
Oäidanten, eine hinlängliche Anzahl, Gessfl^
heits-Aii!^eher und die iülitär-Wadie da
Lazaretiß. '
2) Befinden sich bei' demaelben eh Art
und ein Wundarzt, welclie so wie 9nä&
Diener des Lazareths^ die Tiir den Au$et0
höti^ig lind^ provisorisch 70h dem Ober«Ai^
seh^r ernannt und 'angestellt werden io^
, • • • t
. §. m.
i) Die Dauer' feöfer [ Contumaz wird ^
der Sanitäts • Ckmimission jedes Departem^^
"bestimmt^ fe nachdem der Ort^ von ^^
^ chem die Containas- Haltenden hetkomn)^
melir öder weniger Verdacht der AnstecM
erregt.
a) Diejenigeti , welche yon Livorno i^^
men, müssen drdlsig Tage in dem U*^^
I
I
aushftkdn , ' bts ^aiif «weitere Disposition.' Alle
übrigen aber wenigstens ftwämig Tage.
5) tCein rerdücfatiges Individuum darf den
Gesundbeits-Cordon iiberscbreiten und in das
Departement kommen , um in das Laz^^reth
aufgeglommen zu wel^den, ohne einen beige^^
brachten Befehl der &nit&ts-Coinmission des
Departements.
4) Alle verdächtigen Snbfect6| weldieX^on-
tttmaz halten soUien^ müssen^ ehe sie den Cpxw
don iiberscbreiten y dem AnfiMher ihre Klei«
dungsstiicke und nicht verdächtigen £ff€icte,n
anzeigen, deren 4ie su bedUrfen, glauben.
^) An dem entlegenen Orte, der sich^ zu«
nächst an dein Eingänge far die Verdächti-
gen befindet, miissen • dieselben ihre KJeideii^
und Sachen ablegen.
' 6) Der Unter - Aufseher läfst ein Yer«
zeicbniß dieser Sachen aufnehmen^ die Ef-*-
fecten setb^ aber in eine verpichte Kiste le«
gen, 'welche darauf nach dem Reinigungssaale
gebracht wird* ^
7) Jeder Diebstahl, welcher in dem Be^
zirke des ' Lajsareths begangen wird, soll auf
das 'strengste geahndet werden.
5) Jedes ^verdächtige Subject wäscht si^k
an demselben Orte^ über den ganzen KorpcSr
mit Wasser und Essig, und; bedient sich der
Schwämme^ welche au diesem fiehufe v.orliäa-
v<«
\ .
diehiind^ Das Wasc^WMser aelbtt iit wid^
oder/w^oigflteiii lau.
g) Die ^^^uii^^tion det Orts oder dl
Oistricts Ueieit deä jenigeq'^ Ton. dtnoi «nii
$en ist, da£i «ie nicht .die Mittel besittfQ vi
jdts Nöihige Jier beisuschaffen, nichts wie He»'
^en, SchttheY Kaöiisöle«^ Pantoffeb ^
Matrat^eiK
to>I^achdeip[ diese neiie Kleidiuig sofft*
legt, ist^ verfügt sich df e rorhandeae Zahl dv
für die GoQtiunai beetiiiiiiiten ao^ dem Q«^
tiere , wekhas ilmea yon dem AuEiaher sof^
wieset ist,' von ihrem Gekmftdbeks-Aatitk^
>«gleitet^
II) Keiner der Gontuoiaa-^alteiideD dn^
lein^Qiurtier TerlaMen» olne Eriaubnili ^
OlnM'aursehers» . .
iii) Nach ' beendigter Contemaa wisch*
sich diejenigeii» welche* daa.Laaaretb v^
aeil sollen / abermals in dem Quartiere, ^
ehes sie bewohnen^' legen ihre'Torigae eiv^
weilen gereinigten Kleiditngsstiicke ani ^'
d^n beim Ausganae des Lasareths Toa d^
Ai^te ia Gegenwart des Ober-ÄuEielien ^
tersucht, und erhalten ein geschriebenes ^
t6st ihres yoUkommenen Wohlseynsi fHi^
yon dem Ärzte imd dem Ober-* Aufiiehir i^
Laaareths nnterschrieben ist.
i3} WeiiA irgend aiaer yo« deo Co>^
; > 011
— M5 —
m/ix^QalteoddiL anzeigt oder Territlt^ dafs er
sich iä^el. befindet, so wird <Ue Entlaaftüa^aU
ler derjenigen^ welche dabselhe Quaicier'hfr»
wohoenv. afaspendirt Der Kranke wird von
allen rübrigeh abgesondert^ und die Continhatf
aller «derjenigen, welche. ein Qnartierii^t «hin
bewohnen 9 v^langert. • . ..:
l4) Zu welchem Zeitpunkt^ der Contvbi^
maz au€h irgend eines tVna'tiea ?erdäjchtigen
Sabjeoten knmk werdM mlg, so tritt .'doclf
das {ui^&e"G€8ets dee «äftco Artikels ianoßi
in seine volle Gültigkeit.. * r;' ' >
i5). Die Göfitmna£-& faltenden, müssen^
w^enn siis euch, zu meiner- und derselben Contn^
maa ' igehoffeiiiy * «lle BerÜhrang:^ unter ' einander
sorgfältig vermeiden.
i6) Demnach wird jede Beriihnmg unter
den Gontutnaz -Haltenden, oder unter den
Wärtern der Verschiedenen Contumazen streng
bestfaflt-T ':.":. " rj^i '•».'• i '
;t7): Jn . dxBSam Falle wird die Quarantahirf^
nreicheftif alle/ia der Gontuffta^iieingeschlosi»
sejae3i.tind sfick anfhaltfenden Personen; ^oifges
lahriAemdst^iMyn neuem^^ivieder jsngefengekii
18) Alle in der Clontusnaz* eingeTsohioss»«
aen. BÄsoneöij/düiDfen kerne Veitheidigungs-
^a£Fen,heMiiUh bei sich f«dlren^:so!nd^n n]9ti>
^ett' nie^dxtffehen 9 und bei scbw«tä:er « Strafe
"'IT jeden.ajdbertr^tnngafiill db|poitiMn.^ ^t
a:
*
ig) üaberhc&pt wird jedüf Mingd u
^ A4>ordiB4itiO]i imdjed» Uag<eau>geiiiiiiLt mif du
W)kirfiM. geahndet*
< ao) Alb Gontaiiiar*HAlt«nd^ beiaid«B ii
Gflid eine Taxo für die Tersduedenen Epo>
Y okMi dar QuarantaiBe. Diesa flia&t in die
Gasse, Welche der Ober- Anfaeher sa diesen
, Zvaeke fiUirt
. > at), Alle Unkoatte fnr die Nahrangania-
telcnnd fiir alle. Befaamlicfakeiten, weldiadM
Conttunaz^äalceBden lieh rerschaffaBY ^IUb
ihnen anheim. ^
\^. sa). Alle einheiiBischen Verdiehdg^A we^
denv wenn sie EülfiibedurAig sind ^ tcm &b
offentiioh|en Administration oder
unterstutat«
* <
Polizei im jba$areAi.
i) Aurser diesen dentSontomast-Balnfr
den und den^ Dienern des Laaareths obliegei'
den Pflichten, darf niemandi wer es ianeh sej,
welcher sich in demse&en aufhihi anoh nkk
die geringste Kleiniglceity aus den ümem oda
iulserii Fenstern wel'fen. ^ ..
* ^ a) Bis au T^^f senbrodEi .sind ella ZSmmi
4kr GontumKr Hklcenden Yagsrhtoeaan,
* 3} Nichts kann daher ans dem Laaareifct
in den Hof d* GontUMus deaaalbesi kosi-
. -5
: ■ . .• \ • i
■ ' . .'■... ''
meo,^^ «ttofc nicht Brißfei beror diftelbm BicKl ,
gerändh^ wordra» ' \
4) Nicbu ktflia im dut Lastreth gebradn
i^erdeB, als diupb den Eingang n^^ Erlaub-
nils deß pbor-^iiCieherir und in Q^geawtuf
des Unter- Äufiieheri*
5) Alle Ort«! Säle n&d Häfe, werd^
von den durob dem Ober* Aofsehfsr dasu be-
auftragten ParsooeA leinliek erhalten.
6) AUe ll^eraoaeA in jedi^m Quartiere der
yeneÜ^enda Gontümaaen/ aollen regelm/Uiig
h^ Namen angerufen werden«,
7) Jedee Qttarfieri jeder Sfid und jeder
andere Ort »oUen bestimmt numerirt wer-
aen, damit sie leioht beseichnet und unter-
schieden werden können.
8) Die Coptumaa* Haltenden Ton yersdiiie»
denen C<mtumazen» dürfen sieh niemals za
gleicher Zeit an dem Spttohgitter einEndemr s
oder in efnen und denselben Hof gehen. ^ .
' 9) Alle Verordnungen, die jedermann be^
areffen, sollen an den inriern und äufsem Bar-
rieren des Laaareths angeheftet werden.
lo) Jedes Quartier, welches durch den
Abgang vpnContumasrHajitendpn, die das« r.
selbe bewohnten, erledigt worden, wird g^
lüftet, gewaschen und ausgeräuchert, be?or
neue JknköiwUng« *Pff»» werden.
Ka
y '
l48 —
- " • - * ■^. * V.
Pflichten des Ober ^ Auf sehers*
' i) Alle IndiTidfietiy'^elchd zu dem Lau*
fetbe gehören, stehen unter dem streagstei
Befehle' des Öber^'^Au^ehers. Er iat daher
verantwortlich für die Völlfühmng und Beob-
ochciiftg der G»etze,' und derjenigen Veiod-
hungetr, welche ^idi auf ^en Dienst des Lsi-
reths beziehen; ' " * -
«)) .Der Oh^-Ab&eher denunziirt ^i^
Jeden, 4^ ^^^ eines Vexgehens schuldig macbt
und ist beroUmichtigts Gefangnifsstrafe asf-
zuerlegen, ihdeiü dr* sogleich der Commission
des Departements daron Anzeige maclit
" ' i) Mit ' dieser "correspondirt er ti|^«
meldet alles wichtige , ' welches in dem ImJt
rethe' vorgefallen^ iiiacht den UebersoUag der
Bedürfnis9e fär dasselbe, und uaterzeichiiet
und revidirt ' deii 'tnonaifichen Bestand aetiiet
Untergebenen und alle Berechnungen des Red
nungsfiihrers. Aufserdem meldet er das Eo^
jeder Quarantaine ftinf Tage zuvor« indes e
den Tag anzeigt, wo der Umgang frei geje^
beh wird.
4) Der Ober* Aufseher hat den Re<AanB^
fiihrer, als eine Hauptperson der Dieitersdi«^
ä'nzusehen.
5) Er iit l)evblliiiachtigt' Am UntaKkin^
ler des Lazareths zu eziiennen, und dio die
N.
V 'y
, — r49 -^
Aldaf^Fßgefai zu ergreifen , .. dugrcb w^IoIkO. i <K«
Sttb^i^tenz 4er Contumaz t H^lteodep g^if(}ieit,
111x4 .djBe Qeüaamkeit d«^ 'y^r|^aUepfc:4ei''(^^
t:uiu42 H^sJtepxieii und der Qie&etscbftft'beföi-r
dert wird. . V •
^) Er beruft den Arzt und den Wund-
arzt so oft in den' Bezirk des Lazareths. als
es fiir'diö Dienerschaft oder die Contumaz-^
HfttteiKley^ erforderlich ist. - Doch nmfs er jene
begleitctil) und iibmer bei ihr^n Beiudien;^
geni5i;äctig 'Sejn , um sich zu .überzeugen, •^dafs'
die idöthige Vorsicht angewendet worden^ ohne
welche er den freien Umgang nicht gestfttt«ii
kann*
7) Eben ao müfs auch der Ober- Aulse-
her in dem Hospitale des Lazaretha die Geist-
lichen empfangen. / ,
8) Jedermann der in das Lazareth zu kom-
xaen wünscht^ um irgend einen der Gmitumoz-
Haltenden Gesellschaft zu leisten, müfs htecu
zuTor die Erlaubnifs der Sanitats-.Gonimistion
des Departements! einholen^ und sich zugleuch
der* Qnarantaine- in ihrem ganzen Umfange
unterwerfen.
tf '*-
9) t)er Ober ^Aufseher weiset die* Quar-
tiere tn den yersohiedenen Gontumaaen .an:
er kann sich die Schlüssel von alld^ Quar-
tieren ablieferh lassen, behält ^aber den^Schtiis-
sel za . dem Eingänge des Lazareth» fitr diet*
, I
— 16» — ,
^BÜnplev» yDi&ll«!! kötmceyjweoa^lhnitadäditige
Subjecte sich ditelbst auffaalteia^ ' um vApeiscs
pAdiG^ttaiike m esl^lltfen, oder «nt^sich an-
dere Dinge üi das Lasereth bnogeA BU-lisseo.
* ^ 1 1) Dtr Unter-' Ajofr^her mub sidtdes freien
UnljjiMgös enthalteo-;. Wenit er ^b»& ^b^°^
aichtigkeit yerdächtige Individuen oder Sachen
vii£U%:. berührt halte y. so mu£l enhiefoiiso-
gleieh 4em Ober -Aufseher Ahseige madi»
'Und ;|ioh der Contomaa unterw^fen^ Sollte
•^'Hhwc'jenes-'Factum verbei^eiLiuid verheio'
Jidbciiy so reicht' eiAe*eiai3ige.. Aineige bini
^ta - den strengsten LBroaels zu^insfibeaf ^
4hn/ Pfeils . er ^cheUUg befii&dea vmAp apf <1<^
-^ttUersdreogste^ 2«^«itxafinu ^ . . ;.i. :
* « « • • •< ^
.1 »
r , §.vn. • . .
Pflichten des Mechnunffsföhreru
-i) Der EeohanagsKihrer bat *a|i einj
^Hiu^tperson unter den ^ - denr (Aet'f^AxA^
; Um^gebenen; das ganze Rechnungswc^» ^
Lazareths unter Händen. ^: .^ (>
^ - • d^ .£r vfithrr alle die Buditf ,(^^1»^^^'')
di« Ausgüibe und Einnahme^ die ^ttpoeoi ^^
ehd- ii^on dei< öfietttBckeii;Aditiiiiisa»t^^
'OttBfüätr dnrOisiikbtSy ai»w]0ünic|-voB
Gontumaz -^Haltenden aufgewandt wotoBDi
JkMfjkbfaii w*IcUe;JiwaidiKOb«-Aiii^k'f
de
(Ifi
%*
' ' '! . '
liaadcbei^ äl&iaxiciLdniiiilKitoililguiig beatiotm-
t:en/ adbt'^i»^]K»]£^alygd|i«feanaa fiffectea^ui^d
Ihfeublexiy und die Besoldung der Dienaritdü
Laaat^tka^ di» er telbstf au£lKakIt/vWi^,^e an-
diepe -(basre 'iAciisgaben 'berechnet iand yerzeidir
§. vmv- , . ...
Pßichten der Xiesundheiis* Aufseher^
, -i:): £f ne gewisae^ rAnzahl dieser Aufsehen
urobat in dem Hause dea Ober*Au&eliers^ um
alle Befehle |. welche er geben sollte^ aus&Ur
ricUten.
it) .Der Ober -Aufseher ernennt* immer
einen, von diesen Gesundheits- Aufsehern für
jede Gompa^'nie von Contumaz-* Baltenden«
W^nn fd^se-Yerdachtig befunden wird, so ist
audiahm der freie Umgang nicht eher erlaubt,
als bir er den ihm anyi^rtraueten Gontumazi^
Hfldte&den ferstattet wird; '
•r S): Biese Aufseher müssen allen Gesnn^-*
Iieite- Reglements, dien' Befehle^ des Ober-
' Aufeehers nnd d^s Unter- Aufsehers genaue
Volga leisten, und. darauf wachen, dafs dieses
«uch^YonaUen übrigen geschieht^
4) ^Di^'e&igan Aufseher, welche in den
Terschiedenen Gontuniazeu vertheilt ^ei^den,
— ii4 —
ttenc^ ßfi^'dch iastt^ alle AalfiiifeB derCov
#H»ts • Hakend^ den Unter • AnüAm 9ia»
teigen. So oft dieOeiniidlieite^AvCMkerik
;fQjtent€r ? adasaei^v vetaddidieD aie dia TUr
'Warn aofiiao.
6) Sie begleiten ferner diefenigaB Gonti-
fliaa-^Hiike&deav welche Ar Qnaflier fda»
aear um tidi an dat Spniehgitter n begab«
oder uBi eioe Promenade sä macheD, v^
brmgen ibnen ihre yersohiedeaan BedfirfiDiü^
Wjälche sie /in den Barrieren erhalten.
6) Ändere tob. dfesen Gotundheiti-Aif'
, Sehern sind' insbesondeee* baaufbragt^' da» u*
Mfeth.zu untersachen^ an . rainignt wa^
bhetn^ und in Ordnung zu erhalten» iindiS'
dere. Dienste' zu terrichten. die ihnea Y^
deiifi Ober •* Aufseher aB%etragen werdea.
7) Einer ron diesen Aubehen wlcktdb
ganze Nacht, in einem SSmmer im i^
punkte dea Laiareth% and ein andkrar wjf^
halb, der Barriere« Der erste wUd.fataattd'
einer Klocke byachricht^, in dieses ^
jenes Qaartier zu kommen, wenaiigendiii'
iTon den ^Eingeschlojssenen ein driageedasB^
dürfiiils zu befriedigen bitte. Dieaer beasflk-
riobtigt mxA den Unter «Aa&eher odei ^
andere Wache aufs^rfaalb d^ Btfnaiet wci*
die D^wischeahvaA; des Ober**Anfiiaba0^
forderlich ist. 1 ■ '
I
I
»
— x53 1^.
V^0f die MtUtär^fFache dss lauireihs. ^
1} la dem Hause 4fiQber-Aii£ie}iarVlif|l
Anglich« MiIitilrlw«d»0. Ou^ttdOft
xwei Sckildwftokeo fu^ beid« Thitreih d#s h^
sarelhs« . . ' -
a) Die Be^Bhle und Atitp^e werden deai«
fenigeni der diese Wacbe comwaiidurt» fott
dem Oi>er- Aa£ieher gegeben« <
Uther d0M DUfiH im FUinigungS" Saak* :
1) .Dieser Saal ift yermi^telst Eweielr in
gjMixiger Entfemiing ron einander angebrach-'^
ter Barrieren in zwei.Theiie getbeüt, und bat
xwei Eingänge, welche TOn beiden jSeiten mit
Gittern yecacbiossen sind. ^ *
2) EMe eine Äblfaeilüng des ^ab sowriU
als dieanderei ist mit grollen Behältern; Kä«*
heh^ Tonnen, Kesseln^ kleinen Oefeüf £iin.em|
Haketit FS ehern, eisernen Stangen, Schwisr
men, Wasser, Kalckt Hers u* a. w* Tersehm.
3) Zu dem Dienste in Aim Reintgui^s«^
8ade sind wenigstens drei Bffinigungs- Knechte
erforderlich, von deaeft swei Subalterne nnd
^ der dritte, als de» Veieteher tron diesen, ins«
bcidndei^e fdr die Effe^^ Teran»fortlich ist,
die ihm attrertraut werden.
. — i56 —
4) Einet yon diesen drei Rein!
Ki}eollt;^ii. hält Cpotumas ; dem - Vpr^tcjier rd
dem andern ist der Umgang erlaubt Dtf
^Contumaz - Haltend^ "^ohnt in *9er cfrtWn AI-
^tlieilting des' Reinig^nga- Saals, usd steht w-
*tei- der Aufsicht efnc^s^GfeWiidheits^ Aufsckß.
Die beiden andern yerrichten ihre Dienste d
*^^ti9&iten Abtheilang desselben Saals.
'^" ^>AHellelnlgdÄg8^ Knechte smdiii W«c^^
leinewand gekleidet/ und tragen Handscha:
Toa Maroquin«
6) Die zu reiüigenden .Effecten werte
nun unter Begleitung des Unter- Comim»*
.ind^A erstetn Saal.gehracht, und defl B^'
* gun^s-Kiie^teil'in aller Gegenwart) j^^
mit der gehörigen Voraidit zugezahlt
7) Daa^ fiber die Effecten von dßn Usts'
Aufseher aufgenommene Verzeiehmis, wirdto:
dem ersten Reinigungs- Knechte, tmobi^^^
aMes gehörig nachgezahlt und in Eop&oS f
Bommen , untenohrieben. Alle Effecten ^
den mit Zahlen bezeichnet, welche der 0^
tnmaz« Haltende Bteinigungs » Knecht sa ^
Mlben heftet , wahrend der erste lieiaiff^
Knecht sie in dm Vwzeichnüs eintiij^ ^^^
' nach der Reinigung leicht auffinden sn kot^^
8) Der GontnmazU'Haltende Reiflig»^
Knedit ist daher mit^aeinem Gesundheiti*^' '
seher, der ihn^bewachen nod ika-tt^^^^
J
\
1
< . / -■
em 9 wai er zu, sein^r'^Afl^öit bedarf, ^edieä
len UBid beistehen imrk^TVQilig abg^schiiittenT
g) Dißs^r sehreitet 'fiün eut Reibiguttg^ altf
3r yerdächtigen Saehenj nach den' drei b^
Lanilten Methoden^ dureh Ausläffcen^ Räü^'
:her0) oder durch Eintflfnchen nnd Waschett^
lach Beschaffenheic der Zeuge oder Effecteti^
iie gereinigt werden sotten. . /; ^
lo) Das Auslüfcen besteht^ darin,, dafs
man die >erdäöhtigen Effecten/ In allen Pnlifc)^
t&df sowohl bei Tage als auch bei- Nachts deM
ununt^brochenen Strome der^vLufi;, das Räu«
ehern hingegen darin, däfs man die venlädha
tigen Sachen der EinwUrkiing yon Dunsteai
aussetzt , die durch di^e Verbindung von Sal-
zen mit. verschiedenen^ SSuren, oder' durcdl
die Verbreniiung salini^er Stoffe, welc]»i
mit resinösen und harzichten Materien vörbnn«
den sind, erzeugt werden» Biei dem. £intacN
chen und bei dem Wäsehen' werden die yer-
dächtigen Eilboten veiWittelst reinen Was^Nek#s^
oderaehr verdimnter Säuren, oder äuchter^
mittelst , der Lauge gereinigt.
II) Schachteln, Lappen-, Bihdfsdeof daa
Papier, worin die Sachen gewick>^, uÄd ail^
dere GegenstSnde^ von geringem WürthJ* wen-
den sogleich verbrannt.
. li») Prätiosa, von Gold oder Silber, Geld,
Uhren u. s. w«, werden sogleich von allen
Seiten qät Sehwimmea ab|(efiebe&» weld» k
yifasä^tf mit EsiHf ▼Mfiniacht^ gebucht, sind,
. vnd ohne . Veriug deiA eittea Reiingaop*
Ibieolita wieder si^^etililtt welcher, mdidei
er 4ieselbe'0penitipB ia dem ihm «ngewieie*
Aen Thede des ReiBigungt- Si^al» wiederkk
]iet, «ie dem Ober «^läfieher wieder «bUefai;
indem er den Empfmgschein snrvek erliik
i3i> Bei der Regii|^g oUer ähngm S-
fiOten mrd die eiae Methode row der iodan,
#der die ein^ iil VerbäMfamg B:)it dec ttwieii
angewendet^ und dabei dasjenige etreeg beok*
eohtety^ .wee tUM Rehitgangi* Reglement lutf'
über eatdffidLlich beiagt.
' i4) Eft mBiaen alle diefeaigen t eidiciiti-
güL Effecten, wdehe i^iabindedich, iwei Rn*
nigongen ddrchgeben müsamii von eiatf ^
tbeilnDg det Reinigungi* Saale in die We(
geliefert werden;
i5) Alle« diejenigen Effect» der Cottt
jnaa^Heltf^den, welebe ihn^n im Vedbii£} ^^
Coatiimez mcht wieder abgeliefert wente
werden "notirt und dem Ober^^Aafiiefaar Af
liefert 9 der defiir V(»ranrwortlioh ist. 3^^
ist hierin alles dasjenige nicht mit bepiff^
Wie' hat fe^aaniit werden mtissen.
jyUlAun ä&t Aruei , i^unJafzw und d6$
i) JOtr Ant, Wundaftt uÄd Apotkeke»
cDSsteii sich in 4efr Nähe d«. Laiareths befiö-«
den, beioit) tnf jeden Wink des Obet-Anf^
seham herbeisueilen»
%) p^r Arst und Wundant Xonnoi ja
den innern Besirk, den die CostniBM-Hali*
tenden bewohnen, geTiihit werdet!^ fedöck im^
Hier jsaüer Begleitnbg des Ober- An&ehiert dei
Lazarethft^ mit; der strengsten Vorsicht» Duriät
jede rerdichtige Beriihrung werden Üe §€»nö^
thigety sidli glaickfiHs der Gontiunu in uA*
terwerfen.
5) Die in dem . Hospitale des . iiazareihi
vorhandenen Kranken, werden yon dem Ar^te
und Wundärzte in «der ^gehörigen Ent&mung
gefragt und exami^irt*
4) Das HauptgesclTaft des ' Anitas und
Wunda»te6 der Verdächtigen besteht darin^
die wichtigsten Umstände au beobachten, um
dartisch .den Charakter derje^igi^^iiri^
ten zu bestimmen, welche sich unfer de^ Oon-
tnmaz« Haltenden zeigen» '^r'
5) Jeder Kränke des Laza^eths der Vei^
daditigen bleibt in dem Hospitale^ • in welchem
er sich befindet, wenn seine Krankheit nioh|r
für höchst Verdächtig erkannt wird« Inl ent*
/
-^ ^ßp^ ^.
geg^ngetetzten Falle >aird elr in dis Hoipti
gtlmtiitf »rdoileft .fitt* die.AiigeiteobeD W
stimmt ist.
"- 6) Vjbzi dam Ante odek: Wandsnte wir.
üiB^BAttimvmg bosfioBimt« webhe xiHsdisado
yWichiedeJimirKAmken.^der Uop&blicbeflic
Hospitale des La^areths, .mul audkdriickfl
denanc.i&iieim Dienste ajigestelliea.PersouB
beo6aeklet ^^^ei^den mnft«
^: 7) BHr; di)p piinLdiclie Befblgolig üirer C:
fi^enkeiten ist der Ober-Anfeeher selbito»
nütcefcajr > vemitwoitlißli«
; 8) Der Arst ^od Wnndant bdiaodeb 0
dem 'Hospitale ddi Lazatetbs die inn^
nen Krankheiten, bei denen kein bed^t^
Verdacht. deI^^tEKllrigentaMttefcelldell (^'
lieit vorbanden isd ^ ^^ .*
^ 9) Der Arzt nnd' Wuadanst legen» ^
sie den Bezirk der ContmiMz-^HahaiM]^ ^
treten, einen kbgen IMEa^tel roh W$fibf^^
wand oder Wadistafifbat .an, der oegiB'^
lliillt, nnd sdiüizcm sich durch Handseboh*^
glattem Maroquinr ' / '
lo) Der Arzt> Wundarzt« und Apotliek^
dürfen niemals zögern dem Winiee des O^f^'
Aufsehers Folge »u leikettl
ii) die müssen ferner 'alle die PiSA^
gewissenhaft vor A«gea haben f walcse ^
Standi ihnen aufeide^' -i
w x$t -^
1%) Uebsr flen gemibididlea Dfeti$t mitwv
icjbtet der ober- AuEieher de^L^zaretlb den
\Tztf Wm^axzt: und.' Apotiiek^r , welche zur
ledienung derer ihm Uttteigebeneii Gontopnas«
laltenden bestimmt sifid, yoriaufig, indem er
hnen ' die obigen Artikel über ihre Cfliditeir
Diltheilt.^ .♦ .- . : .
i3> In dringenden imd unyorhergeseii^
len füllen, kann der Ober-Au&eher .jeden
\izX. oder Wunaarzt herbeirufen;' nnd wenn
n einem aolchen Falie eine dringende Einla«
lung des Ober -Aufsehers erfolgt, ist jeder
lirzt oder Wundarzt rerpflichtet, sich augent-^
JicklicK^zu dem Lazarathe zn begeben, und
oll, falls er dieses unterlälst, der Erlaubnifs
u p^actisiren- verlustig seyn. . .< ^^^
lÄ) Die Sanitäts-Commi^^on des Depav-^
etnents bürgt den ^Aerzten^. Wundirzteij und
kpothelcern, fiir die^verdiente Belohnung und
Bezahlung, Und behält sich Yor,' das wikhtigste
ber diesen Punkt' dem^Qber^Atifsäh'er d^^La*
areths' in ^seiner besondem Instruction, yof-;
0
- . §. xn. , . ,
Beligion$'-üebuhgen. ,..^ ^
"i) In der Mähe der Barrieren ^ s^ ;fip^
lapelle befiodUch seyn, wo mehrera^e««^!
eleseki vfßtAw. Ie4e/ ^UbtheUung .der^iQgBM-
Joam. XX. B. 4« 6^ m
- i
t€ki — -
;«
aiM*'Hali:iMi4ta kau ddb^^ Ageiimieip^
%) Die Idttigm^/religiösw HandloogH
aoltai Vit dertebea ¥omcIit veUsogen we^
den, Welche den- • Aeiaten imd ^WiäJ«"^
Noyarai den 27« Novembör* i8o4*
CanamBy Gauthri; 'Basüicö» Deagom
^ Paravieini^ Mifect und Präiideol»
■ * # *
f^äliehüche Republik*
' Noma« dea. «6. November 1804. Im J«^''
Schreiben der Sanüäts-Oommiisioni^
Departments 7)ön J^gogna an die r^
ii^^ und Orts 'Obrigkeiten und^
,xdiß. MunicipaUtüt des Deparumei^
Während diese Com^issjon betdi&ftitf^
das Locale derjenigen Orte einturiebti&i ^
che laut dei drittel! ^btikeis der y«x(»i^
des Getitral » Sanitats ^ Magistrats TO0 ^
'"Md awamigsten dbeieSi in verichiedsttciP'^
^f«n des De^ttemekits^ snm Btfuf
-^«•Atilae angewiesen werden sottea
^ ,6» - ^
lieh s^lroii gigncfthigt gefund^n^ Oautel^n und
^or^ichtsinaafsregeld vorzuschreiben, qdi einige
^erjoneo) die wegen det Orti, woher sie kä-
nen^ der Ansteckung voll derjenigen Krank*
leit, welche in* Livorno und Spanien herrschti
rerdäcbtig erklärt wurden , zn bewachen.
In Bariehung auf die nötht^en ' Ver|Ord«
Hingen, welche sie sich vorbehält, für jene
;ur Quarantatne bestimmten Orte tu erlassen,
indet sie aber vor allen Dingen nöthig> die
^rt und Weise za bestimmen ; nach weichet
lie Polizei» u^d Orts -^ Obrigkeiten und die
hliinicipalität 9 laut dea vierten i^nd funlt^
b:-tskels der genannten Verördiiung vom iwei
Lfnd 4swanzigstea, provisorisch vertahren aoU
e ü 9 wenn sie in ihrer Präfectur in den Fall
Lommen sollten , entweder Einheilnische odetr '
ausländer 9 w^che heimlich das Gebiet de?
lepoblik ohne ein Gesu&dheits- Attest betre-
eo t hätten , oder welche mit Grund in Veor*
lacht zu ziehen waren» dals sie mit Pi^rsonen
der Sachen voa angesteckten oder vetdäch*
[gen Orten in irgend eine Berührung gekom-
3en waren, einzuziehen nnd an einem abge-
Dpderten oder entlegenen Orte zu bewachen.
Dieses soll äüF folgende Weise geschehen:
L Vorausgesetzt 5 dals der'hiezu im voi^*-
us bestimmte Ort» laut des vierten und fnnf-
•n Artikels dar Vteoirdnung der Präfeetttr,
\ I
' - .164 - -
V
Vovi sevrei ntid- ttraotigsten die»e9,r TcAko»
men abgesondert und von bewohnten Ortea
zulegen sey, ao wird, der Verdächtige oder
die Verdächtigen mit ihren Sadten, die sie
etwa bei sich haben ^ an dem Orte*, welchen
d]0 Orts «- Obrigkeit hieiu bestimmt hat , ein- |
geschlossen, welche daher zuerst von seinsr
oder ihrer Ankunft ^oder Gegenwart inner-
halb ihrei Gebietes behachricht werden muCs.
Die Schlüssel tXL den Thiüren dieses Ortes
werde0 bei der MunicipalitSt abgeliefert, wel-
che dafür sorgen muDp, dafs jener Ort mit
PalUsaden ^nd Wachen umgeben ist, um so-
wohl .bei Tage als bei Nacht jede Annäherung
«von Personen und Thaeren zu verhüten. 'Die
Thiere, welche der Gontumaz- Haltende oder
die Contumäz- Haltenden bei sich haben soll*
ten/ werden^ wenn der Eigenthümer es ye^
.atattet.» mit der gehörigen* Vorsidit getödter
nnd begraben, falls ei^ sich aber widersetzt
mit derselben Vorsicht, entweder an demsel-
ben Orte, oder doch nahe dabei, auf eine sol-
<Ske Art eingesperrt, daia sie weder mit Mes-
■Sehen iioch Thieren in Berixhrung kommet
können*
II« Der Contnmaz*- Haltende oder dii
Gdntnmat* Hakenden werdin von der PoB
s^ des Orts sittf das atren^^ste und geheimst
Masdito, um aurefiEadkunft, dek Weg, de
Ae auf a€r R^ise geDommeH, jdie Ortd wo sie
ich aufhielten^ und wie ling^ sie daselbst
rerweüteii, die Persjoneny nät w<slüheix aie auf
ler Reise in Berührung kamen, und Wie
ange sie in der Gemeinde schon verWeilt, in
ler sie sieh betreten liefsehy in Erfahrung zu
ftwgm*
JEr mnXs'die Kennzeichan, Namen, Vor«
lamen , Vaterland , und dea gewöhniichW
^oimört dieser Personen» «und ^ines jfiden an^
;ebeny Yofl'd«in dar CcMutostt- Haltende weil«, ,
laus e^v Von einem angeite:€ktibn oder verdaeh*
Igen Ortd komme, um Unsörer Conlmission
de von schleunigst Anzeige zu n^achen.'- , *^
Papii^re und Pässe ttlttiie^ , ehe die Goß
ichtspertdn^ie liest, zuvor gerä'uohert werde*«
Es* kann dieses mit Salpetersäuren 'DSm»
»fen, Vermitrdst der Vermi&iidiuhg. von&dp^iU
er tmd Schwefelsaurer * b^i gelinder 'WSTme
eschehen^ ' ; 'cr* •*
til.! Die Munidpaiitit d^ss Orts miila zuih
dienst des ^ oder der Gontifmae-Halteitde&
ine t^erson emeiineii, welehe ^ieselbefa mit
lahrungjtmltt^lli und fedeni- ainderll erfordere
cheto^ Lebensbedürfnisse; Vertnittebf ^iner
Lsernen und an einem- langen Stiele befind-
cheh SchaiSffel, durch irgend* eiAe O^aung
es Haiises -rersiehBi Gleich darnach aber
LizXs die SelkattSel jedeMialttät Feuer 'gerei-
\
1. •
-. .. • * _
^ ■ /
/
I
^ «6« -t
•iiigt werden f mid wird «Isdanki iiiBCfk'lia& d«
Karriere der fireiefti Luft ausgesetzt* Ut gl»
eher Vdrsicht werden auch die rorhandens
Thiete unterhalte«« ^
ly. . Effecten und Meubelai) ureldbe«!
Behuf des QoutumäjK» Halteoden in didi^
angewiesene Wohnung gebracht sind, \S^
nicht eher als bis die Cantumfas beendigt «^
wieder herausgebi^ol^t Mrerdeu« ^
. V; Nichts kuni}; dem Contumas«Balt«
den; et mOgc^ wsh. bestehen woH« ^ ^^
anders als in Gegenwart des Anfölvtfs ^
Wache zugestellt werden,, welebek 1^^^
jst, die uDrgeschriebenett Voraiobtire^ ^
Au^ftthrung, zu -bringen und au Terbifl^^
4laifii der den Gontumas • Haltenden bedieoas''
mit* dem Eingeschlosseilen in keine BeribriB
komme» und falls dieses sich Würklidi ^
nete, sich seiner ;m. bcfmichtj^pa« und drr^
lizei daron Nachricht lu geben j damit ^
denselbeo, gleich wie den ertteoi der Cci^
maa unterwerfe« ;
Vi Jede Kii#Uas$igMt oder \}tSA^
keit yt>n Seiten des Anfiihrefs der Wi€b«i
Auafithrung dieses letatea Artikels, wxS^^
der sunächst uatei> ihn atehenden Persoa« ^
Vermeidung. des in.d^ Oecrete dei 9\^
rathes . Tom dfei^fa^ten dieses mffi^^
Strafe, so|^eicb;angeaeigt werdaa»
VIL Alle iftoli^e^H VomehtsmuaCurtgeln«
p^eleke wälirend der Cbniumaz zur SichenuBg
iet off^tUüliett Wohb i^f^4ei4icll sSj^^k
teuy iRMdm, ton ai&em 3Q4mteo der lOknU
Drtes oder der Nachbflilf^cl^t e^r^fiSßß,. Yifpnn
aoL der Gememe keine Samtäts-^fiehord« 7or»
haüden istj; 'und biaterher unsere Cotfiiiiaion
daTon benachriciitigt, welche sich yorbellält»
nach erhaltenem Qeriöhtef diejenig^oi weitem
Maalsregelx^ -^^ai «rgreübüii w^ctie ^rferder«
lieh siiid; ^ ,. .. . s
YHU Per Ccmtvmas-Jidtände niüAi^'yoll
denii Arateumehrexe male tä^ch1lQtet•Slleht>^lafd
der Pobzei oder Mtt9ici{>i£lät Beri^tiievstattet
werden y in. welchem Z^ustande aich def Cott^
tuma&-r Halt ettde o der die Contuii) az 4. Hbltepsdea
befinden i^ damil jeiie oder diese dem geiAäh
nnsere'i^onuni^aion awet tnal WQchentlitcb^ odeF
falls die KranUieit aich eatisidiel|:e^ auch du^eh
ainra ^c^a^ett Bote« beiiaohrichtig^ kann«
Cauaneo» Gatfihfi^ f^rr^roli. BasiUeo»
, Paravieinij PwUect nn^ ftasidFent&
earboiiiySeetexiT.
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(
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9;
AusziHg Mi$ .einem Sckreikamh.d^ Dr.
- 3£aricone^ Scadipk^siciU '^on -Ge-
' nud-. an'dtri dänischen Reisenden
' fterm Dr. Cäst%ekf[^ 'dermalen in
Pafis . ^6 i^ato Genua den i3« i)e-
. cember 1804* .; , . -. r
^/
rr jT«H ri^^iijglai«^ will ick BmeiK noch di«
Diagnoftis des in unserer Nadbbarscllaft hea-
i^cikettdtfn Fieber»; bo rie\ ich d^rüb^c habe
ia.Eriakning bringCEn Jubmea^ mildieilen) in*
^em jfih boffe, d^iis Ib|ien dieselbe wifikom-
mett ist» Es. stellt: sieh* sifei bis dsai Tage
nadh der erfolgten Infectx<m, k>fi:> iinit grofser
Heftigkeit, und zwar mit^ feinem* Froste von
.gröIsQrer oder geringerer Intensität und Dauer
.0in. Zu^eich ^eigt «ioU ein beftigßv^Acdunen
im kopfe^ in . den. Ußndenf i» . Bsickent , ii
den\ un^m ^xtre^^itätea un4>Tor^iiglich in
den Knien ; die AMpnyregdeH rofh und glän-
zend ;^.jeaste^ ai^l}.U«9i|^eit und JEö^recheD
eiioii^ d^^.von eiu,fi)i Schmerze in der-Gegand de:
Cärdia, der Herzgrube, und mit ein^r Span-
nung* in der Gegend ^^a- Magens und der Le-
ber verbunden ist { der tJnterleiJ»^ ist weicht
die Zunge feucht | weilsUchi mitunter aud
— "j65 —
'/
gelbkch ^legt; der Uiia gelblich und der
StuhlgdDg rerhalten,* erfolgt auch nicht auf
die AinW4iüAungton Qiystiet^rii der Puls ist
frequmit^ Idiclit karti » imd'die Respitation frei*;
diese Sjfliptoms lAIdeaU' gewitoersKiaCseli di6
erste Peniode- der Krankhelti Nach einen oder
zwei 3?agen Verwandelt miüli die ro the Färbe der
Albu^ea iQ eine wahre gelbtUehtigej darGe^
sieht beJUSiomt ein grünlich jgelbliohesAnsehiri
weldiea« sriv 4>ald aber schv^ärzUch lyird, «nd
sich'iä)^ deh ganzen Köfper des' Kranken .Ter<p
breitete ^ei Erscheixiiingr d^r gaiiichteti Färbte
in dm Augen stellt' sich aufs, neue Erbre^
cheiiv ^^^ zwar gallicht, schwarz und mit
Blut ' untai'itiischt eii^ ; der Sofamerz des Ma-
0^iBWHiide»wirtt unerträglich; es zeigt sich, ein
schrecfchefa^s qualvolles Brennen in der Lebet-
^eg€ted: die Respiration wird beschwedicl^
«a aeigt «ich Sohlcrchaan ; Urin und Stub^ang
werden gaHllieh, gallioht,^- Mkterer flussig> acäir
häufig uäd gelblich schwarz; nun erfolgen Bk^
tttngenr aus der Nasa^ dem Zahnfleische 'und
den Jflmoirhoidalge£ilseiti, tfnd zulegt! yer*
kündigen, ein schwacher Puls 9 Irrereden^ Le^
thargietmnd Gonrulsidnen den »Tod» der m^
stens schön .den dritten, hei wenigen den
vierten/und fianften, sehr selten den sechsten
Tag erfolgt« > Erfolgt Besserung, so geschidht
i' dieses durah critischen.. Schweifs oder Ijaut-
^
I
A
«Ej^pftidtn in der er&t6i| Periode «ler-Krafikheit:
^mU^e, vM. yraresL auch Ülf^OBgeo ciiiis^.
Wie gew^tugiUcfa Y^^ö^auch dÜuravial wäk^
jrj^4 dea eriteni l^o^Mtft^^ 4li^ Afim»^ D^iohi eiok
«b^' <Ue . Kr^^Ui^ epi4ra^ ^Ak n\^ cqdo-
1^09.,^ ab. sie ^^aliicln^^ tenros^ und. .ob. aie d«
Xy/s^hus tc/ero^ajt^das. eoaenicftaisolie galhe. Fi»
Jb#ir) seyt £ia j^criiniser! !Dr. DrignoJa ecklim
iifi be^ttiumt für letstere; twaf^edeolB Aertti
VMi JFlcUreux, Iiuqoa.und: Pisa, narat «ptg»*
lltilgesetzter Meioiiegf Pie I^aufleiit9„ nelelK
aik aSöhta ckchteur ^ ibran Wucher, aahiiMa
die. Krankheit $ehc leiohf» erklärten. aH« fir
tkAn^itbigeu, Letm, und widersetstw^ sibku»-
«a^iin Gordon uud der strengen Q
£nt: spat im September vrurden sie
dem belehrt; es starben täglich siebeaaig hä
jfchtaig; alle Maafsp^^oki dev. Saiiitats«£o»
ini$st<u3 warien nicht; in. Stande« der Vadiee
TUng Einhalt au drtini nnd selbst der un^ck*
liehe Bv. Brigaoh widerlegte dnfdk aetasi
7od seine eigene Bf^nmig«
lÄtotmo enthielt sechaig tanaend Binwoh>
nea^y die Hti£k;e ^aven s^ ausgeieMulerr, vai
mit die Armeen aurdob gekilieben^ am des
, Vtederben den Tribut au bnahlen« Vor*
scliiedene Heihnelhoden ^eisd ?ei^«bena rwp-
sucht; der Calomel vorzliglich, die Snlpecer*
säure in beträchtlicher Dosis, und das Wa-
mm l'f^l ^
■i l
schw «It SMUassw sqIu«ii€A ooch am wcdik
thätigst^il «u wiitJcep« S& scheint diese yeiw
heere^de KrMkheit bloa auf LiToniQ und
die amUegeHdei Gegend eiii^esolurÄokt ;^a seyo^
und weBR gleicli die Qomiii«iuo«tioA mi% Fiat
uo^ den «ngräazeoden Landern iii<^t unter-
brochen worden» sa utid dfeselben doch bh
auf diesen Augenblick frei geblieben; wir, die
wir von dem ersten Augenblicke an mit eineiB
Gordon UM geschUut haben, haben gleichfaOa
bi« jetzt nichts von der Krankheit erfiihren.
Die Kälte > die ern&thaften MaaCiregeln,
welche yon der florentini^chen Regierung ge*
nommen, das Hospital, welches man in der
gehörigen Entferaung you diesem yerödeten
Sta4t angelegt, die Reinigung, welche mKn
mit den Häi\>eril und Kleidern u. s» w» yedm
niitteUt der Morveauschen Räucherungen vor«»'
I • • • •
nimmt, geben die beste Ho£nuog ; in (Jer That
hat aucb die Zrahü der Qeit|;Kbei|(^n in der erw
aten Woehe/ des I>ea<imb«n aaiöht apyiel be-
tragen» als asfimgs in ekieüd Tage, undtean
versicitcrt » dala ^inig^ blas durch einfiefches
säuerliches Getränk het|;est^t werdeb. Wir
werden )ibef dennodi noch mehrere Monate
lang fortfahren, uns mit derselben Stnbnge
au schüiaen,
Aßionio Maricone^
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^ , . tborgiß durch den Gulvtai^mu«. Vom HeraiU'
scher* , • -» • • i . • • . *
. Ge^cbichte eines durch eUien unglücklichen fall
«erbrochenen Rückgri^ts, nebst der Abbildunf.
Von^ Dr. i/^m«/tf;;^, Stabsmodictts- SU barmiudt. si
\\t 'Bitte iim^Rath. .'••..'. . 3i
• r «
IV. Krankheitsgeschicbte einer l>ime, diefeitmefc»
tem Jahrim nie '^ndbf barsten und peinlicbsteo
S^afallW auf eifie UM lirrfbigi^flieb^ Webe tsf-
'.. Mit. V<» J3^. iß« ^. 71^ jSMltfr^iffrL«i|»ig. 4*
•V. Nachtnlg^urOesdiiichieiiaeskxampQ^eiinfa^
liehen Penaphiglif, .V^a.Dr« Bwiktaimyr^ Am
Sit Weilserihorxj. ^ . ^ ..• . ^ • • • • *'
!Vll Er^ähliing .eines .Genc)iUsch]^enEens» bei. wel-
chem die Durcbschneidung de« Nerven frucht-
los wer« Von Kapp 9 Docter Mediclnae so
Bayreuth. \ * ^
> y
VIT. £iDi|[e Beobachtuof etfiKrer die schwane Knakr
'Vi ' —
: ? I )hif.
Ii«t d^f .l^gy okratw/ .Von ©f. ,^ PFendslttadu ^
I^ur-Jirsji^j^^sleriscbem Pbpikus etc. ,, , • L 7<
schneiden»! veraoUist: 4urch den Aufsatz uL|et -
dßa$elbnn Qegßmtand vK^mHexta Dr, Mattkafi /:. •
in Hufekndfl Journel x3tea Biüulea 3tem Stüclce»
Yton- Dr. f^^stphaleji, zu, Bever migeo. « . %i
(X. Bidmerkuligeh übier das ikn Jabre iBo3 pnd r8^4
herracbende ScbArlacbfieber in der Stadt und ^
dem Amte Juterbok. Von Dr. Eurnüiler^ Pky- /
sikua. .' . . .j • • • \ • \' 97
X» Das gelbe Fieber. ^
I. Italienisebe Bepubtik. Auiszug aus dem Pioto- /
coli über die Deliberatiosen des Staatsraths. i
•nelchet am i5. November 1804 im labre III.
gebalten. * • . . . . * io4
H, Italienisebe Republik. Decret dea Vice-'Präal-
deuten. • . » . • . ' . 10% ~
3, Italienisebe Republik. Sanitäts- Verordnung dea
iuentral*Sanität8*Alagigtra{8* . . «112
'4* Schreiben dea Central- Sanifäu -Magistrats aa
die Aer^te der Italieniscben Republik. . ^ , I90
5* Italienisebe Republik. Die Sanitäta-^Commis*
sion des Departements Ton Agogpa an dit
Bewohner desselben. . . ^ . • i3l
4. Italienische Republik. Schreiben des Prafek-
ten des Departements von Agogna an die Mu-
nicip alitäten« Stadtricbter und Räthe, denen
die Potiaei jedes Orts respectiv» obliegt. ^ . iftSr
7. Rpgicment für die Lazarethe, welche proYtsot
fibch in dem Departement Ton Agogna «r«
richtet werden sollen. • * • • , l3$
K
N
',
— »74 r-
V » *
M
i lulieiiütc^e Republik« $c)irab«i to 8«^
tCommiiiion dM De)>artemeatt Von A|0|bi
ftd di6 Peluiei* und i>gt$*OhMbBU0ii iu4
•it dSe Manicipaliiät det DtfpAitMkittttt. »
^ Atts^uj^ au0 eiaani Sobreaben d«t Drk Mammh
Seadtpbjriikai ▼6ii OcntM^ an den danbdiai
ReiMnd«n Hern Dt, CasUvrg^ deimdta itt
Pmh da dato Gaauä den i3. JDacambar lt4 '
/
. I
-I— lyS —
w •• .
Inhalt des zwanzigsten Bande«.
£ r • t • • S t ü ^ k.
I. U«ber die Bleic]bauclit, ein nosograpbischet Bruchstücli«
II. ^£twat über d^B Anwendung der W««serdäinpfe isti,.
Dampfbädora« cum £rwäcinea der Waaserbäder und
der DSLdezimjnet» Von F. Kreuchmat, M* D. u«
Fhyaicua zu äandertleben»
UJt Eilt '^an* ttliienischer -Krankbeitstfostafld m einerfi
böcbst althenUcben Körper, y#ii D« P^U^ Öoufried
JÖHienit Stadtpbyaicut in Hof.
rV, Ein periodisclier Scbknera an ^dar. Stirn» durcti Spiefa«
r giaa^GolcUcbwefel jgeheilc» Von Schon^maniu
y» Beitrag sur Würdigung der Wurksamkeit'der Queok«
aälb#rmiuel in den acuten rbeuniatiaoheki tiroat« und
Halaübeln der Kinder. Odsr: Beschreibung ein««*
dem Vom Herrn Prof* Hacket -im 3teii S|ück^ des
gten Bandes dieses Journals mitgcrthoilten, in batbo«
losisbber und tberapeutfscber Hinsicht auJtFallekia ahn*
licnen Falles» Von SchöHemann.
Tl. Findet mail den Bandwurm auch bei Kindemt Kann
ein Mensch zugleich am Bandwurme und auch - an
Spulwurmern leiden? Und kann man eindn Band*
wurmkranken für gebeilt erklären ^ ao b^ld man so
glücklich geweaen ist^ das, Kopfende Von ihm abau«
treiben? Von Schonemanß^
Vllr Praktiscjiie Bemerkiin|^n> Von Johann Jttdmieh
Bre/M, Artt j^ Telgte. ^ ••
ielkrankbeit. ^ '
3. ßeöbiLcbtung über aie Wixrkung der Kriheniagn.
X VUI. Bes^breibung einer Epidemie, welcbe den EinCb
deT-X)nsb^scba£fenbeitauf die vencbittleneModifidr
tion epidemiflfcb^r Krankbeiten erliacert. Von D
. Jonas m Montioye bei Acbeu.
IX. Millarscbe« AuhtnfL uod bäutige ^räane. Von /tfx
;' X« Bemerkungen über dia Kindbettfieber, baionden^
Beziehung luif die Meinungen d«r üethn Hornoi
, Michaelis, Vom Hkr^usgeier,
X(. Ein Beitrag zur Würdigung der Hung^knr. ^'
"Q, Carl Muller, Kreis«^byfticii8 und IncjiiiMtonitsi^
eu Wraclaweck in Südpreu&en.
' XII. Neue. bestätigende Versucbe für die U^dtit ^
Mauken$toff/9l jsiXt . dem . KubpokQk0bsioffe, und <>
ScKutflkrak des ersten gegen die Menschenpockt
(Aoi eipf Ol Briefe an Herrn Hofratit Bttmapäf^"^
Zweites Stück.
I, Fragmente über einige -Krankbeiten der Orguw^l
Atbmen»; yorafiglich den Keichbucieiiii VoaDr«^
' Gr ^iflftf/Ar, Scadtpbysicua au Hof.
II. Gescbicbce eines akroftllösen Kindee; VÖB D* ^'
*> • G^^jg[ iVatfm An» '-isu Meiesen.
IIL Beobachtung «itfea ia'Etatzündiing'tfttd-'Brud "
V gegangenen r^eubrücheak Von' • U. Johann ^^
. Kke»i (Praktischem Arate su Frankiun am-ilip
•IV» Eilt Beitrag aur Änatripsolögie. Von l>. Jscshi«*
OtMÜeh Knebel zu Görlitz.
'y. Zwei Falle von glücklich geheiher Knocbener«'
chung bei Erwachsenen, mit Beraeikuogaiu Voc '*'
nard, Arat im Canton Werratadt.
VL Würkung des Brechwtinsteina im WabnaiDoe; «^
Docc. /. fr, Müller zu X'üneburg.
.VII. >Das gelbe Fieber. Vom H^raMgebnr.
* Ein ' die Gur 'des gelben Fiebers betreffender VoncliK
Von D^ Bo/st, AriKt in Hamburg.
.. -KöaigU<Dh P/eufsilcheiKPublicand«mN in B^ ^
gelben Fiebere»
ti:'
Vm. ' VoUitandiger Bericht Ober den im Unterleib« einet"
Tterc^ojäbrigen Knaben ge^iicIenQn Föcue und des*
ten Seaion, .neb«c/£esc4reibui|g einiger äfanlicliefi
Fälle/ Von der dt«u;erneiint«pLCoqiiQiaion der So^
' elfte de M^decine äu. Paria.
MetX^ürdiger Beitrag «n dem in Frtinkreipli kürsllch
beobachteten. FallQ der Schwangerschaft ein^s vier*
^ehn jährigen Knaben , mitgetheiit von Doctor Schwa-
be \ pract, ArjEte zu VVeimar. ^
Beobachtung eines Geschirvurs des Uoterleib?t, aus wel-
chem verschiedene Fragmente von Knochen, Zäh-
nen , Haaren und fleiachichten llkeilen jum Vor*
' scheine kameq. Vom Het€tusgeber,
Verseichnifs der Vorlesungen bei dem Königlichen Cof»
legiO'MedicO'ChiritrgUo im Winter -Halben »Jahr«
▼om November 1604 bis Ende April i8o5.
D r i ■ t t e a S t u c k. .
L Vermischte Bemerkungen. Von Doct. C. O. T, /Bj|»w
tum SU Stolberg bei Aachen. . ,
I. Angina erysipelatosa chronica. '
Q. Der epidemische Catarjrh von i8o3. .
5. Zusatz zu meinen ^(^erkungjpn über das Wechaätf^
* her in diesem Journai^^ B. XV. Sr. 3. .
4. Bemerkungen, die veoeriadia Ansteckung Nenmebdbt*
ner betreffend.
S* Bemerkungen zu Herrn Hofrath fVait AuFsatan (hi
diesem Journale B. XVlIt St. i.)» die Würküog'
deß Nenndorfer'und Aachoer Bades betreffend.
6. Schwitzbäder Ton Birkenblättern. ^ . .
7. Kühpocken.
D. Bl4<^n-MoU. Mit einer A2)b|idting. "Von LSffisr, ^
Russ- KaiaerL Hofirathe zu Witepsk.
III« Beobachtung glücklich * ausgerotteter ! Nksen * und
Schlund - ^ly pen. Von D, ' Cfhzeiberger , Fürs tl«
Sächa« Hofirath und Leibarzt zu Htldburgbausen:
V. Bedkichtnng einer Hemia orufalil intarcerata, di«
aphacelös wurde« und doch glückÜeh ohne anus ar*
tificialis heilte« Von DenuMtt. '\* . . /
IT. Glückliche Ausrottung eines krebthifttfn Ikfdens« Voa
Joh* Aup Schmidt, Doctor der Uedecin zu Ne«|-
wifcL. . •_'■.»,'•'•
loum. XX. B,4*9u
r
\
— '178 —
VI. Getchicfata mer nerkwürdigeB N«rTMik«>itiUii(. ili
Folge einer vor 3 Jabren erHttenea nervöten Apoplexii.
Von WiUielm ,Memer, ProielTsor in tieiilitradt.
VIL Besclirelbung ioiner, niclic im Anfalle, «ondörii durch
ein tclaaell entwickeltet aiüienitchet Fieber tödüich
gewordenen Briiitbf4une. V<?n D. Schenk, Land-
physicut des • Füntenthums Siegen. ^
Vfll. Neuere C^Eibrungen über die Heilkräfte der Tbe^
malquellen in Wiesbaden. Von D. Hittkr, HoOraih
XU Cassel.
IX. Gefcbichte einer Amputation des Arms aus den Adi-
selgelenl^e. Von -D, Schi/ferii^ JProfeSior <u Bern,
X. Das gelbe Heber. Vom Herausgeifer^
i. £in Wort star rednen Zeit über die Ausrottung
des gelben ^ft^ers. Von J. Kuuei^ Arxt au Pesth
in Ungarn.
•• Königl. .Preuls. Publicandum in Betreff des gelbea
Ftel^ers.
Xt. Hydrops pericardii. Von fVendeistadt , PUjtiGKS sa
- ^et«Iar.
Literarischer Aiizoiger.
Vierte« Stuck*
I* Heilung einer fudfWocben'Iang anlialtendenLetbarp
durch den Galvanismus. \om Herausgeher»
II. Geschichte eines durch einen uogluckiichen FiU scr>
brocbenen Rückgrats, nebst der Abhildang. ^Von
'Dr. ^meiungf Stabisraedictu su DsmMtaHii.
lU. Bitte um Rath.
ly. Kr^kheitsgetchichte ^ner Datne^ die seit nehren
Jahnen die wunderbarsten und peinlichtten Z jfllle auf
eine fast unbegreifliche Weise aushält. Von Dr. G.
/>• fV. Becker in Leipsig.
V. Nachtrag cur pesichickte eines kratn{)£haftMi ftaduUcbes
Pemphigus. Von Dr, Feiehtniijer, Am «u Wet*
Isenhorn.
Vi. Erzählung eines Gesichtseobme^seaa» bei ^elchta
die Durcbschneidung des Nerven frucb'tlos war
Von Kapgf Doctor Medecinac «u ßayreach.
yiL £inige Beobachtungen über dieschwarxe Ki^M^i^
— »79 —
t
kansieriftcb«iiv Phytikus etc.
Vm. Untertucbuueeii über de» £iiiflu£i dee Ha«rabtcbnei>
dens, veranUUt duicb den Aufaate über denselben
Gegenstand vom Herrn Dr. Matthaei in Hufelands
Journal i3ten Bandes 3tem Stücke. Von Dr. West"
phale/ipizu Beverungen.
IX. Bemerkungen über daa imJabre ;8o3 und 181^4^^''*
scb'ende Scbarlachfieber in dec} Stadt und dem Atnte
Jüterbok. Von Or. EUmü/Ier, Pbytikus.
X. Das gelbe Fieber.
|. ItaliMiiscbe Kepublik, Auszug aus deiJ^ ProtocoU
über die Deliberationen^ies Staatsratbs^ wetcbwajEa
l3. November 1804 im Jahre 111. aehalten.
;j.^lulienlscbe Repubtik. Decret des Vice^ Präsidenten»
3. iialienisdie BeptfbUk. Sanitäts» Vetordü'ufif des ^en^
traUSanitatSrMa/ifttralSk . x
4. Schreiben dea CentfaUSanitäts>Magistra^ an di#
Aerüte der Italienischen Republik. .
' 5« itaHeoiscbeRepubr-k. Die Sanicäis-Commission dst -
Departement von Agogna an die Bevoblier des«»
selben.
1$. Italienische Republik.' Schreiben äe$ Prafekten de|
Departements von Agogna an die IlSunicipalitaten |
Stadttiöhter und Rathe, /denen die Poliaei Jedes
:bria wpecdve obliegt. l
y,' ^^gienioit Rir die Laaarethe^ v^elcpe pjrovi^riscli
in dem Depariemant von Agogna erriphtet wer»
den AoUen.
5. Italienische Republik. Schreiben der S^iiijtjUs-Gomt
niisai9i3*.des Departments von ^og^a an die Po-
liB'ei- und Orts -Obrigkeiten tiriü an die Municii.
palirät del Departments. .. ,
Q. Attssug aus einem Schreiben des Dr. Marieyft^ Stadt*
pbysikus «von Genua> a-i den 4<^i\isch/^ 'Reisen doa
Herrn Dh pasiberg^ de/testeik in i'ajtis/.^« d«aCO
Gafiua-den jr3. Dacember 1804.
Re(ist«r.
' • t
■ ^
VI. Getchicfatä tlner merkwunfigeB NnTSofato^^ ^
Fo^ge einer vor 3 Jahren erKttenea ner?öieD Ap«pleüi
Von VFUhelmfieiner, Proi'eitor in tifllmirtdi.
VIL Bescbreibung einer, niclic im Anfalle, •dod^ndunk
ein scliaeli entwickeltes äfihenisches Fieber to<lüi.k
gewordenen 'Brttetbf4une. Vgn D. &AmA, Ua^
physicus des- Fünteothum« Siegen.
VIIL Neuere E^falirungen über die Heilkräfte der Tb»
nialquellen in Wiesbaden. Von D. Bitur, Uolinik
XU Caisel.
IX. Geschichte einer Amputation des Anns auidenA^
selgelenk^e. Voq i>. Schi/fertU ProfeSior Stt Ben.
X. D«s gelbe Fieber. Vom Heratägeiter^
!• £in Wort star rednen Zeit über die Anirotniq
des gelben Fiebers, Von /. Küuei, A»t sa Pati
in Ungarn.
«. Königl. Preuls. Publicandttm in Betreff d0 ^^*
Fiel^ers.
Xt Hydrops perlcardiL Von fTendeütadi, Phyiifi» «
,VVet«Iar..
Literarischer Afizoiger.
N
Vierte« Stuck.
I* Heilung einer füdfWochen lang anhaltenden Letlu'p
durch den Galvanismus. Vom Meräusgebtr»
II. Geschichte eines durch einen unglücklichen FlU <^
brochenen Rückgrats , nebsc der Abbüdong. ^^
Dr. ^meiungf Stabisniedictu su Daraisuult.
III. Bitte um Rath.
ly. Krankheitsgeediichte ^ner Dame, lUe tait m^^
iah/en die wunderbarsten und peinlichaten Z i^^' *f
eine fast unbegreifliche Weise aushälc. Von Dt- ^
D, fV, Becker in Leipsig.
V. Nachtrag surOeschichte eines kr&m|>£hafceo niduli^
Pemphigus. ' Von Dr» Feichtmuj'^r, AfK a« ^*
isenhorn.
Vi. Erzählung eines •GMichtseobmeHena» bei w«lcb<^
die Duroischneidun^ dt$ Nerven fmcbdoi ^
Von Kap/f, Doctor Medecinae «u fiayreoih.
VII. Einige Beobachtungen über die schwaise Kia>^^
— »79 —
kanslorischcnv Physikus etc.
Vm. Untertttcfauueeo über ien £iiiflu£i dM Htarabscbnei»
dens, veraolaltt duich den Auftate fiber denselben
Gegeottand vom Herrn Dr. Matthaei in Hufelanda
Journal i3ten Bandea 3tem Stücke. Von Dr. fVett»
phalen, fMU Beverungen.
IX. Bemerkungen über das im Jahre j8o3 und 18194^^''*
•cbWde Scbarlachfieber in dex) Stade tiud dem Amte
Juter bok. Von Or. EUmiU/et, Pbyaikus.
X. Das gelbe^ Fieber.
f. ItaliMiiscbe Kepubllk» Ansang aus dem Protocoll
über die Deliberationen^ies Staatsratbs, weicb«rajM
j3.. November 1804 im Jahre 111. febalten.
^.^lulieolscbe Republik. Decret des Vice,-. Prändenten.
3. iialienis<^e'BeptfbIik. Sanitäts »Verordnung des ^en^
tral-Sana[äts-M»^istraUk . x
4. Schreiben des Central- Sanitäts-Magiji(tra^ an die
Aerate der Italienischen Reptiblik. .
' 5» itaneoischeRepubl'k. Die Sanicäis-Commission dat
Departements von Agogna an die Bewoh|ier des«»
selben.
6« Italienische Bepüblik; Schreiben des Prafekten de|
Departements von Agogna an die MunUipalitateni
Stadttichter und Rüthe, /denen die Poliaei \ede$
;QrM tespecuve obliegt. i ^
7."1^eglenient Rir die Laaerethe, v^elcpe pjrovitorisdi
in d.em Depariemetnt von Agogna erriphtet wer^
, den AoUen.
5. itaiieniiche Republik. Schreiben der $Aiiij:|U8-Gomt
misai9d' des Departments von ^ogna an die Po-
liaei- und Orts -Obrigkeiten tidü an die ASnnicii.
palität des Departatt^ents. ..
g. Auszug aus einem Schreiben des Dr. Marietmt^ Stadt*
Abysikus .^von Genua> an det^ 4Äi%isx:h/^ 'Reisen deA
Herrn Di*, paubcrg^ derftisten ia 'PaiCis, .4« 4bCo
Geana-den jr3. Dacember 1804«
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Begister»
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*- i8<> -^
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N a nk e n r e g i s t e r.
• *
Amelung, IV, ai.-
B«Ic|inger, IV, 76.
Becker, IV, 4<^.
Bell. IIIL, 188.
berkley. II. ii5/
Blumenbacii, IV, gd.
Brefeld, !, io5.
Brera, 11, iSa. -
Bcügmano. IL II 4*
Gasiberg, IV. 168.
ChiarentL I[, 62.
Chiarurgi» ll« 63*
Dauhlet^ m, 4p. ,
Desaüjt» Mi, td3*
Deslongrois, l^,' 47*. '
Ettmüller, IV, ICRT.
]a Faye, 111, i^a.
feichtmafer, IV. 58,
lies, IV. '6. '
Gautieri. I« i33»
Oebel, III, 07. ^ ,
Giacaaoer, III, 34 n. folg.
Öaller. HI. 47-
Wecker, I, 88.
Her«, 1. 188.
Hippocfates, IV, 73.
Hod}Dger^ I, 48. ■
Hofffnapn. II. 98«
HoUt. IL 161.
Hörn, I. t.5r, '
Hottt, U t3|; III, 5fi.
Hufeland. I, 1071 161. ^
. 87, 144. 154. Dl »9'
IV, 5.
Janus, II, 117.
Jonas, I, ii3, i36. „ ,
P. 0- Jördew, I. 8fl. ß» i
Kipp. IV, 65.
' Kleea, II, 44*
Klein, IV, 77,
Knebel, II, ßi,
Krettchmar, I, 6l*
Kuttel, m, 908*
I-entin, I, i4r. tt «7^- *
Löüler, m. 54.
Ludwig, 1(, lOD.
Lütaelberger, I& 63. 7«
Marcui, UI. ^3 a. C»^-
Maricooe IV, t68*
Mattbaeiy tV, ^l.
Mejer. Il, 109.
Mealer, IV, 77.
•MichatUa, l i5i. IV. ;i
Muller, L 171*
J. F. MQUer. II, 120.
Murale IV, 76. •
NeumAnAt U» lo.
Piepenbring, uL |0f
•Portal, nr, 7«.
RefaF^ld. I. iW*
Remer, K. 3|.
fteuaflf, l( «i.
S»f( -<«.
Riditer« !▼, jt*
Botsi, IT, 69« '
Sabatier» lü, ig7«
Schaub« IIIj 30.
Schenk, III^ io3.
Scbiflerli, III. xßu
J. A. Schmitt, HI» 7S.
SchönemaDOp . ly 79*. 88«
Schwabe, 1^ iJ$5.^
Senac, Ili, fiis.
Sprengel, IV, ^o.
staik, 1, i5f. m, as;
StolU I, 129.
.. Sw«di«itv« m 3|* •
Tromsdorf, I, i4l*
Tulpiuf, I, i45k /
- Waia. Hl, 43.
Waitbcrua, II, i(55.
Wedekind. II/1T4.
Wendelsudt, HI. ^10. IV.
94- 71.
Westphfl, IV, tt». .
' C WeÄriAiib.' I, S41C
Wiebmann, I, xdf^
V<^inj, II, n6.
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Mmehn» Bmd. Ü^«r dia VaneHadeHlidlc deisdlM« ▼•■
dem Nenndofffr» und die Urtacheiit warn in bei {;!«•
dier Temperatur jeaee^^Maermehrend« diesem aber
nbvermiodenid wurkt, III • 43** 47*
j^hfuhrun^en^ Unentbehrtichkeit ihres unauFbörlicliMi G^
braudia bei einher Merkwürdigen krampf haften Kraai»
lieit, IV, 45-^57. Ferner S, FurpcmUneL
Aderfnfat wi^erbeU«a» bei einem höchat aatfae^uadita
Körper. 1. 65 — 67. Merkwürdige £raGheiaaoj| nacb
eedianMK^ligem AderiäGi. 1, i3a— 'i33. ScbädUdikeic
desset^en beim Diabetes mMius^ HI* i5i. Wohttba-
tigkeit deaselben bei einer aebr merkwürdigen krampf-
haften Krankheit, IV, 49,
^etherische Mitteln Empfehlung deraelben tn Dampfbä-
dern, I, 53«
jimentia, S. fVnhiuinm.
jimentia Dnrtia/is, ein merkwürdig^a Symptom bei mntt
Nervenkrankheit, die au Folge einer vor drei Jahrm
erlittenen Apoplexie entatanden war» lU. gg— -100.
Jimmenmilch. Anwendung deraelben bei einer merkwitf»
dtgen krampChaFten Krankheit, LV, 44.
jimmtMiacalisch' ätherische Seifen^ S. Seifen,
Ammonium hydrothyodes. Nutaen deaselben nur üatc^
atütaung der Wiirksamkeit der Tbermal({tte*len an Wirt-
baden gegen den Fluor mlhus, lU, ii5 — 134; feriMr
gegen die Hypochondrie. 143—144. lieber die Wv»
kung desaelben beim Diahet^M meilims^ III, 149— rir.
lieber die desoxydirende Wurkung deaaelbeo beia Du«*
betes meilitust i59*— 160«
i4mputmüon des Arme auf dem Aobaelgeleake mh ffSdk*
- '185 ^1.,;
fichem Srfol|;e wegen Garie« dea Oberarai« nach «emeiii
ac^lecht be)i an delten Bruche uhternomineD^' III, i6i-^
17$. Bemerkungen über diesen Fa,li und das Verfahren
in d^maelben. 178— iSS» Beweiis, däfs die Blutung
dabei niche in Betracht* komme , und über die Art sie
SU verhüten, 179' — jgi. Ueber die Beschaffenheit dea
Scbiiitta bei derselben. iS^r — t86. Man k^nn den
Arm bei derteiben ohne aeine Arterien zn v^rletaen aut
dem Gelenke nehmen. i83*~i87* Sie iat nicht acfajwie*
riger» ala die Exacirpation, 187 '—».88.
^mßirifsohgie. ^eiirag,ifiu deraelbea, 11^ 61 — 87. 8. fy-
ircMptische M^thode^ i.
^nffina enysipelatasa chronica » eine besondere Art von
Ha Isentaün du ng y beschrieben und durch einige B.eob-
acbtuiigen eriäutej^t» HI, S'-^il. Beobachtuog dersel-
h)ln bei Onanisten und deceni Behandhing» ^i^-i3.^
Ferner bei Lungensüchtigen» 13— l4i.<iber auch bei
anderen 8«l>jecten^ 14 u. £blg. > ;
Angina membranaeea ^ tpofypoaa, Unterach^dung delrsel^
ben» vom Asthma Millarf, l^ i36— 149^ Bfilrägevxur
Diagnostik und llierapeutik derselben» 140^^1^* rB« ob»
achtoDgcn» dftCi dieselbe audi bei ßimMtchienen vdr*
kömmt, 14^-^145. Veniiechaelung derselben mib ei-
ner langwi<Kr'!gea Vereiterung der Lunge» t4^*7-*t46.
, lieber das. Wesen d«taeihen und dieB^chaffenbeit oier
LuFuöhre bei derselben» 146-'- 148* Ueber die Ursa«
chen deiselben» r48*. Behandlung ders^elben, 149-*' l^O«
Der Calomel ist daa Hauptmittel bei derselben» 149.
Angina pectoris» S» Bnuihräune. ' >
Ansteckende Krankheiten, . Bemetkungtf n iUmb die Natur
und Verbreitung derselben» IIF» I9S>*-'I95« Ueber die
Mittel sie auszurotten» 195—208» S.« dieselben ana-
fÜibrlich unter: Oelb^ Fieber^
Afrn* Geachichte einer Amputation desselben. ; aua d/>m
Achselgelenke , welche » wegen einer: nftoh jeioer achlecht
behandelten Fractur de» Oberarm» en (standen en Ga-
liea» mit glückli(*hem^£^li»igeattnternommett wurd«. 11%
161 — 178. Bern erkungen .üUer diese Operation und
. daa Veii'ahren bei deraeiben» 178 — 18&
Arthritis. S. Gicht, v
Asthenische Constitution.. Beobachtung einer reinen^Sth»-
nie bei einer solchen, I» 62—78. /
Asthma chronicum,. Dia|po$ia und Aetiologie desielben^
II, 8—10. Tberapeutik desselben» io*~j4* Empfeh-
lung der Ipecdcuaoba in klfsiuen Dosen bei .demaelbenf
Io-*ii» Feiner da» Inftui vUmH der Digiuük purpi§m
\ '
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— iR4 —
rgae^. ir. Ferner äer £l«ctriekiLC» tiz. * Fetn«r ~d«*f-£s-
ji^tkma MillpLti^ acutum, perioäicitm. Beitrage snr J>ia-
^ fftiestik und Therapeuük desselben, mh voovugUcfaM^
Htickticht auf fVlchmann's Arheit fiber diesen Oeges-
^•tand, I, i35 — 14%. Vorsiiglkbe Wurkaamkcit des Mo-
t . adnit 1>ei deniaeibeD, i39 — •i4o* Bedeaklichkett g«fM
. > die Anwendung N des Ctjepotöls bei demieiben, i^o^
. . s4'-« Untencheidung desaftlben Ton ^def AftgiMM poty
p'osa geu memhranacea, 141 -^14^*
. jtuiieemn£*miueit gelinde , • des Darmkanal* -fliod incÜarr
beim Rmdbetteriunenfieber, I, 167 -«-166.
\<- I • ' 'i , ' '
' B. • •
BaJ, 'J^tttsen* dat Ituwtmen beim Keicbbutten, 11, 2t
Bäd€r erregten Fieber. bei den Skropbeln, II, 33—55.
Ueber den Nateen derselben beim üiahH^s mäUÜmt,
1. iIIU«.i53'— 156» Zu hei&e reranlassen einen kr« «pfta/*
.<• tflh aacbtUpben Pempbigos, IV^ ^
»iB»isamiu p0rupianui* locenreniens der ron Kiem nsdi
« Marcus xar iufserticbflai An^ysendung empfoblaen ^»oltt-
.t' tion desselben in Alkohol« lU, uu- ^ *
Bandwurm, BeobacbtMBg> welche bewei&t, dafii dersolb«
» . sich auch bei jungen Kindern bndet, da£i derselbe
cleicbseitig mit Spulwürmern beim Menscbaii Torhan-
. den sey* und da(s man, wepvi. gleich das Kopfende
desselben abgetrieben ist, den Patienten doch aichc lur
• t obnfefalbflir geheile • erklaren kann^ l, q4""<<>** ^^
u .' pfehlungder iV«« vomicae gegen denselben« tii^iis.
'B^uchkaue. »SJ'PeicUonaeuftu
Belladonna* Nuuen derselben beim Scharlach« IV« too
— loi. . «Versubbe-mic derselben als ][^risefrativ vor dnr
Scharlach^ loi — tod«
Bemerkungen t practische,*!, 1*6 •^^113« '
' BirkenälStter, Scbwitebäiler von denselben etnd voAm^
lieh wurhsAm bei dcr.4jieh|;*ltt,'47— 48*
BU$e um Kath^bei eüaer langwierigen NervenkraiAhfit,
IV, 3a— 3(j.
• Biasenaueschiag, , S. Pemphigus.
Blasen 'Mola, fieobachtung einer Blasen « Mola, nebeiB^
Schreibung der dacu gehörigen Abbildung. 111, ^-^o.
Bleichsucht, über die, ein nosograpbisChes Brudistück, 1«
.9— »46. Die Fälle derselben sind enrwedcr: A, Solcbr,
ui Elchen der JSntstohang 41er Krankbdc k«üs« wahr«
1-» iH
'* Naher« ^Bacmcfatiin« ^üi^ KlnOkehtil Formen dieser IPülie«,
. JCMpn^L*^ SoldM, in ^elcb^fi die4CrktH(h«ic auf ver*
tcbieden« äufsore sufa^iige V«t»nhM<tfn|>en<«autelit,'^3
- — *46. Dieae fiadri, Mef^k« Afistreni^iigen, firfai;flk
floof und darauf folgende ErkäUang, DurchniissuDg»
- VtftkntiirtM (SfemflthikfeHftB^vtifien und 'Ueberladu&g
des Magens während der monatlKrhen Reinigung, 34 —
56. 9i AlUtt häufiger oA^tan fiüh voHeogener B«h>
schlaf* 36 — 38. 3« Duich m^aiHche UraÄi^e» aage« '
fochcener und nicht befriedigter GeschlecbiStrtcb, 3S^
41 • 4f SelbstbefleckttBgk' 4^' ^' I^urch sufailige' Ver-
«nAsssmg verunachter kelc^^Matterblut^fs, 42-^43.
6« Vertausch ung einaf' tbi^gin, ländtichea Leb«itSart
nit «hci siufHideti^ ^Mukchfi», 49^^44.* BeUliaügh.
Beroerkuugen über den Begriff derselben, 44*^46^
Braekium, S, A'rrHI^" ' ' ' ■ ^.^n - * >
Bräune, hätuiee* "S. Angina memdrarracea, *
BrächmheL Ntiuen diSrsilbeii beim KehrhliuaM«, H, r4.
Brechweinstem. & TäUPiOfm »M^/ctM. < - • £
Bruch. S. Hernia qwuraUs.iacarcerata,
Bräst€, Ueber die Erreguw ihrer antagonistischen Thä^.
tigkeic beim Kindbetterinnebcr, I, 163 — l6g«
' Brukiffäu/ttf , BeschMlhfifi^ eitoei'^mc'hf im «Anralle, son-
ders^dttrch ein .scbit%H^e0tWickehes asthenisches Fieber
tödtUGh'gdv<rordenen,"I!i;' io3— 105* 'N^iUeA ^s ßan--
äani 'ti^uidi fydenhanfi hvt-A^tk* P^lS^^^en derselben».
iijo. Profuser Sehwäifa bei d^rielden^- lil-^il^
CajepuM. S, OleuM cafepiu. ' ^' • -. .1 i I
Cahmel ist das HairptmitCel bei d^r jfnffina nwmhrana*
cta, braucht aber-ni^t timner mit '. C>pium verbunden
«u werden, I, 149. Nutaen desselben rb#im (Scharlichi
IV, roo. Ferner beim gdiben Fieber in Livorno feeob-
achtef, 170. ' ^ -
Campher, Nuuen desselben in Emulsion beim' Schar»
lach. IV, -101. ^ ^
Cardiaigie. Wurksamkeit der Ghiarentisc}ien Einreibungs-
Methode bei derselben, II, 7 S,
Cof^^rA, Bemerkungen über den epidemischen, am Nie-'
derrhelne, im Jahre 1803, yergltcblsn mit dem au Pa-
riij Fxankftut a. M. u. a. w. berrscheifd gewesenen« iil«
JT-—- « * ■"
tpconveniei^ der w)i» i^^«< bfi 4emfelb«ii a«r auCm-
)iqb«ii Anwei^dttng.jeiAbrohlffnen Aq^l6#uiig de« |ftanivu^
. «iftöhfii. B^lf am» itt ATcohoU tg.
Caia,rrh,aiiMik€ EpidemU im Camoa MoBt|oye. S. Msm-
, /oytf.. . . .
ChißTßrui's Methotd». S, £f«infi(wi^« S. JuuoHpUi^m Me^
thod«,. ) . '
Chyia^ S. Cortftx peruvißtviUu ^
Ckhronu S. Wei^uchi,
CohK S^ Krampfei
CowumAjf^ S^ iia%at^tke^ . G§lb€* Fieher,
Convuisiontß. £mpf#hl^^g der GhiareaiiaclraB Binrei-
buDgsmeitiad« bei d^rfteibittn». U>-i77 -r79.
Cortem pprupiaaus^ I^ftfobluatg dtfreeibon si| J>«mp(bi
(fem* I» 53^ — 54.^ . . '
Corte» reffius^, Be«tätigung »einer VörBuglicben WurkeeiB-
^ « iLeit bei in . Wecbieifieb«r, lU; a? -^ 29. £i<|ig« . B«ibci-
kungen über di« bisherige Aawendiuig diewt Mitte^i.
3o.— ^3r* . ' • •■: \
Cos«iis0ke >MUtei, Vi^(||»dang d^telbeil öach eiawAa^
zatciing einea krebih^Äea Boden* Uh 86— 87-
* » a
,Jfiampßader 9 Ueber . di» ^^^rkMoA^ir j, AnwandiMg ued
Vorzug derselben vor 4®a Wataerbädem» I» 4§«— 6t.
•, df r partiei(en^ 49. b» dfr altgemeineii« 5o. Ueb«
/lie yerbiodiiog araeiuiilicbiBr -Subtuiiseo niit d«äac&>
ben, 5i-r44. i, cbr 4cbvvefeUeber». da*<-53;.a. d«
gewürsren Mittel» alt Wein, Kräuter u. •« w. 53— f^.
3» der Mittel mit einem Ouchtig scharfen Princip, ^4,
4) der narcotischen Mittel, 54. £mpfdblung detae'ben
bei der Hundswuth^ 54^*56^. Ueber di^ Ais«««odeiw:
der ammofiikaliscb-ätberi^cbeti Seifen in denselbeo. 5
•^58- Ueber die £inricbiupg einer Austaic sn den^
Piabe{es mei/ituf, Ueber das W^esep, die Nai«r «n^
näcliste Ursache desselben, lÜ, i45 — i4f)* BneierkBii-
gen über H/^äo's und-foff^f^U ßrklariuigen «l«saelbc^.
146—- r47*> Ueber den hieraus folgenden IfeUplia de^
felben und über die W^^kupg des ^ytmqnii ^^ro-
iJiyodes bei demselben» l49-r^l«^K* Scfaadliditoii dei
Ad^r^tsses .jond der iWgiermittel bei deatee^bee» 161
Bepbfcbi unf( 0iues FaU» d«(sai;lben. welcher durch dt«
. Bäder «m Wii^baden ge^i^ilt^ wji^rde, i5i ^4^ Vf^e-
belli iߧ-«^ iSpw Ueber die ile«iix5dir9(i4e Wückuiii^ je«
yimtnönii bei demselben, 159^160. . , ... .
Dij. italis purpuna^ Ueber die AB«venduD|^def leiben.!^
rieo^krOpheln, II» ^a. Ferner Empfeblueg 4<^rselben, ba-
f^onders im Inf u so vincso gegen alle Arten der Kur^atb«
migkeit» II, ii — 12. Wrtchlag dieselbe nach Chia-
Yeiiti*a Methode' mit tbi^iscbe^ Seiten eincuxeiUen, ine» '
betondere hei der Weaaek^Mcht» LI, 67. - >
Dnrchfi^Ut ungeheuer e^piöaer» bei eiiie^ m^rl^vrufdigeB
krampfhafteu Krankheit iV, 48. ^
»
1 . .. ,, . ^ .
', •^'' ♦' • '
Eimaikmun^^ Enfi(4eU^D|^ defcelben bei de^ chroni-
schen Kurcathmigkeir, II» 13 — i3.
Einre^n^ ä^r AHngitniUeh nut thieriachen Säften nach
«ief GoMreetitch^Fi oder J/itroUpiUchefk Methode bei
. niajocherlet Kraekbbf iten,. S»,ylntroliptnckff M^chqeir^'
J^fectrieHiU» £mp£ehkiuig ihrer Anvfeitdung bei der .chfo-»
• MscHen KuTJtatbmigkeitt U», i:»J[ Anwendung deor posi-
tiven und negetiven gegen daa Leiden di^r^/interen £^-
ti«mi täten nach einer ^erhrechung dea Uuqkgrata» l'V^»
Mpidemie^ Becchreibung. einer caterrbali^scben » ixn Clin-
ton. Montjoye bei Aachen^ welche den Einduf]» der Orta>
betchefi'enheic auf die verscbiedene Modi^caüoa epide-
miec^er Krankheiten erläutf^rt» S. Monijo^e,
^^^FaHihenrh^ ein fan^wit^Mes,^ vef lobr etch «ac^ f^tJk ^cfaut«^
locken mit uU«»fn £rU,lgi^ HI,. 5a— 55i
Msgtti^p^io^ Hstwn-lu ' S« HoiUn^
V.
f. ■ ■ • ■ •-
JFattiUmst wit £f)ile[^sie begleitet bei einem {nngea .Men-
acben xlurch die Hungerkur geheilt. I^ 173 — 179»
Jp'eäris inttrmiitens^ 8. IVeckseißeben
JF^b^rU pu&rpicuäis^ S^ KindbeHeritinenßeher^
J^Ju0hu^**chat>fe MüieL Empfehlung derselben sa Dampft
bädem.» I,. 54» ^
JP^luor nlbut^ Grofae Wiirkaenikdt der Therm el^u^llen
j0li Wie$b3(len h^ demselben, durch a^fw«i e.Mfuhrli*
cbere Beobacüiupgen belegt» lll> i3o — 155.
ß'aetiu^ vollständiger Bericht über den im Unterbeibe, ei-
V»
\ '
fS»
' * Saction, Aeb^ Befichreibiizig einiger ahn^jcWi KUls^ If.
. ^54— 17&.
Firtte$ttr^ s^i^äs dorsaHi*^ S« Rückgrat^
öahanimuu, Heilnng einer RlnP Woefa«!» faag aa^
den Letbargie durck denselben, IV» 5^>30. Voniz-
Uche Wönaamkeir der Anwend^mg dccaelliat diiä
das Ohr in diesem Falle^ i3<
Gehirn^ Wasseranhäiifang in demselben be*- d«a Skx%-
pbeln, li, 36^
Oekrds' Drusen. Beschaffenbeit derselben bei den Ski*-
fein,- II, >3G<' ' U^ber die EckMaOiiM ililrer^VentopfaA^
. Iir, i3q-7-i4o.
i^el^e Fieber^ 'iiber dai, II, i3o. — 154< Bemerknogen üb«
die Natur desselben: I, dasselbe tb«ilc aidi mur dorcb
Berührung mit, i33; ist daher en Terkfitaa «, dorcb
' Ab)i4Hung der Einlfihrüng deuelben, t33 — 13|. b,
dnrch die baldigste -Erkenntnils der geschehenen Mit-
theilung il^nd Absonderung der Rrenken, 134 -»i31
> Ptagnosis deiiarelbea, i35 — 136. U» Die ▼or»ügiicliiUi
Mittel «ur Verhütung der Ansteckung vor demselbta.
V t37-»^i38, III, Xyer Cbarakter desselben ist Mtbenieck
' es unterscheidet sich -aber rem .'^ewöhntichöi Typhes
' a, durch, die Entstehung der Krankheit» l3Q'^*f4D
h* durch die chemiache' Aenderung der organiaäcB Me
iscbung, 140 — t4i. c dureh die Loealität, i4ff-^-i4i
* IV,* Dte Cur desselben nnifs diher beruckeicbtigttn: l
Den allgemeinen dynamischen Characcer» 140; 9, d«
Secifisch chemischen oder qualitauTMi Zoatasd dir
aterie, 143 — 143$ 3« die önlick afficiftea Orpac
- 143—144* Eniptehlung des O/ei ikerthiftiAinae initit
terer Rücksicht, i4'^. Ein 'die Cur desselben betreffe»-
jfßT Vorschlag, IT, i44— i5i. Empfehlung dea Terpee*
'^ tiköls (Spiritus Thgrehinthinae) gegen daaaeJbe n«bec des
Gründen fSr . diese^Enrpflehlung. 1^6—150. Oaaaelb
würkt bei- demselben durch Desoxydation, 14g.-» 150-
.^ Besondere Bemerkungen über 'die AÄ wen dongtart dj»
,aes Mittels bei demselben, 150'^ i5(* Königlidi Preti-
Isisches Publjcandum in Betreff, desselben. f5!9«^ t55
Winke über die Verbreithng desselben und derett Vcr-
hHtungpf III» 189 — ipi. Ein Wort aur refhteo Zek
über ^ie Ausrottung desselben, 19a — aoS« Di« hiAer
Vergeblich hieavgenommenen'Miatsregeln nnds 1, die
FltldH ^^ 3|ifl>w)!if(^r, 195* i a> JJjntliäiji^^ Vmrauen
auf götiliche iiClfe,, 1^5-^197. 3, Anpreisung «icb^er
Präteryatiy- und iieUa)itt^U.i97' 4* ^'^ Aazüadeu
fro&er ..P«uer und Lö^en^iler tUnonfn». «97-* 198. ' 5»
>ie SperrVin^ ^er jnficiiten^ Pausen.» 193V1 ^* Di© Be-
ha!bdlting der Rrai|ke&^ in ihren eigneo Hät|Seni, 19S«
7/,ln hesonj^ern $pit^em, . igS* 8> Dat^Curiren durch
unbefugte Aefjjte. ^löÖ-fi.l^q.^ g, Die Efwartung der
Hülfe von Veränderung der Witterung, ipq. Als.würk-
samere, durch die ErXaliruog bewahrte JÄitiel Werdet
emp^M^Kt ti, £iiftt^liersui?g des erkrankten Ort», igg
— 9AO« b> Yerhurung. der Commiinicatioa durch Klei-
duHg9»l$<^'^° Af' Verstorbnen, 2oo*~soi. c. Uuteiw
sagun^ sillet, ZM^oamenkünfte» .aoi. d> Entfernung der
Kran^on ..uii4 Verdächtigen, ^01 —3014. c^ iBleixiiguag
der erledigten Häuser, oo4 — 3o5. f» Sorgfältige 3e«
handlung. der entfernten Kränken, qo5. g und hv AuF«
•icht auf den Umgang, 2o5. • i, Sorgfältige l^hätigkeic
der-AelrjEre^ 206.-- 206«, Königlich - Preu(si$rhe« Ipv^i-
candum in Betreff desslBlbrn» 2oB-*~ariw Auszug aut
dem PrctocoU über die Deliberation des Staatarath«
der italienischen Republik über die srur Verhütung (Us-
selben «u nehrnenden MaaTsregelu, IV, IP4«— ro8> ße»
cret *des Vice -Präsidenten, der itaiieiii$cfaen Republil^
üb^r die Errichtung eines Central-Sanitäts-Magistrata
und deesen Obliegenbeiten und Verfahren aur Verhü»
tung desselben, 108 — iir. Sanitäts- Verordnung des
Centrill -Sanitets- Magistrats der italienischen Kepub^k
über die .Verhütung . und Abhaltung desseibpa, ils«—
ISO» Schreiben desselben Magistrats an die Aer£teder
italienischen Republik übec i. die hntstehung dei gel-
ben Fiebers in Italien, i2t>^ — las; 3. die Verbreitung
desselben tn Ltvor^o^ zsa — 125; 3* die la Utf^tm^^
beobachteten Symptome - desselbeo, . 137.— 13S:. Resul-
>'tat <ier Leicbtoö£fnung' von demselbeui, t^^. ,.^9 l^evL
in Livornö; beobachteten Character de»$elbenj isS^—
1129;' 5» , die in Livorno versuchte und bewahrte Car-
nethode dpsselben, 129.— ,i3t> Schreiben der SanitatS't
Commissioii yon Ag^pgni an die Bewohner ^die^es IW*
partements über jdie Verbü/UBg desselben. 1317— iij|»
refner des Präfe^ten desselben .Departements an die
Poliaei -ßr'Amten über, die Abhaltung desselben. i35^—
139. . Reigleroei^^ fup.die Ltj^arethe, welche nrovisoriK^
in dem Departement v,ot|. Agc^g^a au > Verhrütu^ und
Abhaltung desselben errichtet ;Werden<>8ollea, idc)— 'lÖd..
(da* Nähere &t>iLftHlfg(^ Jwbreibeii..dtt.SaBitiii Qmm^
— 19^ '—
' mitsion von A^ogna an die l^oIt«et>-lteaisMi ^mm
i^«ft^rt«inent9 über die rerÜtffi^e fiiliriGfatiio^ dtrCn-
' tumac uad dM Locale hieto, t6!2 — 167* ' Sdinäe
über datielbe än% Genua, f6S-^.t7r. ' Auifibilkkt
' DiagBosis detselben nach dett Betobao^tusfeB iii h
vomo, 168 -^' 170» Ueber die dbeDdaseibtfi beobv^
tele VtLxnr d^aetben, t/Or NiitiMtt des Caipwel , m
'Sa}fratfi«£ure und dea Wcscbeii^ vdt SqatfttfCf k
demselben,. 170 — 171.
BißfiMUen, <5. 'Oetchhehtiörgmn»,
txeschiechtgffrpitiK Merkwürdige friderttafeurlkV» Bof^
f<^nheit dekit^lben bei der BleicIiJiicbt, I. aS— 99.
ÜesehwuA -6e6ba<Sbtiiing eiiti»« aolrben, mta. Uttteri«^-
- am ifrelcbem veraehiedn* Fragtnence 'vpa KnotifaeiH '^
n2i^y Haaren uiid netacbtgttfiii Tfaattea »um V^rtchta
kamen, -^11, 170— 17S. . J .
Oesicktsschm^rz* Beobacbtung «Inea aolchen. bei ^e*
cbem die Durcbscbneidung dei Nerton fivcbiloft w
' IVv ^ — 70* Vergebliche Behandlung deaa^Sben «&'
^ eii]re krebsartige-Natiir desaelben; 67-^69*
' GmfUtrzhafte MiUfiL Ueber die Anwendung dOTMlbeii>
Dampfbädern, 1, 53-*- 54»
Gtanduiae ntesanterii^- S. GekrSsJrßjen,
Vickty EmpFehlung der ^Chiaremischen Ei.nreibiffngff^
thode bei -deraelDib, K, 70—60. SchwitslHlder ^
Birken blättern aind v^raügfich heilsam bei d^selb«
iir. 47 >- 48. ^
Oripptt Bescbreibong der, welchd im Winttr 1809 h
' lio3 Btt Moritjoya bei Aftchen harridlite. S. Mtbmijoft
Hkare, Unterauehui^ea über ^eo EfuflilCi det Abicha«*
<leaa deraelbe», gegeh Maitkaei, IV» % — 96b l» ^
trvrden durch daaseibe 'dem Körper 4etn« 'SÜSm e««^
gen , eo^d^rn erap«rt, 69'— 34* s» £t kaau daatdh«
*aacbr keinen dynaoottchon Einflufa 'haben a; w«der dafO
«tan Schnfera, $5— 87; b, noch durch »die 'Ti«oem(
^on i^ ofganiacher VVediaelwurkang atehwideo Tb»
*\vsk,,%y — 88; 9> noch durch' den mir Ijleproductiott dtf
: atelben erforderlichen Krafuuhrvnd. gg — 96.
ßfaisenijenniiung, S. Anginm 0tysiff9iatosa 9kr^nietU
Hitm, Milchabaonderung durch d«na«lben« IV« 44*
Mmuanstöhiä^. 5. kxantkem,
mmi)ii$gh, kimNifi'aiMiHl#» ^iu ■Witaiuid%aa »wfw*
•
— 191 —
bei einet T^efvenkranWb^it, die cu Folge einer voh drei
Jahren erliuepeii A^ciptexi««6maiideii war, U^ "QS^-Qg*
ffepaf suiphurU, S. ächwejktleben
fferha dtgUaUs purpuf^me, $, Di^aHs pfUt^urM^
Herta saSinae. ■ Anwesfdung und Wurkuogett derfeIVttB,
in MV ei Fällen von Osteosarcosts, ^ 95-*- 131»
ffemia crttraiis incarceratä» Beol^ftcbciMig einer lolcliiil,
die.tpLacelös und doch oliile ukus 07i^cia/i# glfickikh
gebeilt wurden, III, 70 — 77.
Hoden t glucklicbe Ausrottung ellies krebsbalten» bei m»
Den» 38 iährigen IVIanne, III, 7]$ — B7* VorxagderUn*
terbifidttiig vor d«>m Schnitte in diesem Falte, 63 «-84.
Anwendung des Cosiniscbmi Mittels bei deätselfoen, igfi
— 87-
Hodensnek, Bedeutende Zet^toning desselben bei einem
in Eiit2Üadune und Brand übergegangenen, aber doch
glücklich gebeutelt Netsbruche, IL 49 -^ 50.
RundswuiK^ S. HydrBpkobia^
Himgarkuj, Beitrag xur Würdigung derselben , I, 17t ^—
18 r. Geschiebte einer mit Epilepsie begleiteten ttod
durch dieselbe 'glucklich geheilten /sa^/ziVöj, 173---' 179.
Wüjrksamkeit derselben bi^i einem F^Ue vou VVefansina,
179— '8a.
ffyärppkolfia, Empfehlung der DKrapfbider bei dersei«
ben, 1. 54 — 56. £nipfebluDg der Chiarendschea £iii-
reitniogsntethode bei derselben, II, 84»
Hydrops. S, PVassetsueht»
Hydrops ptirienrdii, ^eebeehiutig-dnes solchen bei einem
kleinen Rinde, III, 3I3 — 214« . -
Hypochondrie und Hysterie» Empfetilung der Jatrolipti»
sehen Methode bei derselben, Il> 77-=- 7B> ^ '
Hjrpockohdriet Grblser Nutxeii der Thermalquellen eu
Wtesbsklen, cur UatersDütjcungder Cur derselben, dwttk
zwei aosiübrliche Beebaebtutigen derselben 4^eitäti|^
III» j35'^'i45. Empfehlung der Soda pko^phorMa^ eis
des senfcest wurkeuaen Mitteisakes bei derselbe», t9S*
'Ferner der Tincturm i^ioa marfinlis, 139. « AAw^dtiag
^i englischen Sen£i , ivte auch des jimm&nitaH S^"
4l/e^/e</e# tbei detselbeay 143.
. I., ■
Jatrolipusehe Methode» Ueber die Wichtigkeit und bis- .
irerige V^miebläCeigeTi^' derselben, 4l, 61-^64. 'Vefb.^
suche mit derselbe^ Betml^ desrnaoh SpailAn^asiiV Me»
chode ^«froaamen Megensafies voii*4&ihAa^'64'«lHd.
' Mgt Glüekl|ßlie'^Ai»w«ifdu9g der$dbeB beim höbe
^ <mde ton, S<aivy;äcl^ IDU WaMBTsjicbt nach eioQB VV'o-
' ihenheue, 65 — 67. .VortdiUg« di^^Dif^koHs p^rpmn
nach deraellien bei def W|ÄAenucbc «Q«uweode|i. fr»
r lürfttdr dif! S^uiUa, ^-^€9; lem^di« Mercuiielfiiiuii
.' ^ — 79 ;, ferner cbd .Pfftriäbfm. 70t Anvirendny^ dcr-
^««eäbe^ bei der Luftf "fit bei der Unfonko^O' Vfatrtm
. , ÜKsbesei|dere« 71^^79.. ^La^^nreBdiin^ derse^en. hei Li^
nmtijg^äli], 72-^73. Wur)i«Miikeit dera^ibeii hei Schiri-
.:ehe:^«r:.mäniili€heu G^adblBcbtatheile, 73. Fernvr b«.
. einetiMlif^qihed^t unteren .]^U]»mue<en, 73 — 77* £«*
, .pfeb^i]^ dertäben gegen-.hypochoadrtschiB» hy<t«m6f,
i;gi*^9P'*«<*^'"P4 coqvuJijyi^che BQa3hire>^en».77^;s
rerner gegen CärdUlgie-Convulsionen dei^ Kinder^ *r
r 7]f/9^<<'> 7i8^*-*79» rUawiUkfai|ikeic deraelben gegen de
1, /%^Afsr^jf/r«^»'GeiMA/MC!6{n0r2,; 70. 4 Anwende u».
,WHrk4(aro)^eU .derselben gegen CyidKj^« 79*^80. rerr«
^ bei der Brustbränne uod wahren Luitgeoachwiadtiid«
^Zq* • Ff rher beim Keichl^uaten , Dtal^etee , Ste^necboiff-
1 e^n, Iscburie^Si; bet.CoJikiphmefaeB»'eingeklenifitr-
'. Brüchen, 31—83. Ferper beim iKj-opl^ Ss»; - Fero^rb«
|,skcQphalöaerfAi)Uger Hachiti#. Sfi— 83. Fernec hfn*
Zahnschmerz« 84* £mpfebluDg derselben bei <iex ifi-
' .'4C&!o^^i6» 84» ^^ner )|fi, allen Kj-ankbeiten de« H.-
.i(«e>-$sbh>9.d^s, des Magenf und. dessen Mündon^«.
$4-*- 85; Ferner bfi QescfawüUton alter Art» hei i*s
Jenkschwäche» beim GUeders^hwinden, 85-r*B6.
igMUe^z^i WüirkiiaiQkeii d#riaueli|KischeiiL Meifiod« U
'demelben, II, 73. ....,.-
J^«viMf .-fiemerkuögen über <kfr im Jahre ifiaS««^ 18«
dudtbft Jierrt^enü gewesene: jbAitvAic^^.er, IV^ ^7-
. ivßi ,.Kk»der, welche eufor.<emiKeichhuatenNg«üuei
hallen , bUebei^ dase^bafr ftniTv^n /UmielbeB» gp. . Hee
;ii(iethode: diei/}rj%r«nldieit daifeHI^SU <)9'^tOf . Nuu«t
• des Ca^emel* ^trs .Gampher in Smiüeioii und der BeU^^
.'dp^it bt^ . d«;sithei^» loo-^tpi. . Vertiicfae mkx de
Belladonna aU Präservatiri WodflMlb^at MU^^l^*
Tedetarc hdi derselben, loa— «lo3*
• • « .1 XV» «
' JM^ tanartmm', . Berkhügong über die von- JR
.^elte Verbiitflen^ deaaeihtii wk «Mb Spi
^ — •• :^ w
_ 4
/
iSchhu^mi ' Mbbive/ B«d)»a{ditOiig«]ir. ünU a|iidBmiich
berr6cben<r gewetenen» II, i/^y^üg» Voraiglitti gMieilt
duicfa Brechmittel, 14. 9#o)Nichciiii^ und Behandluiig
rie$3«)Jb«;Q'vr» bei mn^m %ieifi«si iliropliulöieA Möddieik,
i5 — '25. Nutzen des ,l9uwarmen Bades bei demselben^
its — 33. 9, Bei einem robusten drei vierteljährigen
iCnaben, 25 — 90.
idbetietinrtenfieber^, Hufefands ürtheil über die ^atiij
jird Comfructiori dieser Krankheit vor. 17 Jahren,' nebst
1er daraus, folgendeh 'Heiiübg^anreige, % 152 — 16$.
^erglei^üng dii»$es UriheiU iirid des dariluf gegründ^
en Verfahrens mit der heutigen Beurtheilung und Be-
]andluAg.desseiben rCath HorA^i Micha&lis' und tiiije^
and, i5^ — 164. Der GVttfadcharii titer di^^selben ist
r x. .^ • !*-> _^' »i^- ^ '1^ '1 4' -1." . 4 1
geschwächte, ^
en , infb»*'^ondere aber des' abdomiaelien^ Systems Vie-
ler'hv^i 164 — ^^16.1.' ,2t6 IpdicaiiTon: Mair veripinder«
lie Anhäufilng der lympbati^che^^- Säfte im Ün'terleibe»
ad 2wai* i, durch Mittel, Welche s^ecifisch jaH Lytoph-
ystem Erregen/ i6§ — "if)6' 3. Durch die Anwendung
riiicbeif 'Reizraittei atff ^ibn ürftelrleib, 166— 167. 3,
)uTch getinde Ausleerungsriiltte^'des'Parmcariais, 167
-»68' 4/' Durch Erregung djer' antagonistischen T*hä^
igkeit det Brüste, 168 — 169. lieber den epidemiscben
nd contagiösen jGharacter desselben, 169^170. \
cUr. "Beitrag 2ur Würdiguijg «der Würjc^arokeit der
luecksilbermittel bei rbeumatiachen Brust- iiiid, Hals-
bein derselben, I* 8^8 — 9% J|läiol)acb<tü/ig, welche ber-
eifst, dais der.Banc^wur^ i^^^jch in def firuh^ten
•geA4,^i4?^lV«'^ ßR'4|'tfa94---Äf>Jt- - . .
}c/»en., jLJeber di«. speciAi^l^e iWistkung ;ni«aGber Arz-
sioiittal avif dieselben, 11, 108 — lOQ. ia»;)!^itf2.. <
iffsrinde. S. Cortex regius. 'Ais.-» . .
f-^Snturen. yci^nö«hi«OJbj$t derselben h^ü den Skro-
bein, IL 36^ l f • » .
wfp. ,iQiB«ebic)|te einen äuJkdstsjBfrkwnidig kratnpl^
ifien Icolikartigen Krankheit, IV, 40 — ß'j, Milchab*
»YicIflvnAg «lllfwli diso- Hatof nfakeHcMs ei beny 44. linc^n't-
thcliftkltVlt Äai'.«ifcit4»XbÄrli(^«ntl3nbsiuaeht. siarker A^b*
hrungen bei denselben, 45 -it^^ -ll|i|e|levar.>eoipids«r
»um. XX. B. 4. St. ' Ijf
Ml bei danvellien» 49' ' ^
Kuhpocken, S» Sßkmtzpocken^ «
Kuruuktnigkeit, ckrcnUck^*- S. Atthma 'ckr99i$tMm.
Läftmißng. S* Paraijsis. ^
Lßuddnum Uquidum Sydenhami, . Nuusui deMewea ^^i
" Anfallen 4ef Bruitbräune, lü, iio. ^ ^
Läzarethff i . KegUmeot für die, nelche proritomdi in ö»
D«(>ftrt«nnent von* Agogna cur Verbütuns u&d Abbainu{
.( des jg[eH>en Fiebm errichtet inerden floueii, i39 — i^
, ,1, Be«cli«ffei]lieit und I^aie^einea «olchen. 139-^1^
^' jK» Öbei;« utid untere Qi^iMrachafc eiaes aoldiea, M^
TU, 0«ü^r und Geaetae der Contuma» in eben i>
cheo* 142^146. IY»«oH»öi ein« aoldbeu, 146— M"
^ ' V, Pllic^tef]^ ie$ Ober-AuFaehera einea aolcfaao, 148'
l5o. yi^ Pfliehien dea Unter- Aufaehera «inei lolcbo^
i5o— ;53. VII, Pflichte^ dea Redmungafuhren ei«
a^khen^ lifc — i53u VlH, Pflichten der Gesendb»»-
AuFaeher eiiiea aölcben, i53 — 154. IX, Uebar ditM>
litär^äcjlie eihea aolchen, i65. A, Ueber den Di^
im Ueiiiigungasaale^ eiife^ aolcben, die Art unddie^t--
tel der Reinigung ip i4ei^aelben, i55 — 158* ^ ^^
tan des Arztes j Wund^rz^s und Apotbeken aiaei ^
chai, . 169 — 161. XU, Uaber die ReUgionaübttageB *
' demaelben, 161 — 162. . .
; ZjfctidnsPerzeichni/s des KunigL Coilegu m^iko-ekirr
gkiiu Berlin für deh Winter 1804 uiid xao5.Ui >'
• — 183.' •/. '■•
tethargie, Heilung, ehiet Ftinf WocheiT lajig eoliakeaa»
durch den GalvaniaAlrff, W, 5— 20. "
LeucorrhoM, Tfemeria, ' Einreibung dea IBercura oKb O^
renti'l Methode 'xitit tfairfflM^en Säfteii bei 69tH\^
II, 7i-i7«.> ^. '. ^ ..
Umtpr/erii miirfatfai#.>' Anwendung deaaelben btt <^
Skrophebit II, 33. «^ .
LotretvMt MikoiU. >ai«cUkibe AntrendiiBg d»«^
bei Kaaen- und Schlundpoiypen, III, 61-^6^ . .
lAses ^enerea, £ioretbunr der Mercuffialmiciei ^^
:. riw^en Süftni mkIi f>€U«remt*a M«tbod« tei diOi»*
II, 7t — fj. .^1 .»■ «J ' ♦• •* j .
LHfirShre^. Ueber «W^fieätibwffeobeib teeaibtf «!»' '^'^
L Einüttia . IhM SvdMir vkd TekMrb«»ilbr jtfdi*^ ^
L^ingememUändung. S. Paeum09ifi.\
Luattmckß, - S. Luat venereH,
\ ' . ' ...
M.'
• < » *
Magen säure, über 4^0« beim Dia&ates meUims, IVL, i5S
— 159. Ferner beim Morbus niger, IV,. 70.
MartUUui, Ueb^r . die Aawendimg derselbea bei den Skro»
phnln, n, 40 — 41.
Maukenstoff, Neue Versuche^, t^elche die Identit$t dei-
•elben mit dem Kubpocken«totte und srine ScbutskrAfi:
gegffn die M^nVcbeixpocken bestätigen, I, tSi — x88.
Menschenpochen, Neue Versuche, welche die S^chütz-
krafc des Maukenstofis gegen dieselben bestätigen, I,
181 — iSg. ;'
MercuHalld, S»- QawksilbermUteL
Mercurüis dulds, S'.' CahmeL
Mesocolon transpersum, Beobachtung einer organisirtett*
eiiicm Foctus gleichenden Masse, welche sich in dem-
selben bei eineni vibrzi^n jährigen Knaben gefunden,
nebst Bemerkungen über deren Entstehungsirt^ H^ t66
' —165. . ■- ' '
MUchahsonderung dürclt-^eü' Harn, IV,. i4'
Millär'sches y^sthma, S. j^slhma Miliare. ^
Mifsgeimrt, Beschreibung einer merkwürdigen , II, l65
—,170. ' • >
Mt^0^ Ö. Btasen-Mfola,
Mollities ossium, S. Osieosareosis, ' j •
Momioyr» Beschreibung der' catarrhalisdhen Epideinie
' oder der Grippe, welche im Winter igoö U- l6o5 da-
selbst herrschte, und den, Einflufs der OrtsbflschefiPcn-
heit auf die verst^iiedene ' Modificatiotf epidemiseb^r
Krankheiten erläutert, 1, Ii3 — 135. Vereleichung die^
ser Epidfemie mit anderen gleichireitsg herrschenden,
1 14 u. folg. Beschreibung der Gegend und Laf^e von,
und der daselbst herrschenden Gesundheitsconstituiion,
Ii5 119. . Diagnosis der ippidemisfehen Krankheit dar
selbst, 1 ig-- 120. Ursachen, warum der entzündliche
«.haracter derselben anfangs verkannt wurde, IQ3--JS26,
Aniiästhenische Behandlung war schädlich bei dereel-
ben, ij6 — 128- Eine antisthenische Behandlung hin^
§e|^n heilsam, 128 --i3ü. Merkwürdige Erscheinung
Btcb sechsmahligem Aderlafs bei derselben, i32 — 133.
Morbus niger lUppocratis. Einige Beobachtungen über
denselben. IV, 71 — 80. Diagnosis und Unterscheidung
desselben yromFiuxus hepatieiu un'd Hämorrljoiden, 71—
Na.
'■ 7^. BeoVc^itiinj^ AbikMH^ in sercbs hilaiillrirm «i4
welblicben Subjectefl ver»clile<l*nerf AU^i, 72—76
Nähere Bestimmuag setnei Verlaufs , seiner Natnr lu^
Tödtlicbkeu, 76-- 80. 4«t) bei IV|e]ancho(ie nndMiitf
critiscb, 76 — 77. Magensäure bei deinselbeo. 79.
MoBchmk,' Vorsiiglieb« Wurksairikeit de^ftiben baia Ao^
ma Miiian, h i39--x4d, **
. . N, . ■
Tfapktka vüfioU martiiilU^ tl, 57.
Narcötica. ^mpFehiüo^ der^fSiben ifOk Dampfbaiani bf
. sond«r$ gingen dexk Starrkrampf» ly J4- .
ffenndorfer Bad, lieber die Veracbisd^nbeit deneibff
von dem ^achner und di^ Ursachen» warum bsi glo*
^ eher Temperatur jenes reiismind^md » dieaa» rsijM''
mehrend wiirkr> III, 4^— -47».
I^fitvenkran/Aeit, Uescbichce etKßc m/erkwurdifea» «lif«
- g^ mner vor drei Jahren erlittenen, ApopUu«, IlL ^''
JOS. hervorstechende AfiFection der linken feile ^
derselben, 8.g-^g5* Intetmittirendeilemiplegisbeik
selben^ 98-^99. jimBntU^ partialis bei derselbaa. «
: jpo. :Par«lUie pwisc^en denelban und Citalspsü u*'
JEcstftsit^ X04. Bitte um Rath bei einer Jan^wifri^ec
IV, 32 — 3a. Geschichte einer i^erst nerkifuMigto.
S. Knimpfe,
NetiNkä ihfraotbüähs. Die . Dorchseluieidung dsnelbfi
.beim OesichtsschmerK war fruchtlos.. IV» 69— 70»
/Vtf/s^aicÄ» Beabacbtung eines. in Ent^undanc uiuiB'^^
• übergegaugenfn, aber doch glücklidii ^eheutea, Ut ^
^euffeböhrne. Verachledene Beobachtungeii« wetebe b^
^ . weisen, data ((ieselben .achon vor der Geburt, und >v^
ohne dafs irgend ein deutliches Symptom der Luti ^
/der. Matter vorhanden, venerisch inacirt seyn küorcA
lH3£~.4o. . '
Nuaa vomicae. Die DäftipFc derselben würken dfaitisc*
. npbit Empfehlung dor^alben g^gea 4ea BandiTsnD.
111 — II8,
O. ^
Ohr, Voraugliche Wurksamkeit der Aaweoduiif ^p*"
^vanismus durch dassefbe bei einer fünf Woä» »"1
anbAitenden Lethargie, IV, ra.
eam 0nJ0put, Bedenken g^^en di^ Anneiicluipg da«ti»t^
h^Kh 140—141.. "■ ■ ^ •> •■ ■ '• ;
eum. tkerihintUnae^^ A«w9ndtin|; uii4 Wurkongett d^*
seihen in »wei FäUeii von O^0O40rcosis^ JI« 96-»<^Jisii;
l'erner S, T^tp^inuh , . (
leosarauis^ Btoh$^hiW0i§ ffiveier Fäll» der$iBlbed WBt&'*
wacbaeneiiA w#Ich« ^ikklich geheiU wurden» 11*. 88-r-
io3. I, Bei einem 34 jährigea Manne, 93 — gg. An»,
vvendune der Sabma b^i d^inselben, 96 i temer des. £i-
icns una det TerpanrinöU, 96-^97. 2, Bei ein^n 36>
jäbrigen Mahne, 99-— io3. Anwendung des Terpentin-
öls und der Sabina bei demseibeä, 101— -103. Bemer-.
kungen über diese Beobachtungen, |ö3t — 1(^1. Cba-
racter und Weaeif dieaer Krankneiten, 103-^107« Ue-*.
ber die Würkungen der Sabina in diesen Fällen, 107
r-iix. Ueber die Ursachen dieser Krankheit in Hol-
and, i<i5 u. folg. Allgemeine Bemerkungen über die
n obigen Fällen angewendete l^lmetbode« .130 -«- 121^
' • ' *
rairsü, Einreionng der Arireneimittel mit thieriscbeii
Säften nach Cbiarenti's Methode b6i derselben, 11, jn
— ^3. Der unteren Extremitäten geheilt durch die ia*
trolipiische Methode, 73,— 77,
mptiigus, Nachtrag sur Geschichte eines krampfhaßen,
lächthclten, iV, '58-^64' Wahrscheinlich durch au
leiLsea Baden veranlafst, 60. AuQallend durch Schrö*
ifen verschiimmerr» 6x. Bestätigung des skrophulösem
)2 — 63. Ferner des Tenerisch - symptomatischen, 69
--63. , * ' . ■ ' ,
nionaeuni, MerWürdiges Exanthem auf der Verbrit«
ung desselben bei den SkrOpbeln, II, 37t*»38«
nfßälsam, $, ßahamus permfianiu,
.roleum* Würksamkeit desselben bei der 'Wassertnchc
lach Chiarenti's Methode angewendet, II, 70-^71.
eumonia, Beobachtung eiiier rein ithenischen bei ei>
leni höchst asthenischen Xörper^ 1, 63 — 79^ Oji-
(chichte einer 2ti Montjoye epidemisch herrschend ge-
YeseDen und anfangs verkannten> I, ii3 — 135.
lypen. Glückliche Ausrottung derselben in der Nase
ind im Schlünde nach der Lorreischen Methode au
Ariederholtenmalen bei ein und derselben Patientixi»
n, 61-^69. -
rgiermittel, Schädlichkeit derselben beim Diabetos mtl-
-^ i$8- -
\ ♦
Q.
QaßGksilh^rmUteh Baitrag zur Wittrdi|ni]g Hiier WvA*
«iffikeit in den acuten r1a(«um3i»scb«n Brint- imdHa)^
.#iela der Kizrdefv I, 88— -'93. Schaden bei den Sk»
pheln, II. 4^. ' Eiopfeliiung ihrer Anwondong^ nadiCIui-
reati'^ Methode bei derWaaaersacht^ H, 6c) — ^ F«-
ner hei der Laes venerea, 71 — y%^
R.
Radix ipeeacuanhae* Empfehlung derselben in klojKB
Gaben bei der chronischen Kur^^hmigkeit, 11^ 10— 'ii
Reüiij^ung, über die Art und Mßttel der« in Contumai
Aostatcen. S. Lazarethe,
Resohentia» Üeber die Anwendung der aogen^anten ba
den Skrppheln, II, 43 — 4^.
Respir/iiionsorgane. Fragmente über einige KrankbeicB
aeraelben, VorsSglich den Keichhuaten, II, 5 — sg. Ue-
' her die Wichtigkeit ihrer Verrichtung und iWca Let*
dens 6 — g.
Rkeumatisckft Brust" und HaiMal. Beitrag, sur Wurf*
, gung der Wurksamkei^ der Queckaübermittal ge§«n £•-
aelbe bei Kindern^j I, 88<— 93>
Rhododtndfön Ckrysqntki^m' JNutsen der Abkochnn^ dt»-
' aeihen bei eineoa Falle der Syneope anginasa^ UJ« lol
— i3o. .
Rpborantiä, Ueber die Anweadun|[ deraelbea ba des
äkroplieba, \h 4^ — 41*
Rückerat. Gfltchichte einer durch eintn unglüddichea
\ Falf yera.nla(aten , nicht unmittelbar tödtlicheti. Zflrbre-
'chupjg; desaelben^ IV, ai-:-3c. Anwendung der poii-
ti^«n und negativen flectricitae gegen daa Leidan du
unteren Ememitaten nach deraefben,^ a7'»-98. Sectio«
nach derselben, gq — 3z. Abiorption dar Hällke «in«
Kippe nach derselben« 3o.
Safte, tluerUche, Ueber die Elnreibnng der AfBoaatinit
tel mit denselben dach Chiarenti*a Method«. S. "''
reibung der ArzneimiUei.
Salzsäure ScJiwererde. S. ^ Terra ponderosa mmrimtmm
Salpetersäure. Nutzen' derselben beim gelben Fieber n
tiivomo beobachtet, IV« 17.
Scfiarlachßeber, S« Jäter bok^.
Schenkelbcuch. 5« Hemia cruralis incarurmt^*
/
Mähipolyptn. ,S. Polypert*
fkmerz, etti, periodischer, «it delr StM duidl Sjpiesglal-
Gtldschwefei gfihmlt, 1^ j^-^Bf. •
zJtwuzhäder ^on Birkenblätldm sind Torsii|[liGh wui^Ekara
bei der -Gicht, lil, 47— 4a* . 6
:hröpfen vertchlimmert einen * kirampfhafceni näclitiicben
Pemphigua, lV,'6i: ' •
)hiitzpo^im» Neüls 'besHiti|;»nde Vwreuchd für die Ideit-
titäc ihree StoJGFs' mit dem Maukenstöff, 1, f9i-^i8|ß.
Die Scbtftskrafc dereelbeii- ben&tigc M epidemiedm
Blattern, III, 49 — 61. Winke 2iur Veirbütüng der Haut-
ausschläge nach denselben, 61 "^"dX Ein langwieriger
Hiara'i^ss^ht&g veidör sich nftek d^aei^en- mit ^übleiii
Erfolge, 52-*- 53. -- ' • '. : '
^.hmri^ 'Rrnnftk^h 'S; Morbus nfgef Jfftpp^criaiU^ •
zhvifffelleber, Uebex^ die AnwedduBg diftMlbeü in Dampf«
bitiierli, 1, 52 •^53» '
^.hwefel^ässerl Ueber den fllerkwurdig«A ÜHUrschied
2wi«chen waitneh ttnd kaiicaor, lU, 4^-^47*
zrotum. S. Hodensack.
'.ewassw, "Nnfzeii seiner äiifserlicben AnireHdiOig' beltd
gelben Fieber itt Livon»o beobachtet, IV, i^o«^i7if.
üfeity Empfehlunf der ammöniacaliach^heriachta, co
Dampfbädern, I> 67— ijS. '
Wophelkfanhheit, . ' Beatattgtcr Natxen der taktaurea
Schw6rerde bei derselben, 1, toS — ito. Anch bei ei*
nem hohen Grade • deraieibeti lauft die Impfung der na-
türlichen BlMtera • gl«<^^ 9^^. Ihidem-: Geschieht«
derselben bei einem jungen Kinde, II, d^'--^, An-
wendung das liauor jeni muriaticus bei denselben, 39r.
Bäder, erregten Fieber bei ^eraelbeo, 33-<-55. Leidien*
ö£Fnung nach deraelben, 50 — 4^* Verknöchervng der
Kopf *r§utilfen bei ddra^l^en, 36/ Wnaseranhäufungim
Gehirne bei deraelben , 36. Beachafienbeit der'Gekrös«
drüsen bei d^stflb)»], 36. Merkwürdiger Auaiehlag atif
der' VarbraitiCii^ ' dea Peritoneum b<i derselben. ^7-^
dd. Möffcvrutidiger Abaceia in der Haken 'fv^a Failop»
pUnta bei derselben » 38. Bemerkungien u&d Beäülfate
aias dieaer • Secti^o^ 88 — 4^ * ^^^er die> AnWtödnn'g der
stärkenden Mittel , insbesondere der Eiaenmirtcr bei der-
aelben, 4c^"^4i' ' llfibar die Anwe&dttog der Lange dea
gebrannten Sdiwamnis b^i' derselben, Ai-'-^^Q^>*^fftnet
der DigUalispttrpurea, ^L Mercftriuiia acha^^if^bei
deraelben, 42. Ueber die AiTvveffdtftig dek* aogetraDmeh
/Itffo/tAMM/tf bei djaraeXban^ 40^43.' "
:rQpks4i^urP0mphißHi, JBeaiätigung deaaelben, !¥> ^9-^63*
Soia pkojpkorata, lE/n'ptehiwag ^r^iiiboB «U ddli Miifiai
. "Specifische Rfizkrafi, u^ dj«, m«iidi«r AnMiiowüttal» U
Spiritus- ekerehinthinae, S, Terp&ntimol,, .
bexL h^ dipü, Skrojpheliik 11*^ 4^-^42»
l|4iid«fi iMTO. X 94^ tot«
4Mi0ni^. Qe^al|)iliM% elofrt«iHip,fbft» einam )io^it attbi
niscben Körper, I, 63 — 78^
Stirn» Jfm |>eiioditcfaer Sdkm^X» in |l«nttlb«a mmidad
• ^(9S^^f^ - QditocbiRre f«! . g/^«iU. . 1, 719 -^ 87.
Suipkur duratum untimonünviXx. einen, perioditck^SdaMi
^ $ax4ßf, jStk»» I«.79^— «(T. BeHdaiiaung über die *«
Xor^iifTT getadelte Verl^ojliiig dteseioeii «dt ^tm^mß^
•teiiuauren Alkali, 85 — 87*
J^ntopf, tmgimtSa, Beobflicmimg «inea töiltliGlieB f^
decaelben. x^.ftebat.der iieiobenpJQ^ilujig,; bei maen^
4 Subj^cte^ ULjti7>r-ifiiM.a«.,bei einem 3oj«krimSi^
jecte, 191*— 124. Geschichte einet) funJ^rem FdUai«^
aeib^ weliiber diijrcl^ dfe TbemialqiieUeii . eu Wieib»
. den rHjdJK^l gebellt wurde» i»4«r-i5o« Anwepdeeg«''''
der 3ä(ler daaelbst bei deraelbe«* <lft7-*-iia6. liuuf«
dei Abkot^ung dea Hkododmäton Ckq/ftmutkmm \m ^
T.
J'äna^uM mneücM^ Würkung deaielbea im Yfahmim^
XL, ia3 — 139» ; . 1 f. . .
TerpentindiL £aipfi*lilung d^aaelbeQ)beiiia)#«lb«» Fiak«*
l{» 143, Ueber die Bestaadtbeüe, Wurktt^pH eod A»
wendiQig .fUsaelben beim gelbes Fieber« 146««— 1^ ^
atiwmung^ der Anwenduogsart deaaelben, i&l-^tii
Ferner S. Oleum thtrtbinthtna^.
Terra ponderosa mufUua^ Beatütiglet .Nats«ii ^titnß^
in der Skrop.he}krankhe|t, J, I05— f lO.
TmitiM* a Hoden. ..
TeuutMt.^ Smplekiiiiigi der nercottidiefi I>einpnMdir aur
Unteracutsting dea. ^dtfea^ÜMollitfiri« bei ^ 4amiiib«»
f I
^*
; doulou»eax^ &' öiiU^tsfchm^t, , . .* -
t^ttkra-t^Hich nuii^^iißhkj NUf^eh derselbeii bei der By*
Ba'fyUöpH, •meräw(hi3ig«t'.Ab«c6fe. itt.der linken bei
len €l^op%eln> 11,38. - — . ' . '
ssit tomMlmt^ ^. JieUhhi^tin. ' '
{, . • :. :; ^. . 1;»^*, ff?- - .i-* -. . . . > •
tfiieih, , Beohsuckpiüg maeHi Qeslöbifvurft ,«äii. deniielbeD» .
US weicbein t vepra^(^liied«nQ/ ]^r#gmß»t* von «Knoehen,
Zähnen ^ Jb|a«fe«i,vii(( fl^^j^^c^tcfi Theilen > zum ¥ot-
herzschej4nsteckun^» Vi^ncBiedene PeobachtnngQn» wöl-
be beweisen, dafs di^eselbe schon vor der Gebui^t und
iUcb obne dafs bei 'äer Mutter ein deutliches Symptom»
lei^ Luei vorhanden,/mößlicb »ey, Ifl^ 3i!— 4o,
neriinih^s Gift, ÄVvfei' Beobachtungeri, w«lc]^^ beVret*
en, dafa im weiblichen Körper Beste desselben. Jaiir«
aog verborgen bleiben können« ohne Zufälle der Lues ,
!u erregen, lll, 3i -r*37..-.Ewegt. to» yenmtchen Säug-
ingen auf gesunde Ammen .übertragen, leichter Pusteln
n den Brüsten, als bei ursprünglich venerischen Am- ^
nen, in, 40— 4«.> < ..\^. >** ' "^
nerisck» symptomatischer Pemphigus* Bestätignsg dea-
elkeii, IV* 6ai-63.v ^ »» - » ^ ^^
ihnsinn, in einem Faüe'^diiitth'dte Hungerkur geheilt»
, 179 — i8o* Würkung d^s Brechnv^in/iceini bei dtim«
elbei», )I, laa-T-iag. \ ' \ ' -
uchen mit Seewaaser ist heilsam befunden beitei ge)-
en Fieber, IV, '170 --'171. /
Isserdämpfe, lieber die An Wendung^ derselben ]2nDamp&>
ädern« mm Erwärmen der Wftaserbäder und der na-
esimmer« \, 47 -~*'6l» 1 . \
tsserscheut S. Hjdrophobia. " .
issersuiht, Vorschlag die Digitaiis purpwrea nadi Chift»
snti^s Methode mit thierisdben Säften bei derselben
inzu reiben« II, 67; ferner die S^iälla, (^ — 6g ; ferner
ie Merowrüüyh 69 — 70; ftmer das FttroUum^ 70.
\
men i8q3« III. ui ^sj^»' y^Mik^ mit JtfwMM fittliM-
Beobachtunge^a d^Malben am NMieiAwWi üS— «37.
rmtf« bei demselben, 37 «^29. L^tsMira^ltt dm mm-
Brownischen Behandlwaa 4<i>4htn tenvMhfl^^ft— 99.
IViethafien. Neuere Eifabrungin ubfr dif U)|Mkr$ftf ^
. Ti|er«ali|uelieA aaaelbi^^ W» r 16— * l($d. I« fjwfMfki
. mn^ Sxncofs angin^sm» ^^die fi^eal äurdk «CmJ
1}^ gffheibimnii, im4-«.fd^i * 9. WiirkeiunMc <knel
ben gecen dei^ /^^ttor i^lMkti -«eW a^' «utfGlididierei
Beobachtungen au r Ba$taiigun£ dertelbea» ido-^-^i^i
Untcfrstutsaog ihrer WürkalaiiLeit durch daa jiwmm^
nium fydrotky^äe^^^ 1 33^134*. % rWuflwmW» di^
«oMnau als Ui^erstutaua^smUtel dar ^ur dv i^rp^diA»
drie» durch iswei auafunrlichera Beobach(ui7||[«^ l|«aä-
%C. 135—145* »eoUcl^unijÄiia» fallä (^ ^DM<>*
nieilHui, weither voilkommeu duf c}i die B*d«K Waattit
fekailt vfurde^ I5i^i56.
H
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ßiblioikdk der prakü/ehem £UUumJ4*
zehnur Band. Jfwi^ SiiiolL