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THE JOHN CPCB^AR
LllBÄAipr ö CHI CAGOc
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Illustrirte Monatsschrift
ärztlichen Polytechnik
Herausgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser des therapeutischen Almauach.
1883.
(Der „Illustr. Viertel]ahrs^chrift“ V. Jahrgang.)
Bern.
Verlag der J. Dalp’schen Buch- und Kunsthandlung (K. Schmid).
1888.
. Diaitized by
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ülustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 1.
V. Jahrgang.
L Jannar 1888.
{MT Die Herren Aerzte and Fabrikanten, welche durch unsere illustrirten Beschreibungen zu wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir hbflichst, unsere Zeitschrift als Quelle diese«
Verkehrs anzugeben.
Sachregister.
Walcher (0): Gestielte Nadel mit endlosem desinficirtem Faden 824. — Seiler (0): Kehl-
kopfpincette and -Guillotine 825, Septometer 826. — A. Beverdin (0): Tumorenzange mit
"Nadelöhr nnd elastischer Schlussvorrichtung 827. — Placido (0): Keratoskop 828. — Streiss-
guth (0): Rippenresectionsscheere 829. — Levy (L): Vaginalspecnlum 830. — Balmanno Squire
(L): Urethrale Injectionsspritze 831. — Macdonald (L): Dem Kriegsdienst zur See dienende
Transportvorrichtungen 832. — Fagan (L): Militärische Transportscbiene 833. — Blackwood
(L). Galvanisches Element zur Behandlung der Constipation 834. — Bobin (L): Osteoklast 835.
— Byrd (L): Nadelhalter 836. — Watson (L): Gypsscneerensäge 837. — Warren (L): Katheter,
Uterinsonde, Trocar 838, 839, 840. — Koch (A): Plastische Verbandpappe 840. — Weissenberg
(A): Jodoformpistole 841. — Holzhauer (A): Verbandtasche 843. — Snowdcn (A): Fischbein-
bougies 844.
(0 — Originalien der .111. Monatsschrift der Srztl. Polytechnik“. L = Aus der Literatur. P — Aus Patentschriften
A = Mitth. der internst. Agentur .Artemorbi“ in Bern.)
Adressen.
Unter dieser Bubrik fuhren wir, nach Materien und Städten geordnet, die Adressen
unserer Abonnenten und Interessenten aus den Lief er antenkreisen auf, um dem ärztlichen
Publikum die gelegensten Bezugsquellen für seinen Bedarf an die Hand zu geben. Die
Aufnahme der Adresse in eine der nachstehenden Bubiiken findet unentgeltlich statt; sollte
hingegen Aufführung der Firma unter mehreren Bubriken oder mit mehr als einer
Xeile gewünscht werden, so sind für jede Mehr-Zeile per Jahr 5 Fr. zu entrichten.
Das Adressenverzeichniss erscheint, wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1, 4, 7 u. 10.
Gesuche um Aufnahme in dieses Begister wolle man, unter Angabe der Adresse der
Bezugsquelle (Poststelle, Buchhändlerfirma), an die J. Dalp’sche Bnchhaudlnug in Bern
richten.
I. Aerztliche Instrumente nnd Bandagen.
Amsterdam : Hendriks & van Steenbergen, Warmoesstr. 152.
A. (ft B. Schmeink, Kalverstraat 61.
Basel: J. J. Eichenberger.
C. Walter-Biondetti.
Berlin : Louis Blumberg, 124, Wilhelmstrasse, S. W.
Rudolf Dftert , Französische Strasse 53, W.
C. Omers, 2, Schiffbauerdamm, N. W.
C. OoUdammer, Inh. H. Pfau, Klosterstr. 81.
R. Kern, N., Brunnenstrasse 123.
Heinrich I.öwy, Dorotheenstrasse 92, N. W.
H. Pfau, Bandagist, Klosterstr. 31.
E. Pfister, Schützenstrasse 60.
Chr. Schmidt, Friedrichsstrasse 105 c N.
, Wüh. Tasch, Dorotheenstrasse 71, N, W.
J. Thamm, N. W., Charitdetrasse 4.
Vetter & Lücke, MUnzstrasse 18.
JET. Windler, Dorotheenstrasse 3, N. W.
Bern: Dr. Schenk. Bandagist.
Bonn: F. A. Eschbaum, 31, Markt.
Bremen: F. LindstädL
Breslau : H. Brade, Hummerei 31.
H.Hcertel, approbJJandagist u.Verf. chir.Instr.
Otto Hörig (vorm. L. Freund), Junkernstr. 86,
(Fortsetzung
Georges Glasen, 34, rue de l’Höpital.
L. Denis, rue du march4 aux herbes No. 79.
Peter Fischer, Hatranerg&sse 11.
F.E.Bcrg, chir. Instrumentenm., Firmungsstr.
Emst Jacob, Markt 6.
Hoch & Hunzinger, chir. Instr.-Handlung.
Joseph Mies, Schildergasse 63.
J. Roser, Chirurg. Instrumentenhandlung.
Emil Schulz, Instrumentenm. u. Bandagist.
Carl Weis 8.
Bormfeldt & Salewski, Jopengasse 40, 41.
J. C. F. Oeltzsch.
H M. Schönecker, Mechanikus.
M. H. Wendschuch, Marienatroeee 21.
Leonh. Bors, Alleeplätzchen.
Friedr. Kloss.
August Sandkuhl, Kipdorf 37.
Kleinknecht, Chirurg. Instrumentenmacher.
Freiberg i/Sachsen: Sigismund wehst.
Freiburg i/B.: F. L. Fischer.
K. Kümerle.
J. Nosch.
siehe Rückseite.) ,
Bruxelles:
Budapest:
Coblenz
Coburg:
Ctfln:
Cottbus:
Crefeld:
Danzig;
Dresden:
Düsseldorf:
Elberfeld:
Erlangen:
Z-S’J
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/*
> Teil 5.
HAU« a/S.:
Hamborg:
F. -Dom unreal
Jot. Mütter, Instr.m M ree Oaillaan
C. F. Schneider, Corrmterie 12.
fllMMi: J. Schellenberg, Unir.-Instr.-Fabr.
firai: J. Heuberger, Herrengaase 13.
HMi: Jot. Sobel, Neuthorgaese 28.
HrelffcWlId : P. Weinberg, Fiach-Strasw 29.
J. Pohl, Breitenhof 45.
Fr. Baumgartel, Gr. Steinatraaee 17.
Fleischhauer. (Prothese und Zahntechnik.)
F. Hettwig, Barfüseerstrasse 9.
F. Weidemeyer, Nene ABC-Straase 7.
A. Henker, Fabrik zahnlrztL Inatrn mente.
Haaaorer: C, Nicolai, Chirurg. Instrumentenmacher.
HeMelberg: A. Kehrer, Chirurg. Instrumentenmacher.
Friedrich Walb, Hauptstrasse 28.
Hewogoibnzch (Holland): P. Odenkirchen, chir. Inatr.
Karlanie: Albert Kohm, Langeatraaae 134.
kiel : J. Aeemann, Dänische Strasse 25.
Beckmann, Vorstadt 10.
Küllglbtlf i/Pr.: Q. Grunewald, Münz stresse 10, 11.
Carl Simsky, jun., Steindamm 83.
Koprahagei: P. Heekier.
Prof. Nyrcm, Chirurg. Instrumentenmacher.
(Pfalz): Julius Neuert, Bandagist.
LetpH«: C. Frank, Schrötergtsecheo 6.
T. Grotewahl, Sternwartenatraase 89.
Oswald Homn.
Alexander Schädel, Reichsatraase 10.
Jfor. Wünsche, Univeraitlteatrasse 5.
B. Laibach, fabr.d. bandag., pess.Lemonnier42.
Schramm, N. W., Belmontatreet 64.
F. W. Schmidt.
J. Schwär».
Fr. DröU, Chirurg. Instrumentenmacher.
Mirbllf (Pr. Hessen-Nassau): Fr. Dula.
Lite*
Lübeck:
Hocke«:
Mttache«:
New-Terk:
ÜlnkerK:
P. Schtoabe.
H. Katsch, Schillerstrasse 13.
Gebrüder Stiefenhafer, Schtttzenstrasse 12.
John Beynder» A CHe., 309, Fourth-Avenue.
Shepard & Dudley, 150, William-Street
Geo. Tiemann A Cie., 67, Chatam-Street
G. C. Hammen, Fahr. Chirurg. Instrumente.
Nürnberg: Max Hofmann, Museumsbrttcke.
Paul Watti, Bandagist
Odette (Russland): F. Carlson.
Perle : Aubry, Boulevard St-Michel 6.
Göttin 4 de., rue de l'Ecole de mddecine 6.
Dubais, Rue St-Andrd des Arts 31.
Favre, rue de l'Ecole de Mödecine.
G. Klopfer, ree des foas4s St-Jaques.
Mariaud, Boulevard St-Michel 43
W.AH Matthieu, Als, Boulev. St-Germain 113.
Retinal, rue Blondei 23.
J. Trompert , ree Vauquelin 20.
Philadelphia : Gemrig A San.
Charles Lcntz.
Wüliam Snowden, South Eleventh St. 7.
Prig: Josef Mang, Ferdinandstrasse 31, neu.
Ig. Stdzig, Obstgasse 377-1.
Prag: _ Filiale Waldeck & Wagner, Graben 22 neu.
RegCMbarg: Heinrich Forchthamer.
lüge; Marggraf, Instrumentenm.. Herrenstr. 10a.
Rottoek 1/M. : C. F. W. Ebel, Bandagist
Rotterdeai: Ad. Linden, Körte Hoogstraat 30.
SckeffheeteB: J M. Schnezler.
Scbletwlg : Heinrich Adler.
St. JohlM a. d. Saar: Louis Grell, chir. Instrumentenm.
St. Petersbirg: C. Gerber, Liteinaja 59.
Strattbirg: Ch. Streiseguth, Guttenbergplatz 12.
Stlttgart: Paul Henger, Specialist für kUnstl. Glieder.
StOttiart: Karl Schmid , Königsstrasse 37.
Tattllage» (Württemberg): Gust. Boßnger.
G. Jetter, Engroe-Export.
Jakob Link.
J. W. Store-Busse, chir. Instrumentenmacher.
WtrtehtB: H. Jakob Pick.
Wie«: Josef Leiter, Fabrik, chir. Instramente.
Marconi, Chirurg. Instrumentenmacher.
J. Odelga, IX, Mariannengasse 7.
Reiner, Fabrikant chirnrg. Instrumente.
Waldeck, Wagner A Benda , L Opernring 8.
Wünbirg: G. Stöber, Sandgasse 9.
Zürich: Corrodi , Rindermarkt
Weber-Moos.
C. Ruegg , Ortbopftdiker und Bandagist
II. Gummi- and ttuttapercha-Waaren.
B«d WlldlBge« : Paul Bothe, Löwenapotneke. Specialittt:
Glas-Irrigatoren, Bongiee und Katheter.
Berti«: Gebrüder Bandekow, S.W., Lindenstrasse 2.
Mütter. C., Königsstrasse 41 C.
Rudolf Schäfer, 8.O., Schmidstr. 17a. (en gr.)
051« : Kühne, Sievert A Neumann.
Frankfurt a/M.: Gebrüder Weü, Töngesgasse 27.
Haanorer: L. Bertram.
Leipzig;
Ports:
J. Marx, Heine A Cie.
H. Galante, 2, ree de l'dcole de mödecine.
Filiale Waldeck A Wagner, Graben 22 neu.
III. Verbandstoffe, Krankenpflege, ärztliche Mobelmannfactnr etc.
Chesterfield : Robinson A Sons. Hetdeahelai a/B.: Paul Hartmann.
Hambarg: A. F. Riemann A Oie., Bleichenbrücke 12. Sehaffhaasea : Internationale Verbandstofffabrik.
Heidelberg: Fischer A Cie., Saudgasse.
I?. Elektrische, optische and andere physikalische Apparate ärztlichen Bedarfs.
(Glaswaaren. >
Berti« : W. A. Hirschmann, S. W.,. Beeeelstr. 2. (el.) | Hmeaaa: Alex. Küchler A Sohne, Thermometerfabrik.
Keyter A Schmidt, (el.) ! Lichte«k«l« bei Oberweissbach (Thüringen): Oscar Bock.
Rudolf Krüger, Simeonstr. 20, S. W. (el.) Ptrlü: G. Andriveau, 5 rue Campagne Ire. (phys.)
CL Prager, Alte Jacobstrasse 138, S. W. CrlUs, rue de Rennes 66. (opt.)
Bern: W. A. D. Engel. Kramgasse 198. (opt) I G. Trouvi, rue Vivienne 14. (el.)
DOflZlg: Bormfeldi A Salewskl, Jopengasse 40, 4L j Philadelphia : O.Flemming, Manuf. electr. 1009 Arch St.
Dreadeo: H. M. Schönecker, Mechaniker. i Prag: R. Rothe, Wenzelsbad.Fabr. wissensch. Instr.
Rrloogeo: & M. Reiniger, Univers.-Machen. (el.) I Stattgart: C. A E Fein, (el.)
Praokfbrt a/M.: H. HOger, Johanniterstrasse 11. (el.) 1 Würsborg: Alb. Weber.
Hooibarg: Ad. Wichmaann, Gr. Johannisstrasse 17.
V. Depots ärztlicher Artikel.
Chrtütloola (Norwegen): Christian Falchenberg. Müoebeo : J. Klaiber, Sounenstrasse 9.
Praokeoütei« (Schlesien): Rothe, Apotheker. Mortes: GoUiex, Apotheker.
St. Gaileo : C. F. Hausmann, Hechtapotheke.
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ülustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
IflsertioimprtU:
Eine Seite. . . Fr. 80
. Halbe Seite . 16
, Viertel Seite . 10
Die gespaltene Petitseile
oder deren Baun 30 Cts.
Inaeraten-'Annahme:
J. Dalp ’sehe Buch-
handlnng in Bern,
sowie simmtliche
.. anoncen - Expeditionen.
Verla ff der J. Dalp’sehen Buchhandlunff (K. Sehmid) in Bern.
Prela pro Jahr:
Fr. 6 25 franco
in der Schweis, Fr. 6.00
Mark 5 für
Deutschland,
Fl. 8. — fftr
Oesterreich
exclusive Postspesen.
Alle Buchhandlungen
und Postämter
nehmen
Bestellungen an.
Her&nsgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser des therapeatiseben Almanachs.
ÄJ
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je l 1 /* Bogen.
Heft 1.
V. Jahrgang. 1. Januar 1883.
3
Simmtliche Zeitschriften und Beiträge für die Redaction und Expedition sind an die J. Dftlp'sche Buchhandlung
K. Sehmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur Illustrirung ihrer Beitrlge
▼erfUgen, werden gebeten, sich zu dienern Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inlialteikberoielit. I. Aerztliche Originalien (Dr. Walcher, Seiler, A. Reverdin ,
Placido , Streissguth) p. 3. Miscelle p. 10. II. Literarische Analekten p. 11. — Mittheilungen
der Agentur „Artemorbi“ in Bern p. 21.
I. Aerztliche Originalien.
Nr. 824 . Gestielte Nadel mit endlosem desinficirtem Faden.
Schon seit langer Zeit beschäftigte ich mich mit der Construction einer
gestielten Nadel mit endlosem desinficirtem Faden, hatte den Gedanken auch
schon längst meinen Freunden mitgetheilt und kam nur wegen Abwesenheit
des Instrumentenmachers, dem ich die Zeichnungen im April dieses Jahres
vorlegen wollte, und wegen darauffolgender längerer Reisen nicht dazu, dieselbe
ausführen zu lassen. Fünf Tage nachdem ich sie nun in Arbeit gegeben, kam
Herr Dr. Götz von Tübingen in die chirurgische Klinik, mit der Bitte, eine
von ihm construirte Nadel bei einer Operation anwenden zu dürfen. Ich war
sehr überrascht, im Wesentlichen dasselbe Princip, nur in anderer Ausführung,
hier wieder zu finden, das mich bei der Construction meiner Nadel geleitet.
Nachdem ich mich mit Herrn Dr. Götz, meinem alten Bekannten und Collegen,
auseinandergesetzt und wir die gegenseitige, völlige Unabhängigkeit unserer
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Ideen const&tirt haben, glaube ich verpflichtet zu sein, auch meine Construction,
die in einigen sehr wichtigen Punkten von der des Herrn Dr. Götz abweicht,
der Oeffentlichkeit übergeben zu sollen. Bei der Construction der Nadel ging
ich aus von dem Gedanken der Nähmaschine. Die Nadel besteht aus zwei
Haupttheilen: 1) dem Griff, welcher ein Gefäss vorstellt, gefüllt mit Desinfec-
tionsflüssigkeit, in welcher auf einer Spule aufgewickelt circa 15 Meter des-
inficirter Faden aufbewahrt ist, und 2) der Nadel, welche zugleich als Stopfen
für das Gefäss dient und nach dem Gebrauch umgekehrt in den Griff versenkt
wird. Die Construction ist im Einzelnen folgende: An dem pistolenähnlichen
Griff befindet sich hinten ein Büchschen a, welches mittelst eines einzu¬
schraubenden Deckels D wasserdicht verschlossen ist; aus dem Büchschen
führt ein glattes, vorne offenes Rohr durch den Griff b nach Aussen. Im
Büchschen liegt eine Spule k, aus zwei Scheiben S bestehend, die durch ein
Röhrchen B mit einander verbunden sind. Am vorderen Ende des Griffes
befindet sich eine kleine Schraube d, mittelst deren der Stöpsel c, welcher
die Nadel N trägt, festgehalten wird. Die Nadel selbst ist eine durch Aus¬
schmieden mit einer Lancette versehene Nähmaschinennadel. Die Nadel ist
eingelassen in ein circa 2 Ctm. langes cylindrisches Klötzchen c, welches der
Länge nach eine seichte Auskehlung H zeigt und in der Mitte rund herum
einen vorspringenden Reifen / trägt, welcher an der Stelle der Hohlkehle mit
einem feinen Ausschnitt g versehen ist. Auf dem Ende des Griffes liegt ein
kleines durchbohres Leder- oder Gummiplättchen, welches, durch den vor¬
springenden Reifen des Stopfens fest angedrückt, den Griff wasserdicht ver-
schliesst. Ist die Nadel mit dem Faden zum Nähen montirt, so sind die
Verhältnisse wie folgt: Der von der Spule kommende Faden läuft durch die
Röhre nach vorne, tritt in die Auskehlung des Klötzchens (zwischen diesem
und der Röhrenwand) durch den Ausschnitt des Reifens am schliessenden
Lederchen vorbei nach Aussen und längs der Nadel durch das Oehr an der
Spitze. Der Faden gleitet wasserdicht am Lederchen vorbei, und zwar leichter
oder schwerer, je nachdem der Stopfen gegen die Mündung gepresst und durch
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die Schraube festgehalten wird. — Genäht wird in der Weise, dass, nachdem
die Nadel durch die Weichtheile gedrungen ist, das Ende des Fadens mit der
Linken erfasst, die entsprechende Länge ausgezogen, die Nadel zurückgezogen
und der Faden abgeschnitten wird; da die Nadel immer eingefädelt bleibt,
folgt die Wiederholung des ersten Stiches u. s. w.
Die eminenten Vortheile dieser Nadel sind folgende: 1) sichere Führung
der Nadel; 2) Einfachheit der Bedienung, da Assistenz nicht durchaus nöthig
ist und die Nadel nicht aus der Hand gelegt zu werden braucht; 3) Baschheit
des Nähens; 4) sehr kleiner Stichcanal. — Im Gegensatz zur Götz’schen zeichnet
sie sich aus durch: 1) grösstmöglichste Einfachheit, ist daher viel billiger
herzustellen, sehr leicht rein zu halten, da Ecken, Durchbohrungen und sonstige
Schmutzwinkel vermieden sind, und daher den Ansprüchen der strengsten
Antiseptik entsprechend; 2) durch sehr bequeme Handhabung, da der Griff
ganz besonders angenehm in der Hand liegt; 3) ist die Nadel sehr leicht in
einer Verbandtasche unterzubringen, da sie viel weniger Raum als die Götz’sche
beansprucht, und enthält 4), worauf ich besondern Werth lege, den nötbigen
Fadenvorrath in desinficirter Flüssigkeit, wozu ich nach dem Muster unserer
chirurgischen Klinik Alkohol absolutus verwende.
Die Nadel ist durch Instrumentenmacher Trautwein in Tübingen zum
Preise von 10 Mk. zu beziehen.
Dr. Walcher, Assistenzarzt der chir. Klinik in Tübingen.
Zwei neue Instrumente
zur Behandlung von Kehlkopf* und Nasenkrankelten.
Nr. 825. Nene biegsame Kehlkopfpincette and Guillotine.
Das Ausreissen von Polypen und das Herausziehen von Fremdkörpern au6
dem Larynx ist häufig mit grossen Schwierigkeiten verbunden, weil mit den
gewöhnlichen Instrumenten der Fremdkörper oder Polyp, selbst wenn er leicht
im Spiegel zu sehen ist, nicht erfasst werden kann. Die Lage von Nadeln,
Knochensplittern etc. in dem Larynx ist häufig eine solche, dass eine steife
Zange, deren Griffe entweder vorwärts oder rückwärts sich öffnen, nicht zu
gebrauchen ist, und die Biegung des Stiches ist oft entweder zu gross oder
zu klein.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, liess ich eine Störk’sche Röhren-
pincette umändern, indem ich die Curve der Röhre abschneiden und dafür
eine biegsame, aus einer Spiralfeder gefertigte Röhre ansetzen liess, an deren
Ende eine glockenartige Erweiterung befestigt ist. Die Pincette ist an einem
ziemlich dicken Kupferdraht befestigt, der steif genug ist, um jede Biegung,
die man ihm gibt, zu behalten, und zugleich biegsam genug, um ihm leicht
eine beliebige Curve zu geben. Dieser Draht ist, wie bei der Störk’schen
Pincette, in die Röhre eingeführt und in dem Griff befestigt
Dieser Griff ist von Ebenholz und wie der Griff einer Pistole geformt.
Der gerade Theil ist hohl und enthält eine Spiralfeder, während ein hohles
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Metallstück in das Ende des Griffes eingeschraubt ist, in welchem die Röhre
mittelst einer Daumenschraube befestigt wird (Fig. 1 C). Der Kupferdraht,
welcher die Pincette trägt, die bei D aus dem glockenartigen Ansatz hervor¬
ragt, ist auch durch eine Daumenschraube A in dem Hebel B befestigt, dessen
Ende aus dem Griff hervorragt wie der Drücker einer Pistole.
Wenn das Instrument eingefuhrt werden soll, nimmt man den Griff in
die Hand wie • eine Pistole, indem der Zeigefinger an dem Drücker anliegt.
Wenn nun der letztere durch den Finger zurückgezogen wird, so schiebt sich
der spirale Theil der Röhre vorwärts und der Draht mit der Pincette rück¬
wärts, wodurch die Pincette geschlossen wird, wobei wenig oder gar keine
Bewegung des Endes der Röhre stattfindet.
Wie schon gesagt, kann der Röhre irgend eine beliebige Curve gegeben
und durch Drehung des Drahtes in der Röhre, ehe er im Griff befestigt ist,
der Pincette jede entsprechende Richtung ertheilt werden.
Fig. 2 zeigt die Guillotine, welche wie die Pincette beliebig gebogen und
für alle verschiedenen Winkel zugerichtet werden kann.
Nr. 826.
Septometer.
Fig. 3 zeigt ein Instrument, welches ich kürzlich habe
machen lassen, um die Dicke der Nasen-Scheidewand zu
messen und um schnell und sicher zu diagnosticiren, ob in
einem gegebenen Falle eine Verdickung oder nur Verbiegung
der Scheidewand vorliegt.
Es besteht aus einem Zirkel, dessen Spitzen abgerundet
und einwärts gebogen sind. Die Arme des Zirkels sind über
das Gelenk hinaus verlängert, wo der eine einen Bogen mit
Theilstrichen trägt. Der andere Arm hat gerade über dem
Gelenk einen Zeiger befestigt, welcher bis auf den Bogen
ragt und auf den ersten Theilstrich in der Mitte des Bogens
zeigt, wenn das Instrument geschlossen ist. Eine versteckte
Feder, die jedoch sehr schwach ist, hält die Spitzen geschlossen,
und ein kurzer Holzgriff, der in der Figur nicht zu sehen
ist, wird an der untern Fläche des Gelenkes angeschraubt.
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Das Instrument wird nun, an dem Griffe gehalten, in die Nase eingeführt,
so dass die eingebogenen Spitzen je an einer Seite der Scheidewand zu liegen
kommen, und langsam auf und ab geschoben, während der Zeiger beobachtet
wird. Sobald die Spitzen an eine verdickte Stelle der Scheidewand kommen,
bewegt sich der Zeiger und zeigt die relative Verdickung an. Eine blosse
Verbiegung kann natürlich keine grosse Verschiebung des Zeigers hervor¬
bringen.
Dieses Instrument kann selbstverständlich auch für die Messung anderer
Theile des Körpers benützt werden.
Carl Seiler, Dr. med.,
Docent der Laryngologie an der Universität von Pennsylvania.
Nr. 827.
Tumorenzange mit Nadelöhr und elastischer Schlussvorrichtung.
Diese Zange articulirt wie eine gewöhnliche Geburtszange. Jede der
Branchen endigt einerseits mit scheerenförmigen Griffen, andererseits mit zwei
runden Platten von 3 Ctm. Durchmesser, deren
innere Flächen mit tiefen Transversalrinnen wie
die Nelaton’schen Pincetten versehen sind. Jede
der Platten besitzt eine centrale Oeffnung von
1 Ctm. Durchmesser. Die Rinnen wie auch die
Oeffnungen bezwecken selbstverständlich, das Ab¬
gleiten der Zange von den damit ergriffenen
Geweben zu verhindern. Dies Alles ist nicht neu;
hingegen befindet sich zwischen der centralen
Oeffnung und dem vordem Rande der Platte eine
viel kleinere Perforation von 3 Ctm. Durchmesser,
deren Zweck ich nachstehend erläutern will.
Es ist nämlich oft möglich, während der
Abtragung eines Tumors eine Zange an einem
bereits abgelösten Theil desselben anzulegen, um
denselben behufs Erleichterung der Exstirpation
je nach Bedürfhiss anzuziehen oder zurückzu¬
schieben. Allein oft genug erfüllen die Zangen
diesen Zweck nur unvollkommen, weil sie leicht
ausgleiten. Desswegen hielt ich dafür, es sei in
manchen Fällen vortheilhafter und leichter, den
zum Theil abgelösten Tumor mit Hülfe jener aus
einfachem Eisendraht gefertigten Nadeln, deren
man sich zur Exstirpation uteriner Tumoren
bedient, zu perforiren, resp. zu fixiren. Meistens wird man sogar die Nadel
tiefer anlegen können, als dies mit den Bissen der Zange möglich wäre, deren
mit einander verbundene Branchen sich gegenseitig paralysiren; man wird sich
daher möglichst bemühen, die Nadel so tief als möglich in den Tumor einzu-
führen, worauf man jedes Ende derselben durch das kleine erwähnte Loch in
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der Platte der Zange bringt. Es dient nun demgemäß die Nadel als Führung
und können auf diese Weise die Zangenbranchen auf die leichteste Weise
durch Hinaufschieben auf der Nadel an beide Seiten der Geschwulst gebracht
werden. Die Branchen werden hierauf wie die Branchen einer Geburtszange
vereinigt, wonach die Geschwulst mit Verlässlichkeit gefasst ist.
Um die Bisse einander möglichst nahe zu bringen, hatte ich früher die
Crömaillörevorrichtung adoptirt. Allein ich bedurfte bei einer Entfernung der
Bisse von 4 Ctm. einer Zahnstange von 12 Ctm., wesshalb das Instrument nur
für sehr kleine Tumoren dienen konnte; ich suchte daher nach einer andern
Vorrichtung und gelangte zu folgender: Ich umgebe eine der Branchen direct
oberhalb ihres Scheerenringes mit der Laufschlinge einer Gummischnur; hierauf
ziehe ich die Gummischnur so weit aus, dass sie dünn genug wird, um in den
aus Figur ersichtlichen, am andern Scheerengriff befindlichen Ausschnitt ein-
gezogen werden zu können, welchen sie vermöge ihrer elastischen Verkürzung
und Verdickung ausfüllt und sich darin verlässlich fixirt. Der Tumor befindet
sich nun einerseits mittelst des Eisendrahtes angezogen und andererseits durch
die beiden Platten resp. Bisse fest comprimirt. Diese neue Schlussvorrichtung
besitzt nicht die Unbeweglichkeit, man könnte sagen «Brutalität» der Crö-
maillöre, die erforderliche Kraft ist leicht zu produciren und gewährt nichts¬
destoweniger eine grosse Sicherheit. Nach meiner Ansicht könnte dieselbe
mit Nutzen auch bei andern Zangen verwendet werden.
Dr. Aug. RevercUn in Genf.
Eine andere Verwendung dieser elastischen Traction wird von Dr. A. Reverdin im nächsten
Hefte unserer Zeitschrift mitgetheilt werden. Red.
Nr. 828. Keratoskop
von Dr. Placido in Porto (Portugal).
Als solches bezeichnet P. ein Instrument, welches dazu dient, die Krümmungs¬
verhältnisse der Hornhaut direct zu beobachten. Es wird durch dasselbe zwar
nicht ermöglicht, wie mit dem Ophthalmometer und Ophthalmomikroskope,
Krümmungsanomalien mathematisch genau zu bestimmen und durch Zahlen-
werthe auszudrücken, aber es reicht vollkommen aus, um überhaupt zu
erkennen, ob eine Krümmungsanomalie der Hornhautoberfläche vorliegt oder
nicht, ob sie bedeutendest oder nicht, und in welchen Meridianen sie liegt
Es besteht aus einer dünnen papierenen, hölzernen oder besser metallenen
Scheibe von 23 Ctm. Durchmesser (von v. Hasner in Prag auf 30 Ctm. aus¬
gedehnt), mit einer centralen Oeffnung von 1 Ctm. Durchmesser, in welche ein
3 Ctm. langes, zu der Scheibenfläche rechtwinklig stehendes cylindrisches
Röhrchen eingefügt ist, das an seinem von der Scheibe abgewendeten Ende
eine nur kleine Oeffnung hat. Die Vorderseite der Scheibe ist mit concentrischen
weissen und schwarzen Kreisen bemalt.
Beim Gebrauche dieses sehr einfachen Instrumentes setzt man den zu
Untersuchenden in eine Fensternische mit dem Rücken gegen das Licht, und
nähert sich demselben resp. dessen Auge, indem man die Scheibe an ihrem
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Handgriffe hält, bis auf 15 Ctm., lässt dieses in der Richtung der Axe des
erwähnten cylindrischen Röhrchens sehen, während der Untersucher selbst
durch die gegen ihn gerichtete kleinere Cylinderöffnung nach der Hornhaut
des zu Untersuchenden blickt, wodurch die Sehlinien beider Augen zusammen-
fallen und rechtwinklig zu der Scheibenfläche stehen.
Der Beobachter sieht nun in der Hornhaut des Untersuchten die Reflex¬
bilder der beiden Cylinderöffnungen, welche ihm zur richtigen Einstellung des
Instrumentes dienen, während die concentrischen Ringe der Scheibe an der
dem Untersuchten zugewendeten Scheibenfläche entweder ebenfalls als kreis¬
förmige, oder als mehr odpr weniger elliptische Reflexbilder anf der Hornhaut
desselben sich abbilden, so dass, aus der Verzerrung oder Nichtverzerrung
dieser, auf normale oder abnorme Hornhautkrümmung und auf die Richtung
derselben, ja auch auf deren Grad annähernd geschlossen werden darf.
Besonders bei Krümmungsanomalien durch Keratoconus, nach Linsenextrac¬
tion etc. leistet das Instrument gute und ganz befriedigende Dienste, und ist
auch leicht und aus jedem Materiale billig zu erstellen.
Der Apparat wird jetzt auch feststehend gemacht und auf der in concen-
trische Ringe getheilten Scheibenseite mit einer Scala versehen, welche, durch
die Cornea des Untersuchten reflectirt, zu Zahlenbestimmungen über Richtung,
Art und Grad einer Krümmungsanomalie dienen kann. Emmert.
Nr. 829 . Rippenresectionsscheere
von Fabrikant* Streissguth in Strassburg.
(Redactionnelles Originalreferat)
So einfach die Rippenresection an sich selber ist, so sehr wird sie durch
den Mangel geeigneter Instrumente erschwert. Bedient sich der Operateur
einerjListon’schen Zange, so muss er eine grosse Gewalt anwenden, wobei die
Zange oft klemmt, statt zu durchschneiden; bedient er sich der Sägen, so ist
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eine ausgedehnte Trennung der Weichtheile nicht zu umgehen; häufig genug
werden sie nichtsdestoweniger mit den Sägezähnen verletzt, was für die schnelle
Heilung der Wunde grossen Nachtheil bietet.
Diesem Uebelstande abzuhelfen hat Herr Streissguth die Rippenresections-
scheere construirt, welche in vielen Fällen im letzten Jahre erprobt und in
der Klinik des Herrn Prof. Dr. Lücke mit Erfolg angewandt wurde.
Die Construction ist sehr einfach; die untere Branche bietet eine schmale,
feste Unterlage, welche leicht hinter diefjRippe gebracht wird; die obere,
bewegliche Branche, welche die Klinge spielen macht, erzeugt durch ihre
Hebelvorrichtung mit leichter Mühe eine grosse Kraft, so dass die Rippe in
einem Tempo leicht und sicher durchschnitten wird.
Ein in ausgezeichneter Arbeit vorliegendes Exemplar dieses Instruments
erntete den ungeteilten Beifall des hiesigen ärztl.-pharmaceut. Bezirksvereins,
welchem dasselbe in jüngster Sitzung vom 6. December vorgewiesen wurde.
Wir erachten dasselbe für ein unentbehrliches Requisit jedes chirurgisch¬
klinischen Armamentariums. Preis des Instruments 25 Mk.
Misoelle.
Heue Verfahren, nm Pressschwämme aseptisch zu machen. A. H. Smith (Obstetr.
gaz. Febr. 1882) empfiehlt, den Schwamm mit einer dünnen Seifenschicht zu überziehen und
denselben in fein pulverisirter Salicylsäure herumzudrehen. Solche Preßschwimme können,
wie der Autor versichert, längere Zeit ohne Schaden im Uterus liegen gelassen werden.
E. Frankel in Breslau (Centralbl. f. Gynäkologie Nr. 32, 1882) benützt zu dem gleichen
Zwecke Jodoform. Er legt das Hauptgewicht auf den dicken, gleichmässigen Jodoformüberzug
des Quellmeissels und auf den festen Abschluss der Portio und des Scheidengewölbes mit
Jodoformgaze.
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tl
II. Literarische Analekten.
Nr. 830. Levy (Nancy). Neues Vaginalspeculum.
(Revue mdd. de PEst 15 D6c. 1881.)
Cusco’sches Speculum von etwas kleinerer
Form. In der untern Klappe ein nach rückwärts
offener ovalärer Ausschnitt von 23 Mm. Breite
und Vs Länge der ganzen Klappe. Dieser Aus¬
schnitt ADC bedingt eine hufeisenförmige, nach
unten geöffnete Gestalt des äussern, bei allen
übrigen Speculis (mit Ausnahme des Sims’schen)
kreisförmigen Randes ABC.
Nachdem das Speculum mit nach oben ge¬
kehrtem Griff eingeführt und die Vaginalportion
in das Lumen desselben gebracht worden, lässt
sich constatiren, 1) dass das Frenulum von keiner
Partie des Speculums gedrückt und ebensowenig
in abnorme Spannung versetzt wird; 2) dass die
Vaginalschleimhaut nicht, wie man a priori
erwarten sollte, in das Lumen des Speculums
verfällt; 3) dass die freie Ansicht der Vaginalportion nirgends beeinträchtigt
wird.
Der Hauptvortheil besteht nach Verf. darin, dass man, ohne das Instru¬
ment herauszuziehen, die durch Inspection gewonnene Diagnose z. B. eines
syphilitischen, auf der Vaginalportion befindlichen Geschwüres durch Touchiren
resp. Constatiren der Induration der Geschwürsränder vervollständigen kann,
desgleichen auch unter gleichzeitiger Inspection Operationen im Vaginalraum
und an der Port, vaginalis sich ausführen lassen, welche namhaft dadurch
erleichtert werden, dass letztere dem Finger des Operateurs viel näher gebracht
wird. Ein nicht unwesentlicher Vortheil besteht auch in der obenerwähnten
Bloßlegung des Frenulums, besonders in Betracht der so überaus häufig
daselbst sitzenden und so leicht zu übersehenden Geschwüre. Das Speculum
erfüllt demnach theilweise den operativen Zweck der Sims’schen Specula, ohne
die in mehrfacher Hinsicht noch besser erreichten diagnostischen Zwecke der
üblichen Röhren- und Kl&ppen-Specula auszuschliessen.
Nr. 83i. Balmanno Squire. Urethrale Irrigationsspritze.
(Annales de Dermatol, et de Syphilographie. 1882. Nr. 4.)
Verf. stellt folgende Anforderungen an eine zweckentsprechende urethrale
Injectionsspritze: 1) Sie soll leicht und verlässlich mit einer Hand gehalten
werden können. 2) Die (übrigens vom Operateur entsprechend zu moderirende)
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Kraft soll zu voller Wirkung gelangen. 3) Die Injection soll sieb leicht und
nicht in stossweissem Strahl vollziehen lassen. 4) Die Spritze soll nicht
zerbrechlich und jederzeit gebrauchsfähig sein. 5) Der Spritzenträger soll
während der Injection immer schön in der Axe des Strahles, resp. der Urethra
bleiben. 6) Es sollen weder Injectionsflttssigkeit in die Blase, noch Luftblasen
in die Urethra gelangen. 7) Die Spritze soll klein und vermöge ihrer Form
leicht in der Westentasche unterzubringen sein, und mit für eine Injection
genügendem Inhalt versehen transportirt werden können.
Alle diese Anforderungen sind nach Verf. in dem äusserst compendiösen,
nachstehend in etwas verkleinertem Maßstab abgebildeten Instrument vereinigt.
Die ganze 10 Cttn. lange Spritze besteht aus einem mit zwei gegenüberliegenden
oblongen Planfl&chen versehenen Kautschukballon. Derselbe läuft in eine
Kautschukröhre aus, in welche wieder ein mit olivenförmiger Spitze versehenes
Glasröhrchen gesteckt ist. Jede der beiden Flachseiten des Ballons enthält
eine dünne eingeschobene Metallplatte, welche ihnen vollkommene Starrheit
verleiht, während die sie verbindende, eine leichte Abrundung zeigende Rand¬
fläche ganz elastisch bleibt und dem auf die Seitenflächen wirkenden, bis zu
gegenseitiger Berührung angewendeten Drucke ausweicht und sich vorwölbt,
und wieder zurückgeht, sobald jener Druck aufhört. Die Füllungsweise der
Spritze ergibt sich aus Gesagtem von selbst. Die Capacität der Spritze ist
derart berechnet, dass sie einer vollständigen, jedoch nicht übertriebenen
Füllung entspricht, wozu nach Verf.’s Erfahrung c. 5,50 Gramm (VI» dr.)
genügen. Der Körper des Glasröhrchens ist mit einem vorspringenden Rande
versehen, bis zu welchem dasselbe in den Auslauf des Kautschukbeckens ein¬
gesteckt wird; eventuell kann letzterer auch darüber hinaus gezogen werden
und hält dann um so verlässlicher fest. Die elliptische Form der Druckfläcben
ist sehr bequem zum Anlegen des Daumens einer-, des Zeige- und Mittelfingers
andererseits, und gewährt die Möglichkeit, beide Druckflächen in gänzliche
gegenseitige Berührung zu bringen. Das von den Druckflächen allseitig
umschlossene Metallplättchen ist der Corrosion nirgends ausgesetzt.
Es scheint dieses compendiöse Spritzchen allerdings alle vom Erfinder
selbst gestellten Anforderungen zu erfüllen und zweifeln wir nicht an schneller
Einbürgerung in die tägliche Praxis, zumal der Erfinder bekanntlich zu den
ersten medicinischen Autoritäten Englands gehört.
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Nr. 832. Macdonald. Ueber einige dem Kriegsdienst zur See dienende
Transportvorrichtungen.
(Transactions of the (London) internat. med. Congress. Vol. II. Pag. 567 de ff.)
Als «Ambulance-Aufzug (Amb.-Lift)> bezeichnet Verf. (nach Longmore)
Vorrichtungen, mittelst deren ein Verwundeter oder Kranker von einem Deck
zum andern, entweder auf demselben Schiffe oder von einem Schiff zu einem
andern transportirt wird. Die früheste Vorrichtung dieser Art war die «Dienst-
Kotze», welche an einer mit Querhölzern versehenen Stange oder mittelst
irgend eines andern einfachen Mittels von Deck zu Deck gebracht wurde. Diese
primitive Vorrichtung wurde von dem amerikanischen Marinearzt Dr. Gorgas
unter dem Namen «Ambulance-Kotze (Amb.-Cot)» auf zweckmässige Weise
Fig l.
verbessert. Sie besteht aus einem kreuzförmig zugeschnittenen Segeltuch,
dessen Seitentheile aufgeschlagen und zusammengenäht werden, einem Planum
inclinatum und einem Brustband. Das letztere ist in Schlingen, welche am
Grunde der Kotze angebracht sind, beweglich eingelassen, so dass seine Lage
der Natur des Patienten angepasst werden kann. Die möglichste Raum-
ersparniss, welche durch diese Vorrichtung erzielt wird, gestattet, den Patienten
in ruhig gesicherter Lage durch jede noch so enge Einfahrt von Deck zu Deck
herabzulassen oder hinaufzuziehen.
Eine andere, nachstehend (in Fig. 2) abgebildete Vorrichtung dieser Art
wurde von dem Vortragenden selbst construirt und namentlich zur Transferirung
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¥
Verwundeter von Bord eines Schiffes an Bord eines andern als praktisch erprobt.
Sie besteht einfach aus einer gewönlichen Hängematte, deren Suspension noch
durch ein unter die Kniee gelegtes, an zwei Stricken aulgehängtes Querholz
Fig. 2.
vermehrt wird. Die ganze aus Figur leicht verständliche Vorrichtung wird
mittelst eines an den (durch Thimble bezeichneten) Ringen angreifenden
Flaschenzuges in entsprechender Weise weiter befördert.
Fig. 4.
Fig. 3 und 4 stellen eine Vorrichtung dar, welche zum Herablassen und
Heraufholen Verwundeter, resp. nach und von den Zwischendecken dient. Die
30 Grad zur Horizontalebene geneigte Lage gestattet, Männer von 6 Fuss Länge
durch 4 Fusb lange Einfahrten ohne Aenderung der Lage hindurch zu bringen.
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Nr. 833. Fagan. Militärische Transportschiene.
(Transactions of the (London) internat. med. Congress. Vol. II. P. 514 & ff.)
Das Princip dieser Transportschiene, welches Verf. unter dem Namen
«Posterior fixation» bezeichnet, beruht darauf, den Rumpf sowohl als die
Extremitäten mittelst einer Methode zu immobilisiren, welche leichte Transport¬
fähigkeit mit bequemer Lagerung und absolutem Schutz vor Erschütterungen
verbindet. Diesen Zweck erreicht des Verf.’s Methode dadurch, dass er eine
die ganze Körperlänge einnehmende Schiene construirt, welche in zwei von
Sanitätsmannschaft bedienten Tragestangen aufgehängt wird.
Die Vorstellung, welche man sich von dieser, im Original weder in Figur
noch Beschreibung sehr deutlich veranschaulichten, Transportvorrichtung zu
machen hat, ist ungefähr folgende: Ihre Basis besteht aus zwei 6 Fuss langen,
8 /s Zoll breiten, 6—7 Pfund schweren eisernen Parallelstangen, welche einen
Zoll von einander entfernt sind. An ihnen sitzen fünf lVa Zoll breite, 1 /s Zoll
dicke reifeiserne gepolsterte Bänder, welche sich auf den Thorax, das Becken,
den Ober- und Unterschenkel der verwundeten Extremität und auf das gesunde
Bein vertheilen. Die ersten zwei sind durch breite ovale Rückenplatten verstärkt.
Sämmtliche Reifenbänder können durch daran befestigte Riemen über den
Körpertheilen mit zweckentsprechender Kraft festgezogen werden. Sie sind
auf messingenen, Vjber die Stangen laufenden Schiebern befestigt, welche mittelst
Zapfenschrauben verstellt werden, und lassen sich daher auf jedem der Statur
des Patienten entsprechenden Punkt fixiren. Ausserdem befindet sich an dem
obern Ende der Stangen eine Kopfstütze, welche nach Belieben erhöht und
erniedrigt werden kann. Am untern Ende endlich ein Fußstück, welches mit
einer Schlinge für den Absatz versehen ist und Flexions-, Extensions- und
Lateralbewegungen gestattet. Die Schienen sind an der die Tragstangen ver¬
bindenden Querstange mittelst sechs Stricken aufgehängt, deren Länge durch
Flaschenzugrollen regulirbar ist. Die Querstange ist 18 Zoll lang, mit sechs
Haken zur Befestigung der Stricke versehen, und an jedem Ende befindet sich
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eine viereckige Hülse zur Einfügung der Tragstangen. Die Tragstangen können
mittelst eines Gelenks in ihrer Mitte umgelegt werden. Sämmtliche Bestand¬
teile des Apparates können in einer Minute auseinander genommen und auf
eines einzigen Mannes Schulter transportirt werden.
Zur Anlegung der Schiene muss das Beckenband 9—10 Zoll oberhalb des
Centrums der Schienen, entsprechend einem ca. */« Zoll oberhalb der Crista ilei
gelegenen Punkte, angebracht werden. Das Unterschenkelband soll bei der
Tuberosität der Tibia und das Brustband genau unter der Achselhöhle liegen.
Nachdem man die Entfernung dieser Punkte von den erstgenannten (oberhalb
der Crista ilei gelegenen) gemessen hat, werden die Bänder entsprechend ange-
schoben, der Patient in den Apparat gelegt und schliesslich noch das Kopf-
und Fußstück in entsprechender Weise angefügt.
Diese Vorrichtung, welche beiläufig in einem Zelttuch verpackt werden
kann, dient nicht nur zum Transport der Verwundeten, sondern auch zu
bequemer Anlegung des ersten Verbandes. Sichere Lagerung, leichte Zugäng¬
lichkeit der Wunden, Schutz vor jeglichem Insult sind die fernem Vortheile,
welche Verf. seinem Apparate vindicirt.
Nr. 834. Blackwood. Einfaches galvanisches Element zur Behandlung
der Constipation.
(Phil. med. and snrg. Reporter. Febr. 25. 1882.)
Das compendiöse Instrument besteht einfach aus dem kleinen Zinkstab C
(Kathode) und der Silberplatte A (Anode), welche durch den isolirten Draht B
verbunden sind. Erstere wird so weit als möglich in den After geschoben,
letztere bei geschlossenem Munde auf die Zunge gelegt. Die im Munde und
After befindlichen Flüssigkeiten sollen hinlänglich Säure besitzen, um einen
galvanischen Strom zu erzeugen, welcher den gewünschten therapeutischen
Effect bewirkt. Die Stärke des Stroms soll bei dieser Anwendung 2 Milliweber
betragen, während sie auf 5 Milliweber ansteigt, wenn die Elemente in eine
mässig starke Salzlösung gebracht und die Leitschnur durch einen 6 Zoll
langen Draht ersetzt wird. Von dem Vorhandensein des Stroms kann sich
Jedermann überzeugen, wenn man die Anode soweit als möglich gegen den
Sinus frontalis hinauf in die Nasenhöhle einfuhrt, und die Kathode auf die
Zunge legt, wodurch man leicht die bekannten Lichtphänomene durch abwech¬
selndes Schliessen und Unterbrechen des Stromes mittelst der am freien Ende
der Leitungsschnur befindlichen Nadel hervorbringen kann.
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• Der Apparat wird ein oder zwei Mal täglich in der Dauer von 5—15 Min.
angewendet; in hartnäckigen Fällen ist es zweckmässig, vorher eine bis zwei
Unzen Salzwasser in das Rectum zu injiciren. Die Behandlung wird 10 bis
14 Tage lang fortgesetzt und hierauf allmälig sistirt. Der Heilerfolg des gal¬
vanischen Stroms kann leicht constatirt werden, wenn man ohne Vorwissen
des Patienten oder seiner Angehörigen die leitende Schnur durch eine nicht
leitende ersetzt, wonach die therapeutische Wirkung sofort ausbleibt.
Nr. 835. Robin. Ein neuer Osteoklast und dessen Anwendung zur
Radicalcur des Genu valgum.
(Lyon m4d. 1882. Nr. 13 & 14.)
Verf. hat seinen übrigens auf alle Deviationen des Unterschenkels berech¬
neten Apparat bis jetzt nur für die Cur des Genu valgum angewendet. Als
einen grossen Fehler der bisherigen zur Cur dieser Deformität benützten
Osteoklasten, unter denen er namentlich einen Apparat von Delore in Lyon
in Betracht zieht, erachtet er den Umstand, dass dieselben behufs Gerade¬
richtung der Extremität entweder eine periarticuläre Fractur mit Verwundung
der Weichtheile, oder eine Läsion des Kniegelenkes, namentlich eine Trennung
der Epiphysen-Knorpel bewirken. Einerseits die langwierige und von mancherlei
Gefahren bedrohte Nachbehandlung, welche durch diese unvermeidlicherweise
gesetzten Verletzungen bedingt war, andererseits die höchst unvollkommenen
Resultate, welche die rein orthopädische Behandlung zuwege bringt, gaben
denn auch zu der Ogston’schen Operation, welche bekanntlich in der Resection
des hypertrophirten Condylus inf. fern, besteht, Veranlassung, einer Operation,
deren Gefahren trotz aller antiseptischen Cautelen von keinem Chirurgen ver¬
kannt werden. Es können daher die Vortheile einer Methode, welche durch
Beseitigung der Uebelstände des mechanischen Verfahrens die Ogston’sche
Operation entbehrlich werden lässt, keineswegs unterschätzt werden und scheint
die bisanhin noch offene Frage der Behandlung des Genu valgum durch nach¬
stehend beschriebene Vorrichtung auf sehr befriedigende Weise gelöst worden
zu sein.
Der Apparat besteht aus einem Brett, auf welchem der Oberschenkel des
Patienten mittelst zweier Stahlbänder fixirt wird. An dem untern dieser
Bänder befindet sich der Stützpunkt eines Hebels zweiter Ordnung, an welchen
der unterhalb der Stahlbänder befindliche Theil der Extremität mittelst eines
um dieselbe gelegten Ledergurtes so in die Höhe gehoben wird, dass im Niveau
der untern Stahlbänder eine Fractur des Oberschenkels entsteht. Die An¬
wendungsweise ist folgende: Das Brett wird mittelst einer Stellschraube in
etwas zur Horizontalfläche geneigter Lage auf einem beliebigen Tisch fixirt.
Der anästhesirte Patient wird in Rückenlage so auf den Tisch gelegt, dass der
ganze Oberschenkel, der Neigung des Brettes entsprechend in leicht erhobener
Stellung des obern Endes, auf dem Brette überall gut aufliegt. Eine Rinne
von Eisenblech wird sodann auf die Vorderseite des Oberschenkels gelegt und
die obgenannten eisernen Halbringe über diese applicirt und durch rasches
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und kräftiges Anziehen der auf Figur ersichtlichen Schraubenmuttern eine
möglichst starke Compression der Weichtheile, welche durch die Blechrinnen
vor directen Insulten geschützt sind, erzielt. Durch den mittelst der Ringe
von vorn nach hinten ausgeübten Druck werden die Nerven- und Gefäßstränge
nach innen dislocirt und sind somit ebenfalls vor allfälligen Lädirungen geschützt.
Nun wird der Ledergurt an zweckentsprechender Stelle so angelegt, dass eben
genug Raum zwischen ihm und der Extremität bleibt, um den mit einem zur
Aufnahme des Gurtes bestimmten Schieber versehenen Hebel einzusetzen. Der
an den Femoral-Condylen ruhende Gurt lässt die zwischen denselben gelagerten
Gefässe und Nerven unangetastet und hat Verf. in dieser Hinsicht constatirt,
dass bei Anwendung einer zur Fractur hinreichenden Kraft von 120 Kilogramm
die Art. poplitea noch immer permeabel bleibt. Nachdem sämmtliche Bestand¬
teile des Apparats zweckentsprechend disponirt sind, erübrigt nur noch, auf
den Hebel eine wenige Secunden dauernde continuirlich wirkende Kraft wirken
zu lassen, um eine subperiosteale, einfache und uncomplicirte Fractur des
Knochens am untern Rande des untern Halbringes hervorzubringen, wonach
die unter ganz einfachen Verhältnissen zu Stande kommende Consolidation der
gerade gerichteten Extremität im Gypsverbande abgewartet wird. Sollte man,
wie es in gewissen Fällen indicirt sein kann, eine schiefe Fractur statt einer
queren zu erzielen wünschen, so hat man nur den Druck der Stahlringe zu
vermindern, wodurch man eine von oben und hinten nach unten und vorn
gerichtete Fracturfläche erhält.
Die Vortheile des Apparates lassen sich nach Obigem kurz in Folgendem
recapituliren. 1) Er ist auf alle Fälle, in welchen die Osteoklasie indicirt
erscheint, bei Genu valgum, Anchylosen, vitiösem Callus, rhachitischen Deformi¬
täten etc. und in jedem Alter des Patienten anwendbar. 2) Die anzu¬
wendende Kraft ist leicht zu produciren, zu controliren und zu limitiren.
3) Die Fracturstelle ist der freien Bestimmung des Chirurgen anheimgegeben,
während der durch den Ledergurt gegebene Angriffspunkt der Kraft (bez. der
Anwendung des Apparats bei Genu valgum) unverrückbar bleibt. Die das
Gelenk constituirenden Theile fallen nicht in das Bereich der Bruchstelle,
indem dieselbe oberhalb der Condylen verlegt wird. Die transversale Abtrennung
der Epiphyse erstreckt sich nur auf den Knochen und lässt die Weichtheile
und sogar das Periost unversehrt. 5) Die Nachbehandlung ist in Folge dessen
kürzer und einfacher als-in jedem andern Verfahren.
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Verf. illustrirt diese Vortheile durch vier prägnante Krankengeschichten.
Dem Apparat wurde von sämmtlichen Mitgliedern der ärztlichen Gesellschaft
in Lyon, in deren Sitzung er demonstrirt wurde, namentlich auch von Ollier,
einem hervorragenden Befürworter der Ogston’schen Operation, ungeteilter
Beifall gezollt.
Nr. 836 . Byrd (Quincy). Nadelhalter.
(Phil, med.^Reporter. Oct. 14.)
Die aus gekreuzten Branchen bestehende Zange ist,
wie die gewöhnliche Torsionspincette der Bestecke, mittelst
Schieber C verschliessbar; die keilförmige Beschaffenheit des¬
selben gestattet Nadeln jeder beliebigen Grösse in den Biss
der Zange zu fassen und verlässlich festzuhalten. Die eine
Branche B des in Sagittalrichtung rechtwinklig gebogenen
Zangenbisses ist auf der Innenseite mit gekreuzten Rinnen
versehen, während die Fläche der andern mit reinem Kupfer
belegt ist, welches sich nicht so leicht abnützt als Zink. Die
Griffe sind rauh gefeilt.
Verf. benützt die Zange bei allen Operationen, welche
den Gebrauch von Nadelzangen erfordern; namentlich aber
hat er sie mit Vortheil bei Wolfsrachen- und Cervicalsuturen
benützt. Fabricirt wird die Zange bei Snowden in
Philadelphia.
Nr. 837 . Watsm. Gypsscheerensäge.
(N.-Y. Med. Record. 1882.)
Das ähnlich wie die meisten Gypsscheeren construirte Instrument trägt
auf dem Rücken des Scheerenblattes einen Aufsatz mit convexem sägeförmigem
Rande, dessen Zähne nach rückwärts sehen, weil meistens im Ziehen und
nicht im Stoßen gesägt wird. Verf. bedient sich dieses Instruments gewöhnlich
in der Weise, dass er mit der Säge zwei parallele, Vs Zoll von einander ent¬
fernte, bis zur innersten Mulllage dringende Längsschnitte im Gypsverband
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anbringt, hierauf diesen zwischen den Schnitten liegenden Gypsverbandstreifen
mit dem untern Scheerenblatt heraushebelt, wonach sich die innere Mulllage
leicht mit der Scheere durchschneiden lässt. Fabricirt wird das Instrument
von Otto & Sons, Chatham-Street, New-York.
Warten, J. H. Verschiedene Instrumente mit sog. Vermicular-Spitzen.
(Essay on new sargical-instruments. Philadelphia. Separatabzug aus den Transact. of the
Amer. Med. Ass.)
Die Form dieser Spitzen erleichtert das Eindringen der damit versehenen
Instrumente in die Gewebe oder natürlichen Ausführungsgänge, indem sie die
mechanische Wirkung der Schraube und des Keils in sich vereinigt und die
Reibung an den Wandungen der sie umgebenden Schleimhautcanäle bedeutend
verringert.
Nr. 838. Vermicular-Katheter in drei Nummern. Die Vermicular-Spitze
ist circa l 8 /io Ctm. lang. Diese Katheter eignen sich nur für stricturirte oder
durch Prostatavergrösserungen verengerte Harnröhren.
Nr. 839. Vermicular-Uterin8onde mit drehbarer, aus Platina oder anderem
uncorrodirbarem Metall versehener Vermicularspitze. Dieselbe ist gefenstert
und kann demnach durch Einziehen eines mit Arzneiflüssigkeit getränkten
Tampons zu intrauteriner Behandlung benützt werden. Stärke Nr. 2 eignet
sich hiezu am besten. Wird die Spitze aus Porcellan gefertigt, so kann das
Instrument auch als Kugelsucher benützt werden.
Nr. 840. Yermicular-Trocar und weiblicher Katheter mit drehbarer Vermi¬
cular-Spitze. Stärke Nr. 1 ist sehr dienlich zur Punction bei Anasarka etc. Wird
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statt der Spitze 1 die abgerundete Vermicularspitze 2 aufgeschraubt, so erhält
man einen sehr brauchbaren weiblichen Katheter. Trocar Nr. 2 besitzt eine
ovalförmige flache Spitze und canalisirten Griff, an welchen ein Schlauch
angefügt werden kann, dient daher zu Abscessentleerungen, bei Empyem etc.
Trocar Nr. 3 ist ein breiter Trocar, welcher sich für Entleerung grosser
Ansammlungen (Ovarialcysten, Ascites etc.) und zu Ovariotomie eignet.
Sämmtliche derartige Instrumente werden in vorzüglicher Ausführung von
Tiemann & Cie. in N.-Y. gefertigt.
(Fortsetzung in einer spätem Nummer.)
Mittheilungen der Agentur „Artemorbi“ In Bern.
Nr. 841. Plastische Yerbandpappe von Dr. Paul Koch , Chemiker und Apotheker. Deutsches
Reichspatent Nr. 17,048. (ln den meisten europäischen Staaten und in Amerika ebenfalls patentirt)
Die plastische Yerbandpappe nach Angabe des Hm. Prof. Dr. P. Bruns , welche seit Kurzem
in der oben genannten Fabrik hergestellt wird, reiht sich den bisher verwendeten Materialien
zu plastischen oder erhärtenden Schienenverbänden an. Diese finden ihre Anwendung zur
Immobilisirung bei Fracturen, Gelenksaffectionen und zu orthopädischen Zwecken, namentlich
aber bei der Behandlung complicirter Fracturen, nach Resectionen und Osteotomieen in Ver¬
bindung mit der antiseptischen Wundbehandlung. Seit der Einführung des antiseptischen Ver¬
bandes hat bekanntlich die Schienenbehandlung eine sehr ausgedehnte Anwendung gefunden,
da sich der antiseptische Verband mit dem circulären Gypsverbande nicht wohl vereinigen lässt.
Gegenüber den starren Schienen aus Holz und Blech haben diejenigen aus plastischem
Stoffe den Vortheil, dass man keine grössere Auswahl verschiedener Arten und Exemplare vor-
räthig zu halten braucht, sondern solche In beliebiger Form jeder Zeit ohne MDhe ausschnelden
und modelllren kann. Der allgemeinen Verwendung des bisher vorhandenen Materiales,
nämlich der Guttapercha und des plastischen Filzes, steht hingegen der hohe Preis entgegen.
Diesem Uebelstande soll die plastische Verbandpappe abhelfen, welche um mehr als die Hälfte
billiger zu stehen kommt, als der plastische Filz. Sie besteht aus gewöhnlicher Pappe, welche
mit einer Mischung erhärtender Substanzen getränkt ist, und hat die Eigenschaft, durch
Erwärmung ganz welch und biegsam zu werden, nach wenigen Minuten wieder zu brettartiger
Härte zu erstarren und kann ein und dieselbe Schiene mehrmals verwendet werden.
Hr. Prof. Dr. P. Bruns hat auf dem diesjährigen Congresse der deutschen Gesellschaft
für Chirurgie zu Berlin die günstigen Ergebnisse bei seinen Versuchen mit der Anwendung
des Verbandstoffes mitgetheilt und denselben zu allgemeiner Verwendung empfohlen.
Die Bereitung der Pappschienen geschieht am besten in folgender Weise: Nachdem man
sich auf der Papptafel die passende Form der Schiene vorgezeichnet hat, wird dieselbe durch
trockene Hitze erweicht, indem man sie am einfachsten auf eine heisse Ofenplatte oder auf den
geheizten Herd in der Küche legt, und zwar unmittelbar auf die Metallplatte bei geschlossener
Feueröffnung, oder auch mit einem heissen Bügeleisen bestreicht Nach 5—6 Minuten ist die
Tafel so erweicht, dass sie sich jetzt mit jedem spitzen Messer leicht schneiden lässt; dann
wird sie zurechtgebogen oder an den betreffenden Körpertheil, der vorher mit Watte gepolstert
wurde, adaptirt und mit einer Binde genau angedrückt. Das Erstarren dauert 5—6 Minuten.
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Di« plastische Pappe kann auch in siedendem Waaaar erweicht werden, nnd ist nur darauf in
achten, dass sie nur so lange darin liegen bleibt, als zu der vollständigen Erweichung noth-
wendig ist; ebenso kann solches* auch im Dampf von siedendem Wasser geschehen, event
können die Schienen auch mit einer gewöhnlichen Säge herausgeschnitten werden.
Die plastische Pappe wird für gewöhnlich in Tafeln von 1 Meter Länge und l /% Meter
Breite in den Handel gebracht; da das Material sich aber anch für rechtwinklige Arm- und
Beinschienen besonders praktisch erwiesen, hat Koch dem entsprechend Stücke von 76:18 Ctm.
und 50:15 Ctm. zngeschnitten. Ein solcher Verband stellt sich nur auf Fr. 1. 20 resp. 60 Ct. v
ein Preis, wie er durch keinerlei Material billiger hergestellt werden kann, da immer wieder in
Betracht kommt, dass die Pappe nicht verloren ist, sondern für weitere Fälle nur umgeformt
zu werden braucht
Bei den grossen Vortheilen, welche die plastische Verbandpappe vor allen andern derartigen
Materialien bietet, ist es nicht zu verwundern, dass dieselbe in der kurzen Zeit ihrer Ein f ühr ung
bereits grösste Verbreitung gefunden hat Um jedoch allen Anforderungen zu genügen, hat
- v%
Dr. Koch auch die Herstellung der schon länger bekannten plastischen Filze für ertbopMIsohe
Corsets, Schienen u. s. w. unternommen, und ist es ihm gelungen, dieselben nicht nur in ganz
vorzüglicher Güte nnd gleichmässiger Beschaffenheit herzustellen, sondern es gestattet ihm die
vorteilhafte Fabrikationsmethode, auch ganz aussergewühnllch billige Preise zu stellen. Berechnet
man z. B. ein Kilo Filz auf den Flächeninhalt, so ergibt sich bei dünnen Filzen, dass 1 Kilo
fast einem Meter gleichkomint, bei mittlerer Dicke gleich 50 : 75 und bei dicken Sorten circa
50:60 Ctm. Das sind nun ganz ansehnliche Flächen und werden sich bei einem solchen Vergleich
die Kosten eines Filzverbandes lange nicht so hoch stellen, als wenn man den Kilopreis allein
in Anschlag bringt Dieser Filz ist demnach um mehr als 100% billiger als englische Waare,
ohne dieser letztem im Geringsten an Qualität nachzustehen.
Dabei muss immer wieder die rasche, bequeme und öftere Anwendbarkeit hervorgehoben
werden, mit dem besonderen Vortheil, dass keine Vorräthe von Schienen aller Dimensionen
mehr nöthig sind, sondern die Formen stets den vorliegenden Fällen angemessen, jederzeit ohne
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Mühe ausgeschnitten and zurechtgebogen werden können; dies dürfte die Herren Aerzte und
Spital Vorstände veranlassen, ihr Augenmerk diesen Verbandstoffen im besondern Maße zuzu-
wenden und denselben eine immer weitere und ausgedehntere Anwendung angedeihen zu lassen.
Herr Dr. Koch hat uns für seine plastischen Verbandstoffe die Generalagentur für die
Schweiz übertragen und erlauben wir uns daher, die HH. Interessenten noch auf nachstehende
Preise aufmerksam zu machen:
Plastische Verbandpappe, nach Prof. Dr. Bruns , 1 Stück 50:100 Ctm. Fr. 4. 40. Schienen
jeder Grosse nach Maß zu entsprechenden Preisen. Schienen 75:18 Ctm. Fr. 1. 20, Schienet
50:15 Ctm. 60 Cts. Supinations- und Suspensionsschienen nach Dr. Volkmann, Unterschenkel¬
schienen, ganze Fußschienen und Armschienen nach Prof. Dr. Bruns sind von Fr. 1. 20 bis
Fr. 4. 40 per Stück stets vorräthig.
Plastische Verbandfilze in 8 Qual. p. Kg. Fr. 6. 50 bis Fr. 15.
Näheres durch franco zur Verfügung stehende Prospecte.
Internationale Agentur Artemerbi in Bern.
Nr. 842. Jodoformpistole von Dr. Wrissenberg, Breslau-Jastrzem b. Das Instrument gleicht
einem sondenartig gekrümmten, mässig starken männlichen Katheter, der vorn zwei seitliche
Oeffnungen besitzt, und besteht aus zwei in einander geschraubten Theilen, von denen der
obere die Kammer darstellt, in welche mittelst eines kleinen Glastrichters 5 Gramm sehr fein
gepulverten Jodoforms geschüttet werden. Der andere Theil des Instrumentes, in welchem der
erstere leicht und sicher eingeschraubt wird, stellt eine Spritze dar, deren Stempel an einem
Hartgummistab befestigt ist, welcher die Sondenkrümmung mitmacben kann. Durch den Druck
des Daumens an einem am Ende des Instrumentes befestigten Metallknopf wird das Jodoform
sodann bequem ausgestossen.
Die intrauterine Anwendung des Jodoforms ist nach des Erfinders Erfahrungen namentlich
indicirt bei jenen zahlreichen Fällen von Endometritis bei chlorotischen und scrophulösen Frauen,
bei welchen man stets an Tuberculose denken muss und darum nicht gerne' das heroische Mittel
der Ausschabung anwenden möchte. Indessen aber auch nach erfolgter Ausschabung, in dazu
besser geeigneten Fällen, eignet sich die Ausfüllung des Cavum uteri mit Jodoform vollkommen,
indem dasselbe auch desinficirend zugleich gesunde Granulationen anregt. Das Instrument lässt
sich in den meisten Fällen, da das stagnirende Secret bei der chron. Endometritis die Uterus-
hohle ohnehin ampullenartig auftreibt, leicht einführen.
Dasselbe ist sehr elegant und dauerhaft vernickelt, von Instrumentenmacher Hörig in
Breslau gearbeitet. Vorräthig zum Preise von Fr. 10 bei der Agentur Artemorbi in Bern.
Nr. 843. Verbandtasche nach Fabrikant Holzhauer in Marburg. Dieselbe besteht aus einem
Messer, welches auseinandernehmbar ist; an demselben befindet sich ein geballtes Bistouri, ein
spitzes Bistouri, ein geknöpftes Tenotom, ein Sichel¬
messer nach Roser und eine Arterienpincette nach
Fricke; ferner fügt H. demselben noch eine Scheere,
welche zum Auseinandernehmen ist, eine Lancette,
eine Hohlsonde, eine Myrthenblattsonde, zwei Haar¬
sonden und Nadel und Seide bei. Und hat man so,
wie die Abbildung zeigt, eine ganz kleine complete
Verbandtasche.
Zum Preise von Fr. 30 vorräthig bei der Agentur
Artemorbi in Bern.
Schwarzgefärbte Seldenligatnr von Fabr. Snowden in Philadelphia. Beschreibung §. u.
Nr. 749, sämmtüche Stücknummern zum Preise von 1 Fr. 80 Ct. per Spule vorräthig^ bei der
Internat. Agentur Artemorbi in Bern.
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34
Nr. 844. Fischbein bougies sur Dilatation von Urethralstrieturen, von Fabr. Show den
in Philadelphia. Aeusserst fein nnd solid, ans trefflichem Material gearbeitet, je ein Dntsend
#
in einer Blechbüchse vereinigt. Zar Dilatation wird ein Stück nach dem andern der ebenso
resistenten, wie elastischen Bongies durch die Strictur hindurchgeführt. Zum Preise von Fr. 16
per Büchse vorrftthig bei der internet Agentur Artemorbi in Bern.
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trefflicher Ausführung auf 600 Seiten feinsten Velinpapiers, äusserst instructiv für klinische
Chirurgen und Spedalisten. Zum Preise von 13 Fr. 50 Ct. vorrathig bei der internal Agentur
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W. Spring, Stuttgart.
Agentur „Artemorbi** Bern.
S&mmtliche Verbandstoffe sind unter
Controle nnd Prüfung des Hrn. Prof.
Dr. Bruns angefertigt und in Handel
gebracht.
Stimpfii'Bche Buchdnickcrei in Bern,
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ülustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Falltechnik.
left 2. Y. Jahrgang. L Februar 1889.
jV“ Die HeiteU Actfet* and Fabrikanten, welche dnrob raeere illastrirten Beec hr eilmngen sn wec h e el ee i tigeai
MnaUwem oder brieflichem Verkehr yennluet werden, «wachen wir hSflichst, aneere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzngeben.
Saohregtoter.
Bevetdin, A.: JtcÄrtehr f. anat. und chir. Zwecke 846 (0). — Pasquier: Untertuchuügs-
und Operation Bsopba 848 (0). — Schepelem: App. z. Reduction von Kniegelenkscontractur on
84/ (I#). ArthTogoUiometer 848 tL). Transportabler Immobilisationsverband f. d. n. Extr., ans
Guttaperchaschienei* 849 (L). Thomas: Transport. Schienen verband f. d. u. Ertr. 860 (L). Wahl:
dito f. Immobilisation des Hüftgelenks 861 (L). — Wiskemann: App. z. Rcduotioir von Knie-
gelenkseontraeturen 852 (L). — De St-Qermam: Orthopäd. Schiene für Fuseverkrümmnngen
863 (L). — Levschin: Krankenbett f. Sehwerverletzte 854 (L). — Bennet: Stromwendungs-,
Unterbrechung»- und Messnngselektrode 855 (L). — Braatz: Trachealspeculum 856 (L). —
Spanton: Strephotom 857 (L). — Warren: Brachband 858 (L). — Xüstner: Irrigationsapp. f.
d. weibl. Harnblase 859 (L). Beckenmesser 860 (L). — Coüin: Fistelspeculum 861 (L). Wangen-
sperrer 862 (L). — Morgan: Blasenevacnator ö63 (L). — Diwon, B: Geburtshülfl. Perforator
864 (L). — Beck: Oellufoidelektrode 865 (A). ünverricht: Pnnctionsapparat 866 (A).
(O — Originalien der .Hl. Monatsschrift der IntL Polytechnik“. L = Ans der Literatur. P — Ans^Patentechriften.
A = Mitth. der internet. Agentur .Artemorbi* in\Bern.)
Beehre mich, den Herrbif Aeifetod und Fabrikanten anzbzeigen, dass ich mit der Agentur
„ArtemOrbi“
ein offenes Lager medicinisch-chirbrgischer Instrumente, Apparate nnd Verbandstoffe unter der
Firma
CentrakteHs für ärztk Pelytectmik, Inhaber : Dr. med. 6. Deck
verbunden habe.
Die Geschäftsführung derselben übernimmt, wie bisher, der in dieser Handelsbräuche
speciell bewanderte
tl&rr AS. Hhnhetrt,
welcher zn jeder weitern Auskunft bereit ist. Bestellungen auf Novitäten aus der .»lllustr.
Monatsschrift der Irztl. Polyfechnlk“, sowie auf alle in sämmtlichen Katalogen des In- und
Auslandes aufgeführten Apparate nnd Instrumente werden auf das Prompteste zu Original¬
preisen ausgeführt.
Das Magazin befindet sich gegenüber dem Bahnhofe, neben der Dalp’schen Buchhandlung,
und steht den durchreisenden Herren Collegen jederzeit zu freier Besichtigung offen.
Bern, den 1. Februar 1888.
Dr. med. Gust« Beek, pr. Arzt,
Äedactor der „Illustr. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik“
und des „Therapeutischen Alm&nachs
MnMfce fVr EfHefh und fe6$Fid«de, wie bisher, ArtemOrbi Bern, unter welcher auch
Benteilungen auf die „Illustr. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik“ and den „Therapeutischen
Almanaeh“ entgegen genommen werden.
Francatur aus Deutschland: 20 Pfg. für Briefe, 10 Pfg. für Postkarten. Ungenügend
firankirte Zusendungen gehen unetfffhet an die Aufgabesteile zurück.
3
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26
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C. Armbruster, Tübingen.
R. H. Paulke, Leipzig.
W. Spring, Stuttgart
Agentur „Artemorbl“ Bern.
Sämmtliche Verbandstoffe sind unter
Controle und Prüfung des Hrn. Prof.
Dr. Bruns angefertigt nnd in Handel
gebracht.
Verlag der J. Dalpschen Buchhandlung (K. Schmid) ln Bern.
Methode zur Prüfung des Farbensinnes
mit Hülfe des Flor-Gontrastes.
Von
Ernst Pflüger,
Professor der Augenheilkunde in Bern.
Zweite wesentlich verbesserte Auflage der «Tafeln zur Bestimmung der
Farbenblindheit».
Preis M. 6. —
Die bei dem Erscheinen der ersten Auflage laut gewordenen Bemerkungen sind von dem
Verfasser sorgfältig geprüft nnd genau auf das richtige Maß gebracht worden.
Titel und der kurze Text sind in vier Sprachen, deutsch, französisch,
italienisch und englisch, also in diesen Ländern überall gleich verständlich.
Am 1. März nächsthin erscheint in der J. Dalp’schen Buchhandlung (K. Schmid) in
Bern mit wesentlich vermehrtem Text (5 Bogen statt wie bisher 4):
Dr. G. Beck’s Therapeutischer Almanach
1883. IO. Jahrgang.
16° brochirt. — Preis Mk. 1. 60.
„Deutsche Medicinalzeitong u pag. 845 (1882) über Jahrg. 1882 des JBec&’achen Almanachs:
„Auch dieser neue Jahrgang des Deliebten Almanachs bringt wieder in gedrängter Kürze eine
vollständige und leicht zu handhabende Uehersicht über die therapeutischen Neuigkeiten des
verflossenen Jahres, mit gewissenhafter Quellenangabe. Die Ausstattung ist die gewohnte für
die ärztliche Brusttasche wohlgeeignete. Einer Efnpfehlnng bedarf es kaum mehr, da die
Collegen den Almanach ohnehin liebgewonnen haben und zu ihren täglichen Requisiten zählen.“
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Hlustrirte Monatsschrift
der
Preis pro Jahr:
Fr. 6 25 franco
in der Schweiz, Fr. 6. 50
Mark 5 für
Deutschland,
Fl. 8. — fftr
Oesterreich
exclusive Postspesen.
Alle Buchhandlungen
und Post&mter
nehmen
Bestellungen an.
Heransgegeben von
Dr. Gr- Beck 9
Verfasser des therapeutischen Alm an ach s.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je V/t Bogen.
Insertionspreis:
Eine Seite. . . Fr. 30
. Halbe Seite . 16
, Viertel Seite „ 10
Die gespaltene Petitseile
oder deren Baum 80 Cts.
Inseraten-Annahme:
J. Dalp ’sehe Buch¬
handlung in Bern,
sowie sämmtliche
Annoncen - Expeditionen.
"Verlag der J. D alp’ schm Buchhmndlung (K. Schmid) in Sern.
Heft 2.
Y. Jahrgang. 1. Febmar 1883.
Slmmtliche Zeitschriften und Beiträge für die Redaction und Expedition sind an die J. Dftlp'sche Buchhandlung
QL Schmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur üluBtrirung ihrer Beiträge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhalteübeirsiclit. I. Aerztllche Originalton (Dr. A. Beverdin , Dr. Pasquier)
p. 27. II. Literarische Analekten p. 30. — Mittheilungen der Agentur „Artemorbi“ in Bern p. 46.
L Aerztliche Originalien.
Nr. 845. Elastischer Ecarteur
für chirurgische und anatomische Zwecke.
Das im vorigen Artikel 1 ) bei meiner Tumorenzange verwendete Princip
elastischer Traction der Branchen gegen einander habe ich auch für die bei¬
stehend abgebildeten Ecarteurs benützt. Der in Fig. 1 dargestellte, selbst¬
verständlich paarweise zu verwendende viergliedrige Ecarteur ist für chirur¬
gische Zwecke, namentlich zur Anwendung bei Tracheotomie bestimmt; der
andere zweigliedrige dient, wie man aus Fig. 2 sieht, zu anatomischen Zwecken
der Art, dass die die Haken verbindende Gummischnur um ein 2 bis 3 Kilo
schweres Gewicht geschlungen wird, welches zu diesem Behufs an seiner obern
Fläche mit einem entsprechenden Griff versehen ist. Dieses Gewicht wird
‘) S. das letzte Heft unserer „111. Monatsschrift“.
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Abgesehen von den obgenannten Vortbeilen meiner Vorrichtung gegenüber
den bisher zum nämlichen Zwecke gebräuchlichen Instrumenten scheint mir
auch der Umstand von Bedeutung, dass sich die Gewebe mit meinem Ecarteur
in grösserer Ausdehnung anspannen lassen und dass sich die Spannung an
dieser oder jener erforderlichen Stelle durch Verschiebung des Gewichts ver¬
ändern lässt, ohne die Ecarteurbaken von ihrer Stelle nehmen zu müssen. Es
lässt sich in Folge dessen viel ruhiger damit arbeiten. Der zur Aufnahme der
Gummischnur bestimmte Ausschnitt und Canal im Griff der Ecarteurs müssen
möglichst enge sein, dass die Ecarteurs zwar nach Willkür verschoben werden
können, aber nicht von selbst hin und her rutschen oder ausgleiten. Der
Griff dürfte vielleicht zweckmäßiger Weise vertical zur Ebene des Hakens
gestellt werden, um das Verschieben der Gummischnur noch sicherer zu ver¬
hindern.
Dr. Aug. BevercUn in Genf.
Nr. 846. kintersuchungs- und Operationssopha.
Der Mechanismus des einfach und compendiös construirten Möbels ist aus
nachstehenden Figuren leicht verständlich. Die in Fig. 4 dargestellte Benützung
ist namentli ch für gynäkologische Untersuchungen und Operationen äusserst
zweckdienlich.
Dr. fhsqmer in Evreux, D6p. de l’Eure.
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30
II. Literarische Analekten.
Schepelern (Refsnses). Ueber einige der Behandlung von Gelenks¬
entzündungen dienende orthopädische Apparate.
(Hosp. Tidende., 1882. N° 10 & 11.)
Nr. 847. Apparat zur Reduction von Flexionsstellungen bei fungoser
Kniegelenksentzftndnng. Derselbe beruht auf ähnlichen Principien, wie der
unter Nr. 741, Jahrg. 1882 beschriebene von Quass in Graz, entwickelt aber,
dem mehr palliativen Zwecke entsprechend, eine weit geringere Kraft und ist
selbstverständlich nicht auf anchylotische Gelenke berechnet.
Er besteht aus zwei ziemlich dachen, nicht allzu dünnen Holzschienen a,
welche in der Kniebeuge durch ein Metallcharnier verbunden sind.
Auf diesen sind je 2 convergirende Eisenstangen c c befestigt, auf deren
Spitzen die Gabeln dd‘ aufgesetzt sind, von welchen je 2 oder 3 durch auf
eine einzige Axe geschobene Rollen eingefasst werden.
Auf diesen laufen elastische Schnüre f, mittelst deren elastischer Kraft
die Winkelstellung des Gliedes ausgerichtet wird.
Das beste Material zu diesem Zwecke sind die von den Damen zu Rock¬
haltern benützten Gummischnüre, welche in jedem Magazin zu billigem Preise
erhältlich sind, während die früher vom Verf. hiefür benützten Gummischläuche
ihre elastische Kraft bald verlieren und sich deshalb als unpraktisch erweisen.
Nachdem die Schienen am obern und untern Rand, da wo der Druck
gegen das Bein am stärksten ist, mit leichter Watte ausgepolstert sind, werden
sie auf die in der Zeichnung veranschaulichte Weise angelegt und mit einer
Flanellbinde an das Bein befestigt. Am obersten Ende der Tibia müssen die
Touren ziemlich lose liegen, da sonst leicht Luxation der Tibia nach hinten
kann hervorgerufen oder vermehrt werden. Dagegen wird die Binde stramm
und in mehreren Lagen über die Patella und die untere Epiphyse des Schenkel¬
beins gelegt, und mit diesen Touren, welche durch Nadeln im Gleiten zu ver¬
hindern sind, werden die Schienen in der Kniekehle befestigt. — Wo eine
Luxation des Schienbeins nach rückwärts oder Andeutung einer Rückwärts¬
biegung zwischen der Dia- und Epiphyse der Tibia vorhanden ist, pflegt Yerf.
eine kleine Bleiplatte g und g‘ nach rückwärts von der obern Epiphyse der
Tibia zwischen Schiene und Bein anzubringen. Elastische Schnüre h, welche
über die Rollen der untern Eisenstange gehen, üben einen stetigen Druck nach
vorwärts auf die obere Epiphyse der Tibia aus, und der Luxation nach rück¬
wärts scheint auf diese Weise entgegen gewirkt zu werden. — Die Anlegung
der Schienen wird etwas schwieriger durch die Beifügung dieser Platten, und
yrenn die Winkelbiegung etwas stärker ausgesprochen ist, so wird durch den
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vermehrten Druck, welcher auf die untere Schiene durch die elastischen Schnüre
auf der Platte ausgeübt wird, die Cbarnierverbindung leicht etwas nach auf¬
wärts verschoben. Der Verschiebung der obern Schienenpartie kann aber
entgegengewirkt werden, wenn man einen breiten Heftpflasterstreifen längs der
Rückseite des Schenkels anlegt und das obere Ende desselben über die Kante
der Schiene hinabscblägt. In den wenigen Fällen, wo Verf. diese Platte ange¬
wendet hat, scheint sie gut gewirkt zu haben. — Wenn der Patient mit hohen
Sohlen unter dem gesunden Bein und Stricken (siehe unten) versehen wird, so
kann er mit diesem Apparat herumgehen und Beinkleider tragen, wenn die Seiten¬
naht am Hosenbein auf der kranken Seite aufgetrennt und nachher zusammen¬
gebunden wird, nachdem der Apparat angebunden ist. Zweckmässig ist'es,
den Apparat am zweiten oder dritten Tage ablegen zu lassen, theils damit der
Patient Bäder brauchen kann, theils um ihn vor Druckbrand sicher zu stellen.
Die Streckkraft darf vor allen Dingen nicht forcirt werden, sonst wird man
dazu gebracht, auf halbem Wege stehen zu bleiben. 1—2 der obgenannten
Schnüre haben sich in der Regel namentlich bei Kindern als hinreichend
erwiesen. Zuweilen — wenn die Kniee unter der stetig fortgesetzten Streckung
wund und schmerzhaft werden, so kann es sogar nothwendig werden, dieselbe
-aufzuheben und statt dessen für ein paar Tage eine leichte Poplitealschiene
von beliebigem, allmälig trocknendem Material, z. B. Pappe oder in warmem
Wasser erweichte Guttapercha, zwischen die Schiene und das Bein zu legen.
Nr. 848. Goniometer. Den Zweck dieses Instruments dürfen wir als bekannt
voraussetzen. Es dient namentlich dazu, die durch Behandlung der Contracturen
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gewonnenen Resultate zu controliren. Von
Krohne & Sesemann wurde ein solches con-
struirt, das in K Fig. 2 abgebildet ist. Verf.
tadelt an demselben, dass der Scheitel des
Instruments auf die Patella zu liegen kommt,
indem die bedeutende Anschwellung des
Gelenks, namentlich in Verbindung mit der
fast immer vorhandenen Atrophie der Muskeln
des Oberschenkels die richtige Messung des
Contracturwinkels vollständig vereitelt. Er
hat sich daher von Fabrikant Weitzmann ein
Instrument anfrrtigen lassen, dessen Scheitel
auf die äussere Seite des Gelenks an den
Cond. ext. fern, angelegt wird, .während die
Schenkel gegen den Tr och- maj. jund den
Mall. ext. sulaufe». (8, Fjg. 2 W).
Nr. 849. Gnttaperehasehienenrnrband zur ImwoMMaaflow des Hilft-, Knie-
und Fussgelenkes. Verf. verwendet als Material zu seinen Verbänden Gutta¬
perchaplatten von */* Ctm. Dicke, welche er durch Unterlage schmaler Fournier-
schienen verstärkt. Ueberdies überzieht er die Guttaperchaplatten, sowohl um
sie vor Verderbniss zu schützen, wie auch um ihnen eine grössere Festigkeit
zu geben, beidseitig 'mit Schellacklösung. Zwischen Haut und Schiene wird
eine Lage Leinwand eingelegt, um die Entstehung von Ekzem zu verhüten.
Diese Schienen werden durch Wasser nicht yerdorben und können leicht abge¬
nommen werden. Verf. vindicirt ihnen daher den Vortheil des Gebrauches
von Voll- oder Halbbädern und gleichzeitiger localer Behandlung des kranken
Gliedes mit Compression durch Martin’sche Binden, Pinselungen, Injectionen,
Ausschabungen bei vorhandenen Fistelgängen, Douchen etc. Hiebei wollen
wir noch anführen, dass Verf. auch zur Extension statt der gebräuchlichen
Heftpflasterschlinge, an welche die Extensionsvorrichtung (Gewichte, Kurbeln etc.)
angesetzt wird, einen Guttaperchastreifen verwendet.
Zur Immobilisirung des Fussgelenks empfiehlt Verf. eine Schiene von der
in Fig. 3 a abgebildeten Form. Die Fersenkappe muss über einem Holzleisten
geformt werden, bevor die Platte an den Fuss gelegt wird.
Das Kniegelenk wird mit einer Poplitealschiene von der in Fig. 3 b abge¬
bildeten Form immobilisirt, welche so breit sein soll, dass sie bis an die Ränder
der Patella reicht. Zur Vermeidung der bei Tumor albus oft so schmerzhaften
Bewegungen des Fussgelenkes und um die hier meist bestehende Neigung der
Tibia zur Rotation nach aussen zu verhindern, muss auch gleichzeitig das
Fussgelenk mit der vorhin beschriebenen Schiene immobilisirt werden, welche
nach ausserhalb von der Poplitealschiene zu liegen kommt. Um den unan¬
genehmen Druck der Fußschiene gegen den untern Rand der Poplitealschiene
zu verhindern, muss die erstere, noch während das Guttapercha weich ist,
zum Schluss gebracht werden.
Fig. 2.
is
Wenn der Immobilisation ein« Reduction der abnormen Stellung voraus-
gehen soll, so muss der oben beschriebene Reductionsapparat unmittelbar nach
Anlegung der Poplitealschiene, solange dieselbe noch weich ist, angebracht
werden, damit die erreichte Stellungsverbesserung durch die unterdessen hart
gewordene Schiene bewahrt werden kann.
In Fig. 3 c ist die Immobilisationsschiene für das Hüftgelenk abgebildet.
Wesentlich ist dabei, dass sie sich sowohl vorwärts als rückwärts, soweit als
möglich einwärts gegen die Mittellinie des Beines erstreckt und so die ganze
Hüftregion umschliesst, deren Form die Schiene durch Bearbeitung mit den
Fingern während der Anlegung erhalten soll. Um die Extremität besser gegen
das Becken zu Immobilieiren, lässt Verf. vorwärts und rückwärts den obersten
Fig. 3.
Theil des Beckens durch einen Fortsatz der Schiene wie einen Gürtel
umschliessen und durch einen wirklichen über die Beckenseiten gespannten
Gurt befestigen. Jener Schienengürtel kann ebenfalls durch dünne Fournier-
schienen verstärkt werden. Wenn eine abnorme Stellung zugegen ist, so lässt
Verf. die Schiene unter fortgesetzter Gewichtsextension fest werden.
Um den Patienten ambulante Bewegung zu ermöglichen und zugleich den
Vortheil einer permanenten Extension durch das Gewicht der Extremität zu
gewinnen, legt Verf. nach dem Vorbilde von Hutchison (s. Nr. 340, Jahrg. 1880)
bei sämmtlichen Gelenkleiden der untern Extremität, namentlich aber bei
Coxitis, eine hohe Sohle unter das gesunde Bein. Er wendet hiezu Korksohlen
von 2—3 Zoll Höhe an, welche an die Sohle eines gewöhnlichen Halbstiefels
mit niederem Absatz mittelst ein paar Stacheln (s. Fig. 3 d) angefügt und
mittelst über den Rücken des Fusses gespannter Riemen wie ein Schlittschuh
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befestigt wird. Um ttbrigens dem kranken Gliede jede Möglichkeit des Anstossens
der Zehen an die Erde, Steine u. dgl. zu benehmen, legt er unter den vordersten
Theil der entsprechenden Schuhsohle desselben einen Steigbügel von Blech,
welcher daran festgenagelt wird. Dieser Steigbügel wird mittelst einer Schnur
von entsprechender Länge mit - einem Strumpfband verbunden und auf diese
Weise der vordere Theil des Fusses nach aufwärts gerichtet. Die permanente
Extension durch das Gewicht der Extremität kann noch durch eine mit der
entsprechenden Schuhsohle zu verbindende Bleisohle verstärkt werden.
In Fig. 3 e ist noch eine von dem Engländer Thomas angegebene metallene
Vorrichtung abgebildet, welche statt der Korksohle zur Erhöhung der Fußsohle
der gesunden Seite dienen soll. Verf. gibt indessen der letztem, obschon sie
etwas theurer ist, den Vorzug.
Fig. 4.
Fig. 5.
Nr. 850. In Fig. 4 ist ein ebenfalls von Thomas für Knie- und Fussgelenke con-
struirter Schienenapparat abgebildet, welchen Verf. einige Male angewandt hat.
Er besteht aus einem Eisenringe, welcher die Extremität in der Schenkelbeuge
lose umschliesst. Der Tuber ischii muss gut gepolstert werden, da hier das
Gewicht des Beins aufdrückt, wenn Patient beim Gehen sich auf die kranke
Seite stützt. Die Extremität hängt ausser Function zwischen den zwei aus
Platteisen gefertigten Seitenschienen, welche mit dem obgenannten Ringe ver¬
nietet sind. An dem Träger a, welcher über die Schulter der gesunden Seite
geht, wird der Apparat getragen. Den Rienaen h hat Verf. anfertigen lassen,
um das Verschieben des Apparats gegen das Perinäum zu verhindern. Das
Bein wird an die Seitenschienen durch eine Flanellbinde befestigt. Der Apparat
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leistet nach Verf.’s Erfahrung gute Dienste, wo Krücken aus irgend welchem
Grunde, z. B. bei Abscessen in der Achselhöhle, nicht getragen werden können.
Auch gewährt der die Schiene verbindende Bügel unter dem Fuss guten Schutz
bei sitzender Stellung.
Nr. 851. Fig. 5 endlich ist die Abbildung eines von Wahl angegebenen, bei Coxitis
dienenden Apparats, welcher nach ähnlichen Principien wie derjenige des Verf.’s
construirt ist. Derselbe besteht aus einer äussern, das Hüftgelenk immobili-
sirenden Schiene a und einer innern Schiene b, welche bis zum Perinäum und
Tuber ischii reicht. Diese werden wie in einem Steigbügel 1—2 Zoll unter
dem Fuss gesammelt und auf diesem Bügel sollen die Schienen, wenn Patient
aufsteht, ihre Stutze finden. Ein von der Schiene a herabsteigender Riemen
oder Ausläufer c, welcher zum Tuber ischii und zur rückwärtigen Parthie der
äusseren Schiene geht, bewirkt, dass das Gewicht der Extremität durch das
Becken direct auf die Schiene übergeführt wird. Wahl wendet in Schellack¬
lösung getauchte Filzschienen oder Wasserglas an. Die oben beschriebenen
verstärkten Guttaperchaschienen des Verf.’s können ebenfalls angewendet
werden, wodurch er an Haltbarkeit gewinnen würde. Verf. hat den Apparat
nicht selbst erprobt und zweifelt an der Zweckmäßigkeit desselben.
Nr. 852. wiskemann (Qlzach). Zur Streckung und Mechanik der Knie-
gelenkscontractur.
(Berl. klin. Wochenschr. Nr. 24. 1882.)
In zwei Fällen von rechtwinkliger, seit etwa einem halben Jabre bestehender
hartnäckiger Contractur des Kniegelenkes erreichte Verf. beide Male innerhalb
3 Vt Wochen die vollkommene Streckung des Unterschenkels durch elastischen
Anzug desselben gegen den vorderen Theil einer Schiene (Streckschiene),
deren hinteres Ende durch Gypsverband auf der Streckseite des Oberschenkels
befestigt worden war.
Nachstehende Figur (einen bereits vorgeschrittenen Curerfolg zeigend)
erläutert die Mechanik seines Verfahrens. Die Streckschiene ist auf die obere
Kante eines auf dem Zimmerboden stehenden, an das Fussende des Bettes
sich lehnenden Brettes aufgenagelt. Wird nun durch geeignete Lagerung des
Patiönten resp. durch Anscblingung des Oberschenkels an eine Seitenstange
des Bettes (s. Figur) für eine möglichst ruhige Haltung des Gesässes gesorgt,
so hat man den ebenfalls übergypsten Unterschenkel insofern ganz in der
Gewalt, als man jeden beliebigen Punkt desselben in jeder beliebigen Stärke
mittelst elastischer Binden nach Oben und Vorn gegen die Streckschiene, nach
Vorn gegen das Fussende des Bettes anziehen und angezogen erhalten kann.
Im Näheren verfuhr Verf. folgendermaßen: Zunächst zog er den Unter¬
schenkel des kranken Beines durch eine grössere Anzahl von Umgängen einer
oder zweier Esmarch’scher Binden mit mäßiger Kraft gegen die Streckschiene
an. Die Bindengänge werden durch die Holzpflöckchen der Streckschiene und
der in den Wadentheil des Unterschenkelbandes mit aufgenommenen kleinen
Holzschiene am Abgleiten verhindert. Nach vollendeter erstmaliger Anlegung
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der Hauptbinden wurden diese krankhaften Bewegungwicbtungen resp. die
erwähnte Subluxation der Tibia nach aussen durch Einrichtung von elastischen
Zogen nach der Seite 1 ) hin bekämpft Alle ein bis drei Tage wurden die
elastischen Hauptbinden neu angelegt, ihr Zug jedoch wegen grösserer Schmerzen
h&ufiger auf mehrere Stunden bis Tage durch ein zwischen Streckschiene und
Unterschenkel geschobenes Sperrholz unterbrochen, während jene Seitenzftga,
eventuell mit verminderter Kraft, natürlich in ununterbrochenem Anzuge blieben.
Sobald schliesslich Streckschiene und Unterschenkel sich berührten, wurde
erster« über den Knöcheln abgeschnitten, dem Unterschenkel mit Gypsbinden
aufgewickelt, und Patient verliess das Bett, um nach etwa acht Tagen einen
ununterbrochenen Gypsverband für das ganze Bein zu erhalten.
Nr. 853. de St-Germain. Orthopädische FuBschiene (Appareil ä plaquqtte).
(Dissertation von Dr. Louis Pascaud im H8p. Val-de-6rfcoe in Paris. 1888.)
Der Apparat besteht nur aus einer horizontalen Fußplatte und einer verti-
calen Beinschiene, welche aus einem einzigen Stück von beliebigem Hartholz
oder Horn gefertigt sind. Die erstere APBT soll die Fußsohle allerseits
um 10 bis 15 Millimeter überragen. Sie besitzt zwei linienförmige Oeffnungen,
welche gegen einen Punkt convergiren, der 10 bis 12 Ctm. ausserhalb des
hintern Randes T der Platte liegt. Sie dienen zur Befestigung des weiterhin
zu beschreibenden Verbandes. Die Beinschiene erhebt sich von einem circa
') Ia dsr Pigar der Uebsnishtlichkeit wage* weggetassen.
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2 3 Ctm. vom- buttern Ende des äussern Randes
der Fu£platte gelegenen Punkte in mehr oder minder
verticaler Richtung. Der obere Rand derselben ist
abgerundet, sie selbst ist im obersten Theil abge¬
plattet und etwas nach aussen abgebogen, um das
Abgleiten des Verbandes zu verhindern. Die Neigung
der Fussplatte zur Beinschiene ist derart anzufertigen,
dass nach Applicirung des Verbandes der Fuss so fest¬
gestellt ist, dass seine Lage über die Normalricbtung
hinaus sich in einer der Deviation entgegengesetzten
Stellung befindet. Es wird daher bei Pes equinus
bei verticaler Ebene der Schiene der Linienwinkel
SAP etwas spitz, der Winkel SAT etwas stumpf
sein müssen und vice versa bei Pes talus. Bei einfachem Pes varus und valgus
bleibt der Linienwinkel ein rechter, während der Ebenenwinkel SAB bei Pes
varus etwas stumpf, bei Pes valgus etwas spitz ausfallen muss. Selbstver¬
ständlich können bei Mischformen beide Winkel entsprechend verändert werden.
Die Anlegung des Verbandes geschieht
auf folgende Weise: Auf jede Seite des
Beines kommt ein 2—3 Ctm. breiter
Heftpflasterstreifen, welcher jederseits in
30—35 Ctm. Länge vom Fusse herab¬
hängen soll. Sie werden oberhalb der
Wade durch zwei oder drei Touren eines
dritten Heftpflasterstreifens fixirt. Nach¬
dem der ganze Fuss und das Bein mit
einem Wattepolster umgeben sind, wird
der Fuss auf der Platte fixirt Hiezu
werden die herabhängenden Pflaster¬
streifen durch die Löcher der Fussplatte
gezogen und letztere an die Fußsohle
geschoben, wonach die freien Streifen in
Zirkeltouren um den Fuss geführt werden.
Endlich wird die Beinschiene mittelst
einer Zirkelbinde an den Unterschenkel
adaptirt. Zu besserer Befestigung der
Binde ist es zweckmäßig, den obersten
Theil der Schiene in einen Schlitz des
Bindenkopfes zu stecken.
Da der Fuss mit der'Fussplatte genau
vereinigt ist, ergibt sich von selbst, dass seine Neigung zum Bein sich bei
diesem letzten Tempo des Verbandes genau nach dem jeweiligen Winkel der
Beinschiene richten muss, womit eben die Correctur der perversen Stellung
des Fusses vollzogen wird.
Die Dissertation schliesst mit den Krankengeschichten von neun Fällen,
durch welche die Zweckmäßigkeit dieses Apparates illustrirt wird. Den Vorzug
der Billigkeit und leichten Herstellung wird ihm jedenfalls keiner der bis¬
herigen streitig machen.
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Nr. 854. Levschm (Kasan). Ein Krankenbett für Schwerverletzte, mit
, einer Yorrichtung zur Extension bei Oberschenkelfracturen.
I
(Centralblatt für Chirurgie. Nr. 47. 1882.)
Das Bett mit sämmtlicher Vorrichtung ist aus Hebt. Seine Grundlage
besteht aus vier Stücken: einem Kopf-, einem Fußstück und zwei Längs¬
balken (11), die mittelst einfacher Schrauben unter einander verbunden werden.
Das Bett ist also zerlegbar.
Kopf- und Fußstück sind derartig gearbeitet, dass man auf ihren oberen
Rand einen Holzrahmen fest und unverschieblich auflegen kann, der mit
Segeltuch bespannt ist. In demselben ist ein Defäcationsloch ausgespart.
Unter dem oberen Rahmen, in einer Entfernung, die der Dicke der Matratze
entspricht, befindet sich ein zweiter, auch mit Segeltuch bespannter Rahmen,
zum Tragen der Matratze bestimmt. Dieser untere Rahmen stützt sich auf
den Längsbalken (ll) der Grundlage des Bettes mittelst vier Füßchen (pp),
die, zu zwei unter einander verbunden, an dem Rahmen durch Charniere
befestigt sind. Nach dem Umklappen der Füßchen senkt sich der untere
Rahmen der Matratze. Zum Emporziehen des Rahmens dienen zwei Hanf¬
riemen, je einer an der Kopf- und einer an der Fußseite des Rahmens. Die
Hanfriemen sind mit ihren beiden Enden an den Rahmen so befestigt, dass
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sie zwei Schlingen bilden. Es genügt, in eine Schlinge mit dein Fuss zu
treten, um das entsprechende Ende des unteren Rahmens emporzuheben. Zur
Befestigung etwa anzuwendender Contraextensionsgurten dienen 2 Häkchen (h),
die in die Kanten des Kopfendes eingenagelt sind.
In einem so construirten Bette bleibt der Kranke auf dem Segeltuch des
oberen Rahmen unbeweglich liegen, während zur Defäcation und der Ordnung
des Bettes nur der untere Rahmen herabgelassen wird.
Für Oberschenkelfracturen, wo das kranke Bein stark abducirt und gehoben
werden muss, dient eine einfache Vorrichtung. Jede Kante des Fussendes des
Bettes ist mit einer hölzernen Klammer versehen, die für Befestigung eines
sich vertical bewegenden Balkens bestimmt ist. Am oberen Ende dieses verti-
calen Balkens sitzt ein Querbalken, der als Stütze für ein Planum inclinatum
Simplex dient. Der Querbalken ist in horizontaler Ebene beweglich, was,
vereint mit der senkrechten Bewegung des verticalen Balkens, erlaubt, das
kranke Bein in jede beliebige Flections- und Abductionsstellung zu bringen.
Auf dem Planum incl. sind zwei prismatische Hölzer befestigt, so dass dieses
ein Volkmann’sches schleifendes Brett darstellt.
Die sämmtlichen Theile dieses Holzbettes sind so einfach, so leicht zerlegbar
und dabei so billig (15 Rubel ohne Matratze), dass es auch für Kriegslazarethe
empfohlen werden kann.
Nr. 855. Hughes Bernd. Neue medicinische Elektrode.
(Lancet. June 24. 1882.)
Verf. bezweckt, in seine Elektrode nicht nur die Strom¬
wendung und Stromunterbrechung, sondern auch eine Vor¬
richtung zur Regulirung der Stromstärke zu verlegen, mittelst
deren der Strom graduell, ohne stossweise Veränderungen,
vermehrt und vermindert werden kann.
Seine Elektrode besteht aus dem Griffe A, den für posi¬
tiven und negativen Pol dienenden Verbindungsschrauben BB,
dem mit Waschleder überzogenen, aus Metall oder Kohle
gefertigten Ansatz C, welcher je nach Bedürfnis mit der
feinen Spitze oder der breiten Fläche auf die Haut gesetzt
und auch mit andern Ansätzen vertauscht werden kann.
D ist die Verbindungsschraube für die andere den Strom
schliessende Elektrode. ^7 ist der zur Stromwendung bestimmte
Schieber, mittelst dessen der Ansaz C als Kathode oder Anode
benützt wird; F ein federnder Drücker zur Unterbrechung
des Stromes, welcher durch den Druck des Fingers auf F
geschlossen, beim Freilassen der Feder unterbrochen wird.
O ist ein mit dem im Innern der Elektrode befindlichen
Rheostaten in Verbindung stehendes, in 10 Sectionen getheiltes
Zahnrad, durch dessen Drehung für jede Section eine Wider¬
standseinheit in den Strom geschaltet wird. Wird z. B. von einer Batterie
ein den menschlichen Körper mit der Intensität von 12 MWeber passirender
4 *
Strom geliefert, so wird der Strom bei jeder Drehung des Rades um eine
Seetion um 1 MWeber vermindert, so dass er schliesslich, wenn die Drehung
des Rades, bei der Zahl 10 angelangt ist, nur noch 2 MWeber beträgt.
In dieser Elektrode sind daher die zur Elektrodiagnose und Therapie
wichtigsten Factoren sämmtlich so vereinigt, dass sie mit einem einzigen
Finger zur Wirkung gebracht werden können. Selbstverständlich kann sie
sowohl für faradischen, als galvanischen Strom benützt werden. Fabricirt wird
dieselbe von der Firma Hawksley in London.
Nr. 866. Braatz, E., Dr., in Libau (Kurland). Das Trachft&lspfcCUlllin
an Stelle der Trachealcanüle.
(Centralblatt fflr Chirurgie Nr. 38. 1882.)
Bekanntlich pflegen sich die Croupmembranen gerne um die innere
Oeffnung einer eingelegten Trachealcanüle und in dem zwischen ihr und der
Trachealschleimhaut befindlichen Raum während der. expiratorischen Husten-
stösse anzusammeln und haben Mühe, durch das Lumen der Canüle nach aussen
befördert zu werden. Namentlich diesem Uebelstande glaubt Verf. mit dem
vorliegenden Instrumente abzuhelfen.
Es stellt dasselbe ein zweiblätteriges Speculum dar, dessen Blätter an
einem Ringe sitzen, welcher durch zwei seitliche Fortsätze, nach Art der
Luer’schen Canüle, mit dem Schilde beweglich verbunden ist. Die Blätter
sind hinreichend (1 Millim.) stark und sorgfältig abgerundet; die Biegung des
Instrumentes ist die der gewöhnlichen Luer’schen Canülen.
Ausser der leichtern Entfernung der Pseudomembranen durch natürliche
oder künstliche Hülfe besitzt dieses Instrument noch den Vortheil, die hintere
Trachealwand in einiger Ausdehnung bloszulegen. Nicht nur, dass man sich
dieselbe mit einem Ohrenspiegel beleuchten kann, sondern man wird auch
leicht im Stande sein, wenn man einen Lichtreflex auf ein kleines, zungen¬
förmiges Spiegelchen wirft, durch geeignete Stellungen des letzteren in dem
Speculum die Trachealwand und den Kehlkopf dem Auge zugäglich zu machen
und sich von dem jeweiligen Zustande derselben, sowie von dem Sitze der
Membranen eine Anschauung zu verschaffen.
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Das Instrument wird von Juwelier Reineke in Libau ftibricirt, von
welchem es für 7 Rubel zu beziehen ist.
Nr. 857. Spanton, W. Dunnet. Bemerkungen über einige der neuesten
Operationsmethoden zur Cur der Hernien. Strephotom.
(Annals of Anat. and Surg. Oct. 1882.)
Mit Uebergehung des zum grössten Theil nicht in den Bereich unserer
Zeitschrift gehörenden Inhalts des cit. Aufsatzes lassen wir hier nur die
Beschreibung des vom Verf. selbst geübten Operation sVerfahrens, bei welchem
er sich eines neuen Instruments bedient, folgen. Er will dieses Verfahren in
60 Fällen mit fast durchwegs befriedigendem Erfolge erprobt haben.
Das «Strephotom» ist ein korkzieherartiges Instrument
mit etwas verjüngtem Griffende der weit ausgezogenen
Spirale, während die Spitze eine zweischneidige flache, mit
einem Nadelöhr versehene Klinge darstellt. An der Basis
der Spirale sitzt eine Hülse, in welche der Griff als amo-
vibles Querstück eingesteckt ist.
Die Operation beginnt mit einer meistens 1 Va bis 2 Zoll
unterhalb der Spina pubis quer über den Grund des Bruch¬
sackes geführten Incision. Der Bruchsack wird hierauf von
der ihn bedeckenden Fascie soweit isolirt, dass er leicht
mittelst des bis zum innern Bruchring vorgeschobenen Zeige¬
fingers der linken Hand invaginirt werden kann. Nach sorg¬
fältiger Untersuchung der anatomischen und pathologischen
Verhältnisse der Bruchpforten belässt der Operateur seinen Zeigefinger im
Bruchcanal zum Schutze des unter demselben liegenden Funiculus spermat.
und zum Verschluss der innern Bruchpforte. An der Stelle des äussern
Schenkels der innern Bruchpforte wird hierauf das Strephotom, das mit der
rechten Hand verlässlich festgehalten wird, eingestochen, bis es mit der Spitze
des linken Zeigefingers in Berührung kommt, womit zugleich der genannte
Schenkel selbst angestochen wird. Dreht man hierauf das Strephotom kork¬
zieherartig weiter, so dringt es durch den invaginirten Bruchsack und den
äussern Schenkel der Bruchpforte. Die Drehung wird hierauf fortgesetzt,
so dass die Schraube des Strephotoms durch sämmtliche invaginirten Gewebe
dringt und schliesslich die Spitze desselben, nachdem sie auch durch die
äussern Schenkel der Bruchpforte gedrungen ist, in der Incisionswunde zum
Vorschein kömmt. Der Finger wird gradatim während der Drehungen des
Instruments zurückgezogen. Der hinter dem Finger liegende Fun. sperm. wird
von demselben während der Operation vor Verwundung geschützt und durch
die graduelle Verengerung des Bruchcanals leicht comprimirt. Nachdem die
Spitze hervorgedrungen, wird sie durch eine kleine Kautschukkugel cachirt,
und der Griff liegt flach auf der Bauchwand. Die Scrotalwunde wird durch
eine Draht- oder Haarsutur geschlossen. Ein weicher Verband wird über das
Ganze angelegt. Nach 7 bis 10 Tagen sind die invaginirten Gewebe hinlänglich
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consolidirt, um die Schraube herausziehen zu können, wonach eine geölte
Compresse und Binde noch einige Zeit beibehalten wird. Wird permanente
Ligatur vorgezogen, so wird eine Wallfischligatur in das Oehr des Strephotoms
eingefädelt, das Strephotom auf die soeben besprochene Weise durch die
invaginirten Gewebe gebracht, hierauf aber auf dem nämlichen Wege wieder
zurückgezogen, wobei die Ligatur dem Instrument folgt. Die Enden derselben
werden an kleine durchbohrte Glasstäbe befestigt, welche in der Inguinalfalte
liegen bleiben, bis die Gewebe consolidirt sind, was gewöhnlich in 10—14 Tagen
der Fall ist. Die Enden werden hierauf abgeschnitten und die Ligatur der
Resorption überlassen.
Nr. 858. Warren, j. H. Ein neues anatomisches Bruchband.
(Phil. med. and sorg. Reporter. 1882. Sept 30.)
Verf. ist ein grosser Verehrer der Radicalbehandlung der Brüche mittelst
subcutaner Injection und hat sein neues Bruchband namentlich zur Begünstigung
dieser Behandlungsmethode construirt. Die Beschaffenheit desselben nähert
sich dem unter Nr. 239, Jahrg. 1880 besschriebenen Nyrop’schen Bruchbande,
indem die Pelote nur aus einer leicht concaven, aus Drahtgeflecht gefertigten
Fläche besteht, welche Uber einen aus einer hohlen Röhre bestehenden
(metallenen? Red.) Rand gespannt ist. Die Schenkel der randständigen Röhre
sind durch eine Querröhre verbunden, welche die Festigkeit der Pelote zu
verstärken bestimmt ist und auch dazu dienen kann, mit beliebigen arzneilichen
resp. entzündungswidrigen Flüssigkeiten befeuchtete Schwämme oder Gompressen
auf der Pelote anzubringen, welche durch die Lücken des Drahtgeflechts hin¬
durch zur Wirkung gelangen. Drei auf den Röhren angebrachte Knöpfe dienen
zur Befestigung des Hüftriemens. Zum Perineal verband verwendet Verf. einen
dünnen Kautschukschlauch oder eine dicke seidene Schnur, welche dem Patienten
angenehmer sind als der flache scharfrandige Riemen. Die Feder lässt er
bald schwächer, bald stärker hersteilen, ersteres namentlich zum Tragen nach
subcutaner Injection, wo er das Bruchband 8—10 Tage nach der Operation
anlegen lässt. Zwischen die Pelotenfläche und die Haut wird beim Anlegen
des Bandes eine einfache oder doppelte Lage einer Flanellcompresse einge¬
schoben, welche Patient nach Belieben wechseln kann. Als Vortheile seines
Bruchbandes bezeichnet er namentlich, dass dasselbe die mittelst der Injection
sich bildende Verengerung der Bruchpforte nicht behindert, während die harte
und convexe Oberfläche der gewöhnlichen Bruchbänder die Bruchpforte zu
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erweitern strebt, sodann auch, dass die Haut, vermöge der Permeabilität der
Drahtfläche, von Schweissansammlung und deren höchst lästigen Folgen voll¬
ständig befreit bleibt.
Küstner. Demonstration von Instrumenten.
(Ans den Verhandlungen der gynäkologischen Section der 55. Versammlung
deutscher Naturforscher und Aerzte in Eisenach.)
(Archiv f. Gynäkologie, Band XX, Heft 2. Separatabdruck.)
Nr. 859. I. Apparat zur Ausspülung der weiblichen Harnblase. Die Haupt¬
anforderungen, welche K. an einen solchen Apparat stellt, sind: 1) leichte
und bequeme Reinigung; 2) leichte Controle
der Reinheit; 3) Möglichkeit einer ausreichen¬
den Irrigation mittelst grosser und günstig a
gelegener Oeffnungen, durch welche die In-
jectionsflüssigkeit in breitem Strahle ein-
fliessen und wieder auslaufen kann.
Diesen drei Anforderungen genügt der
vorliegende Apparat, welchen Verf. seit Jahres¬
frist mit bestem Erfolge anwendet.
Er besteht aus einem geraden Glasrohre
mit ovaler, schräg zugeschnittener Oeffnung /
von 5—6 Millim. Dicke und trichterförmigem
Eingang.
Der Glaskatheter (Fig. 1) wird durch die
Urethra eingeführt und an einen Irrigator,
der mit der Spülflüssigkeit gefüllt ist, ein
Hartgummirohr, dessen Ende in Fig. 2 abge¬
bildet ist, befestigt. Durch Einbringen des
conischen Endes b des Hartgummirohres in
das weite Ende a des Trichters wird die
Blase mit Flüssigkeit gefüllt, sodann wird der Conus aus dem Trichter entfernt
und die Spülflüssigkeit auslaufen gelassen.
Die Trichter und Ansatzrohre können bezogen werden durch Instrumenten¬
macher Kloppe, Jena, Johannisplatz.
Nr. 860. U. Instrument zur Messung der Querdurchmesser des kleinen
Beckens. Auf Veranlassung des Verf.’s hat Dr. Barth an einer grössern
Anzahl normaler und pathologischer Becken Messungen angestellt, um das
Verhältniss des Querdurchmessers der Beckenenge zu dem des Eingangs zu
eruiren. Es ergibt sich hieraus die Thatsache, dass, wenn der Querdurch¬
messer der Beckenenge abnorm klein ist, man mit der Addition des Werthes
von 3,3 Ctm. den Querdurchmesser des Einganges nie zu klein, höchstens
zu gross berechnet.
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Hierauf gestützt, construirte K. den vorliegenden Zirkel mit gekreuzten
Branchen, mit dem es leicht thunlich ist, den Querdurchmesser der Beckenenge
direct zu messen. Der eine Arm wird in den Mastdarm, der andere in die
Scheide eingeführt, jeder der beiden Arme auf die Lage seiner Endknöpfe mit
je zwei Fingern (die Finger der linken Hand im Mastdarm, die der rechten
in der Scheide) von dem Messenden controlirt, und dann, wenn beide Knöpfe
die stets- sehr leicht zu tastenden Spinae
ischii berühren, an einer Scala die Distanz
abgelesen. (Die Abbildung a stellt das
Instrument in coronaler, b in sagittaler
Richtung dar. Die nicht sichtbare Seite
der Scala in Fig. a hat ebenfalls eine Centi-
metereintheilung, so zwar, dass wenn man
die beiden Zirkelknöpfe über den Nullpunkt
hinausbewegt, so dass einander nicht die
convexen, sondern die concaven Krümmungen
zugekehrt sind, dieses Instrument wie jeder
andere Tasterzirkel auch zur äusseren
Beckenmessung tauglich ist.) Auf solche
Weise ist der Querdurcbmesser der Becken¬
enge an jeder Frau leicht bis auf V* Ctm.
genau, wenn nicht noch genauer, zu bestimmen. Die Querdurchmesser höher
gelegener Beckenebenen zu messen, gelingt mit diesem Instrumente nur bei
abnorm niedrigen Becken, oder unter Zuhülfenahme der Narkose.
Zwei Instrumente der Firma Gollin & de. (früher Charrifere) in Paris.
(Jonrnal de M6d. et de Chir. prat. Dec. 1882.)
Nr. 861 . Flstelspeculum. Ein kleines, für Dr. Tripier in Lyon construirtes
Instrument, das in vielen Fällen, wo es auf genaue Untersuchung eines langen
Fistelcanals ankommt, treffliche Dienste leisten dürfte.
Nr. 862 . Wangensperrer. Wenn bei einem chloroformirten Individuum die
Respiration zu stocken droht, so pflegt man bekanntlich die Zunge zu fassen
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und so rasch als möglich hervorzuziehen. Meistens jedoch liegt das Respira-
tionshinderniss in dem Collabiren der Wange, welche sich an die geschlossene
Zahnreihe legt und so den Zutritt der Luft verhindert. In solchen Fällen
genügt es, mit dem Finger die Mundwinkel und die Wange empor zu ziehen,
um die Erstickungsgefahr zu beseitigen. Zu diesem Zwecke wurde das vor¬
liegende einfache Instrument construirt, mit welchem man diese Manipulation
continuirlich und in reinlicher und bequemer Weise verrichten kann. Beschrei¬
bung wird durch die Figur überflüssig.
Nr. 863. Morgan. Blasenevacuator.
(Lancet. Sept. 2. 1882.)
Dessen Bestandtheile sind: 1) ein bim¬
förmiger Kautschukballon A von ca. 12 Unzen
Gehalt; 2) ein gläserner pistolengriffförmiger
Recipient C; 3) eine centrale metallene
Fassung B, in welcher sich der Kautschuk¬
ballon und der Glasrecipient vereinigen
und welche andrerseits durch ein kurzes
Verbindungsstück an einen Bigelow’schen
Katheter gefügt wird. Der in Winkelrichtung
auf die centrale Fassung gesetzte Kautschuk¬
ballon wird in dieselbe eingeschraubt, der
Glasrecipient mittelst eines Bayonnettver-
schlusses eingehängt, so dass die Hohlräume
sämmtlicher drei Stücke miteinander com-
municiren. Das Mittelstück enthält ein
diagonales Diaphragma mit centraler Oeff-
nung, welches dazu dient, den aspirirten
Steintrümmern die Richtung nach dem Glas-
recipienten zu geben, in dessen Ausbuchtung sie sich sammeln und darin bei
allen Bewegungen des Apparates liegen bleiben.
Zum Gebrauche wird der Recipient abgenommen und mit Wasser gefüllt,
ebenso das obere Stück durch Aspiration unter Wasser, so dass alle Luft
daraus entfernt ist, hierauf beide Stücke wieder vereinigt und an den Katheter
gefügt. Die beiden gefüllten Behälter halten sich gegenseitig im Gleichgewicht,
so dass der Apparat leicht zu manipuliren ist.
Nr. 864. D-ixon, Robert B. Neuer geburtshülflicher Perforator.
(Boston med. and snrg. Journal. Dec. 7. 1882.)
Besteht aus einer Trephine, deren Zähne sieh hinter dem Rande eines
cylindrischen Mantels verbergen. Die Trephine ist mit dem Griff durch eine
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7 Zoll lange Spindel verbunden. Eine die Spindel umgebende, mittelst Schraube B
zu spannende Feder regulirt die Stellung des Mantels. Sobald das Instrument
auf den fötalen Schädel gesetzt ist, so wird die Schraube B gelockert, wonach
ein leichter Druck auf den Griff genügt, um den Mantel zurückgleiten zu
machen und die Zahnkrone zur Wirkung zu bringen. Zwei oder drei Drehun ge
des Griffes genügen, um den Schädel zu perforiren. Die erste Drehung wird
bereits die centrale Schraube D durch den Schädel bringen, womit die Stellung
der Trephine fixirt ist. Das Instrument ist einfach und zweckmäßig construirt
und wird des Beifalls der Geburtshelfer nicht ermangeln.
--
Laut gef. Mittheilung des Organisationsausschusses ist die 8te Sitzung des inter-
nationalen medicinisehen Congresses zu Kopenhagen auf den 10. bis 16. August 1884
festgesetzt (resp. um ein Jahr zurückgestellt) worden.
Mittheilungen der Agentur „Artemorbi“ in Bern.
Nr. 865. Aseptische Elektrode zu internen Anwendungen* Es wurde uns die Aufgabe
gestellt, eine Elektrode zu construiren, welche leicht desinficirt und von keiner desinficirenden
Flüssigkeit, namentlich nicht von Carbolsäure, angegegriffen werden sollte. Da Hartkautschuk
die letztere Eigenschaft nicht besitzt, so wählten wir hiezu Celluloid, welches in noch höherem,
Maße als jener den Vorth eil besitzt, sich durch Wärme in jede beliebige Form biegen zu lassen
Wir Hessen demnach einem Celluloidcy linder von Katheterlänge und 6 Mm. Durchmesser die
zu Durchlassung eines Drahtes geeignete Bohrung geben und versahen die Elektrode mit der
entsprechenden Fassung und leitender Spitze. Eine solche Elektrode hat neben dem Vortheil
unbedingter Desinficirbarkeit auch denjenigen, sich für alle Zwecke der Specialisten im Laryngeal-
Pharyngealraum, in der Blase, im Uterus, im Rectum etc. vermöge ihrer willkürlich zu ver¬
ändernden Biegung verwenden zu lassen und kann daher füglich als „aseptische Universal¬
elektrode“ bezeichnet werden. Dr. G. Beck.
Vorräthig zum Preise von 12 Fr. bei der Agentur „Artemorbi“ in Bern.
Nr. 866. Pnnetions-Apparat von Dr. Unverrieht, Breslau. Der vorliegende Apparat zeichnet
sich durch Einfachheit, Bequemlichkeit und Billigkeit aus. Er besteht aus einem länglichen
Gummiballon mit zwei Ansätzen, die mit gut schliessenden Ventilen versehen sind, so dass bei
rhythmischem Zusammenpressen des Ballons ein Luftstrom in der Richtung von dem einen Ende
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zum anderen strömt; das aspirirende Ende wird mit einem mit einer Hohlnadel bewaffneten
Gummischlanch versehen, und man kann nnn, wenn man die Hohlnadel in einen mit Flüssigkeit
gefüllten Pleuraraum einge9tossen hat, den Plenrainhalt auspumpen, der dann durch das andere
Ende abfliesst und mittelst eines zweiten angesetzten Gummischlauches in ein Gefäss geleitet
wird. Am Ende des ersten Gummischlauches befindet sich ein Hahn, um auch das Einpumpen
von Flüssigkeit in die Pleurahöhle zu ermöglichen. Will man dies thun, so schliesst man den
Hahn, dreht jetzt den Gnmmiballoji um, saugt ihn voll Injectionsflüssigkeit und treibt so nach
Oeffnung des Hahnes diese Flüssigkeit in die Pleurahöhle ein.
Die Kraft, mit welcher der Ballon aspirirt, ist etwa gleich l /i Atmosphäre und genügt
nach U.’s Ans icht für alle Fälle, da bei den meisten plenritischen Exsudaten der Druck grösser
ist als der atmosphärische, wo aber negativer Druck besteht, dieser doch immer nur sehr geringe
Werthe hat, und in Folge dessen auch nur eine geringe aspirirende Kraft erfordert In circa
500 Punctionen hat sich dessen Bequemlichkeit und Zweckmässigkeit ausserordentlich bewährt
und es hat sich nie das Bedürfniss eingestellt, seine Kraft zu verstärken. Ausser der Billigkeit
hat der Apparat noch den Vorzug, dass er auch zu anderen Zwecken verwendbar ist. Den
Ballon kann man zum Katheterisiren der Tuben, zu Irrigationen, zu Injectionen in die Blase etc.
verwenden.
Der Preis des von Hörig in Breslau gefertigten Apparates differirt allerdings erheblich
mit demjenigen, welcher in U/s Artikel in der BerL Wschr. in Aussicht gestellt wird, beläuft
sich nämlich für den bloßen Apparat auf Fr. 20, während Etui, ein Trocar mit seitlichem
Abflussrohr und zwei verschiedene starke Dornen extra mit 18 Fr. berechnet werden. Ab Bern
liefert die Unterzeichnete Agentur denselben complet zum Preise von 40 Fr. Er ist somit
immerhin um ein Bedeutendes billiger als die Potain’schen und Dieulafoy’schen Apparate
Vorräthig bei der Agentur „Artemorbi“ in Bern.
Nr. 843. Terbandtasche nach Fabrikant Holzhauer in Marburg. Dieselbe besteht aus einem
Messer, welches auseinandernehmbar ist; an demselben befindet sich ein geballtes Bistouri, ein
spitzes Bistouri, ein geknöpftes Tenotom, ein Sichel¬
messer nach Eoser und eine Arterienpincette nach
Fricke; ferner fügt H. demselben noch eine Scheero,
welche zum Auseinandernehmen ist, eine Lancette,
eine Hohlsonde, eine Myrthenblattsonde, zwei Haar¬
sonden und Nadel und Seide bei. Und hat man so,
wie die Abbildung zeigt, eine ganz kleine complete
Verbandtasche.
Zum Preise von Fr. 30 vorräthig bei der Agentur
JäüOtemorbi in Bern.
Sohwarigef&rbte Seidenligatur von Fabr. Snowden in Philadelphia. Beschreibung s. u.
Nt. 749, 8ämmtliche Stücknummern zum Preise von 1 Fr. 80 Ct per Spule vorräthig bei der
internet. Agentur Artemorbi in Bern.
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fflnstrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 8. V. Jahrgang. h März 1888.
1MT Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche dnrch unsere illnstrirten Beschreibungen zn wechselseitigem
m&ndlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höflichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugeben.
Sachregister.
Pasquier (0): Knochennaht nnd PirogofFsche Amputation 867. — Stillmann (L): Gelenks¬
extensionsvorrichtungen 868. — Michael (L): Vorrichtungen zur Tracheal-Tamponnade 869. —
Eüpeden (L): Modification des Blasenkatheter. — Schultee (L): Irrigationskatheter für den
Uterus 870 und modificirter Metranoikter 871. — Bel Greco (L): Galvanokaust Ecraseur 872.
— Wilson (L): Uterindilatator 873. — Erich (L): Selbsthaltendes Rectal- u. Vaginalspeculum 874.
— Epner (P): Federnde Krankentrage 875. — Joltrain (P): Irrigateur 876. — Sachs (P):
Ballonspritze 877. — Wriss (P): Luftgefülltes Bruchband 878. — Schicesser (P): Normal-
Medicinal-Thermometer 879. — Sqßire’ sches Urethralspritzchen, Unverricht' 8 Aspirations- und
Evacuationsapparat, Wrissenberg'* intrauterine Jodoformpistole (A). Celluloidwaaren (A).
(0 — Originalien der ,111. Monatsschrift der irztl. Polytechnik“. L = Aus der Literatur. P = Aus Patentschriften.
A = Mitth. der Internat. Agentur ,Artemorbi" in Bern.)
ärztliche Polytechnik
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Sachregister).
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Biegsame Schlundzangen nach Tiemann.
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und gefenstert) etc.
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Metallspiegel, nach Crawcour.
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Dilatatoren, Taschenbestecke etc.).
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60
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Faserverlaufes im menschlichen Gehirn und Rückenmark. 2 Blatt 8 0 in Farben¬
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Das in Farbendruck ansgeführte und mit kurzer Erklärung ansgestattete Schema bietet in
zwei Figuren eine Projection des Faserverlanfes auf die Frontal- und Sagittalebene); eine dritte
Figur veranschaulicht die Topographie der Nervenkerne des Hirnstammes in Dorsalansicht. So
dürfte es Alles enthalten, was zur raschen und sichern Orientirung sowohl desjenigen, der
dieses schwierige Gebiet zum ersten Male betritt, als auch derer, die erblasste Erinnerungsbilder
mühelos wieder aufzufrischen wünschen, erforderlich ist Es ist daher dieses Schema Aerzten
wie Stndirenden bestens zu empfehlen.
Am 1. März nächsthin erscheint in der J. Dalp’schen Buchhandlung (K. Schmid) in
Bern mit wesentlich vermehrtem Text (5 Bogen statt wie bisher 4):
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„Deutsche Medicinalzeitong“ pag. 345 (1882) über Jahrg. 1882 des JBec&’schen Almanachs:
„Auch dieser neue Jahrgang des Deliebten Almanachs bringt wieder in gedrängter Kürze eine
vollständige und leicht zu handhabende Uebersicht über die therapeutischen Neuigkeiten des 1
verflossenen Jahres, mit gewissenhafter Quellenangabe. Die Ausstattung ist die gewohnte für
die ärztliche Brusttasche wohlgeeignete. Einer Empfehlung bedarf es kaum mehr, da die
Collegen den Almanach ohnehin liebgewonnen haben und zu ihren täglichen Requisiten zählen.“
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IHustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Inserttanipreif:
Eine Seite. . . Fr. SO
„ Halbe Seite * 16
* Viertel Seite * 10
Die gespaltene Petitseile
oder deren Ranm SO Cts.
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Verlag der J. Dalp’echen Buchhandlung (K. Schmid) in Bern .
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und Postämter
nehmen
Bestellungen an.
Heraasgegeben von
Dr. Gr. Beck 9
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je V/t Bogen.
Heft 3.
V. Jahrgang. 1. März 1883.
Sämmtliche Zeitschriften und Beiträge Ar die Redaction und Expedition sind an die J. Dalp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur Hlustrirung ihrer Beiträge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Tnhal tjgnbftrwifiht. I. Aerztliehe Originaiien (Dr. Pasquier) p. öl. II. Literarische
Analekten p. 53. III. Patentschriften p. 66 . — Retrospectives p. 70. *— Mittheüungen der Agentur
„Artemorbi“ in Bern 71.
L Aerztliche Originaiien.
Ueber die Knochennaht und ihre Anwendung bei der Pirogoff’schen
Nr. 867. Amputation.
Das Verfahren, künstliche Vereinigung getrennter Knochenfragmente mittelst
Sutur zu bewirken, hat schon häufige Anwendung gefunden, namentlich bei
pseudarthrotisch verheilten Fracturen und nach Knochenresectionen. Zur Aus¬
führung desselben verwendet man bekanntlich feinen Metalldraht (aus Silber,
Blei oder Eisen), welcher durch vorgebohrte Löcher der gegenseitigen Knochen¬
fragmente gezogen wird, wonach man behufs Annäherung der Knochenflächen
die freien Suturenden zusammendreht. Dieffenbacb modificirte das Verfahren
in der Weise, dass er die einander entsprechenden Stichcanäle beider Frag¬
mente durch ein elfenbeinernes Sperrungsstäbchen vereinigte, an welchem er
die Drahtsutur nach Art einer Zapfennaht applicirte, während andere Chirurgen
dem Elfenbeinstäbchen metallische Schrauben substituirten. Wie die Erfahrung
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lehrt, verträgt die Knochensubstanz die Einführung solcher Fremdkörper sogar
bei beträchtlichem Kaliber in unerwartet günstiger Weise.
Beistehende Figur stellt einen kleinen, von mir erdachten, einfachen
Apparat dar, welchen ich zum Zwecke der Vereinigung des Calcaneums mit
der Tibia nach der PirogofFschen Amputation mit sehr befriedigendem Erfolge
benützt habe. Bekanntlich erfreut sich diese Operation, welche eine Zeit lang
in Vergessenheit zu gerathen schien, wieder höherer Gunst, seit man die von
mir vorgeschlagene und im Jahr 1871 beschriebene Moditication adoptirt hat,
welche darin besteht, beiden betheiligten Knochen, dem Calcaneum und der
Tibia, horizontale Schnittflächen zu geben, anstatt das erstere, wie es nach
dem originalen Verfahren PirogofPs geschah, vertical durchzusägen.
In jedem Falle indessen bestehen grosse Schwierigkeiten zur Erzielung
der knöchernen Vereinigung, so lange das Fersenbein in beweglicher Ver¬
bindung mit dem Unterschenkel bleibt, indem dasselbe, wie bei der Chopart’-
schen und Lisfranc’schen Amputation, von der Achillessehne nach hinten gezogen
wird. Misslingt die Vereinigung, so wird das Gehen in solchen Fällen schwierig
oder geradezu unmöglich. Da sich mir die verschiedenen Immobilisationsmittel,
wie Gypsverband, Kautschukbinden etc., in mehreren Fällen zur Erzielung
kurzer Vereinigung als ungenügend erwiesen, so bediente ich mich hiezu des
nachstehend beschriebenen Verfahrens zur Knochennaht, welches auch von
Dr. Folet in Lille mit Erfolg angewendet wurde.
Ein conisch geformtes Bein- oder Elfenbeinstückchen, das mit einem Axen-
canal oder auch nur mit einer sehr tiefen und schmalen Längsrinne versehen
ist, wird einige Millimeter tief in den untersten Theil der Tibia eingelassen.
Dieser kleine Keil dient als Befestigung der silbernen Sutur, welche in schiefer
Richtung den untern Theil der Tibia, hierauf das Os calcaneum und die Haut
der Ferse durchdringt, und schliesslich auf der in Figur abgebildeten kleinen
Winde aufgerollt wird, wodurch man die zu verlässlicher Vereinigung der
Knochenflächen nöthige Spannung erhält.
Eine derart angelegte Naht kann zur Untersuchung der Wunde leicht
nach Bedürfniss gelockert und ohne Schwierigkeit durch Drehung der Windenaxe
wieder angezogen werden, nach meiner Erfahrung ein sehr wesentlicher Vor¬
theil, welchen die gewöhnliche Knochensutur nicht zu gewähren vermag. Ueber-
dieß befinden sich die Knochenflächen bei meiner Sutur in viel innigerem
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Contact, als solcher mittelst der mehrstelligen Suturen nach dem bisherigen
Verfahren bewerkstelligt werden kann.
Möglicherweise würde meine Knochennaht noch bei verschiedenen anderen
Operationen Verwendung finden können; bis dahin habe ich jedoch nur nach
der PirogofiPschen Amputation von derselben Gebrauch gemacht und haben
mich die mittelst derselben erzielten Resultate in jeder Hinsicht befriedigt.
Dr. Pasquier in Evreux, Dep. de l’Eure.
II. Literarische Analekten.
Nr. 868. stillmann. Die chirurgische Mechanik der localen Gelenks¬
extension.
(Boston med. and snrg. Journal. Ang. Bl. 1882.)
Verf. sucht die Principien festzustellen, nach welchen die Vorrichtungen
construirt werden müssen, welche eine Distraction sich berührender Gelenk¬
flächen, mit Ausschluss aller am therapeutischen Zweck unbetheiligter Gelenke,
bewirken sollen. Seine Erörterungen, die wir in Folgendem so ziemlich nach
dem Wortlaut mittheilen, sind namentlich von Werth, sofern sie sich auf die
ginglymoiden Gelenke beziehen, während sich Verf. in der nur flüchtig berührten
Uebertragung auf die Pfaunengelenke der als allgemein gültig hingestellten
Constructionsprincipien offenbar selbst nicht sicher fühlt.
Die locale Extension wird bewirkt, indem man den Stützpunkt derselben
auf die Injectionsstellen der unterhalb des Gelenks befindlichen Muskelgruppen
verlegt und sie gegen einen oberhalb des Gelenks liegenden Contraextensions¬
stützpunkt so wirken lässt, dass das Gelenk von dem Drucke entlastet wird,
welchen die Contraction der oberhalb befindlichen Muskeln, sowie das Gewicht
der das Gelenk belastenden Körpertheile hervorbringen. Die Extensionsschienen
müssen ferner den Zweck einer in allen Winkelstellungen des Gelenks wirkenden
continuirlichen Extension hervorbringen; sie müssen daher der Natur des
Gelenks vollständig angepasst sein, um dieses ausser Function setzen zu können.
An dem aus Fig. 1 erläuterten Beispiel des Kniegelenks wird dargethan,
dass bei Winkelstellungen die durch die Condylen gelegten Richtungsaxen der
Tibia und des Femur sich ungefähr in einem Punkte schneiden, welcher im
Centrum des Bogens der articulirenden Gelenkfläche sowohl des innern, als
des äussern Condylus sich befindet. Diese beiden Punkte, welche Verf. die
Drehpunkte des Gelenkes nennt, variiren bezüglich der Höhe für jeden der
Condylen, was für die Construction des bezüglichen Apparates, dessen Dreh¬
punkt sich in gleicher Höhe mit dem natürlichen Drehpunkt des jeweiligen
Condylus befinden soll, in Betracht gezogen werden muss. In Fig. 2 ist die
Construction eines solchen künstlichen Gelenks, das in jeder Winkelstellung
fixirt werden kann, dargestellt.
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Verf. unterscheidet nun drei Arten von Extensionen, nämlich 1) fixe,
2) mechanisch regulirungsfähige (adjustable), 3) elastische Extension. Die
erste, welche sich der bekannten gewöhnlichen Mittel bedient, um das Bein
in gegebener Lage festzustellen und zu extendiren, kommt hier nicht in
Fig. 2.
Betracht. Die Vorrichtung, deren sich Verf. bedient, um die zweite Art der
Extension auszurichten, ist in der leicht verständlichen Fig. 3 abgebildet.
Andere bedienen sich zu ähnlichen Zwecken eines Zahnstangenmechanismus,
welcher indessen keine Vorzüge hat und viel theurer zu erstellen ist. Der
Fig. 4.
Fig. 5.
nämliche Apparat dient auch als Grundlage für die Constructionen der dritten
Art, nämlich der Schienen mit elastischer Extension, und kann diese entweder
durch eine in den Coulissenmechanismus eingeschaltete Spiralfeder, wie in
Fig. 4 und 5, oder durch Hinzusetzung eines Y-förmigen Riemens von möglichst
resistentem Kautschukgewebe (Fig. 6) bewirkt
werden. Der Riemen, über eine Rolle gezogen,
lässt seine elastische Kraft in der Richtung der
Distraction der Gelenkenden wirken (Fig. 7).
Die Extension findet bei den soeben erwähnten
Apparaten in allen Winkelstellungen des Gelenks
immer in der Axe der dasJGelenk constituirenden
Knochen statt und kann nach Verf. mittelst der¬
selben genau graduirt werden. Stellungsverände¬
rung des Gelenks verändert dabei nicht den Grad
Fig. 6. der angewandten Extension. Fig. 7.
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55
Verlässliche Befestigung der localen Extensionsschiene ist ein Umstand
von der grössten Wichtigkeit, welchem Verf. in folgender Weise Rechnung trägt:
Die beidseitigen Extensionsvorrichtungen müssen erstlich so eingerichtet
sein, dass die Enden der befestigenden Schenkelgurte (oder metallenen Halb¬
ringe? Red.) sich aufeinander verschieben, um sich der Dicke des Gliedes
zu adaptiren; sodann tragen dieselben zu dem sogleich zu erwähnenden Zwecke
eine Reihe von circa 20 nach der Circumferenz des Gurtes geordneter Knöpfe.
Man verfährt nun folgender Weise: Um das Glied werden sowohl unterhalb
als oberhalb des Gelenks so nahe als möglich an demselben je eine fest
angezogene Gypsbinde mit einigen Touren umgelegt. Hierauf werden 15 bis
20 zollbreite Heftpflasterstreifen von mehr als Umfangslänge gerüstet, von
Fig. &
denen jeder im Kopf einen diagonalen Schlitz trägt. Diese werden nun einer
nach dem andern über die Gypstour gelegt und die Enden immer durch die
Schlitze der Köpfe gezogen. Hierauf werden die beidseitigen Extensionsschienen
mit ihren Gurten angelegt und die Heftpflasterenden an den daran befindlichen
erwähnten Knöpfen befestigt (s. Fig. 8, 9, 10). Mittelst dieses Verbandes lässt
sich nach Verf. die stärkste Extensionskraft zur Wirkung bringen, ohne die
Weichtheile irgendwie zu lädiren, indem der harte Gypsring sie vor jeder
Constriction seitens der Heftpflasterstreifen oder der Extensionsgurte schützt.
Letztere können nicht sich verschieben, weil die ober- und unterhalb des
Gelenks liegenden Gypsringe Kegelabschnitte bilden, deren breitere Basis vom
Gelenk abgewendet ist.
Nr. 869. Michael. Die permanente Tamponnade der Trachea.
(v. Langenbeck ? s Archiv Bd. XXVIII. Heft 3. Separatabdruck.)
Wie Verf. durch Versuche nachweist, lässt sich die Aufgabe, eine per¬
manente Tracheal-Tamponnade zu erzielen, mit der Trendelenburg’schen Vor¬
richtung, welche bekanntlich in einem um die Canüle angebrachten, mit Luft
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gefüllten Gummi- oder Goldschlägerhaut-Säckchen besteht, nicht erreichen,
weil in kurzer Zeit so viel Luft aus demselben entweicht, dass der Tampon das
Trachealrohr nicht mehr vollständig ausfüllt. Bei einem Falle eines Kehlkopf-
carcinoms, bei welchem operative Entfernung der Stimmbänder und Auskratzung
der carcinomatösen Wucherungen stattfand, erreichte Verf. diesen Zweck einfach
dadurch, dass er die Canüle mit einem dicken Drainrohr überzog und mit
diesem versehen in das Lumen der Trachea bineindrängte. Der mittelst dieser
einfachen Vorrichtung erzielte Erfolg war so überaus befriedigend, dass Verf.
dieselbe für alle Fälle empfiehlt, in denen eine sehr weite Trachealöffnung
besteht, folglich besonders bei Thyreotomie und Larynxexstirpationen. Der
erwähnte Fall veranlasste nun des Weitern den Verf. zu Versuchen über die
Art und Weise, in welcher auch bei der grossen Reihe von Fällen, in denen
eine derartige weite Oeffnung nicht existirt, eine Tamponnade bewerkstelligt
werden könnte, in Folge deren er schliesslich zu den beiden nachstehend
beschriebenen Verfahren gelangte, welche sich ihm bereits in einer Anzahl
von Fällen bewährt haben.
1) Es wird ein cylinderförmiges, 10—25 Mm. im Durchmesser haltendes
Stück feiner Levantiner Schwamm, mit einem Loch in der Mitte versehen,
auf die Canüle aufgebunden, nachdem er gehörig angefeuchtet ist; dann lässt
man ihn 24 Stunden liegen oder trocknet ihn, wenn es eilig ist, am Ofen.
Wird der Faden abgenommen, so hat der Schwamm ungefähr 1—2 Mm. Dicke.
Jetzt wird die Canüle mit einer wasserdichten Membran umgeben, die oben
und unten zugebunden wird. Als Mantel empfiehlt es sich, die von Apotheker
Beyersdorf mit Gummielasticuralösung überzogenen Condoms, die ausser¬
ordentlich schmiegsam sind, anzuwenden. Faulen thun dieselben nicht, da sie
nicht, wie man allgemein annimmt, aus thierischer Substanz, sondern aus
dünnem Pergamentpapier bestehen. Dann wird durch ein mit jedem Taschen¬
messer in der Canüle leicht anzubringendes Loch mit der Pravaz-Spritze eine
Injection von Wasser oder vorsichtiger von Salicylsäurelösung gemacht. Der
Schwamm dehnt sich dann aus und erfüllt die Trachea. Man kann auch so
verfahren, dass man unten zubindet, die Canüle halb einführt, dann Wasser
einspritzt und oben zubindet. In weniger vollkommener Weise kann man das
Ganze improvisiren, wenn man sich den Schwamm selber schneidet und als
Mantel ein Stück mit Chloroform zu einem Rohr geklebten Guttaperchapapier
verwendet.
2) Die andere Methode besteht einfach darin, ein Trendelenburg’sches
Gummisäckchen statt mit Luft mit Wasser oder Glycerin zu füllen. Diese
Füllung, namentlich die letztere, hält ad infinitum, wie sich Verf. durch Ver¬
suche überzeugt hat. Sollte durch fortwährende Insulten dennoch eine Oeffnung
in dem Tampon entstehen, so rinnt die Flüssigkeit tropfenweise aus, was nicht
die geringste Gefahr bedingt. Auch die Befürchtung, es möchte durch den
Druck des Tampons Decubitus hervorgerufen werden, ist illusorisch.
Bei allen Methoden, die einen vollständigen Abschluss des Schlundes und
Larynx von den anderen Partieen erreichen, muss sich oberhalb des Tampons
eine grössere Menge Secretes ansammeln. Es wird sich deshalb empfehlen,
während der Entfernung des Tampons den Patienten eine nach vorne über¬
gebeugte Stellung zu geben, damit das Secret nach aussen abfliesst. Für viele
Fälle wird es aber zweckmässig sein, diesen Ausfluss zu reguliren und zugleich
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Fig. 3. Fi*. 1.
Fig. 5. ' Fig. 2.
Erklärung der Figuren«
Fig. 1. Durchschnitt durch die Ausspritzungscanäle nach Entfernung
des Schiebers. Die innere Canäle einliegend.
Fig. 2. Obere Ansicht der Canäle.
Fig. 3. Die innere Canäle.
Fig. 4. Der Schwamm auf eine gewöhnliche Canäle aufgebunden.
Fig.“ 5. Die Tamponnade mit dem Schwamm und die Ausspritzung
des Larynx am Glasphantom demonstrirt.
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den Larynx von unten aus zu behandeln. So wird es besonders bei Diphtheritis
erwünscht sein, nach Analogie der Behandlung an anderen Theilen, den Larynx
mit antiseptischen Flüssigkeiten zu irrigiren. Verf. hat eine derartige Behand¬
lung des Larynx in der Weise möglich gemacht, dass er einen Ausspritzungs¬
canal in die Canüle verlegte. Dieselbe ist folgendermaßen gebaut: Die äussere
Canüle hat oben eine Oeffnung, welche durch ein Schieberventil von aussen
geschlossen werden kann. Ausser einer gewöhnlichen inneren Canüle besitzt
sie noch eine zweite, welche behufs Ausspritzung nach Entfernung der ersteren
eingelegt wird. Diese verschliesst nur in ihrem absteigenden Theile die äussere
Canüle. Ihr horizontaler Theil bildet ein Halbrohr, welches nur die untere
Hälfte der äusseren Canüle ausfüllt. Ihr Deckblatt ist nach aussen zu in eine
Rinne verlängert. Sobald man jetzt das Schieberventil öfihet, wird das oben
befindliche Secret abfliessen können; ebenso kann durch eine eingelegte Spritze
von hier aus der Larynx durch den Mund ausgespritzt werden oder vom
Munde aus der Larynx. Am Lebenden wurde'diese Vorrichtung noch nicht
erprobt. 1 )
Zum Schluss des citirten Artikels fasst Verf. seine Ansichten über die
permanente Tamponnade der Trachea in folgende Thesen:
1) Die permanente Tamponnade der Trachea bietet einen absolut sicheren
Schutz gegen die Schluckpneumonie und ist deshalb nach all denjenigen Opera¬
tionen indicirt, bei denen die Gefahr dieser Affection nahe liegt.
2) Die Indication zur prophylaktischen Tracheotomie wird durch sie auf
alle Fälle von dauernden Schluckiähmungen ausgedehnt, da es eine Erfahrungs-
thatsache ist, dass Individuen, welche durch längere Zeit mit der Schlundsonde
ernährt wurden, schliesslich doch an Pneumonieen zu Grunde gehen.
3) Die Tamponnade ist, bis etwa noch bessere Methoden gefunden sein
sollten, auf eine der oben geschilderten Weisen auszuführen, und zwar nach
Laryngotomieen und Exstirpationen mit dem Drainrohr, welches in solchen
Fällen, iu denen das Sprachvermögen erhalten ist, ebenso wie die äussere
Canüle gefenstert sein soll.
4) In den Fällen, wo eine einfache Trachealöffnung besteht, hat man die
Wahl zwischen der Anwendung des Schwammes und des Gummisäckchens.
Beide Methoden sind sowohl mit gewöhnlichen Lüer’schen Canülen wie mit
den beschriebenen neuen Canülen ausführbar.
5) Bei Larynxdiphtheritis ist zu versuchen, ob es möglich ist, durch die
Tamponnade den Croup descendant und die Pneumonie zu verhindern, und ob
es möglich ist, durch die Localbehandlung vermittelst Irrigation den Process
günstig zu beeinflussen. Während man nach rein mechanischen Gesetzen die
Sicherheit gegen Schluckpneumonieen Voraussagen kann, muss ein Urtheil über
den Werth bei der Diphtheritisbehandlung der Erfahrung in der Praxis über¬
lassen bleiben.
*) Die Schwämme and die mit Guttapercha getränkten Häutchen sind von Hrn. Apotheker
P. Beyersdorf, Mühlenstrasse, Hamburg, die Canülen von Hm. C. W. Bolte, Rodin ga-
markt 84, Hamburg, zu beziehen.
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Hüpeden (Hannover). Ueber eine notwendige Veränderung der Blasen¬
katheter.
(Berl. klin. Wochenschr. Nr. 3. 1883. Separatabdrnck.)
In obigem höchst beachtenswerthen Aufsatze macht Verf. darauf auf¬
merksam, dass jene Partie des Katheters, welche zwischen dem äussersten
Auge und der Spitze liegt und welche passender Weise als todtes Ende
bezeichnet werden kann, durch einfaches Ausspülen mit desinficirenden Flüssig¬
keiten nicht gereinigt wird, weil dieselbe hier entweder gar nicht oder nur
unvollkommen eindringt. Dieser Uebelstand macht sich namentlich bei Blasen¬
lähmung und andern Zuständen geltend, wo die Katheterisirung häufig genug
Monate, ja selbst Jahre lang fortgesetzt werden muss und sogar meistens den
eigenen Händen des Patienten anvertraut wird. Jeder Arzt kann in solchen
Fällen die Erfahrung machen, dass trotz grösster Sorgfalt in Reinigung des
Instruments, trotz täglicher Spülung desselben mit Carbolsäure od. dgl. sich
faulige Zersetzungen des Blaseninhalts bilden, welche dem Patienten nicht
selten den Tod bringen. Befördert wird diese Zersetzung namentlich durch
die übliche Manipulation der Aerzte, den Rest des Inhalts der in Rückenlage
katheterisirten Blase durch Druck auf die Bauchdecken zu entleeren, ein
Manöver, «welches ohne Zweifel Zersetzung des Urins zu erzeugen geeignet
«ist, wenn sie noch nicht vorhanden war, und deshalb am besten ganz unter-
«bliebe.» Wenn nämlich der Druck der Hand auf die Bauchdecken nachlässt,
so entleert sich durch negativen Druck der Inhalt des Katheters nebst seinen
Schmutztheilen in die Blase und die faulige Zersetzung wird damit eingeleitet,
wobei natürlich das «todte Ende» des Katheters wieder die Hauptrolle spielt.
Eine gründliche Reinigung des Katheters kann nur durch Auskochen des¬
selben erzielt werden, was indessen bei elastischen Kathetern unmöglich, bei
metallenen immerhin lästig ist, wenn es, wie erforderlich, nach jeder Katheteri¬
sirung geschehen soll. Erstere werden bekanntlich auch unbrauchbar, wenn
sie längere Zeit in kalten desinficirenden Flüssigkeiten liegen bleiben. Die
im Schlußsätze des Artikels an alle Instrumentenmacher und Gummiwaaren-
fabrikanten gerichtete Aufforderung des Verf. verdient daher gewiss, nach-
drücklichst von allen Aerzten unterstützt zu werden. Sie lautet:
«Sollen künftig Blasenlähmungen mit besseren Resultaten
als bislang behandelt werden, so müssen uns die Instrumenten¬
macher und Fabrikanten Katheter liefern, welche leicht durch
Ausspülen gereinigt werden können. Deshalb muss das Lumen
derselben möglichst glatt angefertigt werden und der Canal
mit Vermeidung von Ecken und Winkeln im Auge enden; das
todte Ende des Lumens ist durch solides Material zu ersetzen.“
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Schnitze. Irrigationskatheter für den Uterus und modificirter Metranoikter.
(Zar Dilatation des Uteras. Separatabdrack a. d. Archiv f. Gynäkologie, Bd. XX, Heft 2.)
Nr. 870. In einem an der voijährigen in Eisenach abgeh<euen 55. Ver¬
sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte gehaltenen Vortrag demonstrirte
Prof. Schultze (Jena) die bereits unter Nr. 307 und 309, Jahrg. 1880, unserer
Zeitschrift beschriebenen uterinen Löffelzangen und Gervicaldilatatoren und
erläuterte eingehend die Indicationen zur Anwendung der genannten Instrumente,
bezüglich deren wir auf das Original verweisen müssen. Ausserdem beschreibt
er in dem gen. Vortrage die von ihm ausschliesslich benützte Form und An¬
wendungsweise der Irrigationskatheter in nachstehender Weise:
«Zur Ausspülung des Uterus bediene ich mich einfacher Katheter,
die an den Gummischlauch eines Irrigators angesteckt werden. Ich habe die
Katheter in vier verschiedenen Krümmungen für die verschiedenen Gestalten
und Lagen des Uterus (s. Figur). Das am häufigsten angewendete Kaliber
ist 4 1 /» bis 5*/* Millim. Durchmesser. Bei weiter Dilatation für Abtasten und
für operative Eingriffe wende ich 8 bis 10 Millim. weite Katheter an, wie ich
sie für Ausspülung des puerperalen Uterus seit lange im Gebrauch habe. Die
Katheter haben vorn und seitlich ziemlich weite Oeffnungen. Der Rückfluss
der Flüssigkeit erfolgt frei ringsum neben dem Katheter. Die Aus¬
spülung reinigt um so besser, mit je kräftigerer Reihung an der Uteruswand
die Spülflüssigkeit zurückströmt. Alle Katheter ä double courant, auch der
Bozeman’sehe Katheter und seine verschiedenen Modificationen, wirken des¬
halb weit weniger gut, weil die Vorrichtung, welche den Rückfluss sichert,
stets einen beträchtlichen Abschnitt der Uterusinnenfläche vor der Bespüluug
mit der Flüssigkeit deckt.
Die Wände auch des erweiterten Uteruscanales liegen im leeren Zustande
natürlich meist schlaff aneinander. Der eingeführte Katheter entfernt sie von
einander, der Druck der rückströmenden Flüssigkeit drängt sie noch weiter
von einander. Es kommt vor, dass ein dünner Katheter, der nur einen
schwachen Strahl wirft, keinen Rückfluss neben sich gestattet; wählt man den
Katheter 1 Millim. stärker, so erzwingt sich die stärker einströmende Flüssig¬
keit den Rückfluss zwischen Katheter und Uteruswand und reinigt letztere um
so gründlicher. Uteruskoliken treten danach nicht auf.
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61
Wenn man in Knieellenbogenlage im löffelförmigen Speculum ausspült,
nimmt man es sofort mit dem Auge wahr, wenn der Rückfluss neben dem
Katheter nicht mehr ganz frei ist. Ich drücke dann den Katheter an die
vordere, hintere, seitliche Uteruswand abwechselnd an, an der entgegengesetzten
Wand strömt dann die Flüssigkeit reichlich zurück; auch kann man mit der
Fletschenzange, die den vorderen Muttermundsaum gefasst hält, und anderer¬
seits mit dem Katheter die Cervix spreizen und so den Abfluss frei machen.
Liegt die Behinderung des Abflusses im inneren Muttermunde, was man bei
halbem Zurückziehen des Katheters wahrnimmt, so wird der Katheter ganz
zurückgenommen und mit dem Schnabeleisen eine Minute lang gesperrt, danach
strömt dann sicher die Flüssigkeit in vollem Strahle zurück.»
Nr. 871. Der von Schatz construirte, unter Nr. 633, Jahrg. 1882 beschriebene
Metranoikter (federndes Instrument zu allmäliger Dilatation des Cervix) wurde
vom Verf. dahin modiflcirt (s. Fig. 1), dass seine Branchen von der Fläche
der Feder in einem Winkel von 45 0 abgehen und dadurch bei der Spreizung
nicht so stark divergiren mit den Spitzen, welche an die Seitenwände des
Corpus Uteri zu liegen kommen. An den Branchen befindet sich eine Krüm¬
mung entsprechend der normalen Krümmung des Uteruscanales. Die Aussen-
fläche derselben ist mit Querleisten versehen, damit dieselben bei vermindertem
Fig. 2.
Spreizungswinkel doch nicht aus dem Uterus zurückgleiten. Auch die Zange
zur Application der Sperre wurde etwas handlicher construirt. Sch. applicirt
und entfernt den Metranoikter, wie die Laminaria, stets in Knieellenbogenlage.
Uebrigens verwendet Verf. den Metranoikter, welcher bedeutend mehr
Schmerzen als die Quellmeissel verursacht, nur in denjenigen seltenen Fällen,
in denen jede Berührung der Uterusschleimhaut Blutung macht, in denen also
eine wesentliche Bedingung aseptischer Laininaria-Application nur schwer
erfüllt werden kann.
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62
Nr. 872. Del Greco. Galvanokaustische Setteere.
(Nuovo Istrumento per 1* Elettro-Terapia, Lettera del Prof. Q. Del Greco
al Prof. Andrea Simi. Firenze. 1882.)
Das in vorstehender Figur in a la natürlicher Grösse abgebildete Instrument
besteht aus einer männlichen und einer weiblichen Branche. In letzterer ver¬
einigen sich zwei starke Stahldrähte, welche in einem Middeldorpfscheu galvano¬
kaustischen Griffe mit Schrauben eingefügt sind, folglich mit den Leitungs¬
drähten desselben in Verbindung stehen. Die männliche Branche, ein kleines,
abgestumpftes Sägeblatt wird mittelst eines Hebels scheerenförmig gegen die
weibliche Branche bewegt. Das Instrument vereinigt daher chirurgische Trennung
mit kaustischer Mortificirung der Gewebe und ist seine Verwendung namentlich
zur Ablösung gefässreicher Geschwülste, wie sie bekanntlich im Mastdarm am
häufigsten auftreten, am meisten geeignet. Verf. referirt über zwei solche
Fälle (ulcerirtes Epitheliom und ulcerirtes Adenom des Mastdarms), in welchem
dasselbe die vorzüglichsten Dienste leistete.
Nr. 873. Wüson. Uterine Dilatation mit einem neuen Instrument.
(Amer. Jonrn. of Obstetr. and Diseases etc. July. 1881.)
Das Instrument besteht aus zwei Branchen, einer männlichen und einer
weiblichen oder links- und rechtsseitigen, welche mittelst eines Schrauben¬
schlosses circa in dem letzten Drittel der Länge vereinigt sind; zwischen den
Griffen befindet sich eine Feder, welche der dilatirenden Kraft als Stützpunkt
dient; die linke Branche trägt eine durch den Griff der rechten Branche
gehende, mit Centimeterscala versehene Schraubenspindel, an welcher mittelst
einer Schraubenmutter der Grad der erforderlichen Dilatation regulirt wird.
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Das dilatirende Ende der rechtsseitigen Branche ist breiter als das linksseitige
und besitzt bis gegen die Spitze hin eine Aushöhlung, in welche sich die
schmalere männliche Branche beim Schlüsse des Instruments hiueinlegt.
Man erhält auf diese Weise einen möglichst kleinen sondenartigen Durch¬
messer, welcher die leichteste Einführung in den Mutterhalscanal ermöglicht.
Das Instrument ist daher ähnlich dem Werkzeug construirt, welches man zur
Erweiterung der Handschuhfinger benützt, und theilt auch vollständig dessen
Vortheile und Gefahren, nämlich bei vorsichtiger Anwendung äusserst wirksame
und sanfte Dilatation, bei irrationellem Gebrauche Zerreissung des zu dila-
tirenden Ueberzuges.
Als Haupterforderniss bezeichnet Verf., dass man sich des Instruments
nur bei dilatabelm oder bereits dilatirtem Cervix bediene, das letztere namentlich
in Fällen, wo das Gewebe des Cervix rigid oder sonst pathologisch verändert
ist. Hier hebt uach vorheriger Anwendung eines einzigen Preßschwammes
der vorliegende Dilatator unter Anwendung von Chloroform den Gynäkologen
rasch über die wohlbekannten Gefahren hinweg, welche die öfters wiederholte
Anwendung der Quellmeissel mit sich führt. Als Specialindicationen gelten
dem Verf. namentlich Fälle, wo nach Abort die schleimig erforderliche Ent¬
fernung der Placenta Schwierigkeiten bietet oder wo künstliche Frühgeburt
schnell und dringend indicirt ist. Hier kann die Anwendung des Wilson’schen
Instruments nachher durch einen Barnes’schen Dilatator, welcher zu anfäng¬
licher Dilatation ungeeignet ist, vervollständigt werden.
Das Wilson’sche Instrument ist den nnter Nr. 309 abgebildeten Schultze’schen Dilatatoren
sehr ähnlich; indessen scheint nns seine Constrnction jenen gegenüber noch einige sehr wesent¬
liche Vortheile, namentlich denjenigen leichterer Einführung und besserer Bemessung des Grades
der erforderlichen Dilatation zu bieten. (Bed.)
Nr. 874. Erich. Verbessertes selbsthaltendes Rectal- und Vaginal-
Speculum.
(Obstetric. Gaz. Febr. 1881. Separatabzug.)
Die Untersuchung höher liegender Parthieen des Mastdarms unterliegt bei
gewöhnlichen Verhältnissen besondern Schwierigkeiten, weil sich das Rectum
bekanntlich oberhalb des Sphincter internus bedeutend erweitert und dessen
Schleimhaut nur durch starke Anwendung der Bauchpresse oder bei beginnendem
Prolaps mit den bis dahin gebräuchlichen Instrumenten zur Ansicht gebracht
werden kann. Das vorliegende Speculum, Modification eines vom Verf. bereits
seit 12 Jahren zu gynäkologischen Zwecken benützten Instruments, soll nach
Verf. den Zweck ausreichender Untersuchung des Rectums in höchst befriedi¬
gender Weise erfüllen und dient gleichzeitig als selbsthaltendes Sims’sches
Speculum in der Weise, wie es in Fig. 2 veranschaulicht ist.
Die Modification besteht namentlich in der Spaltung des früher einfachen
Sims’schen Blattes in zwei Hälften A A, welche mittelst des Schrauben¬
mechanismus C in beliebige, aber stetig parallele Entfernung von einander
gebracht werden. Beim Schlüsse der Hälften bleibt noch ein Zwischenraum
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von 1 Millim. Breite übrig, womit das Einklemmen der Schleimhaüt zwischen
den Hälften ausgeschlossen wird. Das Speculum ist an einem L-förmigen
Winkelhebel JH befestigt, an dessen Winkel sich die Stützplatte B befindet.
Dieser Hebel dient mittelst des unter der rechten Achselhöhle des Patienten
durchgeschlungenen Riemens L in der durch Fig. 2 versinnlichten Weise zur
selbsthaltenden Sicherung des Speculums in der durch die Untersuchung von
Vagina oder Rectum erforderten Lage, wobei zu bemerken, dass Verf. die
Seitenlage der in Figur dargestellten Knieellenbogenlage meistens vorzieht.
Die Applicirung des Instruments zur rectalen Untersuchung geschieht in
folgender Weise: Nachdem Patient in genannter Weise den Riemen ange-
schlungeu hat und in die erforderliche Lage gebracht worden ist, wird das
geölte Speculum auf dem gleichfalls geölten rechten Zeigefinger, welcher fest
in die Oeffnung zwischen den Blatthälften eingedrückt wird, eingeführt. Das
Fig. 1.
Instrument wird hierauf fest gegen die hintere Wand des Rectums angedrückt
und durch Anziehen der Schraube O in seiner Lage gesichert. Die Stütz¬
platte B wird sodann auf die Sacralgegend gebracht und hierauf die hintere
Wand des Rectums durch Niederdrücken des Hebels H soweit möglich ange¬
spannt, wonach der Riemen L in die an der Spitze des Hebels H befindlichen
Haken eingehängt wird. Hierauf wird ein mit einem Leitfaden versehener
Tampon über die Spitze des Speculums hinauf in das Rectum eingeftthrt.
Dieser Tampon erfüllt den doppelten Zweck, die vordere Wand des Rectum’s
in hinlänglicher Spannung zu erhalten und die Entleerung flüssiger Fäces zu
verhindern.
Mit Hülfe dieses Speculums hat Verf. mehrere schwierige Operationen
ausgeführt, so u. a. die Schliessung einer Rectovaginalfistel vom Becken her
und die Entfernung eines grossen Mastdarmpolypen; ebenso ist dasselbe zur
Untersuchung und Behandlung tiefliegender Mastdarmgeschwüre sehr geeignet,
während er für interne, nahe am Anus gelegene, Hämorrhoiden nicht benützt
werden kann.
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ln ganz ähnlicher Weise geschieht die Einführung des Instruments in die
Vagina, wobei gewöhnlich eine grössere Entfernung der Hälften AA von
einander mittelst der Schraube C erforderlich ist. Bei seitlichen Lageverände¬
rungen des Uterus erleichtert man sich die Einsicht durch Verschiebung der
Seitenplatte B. Der Cervix kann in jeder erforderlichen Lage durch Anziehen
der Schraube D, welche die Stellung des Depressors 0 regulirt, fixirt werden.
Dieser Stab kann sowohl um seine Axe gedreht, wie auch vorwärts und zurück
geschoben oder gänzlich entfernt werden, wonach man ihn mit der linken
Hand wie jeden andern Depressor gebrauchen kann.
Verf. hebt in gynäkologischer Hinsicht folgende Vortheile seines Instru¬
ments hervor:
1) Seine Einführung ist leicht und schmerzlos.
2) Es gestattet, den Uterus in die Axe der Vagina zu bringen, und dem
touchirenden Finger den Cervix und sogar das Innere des Cerviealcanals
zu erreichen, während die meisten bisherigen Instrumente den Uterus
mehr in das Becken hineindrücken, daher dem Finger entfernen.
Fig. 2.
3) Die zur Spannung des Perinäums ausgeübte Kraft hat ihren Stützpunkt
an den Schultern, das Speculum wird daher nicht gegen die scharfen
Ränder des Schambogens angedrückt, weshalb die grösste Spannung des
Perinäums ohne Schmerz geschehen kann.
4) Es wird durch das Instrument eine grösstmögliche Oberfläche der Vagina
zur Ansicht gebracht und die Oeffnung derselben so erweitert, dass
bequem operirt und sogar Pessarien eingeführt werden können, während
sich das Speculum in situ befindet.
5) Es genügt als einziges Instrument für alle recto-vaginalen und uterinen
Operationen, während bisher Specula verschiedener Form und Grösse
je nach Qualität der Operation und individuellen Verhältnissen erforderlich
waren.
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6) Vom Sims’schen Speculum besitzt es den von zahlreichen andern Erfindern
angestrebten Vortheil, die Assistenz überflüssig zu machen.
In der Construction des Instruments wurde Verf. von dem Fabrikanten
C. Willons in Baltimore in trefflicher Weise unterstützt.
III. Patentschriften.
Nr. 875. Epner, C., senior, in Berlin. — Federnde Krankentrage. (19743.)
Die Tragstangen a vorliegender Krankentrage sind aus geschweisstem Kessel¬
rohr von 33 Millim. Durchmesser und 3 Millini. starken Wandungen gefertigt
Die Muffen b und c mit Klemmfutter und Stellschraube dienen zur Aufnahme
der in an einschiebbaren Handhaben dd, die Muffe e mit Charnier für die
mittelst Zahnstange stellbare Rücklehne /. An die unteren Seiten der Muffen
bbee ist ein Lager zur Aufnahme der S-förmig gebogenen, federnden Füsse
angelöthet.
Die Verwendung von geschweisstem Kesselrohr gibt nach Absicht des
Erfinders der federnden Krankentrage eine grössere Widerstandsfähigkeit und
Haltbarkeit, als sie die bisher üblichen Krankeptragen (bei Verwendung von
hölzernen, mit Eisenschienen belegten Tragstangen) aufzuweisen hatten, ohne
dass dabei das Gewicht der Trage in unverhältnissmässiger Weise gesteigert
würde; zugleich bewirkt die Elasticität des Kesselrohres, dass etwaige Stösse
u. s. w. gegen die Trage schon durch die Beschaffenheit der Tragstangen
gemildert werden.
Die an der Trage angebrachten federnden Füsse wirken ähnlich den
Wagenfedern, d. h. sie mildern alle von unten auf sie einwirkenden Stösse.
Es ist infolge dessen möglich, bei Benutzung dieser Trage mit federnden
Füssen Kranke und Verwundete auf jedem beliebigen Arbeitsfuhrwerk ebenso
bequem zu befördern, wie in den mit Federn versehenen Krankenwagen.
Durch Herausnehmen der Handhaben kann die Trage beträchtlich verkürzt
werden, nimmt also weniger Raum ein, als die bisher gebräuchlichen Tragen.
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Nr. 876. Joltrain, Adolf-Jean, in Paris. — Irrigator. (20035.) Blasebalgartiger
Behälter A (Fig. 1) aus Weichgummi, dessen Ränder durch Schrauben E bezw.
E 1 an dem Boden B und Deckel D, welche aus Hartgummi bestehen, befestigt
sind. Auf dem Deckel C ist der kegelförmige Rohrstützen D aus Hartgummi
aufgeschraubt, und über diesen wird das Ende eines Weichgummirohres F
gezogen. Das andere Ende dieses Rohres geht in einen Trichter G (Fig. 2)
aus, der beim Gebrauche in der durch die punctirten Linien dargestellteu
Weise umgestülpt werden kann. In das Ende des Rohres werden Hartgummi-
canülen von zweckentsprechender Gestalt wie in Fig. 2 und 3 eingeschoben.
Fig. 1.
Fig. 2. Fig. 3.
Zum Verschlüsse des Rohres F dient ein rechtwinkliger Hebel als Quetschhahn,
welcher sich zwischen den Lappen einer kleinen, auf das Rohr geschobenen
Klammer dreht. Das kürzere Ende L dieses Hebels ist schaufelartig verbreitert
und drückt das Rohr zusammen, wenn das längere Ende gedreht wird.
Der Irrigator wird gefüllt, indem man die Flüssigkeit durch den End¬
trichter eingiesst. Beim Gebrauche wird der Behälter A durch einen Druck
auf den Deckel C niedergedrückt, bis er die mit punctirten Linien dargestellte
Lage eingenommen hat. Man kann aber auch den Behälter A hoch stellen
und umkehren, worauf er wie die bisherigen Irrigatoren wirkt.
Nr. 877. Sachs, A., in Berlin. — Neuerungen an Klystierpumpen und ähnlichen
bim- oder ballförmigen Spritzen. (20064.) Das dargestellte Verschlußstück
gestattet nach Angabe des Erfinders ein bequemes Eingiessen der Flüssigkeit
in den Spritzball, so dass letzterer schnell und vollständig bis zum Rande
gefüllt und dann leicht verschlossen werden kann. Das Verschlußstück besteht
aus zwei Theilen, der Hülse B mit Muttergewinde und dem hineingeschraubten
Deckel C. Erstere passt genau in den Hals der Gummibirne A und wird darin
durch einen von aussen aufgesteckten Ring E befestigt. Durch die weite
Oeffnung dieser Hülse kann nach Abschraubung des Deckels G der Hohlkörper A
gefüllt werden. Dann wird der Deckel C wieder eingeschraubt, und der Inhalt
kann ausgespritzt werden, ohne dass zugleich Luft in den Körper hineingeblasen
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wird. Das Mundstück D wird entweder wie in Figur direct
in den Verschlussdeckel C hineingesteckt, oder mittelst Gummi¬
schlauches von geeigneter Lange daran befestigt. Die weite
Oeffnung der Hülse B hat nebenbei den Vortheil, dass man
das Mundstück D sammt Schlauch in den Hohlkörper A
hineinwerfen kann, wenn man die Spritze auf Reisen mit
sich führt oder versendet. Im oder nahe am Boden des
Hohlkörpers A ist ein verschliessbares Lufteinlassrohr F
angeordnet. Diese Einrichtung hat den Zweck, die Vor¬
richtung nach Bedarf oder Verordnung anstatt als Spritze
auch als Irrigator benutzen zu können. Der Hohlkörper A
bildet dabei den Behälter für die Flüssigkeit und wird an
einem erhöhten Ort aufgestellt oder aufgehäugt. Ein Gummi¬
schlauch wird nach Entfernung der Kapsel auf das Ausflussrohr F aufgesteckt,
und das Wasser wird mit Gefall durch diesen Schlauch und ein mit Hahn-
verschluss darin befestigtes Mundstück dem Körper zugeftthrt. Der Schlauch
kann aber auch am Deckel C befestigt werden und die Hülse F nur als Luft¬
einlass dienen, wobei dann der Behälter A umgedreht wird, damit die Flüssig¬
keit herabfliessen kann.
Nr. 878. Weiss, Karl, in Krefeld. — Ventilverschluss für luftgefUIKe Bruchbänder.
(20044.) Eine Modification der bereits unter Nr. 3542 patentirten Vorrichtung.
Soll das Bruchband mit Luft gefüllt werden, so entfernt mau mit gewöhnlichem
Schraubenzieher die Schraube z, Fig. 1 und 2, schraubt ein mit dem Ansatz¬
stück q, Fig. 3 (x die Lederdichtung desselben) versehenes Doppelgeblase o,
Fig. 2, auf den Luftverschlußsitz auf und pumpt genügend Luft ein. Dieselbe
geht nun durch den in Fig. 3 ersichtlichen feinen Canal rechts in das Innere
des Luftverschlußsitzes zwischen der abgeflachten Seite der Schraube h und
Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3.
der Lederdichtung o derselben hindurch in das Innere der Pelote und des
Bruchbandes. Es ist der Deutlichkeit halber in Fig. 2 zwischen der Leder¬
dichtung und der unteren Fläche des Luftverschlußsitzes ein kleiner Zwischen¬
raum gezeichnet, der in Wirklickeit fast zu Null wird. Nach Füllung des
Bruchbandes schraubt man das Doppelgebläse ab und setzt die Schraube z in
ihrem Gewinde auf. Während dies geschieht, entweicht etwas Luft, deren
Menge abhängig ist von dem schwächeren oder stärkeren Anziehen der
Schraube h, Fig. 2.
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Nr. 879. Schicesser, J. C., in Königsberg i/Pr. — Normal-Medicinal-Thermometer.
(21062.) Bekanntlich sind die Medicinalthermometer alle so eingerichtet, dass
bei einem verhältnissraässig grossen Quecksilbergefäss und einem mög¬
lichst dünnen Kaliber der Thermometerröhre die Scala des Thermo¬
meters nur wenige Grade, von etwa 33 bis 44 C., umfasst, daher Null-
und Siedepunkt ganz und gar fehlen. Es hat dies zur Folge, dass
die bei allen Quecksilberthermometern auftretende Verschiebung des
Nullpunktes bei den Medicinalthermoinetern unmöglich controlirt und
corrigirt werden kann, weshalb denn auch keiue einzige mit solchen m
Instrumenten ausgeführte Beobachtung ein verlässliches Resultat auf¬
zuweisen vermag.
Diesen grossen Uebelstand beseitigt das nachstehend beschriebene,
von J. C. Schicesser in Königsberg construirte Thermometer, indem
es bei einer Länge der jetzt gebräuchlichen Medicinalthermometer
Null- und Siedepunkt angibt und daher eine Correctur der
Fehler ermöglicht. Es ist folgendermassen beschaffen: Q ist das
Quecksilbergefäss. 0 der unmittelbar nach dem Sieden des Thermo¬
meters bestimmte Eispunkt, Uber und unter demselben noch eine Vio
angebende Theilung, P eine Erweiterung der Thermometerröhre, in
welche bei gewöhnlicher Zimmertemperatur das Quecksilber hinein¬
ragt, und die bei einer Temperatur von 33 Grad und darüber ganz
gefüllt wird. Oberhalb P beginnt wieder die Theilung, die etwa bei
44 und darüber endet. Ueber der Theilung ist eine zweite Erweiterung
der Röhre PP angebracht, die bezüglich der Grösse so construirt sein
muss, dass der Siedepunkt über derselben bei 100 C der Zeichnung
liegt. Will man bei dem eben beschriebenen Medicinalthermometer
die mit der Zeit entstandene Verschiebung des Nullpunktes ermitteln,
so steht dem nichts im Wege, da ja der richtige, d. h. der unmittelbar
nach dem Kochen ermittelte (bei 100 Grad deprimirte) Nullpunkt
darauf verzeichnet ist. Steht der gefundene zeitige Nullpunkt beispiels¬
weise bei 0,5, so hat eine Verschiebung desselben um 0,5 Grad nach
oben stattgefunden, und wenn man auf eine allzu grosse Genauigkeit
verzichtet, so kann der zeitige Nullpunkt von der abgelesenen Tem¬
peratur einfach in Abzug gebracht werden. Will man aber genau
berechnen, wie viel der bei 0 gefundene Verschiebungsfehler des
Thermometers bei vorkommenden Körpertemperaturen beträgt, so
bedient man sich folgender Formel:
Bedeutet Pdie wahre, t die abgelesene, von allen übrigen
Fehlerquellen befreite Temperatur, c denjenigen des zeitigen
Nullpunktes, so ist nach längerem Erwärmen die wahre Tem¬
peratur zu berechnen nach der Formel:
T = t-c +
ct a
Toö a
In einem beispielsweise angenommenen Falle der Verschiebung des Null¬
punktes um 0,5° stellt sich die Rechnung für 40 C wie folgt:
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70
T = 40 — 0,5 +
10,5.40*
100 2
T = 39,5 +
T = 39,58.
0,5.1600 _
10000 —
Durch die vorstehend beschriebene Einrichtung des Thermometers ist man
in den Stand gesetzt, die Grösse der Verschiebung des Nullpunktes nach oben
leicht dadurch zu ermitteln, dass man das Quecksilbergefäss und die Röhre
des Thermometers in Schnee oder geschabtem Eise abkühlt und den zeitigen
Nullpunkt abliest. Ist nach dem letzten Kochen des Thermometers eine geraume
Zeit von mehreren Monaten vergangen, so kann man diese Verschiebung als
nahezu constant ansehen und ist es leicht, mittelst der angegebenen Formel
die wahre Temperatur nach der abgelesenen Temperatur und dem zeitigen
Nullpunkt zu berechnen. Es muss hier noch bemerkt werden, dass häufig
noch nach Jahren weitere, wenn auch nur kleine Verrückungen des Nullpunktes
Vorkommen, weshalb es sich empfiehlt, der grösseren Genauigkeit halber, nach
längeren Zwischenräumen den zeitigen Nullpunkt aufs Neue zu controliren.
Die Verschiebung, resp. die fortlaufende Verschiebung des Nullpunktes ist die
Hauptursache, dass über die fehlerhaften Angaben der bisher gebräuchlichen
Medicinalthermometer geklagt wird, da sehr bald auch die grösseste Accuratesse
bei Bestimmung der zur Anfertigung der Scala nothwendigen Punkte illusorisch
gemacht wird.
Zur Erleichterung der Benützung des Thermometers wird jedem Exemplar
eine Reductionstabelle mit Instruction beigegeben, nach welcher man die wahre
Temperatur unmittelbar aus dem zeitigen Nullpunkt bestimmen kann. Die
Feststellung desselben übernimmt auf Verlangen der Verfertiger.
Wir fügen Obigem aus eigener Anschauung bei, dass die Scala des Instruments an Deutlich¬
keit nichts zu wünschen übrig lässt uud überhaupt die correcte Ausführung desselben den
günstigsten Eindruck macht. Gerne hätten wir daran ein kugliges statt eines cy lindrischen
Quecksilberreservoirs gesehen, obschon wahrscheinlich die Solidität des Instruments darunter
leiden würde. Red.
Retrospec t i v es.
Zinn Yaginal-Depressor von tiarrignes. Aus einer uns übermittelten, gegen die
Nyrop’sche Mittheilung (s. pag. 271, 1882) gerichteten längern Erwiderung vou Seite des Herrn
Dr. Garrigues, Primararzt am New-York Maternity-Hospital, Erfinders des obgenannten Instru¬
ments, ergibt sich mit Evidenz, dass, wenn überhaupt je ein solches von Dr. Fan6e in Kopen¬
hagen früher publicirt worden, dasselbe nicht zur Kenntniss von Dr. Garrigues gelangte, dass
somit die von Seite des Herrn Nyrop erhobene Beschuldigung, als seieu hiebei die Prioritäts¬
rechte eines nunmehr verstorbenen Erfinders verletzt worden, als eine -irrige und unberechtigte
bezeichnet werden muss.
Bezüglich der unter Nr. 853, Heft 2 beschriebenen sog. „Appareils ä plaquettes“ theilt
uns Herr Fabrikant Dernaurex in Genf mit, dass bereits anno 1878 ein ganz ähnlicher Apparat
von seiner Firma in Paris ausgestellt wurde. Bei D. wird derselbe statt aus Holz aus Kupfer¬
blech gefertigt uud mit Leder überzogen. Zur Anwendung bedient sich D. statt des Heftpflasters
einer Flanellbinde, welche, von der Fussplatte des Apparats ausgehend, zur Befestigung des
senkrechten Theils der Schiene an den Unterschenkel dient. D. hält den Apparat nur bei
beginnenden Deviationen für geeignet.
= 4 <
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Mittheilungen der Agentur „Artemorbi“ in Bern.
Nr. 831. Urethrale Irrigationsspritze von Balmanno Squire. Der Erfinder stellt folgende
Anforderungen an eine zweckentsprechende urethrale Injectionsspritze: 1) Sie soll leicht und
verlässlich mit einer Hand gehalten werden können. 2) Die (übrigens vom Operateur ent¬
sprechend zu moderirende) Kraft soll zu voller Wirkung gelangen. 3) Die Injection soll sich
leicht und nicht in stossweissem Strahl vollziehen lassen. 4) Die Spritze soll nicht zerbrechlich
und jederzeit gebrauchsfähig sein. 5) Der Spritzenträger soll während der Injection immer
schön in der Axe des Strahles, resp. der Urethra bleiben. 6) Es sollen weder Injections-
flüssigkeit in die Blase, noch Luftblasen in die Urethra gelangen. 7) Die Spritze soll klein
und vermöge ihrer Form leicht in der Westentasche unterzubringen sein, und mit für eine
Injection genügendem Inhalt versehen transportirt werden können.
Alle diese Anforderungen sind in dem äusserst compendiösen, vorstehend in etwas ver¬
kleinertem Maßstab abgebildeten Instrument vereinigt.
Yorräthig zum Preise von Fr. 2 (Rabatt für Wieder verkauf er) bei der Agentur „Artemorbi“
in Bern.
Nr. 842. Jodoformpistole von Dr. Weissenberg, Breslau-Jastrzemb. Das Instrument gleicht
einem sondenartig gekrümmten, mässig starken männlichen Katheter, der vorn zwei seitliche
Oeffnungen besitzt, und besteht aus zwei in einander geschraubten Theilen, von denen iler
obere die Kammer darstellt, in welche mittelst eines kleinen Glastrichters 5 Gramm sehr fein
gepulverten Jodoforms geschüttet werden. Der andere Theil des Instrumentes, in welchem der
erstere leicht und sicher eingeschraubt wird, stellt eine Spritze dar, deren Stempel an einem
Hartgummistab befestigt ist, welcher die Sondenkrümmung mitmachen kann. Durch den Druck
des Daumens an einem am Ende des Instrumentes befestigten Metallknopf wird das Jodoform
sodann bequem aasgestossen.
Die intrauterine Anwendung des Jodoforms ist nach des Erfinders Erfahrungen namentlich
indicirt bei jenen zahlreichen Fällen von Endometritis bei chlorotischen und scrophulösen Frauen,
bei welchen man stets an Tuberculose denken muss und darum nicht gerne das heroische Mittel
der Ausschabung anwenden möchte. Indessen aber auch nach erfolgter Ausschabung, in dazu
besser geeigneten Fällen, eignet sich die Ausfüllung des Cavum uteri mit Jodoform vollkommen,
indem dasselbe auch desinficirend zugleich gesunde Granulationen anregt. Das Instrument lässt
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72
sich in den meisten Fällen, da das stagnirende Secret bei der cbron. Endometritis die Uterns-
höhle ohnehin ampallenartig auftreibt, leicht einführen.
Dasselbe ist sehr elegant und dauerhaft vernickelt, von Instrumentenmacher Hörig in
Breslau gearbeitet. Vorräthig zum Preise von Fr. 10 bei der Agentur Artemorbi in Bern.
Nr. 866. Pnnctions-App&rat von Dr. Unverricht, Breslau. Der vorliegende Apparat zeichnet
sich durch Einfachheit, Bequemlichkeit und Billigkeit aus. Er besteht aus einem länglichen
Gummiballon mit zwei Ansätzen, die mit gut schliessenden Ventilen versehen sind, so dass bei
rhythmischem Zusammen pressen des Ballons ein Lnftstrom in der Richtung von dem einen Ende
zom anderen strömt; das aspirirende Ende wird mit einem mit einer Hohlnadel bewaffneten
Gummischlanch versehen, und man kann nun, wenn maa dis Hohlnadel in einen mit Flüssigkeit
gefüllten Pleuraraum eingestossen hat, den FleorainhaU anspompen, der dann durch das andere
Ende abfliesst und mittelst eines zweiten an g ese tz te n Gnmmischlaaches in ein Gefass geleitet
wird. Am Ende des ersten Gummischlauches befindet sich ein P ah % nm auch das Einpumpen
von Flüssigkeit in die Pleurahöhle zu ermöglichen. Will man dies thun, so schliesst man den
Hahn, dreht jetzt den Gummiballon um, saugt ihn voll Injectionsfiüssigkeit und treibt so nach
Oeffnung des Hahnes diese Flüssigkeit in die Pleurahöhle sin.
Die Kraft, mit welcher der Ballon aspirirt, ist etwa gleich 7* Atmosphäre und genagt
nach U.’s Ansicht für alle Fälle, da bei den meisten pleuritischen Exsudaten der Druck grösser
ist als der atmosphärische, wo aber negativer Druck besteht, dieser doch immer nur sehr geringe
Werthe hat, und in Folge dessen auch nur eine geringe aspirirende Kraft erfordert. In circa
500 Ponctionen hat sich dessen Bequemlichkeit und Zweckmässigkeit ausserordentlich bewährt
und es hat sich nie das Bedürfniss eingestellt, seine Kraft zu verstärken. Ausser der Billigkeit
hat der Apparat noch den Vorzug, dass er auch zu anderen Zwecken verwendbar ist. Den
Ballon kann man zum Katbeterisiren der Tuben, zu Irrigationen, zu Injectionen in die Blase etc.
verwenden.
Den von Hörig in Breslau gefertigten Apparat liefert die Unterzeichnete Agentur oomplet
zum Preise von 40 Fr. Er ist um ein Bedeutendes billiger als die Potain’schen und Dieulafoy’-
schen Apparate. Agentur „Artemorbi 11 in Bern.
Neuestes.
Artikel aus Celluloid.
Boogies und Katheter jeder Form, sehr empfehlenswerth, weil sie sich besser als die gewebten
couserviren, nicht klebrig werden, dabei aber sehr elastisch und glatt sind.
F^alat^ns.M88ken) ausserordentlich leicht).
VVUOOl TUVU. UIVUV AI
Tracheotomie-Canülen.
Snbcntnn-Spritzen.
Unzerbrechliche Stethoskope (in Imitation Bernstein und Schildpatt sowohl, als in weiss, blau,
grün und roth).
In Berücksichtigung der Vortheüe, welche Celluloid gegenüber Hartgummi u. 8 . w. bietet,
ist der Preis dieser Artikel ein verhältnissmässig sehr massige r.
Auf Wunsch stehen mit Auswahlsendungen gerne eu Diensten .
Internationale Agentur „Artemorbi“ in Bern.
SUnpfli'sche Buchdruckern in Bern.
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 4.
V. Jahrgang.
L April 1888.
flMT Die Herren Aerzte and Fabrikanten, welche durch unsere illnstrirten Beschreibung
ndlichem
_ bangen zu wechselseitigem
Vündlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höftichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
merkehrs anzugeben.
Sachregister*.
Nyrop, J. E. (0). Prothese <}• Q- Extremität 880. — Göts (0) : Chirurg. Nfihapparat 881.
— Streisguth (0): Armschiene 882. — Watson (L): Rahmenschiene f. Hülftgelenkleiden 888.
— Bruns (L): Drainageröhren-Sonde 884. — Küster (L): Stelzfuss 885. — Ward Cousins (L):
Spritze f. snbcnt. Injection 886. — Gowan (L): Gypssäge 887. — Le Page (L): Transfusions¬
apparat 888. — Löbker (L): Löffelevatorium f. Hüftgelenksresectionen 889. — Cooper (L):
Aether-Inhaler 890. — Thompson (L): Harnblasen-Polypenzangen 891. — Segum (L) : Fuss-
dynamometer 892. — Sachs (P): Klystier pumpe und Irrigator 893. — Kruse (P): Apparat zur
Verwendung von Reibungselektricitat 894. — Hanhart (A): Intrauterine Elektrode mit Eleva¬
tion 896. — Harrison (A): Urethrale fadenförmige Längenbougie 896. — Desinfectionsmethode
von Bestecken (Mise.) — Zum Vaginal-Depressor; zum „Appareil h plaquette“ (Retrospect).
(0 — Originalien der W H1. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik“. L = Aus der Literatur. P = Aus Patentschriften.
A = Mitth. der internat. Agentur ,Artemorbi“ in Bern.)
Adressen.
Unter dieser Rubrik führen wir, nach Materien und Städten geordnet, die Adressen
unserer Abonnenten und Interessenten aus den Lieferantenkreisen auf, um dem ärztlichen
Publikum die' gelegensten Bezugsquellen für seinen Bedarf an die Hand zu geben. Die
Aufnahme der Adresse in eine der nachstehenden Rubiiken findet unentgeltlich statt; sollte
hingegen Aufführung der Firma unter mehreren Rubriken oder mit mehr atu einer
Zeile gewünscht werden, so sind für jede Mehr-Zeile per Jahr 5 Fr. zu entrichten .
Das Adr essenver zeichniss erscheint, wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1, 4, 7 u. 10.
Gesuche um Aufnahme in dieses Register wolle man, untei' Angabe der Adresse der
Bezugsquelle (Poststelle, Buchhändlerfirma), an die J. D&lp’sche Bach handlang in Bern
richten.
I. Aerztliehe Instrumente and Bandagen.
Amsterdam:
Baltimore:
Basel:
Berlin:
Ben.
Boaa:
Bremen:
Breslau:
J. C. A. Alders, Leidschegracbt 14.
Hendrücs & van Steethbergen, Warmoes8tr.l52.
A. B. Schmeink, Kalverstraat 61.
Ohas. Willms & Co., 79 N. Howard Street.
J. J. Eichenberger.
C. Walter-Bionaetti.
Louis Blumberg, 124, Wilhelmstrasse, S. W.
Rudolf DStert, Französische Strasse 53, W.
<7. Gtffers, 2, Schiffbauerdamm, N. W.
C. OoUdammer, Inh. H. Pfau, Klosterstr. 31.
R. Kern, N., Brnnnenstrasse 128.
Heinrich Löwy, Dorotheenstrasse 92, N. W.
H. Pfau, Bandagist, Klosterstr. 31.
E. PjisUr, Schützenstrasse 60.
Chr. Schmidt, Friedrichsstrasse 105 c N.
Wüh. Tasch, Dorotheenstrasse 71, N, W.
J. Thamm, N. W., Charitastrasse 4.
Vetter <fc Lücke, Münzstrasse 18.
H. Windler, Dorotheenstrasse 8, N. W.
Dr. Schenk. Bandagist.
F. A. Eschbaum, 81, Markt.
F. LindstädL
H, Brade, Hummerei 31.
Breslau:
Bruxelles:
Budapest:
Ooblens
Coburg:
Cftln:
Cottbus:
Orefold:
Danzig;
Dresden:
H.Hcsrtel, approb^andagist u.Verf. chir.Instr.
Otto Hörig (vorm. L. Freund), Junkernstr. 36.
Georges Glasen, 34, rue de lHöpitaL
L. Denis , rue du marchö aux herbes No. 79.
* Peter Fischer, Hatvanergasse 11.
F.EJterg, chir.Instrumentenm.,Firmung8str.
Emst Jacob, Markt 6.
Hoch cfc Hunzinger, chir. Instr.-Handlung.
Joseph Mies, Schildergasse 63.
J. Röter, Chirurg. Instrumentenhandlung.
Emil Schulz, Instrumenten m. u. Bandagist.
Carl Weist.
Bormfeldt & Salmski, Jopengasse 40, 41.
J. O. F. OeUzsch.
H. M. Schönecker, Mechanikus.
Carl Wendschuch. Trompeteretr. Nr. 18.
M. H. Wendschuch, Marienstrasse 21.
Düsseldorf: Leonh. Bors, Alleeplätzchen.
Elberfeld: Friedr. Kloss.
August Sandku/U, Kipdorf 37.
Elbing: E. Htllgardl , Fahr. chir. Instr. n. Band.
Erlangen: Kleinknecht, Chirurg. Instrumentenmacher.
Freiberg i/Sachsen: Sigismund Weitst.
(Fortsetzung siehe leszte Seite.)
7
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74
Zsa.sexa.te.
Verlag der J. Dalp’schea Buehbaodlong (R. Schmid) in Bern.
Dr. G. Beck’s
Therapeutischer Almanach
10. Jahrgang.
1883.
i
Des Taschenbuches der neuesten Therapie
IU. Biudckei, 1. Heft..
Preis: broch. H. 1. 60; Pr. 2. —
Eine sehr wesentliche Bereicherung hat der diesjährige Almanach durch die Lfteratnr-
Yerxeichnlsae erfahren, welche jedem Abschnitte beigefügt sind. Dieselben enthalten alle die
Therapie der bez. Krankheit betreffenden Journalartikel, welche im Laufe dee Jahres 1882 in
der medicinischen Literatur sämmtlicher Sprachen publieirt worden sind. Der Umfang des
Almanachs ist in Folge dessen um einen Bogen (statt 4 jetzt 5 Bogen) vermehrt worden.
Demme, R., Prof. Dr., Ueber Nutzen und Schaden der Sehutzpockenimpfung.
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Nencki, Dr. M., Professor der medicinischen Chemie in Bern, Ueber die Zer¬
setzung der Gelatine nnd des Eiweisses bei der Fänlniss mit Pankreas.
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Schema zum Einzeichnen pathologischer Befunde der Brust- und Bauch¬
eingeweide. 20 Blatt. Fr. — 75; M. — 60.
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(Deutsches Reichspatent 21062.)
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Controle und Prüfung des Hrn. Prof.
Dr. Bruns angefertigt und in Handel
gebracht.
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Iniortionsprols:
Eine Seite. . . Fr. 80
. Halbe Seite , 16
, Viertel Seite , 10
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Alle Buchhandlungen
und Post&mter
nehmen
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Her&nsgegeben von
Dr. Gr. Beck 9
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint j&hrlich in 12 Nummern von je 1 */* Bogen.
Heft 4.
V. Jahrgang. 1. April 1883.
Sammtliche Zeitschriften und Beitrage für die Redaction und Expedition sind an die J. Dftlp'sche Buchhandlung
(K. Sehmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur Illnstrirung ihrer Beitrage
verfugen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhalt«rät>ei*siclrt. Orlginalmittheliungen p. 75. — Literarische Anaiekten p. 82.
— Patentschriften p. 91. — Retrospectives p. 93. — Mittheiiungen der Agentur „Artemorbl“ in
Bern p. 95. — Misceilen p. 87 u. 89.
I. Originalmittheilungen.
Nr. 880.
Neue Constructionsweise künstlicher unterer Extremitäten.
Bei dem Verfertigen künstlicher Beine, und besonders solcher, welche
mehr als ein Gelenk ersetzen sollen, ist es von grosser Wichtigkeit, dass die
verschiedenen Gelenke in solchen Verhältnissen zu einander stehen, dass sie
den Gelenken des natürlichen Beines entsprechen, und dass die Gelenkachsen
des künstlichen Beines mit denen des natürlichen zusammenfallen. Dieses ist,
meiner Meinung nach, eine Hauptsache, eine Sache, welche eine ebenso grosse,
man könnte sagen, noch grössere Rolle als das Gewicht des Beines spielt.
Auf Grundlage dieser Principien habe ich das in Fig. 1 dargestellte
Schenkelbein construirt. Es ist das Resultat einer Reihe von Versuchen,
wirklich praktische künstliche Beine zu construiren, Beine, welche also vor
allen Dingen eine verlässliche Stutze und sicheren Gang abgeben, dennoch,
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während des Ganges so weit möglich die Bewegungen (Beugen und Strecken)
des natürlichen Beines nachahmen, und doch mit einem starken und einfachen
Mechanismus versehen sind.
Das Bein ist ganz aus leichtem Lindenholze
gearbeitet und mit dünnen Stahlschienen und
Stahlbolzen versehen. Die Oberschenkelhülse,
in welcher die oft sehr empfindliche Stumpf¬
spitze, die vor der Einführung mit einem wenig
ausgepolsterten Trichter versehen wird, stets
völlig frei hängt, ist oben mit einer Art Sitz
versehen, auf welchem der Patient mit den
Sitzbeinhöckern ruht. Das Kniegelenk ist aus
zwei Stahlschienen (welche bei der Figur nicht
gezeichnet sind) gebildet, durch welche ein
starker Stahlbolzen hindurch gesteckt ist. An der
Mittedieses Stahlbolzens ist ein Arm D ange¬
bracht; dieser Arm steht durch die Stahlstange B
in Verbindung mit einer Spiralfeder, welche in
die bewegliche Hülle A eingebracht ist. Die
Spiralfeder übt also nun einen Druck auf die
Stange D aus, wodurch das Bein in der ge¬
streckten Stellung gehalten wird; doch ist dieser
Druck nicht grösser, als dass das Kniegelenk
während des Ganges in natürlicher Weise sich
bewegen kann, und zwar so, dass das Gelenk
sich in demselben Augenblick biegt, wo das Bein
von der Erde gehoben wird und sich vorwärts
bewegt, und dann wieder durch die Hülfe der
Spiralfeder ausgestreckt und in Stand gesetzt
wird, die Körperlast zu tragen. Durch ihre
eigenthümliche Lage bewirkt die Feder ferner,
F'g- L dass sich das Kniegelenk biegt, wenn der Patient
sich niedersetzt, und wieder streckt, wenn er aufsteht.
Das Fussgelenk ist ausserordentlich einfach und besteht nur aus einer
4 Ctm. dicken Gummiplatte F, welche durch einen starken Bolzen das Schien¬
bein mit dem Fuss vereinigt. Dieses Gummigelenk gibt eine gute, elastische
und dauerhafte Verbindung, welche dem Patienten zugleich das Gehen sehr
erleichtert.
Unter dem ganzen Fuss, welcher, mit Ausnahme des vordersten Theiles
(vom Phalangengelenk hinweg), der aus einer Krollhaarausstopfung besteht,
ebenfalls aus Holz gearbeitet ist, liegt eine dünne Stahlfeder, so breit wie der
Fuss, welche die nothwendige Elasticität des Fusses hervorbringt.
Bekanntlich verändert jeder Amputationsstumpf sich häufig noch lange
Zeit nach der Heilung der Wunde und magert in der Mehrzahl der Fälle ab.
Diese Thatsache ist sehr unangenehm für den Patienten, indem die Prothese,
welche früher sehr gnt passte, nun entweder zu gross oder zu klein wird,
um so mehr, als es sehr schwierig ist, Beine, bei welchen der Stumpf in eine
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geschlossene Kapsel gepasst ist, zu verändern. Professor Holmer, Oberarzt
beim hiesigen Communespital, schlug deswegen vor, Beine von derjenigen
Construction zu benützen, welche von Dr. Nicolaisen in Christiania angegeben ist
(Fig. 2). Vermöge dieser Construction ist es gelungen, Beine hervorzubringen,
deren Kapsel-Umfang nach Belieben vergrössert oder verkleinert werden kann.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, be¬
steht diesr Stelzfuss aus mehreren (12 Stück)
concav-convexen Stäben bb, die aus dem
elastischen Eschenholz verfertigt sind; diese
Stäbe sind durch den Stahlring d auf dem
gewöhnlichen Stock (welcher aber hier zur
Verminderung des Gewichts ausgehöhlt ist)
festgeschraubt. Um die nothwendige Stärke
und einen festen Anknüpfungspunkt für den
Gürtel zu bekommen, ist längs der äusseren
Seite eine dünne ausgeschmiedete Stabl-
schiene e angebracht, welche oben das Hüft¬
gelenk bildet und unten sowohl an dem
Stocke als an dem Stahlringe d festgeschnallt
ist. Die zur Seite der Zeichnung abgebildete
Hülle a, welche sich dem Stumpfe genau
anpassen muss, ist aus Leder verfertigt und
oben mit einer festen Kante versehen, an
welcher die obersten Enden der Stäbe an-
liegen. Durch die zwei Riemen cc kann
das Bein nun nach Belieben im Umfange
grösser oder kleiner gemacht werden.
Ich habe nun schon sieben Stelzfüsse
von dieser Construction angefertigt und die
Patienten haben sich alle dabei ausser¬
ordentlich wohl befunden.
Da die Exarticulationen im Hüftgelenk
zu den selteneren Operationen gehören und
man sich hier bei der Verfertigung dieser
Prothesen noch mehr, als bei den übrigen,
nach den individuellen Verhältnissen richten
muss, so haben die zu diesem Zwecke bisher
construirten Vorrichtungen grosse Verschiedenheiten aufzuweisen. Die grösste
Schwierigkeit liegt hier, meiner Meinung nach, darin, das Hüftgelenk an der
richtigen Stelle anzubringen; dieses habe ich auch an den meisten mir bekannten
Prothesen bestätigt gesehen, indem die grössten Beschwerden sich immer an
das Hüftgelenk geknüpft haben, und zwar so, dass der Patient sich nur mit
grosser Mühe setzen und nur durch eine drehende Körperbewegung vorwärts
bewegen konnte. — Bei einem Falle oben erwähnter Art, welcher sich hier im
December 1881 darbot (bei einem löjährigen Knaben), war meine Aufmerksam¬
keit daher besonders darauf gerichtet, das Hüftgelenk, so viel als möglich,
genau an der Stelle des defecten natürlichen Gelenkes anzubringen. Ich glaube
sagen zu dürfen, dass die verfertigte Prothese den gestellten Forderungen so
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ziemlich nahe katn, indem der Knabe denselben Tag, als er das Bein empfieng,
sich leicht, sicher und in natürlicher Weise bewegen konnte.
Fig. 3.
In Fig. 3 ist das Bein dargestellt; es
besteht aus folgenden Haupttheilen: 1) einer
ausgehäramerten Metallschale B, welche
genau nach der Körperform gebildet ist;
2) dem Hüftgelenk A; 3) dem ausgehöhlten
Stock E, und 4) dem elastischen Riemen D.
Die auf dem Stocke E angebrachte Schiene
ist durch den Bolzen e mit einer anderen
Schiene, welche auf der Metallschale fest¬
genietet ist, verbunden; diese Verbindung
bildet das Hüftgelenk A, welches annähernd
an derselben Stelle wie das natürliche Gelenk
liegt. Durch einen Leibgürtel, einen Schulter¬
riemen und die zwei kleinen Riemen CC,
einen vor der Schale und einen hinter der¬
selben, wird die Schale sehr fest mit dem
Körper verbunden. Der elastische Riemen D
ist angebracht, um während des Ganges die
Vorwärtsbewegungen des Stockes zu be¬
schränken, und ferner um das Bein auszu¬
richten, wenn der Patient von der sitzenden
Stellung aufsteht. Während des Ganges,
wenn das künstliche Bein sich in der hinter¬
sten Stellung befindet, hebt der Patient die
Prothese etwas von der Erde, wodurch dieselbe sich wegen des Gesetzes
der Schwere vorwärts bewegt; im richtigen Augenblick wird nun das
Fig. 4.
Bein durch den elastischen Riemen in
seiner Bewegung gestockt, und indem der
Patient nun den Körper vorwärts streckt
.und die Körperschwere auf die Prothese
legt, wird das gesunde Bein vorwärts ge¬
führt und das Gelenk der Prothese richtet
sich aus. — Diese Prothese kann natürlich
auch mit einem Kniegelenk von der in
Fig. 1 beschriebenen Construction versehen
werden.
In Fig. 4 habe ich ein Bein dargestellt,
welches für Unterschenkel-Amputirte dienen
soll. Ich habe hiebei ganz dieselbe, von
Dr. Nicolaisen angegebene Construction wie
bei Fig. 2 angewendet, und die ausgezeich¬
neten Vortheile dieser Methode haben sich
auch hier sehr bewährt. Es hat sich nämlich
gezeigt, dass diese Prothese vortrefflich gut
von selbst festsitzt, wenn der Stumpf nur
über 10 Ctm. lang und dabei nicht allzu
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konisch ist, so dass alles: Beschlag, Schienen u. s. w. längs des Oberschenkels
sammt Gürtel vollständig überflüssig sind. Ganz wie bei dem Stelzfuss ist
hier eine Hülle B, von Leder verfertigt, und oben mit einer fest ausgestopften
Kante versehen, welche an den obersten Enden der Stäbe A A ruht.
In den letzten zwei Jahren habe ich diese Prothesen für acht Patienten
verfertigt und alle mit einem ausgezeichneten Resultat; in mehreren Fällen
haben die Patienten gleich und ohne Uebung mit einer guten Haltung gehen
können. Nur in einem Fall, wo der Stumpf sehr konisch war, war es noth-
wendig, die Prothese mit einer Bandage, welche am Oberschenkel festgeschnallt
wurde, zu versehen, um das Abgleiten der Prothese während des Ganges zu
verhindern.
Um die garstige und etwas plumpe Bandage, abgebildet
in Fig. 5, für Patienten, welche der Amputation nach Symes
unterworfen wurden, zu vermeiden, sind jeweilig eine grosse
Anzahl von künstlichen Füssen construirt worden; keine
von diesen mir bekannten haben aber einen bleibenden
Werth als Modelle, nach welchen man sich zur Anfertigung
künstlicher Füsse richten kann, erreicht. Den Grund hievon
hat man, ganz wie bei Exarticulationen im Hüftgelenk,
besonders in der Schwierigkeit zu suchen, an der richtigen
Stelle ein Gelenk anzubringen, welches während des Ganges
die nothwendige Elasticität gewähren kann. Dieser bei
den meisten derartigen Prothesen auftretende Uebelstand
bedingt nicht nur einen gezwungenen und schlechten Gang,
sondern bewirkt auch, dass solche Apparate einem schnellen
Verderben ausgesetzt sind, besonders weil nicht das Gelenk,
sondern die Spitze des Fusses das Körpergewicht zu tragen hat, indem das
Gelenk allzu weit nach hinten liegt.
Durch viele Versuche, welche ich zur Construction derartiger Füsse vor¬
genommen habe, bin ich zu dem in Fig. 6 abgebildeten Apparat gekommen;
natürlich kann auch diese Prothese modificirt und
verbessert werden; ich kann indessen doch sagen,
dass dieselbe in den vielen Fällen, in welchen
ich sie benutzt habe, die Patienten sehr befriedigt
hat, und namentlich auch ein sehr leichter und
elastischer Gang dabei stattfindet.
Wie Fig. 6 zeigt, besteht der Apparat aus
zwei Stahlschienen A, eine auf jeder Seite des
Beines, welche oben durch den Riemen D ver¬
einigt werden, und unten durch den Bolzen Q,
welcher zugleich das Gelenk bildet, mit einander
in Verbindung stehen. Der Amputations-Stumpf
ruht in einer Kapsel aus Leder (C), in welcher
ein weiches Kissen liegt, und wird hier durch
den Riemen E festgehalten. Die ausgeschmiedete
Stahlfeder F gibt die nothwendige Elasticität. Der
Fuss B ist aus Holz gearbeitet und ist unten,
Fig. 6.
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80
ganz wie Fig. 1, mit einer Stahlfeder, und vorn mit einer Krollhaare-Ausstopfung
versehen. Der zu diesem Apparat gehörige Stiefel unterscheidet sich in gar
keiner Beziehung von einem gewöhnlichen.
J. E. Nyrop, Sohn.
Nr. 881 . Chirurgischer Näh-Apparat. 1 )
Der von mir erfundene, neuerdings vereinfachte und verbesserte Näh-
Apparat (Fig. 1) besteht aus drei Haupttheilen: 1) der raodificirten Näh-
maschinen-Nadel; 2) der mit Nähseide aufgerollten Spule; 3) dem aufzu¬
schraubenden Griffe. Die äussere Hülse A wird abgeschraubt und in der
inwendigen Halbhülse B befindet sich die mit desinficirter Nähseide aufgerollte
Spule b. Dieselbe ist auf einen Dorn gesteckt, dessen Zapfen circa 1 Ctm.
weit hervorragt und durch die hinten an der Halbhülse befindliche Schraube a
festgestellt ist. Nach Ausdrehen dieser hinteren Schraube kann der Dorn
weggenommen und die Fadenspule leicht abgeschoben werden. Die leere Spule
kann mit frischer Seide armirt werden, oder aber wird dieselbe weggeworfen,
A
da Seide gespult auf solchen werthlosen Rollen in Handel kommt. Vorne am
Dorn functionirt die Drehscheibe, durch deren Oehr der Faden geführt und
durch den im Nadelkolben befindlichen Canal geleitet wird. Krumme, kreis¬
förmig gebogene Nadeln werden wegen der bequemeren Handhabung in das
horizontale Nadellager eingesetzt. Desinficirende Flüssigkeit kann von oben,
durch Abheben des charniermäßig angebrachten Deckels d, vor Einsetzen des
Nadellagers, in den beim Verschluss wasserdichten Griff eingegossen, oder
aber kann die Seidenrolle allein in solche gelegt werden. Dem Apparat sind
2 Nadeln beigegeben, 1 gerade und 1 gebogene.
! ) Es ist dies die chirurgische Nadel mit endlosem desinficirten Faden, welche bereits in
Nr. 1 unserer Monatsschrift von Dr. Walcher erwähnt wird und mit der in dem bez. Artikel
beschriebenen concurrirt. Das erste Modell der Gös’scheu Nadel findet man in Nr. 9 (1883)
der Berl. Wochenschr. beschrieben; wie aus Vergleichung ersichtlich, hat die hier beschriebene,
in natura uns vorliegende Nadel seither bereits nicht unwesentliche Verbesserungen erfahren.
Red.
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81
Genäht wird in folgender Weise: 1) Ein- und Ausstich; 2) Fassen des
circa 2 Ctm. langen Faden-Endes, während man die Nadel mit der linken
Hand ein wenig zurückzieht; 3) Herausziehen genügender Länge des Fadens
durch senkrechten Zug zur Nadelspitze, während die Nadel liegen bleibt;
hierauf wird 4) die Nadel selbst und dabei auf der Einstichseite gleichfalls
genügende Fadenlänge herausgezogen; 5) nach mehrmaligem Herumwickeln
des Fadens um die Nadel folgt Abschneiden desselben mit der Nadellanze
selbst, wobei der Faden von der Lanzenspitze zum Oehr auf die schneidende
Kante leicht gedrückt wird.
Nach dem Gebrauch wird die Nadel abgenommen und separat gelegt, sei
es in das extra für diesen Näh-Apparat angefertigte passende Etui, oder aber
in die Verbandtasche; denn auch das ganze Instrument kann, vermöge seines
geringen Volumens, in der Verbandtasche getragen werden. Ich bin davon
abgekommen, die Nadeln umgekehrt in der mit desiniicirender Flüssigkeit
erfüllten Hülse zu bergen, da dadurch die Schärfe der Nadeln sehr nothleidet.
Ist die Nadel abgenommen, so wird das oben am Griff resp. auf dem Nadel¬
kolben sich befindliche Schräubchen fest zugeschraubt und damit der durch¬
gehende Faden festgeklemmt und so der Fadencaual abgeschlossen, so dass
der Apparat immer luftdicht verschlossen ist.
Herr G. Jetter, Fabrikant chirurgischer Instrumente in Tuttlingen, hat
mich in der Vervollkommnung meines Näh-Apparates unterstützt
Einen zweiten Apparat (Fig. 2), mit der Modification, dass an demselben
die Rolle horizontal steht, fertigt Herr Fabrikant Jetter gleichfalls an. Die
in eine luftdicht versehtiessbare Kapsel eingebrachte horizontale Rolle befindet
sich wegen des leichteren Einfädelns gleich unterhalb des Nadellagers. Ln
unteren hohlen Theile des Griffes, der abgeschlossen ist von der desinficirenden
Flüssigkeit der Kapsel, kann die gerade Nadel nach dem Gebrauche geborgen
werden. Alles Andere bleibt sich gleich, wie bei dem zuerst beschriebenen
Apparate. (Bez. Preis beider Instrumente s. Inserat p. 95.)
Tübingen, im Februar 1883,
Dr. med. August Göe, prakt. Arzt.
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i
82
Nr. 882 . Neue Armschiene.
Wie aus Figur ersichtlich, besteht diese Schiede aus zwei resp. für Ober¬
und Unterarm bestimmten Hohlrinnen, welche durch ein Gelenk so verbunden
sind, dass sie in der nämlichen Ebene jeden beliebigen Winkel mit einander
bilden können.
Wird das Oberarmstück in die durch die punktirten Contouren angedeutete
Richtung gebracht und nun umgewendet, so dient sie als Hoblschiene für den
Arm der entgegengesetzten Seite. Es besteht demnach der Hauptvortheil dieser
Schiene darin, dass sie ebensowohl für den rechten wie für den linken Arm
gebraucht werden kann, was die bisher gebrauchten Armschienen nie gestatteten.
Die allgemeine Anerkennung, mit der diese Schiene hierorts von allen
Fachmännern aufgenommen wurde, sowie ihre schnelle Verbreitung sind die
besten Zeichen ihrer praktischen Vortheile.
Fabrikant Streisguth in Strassburg.
II. Literarische Analekten.
Nr. 888. Watson. Eine neue Rahmenschiene für Hüftgelenkleiden.
(BostoD med. and snrg. Journal. Jan. 25. 1883.)
Sie bildet ein eisernes Rechteck A B, dessen Parallelseiten mittelst des
verschiebbaren Fußstückes CB verlängert und verkürzt werden können. D ist
ein beweglicher eiserner Bogen, welcher oberhalb des Kinns fixirt wird und
die Bestimmung hat, die willkürliche Beugung des Oberschenkels zu verhindern,
E eine adjustirbare Stange, welche dem Perinealgurt F als Befestigungsmittel
dient. Q sind beidseitige verschiebbare Coulissen, an welchen die Schulter¬
riemen H angebracht sind; letztere werden durch einen Brustriemen vereinigt
und in ihrer Lage gesichert. Zur Anwendung des Apparats wird Patient pro¬
visorisch in denselben gelegt, um die Länge des Fußstücks und die Stellen,
wo der Bogen D und die Stange E fixirt werden, genau zu bestimmen.
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83
Hierauf werden sämmtliche Seiten des Rechtecks fest mit einer Binde umwickelt
und quer über den Rahmen einer Tuchunterlage gespannt mit Freilassung der
zwischen D und E liegenden Gefässgegend, wie in Fig. 2 zu sehen ist, auf
welche Patient in der in Fig. 3 veranschaulichten Weise gelagert wird, wo
der Apparat über die Rücklehnen zweier Stühle gelegt ist. Nach Einknttpfung
der Perineal- und Schulterriemen wird mittelst geeigneter Riemen oder Ver¬
bandstücke die Extensionsvorrichtung in Anwendung gezogen, welche in Form
einer kleinen Zahnradwinde in der Fußseite des Rechteckes angebracht ist.
a±
h
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Es erfüllt der hier beschriebene Apparat folgende Anforderungen: 1) er
ermöglicht eine ausreichende Extension und Contraextension; 2) Flexions¬
bewegungen im Hüftgelenk werden vollständig verhindert, ebenso Körper¬
bewegungen von einer Seite zur andern; 3) die Bewegungen der Arme und
des gesunden Beines bleiben durchaus unbehindert; 4) Patient kann mit
Leichtigkeit herumgetragen und sogar auf Reisen mitgenommen werden. Der
Apparat ist selbstverständlich nur in jener Periode der Hüftgelenksentzündung
indicirt, während welcher absolute Ruhe des afficirten Gelenks erfordert wird.
Der billig und leicht zu erstellende Apparat dürfte mit abfälligen geringfügigen Ver¬
änderungen anch bei Knie- uud Fussgelenksleiden, bei Fractur- und andern Wundfällen zur
Erleichterung des Wundverbandes, namentlich bei Kindern, vorzügliche Dienste leisten. Rrd.
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84
Nr. 884. p. Bnms. Sonde zum Durchziehen von Drainageröhren.
(Centralblatt für Chirurgie. Nr. 6. 1883.)
Eine biegsame, geknöpfte Sonde aus Kupfer, welche an ihrem hinteren
Ende in eine neusilberne Hülse übergeht (Fig. 1, Grösse l !i). In dieser Hülse
lässt sich ein kleines Ansatzstück vor- und zurückschrauben, welches zum
Fassen der Drainröhre dient (Fig. 2, Grösse */i). Es besteht aus einem kurzen
centralen Stäbchen a mit einem kolbigen Ende, über welches die Drainröhre
gesteckt wird. Das Stäbchen ist eingeschlossen von einem kurzen Röhrchen b,
welches in acht federnde Arme ausläuft, die die Drainröhre fest über dem
Stäbchen fassen, sobald das Ansatzstück durch einige Umdrehungen in die
Hülse der Sonde eingeschraubt wird. Hierbei wird das Ende der Drainröhre
ringsum derartig umfasst, dass es ohne jeden Absatz gleichinässig und glatt
ÜSE= , ^
Fig. 1.
* f
Fig. 2.
in die Sonde übergeht. Zugleich bietet die Vorrichtung den Vortheil, dass
Drainröhren von jedem Kaliber, das überhaupt gebräuchlich ist, an einer
und derselben Sonde befestigt werden können.
Mit Hülfe dieser Drainsonde wird das Durchziehen von Gummiröhren
durch enge Canäle mit doppelter Mündung ausserordentlich erleichtert.
Behufs gründlicher Reinigung des Instruments lässt sich nicht nur der
ganze Ansatz aus der Hülse, sondern auch das Stäbchen aus der Röhre durch
Abschrauben der kleinen Schraubenhülse c entfernen.
Die Bruns’sche Drainsonde wird von Instrumentenmacher Beuerle in
Tübingen für Mk. 3. 50 geliefert.
Nr. 885. Küster. Ein zweckmässiger Stelzfuss.
(Centralblatt für Chirurgie. Nr. 40. 1882.)
Verf. empfiehlt nachstehend beschriebenen, von einem Patienten selbst
angefertigten Stelzfuss.
«Die Stelze war aus einem Bambusrohr hergestellt von der Dicke des
Oberarmes eines erwachsenen Mannes, so dass der Dickenunterschied gegen
das gesunde Bein gar nicht mehr auffällig erschien. Das Bambusrohr ist hohl
und leicht, besitzt aber in seiner stark kieselhaltigen Rinde einen Bestandteil
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85
von immerhin nicht ganz unerheblichem Gewicht. Diese Rinde war so weit
abgehobelt, dass nur eine circa */> Ctm. dicke Schicht von Bastfasern übrig
blieb, welche ausserordentlich zäh und widerstandskräftig sind. Um das Klappen
beim Gehen zu vermeiden, hatte der Erfinder auf das untere Ende der Stelze
eine lederne Hülse aufgesetzt, welche mit einem dicken Polster von Pferde¬
haaren gefüllt war. Das Polster wurde durch ein genau passendes Brettchen
niedergedrückt gehalten, auf welches sich erst die Stelze aufstützte. Diese
Art von ledernem Schuh konnte abgezogen und das Polster nach Bedürfnis
erneuert werden, was indessen nur sehr selten nöthig ist. An das obere Ende
der Stelze schloss sich eine Hülse von Pappelholz, einer besonders leichten
Holzart, welche aus zwei Stücken zusammengeleimt war, besser aber wohl aus
einem Stück hergestellt wird. Die Form der Hülse bot von den sonst üblichen
keine besonderen Verschiedenheiten dar. Ihr unteres Ende war quer durch¬
bohrt und liess einen Strick durchtreten, der sich in einen länger und kürzer
zu schnallenden Riemen fortsetzte. Dieser Riemen ging Uber die entgegen¬
gesetzte Schulter. Beim Gehen konnte der Strick in der queren Durchbohrung
frei hin und her gleiten und wurde dadurch jeder Druck des Riemens auf
Brust und Schulter vermieden.»
Die unästhetische Dünnheit des hölzernen Beines und das klappernde
Geräusch beim Gehen waren bei diesem Stelzfuss ganz vermieden, so dass
der Defect bei oberflächlicher Ansicht kaum bemerkt wurde.
Nr. 886. Ward Cousins. Neue subcutane Sicherheits-Spritze (Safety
hypodermic injector).
(Lancet Dec. 9. 1882.)
Die ganze Aenderung, auf welche in dem cit. Artikel eine lange Lobrede
gehalten wird, besteht darin, dass der Spritzenkörper der gewöhnlichen Pravaz’-
schen Spritze durch einen kleinen Kautschukballon von genau abgemessenem
Volumen ersetzt wird. Es wird ein ganzer Satz solcher Miniaturballons von
1—20 Minims Gehalt vorräthig gehalten, an welche je nach Auswahl die Nadel
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86
»gesetzt wird. Letztere scheint trocarförmig construirt und mit drei Oeffnungen
versehen zu sein, wodurch das AusspriUen der FlQssigkeit erleichtert werden
soll. Jeder Ballon trägt die Signatur seines Gehalts, so dass ein Irrthum in
der eingespritzten Quantität nicht stattfinden kann. Er hat diese Neuerung
augenscheinlich gewisse Vortheile, namentlich denjenigen der Billigkeit. Trotz¬
dem bezweifeln wir, dass dieselbe diesseits des Canals Nachahmung finden wird.
Nr. 887. Gowan. Gypssäge.
(Nene Erfindungen. Lancet Jan. 20. 1883.)
Die eine quasi weibliche Branche dieses Instruments ist einem Radschuh
ähnlich, in dessen Höhlung sich die andere Branche, welche das Segment einer
Zirkelsäge darstellt, hin und her bewegt. Der Schnabel der weiblichen Branche
wird unter den Rand des Gypsverbandes geschoben und derselbe sodann durch
die Bewegungen des kräftigen Hebels der männlichen Branche eingesägt, wonach
sich das Weitere von selbst ergibt. Das Instrument ist von einem gewissen
Herrn Gowan in Guy’s Hospital erfunden und wird von der Firma Hawksley
in London angefertigt.
Nr. 888. Le Page. Ueber Transfusion.
(Lancet. Nov. 11. 1882.)
Eine Hand allein genügt zum Gebrauche des vom Verf. angegebenen
Transfusionsapparats, während die andere zur Manipulation des blutspendenden
Schlauches disponibel bleibt. Sollte irgend ein kleines Luftpartikelchen an
der Innenfläche der Schläuche adhärent bleiben und sodann in den zum
Empfänger gehenden Blutstrom gelangen, so wird es unfehlbar in die ein-
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87
geschobene gläserne Luftkammer ■) gelangen und in deren Ast zurttckgebalten
werden.
Das Transfusionsbesteck enthält nebst dem Apparat, einem Messer und
einer Pincette eine kleine Flasche, welche: Natr. carbon. 10 gran, Natr. phos-
phor. 2 gran, Natr. chlorat. 30 gran enthält. Der vierte Theil dieses Pulvers
wird in ungefähr 2 1 /« Unzen Wasser von Teiup. 100° F., mit Beifügung einiger
Tropfen Alkohol gelöst. Das die Lösung enthaltende Gefäss wird in ein grösseres,
Wasser von noch höherer Temperatur enthaltendes, gestellt. Der montirte
Apparat, dessen beidseitige Canülenöffnungen unter das Niveau der Lösung
gebracht werden, lässt sich nun nach Oeffnung der Hähne mittelst abwechselnder
Manipulation des Ballons und eines an der Vereinigungsstelle des Ballons mit
dem Schlauche befindlichen, mit federndem Hebel versehenen Ventils füllen.
Die Luftkammer muss hiebei nach abwärts gekehrt werden. Zur Operation
wird der Arm des Patienten horizontal erhoben, um den Zugang des Blutstroms
zum Herzen zu erleichtern, die Canülen in die resp. Venen des Spenders und
Empfängers eingesetzt und der Luftfänger nach aufwärts gekehrt. Hierauf
wird auf die nämliche Weise wie vorhin manipulirt, nämlich das Ventil geöffnet,
der Ballon entleert, das Ventil geschlossen, der Ballon von neuem angesogen
u. s. f.
Soweit aus der nicht sehr deutlichen Beschreibung, welche wir nach dem
Original reproducirt haben, hervorgeht, scheint der Apparat durch Entbehrlich-
machung der Assistenz, welche beim Aveling’schen Apparat die Compression
des Ballons und den Schluss des zu- und abführenden Schlauches zu besorgen
hat, einige Vortheile vor dem letztem, nach dessen Vorbild er construirt ist,
zu besitzen.
*) Fs scheint dies derjenige Bestandteil des Apparats zu sein, welchem wir den Buch¬
staben a beigelegt haben. In der Origiualfigur sind überhaupt nähere Bezeichnungen nicht
angegeben. Red.
Miscelle.
In Lancet (Jnly 29. 1882) wird dem auch in Deutschland als blutstillendes Volksmittel
nicht unbekannten Bovist (Lycoperdon giganteum, Wolfsrauch, Kugelschwamm) namentlich als
hämostatisches, zugleich äusserst weich polsterndes, anscheinend anch antiseptisch wirkendes
Verbandmaterial von einem Dr. Edward Tlwmpson ein hohes Lob gespendet. Die mitgetheilten
Erfolge muntern allerdings dazu auf, mit diesem billig zu beschaffenden Material Versuche
anzustellen. Die äussere Pilzmembran muss beim Gebrauche abgezogen werden.
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88
Nr. 889. Ldbker. Ein Löffelelevatorium für die Herausbeförderung des
resecirten Hüftkopfes.
(Centralblatt für Chirurgie. Nr. 3. 1883.)
Verf. sucht mit vorliegendem Instrument die Schwierigkeiten zu beseitigen,
welche sich bei liesectionen mit vorderer SchnittfUhrung der Entfernung des
Gelenkkopfes entgegenstellen. Es ist dies ein sehr kräftiges Elevatorium, dessen
Klinge vorn sich verbreiternd in einen ganz flachen Löffel ausläuft. Der
letztere wird beim Gebrauch zwischen Kopf und Pfanne geschoben und nun
mit einem Hebeldruck die Entfernung des Kopfes bewerkstelligt. Verf. empfiehlt
denselben daher als ein für rasche, bequeme und wenig verletzende Aus¬
führung der Hüftgelenksresection sehr geeignetes Instrument.
Dasselbe wird von P. Weinberg in Greifswald zum Preise von 5 Mk.
angefertigt.
Nr. 890. Cooper. Verbesserter Aether-Inhaler.
(Medical Bulletiii (Phil.). Dec. 1882.)
Der Erfinder, Dr. Cooper in Westfield, N.-J., findet die Ursache der
depressiven Wirkung lange anhaltender Aetherinhalationen in dem Umstande,
dass die Exspiration des bei gewöhnlicher Temperatur inhalirten Aethers einen
allzugrossen Wärmeverlust bedingt. Nach vielfältigen Versuchen glaubt er
diesen Uebelstand durch nachstehenden Apparat beseitigt zu haben, mittelst
dessen der Aether bei einer der Bluttemperatur gleichkommenden Wärme zur
Inhalation gelangt.
Er besteht aus einem centralen, cylindrischen, mit siebförmiger Deck¬
platte B versehenem Behälter C, über welchen ein mit trichterförmigem Munde
versehener Deckel angeschraubt ist. Durch den Trichter werden circa 4 Unzen
Aether eingegossen, wonach die Oeffnung mit dem Hahnstück A verschlossen
wird. Die Aetherkammer A ist von dem Mantel E umschlossen, in dessen
Raum durch die mit einer Daumenschraube verschliessbare Trichteröffnung D
circa sechs Unzen heisses Wasser eingegossen werden. An dem Mantel befinden
sich zwei Ringe, mittelst deren der Apparat an einem Riemen über die Schultern
geschlungen und wie eine Botanisirbüchse herumgetragen werden kann.
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89
An das Hahnstück A wird ein Schlauchballon angefügt, das entgegen¬
gesetzte Ende des Apparates steht durch einen Schlauch mit einer gut
schliessenden Gesichtsmaske in Verbindung. Zum Gebrauche wird einfach
der Ballon bei jeder Inspiration, aber nur während derselben, in Thätigkeit
gesetzt, womit selbstverständlich der erwärmte Aetherdampf, und zwar ohne
den geringsten Verlust von Material, in die Luftwege des Patienten getrieben
wird.
Der Apparat wird von der Firma Snowden in Philadelphia fabricirt und
scheint in Amerika sich bereits grosser Beliebtheit zu erfreuen.
MlsceUe.
Einer Zuschrift von Herrn Fabrikant Schwabe in Moskau entnehmen wir folgende, ohne
Zweifel allseitiges Interesse erweckende Mittheilung:
„Um eine strenge Desinfection der Bestecke zu erreichen und auch das Personal, dem die
Reinigung der Instrumente obliegt, zu zwingen, seine Obliegenheiten gewissenhaft zu erfüllen,
wird bei mir kein Besteck mehr mit dem üblichen Leder oder Plüsch ausgeklebt, sondern es
werden die Instrumente direct auf einer weissen Holzplatte, in der ihre Formen sauber aus¬
gestochen sind, gelagert.
Um das Aufsaugen von Flüssigkeiten etc. zu verhindern, wird das Holz soweit mit Lack
getränkt, als derselbe noch aufgenommen wird, und es bildet die auf diese Weise hergestellte
Lagerungsplatte für die Instrumente eine weisse glänzende Oberfläche, auf welcher der geringste
Schmutzfleck sofort auffällt und es hiedurch viel leichter zu beurtheilen ist, ob Instrumente
sowie Besteck mit der nöthigen Sorgfalt und Accuratesse gereinigt sind. 44
Die Anfertigung solcher Bestecke erfordert natürlich nicht geringe Mühe und Kosten, da
sie sehr genau gearbeitet sein müssen. Um so höhere Anerkennung und Unterstützung von
Seite der Chirurgen verdienen solche Bestrebungen.
8
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80
Nr. 891. Thompson. Zangen zur Entfernung von Blasenpolypen, abge¬
sackten Blasensteinen u. dgl.
(Klinische Verlesung über die Exploration der Blase etc. Lancet. Febr. 3. 1883.)
Die vorliegenden Instrumente sind nur für solche Fälle berechnet, wo
man dem explorirenden Finger sei’s durch perinealen Schnitt der männlichen,
sei’s durch Dilatation der weiblichen Urethra Zugang zu dem filasen-Tumor
verschafft hat und die Entfernung desselben auf dem nämlichen Wege beabsichtigt.
Bei der ersten in Fig. 1 abgebildeten Zange bildet die Axe des ganzen Instru¬
ments eine gerade Linie. Die gefensterten Zangenbisse berühren sich in der
Fig. l.
Ausdehnung eines Zolles am vorderen ausgezähnten Rande. Mittelst dieser
Zange können beinahe alle weichen Geschwülste der Blase, sowie auch solche
härterer Consistenz von nicht allzu beträchtlicher Grösse oder allzu breiter
Basis mit Vermeidung grösseren Blutverlustes abgekneipt werden. Nur in den¬
jenigen Fällen, wo Polypen ganz in der Nähe des Blasenhalses sitzen, bedarf
man der in Fig. 2 und 3 abgebildeten Zange. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind
Fig. 2.
Fig. 3.
die gezähnten (s. Fig. 3) Bisse in der Verticalebene des Instruments nach
unten abgebogen, während in Fig. 3 der zwischen den Bissen und der Kreuzung
gelegene Theil beidseitig in der Horizontalebene ausgebogen ist, so dass ein
nach vorn und hinten zugespitztes Oval entsteht. Diese in Fig. 3 veranschau¬
lichte Zurichtung hat den Zweck, ein Einkneifen von Schleimhautfalten des
Blasenhalses und der Urethra zu vermeiden.
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Nr. 892. Segmn. Diagnostische Methoden bei Krankheiten des Nerven¬
systems.
(N.-Y. Medical Record. Dec. 3. 188L)
Im Verlaufe dieses Aufsatzes, dessen Inhalt im Uebrigen nicht in den
Bereich dieser Zeitschrift gehört, gibt Verf. die Beschreibung des nachstehenden
Apparates, mittelst dessen approximative Abschätzungen für die Kraft des
Extensoren und Flexoren des Fusses gemacht werden können.
Der Apparat besteht aus zwei der Grösse des Fusses entsprechenden
Brettern, welche an den einander entgegensehenden Flächen je drei ziemlich
tiefe Rinnen tragen; einem Gurt, mittelst dessen der Fuss entweder mit dem
Absatz oder mit der Fußspitze an dem einen dieser Bretter befestigt werden
kann, und einem gewöhnlichen Hand-Dynamometer. Je nach dem beabsichtigten
Zwecke wird das Dynamometer in die vorderste oder hinterste Rinne gelegt
und resp. der Absatz oder die Zehe mit dem Fussbrette fest verbunden. Soll
die Kraft der Flexoren gemessen werden, so wird die Fußspitze gehoben und
die hiezu verwendete Kraft auf den am Absatz befindlichen Dynamometer
übertragen, während das Umgekehrte der Fall ist, wenn die Extensoren in
Action gesetzt werden. Die Angaben des Dynamometers haben, wie bereits
gesagt, nur approximativen Werth, sind jedoch zu vergleichenden Messungen
hinlänglich ausreichend.
III. Patentschriften.
Nr. 893. Sachs, A., in Berlin. — Neuerungen an Klystierpumpen bezw. Irrigatoren.
(21095.) Fig. 1 zeigt die nämliche Construction, wie der auf pag. 68, Heft 3,
beschriebene Apparat, mit dem Unterschiede, dass am Verschlußstopfen ein
bis auf den Boden der Kautschukbirne reichendes Schlauchstück mit beschwertem
Ende 0‘ angehängt ist. Es hat dasselbe den Zweck, den Lufteintritt bei
wiederholtem Zusammenwirken des Ballons zu verhindern, indem das
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Schlauchstück sich auch bei möglichster Entleerung des Ballons immer noch
unter einem Flüssigkeitsniveau befindet.
Bei Benutzung der Vorrichtung als Irrigator (Fig. 2) ist der Uebelstand
vorhanden, dass nach Ablauf des Inhalts des Hohlkörpers A durch das Rohr F
und den daran befestigten Schlauch die Luft nach und in den Körper ein¬
dringt. Ein rechtzeitiger Abschluss des Schlauches ist deshalb schwierig, weil
der Augenblick, wo der Hohlkörper A leer wird, nicht wahrgenommen werden
kann, indem der Behälter an erhöhter Stelle aufgestellt ist.
Um dieses Nachdringen der Luft zu verhüten, wird die Birnspritze A in
ein gewöhnliches Irrigatorgefäss A\ Fig. 2, von Blech, Glas, Gummi oder
beliebigem Stoff und von beliebiger Form umgekehrt eingesetzt, nachdem das
Verschlußstück C herausgenommen ist. In dem Behälter A‘ ist ein Doppel¬
boden H mit einem Klappenventil I angebracht, welches sich unter dem Druck
Fig. 1. Fig. 2.
der Flüssigkeit nach unten hin öffnet. Der Verschluss vom Rohr F der Birn¬
spritze wird entfernt, damit Luft eindringen und der Abfluss durch das Rohr F‘
des Gefässes A‘ stattfinden kann. Sobald jedoch der Hohlraum A entleert
ist, hört der Abfluss auf, indem sich das Ventil I schliesst; es bleibt in dem
durch den Doppelboden hergestellten Hohlraum noch Flüssigkeit stehen, und
das vom Nachdringen der Luft begleitete völlige Auslaufen der Luft wird
vermieden.
Sollen ölige oder'andere für Gummibehälter ungeeignete Flüssigkeiten zur
Irrigation benützt werden, so nimmt man aus der in Fig. 2 dargestellten
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Zusammenstellung die Birne A heraus und giesst die Flüssigkeit direct in den
mit Ausfluss F' versehenen Behälter A' mit Doppelboden ff und Ventil I oder
mit dem in den Ausfluss F direct eingesetzten Ventil.
Nr. 894. Kruse, Robert, in Stralsund. — Apparat zur Verwendung der Reibungs-
elektricität für ärztliche Zwecke. (21099.) An der unteren Fläche eines stempel¬
förmigen, aus Hartgummi oder ähnlichem Stoff hergestellten Schaftes a befindet
sich ein elastisches Polster, welches mit einem IJeberzuge b von Thierfell ver¬
sehen ist. Dieser Ueberzug ist ringsum an einem am Schafte befestigten Neu¬
silberring c mittelst wechselseitig hindurchgezogenen Kupferdrahtes / befestigt.
Der Neusilberring ist durch die Schraube g mit einer den dünneren Theil des
Schaftes umgebenden, oben in einen Knopf endenden Kupferdrahtschraube in
metallischer Verbindung, so dass zwischen der Reibungsfläche b und der den
Schaft umfassenden Hand des Arztes eine leitende Verbindung hergestellt ist,
auf welcher die im Reibzeug entwickelte Elektricität einen Abfluss findet,
während die im Körper des Patienten entstehende entgegengesetzte Elektricität
den geriebenen Körpertheil durchströmt und durch den Erdboden abgeleitet wird.
Retrospectives.
Nochmals zum „Appareil k plaqnettes“. (S. pag. 36 und pag. 70 des lauf. Jahrg.)
Herr Gust . Bittershaus, Orthopädist in Paris, schreibt uns darüber Folgendes.
„Wie ans der Einsendung von Herrn Demaurex in Genf unter „Retrospectives“ in Ihrem
Heft Nr. 3 geschlossen werden muss, so wird die Anwendung des „Appareil k plaqnettes“ noch
von vielen Ihrer Leser nicht richtig verstanden, und dürfte dieser Umstand der Einführung
dieses werthvollen Apparats hindernd im Wege stehen.
Die Anfertigung sowie Anlegung des Apparates wird sehr richtig von Ihnen erklärt;
jedoch fehlt, dass derselbe nur bei schwierigen Deviationen und erst nach der Operation angelegt
wird. Herr Dr. de St. Germain (Hötel Dien), welcher die meisten „App. ä plaqu.“ verordnet,
verfährt folgendermaßen: Nach der Operation des Klumpfusses wird der Apparat nach der von
Ihnen schon beschriebenen Weise angelegt und in dieser Position gelassen, bis die Wunde
vollständig geheilt ist. (Bei unruhigen Kindern empfiehlt er den Verband 1—2mal zu erneuern,
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um etwaige Verschiebung iu die Normalstellung zurück zu bringen.) Nach Ablegen des Apparats
trägt der Patient eine Klumpfußmascbine 6—8 Monate, damit nicht der noch schwache Fuß in
seine alte Lage zurück gehe, womit die Behandlung vollendet ist
Der Apparat ersetzt also nur den früher angewandten Gypsverband, ist diesem aber vor¬
zuziehen, weil er die Wund Verhältnisse sowie die Wirkung der Fixirung bequem zu beobachten
erlaubt Die radicale Heilung des Klumpfusses, nach dem System von de St G., gelingt bei
richtiger Anwendung in jedem Fall und ist die vollkommenste der bisherigen Behandlungs¬
methoden/
Nochmals zum ti&rrlgues’schen Depressor. (S. pag. 220 und 271, Jahrg. 1882, und
pag. 70, 1883.) Als Duplik auf die in letztem Hefte erwähnte Erwiderung von Dr. Garrigues
in New-York sendet uns Herr Nyrop nachfolgende Abbildung und Beschreibung des
Taginal-Depressors von Dr. Fände,
welche wir infjetwas verkürztem Texte“hier mittheilen:
„Die Verwendung des Sfcm^schen Speculums in der Privat-Praxis leidet bekanntlich an
dem Uebelstande, dass sein Gebrauch einen Assistenten erfordert, welchem die Depression der
vordem Vaginalwand zufällt, während der Arzt sich die zu operirenden Theile mit dem Spe-
culum zugänglich macht. Um daher die Assistenz überflüssig zu machen, hat der nun ver¬
storbene Arzt Dr. G. Fände im Jahre 1875 einen Depressor construirt, welcher schon in meinem
Buch: „Bandager og Instrumenter, 1877, 3 . Band, 3. Heft, Seite I81, u erwähnt ist. In den
zwei Zeichnungen ist das Instrument abgebildet; die zweite Zeichnung weist zugleich, wie es
mittelst dieser Form des Instrumentes möglich ist, mit einer Hand beide Instrumente festzu¬
halten. Damit die Inspection vollständig unbehindert sein kann, hat das Instrument, wie es
aus der Zeichnung sichtbar ist, eine grosse seitliche Krümmung/
Mlttlieilungg’en der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.
Nr. 895. Intrauterine Elektrode mit Elevation. Dieselbe besteht einfach aus einem EllioV-
schen Elevator, welcher an dem vordem, resp. innern Ende mit einem stromleitenden messingenon
Hütchen, am hintern, resp. äussern Ende mit der gewöhnlichen den Leitungsdraht enthaltenden
Elektrodenfassung versehen wurde. Da der isolirende Gummiüberzug durch oft wiederholte
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Elevationen des Instruments leicht rissig wird, so wurde statt dessen ein Celloloidkatheter als
Ueberzug verwendet, welcher bei ebenso grosser Elasticität den Vorzug weit höherer Wider¬
standsfähigkeit gegen mechanische und chemische Schädlichkeiten besitzt Der gerippte Griff
des Instruments ist nach dem Modell der Schultze’schen Dilatatoren aus Ebenholz gefertigt
Dasselbe wurde von unserm Geschäftsführer, Herrn E. Hanhart, construirt und ist znm Preise
von Fr. 30 von der Agentur „ArtemOrbi in Bern 44 zu beziehen.
Nr. 896. Von einer der ersten Londoner Firmen haben wir eine höchst werthvolle neue Bougie
zur Dilatation von U rethralst rictu ren erhalten, welche von dem Erfinder Dr. Reginald
Harrison den Namen „filiform bougielengths“ erhalten hat. Es ist dies nämlich eine ganz
allmälig sich verdickende Bougie von ganz bedeutender Länge, indem sie, von Nr. 1 der
französischen Scala beginnend, am Ende einer Länge von 24 Zoll mit dem Kaliber Nr. 8 der
nämlichen Scala aufhört Bei dem Gebrauche dieser Bougie rollt sich der wenig resistente
vordere Theil derselben in der Blase auf, was bei der Feinheit der Sonde ohne irgendwelche
Reizung der Blase geschehen kann. Es ist leicht ersichtlich, wie schonend Urethralstricturen
auf diese Art dilatirt werden können, sofern sie sieb vermöge ihrer Natur überhaupt zu succes-
siver Dilatation eignen. Nachdem es mittelst dieser Bougie gelungen ist, die höchsten Strictur-
grade bis zum Kaliber Nr. 8 zu erweitern, so ist eine so sorgfältig graduirte Dilatation nicht
mehr vonnöthen und wird die Anwendung der gewöhnlichen Serie genügen.
Diese „urethrale LSngenbougie“ ist zum Preise von Fr. 7. 50 per Stück hei der Agentur
„ArtemOrbi in Bern“ vorräthig.
Inserate.
Beide Modelle der Nadel mit endlosem desinflclrtem Faden, von Dr. Goa (s. hievor
auf pag. 80 und 81), sind zum Preise von 16 Fr. bei uns vorräthig; ebenso kann auch die
Walchersche Nadel (s. Heft 1 pag. 3) von uns bezogen werden. Für Celluloidartikel und
andere chirurgische Instrumente 8. unser Inserat in Heft 3 (Titelseite und pag. 72).
Internationale Agentur „ArtemOrbi“ iq Bern.
Ein fleissiger, geschickter chirurgischer
Instrumentenmacher, welcher bereits im ortho¬
pädischen Fache thätig gewesen, findet sofort
angenehme dauernde Stell ung bei
Carl Wendschuch,
Bandagist und Orthopäd.,
Dresden, Trompeterstrasse Nr. 18.
Für ein chirurg. Instrumenten- u. Bandagen-
Fabriketablissement einer grossen Residenz und
Universitätsstadt, welches sehr prosperirt und
in welchem circa 120,000 Mark mvestirt sind,
wird ein sehr erfahrener und vielseitig praktisch
ausgebildeter „chirurgischer Instrumenten¬
macher 44 mit ganz geringem Einlage-Kapital
als Compagnon gesucht. Es wird, wie es aus
dem Angeführten ja leicht begreiflich ist, gar
nicht auf die Höhe der Einlage, sondern nur
auf praktische Tüchtigkeit reflectirt, da dem
Gesuchten die technische Leitung übertragen
werden soll, während der gegenwärtige Inhaber
mit dem commerciellen und administrativen
Theile vollauf zu thun hat. Gef. Anträgen sub
Ch. J* B. an die Exped. d. Blattes beliebe man
f anz detai llirte Angaben über bisherigen Wir-
ungskreis beizufügen.
Strengste Discretion wird zugesichert
Eine gut eingerichtete Werkstätte für
orthopädische Maschinen und chirurgrische
Instrumente, im besten Gange und mit fester
Kundschaft, ist unter günstigen Bedingungen
sofort an einen intelligenten strebsamen Mann
zu verpachten.
Die Werkstätte, in welcher vorläufig fünf
Mann beschäftigt sind, und welcher der bis¬
herige Besitzer seine volle Thätigkeit aus dem
Grunde nicht mehr widmen kann, weiL er ander¬
weitig zu sehr in Anspruch genommen wird,
ist erweiterungsfähig, arbeitet mit geringer
Regie und bietet einem fieissigen gewandten
Fachmanne eine sichere Existenz.
Offerten mit Angabe der bisherigen Carri&re
befördert die Expedition des Blattes.
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Frelbnrg i/B.: F. L. Fischer.
K. K&merle.
eiMMi:
Gru:
Gm:
GNlÜTIli:
Hong:
Hali« a/S.:
HlBbirf:
Hinan.
Hannover:
Heidelberg:
J. Nosch.
F. Demaurex.
Jos. Müller, Instr.m., me Gnillanme Teil 5.
C. F. Schneider, Corraterie 12.
J. ScheÜenberg, Univ.-Instr.-Fabr.
J. Heuberger, Herrengasse 13.
Job. Sobel, Nenthorgasse 28.
P. Weinberg, Fisch-Strasse 29.
J. Pohl, Breitenhof 45.
Fr. Baumgartel, Gr. Steinstraaee 17.
Fleischhauer. (Prothese and Zahntechnik.)
F. Heilung, Barfüsserstrasse 9.
F. Weidemeyer, Neue ABC-Strasse 7.
A. Henker, Fabrik zahnärztl. Instrumente.
0. Nicolai, Chirurg. Instrumentenmacher.
A. Kehrer, Chirurg. Instrumentenmacher.
Friedrich Walb, Hauptstrasse 28.
Wilh. Wa ! b, Fahr. chir. Instr.
Herzcgenbuach (Holland): P. Odenkirchen, chir. Instr.
Karlsruhe: Albert Kohm, Langestrasse 134.
Klei : J- ÄBsmann, Dänische Strasse 25.
Beckmann, Vorstadt 10.
Kdnlglberg 1 /Pr.: G. Gruneuxüd, MOnzstrasse 10, 11.
Carl Simeky, jur. Steindamm 88.
Kopenhagen: P. Heskier.
Prof. Nyrojp, Chirurg. Instrumentenmacher.
LauiUU (Pfalz): Julius Neuert, Bandagist.
Leipzig : C. Frank, Schröterg&sschen 6.
T. Grotewahl, Sternwartenstrasse 39.
Oswald Homn.
Alexander Schädel, Reichastrasse 10.
Mor. Wünsche, Universitätsstrasse 5.
B. Laibach, fabr.d. bandag., pass.Lemonnier42.
Schramm, N. W., Beimontstreet 64.
F. W. Schmidt
J. Schwäre.
Fr. DrÖÜ, Chirurg. Instramentenmacher.
Marburg (Pr. Hessen-Nassau): Fr. Dula.
Moskau : F. Schwabe.
H. Katsch, Schülerstrasse 13.
Gebrüder SUeftnhofer, SchQtzenstrasse 12.
Aug. Ziegler, Instrum.-Fabr. und Bandag.
John Reynders 4 Cie., 809, Fourth-Avenue.
Shepard 4 Dudley, 150, William-Street
Geo. Tiemann 4 Cie., 67, Chatam-Street.
m ge:
Lonion:
Libeek:
Mannheim
Mttnehen:
New-York:
Nürnberg : G. C. m Hammon, Fahr. Chirurg. Instrumente.
Max Hofmann, MuseumsbrQcke.
Paul Walb, Bandagist
Odette (Russland): F. Carlson.
Paris: Aubry, Boulevard St-Michel 6.
Coüin k Cie., rue de l'Ecole de mddecine 6w
Dubois, Rue St-Andrö des Arte 31.
Favre, rue de l'Ecole de Mddecine.
G. Klcepfer, rue des fossds St-Jaques.
Mariaud, Boulevard St-Michel 43
W. A H. Matthieu, fils, Boulev. St-Germainl 13.
Rainal, rue Blondei 23.
G.Rittershaus, Orth, k Bd., rue St Honord 185.
J. Trampert, rue Vauquelin 20.
Philadelphia : Gemrig & Son.
Charles Lentz.
William Snowden, South Eleventh St 7.
Prag: Josef Mang, Ferdinandstrasse 31, neu.
Ig. Stelzig, Obstgasse 377—1.
Prag : Filiale Waldeck & Wagner, Graben 22 neu.
Regeusburg: Heinrich Forchthamer.
Riga: Marggraf, Instrumentenm., Herrenstr. 10a.
Rostock 1/M .: C. F.W. Ebel, Bandagist
Rotterdam : Ad. Linden, Körte Hoogstraat 30.
Sehaffhauseu : J. M. Schneller.
Schleswig : Heinrich Adler.
St. Johauu a. d. Saar: Louis Grell, chir. Instrumentenm.
8t Petersburg: C. Gerber, Liteinaja 59.
Strassburg: Uh. Streissguth, Gattenbergplatz 12.
Stuttgart: Paul Hengtr, Specialist fUr kflnatl. Glieder.
Stuttgart: . Karl Schmid, Königsstrastse 37.
Tuttlingen (Württemberg): Gust. Boßnger.
G. Jetier, Eogros-Export.
Jakob Link.
Adam Starz, chir. lnstram.
J. W. Storz-Buess, chir. Instrumentenmacher.
H. Jakob Pick.
Josef Leiter, Fabrik, chir. Instrumente.
Marconi, Chirurg. Instrumentenmacher.
J. Odelga, IX, Mariannengasse 7.
Reiner, Fabrikant Chirurg. Instrumente.
Waldeck, Wagner 4 Beruht, I, Opernring 8.
G. Stöber, Sandgmsse 9.
Corrodi, Rindermarkt.
Weber-Moos.
C. Ruegg, Orthopädiker und Bandagist
W umbau:
Wien:
Wirzburg:
Zürich:
TL Gummi- und Guttapercha-Wauren.
Bad WlldUUgen : Paul Boihe, Löwer-apotnek©. Specialitst:
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Berlin : Gebrüder Bandekow, 8 . W., Lindenstrasse 2.
Müller. C., Königsstrasse 41 C.
Rudolf Schäfer, S.O., Schmidstr. 17a. (en gr.)
001 b : Kühne, Sieeers 4 Neumann.
Frankfurt a/M.: Gebrüder Weil, Töngesgasse 27.
Hnnnorer : L. Bertram.
Leipzig: J. Marx, Heine 4 Cie.
Pnns : H. Galante, 2, rue de l'doole de mddecine.
Prags Filiale Waldeck 4 Wagner, Graben 22 neu.
Ol. Verbandstoffe, Krankenpflege, ärztliche Höbelmannfactnr etc.
Oheeterfleld: Robinson 4 Sons. I Heidelberg: Fischer 4 Cie., Sandgasse.
Hamburg: A. F. Riemann 4 Cie., Bleichenbracke 12. | SchalThausen : Internationale Verbandstofffabrik .
IY. Elektrische, optische nnd andere physikalische Apparate ärztlichen Bedarfs.
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Berlin:
Bern:
Dnnzlg:
Dresden:
Erlangen:
Frankfurt
Hamburg:
W. A. Hirschmann, S. W.,. Besselstr. 2. (el.)
Keyser 4 Schmidt, (el.)
Rudolf Krüger, Simeonstr. 20, S. W. (el.)
CL Pr ager, Alte Jacobstrasse 138, S. W.
W. Ad. Engel, Kramgasse 198. (opt.)
Bormfeldt 4 Salewskl, Jopengasse 40, 41.
H. M. Schönecker, Mechaniker.
E. M. Reiniger, Ünivers.-Mechan. (el.)
a/M.: H. Hilger, Johanniterstrasse 11. (el.)
Ad. Wichmaann, Gr. Johannisstrasse 17.
Ilmenau : Alex. Küclder 4 Söhne, Thermometerfabrik.
Llchtenbalu bei Oberweissbach (Thüringen): Oscar Bode.
Pari! : G. Andriveau, 5 rue Campagne Ire. (phys.)
Critis, rae de Rennes 66. (opt.)
G. Trouvi, rue Vivieuue 14. (el.)
Philadelphia: O. Flemming, M&nuf. electr. 1009 Arch St.
Prag: R. Rothe, Wenzelsbad, Fabr. wissensch. Iustr.
Stuttgart: C. 4 E. Fein, (el.)
Würzburg : Alb. Weber.
Y. Depots ärztlicher Artikel.
Cblilttaula (Norwegen): Christian Falchenberg. I München: J. Klaiber, Sonnensfcrasse 9.
Frankenateln (Schlesien): Rothe, Apotheker. I Marten: Qottiez, Apotheker.
St. Gallen : C. F. Hausmann, Hechtapotheke. |
St&mpfli'sche Buchdruckerei in Bern.
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 6. V. Jahrgang. L Mai 1888.
Die Herren Aerxte und Fabrikanten, welche durch unsere iilnstrirten Beschreibungen sn wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Yerkehr veranlaget werden, ersuchen wir hOflichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugeben.
Sachregister.
Englisch (L). Extensionsapparat f. Knochenbräche d. u. Extr. 897. — Levis (L): Schiene
f. Radiusfract. 898. — Snowden (L): Extensionsgewichte 899. — Curtis Smith (L): Schiene f.
Pateliarfract. 900. — Jennings (L): Transfusionsapp. 901. — Loring (L): App. za seitl. Beleucht,
d. Auges 902. — Bocci (Morettx) (L): Cystentrocar 903. — Bigelow (L): Blaeen-Evscuator 904.
— White (L): Hodenoompreesionsbeutel Ö05. — Beverley Cole (L): Gynäkologischer Brenner 906,
federndes Pessar 907. — Keen (L): Specnltun f. Rectnm und Vagina 908. — Lasarewitch (L):
Japanesischer Schlingenführer 909. — Bamdohr (L): Combinirte gynäkolog. Nadelzangen 910.
— Peters (L): Hand- und Fussgelenkfessel 911. — Hüpeden’s Katheterende (A): 912. — v . Nuss -
baum’% Scnreibkrampfbracelet (A): 913. — Sachs 1 sehe Utemsdouche 914.
(O — Originalien der ,111. Monatsschrift der ärxtl. Polytechnik*. L = Aus der Literatur. P = Ans Patentschriften.
A = Mitth. der internet. Agentur .Artemorbi* in Bern.)
Berichtigung.
Auf ausdrückliches Verlangen von Herrn O. Jetter in Tuttlingen ergänzen
wir den in der Beschreibung des chirurgischen Nähapparats von Dr. Göz
(s. Nr. 4, pag. 81 des laufenden Jahrgangs unserer «illustr. Monatsschrift») mit
nachstehenden Worten aufgeführten Satz: «Herr G. Jetter, Fabrikant Chirurg.
Instrumente in Tuttlingen, hat mich in der Vervollkommnung meines Näh¬
apparats unterstützt» in folgender Weise:
«Da aber diese Firma nicht in directem Verkehr mit den Herren Aerzten
steht, sondern ausschliesslich sich auf den Export beschränkt und nur mit
Wieder Verkäufern arbeitet, so beliebe man sich zum Bezug meines Nähapparats
an die Herren Universitäts-Instrumentenmacher zu wenden, da diese den Detail-
Verkauf übernehmen werden.» Red.
Inserate.
Professor Pick’s
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jedem Instrument beigegebene Reductionstabelle
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9
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98
Inserate.
Soeben erschien in der J. Dalp’schen Buchhandlung (K. Schmid) in Bern mit wesentlich
vermehrtem Text (5 Bogen statt wie bisher 4):
Dr. G. Beck’s Therapeutischer Aimanach
1883. IO. Jahrgang.
16° brochirt. — Preis Mk. 1. 60.
„Deutsche Medicinalzeitong" pag. 345 (1882) über Jahrg. 1882 des Bidb’schen Almanachs:
„Aach dieser neue Jahrgang des Deliebten Almanachs bringt wieder in gedrängter Kürze eine
vollständige und leicht zu handhabende Uebersicht über die therapeutischen Neuigkeiten des
verflossenen Jahres, mit gewissenhafter Quellenangabe. Die Ausstattung ist die gewohnte für
die ärztliche Brusttasche wohlgeeignete Einer Empfehlung bedarf es kaum mehr, da die
Collegenllen Aimanach ohnehin liebgewonnen haben und zu ihren täglichen Requisiten zählen."
Der diesjährige Aimanach hat eine wesentliche Bereicherung durch ein jedem Artikel
hinzugefügtes Llteraturregister erhalten.
Im Verlag der J. Dalp’schen Buchhandlung (K. Schmid) in Bern ist
erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen:
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Faserverlaufes im menschlichen Gehirn und Rückenmark. 2 Blatt 8 0 in Farben¬
druck auf unzerreissbarem japanesischem Papier.
Preis Fr. 2 oder M. 1. 60.
Das in Farbendruck ansgeführte und mit kurzer Erklärung ausgestattete Schema bietet in
zwei Figuren eine Projection des Faserverlaufes auf die Frontal- und Sagittalebene; eine dritte
Figur voranscbaolicht die Topographie der Nervenkeme des Hirnstammes in Dorsalansicht. So
dürfte es Alles enthalten, was zur raschen and sichern Orientirnng sowohl desjenigen, der
dieses schwierige Gebiet znm ersten Male betritt, als auch derer, die erblasste Erinnerungsbilder
mühelos wieder aufznfrischen wünschen, erforderlich ist Es ist daher dieses Schema Aerzten
wie Studirenden bestens zu empfehlen.
Die topographische Percussion im Kindesalter.
Von
Dr. Hermann Sahli,
I. Astistent der medicinitclien Klinik in Bern.
Mit 12 in den Text gedruckten Abbildungen.
Preis M. 4. 50.
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Ernst Pflüger,
Professor der Augenheilkunde in Bern.
Zweite wesentlich verbesserte Auflage der «Tafeln zur Bestimmung der
Farbenblindheit».
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niostrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Prdi vn Jahr:
Fr. 6 26 franco
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Deutschland,
Fl. 8. — für
Oesterreich
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Alle Buchhandlungen
und Postämter
nehmen
Bestellungen an.
Her&nsgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser de« therapeutischen Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je l 1 /« Bogen.
Tneertieaeprelx:
Eine Seite. . . Fr.80
. Halbe Seite . 16
. Viertel Seite . 10
Die gespaltene Petitseile
oder deren Baum 80 Cts.
J. Doip’sche Buch¬
handlung in Bern,
sowie sämmtliche
Annoncen - Expeditionen.
"Verlaff der /. Dalp’echen Buchhandlunff (K. Schmid) in Bern ..
Heft 6.
V. Jahrgang. 1. Mai 1883.
Stmmtliche Zeitschriften and Beitrlge für die Bodaction und Expedition sind an die J. IhÜp'sche Bachhandlang
(E. Schmid) in Bern sn adreesiren.
Die Herren Aerxte and Fabrikanten, welche nicht über geeignete künstlerische Kräfte xor niastrirang ihrer Beitrlge
rerfttgen, werden gebeten, sich sa diesem Zwecke mit der Yerlagebnchhandlang in Verbindung sa setzen.
Inhaltisübersioht. LitorirUcho Analokton p. 99. — Recension p. 118. — Mitthoi-
lungen dor Agontur „ArtomOrbl“ in Born p. 118.
Literarische Analekten.
Nr. 897 . Englisch. Ein Extensions-Apparat zur Behandluug der Knochen-
brOche der unteren Gliedmaßen.
(Sep&ratabdruck ans der „Wiener Medicinischen Presse 44 . 1883.)
Verf. bezweckte mit vorliegender Construction einen Apparat zu schaffen,
welcher in einem und demselben Exemplare den Vortheil vollkommener
Extension und demjenigen, dem Kranken bis zu einem gewissen Grade Be¬
wegungen innerhalb und ausserhalb des Bettes zu ermöglichen, vereinigen
würde. Als Vorbild diente ihm der bekannte Davis-Taylor’sche Apparat, mit
dessen orthopädischer Stangenschiene er das für die Behandlung der Fracturen
übliche Princip der flachen Hohlscbienen verband. Wir müssen uns leider
darauf beschränken, den Inhalt dieses Aufsatzes in fragmentarischem Auszuge
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100
wiederzugeben und namentlich hinsichtlich der bez. Anlegung des Apparats
gegebenen Details auf das Original 1 ) verweisen.
Derselbe besteht zunächst aus einem Taylor’schen Beckengurte und zwei
seitlichen Schienen, swischen denen als Unterlagsschienen Blechschienen ein¬
gefügt sind, und aus dem Fußstucke.
Um den Apparat verschieden grossen Individuen anzupassen, wurde der
Beckentheil und das Mittelstück verschiebbar mit einander verbunden. Zur
Bewerkstelligung der nöthigen Extension lässt sich das Fußstück in dem Mittel¬
stücke verschieben. Der Beckentheil A besteht aus einem gut gepolsterten
‘) Die im Original befindlichen Verweisungen anf die Buchstaben der Figur enthalten
mannigfache Drnckfehler, welche wir nns zu corrigiren erlaubten. Red.
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101
Stahlgurte a, welcher bei b eine breitere Platte trägt, um den Druck auf den
Rücken zu verringern. Der Stahlreif besteht aus zwei in einem Charnier
beweglichen Theilen, um den Apparat bequem anlegen zu können, welche bei c
durch Schnallen festgehalten werden. An a ist der Stahlstab def angebracht,
um welchen sich der Beckengurt drehen lässt, so dass derselbe mit seiner
Platte immer nach hinten zu liegen kommt, ob man den Apparat für die rechte
oder linke Gliedmaße anwendet. Das andere Ende des seitlichen Stahlstabes
d ef ist rundlich und passt in Halsen, welche sich an den oberen Enden der
seitlichen Stahlstücke des mittleren Theiles bei j vorfinden und kann durch
eine Schraube in den Halsen befestigt werden. Zur gehörigen Befestigung des
Beckengurtes am Becken dienen die beiden Schenkelgurte Ot'O'.
Das Mittelstück B des Apparates besteht aus zwei seitlichen, gleich langen
Stahlstäben A'ä', welche durch drei Spangen mit einander verbunden sind.
Die oberen Enden der Seitenstäbe sind ausgehöhlt und haben bei / eine
Schraube. In die Hülsen dieser oberen Enden passen die soliden Enden des
Stabes am Beckentheile, welche innerhalb gewisser Grenzen darin verschoben
und dann durch die Schraube festgestellt werden können. Es ist leicht ersicht¬
lich, dass die Einrichtung des Beckengurtes, sowie die Trenn- und Verschieb¬
barkeit des Stabes e von und an der Schiene h den Vortheil gewährt, dass
der Apparat für beide Gliedmaßen und für individuelle Grössenunterschiede
zu verwenden ist. Die beiden unteren Enden der Schienen h h‘ sind ebenfalls
mit Hülsen versehen, welche die Seitenstäbe des Fußstückes aufnehmen. Die
Fixirung der letzteren geschieht dann entweder durch Schrauben, wie am
oberen Ende, oder durch eine Oeffnung in der Hülse des Seitenstabes, durch
welche eine hakenförmige Feder m in die gezähnte Fläche des Fußstückes
eingreift und durch einen Schieber n festgehalten wird. Die zwischen den
beiden Seitenstäben befindlichen Blechschienen bestehen aus dem Oberschenkel¬
stücke k und dem Unterschenkelstücke V, welch letzterer Theil bei o &
gebrochen ist.
Der dritte Theil des Apparates ist aus dem Fusstheile C, welcher aus
einem hufeisenförmigen Stahlstabe pp'p“ besteht, und dem Fussbrette q
zusammengesetzt. Die beiden Schenkel des Fußstückes p und p" stehen
parallel und sind an ihrem freien Ende entweder rund oder viereckig, ent¬
sprechend den Hülsen am unteren Ende der Seitenstäbe des Mittelstückes, in
denen sie sich verschieben sollen, und im ersten Falle durch Schrauben, im
zweiten durch Einfallsfedern befestigt werden. Das Querstück p‘ ist an seiner
unteren Seite stark gepolstert oder mit Gummi überzogen, damit die Kranken,
wenn sie mit dem Apparate gehen, nicht ausgleiten können. Das Fussbrett q
ist an einem Querstabe r befestigt, welcher an seinen Enden Klammern trägt,
die genau auf die im unteren Theile immer viereckigen Seitenstäbe passen
und durch die Schrauben « an dem Fußstücke befestigt werden. Die Beweglich¬
keit des Fussbrettes hat zweierlei Vortheile: Erstens lässt sich wieder durch
dieselbe der Apparat der Grösse des Kranken um etwas besser anpassen, und
zweitens sind wir im Stande, je nachdem wir das Fussbrett auf die Unterlage
aufsetzen, die Fixirung des Fusses in einer für den Kranken erträglichen
Stellung vorzunehmen. Die Beweglichkeit des Fussbrettes erfordert indessen
eine absolut sichere Befestigung desselben durch die Klammern und Schraube
am Querstabe.
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102
Handelt es sich um die Behandlung eines Schenkelhalsbruches, so wird
der Apparat so zusammengestellt, dass der Beckentheil in diejenige Seite des
Mittelstückes eingefügt wird, welche der Bruchseite gleichnamig ist. Das
Fußstttck wird so tief als möglich in das Mittelstück bineingeschoben, um
möglichst weit extendiren zu können. Der Apparat wird dabei so gestellt-,
dass er der Länge der Gliedmaße entspricht. Hierauf lagert man den Kranken
auf denselben, so dass der Beckengurt zwischen dem Darmbeinkamme und
dem grossen Trochanter zu liegen kommt, das Fussbrett aber der Fußsohle
entspricht. Es wird dann der Beckengurt vorne zugeschnallt und die Schenkel¬
riemen so angelegt, dass sie mit der Körperoberfläche in Berührung sind. Der
Fuss wird am Fussbrette nach Unterlage einer Compresse mittelst einer Binde
befestigt, welche in Kreuztouren auch die Vorderfläche des Sprunggelenkes
und die Querstange des Fussbrettes umfassen muss, um den Zug in der
gehörigen Richtung ausüben zu können. Als Zugsvorrichtung benutzt E. eine
gehörig durchfeuchtete vierköpfige Kreuzbinde, deren Kreuzungsstelle in die
Fortsetzung der Axe des Unterschenkels zu liegen kommt und deren Köpfe
nach hinten und vorn je paarweise so an der Extremität hinaufgeschlungen
wesden, dass Sprung- und Kniegelenk frei bleiben, wobei entsprechende
Polsterung der Knöchel selbstverständlich zu berücksichtigen ist. Die Kreuzungs¬
stelle muss so weit von der Fusshöhle entfernt bleiben, dass das Fussbrett
sammt einer Compresse zwischen der Binde und der Fußsohle durchgeschoben
werden kann. Nun wird während eines gelinden Zuges das Fussbrett auf dem
gabelförmigen Theile des Fußstückes befestigt und durch Herausziehen aus
den Hülsen der Apparat so verlängert, bis die Gliedmaßen gleiche Länge haben.
Bei Oberschenkelbrüchen legt Verf., um die Verschiebung ad latus auf
das Minimum zu verringern, neben dem Apparate noch drei Schienen, wie
beim gewöhnlichen Schienenverbande, an, wobei die vierte Schiene durch die
Blechrinne ersetzt wird, durch eine graduirte Polsterung überdies noch auf
die stark vorspringenden Enden in der nöthigen Weise einen stärkeren Druck
ausübend.
Bei den Unterschenkelbrüchen begegnet man noch grösseren Schwierig¬
keiten bez. Contention der Bruchstücke, und zwar sind dieselben bedingt:
1) durch die eigene Schwere des Theiles; 2) durch die Bewegungen, welche
dasselbe durch die Bewegungen des Fusses erleidet; und 3) durch die Ab¬
nahme des Umfanges in Folge der längeren Dauer des Nichtgebrauches und
der mangelhaften Ernährung. Um namentlich letzterem Uebelstande abzu¬
helfen, hat Verf. das für den Unterschenkel bestimmte Stück der Blechrinne
an der Verbindung des unteren mit dem mittleren Drittel gebrochen und an
dieser Stelle zwei S-förmig gebogene Eisenspangen (Fig. 2) eingeschaltet
Dieselben sind (Fig. 1, o und o') an den oberen Rändern der Blechrinne
drehbar befestigt und durch Schrauben vv' (Fig. 2) zu fixiren. Durch die
Einschaltung der beiden Stücke ist es möglich, den centralen und peripheren
Theil der für den Unterschenkel bestimmten Blechrinne bezüglich der Unter¬
lage in gleiche Lage zu bringen oder so zu stellen, dass der periphere Theil
tiefer (d. h. näher der Unterlage) oder höher (d. h. entfernter) zu stehen
kommt
Ist die gebrochene Gliedmaße in zweckmäßiger Weise durch Stellung der
beiden Theile der Unterschenkelrinne gelagert und der Fuss am Fussbrette
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103
gehörig befestigt, so lässt sich der Zug in der entsprechenden Weise ausüben.
Als ein wesentlicher Vortheil dieser Vorrichtung muss es angesehen werden,
dass sich die Stellung der Bruchenden genau controliren lässt
Als Hauptvortheile des Apparats bezeichnet Verf., wie schon Eingangs
bemerkt, die gleichmäßige Extension, welche selbst bei den Bewegungen der
Kranken statt hat, so dass sich die Kranken aufsetzen können, ohne dass eine
wesentliche Verschiebung der Bruchstücke eintritt. Sobald der Callus eine
gewisse Festigkeit hat, kann der Kranke das Bett verlassen, im Sessel sitzen
oder selbst herumgehen. Im letzteren Falle ist es nothwendig, dass der gesunde
Fuss einen Schuh mit entsprechend erhöhter Sohle trägt, wie beim Taylor’schen
Apparate. Von besonderem Vortheile erwies sich der Verband bei complicirten
Knochenbrüchen, deren Verf. demnächst eine grössere Reihe zu veröffentlichen
gedenkt.
Die Anfertigung des Apparates hatte der Hof- und Universitätsbandagist
Herr Schlecht besorgt, welcher den Apparat um den Preis von 40 bis
50 fl. ö. W. in entsprechender Ausstattung liefert.
Nr. 898. Lern. Die Behandlung der Fracturen des untern Radiusendes.
(Ans den Verhandlungen der medicinischen Gesellschaft von Pennsylvanien.)
Eine vollständige Reduction dieser Fracturen, resp. Consolidation ohne
zurückbleibende Deformität gelingt nach Verf. nur, wenn man der ausge¬
schweiften Form der Volarfläche des Radius Rechnung trägt. Dies ist der
Fall bei der hier beschriebenen Schiene, welche den Contouren des Radius
vollständig folgt und in deren Ausbuchtungen die von den eminentiis capitatis
des Os pisiforme und Os hamatum und ihren resp. Muskelansätzen gebildeten
Erhebungen eingebettet liegen. Dieselbe ist aus dünnem verzinntem Kupfer¬
blech gefertigt, welches leicht nach der individuellen Beschaffenheit des Vorder¬
arms geformt werden kann. Eine Reihe kleiner Erhebungen von der Grösse
eines Nagelkopfes längs des äussern Randes dienen dazu, das Abgleiten des
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Verbandes zu verhindern. Die Sehiene lässt sich dem Vorderarm so genau
anpassen, dass sie ohne Polsterung, oder höchstens auf einer dannen Watte-
oder Flanelllage, fixirt werden kann, und auch die Rackenfläche keiner mehrern
Polsterung bedarf. Zu ihrer Anlegung genügt eine gewöhnliche 2 Vs bis 3 Zoll
breite Binde.
Einen Hauptvortheil dieser Schiene bildet der Umstand, dass sie far alle
Arten von Fracturen des Vorderarms, wie auch für viele andere chirurgische
Fälle dieser Localität anwendbar ist. Ueberdies ist sie so zu sagen unzerstörbar
und wenig kostspielig. Sie wird von der Firma Snowden in Philadelphia
angefertigt.
Nr. 899. Snowden (Philadelphia). Exten$ion$gewichte.
(Prospect.)
Gen. Fabrikant hat zu dem nachstehenden, bereits unter Nr. 171,
Jahrg. 1879 beschriebenen Extensionsapparat von Levis eine zweckmässige
Beschwerungsvorrichtung angegeben, welche sich selbstverständlich an jedem
mit einer Rolle versehenen Extensionsapparat anbringen lässt. Es besteht
dieselbe 1) aus einer oben hakenförmig gebogenen Tragstange, welche an ihrem
oberen Theile abgeflacht und verschmälert ist, im unteren Theile dagegen ein
gleichförmiges, rundes Kaliber besitzt; 2) aus einer Reihe scheibenförmiger,
je 1 Pfund schwerer Gewichte, welche in ihrem Centrum ein dem Kaliber der
Stange entsprechendes Loch und einen von der Peripherie nach dem Centrum
gerichteten Ausschnitt besitzen. Es ist leicht ersichtlich, auf welche Weise
vermöge dieser Einrichtung eine beliebige Anzahl von Gewichten auf die
bequemste*Weise an dem Extensionsapparat angebracht werden kann, ohne
denselben aus seiner Lage bringen zu müssen, und dass die Gewichte durch
keinen Stossjoder sonstige Störung abfallen können. An der Tragstange muss
sich zu unterst jedenfalls eine Platte oder Verbreiterung als Unterlage für das
unterste Gewicht befinden, wovon jedoch in der Beschreibung nichts erwähnt ist.
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Nr. 900 . Curtis Smith. Eine neue Schienenform für PateHar-Fractur.
(Phil. med. and surg. Reporter. Aug. 19. 1882.)
Es besteht diese Vorrichtung aus zwei die Vorderseite des Ober- und
Unterschenkels bedeckenden Schienen, welche einen den Contouren der Patella
entsprechenden freien Raum zwischen sich lassen und durch drei elastische
Bänder mit einander verbunden sind. Beide Schienen sind einen Zoll dick,
sind aber gegen die Patella hin so ausgehöhlt, dass einerseits sich die Sehne
des Triceps fern, in die obere, andererseits das Lig. patellae in die untere
Schiene hineinlegen können, ohne einem Drucke ausgesetzt zu sein. Die
Contention der Bruchfragmente wird hiebei ihre Stütze an den seitlichen ver¬
dickten Theilen der Schienen finden, welche gegen die freien Knochenränder
der Patella anstemmen, wobei die einander gegenüber liegenden ausspringenden
Winkel der Schienen einander nicht berühren dürfen.
Der Verband wird in folgender Weise angelegt: Die hintere Fläche der
ganzen Extremität wird mit einer von der Glutealfalte bis zur Achillessehne
hin reichenden, namentlich in der Kniekehle wohlgepolsterten Schiene belegt,
ebenso die vordere Fläche des Unterschenkels mit der untern der oben
beschriebenen Schienen, worauf beide mit einer bis zum Knie reichenden Roll¬
binde, die hintere überdies noch am obersten Ende mit einem um den Ober¬
schenkel gelegten Riemen fixirt werden. Nun wird das obere Bruchfragment
gegen das untere adaptirt, hierauf die obere Schiene genau an das Fragment
angelegt und ebenfalls mit einer Rollbinde fixirt Die die Schienen verbindenden
Kautschukbänder unterstützen hiebei die Coaptation der Bruchfragmente und
überwinden in kurzer Zeit die Contraction des Triceps fern. Wenn hiebei die
Ränder der Bruchfragmente sich gegen einander aufstemmen, so werden sie
durch eine geeignete Polsterung oder durch die Federkraft eines unter beide
Schienenausschnitte geschobenen Fischbeinstabes niedergedrückt.
Verf. vindicirt seinem Apparat folgende Vortheile: 1) Er vermeidet ver¬
möge der in den Schienen angebrachten Aushöhlungen den die Coaptation der
Fragmente störenden Druck auf den obern und untern Rand der Patella.
2) Die Coaptation besitzt eine sichere Grundlage an dem gegen die freien
Knochenränder der Patella gerichteten Druck der Schienen. 3) Die Elasticität
der die Schienen verbindenden Riemen wirkt der spastischen Contraction der
Extensoren entgegen. 4) Der Apparat dient für alle Arten von Patellarfracturen.
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106
Nr. 901 . jermngs. Transfusionsapparat.
(Die intravenöse Injection von Flüssigkeiten bei starker Hämorrhagie. Lancet. Sept. 16. 1682
und Febr. 10. 1883.)
Nachdem Verf. in dem ersten der citirten Artikel den Ersatz der Blut¬
transfusion durch Infusion einer Salzlösung (Chlornatrum 50. Chlorkalium 3.
Natriumsulfat 2,5. Natriumcarbonat 2,5. Natriumphosphat Naa Poi2. Alcohol.
absol. 120. Wasser 9600. Temperatur: 100° F.) warm befürwortet, beschreibt
er in dem folgenden eine Modification des unter Nr. 817, Jahrg. 1882 unserer
Monatsschrift aufgeführten Apparates, mittelst deren das durch unmittelbare
Transfusion von Arm zu Arm gelieferte Blut gleichzeitig durch die Salzlösung
verdünnt werden kann. Er schaltet nämlich in jenem Apparat eine Y-fÖnnige
Röhre ein, deren einer Arm mittelst eines kurzen, mit Hahn versehenen und
mit einer blutspendenden Canüle montirten Schlauches verbunden wird.
Fig. l. Fig. 2.
Die Eröffnung der Vene des Blutspenders geschieht mittelst des in Fig. 1
seitlich abgebildeten Trocars. Derselbe besteht aus einem Dorn mit feder¬
förmig ausgehöhlter Spitze und einer l’/s Zoll langen Canüle, welche nach
beiden Enden hin sich conisch verjüngt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, verhindert
die erwähnte Form der Trocarspitze das Anstechen der gegenüber liegenden
Venenwandung, während die nach oben verdickte Gestalt der Canüle das Aus¬
gleiten derselben aus der Stichöffnung verhindern soll. Der am obern Ende
befindliche Schild der Canüle umgreift nur die halbe Circumferenz derselben,
zum Zwecke, eine Behinderung ihrer Lage in der Vene des Blutspenders zu
vermeiden.
Das Verfahren des Verfassers ist folgendes: Nachdem der Hauptstamm
der communicirenden Röhre mit der Salzlösung gefüllt, die Vene des Blut¬
empfängers geöffnet, und die Communication derselben mit dem die Lösung
enthaltenden Reservoir hergestellt ist, öffnet der Operateur die Vene des in
möglichste Nähe des Blutempfängers gebrachten Blutspenders mit dem Trocar
und schliesst die Canüle desselben sofort nach Ausziehen des Trocars mit dem
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107
Daumen der linken Hand, während er mit der rechten die mit dem Seiten¬
schlauche vereinigte Caütlle ergreift. Gleichzeitig comprimirt ein Assistent
momentan den unterhalb des Y-Stttckes gelegenen Stammschlauch, wodurch
die Salzlösung nach dem Seitenast getrieben wird. (Das Caliber des letztem
beträgt beiläufig die Hälfte des Hauptstammes.) Der Operateur fahrt nun die
SchlauchcanUle durch die Trocarcanüle hindurch, während die letztere sich in
der Vene des Blutspenders befindet 1 ), wonach der Assistent die Strömung,
welche nun die gemischten Flüssigkeiten führt, wieder herstellt. Die Methode
hat überdieß den Vortheil, eine allfällige Ohnmacht des Blutspenders aufzu¬
heben, wenn dem Strom der Salzlösung durch Schliessung des unteren Hahnes
die Richtung gegen die Vene des Blutspenders gegeben wird.
Die Gefahr der Blutgerinnung ist bei dieser Methode eine äusserst geringe,
indem das Blut des Blutspenders sich nach kürzester Zeit mit einer mehr als
doppelten Menge der Salzlösung mischt. Sie kann noch verringert werden,
wenn der Alkohol in obiger Lösung durch einige wenige Tropfen Ammoniak
ersetzt wird. Zu Blutspendern sollten immer männliche Individuen bestimmt
werden, da deren Blut weniger zur Gerinnung geneigt ist, als dasjenige weib¬
licher Individuen.
Nr. 902 . Loring. Verbesserter Apparat zu seitlicher Beleuchtung des
Auges mit Sammellinse.
(N.-Y. Med. Record. Not. 25. 1882.)
Die Idee zu dem vorliegenden Apparat wurde dem Verf. durch den unter
Nr. 288, Jahrg. 1880 beschriebenen Apparat von Adams gegeben, den er in
sehr erheblicher Weise modificirt und verbessert hat.
Er besteht aus einer Beleuchtungslinse, welche mittelst eines langen,
mehrfach gegliederten Armes mit einem Stirnbande in eine nach allen Rich¬
tungen zu verändernde Verbindung gebracht ist. Die einzelnen Glieder des
Armes sind nämlich unter einander, wie auch das letzte Glied mit dem Linsen¬
halter, durch Nussgelenke verbunden, wodurch jedem Arme eine in verschiedener
Raumebene liegende Richtung gegeben werden kann. Es erlaubt diese Ein¬
richtung dem Operateur, seine Hände bei ausreichendster Beleuchtung voll¬
ständig frei und mit Entbehrung jeglicher weitern Assistenz gebrauchen zu
können.
Bringt man die Tragplatte des Stirnbandes auf die Schläfe des Patienten,
anstatt wie Adams auf die Stirngegend, und stellt man die Lampe ganz zur
Seite, so vermeidet man störende Reflexe auf der Cornea und die reizende
Wirkung des Lichtes auf die Retina. Wird die Stellung der Linse so gewählt,
dass sie sich nahe innerhalb oder ausserhalb ihrer Focaldistanz vom Auge
befindet, so bleibt der Beleuchtungskegel gross genug, um das Auge bei grössern
Excursionen ohne Verrückung der Linse zu beleuchten. Dies ist namentlich
*) Ist der Verl etwa im Stande, die Herzthätigkeit während dieser Manipulation zu
sistiren? Anders ist dieselbe nach dem Wortlaut des Originals wohl kaum verständlich Red.
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von Vortheil bei Operationen im Bereiche der vordem Angenkammer, wo
man auf diese Weise eine weit ruhigere Beleuchtung gewinnt, als wenn ein
Assistent die Linse hält.
Ersetzt man die Linse im Apparat durch einen Spiegel, so kann derselbe
als Ophthalmoskop im aufrechten Bilde benützt werden, welches den Vortheil
besitzt, die Untersuchung des Augenhintergrundes einem ganzen Collegium
zugänglich zu machen, ohne das Instrument nach jeder Besichtigung bei Seite
legen zu müssen; oder es kann die obere Hälfte eines gewöhnlichen Refractions-
ophthalmoskops statt des Spiegels eingesetzt werden, wonach jede durch die
Refraction des beobachteten Auges erforderte optische Combination erzielt
werden kann.
Sehr nützlich ist der Apparat auch zur Vergrösserung resp. Entfernung
kleiner Cilien, zu Operationen bei künstlichem oder überhaupt spärlichem
Lichte. Bei ausreichender Beleuchtung erhält man ganz bedeutende Ver-
grösserungen des Objectes, wenn man als Operateur sich die Stirnbinde selbst
anlegt und den Arm derselben in möglichster Verlängerung, selbstverständlich
mit Berücksichtigung der richtigen Focaldistanz, ausstreckt, wobei man unter
leichten Bewegungen des Kopfes jeden an der Oberfläche des Bulbus oder des
Augenlides befindlichen Punkt genau untersuchen kann.
Verf. hat für sich selbst eine zwei Linsen tragende Stirnbinde anfertigen
lassen, deren eine an einem kürzern Arm als Vergrösserungslinse dient,
während die andere, an einem langen Arme befestigte, zu jedem andern Zwecke
benützt werden kann.
Nr. 903 . Moretti. Die Canüle des Dr. Bocci zur Behandlung der Cysten
und abgekapselten Ansammlungen des Abdomens.
(Rivista clinica di Bologna. Nov. 1882.)
Es erfüllt dieses Instrument eine chirurgische Anforderung, welche, obwohl
sehr berechtigt, unseres Wissens bisher weder gestellt noch erfüllt worden
ist, nämlich einen mehr oder minder beweglichen abgesackten Tumor so anzu¬
stechen, dass er ohne vorherige adhäsive Entzündung an die Abdominalwand
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fixirt und eine Canttle ä demeure zu seiner Entleerung darin belassen werden
kann.
Es besteht aus einem mit festem Griff a b versehenen
Dorn grössten Kalibers, dessen stählerne Spitze c vier¬
seitig, pyramidal und pfeilförmig beschaffen ist. Dieser
Dorn spielt in einer messingenen Canüle e, deren oberer
Rand mit einer Scheibe ff‘ vereinigt ist, welche an
einem Punkte ihrer Peripherie die Schraube g trägt. Am
untern Rande der Canttle sind zwei ebenfalls messingene
Flttgel h h‘ beweglich eingehängt, welche, der nicht sehr
deutlichen Beschreibung zu Folge, mit breiter, abge¬
platteter Basis am Dorn anliegen, mit ihren stark ver¬
jüngten Enden in die Höhlung hh‘ der Pfeilbreite ein-
greifen. In dem starken Gelenktheil dieser Flttgel sind
jederseits zwei der Canttlenwandung parallel laufende
Drähte eingehängt, welche an ihrem obern Ende eine
zweite Scheibe tragen. Im Gegensatz zu der oben
erwähnten lässt sich diese letztere an der Canttle auf-
und abwärts verschieben.
Das Operationsverfahren ist folgendes: Der Griff
des Instruments wird mit gekrümmtem Zeigefinger und
gestrecktem Daumen so gefasst, dass ein starker Druck
auf die obere Scheibe, resp. auf die Canttle, von den
Fingern ausgeQbt wird. Dieser Druck wird sich allen
beweglichen Bestandteilen des Instruments, somit auch
den beiden Flögeln mittheilen, deren freie Ränder gegen
die Höhlung der Dornspitze anstemmen. Unter starkem
Stoß wird nun der Trocar in die Cyste gesenkt und
so weit geführt, bis er an der beweglichen Scheibe einen
Widerstand findet. Der mittelst der Finger auf die
obere fixirte Scheibe ausgeübte Druck wird nun nach¬
gelassen, wobei sich die Flttgel aus ihren Höhlungen
herausheben. Sucht man nun hierauf mit dem Instru¬
ment noch weiter einzudringen, so wird die mobile
Scheibe gegen die Integumente drücken und sich gegen die fixe Scheibe hin¬
schieben, mit welcher sie sodann verschraubt wird. Hiedurch wird die Aus¬
breitung der beiden Flttgel vermittelt, welche sich an die innere Cystenwand
anlegen, während die Scheibe auf die äussere Seite des Abdomens aufdrückt.
Wird nun der Dorn herausgezogen, so bleibt die Canttle und mit ihr die früher
bewegliche Cyste an die Abdominalwand verlässlich fixirt, wonach der Chirurg
alle erforderlichen Manipulationen, Reinigung der Cyste, Entfernung flockigen
Inhalts, kaustische Injectionen etc. mit Bequemlichkeit ausftthren kann, ohne
den langwierigen Verlauf der adhäsiven Entzündung abwarten zu müssen.
Verf. bespricht in dem Artikel des Fernern die Nachtheile der bisherigen
Methoden und illustrirt an einem instructiven Falle die Vortheile seines eigenen
Verfahrens.
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Nr. 904 . Bigdow. Ein vereinfachter Evacuator fOr Litholapaxie.
(Boston med. and sorg. Journal. 1883. Jan. 11.)
Yerf. findet in allen bisherigen Instrumenten, so auch in den jüngsten
von ihm selbst und Thompson angegebenen Constructionen (s. ill. Monats- und
Vierteljahrsschrift) den Uebelstand nicht hinlänglich vermieden, dass die bereits
evacuirten Steintrümmer durch die wiederholten Contractionen des Aspirations-
(resp. Injections-) Ballons wieder in die Blase zurückgelangen. Dass dieser
Uebelstand trotz aller zur Verhinderung desselben angebrachten Vorrichtungen,
Ventile, perforirte Diaphragmen etc., thatsächlich existirt, beweist er experi¬
mentell durch Glasröhren, welche er beispielsweise bei dem Thompson’schen
Evacuator in den vom Ballon nach der Katheteröffnung gerichteten Weg, sowie
in die Katheteraxe selbst einschiebt und durch dieselbe die Strömungsrichtung
der Steintrümmer beobachtet.
Sein neuester Evacuator besitzt nun die nachstehend in Fig. 1 abgebildete
Construcüon: Der Katheter wird durch eine weit in das Innere des Ballons
hineinragende, mit siebartig perforirter Wandung versehene Röhre von gleichem
Kaliber verlängert. Als Ventil benützt Verf. einen an diese Röhre angesetzten
kleinen Schlauch aus Baumwollenzeug. Bei der evacuirenden Strömung richtet
und öffnet sich derselbe und gestattet den Steintrümmern, das Katheter¬
lumen zu verlassen, dagegen bei injicirender Strömung denselben den Ein¬
gang zur Siebröhre verwehrt, während das Wasser leicht durch die Löcher
derselben eindringt. Die Aspirationsbirne
ist unmittelbar an die Axe des Katheters
fixirt und mit ihr durch einen projicirten
Theil verbunden. Unmittelbar unter der
Birne befindet sich das mittelst Bayonnet-
verschluss damit verbundene gläserne Re¬
servoir, in welches die Steintrümmer ver¬
möge ihrer Schwere hineinfallen. Zur
Vermeidung der vermöge der Contractionen
des Ballons entstehenden, für den Patienten
oft sehr unangenehmen Schwankungen des
Katheters ist zwischen den Verschraubungen
des letzteren und des Reservoirs mit dem
Ballon eine metallene Stütze angebracht.
Vermöge dieser Einrichtung und seiner in
der Axe des Katheters befindlichen Lage
dient der Ballon als ein durchaus verläss¬
licher Handgriff zur Einführung des Ka¬
theters, dessen Manipulation dieserart viel
bequemer ist, als bei dem Thompson’schen
Fi S- 1- Evacuator.
In Fig. 2 sind noch einige accessorische, übrigens nicht sehr wesentliche
Vorrichtungen abgebildet, nämlich: ein kurzer Schlauch A, dessen äusseres
beschwertes Ende sich in einem eventuell zwischen den Schenkeln des Patienten
befindlichen Wassergefäss befindet, aus welchem der Ballon nach Bedürfniss
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gefällt wird; ein kleiner Trichter B, durch welchen der Ballon ebenfalls gefüllt
werden kann, und ein nach Entfernung des Ballons zum Schluss des Katheters
bestimmter Hahn C.
In Fig. 3 endlich sind die von Bigelow zur Evacuation der Steintrümmer
gewöhnlich benützten Katheter, resp. deren inneres Ende, in natürlicher Grösse
abgebildet. Das Kaliber derselben entspricht Nr. 24 der französischen Scala.
Indessen benützt Bigelow häufig die stärksten Nummern bis zu Nr. 30.
Nr. 905 . White. Mechanische Compression bei Orchitis.
(Boston med. and snrg. Journal. Jan. 29. 1880.)
Wie sofort aus Figur ersichtlich, ist
der vorliegende « Compressionsbeutel »
dazu bestimmt, den Fricke’schen Heft¬
pflasterverband für Orchitis auf compen-
diöse und wirksame Weise zu ersetzen.
Er besteht aus einer leichten, symmetrisch
geformten Hartgummischaie, in welche
der geschwollene Testikel sammt seinen
Integumenten gelagert wird. Die Schale
wird von der Firma Tiemann & Cie.
in ganz ausgezeichneter Dünnheit her¬
gestellt. Die Spaltung in der vordem
Mittellinie gestattet, den einen Rand über
den andern hinüber zu ziehen, wodurch eventuell eine wesentliche Raum¬
verminderung, resp. Verstärkung der Compression erzielt werden kann. Der
obere Rand der Schale ist leicht nach aussen geworfen, um eine schädliche
Constriction des Samenstrangs und der ihn begleitenden Blutgefässe zu ver¬
meiden.
Zur Application des Apparats wird Patient eine Zeit lang vorher in Rücken¬
lage gebracht mit möglichst erhobenem Testikel, um die congestive Stauung
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des Blutes in dem entzündeten Hoden möglichst herabzusetzen. Der afficirte
Testikel wird sodann von dem gesunden getrennt und in die entsprechende
Seite des Beutels eingelagert, hierauf eine enge Binde über den obern Theil
des Apparats, resp. den Hals des Scrotalsackes gezogen, welche den Testikel
verhindert, nach oben oder aussen auszuweichen, worauf man ohne Weiteres
den entsprechenden Grad von Compression durch Zuschnürung der Schale
hervorbringen kann. Jede Schale ist mit einem leichten elastischen Band ver¬
sehen, mittelst dessen der Apparat am Körper durch um die Schenkel und
Lenden gezogene 8ter-Touren befestigt wird.
Die charakteristischen Vortheile dieser Scrotalschale sind: 1) das äusserst
geringe, nur 8 gm. betragende Gewicht des Apparats; 2) Dauer und Grösse
des directen, je nach Belieben auf einen oder beide Testikel auszuübenden
Drucks in jeder Weise gräduiren zu können; 3) Festigkeit und allseitig gleich¬
mäßige Verbreitung der Compression; 4) vollständige Schmerzlosigkeit bei der
Anlegung oder Entfernung, wie auch während der ganzen Dauer der Applica¬
tion ; und 5) endlich ausgezeichnete Reinlichkeit, indem der Apparat so oft als
erforderlich gewaschen und wieder applicirt werden kann.
Nr. 906 . Beverley Cole. Neue Heizvorrichtung neuer Brenner für gynäko¬
logische Zwecke.
(Ans den Verhandlungen dee internet. Londoner Congresses. Vol. IV. p. 319 n. 320.)
Dieser Apparat, welcher bei oberflächlicher Ansicht für eine Art Paquelin’-
schen Thermokauters gehalten werden könnte, beruht auf einem wesentlich
verschiedenen Princip, nämlich demjenigen der Benützung des gewöhnlichen
Leuchtgases zur Incandescenz der an den Griff angesetzten Brenner. Der
Griff enthält nämlich zwei metallene Röhren EE, deren eine mit einer
beliebigen Gasleitung bei A, deren andere mit einem Richardson’schen, gewöhn-
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liehe Luft zuführenden Gebläse B C in Verbindung steht. Nach ihrem Austritt
aus dem hohlen Griffe besitzen diese Röhren zwei Hähne FF, mittelst deren
das Quantum der zugeführten atmosphärischen Luft und des Gases regulirt
werden kann. Unmittelbar vor den Hähnen vereinigen sich beide Röhren zu
einer einzigen, innerhalb deren die Verbrennung des Gases stattfindet, welche
die grösste Hitze an dem Ende der Röhre bei D entwickelt, wo sich der
Ansatz der Brenner befindet. Die Vereinigungsröhre besitzt an ihrem Anfänge
ein verstellbares Charniergelenk, mittelst dessen sie in jeden beliebigen Winkel
zum Griffe gestellt werden kann, eine bekanntlich bei verschiedenen Anlässen
höchst wünschbare Bequemlichkeit.
Die zu allen täglichen Bedürfnissen ausreichenden Brenner bestehen in
einem geraden und einem krummen Messer 1 und 2, einem Brenner zur
Kauterisation des Mutterhalskanals 3, einem gekrümmten Brenner für Vaginal¬
und andere Fisteln 4, einem Brenner zur Entfernung endocervicaler Granu¬
lationen mittelst kauterisirenden Schnittes 5, endlich einem breiten Brenner
zu allgemeinen derivativen Zwecken 6.
Man vermag mittelst dieses Apparates zwar nur die Rothglühhitze der
Brenner zu erreicheu, welche nach 10 Minuten dauernder Verbrennung des
Gases erzielt wird. Da indessen die Rothglühhitze bei den allermeisten chi¬
rurgischen Operationen, namentlich bei denjenigen, wo rasche Stillung von
Blutungen erfordert wird, als die zweckmäßigste Temperatur gilt, so kann
dieser Umstand unmöglich als ein Nachtheil des vorliegenden Instruments
bezeichnet werden.
Höchst auffallend ist es, dass diese anscheinend äusserst zweckmäßige
Erfindung des berühmten Gynäkologen unseres Wissens noch in keiner diesseits
des Oceans erscheinenden Fachzeitschrift besprochen oder beachtet worden ist.
Nr. 907. Beverley Cole. Federndes Pessar.
(Ans den Verhandlungen des internat. Londoner Congreeses. Vol. IV. p. 313—315.)
Der Vortragende macht darauf aufmerksam, dass es Fälle gibt, in welchen
trotz der dringlichsten Indication zur Application von Pessarien dieselbe unter¬
bleiben muss, weil eine grosse, oft Monate lang anhaltende Sensibilität der
Portio vaginalis, welche zuweilen durch neurotische Zustände, aber öfters noch
durch subacute oder chronische Entzündungszustände des Gebärmutterparen¬
chyms oder der in der Nachbarschaft der Portio vaginalis gelegenen Gewebe
unterhalten wird. Hier kommt man mit keiner der bisherigen Pessarformen
aus, weder mit dem gebräuchlichsten von allen, dem Hodge’schen, noch mit
denjenigen von Thomas, Smith u. A.
Das einzige Pessar, welches in solchen Fällen den Vortragenden befriedigte,
war das vorliegende, welches er bereits vor einer Reihe von Jahren construirt
und seither als praktisch erprobt hat. Dasselbe hat ungefähr die Form des in
den amerikanischen Katalogen als «Smith’sches» aufgeführten Pessars, welchem
ein Bogen aufgesetzt ist, der aus einer federnden Metalleinlage mit Gummi-
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Überzug besteht und dessen nach hinten, wie in Fig. 2, aufgekrüminte Form
eine geradere Richtung annimmt.
In Fig. 1 ist das bei Retroversion benützte Pessar dargestellt, bei welchem
die Bogenhöhe hinter die Portio vaginalis, in den obersten Theil des Vaginal¬
gewölbes zu liegen kommt. Den genannten Zuständen begegnet man indessen
Fig. 1. Fig. 2.
weit häufiger bei Anteversion, wobei das in Fig. 2 abgebildete Pessar benützt
wird. Hier musste selbstverständlich der federnde Bogen in entgegengesetzter
Richtung aufgesetzt werden und besitzt die Grundlage die aufgekrüminte Form
des eigentlichen Smith’schen Pessars.
Nr. <jo8 . Keen. Ein Speculum zur Untersuchung des Rectums und
der jungfräulichen Vagina.
(Med. News. Febr. 25. 1882.)
Ein zweiklappiges Speculum, dessen beistehende Abbildung 3 i* der natür¬
lichen Grösse beträgt. Es sind nämlich die Blätter 3 a i* Zoll lang und an der
Basis % Zoll breit. Der Mechanismus der Schraube c öffnet das Speculum
an der Basis, während die Spitze geschlossen bleibt. Diese Stellung passt zur
Untersuchung der untersten Parthieen des Rectums, wobei die geschlossene
Spitze die Austreibung der Faeces verhindert. Um eine Ansicht der seitlichen
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Parthieen zu gewinnen, werden ein oder beide Schieber b theilweise oder
ganz zurückgeschoben. Der Gebrauch der Zahnstange d öffnet namentlich die
Spitzen des Speculums, welche Stellung der Blätter zur Untersuchung der
höher gelegenen Parthieen des Rectums vortheilhaft ist. Durch die Benützung
beider Mechanismen lassen sich die Blätter, wie Figur zeigt, in paralleler Lage
benützen. Das geringe Kaliber des Instruments macht dasselbe zur Unter¬
suchung der jungfräulichen Vagina sehr geeignet. Fahr.: Tie mann & Cie.,
New-York.
Nr. 909 . Lazareivitsch. Ein japanesischer Schlingenführer von Mitzu-
Sada-Kirugava.
(Ans den Verhandlungen des internat Londoner Congresses. Vol. IV. pag. 248.)
Das Instrument wird nach Angabe des Vortragenden in Japan zur Extraction
des Kopfes benützt, einer Methode, welche die Aerzte der abendländischen
Civilisation kaum zu befolgen geneigt sein werden. Zu den gewöhnlichen
Zwecken des Schlingenführers scheint dasselbe übrigens gar nicht unzweck¬
mäßig construirt zu sein.
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Es besteht aus einem hohlen, oben umgebogenen, hölzernen Stab, durch
welchen die Schlinge in der aus Figur ersichtlichen Weise geführt wird.
Zur Extraction des fötalen Kopfes wird die Schlinge über das Hinterhaupt
oder das Kinn gezogen. Der Stab wird sodann in der rechten Hand gehalten
und die Schlinge in der Richtung der jeweiligen Beckenaxe des vorrückenden
Kopfes angezogen, demnach eine morgenländische Anwendung des Tarnier’schen
Tractionsprincips.
Nr. 910 . Ramdohr. Combinirte gynäkologische Nadelzangen.
(N.-Y. Med. Record. Nov. 4. 1882.)
Die Schwierigkeiten der Anlegung von Suturen an der Vaginalportion sind
hinlänglich bekannt, ebenso die Art und Weise des bisher üblichen Verfahrens,
bei welchem die durch den ersten Wundrand gezogene Nadel in der Wunde
gefasst und dann erst durch den zweiten gestochen wurde. Das vorliegende
Instrument gestattet die ganz erhebliche Bequemlichkeit, die Naht, wie bei
der Hasenscharte, durch beide Wundränder in einem Tempo durchzuführen.
Es besteht dasselbe aus zwei zu einem Paar vereinigten Nadelzangen,
deren Griffe von der Medianebene abgebogen sind und den Pean-Köberle’schen
Zangenschluss [besitzen. In der Mitte ihrer Länge besitzen die Zangen eine
Vorrichtung, mittelst deren sie leicht an einander gefügt und wieder aus¬
gehängt werden können.
Die mit der Sutur versehene Nadel wird zuerst mit der rechtseitigen
Zange in rechtwinkliger Richtung zur Axe der letztem gefasst und entsprechend
angesetzt, hierauf wird die linksseitige Zange eingehängt, ihre geöffneten Bisse
an die gegenüber liegende Seite des Muttermundes gelegt und die Zangengriffe
erhoben, wodurch man den zur Durchführung der Nadel nöthigen Gegendruck
erhält. Die austretende Nadelspitze wird mit der nunmehr zu schliessenden
Zange gefasst, die rechtsseitige Zange ausgehängt und entfernt, wonach sich
das Uebrige von selbst ergibt.
Verf. war im Stande, mittelst dieses Instruments vier Nähte am Cervix
innerhalb vier Minuten anzulegen, eine gewiss sehr bemerkenswerthe Leistung.
Fabricirende Firma: G. Tiemann & Cie. in New-York.
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Nr. 911. Peters. Eine Hand- und Fußgelenkfessel für Operationen.
(N.-Y. Med. Record. Dec. 9. 1882.)
Nach Verf. das Fabrikat eines ihm unbekannten europäischen Erfinders,
dessen Construction ihm von so vorzüglicher praktischer Brauchbarkeit erscheint,
dass er dieselbe seinen amerikanischen Collegen in illustrirter Beschreibung
mitzutheilen für würdig hält.
Der Apparat ist zur Sicherung der Lage bei allen Operationen, welche
im Bereiche der männlichen oder weiblichen Sexualorgane, Rectum etc. aus¬
geführt werden, bestimmt. Er besteht aus zwei starken Ledergurten, welche
durch einen in verschiedener Länge verstellbaren eisernen (aus Röhren und
eingeschobener Stange zusammengesetzten) Gleitstab verbunden sind.' Die
erwähnten Gurte werden dicht unterhalb des Kniees um das Bein geschnallt,
während ein langer, mit beiden Enden der Stange durch Schnallriemen ver¬
bundener Gurt hinter den Nacken gelegt wird. Der Assistent, welcher die
Aetherisation besorgt, vermag mittelst dieser Vorrichtung mit Leichtigkeit den
Patienten in ruhiger und verlässlicher Lage festzuhalten. Jede Behinderung
des Gesichts- und Operationsfeldes wird durch den Apparat ausgeschlossen
und die Perinealgegend so gestreckt, dass die daselbst ausgeführten Operationen
wesentlich erleichtert werden.
BecenNion.
Handbach der kleinen Chirurgie für praktische Aerzte. Von Dr. Gustav Wolzen-
dorff. Mit 375 Holzschnitten. Wien und Leipzig. Urban & Schwarzenberg. 1883.
Ein sehr empfehicnswerthes Buch, jedoch nicht für Solche, welche nur über „kleine Chi¬
rurgie“ Belehrung suchen. Verf. fühlt laut Vorwort selbst das Unpassende dieses Titels, welcher
ihn unverkennbar in einige Disharmonie mit seinem Objecte gesetzt hat. Mit Hinzufügung
einiger weniger Kapitel^ und "geringer formeller Veränderung des Inhalts hätten wir ein abge¬
rundetes Werk erhalten, in welchem unter einem für „gesetzte Aerzte“ anziehendem Titel,
wie z. B.: „Die technischen Hülfsmittel der Chirurgie und ihre praktische Anwendung“ od. dgl..
Jedermann Gelegenheit findet, die Erinnerung an bereits Bekanntes wieder aufzufrischen nnd
mannigfache neue Verbesserungen des chirurgischen Armamentariums kennen zu lernen. Be¬
züglich letzterer haben wir mit grosser Befriedigung wahrgenommen, welch’ reichliches, übrigens
selbstständig bearbeitetes Material an illustrirten Beschreibungen unsere ärztlich-polytechnische
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Zeitschrift zu dem Werke geliefert hat, so reichlich, dass eine Anerkennung dieses Umstandes
im Vorworte sich wohl hätte rechtfertigen lassen.
Der Inhalt des Werkes besteht grösstentheils aus den vom Verf. als Mitarbeiter der
grossen Eulenburg’schen Encyklopädie in letztere gelieferten Artikel, welche in logische Reihen¬
folge und Verknüpfung gebracht sind. Bei der Rubricirung des Stoffs scheint Verf. die Qualität
der therapeutischen Wirkung der Instrumente, Apparate und Verbände als Grundlage gewählt
zu haben, und können wir von diesem Gesichtspunkte aus den bez. Ausstellungen eines andern
Recensenten nur theilweise beipflichten.
In summa wünschen wir dem in jeder Hinsicht trefflich ausgestatteten Buche die wohl¬
verdiente allseitigste Verbreitung. Red.
Mittheilungen der Agentur „ ArtemOrbi“ In Bern.
Nr. 912. Die Leser der „lllustr. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik* 4 werden sich der Anregung
von Dr. Hüpeden in Hannover erinnern, über welche die Redaction in lieft. 3, p. 59, referirt
hat. Seither sind von verschiedener Seite, wie auch von uns selbst, die Celluloid-Katheter in
den Handel gebracht worden, welche nun allerdings eine, freilich nur durch die F&brications-
technik veranlasste Ausfüllung des todten Katheterendes aufweisen. Wie man indessen aus
beistehender Fig. 1, welche diesen Katheter schematisch darstellt,
£ H| ersehen kann, entspricht diese Ausfüllung noch keineswegs den
W W Anforderungen einer strengen Antisepsis, indem hier noch immer
W ßrjj? V ein durch die Innenwand des Katheters gebildeter todter Cirkel-
I ff I winkel übrig bleibt, welcher gährungserregenden Protoplasmen
M A eine unwillkommene Zufluchtsstätte gewährt. Unseren Bemühungen,
JH welche ein bereitwilliges Entgegenkommen fanden, ist es nun
.J y \ gelungen, die englischen Patentinhaber dieses ausgezeichneten
I Fabricationsmaterials zu veranlassen, uns nur noch Katheter von
| der in Fig. 2 abgebildeten Beschaffenheit abzuliefern, bei welchen,
J wie aus Fig. 2 ersichtlich, nur noch das für die Strömung des
ausfliessenden Urins nothwendige Lumen übrig bleibt, welches
äusserst leicht und vollkommen zu reinigen ist.
Bezüglich des Celluloids als Material für chirurgische Zwecke scheinen gewisse Vorurtbeile,
namentlich hinsichtlich seiner Explodirfahigkeit zu herrschen, welchen indessen jede Existenz¬
berechtigung abgeht Wie sich Jedermann leicht überzeugen kann, brennt dasselbe allerdings
rasch, aber mit ruhiger, schöner Flamme. Bläst man dieselbe aus, so glimmt das Material
rasch weiter; der glimmende Theil lässt sich indessen mit dem Finger ganz leicht abstreifen,
womit jede Gefahr für den Patienten sofort beseitigt ist.
Sämmtliche Nummern-Serien und Formen der nach Fig. 2 gemäß Angabe von Sanitätsrath
Dr. Hüpeden in Hannover modificirten, aus Celluloid angefertigten Katheter haben wir uns
erlaubt, mit dem Namen „Artemorbi-Katheter“ zu belegen, und sind solche in allen Formen
per Dutzend ä Fr. 30 und 36 einzig bei der internet. Agentur „ArtemOrbi 41 in Bern vorräthig.
Fig. 1.
Fig. 2.
Nr. 913. Prof. v. Nussbautn in München erblickt die Ursache des Schreibkrampfes in einem
pathologisch veränderten Muskelantagonismus, bei welchem stets spastische Contraction der
Flexoren und Adductoren neben einem Schwächezustande der Extensoren und Abductoren vor¬
handen ist. Er construirte daher seinen Federhalter so, dass er mit den Extensoren und
Abductoren geführt wird, anstatt mit den Flexoren und Adductoren, wodurch der Krampf ver¬
hindert wird und gerade der Schreibeact als bestes Heilmittel für den Schreibkrampf dient.
Zu diesem Zwecke construirte er sich das nachstehend abgebildete Schreibekrampf-Bracelet*
Dasselbe bildet einen querovalen Ring, an welchem ein Federstiel so angeschraubt ist, dass die
Feder das Schreibpapier bequem berührt, wenn die Hand auf den Schreibtisch hingelegt wird.
Man steckt die ersten vier Finger hinein und zwar den Daumen sehr wenig, den vierten Finger
nahezu bis zum Metacarpalknochen hin, den kleinen Fiuger lässt man draussen. Durch Streckung
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und Ausbreitung der innerhalb des Bracelets liegenden Finger drücken sich letztere gegen die
nach Innen gekehrte Fläche desselben und halten es fest; dagegen fällt es von der Hand, sobald
die Finger gebogen werden.
Beim Schreiben mit diesen Bracelets, welche von den Gebrüdern Stiefenhofer in
München in vier verschiedenen Grössen für verschieden grosse Hände aus Hartgummi ange¬
fertigt werden, erreicht man demnach gerade die richtige Gymnastik, um den obenerwähnten
Schwächezustand zum Verschwinden zu bringen und den richtigen Muskel-Antagonismus wieder
herzustellen. Patient wird daher durch diesen Apparat nicht nur in den Stand gesetzt, seine
- Thätigkeit fortsetzen'zu können, sondern er wird sogar, nach v. Nussbaum, um so eher die
Heilung seines Zustandes erlangen, je mehr er schreibt.
Das v. Nussbaum’sche Schreibekrampf-Bracelet ist zum Preise von 7 Fr. zu beziehen von
der internst. Agentur „ArtemOrbi“ in Bern, welche die alleinige Vertretung für die Schweiz besitzt.
Nr. 914. Das nachstehend abgebildete Instrument ist die Sächsische Uternsdouche, welche
zwar bereits in manchen Katalogen figurirt, der Mehrzahl der Aerzte jedoch unbekannt zu sein
und zum Mindesten nicht nach dem Verdienste seiner Zweckmäßigkeit gewürdigt zu werden
scheint, weshalb wir es nicht für ungerechtfertigt halten, dasselbe unseren Kunden in Erinne¬
rung zu bringen.
In höchst sinnreicher und praktischerWeise vereinigt dieses Instrument C e r v i c a 1 -
dilatation mit intrauteriner oder cervicaler Spülung, für welche letztere
der Hauptkörper des Instruments, die Hohlröhre a b berechnet ist. Am innern Ende derselben
befindet sich die in vier parallelen Oeffnungsreihen angeordnete Brause, am äussern aufge¬
triebenen Ende wird der Spülschlauch angesetzt. Der Durchschnitt der Douchenrühre ist
nicht ein Kreis, sondern das grössere Segment eines solchen, dessen kleineres durch ein federndes
Stahlblatt c ersetzt wird, welches sich genau an die Doaehenrühre anlegt, ihr inneres geknöpftes
Ende bildet und hier durch ein Gelenk, im Uebrigen durch Haltringe mit ihr verbunden ist.
Am äussern Ende dieses Blattes befindet sich die der Dilatation dienende Stellschraube d,
durch deren Wirkung das Blatt sich an der Krümmungsconvexität bis 2 Centimeter weit vom
Douchenkörper abzuheben vermag. Scala und Index zur Bemessung der Dilatation vervoll¬
ständigen das Instrument, welches zum Preise von 19 Fr. von der internat. Agentur „ArtemOrbi“
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der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 6.
V. Jahrgang.
1. Juni 188t.
MT Die Herren Aerzte and Fabrikanten, welche durch unsere illustrirten Beschreibungen zu wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Yerkehr veranlasst werden, ersuchen wir hbflichst, aneere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugeben.
Saohregkter.
Hase: Krankenhebeapparat (0) 915. Hamburger (Firma Schwabe): Stelzfüsse (0) 916.
— Boberts: Orthopädische Apparate f. Caries der Lnmbarwirbelkörper (L) 917. Nyrap: Chi¬
rurgische Bestecke (L) 918: JKolh: Thermästhesiometer (L) 919. Bupont: Aero therapeutischer
Apparat (L) 920. Lwnd: Instrumente zur Lumbarcolotomie (L) 921. McCaw: Schädelklammer
für Autopsieen (L) 922. Bear8t: Blasentrocar (L) 923. van Berveei: Dilatationsbon gie für
Urethralstricturen (L) 924. Banks: Fischbeinbougie für Uretbralstricturen (L) 925. Henry:
Instrumente zur Behandlung von Varicocele (L) 926 u. 927. Beresford Bvley: Mundsperrer
für Cervix-lncisionen (L) 928. Skene: Instrumente zur Trachelorhaphie (Lj 929—982. Ward
Cousins: Drainageröhre (L) 933. Up de Graff: Intrauterine Tumorenzange (L) 934. — Pcenicke:
Spiralfederpelote (A) 935. Fischer: Gynäkologische Operationstasche und Instrumente (nach
Hegar) (A) 936. Glasinstrumente der Firma Alt, Eberhardt dt Jäger (A).
(O — Originalien der .111. Monatsschrift der IntL Poljtechnik*. L = Aus der Literatur. P = Ans Patentschriften.
A = Mitth. der internst. Agentur „Artsmorbi* in Bern.)
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macher“ mit ganz geringem Einlage-Kapital
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dem Angefährten ja leicht begreiflich ist, gar
nicht auf die Höhe der Einlage, sondern nur
auf praktische Tüchtigkeit reflectirt, da dem
Gesuchten die technische Leitung übertragen
werden soll, während der gegenwärtige InhaDer
mit dem commercieilen und administrativen
Theile vollauf zu thun hat. Gef. Anträgen sub
Ch. J. B* an die Exped. d. Blattes beliebe man
f anz detaillirte Angaben über bisherigen Wir-
ungskreis beizufügen.
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11
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122
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nehmen
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Heraasgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser des therapentisclien Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je V/i Bogen.
Inaertianiprois:
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Verla ff der J. Dalp’ ecken Buchhandlunff (K. Schmid) in Bern.
Heft 6.
V. Jahrgang. 1. Juni 1883.
Slmmtliche Zeitschriften und Beiträge für die Redaction und Expedition sind an die J. Dalp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adreesiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Ober geeignete künstlerische Kräfte zur Hlustrirung ihrer Beiträge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inlialteiit>ei*slclit. Origlnalmitthellungen p. 123. — Literarische Analekten p. 128.
— Mlscellen p. 134, 142. — Retrosspectives p. 142. — Mlttheilungen der Agentur „ArtemOrbi“
In Bern p. 142.
I. Originalmittheilungen.
Nr. 9 iö. Krankenhebeapparat
Der nachstehend abgebildete Hebeapparat besteht im Wesentlichen aus
zwei Zangen (für Schulter- und Beckengegend) und drei Gurten (für Kopf,
Kniekehle und Unterschenkel), von denen der Kopfgurt eine schwach ge¬
krümmte, gepolsterte Eisenblecheinlage enthält, die es verhindert, dass der
Gurt sich drückend an die Seiten des Gesichts anlegt. Jede Zange und jeder
Gurt ist an einem schmalen Gurt (wie sie zum Bewegen der Rollläden der
Schaufenster gebraucht werden) aufgehängt. Diese Aufhängegurte laufen über
fünf Rollen, die in entsprechenden Abständen auf eine (mit zwei Schrauben an
der Decke des Zimmers befestigte, < hochkant > gestellte) Holzlatte aufgeschoben
sind. Die erste Rolle trägt dann eine fünffache, die zweite eine vierfache (u. s. w.)
Lage der schmalen Gurte und sind die Rollen, um ein Abgleiten der Gurte
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a. Holzlatte, viereckige, auf die hohe Kante gestellte, welche in die Zimmerdecke oder in den
horizontalen Theil eines Galgen eingeschraubt wird.
b. Auf der Holzlatte verschiebliche Hülsen aus Eisen, welche Bollen tragen.
Bollen.
Schwachgepolsterte, gebogene Eisenschiene für den Hinterkopf.
e. Zange, die horizontalen Theile mit Leder oder dünnster Polsterung überzogen (dicht unter
den 8chultern am Bücken anzulegen).
e'. Zange, geöffnet, zum Anlegen bereit (Kreuzgegend).
f. Gurte für Kniee und Unterschenkel.
g. Haken an den Stricken zum Einhaken der Gurte und Zangen.
k. Kurbel mit Zahnradübersetzung und Sperrklinke; oder ein Flaschenzug; natürlich ist diese
Vorrichtung irgendwo dauerhaft zu befestigen,
d, e, e', f, f müssen natürlich, wenn sie an den Krankte angelegt werden sollen, um 90°
gedreht werden.
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zu verbaten, mit entsprechend hohen R&ndern zu versehen. An dem einen,
resp. andern Ende werden die fünffach auf einander liegenden schmalen Gurte 1 )
fest mit einander und mit einem einfachen, kräftigen Gurt von gleicher Breite
vernäht, der über eine Rolle läuft, welche durch eine Kurbel, mit Zahnrad¬
übersetzung und Sperrklinke, bewegt wird. Durch Drehen der Kurbel werden
die zum Anlegen an den Körper bestimmten Zangen und Gurte, und mit ihnen
der Kranke, gleichmässig gehoben und gesenkt.
Einer näheren Beschreibung bedürfen vielleicht noch
die Zangen. Dieselben bestehen aus Stahl; der Kreuzungs¬
punkt ihrer Branchen liegt möglichst weit ab von den
breiten, ganz flachen, im rechten Winkel zu den Branchen
stehenden Blättern. Zum Anlegen an den Kranken wird
die Zange weit geöffnet, so dass sie über die (etwas zu¬
sammen zu schiebende) Bettdecke hinweg den Kranken
umfassen kann. Ein völliges Schliessen der Blätter ist zu
vermeiden, damit die Wirbelsäule nicht gedrückt wird.
Die Ränder der Zangenblätter sind ein klein wenig umzu¬
biegen, damit sie nicht den Körper berühren und drücken.
Die Blätter sind mit Platten von Feuerschwamm gepolstert
und mit Gummiüberzug versehen.
Eine etwas theurere Abänderung des Apparates hat den Vorzug, trans¬
portabel zu sein und dem Kranken somit nicht immer über dem Angesicht zu
schweben, hat aber den Nachtheil, dass zwei Personen zum Heben des Kranken
erforderlich sind. Die Abänderung besteht darin, dass auf eine in der Mitte
gebrochene, dann wieder durch ein starkes, am untern Rande liegendes Char-
nier vereinigte Latte aus Eschenholz, deren obere Kante wellenförmig aus¬
gearbeitet ist (letzteres um den Gurten und Zangen an jeder Stelle Halt zu
gewähren), die Gurte und Zangen aufgeschoben werden. Die so armirte Latte
wird in die gabelförmigen Enden zweier am Fuss- und Kopfende des Bettes
stehenden senkrechten Zahnstangen eingelegt. Jede Zahnstange läuft in einer
Führung und wird durch eine Kurbel (deren Axe eine Schraube ohne Ende
trägt, welche durch ein Zahnrad ihre Bewegung auf die Zahnstange überträgt)
gehoben und gesenkt. Beim Loslassen der Kurbel bleibt der Apparat zu jeder
Zeit sicher stehen, eine besondere Hemmvorrichtung ist nicht nöthig. (Diese
Einrichtung gleicht vollständig der, welche die Photographen zum Hoch- und
Tiefstellen ihrer Camera benützen.) Der Fuss jedes dieser Zahnstangen¬
mechanismen steht auf zwei Rollen und einem Klötzchen. Beim Fortschaffen
des Apparates wird, nach Fortnahme der armixten Holzlatte, jede Zahnstange
so weit umgelegt, dass man sie auf den zwei Rollen wie einen Schiebkarren
fortfahren kann. Beim Heben des Kranken ist darauf zu achten, dass der
Kopf des Kranken sich um so bequemer hebt, je tiefer er liegt. Das Heben
*) Nach einem frühem Concept des Herrn Verf.’s waren statt dieser Riemen die in Figur
mit c, <f etc. bezeichneten Rollen, über welche Stricke von entsprechender Länge geführt
werden, angeordnet, deren Constrnction unter der Figur im Querschnitt dargestellt und deren
Anwendungsweise aus der Hauptfigur leicht verständlich ist. Es scheint uns diese Constrnction
eine bei weitem geringere Reibung und daher höhere Brauchbarkeit, als die oben im Texte
angegebene, zu bedingen. Red.
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ist Air den Kranken, der frei vom Betttuch abgehoben wird, in
keiner Weise unbequem und er hat das Gefühl voller Sicherheit
Dr. P. Hase,
Stabsarzt des FQsilierbataillons des Infanterieregiments Nr. 74 in Hannover.
Die überaus glückliche Idee, die oben beschriebene, übrigens allgemein als Hebeapparat
bekannte Zangenconstruction zu Zwecken der Krankenpflege zu verwenden, ist um so mehr zu
begrüssen, als sie allein die Möglichkeit eröffnet, einen in jedem Krankenzimmer anfstellbaren
Apparat zu oonstruiren, was bis anhin unseres Wissens noch in das Bereich der unerreichten
ärztlichen Wünsche gehörte. Nach Rücksprache mit einem tüchtigen hiesigen Handwerker,
welcher für derartige Constructionen ein reges Verständnis« besitzt, haben wir die vom Verf.
angegebene transportable Construction einigermassen modificirt und werden uns erlauben, diese
Modiflcation im nächsten Hefte zu publiciren. Selbstverständlich kann die Transportabilität
eines solchen Apparats nur dahin verstanden werden, dass derselbe in jedem Raum aufgeetellt,
abgebrochen und per Karren oder Fuhrwerk an seinen Bestimmungsort gebracht werden kann.
Wie viel aber damit bereits gewonnen ist, lässt sich leicht beurtheilen. Red.
Nr. 916 . Neue und billige Construction von StelzfQssen.
Bei Anfertigung der nachstehend abgebildeten, von mir aus Metall (Stahl)
construirten Prothesen leitete mich der Gedanke, dem Landbewohner, Fabrik¬
arbeiter etc., die das grösste (Kontingent der Amputirten stellen, einen Ersatz
zu bieten, der in erster Linie in Bezug auf Haltbarkeit und sodann auch in
Bezug auf Einfachheit und leichte Reparaturfähigkeit die mittelalterlichen
Holzgestelle verdrängt, und ich glaube an nehmen zu dürfen, meine Aufgabe
glücklich gelöst zu haben. — Zweitens kam es darauf an, dass der Preis der
Prothesen ein den ärmsten Klassen angemessener ist, und habe daher darauf
gesehen, dass selbst mit den beschränktesten Mitteln Genügendes geleistet
werden kann.
Es bestehen diese Prothesen aus Stahlstäben, deren Verbindungsstellen
mit Hartloth zusammengelöthet sind und ihre weitere Montirung entweder
durch Tuch- oder Lederfütterung erhalten können. An dem ganzen Apparat
befindet sich keine einzige Schraube und ist jeder Dorfschmied im Stande,
eine etwa vorkommende Reparatur zu vollziehen.
Das untere Ende versehe ich mit einem guten Gummipfropfen, der nament¬
lich nach der Operation den Patienten eine weiche Unterlage bietet, und kann
derselbe später, nachdem sich der Kranke an den Stelzfuss bereits gewöhnt
hat, eventuell durch einen Holzpfropfen ersetzt werden.
Bei den beiden dargestellten Arten von Stelzfüssen befindet sich oberhalb
des Gummipfropfens ein Holz- oder hohler Metallpfropfen, der zur Aufnahme
von Stäben, der Hauptneuerung dieser Construction, dient. Diese werden in
Kniehöhe durch ein Herzstück in bestimmter Entfernung von einander gehalten.
Oberhalb derselben erweitert sich die Entfernung der einzelnen Stäbe von
einander, und zwar genau der zunehmenden Stärke des Schenkels entsprechend.
Bei beiden gezeichneten Arten von Stelzfüssen wird die eine Stange bis zur
Hüfte hochgeführt, nimmt alsdann ein Glied auf, welches an seiner oberen
Kante in eine längliche Scheibe ausläuft, die zur Anbringung eines Taillengurtes
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dient. Dieser nimmt die Hauptlast des Stelzfusses auf, ohne seine Beweglich¬
keit zu beeinträchtigen, und dadurch ist ein Herunterschieben des ganzen
Apparates vollständig verhindert. Die drei Metallrundstäbe oder Gasröhren
bilden oberhalb des Herzstückes durch ihre Entfernung von einander und durch
angebrachte eiserne Querstücke Körbe, die sich nach der Beschaffenheit des
Beins, d. h. nach der Art der Amputation ober- oder unterhalb des Knie¬
gelenks richten.
Fig. l.
Fig. 2.
Die Figuren 1 und 2 zeigen diesen Stelzfuss für oberhalb der Kniescheibe
abgenommene Beine. Der Korb erlangt eine bis zum Leibe reichende Höhe.
Das Innere des Korbes wird hierbei je nach der Länge des Stumpfes mehr
oder weniger ausgepolstert, der Stumpf hineingesteckt und mit dem Taillen¬
gürtel am Rumpfe befestigt. Um die Last des Ganzen nicht lediglich am
Taillengürtel hängen zu lassen, ist am Korbe noch ein zweiter Gürtel angebracht,
der über die Schulter geschnallt wird.
Bei der zweiten Art von Stelzfüssen ist der Korb niedriger gehalten, so
dass gerade die Kniescheibe in denselben eingelagert werden kann. Zum
sicheren Halt des Kniegelenks und der anzubringenden Polsterung ist noch ein
in den Korb eingeführtes Stabstuck angebracht, das nach hinten zu verlängert
ist und als Ruhepunkt des Stumpfes unterhalb des Kniees dient.
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Die letztere Art der Stelzfttsse hat ausser dem erwähnten Taillengurt mit
dem Gelenk noch Riemen, die um das Knie und die Oberschenkel geschnallt
werden.
Die Vorzüge dieses Stützapparates — gegen die früher gebräuchlichen,
hölzernen, die erstens schwerer, weniger dauerhaft und wohl auch nicht so
leicht reparaturfähig sind — sind so in die Augen springend, dass ich auf
weiteres Eingehen hierauf verzichte. Ueberdies scheint mir der beste Beweis
dafür, dass diese Vorzüge nicht illusorisch sind, in dem Umstande zu liegen,
dass ich bereits einen ganz bedeutenden Absatz in diesen Stelzfüssen zu ver¬
zeichnen habe.
A. Hamburger (Firma F. Schwabe) in Moskau.
II. Literarische Analekten.
Nr. 917. Roberts. Klinische Vorlesung über die mechanische Behand¬
lung bei Caries der LumbarwirbelkOrper.
(Lancet Jan. 27. 1883.)
Verf. gründet die Construction seines Apparats auf die Erfahrung, dass
die Lumbarwirbel von Druck, resp. Patient von Schmerz befreit wird und
sich «wohl fühlt», sobald in der Achselhöhle, sei es durch kräftige Unter¬
stützung von Seite der Hände des behandelnden Chirurgen, sei es durch eine
geeignete Vorrichtung, eine mit einer gewissen Elasticität wirkende, hinreichend
kräftige Contraextension ausgeübt wird.
Der ganze Apparat wird auf einem vorher angefertigten Rumpfmodell con-
struirt. Dasselbe wird erstlich mit einem eng anschliessenden Tricot bekleidet
und darüber, wie gewöhnlich, eine Gypsbindenlage und ein dünner, gleichmässiger
Gypsanstrich angebracht. Auf diesen Gypspanzer werden vier Paar Stütz¬
klammern von der Form Fig. 1 so aufgesetzt, wie es in Fig. 2 durch die punc-
tirten Linien veranschaulicht ist. Die Klammern sind aus leichtem Stahl gefertigt
und mit vier Armen aus dünnem, mehrfach perforirtem Kupferblech versehen,
welche zur Befestigung in nachstehend beschriebener Weise dienen. Je zwei
dieser Klammern werden zu beiden Seiten der Wirbelsäule aufgesetzt, die zwei
andern Paare gegenüber der Volarfläche des herabhängenden Armes. Provi¬
sorisch werden dieselben mittelst über das Modell gezogener Kautschukringe in
ihrer Lage gehalten, wonach sie mit einer die Kupferarme bedeckenden, die Vor¬
sprünge freilassenden Gypsbinde befestigt werden. Nach gänzlicher Abtrock¬
nung des Panzers wird derselbe durch einen circulären Schnitt in einen obern
Brust- und untern Beckenpanzer getheilt und aus der ganzen Vorderseite ein
medianes, circa 4 bis 5 Zoll breites Stück ausgeschnitten, wonach der Panzer
mit Leichtigkeit vom Modell abgehoben und dem Patienten unmittelbar applicirt
werden kann (s. Fig. 3 ). In den erwähnten Ausschnitt werden drei breite eiserne
Spangen eingefügt, wovon zwei auf das obere, eine auf das untere Segment
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kommen, und, wie Fig. 3 zeigt, zum Aus- und Einhängen eingerichtet; aber die¬
selbe kommt noch je ein elastischer, mit Schnallen versehener Gurt. Nachdem
nun Patient auf kunstgerechte Weise wieder mit den drei Panzersegmenten
eingeschient ist, wird an denselben die Extensionsvorrichtung angebracht.
Letztere besteht aus einer entsprechenden Zahl der in Fig. 4 abgebildeten, oben
gekrümmten, mit einer Schraubenhülse und Spiralfeder versehenen Eisenstäben,
welche in die oben beschriebenen, in den Gypspanzer eingebetteten Klammern
Fig. 2.
*
Fig. 3.
Fig. 4.
eingefügt werden. Auf diese Stangen, resp. deren Federn, drückt das Körper¬
gewicht des Patienten, welcher nun durch das obere auf den Federn ruhende
Segment unterstützt ist. Mittelst eines Schraubenschlüssels kann die Spannung
derselben von Anfang an und später nach Maßgabe der fortschreitenden Aus¬
gleichung der kyphotischen Krümmung regulirt werden.
Ist gleichzeitig Skoliose vorhanden, so lässt sich dieselbe mittelst des
nämlichen Apparats auf folgende Weise behandeln: An das obere Ende der
genannten Eisenstangen wird je noch eine Schraubenhülse gefügt. Diese ist
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mit einem Halbringe versehen, Ober welchen eine vom obern Ende der einen
zum untern Ende der nächstliegenden Stange gespannte Gummischnur geführt
wird (8. Fig. 5). Auf diese Art erhält man einen der Skoliose schief zur
Körperaxe entgegenwirkenden Zug, welcher die in der Richtung der Wirbel¬
säule ausgeübte Extension in keiner Weise behindert.
In manchen Fällen, namentlich bei einseitiger Schwäche der Muskeln der
Lumbarregion, begegnet man einer Art von seitlicher Einknickung der Wirbel¬
säule, welche Verf. auf die in Fig. 6 veranschaulichte Weise corrigirt. Er
bringt eine den oben beschriebenen Klammern ähnliche Vorrichtung in das
untere Segment des Gypspanzers auf der der Knickung gegenüber liegenden
Seite, und führt durch dieselbe eine von dem Halbringe der andern Seite,
resp. dem obern Segment herkommende, 6 bis 7 Millim. breite Gummischnur
durch die Klammer an der äussern Seite der entsprechenden Extremität herab;
am Unterschenkel läuft die Gummischnur durch einen am obern Itande des
Strumpfes befindlichen Ring und wird am Schuh befestigt. Der die Deviation
corrigirende Zug dieser Schnur behindert die Extension ebenfalls nicht im
Geringsten.
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Nt. 918 . c. Nyrop. lieber Aufbewahrung von chirurgischen Instrumenten.
(Ugeskrift for Lager. 29. April. 1882.)
Die alte Frage, wie man die Instrumente rostfrei halten und gegen
Feuchtigkeit und Schmutz bewahren soll, ist namentlich von Bedeutung für
Instrumente, welche in Bestecken liegen und längere Zeit unbenützt bleiben,
z. B. bei den Instrumentarien der Armeen, der Eisenbahnverwaltungen u. s. w.
Die Erfahrung beweist, dass Stahliustrumente, die längere Zeit in Bestecken
liegen, welche mit dem üblichen Sammt, Plüsch oder ähnlichen Stoffen überzogen
sind, sehr bald rosten, und zwar besonders an der untern, den Ueberzug
berührenden Seite, weil die in' den Maschen des weichen Stoffes zurück¬
gehaltene Luftfeuchtigkeit sich an der kalten Metallfläche niederschlägt, während
an der obern Seite des Instruments die Feuchtigkeit rasch verdampfen kann.
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Als Verf. im Jahre 1875 eine grössere Bestellung auf Instrumentenkisten
filr Rechnung der dänischen Eisenbahnverwaltungen erhielt, beschloss er daher,
den Ueberzug ganz zu umgehen und statt dessen die Instrumente in
Mahagoniholz mit so wenig Berührungspunkten als möglich
einzulegen, so wie es in Fig. 1, welche die InstrumentenkiBte darstellt,
gezeigt ist. Später hatte Verf. dann und wann Gelegenheit, diese Instrumente
zu untersuchen, und fand die Methode so gut bewährt, dass er seit der Zeit
kein Besteck mit Ueberzug verfertigte.
Fig. 2.
In Fig. 2 ist ein Besteck für Hebammen abgebildet, bei welchem dasselbe
Princip angewendet ist; die Methode ist besonders hier wegen der Reinlich¬
keit von Bedeutung, indem diese Bestecke, wegen der weniger gewissen¬
haften Behandlung, viel häufiger dem Rost und Schmutz ausgesetzt sind. Der
oberste Theil des Besteckes ist, wie die Zeichnung zeigt, lose und kann auf¬
genommen werden, so dass die Innenwände desselben sehr leicht gereinigt
werden können.
Der Preis eines solchen Bestecks stellt sich einem mit Ueberzug ver¬
sehenen ganz gleich.
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Kr. 919. Roth, W. E. Ein neues Thermästhesiometer.
(Uedicmsk. Obofrenie. 1882. Dec.)
Verf. demonstrirte seinen Apparat in der Moskauer medicinischen Gesell¬
schaft. Er besteht aus einem 3 Vs Ctm. breiten und 4 Ctm. hohen Messing-
cylinder, aus dessen Deckel ein in Messing gefasstes und in halbe Grade (R.)
getheiltes, festeingeschraubtes Thermo¬
meter hervorragt, welches den Boden des
Cylinders beinahe berührt. Neben dem
Thermometer befinden sich Vs Ctm. weite
Messingröhrchen, von denen das eine nur
ein wenig in das Lumen des Cylinders
hineinragt und durch sein rechtwinklig
gebogenes oberes Ende mit einem bim¬
förmigen festen Gummiballen zusammen¬
hängt Das andere bogenförmige Röhrchen
erreicht mit seinem untern Ende beinahe
den Boden des Cylinders, das obere kürzere
ist mit einem Gummischlauche behufs
bequemeren Einsaugens von Wasser aus
verschieden geformten Gefässen versehen.
Will man einen Kranken auf seinen
Wärmesinn untersuchen, so hält man mit
der Hohlhand und den drei letzten Fingern
den Apparat an seinem Halse und zwar in jeder Hand einen Apparat. Danu
drückt man, nach vorgängigem Eintauchen des Kautschukrohrs in ein wasser¬
haltiges Gefäss, den Ballon zusammen und lässt ihn wieder los, worauf das
Wasser in den Cylinder eindringt. Man kann durch abwechselndes Einsaugen
von kaltem und warmem Wasser sehr bald die gewünschte Temperatur im
Cylinder erhalten, dann bringt man die Differenz in der Temperatur beider
Cylinder auf 1° und misst in bekannter Weise den Temperatursinn der Haut,
wobei, wenn nöthig, die Differenz auf 2, 5, 10° u. s. w. vergrössert werden
kann. Gewöhnlich kann man schon ein Resultat der Prüfung von dem Erkalten
der Cylinder erhalten; ein solches ist übrigens nicht wesentlich, weil ja beide
Cylinder gleichzeitig an Wärme einbüssen. Folgende Tabelle gibt einige Daten
über die Schnelligkeit, mit welcher die Cylinder bei verschiedenen Temperatur¬
graden erkalten resp. erwärmen.
Von 45°—44 Erkalten in 1 Minute.
» 33°—32 » »2 Minuten.
> 25°—24 > » 4 »
» 18°—17 » » 10 »
» 10°—11 Erwärmen >11 >
Dieses neue Verfahren soll nach Verf. den Vorzug der Einfachheit und
Schnelligkeit vor andern Methoden haben.
Der Apparat wird von der Firma Schwabe in Moskau angefertigt.
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Nr. 920 . Dupont. Atrotherapeutischer Apparat.
(France mddicale. 11. Nov. 1882.)
Der Apparat besteht aus dem metallischen Cylinder A (Fig. 1), auf welchem
die mit einer unter hohem Druck stehenden Wasserleitung in Communication
Fig. l. Fig. 2. gesetzte Röhre F angebracht ist.
Die Wasserleitung bewirkt eine
energische Luftaspiration aus der
nach aussen mündenden Röhre B.
Die aspirirte Luft sammelt sich im
Cylinder A, wird hier unter dem
Drucke der Wassersäule compri-
mirt und findet durch die Röhre D
ihren Ausweg. Vor den Mündungen
R und C (Fig. 2) der Röhren F
(s. oben B) und D befindet sich
der in Fig. 2 in grösserem Maßstab
abgebildete, mit entsprechenden
Oeffnungen versehene Schieber.
Derselbe ist an der vordem Seite
mit der Röhre A (Fig. 2) und durch
letztere mit der Inhalationsmaske I
(Fig. 1) verbunden. Je nach der
relativen Stellung dieses Schiebers,
resp. seiner Oeffnungen, befindet
sich letztere, resp. die Lunge des
Patienten, mit der aspirirenden
Röhre B (Fig. 1) oder mit dem
die comprimirte Luft enthaltenden
Raum des Cylinders in Verbindung.
Es können demnach durch alter¬
native Bewegungen des Schiebers
sowohl verdichtete als verdünnte Luft zur pneumatischen Therapie benützt
werden. Der Manometer M gibt jederzeit die Druckhöhe der verdünnten und
verdichteten Luft an; um diesen Druck zu variiren, hat man nur den Wasser¬
zufluss zu reguliren. Mittelst eines Dreihahnes lässt man behufs Reinigung
die comprimirte Luft in eine Wolfsche Flasche strömen.
Der Apparat leidet namentlich an dem Uebelstande, dass die bereits
exspirirte Luft, wenn auch durch eine Wolfsche Flasche gereinigt, wieder
inspirirt werden muss. Auch ist es sehr fraglich, ob eine genügende Aspira¬
tionskraft durch die Wasserleitung erzielt wird.
Miecelle.
Vaginalsuppositorien nach Mitchell (Philadelphia). M. fertigt die Vaginalsuppositorien
über einem Baumwolltampon, welcher selbstverständlich mit seinem Ueberzuge eingeführt wird.
Er erreicht damit eine ailseitige Berührung der Vaginalwände mit dem letztem, nach dessen
Resorption der Tampon leicht enfernt wird. Die Vortheile dieser Methode sind so augen¬
scheinlich, dass sie einer nähern Erläuterang nicht bedürfen. (Phil. med. & surg. Rep. 1882.)
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135
Nr. 921 . Lund. Ueber Luftinsufflation, als Hilfsmittel zur Operation
der linksseitigen Lumbar-Colotomie.
(Lancet. April 7. 1883.)
Mittelst Ausdehnung des Eingeweides durch anale Luftinsufflation bezweckt
Verf. die Darmwand dem Auge und dem Messer zugänglicher zu machen und
benutzt hiezu das nachstehend abgebildete Instrument. Dasselbe besteht, wie
man sieht, aus einer Art von Clysosompe, welche mit einem Griff versehen ist.
Die Hauptsache daran ist der elastische Ring E, welcher über die Canüle
herabgeschoben ist und mittelst dessen ein Assistent die Analöffnung fest ver-
schliessen kann. Wenn die Verhältnisse es zulassen, so wird die längere
Canüle F angesetzt und so weit als möglich im Rectum hinauf geschoben,
wobei die eingeblasene Luft unmittelbar in die Flexura sigtnorica gelangt. Ist
aber die Contraction der Sphincteren sehr beträchtlich oder irgend welches
andere Hinderniss im Rectum vorhanden, so muss mittelst der kürzern Canüle
insuffiirt werden und zwar sehr langsam und vorsichtig. Mit einiger Geduld
wird man nun dazu gelangen, die Contraction der Sphincteren allmälig zu
überwinden und das Colon so mit Luft zu füllen, dass es sich zwischen die
incidirten Wundränder hineinschiebt und dem Messer zugänglich wird.
In Fig. 2 ist eine Nadel zur Anlegung der Darmligatur abgebildet. Ihre
geöhrte, mit der Ligatur versehene Spitze wird in rechtem Winkel zur dis-
tendirten Darmwand aufgesetzt und durch rotatorische Bewegung des Griffes
die Schlinge durch die Darmwandungen in das Lumen des Darms hinein und
wieder heraus geführt, und sodann durch rückläufige Drehung die Nadel mit
dem einen Fadenende wieder heraus gezogen, ohne dass ein nennenswerthes
Luftquantum auszudringen vermag. Vermöge der Form dieser Nadel entgeht
man der Besorgniss, dass dieselbe, statt den Darm zu perforiren, sich in
die der Schleimhaut lose anhängenden äussern Darmwandschichten vorschiebe.
Fig. 3 ist ein Häkchen, mittelst dessen die Ligatur nach geschehener
Incision des Darms leicht zwischen den Wundrändern hervorgezogen werden
kann. Die hervorgezogene Schlinge wird hierauf durchschnitten und die durch¬
schnittenen Enden je mit den entsprechenden freien Enden verknüpft, wonach
sich die Wundränder des Darms mit den Wundrändern der Abdominalwand
vereinigt befinden und der Zweck der Operation erreicht ist.
Fig. 4 ist eine Zangenform, welche in der Nachbehandlung zur Herauf¬
beförderung harter Faeces auf dem Wege des künstlichen Afters sich als sehr
zweckdienlich erweist.
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136
Nr. 922.
McCato. Schädelklammer.
(Lance! April 7. 1888.)
Wie Figur zeigt, ein Instrument, das zur An¬
wendung bei Autopsieen und auf dem Secirtische der
Studirenden allgemeinen Anklang finden dürfte. Mit
Hülfe eines mit dem Griff vereinigten Schrauben-
mechanismus wird die Klammer durch einfaches Drehen
des Griffes geschlossen und geöffnet. Fabricirt wird
das Instrument von der Firma Mayer & Meitzer
in London.
Nr. 923. piearse. Neues Instrument für hypogastrische Blasenpunction.
(Lancet. April 7. 1883.)
Die Besonderheit dieses Instruments ist eine
innere Canüle, welche zu permanentem Liegen¬
lassen bestimmt ist. Die rechtwinklige Abknickung
des äussern Endes bezweckt, dem Patienten die
verticale Stellung resp. das Herumgehen gestatten
zu können, ohne eine Besudelung der Kleider
durch den stetig abfliessenden Urin besorgen zu
müssen. Der an das abgekniete Ende angesetzte
Schlauch erleidet dieser Art keine Abknickung,
womit ein fortwährendes Offenbleiben desselben
gesetzt ist.
Nr. 924 . Vm Derveer. Eine neue urethrale Bougie.
(N.-Y. med. Record. Dec. 3. 1881.)
Bei gradueller Dilatation der Urethra oder in Fallen, wo nach interner
Urethrotomie oder rapider Divulsion ein permanent dilatirender Katheter
eingelegt werden musste, begegnete es Verf. öfter, dass die fixe Curve der
gekrümmten Stahlsonde grossen Schmerz oder die weiche geknöpfte Bougie
einen bedeutenden Blasenreiz verursachte, wenn mehrere Zoll ihrer Länge in
die Blasenhöhle eindrangen.
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137
Von der Erfahrung ausgehend, dass die Stricturen der Pars prostat. urethr.
äusserst selten sind, liess Verf. aus obigen Gründen die Krümmung der Bougies
in Wegfall kommen und construirte einen Satz von Dilatatoren von der vor¬
stehend abgebildeten Form, welche er anfänglich aus Metall, später aus Hart¬
gummi anfertigen liess. Dieser von Nr. 10 bis Nr. 42 der französischen Scala
graduirte Satz leistete dem Verf. bessere Dienste, als alle anderen Dilatatoren,
indem er damit eine schmerzlose Behandlung der Stricturen durchzuführen im
Stande war.
Nr. 925 . Banks. Neue Ftechbeinbougle für Urethralstricturen.
(New-York Medical Record. Oot. 7. 1862.)
Verf. legt grossen Werth auf die am conisch zulaufenden Theil der Bougie
seitlich abgeflachte Form derselben, welche in der untern der beiden Ab¬
bildungen dargestellt ist. Es soll dieselbe den Vortbeil besitzen, den conischen
Theil der Bougie auf einen kleinen Raum zu beschränken und ihr die noth-
wendige Biegsamkeit zum Passiren der Pars membranacea urethrae zu geben.
Wir erhalten so eine lange feine Spitze, welche in die Blase gelangt, ohne sie
zu reizen, und einen zur Dilatation hinlänglich dicken Sondenkörper. Die
Dimensionen der Bougie sind folgende: 4 Zoll kommen auf die 8pitze, 2 Zoll
auf den abgeflachten conischen Theil, 7 Zoll auf den dickem Griff oder Körper,
dessen Dicke Nr. 7 der amerikanischen Scala = 3 V« Min.*also zwischen Nr. 10
und 11 der französischen Scala beträgt. Fabricirt wurde diese Bougie für den
Verf. von der Firma Reynders & Cie. in New-York.
Hrnry. Instrumente zur Behandlung der Varicocete.
(N.-Y. Medical Record. May 28. 1881. Separatabzng.)
Verf. entwickelt in einem vor der chiurgischen Akademie in Philadelphia
gehaltenen Vortrage seine Ansichten über die Entstehungsweise der Varicocele,
welche er in der Atonie der Tunica Dartos und consecutiver Atrophie und
Erschlaffung der Scrotalwände findet. Er begründet hiemit das von ihm seit
Jahren mit Erfolg geübte, mittelst der nachstehend beschriebenen Instrumente
ausgeführte Operationsverfahren, welches in der Excision der ganzen über¬
flüssigen Scrotalwandung aus der Mittellinie des Hodensackes besteht.
Nr. 926. Das erste der hiezu benützten Instrumente ist eine aus zwei Bestand-
tbeilen zusammengesetzte «Scrotal-Klammer», deren wesentlichster eine aus
zwei gekrümmten Stahlbranchen bestehende Pincette darstellt, welche durch
Verschraubung zu einer Klammer umgeformt ist. Die Branchen sind 10 Zoll
lang und von hinlänglicher Breite und Dicke, um einen starken, aber nicht
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l&direnden Druck auszuüben. Die Krümmung der Branchen entspricht dem
Bogen, welchen die Rhaphe test. von oben nach unten bildet, womit eine
exacte Begrenzung der zu entfernenden Portion des Hodensacks gegeben
ist. Die einander entgegensehenden Branchenflächen sind zu selbstverständ¬
lichem Zwecke gerippt. Der Vereinigungstheil kniet ein wenig nach vorn ab,
ohne die Medianebene zu verlassen, wodurch der Spielraum der Pincette von
jeder Behinderung befreit wird, während die automatischen Schluss bewirkende
Federung und Kreuzung der Griffe die Assistenz entbehrlich macht Mittelst
der beiden im Griffe und am Ende der Branchen befindlichen Schrauben wird
die zu entfernende Parthie vom übrigen Tbeil des Scrotums vollständig
abgesperrt. Den zweiten Bestandtheil des Instruments bildet ein äusseres,
stählernes Blatt, das mittelst zweier Stifte, welche in Locher der rechtseitigen
Branche passen, in die vordere Fläche derselben mittelst eines leichten Druckes
eingehängt wird, aus welcher es eben so leicht wieder entfernt wird. Dasselbe
bildet mit der Branche ein schmales Fenster, durch welche man wünschenden
Falls alle Ligaturen vor der Operation anlegen kann. Mittelst dieses «Extra-
Blattes», das dem auszuführenden Schnitte als Führer dient, ist man sicher,
eine hinlängliche Portion von Haut zur Anlegung der Nähte übrig zu lassen
und hat keine nachfolgende, durch Druck oder Spannung hervorgerufene
Ulceration der Stichcanäle zu befürchten. Nach Ausführung der Operation
wird das Extrablatt entfernt, wonach freie Wundränder von circa l l* Zoll Dicke
vor den Branchen zurück bleiben. In wenigen Minuten ist sodann die Wunde
vernäht, wonach selbstverständlich erst die Klammer entfernt wird.
Nr. 927. Als zweites zur Operation nOthige Instrument dient Messer oder Scheere.
Verf. ist der Ansicht, dass der Gebrauch der letztem weniger zu Hämorrhagieen
Anlass gibt, und zwar gebraucht er hiezu ein Instrument, dessen schneidende
Branchen nach der Fläche gekrümmt, und dessen Griffe wie diejenigen einer
Knochen- oder Gypsscheere construirt sind; sie entwickeln deshalb eine weit
grössere Kraft, als die gewöhnlichen Scheeren, und besitzen den Vortheil auto¬
matischer Oefinung. Ersteres ist nöthig, weil die vor der Klammer liegenden
Gewebe von sehr bedeutender Consistenz sind. Das Instrument kann somit
beiläufig auch zur Trennung von Knorpeln oder anderer resistenter Gewebe
benützt werden.
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Nr. 928. Beresford Byley. Intrauterin-Pessar und Wundsperrer fttr
Cervixincisionen.
(Lancet Nov, 4. 1882.)
Bei allen künstlich gesetzten Wunden der Schleimhäute haben die Wund¬
ränder bekanntlich eine grosse Tendenz, sich schnell wieder zu vereinigen.
Diese Schwierigkeit existirt namentlich auch bei Cervixincisionen, deren Wund-
Lumen durch tägliches Einführen von Uterinsonden verhindert werden muss,
abgesehen davon, dass der Frfolg dieser lästigen Manipulation oft sogar sich
als illusorisch erweist, indem die Beschwerden, wegen deren die Operation
♦
unternommen wurde, nach kürzerer oder längerer Zeit gewöhnlich wieder¬
kehren. Die Zweck-Berechtigung der vorliegenden Instrumente, welche einer
nähern Beschreibung nicht bedürfen, ist daher eine sehr thatsächliche. Es
entsteht hiebei nur die Frage, ob die Gewebe die Reizung durch die scharfen
Spitzen, welche die Stutzpunkte des Stemmpessars, wie auch des kleinen Sperr¬
körpers bilden, vertragen, was nach den Erfahrungen des Verf. unbedenklich
angenommen werden kann. Dass das Stemmpessar den Cervixcanal während
der ganzen Nachbehandlung resp. Dauer der Wundrestitution offen erhält,
versteht sich von selbst. Die kleinen, in unsern Händen befindlichen, aus
Hartgummi gefertigten Körper liefert die Firma Krohne & Sesemann in
London.
Skene. Die Laceration des Cervix.
(Ans Holmes Snrgery. VoL II. 1881.)
Die vom Verf. zur Trachelorrhaphie benützten Instrumente sind:
Nr. 929. 1) Zwei scheerenförmige Tenacula von der Form Fig. 1. Patientin
wird auf die linke Seite gelegt, ein Sims’sches Speculum eingeftthrt, das einem
Assistenten übergeben wird. Hierauf wird eines der genannten Tenacula in
die vordere Muttermundslippe eingehakt, ein anderes in die hintere; mit jeder
Hand eines derselben ergreifend, bringt der Operateur beide Wundränder
zusammen, um die Localität der anzulegenden Nähte vorher bestimmen zu
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können. Die vordere TenacuUuu-Zange wird hierauf dem Assistenten über¬
geben, während der Operateur die hintere mit der linken Hand gefasst behält.
Nr. 930. 2) Eine Kreuzschnabelscheere. Dieselbe ist dazu bestimmt, den
durch die Vereinigung der Wundränder gebildeten Winkel behufs Anfrischung
so hoch oben als möglich anzugreifen. Die Muttermundslippen werden mittelst
der Tenacula einander so nahe als möglich gebracht. Die Kreuzschnabelscheere
wird hierauf über den Wundrändern geschlossen, wodurch von jeder Lippe
von oben nach abwärts ein Streifen abgeschnitten wird. Oft bleibt hiebei an
dem untern Theile der Lippen ein Streifen hängen, welcher jedoch nachträglich
mittelst einer gewöhnlichen krummen Scheere entfernt werden kann.
Nr. 931. 3) Eine Nadelpincette. Verf. zieht dem Silberdraht gute Seide vor,
welche durch eine Lösung von 5 °/o Salicyl- und Carbolsäure in geschmolzenem
Wachs gezogen wird. Die von ihm benützten Nadeln sind dreikantig und
a k Zoll lang. Die in Figur abgebildete Nadelpincette wurde schon früher unter
Nr. 560 beschrieben. Der eine der Bisse (links) dient zur Einführung der in
jedem Winkel zur Richtung der Pincette. verstellbaren Nadel; der andere
(rechts), mit weichem Kupfer ausgelegte, dient zum Ausziehen der Nadel und
schützt hiebei die Spitze derselben vor Beschädigung.
Nr. 932. 4) Eine Art von Schlingenschnflrer, welcher einfach aus einem
kleinen, am Ende eines Griffes und Heftes befindlichen Ring besteht. Das
Schnüren der Suturen geschieht in folgender Weise: Eine oder zwei Drehungen
der Fadenenden bilden das erste Tempo des Schnürens. Während der Assi¬
stent das eine Fadenende hält, wird das andere durch die Oeflnung des
Instruments gebracht und von der linken Hand des Operateurs ergriffen. Beide
Enden werden hierauf angezogen und gleichzeitig das Oehr des Instruments
längs des Fadens herabgebracht, um den Knoten zur Stelle zu bringen. Durch
Wiederholung dieses Manövers wird der Knoten vervollständigt. Die Aus¬
führung der Nähte ist mittelst dieser Methode eben so leicht zu bewerkstelligen,
als an frei zu Tage liegenden Flächen.
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Ul
Nr. 933 . Ward Cousins. Neue Drainageröhre.
(Iv&ncet March 10. 1883.)
Verf. macht darauf aufmerksam, dass die gewöhnlichen Drains sich oft in
grössern Wunden so verlieren, dass sie nur mit Mühe wieder aufgefunden
werden können, und dass sie dem Verschlüsse künstlich angelegter Abscess-
öffnungen, wie z. B. bei Empyem, nicht genügenden Widerstand entgegensetzen.
Diesen Uebelständen soll durch die vorliegende Construction abgeholfen werden.
Es tritt nämlich hier das Drainrohr in ein kleines Luftkissen, welches mittelst
eines zweiten in dasselbe eindringenden Schlauches aufgeblasen werden kann,
worauf derselbe mittelst eines Knotens (Fig. 2) oder mittelst einer Ligatur
(Fig. 3) geschlossen wird. Das Luftkissen, welches in leerem Zustande zwischen
die Wundränder gebracht wird, wirkt, sobald es aufgeblasen ist, wie ein Keil,
welcher die Abscessflüssigkeit verhindert, neben dem Drainrohr auszutreten.
Wohin das abdrainirte Secret abfliessen soll, ist weder ans der Figur, noch ans der
Beschreibung zu entnehmen. Red.
Nr. 934 . Up de Graff. Entfernung eines breiten intrauterinen Fibroids
mittelst eines neuen Instruments.
(Phil. med. and sorg. Reporter. Aug. 12. 1882.)
Der Tumor, um dessen Entfernung es sich in dem vorliegenden Falle
handelte, betrug 6 Zoll in seiuent Längen- und 5 Zoll in seinem grössten
Breitendurchmesser und sass mit breiter, sessiler Basis nahe am Fundus uteri.
Da die Anwendung des Ecraseurs, dessen Kette Verf. vergeblich zwischen .dem
Tumor und dem ihn umspannenden Cervix, resp. Uteruskörper hinauf zu
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bringen versuchte, als Unmöglichkeit erschien, so Hess Verf. durch die Firma
Tiemann & Cie. das vorUegende Instrument construiren, das sich auch in
der Folge zur Entfernung aller in der N&he des Fundus uteri aufsitzenden
Fibroide bewährte. Die aus Figur ersichtUche Construction desselben ent¬
spricht derjenigen einer Nägele’schen Geburtszange, deren Branchen eine
stärkere Kopfkrümmung und mit gezähnter Schneide versehene Querbisse
besitzen. Die Dimensionen sind folgende: Ganze Länge 12 Zoll, wovon auf
den vordem Theil von der Kreuzung hinweg 5 Zoll kommen. Durchmesser
der Kopf- resp. Tumorenkrümmung 2 Vs Zoll. Grösste Breite der Zangenlöffel
1 Zoll.
Die Extraction des obenerwähnten Tumors wurde leicht und ohne nach¬
folgende Hämorrhagie, unter successiver Einführung der Zangenlöffel mit
starker Compression mit Hülfe des Zahnstangenmechanismus und Torsion des
Stieles vollzogen.
Mlmoelle.
Merkmale guter Drains, nach Nicaxse. Sie müssen 1) so elastiseh sein, dass sie ohne
Nachtheil um das Dreifache ihrer Länge ansgesogen werden können; 2) auf Wasser schwimmen;
3) gerieft sein, woraus man erkennt, dass die Kautschukplatten, aus welchen sie geformt sind,
durch freie S&geschnitte und nicht durch aUerlei Abfälle hergestellt sind. Grane Drains haben
keinen Werth, sonder nur schwarze und rothe. (Centralbl. f. Chir. 1882.)
-- i —l - --
Retroapeotiyes.
Zum Gasbrenner von Bererley Cole. Nr. 906. Von einem CoUegen wurden wir bei.
dieses Brenners darauf aufmerksam gemacht, dass ein principiell identischer Apparat bereits
vor langer Zeit von Nüaton erfunden worden sei und in dem „Arsenal de la Chir. oon-
tempor.“ von Gaujot & Spülmann sich beschrieben finde. Bei näherer Vergleichung beider
Apparate ergibt sich indessen doch ein sehr wesentlicher Unterschied und Vorzug in Gunsten
des jüngsten dieser Gasbrenner. Der Brenner von Nälaton besitzt nämlich einen einzigen, das
brennbare Gas (Leuchtgas oder Wasserstoff) zuführenden Schlauch. Das Gas wird an der Spitze
des Brenners angezündet und letzterer von aussen erhitzt, womit sich von selbst ergibt, dass
die kauterisirende Wirkung durch die Wundflüssigkeit in kurzer Zeit aufgehoben wird. Bei
dem Brenner von Beverley Cole werden dagegen die oxydirbaren und oxydirenden Gase gleich¬
zeitig in das Innere des Brenners geführt und die Verbrennung, resp. Erhitzung des Brenners
von innen her während der Operation dauernd unterhalten. Es liegt daher auf der Hand, dass
der Cole’sche Brenner den Paquelin’schen weit eher zu ersetzen im Falle ist, ab derjenige von
Ndlaton, welcher als antiquirtes Instrument zu betrachten ist
der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.
Nene Glasinstromente der Firma Alt, Eberhardt & Jäger in Ilmenau (Thüringen).
Das uralte Material, welches in der Medicin bis in die jfingste Zeit kaum zu Anderem Ver¬
wendung fand, als zu Thermometern und Spritzen, scheint sich in der neuen „aseptischen Aera a
der Chirurgie an* der Anfertigung von Apparaten und Instrumenten in ganz hervorragender
Weise betheiligen zu sollen, wofür sich dasselbe namentlich durch seine Reinlichkeit und
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Billigkeit empfiehlt. Zum Zwecke, die verschiedenartigen heutzutage aus diesem Material
angefertigten Instrumente kennen zu lernen, veranlagten wir die obige bekannte Firma, uns
eine Collection derselben zu übersenden. Die empfehlenswertesten Repräsentanten dieses Glas-
Armamentariums scheinen uns folgende zu sein:
1) Glasrolle und Glassträhnen, kürzlich von Dr. Kümmell als Verbandstoff und Drains im
„Archiv der klin. Chirurgie“ empfohlen.
2) Arm- und Beinschienen nach Dr. Neuber in Kiel, von ausgezeichneter Reinheit des Glases
und Durchsichtigkeit
3) Glasbehälter mit Glasstöpsel, eine gläserne Catgutrolle enthaltend, neuestens nach Angabe
von Dr. Hagedorn in Magdeburg construirt, von sehr compendiösem und elegantem Aus¬
sehen, namentlich zur Aufbewahrung der Ligaturen in Sublimatlösungen, wie auch in
jeder andern desinficirenden Flüssigkeit sehr geeignet — Ausserdem gläserne Catgutrollen
verschiedener Gestalt, graduirte Carbolgläser u. s. w.
4) Eiterhecken.
5) Ein gläsernes Prisma, mit centraler Dille zur Aufbewahrung von Impflymphe. ln die
Dille passt ein eingeschliffener Stöpsel zur Bedeckung der Lymphe.
6) Ansätze zu Politzer’schen Douchen, Gehörschläuchen, ganz besonders empfehlenswerth,
da sie weit leichter zu reinigen sind, als die Hartgummiansätze.
7) Uterusdouche nach Ebell, mit Scheiden Verschluss und Abflussrohr.
8) Ringpessarien, Stemmpessarien, Mutterrohre und andere Canülen, Canülen zu allen mög¬
lichen Irrigationen, männliche und weibliche Katheter, Badespecula.
Endlich wurde uns von der Firma ein neuer LuftprQfer eingesandt zur Untersuchung der
Zimmerluft, welchen wir im nächsten Hefte in illustrirter Beschreibung mittheilen werden.
Derselbe scheint sich bereits grosser Beliebtheit zu erfreuen und wird, laut gef. Mittheilung,
an der internationalen colonialen Ausstellung in Amsterdam figuriren.
Sämmtliche Instrumente können durch Vermittlung der Agentur „ ArtemOrhi“ in Bern bezogen
werden. Zu allgemeinem Gebrauche halten wir namentlich die Nummern 2, 3, 4, 6, 8 für dienlich.
Nr. 935. Spiralfeder-Pelote (Musterschutz) von F. W. Pcentcke in Jülich. Diese Pelote ist
in der üblichen Form, wie die Abbildung links (unüberzogene Pelote) zeigt, aus Pflanzenfaser¬
stoff gepresst und mit einer Aushöhlung versehen, in welcher eine Spiralfeder fest angebracht
ist Dieser Zweck wird durch die feste Umwallung, in die sich die Spirale beim Gebrauche
mehr oder weniger hineindrückt, erreicht Die Spirale, welche oben gepolstert ist, wird ausser¬
dem durch Schnürchen mit der um den Pflanzenfaserstoff gebrachten Wattirung verbunden. —
Die Abbildung rechts zeigt die fertig überzogene Pelote für ein linksseitiges Leistenbruchband,
auf welcher in der Mitte durch Schattirung die Stelle markirt wird, unter der die Spirale sich
befindet.
Die Idee, dem Druck, der übrigens auch bei diesem Bruchband durch eine um den Leib
gelegte Feder ausgeübt wird, mittelst einer nach der Bruchpforte selbst verlegten Spiralfeder,
eine elastische Wirkung zu verleihen, muss unbedingt einige Berechtigung zugestanden werden.
Namentlich dem Austritt grosser Brüche kann auf diese Art jedenfalls wirksamer begegnet
werden, als mittelst der gewöhnlichen Peloten. Auch gestattet die locale Spiralfeder den
Druck der Leibfeder etwas zu vermindern, was in manchen Fällen ebenfalls vortheilhaft ist
Exacte, individuelle Arbeit ist indessen bei diesem Bruchbande in noch höherem Maße, als bei
den bisherigen, erforderlich. Bestellungen auf solche Bruchbänder acceptirt die Agentur
„ArtcmOrbi“ in Bern.
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Nr. 936. Wir geben in Folgendem die Abbildung einer nach Angabe von Professor Hegar sehr
zweckmässig und compendiös zusammengestellten und von Fabrikant Fischer in Freibnrg
angefertigten gynäkologischen Operations-Tasche. Dieselbe enthält: 1 Nadelhalter, 1 Glätt-
scheere, 2 Kngelzangen, 1 lange Kornzange, 1 Neusilber-Katheter, 2 Schwammhalter, 1 Haken-
pincette, 1 Kautschuk-Katheter, 2 doppelte scharfe Häkchen, 2 Unterbindungspincetten, 2 Unter¬
bin dungszangen, 1 Carton Seide und 6 Nadeln. Preis: Mk. 70. 40.
Vorräthig bei der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.
fflustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 7.
V.* Jahrgang.
L Juli 1888»
SßF“ Oie Herren Aerzte nnd Fabrikanten, welche durch unsere illustrirten Beschreibungen su wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höflichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugehen.
Sachregister.
Quincke: Heissluftbad (0) 937. Vor Städter: Uterine Jnjectionsspritze (0) 938. Schwabe:
lmprovisirte Säge (0) 939. Kusmin: Gorgeret articul6 (0) 940. Sclifasowsky: Transfusiona-
apparat (0) 941. Kusmin: Dilatations- und Berieselungsspeculum f. d. Mastdarm (0) 942. —
Hahn: Vorrichtungen f. Pes varus (L) 943. Wehr: Darmcompressorium (L) 944. Cummiskey:
Epilationspincette (L) 946. Bader: Salbenspritze f. d. Conjunctiva (L) 946. Pearse: Spritzen-
und Medicamentenbiichse f. subcut Inj. (L) 947. Beicher: Abortions- und Placentarzange (L)
948. Wilson: Kettenklammer (L) 949. Wolpert: Luftprüfer (L) 950. Piffard: Instrument
zur Entfernung überflüssiger Haare (L) 951. Bergh: Instrument zur Entdeckung von Krätz¬
milben (L) 952. — Epner: Krankentrage (P) 953. Teufel: Leibbinde (P) 954. Glane: Dar¬
stellungsverfahren f. antiseptische Flüssigkeiten (P) 955. Frank: Desinfectionsapparat (P) 956).
— Freund: Intrauterine Spülcürette (A) 957. Hagedorn: Nadelhalter (A) 958.
(0 — Originalien der ,111. Monatsschrift der Xrztl. Polytechnik*. L = Aus der Literatur. P = Ans Patentschriften.
A = Mitth. der internst. Agentur „Artemorbi* in Bern.)
Adressen.
Unter dieser Bubrik fuhren wir, nach Materien und Städten geordnet; die Adressen
unserer Abonnenten und Interessenten aus den Lieferantenkreisen auf, um dem ärztlichen
Publikum die gelegensten Bezugsquellen für seinen Bedarf an die Hand zu geben. Die
Aufnahme der Adresse in ein© der nachstehenden Rubriken findet unentgeltlich statt; sollte
hingegen Aufführung der Firma unter mehreren Rubriken oder mit mehr als einer
teile gewünscht werden, so sind für jede Mehr-Zeile per Jahr 6 Fr, zu entrichten .
Das Adressenverzeichniss erscheint, wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1, 4, 7 u, 10,
Gesuche um Aufnahme in dieses Register wolle man, unter Angabe der Adresse der
Bezugsquelle (Poststelle, Buchhändlerfirma), an die J. Dalp’sche Buchhandlung in Bern
richten,
L Aerztliehe Instrumente nnd Bandagen«
Aastertia:
Baltimore:
Basel:
Berlin:
Bern:
Bonn:
Bremen:
J. O. Aalders, Leidschegrac't 14.
Hendriks A van Steenbergen, Warmoeestr. 152.
A. A B. Schmeink, Kalverstraat 61.
Ohas. WUlms A Co., 79 N. Howard Street.
J. J. Eichenberger.
C. Walter-Biondctti.
Louis Blumberg, 124, Wilhelmstrasse, 8. W.
Rudolf Ditert, Französische Strasse 53, W.
C. Omers, 2, Schiffbauerdamm, N. W.
C. Oottdammer, Inh. H. Pfau, Klosterstr. 31.
P. Hartwig, Markgrafenstrasse Nr. 79.
R. Kern, N., Brunnenstrasse 123.
Heinrich Löwy, Dorotheenstrasse 92, N. W.
H. Pfau, Bandagist, Klosterstr. 31.
E. Pfister, SchUtzenstrasse 60.
Chr. Schmidt, Friedrichsstrasse 105 c N.
WÜh, Tasch, Dorotheenstrasse 71, N, W.
J. Thamm, N. W., CharitOstrasee 4.
Vetter A Lücke, Münzstrasse 18.
H. Windler, Dorotheenstrasse 3, N. W.
Dr. Schenk. Bandagist.
F. A. Eschoaum, 31, Markt.
Herrn. Haug, Ansgariitthorstrasse 23.
F. LindstädL
Breslau: H. Brade, Hummerei 81.
H.Hcertel, approb JBandagist u. Verfc chir.Instr.
Otto Hörig (vorm. L. Freund), Junkernstr. 36.
Bruxelles : Georges Glasen, 34, rne de l'Höpit&L
L. Denis, rne du marchö aux herbes No. 79.
Budapest: Peter Fischer, Hatranergasee 11.
Cbrlstlanla: Jean Mette, chirurgisk Instrumentmager.
Coblenz F.E.Berg, chir. Instrumentenm., Firmnngsstr.
Coburg: Emst Jacob, Markt 6.
Cdlu: Hoch A Hunzinger, chir. Instr.-H&ndlnng.
Joseph Mies, Schildergasse 63.
J. Roser, Chirurg. Instrumentenhandlung.
Cottbus: Emil Schulz, Instrumentenm. u. Bandagist.
Creftold : Carl Weiss.
Danzig; Bormfeldt A Salewski, Jopengasse 40, 41.
Dresden: J, C. F. Oeltzsch.
H M. 8chÖnecker, Mechanikns.
Carl Wendschuch, Trompeterstr. Nr. 18.
M. H. Wendschuch, Marienstrasse 21.
Düsseldorf: Leonh. Bors, Alleeplätzchen.
Elberftold: Priedr . Floss.
August Sandkuhl, Kipdorf 87.
Elblug: E. Hellgardt, Fahr. chir. Instr. u. Band.
Erlangen: Kleinknecht, Chirurg. Instrumentenmacher.
(Fortsetzung siehe lqszte Seite.)
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Insertionspreii:
Eine Seite. . . Fr. 30
„ Halbe Seite „ 16
. Viertel Seite , 10
Die gespaltene Petitseile
oder deren Raum 80 Cts.
Inseraten-Annahme:
J. Dalp’a che Buch¬
handlung in Bern,
sowie sämmtliche
Annoncen - Expeditionen.
Verlag der J. D alp’ sehen Buchhandlung (K. Schmid) in Bern .
Preis pro Jahr:
Fr. 6 25 franco
in dei Schweiz, Fr. 6. 50
Mark 5 für
Deutschland,
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exclusive Postspesen.
Alle Buchhandlungen
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nehmen
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Herausgegeben von
Dr. Gr. Beek,
Verfasser des therapeutischen Alman&chs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je V/t Bogen.
Heft 7.
Y. Jahrgang. 1. Juli 1883.
Sämmtliche Zeitschriften und Beitrüge fllr die Redaction und Expedition sind an die J. Dalp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche uicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur Illustrirnng ihrer Beitrüge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhaltsübersicht. I. Originalmittheilungen p. 147. — II. Literarische Anaiekten
p. 153. — III. Patentschriften p. 161. — Mittheilungen der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern p. 166.
I. Originalmittheilungen.
Nr. 937. Vorrichtung zur Herstellung eines Heissluftbades in jedem
beliebigen Bett.
Das mit einem rechtwinklig gebogenen eisernen Ofenrohr versehene Brett
wird nahe dem Fussende des Bettes zwischen Bettwand und Matratze gesteckt.
Zwei hölzerne Stangen werden vom Kopfkissen aus (in der Nähe der Schultern
des entblösst liegenden Kranken) der Länge nach bis über das Fussbrett des
Bettes gelegt. Durch übergelegte wollene Decken wird ein abgeschlossener
Luftraum hergestellt, welchen man durch die Verbrennungsgase einer unter
das Ofenrohr gestellten Gas- oder Spirituslampe erhitzt.
Durch Einstopfen der Decken unter die Seitenkanten der Matratze und
um den Hals des Kranken, sowie Ueberhängen über das Fussende des Bettes
wird der Luftraum möglichst vollständig abgeschlossen. Der Blechbogen am
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Brett schützt die wollene Decke vor Berührung mit dem heissen Ofenrohr.
Um die Matratze vor Durchnässung durch den Schweiss zu bewahren, empfiehlt
es sich, zwischen Bettlaken und Matratze noch eine Wolldecke oder besser
ein Stück Gummituch zu legen.
Die Temperatur des Luftraumes steigt bald auf 50—60° C. In einer
Stunde werden zur Erzeugung und Erhaltung dieser Temperatur etwa 160 bis
180 cm 8 Spiritus verbrannt.
Die Vortheile dieser Schwitzvorrichtung sind folgende: Der dazu erforder¬
liche sehr einfache Apparat lässt sich an jeder Bettstelle gebrauchen unter
Zuhülfenahme einiger Bettdecken und einer beliebigen Gas- oder Spiritus¬
lampe. Dadurch ist die Verabreichung von Heissluftbädern (und damit die
Vornahme der wirksamsten Art der Schwitzkur) in jedem Privathause, ohne
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wesentliche Bewegung des bettlägerigen ^rä^ken/oBBe-Oefahi'dhi’Verbrennung
möglich.
Das Modell dieser von mir vielfach }erpro$>Wn' Votfichtung befindet sich
gegenwärtig auf der hygieinischen Ausstellung* in Berlin.
Prof. Dr. H. Quincke in Kiel.
Nr. 938 . Eine uterine Injectionsspritze mit zweierlei Wirkung.
Wie bekannt, ist die intrauterine Injection überhaupt keine so sehr
unschuldige Manipulation, daher muss solche immer mit einer gewissen Vor¬
sicht ausgeführt werden. Zu den unangenehmen Ereignissen, die nach der
Einspritzung Vorkommen können, gehören: entweder rein nervöse (reflectori-
sche) Erscheinungen, wie Ohnmacht, bedeutende Kreuzschmerzen, ein Gefühl
von Brennen im Leibe u. s. w., oder entzündliche Erscheinungen: Endo-, Para-
und Perimetritis, auch sogar Peritonitis. Die fernere Möglichkeit des Hinein-
gelangens injicirter Flüssigkeit durch die tubae Fallopii ins cavum peritonei
ist trotz der vielen Experimente, die, um das Gegentheil zu beweisen, ange¬
stellt wurden, noch nicht endgültig zu negiren. Um eben erwähnte unangenehme
Folgen bei jeder Art Injectionsflüssigkeit so viel als möglich zu vermeiden,
muss man ausser auf die Rücksicht der entsprechenden Temperatur noch auf
folgende Punkte achten:
1 ) der Druck muss so geringe als möglich sein;
2 ) es darf keine zu grosse Quantität auf einmal injicirt werden;
3) die Flüssigkeit darf nicht in zu langem Contacte mit der Uterus¬
schleimhaut bleiben, d. h. sie muss einen leichten Abfluss haben.
Um diese Bedingungen zu erfüllen, rathen Einige: man solle immer vor
der Injection den Cervicälcanal erweitern, wodurch der Abfluss der injicirten
Flüssigkeit erleichtert wird; Andere wieder rathen den Gebrauch einer Canüle
ä double courant, und noch Andere schlagen vor, niemals mehr als 10 bis
12 Tropfen auf einmal einzuspritzen u. s. w.
Alle diese Methoden sind nur theilweise gut, denn jede hat ihre Unannehm¬
lichkeiten und Schattenseite, und zwar: die Erweiterung des Cervicalcanals vor
der Injection ist zu umständlich, geschweige in der ambulatorischen Praxis;
dann ist es auch für den Uterus kein so gleichgültiger Eingriff, um so mehr, als
man gleich darauf die Gebärmutter aufs Neue durch die Injection zu reizen hat.
Die Anwendung einer Canüle ä double courant ist zwar sehr leicht, hat
aber den Nachtheil, dass das Abflussrohr leicht verstopfen kann (mit coagu-
lirtem Schleim oder Epithelialplatten), und dann wird die Canüle ä double
courant nur eine einfache.
Der Rath, dass inan mit einem Male nicht mehr als 10 bis 12 Tropfen
injiciren soll, ist sehr rationell, denn mit einem so kleinen Quantum Flüssig¬
keit überfüllen wir die Uterushöhle nicht; aber nachdem wir die Canüle weg¬
nehmen, kann sich das Orificium uteri und der Uterus selbst zu stark con-
trahiren, die Flüssigkeit hat dann keinen Abfluss, woher verschiedene üble
Erscheinungen stattfinden können.
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150
Um also ifievebpfi ^wäfi # Ateh; .Urtb^ uera ^ c hkeiten zu vermeiden und den
oben erwähnten BediV^uö^etf* Gferittge feisten, habe ich eine Spritze con-
struirt, mittelst welcher: dfo -ESn^rit^ung eines zu grossen Quantums Flüssig¬
keit mit einem Male* lincT etile* dadurch stattfindende Ueberfüllung des Uterus
unmöglich wird. Ausserdem wird die Flüssigkeit, sobald solche das cavum
uteri ausfüllt, gleich zurück gesogen und durch ein neues Quantum ersetzt,
so dass die Kraft, mit welcher wir einspritzen, und das Quantum der injicirten
Flüssigkeit von keiner Bedeutung ist, weil die Uterushöhle mittelst dieser
Spritze nur ausgespült wird.
Die Spritze besteht aus einer Glasröhre a und einem gewöhnlichen Stempel,
der durch die Hartgummi-Fassung b hermetisch durchgeht; die Fassung hat
einen doppelten Deckel, dessen Zwischenraum mit Korken ausgefüllt ist. Neben
der Hauptglasröhre ist eine zweite, von bedeutend kleinerem Durchmesser,
parallel befestigt, deren Lumen sich mit dem Lumen der Hauptröhre mittelst
eines in der unteren Fässung b sich befindenden Quercanals d vereinigt. Die
obere Fassung besitzt zwei Hartgummiröhrchen von gleicher Dicke; auf diese
Endröhrchen wird eine Canüle ä double courant mittelst zweier Kautschuk¬
schläuche befestigt.
Die Wirkung meiner Spritze ist sehr einfach; nehmen wir an, dass die
Canüle im Cervicalcanal sich befindet und ihr Ende über dem orificium internum
sitzt. Während der Stempel die Flüssigkeit vor sich drängt, wird die Luft,
die sich in der Röhre a hinter dem Stöpsel befindet, verdünnt; da aber der
Theil der Spritze, welcher hinter dem Stöpsel ist, mit dem Röhrchen b in
Verbindung steht, so wird die injicirte Flüssigkeit, sobald solche die Uterus¬
höhle ausfüllt, sogleich durch den Abführungscanal der Canüle aufgesogen und
von da in das Röhrchen b und den hinter dem Stöpsel sich befindenden Theil
der Röhre a.
Dr. L. Vor Städter in Bialystock.
Die Firma Schwabe in Moskau war so gefällig, uns eine ganze Reihe neuer Instru¬
mente in natura zur Besprechung zu übersenden, welche durch ihre grösstentheils ganz originelle
und zugleich praktische Construction hohes Interesse erregen, wie auch durch ebeuso solide als
elegante und preiswürdige Arbeit sich auszeichnen. Wir werden die Beschreibungen derselben
in mehreren Nummern unserer Zeitschrift folgen lassen. Von erfinderischem Geiste zeugt
namentlich eine
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151
Nr. 939. improvisirte Säge (Modell der Firma Schwabe).
Dieselbe ist aus deu nöthigsten nicht schneidenden Bestandtheilen eines
chirurgischen Bestecks zusammengefügt. Das Sägeblatt wird nämlich an seinen
beiden Enden von zwei Torsionspincetten gefasst, zwischen welchen ein Salben¬
spatel als Querholz eingelassen ist. Die Pincettengriffe sind durch entsprechende
Kerben dazu hergerichtet, dass ein Strang chirurgischer Nähseide als Spann¬
vorrichtung sich anbringen lässt, welche von einem hindurch gesteckten Blei¬
stift in Wirkung versetzt wird. Den Griff der Säge bildet ein langer Aetzmittel-
behälter, dessen Stiftträger in einem Kugelgelenk beweglich ist. In der Hülse
befinden sich noch ein Schwammträger und ein gedeckter Aetzmittelträger,
welche statt des Stiftträgers angeschraubt werden können. Ein am Sägeblatt
angeschraubter Ring, durch welchen der Zeigefinger gesteckt wird, gewährt
verlässliche Sägeführung. Alle Bestandtheile sind so stabil vereinigt, dass die
Absägung selbst der grossen Röhrenknochen sich in Nothfällen damit bewerk¬
stelligen lässt.
Nr. 940. Kusmin (Moskau). Gorgeret articulä (Modell der Firma Schwabe).
Das Instrument ist für Litho-
tomie bei Kindern zum besseren
Fassen und Herunterziehen der
hochliegenden Blase und beque¬
meren Einführen der Zange be¬
stimmt. Zur vollständigen Des-
infection des Instrumentes ist das¬
selbe zerlegbar und schraubt man zu diesem Behufe
die Kopfschraube, welche beide Griffe zusammenhält,
ab, wodurch es ermöglicht ist, den Griff aus der
Führungsstange auszuhängen. Die letztere hat an
der dünnen Seite eine viereckige Oeffnung, wie bei
einem Uhrschlüssel, und zwar zu dem Behufe, um
den Cbarnierstift des beweglichen Schnabels, der
ebenfalls viereckig angefeilt ist, leicht abzuschrauben;
ist dieses geschehen, so zieht man den mit einem
kleinen Knopf versehenen Schieber ab und ist nun¬
mehr im Stande, die gründlichste Desinfection der
einzelnen Theile vorzunehmen.
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Nr. 941. Sclifasmsky (Moskau). Transfusions - Appftr&t (Modell der
Firma Schwabe).
Der Apparat besteht aus einem mit Theilung in Cubikcentimeter
versehenen conischen Glasgef&ss, einem Gummischlauch und drei
silbernen Ganülen verschiedenen Calibers.
Das conische Glasgefäss hat einen luftdicht eingeschlifienen
Glasstöpsel in seinem Halse sitzen und kann das Blut aus dem
Gefäss ausgetrieben werden, sobald die seitlichen Oefinungen des
Stöpsels und des Halses correspondiren. Zur Unterbrechung der
Transfusion genügt ein geringes Drehen des Stöpsels und sind durch
diese Einrichtung alle die Uebelstände beseitigt, welche ein Hahn etc.
mit sich bringen, indem der Apparat der vollständigsten Desinfec-
tion unterworfen werden kann.
Nr. 942. Kusmin (Moskau). Dilatations- und Berieselungs - Speculum
für den Mastdarm (Modell der Firma Schwabe).
Bei Exploration des erkrankten Mastdarmes, wobei Schleim, Eiter etc.
durch einen Irrigateur oder eine Spritze abgewaschen werden sollen, wird in
Folge des in die Höhe gehenden Strahles meist Klystiereffect erzielt. Das
Instrument von Dr. Kusmin verhindert diesen Uebelstand, weil bei demselben
die Strahlen der ausfliessenden Flüssigkeit die Wandungen des Mastdarmes
circulär umspülen. Ausserdem kann das Instrument, einmal in situ, gleich
zu Auswaschung mit medicamentösen Flüssigkeiten benützt werden.
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153
Als Flüssigkeitszufuhr dient ein Irrigateur, Spritze etc. und ist die Speisung
der drei Branchen in Folge der Bohrungen des Charnierhahnes eine gleich¬
zeitige.
II. Literarische Analekten .
Nr. 943. Hahn. Zur Behandlung des Pes varus.
(Berl. klin. Wochenschr. 19. März. 1883.)
Zum Zwecke der Fixirung des Fusses in normaler Lage nach vorheriger
Tenotomie der Achillessehne und der Fascia plantaris wendet Verf. folgende
einfache Vorrichtung an, die ihm seit Jahren die besten Dienste geleistet hat:
Sie besteht aus einer T-Schiene von Holz. Zunächst wird der Fuss mit
Watte und Binden eingewickelt, alsdann die T-Scbiene so angelegt, dass a, c
auf der inneren Fusswand, b in der Höhe des Os naviculare und der Schenkel d
nach aussen zu liegen kommt. In dieser Lage wird die Schiene durch eine
Gypsbinde befestigt. Es kann ein vor dem Kranken stehender Assistent, ohne
'—‘c
Fig. 1.
4
Fig. 2.
den Operateur in der Anlage des Gypsverbandes zu behindern und ohne die
Hände zu wechseln, mit Leichtigkeit den Fuss um seine Längsaxe nach aussen
so drehen, dass er aus seiner abnormen Supinations- in Pronationsstellung
gelangt, indem er mit der einen Hand d stark nach aussen drückt. Ferner
kann er sehr leicht den Fuss aus seiner Equinusstellung bringen, wenn er
durch Druck auf den Schenkel a den Fuss in Dorsalflexion stellt, und drittens
kann er durch Rotation von a um b nach aussen den Fuss aus seiner abnormen
Adductions- in Abductionsstellung versetzen, vorausgesetzt, dass die Adduc-
tionsstellung durch Rotation des ganzen Fusses nach innen und nicht im
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Chopart’schen Gelenke entsteht, während letztere vollkommen durch Keil-
excision aus dem Proc. ant. des Calcaneus beseitigt werden kann. Am besten
hält der Assistent mit einer Hand den über den Zehen befindlichen Schenkel
und mit der anderen den nach aussen gerichteten, hier a und d. Ist nun der
Gypsverband beendet und vollkommen erhärtet, so wird der Schenkel c. dicht
am Haken abgesägt und der Fuss mehrere Wochen in dieser Lage gelassen.
Zur Nachbehandlung wendet Verf. eine Maschine an, deren Princip darin
besteht, dass die Schwere des Körpers bei jedem Tritt eine Correctur der
abnormen Adductionsstellung bewirken soll. Diese Wirkung wird dadurch
erreicht, dass die Axe des Fussgelenkes, die bisher immer in einer horizontalen
Ebene angebracht wurde, schräg gestellt wird, d. h. das äussere und innere
Gelenk befinden sich in verschiedener Höhe und zwar das äussere um mehrere
Centimeter tiefer als das innere. Würden die oberen und unteren Schenkel
senkrecht wie gewöhnlich zu einem Gelenke verbunden werden, so würde bei
verschiedener Höhe der Gelenke eine Bewegung um die schräge Axe nicht
stattfinden können. Um eine Bewegung, und zwar die zur Correctur der Ad¬
ductionsstellung dienende, zu ermöglichen, Hess Verf. die oberen und unteren
Schenkel kurz vor dem Gelenk rechtwinklig ausbiegen, wie aus Fig. 2 deutlich
zu sehen ist. Diese Vorrichtung findet ihre Indication namentlich in denjenigen
Fällen, wo eine starke Adductionsstellung der Zehen vorhanden ist.
Nr. 944. Wehr.
Experimentelle Beiträge zur Technik der Pylorus-
resection.
(Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie. 1882. Sep&ratabdruck.)
Verf., welcher sich eingehend mit Vivisectionsversuchen behufs Feststellung
vorgenannter Operationstechnik beschäftigte, über deren Ergebnisse er in dem
cit. Aufsatze referirt, empfiehlt zu Darmresectionen folgendes einfache Com-
pressorium, welches die Gefahr eines zu starken Druckes möglichst beseitigt:
Plattes Eisenstäbchen 10—15 Ctm. lang, 8 k Ctm.
breit, an jedem Ende mit 1 Ctm. tiefem Einschnitte
versehen. Vor der Anwendung wird es in ein 2 Ctm.
kürzeres Drainrohr, ohne seitliche Löcher, in der
Weise gesteckt, dass die beiden Enden mit den
Einschnitten aus dem Gummirohr hervorragen. Ein
zweites, kürzeres Gumtnirohr, durch die Einschnitte
gezogen, dient zur Ausübung der Compression.
Beim Gebrauche wird der Darminhalt durch
Abstreichen entfernt, das an einem Ende mit dem
Drainrohr armirte Eisenstäbchen unter den Darm
geschoben, und die Compression einfach durch Herüberziehen des Drainrohrs
und Einhaken in den andern Schlitz des Eisenstäbchens erzielt. Die kleine
Vorrichtung dürfte auch bei manchen andern chirurgischen Vorkommnissen
zweckentsprechende Verwendung finden.
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Nr. 945 . Chmmiskey. Neue Epilationspincette.
(Phil. med. Times. Dec. 2. 1862.)
Das 15 Ctra. lange Instrument besitzt zwei Bisse von verschiedener Grösse
und Richtung. Zuerst wird das kleinere Ende zu Entfernung der dicht
stehenden, nachher das grössere zu Entfernung zerstreut stehender Haare
benützt. Die Kopfhaut muss mehrere Tage hindurch zur Operation mittelst
Einreibung von Ol. Cadi vorbereitet werden. Die Branchen sollen nicht weiter
als nöthig, um eine kleine Reihe von Haaren zu erfassen, geöffnet werden;
sonst läuft man Gefahr, die Haare abzubrechen und die Operation wiederholen
zu müssen. Die Extraction muss in der Richtung des Haarwuchses vollzogen
werden.
Nr. 946. Bader. Salbenspritze für die Conjunctiva.
(Lancet. Oct. 14. 1882.)
Verf. verwendet das 2 Drachmen haltende abgebildete Spritzchen zur
Behandlung gonorrhoischer Ophthalmieen. Er füllt dasselbe mit einer Präci-
pitat und Atropin haltenden Vaselinsalbe und führt die Spitze in den äussern
Conjunctivalraum von unten her sachte ein. Drei glückliche Erfolge werden
mitgetheilt.
Nr. 947 . Pearse. Büchse mit Spritze und Arzneimitteln für subcutane
Injection. (Pocket Medical Emergency Case.)
(Lancet Febr. 24. 1883.)
In der einen Hälfte der in Grösse und Form einem starken Bleistift
ähnlichen Büchse befindet sich eine (dem Anscheine nach nur auf */* grm.
berechnete) Pravaz’sche Spritze, in der andern eine Serie von kleinen Be¬
hältern für die in Gelatinescheiben incorporirten gebräuchlichsten Alkaloide
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(Morphin, Apomorphin, Pilocarpin, Ergotin) nebst Aether und Araylnitrit in
Perlen, welche fttr entsprechende Nothfälle dienen. Das Ganze bildet eine
höchst cotnpendiöse Taschenapotheke für subcutane Injection. Die Incorpora-
tion der Alkaloide in Gelatine besitzt den Vortheil, der Verderbniss weniger
ausgesetzt zu sein, als die wässerigen Lösungen.
Nr. 948. Beicher. Neue Abortions- und Placentarzange.
(Phil. Medical News. March 3. 1883.)
Das Instrument ist char akterisirt durch gefensterte, mit rauher Innenfläche
versehene Bisse, welche 1 */« Zoll von ihrem Ende entfernt so abgekniet sind,
dass die Branchen sich gegenseitig ungefähr 1 Zoll weit von einander entfernen.
Die Branchen selbst sind ausgehöhlt und besitzen eine in ihrer Richtung den
Uterussonden, resp. der Beckenaxe entsprechende, bez. der geschlossenen
Branchen mehr oder minder parallele Richtung. Die Länge der Zange ent¬
spricht derjenigen der übrigen intrauterinen Instrumente. Die Conformation
derselben bedingt ein leichteres Ergreifen abortirender Früchte oder grösserer
Placentarreste, welche, ohne zerdrückt zu werden, zwischen den ausweichenden
Branchen Platz finden. Das Instrument kann eventuell auch zu intrauteriner
Dilatation benützt werden. Von Firma Snowden in Philadelphia wird das¬
selbe angefertigt.
Nr. 949 . wilsm. Ein Fall von Hysterektomie und eine neue Tumoren¬
stielklammer.
(Amer. Jonrn. of Obstetrics and Diseases etc. April 1883. Separatabdruck.)
Anlässlich einer Uterusexstirpation, welche wegen eines Fibrosarkoms von
ganz ungewöhnlicher Grösse indicirt war, liess sich Verf. von Fahr. Will ms
in Baltimore ein Instrument construiren, welches das Princip des Ketten-
ecraseurs mit demjenigen der Klammer verbindet, wobei letztere durch ihre
Grösse besonders bemerkenswerth ist.
Das Instrument besteht aus den zwei Klammerstücken A und B, der
Kette C, dem Handgriff E, den zwei Schraubenschlössern 1 und 2 in Klammer B,
und dem Schlüssel F. Die Klammern A und B sind 5 Zoll lang, ihre Winkel
und Kanten überall abgestumpft, so dass sie, quer über der Abdominalincision
liegend, den Stiel des Tumors ohne Reizung der Bauchdecken umschliessen.
Die geradelinige obere Klammer A dient als Träger der Kettenschlinge. Die
157
bogenförmige untere Klammer B besitzt zwei Oeffnungen, durch welche die
Enden der Kette C gezogen werden. Der Griff stellt eine Gabel dar, deren
Schaft aus einer Schraube ohne Ende besteht, und deren beide Spitzen in die
zwei Löcher 3 und 4 in Klammer behufs Anziehen der Kette eingesetzt werden,
nachdem letztere um den Tumor geschlungen ist, wonach sie mittelst des
Schlüssels F durch die Schraubenschlösser 1 und 2 in ihrer Lage fixirt und
der Schlüssel entfernt wird. Die übrigens nach Bedürfniss anzufertigende
Länge der Kette C betrug im vorliegenden Falle 17 Zoll.
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Als Vortheile dieser Kettenklammer bezeichnet Verf., dass die Kette leicht
um jeden Tumor von beliebiger Grösse geschlungen, nach Belieben angezogen
und gelockert werden kann, und dass sie vermöge ihrer Fixirung mittelst der
beiden Klammern immer an der äussern Oberfläche der Abdominalwandung
bleibt, somit kein Theil der Kette oder des Pedunkels unter diese Oberfläche
herabgezogen werden kann, wie dies z. B. bei der Köberle’schen oder Cintrat’-
schen Schlinge öfters stattfindet.
Zu noch vermehrter Sicherung der Lage des Tumors ausserhalb der Bauch¬
decken dient dem Verf. die in G abgebildete Nadel, welche 6 Zoll lang ist,
eine scharfe, mit Schraubengang versehene Spitze und einen Spitzendecker
besitzt, mit welchem die Nadel nach ihrem Durchstich versehen wird.
Nr. 950 . Wolpert. Luftprüfer.
(Pro8pect der Firma Alt, Eberhardt & Jäger in Ilmenau.)
Der vorliegende Apparat hat den Zweck, mittelst einer auch von Laien
leicht zu erlernenden Methode eine approximative Abschätzung der Grenze zu
gewinnen, bis zu welcher die Luft eines mehr oder minder abgeschlossenen
Raumes noch als inspirabel gelten kann. Selbstverständlich hat sich ein der¬
artiger Apparat nicht mit der weitschichtigen Untersuchung aller denkbaren
moleculären und chemischen Agentien zu befassen, welche der Respirationsluft
gesundheitsschädliche Eigenschaften zu ertheilen im Stande sind, sondern
nimmt nur auf den vermehrten Kohlensäuregehalt als diejenige Veränderung
Rücksicht, welcher alle bewohnten Räume, sofern ihnen die nöthige Ventilation
fehlt, ausgesetzt sind.
Bekanntlich hat v. Pettenkofer durch eine Reihe von Versuchen für die
Luft von Wohnräumen gefunden, dass jede Luft, welche in Folge der Respira¬
tion und Perspiration der Bewohner mehr als 1 pro mille Kohlensäure
enthält, als untauglich für einen beständigen Aufenthalt zu erklären sei,
und dass eine gute Zimmerluft, in welcher der Mensch erfahrungsgemäss
auf längere Zeit sich behaglich und wohl befinden kann, keinen höheren Kohlen¬
säuregehalt als 0,7 pro Mille hat. Hierauf gründet sich die Methode des
Erfinders, dessen Apparat auf der bekannten Reaction des Kalkwassers, resp.
Fällung des Kalks durch Kohlensäure beruht.
Die hauptsächlichsten Bestandtheile des Wolpert’schen Apparates sind:
1 ) ein mit Füllungsstrich versehenes Reagensglas, dessen undurchsichtiger, aus
Mattglas bestehender Boden mit einem Visirzeichen (Jahrzahl 1882) versehen
ist und zum Gebrauche in einen beweglichen Holzfuss gestellt wird; 2) eine
grössere und eine kleinere Gummibirne, in welche Glasröhrchen von circa
10 Ctra. Länge und 4—5 Mm. Durchmesser gesteckt werden; 3) ein Fläschchen
für Kalkwasser und dito für reines Wasser. Die Gebrauchsweise des Luft¬
prüfers beruht auf der Anzahl der Luftfüllungen der Birnen resp. Entleerung
der Füllungen in die durch den Füllungsstrich gegebene Menge des Kalk¬
wassers, welche nöthig sind, um das Visirzeichen des Reagens¬
glases verschwinden zu machen.
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Bei sehr schlechter Luft muss man schon nach zwei oder drei Fällungen
die Glasröhre herausnehmen und nach dem Zeichen sehen, bei guter Luft erst
nach 20 oder 30 Füllungen. Den Kohlensäuregehalt der Luft, welcher der
Anzahl anzuwendender Birnfüllungen für Erreichung der maßgeblichen Trübung
entspricht, ersieht man aus einer beigegebenen Tabelle. Uebrigens genügt
anstatt der Anwendung der Tabelle meist schon Folgendes: Wenn man mit
weniger als 10 Füllungen schon die maßgebende Trübung erhält, ist die
Luft entschieden zu unrein, als dass man sie ohne Nachtheil einathmen
könnte. Bei einer Trübung zwischen 10—20 Füllungen ist auf kurze Zeit
der Aufenthalt in solcher Luft zulässig. Entsteht die Trübung erst bei mehr
als 20 Füllungen, daun ist für gewöhnliche Verhältnisse die Luft als gut zu
bezeichnen. In Krankenzimmern aber soll die Luft so rein sein, dass erst
mit 30, bei ansteckenden Krankheiten mit 40—50 Füllungen die vollständige
Trübung des Kalkwassers eintritt. Will man die Luft bei grossem Kohlen¬
säuregehalt noch genauer prüfen, als es die Anwendung der grossen Gummi¬
birne gestattet, so benützt man die kleine Birne, welche halb so viel Luft
fasst, und zwar entweder diese ausschliesslich, oder erst dann, wenn nach
Benutzung der grossen Birne die Trübung merklich geworden ist.
Die kleine Birne hat ausserdem hauptsächlich den Zweck, die Prüfung
des Kalkwassers zu ermöglichen, wobei man wie folgt verfährt. Man füllt
die kleine Birne mit ausgeathmeter Luft, indem man die Birne zusammendrückt
und das Ende der Glasröhre in den Mund bis hinter die Zähne bringt, dann
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während des Ausathmens durch den etwas geöffneten Mund die Pressung auf
die Birne langsam aufhebt. (Man hält dabei die Birne so, wie der grössere
Knabe auf vorstehender Figur.) Nachdem man dieses etwa sechs Mal hinter
einander ausgefuhrt hat, kann man annehmen, dass die Birne Luft mit 4 °/o
Kohlensäure enthält. Nun setzt man die Glasröhre in den bis ungefähr an
den Strich mit Kalkwasser gefüllten Cylinder und drückt den Inhalt der Birne
in das Kalkwasser. Dieses muss, wenn das Kalkwasser gut ist, in einigen
Secunden so trüb werden, dass das Zeichen auf dem Boden des Cylinders nur
noch schwach zu erkennen ist und nach einigen Minuten, oder sofort beim
Umschütteln, verschwindet.
Wolpert’s Luftprüfer ist, in einem soliden und eleganten Etui verpackt,
in allen Niederlägen chemischer Apparate zum Preise von Mk. 15 zu haben.
Der einfach zu erlernende Gebrauch dürfte ihn nicht nur den Aerzten, sondern
auch namentlich den Krankenwärtern empfehlen. Die hygieinische Ausstellung
in Berlin ist mit diesem Apparat von dem Eisenwerk Kaiserslautern beschickt
worden und ist er daselbst unter Abtheilung A für hygieinischen Unterricht,
Gruppe b: Ventilation, aufzufinden. Der Wolpert’sche Luftprüfer wird einzig
von der Firma Alt, Eberhardt & Jäger in Ilmenau angefertigt
Nr. 951 . Piffard. Ein verbessertes Instrument zur Entfernung Über¬
flüssiger Haare.
(Journal of cntaneons and venereal diseases. March. 18H3.)
Verf. benützt hiezu einen von ihm
erfundenen und in seinem Werke über
Hautkrankheiten beschriebenen Nadelhalter,
an welchem nach dem Muster der nach¬
stehend beschriebenen Bergh’schen Krätz¬
milbennadel eine Lupe befestigt ist. Die
Beschaffenheit der Lupe muss aber derart
sein, dass man mittelst derselben ein flaches
Gesichtsfeld von möglichst grossem Um¬
fange zu überblicken im Stande ist, wes¬
halb die sphärische Aberration vollständig
beseitigt sein muss. Die Linse des Verf.,
mittelst deren dieses Erforderniss erreicht
wird, ist eine biconvexe Linse mit cylind-
rischen Oberflächen, bei welcher die Axen
beider Cylinder rechtwinklig zu einander
stehen (resp. ein im Perimeter der Linse
ausgespanntes Kreuz bilden). Solche Linsen,
deren Brennweite nahezu 4 Zoll beträgt,
erschliessen ein Arbeitsfeld von ca. 2®/s Zoll.
Das Verfahren des Verf. besteht in
Extraction des Haares mit nachfolgender
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Zerstörung des Haarfollikels durch elektrolytische Acupunctur, nach folgenden
drei verschiedenen Methoden: 1) Extraction des Haares, nachherige Einführung
der Nadel in den leeren Follikel. 2) Einführung der Nadel von aussen in
die Wandung des Follikels, oder 3) längs des Haares in die Mündung des
Follikels und nachherige Extraction des Haares.
Nr. 952 . Bergh. Instrument zur Entdeckung von Krätzmilben.
(Aus Behrend’s „Hautkrankheiten“, pag. 517.)
Will man Krätzmilben behufs Diagnose oder Demonstration fangen, so trifft
man sie bekanntlich mit Sicherheit am Schwanzende eines Ganges. Man braucht
zu diesem Zwecke nur die Decke desselben seiner Länge
nach mit einer Nadel vorsichtig aufzuheben und bis an
das Ende vorzudringen, um alsdann auf der Nadelspitze
das Thier herauszuheben; oder man kann, ohne den
ganzen Gang zu eröffnen, die Decke desselben am
Schwanzende mit einer Staarnadel einstechen und den
Inhalt behutsam heraus holen. Bergh hat für diesen
Zweck ein kleines, sehr zweckmässiges Instrument con-
struirt. Dasselbe besteht aus einer flachen Nadel, die
in ihrer untern Hälfte hufeisenförmig gekrümmt ist, und an dem geraden
Theile eine verschiebbare Lupe trägt, so dass man bei der kleinen Operation,
bei welcher beide Hände in Anspruch genommen sind, gleichzeitig Lupen-
vergrösserung benützen kann.
III. Patentschriften.
Nr. 953. Bpner, C., senior, in Berlin. — Federnde Militär-Krankentrage. (19743.)
Die aus eisernem Kesselrohr von 33 Mm. Durchmesser und 3 Mm. starken
Wandungen gefertigten Tragstangen sind durch Querstangen von demselben
Material, welche mittelst eiserner Muffen an ihnen befestigt sind, mit einander
verbunden. In diese Tragstangen lassen sich die ebenfalls aus Eisen her¬
gestellten Handhaben hineinschieben und mittelst Stellschrauben in den Muffen
feststellen. Ausserdem sind die Tragstangen durch eine stellbare Rücklehne
verbunden, welche aus einem eisernen Bügel besteht und auf jeder Seite
mittelst einer Zahnstange, welche durch Uebergreifen der Zähne über einen
Knopf in verschiedenen Stellungen fixirt werden kann. An der unteren Seite
der beiden die Rücklehne tragenden, sowie an den am Fusstheil befindlichen
Muffen sind eiserne Lager angebracht, in welche die S-förmig gebogenen, aus
gut federndem Stahl gefertigten Füsse eingeschoben sind und durch eine
Schraube an der betreffenden Muffe befestigt werden. Die Trage besitzt bei
hineingeschobenen Handhaben eine Länge von 1,9 M., mit herausgezogenen
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Handhaben .eine solche von 2,5 ist 0,54 M. breit and wiegt mit ilJeberzug
.and (Kopfpolster 18 Kilo; die Entfernung des unteren convexen Xheils des Feder-
fnsses .vom .oberen Rand der Tragstange betragt 16 Cm. Der auB starkem
Doppeldrillioh bestehende Ueberzug der Trage ist seitlich mit SchnQitlOchern
versehen, durch welche starke, einander kreuzende iHanfschnOre gezogen
werden, welche die obere Seite des Ueberzuges straff erhalten. Am Kopfende
wird der Ueberzug mittelst Lederriemen fest gegen die obere Querstange
angezogen.
Der Vorzug .{fieser Trage liegt in der federnden Beschaffenheit der hohlen
Tragstangen und hauptsächlich der Fasse, sowie in der verkürzbaren Länge
der erstem. Eigene federnde Transportfuhrwerke sind somit beim Gebrauche
solcher Tragen entbehrlich, da letztere, auf gewöhnliche Fuhrwerke verladen,
den darauf befindlichen Schwerverwundeten die nämlichen Vortheile bieten,
wie jene. Für Militärbehörden fallen namentlich folgende Umstände in’s
Gewicht: 1) Die ganz ans Eisen construirten Tragen sind bei geringer Ge¬
wichtsdifferenz bedeutend haltbarer, als die bisher ira Gebrauch befindlichen
hölzernen Tragen. 2) Zur Fortschaffung von Schwerverwundeten kann bei
Benutzung der federnden Trage jeder Train- oder sonstige Wagen verwendet
werden, daher die Möglichkeit geboten ist, in kürzerer Zeit eine grössere An¬
zahl Schwerverletzter auf scboneudste Weise zu transportiren. 3) Die Kranken¬
transportwagen können in ihrer Construction leichter gehalten sein wie früher,
da die federnde Trage mit hineingeschobenen Handhaben um 60 Cm. kürzer
ist, als die bisher gebräuchliche.
Herr Stabsarzt Dr. Hase in Hannover, dessen freundlicher Vermittlung wir den Pro*
spect obiger an der hyg. Ausstellung befindlichen Trage zn verdanken haben, macht über¬
dies folgenden Vorschlag in Betreff der Verwendung derselben auf gewöhnlichen Leiter- oder
Brücken wagen: „Pie federnden Füsse sind anf zwei Latten oder Dielenbretter zu nageln, wozn
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man. durch dia Füwe ein Loch bohren müsste, und dann diese Latten wiederuih auf die Leiter-
bäume des Wagens io der Weise mittelst Flügelschrauben zu befestigen, dass die Leiterbäume
im rechten Winkel zur Trage stehen und zugleich durch die Latteu im richtigen Abstand
gehalten werden. Auf diese Weise Hessen sich, ausser dem Kranken, der auf dem Boden des
Wagens Hegt, noch mindestens vier weitere Kranke auf einem gewöhnHchen Leiterwagen trans-
portiren, natürlich nicht mit den Füssen oder dem Kopfe voran, was aber zu dem erreichtein
Vortheil nebensächlich sein dürfte. Da die Trage bei hineingeschobenen Handhaben nur eine
Breite von 1,9 M. hat, so wird der beladene Wagen überall passiren können. Beim Passiren
gar zu- schlechten Weges etc. kann die Trage leicht von der Latte abgesebraubt und mit dem
darauf befindlichen Kranken abgehoben werden* Die zur Befestigung der Trage an den Holz¬
latten (die im Nothfalle aus jeder Holzdiele, Thüre oder Bretterzaun improvüirt werden können)
und am Wagen nöthigen Dinge, als : Flügelschrauben, Nägel, Bohrer, ev. ein Hammer, würden
leicht in einem Täschchen der Tragbahre aufzubewahren sein; An Bretterwänden, die zu dünn
für das directe Aufnageln der Trage sind, würden erst Klötzchen an die Bretter genagelt und
in die Klötzchen die Nägel der Latte geschlagen. Red.
Nn. 964 Teufel, Wilhelm* in Stuttgart. — Neuerung 1 an LeiöMhden. (22056.)'
Die Verbesserungen bestehen in Folgendem:
1. Der untere Rand der Binde ist mit' zwei beweglichen, elastisched Ver¬
schlussgurten a versehen, welche nach Bedürftiiss kürzer oder länger geknöpft'
werden können, weshalb bei ungleichem Bau des Unterlbibes auf jeder Seite
der gewünschte Druck bewirkt werden kann.
2. In der* Mitte des unteren Randes befindet' sieb' innerhalb eilte ent¬
sprechend angebrachte Pelote b, welche mit' Beihilfe der beweglich*» Vwi*
schlussgurte und der naeh hinten wirkenden Feder c auf die Bauchdeoke und;
die im kleinen Becken liegenden ^Organe einen sowohl gleiehmässigen als auch
unterstützenden Druck ausübt. Um i die Gleiehm&ssigkeit dieses- Druckes 1 bei 1
den verschiedenen Körperstellungen zu sichern, ist auf, bezw. vor der Pelote
di» nach hinten auf dieselbe wirkende Feder c angebracht, deren Federkraft 1
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dem Gewicht von 1,5 kg entspricht. Neben der Gleichmässigkeit des Druckes
ist die Feder dazu angethan, das Hinauf- und Herunterrutschen der Binde zu
verhüten. Durch Verlängerung oder Verschiebung der Feder nach der einen
oder anderen Seite, dann durch stärkere Biegung derselben links oder rechts
kann auf der einen oder anderen Bauchseite der Druck bedeutend verstärkt
werden.
3. Um das Einschneiden der Binde bis zum Wundwerden hinten in der
Lendengegend zu verhüten, sind an den beiden hinteren Enden der Binde gut
bedeckte Stahlfedern d angebracht, an welchen oben und unten je zwei kleine,
weich gepolsterte Puffen e befestigt sind. Zunächst wird dadurch das Zu¬
sammenfalten der hinteren Bindenenden und der durch die Falten bedingte
Druck unmöglich gemacht; die kleinen Puffen e aber gestatten eine Lüftung
unter dem Rand der Binde und kühlen somit, verhindern ferner das Hinauf-
oder Herunterrutschen der hinteren Bindenenden, wodurch das Anliegen
gesichert ist. Durch Vertheilung des Druckes auf vier Punkte wird der noth-
wendige Druck viel besser ertragen.
Die Stahlfeder d mit den Puffen e leistet dem Rückgrat eine kräftige und
wohlthuende Unterstützung und beseitigt die Rückenschmerzen durch ihr mildes
Anliegen sofort oder in Kürze.
4. Diese Leibbinden sind verwendbar bei Nabelbrüchen durch Anbringen
einer entsprechenden Nabelbruchpelote b 1 mit der darüber liegenden, oben
beschriebenen Feder c 1 , welche durch ihren gleichmässigen federnden Druck
und durch die Unbeweglichkeit der Binde das Austreten des Bruches und das
Verschieben der Pelote unmöglich machen. Die Nabelbruchpelote b 1 wird nur
auf einer Seite der Binde befestigt, um das Schnüren der Binde nicht zu ver¬
hindern.
Beim Anlegen der Binde werden die beiden hinteren Gurte f und f 1 um
die Hüfte geschlungen und kreuzen sich im Rücken so, dass der Gurt / durch
den gespaltenen Gurt /* geschoben, nach vorn geführt und in das Knöpfchen k
der Feder c nach Bedürfhiss eingehängt wird. Desgleichen wird der Gurt f 1
in das Knöpfchen k 1 eingehängt. Ferner werden die beiden Enden der elasti¬
schen Verschlussgurte a je nach Bedürfniss in die an der Binde angebrachten
Knöpfchen m oder m 1 eingehängt.
Nr. 955. Olanz, Ernst, in Berlin. — Verfahren zur Darstellung antiseptischer
Flüssigkeiten, welche essigsaure oder ameisensaure Thonerde enthalten. (20913.)
Die essigsaure wie auch die ameisensaure Thonerde, völlig unschädlich für
den menschlichen Körper, ist für Bacterien und andere mikroskopische Orga¬
nismen ein heftiges Gift und daher auch ein vorzügliches Antisepticum gegen
übelriechende oder ansteckende Stoffe aller Art. Die bisherige Bereitungs¬
weise dieser Salze durch Wechselzersetzung von Blei- oder Kalksalzen hatte
jedoch den Uebelstand, der Lösung des Thonerdesalzes noch einen Blei- oder
Kalkgehalt zu belassen, welcher der allgemeinen Verwerthung dieses Anti-
septicums hindernd im Wege stand. Um diese Nachtheile zu vermeiden,
bereitet Erfinder die essigsaure und ameisensaure Thonerde durch Wecbsel-
zersetzung von schwefelsaurer Thonerde mit essigsaurem resp. ameisensaurem
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Strontian. Diese Zersetzung lässt sich, weil der schwefelsaure Strontian fast
unlöslich ist, sehr genau bewirken, so dass die Lösung weder Schwefelsäure noch
Strontian enthält. Der Erfinder hat gefunden und durch Versuche bestätigt,
dass gewisse Bacterien gegen essigsaure Thonerde, andere gegen ameisensaure
Thonerde indifferent sind, so dass die gegen essigsaure Thonerde beständigen
Bacterien von ameisensaurer Thonerde getödtet werden und umgekehrt. Er
stellt aus diesem Grunde für die praktischen Anwendungen Mischungen von
ameisensaurer und essigsaurer Thonerde her, und zwar am zweckmäßigsten
solche, die in der Trockensubstanz 20 bis 30 °/o anieisensaures und 70 bis
80 °/o essigsaures Salz enthalten. Der Zusatz des ameisensauren Salzes erhöht
zudem die Beständigkeit der essigsauren Thonerde, welche bekanntlich aus
ihrer Lösung leicht ein basisches Salz als weisses Pulver ausscheidet. Obige
Mischung kann auch durch Sättigung von Thonerdehydrat (colloidaler Thonerde)
mit Essigsäure und Ameisensäure dargestellt werden.
Nr. 956. Dr. Frank, Adolf, in Charlottenburg. — Verfahren und Apparat zur
Desinfection mittelst Brom unter Mitverwendung von Petroleum, Ligroin und anderen
Destillationsproducten des Erdöls. (21644.) Die nach Patent 21074 angefertigten
festen, porösen Kieselguhrmassen werden mit Brom getränkt, welche davon
das Fünf- bis Sechsfache ihres Gewichtes aufsaugen, worauf man das Brom
an geeigneten Orten und passenden Vorrichtungen verdunsten lässt. Infolge
der Flächenanziehung, welches die Kieselguhrmasse ausübt, erfolgt die Ver¬
dunstung bedeutend langsamer als bei Verwendung von flüssigem Brom, und
schon hierdurch wird eine entsprechende Regulirung bewirkt. Die Kieselguhr¬
massen können, nachdem sie ihr Brom abgegeben haben, immer wieder mit
Brom getränkt und benützt werden. Zur Herstellung von Bromwasser werden
die getränkten Stücke mit Wasser geschüttelt, welches dann das Brom löst.
Um eine vollständige Regulirung der Verdunstung des Broms und eine lang¬
samere Wirkung bei Desinfection von Krankenzimmern zu erzielen, benützt
der Erfinder eine stets gleichmässig gesättigte Bromlösung, welche er durch
die in Figur abgebildete Vorrichtung erhält.
In das mit Rinne R versehene Gefäss A
wird eine schwache Bromkaliumlösung oder *
Wasser gegossen. In die Rinne passt ein
kegelförmiger Deckel D, dessen Spitze nach
unten steht, während sein umgelegter Rand
in dem Wasserverschluss ruht. Verdampft
nun Brom aus dem damit getränkten, in A
liegenden Kieselguhrstück B, so tritt der
Bromdampf in das in R befindliche Wasser,
löst sich darin auf und verdunstet allmälig.
Bei zu starker Verdampfung schlägt sich das Brom an den Wänden des
Deckels D nieder und fliesst wieder zurück. Stärkere oder schwächere Ver¬
dampfung wird durch Eingiessen von warmem oder kaltem Wasser in den
Hohlraum des Deckels D erzielt. Um ein Uebersaugen des in der Rinne R
enthaltenen Wassers nach A zu verhindern, kann auch im oberenjTheil von D
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ein durch Stöpsel» oder Wachs (auch Paraffin, Vaselin) verschliessbares feines
hoch eingebohrt sein.
Gegen eine zu starke Einwirkung des Broms auf lebende oder todte orga¬
nische Stoffe, welche damit in Berührung kommen, wie auch für die rasche
Beseitigung des für manche Individuen unangenehmen Bromgeruches benützt
der Erfinder Petroleum in flüssigem oder dampfförmigem Zustande, von welchem
er festgestellt hat, dass es sich mit Brom schnell und ohne Gefahr verbindet,
bezw. Brom aufnimmt.
Mittheilua^en der Agentur „ArtemOrW“ in Berm
Nr. 957. Gynäkologische Spülciirette von Prof. Freund (Strassburg). Ein Instrument von
ansgeseiohneter praktischer Brauchbarkeit, das an der Hand nachstehender, snm erstenmal publi-
cirter Abbildung keiner weitern .Beschreibung bedarf. Wir beschranken uns einzig darauf, auf
die, am. Grunde der Cnrette befindlich* Oeffhung des Spnlcanals aufmerksam zn machen. In
Etnis, enthaltend 4j Stück, Cüretten* Grift Schlauch und Heinignngsbürsten znm Preise von
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Nr. 958. Nadelhalter für platte Nadeln, von Dr. Hagedorn (Magdeburg). Der 5 am. dicke
Schaft c des Instruments besteht ans zwei im Terticalschnitt mittelst Gonlissenvorrichtnng an
einander verschiebbaren Hälften, deren Enden c ad -als Bisse (Maul) für die zn fassende Nadel'
dienen. Zu gewöhnlichem Gebrauche dient das Modell B mit rechtwinklig zur Längsaxe liegenden
Bissflächen, für tiefe, in der Sagittalebene des Körpers anzulegende Höhlennähte, z. B. bei hoch¬
gelegenen BiwenacheidonfietelQ des sog. „Schiefmanl“ D. Der rSchlnsa der Bisse wi*d mittelst
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167
des in federnde Verbindung mit dem Sohafte gebrachten Winkelbebels bewirkt, welcher mit
der Jfahnstangenvorrichtnng g gesperrt wird. Die nur für platte Nadeln berechneten ßisdlöcher
sind mit Knpferstaniol belegt, wodurch die Verlässlichkeit der Fassung noch erhöht wird.
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nicht auf die Höhe der Einlage, sondern nur
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Karlsruhe: Albert Kohm, Laugestrasse 134.
Kiel: «7. Assmann, Dänische Strasse 25.
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Königsberg i,l’r.: G. Qrunewald, MUnzstrasse 10, 11.
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Leipzig: C. Frank, Schrötergtsscnen 6.
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Mainz: J. Schwarz.
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Moskau: F. Schwabe.
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Prag : Josef Mang, Ferdinandstrasse 31, non.
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WÜrsburg: G. Stöber, Sandgasse 9.
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OOln: Kühne, Sievers A Neumann.
Frankfurt i/M.: A. Schnurmann.
Frankfurt a/M.: Gebrüder Weü, Töngesgasse 27.
Bernhard Wolf A Cie.
Kassel: Steinmetz A Knetech.
Hannover: L. Bertram.
Leipzig: J. Marx, Heine A Cie.
Paris : H. Galante, 2, rue de l'dcole de mddecine.
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Berlin : W. A. Hirschmann, S. W.,. Hesselstr. 2. (el.)
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CL Pl ager, Alte Jacobstrasse 138, S. W.
Hem: w. Ad. Engel t Kramgasse 198. (opt.)
Banztg: Bomfeldt A Salewski, Jopengaase 40, 41.
Dresden: H. s. Schönecker, Mechaniker.
Briangen: E. M. Reiniger, Univera.-Mechan. (el.)
Pranlukrt a/M.: H. HUger, Johanniterstrasse 11. (el.)
Hamburg: Ad. Wichmaann, Gr. Johannisstrasse 17.
Ilmenau: AU, Eberhard A Jäger, Glasinstrumente.
Alex. Küchler A Sohne, Thermometerfabrik.
Lichten hall bei Oberweissbach (Thüringen): Oscar Bock.
Pari! : G. Andrioeau, 5 rue Campagne Ire. (phys.)
Critis, rue de Rennes 66. (opt)
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Philadelphia: O. Flemming, Manuf. electr. 1009 Arch St
Prag: R. Rothe, Weuzeisbad, Fahr, wissensch. Instr.
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 8.
Y. Jahrgang.
1. August 1888*
Die Herren Aerzte and Fabrikanten, welche durch untere ilhistrirten Beschreibungen za wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höflichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzngeben.
Sachregister.
Popow: Thermoregulatoren (0) 966. Hase: Modifieirter Kranksnhebeapparat (0) 960.
Schwabe: Wundhaken, Zerlegbare Torsionspincetten, Universalecraseur (0) 961, 962, 963. —
Cantalame8sa: Spülvorrichtung für Empyem (L) 964. Gussenbauer: Darmeompressorium (L)
965. Brassewr: Thermoinjector (L) 966. Herschell: Urethragraph (L) 967. Hyernaux: Hämo-
statische Ligaturenklammer (L) 968. CoMin? Paquelin’soher Thermokaäter (L) 969. Mäurer:
Drainrohrensonde (L) 970. — Coover'sehe Vorderarm-Fracturenschiene aus Verbandpappe (A) 971.
Neue Sicherheitsnadel (A) 972. liemanrisches aseptisches Taachenbesteck (A) 973.
0 — Originalien der ,111. Monatsschrift der Irstl. Polytechnik“. L = Aus der Literatur. P = Ans Patentschriften.
A = Mitth. der intarnat. Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.)
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Unsern verehrl. Abonnenten machen wir hiemit die vorläufige Mittheitung,
dass wir unsere Zeitschrift vom Jahrgang 1884 hinweg monatlich uiu mindestens
'/a Bogen, welcher speciell der orthopädischen Chirurgie und den mit ihr
verwandten Zweigen gewidmet sein wird, zu vermehren und die bez. Artikel
(Originalmittheilungen, literarische Referate etc.) in einem eigenen Abschnitt
zu vereinigen gedenken, dessen Redaction
Herr Dr. F, Bcily in Berlin
bereitwilligst Übernommen hat.
Das Bedürfnis nach einem Organ, m welchem für den praktischen Arzt
sämmtliche in der medicinischen Literatur über Orthopädie enthaltene Belehrung
unter sachverständiger kritischer Sichtung und Beurtheilung gesammelt wird,
dürfte bei dem grossen Aufschwung, welchen diese Disciplin in jüngster Zeit
sowohl in wissenschaftlicher, als in technischer Beziehung erfahren hat, kaum
bestritten werden können. Einer Motivirung der vorstehend an gekündigten
Ausdehnung unserer Zeitschrift glauben wir daher um so weniger zu bedürfen,
als dieselbe eine naturgemässe Erweiterung des für unsere ärztlich polytech¬
nische Monatsschrift sich eignenden Stoffes darstellt und sind daher überzeugt,
dass diese unter fachmännischer Leitung stehende orthopädische Zulage bei
unsern sämmtlichen Lesern trotz des selbstverständlich entsprechend zu
erhöhenden, s. Z. mitzutheilenden Abonnementspreises wohlwollende Aufnahme
finden wird.
Bern, den 15. Juli 1883. Dr. Gr. Beck.
15
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tation w einer Sitzung, p. Stück 4 Fr. 7. 50.
Cellnlold-Seblundaoiidea«
Geschäfte-V erkauf.
Das grösste, in Steiermark befindliche Chirurg. Instrumenten-, Bandagen-
und Gummiwaaren-Geschäft, seit 34 Jahren im besten Betriebe, wird wegen
Todesfall zu verkaufen gesucht
Bewerber sollen geprüfte Bandagisten und Instrumentenmacher sein.
Der Kundenkreis erstreckt sich über ganz Steiermark, K&rnthen, Krain,
Triest, Theile von Ungarn, Kroatien, Dalmatien, Rumänien.
Anfragen wollen gerichtet werden an Herrn Bichard Heuberger, Graz,
Herrengasse 13 (Steiermark).
Plastische Verbandpappe
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empfiehlt die Fabrik von
Dr. P. Koch, Neuffen (Württemberg).
Hauptniederlagen:
C. Armbruster, Tübingen.
R. M. Paulke, Leipzig.
W. Spring, Stuttgart
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Verla ff der /. Dalp'tchen Buchhandlunff (K. Schmid) in Bern.
Heft 8.
V. Jahrgang. 1. Angast 1883.
Sämmtliche Zeitschriften und Beiträge fllr die Redaction und Expedition sind an die J, Dalp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adreesiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Aber geeignete künstlerische Kräfte zur Hlustrirung ihrer Beiträge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhaltsübersicht. I. Orlglnalmlttheilungen p. 171. — II. Literarische Analekten
p. 179. — Recension (Coleman, Lehrbuch der zahnärztlichen Chirurgie und Pathologie) p. 188.
— Mittheiiungen der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern p. 190.
I. Originalmittheilungen.
Nr. 959 . Ueber die Anwendung circulirenden Wassers zur permanenten
Abkühlung oder Erwärmung.
In einer Sitzung der Gesellschaft der russischen Aerzte zu St. Petersburg
(18/5. X. 2.) machte ich eine Mittheilung «über die Anwendung der Wasser¬
leitungshähne zur Behandlung mittelst Kälte», und wurden dabei auch die
von mir zu diesem Zweck construirten Kautschukapparate demonstrirt. Das
Wesentliche der Letzteren besteht darin, dass mehr oder weniger kaltes Wasser,
aus den städtischen Wasserleitungsröhren oder aus gewöhnlichen Wasser¬
behältern, durch ein System dünner Kautschukschläuche geleitet wird und auf
diese Weise beständige Kälte dem locus affectus zuführt.
Etwas früher vor mir wurde der Strom fliessenden Wassers angewendet:
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von Bichardson — in seiner Halscr&vatte — zur Halsabkohlung, von Kemperdick
zur Abkühlung des Mastdarms 1 ).
Ende der 70er Jahre schlug Esmarch vor, die Abkohlung der Extremitäten
durch circuläre Umhüllung derselben mit von Wasser durchspalten Kautschuk¬
röhren zu erreichen.
Ungefähr zur selben Zeit benützte Waldenburg die Kälte in Form eines
Wasserstromes und im Jahre 1880 construirte der Mechaniker Leiter in Wien
verschiedenartige Kühlapparate aus Bleiröhren (s. darüber Wratsch, 1881, die
Bemerkungen von Herzenstein und Jacobson). Vom angewandten Material
abgesehen, unterscheiden sich die Apparate von Leiter ihrer Construction nach
durchaus nicht von den von mir angegebenen. In demselben Jahre (1880)
wurde von Dr. Dumontpallier eine abkühlende Decke vorgeschlagen, die ganz
ähnlich derjenigen war, die ich schon im Jahre 1875 zur Abkühlung des ganzen
Körpers oder der Extremitäten allein empfohlen hatte. Auf dem letzten
Londoner Aerzte-Congress wurden in die Praxis Eingang findende Apparate
demonstrirt, die den hier beschriebenen congruent sind.
Endlich beschreibt Dr. Zajaitzky (Medizinskoje Obozrenje, 1880, Sept.)
Leiter ’s Apparate (als eine Neuigkeit) und die günstigen Resultate bei ihrer
Anwendung im Golizin'schen Krankenhause (zu Moskau).
Angesichts des bisher Angeführten sei es mir erlaubt, eine kurze Be¬
schreibung und die Zeichnungen meiner Apparate in ihrer gegenwärtigen,
etwas modificirten Form zu geben.
Die häufigste Anwendung der Kälte in praxi ist die Application anf
den Kopf.
Die Gebrauchsweise des Kopfkahlapparates (einer Mütze aus zusanunen-
genähten Kreistouren eines Kautschukschlauches) ist ohne Weiteres klar: Die
eine Kautschukröhre (die Zuflussröhre, Fig. 1, H) steht mit dem Hahne der
Wasserleitung in Verbindung, während die andere (Fig. 1, I) an der unter
dem Hahne befindlichen Schale befestigt wird. Lässt man nun durch das
Zuflussrohr einen Wasserstrom von mittlerer Stärke passiren, so kaBn 4er
Apparat so lange arbeiten, als es nöthig erscheint. Auf diese Weise waren
wir im Stande, die Wasserleitungseinrichtungen sowohl in Privatwohnungen,
als auch in Spitälern zu benutzen, indem wir 70—105 Fuss lange Kautschuk¬
schläuche durch mehrere Zimmer hindurch bis zum Krankenbett hinleiteten.
Zum ersten Male fand unser Kopfkühlapparat seine Anwendung in der chirur¬
gischen Klinik von Prof. E. J. Bogdanowsky (St. Petersburg) bei Verletzungen
der bedeckenden Weichtheile und der Knochen des Schädels. Etwas später,
im Winter 1879/80, wurden drei Apparate im «Temporären Spital für Typhus¬
kranke», damals unter Leitung von Prof. J. T. Tschudnowsky, aufgestellt. In
unserer Privatpraxis pflegten wir unseren Apparat auch bei Erysipelas capitis
mit gleich gutem Erfolg anzuwenden.
Anfänglich war der Kopfapparat aus gewöhnlichen (unbedeckten) Kautschuk¬
röhrchen construirt (Fig. 1 a — Natürliche Ansicht eines Schlauches). Das
') Kemperdtck's Apparat, der Belajew’s Experimenten znfolge als unbequem sich erwiesen
hätte, besteht aus einer ins Rectum einzuführenden Kautschukblase, in deren Höhle Wasser
durch einen Katheter zufliesst und durch eine den Katheter wie ein Futteral umgebende
Magensonde zurück abfliesst.
173
erwies sich aber als nicht recht zweckmässig, da bei mangelnder Vorsicht die
Schläuche mitunter den Druck des zu heftigen Wasserandrangs nicht auszu¬
halten vermochten und dabei platzten. Um Dem vorzubeugen, kann man die
Schläuche umweben, ein feines Fadennetz um dieselben anbringen (Fig. 1 —
b u. c). Bei bedeutender Dauerhaftigkeit derartig eingerichteter Schläuche
Fig. 1.
erhält man noch zugleich die Möglichkeit, den*Apparat nach Belieben zu
modificiren. So kann man z. B. den Kopfapparat nach Durcbschneidung
einzelner Verbindungsnäbte leicht und schnell in einen platten Kreis für den
Bauch, für die Brust (Fig. 2 *), für das Auge (Fig. 3), oder auch in eine
scbienenartige Vorrichtung zur Abkühlung der Extremitäten (Fig. 4) vorwandeln.
*) In der gynäkologischen Klinik des Prof. K. Th. Slavjansky dienen solche Kreise anstatt
Eisblasen bei acuten Metritiden.
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174
Es muss übrigens bemerkt werden, dass das so grosse Vortheile darbietende
Umweben der Schlauchröhrchen die Reinigung und Desinfection der Apparate
etwas erschwert.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Zur genaueren Bestimmung sowohl der Temperatur des zur Abkühlung
dienenden Wassers, als auch der Temperaturdifferenz zwischen dem zu- und
dem abfliessenden Wasserstrom, benutzte ich (in den Spitälern, wo permanente
Vorrichtungen angebracht wurden) zwei Thermometer, von denen das eine
die Temperatur des zufliessenden, das andere die des abfliessenden Wassers
anzeigt.
Fig. 1 stellt den Apparat in der Form dar, wie er in der Klinik von
Prof. S. P Botkin gegenwärtig angewendet wird.
A und B sind Wasserleitungsröhren, die in das Krankenzimmer bis direct
zum Krankenbett angebracht sind; C ist ein Hahn im Zuleitungsrohre, der
den Stromdruck regulirt; D ein Manometer, welches eine genaue Controle des
Wasserdruckes ermöglicht; E und F sind Thermometer, ersteres zur Messung
der Temperatur des zufliessenden, letzteres des abfliessenden Wassers; O ein
Hahn im Ableitungsrohre, H und I die Endröhren des Apparates.
Von ein und demselben Zuleitungsrohr können gleichzeitig zwei oder
mehrere Apparate gespeist werden; es braucht nur dazu am Ende des Zuleitungs¬
rohres ein Endstück mit zwei oder mehreren Verzweigungen und ebenso vielen
Hähnen angeschraubt zu werden. Ein dichotomisches, mit dicken Kautschuk-
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175
Schläuchen versehenes Endstück ist sehr bequem an den Wasserleitungshahn
einer Privatwohnung anzubringen: die eine Verzweigung versorgt den Apparat,
die andere dient für häusliche Zwecke.
Wenden wir ein Manometer an und fixiren wir die Stromstärke auf
4—5 Pfund (des Druckes), so können wir ganz ruhig auch die unbedeckten
Schläuche in Gebrauch ziehen, da letztere einen Druck sogar bis zu 10 Pfund
auf 1 □Zoll noch auszuhalten im Stande sind 1 ).
Fig. 5.
Da die Herstellung kleinerer Apparate aus Kautschukröhren mit einigen
Schwierigkeiten verknüpft ist, habe ich zu diesem Zweck Kautschukbogen
adoptirt. So ist z. B. der speculumartige Apparat zur Abkühlung der Scheide
aus zwei der Länge nach mit Spiralgängen versehenen Kautschukbogen
angefertigt. Fig. 5 stellt einen solchen Apparat in etwas verkleinerter Grösse
dar; die Anwendung desselben und die Einführung mittelst einer LeitungB-
stange (s. Figl) Bind sehr einfach.
Fig. 6.
Fig 7.
Ausser den oben beschriebenen Apparaten aus Kautschuk habe ich auch
solche aus Metall (aus Zink) construirt, welche gleichzeitig als Schiene und
als Abkühlungsmittel dienen (s. Fig. 6 u. 7). Ein derartiger Fussapparat
*) Das Maximum des Druckes (in den unteren Stockwerken) in den städtischen Wasser¬
leitungsröhren übersteigt nicht 12 PfcL
i
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176
besteht aus zwei Hälften; jede Hälfte ist hohl, der Abstand zwischen den die
Höhlung umgrenzenden Wänden beträgt V* Ctm. Das Wasser strömt durch
ein Rohr in die hintere Abtheilung des Apparates ein, gelangt durch ein Ver¬
bindungsrohr aus Kautschuk in dessen vordere Abtheilnng, von wo aus es
durch ein Rohr wieder abfliesst. Das in dieser Weise circulirende Wasser
kühlt die mit oder ohne Verband immobilisirte Extremität ab.
Vergleichen wir Leiter 's Bleiapparate mit den Kautschukvorrichtungen,
so finden wir folgende bedeutsame Vorzüge auf Seite der letzteren: 1) sind
sie 4—5 mal leichter als die bleiernen; 2) haften sie der anliegenden Körper¬
stelle fester an; 3) dürfen sie, infolge ihrer Elasticität, auch unter dem Kranken
angebracht werden, was bei Bleiapparaten nicht gestattet werden kann; 4) ist
die von Kautschukapparaten gelieferte Kälte unverhältnissmässig leichter zu
ertragen, als die Kälte der Bleiappärate; 5) ist der Preis der Kautschuk¬
apparate keineswegs höher als der der Bleiapparate; 6) können sie au$h bei
delirirenden Kranken ohne jede Gefahr (Trauma) gebraucht werden.
Bleiapparate sind nun, ausser zur Abkühlung, auch zur Erwärmung
geeignet; allein auch dieser Zweck lässt sich durch Kautschukapparate ebenso
gut erreichen, da Temperaturen von 45—50° C. unser Material durchaus nicht
anzugreifen vermögen.
Wir haben schon erwähnt, dass die Anwendung unserer Apparate überall
da, wo ein Wasserleitungshahn zu Gebote steht, sehr leicht ist. Aber auch
wo ein solcher fehlt, kann ein mit Eiswasser gefülltes, an der Bettseite hoch-
placirtes Fass oder Eimer allen Anforderungen genügen.
Werden permanente Vorrichtungen in einem Spital construirt und Leitungs¬
röhren in die Krankensäle durchgelegt, so wäre es durchaus wünschenswert!»,
die Wasserschalen zu vermeiden und anstatt deren jedes Ableitungsrohr mit
einem Hahn zu versehen, damit dem Dienstpersonal keine Gelegenheit gegeben
werde, die Schalen zu verunreinigen und die Luft der Krankensäle zu verderben.
Alle von mir vorgeschlagenen Kautschukapparate werden von Herrn
A. Malm, Kautschukwaarenfabrikant in St. Petersburg, die metallischen von
Herrn Müller, chirurgischer Instrumentenmacher daselbst, angefertigt.
W. N. Popow, Docent zu St. Petersburg.
Nr. 360. Modificatien meines (in Heft 6 unter Nr. 915 beschriebenen)
Krankenhebeapparates.
Um meinen in Heft 6 unter Nr. 915 beschriebenen Krankenhebeapparat
an verschiedenen Betten anbringen zu können, habe ich denselben in folgender
Weise jnodificirt:
An dem Kopf- und Fussende des Bettes wird eine Art Haken aufgehängt
und festgeschraubt, der zwei senkrecht über einander angebrachte Schrauben¬
muttern trägt. In diesen Schraubenmuttern dreht sich eine (oben in einen
Dorn scharf' abgesetzte) Schraube, auf deren oberes Ende die horizontale
Stange (welche die Zangen und Gurte trägt) aufgeschoben wird. Zu diesem
Behuf hat die Stange an jedem Ende ein sie senkrecht durchbohrendes Loch*
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177
welches auf den Dorn, in welchen die Schraube endigt, aufgesetzt wird. Die
Schraube wird ferner durch ein horizontales Loch durchbohrt, durch welches
ein Eisenstab gesteckt wird, vermittelst dessen man die Schraube dreht.
Werden die Schrauben gleichmässig bewegt, so heben oder senken sie die
Horizontalstange, in deren Endlöchern sich der Dorn der Schraube dreht. Die
Tragestange lässt sich behufs grösserer Transportabilität in der Mitte durch
ein Charnier brechen, über welches man zu vermehrter Sicherheit beim
Gebrauche noch eine Muffe schieben kann.
Dr. med. Hase, Stabsarzt, Hannover.
(Fortsetzung aus Heft 7.)
Sämmtliche Modelle der Firma Schwabe in Moskau (auch Nr. 916 u. 919 in Heft 6 und
Nr. 939—942 in Heft 7) befinden sich auf der hygieiuischen Ausstellung in Berlin.
Nr. 961. Diverse scharfe und stumpfe Wundhaken
(Modell der Firma Schwabe).
Als besondere Yorzüge dieser Haken dürfte
hervorzuheben sein, dass dieselben äusserst
dauerhaft und aufs Beste zu desinliciren sind,
indem die sonst üblichen Holzgriffe, welche
Flüssigkeiten jeder Art aufnehmen, vermieden
sind. Einen weiteren Vorzug bieten dieselben
durch ihre Form, welche es gestattet, dass zum
Halten derselben schon ein Finger genügt und
durch nur einen Assistenten eine sehr grosse
Wundfläche offen gehalten werden kann.
Eine weitere Beschränkung der Assistenz
kann dadurch erzielt werden, dass man die Wund¬
haken durch einfach anzubringende Schlingen
oder Gummibänder fixirt.
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178
Nr. 962. Zerlegbare Torsionspincetten nach Fricke, Langeribeck and Lüer
(Modell der Firma Schwabe).
Das vollständige Zerlegen der Pincetten in ihre einzelnen Theile ermöglicht
die vollständigste Desinfection.
Nr. 963. Universal -Ecraseur mit fünf Aufsätzen (Modell der Firma
Schwabe), resp.:
Einem geraden und gebogenen für die Kette.
Einem geraden und gebogenen für Drahtschlingen.
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179
Letzterer ist auch als Clamp verwendbar, wobei die betreffende Ligatur,
nachdem der Tumor gefasst und festgeschnürt, zu fixiren und von dem Ecraseur
abzunehmen ist (Fig. 6). Es eignet sich dieser Ansatz namentlich zur Unter¬
bindung grösserer Tumoren, Ovarienstiele, bei Exstirp. uteri, Myomen etc.
Die seitliche Lage des Triebrades, welche sich an keinem der in den Katalogen auf¬
geführten Ecrasenrs findet, ist Besserst handlich, ebenso der Einsatz der Draht- und Seiden¬
schlinge (s. Fig. 7).
II. Literarische Analekten.
Nr. 964. Cmtatamem. Ein automatischer Spülapparat zur Behandlung
des Empyems.
(Riyista clinica di Bologna. Juni 1883.J^Separatabzng.)
Die bisherigen zu permanenter Spülung der Pleura angewandten Vor¬
richtungen besitzen sämmtlich den Fehler, auf das respiratorische Moment
keine Rücksicht zu nehmen. Es kann daher zutreffen, dass die Spülflüssigkeit
in die Pleura gespritzt wird, während die intrathoracische Pression durch die
Exspiration vermehrt ist, oder dass der Pleurainhalt aufgesogen wird, während
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die Pression durch die Inspiration vermindert wird. Beförderung der freien
Ausdehnung im ersten Falle, allzu rasche, daher lebensgefährliche Ausdehnung
der Lunge iin zweiten Falle sind die Folge dieser Uebeistände.
Prot Murri und Dr. Paoletti hatten daher die glückliche Idee, einen in
«Riv. clin.» März 1882 beschriebenen Apparat zu construiren, mittelst dessen
die Spülflüssigkeit während der Inspiration injicirt und während der Exspira¬
tion extrahirt werden konnte. Bei demselben steht nämlich eine Canüle mit
zwei Recipienten in Verbindung, deren Grund je eine in entgegengesetztem
Sinne sich öffnende Klappe besitzt, weshalb der Thorax beim Inspiriren den
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181
Inhalt des einen Recipienten aspirirt, während er beim Exspiriren seinen
eigenen Inhalt in den andern entleert.
Indessen gibt es doch manche Zustände, bei welchen auch dieser Apparat
den Vorgesetzten Zweck nicht erreicht. Dies ist namentlich erstens dort der
Fall, wo die respiratorische Oscillation des Thorax, sei es wegen allzu reich¬
lichem Exsudat, sei es wegen Verlust der Expansionsfähigkeit der Lunge,
allzu gering ist, um ein selbstthätiges Spiel der Klappen zu bewirken; zweitens
da, wo wegen allzu geringen Exsudats die intrathoracische Pression primär
negativ ist. Im letzteren Falle wird die Unfähigkeit der Lunge, eine noch
vermehrte Aspiration zu ertragen, dem Patienten Gefahr bringen.
Verf. verfiel daher in Betracht dieser Uebelstände auf die Idee, den
Thorax selbst als bewegende Kraft, mittelst deren die Spülflüssigkeit injicirt
und extrahirt werden sollte, zu benützen und construirte nach diesem Princip
nachstehend beschriebenen und abgebildeten Apparat. Seine Disposition lässt
sich mit derjenigen einer Feuerspritze vergleichen, wobei die Pleurahöhle die
Stelle des Wasserbehälters einer solchen einnimmt.
Ein am Bettrande angebrachter Ständer trägt an einem Querarm die
Tragestange eines Pumphebels, welcher am einen Ende auf die aus Fig. 1
ersichtliche Weise durch den Thorax in Bewegung gesetzt wird, am andern
die Pump- und Saugvorrichtung trägt, deren Construction in Fig. 2 schematisch
dargestellt ist. Sie besteht aus zwei kleinen gläsernen Stiefeln oder Tassen
(32/40 mm ) A und B. Tasse A mit Ventil b dient als Säugpumpe (sofern wir das
Bild der Feuerspritze festhalten — zur Injection mit Rücksicht auf die Pleura),
welche dazu bestimmt ist, die Spülflüssigkeit mittelst Schlauch c und Ventil d
nach der Pleura zu bringen, umgekehrt B als Spritzpumpe (resp. zur Aspira¬
tion), welche jene durch Schlauch h mittelst Ventil g empfängt und sie von
hier durch Schlauch l mittelst Ventil k in ein beliebiges Gefäss entleert. Die
Schläuche h und c vereinigen sich jenseits der Ventile g und d zu einem
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V-förmigen Stacke, an dessen beiden Armen sieb die willkürlich schliessbaren
Hähne / und e befinden; ein nämlicher Hahn befindet sich an dem Vereinigungs-
Stack bei m, jenseits dessen der aus feinem Kautschuk gefertigte Endschlauch n
angefügt und die intrathoracische Canüle zu tragen bestimmt ist. Obgenannte
Ventile bestehen aus feinen elastischen Membranen, welche im Lumen der
Schlauch-Verbindungen ausgespannt sind. Der zur Punction benützte Trocar
muss einen Durchmesser von 6—8 Millim. besitzen, ebenso das Kaliber der
permanenten Canüle, welche aus starkem Gummi bestehen soll. Dieselbe ist
in einer auf die Brustwand zu applicirenden Gummiplatte von 5 bis 6 Millim.
Dicke luftdicht eingelassen. Der die Spülflüssigkeit enthaltende Recipient hat
eine Capacität von 20 Liter und befindet sich in einem andern, 30 bis 35 Liter
haltenden Gefäss, dessen Inhalt mittelst einer Alkohollampe auf den wünsch¬
baren Wärmegrad gebracht wird. Ueber das innere Gefäss wird eine Lage
desinficirten Mulls gespannt, durch welchen der zufahrende Schlauch und ein
Thermometer in den Hohlraum des Gefässes eingelassen wird. Schliesslich ist
noch zu bemerken, dass die Schieberstange, welche die Bewegung des Pumpen¬
hebels vermittelt, an ihrem untern Ende eine Holzplatte trägt, welche behufs
Erzielung grösserer Respirationsexcursionen auf die gesunde Thoraxseite auf¬
gesetzt wird.
Näheres Uber die Construction und Anwendungsweise des Apparates ist
im Original nachzulesen. Bisher hatte Verf. nur an gesunden Individuen
Gelegenheit, seine Brauchbarkeit zu prüfen. In Betracht der unbestreitbar
rationellen Principien, auf welchen diese Vorrichtung beruht, wäre nur zu.
wünschen, dass es dem Verf. gelingen möchte, eine weniger umständliche
Construction derselben zu ersinnen.
Nr. 965. Ghtssenbauer. Ein neues Darmcompressorium.
(Separatabzug.)
Verf. erläutert den Zweck seines Instruments, welcher in temporärem
Darmverschluss zur Verhinderung des Austrittes von Darminhalt bei zufälligen
oder künstlichen Darmwunden, resp. Darmresectionen besteht, und bespricht
hierauf die bisherigen Methoden, Ligatur, Martini’sche Klammer, Rydygier’s
elastisches Compressorium 1 ), Kocher’s Fasszange. Seinem Instrument vindicirt
er folgende Vortheile: Es kann schnell und bequem angelegt werden, der
Abschluss der Magen-Darmabschnitte wird vollständig gesichert und dabei die
Integrität der Gewebe in keiner Weise beeinträchtigt. Es gestattet eine ganz
gleichmässige und nur gradatim zunehmende, durch den Tastsinn und das
Muskelgefühl leicht abzuschätzende Compression.
Das Instrument besteht in einer Zange, deren Branchen auch beim
Schliessen, da sie durch zwei zu einander fixe, von einander abstehende Punkte
befestigt sind, immer zu einander parallel bleiben und können dieselben durch
! ) Das im vorigen Hefte unter Nr. 944 beschriebene Compressorium von Wehr wird nicht
erwähnt
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183
eine feine federnde Crdmaillere in Abst&nden, welche kaum um 1 Millimeter
differiren, einfach durch Fingerdruck einander genähert, resp. entfernt und in
der gewünschten Stelle fixirt werden. Um die Compression zugleich elastisch
zu machen, wird jede Branche vor dem Gebrauche mit einem entsprechenden
weichen Gummirohre überzogen. Dies geschieht in der Weise, dass man über
jeder Branche das Gummirohr zuerst am hinteren Ende, entsprechend der
dort befindlichen Einkerbung, mit einem Seidenfaden befestigt, dann gegen das
freie Ende anspannt und nun an diesem das Rohr abbindet. So sind die
Branchen mit einem weichen, natürlich vollständig desinficirten Materiale über¬
zogen und für eine elastische Compression geeignet. Das Instrument lässt
sich, wie dies wohl schon aus der Zeichnung ersichtlich ist, wie eine Korn¬
zange handhaben und die Crämaill&re mit dem vierten Finger dirigiren.
Für die Pylorusresection Hess Verf. ein ganz gleiches, nur mit längeren
Branchen versehenes Compressorium machen. Das Instrument wirkte so sicher,
dass gar keine Blutung aus der Magenwand stattfand und die Unterbindung
aller sichtbaren Gefässe in der durchschnittenen Magenwand in bequemer
Weise gemacht werden konnte.
Verf. verwendete das Instrument ausserdem auch zu anderen Zwecken,
so zur temporären Compression der Lippen bei Exstirpation von Lippenkrebsen,
zu gleichem Zwecke bei der Operation der Hasenscharte etc.
Herr Mang, Instrumentenmacher in Prag, hat das Instrument aus ver¬
nickeltem Stahl in ausgezeichneter Weise hergestellt.
Die ebenso sinnreiche als einfache Parallelisation der Branchen liesse sich nach unserem
Dafürhalten in zweckentsprechender Weise auch bei Dilatationsinstrumenten, wie auch zu dila-
tatorischer Messung der Lumina natürlicher Höhlen und Canäle verwenden. Red,
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184
. T.MI
'»JICT
Nr. 966. Brasseur. Warme Luft in der Zahnheilkunde. — Thermo-Injector.
(Revue odontologiqae. FAvrier. 1883. Sepwatabziig.)
Die Trockenlegung cariöser Zahnhöhlen ist eine
anscheinend geringfügige, in Wirklichkeit aber ausser¬
ordentlich wichtige und äusserst schwierig zu erzie¬
lende Aufgabe, zu deren Erreichung eine ganze Reihe
mehr oder minder complicirter Apparate und Instru¬
mente erfunden worden sind. Die an sich glückliche
Idee, einen warmen Luftstrom zu diesem Zwecke zu
benützen, tritt bereits in frühem Instramenten zu
Tage, so in der Moffat’schen Birnspritze mit in die
Canüle eingeschalteter Luftkammer, welche mit einer
Alkohollampe erwärmt wird. Verschiedener grosser
Uebelstände wegen besitzen solche Instrumente jedoch
nur geringen praktischen Werth. Auf richtigerem Wege
befand sich eine Vorrichtung von Poinsot, welcher
den Paquelin’schen Thermokauter zur Erwärmung
einer Luftkammer benützte. Indessen scheint es
erst Verf. gelungen zu sein, ein vollkommen zweck¬
entsprechendes Instrument zu construiren, dessen
Abbildung und Beschreibung wir hier naoh dem
Wortlaut des Originals folgen lassen:
Die Luftkammer wird durch eine hohle Spirale
von 30 Ctm. aufgerollter Länge gebildet, in deren
Innerem eine kaum sichtbare Gasflamme brennt. Die
Zwischenräume zwischen den Spiralen gestatten einen
hinlänglichen Luftzug, welcher gleichzeitig eine allzu
hohe Erhitzung der Spirale verhindert. Ein unter
der Luftkammer befindlicher kelchförmiger Schirm
aus Elfenbein verhindert die Wärme, sich dem Griffe
des Instruments mitzutheilen. Die Luftkammer ist
möglichst weit von der Spitze des Instruments ent¬
fernt ; überdies ist unter dem Griff der bewegliche, aus
Kautschuk gefertigte Schirm O angebracht, welcher
bei unvorhergesehenen Bewegungen die Lippen vor
Berührung mit der Luftkammer schützt. Den Griff
durchsetzen zwei metallene Röhren, deren eine einen
Hahn besitzt, welcher die Gasspeisung des kleinen,
im Centrum der Spirale befindlichen Brenners regulirt;
die andere ist mit einem Richardson’schen Tretgebläse verbunden. Kleine
Drahtfedern, welche an der Vereinigungsstelle dieser Röhren mit den Ver¬
bindungsschläuchen in letztere eingefügt sind, verhindern eine Knickung der¬
selben. Der Hohlraum der Spirale communicirt mit demjenigen des Verbin¬
dungsstückes, auf welches nach Erforderniss die in beistehenden Figuren
abgebildeten Canülen aufgesetzt werden. Zur Alimentirung des Brenners kann
Leuchtgas, Benzin oder Alkohol benützt werden; für letztere bedarf es natürlich
eines besondern Reservoirs.
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185
Die Vortheile dieses Apparates sind folgende:
1) der obgenannte einer vollständigen Austrocknung der Zahnhöhle, ohne
welche eine gelungene Plombage derselben nicht denkbar ist;
2) der warme Luftstrom beseitigt gleichzeitig die Hyperästhesie der Zahn¬
pulpe, namentlich wenn zur Abhaltung des Mundspeichels der Cofferdam
angewandt worden ist. Dieses Verfahren hält Verf. für viel zweckmässiger
als die Anwendung kauterisirender Flüssigkeiten, wie Carbolsäure u. dgl.,
welche die Schmerzhaftigkeit der Entfernung der cariösen Zahnsubstanz
meistens vermehren. Reicht der warme Luftstrom für sich allein nicht
aus, um den Zahnschmerz zu beseitigen, so kommt man nach seiner
Anwendung mit calmirenden Mitteln, z. B. einem Gemenge von Chloral
und Campher, um so besser zum Ziele;
3) zu diagnostischem Zwecke lässt man den warmen Luftstrom mit einem
kalten abwechseln, indem man den Gasbahn alternativ schliesst oder
öffnet. Man gelangt hiedurch sofort zur Erkenntniss, ob die Abtödtung
der Zahnnerven eine vollständige ist oder nicht.
Näheres hierüber, namentlich über die obgenannten zwei Punkte, s. im
Original. Lässt sich «ex nocentibus» auf das «juvans» schliessen, so dürfte
der warme Luftstrom, resp. der beschriebene Apparat, auch bei pathologischen
Zuständen anderer Organe, namentlich der Ohren und Augen, bei welchen die
Kälte als Schädlichkeit wirkt, mit Erfolg versucht werden.
Nr. 967. Herschell. Urethragraph.
(Lancet Jone 2. 1888.)
Die Instrumente, mittelst deren das Lumen der Urethra gemessen wird,
haben den Uebelstand, dass eine Serie von Aufnahmen gemacht werden muss,
um einen Begrilf von den relativen Durchmesserverhältnissen des Urethral¬
lumens in seiner ganzen Länge zu gewinnen. Der Apparat des Verf. dagegen
überträgt das Lumen graphisch auf geschwärztes Papier und dürfte daher sehr
zweckentsprechend sein, wenn sieh Patient der jedenfalls lästigen Application
desselben unterziehen will.
Des Verf. Apparat besteht aus einer geraden, 7 Zoll langen Canüle, vom
Kaliber Nr. 10 franz., welche in einem beweglichen Rhomboid endigt, dessen
Quer-Durchmesser sich nach der Weite der Harnröhre richtet. Durch die
Canüle geht ein Stab, welcher einerseits in dem Längendurchmesser des
genannten Rhomboids endigt, andererseits mit einer ähnlichen Vorrichtung in
Verbindung steht, welche die durch Verschieben dieses Stabes sich Verändernden
16
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Lichtungen des endst&ndigen Rhomboids in vergrößertem Maßstabe auf ein
geschwärztes Papier überträgt, welches in einem Rahmen fest eingespannt ist
Zum Gebrauche wird die Sonde soweit als möglich auf dem Rahmen hinab¬
geschoben und hei angezogenen Rhomboidseiten in die Urethra eingeführt.
Die linke Hand hält mit drittem und viertem Finger den Penis, mit Daumen
und Zeigefinger den Rahmen, während mit der rechten die Sonde behutsam
herausgezogen wird. Der Canüle folgt die an dem Querstabe befestigte gra¬
phische Vorrichtung, mittelst deren man das «Urethragramm» erhält. Der
Maßstab der Vergrösserung ist ein solcher, dass die Breite desselben jeweilig
genau der Circumferenz der Urethra entspricht.
Nr. 968.
Hyemaux. Hämostatische Ligaturen-
Klammer.
(Ball, de l’Acaddmie royale de Belgiqae. 1888.
Separe tabzag.)
Die Construction des Instruments
ergibt sich aus Figur. Der Hauptvortheil
desselben liegt in der Möglichkeit, Liga¬
turen quer durch das Instrument selbst
hindurchziehen zu können. Nach Ab¬
tragung des selbstverständlich vorher
durch die Klammer abgeschnürten Tumors
bleibt erstere in situ, während die vor der
Abtragung durch die Kerben hindurch¬
gezogenen Ligaturen angezogen werden.
Die vasculärsten erectilen Geschwülste
lassen sich auf diese Weise, ohne einen Tropfen Blut zu
verlieren, abtragen. Ueber einen derartigen Fall, in welchem
das Instrument ausgezeichnete Dienste leistete, referirte Verf.
in einer Sitzung der kgl. belgischen medic. Akademie. In
der darauf folgenden Discussion wurde dem Operationsver¬
fahren des Verf. von allen Mitgliedern hoher Beifall gezollt
und die Zweckmässigkeit desselben z. Th. durch Augenzeugen
bestätigt. Das Instrument wird von Fabrikant CI äsen in
Brüssel angefertigt.
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187
Nr. 969. Firma Collin. Paquelin’scher Ophthalmokauter.
(Ball, de ThÄrap. 60 Man. 1883.)
Dr. Lavallee stellte in einer Inauguraldissertation folgende
Anforderungen an ein Instrument, das den Zwecken der ophthalmo-
iatrischen Kauterisation genügen sollte: 1) Die Grösse des Brenners
muss der Grösse der Kauterisationsfläche proportional, d. h. äusserst
klein sein. 2) Das Instrument muss in grösster Nähe des Brenners
• vom. Operateur und ebenso leicht als ein Aetzstift geführt werden
können. 3) Der Hitzegrad des Brenners muss während der Dauer
der Operation stabil bleiben. 4) Der glühende Zustand des Brenners
soll rasch, wo möglich augenblicklich, hervorgebracht werden und
die Operationszeit nicht überdauern.
Mit Ausnahme der letzten dieser vier Anforderungen, bez.
welcher der Paquelin’sche Brenner dem galvanokaustischen bekannt¬
lich bedeutend nachsteht, werden dieselben durch das vorliegende
Instrument in ausreichendem Maße erfüllt und dürfte ihm hie¬
durch bei den übrigen bekannten und unbestreitbaren Vorzügen
der Paquelin’schen Kauterisation der Vorrang vor dem galvano¬
kaustischen Brenner auch zu ophthalmiatrischen Zwecken gesichert
bleiben.
Es lässt sich dasselbe mit Vortheil namentlich bei Kauterisation
an den Augenliedern und am Globus, bei kleinen Nsevis in den
Augenwinkeln und dergl. verwenden.
Der kauterisirende Theil des Instruments besteht in einer sehr
fein ausgezogenen Nadel von geringer Länge. Der dieselbe tragende
Schaft besitzt ebenfalls eine sehr geringe Länge, wodurch dem
Operateur ermöglicht wird, das Instrument in ganz geringer Ent¬
fernung von dem glühenden Theil zu halten und es ebenso sicher
wie ein Staarmesser oder dergl. zu führen. Die Incandescenz des
Brenners ist gleichmässig und andauernd, so dass der Operateur
damit ruhig auf der zu kauterisirenden Stelle bleiben kann, bis er
seinen Zweck erreicht hat.
Nr. 970 . Maurer. Sonde zum Durchziehen von DrainagerShren.
(Centralblatt für Chirurgie. Nr. 21. 1883.)
Vor der unter Nr. 884 beschriebenen Bruns’schen Drainagesonde hat die
vorliegende unbestreitbar den Vorzug grösserer Einfachheit und leichterer
Reinigung. Sie ist aus Neusilber gearbeitet und hat eine Länge von 25—30 Ctm.
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168
Betreffs der Dicke der hintern Olive reichen zwei Stärken f(lr alle Fälle aus:
für dünne und mittlere Drains hat dieselbe 3 Millim., für dicke 8 Millim.
Durchmesser, die vordere Olive ist um je 1—2 Millim. dünner. Die Armirung
*
dieser Sonde geschieht viel leichter und schneller, als die der Bruns’schen,
ebenso die Entfernung derselben aus dem Drainrohr, da das mehrfache Auf-
und Zuschrauben wegfällt
Beoencdoii.
Lehrbuch der zahnärztlichen Chirurgie und' Pathologie. Von Alfred
Coleman. Autorisirte Uebersetzung. Berlin 1883. Verlag von C. Ash & Sons.
Je mehr die Arbeitatheilung in dem weiten Gebiete der Medicin zur Nothwendigkeit wird,
desto mehr wächst anch das Bedürfnis®, die gleichsam an der Peripherie eines weit ansgespannten
Spinngewebes liegenden Specialdisciplinen mit der im Centrnm befindlichen allgemeinen Heil¬
kunde in steter nnd wechselseitiger Verbindung zu erhalten. Diesem Bedürfnis« kann sich
heutzutage auch die Zahnheilkunde nicht mehr entziehen, obschon gerade diese Discipün von
jeher eine von der übrigen Medicin gänzlich abgelüste Existenz geführt hat Rühmend muss
übrigens anerkannt werden, dass die Zahnärzte der Gegenwart nicht nur in hohem Maße bestrebt
sind, mit der allgemeinen Wissenschaft Fühlung zu behalten, sondern dass sie auch ihrerseits
der Medicin und Chirurgie ein nicht unbeträchtliches wissenschaftliches Material zuführen,
welches in diagnostischer und therapeutischer, namentlich aber in technischer Beziehung oft
mit grossem Vortheil zu verwerthen ist Hievon gibt das obgenannte Werk des berühmten
englischen Odontologen, welches uns in trefflicher Uebersetzung vorliegt, sprechendes Zengniss,
weshalb wir uns nicht versagen konnten, das nachstehende ausführliche Referat eines bewährten
Praktikers in extenso in unsere Spalten aufzunehmen. Bed.-
Die erste Dentition mit ihren oft so nachtheiligen Folgen ist in Capitel I
und II sehr ausführlich beschrieben. In Capitel III: < Anomalien der per¬
manenten Zähne», spricht Verf. von den Ansichten Hutchinson’s, welcher als
Ursache für eine gewisse Art der Anomalie ererbte Syphilis constatiren konnte;
indessen kommen solche Defecte der Zahnstructur auch vor, wo jene Causalität
nicht anzunehmen ist. Bei Anomalien der Stellungen der permanenten Zähne
muss besonders darauf geachtet werden, dass Milchzähne, oder deren Wurzeln,
welche durch nicht erfolgte Resorption zu lange im Munde bleiben, zeitig
entfernt werden.
Verf. beschreibt nun die. Methode des Abdrucknehmens sehr ausführlich,
weil, wie er glaubt, dieselbe nicht nur im Laboratorium des Zahnarztes,
sondern auch bei anderen chirurgischen Operationen zu empfehlen ist.
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189
Bei der Prothese für Zahnregulirung werden auch die Kieferbrüche und
ihre Behandlung besprochen, und die Hammon'sche Schiene, welche aus einem
Eisendraht besteht, welcher den ganzen Zahnbogen auf beiden Seiten um-
schliesst, für den besten Apparat erklärt.
Sehr beachtungswerth ist noch in diesem Capitel die Aufführung der
Ursachen einer unvollkommenen Entwicklung der Kiefer, sowie der mehr
verticalen Richtung der Zähne und Alveolen, deren gedrängte Stellung auch
eine Hauptursache ihrer Verderbniss ist.
In Capitel VI spricht Verf. von den verschiedenen Ansichten der Autoren
(wie Hunter, Fox, Robertson, Tomes u. a. m.), welche die Zahncaries beschrieben
haben. Unter allen besprochenen Theorien gibt mit Recht Coleman den Vorzug
der chemisch-vitalen von J. Tomes; die Einwanderung in die durch Caries
erweiterten Zahncanälchen von Mikrokokken und Leptothrix ist nur als secundär
begünstigender Zerstörungsprocess des Dentins zu betrachten und nicht als
Ursache der Caries.
Am Schlüsse dieses Capitels bespricht Verf. noch die Hauptursachen der
Verschlechterung der Zähne unserer jetzigen Generation; die Ursache ist
sowohl in der Beschaffenheit als auch in der Zubereitung der Speisen zu
suchen. — Die Behandlung der Zahncaries wird nun in zwei grösseren Ab¬
schnitten beschrieben; die Zurichtung der Füllungshöhlen an kranken Zähnen,
sowie das Füllungsmaterial und dessen richtige Anwendung sind sorgfältig
angegeben, — die Art und Weise, den Cofferdam anzulegen, um den Zahn
trocken zu erhalten, ist deutlich angeführt, sowie auch die neuere Methode
der Conservirung der Zahnpulpa.
Capitel IX handelt von der Periodontitis, deren Stadien von der einfachen
Entzündung bis zur Geschwulst und Eiterabsonderung auf das Natürlichste
erklärt und geschildert sind. Verf. bemerkt, dass die Abscesse, welche an
den dritten unteren Molaren entstehen, in Betreff ihres Charakters, sowie der
hieraus entstehenden Resultate die schlimmsten sind.
Autor bekämpft die Ansicht verschiedener Aerzte, welche die Extraction
eines Zahnes während einer Geschwulst für schädlich halten; es ist kein Grund
vorhanden, welcher die Operation contraindicirt.
Capitel X: Nekrose, Resorption der Zähne, Exostose. Bei durch Unfall
bewirkter Nekrose kann die Pulpenhöhlung angebohrt werden, um die bräun¬
liche Färbung, welche durch Blutextravasat in das Dentin geschieht, zu ver¬
hindern.
Resorption an permanenten, gesunden Zähnen wird vom Verf. angenommen,
jedoch meistens als durch Druck eines nicht durchgebrochenen Zahnes ver¬
ursacht angesehen.
Exostose ist oft Krankheitsursache von Neuralgien, und hier gibt es kein
anderes Mittel als die Extraction, welche aber, wie jeder ältere Praktiker aus
Erfahrung weiss, oft sehr schwierig ist.
Capitel XI: Extraction der Zähne. Verf. appellirt mit Recht an die
Gewissenhaftigkeit des Zahnarztes, keinen Zahn zu extrahiren, so lange noch
Aussicht vorhanden ist, denselben wieder nutzbar zu machen. Coleman ver¬
wirft gänzlich den Schlüssel und will ausschliesslich nur noch Zangen zur
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190
Extraction verwenden. (Jedoch wird mancher Praktiker mit dieser Ansicht
nicht einverstanden sein, und, bei Ausnahmsfällen, wo die Operation eine
grosse Kraftentwicklung braucht, zum Schlüssel greifen. — Die meisten Un¬
fälle, welche durch die Anwendung des Schlüssels entstanden sind, finden ihre
Ursache in der schlechten Construction desselben, sowie oft in einer falschen
Anwendung des Instrumentes.)
Nun folgt eine sehr deutliche Beschreibung der einzelnen Extractions¬
zangen, ihrer Construction und Anwendung, sowie der verschiedenen Wurzel¬
heber.
Wir bemerken hier zwei neue Zangen, welche Verf. herstellen liess zur
Extraction der Wurzeln oberer Molaren, besonders wenn der Zahn am Zahn¬
halse abgebrochen ist und die Wurzeln noch fest mit den Ueberresten der
Krone Zusammenhängen.
Capitel XIII bespricht die Schwierigkeiten und Coinplicationen bei Zahn¬
extractionen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass Zähne von gelblicher
Färbung bei Personen von starker Constitution oft viel schwieriger zu ent¬
fernen sind, als grosse hellfarbige Zähne bei jungen Leuten.
* Verf. gibt auch mehrere Fälle an, wo nicht durchgebrocbene Zähne ernste
Krankheitszustände hervorgebracht haben. Weiters wird berichtet über con-
secutive Zahnschmerzen, sowie über abnorme Blutungen, welche oft nach
Extractionen Vorkommen.
Im folgenden XIV. Capitel bespricht Verf. die verschiedenen Anästhetica,
unter diesen namentlich das Stickoxydul. Wenn dasselbe auch ohne grosse
Gefahr angewendet werden kann, ausgenommen bei gewissen krankhaften Per¬
sonen, so sind die Nachwirkungen dieses Anestheticums manchmal recht unan¬
genehm. Verf. beschreibt mit der grössten Umsicht eines ächten Praktikers
die verschiedenen Momente der Narkose durch dieses Betäubungsmittel. Zum
Schluss glaubt Coleman die Behauptung aufstellen zu dürfen, dass das Aethy-
lidenchlorid mit der Zeit in der Zahnheilkunde als ein angenehmes und nütz¬
liches Anestheticuin acceptirt werden wird. Bez. der Replantation und Trans¬
plantation der Zähne hebt Autor die guten Erfolge hervor, welche Magitot auf
diesem Gebiete errungen hat.
(Fortsetzung und Schluss folgt im nächsten Heft.)
Mittheilungen der Agentur „ArtemOrbl“ ln Bern.
Nr. 971. Die nnter Nr. 379, Jahrg. 1881, beschriebene Coover’sche Yorderannschiene haben
wir genau nach Originalmodell aus der Koch’vchm Verband pappe anfertigen lassen, wodurch
sich bei durchaus gleicher Güte und Brauchbarkeit der Preis dieser Schiene um ein ganz
Erhebliches ermässigen liess. Zur Erklärung dieser Schiene reproduciren wir nachfolgend im
Auszuge den oben citirten Artikel:
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„Die Coover 9 *che Vorderarm schiene (Fig. 1), von der
Länge, dass sie, kurz unter dem Ellbogen beginnend, bis
znr Handfläche geht, wo sie nach der Fläche so gekrümmt
ist, dass sie den gekrümmten Fingern eine cylindrische
Unterlage bietet, und so ansgehöhlt ist, dass sie sich
innig den natürlichen Contonren des Gliedes ansschmiegt
und leicht in wenigen Minuten angelegt werden kann.
Diese Schiene bietet dem Arm die nöthige Unterstützung
in einer den normalen Verhältnissen entsprechenden Lage
und bringt demgemäss die Knochen, Muskeln und das
Periost in so unmittelbare Berührung, dass wenig oder
kein provisorischer Gallus gebildet und kein Schmerz
hervorgerufen wird, womit zugleich bewiesen wird, wie
genau die zur Wiederherstellung nöthigen natürlichen
Bedingungen erfüllt werden. Wenn die Fractur sich in
der Nähe des Handgelenkes befindet, oder wenn, was oft
der Fall ist, die Ulna stark prominirt, oder wenn die
Fractur schief ist und sich weit nach der Längenrichtung
des Knochens erstreckt, so ist die Anlegung einer leichten
dorsalen Pappdeckelschiene über Arm und Hand zu em¬
pfehlen. Nach der zweiten Woche schneidet Verf. den
cylindrischen Theil der Schiene weg und lässt von den Fingern einen ausgedehnteren Gebrauch
machen, bis sie in der Handfläche geschlossen werden können. Am Ende der dritten Woche
kann die Schiene ganz entfernt werden, ohne irgend eine Deformität oder Gebrauchsschwäche
des Arms zu hinterlassen. u
In einzelnen Fällen ist es erforderlich, die Finger in gestreckter Lage zu unterstützen.
Hier findet die in Fig. 2 abgebildete Schiene Verwendung. Selbstverständlich erfordert die
Conformation dieser Coover’schen Schienen die besondere Anfertigung für rechte und linke Seite.
Preis: Fr. 1 per Schiene, zu Fr. 9 per Satz ä 10 Stück in 5 Grössen, je für rechte und
linke Seite, einzig vorräthig bei der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.
Nr. 972. Beistehend' abgbebildete Sicherheitsnadel mit Griff wurde kürzlich erst in der
Med. Times and Gaz. veröffentlicht. Der Vortheil dieser Neuerung, welche eine handlichere
Einführung der Sicherheitsnadeln bezweckt, ist einleuchtend genug, um derselben überall Ein¬
gang zu verschaffen. Die Nadel wird in drei Grössennummern gefertigt, wovon die grösste in
natürl. Grösse vorstehend abgebildet ist. Die Agentur „ArtemOrbi“ in Bern besitzt den Allein¬
verkauf dieser Nadel auf dem Continent, und ist dieselbe zum Preise von Fr. 2 per Dutzend
daselbst vorräthig.
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192
Nr. 973. Die Zweckmässigkeit des Ti emann 1 sehen aseptischen Taschenbesteck’s ergibt sich
ans nachstehender Abbildong. An Handlichkeit nnd Verlässlichkeit des Einsatzes übertrifft das
TiemannVhe Heft mit einsetzbaren Klingen bei weitem alle frühem ähnlichen Constmctionen
von Charri&re n. A. Der schiefe Einschnitt verhindert absolnt das Ausweichen der Klinge
nach der Rückenseite, das Verschieben des kleinen Riegels in den linksseitigen Ausschnitt des
Heftes, ebenso das Ausweichen nach der Schnittseite. Der hintere spatelformige Theil des Heftes
lässt sich sehr gut zu Längstrennungen von Geweben, z. B. bei Arterienligatureu in der Con-
tinoität u. dgl. verwenden. Klinge c ist eine hohlsondenmässig gerinnte Nadel, Klinge f ein
Scarificator, liesse sich bei etwas verkürztem Schaft trefflich als Mestrum’sches Impfbeilehen
(s. Nr. 975) verwenden.
Preis des genau nach Tiemann’schem Modell gearbeiteten Bestecks Mk. 40. Einzig vor-
räthig bei der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern, durch welche das Tiemann’sche Originalmodell
ebenfalls bezogen werden kann.
Sttmpfli'sche Buchdrockerei in Bern.
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Mnstrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 0.
Y. Jahrgang.
1. September 1888.
{MT* Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche durch unsere illustrirten Beschreibungen xu wechselseitigem
m&nJTichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höhichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs ansngeben.
Sachregister.
Braatz: Aderzange, Taschenirrigator (0) 974 u. 975. Hedinger: Rhinoiatrischer Pulver¬
bläser (0) 976. Vor Städter: Cervixscheere (0) 977. Sclifasowsky: Schnallen f. elastische Ver¬
bände (0) 978. Veh: Uteriner Doppelirrigator (0) 979. — Aufrecht: Thoracocentesenapparat
(L) 980. Basch: Metall-Sphygmomanometer (L) 981. lUlot <& Trouvi: Elektrischer Photophor
(L) 982. Scherk: Ophthalmoiatrisches Discissionsmesserchen (L) 983. Depierris: Embryotom
(L) 984. Cushing: Ligaturleger f. d. Art. uterina (L) 985. Stülmann: Orthopädisches Uni¬
versalgelenk (L) 986. Blake: Oro-Nasal-Respirator (L) 987. — Fels: Inhalationsapparat (P)
988. Strauss: Untersuchungs- und Operationsstuhl (P) 989.- Darier-Guide: Warmluftrespirator
(P) 990. Cooper: Narcotisirungsapparat (P) 991. Bolter : Sicherheitsventil für Dampfzerstäuber
(P) 992. — Transportabler gynäkologischer Untersuchungsstuhl (A) 993.
(O = Originalien der ,111. Monatsschrift der Irxtl. Polytechnik - . L = Aus der Literatur. P = Aus Patentschriften.
A = Mitth. der internst. Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.)
Mit Bezugnahme auf die im Augustheft ergangene Anzeige ersuchen wir
die geehrten HH. Einsender von Beiträgen und Separatabzügen ortho¬
pädischen Inhalts, solche direct an unsern Corredactor, Herrn Dr. F. Beely
in Berlin, Potsdamerstrasse 139, gelangen zu lassen, eventuelle zugehörige
typographische Stöcke dagegen wie bisher per Musterpost an die
Redaction der „ill. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik" in Bern.
Vorläufige Anzeige an die geehrten industriellen Firmen.
Verschiedene aus der unentgeltlichen Führung unseres vierteljährlich
erscheinenden Fabrikanten-Verzeichnisses sich ergebende Uebelstände ver¬
anlassen uns, dasselbe vom nächsten Jahrgang hinweg nur denjenigen Firmen zu
eröffnen, welche hiefür (resp. für 4 mal per Jahr wiederholte Nonpareillezeile)
4 Mk. entrichten. Der entfallende Betrag ist spätestens bis zum 20. November
d. J. in Postmandat oder Briefmarken, unter Angabe genauer Adresse, an die
Expedition der „ill. Monatsschrift der ärztl. Polytechnik“ kostenfrei einzusenden.
Das Adressenverzeichniss erscheint 7 wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1, 4 , 7 u. 10.
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Inserate.
\*Nos. I to la for Eyo Operation», Plaaticl
\ Operation», and Ordinary Surgical Ope-/
\ rations. No». 13 and 14 for /
Bei unbestreitbar vorzüglicher Festigkeit dieser mit
einem Eisenpräparat imprägnirten, unter Nr. 749, Jahrgang
1882 beschriebenen Ligatur, besitzt sie folgende Vorzüge:
Sie reizt die Stichcanäle weniger als die mit Blei gefärbte
weisse Seide, daher Durchschneiden der Wundränder kaum
zu befürchten. Vermöge ihrer schwarzen Farbe ist sie,
namentlich in ältern Wunden, viel leichter wieder aufzu¬
finden, als andere Seidenligaturen. Sie ist eben so gut zu
desinficiren, als jene. Der Erfinder empfiehlt die feinem
Sorten namentlich für plastische und Bulbus-Operationen,
die dickeren zur Ligatur bei Hämorrhoiden und Varicocele.
Preis:
per Einzelstrang, Nr. 1—8 Fr. 1, Nr. 9—14 Fr. 1. 50;
per Dutzend oder Halbdutzend I0°/o Rabatt
Briefmarken aller Länder werden an Zahlungsstatt an¬
genommen unter Beifügung v. 20 Pfg. od. 25 Ct. £. Postspesen.
Generalvertretung f. Europa: Centralstelle d. Irztl. Polytechn.
Adr.: ArtemOrbi 9 Bern .
Professor v. Nussbaum's
Sohreibkrampf- Bracelets
(vide Heft 5, Nr. 913) empfiehlt zum Preise von Fr. 6. 50 die
einzige Vertretung f. d. Schweiz: Centralstelle d. ärztl. Polytechnik.
Adr.: ArtemOrbi , Bern •
lllustrirte Vierteljahrsschrift der ärztl. Polytechnik.
Jahrgänge 1879, 1880 u. 1881.
3 Bände. Cart. Zusammen Hk. 13.
lllustrirte Monatsschrift d. ärztl. Polytechnik.
Jahrgang 1883.
Brocli. Mk. 5.
Für Aerzte, Spitäler, Fabrikanten das vollständigste Nachschlagewerk zur
Orientirung über die neuesten Fortschritte auf dem Gebiete der ärztlichen
Instruinentenkunde.
Der Vorrath der completen Exemplare wird bald vergriffen sein.
J, Dalp’sche Buchhandlung (C. Schmid) in Bern.
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Illustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Insertionipreis:
Eine Seite. . . Fr. 30
, Halbe Seite , 16
„ Viertel Seite „ 10
Die gespaltene Petitzeile
oder deren Raum 30 Cts.
Inseraten- Annahme:
J. Dalp ’sehe Buch¬
handlung in Bern,
sowie s&mmtliche
Annoncen - Expeditionen.
Verla ff der J. Dalp’sehen Buchhandlunff (K. Schmid) in Bern.
Heft 9. V. Jahrgang.
1. September 1883.
Sämmtliche Zeitschriften und Beiträge für die Redaction und Expedition sind an die J. D»lp‘sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adres6iren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kräfte zur Ulustrirung ihrer Beiträge
verfugen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhaltsiil)ei*siclit. I. Orlglnalmltthellungen p. 195.
p. 200. — III. Patentschriften p. 209. — Recension ( Colcman,
Chirurgie und Pathologie [Fortsetzung and Schluss] ) , p. 213. —
der Agentur „ArtemOrbi* in Bern p. 215.
. — II. Literarische Analekten
Lehrbuch der zahnärztlichen
Miscelle p. 208. — Mittheilung
Preis pro Jahr:
Fr. 6 25 franco
in dei Schweiz, Fr. 6. 50
Mark 5 fÜT
Deutschland,
Fl. 8. - für
Oesterreich
exclusive Postspesen.
Alle Bachhandlungen
und Postämter
nehmen
Bestellungen an.
Herausgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je l 1 /» Bogen.
I. Originalmittheilungen .
Nr. 974 . Die Aderzange.
In der Nummer des Centralblattes für Chirurgie vom 15. October 1881 findet
sich eine Abhandlung von Dr. Pcelchen , in welcher eine neue Unterbindungs-
pincette besprochen wird und von den Mängeln der Schieberpincetten die Rede ist.
c Die bis jetzt allgemein gebräuchlichen Schieberpincetten », sagt Dr. Poelchen,
«entsprechen den Anforderungen, die man an ein so wichtiges chirurgisches
Instrument stellen muss, nicht. Sie sind im Ganzen wenig haltbar, die Lauf¬
bahn des Schiebers wird leicht zu weit, derselbe trifft die Oese, resp. den
Dorn nicht mehr, ihr Verschluss hat gelitten. Ein fernerer Nachtheil ist die
ziemlich grosse Excursion des Daumens, die zum Schliessen des Schiebers
nöthig ist, zumal wenn der Schieber weit nach hinten liegt und das Instrument
sehr kurz ist. Schliesslich möchte ich noch den zu geringen Widerstand
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erwähnen, den die Schieberpincette dem schliessenden Finger entgegensetzt,
worauf es beruht, dass man unwillkürlich die Pincette eher schliesst, als das
betreffende'Gefäss gefasst ist.»
Diese Vorwürfe treffen gewiss mit Recht den Schluss der Schieberpincetten,
aber damit ist die Sache nicht abgethan, glaube ich. Die Hauptsache ist nach
meiner Ansicht die, dass das Princip der Pincette überhaupt zu einem Unter-
bindungsinstrument wenig taugt. Die unzähligen Verbesserungsversuche legen
den Gedanken nur zu nahe, dass das Instrument unverbesserlich ist Weit
überlegen ist der Pincette, was Festigkeit der Construction und Sicherheit des
Greifens betrifft, die Kornzange. Bei der Pincette geht von der Kraft des
Fingerdruckes, welcher entfernt von der Spitze angreift, viel verloren, die
Congruenz der Blätter wird durch die beiden Federn bedingt, wo bei der
Kornzange die Branchen durch die Schrauben zusammengestellt werden.
In ihrer primitiven Form ist die Kornzange aber schlecht brauchbar. Das
Oeffnen des Schlusses ist nicht immer mühelos, das Hineingreifen in die kleinen
Ringe und das Entwickeln der Finger aus denselben ist unbequem, die Ringe
selbst nehmen bei einigermaßen zahlreichen Unterbindungen übermäßig viel
Raum fort.
Iin Frühjahr 1880 liess ich das hier abgebildete Instrument nach einem
genau ausgearbeiteten Holzmodell anfertigen. Es .ist nach dem Princip der
Kornzange construirt, hat aber keine Ringe, sondern die eine Branche überragt
die andere, so dass sie als Handgriff benutzt werden kann. Sie schliesst sich
auf Druck von selbst und ist ungemein leicht zu öffnen, wenn man auf den
Schlusshaken drückt.
An dem ersten Exemplar war dieser Haken und die Feder aus einem Stück
gearbeitet, später verbesserte ich den Schluss dadurch wesentlich, dass ich die
beiden Theile von einander trennte. Dadurch hat die Schlussvorrichtung an
Solidität und Handlichkeit sehr gewonnen.
Meine Aderzange dient auch als vorzüglicher Nadelhalter für gerade
Nadeln, indem die gerifften Bisse wie bei andern derartigen Instrumenten die
zu diesem Zwecke übliche Rinne enthalten.
Das Institut ArtemOrbi in Bern hat die Anfertigung der Aderzange über¬
nommen und liefert dieselbe in trefflicher Ausführung zum Preise von 10 Fr.
Im Juli 1888.
Dr. med. Braatz in Liebau, Kurland.
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Nr. 975 . Der Taschenirrigator.
Wenn man in der Privatpraxis auch nur einige Verbände täglich zu
wechseln oder im Hause des Patienten zu operiren hat, wobei man einen
Irrigator braucht, so fühlt man das Bedürfniss nach einem zweckmässigen
Apparat, der bequemer zu transportiren wäre, als der Esmarch’sche Blechring.
Alle bisher angegebenen Improvisationen leiden
für einen dauernden Gebrauch an zu augenfälligen
Mängeln. Selbst, nach dem Vorschläge von v. Thiersch,
einer Flasche den Boden auszuschlagen und sie
mittelst eines durchbohrten Korkes mit einem
Schlauche zu armiren, ist mit zu grossen Umständ¬
lichkeiten verknüpft, als dass sich dieses Verfahren
allgemeine Anwendung hätte verschaffen können.
Auch zerbricht bei dieser Präparation so manche
Flasche. Mein Apparat, welchen ich mir vor zwei
Jahren construirt habe, besteht aus einem doppelt
durchbohrten Gummistopfen, der an den beiden ent¬
sprechenden Röhrchen zwei Gummischläuche trägt;
der eine, stärkere, ist der Ausflußschlauch, der
andere reicht in der Flasche bis auf den Boden
derselben und gestattet so den Luftzutritt dahin, wenn man die Flasche mit
dem Boden nach oben kehrt.
Dr. med. Braatz in Lieb au, Kurland.
Eine Berliner Firma, welche wir anf Wunsch des Herrn Dr. Braatz damit beauftragt
hatten, obigen Irrigator mit einer Anzahl anderer Instrumente des nämlichen Erfinders den
Vorständen der chirurgischen Kliniken in Berlin vorznweisen, hat sich unbefugter Weise erlaubt,
denselben anf eigene Faust hin anzufertigen und unter dem Namen „Reiseirrigator“ ohne
weitere Angabe an die hygieinische Ausstellung in Berlin zu bringen, wie auch durch ihre
Geschäftsreisenden ausbieten zn lassen. Dies znr Wahrung der Prioritätsrechte des Erfinders,
Herrn Dr. Braate, von welchem wir ansschliesslich zum Verkaufe dieses billigen
und praktischen Apparats ermächtigt sind, und zur Erklärung für diejenigen Aerzte
und Handelsfirmen, welchen dieser Irrigator bereits vorgewiesen worden sein sollte.
Agentur ArtemOrbi.
Nr. 976. Neuer Pulverbläser für die Nase und den Nasenrachenraum.
Da die gewöhnlichen Störk’schen Pulverbläser zur Behandlung der Krank¬
heiten der Nase und des Nasenrachenraums unzulänglich sind, so construirte
ich mir nachstehenden, an den sich verschiedene Ansätze anbringen lassen, je
nachdem man nach hinten in den Nasenrachenraum auf eine oder verschiedene
Nasenwände wirken will. Diese Ansätze sind entweder vorn ganz offene oder
seitlich (auf einer Seite oder rund herum) mit Oefinungen versehene, in rechtem
oder etwas stumpfem Winkel gebogene Röhren. Die Oeffnungen dürfen nicht
zu enge gemacht werden, weil sie sonst zu bald sich verstopfen. Der Behälter,
der statt des gewöhnlichen Schiebers, welcher nicht luftdicht ist und das Pulver
leicht nach hinten entweichen lässt, mit einem einfachen, an einem Faden
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hängenden Kautschukstöpsel verschlossen wird, ist gross genug, um eine für
beide Nasen genügende Menge Pulvers aufzunehmen. Mehr braucht er nicht
zu enthalten, da das Argent. nitric., welches gewöhnlich in diesem Apparat
verbraucht wird, nicht unnöthig in dem Behälter angehäuft sein sollte, weil
dadurch der Hartgummi mit der Zeit brüchig wird. Ausserdem sind noch zwei
Ventile da, eines seitlich aussen am Ballon, das andere innen, um eine Aspira¬
tion des Pulvers, das die Instrumente früher so bald unbrauchbar machte, zu
verhüten.
Der Verschluss ist sehr fest, und es ist mir noch nie vorgekommen, dass
Pulver entweicht, was bei häufigem Gebrauch der bisher üblichen Pulverbläser
so lästig werden kann.
Der einfache Apparat ist bei Spring & Cie., Lindenstrasse hier, zu
haben.
Med.-Rath Dr. Hedinger in Stuttgart.
Nr. 977 . Eine Scheere mit parallel verschiebbaren Armen.
Zum Anschneiden oder Durchschneiden des Collum uteri werden in ver¬
schiedenen Fällen, wie bekannt, verschiedene Scheeren gebraucht, die speciell
zu diesem Zwecke construirt sind. Unter vielen anderen entsprechen am
besten diesem Zwecke die Scheeren von Küchenmeister und Härtel, welche
so construirt sind, dass ihre Arme, weil sie sich kreuzen, beim Oeffnen der
Scheere, anstatt von einander zu gehen sich nähern, wodurch die nöthigen
Wendungen der Scheere erleichtert werden. Solche Scheeren sind zwar gut,
aber noch besser ist die, deren Arme beim Schneiden gar nicht von einander
gehen. Eine so construirte Scheere stört am wenigsten die Finger, welche
während der Operation in der Scheide sich befinden, und kann mit einer
grossem Bequemlichkeit bewegt werden. Meine Scheere (s. Fig. 1 u. 2) ist
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nach demselben Princip construirt wie die Zange von Mathieu, die zum
Extrahiren von fremden Körpern aus der männlichen Harnröhre dient. Beim
Oeffnen oder Zumachen der Scheere entfernen sich nicht die Arme, sondern
schieben sich nur parallel neben einander. Ausser der geraden Scheere Hess
ich auch solche, die seitlich und der Fläche nach gekrümmt sind, verfertigen;
die letzteren können zur Entfernung von Uteruspolypen dienen.
Dr. med. L. Vorstädter in Bialystock.
(Fortsetzung aus Heft 8.)
Sämmtliche Modelle der Firma Schwabe in Moskau befinden sich auf der hygieinischen
Ausstellung in Berlin.
Nr. 978. Sclifasowsky (Moskau). Schnallen zur Fixirung elastischer
Binden bei hermetischen Verbänden (Modell der Firma Schwabe).
Das Fixiren mit Nadeln hinterlässt bei elastischen Binden stets Rißstellen,
wogegen die ersteren bei Anwendung der Schnallen stets geschont werden
und ein bequemes Anziehen der Binden gestatten.
Nr. 979 . Veh (Moskau). Doppel-Irrigateur zum AusspUlen des Uterus
mit verschiedenen Flüssigkeiten (Modell der Firma Schwabe).
Der vorliegende Irrigateur hat den Zweck, intrauterine Ausspülungen mit
Soda- und Carbollösungen vornehmen zu können, ohne das Instrument zum
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200
Wechsel der Flüssigkeiten herausnehmen zu müssen. Es wird diese Manipu¬
lation durch die Verbindung zweier concentrischer Schläuche ermöglicht, deren
innerer im Lumen des die Enden beider Schläuche verbindenden und von
mehreren seitlichen Oeffnungen durchbohrten Hütchens mit einer einzigen end¬
ständigen Oeffnung mündet, während der äussere, an jener Verbindungsstelle
geschlossene Schlauch mehrere Reihen seitlicher Oeffnungen besitzt, durch
welche dem Spülwasser Abfluss verschafft wird. Der Doppelschlauch ist mit
einer metallenen Röhrengabel verbunden, an deren mit Hahn versehenem Arme
der Zuführungsschlauch angesetzt wird.
II. Literarische Analekten.
Nr. 980. Aufrecht. Ein Thoracocentesen-Apparat.
(Centralblatt f. d. medic. Wissenschaften. Nr. 17. 1883.)
Figur 1 zeigt den zum Einstechen in die Thoraxhöhle fertig armirten
Apparat. Das Stilet ist durch das Ansatzstück c, den T-förmig durchbohrten
Hahn a und die Canüle b geschoben. Nach dem Einstechen in die Thorax¬
höhle wird das Stilet so weit herausgezogen, wie in Figur 2 sichtbar ist. In
Folge dessen kann der Hahn a in Fig. 1 um einen Viertelskreis gedreht werden,
wodurch die in die Thoraxhöhle hineinreichende Canüle luftdicht abgeschlossen
ist. Sodann wird das Stilet raitsammt dem Ansatzstück c, in welchem eine
Gummieinlage den luftdichten Verschluss ermöglicht, von dem Apparat ab-
und ein Gummischlauch angeschraubt, wie das Fig. 3 zeigt. Bei der in dieser
Figur angegebenen Stellung des Hahns a communicirt der kleine Glastrichter f,
welcher durch einen kurzen Gummischlauch g angeschlossen ist, mit dem
Schlauch dd, in welchen ein Glasröhrchen e eingeschaltet ist. Wird jetzt in
den Trichter / Wasser oder Carboisäurelösung eingegossen, dann fliesst die
Flüssigkeit durch den Schlauch ded, welcher natürlich herabhängend zu
denken ist, ab. Comprimirt man den kurzen Schlauch g oder sicherer noch
bei d, dann steht selbstverständlich die ganze Flüssigkeitssäule im Schlauche ded.
Gibt man nunmehr dem Hahn a wieder die in Fig. 1 gezeichnete Stellung,
dann ist die Communication mit der Thoraxhöhle hergestellt und die Heber¬
wirkung macht die in der Thoraxhöhle vorhandene Flüssigkeit nachfliessen.
Noten in Rotterdam verbindet mit dem Arme eines Potain’schen Trocar
einen Glastrichter mittelst eines ungefähr 2 Meter langen Gummischlauches.
Der Trichter wird mit der Spülflüssigkeit gefüllt, während das Stilet aus dem
_ D igit ized l
^ooqIc
201
Trocar gezogen ist, wodurch die in dem Apparate vorhandene Luft entfernt
wird. Sodann wird das Stilet in die Canüle eingebracht und der Trocar in
die Thoraxhöhle eingestochen. Wird jetzt das Stilet zurückgezogen, bis die
Spitze den Hahn gerade passirt hat, und danach der Hahn geschlossen, dann
ist das in der Thoraxhöhle befindliche Exsudat mit der spülenden Lösung in
Verbindung, und man kann durch Senken und Heben des Trichters resp. das
Exsudat aspiriren und die Thoraxhöhle mit der antiseptischen Lösung ausspülen.
Nr. 981. Basch. Ein Metall-Sphygmomanometer.
(Wiener med. Wochenschrift. 2. Jnni 1883.)
Verf. hatte schon vor einigen Jahren ein Sphygmomanometer construirt,
bei welchem eine flüssige Pelote, mit der die Arterie comprimirt wurde, mit
einem gewöhnlichen Quecksilbermanometer in Verbindung stand. Bei der Con-
struction des vorliegenden Apparats verfolgte Verf. den Zweck compendiöseren
Gebrauches und leichter Transportabilität, und erreichte denselben durch Ver¬
wendung des Princips des Aneroidbarometers, dessen Metallkapsel er statt der
Luft mit Wasser füllt und mit einer ebenfalls mit Wasser gefüllten Pelote in
Verbindung setzt.
Nachstehende Figur gibt ein Bild dieses Sphygmomanometers und seiner
Applicationsweise. Die flüssige Pelote a, ein integrirender Bestandteil der¬
selben, die am besten durch ein Kautschukbändchen am Daumen einer Hand
befestigt wird, steht durch den Kautsckukschlauch b mit dem Metallmanometer c
in Verbindung. Durch blossen Fingerdruck wird also die Radialarterie an
passender Stelle comprimirt und peripher von dieser Stelle wird durch einen
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Finger der anderen Hand der Puls gefühlt, resp. sein Verschwinden controlirt.
Dieser Druck wird an dem Zeiger des Manometers, dessen Kreisscala empirisch
nach Cm. Hg. graduirt ist, abgelesen. Durch das mittelst einer Schrauben¬
klemme verschliessbare Seitenrohr d kann für den Fall, als die Pelotenmembran
erschlafft ist, Wasser nachgefüllt werden.
Wie man sieht, ist die ganze Manipulation ziemlich einfach. Nach einiger
Einübung braucht man zur Messung der Radialarterienspannung nicht mehr
Zeit als zum Pulszählen.
Verf. hat sich durch mehrmonatliche Benützung seines Apparats an patho¬
logischen und physiologischen Objecten überzeugt, dass die mittelst des Metall-
Sphygmomanometers gewonnenen Werthe mit denen des Hämodynamometers
übereinstimmen. Die Firma Mayer & Wolf in Wien liefert denselben in
authentischer Ausführung.
Nr. 982. Helot & Trouve. Elektrischer Photophor.
(Annales des Maladies de l’oreille etc. Mai 1883.)
Durch Benützung des Princips der Swan’schen Lampe, welches auf der
Erzeugung des elektrischen Glühlichts im luftleeren Raum beruht, in Ver¬
bindung mit einer Verbesserung des Kalibichromat-Elements, scheint es dem
bekannten Elektriker Trouve gelungen zu sein, einen den medicinischen Zwecken
in trefflicher Weise dienenden Beleuchtungsapparat zu construiren.
Der Apparat besteht in einem kleinen Tubus, dessen hintere Oeffnung
durch einen Hohlspiegel, dessen vordere durch eine Convexlinse ausgefüllt ist,
während von oben her die in Figur nicht abgebildeten Leitungsdrähte in die
im Centrum des Tubus aufgehängte Swan’sche Glaskugel eindringen. Das von
dem Apparat gelieferte Licht ist sehr intensiv und bei nur einmaliger Füllung
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203
der Batterie für mehrere Stunden ausreichend. Die Linse lässt sich im Tubus
aus- und einschieben, das Beleuchtungsfeld somit in entsprechender Weise
vergrössern oder verkleinern. Der mit einem Kugelgelenk versehene Photo-
phor wird entweder, wie Figur zeigt, auf eine Stirnbinde oder mittelst eines
demselben beigegebenen Metallstabes auf die als Stativ dienende Schachtel
aufgeschraubt. Im erstem Falle fällt die Beleuchtungsaxe mit der Gesichts¬
linie zusammen, wobei erstere jeder Bewegung der letztem folgt, weshalb der
Untersuchende sich gar nicht um deren gegenseitige relative Stellung zu
bekümmern braucht.
Die Vortheile dieser Beleuchtungsmethode für die bezüglichen diagnosti¬
schen Zwecke, falls sie sich in praxi bewähren wird, sind so augenscheinlich,
dass sie nicht weiter erörtert zu werden brauchen.
Der Apparat, welcher uns in natura vorliegt, arbeitet ganz vorzüglich und findet namentlich
auch für ophthalmologische Zwecke, und zwar bei sehr moderirtem Licht besser als bei voller
Beleuchtung, die günstigste Verwendung, jedoch nicht als Stirnbinde, sondern so, dass die Licht¬
quelle zur Seite des Patienten sich befindet. Zur Stromerzeugung dient eine grosse galvano¬
kaustische Tauch-Batterie von vier Zinkkohlenelementen, für welche als leitende Flüssigkeit
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204
folgende Mischung benützt wird: Kali bichrom. 666, Ac. sulfur. 2000, Aq. 5390, und können
die oben angeführten Vorzüge dieser Füllung in vollem Maße bestätigt werden, indessen sind
die Füllungskosten doch nicht unerheblich, so dass es wünschenswerth wäre, Bunsen’sche Ele¬
mente hiefür benützen zu können. Der Preis des Photophors beläuft sich auf Fr. 60, derjenige
der Batterie, welche übrigens auch zur Galvanokaustik dienen kann, auf Fr. 130. Red.
Nr. 983. Scherk, Dr., Augenarzt in Berlin. Iridotomie lind Discision.
(Berl. klin. Wochen sehr. 18. n. 25. Juni 1883.)
Verf. hat zu wirksamer Durchschneidung der Irisschwarten bei theilweisem
oder vollständigem Pupillarverschluss, insbesondere nach Staarextraction, ein
dem Knapp 'sehen ähnliches Discissionsmesserchen construirt. Es hat
eine kurze, feine, 5 Mm. lange, bauchig-spitze Klinge. Nach hinten schliesst
sich daran der dünne runde Stiel, welcher die Einstichswunde in der Hornhaut
gegen Abfluss des Kammerwassers zu stopfen hat. Das Messer selbst, resp.
sein dünner Stiel, läuft in einer engen, runden, wasserdicht schliessenden Canüle,
innerhalb welcher das Messerchen durch Druck auf den auf der einen Seite
des Handgriffs angebrachten Hebelarm um circa 2 Mm. vor- und um ebenso viel
zurückgestossen werden kann. Man fasst das Instrument ähnlich wie eine
Staarnadel, nur bleibt der kleine Finger allein übrig zur Stütze der operirenden
Hand, und der Mittelfinger legt sich sanft auf den Hebelarm, um jeden Augen¬
blick die schneidenden Bewegungen des Messerchens auslösen zu können.
Man stösst das Messer peripher durch die Hornhaut ein, gewöhnlich unten,
Fig. 1.
Fig. *
jedenfalls fast diametral gegenüber dem früheren Staarschnitt. Mit flach
gehaltener Klinge durchkreuzt man die vordere Kammer, um, oben angelangt,
das Irisdiaphragma an der Stelle anzustechen, wo man sicher ist, die circulären
Fasern der Iris mit zu durchtrennen. Indem man dann sanft die Schneide
vorwärts drängt, lässt man gleichzeitig das kleine Messer spielen, je nach dem
Widerstande mehr oder weniger kräftig und rasch, und durchschneidet in dieser
Weise gleichmässig und glatt das Irisseptum.
Die Iridotomie gestaltet sich auf diese Weise für den Operateur wesentlich
leichter und einfacher, für den Patienten rascher, weniger schmerzhaft, in ihrem
Erfolge sicherer. Der ganze Eingriff ist für das Auge ein geringerer; es macht
drum auch die Nachbehandlung viel weniger Umstände, da man nichts mit den
fatalen Blutungen der Iris und ihrer Schwarten zu thun bekommt.
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205
In Fig. 1 ist das Messer im Ruhezustand (geschlossen), in Fig. 2 ad
maximum vorgestossen dargestellt. Das Instrument wird von der Firma
Win dl er in Berlin fabricirt.
Nr. 984. Depierris. Embryotom.
(Inauguraldissertation. 1883.)
Besteht aus zwei in paralleler Stellung
mit einander articulirenden und vorn in einem
Bogen sich vereinigenden Branchen, deren
jede einen ganz hindurch laufenden, am vor¬
dem bogenförmig gekrümmten Ende nach
innen geöffneten Hohlcanal darstellt.
Die hintere oder weibliche, mit etwas
erweiterter Oeffnung A‘ versehene Branche A
wird zuerst hinter der Frucht so weit als
möglich nach oben geführt und das Heft der
Branche möglichst in die Mittellinie, mit nach
oben gekehrter Articulation, über die Com-
missura vulvae hinabgelegt, einem Assistenten
übergeben. Die männliche Branche B wird
nun mit nach oben gekehrter Concavität hinter
der Symphyse hinaufgeführt, hierauf etwas
nach der rechten Seite der Mutter geneigt,
unter drehender Bewegung so weit hinauf¬
geführt, dass sich die äussern Schlußstellen
der Branchen begegnen. Die linke Hand fasst
sodann beide Branchengriffe von oben her,
während die rechte sie im Schloss vereinigt.
Werden nun die Griffe von einander entfernt,
so bringt man leicht die inneren Oeffnungen
der Branchen an einander und fixirt sie in
dieser Lage durch den am hintern Ende der
Griffe befindlichen Schliesshebel. Das Instru¬
ment stellt nun einen einzigen, den Fötaltheil
umkreisenden Canal dar, in welchen mittelst des federnden Stahldrahtes R
eine Schnursäge eingezogen wird, deren Hin- und Herbewegung durch die bei
P und P' angebrachten Rollen erleichtert wird. Das Uebrige ergibt sich von
selbst.
Das Instrument hat vor ähnlichen bisherigen den grossen Vorzug, zu
Verletzung mütterlicher Theile keinen Anlass zu bieten, und verdient jedenfalls,
der Beachtung von Seite der Geburtshelfer empfohlen zu werden. Eine etwas
abgeplattete Form des rinnenförmigen Theiles der Branchen dürfte die Ein¬
führung derselben wesentlich erleichtern.
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206
Nr. 985. Oushing. Ein neues Instrument zur Ligatur der Arteria uterina.
(N.-Y. Medical Record. May 12. 1883.)
Obschon die Blutungen aus der Art. uterina
als gefährlichstes Moment der uterinen Opera¬
tionen, welche von der Vagina aus vorgenommen
werden, von allen Autoritäten anerkannt worden,
so wurde bis dato noch kein Verfahren angegeben,
um eine präventive Ligatur dieser Arterie vorzu¬
nehmen. Verf. hat nun die anatomischen Ver¬
hältnisse derselben am Leichnam genau studirt,
worüber Näheres im Original nachzulesen, und
ist in Folge dieser Untersuchungen zur Construc-
tion des beistehend abgebildeten Instruments ge¬
langt, mittelst dessen er bezweckt, eine Schlinge
um die Arteria uterina anzulegen, ohne den Harn¬
leiter zu verletzen. Die Branchen des in halber
nat. Grösse dargestellten Instruments bestehen
aus einer schmalen, an ihrem Ende gekrümmten
Canüle, welche beim Schlüsse einen einzigen con-
caven Bogen bilden, während die convexe Seite
des Bogens durch zwei trocarförmige Spitzen
ersetzt ist, zu welcher die äussere Wandung jeder
Canüle ausgezogen ist. Die Branchen sind durch
ein Nägele’sches Schloss vereinigt.
Die Anwendung des Instruments geschieht in
folgender Weise: Nach gehöriger Fixirung des
Cervix durch einen Assistenten wird die eine
Branche */» Zoll zur Seite des Cervix und eben¬
falls l /s Zoll hinter der durch die Axe desselben
gelegten Medianebene eingestossen und in das Gewebe des Lig. latum eingesenkt,
bis die Oeffnung a einen Zoll tief liegt, wobei sich die Spitze des Trocars
V« Zoll vom Körper des Uterus entfernt befindet. Nachdem die andere Branche
in gleicher Entfernung vom Cervix oben vor der Medianebene eingestochen,
werden die Griffe der Branchen wie diejenigen einer Geburtszange eingehängt
und geschlossen, wobei die Enden der Canüle oberhalb der Art. uterina,
zwischen ureter und corpus uteri, sich vereinigen, um einen einzigen fortlaufenden
Canal zu bilden. Ein zum Einhängen einer Fadenschlinge zugerichteter Stahl¬
draht, Kaliber Nr. 23, wird nun durch die Canüle hindurch geführt, die Branchen
sodann entfernt, wonach die Ligatur mit Leichtigkeit angelegt und somit die
wichtigste Ursache lebensgefährlicher Hämorrhagieen bei uterinen Operationen
beseitigt werden kann.
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207
Nr. 986. Stälmann, Ch. (New-York). Ein neues Universalgelenk.
(N.-Y. Med. Record. March 24. 1883. p. 333.)
Stillmann’s neues Universalgelenk (Fig. 1) ist aus drei Gelenken zusammen¬
gesetzt, von denen das eine Bewegungen um eine verticale, das zweite um
eine sagittale, das dritte um eine frontale Axe gestattet. Die Combination
aller drei Gelenke ermöglicht Flexion und Extension, Abduction und Adduction,
Rotation nach aussen und innen. Jedes Gelenk kann für sich durch eine ein¬
fache Drehung der Axe mittelst eines Schraubenschlüssels (Fig. 2) festgestellt
und dadurch je nach Bedüfniss die eine oder andere dieser Bewegungen aus¬
geschaltet und das Gelenk in beliebiger Stellung fixirt werden. Das Gelenk
Fig. 3. Fig. 2.
Fig. 1.
besitzt somit die Vortheile des Kugelgelenks, freie Beweglichkeit nach allen
Richtungen hin, ohne die Nachtheile desselben, welche darin bestehen, dass
man bei letzterem nur zwei Möglichkeiten hat: entweder alle Bewegungen frei
zu geben oder aufzuheben.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Gelenke bei einem Apparat für die untere
Extremität resp. das Kniegelenk. Das Gelenk A erlaubt Adduction und Ab¬
duction, B Extension und Flexion, C Rotation nach aussen und innen.
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208
Nr. 987. Blake. Ueber Inhalationen und deren Gebrauch.
(Lancet April 1882.)
Nachstehend abgebildeter, von der Firma Krohne & Sesemann in
London angefertigter Oro-Nasal-Respirator ist dem in Deutschland allgemein
bekannten, auf pag. 23, Jahrgang 1881 unserer Zeitschrift besprochenen Haus-
mann’schen Respirator sehr ähnlich, besitzt jedoch vor diesem den wesentlichen
Vorzug der an geeigneter Stelle angebrachten Gummiklappen, welche den
exspirirenden Luftstrom verhindern, das Inspirationsfiltrum zu durchsetzen,
resp. durch die Exspirationsdämpfe oder -Gase zu verunreinigen. Es befinden
sich nämlich daran zwei seitliche, nach aussen sich öffnende und am Boden des
filtrirenden Deckels eine nach innen sich öffnende Klappe. Letzterer enthält
eine mit beliebiger medicinischer Flüssigkeit imprägnirte Watteeinlage. Das
Material, aus welchem diese Respiratoren gefertigt sind, ist Celluloid. Sie sind
daher äusserst leicht und dauerhaft und verleihen dem Träger vermöge ihrer
hautähnlichen Farbe ein weniger abschreckendes Aussehen als die üblichen
schwarzen Respiratoren.
Mlacelle*
Docent Dr. 0. Lassar in Berlin lasst durch langsame Verarbeitung von Vaselin mit gleichen
Theilen Zinkoxyd und Stärkmehl eine Paste anfertigen, welche ein treffliches Salbenconstitnens
zu werden verspricht. Bei absoluter Haltbarkeit und Reizlosigkeit hat sie vor andern Vaselin¬
salben den Vorzug hinlänglicher Consistenz und vollständigen Luftabschlusses und haftet ohne
weitern Verband an allen Körpergegenden.
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209
Der Hanptvortheil besteht aber nach Angabe Lassars in deren Porosität 0, welche Eigen¬
schaft namentlich bei Ausübung von Scarificationen und oberflächlichen Löffelnngen nnd bei
nässenden Ekzemen von grossem Vortheil ist Hat man nach Vornahme jener kleinen operativen
Eingriffe die wunde Fläche gut mit Carhol- oder Sublimatlösung gereinigt, so trägt man mit
dem vorher ausgekochten und in einer 2 °/<x> Sublimatlösung aufbewahrten Borstenpinsel eine
2°/oige Salicyl- Vaselin -Zinkpaste auf. Dann sickert nach wenig Augenblicken das austretende
Blut und die Lymphe hervor und tropft von der Paste ab. Die Paste selbst lässt man entweder
ohne weiteren Verband antrocknen, oder bedeckt sie mit dünner Watteschicht und einer leiehten
Bindentour, Tags darauf sind dann gewöhnlich die kleinen Wunden glatt Verheilt und hinter¬
lassen selbstverständlich keinerlei Narben. Es ist also mit Hülfe dieses Verfahrens möglieb r
die Vortheile reinlicher und schützender Wundbehandlung auch da zu erreichen, wo ein
umständlicher antiseptischer Verband sonst ausser Betracht kommen müsste.
Aeusserst erfolgreich beim gewöhnlichen Kopf-Ekzem der Kinder erweist sich eine
2—3 mal sehr ausgiebig vorzunehmende Einsalbung mit Salicyl Vaselin (Ac. sal. 1, Tinct. Benz. 2,
Vas. 50) nach vorheriger Erweichung der Krusten und Reinigung der Kopfhaut mit 2%igem
Salicylöl. (Ueb. Salioylpasteu. Monatshefte f. prakt. Dermatol. II. Bd. Nr. 4. Separatabzug.)
III. Patentschriften.
Nr. 988. Fels, Wilhelm, in Barmen. — Neuerungen an einem Apparat für Inhalation
von Gasen oder Dämpfen, die in bestimmter oder willkürlicher Menge mit der Ein-
athmungsluft gemischt sind. (22228). Der Erfinder benützt zu Inhalationen
mittelst Respirationsapparats eine Lösung von ungefähr 10°/o benzoesaurem
Ammonium in wässerigem Glycerin. Durch An¬
wendung dieser Lösung in dem Apparat gelangen
die leicht flüchtigen Dämpfe derselben leicht und
vollständig durch den Respirationsapparat in die
Lungen, ohne Reiz zum Husten zu bewirken. Aus
einer Verdampfungsschale b gelangen die Dämpfe
durch den aufgesetzten, aus Glas oder anderem
Material gefertigten Kegel c in das nach unten
offene Sammelgefäss a. Durch diese untere Oeff-
nung ef tritt dann gleichzeitig durch das Ansaugen
mittelst des Respirationsapparates die frische Luft
in das Sammelgefäss und mischt sich ohne Verlust
der zu inhalirenden Flüssigkeit mit derselben. An
dem oberen Theile des Sammelgefässes befinden
sich ein oder mehrere Anschlußstutzen g, um den
Inhalationsapparat durch Gummischläuohe mit dem
Respirationsapparat in Verbindung zu setzen, so dass gleichzeitig mehrere
Personen iuhaliren können. Inhalirt nur eine Person, so schliesst man die
nicht benutzten Stutzen mit einem Stopfen. Die an den Wänden des Sammel¬
gefässes sich niederschlagenden Dämpfe tropfen wieder in die Verdampfungs¬
schale. Die zu verdampfende Lösung oder das Lösungsmittel des in der
Schale b enthaltenen Stoffes befindet sich in dem auf den Apparat gesetzten,
*) Porosit&t bei vollständigem Luftabschluss?? Red ,
18
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mit seitlichem Einguss versehenen Behälter d. Mittelst des Schraubenstiftes h
wird der tropfenweise Abfluss der Flüssigkeit aus der Oefinung k durch die
axenständige Röhre in die Verdampfungsschale regulirt. Der Dampfbehälter
kann an dem Feuerungskamin nach Belieben hinauf und hinab geschoben werden.
Nr. 989. Stratus, Heinrich, in Firma H. Stratus & Cie., in Rostock. — Unter¬
suchung«- und Oßerationsstuhl. (21475.) Sitzlage und Fasse dieses Stuhles sind
die einzigen in unbeweglicher Verbindung befindlichen Bestandteile, alle
Fig. l.
übrigen, nämlich die Rückenlehne A,
die Armstützen, der Sitz B und die
Beinstücke D können in jede mögliche
Richtung und Winkelstellung zu ein¬
ander gebracht und verstellt werden.
Soll der Stuhl für Horizontallage (Fig. 1)
benutzt werden, so dreht man die
Kurbel e nach rechts. Alsdann senkt
sich die Rückenlehne A, während sich
das Beinstück D hebt, so dass Lehne,
Sitz und Beinstück in wagrechte Lage
kommen. Bei dieser Stellung kann das
in dem oberen Theil der Lehne befind¬
liche Kopfgestell a emporgerichtet, oder
indem man die vordere Welle d nach
links dreht, das Beinstttck stumpf¬
winklig gebrochen werden. Die Lehne
und das Beinstück können ausserdem
auch von einander getrennt und jedes für sich in beliebige Bewegung gebracht
werden.
Zur Verwendung als Untersuchungsstuhl dreht man den vorderen Theil
des Sitzes durch die vordere Kurbel hoch, schlägt das Kissen des Fußstückes
auf das des Beinstückes und beides auf den Sitz (Fig. 2), hakt das Beinstück D
los und lässt es niederhängen, so dass vorn eine glatte Fläche entsteht; darauf
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richtet man die Lehne, steckt die beiden Fusshalter b (Fig. 2) in vorn befind¬
liche Oesen e des Stahlgestells und stellt dieselben nach BedQrfniss hoch oder
niedrig. Man kann auch die Armlehnen entfernen, indem man die Flügel-
schraube direct unter der Armlehne losschraubt und letztere zurQckklappt.
Nr. 990. Darier-Oide, S. Albert, in Genf (Schweiz). — Wannluftrespirator, bei
welchem die einzuathmende Luft durch die natürliche Wirme des KSrpers vorgewinnt
wird. (21424.) Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Vorrichtung aus einem Behälter
oder einer Röhrenverbindung, welche in Berührung mit dem Körper steht und
einerseits ein Luftsaugrohr besitzt, anderseits mit dem Munde oder der Nase
des Trägers verbunden ist, so dass derselbe die Luft einathmet, welche durch
die Röhren geströmt und durch die natürliche Wärme des Körpers vor¬
gewärmt ist.
Das Bruststück Fig. 1 wird mittelst der Schleife a
um den Hals gehängt und mit den Schnüren b befestigt.
Die mit beliebig zahlreichen Windungen (s. Fig. 2) ver¬
sehene Röhre B (Fig. 1) ist im Bruststück befestigt; sie
kann aus Kautschuk, Taffet, Flanell, gewöhnlicher Lein¬
wand oder aus irgend einem andern Stoffe hergestellt
und im Innern durch eine Drahteinlage versteift werden.
Das eine Ende der Röhre dient als Luftzuführunjgs-
öffnung C, das andere Ende D ist dazu bestimmt, vom
Träger im Munde oder an der Nase gehalten zu werden.
Dasselbe kann auch mit einem Mundstück versehen
werden. Die Säugöffnung C wird entweder offen ge¬
lassen oder mit einer Medicamentenbttchse versehen,
welche auch einen Filter, z. B. aus Watte, enthalten
kann. Um die eingeathmete Luft sowohl in Bezug auf
die Quantität, als auf die Temperatur zu reguliren,
kann in der Nähe des Mundstückes ein regulirendes
Ventil eingeschaltet werden. Dasselbe besteht aus
zwei Metallhülsen, welche genau in einander passen
und je mit einer länglichen Oefinung versehen sind.
Durch deren Verstellen kann diese Oefinung beliebig
verengt oder auch ganz abgeschlossen werden. Endlich
kann auch zur Beurtheilung der Temperatur der ein-
geathmeten Luft ein kleines Thermometer angebracht
werden, dessen Kugel ins Innere der Röhre taucht und mittelst eines Bandes
am Rohre befestigt wird.
In einfacher Weise kann die Vorrichtung auch durch einen auf allen vier
Seiten abgeschlossenen, aus Leinwand, Kautschuk oder anderem Stoff ange¬
fertigten und mit Rosshaar, Watte, Metallspähnen oder anderen zweckdienlichen
Stoffen angefüllten Sack dargestellt werden. Durch eine oder mehrere passend
angebrachte Nähte kann die eingeathmete Luft gezwungen werden, den Behälter
auf mehr oder weniger gewundenem Wege zu durchströmen, um die daselbst
aufgespeicherte Wärme möglichst auszunützen.
Fig. l.
Fig. 2.
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212
Nr. 991. Cooper, Sherman, in Westfield (New-Jersey). und Dennis, Edward,
in Sing-Sing (New-York). — Verfahren und Vorrichtungen zur Narcotisining.
(22305.) Das Verfahren besteht darin, dass man das betreffende Narcoticum
(Chloroform, Aether u. dergl.) von einem geeigneten Stoff, z. B. Magnesia,
aufsaugen lässt, nachdem man denselben vorher in ein geeignetes Gefäss
eingeschlossen hat, durch welches mittelst eines Kautschukgebläses Luft
getrieben wird, die auf ihrem Wege das Narcoticum in Form von Dämpfen
mit sich reisst. Das Aufsaugungsmittel befindet sich in dem oben und unten
mittelst durchlöcherter Scheiben 0 und K abgeschlossenen Cylinder A, welcher
an beiden Enden mit den kuppelförmigen Deckeln T und B versehen ist.
Der obere Deckel trägt den Aufsatz F, welcher von zwei Canälen H und I
durchbohrt ist, deren einer mit dem Gebläse P, der andere mit der Gesichts¬
maske E in Verbindung steht. Der erstere mündet in eine die Axe des
Cylinders durchsetzende Röhre <?, welche die eingebl^ßene Luft nach der
Kuppel T bringt, um sie von hier in der Richtung des Pfeiles zu dem Auf¬
saugungsmittel und schliesslich durch den andern Canal dem inspirirenden
Patienten zukommen zu lassen. N und L sind poröse Filterschichten aus
Watte od. dergl., welche das Durchfallen des Absorptionspulvers durch die
Siebe K und 0 verhindern. Bei einer einfacheren Vorrichtung gelangt der
Luftstrom auf directem Wege von einer Kuppel zur andern durch das Ab¬
sorptionsmittel hindurch.
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213
Nr. 992. Bolter, Eduard, in Ravensburg. — Neuerung an Sicherheitsventilen.
(21110). a (Fig. 1) ist der Ventilsitz, b das Ventil, welches zwei Oeffnungen cc
hat und durch die Schraubenfeder d niedergedrückt wird, deren Spannung
durch die aufgeschraubte Glocke e regulirt werden kann. Der zu stark gespannte
Dampf hebt das Ventil b, tritt durch die Oeffnungen cc unter die Glocke e.
Fig. 1. Fig. 2.
strömt durch die bei // (Fig. 2) vorhandenen, durch die am Ventilsitz a ange¬
brachten Flächen gebildeten Canäle nach unten und bei g aus. Durch die
nach abwärts gerichtete Strömung des durch Hebung des Ventils entweichenden
Dampfes entsteht der Vortheil, dass die damit versehenen Wärmflaschen
getragen werden können, ohne dass man sich durch den Dampf die Finger
verbrennt.
Becension.
Lehrbuch der zahnärztlichen Chirurgie und Pathologie. Von Alfred
Coleman. Autorisirte Uebersetzung. Berlin 1883. Verlag von C. Ash & Sons.
(Fortsetzung und Schluss.)
Capitel XVI: Hyperämie des Zahnfleisches, Zahnstein, Eiterung am Zahn¬
fleisch, Kiefernekrose. Die Hyperämie des Zahnfleisches hat sehr oft ihre
Ursache in der mangelhaften Reinhaltung der Zähne, wodurch der Ansatz von
Zahnstein begünstigt wird; ausserdem ist Verf. noch der Ansicht, dass die
Krankheit auch durch einen krankhaften Zustand der um den Zahnhals befind¬
lichen Schleimhaut entstehen kann. Bei derartigen Zuständen ist das Zahn¬
fleisch angeschwollen und verdickt, beim Druck auf das Zahnfleisch quillt
zwischen Schleimhaut und Zahn eine dicke, übelriechende Flüssigkeit hervor.
Wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, werden die Zähne locker und fallen
aus, was Autor der Resorption der Alveolen zuschreibt.
Nebst denjenigen Nekrosen, welche in Folge von Syphilis, Mercurial-
Speichelfluss und Phosphorvergiftung entstehen, kann auch Nekrose nach
eitriger Stomatitis auftreten; Coleman gibt an, dass nach Salter diese letztere
Krankheit oft nach dem Ausbruch von Hautkrankheiten, besonders Scharlach,
Masern und Blattern, auftritt.
Bei Kieferklemme, Capitel XVII, wo die beiden Kiefer durch uuregelmässig
gebildete Knochenmassen verbunden sind, empfiehlt Verf. die Anwendung der
Esmarch’schen Operation, welche darin besteht, dass man einen keilförmigen
Theil des Unterkiefers entfernt und an dessen Stelle ein falsches Gelenk herstellt.
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214
Tumoren des Zahnfleisches und der Kiefer. Um bei dem Exstirpations-
process, Capitel XVIQ, vasculöser Tumoren einen Anhaltspunkt zu haben,
räth Coleman, um das Gewächs herum vermittelst Höllenstein oder starker
Carbolsäure eine Contourlinie anzubringen; denn bei dem ersten Einschnitte
verschwinden durch Entleerung der Gefässe die Umrisse des Gewächses. Die
Excmion ist immer die Hauptbehandlung bei Tumoren, und Coleman bestreicht
alsdann die Wunden mit starker Salpetersäure, um diejenigen Theile vollständig
zu zerstören, welche durch die Operation nicht unschädlich gemacht worden
sind. — Die Myeloid-Epuliden kommen beinahe nur am Unterkiefer vor, sollen
(nach Heath’s Ansicht) eine Abart der vorbeschriebenen sein; der Ursprung
dieser Tumoren ist ein tiefer liegender und müssen deshalb bei der Operation
grössere Theile des Knochens geopfert werden.
In Capitel XIX, Zahn-Cysten, spricht Verf. von drei verschiedenen Arten
von Cysten, nämlich: 1) Cysten, welche an der Alveolar-Membrane Vorkommen;
2) Cysten, welche durch nicht durchgebrochene Zähne entstehen; 3) Cysten,
welche an Stellen auftreten, wo ein Zahn oder mehrere Zähne vorhanden sein
sollten. — Die Hauptsache ist, eine Cystenanschwellung nicht mit dem Anfang
eines Abscesses zu verwechseln. Um die Behandlung der ersteren Art besser
zu demonstriren, gibt Verf. drei Fälle aus seiner Praxis an. (Da die Heilung
darin besteht, eine Eiterung hervorzubringen, sind wir erstaunt, die Anwendung
eines Haarseils bei diesen Tumoren nicht erwähnt zu finden; eine Behandlung,
durch die wir schon oft dauernde Erfolge erzielt haben.) — Bei der zweiten
Art von Cyste muss der retinirte Zahn entfernt werden.
Die Entzündung, welche die Schleimhaut des Antrum Highmori (Cap. XX)
befallen kann, ist sehr oft durch kranke Zahnwurzeln hervorgerufen, welche
extrahirt werden müssen. Ist die Entzündung eine chronische, ohne durch
Zahnwurzeln entstanden zu sein, so ist eine Perforation des Antrums noth-
wendig. Zur Ausspülung der Kieferhöhle braucht Coleman eine verdünnte
Lösung von Phosphorsäure.
Im letzten Capitel erwähnt Verf. noch der Krankheiten der Nerven und
der Muskeln, welche durch Zahnkrankheiten entstehen können. Mit Recht
sagt Coleman, dass der durch kranke Zähne erregte Schmerz an entfernt
liegenden Körpertheilen empfunden werden kann. (Wir erinnern nur daran,
wie oft jeder Praktiker schon im Falle war, mit Patienten zu kämpfen, welche
den Schmerz nicht an dem wirklich kranken Zahne fühlten, sondern die
Empfindung auf einen ganz andern übertrugen.)
Verf. gibt nun viele Fälle an von entfernt liegenden Schmerzen, welche
ihre Ursache in den Zähnen hatten. Es ist also besonders bei Gesichts-
Neuralgien sehr nothwendig, dass der Arzt eine sorgfältige Untersuchung des
Mundes, resp. der Zähne vor nimmt. M .
Soweit unser Referent. Wir fügen nnr noch bei, dass die mustergültige U Übersetzung
sowohl, als die elegante, von zahlreichen Illustrationen begleitete Ausstattung des Buches hohe
Anerkennung verdienen. Wer das Bedürfniss empfindet, seine Bibliothek mit einem classischen
Werke über Zahnheilkunde zu schmücken, darf sich unbedenklich zu der Anschaffung des vor¬
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Anforderung eines Landarztes, einen bequem in seinem Privatfuhrwerk mitzuführenden gynäko¬
logischen Stuhl anzufertigen. Schlossermeister Wilh. Frenz in hier hat diese Aufgabe auf
recht zufriedenstellende Weise mit Hülfe unserer Angaben gelöst und bedarf die nach photo¬
graphischer Aufnahme angefertigte Figur kaum einer weitern Beschreibung. Der wie der
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daher nicht nur im Fuhrwerk leicht mitgeführt, sondern auch von einem Dienstmann an dem
aus Figur ersichtlichen Riemen auf weitere Entfernungen herumtransportirt werden. Das
Bedürfniss, ein solches Möbel in Privathäusern zur Disposition zu haben, ist gewiss schon öfters
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punctmrnadel (L) 1002. Apostoli: Intrauterine Doppelelektrode (L) 1003. Jennings: Cephalo-
tribe (L) 1004. — Rcetke: Reinigung s- und Desinfectionsmaschine (P) 1005. Heinrici: Sprüh-
brnnnen (P) 1006. Pichler <& Hering: Untersuchung»- & Operationsdivan (P) 1007. Mecnnig:
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Heransgegeben von
Dr. Gr. Beek,
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint jlhrlich in 12 Nummern von je 1*/» Bogen.
Heft 10.
V. Jahrgang. 1. October 1883.
SXmmtliche Zeitschriften und Beitrftge für die Redaction und Expedition sind an die J. Dftlp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern su adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Uber geeignete künstlerische Kr&fte zur Dlustrirung ihrer Beitrftge
▼erfügen, werden gebeten, sich su die—m Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
Inhaltfiräbeirsiclht. I. Orlglnulmltthellungen p. 219. — II. Literarische Analekten
p. 227. — III. Patentschriften p. 231. — Recenslon (Hughes-Bennet, Electrodiagnostik, übers,
von Diete. — Mittheilungen der Agentur „ArtemOrbP In Bern p. 237J.
I. Originalmütheilungen.
Nr. 994 . Transportable Modification des Hase’schen Krankenhebeapparats.
(Bedactionelle Mittheilung.)
Wir sind endlich im Falle, unserem in Heft 6 anlässlich der Beschreibung
des /Tauschen Erankenhebeapparats gegebenen Versprechen, eine transportable
Modification desselben unsern Lesern zu unterbreiten, nachkommen zu können.
Wir halten uns nach übereinstimmendem Urtheil derjenigen Aerzte, welche im
Falle waren, den von Scblossermeister Frenz in hier angefertigten Apparat
zu besichtigen und zu prüfen, zu dem Ausspruche berechtigt, dass derselbe
alle bisherigen derartigen Vorrichtungen an praktischer Brauchbarkeit bei
weitem übertrifft. Nachstehende genau nach der Natur aufgenommene Figur
gibt einen hinlänglichen Begriff von seiner Construction, so dass wir uns in
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220
der Beschreibung kurz fassen können, um so mehr, als der wichtigste Bestand¬
teil desselben, die Zfoae’schen Tragezangen, bereits aus Heft 6 des Lf<L Jahr¬
gangs unserer Monatsschrift bekannt sind.
S&mmtliche Stangen sind aus schmiedeisernen Gasröhren gefertigt, die
Querstange beiderseits mit soliden Winkeleisen fest vereinigt, so dass sie in die
Seitenstangen hineingesteckt und mit ihnen verzapft oder verschraubt werden
kann. Die Fttsse bestehen je aus zwei über’s Kreuz gelegten und in einander
gefügten Plattstangen. Das Kreuz ist an der Kreuzungsstelle mit der Axe der
Seitenstangen, an den Enden mit drei Strebeeisen verschraubt, welche mit
Charnieren an einer unbeweglichen, in geeigneter Höhe um die Seitenstange
gelegte Muffe befestigt sind. Bei dieser Anordnung ist leicht ersichtlich, das»
sämmtliche Bestandtheile in leicht zu verpackende parallele Richtungen gebracht
werden können.
Die Hebevorrichtung besteht aus einer ebenfalls aus Gasrohr gefertigten
Tragestange, an welcher Z/oae’sche Zangen in erforderlicher Anzahl einfach
mittelst Riemen aufgehängt sind. Die Hebung und Senkung der TragestaDge
erfolgt mittelst der zwei daran befindlichen Rollen e, f, und der mit dem
Stativ in unbewegliche Vereinigung gebrachten Rollen a, b, c, d. Sämmtliche
Rollen verbindet ein einziges, an der Querstange des Stativs mittelst Haken
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221
aufgehängtes starkes Seil, welches auf die Stangenkurbel A auf- und ab¬
gewunden wird. Die Bewegung der Kurbel lässt sich mittelst des Zahnrades B
reguliren.
Bezüglich der Gleichgewichtslage des in den Zangen liegenden Patienten
wird wohl mancher Leser a priori einige Zweifel über die Zweckmässigkeit
des Apparates hegen. In praxi hat sich indessen unsere Vorrichtung voll¬
kommen bewährt. Wird der das Kopfkissen tragende Gurt nach der Kurbel¬
seite, jedoch in einiger Entfernung von dem Ende der Tragestange, und die
erste Zange unter die Achselhöhlen angelegt, so geht das Kopfende des Pa¬
tienten zwar vorläufig allein in die Höhe; es bedarf jedoch nur eines kleinen
Zuges an der Tragestange oder resp. am Tragriemen des Nackenkissens, tun den
Körper in Horizontallage und somit die Füsse in compensatorische Hebung zu
bringen. Unter jeweiliger derartiger Correction lässt sich durch fortgesetztes
Drehen der Kurbel der Körper so hoch bringen, als es der Apparat überhaupt
gestattet. Der hiefür benöthigte Kraftaufwand ist so gering, dass sogar Kinder
im Stande sind, mit dem Apparate zu manipuliren. Andere Hebungssysteme
würden bei ganz erheblichen Mehrkosten nur illusorische Vortheile bieten.
Um für Patienten aller Grössen den Apparat benützen zu können, ist es
sehr wichtig, in dem Maß der Ausweitung der Zangenbranchen nicht zu kargen,
damit auch bei vollkommenem Schluss derselben die Rippengegend nicht berührt
wird, da der geringste Druck auf den Thorax recht unangenehm empfunden
wird. Andererseits mag die Zange noch so breit sein, so hat der Darinliegende
das angenehme Gefühl, dass sein eigenes Gewicht ihn vor dem Herausfallen
bewahrt. Vorrath von Zangen verschiedenen Kalibers ist ebenfalls anzurathen,
da kleinere Zangen nicht nur für Kinder, sondern auch für die Extremitäten
Erwachsener verwendet werden können und einfacher Traggurte auch hier bei
weitem vorzuziehen sind.
Setzt man das Stativ des Apparats auf Rollen, so erreicht man den grossen
Vortheil, die Hebevorrichtung nicht nur für die Manipulationen auf einem
einzigen Bett, sondern auch von einem Bett aufs andere, resp. Sopha u. s. f.,
namentlich aber für Transferirung vom Bett in ein neben demselben stehendes
Bad benützen zu können. Selbstverständlich müssen beide Pfeiler gleichzeitig
von je einer Person gerollt werden.
Schliesslich müssen wir auf einen namentlich für specielle ärztliche Zwecke
äusserst wichtigen Vortheil unseres Apparats aufmerksam machen. Hat man
nämlich den in den vier Zangen und auf dem Kopfkissen ruhenden Körper
zu erforderlicher Höhe erhoben, so lässt sich die untere Rumpfzange füglich
abnehmen, wobei der Körper kaum merklich nach dem Gesäss als dem schwersten
und freiliegendsten Theile absinkt. Beckengegend und Oberschenkel liegen
nun so vollständig frei, dass Binden in jeder Richtung unter dem Becken und
zwischen den Extremitäten ohne die "geringste Behinderung und ohne die Kräfte
des Patienten im Geringsten dafür in Anspruch nehmen zu müssen, durch¬
gezogen werden können. Selbstverständlich ist auch für alle übrigen Mani¬
pulationen, Unterschieben grösserer Gefässe, Wechsel der Bettwäsche etc., der
grösste Spielraum gegeben. Ebensowenig scheint ein Hinderniss vorzuliegen,
um temporäre Extension und Contraextension mittelst geringer Modificationen
an dem Apparate anzubringen. Es ersetzt daher derselbe in vortrefflicher
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222 .
Weise alle Beckenstützen, von welchen bekanntlich keine einzige dem Bedürfniss
in befriedigender and einfacher Weise entspricht
Das Problem, einen Hebeapparat zu erstellen, welcher bei einfachster
mechanischer Construction mit geringster Kraft zu manipuliren ist welcher
Hebung und Transferirung des Kranken so zu sagen ohne Berührung desselben
gestattet bei dessen Gebrauche weder Bettstellen noch Zimmerw&nde in An¬
spruch genommen werden müssen, mittelst dessen der Körper des Patienten
dem Arzte derart zugänglich gemacht werden kann, dass er an jedem Körper-
theil jeden Verband und jede Operation mit grösster Bequemlichkeit vor¬
nehmen kann, welcher sich überallhin in compendiöser Verpackung transpor-
tiren und überall aufstellen lässt, daher namentlich zu militärischen Zwecken
vorzüglich zu verwenden ist — dieses Problem halten wir in dem vorstehenden
Apparate im Wesentlichen für vollständig gelöst
Der Preis desselben wird sich ungefähr auf Fr. 250 stellen, dürfte sich
indessen, sofern Bestellungen in grösserer Anzahl gleichzeitig ausgeführt werden
können, bedeutend ermässigen lassen.
Zum Schlüsse können wir nicht umhin, zu betonen, dass das Haupt¬
verdienst dieses Apparats dem Herrn Collegen Dr. Hase gebührt, dessen aus¬
gezeichnete Idee, das Princip der gekreuzten Zange zur Krankenhebung zu
benützen, einzig die Construction der soeben beschriebenen Vorrichtung
ermöglichte.
Bern, den 1. September 1883.
Dr. G. Beck.
Nr. 995 . Einheitsgalvanometer fllr eiectrotherapeutische und electro-
technische Zwecke..
Dieser Apparat, von welchem beistehende Skizze eine Ansicht gibt, gestattet,
die Intensität von Strömen, welche durch denselben geleitet werden, in dem
bei Gelegenheit der Pariser Convention 1881 angenommenen (absoluten) Maße,
nämlich in Ampöres, direct abzulesen. Der Messumfang reicht von 0 bis
0,5 Ampöres, d. h. von 0 bis 500 Milliamperes mit einer Zuverlässigkeit einiger
Einheiten der dritten Decimale. Die Stärke der zu electrotherapeutischen
Zwecken verwendeten Ströme steigt selten über 150 Milliamperes, ist sogar
meist zwischen 0 und 20 Milliamperes.
Das Instrument besteht: 1) Aus einem Dreifusse F, vermittelst dessen
dasselbe vertical aufgestellt wird und in welchem man die oberen Theile drehen
kann wegen der Einstellung des Zeigers Z auf Null der Theilung und in den
magnetischen Meridian.
2) Aus einem Gehäuse B, innerhalb dessen die Nadel, der kupferne
Dämpfer, die Galvanometer- und Widerstands-Bollen untergebracht sind. An
dessen Umfang sind noch die Klemmschrauben a und & für die Zuleitungsdrähte
und die Schaltungen 10 und 100 für Stromverzweigungen angebracht.
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223
3 ) Aus einer mit Glasplatte O bedeckten Tbeilung, zunächst von 0 bis
5 Milliamperes reichend und in Zehntel getheilt; Fadensuspension F in Mitte
der Glasplatte. Durch eine eigentbümliche Verschiebbarkeit in der Suspensions¬
vorrichtung kann der Faden, während man das Instrument transportirt, gegen
Abreissen geschätzt werden.
Fttr den Gebrauch stellt man das Galvanometer auf eine möglichst feste
Unterlage (Fensterbrett etc.), entfernt von grösseren Eisenmassen und mag¬
netischen Gegenständen, richtet dasselbe vermittelst der drei Fußschrauben
entweder blos nach dem Augenmaße, oder durch eine in zwei Richtungen über
die Theilungskapsel gelegte Libelle, löst die Schraube c am Suspensionskopf F
und zieht diesen so weit als möglich in die Höhe, worauf die Nadel frei
beweglich wird. Die Ruckwirkung des kupfernen Dämpfers auf die Bewegung
der Magnetnadel ist so stark, dass die Nadel immer ihren Stand fast schwingungs¬
los einnimmt. Nun zieht man die Schraube c wieder an und dreht im Drei-
fusse nach dem Lösen der Schraube S, bis der Aluminium-Zeiger Z der Nadel
über dem Nullpunkt der Theilung steht. Man sichert hierauf durch Anziehen
der Schraube S diese Lage. Leitet man nunmehr einen Strom durch das
Instrument, indem man die beiden Drähte eines Stromkreises in die Klemm¬
schrauben a und b einschraubt, während die Schrauben 10 und 100 lose sind,
so liest man auf der Theilung unter dem Zeiger Z die Stromstärke in Milli¬
amperes ab; steht z. B. der Zeiger um 8 /io der Entfernung Ober dem 24. Theil-
striche hinaus zwischen diesem und dem 25., so hat man eine Stromstärke von
2,43 Milliamperes. Es werden indessen häufig Ströme zur Messung gelangen,
welche aber 5 Milliamperes stark sind, also die Nadel über die Theilung hinaus¬
treiben worden. Man schraubt in diesem Falle eine der Schrauben 10 oder
100 bis zum Contacte hinein. Hiedurch setzt man (vermittelst nebenschlies-
sender Zweigleitungen) den Strom in den Galvanometerwindungen auf */io oder
Vioo seines Betrages herab, und es würde, wenn beispielsweise der obige
Anschlag unter Benützung der Schraube 10 (oder 100) erreicht würde, die
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224
Stromstärke 24,3 (beziehungsweise 243) Milliamperes durch das Galvanometer
angezeigt. Im Falle der Benützung der Contactschraube 10 (oder 100) sind
also die directen Ablesungen der Scala mit 10 (beziehungsweise 100) zu multi-
pliciren. (Vor dem Transporte des Galvanometers vergesse man nicht, die
Nadel durch Lösen von c, Niederdrücken von F und Festziehen von c zu
arretiren.)
Auf der Theilungsplatte des Galvanometers ist ausser der Bedeutung der
Theilung und den drei Widerständen in Ohms (ohne und mit den beiden
Schaltungen) noch die Schwingungsdauer (t) der Galvanometernadel f&r die
Horizontal-Intensität «Eins» angegeben, sowie die erdmagnetische Horizontal-
Intensität (M) des Bestellungsortes, für welche die Aichung des Galvanometers
gerechnet und hergestellt wurde. Sollte nun das Instrument auf grösseren
Reisen dienen, wo also die Horizontal-Intensität eine andere wird und die
Theilung am Instrumente deshalb ungenau würde, dann hilft man sich folgender¬
maßen:
Man nehme die Magnetnadel aus dem Galvanometer hervor und lasse
dieselbe, indem man die Glasplatte zwischen untergelegte Holzklötzchen etc.
so auflegt, dass die Nadel frei beweglich bleibt, schwingen. Nun zählt man
durch zwei Minuten hindurch die Anzahl (n) der Schwingungen, berechnet aus
den drei Zahlen M, t und n den Werth k des Bruches k = ^ •
multiplicirt hierauf mit dem Werth k die Ablesungen am neuen Beobachtungs-
( 120t\*
——j ), so erhält man die wahren
Werthe für die Stromstärken.
Sollte zufällig der Coconfaden reissen, so ist das Einziehen eines neuen
nicht schwer: Man löst die Schraube c, nimmt die Ueberfangschraube u des
Glasdeckels g ab, hebt dann die Glas¬
platte O mit der Suspensionsvor¬
richtung F vom Galvanometer ab
und drückt das Suspensionsrohr F
nach unten heraus. Nun wird der
Knopf g abgeschraubt, ebenso die
Oese m an der Galvanometernadel N;
hierauf nimmt man einen Coconfaden
vierfach, knüpft ihn zuerst an g,
dann an m (hiezu ist eine Pincette
sehr bequem). Das Stück vierfachen Coconfadens zwischen den beiden Oesen
muss etwa 12 Millimeter lang werden. Hierauf lässt man m durch die Röhre F
hindurchfallen und schraubt g wieder darauf. Nachdem der Faden ausgedreht
hat, steckt man ein Stückchen Draht etc. durch die Querbohrung C in F und
zugleich durch die Oese m, dass dieselbe arretirt ist, schraubt die Magnet¬
nadel N (sammt Zeiger Z dazwischen) an, nimmt den Draht aus dem Loche C,
schiebt die Suspensionsröhre F durch die Hülse des Glasdeckels hinauf, zieht c
wieder an, wobei die Spitze von c in die Längsfuge des Suspensionsrohres
kommen jjoll, etc. (Beim Einknttpfen des Fadens soll derselbe gegen Tordiren
geschützt sein.) Will man die Torsion des Aufhängefadens in Rechnung ziehen,
----DtgttizecFby
so dient hiezu die Glastheilung auf O. Man benützt die Drehung der Glas¬
platte nach Lösen der Ueberfangschraube u zur Bestimmung des Torsions¬
einflusses auf bekannte Weise, wie z. B. bei Magnetometern.
Dr. M. Th. Edelmann.
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Derselbe stellt einen für den Gebrauch im Felde leicht zu transportirenden,
also zusammenlegbaren, schnell aufzustellenden und für vorzunehmende Opera¬
tionen herzurichtenden, ferner durchaus aseptischen Tisch dar, welcher die
Polsterung überflüssig macht.
Er ist -ganz aus Eisen, und zwar der Hauptsache nach aus verzinktem
Winkeleisen angefertigt. An dem oberen Rahmen sind die unter einander durch
Querstangen verbundenen Beine mittelst Charnieren — umlegbar — angebracht;
ihre Fixirung wird durch Schrägstangen, die in entsprechende Knöpfe am
Rahmen eingreifen, bewirkt. Die Kopf-, resp. Rückenstütze, in einen Vierkant
charnierartig eingelassen, lässt sich in diesem auf entsprechender Bahn hin und
her schieben und mittelst Zahnstange nach hinten hoch und niedrig stellen. Die
beiden Fuss- resp. Beinrahmen sind je an zwei vierkantig ausgehöhlten Gliedern
befestigt, welche sich auf einer abwechselnd vierkantigen und runden Quer¬
stange hin und her bewegen lassen. Es wechselt nämlich auf dieser Querstange
Vierkant und Rundung derart ab, dass die Rahmen in den gegen die Vierkante
vertieften Rundungen hängen, aus welcher Lage sie durch einfaches Heben
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als Trepan wird das mittelst einer Hebevorrichtung am Griff verstellbare Sageblatt aasgehoben, das vorderste,
bewegliche und hohle Ende des Sägebogens in dem in der Axe des Instruments befindlichen Charnier aufgerichtet
und Trepankrone und Bohrer darin befestigt. Die Axendrehung des Instruments wird mittelst des Sagebogens eben
so gut wie mit dem Trepanbogen bewerkstelligt.
227
II. Literarische Analekten.
Nr. 998. Marichat. Neuer SpOl- und Entleerungsapparat fOr physio¬
logische und pathologische Hohlrfiume.
(Ball, gin. de Thirap. 28 F<rr. 1883.)
Das wesentliche Merkmal dieses Apparates ist die Einschaltung eines
Dreihahns, welcher die zu behandelnde Cavität nach Belieben mit dem die
SpülungsflQssigkeit enthaltenden Reservoir oder mit dem
die EntleerungsflQssigkeit aufnehmenden Recipienten
in Verbindung setzt. Oberhalb des Dreihahns befindet
sich ein Aspirationsballon, welcher selbstverständlich
gefüllt werden muss, bevor das Spiel des Dreihahns
beginnt. Mittelst dieses Ballons lässt sich die con-
tinuirliche Spülung auch durch eine intensivere stoss-
weise ersetzen, was namentlich von Vortheil ist, wenn
es sich darum handelt, Gerinnsel od. dgl. zu entfernen.
In der Schlauchverbindung 0 ist ein Glasröhrchen B
eingeschaltet, welches die Richtung und Beschaffenheit
der hindurchströmenden Flüssigkeit zu beobachten
erlaubt.
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228
Nr. 999 . Seiler. Elektrisationsspeculum.
(Progrit mid. 80 Joia. 1886.)
Ein aus Buchsholz, als schlecht leitendem Elektricit&tsleiter, gefertigtes
gewöhnliches Speculum, welches an der uterinen Oeffnung mit einem metallenen
Ringe endigt, dessen Leitungsdraht in die untere Wandung des Speculums ein¬
gefügt ist Der Griff des Speculums fungirt gleichzeitig als Elektrodengriff.
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Der Vortheil dieses einfachen Instruments, welches die diagnostischen und
elektrotherapeutischen Zwecke in sich vereinigt, ist so augenscheinlich, dass
er keiner weitern Ausführung bedarf. Das Instrument wird von der Firma
Galante & fils in Paris fabricirt.
Nr. looo. Ortüle. Graduirter Scarificator des Collum uteri.
(Bull. gdn. de Th4rap. 28 F6vr. 1883.)
Die Tiefe der beabsichtigten Scarificationen, welche bis zu 1 */* Centmieter
betragen kann, lässt sich mittelst der am Griff befindlichen Schraube und
Scala zum voraus reguliren und nach Millimetern graduiren. Eine im Innern
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befindliche Spiralfeder lässt die Klinge nach jedem Schnitt zurttcktreten. Da
eine einzige Hand zum Gebrauche des Instruments genügt, so ist die andere
zur Application eines Speculums disponibel. Es kann daher seine Anschaffung
in jedes gynäkologische Besteck empfohlen werden. Die Construction desselben
hat die Firma Galante & fils in Paris übernommen.
Nr. 1001. Harrison. Ueber Perinealpunction der Blase durch die hyper-
trophirte Prostata hindurch.
(British med. Journal. April 8. 1882.)
Der Fall, in welchem der nebenstehend ab¬
gebildete, von der Firma Krohne & Sesemann
angefertigte Trocar benützt wurde, ist namentlich
deshalb interessant, weil die durch die Substanz
der hypertrophirten Prostata hindurch vollzogene
Punction der Blase eine vollständige Resorption
der Hypertrophie zur Folge hatte. Verf. hatte
die Canüle sechs Wochen lang liegen lassen und
bemerkte nach dieser Zeit, dass die Entleerung
des Urins wieder den natürlichen Weg einzu¬
schlagen begann. Nach Entfernung der Canüle
heilte die Puhctionswunde sehr rasch, worauf sich
die normale Function der Blase soweit kräftigte,
dass Patient während des Tages nur 3-stündlich,
Nachts 2—3 mal zu uriniren brauchte. Die
Untersuchung per rectum erwies, dass die früher
bedeutend hypertrophirte Prostata kaum mehr
gefühlt werden konnte.
Der von H. benützte Trocar (Fig. 1) ist eine grosse Hohl¬
nadel, durch welche sich der Urin sofort entleert. Ueber die
Nadel ist jedoch eine Canüle (Fig. 2) zu permanentem Liegen-
lasspn geschoben. Fig. 3 ist ein die Canüle ausfallender Stab
zur eventuell nöthig werdenden Wegsammachung derselben. Der
Schild der Canüle ist verschiebbar und kann an jeder. Stelle
fixirt werden. Die Länge der Canüle lässt sich somit dem Durch¬
messer der zwischen äusserer Haut und Blase befindlichen Gewebe
anpassen.
Obige Erfahrung des Verfassers ist sehr ermunternd, um
namentlich an der Hand kunstgerechten antiseptischen Verfahrens
den a priori zweckmässigem Weg zur Eröffnung, resp. Entleerung
der Blase aufzusuchen.
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Nr. 1002. Bay. Neue Elektropuncturnadel.
(Ghustte de* HApitaox. 19 Dde. 1882.)
Der isolirende Firniss der bisherigen Elektropunctumadeln besitzt den
grossen Uebelstand, sich unter dem Einflüsse des die Nadel durchsetzenden
galvanischen Stroms zu alteriren und deshalb zu Verschiebungen längs der
Nadel Veranlassung zu geben. Dem Verf. ist es nun mit Hälfe der Firma
Collin & Cie. gelungen, feine, mit Email oder Glas Oberzogene Drähte ihr
die Elektropunctur herzustellen. Nach dem erfolgten Einstich mit einer Pra-
vaz’schen Nadel von geeignetem Kaliber wird der Draht nach Abschrauben
des in Figur abgebildeten Griffes durch das Lumen der Nadel in den elektro¬
lytisch zu beliandelnden Tumor eingeftthrt, wonach auch die Hohlnadel entfernt
wird. Um den Draht in leitende Verbindung zu setzen, bedient man sich der
in Fig. A abgebildeten kleinen Klammer, welche aus zwei kupfernen Lancetten
besteht, die mittelst einer kleinen Kautschukmuffe in federnde Verbindung
gebracht sind.
Die Localisation der elektrolytischen Wirkung wird mittelst dieser Acu-
puncturnadel in jeder beliebigen Tiefe mit Sicherheit erreicht.
Nr. 1003 . Apostoli. Neue intrauterine Doppelelektrode.
(Ball. gän. de Thär&p. 28 F6vr. 1883.)
Der Erfinder bezweckt mit seinem Instrument, die excitative Wirkung des
faradischen Stromes auf den Uterus allein zu localisiren, und vereinigt daher
Anode und Kathode in einer und derselben (wahrscheinlich aus Hartgummi
gefertigten) Uterinsonde, welche von zwei isolirten Leitungsdrähten durchsetzt
ist. Er vindicirt seinem Verfahren folgende Vortheile: 1) die Httlfe eines die
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äussere Elektrode haltenden Assistenten wird entbehrlich; 2) der Hautschmerz
bei Application dieser letztem fällt weg; 3) die Stärke des faradischen Stromes,
resp. die therapeutische Wirkung auf die Contractilität des Uterus, kann
bedeutend erhöht werden. Klinische Erfahrungen zur Bestätigung dieser
aprioristisch construirten Vortheile scheinen noch nicht vorzuliegen. Das
Instrument wird von der Firma Collin & Cie. angefertigt.
Nr. 1004. Egerton Jennings. Cephalotripsie.
(Lancet Aug. 11. 1888.)
Die Beschreibung, welche der Erfinder von seinem Instrumente gibt,
stimmt mit der genau die Originalzeichnung reproducirenden Figur insofern
nicht aberein, als diese letztere eher eine Art von Cranioclast darstellt,
während Verf. nichts von Asymmetrie der Branchen erwähnt. Die Maße dieses
Cephalotribs sind folgende: Ganze Länge 16 1 /»", Länge vom Schloss zur
Spitze 11", Beckenweite IV«", welche bei festem Anziehen der Schraube noch
um l /*" vermindert werden kann. Grösste Breite der Branchen -1 */«", Länge
und Breite der Fenster 5" / V4". Die BeckenkrUmmung ist nicht bedeutend,
indem die Entfernung der Spitze des Instruments von der Horizontalfläche
nur 2Vs" beträgt. Die Innenfläche der Löffel zeigt bei transversal gerippter
Beschaffenheit eine um das Fenster herum laufende Längsrinne. Bei den
Griffen ist die zweckmässige Einrichtung getroffen, dass die Flttgelschraube
zwischen die Griffe, resp. in den rechterseits befindlichen eingelegt werden kann.
III. Patentschriften.
Nr. 1005. Bwtke, Heinrich, in Berlin. — Reinigung*- und Desinfectionsmaschine
fllr Beitfedern, Decken, Kleidungsstücke, Wäsche, Pferdehaare, Fasern u. dgl. (22173.)
Das Verfahren besteht in der Anwendung maschinenmässigen, Durchrührens
der zu desinficirenden Effecten bei hoher Temperatur, eventuell unter Bei¬
ziehung von Wasserdampf oder chemischer Dämpfe.
Die hiezu dienende, von sechs Füssen c getragene Vorrichtung besteht
aus zwei mit einem 3 Mm. starken Eisenblechmantel umgebenen Hauptabthei¬
lungen A und B, von cylindrischer Gestalt, deren innerer Bau in nachstehender
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1
Figur im sagittalen Durchschnitt dargestellt ist In der erstem befindet sich
der mittelst Schieber i abschliessbare Feuerungsraum d, mit Aschenfall h und
Rauchabzugsröhren /. Auf dem Feuerungsraum d befindet sich der mit Deckel i
versehene schornsteinartige Aufsatz k, der in den Raum a mündet in welchem
die Erhitzung der Luft, resp. Entwicklung von Dämpfen stattfindet Eine Platte e,
durch welche derselbe hindurchgeführt ist trennt den Raum a vollständig von
den bisher beschriebenen unteren Theilen. Letzterer hat an der Decke eine
mit Thür versehene Oefihung. Ferner ist an einer in der Decke durchlöcherten
Stelle ein Abzugsrohr g aufgenietet, welches noch durch ein Klappenrohr ver¬
vollständigt wird. Ausserdem befindet sich in der innera Seitenwand des
Raumes a eine kegelförmig ausgeschnittene Oefihung mit von entgegengesetzter
Seite aufgenieteter, durchlöcherter Platte n, welche von einem Schieber bedeckt
bezw. freigelegt wird.
Die Abtheilung B ist an der Decke mit einem verschliessbaren Mannloch
und mit einem (in Figur profilweise dargestellten) Siebboden m versehen. Io
der äussern Stirnwand dieses Raumes befindet sich eine sich neigende, mittelst
Klinke o' verschliessbare Tülle o, und ausserdem in der obern Wand ein an
einer durchlöcherten Stelle aufgenietetes Abzugsrohr q, welches noch durch
ein Klappenrohr vervollständigt wird. Unter der ganzen Abtheilung B befindet
sich ein Behälter r, der sämmtliche Sieblöcher des Bodens m umgibt. In den
Seitenwänden dieses Behälters ist eine Schnecke in Stopfbüchsen gelagert, an
deren bei der Abtheilung A hervorragendem Wellenende ein Zahnrad ange¬
bracht ist, das mittelst einer Kette von dem an der kleinen Vorgelegewelle
befindlichen Zahnrade Bewegung erhält. An dem Behälter r befindet sich eine
mit Deckel versehene Entleerungsöffnung s. Eine mittelst Kurbel in Bewegung
gesetzte Welle p ist durch die Abtheilungen A und B hindurchgeführt In
der Abtheilung B sind an der Welle p abwechselnd Rührer t und Besen t 1
angebracht, und zwar so, dass erstere den Inhalt nach der innern Wand,
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letztere nach der äussern Wand schneckenartig befördern, damit bei einer
nach der Tülle o stattfindenden Förderung seitens der Besen t‘ eine Ver¬
stopfung derselben vermieden, ausserdem aber eine gründlichere Staubabsonde¬
rung erzielt werde.
Bevor im Feuerungsraum d Feuer angezündet wird, müssen sämmtliche
an der Maschine befindlichen Klappen- oder sonstigen Verschlüsse, ganz
besonders aber die in Schienen laufende Deckplatte i des Feuerungsraumes d,
geschlossen und die zur Desinfection erforderlichen Chemikalien in den Raum a
gebracht sein. Darauf werden die Verschlüsse i und l geöffnet, damit die den
Coaks entströmende Hitze sich im Raum a sammelt. Gleichzeitig werden nun
die der Desinfection zu unterwerfenden Gegenstände durch das Mannloch in
die Abtheilung B gebracht.
Bei der Reinigung von Bettfedern wird der Schieber bei n geöffnet,
damit die im Raum a angesammelte Hitze und die darin entwickelten Des-
infectionsdämpfe durch die durchlöcherte Platte « in die Abtheilung B dringen.
Hierauf beginnt das Rühren der Bettfedern mittelst der Welle p, während die
in die Abtheilung B einströmende Hitze 100° C. und eine noch höhere Tem¬
peratur erreicht, wodurch eine vollständige Absonderung des Staubes und
Desinfection erzielt wird. Nach 30 Minuten kann die Verschlussklappe l
geschlossen, gleichzeitig hingegen die Klappen der an g und q anzubringenden
Röhren geöffnet werden, wobei die in B abgesonderten Krankheitsstoffe mit
der Hitze und den chemischen Dämpfen aus B, resp. aus A entweichen. Gleich¬
zeitig findet die Umdrehung der Welle p in der vorher beschriebenen Weise
aufs neue statt, wodurch die Federn von der durch g und q einströmenden
kalten Luft ausgelüftet und abgekühlt werden. Nach Verlauf von 15 Minuten
werden, nachdem je ein Behälter um die Tüllen o und s geschnallt worden ist,
deren Verschlüsse geöffnet und die Welle p in entgegengesetzter Richtung
gedreht, so dass der Inhalt von den Besen t‘ nach der Tülle o und von den
Rührern t nach der innern Stirnwand befördert wird. Auf diese Weise werden
die Federn aus der Abtheilung B durch o und der aus den Federn abgesonderte,
nach r gefallene Staub, letzterer mittelst der Schnecke, entfernt, worauf das
beschriebene Verfahren von Neuem beginnen kann.
Bei der Desinfection von wollenen Decken werden die Besen t‘ und
die Rührer t durch Stäbe von Rundeisen mit Haken ersetzt, woran die Decken
cylindrisch ausgespannt werden. Den übrigön im Raume a befindlichen Chemi¬
kalien wird hier behufs Entwicklung von Wasserdampf und schwefliger Säure
noch ein Gefäss mit kochendem Wasser und ein Stück Stangenschwefel bei¬
gesellt. Die Welle p wird auch hierbei, jedoch langsam, in Bewegung gesetzt
und darin während des Verfahrens bis nach vollständiger Abkühlung erhalten.
Der Abkühlungsprocess erfolgt nach einer Stunde, und die Abkühlung selbst
erfordert ca. 30 Minuten. Nach dieser Zeit können diese Decken, deren Zahl
sich auf sechs und darüber belaufen kann, aus der Abtheilung B herausgeuommen
werden. Aehnlich ist das Verfahren beim Desinficiren von Wäsche und
Kleidungsstücken; auch das Desinficiren der Pferdehaare, Fasern etc.,
geschieht in der Abtheilung B, doch werden die an der Welle p angebrachten
Rührer und Besen herausgenommen und ohne Ergänzung beseitigt.
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Nr. 1006. Heinriei, Louis, in Zwickau (Sachsen). — SprOhbranMn. (23374.)
Der Erfinder gibt bei vorliegendem Apparat dem Dampfstrahl eine verticale
Richtung nach oben, so dass die angesaugte Flüssigkeit fein zertheilt in die
Höhe befördert wird. In Folge dessen werden die grösseren Flüssigkeits-
theilchen stets wieder in den Behälter für die zu zerstäubende Flüssigkeit
zurückfallen, und nur die hinreichend fein
zertheilten Tröpfchen werden in der Luft
schwebend erhalten. Auf diese Weise erzielt
man, dass einestheils die Umgebung des Appa¬
rates durch Bespritzen nicht beschädigt wird,
anderentheils entstehen aber auch keine Ver¬
luste an Flüssigkeit, da dieselbe stets wieder
in den schalenförmigen Behälter zurückfällt
Das verbrauchte Dampfvolumen ist geringer
als dasjenige der zerstäubten kalten Flüssig¬
keit und erhält in Folge dessen die letztere
als Dunst eine nur wenige Grade höhere
Temperatur, worin ein weiterer Hauptvortheil
des Apparates gegenüber bekannten Anord¬
nungen liegt. Es ist klar, dass man ein, zwei
oder mehrere Röhren a und ebenso ein, zwei
oder mehrere Röhren b anwenden kann. Ferner
kann der Dampf auch einer Dampfleitung ent¬
nommen werden. Die in dem Behälter B
befindliche Flüssigkeit kann reines Wasser
sein, oder es können demselben desinficirende
oder parfümirende Stoffe zugesetzt werden.
Nr. 1007. Pichler, H., und Hering, H., in Berlin. — Chaiselongue mit Wasch-
und SpUleinrichtung für Untersuchungen und Operationen. (22995.) Das zurück¬
gelegte Fussende dieses Möbels (welches auch entfernt werden kann) legt einen
zweiten Boden offen, welcher durch einen Druck auf die Feder a mit dem
übrigen Sitz in gleiche Höhe gebracht wird. Derselbe enthält ein Waschbassin
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mit Abflussrohr (Ä), ein Bassin für reines Wasser (B), einen Kasten für
Schwämme (C), einen Kasten für Instrumente (D), eine zerlegbare Eisenstange
zum Aufhängen des Irrigators (E), einen Kasten für den Irrigator (F), eine
Klappe zur Aufnahme des Eimers, in welchen das im Waschbassin A unbrauch¬
bare Wasser geleitet wird (G).
Nr. 1008 . Mechnig, Max, in Berlin. — Neuerungen an Verschlußstocken für Zer*
stflubungsapparate. (22518.) Die Neuerung (vergl. Nr. 790, Jahrg. 1882) bezieht
sich sowohl auf die Verbindung der Dampfröhren, wie auf die Verschlussvor¬
richtung. Bezüglich ersterer ist die Einrichtung getroffen, dass am oberen
Ende desselben eine Kapsel a an-
gelöthet ist, in welche eine Gummi¬
muffe mit geringerer Bohrung als
das Dampfrohr b eingesetzt wird, in
welche da6 Zerstäubungsrohr b‘ so
eingeschoben wird, dass es noch in
das Dampfrohr b bin einragt. Hie¬
durch wird die Verbindung zwischen
Dampf- und Zerstäubungsrohr bei
leichtem Wechsel eine festere und
für den Gebrauch bequemere, als bei
der frühem Vorrichtung.
Die Neuerung am zweiten Theil
besteht in der äussern Anbringung
der den Verschluss bewirkenden
Nasen c. Die ausserhalb des Flaschen¬
halses / befindlichen, den letzteren
umschliessenden Nasen c sitzen an den flachen Blechen, welche mit Federn d
versehen sind, so dass die Nasen c stets nach innen gedrückt werden. Vermöge
ihrer schrägen Flächen und ihrer Federung gleiten sie beim Aufdrücken auf
die mit äusserem Band versehene Hülse / leicht über den Rand fort und
bilden den Verschluss, welcher durch Zusammendrücken der Knöpfe K wieder
gelöst wird.
- - | — « -
Reoenslon.
Abhandlung über Elektrodlagnostik bei Krankheiten des Nerven*
Systems. Von A. Hughes-Bennett, Arzt des Hospitals für Epileptische und
Paralytiker etc. in London. In’s Deutsche übersetzt von Dr. W. Dietz , Bad¬
arzt in Kissingen. Halle a/S. Verlag von Wilh. Knapp.
Es bekundet diese Abhandlung von Neuem das eigene Geschick der Eng¬
länder, die praktischen Nutzanwendungen theoretischer Prämissen in den Vorder¬
grund zu stellen. Namentlich für den Arzt, welcher schon einigermassen mit
der Elektrotherapie vertraut ist, bildet das Buch einen werthvollen Leitfaden;
er findet in demselben in leicht fasslicher und anschaulicher Form Alles, was
im Gebiete der Elektrodiagnostik feststeht, resp. als allgemeinjgültig anerkannt ist.
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236
In einer kurzen Einleitung erwähnt Verfasser die grossen Fortschritte,
welche die Medicin der Anwendung physikalischer Httlfsmittel zu diagnostischen
Zwecken verdankt. Was das Stethoskop in der Diagnostik der Brustkrank¬
heiten, das Ophthalmoskop in der Augenheilkunde geleistet, das soll die
Elektricität im dunkleren Gebiete der Nervenkrankheiten auch leisten. Die
Ursache, dass dieses diagnostische Hülfsmittel noch nicht Allgemeingut der
Aerzte geworden ist, liegt unter Andern in der Kostspieligkeit und complicirten
Zusammensetzung der Apparate, in der schwierigen Erlernung des Gebrauches
derselben, wie auch in dem Misskredit, in welchen gewissenlose Charlatans die
Methode brachten. Gegenwärtig ist indessen die Elektricität sowohl in der
Diagnostik wie in der Therapie so unentbehrlich, dass der gebildete Arzt sich
mit derselben vertraut machen muss, wenn er nicht auf die grossen Vortheile,
welche dieses moderne Hülfsmittel gewährt, verzichten will.
Die Grundbegriffe der Elektricitätslehre, die Zusammensetzung der
Batterien und Apparate setzt Verfasser als bekannt voraus und verweist
darüber auf die Lehrbücher der Elektrotherapie. In aller Kürze gibt er nur
eine Uebersicbt der Apparate, welche in der Elektrodiagnostik in Anwendung
kommen, der Inductionsapparate und der galvanischen Batterien. Den Ele¬
menten von Leclanchö scheint er mit Recht den Vorzug zu geben.
Er empfiehlt die Anwendung des Galvanometers, glaubt jedoch, dasselbe
könne zur genauen Messung der Stromstärke bei der Diagnosenstellung nicht
gebraucht werden, womit Referent nicht übereinstimmt Allerdings haben die
meisten derartigen Instrumente den Nachtheil, dass die Magnetnadel längere
Zeit oscillirt und die Stromstärke nur bei dauerndem Schluss der Kette angibt
Dieser Vorwurf gilt aber nicht für zwei Galvanometer, welche jetzt den
Elektrotherapeuten zur Disposition stehen, ich meine den Galvanomötre divisö
en Milliamperes von Gaiffe in Paris und den Galvanometer von Edelmann in
München. Beide Instrumente geben direct die Stromstärke in Milliamperes
an, das Edelmann’sche in */io Milliamperes. Die Nadel des Gaiffe’schen Gal¬
vanometer zeigt noch zu lang dauernde Oscillationen und eignet sich besser
zur Messung der Stromstärke bei therapeutischer Anwendung der Ströme.
Das Instrument von Edelmann dagegen hat eine so gute Dämpfung, dass die
Nadel augenblicklich still steht, so dass die Ablenkung auch bei kurz dauerndem
Schluss bei der Diagnosenstellung abgelesen werden kann.
Des Verfassers combinirte Elektrode, welche Stromunterbrecher, Strom¬
wender und Rheostat enthält (siehe 111. Monatsschrift d. ärztl. Pol., lauf. Jahrg.,
pag. 39) ist sehr hübsch construirt, soll aber sehr theuer sein (etwa 100 Fr.).
Uebrigens sind solche complicirte Elektroden ganz entbehrlich. Die Anbringung
des Stromwenders an der Batterie ist ebenso zweckmässig, ja sogar bequemer.
Capitel 3 gibt eine übersichtliche Darstellung der für die Elektrodiagnostik
nothwendigen anatomischen Daten; fünf schön gezeichnete Tafeln zeigen die
motorischen Punkte, sowie den Verlauf der Hauptnervenstämme an. Dann
wird die Methode der Elektrodiagnostik aus einander gesetzt, wobei Verfasser
die praktischen Winke nicht vergisst. Auf die Wirkungen des elektrischen
Stromes übergehend, bespricht der Autor zunächst die electrischen Reactionen
bei Gesunden, die normale Zuckungsformel.
Nach einer klaren Darstellung der anatomischen Veränderungen, welche
Lsesion eines Nerven in ihm selbst und dem von ihm innervirten Muskel nach
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23T
sich ziehen, beschreibt er die entsprechenden elektrischen Reactionen, die
verschiedenen Stadien der Entartungsreaction und resumirt dieselben in tabel¬
larischer Form.
In Capitel 7 finden wir die Darstellung der elektrischen Reactionen bei
den Krankheiten des Nervensystems. Verfasser stützt sich dabei auf seine
eigenen Untersuchungen. Wenn auch das Resultat seiner Erfahrung mit den
Ansichten der modernen Elektrotherapeuten vollständig übereinstimmt, so ist
doch die Darstellungsweise eine eigene und originelle. Die elektrischen
Reactionen bei den verschiedenen Lähmungsformen werden eingehend und an
Hand kurzer, aber klarer Krankengeschichten besprochen. Interessant sind die
Schlussbetrachtungen, in welchen gezeigt wird, wie aus den Ergebnissen der
elektrischen Untersuchung der cerebrale, spinale, periphere Sitz einer Krankheit
präcisirt werden kann. Gut gewählte Beispiele illustriren diese Angaben.
Das Buch schliesst mit einem kurzen Resum6. Die tadellose und typo¬
graphisch wohl ausgestattete Uebersetzung wird das Ihrige dazu beitragen,
diesem praktischen Werke in Deutschland Eingang zu verschaffen.
Mittheilun^en der Agentur „ArtemOrbi“ in Bern.
Nr. 1009. Snowden’s verbessertes binaurales Stethoskop. Dasselbe besteht in dem hart-
hölzernen Schallfänger B, den schallleitenden Schläuchen C and dem aas federndem Stahldraht
gefertigten Halter B . Eine sehr wesentliche Verbesserung des vorliegenden doppelhörigen
Stethoskops, gegenüber andern dieser Art, besteht in der willkürlichen Vergrösserung des
Schallfängers B durch den aus Weichgummi gefertigten becherförmigen Ansatz F. Abgesehen
von der hiedurch erzielten, geeigneten Falls erforderlichen Vergrösserung der Schallfiäche, lässt
sich auch bei grösster Magerkeit des Patienten der Schallfänger dem Körper genau anschmiegen
und somit die möglichste Genauigkeit der Auscultation erreichen, in Betreff deren auch die
glatte Innenfläche der Schläuche das Ihrige beiträgt. Eine fernere Verbesserung besteht in der
Polsterung der Ohrzapfen mit kleinen Gummiringen, welche das Herausgleiten derselben ver¬
hindern, wie auch in dem federnden Kopfhalter, welcher ebenfalls die Lage des Stethoskops
vollständig sichert Nach eigener Prüfung des in natura uns vorliegenden Instruments können
wir unbedenklich dieses Stethoskop als das vorzüglichste, sowohl in Betreff der Schärfe der
Schallvermittlung, als bequemer Manipulirung, namentlich auch zur Autostethoskopie empfehlen.
Dasselbe scheint in Amerika das auch in Europa bekannte Camman’sche Stethoskop bereits
allenthalben verdrängt zu haben.
Nr. 1010. Schmfer’s Urlnhalter für Männer. (Vor Nachahmung durch Patent¬
anmeldung vom 23. April 1883 gesetzlich geschützt.) Die hauptsächlichste An¬
forderung, welche an ein gutes Urinal zu stellen ist, besteht in dem unbehinderten continuir-
liohen Abfluss des Urins, und zwar bei ambulantem Gebrauche in ein geschlossenes, zeitweise
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zu entleerende*, mit dem Urinal direct verbundene* Reservoir, bei
Rückenlage in ein am Boden stehende* Gefäs*. Bei nur wenigen
der bisherigen Urinale hat man den wichtigen Umstand beachtet,
dass der freie Abfloss des Urins bei geschlossenem Reservoir nur
dann möglich ist, wenn der Raum des Reservoirs mit der äussere
Loft communicirt, resp. der atmosphärische Druck de* Innenreims
durch das Ansteigen der Flüssigkeit in denselben nicht vermehrt
werden kann. Meistens ist auch der Schluss der Gliedhölle rin
mehr oder minder unvollkommener, so dass bei der Rückenlage
ein beständiges Röckflieesen des Urins und daheriges Benässen
des Patienten stattfindet. Beiden Uebelständen ist in dem vor¬
liegenden Apparat gründlich abgebolfen.
Derselbe besteht aus dem Obertheil A, der Flasche B und
dem Schlauchuntertheil C. Die inneren Wände de* Obertheil* A
werden durch den vermittelst eines Hahns c verschließbaren
Schlauch a kissenförmig nach innen aufgeblasen, so dass das
Glied sanft, aber wasserdicht umschlossen und dadurch ein Zurück-
fliessen des Urins unmöglich wird. Die zur Aufnahme des Urins
dienende Flasche 2 ist mit dem Schlauch b versehen, der die in
der Flasche befindliche Luft ausströmen lässt, wodurch das ununter¬
brochene Durchiliessen de* Urins erzielt wird (s. Fig. 1). Man
legt das Urinal vermittelst der Bandage, Leibgurt d und Schenkel¬
bänder e ganz fest an den Körper an, bläst dann erst das Ober¬
theil A stramm auf und knüpft den Auf blaseschlauch o, nachdem
man den Hahn c abgeschlossen, an den Leibgurt d an. Soll das Urinal in liegendem Zustande
des Körpere (während der Nacht) benutzt werden, so schraubt man die Flasche B von dem
Obertheil A ab und den Schlauch C an, welcher den abgesonderten Urin in ein dazu bestimmtes
Gefäss leitet (s. Fig. 2).
Schffifer’s Urinhalter ist zum Preise von Fr. 20 bei der Agentur „ArtemOrbl“ in Bern zu
beziehen.
Zur Snowden’schen Seidenligatur. Dr. Pancoast in Philadelphia, welchem das Ver¬
dienst gebührt, diese vorzügliche Ligatur iu Aufnahme gebracht zu haben, bespricht neuerdings
in „Phil. Medical Bulletin“ (Aug. 1888) die bisherigen damit gemachten Erfahrungen und auf
deren Zuverlässigkeit basirten Operationsverfahren. Bei Varicocele benützt er eine Metallplatte
von der Grösse eines Silberdollars, über welche er eine Ligatur von der Stärke Nr. 14 (stärkste
Nummer) nach subcutaner Durchführung derselben mit grösster Kraft anzieht und knüpft. Rin
Zerreissen der Ligatur ist hiebei niemals zu befürchten. Platte und Ligatur können in der
Regel bereits nach drei Tagen entfernt werden, nach deren Ablauf die der Operation folgende
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239
leichte Entzündung das zur Obliteration der Venen nöthige Exsudat geliefert hat. Zn Ex¬
stirpation grösserer Tumoren bedient sich P. ebenfalls dieser Ligatur, indem er solche
unter einem an der Basis des Tumors mittelst Durchführung 6 Zoll langer Nadeln angelegten
Kreuz dnrchzieht und so einen Constrictionsstiel herstellt, welcher die Ausschälung des Tumors
bei absoluter Blutleere der ihn bedeckenden Membranen gestattet. Aehnlichen Vortheil gewährt
diese Seide bei Ligatur von Hämorrhoiden und überhaupt wo Ligatur unter stärkster Kraft¬
anwendung erforderlich ist Mit grossem Vortheil hat sie P. auch bei Mastdarmfisteln zur
Gonstriction der Fistelbrücke benützt Die Ligatur bahnt sich langsam ihren Weg, während
die Vernarbung des Fistelgangs snccessive ihrem Durchschnitt folgt, so dass schliesslich die
ganze Fistel zur Heilung gelangt ist, wenn die Ligatur abfällt
Bei der Operation des eingeklemmten Bruches pflegt Verf. nach Zurückführung der Ein¬
geweide die tief liegenden fascialen Ränder des Bruchringes mit Snowden’scher Seide von
mittlerer Stärke zu nähen (Nr. 7), welche hinreicht, um das Vordrängen der Eingeweide zu
verhindern, während er die Wundränder der oberflächlich liegenden Weichtheile mittelst
separater Suturen vereinigt Die tief liegenden lässt er während des Heilungsverlanfes gänzlich
unbeachtet, da sie keinerlei Reiz verursachen und die Vernarbung des vernähten Bruchringes in
keiner Hinsicht stören. Ueberhaupt wird die Ligatur in tiefen Wunden meistens völlig reizlos
eingekapselt und scheint in der Folge als animales Material bis auf einen minimen Rest zu
verschwinden. Die Nummern 1 und 2 benützt P. immer bei plastischen Operationen im Gesicht,
bei welchen er die Ligatur versuchsweise neben weissen Suturen anwendete. Während
letztere in kurzer Zeit durchschnitten, blieb die schwarze sechs Wochen lang liegen, ohne den
Heilungsvorgang im Geringsten zu stören.
Bei Wunden der Kopfschwarte ersetzt die Snowden’sche Ligatur in den allermeisten
Fällen die Drahtsutnr und wendet P. letztere nur noch zur Vereinigung sehr schwerer oder
sehr stark gespannter Wundlappen an. Bei Operation der Hasenscharte benützt P. meistens
die Nr. 2, 3 und 4, mittelst deren er die in bekannter Weise angefrischten Wundränder in nächster
Nähe des Wundrandes vernäht, was in vielen Fällen genügt. In schwerem Fällen unterstützt
er die Vereinigung noch durch eine stärkere, ausserhalb
der ersten angebrachte Sutur, oder mittelst der bekannten
Nadelnaht, wobei er jedoch nicht in QO, sondern in ein
facher Tour unter Benützung von Nr. 12, 13 oder 14 unter
den Nadelenden durchfährt. Meist entfernt er diese erste
Tour am zweiten Tage behufs Untersuchung des Zustandes
der Wunde und legt erforderlichen Falls für kurze Zeit
eine zweite an.
Die Vortheile seiner „eisen-gefärbten Seiden-Ligatur“
summirt Verf. in folgenden Sätzen: 1) sie ist rund, fein
gezwirnt und dauerhaft; 2) die beste und wohlfeilste (?)
zu allgemeinem Gebrauche; 3) sie kann gewichst, geölt und
carbolisirt, resp. auf jede Weise desinficirt werden; 4) sie
ist sehr leicht sichtbar und in allen Wunden aufzufinden;
5) nicht entzündlich; 6) die beste für plastische Opera¬
tionen; 7) sehr fein und stark, Nr. 14 bei grösster Kraft¬
anstrengung unzerreisslich; 8) sie erweicht und lockert
nicht wie Catgut.
\*No». i to 12 for Eye Operation*, Pla*ticl
. Operation*, and Ordinary Surgical Op«-y
ration*. No*. 13 and 14 for '
Ligating Tumor*.
No. 10.
WILLIAM SNOWDEN,
Ko. 7 South Eleventh Street,
PHILADELPHIA.
Verschiedene aus der unentgeltlichen Führung unseres vierteljährlich erscheinenden
Fabrikanten - Verzeichnisses sich ergebende Uebelstände veranlassen uns, dasselbe vom nächsten
Jahrgang hinweg nur denjenigen Firmen zu eröffnen, welche hiefür (resp. für 4 mal per
Jahr wiederholte Nonpareille zelle) 4 Mark entrichten. Der entfallende
Betrag ist spätestens bis zum 20. November d. J. in Postmandat oder Briefmarken, unter
Angabe genauer Adresse, an die Expedition der „illnstr. Monatsschrift der ärstl« Poly¬
technik“ in Bern kostenfrei einzusenden.
Das Adressenverzeichniss erscheint, wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1 , 4, 7 u. 10.
(Siehe Rückseite.)
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240
Adressen.
L Aerst liehe Instraente ud BAidigei.
ReHll:
Breaei:
Brexelles:
J. C. Aalders, Leidsckegrecht 14
Hendrik* A van 8teeubergen,WmoM*b.lSL
A. A B. Schmeink, Kalrsratreat 61.
IHtlllN! 1 Chat. Wülms A Oo n 79 N. Howard 8treel
J. J. Eichenberger.
C. Walter-Biondetti.
Louis Blumberg, 134 Wübalartwaw, 8. W.
Rudolf Dttert, Französische Stresse 58, W.
C. Omers, 2, Schiifbauerdamm, N.W.
C. GoUdammer, Iah. H. Pfau, Klosteretr. 81.
P. Hartwig, Markgrafeastnsse Nr. 79.
B. Kern, N„ Brnaaeastraase 128.
Heinrich Ibwy, Dorotheeastnsse 92, N. W.
H. Pfau, Bandagist, Klosteretr. 81.
JE. Pfister, Schattenstresse 60.
Ohr. Schmidt, Friedrichsstrasse 106 c N.
Wüh. Tasch, Dorotheeastrasee 71, N, W.
J. Thomm, N. W Charittstrasse 4.
Vetter A Lücke, Mlaxstrasse 18.
H. Windler, Dorotheeastrasee 8, N. W.
Dr. Schenk, Bandagist.
F. A. Eschoaum, 81, Markt.
Herrn, Haug, Änsgariitthoretrasse 28.
F. IAndstädL
H. Brade, Hnmmerei 81.
H.Hesrtel. approb.Bandagist n.Verf. chir.Iastr.
Otto Hörig (vorm. L. Freund). Jankernstr. 36.
Paul Schmidt, Nicolai-Str. 52. Chir. Instr
Georges ötasen, 84 rue de l'Höpital.
L. Denis, rue du marchd auz herbes No. 79.
Peter Fischer, Hatvanerwasse 11.
Jean Mette, chirurgisk Instrumentmager.
F.RBerg, chir. Inrtrumentenm., Firmungsstr.
Anist Jacob, Markt 6.
Hoch A Hunzinger, chir. Instr.-Handlung.
Joseph Mies, Schildergasee 68.
J. Roser, Chirurg. instrumenteuhandJ nng.
BmÜ Schutz, Iastrumeatenm. u. Bandagist.
Carl Weise.
Bormfeldt A Salewski, Jopengasse 40, 41.
J. a F. OeUzsch.
H. M. Schönecker, Mechaaikus.
Carl Wendschuch. Trorapeterstr. Nr. 18.
Jf. H. Wendschuch, Marienstrasee 21.
Leonh. Bort, AUeeplltachen.
Friedr. Floss,
August Sandkuhl, Kipdorf 87.
E. Hüllgardi, Fahr. chir. Instr. u. Band.
___ Kleinknecht, Chirurg. Instrumentenmacher.
Freiherr i/Sachsen: Sigismund Weitst.
Freiberg i/B.: F. L. Fischer.
K. Kümerle.
J. Mosch.
Fm Demaurex.
Jos. Müller, Instr.m., rue Guillaume Teil 5.
C. F. Schneider, Corraterie 12.
J. 8cheUenberg, UniT.-Instr.-Fabr.
J. Heuberger, Herrengasee 18.
Jos. Sobel, Neuthorgasse 28.
P. Weinberg, Fisch-Stresse 29.
J. Pohl, Breitenhof 45.
Fr. Baumgartel, Gr. Steinstrasse 17.
Fleischhauer. (Prothese und Zahntechnik.)
F. Heilung, BarfOsserstrasse 9.
P. Weidemeyer, Nene ABC-Strasse 7.
A. Henker, Fabrik lahnlrxtl. Instrumente.
C. Nicolai, Chirurg. Instrumentenmacher.
A. Kehrer , Chirurg. Instrumentenmacher.
Frtedrich Walb, Hauptstrasse 28.
Wüh. Wä’b, Fahr. chir. Instr.
Chrlstlaala:
Gehleas
Oeberg;
Gila:
Cettbas:
Grefhl«:
Danzig;
Elberfeld:
Elblag:
Brlaagea:
«eadve:
:
gras:
gras:
Grelftwald
Haag:
Halle a/s.:
Haaiharg:
Hanen.
Haanever:
HeMelherg:
Iaashraefc
Klei:
Utee:
Leeden:
Llheefc:
Maaihela
MAaehea:
Neasats:
New-Terh
lirahevg:
(Holland): P. Odsmkirthen, dir. Inh.
Master A Beddersen, Maria-Theresienstr. 5L
Albert Kohm, Langsstnsse 184
J. Assmann, Dtniacke 8trasse 25.
Beckmann, Vorstadt 10.
Kialgaherg 1 /Pr.: G. Grunewald, Mttnzstramm 10, 1L
Carl SLmskg, juu, Steindamm 83.
Kegeahagea : Prof. Heskier, Sölvgad© 84
Pro£ Nyrop, Chirurg. Instrumeatsnmachsr.
Laadaa (Pfalz): Julius Neuert, Bandagist
* **“"* CL Frank, SchrO ttrgl s ac hen 6.
T. Grotewahl, Sternwartenstraass 89.
Otto Mcecke, Inhaber der Firma O. Ham.
Alexander Schädel, Beiohsstrasm ia
Mor. Wünsche, Univeraitttmtrasse 5.
RLaibach, fabr.d. bandagn pessXemonnisrit
Schramm, N. W n Beimontstreet 64
F. W. Schmidt.
J. Schwan.
\m Fr. DröU, chiraig. Instru mentenmacher .
Marharg (Pr. Heesen-Nassau): Fr. Dula.
Mesfcaa: F. 8chwabt.
H. Katsch, Schillentrasse 18.
Gebrüder S&tfehhqfer, 8chlltaenstraam 11
Aug. Ziegler, lnstrum.-Fabr. und Bändig.
John Begnders A Oie., 809, Fonrtk-Avsaae.
Shepard A Dudle*. 150, William-Strest
Oeo. Tiemann A Cie., 67, Chatam-Street
Q. C. Hämmern, Fahr. Chirurg. Instrumente
Max Hofmann, Mussumsbrttcke.
Paul Walb, Bandagist
(Russland): F. OarUonT
Avbrg, Boulevard St-Michel 6.
Collin A Oie., rue ds PEeols de mddetins 6.
Dubais, Rue St-Andr4 des Arts 31.
Favre, rue de l'Eeole de Mddecine.
Mariaud, Boulevard 8t-Michel 48
Bainal, rue Blondei 23.
Philadelphia : Qemrig A Sou.
Charles Lentz.
William Snotoden, South Eleventh 8t 7.
Prag : Josef Mang, Ferdinandstrasse 31, neu.
Ia. Stdzig, Obstgasse 377—1.
Prag: Filiale Waldeck A Wagner, Graben 22 nsa.
Regeasharg: Heinrich Forchthamer.
Rigi * Marggraf, Instrnmentenm., Herrenstr. 10a
Reetock l/M«: C. F. W. Ebel, Bandagist
Retterd MB : Ad. Linden, Körte Hoogstraat 30.
Sehaffhaasea : J. Jf. 8chnetler.
Behleewig: Heinrich Adler.
8t Jehaaa a. d. Saar: Louis Grell, chir. Instrumenteon.
8t Petersbarg: C. Gerber, Liteinsja 59.
Btratsharg: Oh. Streissguth, Guttenbergplatz 12.
Btettgart : Paul Henger, Spedalist für künstL Glied*
Stattgart: Karl Schmid, KOnigsstrasse 37.
Tattltagea (Württemberg): Gust. Bcßnger.
Q . Jetter, Engroe-Export
Jakob Link.
Adam Störs, chir. lnstrum.
J. W. Store-Butss, chir.Instrimeateumacher.
H. Jakob Pick.
Josef Leiter, Fabrik, chir. Instrumente
Marconi, Chirurg. Instrumentenmacher.
J. Odelga, IX, Mariannengasse 7.
Reiner, Fabrikant Chirurg. Instrumente.
Waldeck, Wagner A Btnda, I, Opernring 8.
G. Stöber, Ssndgasse 9.
Corrodi, Rindermarkt
Weber-Moos.
C. Ruegg, Orthopidiker und Bandhgist
Wartehaa
Wie*
W Anberg:
ZArleh:
IL tiimml- and UattaperGha-WaareR«
Bad Wtltfaagea: Di-ul- Bothe, Löwenapotheke. Spedalittt:
Glas-Irrigatoren, Bougies und Katheter.
Berlla: Gebrüder Bandekow, 8 . W., Lindenstrasse 2.
Müller, C., KOnigsstrasse 41 C.
Rudolf Schäfer, S.O., Schmidstr. 17a. (en gr.)
G61a: Kühne, Sievers A Neumann.
Fraakfhrta/M.: A. Schnurmann.
Fraahfart a/M.: Gebrüder Wed, TOugesgaase 27.
Bernhard Wolf A Cie.
Kassel: Steinmetz A Knetsch.
Haanoyer: L. Bertram.
Leipzig: J. Marx, Heine A Cie.
Parts: H. Galante. 2, rue de Pdcole de mddecine
Prag: Filiale Waldeck A Wagner, Graben 22 nee
(Fortsetzung and Schluss des Adressen-Verzeichnisses folgen im nächsten Heft)
StAmpfli'sche Buchdruckerei in Bern.
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Dlustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 1L V. Jahrgang. L Novemberl888.
IMF“ Die Herren Aente and Fabrikanten, welche durch unsere illustrirten Besehreibgagen su wechselseitigem
m&naJichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir höflichet, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugeben.
Sachregister.
Vorstädter: Zweischneidiges sondenförmiees Hysterotom (0) 1011. Cachirtes Messer zur
Incision von Cervix-Strictnren (0) 1012. — Hearn: Aether-Inhaler (0) 1013. — Wywodzew:
Apparat znr Leicheninfasion (0) 1014. Federnde Klemmen znm Transport Verwundeter (0)
1015.— Sclifasowsky: Vaginaler Irrigationskatheter (0) 1016. — Schwabe: Feldbahre (0)1017.
— Schaffer: Kornzange zu verschiedenen chirurgischen Zwecken (L) 1018. — Mattocks: Schlüssel¬
ring-Arterienklammer (L) 1019. — Cipperly: Stntnrenklammer (L) 1020. — Vacher: Apparat
znr Sammlung ansgeathmeter Infectionskeime (L) 1021. — Meade Smith: Automatischer Strom¬
unterbrecher (L) 1022. — Marcy: Doppelschläuche für Irrigation und Drainage (L) 1023. —
Otis : Trachealdilator(L) 1024. — Nyrop: Orthopädischer Stützapparat für die untern Extremitäten
(L) 1025. — Gerster: (Janüle für Trachealtamponade (L) 1026.— Key es: Evacnationsröhre für
Lithotripsie (L) 1027. — Hunter: Selbsthaltendes Sims’sches Speculnm (L) 1028. — Carroll:
Intrauteriner ttepositor (L) 1029. — Shoemakcr: Gewebte Martin’sche Binde (L) 1030. Der-
matom (L) 1031. Dermatologisches Besteck 1032. — Tobold: Inspirationsapparat für staub¬
förmige Medicamente (P) 1033. — Speier: Krankenstuhl (P) 1034. — Junker*sch er Anästhe-
sirungsapparat (A) 1035.
(0 — Originalien der a ül. Monateschrift der ftrzti. Polytechnik*. L = Ans der Literatur. P = Aus Patentschriften
A = Mitth. der internst. Agentur „ArtemOrbi* in Bern.)
Wir beehren uns, unsern Abonnenten hiermit anzuzeigen, dass die im Augustheft ange¬
kündigte Vermehrung unserer Zeitschrift als monatliche Beilage von je einem halben Bogen
vom Jahrgang 1884 hinweg als
99 Centratbtatt der orthopädischen Chirurgie“
erscheinen wird und verweisen wir bezüglich derselben auf nachstehende Mittheilung des
Herrn Bedactors Dr . Beely.
Der Abonnementspreis unserer „Illustrirten Monatsschrift der Ärztlichen Polytechnik“ wird
daher bei wenigstens 2 Bogen per Monat Mark 8 betragen . Das Probeheft der vereinigten
Zeitschriften erscheint in vermehrter Auflage am 1. December gleichzeitig mit dem letzten Heft
des laufenden Jahrgangs und sind eventuelle Insertionsaufträge für dasselbe spätestens bis
zum 20. November unter bisherigen Bedingungen einzusenden an die
Expedition der Illustrirten Monatsschrift für ärztliche Polytechnik in Bern.
Das „Centralblatt für orthopädische Chirurgie“, dessen Redaction der
Unterzeichnete auf Antrag des Herrn Dr. Beck übernommen hat, wird in erster
Linie die technische Seite der orthopädischen Chirurgie berücksichtigen und zu
diesem Zweck in jeder Nummer einen oder mehrere Originalartikel bringen.
Ausser diesen Originalmittheilungen wird das Centralblatt für ortho¬
pädische Chirurgie in üblicher Weise Referate enthalten, und zwar wird sich
der Herausgeber bemühen, die kürzern Zeitungsartikel so genau wiederzugeben,
dass der Leser das Original entbehren kann. Es wird dies um so leichter
sein, als Herr Dr. Beck gestattet hat, jedes Referat beliebig mit Illustrationen
zu versehen.
Die Zahl der augenblicklich in Deutschland erscheinenden Centralblätter
ist nicht gering und die Bedürfnissfrage nach einer Vermehrung derselben
eine offene, der Herausgeber hofft aber, dass es dem Centralblatt für ortho-
^ ische Chirurgie gelingen wird, seine Berechtigung durch seine Existenz-
gkeit zu beweisen.
Berlin, im October 1883. Dr, P. Beely, Arzt.
21
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Centralstelle für IartehI j ärztliche Polytechnik
ä Fr. 150. -
• * 125. -
>is - 120. —
empfiehlt:
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Chloroform-Apparate von Junker .„ „ 30. —
Etuis mit 4 Spühlcuretten, nach Freund (Nr. 957).» » 30. —
Ihdnctions-Apparate von TrouvS . „»45.—
Etuis mit 8 biegsamen Zangen, nach Durham . „ 35. —
Schreibkrampf-Bracelets von Nussbaum . , 6. 50
Sphygmographen von Dudgeon .» » 65. —
Celluloid-Instrumente.
Chirurg. Nähapparate von Oats . „ 16. —
Ohren-Etuis nach Burckhardt-Merian . „ 50. —
Knochenbohrer nach Collin, mit 3 Ansätzen. „ 35. —
Ohrtrepan nach Coüin , mit 7 verschiedenen Ansätzen. , 65. —
Gleichzeitig empfehlen wir uns zur Zusammenstellung und Ausrüstung ganzer Instrumen¬
tarien zu Vorzugsbedingungen für angehende Aerzte und 8pecialisten.
Adresse für Briefe und Telegramme: ArtemOrbi, Bern.
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von hervorragender Wichtigkeit ist die nunmehr im VIII. Jahrgang
erscheinende Zeitschrift
Gesundheit“
Zeitschrift für öffentliche u. private Hygieine
zugleich Organ des Internationalen Vereins
gegen Verunreinigung der Flüsse, des Bodens und der Luft
herausgegeben und redigirt von
Prof. Dr. med. C. Reclam in Leipzig,
unter
Mitarbeiterschaft der bedeutendsten deutschen und ausländischen Fachgelehrten.
Monatlich 2 Nummern im Umfange von zwei Bogen mit Illustrationen und Beilagen.
Abonnements-Preis vierteljährlich Mark 4. —
Bestellungen werden von allen Buchhandlungen and Postanstalten, sowie direkt
von der Expedition entgegengenommen. — Inserate pro 3gespaltene Petitzeile 40Pfg.
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Expedition der , Gesundheit“.
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Dlustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Iuaortionsprels:
Eine Seite. . . Fr.30
a Halbe Seite a 16
. Viertel Seite a 10
Die gespaltene Petitaeile
oder deren Kaum 80 Cts.
Inseraten-Annahme:
J. Dalp’a che Buch¬
handlung in Bern,
sowie s&mmtliche
Annoncen - Expeditionen.
Verlag der J. B alp’ sehen Buchhandlung (K. Schmid) in Bern,
Preis pro Jahr:
Fr. 6 25 franco
in der Schweis, Fr. 6.50
Mark 5 für
Deutschland,
Fl. 8. — für
Oesterreich
exclusive Postspeeen.
Alle Buchhandlungen
und Postämter
nehmen
Bestellungen an.
Herausgegeben von
Dr. Gr. Beck,
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Hummern von je V/t Bogen.
Heft 11.
V. Jahrgang. 1. November 1883.
S&mmtliche Zeitschriften und Beitr&ge für die Redaction und Expedition sind an die J. Dftlp'sche Buchhandlung
(K. Schmid) in Bern zu adreesiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Über geeignete künstlerische Kräfte zur Hlustrirung ihrer BeitrXge
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen.
InlialtBViber’siclit. I. Origlnalmlttheihingen p. 243. — II. Literarische Analekten
p. 249. — III. Patentschriften p. 260. — Recension. Bizzozero , Handbuch der klinischen Mikro¬
skopie^. 261. — Mitthellungen der Agentur „ArtemOrbl“ in Bern p. 262.
I. Originalmittheilungen.
Nr. Ion. Zweischneidiges sondenförmiges Hysterotom.
Das Hysterotom gehört zu den Instrumenten, welcher in sehr vielen Modi-
ficationen erschienen sind. Beinahe jeder bekannte Gynäkolog hat sein eigenes
Hysterotom. Aber alle diese verschiedenen Formen können in zwei Kategorien
getheilt werden, nämlich: a. solche, die beim Hineinführen, und b. solche,
die beim Herausziehen schneiden. Unter diesen wieder giebt es einseitig oder
zweiseitig schneidende. Das beliebteste und wirklich zweckmässigste Hysterotom
ist das Greenhalghische, welches zweiseitig und nur beim Herausziehen schneidet.
Es hat aber manche Nachtheile: 1. Es ist zu sehr complicirt, wodurch der
Preis ziemlich hoch ist; es kostet circa 20 Fl. 2. Die Klingen werden, je
weiter der Stab zurückgezogen wird, um so weiter aus einander getrieben, die
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Incision wird also dadurch ungleichmässig: oben ist sie schmäler, unten
breiter.
Das von mir construirte Hysterotom (s. Fig.) dient zur beiderseitigen
Incision des Os und Cervix Uteri, schneidet beim Herauszieben, lässt die Breite
des Schnittes mittelst der am hintern Ende fixirten Stellmutter a nach Be¬
lieben modificiren, und die Incision bleibt in der ganzen Länge von gleicher
Breite. Das ganze Instrument ist nicht complicirt und von unbedeutendem
Umfange.
Das Hysterotom besteht aus einem 15 ®“ langen Röhrchen mit eingelegtem
Stäbchen, welches mittelst der Stellmutter a vor- und rückwärts geschoben
wird und am vorderen Ende mit den Hebelscharnieren der Klingen in Ver¬
bindung steht. Die Klingen sind nach aussen schneidend und auswärts ver¬
schiebbar. Im geschlossenen Zustande überdecken sie sich gegenseitig und
dadurch auch die Schneiden und bilden zusammen die Form einer geraden
Sonde. Die Graduirung der Stellmutter und der darauf liegende Zeiger dienen
zur Orientirung des Grades der Verschiebung der Klingen.
Dr. med. L. Vorstädter in Bialystok.
Nr. 1012. Cachirtes Messer zur Incision der narbigen Cervix-Stricturen
bei der Entbindung.
Zu dieser kleinen Operation wird gewöhnlich eine Scheere oder ein ge¬
knöpftes Bistouri benutzt; doch jeder, der solche Incisionen gemacht hat, wird
gestehen, so glaube ich, dass die Scheere und das Bistouri für diese Operation
nicht sehr bequem sind. Unter anderen Unbequemlichkeiten ist es bei der
Scheere oft ziemlich schwer, den nöthigen Theil zwischen die Schneideblätter
zu bringen, und beim Bistouri erfordert es grosse Vorsicht, um nicht Neben¬
partien zu verletzen, und dasselbe nimmt deswegen beinahe die ganze Hand
in Anspruch.
Das Messer, das ich construirte, ist gedeckt, also kann es dreist zur be¬
stimmten Stelle hin geführt werden, während die in der Vagina sich befinden¬
den Finger frei sind und die nöthige Stelle fixiren können. Um das Messer
zum Schneiden frei zu machen, hat man nur nöthig, mit einem Finger am
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245
Rücken desselben za drücken. Das Messer sitzt auf einem langen biegsamen
Fischbeinstäbchen, welches leicht in jede beliebige Lage gebogen werden kann.
Behufs Reinigung hat man hur nöthig, das Messer nebst Bogen auszuschrauben,
und dann können alle Bestandtheile leicht zerlegt werden.
Dr. med. L. Vorstädter in Bialystok.
Nr. 1013 . Aether-Inhaler,
von Dr. Joseph W. Hearn, Chirurg am Jefferson Med. Hosp.
Es besteht dieser Inhaler aus einer Blech¬
hülle, deren unterer mit Naseneinschnitt ver¬
sehener Rand mit Kautschuk garnirt ist,
ebenso wohl, um dessen Berührung mit dem
Gesicht zu vermeiden, als auch, um den Luft¬
zutritt zu verhindern. Innerhalb dieser Hülle
ist ein Drahtgeflecht B angebracht, welches
bei A quer durch den Innenraum der Hülle
gespannt ist. Der Aether wird auf das Lint-
stück gegossen, welches zwischen das Draht¬
geflecht B und den trichterförmigen Deckel
D des Apparats eingefügt ist.
Der Zweck dieses Inhalationsapparates be¬
steht darin, einen unverdünnten Aetherdampf
zu liefern und den Patienten an gleichzeitiger
Einathmung atmosphärischer Luft zu ver¬
hindern. Die zur vollständigen Anästhesirung
erforderliche Zeit beträgt in gewöhnlichen
Fällen 5—8 Minuten. Ein anderer Zweck des
Inhalers ist möglichste Kostenersparniss;
nur selten sind bei seiner Anwendung mehr
als 2—3 Unzen Aether zu voller anästhetischer
Wirkung erforderlich, wesshalb er namentlich
zu Spitalzwecken dienlich ist. Da die Ver¬
dampfung des Aethers in die Hülse gebannt
ist, so wird die Verbreitung des Aetherdampfes in dem Luftraum des Zimmers
vollständig vermieden.
Der Apparat wird von der Firma Snowden in Philadelphia angefertigt.
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246
(FortMtrosg aus Heft 10.)
SSmmtiiche Modelle der Firma Schtoabe in Moskau befanden sich auf der hygieinischen
Ausstellung in Berlin. Der grösste Theil derselben wurde vom Vorstand der chirurgischen
Charitd-Klinik, Prot Dr. v. Bergmann, für dieselbe angekauft.
Nr. ioi4. Apparat zur Balsamirung und Conservirung anatomischer
Präparate und Thierleichen. Von Dr. D. Wywodzew.
(Modell der Firma Schwabe.)
Der Injector (s. Fig.) besteht aus einem cylindrischen 17 °“ hohen und 11 cm
breiten Glasgefässe A, dass etwa 4 Pfd. Flüssigkeit fasst und als Reservoir
für die zu injicirende Masse dient. Ein Messingdeckel B verschliesst her¬
metisch den Cylinder und ist durch 6 Messingstäbe mit der massiven Unter¬
lage C verbunden. Den Deckel durch¬
bohren: ein Messingtrichter D mit Hahn
zum Eingiessen der Flüssigkeit, ein Messing¬
rohr E, aus dem die Luft während des
Füllens entweichen kann, und eine Druck¬
pumpe F, deren Stempel ein durch eine
Spiralfeder geschlossen erhaltenes Ventil
enthält. Die Pumpe trägt ausser dem Luft¬
canal in sich noch eine, bis auf den Boden
des Cylinders A reichende Glasröhre,
welche die zu injicirende Flüssigkeit in den
Kautschukschlauch K austreten lässt und
im Stativ unter rechtem Winkel in die
Messingröhre H übergeht, auf welche man
den Kautschukschlauch K aufzieht Der
in der horizontalen Messingröhre G ver¬
laufende Canal hängt ausser mit dem
Hahne L noch mit dem Manometer M
zusammen, welcher den Seitendruck der
durch G strömenden Flüssigkeit angiebt
und sich in einer, mit einer den Druck
in Atmosphären' angebenden Scala ver¬
sehenen Messinghülse befindet. Den letzten
Theil des Apparates bildet eine T-förmige
Metallcanüle, welche mit dem Ansatzstück
des Gummirohrs K verbunden ist und
in ilie Arterie eingeführt wird.
Um den Apparat in Thätigkeit zu versetzen, werden alle drei Hähne D ,
E und L geöffnet, der Cylinder mit der zu injicirenden Flüssigkeit gefüllt,
die drei Hähne wieder geschlossen und die Pumpe in Bewegung gesetzt Die
Flüssigkeit fliesst dann in die Röhre G, tritt theilweise in das geschlossene
Manometer M ein, das im gegebenen Momente den vorhandenen Druck an¬
giebt; je höher dieser ist, desto rascher strömt die Flüssigkeit aus, eine Re¬
gulirung des Ausfliessens dieser kann durch Drehen des Hahnes L bewerk¬
stelligt werden. Gleichmässiger Austritt der Flüssigkeit und fester Stand der
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Manometersäule wird durch regelmässiges Spiel des PumpenBtempels, augen¬
blickliches Aufhören des Ausflusses durch Oeffnung des Hahnes E bewirkt
Der Apparat wurde später in der Weise vereinfacht, dass die Injectionsmasse
direct aus einem Gefäss in den Cylinder A vermittelst einer mit metallenem
Doppelventil versehenen Pumpe abergeleitet wird, wesshalb man sich bei D
statt des Trichters die betreffende Schlauchverbindung zu denken hat.
Nr. 1015 . Federnde Klemmen zum Transport Verwundeter auf Bauern¬
wagen, nach Dr. Wywodzew, Leibmedicus in St. Petersburg.
(Modell der Firma Schwabe.)
Diese Klemme besteht aus einer dem Schraubstocke
ähnlichen, starken und breiten Klammer, deren beide
Backen durch eine Flügelschraube gegen oder von ein¬
ander gebracht werden. — Die Klammer ist durch einen
Stift drehbar mit einer runden Metallschraube verbunden,
die ihrerseits durch eben denselben Stift mit einer zweiten
Metallscheibe zusammenhängt, von ihr aber in einer be¬
stimmten Entfernung gehalten wird. Der Stift ist mit einer Spirale umhüllt,
deren Wirkung durch zwei weitere, ebenfalls zwischen die Scheiben gelagerte
Spiralfedern unterstützt und erhöht wird. — Die obere Scheibe trägt einen
Metallring, an welchem mittelst fester Stricke die Klemme an die Runge des
Wagens angebunden werden soll. Natürlicherweise sind vier solcher Klemmen
zum Transporte eines Verwundeten nöthig, und zwischen dieselben kann, wenn
nichts anderes Passendes vorhanden, einfach ein Soldatenmantel geklemmt
werden, in welchem der Verwundete, wie in einer Hängematte oder Schwebe,
gleichsam suspendirt ruhen muss, da die Spiralen, gleich Puffern, die Stösse
des Wagens auffangen und die drehbar darunter befindliche Klammer schon
kaum mehr in Mitleidenschaft gezogen wird.
Nr. 1016 . Sclifasowsky (Moskau). Katheter ä double courant zur be
ständigen Irrigation der Vagina etc.
Derselbe ist derartig construirt, dass die Patientin, welche die Irrigation
bei erhöhtem Kreuz, entweder in der Seiten- oder Rückenlage, vornimmt, den
Zufluss des Wassers vermittelst des^Hahnes, welcher sich an dem Zuflussrohr
befindet, derartig reguliren kann, dass ein Benässen des Bettes, resp. der
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Unterlage, vollständig ausgeschlossen ist und die Flüssigkeit ausschliesslich
durch das Abflussrohr seinen Weg nimmt.
Zur Vornahme der Irrigation wird ein Krug Esmarch von circa 10 Liter
Inhalt ungefähr 110*“ über dem Bett der Patientin angebracht, Letztere mit
erhöhtem Kreuze gebettet und hierauf der Katheter möglichst tief in die Vagina
eingeführt. Dann wird der Hahn ganz allmälig geöffnet und der Zufluss re-
gulirt, während die Flüssigkeit durch das Abflussrohr, resp. den mit letzterem
verbundenen Gummischlauch in ein unter das Bett placirtes Gefäss geleitet
wird. Der Zufluss darf nicht zu gross sein und müssen beiläufig 10 Liter
Wasser in circa einer Stunde durchfliessen. Vor Einführung des Katheters ist
der Hahn zu öffnen und die in demselben befindliche Luft durch das ein-
strömende Wasser zu verdrängen und das Instrument nach dem Gebrauch auf
das Sorgfältigste zu desinficiren.
Die Vorzüge, welche der Apparat vor allen anderen Kathetern ä double
courant besitzt, sind folgende:
1) Das Instrument ermöglicht den Gebrauch sehr grosser Flüssigkeits¬
mengen; 2) dasselbe besteht aus ganz elastischen Gummischläuchen und nimmt
in Folge dessen mit grosser Leichtigkeit jede Krümmung der Vagina an;
3) in Folge dieser Elastizität ist jede mechanische Reizung ausgeschlossen;
4) hat das Instrument keine Oeffhung an der Spitze, sondern sind dieselben
auf die Peripherie verlegt und kann hiedurch eine Reizung des Cervix durch
das ausfliessende Wasser nicht stattfinden; 5) es gestattet die vollkommen freie
Circulation der Flüssigkeit in der Vagina, ohne das Lager der Patientin zu
benässen; 6) hat das Instrument, sowohl in seinem Zufluss, als auch in dem
Abflussrohre mehrere Oeffnungen und ist das Unterbrechen der Irrigation durch
Verlegen der Oeffnungen durch die Schleimhaut ausgeschlossen.
Nr. 1017 . Feldbahre zum Zusammenlegen, mit Füssen und verstellbarer
Kopflehne. (Modell der Firma Schwabe.)
Zwei feste quadratische, je zu beiden Enden in abgerundete Griffe aus¬
laufende Stangen sind oben und unten durch Querhölzer verbunden, welche
sich charnierartig zusammen- und in ihrer Form entsprechende Vertiefungen
an den Seiten der Stangen einlegen. Gleiche Aushöhlungen sind an den unteren
Flächen der Träger angeordnet, aus welchen die Füsse herausschauen, welche
durch kleine Riegel beim Gebrauch festgestellt werden können. Ferner hat
das Kopfende der Stangen auf seinen oberen Flächen Vertiefungen, in die
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sich die Träger fttr die Kopf- oder Rückenstütze sammt ihren, zur Verstellung
dienenden Zahnstangen einlegen.
Die das Lager bildende festgenagelte Segelleinwand ist in ihrer Breite
derart berechnet, dass sie bei vollständiger Auseinanderbiegung der vorhin
genannten Querhölzer straff gespannt ist, dem auf liegenden Körper also eine
sichere und doch noch etwas elastische Unterlage bietet. — Genau so ist auch
die Rückenlehne beschaffen, an deren oberen Kanten übrigens auf beiden
Seiten ein Lederriemen angebracht ist, der, an der Tragestange angeknöpft,
eine häufig willkommene Armlehne bildet.
Aus dem Gesagten ergiebt sich, dass diese <Feldbahre», von zwei Kranken¬
trägern gehandhabt, in einer Minute aus einander zu nehmen und in eben so
viel Zeit zusammen zu legen ist. Die zusammengelegte Bahre wird mit den
beigegebenen Traggurten schliesslich umschnürt und nimmt nicht viel mehr
Raum ein, als die beiden Stangen einnehmen würden.
II. Literarische Analekten.
Nr. 1018 . Schaffer. Neue „Kornzange“, zerlegt als Pitha’sche
Unterbindungs-Nadeln.
(Allgemeine Wiener Med. Zeitung. Nr. 29. 1883. Separatabzug.)
Verfasser bezweckt, das Volumen der chirurgischen Taschenbestecke zu
verringern durch eine Construction, welche die gewöhnliche Form der Kornzange
zu vielseitiger Verwendung befähigt. Am oberen Ende der Branchen ist der
eine Theil mit Blei ausgefüttert, welches ermöglicht, dass dieselbe durch die
Fig. 1
Sperre zu einem ganz brauchbaren Nadelhalter wird; die Enden sind auch
mit kleinen Oefinungen versehen, durch welche dicke Fäden oder Drähte durch¬
gezogen werden können, wodurch diese Kornzange als für manche Fälle hin¬
reichender Schlingenschnürer verwendbar ist. Durch die übliche einfache
Sperre kann dieselbe verschiedene Torsionszangen, Sperrpincetten (Pince
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hömostatique) etc. für Unterbindungen ersetzen. Wird nun dieselbe ent¬
sprechend weit geöffnet und im Schlosse die beiden Branchen ausgelöst, so
kann an jeder einzelnen Branche ein federnder, beweglicher Theil, der die
Rundung für die Finger mitbilden hilft, herausgehoben und um 180° gedreht
werden. Diese Theile springen auf jeder Seite mit einem Dorne in eine Bohr-
öffnung, wodurch dieselben stets fixirt werden. Die zweite Figur zeigt die
Uebergangsstadien und die dritte die beiden Branchen in zwei stumpfe, geöhret
Pitha 'sehe Unterbindungs-Nadeln oder als stumpfe Haken verwandelt
Verfasser rühmt die schöne und billige Ausführung des Instruments durch
Fabrikant Reiner in Wien, woher dasselbe zum Preise von 2 fl. 50 kr. zu
beziehen ist.
Nr. 1019 . Brewer Mattocks. SchlUsselring-Arterienklammer.
(N.-Y. med. Record. April 7. 1883.)
Verfasser betrachtet das kleine, mit sehr starkem
Federschluss versehene Instrumentchen als ein billiges
und in hinreichender Anzahl leicht mitzuführendes
Ersatzmittel der Pöan’schen Pincetten, welches die zur
Unterbindung blutender Gefässe gewöhnlich nöthige
Assistenz überflüssig macht. Verf. pflegt ein paar solcher
Pincetten an seinem Schlüsselring herum zu tragen,
daher der Name.
Nr. 1020 . Oipperly. Neue Methode der Wundvereinigung durch eine
Suturenklammer.
(N.-Y. Med. Record. May 26. 1883.)
Verf. fertigt seine Klammer aus einem an beiden Enden
zugespitzten gehärteten Silberdraht, welchen er in die neben¬
stehend veranschaulichte Form bringt. Solche Klammern bringt
er in erforderlicher Anzahl an, indem er mit der einen Hand die Wundränder
zusammen bringt, während er mit der andern die Spitzen der Klammer suc-
cessive zu beiden Seiten der Wunde einhakt. Er vindicirt seiner Methode
folgende Vortheile: 1) alle Nähinstrumente sind dabei überflüssig; 2) die Wund¬
vereinigung ist rasch beendigt; 3) die Constriction der Wundränder und da-
herige Schwellung wird vermieden; 4) die Coaptation der Wundränder, nament¬
lich in der Tiefe der Wunde, ist vollständiger, daher raschere Heilung und
Vermeidung der Ansammlung von Blut und Eiter; 5) geringer Schmerz bei
Einführung und Entfernung der Klammer; 6) kleinere Klammern sind mit
Vortheil bei Schädelwunden anzuwenden, grössere bei gequetschten und
lacerirten Wunden, wo sie wenigstens eine partielle Wund Vereinigung ermög¬
lichen. Der erste Fall, bei welchem Verf. sein Verfahren erprobte, betraf
einen Arbeiter, welcher durch eine Maschinensäge die Zehen und einen Theil
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des Metatarsus verloren hatte und wo ein von den Knochen abgelöste Plantar¬
lappen kaum hinreichte, um den Stumpf zu bedecken. Mittelst der beschriebenen
Klammern konnte eine annähernde Wundvereinigung erzielt werden, welche
nach sechs Wochen eine vollständige Vernarbung hervorbrachte.
Nr. 1021 . Vacher. Apparat zur Sammlung ausgeathmeter Infectionskeime.
(Lancet April 14. 1883.)
Das Instrument ist ganz wie unsere neulichst (Nr. 987) beschriebenen
Celluloid-Respiratoren construirt, mit dem Unterschiede, dass ersteres aus
Metall gefertigt und längs des am Gesicht anliegenden Randes mit einem
elastischen Luftkissen versehen ist. Wie letzteres, besitzt es nach einwärts
geöffnete seitliche Ventile. Im Centrum des Deckels befindet sich eine kleine
Oeffnung und zu deren'Jbeiden Seiten zwei federnde Metallzungen.
Fig. 1. Fig. 2.
Zum Gebrauche wird das Instrument vorerst mit aufgeblasenem Rande in
warmes Wasser und Condy’s Flüssigkeit (??) gelegt, sodann getrocknet und
hierauf ein mit einem Tropfen Albumen befeuchtetes Deckgläschen unter die
Zungen auf die centrale Oeffnung geschoben, welcher es sehr nahe anliegt,
ohne sie zu berühren. Die Maske wird nun angelegt und Patient angewiesen,
5—6 Mal hinein zu athmen, wobei an der warmen Metallfläche kein Nieder¬
schlag erfolgt, daher alle Exspirationsstoffe zu der centralen Oeffnung gelangen.
Das Deckglas wird sodann sofort abgenommen und Uber eine Weingeistlampe
mit nach aufwärts gekehrtem Tropfen vorsichtig getrocknet. Der Apparat
wird hierauf in einer warmen desinficirenden Lösung gereinigt. Es ist räth-
lich, an einem gesunden Familiengliede mit einem andern Exemplar des Apparats
einen gleichzeitigen Controlversuch anzustellen.
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Nr. 1022 . Meade Smith. Ein automatischer Stromunterbrecher.
(Phil. Medical News. 1882.)
Der vorliegende Apparat beruht auf dem bekannten Ampöre’schen Gesetze,
nach welchem parallel und in gleicher Richtung laufende Ströme einander
anziehen.
Eine Spirale von isolirtem Kupferdraht ist vertical an dem Kreuzarm A
aufgehängt. Das freie Ende B derselben, sowie ein anderer mit dem +Pol
eines Grenet’schen Elements verbundener Draht tauchen in die beiden Schenkel
einer Quecksilber enthaltenden U-Röhre. Das fixirte Ende der Spirale ist
bei der Verbindungsschraube E mit einem zweiten isolirten Kupferdraht ver¬
bunden, welcher, in der nämlichen Richtung um den Weicheisenkern F ge¬
wunden, von seinem fixirten zu seinem freien Ende geht und von da wieder nach
der Stellschraube G zurückkehrt. *) Die Schraube G und der —Pol der Batterie
sind durch Leitungsdrähte mit dem Elektromagnet H oder mit irgend einem
andern Inductionsapparat verbunden.
Wenn nun das Zink in die Batterieflüssigkeit taucht, so geht der Strom
durch das Quecksilber zu dem freien Ende der äussern Spirale, durch die Spirale
in die Verbindungsschraube E, dann längs der innern Spirale um den weichen
Eisenstab herab und zurück zu der Schraube G , dann zum Elektromagnet, und
zurück zu der Batterie. Sobald der Strom durch die Spirale zu kreisen be¬
ginnt, so wird jede Spiralwindnung durch die nächst höher liegende angezogen,
in Ueberein8timmung mit dem oben erwähnten Ampöre’schen Gesetze. Es
•) Auf Figur ist dieser zweite Draht nicht ersichtlich; man hat sich denselben enge an
den Eisenkern F angeschlossen zu denken.
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erfolgt daher eine jedesmalige Kürzung der Spirale in der Richtung ihrer Axe
und daheriges Erheben ihres Endpunktes über das Quecksilberniveau, in Folge
dessen: Unterbrechung des Stromes. Hierauf verlängert sich die Spule wieder
durch ihr eigenes Gewicht, taucht wiederum in das Quecksilber, verkürzt sich,
unterbricht den Strom, fällt wieder u. s. f. Bei K ist eine Alkohol enthaltende
Flasche angebracht, welche durch einen Siphon mit der U-Röhre verbunden
ist; fliesst der Alkohol über das Quecksilber, so bleibt die Oberfläche der
letztem rein.*)
Der Zweck der innern Windung und' des Kerns besteht hauptsächlich
darin, die Anziehung zwischen den Windungen der äussern Spirale zu ver¬
stärken; vorerst ziehen sich die Ströme der innern und äussern Spirale an,
indem sie parallel sind und in gleicher Richtung laufen; sodann macht der um
den Kern herum laufende Strom diesen magnetisch, indem er die Ampere’schen
Ströme in einen mit der circulirenden Spirale gleich laufenden Strom auflöst
und seine Wirkung verstärkt.
Eine ähnliche, jedoch schwächere als die obige, verstärkende Wirkung mag
hervorgebracht werden, wenn man einen natürlichen Magnet, statt eines Elektro¬
magneten, in die Axe der Spirale bringt. Diese Wirkung ist den Anziehungen
zwischen den Ampöre’schen Strömen des Magneten und der Spirale zu ver¬
danken; jedoch ist daran zu erinnern, dass der Nordpol des Magneten nach
unten stehen muss, wenn die Spirale rechtsläufig, oder umgekehrt, wenn sie
linksläufig ist
Mittelst dieses Apparats können Unterbrechungen eines elektrischen Stromes
in vollkommen regelmässigen Zwischenräumen hervorgebracht werden, wobei
das Tempo von der Länge und dem Elasticitätscoefficienten der Spirale abhängt.
Wird der letztere als constant angenommen, so steht die Anzahl der Vibrationen
im umgekehrten Verhältniss zur Länge des in den elektrischen Strom einge¬
schalteten Theils der Feder. Diese Länge wird nach Belieben durch die
gleitende Klammer M regulirt.
Einige zum Schlüsse mitgetheilte diagrammatische Linien zeigen, mit
welcher Regelmässigkeit der Apparat functionirt.
Nr. 1023 . Marcy. Doppelschläuche für Irrigation und Drainage.
(New-York med. Journal. Jane 9. 1883.)
Unsere Leser finden bereits unter Nr. 00 einen Doppelschlauch des näm¬
lich Erfinders, welcher, äusserlich eine einzige Röhre darstellend, aus zwei
nach der ganzen Längenrichtung sich an einander legenden Halbröhren besteht.
Es scheint, dass die dünnsten Nummern dieser Schläuche dem Zweck nicht
völlig entsprachen, was die Firma Tiemann & Cie. veranlasste, eine wesentlich
verbesserte Form derselben anzufertigen. Die Lumina des Zu- und Abführungs¬
schlauches sind in dieser Form concentrisch angeordnet. Der innere Schlauch
besitzt endständige Oeflnungen, während der äussere, welcher an der Spitze
•) Die betreffende Vorrichtung ist in Figur anrichtig dargeetellt.
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mit dem innern sich in unlösbarer Vereinigung befindet, nur seitliche Oefifhungen
besitzt, n&mlich eine vordere katheterförmige in der Art der bekannten Tie-
mann’schen « Velvet-eyed»- Katheter (Katheterauge mit abgestumpftem Rande)
und eine hintere mit einem donnern seitlichen Schlauche in Verbindung stehende.
Der abführende Schlauch vermag übrigens mehr Flüssigkeit auszuführen, als
durch den zufahrenden eingeführt wird, wodurch eine Ueberfüllung der Blase
vermieden wird. Mit einiger Uebung gelangen die Patienten meist leicht dahin,
die Blasenirrigationen mittelst dieser Katheter auf bequeme und gefahrlose
Weise an sich selbst ausübenfzu können.
Die Eingangs erwähnten, früher beschriebenen Doppelschläuche, welche
sich für grössere Caliber besser eignen, benützt Verfasser sehr häufig zu
puerperalen antiseptischen Irrigationen, ferner auch zur Ernährung per rectum,
die dicksten und längsten Schläuche endlich zu Magenspülungen.
Nr. 1024 . otis. Tracheotomie und ein neuer Dilator.
(Boston med. and sarg. Journal. April 26. 1883.)
Verfasser verwirft gänzlich die Eröffnung der Trachea mittelst diktatorisch
schneidender oder punktirender Instrumente und hält das einfache Bistouri
für das beste Tracheotom. Des Verfassers Instrument kann daher auch eigent¬
lich gar nicht als Trachealdilator bezeichnet werden, sondern verdient eher
den Namen eines Trachealtenaculums, indem dasselbe bezweckt, die Trachea
so zu fixiren, dass sie dem_ Schnitt leicht zugänglich wird.
T
Fig. 2.
Nachdem die Trachea blosgelegt ist, wird das in Fig. 2 in geschlossenem
Zustande dargestellte Instrument durch Scheerendruck geöffnet und in die
Trachea eingehakt; man kann sie nun bequem hervorziehen und den Schnitt
zwischen den Branchen auf die in gespanntem Zustande befindlichen Gewebe
ausführen. Nach dem Schnitt dient das Instrument ebenfalls vortrefflich, um
die Wundränder zum Zwecke der Untersuchung des trachealen Lumens, zur
Einführung der Trachealcanüle etc. möglichst aus einander zu ziehen. Es ist
kaum zu bezweifeln, dass sich dieses zweckmässig construirte und einfache
Instrument rasch in der Praxis einbürgern wird.
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Nr. 1025 . Nyrop. Portativer Stützapparat fUr Affectionen des Knie- und
Hüftgelenks, Paralysen der untern Extremität etc.
(Hosp. Tidende. 4. April 1883.)
Der in Fig. 1 dargestellte Apparat wird da angewendet, wo zugleich Extension
wünschenswerth ist. Er besteht aus einem starken Beckenriemen, einem gut
passenden Sitzring ftlr die Nates, äusserer und innerer Seitenschiene A, die
bis zum unteren Drittheil des Unterschenkels reichen und deren unteres Ende
etwa 15*“ weit ausgebohrt ist. Dasselbe dient zur Aufnahme der am Schuh
befestigten Schienen B, welche die Sohle steighügelartig umfassen und an ihrem
oberen Ende gezähnt sind. Ein gleicher Mechanismus, wie der bei der Taylor’sehen
Coxitismaschine angewandte, ermöglicht es, die Seitenschienen durch einen
Schlüssel E zu verlängern und zu verkürzen und mittelst der Feder C und
des festen Metallringes D festzustellen. Das gesunde Bein muss durch eine
erhöhte Sohle entsprechend verlängert werden.
Fig. 1. Fig. 2.
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Apparat aus Beckenriemen, Sitzring, Seiten¬
schienen A B mit festzustellendem Knie- und beweglichem Fussgelenk. Drückt
der Patient auf den Bügel D, so werden durch die Hebel C die starken
Haken E von den Unterschenkelschienen abgehebelt und die Bewegung im
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Kniegelenk wird frei. Streckt der Patient den Unterschenkel (z. B. beim Auf¬
stehen) , so schnappen die Haken E von selbst ein und das Kniegelenk ist
festgestellt
Nr. 1026. Garster. CanUle für Trachealtamponade.
(N.-T. Med. Record. March 19. 1881.)
Das Instrument soll die durch Beratung der Trendelenburg’schen Kautschuk¬
membran entstehende Gefahr verhüten. Das innere Ende der Canüle besteht
aus einer Anzahl in Längsrichtung neben einander liegender feiner Stahlfedern,
welche durch Drehung einer am Pavillon angebrachten Daumenschraube ver¬
kürzt werden, wodurch eine Dilatation des betreffenden Abschnittes der Canüle
entsteht. Ueber denselben ist eine ziemlich starke Kautschukmembran gezogen,
welche selbstverständlich mit den Federn dilatirt wird und sich genau an die
Trachealwände anlegt. Verf. pflegt durch den am äussern Ende der Canüle
angesetzten Schlauch Anästhetica zuzuführen.
Sowohl an der Leiche, als am Lebenden hat Verf. sein Instrument erprobt,
und rühmt an demselben die solide Construction, die sichere Wirkung, die
einfache und leichte Manipulation, wesshalb er es angelegentlich zu lange
dauernden, unter Anästhesie zu vollziehenden blutigen Operationen in Nasen¬
oder Mundhöhle, Pharynx oder Larynx empfiehlt.
Nr. 1027. Keyes. Gerade Evacuationsröhre zum Gebrauche bei rapider
Lithotripsie.
(Lancet. April 14. 1883.)
Verfasser findet, dass gerade Böhren der Entleerung von Steintrümmern
besser dienen, als gekrümmte seitlich geöffnete Katheter, in deren Fenster oft
ein Verwundungen der Harnröhre veranlassendes Fragment stecken bleibt
Dagegen sind solche an der Spitze geöffnete' Katheter schwierig einzuführen,
wesswegen Verfasser das nachstehend abgebildete Instrument construirte.
Das Lumen einer an beiden Enden offenen metallenen Röhre a wird von
einem Stab aus Hartkautschuk cb ausgefüllt, welcher bei seinem Austritt aus
der Röhre sich unmittelbar als elastische bimförmige Hülle fortsetzt und von
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b an wieder in einer soliden Hartkautscbukspitze endigt. Soll die elastische
Hülle in die Röhre hineingezogen oder aus ihr herausgeschoben werden, so
dient hiezu ein den Kautschukstab durchsetzendes Stilet, welches mittelst des
Knopfes d und der gegen die Platte c gestemmten Finger gegen die Spitze b
vorgeschoben wird. Hiedurch wird die elastische Hülle gerade gestreckt,
wonach sie leicht in die Röhre hineingleitet, der Kautschukstab somit heraus¬
gezogen werden kann und der Katheter zur Evacuation disponibel wird.
Nr. 1028. Hunter. Selbsthaltendes, halbgeneigtes Speculum.
(N.-Y. Medical Record. 1881.)
Ein modificirtes Sims’sches Speculum mit modificirtem Erich’schem Halter
(s. Nr. 874 .) Beim Gebrauch ruht die Stützplatte A auf dem Sacrum. Der
Hebel B wird in nahezu rechtem Winkel erhoben, die Schlinge steigt aus der
Schnalle B zur rechten Schulter.
Verf. zählt folgende Vorzüge seines Instruments auf: 1 ) Es ist für jene
Lage berechnet, welche gegenwärtig von allen gynäkologischen Autoritäten als
die zur Untersuchung geeignetste gehalten wird, nämlich für die Knieellen¬
bogenlage; 2 ) für alle Fälle bedarf man nur einer einzigen Grösse; 3 ) die
Retraction des Mittelfleisches geschieht ebenso ausreichend als bei der besten
Assistenz. Ueberdies bleibt die Stellung des Speculums stundenlang unver¬
rückt, ohne durch Bewegungen der Patientin beeinträchtigt zu werden. 4 ) Dieser
Vortheil gilt auch für jede Tiefe, in welche das Speculum eingeführt wird.
5 ) Das Speculum kann leicht von seinem Stützapparat entfernt werden; mit
22
i
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dem Stützapparat kann es ebenfalls sehr rasch angelegt werden; der Riemen
sichert die Aufrichtung der Wirbelsäule und dient den speciellen Muskeln als
Stütze. Wenn der Riemen einmal geschnallt ist, so hat man nicht mehr nöthig,
ihn der Stellung des Speculums zu Liebe zu ändern; denn, indem man die
Stutzplatte auf dem Sacrum anschiebt und die Gewebe aufwärts, abwärts oder
zur Seite schiebt, so erhält das Speculum die erforderliche Lage.
Das Instrument muss sehr correct ausgeführt werden, wenn es seinen
Zweck erfüllen soll. Die von der Firma Tiemann & Cie. ausgeführten Exemplare
befriedigten den Yerf. in dieser Hinsicht vollständig.
Nr. 1029. Garroll. Ein neuer intrauteriner Repositor.
(New-York med. Journal June 30. 1883.)
Das keiner weitern Erklärung bedürfende, nachstehend abgebildete Instru¬
ment besitzt den Vortheil continuirlicher und leicht zu controlirender Wirkung.
Dasselbe wird von der Firma Tiemann & Cie. angefertigt.
Shoemaker. Mechanische Mittel zur Behandlung von Hautkrankheiten.
(Journal of the American med. Assoc. July 28. 1883. Separatabzug.)
Verf., bekannter Dermatologe und Arzt am Spital für Hautkrankheiten in
Philadelphia, führt als solche auf: Massage, Compression, Blutentziehung,
Incision, Excision, Enucleation, Abrasion, Auslöffelung, Haarseil und Kauteri¬
sation und bespricht in sehr lehrreicher Weise die Indicationen dieser ver¬
schiedenen Methoden, wofür wir auf das Original verweisen. Für unsere
Zwecke entnehmen wir dem Aufsatze folgende Verbesserungen des dermato¬
logischen Armamentariums.
Nr. 1030 . Statt der ATartm’schen Binde, welche bekanntlich wegen
ihrer Impermeabilität eine starke Maceration der Epidermis zur
Folge hat, lässt Verf. für viele Fälle durch kreuzweises Verweben
von Seide- oder Baumwollgarn mit Gummifäden einen lockern,
porösen Stoff, resp. Binden von beiliegender Figur anfertigen,
welche bei grosser Elasticität freie Hautausdünstung gewähren
und Stauung der normalen Hautsecretion beseitigen. Die Firma
Snowden in Philadelphia hat die Anfertigung dieser Binden
büernommen. (Preise sind uns noch nicht bekannt geworden. Red.)
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Nr. 1031. Zur localen Blutentziehung benützt Verf. ein feines lanzenförmiges
Messer, das er Dermatom nennt und in den zwei nachstehend in natürlicher
Grösse abgebildeten Grössen anfertigen lässt. Er punctirt damit entzündete Haut¬
follikel, hypertrophische Capillaren etc. und behandelt überhaupt mit dieser
punctirenden Methode eine Menge von Hautkrankheiten, Sycosis inenti, Acne
und ähnliche auf stagnirender Girculation des Blutes im Gesicht beruhende
Krankheiten, chronisches Ekzem, übermässige Pigmentablagerunge, Erysipelas,
scrophulöse Eruptionen, Furunkel, wie auch Pruritus senilis und andere
Hautneurosen. Die Punction wirkt bei diesen und ähnlichen Krankheiten nicht
nur durch Entlastung der überfüllten Capillaren, sondern auch durch Entleerung
infiltrirten und exsudirten'Secrets, durch Anregung der [Absorption und dar¬
niederliegenden Hauternährung, durch Besänftigung nervöseu Hautreizes. Der
Blutentleerung lässt Verf. jedesmal, namentlich im Gesicht, die Application
warmen oder heissen Wassers folgen.
Der Klinge des Dermatoms gegenüber befindet sich an dem nämlichen Heft
je ein Volkmann’scher Löffel, dessen Rand aber gezackt ist, und ein Lüer’scher
mit scharfem ringförmigem Rande. Die convexe Seite des erstem wird vom
Verf. nach der Punction zu besserm Ausdrücken der Secrete benützt.
Nr. 1032. Sämmtliche von ihm benutzte dermatologische Instrumente hat
Verf. in dem nachstehenden Etui vereinigt, welches folgende Stücke enthält:
1) Eine Stiletsonde, 2) eine Scheere, 3) einen Nadelhalter für 6 Electro-
puncturnadeln, 4) ein Doppelbistouri, 5) eine Pravaz’sche Spritze mit zwei
Canülen, 6) eine Ciliarpincette, 7) zwei Dermatome, 8) eine Convexlinse.
Sämmtliche hier beschriebenen Instrumente werden von der Firma Sno wden
in Philadelphia angefertigt.
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III. Patentschriften.
Nr. 1033. Tobcld, Dr., in Berlin. — Ap¬
parat für Einathmung van Modteamcnten in
trockner Staubform. (23371.) Derselbe
hat den Zweck, die Einathmung fein
pulverisirter Medicamente zu ermög¬
lichen. Dieselben befinden sich in dem
am Boden muldenförmig gestalteten und
mit einem Deckel versehenen Gefäss a
und werden durch eine kleine, mit
Stäbchen oder Bürsten besetzte Welle c,
welche durch die mittelst Kurbel in
Bewegung versetzte Zahnradvorrichtund
d in schnelle Umdrehung versetzt wird,
so umhergeschleudert, dass nur die
allerfeinsten, durch das Sieb b dringen¬
den Staubtheilchen in das Aspirations¬
rohr d gelangen. Unterhalb des Siebes
befinden sich zwei kleine Oeffnungen in
der Kastenwand, die durch Luftklappen
oder Ventile e geschlossen sind und beim
Einathmen den Luftzutritt gestatten,
während beim Ausathmen die Luft durch
die Nase des Patienten oder durch die Oeffnung/des halb durchbohrten Zapfens
des Aspirationsrohres entweicht.
Hat der Apparat eine genügende Höhe, so dass diese allein schon zum
Absetzen der schwereren Staubtheilchen genügt, so kann das Sieb fortgelassen
werden.
Nr. 1034. Speier, S., in Berlin. — Neuerung an KrankenstUMen und Krankenbetten
mit Nachtstuhlvorrichtung. (23656.) Die Neuerung bezweckt, dem Kranken die
Befriedigung eines Bedürfnisses zu erleichtern, ohne dass derselbe nöthig hat,
den Stuhl oder das Bett zu verlassen. Zu dem Ende ist ein Polsterstück in
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dem Unterlager herausnehmbar angeordnet und wird durch ein Gestell ge¬
halten. Fühlt der Kranke ein Bedürfnis, so wird das Gestell mittelst Hebel i
niedergelassen, das Polsterstück geht mit herab und wird entfernt. An Stelle
des Polsterstückes wird ein Becken n geschoben und darauf das Gestell ver¬
mittelst des Hebels wieder emporgedrückt, wobei sich das Becken genau in
die nun im Unterlager durch Fehlen des Polsterstückes entstandene Oeffnung
schiebt. -Nach Benutzung wird auf gleiche Weise das Polsterstück wieder in
die Oeffnung gebracht und das Lager ist in vollkommener Ordnung.
Die Anordnung kann ebenso wie auf Stühle so auch auf Betten in der¬
selben Weise angewendet werden, um dem Kranken, der das Bett nicht ver¬
lassen kann oder darf, eine Erleichterung zu verschaffen.
- 1 — - -
Becenslon.
Handbuch der klinischen Mikroskopie von Dr. Giulio Bizzozero. Autori-
sirte deutsche Originalauflage von Dr. Alexander Lustig und Stephan Bernheimer.
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. H. Nothnagel. Erlangen. E. Besold. 1883.
Die gute deutsche Uebersetzung des «Manuale di microscopia clinica»
des bekannten und besonders auf dem Gebiet der Blutuntersuchung berühmten
italienischen Forschers hat für die Leser der polytechnischen Zeitschrift inso¬
fern Interesse, als sie die immer wichtiger werdende Technik der Mikroskopie
in fasslicher, klarer, wenn auch nicht ganz erschöpfender Weise darstellt.
Auf eine die Theorie und die Handhabung des Mikroskops vielleicht allzu kurz
schildernde Einleitung folgt das vorzüglichste Capitel des ganzen Buches, die
Blutuntersuchung. Neben bekannten Dingen beschreibt Verf. darin ausführlich
sein sowohl als Chromometer, wie als Durchsichtigkeitsmesser dienendes
Chromocytometer. Beide Anwendungen des äusserst sinnreich construirten
Instrumentes dienen der Bestimmung des Hämoglobingehaltes des Blutes und
damit der Ermittlung der mehr oder minder hohen Grade von « Oligocythsemie»,
von Blutarmuth am lebenden Menschen. Bizzozero zieht dabei die cyto-
metrische Methode der chromometrischen vor und benützt letztere nur zur
Controle der gewonnenen Resultate. Zur Zählung des Verhältnisses zwischen
rothen und weissen Blutkörperchen wird das quadratisch eingetheilte Glas¬
mikrometer empfohlen. — Die Uebersetzer fügen im Anhang die Schilderung
des Thoma’schen Blutkörperchenzählers hinzu.
Bei Gelegenheit der forensischen Blutproben wird mit Recht das Mikro¬
spektroskop geschildert und die Technik dieses von den Aerzten zu wenig
benützten Instrumentchens ausführlich erläutert. Auch die übrigen auf Blut¬
untersuchung bezüglichen Thatsachen werden in kurzer, aber auch für den
Anfänger genügender Weise erwähnt.
Die folgenden Capitel beschäftigen sich mit der Untersuchung der Ex¬
sudate, des Eiters, der Haut, der Excrete, der Sputa. — Die Uebersetzer haben
bei letzterem Gegenstand die Methoden der Mikrophytenfärbung, wie sie durch
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262
Koch 's Entdeckung in Schwung gekommen sind, nach einer von Bizzozero in
der «G&zetta degli ospitali, 1883» publicirten Zusammenstellung hiuzugefügt.
Freilich fällt hier eine Lücke des sonst so vollständigen Buches auf, welche
sich namentlich den mit der Technik dieser Untersuchungen noch nicht hin¬
länglich vertrauten Jüngern der Mikroskopie fühlbar macht, nämlich die
fehlende Besprechung der Beleuchtungsmethoden und starken Vergrösseruogen
mit homogener Immersion, in ihren Beziehungen zu der so feinen Mikrophyten-
untersuchung.
Die Behandlung dieser und der andern mikroskopischen Gegenstände
wird beständig durch Beispiele von zum Theil neuen Originalbeobachtungen
Bizzozero ’s illustrirt, Beobachtungen, die das vorliegende Werk hoch über
ähnliche bekannte Compilationen erheben und es nicht nur dem Anfänger,
sondern auch dem mit dem Gegenstände innig Vertrauten zum Studium durch¬
aus empfehlenswert!! erscheinen lassen. Valentin.
Nr. 18 und 19 der „Gesundheit“ (Redaction: Prof. Dr. Reclam in Leipzig) enthalten n. a.:
Originalberichte ans der 56. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, Feuilletonartikel
über Freiburg und Badenweiler, einen iUustrirten Originalartikel von Prof. Reclam „über wirk¬
same Desinfection der Kleider und Betten“, Mittheilungen „aus Amerika“ und „vom Rheine*
nebst Recensionen, Journalauszügen etc.
Mittheilungen der Agentur „ArtemOrbl“ in Bern.
Nr. 1035. Obschon bereits vor einer Reihe von Jahren publicirt, so scheint der Junker’sche
AnSstheslrnngsapparat im Allgemeinen noch ziemlich unbekannt nnd wenig im Gebrauche zu
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263
sein, wesshalb wir eine Beschreibung desselben für nm so gerechtfertigter halten, als er an
Zweckmässigkeit wohl alle ähnlichen Apparate übertrifft.
Ein hermetisch schliessendes circa 60 Gramm haltendes gradnirtes Fläsehchen steht einer¬
seits mit einem Richardson’schen Gebläse, andererseits mit einer Gesichtsmaske in Schlauch¬
verbindung. Letztere besitzt zwei in entgegengesetzter Richtung sich öffnende Yentile für In-
nnd Exspiration. Ersterer wird durch Drehen der Zwinge an der Maske geöffnet oder geschlossen,
bleibt aber in der Regel offen. Bei Operation an Mund oder Nase wird, behufs Befreiung
des Operationsfeldes, die Gesichtsmaske durch eine biegsame Metallröhre ersetzt, welche resp.
in die Nasen- oder Mundhöhle eingeführt wird.
Die Yortheile des Junker’schen Apparates sind folgende: 1) Der Patient hat nicht nöthig
bereits exspirirte Luft einzuathmen; lässt man die Pressionen des Ballons richtig mit den In¬
spirationen correspondiren, so erhält Patient mit jedem Athemzug ein gleichmässiges Gemenge
frischer narkotischer Dämpfe mit frischer atmosphärischer Luft 2) Die Menge des applicirten
Anästheticums kann sowohl bezüglich der einzelnen Athemzüge, als bezüglich der angewandten
Gesammtmenge genau controlirt werden, indem keine Verdampfung nach aussen stattfindet
daher auch namhafte Kohlenersparniss. 3) Die continuirliche und genau bestimmbare Bei¬
mengung atmosphärischer Luft sichert eine ruhige und vollständige Anästhesirung, wesshalb
auch in der Regel das unbequeme Excitationsstadium wegfällt Anfangs wird bei jeder In¬
spiration der Ballon comprimirt, resp. das Anästheticum zugeführt, bis vollständige Anästhesie
eintritt Nachher comprimirt man den Ballon nur, wenn Zeichen zurückkehrenden Bewusst¬
seins ein treten.
Der Junker’sche Apparat ist zum Preise von Fr. 35 von der Agentur ArtemOrbi in Bern
zu beziehen.
Adressen.
(Fortsetzung and Schluß« des Adressen-Verzeichnisses rom letzten Heft)
III. Verbandstoffe, Krankenpflege, ärztliche Möbelmannfactnr etc.
Ohetterfleld: Robinson & Sons. I München: Gebrüder Stitfenhofer, Verbandstofffabrik.
Hamburg: A. F. Riemann <& Oie., Bleichenbrücke 12. Schaffhanten : Internationale Verbandstofffabrik.
Heidelberg: Fischer <t Oie., Sandgasse. |
IV« Elektrische, optische nnd andere physikalische Apparate ärztlichen Bedarfs«
(Glaswaaren.)
Berlin : W. A. Hirschmann, S. W.,. Besselstr. 2. (el.)
Keyser & Schmidt (el.)
Rudolf Krüger, Simeonstr. 20, S. W. (el.)
CL Piager, Alte Jacobetrasse 138, S. W.
Bern: W. Ad. Engel, Eramgasse 198. (opl)
Danzig: Bomfeldt £ Saletcski, Jopengasse 40, 41.
Dresden: H. M. Schönedcer, Mechaniker.
Erlangen: E. M. Reiniger, Univers.-Mechan. (el.)
Pranluhrt a/M.: H. Htlgor, Johanniterstrasse 11. (el.)
Hamburg: Ad. Wichmaann, Gr. Johannisstrasse 17.
Ilmenau: AU, Eberhard & Jäger, Glasinstrnmente.
Alex. Küchler <t Söhne, Thermometerfabrik.
Llchtenhaln bei Oberweissbach (Thüringen): Oscar Bock.
Parlt : G. Andriveau, 5 rne Campagne Ire. (phys.)
Critis, rne de Benne« 66. (opt)
G. Trowoi, rne Vivienne 14. (el.)
Philadelphia: 0. Flemming, Manuf. electr. 1009 Arch St
Prag : R. Rothe, Wenzelsbad, Fabr. wissensch. Instr.
Stuttgart: C. <k E. Fein, (el.)
Würzburg : Alb. Weber.
V« Depots ärztlicher Artikel.
Chrlstlanla (Norwegen): Christian Falchenberg. | München: J. Klaiber, Sonnenstrasse 9.
Pranheniteln (Schlesien): Rothe, Apotheker. Murten: GdUiex, Apotheker.
St. Hallen: C. F. Hausmann, Hechtapotheke. I
Verschiedene aus der unentgeltlichen Führung unseres vierteljährlich erscheinenden
Fabrikanten-Verzeichnisses sich ergebende Uebelstände veranlassen uns, dasselbe vom nächsten
Jahrgang hinweg nur denjenigen Firmen zu eröffnen, welche hie für (resp. für 4L mal per
« Wahr wiederholte Nonpareille seile) 4L Mark entrichten • Der entfallende
Betrag ist spätestens bis zum 20. November d. J. in Postmandat oder Briefmarken, unter
Angabe genauer Adresse, an die Expedition der „illustr. Monatsschrift der ärztl. Poly¬
technika in Bern kostenfrei einzusenden.
Das Adressenverzeichniss erscheint, wie bisher, vier Mal per Jahr: in Heft 1, 4, 7 u. 10,
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Der modificirte „trans¬
portable Krankenhebeap-
parat von Dr. Hase (siehe
Beschreibung imOctoberheft
der fll. Monatsschr. f. ärztl.
Polytech.) ist zum Preise von
Fr. 160—200 je nach Aus¬
stattung zu beziehen von der
Centralstelle f. ärztL Poiyt.
(Adresse: ArtemOrbi, Bern).
Prof. Kocher , Director
der ohirurg. Klinik in Bern,
hat mich spedell zu der Er¬
klärung ermächtigt, dass der
Apparat alle bisherigen zu
ähnlichem Zweck construir-
ten Vorrichtungen bei weitem
übertrifft, und dass sich die
Anschaffung desselben f. Spi¬
täler und Krankenhäuser als
unentbehrlich erweist.
Dr. G. Beck.
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lllustrirte Monatsschrift
der
ärztlichen Polytechnik.
Heft 12. V. Jahrgang. L Deeember 1882.
Die Henren Aerxte nnd Fabrikanten, welche durch unsere illnstrirten Beschreibungen s® wechselseitigem
mündlichem oder brieflichem Verkehr veranlasst werden, ersuchen wir hbflichst, unsere Zeitschrift als Quelle dieses
Verkehrs anzugeben.
Sachregister.
Juiüard: Operationstisch (0) 1036. — Veh: Uteriner Doppel-Irrigator (0) 1037. —
Schwabe: Sayre’sches Corset. Apparat für Lnx. fern, congen. (0) 1038. 1039. — Rothe:
Selbsthaltendes Rinnen-Speculum (L) 1040. — Englisch: Instrument zum Einfuhren weicher
Katheter (L) 1041. — Rossbach: Modificirtes LeclanchAElement (L) 1042. — Kabierske:
Pulverstäuber (L) 1043. — Thomton Parker: Zungendepressor (L) 1044. — Goodwülie:
Zungendepressor und Nasen-Speculum (L) 1045. — Berkeley Hül: Blasenevacuator (L) 1046.
— Parson: Coaptationsvorrichtung für Patellafractur (L) 1047. — Bonnefoy: Fractnrbett (P)
1048. — Konther: Sangflasche (P) 1049. — Lamprecht und Hirdes: Tropfenzähler (P) 1060.
(O — Originalien der „ 111 . Monatsschrift der ärxtl. Polytechnik*. L — Aus der Literatur. P = Aus Patentschriften.
A = Mitth. der internst. Agentur s ArtemOrbi* in Bern.)
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Herrengasse 13 (Steiermark).
23
r*
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Liste der mit nns in Tauschverkehr stehenden Redactionen.
Journale in deutscher Sprache .
1. Centralblatt für Zahnheilkunde (Berlin).
2. Apotheker-Zeitung (New-York].
3. Blätter f. Kriegsverwaltung (Bern).
4. Breslauer ärztl. Zeitschrift
5. Centralbl. f. Chirurgie (Leipzig).
& Centralbl. f. Gynäkologie (Leipzig).
7. Corr.-Blätter des allg. ärztl. Vereins von
Thüringen (Weimar).
8. Corr.-Blatt f. Schweizerarzte (Basel).
9. Corr.-Blatt f. Zahnärzte (Berlin).
10. Deutsche Medicinal-Zeitung (Berlin).
11. Deutsche militärärztl. Zeitschrift (Berlin.)
12. Gesundheit (Leipzig).
13. Irrenfreund (Heilbronn).
14. Med. CorretpondenzbL des wurttemb. ärztL
Vereins (Stuttgart).
15. Med.-chirurg. Centralblatt (Wien).
16. Memorabilien (Heilbronn).
17. MittheiL des Wiener med. Doctoren-Coll.
18. Oesterreich, ärztl. Vereinszeitung (Wien).
19. Pesther med.-chirurg. Presse.
20. Prager med. Wochenschrift.
21. Mouatsschrift des Vereins deutscher Zahn¬
künstler (Leipzig).
22. Wiener med. Blätter.
23. Zeitschrift für Therapie (Wien).
24. Wiener med. Presse.
Journale in englischer Sprache .
25. Annals of Anatomy and Surgery (Brooklyn).
26. Boston med. and surg. Journal.
27. Index medicus (New-iork).
28. Journal of Cutaneous and Venereal Diseases
(New-York).
29. Medical Record (New-York).
30. Med. and Surg. Reporter (Philadelphia).
31. New-York med. Journal and Oostetr.-
Review.
82. Philadelphia Med. Times.
33. Proceeding8 of the Med. Soc. of the County
of KingB (Brooklyn).
34. San Francisco Western Lancet
35. Southern Clinic (Richmond).
36. Saint-LouiB Courier of Medicine.
37. Saint-Louis med. and surg. Journal.
38. Therapeutic Gazette (Detroit).
Journale in französischer, italienischer, spanischer Sprache .
39. Annales des maladies de l’oreille, du
larynx etc. (Paris).
40. Annales de la Sociäte de Mldecine d’Anvers.
41. Bulletin de l’Acadömie royale de M&lecine
de Belgique (Bruxelles).
42. Bulletin gen. de Thärapeut. mäd. et chir.
(Paris).
43. Bulletin et Mlmoire de la Soc. de Thlrap.
(Paris).
44. Bulletin internst des soc. de secours aux
mit blasses (Gen^ve).
45.. France medicale (Paris).
46. Gazette mädicale de Strasbourg.
47. Gazette medicale de Nantes.
48. Journal de Medecine de Paris.
49. Medecin praticien (Paris).
50. Moniteur thärapeutique (Paris).
51. Presse medicale beige (Bruxelles).
52. Progrte medical (Paris).
53. Revue med. de la Suisse Romande (Genfeve).
54. Revue odontologique (Paris).
55. Tribüne medicale (Paris).
56. Archivio per le Scienze med. (Torino).
57. Giornale internaz. delle Scienze med.
(Napoli).
58. Raccoglitore medico (Forli).
59. Revista clinica di Bologna.
60. Scuola med. Napolitana.
61. Archivos de Terapeut. med. y quir. (Bar¬
celona).
62. Ensayo medico (Caracas).
63. Gazeta med. Catalana (Barcelona).
64. Revista de Science med. (Barcelona).
65. Revista med.-quirurg. (Buenos-Ayres).
66. Revista de Medicinay Cirugiapract (Madrid)
67. Revista especial de oftafmol., sifiLiografia,
dermatol. (Madrid).
68. Independeneia med. (Barcelona).
69. Voz de Hipocrates (Mexico).
Journale in skandinavischen und slavischen Sprachen.
70. Hygiea (Stockholm). 73. Upsala läkare forenings forhandl.
71. Hospital8-Tidende (Kjöbenhaven). 74. Medycyna (Varszawye).
72. Nordisk medidnsk Arkiv (Stockholm).
niustrirte Monatsschrift
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Alle Buchhandlnngen
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Bestellungen an.
Heraasgegeben von
Dr. Gm Beck,
Verfasser des therapeutischen Almanachs.
Erscheint jährlich in 12 Nummern von je l‘/i Bogen.
Heft 12.
y. Jahrgang. 1. December 1883.
Stauntliche Zeitschriften und Beiträge Ar die Bedaction und Expedition sind an die J. Dtll'sche Bu chhand lung
(E. Schmid) in Bern zu adressiren.
Die Herren Aerzte und Fabrikanten, welche nicht Ober geeignete künstlerische Kräfte zur Hlustrirung ihrer Beitrtue
verfügen, werden gebeten, sich zu diesem Zwecke mit der Verlagsbuchhandlung in Verbindung zu setzen. ^
Xnhalt&überoiclit. I. Originaimittheilungen p. 267. — U. Literarische Analekten
p. 271. — III. Patentschriften p. 280. — Materlalregister und Alphabetische* Namenregister pro
Jahrgang 1888, p. 283.
L Originalmittheilungen.
Nr. 1036. Operationstisch von Professor Julliard in Genf.
Der nachstehend abgebildete Operationstisch besteht aus einem eichenen
Tisch, welcher von einer der Tischplatte genau angepassten Zinkwanne bedeckt
ist. Der Deckel dieser Wanne, auf welchen der Patient gelagert wird, ist durch¬
löchert. Die Wanne hat einen doppelten Boden, dessen nach der Mitte geneigte
Oberflächen sich zu einem centralen Trichter vereinigen, welcher die Tisch¬
platte durchbohrt und die Flüssigkeiten in einen untergestellten Behälter leitet,
Der Operationstisch bietet folgende Vortheile:
1) Die bei der Operation verwendeten Flüssigkeiten fliessen sofort ab.
2) Eiter, Blut etc. etc. verschwinden ohne weiters; man ist des Gebrauchs
von Becken enthoben, welcher unbequem ist und nöthigt, den Kranken aufzu¬
heben oder anders zu legen.
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268
3) Der Patient liegt trocken, während er beim Gebrauch anderer Tische
auf Kissen gelagert ist, welche nass und vom Blut durchtränkt werden.
4) Der Operateur wird niemals durch die Flüssigkeit gestört Der Fuss-
boden, ja der Tisch selbst bleiben immer trocken, auch bei Anwendung reich¬
licher Waschungen.
6) Die Instandhaltung des Tisches ist sehr einfach. Der durchlöcherte
Deckel der Wanne kann abgehoben und die Wanne in allen ihren Theilen
leicht gereinigt werden.
6) Die Imprägnirung mit Flüssigkeiten ist ausgeschlossen; nach jahre¬
langem Gebrauch ist der Operationstisch so rein, wie am ersten Tag.
7) Der Patient friert nicht und liegt nicht zu hart. Wenn man an der
oberen Körperhälfte operirt, wird die untere in eine Decke gewickelt und
umgekehrt; nur der zu operirende Theil ist enthüllt und ruht unmittelbar auf
dem Zink. Das genügt für den raschen Abfluss, die Decken und die einge¬
wickelten Körpertheile bleiben trocken.
Ich führe seit drei Jahren alle meine Operationen auf diesem Operations¬
tisch aus und kann denselben den Collegen empfehlen als einfach, bequem und
den antiseptischen Anforderungen am besten entsprechend. Er ist nach meinen
Angaben angefertigt von Herrn Demaurex, Fabrikant in Genf.
Der kleine Tisch, welcher nach demselben Princip ausgeführt ist, dient
für Operationen am Arm.
Qer\f, den 28. September 1883.
Prof. Dr. Julliard.
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269
(Schloss tos Heft 11.) *)
Sämmtliche Modelle der Firma Schwabe in Moskau befanden sich auf der hygienischen
Ausstellung in Berlin. Der grösste Theil derselben wurde vom Vorstand der chirurgischen
Charitö-Klinik, Prof. Dr. v . Bergmann , für dieselbe angekauft.
Nr. 1037 . Veh (Moskau). Doppel-Irrigateur
zum AusspUlen des Uterus mit verschie¬
denen Flüssigkeiten.
(Modell der Firma Schwabe.)
Der aus zwei grossen cylindrischen mit
unterer Abflussöffnung versehene und durch
einen gegabelten Schlauch verbundene Irri-
gateur ist f(lr successive Ausspülungen mit
Soda- und Karbollösungen oder überhaupt ver¬
schiedenartigen Flüssigkeiten bestimmt und
ermöglicht es mittelst der an den Gabelarmen
angebrachten Hähne diese Manipulation ohne
Wechsel, resp. Herausnehmen des Katheters
aus dem Uterus vorzunehmen. Die Gefässe,
welche die verschiedenen Lösungen enthalten,
sind auf einem Brette befestigt, welches an
einem beliebigen Orte aufgehängt wird. —
Welche Vortheile diese Einrichtung bedingt
vermag jeder Praktiker leicht zu beurtheilen.
Nr. 1038. Sayre’sches Corset aus Leder, mit freier Athmung.
(Modell der Firma Schwabe.)
Innen enthält das nach dem genauen, in Extension abgenommenen Gyps-
abguss des betreffenden Patienten angefertigte, durch Stahlschienen verstärkte
Ledercorset einen Ledergurt, welcher noch besonders die Rotation der Wirbel¬
säule corrigiren soll.
Derselbe, genau nach der Skoliose ausgearbeitet, an einem Ende breit,
am anderen spitz zulaufend, wird mit dem breiten Ende in der Nähe der
*) Figuren und Text der Nr. 9%, 1017, wie auch die Figuren der nachfolgenden Nr. 1038
und 1039 wurden auf Veranlassung Herrn A. Hamburger’s (Firma Schwabe) dem Ausstellungs¬
bericht im „ Rothen Kreuz tt entnommen. Der Originaltext der letztem musste wegen Raummangel
bedeutend abgekürzt werden. Bei Nr. 1016, pag. 247 ist statt des irrthümlich gesetzen Namen
„Sclifasowsky“ der Name „Feaktwtoff“ zu setzen.
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270
Mittellinie des Rückentheils fixirt, läuft über die convexe Seite des Thorax,
steht von mit einer starken Darmsaite in Verbindung, welche, an der vorderen
Seite des Corsets nach aussen geführt, über verschiedene Bollen läuft und
schliesslich an einer Spiralfeder befestigt wird, die am unteren Ende des Corsets
in verticaler Richtung wirkt.
Je nach Anspannung der Feder wird ein schwächerer oder stärkerer Druck
— <Achsenzug» — auf die convexe Seite des Thorax ausgeübt
Fig. 1. Fig. 2.
Ist ein doppelter «Achsenzug» nothwendig, so werden zwei Lederriemen
angebracht.
Eine weitere Modification beabsichtigt, ohne die Stützkraft des Corsets zu
verringern, freies Athmen in demselben zu gestatten.
Es wird dies dadurch zu erreichen gesucht, dass das Corset an der Rücken¬
seite, der Wirbelsäule entlang bis zur Höhe des Beckenrandes, und diesem
folgend in horizontaler Richtung an der concaven Seite des Thorax nach vorn
durchschnitten wird. Das Corset besteht nun aus einem Beckengurt und dem
daran befindlichen, die convexe Seite des Thorax umfassenden Theil und dem
kleineren, abgelösten, der concaven Seite entsprechenden Stück.
Die Verbindung beider Theile wird an der Rückseite durch Spiralfedern
oder elastische Züge, am Horizontalabschnitt durch Charniere bewerkstelligt,
und es wird hierdurch vollständig freie Ausdehnung des Thorax beim Athmen
gestattet
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht, Fig. 2 die Rücken- und Seitenansicht des
Corsets.
Nr. 1039 . Apparat zur Fixirung des Schenkelkopfes bei Luxatio
congenita. (Modell der Firma Schwabe.)
Wie die Abbildung zeigt, besteht derselbe aus' einem breiten, genau nach
Gypsabguss aus Leder angefertigten, durch Stahlschienen verstärkten Becken¬
gurt, welcher zur besseren Fixirung mit zwei Armstützen und Schenkelriemen
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271
versehen ist. Zur Correctur der Lordose geht vorn über den Leibe in breiter
Gurt von einer Armstatze zur anderen.
Eine glatt polirte Pelote (aus Elfenbein, Hartgummi
oder Ebenholz) ist derart mit dem Beckengurt verbunden,
dass sie (mittelst doppelter Schnecke) nach den ver¬
schiedensten Richtungen hin stellbar ist und ein beliebig
starker Druck auf den Trochanter major nach unten und
innen ausgeübt werden kann.
In leichteren Fällen wird Federdruck angewendet.
Nach Anlegen des Apparates wird bei Rackenlage
des Patienten die Extremität extendirt, der luxirte
Kopf reponirt und die Pelote in der dem individuellen
Verhältniss entsprechenden Stellung fixirt.
Bereits in acht Fällen ist der Apparat zur Anwen¬
dung gekommen.
II. Literarische Analekten.
Nr. 1040 . Rothe, C. G. (Altenburg). Ein sich selbst haltendes Rinnen-
speculum.
(Deutsche med. Wochenschrift Nr. 25. 1883. Separatabdraok.)
Auf dem Stiele / des Spiegels gleitet ein Schieber e, welcher den Stiel
ringförmig fest umschliesst und durch die Schraube an jeder Stelle desselben
festgestellt werden kann. Auf der unteren Fläche des Schiebers e sitzt an
einem 2 Cm. langen Stiele ein Ring b *) aus 5 Mm. dickem Neusilberdraht von
6 Cm. Durchmesser, in dessen äusserem, durchbohrtem Ende senkrecht ein
elliptischer Ring von 3 Cm. Breite und nahezu der Länge des «Entenschnabels»
aus etwas dOnnerem Neusilberdraht und durch seinen in einen Schraubengriff c
verlängerten Stiel um seine Längsachse drehbar aufsitzt Geschlossen wird
das Instrument mit derselben Leichtigkeit wie der einfache Sims’sche Spiegel
eingefuhrt, indem der elliptische Ring d durch seine obere Biegung nach vorn
sich der Rinne anschmiegt. Hat man sich mittelst des rechten Zeigefingers
vergewissert, dass die Spitze der Rinne mit der des elliptischen Ringes hinter
der Portio vaginalis liegt, so lockert man die Schraube a ein wenig, um mit
ihr den Schieber e etwa 1,5 Cm. nach vorn zu schieben, gerade weit genug,
dass der elliptische Ring vom Löffel frei wird, und macht nun auf dem Schrauben¬
griff c langsam eine halbe Umdrehung. Durch diese gleitet die Spitze des
elliptischen Ringes (des Sims’schen «Depressors») um die Portio vaginalis
herum nach vorn und sieht gegen das vordere Scheidengewölbe, welches sie
durch weiteres Vorwärtsschieben des Schiebers e bei a mit der ganzen vor-
*) Die Profilzeichnong lässt die Oeffnung des Ringes bei b, welche den Einblick in die
Vagina ermöglicht, nicht erkennen.
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deren Scheidenwand nach vorn drängt, bis der ganze Ring b vor dem Introitus
steht. Da infolge der Krümmung des elliptischen Ringes in dieser letzten
Stellung die Entfernung der Spitze des Depressors von der des Entenschnabels
um einige Centimeter grosser ist, als die Entfernung beider an ihrer Basis,
also an ihrem Scheideneingange, so wird das Instrument durch die Elasticit&t
der Scheidenwände in dieser Stellung unverrückt festgehalten, auch wenn man
den Stiel loslässt
Verf. rühmt die feste Lage des Instruments, welches er bei einer Metror¬
rhagie über eine halbe Stunde unverrückt liegen liess, um* die Gebärmutter¬
höhle zu erweitern und mit der Drahtcurette auszuschaben, ohne jede Assistenz,
als die der Kranken, welche mit der rechten Uber den Rücken gelegten Hand
die rechte Hinterbacke etwas anzog. Dabei hat man in allen Fällen einen
freien Einblick über alle Theile der Vagina, wie ihn kein anderes Instrument
selbst der einfache Sims mit dem Depressor nicht, gewährt, vermöge des
langen elliptischen Ringes, welcher die ganze vordere Scheidenwand nach vorn
drängt und dessen Spitze man in beliebigem Grade biegen kann.
Das Instrument ist vorräthig bei Instrumentenmacher Wünsche, Leipzig,
Universitätsstrasse.
Nr. 1041. Englisch, Docent Dr. Jos. (Wien). Ein Instrument zum Ein¬
fuhren der weichen Kautschukkatheter.
(Separatabdruck der „Wiener Medicinischen Blätter", Nr. 23. 1883.)
Um den Mandrin eines weichen Katheters verlässlich in dem Innern des¬
selben zu befestigen und das Herausgleiten der Spitze des Mandrins aus dem
Auge des Katheters zu verhindern, construirte Verf. den folgenden einfachen
Apparat und demonstrirte denselben am 5. Juni 1882 in der wissenschaftlichen
Versammlung des Wiener medicinischen Doctoren-Collegiums.
Derselbe besteht aus einem 43—45 Cm. langen, 2 a /s—3*/a Mm. (Charier’sche
Scala 8—10) im Durchmesser haltenden Mandrin, an dessen äusserem Ende
ein 4—5 Cm. langer Griff angebracht ist. Die Krümmung des Mandrins lässt
Verf. in drei verschiedenen Graden (Fig. 1 , 2 und eine zwischenliegende) an-
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273
fertigen. Nahe dem Griffe werden mittelst kleiner Charniergelenke (Fig. 3,
4, a) seitlich zwei Halbrinnen (Fig. 3, 4, b) befestigt. Dieselben haben eine
solche Krümmung, dass sie sich um den mit dem Katheter überzogenen Man¬
drin genau anschliessen. Sie haben eine Länge von 2 1 /*—3 Cm., sind in ihrer
Mitte nach aussen etwas convex und an der Innenseite ihres freien Endes oder
am freien Ende mit Zähnen versehen, um besser in den Katheter einzugreifen.
Der feste Anschluss der Halbrinnen an den Katheter wird durch einen ver¬
schiebbaren Ring (Fig. 3, 4, c) bewerkstelligt. Damit dieser Ring nicht zu
weit nach vorne gleite, sind die Halbrinnen am freien Ende aussen mit Halb¬
ringen besetzt. Zum Gebrauche wird der Mandrin gehörig beölt, damit er
besser gleite, in den Katheter eingeschoben, was bei den Instrumenten mit
grossem Krümmungshalbmesser (Fig. 1) sehr leicht gelingt, bei den anderen
(Fig. 2) dadurch erleichtert wird, dass der Katheter über den Winkel des
Instrumentes mit der Hand geführt werde. Ist der Katheter vollständig auf
den Mandrin geschoben, so spannt man ihn so, dass das freie Ende bis
nahe an die Charniergelenke kommt, drückt nun die beiden Halbrinnen an
und schliesst sie fest, indem man den Ring gegen das Blasenende schiebt.
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274
Der Katheter hat sich jetzt so fest an den Mandrin angeschmiegt, dass beide
wie ein starrer Katheter gehandhabt werden können, ohne dass man fürchten
müsste, dass bei einem etwaigen Zurückziehen der Katheter abgleiten könnte.
Ist das Instrument in die Blase gelangt, so schiebt man den Ring zurück,
lockert die Halbrinnen, worauf der Katheter sogleich nach einwärts schnellt
Wird derselbe gehörig fixirt, so gelingt es leicht, den Mandrin aus dem
Katheter zu ziehen.
Auf diese Weise ist es Verf. gelungen, selbst in den schwierigsten Fallen
in die Blase zu gelangen und den weichen Katheter liegen lassen zu können.
Da tlie Länge des Instrumentes bei kleinen Vorsteherdrüsen nicht von
Einfluss ist, so kann man dasselbe aucb bei diesen anwenden. Sein Haupt¬
vortheil besteht aber in der Anwendung bei Neubildungen, welche in der Um¬
gebung des Blasenhalses wuchern und bei denen lange Instrumente nöthig sind,
um den Harn zu entleeren. Anzuratben wird es sein, zwei Instrumente von
verschiedener Krümmung, wie sie in Fig. 1 und 2 dargestellt sind, zu besitzen.
Die Vorrichtung kann in allen Fällen des Katheterismus mit Ausnahme
der Stricturen in Anwendung gebracht werden. Dabei ist der Preis ein sehr
massiger, so dass das Instrument Jedermann zugänglich ist Dasselbe wird von
Instrumentenmacher Thürrigi in Wien (IX. Schwarzspaniergasse) um den
Preis von 1 fl. 50 kr. angefertigt.
Nr. 1042. Rossbach, Dr. Th. (Herbsleben). Beiträge zur Elektrotherapie.
Ein modificirtes Leclanchä-Element
(Berl. klm. Wochenschrift. 24. September. 1883.)
Verf. rügt an der Construction der Leclanchö-Elemente, welche wir als
bekannt voraussetzen, verschiedene Uebelstände, in erster Linie namentlich
die Imprägnation und Incrustation der Thonzellen durch die ausgeschiedenen
Salze, vermöge deren ihre Gebrauchsfähigkeit in kurzer Zeit bedeutend herab¬
gesetzt und sogar anullirt wird, ferner die Arrodirung des Klemmaufsatzes der
Kohle und endlich auch die lästigen Ammoniakemanationen der F'üllungs-
flüssigkeit.
Um diese Uebelstände zu beseitigen, nahm Verf. folgende Abänderungen
des Elementes vor. Zunächst tauscht er die Thonzelle gegen einen ebenso
grossen Glascylinder um, über dessen unteren etwas nach aussen umgebogenen
Rand ein aus doppelter Leinwandlage bestehender Boden straff ausgespannt
und mit Bindfaden befestigt wird. In den so hergerichteten Glascylinder wird
die Kohlenplatte gestellt und mit dem Braunstein-Gaskohlengemenge bis zur
Hälfte oder darüber umgeben. Statt des Metallaufsatzes der Kohle benutzt
Verf. abschraubbare Messing- oder Holzklemmen, welch’ letztere an der Stelle,
wo der Verbindungsdraht eingeklemmt werden soll, eine kleine Messingplatte
tragen. Zur Füllung des Elementes benutzt R. statt der Salmiaklösung eine
Kochsalzlösung. Hierdurch wird der unangenehme Ammoniakgeruch und die
bei weitem stärkere zerstörende Einwirkung auf die Metalltheile des Elementes
vermeiden. Ausserdem ist es ein überall zu jeder Zeit zu habendes billiges und
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bequemes Füllungsmittel, bei welchem die elektromotorische Kraft fast ganz die¬
selbe, die Gonstanz desselben sogar eine bessere zu bleiben scheint. Schliess¬
lich wird eine entsprechend grosse Zinkplatte mittelst eines gekrümmten Kupfer¬
drahtes, an welchem sich gleichzeitig die Klemmschraube befindet, hart am
Rande des Batterieglases eingehängt.
Derartige Elemente vereinigt Verf. zu einer Tauchbatterie, deren Construc-
tion in nachstehenden Figuren versinnlicht ist. Statt des Batteriegefässes, in
welches bei der einfachen Standbatterie das oben beschriebene Element ein¬
taucht, haben wir hier einen weitern Glascylinder, dessen unterer Rand eben¬
falls mit einem Leinwandboden und dessen oberer Rand mit einem breiten
Rande versehen ist. Die so hergestellten Cylinder werden nun in die ihrem
Umfang entsprechenden Löcher eines mit Hebe- und Senkvorrichtung ver¬
sehenen Brettes eingehängt und die Batteriegläser so darunter gestellt, dass
sich die Cylinder in diesen frei auf und ab bewegen können.
Fig. 1. Fig. 2.
Die Hebevorrichtung besteht aus einem mit einem Rahmen umgebenen
Boden, in welchem sich die Standgefässe befinden. Auf jeder Seite der Gläser¬
reihe ist auf dem Bodenkasten eine Säule von etwas mehr als der doppelten
Batterieglasböhe angebracht. Zwischen diese beiden Säulen lässt man nun
das Brett, in welches die Cylinder eingehängt werden sollen, mit seinen an
beiden Enden befindlichen, der Form der Säulen angepassten Ausschnitten ein¬
gleiten, so dass es auf den bereits mit der Salzlösung versehenen und einge¬
stellten Batteriegläsern ruht Am oberen Ende der Säulen befinden sich Aus¬
schnitte, in welche die Zapfen eines Holzstabes eingelegt werden. An dem
einen Zapfen befindet sich ein kleines Zackenrad mit Aufhalter. Mittelsteines
Drehlings, der an den Zapfen des Rädchens passt, wird, nachdem die an dem
Holzstab befestigten beiden Schnüre in die Oesen des die Cylinder tragenden
Brettes eingehakt sind, das letztere in die Höhe gewunden und durch das
Hemmeisen festgehalten. Durch diese Vorrichtung kann man die Cylinder
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276
beliebig tief in die Batteriegläser eintaueben lassen und so fixiren. Die Ver¬
kuppelung der einzelnen Reihen hat mit spiralig gewundenen Drähten statt¬
zufinden, die sich der Hebung und Senkung anpassen können.
Nr. 1043. Kabierske, jun., Dr. (Breslau). Ein neuer Pulverstftuber.
(CentralbUtt für Chirurgie. Nr. 33. 1883.)
Verf. rügt, gewiss mit Recht, die vielseitigen Mängel der bestäubenden
Instrumente (Zerstäuber und Pinsel). Auch das jüngste derselben, der Wölf-
ler’sche Zerstäuber, entbehrt seines Beifalls, namentlich wegen seines hohen
Preises und weil seine Anwendung beide Hände benöthigt, anderer Fehler
nicht zu gedenken.
Des Verf.’s Zerstäuber besteht, wie unten stehende Zeichnung zeigt, aus
einem gewöhnlichen Stoerk’schen Pulverbläser mit Doppelventil o, an dem
hinter dem Aspirationsloch b eine Kapsel c angebracht ist. In ihr wird der
Luftstrom durch den mit ihr zusammenhängenden Deckel d eines bauchigen
Gläschens in dieses nach abwärts getrieben. Letzteres ist durch ein einge-
schliffenes Gewinde luftdicht an den Deckel befestigt, welcher wie die Kapsel
noch von einer zweiten kleineren Oeffnung durchbohrt ist. In die erste Oeff-
nung ist ein kleines Hartgummiröhrchen / mit einem kurzen Schlauchstück am
Ende eingeschraubt, welches die eingeblasene Luft bis an den Boden des Ge-
fässes leitet. Sie entweicht mit dem aufgewirbelten Pulver durch die andere
Oeflnung des Deckels und der Kapsel in das Rohrstück g und die eventuellen
Ansatzstücke. Das Schlauchstück dient als Ventil und verhindert die Aspiration
des Pulvers nach /.
Die Menge des entweichenden Pulvers entspricht der Stärke und Schnellig¬
keit des Druckes, mit der man die Luft aus dem Ballon in’s Glas treibt. Das
Pulver gelangt in äusserst feiner Stäubung und reichlicher Menge nach aussen;
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grössere Klumpen werden vom Luftstrom nicht mit fortgerissen. Das specifische
Gewicht des Pulvers kommt nach des Verf.’s Versuchen dabei nicht in Betracht
In das Gewinde des Deckels lassen sich verschiedene Gläser, deren jedem
ein hermetisch schliessender Deckel beigegeben ist, einschrauben, so dass man
ohne Zeitverlust beliebige andere Pulver in Anwendung bringen kann. Da¬
durch, dass ferner das bis an den Boden reichende Röhrchen losgeschraubt und
im Glase belassen, auch die Canüle, die je nach Belieben lang oder kurz,
gerade oder gebogen anzusetzen ist, abgenommen werden kann, ist das Instru¬
ment sehr bequem transportabel. Das kleinere Gläschen h der Zeichnung,
welches immer noch circa 7 Gramm Jodoform hält, lässt sich bequem in der
Westentasche unterbringen. Das grössere hat einen Kubikinhalt von 35 Cm 8 ,
indessen ist stärkere als die Hälfte bis zwei Drittel des Inhalts betragende
Füllung nicht anzurathen. Verstopfung lässt sich durch Klopfen und Ausblasen
sofort heben. Zu achten hat man dnrauf, dass das Stück b in seiner Lage
bleibt, d. h. dass das nahe der Kapsel angebrachte Merkzeichen k direct nach
abwärts, nach dem Boden des Glases hin, sieht.
Verf. rühmt die Sauberkeit und Bequemlichkeit der Handhabung, die Zu¬
gänglichkeit für alle Körperböhlen und Canäle, mittelst verschiedener Ansatz¬
stücke. Für ophthalmologische Zwecke bedient er sich eines nach Art der
Arnold’scben Canüle gekrümmten, vorn sich meisseiartig verbreiternden und
plattgedrückten Ansatzes. Er empfiehlt seinen Zerstäuber namentlich auch
für Jodoform, da bei der feinen Application Vergiftung so gut wie ausge¬
schlossen ist.
Das Instrument liefert Instrumentenmacher Härtel in Breslau mit kleinem
Gläschen zu Mark 5, mit dem grossen Gläschen zu Mark 5. 50. Weitere
Gläschen mit Deckel kosten 75 Pfg., resp. Mark 1. 25.
Nr. 1044 . Thomton Parker. Ein neuer Zungendepressor.
(Boston med. and snrg. Journal. May. 10. 1888.)
Der einzige Vortheil des aus vernickeltem Draht von der Firma Cod-
man&Shurtleff in Boston gefertigten Instruments dürfte in seiner leichten
und billigen Herstellung liegen. Die meisten Aerzte werden sich wohl lieber
der gewöhnlichen bisherigen Instrumente bedienen, welche mit breiter Fläche
der Zunge aufliegen und dieselbe in ihrer Totalität niederzudrücken vermögen.
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Nr. 1045 . Goodtoülie. Zungendepressor und Nasen-Speculum.
(N.-T. Med. Record. July 14. 1883.)
Der Znngentheil dieses Speculums hat eine hohle, löffelförmige Gestalt, in
welche sich die Wölbung der Zunge hineinlegt Drückt man mit diesem Löffel
Fig. l.
auf die Zunge, so plattet sich dieselbe ab und es entsteht ein luftleerer Raum ;
somit wird das Instrument durch den Luftdruck so auf der Zunge befestigt,
Fig. 2. Fig. 3.
dass es auf ihr hin und her geschoben werden kann, ohne sich von ibr abzu¬
heben. Wenn die Zunge hinlänglich hinabgedrückt ist, so lässt man das Heft
des Instruments auf den Schneidezähnen ruhen. Der Griff ist an dem Heft
durch eine Daumenschraube befestigt, wesshalb derselbe sich zur Seite oder
vor die Gesichtsfläche oder auch unter das Kinn bringen lässt, in welch
letzterer Stellung man sich des Instruments als selbsthaltenden Zungendepressors
bedienen kann. In Fig. 2 und 3 ist ein zusammenlegbares Tascheninstrument
abgebildet, dessen beide Hälften zwei Depressoren verschiedener Grösse dar¬
stellen. In Fig. 1 ist auch die Beschaffenheit und Gebrauchsweise eines neuen
Nasenspeculums des Verfassers veranschaulicht.
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Nr. 1046. Berkeley Hill. Ein modificirter Clover’scher Blasenevacuator.
(Lancet. Jan. 13. 1883.)
Die Modification ^ r .. . . ..
des bereits unter ^ . f" 3
Nr. 285 beschrie¬
benen Instruments besteht hauptsächlich in
der Länge des Katheters, welcher von der
Spitze bis zum Ventil nur 8 1 /* Zoll, mit Inbe¬
griff desselben 10 Zoll misst. Bis zu der ganz kurzen leicht gekrümmten Spitze
besitzt das ganze Instrument eine gerade Richtung und kann dahef bei Ab¬
wesenheit grosser Hähne und sonstiger complicirter Vorrichtungen sehr leicht
manipulirt werden und ist sehr billig herzustellen. Verf. stellt an einen guten
Blasenevacuator folgende Anforderungen: 1) Weites Katheterlumen, Nr. 25—30
der französischen Scala, damit auch grössere Steintrümmer den Katheter pas-
siren können. 2) Geringe Länge, damit möglichst wenige Fragmente in die
rückläufige Strömung gelangen. 3) Gute Elasticität des Ballons, um schnelle
Aspiration zu bewirken und zu verhindern, dass die durch die Injection auf¬
gerührten Fragment Zeit haben, wieder zum Grunde der Blase zu sinken,
bevor die Aspiration vollendet ist.
Nr. 1047 . Pürson. H. lieber Refractur der Patella. — Coaptations-
vorrichtung.
(Lancet. May 19. 1883.)
Sie besteht in zwei aus irgend welchem harten Material
gefertigten schmalen Bögen, welche den obern und untern
Rand der Patella umgreifen. Die Coaptation der Bruch¬
fragmente wird durch beidseitig angebrachte Gleitschienen
bewirkt, welche mittelst einer Schraubvorrichtung ent¬
sprechend verkürzt werden können. Der Apparat findet
seine Stütze an zwei zur Seite des Kniegelenks angebrachten
Schienen, welche durch oberhalb und unterhalb desselben
angelegte Cirkelbinden an der Extremität befestigt sind.
Verf. liess seinen mit diesem Apparat behandelten Pa¬
tienten herumgehen, sobald sich die primäre Entzündung
gelegt hatte. Er rühmt an demselben namentlich auch die
leichte und vollständige Coaptation der Fragmente und die
sichere Lage der Bögen, welche keine Tendenz haben, über
die Patella wegzugleiten. Der Apparat ist dem unter Nr. 392
beschriebenen von Wolfermann sehr ähnlich.
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III. Patentschriften.
Nr. 1048. Konther, Eduard, iu Roitzsch (Sachsen). — Neue¬
rungen an Saugflaschen. (24395.) Diese Saugflasche besteht aus
zwei verschraubbaren Theilen, nämlich aus dem eigentlichen
Behälter a und dem mit einem Fortsatze f zum Aufstreifen
eines Saughutes versehenen Obertheil b, durch welchen die
nach aussen zum Ueberziehen eines Saugschlauches vorstehende
Röhre c, dicht eingefügt, bis nahe zum Boden der Flasche tritt.
Auf dem Rohr verschiebbar ist das Sieb d angeordnet, durch
welches die Flasche gefüllt wird. Mit seinem ausgeschweiften
Rande legt sich das Sieb auf den nach innen über die Ver¬
schraubung der Flasche hervortretenden Wulstring w , auf
welchen der Rand durch den Gewindetheil von b festgepresst
wird. Innerhalb der Flasche ist an der Seitenwandung eine
Scala 8 angebracht, welche nach dem jeweiligen Stand der
Flüssigkeit beim Eingiessen den Inhalt der Flasche nach
Gubikcentimetern erkennen lässt.
Nr. 1049. Lamprßckt, Hermana, in
Gnarrenburg, und Hirdes, Georg, in
Bremen. — Neuerung an Tropfenzählern.
(24116.) Das Glas ist eine Modification
des unter Nr. 682 beschriebenen. Der
von unten her ausgehöhlte Glasstöpsel
besitzt zwei einander gegenüberliegende
Durchbohrungen, von welchen die eine a bei der Oeffnungsstellung in den
Ausguss mündet, die andere a 1 einer Durchbohrung des Flaschenhalses b ent¬
spricht und somit eine Oeffnung bildet, durch welche Luft eintreten kann.
Durch eine minime Drehung des Stöpsels wird der ‘Ausfluss der Flüssigkeit
vermindert, durch eine grössere gänzlich abgestellt. Er fungirt daher ähnlich .
wie der Hahn eines Fasses. Dieser Tropfenzähler eignet sich namentlich für
ätherische Flüssigkeiten und Säuren.
Nr. 1050. Bonnqfoy, Dr. Eugen, in Roanne (Departement Loire, Frankreich).
— Mechanisches Bett fUr die Behandlung von KnochenbrUchen. (24384.) Der Er¬
finder will den Gypsverband durch ein System ersetzen, welches eine sofortige
und absolute Unbeweglichkeit der Glieder unter vollkommener Anpassung der
Theile bis zur vollständigen Consolidirung und mit der Möglichkeit, die Ge¬
lenke zu gebrauchen, ohne dass dies im mindesten auf die Bruchstelle Einfluss
hat, gestattet. Ausserdem kann man mittelst des vorliegenden Bettes nicht
nur sofort die Knochenenden genau in die Achse des Gliedes bringen, sondern
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auch nach Bedarf die Enden einander nähern oder bis auf ein geeignetes Maß
von einander entfernen und dies beliebig wiederholen. Endlich gestattet es
einen freieren Zugang zur Wunde und die leichte Beobachtung des Verlaufes
der Heilung. Mittelst dieses Apparates kann man nicht nur einfache Knochen¬
brüche, sondern auch complicirte Brüche der Rückgratsäule und des Beckens,
sowie Knochenregenerationen und Hüftgelenkentzündungen behandeln.
Das Gestell des Apparates wird aus einem festen Rahmen aus U-förmig
gebogenem Stahlblech gebildet. Die Längsseiten A sind in der Mitte getheilt
und bei a charnierartig mit einander verbunden, so dass der Transport des
Apparates erleichtert wird. An den Längsseiten befinden sich die kurzen
Beine b, welche eventuell durch die Beine C verlängert werden können. Bei
a ist die stellbare Rückenlehne F drehbar angebracht, deren Verstellung durch
Kurbel /, Schraube T, Mutter g und Stützstange Q erfolgt. Die Drehachse
der Rückenlehne entspricht dem Mittelpunkt des Hüftgelenkes. An derselben
Stelle sind auch diejenigen Theile des Bettes drehbar befestigt, welche die
unteren Gliedmassen zu unterstützen haben, sowie die Gegenstreckung, welche
das Becken nach vorn auf einer Stütze H hält. Das mittlere Charnier hält
beide Körperhälften in vollkommener Symmetrie und ermöglicht die Becken¬
gegenstreckung. Ohne dieses Charnier ist eine fragmentäre Gegenstreckung,
d.'h. Unbeweglichmachung eines der Fragmente, um das andere anzupassen,
nicht möglich. Ausserdem ruht das Becken auf einem Kissen I, das mittelst
' der an der Stütze H befestigten und um die Welle J geschlungenen Bänder h
gehoben und gesenkt werden kann. Die Welle J wird mittelst der Kurbel i
gedreht und ist mit Sperrrad und Sperrklinke versehen.
Diese bewegliche Anordnung des Kissens gestattet freien Zutritt, im Falle
Wunden vorhanden sind, und ermöglicht dem Kranken, seine Bedürfnisse zu
verrichten. Zur Unterstützung der unteren Gliedmassen dienen die beidseitig
zu denkenden Beinstützen KL. Beide Stützen sind von einander unabhängig
und können für sich verstellt werden. Die Theile K ruhen auf den Stützen M,
die Theile L auf den Stützen N, und werden die unteren Enden der Stützen M
bezw. N in der Längsrichtung durch Schrauben ohne Ende l bezw. q mittelst
Kurbeln p bezw. k verschoben. Die oberen Enden der Stützen M und N sind
gelenkartig bei m und n mit den Theilen K und L verbunden. Die Seiten-
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schienen des Theiles K können, je nachdem dies für die chirurgischen Opera¬
tionen nöthig ist, verlängert werden. Zu diesem Zweck ruht die bei a mit
dem Gestell verbundene Stange o in den rohrartig ausgebildeten Seitenschienen
des Theiles K. Auf diese Weise kann der das Oberbein unterstützende Theil K
verlängert oder verkürzt werden. Zur Verlängerung oder Verkürzung der
Beine ist die Fußstütze B angeordnet, welche durch eine Schraube ohne
Ende und den Handgriff oder die Kurbel t bewegt wird. Die Grösse der Ver¬
stellung kann an einer Scala abgelesen werden. Diese Verstellungen sind an
beiden Fußstützen gleichartig angebracht, welche zu beiden Seiten des Rücken¬
stückes angebracht sind. Das Bett ist mit einem kleinen Tisch U und Arm-
stützen VV versehen. Die zur Unterstützung des Körpers dienenden Theile FK
und L sind mit Streifen X aus elastischem Stoff versehen.
Redactions-Briefkastsn.
Herrn 8. in L. Wie Sie ans der betreff. Figur ersehen können, besitzt die Shoem&ker’sche
Binde ein Gewebe diagonal gekreuzter Gummifäden. Sie differirt also wesentlich von den bis¬
herigen elastischen Binden, deren Gummifaden parallel in die Längsrichtung der Binde gelegt sind
Die
Centralstelle für
ärztliche Polytechnik
empfiehlt:
Dampf-Zerstäuber. Neuestes Modell von Collin.
4—5 Stunden functionirend . ä Fr. 150. -
do. mittelgrosses Modell.. * 125. —
Aseptische Taschenbestecke von Tiemann (Nr. 973 der ärztl. Polytechnik) . ä „ 50. —
Chloroform-Apparate von Junker „ * 30. —
Etuis mit 4 Spülcuretten, nach Freund (Nr. 957).. * 30. -
Etuis mit 8 biegsamen Zangen, nach Durham .* „ 35. -
Sphygmographen von Dudgeon . w „ 65. -
Chirurg. Nähapparate von Gcetz .„ , 16. —
Ohrtrepan nach Collin, mit 7 verschiedenen Ansätzen .* „ 65. —
Lithotriptoren nach Bigelow, neuestes Modell. . „ 75. —
. do. n Thompson . . . „ * 60. —
Steinzangen nach Luer, Berkeley •Hill dt Gouley.
Harnrähren-Dilatatoren nach Lyons, Stearns.
Perforatorien und Kopfideher nach Nyrop (Nr. 56).* „ 45. —
do. nach Leisnich-Kiwisch, Rapin, etc.
Uterus-Dilatatoren nach Hegar, Ettinger, Robert , Palmer, Atlee, Bischoff etc.
Kinderwaagen nach Conrad.
etc. etc.
Gleichzeitig empfehlen wir uns zur Zusammenstellung und Ausrüstung
ganzer Instrumentarien zu Vorzugsbedingungen für angehende Aerzte und
Adresse fUr Briefe und Telegramme: ArtemOrbi, Bern.
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283
Material-Register.
(Die hier stehenden Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.)
1. Anatomie und Physiologie, Allgemeine Diagnostik.
Normal-Medicinal-Thermometer von Schlösser,
69.
Fassdynamometer von Seguin, 91.
Thermästhesiometer von Both, 133.
Metall-Sphygmomanometer von Basch, 201.
Schädel klammer für Autopsieen, von McCaw,
136.
Anatomischer Ecartenr von A. Beterdin, 27.
Apparat zur Balsamirung und Conservirnng
anatomischer Präparate und Thierleichen, von
Wywodzew, 246.
Elektrischer Photophor von Hilot & Trouvi,
202 .
Luftprflfer von Wolpert, 158.
Stethoskop von Snowden, 237.
Apparat zur Sammlung ausgeathmeter lnfections-
ffeime, von Vacher, 251.
2. Allgemeine Elektrotherapie.
Apparat zur Verwendung von Reibungselek-
tricität, von. Kruse , 93.
Einheitsgalvanometer von Edelmann, 222.
Automatischer Stromunterbrecher von Meade
Smith, 252.
Modificirtes Leclanch^-Element von Bossbach ,
274.
Stromwendung8-, Unterbrechungs- u. Messungs¬
elektrode von Hughes Bennet, 39.
Celluloidelektrode, 46.
3. Galvanokaustik, Thermokaustik.
Galvanokaustischer Ecraseur von Del Greco, 62.
Elektropuncturnadel von Bay, 130.
Thermoinjector von Brasseur, 184.
Gynäkologischer Brenner von Beverley Cole,
112 .
Neuer Paquelin’scher Brenner von CoUin, 187.
4. Operative Chirurgie.
Verbandtasche von Holzhauer, 23, 47.
Chirurgische Bestecke von Nyrop, 131.
Aseptisches Taschen besteck von Tiemann , 192.
Ligaturenseide von Pancoasi, 23, 47, 238.
Gestielte Nadel mit endlosem desinficirtem
Faden, von Walcher, 3.
Nadelhalter von Byrd, 19.
Chirurgischer Nähapparat von Göz, 80.
Nadelhalter^von Hagedorn , 166.
Drainageröhrensonde von Bruns , 84.
Drainröhrensonde von Mäurer, 187.
Drainageröhre von Ward Cousins, 141.
Zerlegbare Torsionspincetten von Schwabe , 178.
Aderzange von Braatz, 1%.
Komzange zu verschiedenen chirurgischen
Zwecken, von Schaffer, 249.
SchlüsselringarterienklammerJ v. Mattocks, 250.
Suturenklammer von Cipperly, 250.
Hämostatische Ligaturenklammer von Hyer -
naux, 186.
Wundhaken von Schwabe, 177.
Improvisirte chirurgische Säge von Schwabe, 151.
Trepansäge von Schwabe , §26.
Tumorenzange mit Nadelöhr und elastischer
Schlussvorrichtung, von A. Beverdin, 7.
Rippenresectionsscheere von Sti'eissguth, 9.
Osteoklast von Bobin, 17.
Ecarteur von A . Beverdin, 27.
Fistelspeculum von Collin, 44.
Knochennahtapparat von Pasquier, 51.
Löffeleievatorium für Hüftgäenksresectionen,
von Löbker , 88.
Universal-Ecraseur von Schwabe, 178.
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5. Allgemeine conservative Chirurgie.
V(erbandstücke.)
Plastische Verbandnappe von Koch, 21. Militärische Transportschiene von Fagan, 15.
Nene Sicherheitsnadel von Ward Cousins , 191. Extensionsapparat für Knochenbrücha der nnt
Schnallen Ifür elastische Verbände, von Scli - Extremität, von Englisch , 99.
fasowsky, 199. Schiene für Patellarfracturen, von Curtts Smith,
Gewebte Martin’sche Binde von Shoemaker , 258. 105.
Gypsscheerensäge von Watson , 19. Extensionsgewichte von Snowden , 104.
Gypssäge von Gowan, 86. Coaptations Vorrichtung fün Patellarfractnr, von
Armscmene von Streissguth , 82. Parson, 279.
Schiene für Radinsfracturen, von Levis, 108. Fractnrbett von Bonnefoy, 280.
6. Orthopädie.
Arthrogoniometer von Schepelem , 31. Transportabler Verband fär Immobilisation des
Apparat zur ReductionJ von Kniegelenkscon- Hüftgelenks, von Wahl, Sb.
tracturen, von Schepelem , 30. Orthopädische Schiene für Fussverkrfimmnngen,
Apparat zur Reduction von Kniegelenkscon- von de 8aint-Germain, 36.
tracturen, von Wiskemann, 36. Vorrichtungen für Pes Varus von Hahn , 158.
Rahmen8chiena für Hüftgelenkleiden, von Gelenksextensionsvorrichtungen von StiÜmann,
Watson, 82. 53.
Orthopädischer Stützapparat für die untere Orthopädisches Universalgelenk von St&maun,
Extremität, von Nyrop, 255. 207.
Apparat f. Lux. fern, congen., von Schwabe, 270. Orthopädische Apparate für Caries der Lumbar-
Transportabler Immobihsationsverband für die wirbelkörper, von Roberts, 128.
unteren Extremitäten, von Schepelem, 82. Savre’sches Uorset von Schwabe , 269.
Transportabler Schienenverband für die unteren Schreibkrampfbracelet von v. Nussbaum, 118.
Extremitäten, von Thomas, 34.
7. ProthM«.
Prothese der untern Extremität, von Nyrop, 79. I Stelzfuss von Küster, 84.
Stelzfuss von Schwabe, 126. 1
8. Irrigation, Insuffiation.
Irrigateur von Joltrain, 67. Doppelschläuche für Irrigation und Drainage,
Ballonspritze von Sachs, 67. von Marcy, 253.
Klystierpumpe und Irrigator von Sachs, 91. Pulverbläser von Kabierske, 276.
Taschenirrigator von Braatz, 197.
9. Anästhesirung, Zerstäubung, Inhalation, Aärotherapie.
Aerotherapeutischer Apparat von Dumont, 134. Inspirationsapparat für staubförmige Medica-
Inhalationsapparat von Fels, 209. mente, von Tobold, 260.
Warmluftrespirator von Darier-Guide, 211. Aetherinhaler von Cooper, 88.
Oro-Nasal-Resnirator von Blake, 208. Narkotisirungsapparat von Cooper und Dennis,
yerschlussstücK^für Zerstäubungsapparate, von 212.
Mechnig, 235. Aetherinhaler von Heam, 245.
Neuerung an Sicherheitsventilen von Bolter, 213. Anästhesirungsapparat von Junker, 262.
10. Aspiration, Punction, Transfusion, subcutane Injection.
Spülvorrichtung für Empyem, von Cantala - Transfasionsapparat von Le Page, 86.
messa, ^179. Transfusionsapparat von Jennings, 106.
Thoracocentesenapparat von Aufrecht, 200. Transfusionsapparat von Sclifasowsky, 152.
Spül- u. Entleernngsapparat v. Marichal, 227. Spritze für subcutane Injection, von Ward
Punctionsapparat von Unverricht, 46, 72. Cousins, 85.
Yermicnlar Trocar von Warren, 20. Spritzen und Medicamentenbüchse für subcutane
Elektropuncturnadel von Bay , 230. Injection, von Pearse, 155.
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285
11. Dermatoiatrie.
Epilationspincette von Cummükey, 155.
Instrument zur Entfernung überflüssiger Haare,
von Piffard, 160.
Instrument zur Entdeckung von Krätzmilben,
von Bergh, 161.
12. Allgemeine Krankenpflege.
Marine-Transportvorrichtung v. Macdonald, 13.
Federnde Klemmen zum Verwundetentransport,
von Schwabe , 247.
Federnde Krankentrage von Epner, 66, 161.
Feldbahre von Schwabe, 248.
Krankenbett f. Schwerverletzte, v. Levschin, 38.
Krankenhebeapparat von Hase, 123, 176.
Transportabler Hase’scher Krankenhebeapparat
von Beck, 219.
Krankenstuhl von Speier, 260.
Untersuchungs- und Operationssopha von Pas-
quier, 29.
Untersuchungs- und Operationsstuhl von Strauss,
Transportabler gynäkologischer Untersuch ungs-
stuhl von Beck, 215.
Dermatom von Shoemaker, 259.
Dermatologisches Besteck von Shoemaker, 259.
Dermatologische Gummibinde, von Shoemaker,
258.
Aerztliche MVbelmanufactur.
Operationstisch von Schwabe, 225.
Untersuchungs- und Operationsdivan von Pich -
ler db Henng, 234.
Operationstisch von Juiliard, 267.
Hand- und Fussgelenkfessel von Peters, 117.
Desinfectionsapparat von Frank, 165.
Herstellungsverfahren für antiseptische Flüssig¬
keiten, von Glanz, 164.
Reinigungs- und Desinfectionsmaschine von
Rcetke, 231.
Heissluftbad von Quincke, 147.
Thermoregulatoren von Popow, 171.
Sprühbrunnen von Henrici, 234.
Sangflasche von Konther, 282.
Tropfenzähler von Lampi'echt u. Hirdes, 282.
13. Ophthalmoiatrie.
Keratoskop von Placido, 8.
Apparat zur seitlichen Beleuchtung des Auges,
von Loring, 107.
Ophthalmoiatrisches Discissionsmesserchen von
Scherk, 204.
Salbenspritze für die Conjunctiva, von Bader, 155.
U. Laryngo-Rhino-Otiatrie.
Tracheslspeculum von Braatz , 40.
Vorrichtung zur Tracheal - Tamponade, von
Michael, 55.
Ganüle für Tracheal-Tamponade, von Gerster ,
256.
Trachealdilator von Otis, 254.
Kehlkopfpincette und Guillotine von Seiler, 5.
Wangensperrer von CoUin, 44.
Septometer von Seiler, 6.
Rhinoiatrischer Pulverbläser von Hedinger ,
197.
Pulverbläser von Kabierske, 276.
Zungendepressor, von Th. Parker, 277.
Zungendepressor und Nasenspeculum, von Good-
wälie, 278.
15. Odontiatrie.
Thermoinjector von Brasseur, 184.
16. Splanchnoiatrie.
Bruchband von Warren, 42.
Luftgefülltes Bruchband von Weiss, 68.
Spiralfeder-Pelote von Pcenicke, 143.
Leibbinde von Teufel, 163.
Dilatations- und Berieselungs-Speculum für den
Mastdarm, von Kusmin, 152.
Galvanisches Element zur Behandlung der
Constipation, von Blackwood, 16.
Darmcompressorium von Gussenbauer, 182.
Darmcompressorium von Wehr, 154.
Instrumente zur Lumbar-Colotomie, von Lund ,
135.
Strephotom von Spanton, 41.
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286
17. Androiatrie.
Urethrales lniectionsäpritzchen von Squire,
11, 71.
Vermicular-Katheter von Warren , 20.
Fischbein bouriee von Snotoden, 24, 48.
Modification a. Blasenkatheter von Hüpeden, 59.
Urethrale fadenförmige Längenbongie von Har -
rison, 95.
Ar temorbi-Katheter, 118.
Dilatationsbougie von van Derveer, 136.
Fischbeinbougie für Urethralstrictnren, von
Banks, 137.
Urethrograph von Her schell, 185.
Instrument zur Einführnng weicher Katheter,
von Englisch, 272.
Harnblasenpolypenzangen von Thompson, 90.
ßlasentrocar von Fearse, 136.
Perinealer Blasentrocar von Harrison, 229.
Blasenevacnator von Morgan, 45.
Blasenevacnator von Bigelow , 110.
Evacnationsröhre für Lithotripsie von Keyes,
256.
Blasenevacnator von B . Hill, 279.
Gorgeret articulä von Kusmin, 151.
Urinhalter von Schäfer, 237.
Instrumente zur Behandlung von Varicocele,
von Henry , 137.
Hodencompressionsbeutei von White, 111.
18. Gynflkoiatrie.
Vacinalspeculum von Levy, 11.
Seiosth alten des Rectal- und Yaginalspeculum
von Erich, 63.
Speculnm für Rectum und Vagina von Keen,
114.
Selbsthaltendes Sims’sches Speculnm von Hun¬
ter, 257.
Elektrisationsspeculum von Seiler, 228.
Selbsthaltendes Rinnen-Speculum, von Rothe,
271.
Federndes Pessar von Beverley Cole, 113.
Irrigationsapparat für die weibliche Harnblase,
von Küstner, 43.
Irrigationskatheter von Schnitze, 60.
Uterusdouche von Sachs, 119.
Uterine Injectionsspritze von Vorstädter, 149.
Vaginaler Irrigationskatheter von Feaktistoff,
Intrauterine Jodoformpistole von Weissenherg,
23, 71.
Uteriner Doppelirrigator von Veh , 269.
Uterinsonde von Jvarreri, 20.
Modificirter Metranoikter von Schnitze, 61.
Uterindilatator von Wilson, 62.
Intrauterine Elektrode von Hanhart , 94.
Intrauterine Doppelelektrode von Apostoli, 230.
*) Siehe Berichtigung auf pag. 269.
Intrauteriner Repositor von Carroll, 258.
Intrauterine Spülcürette von Freund, 166.
247.
Combinirte gynäkologische Nadelzangen vos
Ramdohr, 116
Wundsperrer für Cervixiucisionen, von Berts-
ford Ryley, 139.
Instrumente zur Trachelorrhaphie, von Skene,
139.
Intrauterine Tumorenzange von Up de Graff\
141.
Cervixscheere von Vor Städter, 198.
Ligaturenleger für die Arteria uterina, von
Cnshing, 206.
Cervix-Scarificator von Crtiüe, 228.
Zweischneidiges sondenförmiges Hysterotom
von Vorstädter, 243.
Cachirtes Messer zur Incision von Cervii-
Stricturen, von Vorstädter, 244.
Cystentrocar von Bocci, 108.
Gynäkologischer Brenner von Beverley Cok,
Kettenklammer für Ovarialtumoren, von Wür
son, 156.
Gynäkologische Operationstasche und Instru¬
mente nach Hegar, 144.
19. Geburtshülfe.
Geburtshül flieh er Perforator von Dixon, 45.
Embryotom von Depierris, 205.
Cephalotribe von Jennings, 231.
Japanesischer Schlingenschnürer von Lazare -
witsch, 115.
Abortions- und Placentarzange von Beicher, 156.
Beckenmesser von Küstner, 43.
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287
Reoensionen über das „Handbuch der kleinen Chirurgie“, von Wolzendorff, pag. 117;
Lehrbuch der zahnärztlichen Chirurgie und Pathologie, pag. 188, 213; Elektro-Diagnostik bei
Krankheiten des Nervensystems, von Hughes Bennett, übersetzt von Dietz, pag. 235; Handbuch
der klinischen Mikroskopie, von ßizzozzero, pag. 261.
Retrospectires : Zum Vaginaldepressor von Garrigues, pag. 70, 94; zum „Appareil ä pla-
quettes“ von Saint-Germain, pag. 70, 93; zum Gasbrenner von Beverley Cole, pag. 142.
Miscellen: Verfahren zur Herstellung aseptischer Preßschwämme, pag. 10; Hämosta-
tisches Volksmittel, pag. 87; Desinfection der Bestecke, von Schwabe, pag. 89; Vaginalsupposi¬
torien von Mitchell, pag. 134; Vaseiinpaste für Hautkrankheiten, von Lassar, pag. 208.
Alphabetisches Namenregister.
(Die in Curvisechrift gedruckten Namen bedeuten diejenigen der Fabrikanten.)
PÄg<
Alt, Eberhardt dt Jäger 142
Nr. 950
Apostoli, Nr. 1003 230
Aufrecht, Nr. 980 200
Bader, Nr 946 155
Banks, Nr. 925 137
Basch, Nr. 977 201
Bay, Nr. 1002 230
Beck, 46, 118, 191, 215, 219
Nr. 865, 912, 971, 993
Beicher, Nr. 948 156
Bennett, Nr. 855 39, 235
Bergh, Nr. 952 161
Beyersdorf, Nr. 869
Bigelow, Nr. 904 110
Bizzozzero 261
Blackwood, Nr. 834 16
Blake, Nr. 987 208
Bocci, Nr. 903 108
Bölte, Nr. 869
Bonnefoy, Nr. 1048 280
Bolter, Nr. 992
Braatz, Nr. 974, 975 195
Brasseur, Nr. 966 184
Bruns, Nr. 884 21, 84
Byrd, Nr. 836 19
Cantalamessa, Nr. 964 179
Carroll, Nr. 1029 258
Caswell, Hasard dt Cie .
(Ford), Nr. 902
Cipperly, Nr. 1020 250
Clasen, Nr. 968
Codman dt Shurtleff\ Nr. 1044
Cole, Beverley, 112, 142
Nr. 906, 907
Coleman 188, 213
CoTlin dt Cie.,
Nr. 861, 862, 969, 1002,
1003
Cooper, Nr. 890 88
Cooper dt Dennis, Nr. 991
Cousins, Ward 85, 141, 191
Nr. 886, 933, 972
Cummiskey, Nr. 945 155
Cushing, Nr. 985 206
Darier-Guide, Nr. 990
Del Greco, Nr. 872 62
P*g.
Demaurex 70
Nr. 1036
Depierris, Nr. 984 205
Dietz 235
Dixon, R. B., Nr. 864 45
Dupont, Nr. 920 134
Edelmann, Nr. 995
Emraert 8
Englisch, 99, 272
Nr. 897, 1041
Epner, Nr. 875, 953
Erich, Nr. 874 63
Eagan, Nr. 833 15
Fanöe 70, 94
Feaktistoff, Nr. 1016 *) 247
Fels, Nr. 988
Fischer, Nr. 936
Frankel 10
Frank, Nr. 956 165
Freund, Nr. 957 166
Galante dt fils,
Nr. 998, 999, 1000
Garrigues 70
Gerster, Nr. 1026 256
Glanz, Nr. 955
Goodwiilie, Nr. 1045 278
Göz, Nr. 881 80
Gowson, Nr. 887 86
Gussenbauer, Nr. 965 182
Hagedorn, Nr. 958 166
Hahn, Nr. 943 153
Hanhart 95
Harri son 95, 229
Nr. 896, 1001
Härtel, Nr. 1042
Hase 123, 162, 176, 210
Nr. 915, 960.
Hawksley, Nr. 855
Hearn, Nr. 1013 245
Hedinger, Nr. 967 197
Hegar 114
Heinrici, Nr. 1006
H<Mot, Nr. 978 202
Henry, Nr. 926 137
Herschell, Nr. 967 185
Hill, B., Nr. 1046 279
*) Siehe Berichtigung auf pag. 269.
P»fir-
Hörig, Nr. 842, 846
Holzhauer, Nr. 843, 867
Hüpeden 59
Hunter, Nr. 1028 257
Hyernaux, Nr. 968 186
Jennings 106, 231
Nr. 5)1, 1004
Jetter, Nr. 881
Jöltrain, Nr. 876
Juillard, Nr. 1036 267
Junker, Nr. 1035 262
Kabierske, 1043 276
Keen, Nr. 908 114
Keyes, Nr. 1027 256
Koch, Nr. 841
Konther, Nr. 1049
Krohne dt Sesemann,
Nr. 946, 987,1001, 1035
TT -VT . 1
Kiuse, Nr. 894
Küster, Nr. 885 84
Küstner, Nr. 859, 860 43
Knsmin, Nr. 940,942 151,152
Lamprecht dt Hirdes, Nr. 1050
Lassar 208
Lazarewitsch 115
Le Page, Nr. 888 86
Levis, Nr. 890 103
Levschin, Nr. 854 38
Levy, Nr. 830 11
Löbker, Nr. 889 88
Loring. Nr. 902 107
Lund, Nr. 921 135
Lustig und Bernheimer 261
Macdonald, Nr. 832 13
Maurer, Nr. 970 187
Mang, Nr. 965
Marcy, Nr. 1023 253
Mar^chal, Nr. 998 227
Mattocks, Brewer 250
Nr. 1019
Mayer dt Meitzer, Nr. 922
a ?r dt Wolf. Nr. 977
w, Nr. 922 136
Mechnig, Nr. 1008
Michael, Nr. 869 55
Mitzu-Sada-Kirugava 115
Nr. 909
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Moretti 106
Morgan, Nr. 863 45
Nicaise 142
v. Nussbaum, Nr. 913 118
Nyrop 70, 94
Nr. 880, 918. 1025
Ortille, Nr. 1000 228
Otis, Nr. 1024 254
Otto dt Sons, Nr. 837
Pancoast 238
Parker, Th., Nr. 1044 277
Parson, Nr. 1047 279
Pasquier, Nr. 846, 867 29, 61
Pearse, Nr. 923, 947 136,155
Peters, Nr. 911 117
Pichler dt Hering, Nr. 1007
Piffard, Nr. 951 160
Placido, Nr. 828 8
Pcenicke, Nr. 935.
Popow, Nr. 959 171
Quincke, Nr. 937 147
Rathe, Nr. 1005
Ramdohr, Nr. 910 116
Reineke, Nr. 856
Reverdin, A., 7, 27
Nr. 827, 845
Reynders dt Co., Nr. 858,925
Rittershaus 93
Roberts, Nr. 917 128
Robin, Nr. 835 17
Roth, Nr. 919 133
Rothe, Nr. 1040 271
Rossbach, Nr. 1042 274
Ryley, Beresford, Nr. 928 139
Sachs, Nr. 914 119
Sachs, Nr. 877, 892
de Saint-Germain, Nr. 853 36
Schäfer, Nr. 1010
Schaffer, Nr. 1018 249
Schepelern 30
Nr. 847, 848, 849
Scherk, Nr. 983 204
Schlösser, Nr. 879
Schnltse, Nr. 870, 871 60
Schwabe (Hamburger) 89
Nr. 916, 919, 939, 940,
941, 942, 961, 962, 963,
978, 1014, 1015, 1016,
1017, 1067, 1038, 1039
Sclifasowsky 152, 199
Nr 941, 978,
Seguin, Nr. 892 91
Seiler (Paris), Nr. 999 228
Seiler (Philadelphia) 5
Nr. 825, 826.
Shoemaker 258
Nr. 1030, 1031, 1032
Skene 139
Nr. 929, 930, 931, 932.
Smith, A. H. 10
Smith, Curtis, Nr. 900 106
Smith, Meade, Nr. 1022 252
Snotcden, Nr. 836, 844,
845, 890, 898, 899,1009,
1013, 1030, 1031, 1032
Spanton. Nr. 857 41
Speier, Nr. 1034 260
Spring dt Co., Nr. 976
Squire, Balmanno 11, 71
Ifr. 831
Stiefenhofer, Gebr.,
Nr. 913
Stillmann 53, 207
Nr. 868, 986
Strauss dt Co., Nr. 989
Streissguth , Nr. 829, 882
Teufel, Nr. 954
Thomas, Nr. 850 34
Thompson, £. 87
Thompson, Sir H., Nr. 891 80
Thürrigi , Nr. 1041
litmann dt Co., Nr 838,
839, 840, 905, 908, 910,
924, 926, 927, 929, 930,
931, 932, 934, 973, 996,
997, 1028, 1026, 1027,
1028, 1029
Tobold, Nr. 1033 260
Trautwein, Nr. 824
Tripier 44
Trouvt, Nr. 978
Unverricht, Nr. 866 46, 72
Up de Graff, Nr. 934 141
Vacher, Nr. 1021 251
Van Derveer, Nr. 924 136
Veh, Nr. 1037 269
Vorstädter 149, 198, 243
Nr. 938, 977,1011, 1012
Wahl, Nr. 851 35
Walcher, Nr. 824 8
Warren, J. H. 20, 42
Nr. 838. 839. 840, 868
Watson, Nr. 837, 883
Wehr. Nr. 944 154
Weinberg, Nr. 889
WetS8, Nr. 878
Weissenberg, Nr. 842 23, 71
White, Nr. 905 111
Wilson, Nr. 873, 949 62, 156
Windler, Nr. 983
Wiskemann, Nr. 852 35
Wolpert, Nr. 950 158
Woliendorff 117
Wünsche, 1040
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Oberland, namentlich als klimat. u. Molken¬
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Therme von Weissenburg (Kanton BerrD. Mit
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— E., Pfarrer. Der Krankenfreund. Ein biblisch.
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Pflüger, E., Prof. Die Augenklinik in Bern.
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Schema zum Einzeichnen pathologischer Befunde
an Brust- und Haucheingeweiden. 20 Blatt
18*; .M. —. 60
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Verdat, Dr. E. Eaux minerales sulfureuses du
Gurnigel (Canton de Berne). Etablissement,
climat, statistique, cliniqne. 1879 M. 1. —'
Vierteljahrsschrift, illustrirte, für ärztliche
Polytechnik. I., II. Jahrgang 1879, 1880.
12 Nummern gr. 8° • • . . a M. 4.
-III. Jahrg. 1881 mit Suppl. n 5 . ßo
Vogt, Ad., Dr. med., Prof. Die Pocken- und
Impffrage im Kample mit der Statistik. 1877
M. 1. 2t>
-Der alte und der neue Impfglaube. 1881
;.Uanguillet, Francois, Dr. raed. Beiträge zur —
Kenntniss der Rückenmarkstumoren. (Dissert.)-Pockenseuche und Impfverhältntac« in
M. 1 . - Schweiz. 1882 ._ d *£
St&mpfli'ache Bncbdrnckerei in Bern.
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